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nueri Erſcheinen vom 1. März
„uReichsmark und 22 Pfennig
m1 2.25 Reichsmarf, durch die
ecniet frei Haus. Poſlbezugspreis
juebe monatlich 2.25 Reichemart.
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Nicht=
hiriern inſolge höherer Gewalt
nſcht zur Kürzung des
ſnſen und Abbeſtellungen durch
ſüwkelt für uns. Poſiſchecktonto
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Anzeigenpreis:
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iſtuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * berſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 68
Samstag, den 9. März 1929.
192. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breit/ 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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zeile 3.00 Reichsmari. Alle Preiſe in Neichsmark
(4t Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeisen=
aufträge und Teiſtiung von Schedenerſatz. Bel
Konlurs oder gerichtlicher Beitreibung fälli ſeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Naiionalbanf.
kruch verletzt die Beſtimmungen
des Saarſtakuls.
netiüſtbur gt für die Fremdenlegion durch den
Rutz m ſiſch41 Leil der Bahnſchuhkruppen im
Saar=
enslag, da.
gebiel.
9Uhra
* Genf, 8. März. (Priv.=Tel.)
am Woigi
nin g parleknit ariſche Saardelegation, die heute in Genf ein=
Ruſt = iſt, lſichtet von einigen empörenden Fällen von
Ver=
oſtien Yu=pungunger Saarländer in die franzö=
Gſth!e Frieid enlegion.
Los Nr. im bis j04150—180
Saar=
waid (Var in dus Fremdenlegion
hir 4r daup) ſind 40 Proz.
n8—kſährig; in beſonderes
rü errnnder Fall
be=
en 17ſäy gen Habura,
591) prürhn e nnd angeſehenen
aus f2hingen an der
”” ſer nach als Knabe in
mdenlegon
aufgenom=
urde 710 jetzt ſchwer
einem marokkaniſchen
nort dimie derliegt; trotz
olter hmjhungen
ſei=
milie ii ſeine
Freilaſ=
ſcht x 4etreichen. Die
ungen ſie die Fremden=
Städt üüe verderx iſcheinend
im=
durch den
franzöſi=
der Zahnſchutztrup=
LMIk Saarwriet
vorgenom=
d trotr er Proteſte der
mstag, 20 kung in ſich bis jetzt
gs 10 Mü ſierungsmmiſſion des
latz”/Eic bietes jnch nicht
veran=
ſehen, ᛋ dieſer Frage
franzieſhen Regierung
er dem Völkerbund zu
ſieren.1
diſche Einſpruch
die prſchleppung
in Genſ.
MA parlauuntariſchen
Ver=
ſter Sa mevölkerung
ha=
n beirn öekretariat des
*hunds im zielle Schritte
mittag. Die Angelegenheit wird auf den Juni vertagt werden,
da die deutſche Regierung ſich augenblicklich mit Rückſicht auf die
Reparationsverhandlungen und die Unklarheit, wie ihre
inter=
nationalen Verpflichtungen ſich geſtalten werden, außerſtande
ſieht, neue Belaſtungen zu übernehmen, die durch die
Ueber=
nahme der Garantie für die Zeit nach 1935 für dieſe Anleihe
ein=
treten würden.
Die erſte Beralung des Minderheikenkomikees.
Ein Memorandun der Kleinen Enkenke.
Das Dreierkomitee Adatſchi=Chamberlain=Quinones de Leon,
das einen Bericht über die Minderheitenvorſchläge Streſemanns
und Dandurands auszuarbeiten hat, hielt heute eine Sitzung ab,
nach der es den Generalſekretär aufforderte, allen Mitgliedſtaa=
Der Bölkerbundsrak kagt.
Die Teilnehmer an der Genfer Konferenz im Verhandlungsſaal.
Mmmens in den Völkerbund auf die Anwerbung von
ſoe Tändin für die franzöſiſche
Fremden=
n aufriu ſam zu machen. Ihr Vorgehen ſtützt ſich dabei
Beſtinſuung des Saarſtatuts im Verſailler Friedensver=
9der jaiR Militärdienſt, und mithin auch jede militäriſche
Zung unsaargebiet verboten wird. Dieſe Beſtimmung
Machgeriſenermaßen durch den franzöſiſchen
er Shrbahntruppen fortgeſetzt verletzt, da von
BumanOturſtellen dieſer Truppe junge Deutſche — nicht
ſrlangm— den Werbeſtellen der franzöſiſchen
Fremden=
algefürx oder direkt für die Werbung verpflichtet
wer=
e Feß Alungen befinden ſich 150 bis 180 Saarländer in
enzöſiälx Fremdenlegion, darunter zwei im Alter von
euen, aeam Alter von 18 Jahren und zwei im Alter von
* Ret
Beillkerung im Saargebiet hat wiederholt
der igierungstommiſſion des Saargebiets,
eich ders ſölkerbund eingeſetzt iſt, ein Einſchreiten
ngt. die Angeworbenen entweder von der Frem=
Dn freb eiommen oder weitere Anwerbungen zu verhin=
*lgierungskommiſſion hat bis jetzt
KodeFe Afforderung nicht reagiert, und der
* T auheſ ende Präſident der Kommiſſion,
2LahWerklärt, daß dies auch nicht die Ab=
Wder lgierungskommiſſion ſei, und daß ſie
A die 2Alärung der jungen Leute in einzelnen Fällen
änken müt.
N Sarbeh ation hat beim Sekretariat des Völkerbunds
7 20gegal Einiſpruch erhoben, daß die franzöſiſche Gruben=
Wer Aaug 7Lugargebiet in einer ganzen Reihe von Fällen auf
WDi Mr bistiſt igten Bergleute und Steiger einen Druck aus=
Lur Fin= Einr die franzöſiſchen Schulen der Grubenverwal=
SM0 zidt ſchias. Die Bewerbung für die franzöſiſche Schule
Jan des zuubenverwaltung meiſt mit dem Hinweis be=
Deb 2y9gter der Kinder entlaſſen werde, falls er dieſer
Meszderung licht folgt. Tatſächlich hat in einer ganzen Reihe
Le Gilien W Franzöſche Grubenverwallung dieſe Drohung
Dohr gtFicht.
9 umſtrikkene Saar=Anleihe.
His, Bebsltrng der auf der Tagesordnung des Völler=
H Sches Tüuden Anleihegenehmigung für das Saargebiet
Weder desl ſier Regierungsmitgliedern Wilton, Ehrenroth,
ann auch eine Delegation der politiſchen
Par=
ebietes unter Führung von Geh.=Rat Dr.
Röch=
ſbacher in Genf eingetroffen. Die von der Regie=
Des Saargebietes erbetene Genehmigung zur
*20=Millionen=Franken=Anleihe für das Saar=
We Tagesordnunig des Rates für Samstag vor=
ten des Völkerbundes die geſtrige Ratsreſolution ſo ſchnell wie
möglich zuzuſtellen, um ſie zur Eingabe von Memoranden und
Denkſchriften zu veranlaſſen.
Die Vertreter der Kleinen Entente, die in Genf weilen,
hatten eine gemeinſame Beſprechung mit der polniſchen
Dele=
gation, in der beſchloſſen wurde, dem Adatſchi=Komitee
dem=
nächſt ein gemeinſames Memorandum zur Minderheitenfrage
zuzuſtellen.
Der Fall Alih.
Ueber den Fall Ulitz iſt man in Genf bis zum Freitag in
beſon=
deren Verhandlungen, die nunmehr ſchon 3 Tage dauern, zu keinem
Ergebnis gekommen. Es hängt alles von der Erklärung ab, die der
polniſche Außenminiſter Zaleſki morgen zu dieſem Fall abgeben wird
und ob darauf Senſationen entſtehen werden oder ob die Schlußſitzung
des Rates am Samstag vormittag einen glatten Verlauf nimmt. Bei
dem Beſuch Streſemanns bei Chamberlain iſt der
Fall Ulitz ebenfalls Gegenſtand der Unterhaltung
geweſen und die beiden Außenminiſter haben ſich auch über die
weitere Behandlung der Minderheitenfrage ausgeſprochen.
Geheimniſſe um den Reichsekal.
Herr Hilferding betreibt die Beſprechungen über den Abbau
ſeines Etats ſehr geheimnisvoll, wa ja in vieler Beziehung
nütz=
lich iſt, um Quertreibereien zu vermeiden. Das hat zudem noch
den Vorteil für ihn, daß nicht immer ſofort nachzuprüfen iſt,
in=
wieweit er dabei politiſche Ziele verfolgt, oder wieweit er ſich auf
einen Verſuch einſtellt, wirklich Abſtriche zu machen, was er
bis=
her unter dem Einfluß ſeines Staatsſekretärs für ausgeſchloſſen
erklärt hat. Da er aber ankündigen läßt, daß er weitere
Be=
ſprechungen mit dem Zentrum führen will, iſt
an=
zunehmen, daß er zum mindeſten den Verſuch machen will, ſein
Programm den Wünſchen der Volkspartei entſprechend zu
revi=
dieren. Vorläufig geht der Etat einmal unverändert an den
Reichstag, wenn nicht durch die Beſchlüſſe des Reichsrates
irgend=
wo eine Doppelvorlage erfolgt. Die „Germania” glaubt
feſt=
ſtellen zu können, daß das Kabinett den Beſchluß über die
Ein=
bringung des Etats einſchließlich der Deckungsvorſchläge
ein=
ſtimriig gefaßt hat, um daraus einen Gegenſatz zwiſchen der
Fraktion der Volkspartei und ihren Miniſtern zu konſtruieren.
Wir können im Augenblick nicht nachprüfen, ob Dr. Curtius, der
ſeit einigen Tagen erkrankt iſt, an dieſer Sitzung teilgenommen
hat. Der Streſemann war aber in Genf. Aber eins iſt doch
ohne=
hin ſelbſtverſtändlich, daß dieſer Beſchluß keine ſachliche
Ueber=
einſtimmung zu bedeuten braucht, ſondern nur formale
Bedeu=
tung hat, den Etat an den Reichstag zu geben, um die techniſche
Vorausſetzung zur Verabſchiedung des Haushaltes zu geben.
Daraus kann alſo nicht der Schluß gezogen werden, daß nun alle
Parteien ſich auf den Etat feſtgelegt hätten.
*Der Reichstag und die Notlage
der älteren Angeſtellten.
Von
Otto Thiel, M. d. N., Berlin.
Der Reichstag hat ſich in der letzten Woche wieder einmal
mit dem Schickſal der älteren Angeſtellten befaßt. Er hat ein
Geſetz zur Aenderung des Verſicherungsgeſetzes für Angeſtellte
beſchloſſen, durch das den über 60 Jahren alten über ein Jahr
lang ſtellenloſen Angeſtellten eine wertvolle Erleichterung
gebo=
ten wird. An die Wurzel des Uebels reicht aber dieſes Geſetz nicht
heran. Ein Geſetz, das dieſe traurige Erſcheinung von Grund
auf bekämpft, kann ich mir überhaupt nicht vorſtellen. Wohl
kann ich mir vorſtellen, daß weitere geſetzliche Maßnahmen möglich
ſind, durch die vielen geholfen wird, aber das Entſcheidende iſt,
ob das deutſche Unternehmertum ſelbſt, von ſich aus eine
mora=
liſche Verpflichtung gegenüber dem Unglück zehntauſender dem
Untergang verfallender älterer Angeſtellter empfindet oder nicht.
Iſt dieſe Frage zu verneinen, dann allerdings wird die
Geſetz=
gebung nicht Halt machen können vor Forderungen, die zu ſo
tiefen Eingriffen in das Wirtſchaftsleben führen, wie ich ſie für
an ſich unerwünſcht, aber ſchließlich für unentbehrlich halte, wenn
die Arbeitgeberverbände nicht die Kraft aufbringen, dieſe Frage
im Benehmen mit den Berufsgewerkſchaften der Angeſtellten
ſelbſt beherzt anzupacken.
Wo liegen die Urſachen, welches ſind die Möglichkeiten zur
Bekämpfung der Notlage der älteren Angeſtellten?
Die verheerenden Umwälzungen des Krieges, der Inflation,
der ganzen Umſtellungen auf dem Weltmarkte und der Druck
der Tributlaſten auf unſeren Wirtſchaftskörper haben unzählige
Unternehmungen in unſerer Wirtſchaft zerſtört oder in fremde
Hände gebracht, die ſeit Jahrzehnten Angeſtellte beſchäftigten, die
ihre Zukunft in den nun zerſtörten Unternehmungen beim
nor=
malen Ablauf der Dinge als geſichert anſehen durften. Sie hatten
mit jenem ſtarken Geſchäftsintereſſe, das in dieſem Ausmaß den
deutſchen Privatangeſtellten vor den meiſten ausländiſchen
Kol=
legen auszeichnet, ihre volle Arbeitskraft auf ihren Betrieb
kon=
zentriert und waren vielfach dabei in einem engen Bezirk ſehr
ſelbſtändige und wertvolle Mitarbeiter für das Unternehmen
ge=
worden, aber zum Teil dabei auch einer gewiſſen Einſeitigkeit
zum Opfer gefallen. Aber das trifft bei weitem nicht ſo oft zu,
als vielfach vermutet wird. Ungemein groß iſt die Zahl der älteren
ſtellenloſen Angeſtellten, die durchaus vielſeitige Kenntniſſe und
Fähigkeiten und auch noch eine ausreichende Anpaſſungsfähigkeit
aufweiſen, trotzdem aber keine Stellung erlangen können, obwohl
ſie ſich ſelbſt und die Stellenvermittlungen der Berufsverbände
wie auch der öffentliche Arbeitsnachweis ſyſtematiſch um ihre
Unterbringung bemühen. Forſcht man nach den tieferen Urſachen
der Ergebnisloſigkeit all dieſer Bemühungen, dann gewinnt man
oft den Eindruck, daß das eine Unternehmen ſich darauf verläßt,
daß das andere zugreifen möge; aber ſelbſt will man ſich in dieſer
Zeit, in der ja jeder Kaufmann und Induſtrielle den Kopf voll
genug hat mit unmittelbaren eigenen Sorgen des Geſchäfts, nicht
mit ſolchen ſozialen Problemen belaſten. Aber auch noch andere
Schwierigkeiten ſtehen der Unterbringung der älteren Angeſtellten
im Wege. Die fortſchreitende Betriebstechnik und die zunehmende
Vergeſellſchaftung der wirtſchaftlichen Unternehmungen hat
viel=
fach dazu geführt, die Betriebe ſtark zu bürokratiſieren. Wo
früher gut durchgebildet, weitgehend ſelbſtändig arbeitende
An=
geſtellte in großer Zahl nebeneinander reibungslos und
indivi=
duell die Geſchäftsvorfälle erledigten, findet man heute oft eine
Maſchinerie am Werk, die die Entfaltung ſelbſtändiger
berufs=
erfahrener Perſönlichkeiten ſcheinbar nicht mehr zuläßt. Oft
wer=
den ſtark theoretiſch vorgebildete (Handelshochſchulen), dafür
prak=
tiſch weniger erfahrene Abteilungsleiter angeſtellt, die geradezu
Wert darauf legen, nur junges, völlig willenloſes, ohne eigene
Initiative und ohne eigenes Urteil ein beſtimmtes Tagespenſum
ſchaffendes Perſonal zu beſchäftigen. In großen Truſts und
Monopolbetrieben, die unbekümmert durch die Nachteile einer
ſolchen bürokratiſchen Betriebsarbeit beſtehen können, iſt daher
nicht damit zu rechnen, daß freiwillig bei noch ſo großem
Per=
ſonalbedarf ältere Angeſtellte eingeſtellt werden.
Die Folgen dieſer Zuſtände ſind verheerend. Sowohl für das
Schickſal der Betroffenen, als auch ſchließlich für die ganze
Wirt=
ſchaft. Der ſtellenloſe Kaufmann, der ein Jahr und länger trotz
aller Bemühungen keine Stellung gefunden hat, kommt phyſiſch
herunter, leidet in ſeinem ganzen Aeußeren derart, daß künftig
ſeine Unterbringung nur noch möglich erſcheint, wenn man ihn
zunächſt einmal geſundheitlich wieder herſtellt, ihn neu einkleidet
und ihm für einige Zeit ſeine Sorgen abnimmt. Wo aber ſind
die Stellen, die dieſe Leiſtungen vollbringen könnten?!
Die Arbeitsloſenverſicherung iſt trotz unſeres Widerſtandes
ſo konſtruiert, daß ſie beſonderen, im praktiſchen Leben
auf=
tretenden Tatſachen mißachtend gegenübertritt und nach dem
ſozialiſtiſchen Schema möglichſt eine weitgehende
Nivellie=
rung durchführen will. So verſchwendet ſie rieſige Geldbeträge
für Unterſtützungen bei berufsüblicher Arbeitsloſigkeit vielfach an
ſolche Perſonen, die durch dieſe Unterſtützungen in ihrem
Ar=
beitswillen gelähmt werden und ein öffentliches Aergernis ſind,
während andererſeits Notſtände, wie die oben geſchilderten keine
ausreichende Berückſichtigung finden können. Die Berufslaufbahn
des Angeſtellten verläuft anders als die des Arbeiters. In
jungen Jahren iſt Stellenloſigkeit bei der Mehrzahl der
Ange=
ſelten überhaupt ausgeſchloſſen. Wenn ſie aber eintritt, dann
dauert ſie im allgemeinen länger, und zur Erlangung einer neuen
Stellung ſind ganz andere Anſtrengungen erforderlich, als das bei
der Arbeiterſchaft der Fall iſt. Mit zunehmendem Alter wird die
Dauer der eingetretenen Stellenloſigkeit bei den Angeſtellten
län=
ger und die Unterbringung iſt nur noch möglich durch ganz
außer=
ordentliche Anſtrengungen. Aus allen dieſen Gründen haben die
Angeſtellten bei Schaffung des Arbeitsloſen=Verſicherungsgeſetzes
gefordert, daß den Berufsverbänden erlaubt werden ſoll, eigene,
dieſen beſonderen Bedürfniſſen Rechnung tragende
Erſazeinrich=
tungen zu unterhalten, deren Mitglieder von der allgemeinen,
öffentlichen Arbeitsloſenverſicherung befreit wreen ſollen. In
einer Arbeitsloſenverſicherung für die Prit
würden
die Leiſtungen für Fälle der Stellenloſigkeit in jungen Jahren viel
geringer ſein können, als ſie die öffentliche
Arbeitsloſenverſiche=
rung berſieht, mit zunehmendem Alter aber müßten ſie bedeutend
über das hinauswachſen, was unter dem allgemeinen
Schematis=
mus gewährt werden kann. Auch die eingangs erwähnte Hilfe für
die 60jährigen ſtellenloſen Angeſtellten gehört grundſätzlich
keines=
falls in das Angeſtelltenverſicherungsgeſetz. In dieſem Geſetz
iſt die Beſtimmung ein Fremdkörper, ſie gehört zu den
Maßnah=
men der Arbeitsloſenverſicherung. Die Organe der
Arbeitloſen=
verſicherung prüfen die Vorausſetzung für die Unterſtützung,
näm=
lich die nicht ſelbſt gewollte Arbeitsloſigkeit und die Bereitſchaft
zur Aufnahme einer Tätigkeit, ſobald ſich Möglichkeiten hierfür
bieten. Es iſt eine falſche Konſtruktion, die nur als
Uebergangs=
zuſtand geduldet werden kann, daß ein ganz anderer
Verſiche=
rungsträger als derjenige, der die Kontrolle ausübt, die
Leiſtun=
gen zu gewähren hat.
Der große Schaden, den die Wirtſchaft erleidet, wenn ſich die
großen Verbände der Arbeitgeber nicht dazu aufraffen, zuſammen
mit den Verbänden der Angeſtellten planmäßige Arbeit zur
Unterbringung der älteren Angeſtellten zu leiſten, kann durch keine
Verſicherungsmaßnahme behoben werden. Ich erblicke ihn darin,
daß für einen Berufsſtand, in dem Zehntauſende ſeiner
Angehö=
rigen im Alter von 40, 45, 50 bis 60 Jahren, die eine hinreichende
Ausbildung genoſſen haben, hoffnunglos zugrunde gehen, auf die
Dauer kein gutes Menſchenmaterial als Nachwuchs herangezogen
werden kann. Heute ſchon klagen viele Handelskammern darüber,
daß nicht die Hälfte der offenen Lehrſtellen beſetzt werden können,
weil die jungen Leute nicht daran denken, ſich einem Berufsſtande
zuzuwenden, in dem ihnen ſpäter ein Schickſal blüht, das zur
Zeit Zehntauſende ältere Angeſtellte erleben. Aber nicht nur den
Nachwuchs, ſondern alle Berufsangehörigen erfaßt die gleiche
Sorge und ungeheure Nervoſität. Die Privatangeſtellten, deren
Führer ſich aus ihren Kenntniſſen von den Bedingungen des
Wirtſchaftslebens wirkungsvoller als die Unternehmer ſelbſt
gegen eine Sozialiſierung gewandt haben, können nicht hindern,
daß in weiten Angeſtelltenkreiſen mehr und mehr der Drang nach
Verbeamtung und damit nach Sozialiſierung wächſt, wenn der
Unterſchied zwiſchen den wirtſchaftlichen Ausſichten der
Angeſtell=
ten und dem ſorgenloſen Daſein des Rieſenheeres der Beamten
derart kraß in die Erſcheinung tritt. Man ſollte meinen, daß
die Führer der Wirtſchaft an ſolchen Tatſachen nicht achtlos
vor=
über gehen und den Mut finden, endlich das Problem im
Be=
wußtſein ihrer Verantwortung anzupacken. Oder wollen ſie auch
dieſe Angelegenheit wieder der Geſetzgebung überlaſſen? Dann
aber unterlaſſe man gefälligſt das Stöhnen über die Eingriffe
des Staates in die Wirtſchaft.
die Freitags=Sikung des Rakes.
In ſeiner um 10.45 Uhr vormittags begonnenen Sitzung
er=
ledigte der Nat den Bericht des Finanzromitees über die
finan=
zielle Unterſtützung angegriffener oder
be=
drohter Staaten, über die der kubaniſche Delegierte Bericht
erſtattete. Im einzelnen iſt vorgeſehen, daß ſowohl der bedrohle
Soaat als auch eine Reihe beſonders finanzkräſtiger Staaten die
Garantie für eine zu gewährende Anleihe übernehmen ſollen.
Die Gewährung der Anleihe würde für den bedrohten Staat
gleichzeitig die woraliſche Unterſtützung des Völkerbundes
be=
deuten.
Ueber die griechiſch=bulgariſche
Flüchtlings=
anleihe kam es zu einer ſehr ausgedehnten Debatte und
eben=
fo über die Frage der Errichtung einer eigenen
Radioſtation des Bundes in Kriſenzeiten. In
dieſer Angelegenheit decken ſich die Standpunkte des
Völker=
bundsſekretariats und der ſchweizeriſchen Regierung nicht. Der
ſchweizeriſche Bundesrat Motta brachte nochmals neue
Vor=
ſchläge zum Reſolutionsentwurf Zaleſkis ein. Danach hält es
die Schweizer Regierung für die beſte Löſung, wenn für normale
und Kriſenzeiten eine Radioſtation errichſtet wird, zu der der
Völkerbund in Kriſenzeiten einen Beobachter ſtellt, und für den
die Schweiz die abſolute Sicherheit gewährleiſtet. Die
Angelegen=
heit wurde einem Redaktionskomitee unter dem Vorſitz Zalefkis
überwieſen.
Da dieſe Debatte die Zeit zur Behandlung der
oberſchleſi=
ſchen Minderheiten=Petitionen ſtark gekürzt hatte, vertagte der
Rat die Behandlung der Frage auf Samstag vormittag 10.30
Uhr und trat in die nichtöffentliche Sitzung ein.
Der Rat behandelte in ſeiner Geheimſitzung, an der alle
Ratsmitglieder teilnahmen, die von Quinones de Léon
aufrecht=
erhaltene Einladung der ſpaniſchen Regierung, die Junitagung
des Völkerbundes in Madrid abzuhalten. Der Rat beſchäftigte
ſich außerdem in der Geheimſitzung mit der amerikaniſchen Note
über die Vorbehalte der Vereinigten Staaten für dem Eintritt
in den Ständigen Internationalen Gerichtshof im Haag und
beſchloß, dieſe Note dem demnächſt zuſammentretenden
Juriſten=
komitee für die Reviſion des Statutes des Internationalen
Ge=
richtshofes zu überweiſen.
Vom Tage.
Der deutſche Geſandte bei der belgiſchen
Regierung, Dr. Horſtmann, iſt zur Berichterſtattung
über die Brüſſeler Fälſcher=Angelegenheit in Berlin
einge=
troffen.
Die Kieler Univerſität ernannte
Reichs=
arbeitsminiſter Wiſſell anläßlich ſeines 60.
Geburts=
tages zum Ehrendoktor der rechts= und
ſtaatswiſſenſchaft=
lichen Fakultät der Chriſtian=Albrecht=Univerſität.
Der engliſche Staatshaushalt für 1929/30,
über den jetzt nähere Angaben vorliegen, ſieht Ausgaben in
Höhe von 16,2 Milliarden Mark vor. Den Löwenanteil dieſer
Summe verſchlingt der Schuldendienſt mit 397 700 000 Pfund bzw.
annähernd 8 Milliarden Mark. Die Ausgaben für Heer, Marine
und Luftſtreitkräfte betragen 112 610 000 Pfund (2352 Millionen
Mark) und ſind um 2 090 000 Pfund geringer als im Vorjahr.
Frankreich wird nun endlich dem Beiſpiel anderer
Länder folgen und mit der Veröffentlichung ſeiner
Akten über die Urſprünge des Weltkrieges
be=
ginnen.
Am Freitag hat der polniſche Finanzminiſter
Czechowicz, gegen den ſich die ſcharfen Angriffe der Seim=
Oppoſition in letzter Zeit hauptſächlich richteten, ſein
Rück=
trittsgeſuch eingereicht. Der Staatspräſident hat das
Geſuch bereits bewilligt und den Vizeminiſter Dr. Grolynſki mit
der Leitung des Finanzminiſteriums betraut.
Die feierliche Unterzeichnung des
griechiſch=
ſüdſlawiſchen Freundſchaftsvertrages und des
Saloniki=Abkommens in Genf iſt auf Sonntag
vormit=
tag 11 Uhr angeſetzt worden.
Ein türkiſch=bulgariſcher Neutralitäts=, Ausgleichs=
und Schiedsvertrag iſt in Angora durch den Miniſter
für auswärtige Angelegenheiten, Tewfik Ruchdi Bey, und den
bulgariſchen Geſandten Pavloff unterzeichnet worden.
Die ägyptiſche Regierung hat der Wiederzulaſſung
deutſcher Staatsangehöriger zu dem
ägyp=
tiſchen gemiſchten Schiedsgerichtsweſen
zuge=
ſtimmt.
Die jüngſte Entwicklung der Lage in China
be=
rechtigt zu der Hoffnung, daß größere Kämpfe vermieden werden.
Es werden zwiſchen den Parteien in Nanking und Wuhan
Ver=
ſuche unternommen, die auf einen Ausgleich hinzielen.
Zehn Jahre Reichswehr.
Die Führer unſerer Reichswehr 1919—1929.
Obere Reihe: Noske, v. Seekt, Dr. Geßler. — Untere Reihe:
Dr. Grvener, Reinhardt, Heye.
Unſere Reichswehr beging am 6. März ihren 10. Geburtstag. Das
Geſetz vom 6. März 1919 hat die Grundlage der Reichswehr
ge=
ſchaffen und das Chaos nach dem Zuſammenbruch des alten
Heeres beſeitigt. An dem Aufbau der neuen Armee waren drei
Reichswehrminiſter, nämlich Noske (1919—20), Dr. Geßler (1920
bis 1928) und Dr. Groener ſowie drei Chefs der Heeresleitung,
nämlich die Generale Reinhardt (1919—20), v. Seeckt (1920—26)
und Heye hervorragend beteiligt.
Milliardengeſchenke an die Aul
Ein Ausſchnitk aus dem Problem der Sachlt
* Berlin, 8. März. (
Im engliſchen Parlament iſt kürzlich mitgeteilt md
ſeit dem Abſchluß des Verſailler Vertrages durch
insgeſamt 141 Millionen Tonnen Koks und Kohlen an n
ſtaaten auf Reparationskonto geliefert worden ſind. 9
im Augenblick nicht nachprüfen, ob dieſe Zahlen ſtimme,
man als Durchſchnittspreis für die Tonne Kohle mu
in Rechnung ſetzt — ein Betrag der ſicher noch viel zußn
— dann kommt man auf einen Betrag von 2,8 Millioan
für die Kohlen und Koks an unſere Gläubigerſtaatw
wurden. Dieſer Ausſchnitt aus dem Problem der Sachttzue!
zeigt, in welchem Umfange unſere Gläubiger uns o 5.
Hätten wir dieſe Kohlenmengen auf dem Weltmarm ?
ztand z
dann hätten wir ſicherlich zum Vorteil für Arbeitnnt *ſim Eſſen kor
Arbeitgeber und beſonders für das Reich — uns bede
ung mit
geſtellt.
Lümdr e
Mu
Die deutſchen und die ausländiſchen
Krieg=
das öftel
Von den Franzoſen werden die heftigſten Anſtrengunun
um den Nachweis führen zu können, daß die deutſchen i0 rn
nur einen ganz geringen Leil des deutſchen Etats aus=ä=0zuauſge Pakole
behauptet man in Paris, daß Deutſchland nur etwa A-058ſerſchleſien
ſeines geſamten Steueraufkommens für die Gläubigermäch
habe. Leider wird von dem Pariſer Korreſpondenten In Uhenmubus
nicht geſagt, auf welche Weiſe er dieſe Ziffer errechnet. Wäy Mu fiht ſich für Nee
Laſten berechnen will, die ſich für Deutſchland aus demnü mt Fl
Krieg ergeben, dann muß man neben den Reparationsaodie Verlei
auch die Beträge in Rechnung ſtellen, die für die inneren Mis nur im eigenen
Penſionen uſw. gezahlt werden. Dann ergibt ſich, daß ezwig Danzig ſol
zent des deutſchen Etats der Abgeltung von Kriegsſchißu”, lniichen P.
Das iſt ein Betrag, der das Mehrfache der Summen ausma/, dez volniſe
Ausland als Kriegslaſt zu tragen hat.
1 Durch u
Die Beralungen der Sachverſtändigel
Ü.
EP. Paris, /ku pird h
Die Plenarſitzung der Sachverſtändigenkonferenzslſen Ein
heute von 11 bis 1 Uhr in ſehr eingehender Weiſe Fim ind. Wer
jekt für die Schaffung einer Zentra zzupungen zu Pole
tionsbank. Hierzu erfahren wir, daß beſondersten, —6 die
auch über die Kommerzialiſierungsmögl Iy34 ik verfolgt, wie
geſprochen wurde. Ergänzend erklärt man in deutſchma) ſ Wort feſtg
daß die Kampagne verſchiedener franzöſiſcher Blätt, zies ge
dauernd die deutſche Delegation zu Zahlungsangebarxeu chen Charakter
dern, nicht tragiſch genommen werden müſſe. Am ſoluien, dagegen ſich
wurde die Diskuſſion fortgeſetzt; doch hat ſie nur nmiſſs auf die 9e
Stunde gedauert. Die Diskuſſion wurde darauf aud ſin will. Der
Meimnet,
Montag verſchoben.
Ueber den Verlauf der heutigen Vormittagsſitzum E laß anläßlick
Havas: Der Sachverſtändigen=Ausſchuß hat weiter izg der Werft fü
geprüft, wie der Mechanismus der geplanten Zemttllmsehetzer General
ſchaffen ſein könnte. Der Ausſchuß hat insbeſondere jeejiner Lanziger Ti
folgerungen des unter dem Vorſitz von Sir Joſſihen Man ſieht alſo au
ſtehenden Transfer=Unterausſchuſſes ſtudiert, um dieilcht Einheitsfront, u
ten der Schutzklauſel zu definieren und ſeſtzuſtellen, waulg der polniſchen
ſchützte Teil der deutſchen Annuität nach und nach imik uuh durch Engla
chützten Teil übergehen könne. Das würde natürlick.duNv. H. deut
haben, nach und nach eine Kommerzialiſierung vorzurn” Ait Mitteln der Wi
die Schutzklauſel für den geſchützten Teil der Schulä)ſpigangen werden.
4d. unter polniſchen
teilweiſe zu beſeitigen.
Lanzigs”, heißt es
10 man ſie auch verſt
Die Danziger Preſſe zu der polniſchen Derd zam dole von
Die „Dänziger Neueſten Nachrichten” betonen, un4 duch eine ſolche M
Seite die Denkſchrift auch herrühre, ſicher ſei, daß ikMſ nachen? Es iſt hi
mit den Dänziger Verhältniſſen und den Danziger ANf Gewißheit beizuhr
zut vertraut ſein müſſe. Die „Danziger Allgemeinn 7) leine „Politik des
bemerkt noch, daß man als Verfaſſer der Denkſchrif enrlefolgt. In dieſer
weiskräftigen Anhaltspunkten zufolge, den polniſchen 191 gegenüber beb.
rat Zalewſki vermutet, der bis vor kurzem bei dernM umerellens
diplomatiſchen Vertretung in Danzig tätig war. Mzugung bei, daß
ziger Landeszeitung”, das Organ des Zentrums, M 20nzig tatſächlich
überflüſſig, der Meldung noch etwas hinzuzufügen. An dun wird man eit
es gelte für Danzig, Augen offen undnd anzen noch in gee
ſteif zu halten. Nur die ſozialdemokratiſche Zie Deutſchen treibe
Volksſtimme” betrachtet die Angelegenheit, parteinaushigubten, das Deutſe
glaubt, mit einer Polemik auskommen zu können. Siufech /amlit aber im 8
die von uns veröffentlichte Alarmnachricht als im 70 lehrheit der
Vet=
ſchen Sinne zweckbedingt. Damit unterſtützt die 80dm Wirtſchaftetr=
Volksſtimme”, als einziges deutſche Blatt in Danzun ſid ten können, und
leugnungsverſuche der polniſchen Nationaliſtenpreſſe. „Pſſe
gen trifft die Vermutung der „Danziger Allgemeinel4?! Loz” „Mäger
Wirtſch
zu. Die polniſche Denkſchrift zur Eroberung Danzigsg/ee neiben muß
ſichlich die Unterſchrift des früheren erſten Mitarbeite?
niſchen Miniſters Straßburger, Zalewſti.
ſ. Do Alo
Freimgurerei.
Eugen Lennhoff. Die Freimaurer. Zürich-Leipzig—Wien, 1928.
Almathea=Verlag. 475 Seiten und 110 Bildertafeln. ℳ 14.—
geb. ℳ 17.—
In den letzten Jahren wurde die Leſewelt mit einer Flut von
Schriften gegen die Freimaurerei überſchwemmt — ſachliche, alſo
nur auf einer anderen Weltanſchauung fußende, und nicht ernſt
zu nehmende ſchmutzige. Zumeiſt haben die Logen im Gefühle
ihrer Schuldloſigkeit und in der Ueberzeugung, daß ihnen alle
dieſe Anwürfe nicht zu ſchaden vermögen, geſchwiegen. Erhoben
aber Lüge und Verleumdung ihre Häupter zu anmaßend, dann
kam eine kurze, ruhige Abwehr, ſo wie ſie eben jeder vornehme
Menſch von ſich gibt, wenn er zu Unrecht angegriffen wird; ſelbſt
dann, wenn der Angreifer klaftertief unter ihm ſteht.
Aber auch an Belehrungsſchriften und größeren Werken über
und für die Freimaurerei hat es nicht gefehlt. Heute liegt wieder
ein ſolches Werk vor, das aller Beachtung wert iſt, obengenanntes
Buch des Wiener Bruders Eugen Lenndorff. Es umfaßt
eigent=
lich alles, was über die Freimaurerei geſchrieben werden kann:
Weſen und Entwicklung, die nationalen Maurereien der
Gegen=
wart, alte und neue Gegner, freimaureriſcher Internationalismus
und iſt gerade für den Außenſtehenden ungemein lehrreich. Der
Verfaſſer bringt nur Tatſachen und läßt, um ſeine Leſer nicht zu
verwirren, alles Philoſophieren beiſeite. Vor allem räumt er
mit den zahlreichen unbewieſenen, weil eben nicht beweisbaren
Behauptungen auf, mit denen die Freimaurerei von ihren
Geg=
nern immer wieder belaſtet wird. So heißt es ja, ſie ſoll
kirchen=
feindlich, ohne Nationalgefühl, Vorbereiterin der Weltrevolution
ſein und nach der Weltherrſchaft ſtreben. Ja — es geht noch wei=
ter: Die Logen ſind Statten der Unzucht, Ausgangspunkte von
Fürſten= und anderen Morden und wie dieſe Lobſprüche aus
un=
ſauberem Munde alle heißen. Außerdem ſpukt in letzter Zeit auch
wieder der „unſichtbare Obere” in den Hirnen der
Schmahſchrift=
ſteller.
Von Kirchenfeindlichkeit kann natürlich keine Rede bei uns
ſein, die wir doch Duldſamkeit predigen. Wir laſſen jedem das
Seine und kennen, da wir das Dogma als eine Beſchränkung der
perſönlichen Denkfreiheit betrachten, naturgemäß keine Dogmen.
Unſer Mangel an Nationalgefühl iſt auch eines jener
Ammen=
märchen, das von unſeren Gegnern den Unkundigen hingeworfen
wird.
Jedem, der die Geſchichte der Freimaurerei, wie ſie Lennhoff
rein ſachlich und leidenſchaftslos entwickelt, aufmerkſam lieſt, muß
das Unſinnige dieſer Behauptung ſofort in die Sinne fallen.
Waren die Freimaurer Leſſing, Herder, Fichte, Goethe,
Harden=
berg, Stein, Blücher, Scharnhorſt. Gneiſenau, Rückert,
Schenken=
dorf und wie ſie alle heißen mögen, etwa vaterlandslos? Wie
ſtand es mit Haydn und Mozart, wie mit den unſerem Bunde
angehörenden gekrönten Häuptern im deutſchen Vaterland? Mit
unſerem Heldenkaiſer Wilhelm I.?. Alle ohne Nationalbewußtſein
und ſich wohl fühlend in einem Kreiſe, dem es durchwegs abging?
Sehen wir nach anderen Ländern, Frankreich zum Beiſpiel:
Montesquieu. Diderot, de la Rochefoucauld, André, Chénier,
Mirabeau, Beaumarchais, Fénélon, Voltaire, Arago, Gambetta
Littré ſind doch gewiß Männer, deren ſich die Freimaurerei nicht
zu ſchämen braucht; ſie alle waren vaterlandsliebende Bürger.
Italien: Cavour, Mazzini, Criſpi Garibaldi.
Vereinigte Staaten von Amerika: Waſhington, Franklin,
Lafayette.
Namen. Menſchen, die ihr Alles einſetzten für die Heimat.
Keine Stunde wären die in einem antinationalen Verbande
ver=
blieben. Und heute? Soll es da vielleicht anders ſein? Unſinn.
Mit Revolutionen hatte die Freimaurerei niemals etwas zu tun.
Dieſe, beſonders wenn ſie in Bürgerkriege ausarten, koſten Blut.
Wir aber ſuchen mit ganzer Seele, obwohl wir uns niemals mit
Politik befaſſen, den inneren wie den äußeren Frieden zu fördern
und zu erhalten. Auch nach der Weltherrſchaft ſollen wir ſtreben.
Das iſt ganz neu. Ja, wir ſtreben nach der, die alle die umfaßt,
die guten Willens und bereit ſind, mit Kopf und Herz zu arbeiten
an der Veredelung des Menſchengeſchlechts. Dieſe Weltherrſchaft
allerdings treten wie jederzeit gerne an und ſind ſtolz auf unſer
Ringen um ſie
Auf die Behauptung, die Logen ſeien Stätten der Unzucht,
überhaupt zu antworten, verbietet das Reinlichkeitsgefühl.
Eben=
ſowenig kann auf die Beſchuldigung, die Freimaurer hätten den
Tod bedeutender Männer — natürlich auf Befehl des „
unbekann=
ten Oberen” — auf dem Gewiſſen, eingegangen werden. Nur um
zu zeigen, bis zu welcher Zerrüttung des Gehirns der Haß unſere
Feinde führt, erwähne ich, daß die Freimaurer Schuld oder
min=
deſtens Mitſchuld tragen ſollen am Tode von Luther (!), Leſſing,
Schiller, Mozart, der Kaiſerin Eliſabeth von Oeſterreich und des
Erzherzog=Thronfolgers Franz Ferdinand (alſo auch mittelbar am
Weltkriege) Und dann der „unbekannte Obere‟. Der ſoll,
neuer=
dings von Genf aus, das ganze Welttheater leiten! Weil im
letz=
ten Viertel des 18. Jahrhunderts die Angehörigen des ſelig
ent=
ſchlafenen, phantaſtiſchen Templer=Ordens von einem ſolchen
all=
mächtigen Herrn träumten, wird dieſer Sagenhafte ganz
willkür=
lich wieder auf die Beine geſtellt, und zwar als Alleinherrſcher
aller Maurer. Köſtlich. Als ob unter den 4½ Millionen
Logen=
brüdern auf dem ganzen Erdenrund nur einer wäre, der ſich die
Tyrannei eines „unbekannten Oberen” gefallen ließe.
Ein ſehr dunkles Kapitel iſt mit Alte und neue Gegner”
überſchrieben und vor allem der päpſtlichen Bullen dabei gedacht.
Da haben ſich beſonders Pius IX. und Leo XIII. hervorgetan.
Erſterer nennt die Freimaurerei wörtlich „Synagoge des Satans”,
und „abſcheuliche Sekte des Verderbens”, und letzterer brandmarkt
ſie als „Teufelswerk” und „unreine Seuche”. Pius IX. war ja ein
gutmütiger Herr, aber keine Perſönlichkeit, für den glänzend
be=
gabten Leo XIII. jedoch ſchmerzt jeden Verſtändigen eine ſolche
Entgleiſung. Was für Ratgeber mogen dieſe Männer um ſich
gehabt haben!
Auch der Humor kommt in dem, was uns Lennhoff erzählt, zu
ſeinem Rechte. Allerdings der unfreiwillige; aber der iſt ja
be=
kanntlich der ſchönſte. Der Abſchnitt Wichtl—Ludendorff iſt
gerade=
zu erſchütternd. Letzterer ſchreibt unter anderem: Die
Bundes=
brüder des alten und angenommenen ſchottiſchen Ritus führten
den Tanz Charleſton ein zum Zeichen, daß die ganze Welt nach
ihrer Pfeife tanze. „Liebe Jugend, kann man ds nur ausrufen,
„laß von dieſem Tanz, denn ehe du es ahnſt, biſt du an der Pforte
der Hölle angekommen.” Wie lautet doch das Wort aus8
küche? „So klingt das ganze Buch” und „Ich habe M.”
damit verloren”, wird der arme Verfaſſer einer 0ee
Freimaurerei hinzufügen, der ſich aus Gewiſſenhaftiht?
zu verurteilte, dieſes Zeug zu leſen.
Sehr ſchön behauen iſt der mit „Ausblick” bezeichſi.
ſtein: Die Freimaurerei hat, ohne daß ſie übernarſhich.
wäre ihre Stärke erwieſen. Dieſe zeigt ſich vor auen
verwüſtlichkeit des freimaureriſchen Gedankens. Ale 990
Organiſation, aller Syſtemhader, alle
Unterdrückung=
ausgereicht, dieſen binnen zweihundert Jahren wi.u
machen. Darauf beruhen auch die Hoffnungen für Ae
Die Aufgabe, die der Bund heute hat, iſt keine anbe.
die Leſſing und Fichte und die anderen Propheten Neuls 9
rerei ihm einſt geſtellt haben. Nur daß die Menſchen.9
bares hinter ſich haben, bewußter an ihre Löſung.
mus beurteilt, muß der Freimaurer Optimiſt ſeiſ.
ſterbende Prometheus, der, an den Felſen geſchl.
dem triumphierenden Zeus zurief: „Glaubſt du. da0
weil nicht alle Träume ſich erfüllt, nicht alle Blüten ſet
müſſen. In einer Zeit, da die Welt, ſoweit ſie ſich o.
danken macht, die Ausſichten des künftigen Lebens 0od”
haben?
R
Meine Beſprechung konnte aus der Fülle des
Weniges herausholen. So mußte ich zum Beiſple.
leſenswerten Abſchnitte Léon Taxil, Muſſolini uſg.
gehen. Ich bin aber gewiß, Geſagtes werde genügel.
Kreiſen Intereſſe für das Buch zu erwecken. Deml ”
wir für ſein Werk, und dem Verlag, dem wir I..
Ausſtattung zu Dank verpflichtet ſind, wünſchen De
niar
breitung des wertvollen Werkes. Der Freimaure=
Karl Lette!"
Jack London: „Siwafh”; broſch. 3 Mk., Leinen 480 Aſk
Daß Jack London das gefahwvolle Leben im eiſige.
Goldgräbern und Indianern, zwiſchen Raufbolden und Le
kein Zweiter zu ſchildern verſteht, das wiſſen wir, Und "
zeugen auch in dieſem Bande wieder ein paar unüche.”
gen, die dieſe phantaſtiſche Wirklichkeit durch ihre faſt voe.
nähe, durch ihre Abenteurerluſt und= Lebensfreude 3u.Hi
lebnis machen. Doch inmitten dieſer rauhen Welt tauchk.
Frauengeſtalten auf, demutsvoll und hingebend, zun. "
bei zugleich tapfer und aufopfernd, wie wir ſie
Schriftſteller eigentlich gar nicht zugetraut hätten. Si
die Indianerfrauen, die für den weißen Mam das *
und Freda, die Amerikunerinnen, die in dem hamt
Leben den Männern gewachſen ſind, — es ſind rühr.‟
Frauengeſtalten, die ſich uns unvergeßlich einprägel.
Jack London ein Dichter iſt, der im Abenteuerlichen 2
liche rein und reich zu geſtalten weiß. Und dadune
üücüien klarer als alle anderen die Eigenaut und
girigen Menſchen erkennen.
Matet die Parole in Warſchau.
* Berlin, 8. März. (Priv.=Tel.)
ehts kleglichnet die unhaltbare Lage und die politiſchen
Prohln rtſchasülhen Unmöglichkeiten, die durch den ſogenannten
svertm geſchaffen wurden, ſo ſehr, wie die immer wach=
Anſtr urigen, die durch die Nutznießer des Vertrages
em Zuvon neuem unternommen werden, um nicht nur
euen uhisſtand zu ſichern, ſondern auch, da der Appetit
lich wunem Eſſen kommt, ihre durch die einmalige
uner=
reichef egriung mit Glücksgütern erwachte Ländergier zu
gen. „Ae an der Seine die Rheinlandfrage die Gemüter
em Tüyun neuem in Wallung bringt, ſo hat es Polen
rſtankag das öffentliche Intereſſe für den polniſchen
r, fü berſchleſien und neuerdings ſogar für
Oſt=
en nözuhalten. „Es muß unſer ſein”, ſo
die jmilige Parole in Warſchau. Der
Kor=
unſoberſchleſien müſſen „unſer blei=
Oſtp.jußen muß „unſer werden” und
Dan=
das fuſteht ſich für jeden guten Polen überhaupt von
iſt ſü Friedensvertrag nach polniſcher
Auf=
ig dſuch die Verleihung der
Selbſtändig=
icht ſur im eigenen Intereſſe ſchwer geſchädigt
in,0 Danzig ſoll nach den fein
ausge=
tenyhlniſchen Plänen überhaupt nur
ihmu des polniſchen Staates
exiſtenz=
ſein.
auch durch uns veröffentlichte Text des polniſchen
Eamstag, den 9. März 1929
Es muß unſer ſein!”
ums /ſ Danzig hat überall großes Aufſehen erregt.
ſtennmalwird hier genau formuliert ein Plan bekannt
deſſEinzelheiten aus der Praxis ja ohnehin zur
bekarnn fnd. Wer die Entwicklung in der Freien Stadt
e Bechſyungen zu Polen genau verfolgt hat, hat feſt=
, daß könneix, aß die polniſche Politik in der Tat gegenüber
ſierungreine 51k verfolgt, wie ſie in dem veröffentlichten
Do=
länt mmn Wortf: Wort feſtgelegt iſt. Dieſer polniſche Plan iſt
anzöſſie beſomdrs gefährlich, weil er nach außen hin den
ein=
hunzien di uſchen Charakter Danzigs unter allen Umſtänden
miſ aſtet rſen, dagegen ſich den inneren Ausbau des
pol=
doch miEinflſutſs auf die Danziger Wirtſchaft um ſo mehr
an=
wune ilaſſern in will. Der Hinweis auf die Danziger Werſt
uings geignet, die größten Beſorgniſſe zu rechtfertigen.
ekannu, aß anläßlich der kürzlich ſtattgefundenen Wahlen
ſſichtsi der Werft für ein ausſcheidendes Mitglied der
che Kngshetzer General le Rond gewählt worden iſt.
Wiegy ier Danziger Tätigkeit ſoll auch England Pate
nhablen /Man ſieht alſo auch hier wieder die
franzöſiſch=
polniich Einheitsfront, und dieſe Tatſache, die auch auf
terſtüßug der polniſchen Pläne nicht nur durch
Franl=
nderm uch durch England ſchließen läßt, vermag die
m daszu 97 v. H. deutſche Danzig natürlich nicht zu
ern. Iit Mitteln der Wirtſchaft”, ſo ſagt Polen, ſoll
Zig vmregangen werden, um die von ihrer Wirtſchaft
ge Skat unter polniſchen Einfluß zu bringen. Eine
erungt lanzigs”, heißt es in der polniſchen Denkſchrift
„wonleman ſie auch verſuchen — würde nämlich nicht
ſein Tarum ſollte man ſich alſo einem unerfüllbaren
zulieb=gdurch eine ſolche Poloniſierungskampagne ſelbſt
gkeitenmachen? Es iſt viel klüger, den Deutſchen in
die fmGewißheit beizubringen, daß Polen in
kultu=
eziehrcy keine „Politik des Abbröckelns” dem
Deutſch=
ſenübaxverfolgt. In dieſer Hinſicht muß die polniſche
Lanzgegenüber bewußt anders vorgehen, als dem
um Pmmerellens gegenüber. Bringt man den
Dan=
die UUhrzeugung bei, daß die kulturellen Belange des
ums n Danzig tatſächlich vollkommen unangefochten
werdey dann wird man einen Keil zwiſchen die bisher
en unndzanzen noch in geeinter Front Polen
gegenüber=
en Damier Deutſchen treiben. Die Nationaliſten werden
e vor ihaupten, das Deutſchtum Danzigs ſei in Gefahr.
ſden ſfcdamit aber im Gegenſatz befinden zu der
Ueber=
der lehrheit der Bevölkerung, denn vor allem die
inksſteinden Wirtſchaftskreiſe werden mit gutem Ge=
2as beoſtiten können, und ſo werden die parteipolitiſchen
Be zulöſhen den Danzigern angefacht werden in einem
der aßDanziger Wirtſchaft rein ſtimmungsmäßig auf
te Poleß treiben muß.”
m weihn Warſchau alſo ſehr wohl, wo der wundeſte
Lanziy/ſt, wo alſo mit am meiſten Ausſicht auf Erfolg
eingehakt werden muß. — Man kann ſich nicht verhehlen, daß die
Gefahr für Danzig, und damit für Deutſchland, ungeheuer groß
geworden iſt. Polen will Danzig wirtſchaftlich aushungern, um
dann als Retter in der Not zu erſcheinen und auf dieſe Weiſe
ſeine Geſchäfte machen zu können. Wird man in Deutſchland
rechtzeitig auf der Hut ſein und die richtigen Schlußfolgerungen
ziehen?
Das übliche demenki.
Die polniſche Telegraphenagentur in Warſchau hat die von
uns am Samstag, den 2. März, veröffentlichte Genfer Meldung
über die dort bekannt gewordene polniſche Denkſchrift zur
end=
gültigen Ueberführung Danzigs in polniſche Hörigkeit
erwar=
tungsgemäß dementiert. Unter der Ueberſchrift „Eine neue
polenfeindliche Erfindung” ſchreibt die „Epoca‟: Der zu den
Veröffentlichungen gewählte Zeitpunkt laſſe erkennen, was man
mit dieſer Aktion bezwecken wolle. Das Ziel ſei, damit den
poſi=
tiven Eindruck zu verwiſchen, den der Beſuch des
Miniſterpräſi=
denten Bartel in Danzig in der ganzen Welt hervorgerufen habe.
Die polniſche amtliche Telegraphenagentur „Pat” ſei ermächtigt,
feſtzuſtellen, daß ein ähnliches Memorandum in polniſchen
amt=
lichen Kreiſen nicht bekannt ſei. — Auch die übrige Warſchauer
Preſſe nimmt in völlig analoger Form zu der Angelegenheit
Stellung. Damit ſind dieſe Ausführungen in ihrem Wortlaut
als amtliche „Pat”=Informationen kenntlich. In der
Zwiſchen=
zeit hat die polniſche Telegraphenagentur auch in Berlin durch
das mit ihr in Zuſammenarbeit ſtehende amtliche deutſche Büro
ein Dementi ausgegeben. Hierzu ſtellt die Telegraphen=Union
in Ergänzung unſerer erſten Meldung feſt, daß die von uns
im Auszug wiedergegebene polniſche
Denk=
ſchrift völlig authentiſch iſt und an ihrer
Echt=
heit nicht gezweifelt werden kann.
Der erſte weibliche Sengkor in Danzig.
Frau Alma Richter,
die bekannte Führerin der Danziger Frauenbewegung,
wurde zum Senator der Freiſtadt Danzig gewählt.
Große Aufrage im Danziger Volkstag wegen der
polniſchen Denkſchrift.
Danzig, 8. März.
Die Geheimdenkſchrift über Polens Politik gegenüber
Dan=
zig dürfte in den nächſten Tagen im Danziger Volkstage zur
Sprache kommen. Die Deutſchnationale Volkspartei hat an den
Danziger Senat eine Große Anfrage gerichtet, die nach einer
eingehenden Darlegung der zwölf Leitſätze der polniſchen
Denk=
ſchrift beſagt:
1. Was hat die Regierung gegen die in der Denkſchrift
ent=
haltenen Pläne Polens unternommen?
2. Hat die Regierung von der polniſchen Regierung
Aus=
kunft über die Denkſchrift gefordert? Hat ſie insbeſondere
ge=
genüber der Angabe, daß die Denkſchrift aus den Kreiſen der
hieſigen diplomatiſchen Vertretung der polniſchen Regierung
ſtammt, den Herrn diplomatiſchen Vertreter um Auskunft
er=
ſucht, ob dieſe Angabe zutrifft und ob er und ſeine jetzigen und
früheren Beamten oder Beamte des polniſchen Außenminiſte=
Seite 3
riums an der Abfaſſung der Denkſchrift beteiligt geweſen ſind?
—Es wird bemerkt, daß die Ableugnung der Echtheit der
Denk=
ſchrift durch die polniſche Telegraphenagentur weder
überzeu=
gend, noch ausreichend ſei.
3. Iſt die Regierung ſich darüber klar, daß die polniſche
Re=
gierung in ihrer Politik gegenüber Danzig nach den in der
Geheimdenkſchrift angegebenen Leitſätzen wirklich handelt?
Ppannungen imn Offen.
Troß Likwinow=Pakt ein polniſch=rumäniſches
Kriegs=
prokokoll gegen Litauen und Sowjetrußland.
* Kowno, 8, März. (Priv.=Tel.)
Es iſt eine auffallende Tatſache, daß nach der
Unterzeich=
nung des Kellogg= und des Litwinow=Paktes, die den Frieden
auf Erden beſiegeln ſollten, bald im Weſten, bald im Oſten,
ge=
heime Kriegs=Protokolle veröffentlicht werden, die ihrem Sinne
nach ſtrikt den Friedensabmachungen widerſprechen. Nach den
Utrechter Enthüllungen veröffentlicht jetzt die offiziöſe Kownoer
„Lietuvos Aidas” einen Auszug aus dem Inhalt eines geheimen
polniſch=rumäniſchen Kriegs=Protokolls, das bereits im Vorjahre
während der Anweſenheit Marſchall Pilſudſkis in Bukareſt
unter=
zeichnet worden ſein ſoll. Dieſes geheime Kriegs=Protokoll
er=
gänzt angeblich den bereits im Jahre 1926 zwiſchen Polen und
Rumänien abgeſchloſſenen Militärvertrag. Es richtet ſich in
erſter Linie gegen Litauen und Sowjetrußland.
Das Abkommen ſoll der „Lietuvos Aidas” gemäß aus 10
Para=
graphen beſtehen. Im erſten Artikel wird feſtgeſetzt, daß bei
Kriegsausbruch die beiden verbündeten polniſchen und
rumä=
niſchen Armeen eine weitgehende und ſchnelle Offenſive ergreifen
müſſen. Im Artikel 2 wird beſtimmt, daß, falls die
General=
ſtäbe der beiden Armeen in Erfahrung brächten, daß ſich der
Feind zu einem Ueberfall rüſte, ſie ſofort dem Völkerbund davon
Mitteilung machen und mit anderen Staaten Bündnisverträge
abzuſchließen verſuchen müßten. Gleichzeitig ſoll an die
ſowjet=
ruſſiſche Regierung ein Ultimatum gerichtet und von ihr die
Räumung der Grenzzone und die Schaffung einer neutralen
Staatenkontrolle gefordert werden. Falls ſich Sowjetrußland
die=
ſem Anſinnen nicht ſofort füge, müßten die Kriegshandlungen
ohne Zeitverluſt begonnen werden. Weitere Punkte beſagen, daß
Polen hinſichtlich der geſpannten Lage mit Litauen nicht gehindert
werden könne, einen Teil Litauens zu beſetzen. Auch könne in
der Ukraine eine gegen Moskau gerichtete Armee geſchaffen und
bewaffnet werden. Es werden dann noch einige Einzelheiten über
taktiſche und ſtrategiſche Maßnahmen feſtgeſtellt uſw. Die
offi=
ziöſe Kownoer Zeitung behauptet, wie das in ähnlichen Fällen
ſtets der Fall zu ſein ſcheint, daß ſie ihre Informationen aus ganz
einwandfreier Quelle erhalten habe, und kein Dementi zu
befürch=
ten brauche.
Nach den Erfahrungen der letzten Jahre wird die
Welt=
meinung nicht unbedingt der Wahrheit der Enthüllungen der
„Lietuvos Aidas” zuzuſtimmen brauchen. Jedoch kann man ſie
ebenſowenig in Abrede ſtellen. Gewiß hat der franzöſiſche General
le Rond in der letzten Zeit nicht nur Vergnügungsfahrten nach
Bukareſt und nach Warſchau unternommen und hat mit den
dortigen Generalſtäben ernſte Beratungen gepflogen. Schon
während der Anweſenheit Marſchall Pilſudſkis in Bukareſt konnte
der „Adevarul” ein Interview mit dem Marſchall veröffentlichen,
das allgemeines Aufſehen erregte und das einen Krieg mit
Sow=
jetrußland als unvermeidlich erſcheinen ließ. Vielleicht nicht ganz
umſonſt hat auch die Moskauer offizielle Preſſe ſtändig ins
Alarm=
horn geblaſen, und von agreſſiven Plänen der Nachbarn
geſpro=
chen. Wenn Moskau die Kriegsgefahr an die Wand malte, ſo
ge=
ſchah es natürlich auch zum großen Teil aus Gründen der
inne=
ren Politik. Aber immerhin mochte der Kreml Grund haben, ſich
über die Pläne Polens und Rumäniens beſorgt zu zeigen. Auch
der von Litwinow vorgeſchlagene Pakt war mehr
Propaganda=
mittel, als daß er ein ernſtes Ziel verfolgte. Und wenn auch
inzwiſchen die Unterſchrift erfolgt iſt, ſo iſt ſeine politiſche
Be=
deutung keine große. Solange Beſſarabien zu Rumänien gehört,
ſolange Polen weite ruſſiſche Gebiete in Weißrußland und in der
Ukraine beſetzt hält, wird ein Dauerfrieden kaum erreicht werden
können. Der Tag der Abrechnung wird früher oder ſpäter
kom=
men, und daß man ſich auf beiden Seiten darauf vorbereitet,
ver=
ſteht ſich von ſelbſt. Das von der „Lietuvos Aidas veröffentlichte
Kriegs=Protokoll mag wahr oder falſch ſein, es entſpricht
jeden=
falls den Spannungen der Gegenwart.
Affiſches Landeskheaker.
ſeines Haus. — Freitag, 8. März.
Vaitha
Ober m M. Friedrich, Muſik von F. v. Flotow.
Die allt von größter Popularität getragene Oper fand
Eltweiſ” eiter Beſetzung und in neuer Inſzenierung eine
Mtbiger Aufführung, die gleichwohl manche Wünſche
un=
e Veß. 98 Kleine Haus ſteht ihr ſchlecht. Die breit aus=
* banhug, die voll inſtrumentierte, vielfach auf
Chor=
gen anzebaute Muſik ſprengen den Rahmen. Sie iſt
TammerBper und gehört ins Große Haus, um ihre volle
18 ausSAben.
* Inſzſgerung der Herren Mordo und von Schenck
Oligilutät, kräftig und zielbewußt, in den Farben und
i Jen vonl itzückenden Reizen und pikanten Effekten. Aber
* lah ſitz eengt im Raum und war daher z. B. im zweiten
D T letten sild (Warkt) nicht gut brauchbar, auch der
Flo=
we Mucknicht entſprechend. Hier hinderte außerdem wie
N die 3 clitternde Verwendung des Chors die muſikaliſche
e Des Käwoniſten. Im letzten Bild wurde durch ſpieleriſche
St lebe=sie Tauben und Hühner, der Gemüſekorb) das
Ne vomler Hauptſache abgezogen. Bisweilen glitt die
Som3d Ans Burleske, (Lord Triſtan), oder gar in die
He e Dcüägerchor). Der romantiſche Zug fehlte. Der
Dor alaA der muſikaliſchen Leitung Berthold Gold=
2G allgemeinen ſicherer als ſeither, ſchien die
fein=
eie AAitir zu grob angefaßt, zu dick und nuancenlos
Deit uuAin der Begleitung unſchmiegſam. Alles klang
v Mionell A uvertüre) und unperſönlich. Eine Einfühlung
Siotohensé Muſik ſchien auch hier nicht gewonnen.
e Deſoſtz, g litt unter dem Mangel eines ſtimmgewaltigen
Lei Sensk. Die Rolle des Lyonel iſt die Seele der Oper.
rt 9Hhm, ſo angenehm und nett der junge Sänger
Ner beſsllnicht das hierfür ausreichende Material. Nur
Aoberſteitzlit he trug es die lyriſchen Stellen, in den
Nores 1Rinr es. Auch die Darſtellung war zu klein im
iat und ache Ueberzeugungskraft. Indes — die Stimme hat
De bec * Perſönlichkeit beſitzt große Sympathien.
Viel=
belohng 5 Geduld.
Nit der
Durham hat Käte Walter in dieſem und
Sider 1lter nahezu das Kauze Koloraturfſach durchgeſun=
E
imponierende Leiſtung, die hiermit die junge
LScih n9 abelhafter Energie, wachſendem Gelingen und
Bollbrachte. Die Lady wie Martha ſtand ihr
heute in gleichem Maße, und ihre Darſtellung entſprach in jener
höfiſchen Grazie und virtuoſen Technik ganz dem Weſen des
Stückes.
Eine nicht minder große Vielſeitigkeit und Zuverläſſigkeit hat
von jeher Heinrich Kuhn bewieſen, der heute den Plumket
für den erkrankten 1. Baß ſang. Seine in jedem Betracht
vor=
treffliche Leiſtung (das famofe Trinklied, das Duett am Schluß)
war von verdientem Erfolg begleitet. Ihm zur Seite ſtand als
Nancy Anna Jacobs mit unfehlbarer Sicherheit und
köſt=
lichem Humor. Hans Ney war ein draſtiſcher Lord Triſtan,
durch die Regie nur zu ſehr in Parodiſtiſche geraten. Anſtelle
Rudi Wünzer ſang Adolf Klotz in bewährter Tüchtigkeit den
Richter. Die Chöre klappten.
v. HI.
*Grabbe.
Zuder Aufführung des „Napoleon”.
Zwiſchen zwei kleinen Häuſern in Detmold ſpannt ſich ein
genialiſches Dichterleben.
Unter dem geſchweiften Dach des einſtöckigen Steinbaues in
der Bruchſtraße am 1. Dezember 1801 der Beginn, in dem
Fach=
werkhaus der Wehmſtraße fünſunddreißig Jahre ſpäter zwiſchen
der liebenden Mutter und der ſtreitenden Gattin das qualvolle
Ende!
Ein Leben, reich an Kämpfen, an Genialität, an
Schaffens=
kraft, an Ausſchweifung und an Krankheit!
Das Haus in der Bruchſtraße war die Dienſtwohnung des
Zuchthausverwalters Grabbe, deſſen einziger Sohn Dietrich
Chriſtian war. In der Luft des Gefängniſſes wuchs er auf.
Wie auf Strindberg, ſo laſtete auch auf Grabbe die
Umge=
bung der Jugend ein Leben lang und ſpiegelte ſich in der
Krank=
haftigkeit ſeines Weſens geſteigert wider: „Ich leitete als Kind
an einem wollenen Faden einen Mörder, der begnadigt, 70 Jahre
alt und mein täglicher Geſellſchafter war.”
Die Eltern waren bemüht, dem Jungen eine über den eigenen
Stand ſteigende Erziehung zu geben. Sie ſparten und ermöglichten
den Beſuch des Gymngſiums, den Beſuch der Univerſität. Voll
guter Vorſätze zog Grabbe nach Leipzig. Er hörte römiſches Recht,
Staatsrecht und vor allem Naturrecht. In der erſten Zeit des
Leipziger Aufenthalts legte er die Grundlage für den ſpäteren
Zwangsberuf. Doch bald packte ihn das Leben ſtärker als die
Studien. Er genoß die Derbheiten der Leipziger Meſſe, verſchlang
die Eindrücke der großſtädtiſchen Bühne vom „Prinzen von
Hom=
burg” bis zu Webers volkstümlichſten „Freiſchütz”, kämpfte im
Kaffeehaus literariſche Kämpfe.
In Berlin feierten zur gleichen Zeit Theodor Amadeus
Hoffmann, der Muſiker, und Devrient, der Schauſpieler, in
der Weinſtube von Lutter und Wegener ihre nächtlichen Feſte. In
den Kreis der romantiſchen Stürmer zog es auch Grabbe. Nach
dem „Herzog von Gotland” entſtand in Berlin das Luſtſpiel
„Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung”, in dem ſich das
literariſche und orgiaſtiſche Leben der Berliner Zeit
wider=
ſpiegelte.
Nach den Sturm= und Wanderzeiten kehrte Grabbe enttäuſcht
und mißmutig in der letzten Auguſtwoche 1823 nachts nach
Det=
mold zurück, um im ſtaatlichen Beruf die Grundlage einer
wirt=
ſchaftlichen Exiſtenz zu ſuchen. Er beſtand die juriſtiſche Prüfung
und erhielt durch perſönliche Beziehung das Amt eines Anditeurs.
Sein leidenſchaftliches Naturell mußte ſich naturgemäß gegen
die Beamtentätigkeit ſträuben. Mit ſtarker Beherrſchung verſah
er in der erſten Zeit ſein Amt. Der tägliche Verkehr mit der
Soldateska gab ihm Einblick und Eindrücke, die für ſein
dichte=
riſches Schaffen von größter Bedeutung waren.
In der Detmolder Zeit entſtand nach „Don Juan und Fauſt”
und den „Hohenſtaufen” das Drama „Napoleon”, das „mitten
unter Alimentationsklagen, Schuſterforderungen an Soldaten,
Beerdigungen, Unterſuchungen, Wein und Tee mit Rum, und
zwar teilweiſe auf in Eile von Aktenſtücken abgeriſſenen
unbe=
ſchriebenen Fetzen niedergeſchrieben wird.”
Das Abenteuerderhundert Tage: von Napoleons
Fahrt aus Elba bis zur Schlacht von Belle=Alliance. In dieſen
Rahmen werden das Gegenſpiel zwiſchen Napoleon und dem
König, die Stürme der Revolution und die wilden
Schlachten=
ſzenen von Ligny und Waterloo zuſammengedrängt. Ein
ge=
waltiges dramatiſches Unterfangen! Ueber 100 Geſtalten treten
auf, auf zahlreiche Szenen verteilt. Man ſpürt die Genialität eines
Dichters, der nach dem höchſten Lorbeer greift und in der
Zügel=
loſigkeit der Form ſich verſchwendet.
Z.
Ueber die Aufgabe der hieſigen Inſzenierung
wird uns aus der Theaterkanzlei mitgeteilt:
Beſondere Aufgabe der Inſzenierung iſt es: aus der
un=
aufführbaren Geſamtzahl von Bildern und Szenen, aus denen ſich
das Stück moſaikartig zuſammengeſetzt, durch dramaturgiſche und
ſzeniſche Konzentrierung; das eigentliche „Napoleondrama”
herauszuheben, und insbeſondere wird eine ſtraffe
Zuſammen=
ziehung der Schlußbilder notwendig, um die Dynamik des großen
Aufſtiegs und plötzlichen Verſinkens wirkſam zu machen, die den
Kern der Tragödie bildet. Die Tragödie des aufſteigenden Genies,
das kämpfend und im Widerſeruch mit den beſtehenden
Ordnun=
gen jäh zurückgeſtoßen wird in die Nacht ſeiner Herkunft, ſie iſt
zugleich die Tragödie von Napoleoa und Grabbe. Dr. E. B.
Seite 4
Samstag, den 9. März 1929
Zeintſcher Lanotag.
Soklſehung der Generaldebatke zum
Staals=
voranſchlag.
Präſident Delp eröffnet die Sitzung um 10.20 Uhr.
Das Haus ſetzt die Generaldebatte zum Staatsvoranſchlag für
1929 fort.
Abg. Dr. Keller (D.V.P.), der als erſter Redner das Wort
er=
greift, führt u. a. aus, die ernſte Wirtſchaftslage, die ſteigende
Arbeits=
loſigkeir und die nicht zu verkennende Abſatzkriſe bewahre an ſich wohl
ſchon vor einer Ueberſchätzung unſerer heſſiſchen Nöte. Er warnt
wei=
ter vor einer Ueberſchätzung der Bedeutung der zwiſchen den Parteien
untereinander bzw. zwiſchen Parteien und Regierung beſtehenden
Meinungsverſchiedenheiten. Geſtern habe bereits ein Redner der
Oppoſition von der verantworrungsbewußten Oppoſition geſprochen.
Er müſſe ausdrücklich feſtſtellen, daß die Deutſche Volkspartei nicht
Oppoſition um der Oppoſition willen treibe. Der Reichsſparkommiſſar
werde demnächſt Aufgaben, die bisher der Oppoſition zufielen,
über=
nehmen und das Parlament zu ſchwerwiegenden Entſchlüſſen zwingen.
Die Deutſche Volkspartei ſei ſchon immer für einen 2jährigen Etat
eingetreten, und demzufolge habe ſie grundſätzlich gegen eine
Er=
ſtreckung des Etats des Vorjahres auf das Jahr 1929 nichts
einzuwen=
den. Den Optimismus, der in den Ausführungen des Finanzminiſters
ſchriftlich und geſtern mündlich zum Ausdruck gekommen ſei, könne er
nicht teilen, da er zu weit gehe. Erfreulich ſei die Feſtſtellung, daß
geſtern zum erſten Male ein heſſiſcher Miniſter erklärt habe, daß man
mit einer baldigen Klärung des Verhältniſſes zwiſchen Staat und
Kirche rechnen dürfe. Redner ſagt zu. daß die Deutſche Volkspartei
die Regierung immer dann unterſtützen werde, wenn es ſich um
be=
gründete Forderungen an das Reich handle. Den vom Abg. Kaul
auf dem Gebiete des Schulweſens vorgeſchlagenen Sparmaßnahmen
ſteht er ablehnend gegenüber. Er lehnr jegliche Einſchränkung der
höheren Schulen in Heſſen mit aller Entſchiedenheit ab. Die
Haupt=
koſten auf dem Gebiet des Schulweſens verurſachten ja nicht die höheren
Schulen, wie das immer wieder behauptet würde, ſondern die
Volks=
ſchulen. Die Abſtriche bei den höheren Schulen ſeien ſchon längſt über
das Maß des Erträglichen hinausgegangen. Man dürfe den Eltern,
die ihre Kinder in die höheren Schulen ſchickten und die ganz gewiß
in den meiſten Fällen nicht den begüterten Kreiſen angehören, nicht
zumuten, noch höhere Laſten als bisher zu tragen. Die Haltung der
Deutſchen Volkspartei zur Frage des Einheitsſtaates ſei deutlich und
klar. Der Gedanke an eine Rückkehr der Monarchie und der
Klein=
ſtaaterei ſein phantaſtiſch und unzeitgemäß. Scharfe Kritik übt Redner
an den durch die Aufrechterhaltung der Wohnungszwangswirtſchaft ſich
ergebenden Mißſtänden. Heſſen ſei auf dieſem Gebiet das rückſtändigſte
Land.
Abg. Dr. Keller (OV.P.) kommt dann auf, die Perſonalpolitik
der Koalitionsparteien zu ſprechen. Er führt dazu u. a. aus, daß das,
wes hier in Heſſen alle Tage geſchehe, unendlich weir über das
hinaus=
gehe, was als erträglich erklärt worden ſei. Vieles ſei nicht einmal
be=
kannt geworden, da man all die Tauſende von Verſetzungen nicht im
einzelnen nachkontrollieren könne. Wenn Leute Jahrzehnte
überſprin=
gen und Dutzende von Vorgängern, wie dies im jetzigen Staat
vor=
komme, ſo laſſe ſich das nicht mit dem Necht vereinbaren, und man
miſſe bedenken, welchen Einfluß es auf die Dienſtfreudigkeit derer haben
müſſe, die dadurch einer offenen Benachteiligung unterliegen. Es ſei
auch zu bedenken, wie mancher frühzeitig in die Penſionierung gehe,
weil keine Beförderungsmöglichkeiten vorhanden ſeien. Wiederholt ſeien
ſogar Nichtſtaatsbeamte hereingeholt worden. Es würden ſelbſt Leute
von außerhalb Heſſens hereingenommen. Die Regierung habe es vor
kurzem in der Hand gehabt, eine wichtige Stelle im Landesfinanzamt
mit einem Heſſen zu beſetzen, und rrotzdem qualifizierte Anwärter in
Heſſen für dieſe Stelle vorhanden gewein ſeien, ſei der betreffende
Be=
amte aus Eſſen geholt worden. Und ähnliche Fälle ſeien häufig
vonge=
kommen. Jede Sünde ſei die Mutter neuer Sünden, und ſo bedingte
jedes Heranführen eines Parteimannes an die Futterkrippe
entſpre=
chende Anſprückh: der anderen Koglitionsparteien und damit die
End=
loſigkeit des Verfahrens. Jeder Einſpruch der Oppoſitionsparteien ſei
zwecklos. Die Koalitionsparteien nützten eben die Macht aus. Es müſſe
aber vor den Folgen gewarnt werden, die zu ungeheuerlichen
Korrup=
tionen führten. Einer der drei Koalitionsparteien ſei es bei dieſem
Verfahren ſogar ſchon bange geworden. Auf einem Parteitag, der vor
wenigen Tagen ſtattgefunden habe, ſei eine Reſolution gefaßt worden,
die nachdrücklichſt vor der Beſetzung von Amtsſtellen aus parteipolitiſchen
Gründen warne. Die Deutſche Volkspartei bekämpfe nachdrücklich, was
dem Parteieigennutz unter Mißbrauch des Wortes Nepublik diene und
was der Gereihtigkeit ins Geſicht ſchlage.
Abg. Schreiber (Dem.) behandelt in längeren Ausfüihrungen
die Frage des Einheitsſtaates, wobei er zunächſt die Begriffe
Unitaris=
mus und Föderalismus umreißt. Unhaltbar iſt nach ſeiner Meinung
das Neben= und Gegeneinanderregieren von Reich und Ländern. Einen
weiten Raum nahmen ſeine Ausführungen über die demokratiſche
For=
derung nach dem dezentraliſierten Einheitsſtgat ein.
Abg. Galm (Komm.) erklärt, es ſei auffallend, daß man jetzt von
allen Seiten den Ruf nach dem Einheitsſtaut erhebe, den man doch in
Wirklichkeit gar nicht wolle, denn ſonſt wäre er längſt erreicht. Er er= ſtand der Gemeinſchaftsgruppe der di
innert daran, daß ſein Fraktionsgenoſſe Dr. Greiner ſchon vor Jahren Hypothekenbanken eingetreten. Dieſer
als erſter im heſſiſchen Parlament das Aufgehen Heſſens in Preußen
als erſtrebenswertes Ziel bezeichnet habe; an die Verwirklichung der
Leuſchnerſchen Idee benke ja niemand. Die kommuniſtiſche Oppoſition
ſei für ein Aufgehen Heſſens in Preußen, um mit der Aufhebung der
Kleinſtaaterei den Anfang zu machen. Den Etat lehnt Abg. Galm als
unſozial ab. Selbſt wenn die Reparationsfrage günſtig geregelt
wer=
den ſollte, würden die Vorteile ſicher nicht den werktätigen Schichten heit wiederholt Beweiſe ſeiner Tüchtigkeit und Sachtein!
des Volkes zufallen, und doch könnten nur gerade dieſe allenfalls die
Aufhebung des Verſailler Vertrages erzwingen. Statt ihr Augenmerk
Nummell
auf die Wohnungsnot zu rſchten, habe die Regierung ir.
merkſamkeit darauf gerichtet, daß der
Verwaltungsappara=
ſchmiert ſei.
Abg. von der Schmitt (Komm.) entwickelt die lo
Idee über die Welthäirtſchaft, über den Kapitalismus und d6
mus und lehnt den Einheitsſtagt ab. Er konmt dann auch a.
zu ſprechen, wobei er die von früheren Beratungen bekanntact
dungen wiederholt.
Stellv, Präſident Blank ſchließt, da die erſte
Garm=
chen, die Sitzung kurz nach 1 Uhr. Er beraumt die nächſte
Dienstag nächſter Woche, vormittags 10 Uhr, an.
Rußland und der polniſch=rumäniſche Geheinn
Statt Karten.
Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen:
Ludwig Diehl
Henne Diehl, geb. Häusler
Weinbergstr. 46
Heidelbergerstr. 72
Kirchliche Trauung: Sonntag nachmittag 1/, 3 Uhr
in der Petruskirche.
Todes=Anzeige.
Geſtern abend verſchied nach kurzer
Krank=
heit unſer lieber Vater, Schwiegervater,
Groß=
vater, Bruder und Onkel
Herr
Abraham Levi
Teilnehmer des Krieges 1870/71
im 81. Tebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Ferdinand Lebi.
Crumſiadt, Chicago, den 8. März 1929.
Die Beerdigung findet Sonntag vormittag 11½), Uhr
vom Trauerhauſe aus ſiatt.
3988
Ihre Trauung beehren ſich
anzuzeigen
Friedrich Brunken und Frau
Kätha Brunken, geb. Götz
Petruskirche, nachmittags 2 Uhr.
Darmſtadt
Wendelſtadiſtr. 56
Tannenſtr. 35
Krieger=Bereinß
Darmſtadt 1874
Geſtern verſchied unſer Kamerad
und langjähriges treues Mitglied
Herr Geb. Regierungsrat
KarlBichmann
Großh. Heſſ. Kreisrat i. R.
Oberleutnant d. L. a. D.
Die Beiſetzung findet Samstag,
9. d. M., 3½ Uhr nachm., auf dem
Friedhof an der Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße ſiatt. — Wir bitten um
zahl=
reiche Beteiligung. Der Vorſtand
3995
Moskau,
Zu der Veröffentlichung eines Geheimvertrags
Polen und Rumänien gegen Litauen und Rußland
Moskauer Preſſe, daß das Beſtehen dieſes
Abkommer=
werden könne. Dieſes Abkommen ſei ſeinerzeit wän
Bukareſter Aufenthaltes durch Pilſudſki unterzeichnet mu
Geheimvertrag wäre den ruſſiſchen Behörden ſchon;
kannt geweſen. Außer dieſem Abkommen ſei auch zwiſi=
und Rumänien ein Plan für den Ausbau der Eiſenbakz0
der polniſch=rumäniſchen Grenze nach Rußland aufgeſteru
Dr. Luiher gehl ins Bankfach.
* Berlin, 8. März. /P14.
Der frühere Reichskanzler Dr. Luthe
dieſen Tagen ſeinen 50. Geburtstag feierte, iſt in däm
kommt nicht überraſchend, da er ſchon ſeit geraumern/
einem neuen Betätigungsfeld ſich umſah. Die Gemſt
gruppe hat in ihm zweifelos einen hervorragenden us
zierten Mitarbeiter gefunden, hat er doch in ſeiner Lay
liefert.
Sahrten
Luftſiſt
Dankſagung.
Erſeit
(Statt Karten.)
allerbin.4)
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und die
J. DongP.
Eliſabet=
zahlreichen Blumenſpenden anläßlich des Ablebens meiner
(
Ge-
lieben Frau, unſerer unvergeßlichen Schweſter, Tante,
Gebr. Eif”0 7
t½T
Ang. u. L.11 Taz
Marie Weller
GasEA
zu kauf.
geb. Hein
mit
Pre=
a. d.
Schwägerin und Kuſine
ſagen wir hiermit unſeren herzlichſien Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ferdinand Weller.
Darmſtadt, den 7. März 1929.
3986
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, ſowie für die reichen
Kranzſpenden beim Heimgang meiner
unvergeßlichen, lieben Frau und
vor=
herigem Heimgang meines lieben
Kindes ſage ich im Namen der
Hinter=
bliebenen innigſten Dank.
Georg Dickel.
Darmſtadt, den 8. März 1929,
Taunusſtraße 39.
Todes=Anzeige.
Heute morgen entſchlief ſanft nach kurzer
Krank=
leit unſer lieber Vater, Schwiegervater, Großvater,
Onkel und Schwager
Herr Heinrich Emich
Maſchiniſt i. R.
im 74. Lebensjahre.
In ſtiller Trauer:
Familie Albrecht Bock
Familie Auguſf Adolph, Frankfurt a. M.
Familie Heinrich Emich, Frankfurt a. M.
Darmſtadt, den 7. März 1929.
Liebfrauenſtraße 60.
Die Einäſcherung findet Samstag um 1½ Uhr auf
dem Waldfriedhof ſtatt.
Blumenſpenden dankend verbeten.
Dankſagung.
Für die erwieſene Teilnahme bei dem
Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
Frau
geb. Nold
ſpreche ich im Namen der Hinterbliebenen
herzlichen Dank aus.
Karl Rothmann.
Erfelden, den 7. März 1929.
Welche beſſerendamen
beteiligen ſich an
Donnerstagskränz=
chen Spaziergänge
uſw.? Gefl. Angeb.
u. L 153 Geſchſt. (*
Kiel
geg. Kaf:
geſ.
OderI
gebraucht
Barzahl.
L. 35 G
Alte frar
engl. Far
kaufen ges
gebote u.
a.
nuck fürs
ſind meine Schlaf=,
Speiſe=
zimmer=Bilder in feinſtem
auf wöchentliche Raten vor
Erſte Rate nach Oſtern.
Verl=
unverbindlichen Vertreterbeſuu,
auch auswärts. Angeb unter”
die Geſchäftsſtelle d.
-H Bruchleidendt:
Gehen Sie nicht auf verlockenet
Inserate, sondern zu einem 11875
Stati Karten.
Für die uns bei dem Heimgang unſerer
lieben Entſchlafenen erwieſene Anteilnahme
ſagen wir auf dieſem Wege aufrichtigen
Dank.
Familie Georg Jung.
Darmſtadt, den 8. März 1929.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme und die reichen
Kranzſpenden, ſowie für die
troſt=
reichen Worte des Herrn Pfarrer
Bergér am Grabe meiner lieben
Frau ſpreche ich auf dieſem Wege
9 herzlichen Dank aus.
Im Namen aller Hinterbliebenen:
Wilhelm Launspach
Zugführer i. R.
Tafrad Praalzteilg
Gg. Thiele, Obergasse 32
(4057a)
Ausbildung zur diplomierten
Lehrerin der ((V.3559b
Rensengieck-
Gymnastik
mit persönlichem Diplom von
Frau Dr. Mensendleck.
Mensendieck-Schule Wilhelmi-
Wiesbaden nenstr. 49
Für die Teilnahme bei dem uns
be=
troffenen ſchweren Verluſte ſagen wir
innigſten Dank.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Marie Seeger, geb. Seeger
Dr. med. Ernſi Seeger
Hilde Seeger.
(3997
Pachmann. Mein Bruchband !
eig Syst, oder das Bruchbandud
D. R. P. ist das Beste was elei4
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Samskag, den 9. Mär; 1929
Eeite 5
* Landeshaupkſkadk.
Darmſiadt, 9. März.
Marie Rothe zum Gedächknis.
ſt zu Darmſtadt Frau Mave Rothe Exz., die
nücen Großh. Staatsminiſters Karl Nothe, hochbetagt
2-hieden. Mit ihr iſt eine edle, wahrhaft vornehme
ir. Sie entſtammte der ſeit einem Jahrhundert in
ii ierhochangeſehenen Familie Merck. Durch ihre Mutter,
wirt Marie Merck, geb. Hoffmann, die dem
Zeutral=
yelxe 1857 gegründeten Alice=Frauenvereins
ioF lege ſeit 1869 bis zu ihrem Tode im Februar
Fran Rothe ſchon frühe in die ſoziale
Wohlfahrts=
quorden. An der Seite ihres ron allen, die ihn kann.
und heute noch unvergeſſenen Gatten, des Großh.
Au ſterialrats, Provinzialdirektors der Provinz Rhein=
Staatsminiſters, hat
D ie de Seiäalafe de Aus caäfngri
hüste das Aut der Vizebräſidentin, bis ſie im Jahre
ſohen Alters dieſes Amt nieletlegte. Der
Haupt=
e dieſem Anlaß in Anerkennung ihrer großen
Ver=
ein zu ſeinem Ehrenmitglied ernannt. Der
Grund=
zu= har mütterliche Herzensgüite. Sie pflegte nicht viele
agl laid liebte nicht, nach außen hervorzutreten. Im
zu war ihr Freude. Ihr beſonderes Intereſſe gebörte
oſeitz und ſeiner Schweſternſchaft, ſowie den der Fürſorge
Fmr urteins anvertrauten Waiſen und Pflegehindern; in
ulungee) Alice=Frauenvereins für Waiſenpflege und Pflege=
Awpach u ſait ſie bis zu: ihrem Ausſcheiden den Vorſitz geführt.
tvorſiuzu ſend die genannten Abteilungen, ſowie die Schveſtern=
Alicaszu envereins werden der edlen Frau ein ehrendes Ge=
Sentlgung fmr Bohlahrauſiege ſM on Sweizberenne
vom Roten Kreuz in der Probinz Starkenbutg.
nannu urden: am 2. Februar 1929 die Gendarmeriemeiſter
Kuhlr/ Heppenheim a. d. B. und Franz Szezerbowſki
bach zü. zu Gendarmeriekommiſſaren, die
Gendarmeriehaupt=
er Geic Haller zu Wald=Michelbach, Wilhelm Liſt=
Grezry., Heinrich Wilhelm Litzius zu Wenings, Friedrich
t zu äntadt i. O., Karl Sopp zu Groß=Steinheim, Georg
zu zußrh i. O. zu Gendarmeriemeiſtern, ſämtlich mit Wirkung
zebrugm 19s am 14. Februar 1929 der Anſtaltsarzt Dr. Johann
sbeirer in Philippshoſpital unter Belaſſung ſeiner
Amts=
g „Mſ45 alrat” zuu Oberarzt bei der Landes=Heil= und
alt „Aispshofpital” bei Goldelau mit Wirkung vou 1.
Fe=
n?. Februar 1929 der Kreisarzt, Medizinalrat Dr.
alſſmi. Alsfeld zum Kreisarzt des Kreisgeſundheitsamtes
der ſAt arzt Medizinalrat Dr. Nichard Schad in Worms
garzt in Areisgeſundheitsamtes Alsfeld unter Belaſſung ihrer
ſ thnunms Medizinalrat, die Aſſiſtenzärzte Dr. Friedrich Koch
undesrhß und Pflegeanſtalt „Philitpshoſpital” bei Goddelau
ſarzt zu em Kreisgeſundheitsamt Worms mit der Amtsbe=
„Meitſiiglrat” und Dr. Adolf Schneider in Alzey zum
ſt beit) Landcs=Heil= und Pflegeanſtalt „Philippshoſpital”
lau under Amtsbezeichnung „Medizinalrat”, ſämtlich mit
wom 14 Närz 1929; am 21. Februar 1929 der Polizeihaupt=
* Frützk uſt zu Bad=Nauheim zum Polizeimeiſter mit Wir=
1. Mku 1929; am 27. Februar 1929 der
Polizeiverwaltungs=
f Prh )oſeph Wohlfahrt aus Dieburg zum
Polizeiver=
ſiſtenrauit Wirkung vom 1. März 1929; am 4. März 1929
Aiveumru ngsafſiſtenten auf Probe Heinrich Berthold aus
JatuFrankenberger aus Pfungſtadt und Anton
aus Amerheim zu Polizeiverwaltungsaſſiſtenten, ſämtlich mit
vom 1 „(crz 1929.
—ledigty ſd, eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an
hule uin Bonſenheim, Kreis Mainz. Eine Mietwohnung wird
ſichtlish ald b=ſchaffen laſſen; eine Schulſtelle für einen
katho=
er am+ katholiſchen Volksſchule in Dieburg. Mit der Stelle
Imt ige Rektors verbunden werden. Dienſtwohnung iſt
brunda 13 Art. 1 des heſſiſchem Perſonalabbaugeſetzes vom
1Ain Verbindung mit Artikel 14 der Reichsperſonal=
Zdnyne on 27. Oktober 1923 wurden mit Wirkung vom 24.
ab ſa dem heſſiſchen Schuldienſt entlaſſen: die Lehrerin
jam geb. Tillmanns, verw. Rippert, an der Volksſchule
t* ch Lehrerin Maria Noll, verehelichte Kiehl, an der
Mteſn, Kreis Groß Gerau.
ſchest endestheater. Heute, Samstag, gelangt Grabbes Schau=
Un zur Erſtaufführung. Das Werk hatte am
Staats=
in ſan jenſationellen Erfolg und erreichte die
ungewöhn=
fert tn 150 Aufführungen. Fritz Valt ſpielte ebenſo wie
BZu die Titelrolle. Neben ihm iſt das geſamte
Schau=
ditz Andestheaters in der Aufführung beſchäftigt. Die
lelit Karl Ebert; Bühnenbilder: Wilhelm Reinking. Die
g ℳ9- Micte I. zugeteilt und beginnt um 19½ Uhr.
ern aus findet für die Zuſatzmicte III heute die erſte
Tytern mit ſo großem Erfolg zur Erſtaufführung ge=
Aitha” von Flotow ſtatt. Die Beſetzung iſt die der
4Auikaliſche Leitung: Berthold Goldſchmidt. Inſzenie=
Ndp, Bühnenbilder: Lothar Sch nck von Trapp.
Sctva gelangt im Großen Haus „Cavalleria
m Mascagni zur Aufführung. Iu den Hauptrollen
o e Landwehr, Martha Liebel, Käthe Walter, und
geger, Hans Komrßgg beſchä tigt. Hicrauf folgt der
üfans Grahl, Regilla Harre, Hans Komrcgg, Franz
cu Grohm. Muſikaliſche Leitung: Berthold Gold=
Beginn: 19½ Uhr.)
tagsn5 Uhr gelangt im Großen Haus der „
Waffen=
mitt dn Damen: Kienzl, Liebel und den Herren:
Gbert=
mang Vogt und Kuhn zur Aufführung.
inens au s gelangt als Vorſtellung der Heſſenlandmiete III
ders hwonk „Theo macht alles” zur Wiederholung.
929 Uhr findet eine Auffüherung der Spielgemeinſchaſt
üthals Lokalpoſſe „Der Glasſchrauk” zur
Auffüh=
äuugn Emmi Leisner iſt die Soliſtin des ſechſten
Sin=
dels an destheaters am Montag, ten 11. März, und bringt
rAindertotenlieder ſowie die „Freundliche Viſion” und
Nard Strauß mit Orcheſterbegleitung zum Vortrag.
gelalg de Quvertüre zu „Chriſtelflein”, von Pfitzner und
Mus Italien” zur Aufführung. Muſikaliſche Leitung:
tdiv er Dr. Böhm.
wurch durch den Frankfurter Nundfunkſender eine Auffüh=
PMShaws „Candida” mit Mitgliedern des Landes=
B. Der ſüidweſtdeutſche Nundfunk hat die
General=
enäckſte Vorſtellung der Oper „Sly” in der zweiten
fagen zu dürfen.
Ainck von Trapp wurde von Herrn Direktor H=Ulmer=
Veailfg efordert, die Bühnenbilder zu „Artiſten” in Renato
inx zu entwerfen.
johrfeier der Proteſtation zu Speher in Darmſtadt.
März 1929, abends 8 Uhr, veranſtaltet der
Heſ=
es Evungeliſchen Bundes in ter Stadtkirche zu
dächtnisfeier der Proteſtation zu
nd ſoll ſowohl die Tat zu Speher in der
Erinne=
auch für die 409=Jahrfeier am Pfingſtmontag und
Buld wecken. Als Vortragender iſt der
Kircheuhiſtori=
eundeScawes- ſtät Gießeg, Herr Profeſſor Dr. Bornkamm, ge=
Er Ut über: Die Geburtsſtunde des Prote=
1 2 der Poſaunenchor der Martinsgemeinde Darmſtadt
zur Ml ftrt ung berei” erklärt.
Debheusit Aölner Volksbühne. Ab heute Samstag, 9. März,
beSlc au.ilie Schmitz” in drei Akten von Hermann
Stzene. Auch hier werden die Beſucher, die ein paar
und 1
rleben wollen, auf ihre Rechnung kommen. (Siehe
Das Deutſche Rote Kreuz veranſtaltet zurzeit gemeinſam mit dem
Heſſiſchen Roten Kreuz (dez Heſſiſtchen Landesverein vom Roten Kreuz
und Alice=Frauenverein) im Saale des Muſikvereins (Steinſtraße) einen
Lehrgang für Wohlfahrtspflege. Welch außerordentlich lebhaftes
In=
tereſſe dieſem Lehrgang entgegengebracht wurde, bewies bereits geſtern
vormittag die ſtarke Beteiligung an den Veranſtoltungen, denen außer
den Vertretern des Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz und gernde hier bedürfe es des ernſten Pflichtbewußtſeins ler jugendlichen
Alice=Frauenvereins, den Vertretern der Zweigvereine aus ganz
Stau=
kenburg auch zahlreiche Vertreter der Behörden beiwohnten. Als
Ver=
treter des Deutſchen Roten Kreuzes und des Heſſiſchen Roten Kreuzes
hielt Geheimrat v. Hahn zur Eröffnung des Wohlfahrtskurſes
fol=
gende Anſprache:
Die neue Wohlfahrtsgeſetzgebung, das Reichsjugendwohlfahrtsgefetz
und die Verordnung über die Fürſorgepflicht ſind nunmehr ſeit fünf
Jahren in Kraft. Viele Zweigvereine des Alice=Frauenvereins und
auch einige des Heſſiſchen Landesvereins vom Roten Kreuz haben ſich
den ſtaatlichen und ſtädtiſchen Stellen zur Verfügung geſtellt und
ar=
beiten mit Fleiß und Eifer mit. Soll aber der Sinn der neuen
Wohl=
fahrtsgeſetzgebung tatſächlich verwirklicht werden, ſollen vorhandene
Kräfte und Mittel klug und zweckvoll verwendet werden, ſollen die
neuen Formen der Fürſorge für die Hilfsbedürftgen mit dem Geiſte
warmer, lebendiger Hilfsbereitſchaft und Nächſtenliebe erfüllt werden, ſo
müſſen nicht nur einzelne, ſondern alle Frauen= und Männervereine
vom Roten Kreuz beim Werke ſein.
In den Jugendämtern und in den Wohlfahrtsäutern, in den
Aus=
ſchüſſen bei der Pflegekind=raufſicht und in der Jugendgerichtshilfe, bei
der Fürſorge für die ſchulentlaſſene Jugend und vor allem in der
Ge=
ſundheitsfürſorge, überall iſt die Mitarkeit erfohrener, mit den
not=
wendigen Kenntniſſen ausgeſtatteter Mitglieder vom Roten Kreuz
not=
wendig, damit der Rotkreuzgedanke auch die Arbeit in der öffentlichen
Wohlfahrtspflege durchdringe.
Alte und neue Aufgaben der Wohlfahrtspflege ſtellen gerade an
die freie Liebestätigkeit die hühſten Anforderungen und machen die
Prü=
fung der eigenen Einrichtungen und Organiſationen, die Schulung der
eigenen Kräfte von neuem erforderlich.
Mit dieſen Worten hat der Vorſitzende des Vaterländiſchen
Frauen=
vereins in Preußen einen Lehrgang für Wohlfehrtspflege eingeleitet
und hat damit ausgeführt, was auch uns beſtimmt hat, Lehrgänge für
Wohlfahrtspflege in den drei Provinzen des Landes einzurichten und
tadurch zur Belehrung und Aneiferung der Vorſtände der Zweigvereine
vom Roten Kreuz beizutragen
Allerdings hat ſchon im Jahre 1925 der Alice=Frauenverein eine
cingehende Belehrung der Vorſitzenden ſeiner Zweigvereine
dunh=
geführt, und das Heſſiſche Rote Kreuz hat in den folgenden Jahren in
ſeinem Nachrichtenblatt wiederholt auf die geſetzlichen Beſtimmungen
hingewieſen und die Beteiligung an den der freien Wohlfahrtspflege
ge=
ſteliten Aufgaben angeregt. Aber wir halten doch eine wiederholte
An=
regung für geboten.
Im Oktober vorigen Jahres haben wir mit dem erſten Lehrgaug
für die Propn; Oberheſſen in Bießen begonnen. Sein Beſuch und ſein
anregender Verlauf haben uns ermutigt, nun einen ähnlichen Lehrgang
für die Vereine der Provins Starkenburg folgen zu laſſen, und wir
heffen, daß das Programm des Lehrgangs das Intereſſe der
Zweig=
vereins erweckt hat, und daß ſie alle unſerer Einladung folgen.
Der Lehrgang wird vom Heſſiſchen Noten Kreuz gemeinſam mit
dem Deutſchen Roten Kreuz, welch letzterem wir für die finanzielle
Bei=
hilfe herzlich danken, veranſtaltet. Leider kann der Herr Vertreter des
Deutſchen Noten Kreuzes erſt morgen anweſend ſein, weil er heute noch
durch wichtige Verhandlungen in Verlin feſtgehalten wird.
Neben den Vorſtänden der Zweiavereine haben wir uns aber
er=
laubt, auch die ſtaatlchen und ſtädtiſchen Behörden, die Aerzteſchaft,
die in gleicher oder ähnlic er Art tätigen und die uns befreundeten
Or=
ganiſationen und Vereine einzuladen, um ſie einen Blick in unſere
Ar=
beit tun zu laſſen, hoffend, daß wir uns dadurch ihre Sympathie
er=
werben. Wir freuen uns aufrichtig, daß unſerer Einladung ſo
zahl=
reih entſprochen worden iſt, und ich habe die Ehre, ſie alle aufs
herz=
lichſte zu begrüßen. Beſonders begrüße ich die Herren Vertreter des
Herrn Miniſters des Innern, die Herren Miuiſterialräte Dr. Wehner
und Dr. Schrohe, den Herrn Vertreter des Herrn Miniſters der
Finanzen, Miniſterialdirektor Dr. Kratz, den Herrn Vertreter des
Landeskirchenamts, Herrn Oberkircheurat Dr. Büchler, vom
Ober=
verſicherungsamt. Herrn Reg.=Rat Kröll, Herrn Poliz=idirektor Dr.
Uſinger vom Polizeiamt, Herrn Reg.=Rat Schäfer als Vertreter
der Provinzialdirektion und des Kreiswohlfahrtsamts, die Herren
Ver=
treter der Kreisämter, von der Land= und Forſtwirtſchaftlichen
Berufs=
genoſſenſchaft deren Vorſitzenden, Frhrn. v. Löw, ſowvie alle
erſchiene=
nen Teilnehmer an dem Lehrgaug.
trägen unſer Unternehmen ermöglichten, ſind wir zu beſonderem Dank
verkflichtet.
Anſchließend ſprach Miniſtewalrat Dr. Wehner als Vertreter des
Miniſters des Innern und gleichzeitig des Finanzminiſters den Dank Fürſorge rehtzeitig einſetze, der Notlage müſſe nachhaltig
entgegen=
für die Einladung zu dieſer wertvollen Veranſtaltung aus und
ver=
ſicherte die Verauſtalter des beſonderen Wohlwollens und Intereſſes
der heſſiſchen Regierung. Gerade das Zuſammenwirken der privaten
und öffentlichen Wohlfahrtspflege zur Erreichung des hoben
gemein=
ſamen Ziceles ſei ſo überaus ſegensreich für die Allgemeinheit. Möge
die Tagung einen erfolgreichen und guten Verlauf nehmen!
Vortrag über
die Beiükigung der Zweigvereige von Rolen Kreuz
in der Jugendwohlfahrispflege.
In ihren klaren und umfaſſenden Ausführungen gab die Rednerin
zu=
gleiche eine Menge von Anregungen. In Verfolg des nunmehr ſeit
5 Jahrer in Kraf” befinolichen Reichsjugendwohlfahrtsgeſetzes gebe es
trotz der geleiſteten Arbeit noch ſehr viel zu tun. Die freien
Organi=
ſationen, die ſich ſchon lauge Jahre vor Inkrafttreten des Geſetzes in
Cikenntnis der Notlage freivillig in den Dienſt der Sache geſtellt
hätten, hätten eine Fülle von Aufnaben zu bewältigen. Trotz der
geſetz=
lichen Regclung hätte eine ſolche Leiſtung nicht bewältigt werden können,
wenn nilt gerade die freien Organiſationen mitgewirkt hätten. Mit
beit, die aus den Jahresberichteſ des Noten Kreuzes erſichtlich ſei. Die
gerade in Heſſen durch das Heſſiſthe Rote Kreuz und deſſen
Zweigver=
eine und durc) den Alice=Frauenverein erzielten erfreulichen Reſultate,
die auch trotz der Erſchitterungen der Inflationsjahre unentwegt ihr
Ziel verfolgten, hätten dank des guten Einvernehmens mit den
Be=
hörden gezeint, daß man auf dem rechten Wege ſei. Im Geiſte des
Humanismus, der gegenſeitigen Hilfsb=reitſchaft müſſe auch im Frieden
weitergearbeitet werden, und zuar müßte nach dem Reichsgeſetz und
uach den Richtlinien der Länder gearbeitet werden. Da ſeien
ins=
beſonders die Schutzmaßnahmen für Pflegekinder vom Tage der
Ge=
burt bis zu dem 14. Lebeusjahre zu nennen. Erfreulicherweiſe finde
man gerade in Heſſen Freunde und Helfer und eine große Zahl von
Pflegeſtellen, die von Vertrauensfrauen beſucht würden. Den
Pflege=
kindern müſſe beſonderer Schutz angedeihen und es wväre vertvoll,
wenn gerade vor den in Frage kommenden Damen über die
Schutzauf=
ſicht, die Rechſte und Pflichten der Beaufſichtigenden in eingehenden
Vorträgen geſprochen wuirde. Dank der guten Organiſation ſei gerade
in Heſſen die Sänglingsſterblichkeit ſehr zurückgegangen, und die
wirk=
ſaue Zuſammeuarbeit der öffentlichen und privaten Mitarbeit habe ſich
gerode hier ſegensreich bewährt. In der Veratung und richtigen
An=
leitung zur Behandlung der Säuglinge und der Kleinkinder müſſe
ener=
giſch und erfolgreich weitergearbeitet werden und wvomöglich durch
Kinderheime, durch Erholungsfürſorge, dunch Fortbildungsunterricht
geſrirkt und tatkräftige Unterſtützung zuteil werden. Die Aufgaben,
die dieſes Jahr nach dem harten Wiater warteten, ſeien ſehr groß.
Man brauche nicht nur Geldmittel, auch durch perſönliche Hilfe, durch
Verſtehen der Menſchen, durch Ratſc läge könne man ſchon viel helfen.
Beſonderer Fürſorge bedürften weiter die Klein= und Schulkinder, denn
jedes Kindesleben ſei für unſer Volk koſtGares Gut. Auch in den
Land=
bezirken müſſe hier entſprechend mitgearbeitet werden. Der
ent=
laſſenen weiblichen Jugend müſſe der uichtige Weg gezeigt werden, aber
Mädchen ſelbſt. In den weiteren Ausführungen ſtreifte die Rednerin
noch einene großen Arbeitskomplex für die freien Hilfsorganiſationen.
Sie ſchloß ihre Ausführungen mit dem warmen Wunſche, daß es
gelin=
gen möge, zum Segen unſeres deutichen Volkes die idealen Ziele, die
man ſich goſtellt habe, reſtlos zu errei hen.
Nachdem Geheimrat v. Hahn dem Dank der Verſammlung
be=
redten Ausdruck verliehen: hatte, regte in der folgenden Diskuſſion
zu=
nächſt der Kreisarzt von Heppenheim an, die Fürſorgetätigkeit der
Damen möge ſich beſonders ſtark auf die Säuglinge erſtrecken und die
Kinder bis zu einem Jahre, da hier die Sterblichkeit noch
verhältnis=
mäßig groſ ſei; auch möge die Ausbildung in der Geſundheitspflege
be=
ſonders gefördert werden. Die Generaloberin vom Badiſchen
Landes=
derein, Gräfin Horn=Karlsruhe, ſchilderte die erfolgreichen
Ver=
ſuche, ſchulentlaſſene Mädhen zur weiteren Ausbildung ihrer Pflichten
zwei Jahre unentgeltlih im Mutterhauſe weiter zu erziehen.
Aller=
dings habe man nich” allzu große Mittel, dieſe koſtenloſe
Erziehungs=
tütigkeit, de ſich bewährt habe, in großem Maße auszudehnen.
Als nächſter Refe ent hielt Direktor Schrauth vom
Woylfahrts=
amt der Stadt Darmſradt einen intereſſanten Vortrag über
die Kleinrenkner- und Sozialfürſorge, iusheſondere
ihre Bezieheng zur Arbeit der Zweigvereine vom
„Roken Krenz.
Die Erörterungen über die Geſtaltung und Durchführung der ſog.
Kleinrentnerfürſorge wollen nicht zur Ruhe kommen. Die politiſchen
Parteien ſtellen ſeit Jahren Anträge, die den Opfern der
Geldentwer=
tung Garantien dafür bieten wollen, daß ihre Verſorgung in einer von
dem Ermeſſen der örtlichen Fürſorgeſtellen unabhängigen Weiſe
ſicher=
geſtellt werde. Derartige Gefetzentwürfe würden dann zwar
wvohl=
wollend, aber vorſi=htig weiterbehandelt, und es werde betont, daß die
Finanzlage des Reiches eine Herausnahme der betreffenden Kreiſe aus
der Fürſorge nicht geſtatte, ſo daß am Eude ſolche Aktionen lediglich
kleine Aenderungen des Neichsfurſougerechts und der dazu gehörigen
Reichsguundſätze bringen. Gerade jetzt ſei der Erlaß des geforderten
Nentnerfürſorgegeſetzes abgelehnt und dafür dreierlei in Ausſicht
ge=
ſtellt: Einmal, ſich dafür einzuſetzen, daß die Vorſhriften und
Reichs=
grundſätze ſo durchgeführt werden, wie es das ſoziale Bedürfnis
de=
von der Geldenwwertung betroffenen Perſonen verlange; dann: zu
erwvägen, ob der Einbau neuer Sicherungen in die Vorſchriſten und
Reihsgrundſätze zugunſten der Klein= und Sozialrentner erforderlich
und möglich ſei; ſchließlich: den Fürſergeverbänden die
Anwen=
dung der Vorſchriften durch Einſtellung eines Betrags von 35 Mill. RM.
in den Haushaltsan für 1929 zu erleichtern.
Abgelehnt ſwurde die Forderung, den Kapitalbeſitz als ausſchließliche
Grundlage eines Rentenanſpruchs gelten zu laſſen. Man wolle den
Ka=
pitalrentnern gleichſtellen die Hilfsbedürftigen, die eine Tätigkeit in
häuslicher Gemeinſchaft oder in ſozialkaritativen Einrichtungen aus= hatten, ferner ſolche, die für die Ausbildung ihrer Kinder
Ver=
mögenswerte in näher zu beſtimmendem Geſamtbetrage (5000 RM.2,
aufgewandt hatten und denen wegen des Todes eder der Verarmung
der Kinder kein Unterhaltsanſpruch zuſteht. Man denke daran, die
Einkonmensarenze aus eigenem Katzitalvermögen als Vornusſetzung für
den Fürſorgeanſpruch bis auf 250 RM. herabzuſetzen. Es unterliege
keinem Zweifel, daß die eintzig befriedigende Regelung vom
Ent=
ſchädigungsgedanten auszugehen und — in Konſequenz
dazu — an Stelle der Fürſorge die Verſorgung mit
Nechtsanſpruch zu geiuähren hätte. Wie die Dinge heute aber
liegen, werde eine ſolche Löſung, die auch von den Trägern der
öffent=
lichen und privaten Wohlfahrtspflege befürwortet wird, vorausſichtlich
an der Deckungsfrage ſcheitern. Die Sorge füir die Klein= und
Sozialrentner werde aber wohl auch in Zukunft den Fürſorgeverbänden
und ihren Wohlfahrtsamtern und =einrichtungen obliegen. Die private
Liebestätigkeit müſſe alſo nach wie vor in harmeniſchem
Zuſammen=
wirken mit den Fürſorgebehörden mitarbeiten. Die vertrauensvolle
gegenſeitige Zuſammenarbeit dürfe durch die verſtändliche Erbitterung
der Inſlationsopfer nicht leiden. Der beſte Bundesgenoſſe der freien
Denjenisen Damen und Herren, welche durch Uebernahme von Vor= Liebestätigkeit ſeien die Zweigvereine des Roten Kreuzes. Die Fürſorge
dürfe nicht nur die äußere Lebenshaltung ihrer SchutzEefohlenen
ſichen=
ſtellen. Gegenſtand ihrer Beunühuagen mußte vor allem der Menſch an
ſich, ſeine Perſönlichkeit ſein. Es müſſe darauf geachtet werden, daß die
gewirkt und die Eigenart der Notlage müſſe berückſichtigt werden.
Für=
ſorge könne ſogar vorbeugend eingreſſen. Art und Umfang der Hilfe
müſſe auf frühere Lebensbedürfniſſe der Klein= und Sozialrentner
Rückſicht nehmen, denn neben den Grundſätzen der Individualiſierung
gelte in der Fürſorge der Grundſatz der Subſidiarität, d. h. die
Für=
ſorge komme erſt in zweiter Linie, ſie habe ſtellvertretenden, ergänzen=
Als erſt Referentin hielt Frau Regierungsrat Keller einen den Charakter. Zunächſt müßten die eigenen Mittel und Kräfte des
Hilfsbedürftigen eintreten oder vor der Fürſorge verpflichtete Dritte.
Die geſetzliche Regelung ſchreibe aber zur Verhütung von Härten eine
Reihe von Milderungen vor; ſo dürfe die Fücſorge nicht vom Verbrauch,
oder der Verwertung kleinerer Vermögen abhängig gemacht werden,
auch die Sicherſtellung des Erſatzes geleiſteter Unterſtützung oder das
Verlangen nach Verbrauch oder Ververtung von Vermögen ſei nue
unter gewiſſen Vorausſetzungen zuläſſig. Die Vorſchriſten ſeien abck
nicht ſtarr, ſondern ließen Raum für individuelle Betreuung. Weuck
eine Stadt wie Darmſtadt allein in der ſog, gehobenen Fürſorge, ohnd
die Kriegsbeſhädigten und Hinterbliebenen, etwa 2500 Fille z6
betreuen habe, ſo müſſe vollſtändige und richtige Ermittelung der Tatz
ſachen vorausgehen, um eine gerechte Verteilung der Mittel an deu
Einzelnen zu erreichen. Oft ſeien die Anträge der Schutzbefohlenen,
meiſt alter Leute, mangelhaft; ergebe ſich eine vermutliche Zurückſetzung
in der Fürſorge, ſo mache man nicht die Fürſorge verantwortlich. Die
Fürſorgeſtelle bedürfe der Mitarbeit der ganzen Bevölkerung, ſie
be=
dürfe der Helfer der freien Wohlfahrtspflege. Wer mit Entſcheidungen
nicht zufrieden ſei, möge ſich ruhig an die Beſchverdeausſchiiſſe
wen=
den, die gewiſſenhaft die Beſchwerden prüften, ohne daß dabei das
gegenſeitige Vertrauensverhältnis geſtört werde. Die Betreuung
Klein= und Sozialrentner erfordere jährlich 1,4 Millionen Mark, mit
müſſe aber bei Vergebung der Mittel auch auf die finanzielle Lage der
Träger der Fürſorge Rückſicht nehmen; es ſei unbedingt nötig, in jedem
Falle die beſondere Eigenart der Notlage feſtzuſtellen und danach zu
handeln. Freiwillige geeignete Helfer müßten taktvoll die rein
menſch=
liche Seite der Schutzbefohlenen erkennen lernen, um auch das gewähren
zu können, was der innere Menſch brauche. Hoffen und aufrichten ſei
oft mehr als leibliche Verſorgung. Die Auswahl der Helfer und die
Methode ihrer Beſtellung ſei geradezu ausſchlaggebend. Nur Menſchen
mit Lebenserfahrung, ſozialem Verſtändnis und heißem Helferdrang
beſeelt, könnten wirklich die richtige Notlage erkennen. Das Syſtem der
Bezirkspfleger habe ſich überlebt. Die Auswahl der Helfer möge Sache
der Zwzigvereine ſein, die Fürſorgeſtellen brauchten lediglich ihre
Ge=
nehmigung zu geben. Der Redner ſtreifte weiter die entſprechende
Lage auf dem Lande und kam dann im allgemeinen auf die ſoziale
Geſetzgebung zu ſprechen. Mitzucrbeiten durch freie Liebestätigkeit ſei
die ſchönſte Aufgabe der Zweigvereine des Roten Kreuzes, nicht zuletzt
auf dem Gebiete der Fürſorge für die alten, oft alleinſtehenden Leuts,
der Sozial= und Kleinrentner.
Die Verſammlung ſpendete lebhaften Beifall, dem Geh. Nat
v. Hahn nochmals Ausdruck verlieh. Nach einer Anregung von
Fräu=
lein de Weerth, mehrere kleine Heime für alte Leute zu gründen,
cbtl. in Altvohnungen, um die alten Leute nicht einſam verſtreut
Seite 6
Samstag, den 9. März 1929
wohnen zu laſſen und die ungeheuer wichtige Frage der
Heimohnun=
gen, namentlich für alte Hilfsbedürftige, damit zu löſen, wurde die
Vor=
mittagstagung geſchloſſen.
Am Nachmittag bot ſich den Teilnehmern die ſeltene Gelegenheit zur
Beſichligung der Firma E. Merck, Darmſtadt
einer der größten Fabriken der Chemiſch=Pharmazeutiſchen Großinduſtrie.
In der kurzen Zeit, die für den Rundgang zur Verfügung ſtand, war
es leider nicht möglich, alle Betriebe des großen Werkes zu ſehen, doch
bedeutete die 1½ſtündige Führung, die Herr Dr. Karl Merck leitete
und mit eingehenden Erläuterungen ſehr intereſſant zu geſtalten wußte,
wohl für alle eine wertvolle Bereicherung. Zwei Abteilungen wurden
von den Herren Dr. Klug und Dr. Faehr geführt. Es eröffneten
ſich den Beſucheen weite Hallen, die die verſchiedenſten
Ausgangsmate=
rialien bergen, ganze Straßenzüge der kleinen Fabrikſtadt, aus der mit
Kleinbahnen die vielen tauſend Erzeugniſſe zu den rieſigen Magazinen
rollen. Jedes Präfarat wird vor der Verpackung und noch einmal vor
dem Verſand in beſonderen Kontroll=Laboratorien geprüft, ob es allen
Anforderungen, beſonders hinſichtlich der Reinheit und Wirkſamkeit,
ge=
nügt. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden geſtern mehr die
medi=
ziniſchen Artikel, und es iſt gewiß, daß beſonders diejenigen, die
ſpe=
ziell mit der Krankenpflege zu tun haben, auf Grund der gewiſſenhaften
Arzneiprüfung in ihrem Vertrauen zu den Merckſchen Präparaten
weſentlich beſtärkt wurden. Hochintereſſant war ferner die Beſichtigung
der Tabletten=Abteilung, wo die verſchiedenſten Arzneiſtoffe mit Hilfe
zum Teil ſelbſtkonſtruierter Tablettenmaſchinen zu exakten Formen
gebreßt werden, die ſelbſt den peinlichſten Gewichtskontrollen genügen.
Die Dragierung der Tabletten in den großen rotierenden Keſſeln läßt
es faſt magiſch erſcheinen, daß hierbei ſo wohlgeformte Gebilde in den
nundervollſten Farben und Ueberzügen entſtehen, jede Tablette ein
Meiſterſtück pharmazeutiſcher Technik
In den endloſen, lichten Magazinen bewunderte jeder die
neuzeit=
liche Organiſation, ohne die es wohl kaum möglich wäre, die vielen
tan=
ſend Präparate für die Pharmazie, Medizin, Laboratorien und
Indu=
ſtrie zu erfaſſen, abzupacken und dem Handel zuzuführen.
Abends war in den Näumen der Vereinigten Geſellſchaft ein
zwang=
loſes geſelliges Zuſammenſein, bei dem Gelegenheit geboten war, ſich;
über das Eehörte und Geſehene auszuſprechen und ſich kla= zu werden,
welche Folgerungen daraus zu zieben ſind.
Heute finden als Schlußveranſtaltung dieſes wertvollen Lehrgangs
für Wohlfahrtspflege zwei Vorträge und eine Filmvorführung ſtatt.
GroßesHaus:
Sonntag, den 10. März, 15 Uhr, Ende 17,30 Uhr.
Heſſenland=
miete II. P 4 (Darmſt. Volksbühne). „Der
Waffen=
ſchmied”, Oper von Lortzing. — Preiſe 0,60—6 Mark.
— 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. B 17. „Cavalleria ruſticana”.
Oper von Mascagni. — „Der Bajazzo”. Oper von
Leon=
cavallo. — Preiſe 1,20—12 Mark.
Montag, den 11. März, 20 Uhr: 6. Sinfonie=Konzert des
Landestheater=Orcheſters. Soliſtin:
Kammer=
ſängerin Emmi Leisner (Berlin). Werke von Pfitzner, Guſtav
Mahler, R. Strauß. — Preiſe 1—10 Mark.
Dienstag, den 12. März, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. A. 16. „
Napo=
leon”. Schauſpiel von Ch. D. Grabbe. — Preiſe 1—10 Mk.
Mittwoch, den 13. März, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. F 8. (Darmſt.
Volksbühne) Gruppe 1—4. „Minna von Barnhelm”.
Luſtſpiel von Leſſing. — Preiſe 1—10 Mark.
Donnerstag, den 14. März, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. C 18.
T, Gruppe 7 und 8 (Nr. 301—400). „Die Boheme‟. Oper
von Puccini. — Preiſe 1—10 Mark.
Freitag, den 15. März, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr: E 19. „
Hoff=
mannsErzählungen”. Oper von Offenbach. — Preiſe
1—10 Mark.
Samstag, den 16. März, 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. G 12.
(Darmſt. Volksbühne) Gruppe 1—4. „Napoleon”.
Schau=
ſpiel von Ch. D. Grabbe. — Preiſe 1—10 Mark.
Sonntag, den 17. März, 17 Uhr, Ende 22 Uhr. D 16. Die
Mei=
ſterſinger von Nürnberg”. Oper von R. Wagner. —
Preiſe 1,20—12 Mark.
Kleines Haus:
Sonntag, den 10. Mäirz, 15 Uhr, Ende 17,30 Uhr. Heſſenlandmiete
IIIs. „Theo macht alles” Schwank von Nancey und
Armont. — Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
— 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Außer Miete. „Der
Glas=
ſchrank” Von Heinr. Rüthlein. — Dargeſtellt von der Heſſ.
Spielgemeinſchaft. — Preiſe 1, 2, 3 Mark.
Montag, den 11. März: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 12. März, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. K 10 (für
die=
jenigen K=Mieter, die Zuſatzmiete 12 haben) T, Gruppe 1 u. 2
(Nr. 1—100). „Martha”. Oper von Flotow. — Preiſe 1,50
bis 7,50 Mark.
Mittwoch, den 13. März, 19,30 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Außer
Miete. „Datterich” Lokalpoſſe von Niebergall. —
Dar=
geſtellt von der Heſſ. Spielgemeinſchaft. Preiſe 1, 2, 3 Mark.
Donnerstag, den 14. März, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. L 17. „Die
Schieber des Ruhms” Von M. Pagnol und P.
Nivoix. — Preiſe 1,20 bis 6 Mark.
Freitag, den 15. März, 20 Uhr: Schubert=Liederabend
Theo Heuſer. Am Flügel: Hans Simon. — Preiſe 1, 2,
3 Mark.
Samstag, den 16. März, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. K 13. (Für
diejenigen K=Mieter, die Zuſatzmiete 11 haben.) T, Gruppe 3
(Nr. 101—150). „Martha”. Oper von Flotow. — Preiſe
1,50—7,50 Mark.
Sonntag, den 17. März, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. Einmaliges
Gaſtſpiel Max Adalbert mit Enſemble. Außer Miete. „Der
Dickkopf”. Luſtſpiel von Friedmann=Frederichs.
—Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt: von Sonntag
bis Freitag, vormittags 11 und 11.30 Uhr. Samstags geſchloſſen.
— Gewerbemuſeum. In der Ausſtellung der alden chineſiſchen
Holz=
ſihnitte findet am Sonntag um 11 Uhr eine Führung ſtatt. Die
Aus=
ſtellung „Deutſche Schrift in Schule und Beruf” iſt am Sonntag von
10—1 Uhr geöffnet.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am Sonntag, dem 10. März 1929,
ſind in Notfällen als Vertreter des Hausarztes folgende Aerzte
er=
reſhbar: Dr. med Gros, Heinrichſtraße 49, Telephon 201, Dr. med.
Kalcher, Frl., Rheinſtraße 37, Telephon 3296, Dr. med. Nauheim,
Landwehrſtraße 14, Telephon 4200.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung, Darmſtadt.
Un=
ſeren Mitgliedern und Freunden geben wir hierdurch bekannt, daß unſer
nächſter Vortrag am kommenden Mittwoch, den 13. März d. J.,
abends 8 Uhr, im „Gelb.n Saal” bei Sitte, ſtattfindet. Herr
Land=
gerichtsrat Ragb wird dabei über: „Was muß der Geſchäftsmann vom
ehelichen Güterrecht wiſſen?” ſprechen. (Näheres ſiehe auch Anzeige in
der morgigen Nummer ds. Bl.,
— Not=Kreuz=Film. Am Samstag, den 9. März, nachmittags 4 Uhr,
findet im Rahmen des vom Heſſiſchen Roten Kreuz veranſtalteten
Wohl=
fahrtsku ſus im Saal der Höheren Baugewerkſchule, Neckarſtraße 3,
da=
hier, eine Vorführung des vom Deutſchen Roten Kreuz in Berlin
auf=
genommenen Films „Die Schw ſter vom Roten Kreuz” ſtatt. Die
Vor=
führung iſt öffentlich. Jedermann, dem es von Intereſſe iſt, das Leben
einer Rotkreuzſchweſter an ſich vorbeiziehen zu laſſen, iſt herzlich
will=
kommen. Der Eintritt iſt frei.
— Epangel. Jugendgeminſchaft. Am Sonntag, den 10. März,
abends 8 Uhr, findet in der Sckloßkirche unſer Paſſions=
Jugend=
gottesdienſt ſtatt. Wir bitten um zahlreichen Beſuch.
— Moxart=Verein. Es wird darauf hing wieſen, daß der
vielver=
ſprechende Geſellſchaftsabend „Aufallen Sproſſen” pünktlich um
8.30 Uhr beginnt und Einlaßkarten nur in der Geſchäftsſtelle (O. Tietze,
Eliſabetſeyſtraße 4) bis nachmittags 4 Uhr abgegeben werden.
— Liederzweig. Wir verweiſen die Mitglieder und Freunde
noch=
mals auf die heute Samstag abend auf dem feſtlich geſchmſickten
Heilig=
kreuz ſtaitfindende Chrung der Jubilare und Sänger. Für
reichhaltige Vortragsfolge iſt beſtens geſorgt, ſodaß jedem Teilnehmer
genußreiche Stunden bevorſteher. Der muſikaliſche Teil iſt einem
erſt=
klaſſigen Orcheſter übertragen.
Schwurgericht.
p. Wegen Totſchlags, Körperverletzung und Sachbeſchädigung haben
ſich fünf junge Leute von Groß=Bieberau zu verantworten:
Ph. Gerhardt von Groß=Bieberau, Chriſtian Füllhardt von Dornberg,
Gg. Schüßler, Alfred Schmidt und Franz Herbert, die drei letzteren in
Ueberau wohnhaft.
Zur Anklage ſind zwei Vorfälle verſtellt, die ſich in den Nächten
vom 17./18. und 24./25. November ereigneten. Das Hauptintereſſe dürfte
ſich auf den letzteren Vorfall konzentrieren: An der Böſchung des
Ne=
benbahngelciſes hat Ph. Gerhardt von Groß=Bieberau den Fritz
Füll=
hardt mittels zweier Revolverſchüſſe in den Kopf getötet.
Ph. Gerhardt befindet ſich in Unterſuchungshaft.
Die Ueberauer Burſchen pflegen, was angemerkt ſei, jeweils an
Samstagen das Kino in Reinheim, zu beſuchen.
Als Sachverſtändiger iſt Kreisarzt Med.=Rat Dr. Vis=Dieburg zur
Stelle.
Den bei der Tat benutzten Revolver hat Ph. Gerhardt im Frühjahr
1928 zum Preiſe von 5,50 Mark gekauft, gleichzeitig erwarb er auch dazu
nötige Patronen, alles im Alter von etwa 18 Jahren. Am Abend des
24. November hatte er den Revolver zu ſich geſteckt, angeblich pflegte er
ihn immer Samstags bei ſich zu tragen. Auch an dieſem Abend beſuchte
er das Kino und nachher eine Wirtſchaft. In der Folge kam es zwiſchen
ihm und Fritz Füllhardt zu Streitigkeiten in der Nähe des Kellers am
Bahngeleiſe am Südausgange Reinheims. Angeklagter gibt zu, daß er
den Revolver ſchräg haltend auf Füllhardt gezielt habe; töten habe er
ihn nicht wollen. Angeklagter meint, auf den letzten Schuß ſei
Füll=
hardt zuſammengeſtürzt. Gerhardt hörte den Verletzten noch „Au” rufen
und lief dann weg nach Hauſe, wo er am Sonntag früh dann, noch im
Bette liegend, feſtgenommen wurde.
Der Kreisarzt ſchildert den Befund der Leiche; die Todesurſache war
ein Schuß ins Herz.
In der Gerhardtſchen Wohnung wurde der Revolver verſteckt
gefun=
den, der noch eine ſcharfe Patrone enthielt.
Aus der Beweisaufnahme geht hervor, daß der Getötete mit einem
Mädchen aus Groß=Bieberau ging.
Der Staatsanwalt betont, das am 1. Oktober 1928 in Kraft
getre=
tene Waffenſchutzgeſetz werde es in Zukunft wohl verhindern, daß junge
Leute wie Gerhardt mit dem Revolver locher in der Taſche ſpazieren
gehen können. Die Ueberauer hätten beſchloſſen gehabt, den Groß=
Biebe=
rauern eine Schlacht zu liefern; mit dieſer Abſicht ſeien die Ueberauer
am 17./18. November nach Reinheim gegangen und ſie ſeien in der
Ueber=
macht gweſen. Am 24./25. November mußte die unterlegene Partei
(Groß=Bieberau) ihrerſeits nun Revanche nehmen. Wiederum fand man
ſich im Kino zuſammen. Gerhardt hatte außer dem Revolver auch ein
feſtſtehendes Meſſer bei ſich. Auch jetzt war der Keller am Südausgang
von Reinheim der Treffpunkt. Man wartete wohl gegenſeitig
aufeinan=
der. Der Staatsamwalt ſchließt Notwehr auf ſeiten Gerhardts an ſich
nicht aus, aber obfektiv war die Verteidigung durch das Schießen mit
em Revolver nicht erforderlich, um Füllhardts Angriff von ſich
abzuwenden, um ſo mehr als Füllhardt gar keine Waffe in der Hand
hatte, die Gerhardt gefährlich werden konnte. Der Staatsanwalt
ver=
neint das Vorliegen von Putativnotwehr; in Frage könne nur
Körper=
verletzung mit tötlichem Ausgang oder Totſchlag kommen. Angeklagter
habe mit der Möglichkeit gerechnet, daß der tötliche Erfolg eintreten
werde und habe ſie gebilligt, mithin liege Totſchlag vor.
Mildernde Umſtände nach § 213 St.G.B. werden zugebilligt. Aber
über die Minimalſtrafe von 6 Monaten Gefängnis müſſ hinausgegangen
werden. Beantragt werden gegen Gerhardt 1 Jahr, 3 Monate, 1 Woche
Gefängnis, gegen die übrigen Angeklagten werden Gefännisſtrafen von
6 und 7 Wochen, gegen Schmidt außerdem wegen Sachbeſchädigung 40
Mark Geldſtrafe beantragt.
Der Verteidiger verneint, daß die Ueberauer aus reinem Uebermut
gehandelt hätten, von ſeiten der Groß Bieberauer Burſchen habe man
es auf den Fritz Füllhardt abgeſeben gehabt. Nicht geklärt ſei bezüglich
des zweiten Vorfalls, wer der angreifende Teil geweſen ſei, jedenfalls
aber ſeien es die Ueberquer nicht geweſen. Wer ein feſtſtehendes
Meſſer bei ſich führe, ſei auf dem Lande als händelsſüchtig bekannt.
Ge=
gebenenfalls erſcheine eine geringe Strafe für die Sihne ausreichend.
Der Verteidiger des Gerhardt betont, daß Notwehr oder doch
Puta=
tivnotwehr, äußerſten Falles Notwehrerzeß vorliegen; ſei eine ſtra bare
Handlung überhaupt vorliegend, ſo könne nur Körperverletzung mit
tötlichem Ausgang in Fvage kommen. Angeklagter habe einen
gegen=
wärtigen Angriff zurückgewieſen, auch die Wahl, des Mittels (Revolver)
habe der Intenſität des Anriffs entſprochen; das einzige, was dem
An=
geklagten zur Verfügung geſtanden habe, ſei der Rcvolver geweſen. In
der Form, in der der Angeklagte zielte, habe er damit rechnen können,
daß er nur die Beine trefſen würde, alſo könne für dieſen Fall einzig
nur Körperverletzung mit tötlichem Erfolge in Frage kommen.
Das Urteil erkennt gegen Gerhardt auf 1 Jahr 6 Monate 1 Woche
Gefängnis (Körperverletzung mit tötlichem Erfolg), die übrigen vier
An=
geklagten erhalten Gefängnisſtrafen von 6, 7 Wochen und 2 Monaten
Gefängnis; dem Angeklagten Gerhardt werden 3 Monate
Unterſuchungs=
haſt angerechnet.
Beachten Sie unſer
nit 30—40½% ermäßigten Preiſen auf ca. 50 Zimmer=
Einrichtungen.
14012
Rost & Fischer, Darmstadt, Alexanderstr. 10
Heute Samstag und Sonntag, den 10. März, im Hotel und
Reſtaurant Zur Poſt” am Hauptbahnhof Märzen=Doppelbock,
ver=
bunden mit Schlachtfeſt und Tanz.
Ueber Werke, Künſiler oder künſtleriſche Veranſtaljungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchieht behält ſich die Redaktion ihr Urieit vor.
— Im Union=Theater finden am Samstag, 2.15 Uhr, und
Sonntag, 11 Uhr vormittags, zwei Kindervorſtellungen der „
Jugend=
filmbühne Berlin” ſtatt. Die Neue Wiesbadener Zeitung ſchreibt
hier=
über: Anhaltende Begeiſterung iſt ein ſehr ſchwacher Ausdruck für das
Gefühl, das die vielen Hundert Kinder beſeelt und dem ſie kräftig
Aus=
druck gaben. Es war aber auch wirklich zu ſchön, was da alles zu ſehen
war an Tieren, Menſchen und fernen Ländern. Die Filme erzählten von
den Wundern Indiens, von den kechen Taten eines Tiſchlein und den
wahr=
haft genialen Streichen eines kleinen Affen. Beſonders der letzte erregte
einen derartigen Jubel, daß man den ſtabilen Bau des Theaters
bewun=
dern mußte, die Mauern von Jericho hätten vielleicht dieſen Schall nicht
überdauert. Schließlich wurde auch noch ein Märchenfilm gezeigt, der
vom „Tiſchlein deck dich, Eſelein ſtreck dich” handelte. (S. Anz.)
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. Wir machen
unſere Freundinnen auf die am kommenden Mittwoch, dem 13. März,
nachmittags, im Muſikzimmer des Städtiſchen Saalbaus (Eingang
Niedeſelſtraße) ſtattfindende geſellige Zuſammenkunft aufmerkſam. Herr
Generalſekretär Welkow wird über politiſche Tagesfragen ſprechen.
Außer=
dem wird der Nachmittag noch durch muſikaliſche Vorträge verſchönr
wverden.
— Deutſche Volkspartei Landesverband Heſſen.
Heute und morgen ſindet in Mainz der Landesparteitag der Deutſchen
Volkspartei ſtatt, der ſeine beſondere Bedeutung dadurch erhält, daß
der Vorſitzende der volksparteilichen Neichstagsfraktion,
Reichsmini=
ſter a. D. Dr. Scholz, ſprechen wird. Außerdem werden bei den
Haupt=
verhandlungen die Reichstagsabgeordneten Graf Stolberg=Wernigerode
und Frau Dr. Matz, ſowie der heſſiſche Landtagsabgeordnete Dr. Keller
ſprechen. Die Verhandlungen beginnen heute nachmittag um 4
Uhr=
müt einer Sitzung des Kommunalpolitiſchen Landesausſchufſes. Die
Sitzungen der anderen Fachausſchüſſe finden mergen nachmittag ſtatt.
Die Hauptverhandlungen beginnen morgen vormittag. Sämtliche
Verhandlungen ſind in der Mainzer Stadthalle.
Tageskalender für Samstag, den 9. März 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Ende
22 Uhr, L. 16: „Napoleon” — Kleines Haus, Anfang 19.30 Uhr, Ende
22 Uhr, Zuſatzmiete VII, M 4: „Martha”, — Orpheum, abends
20.15 Uhr, Gaſtſpiel Millowitſch: „Familie Schmitz”, — Konzerte:
Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Reichshof. Hotel zur
Poſt, Weinhaus Maxim, Alte Poſt, Kaffee Ganßmann, Reſt. Bender,
Perkeo, Zur Krone, Reichskrone, Haferkaſten, Odeon, Waldſchlößchen.
— Mozart=Verein, abends 201 Uhr, im Mozartſaal:
Geſell=
ſchaftsabend. — Geſangverein Liederzweig, abds. 20 Uhr,
Heilig. Kreuzberg: Ehrenabend. — Kaufm. Stenographen=
Geſellſchaft abends 20 Uhr, im Konkordiaſaal:
Tanzuntei=
haltung. — Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia,
Pa=
laſt=Lichtſpiele.
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 10. bis 16. März 192
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Clubs
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſ=
Lauterbach—Schlitz—Hersfeld (Ortsdurchfahrt
Schlitz=
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Angersbach—Salzſchheif
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Oppenheimer Ueberfahrt wegen ſtarken Eistreibens
für den geſamten Fahrverkehr eingeſtellt. Umleitung 7
Mainz und Worms.
Sprendlingen—Buchſchlag vom 26. 11. 28 bis auf we
Umleitung nach Bahnhof Buchſchlag—Sprendlingen
übe=
liſche Waldſtrecke zum Forſthaus Mitteldick.
Ortsdurchfahrt Nieder=Eſchbach vom 19. 11. 28 bis
ſperrt. Umleitung: Ober=Eſchbach-Ober=Erlenbach refz
Harheim-Nieder=Erlenbach.
An. Arheilgen, 8. März. Höchſtbietender bei der 29
hieſigen Jagd war wieder der ſeitherige Pächter, Herr
E=
baden. Die Verpachtung erfolgte auf neun Jahre und
bot 2305 Mark jährlich. — Am kommenden Montag häß
Frankfurt im evangeliſchen Gemeindehauſe einen Lichtbildt
„Eine Reiſe zu den armeniſchen Flüchtlingen in Griechg
hieſige Ortsgruppe für deutſche Jugendherbergen bo
Schreibkurſus abzuhalten, in dem das Schreiben mit
Schnur= oder Bandzugfeder gcübt werden foll. Es we.
ſchen und deutſchen Kunſtſchriften gelehrt werden und iſt:
allen Mitgliedern der Gruppe zu empfehlen; auch Lürfter
eine Reihe von Gewerbetreibenden von Intereſſe ſein. 29
etwa 8 bis 10 Abende umfaſſen. — Außer der hieſigen S.
04 wird auch der Arbeiter=Geſangverein „Treue” in däft
ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken können. Die Vor
eine würdige Feier dieſes Jubiläums haben bereits begenk
J. Griesheim, 8. März. Unter überaus zahlreicher
hieſigen Einwohnerſchaft fand am Dienstag nachmittagsi t
kirche zu Darmſtadt die Einſegnung der verſtorbenen .
Maire Knoche und daran anſchließend die Beerdigung9
Friedhof an der Nieder=Ramſtädter Straße ſtatt. Die
En=
durch den Stiftsgeiſtlichen, Herrn Pfarrer Hickel, vorgenun
die Verdienſte der Verſtorbenen für das Mutterhaus i 19
vierzigjährigen Tätigkeit würdigte. Am Grabe ſpracken 10
geordneter Feldmann, der im Namen der Gemeinde einen
legte und dem tiefen Dank der Gemeinde über das Groho der
benen hinaus Ausdruck verlieh, und Herr Pfarrer Max/
der namens der evangeliſchen Kirchengemeinde
ebenfal=
niederlegte, und Frau Maus namens des avang, Frauem 14M
Mütterabends, die ebenfalls einen Kranz niederlegte.
DinzM=
gemeinde, die ſich um das Grab verfammelt hatte, legte
der Liebe und Verehrung, welche die Verſtorbene währer?
in unſerer Gemeinde genoß.
J. Griesheim, 8. März. Nachdem der Brennſtoffmutiſt.
an
nt
74 luch die Ufer ſind
verrliche
Schulen vorläufig behoben iſt, iſt der Schulunterricht geid M.
jte d
vollem Umfang aufgenommen worden. — Der erſte Pu 7
heimer Zuchtvieh=Lotterie, ein hochträchtiges Rind, fiel
des Herrn Philipp Mendel 4., hier, und zwar auf Los 17ntMruns, daß
glückliche Gewinner iſt ein alter, mit Glücksgütern nidk.
Füüne
geſegneter Arbeiter.
F Eberſtadt, 8. März. Stenographiſches. MMiſt
phen=Verein „Gabelsberger” veranſtaltet am Samstag, du: birn
Saale des Gaſthauſes „Zur Noſe” (Hill) eine Fa
bei der das Ergebnis des am vergangenen Sonntag in 1
gehaltenen Vereinswettſchreibens bekanntgegeben und da Ghi0 Tauwetter noc
ſollen weitere Ausführungen zu der Sache auf einer bonm,eſch 2. Er wor
lächſt anzuberaumenden Bürgermeiſterverſammlung abge
Ein Geſuch der Nikolaus Kraft Witwe, Ober=Ramſtach .77
hebung des Pachtverhältniſſes für ein Gemeindegrundige Kin werd
ſchläglich beſchieden. Die Angelegenheit foll auf andere
ledigung finden. Die Eingabe der Südteutſchen Reklan/
Darmſtadt, betreffend Anbringung von Reklameſchilderk
zurückgeſtellt, bis die ſeitens der Verwaltung einzüha
lungen in umliegenden Gemeinden vorliegen. Der 4. Plru=
Helände, wird als erledigt betrachtet. Dem neugegrünNcn
und Verſchönerungsverein Ober=Ramſtadt wird ab Ri.
der preisgekrönten Wettſchreiber vorgenommen wird. Ecni Mlenflüſſe und
den auch die Diplome von dem Gauwettſchreiben, das T/ auagen noch
Jahre in Eberſtadt ſtattfand, an die Preisträger überrei.t
der Feier iſt Unterhaltung und Tanz verbunden. — Ve=
Der Geſangverein „Sängerluſt”, der in dieſem Jahre. Mnn uſo, vor
weni=
riges Beſtehen zurückblickt, hält am kommenden Sonnt 0 Hedbevölke
lokal „Zum Darmſtädter Hof” (Lgun) eine DelegiertendrM
die ſich mit den erſten Vorbereitungen zu dem am W., 2
d. J. in Ausſicht genommenen Jubiläumsfeſt beſchäftienü
Feſt wird auf dem Feſtplatze im Walde abgehalten werk.)4
ſchülerball. Am kommenden Sonntag findet im
goldenen Löwen” (Allekotte) der diesjährige Tanzſchüler7 M
Tanzinſtituts Dehmer ſtatt. — Wanderung. Der Atuug
(Ortsgruppe Eberſtadt) unternimmt am kommenten Som
ährige dritte Wanderung.
G. Ober=Ramſtadt, 8. März. Gemeinderatsſ
„Mitteilungen” wird dem Gemeinderat von einer Einlacy/4 umd, eine
Mädchenklaſſe der Volksſchule zu einem Elternabend RiI.
und der Beſuch wärmſtens empfohlen. Der eiſte Punlall : Ms. Eis be
nung „Gewährung von Krankenbezügen im Sinne des 8 4.0ſ war de
an die angeſtellten Gemeindebeamten” wird vorerſt zuch luften Son
licher Zuſchuß von 50 RM. aus der Gemeindekaſſe bewiu
ſetzung der Allmendauflage für die Allmendgrundſtugg.
wird entſprechend derjenigen für die beiden anderen Ab *
nommen. Die Anlieger der Wehr= und Ernſt=Ludwigl 70
Kanaliſation derſelben beantragt. Der Gemeinderat ell”
wendigkeit dieſer Anlage an und iſt im Prinzip mit deren:
einverſtanden. Den Anliegern wird allerdings jetzt ie
anſchluß für jedes Anweſen zur Pflicht gemacht. Die
im Wege der produktiven Erwerbsloſenfürſorge durche
Die Erweiterung des Ortsbauplans zwiſchen Franfenn
Küchlerweg wird, bis zu einem noch ſtattzufindenden Bol.”
geſtellt. Mit der nachträglich geänderten Bauflucht=Zſ e.
Nieder=Modauerweg iſt der Gemeinderat einverſtanden
Le. Raibach b. Groß=Umſtadt, 8. März. Z02
Schienen. Mittwoch abend wurde die neben dem Me
wohnende Familie Wolf von der Schreckensnachricht ube.
Sohn, der in den zwanziger Jahren ſtand und ſeither. "
arbeitſamer Menſch, der das Sattlerhandwerk betrich, Ve
weit Roßdorf auf dem Bahnkörper der Strccke Gron3‟
ſtadt, tot aufgefunden worden ſei. Aus dem kurz vor
ſeiner Schweſter geführten Telephongeſpräch und Vei
Lebensmüde an ſeine in Richen wohnende Braut gerſch.”
mit ziemlicher Gewißheit hervor, daß der Unglückſele,
ſelbſt ein Ziel geſetzt hat. Die Gründe zur Tat liegen ?"
Dunkeln. Die eingeleitete Unterſuchung wird wohl 9*
bringen.
— Bullau, 8. März. Vorgeſtern abend fand im Oe”
hier, ein Filmvortrag ſtatt. Herr Diplomlanoh."
ſtadt zeigte drei Kalifilme, die außerordentlich interelln
läuterte dieſelben in einem ſehr inſtruktiven und lehl”
In der Diskuſſion, die außerordentlich lebhaft war,
aktuelle Fragen über Wieſendüngung, die bekanntligh. M
ordentlich große Rolle ſpielt, eingehend behandelle
Auffaſſung richtiggeſtellt. Herr Landwirtſchaftsrat ſte
läuterte ſehr eingehend die Behandlung des Sagtgut.."
Beſonders wurden die einzelnen in Frage kommenden.
delte. Nach dieſen ausgezeichneten Darlegungen ſollte.
Soatgut dem Boden anvertraut werden, das nicht be
urch alle Pilze abgetötet und der Ertrag ein weſeh.
wird. Auch die Eierverwertung wurde von dem Reole..
5.
delt, zumal dies für unſeren Ort eine beſondere Rou”
Ab. Unter=Moffau, 8. März, Unfall. Der N
hauer Ludwig Zörgiebel, der im Wald beim Auspuk”
beſchäftigt war, wurde von einer großen umſtürzehle.
getroffen. Er trug am Hinterkopf und an den Bel
letzungen davon, ſo daß er nach Erbach ins Krantenhen.
den mußte.
— Waldmicherlbach i. D., 8. März. Am kommen.
und
ſich
„Darmſtädter Hofes” eine öffentliche Veranſtalki.
Komtur von Nordbaden über die volksnationale Anch —
Leutſchen Staataufbau ſpricht.
in
Die Haupkgefahr beſeitigk.
Anl ſem Nied. Ueber Nacht, man könnte ſagen: unter
„d, hAh ſich die ſo gefürchteten Eismaſſen auf und davon
des um f— 1AM’=Peſſimismus für die Katz; ruhig zieht der alte
m hietein heirn iiöer ſeine Bahn, als ob nichts geweſen wäre. Hier
mtAce allerdings noch einige rieſige Eisſchollen an=
* uuwtch die Ufer ſind teilweiſe noch etliche Meter vom
der Aiemgeſägnt Das herrliche Schauſpiel, das man erwartet
nd gltnt die Kehrſeite der Medaille, die Hochwaſſergefahr,
wencht
uenak ans, daß wir diesmal mit einem ganz klein wenig
utenn Ate davongekommen ſind — es hätte ſchlimm, ſehr
qusügſeri können; fragt die Alten, ſie wiſſen von Hoch=
und r) diesbezüglichen Not Bände zu berichten.
Aller=
die gahr iſt noch nicht ganz vorüber, es kann bei
be=
ſta= a Tauwetter noch wäſſerig werden, ſehr wäſſerig
„adirr ebenflüſſe und Bäche nach wie vor vereiſt ſind und
gſſeuhörſagen noch ſteht, das heißt aus Eis und Schnee
RhRi alſo, vor wenigen Tagen noch das Sorgenkind
amten Rredbevölkerung, hat es uns leicht gemacht; alle
„ei Aißthirſagen ſind ins Waſſer gefallen. Wie aber war
lich, G Sie ganze ſchlimme Geſchichte ſo günſtig für uns
Mer uir den Strom bei Worms beiſpielsweiſe. Dort
ſich En 14 Tagen ein regelrechter Verkehr hinüber und
ab. 4 bher Nacht kam Tauwetter, und wieder über Nacht
„timman ſozuſagen noch Stunden zuvor mitten auf
Fome and, eine regelrechte Waſſerrinne. Wenige Tage
war rſ” ganze Eis verſchwunden, und rheinabwärts erſt
ein=Brkheim war der Strom wieder zu. Dort war es
00 aphetzten Sonntag faſt ein junger Mann von Biblis
enwſ Er war etwas übermütig, und ſchon hing er bis
Ms imLaſſer, konnte jedoch auf ſeine Hilferufe in höchſter
chge pei werden.
wurde nach und nach immer mehr erweitert, und das ganze Eis
kam ins Treiben. Die Schleppkähne ſind ſoweit in Sicherheit,
aber hie und da hat das Eis doch ſeinen Mutwillen ausgelaſſen,
ohne eber größeren Schaden anzurichten.
Rheinabwärts, hauptſächlich bei Mainz, iſt der Rhein
aller=
dings noch vollkommen zu, und nur an der Mainmündung und
von dort auf der rechten Stromſeite iſt eine Waſſerrinne. Von
einer einheitlich gefrorenen Eisdecke kann nicht mehr die Rede
ſein und es iſt wohl anzunehmen, daß auch hier das Eis ſich
nun allmählich in Bewegung ſetzt und ohne größeren Schaden
anzurichten, verſchwindet.
Die Annahme, daß bei ſtärker einſetzendem Tauwetter das
Eis ſich auf der Strecke Mainz—Bingen oder noch weiter unten
am Niederrhein ſtauen könnte, liegt allerdings im Bereich der
Möglichkeit, doch iſt bei dem derzeitigen niedrigen Waſſerſtand
auch hier die Gefahr für unſer Gebiet nicht groß.
O. Pfungſtadt, 8. März. Neue Eisſprengungen. Das ſehr
feſte Eis der Modau iſt in der Gernsheim=Hahner Gegend durch
beſon=
dere Sprengkolonnen aufgebrochen worden. Auch innerhalb der
Stock=
ſtädter Gemarkung wurden größere Sprengungen und
Aufräumungs=
arbeiten vorgenommen.
* Das Eis bei Mainz in Bewegung. Nachdem ſich
Donners=
ag das Eis bei Ginsheim in Bewegung geſetzt hatte, kam das
Eis bei der Weiſenauer Zementfabrik um 2,30 Uhr und bei
Weiſenau ſelbſt um 18 Uhr in Bewegung. Die beiden rechten
Pfeiler der alten Eiſenbahnbrücke ſind ſeit 19 Uhr eisfrei. Nach
dem linken Ufer hin ſteht das Eis noch. An der Kaiſerbrücke
(Oſtſeite) iſt das Eis auf ſeiner ganzen Breite in Bewegung, bei
Amöneburg hat ſich das Eis in großen Stücken abgelöſt und treibt
ab. An der Weſtſeite der Kaiſerbrücke hat ſich das Eis in der
Rheinmitte gelöſt und um Mitternacht kam auch das Eis an der
Straßenbrücke in der Rheinmitte langſam in Bewegung.
Sprengung des Rheineiſes bei Gernsheim im März 1929
Ueberſchwemmung Andernachs.
mähläl
98 R
kzen I
Mtigkeitt
genhie=
ging es nun auch hier los, und mehr und mehr
dne is ab. Bei Gernsheim, wo es hauptſächlich am
ſo gefährlich werden konnte, wickelte ſich dank
esdort eingeſetzten Sprengkommandos die ganze
tihenfalls ziemlich reibungslos ab: eine Waſſerrinne
Eisgang am Riederrhein.
Die Haupt=Eiswachtſtelle bei der Rheinſtrombauverwaltung
teilt mit: Oberhalb Weſel iſt das Eis aufgebrochen. Unterhalb
Weſel hat ſich das Eis bis über die Landesgrenze in Bewegung
geſetzt. Die Waſſerſtandsbewegung läßt darauf ſchließen, daß die
Eisverſtopfung oberhalb Weſel ſich gelöſt hat.
Die Stadt Andernach am Rhein wurde plötzlich vom
Hoche=
waſſer überraſcht. Das Waſſer ergoß ſich in reißenden Sturzbächen
durch die Stadt und überſchwemmte die Straßen vollſtändig.
Be=
ſonders betroffen wurden die Provinzial=Heil= und Pflege=Anſtalt
und die Vereinigten Möbelwerke, die einen Meter unter Waſſer
ſtanden. Sämtliche Keller ſind überflutet. Der Schaden iſt noch
nicht zu überſehen.
Noch immer gewaltige Eismaſſen in der Oſtſee.
Stockholm. Die Eisverhältniſſe an der ſchwediſchen Küſte
haben ſich weſentlich gebeſſert. Am Samstag hofft man den
Ver=
kehr zwiſchen Trelleborg und Saßnitz wieder fahrplanmäßig
durch=
führen zu können. In der Mitte der Oſtſee liegen noch gewaltige
Eismaſſen, die gewöhnliche Dampfer nicht bezwingen können,
beſonders in der Nacht iſt die Fahrt ſehr gefährlich. Die
Stock=
holmer Kohlenpreiſe ſind ungeheuer geſtiegen. Für Samstag
er=
wartet man jedoch eine Erleichterung der Lage auf dem
Kohlen=
markt, da neun mit Kohlen beladene Schiffe von der Danziger
Bucht, begleitet vom Panzerſchiff „Königin Viktoria” im Hafen
erwartet werden.
Gefährdung der Großen Brücke von Sl. Peker
durch Eisgang.
Nordſeehad St. Peter. Durch die Vereiſung des
Wattenmeeres und die Einwirkungen von Ebbe und Flut ſind
bereits faſt 400 Meter der bekannten, 1200 Meter langen Brücke
von St. Peter beſchädigt worden. Es iſt damit zu rechnen, daß
bei dem ſtarken Witterungswechſel der ganze Brückenbau ſchweren
Schaden erleidet.
Eisgefahr auch für den Hindenburg=Damm?
Klanxbüll. Am Hindenburg=Damm, der nach Sylt führt,
haben ſich gewaltige Eismaſſen zuſammengeſchoben. Es beſteht die
Gefahr, daß ſich bee eintretendem Weſtwind und Stauwaſſer das
Eis über die Dammkrone ſchiebt und Zerſtörungen anrichtet.
Eisgang auf der Donau u. den füdflawiſchen Flüſſen.
Belgrad. Das Eis auf den Flüſſen beginnt infolge des
eingetretenen warmen Wetters in Bewegung zu kommen. So hat
geſtern der Eisgang auf der Save bei Siſſek und auf der Donau
bei Kladovo an der rumäniſchen Grenze eingeſetzt. Durch den
Eisgang auf der Donau wurden zwei Schiffe im Winterhafen
von Turn Severin leicht beſchädigt. Die Flüſſe ſteigen weiter.
Mit Carl Hagenbeck auf Tierfang!
Mit der Ufa in der Wildnis
Zum erstenmal otfnet die Firma Carl Hagenbeck. Tierpark Stellingen, ihre
reichen Archive zur Herstellung von Tiertavgbildern. Zum erstenmal stellt
die Ufa. Berlin, das gesamte Fotomaterial ihrer Kulturtilme zu einem groß
an-
gelegten Sammelwerk uber Tiertang und Tierjagd zur Verfugung. Weiß man.
wie Elefanten. Krokodile. Lowen. Paviane, Hyanen. Riesenschlangen gefangen
werden? Die neuen bunten Halpaus-Sammelbilder geben anschaulich Antwort.
Sie bringen Szenen von exotisch-marchenhatter Naturschonheit und
schaurig-
schöner Romantik, von kaltblutiger Todesverachtung und ergreifender Liebe
zu den Tieren. — Halpaus-Tiertangbilder liegen in allen Packungen der Halpaus-
Cigaretten. Ein kostbares Sammelalbum. weit über dem Durchschnitt der üblichen
Einklebehette, ist zum Preise von RM. 1.50 zu beziehen von der
Halpaus-Cigaretten-Fabrik G. m. b. H., Breslau. Wachtplatz.
VI516
[ ← ][ ][ → ]L. Schröder,
Seite 8
Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.
Geſtorbene. Am 28. Febr.: Val. Höhl, Griesheim b. D., hier
Grafen=
ſtr. 9. — Am 27. Febr.: Clar, Ludwig, Gaſtwirt, 73 J., Arheilgerſtr. 14.
— Am 28. Febr.: Margaretha Winkler geb. Schick, 69 J., Ehefrau des
Eiſenbahnbe mten i. R., Liebigſtraße 34; Privatin Sophie Kekulé,
Heinrichſtraße 74; Geh. Forſtrat i, R. Auguſt Th. Ferdinand Reiß,
84 J., Wittmanſtraße 40. Am 28. Februar: Gertrud Klara Büttel,
2 Mon., Waldſtraße 21. Am 1. März: Auguſt Dietrich Johann
Fried=
rich Voß, Privatier, 76 J., von Waren in Mecklenburg=Schwerin, hier
Groß=Gerauer Weg 13. Mavie Margarethe Lich, geb. Vierheller, 50 J.,
Ghefrau des Hilfsarbeitees, Karlſtraße 47. Eugen Frank, Major a. D.,
71 J., Herdweg 74. Heinrich Ludwig Böhler, Gutsverwalter i. R.,
74 J., ledig, hier Moſerſtraße 1. Maria Claus, Lehrerin i. R., ledig,
Saalbauſtraße 41. MMarie Gay, geb. Pettmann, 76 J., Witwe des
Hoch=
ſchulaſſiſtenten, Hoffmannſtr. 38. — Am 3. März: Margarethe Schmidt
geb. Ewald, 81 J., Hochſtr. 26; Eliſabeth Fornoff geb. Obmann, 43 J.
Obergaſſe 20; Peter Joſeph Hochſtätter, Metallgießer, 71 J.,
Pallas=
wieſenſtr. 7: Anna Bauer geb. Miſchler, 49 J., Lauteſchlägerſtr. 48.
Am 2. März: Rechnungsrat i. R. Paul Friedrich Arndt, 82 J.,
Mühl=
ſtraße 42. Am 3. März: Kathar. Giebel geb. Lüers, 76 J., Soderſtr. 22.
Am 2. März: Maria Magdalena Weller geb. Hein, 48 J., Obergaſſe 7.
Am 3. März: Ofenſetzer Ludwig Heberer, 57 J., Wendelſtadtſtraße 49;
Eiſenbahninſpektor i. R. Johann Dietrich Grebert, 73 J.,
Mathilden=
ſtraße 13: Sophie Chriſtine Ebner geb. Rockenberger, 70 J., Karlſtr. 97.
Am 2. März: Anna Petri geb. Schupp, 49 J., aus König i. Odw., hier
Erbacherſtr. 25; Anna Mengeringhauſen geb. Mersheimer, 72 J.,
Hugel=
ſtraße 7: Walter Wiegand, 7 Mon., Langgaſſe 27; Hilfsarbeiter Joh.
Friedrich Nees, Barkhausſtraße 6. Am 4. März: Chefredakteur i. R.
Waldemar Hans Wilhelm Barth, 44 J., Eichbergſtr. 4. Am 2. März:
Diakoniſſe Marie Knoche, aus Griesheim, hier Erbacherſtraße 25. Am
4. März: Oberſtudienrat i. R. Profeſſor Ernſt Seeger, 64 J.,
Roß=
dörferſtraße 80; Katharina Marg. Jung geb. Achtelſtätter, 81 J.,
Eich=
bergſtraße 24; Louiſe Launſpach geb. Klös, 75 J., Liebfrauenſtr. 29;
Anna Louiſe Leopoldine von Weſternhagen, Karlſtr. 97; Kaufmann
Karl Guſtav Heißner, 38 J., Heidelbergerſtraße 65. Am 5. März:
Her=
mann Ortwin Graf, 1 J., Kiesſtraße 80. Am 4. März: Margarete
Dickel geb. Walter, 23 J., Taunusſtr. 39; Karl Wilhelm Hornung,
Schü=
ler, aus Heppenheim (Bergſtraße), hier Erbacherſtraße 25; Taglöhner
Ehriſtian Koch, 69 J., aus Pfungſtadt, hier Grafenſtraße 9. Am 5.:
Kirchenrat i. R. Johannes Ludwig Alberr Schäfer, 79 J., Nikolaiweg 6;
Forſtrat i. R. Guſtav Konrad Berthold Walter, 64 J., Moſerſtraße 5;
Eliſabeth Leißler geb. Beitz, 60 J., Stiftſtraße 62. Am 7.:
Miniſterial=
kanzliſt Johann Leonhard Hübner, 77 J., Roßdörferſtraße 32. Am 6.:
Anna Eliſabeth Dörner, 26 J., Teichhausſtraße 55; Anna Klingelhöffer
geb. Ittmann, 68 J., Herdweg 72: Keſſelſchmied Johann Philipp
Witt=
mann, 83 J., Ludwigshöhſtraße 18. Am 7.: Suſanne Magdalena Marie
Luiſe Rothe geb. Merck, 79 J., Wilhelminenſtraße 32. Am 6.: Albertine
Wiegmann geb. Wilhelm, 52 J., Wendelſtadtſtraße 44. Am 7.:
Kauf=
mann Friedrich Wiegel, aus Pfungſtadt, hier Grafenſtraße 9. Am 6.:
Wilhelm Blechſchmitt, 1 J., Schulzengaſſe 3. Am 7.: Margarethe
Gußmann, geb. Probſt, 79 J., Karlſtraße 79: Heinrich Emich, Maſchiniſt
i. R., 74 J., Liebfrauenſtraße 60; Carl Bichmann, Geheimer
Regie=
rungsrar i. R., 81 J., Annaſtraße 30; Anna Margarethe Landzettel,
geb. Seipel, 79 J., Liebfrauenſtraße 75. Am 8.: Gertrud Trautmann,
5 Tage, Am Erlenberg 25.
Kirchliche Nachrichten
Euangeliſche Gemeinden
Sonntag Lätare (10. März).
Stditirche. Samstag, 9. März, abends 8 Uhr:
Vorbereitungs=
gottesdienſt zum heiligen Abendmahl. Pfarrer Kleberger — Sonntag,
10. März, vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Konfirmation und
Feier des heiligen Abendmahls für die Lukasgemeinde. Pfarrer
Kle=
berger. (Kollekte für die Nothilfe der Lukasgemeinde.) — Nachm. 3 Uhr:
Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden der Reformationsgemeinde=
Oſt. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Heß.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. — Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger. — Nachm. 3 Uhr:
Vorſtel=
lung und Prüfung der Konfirmanden der Kablaneigemeinde. Pfarrer
Heß. — Mittwoch, 13. März, abends 6 Uhr: 5. Paſſionsandacht: „Petrus
und Jeſus”, Pfarrer Wagner.
Schloßkirche. Samstag, 9. März, abends 6 Uhr;
Vorbereitungs=
gottesdienſt zum heiligen Abendmahl. Pfarrer Zimmermann. —
Sonn=
tag, 10. März, vorm. 9.30 Uhr: Hauptoottesdienſt mit Konfirmation
(Knaben) und Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Zimmermann.
— Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden (
Mäd=
chen). Pfarrer Zimmermann. — Abends 8 Uhr:
Paſſionsjugendgottes=
dienſt der evang. Jugendgemeinſchaft. Pfarrer Goethe. —
Donners=
tag, 14. März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht.
Konfirmandenſagl im Schloß. Dienstag, 12. März, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 13. März, und
Samstag, 16. März, nachm 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde. — Samstag, 16. März, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 10. März, vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkirche. Pfarrer Lautenſchläger. —
Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (B. d. J.). —
Montag, 11. März, abends 8 Uhr: Gemeindeverein der Markusgemeinde:
Vortrag des Pfarrers Bergér über „den römiſchen Kirchenſtaat” —
Jugendbund, der Lukasgemeinde (ältere Abteilung). — Dienstag, 12.
März, abends 8 Uhr: Frauenverein der Guſtav=Adolf Stiftung:
Tee=
abend mit Vortrag von Pfarrer Bliedner (früher in Braſilien);
„Deutſch=evangeliſche Gemeinden in Braſilien”, Teekarte 40 Pfennig.
— Jugendvereinügung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). —
Mäd=
chenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). —
Mittwoch, 13. März, nachm. 2—4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
— Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkadelle und Schloßbirche. —
Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung). —
Mädchenver=
einigung der Reformakionsgemeinde (ältere Abteilung). — Donnerstag,
14. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. — Jugendver=
Autogaragen
zerleg= u verſetzbare Gebäude für
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Samstag, den 9. März 1923
einigung der Stadigemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund der
Lukasgemeinde (jüngere Abteilg.). — Frauenverein der Lukasgemeinde:
Nothilfekreis — Freitag, 15. Märg, abends 8 Uhr: Mütterabend der
Stadtgemeinde. — Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere Abteilg.).
— Jugendbund der Kaplaneigemeinde. — Samstag, 16. März, nachm.
2—4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Hei=
delbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprechſtunden
vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindenmt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12
Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Samstag, 9. März, abends 6 Uhr: Beichte und
Vor=
bereitung zum heiligen Abendmahl. Pfarrer Köhler. — Sonntag, 10.
März, vorm. 9 Uhr: Kouſirmation der 2 Konfirmandenabteilung der
Martinsgemeinde Oſt. nit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Köhler. — Kollekte für kirchliche Zwecke. — Nachm. 2 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfaurer D. Waitz. — Nachm.
3.30 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der 1. Konfirmandenabteilung
der Martinsgemeinde Weſt. Pfaruer D. Waitz. — Abends 8 Uhr:
Pfarrer Vergér.
Nachm. 3 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Martinsſtift. — Mittwoch,
15. März, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandacht. Pfarrer Beringer,
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Bergér.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, den 11. März, abends
8 Uhr im Martinsſtift: „Gemeinſame Heiferderſammlung mit Vortrag
von Pfarrer Beringer über: „D. Albert Schweitzer, ſein Leben und
Wirken” — Dienstag, den 12. März, abends 8 Uhr im Martinsſtift:
Kirehenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag, den
14 März abends 8 Uhr im Martinsſtift: „Mädchenvereinigung Oſt; im
Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtraße 5:
Poſaunen=
chor. — Freitag, den 15. März, abends 8 Uhr im Martinsſtift:
Mütter=
abend Oſt, im Gemeindehaus: Mütterabend Weſt; Jugendvereinigung
(ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Blied=
ner aus Wittenberg. — Vorm 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm.
3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden des Südbezirks. —
Mittwoch, den 13. März, abends 8 Uhr: Liturgiſch=muſikaliſche
Paſſions=
andacht in der Kirche. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. (Entlaſſung der Konfirmanden.) — Dienstag, 12.
März, abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. — Mittwoch, 13.
März, abends 8 Uhr: Gemeindeabend mit Lichtbildervortrag
der Kunſthiſtorikerin Marie Frölich über „Paläſtina‟ Eintritt frei,
Gaben erbeten.) — Donnerstag, 14. März, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt unter Mitztirkung des Mädehenchors. Pfarrer Weiß. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfaruer Weiß. — Nachm. 4 Uhr:
Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden der 1. Abteilung.
Pfanr=
aſſiſtent Lic. zur Nieden.
Veranſtaltungen: Sonntag, 10. März, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung: Teilnahme am Paſſionsjugendgottesdienſt in der
Schloßkirche. Abmarſch ½8 Uhr. — Mentag, 11. März, abends 8.15
Uhr: Mädchenvereinigung: „Frcker=Abend‟ Dienstag, 12. März,
ahends 8.15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 13. März, abends 8 Uhr:
5 Paſſionsandacht. Pfarrer Weiß. — Donnerstag, 14. März, abends
8.15 Uhr: Frauenabend mit Vortrag und Lichtbildern von Pfaurer
Bliedner, Karharinenſtift zu Wittenberg über „Deutſche evangeliſche
Frauenhilfe im Ausland”. — Freitg, 15. März, abends 8.15 Uhr:
Kirchenchor.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
— Vorm. 11.15 Uhy: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller — Nachm.
3 Uhr: Prufung und Vorſtellung der Konfirmanden des Oſtbezirks.
Pfarrer Ruckert.
Veranſtaltungen: Sonntag, abends 7.20 Uhr:
Werbe=
abend für die Konfirmanden zur Jugendvereinigung. — Montag, abends
8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Mittwoch, abends 8 Uhr: 5. Paſſionsandocht. Pfarrer Rückert. —
Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend — Freitag, abends 8 Uhr:
Kirchenchor. — Samstag, abends 8 Uhr: Turnen.
Stiftskirche. Samstag, den 9. März, abonds 8 Uhr:
Paſſionsbet=
ſtunde. — Sountag, den 10. März, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer, Hickel. — Vorm. 1115 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm.
4 Uhr: Prüfung der Konfirmanden. — Evang. Sonntagsverein: Nachm.
4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Mittwoch, den 13. März, abends 8 Uhr:
5. Paſſionsandacht.
Luth. Gottesdienſt (Selbſtändige evang=luth. Kirche). Am Sonntag
Lätare, 10. März, im „Feierabend”, Stiftsſtraße 51: 9.30 Uhr Beichte.
10 Uhr Gottesdienſt. Pfaurverwalter Lucius.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — 10—12 Uhr: Erweiterte Verbandsbrüderratsſitzung. — 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde. — Abends
8.15 Uhr: Lichtbildervortrag: Ludwig Richter: „Ernſt und Freude‟
— Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Dienstag, nachm.
4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=
Bibel=
ſtunde. Prediger Semmel, — Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter
Chor. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger
Sem=
mel. — Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Hinderſchule,
Beſſungerſtraße 80. Stadtmiſſionar Anders. — Samstag, abends 6—7
Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. — 8.30 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2.30 Uhr
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — 4.45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für junge Mädchen. — Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis.
Mittwvoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer,
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 10. März: Teilnahme an der
Weißkreuzkonferenz in Frankfurt. (Siehe ſchw. Brett.) — Montag, 11
März, abends 8.30 Uhr: Familienbübelſtunde. — Dienstag, 12. März,
abends 8.30 Uhr: Poſaunenhor. — Mittwoch, 13. März, abends 8.30
Uhr: Jungmännerbibelſtunde . — Freitag, 15. März, abends 8 Uhr:
Turnen.
B.K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Infanteriekaſerne,
Alexander=
ſtraße 22, Hof links). Samstag, den 9. März, 4.30 Uhr nachm. Singen
und Spielen; 5.30 Uhr Bibelſtunde. — Sonntag, den
abends, Teilnahme am Jugendgottesdienſt in der Schloßt
tag, den 11. Marz, 4.30 Uhr nachm., Heiuznachmittgg
fried, 8 Uhr abends Heimabend für Treuburg. — Mi
März, 8.15 Uhr abends, Vudenabend für den älteren Kreis
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie
Eliſabethenſtraße). Sonntag, 10. März, vorm. 10 Uhr; Ae,
handlung mit Predigt. Vorn. 11.30 Uhr: Trauung,
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich wiſſenſchaſtliche Vereinigung (Chriſtian Seirn
Aula der Landeshauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſie iuſ
korm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abev.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntagu
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündiggeunt
woch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8. z.h
betrachtung. Jedermann herzlich eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40),
10. März, vorm. 9.30 Uhr: Andacſt. — Nachm. 3.30 1 Un
bund. — Abends 8 Uhr: Erangeſiſation. — Mittwoch, gbüt.
Bibelſtunde. „Jedermann herzlich willkommen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabeihenſtr. 44). Sonnm
vormittags 10 Uhr: Predigt. Vormittags 11 Uhr: Kinmp
Abends 8 Uhr: Predigt. — Montag, abends 8.15 Uhr:
ſtunde. — Dienstag, abends 8,15 Uhr: Singſtunde für
Chor. — Mittwoch, nachmittags 3 Uhr: Knaben= und ONſ=
Ebenfalls zur gleichen Zeit Frauenmiſſionsverein — Donmr
8.15 Uhr: Bibelſtunde. Vom Montag, den 18. März, bc.
22 März, finden jeden Abend 8.15 Uhr
Edangeliſationsnrn=
gehalten von Prediger Kick=Mannheim. Jedermann iſtühn
geladen. Prediger Sauer.
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Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten) Mu
Sonntag, den 10. März, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Bundesblut der Erlöſung” Um 11 Uhr 0
Nachm. um 4 Uhr Predigt. Thema: „Ausgeſchütte reſpa
liebe”, Anſchließend gemeinſchaftliches Beiſammenſeinnſt
und Geſchviſter. (Pred. N. Rudnitzky.) — Mittwoch, uur
abends 815 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. (Pred. N. Lſh, fu
allen Verſammlungen jederman herzlich eingeladen.
füFl
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 11. März, Ekntn
im Feierabend, Stiftſtraße 51: Bibelſtunde.
Mäits
Die Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Sonntag, früh Biü rmt
verſammlung. Früih 10 Uhr: Heiligungsverſammlung. Fa A4ſea
Kompanieverſammlung für Kinder. N.ſchm. 3 Uhr: Wegnri grzuit
lung. Nachm. 5 Uhr: Kinderheilsverſammlung. Abends=m mt Einh
verſammlung. — Montag, abend 8 Uhr: Jugendliga , Mm um außgegan
abends 8 Uhr: Soldatenverſammlung. — Mittwoch, c nd auf Vohnräume
Heilsverſammlung. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Heint)/ᛋ Echließlich iſt nodh
tag, abenbs 8 Uhr: Heiligungsverſammlung. Zu allen 2 —uim Vetriehsberm
iſt jedermann herzlich willkommen.
fit
M1i4
Arimt Praris le
DrBtg.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 1äM
9.45 Uhr: Gottesdienſt. Vorm 11.15 Uhr: Kindergottel hn
14 Uhr: Vorſtellung der Konfirmanden. Pfarrer Weiß=X Pr
Paſſionsandacht. — Montag 20 Uhr Poſaunenchor. — 22Fikzdm zuſet
Frauenverein. 19,30 Uhr: Mädchenvereinigung. — MilEd ſtlitred en
Kirchengeſangverin. — Freitag 19.30 Uhr Wartburgvere 7.m Idn grur
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, den 10. R4nynde, das in den
10 Uhr: Gottesdienſt. Kandidat Calgan.
Evungeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag,
(Lätarc): Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Prell.
(früher Miſſionar) Schlaudraff aus Gießen. Nachmitt t
Predigtgottesdienſt. Prediger: Kandidat Hotz aus GießlKhamie
Jugendvereinigung. — Dienstag: Kiuchenchor. — Mittwank(m
chenverein. — Donneustag: Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 10. MJ
10 Uhr: Hauptgoskesdienſt. Anſchließend Kindergottesie.
4 Uhr: Jugendgemeinde. Abends 8 Uhr: Paſſionsandack”
G. J. G. Mädchenabend. — Mittwoch: Jugendgemeinde,
Donnerstag: Frauenahend.
Evangeliſche Gemeinde zu Roßdorf. Sonntag (Lä=
März, vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11In
gottesdienſt. Nachm. 3.30 Uhr: Mitgliederverſammlunn
Bundes und des Eyang. Arbeitervereins im Gemeindtd.
„Dié Proteſtation zu Speher”. Abends 8 Uhr:* Paſſi9
— Montag Frauenverein. — Mittwoch Jungyidchenve—
von Frau Pfarrer Irle=Mörfelden: „Evangeliſche Jugr.
nahmen. Jahresbericht. Jahresrechnung. Vorſtandswa
Jugendkund Wartburg.
Evangeliſche Kirche zu Erzhauſen. Sonntag (Lätau
vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr: Kindergottess
4. Paſſionsandacht. 8 Uhr: Mädchenvereinigung. — AE7
im evangeliſhen Gemeindehaus: Lichtbildervortrag von 15
ner vom Katharinenſtift zu Wittenberg. — Dienstag.
ſchar. 8 Uhr: Frauenabend. — Mittwoch: Junon)
Donnerstag: Kirchenchor. — Freitag: Mädchenverei 1e
Abteilung), Bibelbeſprechung. — Samstag: Jungma /
Katholiſche Gemeinden.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr 44). Samsta0,
Uhr: Gelegenheit zur hl. Ba hte. Sonntag, vorm. von
legenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Früymeſſe mit Ausit
Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Genaralkommun’,
Vormittags um ½10 Uhr: Hochamt und Predigt.
lung der hl. Kommunion. Nachm. um 14 Uhr: Chriſtein
14.30 Uhr: Andacht. Abends 20 Uhr: Faſtenpredigt
von=
rat Dr. Konzelta=Bensheim. Werktags: Hhl. Meſſe um bän
woch, abends 17.30 Uhr: Faſtenandackt. Montag, au 7
Jugendverſammlung, Hermannſtraße 43.
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwieſenſtrakl
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt.
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Vom 11. März an werden 2weitere Schmuckblätter für
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gramme herausgegeben. Für die Anfertigung von
Glückwunſchtelegram=
men ſtehen dann 5 Schmuckblätter zur Verfügung, und zuvar Lx 1 Hohzeits,
wagen (Holzſchnitt), Lx 2 Zwei Tauben (Dreifarbendruck), Lx 3 Poſtillion
(Dreifaubendruck) Lx 4 Blumenſtrauß (Sechsfarbendruck) und Ls 5
Märkiſche Landſchaft (Radierung in Kupferdruck. Der Auftraggeber eines
Glückwunſchtelegramms kann das Schmuckblatt, auf dem ſein Telegramm
ritz Johs Vogt=Apolda.
Leuten aber nicht zu beanſtanden? Noch heute, nach vielen Jahren,
ent=
decken Pflichtige, daß der erſte EinhWV. nicht den tatſächlichen
Verhält=
niſſen eutſpricht. Sie entdecken das durch irgend einen Zufall. Durch
einen ähnlichen Zufall werden ſpäter Pflichtige feſtſtellen müſſen, daß
man ihnen von einer Vermögensſteuerveranlagung zur andern einen
erhöhten Wehrbeitragswert unterſchoben hat. Dieſe ſtillſchweigende
Unterſcheebung widerſpricht dem Grundſatz des Rechtsſchutzes. Gewiß
hat der Pflichtige eine Prufungspflicht. Es gehört mit zu den
Steuer=
pflichten eines ordentliche Steuerbürgers, daß er die zugeſtellten
Steuerbeſcheide innerhalb der Rechtsmittelfriſt ſorgfältig nach allen
Zuſammenhängen prüft Es iſt jedoch keine geeiynete Erziehung zur
Erfüllung dieſer Pflielten, wenn die Beſcheide keine Auskunft über
weſentliche Abweichungen von der Regel geben. Im Gegenteil, durch
ſolhe ſtillſchweigende Abänderungen verzweifeln ſo und ſo viele
Pflich=
tige daran, daß eine Prüfung möglich iſt. Ebenſo wie dem Pflichtigen
von der Finanzbehörde jedes Stillſchwveigen über einen Tatbeſtand ſehr
übel vermerkt wird, unter Umſtänden ſogar ſtrafrechtlich geahnt wird,
muß ſich anch die Steuerbehörde ſagen laſſen, daß ſie nichts
ſtillſchwei=
gend in den Beſcheiden ändern darf.
Die Bewertungsſätze mußten auch näher erläutert werden. Sie
ſetzen ſich diesmal oft aus mehreren Vorgängen zuſammen. So iſt etwa
ein Fabrikteil mit 75 Prozent bevertet. Dieſer Bevertungsſatz iſt wie
folgt entſtanden. Ausgegangen iſt von dem vorgeſchriebenen Satz für
Fabriken von 70 Prozeut. Hierzu ſind 10 Prozent Zuſchlag hinzugefügt,
weil die Fabrik nicht mehr der Zwangswwirtſhaft unterliegt. Dann ſind
5 Pvozent wieder abgeſchlagen, weil der Fabrikteil ſeiner Bauart nach
veraltet iſt. Immerhin iſt die na be des Bewertungsſatzes von 75
Prozent ein weſentlicker Fortſchritt. Wer nicht weiß, wie dieſe 75
Pro=
zent zuſtande kommen, wird es oft durch eine einfache telephoniſche
Mück=
frage leim Finanzaur erfahren. Wenn aber ſchon mit einem ſolchen
umſtändlichen Syſtem von Zuſchlägen und Abſchlägen gearbeitet wird,
ſo ſollte man auch in dem Vordruck des Beſcheides einen Platz für
Ein=
tragungen über dieſe Vorgänge aufnehmen.
Noch eins erſanuert die Nachprüfung der Vermögensſteuer=
Veran=
lagung. Im Beſcheid über das Geſamtvermögen fehlt eine Aufſtellung,
wie das Geſamtvermögen ſih zuſammenſetzt. Es iſt nur angegeben,
weliher Betrag als Summe der EinhWB. eingeſetzt iſt. Das kann der
Pflicktige, wenn er etwas in die Bedeutung der EinhWB. eingedrungen
iſt, leicht durch Zuſnumenzählen nachrechnen. Von dieſer Zahl zum
Geſamtvermögen iſt aber oft noch ein umſtändlicher Weg zurückzulegen.
Es iſt das ſonſtige Vermögen hinzuzufügen. Die Grundſrücke, die nicht
zum Betriebsvermögen ghören, und das ſind manchmal Teile von
Grundſtücken, ſind zu berückſichtigen. Dann ſind aber auch vielfach
Schulden an dieſer Stelle abzuziehen. Auch Schulden ſind mitunter
zerlegt und teilweiſe heim Betriebsvermögen berückſichtigt und dann
im EinhWB über das Betriebsvermögen bereits abgezogen. Der
andere Teil iſt dann bei der Berechnung des Geſamtvermögens zu
be=
rückſichtigen. Dieſe Zuſammenrechnung iſt doch aft ſo verwickelt, daß
der Pflichtige nicht dunhfindet. Man muß wünſchen, daß bei der
näch=
ſten Vermögensſteuerveranlagung vorgeſchrieben wird, daß eine
Geſamt=
aufſtellung des Vermögens vom Finanzamt in den Beſcheid einzutragen
iſt. Das iſt beſonders in den Fällen unumgänglich notwendig, in denen
das Finanzamt etwa bei der Zerlegung von Schulden von den Angaben
des Pflichtigen abgewichen iſt
Wir erkennen an, daß die Finanzbehörde ſowohl bei den
Einkom=
menſteuerbeſcheiden als auch bei den Vermögensſteuerbeſcheiden ſih
bemüht, die Beſcheide verſtändlichee zu geſtalten. Es iſt unverkennbar
ein Fortſchritt in der Verſtündlichkeit der Beſcheide gegenüber den 1924
und 1925 zugeſtellten Beſcheiden feſtzuſtellen. Darum wird es nicht
un=
berechtigt ſein, die Hoffnung auszuſprechen, daß die ſoeben
wiedergege=
benen Anregungen in Zukunf= verwirklicht werden.
zu behörzglhut zwei verſchiedenartige grundlegende Vorausſetzun=
Einmaglun das geltende Geſetz und ſeine Auslegung darauf
mſt nehlw aß der Pfl. von dem mächtigen Geguer nicht
über=
wird, /1 beſſer könnte man ſagen, daß das Gefühl, daß die
behöröchn Gegner ſei, bei einer richtigen Konſtruktion unſeres
nſtemfzr nicht aufkommen dürfe. Zum andern muß der
ein=
ſerwahcsnkt, mindeſtens ſoweit er mit der Steuerveranlagung
ſenhän ſ” ausgeſtaltet werden, daß er für den Laien (
Nicht=
tungs znn) immer verſtändlich bleibt. Geſchieht das nicht,
ine Ahtrrfung der Steuerbeſcheide für viele Pfl. nicht mehr
Egiſeht Mißtrauen gegenüber einem dunklen Ereignis.
teuerwcl warf, ſoweit es ſich in den Steuerbeſcheiden
nieder=
keiner ſurmwiſſenſchaft ſein; auch für den gewerblichen
Mit=
nicht/7 3lläßt ſich nicht vermeiden, daß die Verwaltungsarbeir
etwatzörer iſt, als wenn nur eine Zahl in den Beſcheid
hin=
riebenuir‟. Dafür wird an anderer Stelle durch Rückfragen
ſpart 4 ſeierhin wird die Grundlage geſchaffen, um das leidige
gen „m den Steuerſtaat überhaupt und die böſen
Steuer=
zu zekruten.
Beiſihik=ſtätigt uns ſofort die vorgerragene Anſicht. Die
Ein=
tbeſch3i EinhWB.) 1925 und 1926 wirkten wie ein blindes
eignis fidie große Maſſe der Pfl. Man muß das über ſich
laſſer r zu wiſſen, warum es kommt und warum es gerade
ſt unt h anders. Dieſe Beſcheide kamen wie ein Platzregen.
gen aud ESinhWB. per 1. 1. 1925 für ein Grundſtück
hervor=
ihn au lem jetzigen zweiten EinhWB. per 1. 1. 1928 für
das=
rundſttziz vergleichen, der findet in dem alten EinhWB.
ingetugn, welcher Wehrbeitragswert zugrunde gelegt iſt, noch,
dem umiriglichen Wehrbeitragswert abgewichen iſt und ob ein
ſerg tngeſetzt iſt, noch, welche Prozentſätze zu Bewertung
enübayz Sen Beſcheiden iſt ein ausreichender Rechtsſchutz aus
en Gſidm nicht durchführbar. Es muß anerkannt werden,
dem Empfänger zugeſtellt werden ſoll, beſtimmen, indem er dor die
An=
ſchrift den Veriſterk — Lx 1 — oder — Lx 2 — oder — Lx 3 — uſw.
ſetzt, je nach der von ihm getroffenen Auswahl. Auch die Empfänger
von Telegrammen können bei ihrer Zuſtellanſtalt beantragen, daß für
ſie eingehende Glüchwunſchtelegramme auf einem beſtimmten
Schmuck=
blatt ausgefertig: werden. Die Schnuckblätter können an den
Tele=
grammſchaltern gingeſehen werden. Die Ausgabe eines weiteren
Schmuckblattes iſt in Vorbereitung.
Hauptichrittleitung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Poltikt und Wirtſchaft: Rudelf Mauve; für Feuilleion, Neich und
Ausland und Heſſche Nachrſchten: Max Gtreeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch, für den Schlußdienſf: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herberi Nette; für den Inſeratenteil: Wilty Kuble; Druck
und Verlag: T. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtſadt
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en Fr zn wert mindeſtens 25 Prozent beträgt. Da allgemein
herfetzrm ſer Grundſtücke in der Bewertung vorgenommen iſt,
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Reich und Ausland.
* Huldigungsfahrt zu Dr. Benz.
Der Rheiniſche Automobilelub veranſtaltet unter
Mitb teiligung des Bayeriſchen A.=C., des Badiſchen
A.=C. und des Württembergiſchen A.=C. Oſtern zu
Ehren des Erfinders des Automobils, Dr. Karl Benz,
der zugleich Gründungs= und langjähriges
Ehren=
mitglied des Rheiwiſchen A.=C. iſt, eine
Huldigungs=
fahrt. Die Abfahrt findet am Karfreitag in
Mann=
heim ſtatt und führt über Rothenburg o. d. T.,
Nürnberg, München, Stuttgart, Pforzheim,
Laden=
burg nach Mannheim. Am Montag wird Dr. Karl
Benz in Ladenburg bei Mannheim von den
Klub=
fahrern beſucht werden. In den einzelnen Städten,
die von dieſer Huldigungsfahrt berührt werden,
fin=
den Feſtabende der veranſtaltenden Klubs ſtatt. S.D.
Die Teilnehmer der „Carl=Schurz=Fahrt”
in Amerika.
Am Abend des 25. Februar fand aus Anlaß des
Carl=Schurz=Centenars in New York eine impoſante
Feier der Vereinigten Deutſchen Verbände ſtatt. Die
am Tage vorher mit dem Dampfer „Albert Ballin”
der Hamburg—Amerika=Linie eingetroffenen
Teil=
nehmer der „Carl=Schurz=Fahrt deutſcher
Burſchen=
ſchafter” waren bei dieſer großartigen
Gedächtnis=
kundgebung zugegen. Am 1. März wird die deutſche
Reiſegeſellſchaft in Waſhington weilen und einer
von der deutſchen Botſchaft veranſtalteten Carl=
Schurz=Feier beiſohnen. Ferner haben die Carl=
Schurz=Reiſenden noch in Philadelphia und Chicago
Gelegenheit, bei den während ihres dortigen
Aufent=
haltes veranſtalteten Gedenkfeiern zugegen zu ſein.
Die Rückfahrt der Reiſeteilnehmer erfolgt mit dem
Hapag=Dampfer „Cleveland”, der am 20. März in
Hamburg eintrifft.
Der Weſterwälder „Bauernſchreck” tritt wieder
in Tätigkeit.
Frankfurt a. M. Im vergangenen Jahr
nahmen die Brände in zahlreichen Dörfern des
Weſterwaldes einen derartigen Umfang an, daß nach
Lage der Dinge in den weitaus meiſten Fällen mit
vorſätzlichen Brandſtiftungen gerechnet werden mußte.
Auf Antrag der Verſicherungsgeſellſchaft entſandte
die Frankfurter Kriminalpolizei ein ſogenanntes
Brandkommando nach dem Weſterwald, das ſofort in
Verbindung mit der Landjägerei energiſch durchgriff.
Der Führer des Kommandos, der Frankfurter
Kri=
minalkommiſſar Wien; mußte ſich bald den Beinamen
„Bauernſchreck vom Weſterwald” gefallen laſſen, denn
tatſächlich gelang es ihm in verhältnismäßig kurzer
Zeit über zwei Dutzend Delikte aufzuklären und die
Schuldigen dem Richter zuzuführen. Seit einiger Zeit
wird der Weſterwald erneut von Bränden
heimge=
ſucht, weshalb auf Veranlaſſung der
Staatsanwalt=
ſchaft der „Bauernſchreck” mit einem zweiten
Frank=
furter Beamten abermals in den Weſterwald
kom=
mandiert wurde, und zwar zur Aufklärung eines
ganz beſonders gelagerten Falles. Es gelang dem
Brandkommando, den vorſätzlichen Brandſtifter
aus=
findig zu machen und fiſtzunehmen. Er wurde ins
Unterſuchungsgefängnis nach Limburg übergeführt.
Schweres Autounglück bei Miltenberg.
Miltenberg. Ein Auto aus Bürgſtadt kam
in der Nacht zum Donnerstag auf der Straße
Milten=
berg-Klein=Heubach infolge des Glatteiſes ins
Rut=
ſchen und wurde die Böſchung, die dort ziemlich hoch
iſt, hinuntergeſchleudert. Hierbei wurde ein Inſaſſe,
C. F. Schmid aus Miltenberg, ſchwer verletzt,
wäh=
vend der andere Inſaſſe und der Fahrer mit
Haut=
abſchürfungen davonkamen.
Verhaftung im Gerichtsſaal.
Mannheim. Die vorgeſtrige Verhandlung im
Gewerbebankprozeß brachte die erſte Senſation. Es
wurde feſtgeſtellt, daß eine Unterſchrift des in den
Tod gegangenen Leininger unter einem Schriftſtück
gefälſcht worden iſt. Da es wahrſcheinlich iſt, daß der
Angeklagte Karl Brauch die Unterſchrift gefälſcht hat,
und zwar, wie feſtgeſtellt wurde, in den letzten drei
Monaten, beantragte der Staatsanwalt, unter
Hin=
weis auf die unglaubliche Tat des Angeklagten, der
nur aus geſundheitlichen Rückſichten aus der Haft
entlaſſen worden ſei und dann dieſe
Urkundenfäl=
ſchung beging, einen neuen Haftbefehl wegen
Flucht=
gefahr, die bei der Höhe der zu erwartenden Strafe
beſtehe. Trotz des Einſpruchs des Verteidigers
be=
ſchloß das Gericht, dem Antrag des Staatsanwalts
ſtattzugeben und den Angeklagten Brauch in die
Unterſuchungshaft zurückführen zu laſſen.
Zum Mannheimer Großfeuer.
Mannheim. Der bei dem Großfeuer in der
„Libelle” und im „Clou” entſtandene Schaden iſt
durch Verſicherung gedeckt. Im „Clou” war die
Tiſch=
wäſche und auch das Silber des ebenfalls zu den
„Süga”=Betrieben gehörigen Palaſtkaffees
aufbe=
wahrt. Auch dieſe Dinge dürften verloren ſein.
Ueber die Urſache des Brandes iſt man verſchiedener
Meinung. Eine Vermutung geht dahin, daß der
Brand in der Küche entſtand, was nicht von der
Hand zu weiſen wäre, eine andere Meinung iſt die,
daß eine achtlos beiſeite geworfene, glimmende
Zi=
garette erſt nach Stunden den Brand entfachte.
Folgenſchwere Brände in Berlin.
Berlin. Bei dem Brand eines Hauſes in
Spandau, der geſtern nacht gegen 2 Uhr ausbrach,
fand die Feuerwehr die verkohlte Leiche eines noch
unbekannten Mannes, der im Schlafe vom Qualm
er=
ſtickt worden war. Um 10 Uhr brach in einem Haus
im Südoſten Berlins ein Wohnungsbrand aus. Der
Wohnungsinhaber der erkrankt war, wurde verbrannt
im Bett vorgefunden. In einer Garage in
Charlot=
tenburg brach geſtern vormittag Feuer aus, bei dem
ein Chauffeur durch Stichflammen lebensgefährliche
Verletzungen erlitt.
Die Verluſtgeſchäfte der Raiffeiſenbank.
Berlin. Auf Veranlaſſung der
Staatsanwalt=
ſchaft III Berlin iſt laut „Voſſ Ztg.” der Ruſſe
Uralſ=
zew verhaftet worden, da gegen ihn der Verdacht
be=
ſteht, an einem Einſpongeſchäft beteiligt zu ſein.
Gleichzeitig hat die Staatsanwaltſchaft I gegen
Uralſzew, der erſt in dieſen Tagen aus Paris nach
Berlin zurückk hrte, ein Ermittlungsverfahren
eröff=
net, das ſich auf ſeine Geſchäfte mit der im Jahre
1925 in Schwierigkeiten geratenen und inzwiſchen mit
Hilfe der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe
ſa=
nierten Raiffeiſenbank, A.=G., bezieht. Bei dieſen
Geſchäften büßte die Raiffeiſenbank Millionenbeträge
ein. Die Ermittlungen der Staatsanwaltſchaft in
dieſer Angelegenheit erſtrecken ſich jedoch nur noch auf
Uralſzew. Der Kreis der beteiligten Perſonen ſteht
noch nicht feſt. Es kommen wahrſcheinlich auch frühere
Angeſtellte der Raiffeiſenbank, als Mitbeteiligte in
Frage.
Gamstag, den 9. März 1929
Aclung. Loifiiin Aufkayme:
Der Dichter Thomas Mann und der Celliſt Heinrich Grünfeld im
Einige Tonfilme von dokumentariſchem Wert werden zurzeit aufgenommen. So zeigt unſer Bild
r für einen Tonkurzfilm während einer Vorleſung aus ſeinen Werken aufgenommen wird. Rechts
Celliſt, bei einer Tonfilm=Aufnahme zu ſehen.
Tonfilm=Atelier.
links den Romanſchriftſteller Thorg
iſt Profeſſor Heinrich Grünfeld, Ry
Schneebeſeitigung durch Hike.
Eine neue Schneebeſeitigungsmaſchine
hat die Stadt Altona in Betrieb genommen. Der Sc
er durch Erhitzung ſofort in
hnee wird in einen Trichter gefüllt, in dem
ſaſſer verwandelt wird.
Das Fährſchiff „Schwerin”
Das Hochſee=Fährſchiff „Schwerin” treibt
oſtwärts weiter.
Warnemünde. Das Flugzeug „D 1459” der
Küſtenflugſtation Norderney iſt am Donnerstag
mit=
tag vom Flugplatz Warncmünde mit dem Piloten
Hubrich und zwei Monteuren an Bord aufgeſtiegen,
um dem Hochſeefährſchiff „Schwevin” Proviant zu
überbringen. Das Flugzeug traf die „Schwerin” vier
bis fünf Kilometer nördlich von Prerow auf Darß
in ſchwerem Packeis oſtwärts treibend. Die „
Schwe=
rin” ſoll u. a. auch däniſches Vieh an Bord haben.
Der heute vormittag vom Hochſeefährſchiff „
Mccklen=
burg” und dem finniſchen Dampfer „Mira”
gemein=
ſchaftlich unternommene Verſuch, der „Schwerin” zu
Hilfe zu kommen, mußte wegen der unüberwindlichen
Schwierigkeiten aufgegeben werden; beide Schiffe
kehrten nach Warnemünde zurück. Bei dem
Erkun=
dungsflug ſtellte der Flieger feſt, daß auf der Route
Warnemünde—Gjedſer auch der Bremer Dampfer
„Saym” und der ruſſiſche Eisbrecher „Truwer” im
Packeis feſtliegen und in öſtlicher Richtung abtreiben.
Seit Mittwoch liegt der Schiffsverkehr zwiſchen
Dänemark und Mecklenburg vollkommen ſtill.
Schwerer Autounfall bei Stuttgart.
Stuttgart. Geſtern früh 3 Uhr kam auf der
Straße von Stuttgart nach Kaltenthal ein mit drei
Inſaſſen beſetztes Auto ins Schleudern und ſtürzte
um. Einer der Inſaſſen, der Buchhalter Weiler aus
Cannſtatt, war ſofort tot. Der Führer d’s Wagens,
ein Bauwerkmeiſter aus Stuttgart, erlitt einen
ſchweren Schädelbruch. Der dritte Inſaſſe kam mit
leichteren Verletzungen davon.
Leichtſinn oder Dummheit?
Kaſſel. Zwei halbwüchſige Bengels löſten eine
Eisſcholle auf der Fulda und fuhren mit dieſer
ab=
wärts. Kurz vor der Fähre Wolfsanger zerbrach
die Scholle und die beiden Burfchen ficlen ins Waſſer.
Da dort der Waſſerſtand niedrig war, reichte ihnen
das Waſſer nur bis unter die Arme, ſo daß dieſe
Fahrt glücklich abgelaufen iſt.
Sturmſchäden in New York.
New York. Im New Yorker Stadtgebiet tobte
vorgeſtern ein Nordweſtſturm von 100 Kilometer
Stundengeſchwindigkeit, der beträchtlichen
Sachſcha=
den verurſachte. Der 13 000 Tonnen große Dampfer
„Van Dyck”, ein Schweſterſchiff des vor einigen
Mo=
naten untergegangenen Dampfers „Veſtris”, traf mit
245 Paſſagieren aus Buenos Aires ein und lief bei
der Einfahrt in den Hafen von Governors Island
auf eine Schlammbank auf. Im Theaterdiſtrikt wurde
ein fünf Meter hoher Schornſtein des Hotels
Cla=
ridge umgeweht und durchſchlug im Fallen das Dach
eines Reſtaurants. Perſonen ſcheinen nicht
umge=
kommen zu ſein.
duile Stad
genüher nicht
Haitzung ihnets A
in Karlsruh
ie Eif von Nckar
in Gufe
tu in wrd. — 2
mt deſſen jetzt wied
Nutiſchen — vorerſt
würſt reden — keine
ſiunlirchen hat d
uriomtiglichen Sp
wen die Boruffen
Sechſte Tagung des Verbann4
Hochſchulen.
München. In der Aula der
am Donnerstag der 6. Deutſche Ho11 2ie Troſtru
weſenheit des Miniſterpräſidenten 44
hudpeſt=
miniſters Dr. Goldenberger und zar/
der Reichs= und Staatsbehörder,
einem Willkomm des Rektors derr90
verſität, Geheimrats Dr. Bumke, eh 4ur
ſter Dr. Goldenberger das Wort zu Mitm
rede, in der er betonte, daß die Eit;
Verband von Anfang an in ſeinen Gi
folgten und ihm dankbar für marMMſch
gegebene Anregungen ſeien. BeſcWh
grüßte er noch die Vertreter der E9/
verſitäten Wien und Innsbruck 2u4m ſm
der Techniſchen Hochſchule. Danz / 70 üuvferen
Oberbürgermeiſter Scharnagl. So Nhm- Got, wird
Vorſitzende des Deutſchen Hochſchutz ſah — Nch dem ab
Dr. Schlink, von der Techrfſch nion Niederrod in
Darmſtadt, den Hochſchultag maſſ ” buer in eimer auf
in dem er u. a. ſagte, eine wichtigr /0 Mederlage in
bandes ſei der Kampf gegen die Kr./MM ſoniernh
im Zuſammenhang damit ſcheine E/slung
propaganda im Ausland von beſcte!, .
Hierauf ergriff Univerſitätspro .nt=
Fiſcher, München, das Wort zu ſa”gir s
„Die Aufgaben der Hochſchulen imk
Inflation der Bildung”. Muſikdarm=,
ten die eindrudsvolle Feier. Am.)
der Hochſchultag mit einer Rede 1
Bonn über „Sexuglethik — glade
N Aif
Hochſchule” in der Techniſchen Hock!4
gang, womit der öffentliche Teil A.Euſtag, den
Inel
beendet wurde.
Im n
Lindesentführung im Aiutals des Kampfrich
Berlin. Die Staatsanwan dlig maung zu bringen.
gerichts I in Berlin iſt mit der Wl4M beide Geguer
Kindesentführung beſchäftigt, die ſkoo 8eNerſten und
zubringen,
Aufſehen erregt, als die Eufüthrun hen Anſt Abſtand
teuerlichſten Umſtänden vor ſich AAwn
en Letztgenan
Hauptinhaberin des Verlags EyzLl ddewich notig ein. A.
dem Berliner Bankier Tobolfki ves9 Kau eines noch nicht
Helga Eysler=Tobolſki, hat ihr Kim E Bailion zu verbeſſe
wäre Klein
Ehe mit dem Großgärtnereibeßt-MkIn dem deit
Späth in einem Flugzeug entführt-K).
3 verzwi
zeit mit dem Kind im Ausland —10
Löſt
Einſturz einer Tuchr
Crimmitſchau. Unter Lci
töſe ſtürzte hier ein Teil des Far7edmit
den Be=
Tuchfabrik, die etwa 130. Webſt-9
Webſtühle und andere Maſchinet-
Mauerwerk einen haushohen Tn.——
Arbeiter wurde mitgeriſſen und *
letzungen. Das Unglück iſt auf FeR
rückzuführen.
Zwei Schneeſchuhläufer im
vermißt.
Hirſchberg. Zwei Schr
Maffersdorf bei Reichenberg in
gangenen Freitag eine Skitour M
unternommen hatten, werden ſeit.
her waren alle Bemühungen,
ei=
beiden zu entdecken, vergeblich. 2
tag im Gebirge ſehr ungünſtiges
Schneetreiben und Kälte herrſchte
keit eines Unglücksfalles nicht a—M
Ein Vortrag wegen Ueberfüllun
ſaales abgeſagn
Wien. Der Vortrag de
Ernſt Kretſchmer aus M=d
im letzten Augenblick abgeſagt N.*
des großen Andrangs des Publiku—
zuſehenden Ueberfüllung des Vort 72
fahr des Einſturzes der Galern
Publikum entfernte ſich in aller Ru
Polizei den Grund der Vortragse.
* Praktiſche Zuf1.
(a) New York. Das Stäe
amerikaniſchen Staate Waſhington.”
lich an Bedeutung. Neulich entſio
„Kuhehrenmal” der Welt, und ſ
Seattler Vertreter der irdiſchen
ſchlagkräftigen Beweis, daß md
ſtrafen kann. Entſtand da im 2e
die Unvorſichtigkeit des Poſtbenl.
Feuer, dem eine ganze Anzahl
fiel. Der Mann wurde weder ”
noch zu einer Geldſtrafe verurtell
licht verpflichtet, den Schaden /
machen, nämlich 100 Bäume
dachte natürlich nicht daran,
das eigenartige Urteil einzul
er lobte, gleich den übrigen
tiſchen Sinn des hohen Gerſ
tat ſeine Pflicht.
Camstag, den 9. März 1929
Ceite 11
e Spork des Sonnkags.
aagenen Wochen war es zu einer gewohnten
Erſchei=
d—ß zahlreiche ſportliche Veranſtaltungen angeſetzt und
ger ungünſtigen Witterungsverhältniſſe wieder abgeſetzt
Ser verſtändlich, wenn man jetzt für den kommenden
chführung des geſamten Spielbetriebs ſich wülrſcht,
Ab: den einzelnen Sportarten die Frage der
Termin=
ü überhaupt einem Sportbegeiſterten die Dauer der
rez zu lange währte. Das ſonntägliche Programm
„Aeihe intereſſanter Veranſtaltungen auf. Im Fußball
tſrng der Frage nach den einzelnen Landesmeiſtern
di— Handballer wollen ihre Meiſterſchaftsſpiele endlich)
F—ch bringen. In Berlin haben die Leichtathleten die
Waldlaufs geplaut. Auch die Boxer werden nicht
Die Fechter, die Schwimmer, die Radfahrer, kurz, alle
te- wollen an dem kommenden Sonntag zu Worte
tiſten dabei iſt natürlich der
Fußball
tSßte Intereſſe beanſprucht die
Runde der Meiſter.
aende Begegnungen:
lert: Eintracht Frankfurt-Bayern München;
Eüche: Karlsruher K.V.—V.f.L. Neckarau;
Wormatia Worms—1. F. C. Nürnberg;
cen: Bornſſia Neunkirchen—Germania Brötzingen.
ſerter Stadion bürfte Bayern München ein
gegenüber nicht allzu ſchwer fallen, denn Eintracht
ung ihres Mittelläufers und Verteidigers empfind=
In Karlsruhe iſt zwiſchen dem Karlsruher
Fuß=
undv rElf von Neckarau ein ſpannender und harter Kampf
uden Entſcheidung jedenfalls erſt in den letzten
Minu=
ar=iſſän wird. — Der Club wird in Worms gegen
zu gen, deſſen jetzt wieder komplette Mannſchaft ihm auf
Wdiritſchen — vorerſt muß man eigentlih von der
ſüd=
ſüſecheft reden — keine unüberwindbaren Schwierigkeiten
de8
d.—ſunkirchen hat die Brötzinger Germanen zu Gaſt,
rm vorſonntiglichen Spiel gegen Eintracht ausgezeichnet
heren die Boruſſen follte es ihnen zu einem Siege
Die Troſtrundenſpiele.
ſordweſt:
FC. Idar — FSV. Frankfurt:
z=SV. Mainz 05 — VfL. Neu=Iſenburg=
SV. Waldhof — Saar 05 Saarbrücken;
gd: Union Niederrad — VfR. Mannheim.
ilun Nordweſt hat in dieſen Spielen teilweiſe intereſſante
Der Fußballſportverein muß in Idar ſeine gan=
Wagſchale werfen, wenn er nicht wieder mit einem
ich begnügen will. Denn Idar hat im Vorſpiel ihm
es in ſeinen Reihen elf gute Fußballfpieler beſitzt.
nitzuffen ſich zwei Gegner, die beide in ihren Launen
af.. Vielleicht gibt der eigene Platz diesmal den
Aus=
hfze von Mainz. — Saar 05 trifft ſich mit ſeinem Gegner
erz tapferer Gegenwehr, die man bei den Saarländern
wun hat, wird Waldhof ſich jedenfalls in den Beſitz der
tetſen. — Nach dem abgebrochen Spiel gegen Iſenburg
nnita Union Niederrod in Frankfurt beweiſen, daß ſich
täribmeder in einer aufwärts ſteigenden Linie befindet,
geſeinhe Niederlage in Idar hat den guten Eindruck ver=
Eo den Joniern hatte.
flung Südoſt treten an:
*g: Schwaken Augsburg — Freiburger FC.;
bex: ASV. Nürnberg — Phönix Karlsruhe;
drt: VfB. Stuttgart — Stuttgarter Kickers=
SV. München 1860 — SpVg. Fürth.
Muſtfpert.
gfnd Kl.-Oſtheim-Kraftſpo. Darmſt. 1910.
„Enntag, den 10. März, begibt ſich die Ligamann=
Eihlimiſchen nach Oſtheim, um gegen die dortigen
mid ruckſtändigen Verbandskampf im Ringen, der
5b 3tens des Kampfrichters am 13. Januar ausfallen
A:ragung zu bringen. Dieſes Treffen iſt von
beſon=
ſg. für beide Gegner, denn gelingt es den Hieſigen,
g=Tabellenerſten und vorausſichtlichen
Bezirksmei=
je mage beizubringen, dann würden Darmſtadt und
it iaem Punkt Abſtand hinter ihm rangieren, und es
ſchem en beiden Letztgenannten ein Stichkampf um den
abe=Unplatz nötig ſein. Außerdem hat Darmſtadt noch
üßalt eines noch nicht entſchiedenen Proteſtes ſeine
ge*bſſtion zu verbeſſern. Kommt jedoch das
Gegen=
de, 1hnn wäre Klein=Oſtheim unfehlbarer Meiſter, und
mü= mit dem dritten Platz fürlieb nehmen. Alſo
ſeh=k ine ganz verzwickte Angelegenheit, die erſt durch
geihampf ihre Löſung findet.
und Tatnen.
Turnen.
Gaukurnkag des Odenwald=Gaues 9. T.
Am kommenden Sonntag findet in Nieder=Klingen der
Früh=
jahrs=Gauturntag des Odenwald=Gaues ſtatt. Da zum erſten
Male nach den neuen Satzungen gewählt und abgeſtimmt wird,
werden weit über 100 Abgeordnete der Gauvereine aus allen
Teilen des Odenwaldes, aus dem Mümling= und Gerſprenztal
erſcheinen, um wichtige Turnerfragen zu beraten. Die reichhaltige
Tagesordnung wird die Turner bis in den Nachmittag
zuſammen=
halten. Zur Beratung ſtehen Anträge des Gauvorſtandes und
einzelner Gauvereine. Den Schluß der Tagesordnung bildet ein
wackeres Turnerlied. „Das Lied des Mittelrheines”. Möge ſich
auch dieſer Gautag würdig an die vergangenen reihen und zum
Segen des vorwärtsſtrebenden Odenwald=Turngaues auswirken.
Verlegung des Lehrganges für Kinderkurnen.
Main=Rhein=Gau — Deutſche Turnerſchaft.
Die Verlegung des Kreislehrganges für Kinderturnen auf
den 23. und 24. März machte auch für den Gau=Lehrgang im
Kin=
derturnen eine Aenderung der Termine notwendig. Die
Fort=
ſetzung des Gau=Lehrganges erfolgt bereits heute und morgen
Volks= und Geſellſchaftstanz. Ballſtoß und Schockwurf. Zwei
Vor=
träge über: „Der Stoffwechſel im menſchlichen Körper” und „Erſte
Hilfe bei Unfällen” mit praktiſchen Uebungen vervollſtändigen die
Lehrfolge.
Kegeln.
Keglerverband Darmſtadt und Umgebung.
Der Sportausſchuß hat die Austragung der Klubmeiſterſchaft des
Verbandes ausgeſchrieben.
Teilnahmeberechtigt iſt jeder Klub mit einer Riege, aus 7 Mann
beſtehend.
Es findet ein Vor= und ein Rückkampf ſtatt, bei dem jeder Kegler
in jedem Kampfe 100 Kugeln in die Vollen abzuwerfen hat.
Verbandsklubmeiſter wird derjenige Klub, der mit ſeiner
Mann=
ſchaft die höchſte Holzzahl im Vor= und Rückkampf erreicht.
Eine zahlreiche Beteiligung dürfte zu erwarten ſein.
Nächſten Sonntag findet im Frankfurter Riederwald der Rückkampf
um die Begirksmeiſterſchaft des 3. Bezirks ſtatt. Es ſtarten Offenbach,
Darmſtadt, Aſchaffenburg und Gelnhauſen. Eine Vorausſage über den
Sieger iſt noch nicht möglich. Die drei erſteren Mannſchaften ſind
ziem=
lich gleichwertig. Gelnhauſen kommt nicht mehr in Frage.
Jungmannſchaften im Kegelſport.
Der deutſche Kegelſport hat, wie auch die übrigen Sportverbände,
die Bildung von Jungmaunſchaften beſchloſſen. In verſchi ſdenen
Ver=
bänden ſind ſolche ſchon gebildet und erfreuen ſich großer Beliebtheit=
Ihre Zahl b=läuft ſich zurzeit auf etwa 1000.
Ein beſonderer, erfahrener Jugendwart befaßt ſich wit den jungen
Leuten. Neben den Anleitungen über die Technik des Kegelns erhalten
die jungen Leure auch gymnaſtiſchen Unterricht.
Aufnahmefähig ſind Jugendliche im Alter von 16—18 Jahren.
Der Verband Darmſtadt beabſichtigt ebenfalls die Bildung einer
Jungmannenabteilung.
Auskunft erteilt der 1. Vorſitzende, Kegelbruder Thümmel,
Alice=
ſtraße 27. Derſelbe nimmt auch Anmeldungen entgegen.
Der hier in Darmſtadt wohnende und bebannte Konzert= und
Opern=
ſänger Hermann Ormanns, ein geborener Darmſtädter, hat in
Worms mit hieſigen und auswärtigen Künſtlern als Lehrkräften, eine
neue Muſiklehranſtalt unter dem Namen „Wormſer Tonſchule”
Anſtalt für neuzeitliche Muſikerziehung, gegründet und die Lei ung
üb rnommen. Der Muſikunterricht wird unter Zugrundlegung der
jüngſten Erkenntniſſe auf pädagogiſchen, methodiſchen und
muſikpoliti=
ſchen Gebieten erfolgen. Eingeführt wurde, daß jeder Studierende gleich
in den theoretiſchen Fächern ſeines Hauptfaches mit unterrichlet wird,
ohne daß für ſein Studium erhebliche Mehrkoſten entſtehen ſollen, was
bei den ſchweren wirtſchaftlichen Verhältniſſen ſehr zu begrüßen iſt und
die weiteſten Kreiſe veranlaſſen wird, wieder mehr Muſikunterricht zu
nehmen. Denn viele haben ſich von der Muſik deshalb zurückg zogen,
weil ſie dieſelbe nicht mehr verſtehen konnten, denn die rein techniſche
Ausübung eines Inſtruments genügr heute nicht mehr. Die Ausbildung
erfolgt für Beruf und Hausmuſik. Die hieſigen L hrkräfte der Anſtalt
werden auch in Darmſtadt unter den gleichen Bedingungen eine
hüinſtleriſche Lehrtätigkeit ausüben. Der Unterricht findet
Soder=
ſtraße 45, I., ſtatt. Die Ausbildung in Geſang wird Herr Ormanns
übernehmen. Ein Vortragsabend der Geſangsſchüler des Herrn
Or=
manns wurde von der geſamten Wormſer Preſſe auf das glänzendſte
beurteilt.
32. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlokkerie.
24. Tag. 5. Klaffe. In der Vormittags=Ziehung des
7. März fielen: 2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 365 410, 6 Gewinne
zu 3000 Mk. auf Nr. 213 396, 256 177, 281 114, 12 Gewinne zu 2000 Mk.
auf Nr. 41355, 84 307, 150 615, 160 895, 326 339, 365 467, 26. Gewinne
zu 1000 Mark auf Nr. 7961, 92 544, 124 384, 159 339, 280 616, 294 006,
314 808, 335 495, 338 433, 341 526, 353 819, 377 010, 386 406, 86. Gewinne
zu 500 Mark und 250 Gewinne zu 300 Mark. — In der
Nachmit=
tags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu 5000 Mark auf Nr. 180 654,
4 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 141 112, 219 964, 10 Gewinne zu
2000 Mark auf Nr. 4361, 75 043, 156 024, 170 673, 234 102; 20 Gewinne
zu 1000 Mark auf Nr. 11277, 110 660, 115 543, 126 820, 170 623, 219 086
251 604, 336 596, 341 647, 358 424, ferner 64 Gewinne zu je 500 Mark
und 186 Gewinne zu je 300 Mark. — Im Gewinnrade verblieben:
2 Prämien zu 500 000 Mark, 2 Gewinne zu 50 000 Mark, 2 Gewinne
zu 25000 Mark, 16 Gewinne zu 10 000 Mark, 30 Gewinne zu 5000
Mark, 58 Gewinne zu 3000 Mark, 132 Gewinne zu 2000 Mark, 310
Gewinne zu 1000 Mark, 788 Gewinne zu 500 Mark, 2078 Gewinne zu
300 Mark.
Frankfurt
Samstag, 9. März. Gymnaſtik. O 12.45: Schulfunk.
Studien=
rätin Cilla Geis: Die Suite, o 13.15: Schallplatten. O 15.05:
Jugendſtunde. Liedervorträge Frankfurter Schulen: Fröbelſchule,
6 15.55: Hausfrauendienſt. 6 16.35: Konzert des Funkorch.: Neue
Tanzmuſit. o 18.30: Von Kaſſel: Gartenbaudirektor Hinze: Ueber
frühblühende Stauden und Sträucher. o 18.45: Der Briefkaſten.
O 19: Eſperanto. O 19.15: Studienrat Dr. Majer=Leonhard: Ziele
und Methoden der Volfsbildung. o 19.45: Unterhaltungsmuſik
des Funkorcheſters. Flotow: Ouv. zur Oper Martha”. — Fetras:
Aus Deutſchlands Liederhain, Potp. — Rubinſtein: Trot de
Cavalerie. O 20.15: Stuttgart: Ol=Ol. Szenen aus dem
Studenten=
leben nach einem Drama von L. Andreiew. Muſik von Alexander
Tſcherepnin Perſ.: Eudoxia Antonowna; Olga Nikolawna (Ol=Ol),
ihre Tochter; Anna Jwanowna, Studentin; Nikolaus Gluhowzew.
Student: Onufri Nikolgiewitſch, alter Student: Miſcha, Student;
Grigori „Iwanowitſch, Offizier; ein Student; ein Polizeimamn;
Studenten und Studentinnen. Das Stück ſpielt in Moskau vor der
Revolution. O Anſchl.: Bunter Abend. O Darauf: Von Berlm:
Tanzmuſik.
Stuttgart.
Samstag. 9. März. 10.30: Schallplatten. 12.15:
Schall=
platten. O 13: Schallplatten. o 14: Jugendſtunde: Elſa Pfeiffer,
K. Köſtlin Funkorch. O 15: Mozart=Konzert. Leitung: C. Struve.
Mi.w.: Ellen Beck, Martha Körner, Hans Hoſele, Funkorch. O 16.35:
Tanztee=Uebertr, der Tanzkapelle Rich. Würmel. O 18.15:
Land=
gerichtsrad Leibfried; Herenprozeß und Folter: Eine
kulturgeſchicht=
liche Betrachtung. O 18.45: Freiburg: Prof. Wilſer: Die neueſten
Vorſtellungen über die Entſtehung der Gebirge. O 19.15: Dr.
Venz=
mer: Chineſetown. Spaziergang in der Eingeborenenſtadt von
Shang=
hat. O 19.45: Handelsſchulaſſ. Dr. Wolff: Buchführungskurs:
Zah=
lungsvorgänge mit Kontokorrentübertragung. O 20.15: „Ol=Ol”.
Szenen aus dem Studentenleben von Tſcherepnin. Perſ.: Eudoxia
Antonowna; Olga Nikolawna (Ol=Ol), ihre Tochter: Anna
Iwa=
nowna Studentin; Nikolaus Gluhowzew, Student; Onufri
Nikola=
jewitſch, alter Student: Miſcha, Student; Grigori „Jwanowitſch,
Offizier: Ein Student; Ein Polizeimann: Studenten u. Studentinnen.
Das Stück ſpielt in Moskau vor der Revolution. O 21.30:
Funk=
breti. Leitung: C. Struve. Mitw.: Lotte Herzog, Käte Mann,
Thea Struve=Jöhnſſen, Hans Hanus. Ferrn Dittrich, Kari Köſtlin,
C. Struve. Funkorch. U. a.: „Nur ein Viertelſtündchen” Sketſch
von Andor Gabor und „Der Regenſchirm”. Groteske in zwei Szenen
von Jadislaus Bekeffi. 6 22.45: Ber in: Tanzmuſik. 24:
Militär=
nzeri des Trompeterkorps des 18. Reiter=Regiments. Leitung;
Nuſikmeiſter G. H. Rath. o 1.30: Verſuch der Uebertragung ameri=
Sender.
Nur beim 1 achmann
C. Boßler & Co., G m b H
Ernst-Ludwigstraße 14
Telephon 2140 10382
Wekierbericht.
Gießen, 8. März 1929.
Der hohe Druck hat ſich weiter ſüdöſtlich verlagert. In ſeinem
Kern, der ſich noch bis über Süddeutſchland erſtreckt, kam es
wäh=
rend der vergangenen Nacht zu Strahlungsfröſten (Karlsruhe —2,
München —5 Grad). Die ſkandinaviſche Tiefdruckſtörung hat
wei=
ter ſüdwärts an Ausdehnung gewonnen und im nördlichen
Deutſchland wieder Erwärmung gebracht. Weitere Druckſtörungen,
die ſich dem Kontinent nähern, bringen den Hochdruckeinfluß zum
raſchen Abbau. Ozeaniſche Luftmaſſen gewinnen mehr und mehr
die Vorherrſchaft. Die Fröſte dürften ihr Ende erreicht haben und
eine langſam fortſchreitende Erwärmung einſetzen.
Ausſichten für Samstag, den 9. März 1929.
Wolkiges Wetter, Temperaturen nachts um Null, ſpäter
Nieder=
ſchlagsneigung.
Ausſichten für Sonntag, den 10. März 1929.
Meiſt bewölkt, Temperaturen auch nachts etwas über Null,
ver=
einzelte Niederſchläge.
Aus verkündigungen des
* Dunſadt und den Bekannt=
N di=Pplizeiamts Darmſtadt.
in: Mſickelarmbanduhr. 1
ſil=
ime ng. 4 Portemonnaies
Damenhandtaſchen.
oſet Schal. 1 Hundeket=
Aaket. Inhalt 1 Dam.. 1 ſchwz. Markt=
Mhänger. 1 Hundebruſt
NSchlüſſel. 1 Türdrücker.
viederholt darauf
auf=
tuch noch Fundgegen=
4 ſind, die in früheren
en verzeichnet ſind. —
nien die
Fundgegen=
er Büroſtunden auf
Der Schreihmittel
der Aktendeckel und
das Landgericht, die
laſt bei demſelben, ſowie
Olandesgericht und die
wab=äaft bei demſelben ſoll
der entlichen Ausſchreibung
wer-w.
ſte. * Muſtern ſind bei der
4dgerichts — altes Ge
4 Mathildenplatz,
Zim=
ſchoß — verſchloſſen bis
Sckaag, den 23. März 1929,
r, einzureichen. Zu=
7DM oche.
A x. März 1929. (4001
Whe ſſ. Landgerichts der
kosM Starkenburg.
Peliggung.
hlüſAlrtige Herſtellung des
Die Küchenabfälle aus dem ſtädtiſchen
Altersheim und dem Verſorgungshaus
ſollen für die Zeit vom 1. April 1929
bis 31. März 1930 dem Meiſtbietenden
(St.3989
überlaſſen werden.
Für beide Anſtalten ſind getrennte
Angebote bis längſtens 15. März 1929,
vormittags 10 Uhr, in verſchloſſenen
Briefumſchlägen mit entſprechenden
An=
ſchriften bei dem ſtädt. Wohlfahrts= u.
Jugendamt, Zimmer 55, einzureichen.
Darmſtadt, den 2. März 1929.
Städt. Wohlfahrts= und Jugendamt.
Serbaus in Michelſtadt
Eirden.
Folange Vorrat bei
Frankfurt (Main),
eichnungen liegen da=
Poſtamt Michelſtadt
iemſtſtunden aus. Die
geebote mit der Auf=
Werſtärkeramt Michel=
25 März, mittags 12
boſt direktion Frankfurt
344. Eröffnung in
erſchienener Bieter
Be uleitung.
(4004
Kiefern=Stammholz=
Verſteigerung.
Freitag, den 15. März 1929,
vor=
mittags 10 Uhr anfangend, werden
im Gemeindewald zu Schaafheim
öffent=
lich meiſtbietend an Ort und Stelle
ver=
ſteigert:
1. 157 Kiefernſtämme Kl. 2b — 75,55 Im
3a — 131,39
2. 205
„ 3b — 91.41 „
3. 97
4a — 34,16
4. 29
4b — 11.36
5.
343,8/ Im
Die Zuſammenkunft iſt am
Stock=
ſtädterweg an der Hüynerfarm. (4002
Schaafheim, den 7. März 1929.
Heſſ. Bürgermeiſterei Schaafheim.
Höreth.
Bekannkmachung.
Die Verſteigerung unbrauchbarer
höl=
zerner Bahnſchwellen findet ſtatt am
Mittwoch, den 13. März 1929, 9 Uhr,
auf Bahnhof Griesheim/Da.
Donnerstag, den 14 März. 9 Uhr,
auf Bahnhof Wolfskehlen. (TV.4017
Die Bedingungen werden vor Beginn
der Verſteigerung bekannt gegeben.
Bahnmeiſterei 58 Darmſtadt.
Donnerstag, den 14. März, vormit
tags 10 Uhr anfangend, werden aus dem
ieſigen Gemeindewald in der Wirtſchaft
Dreieicher zu Gundernhauſen verſteigert
340 Fichtenſtämme Kl. 1a, 2a, 1b. 2b —
108,59 Feſtmeter.
13 Weißtannen=Stämme Kl. 1a, 1b. 2b
3,65 Feſtmeter
21 Lärchen=Stämme Kl. 1a, 2a, 1b. 2.
— 9,39 Feſtmeter.
428 Fichten=Derbſtangen Kl. 1
15 Lärchen=Derbſtangen Kl.
30 Weißtannen=Derbſtangen Kl. 1. 2, 3.
234 Fichten=Reisſtangen Kl. 4, 5, 6.
1 Weißtannen=Reisſtange Kl. 4.
Das Holz kann vorerſt eingeſehen
werden. — Zahlungsfriſt bis 1. Novem
(3987
der 1929.
Gundernhauſen, den 7. März 1929.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Chriſt.
Grännfatt u. M.
Pferde=Märkte
11. März, 15. April, 13. Mai,
10. Juni, 8. Juli, 19. Auguſt,
7. Oktober, 2. Dezember
Durchſchnittl. Auftrieb 700 Pferde
aller Raſſen, auch Schlachtpferde,
gr. Aus vahl und beſte Gelegenheit
für Kauf oder Tauſch. Ein Beſuch
Adieſer Märkte iſt zu empfehlen.
Der Handel Sonntag3 verboten!
(1V. 215)
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bis Juli 1929
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zugeben.
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Blä=
ſer, bill. abz, König,
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Kanarienvögel z. vk.
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von ſolid. Geſchäft
auf 1 Jahr geſucht.
Monatl. Abzahlg.,
gute Zinſ.
Sicher=
heit kann geſt.
wer=
den. Ang. u. L. 126
a d. Geſchäftsſt. (
Hypoth. u.
Dar=
lehen prompt u.
diskr. dch. G. Ebert,
Saalbauſtr. 60.
(3605a)
Welche Brauerei gibt 8000 ℳ zur
Ab=
löſung einer 20=Zimmer=
Hoteleinrich=
tung? Geſamt=Bierbezug. Kapital wird
in 3 Jahren zurückbezahlt. Eil=Angebote
erbeten u. L. 111 a. d. Geſchäftsſtelle. (*
legt wieder erſtſtellig größere Kapitalien
an. Eigentümerangebote erbeten unter
L. 69 an die Geſchäftsſtelle d8. Bl. (3928a
Nummer 68
Nach der diesmal nicht gerade leichten Ueberwindung des Ultimo,
der an die Nerven der Börſenbeſucher recht harte Anforderungen
ſtellte, iſt an der Berliner Börſe eine Beruhigung eingetreten. Zwar
herrſcht noch immer eine ausgeſprochene Gefchäftsunluſt vor und
be=
wegt ſich die Umſatztätigkeit in recht engen Grenzen, aber eine
freund=
lichere Grundſtimmung hat ſich ſeitdem doch durchzuſetzen vermocht.
Weſentlich unterſtützt wurde dieſe leichte Erholung, die von
Rück=
ſchlägen zwar nicht verſchont blieb, durch Auslandsorders. Eine Nolle
mag hier mirſpielen, daß in den ſtark gewichenen Kurſen ein gewiſſer
Kaufanreiz liegt. Dazu geſellten ſich auch einige Kundſchaftskäufe und
Anſchaffungen der Großbanken in denen ihnen naheſtehenden Werten.
Dies freundlichere Bild ſollte aber nicht darüber hinwegtäuſchen, daß
die Tendenz doch weiter auf recht unſicheren Füßen ſteht, ſolange die
wichtigen Reparationsfragen noch keine endgültige Löſung gefunden
haben. Als zweites zur Zurückhaltung und Vorſicht mahnendes
Moment muß die augenblickliche Situation des internationalen und
auch des heimiſchen Geldmarktes angeſehen werden. Die zunehmende
Verſteifung am Londoner Geldmarkt und das neuerliche Anziehen der
Tagesgeldſätze in New York bis zu 12 Prozent laſſen erneut
Befürch=
tungen über eine Londoner Diskonterhöhung aufkommen und
ver=
fehlen nicht ihre hemmende Wirkung. Letzten Endes wird aber die
künftige Entwicklung des internationalen Geldmarktes von den Pariſer
Ergebniſſen abhängen, worauf ja auch die Finanzmaßnahmen der
Bundesreſervebanken deuten, die den amerikaniſchen Markt für die
erwartete deutſche Reparationsanleihe zur Aufnahme vonbereiten
wel=
len. Am heimiſchen Geldmarkt ſcheint man ſich rechtzeitig auf den
Quartalsultimo einzuſtellen. Abgefehen von den aus der
Induſtrie=
belaſtung zu leiſtenden Zahlungen wird wohl auch der Verlauf der
Leipziger Meſſe die deutſche Exportinduſtrie — hoffentlich — erhöhte
Anforderungen ſtellen laſſen. Sodann werden die bisher durch den
ſtarken Froſt lahmgelegten Wirtſchaftszweige von der iBeldmarkrſeite
größerer Unterſtützung bedürfen. Zu beachten bleibr außerdem die
überaus angeſpannte Situation der öffentlichen Finanzen. Der
an=
regende Einfluß der Auslandsorders hielt bis zum Shluſſe der
Be=
richtswoche an, und namentlich die Kaufaufträge, die von einer
Groß=
bank, die traditionell enge Beziehungen zu Amerika unterkält, gaben
der Tendenz einen nechdrücklichen Impuls.
Größere Sonderbewegungen traten auch diesmal nicht in
Erſchei=
nung. Im einzelnen iſt die weſentliche Befeſtigung der
Schiffahrts=
aktien in Verbindung mit den Abſchlüſſen bemerkenswert ſowie die
kräftige Erholung der Kunſtſeidewerte und ſchließlich das
vorüber=
gehende Intereſſe für Biex= und Spritwerte, indem man der Hoffnung
Ausdruck gab, daß es gelingen werde, den Geſetzentwurf über die
Bier=
ſteuer noch weſentlich zu mildern. Zeitweiſe recht lebhaft ging es am
Elektro=, Montan= und Farbenmarkt her, wobei die Stärke der ſeweils
vorliegenden Auslandsaufträge eine beſtimmende Rolle ſpielte. — Am
Einheitsmarkt mechten ſich Anzeichen einer beginnenden leichten
Be=
teiligung des Vublikums bemerkbar, während die Intereſſeloſigkeit am
Markt der feſtverzinslichen Werte anhielt.
Die durch den Ultimo bedingte Anſpannung am Geldmarkt dauert
an. Dieſe Verſteifung findet auch in der Belaſtung ihre Begründung,
der der Geldmarkt in den letzten Wochen durch die verſtärkten
Deviſen=
käufe privater Kreiſe ſowie durch die Inanſpruchnahme von ſeiten des
Reiches unterworfen war. Dieſe Wirkung hätte ſich wahrſcheinlich noch
ſchärfer geäußert, wenn nicht der allgemeine Geldbedarf der Wirtſchaft
infolge des Konjunkturtiefſtandes noch relativ ſehr klein wäre. Der
Satz für Tagesgeld iſt noch nicht unter 7—9 Prozent gewichen. Auch
Monatsgeld bedang weiter 7—8 Prozent. Die Umſätze in Diskonten
waren in den letzten Tagen bei zunehmendem Angebot etwas reger,
ſo daß der Satz für beide Sichten auf 6½ Prozent heraufgeſetzt wurde.
— Angeſichts der Unſicherheit an den internationalen Geldmärkten
bewahren die Geldgeber verhältnismäßig ſtarke Zurückhaltung.
Die Leipziger Meſſe.
Vorgeſtern wurde die Textilmeſſe planmäßig geſchloſſen. Ihr
ge=
ſchäftlicher Verlauf konnte nicht ganz befriedigen, da die
Inlandskund=
ſchaft, die den Hauptteil des Bedarfs ſtellt, aus wirtſchaftlichen Gründen
keine großen Käufe tätigen konnte. Die Auslandskundſchaft war in
großem Umfange zur Stelle, ſuchte aber zu möglichſt gedrückten
Prei=
ſen abzuſchließen. Auf der Sportartikelmeſſe kaufte das Inland
mitt=
lere Qualitäten. In Sportbekleidung war das Geſchäft nicht
ungün=
ſtig und hatte auch Exportverkäufe aufzuweiſen. Auf der Möbelmeſſe
intereſſierten Dielenmöbel, Korbmöbel und Liegeſtühle für den
Som=
merbedarf. Vom Auslande traten Schweizer und Holländer als
Käu=
fer auf. Beleuchtungskörper wurden von der Inlandskundſchaft in
vor=
ſichtig bemeſſenen Mengen gekauft, während das Ausland teilweiſe
lebhafter ins Geſchäft eingriff. Das Porzellangeſchäft iſt, von
Aus=
nahmen abgeſehen, im allgemeinen ſchwächer als im Vorjahre. Die
Reklamemeſſe zeigte gute Nachfrage nach ſofort greifbaren Artikeln.
Durch die Verbindung mit der Kartonnage= und Verpackungsmittelmeſſe
hat ſich das Intereſſe weſentlich verſtärkt. Auf der
Papierwaren=
meſſe gingen bunte Papiere zufriedenſtellend. In Bilderbüchern iſt
das Geſchäft mittelmäßig. Das Ausland kaufte in gleichem Maße wie
im Vorjahre, das Inland dagegen weniger. In Uhren iſt das Geſchäft
mittelmäßig, hat ſich jedoch gegen den Anfang der Meſſewoche etwas
gebeſſert. In Lederwaren und Reiſeartikeln kaufen In= und Ausland
vor allem mittlere Preislagen. Auf der Bürobedarfsmeſſe intereſſieren
Neuheiten in Typendruckern; Auslandsnachfrage beſteht aus Frankreich
und Polen. Die Große Techniſche Meſſe und die Baumeſſe bleiben
weiter flott beſucht, wobei namentlich Vortragsreihen und Tagungen
anregend wirken. Auch wurde die bauwiſſenſchaftliche Vortragsreihe
fortgeſetzt. Die Verpackungs=Tagung brachte zunächſt Vorträge über
Verpackung und Verkehr. Die Muſtermeſſe ſchließt am 9. März, die
Große Techniſche Meſſe und die Baumeſſe enden am 13. März.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Gebrüder Roeder A.=G., Darmſtadt. Der Auftragseingang
im abgelaufenen Geſchäftsjahr war befriedigend und die
geſtei=
gerte Kochherdproduktion konnte untergebracht werden. Gegen
Ende des Jahres war der Auftragsbeſtand, allerdings etwas
ge=
ringer. Die neue Eiſengießerei wurde in Betrieb genommen.
Es wurde ein Rohgewinn von 1,48 (1,33) Mill. RM. erzielt.
Un=
koſten erforderten 1,06 (0,95) Mill. RM. und Abſchreibungen
128000 (72000) RM. Aus dem Reingewinn von 294000
(302 000) RM. werden wieder 10 Prozent Dividende verteilt,
30000 (60 000) RM. der Werkserneuerungsrücklage zugeführt
und 61000 (44 000) RM. vorgetragen. In der Bilanz ſind
Kre=
ditoren mit 1,07 (0,68) Mill. RM., Debitoren mit 1,37 (1,20) Mill.
RM. und Vorräte mit 1,07 (0,68) Mill. RM. ausgewieſen. Das
Aktienkapital beträgt 1,81 Mill. RM. bei 270 000 RM. offenen
Reſerven. Im neuen Jahre ſei das Geſchäft etwas ruhiger, der
Auftragseingang habe, jedoch bisher zur vollen Beſchäftigung
aus=
gereicht. (G.=V. 9. März.)
Franzöſiſch= Kohlenproduktion im Januar. Die franzöſiſchen
Koh=
lengruben förderten im Januar (26 Arbeitstage) 4 527 000 (im Dezember
in 24 Arbeitstagen 4 178 000) To. Kohle. Die arbeitstägliche Förderung
nahm von 174 084 auf 178 152 To. zu. Dieſe Tagesförderung litt ſtark
unter der Streikbewegung in Centre und Midi. In den beiden
Haupk=
bezirken Nord und Pas de Palais betrug die Kohlenförderung im
Ja=
nuar 2960 0560 (im Dezember 2 921 000) To. Die Kokserzeugung
be=
trug im Januar 396 460 To., was gegen 1913 eine monatliche
Mehr=
erzeitgung von 150 000 To. bedeutet.
Frühjahrspferdemarkt in Gießen. Am Mittwoch, den 20. März,
findet der Frühjahrspferde= und Fohlenmaukt ſtatt. Mit dem Markt iſt
eine Prämiierung verbunden, für die über 200 Mark zur Verfügung
ſtehen. Der Landwirtſchaftskammerausſchuß für Oberheſſen hat für dieſe
Srämiierung 300 Mark geſtiftet, der Heſſiſche Landespferdezuchtverein
100 Mark.
Der nächſte Pferdemarkt zu Frankfurt a. M. ſteht am 11. März
bevor und bei der zahlreichen Beſchickung dieſer Märkte mit Pferden
aller Raſſen iſt für die Induſtrie und Landwirtſchaft bei größter
Aus=
wahl ſtets eine gute Einkaufsmöglichkeit gegeben. Auch leichtere
Ardeits=
pferde und Tiere des norddeutſchen Schlages werden diesmal zum
Ver=
kauf ſtehen.
Frankfurt a. M., 8. März.
Zu Beginn der heutigen Börſe war eine große Luſtloſigkeit
vor=
herrſchend. Das Geſchäft konnte ſich nur ſchleppend entwickeln, da
Orders von Publikumsſeite kaum vorlagen. Auch die Spekulation hielt
ſich ſtark im Hintergrunde, obwohl von der geſtrigen New Yorker Börſe
eine Erholung der Tendenz vorlag. Die internationalen
Geldmaukt=
verhältniſſe löſten immer noch Beſorgniſſe aus und trugen in der
Hauptſache zur allgemeinen Geſchäftsloſigkeit bei. Vereinzelte
Kauf=
aufträge vom Auslande hatten verſchiedentlich einige Nachfrage für
Spezialwerte zur Folge. Die günſtigere Beurteilung des Standes der
Reparationsverhandlungen im Auslande gaben der Börſe im
Grund=
ton eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit. Material kam nur wenig an
den Markt, ſo daß bei der Mehrzahl der Papiere die Verluſte
gegen=
über der geſtrigen Abendbörſe gering blieben und nur in einzelnen
Fällen über 1 Prozent hinausgingen. Von internationalen Aktien
waren Sbenska mit minus 4 Mk. ziemlich ſtark angeboten, auch
Berg=
mann mit minus 3½ Prozent lagen ſtärker vernachläſſigt.
Verein=
zelte Nachfrage beſtand nur für Chadeaktien, Karſtadt und Siemens,
die gut behauptet blieben. Am Chemiemarkt waren J. G. Farben
weiter etwas abbröckelnd und 1 Prozent ſchwächer. Von
Montan=
aktien eröffnieten nur Rheinſtahl 1½ Prozent niedriger, die übrigen
Werte dieſes Marktes hatten Rückgänge bis zu einem halben Prozent
zu verzeichnen. Am Bankenmarkt waren Diskontogeſellſchaft gut
be=
hauptet, nur Reichsbank mit ca. minus 2½ Prozent ſtärker gedrückt.
Sonſt waren nennenswerte Umſätze nicht zu erkennen. — Renten ſtill,
Deutſche Anleihen gut behauptet, von Ausländern Anatolier etwas
gebeſſerr.
Im Verlaufe wurde die Stimmung etwas freundlicher. Das
Ge=
ſchäft blieb jedoch immer noch ſehr gering. Vereinzelte eintreffende
Orders hatten eine Beſſerung des Kursniveaus zur Folge. Siemens
lagen bis 1 Prozent, A. E.G. bis ¾ Prozent und J. G. Farben bis
½ Prozent gebeſſert. Auch Reichsbank konnten ſich wieder etwas
er=
holen. Zum Schluß gingen die Gewinne auf Realiſationen jedoch
wieder verloren. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7½ Prozent
etwas angeſpannter. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen
Dollar 4.2142, gegen Pfunde 20.454. London=Kabel 4.8512, Paris
124.23, Mailand 92.66, Madrid 32.70, Holland 12.11½.
Im Zuſammenhang, mit etwas ſchwächeren New Yorker Anfangskurſen
herrſchte an der Abendbörſe Luſtloſigkeit und Zurückhaltung. Die Tendenz
war im allgemeinem etwa knapp gehalten. Verſchiedentlich traten
Ab=
bröckelungen gegen den Berliner Schluß ein. So lagen J. G. Farben und
AEG. geringfügig niedriger. Stärker abgeſchwäckt waren Kali Weſteregeln
mit minus 134 %. Am variablen Markt erhielt ſich die Nachfrage für
Frank=
furter Maſchinen, die erneut 1½ Prozent anzogen. Am Rentenmarlt
Oeſterr. Goldrente etwas feſter.
Berlin, 8. März.
Im Gegenſatz zu geſtern eröffnete, die heutige Börſe in eher
ſchwächerer Haltung. Da neue Orders kaum vorhanden waren,
ver=
ſuchte ſich die Spekulation nach unten zu legen, ſo daß bei ziemlicher
Geſchäftsloſigkeit Kursrückgänge überwogen. Auch im Verlaufe blieb
die Stimmung zunächſt unſicher, wenn auch eine leichte Erholung
eintrat. Im Verlaufe konnte die Erholung weitere Fortſchritte machen,
da das Auslandsintereſſe anhielt und auch von den auswärtigen
Bör=
ſen, namentlich von London, feſte Tendenzmeldungen eintrafen. Die
Börſe ſchloß durchweg zu den höchſten Tageskurſen und behielt ihr
freundliches Bild bis zum offiziellen Schluß. Nachbörslich gaben die
Kurſe zum Teil etwas nach.
A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bafalt ..
Beramann .
Berl. Karlsruhe In
Berl. Hand.=Geſ. .. /231.— 1231.25
Braunkohl. Briketts; 1641- 1164‟
Bremer=Wolle.
Danatbank=
DTeutſche Bank.
Diskontogeſ.
Tresdner Bank
Deutſche Maſchin=
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122.50 121.5 Orenſtein
Deutſche Vetrol
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74.50
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115.— 1114.75 Rütgerswerke
163. — 1161.5 Sachſenwerke
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249. — 1247.75 Siemens Glas".
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Ver. Glanzſtoff
129.75 1129:
Gelſenk. Berg.
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47.— / 47.— Volkſtedter Por
Han. Maſch.=Egeſt.
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Hapag ..
Harpener .
139.25 1139.75 Wittener Gußſtahl
Hemoor Zement . . 1276.50
*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
Deviſenmarkt.
Selſingfors..
Wien..
Prag ....."
Budapeſt ...
Sofia ...."
Solland ..
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Kopenbagen.
Stockholm"
London ...
Buenos Aires
New York .."
Belgien .....
1s.33
32.04 62.18
1.832
0.5015
18.75
5.44 5.45
2.078
4.194
4.209
Wormfer Produktenbericht vom 8. März. An d.
duktenbörſe notierten: Weizen 24,50—24,75, Roggen 23
heſſiſche) 24,50—24,75, Gerſte (Nied) 24,50, Gerſte (pſä.!
Gerſte=Ausſtich 25,50, Futtergerſte 20—21, Hafer inſ.
25,25, Weizenmehl, Baſis Null, 34,50, Roggenmehl 6
zenſutterinehi und Nachmehl 16—2, Rogenfuttermehl
17,50—21,50, Roggenkleie 15,25—15,50, grobe Weizenf
feine Weizenkleie 14,50, getrocknete Biertreber 22,50—20
Maisſchrot 26,50, Heu 11—13,75, Stroh 3,75—5,0), Kam
ſretiger Tendenz lag Gerſte ruhig.
Frankfurter Produktenbericht vom 8. März. Zum W
das Geſchäft ſtill. Die höheren Auslandsnotierungennn
freundlicher, doch waren die Händler, immer noch nut
Deckungen zu bewegen. Die Preiſe blieben ganz unvor
24, Noagen 23,75, Sommergerſte 24.25—24,50, Haſer
Mais für Futterzwccke 24,50, Weizenmehl 33,75—34,5
bis 33,75, Roggenmehl 30,75—31,75, Weizenkleie 14255
kleie 15,25.
Amerikariſche Kabeinachrichla
* Chieago, 8. Mär
Weizen: Die Prciſe zogen anfangs an, bald griff abd
Stimmung Platz in Erwartung eines baiſſegünſtigen .9
auf beiſſegünſtige S hänungen des angentiniſchen Exporn
die vorſtimmenden auſtraliſchen Verſchiffungen.
Mais: Die Haltung war im allgemeinen ſtetig.
tung wurde dann von größeren Andienungen beſtimmt:
Roggen: Verſtärkter argentiniſcher Wochenexport
Hin
Wetterberichte veranlaßten einen Preisrück ang.
Hafer war etwas befeſtigt auf Exportnac)rage u. 2/M0dhi0d4
Firmen.
* New York, 8. Märx; Bu Mcl.
Baumwolle: Die Preiſe zogen heute wieder an, da Bi 1 Lichſde Ale
Afutlung ver lotort
wärtige Firmen angeſichts der feſten Literpooler Ka
führten, der Abſatz am Schnittwarenmarkt gut iſt und
gen aus Arkanſas gemelbet wurden.
Kaffee konnte ſich befeſtigen auf Käufe des
Handels=
lavion auf die beſſeren europäiſchen Kabel hin.
kaufmännisst
Es notierten nach Meldungen aus Chicag
Getreide. Weizen: März 121½, Mai 1205 FäiMlEn
Mais: März 96½, Mai 9934, Juli 10234: Hafe m
Mai 49½, Juli 49½; Roggen: März 108½, Mai Un
Schmalz: März 12,22½, Mai 12,50, Juli 123mnz
ber 13,15.
Fleiſch. Rippen: Mai 13.88, Juli 1427½: S
leichte Schweine 10,61 bis 11,65, ſchwere Schweine
Schweinezufuhren: Chicago 25 000, im Weſten 81I
Baumwolle: März 20,54, Mai 20,80 bis 20S
Es notierten nach Meldungen aus NewYo
Getreide. Weizen: Rotwinter 154¾, Hartwint
neu angek. Ernte 111½; Mehl, ſpring wheat eln.
Fracht: nach England 1,6—1,9 Schilling, nach
kute
11 bis 12 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,95; Talg.,
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 127
März 10,57, April 10,69, Mai 19,87, Juni 110
ſitler
Auguſt 11,30, September 11/44, Oktober 11,49.
Kleine wiktſchaffsnachrichten
In der Bafaltlava=, Tuffſtein= und Traßinduſtrie he.
und Arbeitnehme: den Lohntarif gekündigt. Die Pg.
ein Schlichtungsverfahren beim Tarifamt einzuleiten.
Der Umtauſch der 7proz. Bayeriſchen Schatzanwei
Shatzanweiſungen iſt durchgeführt mit dem Ergebmis,
Teil der 7proz. Schatzanweiſungen in den 8proz. Typ mu
den konnte und der Staat den Reſtbetrag der Tproz, SMchrugs, Geſellſchaft
rhne nennenswerten Aufwand einlöſen kann.
L meige betre
Die Württembergiſche Landes=Elektrizitäts=A G., SRM
entſchloſſen, der Deutſchen Elektmzitätswirtſchaft A. G. IA
Im Zuſammenhang mir der an der Wiener Börſe;
Kurserholung der Aktien Alpine Montangeſellſchaft
die Geſellſchaft in ihrer Bilanz für 1928 für Abſchreibunn
ren Betrag anſetzen würde wis im Vorjahre. Die A
Mtor
weiden in Wien für amerikaniſche Nechnung gekauft.
Die Hauptverſammlung des belgiſchen Korktruſtes”
vorgelegte Bilan; und beſchloß, einer Brüſſeler Meldin.
ſprechend den Vorſchlägen der Verwaltung eine Kapuche!
Ausgabe von 60 000 neuen Aktien zum Bezugspreiſe r0.
alten Aktionären wird ein Bezugsrecht im Verhälmiss
Aktien zu einer neuen Aktie eingeräumt.
Das Internationale Zinkkartell trat am 8. Märß
ſammen, um über die Verlängerung des Kartells zu L.,
Ende März anlaufenden. Kondentionsverträge ſollen
Form, die bei der vor einem Vierteljahr erfolgten Ge.
wurde, beibehalten werden.
Am Donnerstag ſtatteten 10 Herren der
darunter die franzöſiſchen Architekten Baſſompierre und
der Sonderhalle „Stahlban” auf dem Baugelände der 2u
zig einen Beſuch a5.
Frankfurter Kursbericht vom 8. März 1929.
6% Otſche. Reichs
anl. v. 27..
% Baden Frei
ſtaat v. 27..
60 Bahern Frei
ſtaat v. 27.
80 Heſſen
Volls=
ſtaat v. 28..
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28...
6‟ Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27.
70
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + 11.
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. .
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24..
3% Darmſtadt v. 26
S.
v. 28
7% Frli. a. M. v. 26
80 Mainz v. 26..
8% Mannh. v. 26
8% Nürnberg 26
Di. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. 1
* „ Ser. II
39 Ber Hhp.=Bk.
82, Frkf. Hyv. Bk.
½%or Lig. Pfbr.
8% „ PfbrBk.
4½%or - Lig. Pfbr.
87.4
77
79.4
90
91.4
83.75
53.80
12.90
5.05
92.5
91.5
91.5
87
93.5
52.5
69.1
97.5
98
79.2
98
80.95
/ Heſſ. Landesbk./ 97.25
12% Heſſ. 2ds. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr. 75.8
8% Kom.
Landes=
bank Darmſtadt. 93.9
Mein. Hhp. Bk./ 98
41
„ Lig. Pfbr./ 78.3
Pfälz. byp. Bk./ 97
39 Preuß. Ztr.,
Stadt ſchaft. . . / 97
82 Rhein. Hyp.=Bk/ 97.75
4½% „ Lig.Pfbr./ 81.55
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Cred . . . . .! 97.5
8% Südo. Bod.=
Cred.=Ban! ..../ 98.5
8% Württ. Hyp.=B.) 97.75
88
84.5
6% Daimler Benz
von 27...
8% Klöckner=Werk=
Berlin v. 26.. ..
7% Mainlrw.v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtckHäffner
von 26 ... . ..."
3. G. Farben Bonds
v. 28..........
% Bosn. 2. E. B.
v. 1914 ..
UI.%0 Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ...
4% Oſt. Goldrente
41/.%0 Rum. Gold
von 1913
4% Türk. Admin.
4
„ 1. Badgad
40
Zollanl.
41,% ungarn 191=
Ungarn 1914
Goldr.
27
27 357
Aktien.
171.75
73.5
82
134
36
An
Allig. Dt. Creditanſt. 139.5
Bk. f. Brauinduſtr. 168
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatb. 195.75
Darmſt. u. Nt.=Bk. /278.25
Deutſche Bank
„ Eff.=u.
Wechſel=
bank .. . . . . . . 124.75
Vereinsbank .. 1102
Diskonto=Geſellſch. /163.75
Dresdener Bank .. 159.5
Frankf. Bank
106.5
„ Hyp.=Bf.
151
Pfdbr.=Bl. . . . . 157.25
Gotha. Grundfr. B./142
Mein. Hyp.=Bank. 1a2.5
Mitteld. Creditbl.. 184
Nürnb. Vereinsbk./16y
Oſt. Creditanſtalt. . 3
Pfälz. Hyp.=Ban 1./181
Reichsbank=Ant. 305
Rhein. Creditbr 124.75
Hyp.=Bank
Südd. Bod.-Cr. Bi. /190
Wiener Banwerein/ 14.5
19:1,
10.8
RK
A.G. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahr
Borzge
Hapag
Nordb. Lloyd ....
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Rccum. Berlin.
Adlerw. (v. Kleher
6‟ AEG. Borzug
16
163
123
126
56.7
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203
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30
20)
162
202
42.5
248.25
88
.1138.5
83
129.75
83.
96
170
139.25
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[ ← ][ ][ → ]Camstag, den 9. März 1929
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Darmſtadt. A.
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mVereinslokal „Bürgerhof”, Eliſabethenſtr.
Tagesordnung: 1. Geſchäftl. Mitteilungen.
2. Jahresbericht, Kaſſenbericht, Bericht der
Rechnungsprüfer behufs Entlaſtung des
Rechners, Bericht des Büchereiverwalters,
des Zeugwarts und der Jugendführer.
3. Vorſtandswahl, Wahl der
Rechnungs=
führer und des Schiedsgerichts. 4.
Beſtä=
tigung des Fahnenträgers und der
Fahnen=
begleiter. 5. Anträge des Vorſtandes und
der Mitglieder, 6. Verſchiedenes. Etwaige
Anträge erbitten wir ſchriftlich an der
2. Vorſitzenden, Kam. Bau=O.=Inſpektor
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Samstag, den 9. März 1929
Seite 15
Koman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
„Befährlichkeit ſtändig zunehmende Sekunden,
mur bleiern verſtrichen.
eizugl ai ins Zimmer, warf einen erſchrockenen Blick
era e hatte dieſen wohl hier nicht vermutet, er
wasc4 ſchon war der Herzog emporgeſchnellt und auf
ng=zurgen, hatte ihn an beiden Schultern gefaßt und
del zur Tür hinausgeworfen und dieſe wieder
jandoſtef aufatmend vor Hohlander, mit wirrem, aber
erermeſicht.
le gten, daß Hohlander über dieſen Zwiſchenfall ſehr
Halzer, daß dieſer choleriſche, dem Platzen nahe
Aüi ing, eine Erleichterung gefunden hatte?
andAſie mich ſtören, hatte ich dieſen Schelmen
befoh=
denrir og leiſe, und damit ließ er ſich wieder nieder.
„deu f den Herzog nicht aus dem Auge, wenn es
en. Die Vorſicht war, die ihn ſo ſcharf zuſehen ließ,
FhüFſe, das faſt zum Mitleid wurde: dieſer
An=
deutaken Mann ſehr erſchöpft haben.
euck 0 rock zerfiel das ſchwere, harte Geſicht, die
kräf=
welnlt Wartien und die harten Linien löſten ſich, gin=
Unde xſer, die blutunterlaufenen Augen wurden trübe
9, und Suer: Aualſtige Unterlippe hing ſchlaff herab, und
hin=
koßgmv ißen Zähnen des halboffenen Mundes ſah
Doppel.grargtiche Zunge, ein totes, fleiſchiges Tier.
r jenßi. Geſicht, wie es manchen und nicht den
ſchlech=
kerrh illebens eigen iſt.
utbohlander, daß er geſiegt hatte; was jetzt noch
Baunürdc yente von keiner großen Bedeutung mehr ſein.
gs-Musſt nin Liſſtr Annahme täuſchte ſich Hohlander; was jetzt
Zu Fchlachu waick at nur ein Verſuch, es war eine große Ver=
Hic
dihi
konm
„Der,” begann der Herzog mit ſchwerer Stimme,
hlaſit, wiſſen Sie, was Sie ſich ſelbſt verſcherzen?
ſes zum Krieg zwiſchen England und Deutſch=
1 wird, wenn nicht morgen, wie ich es will, ſo
übermorgen, und je ſpäter, um ſo ſchrecklichers Wo liegt der Sinn
eines Hinausſchiebens, wo liegt der Sinn dieſes Friedens, der ein
fauler, der gar kein Friede iſt? Miſter Hohlander, ich habe Sie
an der Arbeit geſehen; Sie ſind klug und mutig. Sie haben da
auf eigene Fauſt eine gefährliche Sache unternommen. Sie
wer=
den mit Ihrer Art in Ihrem Vaterland, das nur Nummern und
Untertanen, aber keine Individuen brauchen kann, nicht reüſſieren.
Was ſind Sie — ein „Doktor” ſind Sie, ach, ich kenne ja dieſe
zahloſen Doktoren, ich war ja lange in Deutſchland, ich habe ja
in Deutſchland ſtudiert, damals, als es ohne Zweifel weit beſſer
war, denn heute, ich kenne ſie. Wollen auch Sie in Zukunft
ein=
ſchwenken, wie die Unteroffiziere Ihres Kaiſers, oder nicht
ein=
ſchwenken und damit einer dieſer Parias, dieſer Außenſeiter ſein,
ein Menſch mit einem verpfuſchten Leben, deren es bei Ihnen ſo
viele gibt, daß ſie ſcharenweiſe ſchon bei uns herumſitzen? Miſter
Hohlander, ich fehe an Ihrem Geſicht, wie recht ich habe. Miſter
Hohlander, hören Sie folgendes: Verhalten Sie ſich neutral,
wer=
den Sie ſpäter einer der Unſrigen. Werden Sie einer der
Unſrigen Miſter Hohlander. Eine Engländerin werden Sie ja
doch zur F au haben, die Naturaliſierung kann ich jederzeit
durch=
ſetzen, und dann verbürge ich mich dafür, daß Ihnen anfangs
unſere Kolonien und ſpäter das ganze britiſche Imperium zur
Verfügr nig ſteht. Welche Laufbahn, welche Ausſichten für einen
Menſchen ſ ie Sie, für einen Mann mit dieſen Gaben! England
nimmt die Talente der ganzen Welt mit offenen Armen auf, Sie
aber, Miſte. Hohlander, Sie werden ſagen können, daß Sie alles
durch eigene Kraft errungen haben. Ihre Gattin, Ihren
Reich=
tum, Ihre Stellung in dem die Welt beherrſchenden England.
Miſter Hohlander, ich bin nicht nur brutal, mit der Brutalität
allein kommt man nicht immer durch, ich kenne auch die Menſchen.
Und ich glaube auch Sie zu kennen. Miſter Hohlander, faſſen
Sie feſten Fuß bei uns, werden Sie einer der Unſrigen, bleiben
Sie nicht länger ein Entwurzelter, ein Heimatloſer, ein
Aben=
teurer.”
Der Herzog ſchwieg, eine lange Pauſe dehnte ſich.
Warum verhehlen, daß dieſe Verſuchung groß, daß dieſe
Worte brennend waren?
Warum verhehlen, daß Hohlander demjenigen, was dieſer
Engländer über Deutſchland geſagt hatte, leider nur zuſtimmen
konnte, wenn es auch reichlich kraß formuliert worden war?
Und warum ſchließlich verhehlen, daß Hohlander von der
Treffſicherheit ſeiner Charakteriſierung durch dieſe drei Worte
betroffen und von deren Nichtigkeit überzeugt war — ein
Ent=
wurzelter, ein Heimatloſer, ein Abenteurer?
Ja, er war ein Entwurzelter, ein Heimatloſer, vor allem
ein Abenteurer, der Abenteurer in ihm hatte ihn verlockt, der
Abenteurer war die treibende Kraft und alles andere war nur das
Sekundäre geweſen.
Aber da fehlte noch etwas; dieſes Wort „Abenteurer” hatte
einſam, wie es geſagt worden war, einen unangenehmen, einen
abſprechenden, einen böſen Beigeſchmack gehabt.
Und da hatte Hohlander das, wonach er ſuchte.
„Ja, Mylord,” flüſterte er in das Schweigen des großen
Raumes, „ja, ein Abenteurer. Aber ein Abenteurer von
Ehre.”
Die Augen des Herzogs ſchloſſen ſich.
„Sir,” fuhr Hohlander im gleichen und ſo eindringlichen
Tone fort, „Sie haben mich jung genannt, ja, aber ich trage jetzt
ſchon große, weite Erfahrung. Sir, jeder Menſch hat ſein
Aus=
maß, nach dem er leben will. Nichts ſteht im Wege, Sir, um
Ihre ungeheure Energie in einer anderen, ähnlichen Richtung
zur Form, zur Schöpfung gelangen zu laſſen. Und es iſt wohl
ſelbſtverſtändlich, daß mit dem Aufhören Ihrer bisherigen
polt=
tiſchen Betätigung für mich jeder Grund verſchwunden iſt, Ihnen
fernerhin als Feind gegenüberzuſtehen. Ah, Sir, wäre ich an
Ihrer Stelle, welches Arbeitsfeld würde offen vor mir liegen!
Doch dies und ſo vieles andere iſt nicht meine Sache . . . Darf
ich, Sir, um Ihre Autoriſation zur Verbreitung der Nachricht
bitten, daß Sie die Leitung der Imperial=League niederlegen, daß
Sie aus Geſundheitsrückſichten ſich für längere Zeit aus dem
politiſchen Leben zurückziehen?”
Hohlander ſchwieg und legte zwiſchen die beiden wie tot auf
dem Tiſch liegenden geballten Hände ein Blatt Papier, es trug
eine entſprechend gefaßte Erklärung.
Und ſah dann wieder und ängſtlich auf dies zerſtörte
Ge=
ſicht mit den beiden geſchloſſenen Augen — ſchlief der Herzog, war
er halb bewußtlos, reagierte noch das Hirn hinter dieſer
mäch=
tigen, gebuckelten Stirn?
Der Herzog ſchlief nicht; er ſchlug die Augen auf, griff nach
dem ihm hingehaltenen Füllfederhalter und unterzeichnete.
Es war vollendet.
(Schluß folgt.)
„htwe
hollbv Zm.
preiss
U
4n
T0
At
eine 9a14 beSohde
181
Het
reiswerl
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