Darmstädter Tagblatt 1929


02. März 1929

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

Unverkäu

AAuxspreis:
eis Erſcheinen vom 1. März
AISichemark und 22 Pfennig
M 2.25 Reichsmart, durch die
MEhax rei Haus. Poſtlbezugspreis
39 10 monatlich 2.25 Neichsmart.
15 /4umahme von Anzeigen an
nicht übernommen. Nicht=
lm ern infolge höherer Gewalt
Eaen nicht zur Kürzung des
Mitgrn und Abbeſtellungen durch
ſaiTelt für uns Poſiſcheclonio
Rda. M. 1301.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 61
Samstag, den 2. März 1929.
192. Jahrgang

Anzeigenpreis:

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Relamezeile (92 mm
breit/ 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite Reflame=
zelle
3,00 Reichsmarf. Alle Preiſe in Reichsmart
(4 Dollar 420 Markl. Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufräge
und Teiſiung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fäll jeder
Rabatt weg. Banſkonto Deuiſche Bank und Darme=
ſtädter
und Nationalbank.

e Große Koalition geſcheitert.
Lunaſt der 2.B. P.: Keine neuen Sieuern! Gegenſätze zwiſchen den Parkeien. Der Berſuch
zIP, die Parkeien auf eine gemeinſame Kundgebung feftzulegen, mißglückk. Die Berhandlungen
ſcheikern an den Ekals= und Sieuerfragen.

Koglitiensbeſprechung des
W mit den Frakkionsführern.
ite amtliche Berlaukbarung.
* Berlin, 1. März. (Priv.=Tel.)
dnt intag fand unter dem Vorſitz des Reichskanzlers
imisſicht genommene zweite Beſprechung mit den
a der gegenwärtig in der Reichsregierung ver=
in
über die Schaffung feſter Regierungsverhält=
ißſer
Beſprechung nahmen auch die Vertreter des
ſe rdneter Dr. Stegerwald und Abgeordneter
Reichskanzler unterbreitete den Vertretern der
mhachſtehenden Entwurf zur Beſchlußfaſſung:
7raktionen des Reichstags unterſtützen die Re=
ßen
Koalition.
un Hadurch koglitionsmäßig die Verpflichtung ein,
yun g mit allen Kräften zu helfen, die gegenwärtig
entſamen politiſchen Aufgaben in gemeinſchaft=
Sſen. Die koalitionsmäßige Bindung bedeutet
ſten der einzelnen Fraktionen auf Geſetzentwürfe
ünigen Geſtalt; vielmehr hat jede der fünf Frak=
Shi ihre etwa abweichende politiſche Auffaſſung
gemeinſchaftlichen Koglitionsarbeit zur Gel=
mit
dem Ziel, daß dieſer Verſuch zu einer Eini=
n
Ziffer 2 umſchriebene Ziel zu erreichen, wer=
ütſſe
gebildet, einer für allgemeinpolitiſche Fra=
ühcerer
für die zurzeit im Vordergrund ſtehenden
IShaushalts und der Steuerpolitik.
Arusſchuß tritt zuſammen, ſobald der Reichskanz=
einsmer
Reichsminiſter oder eine der beteiligten Frak=
es
Ahſtht. Die fünf Fraktionen werden einer ſolchen
ng urechen.
zw/EAntsſchuß zur Beratung der Fragen des Reichs=
*SURer Geſtaltung der Steuern tritt unter dem Vorſitz
Rhenniniſters der Finanzen ſofort zuſammen. Deu
Mtichg hlleibt es unbenommen, ſich in dieſem Ausſchuß
rurs auf finanz= und wirtſchaftspolitiſchem Ge=
retzlyu
laſſen. Dieſem Ausſchuß liegt die Aufgabe ob,
9slkthaltsplan für das Rechnungsjahr 1929 für die
ierslim Reichstag entſcheidungsreif zu machen. Die
oe ſend einig in dem Beſtreben, den Haushaltsplan
RedEtng Sjahr 1929 ſo ſparſam als möglich zu geſtalten,
he meiden ſuchen. Dieſem Ausſchuß werden auch
es Zentralvorſtandes der Deutſchen Volkspartei
verrwieſen.
Fraktionen ſind ſich darin einig, daß im Laufe
FMnſalls der Nachtragshaushalt 1928 und ein Not=
Eien beiden Monate des Etatsjahres 1929 erledigt
Ebenſo ſoll nach Erledigung des Reichshaus=
9 durch den Reichsrat noch die erſte Leſung die=
nes
im März im Reichstag ſtattfinden, damit
r 4 Abſatz 2 erwähnten Ausſchußberatungen die
un Auchr tiſche Baſis gegeben wird.
DerUek unſchließenden Ausſprache erklärten die Vertreter
ans waß ihre Fraktion vorausſichtlich bereit ſein
An erklärte der Abgeordnete Dr. Scholz, daß die
einverſtanden ſei, dagegen vor einer Klärung
2Jehaung im Sinne der Ziffern 1 und 2 nicht zu=
W Erlärung mußte der Reichskanzler am Schluſſe
e iſtellen, daß der Verſuch zur Schaffung
Lioch iKoglition im Reich zurzeit als ge=
2 liehen ſei, und er nun weitere Schrite nach dieſer
In mehr unternehmen werde. Die Reichsregierung
De Fhr gegenüber Anträgen der Parteien, die ſie nicht
0Icune, ihre ablehnende Haltung auf alle Konſe=
Nie In zum Ausdruck bringen.
Smnzler wird dem Herrn Reichspräſidenten über
7 De Verhandlungen Bericht erſtatten.

die Eiexnimnt keine weiteren Schrifte mehr.
Auich die letzten Verſuche des Reichskanzlers ge=
Jur ihm gelungen, das Zentrum zu einer gemein=
Mng zu bewegen. Daß aber die Erfolgsausſichten
L Jag. waren, darüber war man ſich ſchon am Donners=
kiar
u
e Freita3 hat dieſe niedrig geſchraubten Erwar=
La aA.- beſtätigt. Der Kanzler hatte den Fraktionen,
At erleichtern, den Entwurf einergemein=
geb

daß

eitegten. Es follten weiter zwei Ausſchiſſe ge=
Ser eine zur Unterſtützung der Regierung in all=
I Frazen und der andere zur beſonderen Be=
Dni:Sha 1s und der Steuerpolitik. Dieſem zweiten

Ausſchuß ſollten auch die Vorſchläge des Zentralvorſtandes der
Deutſchen Volkspartei überwieſen werden mit der allgemeinen
Richtlinie, daß der Haushaltsplan ſo ſparſam wie möglich ge=
ſtaltet
und durch Abſtriche neue Steuern möglichſt vermieden
werden ſollten. Die ganze Aufmachung des Entwurfes war
ſehr geſchickt. Es gelang dem Kanzler denn auch, eine allgemeine
Zuſage der übrigen Parteien zu bekommen, während die Volks=
partei
darauf beharrte, daß vor der Bildung der Großen Koali=
tion
alle Parteien ſich zu dem Grundſatz Keine neuen
Steuern bekennen müßten. Herrn Müller war dieſe ulti=
mative
Forderung der D.V.P. von Herrn Dr. Scholz
bereits tags zuvor übermittelt worden. Wenn er trotzdem ſeinen
Entwurf in dieſer Form ausarbeitete, dann liegt darin natür=
lich
eine ausgeſprochen politiſche Tendenz. Der Sozialdemokratie
ſcheint es politiſch am wirkſamſten, alle Schuld auf die D.V.P.
abzuwälzen. Das wird ihr aber trotz reger Agitation nicht ge=
lingen
, weil auch die ganze werktätige Bevölkerung es verſtehen
wird, daß mit der uferloſen Steuerbewilligung
unter allen Umſtänden Schluß gemacht werden
muß und daß das nur durch ſtarken Druck zu erreichen iſt. In
welcher Form die Abſtriche gemacht werden können, darüber hat
die Volkspartei Vorſchläge gemacht, die aber nach jeder Rich=
tung
auf dem Verhandlungswege ergänzt werden konnten. Er=
wieſen
iſt jedenfalls, daß dieſer Weg gangbar iſt und im Zeichen
eines Notjahres iſt es der einzige mögliche Weg. Wenn die
Sozialdemokratie ihn nicht gehen will, ſondern um jeden
Preis neue Steuerbelgſtungen dem Volk aufer=
legen
will, ſo wird ſie außerhalb ihrer eigenen Partei dafür
nirgends Verſtändnis finden. Aber durch dieſe Fom des Vor=
gehens
war es unvermeidlich, daß die Verhandlungen
ſcheiterten. Der Kanzler mußte feſtſtellen, daß Möglich=
keiten
zur Schaffung der Großen Koglition im
Reiche zurzeit nicht gegeben ſeien und daß er infolge=
deſſen
weitere Schritte auch nicht mehr unterneh=
men
könne. Am Samstag vormittag wird Herr Müller dem
Reichspräſidenten über den Ausgang der Verhandlungen Bericht
erſtatten. Im Reichstag iſt viel orakelt worden
woas nun werden foll
und ob Herr Müller neue Aufträge vom Reichspräſidenten be=
kommen
werde. Es wäre immerhin denkbar, daß Herr v. Hinden=
burg
von ſich aus den Verſuch macht, die Parteien zuſammenzu=
Htwnsvorſitzenden durch Abgeordnete mit beſon= bringen. Sonſt aber bleibt nichts anderes übrig, als daß eben
weitergewurſtelt wird und daß die Regierung von ſich aus ver=
ſucht
, ob ſie ſtark genug iſt, den Oppoſitionsgelüſten des Parla=
mentes
zu begegnen, woran kein Zweifel wäre, wenn der Kanz=
ler
ſeiner eigenen Partei ſicher wäre. Für alle Fälle aber hat ſich
der Reichstag erſt einmal bis zum 15. März vertagt. Er will
dann drei Tage zuſammenbleiben, die der erſten Leſung des Etats
Weilideſem Zwecke durch Abſtriche neue Steuern nach und der Verabſchiedung des Notetats dienen ſollen, um darauf
eine neue Pauſe bis nach Oſtern einzulegen. Am Freitag wur=
den
noch die Anträge der Volkspartei bezüglich
der Verfaſſungsänderung dem Rechtsausſchuß
überwieſen. Dieſe neue Pauſe macht ſich nicht gerade im=
ponierend
, aber die Verſtimmung zwiſchen dem Zen=
trum
und der Volkspartei iſt ſo groß, daß es vielleicht
ganz gut iſt, wenn die Möglichkeit zu Exploſionen im Reichstag
nicht mehr gegeben iſt. Das Zentrum prägt jetzt große Worte und
macht der Volkspartei den Vorwurf, daß ſie die Regierungspolitik
ſabotiere. Herr Dr. Wirth, der ſich zum Wortführer dieſer An=
klagen
macht, überſieht aber dabei, daß alle. Schwierigkeiten
ſchließlich von ſeiner Partei ausgegangen ſind. Wenn der Reichs=
tag
am 15. März wiederkommt, ſind die Verhandlungen in Genf
zu Ende und vielleicht iſt auch ſchon in Paris die Entſcheidung
Ser Grundlage wieder in die Regierung einzus gefallen, ſo daß dann die Entwicklungsmöglichkeiten ſich nach
innen und außen überſehen laſſen und das Feld für neue Ver=
Ertei zwar mit den in den Ziffern 3 bis 5 dar= handlungen frei iſt, ſonſt muß die Regierung es dem Reichstag
überlaſſen, ob er ſie ſtürzen will, was auch das Zentrum ſich noch
Steuerfragen eine irgendwie geartete beſſere Bil= einmal überlegen wird, nachdem es ſich darauf feſtgelegt hat,
daß es auch in eine Weimarer Koalition nicht hineingehen will.
Abſchluß der preußiſchen Konkordalsverhandlungen.
Der Entwurf des Konkordates zwiſchen dem Vatikan und
der preußiſchen Staatsregierung iſt nach der Mitteilung eines
rheiniſchen Blattes in den letzten Tagen dem Vatikan übermittelt
worden. Von preußiſchen Regierungsſtellen wird nun dieſe Mit=
teilung
dementiert. Auf Grund eingezogener Erkundigungen ſind
wir in der Lage, feſtſtellen zu können, daß dieſes Dementi ledig=
lich
formalen Charakter hat. Tatſächlich ſind die Konkordatsver=
handlungen
zum Abſchluß gelangt und der päpſtliche Nuntius iſt
bereits in der Lage geweſen, den vorliegenden Entwurf der
Kurie zur Stellungnahme zu unterbreiten. Man rechnet nach
Anſicht maßgebender Kreiſe mit der Stellungnahme des Vati=
kans
in den erſten Apriltagen.
Am Monkag wieder Vollſihung der Sachverſtändigen.
Die Unterausſchüſe des Sachverſtändigenausſchuſſes konnten
am Freitag vormittag nicht tagen, da die deutſchen Sachverſtän=
digen
, Geheimrat Kaſtl und Dr. Vögler, abweſend ſind. Ver=
ſchiedene
Mitglieder der Ausſchüſſe traten in eine perſönliche
Fühlungnahme über die Frage der Privatiſierungder
deutſchen Schuld ein. Man rechnet damit, daß am Mon=
tag
wieder eine Vollſitzung des Sachverſtändigenaus=
ſchuſſes
ſtattfinden wird, in deren Verlauf die veſchiedenen Unter=
ausſchüſſe
über ihre Arbeit während der laufenden Woche be=

richten werden.

*Frankreich
und die Seeabrüſtungsfrage.
Wir veröffentlichen die nachſtehenden Ausfüh=
rungen
unſeres Pariſer A=Korreſpondenten, welche
die Auffaſſung der maßgebenden Pariſer Kreiſe wi=
derſpiegeln
, umſo lieber, als wir der Meinung ſind,
daß man in Deutſchland bemüht ſein ſollte, die poli=
tiſche
Entwicklung im Ausland nicht durch die roſig
gefärbte Brille irgendwelcher Ideologien zu be=
trachten
.
Die Schriftleitung.
Man ſpricht ja zwar allmählich nicht, mehr gern über Ab=
rüſtungsfragen
, trotzdem aber iſt das Problem der Seeabrüſtung
zurzeit für Frankreich wieder einmal aktuell, wobei man aller=
dings
lieber von dem Problem der Seerüſtung ſprechen ſollte.
Die erſten ernſthaften Verſuche zwiſchen England und Amerika,
eine Fühlung in der Seeabrüſtungsfrage herzuſtellen, fielen zeit=
lich
zuſammen mit der Votierung des gewaltigen amerikaniſchen
Schiffbauprogramms. Gewiß hegt man in Frankreich einige
Zweifel darüber, ob nicht die von England neuerdings Amerika
gegenüber zur Schau getragene Verſöhnlichkeit der engliſchen kon=
ſervativen
Regierung durch innerpolitiſche Rückſichten aufgedrängt
wird. An der Realität des unheildrohenden amerikaniſchen
Schiffsbauprogramms 15 Kreuzer zu 10 000 Tonnen zweifelt
aber hier in Paris niemand. Und ſo wie England im großen, ſo
hat auch Frankreich im kleinen ſeine Seeabrüſtungsſorgen, denn
das Wettrüſten im Mittelmeer iſt nicht weniger erbittert als das
im Atlantiſchen Ozean, wenn es ſich auch um kleinere Zahlen
handelt.
Man kann vielleicht nicht ohne weiteres behaupten, daß in der
Welt kein ernſthafter Wille vorhanden ſei, dem Wettrüſten zur
See einen Riegel vorzuſchieben. Aber das Problem der Seeabrü=
ſtung
, ſo einfach es auch auf den erſten Blick erſcheint, iſt, wenigſtens
nach der Behauptung aller Fachleute, unendlich viel komplizierter,
als der Laie gewöhnlich glaubt. Es genügt eben nicht, einfach die
Zahlen gegeneinander abzuwägen, um ein richtiges Bild von der
Stärke der verſchiedenen Seemächte zu erhalten, ſondern man
muß u. a. auch die geographiſchen und geopolitiſchen Verhältniſſe
berückſichtigen. Das Wort von der Parität zwiſchen England und
Amerika iſt zum Schlagwort geworden, aber niemand vermag
wohl zu ſagen, worin dieſe Parität beſteht, und was ſie letzten
Endes bedeuten ſoll. Die Anforderungen, die gegebenenfalls den
Flotten der beiden großen Seemächte geſtellt werden können, ſind
eben durchaus verſchieden, und man iſt nicht einmal gewillt, über
die Natur dieſer Anforderungen ganz aufrichtig und ohne Hinter=
halt
zu ſprechen, wobei ſchließlich zuzugeben iſt, daß es tatſächlich
politiſche Fragen gibt, die durch öffentliche Diskuſſion ganz gewiß
nicht an Gefährlichkeit verlieren. Die Vereinigten Staaten ver=
langen
für ſich eine Flotte, die ebenſo ſtark iſt wie die der größten
Seemacht der Welt. Das aber würde für England praktiſch eine
erhebliche Unterlegenheit bedeuten, da ja das engliſche Weltreich
über die ganze Erde verteilt iſt und die engliſche Flotte daher
niemals die Konzentrationsmöglichkeiten der amerikaniſchen Flotte
beſitzt. Immerhin iſt zwiſchen Angelſachſen eine Einigung aus
pſychologiſchen Gründen ſtets leichter als zwiſchen lateiniſchen
Völkern, und ſo können England und Amerika jeden Tag über=
raſchend
mit einem Flottenkompromiß vor die Welt treten, eine
Möglichkeit, mit der man in Frankreich ſtändig rechnet, denn
tatſächlich liegt eine Einigung zwiſchen Eng=
land
und den Vereinigten Staaten im Bereich
der Möglichkeiten, die zwar alle grundſätzlichen
Fragen unbereinigt läßt, trotzdem aber einen
modus vivendi ſchafft.
Ganz anders liegen die Dinge am Mittelmeer zwiſchen Frank=
reich
und Italien. Das Land Muſſolinis verlangt eine Flotte,
die der franzöſiſchen gewachſen iſt. Vorläufig iſt die franzöſiſche
Flotte der italieniſchen allerdings zweifellos überlegen, ſowohl
an Stärke wie an militäriſcher Erfahrung. Aber ihre Aufgaben
ſind ſchon ohnehin mannigfacher und bedeutſamer, wobei ſich die
Dinge im Laufe der Zeit ſchon ohnehin zweifellos noch zu Un=
gunſten
Frankreichs ändern werden. Unter dieſen Umſtänden iſt
man in Frankreich durch das Schiffsbauprogramm Italiens heute
ernſtlich beunruhigt. Vom 1. Juni ds. Js. bis zum Ende 1932
will Italien 2 neue Kreuzer zu je 10 000 Tonnen, 2 zu je 5300
Tonnen, 4 Zerſtörer und 5 Unterſeeboote bauen, und die Regie=
rungsform
in Italien garantiert, daß dieſes Programm auch wirk=
lich
durchgeführt wird, denn das italieniſche Marineminiſterium
braucht ja nicht die Unbeſtändigkeit des Parlaments in Rechnung
zu ſtellen. Damit wird, wie der Temps dieſer Tage mit Recht feſt=
ſtellte
, bereits 1933 Italien, ſoweit es die leichten Einheiten an=
geht
, der franzöſiſchen Flotte überlegen oder zum mindeſten gleich
ſtark ſein. An Unterſeebooten wird allerdings Frankreich ſtärker
bleiben, ebenſo wie an großen Schlachtſchiffen, denn während
Italien ſeit dem Jahre 1920 nur 30 Unterſeeboote auf Stapel ge=
legt
hat, waren es in Frankreich 43 und anſtelle der 6 franzöſiſchen
Dreadnoughts beſitzt Italien nur 4. Aber im franzöſiſchen
Marineminiſterium wendet man ein, daß das Unterſeeboot nur
eine Defenſivwaffe ſei, die nicht allen Anforderungen genüge, daß
es zu langſam ſei und nur einen kleinen Aktionsradius beſitze.
Von den franzöſiſchen Schlachtſchiffen aber behauptet man, daß ſie
veraltet ſeien und außerdem zu langſam. Ueberhaupt ſollen die
franzöſiſchen Schiffe ſich mehr durch Tonnenzahl und Geſchütz=
ſtärke
, die italieniſchen mehr durch Schnelligkeit auszeichnen. Auf
der anderen Seite aber bedeutet für Frankreich eine Flottenpari=
tät
mit Italien die maritime Unterlegenheit, da Frankreich nicht
nur am Mittelmeer, ſondern ebenſo auch am atlantiſchen Ozean
und eigentlich auf allen Weltmeeren intereſſiert iſt. Dabei iſt
ſelbſtverſtändlich für Frankreich eine geſicherte Verbindung mit
ſeinen Kolonien im Kriegsfalle eine Lebensfrage. Ueberhaupt
kann man ja die weltpolitiſche Lage Frankreichs nur dann ver=
ſtehen
, wenn man la plus grande france und nicht nur das
Mutterland in Betracht zieht Unter dieſen Umſtänden kann das
Frankreich und Eng=
viel
umſtrittene Marine
land, wie man es auch immer auslegen mag, der franzöſiſchen
Außenpolitik keine völlige Sicherheit gewährleiſten, denn Frank=
reich
muß, wie man offiziell hier ohne weiteres zugibt, auf den

[ ][  ][ ]

Schutz ſeiner beiden Küſten bedacht ſein, und die Aufgaben, die
ſeine Flotte gegebenenfalls nicht zu löſen imſtande wäre, poli=
tiſch
oder diplomatiſch zulöſen verſuchen.
Eine neue Seeabrüſtungskonferenz? Davon erwartet man
hier in Paris recht wenig, denn man hat mit ſolchen Konferenzen
in der Vergangenheit nur Aerger und Enttäuſchung erlebt, und
zudem iſt man ſich in allen eingeweihten Kreiſen darüber klar,
daß die franzöſiſch=italieniſche Nivalität durch keine noch ſo gründ=
liche
Seeabrüſtungskonferenz aus der Welt zu ſchaffen wäre.
Jedenfalls iſt es bemerkenswert, daß die geſamte franzöſiſche
Oeffentlichkeit alle Marinefragen neuerdings mit wachſender Auf=
merkſamkeit
verfolgt, was ſicherlich auch damit zuſammenhängt,
daß die engliſchen Wahlen weitgehendſte weltpolitiſche Aende=
rungen
bringen können. Denn wenn auch eine Schwenkung
der engliſchen Politik vielleicht nicht wahrſcheinlich iſt, ſo liegt ſie
doch immerhin unbedingt im Bereich der Möglichkeiten. Für den
Deutſchen iſt auch die Ausgiebigkeit nicht ohne Intereſſe, mit der
die in Frage kommenden Pariſer Kreiſe die Eigenſchaften des
neuen deutſchen Panzerkreuzers erörtern. Ganz allgemein glaubt
man, daß dieſer Panzerkreuzer neue Wege im Kriegsſchiffsbau
zeige und dadurch allen Admiralen erhebliches Kopfzerbrechen ver=
urſachen
werde.

Am Vorabend von Genſ.

Die deutſche Lelegakion unkerwegs. Am Sonnkag
erſte Fühlungnahme der Außenminiſter. Auf=
rollung
der Minderheitenfrage.

* Berlin, 1. März. (Priv.=Tel.)

Die deutſche Delegation für die Ratstagung hat am Freitag
abend unter Führung des Außenminiſters Berlin verlaſſen und
wird am Samstag abend in Genf eintreffen, ſo daß ſchon am
Sonntag die üblichen Beſprechungen der Außen=
miniſter
über aktuelle politiſche Fragen außerhalb
der Ratstagung beginnen können. Die Sitzungen des Rates
nehmen am Montag ihren Anfang. Auch diesmal iſt die
Tagesordnung wieder recht umfangreich. Der für uns wich=
tigſte
Punkt wird die Aufrollung der Minderheiten=
frage
ſein, zudem von deutſcher Seite der Anttag geſtellt wor=
den
iſt, daß in Zukunft der Schutz der Minderheiten vom Völker=
bund
garantiert werden möge. Dieſer deutſche Antrag hat ſich
auf Grund der praktiſchen Erfahrungen, die wir gemacht haben,
als notwendig herausgeſtellt. Deutſchland beſitzt in faſt allen
Nachbarländern zum Teil recht erhebliche Volksſplitter, deren
Schutz zwar mit dem Abſchluß des Friedensvertrages durch
einige direkte Verträge mit den Siegern ſichergeſtellt werden
ſollte. Tatſächlich aber haben ſich die ſtaatlichen Gebilde der
Nachkriegszeit ſo gut wie gar nicht um dieſe Verträge geküm=
mert
. Hinzu kommt noch, daß der Völkerbundsrat durchaus keine
Gewähr für eine wirkſame und erfolgverſprechende Behandlung
von Minderheitenbeſchwerden bietet. Zwar iſt es den Minder=
heiten
unter Beachtung beſonderer Vorſchriften geſtattet, Klagen
nach Genf zu ſenden, die aber hier nur als Petitionen regiſtriert
und von einem Dreier=Komitee bearbeitet werden, das bisher faſt
ſtets ſeine Aufgabe darin erblickte, dieſe Beſchwerden zu den
Akten zu legen. Wir wiſſen nicht, wie viel Klagen einfach in den
Papierkorb gewandert ſind, haben aber doch feſtſtellen können,
daß 183 Petitionen weder beantwortet noch dem Rat vorgelegt
wurden. Hier muß Wandel geſchaffen werden. Auch der Kana=
dier
Dandurand will den Dreier=Ausſchuß zu einer erweiterten
Kommiſſion umbilden, die alle Klagen dem Rat zur Behandlung
vorlegen ſoll. Unſer Vorſchlag geht weiter, weil er den Völker=
bund
dahin bringen will, in Zukunft Maßnahmen zu ergreifen,
die den Schutz der Minderheiten und die Unverletzlichkeit ihrer
Rechte in jeder Beziehung ſicherzuſtellen geeignet ſind.

Vom Tage.

Ein likauiſcher Ankrag zur Minderheikenfrage.

EP. Genf. 1. März.
Der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras hat an das
Völkerbundsſekretariat das Erſuchen gerichtet, an der Diskuſ=
ſion
der Minderheitenfrage im März in Genf vor dem Völker=
bundsrat
durch einen litauiſchen Diplomaten teilnehmen zu kön=
nen
, da ſich Litauen infolge ſeiner Minderheitenverpflichtungen
als intereſſiert betrachte. Das Vorgehen Litauens ſtützt auf Ar=
tikel
4 des Völkerbundspaktes, welcher vorſieht, daß vor dem Rat
auch Nichtratsmitglieder vertreten ſein können, wenn Fragen
zur Behandlung kommen, von denen ſie betroffen werden. Es
iſt möglich, daß dieſes litauiſche Vorgehen während der Rats=
tagung
zur prinzipiellen Erörterung der Frage führt, oo ſämt=
liche
an den Minderheitenfragen intereſſierten Staaten zu den
Beratungen hinzugezogen werden können.

* Der größte Deutſchamerikaner.

Zu Karl Schurz 100. Geburtstag. (2. März.)
Von Prof. Dr. phil. h. e. Karl Berger.

Seitdem im Jahre 1683 dreizehn Krefelder Handwerker=
familien
unter Führung des Franz Daniel Paſtorius nach der
Neuen Welt gekommen waren und ſich in der Nähe von Phila=
delphia
niedergelaſſen hatten, ergoß ſich ein oft ins Ungeheure
anſchwellender Strom von Auswanderern nach den Staaten von
Nord=Amerika. Man hat berechnet, daß die Amerikaner deutſchen
Geblüts dort wenigſtens ein Viertel (25 von 100 Millionen) der
geſamten weißen Bevölkerung ausmachen; unberechenbar aber
iſt die Summe von geiſtig=ſittlichen und phyſiſchen Kräften, die
dieſe Millionen und ihre deutſchen Ahnen in den Dienſt der
neuen Heimat geſtellt haben, unermeßlich der Beitrag des deut=
ſchen
Elements zum Aufbau und zur Entwicklung der Staaten
auf allen Gebieten menſchlicher Arbeit und Kultur. Aber nicht
nur als gewaltige und hochwertige Maſſe haben die Deutſchen
gewirkt, auch führende und entſcheidende Perſönlichkeiten ſind aus
ihrer Mitte imer wieder erſtanden, meiſt Zeugen und Opfer
des uralten Germanenſchickſals, das ſie nötigte, Kraft und Geiſt
dem Dienſte fremden Volistums hinzugeben.
Beſonders groß wurde die Zahl ſolcher dem Vaterlande ver=
lorener
Führernaturen in den Zeiten der Wehen, aus denen das
neue Deutſche Reich geboren werden ſollte. Schon in dem zwan=
ziger
und dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts, als Metter=
nichs
Geiſt das deutſche Leben beſchattete, entzog ſich eine glän=
zende
Reihe deutſcher Geiſter der Heimat, um drüben die Mög=
lichkeit
zur vollen Entfaltung ihrer Kräfte zu ſuchen. Tauſende
von enttäuſchten deutſchen Idealiſten zogen desſelben Weges
nach dem Zuſammenbruch der Revolution von 1848/49. Zu
ihnen gehörte als der letzten einer ein dreiundzwanzigjähriger
junger Rheinländer, dem es beſtimmt war, in der neuen Heimat
von ſeinem eigentlich deutſchen Weſen nicht das Geringſte auf=
zugeben
, vielmehr ſeinen feurigen amerikaniſchen Patriotismus
gerade dadurch zu beweiſen, daß er mit den der deutſchen Seele
entſproſſenen Ideen auch das amerilaniſche Denken und Handeln
zu erfüllen ſuchte. Dieſer Mann war Karl Schurz, den auch
engliſch=amerikaniſche Hiſtoriker den Größten unter allen Deutſch=
Amerikanern genannt haben.
Als er Mitte September 1852 in New York landete, war ſein
Name ſchon umſtrahlt von europäiſchem Ruhm. Der am 2. März
1829 auf Burg Gracht bei Liblar im Kölniſchen als Sohn eines
Dorfſchulmeiſters Geborene hatte in der alten Biſchofsſtadt am
Rein ſeine Symnaſialbildung erhalten und war dann als Bon=

Der Reichstag beſchloß, den über 60 Jahre alten Ange=
ſtellten
im Falle der Arbeitsloſigkeit Altersrente aus der An=
geſtelltenverſicherung
zu gewähren, ſobald ſie in der Erwerbsloſenver=
ſicherung
ausgeſteuert ſind.
Der von der Verteidigung gegen Anbietung einer Kaution im Falle
Ulitz geſtellte Haftentlaſſungsantrag iſt abgelehnt
worden mit der Begründung, daß die Schwierigkeiten der Unterſuchung
zu groß ſeien, als daß die Haftentlaffung erfolgen könnte.
Die franzöſiſche Kammer hat nach längeren Ausführungen Briands
über die Bedeutung des Kellogg=Paktes den Pakt mit 570 gegen 12
Stimmen ratifiziert. Sofort nach Verkündigung des Abſtimmungs=
ergebniſſes
brachte Briand eine Vorlage ein, wonach Frankreich dem
allgemeinen Schiedsgerichtspakt beivreten würde.
Der franzöſiſche Außenpolitiker Seydoux iſt,
nachdem er ſchon aus den Dienſten des franzöſiſchen Auswärtigen
Amtes hatte Abſchied nehmen müſſen, nunmehr auch aus dem
deutſch=franzöſiſchen Studienausſchuß ausgeſchie=
den
.

Bor der Abberufung des baperiſchen
Berliner Geſandten.

Held macht von ſich reden.
* Berlin, 1. März. (Priv.=Tel.)
Durch eine wahrſcheinlich beabſichtigte Indiskretion wird be=
kannt
, daß die bayeriſche Regierung ſich mit der
Abſicht trägt, ihren langjährigen Berliner Ge=
ſandten
Dr. v. Preger abzuberufen. Er ſtand eigent=
lich
ſchon lange auf der Schwarzen Liſte. Er war gegen Ende
des Krieges nach Berlin gekommen und gehörte noch in den gro=
ßen
Rahmen der liberalen Aera hinein und war daher der Baye=
riſchen
Volkspartei ſchon lange verdächtig. Sie fand aber keinen
Hebel, um ihn hinausdrängen zu können. Die Spuren des unter=
irdiſchen
Kampfes zwiſchen ihm und dem bayeriſchen Minifter=
präſidenten
Held merkte man ſchon ſeit langem. Zwei Vorfälle
aus der letzten Zeit ſind dafür beſonders charachteriſtiſch. Ein=
mal
der Entſchuldigungsbeſuch, den Herr v. Preger wegen der
ſcharfen Angriffe des bayeriſchen Finanzminifters beim preu=
ßiſchen
Minifterpräſidenten Braun machen mußte, wobei Dr.
Preger nachträglich von München aus der Vorwurf gemacht
wurde, daß er ein falſches Konzept aus der Taſche gezogen habe.
Der zweite Fall betrifft das Interview, das Dr. Held einer ameri=
kaniſchen
Zeitung gewährt hatte, worin er die Bayern ſo etwa
wie eine bedrängt nationale Minderheit in Deutſchland hinge=
ſtellt
hat. Herr Held hat die Verantwortung dafür abgelehnt mit
dem Hinweis, daß Herr v. Preger es übernommen habe, das
Interview vorher durchſehen zu wollen. Dadurch iſt wohl der
Apfel reif zum Fallen gemacht worden. Amtlich wird zwar nichts
zugegeben, aber auch nichts dementiert. Indeſſen die Be=
gründung
, daß Herr v. Preger die bayeriſchen
Belange in Berlin nicht hinreichend vertreten
habe, ſagt mehr als genug. Herr Dr. v. Preger wird alſo
gehen und erſetzt werden durch einen Neuling, der der Baye=
riſchen
Volkspartei näherſteht. Aber er fällt doch nicht ganz ohne
Opfer, denn zum mindeſten hat Herr Held gerade durch dieſe bei=
den
Vorfälle, die dem Geſandten ſeinen Poſten koſten, ſoviel an
Anſehen eingebüßt, daß er genug zu tun haben wird, um ſich nur
in München an der Spitze der Regierung halten zu können.

Inkerpellakion wegen des Held’ſchen Inkerviews.

Die demokratiſche Reichstagsfraktion hat folgende Interpel=
lation
eingebracht: Nachdem erſt vor kurzer Zeit Mitglieder der
bayeriſchen Regierung verletzende Angriffe gegen Preußen er=
hoben
hatten, wird jetzt in den Chicago Daily News ein In=
terview
veröffentlicht, das der bayeriſche Miniſter=
präſident
Held dem Berliner Vertreter dieſer Zeitung ge=
währt
hat. Wir fragen die Reichsvegierung: 1. Hält ſie es mit
dem Anſehen des deutſchen Volkes und mit der Autorität der
deutſchen Republik für vereinbar, daß der Miniſterpräſident eines
deutſchen Landes in Beſprechungen mit einem ausländiſchen
Korreſpondenten verletzende Ausführungen gegen ein anderes
Land macht und dadurch dem Auslande einen außenpolitiſch
höchſt bedenklichen Eindruck von der Schwächung des Reiches
durch unüberbrückbar ſtarke Gegenſätze gibt? 2. Hält ſie es nicht
für einen außenpolitiſch ungemein gefährlichen Zuſtand, wenn
gegenüber dem Streben der Deutſchen im Oeſterreich und im
Reich, gemäß dem Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker ſich zu ver=
einigen
, dem Auslande wahrheitswidrig erzählt wird, daß die
preußiſche Anmaßung Oeſterreich zurückſtoße und die Gefahr der
deutſchen Zerſplitterung ſchaffe? 3. Was gedenkt die Reichs=
regierung
zu tun, um derartige, gegen die nationale Würde und
gegen die nationalen Intereſſen verſtoßende Aeußerungen des
Miniſterpräſidenten für die Zukunft zu verhindern?

Die Akrechker Enkhüllungg
Belgien demenkiert weiter.
EP. Brüſſell

Die belgiſche Regierung hat heute, Freitag, mi=

die geſtrige neue Veröffentlichung des Utrechtſch 2
neues Dementi erlaſſen. Darin wird auch die nern
lichung als eine Fälſchung bezeichnet. Es handle
Teilen um eine Erfindung.
Die geſtrige Unterredung des deutſchen Geſandö=
Außenminiſter Hymans dauerte nur 30 Minuten. A
ſoll Hymans ſich ſehr kurz geäußert und lediglich, wer
thelot in Paris, auf das Dementi der Regierun,
haben, dem man nichts hinzuzufügen habe.
Der belgiſche Geſandte in Holland ſoll Weiff.,
haben, bei der holländiſchen Regierung einen Göſe
unternehmen, indem er die holländiſche Regierung
ſich der belgiſchen Regierung in ihrem Beſtreben,
die angebliche Fälſchung zu entlarven. Man möchte2/
bar die holländiſche Regierung, die trotz ihrer inf in
Vorſtellungen in Brüſſel und Paris bisher noch
Stellung genommen hat, zwingen, ſich beſtimmt zu 9.
Die nationaliſtiſche belgiſche, Preſſe fährt fort,,
Kampagne gegen Holland und auch Deutſchland zun
Organe der flämiſchen Separatiſten dagegen ſtellen
anderen Standpunlt. Der Standard, die Volksgy/d
Laatſte Nieuws fordern übereinſtimmend die Ktüc
franzöſiſch=belgiſchen Militärabkommens, das nach Luc
Exiſtenzberechtigung mehr habe.

Aus dem Haag wird gemeldet, daß der hollänkyt,
miniſter es bisher abgelehnt habe, den Preſſevertretein

irgendwelche Erklärungen abzugeben oder Interrt4
teilen.
Das Ergebnis der deutſchen Borſtellunges
und London.
Berliäd Wtictlenn

Von zuſtändiger Seite werden wir ermächtigt,
ren Meldungen zu den Veröffentlichungen des Are/eil M 2M

blads noch durch folgende Tatſachen zu ergänzen:;
In der Beſprechung, die der deutſche Botſchafter IMliA
über die Angelegenheit im engliſchen Außeuminiſſ:n
iſt Uebereinſtimmung der deutſchen und engliſches
dahin feſtgeſtellt worden, daß der Rheinpakt von Lucg
Wert verlieren würde, wenn die Unparteilichkeit EnniſN
einſeitige Abmachungen mit Franckreich oder Belg
Spitze ſich gegen Deutſchland richtet, beeinträchtigt 1u
engliſcher Seite iſt dazu mit Beziehung auf die Ve 770
des Utrechtſch Dagblads erneut erklärt worden, 90
Zuſammenarbeit engliſcher militäriſcher Vertreter 111
ſchen Vertretern Frankreichs und Belgiens ſtattgefrſtſi
die mit der abſoluten engliſchen Unparteilichreit im9w Funk auf Po
ſtände, und daß die Parität der ſich aus dem Rheinnt0 4u freien Staſ
den engliſchen Garantie in keiner Weiſe kompromitt 9 zueren ſuchen d
ner hat der franzöſiſche Außenminiſter dem deutſcher U:4Gewad ge
in Paris im Laufe einer diplomatiſchen Unterhar. zmoönz md der F.
von ſich aus erklärt, daß die in Rede ſtehende Vehc un A0ſſt
von Anfang bis zu Ende eine Fälſchung darſtelle. A zn d
miniſter habe hinzugefügt, daß die franzöſiſche Rlit
mals daran gedacht habe und niemals daran denken A.
pflichtungen zu übernehmen, die mit den Beſtimch 7o1

Rheinpaktes oder auch nur mit ſeinem Geiſte inuch.
Ualtiſch
ſtänden.

Hatiche aul
Borlegung der Geheimdokumenke vg Kan zdr
A Miandi
Völkerbund.
Ep. Gem!
Der Chefredakteur des Utrechtſch Dagblad 9,
ſich, wie in Genf bekannt wird, bereit erklärt, die inn F inſt
den befindlichen Geheimdokumente über das belgiſ//klA
Militärabkommen, die vom ihm veröffentlicht wordegſſt
Völkerbundsſekretariat vorzulegen und ihre Autherrd wirtſch
Völkerbundsbeauftragte verifizieren zu laſſen. Mund Po
Obwohl die holländiſche Regierung in der XN
vorläufig beim Völkerbund keine Schritte unternimmn 940
eine abwartende Haltung einnimmt, glaubt man 19
daß die Affäre für den Völkerbund in naher Zuin

ſein wird, die ſchon mehrfach aufgenommene, abeN R
einer endgültigen Entſcheidung durchgeführte Diskun ſand
Bedeutung des Artikels 18 des Völkerbundspaltesscin
zugreifen, um Klarheit darüber zu ſchaffen, ob in T.00
rungspflicht für internationale Verträge und Abkam"
haupt eine Ausnahme gemacht werden könne.

ner Student der Philologie und Angehöriger der Burſchenſchaft

Frankonia vom Rauſche des großen Erweckungsjahres er=
griffen
worden. Als Freiheitskämpfer in die Schickſale der badi=
ſchen
Revolutionsarmee verwickelt, war er dem Tod durch eine

zu, einer vermögenden Hamburger Kaufmannswank.
fortan ihr Leben weihte und mit ihm auch nach Beiſe

Eine Laufbahn, einzig in der Geſchichte des Deutſeſern
tums, begann.

Als Schurz auf ſeinn !=
Kinkel in Leith in SSny.
landet war, hatte er 10
ziges engliſches Wort, 79
gewußt; nun entwiai 4
innerhalb weniger Jar
der hervorragendſten!
Schriftſteller auch in M
Sprache. In Wiskonſiſtk
zuerſt als Farmer met
hatte und dann auch ceßtn
walt zugelaſſen wurde/MN
er ſchon 1857 für denr2W
neurs=Poſten. Kaum 79
wahrhaft lebenweckendch

Schurzſchen Beredſaml.*4
neren Kreiſen bekannt,4
auch in die vorderſte
die das Volk leiteten.!
einer der Führer unln
der großen republikantv
bewahrte ſich ſeine Un
aber auch in ihrem
trat ihr aufs ſchroffi
als Korruption ſie zu n
gann. Er, der im feuruß
mus der Jugend daheis‟

heit und Einheit opfe)

Oben liiks: Die Farm von Schurz in Watertown (U. S.A).
Rechts: Schurz als General.

Unten links: Karl Schurz mit Frau und Kind. Unten Mitte: Schurz als Miniſter.

kämpft hatte, wollte au 9
Vaterlande ſeine Kroll
ſetzen für Rechtſchaffl
Gerechtigkeit, für wan
liche Selbſtbeſtimmung.:
Amerika das noc
was er von ihm gehe
das Land der allgen

abenteuerliche Flucht aus der umſchloſſenen Feſtung Raſtatt ent=
ronnen
, hatte dann aber noch einmal aus ſeiner Zufluchtsſtätte
in der Schweiz ſich herausgewagt, um im November 1850 ſeinen
zu lebenslänglicher Haft verurteilten Lehrer Gottfried Kinkel aus
dem Spandauer Zuchthaus zu befreien. Der tollkühne, in jeder
Beziehung lebensgefährliche Streich gelang. Die aufopfernde
Heldentat führte dem Geächteten die Liebe eines jungen Weibes

alled‟
wahren Freiheit, ſo wollte er an ſeinem Lei"
daß es dieſes Land werde. Mochte man ihl."

ſchelten, der für Fdegle kämpfe, die ſo fern ſeteh D.
fo rief er zurück: Ideale ſind gleich den Steil
nicht mit der Hand berühren; aber gleich deil.
den Wüſten der Waſſer wählſt du ſie als Füth.
und erreichſt deine Beſtimmung.! In deſen Siche.

[ ][  ][ ]

Gamstag, den 2. März 1929

Seite 3.

e Polen Danzig erobern will.
ungele polikiſchen Nebenabſichken. Unkerlaſſung von Angriffen gegen die deutſche Kultur in
Brängigmachung der Danziger Wirkſchaft von Polen. Angleichung der beiden währungen.
Ainkerdrückung der Danziger Preſſe. Drohung mit kriegeriſchen Maßnahmen.

Aies an Polen gekeiket werden.
enn
18 M
Genf, 1. März.
ine niſche Denkſchrift im Umlauf, die die
iſchea) gierungskreiſen naheſteht, ſondern auch über ken zu bedienen.
ehenh) Penntnis des politiſchen und wirtſchaftlichen
er Erb! Danzig verfügt. Die in der Denkſchrift zum
der um den polniſchen Delegationen beim Völkerbund brechend vorbereitet werden.
etztens ſeſk eingenommenen Haltung. Die Denkſchrift
auc1
ſicheteEnkgegenkommen und Miniſterbeſuche
eurig 4u Waiberechnefen Takkik enkſpringen,
7 Au
mſt, Ak0 Schreibmaſchinenſeiten umfaßt, enthält nach aufzudecken.
zehepndr grundſätzlichen Erörterung der von Polen ein=
Be) ihlortlaut wiedergegeben ſeien:
tſchenn tik auf Polen zwecks Wiedergewinnung des Danziger Bevöllerung aufzeigen kann.
unſs uniwer Freien Stadt Danzig wachſen. Dieſen Druck
ſamiren zu nieren ſuchen durch eine pſychologiſch fundierte,
Kon nurs und der Freien Stadt Danzig dazu gebracht
deurhn Abſichten auf Reviſion der in Frage kommen=
haft
nalulehnen.
ſud ägen iſt, muß in der Freien Stadt reichem Anlaß.
die wur ſche Kultur unterbleiben.
gießzeſr Freien Stadt . . . muß auf das nachdrücklichſte Richtung der polniſchen Intereſſen.
en um Etnchen und geſchätzt werden.
iter rudrücklicher Leugnung aller politiſchen folgendes ausgeführt:
Habfüſcen muß Polen immer wieder die Gemein=
it
dien irtſchaftlichen Intereſſen zwi=
Danlzi und Polen hervorheben. Es muß
Korridor und die Freie Stadt. Danzig wieder zu gewinnen.
e ſiugetz icen werden, daß die Danziger Wirtſchaft, wenn
itſchri, ehrlich mit Polen zuſammenzuarbeiten, ſich Rückverſicherungen gegen eine Reviſion der Oſtbeſtimmungen
MDienſt leiſtet und große Verdienſtmöglichkei= des Verſgiller Vertrages wären nur dann eine wirklich aus=
reichende
Garantie, wenn die Reichsregierung, getragen von der
1e =Ehziger Wirtſchaft muß an der Verbin= öfſentlichen Meinung Deutſchlands, ſelbſt einen aufrichtigen Ver=
e
anzigss ſit Polen materiell dadurch intereſſiert werden,
zicht auf die abgetrennten Gebiete ausſprechen würde. Damit iſt
glichſta zl. Firmen nach dem Muſter der Danziger
endi rtte oder indirekte Abhängigkeit von nicht zu rechnen. Polen wird ſich alſo anderweitige Garantien
gehlſcht werden. Die Danziger Firmen müſſen beſchaffen müſſen.
ſtraif n ieh, auch durch Schmerzen und Enttäuſchungen ſtellen und als Leiter großer Zeitungen eine höchſt einflußreiche
Aundah alleinſtehend ſich ſelber treu zu bleiben, ſchritt politiſche Perſönlichkeit, die ſich niemals von bloßen Traditionen
e AufggWizt. Aufgabe, durchlief er alle Ränge von Ehren noch von parteilichen Anhänglichkeitsgefühlen abhakten ließ, die
Wmternet üüberhaupt einem nicht in Amerika Geborenen eigene innerſte Ueberzeugung zum Maßſtab aller Handlungen zu
ſit B ich wem. So trat er wiederholt für Lincoln ein als nehmen. Redlichkeit, Unbeſtechlichkeit, Uneigennützigkeit, dieſe ſel=
des
Ahublikaniſchen Nationalkonvents, ſo kämpfte er tenen Eigenſchaften amerikaniſcher Politiker zeichneten Schurz ſo
Sſcheer Sklavenbefreiung als Geſandter in Spanien, ſehr aus, daß er aus jedem Amte ärmer ſchied, als er hinein=
Etal wßſen d des Bürgerkrieges und als politiſcher Redner gegangen war. Er war ſo wenig Parteimenſch, ſo ganz unab=
demübger
ſich nach dem Kriege auch für den Wiederauf= hängiger Politiker, daß er bei Präſidentenwahlen ſtets nur für
W * Südem. Auch ſeine ganze journaliſtiſche Tätigkeit im die Perſönlichkeit eintrat, die ihm am zuverläſſigſten erſchien, ſo
W 1e65/ls Waſhingtoner Leiter des Korreſpondenzbüros 1884 für den tüchtigen Demokraten Cleveland. Ein Ehrengeſchenk
W Ei Auh mbune‟ 1866/67 als Herausgeber der Oetroit von 100 000 Dollars, das ihm einſt die Deutſchen anboten, wies
W Som &’jahr 1867 ab bis an ſein Lebensende als Mit= er zurück mit dem Bemerken, er müſſe dafür danken, ſolange er
ſe* der BMdem Alzeyer Dr. Emil Preetorius geleiteten ſeinen Unterhalt noch ſelbſt verdienen könne. Nicht unbedeutende
NSchen All in St. Louis und ſpäter als Redakteur der Einnahmen verdankte er auch ſeinen ſchriftſtelleriſchen Leiſtungen,
/9 Poſt? Bew York und der Boſton Poſt, auch mit der ſo den Lebensbeſchreibungen von Henry Clay und Abraham Lin=
verwitkte
A ur im Sinne ſeiner hohen Ideale für das Wohl coln. Sie ſind, wie ſeine eigenen Lebenserinnerungen, Meiſter=
ſiz
herikang in Volkes. Im Jahr 1869 wurde er von Miſ= werke der Sprache und Darſtellungskunſt; ſo gehört er zu den
blum Bl heskſenator gewählt, der höchſten Ehrenſtelle, die Klaſſikern ſowohl engliſch=amerikaniſcher wie deutſcher Geſchicht=
ge
eutſchekrmen Bürger erreichbar und die vor Schurz noch ſchreibung und bleibt der Ausdruck der Lebensgemeinſchaft
zuerkan worden war. In dieſem Amte, das bis 1875 zwiſchen zwei Welten. Und die Völker dieſer beiden Welten
NS erleblaer Die Erfüllung ſeiner Jugendſehnſucht, die Be= trauerten an ſeiner Bahre, als er am 14. Mai 1906 in New York
Ns dese Auſchen Reiches durch den Staatsmann, dem er geſtorben war.
Kein Geringerer als der ausgezeichnete amerikaniſche Ge=
Seohe kisßz, in Berlin berſönlich nahe getreten war. Was
ick ihnes Mals prophezeit hatte, war nun Wirklichkeit ge= ſchichtſchreiber Andrew D. White, der zweimal ſeine Heimat als
b und Alärte Achtundvierziger begrüßte das Ereignis mit Botſchafter in Berlin vertrat, hat ausgeſprochen, worin die Be=
Noen W2n. Das war ein Schaufpiel, wie der einſt ſo deutung von Schurz für Amerika lag: darin nämlich, daß er den
Aukere deNhe Michel plötzlich aus dem Schlafe erwachte; deutſchen Idealiſtenglauben in die große Welt des Weſtens über=
De 94 Augen Glieder reckte; wie er ſeinen Schild ſchüt= tragen habe. Und Bismarck, dem White dieſe Auskunft auf eine
Diß er Flawwie alle Donner des Firmaments ... wie er Frage gab, erwiderte: Als ein Deutſcher bin ich ſtolz auf Karl
an igent ikwertſchlag den übermütigen Feind vor ſich in Schurz‟. Das deutſche Volk darf dieſen Stolz teilen.
2e Schisd wicht nr ie er mit Poſgunenſtimme ausrief: Das ganze
Donhe Ails- ſeint und wie die Menſchheit, ſtaunend auf=
Aus den Darmſtädter Lichkſpielkheatern.
W T an derdlligen Heldengeſtalt.
dne Bsit, uach dem Ablauf feiner Tätigleit als Sengtor
Helia: Chopin im Film.
Schnisk licter Hahes Miniſter des Innern, der erſte
Nach der Novelle von Henry Dupny=Mazuel hat Henry
Sine ir Zin Wofäingtoner Kabinet. Sein Kanpf galt.
nsther 109, dem Beuteſyſtem in der Verwaltung, an Roufſel unter künſtleriſcher Mitarbeit von Eduard Ganche,
Sche dms Verdienſtſyſtem ſetzte; dann dem Schutz dem Präſidenten der Chopin=Geſellſchaft, Paris, Chopins letzte
Rin peieione ges dur Ausbeutung, der Sorge um die Erhaltung Liebe für den Film bearbeitet, den die Film=Hiſtorique Paris
Lit cr E e Die Naubbau treibenden Holzinduſtrien, ſchließ= herausgebracht hat. Wie die Novelle, enthält der Film Dichtung
Sper Avam Korrupticn. Auch damals, wie ſpäter unter und Wahrheit aus dem Leben Chopins, beginnend mit ſeinem
ebelts 5t
identſchaft, war er ein erbitterter Gegner aller erſten Auftreten als Kind im Schloß des polniſchen Grafen
etiſctiſtiſgk Beſtrebungen in die Ferne, ein ehrlicher Ver= Wodſzinſti, da Frühlingswerden den Achtjährigen zu wunder=
t
pbeſucat Seldes und entſchiedener Freihandelsmann, vollen Phantaſien berauſchte, über ſeine polniſchen Freiheits= und
Dan Ve.
AtSamt run43 Jahrzehnten ſeines Lebens hat Schurz kein / Heldenſänge hinweg zum ſteigenden Nuhm, der den Künſtler wie=
bekleidet
, aber er blieb auch in weiteren Chren= der nach Paris zog, bis zum Ausklingen ſeines Abſchiedswalzers,

zum Anſchluß an polniſche Fachorganiſationen veranlaßt wer=
Fatdiede Tochrorreilere Zariſt. den, was vielfach von ſelbſt die Löſung der Beziehungen zu den
deutſchen Fachorganiſationen zur Folge haben wird . . ., kurz
der ole- Mehr Wirſchaff, weniger Polie jeder Beg ſoll rechk ſein, der die Danziger in eine
ien Aeieit Weehemals reigsdertſche Stadk imtmer Sikugkion bringk, die ihnen weikere Zuſammenarbeit
mit Polen als vorkeilhafter erſcheinen laſſen muß
als eine Losreißung Danzigs von den polniſchen Ver=
benßiyolplomatiſchen
und politiſchen Kreiſen iſt gegen= dienſtquellen durch Wiedervereinigung mit Deutſchland.
6. Auch auf dem Wege polniſcher Kredite muß der
Leichſtaft 10Freien Stadt Danzig im Rahmen Verſuch gemacht werden, die Danziger Wirtſchaft in Abhängigkeit
UIniſhſen Einfluſſes behandelt. Man geht nicht von Polen zu bringen. Beſonders wünſchenswert wäre es, wenn
im mi ſei dem Verfaſſer dieſes außerordentlich inter= der polniſche Außenhandel dazu gebracht werden könnte, ſich nicht
Schritfürkes eine Perſönlichkeit erkennt, die nicht nur der großen deutſchen Banken in Danzig, ſondern polniſcher Ban=
7. Eine außerordentliche Unterſtützung würden die polniſchen
en Prſiy gel nende Tendenz, die ehemals reichs= Pläne erfahren durch eine Angleichung der beiden
e S5t)t hauptſächlich durch wirtſchaftliche Maß= Währungen. Wenn dazu geſchritten wird, dann müßte der
immeſenger an Polen zu ketten, entſpricht diesbezügliche Antrag aber von Danziger Wirtſchaftsſeite ent=
8. Die Danziger Preſſe muß ſo in Schach ge=
halten
werden, daß ſie nicht offen der polniſchen Politik
Widerſtand zu leiſten wagt.
9. Aus innerpolitiſchen Meinungsverſchiedenheiten erwach=
ſende
Angriffe polniſcher Blätter gegen die amtlich mit der Füh=
uAAustict
der Sympaihie find, ſondern einer rung der polniſchen Politik gegen Danzig betrauten, Stellen
müſſen unbedingt unterbunden werden. Die Parole mehr
Wirtſchaft, weniger Politir! iſt ſehr glücklich gewählt,
weil ſie ſich deckt mit den Wünſchen der Danziger Wirtſchaft.
und n Zelnat Aaßen man ſeit der Niederſchrift dieſes Dokuments. Es wäre daher ſehr verhängnisvoll, wenn dieſe Parole dadurch
rierlelhſaßnahmen der polniſchen Regie= wirkungslos würde, daß die leitenden Männer durch polniſche
ſeg mnber Danzig deutlich erkennen kann. Die Angriffe genötigt werden könnten, ihre Karten den Danzigern
10. Jede Danziger Rechtsregierung iſt ſcharf zu bekämpfen.
undenm Aſrik gegenüber der Freien. Stadt Danzig 12 Jede Danziger Linksregierung iſt unmittelbar, nachdem ſie die
uße, h fachſtehend (unter Fortlaſſung einiger belang= Geſchäfte übernommen hat, ſehr wohlwollend zu behandeln, da=
mit
ſie greifbare Beweiſe ſür die Richtigkeit des Verſtändigungs=
ſeit
dinorchſenden Macht Deutſchlands wird der Druck kunſes und für die Unrichtigkeit des nationaliſtiſchen Kurſes der
11. Die
zen eiaftlig Sewand gehüllte Politik, durch die die Bevölke= innerpolikiſchen Kämpfe der Danziger ſind geſchickt
zu benuten.
imhmanen des Verſailler Vertrages als für ſich ſelbſt um ihre Aufmeriſamkeit von Polen abzulenken und auf innere
Danziger Streitfragen hinzulenken. Vor allem der Verwaltungs=
ähretzim
Korridor das deutſche Element apparat und die Finanzwirtſchaft der Freien Stadt geben dazu
arktaktiſchen Gründen jeder Angriff 12. Auf dieſe Weiſe wird jedes Jahr, das vergeht, Danzig
mit ſeinen Wirtſchaſtsintereſſen feſter an Polen ketten und die
Genſah ne ß jeder Verſuch unterbleiben, in politiſcher Danziger weniger geneigt machen, zu Deutſchland zurückzukehren.
die Sieſtandigkeit der Freien Stadt Danzig anzutaſten Ein Danzig, dem es durch die Verbindung mit Polen gut geht,
zig Iſlen einzuverleiben. Im Gegenteil, die im Ver= wird nicht zu Deutſchland zurückkehren wollen ... Wirtſchaft=
eknay
f ſtgelegte ſcheinbare (!) Unabhängigkeit und liches Wohlergehen der Freien Stadt Danzig liegt alſo in der
Zur Begründung dieſer Leitſätze wird in der Denkſchrift
Polen muß ſich völlig klar darüber ſein, daß die deutſche
Diplomatie mit großer Hartnäckigkeit darauf hinarbeite, den

Die Zeit arbeitel wirkſchaftlich für Polen.
Die deutſche Minderheit in den ehemals weſtpreußiſchen Gebieten
wird von Jahr zu Jahr an Zahl geringer werden. Schon in
einem Jahrzehnt werden die Bevölberungsverhältniſſe im ehe=
maligen
Weſtpreußen ſich ſoweit zu ungunſten der Deutſchen ver=
ſchoben
haben, daß wir das Ergebnis keiner Volks=
abſtimmung
im Korridor mehr zu fürchten brau=
chen
. Die Denkſchrift kennzeichnet dann den Unterſchied zwi=
ſchen
der Landwirtſchaft in Pomerellen, die mit der polniſchen
Währung arbeitet und der ſchlechten Lage der Danziger auf
Guldenbaſis produzierenden Landwirtſchaft. Dieſe wirtſchaft=
liche
Lage der Danziger muß von polniſcher Seite aus=
genutzt
werden. Ein offener Boykottbeſchluß gegen die Danziger
Wirtſchaft wird abgelehnt. Wohl kann aber von amtlicher pol=
niſcher
Seite immer wieder mit Bedauern darauf hingewieſen
werden, daß durch die nationaliſtiſche deutſche Verhetzung es der
polniſchen Regierung ſo ſchwer gemacht werde, mit den wirklich
maßgebenden Danziger Wirtſchaftskreiſen zu einer erſprießlichen
Zuſammenarbeit zu gelangen. Selbſtverſtändlich werden die
Danziger Wirtſchaftler niemals aufhören, ſich auf ihr Deutſchtum
zu berufen. Es muß ihnen daher die Möglichkeit gegeben wer=
den
, ihre Zuſammenarbeit wit Polen und ihre ſtillſchweigende
Unterſtützung der polniſchen Taktik als im höheren Intereſſe des
Deutzſchtums Danzigs liegend hinzuſtellen.
Die Denkſchrift geht ſodann auf die polniſche Taktik genauer
ein. Es iſt viel klüger, den Deutſchen in Danzig die feſte Ge=
wißheit
beizubringen, daß Polen in kultureller Beziehung keine
Politik des Abbröckelns dem Deutſchtum gegenüber verfolgt.
In dieſer Beziehung muß die polniſche Politik Danzig gegenüber
gewiß anders vorgehen, als dem Deutſchtum Pommerellens
gegenüber. So wird man
einen Keil zwiſchen die bisher im großen und
ganzen noch in geeinker Fronk Polen gegen-
überſtehenden
Danziger deutſchen kreiben
können. Das wichtigſte iſt eine immer ſtärkere Ab=
hängigmachung
bedeutender Danziger Wirt=
ſchaftsgruppen
von Polen. Es ſchadet nichts, wenn die
Danziger Firmen durch den polniſchen Hanſdel viel verdienen
ſie fühlen ſich dann nur immer ſtärker zu dieſer polniſchen Geld=
quelle
hingezogen. Sie werden uns zumindeſt keinen aktiven
Widerſtand leiſten und die Danziger Regierung wird wohl oder
übel auf ihre Intereſſen Rückſicht nehmen müſſen. Als Beiſpiel
wird die Danziger Werft angeführt, derem Leitung wiſſe,
daß die polniſche Regierumg es jederzeit in der
Hand habe, die Werft vollkommen unrentabel
zu machen, was die Entlaſſung vieler Hunderter von Arbei=
tern
bedeuten würde. Es iſt ſehr wichtig, über den füh=
renden
Zeitungen der Freien Stadt Danzig
das Damoklesſchwert des Verbotes ſtets ſchwe=
ben
zu laſſem Fehlerhaft wäre es aber, die im Polen liegen=
den
Intereſſen der Danziger Zeitungen dadurch zu beſeitigen,
daß man die Zahl ihrer Abonnenten durch Dauerverbote uſw.
dezimiert. Ferner darf man nicht vergeſſen, daß die Konkurrenz
in der Wirtſchaft eine große Rolle ſpielt. Wenn ein großer Teil
anggſehener Danziger Firmen mit Polen Geſchäfte treibt und
aus Polen Gewinne zieht, ohne daß ihre Inhaber dabei an ihrem
Deutſchtum Schaden nehmen, dann müſſen auch alle anderen
Firmen den gleichen Weg beſchreiten. Zum Thema
Bereinheitlichung der Währung
wird u. a. bemerkt, für alle Arbeitgeber ergäbe ſich der Vorteil,
daß die Löhne und Gehälter nicht mehr in Vergleich geſtellt zu
werden brauchten mit den in Deutſchland bezahlten Löhnen, ſon=
dern
mit den erheblich niedrigeren, die in Polen üblich ſind.
Ein Schritt zur Währungsvereinheitlichung müſſe daher auch zu=
erſt
von Unternehmerſeite eingeleitet werden. Man könnte daran
denken, den Danzigern als Preis für die Aufgabe der eigenen
Währung die Verlegung der Munitionsentladungen nach Gdin=
gen
anzubieten. Im einzelnen wird auseinandergeſetzt, daß die
Danziger Neutralität im Kriegsfall von der Danziger Re=
gierung
als wichtiger hingeſtellt werden könnte, als die Beibe=
haltung
der Danziger Währung, daß aber
im Kriegsfall durch geeigneke Maßnahmen der
polniſchen Skreitkräffe die Danziger Bucht ſofort
Kriegsſchauplaß
werden kann und ſich auch feindliche Angriffe gegen das Danziger
Territorium unſchwer herbeiführen laſſen würden. Sollte es
tatſächlich zum äußerſten kommen und eine Volksabſtim=
mung
in Danzig ſich nicht vermeiden laſſen, ſo darf unter
der ſeiner letzten (und erſten) Liebe gewidmet war, die durch
George Sand zur Tragödie wurde, begleiten gut geſtellte, in Ko=
ſtümen
und Bauten ſtilechte, bewegte Bilder das Werden Cho=
pins
. Der Film iſt gut, beſſer wie vieles, was die franzöſiſche
Filminduſtrie hervorgebracht hat. Chopin ſelbſt wird durch
Pierre Blanchar in vornehm zurückhaltendem Spiel und aus=
drucksvoller
Maske ausgezeichnet dargeſtellt. Auch die übrigen
Mitſpieler, die das Programm nicht verzeichnet, zählen vielfach
zu hervorragenden Filmkünſtlern und =künſtlerinnen. Bedauer=
lich
bleibt nur, daß die Helia=Direktion, ſich nicht entſchließen
kann, dieſen Film an den Anfang des Programms zu ſetzen, ſo
daß die Theaterbeſucher nicht erſt durch zwei herzlich bedeutungs=
loſe
humoriſtiſche Beifilme ermüdet werden.
Um ſo bedauerlicher bleibt das, als der Chopin=Film in her=
vorragender
Weiſe von Raoul v. Koczalſki am Flügel be=
gleitet
wird. Naoul v. Koczalſki iſt bekannt als hervorragender
Pianiſt und vor allem als Chopinſpieler und Chopinausdeuter.
Sein Spiel iſt bei bewundernswert leichtem Anſchlag von packen=
der
Vertiefung und Beſeeltheit. Die Lieder ohne Worte wur=
den
ſelten ſo ausgezeichnet geſpielt wie von ihm. Die Durch=
geiſtigung
gerade der Chopinkompoſition und die Virtuoſität der
Technik treten immer wieder zurück hinter dem klaren und tiefen
Gefühl, mit dem Chopin ſo unendlich viel auszudrücken verſtand,
*4
und was der Künſtler ihm nachzuleben vermag.

Von deutſchlands Hohen Schulen.
Ehrenſenator Wülfing geſtorben. Der Ehren=
ſenator
der Landes=Univerſität Gießen, der Deutſch=Amerikaner
John Max Wülfing, iſt in St. Louis geſtorben. Wülfing
beſuchte u. a. die Gymnaſien in Hannover und Wiesbaden. Er
unterſtützte beſonders die archäologiſchen Studien, half der deut=
ſchen
Wiſſenſchaft in Zeiten der Not, u. a. auch der Heſſiſchen
Vereinigung für Volkskunde, der er den Druck ihrer Zeitſchrift
während der Inflation ermöglichte, dem Deutſchen Archäologi=
ſchen
Inſtitut, deſſen Unternehmungen er finanzierte und für
das er Reiſeſtipendien ſtiftete.
Marburg: Der Berner Profeſſor Dr. Harry Mayne wurde zum
ordentlichen Profeſſor der Philoſophie in Marburg ernannt.
Greifstvald: Der hieſige ordentliche Profeſſor Dr. Weigelt wurde
zum ordentlichen Profeſſor der Naturwiſſenſchaften in Halle=Wittenberg
ernannt.
Freihurg i. Br.: Der außerordentliche Profeſſor Dr. Hermann
feſſor der Rechts= und
Kantorowiez wurde
Staatswiſſerſchaftlichen Fakultät in Kiel ernannt.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Samstag, den 2. März 1929

keinen Umſtänden die Parole Deutſchland oder
Polen zur Geltung gelangen, fondern nur unter der
Parole Freie Stadt Danzig oder deutſche Pro=
vinzſtadt
, kann das Ergebnis der Abftimmung gegen
Deutſchland ausfallen.
Unter Ausnutzung innerpolitiſcher Differenzen wird ver=
merkt
: Durchaus unerwünſcht wäre es, wenn in Danzig ſtets
nur eine Linksregierung das Ruder in der Hand haben ſollte.
Polen darf einer Rechtsregierung keinerlei Entgegenkommen zei=
gen
, um den Sozialdemokraten und Liberalen die Möglichkeit zu
geben, die Behauptung aufzuſtellen, daß nun wieder alles zer=
ſtört
ſei, was die Linksregierung in mühevoller Verſtändigungs=
arbeit
erreicht habe. Kommt ungefähr nach einer nationaliſtiſchen
Regierung eine Linksregierung ans Ruder, dann muß Polen ihr
ſofort greifbare Beweiſe ſeines Wohlwollens geben und ihr zu
ſichtbaren Erfolgen verhelfen. Polen kann dann ſpäter ſeine un=
veränderte
Taktik wieder aufnehmen. Alle wichtigen Vorſtöße
von unſerer (polniſcher) Seite müſſen in eine Zeit verlegt wer=
den
, in der neben ausreichender Vorarbeit, in Genf, London,
Paris und Rom die Danziger Linksregierung gerade ſolch greif=
bare
Erfolge der Verſtändigungspolitik eingeheimſt hat.
Die Denkſchrift ſchließt mit der Forderung, daß Wirtſchaft
heute die Politik Polens ſei. Die nächſte Generation werde nichts
anderes kennen, als daß Danzig nicht mehr zu Deutſch=
land
gehöre. Jedes Jahr, das zur Koſolidierung der
wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Oſteuropa beitrage, trenne
Danzig nachhaltiger vom Reich und ſchmiede es
feſter an Polen.
Polens Politik gegen Danzig arbeitet mit den Mitteln der
Wirtſchaft das muß jedem polniſchen Politiker verſtändlich ge=
macht
werden, ein Aufdecken der Karten wäre gleichbedeutend
mit der Vernichtung jeder weiteren Ausſicht auf Erfolg. Wer die
Oberfläche zu durchſchauen vermag, der erkennt die gemachten
großen Fortſchritte und wird mit begründeten Hoffnungen in
die Zukunft ſchauen.

Wirtſchaftliche Arbeitsgemeinſchaft mit Polen.
Danzig, 1. März.
Nach den offiziellen Beſuchen anläßlich der Anweſenheit des
polniſchen Miniſterpräſidenten Bartel und des Verkehrsminiſters
Kühn fand am Abend ein Eſſen ſtatt. Senatspräſident Dr. Sahm
begrüßte die Herren der polniſchen Regierung und erinnerte
an ſeinen Beſuch in Warſchau vor über ſieben Jahren. Erſt in
der letzten Zeit habe die Annäherung ein ſchnelleres Tempo ein=
geſchlagen
. Eine freie Entwicklung der Danziger Wirtſchafts=
kräfte
ſei nur dann möglich, wenn auf ihre Eigenart und ihre
Sonderintereſſen Rückſicht genommen werde. Dr. Sahm ſprach
die Hoffnung aus, daß der polniſche Miniſterpräfident bereit ſein
werde, in dieſem Sinne zu wirken.
In ſeiner Erwiderung bezeichnete der polniſche Miniſter=
präſident
Bartel die Stadt Danzig als eines der intereſſanteſten
Lebenszentren Europas. Er habe den Eindruck, daß die wirt=
ſchaftliche
Entwicklung der Freien Stadt Danzig wieder ihren
richtigen Weg gehe. Anſchließend ſprach Bartel über die wirt=
ſchaftliche
Arbeitsgemeinſchaft mit Polen. Die
polniſche Regierung wäre bereit, die wirtſchaftlichen Intereſſen
Danzigs, beſonders aber auch die kulturellen, zu fördern. Der
polniſche Miniſterpräſident ſprach nur zu Beginn ſeiner Rede
polniſch, um die weiter Rede in Deutſch zu halten. Der Inhalt
dieſer Anſprache unterſcheidet ſich in vielem nicht von den bei ſol=
chen
Gelegenheiten üblichen Wechſelreden. Es iſt jedoch gerade
im Hinblick auf die von uns vorſtehend veröffentlichte polniſche
Denkſchrift über die Abhängigmachung der Danziger Wirtſchaft
von Polen bemerkenswert, daß die Ausführungen des polniſchen
Miniſterpräſidenten Bartel mit der neuen polniſchen Taktik gegen=
über
Danzig übereinſtimmen.

Der Ziganzausſchuß des Hefſiſchen Land
erledigte in ſeiner geſtrigen Sitzung die Haushaltsodin
erſter Leſung. Er ſetzte ſeine Beratungen beim Artikel30
angenommen wurde. Der Abſatz 1 des Artikels 40 erh
den Wortlaut: Den Verträgen, die für Rechnung des e
ſchloſſen werden, ſoll in der Regel eine öffentliche Au=
vorhergehen
. Wenn von dieſer Regel abgewichen werdeo
iſt vorher die Genehmigung des Finanzminiſters einzuhole
der Abſatz 3 erhält eine kleine Aenderung. Im übrigenn
Artikel angenommen. Den Artikeln 41 bis 63 wird inn=
ſung
der Vorlage zugeſtimmt.
Der Ausſchuß nimmt dann die zurückgeſtellten Arup
Artikel 1 erhält folgende Faſſung: Für die Aufſtellung /
führung des Staatsvoranſchlags ſowie für die Kaſſen=u
führung und die Rechnungsablegung gelten die nach
Vorſchriften:
Abſatz 2 lautet: Die Beſtimmungen dieſes Geſetzetz
auch auf die im Laufe eines Rechnungsjahres beſchloſſen=
rungen
und Ergänzungen der Einnahmen und Ausgabe
gung Anwendung.
Artikel 3 erhält eine kleine redaktionelle Aenderungn
Es wird ein Artikel 4a eingefügt: In den Staatsuu
dürfen nur ſolche Ausgaben aufgenommen werden, die
Aufrechterhaltung der Staatsverwaltung oder zur Erfü
Aufgaben und der rechtlichen Verpflichtungen des Lande=
dig
ſind.
Die Artikel 6 und 7 erfahren kleinere redaktionell
rungen.
Mit der Einfügung eines Artikels 19a, der folgendu
laut hat: Die Einnahmen und Ausgaben des Landesn:
nach dem Staatsvoranſchlag verwaltet iſt die erſte Li9
Geſetzentwurfes beendet. Die zweite Leſung erfolgt vorcsſ=ux
Montag in acht Tagen. In der kommenden Woche tritt t
ſchuß wegen der Plenarſitzungen nicht zuſammen.

Einige

ſowie größere Anzahl
Kisten
abzugeben. (3574
Deuſter K.=G.
Marktplatz.

Geboten: Schöne 4=
Zim.=Wohnung m.
Bad. Veranda, 1
Manſ. im Nordv.,
F.=Miete 500 .
Geſucht: 5 Zimmer=
Wohnung mit ein.
Manſ. od. 4 Zim.
m. 2 Manſ. i. Oſt=
od
. Nordoſtviertel.
Angeb. u. K. 34
an die Geſchſt. (*sg
Wer gibt geräum.
43.=Wehnung gegen
geräum., in gutem
uſtd. befindl. 33.=
Wohnung in Rhön=
ring
Nähe Kranich=
ſteinerſtr
. ? Ang.
K. 78 Geſchäftsſt.
Biete geräum. 23.=
Wohn. Suche 33.=
Wohnung. Ang.
K. 84 Geſchäftsſt. (*

Gebot. kl. frdl. Zimm.
geg. kl. Hilfeleiſt, an
gut empf. Frau od.
Fräul. Ang. u. K 95
Geſchäftsſt.

V

Jugenheim a. d. B.
beſchlagnahmefreie
53.=Wohn. m. grß.
Küche u. dto. Bal=
konterraſſe
in beſt.
Lage ab 1. April
vermietbar. Ang. u.
K. 80 Geſchäftsſt. (*

Ke
Leeres Zimmer
an alleinſteh. Frau
oder Fräul. zu ver=
mieten
. Angeb. u.
K. 52 Geſchſt.

Bismarckſtr. 82, II.
2 helle Zim. f. Büro
od. Wohn. z. vm. (*
Großer Lagerraum
oder Autogarage p.
1. April zu vermie=
ten
. Liebfrauenſtr.
Nr. 74 b. Decher. (*
V
V
A

mit Büro zu verm.
Heinheimerſtr. 13. (*
F

Wendelſtadtſtr. 8, II.,
in beſſerem Hauſe,
gut möbl. Wohn= u.
Schlafz z. vm. (f*sg

Gutenbergſtr. 33, III.
möbl. Zimmer zu
vermieten.
(*fs

Frankfurterſtr. 32,p.
möbl. Zim. mit el.
Licht zu vm. (3406a
Vornehm möblierte

Zimtzet
ſof. beziehb
ſtr. 15 Lad,

Hügel=
(2168a

Lievigſtr. 3. 1. St.,
2mal je 1 gut möbl.
Wohn= u. Schlafzim.

(ems
zu verm.
Tintenviertel
Im Geiſanſee Nr. 11
gut möbl. Zimmer
Schreibt., el. Licht,
Zentralheizg., Tel.)
zu vermier. (2534a

Gr. Kaplaneigaſſe 2
Schlafſt. z. v. Eids
Eliſabethenſtr. 62.pt.
ſchön m. Z. z. v. *sg

Grete und Käthe, zwei junge hübsche
Nädchen, möchten sich ebenso guf ver-
heiroten
, wie ihre glücklichen Freundinnen.
Aber Hübschsein genügt nicht, Klugsein
ouch nicht Mon muß auch gut gekleldet
sein. Crete und Käthe wissen das aus dem
Munde lebenserfohrener Frauen, von denen
so vlele ständig ihre Kleldung bei Tietz
kaufen Sie hoben sich deshalb entschlossen,
forion auch nur noch Tletz Kleidung zu
tragen. Denn Tietz Kleldung ist bekonnt-
lich
eine besondere Art von Kleldung, be
sonders gut und besonders preiswert Crete
und Kälhe hoben heute bei Tletz dlese
schönen Mantel gekauft, Brouchen Sie auch
einen solchen? Donn handeln Sie ebenso.

Frühjahrs

Frühjahrs-

Mantel

Mantel

auss neuarhigem. ein-
farbig
gemustertem
Fanloslesfoff, ſesche.
lugendliche Form.
moderne Siepperel
auf Krogen. Güctel
und Slulpen, abge-
Hepple breite Rücken
Nahl ganz geſünten

Sus modern geinuster.
tem. englischartigem
Swoſt. in ſeinen Farb-
(önen, elegente
vordere Gürlelſorm.
abgeslepple Herren-
severs
und Brusſtasche.
gonz gefüllen

Kranichſte Aet1

3. St.. mml.
mer ſof z.u

Schloßgarm

A

gut möbl. 1/0
Schlafzimn
fort zu besnich C.
Landgr.;7 69 Mf f. Mk
Nr. 14, bei? Ie0 macht al
nöbl. Bim-fteſ
Luiſenk, 79
frdl., möb 0
mit el. 944m
u vermietzg.

Bermanniſt ig
Heidelberr=
Manſ., mäz.
el. Licht, a./
Dame o. Wi.
Wener r.zu 1.A
Zim., el. 22/2 Uhey

Luiſenſtra We 120
möbl. 3. füne 2 u.

ſof. zu vem. Athlein,
Riedeſelſty4 Breiſe 1
freundlichan
an berufsele,
ſofort zu 194r
Mauerſtit
bei Mülle
mit el. 9
Ludwigkki)
möbl. 41.,
Liebig;
(b. Chriſtl ad
Zim., el.
Bett. zu/4,
Loßdöriert.
einf. m.
ſof. zu vod
Eichberar,ho
mobl. 3.
elektr. Li‟
zu vermie/g!
Grüner A0g Mr Pau
gut möbl. 194 Bekanft

Schlafz., S
3. an 1odn2
zu vermiend
Eliſabetäv:nh.
Hts
Arb. Wohle Khau
Kahlertiv
großes he(
mer mit e
und Hei=
zu
vermielt
Wienerſtl
möbl.
zu vermiel
Wendelſtotz;
gemütlich Kk
zu vermigtz
Lauteſchlälg
gut möhl. 1
Grünernpy,
möbl. Pau2 /
Schreibt.
Schloßscht
einfach mn
ner zu bitzt
Erbacherſcl
Zimmer
Eingang?
Mauerg!
(b. Seibe0

Zimmer
Eingang!

Heinheim
(lks.) me

Anzuſeh.
Maries

ſchn
mi
Ne
Februg
Steinſtr.

VerlAl

wurden
Jahr. ).*
papie
dogs

der
Kic

[ ][  ][ ]

Großes Haus.
. März, 14,30 Uhr, Ende 18 Uhr, Heſſenland=
Darmſtädter Volksbühne), T, Gruppe 1, 2, 3
15.0Aida, Oper von Verdi. Preiſe 1 bis 10 Mk.

hr. Euſcnach 22 Uhr, A 15: Androklus und der Löwe‟
küchzhtödie B.uV. Shaw. Preiſe 1 bis 10 Mf.
die gr g. dein März: Keine Vorſtellung.

für de ag, M J- März, 20 Uhr, Ende 22 Uhr, K 12 ( Bühnen=
bund
)Toboggan, Schauſpiel von Menzel.

och, m6. März, 19 Uhr, Ende 22,15 Uhr, B 16: Die
en lictzrmaug Operette von Johann Strauß. Preiſe 1 bis
rsta gten 7. März, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr, E 18:
Opnſtwn Wolff=Ferrari. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Tg, dem März: Keine Vorſtellung.
ſrag; 10 d. März, 19 Uhr, Ende 22 Uhr, T. 16, zum
mumen na. Malte Rapoleon, Schauſpiel von Ch. D. Grabbe.
ne de ze 1 bils 0 Mk.
ſtungen ta g, dithid. März, 14,30 Uhr, Ende 17 Uhr, Heſſenland=
ſg
, ,P4 (Darmſtädter Volksbühne): Der Waffen=
ſeiner
z2d‟, Qliy von Lortzing. Preiſe 0,60 bis 6 Mk.
Uhr, fäde 22 Uhr, B 17: Cavalleria ruſticana Oper
19 kNasca-g,;Der Bajazzo, Oper von Leoncavallo. Preiſe
pahen kis 124½,
Kleines Haus.
enden m. g; din3 März, 16, 18 und 20 Uhr, Kulturfilmbühne:
ſammn Pudoynlt Film Sturm über Aſien Preiſe 0,80 bis

Camstag, den 2. März 1929

0 Mk.

Preiſe 1

z demt . März, 20 Uhr: Zweiter Mozart=Abend des
rrbuſutzAktartetts. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
ag. daß. März, 19,30 Uhr, Ende 22,15 Uhr, R 12
nſtädtet? olksbühne), T, Gruppe 6 (Nr. 251300):
und änmermann Oper von Lortzing. Preiſe 120
Mk.

ch, Aa6. März: Keine Vorſtellung.
gStauden 7. März, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr, Zuſatz=
IIIa:bev macht alles, Schwank von Nancey und
nt. Prſt 1,20 bis 6 Mk.
1, deir März, 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr, D 14 (für
igen HNieter, die Zuſatzmiete IV haben), in neuer
ridierumg Martha, Oper von Flotow. Preiſe 1,50
50 MZ.
ag, dien9. März, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr, Zuſatz=
IIa1 4 (Darmſtädter Volksbühne), T, Gruppe 4

(Nr. /11250): Martha Oper von Flotow. Preiſe
is 756 71.

z9, dcm 0. März, 15 Uhr, Ende 17,20 Uhr, Heſſenland=
IIIs:; hev macht alles Schwank von Nancey und
nt. Are 1,20 bis 6 Mk.
*Uhr, Gde 22 Uhr, außer Miete: Der Glasſchrank
Heinr. fithlein, dargeſtellt von der Heſſiſchen Spiel=
ſchaff Preiſe 1, 2, 3 Mk.

iſches ladestheater. Heute Samstag g=langt Leſſings Luſt=
uina Barnhelm in der Inſzenierung Carl Everts

ur Xderholung. (Gemeinde R.)
ffiwühne im Kleinen Haus. Im Kleinen

eun m 16 und 20 Uhr zwei Vorſteliungen des großen
tſum über Aſien (Regie: Pudowkin) ſtatt. Der
früfder erſten Aufführungen bei Publikum und Preſſe
die Gſexraldirektion, morgen Sonntag drei Vorführungen
Sturmiber Aſien zu veranſtalten, und zwar um 16, 18

Eonmi, gelangt nachmittags Aïda von Verdi mit den
(ndwehrſt, gcobs, Rieder und den Herren Grahl, Hermann,
Aufffihug. Als Amonasro gaſtiert Alfons Eccarius vom
Pr Nürmhrg. Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf.
i abema elangt Vernard Shaws Komödie Androklus
7 Löw)= unr 20 Uhr zur Wiederholung.
ſſeitere. Atinee Paula KapperGuſtav Deharde. Der
Gend, fen Paula Kapper und Guſtav Deharde

Fe Hausveranſtalteten, war ausverkauſt. Der große
en diei mbietungen hervorriefen, veranlaßt die bei=

der ihlreichen Wünſchen entſprechend , das Pro=

m Somtag, dem 3. März, vormittags 11,30 Uhr, im
aus zfuwiederholen. Preiſe 0,80 und 100 Mk.

a Varen uurde eingeladen, in der Neuinſzenierung von Rich.
Lohenyn an den Städtiſchen Bühnen in Kiel, die in
iden Ace ſtattfindet, die Partie der Ortrud zu ſingen.

heum Zaſtſpiel Peter Millswitſch nebſt Enſemble. Unter
Wer rües bringt, wird manchem etwas bringen, beſchert

eſteltions 6 Orpheums nach den liebenswürdigen und ſchönen
Siterses in echtes Kölner Euſemble. Ab heute abend 8,15
uhrurfdes luſtigen Schank=Operetten=Schlagers Prinzeß
3 hen mit Muſik, bearbeitet von Peter Millowitſch,
* Mark. In den Hauptrollen ſind beſchäftigt: Dir.
Kowitſam tr in erſter Linie einen wirklich köſtlichen Typ auf
ſellennh), ferner Lucie Millowitſch, Lady Henry, Lothar
und Am. Die Eintrittspreiſe ſind volkstümlich und be=

von 1½Nark. Karten: Verkehrsbüiro, De Waal, Rheinſtr.
RE ſich orücztlich auslachen will, der gehe heute abend zur Erſt=
/0 Priv * Wäſcherin
Schloßwhieum finden Führungen ſtatt von Sonntag bis Frei=
wic
9s 1I ur und 11.30 Uhr. Samstag geſchloſſen.
ewetben=yſm. Auf vielfachen Wunſch wird die Ausſtellung
iſchks Golzſchnitte noch verlängert. Die von der
Deintzt Blanckertz veranſtaltete Wanderausſtellung
eSsift und ihre Anwendung findet gleich=
WDem grarf Hörſaal des Muſeums ſtatt.
L Stads wenm bleibt wegen Ausbeſſerungsarbeiten für einige
49T9 A Die Wiedereröffnung wird in der Preſſe bekannt=

oltchum,T im 1. März 1929 iſt Herr Johunnes Göckel aus
7 219 ſhre ununterbrochen in der Firma Gebr. Vierheller,

E Schuſt miſſe 14, tätig. Der Herr Reichspräſideut hat dem
Mis Die/eriAnlaß ein Glückwunſchſchreiben mit eigenhändiger
Beiar-7 Die Firma und die Arbeitskollegen haben dem

e Arbeitis ſeichenke gemacht.
ioerſtuble ſſted Bodenheimer. PaulGeheeb über Neue
Ra a5 März. In einer Broſchüre über die Odenwald=

Smigeß das Weſen dieſes Landerziehungsheims beſonders
Weiſche Dc Die Form des ſozialen Lebens einer ſolchen Ge
Ua dau0 anigelegt, daß in jedem Kinde möglichſt früh ein
ſtles Shentwortungsgefühl entſtehe, mit dem ſich bei zu=

Reiſel s klares Bewußtfein der Verantwortung für ſich
De Raluaden und für das geſamte Leben der Gemeinſchaft
Daß E aUlmählich der ſoziale Charakter mit ſeiner uner=
enes t uund ſeiner Hingabe und Aufopferungsfähigkeit
Desfurtenverkauf wird am Montag fortgeſetzt.
* Larchiſter Schwvimmklub Jungdeutſchland weiſt noch=

LiI Din= Elt ſein 17. Stiftungsfeſt im Städtiſchen Saal=
Wendis ht lich um 20.30 Uhr beginnen muß mit Nückſicht
Eis halt hcko nzertprogramm, und um auch den Tanzluſtigen

Leregechun zu geben, ihrem Vergnügen zu huldigen. Das
Veröffnet von Herrn Kurt Friedrich aus Köln
woran ſich das übrige Programm anſchließt.
u noch nachzutragen, daß der Bechſtein= Konzert=
oer
Weiſe von der Firma A. W. Zimmer=
2l) zur Verfügung geſtellt wurde. Der zweite

es ebenfalls an Ueberraſchungen nicht fehlen
dtzer Jahrmarkt mit Schieß=, Wurf= und ſonſtigen
und all die Ueberrafchungen, die nicht vorweg=
en
, werden den Gäſten des Klubs einen vergnüg=

Der Darmſtädter Automobil= und Motorrad=Club
e. V. hatte auch mit ſeiner dritten Veranſtaltung einen vollen Erfolg.
Zahlreiche Intereſſenten hatten ſich in den Palaſt=Lichtſpielen eingefun=
den
. Das ausgezeichnete Filmprogramm, das die Bayeriſche Landes=
Film G.m.b.H. zuſammengeſtellt hatte, und das tatſächlich ein glänzen=
des
Werbe= und Propagandamittel für den A. D.A.C. darſtellt, brachte
zunächſt die A. D.A. C.=Länderfahrt 1928, die bisher größte motorſportliche
Zuverläſſigkeitsfahrt der Welt. Im Film werden herrliche Städte aller
Länder gezeigt, die man auf der Fahrt berührte; man ſieht aber auch
ſportliche Spitzenleiſtungen, wie ſie nur ſehr ſelten im Bild feſtgehalten
wurden. Beginnend mit dem Start der über 100 Teilnehmer in Köln,
ging die Fahrt über Bremen, Hamburg, Lübeck, durch Mecklenburg,
Vor= und Hinterpommern, durch Polen, über Poſen nach Breslau und
Oberſchleſien, weiter nach Krakau, durch die unwegſame Tatra in die
Pußta und nach Budapeſt. Der zweite Film vom Internationalen
Nennen um den Bergrekord von Freiburg zeigte Bilder von einem der
ſchwierigſten Bergrennen in reicher Abwechflung mit wundervollen und
ſtimmungsvollen Landſchaftsaufnahmen. Der Film ſchließt mit der
Siegerehrung. Den Abſchluß des Programms bildete die feuchtfröhliche
Fahrt an den ſchönen deutſchen Rhein, die anläßlich der Hauptſportlei=

terverſammlung die führenden Männer des A. D.A.C. an das ſchönſte
Fleckchen Deutſchlands führte. Die Filme wurden mit großer Begeiſte=

rung aufgenommen; ſpontane Freudenrufe begrüßten bekannte Perfön=
lichkeiten
, die auf der Leinwand den Zuſchauern zuwinkten.
Anläßlich dieſer Filmveranſtaltung wurde

der A. D. A. C.=Straßenhilfsdienſtwagen
und deſſen Inneneinrichtung gezeigt. Der Straßenhilfsdienſtwagen iſt

im Bereich des Gaues 3a des A. D.A.C. eingeſetzt und bei allen möglichen
Notfällen bereits ſehr oft ein willkommener Helfer geweſen. Der un=
ermüdliche
Wagenführer Herr Wilh. Deiwiks, zugleich Autofach=
mann
in jeder Beziehung, repariert bei Pannen aller Art auf offener
Straße Schäden. Im Innern des Wagens befinden ſich alle zur Ne=
paratur
nötigen Utenſilien und Werkzeuge, ſogar eine Drehbank (eigene
kleine Werkſtatt) fehlt nicht; weiter wird Verbandszeng, Benzin, Oel
und friſches Waſſer in dieſem Straßenhilfsdienſtwagen mitgeführt. Kurz,
es iſt alles da nur die Innenbeleuchtung fehlt noch, aber auch dieſe
ſoll in Kürze einmontiert werden, um auch des Nachts in jedem Falle
Hilfe leiſten zu können. Der A.D.A.C. hat mit dieſer Einrichtung weit=
ehendſten
Wünſchen der Auto= und Motorradfahrer Rechnung getragen
und beabſielitigt, dieſe ſegensreiche Hilfsdienſtleiſtung nach Kräften weiter
auszi bquen.

Kon firmanden-Hemden

mit modernen Trikolin-Einsätzen, Mk. 6.00
Kragen und Krawatten

(3607

Heinrich Bauer jr., Ludwigsplatz 1.

Skeuer= und Wirkſchaffskalender

für die Zeit vom 1. bis 15. März 1929.
Ausſchueiden!
Aufbewahren!
1. März: Nach Mahnung der Finanzkaſſe Darmſtadt=Stadt (ſiehe Tag=
blatt
Nr. 53 vom 22. Februar) ſind bis zum 1. März bei
Meidung der Beitreibung zu zahlen: a) Abſchlußzahlung an
Vermögensſteuer 1928. b) Vorauszahlung auf Ver=
mögensſteuer
, erſte Rate 1929. c) 4. Ziel Kirchen=
und Kultusſteuer 1928. d) Brandverſicherungs=
beitrag
, einziges Ziel. e) 1. Ziel der Hundeſteuer 29.
1. März: Letzter Tag für die Entrichtung des Schulgeldes
für die Darmſtädter höheren Schulen und die gewerblichen
Fortbildungsſchulen, für Februar 1929 an die Stadrkaſſe,
(Schonfriſt bis 10. (11.) März 1929.)
5. März: Abgabe der Beſcheinigung an die Finanzkaſſe, daß
die Summe der im Februar 1929 abgeführten Steuerabzugs=
berräge
mit der Summe der im Februar einbehaltenen
Steuerbeträge übereinſtimmt. (Keine Schonfriſt.)
5. März: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
16 bis 28. Februar 1929 erfolgten Lohnzahlungen. Falls
die bis zum 15. Februar 1929 einbehaltenen Beträge 200 RM.
nicht erreicht haben, im Ueberweiſungsverfahren Abführung
der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 1. bis 28. Februar
1929 erfolgten Lohnzahlungen. (Keine Schonfriſt.)
5. März: Ablauf der Schonfriſt für die am 25. Februar 1929 fällig ge=
weſene
ſechſte (letzte) Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut An=
forderungszettel
für die Grundſteuer, Gewerbe=
ſteuer
und Sondergebäudeſteuer für das Rech=
nungsjahr
1928.
5. März: Entrichtung der 1. Halbjahresrate der Aufbringungs=
zinſen
für 1929 laut Beſcheid. (Keine Schonfriſt.)
10. (11.) März: Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe
im Abrechnungsverfahren entrichtet wied.
10. (11.) März.: Ablauf der Schonfriſt für die Entrich=
tung
des Schulgeldes für die Darmſtädter höheren
Schulen und die gewerblichen Fortbildungsſchulen für Februar
1929. (Vgl. auch die Mahnung der Stadtkaſſe in Nr. 60 des
Tagblatts vom 1. März 1929.)
Lohnſteuer=Erſtattung.
Am 31. März läuft die Friſt für die Stellung von Anträgen auf
Erſtattung von Lohnſteuer aus 1928 ab. Näheres im Steuerkalender
für die erſte Januarhälfte (Nr. 4 des Tagblatts vom 4. Januar 1929.)
H. W. Wohmann.

Pfarrer Heumann-Buch
27 2 Seiten, 150 Abb. Sie erhalten
1 Expl. umsonst und portofrei von
L. Heumann & Co., Mürnberg M 408

Pfarrer Heumann s
Heilmitte!
stets auch vorrätig im Alleindepot
Löwen-Apotheke Darmstadt
Ballonsintr 11

Oeffentliche Impftermine. Auf die heurige Bekanntmachung in
dieſer Zeitung wird hingewieſen. Es wird beſonders darauf aufmerk=
ſam
gemacht, daß dieſe Impftermine nur, für bisher noch nicht ge=
impfte
Kinder aus 1927 und den früheren Jahren beſtimmt ſind. Für
die in 1928 geborenen Kinder werden ſpäter beſondere Impftermine ab=
gehalten
.
* Erhöhung der Kohlenpreiſe. Was bisher vermieden wer=
den
konnte, iſt nun doch eingetreten: Das Kohlenkontor hat die
Preiſe für Ruhr=Preßkoks und Eierbriketts mit Wirkung vom
1. März um 10 Pfg. pro Zentner erhöht.

Moderne
phys.-diät.
Kuranstait
und Erhol
Schweiz ungsheim.

Nähe Strandbad. Aerztliche Leitung. Deutsches Haus, das ganze
Jahr besucht. Pension von 8 an Prospekte frei. (1V. 248

Das maleriſche Norwegen. Die Sehnſucht vieler Menſchen iſt
eine Nordlandreiſe. Norwegen mit all ſeinen Schönheiten bietet ein
Bild, das unvergeſſen bleibt. Die Bilder, die aus dieſem Lande ſtam=
men
, zeigen ſo recht die Schönheit. Nachdem der GDA. ſchon viele
Lichtbildervorträge aus unſerem Vaterlande brachte, will er nun am
heutigen Samstag, 2. März, abends 8.30 Uhr, in ſeinem Heim einen
Vortr. g über Norwegen bringen. Die Lichtbilder zeigen die ſchönſten
Städte und Landſchaften aus dieſem Lande.
Winterſportzug nach dem Vogelsberg. Die Eiſenbahndirektion
Frankfurt a. M. läßt am Sonntag, 3. März, nur den Winter=
ſportzug
nach dem Vogelsberg fahren. Dieſer geht 7.17 Uhr vom Haupt=
bahnhof
Frankſurt a. M. ab; Frankfurt=Süd verläßt er um 7.26 Uhr,
Offenbach 7.34, und kommt in Hartmannshain 9.46 Uhr an. Zurück
fährt der Zug ab Ilbeshauſen 17.50 Uhr, Hartmannshain ab 18.03, an
Frankfurt a. M. Hauptbahnhof 21.02 Uhr. Die übrigen Winter=
ſportzüge
nach dem Taunus und der Rhön werden am konmenden
Sonntag nicht gefahren. Erforderlichenfalls werden auf den Taunus=
ſtrecken
je nach Bedürfnis Züge eingeſtellt.

Seite 3

Vom Hilfsverein für die Geiſteskranken in Heſſen.
Wenn in dieſen Tagen eine Hauskollekte für den Hilfs=
verein
für die Geiſteskranken in Heſſen abgehalten
wird, ſo iſt es unſer Wunſch, daß dem Sammler überall ein freundliches
Verſtändnis für die Ziele des Vereins beſchioden ſei, ein Verſtändnie,
das in einer dem Können des Einzelnen entſrrechenden Gabe zu den
Mitteln des Hilfsvereins ſeinen Ausdruck finden möge!
Der ſeit 1874 ſegensreich in Heſſen wirkende Verein erfreut ſich
allüberall im Lande bis in die kleinſten Gemeinden hinein der regen
Mitarbeit ſeiner Vertrauensmänner (in Darmſtadt der Herr
Oberbürgermeiſter), die ſich im Sinne der Vereinsſtatuten bemühen, dem
Eielfachen Ungluck zu ſteuern, welches Geiſteskrankheit über Familien
zu bringen vermag. Da gilt es, die Familie durch die trübe Zeit hin=
durch
mit Rat und Tat zu ſtützen, in der ſie etwa des Vaters, des Er=
nährers
, entraten muß; oder in welcher die Erkrankung der Mutter
dem meiſt in den Sorgen und Mühen des Alltags ſchon ſo ſich aufreiben=
den
Vater ſchwere neue Laſten auferiegt!
Aber nicht nur ſolange der Erkrankte, der Anſtaltspflege bedarf,
will der Verein in Fällen der Nor einſpringen. Auch wenn der ge=
beſſerte
Patient ins Leben zurücktreten ſoll, ergeben ſich neue Aufgaben,
Da gilt es, dem G=b=ſſerten bei dem Wiedereintritt in das Leben mate=
riell
behilfluh zu ſein und ihm namentlic über eine Zeit hinwegzuhel=
fen
, in der er etwa unter den ängſtlichen oder gar mißtrauiſchen Augen
ſeiner Umgebung al3 ehemaliger Anſtaltsoflegling noch zu leiben hat.
Oder es tritt andere Not mit ſeiner Ruckkehr in die Familie ein, die
viclleicht die muhſam errungene Geſundheit, das eben wiedererlangte
ſeelifche Glei=hgetwicht gefährdei könnte. Wer die Not unſerer Zeit
kiunt und wer ſähe ſie nicht? , wird ſich unſehwer ausmalen können,
ein welch ausgedehntes Feld der werktätigen Hilfe an unſerem Nächſten,
welch weitgehende Fſychiatriſche Fürſorge außerhalb der Anſtaltsmauern
dem Heſſiſchen Hilfsverein zur Arbeit anvertraut iſt!
In weitergeſtecktem Ziel hat er ſich zur Aufgabe gemacht, aucb das
Verſtändwis für das Weſen der Geiſteskrankheiten und für die Mittel
und Wege zu ihrer Verhütung in weiten Volkskreiſen zu verbreiten.
Gerade die jungſt in Heſſen ſeitens der Landesverſicherungsanſralt ge=
zeigte
Wanderausſtellung für Geſundheitspflege und öffentliche Füir=
ſorge
zeigte in dieſem Sinn= in zahlreichen Bildern auch das Leben in
einer modernen Heſſiſchen Heil= und Pflegeanſtalt. Dieſe Bilder ſind
geeignet, ſo manches Vorurteil gegen die Anſtalten, wie es leider im
Volke noch beſteht, zu zerſtreuen. Der Hilfsvercin beabſichtigt, gerade
dieſe S=kau beſenders auszubauen, um damit dem Lande ein um ſo
beſſeres und überſihtliheres Bild von Heſſiſchen Irrenweſen zu ver=
mitteln
.
Crwähnt ſei, daß ſich der Heſſiſche Hilfsverein ähnlichen Inſtitutio=
nen
, wie ſie allerwärts in deutſchen Landen beſtehen, angeſchloſſen hat.
Er iſt mit ihnen gemeinſam dem Deutſchen Verein für pſychiſche Hygiene
beigetreten und arbeitet an deſſen Zielen zu ſeinem Teile eifrig mit.
Pſychiſche Hyoiene iſt es ja, was er ſich ſeit über 50 Jahren zum
Ziele ſetzte, Mitwirkung an der Erhaltung und Kräftigung eines der
beſten menſchlichen Güter, der Geſundheit, hier insbeſondere der ſeeli=
ſchen
Geſundheit.
Man wende unſeren Sammlern nicht ein: alle dieſe Aufgaben
ſeien Sache des Staates, des den ſozialen Fragen ausgeſprochen zuge=
wandten
Staates ven heute ganz beſonders! Man ſchließe ſich aus
ſolihen Grunden von der Gabe wicht aus! Denn dieſe Gründe ſind
nicht ſtickhaltig. Der Staat wird niemals aller und jeder letzten Not
ſteuern können. Dazu wüirden die Mittel ſelbſt eines finanziell gün=
ſtiger
geſtellten Landes, als es unſer Heſſen leider iſt, nicht ausreichen!
Das unbehördliche und darum ſüillere Wirken charitativer Vereinigungen
wird nie zu entbehren ſein. Kein Einſichtiger wird die kultrelle und
delkserzieheriſche Vedeutung all der Vereinigungen derkennen, die ihr
Daſein der Ueberzeugung verdanken, bei der Behebung ſozialer Not=
ſtände
auch ohne ſtaatliche Weiſung und Befehl mit angreifen zu müſſen.
Verentwortungsgsfühl für unſere Mitmenſchen, innerlich empfundene
Pflicht zur Abſtellung verhüitbarer Schäden, Ueberzeugung von der
ewvigen Wahrhrir des Gebotes chriſtlicher Nächſtenliebe. Alles das wird
uus immer wieder ſagen, daß wir auch aus eigenem Antrieb überell da
mithelfen müſſen, wo ſolche Hilfeleiſtung in unſerer Macht ſteht.
Und ſo ſage ſich ein jeder, daß er einer guten Sache und der Erhal=
tung
einer alten, bewährten und bitter notwendigen Heſſiſchen Inſti=
tution
dient, wenn er ſich, ſelbſt mit beſcheidener Gabe zu öhr und ihren
Zielen der Hilfe bekennt, die den unglücklichen Geiſteskranken wer=
den
ſoll.
(Der Sammler für den Stadtbezirk Darmſtadt iſt mit einem behörd=
lihen
Auswe’s verſehen, der auf Verlangen jederzeit vorgezeigt wird.

Die Reparaturen an der Heizung der Johanneskirche ſind nun
wieder beendet, ſo daß am Samstag abend wie am Sonntag vormittag
Jugendfeierſtunde, Hauptgottesdienſt und Kindergottesdienſt wieder in
der gur durchgeheizten Kirche ſtattfinden können.
* Frühlingsboten trotz Schnee und Eis. Draußen liegt alles noch
in Schnee und Eis gefeſſelt, auf dem Schreibtiſch des geplagten Nedak=
teurs
aber mehren ſich jetzt ſchon die Frühlingsboten in Geſtalt von
Stimmungsbildern und Gedichten, die den kommenden Frühling be=
ſingen
. Der Papierkorb nimmt ungeahnte Dimenſionen an. Aber es
muß doch Frühling werden! Auch die wirklichen Frühlingsboten laſſen
ſich durch Schnee und Eis nicht abhalten, zur Sonne zu drängen. Viel=
fach
wurden ſchon Schmetterlinge gemeldet und an die Schriftleitung
geſandt. Auch Herr Oberregierungsrat Dr. Bernheim war glücklicher
Finder eines dieſer leicht beſchwingten Frühlingsboten, und zwei Tage
lang friſtete ein entzückendes Pfauenauge (es kann auch ein Admiral
geweſen ſein) ſein allzu frühes und darum ſchnell verkümmertes Daſein
am rauchigen Fenſter der Redaktionsſtube. Leider konnten wir ihm keinen
Nektar bieten, und er hat ſeine kleine Seele wieder ausgehaucht.
Turngemeinde Beſſungen 1865. Darmſtadt, e. V. Wiederum heißt
es wandern, und zwar findet am kommenden Sonntag, den 3. März,
die diesjährige zweite Wanderung ſtatt. Der Weg führt durch den vor=
deren
Odenwald mit Endziel Wembach. Hier ſoll auch die Wan=
dererehrung
für 1928 ſtattfinden. Die Führer haben deshalb beſchloſſen,
morgens um 8 Uhr von dem Sammelplatz Ecke Landskronſtraße und
Ludwigshöhſtraße abzumarſchieren, damit am Endziel auch reichlich Zeit
iſt für das gemütliche Beiſammenſein. Die Rückfahrt wird um 19.17
Uhr mit Heagwagen angetreten. Für gute Verpflegung haben die
Führer Vorſorge getroffen, doch kann es nichts ſchaden, wenn die Wan=
derluſtigen
ſich noch mit Proviant vorſehen. Auch an die weniger
guten Fußgänger, oder ſolche, die morgens noch nicht abkommen können,
haben die Führer gedacht, indem ſie Fahrgelegenheit 12.15 Uhr ab
Böllenfalltor nach Ober=RamſtadtRondell geſorgt haben. Hoffen wir,
daß zahlreiche Turnerinnen und Turner der Einladung folgen werden.
Autozuſammenſtoß. Am Freitag, 1. März, gegen 16 Uhr, ſtießen
an der Ecke Soder= und Beckſtraße zwei Perſonenkraftwagen zuſammen.
Der eine Kraftwagen wurde total zertrümmert. Perſonen wurden nicht
verletzt.
Diebſtahl. Einem hieſigen Privatmann wurde im Gebäude einer
ſtädtiſchen Zahlſtelle die Brieftaſche mit 90 RM. Inhalt ge=
ſtohlen
. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, den Täter zu ermitteln
und dem Eigentümer die Brieftaſche mit Inhalt wieder zuzuſtellen.
Geſtohlen wurde aus einem hieſigen Kohlenlager ein Herrenfahr=
rad
Mark Loreley, Fabriknummer 12 416. Das Rad hat gelbe Fel=
gen
, hochgebogene Lenkſtange und rote Bereifung. Der Dienſtknecht
Otto Koch aus Pirmaſens erſchwindelte in Gernsheim ein neues
Herrenfahrrad. Marke Dürkopp, Fabriknummer 27 555. Das
Rad hat Koch angeblich vor einer Wirtſchaft ſtehen laſſen. Die Angaben
des Koch erſcheinen unglaubhaft; es iſt anzunehmen, daß Koch das
Fahrrad hier abgeſetzt hat. Mitteilungen werden im Zimmer 5 der
Kriminalabteilung entgegengenommen.
Die Eisbahn hinter dem Woog iſt wiederhergeſtellt und kann
benutzt werden.

Evangeliſationsvorträge. Vom 4. März bis einſchi.
8. März ſpricht im Verſammlungsſaale Mauerſtraße 17 je abends 8.15
Uhr Herr Prediger F. Kuhl aus Breslau. Dazu iſt jedermann frdl.
eingeladen.
Schulbrauerei, Schloßgaſſe. Wie aus der geſtrigen An=
zeige
erſichtlich, findet das Schlachtfeſt in Schuls Brauerei heute ſeine
Fortſetzung und erhält durch die Mitwirkung einer Muſikabteilung des
Stadtorcheſters eine beſondere Note.
Großes Doppel=Bockbierfeſt mit Tanz findet
heute Samstag und morgen Sonntag im Hotel Zur Poſt am Haupt=
bahnhof
ſtatt. Der Beſuch iſt ſehr zu empfehlen. Siehe Anzeige.

Tageskalender, für Samstag, den 2. März 1929.
eſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr, Ende
22,15 Uhr, R 11: Minna von Barnhelm. Kleines Haus,
16 und 20 Uhr, Film: Sturm über Aſien. Orpheum, abends
0,15 Uhr, Gaſtſpiel Millowitſch: Prinzeß Wäſcherin. Kon=
erte
: Schloß=Kaffce, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Reichshof,
Alte Poſt, Weinhaus Maxim, Kaffee Ganßmann, Hotel zur Poſt. Zum
Heiſiſchen Haus, Perkeo, Hanſa=Hotel, Brauerei Schul, Turnhalle am
Boogsplatz, Hotel Prinz Karl. Kinovorſtellungen: Union=
heater
, Helia, Palaſt=Lichtſpiele.

[ ][  ][ ]

Der Rettungsdienſt der Deutſchen Reichsbahn iſt, was nicht genug
betont werden kann, eine auf jahrzehntelange Erfahrungen geſtützte
Organiſation, an der Verwaltung und Bahnärzteſchaft wie die Oeffent=
lichkeit
mitgewirkt haben und noch mitwirken. Immer wieder wird auf
Grund der Erfahrungen bei Unfällen unter Heranziehung der Ober=
bahnärzte
der Reichsbahn die Einrichtung überprüft und ergänzt. Erſt
in den Jahren 1925 und 1926 iſt unter Aufwendung ganz erheblicher
Mittel die Organiſation des Rettungsdienſtes neu durchgeführt worden.
Jedes Stück der Einrichtung der Rettungsmittel iſt von den Oberbahn=
ärzten
begutachtet, Art und Aufbewahrungsort genau abgezirkelt. In
regelmäßigen Probealarmen wird das richtige und zuverläſſige Funk=
tionieren
des Reitungsdienſtes wieder und wieder geprüft unter Hin=
zuziehung
der Oberbahnärzte.
Die Organiſation des Rettungsdienſtes zerfällr in
1. die Vorhaltung von erforderlichem Hilfsperſonal, und zwar
a) eigene Nothelfer (Samariter),
b) fremde Hilfe (Rotes Krenz, Feuerwehr und andere),
2. die Vorhaltung der nötigen Zahl von Rettungsmitteln und die
richtige und zweckmäßige Verteilung.
Was die Vorhaltung vom eigenen Perſonal für den Rettungsdienſt
anlangr, ſo werden alljährlich von den Reichsbahnärzten Tanſende von
Eiſenbahnern in der erſten Hilfeleiſtung ausgebildet, bei Zehntauſenden
werden fortlaufend die Kenntniſſe überprüft und ergänzt. 70 000 Reichs=
bahnbedienſtite
, alſo ein Zehntel des geſamten Perſonalbeſtandes, und
ein Achtel des Betricbsperſonals, ſind im Samariterdienſt ausgebildet.
Alſo wohlgemerkt: jeder 10. Mann vom Reichsbahnperſonal vermag
einem Verletzten ſachverſtändige erſte Hilfe angedeihen zu laſſen. Man
möchte wünſchen, daß faſt jeder Eiſenbahner die Grundſätze der erſten
Hilfe beheriſchen lernt, denn jeder kann die Kenntniſſe dieſer Dinge
nörig brauchen. Er nützt damit ſich, ſeiner Familie und der Allgemein=
heit
. Aber reilich iſt die Zahl allein nicht entſcheidend; wie überall in
einer gut funktionierenden Organiſation iſt es der Geiſt, der ſie leben=
dig
erhält. Und in dieſer Beziehung gilt beim Unfall das Wort
Ein Helfer iſt beſſer als zehn Gaffer‟. Den Kopf nicht verlieren und
zugepackt, das iſt im Ernſtfalle die richtige Parole eines wirklichen Not=
helfers
. Uncer dieſem Geſichtspunkte werden die Nothelfer ſorgfältig
ausgewählt.
Auf jedem Bahnhof, in jedem Zug und auf allen Arbeitsplätzen
ſind, je nach dem Umfang des Betriebes, ein oder mehrere ausgebildete
Samariter vorhanden, die auch mit den Rettungsmitteln und ihrem
Aufbewah ungsort Beſcheid wiſſen. Auch das Perſonal der Schlaf= und
Speiſewagen der Mitropa wird fortlaufend im Samariterdienſt aus=
gebildet
.
Für die Ausbildung und die Ausübung der erſten Hilfe ſind ein=
heitliche
Vorſchriften erlaſſen.
Fremde Hilfe: Neben der Ausgeſtaltung der Hilfe des eigenen
Rettungsperſonals legt die Eiſenbahn größten Wert darauf, daß bei
Eiſenbahnunfällen jede nur erreichbare fremde Hilfe in Anſpruch ge=
nommen
wird. Zu dem Zweck haben die Reichsbahndirektionen mit den
Sanitätskolonnen, Samaritervereinen, öffentlichen und privaten Ein=
richtungen
für den Samariterdienſt, Aerzten, Krankenhäuſern, den Feuer=
wehren
, den Beſitzern von Kraſtfahrzeugen uſw. eine Hilfelciſtung bei
Eiſenbahnunfällen vereinbart. Von großem Wert iſt dabei die Mit=
wirkung
der Reichspoſtverwaltung. Sie hat ihre Dienſtſtellen angewie=
ſen
, nach Mitteilung eines Eiſenbahnunfalls durch die Unfallmeldeſtelle
ſofort die Aerzte, Krankenhäuſer, Samariter, Feuerſehren und Polizei
zu verſtändigen und die eigenen Kraftwagen zur Beförderung von Ver=
letzten
uſw. unverzüglich abzuſenden. Ebenſo werden ſofort beſondere
Telephonleitungen freigemacht.
Neben dem Rettungsperſonal ſtehen die Rettungsmittel. An Ret=
tungsmitteln
ſind vorhanden:

1. Verbandsbüchſen als kleinſte Einheit.
2. Verbandsſchränkchen. Sie ſind in den Seitengängen aller
D=Zugwagen angebracht.
3. Rettungskäſten. Sie enthalten u. a. Schienen, Schnell=
verbände
, Mullbinden, Watte uſw., Ho mannstropfen, Jodtinktur, Schere
zum Aufſchneider der Kleider, Seife, Nagelbürſte, Waſchbechen uſw.
Mit ihnen ſind alle der Perſonenbeförderung dienenden Züge, ebenſo
alle Bahnhöfe, die Betriebswerhe und Reichsbahnausbeſſerungswerke
ausgerüſtet.
4. Tragbahren und Tragetücher. Tragbahren ſind auf
allen Bahnhöfen und größeren Arbeitsplätzen ſowie in den Arztwagen,
je zwei Tragetücher in den großen Rettungskäſten vorhanden.
5. Verband=(Kranken=)Zimmer ſind auf großen verkehrs=
reichen
Bahnhöfen und in den Reichsbahnausbeſſerungswerken, wo ein

Bedürfnis dafür beſteht, eingerichtet. Dieſe ſind mit den zur erſten Hilfe
erforderlicken Gegenſtänden und Verbanksmitteln gut ausgeſtattet und
teilweiſe ſtändig durch Perſonal vom Roten Kreuz, von Eiſenbahnſani=
tätskolonnen
oder eigenen Nothelfern beſetzt.
6. Arztwagen. Der Arztwagen iſt zuar zur Vornahme von
operativen Eingriffen eingerichtet. Nur ſelten aber hat ſich in der Praxis
die Notwendigkeit dazu ergeben. Im raſchen Verbinden von Wunden,
im Schienen von Knochenbrüchen uſw., von Blutungen, in ſchmerzſtillen=
den
oder belebenden Einſpritzungen uſw., aber nicht im Operieren wird
die Tätigkeit des zu Unfällen hinzugezogenen Arztes in der Begel be=
ſtehew
.
Der Arztwagen hat an beiden Enden Plattformen mit umlegbaren
Geländern ſowie abklappbare Tritte und Fußabkratzer. An den Stirn=
wänden
ſind Doppeltüren angebracht, um das leichte Einbringen von
Verletzten zu ermöglichen.
Arztwagen, Gerätewagen und nötigenfalls Mannſchaftswagen wen=
den
im Ernſtfall zu einem Hilfszug zuſammengeſtellt, der ſpäteſtens
15 Minuten nach Eintreffen der Unfallmeldung abfahren ſoll. Dieſe auf
kürzeſte Friſt eingeſtellte Verwendungsbereitſchaft des Arztwagens wird
durch praktiſche Uebungen, ſog. Probealarme, geprüft. Die Reichsbahn=
direktion
veranſtaltet mindeſtens einmal im Jahr mit jodem Arztwagen
und den zuſtändigen Amtsvorſtänden, Aerzten, Beamten und Arbeitern
unvermutet zur Nachtzeit eine Uebung. Außerdem iſt eine ſolche Uebung
jährlich mit mindeſtens einem Arztwagen an einem Sonn= oder Feſttag
tagsütber abzuhalten. Der Probealarm muß ſtets von einem Bahnhof
ausgehen, wo kein Arztwagen aufgeſtellt iſt.
Der Probcalarm vollzieht ſich in der Regel in folgender Weiſe: Die
Reichsbahndivektion teilt dem Fahrdienſtleiter eines Bahnhofs einen
fingierten Unfall mit und ordnet Probealarm an. Z. B. Zug 530 zwvi=
ſchen
4 und B infolge Schienenbruchs verunglückt. Perſonen getötet und
verletzt. Strecke durch Wagentrümmer geſperrt‟. Dieſe Nachricht wird
dem Fahrdienſtleiter etwa nach Abfahrt des Zuges unvermutet in ver=
ſchloſſenem
Umſchlag von einem Beamten der Reichsbahndirektion mit
dem Auftrag übergeben, den Umſchlag ſofort zu öfwen und das Erfor=
derliche
zu veranlaſſen. Weder die beteiligten Bahnhöfe noch die Aemter
ſind vorher unterrichtet. Der Fahrdienſtleiter hat ſafort alle Anord=
nungen
zu treffen, wie ſie für den Ernſtſall in den Unfallmeldevor=
ſchriften
vorgeſehen ſind. Er ſperrt zunächſt die Strecke. Seine zweite
Sorge gilt der Hilfe für die Verletzten. Alle Meltungen zum Herbei=
rufen
von Bahnhilfe, der Bahnärzte, Arzt= und Gerätewagen und Be=
wachrichtigung
der Aemter werden mit der Bezeichmung Probealarm
abgegeben. Nach Eingang der Meldung veranlaßt der Heimatbahnhof
des Arztwagens ſofort den Alarm der zur Begleitung beſtimmten Be=
dienſteten
und der zuſtändigen Amtsvorſtände, das Herbeirußen der Aerzte,
Samariter und Sanitätskolonnen, die Geſtellung der Lokomotive und
des Zugführers und die Bildung des Hilfszuges, ferner Aufſtellung und
Bekanntgabe des Fahrplans. Zur Begleitung des Arztwagens müſſen
ein maſchinentechniſcher Beamter und mindeſtens zehn Mann, davon
mindeſtens fünf für die Bergung Verletzter und Eingeklemmter und ein
Mann für die Bedienung der Schmeidbrenner uſw. ausgcbildet, ſo recht=
zeitig
zur Stelle ſein, daß der Zug in der feſtgeſetzten Zeit von ſpäte=
ſtens
15 Minuten nach Eintreffen der Unfallmeldung abfahren kann.
Die für den Arztwagen vorgeſehenen Bahnärzte und Samariter fahren
mit. Während der Fahrt prüft der Bahnarzt die Einrichtungs egen=
ſtände
des Arztwagens; er teilt die Samariter für ihre Hilfstätigkeit
eine, gibt Armbinden für ſie aus und erteilt ihnem Anweiſung über die
Behandlung der Verletzten und die Anwendung der Verbandmittel. Er
legt die für die ärztliche Behandlung erforderlichen Inſtrumente und
Heilmittel zurecht und ſorgt für die Inſtandſetzung der Betten und
Kranbentragen. An der angenommenen Unfallſtelle werden die Geräte
aus dem Gerätewagen, insbeſondere die zur Befreiung von Perſonen
aus den Trümmern beſtimmten, wie Schweißapparate, Hebezeuge uſw.
wie im Ernſtfall behandelt. Der Arzt ordnet in der Regel eine Uebung
der Mannſchaften im Rettungsdienſt an, läßt Notverbände anlegen,
ſcheinbar Verletzte bergen ſowie ein= und ausladen uſw. Der Hilfszug
kehrt nach Beendigung der Uebung raſch zum Heimatbahnhof zurück,
wo er zur weiterem Verwendung bereitgeſtellt und wieder hergerichtet
wird.
Aus all dieſen Maßnahmen und Vorbereitungen geht hervor, daß
die Deutſche Reichsbahn keine Koſten, Mühe und Opfer ſcheut, um den
Rettungsdienſt den Anſprüchen anzu aſſen. Sie wird ſich auch weiterhin
bemühen, neben dem Ausbau der Betriebsſicherheit nach dem neueſten
Stand der Techmik auch den Rettungsdienſt auf der Höhe zu balten und
ſchn, was Hilfsperſonal und Rettungsmittel anlangt, weiterhin fort=
ſchrittlich
geſtalten. Sie wünſcht hierzu die Mitarbeit des Reichsbahn=
perſonals
und der Oeffentlichkeit in weitgehendſtem Maße.

Aa. Eberſtadt, 1. März. Vier Beerdigu
Tag. Am Mittwoch nachmittag fanden in Abſta
Stunde vier Beerdigungen ſtatt. Es wurden z.
Männer zu Grabe getragen. Unter den Frauen bef
von 87 Jahren verſto bene Witwe Sopyie Schäfen
der älteſten Einwohnerinnen Eb rſtadts. Dem Leich
meiſters und Altveteranen Friedrich Anſelm Fließ gim
kameradſchaft voran, bei Kaufmann Heinrich Gerhard
der Stenographenverein Gabelsberger, deſſen Mity
bene war.

Schwurgericht.

*p. Der zu Weiler (Württbg.) geborene Kraftwagenführer Bernh.
Stollenmaier ſteht wegen Meineids vor Gericht.
Der wiſſentlich falſche Zeugeneid ſoll in der Strafſache gegen Kraft=
wagenführer
Knauer von Frankfurt a. M. vor dem in Heppenheim an
der Bergſtr. tagenden Bezirksſchöffengericht Darmſtadt geleiſtet worden
ſein, und zwar durch die wahrheitswidrige Ausſage, er (St.) habe den
Knauer nach dem Unfall nicht wieder geſehen, während er heite zugeben
muß, da dies doch der Fall war, wie er dies auch in der vor der hieſi=
gen
Strafkammer gegen Knauer ſtattgehabten ſpäteren Verhandlung
zugeben mußte. Die urſprüngliche Anklage lautete auf fahrläſſigen
Falſcheid; das Bezirksſchöffengericht hat aber am 5. Dezember 1928 wegen
Verdachts des Meineibs die Sache an das Schwurgericht verwieſen.
Ein wichtiger Zeuge (Vertreter der Verſicherungsgeſellſchaft) iſt nicht
erſchienen; er hat ſein Ausbleiben mit geſchäftlicher Reiſe zu entſchuldi=
gen
verſucht. Der Staatsanwalt ſtützt hierauf einen Antrag, die Sache
auszuſetzen. Der Verteidiger widerſpricht.

Die Ve handlung wird fortgeſetzt. Der nicht erſchienene Zeuge wird
in eine Ordnungsſtrafe von 250 Mark genommen.
Der Zeuge Knauer bleibt nach Gerichtsbeſchluß unbeeidigt.
Der Angeklagte iſt in Unterſuchungshaft vom 13. März bis 5. Juni
1928 geweſen.
Der Staatsanwalt erachtet einen Meineid für vorliegend, dem An=
geklagten
komme aber durch den Widerruf der falſchen Ausſage vor der
Strafkammer die Strafmilderung des § 158 StGB. zugute. Es wird
eine Gefängnisſtrafe von acht Monaten beantragt und anheimgegeben,
die Unterſuchungshaft ganz oder zum Teil anzurechnen. Der Verteidi=
ger
betont, über dieſer Anklage habe kein günſtiger Stee gewaltet; er
begründet dieſe Behauptung aus der Vorgeſchichte dieſes Strafprozeſſes,
Der Staatsanwalt habe doch aus innerer Ueberzeugung die Anklage
nur wegen fahrläſſigen Falſcheides erhoben, im übrigen ſei der Ange=
klagte
rechtskräftig außer Verfolgung geſetzt worden. Auch vor dem
Bezirksſchöffengericht habe der amtierende Staatsanwalt den Standpunkt
vertreten, es liege fahrläſſiger Falſcheid vor. Welcher Beweggrund ſollte
für den Angeklagten beſtehen, falſche Ausſagen zu machen?, doch nie=
mals
der Umſtand, daß er einen Berufskollegen habe heraushauen
wollen. Welches Intereſſe habe er an Knauer, der doch von ſich
aus zu ihm gekommen ſei?. Nur einmal hätten ſich Beide geſprochen.
Nnauer habe nicht verſucht, den Angeklagten auf ſeine Seite zu ziehen.
Einzelheiten dieſer einzigen Unterredung ſeien nicht mehr feſtzuſtellen.
Bei dieſer Begegnung habe es ſich um durchaus Erlaubtes gehandelt.
Von einem Meineid könne hier keine Rede ſein. Solche objektiven Un=
richtigkeiten
kämen doch auch ſonſt vor. Die eine Begegnung mit
Knauer möge mit der Zeit dem Angeklagten aus dem Gedächtnis gekom=
men
ſein. Dieſen Irrtum habe der Angeklagte berichtigt. Die Fragen
der Wiſſentlichkeit und der Fahrläſſigkeit ſeien zu verneinen. Es war
doch nach Anſicht des Verteidigers für den Angeklagten der Beſuch
Knauers eine gleichgültige Begegnung, kein Vorgang von irgend welcher
Importanz. Ein ſubfektives Verſchulden des Angeklagten ſei auszu=
ſchalten
. Das Urteil ſpricht frei.

Eine Fahrplankonferenz in Alsfeld.
Am Mittwoch dieſer Woche fand auf Einlodung der Reichsbahn=
Lirektion Frankfurt a. M. im altehrwürdigen Rathausſaal zu Alsfeld
eine Fahrplankonferenz ſtatt. Mit Rückſicht darauf, daß der Fahrplan
der oberheſſiſchen Haupt= und Nebenbahnen durch die Fahrplangeſtaltung
der Main=Weſerbahn und der Strecke Frankfurt-Bebra maßgebend be=
einflußt
wird, legte der den Vorſitz in der Verſammlung führende Reichs=
hahnoberrat
Pietz zunächſſt die Abſichten dar, die hinſichtlich dieſer bei=
den
großen Hauptſtrechen beſtehen. Die Wiedereinlegung des bereits
im vorigen Sommer mit beſtem Erfolg gefahrenen weiteren Eilzugs=
paares
E 60/63 zwiſchen Bebra und Frankfurt a. M. fand allgemeinen
Beifall, zumal ſie durch günſtige Anſchlüſſe für Oberheſſen von beſon=
derem
Vorteil wird. Zu dem Plan der Reichsbahn, über die Main=
Weſerbahn zwei Paare von Fernſchnellzügen zu führen, äußerte ſich der
Vertreter des Heſſiſchen Verkehrsverbandes unter Bezugnahme au
ſchriftliche Stellungnahmen des Verbandes dahin, daß die Einführung
beſonders beſchleunigter Schmellverbindungen, die übrigens durchaus in
der allgemeinen Verkehrsentwicklung begründet ſei, ſelbſtverſtändlich all=
ſeitig
lebhaft begrüßt werde. Außerordentlich bedenklich ſei es jeloch,
daß die FD=Zugverbindungen auf Koſten anderer, zum Teil auch die
dritte Klaſſe führender Schnellzüge eingelegt würden. Namentlich ſei
es eine ſchwere Bengchteiligung oberheſſiſcher Verkehrsintereſſen, daß
die vortrefflich bewährten, im vergangenen Sommer gefahrenen drei=
klaſſign
Schnellzüge D 153/154 FrankfurtBremen durch die neuen
ED=Züge mit den gleichen Nummern FrankfurtBremen und Hambure
erſetzt würden. Es ſei dringend geboten, bei der nächſten ſich bietenden
Gelegenheit neben den Fernſchnellzügen in etwa der gleichen Lage drei=
klaſſige
D=Züge über die Main=Weſerbahn zu führen, die für weiteſte
Kreiſe der Reiſenden auch im Verkehr der Zwiſchenſtationen zur Ver=
fügung
ſtünden. Als geradezu unbegreiflich müiſſe die Abſicht der Reichs=
bahn
bezeichmet werden, die einzigen Schnellzüge von internationaler Be=
deutung
über die Main=Weſerbahn (D 191/192), die im neuen Fahrplan
als FD=Züge gefahren werden ſollen, in Bad=Nauheim nicht anhalten
zu laffen. Eine derartige Maßnahme, die dem bedeutenden Kurplatz
von Weltruf die wichtigſten Verbindungen vorenthält, müſſe heſſiſcher=
ſeits
ſchärfſten Widerſpruch hervorrufen.
Hierauf befaßte ſich die Verſammlung in mehrſtündiger Ausſprache
mit einer großen Zahl ins einzelne gehender Fahrplanwünſche. Zur
Genugtuung der Verſammlung teilte der Fahrplandezernent der Reichs=
bahndirektion
Frankfurt mit, daß namentlich auf der wichtigen oberheſſi=
ſchen
Hauptbahn GießenFulda wefentliche Verbeſſerungen zu erwarten
ſeien. Es werden hier mehrere, bisher noch gebrochene Zugverbindun=
gen
zu durchgehenden Zügen über die ganze Strecke ausgebaut, die auf
wichtige Anſchlüſſe in Fulda und Gießen Rückſicht nehwen. Auch auf
den Nebenbahnſtrecken in Oberheſſen und den nördlich angrenzenden
preußiſchen Gebietsteilen wird die eine oder andere Verbeſſerung durch=
geführt
werden, wenngleich hier leider noch nicht allen begründeten
Wünſchen zur Ausfüllung der als nachteilig empfundenen Fahrplan=
lücken
entſprochen werken kann.

Hochwaſſergefahren vorzubeugen, hat man hier und
Eis an verſchiedenen Stellen der Modau aufgebrochen
Abfluß geſichert iſt. Das Eibrechen geſchah mit Hilf,i
Auch wurden ſonſtige Vorkehrungen gegen evtl. Hocha
B. kanntlich iſt die Modau weiter unterhalb in de
mühle über die Ufer getreten. Seitens der Orte Crumn
und Stockſtadt wurden Arbeiter entſandt, die das Eiss), um weitere Ueberſchwemmungen zu verhind
ſogar davon, daß ein kleines Sprengkommando nach
Stelle bommen ſoll.
O. Pfungſtadt, 1. März. Forderungen de
loſen. Die hieſigen Erwerbsloſen haben an die E4,
ſuchen gerichtet, ihnen beſondere Beihilfen gewährennun
fordern u. a. pro Monat und Haushaltung zwei Zenmn,/ ſe
je nach der Größe der Familie mehrere Laib Brotztlns un
ſchlließlich, daß ſämtlichen Erwerbsloſen, die nicht unwiak
beſtimmungen der Winterbeihilfe fallen, eine Beihilfüuß Xu
mitteln gewährt wird. Im Zuſammenhang damit vct zzu zmem 2ul
jetzt an Winterbeihilfen in Pfungſtadt insgeſamt 964:10Maem har de
zahlung gelangten. Die Summe ſetzt ſich wie folgt zu uubrreingt
an 506 Hauptunterſtützungsempfänger in Höhe von 22 /mknm
an 564 in Höhe von 3226 RM. und 3. Rate an 00
3553 RM., wozu 80 Hauptunterſtützungsempfänger kortscie en
Beträge noch feſtzuſtellen ſind.
O. Pfungſtadt, 1. März. Der Gemeinderat
wortung des Geſuchs des Geſangvereins Sängervere7
teilung eines günſtigen Feſtplatzes zur Abhaltung ſein
ſtaltfindenden Stiftungsfeſtes dem Verein den neu 4
platz zur Verfügung geſtellt. Zur Anlegung des Platz;
Dingen noch größere Holzfällungen notwendig, die ſon
bei Eintritt beſſeren Wetters vorgenommen werden ſafy
wurde die Errichtung einer Feſtbühne beſchloſſen, dies
12X14 Meter haben ſoll. Der Gemeinderat ſtimmte
Skizze zu und beſchloß die Ausſchreibung der Herſtellu!4
dem Geſuch des Sportklubs Teutonia 1906 wegen P2
Gemeinderat wohlwollend gegenüber. Näheres ſoll noc
den. Aufgefrorene Waſſermeſſer. Auoll
den ſtrengen Froſt der letzten Wochen viele Waſſernaz
oder ſonſtwie beſchädigt worden. Der Waſſerwerkso
meinderats ſoll, wie verlautet, die Möglichkeit prüfen,
der Waſſermeſſer zuſammenſchweißen kann oder ob mi
weiſe befondere Erſatzteile ſchicken laſſen ſoll. Der
in dieſen Tagen wieder mehrere Bauplatz= und Baug / UA
O. Pfungſtadt, 1. März. Liederkonzert. T
Sängerluſt hat wieder ein ſchön verlaufenes Liederk
Sein Chormeiſter Simmermacher=Darmſtadt bewies, d4
den hat, aus ſeinem Chor, der übrigens durch Krankhc
etlvas vermindert war, herauszuholen, was herauszuholz
darbietungen ſtanden zweifelsohne auf anſehnlicher E‟
mit Recht den Beifall des zahlreich erſchienenen Publikrs
betätigten ſich Herr Herwig, der eine gurgeſchulte
eigen nennen darf. Simmermacher jun. bewährte ſich
Die hieſige Arb.=Samariterkolonne befindet ſich im
Hochwaſſergefahr in Alarmbereitſchaft.
G. Ober=Ramſtadt, 1. März. Gemeinderat
vorgeſtern ſtattgefundene Gemeinderatsſitzung wurde vo.
Braband geleitet. Zum 1. Punkt der Tagesordnung
tung von Nutzholz. Hierzu wird beſchloſſen, daß im Fc.
Abteilung 19, des Gemeindewaldes angefallenen 317,69
den Firmen Ludwig Kehr 3., Ober=Ramſtadt, und Ka
Modau, zuſammen zum Preiſe von 6 Prozent über 2
aus der Hand abzugeben. Der am 19. Februar 1929 alt
holzverſteigerung wird Genehmigung zuteil. Der Päa)
ſchaſweide iſt mir Rückſicht auf die derzeitige Witteryru
rung der Pachtzeit vorſtellig geworden. Dieſe wird au!
zum 15. März ds. Js. bewilligt unter der ausdrückli!4
daß bei eintretendem Tauwetter nur noch Wieſen bewesl
fen. Ein Geſuch des Vereins für Vogel= und Geflügell
ſtadt wegen Erlaß von Billetſteuer für eine Lokalausl:
nehmigt. Ein ähnliches Geſuch des J. Würtenberger;
verfällt der Ablehnung. Für die auf die Reichsunfall
ſich beziehenden Filmvorführungen im hieſigen Kino
ſteuer erlaſſen. Gcorg Kehr 6., Ober=Ramſtadt, erſucht
Baugelände am Küchler. Das Geſuch wird bis zur
zurückgeſtellt. Der Karuſſellplatz auf dem Marktplatz ſo
1929 unter noch feſtzuſetzenden Vertragsbedingungen demind
Gcorg Heiſel 1., Ober=Ramſtadt, zum Angebotspreis wi
laſſen werden. Dem Schloſſer Wilhelm Rückert 3, der Mdd eine
bei Behebung der zahlreichen Waſſerleitungsſchäden I
zierfür eine Vergütung bewilliat. Ein Dringlichkeitse

toffeln uſw. wird der Wohlfahrtskommiſſion überwieſel
ſich eine ausgedehnte nichtöffentliche Sitzung an, in welab niezalte A1
ſachen und Stundungen beraten wurden.
Le. Groß=UImſtadt, 1. März. Verkauf einer?
Nachdem die Lederfabrik der Joſef Nehm Söhne, dahſ
Jahre im Betrieb war, iſt der Betrieb nunnehr eimn 2d W Hätte
Nun ſollen die ausgedehnten Fabrikräume nächſten BA
März, nachmittags 2 Uhr, auf dem hieſigen Rathaus
Verſteigerung kommen. Der Zuſchlag erfolgt ſchon, wenen=
des
Vorkriegswertes geboten wird. Da die Gemeine ?
daran hat, daß die Fabrikräume zu irgendeinem induſch!
benutzt werden, ſo erläßt ſie dem Unternehmer alle N0 für die Dauer von 10 Jahren, ſobald der neilt
deſtens 10 Arbeiter beſchäftigt.
O. Groß=Bieberau, 1. März. Höhere Bürg‟
hieſige Bürgerſchule beſteht nun nahezu 30 Jahre. 99 S
im vorderen Odenwald hat ſie beſondere Bedeulung, 9
beſitzt und die Eltern ihre Kinder längere Zeit iml.
können. Einzelne Kinder müſſen ja einen weiten Wel
in dem harten Winter beſonders ſchwierig wird. De
bringt den Eltern der ganzen Umgegend recht erheoſ
der Behörde wurde die Arbeit der Schule dadurch geel"
an ihr wirkenden Lehrer zu Reallehrern ernannte,
Wald=Michelbach, 1. März. Neuſchnee un?
geſtern früh ſchneit es bei 3 Grad Kälte. Neuſchneefad.
die Schneedecke iſt noch etwa 20 Zentimeter. Für Sil
Gelegenheit, ſich zu tummeln. Wie bekannt, eignen ſchle
für den Winterſport vorzüglich. Obwohl am vergels=
Tauwetter war, waren etwa 600 Sportler in umſe."
Donnerstag früh zeigte das Thermometer 15 Grad 9
Vorausſicht nach hält die Kälte noch einige Zeit all=
* Sceheim, 1. März. Zugentgleiſung.
abend 17.30 Uhr ſprang der zweite Wagen des Bi9
Sceheim in der Wegkreuzung zwiſchen Jugenheim üe
Schienen. Der Zug kam nach etwa 40 Metern 70
Fahrgäſte konnten mit dem vorderſten Wagen weiterle.
Unfall fand gottlob nicht ſtatt. Ein Hilfszug kohl
Uhr den regelmäßigen Verkehr wieder aufnehmell.
Gernsheim, 1. März. Waſſerſtand de*
28. Februar: 0,66 Meter: am 1. März: 1,10 Meter=
Hirſchhorn, 1. März. Waſſerſtand de?
28. Februar: 2.10 Meter; am 1. März: 1,79 Meter=
am

By. Langen, 28. Febr. Sparkaſſenrel
Herrn Kochendörfer, Reviſor des Heſſiſchen Sbar.
bandes, vorgenommene Neviſion der hieſigen Beöllen

[ ][  ][ ]

noch, ſainde Schilderung:
m Dienstag auf Mitrwoch wurden drei Häuſer am
MZiſſelsheim nach Darmſtadt in der Darmſtädter
mingefährlichen Einbrecherbande in raffinierteſter
Yach Hauſe kehrende Ortseinwohner bemerkten
h im Hauſe des Herrn Prokuriſten Kolb, und
. Licht. Des Morgens, als die Familie in die
tam, fand ſie die Wohnung in einem unbeſchreib=
chrbladen
und Behälter ſtanden offen, die Gegen=

4. Mit welchen Maßnahmen ſich die Räuber Ein=
Hau,ſchafften, zeigt, daß aus der äußeren Eingangs=
aus
gmitten und von da aus die Türe mit dem innen
lüſſei effnet wurde. Im Vorraum wurde das mehr=
Tabet’s Telefons mit einem geeigneten Inſtrument glatt
uandt, die Eruch Oeffnen einer 2. Tür, die nach Beſeitigung des
uuſeiteä fchenden Schlüſſels mittels Dietrichs geöffnet werden
tten n) Einbrecher in die Wohnung. In der Küche
amer uud, der anſcheinend durch zugeworfene Fleiſch=
h
. fm ein Mittel ſchweigſam gehalten wurde, ſo daß
r dels hruſes nichts merkten.
rechetr giten einen 5=Röhren=Radio=Apparat aus einem
s, emterdeten außerdem einen Koffer von einem Elektro=
ger
ver photographiſchen Apparat, ein ſeidenes Hals=
ſchetz
ügeleifen, 3 Flaſchen Likör, ſämtliche Auto=Papiere
ührherhe in und Schlüſſel und über M. 100,, die in
de FHaushaltungsgeld verwahrt waren. In dem
gquenem Tiſch in herausfordernder Weiſe ein großes
r;aurdem war das Kupfergeld aus der Haushaltungs=
nahenander
gelegt.

Sähken wohl in der Hauptſache um Bargeld zu tun
nachefr ſie ſich in der Küche und erbrochenen Speiſe=
verſche
ies angeeignet hatten, was ſie teilweiſe auf den
urd iichdem ſie 2 Flaſchen Kognak aus Weingläſern
tliche Türen ließen ſie hinter ſich offen ſtehen.
z Spung zeigen, muß ein Poſten in einem Treppenkeller=
ob guſch das ganze Gelände überblicken läßt, Wache
ſter Kbruch wurde im Hauſe des Herrn Prokuriſten
im hem Vertiko und Schreibtiſch erbrochen wurden,
er 2ötrag den Räubern in die Hände fiel. Außer=
tnuein
Mantel, Zigaretten, Zigarren und auffallen=

Eamstag, den 2. März 1929

Geite 7

auf dem Boden, auch nichr ein einziges Stück
m9r. Selbſt eine Standuhr wurde in allen Teilen

derweiſe auch ſämtliche weißen Taſchentücher, trotzdem ſie mit Namen
verſehen waren, geſtohlen.
Im zweitletzten Hauſe des Ortsausgangs wurde bei Herrn Phil.
Walter, in der gleichen Nacht eingebrochen. Trotz ſcharfem Schäfer=
hund
drangen die Diebe unbemerkt durch den Keller in die Wohnung.
Auch hier wurden wohl mit geeigneten Werkzeugen wie im erſten Falle
Tor und Tür geöffnet. Geraubt wurden: 2 Operngläſer, 1 Photo,
3 Taſchenuhren, Brieftaſche mit ſämtlichen Autopapieren, 1 Bund
Schlüſſel und etwa Mk. 100, Bargeld.
Die Spuren der Einbrecher führen nach dem Feldweg hinter dem
Hauſe des Baumeiſters Schuck, wie ſich dies aus dem zuſammenge=
tretenen
Schnee erkennen ließ, von da aus wieder nach Rüſſelsheim
zurück. Gefunden wurden an dieſer Sammelſtelle das elektriſche Bügel=
eiſen
und Speiſereſte.
Man vermutet, daß die Einbrecher gut orientiert, alſo mit den
örtlichen Verhältniſſen vertraut waren, denn ſonſt konnte eine ſolche
umfangreiche Durchſuchung gleichzeitig an drei Stellen der Darmſtädter
Straße in einer Nacht unmöglich durchgeführt werden. Daß dieſe
Einbrecherbande ganz raffiniert vorgegangen iſt, geht ſchon aus der
Tatſache hervor, daß auch nicht von einer einzigen Familie irgendein
verdächtiges Geräuſch wahrgenommen wurde.
Auffallend iſt, daß, wie man hört, in der gleichen Nacht in dem
Hauſe des Herrn Wilh. Schaffner, Oel= und Fettgroßhandlung, Groß=
Gerau, Bahnhofſtraße, eingebrochen wurde und aus dem Kaſſenſchrank
einige Mk. 1000, entwendet worden ſein ſollen.

P. Rüſſelsheim, 1. März. Raubüberfall. Einbrecher
von Hunden zerfleiſcht. Am Donnerstag abend, gegen 9 Uhr,
erſchien auf der Nachtpolizeiſtation ein 16jähriger junger Mann aus
Flörsheim und machte die Meldung, daß er an demſelben Abend mit
zwei gleichalterigen Kameraden mit dem Plan von Flörsheim nach Rüſ=
felsheim
gekommen ſei, den Beſitzer der Rüſſelsheimer Lichtſpiele, J.
Amsl, nach) Schluß der Abendvorſtellung zu überfallen, um ihm die
Abendeinnahme, die er gewöhnlich in einer Aktentaſche trage, unter An=
wendung
von Gewvalt zu rauben. Um den Ueberfallenen einzuſchüchtern,
habe ſich einer der Burſchen mit einer Scheintodpiſtole bewaffnet, um den
Ueberfallenen damit mit Erſchießen zu bedrohen. In der Nähe der Opel=
brücke
, auf dem Gebiet der Gemarkung Rüſſelsheim, hätten ihn ſeine
beiden Kameraden überfallen, geknebelt, und ihm ſein Portemonnaie mit
zirka 10 RM. Inhalt geraubt. Seine beiden Kameraden ſeien in der
Richtung Rüſſelsheim weitergegangen, und befänden ſich zurzeit der Mel=
dung
im Lichtſpieltheater, um nach Schluß der Abendvorſtellung den ge=
planten
Raub auszuführen. Die Polizei begab ſich mit dem Anzeigen=
den
in das Kino. Die Angaben beſtätigten ſich. Die Polizei nahm
einen der Burſchen feſt, dem zweiten gekang es, zu entkommen. Wie

durch die polizeilichen Ermittlungen feſtgeſtellt wurde, handelt es ſich
bei dem Feſtgenommenen um einen, trotz ſeines jugendlichen Alters,
wegem Diebſtahls bereits vorbeſtraften Burſchen, der zwecks Verbringung
in eine Fürſorgeerziehungsanſtalt ſeit Wochen von der Polizei erfolglos
geſucht wurde. In der vorläufigen Vernehmung gab der Verhaftete an,
daß man ſeinem Kameraden im Scherz das Portemonnaie abgenommen
habe, und daß auch der Plan der Beraubung des Kinobeſitzers nur im
Scherz gemeint geweſen ſei. Die Polizei vermutet, daß es ſich bei den
drei jungen Flörsheimer Bürſchchen um dieſelbe Bande handelt, die vor
einigen Tagen auf der Opelbrücke einen nach Flörsheim zurückkehrenden
Geſchäftsmann zu berauben verſuchte, und ihm dabei ſeine Aktenmappe
durchſtach. Weiteres wird die Unterſuchung ergeben. In der Nacht
vom Donnerstag zum Freitag verſuchten Einbrecher, in das Gebiet des
Bäckermeiſters Götz in der Haßlocherſtraße einzudringen. Sie warem
durch Ueberſteigen der nach der Haßlocherſtraße gelegenen Mauer in den
Hof gelangt, wo zwei ſcharfe Hunde frei umherliefen. Die Hunde gaben
Laut und fielen einen der Einbrecher an. Eine große im Hof vorge=
fundene
Blutlache und Blutſpuren, die über die hohe Mauer nach der
Straße zu führten, weiſen darauf hin, daß die Verletzungen des Ver=
brechers
ſehr ſchwer ſein müſſen. Hoffentlich führt dieſe Verwundung
zur Ermittlung auch der Einbrecher, die in der vergangenen Nacht die
verwegenen Villeneinbrüche verübten.

* Dreieichenhafn, 27. Febr. Jubiläumskonzert. Unſer Kir=
chengeſangverein
, der in dieſen Tagen die 25jährige Gedenkfeier ſeiner
Stiftung begehen darf ſechs von den Gründern zählen heute noch zu
den aktiven Sängern und Sängerinnen , erfreute uns am Sonntag
mit einem wohlgelungenen Kirchenkonzert, daß jedem ſtädtiſchen Geſang=
verein
zur Ehre gereicht hätte. Unter der ſchwungvollen, begeiſterten
und begeiſterndem Leitung des Ortsgeiſtlichen, Pfarrer Römheld, und ge=
ſtützt
von der feinſinnigen und von hohem Kunſtverſtändnis zeugenden
Orgelbegleitung des Herrn Lehrer Hitzeroth trug der Verein einen Cho=
ral
von Bach, die Jubiläumskantate von Kempter und den grandioſen
Chor aus Haydns Schöpfung: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes
vor. Die geſchätzte Konzertſängerin Frau Rottſieper=Schwalbach aus
Frankfurt trug mit ihrer ſchönen, zu Herzen gehendem Sopranſtimme
Lieder von Schubert und Hugo Wolf vor und zwei klaſſiſche Orgelvor=
träge
des Herrn Hitzeroth rahmten das Ganze würdig ein. Maw kann
den Chor nur dazu beglückwünſchen, wie es ihm durch Eifer, Fleiß und
idealem Sinn gelungen iſt, auch ſo ſchwierige Aufgaben, wie ſie ihm hier
geſtellt waven, tadellos und klangſchön zu bewältigen. Möchte der
Verein noch recht lange zur Freude und zum Segen unſerer Gemeinde
wachſſen, blühen und gedeihen.

Schneider war ein Menschenkenner Wenn er

ms Mass zu einem neuen Rocke nahm, dann

ledis er zu. Sa gern: Ieh Weiss Schon, Mas Bueko

Leitahl geboren wünschen. Sie wollen nach neue-

eift Wode gekleidet sein,aber nicht wie ein Stutzer.

würde einem ehrbaren Kaufmann schlecht an-

tehen, alle Auswüchse der Mode mitzumachen.

Mirin hatte der Meister vollkommen vecht;denn

un Lufmann soll zwar fortschrittlich gesinnt sein,

Wiberrncht deshalb das Neue suchen, weiles neu ist.

*Dag lute Aite erhalten und das gute Neue hinzu-

Mugw, das ist wahrer Fortschritt.
Wi der ehrbare kaufmann OERSTOLZ hier sagt,ist

9eufis nichts Neues, aber für unser Fach hat es doch

SeunAbesondere Bedeutung. Ein Fabrikant, der im-

Meswieder seine alten Ligaretten-Marken durch
Teul ersetzt, spekuliert auf die Neuerungssucht un.
WerrAindiger Raucher, Er würde das Geld, weichess
Sodhe Neueinführungen verschlingen,nutzlicher

auf die Verbesserung seiner alten Marken ver
wenden. Altbewährte Marken erhalten,Sie in
Qualität und Technik immer weiter vervollkomm-
nen
,das ist wahrer Fortschritt in unserm Fach.
Un diesem Sinne ist die OVERSTOLZ zwar eine
der ältesten, gleichzeitig aber eine der modern-
sten
Ligaretten-Sorten am deutschen Markt.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Kirchliche Nachrichken
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Oeuli (3. März).
Kollekte in allen Kirchen für den Kirchbau in Ober=Roden.
Stadtkirche. Samstag, 2. März, abends 8.30 Uhr: Andacht.
Sonntag, 3. März, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lauten=
ſchläger
. (Kirchengeſangverein.) Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Nachm. 3 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden der Lu=
kasgemeinde
. Pfarrer Kleberger.
Stadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Zimmer=
mann
. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarre Heß. Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. Mittwoch, 6. März,
abends 6 Uhr: 4. Paſſionsandacht: Gethſemane. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Vorſtellung und
Prüfung der Konfirmanden (Knaben). Pfarrer Zimmermann. Vorm.
15.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann. Vereinigung
zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Donnerstag, 7. März, abends
8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
Schloßkirche Kranichſtein. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Beringer=
Darmſtadt.
Konfirmandenſaal im Schloß. Freitag, 1. März, abends 8 Uhr:
Vorſtandsſitzung für Männer= und Frauenvereine. Dienstag, 5. März,
abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. Mittwoch,
6. März, und Samstag, 9. März, nachm. 24 Uhr: Handarbeitsichule
der Stadtgemeinde. Samstag, 9. März, abends 8 Uhr: Jugendver=
einigung
der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung), Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 3. März, nachmittags 2.30
Uhr: Taubſtummengottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Heß. Abends 8 Uhr: Familienabend der Reformationsge=
meinde
. Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (B. d. J.) Mon=
tag
, 4. März, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere
Abteilung). Dienstag, 5. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadt=
kirche
. Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung).
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung).
Mittwoch, 6. März, nachm. 24 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. Ju=
gendbund
der Markusgeminde (ältere Abteilung)). Donnerstag, 7.
März, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgeminde (jüngere
Abteilung). Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abteilung).
Freitag, 8. März, abends 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde.
Jügendbund der Markusgemeinde (jüngere Abteilung). Jugendbund
der Kaplaneigemeinde. Samstag, 9. März, nachm. 24 Uhr: Jung=
ſchar
der Stadtgemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Vogel.
Martinskirche. (Kollekte für den Kirchbau in Ober=Roden.) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Bergér. Anmeldung von 9.30 Uhr an in der Sakriſtei. Vorm. 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler.
Nachm. 3.30 Uhr: Vorſtellung und Prüfung der Konfirmanden der
Martinsgemeinde Oſt. 2. Abteilung. Pfarrer Köhler. Abends 8 Uhr:
Pfarrer D. Waitz.
Nachm. 3 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Martinsſtift. Mittwoch,
6. März, abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. Pfarrer D. Maitz.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Dienstag, den 5. März, abends
8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereini=
gung
. Donnerstag, den 7. März, abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt;
Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. Freitag, den 8. März, abends 8 Uhr,
im Martinsſtift: Mütterabend Oſt; im Gemeindehaus: Mütterabend
Weſt; Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Samstag, den 2. März, abends 8 Uhr: Jugendfeier=
ſtunde
. Sonntag, den 3. März, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit
heiligem Abendmahl und Vorbereitung. Pfarrer Goethe. Vorm. 11.30
Uhr: Kindergottesdienſt. Mittwoch, den 6. März, abends 8 Uhr:
Liturgiſch=muſikaliſche Paſſionsandacht in der Kirche. Pfarrer Marx.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehes der Waldkolonie). Vorm. 10
Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Montag, 4. März, abends 8 Uhr: Letzter Männer=
abend
. Dienstag, 5. März, abends 8 Uhr: 3. Paſſionsandacht. Don=
nerstag
. 7. März. abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptoottes=
dienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung ab 9.30 Uhr in
der Sakriſtei. Pfarrer Schäfer, Bad=Nauheim. Vorm. 11.30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 3. März, abends 8 Uhr: Mif=
ſionsſtudienſwoche
: Dr. Freytgg: Das China von heute und die Miſ=
ſion
. Montag, 4. Marz, nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauen=
wereins
. Abends 8 Uhr: Pfarrer Schäfer: Die Kulturkriſe in Afrika
und die Miſſion. Dienstag, 5. März, abends 8 Uhr: Pfarraſſiſtent
Lic. zur Nieden: Die Botſchaft des Chriſtentums und die Religionen.
Mittwoch, 6. März, nachm. 3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe.
Abends 8 Uhr: 4. Paſſionsandacht. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden.

Samstag, den 2. März 1929

Donnerstag, 7. März, abends 8 Uhr: Monatsverſammlung der Männer=
vereinigung
. Vortrag Dr. Freytag: Der Nationalismus Jung=Aſiens
in ſeinem Verhältnis zu Religion und Chriſtentum. Abends 8 Uhr:
Mütterabend. Freitag, 8. März, abends 8.15 Uhr: Kirchenchor.
Pauluskirche. (Kollekte für den Kirchbau in Ober=Roden.) Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. Vorm. 11.15 Uhr: Kin=
dergottesdienſt
. Pfr. Rückert. Sonntag, abends 7.30 Uhr: Werbeabend
für die Konfirmandinnen zum Jugendbund. Montag, abends 8 Uhr:
Jugendbund. Dienstag, vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauen=
vereins
. Abends 8 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, abends 8 Uhr:
4. Paſſionsandacht. Pfarrer Müller, Donnerstag, abends 8 Uhr:
Mütterabend. Freitag, abends 8 Uhr: Hauptverſammlung und Tee=
abend
des Frauenvereins mit Vortrag von Frau Paula Friebrich über:
Elſa Bränſtröm, der Engel der Kriegsgefangenen und ihr Werk.
Samstag, abends 8 Uhr: Turnen.
Stiftskirche. Samstag, den 2. März, abends 8 Uhr: Beichte.
Sonntag, 3. März, vorm. 10 Uhr: Houptgottesdienſt mit hl. Abendmahl.
Pfarrer Waldeck. Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kinder=
ſchule
. Ev. Sonntagsverein: Nachm. 47 Uhr: Schlußfeier der Opfer=
woche
(Geburtstagsfeier). Mittwoch, 6. März, abends 8 Uhr: 4. Paſ=
ſionsandacht
.
Stadtmiſſion (Müühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3.30 Uhr: Bibel=
ſtunde
. Prediger Semmel. Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeits=
ſtunde
. Abends 8.30 Uhr: Kriegerdankbund. Dienstag, nachm.
4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 830 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde.
Prediger Semmel. Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter Chor.
Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. Frei=
tag
, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtr. 80.
Stadtmiſſionar Anders. Sonntag, 10. (nicht 3. März), abends 8.15
Uhr: Licktbilder=Vortrag: Ludw. Richter: Ernſt und Freude.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, 4. März, abends 8 Uhr, im
Feierabend, Stiftsſtr. 51: Bibelſtunde.
Junendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2.30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer, 4.45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für junge Mädchen. Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis.
Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. Don=
nerstag
, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer. Samstag,
abends 830 Uhr: Poſaunenchor.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22, In=
fanterie
=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 3. März, abends 7.30 Uhr: Fa=
milienkreis
. Vortrag über: Mit der Feldpoſt nach Rufland. Selßſt=
erlebtes
und Selbſtgeſchautes. Montag, 4. März, abends 8.30 Uhr:
Familienbibelſtunde. Dienstag, 5. März, abends 8.30 Uhr: Poſaunen=
chor
. Mittwoch, 6. März, abends 8.30 Uhr: Jungmännerbibelſtunde.
Freitag, 8. März, abends 8 Uhr: Turnen.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtr. 22, Inf.=Kaſerne,
Hof links). Samstag, 2. März, nach. 4.30 Uhr: Singen und Spieben.
5.30 Uhr: Bibelſtunde. Montag, 4. März, nachmittags 4.30 Uhr:
Heimnachmittag für Jung=Siegfried. Abends 8 Uhr: Heimabend für
Treuburg. Mittwoch, 6. März, abends 8.30 Uhr: Budenabend für den
ilteren Kreis, Beckſtraße 4.
M.=B.=K., Mädckenbibelkreiſe (Stiftsſtr. 14). Samstag, 2. März,
nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde (Frl. Unruh). Sonntag, 3. März,
nachm. 2.30 Uhr: Bibelſtunde und Fragenbeſprechung (Frl. Unruh).
Montag, 4. März, abends 8 Uhr: Bibelſtunde (mittl. Kreis). Diens=
tag
, 5. März, abends 8 Uhr: Bibelſtunde (ält. Kreis). Freitag, 8.
März. abends 8 Uhr: Unterhaltungsſtunde (mittl. Kreis). Samstag.
9. März, nachm. 3 Uhr: Bibelſtunde (jüng. Kreis).

Nurxu

Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie füir Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, 3. März. vorm. 10 Uhr: Menſchenweihe=
handlung
mit Predigt; vorm. 11.20 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtraße 44. Sonntag, 3. März,
vorm. 10 Uhr: Predigt; vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt; nachmittags:
Spaziergang des Jugendvereins mit den Bethesdaſchweſtern. Weggang
3.30 Uhr vom Gemeindeſaal. Abends 8 Uhr ſind die Schweſtern von
der Diakoniſſenanſtalt Bethesda zu Elberfeld, die an einem Gemeinde=
ſchweſternkurſus
in unſerem Erholungsheim Waldruhe im Jugenheim
an der Beraſtraße teilnehmen, hier. Die Lehrerin Fräuleim Weiſchedel
und die Schweſtern dienen mit Anſprachen und Liedern. Montag=
abend
8.15 Uhr: Jugendvereinsſtunde. Dienstagabend 8.15 Uhr: Unter=
haltungsabend
, veranſtalter von dem Streichchor, welcher mit Muſikvor=
trägen
dient. Mittwochnachmittag 3 Uhr: Kinderfeier mit Kaffee; abends
8 Uhr; Frauenmiſſionsverein. Donnerstagahend 8.15 Uhr: Bihelſtunde.
Von Montag, dem 11.. bis Freitag, den 15. März, finden Vorträge ſtatt
im Gemeindeſaal, gehalten von Prediger Kick=Mannheim. Die Themen
werden noch bekannt gegeben. Jedermann iſt herlich eingeladen. Pre=
diger
Sauer
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
3. März, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr: Jugend=
bund
Abends 8 Uhr: Evangeliſation. Mittwoch, abends 8,15 Uhr:
Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.

Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonnta
Uhr: Sonntagsſchule; nachm. 4.50 Uhr: Worwerkünd
woch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. Freitag, abendz 8
betrachtung. Jeder herzlich eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten) TA
Sonntag, 3. März, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Pfarner
furt a. M. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 rI
ſammlung. Abends 8.15 Uhr: Ingendſtunde. Vomn
8. März Evangeliſationsvorträge von Pred. F. Kuhl=Bre.
Montag: Ein unergründliches Geheimnis. Diensta
eines Heimatloſen. Mittwoch: Die größte Torheit der
nerstag: Wozu das Leid in der Welt. Freitag: M
Sünde wider den Geiſt. Zu allen Verſammlungen iedd
lichſt eingeladen!
Die Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Sonntag, früh /
verſammlung; früh 10 Uhr: Heiligungsverſammlung:
Kindergottesdienſt; nachm. 3 Uhr: Wegweiſerverſammluu
nachm. 5 Uhr: Kinderheilsverſammlung.; abends 8 Uhr
lung. Montag abends 8 Uhr: Jugendliche.
8 Uhr: Mitgliederverſammlung. Mittwoch, abends 8
ſammlung. Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund.
8 Uhr: Heiligungsverſammlung. Zu allen Verſammlungen
herzlich eingeladen.
Neuapoſtöliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenbunn
Kaſino). Sonntag, 3. März, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4
woch, 6. März, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarckſtrr
tag, 3. März, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mitti
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt. Jedermann herzlich nml
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, 9.45 u.1 brmdladi, dell
11.15 Uhr Kindergottesdienft, 20 Uhr Paſſionsandache
20 Uhr: Poſaunenchox. Dienstag, 20 Uhr: Frauenvern
Mädchenvereinigung. Mittwoch, 20 Uhr: Kirchena
Freitag, 19.30 Uhr: Wartburgverein. In der Provinzig
um 13.30 Uhr Gottesdienſt.
Evang. Gemeinde Traifa. Sonntag, dem 3. März,
Hauptgottesdienſt, anſchließend Kindergottesdienſt; nachrn
gendgemeinde: abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. Montag
chenabend. Mittwoch: E.J.G. Jungenabend. Donnerstem=
Giatt b
abend. (Vortrag Heydt über: Heimatgeſchichte Traiſas.)
Evang. Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 3. Märx.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt; abenks 8 Uhr: Paſſionsandackr3 Areiie abend ent
Montag: Jugendvereinigung. Mittwoch: Kirchengeſann
nerstag: Poſaunenchor. Freitag: Mädchenverein. Sortbenuche vollendet
vereinigung.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag Deuli, S/40unſer guter 2
10 Uhr: Hauptgottesdienſt; vorm. 11 Uhr: Chriſtenlehre;;
Paſſionsgottesdienſt. Montag: Frauenverein. Mittwocn
Wartburg. Donnerstag: Jungmädchenverein.
Evangelifche Kirche zu Erzhauſen. Sonntag Oculi,:
10 Uhr: Gottesdienſt; nachm. 6 Uhr: 3., Paſſionsandacht 1
cenvereinigung. Dienstag, 5 Uhr: Jungſchar; 8 Uhr
Mittwoch: Jungmannſchaft. Donnerstag: Kirchenchor.
chenvereinigung (ält. Abt.), Bibelbeſprechung. Samstag:
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtä.
Geheit
Sonntag, 3. März, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, 7.19
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer
tag, 3. März, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, 7.
Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt (Bahc
Sonntag, den 3. März, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, 29
8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Karl
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Stren
tag, 3. März, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, 7. März.
Gret
Gottesdienſt. Jedermann herzlich willkommen!
Katholiſche Gemeinden.
Rut
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Samstag,
Her
Uhr: Gelegenheit zur hl. Va e. Sonntag, vorm. von
legeuheit zur hl. Veichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Ar=
Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Generalkommumt
(Vinzensverein). Um 9.30 Uhr: Hochamt und Predigt.
lung der hl. Kommunion. Nachm. um 14 Uhr: Chriſtesgnf ſa)t und D
14.30 Uhr: Ardacht. Abends 20 Uhr: Faſtenbrediat von
rat Dr. Kruzelka=Bensheim. Werktags: Hl. Meſſe um EieBMiſteu
woch, 18.30 Uhr: Faſtenandacht. Montag und Freitag /
ſinrbenen ent
Jugendverſammlung, Hermannſtraße 43.
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwieſenſtran) 00Men den Beiſe
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung
munion. Während der Schulzeit Dienstags und Freit 17
Vorher Beichtgelegenheir.

Knabeninstitut Lucius Forsthaus bei Echzell 5
Oberhess 12km.v. Bad-Nauheim Gegr. 1809
Internat m. 40 Schül. Scxta-Obersek., Ober-
realschule
u. Realgymn. Grundl. Unterricht
in kleinen Klaesen. Individ. Erziehung. In
christl. (evang.) Sinn geleitet. Schöne Lage
am Wald. Gesunde Lebensw. Beste Empf.
IIlustr. Prosp. kostenl. d Dr. Lucius. 1V 986

Von der Hente Lardck
Dr. Kohlschütter
Facharzt für Orthopädie
Orthopädisches Inztitut. Röntgen-
laboratorium
Martinstraße 2,,
Sprechstunden: 111 Uhr auß. Mittwoch
3379b)
35 Uhr auß. Samstag

Kinderwagen
am billigſten bei
B. Orio, Karlsstr. 14/ 16
Bequeme Teilzahlung. (3587

Warnuns!
Ich warne hiermit jedermann, meinem
Sohn Philipp Feidmann, geb. am 11. Sep=
tember
1910, etwas zu leihen oder zu bor=
gen
, da ich für nichts hafte.
A. Keldmann, Riegerplatz 7.

Grotg Seſternng
Beerdigungsgeſchäft
Lautenſchlägerſtraße 10.
Telephon 1286. (3477a

Fahrrad=
Bereifungen
billiger (3200
kaufen Sie ſchon ſetzt.
Ferner empfehlen zu
enorm billigen Preiſen
Lenker, Bremſen, Ket=
ten
, Pedale,Sättel uſw
Bend & Comp.
Grafenſtraße 20/22.

Qualikäts=

in ſchwerſter dopp. Ausführung
mit gar. 90 Gramm
Silberaufl., 25jähr.
ſchriftl. Garantie b.
ägl. Gebrauch lie=
fert
direkt an Pri=
date
. Katal. koſten=
los
: E. Kohl, So=
lingen
, Schaberger=
ſtraße
.
(3223b

Heigzkissen
Das beste für Erkältunge
heumatismus
und Ischias
nur
Mk. 14.20
Iel. zu9 Eo Lange Schulsr. 6
Elektr. Institut
92

Orangentat

Pfund von 25 d an

TUAN
Elisabethenstr. 17

AIR
Luisenles

Unsere Frühlings-Hüte

werden Ihnen wiederum beweisen, daß wir das Schönste
und Preiswerteste bringen, was die große Mode diktiert.
Auserlesener Geschmack
Große Auswahl
Sprichwörtliche Preiswürdigkeit
GerGerWiaus Volz
Abteling Damenhute
3605

NSENIEUF- SGRULE
Maschinendau Elektral
ecnntk.Höch-3. fiafbau,
Faninaustrie. Getrenste
Workmelstor-AbtailungesF
Stud-Kasina Lehrplane frei

1.K6, 173,

Düngerkalk
Cemen?, Kalk.
F. Ganß
Landwehrſtraße 21, Tel. 2327
Holz= uud Kohlenhandlung. (112;

Autogarel

zerleg= u verſetzbare‟ !
* alle Zwecke in bewährte
weiſe mit Holze odeg
ſtruktion
Westfälischer Hallen

Schützen Sie
Ihre Uhr!
durch das amerik.
Glas. Bricht nicht.
Kriſtallklar mit
harter Oberfläche
Alleinverkauf
Uhrmacher (2867a
Kolb
Eliſabethenſtr. 31

Buchen=
Biennnotz
ofenfertig.
billigſt abzugeben.
Schleidt.
Dieburgerſtr. 60 od.
Pankratiusſtr. 144.
Fernſp. 2001. (*mds

Hautausschläge, olfene Beie-
adern
, Flechten. Wassere-7
und Lungenleide
Rheuma, Hadf‟
Gallensteine, Schlatloeißt.
schmerzen, Schwindel Ri2"
den nach eigenem Verlahlt.
auf reiche Eriahrungel, Mo
lich guten Eriolgen 9
Krankheitsfeststellungen 0e
diagnose und Urigugtel"
vesw. Urigschsdt.
(Urin mitbrigs
E. Hirschl
AaneLunnne
Beglaubigter Vertreter !0
schröder:

[ ][  ][ ]

Otet Norten.

Mart Opahn
Opahn, geb Vitsch
Oermählte

KKönrmg 35

Miee Mtrngt Olonnts, den 5. Mchr, 28 Vhr
nn ttags, in der Martinstirche.

Statt beſonderer Anzeige.

Heute früh entſchlief ſanft in Bad Wildungen, wo
er Beſſerung ſeines Leidens ſuchte, mein lieber, treu=
ſorgender
Vater, Schwiegervater, unſer herzensguter
Großvater, Urgroßvater und Onkel

Mlung beehren sich anzuzeigen:

Ma. Heimut Tormin

zeMdrmin, geb. Freier
Dartiskadt, den 2. März 1928.

9.

-Feredg 62.

Philipp Allrich

im faſi vollendeten 87. Lebensjahre.
Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen:
Lulu Rumpe, geb. Ullrich.

Statt Karten.

Meine liebe Frau, unſre treue Mutter, Schwieger=
mutter
, Schweſter, Schwägerin, Großmutter und
Tante
Frau

Margarethe Winkler

geb. Schick

iſt im 70. Lebensjahr nach kurzem ſchweren Leiden
ſanft entſchlafen.

Wiesbaden, Darmſtadt, Liebigſiraße 25,
den 28. Februar 1929.

Die Einäſcherung findet am Montag den 4. März 1929, nachmittags
2 Uhr, auf dem Waldtriedhof ſtatt.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Winkler.
Darmſtadt, Liebigſtraße 34.

Die Beerdigung findet am Montag, den 4. März,
nachmittags 2 Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.

Statt beſonderer Anzeige.
Aſie abend entſchlief ſanft nach kurzer Krankheit
n biyape vollendeten 85. Lebensjahre mein lieber
Nangunſer guter Vater, Großvater und Schwieger=
viertl
.

Unſer hochverehrter Senior=Chef; der
Gränder unſerer Firma

Aaguſt Reiß

Fabrikant

Geheimer Forſtrat i. R.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Minna Reiß, geb. Ebel
Eugenie Reuling, geb. Reiß
Karl Reiß, Heſſ. Forſtrat
Grete Reiß, geb. Noack
Rudolf Reuling, Miniſierialrat
Herta Reuling
(3541
Robert Reuling.

iſt heute früh unerwartet ſchnell im 87.
Lebensjahre ſanft entſchlafen.

Der Entſchlafene hat ſein ganzes Leben
in nie ern üdendem Fleiß dem Aufbau und
der Weiterführung unſeres Geſchäftes ge=
widmet
und war trotz ſeines hohen Alters
bis zu ſeinem Tode raſtlos tätig.

Wir werden ſeiner nie vergeſſen.
Die Mitinhaber der Firma

Darmſtadt, 28. Februar 1929.

Für alle Zeichen teilnehmender
Liebe und Verehrung für unsere liebe
Entschlatene

Frau
Anna Wolt Wwe.

sagen wir von Herzen innigsten Dank.

Familie
Ludw. Hofmann.

Darmstadt, z. März 1929.

Duwarſtſogut, Du ſtarbſtſo früh,
Doch wir vergeſſen Deiner nie.

Nachruf.

Darme dt und Dieburg, den 28. Februar 1929.

Am 26. Februar entſchlief fanft
in Gottes Hände unſer lieber
Freund und Kollege

Ne Gucherung auf dem Waldiriedhof findet dem Wunſche des Ver=
ſtiorbenen
entiprechend in der Stille ſtatt.

Wwirdl beten, von Beileidsbeſuchen und Blumenſpenden abzuſehen.

Nachruf.

Heute verſchied unerwartet ſchnell
unſer verehrter Senior Chef

billieer die Ien Beweiſe herz=
Teilniehe bei dem Hin=
ehln
u ures lieben Ent=
nen
üben wir Allen unſe=
AunigſteiDank. Beſonders
N mp Herrn Pfarrer
ſhig f1Fteine troſtreichen
* and Gr abe und dem
envontad tür ſeine Kranz=
Hegurm
(35 9

Faiklie Ph. Buß.
IngSRH 4. März 1929

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
licher
Teilnahme bei dem Ab=
leben
meines lieben Mannes,
unſeres guten Vaters, Schwie=
geivaters
, Schwagers u Onkels
Herrn Joſef Dries
ſagen wir herzlichen Dank. (*
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 1. März 1929.

Herr Phülipp ullrich

Hans Hofmann.

Wir haben mit ihm ein treues
Mitglied verloren und werden
ihm ein ehrendes Andenken be=
wahren
.

In tiefer Trauer:
Bäcker=Gehilfen=Verein
E. V. Darmſtadt.
Der Vorſtand.

Jazilz
Morgü

Name geſ. geſchützt)
jegen Arterienverkal=
uung
, Altersbeſchwer=
ſen
, Verdauungsſtö=
ungen
, Darmverſtop=
ungen
, Stoffwechſel=
törungen
, Rheuma=
smus
und Gicht.
Crinkfert. Extrakt 2.-
Reinkultur(2 St.)zun
Anſatze für 100-150
ertiges Getränk 5.50
Beſchreibung koſten!
Stets vorrätig:
Engel=Apotheke
Darmſtadt
Uchten Sie auf das
Wort Teepilz Mo-go

Fabrikant.
Der Entſchlatene war uns ein Vor=
bild
treuer Pſtichterfüllung. Wir werden
ſein Andenken ſiets in Ehren halten.
Das geſamte Perſonal der Firma
Ph. Ullrich & Co.
Darmſtadt, den 28. Februar 1929.

INOLEUNA
u. TAPETEN

F7enn es mir nicht möglich iſt. für
4O die vielen G.ückwügſche, Blu=
men
und Geſchenke einzein zu danken,
ſo bitte ich, auf dieſem Wege meinen
innigſten Dank dafür entgegen zu
nehmen.

Georg Lantelme.
Darmſtadt, Müllerſtraße 21. (*

Stützer
Sehützenstr 5, (8672

Kaffee

(eigene Röſtung)
täglich friſch gebr.

½Pf. 1.60, 1.80, 2,10
J. Schellhaas
Karlſtr. 50. (3548a

Tammstten brinnt Tamnte!

Diltt, Wastteiter
Mmmer U Or= Rernſeife St. 0.18, 3 St. 0.50
Fnſeife, 7 Bye nheitskauf
gr. Blockftück 0.25

ier Pclſefe, weiß, 400 gr 0.45, 3 St. 1.20
Dar Kerpvie
großer Riegel nur 0.75
Rio Riele teiß
. 105
Reienſodl gerantiert rein .
Pfd. 0.30
d eitenpullt / Lxualitätsware
0.30
MMlaugerErt zum putzen
0.20
*

Wir empfehlen:

Hmierſersila Leinölware

Einäni,

0.40

15 pfd. 3.30, Eimer gratts

R Aumanmndtt Kernſeife . .. 0.33,3 St. 1.00

C Aiche Waſch= und Putzmiltel
D nSr oßeinkauf befonders billig

Bürſtan u. Saizn

. 0.19
Lamberie=Bürſten feſſ. . . ."
. 0.25
Lainberie=Bürſten, S=Form .
Waſch=Bürſten .. . . . 0.19, 0.25, 0.25, 0.45
Schrubber, la Fiber . . . . . . . 0.35, 0.45
Wurzel=Schrubber. 1a . . . . . . . . . 0.85
Möbel= und Teppichbürſten, Ia Cocos von 0.50 an
Wichs=Bürſten, Borſt. 0.50, Roßhaar von 1.10 an
Auto=Bürſten aller Art . . . . . . von 1.50 an
Gläſer= und Spüt=Bürſien aller Art preiswert
Kleider=Bürſten .. . . . 0.35, 0.80, 1.00, 1.50
Handbefen, Ia Cocos . . . . . . . . . . 0.50
Staubbeſen, extra groß . . . . . . . . . 0.95
Hofbeſen, rein Piaſava . . . . . . . . . 0.70

Für

Dorkt z. Liuskaun

Sün dan Jaustant

Mop der ſtaubfreie Wollbeſen in nur beſſen
Qualitätswaren . . 2.75, 3.50, 3.25, 4.50, 6.00
wird unverbindlich gezeigt und vorgeführt
Der Hand=Mop, das ideale Polier Mittel für
Möbel aller Art 1.25 Mop=Reiniger 0.60
Mop=Oel, ſiets friſch . . 0.40, 0.50, 0.75, 1.00
Bohner, 7 Pfund ſchwer . . . . . . nur 4.95
9Pfund ſchwer 2.95, 12½Pfund ſchwer 10.95
mit nur beſier Borſte
Loba=Beize und Bohnerwachs ſiets friſch
Roßhaarbeſen, allerbeſte Ware, 1.60, 3.10, 3.50

Bohnertücher, gut und billig . . . 0.60 und 0.70
Putztücher, gute Qualität . . 0.30, 3 Stück 0.85
Putztücher, extra ſiark . . . . . 0.48, 0.68, 0.80
Poliertücher, gelb und weich . 0.25, 3 Stück 0.20
Spüttücher, feſte Qualität . . 0.25, 3 Stück 0.70
Fenſterleder, weiche, lämiſche Ware,
Stück 0.48, 0.95, 1.50, 1.95, 2.60, 3.60, 4.85
Staubwedel . . . 0.50, 0.75, 1.25, 1.50, 1.80
Ausklopfer in allen Größen . . 0.65 1.00. 1.25
Fußmatten in größter Auswahl . . von 0.60 an
Ia Kolos 0.95, Schachmuſt. 1,65, extra ſiark 2.60
Velour=Gitter 3.25, Ia Qualität 4.25
Haushaltkerzen in bekannter Güte

Keifenhaus am Schillerplats

Fernruf 2073

Spezialgeschäft alier Wasch- und Putzariikel

Ink. Hans Knos

Bagchten Sie unsere demnächst erscheinende Parfümerie- und Toilettenartikel-Anzeige

3569

[ ][  ][ ]

kommende

Die Burg i

Limburg. Angeſichts der f
kataſtrophe, die das alte Limburger
ſucht hat, iſt ein kurzer Ueberblick von

der Naſſ. Bote über die Geſchicht

gibt. Das Schloß ſetzt ſich aus einer

zuſammen, die in verſchiedenen B
ſtanden iſt. Den älteſten Teil bildet
Mittelbau, ein viereckiger Wohnturn
fang des 13. Jahrhunderts von d
lach I. erbaut wurde. Dieſe urſprün
zeitweiſe Reſidenz der Kurfürſter
birgt heute das Diözeſan=Muſeum in
Nach Süden hin ſchließt ſich an der
St. Petrikapelle an, die anſcheinen
Burg errichtet wurde. Genaue
darüber, doch wurde die Kapelle ſo
In den Jahren 1522 bis 1524 wurd

Schloß Limburg an der

der Kapelle ein zweiſtöckiger Wohnhn)
ihn ſchließt ſich der langgeſtreckte Six
genannte Langhaus an, das aus dem
ſtammt und den Ritterſaal enthielt. 41
Gewerbeſchule untergebracht. Nach ſe
hin iſt dieſem Gebäude ſpäter eine T77

lauben angegliedert worden. An der 5M Aähmtnachu
in ſpäterer Zeit nach Weſten hin Ställ. zm3 Qumſtadt.
angebaut worden. Auf der andern a9/

maligen Burg, alſo des Wohnturmä. /,
Steiger hin der Renaiſſancebau, de gu Me

hundert errichtet wurde. Nur dieſer
und der Wohnturm ſind vom Feuer
geblieben. Die übrigen Gebäude
Teil völlig ausgebrannt. Von dem Gi
Petrikapelle enthält, iſt der Dachſtus nt der
Die Kapelle ſelbſt war durch Gewölbd Kid nich Fu
Schloß wurde im Mittelalter von 190
von Limburg bewohnt. Graf Gerlag= ſchst
erſter Herr von Limburg von 1258 ab0 0Pr
des Schloſſes. Von den ſpäteren LimA Ampr!
die das Schloß bewohnten, ſind belmeh N
Lunniadt
(13121335), Gerlach II. und Johan em
Anfang des 15. Jahrhunderts das E Amsd)
von Limburg ausſtarb, ging das
Kurfürſten von Trier über. Beſitzn

dann ſpäter die Herren von Cronbe‟
Kurtrier und 1803 kam die Burg im
Naſſau=Weilburg. 1866 fiel dann
Preußen.
Die Eisverkälkniſſe im Aüke
unveränderl.
Die erneute ſtarke Kälte, die me?
raturen um minus 10 Grad bring!.
lich, daß das Eis auf den Flüſſen Nil

derung erfährt. Was unter dem Einſtli 4
ſtrahlen am Tage mürbe wird, frier.
der zu einer feſten Maſſe zuſemmeh=k
zen Main iſt infolgedeſſen eine kazus
Veränderung zu verzeichnen.

Die Lage auf dem Oberhein *4
unverändert. Bei Worms iſt ein ketzen
ben der Eisdecke zu verzeichnen. 200.
Mittelrhein iſt unverändert. Am 20
die Eisdecke bis Kilometer 285, Dbek *.
herrſcht Treibeis und Eisſtodlung Nel=
Der Pegel bei Koblenz mißt 18 90h
Auf dem Neckar iſt das Eis be.*
wegung gekommen und auf etwa.!t"
vollſtändig abgetrieben, hat ſich danſ Ie
Neckargerach feſtgeſetzt. In Heidelgel.

Meter geſtiegen. Das Eis ſtehr 9"
ſamtmaſſe noch feſt.
Die Moſel führt auf der gautzehl
Treibeis.

25 Menſchen verhüffe !,
Die Eiskataſtrophe an der*

Agram. Am Donnerstag gecho

Dorf Zavaje bei Karlſtadt vorzue.

der ungeheuren Schneefälle ſeit 0e
der Außenwelt vollſtändig abgeſchil.
kommenden bot ſich ein graueſoo.
Die Dorfbewohner hatten ſäntliche.
gezehrt und lagen ſchwach und.
Betten. 25 Perſonen waren bereiß de.
min?

Karlſtadt iſt ſofort eine Expid,

nach Zavaje aufgebrochen, um D.
retten.

Durch das warme Wetter 90 b
Save mit reißender Schnelliget.

ſetzt. In der Nähe von Agran bech.

die Wogen ſtürzten mit rieſih
Dorf, deſſen Bewohner auf die
war unmöglich, ihnen Hilfe 3
wird Militär den Verſuch wocke.

lichen vorzudringen.

Seite 10

Reich und Ausland.
Wilhelm v. Bode
Exz. Wilhelm v. Bode, der bekannte Kunſtforſcher
und Organiſator der Berliner Muſeen, iſt am Frei=
tag
mittag im Alter von 84 Jahren geſtorben. Wil=
helm
v. Bode war an einer Grippe erkrankt, von
deren Folgen er ſich nicht wieder erholt hat. Noch am
Donnerstag hatte ihn der Miniſterialdirektor im
Preußiſchen Kultusminiſterium, Prof. Baetzold, be=
ſucht
. Am Freitag vormittag ſaß Exz. v. Bode noch
in ſeinem Stuhl, und man glaubte nicht, daß der
Tod ihn ſo ſchnell erreichen würde. Exz. Dr. phil.
und Dr. ing. h. c. Wilhelm v. Bode, Direktor des
Kaiſer=Friedrich=Muſeums, früherer Generaldirektor
der königlichen Muſeen, Mitglied des Senats der

Wkademie der Künſte, iſt am 10. Dezember 1845 in
Calförde (Braunſchweig) geboren. Seine große Be=
deutung
als Kunſthiſtoriker iſt zu bekannt, als daß
ſie noch einer Erläuterung bedürfte. Aus kleinen
Anfängen hat Bode in jahrzehntelanger Arbeit die
große Sammlung der Berliner Muſeen geſchaffen.
Mit Wort und Schrift trat er für ſein Lebenswerk
ein. Das ganze Kunſtgebiet unterzog er ſeinen For=
ſchungen
. U. a. ſchuf er die Sammlung italieniſcher
Plaſtiken, der wundervollen Bronzen und der koſt=
baren
arabiſchen und vorderaſiatiſchen Beſtände. Es
gibt kaum ein Gebiet der Kunſtgeſchichte, auf dem
v. Bode nicht intenſive und intereſſante Forſchungen
angeſtellt hat. Seine Bedeutung als Forſcher und
Hiſtoriker iſt international. Am 27. Januar 1914
wurde v. Bode von Wilhelm II in den Adelsſtand
erhoben
die Weiterlage.
Am Freitag herrſchte in ganz Deutſchland heiteres,
ſtellenweiſe etwas nebliges Wetter. Die Temperaturen
liegen ſehr tief. Am wärmſten war es im Zentrum
Berlins, wo in der Nacht zum Freitag nur 7 Grad
Kälte gemeſſen wurden. In den Außenbezirken ſan=
ken
die Temperaturen bis auf 19 Grad. Die Tem=
peraturerhöhung
innerhalb Berlins iſt lediglich eine
Folge des ſich dort in den Morgenſtunden bildenden
Nebels. Die tiefſten Temperaturen der Nacht, die
in Deutſchland beobachtet wurden, waren in Königs=
berg
und Breslau mit 22 Grad. Die Schneefälle
im Süden des Reiches haben jetzt aufgehört und auch
in der oberbayeriſchen Tiefebene und in den Alpen
war heiteres Wetter.
Brand in einem Porphyrwerk bei Heidelberg.
Heidelberg. Am Donnerstag nachmittag
gegen 2 Uhr brach in Doſſenheim im Porphyrwerk
der Firma Vatter, die den Steinbruch vor etwa
einem Jahr in Pacht von der Gemeinde übernommen
hat, ein Brand aus, der in zwei bis drei Stunden
die geſamten Gebäude und Anlagen des großen Wer=
kes
zerſtörte. Die Doſſenheimer Feuerwehr konnte
gegenüber den Flammen kaum evwas ausrichten, da
alle Betriesanlagen ſehr hoch am Abhang liegen und
außerdem alle Waſſerleitungen eingefroren waren.
Der Schaden iſt ſehr groß und der Betrieb, der aller=
dings
zurzeit infolge des Froſtes ſehr eingeſchränkt
war, vorläufig eingeſtellt.
Großfeuer.
Ein Haus unter Denkmalsſchutz eingeäſchert.
Ba. Mittelheim (Rheingau). In der Nacht
zum Donnerstag um 1 Uhr brach im Dachgeſchoß des
Kavalierhauſes des Landrats Mühlens, Rüdesheim
a. Rh., das zurzeit von Bedienſteten des Beſitzers
bewohnt iſt, Feuer aus. Die hieſige Pflichtfeuerwehr
verſuchte zunächſt den Brand zu löſchen, was infolge
vollſtändiger Vereiſung der Feuerhähne und anderer
techniſcher Schwierigkeiten nicht gelang. Inzwiſchen
trafin die alarmierten Freiwilligen Feuerwehren von
Oeſtrich und Winkel am Brandplatz ein. Auch dieſe
mußten mittels Saug= und Druckſpritze das Waſſer
aus dem Rhein entnehmen Unterdeſſen ſtand jedoch
der Dachſtuhl des ebenbenaunten Anſveſens in voller
Ausdehnung in Flammen und gefährdete das kaum
3 Meter entfernt liegende Anweſen des Alfred Bet=
termann
(Helenenhof). Um 2 Uhr wurde die Be=
rufsfeuerwehr
Wiesbaden um Hilfe erſucht, die in=
nerhalb
25 Minuten mit einer Motorſpritze am
Brandplatze anlangte. Unterdeſſen war das Dach=
geſchoß
vollſtändig heruntergebrannt und ein ge=
ſchleifter
ruſſiſcher Doppelkamin ſtand in einer Höhe
von 8 Meter vollſtändig frei, deſſen Einſturz bevor=
ſtand
. Da jedoch auch das Gebälk zwiſchen Dach und
dem 2. Geſchoß ſchon vollſtändig vom Feuer er=
griffen
und teilweiſe einſtürzte, mußte zuerſt ver=
ſucht
werden, von Leitern aus zu löſchen. Alsdann
wurde zur Sicherung gegen Durchbruch das Gebälk
mit Bohlen abgedeckt und der die Löſcharbeiten ge=
fährdende
Kamin umgelegt, was nach mühevoller
Arbeit glücklich gelang. Erſt dann war es möglich,
in das Gebäude einzudringen und die Brandneſter
vollends abzulöſchen. Mit Hilfe der Freiwilligen
Feuerwehr. Oeſtrich wurde das obere Gebälk frei=
gelegt
. Um 8,30 Uhr vormittags waren die Arbeiten
beendet und die Wehren konnten abrücken. Die Löſch=
arbeiten
geſtalteten ſich infolge der Kälte außer=
ordentlich
ſchwierig. Die Wehrmänner wurden, wie
das in ſolchen Fällen iicht zu vermeiden iſt, öfters
von Waſſerſtrahlen getroffen und die durchnäßten
Kleider verwandelten ſich ſofort in ſtarrendes Eis.
Nicht minder iſt es bei den Schlauchleitungen ein=
getreten
. Das Gebäude wurde um die Mitte des
15. Jahrhunderts gebaut und ſtand unter Denkmals=
ſchutz
.

Max Schmeling,
inſer beſter Boxer, wurde auf ſeiner Rundfahrt durch die Straßen Hamburgs nach der Rückkehr
von ſeinem amerikaniſchen Siegeszug mit ſtürmiſcher Begeiſterung begrüßt.
Schuß vor Hochwaſſer auch in Amerika.

Der gewaltige Rooſevelt=Staudamm in Arizona
ſchützt die Bewohner und Siedlungen vor den zur Frühjahrszeit drohenden Hochflut=
Ueberſchwemmungen.

Eine Landſtraße teilweiſe eingeſtürzt.
Andernach. Ein Teil der Provinzialſtraße
zwiſchen Kretz und Kruft iſt Mittwoch nachmittag
eingeſtürzt. Der Einſturz iſt auf unterirdiſche alte
Tuffſteingruben zurückzuführen, die bereits in der
Römerzeit angelegt wurden. Die Einſturzſtelle iſt
twa 7 Meter tief, 3 bis 4 Meter breit und 5 Meter
ang und bildet für Kraftfahrzeuge und Fuhrwerke
eine ernſtliche Gefahr, da ſie aus weſterer Ent=
fernung
nicht zu ſehen iſt. Die Stelle iſt durch War=
nungstafeln
und bei Nachtzeit durch entſprechende
Beleuchtung kenntlich gemacht. Durch dieſe Erdbe=
wegung
iſt auch die Waſſerleitung, die nach Kretz
führt, gebrochen, ſo daß Kretz vollſtändig ohne Waſ=
ſer
iſt.
In Düſſeldorf ſtreiken die Anwälte.
Bei dem Oberlandesgericht Düſſeldorf ſind nach
einer Meldung der B. Z. die Rechtsanwälte in
einen Streik getreten. Sie haben beſchloſſen, vor
dem 4. Zivilſenat nicht zu erſcheinen, weil der Prä=
ſident
dieſes Senats einen Rechtsanwalt, der ein
Schriftſtück nicht rechtzeitig eingereicht hatte, in eine
Ordnungsſtrafe genommen hatte. Es konnte daher
am Donnerstag vor dieſem Senat nicht verhandelt
werden.
Rieſenunterſchlagung eines tſchechoflowakiſchen
Offiziers.
Prag. Die Polizeikorreſpondenz meldet: In der
Nacht zum Freitag wurde Oberleutnant Hugo Sidek
wegen Veruntreuungen im Betrage von ungefähr
zehn Millionen Kronen verhaftet, die ihm von einigen
Privatleuten zum Ankauf von Bauloſen anvertraut
worden waren. Sidek gab vor, daß er dieſe Loſe an=
gekauft
habe. Er verkaufte ſie und gab den Betei=
ligten
fingierte Beſtätigungen, um die Veruntreu=
ungen
zu verheimlichen. Die Ausforſchung der Ge=
ſchädigten
iſt im Gange.
Exploſion auf einem engliſchen Dampfer.
Bogota. In der Bucht von Buenaventura hat
ſich eine Schiffskataſtrophe ereignet. Der aus Glas=
gow
ſtammende, mit Dynamit und Benzin beladene
engliſche Dampfer Tritonia iſt aus bis jetzt un=
bekannter
Urſache unter einem furchtbaren Knall ex=
plodiert
und augenblicklich geſunken. Durch die Wucht
der Exploſion erlitt auch das Zollamt von Buena=
ventura
ſchwere Beſchädigungen. Sämtliche Fenſter=
ſcheiben
der Stadt wurden zertrümmert. Bei der
Kataſtrophe ſind drei Mann der Beſatzung umge=
kommen
, vier andere erlitten ſchwere Verletzungen,
und außerdem werden verſchiedene Perſonen noch
vermißt. Unter den Vermißten befinden ſich auch der
1. und 2. Ingenieur des Schiffes. Dem Reſt der Be=
ſatzung
gelang es, ſich nach der Exploſion durch
Schwimmen an Land zu retten.

Senſationeller Todesfall.
Wien. Der bekannte Wiener Kliniker, Hofrat
Profeſſor Dr. Clemens Pirquet iſt am Donnerstag
abend auf tragiſche Weiſe aus dem Leben geſchieden.
Pirquet und ſeine Gattin wurden um ½10 Uhr in
ihrem Zimmer tot aufgefunden. Das Zimmer war
mit Kohlengas angefüllt. Allem Anſchein nach liegt
ein Unfall vor. Nähere Einzelheiten des Unglückes
ſind noch nicht bekannt. Profeſſor Pirquet ſtand im
52. Lebensjahre; er war weit über die Grenzen
Oeſterreichs als Autorität auf dem Gebiet der Kin=
derheilkunde
bekannt und ſpielte im geſellſchaftlichen
Leben der öſterreichiſchen Hauptſtadt eine hervor=
ragende
Rolle, ſo daß ſein Ableben größte Beſtür=
zung
und Anteilnahme hervorrief.
Zu dem tragiſchen Ende des Profeſſors Pirquet
melden die Blätter aus Wien, daß die Annahme, es
handele ſich nicht um einen Unfall, ſondern um ein
freiwilliges Scheiden aus dem Leben, immer mehr
an Wahrſcheinlichkeit gewinne. Wie das N. W. J.
aus Bekanntenkreiſen Pirquets erfährt, hat er am
Donnerstag nachmittag ſeinem erſten Afſiſtenten und
Freunde, dem Profeſſor Nobel, ſein Teſtament aus=
gehändigt
, wie er es vor längeren Reiſen zu tun
pflegte. Die Blätter bringen in ausführlichen Ar=
tikeln
die Lebensgeſchichte des hervorragenden Kin=
derarztes
, mit dem eine Leuchte der öſterreichiſchen
Wiſſenſchaft erloſchen ſei. Es wird dabei nicht nur on
ſeine unvergeſſenen wiſſenſchaftlichen Leiſtungen er=
innert
, ſondern auch an ſeine vorbildliche Tätigkeit
auf dem Gebiet der Kinderheilkunde und ſein Wirken
in der Not der Nachkriegszeit, wo er die Ernährungs=
fürſorge
für die armen Kinder in Wien leitete. Fer=
ner
wird an ſein Schaffen auf wiſſenſchaftlichem ärzt=
lichen
und pädagogiſchen Gebiet erinnert, das in
allen Kulturländern anerkannt wurde, beſonders auch
in Amerika.
Kataſtrophale Grippeepidemie in England.
London. Die Grippeepidemie in England hat
einen unerwartet gefährlichen Charakter angenommen.
In London ſind in der letzten Woche allein 473 Per=
ſonen
an Influcnza geſtorben. Die Geſamtzahl der
Todesfälle ſeit Anfang des Jahres ſtellt ſich auf 1553
an Influenza, 1462 an Lungenentzündung und 1909
an Bronchitis.
Schwere Schneeſtürme in Nord=Ungarn.
Budapeſt. In Nord=Ungarn wütet ein Schnee=
ſturm
von ſolcher Heftigkeit, wie er in den kälteſten
Tagen des diesjährigen Winters nicht zu verzeichnen
war. Zwiſchen Nifkolez und Satoraljaujhely ſind acht
Automobile auf der Landſtraße verſchwunden, man
weiß über das Schickſal der Inſaſſen noch michts
näheres.

(amstag, den 2. März 1929
Schmeling wieder in der Heimak.

[ ][  ][ ]

Samstag, den 2. März 1929

Mainzer Pferde= und Geldlotterie. In ſämtlichen Lotteriegeſchäften
herrſcht eifrigſte Nachfrage nach dieſen Loſen, die ſich beim Publikum
einer ganz beſonderen Beliebtheit erfreuen! Pferde= und Sachwertge=
winne
auch in bar; die Geldgewinne ohne jeden Abzug! Die Ziehung
findet nächſte Woche ſtatt.

Frankfurt.
Samstag, 2. März. 6.30: Morgengymnaſtik. O 12.45: Schul=
ſunk
: Rektor Hürten: Der Kulturfilm im März. O 13.15: Schall=
plätten
: Zeitgenöſſiſche Klavierlompoſitionen. O 15.05: Jugend=
ſtunde
: Aus dem deutſchen Liederkranze. Liedervorträge der Schwan=
thaler
Schule. O 15.55: Hausfrauendienſt. O 16.35: Konzert des
Funkorch.: Friedrich Smetana. 18.10: Leſeſtunde: Ein Ver=
brecher
aus verlorener Ehre von Schiller. o 18.30: Briefkaſten.
O 19: Eſperanto=Unterricht. O 19.15: Dir. Sutter: Kari Schurz.
O 19.45: Prof. Sittig: Vom Glänzen, Glitzern und Funkeln der
Sterne‟ Einl. Rezitation eigener Dichtungen von Frau Raven=
Kraatz. O 20.15: Ein heiterer Ausflug von Tom Impekoven,
Fröhl. es Hörſpiel. O Anſchl.: Tanzmuſikübertr. der Kapelle Langer.
Stuttgart.
Samstag, 2. März. 10.30: Schallplatte o 12.15: Schall=
platten
. O 13: Schallplatten. O 14: Jugend unde. O 15: Unter=
haltungskonzert
: Aus Werken Rich. Wagners. Mitw.: Kammer=
ſänger
Rud. Ritter. Funkorch. Ouv. zu Rienzi Albumblatt.
Einzug der Götter in Walhall. Loges Erzählung aus Rhein=
gold
: Immer iſt Undank Loges Lohn. Atmeſt du nicht mit mis
die ſüßen Düfte, aus Lohengrin. Fantaſie aus Tannhäuſer
Lohengrins Abſchied. Nur eine Waffe taugt, aus Parſifal.
Eine Fauſt=Ouvertüre. O 16.30: Uebertr.: Tanztee. Tanzkapells
Rich. Würmel. O 18.15: Prof. Nagel: Zwiſchen Bach und Beet=
hoven
. O 18.45: G. Moshack: Zum 100. Geburtstage von Karu
Schurz. O 19.15: Handelsſchulaſſ. Dr. Wolff: Buchführungskurs:
Kaſſenvorgänge mit Uebertragungen. O 19.45: Dr. Venzmer:

berg, 1yh iktelalterliche Hochburg der Fechter, die Stadt, die
Neuzuuriter den ſportfreundlichſten Städten mit an erſter
gannt a iſt inmitten ihrer deutſch=ungariſchen Kunſt= und
che am und 3. März auch die Stätte eines deutſch= ungari=
derkamw
auf Florett und Säbel, der unter dem Patronat
bergers /e bürgermeiſters Dr. Luppe und des ungariſchen
giſters 6 ehemaligen Präſidenten des ungariſchen Fechter=
ſteht
. De en wird auch die deutſche Meiſterin und Olympia=
zelengellayer
einen Schaukampf in Florett gegen die
Meiſt Irl. Dany austragen. Der Ungarn Sonderwaffe
hel, iu er ſie auf faſt allen olympiſchen Spielen im Einzel=
Nannſe4Bſechten die erſten Sieger ſtellten. Die deutſchen
rden ſr einen ſchwveren Stand haben. Zu ſeiner Mann=
der
Awde Fechterbund gemeldet in Säbel: Casmir und
z ankfur4/ Thomſon=Offenbach, Knoch=Berlin, Erſatz: Bergan=

Gießen, 1. März.
Das britiſche Hochdruckgebiet hat ſich unter weiterem Barometer=
mſtieg
nach Mitteleuropa verlagert. In ſeinem Bereich haben ſich an
der Nordſeite die Fröſte abgeſchwächt und vielfache Nebelbildung herrſcht
vor. (Helgoland geſtern 5, heute 1 Grad C., Berlin geſtern 10,
heute 6 Grad C.) Im Süden dagegen haben ſich während der klaren
Nacht die Temperaturen nur wenig geändert. Stellenweiſe ſind ſie ſo=
gar
noch weiter zurückgegangen. (München geſtern 12, heute 16
Grad C.) Da zunächſt der Hochdruckeinfluß ſtandhält, ſo bleibt das
Wetter trocken. Jedoch dütrfte es auch in unſerem Gebiet zu verbreiteter
Nebelbildung kommen. Der Froſt hält nachts weiter an, ſchwächt ſich
jedoch langſam ab.
Ausſichten für Samstag, den 2. März: Vielfach neblig, ſtellenweiſe auch
aufheiternd, Froſt ſich etwas abſchwächend, trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 3. März. Weiterer Rückgang des Froſtes,
ſonſt wenig Aenderung.

sponerein Darmſtadt 1898 wird in den kommen=
erien
teit portliche Schulungswoche zur Durch=
ingenm
r. Teilnahme ſteht, ebenſo wie in früheren Jahren,
den Jundmitgliedern des Vereins offen, vielmehr können
Jolche ſſterdlichen, die keinem Verein bzw. einem anderen
geſchlouſe ind, beteiligen. Der genaue Termin für die Ver=
ſowier
) Einzelheiten des Programms werden in den näch=
feſtgieſt. Geleitet wird die Schulungswoche durch den
r derr i, Herrn Diplom=Turn= und Sportlehrer Albin
der in rn Ourchführung von den Jugendleitern des Vereins
n altit Spielern unterſtützt werden wird.
hin ſünftr die Oſterwoche einige Wettkämpfe mit guten
in Juſum annſchaften geplant. Am zweiten Oſterfeiertage
lie 1. 3.ſwakl=Jugendmannſchaft einen Gaſt aus Mitteldeutſch=

Schnee
höhe

Skibahn

Beerfelden
Lichtenberg
Lindenfels
Lützelbach
Neunkirchen
Tromm
Wald=Michelbach
Rothenberg

Nur beim Fachmann
C. Boßler & Co., G. m b. H
Ernst-Ludwigstraße 14
Telephon 2140 (1038a

heiter
klar
Neuſchnee, hell
beſtändig
beſtändig
Neuſchnee, klar
klar

Hauptſchriftleltung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Neite; für den Inſeralenteil: Willp Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadi
Für unverlangte Manuſteipte wird Garantie der Rückſendung nint Übernommen.

Hoherodskopf
Herchenhainer Höhe

98 Feck chiſerſchaften gelangen vom 8. b6s 11. März in Neu=
ustungryy
Bisher liegen 30 Meldumgen vor.

Die heutige Nummer hat 16 Geiten

die deutsche Weinbrandmarke

itsberktoigungen des Kreisamts
und d aßekanntmachungen des
Jollzei mz Darmſtadt.
gen: errenſchirme. 1 ver=
lleimenr
. Damenportemonnaie
1 gordes Armband. 1 Leder=
2 Tüningen. 1 Krawatten=
handſchu
. 1 ſilberne Vorſteck=
Günd /üſſel. Zuge aufen:
Pmnſih= 1 hellgrauer Wolfs=
ſachen
rederholt darauf auf
daß gunchnach Fundgegenſtände
ſind, ö r früheren Bekannt
berzeiſchet ſind. Intereſſenten
Fundngeen ſtände während der
en auft in ner 1 beſichtigen.
jgdien=l und Nachtdienſt in
eken Tſyaadts Es verſehen
4ISdieen umd in der daran ſich
den Wſo= Den Nachtdient vom
bis inhlreßlich 9. März die
Apothhet Rheinſtr. 9, Beſſun=

1X3 und 3X4
Zimmerhau
in gut. Lage, preis=
wert
u. günſtig z. ver=
kaufen
. Anfragen u.
K 97 Geſchſt.

Meine

Die am 16. Januar 1929 ſtattgefun=
dene
Verpachtung der Arheilger Ge=
meindejagd
iſt durch den Gemeinderat
nicht genehmigt worden.
Es findet daher am Montag, den
4. März 1929, vormittags 11 Uhr, im
Rathausſaal in Arheilgen wiederholt
die Verpachtung der Gemeindejagd in
Arheilgen, und zwar auf die Dauer von
9 Jahren öffentlich ſtatt.
Der Jagdbezirk umfaßt 6650 Morgen,
hiervon 900 Morgen Wald. Das Haupt=
wild
beſteht aus Haſen, Rehwild und
Hühnern. Die Verpachtungsbedingun=
gen
können bei der unterzeichneten Stelle
(1928b
eingeſehen werden.
Arheilgen, den 20. Februar 1929.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Jung.
Für die Provinzial=Pflegeanſtalt
Eberſtadt a. B. ſollen die nachſtehend
aufgeführten Gegenſtände für die Zeit
vom 1. April bis 30. September 1929
vergeben werden:
a) Verzehrungsgegenſtände:
Kolonialwaren, Margarine, Kochſalz,
Kaffee=Erſatz (Enrilo), Malzkaffee,
Bohnenkaffee, Roggenmehl. Weizenmehl
(Spezial 0), Milch. Salatöl, Eſſig.
b) Verbrauchsartikel:
Kernſeife, Schmierſeife, Seifenpulver,
Soda, Putzlumpen, Leder, Rauchtabak,
Zigarren, Strickwolle.
Die in dem Angebot anzuerkennenden
Lieferungsbedingungen liegen am 4. und
5. März 1929 auf dem Verwaltungs=
büro
offen, woſelbſt auch die ungefähren
Mengen zu erfahren ſind. Angebote und
Muſter ſind bis zum Eröffnungstermin,
den 13. März 1929, vorm. 8 Uhr, ein=
zureichen
.
Ein Verſand der Bedingungen nach
auswärts erfolgt nicht. Von jeder Gat=
tung
darf nur ein Muſter angeboten
werden. Muſter ſind von den Angeboten
(3551
getrennt zu halten.
Eberſtadt, den 2. März 1929.
Direktion der Provinzial=Pflegeanſtalt.

Rhönr. naheKranich=
ſteinerſtr
., zu verkau".
Wohn. kann in Tauſch
geg. ger. 4 Z.=Wohng.
freigemacht werden.
Angebote unter K 3
Geſchäftsſtelle.

Anfang März,
Anfänger, in Franz,
Enyl., Span., Ital
Für Fortgeſchrittene
Eintritt jederzeit

zu 10 159 und 209
sind unübertroffen in Preis und Oualität

Frankfurterſtraße 55

Likörspezialitäten
Tabakwaren
WVeinhandlung
Telephon 1116 Elisabeihenstraße 48
3608

Wilhelminenſtr. 19
Zelefon 613.
Unterricht auch in
allen ander, Sprachen
Handelskorrefpondenz
Ueberſetzungen. (3300 b

zu jedem Geſchäfts=
betrieb
geeignet oder
auch als Lager zu
2291.

im Tule 1927 und in frühe=
in
gebümen Kinder, die bis
nicht4 eimpft ſind, werden
unemchltl iche Impftermine
abgebain
iwoch, 1M1F5. u. 20. März d. J.,
von? 1 Uhr ab,
W ideturAgſule, Rundeturmſtr. 11
nd
iNstag, in 16. März d. J.,
von Uhr ab,
Ohlyſye, Friedrichſtr. 1,
wre
MForneweculle, Hermannſtr. 21.
au jewi4z acht Tage ſpäter um
Zeirk denſelben Schulen.
edt, di El. März 1929.
er ObeAlrg ermeiſter. (ſt.3524

Frisch eingetroffen

in tadelloſem Zuſtande in Darmſtadt.
Schriftl. Angebote unter K 98 an die

Antiguitäten.
Möbel, Oelgemälde,
Kupferſtiche, Uhren
uſw. kauft: Car
Müller, Frank=
furt
a. M., Gr. Hirſch=
graben
22. (V3590

Geſchäftsſtelle ds. Blattes.

Elektr. Institut

zu. kaufen. Ang. m
näh. Angaben unt=
K. 76 Geſchſt.

Schulst. 6 Telephon 390
(3600

verbunden mit

Suche 4= bzw. 5=Z3.=
Etagen=Haus. Anz.
56000 . Beding.
Gute Lage, beſchlag=
nahmefreie
Wohn.
oder eine ſolche ein=
zurichten
. Angeb. u.
K. 48 Geſchſt.

Vorausſichtlich wird der Markt mit
Faſel, Z:htvieh, Schweinen ſowie aus
originelles Nachzucht ſtammenden ſchwei=
zer
Saanen=Ziegen und Böcken gut be=
fahren
. Es iſt ſomit Gemeinden wie
Privaten Gelegenheit geboten, ihren
Bedarf zu decken.
Der Loſevertrieb iſt dem Herrn
Beigeordneten Jakob Haſenzahl
übertragen.
Wegen Bezug von Loſen wolle man ſich
an denſelben wenden. Ausgegeben wer=
den
12000 Loſe a 1 Mk.
Wiederverkäufer erhalten auf 10 Loſe
ein Freilos. Die Verloſung findet nach=
mittags
3 Uhr unter polizeilicher Auf=
(I.3495
ſicht ſtatt.
Das Markt=Komitee.

Nieder=Ramſtadt,
Bahnhofſtr. 59.
(3257b)

fnaben 0 Mädchen, die nach
Neungil ig em Schulbeſuch die
kaſſeviano verpflichtet, noch
Jahre hg. die Fortbildungs=
beſuchan
auich ſolche, die von
9 und (hn beſchäftigt ſind.
euaufnlahe findet ſtatt am
den 14 und Dienstag, den
1929, 8 418 Uhr, und zwar
larbesi umd Bauhandwerker
ert im ſchrilhaus. Landgraf=
AAnlagy.: für Schuhmacher,
er Schneider, Poſa=
5eE Bäcker, Konditoren,
Köche ſ riſeure. Gärtner,
Druicker, Buchbinder,
ſi te FabGhEbeiter, Hausburſchen,
Sch=nderinnen, Putzmache=
Weißzeiklährerinnen im Schul=
eder
=Rllnävter Straße 8: für
ee (einfüſeßl ich Drogiſten) und
* mäng=heri und weiblichen
I5 ime ſchulhaus Hermann=
1 Molluve gſchule); für alle
6½ die mAge=werblich und kauf=
g
tätigg ins, im Schulhauſe
erſtraßeie
Don augurts neu zugezogenen
Pungsſch Plichtigen der drei
geige habeſich an den gleichen
in den
meldeng fenden Schulhau=
S wirt
egeben,g. Der Anmeldung be=
(ſt. 3337
ſiadt, dicl3. Februar 1929.
Drſitzensst

zwei große, helle möbl. Räume mit ſep.
Eingang, 1. Etage, zum 1. April zu ver=
mieten
Rheinſtraße 21. 1. Stock. (354

Die Gemeinde Wembach=Hahn läßt
einen zur Zucht untauglich gewordenen
Bullen durch Submiſſion veräußern.
Angebote ſind verſchloſſen bis Freitag,
den 8. März 1929, nachmittag 1 Uhr,
bei unterzeichneter Bürgermeiſterei ein=
zureichen
, wo um dieſe Zeit die Oeff=
nung
erfolgt. Die Veräußerungsbedin=
gungen
können bei der Burgermeiſterei
eingeſehenn werden.
Bee
Wembach, den 27. Februar 1929
Heſſ. Bürgermeiſterei Wembach.
Bonin.

Freude in Ihr Helm
bringt Ihnen allein eine schöne
Haus-Standunr
Direkt ab Spez.-Fabr, ohne Zwischen-
handel
. Anerkannte Qualität und Preis-
würdigkeit
, von M. 70.- an. Angen.
Teilz.,mehrjähr. Garant. Tausde. Dank-u.
Anerkennungsschretb. Katalog kostenl.
G. Lauffer, Spez.-Fabr. mod. Haus=
Standuhren, Schwenningen a. Neck.
Schwarzwald

beſtehend aus: 2 Büros, 5: 3,10 und
3: 3,80 qm, 2 Lagerräumen, 3: 6 und
6:9,50 qm, Speicher, 12:6, Keller,
5,50:18 qm, mit oder ohne Garage,
ſofort event, ſpäter zu verm. Näh Alfred
Hammer, Eliſabethenſtr. 48
(3244 a

Vergebung.
Für die am 24., 25. u. 26. Juni ſtattfindende
Bannerweihe
des Geſangvereins Liede=zweig ſowie für das
25jährige Jubiläum
mit Bannerweihe

kaufen Sie am besten
und billigsten vom
Fachmann im Spe
zial geschäft Cebe
auf alle Apparate von
48 Mk an 1 Jah
Carantie Günstigste
Zahlungsweise. Vor
führung onnec Kauf
zwanz im


Aute Kanef

Reparaturen und Neuanfertigung
feder Art werden fachgemäß ansgeführt
Billigſte Berechnung 10202
Wannemacher
Heidelbergerſtr. 49 Artilleriekaſerne
Telephon 4443.

mit Prämiierung und Preisreiten. Auskunft erteilt
die Schlacht= und Viehhofverwaltung.
Mit dem Markt iſt eine Lotterie verbunden, Preis für
das Los 1. RM. Hauptgewinn 4 Pferde
Loſevertrieb durch die Mainzer Lotterieeinnehmer.
rk komm iſſion.
IV 2540) Die ſtädtiſc

des Kraftſportvereins Deutſche Eiche am
6., 7. und 8. ui 29, beide zu Roßdorf
ſind die Plätze für Bier=n. Weinwirtſchaft,
Karuſſells, Schauleln, Buden u w. zu ver=
geben
. Schriftl. Angebote bis ſpäteſtens
10. März 1929 getrennt für beide Vereine
ſind an Herrn Hermann Löffler. Roßdorf
bei Darmſt., Karlſtr., einzureichen. (3555

n u r. Schuchard
straße 9.
(841

[ ][  ][ ]

amstag, den 2. März 1929

Bei dieser Sonder-Veranstaltung handelt es sich um nur

Keine sogenannte fehlerhafte Ware
Kein zusammengekaufter Ramsch
Auf alle nicht zurückgesetzte Weißwaren und Wäsche gewähre ich einen

ſch sehe von einer Preisangabe an dieser Stelle ab. Preise ohne Oualitätsvergleich sind wertlos.
Kommen Sie deshalb in mein Geschäft u. prüfen Sie ohne Kaufverpflichtung Preise u. Gualitäten
Dem Sonder-Verkauf werden unterstellt:
am
Betten
Damen-Wäsche
Weißwaren 8uck
Wäschetuch
Kopfkissenbezüge
Kinder-Wäsche
Bettfedern
Cöper, gerauht Handtücher
Koltertücher
Wäsche -Batist Weiße Unterwäsche Matratzen
Erstlings-Wäsche Bettücher
Herren-Wäsche
Koltern
Bade-Wäsche
Biber-Bettücher
Normal-Wäsche

Beginn Samstag, den 2. März.
Marktplackt
u
am Rathau

Bitte meine Schaufenster zu beachten.

Fahrraddecken Fahrradſchläuche
Fahrraderſatzteile Fahrradreparaturen
Fahrradrahmen 1 Anzahlung 40 Mark
Fahrräder. 1 Monatsrate 10 Mk.
am beſten und billigſten nur bei
Karlstr.
B. ORIO 778
Größies Fahrradhaus Darmſtadts. (3585

ſteuerteil au ers
halten, zu kauf. geſ.
Angeb. m. Preis
u. Marke unt. K. 67
a. d. Geſchſt.
Gebr. nur gut erh.

Kücheneinrichtung,
faſt neu 100 .,
dsgl. m. Rollverſchl.,
Büfett. Stegtiſche,
Waſchkommoden,
Deckbetten, 2türige
Schränke 30 ,
Schreibſeſſel zu vk.
Mathildenplatz 1.

Sie eine-

e Mafd in.
Mod, mit Beleuch=
tung
, zu kaufen ge=
ſucht
. Preisang, m.
Ang. u. K. 63.C
Schnell=Laſtwagen,
1½ T., geg. Kaſſe
zu kaufen geſ. Ang.
u. K. 81 Geſchſt. (
AlterBiederm.=Tiſch
wird von Privat zu
kaufen geſucht. An=
gebote
unter K. 87
a. d. Geſchäftsſt.

Hofeingang.

kaufen, besuchen

au Shalen ich
Café oder Reſtaur
geeign., zu verkauf.
Heidelbergerſtr. 2,III
Billig.
zu verkauf. 2 ſchöne
Reiſekoff. u. lo Baß=
gitarre
mit Taſche
Reichle. Heinheimer
Str. 32, i. Milchweg
5120er

Zur
Konfirmation
Kommunien
empfehle mein reichhaltiges
Lager in best geptlegten

wegen Geschäfte‟
Sie fnden be
erstkiast

Kammgark
welche bis:
30 Prock

Rosor-
bandsäge

(Selbſtf.) u. 1 ſteh.
Benzin= od. Rohöl=
motor
, 6-10 PS.,
geſ. Metsch Kaſſel.
Sophienſtraße 20
(1.8561)

nalſer.
kaufen. Ang. unt.
H. 249 Gſchſt. (3434b
4/18

Speztalgeschäft für keiER
Heinr. E
Rheinstr. 26 (gegal
Das Geschäft ist durches

in Flaschen und Literflaschen
zu äußerst billigen Preisen
und Zahlungs-Erleichterung.
Für Zuckerkranke
Maturweine
von 2 Mk. an die Flasche.

braun M.-box

Bie nede Vorm

Dne EiAanine
zu verk Ang, unter
H. 250 Gſchſt. 43433b

Alte franzöſiſche u.
engl. Farbſtiche zu
kaufen geſucht. An=
gebote
unter K. 102
4. d. Geſchſt. (3591

Guter Herrenüber=
zieher
ſowie verſch.
Herrenkleider billig
zu verk. Saalbau=
ſtraße
13...
Brennabor= Kinder=
wagen
zu verkaufen
od. zu tauſchen geg.
Handwagen.
Schwanenſtr. 8.

ca. 20 neue Modelle
in allen Preislagen.

Sddweine

Tarragona vom Faß . Ltr. 1.40
Priarato
1.50
Moskatefl
1.60
Malaga
1.60
Rotweine
1.10
Weisweine, rheinhess. 1.20
Hefnbrände
pro Flasche von 3.00 Mk. an
Spezial-Urbrand Flasche 5.00 Mk.
Steinhäger Urguell
, Ltrkg. 3.00, /. Ltrkg 5.80 Mk.
Schwarzwälder
(3598
zweischenwasser, orig. 50½

au betaf Aoest.
ſtraße 13.
Schwarz. Ueberzieh.
ſehr gut erhalten,
billig zu verk. Nd.=

Aeltestes Schuhhaus größten Umfanges
nury Schillerplatz 8

HeKi
Schulskr.

Ramſtädterſtr.25,II*


(u419)

Metzgerpapiere liefert billigſt
36a
Papler=Eikler, Mühlſtraße 28, Tel. 1518,

faſt neu, preiswert
zu verk Orangerie=
allee
17, III. Iks. E*
Moderner

Schwarzwälder Kirſchwafſer 50/
Zwetſchenwaſſer, Kirſchlikör uſw.
in der bekannten hervorragenden Qua=
lität
, in Kiſten von 8 Flaſchen an, offen
ab 5 Liter. Preisliſte und Geſchmack=
probe
gratis. Kühner & Berger,
Sasbach 4. b. Achern (Schwarzw.)
(T311

Ausbildung zur diplomierten
Lehrerin der (f.3559b
Wensendieck-

Lefzter bifilgel
Orangenk
0 Stück‟
Stück 5
10 Stück 2
Stück 10 9
0 Sück 2
Stück 15 8
VUAN MI
Luie-
Elisabethenstr. 17
Teigsphon 2941

Gas-Backoſen

Wegzug preiswert
zu verkaufen.
Gaiſer, Rhönring 60
(Erdgeſchoß)
(*
Gebr. Nähmaſchine
billig zu verkaufen.
Karlſtr. 32, I.

Gymnastik

mit persönlichem Diplom von
Frau Dr. Rensendieck.
Mensendieck-Schule Wilhelmi-
Wiesbaden nenstr. 49

junge Hahnen. Poularden u. Capaunen,
fette Kochhühner, Frikaſſeehühner, letztere
per Pfd. nur 1 K, fſette Gänſe, Neh im
Ausſchnitt, empfiehlt

Ernſf Ludwig
3./ 1917, Reg=Jub.
zu kauf. geſ. Ang. u.
K. 49 Geſchſt.

Elisabethenstraße 48

[ ][  ][ ]

z,den 2. März

turzem die Börſe bei allen Nückſchlägen immerhin
wi andsfähigkeit gezeigt hatte, ſo brachte der Ultimo
wie ulierung man infolge der hohen Kursdifferenzen
zirrgnis entgegengeſehen hatte, eine weitere ſcharfe
En Scaus. Obwohl man annahm, daß der Zahltag im
eklaufen würde, was ſich auch beſtätigte, ging doch eine
ydtvon aus, da die zu zahlenden Differenzen der
wohe Summe von zirka 303 Mill. RM. erreicht
gl dentlich erfolgten dem Vernehmen nach auch durch
nttzeffür verſchiedene kleinere Firmen Exekutionen. Auch
rbereitungen für dieſen ſchweren Zahlungstermin
ſ ngen zum Zwecke der Geldbeſchaffung vorgenom=
ka
mdtß ſich eine ausgeſprochene Prolongationsmüdigkeit
ſchc as um ſo bedeutungsvoller iſt, als Reportgeld
reichlich angeboten war. Die Luſtloſigkeit zieht
reiſe und hat ſomit auch die berufsmäßige Speku=
Bu kommt die Enttäuſchung darüber, daß der an=
Ra bezüglich der Ergebniſſe der Sachverſtändigen=
ni
en ausgeſprochenen Peſſimismus verwandelt hat.
Freat bildet die ebenfalls noch undurchſichtige inter=
trge, die immer wieder Befürchtungen über eine
Vondon, Amſterdam und ſchließlich auch in Neiv
Die ſcharfen Maßnahmen und energiſchen Aus=
turg
der Bundesbanken gegen das Anwachſen der
Su ation ſind natürlich auch nicht dazu angetan, dieſe
ienvie zu dämpfen. Unerwähnt darf ſchließlich auch
Dauerregierungskriſe auswachſende innerpolitiſche
ZiV rſtimmung über das belgiſch=franzöſiſche Geheim=
Aitälel
Die wenigen Momente wirtſchaftlicher Natur, die
Stillſtandes des Konjunkturrückganges gedeutet
vvie erhöhten Abſatzziffern im Kohlenbergbau, die
unggt Aufſtiegs der Arbeitsloſenziffer, die Beilegung im
dem =t linduſtrie, und die feſre Haltung der internationa=
eifen
utte r ochten zunächſt demgegenüber in keiner Weiſe an=
zudw
iegen Ultimo auch eine Anſpannung am hieſigen
Itffedent b mkm war, die bis dahin der Tendenz die Hauptſtütze
ſam letzten Tage des Berichtsabſchnittes, als der
n giſen Verlauf genommen hatte, trat eine durchgreifende
aNdl25 munen r. Das ſeit längerer Zeit wieder verſtärkt hervor=
ereſnſee
Auslandes, wobei hauptſächlich Käufe für fran=
Oſfer) nuner lbeobachten waren, beeinflußte die Stimmung zu=
Maln llte hieraus auch Anzeichen für einen günſtigen
FFeſprechungen ſehen und war wieder einmal hin=
ür
fizrſchland zu erwartenden Ergebniſſe weniger peſſi=
mnathal
. Geldmarktlage hat ſich durch die Verſteifung am
arkry fᛋr recht undurchſichtig geſtaltet und die Unſicherheit
gemmneri. Die geldmäßige Spanne zwiſchen New York
daunm, was auch in der ſchwachen Haltung des Pfundes
kent, ſo daß man in London eine weitere Diskont=
Eriktwa zu ziehen ſcheint. Außerdem ſpielt die Frage,
1SVorgehen der amerikaniſchen Bundesbanken gegen
kützt nehmen wird, weiter eine beunruhigende Rolle,
i New Yorker Diskontrate unverändert blieb.
EillunEte trat kurz vor dem Ultimo für kurzfriſtiges Geld
ſge hervor, die den Satz bis auf 8,5 bis 10 Prozent
Machfrage geht bemerkenswerter Weiſe zum Teil
ichen Stellen aus. Dieſe Verteuerung hat in der
rung in der Schatzanweiſungsbegebung, da von
Vorbereitung der Uebernahme ſelbſt Privatdis=
gebracht
wurden. Der Privatdiskont erhöhte ſich
t und ſcheint auch weiter nach oben zu tendieren.
meniger verlangt und war mit 7 bis 8 Prozent
WBarenwechſel beſtand kein Intereſſe.

Diskſchaftliche Rundichgu.
kliſhof AG., Mannheim. Schon anläßlich der letzten
ube nach Informationen von zuſtändiger Seite
ner Dividendenſteigerung für 1923 geſpvochen.
Meldung über 14 (12) Prozent erklärt die Ver=
zeutral
gegeniherſtehe und Poſitives wegen der
n arbeiten nieht ſagen könne. Bilanzſitzung nicht
en engliſchen Freunden gegenüber beſtinde keine
2x bekannte Aktienoption" , zu 300 Prozent läuft
tmaturgemäß angeſichts des heutigen Börſenkurſes
I Imbachtn MMittelrhein. Im freihändigen Weingeſchäft brach=
ie
8 Banuar in verſchiedenen Orten erfolgten Verkäufe
kang? 528er Weinen der Winzervereine, an die Sekt=
vor
Rihend etwas Auflebung. Sie hatten jedoch auf
Afänen weiteren Einfluß. Die Prodizenten tlagen
efSiheß-toAAMlahen Abſatzſchwierigkeiten, die ſich auch in bezug
ltinchdr: Weinberge bei Verſreigerungen recht unange=
MMArkenA. ne neuen Weine erhalten jetzt ihren erſten Anſtich.
ſm entwickelt und zeigen Raſſe und Blume, wenn ſie
deamihmten 1921er herankommen. Die mangelnde
Mr 30 Iuekihrt, daß die meiſten Winzer ſich zu Vereinigun=
30 Fenges !ſim haben, um ihre Weine im Frühjahr zur Ver=
Ay. Für 192fer Weine, werden je Fuder 1100 bis

*genkl rviſchen 1
erding.)h gering.

Flinels Nutallnotierungen vom 1. März ſtellten ſich für
Uunt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (No=
Biunig
ſotiz) 182,75

/0öcken, Walzen oder Drahtbarren 190 RM., des=
*Udm Drahtbarren 194 MM., Reinnickel, 9899 Pro=
9 Lyon Regulus 7984 RM., Feinſilber (1 Kg. fein)

(171,25) Tendeng: ſehr feſt. Für Blei: Ja=
75), März 47 (47,25), April 47,25 (48), Mai 47,75
2. Juli, Auguſt, September, Oktober, November
S (48,75). Tendenz: ruhig. Für Zink: Januar,
März 51,50 (52,25), April, Mai 52 (53), Juni,
25). September 52,50 (53,50), Oktober, November
Ner 52,75 (53,75). Tendenz: ruhig. Die erſten
UR, die in Klammern beigefügten Brief.

Produkkenberichke.
BIsltanbericht vom 1. März. Tendenz ſtetig. Gerſte
Nmn Der: Weizen 24,5024, 75, Noggen 22,7524, Gerſte
EAA S. Nied 24,75, Pfälzer 2525,50, Ausſtich 25,75
21, Hafer 24,5025, Mais 25,25, Weizenmehl
Muenmehl 60proz. 33,5034, Weizenfuttermehl und
Tgggenfuttermehl und Nachmehl 17,5021,50, Rog=
lurobe
Weizenſchalen 1515,25, feine Weizenklrie
icren Ftreber 22,5023, Malzkeime 21, Maisſchrot 26,50,
235 R5,3,755, Kartoffeln 79.
ſurter Fhdu ktenbericht vom 1. März 1929. Zum Wachel
Zft am Frankfurter Produktenmarkt wieder reiht
Muslandsnotierungen hatten wohl eine freund=
M zur Folge, blieben aber ganz ohne Einfluß auf

Frankfurker und Berliner Effektenhörſe.
Frankfurt a. M., 1. März.
Auch heute zeigte bei Eröffnung die Börſe ein freundliches Aus=
ſehen
. Das Geſchäft blieb aber hinter dem geſtrigen zurück, da Orders
nur in geringem Umfange eingetroffen ſein ſollen. Die feſteren geſtrigen
New Yorker Kurſe und erneute vereinzelte Deckungen der Spekulation
hatten eine weitere Aufwärtsbewegung der Kurſe zur Folge. Doch
wurde das Ausmaß der geſtrigen Gewinne nicht erreicht. Gegenüber
der geſtrigen Abendbörſe gingen die Gewinne nur in Einzelfällen, und
zwar nur bei den bevorzugten Aktien, über 1 Prozent hinaus. Bei der
Spekulation war eine gewiſſe Zurückhaltung und Vorſicht unverkenn=
bar
, da die immer noch unklare Lage in der Regierungsbildung und
der langſame Fortgang der Reparationsverhandlungen auf der anberen
Seite auf die Stimmung drückten. Auch die peſſimiſtiſch gehaltenen
Monatsberichte der Commerzbank und der Diskontogeſellſchaft übten
eher einen nachteiligen Eindruck aus und das Geſchäft wurde durch
dieſe Tatſache ſtärker beeinflußt. Auch heute wurde wieder vor allem
den Kupferwerten größeres Intereſſe entgegengebracht.
Nach einer vorübergehend größeren Geſchäftsſtille und kleinen Ab=
bröckelungen
wurde es im Verlaufe, vom Schiffahrtsmaukt ausgehend,
wieder lebhafter. Aus einem nicht erkennbaren Grunde konnten Hapag
bei ſtürmiſcher Nachfrage ſprunghaft 4 Prozent gegen Anfang und
Nordd. Lloyd 3,5 Prozent anziehen. Sonſt waren noch Kupferwerte und
Siemens gefragt. Die Stimmung war wieder recht zuverſichtlich und
die übrigen Märkte konnten von der Auſwärtsbewegung der genannten
Papiere ebenfalls ihren Nutzen ziehen. Am Geldmarkt war Tagesgeld
mit 7,5 Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt nannte man: Mark
gegen Dollar 4 2138; gegen Pfunde 20,/454; London-Kabel 4,8527;
Paris 124,26; Mailand 92,67; Madrid wieder geringfügig erholt 31,60;
Holland 12,11¾.
An der Frankfurter Abendbörſe war die Stimmung r eiter
befeſtigt. Die freundliche Grundſtimmung blieb bei überwiegenden Fuus=
beſſerungen
von 0,51 Prozent beſtehen. Dieſe waren ſowohl am Far=
ben
= wie am Elektro= und Zellſtoffmarkt zu beobachten. Auch Montan=
werte
gut gehalten. Auf die neue Kupferhauſſe Otavi 2/, RM., Mans=
feld
0,75 Prozent befeſtigt. Zellſtoff=Waldhof auf vorausſichtliche Divi=
dendenerhöhung
im Verlaufe bis 263 erhöht. Schiffahrtswerte gleich=
falls
1 P=ozent feſter. Im weiteren Verlauf konzentrierte ſich das Ge=
ſchäft
auf den Farbenmarkt. Von Einheitswerten ſind zu nennen: Dres=
dener
Bark 168,75, Metallbank 132,50, Ilſe 216,50, Weſteregeln 213,25,
Mansfeld 120, Phönix 96, Rheinbraun 294, Rheinſtahl 130, Nordd. Lloyd
128,50, AEG. 166,50, Zement Heidelberg 137, Dyckerhoff 114, Farben=
induſtrie
248,75, Rheag 163,50, Südd. Zucker 144,50.
Berlin, 1. März.
Da das Auslandsintereſſe heute wieder in verſtärktem Maße her=
vortrat
, war die Tendenz bei Börſenbeginn freundlich und die Befeſti=
gung
konnte weitere Fortſchritte machen. Nach Feſtſetzung der erſten
Kurſe tvat auf Gewinnſicherung der Spekulation eine leichte Ab=
ſchwächung
ein.
Nach einer geringfügigen Ermattung konnte ſich im weiteren Ver=
lauf
der Börſe die Tendenz ſpäter wieder einheitlich befeſtigen bei zu=
nehmender
Lebhaftigkeit. Gegen Schluß trat verſtärktes Intereſſe des
Auslandes für Kunſtſeidewerte, namentlich fürr Glanzſtoff, von Montan=
werten
für Phönix und für Spritaktien hervor. Die Börſe ſchloß in
fveundlicher Haltung und durchweg zu den höckſſten Tageskurſen. Nach=
börslich
waren die Kurſe durchweg behauptet.

A. E. G. ..
Baſalt.
Beramann.
Berl. Karlsruhe
Berl. Hand.=Ge
Bremer=Wolle
Danatbank.
Deutſche Bank.
Diskontogeſ.
Dresdner Bank
Deutſche Maſchi
Deutſche Erdöl
121.5 (123. Orenſtein
Polyphon .
74.5
Deutſche Betro
1114. 1115.25 Mütgerswerke
Tynamit Nobel
160.25 163:. Sachſenwerke
Flektr. Lieferung
J. G. Farben
244. 1246.25 Siemens Glas
Gelſenk. Berg.
1129 1130.5 Ver. Glanzſtoff
Geſ. f. elektr. Untern / 223.5 1229. Ver. Stahlwerke
Han. Maſch.=Egeſt. 44. 44. Volkſtedter Po
Hanſa Dampfſch. /169. 1171. Wanderer Werke
124. 1123. Wiſſner Metall. . . / 136.5 137.
Sapag ..
133.5 1149.75 Wittener Gußſtahl".
Harpener .
Hemoor Zement . .1277.25 1276.5 1
*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.

8 2 1. 3. 28. 2. 164.75 168. Hirſch anpfer . 132.75 137.,75 Augsb.=Nürnb. Maſch / 83.25 85.25 Höſch Eiſen ... 121. 123.5 52.5 525 Hohenlohe Werke. 74.5 204.5 1207. Kahla Porzellan 101 1168. 65.5 63. 1Kali Aſchersleben 293.5 1209. 223.5 1230. Salzdetfurth‟ 303.5 313. Braunkohl. Briketts: 163. 1164. Weſteregeln 208.25 213. 213 1213.5 Lindes Eismaſch, 159. 160. 276. 1277. L. Loewe E Co. 211. 168.25 /189.5 Lingel Schuh 46.5 47. 163. (163. MannesmannRi 122. 124.25 166.75 1167.25 Niederlauſitzer 164.5 180. 50.5 50.5 Nordd. Lloyd 122:, 127. 83. 8B. 343. 385. 94. 94.5 119. 120.5 142. 1142.5 410.5 415. 971 93. 45. 45. 99. 95. 31.5 33.

2

Helſingfors..
Wien.... . ..
Prag ......"
Budapeſt ...
Sofia ....."
Solland .. ..
Cslo ......."
Kopenhagen..
Stockholm".
London".
Buenos Aires
Nen York ...
Belgien

1. 3.
. 2.
Geld Brie/ / Geld/Brie‟
10.588 10.808/10.589 10.809
59.185 59.303/9.16 159.28
12.468 12.488112.47 112 49

73 35 (3.49 /3 355 73.495
3.037/ 3.043/ 3.037/ 3.043
168.58 168 92/168.57138.91
112.28 112.50/112 25 112.47
112.24/112 46
112.48 112.70
20.431120.471120.429/20.469
7.770/ 1.774
4. 2100 4.2180
58.48 58.60

112.22/112.44
112.46/112 68
1.770/ 1 774
4.2100/4. 2180
58.08 158.60

Italien.
Paris .....
Schweiz.
Spanien.
Danzig
Fapan. . . . . .
Rio de Janeir=
Jugollawien
Portugal. .
Athen ..."
Konſtantinpel
Lanada ..
Uruguay

28. 2.
Geld Brief
22.05 22.0
18.44 16.48
30.955 81.115
64.21 63.3-
81.67 81.83
1 897/ 1 30
0.5005 0.502
7.308 7.40.
18.58 18.62
5 435/ 5.44
2076/ 2.080
4. 180/ 4 196
4. 301/ 4 3091 4 29

3.
Geld. /Brief
22.045/22.085
16. 435 16.475

80 95
64.26
8167
1.885
0.5005
7.39
19.58
5.44
2.076
4.188

11.11
4. 38
21.83
1 889
0.5025
7.404
18.62
5 45
2.080
4.196
4.304

* Chikago, 1. März. (Prib.=Tel.)
Weizen: Umfangreiche Märzanlieferungen (dreimal ſoviel, als er=
wartet
) führten anfangs zu einem Abgleiten der Preiſe. Auch Meldun=
gen
von erheblicher argentiniſcher Konkurrenz auf den europäiſchen Märk=
ten
regten die Verkaufsluſt an. Das herauskommende Material fand je=
doch
glatte Aufnahme, und auf gute Exportnachfrage trat eine nachhal=
tige
Erholung eine. Der Markt ſchloß mit Preisgewinnen bis zu 1,5 C.
Mais: Nach ſtetigem Beginn wurde die Haltung ausgeſprochen feſt
auf beſſere Exportnachfrage und Anſchaffungen im Mai=Termin,
Roggen: Käufe der Exportfirmen, teilweiſe umfangreiche Abſchlüſſe
in Mai=Ware bewirkten ein Anziehen der Preiſe.
Hafer: Umfangreiche März=Anlieferungen verurſachten anfangs
einen Rückgang der Preiſe, zumal angeſichts der großen argentiniſchen
Wochenverſchiffungen Abgaben erfolgten. Später trat auf ungünſtige
Wetterprognoſen eine Erholung ein.
* New York, 1. März. (Priv.=Tel.)
Zucker: Die Preisveränderungen hielten ſich heute in engen Gren=
zen
. Anfangs drückten Liquidationen auf größere Anlieferungen. Die
Spekulation ſchritt dagegen zu Deckungen, und auch die Kommiſſionäre
zeigten Kaufluſt in ſpäteren Terminen.
Baumwolle: Der Markt verkehrte in ſtetiger Haltung. Hohe aus=
ländiſche
Kabel regten die Kaufluſt an, ebenſo günſtigere Berichte aus
Mancheſter. Später wurden Realiſationen vorgenommen, und die un=
ſichere
Stimmung ließ die Gewinne zum Teil wieder verloren gehen.
Kaffee: Nach ſtetigerem Beginn bewirkten die niedriger lautenden
Meldungen von den braſilianiſchen Märkten Verkäufe des Handels, ſo
daß ſich die Preiſe gegen den Vortag etwas abſchwächten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 1. März:.
Getreide: Weizen, März 125, Mai 130½, Juli 133; Mais,
März 96½, Mai 10034, Juli 103½; Hafer, März 48½, Mai 5178,
Juli 50½; Roggen, März 110, Mai 112, Juli 111½.
Fette: Schmalz, März 11,925, Mai 12,275, Juli 126, Sep=
tember
12,925; Rippen, Mai 13,58, Juli 14,05: Speck loco 13,25;
leichte Schweine 10,6511,40, ſchwere Schweine 1111,35;
Schweinezufuhren Chicago 22 000, im Weſten 95 000.
Chic. Baumwolle: März 19,70, Mai 19,91.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 1. März:
Getreide: Weizen, Rotwinter 158½, Hartwinter 141½: Mais
neu ang. Ernte 112½4; Mehl ſpr. wheat clears 5,806,75; Fracht
nach England 1,92,6, nach dem Kontinent 1213 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,65: Talg extra loſe 9½.
Kakav: Tendenz kaum ſtetig, Umſatz in lots 404, loco 11, März
10,98, April 11,10, Mai 11,27, Juni 11,40, Juli 11,54, September
11,66, Oktober 11,79, Dezember 11,85.

Der Präſident der New Yorker Börſe, Simon, ſtattete am Freitag
morgen der Berliner Börſe einen Beſuch ab.
Nach der erſt geſtern erfolgten Kupferpreiserhöhung um ¼ Prozenk,
der ſchon mehrere in der letzten Zeut vorausgegangen waren, trat mit
Wirknug ab heute eine nockhmalige Erhöhung um ¼ auf 12,50 Cents ein.
Zwiſchen den am Tarifsertrag für die Metallinduſtrie beteiligten
Organiſationen haben geſtern die erſten Verhandlungen über den Neu=.
abſihluß des Vertrages, der von Arbeitgeberſeite zum 15. 4. 29 gekündigt
iſt, ſtattgefumden. Da die Arbeitnehmerorgawiſationen ihre Forderun=
gen
noch nicht formuliert hatten, wurden die Verhandlungen vertagt.
Die ungünſtige Beſchäftigungskonjunktur in Pirmaſens hält weiter
an.= Im Stadtbezirk Pirmaſens wurden zuletzt noch 2728 männliche und
1725 weibliche, im Landbezirk 2209 männliche und 1419 weiblühe Er=
werbsloſe
gezählt. Rund 7500 Arbeitsloſe entfallen auf die Schuh=
induſtrie
.
Der Finanzausſchuß des Völkerbundes genehmigte den Entwurf der
Saarregierung für eine zwei Millionen Pfund=Anleihe für die Auf=
beſſerung
des Eiſenbahnmaterials.
Nach einer Havasmeldung aus Brüſſel ſind dort die in Berm im
Dezember v. J3. zwecks Abſchluſſes eines Handelsvertrages zwiſchen der
helgiſch=luxemburgiſchen Wirtſchaftsu ion und der Schlveiz eingeleiteten
Verhandlungen wieder aufgenononen worden. Man glaubt, daß dieſe
Verhandlungen etwa 10 Tage dauern würden.
Die Agence Eoonomique et Financiere teilt wit, daß der Verwal=
tungsrat
der Societe Generale (Paris) beſchloſſen hat, das Akrienkapi=
tal
von 500 auf 625 Millionen Franken zu erhöhen. Die Bank beſitzt
jetzt das größte Aktienkapital aller franzöſiſchen Banken.
Wie aus Moskau amtlich gemeldet wird, iſt in London zwiſchen
dem Naphtha=Syndikat der Sonjetunion und der Anglo=American ein
Abkommen geſchloſſen worden. Damit iſt der Kampf zwiſchen den ruſſi=
ſchen
und engliſchen Petroleumgeſellſchaften beendet.
Die Federal Reſerve Bank of Dallas (Texas) hat die Rediskontrats
von 4,5 auf 5 Prozent erhöht.
Das auſtraliſche Schiedsgericht legte dem Arbeiterſyndikat der Holz=
induſtrie
die Höchſtbuße von 1000 Pfund auf, weil es zum Streit er=
mutigt
und dadurch gegen die ſchiedsrichterlühe Entſcheidung gehandeltz
habe.
Die Gewerkſchaftskonferenz der auſtraliſchen Bergarbeiter hat alle
Vorſchläge der Arbeitgeber auf Lohnherabſetzung abgelehnt. Durch
dieſen Beſchluß ſwird die für 11000 Bergarbeiter ausgeſprochene Kün=
digung
heute nachmittag wirkſam.

Frankfurter Kursbericht vom 1. März 1929.

6% Dtſche. Reichs=
anl
. v. 27
( Baden Frei=
ſtaat
v. 27
6% Bahern Frei=
ſtaat
v. 27.
80 Heſſen Volks=
ſtagt
v. 28.
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28
6% Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27..
7% ThüringerFrei=
ſtaat
v. 27
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. + 1
Ablöſungsant.
Diſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.
Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
. ..
8%6 Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24.
8% Darmſtadt v. 2
v. 21
12 Frkf. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26..
8% Mannh. v. 26
8% Nürnberg 1 26
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser.
* . Ser.II
8% Ber .Hyp.=Bf.
8% Frkf. Hhv. Bk.
4½% Lig. Pfbr.
8% PfbrBk.
4½%-- Lig. Pfbr.

87.25
77.5
79.4
90
91.4
54
13
4.97.5

21.5
91.5
87
89
93.5

52,
69
97.5
98
19.2
98
80.7

% Heſi. Landesbk.
4½% Heſſ. Lds. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr.
8% Kom. Landes=
bank
Darmſtadt.
%
8% Mein. Hyp.Bk.
4½½ Lig. Pfbr
8% Pfätz. Hyp.B!
Preuß. Ztr.-
Stadt chaft.
% Rhein. Hyp.=B
84.75 14½% Lig. Pfbr.
% Nhein.=Weſtf.=
Bd.=Cred .. .."
8% Südd. Bod.,
Cred.=Ban!.
8% Württ. Hyp.=B.

6% Daimler Benz
von 27......"
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26...."
70 Mainkrw.v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtckHäffnet
von 20 .....

J. G. Farben Bonds
v. 28........."
5% Bosn. L. E. B.
v. 1914......"
4:/.%0 Oſt Schatz=
an
o. v. 1914
4% Oſt. Goldrente
4:/,% Rum. Gold
von 1913
.
4%0 Türk. Admin.
40
1. Badgak
% Zollanl. 10.55
4:1.76 Ungarn 1913

97.5
83
75.75
93.9
84.5
98
78
97.75
95
97.75
81.25
97.5
98.5
94.75

74
91
83.25
93.25
133.75
36
37.5
31.5
18",

4:/,% Ungarn 1914/ 26.25
Holdr. / 25.2

Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bf. /277
Deutſche Bank ..."
Eff.=u. Wechſel=
bank

Vereinsbank .."
Diskonto=Geſellich
Dresdener Bank .."
Frankf. Bank....."
Hyp.=Bf.
Pfdbr.=Bt.....
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bank
Mitteld. Creditbf.. 1194
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyv.=Ban!.
Reichsbank=Ant 302
Rhein. Creditbr
Hyp.=Bank..
Südd. Bod.-r. Bt.
Wiener Bankverein
A..G. . Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
% Dt. Reichsbahr
Vorzge.
Hapag.
Nordd. Lloyd ...
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin. . .
Adlerw. (v. Kleher
6% AEG. Vorzu
5½

139.5
169
196
168",
1124.75
193
163.75
168.5
114
150
155
142
140
180
34 4
169
124.75
213
13.
14.
168
164.5
99.5
123
127.75
122

51
86
82.25

AEG. Stamm. . . .
Baſt Nürnberg ..."
Bergm. El. Werke
Brovon Broveri&Cie
Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen".
Eement Heidelberg/136. 6=

166.5
216

149
112.5

arlſtadt/173

Chem. WerkeAlbert.
Chade ...........
Daimler=Benz ..."
Dt. Atl.=Telegr.. .
Eiſenh. Berlin
Erdöl
Gold= u. Silb.,
ſcheide=Anſtal
Linoleumwer!
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Lich u. Kra
Liefer.-Ge
Eſchw. Bergwert
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnere
J. G. Farbenindſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum
Frkft. Gas ..
Hoſ .......
Geiling & Cie ..."
Gelſen:. Bergwer
Geſ. elektr. Un=
ternehmungen

Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchiner
Grün & Bülfinger.
Hafenmühle Frift.
Hammerſen (Osn.
Haruener Bergbaul
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....

78
446
54.25
125
124.5
170.75
327
30)
211.5
217.5
41
225
246.75
88
137
85
129.75
87.5
98
173
132
40
174
92
01
133

Hocht: Eſſen
Holzmann, Phil. ..

Junghans Stamm
Kali Aſchersleben
Salzdetfurth 1310
Weſteregeln
Kammgarnſpinn /230
Karſtadt, R. ..
Klein, Schanzl. . . . 94
Klöcknerwerke .. .."
Kraftw. Alt=Württ.
Lahmeher & Co. /160.1
Lech. Augsburg.
Löwenbr. Münch. 1277.5
Lüdenſcheid Metal
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm Röhren 124
Mansſeld. Berg
Mars=Werfe
Metallgeſ.
Miag. Mühr
Montecat
Motorenfb. Darmſt
Reckar). Fahrzeu
Nicolay, Hofbr ..
Oberbedar .
Oſterr. Alpine Mo.
Stavi Minen ..

Beters Union Fr
Phönir Bergbau
Reiniger. Gebb..
Rh Braunkohlen
Elektr. Stamn
Stahlwerke ..
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt

124 Rütgerswerle ..." Sachtleben A. G. Schöfferhof=Bind.. 216.5 Schramm Ladfabr. 134 Schriftg. Stempel 71 Schuckert Elektr.. 210 Schwarz Storchen.
Siem Glasinduſtr 214
216 Siemens & Halöfe.
Stroyſtoff. Ver.
Südd. Immobilien Bucker-98 196 Svenska Tändſtick 93 Tellus Bergbau... Thür. Lieſ.=Geſ.. Tucher=Brauerei.. Unterfr. Krs.=Elek= 104 tr.=Verſ. ...... Beithwerke" . 119.25 Ver. ſ. Chem. Ind. 250 Gummifahrit Berlin=Fran1 18.75 Laurahütte 96.5 Stahlwerke. 191 Ultramarin. 141 Zeliſt. Berlin 62 Vogtländ. Maſchin
Boigt & Haefſner. 26.5 Wanß & Frentag
Wegelin Rußſabri 152 Werger Brauerei Zellſtoff. Aſchaffbg. 70 Memel. . . . . . 103 Waldho ...." 94:1, 105 Allianz u. Stuttg. Verſicherung .. 162 Frkft. Allg. Verſ.=G 128 Frankona Nück= u. 127.5 Mitv. . . . ."
Mannh. Verſich. ..

203
128.5
118
225
164.5

90
144.5
477
118
111

111.5

A
80
93.5
154
119
86
212
120
202
190
132
259.5

16

[ ][  ][ ]

Camstag, den 2. März 1929

SLLoun
AILMAUKA
DIF GROSSRN
DFUTSCMIe
HOIA
SCHIFI

Kl. Saal und Reſtaurant
Samstag, 2. u. Sonntag, 3. März
großes
(3456b

Heute Samstag, den 2. März (3578
Castspiel Pegex Hilowitsch

Peter Millowitsch, der ältere, ist der beste
Komiker der bekannten Millowitsch-Dynastie

Bockbierfeſt
und Schlachtfeſt

mit eigenem großem Ensemble
in der lustigen Schwank-Operette

Prinzess Wäscherin

Eintritt frei.
Unfang 7 Uhr.
Die Muſik wird ausgeführt vom
ehemaligen Militär=Blasorcheſter
unter Leitung u. Mitwirkung von
Obermuſikmeiſter Herr Rühlemann.

in 3 Akten, mit Musik von P. Millowitsch.
Kleine Preise: Mk. 1.00 -3.00

Zum Reckartot

Karten; Verk. Büro u. de Waal, Rheinst. /4

Samstag und Sonntag

Jazz=KonzertZum Alice=Eck.
Heute Samstag
G. Mahlow.
Schlachtfeſt
mit Konzert.
Im Ausſchank ff. Rummel= Spezialbier. (*
Hnttt
Es ladet
höflichſt ein Heinr. Becker u. Frau.

Salvator

Allein=Ausſchank im Reſtaurant

St. Louis

Reichshof
KONZERT

HAMBURG-AMERIK

Zum Bayriſchen Hof
Heute

Vertreiungen in:
Darmstadt: Banſchaus Friedtich E
Zaun, Luisenplatz 1,
Pfungstadt: Jakob Zimbrich, Ebeistiil
straße 15, Michelstadt: Oito Reutk
Braunstraße 146.
114

Spanische
Bodega
Täglich neuzeitliche musikalische
Abendunterhaltung
in sämtlichen Räumen
durch unsere neue
Kraftverstärkeranlage.

wozu freundlichſt einladet Karl Stein.
Im Ausſchank prinna Bayriſch Bier
und ſelbſtgekelterten Apfelwein.

Samstag, 9. März 19221
abends 8½/, Uhr pünktlichl.
Gesellschafts-Ab/
Auf alien Spros
I. Für Ohr und Auge, II. TI
Zutritt haben die Mitglieder des Vereins, dbt
Geschäftsstelle (0. Titze, Elisabethenstr. 414
m ein als Ausweis dienendes Programm H
werden auch Studentenkarten ausge-
Erargangegng mn ngv geian vgngvnl

Mittwoch, Samstag und Sonntag
Tanz

*Schlac
Ab 10 Uhr Wellfleiſch.

Telephon 41
luch während der Wintermonate
wgeöffnetl (2865=

Es ladet
M

neuer
Zuhaber

Minna von Barnhelm
Ein Lustspiel von Lescing
Preise: 0.808 Mk

Hessisches
Landestheater
Samstag
2. März

Dieburgerſtr. 97 Dieburgerſtr. 97
Morgen Sonntag von 8 Uhr al

allerbilligſt bei
J. Donges &. Wieſt
Eliſabethenſtr. 25½.
(3343a)

Kulturflmbühne
Sturm über Asien
Krese, S 5. 0t.

AONZER

Hotel Wrinz

Kleines Haus Anfang16 u.20 Uhr

mit Tanz-Einlagen
Eintritt und Tanz frei
Gut bürgerlicher Mittagstiſch
Reichhaltige Abendkarte
Hans Tod.
8543)

Heute Hamstag, den 2.

FÜR MUTTER UNDTOCHTER

(1811a)

iguet sich das gleiche Modell, wenn es nach einem Vogue Schnitt.!
muster gearbeitet wird. Es wirkt an derMutter gediegen,an der Toch.*
ter aber jungmädchenhaft. Vogue Schnittmuster verbürgen das in-
diriduelle
Kleid. Sie sindl, je nachdem für welche Figuren sie sich
eignen, in sechs bis acht Größen erhältlich und mit Anleitungen ver-
sehen
, die jeder Frau sagen, welche Details sie genau beachten muß,
Im ihre besonderen Eigenheiten richtig zur Geltung zu bringen.!

Heute und morgen Sonr/

Ainergaltangsn
M. Schnellb
ImSKaT
Heit Eintracht

w täglich friſche Trink=
Eier abgeg. Hermann=
ſtr
. Ecke Heidelb.=Str.

Rheinſtraße 47

Rheinſtraße 47

Heute Samstag

KONZERT

Strümpfe w. b. ang

Roßdorferſtr. 23,I.

Stimmungs=Muſik

wozu freundl. einladet
B. Roß, Erbacherſtraße.

am Hauptbahnh. Tel. 2463
Heute Samstag
morgen Sonntag

Spezialität:

Es ladet höflichſt ein

Metgel
SdBPO=

mit Tanz
Fidel.Musik, ausgeführt vom Stadt-
orchester
.
Die Küche bietet, wie bekannt,
Rrte
das Beste.
Spez.: Münchner Welßwürste.

Kleid Nr. 9393
Für das junge Mäd-
chen
wird dieses
Modell in leichter
Waschseide ohne
Armel gearbeitet.
Der Gürtei ist in
zuei Farben gehalten

Kleid Nr. 9393
Dieältere Dameträgt
dieses Kleid indunk-
lem
Material mit
einemhellenWesten-
einsatz
, der einen
ausgebosten Knodf-
verschluß
zeigt

Heute

Konzertemr Kit
in bekannter
Morgen Sonntaaf=
Konzem
wozu freundl. einladet !

IN
woin freundlicht einlodet.
Georg Sauerburger
Ecke Moosberg= und Tannenſtraße 21,
Eigene Schiachterei. Eigene Kelterei.

vom 28. März bis 6. April
ab Basel zurdck nach Strag-
burs
M. 196 inkl. Bahnfahrt
Unterk. Verpfl. Trinkgeld
Staatl Lott.-
Einnahme L. F. Ohnacher
Darmstadt. Schulstraße 15

TODA
SCHNITTMUSTER

Eberstadt
Auy Traupe
Samstag und Sonntag
Schlachtfes

Lienermr Ner iger. ef 7,I0 Iam mraie

BHRAUBB & MAHER

Samstag
Metzelſuppe

15 Ztr, Tragkr., luftbereift, mit Pritſche
Plane uſw., RM. 800.. (3378b
Müller & Ober, Rheinſtr. 39.

INH.: SIEGFRIED MAF

Schulstraße 8.

Schulstraße 8.

C. Baumgärtner.

Reſtaura

in Eiche und Edelhölzern
cia
MMier liefert preiswert die
Einzige
544a
Spezialſchlafzimmermöbelfabrik Darmſtadts
K. Klenk Nachf. Lambeck & Co., Landwehrſtraße 31.

F Frei=
Schlachtho bank.
Von 811 Uhr (54
und von 4 Uhr ab
Ochſ.= u. Schweinef!

Wir verhaufen nur eigene Fabrikate

wozu freundlichſt
3584)

Darmſtädter Qualitätsmöbel!

[ ][  ][ ]

enteurer von Ehre.

Eamstag, den 2. März 1929

Seite 15

uman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
Mgerhin züpürden dieſe Papiere in die Hände eines

Nu fallen //kräre es eventuell mit dem bequemen Daſein
uurus, umdeſe Möglichkeit ſchien den Guten nervös ge=
Mhabeni
Uirlich, wanze dumme Geſchichte!
Abſt hagſ-h all die vielen Jahre hindurch nicht mehr
gekürmn-, Jahrzehnte lag ja all dies zurück, dieſe
f Mallſhrnr ein dummer Jugendſtreich geweſen, eine
die in ſiem machtvoll ausgefüllten Leben ſchon längſt
emehtaſelte, ſie war ein verlorener Klang aus weiter,
Der Zei/l
hatte wmls ſelbſt eingeſehen, daß die Heirat töricht
ar, ſiükltre damals wohl auch in eine Scheidung ein=
aber
hicey kam es nicht, eine Scheidung wäre umſtänd=
ein
ſchſbter Beginn ſeiner politiſchen Laufbahn ge=
Imlich zuren ſie voneinander gegangen, heimlich, wie ſie
urden Auei.
hatte mprochen, zu ſchweigen, und ſie ſchwieg auch.
m diess/t je Parkers in der letzten Zeit?
es ur jja ſchon richtig, daß der Tod des Königs
We ſimtynmive Ruth tief erſchreckt haben mochte; dieſer
fe ſie, er damals noch Thronfolger geweſen war,
Te, die n8her eines verdienten Marineoffiziers, einmal
ir als 191 verweilte, ſehr wohl bemerkt und auch eine
R3 zu Aißl igen Mädchen gefaßt, von der man nicht
tte, ) nur väterlich oder auch anders geweſen war
en Falg te Ruth in ihm einen Beſchützer ſehen dür=
der
Aby Eduard war dafür bekannt, daß er ſeinen
durch nu Jahre hindurch die Treue hielt.
war tühſen chreckt worden, Parker fürchtete unüberlegte
Unhein undy ſarritte ſeiner Schweſter, und deshalb vermut=
11. Letue.
er ſeiſt einmal mit Ruth ſprechen würde?
ut zwam.Jahren hatte er ſie nicht mehr geſehen, kaum,
ihreranh erinnerte . . .
um ev nnal dachte der Herzog darüber nach, welches
hwonhlühren mochte, ja, einſam, ſehr einſam mochte
zein, mſtieg, eine Unterredung mit ihr war wohl das

Deutſchen Namens.,, hol’s der Kuckuck, wie war doch dieſer
Name geweſen?
Er ließ langſamer fahren und frug durch das Rohr den
Lakaien und den Chauffeur, ob einer von ihnen ſich des deutſchen
Namens erinnere.
Ohne ſich umzudrehen, ſchüttelte der Lakai heftig und ver=
neinend
den Kopf, der Chauffeur aber rief durch das ſchief
ſtehende Klappenfenſter:
Karl Hohlander, Mylord, Karl Hohlander oder ſo ähnlich
ſagte der Schutzmann.

innertech der Herzog deſſen, was dieſer Schutzmann
doktorn9ySria geſagt hatte, er hatte von ihm als einem

Wieder runzelte der Herzog die Stirn, verdammt noch ein=
mal
, dieſen Namen hatte er doch ſchon gehört!
Und da erinnerte er ſich deſſen, was die Zeitungen ſpalten=
lang
berichtet hatten: dies war ja der gleiche Deutſche der das
Geheimnis des Pavillons gelöſt, der dieſen Hanswurſt Parker
bei der dummen Geſchichte in Cheſter droben ſo ſehr hereingelegt
hatte, nachdem Parker den üblen Auftritt mit ſeiner Schweſter
gehabt hatte.
Wirklich, hier mußte er einmal nach dem Rechten ſehen, er
mußte mit Ruth ſelbſt ſprechen, man ſchien ſie zu tyranniſieren.
Dieſer Hohlander ſoll mein Doktor Devéria ſein, ſoll in
Windſor eingebrochen haben, ſeltſam . . ." murmelte der Herzog

vor ſich hin, und zum erſtenmal überlief den robuſten Mann ein
unangenehmes Gefühl.
Was war das für ein Rattenkönig dunkler Dinge, hier mußte
einmal hereingeleuchtet werden, dieſen Parker mußte er ſich mal
vornehmen, dieſer Tölpel mußte ihm Auge in Auge Rede ſtehen,
das war beſſer, als die konfuſen, ſtumpfſinnigen Berichte, die ihm
Parker alle Schaltjahre übermittelt, und die er nie geleſen hatte.
Schneller, ſchneller! rief der Herzog durch das Rohr, es
drängte ihn, vom Dosvenor Houſe aus Näheres zu erfahren; er
hatte während des Aufenthaltes des Königs in Windſor ſeine
eigene telephoniſche Verbindung mit dem Schloß, ſofort würde er
Parker herbeizitieren.
Das Auto ſprang an, und dann raſte es von neuem, mit
ſchrillen, jauchzenden Schreien von weitem ſchreckend, wie zer=
riſſene
, ſcharfe Fetzen flogen ſie durch die Nacht.
Und der Herzog atmete bei dieſen Schreien, bei Lieſem Tempo
auf.
Wie lächerlich war doch dieſe alte Geſchichte! Ungeheures
ſtand auf dem Spiel, ungeheure Kräfte wurden von ihm, von ihm
ganz allein mobil gemacht und verſchoben, um Schickſale von Völ=
kern
, um Weltgeſchichte im größten Ausmaß handelte es ſich, und
da kam man ihm mit ſolch albernen Bagatellen!
Nun, dieſem kindiſchen Parker würde er den Kopf zurecht=
rücken
, dieſem Burſchen ging es anſcheinend zu gut.
Sie raſten weiter: ſie ſchnellten durch die freundliche Villen=
ſtadt
Richmond, dann am Botaniſchen Garten vorbei durch Kew
und über deſſen ſchön geſchwungene Brücke, es kam mit Hammer=
ſmith
noch die geſchäftigte Vorſtadt, durchzogen von der großen
Arterie, die durch das ſüdliche Kenſington an deſſen Park und
dann am Hydepark vorbeiführt.
Es war ein nebliger, von den Lichtern der Läden warmer
Abend, die breite Straße war erfüllt von Menſchen und Wagen
aller Art, aber der Chauffeur führte mit unverminderter Ge=
ſchwindigkeit
und mit einem abſolute Sicherheit einflößenden Ge=
ſchick
, nein, ein Unglück würde es nicht geben, dafür aber ein gutes
halbes Dutzend Strafen wegen zu ſchnellen Fahrens; doch hierum
brauchte ſich keiner der drei Chauffeure des Herzogs zu kümmern.
Glänzend fährt der Mann, ſagte ſich der Herzog, und er
beſchloß, ſich dieſen Chauffeur einmal gelegentlich näher anzu=
ſehen
.
Das Auto bog um die Ecke des Hydepark in ſtillere Straßen,
in wenigen Sekunden waren ſie im Desvenor Houſe, der Lon=
doner
Reſidenz des Herzogs, einem einfachen, vornehmen und
wuchtigen Bau im klaſſiziſtiſchen Stile Wrens.
Der Lakai riß die Türe auf.
Hier, Mann, Sie ſind ein Künſtler! ſagte der Herzog, in=
dem
er dem Chauffeur ein Goldſtück zuwarf, das dieſer gewandt
auffing.
(Fortſetzung folgt.)
Danke Mylord.

K.
igerra
graf
in

Lagerraum

part., m. Einfahrt,
mind. 100-150 qm,
zu mieten e ucht.
Nähe Rheintor er=
wünſcht
. Angebote
unter M. R. 94)
Geſchſt. (3606 b

Senſ. Reichsbeamter
4 erwachſ. ruh. Perſ.)
zum 1. 4. ds Js.,
* Zimmer=Wohrig.,
uch Manſarde, in
eſſ. Hauſe od. Land=
säuschen
mit 56
Räumen, zu mieten.
Sich. u. pünktl Miet=
ahler
. Beim W.=A.
rem. Angeb. u. K 45
end. Geſchſt. erbet. (*

Kinderl. jg. Eher
ſnicht 1 od. 2 Zim.
mit Küche ( beſchlag=
nahmefrei
). Angeb.
4. K. 51 Geſchſt. (

WVo findet geb. ält.
Dame m. Möbel 2
is 3 Zim. u. An=
ſechluß
a. geb. Dame
ſod. kinderloſes Ehe=
paar
? Ang. m. Pr.
ur. K. 54 Geſchſt.

Kanarienh. u. Zw.
noch abzugeb. Hein=
Heimerſtr. 84,II.I. *ſm

Kanarienvögel z. vk.
Truffel, Bismarck=
(909a
Eraße 2

Schöner, reinraſſig.
Rauhhaarkeckel!
(Rüde) preiswert
bzugeb. J. Rühl.
Saalbauſtr. 24.

Schöner Fox

u verkaufen. Näh.
m d. Geſchäftsſt.
Beſchlczacmefreie

Aimt Wohnungen
ndt ob Ancherer Umgebung zu
W ſucht. 1

eich ingebote mit Angabe
2 unter 5205 an die Geſchäfts=
28 Blatlte
(3349b

TEHN
äuferint
d. Korfy
Mugn. v.)
M als 1I
ettfräuf

g.
zes jurd

del 49941

Bung. Mädchen
i. Lyz.=Schulb., fer=
mer
1 Jahr höhere
Handelsſchule beſ.,
ſeicht Anfangsſtellg.
auf einem Büro zur
weiteren praktiſchen
Eusbild. per April
wder Mai. Angeb.
mnter K. 82 an die
Seſchäftsſt. (3556b
Frau, perfekt im
Hähen u. Aus=
Beſſ. v. Wäſche
mimmt Kunden in

zoffe Seidenstoffe
Klei

Popeline
reine Wolle doppelbreit
kräftige Qualität , 2.30,
Rips
reine Wolle, ca 130 cm
breit eleg. Oualit. 7 80,
Woll-Crépe de chine
reine Wolle. 10 cm br.,
Hießende Qualität . .
Crépe Caid
reine Wolle, 130 br., bew.
Oualität . . 7.60, 5 60,

95

Woll-Georgette
reine Wolle, der Mode-

stofk . . .

. 10.50,
Trauers
neue entzück Kombinat.
3 40, 3.00, 190 1.45
Mantelstoffe
in engl und H.-Geschm.
a 140 cm br. 5.75, 4.40,

14
197
93
98=

Kleider

Taffet
Ca. 90 cm br. der beliebte
Kleiderstoff 4.8J, 3.60.
Crépe chinette
Hoppelbr weich fallende
solide Qualität . . ..
Orépe de chine
reine Seide, doppel-
reit
. . . . . . 7.50,
Veloutine
ca. 150 cm breit, Wolle
mit Seide . . . . 7.80,
Orépe Satin
zirka 100 cm breit.
reine Seide . . . 7.90,
Cöper Velvet
70 cm br., tiefschwarz,
torfeste Qualität 5.60,
Cöper Velvet
90 cm br., tiefschwarze,
Horfeste Qualität 9.40.

95
9
470
30
6

10
50
790

Crépe de chine-Kleid.
B0 schwarz und farbig
34.00, 20.50, 22.50,A U

Popeline-Kleider
schwarz und farbig
22.50 19 50 16 50, 13 80
Veloutine-Kleider
Orépe-Satin-Kleid.
schwarz und farbig
48.00, 42.C
28 50 2410. 21.50, A U
Samt-Kleider
Köperware, tiefschwarz, klorfest 39.50, 24 00, 29 00, 25.80, E

3700, L
50

n. auß. dem Hauſe
an. Nah. Geſchſt. (

Beſſ. ſaub. Mädch.
ucht St. in kl. Haus=

ba
wis n. d. Spül. 12
lt.ß//Zeugn. vorh. Ang.
Fräupl Im. K. 77 Geſchſt. (*
Aelteres, ſolides
Mädchen

vom Lande, das ko=
chen
kann, ſ. tags=
üüiber
Stell. Ang. u.
K. 47 Geſchſt.

(200 Silben) 23 Jahre, mit mehrjähriger
Tätigkeit, firm im Mahnweſen und Buch=
führung
, ſucht per 1. April Stellung. (*
Gefl. Angebote unt. K 59 an die Geſchſt. Mädchen /*
vom Lande, 20 J. alt,
ſucht Stellung zum
15. März. War ſchon
in Stell. u. iſt in all
Hausarb. bewandert.
Ang. u. K 96 Gſchſt. Perf. Schneiderin
nimmt noch Kund.
im u. außer dem H.
an. Nur halbe Tag.
Angeb. u. H. 30
a. d. Geſchſt. (*ss Ri Tochter Lehr= oder
Anfan gsſt in kaufm
Betrieb. Dieſe hat
Oberſekundareife und
1 Jahr höh. Handels=
ſchule
. Angeb. unt
K 70 Geſchäftsſt. (*
Frl. n. He,marbeit im Nähen, Handarb.
u. Filet an. Anfert
v. Stores. Angeb. n.
K 71 Geſchäftsſt. (*
Beamtentochter
21 J.. ſucht vor= od. Jg., ſaub. Frau ſuch

nachmittags in gut.
Hauſe angen. Be=
ſchäftig
.; evtl. audh
bei Kindern od. als
Empfangsdame. An=
geb
. u. K 9 Geſchſt.

hr. Schneiderin
empf, ſich im Anf
v. Damen=u Kinderkl
Stiftſtraße 9, pt. (*

für morgens Lauf=
ſtelle
in gut. Hauſe.
Ang. u. K 74 Gſchſt. (

Beſſ. Mädchen
n. Beſchäft. b. 2 Uhr

in kl. ruh. Haush.
angenommen. (* in der Geſchſt.

ſof. Stellung (auch
Aushilfe) Ang. u.
K. 85 Geſchſt. (

19j. Mann, welcher
Kenntn. i. Stenogr.
u. Schreibm. beſitzt,
ſucht ſof. Stelle, wo
er ſich in all. Büro=
arb
, weit. ausbild.
kann geg. mäß. Hon.
Angeb. unter K. 31
a. d. Geſchſt.

Jung. ſtrebſ. Kauf=
mann
, bewand. in
Sten. u. Maſchinen=
ſchreib
., ſucht Stell.
p. 1. 4. 29. Gehalts=
anſprüche
uſw. nach
Uebereinkunft. An=
geb
. u. K. 101 Gſt.

an. Saalbauſtr. 26, Kräftiger Junge, 16
M. rechts. Daſelbſt J. alt. Radfahrer,
werd. Kragen zum ſucht Arbeit gleich
Waſchen u. Bügeln welcher Art. Näh.
Wir bieten an: Einen beſonders vor=
gebildeten

älteren Herrn
als Geſellſchafter und Vorleſer, der auch
in der Lage iſt, leichte Pflege mit aus=
zuüben
. Für beſte Häuſer beſonders

empfohlen.
(ſt. 3408
Arbeitsamt Darmſtadt.
Wir ſuch. z. ſchnell=

WEußticm

Perſekte
Buchhalkerin
per ſofort geſucht.
Angeb. unter K. 23
a. d. Geſchſt. (3498

Eine ſelbſtändige
Schuh=
verkäuferin

per bald o. 1. Apri
geſucht. (354
Gebr. Blum.
Kinderfräulein,

Hausarb. mi=
übern
., z. 4jähr. K1
ſof. geſucht Vorzuſt.
94 Uhr Köhler
Waldſtraße 62.

mögl. Eintritt eine
gewandte Stenoty=
piſtin
u. Maſchinen=
ſchreiberin
(10= Fin=
ger
=Syſt. bevorzugt).
Alter 1822 Jahre.
Handſchrft. Bewerb.
mit ausführlich. Le=
benslauf
u. Zeugn.=
Abſchr. ſof. erbeten.
Heſſenwerke. (3599b

Kochlehrmädchen
wird angenommen.

Gefl. Anfr.
M. Schnellbacher

Hotel Prinz Karl
Darmſtadt.

Brav., ehrl., fleiß.
Mädchen per 15. 3.
geſ. Bismarckſtr. 22
part. Vorzuſt. Sonn=
tag
v. 35, wochen=
tags
v. 911. (*sg

Alice=Hhoſpital. Dieburgerſtr. 21
(3544b
ſucht

Hleiß. Mädchen
nicht unter 19 Jahren.

[ ][  ]

Alleinmädchen,
das alle Hausarbeit
verſteht und perfekt
kochen lern, will, p.
15. März o. 1. Apr.
geſucht. Durchaus
reinlich u. ſolid Be=
ding
. Jahreszeugn.
aus guten Häuſern
erforderlich. Beſte
Dauerſtellung. Frau
Geheimrat Klaas
Aliceſtr. 19½,

Skundenmädch.
geſucht. Dürerhaus,
Eliſabethenſtr. 25½
(3603)

Ich ſuche in die
Nähe Darmſt. ein
fleißiges, ſol. Mäd=
chen
für den Haus=
halt
bei gut. Lohn
und guter Behandl.
Perſonl. Vorſtellg.
bei Kahn, Ludwig=
ſtr
12, III., Sams=
tag
zwiſch. 10 u. 12
Uhr erwünſcht. (3604

Anſtänd., fleißiges
Mädchen in Geſch.=
Haushalt tagsüber
geſucht. Hilfe vorh.
Ang. u. K. 86 Gſchſt.
(3583)

Tüchl. Mädchen

welches perf kochen
kann u. i. all. Haus=
arb
. bewandert iſt,
i. beſſeren Haushalt
geſucht. Rheinſtraße
Nr. 4. 2. Stock. (*
Ordentl. Mädchen

tief oder Hach, Gold-
rand
, Feston . . .

Schüsseln
rund mit Goldrand,

s echt Porzellan

Hakaolannen
tarbig echt Porzellan Uu9

Ie
Weißblech."

Walch- Garniluren
mod. Zeich., 5teilig U

Wafeh-Garniluren E
mit Goldrand, 5teilig U

Aasch-Krüge
créme, groß
190=

Stehleilern
sollde Austuhrung, Stufe .A02
Welin
arnitar
9us
Tteilig

1 Mobeikropier
00
echt Rohr . .."

Tonnen GHarnilur
16 teilig, mod. Muster

Bügelbrelter
mit gutem Moltonbezug .."

Jaedieier erst t.ch. 65=

Hlosetthürsten

mit Klosett-
Hälet bürste und

Steingutnapf

604

Saig Schüsseln
Dek., 6 Stück im Satz 1

für einige Vormit=
tagsſtunden
geſucht.
Nah. Geſchäftsſt. (*
Suche ordentl. ſaub.
Mädchen für Haus=
arb
. ſofort. Erſtes
Mädchen vorhand.
Kiesſtr. 59, part. (*

Ein Mädchen für
Hausarbeit u. Land=
wirtſch
. geſucht, am
liebſten vom Lande.
Arheilgerſtr. 19. (*sg
Tüchtiges Mädchen
bis nach dem Spül.
geſucht. Heinrich=
ſtraße
154.

1 tüchtiges
Mädchen
für Haus und Küche
zum Eintritt 15. 3.
und
1 Mädchen
zu ſofort geſucht, das
zu Hauſe ſchläft.
Cafe Rhein old.

Suche f. ſof. 1 fleiß
ſaub. Fräulein
für die Wannenbad=
Abteilung und ein

tücht. Mädchen
für den Haushalt.
Römerbad
Bimmerſtr.
(3571

Tüchtiges, ehrliches
hen

agsüber
Schuchardſtraße 10.
Laden.

Speise-Teller
tiet od. Hach, 3 Stück U19

Oberlassen
weiß, groß, . Stück IL2

Besonders günstig!
Mombandies echt Leder
LiikdarsBeator echt Leder
Iinien Faschen echt Leder
Ein
Posten Wcnaltafden echt Leder, für Knaben od. Mädchen

0.95. 0.75

9.50

Kuchenschüssel

weiß emaille, gest.,
40 cm . . .
4

0 48, 3.

Kochlopt
grau emailliert, gest.
24 cm . . .

Tuu

Suppenschüssel

weiß emailliert, ge-
U
stanzt, 22 cm.

6 Stück Hernseite
4 200 Gramm . . . . Gu!

3 gute
Scheuerlücher 99=

60 Wäsche-
Hlammern

1 Toilelten-Eimer
weiß emailliert . .

1 S. S. 8.- Garnitar
weiß emallliert . .

Reihmaschine
mit gutem Werk.

Darmstadt
Ludwigstr. 14

Zur Werbung von Mitaliedern
ür en über das Reich ausgedehntes
gemeinnütziges Unternehmen, welches
ſeinen Mitgliedern einzigartige wirt=
ſchaftliche
Vorteile bietet, werden

gewandte Damen u. Herren
geſucht. Sofortiger Verdi nſt. Bewer=
bungen
erbeten unter J. B 8434 an
die Geſchäftsſt. ds. Bl. (I.BIn.3564

Bir ſuchen zum alsbaldigen Einkrikk

Es wollen ſich nur ſolche Bewerberinnen mel=
den
, die außer einer guken Schulbildung auch
gute Empfehlungen beſitzen.
Angebote ſind zu richten an
Buraftadter Bannssandant A.H.A.

Rheinſtraße 22.

MANNLICR

Sehhnnge

Schneidergeſchäft
zu Oſtern geſucht.
EugenScheuermann
Eliſabethenſtr. 23.*

Feimarbeit schriktl.
H Vitalls-Verlag
München C1. (1V.537

Wir ſuchen einen
jüng., gut empfohl.

Hausburſchen.
Gg. Jac. Heß Nachf.

Neckarſtr. 18.

Erſtklafſige
Motorrad=Reparateure

bei hohem Lohn für
dauernd g e ſ ucht.
Donges & Wieſt
Eliſabethenſtraße 49. (3580b

Zu Oſtern

für kaufmänniſches Büro geſucht.
(Schulfrei.) Bewerbungſchreiben
mit Zeugnisabſchriften erbeten u.
K 100 an d. Geſchäftsſt. (3592b

Erſiklafſige, ältere

Motorwagen=Monteure

bei hohem Lohn
dauernd, g e ſ u cht
Donges & Wieſt
Eliſabethenſtraße 49, (3581b

500 und mehr
können Sie verdie=
nen
durch den Ver=
kauf
meiner Fabri=
kate
an Tierhalter.
Eingef. Leute er=
halten
den Vorzug.
Karl Beck,
Inh. Aug. Müller,
Stadtmühle, Alzey.
(3595)

Zum Beſuche und zur Bear=
beitung
unſerer Mitglieder ſtel=
len
wir noch

Junge, 1617 J.,
für Ausgänge und
leichte Arbeit geſ.
Saalbauſtr. 12. (3593

für eine erſt.
Volks=Schrei.

zum Vertrieb an P‟

werbetreibende geſi
Angebote unter K S

ſchäftsſtelle

* Helten

ein. Schriftl. Bewerbungen oder
perſönl. Vorſtellung Montag von
10 bis 12 in der Bezirksverwal=
tung
der Südweſtdeutſchen Ver=
ſicherungsanſtalt
für ſelbſtändige
Handwerker und Gewerbetrei=
bende
a. G., Darmſtadt, Wil=
(TV.3416
helminenſtr. 10.

Zunelis saisg ein
ſichert ſich zuverläſſiger, geſchäftsgewand!
intenſ. perſönl. techn., wirtſche
Auftiarungsarbeit in bal.

zumeiſt Außenarbeit. Kl. Büro, Tel. u. "
Eigenbed. erforderlich. Kleinauto ſehr fole.
empfohlene, in Baukreiſen angeſehene de
melden.

Ariſtos=Hauplverwallung.