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Pat
Nar
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1gspreis:
AlI
Einzelnummer 10 Pfennige
m Erſchelnen vom 1. Mä.
Reſchemark und 22 Pfennis
225 Reichsmarf, durch d
braarf ltrei Haus. Poſtbezugspreis
Ha ud monatlich 2.735 Reichemart.
Bufnahme von Anzelgen a
ſ3d nicht übernommen. Nicht
indutmern inſolge höherer Gewalt
eüusr nicht zur Kürzung des
uggen und Abbeſtellungen durt
ſchtelt für uns. Poſicheclonio
Har a. M. 1u04
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 60
Freitag, den 1. März 1929.
192. Jahrgang
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27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfg.
finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Reilamezelle (93 mt
breit 2 Reichsmark. Anzeigen von auewärts 40 Reichspfg
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zeilte 300 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichsmart
NiichMe
Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krie
Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ede Verpilſchtung au Erfüllung der
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aufträge und Tei
g von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerichticher
Zeitreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Bank
nto Deutſche Banf und
Darm=
ädter und Nationalbanf.
un
ge holländiſche Enthüllungen.
Rlierenz der franzöſiſchen und
giſchen Generalfkäbe.
Zie Unkerzeichner. — Kriegsminiſter
Rieueville weiß um das Bündnis.
TU. Amſterdam, 28. Februar.
mer Tageblatt” veröffentlicht am Donnerstag
n Wortlaut des geheimen
Militär=
wie es ihm angeboten wurde, und zwar im
ſtixt und in holländiſcher Ueberſetzung. Das
om 20. September 1927 datiert. Es trägt die
tärniniſterium, darunter Generalſtab III, Sektion
utſd die Bemerkung „Streng vertraulich‟. Die
trenzen der franzöſiſchen und
bel=
alſtäbe vom 7.—12. September 1927.
Dar=
ytokoll”. Es heißt dann:
iug des franzöſiſch=belgiſchen Militärabkommens
ne 1920, Konvention Brüſſel, Artikel 6, habe in
9., 11. und 12. September 1927 Konferenzen
rwelchen folgende Oelegierte teilnahmen:
ſſch: General Debeney, Chef des Generalſtabes,
meau, Sous=Chef des Generalſtabes,
lüanvier, Militärattaché der franzöſiſchen
Ge=
in Brüſſel;
Weneral Galet, Chef des Generalſtsbes,
ein, Chef der 3. Sektion des Generalſtabes in
n eines Sous=Chefs des Generalſtabes,
den Bergen, Cyef der 1. Sektion des General=
Die Funktion eines Sekretärs wurde
Eſtienne, Kommandant des Grenadier=Regts.
ge übertragen.
Das Dokumenk
MAuf Antrog des Generals Blanvier haben die
tlafſſen, bei den Beratungen, ebenſo wie bei den
nsen 1921—1926 vorzugehen, indem man ſich an
lommens vom 7. September 1920 anlehnt und
eänzungen und Verbeſſerungen anbringt.
en, die bereits bekannten Artikel des Abkommens,
eri „Utrechter Tageblatt” veröffentlichte
Inter=
eneralſtäbe.
heißt es als Erklärung zu dem Ausdruck
Weder Frankreich noch Belgien haben
aggreſ=
zim irgendeinen Staat, aber die Verteidigungs=
Notwendigkeit einer militäriſchen Offenſive
ſtigel, bei dem die Möglichkeit erwähnt wird, aus
ſinöiſchen Meinungsverſchiedenheiten einen Vor=
Angriff auf Holland zu konſtruieren, bemerkte
daß Fronkreich ſich im Intereſſe Belgiens in
eer auf eine Unterſtützung dip oma iſ er un
üur an itt rein militäriſchen Charalters be=
Weneral Galet dagegen hält eine militäriſche
ffranzöſiſchen Truppen in einem ſolchen Falle
moraliſchem Wert.
ue über den Charakter des Eiſenbahn=Expoſés
Michem, daß es ſich um einen Vo enturf
hun der 3. Sektion des Generalſtabes für Rech=
Königs von Belgien und des
Kriegsminiſte=
wurde. General Debeney ſtimmte dem Plan
her die Zuſtimmung des franzöſiſchen
General=
at iſt von General. Debeney im Namen des
ralſtabes und von General Galet im Namen
aeralſtabes unterzeichnet. Es trägt ferner den
A und approuvs Kriegsminiſter Ch. de Brou=
Weſtätigung durch General Michem. Dem Do=
Abilmachungsplan beigefügt.
Ger Schrikt in Brüſſel und Paris.
TU. Brüſſel, 28. Februar.
Geſandte in Brüſſel, Dr. Erdmann, hatte am
Anterredung mit dem belgiſchen Außenminiſter
Neren Inhalt ſtrenges Stilſchweigen bewahrt
S 2 liſt jedoch in der Annahme nicht fehl zu gehen,
Die Veröffentlichung des franzöſiſch=belgiſchen
WoNens gehandelt hat.
Beise- Boſchafter. b. Hoeſch hate heute mit Briand
L 9 längere Krankheit des Miniſters bedingten
SenHilsz Uuterebung über die ſchwebenden politiſchen
er Unterredung wurden insbeſondere die auf
Een Senfer Raistagung zur Erörterung ſtehenden
t Im Laufe der Beſprechung nahm der
4benminiſter Gelegenheit,
Erklärun=
kürzlich in einem holländiſchen
ſbentlichten Text eines
franzöſiſch=
heimabkommens abzugehen
Der Völkerbund ſoll unkerſuchen.
Den Haag, 28. Februar.
In diplomatiſchen Kreiſen verlautet, daß die niederländiſche
Regierung ſich mit den auf die Enthüllungen des „Utrechtſchen
Dagblad” erfolgten Dementis der drei betroffenen Regierungen
nicht begnügen, ſondern in Paris, Brüſſel und London weitere
Schritte um Aufklärung unternehmen wird. Die niederländiſche
Regierung beabſichtige, die konkrete Frage zu ſtellen, wie weit ſich
die in Frage kommenden Regierungen mit den
bekanntgeworde=
nen Ausführungsbeſtimmungen des Jahres 1927 identifizierten.
Der Chefredakteur des „Utrechtſchen Dagblad‟, Dr. Ritter,
teilt heute mit, der holländiſche Außenminiſter ſei durch die
Ver=
öffentlichung keineswegs überraſcht worden, denn ihm ſei bereits
Ende Januar der Inhalt der Dokumente auf anderem Wege
bekanntgeworden. Der Ueberbringer des veröffentlichten
Ge=
heimdokuments ſei bereit, das Schriftſtück dem Völkerbund zur
Unterſuchung der Unterſchriften vorzulegen. Weiter erklärt Ritter
über die Frage der Echtheit der Dokumente:
„Die Dokumente ſtammen aus einer völlig unverdächtigen
Quelle. Sie ſtellen das Protokoll einer in Brüſſel abgehaltenen
Sitzung militäriſcher Sachverſtändiger dar, ſind auf amtlichem
Papier des belgiſchen Staates aufgezeichnet und tragen die
Unterſchriften der Teilnehmer an der Konferenz ſowie Lackſiegel,
wie ſie bei den belgiſchen Miniſterien gebräulich ſind. Was den
Text des franzöſiſch=belgiſchen Vertrages betrifft, ſo iſt dieſer in
das Protokoll über die Konferenz mit eingeſchloſſen.”
Die ikalieniſche Preſſe zu den Pakkenkhüllungen.
In der italieniſchen Preſſe werden die Mitteilungen des
„Utrechtſchen Dagblad” ausführlich kommentiert. Die „Tribuna”
bezeichnet England als Hauptverantwortlichen, da es ſeit dem
Flottenabkommen Frankreich auf dem Kontinent freie Hand laſſe
und ihm ſogar das Rückgrat ſtärke. Die ſchwerſten Befürchtungen
hege man aber in erſter Linie für Locarno, deſſen Liquidierung
dadurch einen Schritt weiter gekommen ſei. Dieſe dauernden
Fälſchungen der Wirklichkeit, die ſich internationale Politik nenne,
mahne dazu, ſich auf eine plötzliche Kataſtrophe vorzubereiten.
Man ſollte endlich aufhören, von einem Völkerbundspakt, einem
Kriegsächtungspakt oder gar einem Locarnopakt zu ſprechen,
nach=
dem es klar ſei, daß die holländiſchen Enthüllungen nur eine
andere Epiſode des Locarniſten=Ausverkaufes ſei.
Ching und der Völkerbund.
Chineſiſche Mißſtimrung über ſeine Nichtwiederwahl
in den Völkerbundsrak. — China beabſichkigk, aus
dem Völkerbund auszukreken.
EP. Genf, 28. Februar.
Die Abſicht Chinas, aus dem Völkerbund
auszutreten, von der neuerdings wieder Nanckinger
Mel=
dungen ſprechen, wird im Völkerbundsſekretariat verſchieden
be=
urteilt. Der Vorſchlag des chineſiſchen Eiſenbahnminiſters, die
Koumintang=Partei auf der nächſten Natiovaltagung im März
über das Verbleiben oder den Austritt Chinas entſcheiden zu
laſſen, wird in Genf zum Teil als eine perſönliche Aktion des
betreffenden Miniſters aufgefaßt. Jedoch erhält die Affäre
da=
durch eine beſondere Bedeutung, weil dieſer Miniſter der Sohn
des chineſiſchen Nationalheros Sunyatſen iſt und großen Einfluß
in den intellektuellen und politiſchen Kreiſen Chinas beſitzt. Sein
politiſcher Anhang iſt zwar verhältnismäßig klein, doch umfaßt er
die in der Kuomintang=Partei geiſtig führende Schicht.
Die Austrittsbewegung in den nationalen
chineſiſchen Kreiſen iſt beträchtlich. Auch der
Ver=
treter Chinas beim Völkerbund, der Brüſſeler Geſandte Wang
King=ki, ſteht ihr nicht fern; doch iſt es ſehr ſchwer, abzuſchätzen,
wirkliche Gegnerſchaft und rein taktiſche Oppoſition ſehr ſtark.
Die taktiſche Oppoſition verſucht, durch
propagandi=
ſtiſchen Druck China einen Ratsſitz zu verſchaffen,
den es ſchon im September vorigen Jahres während der Voll= nur gegen das Reich richten.
verſammlung des Völkerbundes verlangt hat, der ihm aber
in=
folge der Haltung der kleinen und mittleren Mächte nicht zufiel.
kaniſchen Einfluß geraten zu laſſen.
Diechineſiſche Mißſtimmungüber ſeine
Nicht=
nationalen Arbeitsamtes, Thoams, auch ſeinen ſtellvertretenden
Generalſekretär Avenol nach China zu entſenden, um dort ſo= Fürſorge ſtehenden Rentner und unter Einrechnung der im
wohl aufklärend über die Bedeutung des Völkerbundes für
China zu wirken, als auch die Stimmung zwiſchen
ſich augenblicklich noch in Peking befindet und ſich demnächſt
nach Schanahai begibt, hat bisher dem Völkerbundsſekretariat
über den Erfolg ſeiner Reiſe günſtig berichtet, und ſeine
Er=
klärungen geben, ſo erklärt man im Völkerbundsſekretariat, keine
Anhaltspunkte dafür, daß China zum Austritt aus dem
Völker=
bund entſchloſſen ſei. Allerdings bleibt dabei zu berücſihtigen. Plenum eine gewiſſe Ueberraſchung. Vielleicht iſt nicht ganz ohne
einem Ratsſitz geben kann und geben wird. Die ganze Frage
dürfte aber vor September nicht entſchieden werden, denn es
ſpielen in ihr noch andere Rückſichten als die auf Aſien und uicht zu warten, bis auch der letzte Rentner in Verbitterung und
Ehig allein eine bedeutonde Nolle
*Eine Wendung in der Rentnerfrage.
Von
Direktorin Dr. Matz, M. d. R.
Mit den Beſchlüſſen des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes in der
Rentnerfrage mußte das Rentnerverſorgungsgeſetz als geſcheitert
angeſehen werden. Der Sozialpolitiſche Ausſchuß hatte gegen
die Stimmen der Deutſchnationalen, der Deutſchen Volkspartei
und der Wirtſchaftspartei die Frage eines
Rentnerverſorgungs=
geſetzes auf der Grundlage früheren Kapitalbeſitzes verneint und
dafür in einer Entſchließung die Reichsregierung erſucht, eine
reichsgeſetzliche Regelung zur Verbeſſerung der
Kleinrentner=
fürſorge hinſichtlich des Perſonenkreiſes, der Vorausſetzungen
und der Höhe der Leiſtungen und der Mitwirkung der
beteilig=
ten Organiſationen zu treffen. Zweifellos bedeutet auch dieſe
Entſchließung des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes einen gewiſſen
Fortſchritt, vor allem auch darin, daß die Mitwirkung des
Deut=
ſchen Rentnerbundes und des Reichsrentnerbundes ſtärker in
An=
ſpruch genommen werden ſollte. Das entſcheidende Moment aber,
die Herausnahme aus der Fürſorge und die Sicherung des
Rechtsanſpruches, enthielt dieſe Entſchließung nicht. Die
Rent=
ner ſollten vielmehr nach wie vor in der Fürſorge verbleiben,
die nach allgemeiner Anſchauung trotz aller
Sonderbeſtimmun=
gen zu ihren Gunſten ſich für ſie als unerträglich immer mehr
herausgeſtellt hat.
In getrennten Entſchließungen bzw. Anträgen haben, die
Deutſche Volkspartei und die Deutſchnationale Volkspartei bei
Beratung des Berichts des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes im
Plenum noch einmal den Verſuch gemacht, die entſcheidenden
Momente herauszuſtellen. Während der deutſchnationale
An=
trag abgelehnt wurde, fand die volksparteiliche Entſchließung
Annahme, allerdings mit einem ſozialdemokratiſchen Zuſatzantrag
über Aufbringung der Mittel durch eine Inflationsſteuer, der
praktiſch kaum durchführbar iſt und ſtarke Verzögerungen in der
ganzen Frage mit ſich bringen wird. Die volksparteiliche
Ent=
ſchließung fordert ein Rentnergeſetz, das dem Rentner unter
Herausnahme aus der Fürſorge einen Rechtsanſpruch auf eine
beſtimmte Rente ſichert.
In jahrelangen Verhandlungen hat man an der Fürſorge
herumgedoktert, ohne im Rahmen der Fürſorge für die
Kapital=
rentner eine erträgliche Regelung zu finden, weil das Weſen der
Fürſorge den berechtigten Anſprüchen der Kapitalrentner durchaus
entgegengeſetzt iſt.
Träger der Fürſorge ſind die Länder und Gemeinden. Sie
haben die Mittel für ihre Fürſorgemaßnahmen aufzubringen im
Rahmen der ihnen zugewieſenen Einnahmequellen. Im
Gegen=
ſatz zu anderen Fürſorgebedürftigen beſteht keine unmittelbare
Verbindung zwiſchen dem Anſpruch der Kapitalrentner und der
Fürſorgetätigkeit der Gemeinden. Ohne die Vernichtung ihres
Vermögens in der Inflation würden die Kapitalrentner niemals
der Fürſorge anheimgefallen ſein. Sind ſie doch in ihren
frühe=
ren guten Jahren die Menſchen geweſen, die durch ihre ſchaffende
Arbeit zum guten Teil die Mittel für die Wohlfahrtspflege an
anderen mit aufgebracht haben, als die guten Steuerzahler der
alten Zeit. Die Inſtanz, an die die Kapitalrentner ſich zu halten
haben, iſt das Reich. Das Reich, nicht die Länder und
Kommu=
nen, hat ihnen gegenüber Verpflichtungen, nämlich die
Verflich=
tung des Ausgleichs für die ihnen ohne ihre Schuld entgangene
und verlorene Altersverſorgung. Es iſt ein falſcher Standpunkt,
welchen iEnfluß ſie auf die außenpolitiſche Haltung Chinas aus= die Rentnerfrage von der Wohlfahrtspflege aus anzuſehen; es
zuüben imſtande iſt. In der Austrittsbewegung miſchen ſich muß vielmehr für dieſe durch die Inflation am meiſten
geſchä=
digten Kreiſe ein Ausgleich für die ungenügende Aufwertung
er=
ſtrebt werden. Ihr Rechtsanſpruch auf eine Rente kann ſich alſo
Bei der Entſcheidung ſpielt die Koſtenfrage eine beſondere
Die Großmächte, auch Deutſchland, ſtimmten, damals für die Nolle. Die Schätzungen ſind naturgemäß außerordentlich ſchwie=
Wiederwahl Chinas, zu einem Teil aus dem offenſichtlichen Be= rig, weil die Zahl der von einem Rentnerverſorgungsgeſetz
er=
ſtreben heraus, China nicht gänzlich unter ruſſiſchen und ameri= faßten Rentner ſehr ſchwer feſtzuſtellen iſt. Daher gehen auch
die Angaben der Koſten in der Denkſchrift des
Reichsarbeits=
wiederwahl im September war und iſt auch heute miniſteriums und in der Gegendenkſchriſt des Deutſchen
Rentner=
noch ſehr groß. Das Volkerbundsſekretariat hat ſich aus bundes ſehr ſtark auseinander. Man wird aber annehmen
dür=
dieſem Grunde veranlaßt geſehen, außer dem Direktor des Inter= fen, daß bei dem Fortfall von etwa 80 Prozent der heute in der
Reichshaushalt vorgeſehenen Mittel von 35 Millionen
Reichs=
mark nur etwa 50 bis 60 Millionen Mehraufwand erforderlich
China und dem Völkerbund zu verbeſſern. Avenol, der ſind. Auch dieſe Beträge gehen infolge der abſinkenden Zahl
der Rentner in ſchneller Abfolge von Jahr zu Jahr zurück.
Nach der ablehnenden Haltung des Sozialpolitiſchen
Aus=
ſchuſſes bildete die Annahme des volksparteilichen Antrages im
daß die chineſiſche Entſcheidung ganz danon abhängt, welche Zu= Wirkung darauf geweſen der Hinweis der Unmöglichkeit einer
ſicherungen Avenol hinſichtlich des chineſiſchen Wunſches nach Löſung der Frage im Rahmen der Fürſorge und der ſtarke
Abpell an die Verantwortlichen, mit der Schaffung des Geſetzes
Bekümmernis geſtorben iſt.
Seite 2
Freitag, den 1. März 1929
Nu
9
Shleppender wang
gchno
erftandigen-konferenz.
eer Su
Vom Tage.
Das angebliche Schachk=Angebok. — Die deuiſche
Lelegalion wird zum geeigneken Zeikpunkt ihre
Berankworkung auf fich nehmen.
EP. Paris, 28. Februar.
Der ehemalige deutſche Reichskanzler und Direktor
der Hapag Cuno, der ſeit einigen Tagen mit Frau und Tochter zur
Erholung in Rom weilt, iſt von Muſſolini und vom Papſt
in Privataudienz empfangen worden.
Die Entwicklung der deutſchen Zivilluftfahrt
bereitet erneut engliſchen Politikern ernſte Sorgen.
Im Unterhaus kam die Angelegenheit ebenfalls zur Sprache.
Von einem Schritt der holländiſchen Regierung beim Völkerbung
in der Angelegenheit der Veröffentlichung des franzöſiſch=
belgi=
ſchen Gebeimabkommens, den verſchiedene holländiſche Blätter
ankündigen, iſt beim Völkerbundsſekretariat vorerſt noch nichts bekannt.
Die Sachverſtändigenkonferenz für die Reparationsregelung
hat heute wieder keine Vollſitzung abgehalten. — Der
Unter=
ausſchuß für die Sachlieferungen war am Vormittag
zuſammen=
getreten, und der Transferausſchuß verſammelte ſich am
Nach=
mittag. Gleichzeitig gehen die offiziöſen Beſprechungen zwiſchen
den Hauptdelegierten weiter. Der „Temps” will wiſſen, daß
bis=
her auf die Höhe und die Zahl der deutſchen Annuitäten
bezüg=
liche Ziffern nicht in die Debatte geworfen worden ſind. Die
zuerſt von der „Times” gebrachte Meldung, daß Dr. Schacht eine
Annuität von 800 Millionen Goldmark angeboten oder in einer
privaten Unterredung genannt habe, ſei unzutreffend. Dr. Schacht
habe bisher keinerlei Vorſchläge gemacht und ſich vor den
Sach=
verſtändigen energiſch gegen dieſe Unterſtellung verwahrt. Er
habe erklärt, die deutſche Delegation werde zum geeigneten
Zeit=
punkt ihre Verantwortung auf ſich nehmen. Der „Temps” glaubt
daß es zu einer Diskuſſion über die Annuitätenziffern erſt dann
kommen werde, wenn man verſuche, den Prozentſatz zwiſchen
dem ungeſchützten und dem geſchützten Teil der Annuitäten feſt=
Das Befinden, des an einer Erkältung erkrankten engliſchen
Außenminiſters Sir Auſten Chamberlain hat ſich
ſo=
weit gebeſſert, daß der Außenminiſter beſtimmt ſeine Reiſe
nach Genf am Samstag antreten wird. Eine Vertretung
Cham=
berlains durch Lord Cuſhendun iſt ſomit hinfällig geworden.
Einer der Thronprätendenten von Afghaniſtan
Ali Ahmed Khan, iſt nach Indien geflüchtet.
Gegen=
wärtig befindet er ſich auf einer Reiſe durch die mohammedaniſchen
Gebiete Indiens und ird in Kürze in Peſchawar erwartet. Ueber ſeine
zukünftigen Pläne iſt zwar nichts bekannt, doch ſcheint er für allemal auf
den Thron Afghaniſtans verzichtet zu haben.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat den vor
einigen Tagen vom Senat gutgeheißenen Kredit von 12 370 000
Dollar für die ſofortige Kiellegung der erſten fünf
Kreuzer des Flottenbauprogramms genehmigt.
2ds neue italientiche Nandent
der Große Fasciſkenrai hat ſeine Aus
fen. — Das Bolk darf am 24. März I
„Nein” enkſcheiden.
Die deutſche delegakion für Genſ.
zulegen.
N
Borbereitung der kechniſchen Modalikäken für einen
neuen Kriegsenkſchädigungsplan.
TU. Brüſſel, 28. Februar.
In den Verhandlungen der Sachverſtändigen iſt eine gewiſſe
Ruhepauſe eingetreten — eine Folge des ſchnellen
Verhandlungs=
ganges der erſten zwei Wochen —, da auf allen Seiten das
Be=
dürfnis nach Sammlung und Vorbereitung vorhanden iſt. Auch
die Sitzungem der Unterausſchüſſe ſind teilweiſe ausgeſetzt. Für
die deutſche Abordnung trifft täglich eim Kurier aus Berlin ein.
Die nichtamtlichen Beſprechungen zwiſchen den einzelnen
Dele=
gationen dauern fort.
Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, beſteht auf
deut=
ſcher Seite noch keineswegs die Abſicht, mit Vorſchlägen für die
Höhe und Zahl der Jahreszahlungen in nächſter Zeit
herauszu=
kommen. Vielmehr wird die Fortſetzung der Beſprechungen wohl
auch noch in den wächſten Wochen der finanziellen und
wirtſchaſt=
lichen Lage Deutſchlands gelten, um erſt dann auf deduktivem
Wege zu Vorſchlägen über die Zahlungen und ihre Höhe zu
kommen. Dieſe letzten Verhandlungen galten vor allem der
Vor=
bereitung der techniſchen Modalitäten für einen neuen
Kriegs=
entſchädigungsplan. Man darf vorausſetzen, daß eine Einigung
in den Grundzügen über die Bildung eines neuen
Transfer=
ausſchuſſes erreicht worden iſt, während die Unterkommiſſion
für die Sgchlieferungen ſich noch mitten in der Behandlung der
Frage nach Art und Umfang der Sachlieferungen befindet. Auch
die Arbeiten der Kommerzialiſierungskommiſſion ſind
keines=
wegs abgeſchloſſen. Innerhalb der Delegationen iſt in letzter
Zeit ein ſtarkes Kommen und Gehen zu beobochten, insbeſondere
der Engländer Stamp und der Italiener Pirelli ſind häufiger in
ihrer Heimat als in Paris. Eine angebliche Reiſe Dr. Schachts
wird dagegen in deutſchen Kreiſen als vollſtändig ſalſch bezeichnet.
Berlin, 28. Februar.
Die deutſche Delegation zur Tagung des
Völkerbundsrates in Genf fährt am Freitag abend ab.
Sie ſteht unter Leitung des
Reichsaußenmini=
ſters Dr. Streſemann und des Staatsſekretärs v. Schubert.
Ihr gehören ferner an der Leiter der Kulturabteilung im
Aus=
wärtigen Amt, Geſandter Freytag, Miniſterialdirektor Gaus von
der Rechtsabteilung, der Völkerbundsreferent, Geheimrat
Weiz=
ſäcker, der Referent für Minderheitenfragen, Konſul Reinebeck
ſowie Geheimrat v. Kaufmann und Dr. v. Tripeloury von der
Reichspreſſeſtelle.
Skraßenbaupläne des Reiches.
1
Dr. Kaſtl und Dr. Bögler auf dem Bege nach
Deutſchland.
* Berlin, 28. Februar. (Priv.=Tel.)
Deutſchland hat zwar ein ausgezeichnetes Eiſenbahnnetz,
doch fehlt es ihm an Autoſtraßen ſo gut wie gänzlich.
Infolge=
deſſen hat ſich der Zubringerverkehr zwiſchen kleinen abſeits
lie=
genden Ortſchaften und den Bahnſtatioven noch nicht in dem
wünſchenswerten Maße entwickeln können. Auch wird
Deutſch=
land von ausländiſchen Autoſahrern wegen ſeiner nicht immer
idealen Landſtraßen vielfach gemieden. Reich und Länder ſind
ſich ſeit langem darüber einig, daß hier Wandel eintreten und ein
großzügiger Ausbau und erhebliche Verbeſſerung unſeres
Straßennetzes in Angriff genomaen werden muß. Es fragt ſich
allerdings, ob es ſich ermöglichen läßt, die Beträge für ſo
um=
fangreiche Arbeiten frei zu machen. Dem Reichsdag ſoll nun im
kommenden Herkſt eine Denkſchrift vorgelegt werden, die dieſes
Problem eingehend behandeln und auch
Finanzierungsmöglich=
keiten ent halten ſoll, die ja letzten Endes mit am
ausſchlaggebend=
ſten ſür die Verbeſſerung unſerer Verkehrswege ſind.
271
Die 409 Abgeordneken des neuen Par
keilen ſich in den Skänden gewäß rI
Der deutſche Hauptdelegierte für die
Sachverſtändigenkonfe=
renz, Dr. Vögler, und der Erſatzmann, Geheimrat Kaſtl, wollen
die letzten Tage dieſer Woche benutzen, um Deutſch and einen
kurzen Beſuch abzuſtatten. Herr Vögler will dabei in München
auf einer Tagung einen Vortrag halten. Selbſtverſtändlich
wer=
den im Anſchluß an dieſe Reiſe in der franzöſiſchen Preſſe wieder
allerlei Vermutungen auftauchen. Wir werden ſicherlich damit zu
rechnen haben, daß man an uns die Frage richtet, wie es denn
eigentlich mit der Unabhängigkeit unſerer Sachverſtändigen ſtehe,
die offenbar in Berlin Inſtruktionen einholen wollten.
Dem=
gegenüber muß ſchon jetzt darauf hingewieſen werden, daß
un=
ſere Sachverſtändigen durchaus frei in ihren Entſchlüſſen und
an keine Richtlinien ſeitens der Reichsregierung gebunden ſind.
Bei den langen Pariſer Verhandlungen iſt es aber
ſelbſtverſtänd=
lich, daß ſie auch einmal arbeitsfreie Tage benutzen müſſen, um
ihre Angelegenheiten in der nahen Heimat zu erledigen.
Rückkritl Buchgrins.
Lchomiſtiſchen
kas?
0‟
Berhaftang einer BOBGesetKtencheN Berſ
in Budapefk.
EP. Budape=
TU. Kowno, 28. Februar.
Aus Moskau wird gemeldet, daß das Politbüro Bucharin
ſeines Poſtens als Chefredakteur der „Prawda” enthoben hat.
Bucharin habe dem Vollzugsausſchuß der Komintern ſeinen
Rücktritt vom Poſten des Vorſitzenden der Komintern
angekün=
digt. Der Vollzugsausſchuß wird vorausſichtlich das
Rück=
trittsgeſuch annehmen. Die Führung der rechten Oppoſition
ſetze ſich aus folgenden Perſönlichkeiten zuſammen: Bucharin,
Kalinin, Tomſki, Rykow. Der Kriegskommiſſar. Woroſchilow
ſtehe dieſer Gruppe nahe. In der nächſten Zeit werde der
Zentralausſchuß zuſammentreten und zu der Lage innerhalb der
Partei Stellung nehmen.
Die politiſche Abteilung der Budapeſter Obe
ſchaft hat eine bolſchewiſtiſche Verſchwörung auf
delt ſich diesmal, „Az Eſt” zufolge, um ungariſ
aus Berlin und Wien, die vor einigen Wochen
getroffen ſind und eine großzügige Aktion dem
bolſchewiſtiſchen Putſchverſuchs eingeleitet haber
abend wurden die vier Führer der Bewegune
trinkhalle, die den Treffpunkt der Verſchwörer
Bei den vier Kommuniſten wurden zahlreiche
ſchlagnahmt. — In der vergangenen Nacht ha.
poliziſten der Oberſtadthauptmannſchaft im
Ve=
gedehnten Razzia 60 Kommuniſten, durchweg
granten aus Berlin und Wien, feſtgenommen ur
hauptmannſchaft gebracht. Die Namen der Ve
einſtweilen geheimgehalten. Die Kommuniſten F
Ge dmittel verfügt haben.
Das erwachende Aſien und das Chriſientum.
Von Direktor Dr. W. Freytag, Berlin.
Die gegenwärtigen Rückſchläge der nationalen Bewegung in
Afghaniſtan und in Arabien, und die kritiſche Stunde, in der
jetz=
das national neugeeinte China durch die ſchwankende Haltung
der Mandſchurei lebt, dürfen doch nicht darüber hinwegtäuſchen,
daß drei Viertel des größten Erdteils und damit die Hälfte der
Menſchheit unter beſtimmendem Einfluß dieſer Bewegung ſtehen.
Ihre Kraft zeigt ein Blick auf die Karte mit den erſt in den
letzten 10 Jahren entſtandenen Nationalſtaaten: Perſien,
Afgha=
niſtan, China, der Sowjetunion, Aſerbeidſchan, Georgien,
Ar=
menien, Turkmeniſtan und Usbekiſtan.
Man iſt geneigt, die nationale Bewegung zunächſt als
Gegen=
bewegung gegen den politiſchen Druck, den der Weſten unter der
Führung Englands auf ganz Aſien ausgeübt hat, zu verſtehen.
Die Fremdenfeindlichkeit Chinas, der antibritiſche Charakter der
Bewegung in Indien und Aegypten ſind Beiſpiele dafür. Aber
alle nationalen Bewegungen Aſiens haben auch ein kulturelles
Programm. Kemal Paſcha umſchrieb gelegentlich ſeine Ziele für
die Türkei: „Weſtliche Schule, weſtliche Preſſe, weſtliche Stellung
der Frau” In dieſem Sinne iſt der Nationalismus Aſiens ein
Stück der großen Invaſion europäiſchen Geiſtes, die
wir in der ganzen nichtchriſtlichen Welt beobachten. Aber es
ent=
ſteht doch nicht nur ein Abklatſch Europas, ſondern in der neuen
geiſtigen Einſtellung entdeckt man den Wert des Eigenen
und ſucht ihn zu fördern. So ſucht man z. B. im Schulweſen
nicht nur den Einfluß von Ausländern einzuſchränken oder
aus=
zuſchalten, ſondern tendiert auch auf ein eigenes nationales
Bil=
dungsideal. Man beſinnt ſich auf die Geſchichte des eigenen
Volkes, rühmt ſich ſeiner großen Vergangenheit und ſucht in ihr
die tragende Idee für eine Neugeſtaltung der erwachenden
Nation.
Aber das bezeichnendſte Charakteriſtikum für den
Nationalis=
mus Jungaſiens findet man, wenn man ſeine Verhältniſſe zur
Religion betrachtet. Zunächſt iſt mit der erwachenden nationalen
Bewegung faſt überall eine Beſinnung auf die Religion der
Väter verbunden. Der Paniſlamismus beſann ſich auf die
algubensmäßige Zuſammenhörigkeit des von Europa bedrängter
nahen Oſtens und erhielt in Abdul Hamid den Führer, der durckh
dieſe Idee ſein auseinanderbröckelndes Reich
zuſammenzu=
ſchließen und nach außen wirkungsvoll zu vertreten verſuchte.
China ſuchte den Confuzianismus wieder zu erwecken, und Jg=
*) Der Vevfaſſer dieſer Zeilen hält in der Miſſionsſtudienwoche vom
bis 7. März, im Gemeindehaus der Petrusgemeinde, Eichwie
ſtr. 8,
Vorträge über die Lage in China und den Nationalismus in Indien.
pan gab ſeinem Nationalismus durch den Kaiſerkult religiöſe
Kraft. Aber das iſt nur der erſte Schritt in der Entwicklung.
lieberall folgt auf die Loſung von Thron und Altar die der
Trennung von Staat und Kirche. Das neue Einheitsbewußtſein
der Völker überbrückt in ungeahnter Weiſe die religiöſen
Ver=
ſchiedenheiten der einzelnen Volksteile. Kopten und
Mohamme=
daner in Indien ſtehen an einer nationalen Front. Dazu
kommt der Geiſt von Weſten her, der Siegeszug weſtlicher
Tech=
nik und Wiſſenſchaft, der das althergebrachte religiöſe Gut in
den Hintergrund rückt und das Denken der führenden nationalen
Kreiſe in irreligiöſe Bahnen lenkt. So gewinnt ein Geiſt de
Weltlichkeit, der nur die Vordergründe des Seins und
nicht mehr die tieferen geiſtigen, religiöſen und ethiſchen
Wirk=
lichkeiten ſieht und wertet, die Oberhand. Das ſieht man gerade
auch in Indien, wo die nationale Bewegung, die noch unte
Ghandis Führung von rein religiöſen Prinzipien geleitet war,
jetzt einen rein religiöſen Charakter angenommen hat.
Das Chriſtentum iſt durch ſeine Miſſionsarbeit tief in dieſ
Vorgänge hineinverflochten. Durch ſeine ausgedehnte Schul
arbeit mit ihrer Vermittlung weſtlichen Wiſſens und weſtlicher
Art hat es zu ihrer Entſtehung mitgeholfen. Das beweiſt allein
die Zahl von 24000 Elementarſchulen und 388 Hochſchulen der
evangeliſchen Miſſion in Aſien, und die Tatſache, daß ſowohl
Gandhi in Indien wie Sunjat=ſen in China durch ſtarken
chriſt=
lichen Einfluß hindurchgegangen ſind. Mit dem erwachenden
nationalen Selbſtgefühl iſt dann naturgemäß die Kritik am
Chriſtentum in ſeiner weſtlichen Wertung laut geworden. Die
nationalen Regierungen ſtreben beiſpielsweiſe danach, das
Miſ=
ſionsſchulweſen möglichſt von ausländiſchem Einfluß zu befreien.
Da ſie es nicht entbehren können und die Miſſionen unter
Wah=
rung des religiöſen Charakters ihrer Arbeit weite Zugeſtändniſſe
machen, iſt es noch nirgends zum offenen Kampf gekommen.
Auch die von Rußland her organiſierte chriſtenfeindliche
Bewe=
gung in China iſt zum Stillſtand gekommen. Die Miſſion kann
überall weiterarbeiten. Sie iſt ſogar durch die nationale
Be=
wegung dadurch weſentlich gefördert worden, daß unter deren
Einfluß überall der Selbſtändigkeitswille der eingeborenen
Chri=
ſten erwachte bzw. erſtarkte, und dieſe gerade in der Zeit der
Anfeindung erfuhren, daß das Chriſtentum keine
weſt=
liche Religion iſt, und ſie als Chriſten erſt recht gut
vater=
ländiſch geſinnt ſein konnten und von Lebenskräften wußten, die
ihr Vaterland zum Aufbau nicht entbehren kann. Sie haben das
Ziel der evangeliſchen Miſſion erfaßt, die auf den
Miſſions=
feldern keinen Abklatſch europäiſchen Chriſtentums ſchaffen,
ſon=
dern die Eingeborenen zu einer raſſen= und volksmäßig
eigen=
gewachſenen Erfaſſung und Geſtaltung der chriſtlichen Wahrheit
führen möchten. So ſind überall chriſtliche Kirchen im Entſtehen
die, weithin von eingeborenen Chriſten geführt und auch finan=
ziell getragen, in Zuſammenarbeit mit den Miſſi.*
liche Durchdringung ihrer Völker im Auge haber.
iſt gewaltig, ſie haben der oben gezeichneten
Macht der geiſtloſen Diesſeitigkeit ſich entgegen!
zu überwinden. Glücklicherweiſe iſt in den Hau:
der Cinfluß der Chriſtenheit weit größer, als mam!
annehmen könnte.
Heiterer Abend.
Maf
EP. Ron
Der Große Fasciſtenrat hat in ſeiner dritter
Liſte der 400 Abgeordnetenkandidaten genehmie
Plebiſzit der italieniſchen Wähler vom 24.
wird. Muſſolini legte den Geiſt und die
Leitged=
geſetzes dar und verwies auf die bereits gele
Auswahl der bezeichneten Kandidaten. — Part
wurde aufgefordert, die Liſte zu verleſen. Er te
der Auswahl von jeder Organiſation und jeden
beſtimmte Anzahl Kandidaten berückſichtigt wor
lini iſt von allen Organiſationen vorgeſchlagen
kurzer Diskuſſion wurde die Liſte genehmigt.
den heute im fasciſtiſchen Amtsblatt veröffentl. t
Eine Sonderausgabe des fasciſtiſchen
Befe=
fentlicht die vom Großen Fasciſtenrat genehm.
der 400 Abgeordneten des neuen Ständeparlamr
Annahme ſich das italieniſche Volk durch Plebißf
mit Ja oder Nein zu entſcheiden hat. In der
führung heißt es, dieſe Liſte ſtelle den Ausdruck „
politiſchen und moraliſchen Kräfte der Nation Ii
Organiſationen hätten insgeſamt 1000 Vertrerr
und der Große Fasciſtenrat habe ſefin
getroffen; neben den perſönlichen Eige
Dauer der Zugehörigkeit zur fasciſtiſchen Parts=.
weſen. So zögen faſt 200 Abgeordnete der aL-u
Sicherung der Kontinuität des Regimes in des
parlament ein. 50 weitere Abgeordneten ſeien si
nannt worden und über 30 hätten Poſten al=
Konſuln in der Staatsverwaltung erhalten. Dn
denen Gründen der Zweckmäßigkeit nicht in die
menen früheren Abgeordneten ſei die Verſicheru
den, daß ſie vom Regime auf anderen Gebie
finden würden. Als Vertreter des Südtirols ve—
die Namen Dalla Bona und Chieſa.
Ackerbauverband 46, Syndikat der Feldarbeiter
band 31, Syndikat der Induſtriearbeiter 26, Hau
Syndikat der Handelsangeſtellten 10, Reeder und
band 10, Seeleuteverband 11, Transport= und
verband 12, Syndikat der Transportarbeiter 9,
10, Syndikat der Bankangeſtellten 6, Gewerbetr.
und Journaliſten 82, Univerſitätsprofeſſoren A.
Akademien 2, Vertreter des Inſtituts der Sc
Kolonialinſtitut 1, Vertreter der Staatsangeſte.
ſchullehrer 4, Gymnaſialprofeſſoren 5, verſchiede
Komitees je 1, Verband der Kriegsinvaliden
Kriegsteilnehmer 40, nationalkatholiſches Zentr.
Als ich geſtern abend den Auftrag erhielt, uu
Abend, den Paula Kapper und Guſtav Dehw
Haus veranſtalteten, zu berichten, war ich betru.
ſpielte ein Meiſterpianiſt, Prof. Kempf, Bach
und das entging mir; und jetzt, wo ich aus der
komme, bin ich gar nicht mehr ſo betrübt, ich
wilch=
anſtaltern des Heiteren Abends ein großes Kon?
Paula Kapper, ſeit Jahren als Opernſoubreite
ſängerin zu den Lieblingen des Darmſtädter 2
gehörend, geht, wie wir hören, nach Stuttgart;
ſchon leid tun. Die Beliebtheit, deren ſich Paulc.
erfreut, iſt wohl verdient, ſie iſt bei allem Me—
Frohlaune, trotz Operette und Tanz ſtets Kun.I.
Sie war eine Zerbinetta, eine Suſanne, eine N"
Bühne Ehre machen wird; das ſind nur geräde."
die mir einfallen, man könnte ihr ganzes Fach u.
der Liebenswürdigkeit und Natürlichkeit, die Ve=
Bühne brachte, freute ſich das Publikum und de
lange ſie engagiert war, und ſo wird es wo9
gart ſein.
Geſtern abend ſang ſie mit Guſtav Deharde.
Oldenburger Heldentenor, eine Reihe Lieder.!
Jahren veranſtalten die zwei ſolche Heitere Abk‟
durch die luſtig=vornehme Art ihres Vortraßs
geiſtern, ſie taten es auch geſtern; die ſchönſten. ”
melodien erklangen und weckten Freude und D—
füllten Hauſes. Beſonders erwähnen wollen
„Ola la” aus „Der letzte Walzer” von Oskar. Si.
graziös vorgetragen wurde, wie es komponl."
herzlich beklatſcht wurde das berühmte Zarewiie.
welches wir für ein ſehr ſchönes Lied halten."
in einer Operette ſteht. Deharde brachte es be
das Kunzert zu Ende war, war es noch lange.!"
Bühne verſchwand unter Blumen, und wie vie.
gaben, weiß ich zur Stunde nicht. Erwähnen."
daß die Bühne außerordentlich hübſch hergerſle
Hans Simon in ſubtilſter Weiſe am Flüge.
eben auch als Begleiter ein ganzer Künulel=
Nummer 60
Parlamenkariſches.
uezausſchuß des Heſiſchen Landtags
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ler vom
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N6, Geweis
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Staatsert !
n 5, heiſt
Ri
Seſondere, daß der Umfang der Privatarbeiten mit
urtereſſe vereinbar bleibt. Der Beſchluß ſoll dem
iudt werden. Der Ausſchuß ſetzte ſodam die Be=
—ltsordnung bei den Artifeln fort, die die „Ausfüh
Saeranſchlags” behandeln. Erledigt und angenommer
20—38 mit Ausnahme von Art. 26, der neu formu
gaisgeſetzt wird. An den Anfang des Artikels 21 wird
aus der Reichshaushaltsordnung eingeſetzt, der
Ahaltsmittel ſind wirtſchaftlich und ſparſam zu
ver=
ſor3 2. des Artikels 22 erhält folgende Aenderung:
ie für Neubauten und Erneuerungsbauten und für
em bewilligten Veträge uſw. . . . Bei Artikel 29 wird
en Artikeln 30 und 31 jeweils der zweite Abſatz ge=
2 erfährt folgende redaktionelle Aenderung: „aus
han und Nutzungen”. Auch beim Artikel 38, mit dem
Ende fanden, tritt eine kleine redaktionelle
Aende=
uisſchuß vertagte ſich auf Freitag vormittag.
miſt folgender Antrag der Abgg. Dr. v. Helmoldt und
ittel 57 des Staatsvoranſchlags nachträglich eingegan
en, der Landtag wolle die Regierung erſuchen, bei
ge rerſtellen grundſätzlich ein= und zweiklaſſige Schulen
Taſſen.
Der 3. Ausſchuß
erſtrigen Sitzung die von uns bereits mitgeteilte
igen. Sämrliche Eingaben und Anträge mit Aus=
Wörner, die zurückgeſtellt wurde, wurden durch die
ſuht für erledigt erklärt. Bezüglich einer Eingabe,
För=
urigsbaus in der Gemeinde Dornaſſenheim wird die
eine eingehende Unterſyhung des Falles anzuſtellen
zlvon bem Ergebnis der Unterſuchung Mitteilung zu
Antcag, der den Bahobau Fürth i. O.—
Reichels=
vird die Regierung erſucht, bei ber Reichsbahndirek
zu werden, daß durch Errichtung einer Autobuslinie
zütin geſchaffen werben. Die Regierung und Reichs=
B ſagten zu, den in einem Antrag Schott und Gen.
inden am Bahnhof Alzey abzuhelfen.
ſtlrahner und Bekriebsſicherheik.
Mrechaft deutſcher Eiſenbahner hatte in einer gut
be=
heung in Darmſtadt u. a. auch die Frage der
Be=
imnolge der ungeheuren Reparationslaſten
beſpro=
irg Kampf der Gewerkſchaft hinſichtlich
Verbeſſe=
ſauervorſchriften ſpielte mit eine Rolle. In
ein=
urde die der Reichsbahn auferlegte Daweslaſt
Abericht des Reparationsagenten beſprochen. Der
ar behauptet, die Daweslaſt ſei nicht zu hoch für
asbahngeſellſchaft. Er hält eine Entlaſtung von
ipflichtungen nicht für notwendig, obwohl die
sentwicklung nicht erwarten läßt, daß von der
Reinüberſchüſſe großen Ausmaßes geliefert
dies nun wirklich alles zutreffend?
MF
Bis jetzt
TBF. nur durch weitgehendſte Einſchränkung der
in Verbindung mit einer außergewöhnlich
Konjunktur gelungen, ihre Reparationspflich=
Der Eiſenbahnkommiſſär ſagt ferner in ſeinem
Beamtengehälter durch Reichstagsbeſchluß vom
t rückwirkender Kraft vom Oktober 1927
allge=
urden, was auch die Reichsbahn getan habe und
4rchſchnittsgehaltsſatz der Reichsbahnbeamten im
13 rund 182,3 betrage.
afin für die Lebenshaltung beträgt ca. 152, ſomit
des Beamten 121 Prozent Kaufkraft des
Vor=
gu nten Wohlſtandsindex, bei deſſen Anſteigen die
ſich automatiſch erhöhen ſollen, kann
eigent=
hattlich Sachverſtändiger feſtſtellen, ſondern
viel=
tnagter eines Ausbeuterkonzerns. Der
Wohl=
bict vorhanden, auch wenn der Deutſche und nicht
der deutſche Eiſenbahner durch ſeine Arbeit ſich
trweiten weiß. Leider muß der Eiſenbahner nur
trag ſeiner Arbeit den früheren Feindſtaaten
arationen abtreten. Zurzeit ſind etwa 700 000
ſr D.R.G., und von dieſen muß jeder
arbeits=
rwirtſchaften, um die der Eiſenbahn auferlegte
erfullen. Die der Eiſenbahn auferlegten
Fünftel der Geſamtreparationsverpflichtungen
Feit nicht zu erwirtſchaften.
ansport von 77 Zentner Kartoffeln auf eine Ent
Kilometer müſſen 100 Mark gezahlt werden.
dex Reparationsagent 19 Mark und die
Reichs=
ik. Von einer Fahrkarte 3. Klaſſe, für die der
ſark zahlt, entfallen 2.30 Mark auf Reparations=
WReichsbahn erhält 7.90 Mark.
zur wird es zu unhaltbaren Zuſtänden führen.
9o ne Rückſicht auf die deutſche Wirtſchaft jährlich
Mes uidermielohsert.
ſenk, das nachmittags und abends in dem
Städti=
ſereben wurde, eine Kraft= und Nervenleiſtung
Ufſt und Orcheſter, war ganz älterer Muſik ge=
Lie Anfang und Ende des 18. Jahrhunderts in
Fell os liebt das Publikum ſolche Vortragsfolgen,
Ben en Genuß verſprechen, die meiſtens an die
ers großen Anforderungen ſtellen, und die
Banz beſonders in den Großſtädten, bei den
mit einer gewiſſen läſſigen Freundlichkeit dar=
As wollten die Künſtler ſagen: Wir ſind zwar
Nerere Aufgaben zu löſen, aber wir wollen uns
wolaſſen und euch etwas ganz Einfaches, Nettes
Men die vielen lau dargebotenen und doch trotzdem
Amnommenen hiſtoriſchen Abende, zumal, da auch
wenn ſie ein Bach= oder ein frühes
Beethoven=
dies oſt wie eine Bagatelle behandeln und es
wandfrei, aber ohne beſondere Teilnahme
* Akademiekonzert ganz anders, und höchſte
2 ſhwirkenden, daß ſie mit vollſter Hingabe und
crkſtem, lebendigen Ausdruck alle vier Werke
* 2 Nadurch ihre Hörer zu flammender Begeiſterung
Oas Concerto groſſo von Händel wurde
aus=
t. Es war unter den Oboenkonzerten des Mei=
2 Nas in B=Dur beginnt und mit zwei G=Moll=
2 D em hauptſächlich von Streichern beſetzten Or
D A-iſtenenſemble gegenüber, in dem 2 Oboen und
e
muptrolle ſpielen, aber auch Flöte, 2 Fagott
iche gelegentlich beteiligen. Mit genialer
Ueber=
unt Händel dieſen intereſſanten Stil und ſteht
Een italieniſchen Meiſtern, deren Lieblingsform
into groſſo war, daß er den von den Italienern
iſch behandelten langſamen Satz zu einem lyri=
Dm beſonderer Bedeutung geſtaltet. Ganz
Llansſchönheit, Technik, Phraſierung und
Aus=
rrumental=Verein (Orcheſter der Städtiſchen
N-Anſt), der durch Mitglieder des Stadtorcheſters
Nonzert wieder, ſehr gut ſpielten auch die
konnte das Violinſolo zuweilen etwas ener=
18 geſtaltet werden. Ein unerfüllter Wunſck
en geſchloſſen zuſammenſitzen, möglichſt auf
Le ilens erhöhten Podium, wodurch die konzerti=
Haus noch erhöht wird und das rhythmiſche Zu=
Sooen und Violine erleichtert wird, das bei
29 ſtets etwas leidet. War die, von den ange=
Freitag, den 1. März 1929
eine Milliarde Mark Ueberſchuß erzielen muß und weiterhin durch
internationale Kontrollorgane in einſeitige Politik hineingedrangt
wird
Parlament und Regierung haben zu prüfen, ob der ſeitherige
Weg mit der Uebertragung des Betriebsrechts der deutſchen
Bahnen an die R.B.G. der richtige war.
Die Mitglieder der Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner
for=
dern daher
1. Neben einer weſentlichen Herabſetzung der Reparationslaſten
muß erreicht werden Herausnahme der Deutſchen Reichsbahr
aus der Sonderhaftung für die Erfüllung der Reparations
pflichten, mindeſtens Aufhebung des Betriebsrechts der
Reichsbahn an die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft.
2. Weſentliche Entlaſtung der Reichsbahn von den ſogenannten
politiſchen Laſten.
3. An den Reichstag und die Reichsregierung iſt die
uneinge=
ſchränkte Entſcheidung in Tarif= und Perſonalfragen
zuruck=
zugeben.
Der Abg. Lammers zieht ſich aus dem polikiſchen
Leben zurück.
Berlin, 28. Februar. (Priv.=Tel.)
Der Abg. Lammers, der noch vor wenigen Tagen als
Kandidat des Zentrums für das
Wirtſchafts=
miniſterium ernſthaft genannt wurde, hat ſich von heute
auf morgen aus dem politiſchen Leben zurückge
zogen. Er hat nicht nur ſein Reichstagsmandat niedergelegt,
ſondern iſt auch von ſeinen ſonſtigen politiſchen und öffentlichen
Aemtern zurückgetreten und auch aus dem Vorſtand der
Zentrums=
partei und vom Vorſitz des Enqueteausſchuſſes ausgeſchieden.
Seinen überraſchenden Beſchluß begründet er in einem kurzen
Schreiben an den Präſidenten des Reichstages, in dem er ſagt:
„Grundſätzliche Erwägungen wegen der
Ge=
ſamtentwicklung des deutſchen
Parlamenta=
rismus beſtimmen mich, meine
parlamenta=
riſche Tätigkeit aufzugeben. Demgemäß habe ich die
Ehre, Ihnen, Herr Präſident, hiermit mein Ausſcheiden aus
dem Deutſchen Reichstag mitzuteilen.”
Das klingt ſehr geheimnisvoll und iſt wahrſcheinlich abſicht
lich möglichſt unbeſtimmt gehalten. Der tiefere Sinn iſt aber nicht
ſchwer herauszufinden. Herr Lammers gehörte dem Präſidium
des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie an. Er iſt von der
Wirtſchaft in die Politik gekommen und hat ſich wohl davon
über=
zeugen müſſen, daß gerade in der Zentrumspartei bei ihrem
heu=
tigen Kurs, der hemmungslos den Maſſenſtrömungen nachgeht
ein ernſthafter Wirtſchaftler nichts zu wollen hat. Seine Verſuche,
ſich in der Zentrumsfraktion im Sinne der wirtſchaftlichen
Ver=
nunft durchzuſetzen, ſind vergeblich geweſen, und daraus hat er die
Folgerungen gezogen. Das Zentrum wird ſeinen Rücktritt zu
bagatelliſieren ſuchen. Aber das wird ihm nicht gelingen, denn
Lammers war einmal eine Hoffnung gerade der Zentrumspartei,
und daß ein Menſch von ſeinen Qualitäten die Flinte ins Korn
wirft, iſt eigentlich die ſchärfſte Kritik, die an dem ganzen
Parla=
mentarismus, aber beſonders an der Art ſeiner Durchführung im
Zentrum geübt werden kann.
Clemens Lammers war auf der Reichsliſte des Zentrums in
den Reichstag gewählt worden. Er wurde 1882 in Schleſien
ge=
boren, ſtudierte Rechte und Volkswirtſchaft, war 1906—1911 Refe=
Abg. Clemens Lammers.
rendar in Berlin, machte 1911 ſein Aſſeſſorenexamen und trat in
die Leitung induſtrieller Verbände in Düſſeldorf ein. Während
des Weltkrieges wurde er zweimal verwundet, einmal in der
Marneſchlacht und dann vor Ypern. 1917 übernahm er die
Lei=
tung des Papiermaché=Ausſchuſſes. Seit Kriegsende war er
wirt=
ſchaftlicher und rechtlicher Berater induſtrieller Unternehmungen
und Organiſationen, und im Jahre 1926 und 1927 deutſcher
Dele=
gierter auf der Weltwirtſchaftskonferenz.
führten Kleinigkeiten abgeſehen, vorzügliche und von Direktor
W. Schmitt hervorragend inſpirierte Wiedergabe ſchon ein
ver=
heißungsvoller Auftakt, ſo bildeten die beiden folgenden Klavier
konzerte einen glanzvollen Höhepunkt.
Profeſſor Wilhelm Kempff=Stuttgart ſpielte das F=Moll=
Konzert von J. S. Bach und das C=Dur=Konzert von Beethoven
Beide können ſo wirken, daß ſie als Nebenwerk der Meiſter er
ſcheinen, daß man bei Bach merkt, daß er eines ſeiner eigenen
Violinkonzerte — das Original iſt verſchollen, aber neuerdings
geſchickt rekonſtruiert — zum Cembalo=Konzert umgearbeitet hat,
wobei doch die Technik der Violine immer für die Themen und
Figuren maßgebend bleibt, daß man bei Beethoven noch die
ſtarke Abhängigkeit von Haydn fühlt, daß die ihm ſchon eigenen
Stellen ſich etwas unorganiſch aus dem Ganzen herausheben, und
daß das Rondothema in faſt trivialer Weiſe den Schlußſatz
be=
zeichnet, der nach alter Art ein friſcher, unbeſchwerter Kehraus iſt,
der keinen anderen Zweck hat, als zu gefallen.
Beide Konzerte wirkten aber dank der Künſtlerſchaft Kempffs
wie vollendete Meiſterwerke. Kempff interpretiert mit glühendem
Temperament, größter rhythmiſcher Schärfe und einer Größe der
Geſtaltung, die oft an Steinbach als Brahms=Dirigenten
er=
innert. Er ſpielte im Allegro geradezu draufgängeriſch und
ver=
liert ſich im Largo niemals ins Sentimentale trotz feinſten
Aus=
drucks und prachtvoll ſingenden Anſchlags. So kam gerade das
Largo Bachs, das wie Händels langſamer Satz, ja noch in
ge=
ſteigertem Maße romantiſche Gefühlsſchwelgerei iſt von einer
Unendlichkeit weiter melodiſcher Bogen, wie ſie nur Bach kennt,
wunderbar zur Geltung. Und das Beethovenkonzert war in
ſei=
nen Eckſätzen ganz Geiſt, ganz ſprühendes Leben, und im Rondo
dazu noch Humor von faſt bizarrer Laune. Während das Largo
ſeiner innigen Wirkung ſtets ſicher iſt, offenbarten ſich die Außen
ſätze in einer Bedeutung, wie ich es noch nie gehört habe, ſelbſt
von ebenfalls berühmten Pianiſten nicht. Prachtvoll war es, wie
ſich Orcheſter und Dirigent mitreißen ließen, wie ſie neben Kempff
ebenbürtig beſtanden und faſt ausnahmslos ausgezeichnet
ſpiel=
ten. Auch von dieſer Seite erſtand das Bach=Konzert in einem
Guß, und die einzige ſchwächere Stelle war nach der Pauſe, welche
die Spannung hatte abklingen laſſen, das einleitende
Orcheſter=
tutti im Beethoven=Konzert, bei dem ſowohl ganz im Anfang
vie auch beim Einſatz fes zweiten Themas ſich eine leichte
Ab=
ſpannung bei den Spielern zeigte. Deſſen ungeachtet kann ich
mich kaum entſinnen, den Inſtrumental=Verein ſo beſeelt gehört
zu haben, und ich geſtehe, daß zuweilen auf Bach=Feſten die
Klavierkonzerte geringeren Eindruck machten als hier. So warer
die Hörer mit ihrem begeiſterten Beifall durchaus im Recht, ſi
ſpürten das Außergewöhnliche der Wiedergabe, und ſie ruhten
nicht eher, als bis Profeſſor Kempff als Zugabe die mit der
Die Kriſe im Kreiſe.
Müllers Bemühungen um die Große Koalikion
geſcheikerk. — Skreit um den Ekak. — „Drohung”
mit der Weimarer Koalikion. — Die Beſprechungen
gehen weiker.
* Berlin, 28. Februar. (Priv.=Tel.)
Der Reichskanzler iſt am Donnerstag mit ſeinen
Bemühun=
gen um die Bildung der Großen Koalition — wie zu erwarten
war — geſcheitert. Er hat mit den Vertretern der Volkspartei,
der Sozialdemokraten, der Bayern und der Demokraten zwei
Stunden lang zuſammengeſeſſen und ſich über die Möglichkeiten
einer gebundenen Regierung unterhalten. Dabei haben die
Bayern ſich für eine Bindung ausgeſprochen, während die
Demo=
kraten geteilter Meinung waren. Die Volképartei war, wie nach
ihrem Zentralvorſtandsbeſchluß feſtſtand, grundſätzlich bereit,
blieb aber darauf beſtehen, daß ihre Forderungen auf dem
Ge=
biete der Finanzen und der Verwaltungsreform zur Grundlage
des neuen Regierungsprogramms gemacht werden müßten. Das
lehnten die Sozialdemokraten ab, die, um Herrn Hilferding zu
decken, in der Bewilligung neuer Steuern wenigſtens theoretiſch
ſehr großzügig ſind. Praktiſch hat ſich jedenfalls gezeigt, daß die
Verſuche, auf dieſem Boden weiterzukommen, ausſichtslos ſind.
Einem Wunſche der Bayern folgend, hat dann der
Reichs=
kanzler das Zentrum erneut gebeten, ſich an der
Beſprechungen zu beteiligen. Dazu hat ſich das
Zentrum bereit erklärt und will am Freitag gemeinſam
mit den Regierungsparteien zunächſt einmal die finanziellen
Fragen durchſprechen. Daß dabei ſehr viel herauskommen wird,
iſt nicht anzunehmen. Die Auffaſſungen ſtehen ſich eben zu
ſchroff gegenüber, als daß eine Brücke zu ſchlagen wäre, und der
Kanzler hat ganz offenbar nicht den Mut, gegen das Zentrum
zu regieren. Er will aber auch nicht zurücktreten. Er hat
ver=
ſucht, die Volkspartei mit der Drohung der Errichtung
der Weimarer Koalition mürbe zu machen, ohne aber
auch nur den geringſten Erfolg zu erreichen. Bei der allgemeinen
Müdigkeit wird man wohl ſchließlich darauf abkommen, die Dinge
laufen zu laſſen, bis die Entſcheidung in Paris gefallen iſt.
Der Reichstag wird die nächſte Woche ſitzungsfrei laſſen, weil
tatſächlich Beratungsſtoff ſo gut wie nicht vorhanden iſt. Der
Etat kommt erſt Mitte nächſter Woche aus dem Reichsrat, kann
alſo erſt Anfang der übernächſten Woche beraten werden. Der
letzte Tag iſt mit der Beratung von Parteianträgen ausgefüllt
geweſen. Am Donnerstag hat man auch den gerade jetzt
aktuel=
len Antrag der Deutſchen Volkspartei in Angriff
genommen, der die Verfaſſung durch Stärkung de
Regierungsſtellung ändern will. Am Freitag geht
die Ausſprache weiter. Die Kommuniſten ſind wieder einmal
wild geworden, weil ſie eine kurze Sitzung haben wollten. Als
der Präſident ihrem Wunſche nicht ſofort nachkam, wurden ſie
ſo beleidigend, daß zwei Abgeordnete, unter ihnen auch der Abg.
Stöcker, von der Sitzung ausgeſchloſſen werden mußten.
Behördenaufwand und Reichsekaf für 1929.
Eine intereſſante Feſtſtellung.
Unter dieſer Ueberſchrift veröffentlicht die Zeitſchrift des Deutſchen
Beamtenbundes „Der Beamtenbund” in Nummer 16 vom 26. Februar
genaue Zahlen und Einzelheiten aus dem Reichsetat für 1929, der jetzt
vom Reichsrat demnächſt an den Reichstag überwieſen werden wird
Beſonders intereſſant iſt, daß der Artikel, der der Zeitſchrift des
Deut=
ſchen Beamtenbundes von beſonderer Seite zuging, den einwandfreien
Nachweis bringt, daß der Behördenaufwand im neuen
Haushalts=
jahr wieder um 0,04 Milliarden geſunken iſt, alſo ſeit drei Jahrer
nahezu ſtationär geblieben iſt, obwohl inzwiſchen die
Beſoldungs=
erhöhung durchgeführt wurde. Der Behördenaufwand an ſich iſt nad
dieſer Darlegung in den letzten Jahren, nämlich ſeit 1927, auf ziemlich
gleichem Niveau geblieben, während die allgemeinen Staatsausgaben,
vor allem die Ausgaben für Wirtſchaft und Verkehr, für das
Wohl=
fahrtsweſen und für das Finanz= und Schuldenweſen, um 73 Prozent
(in Worten dreiundſiebzig Prozent) geſtiegen ſind. Der
Behördenauf=
wand (Beſoldungen, Penſionen, Geſchäftsbedürfniſſe uſw.) machte im
Jahre 1924: 14,6 Prozent, im Jahre 1928: 13,1 Prozent der Ausgaben
aus; ſein Anteil dürfte im Jahre 1929 unter 12 Prozent ſinken.
Hier=
aus geht hervor, daß das Anwachſen der eigentlichen Reichsausgaben
in den letztei Jahren vorwiegend durch wirrſchaftliche und ſoziale
Aus=
gaben bedingt wurde, nicht aber durch Ausgaben für den
Behörden=
mechanismus ſelbſt. Selbſt ein 10prozentiger Abſtrich bei allen
Aus=
gaben der ivilen Verwaltung würde auf der Seite der fortdauernden
Ausgaben nur 40 Millionen, bei den einmaligen Ausgaben nur 16
Mil=
lionen ergeben.
aufſteigenden Akkordpaſſage beginnende geiſtvolle C=Dur=
Baga=
telle Beethovens zugab.
Auch die zum Schluß geſpielte Ouvertüre zu Mozarts „
Ent=
führung” ſtand in der Darſtellung auf der gleichen Höhe, wenn
auch im Andante=Zwiſchenſatz das unzulängliche Irdiſche ſich an
einer Bläſerſtelle geltend machte. Das Konzert war in jeder
Weiſe eine bedeutſame Leiſtung des Orcheſters und ſeines
ver=
dienſtvollen und unermüdlichen Leiters Wilhelm Schmitt. F. N.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Union=Theater.
„Die drei Frauen des Urban Hell”. Eine
aner=
kennenswert gute Verfilmung des Romans von Viki Baum
„Hell in Frauenſee” der ja bekannt genug iſt und an deſſen
Handlung man wenig geändert hat. Der junge Ingenieur Hell
nimmt, da er ſtellenlos iſt, kurz entſchloſſen den Poſten eines
Schwimmlehrers in einem Badeort an, wo er durch ſportliche
Kühnheit und energiſche Friſche ſein Glück macht, ohne ſich durch
die zahlreichen weiblichen Bewunderer zum Frauenhelden
degra=
dieren zu laſſen. Fred Döderlein iſt eir ſympathiſcher,
friſcher Junge von zupackender Entſchloſſenheit, Mona Maris
ſeine graziöſe, nicht weniger ſportliche Gefährtin, mit der er ſich
im Doppelkopfſprung verlobt; auch die übrigen Darſteller
zeich=
nen ſich durch treffende Charakteriſtik ihrer Rollen aus. Dazu
kommen ſchöne Bilder einer ſüdlichen Gebirgs= und
Seeland=
ſchaft und eine gewandte und vornehme Regie Jaap
Speyers, ſo daß das Ganze ein hübſcher, auch techniſch
er=
freulicher Unterhaltungsfilm iſt.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Bonn: Der Grazer Profeſſor Dr. Oertel wurde zum
ordent=
lichen Profeſſor der Philoſophie in Bonn ernannt.
Kiel: Die Privatdozenten Dr. med. Max Baur und Dr. med
Fritz Schellong ſind zu nichtbeamteten außerordentlichen Profeſſoren
der Mediziniſchen Fakultät ernannt worden. — Der Privatdozent Dr.
med. Friedrich Weigmann iſt zum Oberaſſiſtenten bei dem Hhgien!
ſchen Inſtitut ernannt worden. — Dem Aſſiſtenten am Inſtitut fur
theoretiſche Phyſik Dr. Chriſt. Gerthſen hat die Philoſophiſche
Fa=
kultät der Univerſität die venia legendi für das Geſamtgebiet der Phynil
erteilt. — Dem Dr. phil. Hans Hellfried Dahlmann iſt die Leitung
der lateiniſchen und griechiſchen Sprachkurſe für Anfänger und
Fork=
geſchrittene erteilt worden. — Profeſſor Dr. Eberhard Schmidt hat
burgiſche Univerſität als
Nach=
den an ihn ergangenen Ruf
genommen.
folger von Profeſſor Dr. Liebmann
Breslau: Profeſſor Dr. Eberhard Bruck wurde zum ordentlichen
Profeſſor der juriſtiſchen Fakuljät in Frankfurt a. M. ernannt.
Seite 4
T
WEIBLIEM
Mädchen ſucht
tags=
über p. ſof. Stelle.
Ang. u. K. 14 Gſt.
Aelteres Fräulein
ſucht baldigſt
Skell. als Skühe
(tagsüber). Ang. u.
K. 18 Geſchſt.
Junges Mädchen,
18 J., ſucht
irgend=
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Freitag, den 1. März 1929
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her bei Stegmüller gekauft
hat, findetauch jetzt im Frübjahr
Wieder den Weg zu diesem
be-
kannten Spezialhaus. Wer es
aber bisher versäumte, einen
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ein-
rnal die Schaufenster ansehen
oder sich etwas vorlegen lassen
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ſtadt liegt
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einſchließl. 14. März
des Stadth
Darmſtadt, den
Der Oberl
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zur
Das
Schulen ſor
1=, C
be
haltungsſch
1929 iſt
bis zum
zeichnete
Darmſtal
ſt. 3475.
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Die A
menden
arbeiten
Gerau=
Darmſt
Nieder=
Die 7
räumen
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Zimme=
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Darmſtal
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der Landeshaupkftadk.
Darmſiadt, 1. März.
79
ridestheater. Heute Freitag gelangt Beethovens
muſikaliſcher Leitung von Generalmuſikdirektor Dr.
Freitag, den 1. März 1929
Ceite 3
zuerdauanſit
e Lund
en Varena, Harre und den Herren Biſchoff, Grahl,
ur Aufführung. Für die Partie des Rocco wurde
elände urkramm Ses Herrn Herrmann Heinrich Hölzlin vom
14 Mater /3esbaden als Gaſt verpflichtet.
Nhauſe ntur hnbbühne im Kleinen Haus. Heute Freitag,
finden die erſten beiden Vorführungen des großen
ſtar
m über Aſien” Regie: Pudowkin) ſtatt. Wei=
* Obeſäih
ſnd für morgen Samstag, um 16 und 20 Uhr, und
um 16, 18 und 20 Uhr, in Ausſicht genommen.
K:
Minna von Barnhelm” gelangt morgen
SHemeinde R um 20 Uhr zur Aufführung.
nachmittag ſtattfindenden Aufführung von Verdis
ſtert Alfons Eccarius vom Stadttheater Nürnberg
gen übrigen Hauptrollen ſind die Damen Landwehr,
en Grahl, Overlack, Herrmann beſchäftigt. Muſika=
Rudolf. — Sonntag abend gelangt Bernard Shaws
lus und der Löwe” zur Wiederholung.
Uhr.
on Gerhard Menzel in der Inſzenierung Günter
Im Reinkings mit Fritz Valk in der Titelrolle geht
ärz, wieder in Szene.
erholung der Oper „Sly” von Wolf=Ferrari mit
inn Titelrolle iſt für Donnerstag, den 7. März,
vor=
eHtraus” von Johann Strauß wird Mittwoch, den
w Haus wiederholt.
uc on Flotow gelangt, neu einſtudiert und inſzeniert,
8.ſ4tx, im Kleinen Haus zur Aufführung. Die
muſika=
g
Zerthold Goldſchmidt. Die Inſzenierung beſorgt
docr4i nenbilder: Lothar Schenck von Trapp).
eizof lSon Grabbe kommt in der Inſzenierung von Carl
8 pen 9. März, im Großen Haus zur Erſtaufführung.
e Ar Fritz Valk. In den übrigen Hauptrollen ſind die
t, Gothe und die Herren Jungbauer, Gallinger,
lein 1—gas, Klam, Weſtermann, Baumeiſter, Minetti
be=
umm rite Freitag, 2. März, geſchloſſen. Morgen Sams
z, 19lt
piel Peter Millowitſch mit ſeinem aus
nden Enſemble in der luſtigen Schwank=Operette
ſcher in” in drei Akten. In den Hauptrollen
gtwIüktor Peter Millowitſch, Lucie Millowitſch, Lady
„Ani(Sfeld und Leoni. Die Eintrittspreiſe ſind von 1—3
ſetztt Agl. Anzeige.)
Shoashſule. Der Gymnaſtikunterricht von Fräulein Kaſten
eſerzUhx am Freitag, den 1. März, in der Turnhalle
nbetrinſ chule (Eingang Landgraf=Georgſtraße) ſtatt.
n„Jortrußleend in der Petrusgemeinde. Am geſtrigen Abend
Jemer
Gus der Petrusgemeinde ein Vortragsabend von
urſechmann ſtatt. Zunächſt ſprach Herr Pfarraſſiſtenr
mutie einleitende Worte und knüpfte an einen Vortrag
Nat han dikülen Stätte über das Thema: „Der Kampf der
ſtag, daen” gehalten habe, und in deſſen Auswirkung
heutigen Abends, unter dem gleichen Motto
zu=
rden dus gendm !
nd, rugſävählte Stellen aus den Werken bedeutender
Dich=
nfernſeigen wolle. — Herr Walter Lehmann trug hierauf
dung und in ſprachlich formvollendeter Weiſe, frei
ezitierend, Dichtungen vor, die in ihrer Auswahl
eine beſtimmte Nichtung geſtellt werden
nicht geſtellt werden ſollten, die aber
ſiier gemeinſamen Nenner zu bringen waren: Leben,
nd Schiller, Herder, Nietzſche und andere
Geiſtes=
hren ſchönſten Dichtungen unter der lebendig=
wir=
be durch den Vortragenden zu neuem Leben, und
Der Tod des Tiberius” von Geibel, das beſonders
nurde, ſchloß der Vortragsabend, der ein größeres
hätte, den Anweſenden aber ſicherlich eine Stunde
dhrmkt hat.
Einer der wenigen noch unter uns weilenden
adt, den 4.
Zeldzug 1870/71, Herx Oberpoſtſchaffner i. R. Georg
ſ. Oize*
Erſtraße 21, feierte am 23. Februar ſeinen 80.
Ge=
ilar, der körperlich und geiſtig noch ungebrochen iſt,
ir die reitende Batterie des Großh. Heſſ. Feldart. bei dieſem Truppenteil den Krieg 1870/71
Aravelotte verwundet. Später trat er in den Dienſt
hsooſt und lebt ſeit 1915 im wohlverdienten Ruhe=
Cben treueſter Pflichterfüllung zurückgelegt und ſich
A
ſtſchätzung bei Vorgeſetzten und Kameraden und
s3uh5
Das kam beſonders an ſeinem Jubeltage zum
Aus=
eNNee R Bularn d es Reichspräſidenten empfing er ein Handſchreiben
teie 7000 Mdniss Herrn Reichspräſidenten v. Hindenburg mit ſeiner
AMärz feiert Frau Katharina Bitſch Wwe.,
en 85. Geburtstag. Sie iſt noch körperlich und
Möge der Jubilarin noch ein glücklicher
Lebens=
hörigen beſchieden ſein!
. Die Mitglieder werden darauf aufmerkſam ge=
FMFebruar verlegte Wanderung am 3. März
Liſſsſter ſind, ſoweit ſie noch nicht gelöſt ſind, bis Freitag
is berrryſhert Bergmann, Wilhelminenſtraße 19, oder in dem
zuieh Pcro nzu löſen. Gleichzeitig wird nochmals auf den am
wor4 im Klublokal ſtattfindenden Lichtbildervortrag
enerkſam gemacht. (Siehe Anzeige.)
Falehs erichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Stag, den 2. März 1929, vormittags 9¼ Uhr:
Bühler in Neu=Iſenburg auf Befreiung von der
Ormittags 10½ Uhr: Antrag auf Entziehung der
in Ginsheim erteilten Schankerlaubnis.
jag 3 we 2äſchkenhalteplätze. Mit Wirkung vom 24. Februar
uFEeRihTerweg und Dieburger Straße (Taunus=
Eſtraße, zwiſchen Nieder=Ramſtädter Straße und
ebrunnen) Autodroſchkenhalteplätze errichtet
Lokale Veranſtallungen.
zungsbeſitzer. Es wird hiermit nochmals
3 Uhr im Fürſtenſaal ſtattfindenden Vortrag über
bei Zentralheizungen hingewieſen.
ng früherer Leibgardiſten Darm=
Der werden auf das Stiftungsfeſt, verbunden mit
Sgruppe Darmſtadt des Reichsbundes ehemaliger
Samstag, den 2. März, abends 8 Uhr, im Konkor=
B3) aufmerkſam gemacht, und die Kameraden
ge=
minſerer kameradſchaftlichen und geſchäftlichen
Be=
aiſtaltung durch zahlreichen Beſuch unterſtützen zu
mm, welches aus Konzert, Theater und Ball be=
Für einige genußreiche Stunden.
Darmſtadt der ehem. Angehörigen
Die Mitglieder und deren Angehörigen werden
B. den 2. März, abends 8.30 Uhr, ſtattfindende
kamerad Heinrich Moog (Zur Rheingauer Wein=
Hacht. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten.
Oppel=Bockbierfeſt mit Tanz findet am
Sonntag, den 3. März, im Hotel und Reſtaurant
ptbahnhof) ſtatt. Der Beſuch iſt beſtens zu emp=
— Die Generalverſammlung des Vereins ehemal. Hefſiſcher Leib=
Dragoner im Kreiſe Darmſtadt war trotz des ſchlechten Wetters gut
beſucht. Der gefallenen Kameraden wurde anläßlich des
Volkstrauer=
tages beſonders gedacht. Der Jahresbericht des Vorſitzenden rief den
Mitgliedern alle Geſchehniſſe des eigenen Vereinslebens noch einmal ins
Gedächtnis zurück. In 18 Vorſtandsſitzungen wurden die Geſchäfte des
Vereins erledigt. Der Kaſſenbericht ſowie der Reviſionsbericht
befrie=
digten die Anweſenden in jeder Weiſe, ſodaß dem Kaſſenwart die
zu=
kommer de Entlaſtung freudig erteilt wurde. Die Vorſtandswahl brachte
keine weſentlichen Veränderungen. Der Vorſitzende und der Kaſſenwart
wurden wiedergewählt; für den im Laufe des verfloſſenen Jahres
zu=
rückgetretenen erſten Schriftführer hatte damals ſchon der Vorſtand
ge=
eigneten Erſatz gefunden, deſſen Wahl hierzu heute die Zuſtimmung der
Generalverſammlung brachte. Die Beiſitzer wurden ſämtlich
wiederge=
wählt und eine Neuwahl hierzu noch vorgenommen. Auf Vorſchlag des
Vorſtandes wurde ein verdienſtvolles Mitglied zum Ehrenmitglied
er=
nannt. Lebhaftes Intereſſe erweckte die Mitteilung, daß am 30. Jun
ds. Js. in Butzbach ein Leib=Dragoner=Tag abgehalten wird und dabei
die Enthüllung eines Gedenkſteins ſtattfindet. Um den Mitgliedern di
Teilnahme dort zu ermöglichen und zu erleichtern, wird eine Reiſeſpar
kaſſe angelegt. Anſchließend an die Generalverſammlung fand ein
Vor=
trag über „Eigene Kriegserlebniſſe (Zeppelinfahrten)” ſtatt, der von den
am Abend beſonders ſehr zahlreich anweſenden Kameraden und
Ange=
hörigen beifällig aufgenommen wurde. Dem Herrn Vortragenden
ſo=
wie der dieſen Abend verſchönernden Muſik ſei an dieſer Stelle
noch=
mals herzlichſt gedankt.
Konlllmäfden Henden
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4.50
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empfehlen in größter Auswahl
Geiger & Günther Nachf. Ludwigstrale 17
— Miſſionsſtudienwoche. Es wird uns geſchrieben: Dieſe in Nord
und Oſtdeutſchland ſeit Jahren gebräuchliche Einrichtung ſoll jetzt zum
erſten Male in Darmſtadt ihren Einzug halten. Es gibt viele in
unſerer Stadt, welche die Miſſion, die „Großmacht der Liebe”, einmal
durch mehrere Vorträge kennen lernen möchten. Es iſt nötig, daß wir
uns das geſamte Miſſionswerk in ſeiner Bedeutung und Größe einmal
vor Augen ſtellen. Wenn allein im britiſchen Afrika einer Ländermaſſe,
ſo große wie Europa, neun Zehntel des geſamten Schulweſens
Mifſions=
ſchulen ſind, wenn der überwiegende Teil der Hochſchulen ganz Aſiens
Gründungen der Miſſionen ſind, ſo zeigt ſchon dieſe Tatſache allein,
daß das Miſſionswerk ein bedeutſamer Faktor in der gegenwärtigen
Weltſituation iſt. Auch wiſſen wenige, daß die evangeliſche Weltmiſſion
mit ihren 30 000 Miſſionaren und über 150 000 hauptamtlichen farbigen
Miſſionskräften, neben der etwa gleich großen katholiſchen das größte
Liebeswerk der Welt darſtellt. Schon dieſe Tatſache genügt, daß keiner
der die Welt mit offenen Augen ſehen will, an der Weltmiſſion
vor=
übergehen kann. Die Miſſionsſtudienwoche, die vom Sonntag, 3. März,
bis Donnerstag, 7. März (außer Mittwoch), abends 8.15 Uhr, im
Ge=
meindebaus der Petrusgemeinde, Eichwvieſenſtraße 8, veranſtaltet wird,
unterſcheidet ſich von den anderen Miſſionsveranſtaltungen dadurch, daf
ſie eine wiſſenſchaftliche Behandlung des großen Fragenkom
plexes, der mit der Miſſion zuſammenhängt, bringen wird. Sie iſt
darum vor allem für die „denkenden Menſchen” gedacht, die
In=
tereſſe haben für die Fragen der Religionsgeſchichte und =philoſophie
der chriſtlichen Verkündigung, der Pädagogik, der Raſſen, des
Nationa=
lismus und Kommunismus in anderen Erdteilen uſw. Es werden
ſprechen: Sonntag, 3. März, Direktor Dr. Freytag=Berlin über: „Das
China von heute und die Miſſion”: Montag, 4. März, Pfarrer Schäfer=
Bad=Nauheim über: „Die Kulturkriſe in Afrika und die Miſſion”; am
Dienstag, 5. März, Lic. zur Nieden=Darmſtadt über: „Die Botſchaft des
Chriſtentums an die Religionen‟: Donnerstag, 7. März, Direktor Dr.
Freytag=Berlin über: „Der Nationalismus Jungaſiens in ſeinem
Ver=
hältnis zu Religion und Chriſtentum‟. Der Eintritt iſt frei.
Schwurgericht.
*p. Gg. Wendelin Diſſer in Zellhauſen ſteht unter der
An=
klage, am 30. Auguſt 1928 vor dem Amtsgericht Seligenſtadt als Zeuge
in einer Uebertretungsſache gegen ſeinen Dienſtherrn einen
Meineid geleiſtet zu haben, indem er wahrheitswidrig ausſagte, als
ſein Dienſtherr mit einem Laſtauto nebſt Anhänger am 12. März 1928
vormittags gegen 8 Uhr, die Straße in Mainflingen auf der linken
Seite vorſchriftswidrig befuhr, hätten auf der rechten Seite mehrere
Fuhrwerke geſtanden, ſo daß der Dienſtherr nichr rechts habe fahren
können. — Der Angeklagte iſt in Unterſuchungshaft.
Als Sachverſtändiger iſt Privatdozent Dr. Bramesfeld von der
hieſigen Techniſchen Hochſchule auf Antrag der Verteidigung geladen.
Die Beweisaufnahme (Vernehmung des Schutzmanns Grimm)
er=
gibt, daß am fraglichen Vormittag auf der rechten Seite der Straße
keine Fuhrwerke ſtanden, mithin die Fahrbahn für das Auto frei war.
Der Dienſtherr bezeichnet den Angeklagten als beſchränkt.
Beim Durchfahren von Mainflingen ſeitens des genannten
Dienſt=
herrn hat es öfter daſelbſt Beſchwerden gegeben, die auch im
Gemeinde=
rat zur Sprache kamen. Auch der Bürgermeiſter von Zellhauſen hält
den Angeklagten für zurückgeblieben; er beſtätigt, daß derſelbe an
An=
fällen leidet. In der Schule war Diſſer unbegabt.
Der Sachverſtändige erörtert die Möglichkeit, daß der Dienſtherr
einen ſuggeſtiven Einfluß auf den Angeklagten ausgeübt habe, der in
ſeiner primitiven Intelligenz wenig Beobachtungsgabe und Urteilskraft
zeige. Zuſammenfaſſend vertritt der Sachverſtändige die Anſchauung,
ein bewußt falſcher Eid komme nicht in Frage.
Wohl, ſo führt der Staatsanwalt aus, ſei der falſche Eid in einer
Bagatellſache geſchworen worden, aber der Eid, ein Mittel zur
Rechts=
findung, ſei keine Bagatelle. In Frage könne nur Meineid oder
fahr=
läſſiger Falſcheid kommen. Erſterer liege vor; Angeklagrer habe ſeinem
Dienſtherrn eine Wohltat erweiſen wollen. Gerade im Seligenſtädter
Bezirk werde der Eid auf die leichte Achſel genommen. Die
Mindeſt=
ſtrafe wird beantragt.
Der Verteidiger bezeichnet es als einen Mangel, daß wegen
Baga=
tellen wie der vorliegenden ein Eid geleiſtet werde. Heute würden zu
viel Eide geleiſtet! Leute mit mangelnder Intelligenz ſolle man
über=
haupt nicht beeidigen. Angeklagter habe das, was er beſchworen, für
wahr gehalten und feſt daran geglaubt; alles dies gerade wegen ſeines
mangelnden Intellekts. Da auch ein fahrläſſiger Falſcheid nicht in
Frage komme, müſſe ſomit Freiſprechung eintreten.
Das Urteil erkennt wegen fahrläſſigen Falſcheides auf 3 Monate
Gefängnis; ſechs Wochen Unterſuchungshaft werden angerechnet.
Der Haftbefehl wird aufgehoben.
Tagung der Vereinigung hefſiſcher
Polizeioffiziere e. B.
Die heſſiſchen Polizeioffiziere wünſchen in jeder
Beziehung Gleichſtellung mit ihren preußiſchen
Kameraden.
Die Vereinigung Heſſiſcher Polizeioffiziere hielt
geſtern unter dem Vorſitz des Polizeihauptmanns Dr. Hamberger
ſeinen diesjährigen Verbandstag im „Fürſtenſaal” ab. Nachdem die
internen Punkte der Tagesordnung bereits nachmittags in geſchloſſener
Verſammlung erledigt waren, ſtand geſtern abend lediglich ein Punkt
zur Debatte, und zwar: „Die Beförderungsverhältniſſe der heſſiſchen
Polizeioffiziere und die ſich daraus ergebende beſondere Notlage der
Polizeioberleutnants‟. Der Tagung wohnten u. a die heſſiſchen
Mini=
ſter Leuſchner und Korell bei. Der erſte Vorſitzende,
Polizei=
hauptmann Dr. Hamberger, begrüßte den Vorgeſetzten der heſſiſchen
Schutzpolizei, Herrn Miniſter Leuſchner, und betonte, daß durch ſeine
Anweſenheit die vertrauensvolle Verbundenheit zwiſchen
Polizeioffizie=
ren und Regierung bewieſen werde. Der Miniſter har ſtets mit großem
Intereſſe die Belange der Schutzpolizei verfolgt. Weiter begrüßte der
Vorſitzende unter den Gäſten Herrn Miniſter Korell, die anweſenden
Vertreter der Regierung, die Abgeordneten, die Vertreter des Heſſiſchen
Beamtenbundes, des Polizeibeamtenverbandes Heſſens, die zum erſten
Male an der Verſammlung zur gemeinſamen Zuſammenarbeit
teil=
nehmen, und die anweſenden Beamten und Kollegen. Das zur Debatte
ſtehende Thema behandelte er eingehend, indem er zunächſt das
Beſol=
dungsproblem beleuchtete. Man habe die Beſtimmungen der preußiſchen
Beſoldungsreform übernommen. Wenn Heſſen im Verhältnis zu
Preußen die gleiche Etatsſtärke hätte, wäre dagegen nichts einzuwenden,
ſo aber lägen die Beförderungsverhältniſſe bedeutend ungünſtiger als
in Preußen. Dort ſei das Durchſchnittsalter eines Polizeihauptmanns
32 Jahre, während in Heſſen das Durchſchnittsalter etwa 37 Jahre
be=
trage. Der Redner ging nun im einzelnen auf die Einſtufung in die
verſchiedenen Rang= und Beſoldungsklaſſen ein und bewies dabei, daß
die heſſiſchen Polizeioffiziere, insbeſondere die Oberleutnants, die z. T.
ſeit Gründung der Schutzpolizei noch nicht befürdert worden ſeien,
äußerſt ungünſtig ſtänden. Der frühere Innenminiſter habe in einer
Verfügung vom 4. Auguſt 1927 dieſer Lage Rechnung tragen wollen und
habe die mögliche Beförderung zum Hauptmannsrang vorgeſehen.
Lei=
der wurde mit der Begründung, die Subvention vom Reich könnte
ent=
zogen werden, vom Finanz=Miniſt, allen Vorſchlägen entegegengetreten.
Man müſſe nun Abhilfe ſchaffen, und an die Regierung ergehe die Bitte,
da=
hin zu wirlen, daß Oberleutnants in neue Hauptmannsſtellen
einrück=
ten. — Weiter ergehe die Bitte, die Stelle des verdienten Polizeioberſten
in eine Staatsratsſtelle umzuwandeln. In ſeinen weiteren
Ausführun=
gen begründete er ſeine Bitten und unterſtreicht nochmals die große
Notlage der Oberleutnants, die z. T. verſchuldet wären, und deren
Ge=
halt keineswegs der von ihnen verlangten und auch nachgewieſenen
Vorbildung entſpreche. Die Beſoldungsaktion habe keine Vorteile,
ſon=
dern in vielen Fällen Härten und Nachteile gebracht. Der heſſiſche
Polizeioffizier, der auf dem Boden des republikaniſchen Staates ſtehe,
für dieſen ſeine Geſundheit und, wenn nötig, ſein Leben einſetze, könne
auch verlangen, daß er in jeder Beziehung mit ſeinen preußiſchen
Ka=
meraden gleichgeſtellt werde.
Oberleutnant Faber, der im Namen des Landesverbandes ſprach,
unterſtrich ſeinerſeits die berechtigten Forderungen ſeines Vorredners.
In ſpäteren Ausführungen forderte er an der Uniform ein äußeres
Zeichen der Zugehörigkeit zur Nepublik.
Miniſter Leuſchner dankte, auch im Namen des Miniſters für
Arbeit und Wirtſchaft, für die Einladung, der er gerne gefolgt ſei. (
erkenne die Nöte der Polizeioffiziere durchaus an. An der
Durchfüh=
rung der auch ihm am Herzen liegenden notwendigen Maßnahmen fei
er aber vielfach durch Widerſtände und vorgetragene Befürchtungen
ſeit=
her gehindert worden. Er werde aber auch in Zukunft, wie ſeither, die
berechtigten Intereſſen der Polizeioffiziere vertreten und für Behebung
von etwaigen Mängeln Sorge tragen, insbeſondere wolle er den
Aus=
gleich zwiſchen Heſſen und Preußen ſchaffen, den die heſſiſchen
Polizei=
offiziere vermiſſen.
Nachdem der Vorſitzende für dieſes Wohlwollen gedankt und die
Oberleutnants Faber und Flechſenhar nochmals zu den Fragen
Stellung genommen hatten, ſprach der Vertrerer des Heſſiſchen
Beamten=
bundes Dr. Claß. Er erkenne die geſtellten Forderungen durchaus an,
Auch die heſſiſchen Abgeordneten möchten zur Regelung der Forderungen
beitragen.
Abg. Weſp (Ztr.) erklärte, mit großem Intereſſe den
Verhand=
lungen gefolgt zu ſein; auch er werde die Wünſche ſeiner Fraktion
unter=
breiten und wohlwollend behandeln.
Miniſter Korell bedauerte, daß ſein Parteifreund Reiber wegen
Erkrankung an der Tagung nicht teilnehmen konnte. Auch er erkenne
nach der eindringlichen Schilderung der Notlage die vorgetragenen
Wünſche als berechtigt an. Bei Wahrung der berechtigten Forderungen
auch anderer Beamtengruppen wolle man bemüht ſein, die Notlage eines
jeden Einzelnen durch geeignete Maßnahmen zu lindern.
Nach Beendigung der Tagesordnung ſchritt man, da keine
Wort=
meldungen mehr vorlagen, zum dienſtlichen Teil. Es wurden drei kurze
Vorträge gehalten, und zwar referierte Mafor Fendel=Sator;
über „Fortbildungskurſe in anderen Ländern”, Maſor Loebecke über
„Gedanken über Berufsauffaſſung der Polizei”,
und Hauprmann
Bünau über „Die Luftfahrt=Ueberwachungspolizei”
Die Tagung war ſehr ſtark beſucht. Es nahmen faſt alle dienſtfreien
Offiziere, u. a. auch Oberſt v. Carraciola=Delbrück und Oberſtleutnant
Schröder, teil.
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Mitglieder werden auf den heute abend ab 8 Uhr im Saalbau=
Neſtaurant ſtattfindenden Stammtiſchabend aufmerkſam gemacht. Um
zahlreiches Erſcheinen wird gebeten.
Tageskalender für Freitag, den 1. März 1929.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 19,30 Uhr, Ende
22,15 Uhr, D 15: „Fidelio”. — Kleines Haus, 16 und 20 Uhr, Film:
„Sturm über Aſien”, — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee
Rhein=
gold, Hotel Schmitz, Zur Krone, Weinhaus Maxim, Kaffee
Ganß=
mann. — Städt. Akademie f. Tonkunſt Eliſabethenſtr.,
abends 20,15 Uhr, öffentlicher Vortrag: „Die heutige Jugend und
das Chriſtentum”, Arnold Goebel, Frankfurt a. M. —
Kinovor=
ſtellungen: Union=Theater, Helia, Reſidenz=Theater.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde,
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Kleiner Betraum.
Freitag, den 1. März; Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 00 Min.
Samslag, den 2. März: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min, —
Sabbatausgang 6 Uhr 55 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen:
Morgens 7 Uhr 30 Min. — Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synayoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft
Samstag, den 2 März: Vorabend 5 Uhr 35 Min. — Morgens
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 6 Uhr 55 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 45 Min. — Nachm. 5 Uhr
30 Minuten.
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sollte jede Mutter ihr Kind nur mit
der reinen, milden
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waschen und boden. Das Kind wird
es ihr einst danken, weil ihm
da-
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Seite 6
Aus Heſſen.
Speiſekarkoffeln als „Sonderklaſſe‟
Zur Aenderung der Berliner Vereinbarungen von 1926 über die
Geſchäftsbedingungen für den deutſchen Kartoffelhandel.
Die ſeit längerer Zeit zwiſchen den Vertretern des Einheitsverbandes
für den deutſchen Kartoffelhandel, des Deutſchen Induſtrie= und
Han=
delstags, der Kartoffelbaugeſellſchaft und des Deutſchen
Landwirtſchafts=
rates ſtattgefundenen Beratungen über die Abänderung der Berliner
Bedingungen für den deutſchen Kartoffelhandel von 1926 haben zur
An=
nahme eines Abänderungsentwurfs geführt, der zur Inkraftſetzung jedoch
noch der Zuſtimmung der an der Aufſtellung der Berliner Bedingungen
beteiligten Körperſchaften bedarf.
Für die Lankwirtſchaft iſt der Entwurf inſofern bedeutungsvoll, weil
darin Beſtimmungen über „Speiſekartoffeln als Sonderklaſſe”
aufgenom=
men worden ſind. Da die Erfahrungen, die von den
Landwirtſchafts=
kammern mit Markenkartoffeln gemacht ſind, noch zu gering erſcheinen,
um darauf bereits Endgültiges aufzubauen, iſt in der Einleitung zu
den Verliner Bedingungen ausdrücklich der verſuchsweiſe Charakter der
Beſtimmungen über „Speiſekartoffeln als Sonderklaſſe” betont worden.
Man hofft, mit dieſer Sonderklaſſe den einheimiſchen Markt für die
deutſche Kartoffel zu gewinnen.
Die für die Sonderklaſſe aufgeſtellven Forderungen ſind folgende:
1. Werden Spciſekartoffeln als „Sonderklaſſe” gehandelt, ſo gelten
in AGweichung von 8 5 Abf. 5 Satz 2, 3 und 4 und § 6 die
nach=
ſtehenden Beſtimmungen:
2. Zu liefern ſind geſunde, reine Kartoffeln einer beſtimmten Sorte.
Beimengungen anderer Sorten im Umfange von mehr als 2
Pro=
zent des Gewichtes in Fleiſch oder Schalenfarbe abweichender
Sor=
ten von mehr als 1 (ein) Prozent des Gewichtes berechtigen zur
Annahmeverweigerung (Wandelung).
3. Die Mindeſtgröße beträgt 5 (fünf) Zentimeter. Sie wird nicht
nach dem Längsdurchmeſſer (Nabel-Krone), ſondern nach dem
größten Querdurcheſſer beſtimmt. Größenabweichungen bei
Men=
en bis zu 4 (vier) Prozent des Gewichtes berechtigen nicht zur
Beanſtandung, ſofern die Größe der abweichenden Kartoffeln 4
(vier) Zentimeter nicht unterſchreite
4. Erdbeſatz bleibt bis zu 1 (ein) Prozent des Gewichtes außer
An=
ſatz. Ueberſteigt der Erdbeſatz 3 (drei) Prozent des Gewichtes, ſo
kann der Käufer die Vergütung des vollen Erdbeſatzes und der
darauf ruhenden Fracht — unbeſchadet des etwaigen ſonſt gen
Minderwertes — verlangen oder die Annahme verweigern (
wan=
deln). Als Erdbeſatz gilt ſowohl die den Kartoffeln anhaftende,
als auch die im Wagen befindliche Erde.
5. Naßfaule Kartoffeln dürfen nicht mitgeliefert werden, jedoch
be=
rechtigt bis zu ½ (einem halben) Prozent des Gewichts bei
An=
kunft nicht zur Beanſtandung, bis zu 1 (ein) Prozent nicht zur
Annahmeverweigerung (Wandelung).
6. Beſatz von über 1 (ein) Prozent des Gewichts trockenfauler
Kar=
toffeln bercchtigt zur Annahmeverweigerung (Wandelung).
7. Sonſtige Mängel berechtigen bis zu 2 (zwei) Prozent des
Ge=
wichts nicht zur Beanſtandung, bis zu 4 (vier) Prozent nicht zur
Annahmeverweigerung (Wandelung).
8. Falls die Mängel irgendwelcher Art insgeſamt 10 (zehn) Prozent
des Gewichts überſteigen, kann in jedem Falle die Annahme
ver=
weigert werden.
9. Im übrigen gelten die Beſtimmungen des 8 6 Abſ. 3, 4, 7 und 8.
Die übrigen Aenderungen zeichnen ſich dadurch aus, daß bisher
ſtrit=
tige Punkte durch klarere Faſſung beſeitigt worden ſind. Die
Mindeſt=
größe, die nach dem bisher geltenden Necht nach einer Richtung zu meſſen
war — eine Beſtimmung, die zu Streitigkeiten Anlaß gab —, wird
nun=
mehr nach dem größten Querdurchmeſſer der Knolle, nicht nach dem
Längsdurchmeſſer (Nabel—Krone) beſtimmt. Von Wichtigkeit iſt auch
noch die Beſtimmung, daß bei Beanſtandungen der Verkäufer über die
Ware auf ſeine Koſten verfügen darf, ſofern ein Geſamtminderwert von
mehr als 15 Prozent feſtgeſtellt worden iſt. Das Recht des Käufers auf
Nachlieferung bleibt unberührt.
An. Arheilgen, 28. Febr. Todesfall. Hier verſtarb im 87.
Lebensjahre Bäckermeiſter Heinrich Brücher. Mit ihm iſt der
dritt=
älteſte Ortseinwohier dahingegangen. Berufskollegen, der
Geſang=
verein „Eintracht” und der Poſaunenchor gaben ihm die letzte Ehre.
Um die Vefreiung von der Vergnügungsſteuer für
in Frage kommende Veranſtaltungen rechtzeitig erteilen zu können, ſind
diesbezügliche Anträge mindeſtens 4 Wochen vor dem
Veranſtaltungs=
termin an das Miniſterium des Innern einzureichen. — Da die im
Januar ſtattgefundene Verpachtung der hieſigen
Gemeinde=
agd nicht genehmigt wurde, findet am Montag, den 4. März,
vor=
mittags 11 Uhr, im Rathausſaale, eine nochmalige Verpachtung, und
zuuar auf 9 Jahre ſtatt. Der Jagdbezirk umfaßt 6650 Morgen, davon
900 Morgen Wald, und beſteht aus Haſen, Hühnern und Rehwild. —
Die Aufnahme und ärztliche Unterſuchung der an Oſtern ſchul=
Pflichtigen Kinder findet Mittwoch, den 6. März ds. Js., in der
Schul=
turnhalle ſtatt. Die Knaben erſcheinen vorm. 10,15 Uhr, die Mädchen
11,15 Uhr. Schulpflichtig ſind die Kinder, die bis zum 1. Mai ds. Js.
das G. Lebensjahr vollendet haben. Aerztlich beanſtandete Kinder können
auf ein Jahr zurückgeſtellt werden. Doch können auch geiſtig und
leiblich gut entwickelte Kinder Aufnahme finden, die erſt bis 30. Sept.
1929 das 6. Lebensjahr vollenden. Vorzulegen iſt der Impfſchein. — Für
Altrentner, Arbeits=Invaliden, Kleinrentner, Kriegsbeſchädigte,
Kriegs=
eltern, Penſionäre, Sozialrentner, Unfallgeſchädigte und Witwen ſpricht
nächſten Samstag, abends 8 Uhr, Herr Jaxt=Darmſtadt über „
Für=
ſorgerecht und Wohlfahrtspflege‟.
— Arheilgen, 28. Febr. Ruwo. Die von der Bürgermeiſterei
ver=
anſtalteten Vorträge über Unfallverhütung erfreuten ſich eines ſehr
guten Beſuches. Nachdem Herr Bürgermeiſter Jung die Verſammlung
eröffnet hatte, ergriff Herr Dr. Halberſtadt, Leiter der Werbeabteilung
der Städt. Betriebe, das Wort, um in längeren Ausführungen auf die
Vorſichtsmaßregeln und die Aufmerkſamkeit bei Bedienung von
Gas=
apparaten zur Vermeidung von Unfällen hinzuweiſen. Bei
auftreten=
dem Gasgeruch empfiehlt es ſich, ſofort das Gaswerk zu benachrichtigen.
Mit einer nochmaligen Zuſammenfaſſung der durch die Städt. Betriebe
aufgeſtellten Unfallverhütungsvorſchriften ſchloß der Redner ſeinen
aus=
gezeichmeten Vortrag. Hierauf referierte Herr Dr. med. Voltz zu
Ar=
heilgen über erſte Hilfe bei Unglücksfällen, bis der Arzt kommt. Auch er
verſtand es ausgezeichnet, die Zuhörer über die bis zum Eintreffen des
Arztes bei Unglücksfällen zu treſſenden Maßnahmen aufzuklären. Leider
konnte er ſeinen Vortrag, da er vorzeitig wieder abgerufen wurde, nicht
zu Ende führen. Mit der Mahnung, das Gehörte zu beherzigen und
in Familie und Freundeskreis weiterzuverbreiten, ſchloß Herr
Bürger=
meiſter Jung die Verſammlung.
J. Griesheim, 28. Febr. Am Montag ſtarb im Alter von 85 Jahren
Fran Witwe Eleonore Schaffner. Sie war die älteſte Frau in unſerer
Gemeinde und bis an ihr Ende ihrem hohen Alter entſprechend
körper=
lich und geiſtig noch ſehr friſch. — Das Anweſen des Herrn Peter
Noth=
nagel 1. in der Gellgaſſe, ging für die Summe von 15 000 Mark käuflich
in den Beſitz des Herrn Valentin Keller 7. über. — „Der Lumbeawend
oder Mann is Mann‟. Dieſe originelle und einzigartige Dialektpoſſe
in Darmſtädter Mundart hat bis jetzt nach zweimaliger muſtergültiger
Aufführung durch die Turnerſchaft Griesheim bei den Zuſchauern
jedes=
mal wahre Beifalls= und Lachſtürme entfeſſelt. Die Turnerſchaft hat ſich
daher auf vielſeitigen Wunſch entſchloſſen, die Aufführung
unwiderruf=
lich zum letztenmale am Sonntag, den 3. März, zu wiederholen.
Aa. Eberſtadt, 27. Febr.
Liedertag. Schon ſeit Wochen ſind
ſämtliche hieſigen Geſangvereine, ſechs an der Zahl, eifrig mit den
Vor=
bereitungen zu dera diesjährigen Liedertag beſchäftigt. Das Programm
umfaßt 15 Nummern; es beſteht aus zwei Teilen. Im erſten Teil des
Programms ſingt jeder Verein einen Kunſtchor, im zweiten Teil zwei
Volkslieder. Der Muſikverein „Edelweiß” umrahmt die Darbietungen
Vereine durch entſprechende Konzertſtücke ſeines Streichorchcſters.
D.s Programm weiſt Chöre namhafter Komponiſten, wie Mendelsſohn,
Kremſer, Neumann, Baumann uſw., auf. Der Liedertag findet am
kommenden Sonntagnachmittag, den 3. März, im Schwanenſaalbau ſtatt.
Die Vereine rechnen mit einem guten Beſuch ihrer Veranſtaltung, mit
der ſie zeigen wollen, wie ſie ſich über alle Gegenſätze hinweg zur Pflege
des deutſchen Liedes und ur Hebung des Geſangvereins,peſens in Eber
ſtadt einmütig zuſammenfinden. Beſuckt den 9. Liedertag der
Eceu=
ſtädter Geſangvereine! — Aus der Erholung zurück. Einige
hieſige Schulkinder, die ſeit Ende Januar in der Schweiz in einem
Er=
holungsheim untergebracht waren, ſind dieſer Tage wohlgemut und
neu=
geſtärkt nach Hauſe gekommen.
(f. Ober=Ramſtadt, 28. Febr. Säuglingsfürſorge. Montag,
den 4. März, nachmittags von 2 bis 3 Uhr, findet im unteren
Nathaus=
ſaal Sänglingsberatungsſtunde ſtatt.
Freitag, den 1. März 1929
Numn
Maßnahmen der Reichsbahnverwaltung
zur Bekämpfung der Eis= und Kochwaſſergefahn
Die Reichsbahndirektion Mainz teilt uns mit:
Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft, Reichsbahndirektion Mainz, iſt
an den Maßnahmen, die von anderen Verwaltungen, ſo inbeſondere
von der Stadt im Benehmen mit den zuſtändigen Waſſerbauämtern,
zur Bekämpfung der Hochwaſſergefahren getroffen werden, in hohem
Maße beteiligt.
Was zunächſt den gemeinſamen Hochwaſſerſchutz angeht, hat die
Reichsbahnverwaltung einen
ſtändigen Nachrichtendienſt
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 3. bis 9. März 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Lauterbach—Schlitz—Hersfeld (Ortsdurchfahrt Schlitz) vom 3. 1. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Angersbach—Salzſchlirf.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Oppenheimer Ueberfahrt wegen ſtarken Eistreibens auf dem Rhein
für den geſamten Fahrverkehr eingeſtellt. Umleitung: Brücken in
Mainz und Worms.
Sprendlingen-—Buchſchlag vom 26. 11. 28 bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung nach Bahnhof Buchſchlag—Sprendlingen über die
forſtfiska=
liſche Waldſtrecke zum Forſthaus Mitteldick.
Ortsdurchfahrt Nieder=Eſchbach vom 19. 11. 28 bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Ober=Eſchbach-Ober=Erlenbach reſp. Bonames—
Harheim—Nieder=Erlenbach.
Bei
KI
URIppe, HHAUCHZA
u. a. Erkältungskrankheiten haben ſich Tegal. Cabletten hervorragend
bewährt. Im Anfangsſtadium genommen, verſchwinden die
Krankheitser=
ſcheinungen ſofort. Lt. not. Beſtätigung ſind innerhalb 6 Monaten mehr als
1500 Gutachten allein aus Arztekreiſen eingegang,, darunter v. namhaften
Profeſſoren u. aus erſten Kliniken u. Krankenanſt. Überraſch. Erfolge! Fra.
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D
Ak. Nieder=Ramſtadt, 28. Febr.
Reichsunfallverhütungs=
woche. Auf den am Donnerstag, den 28. ds. Mts., abends, im Saale
des Gaſthauſes „Zur Poſt” (Breidert) ſtattfindenden Vortrag des Herrn
Gewerberats Brunner aus Darmſtadt über Unfallverhütung wird
noch=
mals beſonders hingewieſen. Am Samstag, den 2. März, findet im
gleichen Saale ein Vortrag des Herrn Dr. med. Müller, hier, ſtatt, bei
dem auch ein Film „Erſte Hilfe bei Unglücksfällen” laufen wird. Zu
beiden Vorträgen iſt der Eintritt frei. Es ſollte niemand verſäume
die jedenfalls ſehr intereſſandem Ausführungen der Vortragenden zu
hören. — Holzverſteigerung im Gemeindewald. Zufolge der
ungünſtigen Witterung wird die am kommenden Montag ſtattfindende
Holzverſteigerung nicht wie bisher an Ort und Stelle, ſondern im Saale
des Gaſthauſes „Zum Darmſtädter Hof” (Knapp) abgehalten.
Ar. König i. O., 28. Febr. Stahlbad. Im Gaſthaus „Zum
Adler” fand eine gemeinſame Tagung von Vertretern der
Gemeindever=
waltung und den Jugendpflege treibenden Vereinen ſtatt, zu der auch
der rührige Geſchäftsführer des Gaues Südheſſen im Verbande der
Deutſchen Jugendherberge, Her: Brambach, Darmſtadt, erſchienen war.
Herr Nektor Schäfer betonte in ſeiner einleitenden Begrüßung das
drin=
gende Bedürfnis der Errichtung einer Jugendherberge als einmütigen
Wunſch ſämtlicher anweſender Vereine. Hierzu legte der auf dieſem
Gebiete beſonders erfahrene Herr Brambach in einem weit ausholenden
Vortrage Z.veck und Ziele der Deutſchen Jugendherberge beſonders
dar. Seine Anregungen wurden dankbar und Leifällig aufgenommen
und auch die Erklärungen des Herrn Bürgermeiſters Hofferbert, deſſem
beis willigen und verſtändnisvollen Entgegenkommen wir in erſter
Linie Dank zollen, daß das deutſche Jugendherbergswerk zur begeiſterten
Frende der einheimiſchen Jugend auch in unſerem Städtchen ſo
geför=
dert wird, laſſen erhoffen, daß dem heranwachſenden Geſchlecht auch
hier in aller Kürze ein Heim erſteht. In dieſem Zuſammenhang findet
am Samstag, den 16. März ds. Js. in Treſers Saal ein entſprechender
Lichtbildervortrag durch Herrn Brambach ſtatt, der umrahmt von
Volks=
tänzen, Geſang und muſikaliſchen Darbietungen als ein Werbeabend
gedacht iſt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß in unſerem ſchönen
den ald, insbeſondere in unſerem vielbeſuchten Badeſtädtchen die
Errichtung einer Jugendherberge ein dringendes Erfordernis iſt. Nicht
allein die hieraus gefolgerte moraliſche Pflicht allein iſt es, den ſchönen
Gedanken bei uns zu verwirklichen, ſondern auch das Gebot der Zeit
unſerer wanderfrohen Jugend in ihren geſunden Beſtrebungen nach
Möglichkeit zu unterſtützen. Wer kennt nicht die lebensfrohen Mädels
die jugendfriſchen Jünglinge, die in ihrer engen Verbundenheit und
Liebe zum ewig ſegenſpendenden Geſundbrunnen der ſchönen Natur
und herzerfreuendem Spiel auf fröhlichen Wanderfahrten, fern dem
nervenpeitſchenden Getriebe der Welt geſunderhaltende Freude und
Erholung ſuchen; abgeſehen davon, daß die hierbei allgemein herrſchende
Kameradſchaft der inneren Zerriſſenheit unſeres Volkes mit beſten
Bei=
ſpielen entgegenwirkt. An den Alten liegt es, dieſer Jugend ein
Weg=
bereiter zu ſein, ſie in ihren fortſchreitenden Beſtrebungen zu
unter=
ſtützen, zum Segen des deutſchen Volkes und Paterlandes.
Die deutiche
Jugendherberge (D. J. H.) hat auf dieſem Gebiete über die Grenzen
unſeres Vaterlandes hinaus ſchon eine gewaltige Arbeit geleiſtet, ſie
tatkräftig fördern zu helfen, muß die vornehmſte Aufgabe eines jeden
ſein, dem die Zukunft unſeres Volkes am Herzen liegt, er ſichert ſich
damit den Dank unſerer deutſchen Jugend, denn. „Der Jugend gilts,
der Zukunft unſeres Volkes.”
m. Vom ſüdlichen Obenwald, 28. Febr. Neuſchnee. Die letzten
Tage ſahen die Dachrinnen laufen, den Schnee auf Dächern und in
Straßen ſchwinden, allerdings auch die Skibahnen geringer werden; man
taute die Waſſerleitungen auf und hoffte auf das Auftquen anders
Ein=
gefrorenem im Haus,
brachte die vorletzte Nacht einen
vollſtän=
digen Umſchwung:
geſte=
rn früh 10 Zentimeter Neuſchnee und weiteres
Schneegeſtöher bei kaltem Oſtwind, an den Fenſtern dicke Eisblumen.
Im Hinblick auf die letzten Wochen könnte einem bange werben, doch der
März klopft an — die Kälte wird nicht mehr übermächtig werden.
Hinſichtlich des
Schutzes der Bahnanlagen ſelbſt
gegen Hochwaſſergefahren iſt zu bemerken, daß nach mei
meſſen eine ernſtliche Gefahr nicht angenommen werden
gerlehl
Ra e
jzlrern beiſoht
Bahndämme der freien Strecke im Rheintal von Bingem
liegen hochwaſſerfrei.
RNurchde
Noch einige Ausführungen möchten wir zu den
i Muich
großen Rheinbrücken und den Durchläffenn
un cheidt.
ziiſchen ihren Stellen und dem Waſſerbauamt vorgeſehen. Die an
den Eiſenbahnbrücken aufzuſtellenden Beobachtungspoſten werden mit
beſonderen Fernſprechanſchlüſſen ausgerüſtet. Ferner werden die auf
den freien Strecken eingerichteten Fernſprechbuden, die auf der ganzen
Strecke in Abſtänden von 1 Km. verteilt ſind, für den
Nachrichten=
verkehr als Hilfsmeldepoſten in Betrieb genommen. Dieſe Einrichtung
dient auch vor allem der eigenen Sicherheit der Bahndämme und
ſon=
ſtigen Anlagen. Hier zu wird der ſogenannte Streckenbegang, der der
Nachprüfung der Sicherheit der Bahnanlagen gilt, ganz erheblich
ver=
ſtärkt und beſonders auch auf Nachtbegehung ausgedehnt, damit die
Hochwaſſergefahren für die bedrohten Anlagen möglichſt ſofort erka int
und auf kürzeſtem Wege durch Fernſprecher gemeldet werden können. Cs
iſt die
Aufſtellung von Sprengtrupps
MtudB
bringen. Bei den großen Rheinbrücken (bei Worms,/0
Kaiſerbrücke, Hindenburgbrücke) iſt die Gefahr, daß vor
gefahrbringende Eisſtauungen auftreten könnten, kaum
da ihre Fahrbahnen ſehr hoch über dem Fluß liegen unbl 9 ,74 0u
unter Führung erfahrener Schießmeiſter vereinbart. Die Sprengtrupps
werden von dem Waſſerbauamt gebildet, auf der ganzen Rheinſtrecke
verteilt und beſonders auch an den Brückenſtellen aufgeſtellt. Die
Eiſenbahn ſtellt je nach den örtlichen Verhältniſſen Hilfskräfte und an
jeder Brückenſ elle einen eiſenbahntechniſchen Fachmann (Bahnmeiſter)
als Aufſichtsbeamten, de den Sprengtrupps beratend zur Seite ſteht,
nötigenfalls auch unmittelbar Anordnungen zu treffen hat.
Zur Unterbringung der Sprengſtoffe ſtellt die
Eiſen=
bahn erforderlichenfalls geeignete Räume in der Nähe der Brückenſtelle
zur Verfügung.
Vereinbarungen der geſchilderten Art ſind zwiſchen der
Stadtver=
waltung Mainz und dem Heſſiſchen Waſſerbauamt Mainz mit der Stadt
Bingen, dem Waſſerbauamt Bingen und den zuſtändigen Betriebsämtern
der Reichsbahn in Mainz und Bingen getroffen worden. Auch die
übrigen Betriebsämter unſeres Bezirks ſtehen in enger Fühlung mit
den Waſſerbauämtern und den Ortsbehörden.
ſehr weite Stromöffnungen haben. Das Augenmerk
wi=
ſächlich auch darauf richten, die anſchließenden kleineren :Mcmit frutz. 0 ”
und auch Brückenöffnungen der Nebenflüſſe von Eisſ0y Hallterlehrs 10
zu halten.
fgänger!
Die kleineren Durchläſſe der in den Rhein einmündooch,4 4 binter, lei
bäche können bei plötzlicher Schneeſchmelze leicht verſtop
Mtandenen
die Wildbäche pflegen viel Geröll und Geſtrüpp mit ſich
Kutiſten liegenden,
ſich vor den Durchlaßöffnungen feſtſetzen kann. Wir /
Fienf eingehend
die Ve
Bahnmeiſtereien angewieſen, durch ſtändige Sauberhal!“
zor ſich
wachung der Durchläſſe dafür zu ſorgen, daß Verſtiopfuruptni dien
treten oder im Entſtehen ſofort beſeitigt werden.
lendorten ei
5 ih
Sofern einzelne Stellen durch Eisanſammlungen oßtrkü
*
eigniſſe befonders bedroht erſcheinen, werden dieſe Stotszen uch den Aurob
ſondere Wachtpoſten beſetzt, die neben dem obenerwälnttuß
verſtärkten Streckenbegang, die beſonderen Gefahrſtellenm/ 9 Mnſthlicken
bewachen haben.
Beſondere Hilfe haben wir den durch ihre tiefe Lag Aumehrung.
Afemeines u
ſonders gefährdeten Ortſchaften zuteil werden laſſen.
F3n ier Infäle i
der Ortsverwaltungen haben wir Material (Eiſenba
ſchwellen) zur Verfügung geſtellt, mittels deren Wege=
Wlemiſchwindigkeit
verbaut, das Eindringen von Eisſchillen in die Ortſck
und in der Gefahrzone liegende beſonders bedrohte Häuurm kzaeit gichloſſene
material abgeriegelt werden können.
Wir glauben, durch die aufgeführten Maßnahmen aucfil iſchgſchund
alles getan zu haben, um die bevorſtehende Eis= und H5t
im 16
Anf
mit Erfolg bekämpfen zu können. Wir werden bei alle,
ene, muifl am
auch weiterhin im engen Einvernehmen mit den übr
Wüier Aotsülht.
insbeſondere auch der Waſſerbauverwaltung handeln unn
5u
Ar
die Bevölkerung in jeder Beziehung beruhigt ſein kam
Mth5
grund
vorbereitet, was nach menſchlicher Vorausſicht möglich iſt ſpärnde
Htelm Litste
uube
*
ur hinft
ReR.
Aeiſch
I4
läitz
A. Knoden, 28. Febr. Jagdverpachtung. Eeuint äbeiondere
auf
März, nachmittags, wird in der Gaſtwirtſchaft Peter Ne=Fll wun beacht
R
Bernungstafe
etwa 775 Morgen umfaſſende Gemeindejagd auf weitern
Dertlichkeit
verpachtet.
A. Aus dem mittleren Odenwald, 28. Febr. Neu //4.)dr Fuh
fall. Seit vorgeſtern haben wir neuen Schneefall. Di.M im
decke iſt auf Tromm und Neunkircher Höhe 10—15 Zentir 4 Qu efüllen
es iſt anzunehmen, daß die Ski= und Rodelmöglichkeit
wird als in den letzten 4—5 Tagen, wo das Tauwet.*
hinderte.
Hiäfet uin.
W. Heppenheim a. d. B., 28. Febr. Staatsbürgy”
dungstagung. Die Landesabteilung Heſſen der Ra/4 F0hnſchtlich dieſe
niß die weiter
Heimatdienſt veranſtaltet im Rahmen ihrer ſtaatsbürger.
Aüh- mrit, daß di
politiſchen Bildungsarbeit am 2. März in unſerer Ste
„Halber Mond” eine Tagung, zu deren Teilnahme arb /0 M in Gefahr
ſirderliche
ſchaft des Kreiſes Heppenheim Urlaub erteilt werder
aE wrälichen Erkennt,
Tagung werden Herr Fachſtudiendirektor E. Strem
Hürzug au
Kampf um den Rhein 1919 bis 1929‟ Herr Privatdoze
— Ai Seite
mark=Frankfurt a, M. über „Iſt der Dawesplan erfüll
Erziehungsdirektvr. W. Beckmann=Frankſurt a.*M. üben)
Sozialpolitik; Entwicklung und gegenwärtige Lage” refeng
zelnen Vorträgen ſchließt ſich eine Ausſprache an. — H
chenſchule. Fräulein Mathilde Marx an der he9
Mädchenſchule wurde vom heſſiſchen Kultusminiſterium !
nung Reallehrerin verliehen. — Holzverſteigerunſr/2½
findet im benachbarten Kirſchhauſen eine Nutz= und Bre
rung ſtatt. An Nutzholz werden Buchen=, Eichen=Fichtenu.
Kiefern=Stämme ſowie Lärchen= und Fichtenderbſtange
und an Brennholz Buchen= und Eichenſcheit ſowje Knüb.”
Stockholz zur Verſteigerung gelangen.
Bn. Aus dem Neckartal, 28. Febr. Bei einer geſter.rd
im Erbach=Fürſtenauer=Hof abgehaltenen Brennholzberſte?
14
die nachſtehenden Preiſe erzielt: Buchen=Scheiter ea.
Scheiter 9 RM., Buchen=Knüppel je Rm. cn. 12 RM.,
Raut
ca. 8 RM., Kiefern=Knüppel ca. 7 RM., Buchen=Knül
Eichen=Knüppelreiſig 4,75 RM. ſowie Buchen Stockholz
— Geunsheim, 28. Febr. Waſſerſtand d23
1,66 Meter,
/
boft
Rheinheſſen.
Cs. Mainz, 28. Febr. Chronik. Die Kältepel
Mainz verſchärft. Die Kaſteler Seite des Rheins, die ſton
war, hat wieder ſtärkeres Treibeis. Am Donnerstag früüle
Innern der Stadt eine Temperatur von —7 Grad, an
—11 Grad Celſius. — Den Witwen des bei dem BEW
runglückten Lce
hen
eines älteren Ehepaares in Weiſenau. Die beiden Bewuletk.
in das ſtädtiſche Krankex aus überführt, wo es nach 10h Fre
ungen gelang, die Vergifteten ins Leben zurückzurufel.
kehr auf der geſperrten Omnibuslinie Mainz—
wurde wieder aufgenommen. Da ſich der Kran”
perſonals der ſtädtiſchen Straßenbahn etwas verminden
auf der Linie 2 vom 1. März ab den Fahrbetrieb wied.
können. — Der beim Kreisamt Mainz beſchäftigte 64
Mämpel wurde wegen Betrugs zum Nachteil de‟
von etwa 40 000 RM., Urkundenfälſchung, Aktenbeſei
anmaßung von dem erweiterten Bezirksſchöffengericht.
Gefängnisſtrafe von 2½ Jahren verurteilt. — Für
verhütungswoche wurde ſeitens der Stadt ein Zuſchi
bewiligt. — Eine Austellung „Mainzer Ainder, .
nungen und Aquarelle von 10—14jährigen Schullinderh.”
menden Sonntag im Gutenbergmuſeum eröffnet.
Oberheſſen.
. Bad=Nauheim, B. Febr. Ein verdienter.
Verkehrspolitiker. Ein äußerſt verdienter
iſt Rechtsanwalt und Notar Stahl, der mit Fel
Jahre ununterbrochen Vorſitzender des hieſigen Vertell”
während dieſer Zeit in uneigennützigſter Weiſe ſich N.
ſeiner
des Heſiſchen Verkehrsverbandes in Darmſtalt a M
Organiſationen jederzeit mit Eifer für die Wahrutg de
md died
Verkehrsbelange ein. Der hieſige Verkehrsverein 1
ganiſationen erwieſen dem Jubilar heute dem ach
keit. Gleichzeitig mit Notar Stahl kaun Beigeordhete.
riges Jubiläum als Rechner des Verkehrsvereins be
Die Deutſche Geſellſckaft für Kreislame.
tagung.
4. und 5. März im hieſigen Kurhauſe ihre zweite
Nicht weniger als 18 Nefergte deutſcher und gusch.
ſtehen auf der Tagesordnung.
Bad Nauheim, V. Febr. Vom Stadth4
unter dem Vorſitz von Bürgermeiſter Abl ſtatgciwe . 1
netenſitzung beſchäftigte ſich in der Hauptſache mi
Strompreiſe für das Rechnungsjahr 1929.— Nac
g!
fand der Antrag, der Vermaltung Amgme. 9
können etwas reduziert werden. Durch Ein ührih.
neben dem ſeitherigen reinen Verbrauchertarff wilt.
brauch derbiligten, Strons den Abſt heben. De de.
ſich einem der beiden Tarife wählen.
Freitag, den 1. März 1929
Geite 7
Straßenverkehrsſicherbeit.
Ein Beitrag zur Unfallverhütungswoche.
Von Provinzialdirektor a. D. Geheimerat Dr. Fey.
und ßzhadfahrern beſonders geſteigert. Bekannt ſind die
wir u4, füngnDurchgehenden Autoverkehr beſondere
den gu hrſtüzen einzurichten. So neuerdings von
Frank=
naodrnnheim durch eine private Geſellſchaft (Ha=
Gi oon 9-51, nach Bonn durch die Preußiſche
Provinzial=
won Mitteln der wertſchaffenden
Erwerbsloſen=
mit
komia ſtenbasy 41 Millionen Mark). Vor allem aber ſollte zur
füuß ſe, der gmifren und Unfälle für alle in meiſt benützten
on Frankfurt—Darmſtadt—Heidelberg, liegenden
Auna n, 3
den ahfaüßiem Umführungsſtrecken um die Orte herum ge=
Au
Frage, ob es nicht zur Scheidung des
Müſſ
rkehrs von dem Fuhrwerks=, dem
ußgängerverkehr zweckmäßig und
weni=
in Ahen
leichng wäghrſondere, leichter gebaute Straßen
ndenen Autoſtraßen, unter teilweiſer
v
m im er am aſllben liegenden, oft reichlich bemeſſenen
Gelände=
ſioe legeny elarf eingehender Erwägungen. Man muß im
da fu, da ßu nn auch die Vermehrung des Autoverkehrs
zu=
tücten rapid vor ſich geht, doch auch die Ve
II.
D 9 Atenverkehr ſpielt naturgemäß der Kraftfahrzeug=
Verkehrsvorſchriften anlangt, eine
onn ende (/41. Die Schwierigkeit dabei wird durch die
Be=
ta M”sfelbiu den Fußgängern, den Fuhrwerken und ſonſtigen
dea i
mor-renſſluch den Auroverkehr die zukünftige Anſchwellung
ſchrunſe ückſichtigt werden, und daß auch die Ruwo
ie Aſkt nftblicken muß.
chinger hrmehrung und Verbeſſerung der
rden!”als ſaltemeines Unfallverhütungsmittel
rial ſals UiFihz, der Unfälle in erſter Linie
18 dem *
en m. die iäſrreſchwindigkeit der Kraftfahrzeuge
ders heus Jnnwulb geſchloſſener Ortsteile beträgt nach § 18 der
ung aſi den Kraftfahrzeugverkehr vom 16. März 1928 die
ten Ma-fſi neFrhrgeſchwindigkeit 30 Kilomerer die Stunde, für
inde Gis euge mm Unhängern 16 Kilometer.
dir werda
enthrAleine, wohl am häufigſten bei Unfällen zutreffende
inſichtnut er Beweisführung ſchwierigſte Vorſchrift. Die
winogk eit gibt bei dem Publikum zu vielen
Beſchwer=
nd iſt Sauptgrund der vielfach beſtehenden Abneigung
feit giig den Kraftfahrzeugverkehr. Die Fahrgeſh.
indig=
ſſimer Ortsteile iſt, inſoweit nicht beſondere
Ver=
laſſern fd unbeſchränkt. Es müſſen, ſowohl innerhalb als
bachtwir Onkirsbeſondere auch die Warnungszeichen bei der
m=digkein enau beachtet werden. Gemäß einſchlägiger
Be=
ollentd Warnungstafeln 150 bis 200 Meter vor den
ge=
ellen rn ach Dertlichkeit und Neigungsverhältniſſen in der
Fch ſellt / Der Führer hat aber die in § 18 enthaltenen
en mitcwa nur hinſichtlich des Fuhrwerks= und
ü ehrä erfüllen, ſondern er hat auch auf den
Fuß=
delnzuerrelsriede Rückſicht zu üben, wobei er damit rechnen
wo de 2ſonenu werfchiedenſten körperlichen und geiſtigen Kräfte
auch Tiche mit körperlichen und geiſtigen Gebrechen
staufüenScherhörigkeit uſw.) die Straßen benutzen oder über=
Hinſichtlich dieſer muß er eine genügende Vor=
Hſe
daſſenuß die weitere Vorſchrift beachtet werden, daß
snerkt, daß durch das Vorbeifahren mit dem
eineni in Gefahr gebracht werden, langſam zu
wie e orderlichen Falles anzuhalten hat.
in giürtlichen Erkenntniſſen zum Ausdruck gekommen iſt,
* rer ſiu fahrzeug auch in bezug auf Fußgänger ſteis
Dr -Mt.n
Die Seitenſtraßen muß der Führer bei dem
erken
—
//
P
(1
Fahren beſonders beachten. Damit er allen ſeinen Verpflichtungen
nachkommen kann, wird in vielen Fällen eine Einſchränkung der
Fahr=
geſchwindigkeit ratſam und erforderlich ſich erweiſen. Insbeſondere aber
der nächtliche Straßenverkehr bringt manche Unfälle mit
ſich, die oft darin ihren Grund haben, daß mit Rückſicht auf den
ſchwä=
cheren Straßenverkehr die Gefahren vom Führer geringer eingeſchätzt
werden.
Die gerichtlichen Erkenntniſſe insbeſondere auch des Reichsgerichts
gehen des Oefteren ausdrücklich von der Verpflichtung des Führers aus,
auf alle ihm entgegentretenden Gefahren zu achten. Ein Führer, der
eine Gefahrenquelle (z. B. ein anderes, ſeine Fahrtrichtung kreuzendes
Fuhrwerk oder dergleichen) außer acht gelaſſen hat, kann ſich nicht damit
entſchuldigen, daß ſeine Aufmerkſamkeit durch eine von anderer Seite
drohende Gefahr abgelenkt worden iſt. Er iſt vielmehr verpflichtet,
ſich den Ueberblick über alle in Betracht kommenden Gefahrenquellen zu
verſchaffen, falls ihm dies aber nicht möglich iſt, ſeine
Fahrge=
ſchwindigkeit herabzumindern, gegebenenfalls das
Fahr=
zeug zum Halten zu bringen. Dieſes Vorgehen ergibt ſich —
insbe=
ſondere für gefährliche Straßenſtellen — auch ohne polizeiliche Vorſchrift
aus der allgemeinen Sorgfaltpflicht, die einem jedem obliegt, der
öffent=
liche Verkehrswege benützt. Denn dieſe Sorgfaltpflicht geht dahin, das
Verhalten ſo einzurichten, daß daraus keine Gefahren für andere
ent=
ſtehen können.
Ein neueres reichsgerichtliches Erkenntnis verbreitet ſich über
Ver=
halten bei Straßenkreuzungen. Es kann keinem Bedenker
unterliegen, daß dem Führer, wenn eine Straßeneinmündung, eine
Straßenkreuzung oder ein belebter Platz von ihm zu befahren iſt, mit
Rückſicht auf die beſonderen Gefahren, die für den ſonſtigen
Straßen=
verkehr dadurch entſtehen, beſonders vorſichtiges und langſames Fahren
als Pflicht gemäß der angegebenen allgemeinen Beſtimmungen obliegt,
wenn dort weiterhin geſagt iſt, daß, falls der Ueberblick über die
Fahr=
bahn behindert iſt, ſo langſam gefahren werden muß, daß das
Fahr=
zeug auf kürzeſte Entfernung zum Stehen gebracht werden kann.
Der Beſtimmung über die höchſtzuläſſige Fahrgeſchwindigkeit
iſt aber in § 18 die nachſtehend abgedruckte vorangeſtellt, die von
größter Wichtigkeit erſcheint und allen anderen vorangeht:
Iſt der Ueberblick über die Fahrbahn behindert, die
Sicherheit des Fahrens durch die Beſchaffenheit des Weget
beeinträchtigt, oder herrſcht lebhafter Verkehr, ſo muß
ſo langſam gefahren werden, daß das Fahrzeug
aufkürzeſte Entfernung zum Stehen gebracht
wer=
den kann.”
Dieſe Vorſchrift iſt zur Vermeidung von Unfällen eine überaus
wich=
tige, ſie ergänzt in einer ſehr wirkſamen Weiſe die übrigen
verkehrs=
rechtlichen Vorſchriften, und wird namentlich auch von den Gerichten
häufig bei der Frage nach Schuld oder Fahrläſſigkeit des Führers
herangezogen. Die Bremseinrichtungen und der
Brems=
weg ſpielen in dieſer Frage eine entſcheidende Rolle. Sie ſind
natürlich bei gut gebauten, minder belaſteten Perſonenfahrzeugen
gün=
ſtiger als bei Laſtkraftwagen. Der Kraftfahrzeugfahrer muß namentlich
auch in dieſer Hinſicht ſeinen Wagen genaueſtens kennen.
Ein beſtimmter Bremsweg für eine beſtimmte Fahrgeſchwindigkeit
iſt nicht angegeben wegen der Schwierigkeit der genauen Beſtimmung der
Fahrgeſchwindigkeit, ferner wegen der Abhängigkeit von der
Boden=
beſchaffenheit, von der Art der Radbereifung, der Belaſtung und
Ge=
wichtsverteilung der Fahrzeuge.
Nach dem jetzigen Stande der Technik ſind abſolut zuverläſſige
Geſchwindigkeitsmeſſer nicht vorhanden, und eine Vorſchrift
darüber, auf welche Weiſe die Geſchwindigkeit eines fahrenden
Kraft=
fahrzeugs zu ermitteln iſt, gibt es nicht. Hierbei iſt zu beachten, daf
nach allgemeiner geſetzlicher Regel der Richter über das Ergebnis der
Beweisaufnahme nach ſeiner freien, aus der mündlichen Verhandlung
geſchöpften Ueberzeugung zu urteilen hat. Er iſt nach keiner Weiſe an
eine Vorſchrift gebunden, wonach er in beſtimmten Fällen einen
Be=
weis als erbracht oder nicht erbracht anſehen muß. Es genügt daher,
daß der Richter auf Grund freier Beweiswürdigung zu der
Ueber=
zeugung gelangt iſt, daß der Fahrer die vorgeſchriebene
Höchſtgeſchwin=
digkeit überſchritten hat. Wie er dieſe Ueberzeugung gewinnt, iſt ſeinem
pflichtgemäßen Ermeſſen überlaſſen, und die auf Grund desſelben
ge=
troffenen Feſtſtellungen ſind tatſächlicher Natur. Hierher gehören auch
die Ausſagen der Polizeibeamten und ſonſtigen Zeugen über die
Ge=
ſchwindigkeit. Allerdings geht man auf Seiten der Führer oft von
der Anſicht aus, nicht einmal die Benutzung einer Stoppuhr genüge,
ſondern zur zuverläſſigen Kontrolle ſeien zwei Beamte mit
Stopp=
uhren erforderlich, um den Beweis für die Geſchwindigkeit zu führen.
In einem vor längerer Zeit erſchienenen Artikel habe ich ausgeführt:
„Hauptſächlich haben die Unfälle nicht in der großen Geſchwindigkeit
des Fahrens überhaupt ihren Grund, ſondern darin, daß nicht recht
zeitig langſam gefahren wird und daß auch bei lebhafte,
rem und gedrängtem Verkehr, das Beſtreben zu überholen
nicht eingeſtellt wird.”
Ich habe damals auch bemerkt: Inſolange das Publikum,
insbe=
ſondere der ruhigere und verſtändige Teil des Publikums, an einer
Mitwirkung bei der Beurteilung der
Geſchwindig=
keitsfrage ſich nicht beteiligen kann und darüber ein
einigermaßen klares Bild hat, wird an eine ausreichende Beſſerung der
Verhältniſſe nicht gedacht werden können.
Unter dem Anſchlag: „Kraftfahrzeuge 30 Kilometer
die Stunde”, kann ſich Niemand im Publikum und auch der
Poli=
zeibeamte nur ſchwer eine Vorſtellung machen, weil Zeit und Raum hier
in ein durchaus unüberſichtliches Verhältnis gebracht ſind. Wird
aber z. B. geſagt: 500 Meter die Minute, ſo wird dies Verhältnis
durchaus erkennbar und überſichtlich und dieſe Erkennbarkeit ſteigert
ſich noch, wenn z. B. geſagt wird: 250 Meter in 30 Sekunden, in einer
Sekunde ſomit 8½/ Meter, in 3 Sekunden 25 Meter uſw. Das kann
Jeder auf ſeiner Taſchenuhr mit dem Sekundenzeiger und wenn er ſich
die Entfernungen auf der Straße merkt, mit einiger Sicherheit auch
ohne Stoppuhr feſtſtellen. Man ſollte daher im Intereſſe der Rechrs=
und Verkehrsbelehrung zu der Bezeichnung „30 Kilometer die Stunde‟
etwa noch die Angabe ſetzen „500 Meter die Minute‟. Auch könnte
das Verſtändnis noch gewinnen, wenn auf gradlinigen Straßen die
Entfernungen an entſprechenden Punkten deutlich ſichtbar markiert
wüirden.
Iſt auf meine damals gegebene Anregung etwas
erfolgt? Bis jetzt leider „nein”! Möge die „Ruwo
darin zum Wandel anregen!
Nun wird man dabei noch fragen:
Kann der Verkehrsſchutzmann auf die
Herab=
minderung der Fahrgeſchwindigkeit von ſeinem
Poſten aus einwirken?
Ja, durch die Tatſache, daß er dort ſteht und zu raſch Fahrende
anzeigen kann, daß alſo hier in gewiſſer Weiſe die „Furcht vor der
Anzeige” wirken ſollte. Wie wir aber häufig beobachten können, laſſen
ſich viele Fahrer keineswegs dadurch beeinfluſſen.
Hier beſteht in der
Reichskraftfahrzeugverord=
nung leider ein bedenklicher Mangel. Es gibt kein
Verkehrszeichen für „Langſam fahren”
Der derzeitige § 27 der VO. hat eine, mir nicht begreifliche Lücke.
Die von den Polizeibeamten gegebenen Zeichen bedeuten:
1. Winken in der Fahrtrichtung: „Freie Fahrt”
2. Hochheben eines Armes „Achtung, Halten”
3. Seitliches Ausſtrecken eines oder beider Arme: „Halt”
Werden Lichtzeichen verwendet, ſo bedeutet grünes Licht „Freie
Fahrt”, gelbes Licht „Achtung, halten”, rotes Licht „Halt”, Blinklicht
„Langſamfahren”
Nur bei der Anwendung von Lichtſignalen finden wir alſo
das Zeichen „Blinklicht” für „Langſamfahren”.
Wie leicht wäre es möglich geweſen, z. B. zu beſtimmen:
Hoch=
heben eines Armes und Schlagen eines Kreuzes mit
der Hand bedeutet: „Langſamfahren!“
Ich würde mich freuen, wenn durch die „Ruwo” auch in dieſer
Hinſicht „verkehrsverbeſſernd und unfallverhütend
meinen Anregungen Folge gegeben würde und die oberſten
Ver=
kehrsbehörden ſich mit dieſer Frage beſchäftigen würden!
ar fes leingen
allein führt zu Höchstleistungen beim
Sport wie bei der Arbeit.- Nimmer
rastet die Industrie in ihrem Eiter
um stetige Vervollkommnung ihrer
Erzeugnisse, die dem Verbraucher den
Höchstgrad erreichbaren Nutzens
vermitteln sollen.
Halpaus-Cigaretten sind das
Ergeb-
nis solchenjahrzehntelangen Strebens.
In niedriger Preislage vermogen ste
des Rauchers Wünsche durch
ge-
haltvolle Tabake und sorgtaltigst
zu-
eammengestellte Mischungen vollauf
zu betriedigen.
deu Miäss
RARTTATA2
HALPAUS-CGARETTEN-FABRlK G. M. B.H.
(VI.518
[ ← ][ ][ → ] Heute Nacht entſchlief ſanft mein lieber
Mann, unſer guter Vater und Großvater
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im 85. Lebensjahre.
In ſtiller Trauer:
Zohanna Keller, geb. Möllinger
Oberingenieur Auguft Keller
Oberſtudiendirektor Dr. Otto Keller.
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Die Einäſcherung findet in aller Stille ſiatt.
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Tneodor H. J. Reichmann. Bom- rats Gustal von Römheld und
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Wirkl. Gebeimerak von Römheld und
Frau Hlsa von Römbeld, geh. Anöckel.
Darmstadt, 28. Februar 1929
Sr. Excellenz des Wirkl.
Geheime-
seiner Gemahlin Elsa, geb.
Knöckel, zeige ich an.
Dr. jur. Mar-Theodor H. I. Reichmann
Preuß, Referendar a. D.
Bombay, z. Zt. Frankfut a. M.
28. Februar 1928.
(3510
1
Laufſtällchen
2 Pelze (Schakal u.
Opoſſum.
billigſt abzugeben.
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Statt Karten.
Unſere geliebte Mutter, Großmutter,
Ur=
großmutter und Tante
Frau Ottilie Beer
geb. Hachenburger
iſt im 79. Tebensjahr ſanft entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Toni Orenfuß, geb. Beer
Paula Lehmann, geb. Beer
Guſiav Lehmann.
Nachen, Den Haag, Gelſenkirchen, Weſel, Darmſtadt.
den 27. Februar 1929.
Die Beiſetung findet am Freitag, den 1. März,
nach=
mittags 3 Uhr, vom iſrael. Friedhof in Darmſtadt aus
ſtatt.
(3481
Heute nacht
ſchwerer Krankhei
geliebte Frau; u
Großmutter, Urgrsy
ſter und Tante
geb. He
im 85. Lebensjahr=
Dietrauerndensä
Darmſtadt, 27. Fel
(Clemensſtraße 5
Die Beerdigung f
vormittags 11
Waldfriedl.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß iſt am
Vater
27 Februar mein lieber Mann, treuer
Schwiegervater, Bruder, Schwiegerſohn, Schwager
und Onkel
Hert Chriſtian Huber
Lokomotivführer a. D.
im 74. Lebensjahre nach kurzem Leiden ſanft
ent=
ſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Dorokhea Huber, geb. Schneider.
Margarethe Huber.
Darmſtadt (Eliſabethenſtraße 50, pt.),
7
den 28. Februar 1929.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 2. März,
vormittags 11½ Uhr, von der Kapelle des
Fried=
hofs an der Nieder=Ramſtädter Straße aus ſtatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.
Todeg=Anzeige.
Heute entſchlief plötzlich und
unerwartet unſre liebe Mutter,
Schwiegermutter. Schweſter,
Schwägerin, Großmutter und
Urgroßmutter
Frau
Friderike Lindner Bw.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Familie K. Müller.
Die Beerdigung findet Samstag
vormittag 11 Uhr auf dem
Fried=
hof an der Nied.=Ramſtädterſtraße
ſtatt.
a08
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Für die überaus zahlreichen
Be=
weiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Heimgang unſeres lieben Entſchlafenen
Heinrich Schmidt
Kaufmann
ſprechen wir allen Freunden und
Be=
kannten für ihre Anteilnahme, ſowie
Kranzſpenden unſeren tiefgefühlten
Dank aus. Herzlichen Dank auch Herrn
Dr. Blöcher und den Barmherzigen
Brüdern des Herz=Jeſu=Hoſpitals für
ihre liebevolle Pflege und Herrn
Pfarxer Zimmermann für ſeine
troſt=
reichen Worte. Ganz beſonderen Dank
der Verwaltung, den Beamten und
Perſonal des Allg. Konſumvereins für
ihre herzliche Anteilnahme, ſowie die
herrliche Kranzſpende. Ebenſo de
6.
Schützengeſellſchaft, Weidmannsheil
ſowie den Hausbewohnern, für die
Kranzſpenden ſei hierdurch ebenfalls
herzlich gedankt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Toni Schmidt.
Darmſtadt, den 1. März 1929,
Alexanderſtraße 15.
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* Qualität in den neuen
ben 42.00, 39,00 36 00.
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herren-
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49 00, 42.00, 39.00,
Ee
eleihe Sente.e et
in neuen
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AW ce
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neleganter Ausführung, wie sie die
Mode vorschreibt. 86.00, 72 00 69.00,
Crepe de chine-Blusen
gute reinseidene Oualitäten. in
aparten Ausführungen und Farben
26.00, 22.00, 19.75.
ehcienne-Blenden
NrGarnituren
Meter 2 50, 1.95.
Ider-Westen
em Seiden-Rips, in geschmack-
Seilhrulgs .......9.95.
LGarnituren
De de chine, mit Valencienne-
„
Moderne Trave
in den neuesten Farbstellungen
160
Elotte Trave
Wentähnte Gualisten, in besonders ay
E
Diagenal Travers
Dechwete Guatlicten, ia. entzldckenden
arben „
4.25,
R
R
Freitag, den 1. März 1929
Seite 10
[ ← ][ ][ → ] Der Hofzug Papſt Pius' IX.
at nur noch hiſtoriſchen Wert. Denn Pius XI. kann die alten Waggons, die ſeinem 1878
verſtor=
ſpoleon III. im Jahre 1858 geſchenkt wurden, nicht mehr
ge=
denen Vorgänger Pius IK. von
önig von Italien beſchloſſen, einen neuen Hofzug bauen zu
rauchen. Eben darum hat der
aſſen, der dem Papſt in wenigen Monaten anläßlich der Ratifizierung des Friedensabkommens
übergeben wird.
Schlaraffenland in Berlin.
Eine Rieſentorte von 350 Pfund
rregt Aufſehen auf der Berliner Konditoren=Meſſe. Nach Beendigung der Meſſe wird die Torte
unter arme Kinder verteilt. Die Torte hat einen Umfang von 4,60 Metern und einen Durchmeſſer
von 1,50 Metern.
Ein blinder Paſſagier.
udapeſt. „Az Eſt” zufolge wurde am
Don=
ra. früh unter einem Wagen des aus Wien
nenden Schnellzuges ein junger Mann entdeckt,
als der 23 Jahre alte Techniker Paul
Krüger=
er aus Hannover feſtgeſtellt wurde. Er gab an,
abe ſein Glück auf dem Balkan verſuchen wollen
habe den Weg Hannover-Budapeſt teils zu
teils als blinder Paſſagier zurückgelegt. Er
e von der Polizei in Gewahrſam genommen.
Flugzeugunfall Lindberahs.
Mexiko. Als Lindbergh von einem Fluge mit
ſeiner Braut, Miß Anne Morrow, zurückkehrte,
ſchlug das Flugzeug nach der Landung um,
Lind=
bergh wurde leicht verletzt, ſeine Braut blieb
unver=
letzt. — Der Unfall iſt da auf zurückzuführen, daß
das Flugzeug die Landung ohne das rechte Rad
be=
werkſtelligen mußte. Das Rad war bei einer früheren
Landung an einem unbekannten Orte verloren
ge=
gangen. Das iſt der erſte Unfall Lindberghs.
und Ausland.
ufung eines deutſchen
Gelehrken.
Dr. Karl Voßler,
MKünchener Philologe, erhielt
ne Univerſität Madrid für den
aLehrſtuhl für deutſche
Philolo=
gei de Literaturgeſchichte. Prof.
ſieo der Bayeriſchen Akademie
und Ritter des preußiſchen
Wérite der Wiſſenſchaft. Seine
„tackhe als Schöpfung und Ent=
—ſcheund Kultur der Sprache”
zäh=
tm philologiſchen Arbeiten.
uirem Wöchnerinnenheim.
Im Stadtteil Handſchuhsheim
Roitch abend im Verſorgungshaus,
ränes evangeliſchen Vereins be=
Sauptſache zur Aufnahme von
öcnerinnen und ihren Kindern
bir. Brand, der größeren Umfang
Kinder im Alter bis zu zwei
Hls zahl Wöchnerinnen mußten in
werden, während der Dachſtuhl
d. die Dachziegel
herunterpraſſel=
erher iſt völlig vernichtet worden
wiegenden Zimmer der Schweſtern
kas sgebrannt. Der Geſamtſchaden
ruin der Hauptſache durch
Ver=
f9s Urſache nimmt man einen
miaubüberfall in Bottrop.
n Mittwoch abend wurde der
aus Duisburg von zwei Män=
Bei überfallen und durch Beilhiebe
Den Räubern fielen für etwa
ie DDamen= und Herrenuhren und
4-70 RM. Bargeld in die Hände.
ineles Gefängnis.
Aie „W. A. V.=Ztg.” berichtet:
ei ichtsgefängnis ſcheint für
man=
fideles Gefängnis geweſen zu
gebrachten Gefangenen bekamen
WSie kamen auch immer pünktlich
ſch en dann ihre eigene
Straßen=
ſavends vom Wärter ausgehändigt
ffomgniskleidung. Die Sache kam
wer „Beurlaubten” nicht wieder
häßt, waren die Wärter durch
Trinkgelder uſw. in die Hände
konnmen. Die Juſtizpreſſeſtelle in
18Unnit, daß durch einen nach Hörde
iceiter des Strafvollzugsamtes
Rürt Hamm feſtgeſtellt wurde, daß
8MAmtsgerichtsgefängniſſes
Dort=
ingreren Fällen das Gefängnis
hacen. Ueber den „beurlaubten
hrrten Gefangenen” wurde dem
okzugsamtes gemeldet, daß der
Roei. Nunmehr iſt die Schließung
ud die Ueberführung der
Ge=
ſtnrund verfügt worden. Der
an=
eſiſt verſetzt worden.
Aohion im Süden Eſſens.
r MNacht zum Donnerstag flog in
2ce im Süden Eſſens eine
Sauer=
u einem geheizten Ofen ſtand, in
eſuſterſcheiben der Nachbarhäuſer
An und die Baracke ſelbſt ſtand
Menſchen ſind glücklicherweiſe
einmmen. Nur wurden die Schei=
Enss während der Exploſion an der
beurahrenden Perſonenzuges
zer=
lwſion wurde weithin gehört,
rich=
gentſtandenen Aufregung keinen
Wonnilie durch Gas betäubt.
irer Wohnung im Norden der
oer vergangenen Nacht ein
Ehe=
dmm z hn= und zwölfjährigen
Kin=
us gefüllten Räumen bewußtlos
Zen Bemühungen gelang es, alle
lehen zurückzurufen. Wie die Er=
— war beim Auftauen der Gas=
Anentſtanden, wodurch das Gas un=
Beu konnte.
Lws nach Berlin gefallen.
Sorg=Nachmittagsziehung der
Preu=
x iſt das Große Los mit dem
0 000 RM. gezogen worden. Der
das Los Nummer 147519, das
öoen in Berlin geſpielt wird, und
mr Viertelloſen.
chw AEit fenbahnunfälle in
Oſtober=
ſchleſien.
Am Brreich der
Eiſenbahndirek=
eten ſich zwei Eiſenbahnunfälle.
Ligredzietz-Bielitz ſtießen zwei Lo=
. Der Zuſammenſtoß war ſo
oeiden Maſchinen die Böſchung
mſebei ein Heizer ſchwer verletzt
* Unfall ereignete ſich im Kreiſe
Stiadt Baronow, wo ein Güterzug
lüoung für Danzig entgleiſte. 20
Uchen aus den Schienen und
wur=
m.
Freitag, den 1. März 1020
Dag Limburger Schloß in Flammen.
Anſtrengende Löſchverſuche. — Es ſtehen nur noch Ruinen.
Limburg. Seit Donnerstag morgen ſteht das
aus dem 13. Jahrhundert ſtammende Limburger
Schloß, das Wahrzeichen Limburgs auf dem hohen
Domfelſen, in hellen Flammen. Bis ½8 Uhr
mor=
gens iſt der umfangreiche Weſtflügel, der Südflügel
und ein Teil des Oſtflügels bis auf die maſſiven
Steinmauern niedergebrannt. Unverſehrt iſt lediglich
der im Oſten gelegene Renaiſſancebau und der
Wohn=
turm. Augenblicklich wüſten die Flammen noch im
Innern der übrigen Flügel. Wegen der großen
Kälte waren die umfaſſenden Löſchwerſuche der
Wehren ſo gut wie ergebnislos, da die Hydranten
eingefroren waren und das aus der Lahn den hohen
Domfelſen heraufgepumpte Waſſer in den Schläuchen
zum Teil gefror.
Endlich nach ſechsſtündiger angeſtrengteſter
Ar=
beit war das Großf uer im Limburger Schloß um
9 Uhr morgens im großen und ganzen gelöſcht. Die
Wehren waren aber noch zum größten Teil an der
Brandſtätte, um die noch überall glimmende Glut zu
löſchen. Das ganze Schloß bildet außer dem
unver=
ſehrt gebliebenen nach der Lahn zu gelegenen
Nord=
flügel nur noch eine Ruine. Nur die maſſiven
Stein=
mauern ſind ſtehen geblieben.
Mit größter Energie wurde ſeit 343 Uhr nachts
das um ½3 Uhr ausgebrochene Großfeuer von der
hieſigen Freiwilligen Feuerwehr bekämpft, der bald
auch die hieſige Eiſenbahnfeuerwehr und die
Werk=
feuerwehr des Buderusweiks in Staffel mit ihren
Motorſpritzen zu Hilfe eilten. In der erſten halben
Stunde konnte jedoch kein Waſſer gegeben werden, da
auf dem Domberg ſelbſt ſämtliche Hydranten ſchon
ſeit Wochen eingefroren waren, ohne daß hier
Ab=
hilfe geſchaffen wurde. Auch die dann aus der unteren
Stadt gelegten Schlauchleitungen konnten dem Feuer
keinen Einhalt gebieten, das von dem Südflügel
ſchnell auf die rechts und links gelegenen Flügel
übergeſprungen war. In fieberhafter Eile wurden
von der Lahn den ſteilen Domfelſen hinauf drei
Leitungen gelegt, in die mit den Limburger
Motor=
ſpritzen ungeheure Waſſermaſſen gepumpt wurden.
Eine weitere Motorſpritze fand auf dem Domplatz
Aufſtellung. Winn auch die brennenden Gebäude
nicht mehr zu retten waren, gelang es doch mit
größ=
ten Anſtrengungen, ein Uebergreifen des Feuers auf
den Oſtflügel zu verhindern, deſſen Brand vor allem
den Dom in unmittelbare Gefahr gebracht hätte.
In den abgebrannten, etwa dreiiertel des
Schloſſes ausmachenden Flügeln war u. a. die Städt.
Gewerbeſchule untergebracht, deren ſämtliches
Mo=
bilar mitverbrannt iſt. Auch die durch eine ſtarke
Gewölbedecke geſchützte Bibliothek des St.
Borro=
mäusvereins, die 4500 Bände umfaßte, iſt
Donners=
tag worgen um ½7 Uhr dem Feuer zum Opfer
ge=
fallen. In dem weſtlichen Flügel, den früheren
Ställen des Schloſſes, die jetzt als Lagerräume
dien=
ten, gaben viele Zentner Kohlen dem Feuer reichliche
Nahrung. Das im Oſtflügel befindliche Diözeſan=
Muſeum iſt zum Glück verſchont geblieben.
Die Urſache der Brandkataſtrophe
konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Der Brand
wurde durch die wachhabende Krankenſchweſter des
St. Vinzenz=Hoſpitals kurz vor ½3 Uhr entdeckt.
Das zum größten Teil abgebrannte Schloß, mit dem
Dom das Wahrzeichen Limburgs, iſt zum Teil im
13. Jahrhundert erbaut und dann mehrfach
erwei=
tert worden. Das Schloß diente früher zeitweiſe dem
Kurfürſten von Trier als Reſidenz.
Der alte Hofzug des Papſtes.
Seite 11
der Schöpfer des Deutſchen Tonbild=
Syndikals geſtorben.
Generalkonſul Dr. h. c. Heinrich Brückmann
iſt inmitten ſeiner Arbeiten für die Schaffung
eines großen deutſchen Tonfilmſyſtems
unerwar=
tet geſtorben. Er hat ſich als Gründer und
Füh=
rer des Deutſchen Tonbild=Syndikats bleibende
Verdienſte um das deutſche Tonfilmweſen
geſchaffen.
Die neue Kälkewelle.
Berlin. Der Einbruch neuer Kaltluftmaſſen
hält auch weiterhin noch an. Ueberall in Deutſchland
mit Ausnahme der Nordſeeküſte lagen in der
ver=
gangenen Nacht die Temperaturen durchſchnittlich
zwiſchen minus 10 und minus 16 Grad. In
Oſt=
preußen ſank das Thermometer ſogar auf minus
26 Grad. In Berlin maß man winus 10, Dresden
minus 12, Magdeburg minus 13, Hannover minus 16
und Kaſſel minus 17 Grad. Auch ganz
Süddeutſch=
land meldet neue Kälte bei Schneefällen. Dort iſt
faſt überall der Temperaturvückgang dadurch
be=
ſonders empfindlich, daß in den letzten Tagen
unge=
wöhnliche Wärme herrſchte. Karlsruhe meldet 10,
München 12 Grad Kälte. Der Temperaturſturz iſt
auf eine Depreſſion im Mittelmeergebiet
zurückzu=
führen, die die Kaltluftmaſſen aus Nordoſteuropa
anſaugte. Es iſt damit zu rechnen, daß es auch in
den nächſten Tagen noch kalt bleibt. Eine Folge des
Temperaturrückganges ſind ſtrichweiſe Schneefälle, die
in Süddeutſchland am ſtärkſten waren.
Hochwaſſergefahr am Neckar:
Die Vorſichtsmaßnahmen gegen den Gisgang auf
dem Neckar haben ſich bei Cannſtatt nicht als
aus=
reichend erwieſin. Eine eiſerne Feldbahnbrücke, die
abgetragen werden ſollte, wu de von den Fluten
mit=
geriſſen, wodurch mehrere Arbeiter in ſchwere Gefahr
gerieten. Die Brücke drehte ſich plötzlich und fiel
unter donnerndem Krachen in den Fluß.
In
Tübingen ſtaute ſich auf einer Strecke von 200 Metern
das Eis drei bis vier Meter hoch. Es mußte, um
dem Eis Platz zu ſchaffen, eine Holzbrücke abgebaut
werden. — Nach einer Meldung aus Duisburg
herrſchten dort am Mittwoch 21 Grad Kälte.
Neuer Wetterumſchlag und Lawinengefahr
in Oeſterreich.
Wien. Die erſten Tage dieſer Woche brachten
in Oeſterreich milderes Wetter. Die Temperaturen
bewegten ſich etwas über Null und es begann
über=
all zu tauen. In den Nachtſtunden zum Donnerstag
iſt wieder ein Umſchwung eingetreten. Das
Thermo=
meter zeigte Donnerstag früh in Wien wieder 6 Grad
unter Null. Leichter Schneefall ſitzte in den frühen
Morgenſtunden bei heftigem Winde ein. Das
wär=
mere Wetter der letzten Tage hat die Lawinengefahr
bereits nahe gerückt. Auf der Bundesbahnſtrecke Graz
—Salzburg gingen am Mittwoch mehrere Lawinen
nieder, die Verkehrsſtockungen zur Folge hatten.
Witterungsumſchwung auch in Frankreich.
Seit Mittwoch abend iſt die feuchte Witterung
einer neuen Kältcwpelle gewichen. Das Thermometer
iſt unter Null geſunken. Man rechnet mit einem
weiteren Sinken der Temperatur.
Ueberſchwemmung in den Vereinigten
Staaten.
NewYork. Aus den Staaten Pennſylvanien,
Michigan und Ohio werden verheerende
Ueberſchwem=
mungen gemeldet. Die Flüſſe ſind infolge der
Schneeſchmelze und anhaltender Regengüſſe über ihre
Ufer getreten. In der Grafſchaft Montgomery in
Pennſylvanien iſt der kleine Perkiomen=Fluß
fünf=
einhalb Meter über ſeinen normalen Stand geſtiegen.
In den Straßen Pottſtowns am Schuyl=Kill=Fluß
ſteht das Waſſer drei Meter hoch. In Monroe (
Mi=
chigan) mußten zweihundert Familien ihre Häuſer
räumen. Im ſüdlichen Ohio haben die
Ueberſchwem=
mungen einen Sachſchaden von mehreren Millionen
Dollar angerichtet. Zwei Perſonen ſind ertrunken.
Riefenſeuer in einem der größken
Genfer Hokels.
Genf, 28. Febr. Eins der größten
internatio=
nalen Genfer Hotels, die „Reſidence”, ſteht in
Flammen. Das Feuer breitete ſich infolge des
ſtar=
ken Sturmes mit größter Geſchwindigkeit aus und
ergriff bald das ganze Gebäude. Nach kurzer Zeit
ſtürzte bereits das Dach und ein Seitenflügel mit
einem ungeheuren Getöſe zuſammen.
Die Löſcharbeiten, zu denen die geſamte Genfer
Feuerwehr aufgeboten worden war, ſtießen auf
außer=
ordentliche Schwierigkeiten, da die Waſſerleitungen
zugefroren war n. Die „Reſidence” iſt erſt vor acht
Jahren völlig neu aufgebaut worden und umfaßte
165 Betten. Das Hotel diente als Quartier für
zahl=
reiche Völkerbundsdelegationen. So hatten
insbe=
ſondere die deutſchen Delegationen zu den
Ab=
kuſtungstagungen des Völkerbundes ſowie auch ſtets
die ungariſchen Delegationen mit dem Grafen
Ap=
bonhi im Hotel „Reſidence” Wohnung genommen.
Der Schaden wird auf übr eine Million Schweizer
Franken berechnet. Die noch in vollem Gang
befind=
lichen Löſcharbeiten ſind ausſchließlich darauf
ge=
richtet, die benachbarten Gebäude zu ſchützen. Das
Hotelgebäude wird als verloren angeſehen.
Seite 12
Freitag, den 1. März 1929
Nun
Die Wiener Hofburg.
Altersgrau und verwittert türmen ſich im Herzen der inneren
Stadt die Mauern der einſtigen kaiſerlichen Reſidenz, der
Hof=
burg, die mit ihren zahlloſen Höfen, Toren, Haupt= und
Seiten=
trakten wahrlich eine Stadt für ſich bildet und über eine
viel=
hundertjährige Geſchichte zurückblickt.
Von ſtimmungsvollem Zauber iſt der innere Burgplatz mit
dem Denkmal Franz II. von Pempeo Marcheſi. Um dieſen
grup=
viert ſich der ältere Teil der Burg, der ſeinen
Renaiſſancecharak=
ter insbeſondere in Pietro Ferrabascos 1552 geſchaffenem
Schweizertor unverändert erhalten hat, und der jüngere, barocke
Teil, mit Ludovico Burnacinis 1666 vollendetem Leopoldiniſchen
Trakt, dem Amalienhof, und Fiſcher von Erlachs
Reichskanzlei=
trakt, aus deſſen Amtsräumen zweihundert Jahre lang die
Ge=
ſchicke des Heiligen Römiſchen Reiches gelenkt wurden.
Der ſtadtwärts, dem Michgelerplatz zu gelegene Teil iſt in
ſeiner heutigen Geſtalt erſt in den Jahren 1890—93 vollendet
worden. Allerdings lagen dieſen Vollendungsarbeiten die
Fiſcher=
ſchen Baupläne zugrunde, ſo daß der Michgelerplatz auch in
ſei=
ner heutigsen Geſtaltung nahezu echten barocken Geiſt atmet. Vor
der Vollendung des Baues befand ſich hier das alte
Burg=
theater, die erſte 1775 gegründete deutſche Nationalbühne, die
in=
zwiſchen längſt in einen herrlichen Prunkbau auf dem Ring des
12. November übergeſiedelt iſt. Südlich vom Michgelerplatz
lei=
tet ein Schwibbogen zum Joſefsplatz hinüber, der in ſeiner ganz
in ſich geſchloſſenen barocken Formſchönheit, mit dem
Redouten=
ſaaltrakt der Burg, Fiſcher von Erlachs wunderbarer
National=
bibliothek und den Paläſten Palffy und Pallavicini zu den
ſchön=
ſten Stadtbildern der Welt gehört. Hier pflegen während der
Wiener Feſtwochen, die alljährlich im Juni abgehalten werden,
die berühmten Wiener Serenaden ſtattzufinden.
Zwiſchen Joſefs= und Michaelerplatz iſt die 1729 errichtete
Winterreitſchule eingebaut, in der die großartigen Vorführungen
der Spaniſchen Reitſchule zur Darſtellung gelangen.
Bekannt=
lich iſt Wien die einzige Stadt der Welt, in welcher die Hohe
Schule der Reitkunſt heute noch gepflegt wird.
Vom Platze in der Burg führt ein weiterer Schwibbogen auf
den äußeren Burg= oder Heldenplatz. Ein wunderbares
Pano=
rama bietet ſich dem Beſchauer, der aus der düſteren
mittelalter=
lichen Welt der inneren Burganlage ins Freie tritt. Zur Linken
ſchwingt ſich die rieſige Front der neuen Burg, in deren Näume
ſich heute die Wiener Meſſe, die Eſtenſiſchen Kunſtſammlungen
und das neugeſchaffene Muſeum für Völkerkunde teilen. Am
mittleren Ausgange des von den Reiterdenkmälern der
öſter=
reichiſchen Heerführer Erzherzog Karl und Prinz Eugen
flan=
kierten Platzes erhebt ſich das anfangs des 19. Jahrhunderts im
klaſſiziſtiſchen Stil erbaute äußere Burgtor, die Verbindung des
Heldenplatzes mit dem von den Rieſenbauten des Kunſthiſtoriſchen
und Naturhiſtoriſchen Muſeums umſäumten Maria=
Thereſien=
platzes und dem von Fiſcher von Erlachs Palaſt der Hofſtallungen,
dem heutigen Meſſepalaſt, abgeſchloſſenen Meſſeplatz. Zur Rechten
ſchließlich ſchweift der Blick über das anmutige Grün des
Volks=
gartens zu den erhabenen Bauwerken des Parlaments, des
Rat=
hauſes, des Burgtheaters und der Votivkirche, in deren
Hinter=
grund die ſanft geſchwungenen Bergrücken des Wienerwaldes
blauen ..."
Imponierend wie das Aeußere der Burg iſt auch die innere
Naumgeſtaltung. Wohl fehlt die Einheitlichkeit der
Raumkompo=
ſition wie in Schönbrunn, im Belbedere oder in anderen
wäh=
rend einer zuſammenhängenden Bauperiode entſtandenen Wiener
Fürſtenſitzen. Aber gerade die vielfältige Verſchachtelung
ver=
ſchiedener Bau= und Stilperioden bildet einen eigenen Reiz der
Wiener Hofburg, dem ſich niemand zu entziehen vermag. Ueber
die von Jadot de Ville=Iſſey, dem Erbauer des Palaſtes der Aka=
demie der Wiſſenſchaften, in der zweiten Hälfte des 18.
Jahr=
hunderts geſchaffene Botſchafterſtiege gelangt man in den
Zere=
monien= oder Ritterſaal und von hier aus in die Wohn= und
Zeremonienappartements. Hier befinden, ſich die Wohn= und
Empfangsräume Kaiſer Franz Foſefs und ſeiner unglücklichen
Gemahlin Eliſabeth, hier liegen die mit rüſtlichem Prunk
aus=
geſtatteten Alexander=Appartements, die Fremdenappartements
mit dem Großen Salon, in welchem ſich der großartige Brüſſeler
Gobelinzyklus „Vertumnus und Pomona” befindet, hier die
Ge=
heime Ratsſtube und die ſeit dem Tode der Kaiſerin Maria
The=
reſia unbenützt gebliebene Zimmerflucht des Reichen
Schlaf=
zimmers, des Spiegelzimmers, des Pietradurazimmers und des
Blumenzimmers.
Von den weiteren Sehenswürdigkeiten, welche die Wiener
Hofburg birgt, ſei vor allem die weltliche Schatzkammer erwähnt,
in deren Schauräumen die Kroninſignien des Heiligen Römiſchen
Reiches, die deutſche Kaiſerkrone Karls des Großen, die
öſterrei=
chiſche Kaiſerkrone und die Wiege des Herzogs, von Reichſtadt
verwahrt werden, die geiſtliche Schatzkammer mit ihrem Reichtum
von Meßgewändern und Devotionalien, und die ehemalige Hof=,
heutige Burgkapelle, in welcher einer der berühmteſten
Kirchen=
chöre der Welt, die Wiener Sängerknaben, allſonntäglich an
meiſterhaften Kirchenmuſikaufführungen mitwirkt.
Zur Burg im weiteren Sinne gehört die Nationalbibliothek
mit ihrem großen Prunkſaal, der zu den großartigſten
Bau=
ſchöpfungen aller Zeiten gehört, und ihren reichen
Sammlun=
gen: die Handſchriſtenſammlung mit nahezu 50 000 Autographen,
die Papyrusſammlung, die 81 000 Papyri enthält, die Muſik=,
Karten= und Theaterſammlung und die eine Million Bände,
darunter 9000 Bände Inkunabeln, umfaſſende
Druckſchriften=
ſammlung. Anſtoßend an die Nationalbibliothek befindet, ſich
der entzückende Redoutenſaal, in welchem heute noch fallweiſe
Vorſtellungen des weltberühmten Wiener Operntheaters
ſtatt=
finden.
Der Lauf der Zeiten ändert ſich
Wo einſt die Geſchicke
eines Fünfzigmillionenreiches gelenkt wurden, ſchreiten heute
Karawanen von Fremden, die mit neugierigen Augen einen
Schimmer der einſtigen Pracht zu haſchen ſuchen; wo ſich einſt
exkluſive Hofgeſellſchaften zu Quadrillen und Menuett
zuſam=
menfanden, blüht heute die Schönheit der Wiener Muſik; in den
Räumen, die für die Entfaltung höfiſchen Prunkes beſtimmt
waren, entbreitet die Wiener Meſſe alle Schätze von Oeſterreichs
Induſtrie und Gewerbe. Die Welt iſt proſaiſcher geworden,
ſeit=
dem man nicht mehr in Equipagen mit vergoldeten Rädern zu
Hofe fährt, aber die Wiener Jugend, die ſportlich geſtählt und
mit Geſang die düſteren Schwibbogen durchzieht, weiß, daß das
Wien von heute ſchöner und geſünder iſt als das Wien von einſt.
Geſchäftliches.
übertroffene gromatiſche Kräuterhaarwaſſer iſt darum
gebene Mittel zur täglichen Pflege des Haares unb
Haarbodens, und „Kavol=Gold=Kopfwaſck
wöchentlich einmaligen Reinigung des Kopfes iſt das Bi
Nur bar Geld wird bei der großen Offenbacher 70
loſt, deren Ziehung garantiert am 9. März ſtattfindet.
das Stück ſind in den bekannten Verkaufsſtellen zu he
hat freien Zutritt zur Ziehung, die in Offenbach ſtar,
weiſen auf die Inſerate.
ußil
Fou
32. Prrunlich-Süddeutſche ktafſen!
17. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=
27. Februar fielen: 2 Gewinne zu 10 000 RM.
6 Gewinne zu 5000 RM. auf Nr. 349 822, 351 49
winne zu 3000 RM. auf Nr. 22 584, 32 596, 116 888.
195 128, 220 508, 305 510; 18 Gewinne zu 2000 RS
65
6588 130 434, 154 202. 231 919, 245 396, N4 159,
46 Gewinne zu 1000 RMM. auf Nr. 3736. 21 452, 52 A
78847 94 890, 98312, 119566, 135 310, 151 339,
208 922, 264 537, R0 019, 301 302, 316 714, 330 345,
373 26, 382 085; ferner wurden gezogen 100 Gewer
und 242 Gewinne zu 300 RM.
In
Ziehung fielen: 2 Gewinne zu B000 RM.
6 Gewinne zu 5
0 RM. auf Nr. 44 214, 182 664,
winne zu 3000 RM. auf Nr. 359 119; 26 Gewinne
Nr. 29 286, 101 210, 194 614, 26 515, A5 849.
354 010, 372 186, 383 983, 390 202, 396 063, 396 77;
1000 RM. auf. Nr. 6494, 7040
146 539, 170 751,
277 088, 29 498 283885, 398 952; ferner wurden
winne zu 500 MM. und 172 Gewinne zu 300 RM.
rad verblieben: 2 Prämien zu 500 000 RA
500 000 RM., 2 Gewinne zu 300 000 RM., 2 Gewinn=
2 Gewinne zu 50 000 RM., 4 Gewinne zu 25 000
zu 10 000 RM., 62 Gewinne zu 5000 RM., 160 Get
326 Gewinne zu 200 RM., 134 Gewinne zu 1000 R
zu 500 RM. und 5042 Gewinne zu 300 RM. — O5
Die heutige große Veranſtaltung, Wettbewerb=Tage, verdient ihre
ganz beſondere Beachtung. Alle Abteilungen wetteifern, um evwas ganz
beſond res zu bieten. Ich habe für dieſen Verkauf gewaltige Mengen
Waren ganz außerordentlich billig eingekauft. Kaufen Sie darum jetzt
denn die Gelegenheit iſt äußerſt günſtig. Ein jeder Kunde weiß es, daß
man bei der Firma J. Rehfeld, Ludwigſtraße 15, ſtets am
vorteil=
hafteſten kauft. Eine gwße Auswahl und eine liebenswürdige,
ſach=
kundige Bedienung ſteht zu Ihrer Verfügung.
Zu rechter Zeit den Kopf gewaſchen
zu bekommen, iſt immer nützlich und wirkt erzieheriſch — einerlei, ob
es ſich dabei um eine moraliſche Kopfwäſche, bei der es auf Geiſt und
Gemüt abgeſehen iſt, oder um eine Pflege von Haar und Haarboden
handelt. Bei j der Art Konfwäſche kommt es aber auch ſehr auf die
angewandten Mittel an. Eine Moralpauke wirkt ſchlecht wenn der
Tadel nicht aus Liebe entſpringt. Und nur ſoſche Haarpflege kräftigt
und veredelt des Menſchen Kopfſchmuck, die ſich eines veredelten
Natur=
mittels bedient. „Javol”, das ſeit Jahrzehnten beliebte und noch nie
Rundfunk=Brogramme.
Frankfurt.
Freitag, 1. März. 6.30: Morgengymnaſtik. o
platten. O 15.05: Jugendſtunde. Mittelſchullehrer
Kälte im Dienſte der Menſchen”.
15.55: S
16.35: Hausfrauennachmittag, veranſtaltet vom 5.
frauenverein. O 17.45: Köln: Kammermuſif.
Admiral a. D. Kühlenthal: „Sicherheit auf See
Minuten Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technit.
wochenſchau. O 19.30: Unterhaltungskonzert des El
Quv. z. Oper „Maurer und Schloſſer”. — Lumbye:
Fantaſte. — Conradi: „Offenbachiana”
Potp. o
halle Stuttgart: Prof. Schweitzer: Im Urwald Aema
21: Oper au Schallplatten: In der Beſetzung as
Scala. Mailand: „La Boheme‟, Oper von Puccint:
Dichter: Schaunard, Muſiter: Marcell, Maler; CS
Bernard, der Hausherr; Aleindor, ein alter Stutzer;
Stuttgart.
Freitag, 1. März. 10.30: Schallplatten. e
platten. O 13: Schallplatten. 0 16.15: Nachmittags1
Walzer, Intermez. Mitw.: E. Thyſſen. Funfo
Eſperanto. 0 18.30: Reichs=Unfallverhütungs=Woch
Adae: Unfallverhütung im Straßenverkehr: 6 19
O 19.30: Gab. M. Livpmann: Kunſt und Technik. Sc.
Stutrgarr: Albert Schweitzer: „Im Urwald Aegutf
O 21: „Artiſten”, Mitw.: Phiharm. Orch, Stuttgan.
Th. Brandt, C. Elwenſpoek, E. Stockinger, Funkorck
der Gladiatoren. — Supper: Die Seiltänzerin Anit
Marſch der Komödie
nanten aus. Die verkaufte Braut;
Prolog zu „Erdgeiſt”
. — Debuſſy: Golliwogas Cale
Rund um die Manege. — Pierne: Girls. French 2.
Aus „Die vier Teufel”. — Pierne: Little Tich.
—
unheimliche Wette. — Pierne: Le numero eſpagr,!
Sprechſtunde. — Ringelnatz: Aus „Reiſebriefe einst
Pierne: Muſieat Clowns.
— Zuckmaner
Jonglenn
(Aus „Natharing Knie‟). — Roſen: De
In sämtlichen Abteilungen meines Hauses droßer
Alle Abteilungen wetteifern Hervorragendes zu bieten und neue Kunden zu werben, und um immer Wie
anerkannte Leistungsfähigkeit aufs neue zu beweisen.
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[ ← ][ ][ → ]ſ50
Freitag, den 1. März 1929
Seite 13
Manhd
Ditz1
Uche M
drmitt
Ut
Au
28
MeM4 4
EnMg
50n
Wllbenteurer von Ehre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
hafgur ſtellte den Motor ab, ließ den Wagen leer
cwe furchtbar; die Bedienten des auch im Fluchen
„zuegs von Berwick hatten freies Anrecht auf dieſe
ſtirung.
„Lwgen ſtanden jetzt zwei hohe behelmte Geſtalten
ahü ner Uniform und mit mächtigen Schultern, es
br. ys, zwei Schutzleute.
Mrriß die Türe auf.
Leute? Raſch, ich hab’s eilig!“
zu z war die Frage, aber in der Stimme lag wie
imder Herzog ſagte, jener leiſe, heimliche Unterton,
Fü folg hatte, der der beſte Beleg dafür war, wie
m7. ein Angehöriger des ganzen Volkes, wie ſehr
ſtwmwandt, ein Teil dieſes Volkes war; ja, dies
14, 19
che, der eine iſt der Herzog, der andere der
B Gen
Bauper oder ſonſt etwas — was ſoll dies viel
uen gehören wir doch alle!
n beiden Schutzleute legte auch ſchon ſalutierend
au. Helm, der andere aber ſagte:
Sir. Warum ſo eilig, Sir? Wer ſind Sie,
wo=
mifß ſich der Herzog auf den Sitz fallen; da war
mn, er kannte die Schutzleute ſeiner Heimat, ſie
Figrund nicht wegzureden oder gar
wegzukomman=
wai ſelbſt ihn mit ihrem weißen Küppel nieder=
Uute er es wagen, weiterfahren zu wollen, Reifen
elbſt ſeines Autos mit Kugeln ſpicken.
upland, wo der Schutzmann keine Beläſtigung,
hu tz des Publikums iſt, da gibt es nur einen
ſubeen, Straßen, Gaſſen und Plätze, und das iſt
mläeſer bobby kann auf die Beihilfe aller zählen,
urhen bedürfen ſollte, denn der bobby iſt die in
ewt populärſte Geſtalt.
zvus gibt’s?” trieb der Herzog die beiden
Schutz=
zr Eile an.
m. Schloß Windſor, Sir,” ſagte der eine, „auf
rerr Deutſchen namens Karl Hohlander zu
fahn=
ge Verkleidung eines Doktors Devéria in
Wind=
rurh begangen hat.”
„Was!” rief der Herzog, „Leute, ſeid ihr denn verrückt?
Die=
ſer Devéria iſt ein Franzoſe, der Erzieher meines Sohnes, und
nach einem Einbruch ſieht mir dieſer Mann wahrlich nicht aus.”
Und der Herzog lehnte ſich zurück, ſchlug ſich mit beiden
Hän=
den auf die maſſiven Schenkel, daß es knallte, und lachte
dröhnend.
Mit ihm lachte der Lakai, er lachte etwas leiſer, aber er
lachte auch; auch ſolche Laute nahm der Herzog ganz und gar
nicht übel, und war er oft ſehr brutal, ſo verſtand er doch jeden
Spaß, und verſtand vor allem ſeine Leute.
Der Chauffeur aber pfiff vor Luſt den letzten Gaſſenhauer
in die Nacht hinein.
„Sir, Sie ſind der Herzog von Berwick? Haben Sie eine
Legitimation?”
Aber jetzt miſchte ſich der ältere der beiden Schutzleute ein:
„William, du ſiehſt doch, der Herr da iſt dick und fett und hat
auch ne halbe Glatze, gut fünfzig iſt er alt, dieſer verdammte
Deutſche ſoll aber von all dem das Gegenteil ſein!"
„Leute, wer gab dieſen idiotenhaften Befehl?”
„Wir bekamen ihn durchs Telephon, von unſerer Station.
Doch nichts für ungut, Sir, und gute Fahrt.”
Der Herzog ſteckte ſich eine neue Zigarre an und reichte jedem
der bobbys eine der ſchweren Importen.
„Los, und wieder einholen!” befahl er.
Der wie auf Samt arbeitende Motor wurde wieder
einge=
ſchaltet, ein raſch anſchwellendes Dröhnen, der Wagen raſte
wieder.
Aber der Herzog lachte nicht mehr, ſondern er runzelte die
Stirn.
Niemand anderer konnte den Befehl gegen den Erzieher
ſeines Sohnes losgelaſſen haben als Parker, dieſer Hanswurſt!
Hier mußte ganz einfach wieder einmal ein Mißverſtändnis
vorliegen, da handelte dieſer Parker wieder im Uebereifer, er
ſchien an ſeiner letzten Blamage noch nicht genug zu haben!
Wegen Einbruchs ſollte dieſer Doktor Devéria verfolgt
wer=
den ... warum ſollte dieſer Mann einbrechen?
Und da lachte der Herzog auf einmal leiſe und höhniſch: nun,
er oder ſonſt jemand mochte einbrechen ſo oft als er wollte, er
würde ganz gewiß nicht dasjenige finden, was einzig in Betracht
kam, nämlich jene fatalen Papiere.
Niemand, das war ſeine felſenfeſte Ueberzeugung, niemand
würde dieſe fatalen Papiere wiederfinden können, und ganz
ein=
fach deshalb, weil ſie nicht mehr exiſtierten.
Denn würden dieſe Papiere noch exiſtieren, ſo würde man
ſie gegen ihn ſchon längſt gebraucht haben; nicht einmal ſeine
Att
entiken
waren schließlich überzeugt, daßl
Kaffee Hag nicht nur coffeinfrei)
sondern auch in deschnack und
Arona unübertroffen ist. Ihr
Ur-
teil wird ebenso 1auteni, wenn Sie
einen Versuch machen:
Kaffee Hag ist der unschäd-
1iche Bohnenkaffee.
Über 7000 deutsche Arzte haben
allein im Jahre 1928 1obend über
Hag geurteilt!
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Führt ihn!
(1 Hbg. 2569
einzig legitime Frau, dieſe gute, ſimple Seele, hatte ſie damals
gegen ihn gebraucht, als er ſich mit dieſer jungen Jane verlobt,
als er den Fehler ſeiner Jugend wieder gutgemacht und ſeine
Frau verlaſſen, nein, ſie mit allen irdiſchen Gütern wohl
ver=
ſehen der Obhut ihres Bruders anvertraut hatte.
Sie war der einzige lebendige Zeuge.
Doch dieſer Zeuge würde immer ſchweigen; der Herzog wußte
ſehr wohl, daß er immer noch geliebt wurde, und er glaubte auch
zu wiſſen, daß ſich ſeine legitime Frau ſchon längſt mit ihrem
Leben abgefunden hatte.
Was gingen Parker eigentlich dieſe Papiere noch an? Nun,
nach dieſer Seit zu war er auch geſichert, dieſen Parker hielt er
mit Gold durch Parkers zwei Söhne bis übers Grab hinaus,
dieſe beiden Burſchen verbrauchten nette Gelder, und die bekam
Parker nur durch ihn.
(Fortſetzung folgt.)
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[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 1. März 1929
Seite 15
Sport, Spiel und Turnen.
jaddend des Amkes für Leibesübungen
Darmſtadk.
Lernt Schwimmen!
fü wesübungen in Darmſtadt hatte anläßlich der
ſeuntugs=Woche” zu einem Vortragsabend im
Real=
der zweifellos trotz freien Eintritts nicht den
nog uriden hatte. Etwa 40 Perſonen, meiſt
Jugend=
eu. ſein, die der Einladung Folge geleiſtet hatten.
Trankfurt, der als erſter Redner ſich das Thema
urig der Leibesübungen” geſtellr hatte, behandelte
hillich die zwei Gruppen von Sportſchäden, die in
einmal durch überſtürztes Erreichen der
Höchſt=
tuSlichen allzufrüh angeſtrebt wird und zu
Schädi=
n Oie Sportvereine kennen dieſe Gefahr und wiſſen
n.)itzn anderen die doch relativ ſehr ſeltenen direkten
ahſe aber kaum in die Erſcheinung tretenden
Schä=
fon” gegenüberzuſtellen, die die ſportliche Erziehung
arſter Linie iſt da die durch den Sport zu
er=
onsfähigkeit zu nennen, die dem Sportsmann
sGefahr dienlich iſt und ihm das rechtzeitige
Aus=
chrede Aneignung der nur im ſportlichen Kampf zu
tac mr Lebenskampf ein weiterer Vorteil. Das beſte
jenſesreich der Sport iſt, bietet vor allem ein Zweig:
mſrdrs, der jährlich vielen Tauſenden das Leben
ret=
emun die Forderung der Deutſchen
Lebensrettungs=
zemmtfk geworden iſt:
hiernt Schwimmen!
mt ng: Lernt Retten! iſt heute noch notwendig,
nichky lſemein zu der Einſicht gekommen iſt, daß jeder
vie Deſen und Schreiben lernt, auch das Sch vimmen
eerlernen muß. Es iſt wichtiger, daß er in
da iſwimmen lernt als den Aufzug oder die
Bauch=
mer ſnsahl von Lichtbildern wurde von dem zweiten
ſenan rettet und wie ſich gegebenenfalls auch der
grifwer Ertrinkenden erwehrr. Die ſegensreiche
Tätig=
henmbeisrettungsgeſellſchaft iſt in dem Augenblick nicht
g, ichen ihre erſte Forderung erfüllt iſt.
meißeingan Deukſche Turnerſchaft.
Frauenturnen.
zam=, den 2. März, angeſetzte Gauübungsſtunde im
gen Erkrankung des Gaufachwartes ausfallen und
gen 16. März, am gleichen Ort und Zeitpunkt
Handball.
Polizeiſportverein Darmſtadt.
Noch immer regiert der Winter und verhindert auch am Sonntag
alle Spiele im Hand= und Fußballſport. So mußte das Handballſpiel
um die Bezirksmeiſterſchaft verſchoben werden und findet nun am 10.
März gegen Mainz 05 auf dem Polizeiſportplatz ſtatt.
Kraftſpork.
Polizeiſportverein Darmſtadt — Kraftſportverein Ober=Ramſtadt.
Nur die Ringer des Polizeiſportvereins Darmſtadt, die einzigen, die
ihren Hallenſport trotz der Winterherrſchaft ausüben können, gönnen ſich
keine Ruhe und füllen die wettkampfloſe Zeit bis zum 14. März mit
Freundſchaftskämpfen aus. Der erſte dieſer Art findet am Sonntag
den 3. März, gegen den wieder neugegründeten Kraftſportverein Ober
Ramſtadt in Ober=Ramſtadt ſtatt.
Rauſch=Hürtgen ſind wegen ihres Verhaltens beim Frankfurter
Sechs=
tagerennen mit je 500 Mk. Geldſtrafe vom BDR. beſtraft worden.
Die Billard=Weltmeiſterſchaft der Amateure fiel an Moons=Belgien.
Wekkerbericht.
Gießen, 28. Februar.
Die Kälte hat ſich weiter ſüdwärts ausgebreitet. Während geſtern
in München noch 3 Grad Wärme herrſchte, zeigt heute das Termometer
—12 Grad an. Faſt in ganz Deutſchland lagen die Temperaturen heute
morgen unter —10 Grad (Hannover —16, Magdeburg —15, Königsber
—22). Das Nordmeerhoch hat ſich mehr nach den britiſchen Inſeln hin
verlagert und zeigt in ſeinem Kerngebiet Barometerſtände von nahezu
780 Millimeter. Infolgedeſſen wird durch die herrſchende
Druckvertei=
lung eine mehr aus nordweſtlicher Richtung kommende Luftzufuhr
ge=
ſchaffen, die eine Froſtabſchwächung bringen wird.
Ausſichten für Freitag, den 1. März: Wolkig mit Aufheiterung,
Rück=
gang des Froſtes, meiſt trocken.
Ausſichten für Samstg, den 2. März: Wechſelnde Bewölkung und
weite=
rer Temperatuvanſtieg.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltſk und Wirtſchaft: Rudol
für Feullleton, Reich und
**
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe
Dr. Eugen Buhimann:
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer:
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Wiliv Kuhle; Druck
und Verlag: C. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtadt
Fär unverlangte Manufkripte wird Garanttie der Rückſendung nict übernommen.
Amtliche Winterſportnachrichten
herausgegeben von der
Heſſ. Offentl. Wetterdienſtſtelle am Landwirtſch, Inſtitut der
Univerſität Gießen.
Die heutige Nummer hat 20 Geiten.
Ort Witterung 5 Beſchaffenheitder
Schneedecke Sport=
möglichkei: heute morger) heuten
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Af. 50 Mnnne
Tromm
(523 m) * —15 25 5 Pulverſchnee Shi u. Robel
gut Neuntrg G. n „ EI5 35 20 Pulverſchnee Ski u. Rodel
ſehr gut Taunus:
Kl. Feldberg
Gſß. 50 wo kig 15 41 ſtark verweht Ski mäßig;
Robel gut Rhön:
Waſſerkuppe
Af5 * 12 55 Pulverſchnee Ski und Rodel
gut Schwarzwatd:
Feidbers IIo m) 17 93 8-5 Pulverſchnee Ski u. Rodel
ſehr gut Hornisgrinde
11160 m) — —— — Ruheſtein
(930 m) — — — Furtwangen
Af. 5 wolkig EII 45 12 Pulverſchnee R Me
ſehr gut Alpen:
Garmiſch= Parten=
kirchen (718 m) Schnetreib. —12 32 10 etwas verweht Robel u. Shi
gut Berchtesgaden
522 m). „ 210 50 10 Pulverſchnee MMe
ſehr gu Harz:
Schierke esom heiter —15 ( 1- Pulverſchnee Sfi u. Rodel
ſehr gut Thuringer Watd:
Oberhof
(810m) — —
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 60
Die Märkte frieren ein. —
Monalsende. — Das Saakkarkoffelgeſchäft beginnt.
Der Februar brachte in dieſem Winter einen Höhepunkt der Kälte,
der mit nicht unbedeutenden Folgen für den deutſchem Kartoffelmarkt
verbunden war. Schon am Anfang des Berichtsmonats meldete der
Oſten Deutſchlands eine derartige Kälte, daß Verladungen aus dieſem
großen Erzeugergebiet unterbleiben mußten. Die Kälte drang weiter
voch Wcſſten vorwärts, und ſchon um den 7. Februar herum zeigte das
Thermometer auch im Weſten bereits Temperatuven, die ſich unter —10
Grad beweg
n. Im Nordoſten und Oſten maß man bis über —40 Gr
Kälte. Damit wurden die Verbraucherbezirke von dem Verladegebieten
abgeſchnitten. Die Märkte froren vollſtändig ein und blieben auf das
angewieſen, was ſich gerade an Vorräten dort befand. Im allgemeinen
zwar hatten ſich alle Großumſchlagsplätze gut mit Kartoffeln verſorgt,
Doch auf eine ſolch lange Dauer eines ſo harten Froſtes hatte ſich
nie=
mand eingerichtet. So verſuchte der Handel, deſſen Beſtände zur Neige
gegangen waren, in Hamburg und im Weſtem in Laſt= und Möbelwage
gut verpackte Kartoffeln aus näckſtgelegenen Erzeugergebieten
heranzu=
holen, was auch ohne große Verluſte gelang. Inzwiſchen hatte auch die
Deutſche Reichsbahn beſondere Vorkehrungen für einen beſchleunigten
Kartoffelverkehr eingerichtet und ſtellte Eiltagestransporte und eine Be=
förderung mit den Perſonenzüigen in den Güterfahrplan ein. Als die
Kälte etwas nachgelaſſen hatte, machte man von dieſer Einrichtung
reich=
lichen Gebrauch. Doch die immer noch hohen Kältegrade richteten nicht
geringen Schaden an dieſen Transporten an. Viele Waggons konnten
nicht mehr der menſchlichen Ernährung dienen. Ob der Froſtſchaden nun
bereits beim Verladen aus der Miete in den Karren und dann in den
Waggon eingetreten iſt, oder erſt auf der Eiſenbahn, ließ ſich nicht mehr
feſtftellen. Erſt als die Kältewelle abzuflauen begann, kamen mit dieſem
Sonderbeförderungsdienſt immerhin reichliche Mengen an, ſo daß die
Knappheit, die ſich an einzelnen Hauptverbraucherplätzen bereits
bemerk=
bar gemacht hatte, bald behoben werdem konnte. Die Preiſe gingen,
wie das bei der Abgeſchloſſenheit der einzelnem Verbraucherplätze gar
ſprunghaft und uneinheitlich in die Höhe
nicht anders zu erwarten
Preiſe von 6
M. und 7 RM. für den Zentner wurden kaum mehr als
Seltenheit betrachtet. In Berlin zahlte man wahllos für jeden Zentner,
gleichgültig wwelcher S
te und Beſchaffenheit, 5 bis 6 RM.
Preisunter=
ſchiede von 1 bis 2 R
N. am gleichen Platze blieben an der
Tagesord=
nung. Dieſer Preiswirrwar dquerte auch am Ende des Berichtsmonats
noch an, da eine erneute Kältewelle die Entwicklung der Liquidation
des vollſtändig in Unordnung gekommenen und verfahrenen
Kartoffel=
marktes hintanhielt. Ein großes Fragezeichen ſtellten die verſchiedenen
Meldungen über den Schaden dar, den der überaus harte Froſt an der
Mieten= und Kellerware angerichtet hat. In einer Sitzung, die
anläß=
lich einer Beratung über die Verwertung der froſtbeſchädigten Kartoffeln
im Landwirtſchaftsminiſterium am 19. Februar abgehalten wurde, ſchätzte
man den Froſtſchaden gleichſam amtlich auf 4 bis 5 Millionen tons. Es
iſt immer zum mindeſten unvorſichtig, ſolche Schätzungen, die jeder
Unter=
lage entbehren, oder lediglich auf einer bloßen Vermutung beruhen, zum
Ausgangspunkt von Erörterungen zu machen, die ſich hinterher zum
mindeſten als übertrieben herausſtellen. Heute ſieht man in dieſer
An=
gelegenheit der Froſtſchäden ſchom bedeutend ruhiger. Sicher iſt der
Schaden groß, doch iſt bei der heurigen Rekordernte kein Grund zur
Be=
unruhigung vorhanden. Vielmehr bleibt das Verwertungsproblem
auch heute noch dringend. Gerade dieſe Unſicherheit über die
nächſt=
liegende Entwicklung hat eine lebhafte Tätigkeit am Ende der
Kälte=
welle unterbunden. Die immer noch ſehr hohen und ſchwankenden
P=
ließen größere Abſchlüſſe nicht zu, obwohl die Angebote bereits größer
wurden, und man auch in den Forderungen Nachgiebigkeit zeigte. Die
erneute Kältewelle gegen Monatsende gab den bereits hier und da
ab=
ſackenden Preiſen erneutem Holt. Nachdem die meiſten
Verbraucherzen=
tren wieder einigermaßen mit Ware verſehen ſind, wartet man ab,
zu=
mal der geſamte Oſten Deutſchlands infolge wieder eingetretener
ziem=
lich kalter Temperaturen (—10 Grad) von jedem Verkehr abgeſchnitten
iſt. Im Weſten ſchloß man letzthin auf der Grundlage von 5 RM. für
den Zentner ab. Hier hat die Verſorgung auch der niedrigen
Kälte=
grade wegen noch keine Schwierigkeiten, da der Verbrauch nicht dringend
abfordert. Der Fabrikkartoffelmarkt lag den ganzen Berichtsmonat
über ruhig. Zur Verwertung der erforenen Beſtände forderten
ver=
ſchiedene Lande rtſchaftskammern die Beſtverwertung durch die
Bren=
nereien und deshalb eine Erhöhung des Brennrechts. Die deutſche
Karvoffelſtärkeinduſtrie erklärt, daß ſie nach der Hauptgeſchäftszeit nur
dann zur weiteren größeren Verarbeitung von Kartoffeln bereit ſei,
wenn ihr Kredite — Valoriſationskredite — zur Verfügung geſtellt
wvür=
den, da der jetzige Erzeugungsſtand bei der geringen Abnahme durch die
ſchlecht gehende Textilinduſtrie vollkommen gewüge. Lediglich der
Flok=
henmarkt nahm aus der Meldung über die erfrorenen Kartoffeln
greif=
baven Nutzen inſofern, als die Preiſe gegenüber der abſatzloſen Zeit um
mehr als 25 v. H. auch für Terminware anzogen. Auch der
Saat=
kartoffelmarkt zeigte nicht geringe Umſätze zur Lieferung im März.
Mannheimer Produktenbericht vom 28, Februar. An der
Produkten=
börſe waren Weizen und Roggen behauptet; Hafer und greifbarer Mais
feſt; Braugerſte abgeſchwächt. Man verlangte für die 100 Kilo ohne
Sack waggonfrei Mannheim in RM.: Weizen inländ. 24,75—25, ausl.
28—29, Roggen inländ. 24,25—24,50, Hafer inländ. 23,75—24,50,
Brau=
gerſte, badiſche und fränkiſche 24,75—25, pfälziſche 25,50—26, Futtergerſte
20,25—20,50, Mais mit Sack 24,75—25, ſüddeutſches Weizenmehl Spezial
Null 34,75, ſüddeutſches Roggenmehl, je nach Ausmahlung, 31,25—3
Kleie 14,25.
Frankfurter Produktenmarkt vom 28. Februar. Die ſchwächeren
amerikaniſchen Notierungen drückten auf die Stimmung und das
Ge=
ſchäft konnte ſich aus dieſem Grunde nur zögernd entwickeln. Das
ge=
ringe Inlandsangebot genügte vollkommen den Anforderungen. Dem
Futtermittelmarkt wurde weiter einiges Intereſſe entgegengebracht.
Sonſt war nennenswertes Geſchäft nicht zu verzeichnen. Die Prei
blieben unverändert. Weizen 24; Roggen 23,75; Sommergerſte 24,25
bis 24,50; Hafer inl. 24,50—24,65; Mais für Futterzwecke 24,25—24,50;
Weizenmehl 34—34,75; Niederrhein. 33,75—34,25; Noggenmehl 30,75
bis 31,75; Weizenkleie 14,25—14,35; Roggenkleie 15,25.
Berlimer Produktenbericht vom 28. Februar. Der deutſche
Getreide=
markt iſt durch die langanhaltende Froſtperiode von den Auslandsmärk.
ten nahezu gänzlich iſoliert und, da außerdem zwiſchen den Preiſen für
In= und Auslandsweizen eine immer noch ſehr beträchtliche Spanne
be=
ſteht, vermochtem die flauen Meldungew von den überſeeiſchen
Termin=
märkten und die Ermäßigung der Cifofferten hier keinen abſchwächenden
Einfluß auszuüben. Das Inländiſche Angebot von Weizen iſt nach wie
vor recht gering. Das herauskommende Material findet zu etwa 1 Mark
höheren Preiſen Unterkunft. Roggen iſt gleichfalls knapp offeriert und
konnte ſich im Preiſe gut behaupten. Am Lieferungsmarkt herrſchte
ehenſo wie für Effektibware ein recht feſter Unterton, obgleich zu morgen
bereits größere Andienungen namentlich in Roggen angekündigt wurden.
Die Hauptſtütze des Marktes iſt in der keineswegs reichlichen Verſorgune
der Mühlen zu erblicken. Das Mehlgeſchäft bat ſich zwar immer noch
nicht beleben können, es iſt jedoch weiter Nachfrage auch auf Lieferung
im Markte. Abſchlüſſe ſcheitern nach wie vor an den unzureichenden
Geboten. Hafer und Gerſte bei unveränderten Preiſen ruhig.
Darmſtädter Viehmarkt vom 28. Februar. Aufgetricben waren:
159 Kälber; — Schafe; 2 Ziegen; 10 Ochſen. — Marktverlauf ſchleppend
2
ie Preiſe ſtellten ſich für Kälber: a) 64—70; b) 58—63; C) 50—57 Pfg.
pro Pfund.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 28. Februar. Zum
Kleinvieh=
markt waren zugetrieben und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je nach
Klaſſe gehandelt: 68 Kälber 60—74, 13 Schafe 45—50, 44 Schweine.
79, 316 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 17—21, über
Wochen 23—30, Läufer 32—40. Marktverlauf: Ruhig; Kälber
Schweine langſam geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 28. Februar. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 109 Rindern, 1171 Kälbern, 166 Schafen und
ktes der
425 Sch.veinen
3. Dälken, 49 Fheig und 3
vergangenen Woh= vorgn 11. ch.=da
Schweine weniger angetrieben. Marktverlauf: in allen Viehgattungen
mittelmäßiges Geſchäft, ausverkauft. Bezahlt wurde pro Zentner
Le=
bendgewicht: Kälber B 69—74, C 63—68, D 56—62, Schafe AI 56—60,
B 48—55. Schweine B 75—78, C 76—78, D 76—78, E 74—76. Im
Ver=
gleich mit den Notierungen des letzten Marktes zogen Kälber bis zu
einer Mark, Schafe bis zu drei Mark und Schweine bis zu einer Mark
in. Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch I 85—90, II 80—85, Bullenfleiſch
80—85, Kuhfleiſch II 50—60, III 40—50, Kalbfleiſch I 95—105, II 85—95
Hammelfleiſch 105—110, Schweinefleiſch I 95—100, Gefrierfleiſch,
Rind=
fleiſch, Vorderviertel zollfrei 52, verzollt 65, Hinterviertel 58 bzw. 76.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 8. Februar.
Nachdem ſchon an der geſtrigen Abendbörſe eine allgemeine
Beruhi=
gung feſtzuſtellen war, machte ſich zu Beginn der heutigen Börſe im
An=
ſchluß daran eine freundlichere Stimmung bemerkbar. Der feſte Schluß
der geſtrigen New Yorker Börſe, das wieder größere Angebot von
Tagesgeld ſowie das Fehlen jeglicher ungünſtiger Nachrichtem, gaben dim
Markt eine gewiſſe Stütze. Dem heutigen Zahltag und dem weiteren
Anſteigen der Arbeitsloſigkeit im Reiche ſchenkte man auf der anderen
Seite wenig Beachtung. Das Geſchäft blieb jedoch immer noch verhält
nismäßig gering, da Orders von irgendeiner Seite in nur ſehr
gerin=
gem Umfange eingetroffen waren. Nur Spezialwerte, in denen
verſchie=
dene Großbanken Interventionskäufe vornahmen, hatten lebhafteres
Ge=
ſchäft und erheblichere Erholungen zu verzeichnen. Aus dieſem Grunde
ſchritt auch die Spekulation an den Nebenmärktem zu etwas größeren
Deckungen. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe gingen die
Kursbeſſe=
rungen durchſchnittlich bis zu 3 Prozent. Im Vordergrunde des
Inter=
eſſes ſtanden vor allem die Kupferaktien, die auf die weitere Steigerung
der Kupferpreiſe an den internationalen Märkten von der Arbitrage
leb=
hafter aus dem Markte genommen wurden.
Im Verlaufe blieb die Stimmung freundlich und eine gewiſſe
Zu=
verſicht konnte eher an Boden gewinnen. Das Geſchäft ſchrumpfte
je=
doch erheblich ein. Bei geringſter Nachfrage konnten die meiſten Werte
wveiter um Bruchteile eines Prozentes gewinnen. Nur am Kalimarkt
ſchritt die Spekulation zu Gewinnſicherungen, Aſchersleben büßten
2 Prozent und Weſteregeln 1 Prozent ein. Auch bis zum Schluß
konn=
ten ſich auf eintreffende Orders weitere kleine Erhöhungen durchſetzen
Am Geldmarkt wurde der Satz für Tagesgeld auf 7,5 Prozent erhöht.
m Deviſenmarkt nannte man: Mark gegen Dollar 4.2138: gegen
Pfunde 20./454; London—K
bel 48532; Paris 124,27; Mailand 92,68;
Madrid 3180 erneut ſchwäch
Holland 12,11¾
Die Abendßürſe war überwiegend weiter befeſtigt. Der weitere
Ver=
lauf der Abendbörſe blieb gut gehalten und ruhig. An der Nachbörſe
nannte man Farbeninduſtrie 247, Rheinbraunkohlen 232, Otavi 70,12.
Berlin, 28. Februar.
Die Börſe eröffnete nach dem ſchon freundlichen Freiverkehr in
all=
gemein zuverſichtlicher Stimmung und leicht befeſtigt. Nach Feſtſetzung
der erſten Kurſe ließ die Lebhaftigkeit merblich nach, und die Tendenz
wurde unſicher.
Nach Erledigung der vorliegenden Kaufaufträge neigte die Tendenz
m Verlaufe zunächſt etwas zur Schwäche. Später trat auf faſt allen
Marktgebieten, verbunden mit einer geringen Geſchäftsbelebung eine
kräftige Befeſtigung ein. Die Börſe ſchloß auf verſpätet eingetroffene
amerikaniſche Kaufaufträge in Reichsbank= Elektro= und
Sch’ffahrts=
werten ſowvie Polyphon zu den höchſten Tageskurſen
Da auch aus der
Provinz noch größere Aufträge eintrafen, ſchritt die Börſe nicht zuletzt
infolge einer allgemeinen zuverſichtlichen Beurteilung der Pariſer
Ver=
handlungen zu Rückkäufen
Beramann . . 200.5 ihla Porze 10011, Verl. Karlsruhe Ind
Kali Aſchers erl. Hand.=Geſ. 227.— Salzdetfurthe)
„ gunkohl. =Brikett 64.— eregeln 2).
Lindes Eismaſch. . . 18.: remer-Wolle .. 214. 154.- ).— Lanatbank .. . . veCCo. . Deutſche Bank . .. 3. 25 Schuh 46. — ..
Diskonto 163 inn Röhr 12 k..
Tresdne 3. 7! G
75 uſitzer Deutſche Maſchine 50.5 Lloyd .. eutſche Erdöl . . 30— in . ... che Betroleum
* 74—75 . 331.— nit Nobel. 14. zwerſe ... Elektr. Lieferung" z5. e.. G. Farben . . . 24 emens Glas.. 14175 Helſenk. Berg. . .. 128. Blanzſtoff .. 10. Geſ. f. elektr. Untern. „S.
erke. an. Maſch.=Egeſt. er Porzell
Zolkſtedt ..
Hanſa
ampf anderer Werke. „
apag iſſner Metall .. 5 Harpener . . . ..
Hemoor Zement . .! 135.5 * Wittener Gußſtahl 31.— 31.5
Wirkſchaftliche Rundſchau.
zu
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten immſt. rfickel ?‟
Die Reichsinderziffer für die Lebenshaltungskoſten (Er
FN4
nung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „ſonſtigens9
Chie
Schlesw
läuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reich=
Nie
Durchſchnitt des Monats Februar auf 154,4 gegenüber
Berint ent
monat. Sie iſt ſonach um 0,8 v. H. geſtiegen. Dieſe
hauptſächlich auf die erhöhten Gemüſe= und Kartoffelt zuchn
führen. Die Inderziffern für die einzelnen Gruppen
1914: 100): Für Ernährung 155,7, für Wohnung 125,0,
ſuniſche 5i
und Beleuchtung 151,8, für Bekleidung 172,55, für den 17000
darf” einſchließlich Verkehr 191,4.
Die deutſchen Brotgetreide=Standards. Die NNy
geſtrigen
gen der deutſchen Müllerverbände mit dem
ſchaftsrat über die Aufſtellung des deutſchen B. Ttghch g.
nteau=
ett
ſind ſo gut wie abgeſchloſſen. Man wird ſich jetzt Hi
iüt de E
mals mit den Vertretern des Getreidehandels, derniczi yen der
Standardbewegung nicht freundlich gegenüberſtand 0 An ugs gaben die
gen aufzunehmen. Die Standards werden auch mmkuf der fente
Denkſchrift dem Reichsminiſterium für Ernährung / mrmeſungen f.
ſchaft vorgelegt werden. Man geht laut B. T. mol
der Annahme, daß für einzelne Grade der Feuchtiggisn.”
je ſtetige
rekturen ſtattfinden werden. Das Standardſchemou /
erprog!
zeigt drei Klaſſen: Kleberweizen. Weißweizen, gewu
heimiſche
zen: unter Kleberweizen fällt Winter= und Sorn
wenigſtens 50 Prozent vollglaſigen oder 75 Prozen
Körnern mit wenigſtens 12 Prozent Klebereiweißz
viederum ſind in drei Gruppen eingeteilt: Die Min
Naturalgewichtes iſt 75.5 bezw 73 Kilogramm.
2
des Feuchtigkeitsgehaltes 16,5 bis 17 Prozent. 17,75
*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
Helſingfors.
Wien.... ...
Prag ......"
Budapeſt ...
Sofia ......"
Solland ...."
Slo ......"
Kopenhagen.
tockholm ..
London ..."
10.59 2.
Geld/Brie
10.61 drie
Ge
0.588 10.* Italien ....." 27.
Geld
22.04 Zrief
2.08 2
Geld
22.05 Brie
22.09 59.16
12.46 59.28
12.484 1.185 59.
68 12.48 Jaris ......" 18.44
80 955
64.74 16.48
e1.115
4.86 44 H16.48
.955 81.115 chweiz .. 73.
3.0 Spanie danzig ......" 168.96 89.59159.4 fapan. . . . . . . 1gs= 1 1. 12. 12.4: 1r2. 281112 Rio de Janeiro 0.501 .503 5003 0.5 112.47 112.24/112 46 Jugollawien .38‟ 7.40 388 7.40 2.44 112 70 481112.70 Portugal. . . . 8. 58 18.62 18.5 18.6 20.431 20.4710 .431/20. Athen ....." 44 5 45 5.43 5.445 1.770 1774 1.770 1.774 Konſtantinpel 2.0 2.08 1 2 u76 2.080 4. 2100 2180 14. 2100 4.21 Kanada ..... 4.1 4.198 4.188 4.196 58.485 8.605 38.48 58.60 Uruguay ... / 4.301 4.309 4.301 4 3))
zent. 18.50 bis 19 Prozent, ebenſo ſind die Grenzen
des Auswuchſes uſw. geregelt. Das Standardſchemn Muhlonnr
zeigt eine Klaſſe Roggen ohne weitere Unterſcheidung
ſind drei Gruppen vorgeſehen mit Mindeſtgewichten M—dllellé
68.0 Kilo. Die Höchſtgrenzen des Feuchtigkeitsgeho
HHEN
LEDER-
genau die gleichen wie beim Weizen, nämlich 16.F/t 4Zeidzeh zm Main
bis 18.25 und 18.50 bis 19 Prozent. Der Geſamtbe”tan:s März 192s
gen muß ſich unter folgenden Grenzen halten: 3,0, 5.0 ſenmne ud 1Pämie
beim Weizen ebenſo 3.0, 50, 8.0 Prozent.
Zu den Fuſionsverhandlungen in der Gummireiferug
den ſchon kurz gemeldsten erneuten Fuſionsverhandlun=
A
ſchen Gummireifeninduſtrie erfahren wir von
beteiligte=
daß vorerſt nur zwiſchen der Continentalen Cautchuc 11.8
Com. Hannover und der Peters Union A. G., Franifri.A04
handelt wird, da wohl eine zwiſchen dieſen beiden Firnmges
kommene Fuſion die geeignete Grunklage für die Einhes
deren, ſchon im Vorjahre an Verhandlungen beteilisKdT
wie Harburg Phönix uſw., ſchaffen würde. Während d0 Jr, konto und list
Woche gemachten Vorſchläge erſt nochmals gegenſeitig 5 scku, emptehl
liegt vor aſſem über entſcheidende Fragen, wie Umtar5y,,
und Contiocktien, noch keine Abſprache oder Einigung lddu0, Mormt
bereitug zu der Fuſion iſt der kürzlich erfolgte Rückerk—
5 Prozent des geſamten A.=K. betragendem Paketes heM IuMHenkzur
amerikaniſchen Händen zu betrachten, da dieſes Paket, imfihl. Lotterie
gung zum Umtauſch von Peters Unionaktien verwendck.sche füln
Schramms Lack= und Farbenfabriken A. G., Offenbstfaut, Obngeker
Geſellſchaſt wird erwartungsgemäß für 1928 auch auf dri führ dem bei Wilh
von 1,6 Millionen RM. wieder 10 Prozent Dividende Fuich Hariman.
lankg. Lou
Bilanzſitzung iſt noch nicht angeſetzt.
Neue Situation bei den Eiſenwerken Gaggenau A.6M Mlarguh, Paul
meinſchaftlichen Sitzung des Gläubigerausſchuſſes mit der. 2 / Maal, (1 37
beteiligten Gemeinden
Banken und der Verwaltung I
daß dank der Aufrechterhaltung der Ausfallbürgſch
er bs
Gaggenau und durch das große Entgegenkommer
nm
begründete Ausſicht beſteht, im Wege der Er
Heinheimerſtr.
verfahrens einem Vergleich durchzuführen, der eine 7
Mön möbl.
rößeren Gläubiger mit 20 Prozent in bar und 80.
2 Bet
Aktien vorſicht. Alle Beteiligten, einſchließlich der Geitz
ot 0d, ſpätet
waren ſich darüber einig, daß der Konkurs vermieden mu
Mie
mit der Durchführung dieſer Maßnahme die Sanieran
Wienerſtr.
t.
ſch
Die Stabiliſierung der tſchechiſchen Krone. In deraWe ih Zv el. L.
Lauteſt
ralverſammlung der Tſchechiſchen Nationalbank erkla=1
M.
Poſciſchil über die Frage der endgültigen Stabiliſierungu=
Derrn
Krone, daß die tſchechiſche Krone bereits in der nächſten 194
tiven Einheit der tſchechiſchen Währung erklärt werden
jienerſtr
telkurs im Vechältnis zum Dollar, auf dem ſich die tſcheard im
drei Jahren erhalte, iſt 33,75 tſchechiſche Kronen für eino. 20 Sielt. Li
bedeute, daß eine tſchechiſche Krone den Wert von 44
Feingold habe. Die tſchechiſche Regierung ſtimme mitt.
bank überein, daß der Zuſtand, der nunmehr auf finanz W
ſchaftlichem Gebiete erreicht ſei, dazu berechtige, 1e7
Schritt zu unternehmen.
Der Lac
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metalltermine vom 28. März 59
Kupfer: Januar 169 (169,25), März 166 (168), Ank
Mai 168 168,50), Juni 168 (168,75), Juli 168,25 (168/7034
)
(168,75), September, Okrober, November 168,50 (16
8ö0r Ad Fil, en o
Han,
WNrntet,
recht
Wor
Sndin z„ I
aſtraß
u.
(169). Tendenz: ſtramm. Für Blei: Janug
A.=chrm m.8‟
47,50), April 47,25 (48), Mai 47,75 (48), Juni, Ju
2
Leinie
September, Oktober 48,25 (48,50), November 2
Tendenz: feſt. Für Zink: Januar 53 (53,75), Mär1 7
Sehit, 5r
Mndt
April 51,75 (52,25), Mai 51,75 (53), Juni 52,25 (33)
Auguſt, September, Oktober November 52,50 (53,50)
(53,50) Tendenz: ruhig. — Die erſten Zahlen bedeit P A-niſſ beroſt.
Klammern beigefügten Brief.
Frankfurter Kursbericht vom 28. Februar 1929.
6% Dtſche. Reichs
v. 27.....
*
Baden
Frei=
ſtaat v. 27.
Bahern
Frei=
taat v. 27..
Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28..
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28....."
6% Sachſen
Frei=
gat v. 27....."
Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27...."
Dtſche. Anl. Auslo
jungsſch. +
Ablöſungsant.
Dtſche. Anl. Abld
ungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . . .
8% Bad.=Bad.v. 26
60 Berlin v. 24.
8% Darmſtadt v. 26
v. 2
Frff. a. M. v. 26
2 Mainz v. 26.
O Mannh. v. 26
8% Nürnberg 2
Dt. Komm. Eam
mel=Ablöſ.-Anl.
Ausl Ger.
Ser.II
8% Ber . Hyp.=!
8% Frkf. Hyp. Bk..
efb
4½%. „Lie
fbrB
87.3
77.5
79.4
90
91.4
Ar4
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12.9
41.
91.5
„5
32.75
A
69.2.
H.S
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1
8% Heſſ. Landesbk.
79
4½% beſſ. 2ds. Hp
Bk.=Ligid. Pfbr.
Kom. Landes
bank Darmſtadt.
8%o Mein.Hyp.
Lig. Pfbr.
Pfälz. Hyp. B
2.
reuß. Ztr. chaft.
.Hyp.=
Lia. Pfor.
Thein.=Weſtf.
80
Bd......
30 Südd. Bod.-
Tred.=Ban:
8% Württ. Hyp.=B
6% Daimler Benz
D * Werfe
Köckn
Berlin v. 26....
7% Maintrw.v.
Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
% VoigtcHäffner
von 20 ........"
3. G. Farben Bonds
v 28..
.."
5% Bosu. L. E. B
v. 1914
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anw. v. 1914
Oſt. Goldrent=
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Dresdener Banl.
Franff. Bank.....
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sereinsbk.
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Rhein. Credit
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Südd. Bod.-r. Bi.
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Südd Eiſenb.=Geſ.
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[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 1. März 1929
Seite 12
en der Sparkaſſen pro Kopf der
Mzpareächter pro Kopf der Bevölkerung betragen nach dem
Mzün 31. naüt ber 1928 im Reich 110,18 RM., in Preußen 112,51,
—ndermd//2 RM. Die Reihenfolge der Länder iſt: Bremen
ihvessdr/.d (282,81), Schaumburg=Lippe (277,39), Hamburg
jadenWT 2), Waldeck (141,96), Württemberg (126,98),
An=
unſt 4), 1M (114,32), Preußen (11251), Thüringen (93,22),
MMneks gg). Oef burg (75,07), Bahern (72,03), Mecklenburg=
Schwe=
nShaltznts. Butarweig (51,56), Mecklenburg=Strelitz (37,12). Die
der uiiſchen Provinzen iſt: Hannover (151,93), Rhein=
107),) Mt alen (136,74), Hohenzollern (123,71), Brandenburg
mme 14,51), Schleswig=Holſtein (113,06), Provinz Sachſen
ſſen==ür (88,66), Niederſchleſien (82,84), Oſtmark (57,41),
In Berlin entfallen auf den Kopf der Bevölke=
Reich Eri.
ung * Achrſckgniſche Kabelnachrichken.
tandarls
* Chicago, 28. Februar. (Priv.=Tel.)
dem geſtrigen Preisrückgang verlief der Markt
tni häg feſt, wofür die Liverpooler Kabel und die
ſchen Ernteausſichten maßgebend waren.
eut
Dasu die Erntebewegung ungünſtige Wetter
be=
der Preiſe um ¼ bis ½ Cents.
s gaben die Lokopreiſe auf Liquidationen im
Der feſte Schluß der europäiſchen Märkte und
gneldungen führten dann zu einer Erholung im
auf die ſtetige Veranlagung der Lokomärkte
erprognoſen gut behauptet. Später trat eine
ultine heimiſche Lokonachfrage.
fHlabacher
IdMotterie
Feut
des4b T
SCHENLEDER-
ink 0 en bach am Main
ng sin9. März 1929
eldg / rane und 1 Prämie
* New York, 28. Februar. (Priv.=Tel.)
Kaffee. Stetige braſilianiſche Marktberichte veranlaßten
braſi=
lianiſche Firmen zu Anſchaffungen. Spater drückten teilweiſe
Realiſationen.
Zucker. Kubaniſche Häuſer nahmen angeſichts der höheren
Lokopreiſe Verkäufe vor. Die Spekulation und das Publikum
nahmen jedoch Käufe vor, ſo daß die Preiſe anziehen konnten.
Baumwolle. Stärkere Nachfrage der Textilinduſtrie und
Kla=
gen über rückſtändige Feldarbeiten bewegten das Publikum zu
Käufen, wodurch die Preiſe anfangs gewinnen konnten.
Realiſa=
tionen und Verkäufe bewirkten ſpäter einen Preisrückgang.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 28. Febr.:
Getreide: Weizen, März 123½, Mai 129½, Juli 132½; Mais,
März 95, Mai 9978, Juli 107½: Hafer, März 48½, Mai 51½,
Juli 49½; Roggen, März 108, Mai 111½, Juli 110½.
Fette: Schmalz, Februar 11,85, März 11,85, Mai 12,25, Juli
11,55: Rippen, Mai 13,50, Juli 13,95: Speck loco 13,25; leichte
Schweine 10,40—11.15, ſchwere Schweine 10,75—11,10;
Schweine=
zufuhren Chicago 21 000, im Weſten 100000.
Chic. Baumwolle: März 19,70, Mai 19,80—19,87.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 28. Febr.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 157½, Hartwinter 140½; Mais
neu ang. Ernte 111½; Mehl ſpr. wheat clears 5,80—6,25; Fracht
nach England 1,9—2,6 sh, nach dem Kontinent 12—13 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,60; Talg extra loſe 9½.
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11,76, Auguſt 11,88, September 11,95, Oktober 11,72.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die würtſchaftliche Vereinigung Deutſcher Meſſingwerke hat vom
28. Februar die Grundpreiſe für Meſſingbleche von 181 auf 183 RM
und für Meſſingſtangen von 159 auf 160 RM. entſprechend höherer
Kupferpreiſe erhöht.
Wie gemeldet wird, wird die vor kurzem durch die
Stadtverord=
netenverſammlung der Stadt Königsberg beſchloſſeite 8proz. Anleihe
von 1929 durch ein unter Führung der Preußiſchen Staatsbant (
Sce=
handlung) ſtehendes Vankenkonſortium in der Zeit vom 27. Februar bis
9. März zur öffendlichen Zeichmung aufgelegt. Zur Emiſſion kommt ein
Betrag von 9 Mill. RM
In Ausführung des Beſchluſſes, einer in Bremen ſtattgefundenen
Hafenarbeiterkonferenz iſt nach einer Blättermeldung aus Hamburg
das Lohnabkommen der Hafenarbeiren zum 1. April gekündigt werden.
Die Forderungen der Hafenarbeiter lauten auf Erhöhung von 8 Proz.
Der Aufſichtsrat der Deitſchen Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft Hanſa,
Bremen, beſchloß, die Verteilung einer Dividende von wieder 10 Proz.
vorzuſchlagen.
Die a.o. Generalverſammlung der Commerz= und Privatbank A. G.
genehmigte einſtimmig den Fuſionsvertrag mit der Mitteldeutſchen
Creditbank und Erhöhung des Kapitals um 15 auf 75 Mill. RMM.
Wie wir erfahren, hat ſich der Konkursrühter bereit erklärt, eine
Verlängerung der Friſt zum Vergleichsverfahren bei der Allgemeinen
Spar= und Kredithank e. G. m. b. H., Frankfurt a. M. bis zum
16. März zu gewähren. An dieſem Tage müſſen die Vorausſetzungen
erfüllt ſein, unter denen der Konkurs vermieden werden kann.
In=
zwiſehen wird auf den 9. Macz eine Generalverſanmmlung einberufen
werden.
In der Sitzung des Aufſichtsrates des A. Shaaffhauſen’ſchen
Bank=
vereins A=G am 27. Februar und in der anſchließenden
Generalvei=
ſammlung wurde der Abſhluß für das Geſchäftsjahr 1928 vorgelegt und
die Verteilung einer Dividende von 10 Prozent beſ hloſſen.
Die franzöſiſche amtliche Statiſtik weiſt die Ginfuhr im Januar
1929 mit 4 316 402 Tonnen im Wevte von 5 173343009 Fr. aus, was
gegenüber dem Januar des Vorjahres eine Steigerung um 773 880 To.
und um 1095 332000 Fr. ausmacht. Die Ausfuhr im Januar 1929
be=
lief ſich auf 3 006 202 To. im Werte von 3 701 892000 Fr.
Die franzöſiſchen und deutſchen Vertreter der Kaliinduſtrie
unter=
zeichneten ein Abkommen, in dem ſie ſich verpflichten, ſich in Zukunft
allen in den Vereinigten Staaten erfolgenden Transaktionen der
ameri=
kaniſchen Antitruſtgeſetzgebung zu unterwerfen. — Damit wird der vor
zwei Jahren gegen den Kalikonzern wegen Verletzung der
Antitruſt=
geſetzgebung eingeleitete Prozeß beigelegt.
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