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 thsem Erſcheinen vom 1. Februar 
Reichemark und 22 Pſennig 
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 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
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 Wöchentliche iLuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 56 
Montag, den 25. Februar 1929. 
192. Jahrgang
 27 mm brelte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg. 
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Neliamtzelle (92 mm 
breitl 2 Reichsmark. Anzeicen von auswärts 40 Reichspfg. 
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite 
            Rellame=
zelie 3.00 Reichsmarf. Alle Preiſe in Reichsmark 
(4 Dollar — 4.20 Mart. — Im Falle höberer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht 
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der 
            Anzelgen=
aufträge und Leiſiung von Schadenerſatz. Bei 
Konlurs oder gerichtlicher Belireibung fälli jeder 
Rabatt weg. Bankonio Deutſche Bank und Darme 
ſädter und Nationalbank.
 Berlin, 24. Februar. 
vormYolksbund Deutſcher Kriegsgräberfürſorge am 
gim libstag veranſtaltete Gedenkfeier für die im 
            Welt=
efalletzn mahm wieder einen äußerſt würdigen Verlauf. 
Feiegemierkte man die Spitzen der weltlichen und kirch= 
Zehönct ind Parlamentarier aller Parteien. Der Saal 
mmimſvyll geſchmüct, an den Wänden ſchwarze 
            Be=
ind ſ.Ern e Lorbeerkränze, hinter der Rednertribüne drei 
„iberrmk euze auf ſchwarzem Grund und zu beiden 
            Sei=
altigrxhy onen, aus denen Flammen emporloderten. Im 
funda½ Saales hatten Vertreter der Groß=Berliner 
enſchüt yrit ihren Fahnen Aufſtellung genommen. Hinter 
wu i dneruch waren die Feldzeichen der alten Berliner 
            Regi=
deuts” aufg/Fült Punkt 12 Uhr betrat Reichspräſident v. 
            Hin=
lewnn in „All itung ſeines Adjutanten, des Oberſtleutnants 
enbundes Reichsminiſters des Innern Severing, des 
ſidenih des Reichstags v. Kardorff, des Reichswehr= 
18 Gurei, des ſtellvertretenden Chefs der Heeresleitung 
ſchwäzdes Chefs der Marineleitung und des 
            Staats=
v. Schert den Saal. Die Feier wurde mit Beethovens 
tarſchy öffnet. Der Präſident des Volksbundes Deutſche 
de Ja 
räberhſior ge, Reichsminiſter a. D. Dr. Geßler, wies in 
ndrunxzollen Rede auf die Bedeutung des Tages hin 
verſtr hm beſonderen die überparteiliche Arbeit, die der 
idf mdutſche Kriegsgräberfürſorge leiſte. „Dieſer 
            Ar=
ſühinder Redner aus, „gilt der heutige Tag der 
            Er=
figen, ab mit uns nicht nur Hunderttauſende im Inland, 
auch=5 Alusland begehen. Ueberall in allen Weltteilen 
Aleten glänzen die Sonnenſtrahlen auf die Gräber 
Krihgx, im Tode vereint mit den Soldaten fremder
die
Beilenengedenkfeier im Reichskag
 eſie für ihr Vaterland gekämpft haben und heute 
heni. Die Inſtandhaltung dieſer Gräber iſt eine 
wir werdende Aufgabe, der der Deutſche Volks= 
„Stabe geſchulter und eifriger Mitarbeiter gerecht 
Millionen, die in der Heimat trauern, wird durch 
die mit jedem einzelnen deutſchen Grabe 
            her=
eyf geſchaffen. Aber es geht nicht nur um dieſe 
oidern auch um den Troſt der Millionen, die in 
ſhren Toten hängen und um ſie trauern. Wir 
EBlege des Gedächtniſſes unſerer Toten auch ſitt= 
Aöig erhalten: den Geiſt der Treue, den Geiſt der 
MG eiſt des Opfers, ohne die auf die Dauer keine 
Kiden kann. Und eine große und heilige Sache iſt 
Heutſchen Volkes zur Freiheit und Gleichberech=
 en?0 Muſikvorträgen fand die Feier mit dem 
            gemein=
arwdes Deutſchland=Liedes ihren Abſchluß. Der 
de luexab ſich ſodann mit den Herren ſeiner 
            Beglei=
deſruptausgang nach dem Platz der Republik, wo 
* Mige mit begeiſterten Zurufen empfangen wurde. 
F AE Rme der Parade des Wachtregiments begab ſich 
93prchiyk in ſein Palais zurück.
 berrhlans hatte zu gleicher Zeit die Reichsvereinigung 
Ber Wusrefangener eine Feier veranftaltet, während im 
Sche nick haus vom Hauptkriegerverband im Berliner
 Mus 5 Qu von den Vereinigten Vaterländiſchen Verbän= 
Der IGſchule für Maſik vom Roten Kreuz, im Lehrer= 
Haus RM CCaritasverband, im Zirkus Buſch vom Stahl= 
9 mAan dtagsgebäude von der Bismarck=Jugend Ge= 
En ſü he Gefallenen abgehalten wurden. Auch auf den 
eu F2yen Gedächtnisfeiern für die Toten aus dem 
ſt 
MNdA Berlauf der Aufmärſche in Wien. 
EP. Wien, 24. Februar.
 Neute ASonntag in Wien iſt, abgeſehen von belangloſen 
MSber tn der Kommuniſten, ruhig verlaufen. Der 
            Re=
hußbund verſammelte ſich um ½8 Uhr morgens
 Par au s an der Wien=Zeile und marſchierte in einem 
ai 2chu ſtarken Zug auf den Ring, wo er am Denkmal
Nchiraite Sem ſich der ſozialdemokratiſche Parteivorſtand
 Net e, vorbei defilierte. Reden wurden keine ge= 
Fheimarſch dauerte über eine Stunde. Der Auf= 
Ds Sctzlundes wurde von den ſpalierbildenden 
            Partei=
i Auf 9 4 ganzen Wege bejubelt. Um 11 Uhr vormittags
 21P P Hnnaea de Mi Mi, Mie Mif 6e Mif Mi 
geritain Zwiſchenfällen kam. 
NueA der des Heimatſchutzverbandes Wien zogen in 
Kr iss Ii A Hnden M Heueh 
E tuße nach der Vorſtadt Meidling, wo in der 
iebeEct im Dreherpark eine Werbeverſammlung 
            ab=
n Ruge 2 ie Bundesführer Dr. Pfiemer und Dr. Steidle 
Al Nenheit des baheriſchen Heimwehrführers Major 
HZpprit. Der ſteiriſche Heimwehrführer Dr. Pfiemer 
Pr T auf der Heimwehren werde nicht eher ruhen, bis 
eg a9 Wien ein deutſches Wien geworden ſei. Er 
Nuns WuihArzſpielung auf den Eroberungszug des Fascis=
is DerAlu4 ruf: „Der Marſch nach Wien hat begonnen!”
 Di9h Sich Der Verſammlung bewegte ſich der Zug der 
Ara 
her den Gürtel nach dem Südtiroler Platz. Auf 
Dege n 
Der Zug von der auf den Straßen 
            verſammel=
unch aus den Fenſtern der vorwiegend von Ar= 
Mehif 
bungenk. bewohnten Häuſer mit Pfuirufen und 
            Be=
ſangen. Die Heimwehrleute demonſtrierten
 in Actusiw. Die Polizei hatt alle Seitenſtraßen ab= 
Rf 
Wſel 
echinderte auf dieſe Art Zuſammenſtöße. Die 
Gebungen gegen den Heimwehrmarſch erreichten
Sopnren von nationalen Liedern wie Deutſchlandlied,
 als der Heimwehrzug an dem ſogenannten 
weikam, der über und über mit roten Fahnen 
ch nochmaligem Oefilieren vor der Bundes=
Süüdtiroler Platz löſte ſich der Zug nachmittags
Vom Tage.
 Der deutſche Dampfer „Oliva” iſt im Kanal mit dem 
Leuchtſchiff „South Goodwin” zuſammengeſtoßen. 
Das Leuchtſchiff wurde ſchwer beſchädigt. Die „Oliva” konnte ihre Fahrt 
nach Hamburg fortſetzen.
 Nach einer Meldung aus Moskau ſind bei einer 
            Dynamit=
exploſion im Bahnhof von Perm im Ural elf Arbeiter 
getötet und 26 verletzt worden. 
Konſtantinopel und die europäiſche Türkei wurden 
            neuer=
dings von ſchweren Schneeſtürmen heimgeſucht. Zwei Züige 
aus Europa, darunter der Orient=Expreß, ſind in Tſcherkeßköi ſtecken 
geblieben. Ein Schneepflug wurde abgeſandt.
 Der amerikaniſche Bundesſenat hat am Samstag den 
Flottenetat angenommen. Der Etat enthält u. a. eine 
            Be=
ſtimmung, die die Regierung ermächtigt, die erſten zehn von den 
            be=
willigten Kreuzern innerhalb des Etatsjahres 1929/30 auf Kiel zu 
legen. 
Der Vizepräſident des Departements für die amerikaniſhe 
Handelsmarine teilt in ſeinem für den Kongreß beſtimmten 
            Be=
richt mit, daß aus dem Betrieb der ſtaatlichen 
            Handels=
marine dem Staat alljährlich ein Verluſt von 30 
            Mil=
lionen Doll. erwachſe. In den letzten 12 Jahren habe der Staat 
durch den Betrieb der Handelsflotte im ganzen 360 Millionen Dollars 
verloren.
 Nach einer Meldung aus Lima hat der peruaniſche Staatspräſident 
Seguia die dieſer Tage aus Santiago de Chile verbreitete Meld ing 
dementiert, daß zwiſchen Chile und Peru in der Frage von 
Tacna und Arica bereits eine völlige Einigung erzielt ſei. 
Der frühere Palaſt der Fürſtbiſchöfe von Lüttich, der jetzt als 
Juſtizpalaſt dient, wurde geſtern durch Feuer teilweiſe 
            zer=
ſtört. Beſonders, gelitten hat der rechte Flügel des Palaſtes. Das 
oberſte Stockwerk iſt in einer Länge von 75 Metern zerſtört. Die dort 
aufbewahrten Archive wurden vernichtet. Die Urſache des 
Brandes iſt noch nicht geklärt. Der Palaſt, ein Gemiſch von hem 
und Renaiſſance=Stil, galt als das ſchönſte Baudenkmal von 
Lüttich.
Beröffenklichung eines franzöſiſch=
w. Amſterdam, 24. Februar.
 Das „Utrechtſch Dagblad” in Utrecht veröffentlicht den 
            Wort=
laut eines angeblich im Jahre 1920 in Brüſſel abgeſchloſſenen 
geheimen franzöſiſch=belgiſchen Militärabkommens ſowie die 
Auslegungsbeſtimmungen zu dieſem Vertrage, wie ſie im 
            Som=
mer 1927 vom franzöſiſchen und vom belgiſchen Generalſtab in 
einer gemeinſamen Sitzung feſtgelegt worden ſein ſollen. Die 
Dokumente, deren Echtheit im Augenblick natürlich nicht 
            nachge=
prüft werden kann, werden von faſt der geſamten holländiſchen 
Preſſe nachgedruckt. In einer Vorbemerkung zu ſeiner 
            aufſehen=
erregenden Veröffentlichung ſagt das „Utrechiſch Dagblad”, es 
habe mit dem Abdruck der durch Zufall erhaltenen Dokumente 
gewartet, bis es genügende Garantien für die Echtheit dieſer 
Stücke in die Hände bekommen habe. Es ſehe voraus, daß der 
belgiſche Generalſtab die Echtheit dieſer für ihn ſo 
            kompromit=
tierenden Dokumente durch ein formelles. Dementi beſtreiten 
werde; doch werde ein ſolches Dementi ſeine — des Blattes — 
Ueberzeugung von der Beweiskraft der Schriftſtücke nicht 
            erſchüt=
tern können. Die Veröffendlichung ſei ſowohl im Intereſſe 
            Hol=
lands wie auch des internationalen Friedens geboten. Das von 
dem holländiſchen Blatt veröffentlichte eigentliche Abkommen 
            um=
faßt acht Artikel, von denen der erſte vorſieht, daß, falls eines der 
beiden vertragſchließenden Länder ſich mit Deutſchland oder einer 
von Deutſchland unterſtützten Macht im Kriegszuſtand befindet, 
es von ſeinem Vertragspartner mit ſeiner geſamten verfügbaren 
Macht unterſtützt werden ſoll. Artikel 2 beſtimmt, daß ſich das 
nicht allein auf die Rheingrenze, ſondern auf jeden Angriff 
            be=
zieht. Artikel 3 verpflichtet beide Länder, ſofort und ohne jede 
vorherige Verſtändigung zu mobiliſieren, falls eine Macht, die 
auf irgendeine beliebige Weiſe durch Deutſchland unterſtützt wird, 
die Abſicht einer Mobiliſiernug erkennen läßt. Sie mobiliſieren 
gegen Deutſchland, ſobald aufgrund der beſtehenden 
            internatio=
nalem Verträge und Abkommen der „casus foederis” gegeben iſt. 
Im Artikel 4 übernimmt es Belgien, im gegebenen Falle ein 
Minimum von 600 000 Mann zu mobiliſieren, während ſich 
Frankreich ſeinerſeits verpflichtet, Belgien mit einer 
            Truppen=
macht von mindeſtens 1 200 000 Mann zu unterſtützen, die auf 
belgiſchem Gebiet operieren ſoll. Artikel 5 beſtimmt, daß die 
            ver=
fügbaren Truppen beider Länder ſofort die Offenſive ergreifen, 
ſo daß Deutſchland gleichzeitig im Norden und im Süden gegen 
eine gemeinſame Aufſtellung kämpfen muß. Artikel 6 bezieht ſich 
auf die fortlaufende Zuſamenarbeit der Generalſtäbe der beiden 
Heere. Durch Artikel 7 wird das Abkommen für einen Zeitraum 
von 25 Jahren geſchloſſen. Wird es nach Ablauf dieſer Zeit nicht 
gekündigt, ſo bleibt es weitere 25 Jahre in Kraft. Beide 
            Par=
teien verpflichten ſich, kein militäriſches Abkommen oder 
            diplo=
matiſches Schriſtſtück zu unterzeichnen, durch das das vorliegende 
Abkommen aufgehoben wird. Im Falle eines Krieges werden ſie 
keinen Sonderfrieden ſchließen. Artikel 8 beſagt, der Inhalt 
dieſes Abkommens wird ſtreng geheim gehalten werden. 
In den von den franzöſiſchen und belgiſchen Generalſtäblern 
aufgeſtellten Inverpretationsbeſtimmungen wird unter Hinweis 
auf das engliſch=belgiſche Abkommen vom 7. Juli 1927 
            ausge=
führt, daß ſich die eventuellen Gegner Belgiens auf Deutſchland 
und Holland, und die eventuellen Gegner Frankreichs auf 
            Ita=
lien und S anien beſchränken laſſen. Es werden ſodann 
            Ver=
haltungsmaßregeln für den Fall eines Konflicktes mit 
            Deutſch=
land, Holland oder mit Italien aufgeſtellt, wobei u. a. ein Einfall 
in das Ruhrgebiet, ein Einmarſch in Holländiſch Limburg ſowie 
ein gemeinſames Operieren in Holländiſch=Flandern in Ausſicht 
genommen werden.
*Oer Pertrag vom Latexan.
Von unſerem „=Korreſpondenten.
 Rom, 20. Februar. 
Eine volle Woche lang hat die italieniſche Preſſe Spalten 
über Spalten mit Nachrichten, Artikeln, Kommentaren und 
            Lob=
ſprüchen zum „Vertrag vom Lateran” füllen können, mit dem die 
„römiſche Frage” begraben wurde. Man hat ſich von allen Teilen 
der Welt Preſſeſtimmen drahten laſſen, die dieſem Frieden 
zwiſchen dem Papſt und Italien gewidmet waren. Mit 
            unge=
heurer Emſigkeit wurde in den ital eniſchen Redaktionen aus 
Hunderten von Aeußerungen der „öffentlichen Meinung” in Oſt 
und Weſt, in Nord und Süd der ſüße Wein internationaler 
            Zu=
ſtimmung verzapft, der dem italieniſchen Volke als Beweis des 
bedeutenden Preſtigeerfolges ſeines Duce aufgetiſcht wurde. Die 
Zeit war wieder einmal gekommen, in der man dieſen braven 
Mitbürgern zwiſchen Como und Syrakus etwas Erfreuliches und 
Rühmliches vorſetzen mußte. Die Preſtigefanfare war fällig — 
und ſie war prompt, laut und diesmal echt. 
Dabei hat es Italien nicht leicht gehabt, für das tatſächlich 
bedeutende Ereignis, das mit ausgeſprochener Geſchialichkeit und 
viel Energie zum Ziele geführt wurde gerade jetzt den nötigen 
Reſonanzboden im europäiſchen Auslande zu finden. Man hat 
auch in den deutſchen Zeitungen ſtatt ganzer Seiten, nur Spalten 
für die Tatfachen und Würdigungen des Lateranvertrages übrig 
gehabt. Aber nicht aus Mangel an Intereſſe — nein, weil auch 
hier die unheimliche Kälte den normalen und zu erwartenden 
Gang der Dinge gehindert hat. Nicht Kälte des Gefühls ließ 
das geſamte Europa bisher mehr oder weniger flüchtig ſich mit 
dem Ausgleich zwiſchen Kirche und Staat beſchäftigen, ſondern 
die Kälte der Natur. Die Zeitungen in Deutſchland haben ebenſo 
wie die Blätter anderer vereiſter Länder den größten Teil ihrer 
Spalten den ungeheuerlichen Zuſtänden widmen müſſen, die bei 
20 bis 30 Grad unter Null das Intereſſe für den ſogenannten 
warmen Süden erkalten laſſen. Und dabei war es in Rom 
            rela=
tiv nicht weniger froſtig. Man hat tagelang, ja wochenlang 
            Nacht=
temperaturen von Null bis 5 oder ſogar 8 Grad Kälte gehabt, 
Zuſtände, die im Süden, vor allem bei kräftigem Schneefall ſehr 
peinlich ſind. Aber trotz eiſiger Tramontana hatte die liebe Sonne 
an klaren Tagen, — und ſie waren meift ſonnengebadet — doch ſo 
viel Kraft, daß ſie in den Mittagsſtunden ganz den Winter (im 
Windſchatten) vergeſſen ließen. Aber Frühling und Fremde 
haben ſich trotzdem in dieſem Jahre noch nicht ſehen laſſen. 
Nun ebbt langſam mit der Kälte in Rom auch der Zufluß 
von Auslandsmeldungen über die Aufnahme des 
            Lateranver=
trages ab. Die lobenden und ſchmeichelnden Stimmen werden 
ſeltener. Zugleich aber kommen auch die Zeitungen aus der 
Fremde, deren Ankunft vielfach durch Froſt verzögert war, nach 
und nach an, und man ſieht, daß an mancher Stelle ſich Bedenken 
neben dem Lob zeigen, daß Beſorgniſſe wach werden, von denen 
man in der italieniſchen Preſſe nichts lieſt. Und dabei könnten 
gerade dieſe Stimmen recht gut in den abnehmenden Zufluß des 
Lobes wieder neues Waſſer auf die Zeitungsmühlen Italiens 
bringen. Aber dieſe Kritiken paſſen nicht zum Zweck der Uebung: 
dem Preſtigeerfolg. 
Man ſieht, daß das Ausland beginnt, den Abſchluß des 
            Kon=
kordats für weſentlicher zu halten, als den Vertrag an ſich. Die 
Stimmen mehren ſich, die erklären, daß wahrſcheinlich der 
            Vati=
kan den größeren Vorteil bei der „Löſung der römiſchen Frage‟ 
erzielt hat. Er hat zwar territorial ſich auf das beſcheidenſte Maß 
beſchränkt, aber er hat kirchenpolitiſch und auf religiöſem Gebiet 
unerwartet große Vorteile und Machtmittel ſich verbürgen laſſen. 
Das Lob des Papſtes, daß ein Mann der Vorſehung zum 
            Ab=
ſchluß des Abkommens nötig war, der nicht die Bedenken der 
liberalen Schule hatte, und daß dieſes Konkordat zu den beſten 
gehört, laſſen hinter dem Wohlwollen der Worte die ſtarke 
            Be=
ſriedigung über den Erfolg erkennen. 
Tatſache wird es ja auch werden, ſobald erſt einmal aus dem 
Abkommen ein ratifizierter Staatsvertrag geworden ſein wird, 
daß in Rom die Kirche bald mehr als der Staat zu ſagen haben 
wird. Es iſt ein Zeichen der Unſelbſtändigkeit der fasciſtiſchen 
Doktrin, daß ſie um einer Stützung durch die Macht der Kirche 
willen ihr Hauptaxiom verraten muß — das Axiom: Erſt der 
Staat. Derſelbe Mann, der das geſamte bürgerliche Leben und 
die Freiheit der Perſönlichkeit dem Moloch Staat geopfert hat, 
der Schöpfer der Hierarchie des Fascismus paktiert jetzt mit der 
Hierarchie der Kurie. Er glaubt, damit ſeinen fasciſtiſchen Staat 
im Innern des Landes zu feſtigen und im Ausland zu erhöhterem 
Einfluß zu bringen. Er durchlöchert ſein eigenes Prinzip von der 
Oberherrſchaft des Staates an ſich, indem er weſentliche Teile 
der moraliſchen und kulturellen Verwaltung ſeines 
            Staatsge=
bildes einer anderen Macht anvertraut. Wer aber im Laufe der 
Zeit auf dem Gebiet der geiſtigen Leitung der ſtärkere ſein wird, 
das braucht nicht erklärt zu werden. Die Kirche hat ſeit vielen 
Jahrhunderten bewieſen, wie klug und zielbewußt ſie iſt. Sie iſt 
nicht nur älter als der Fascismus, ſie hat vor allem viel mehr Zeit. 
Wie ſieht aber unter dieſen Umſtänden das Konkordat aus? 
Rom iſt das heilige Rom, deſſen Charakter gewahrt werden muß. 
Die Cheſchließung wird der Kirche anvertraut. Die 
            Kongrega=
tionen werden als juriſtiſche Perſonen anerkannt und können 
nun Grundbeſitz erwerben, oder bereits unter dem Namen von 
Strohmännern erworbenen frei verwalten. Ihre großen Mittel 
werden den Orden geſtatten, ungehindert durch ſchwere Abgaben, 
eine erhebliche Konkurrenz an vielen Orten und in vielerlei 
            Ge=
ſtalt zu werden. Es gibt faſt allzu zahlreiche Fragen, bei denen 
die Zukunft erſt zeigen kann, wie ſich die beiden Vertragspartner 
mit einander abfinden werden. 
In Italien zerbricht man ſich darüber noch nicht ſehr den 
Kopf, obgleich die Kreiſe um Farinacci und alle jene Fasciſten, 
die inſtinktmäßig revolutionär und antikirchlich ſind, leiſe ihre 
Bedenken zu äußern beginnen. Aber aus dem Auslande mehren 
ſich die Stimmen, die gerade als Folgeerſcheinung des 
            Konkor=
dats, das eine erhöhte Italieniſierung des Vatikans befürchten 
läßt, daran mahnen, daß die Uebernationaliſierung der Kurie 
Wenn der Diktator der 
jetzt eine Forderung des T 
heidniſchen Gewalt ſich mit dem Hüter der chriſtlichen Liebe 
            ver=
bündet, ſo müſſen die Schäflein der großen Herde etwas auf ihr 
Fell achten.
Seite 2
Montag, den 25. Februar 1929
 Ans eer Lnndeshaupiftaot. 
Darmſtadt, 25. Februar. 
— Heſſiſches Landestheater. „Fidelio” wit Elſa Varena, Regina 
Harre, Hans Grahl, Theo Herrmann, Johannes Biſchoff, Ernſt Overlack 
in den Hauvtrollen wird Freirag, den 1. März, aufgeführt. Muſikaliſche 
Leitung: Generalnuſikdirekror Dr. Böhm. 
Kulvurfilmbühne im Kleinen Haus. Pudowkins 
neueſter und erfolgrenchſter Film „Sturm über Aſien” wird im 
Rahmen der nächſten Kulturfilmſerie im Kleinen Haus zue Aufführung 
gelangen. Dieſer Film, der in Berlin ſeit Monaten täglich vor 
            aus=
rerkaufren Häuſern lauft und auch in vielen Großſtädten Deutſchlands 
bereits aufgeführt wurde, wird von der geſamten Preſſe einſtimmig als 
die größte Mciſterleiſtung der neueſten Filmproduktion anerkannt. Die 
Vorführungen finden am Freirag, dem 1., Samstag, dem 2., und 
Sonntag, dem 3. März, um 16 und 20 Uhr, ſtatt. 
Des Schauſpiel des Landestheaters bereitet eine Aufführung von 
Chr. Dietrich Grabbes Schauſpiel „Napoleon” vor. Die 
            Inſzenie=
rung leitet Carl Obert (Vühnenbilder: Wilhelm Reinking) Die 
            Erſt=
aufführung des Werkes iſt fü= Dienstag, den 5 Mär=, vorgeſehen, 
Als nächſte Neuvinſtudierung der Oper gelangt „Martha” von 
Fistew unrer muſikaliſcher Leitung von Berthold Goldſchmidt (
            Inſze=
nierung: Renaro Mordo, Bühnenbilder: Lothar Schenck von Trapp) 
am Donnerstag, dem 7. März, im Kleinen Haus zur Aufführung. 
            So=
dann iſt die Einſtudierung Her Oper „Manon” von Puccimi im 
Großen Hous geplant, 
— Der Verein der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums 
            ver=
anſtaltete am Freitag im Feſtſaale des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums 
den zweiten Vortragsabend, an dem Frau Elly Freyer=Berlin die 
Tragödie „Medea” von Euripides in der Ueberſetzung von 
            Willamo=
witz vortrug. Der Vorſitzende des Vereins, Herr Geheimrat Walbe, 
gedachte einleitend des verdienſtvollen Ueberſetzers der Tragödie. Sein 
erſter Gruß habe dem Altdhilologen gegolten, ſein zweiter gelte dieſem 
jetzt 80jährigen „Könige der Altphilologen”, deſſen Bildung ſich nicht 
nur auf die klaſſiſche Philologie erſtreckte, ſondern univerſell war, der, 
wie bekannt, noch kürzlich im Ausland Anerkennung und Ehrung in 
reichem Maße erfahren hat, und der ein Feind der neuen Schulreform 
iſt. Die 80 Jahre ſeines Lebens umfaſſen die von ihm herausgegebenen 
„Erinnerungen”. Wie man überſetzen ſoll, darüber hat er ſich ſelbſt 
geäußert: nicht an die klaſſiſche Form müſſe man ſich binden, ſondern 
hich in der Ueberſetzung deutſcher Formen bedienen. Von der 
            Nichtig=
teit dieſes Grundfatzes konnte man ſich bei dem Vortrag überzeugen. 
Euripides war der Moderne unter den griechiſchen Tragikern, der mit 
den Traditionen brach und in der Behandlung des Stoffes und der 
Form ein Neuerer war. Vortrefflich hat Ariſtophanes in ſeiner 
            Ko=
mödie „Die Fröſche”, die hier vor mehreren Jahren aufgeführt worden 
iſt, den Gegenſatz zwiſchen dem der idealen Richtung huldigenden 
Sophokles und dem Realiſten Euripides, der die Menſchen ſchilderte, 
wie ſie wirklich waren, terſifliert. Auf die menſchlichen Leidenſchaften 
verſtand ſich Euripides wie kein Zweiter, und als Kenner der 
            menſch=
lichen Natur läßt er die dämoniſche Gewalt dieſer Leibenſchaften, 
            zu=
meiſt in den Frauengeſtalten, zur Erſcheinung kommen. Mitleid und 
Rührung zu erwecken, war ihm ein Hauptzweck, weshalb er im 
            Alter=
tum als der tragiſchſte Dichter bezeichnet wurde. Dabei iſt er von der 
Philoſophie ſeiner Zeit beeinflußt, und bedient ſich der ſophiſtiſchen 
Dialektik, wofür die Figur des Jaſon in der „Medea” ein intereſſanter 
Beweis iſt, der in dem Dialog mit Medea in gewandter ſophiſtiſcher 
Dialektik das Böſe als gut hinzuſtellen ſich bemüht. Die Seelenkämpfe 
der Medea vor der Ermordung ihrer Söhne ſind mit wahrhaft 
            ergrei=
fender Tragik geſchildert, während die langen Erzählungen und die 
Löſung durch den deus ex waehina der dramatiſchen Wirkung nicht 
förderlich ſind. Von ſeinen Zeitgenoſſen wurde Euripides weniger 
            ge=
würdigt, als Sophokles, ein Schickſal, das er mit allen Neuerern geteilt 
hat. Mit der Medea hat Euripides eine tragiſche Figur geſchaffen, 
die aus der Literatur nicht wieder verſchwunden iſt. — Frau Freyer 
brachte die Tragödie, die ſie — eine fabelhafte Gedächtnisleiſtung — 
frei vostrug, in eindrucksvoller Weiſe zum Vortrag und entledigte ſich 
ihrer ſchwierigen Aufgabe, die ſechs Perſonen und den Chor 
            chorin=
thiſcher Frauen unterſchiedlich zu behandeln, in lobenswerter Weiſe, 
wobei ſie in der Charakteriſtik der Medea mehr das ſeeliſch=gequälte 
und leidende, als das leidenſchaftliche Weib hervorhob. Den Höhepunkt 
des Vortrags bezeichnete, wie in der Tragödie ſelbſt, der ſeeliſche 
            Kon=
flikt der zur Verzweiflung getriebenen, in ihrem Entſchluß wieder 
ſchwankend werden, aber zu der fürchterlichen Tat ſich ſchließlich 
            hin=
durchringenden Mutter. Die Zuhörer waren von dem Vortrag tief 
ergriffen, und der Vorſitzende konnte zum Schluß deshalb mit Worten 
des Dankes an die Vortragende mit Recht bemerken, daß die 
            Wieder=
gabe der furchtbaren Tragödie die Zuhörer bis ins Innerſte bewegt 
habe. 
4p. 
— Orpheum. Groß=Schau Schweſtern Spaboni. Heute Montag, 
25. Februar, iſt eine Reduzicrung der Eintrirtspreiſe, und zwar von 
1—3 Mark, eingetraten. Es iſt ſomit jederwann Gelegenheit geboten, 
die glänzenden Darbietungen der Groß=Schau der Schveſtern Spadoni 
im Orpheum zu beſuchen. (S. Anz.) 
— Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes der 
            Pro=
vinz Starkenburg am Samsrag, den 2. März, vorm. 9 Uhr: 1. 
            Be=
rufung des Arthur Heinrich Hertha zu Frankfurt a. M. gegen das Urteil 
des Kreisausſchuſſes Offenbach vom 22. Auguſt 1928 wegen Nichterteilung 
der Erlaubwis zum Führen eines Kraftrades. 2. Klage des Paul Claus 
zu Offenbach a. M. gegen den Beſcheid des Kreisamts Offenbach vom 
26. Oktober 1928 wegen Nichterteilung einer Legitimationskarte. 3. 
            Ge=
ſuch des Hans Hagel in Karlsruhe um Erteilung der Erlaubnis zum 
Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank auf der Tromm, 
Gemarkung Ober=Scharbach. 4. Geſuch des Jakob Greß zu Bensheim 
um Erteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft im 
Hauſe Schlinkengaſſe 4 zu Bensheim. 5. Berufung des 
            Oberbürger=
meiſters von Offenbach und de’s Verwaltungsamtmanns Boßler von 
Offenbach gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Offenbach vom 24. März 
1926 wegen Ausſpruch einer Diſziplinarſtrafe.
Gedächtnisfeier am Volkstrauertag.
Numm
 Volkstrauertag! — Nach langen hellen kalten Wintertagen der erſte 
graue Regentag — ein echter Trauertag, dazu noch Sonntag, 
            Arbeits=
ruhe, ein Tag der Einkehr, der unſichtbar zwingt, derer zu gedenken, 
die nicht mehr unter uns weilen. Zu Ehren unſerer im Weltkrieg 
Gefallenen und Verſtorbenen veranſtaltete die Ortsgruppe Darmſtadt 
des Volksbundes Deutſcher Kriegsgräberfürſorge” im Kleinen Hauſe 
des Heſſiſchen Landestheaters eine Gedächtnisfeier, deren 
            Pro=
gramm auf hervoragend künſtleriſcher Höhe ſtand. Die zahlreichen, 
ernſt und feierlich geſtimmten Teilnehmer lauſchten zunächſt andächtig 
dem „Andante aus dem Streichquartett D=Moll Franz Schubert”, das 
das Drumma=Quartett, beſtehend aus den Herren Drumm, 
            Budden=
hagen, Sprenger und Andreae, tonrein zu Gehör brachte. Ein 
Gemiſchter Chor unter Leitung von Herrn Studienrat Borngäſſer 
trug die beiden ergreifenden Chorgeſänge „Kriegsernte” und „Die 
            ge=
fallenen Helden” (von Arnold Mendelsſohn, 1915) vor. Nachdem Herr 
Theo Herrmann, Mitglied des Heſſiſchen Landesrheaters, vier 
            wun=
dervoll ernſte Geſänge für Baß von J. Brahms mit reiner und 
            wohl=
klingender Stimme vorgetragen hatte, wobei Frau Olga Herrmann 
die anpaſſende Klavierbegleitung übernommen hatte, hielt Herr 
            Fort=
bildungsſchullehrer Germann, der Vorſitzende der Ortsgruppe 
            Darm=
ſtadt des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge” eine 
            tiefempfun=
dene, zu Herzen gehende Gedächtnisrede, der er die Worte voranſtellte: 
„Die Beſten unſeres Volkes ſind nicht geſtorben, daß die 
Lebenden tot ſeien, ſondern daß die Toten lebendig würden” 
und dann u. a. ausführte: „Wenn der Herbſtwind mit läſſiger Hand 
das letzte fahle Blatt vom Baume treibt, wenn die letzten Blumen des 
Jahres blühen, wenn ſich der Himmel trübe und ſchwer über der Erde 
wölbt und der Winter kommen will, dann feiert man in deutſchen 
            Lan=
den Allerſeelen und Totenſonntag. — Wenn aber bei gewöhnlichem 
Laufe der Zeit die erſten Knoſpen ſpringen und ſich die erſten Blümchen 
ſchüchtern zeigen, wenn der Frühling bald ſeinen Einzug hält, dann 
gedenken viele Deutſche des In= und Auslandes am Volkstrauertag der 
Toten beſonders, die uns der große Krieg entriß. 
Liebe Trauernde! Die Beſten unſeres Volkes ſind nicht geſtorben, 
daß die Lebenden tot ſeien, ſondern daß die Toten lebendig würden. 
Dieſes Wort zeigt uns ſo recht den tiefſten Sinn des großen Opfers, 
das unſere gefallenen Brüder gebracht. Sie, die einſt mit ihren Leibern 
einen Wall um unſer Vaterland aufrichteten und dabei den Tod erlitten, 
ſie leben und beleben. Sie ſind bei uns, ſie wirken für uns und in uns. 
In heißer Liebe zu Volk und Vaterland, in höchſtem Pflichtbewußtſein 
gaben ſie ihr Herzblut. Ihr hehres Beiſpiel von Opfermut, von Treue 
und Pflichterfüllung, macht tiefſten Eindruck allezeit. Laue werden 
            da=
von warm Tote wieder lebendig. Mit ihrer Liebe, mit ihren Taten 
wirken unſere im Weltkriege gefallenen Brüder noch von der Ewigkeit 
her auf uns in und ſegnen uns. 
Heute am Sonntag Reminiſcere haben wir uns hier 
            zuſammen=
gefunden, um der vielen, vielen feierlich zu gedenken, die ein Opfer jenes 
furchtbarſten Ringens wurden, das die Welt je geſchaut. — Deutſche 
Brüder und Schweſtern, laßt uns im Geiſte hingehen an die Gräber 
der nahezu zwei Millionen, die für uns, für unſer Vaterland fielen, 
Laßt uns ſchauen Kreuz an Kreuz, Armeen von Totenzeichen auf langen 
Hügelreihen! 
Cs iſt ein weit Gefilde, von Garben überſät, 
Dort hat ein grimmer Schnitter mit ſcharfem Schwert gemäht, 
Dorr liegen Deutſchlands Söhne im Tode hingeſtreckt, 
O, wieviel Kraft und Schöne, die jetzt der Raſen deckt! 
Wo auch die Sonne in ihres Tages Lauf ſcheinend ſteht, blickt ſie 
auf deutſche Kriegergräber. Es war ein mächtig Ringen, ein Ringen 
blutig heiß. Faſſen wir die feſt an den Händen, die da tiefe Trauer 
im Herzen tragen um Gatten, Vater, Sohn oder Bruder. Legen wir 
unſeren im Weltkriege Gefallenen und Verſtorbenen aufs neue den nie 
verwelkenden Kranz tatenfroher Dankbarkeit aufs Grab. Dieſe alle ſind 
geſtorben im Glauben und haben die Verheißung von ferne geſehen und 
ſich derſelben getröſtet. Weihen wir ihnen in ſtummer Trauer ein 
            kur=
zes ſtilles Gebet! Neigen wir aber auch in dieſer Stunde demütigen 
Herzens unſer Haupt vor der Heldengröße auch des Einfachſten aus
 unſerer Brüder Reihe. Wahrlich, wir fühlen’s in dieſern 
deutlicher als ſonſt, daß die, die da ſtarben im Lärm der 
den Qualen der Lazarette und in der Einſamkeit des Gefanmo 
unſere Brüder waren. Niemand hat großere Liebe denn 
ſein Leben läßt für ſeine Freunde. Wir fühlen es, daß d0 
die da draußen und in der Heimat ſchlafen, unſerem 
            Heru=
ſonders naheſtehen, und wir alle wollen darum gewiß nichtz: 
wenn ihnen der „Volksbund Deutſche 
            Kriegsgräberfürſorge‟=
richtung, Schmuck und Pflege, ihrer Grabſtätten den Domu 
auf den ſie alle, alle Anſpruch haben. Iſt es nicht reichſter, 
auf uns kommt, wenn uns durch unſere toten Brüder immers 
wieder die Erkenntnis geradezu eingehämmert wird, daß dau 
uns alle umſchlingen ſollte. Und wahrlich, wir vergeben ae 
deutſchen Herzen nichts, wenn wir dieſes Band auch um 5 
die an der Wolga, an der Loire oder an irgend einem andem 
Erde um Tote, die für ihr Vaterland gefallen, tiefe Trauer 
tragen. Sie trugen und tragen ein gleich tragiſches Schich 
Sie alle bilden eine große Leidgemeinde. Sich deſſen zu 
heute nicht vergeſſen. 
Nebeneinandergebettet liegen ſie draußen, die Söhne gla=
 unſeres Volkes. Nebeneinander ſchlafen aber auch oft z z00 
Feind. Noch aber ſehen wir in unſerem Volke Zerriſſenhoß 
            ai=
klüftung, wo wir Einheit und Einigkeit ſchauen ſollten 
wir erfahren, daß Goethes Mahnung: „Edel ſei der Men= 
und gut”, gar oft auch bei denen, die ſich im Leben 
            äußerlich=
ungehört verhallt. Noch könnte heute wie einſt ein Bismana Cry 
„Zuſammengehört als Deutſche haben wir ja immer, wir wam zu 
Brüder, wir haben es nur nicht immer gewußt. Zwiſchen kin 
herrſcht erſt recht nicht der Geiſt, der herrſchen ſollte‟, KRN 
eigentlich gut genug, um damit den Toten des großen Krie usſan 
ſagen. Menſchen aller Nationen, greift darum zur Tat, wieiin 
gegriffen! Aus Millionen von Grüften, ja ſelbſt aus dea m 
Meeres rufen ſie Euch zu, den Zwiſt beiſeite zu ſchieben, 40d 
ſein. Drum, Völker der Erde, erweiſt Euch Eurer Gefalleantnud 
Schätzt Euch untereinander! Schlagt jetzt, da Not und 0) 
ſchrecklichen Jahre verweht ſind und andere, freundlichere 8 Fütuungen 
Nachhall übertönen, Brücken der Liebe zueinander! Kein MEdsin 9älu 
mehr den Bruder! Dieſer Ruf halle in Euer aller HiCzuu:9 
wider. O, dann kommt der Tag, an dem Ihr erkennt, da a 6 
Opfer der Gefallenen, das Ihr manchmal voller Verzweifl. E/ kötzür 
geblich gebracht anſaht, doch nicht vergeblich geweſen iſt. „Ei2. 
gemeinſamen Leid fließen dann viele ſegnenden Kräfte. EA-Enztn dunt 
ſaat wird zur Freudenernte, und durch Ewigkeiten hindurchck; 
die heilige Flamme aus Eurer Brüder Blut. 
FFMn. 
Liebe trauernde Brüder und Schweſtern! Wenn wär E2 
mächtnis unſerer Toten nachleben, wenn wir den Geiſt, Lrſ 
Stunde vor uns aufſtieg, in uns lebendig werden laſſen „Mu 
haben wir gefunden, daß es der Geiſt iſt, der unſere Goaks 
zum letzten Atemzuge beſeelte — und wenn wir mit ganzer Etz Eülut 
eindringliche Sprache vernehmen, die der Volkstrauertag z aru der Teiln 
der Tag, an dem wir ohne Unterſchied des religiöſen um 8 Hühr. Zu er 
Bekenntniſſes ſowie unſerer ſozialen Stellung der Kriegstotßy In 
dann wird es uns leichter ums Herz; dann grünet auch Kim 5u 
auf, wo vielleicht noch dumpfe Verzweiflung wohnte. „War 59 Hu die ga 
kehrt nie wieder, ging es aber leuchtend nieder, leuchtet s ſwpn=Nenner 
zurück.” Auch dieſes Leuchten erhelle die Trauer der jetzifEn Ader vor 
Unſere Gefallenen und Verſtorbenen ſind nicht mehr untar imxi die eie 
ihr Geiſt iſt bei uns, bleibe bei uns. Er wirke für uns rhk r ſchon ei 
Denn die Beſten unſeres Volkes ſind nicht geſtorben, daß z II-cke zum 
tot ſeien, ſondern, daß die Toten lebendig würden. 
Hends bill
Nach dieſem ergreifenden Gedenken an unſere Gefallerr
 — Darmſtädter Künſtler auswärts. Herr Emil Matheis war 
vor kurzem gelegentlich eines Konzerts des Wiesbadener Frauenchors 
als Soliſt tätig. Die Wieshadener Kritik ſchreibt: In dem 
            Konzert=
ſänger Emil Matheis aus Darmſtadt, ausgebildet von Gefangsmeiſter 
Müller=Söllner (Darmſtadt=Wiesbaden), lernte man einen mit 
einer hellgefärbten Baritonſtimme ausgeſtatteten, trefflich geſchulten 
Sänger kennen, der drei Schubertlieder vortrug: „Raſtloſe Liebe‟, 
„An Schwvager Kronos‟. Dem Unendlichen”, und mit deren feinſinniger 
Wiedergabe lebhaften Erfolg erzielte, ſo, daß er als Zugabe noch 
„Aufenthalt” ſpendete. — Von den Soliſten „Der Prinzeſſin Ilſe” iſt 
in erſter Linie wieder Emil Matheis zu nennen, der die Rolle des 
Rübezahl mit Wärme erfüllte, unter kraftvoller Wiedergabe des 
            muſika=
liſchen Gehalts. 
3GenerationenBerufswäſcher! 
In der altbekannten Großwäſcherei und Bügelanſtalt Hering, 
            Schießhaus=
ſtraße 4 (jetzt umbenannt in Jahnſtraße) ſind bereits 3 Generationen der 
gleichen Familie als Berufswäſcher tätig. Oeshalb wird in dieſer älteſten 
und leiſtungsfähigſien Wäſcherei Heſſens die Wäſche am ſchönſien, 
            ſach=
gemäß und am ſchonendſten behandelt. Wer ſollte da noch mit ſeinem 
Vertrauen zögern! Oarum Ihre Wäſche nur zu Hering! Tel. 3949. (1979a
 Gemiſchte Chor noch die beiden weihevollen Chorgeſänge an 
von Arnold Mendelsſohn und das Gebet aus der Oper 
Tauxis”” von Bernh. Scholz vor. — Das meiſterhafte 
Drummquartetts: B=Dur Op. 130 von Beethoven, ſchloß 2 
Gedächtnisfeier. 
— Der Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland 
17. Stiftungsfeſt für Samstag, den 2. Märg, in ſämtlichen 
Städt. Saalbaus an. Dieſe zur Tradition gewordene alſt 
anſtaltung wird auch in dieſem Jahre nicht verfehlen 
geladene Gemeinde von Mitgliedern, Freunden und Gön: 
einen. Es zeugt von dem guten Geiſt und der Rührig!e‟ 
Klub, daß es ihm gelingt, alljährlich innerhalb der Darnſ.ſt 
ſchaft ein Feſt zu arrangieren, das eine beſondere Note 119 
Geladenen veranlaßt, der Einladung ſtets gerne Folge z150. 
dieſem Jahr eröffnet das Feſt ein Konzert, deſſen Mitw 
ragende künſtleriſche Darbietungen verſprechen. Die Einladr! 
Frau Eliſabeth Achatz=Kraft, Konzertſängerin, Fräulein AA 
und Fraulein Käthe Walter, Opernſängerinnen am Heſſ. 
theater; die Herren Guſtav Deharde, Opernſänger und 2 
1. Konzertmeiſter vom Heſſiſchen Landestheater, Dr. Jc 
Konzertſänger, Würzburg und das langjährige Mitglidc, 
Hans Hoefflin, Opernſänger am Mainzer Stadttheater. 
wird man wieder die im vorigen Jahre von ſo großem Erſt 
Darbietungen der Schſvimmelubgirls bewundern können. 
an das Konzert iſt in ſämtlichen Räumen des Saalbaus 
wer einmal ein Schwimmklub=Stiftungsfeſt miterlebt haf. 
frohe Stimmung dieſe Veranſtaltung beherrſcht. Die 
werden wie alljährlich verſandt und der Klub bittet umne ” 
großen Andrang in den letzten Tagen bei den in der Einlalp 
ten Stellen zu vermeiden, ſich baldigſt gegen Vorzeigen deu ſſt.
die F. ſtabzeichen zu beſorgen.
Heſiſches Landeskheater.
Großes Haus.
 — Sonntag, den 24. Februar. 
Aida.
 Große Oper von Ghislanzoni, Muſik von G. Verdi. 
Ein zweites Gaſtdirigieren konnte das günſtige Urteil über 
Carl Marja Zwißler beſtätigen, ja verſtärken. Aida iſt 
die typiſche Oper für den erſten Kapellmeiſter, und Zwißler 
der rechte Mann dafür. Auch heute ein großzügiges Stehen in 
und über dem Werk, energiſches Anpacken von Orcheſter und 
Bühne von der erſten Note an, perſönliche Geſtaltungsgabe, Keine 
Verſchleppungen, keine Ueberhaſtungen, zu denen italieniſche 
Muſik gern verleitet; klare Gliederung, überlegte Steigerungen, 
rhythmiſche Schärfe. Ein echter Muſiker und zweifellos ein 
            Füh=
rer. Es wird empfohlen, ohne weiter zu ſuchen, ſich ſo raſch und 
dringend als möglich ſeiner zu verſichern. 
Wenn hiermit die Beſetzung der erſten Kapellmeiſterſtelle 
eine gute Löſung finden würde, bliebe immer noch die zweite 
Stelle offen. Sollte hierfür eine neue Kraft, die unſchwer zu 
            fin=
den iſt, nicht gewünſcht werden, ſo nur aus Beſorgnis, daß bei 
zwei neuen Kapellmeiſtern das Enſemble und der geregelte 
Opernbetrieb geſtört werden könnte. Es wäre jedoch zu 
            wün=
ſchen, daß ſich dieſe Beſorgniſſe zerſtreuen ließen und dieſelbe 
glückliche Hand unter Verzicht auf die drei vorhandenen Herren 
auch einen neuen zweiten Kapellmeiſter gewönne. 
V. H. 
Aus den Darmſtädter Lichtſpielkheglern. 
Helia. 
Im Helia übt der Richard Oswald=Film „Die 
            Rothaus=
gafſe” ſtarke Anziehungskraft aus. Mit Recht! Dieſe 
            Verfil=
mung von Ideen und Epiſoden aus dem bekannten, kulturell 
wertvollen Roman der Elſe Jeruſalem „Der heilige 
            Ska=
rabgeus” iſt recht gut geworden. Sie iſt 
            anerkennenswerter=
weiſe „frei nach dem Roman” erfolgt und ſo, da nur die 
            Haupt=
handlungen herausgenommen und ziemlich ſelbſtändig bearbeitet 
ſind, zu einem ſehr guten „ſelbſtändigen” Film geſtaltet worden. 
Die ſachliche Schilderung der Handlung, ſchlicht ohne 
            Effert=
haſcherei, ohne übertriebene Sentimentalität, hebt die Arbeit 
Richard Oswalds weit über den gewohnten Durchſchnitt der 
Romanverſilmung. Auch die Milieuſchilderung verzichtet auf 
            bil=
lige Effekthaſcherei und Einnenkitzel, aber ſie iſt überzeugend. Die 
Bildausſchnitte vielfach ausgezeichnet. Ebenſo durchweg die Dar=
 ſtellung, in der das ſchlichte, lebenswahre Spiel von Grete 
Mosheim als Milada an der Spitze ſteht. Die Künſtlerin 
            fin=
det in Guſtav Fröhlich als Dr. Guſtav Brenner und Oskar 
Homolka als Dr. Horner gute Partner. Im Rahmen des 
Geſamtenſembles behaupten ſich, von der guten Regie ſicher 
            ge=
leitet, auch alle übrigen Darſteller, wie Maria Leyko, Elſe 
Heims, Paul Otto uſw. 
Der Beifilm „Skandal im Kaſino”, ein Cineromans= 
Film in der Regie von René Hervil, rechtfertigt kaum, ſich 
            da=
mit zu beſchäftigen. Hingegen iſt die Emelka=Wochenſchau ſehr 
reichhaltig und gibt einen intereſſanten Ueberblick über die jüng= 
7.0 
ſten Geſchehniſſe aus aller Welt.
 Von Deutſchlands Hohen Schulen. 
Berlin: Profeſſor D* Paul Martimi iſt zum nichtbeamteten 
a.p. Profeſſor in der Mediziniſchen Fakultät ernannt worden. — Der 
langjährige Vertreter des Schiffsmaſchinenbaues an der Techniſchen 
Hochſchule, Profeſſor Paul Krainer beging am 21. d. Mts, ſeinen 
60, Geburtstag. 
Bonn: Im Alter von 76 Jahren verſchied der a.o. Profeſſor der 
Chenie Dr. Conrad Laax. 
Braunſchweig: Die Ernennung des o Profeſſors. Dr. Philipp 
Funk von der Staatlichen Akademie vom 1. Abril 1929 zum 
            ordent=
lichen Profeſſor der Geſchichte an der Univerſität Freiburg i. B. als 
Nachfolgor des Geh. Rats H. Finke, wird amtlich beſtätigt. — Aus 
            An=
laß der Einweihung der neuen elektvotechniſchen Inſtitute an der Ted. Hochſchule ſind zu Chrenſenntoren der genannten Hochſchule 
            eu=
nannt worden: Karl Friedrich von Siemens i Berlin, 
            General=
direktor Dr.=Ing. e, h. Karl Kraiger in Helmſtedt und Direktor 
Dr. phil. Dr.=Ing. e. h. Max Buchner in Hannover. 
Breslau: Die Priratdozentin für engliſche Philologie, Dr. Elſe 
von Schaubert iſt zum nirhtbeamteten a.o. Profeſſor ebenda 
            er=
naunt worden. 
Dresden: Am 28. d. Mts. findet in der Aula der Tcchniſchen 
            Hoch=
ſchule die feierliche Uebergabe des Rekrorats ſtatt. 
Erlangen: Der Repetent für Aſtes Teſtament, Privatdozent Lic. 
theol. Dr. phil. Leonhard Roſt, wurde, ſcinem Anſuchen entſprechend, 
mit Wirkung vom 1. April Ifd. J3. an unter Anerkennung ſeiner 
            Dienſt=
leiſtung aus dem bayeriſchen Hochſchuldienſt entlaſſen. 
Freiburg Br.: Der ord. Profeſſor Dr. Rudolf Pfeiffer iſt zum 
ord. Profeſſor für klaſſiſche Philologie in der philoſophiſchen Fakultät 
I. Sektion der Univerſität München in etatmäßiger Eigenſchaft ernannt 
worden. 
Kamburg: Der Dermatologe, Univerſitätsprofeſſor Dr. Ernſt 
Delbanco beging am 21. Februgr ſeinen 60. Geburtstag, 
Hann.=Münden: Der P=ofeſſor der Chemie Dr. Edgar 
            Wede=
ind iſt zum Rektor der Forſtlichen Hochſchule für die Zeit vom 
1. April 1929 bis 31. März 1930 gewählt und vom Miniſter für 
            Land=
wirtſchufz, Domänen und Forſten beſtätigt worden.
 Leipzia: Der Profeſſor für Religionsgeſchichte, inäbe 
tiſche Religionsgeſchichte, Pfarrer D. Dr. phil. Alfred‟ 
rollendete am 21. Februar das 65. Lebensjahr. — Im Alter 1. 
ren verſchied der Privatdozent für inere Medizin und 2 
Lahoratoriums der Mediziniſchen Univerſitätstlinik Dr. mod 
Lange. 
München: Der mit dem Titel und Rang eines a0. 
ausgeſtattete Privatdozent für Botanik, Dr. Guſtav He0.1 
Wirkung vom 1. März d. Js. auf Anſuchen unter Anerlels 
langjährigen Dienſtleiſtung aus den bayeriſchen Koce 
laſſen. 
Deutſche Ehrendoktoren der Univerſität Kairo. Geie 
Jahrhundertfeier der mediziniſchen Hochſthule Kaird E 
Fülleborn vom Tropeninſtitut Hamburg und 
            Pih=
vom Inſtitut Rohert Koch, Berlin, zu Ehrendoktoren. 4 
ſchen Fakultät Kairo ernannt.
 s Nr. 750 000. Wann wird er kommen? Wie wirda n 
Wird er ein „Er” oder eine „Sie” ſein? So fragt ſch, 17 
in geſpannter Erwartung. „Eine Millionenſtadt”. 
aller; wenn erſt die drei Viertel voll ſind, geht s 14 
und drum ſoll der 750 000. Einwohner auch M 
Ehren empfangen werden — ganz gleich, ob ihn Ne.” 
oder der Storch brachte. Seit Wochen ſind ſchon 904 
tungen im Gang, der arme kleine Erdenbürger Ri 
keinen Rat mit all den Geſchenken wiſſen, die mai 
ſtimmt hat. Zwiſchen den Firmen iſt ein förmliche. 
in originellen Ideen entſtanden, und wer auch 1004 
nichts zu tun hat, verſucht ſich auf irgendeine Weiſe ſie 
Von den Windeln bis zum Sparbuch über 300 Gütch. 
len, Taufſekt, Photo=Apparat und Gratis=Lebensye 
alles da! Aber nicht genug damit, auch die Eliein. 
halten! Papa erhält einen Zylinder und ſoo9 Ne 
für die offizielle Anzeige in den Zeitungen wird. 10 
Der Hut für die Frau Mama wird wohl noch komwmeld 
Fall hat ſie ſchon zahlreiche Bücher über Säugliſch ee. 
erwarten. Aengſtlich ſehen die Behörden dieſem Li. 
werden den Glücklichen auszuwählen haben. Aber Re 
täglichen Kommen und Gehen von Tauſenden, die et. 
deln oder wegziehen, abgeſehen von Todesfällen! K. 
der 750 000, gar kein Kind iſt.. . Vielleicht ein Ai 
das in einem Greiſenaſyl in Amſterdam Aufnchſle. 
friſcher, junger Mann, der hier ſeine Arbeit 
            ſol=
den Ereigniſſen nicht vorgreifen, denn ich fürchte. 
gibt unliebfame Ueberraſchungen! Wie leicht konn.” 
den Photographen paſſieren, daß er als den orbnüht. 
treffenden 750 00Oſten Bürger von Amſterdam Cil 
nblitz1 
Ganoven aufnehmen muß, der im richtigen Abt‟” 
Meldeamt auftaucht?
Monteg, den 25. Tekruar 4929
Ceite 3
Berlin=
 Der ſtaaklichen Bureauangeſtellken. 
hsverbandstagung in Frankfurt a. M.
Achkung, Kraftfahrer!
„0. gut beſucht war. Als erſter Referent der Kund=
hurſt Schröder von der Hauptgeſchäftsſtelle des
 e Bureauangeſtellten und Beamten (Berlin) über den 
apf der Bureauangeſtellten”. Er ging 
n der chriſtlich=nationalen Arbeitnehmerbewegung in 
aim dann die heutigen Verhältniſſe innerhalb der 
tangen zu ſchildern. An beſonderen Beiſpielen be=
 Saß die Angeſtellten in den Verwaltungen nicht die 
aßſti, die ihnen auf Grund ihrer Leiſtungen und 
            Fähig=
wurißten. Er forderte daher den Zuſammenſchluß aller 
2zialverſicherungsangeſtellten in der Berufsorgani=
 0 rach H. Bouillon von der 
            Landesgeſchäftsſtell=
s Rei Aeibands deutſcher Bureauangeſtellten über die „
            For=
hr Angeſtellten zur Ausgeſtaltung des 
Eig
 ſtrechſtl.! Er ging von der Tatſache aus, daß trotz der 
            be=
n ung )gSaren Tarifverträge im Reich, Staat und den 
            Kom=
e Ahc(lltenſchaft nicht nach den Gruppen beſoldet werden, 
gen ſiet;Birt leiſten. Die Tatſache, daß die Reichskaſſenordnung 
bt, de ßßei buchhalteriſchen und kaſſentechniſchen Arbeiten 
            Be=
ut rhden müſſen, ſcheidet die Angeſtellten von der Tätigkeit, 
waftet haben, aus. Im weiteren ging er ein auf die 
gen wVerſchärfung der Anſtellungsgrundſätze. Dieſe 
            Be=
nleb hier Reichsverband ab, da er in ihnen weitere Gefahren 
Stellran der Angeſtellten ſieht. Gleichfalls lehnt er ab die 
en u Berſchärfung der Laufbahnrichtlinien. Für die 
            Be=
rf uutſeine beſtimmte Vorbildung maßgebend ſein, ſondern 
jährunga der innegehabten Stellung. Die Angeſtelltenſchaft 
Behöruc ſat den Beweis erbracht, daß ſie, ebenſo wie alle 
            an=
rupperiläg iſt. Stellungen einzunehmen, die ihr heute noch 
ſetzlichna ſſimmungen verſchloſſen ſind. Zum Schluß ſeiner 
            Aus=
en ginzgv Redner noch auf die Verhältniſſe der Reichsanſtalt 
eitsbewmic ung und Arbeitsloſenverſicherung ein, die er ſcharf
Vor.
 Ausfü=hungen beider Redner fanden lebhaften Beifall, und in 
uffolgeenm Diskuſſion wurde ihre Berechtigung in vollem 
            Um=
m allund/batterednern anerkannt. Zum Schluß faßte Herr 
n von aſ ptvorſtand als Ergebnis der Ausſprache zuſammen:
 utige irtz iche Zuſtand der Arbeitsverhältniſſe der 
            Bureau=
en erfwer= dringend notwendige Verbeſſerungen. Dieſe aber 
zu e nhm durch ſtraffe Organiſation der Berufsgenoſſen”
 DAC. 8me. Der letzte Filmabend in dieſem Winter iſt am 
Stag, den8 Februar. Abends 8.30 Uhr läuft in den Palaſt=
wir i en dasſ te Programm, das den vorhergegangenen an Sport
 ig var inheit enſt nachſtehen braucht. ADAC.=Länderfahrt 1928 war 
ſt, dxer grif motorradſportliche Zuverläſſigkeitsfahrt der Welt,
 m mrungehgun Schwierigkeiten dieſer Prüfung ſowie die hohe 
Begentuig der Teilnehmer ziehen noch einmal am Auge 
n hauerss büber. Zu erwähnen iſt, daß an dieſer Fahrt auch 
narsfgliede n Ortsgruppe Darmſtadt, die Herren Trapp und 
ru ſtrafp nrei teilgenommen haben. Auch Damen ſteuerten 
in ihre Ahüne die ganze Fahrſtrecke (Hanni Köhler u. a. m.). 
ſedu, —natio im Rennen um den ADAC.=Bergrekord 1928 in 
            Frei=
rgun =ſt wie dug Zi der von einem der ſchönſten deutſchen Bergrennen. 
Auß n e) die Sieger in Großaufnahmen vorgeführt, 
            dar=
ch Heuis der ſchon eine Woche ſpäter, beim Buckower 
            Drei=
y, ſei nLiebe zum Sport mit dem Leben bezahlen mußte. 
uß dei Gends bildet die Rheindampferfahrt der 
            Hauptſport=
ammlrkse Man erlebt noch einmal die Fahrt auf dem 
            ſchön=
des 1En3. Der Beſuch dieſes Abends kann nur allen 
il= unm kotorradfahrern ſowie Freunden dieſes zeitgemäßen 
uufs awggentlichſte empfohlen werden. Am Schluß der 
            Ver=
wirtt y Kaiſerſaal der im Gaubezirk laufende ADAC. titaxen zur Beſichtigung vorgeführt. 
ebandt Aumſtälter Frauenvereine. Die Mitglieder der dem 
angeſchicheren Vereine werden auf die 
            Frauenverſamm=
wiuß die am Dienstag, den 25. Februar, rünktlich um 
aal des Saalbaus ſtattſinden wird, Sie wird. die 
Haushalt und auf der Straße behandeln und muß 
t
der Frauem in ſtärkſtem Maße hervorrufen
 1. Ueberſchätze nicht deine Eigenſchaft als Fahrer und die deines 
Fahrzeugs, du irrſt leicht! 
2. Halte alle anderen Wegebenutzer für verkehrsungewandt und 
            vermin=
dere daher deine Fahrt, bevor ſie in deinen Bremsbereich kommen! 
3. Ueberzeuge dich vor Antritt der Fahrt vom guten Zuſtand der 
Bremfen, der Steuerung und des Lichts; ihr Verſagen bringt 
            be=
ſtimmt Unheil! 
4. Meide vor und während der Fahrt den Genuß von Alkohol, der 
raſche Auffaſſung und Ueberſicht behindert! 
5. Die Zeichen der Verkehrsbeamten entbinden dich nicht der Pflicht, 
vorſichtig um die Straßenecken zu fahren! 
6. Fährſt du gegen Bruſt oder Rücken des Verkehrsbeamten, verhalte 
vor der Baufluchtlinie, bis du dein Zeichen erhälſt, denn dir droht 
Gefahr! 
7. Fahre nicht höhere Geſchwindigkeiten, wie die Ueberſicht der 
            Fahr=
bahn und die Beſchaffenheit ihrer Oberfläche es zulaſſen, du begibſt 
dich ſonſt in Gefahr! 
8. Haſt du Eile, denke dran: „Fünf gewonnene Minuten ſind nichts 
gegen das verlorene Leben!“ 
9. Nimm Rückſicht auf den Fußgänger, der die Fahrbahn überſchreitet, 
ohne zwingenden Grund tut er es nicht! 
10. Blende deine Scheinwerfer frühzeitig ab; du erſparſt dir und 
            an=
deren Unglück und zeigſt dich als verantwortungsbewußten taktvollen 
Fahrer! 
Im Rahmen der Reichsunfallwoche: 
Starkenburger Automobil=Club (Sitz Darmſtadt).
 — Sterbekaſſe=Verein „Einigkeit‟ Darmſtadt. Die 39. 
            General=
verſammlung erfreute ſich guten Beſuches. Der erſte Vorſitzende Herr 
J. Storck gedachte zunächſt der im Laufe des Jahres verſtorbenen 
            Mit=
glieder, deren Gedenken durch Erheben von den Sitzen geehrt wurde. 
Anſchließend erſtattete der erſte Schriftführer den Tätigkeitsbericht vom 
Jahre 1928. Dieſem, ſowie dem Rechenſchaftsbericht iſt zu entnehmen. 
daß eine rege Tätigkeit im vergangenen Jahre ſtattgefunden hat, ſo daß 
der heutige Mitgliederſtand durch die große Werbetätigkeit auf nahezu 
700 Mitglieder angewachſen iſt. Im ganzen Jahre hatten wir ſieben 
Mitglieder durch Tod verloren, wobei pro Sterbefall 50 Pfg. erhoben, 
eine derzeitige Sterberente von 260 Mark ausbezahlt wurde. An 
            Ein=
nahmen ſind 4375 20 Mark zu vrzeichnen, denen an Ausgaben 2:22,88 
Mark gegenüberſtehen. Dem Rechmer, Herrn Fr. Kilian, wurde 
            Ent=
laſtung erteilt und ihm für ſeine muſtergültige Kaſſenführung der Dank 
abgeſtattet. Die Neuwahl des Vorſtandes brachte keine Aenderungen, 
da der langjährige erſte Vorſitzende, Herr Storck, ſowie der übrige 
            Vor=
ſtand per Akklamation wiedergewählt wurde, ein erfreuliches Zeichen 
des Dankes für die geleiſtete Arbeit. Am Ende der Tagesordnung 
            an=
gelangt, ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung mit dem Wuniche, daß 
der Verein auch im neuen Jahre zum Segen der Mitglieder wachſen, 
blühen und gedeihen möge. — Wir machen nochmals darauf aufmerkſam. 
daß alle Perſonen bis zum 50. Lebensjahre ohne ärztliche Unterſuchung 
aufgenommen werden können. Intereſſendem, welche dem Verein beizu 
treten wünſchen, erhalten koſtenlos Auskunft durch die Herren: J. Storck, 
Techniſche Hochſchule, Fahrradhandlung Georg Hahn u. Co., Große 
Ochſengaſſe, ſowie durch den Rechner Herrn Fr. Kilian, Feldbergſtr. 89. 
— Auf Veranlaſſung des Mittelrheiniſchen Architekten= und 
            Inge=
niene=Vexeins hält im Sanl 326 der Tahniſchen Hochſchule Herr 
            Pro=
feſſor Neuleaur am Montag, dem 25. Februar, abends 
8,15 lihr, einen Vertrag üiber: „Das Problem einer 
            Schneli=
kahn bon Köln nach Dortmund‟. Die der 
            Vortragsgemein=
ſchaft te hniſch=wiſſen; kaftliher Vereine angeſchloſſenen Mitglieder 
            wer=
den um zahlreichen Beſuch des intereſſanten Vortrages gebeten. Gäſte 
ſind willkoumen 
— Frl. Paula Kapper bom Heſſiſchen Landestheater wurde als erſte 
Opernſoubrette für 3 Jahre unter ausgezeichneten Bedingungen an das 
württembergiſche Landestheater in Stuttgart engagiert.
 Vertrauen zu ſich ſelbſt iſt Kraft, 
Und Kraft iſt Freude 
Und Freude iſt Leben — 
Und Leben iſt Schaffen — 
Und Schaffen iſt Sieg. 
C. Flaiſchlen.
 Zu dem zweiten friedlichen Berufswettkampf, im 
Gau Heſſen, dem erſten in Darmſtadt, hatten ſich geſtern 
            erfreu=
licherweiſe über 1000 Teilnehmer, etwa 602 Jungens und 402 Mädchen, 
eingefunden, die mit Feuereifer und Intereſſe bemüht waren, auf dem 
„Kampfplatz des Verufsſports” den Sieg zu erringen. Dem Wettkampf, 
deſſen Protektorat für Heſſen Staatspräſident Dr. Adelung, für 
Darmſtadt Bürgermeiſter Mueller, Direktor Dr. Zeiger und 
Direktor Jöckel übernommen hatten, ging in der Turnhalle der 
Städtiſchen Handelsſchule ein kurzer Begrüßungsakt voraus. Der 
            Vor=
ſitzende des G.D.A. A. Jayme begrüßte in herzlichen Worten die 
Anweſenden, die Ehrengäſte, u. a. den Direktor der Städtiſchen 
            Han=
delsſchule Dr. Zeiger, die Herren Direktor Jöckel vom Arbeitsamt und 
Schorlemmer, den Leiter der Berufsberatung, die Lehrer der 
            Handels=
ſchule und den Prüfungsausſchuß, und insbeſondere die jungen 
            Teil=
nehmerinnen und Teilnehmer an dem Wettkampf. Anſchließend gab 
der Geſchäftsführer des G. D.A. Herr Weinberg einen kurzen
Ueberblick über die Entſtehung des Berufswettkampfes,
 der aus dem Gedanken der Selbſthilfe entſtanden ſei. Dieſer Gedanka 
ſei bereits 1774 aufgetaucht, wie aus einer anläßlich des Breslauer 
            Bun=
destages im Herbſt 1928 veranſtalteten Ausſtellung zu erſehen war. 
Der G.D.A. habe dieſen Gedanken der Selbſthilfe aufgenommen. Man 
ſei natürlich auf dem Stand von damals nicht ſtehen geblieben, ſondern 
man habe den neuen Verhältniſſen weitgehendſt Rechnung getragen. 
Der G. D.A. finde heute, ebenſo wie ſeine Einrichtungen und ſein 
            Wirt=
ſchaftsprogramm, weitgehendſt Anerkennung. Der Redner unterſtreicht 
nun beſonders die Arbeit an der Jugend, die Bedeutung der 
            Handels=
ſchule für die Jugend und die prakriſche Jugendarbeit, wobei der 
            Leit=
ſatz gelte: Das Alte ehren und das Neue wollen!” Für die Jugend, 
für deren Geſundheit wolle man ſich einſetzen, ihr in jeder Beziehung 
helfen und ſie unterſtützen. — Das Beſtreben der Jugend, von ſich aus 
Beſonderes zu leiſten, habe ſich in der Gründung einer „Scheinfirma” 
gezeigt (über die wir dieſer Tage berichteten). Der Erfolg bei der 
Jugend, den man zweifellos zu verzeichnen habe, beruhe aber auch auf 
der Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Leitern und Teilnehmern in dem 
            wun=
derſchönen eigenen Heim. Von der Jugend ſei auch der Gedanke 
            aus=
gegangen, ihre Kräfte gegenſeitig zu meſſen; ſogar das „wie”, die Form 
des Berufskampfes, wurde von ihr gefunden. Diei Begeiſterung der 
Jugend ſei groß; der Kampf, namentlich der geiſtige Kampf, reiße mit, 
und ſo ſei zu verſtehen, daß man zwiſchen Beruf und Sport einen 
            Zu=
ſammenhang gefunden habe. Ein ſolcher Kampf wecke den Geiſt, und 
das ſei der Zweck und der Sinn des Berufsſports. Der G.D.A. pflege 
die beſonderen Verufsintereſſen, um Zerſplitterung zu vermeiden. Die 
Arbeit gelte der Jugend, ihrer Geſundheit, ihrer Kraft, ihrem Wohle, 
und ihrem Geiſte! 
Nach Veendigung des Begrüßungsaktes wurden die Teilnehmerinnen 
und Teilnehmer in drei Abteilungen eingeteilt, wobei den einzelnen 
Lehrjahren und Berufsgruppen die für ſie paſſenden Aufgaben zugeteilt 
wurden, und zwar recht umfangreiche Aufgaben, die als Pflichtfächer die 
Ausfüllung eines Fragebogens, Rechnen, Schriftwechſel, 
            Bewerbungs=
ſchreiben, Buchführung, Situationsaufgaben, Intelligenzfragen, 
            ſtaats=
bürgerliche Fragen und Fragen aus den verſchiedenen Geſchäftszweigen 
vorſahen. Die Untergliederung in Fachgruppen berückſi heigte die 
            Lehr=
linge und Angeſtellten für Behörden, Rechtsanwälte und Notare, 
            Ver=
ſten, Verkäufer und Verkäuferinnen, 
            Tech=
ſicherungen. Bant 
niker, Handelsſ hüler und alle übrigen Berufszweige. Weiter waren 
als Wahlfächer Stenographie und Sprachen (Engliſch, Franzöſiſch) 
            vor=
geſehen. Zur Löſung der einzelnen Aufgaben waren beſtimmte Zeiten 
vorgeſehen. Ein neutraler Prüfungsausſchuß, in dem auch Lehrer der 
handelsſchule vertreten ſind, wird in den nächſten Tagen die Arbeiten 
prüfen und die Preiſe den Siegern zuerteilen. 
Im frendigen Vertrauen auf ihre Kraft, am Arbeiten und Schaffen 
rangen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer um den Sieg, der 
jedem Einzelnen ſicher iſt, denn ſelbſt diejenigen, die keinen äußeren 
            Sie=
gespreis erhalten, können das Bewußtſein haben, ſchon durch Teilnahme an 
dieſem wertvollen Berufsſport mit ihrem Geiſt einen Sief über ſich 
ſelbſt errungen zu haben.
TV2795
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Montag, den 25. Februar 1929
 —Ausfüllung der Jahresbeſcheinigungen für Kriegsbeſchädigte und 
Kriegerhinterbliebene. Den Kriegsbeſchädigten und 
            Kriegerhinterblie=
benen ſind die Jahresbeſcheinigungen für das Rechnungsjahr 1928 (1. 4. 
1928 bis 31. 3. 1929) durch die Poſt ausgehändigt bzw. überſandt 
            wor=
den. Nach Ausfüllung und Unterſchreiben derſelben durch die 
            Empfän=
ger — bei einem Elternpaar müſſen beide Teile unterſchreiben — ſink 
die Eintragungen durch die Bürgermeiſtereien uſw. durch Unterſchrift 
und Beidrückung des Dienſtſiegels zu beſcheinigen. Bei den früheren 
Prüfungen der Jahresbeſcheinigungen wurde feſtgeſtellt, daß die 
            Ein=
tragungen von den Kriegsbeſchädigten uſw. nicht immer mit der 
            nöti=
gen Sorgfalt erfolgt iſt, und teilweiſe auch die Unterſchrift der 
            Empfän=
ger fehlte. Insbeſondere wurden auch die Geburtsdaten der Kinder 
uſw. nicht richtig angegeben, ſodaß viele Rückfragen notwendig waren. 
Gleichzeitig wird noch darauf hingewieſen, daß die unterſchriebenen und 
beſcheinigten Jahresbeſcheinigungen wieder an die Stelle abzugeben ſind, 
von der fie empfangen wurden, und zwar an die Poſt bei Abholung 
der Rente Ende Mär= 1929. Hierbei wird beſonders darauf aufmerkſam 
gemacht, daß eine Rentenzahlung nur erfolgt, wenn 
            Jahresbeſcheini=
gung abgegeben wird. Ferner wolle beachtet werden, daß unanſehnliche 
und ſtark verbrauchte „Ausweiskärtchen” beim Verſorgungsamr 
            koſten=
los umgetauſcht werden können. Um den frühzeitigen Verbrauch dieſer 
Kärtchen zu vermeiden, wäre ſorgfältige Aufbewahrung geboten. 
Wagennot der Reichsbahn. Der ſeit längerer Zeit anhaltende 
ſtarke Froſt und die durch die Vereiſung der Flüſſe unterbundene 
            Schiff=
fahrt bedingen eine außerordentlich ſtarke Inanſpruchnahme des 
            Güter=
wuagenparks der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft, ſodaß die rechtzeitige 
und vollzählige Wagenſtellung von Tag zu Tag ſchwieriger wird. Die 
Schwierigkeiten werden ſich bei anhaltender Kälte weiter erhöhen, aber 
auch beim Eintreten milderen Wetters wird der Wagenbedarf vorerſt 
nicht geringer werden. Die Eiſenbahnverwaltung hat Vorſorge 
            getrof=
fen, dieſen Schwierigkeiten zu begegnen. Sie iſt dauernd bemüht, den 
Wagenumlauf zu beſchleunigen. Dieſe Beſtrebungen können aber nur 
dann von Erfolg ſein, wenn ſie auch von den Verkehrtreibenden 
            unter=
ſtützt werden durch möglichſt beſchlennigte Be= und Entladung der 
bereitgeſtellten Wagen, auch nachmittags, an Samstagen, über Mittag 
und über den Schluß der allgemeinen Geſchäftsſtunden hinaus, unter 
Umſtänden auch an Sonntagen, und ſchließlich durch weiteſtgehende 
            Aus=
nutzung des Ladegewichts der Wagen. 
— Wochenmarkt zu Darmſtabt. Kleinhandels= 
            Tages=
preiſe vom 23. Febr. (pro Pfd. bzw. Stück in Pfg.): Gemüſe: 
Erdkohlraben 20—25, Gelbe Rüben 20—30, Rote Rüben 25—30, Weiße 
Rüben 25—30, Schwarzwurzeln 60—70, Rotkraut 25—30, Weißkraut 25 
bis 30, Wirſing 25—30, Grünkohl 30, Roſenkohl 70, Zwiebeln 20—25, 
Knoblauch 80, Tomaten 80—100, Feldſalat 180—200, Endivienſalat 25 
bis 30, Kopfſalat 30—40, Blumenkohl 80—130, Rettich 5—15, Meerretrich 
100—120; Kartoffeln 5—7; — Obſt: Tafeläpfel 30—45, 
            Wirtſchafts=
äpfel 20—30, Wirtſchaftsbirnen 20—25, Apfelſinen 10—15, Zitronen 10 
bis 20, Bananen 40—50; — Eßwaren: Süßrahmbutter 220—250, 
Landbutter 180—200, Weichkäſe 30—40, Handkäſe 5—15, Eier, friſche 
16—20; — Wild und Geflügel: Gänſe 120—150, Hühner 130 bis 
150, Tauben 80—100, Haſen 120—150; — Fleiſch= und 
            Wurſt=
waren: Rindfleiſch, friſch 80—120, Kalbfleiſch 110, Hammelfleiſch 80, 
Schweinefleiſch 120—140, Dörrfleiſch 150, Ziegenfleiſch 70, Wurſt 70—140, 
Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 110. 
E Ledertaſchen=Imitation. Der aus Blankenburg am Harz 
            ſtam=
mende Karl Moderhak hat in Gemeinſchaft mit dem von Duisburg 
ſtammenden Fritz Höning bei Privaten und in hieſigen Lokalen 
            an=
geblich Lackledertaſchen zum Verkauf angeboten. Wie feſtgeſtellt, waren 
dieſe Taſchen wohl auf ahrlichem Wege erworben, es handelt ſich aber 
um Lackleder=Imitation. Die Genannten wurden feſtgenommen und 
dem Finanzamt Darmſtadt=Stadt vorgeführt; da ſie nicht im 
            Be=
ſitz von Bargeld waren, mußten ſie ihre Ware dem Finanzamt abliefern. 
denn ſie waren ohne Wandergewerbepapiere. 
—Aufgegriffen. Der 18jährige Mechaniker Albert Fiſcher von 
Stuttgart, der ſeinen Eltern entlaufen war, konnte hier aufgegriffen 
und in Schutzhaft genommen werden. Die Mutter nahm den Ausreißer 
hier wieder in Empfang. 
—Wegen Diebſtahls feftgenommen. Der mehrfach vorbeſtrafte 28 Albert Kuhn aus Eberſtadt b. D. wurde wegen erſchwertem 
Diebſtahl feſtgenommen und dem Amtsgericht zugeführt. Er hat in 
einem hieſigen Lokal Tabakwaren geſtohlen. 
Fahrraddiebſtahl. In einem Kohlenlager in der 
            Pallaswieſen=
ſtraße wurde ein Herrenfahrrad entwendet. 
— Taſchendiebe am Werk. In der letzten Zeit ſind hier 
            Taſchen=
diebe am Werk. Dieſer Tage wurde nun ein der Diebſtähle Verdächtiger 
der Polizei angezeigt, er ging aber vom Markt aus flüchtig und konnte 
ſchließlich in einem Lokal in der Alexanderſtraße feſtgenommen werden. 
Es gelang indeſſen nicht, ihn des Taſchendiebſtahls zu überführen und 
ſo mußte er wieder auf freien Fuß geſetzt werden. Bei dieſer 
            Gelegen=
heit wird aber nochmals zu beſonderer Vorſicht vor Taſchendieben 
            ge=
warnt. 
Verkehrsunfall. In der Wilhelminenſtraße hatte ſich am 
            Sonn=
tag vormittag an einem Perſonenwagen die Bremſe gelöſt und der 
Wagen ſauſte führerlos die abſchüſſige Straße hinab in einen Erker der 
Fa. Helmuth, Blumengeſchäft, Ecke Wilhelminen= und 
            Eliſabethen=
ſtraße. Außer der Erkerſcheibe, die in Trümmer ging, entſtand kein 
Schaden. 
Pp. Bezirksſchöffengericht. 1. Wegen Vergehens gegen die 
            Konkurs=
ordnung, Betrugs= und Betrugsverſuchs, ſteht ein Kaufmann vor 
            Ge=
richt. Anfangs Juli vor, Js. erfolgte die Zahlungseinſtellung, am 
8. Auguſt die Konkurseröffnung. Es handelt ſich um die unterlaſſene 
Führung von Handelsbüchern durch den Vollkaufmann, da nur zwei 
Kaſſenbücher geführt wurden, unterlaſſene Bilanzziehung, ferner um 
Gläubigerbegünſtigung (Ueberlaſſung eines Ballens Kaffee an den 
Schwager als Darlehensgläubiger), ſchließlich um Warenbeſtellungen 
im Zuſtande der Zahlungsunfähigkeit. Der Konkursverwalter 
            betun=
det als Zeuge, daß die bevorrechtigten Gläubiger voll befriedigt 
            wer=
den, während die Konkursgläubiger 8,5—9 Prozent Dividende zu 
            er=
warten haben. Ein von einer Gläubigerin ausgebrachter Arreſt brachte 
den Stein ins Rollen. Der Staatsanwalt betont, daß der Tatbeſtand 
der Gläubigerbegünſtigung, des Betrugs und Betrugsverſuchs entalle: 
der Strafantrag geht auf 100 Mark Geldſtrafe. Das Urteil 
erkennt auf dieſe Strafe; im übrigen ſpricht es frei. — 2. In der 
Nacht vom 13./14. Oktober 1928, gegen 4 Uhr früh, fand auf dem 
            Luiſen=
platz ein Zuſamn enſtoß zweier Autos ſtatt, die beide von 
            Autodroſch=
kenbeſitzern geleitet wurden. Das eine Auto, deſſen Lenker zwei junge 
Damen von Griesheim nach Roßdorf bringen ſollte, ſoll nach der 
            An=
klage die höchſte zuläſſige Fahrgeſchwindigkeit von 30 Klm. in der 
Stunde überſchritten haben, was der Angeklagte beſtreitet. Das andere 
Auto kam von Arheilgen her. Die einer der Verletzten hatte eine 
            Bruſt=
quetſchung und einen Nervenſchock erlitten; vier Wochen mußte ſie das 
Bett hüten. Die andere lag dreieinhalb Wochen zu Bett und leidet 
jetzt noch unter Erregungszuſtänden. Der Sachverſtändige legt Wert 
darauf, daß der Angeklagte ſchon einige Nachtfahrten hinter ſich hatte, 
bei denen auch der geringſte Alkoholgenuß ſchon Einfluß haben und 
Ermüdung verurſachen kann. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft 
betont, die Verhandlung habe zwar kein klares Bild, aber doch die 
Schuld des Angeklagten ergeben. Letzterer habe das von Arheilgen 
kommende Auto unbedingt ſehen müſſen. Es wird eine Geldſtrafe von 
200 Mark beantragt. Der Verteidiger weiſt darauf hin, daß nur zwei 
Tatzeugen völlig unintereſſiert ſeien; der Angeklagte habe nach deren 
Zeugnis das Vorfahrtsrecht gehabt, und nach der gefährlicheren Seite, 
der rechten, geſehen; es ſei zudem mitten in der Nacht geweſen, wo 
man mit verhältnismäßig ruhigen Straßen rechnen könne. Das 
            Ur=
teil ſpricht den Angeklagten frei. Das Gericht konnte ſich nicht 
von ſeiner Schuld überzeugen.
 Kunſtnokizen. 
Ueber Werke, Künſiler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung 
geſchſeht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
 — Anthropoſophiſche Geſellſchaft in Darmſtal 
Am Mittwoch, den 27. Februar, wird in der Akademie für Tonkur 
Eliſabethenſtraße 26, abends 8.15 Uhr, Herr Dr. Leiſtle aus Halle ſp 
chen über „Wiſſen und Glauben”. Weitgehende Unſicherheit 
der Durchdringung dieſer zwei Gebiete führte dazu, heute Wiſſenſche 
und Religion wie feindliche Schweſtern anzuſehen, die beide zugle 
anzuerkennen dem denkenden Menſchen unmöglich ſei. Und doch 
            ſi=
ſie unlösbar verbunden von altersher, und es gilt — nicht nur für 
Fachgelehrten —, ſich Klarheit zu verſchaffen über ihre Wechſelwirkur 
Dazu wird der Vortrag gute und tiefgründige Gelegenheit biet 
(Anzeige folgt.)
 Aa. Eberſtadt, 23. Febr. Die „Nuwo” in Eberſtadt. Auch 
ſoll während der Reichsunfallverhütungswoche auf die G. fahren von 
Unfällen und auf ihre Vorbeugung und Beſeitigung durch beſondere 
Vorträge hingewieſen toerden. Wie verlautet, ſoll ein dementſprichender 
Vortrag am kommenden Mittwoch und ein weiterer am kommenden 
Freitag abgehalten werden. Beide Vortragsabende ſollen im Saale 
des Gaſthauſes Zur Eiſenbahn” abgehalten werden. — Ende März 
ſollen hier ſowohl für die Volksſchule als auch für die 
            Fortbildungs=
ſchule beſondere Entlafſungsfeiern abgehalten werden. Die 
Feiern ſollen in einem Saale zur Abhaltung gelangen. Als Tage ſind 
der 21. und 22. März in Ausſicht genommen. 
Ak. Nieder=Ramſtadt, 23. Febr. 
            Reichsunfallverhütungs=
woche. Das Programm der in hieſiger Gemeinde zu veranſtaltenden 
Vorträge im Rahmen der Reichsunfallverhütungswoche ſteht munmehr 
feſt. Sonach werden zunächſt Vorträge in den Betrieben der 
            Oden=
wälder Hartſteininduſtrie und der Firma Wacker und Dörr Söhne für 
die Betriebsangehörigen ſtattfinden. Am Donnerstaa, den 28. Februar 
I. J., findet im Saale des Gaſthauſes „Zur Poſt” (Breidert) ein Licht 
bilderportrag des Herrn Gewerberates Brunner Darmſtadt für die 
            Alſ=
gemeinheit ſtatt. Beabſichtigt iſt außerdem noch ein Filuvortrag durch 
einen der hieſigen Herren Aerzte. Termin und Lokal des letzteren ſtehen 
noch nicht endgültig feſt. 
G. Ober=Ramſtadt, B. Febr. Die beiden oberen Klaſſen der hieſigen 
Volksſchule veranſtalteten einen Elternabend im Gaſthaus „Zum 
Schützenhof”, der von Eltern und Freunden der Schule recht ſtark 
            be=
ſucht war. Ein reiches Programm ſtd zur Verfü ung, deſſen 
            Num=
mern der Zeit entſprechend gewählt waren und auch ungeteilten Beifall 
fanden. Der Schülerchor „Auf der Alm”, flott geſungen von den 
            Mäd=
chen der Klaſſe Ib, leitete die Feier ein und brachte eine recht „
            Schul=
ſtimmung”, in die Reihen der Erwachſenen. Alle waren geſponnt, und 
nach der Begrüßungsanſprache, in der ſich der Schulleiter über den 
Zweck ſolcher Veranſtaltungem verbreitete und einen kurzen Bericht über 
Aufbau, Ausbau und die Gliederung unſerer jetzigen Volksſchule gab, 
blickten viele erwartungsvoll nach der Bühne, die neue Augenweide 
            brin=
gen ſollte. In bunter Reihe folgten die Chöre, Reigen und andere 
            Dar=
bietungen der Kinder. Sie gaben ihr Beſtes und verdienten das ihnen 
geſpendete Lob in vollſtem Maße. Welche Arbeit für Schüler und 
            Leh=
rer lag doch in den einzelnen Darbietungen! Sie alle aus dem Rahmen 
des Vorgeführten würdigend herauszuheben, iſt hier nicht möglich. Nur 
einzelne Stücke, die beſonders gefielen, ſeien u. a. erwähnt: „Nis 
            Ran=
ders” im Sprechchor vorgetragen, blieb ſichtlich nicht ohne Wirkung auf 
das Gewüit der Zuhörer, und die Märckenoper für Jugendliche „
            Aſchen=
brödel” entfeſſelte einen rechten Beifallsſturm. Noch beſſer ſchlugen drei 
Tänze der Schülerin Schulz ein. Hier ernteten Fleiß. Begabung und 
Hingabe an die Sache gerechten Lohn, den Beifall aller Anweſenden. 
Wahre Lacherfolge erzielten auch die bumoriſtiſchen Einlagen. Aufgabe 
der Schule aber wird es ſein, derartige ſchöne Abende weiter 
            auszu=
bauen. 
j. Unterflockenbach, 24. Febr. Feuer. Das zweiſtöckige Gebäude 
des Maurermeiſters Heckmann iſt vollſtändig niedergebrannt. Die 
Herbeiſchaffung von Waſſer geſtaltete ſich ſchwierig, und es mußte 
            mit=
tels Eimern aus dem Bache herbeigeholt werden. Der Feuerwehr 
            ge=
lang es, das Uebergreifen des Brandes auf die Nachbargebäude zu 
            ver=
hindern. Die Urſache des Brandes iſt unbekannt. Der Schaden beträgt 
12 000—15 000 Mark und iſt durch Verſicherung gedeckt. 
S. Lampertheim, 23. Febr. Gemeinderatsbericht. Die 
Bürgermeiſterei empfiehlt Annahme des von dem Gemeindebaumeiſter 
ausgearbeiteten Planes bezüglich der Straßeneinteilung und der 
            Bau=
fluchtlinien für das zu eröffnende neue Bauquartier öſtlich des Friedhofs. 
Für die Bahnhofsſtraße ſind Vorgärten vorgeſehen. Man erklärt ſich 
mit dem Plo einverſtanden. — Mit dem Ausbau der Straßen im 
            ſeit=
herigen neuen Bauquartier ſoll bald begonnen werden. Die Arbeiten 
ſollen als Notſtandsarbeiten im Sinne der produktiven 
            Erwerbslaſen=
fürſorge zur Durchführung kommen. Nach dem vorgelegten 
            Koſten=
anſchlag würden zirka 40000 RM. Stgatsdarlehen und 50 000 RM. 
Kapitalaufnahme hierzu nötig ſein. — Die Umpflaſterung der Ernſt= 
Ludwigſtraße, die infolge der Herſtellung der Waſſerleitung und der 
Kanalifation in einen ſehr ſchlechten Zuſtand gekommen iſt, läßt ſich 
nicht mehr hinausſchieben und werden die hierfür nötigen etwa 10000 
RM. bewilligt, die durch Kapitalaufnahme beſchafft werden ſollem. — 
Dem Förſter Ludwig Zimmermann wird für ein Baugeſuch am 
            ſoge=
nannten Hoiernweg und dem Heinrich Wörner für ein ſolches in den 
Gärtem, Befreiung von den Vorſchriften des erſtem Nochtrags des 
            Orts=
bauſtatuts erteilt. Mit den Beſitzern der Grundſtücke an der 
            Wormſer=
ſtraße ſoll wegen planmäßiger Bebauung der Straße verhandelt werden. 
Eine Beteiligung an den Koſten für Gas= und Waſſerleitungsanſchlüſſe 
in dieſen Häuſern, lehnt ma gber ab. — Der Baukommiſſion wird ein 
Geſuch des J. Gärtner um Ueberlaſſung von Gemeindegelände zur 
            Be=
gutachtung überwieſen. — Für ſeine Geflügelfarm wird dem G org 
            Hof=
mann das benötigte Waldgelände zum Jahrespacht von 10 RM. pro 
Morgen überlaſſen. — Der Feſtlegung eines Gemeindewahs nach 
Vorſchlag des heſſiſchen Staatsarchibs wird zugeſtimmt. Dasſelbe trägt 
auf ſchwarzem Felde das ſilberne Andreaskreuz mit zwei umgehenden 
goldenen Sternen. — Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuche des Peter Becker aus 
Nieder=Ramſtadt und des H. Schnell von hier werden ahgelehnt. — 
Einſtimmig wird die Anſchaffung einer Feueralarmſirene be’chloſſen und 
foll dieſelbe auf dem Schulhauſe in der Kaiſerſtraße aufgeſtellt werden. 
— Zum Ausbau einer Schuldienerwohnung im Schelhaus in der 
Römerſtraße werden 4500 RM. bewilligt, die durch Kavitalaufnahme 
beſchafft werden follen. — Weiter wird nach dem Voranſchlag des 
            Ge=
meindebaumeiſters die Errichtung eines Schlauchturmes und die 
            Wieder=
herſtellung des Feuerwehr=Geräteſchupbens gutgeheißen. — In 
            nicht=
öffentlicher Sitzung werden noch drei Punkte erledigt. 
Ad. Gimbsheim, 23. Febr. Der Jahresumſatz bei der hieſigen 
Spar= und Darlehn3kaſſe betrug im Jahre 1928 3,5 Mill Mk. 
gegen 2,8 Mällionen Mark im vorhergehenden Geſchäiftsjahre. Der 
Reingewinn beziffert ſich auf 1300 Mark. 
h. Langgöns, 23. Febr. An den Folgen von ſchweren 
            Froſt=
ſchäden geſtorben, iſt in der Gießener Klinik der Arbeiter K. 
Schwan aus dem Nachbardorf Dornholzhauſen. Schwan war in 
            halb=
erfrorenem Zuſtand auf der Landſtraße aufgefunden worden. 
h. Büdingen, B. Febr. Die hieſige Volkskank konnte geſtern auf 
ihr 50jähriges Jubiläum zurückblichen. Die Jubiläumsfeier 
ſoll mit der demächſt ſtattfindenden Generalverſammlung verbunden 
werden. 
h. Butzbach, B. Febr. Auf ihr 40jähriges Jubiläum kann 
die Hausangeſtellte Kath. Euler im Dienſte des Geheimrats Pickel 
            zu=
rückblichen. Gleichzeitig feierte geſtern der Kutſcher Heh. Schmidt, der 
ſeit 40 Jahren bei Sanitätsrat Dr. Ohnacker bedienſtet iſt, ſeinen 
Ehrentag.
 Schinnen u. Schuppen 
u. Haarausfaul 
beseltigt Dr. Köthner= 
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 Welkerbericht. 
Mit der Südwärtsverlagerung des finnländiſchen Hochs gewinnen 
auch erneute Kaltluftmaſſen ſüdwärts an Ausdehnung. Oſt= und 
            Nord=
deutſchland haben bereits unter Oſtluftzufuhr wieder Froſt. Während 
geſtern dort die Temperaturen um Null und darüber lagen, zeigt heute 
das Thermometer wieder 5—7 Grad unter Null. Nur weſtlich des 
Rheins ſowie in unſerem Bezirk und in Süddeutſchland herrſcht 
            Tau=
wetter. Auch bei uns wird der Witterungsumſchlag nur vorübergehend 
ſein und der Kaltluftvorſtoß wieder Froſt bringen, ſowie noch zu 
            Nie=
derſchlägen, die meiſt in Form von Schnee auftreten, führen. 
Ausſichten für Montag, den 25. Februar: Wolkiges Wetter mit 
            verein=
zelten Schneefällen, Uebergang zu erneutem Froſtwetter. 
Ausſichten für Dienstag, den 26. Februar: Weiterhin Froſt, teils 
            wol=
kiges, teils aufheiterndes Wetter; in der Hauptfache trocken.
 Tageskalender für Montag, den 25. Februar 1929. 
Heff, Landestheater, Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr: 
            Haupt=
probe zum Konzert des Muſievereins: „Paulus”. — Kleines Haus; 
Keine Vorſtellung. — Orpheum, abends 20.15 Uhr: Gaſtſpiel 
„Spadoni Siſters”. — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, 
Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim, Kaffee Ganßmann. — 
            Kinovor=
ſtallangen: Anion=Theater, Helia.
 Hauptſchriftettung Rudolf Maupe 
Verantworſlich für Poitiik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuiſleten, Reich und 
Aueland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Dr. Eugen Buhlmann; 
ſür den Handel: dr. C. H. Que iſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für 
„Die Gegenwart‟, Dr. Herberi Nette; für den inſeratenteil: Willp Kuble; Druck 
und Verlag: C.C. Wiitich — ſämtlich in Darmſfadt 
Für unverlangte Manuſteipte wird Garantie der Rücktenduag n w1 übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
erhöht die Gefahr.
 Nach einer außerordentlich langen ungewöhr 
Froſtperiode iſt jetzt endlich das von der frierendes 
und der ſtark gehemmten Wirtſchaft erſehnte Tauu 
treten. Bereits in der Nacht zum Sonntag blieg. 
nächtliche Froſt aus, und man konnte am Sonntag m 
Wärme meſſen. Dazu ging ein ununterbrochener s 
der die Schneedecke, auf der ſich noch vor kurzem 
ſportler tummelten, in Moraſt verwandelte. So= 
Witterungsumſchlag auch begrüßt wird, ſo ernſt ſin=u 
die er mit ſich bringt. Ganz abgeſehen von den 
die jetzt mit Sicherheit zu erwartenden Waſſerl 
verurſachen werden, bilden die Flüſſe bei Aufgehch. 
infolge der Stauungen eine eminente Gefahr für die 
Bevölkerung, die durch das eingetretene Regenwes 
erhöht wird. 
Das Eis des Mains iſt bereits recht brüchig ge=, 
Anſicht des Waſſerbauamts dürften noch zwei bis A. 
gehen, ehe auf dem Main Hochwaſſer eintritt, dae 
ſichtlich in normalen Grenzen halten wird, ſofern 1 
nicht ſtärkeren Charakter annehmen. Auf alle Fälle 
den Behörden und privaten Organiſationen alle Mf 
troffen worden, um der Gefahr, ſoweit es in W 
liegt, entgegenzutreten. 
Die Hauptgefahr beſteht am Rhein. Hier könnn 
Tauwetter nicht vom Niederrhein her einen guten 
Eismaſſen begünſtigt, die durch große Eisblöcke hoo 
Stauungen ausgedehnte Dammbrüche verurſachennu 
ganze Ortſchaften gefährden. Der Rhein iſt ber= 
Steigen, und man rechnet ſchon für diefe Nacht mm/! 
Eine Meldung aus Oppenheim beſagt: 
„Der Rhein ſteigt ſtark, aber die Eisdecke hält. 
der drohenden Gefahr ſind in Oppenheim, Nierſtei=1 
heim die Dammwachen mobil gemacht worden und /ul/ 
gezogen. Auch die Feuerwehren und Sanitätskolonruyf” 
gemacht, um im Falle der Gefahr eingreifen zu 4MrMeihe. 
erwartete hier im Laufe der Nacht Hochwaſſer. 
hohen 
Die Hochwaſſergefahr des Mains. 
Es war das
 Lohr meldete am Sonntag morgen ein Steigen 
von 150 auf 152 Zentimeter. Bis ſich diefer en 
Waſſerſtand am Untermain auswirkt, vergehen 24 130zunden bracht 
bleibt allerdings abzuwarten, wie, die Hochwaſſe mmu u ach das 
Lohr am Montag vormittag lauten wird. Da nau ſicm 
Meldung im Gebiet des ganzen Obermains Reemnkſau 
man wohl mit einem weiteren, möglicherweiſe erd. cufMi 
gen des Pegels rechnen. Für den Fall des ausgeſpe// in 
Waſſers wird ein dreimaliger täglicher Hochwaſſi*z 
eingerichtet.
 mit Menthol 
gegen
Husten, Heis H
 Rundfunk-Programme. 
Franifurt.
*9
 Montag, 25. Febr. 6.30: Morgengymnaſtik. o 
platten: Ouvertüren. O 15.05: Jugendſtunde: Lehre 
Vor: Leben der deutſchen Siedler in Braſiien. o 16.0 
Neue Tanzſchlager. O 18.05: Leſetunde: Aus dem 9 
Flucht ohne Ende” von Joſ. Roth. o 18.30: Pfa.4 
Der zweite Fauſtmonolvg und der Oſterſpaziergann 
Fauſt”. 19: Schahſtunde. o 19.30: Engl L 
O 19.45: Engi. Sprachuntericht. e 20.15: Ernſt= 
„Du und dein kleines Herz dazu” Orch. — „Von E‟ 
und dem ſchlimmen Bonzo”. — Wenn du kommſt. 1h 
kommt meine Sonne‟, Orch. — „Sonne wird ſcheiner! 
des Oſtens”, chineſ. Blues. — „Du, nur Du‟ Or0 
ſchönen Wien und vom Wein”. — „Paß auf” Orx 
dich die Menſchen auch kränken”. — „Laß die Leuß 
Abſchiedslied”. (Sämtliche Li=der von Ernſt Arnold// 
Arnold (Geſang), Funkorch. O 21.15: Konzert auf aI 
Bach: Konzerr für drei Kiaviere und Orch. in D=moll 
Konzer: für drei Klaviere und Orch. in F=dur. — 
für drei Klaviere und Orch. in C=dur. Ausf.: Helnn= 
Schleußner, Ida Frank, Frieda Kötſcher=Behrends, 770 
Stuttgart. 
Montag, 25. Febr. 10.30: Schallplatten. 
platten. o 13: Schallplatten. O 16.35: Frankfurt: 
ſchlager. O 18.15: K. Walter: Albert Schweitzer, 
Negerdoktor. O 18.45: Reichs=Unfallverhütungs=Wogel 
ler: unfallverhütung und gewerbl. Berufsgenoſſenſcha v 
Streifzüge durch die Wirtſchaft. o 19.45: Prof. 
und Beethoven. 20.15: Frankfurt: Ernſt=Arnold 
Ernſt Arnold (Geſang), Funkorch. Du und dein kleinesen 
Von der Hundetreue und dem ſchlimmen Bonzo”; 
kommſt, mein Schatz, kommt meine Sonne. — Sonnesim4 
— Blume des Oſtens, chineſ. Blues. — Du, nur . 
ſchönen Wien und vom Wein”. — Paß auf. — — 
Menſchen auch kränken. — Laß die Leute reden. — 
Sämtliche Lieder ſind von Ernſt Arnold. O 21.1 
Konzert auf 3. Klavieren. Ausf.: Helma Autenkk! 
Ida Frank, Frieda Kölſcher=Behrends, Funkorch. Bach=
 drei Klaviere und Orch. in D=moll. — Mozart: KC0 
Klaviere und Orch. in F=dur. — Bach: Konzert für. 2 
ind Orch. in C=dur. O. Anſchl.: Uebertr. des Untelhe 
der Kapelle Franz Dolezel. 
Berlin. 
Montag, 25. Febr. 15.. „agiſtratsrat Di. 
„Neuzeitliche Staats= und Geſellſchaftstheorien”. 9 I0-
 Vorſ. d. Reichsverb. f. Jiu=Jitſu: „Die Kunſt, ri9,” 
6 16.30: Konzert: B=ethoven: Sonate Cis=moll. — 
ewiger Liebe: Am Sonntag Morgen; Meine Liebe 
Schubert: Die junge Nonne; Ave Maria. — eydR: 
C=moll, Nr. 13. — Brahms: Zwei Walzer. * 
Warum. — Rachmaninow: Frühlingsfluten. Mitch. 
Eibenſchütz=Wnuczek (Füge.), Erna Hochdorf=Olſen (ell 
Novellen: Der Haarfärbetünſtler (Aus dem Romanl / 
Rwvalen, eine Skizze von Günther Birkenfe.d. Geie” 
O 18.10: Sprachliche Plaudereien. o 18.39: Englnſh. 
O 19: Polizeiprä ident Zörgiebel: „Wie kann mall * 
vermeiden?‟ O 19.30: Frau Garnich: „Die deutſcht 
die Weltwirtſchaft” o 20: Rundfunkkomödie. Eiſ. 
Mendelsſohn. O 21: Orcheſterkonzert. Järnefe.t: Sii 
Frühlingslied. — Grieg: Ich liebe dich; Eros. — 
triſte. — Roſſini: Oxp. zu „Die diebiſche Eiſtel” 
Tarantella ſincera. — Leoncavallo: Mattiala. 
Piemonteliſche Tänze über populäre Themen. — Vr. 
ſich die Bilder gleichen”, aus „Tosca‟: Laſſet ſie 
„Das Mädchen aus dem goldenen Weſten”, Ausf. Lie 
(Tenor), Funkorch. o Danach: Tanzmu ik. Kapelle Eee 
Deutſche Welle. Montag, 25. Febr. 12: Engliſche, 
o 13.45: Bildfunkverſuche. o 14.30: Kinderſtunde. 
Reiſe des kleinen Nils Holgersſon mit den Wildgoſſe.” 
Lagerlöf. o 15.40: Frauenſtunde. Elly Heuß=Ruſchtt
 wirkung des Verſailler Vertrages auf das Dii 
Familie. O 16: Franzöſiſch (liter. Stundel. T 
Nachmittagskonzert. Mitw. Erna Hochdorf=Olſen le 
mina Eibenſchütz=Wnuczek (Flügel). o 173: * 
Leben der Sprache. o 18: Prof. Mantler und 
Humor im Lied. 0 18.30: Engliſch für Anfänger.." 
Baumgarten: Der Wald in W ſtfaen. 0 1930. O 
Voß: Ausblick auf die Leipziger Frühjahrsmeſſe. 2" 
komödie‟. Ein Hörbild von M. F. Mende.s ohl. 
Konzert Berirer Funkorch. Mitw.: Biöm Tas). "
 Kie 
C. Boßler & Gi 
Ernst- Lud 
Telephon !
 Aur wenige Spiele. 
er Ahen um Sſſlentſchland gab es am Samstag und Sonntag 
für dieſe . Ditzſexiperatur ging über den Nullſtrich herauf und 
eſagt: es aſſimt kleinen Landregen. Wenn man ſich vorher 
die Eiht da Mßfyingen gemacht hatte, ſpielen zu können, ſo 
penhein hrieſe 9 ffſriungen ſchnell im Sinne des Wortes zu 
jacht wurhrur wmge Spiele konnten durchgeführt werden. 
            Merk=
nd Sanias zeiſe ſchen dieſe faſt ſämtlich in Bayern ſtatt. 
dr eingtizunihder Meiſter ſah nur ein Spiel: In Nürn= 
Hochmi” derr (ub” gegen die Boruſſia Neunkirchen vor 
ſchaus m fußhohen Waſſer mit nicht weniger als 
ſohr des I Siegy Es war das ſchönſte Schützenfeſt. Der „Club‟ 
uigen enls ſeim il rende Poſition bei den Meiſtern weiter 
            be=
ſich 
ſirkt, berſhk ro kunden brachten in der Gruppe Nordweſt 
die die huregnun da auch das Spiel des V.f.R. Mannheim 
ten wird !=Iſerjurg abgeblaſen werden mußte. In der Gruppe 
Oberun fonnmm as Treffen des V.f.B. Stuttgart gegen 
            Mün=
lichein nurn 8 Geſellſchaftsſpiel ausgetragen werden. Die 
Fall des ur blſen mit 5:2 Treffern in Front. Die Sp.Vg. 
her huchte zm Phönix Karlsruhe nicht viel Umſtände und 
Badten 3:0 (5:0) nach Hauſe. Der Tabellenführer der 
—üdoſthe Augsburger Schwaben, konnten dagegen die 
mit her Kikds mur knapp 2:0 abfertigen. — Einige 
            intereſ=
gebnifſezeb es bei den verſchiedenen Pokal= und 
FEMen- 
Die Ergebniſſe: 
Runde der Meiſter. 
1. F.C. Nürnb. — Boruſſia Neunk. 11:0 (7:0). 
Troſtrunde Gruppe Südoſt. 
159g. Fürth — Phönix Karlsruhe . 8:0 (5:0). 
H Schwab, Augsburg — Stuttg. Kickers 2:0. 
Brivatpokalrunde Bayern. 
5:0. 
— Franken Nürnberg .
 4:4. 
acker München . 
.:
 Freundſchaftsſpiele. 
München 1860 . 
Ztortfreunde Stuttgart ...
 5:2. 
6:1
— Teutonia München . . . . . . „ 5:0.
10:0 Punkte
6:2 5:3 5:3 4:4 2:4 Nevurwen 2:24 2:10 ſia Abns 4:13 0:8 ie Endſpieltabellen: 
Runde der Meiſter. 
. . 5 Spiele 25:3 Tore 
Reckara 
10:5 
Mückun 
12:8 
ſia Bitngen 
5:7 
8:7 
ne A. Ftüfflrt 
6:5
 übertzitt Boruſſia Neunkirchen mit 11:0 (7:0) Toren. 
Nürzulger Doppelſpiel ſteiserte ſich nach Erledigung 
M8 SH4. Fürth gegen Phönix Karlsruhe bei der fol= 
Egeshatz zwiſchen Club und Saarmeiſter die 
            Zu=
iN Fer au 19/00, obwohl die Witterung keineswegs ideal 
Sheseſtaltete ſich zu einem Schützenfeſt, bei dem die 
der dih gützen und das Tor der Saarleute die Ziel= 
We Eſtellti Trotzdem der Kampf alſo etwas einſeitig ver= 
T do Micht unintereſſant, da der Club ſeine Angriffe 
1ig auuß, daß die 10 000 Zuſchauer einſchließlich der 
Sarsiht aus dem Staunen herauskamen. Der 
            Club=
mAar derart blendenden Verfaſſung, daß ſelbſt die 
Lee ut ider Gäſte zur Ohnmacht verurteilt wurde. 
* ſchöch aben zwei Angriffe, die ſich aus der Hälfte des
„ei4 Bihlenſieg des 1. 5. C. Rürnberg.
 Galsesnt gelten und bei denen der Ball bis in das Tor 
Ner Ehzn wurde, ohne daß auch nur ein Mann des
 M. de KI herangekommen wäre. 
Schlag auf Schlag 
Der Eih SHalbzeit die Treffer, einer ſchöner als der 
Man Zu nEcht glauben, daß die Boruſſen keinen Wider=
 ESiket Eohehr die Saarleute kämpften ſogar recht tapfer, 
WbezAtnen Können des Clubs waren ſie nicht ge= 
Sie Ahchten immer wieder Gegenangriffe, konnten 
Li Be Aals bis zur Mittellinie kommen. Gefährlich 
ie ſhaiche,. Da die Glub=Verteidigung bei den wenigen 
RA Bentlie eingreifen mußte, ebenſo ſpielend wie ihr 
Horn, i war, die Situationen klärte. In der zweiten 
Mestes” Nürnberger etwas reſervierter. In die Tor 
Sise Mist t Ausnahme von Reinman der ganze Angriff 
Jaurngan umd Schmidt ſchoſſen je drei Treffer, zwei 
Nech. Mhuarich diesmal ſehr gewandt ſpielte und einer 
Nein wa4 y ſein Konto. 
Zur Kritik 
ienr bißz” fagen. Schwächen traten beim Sieger nicht
 Jenar, torhanden waren, dann kanen ſie jedenfals 
Ein Srldeseit zum Ausdruck. Die Hintermannſchaft wurde 
R ndbrs dis Säufereihe erledigte ihr Penſum ſpielend, 
er Scheauſgelegt war, das iſt ija bereits geſagt wor 
Benstzen Maren nur der Torhlter Sietz und der 
Dert W Aewieler von einigem Format. Die übrigen 
aren 
Dr ach, um eine dem Club, einigermaßen 
            ge=
ait zu bilden. Zu loken iſt der Cifer und das 
Dr Gäſte. Sauer=Bingen hatte als Schieds= 
Su da die beiden Mannſchaften ſehr fair
 BfB. Skuktgart — München 1860 5:2 (1:0). 
Auf einem völlig unbeſpielbaren Platz in Stuttgart, vom 
Tauwetter durchweicht, ſollte ein Verbandsſpiel ausgetra en 
            wer=
den, für das der Schledsrichter Ketterer=Hanau eine 
            Verantwor=
tung nicht übernehmen zu können glaubte. Er lehnte daher eine 
Durchführung unter dieſen Umſtänden ab, ſo daß die nur 500 
Zuſchauer bereits den Platz verließen. Die Spieler hatten ſich 
umgezogen und waren zum Teil ſchon in der Soot, als die 
            bei=
den Vereinsleitungen ſich noch auf ein Privatſpiel einigten. 
            Ent=
ſprechend mußten die Spieler zurückgeholt werden, und um halb 
4 Uhr konnte, faſt ohne Zuſchauer, das Privatſpiel in Szene 
gehen, deſſen Austragung auf dem Boden nicht zu verantworten 
war. Es iſt unbegreiflich, daß wan überhaupt zu einer ſolchen 
Maßnahme ſchritt. Das Spiel ſelbſt war natürlich nichtsſagend 
und läßt keine beſonderen Schlüſſe zu. Die Stuttgarter waren 
etwas beſſer, vor allem ſchneller und härter und konnten bis zur 
Pauſe mit 1:0 in Führung gehen. In der zweiten Halbzeit 
ſetzten ſie ſich noch weiter durch und ſchickten ſchließlich die 
            Mün=
chener mit 5:2 nach Hauſe. 
Schwaben Augsburg-Stukkgarker Kickers 2:0 (1:9). 
Die Augsburger Schlvaben haben ſich als eine Mannſchaft 
gczeigt, die ganz allgemein viel zu wenig beachtet wurde und 
heute bereits neben der Sp.Vg. Fürth als Gruppenfavorit zu 
gelten hau. Wie im vorigen Jahre der Zweite von Südbayern 
(Wacker Munchen) noch den nordbayeriſchen Zweiten (1. FC. 
Nürnberg) hinter ſich ließ, ſo beſtehen jetzt dieſelben 
            Möglich=
keiten, daß wiederum der gleiche Fall eintritt und die 
            Schwa=
ben ſich dor die Sp.Vg. Fürth placieren. Allerdings haben 
beide nuch nicht gegeneinander geſpielt, zweifellos aber ſtellen 
die Südbayern eine gute und gefährliche Mannſchaft, die zu 
manchen Ueberraſchungen fähig iſt Am Sonntag ſchüttelte ſie 
einen weiteren Mitbewerber ab. Der Platz in Augsburg war 
trotz des Tauwetters verhältnismäßig gut. Vor 4500 
            Zuſchau=
ern entwickelte ſich ein lebhaftes Spiel, das Augsburg als beſſere 
Mannſchaft durch zwei Tore von Wittmann und Böhm 
            ſieg=
reich ſah. 
Sp. Bg. Fürlh — Phönie Karlsruhe 8:0 (5:9). 
Nach der Zwaugspauſe riskierte es Nürnberg am Sonntag 
trotz des unſicheren Wetters mit zwei Splelen, die auch glülich 
durchgeführt werden konnten. Das Wais war narürlich nur 
auf dem guten Klulplatz in Zabo möglich, wo man ein 
            Doppel=
ſpiel arrangierte. Das Troſtſpiel zwiſchen Fürth und Phönix 
tlarlsruhe machte den Anfang vor etwa 3000 Zuſchauern, die 
nicht viel erwarteten und auch nicht viel erlebten. Es war kein 
Spiel, das ſonderlich zu feſſeln vermochte, oder große Reize bot. 
Hier ſtanden zwei Mannſchaften verſchiedener Klaſſen gegenüber 
und der Torſtand von 8:0 drückt eigentlich alles das aus, was 
noch dazu zu ſagen wäre. Karlsruhe war eine ausgeſprochen 
ſchwahe Mannſchaft, die zudem das Rennen ſchon vorzeitig 
aufgab. 
Fürth präſentierte ſich in einer ſehr guten Form. Es fehlt 
allerdings, gemeſſen am Gegner, doch der richtige Maßſtab. Dec 
Sturm arbeitete ſehr geſchloſſen zuſammen, und da er ſehr 
            ſchuß=
freudig war, konnten die Erfolge nicht ausbleiben. Die 
            Läufer=
reihe übertraf ſich ſelbſt, ſie ſtoppte den Gegner mit einer 
            erſtaun=
lichen Sicherheit regelmäßig ab und ermöglichte erſt die gute 
Form des Sturms, da ſie dieſen mit Vorlagen fütterte und 
            im=
mer wieder vorſchickte. Von der Hintermaunſchaft iſt nicht viel 
zu ſagen, ſie hotte herzlich wenig zu tun. Karlsruhe dagegen 
            er=
reichte in der Geſamtleiſtung nicht einmal guten Durchſchnitt. 
Das Leiſtungsmveau war wenig erhebend, Torwart, linker 
Läufer und die beiden Außenſtürmer gefielen an beſten. Zu 
dem ſpieleriſchen Klaſſenunterſchied trat noch hinzu, daß die 
Karlsruher ſchon nach den erſten Erfolgen der Fürther den Kop 
hängen ließen und keine Energie wehr aufbrachten. Von den 
acht Toren — drei ſielen vor der Pauſe — erzielten Frank vier, 
Franz drei und Kießling eins. Frank war bei ſeinem vierten 
Tor Gegenſtand lebhafter Ovationen. Das Eckenverhältnis 
lautete 6:3 ſür die Fürther. Als Schiedsrichter amtierte 
            Schnei=
der=Union Niederrad wittelmäß g. 
Troſtrunde Gruppe Südoſt.
 Freundſchaftsſpiele in Süddeutſchland. 
Die Witterung griff auch am heutigen Sonntay ſtörend in 
das Privatſpielprogramm der ſüddeutſchen Fußballvereine ein. 
Am Main mußten die drei angeſetzten Treffen: Rot=Weiß=
            Frank=
furt — FC. Karlsruhe=Mühlburg, Kickers=Offenbach — 
            Germa=
nia=Bieber, und FC. Langen gegen Fechenheim 03 abgeblaſen 
werden. Die Plätze, vereiſt und zum größten Teil unter Waſſer 
ſtehend, waren einfach unbeſpielbar. Auch von der bayeriſchen 
Privatpokalrunde konnten von den angeſetzten vier Spielen nur 
zwei ausgetragen werden. So wurde der Kampf Schwaben Ulm 
gegen Teutonia München ſchon vorher abgeſagt; Teutonia ſpielte 
dann in München gegen den DSV. und wurde 5:0 geſchlagen. 
Das in Bayreuth vorgeſehene Spiel FC. Bayreuth gegen FV 
Würzburg konnte gleichfalls wegen Unbeſpielbarkeit des Bodens 
nicht ſtattfinden. Das Treffen in Hof zwiſchen Bayern und 
Wacker München endete unentſchieden 4:4, die größte Senſation
 neue Leute ausprobierten, mit nicht weniger als 6:1 geſchlagen 
nach Hauſe und bewies damit erneut, daß bei den kommenden 
Aufſtiegskämpfen mit ihm ernſtlich zu rechnen iſt.
 Viele Spielausfälle. 
Das Tauwetter ließ auch am Rhein und in Weſtfalen biele 
Spiele zu Waſſer werden. Nur in wenigen Gruppen wurde 
geſpielt. Trotzdem gab es einige Entſcheidungen. — Der Bezirk 
Südweſtfalen hatte das Entſcheidungsſpiel um die 
            Be=
zirksmeiſterſchaft angeſetzt. Hüſten 09 und V.f.B. Weidenau, die 
mit gleicher Punktzahl an erſter Stelle die Kämpfe h ndet hatten, 
trafen ſich in Hagen. Hüſten, das ſchon währenk ’r 
            Bezirks=
meiſterſchaftskämpfe die beſte Figur gemacht hatte, blieb klar mit 
5:1 Treffern in Front. Damit iſt zum erſten Male die 
            Bezirks=
meiſterſchaft in die „dunkle Provinz” gefallen — Der 
            Ber=
giſch=Märkiſche Bezirk konnte ſeine beiden 
            Gruppen=
meiſter melden. Sie heißen: Fortuna Düſſeldorf (Abteilung A) 
und S. S.V. Elberfeld (Gruppe B). Beide ſicherten ſich durch 
knappe Erfolge die noch notwendigen Punkte. Fortuna 
            Düſſel=
dorf wird allerdings mit großem Vorfprung Meiſter. Die Beiden 
ſpielen nun um die Bezirksmeiſterſchaft. — Schließlich meldete 
auch der Rheinbezirk eine wichtige Vorentſcheidung. Die 
beiden Tabellenführer Gruppe II, Boruſſia M.=Gladbach und 
Mülheimer S. V. trafen ſich in M.=Gladbach. Boruſſia, die ſchon 
ſeit Jahren im Kampf um die Meiſterſchaft immer knapp vor 
dem Ziel ſcheitert, blieb 3:1 ſiegreich und hat nun die beſten 
Chancen, doch einmal „zum Zuge zu kommen” In der anderen 
Abteilung vergrößerte der weſtdeutſche Meiſter, Sp. Vg. 07 Köln= 
Sülz ſeinen Vorſprung durch einen 1:0=Sieg über den Sport= 
Club M.=Gladbach. 
Die Ergebniſſe: 
Bergiſch=Märkiſcher Bezirk: Fortuna Düſſeldorf 
—Vikt. Duſſeldorf 2:0. Eller 04 — S. S.V. Barmen 6:4. 
            Gerres=
heim 08 — S.C. 99 Düſſeldorf 8:2. B.V. Düſſeldorf — V.f.L. 
Benrath 4:3. S.C. Langerfeld — S. S. V. Elberfeld 4:5. 
Rheinbezirk: Sp.Vg. Köln=Sülz 07 — S.C. M.=
            Glad=
bach 1:0. S.C. Alsdorf — F.V. Godesberg 2:3. Boruſſia M.= 
Gladbach — Mülheimer S. V. 3:1. S.C. Aachen — V.f.R. 
Köln 0:1. 
Niederrhein=Bezirk: Homberger S. V. — Preußen 
Krefeid 4:1. 
Südweſtfalen=Bezirk: V.f.B. Weidenau — Hüſten 
09 1:5. 
In Berkin nur Privakſpiele. 
Bei den wenigen Privatſpielen, die trotz des Tauwetters am 
Sonntag in der Reichshauptſtadt zur Abwicklung kamen, gab es 
eine Ueberraſchung. Der mit Erſatz für Geelhaar und Domſcheidt 
antretende Berliner Meiſter Hertha=B. S.C. wurde von Union 
Oberſchöneweide mit 2:1 (Halbzeit 2:0) Toren geſchlagen. Tennis= 
Boruſſia beſiegte Viktoria klar 2:0. 
Ergebniſſe. 
Tennis=Boruſſia Berlin — Viktoria Berlin 2:0. Hertha= 
B.S.C. — Union Oberſchöneweide 1:2. Norden=Nordweſt Berlin 
— Weißenſee 1900 3:2. Alem. Berlin — Halley=Concordia 5:4. 
Norddeukſcher Zußball. 
Die ſchlechte Witterung ließ am Sonntag in Norddeutſchland 
nur einen Fußballkampf von Belang zu. Im ſchneefrei 
            ge=
machten Volksparkſtadion zu Altona trafen ſich die beiden alten 
Rivalen Altona 93 und Hamburger S. V. Das Spiel endete 
            in=
ſofern mit einer Ueberraſchung, als der Deutſche Meiſter H. S.V. 
mit 4:1 (2:0) Treffern klar und verdient geſchlagen wurde. 
Zußball in Mikkeldeukſchland. 
Von den Spielausfällen des Sonntags blieb auch 
            Mittel=
deutſchland nicht verſchont. Der Verband kommt allmählich in 
eine ſchwierige Situation, die Terminnot iſt alut, denn von den 
27 Gaumeiſtern ſtehen erſt acht feſt. Im Leipziger Gau, in 
Nordweſtſachſen gab es diesmal eine Art Vorentſcheidung. Durch 
den 2:1=Sieg über den Altmeiſter V.f.B. Leipzig ſind jetzt die 
Sportfreunde Leipzig erſter Anwärter auf die Meiſterſchaft. In 
Mittelſachſen iſt der Vorſprung, den der Chemnitzer B.C. hatte, 
durch eine 3:5=Niederlage gegen die Polizei auf zwei Punkte 
            zu=
ſammengeſchmolzen. — Im Saalegau war der Meiſter Wacker 
in einem ſehr torreichen Treffen 7:5 gegen die Sportfreunde 
            er=
folgreich. 
Oſtſachſen: Guts Muths Dresden — Sp.Vg. Dresden 
0:2. Dresdener S.C. — Topitz (Geſ.=Spiel) 5:3. 
Nordweſtſachſen: V.f.B. Leipzig — Sportfr. Leipzig 
1:2. Wacker Leipzig — T.u.B. Leipzig 7:3. Fortuna Leipzig 
Sp. Vg. Leipzig 5:1. 
Mittelſachſen: Polizei Chemnitz — B. C. Chemnitz 5:2. 
Wacker Chemnitz — Sturm Chemnitz 9:2. 
Endſpielbeginn im Baltenverband. 
Mit dem Spiel Danzig=Neufahrwaſſer gegen V.f.B. 
            Königs=
berg nahmen am Sonntag in Danzig die Endſpiele um die 
Baltenverbands Meiſterſchaft ihren Beginn. Königsberg ſiegte 
leicht 8:0. Pommernmeiſter wurde V.f.B. Stettin durch einen 
3:1=Sieg über den vorjährigen Meiſter Preußen. 
Frankreich ſchlägt Ungarn im Fußball 3:0. 
Wenn es noch eines Beweiſes für die Fortſchritte der 
            franzö=
ſiſchen Fußballſtärke bedurfte, dann iſt dieſer am Sonntag in 
Paris geliefert worden. Frankreichs Fußball=Nationalelf brachte 
das Kunſtſtück fertig, das mit einer ſtarken 
            Berufsſpielermann=
ſchaft antretende Ungarn mit 3:0 Treffern zu ſchlagen. Alle drei 
Treffer fielen in der erſten Halbzeit. Torſchützen waren Banide, 
Nicolas und Lieb. Nach der Pauſe drängten die Ungarn ſtark, ſie 
zeigten jetzt, daß ſie an Ballbeherrſchung, Tricks und 
            Zuſammen=
ſpiel den Franzoſen noch überlegen ſind, aber ſie brachten es doch 
nicht fertig, den ganz famoſen Torhüter Frankreichs auch nur 
ein einzigesmal zu ſchlagen. Dem im Stade de Colombes 
            aus=
getragenen Kampf wohnten über 20000 Zuſchauer bei. Die 
            Maſ=
ſen brachten nach dem Spiel ihrer ſiegrichen Nationaſelf 
            begei=
ſterte Opationen dar.
Seite 6
Montag den 25. Februar 1929
 Main-hefſiche Spielſufkem-Tagung. 
Auch hier Ablehnung der Verbandsliga. — Der Endſpielmodus 
ſoll geändert werden. — Die Troſtrunde als Pokalrunde. 
Auch die Spielſyſtemtagung des Bezirks Main/Heſſen, die 
am Sonntag in Mainz abgehalten wurde, war nicht beſonders 
ſtark beſucht. Man ſah die Vertreter von 8 Vereinen der 
            Bezirks=
liga, 14 Vereinen der Kreisliga und 8 Vereinen der A= und B= 
Klaſſe. Dazu kamen einige Behördenmitglieder und zwei Herren 
des Aelteſtenrates, die Herren Elſaeſſer=Darmſtadt und Biehn=
Hanau. Die Verſammlung leiſtet aber jedenfalls produktive Ar=
 beit und kam zu Vorſchlägen, die klar ſind und eine Grundlage 
für weitere Verhandlungen bietet. Elſgeſſer referierte zunächſt 
über den vorliegenden Fragenkomplex. Er betonte ausdrücklich, 
daß auf dem Kiſſinger Verbandstag dem Aelteſtenrat nicht der 
Auftrag zur Schaffung eines neuen Spielſyſtems gegeben 
            wor=
den ſei, er ſei lediglich beauftragt worden, daran zu arbeiten, wie 
MEngel des beſtehenden Mainzer Eyſtems ausgemerzt werden 
könnten. Dieſe Beratungen ſeien ja auch geführt worden. In der 
anſchließenden, recht ſachlich geführten Debatte kam man zunächſt 
mit allen gegen eine Stimme zur eindeutigen Ablehnung 
der Verbandsliga. Die beſtehende 
            Gruppeneintei=
lung der Bezirksliga ſoll beſtehen bleiben. 
            Da=
gegen war die Verſammlung faſt einhellig der Anſicht, daß der 
beſtehende Endſpielmodus änderungsbedürftig iſt. 
Man einigte ſich ſchiießlich auf die folgenden Vorſchläge: 
Die ſüddeutſche Meiſterſchaft ſoll in Zukunft wie folgt 
            aus=
getragen werden: Die Gruppenmeiſter ermitteln in einem Vor= 
und Rückſpiel den Bezirksmeiſter. Alle acht Gruppenmeiſter 
tragen in zwei Abteilungen, und zwar in einer Abteilung Weſt 
und einer Abteilung Oſt die Endſpiele um die ſüddeutſche 
            Mei=
ſterſchaft aus. Die beiden Abteilungsſieger werden automatiſch 
erſter und zweiter ſüddeutſcher Vertreter für die Endſpiele um 
die deutſche Meiſterſchaft. Außerdem tragen dieſe beiden 
            Ver=
eine das Entſcheidungsſpiel um die ſüddeutſche Meiſterſchaft 
aus. — Um die übrigen Vereine zu beſchäftigen, wird der 
            fol=
gende Vorſchlag gemacht. Die zweiten bis achten Vertreter der 
Gruppen tragen innerhalb des Bezirks ſieben Spiele nach 
Punktwertung aus. Die vier ermittelten Bezirksbeſten ſpielen 
zuſamen mit den in den Endſpielen unterlegenen ſechs 
            Grup=
penmeiſtern eine Polalrunde aus (vier Runden), und der 
            Sie=
ger dieſer Pokalrunde iſt der dritte ſüddeutſche Vertreter für 
die deutſche Meiſterſchaft. 
Die Verſammlung beſchäftigte ſich anſchließend noch mit 
einigen internen Fragen, die die Oeffentlichkeit zunächſt nicht 
intereſſieren. Die in dieſen Fragen gefaßten Beſchlüſſe wurden 
den Bezirks= und Verbandsbehörden als Material, zur weiteren 
Bearkeitung über ieſen.
Lie Meinung des Bezirts Rhein-Saar.
 Ein Kurioſum: Stimmung für die Verbandsliga. — Im übrigen 
macht man ſelbſt keine Vorſchläge, ſondern verlangt dieſe vom 
Verband. 
In Mannheim kamen zur Spielſyſtembeſprechung die 
            Ver=
treter von 10 Bezirksliga=, 20 Kreisliga und 6 A= und B=
            Ver=
einen zuſammen. Die Taguug verlief im allgemeinen ziemlich 
harmoniſch. In breiter Front marſchierten die bekannten 
            Spiel=
fyſtemredner auf. Jeder hatte etwas anderes zu ſagen, jeder 
brachte ſein eigenes neues Spielſyſtem vor. Die Erkenntnis, 
daß die Schlußſpiele in der gegenwärtigen Form unhaltbar ſeien, 
war allgemein. Dafür zeigte ſich aber merkwürdigerweiſe 
            Stim=
mung für eine Verbandsliga. Selbſt ein bekannter Kreisliga= 
Vertreter aus Viernheim meinte, daß man ſich nicht gegen eine 
Sache wehren ſolle, die doch kommen werde. Bei den 
            Schluß=
ſpielen ſoll die Troſtrunde ganz wegfallen, und um die 
            Meiſter=
ſchaft ſollen nur die vier Bezirksmeiſter kämpfen. Ein ſolcher 
Endſpielmodus würde allerdings dem Verband in ſtarbem Maße 
Gelder entziehen, eine Tatſache, die auch in Mannheim Bedenken 
erregte. Man kritiſierte aber dafür den Verband ſcharf, weil er 
trotz der Unterſtützung durch den Aelteſtenrat keinen eigenen 
Spielſyſtemvor hlag herausgebracht habe. Dieſe Stimnung ſand 
denn auch Niederſchlag in den beiden folgenden Beſchlüſſen: Im 
erſten Beſchſuß, dem ein Antrag des VfR. Mannheim zugrunde 
lag, wird der Verbandsvorſtand aufgefordert, in Verbindung mit 
dem Aelteſtenrat einen begründeten Spielſyſtemporſchlag 
            vorzu=
lesen. Solange das nicht der Fall iſt, ſoll es beim bisherigen 
Spielſyſtem bleiben. In einem Zuſatzantrag des FC. 08 
            Mann=
heim wird dann der Verbandsvorſtand noch aufgefordert, den 
            er=
betenen Spielſyſtemvorſchlag bis zum 15. Mai bekanntzugeben.
Dauerlanf des Algäuer Ski=Berbandes.
 Tiefenbacher=München ſiegt. 
Die Allgäuer hätten ſich ihren zweiten diesjährigen 
            Ver=
banbsbauerlauf, der über 35 Km. ſührte, nicht beſſer denken 
            kön=
nen. Sonmenſchein begünſtigte die Stimmung, der Schnee war 
für den Langlauf in denkbar beſter Verſaſſung. Die ganze 
            Ver=
anſtaltung war wohlvorbereitet und muß als ein voller Erfolg 
bewertet werden. Auf der Strecke waren 1000 Zuſchauer des 
Kampfes, am Ziel hatte ſich eine noch größere Menge 
            eingefun=
den. Von den 69 geſtarteten Läufern gingen 55 durchs Ziel. 
In der Seniorenklaſſe ſiegte Oskar Tiefenbacher=München, hart 
bedrängt von dem Lindauer Dauner, der nur 23 Sekunden ſpäter 
durchs Ziel ging. Die Zeiten der vier erſten Läufer ſind 
            bemer=
kensſwert gut. — Die Ergebniſſe: 1. Klaſſe: 1. Oskar 
            Tiefen=
bacher=München 2:27,54 Std.; 2. Dauner=Lindau 2:28,17 Std.; 
3. Löffelmann=Lindau 2:30,30 Sad.; 4. Härtner=München 2:30,46 
Std.; 5. Boos=Lindau 2:35,/49; 6. Kietler=Kempten 2:35,37; 7. 
Wencher=München 2:36.16: 8. Ramp=Lindau 2:36,17. — 
            Alters=
klaſſe 1: 1. Hans Baader=Oberſidorf 2:47,27 Std.: 2. Pfeil= 
Sondhofen 2:51,30.— Altersklaſſe 2 ausgefallen; 
            Alters=
klaſſe 3: 1. Krauſenbeck=Immenſtadt 3:21,15 Std.
 Recknagels weiteſter Sprung auf dem Semmering. 
Die vom Oeſterreichiſchen Skiverband durchgeführten 
            deut=
ſchen Länder=Ski=Springen wurden am Sonntag auf der 
            Lichten=
ſtein=Schanze am Semmering bei Wien zum Abſchluß gebracht. 
Bei leichtem Schneefall gingen die Springen vonſtatten. Wie 
ſchon bei dem beiden vorhergegangenen Abſchnitten in Innsbruck 
und Hofsaſtein errang der Norweger Alf Anderſen den Sieg 
aber der Thüringer Erich Recknagel war ihm inſoweit voraus, 
als er nrit 54.5 Meter den weiteſten geſtandenen Sprung 
            aus=
führte Da Recknagel in der erſten Serie nur 42 Meter 
            geſprun=
gen hatte, langte es nur zum vierten Platz in der 
            Geſomtwer=
tung, dafür konnte ſich Walter Glaß an zweiter Stelle placieren. 
Den Länderwettkampf gewann erwartungegemäß der Thüringer 
Winterſportverbafſ, der auch in Innsbruck und Hof aſtein ſchon 
immer in Front gelegen hatte. Die Ergebniſſe ſtellten ſich wie 
folst: 
Einzelwertung: 1. Alf Anderſen=Norwegen Note 231 
(53 und 52 Meter): 2. Walter Glaß=Sachſen Note 221,8 (52 und 
48 Meter): 3. Striſchek=Böhmen Note 221,6 (47 und 51. Weter); 
4 Erich Recknagel=Thüringen Note 219 (42 und 54½ Meter) 
5. J. Lantſchner=Innsbruck; 6. Febringer=Oberhof: 7. Wogner= 
Thürivgen: 8. W. Lantſchner=Junsbruck; 9. Ermler=Schleſien; 
10. Lichteneckeri=Wien. 
Mannſchaftswertung: 1. Thüringer Winterſport= 
Verband; 2. Tirol, 1. Mannſchaft; 3. Tirol, 2. Mannſchaft.
 In Jugenheim a. d. B. verſammelten ſich am geſtrigen Tage 
die Turnerführer des Main=Rheimaues zum 69. Gaururntage, 
der weihevoll, im Gedenden der gefallenen Turnbrüder, anläßtich 
des Voltstrauertages eröffnet wurde. Weihevoll erklang der 
Trauerchor des Mannergeſanzvereins Jugenheim durch den 
Raum der Turnhaule, die ſinnvollen, und dem Tag angepaßten 
Fiaggenſchmuck trug. Im Namen des Turnvereins Jugenheim 
begrußte deſſen Vorſitzender die aus 61 Vereinen entſandten 130 
Abzeordneten. Im Namen der Gemeinde entbot Herr 
            Bürger=
meiſter Burckhardt der Turnertagung herzlichen 
            Willkommen=
gruß, den Verhanolungen beſten Vertauf wünſchend. Der 
            Be=
rich: des Gauvertreters Roth leitete nunmehr zu den eigenilichen 
Verhandlungen über und entrollte dieſer ein Bild des 
            abgelaufe=
nen Jahres, in deſſen Mittelpunkt das gettaltige 14. Deutſche 
Turnfeſt in Köln ſtand. Sein Dank galt allen Mitarbeitern an 
der Turnſache im Gau und hob insbeſondere die treue Arbeit 
der einzelnen Fachwarte hervor, die dieſe im Dienſte für Volk 
und Vaterland leiſten. Jedoch ſollte aber auch die hervorragende 
Tätigkeit des Gauvertreters ſelbſt ſeine Würdigung erhalten und 
fand dadurch Anerkennung, als der Vorſtano der Deutſchen 
Turnerſchaft durch ten zweiten Gauvertreter Hering demſelben 
den Ehrenbrief der Deutſchen Turnerſchaft überreichen ließ. 
            Wei=
ter konnte der Gauvertreter dem ſeitherigen 
            Bezirksoberturn=
wart, Klein=Neu=Iſenburg, im Gedenken treuer Arbeit auf dem 
Gebiete der Turnkunſt, den Ehrenbrief des Main=Rheingaues 
aushändigen. Die Kaſſenprüfung ergab, daß die Geſchäfte des 
Gaues, für welche Gaugeſchäftsführer Wandel=Darmſtadt 
            ver=
antwortlich zeichnete, muſtergültig geführt wurden und wurde 
demſelben einſtimmig Endlaſtung erteilt. Zu Rechnungsprüfern 
für das Jahr 1929 beſtimmte der Gauturntag die Turner Stroh= 
Sprendlingen und Horſt=Groß=Gerau. 
Der Bericht des Gaugeſchäftsführers beſagte, 
daß das abgelaufene Jahr das arbeitsreichſte geweſen ſei ſeit des 
Amtsantrittes. Die Geſchäfte des Gaues wurden in 10 
            Vor=
ſtandsſitzungen, 7 Ausſchußtagungen und 2 Gauturntagen 
            er=
ledigt. An vereinseigenen Turnhallen werden im Gau 19 
            ver=
zeichnet. Eigene Turnplätze beſitzen 37 Vereine. Bade= und 
Schwimngelegenheit haben im Sommer 31, im Winter 7 
            Ver=
eine. Neu eingetreten zum Gau ſind 1928 zwei Vereine mit 
            zu=
ſammen 143 Mitgliedern. Aus der Unfallkaſſe wurden 1451 Mk. 
gezahlt. Verdienſtvollen Turnern wurden Ehrenbriefe 
            zuer=
kannt, und zwar 24 Gau=, 6 Kreis= und 3 D.T.=Ehrenbriefe. — 
Der Männerturnwart berichtet, daß gegen das Vorjahr 
die Wettkämpſerzahl zum Gauturnfeſt zugenommen hatte, was 
auf die Einführung einer Mittelſtuſe zurückzuführem ſei. Bei 
dem Feldbergturnfeſt waren 52 Sieger des Eaues. Beſonders 
ehrenvoll ſchnitt der Gau auf dem Jeutſchen Turnfeſt in Köln ab. 
— Das Frauenturnen hat ganz erhebliche Fortſchritte 
            ge=
macht. Vier Gauübungsſtunden galten der Vereinsjahresarbeit 
und der Vorbereitung des Gaufrauenturnens in Crumſtadt 
            ſo=
wie des Deutſchen Turnfeſtes in Köln. — Sehr günſtig lautet 
der Jahresbericht des Gauwartes für 
            Volkstur=
nen. Der Früchjahrswaldlauf verzeichſnete in Seeheim 121 
Teilnehmer. Eine Zahl, die für den Eau als günſtig angeſehen 
werden hann. Bei dem Kreiswaldlauf beteiligte ſich mit Erfolg 
die Dgſ. Darmſtadt 1875. Unerwartet groß war die Beteiligung 
am Gau=Volksturnen in Neu=Iſenburg, woſelbſt ſich 356 
            Teil=
nehmer an den Wettkämpfen der Leitung ſtellten. An 47 
            Einzel=
wettbewerben beteiligten ſich 606 Turer. Allein 195 
            Mehr=
kämpſer traten auf den Plan. Die Opel=Kampſſpiele in 
            Rüſſels=
heim ſahen 162 Turner im Wettkampf. Weniger gut war die 
Teilnahme am Herbſtwaldlauf in Langen. Die Gaujugend fand 
ſich im at gelaufenen Jahre zu einer Ferienwanderung und einem 
Jugendtreffen zuſcmen. Das Kinderturnen wurde im 
            abge=
laufenen Berichtsjahre durch die Bezirke durchgeführt und in 
jedem Bezirk ein Jugendwetturnen veranſtaltet. Die 
            Preſſe=
tätigkeit war gut und gilt der Berufspreſſe, für die Unterſtützung, 
die ſie dem Gau zuteil werden ließ, ganz beſonderer Dank. 
Die einzelnen Gauwanderungen erfreuten ſich eines 
recht guten Beſuches bzw. Teilnahme der Gauvereine. Z. B. 
Kreiswintertvanderung auf den Feldberg i. T., Goetzwanderung 
nach dem Felsberg und die Schmuagedächtniswanderung nach 
dem Frankenſtein ſtanden im Mittelpunkte der vom Gau 
            ange=
ſetzten Waderungen. — Der Männergeſang wird von 
8 Vereinen mit rund 300 Sangern gepſlegt. Am 
            Kreiswertungs=
ſiwgen nahmen drei Vereine teil. Der Erfolg war ſehr gut. 
            Be=
ſonders erfreulich iſt der Zuſammenſchluß der 
            Spielmanns=
züge im Gau. In 23 Vereinen beſtehen Spielmannszüge mit 
rund 200 Spielleuten. Als erſter Gau im Kreis wurde ein 
            Lehr=
gang für Spielleute durchgeführt. — Der Schwimmbericht 
verzeichnet in 763 Uebungszeiten 35 227 Teilnehmer, wovon es 
11411 Turner, 4769 Turnerinnen, 9933 Turnerjugendliche und 
9114 Schwimmſchüler und =ſchülerinnen waren. Die Erfolge der 
Main=Rheingau=Schtwimmerſchaft ſind zur Genüge bekannt und 
allüberall hat ſich dieſe in enger und weiterer Konkurrenz 
            be=
hauptet. Gauoberturnwart Hofferbert berichtete über das 
            Tur=
nen im Gau im abgelauſenen Jahre, welches ein arbeitsreiches, 
aber auch ein ſegensreiches für Gau und die geſamte D. T. 
            ge=
weſen iſt. Eine lebhafte Ausſprache brachte der vom 
            Gauvor=
ſtand erneut geſtellte Antrag auf Auflöſung der Bezirke (
            Unter=
abteilungen im Gau). Mit 107 Stimmen für den Antrag iſt 
derſelbe als erledigt zu betrachten. Die nun platzgreifende 
            Neu=
organiſation macht eine Satzungsänderung novwendig und wurde 
zu dieſem Zwechke eine beſondere Kommiſſion hierzu beſtellt. Die 
Wahl hierzu fiel auf die Turner Kilian=Traiſa und Stroh= 
Sprendlingen ſowie auf drei dem Gauvorſtand angehörenden 
Turner. Zum Abgeordneten für den Deutſchen Turntag in 
            Ber=
lin 1½29 wird Gauoberturnwart Hofferbert beſtimmt. Der Tv. 
Nieder=Beerbach, welcher ſich um den Herbſtturntag bewarb, zog 
ſeinen Antrag zurück, und wurde dieſer dem Tv. Hammelbach i. 
O. übertragen. Gauvertreter Roth konnte nach einigen 
            Mit=
teilungen kurz nach 5 Uhr den harmoniſch verlaufenen 69. 
            Gau=
turntag mit einem begeiſternden Gut Heil auf den Main=
            Rhein=
gau beſchließen.
Noch keine Handball=Enkſcheidung in Rhein=Saar.
 In Mannheim ſollte am Sonntag das zweite 
            Entſcheidungs=
ſpiel um die Handball=Meiſterſchaft des Bezirks Rhein=Saar 
zwiſchen Phönix Mannheim und VfR. Kaiſerslautern 
            ſtattfin=
den. Der Kampf mußte aber wegen des Tauwetters, das alle 
Plätze unbeſpielbar machte, abgeſagt werden. Das Treffen iſt 
nun auf den 3. März verlegt worden. Kaiſerslautern, das im 
Vorſpiel knapp ſiegreich blieb, braucht im Rückſpiel nur einen 
Punkt zu gewinnen, um Meiſter zu ſein. — Die übrigen Spiele 
in der Gruppe Rhein fielen ebenfalls dem Wetter zum Opfer,
Handball in main=Hefſen.
 Im Bezirk Main=Heſſen konnte am Sonntag nur ein 
            Hand=
ballſpiel ausgetragen werden. Hakoah Wiesbaden blieb über 
die Offenbacher Kickers 7:4 erfolgreich Das Ergebnis überraſcht 
etwas, wird aber durch die Tatſache erklärt, daß Offenbach ohne 
ſeinen Mittelſtürmer antrat und den Kampf mit 10 Leuten 
            aus=
tragen konnte.
 Vegnadigt wurde der holländiſche Sechstagefahrer Piet van 
Kempen, der einige Zeit in Amerika an „wilden” Rennen 
            teil=
genommen hatte.
 B. 9. R.-Hauptverfaturlung in Enn 
Wiederwahl der Radſportführer. 
Faſt auf den Tag genau kam nach Jahresf, 
Deutſcher Radfahrer zu ſeiner diesjährigen 46. 
lung abermals in Erfurt zuſammen. Durch die 
gefaßten Erfurter Beſchlüſſe, die in der Zwiſchenzs 
lebhafte Polemik und ſcharfe Angriffe gegen denn 
vorgerufen hatten, kam der Tagung eine beſonda 
zu, was ſich auch durch den überaus ſtarken Be 
Aus der Anweſenheitsliſte ging hervor, daß 64 (4 
Stimmen vertreten waren. Als Vertreier des Be 
war Karl Saldow, für den Verein Deutſcher 
Direktor Paul Schwarz anweſend. 
Leider machte ſich ſchon zu Anfang der Tagu 
Schönheitsfehler bemerkbar, da die Akuſtik im 
mangeihaft war, ſo daß ſich Wiederholungen, 70. 
nicht vermeiden ließen. Im übrigen waren die 
der Erſtattung ihrer Berichte ſehr redefreudig. 
Moshagen=Berlin wies nach der Erſtattung ſeinen 
liegenden Geſchäftsberichtes darauf hin, daß de 
Rückgang in der Mitgliederzahl von 2800 aufzuwes 
fallend ſei dabei der überaus ſtarke Abgang de 
Mitglieder. Allerdings wurde bemerkt, daß im 
Jahres der Zugang bereits wieder größer gewor 
Vorjahre. Trotz äußerſter Sparſamkeit war es ni
vom vorigen Jahre noch beſtehende Reſtſchuld von
mark völlig zu tilgen; es bleibt noch immer
von 27 445 RM. zu decken. Ohne jede Ausſpre:h
 Geſchäftsbericht genehmigt und der Bericht der K. 
genommen. 
Sodann verbreitete ſich der Sportausſch 
Fritz Eggert in längeren Ausführungen über ſei 
Erfolge des abgelaufenen Jahres fanden in ſpoal 
mit der Erringung der Weltmeiſterſchaft durch Aa 
ihre Krönung. Eggert erwähnte u. a., daß bei Lin 
Weltmeiſterſchaften auch das Radballſpiel 
nach den deutſchen Spielregeln ausgan, 
ſoll. Im weiteren Verlauf rechtfertigte Eggert —., 
gegen die Vorwürfe, die im Zuſammenhang mii 
Beſchlüſſen gegen ihn erhoben worden ſind. Des 
 
ſtand ſteht nach wie vor auf dem Boden 
Amateurismus, iſt aber ſelbſt der Anſiché, 
geraume Zeit dauern kann, bis die vollkommer: 
durchgeführt ſei. Die Haltung der Fahrrad=InQſ. 
angebliche Anwachſen der Radſportverbände kon W‟ 
nicht dazu bringen, von dem als richtig erkanmr?V Wck, 
gehen. In dem Geſchäftsbericht des Bundesvorſitzn 
etwas unglückliche Bemerkung über die Preſſe enn 
her ſah ſich Eggert zu der Feſtſtellung veranlaßt, 0 
eine gute Preſſe gefunden hat und daß M 
natürlich nicht verallgemeinert werden dürften. 7 60 Eel., 
Wenig erfreulich war der Bericht des Wel PMlmt ſickers. 
warts, Greger Niſſen=Altona, deſſen Betätigungfſ”.9 A. Pelher=” 
brach lag. Noch erſchütternder war der Bericht AIA Nn; 3. 9 
fahrwarts, woraus zu entnehmen war, daßi/0 —m Druftbre 
Kicke 
die ganze zwei jugendliche Mitglieder aufzuwei 7n mu 
gendfahrwart Vahl=Kaſſel forderte die Schaft, Porzheim/ 
Reichszentrale für Jugendpflege, fi 
er Sitz und Stimme im Bundesvorſtand verlarn 
Verhandlungen mit dem A. V.D. und dem 9..70.3 Hur=Narlsru 
Karl Bauer=Darmſtadt. Der Bund beabſichtigt, AM 1. Lutzner 
M auftbr,; 3. H. 
weſen im laufenden Jahre neu zu beleben. 
Nach einer kurzen Mittagspauſe wurden un=0M
 H. Steffes=Köln, die Vorſtandswahlen M MierCharlo= 
Zunächſt wurde mitgeteilt, daß Karl Bauer=Darnm 9 m, 5 e 
jähriger Tätigkeit als Fahrwart im Radſporthielent 
wegen Ueberlaſtung zur Verfügung geſtellt habe MI 
Berlin als Vertreter im Reichsausſchuß aus Kreu 31 Meter 
dasſelbe tun müſſe. Der letztere Poſten ſoll eing 
Arbeiten durch den Vorſitzenden erledigt werden. Mp.1. 
erfolgte die Wiederwahl von Moshageneſ 0.-7130 Meter= 
Eggert=Berlin als ſtellvertretenden Vorſitzenden „ax, 1. Stut 
den des Sportausſchuſſes, zweiter ſtellvertretenENeFANi, 
bleibt Greger Niſſen=Altona, Bahnfahrwart ke, 
Vertreter für Rechtsſchutz Dr. Stenger=München.! 
ſtadt wird die Organiſation des Kraftfahrweſeusscln 
Im weiteren Verlauf der Tagung wurde 
daß nach erfolgter Abſtimmung Riemann=BerlirnDg 
als Nachfolger von Karl Bauer=Darmſtadt zum!eR 
gewählt wurde. Neu wurde F. Budzinſty in mu 
ſtand beordert, ein weiterer neuer Poſten mit dol 
wart geſchaffen, deſſen Stelle Vahl=Kaſſel einni 
ging die Verſammlung an die Erledigung der 
eingebrachten Anträge. Zunächſt handelte es ſio) 
hebung einer Sonderzulage von 2 R1 
liches Mitglied, die eine lebhafte Ausſprache zeiin 
Eingreifen von Steffes vermochte nichts daran 
der Antrag mit 19812:30 142 Stimmen der 
verfiel, da die Vereine und Gaue ihre W0In 
bereits für dieſes Jahr beſchloſſen haben und nch. 
derungen nicht erheben können. Ein Vermittlumk 
Eggert=Berlin ab 1. Januar 1930 den Bundesb 0. 
(10) Mark zu erhöhen, wurde im Laufe der 2 
zogen und endlich gelangte ein Vorſchlag von N.V” 
Annahme, wonach der Bundesbeitrag ab
 mit ſieben Reichsmark erhoben wilm 
Gaue und Landesverbände ihre Zuſchläge ſelbſ. 
Für die jugendlichen Mitglieder ſoll eine fremle 
ſpende, entweder in Form einer Lotterie oder duR 
von Bauſteinen vermittelt werden. Die Voral. 
dem Bundesvorſtand übertragen, der daraufhin2 
auf Montag vormittag vertagte.
 Heeres=Ski=Patronillenlauf im Harz. Zum 
Befallenen des Harzer Skiverbandes veranſtal
 Start und Ziel in Schierke über eine Strecke M. 
einen Heeres=Ski=Patrouillenlauf. Die Patroulik 
marſchmäßig, alſo mit Waffen und Belaſtuſſch." 
Sieg fiel an die Patrouille Lt. Ullrich von den Ge 
n 3:28:00 Std. vor der Patrouille Lt. Heinze vi 
Regt. 12 Quedlinburg 3:45:54 Std. und der Pal. 
Wolff (Goslarer Jäger) 3:49,12 Std. 
Bobrennen in Schierke. Die Gaumeiſterſche 
Zweierbob wurde in Schierke entſchieden und." 
berg”=Schierke mit Linder=Kreuzmann in 4:94 4
 für zwei Fahrten über 2000 Meter gewonnen. 2.* 
2 
beſetzte Bob „Audi”=Schierke mit Winkel=R. 2
 Gleichzeitig gelangte ein Fünferbobrennen zum. " 
Bob „Luiſe” mit Bohlmann am Steuer in 13904 
VDRV.=Bahnmeiſterſchaften in Frankfurk. 
Naſſauiſchen Radfahrerbund von der Verel 
Radſport=Verbände zur Ausrichtung überſſh”
 Bahnmeiſterſchaften kommen am 24. und 25. Aucke 
nd Wertpreisfahrer im Frankfurter Stadion.!" 
Max Schmeling wird erſt am Mittwoch in Se 
fen, da die „Deutſchtanv” einen Tag Verſkällle 
Süddeutſcher Meiſter im Tiſch=Tennis wilt. 
ohne Niederlage der Homburger Salinger vol.2 
und dem Ungarn Hedwig=Frankfurt. Die * 
ſiel an Frl. Wenzel=Frankfurt, vor Frau Leh 
Wiesbaden.
 Leichkakhletik. 
ſekkgarler Hallenſportfeſt. 
anzc cſer Erfolg: 9000 Zuſchauer, feiner Sport. 
18 kizyu wor Körnig. — Dr. Peltzer in guter Form. 
ouwicen hatten den großen Erfolg, den das am 
di in um2auitgarter Stadthalle durchgeführte Sportfeſt 
s faMſticht erwartet. Das Publikumsintereſſe war 
„wöthitz groß. Ueber 9000 Zuſchauer füllten die 
bis/ Den letzten Platz und Tauſende mußten an 
„ſoſſe2w Saſſen wieder umkehren. Die Organiſation, 
ndeuw: Stuttgarter Nöſch und Bauer liegend, wies 
gel 44 und dafür, daß der Abend ſonſt erfolgreich 
n duß hönen und ſpannenden Kämpfe auf der Bahn. 
raroie des Intereſſes ſtand der Sprinterdreikampf, 
ſamenis einen knappen Sieg des Turnermeiſters 
mübensſelrnuth Körnig ergab. Lammers gewann den 
letg Körnig den zweiten Lauf. Im letzten Lauf
 uf hn dte verni ete Körnig ader auf den Proteſt. Dr. Peltzer, 
Zei 1.ſerr Erſcheinen auf der Bahn von den Maſſen 
ſtarke Yu egrt mwurde, ging bei ſeinem 800 Meter=Lauf ganz 
ſ ſonfu/ Bewohnheit ſchon 100 Meter nach dem Start 
der göfn tze jzu ab die Führung nicht mehr ab. In der für 
m. reacht tuten Zeit von 1:57,3 Minuten ſiegte der 
ſiſitzu zanz erlegen von Schoemanu=Breslau, der in den 
wier)holt gegen Dr. Peltzer ſiegreich blieb. 
            Ziem=
jcde gürtig at, die Konkurrenz im Hurdenlaufen, bei dem 
r Bniz artcm ſirier ganz knapp vor dem Zehnkampfmeiſter 
ting=eit, Front blieb. Boltze=Hamburg legte auf das 
Sportur=Lazuu Beſchlag. Er hatte allerdings einen ſehr 
npf yen den Stuttgarter Helber zu beſtehen. Kohn 
„ainer rAwä beperiode bei 1500 Meter auf. Im 
            Stab=
gaku wurch Müller=Cannſtatt mit 3,50 Meter eine 
a di nbeſiüſtieng. Hirſchfeld kam im Kugelſtoßen wieder
 derzu folgreich blieben. 
n in *druſitmpf: Geſamtergebnis: 1. Lammers=Oldenburg 
0 2. „ſuurg=SC. Charlottenburge16 P.; 3. Stumpp= 
Ruüs 11 P; 4. Fiſcher=Straßburg und 
            Schürle=
u-e 84. Suhr=Karlsruhe 3 P. 
ahm —FNketer: 1. Lammers 6,4 Sekunden: 2. Körnig 
Füſſer- 4. Stumpp. 
— Alleter: 1. Körnig 6,8 Sek.: 2. Lammers 7 Sek.; 
4. Eürrle., 
— Meter: 1. Lammers 6,8 Sek.: 2. Körnig 7 Sek.; 
„74. 1Fürrle. 
ter=Kſidem: 1. Maier=VfB. Stuttgart 8,5 Sek.; 
„ürtinen 8,6 Sek.; 3. Haag=Göppingen 8,7 Sek.; 
Stunſerer Kickers. 
eterst. Dr. Peltzer=Stettin 1:57,3 Min.; 2. Schoe= 
„lau :31 Min.; 3. Lang=Heilbronn 2:04,6 Minuten; 
Manzu im Bruſtbreite zurück. 
all: kuttgarter Kickers—VfB. Stuttgart 8:1 (5:1). 
au: 17. Pforzheim/Brötzingen-Polizei Stuttgart 
eterx Boltze=Hamburg 8:54 Min.; 2. Helber=Stutt= 
Muh,) Klar=Karlsruhe 9:17,2 Min. 
ter wffn 1. Lutzner=Frankenthal 7 Sek.; 2. 
            Meier=
burgr Fuſtbr.; 3. Huchler=Stuttgart und Schramm= 
„Ain 
rungr Meier=Charlottenburg 7,11 Meter; 2. Duerr= 
18 Mer; 3. Scheck=Stnttgart 6,82 Meter; 4. Barth= 
48ALter. 
toßerhe 1. Hirſchfeld=Allenſtein 15,10 Meter; 2. 
            Wen=
tgart 351 Meter; 3. Rettich=Straßburg 13,10 Mei.; 
tuttga 12,37 Meter. 
Bchſdhag- 1. Müller=Cannſtatt 3,50 Meter; 2. Kie= 
Grahurr 4,39 Meter; 3. Huber=Stuttgart 3.20 Met. 
on Der 40 Mlatr: 1. Stuttgarter Kickers 3,42 Min.; 2. 1. FC. 
9 12,) ſim.; 3. VfB. Stuttgart. 
feüde 80 Aller- 1. TG. Mannheim 8:40 Min.: 2. 
            Stutt=
lers 194 Min.; 3. SC. Stuttgart. 
denſtünztlt 1. SV. Göppingen 2:15,9 Min.; 2. 
            Sport=
ßlingen 
Nnwe, 1. Stuttgatter Kickers; 2. VfB. Stuttgart.
 Montag, den 25. Februar 1929 
Sechlen. 
Floreilfechien in Offenbach. 
(2. Bezirk, 9. Kreis der Deutſchen Turnerſchaft.) 
Getroft und Kraſt (Darmſtadt) gehen als 2. und 3. in die 
Schlußrunde. 
Die große Beteiligung von über 80 Fechtern an dem letzten 
Jungmannenfechten in Offenbach, bei dem 
            beſtimmungs=
gemäß nur 6 Fechter in die Altmannenklaſſe aufrücken konnten, 
hat eine Wiederholung des Treffens in Offenbach notwendig 
gemacht, damit abermals 6 Fechter überſchrieben werden 
            konn=
ten. Damit iſt etwa nur dem achten Teil der angetretenen 
            Jung=
mannen jährlich möglich, weiter zu kommen. Dieſe 
            Schwierig=
keit, aufzurücken, hat Vorteile und, was nicht verkannt werden 
ſoll, auch wieder Nachteile. Doch die letzteren werden durch eine 
reiche Betätigungsmöglichkeit der Jungmannen bei den 
            ver=
ſchiedenſten Veranſtaltungen wieder wettgemacht, und der 
            Vor=
teil, eine genaue Ausſiebung und Auswahl nur der Beſten für 
die Spitzengruppen in Bezirk und Kreis bleibt vorwiegend. Der 
ſtändige Zuſtrom eines guten und fleißigen Nachwuchſes im 
Fechten der D. T. iſt ein Zeichen für die gründliche Ausbildnng 
bei den Turnerfechtern und für das zunehmende Erkennen der 
zweckmäßigen Schönheit des Waffenſpiels als Leibesübung. 
Dieſer Zuſtrom iſt weiter ein Beweis, daß gerade die Deutſchen 
Turnerfechter beſonders zur Pflege des Fechtens berufen ſind 
uind bleiben werden. 
Auch das Fechten am Sonntag in Offenbach zeigte wieder in 
allen Teilen durch flottes Klingenſpiel, gute Haltung und 
            gründ=
liche Schulung, daß die Fechterſchaft der D. T. und in ihr der 
9. Kreis ſtolz auf dieſen Nachwuchs ſein kann. An dieſem 
            Er=
folg hat die Fechterſchaft der Turngemeinde Darmſtadt 
1846 wieder rechten Anteil. Unter den 48 angetretenen 
            Fech=
tern befanden ſich 6 Darmſtädter, die durchweg gut abgeſchnitten 
haben. Außer Kraft, der als 6. der Schlußrunde Altmann 
geworden iſt, konnte noch Getroſt den 7. Platz, Gläſer und 
Langsdorf den 11. Platz belegen. Das ſind bei der großen 
Zahl der Teilnehmer wieder recht beachtliche Erfolge. Die 
Siegerliſte: 1. Horn. Höchſt a. M.; 2. Pfeiffer, Offenbach= 
3. Bott, Bockenheim; 4. Wehner, Bockenheim; 5. Wilhelm, 
            Born=
heim; 6. Kraft, Darmſtadt; 7. Getroſt, Darmſtadt; 
8. Kunkel, Bürgel.
Oſtyreußenflug.
 Die Techniſche Leiſtungsprüfung. 
Der erſte Teil des vom Deutſchen Luftfahrtverband unter 
Mitwirkung der Gruppe Oſt veranſtalteten Oſtpreußenfluges 
1928/1929, die vor der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt in 
Berlin=Adlershof abgehaltene „Techniſche Leiſtungsprüfung” 
wurde bisher von zwei Bewerbern erfüllt. Der Direktor der 
Nordbayeriſchen Verkehrsfluggeſellſchaft Theo Croneiß=Fürth 
auf einem Apparat der Bayeriſchen Flugzeugwerke Type „M 23c‟ 
(60 PS. Siddeley Genet=Motor) und der Jungflieger Luſſer= 
Stuttgart, Gewinner des vorjährigen franzöſiſchen 
            Kleinflugzeug=
wettbewerbes auf Klemmflugzeug Type „L 25 I‟ (40 PS. 
            Salm=
ſon=Motor) erfüllten die geforderten Mindeſtleiſtungen. Beide 
Flieger ſind ſich in verſchiedenen Bedingungen einander gleich, 
zum Beiſpiel in Zuladung (200 Kilogramm) und Höhe (4800 
Meter) bei nahezu gleichem Brennſtoffverbrauch. Das 
            Klemm=
flugzeug zeichnet ſich durch günſtigere Landegeſchwindigkeit, einen 
beſſeren Gleitwinkel und größeren Aktionsradius aus, der 
            Appa=
rat der Bayeriſchen Flugzeugwerke durch eine höhere 
            Größt=
geſchwindigkeit und geringes Rüſtgewicht. Es bleibt zu hoffen, 
daß auch das ſorgfältige und ſchnittige Baumuſter „D 18” der 
Akademiſchen Fliegergruppe Darmſtadt, nachdem 
es unter dem Jungflieger Voigt den Nachweis der 
für die „Techniſche Leiſtungsprüfung” 
            vorge=
ſchriebenen Normalanforderungen erbracht hat, 
ebenfalls am Streckenflug teilnehmen wird. Trotz guter 
            Flug=
eigenſchaften mußten infolge Nichterfüllung einer Mindeſtleiſtung 
einige Bewerber ausſcheiden. Dabei iſt jedoch hervorzuheben, daß 
es ſich trotzdem um Neuſchöpfungen beachtenswerter 
            Gebrauchs=
flugzeuge handelt (Raab=Katzenſtein, Kafſel, Ecke=Wulff, Bremen). 
Zu dem am Sonntag, den 3. März, vom Flugplatz Königsberg=
 Devau beginnenden Streckenflug werden nur noch Flugzeuge 
            zu=
gelaſſen, deren Muſter die Techniſche Leiſtungsprüfung erfolgreich 
erledigten. Bei dieſem in Winterkälte durchzuführenden 
            Wett=
bewerb mit Vorgabe iſt mit einer Beteiligung von vier bis fünf 
Maſchinen zu rechnen, Maſchinen, die zwar ſchon für 10 000 Mk. 
zu haben ſind, heutzutage aber kein Spielzeug mehr bedeuten, 
ſondern durch ihre Qualitätsarbeit zur Erzielung der 
            Wirtſchaft=
lichkeit erheblich mit beitragen. Die durchſchnittliche Länge der 
Tagesetappen beträgt rund 430 Kilometer, Ausgangs= und 
            Ziel=
punkt iſt jedesmal Königsberg. Zwangslandungen ſind 
            vorge=
ſehen in Marienburg und Allenſtein (1. Tag), Allenſtein und 
Danzig (2. Tag), Tilſit, Inſterburg und Elbing (3. Tag). Von 
den insgeamt 100 000 Mark in Preiſen werden 25 000 Mark als 
Streckengelder für den Streckenflug ausgeſetzt. Dieſe Summe 
wird im Verhältnis der urkundlich zurückgelegten Kilometer 
            ver=
teilt. Die Entſchädigung, die auf ein Flugzeug entfällt, darf 
            je=
doch 2500 Mark, d. h. die entſtandenen Koſten, nicht überſchreiten, 
Es geht alſo hierbei nicht um einen finanziellen Vorteil. 
Hockey-Tagung in Leipzig. 
Stellungnahme zur Amateurfrage. — Theo Haag 
            Berufs=
ſpieler? — Die Vorrunde zu den Silberſchildſpielen verlegt. 
Die in Leipzig abgehaltene Ausſchuß=Sitzung des deutſchen 
Hockeybundes beſchäftigte, ſich in erſter Linie, mit den neuen 
Satzungsänderungen, die dem an Pfingſten in Kaſſel 
            ſtattfin=
denden Bundestag zur Beſchlußfaſſung vorgelegt werden ſollen. 
Dieſer ſoll übrigens in Zukunft nur alle zwei Jahre abgehalten 
werden. Sehr ſorgfältig, ging man in der Amateurfrage vor. 
Sportlehrer und Trainer, die aus ihrer Betätigung bei Vereinen 
oder Verbänden irgendwelche Vermögensvorteile ziehen, gelten 
nicht als Amateure, ebenſo Angeſtellte von Vereinen oder 
            Ver=
bänden. Sportlehrer dürfen auch nicht als Schiedsrichter 
            wir=
ken. Bei Annahme dieſer Anträge würde alſo auch der 
            Frank=
furter Internationale, Thco Haag, der als Sekretär vom 
            Frank=
furter Golfklub verpflichtet wurde, ſeine Spielberechtigung 
            ver=
lieren. Der Amateureigenſchaft verluſtig erklärt werden ſoll 
ferner, wer gegen Entgelt ſeinen Namen zur Anpreiſung von 
Waren oder Mitteln hergibt, wer gegen Entgelt photographiſche 
Aufnahmen von ſeiner Perſon veröffentlichen läßt, wer als 
            Ver=
faſſer von Büchern oder Zeitungsartikeln zeichnet, die nicht von 
ihm ſtammen. 
Die urſprünglich auf den 17. März anberaumte Vorrunde 
zu den Silberſchildſpielen wurde auf den erſten Sonntag nach 
Oſtern, alſo auf den 7. April, hinausgeſchoben. 
Abhandengekommene Skier. Recht viel Aerger hatten die 
ſchwediſchen und norwegiſchen Teilnehmer der Skiwettkämpfe 
in Zakopane, denn auf der Rückreiſe kamen, ihnen ihre Skier 
abhanden. Die Polen hatten alle Skibündel auf einer 
            Grenz=
ſtation abgeladen, obgleich ſie nach Beuthen aufgegeben waren. 
Es war ganz unmöglich, ſie von den Eiſenbahnbeamten zu 
            er=
halten. Jetzt mußte eine Speditionsfirma ſich der Sache 
            an=
nehmen, aber auch ihr iſt es bisher noch nicht gelungen, den 
Eigentümern ihren Beſitz zuzuſtellen. 
Norwegens Eisläufer ſind die beſten. 
Ueberlegener Sieg gegen Finnland. 
Das bedeutendſte Ereignis im jährlichen Eisſport, der 
Länderlampf im Schnellauſen zwiſchen Norwegen und Finnland, 
kam am Samstag und Sonntag in Helſingfors bei 12 Grad Kälte 
und ſtarkem Wind zur Durchführung. Obwohl die Norweger 
ohne Ballangrud und Eyenſen antraten, zeigten ſie ſich ihren 
finnüiſchen Gegnern überlegen und gewannen im Geſamtergebnis 
mit 98,5: 121,5 Punkten. Die Ergebniſſe waren: 
500 Meter: 1. Pederſen=Norwegen 45,3 Sek.; 2. Claes 
            Thun=
berg 45,5; 3. Staxrud=Norwegen 46/4: 4. Bekmann=Finnland 46,5. 
1500 Meter: 1. Claes Thunberg 2:25 Min.; 2. Blomquiſt= 
Finnland 2:30,2 Min.; 3. Staxrud 2:31,2 Min.; 4. Roald Larſen= 
Norwegen 2:33,5 Min. 
5000 Meter: 1. Blomquiſt 8:54,7 Min.; 2. Steenbeck=
            Finn=
land 8:56,6 Min.; 3. Staxrud 9:03; 4. Larſen 9:08,6; 5. Anderſen= 
Noywegen 9:10,3; 6. Claes Thunberg 9:16,3. 
10 000 Meter: 1. Blomquiſt 18:50,4 Min.; 2. Steenbeck 18:56,8 
Min.; 3. Larſen 19:13,2; 4. Anderſen 19:27,3 Min.
 Tiefenbacher=München ſiegte im diesjährigen Dauerlauf des 
Allgäuer Skiverbandes in 2.27,54 Stunden für 35 Kilometer vor 
Dauner=Lindau und Löffelmann=Lindau.
4beſunerer Anzeige.
 ſte ab “ entſchlief nach 
n ſchtemm Leiden unſer 
Sguteg mo, mein liebes 
eſterchke unſer Enkelchen 
Richtchte. 
(3278 
Zertſdchen 
ter vo/½ Jahren. 
m Janeliner trauernden 
Hinf Beliebenen: 
ſtKrüut und Frau. 
Rſtad Eh3, Bebruar 1929. 
ng 36.1 
Beerdi +tz Findet 
            Diens=
ſen 264 fbr uar, 1½ Uhr, 
MFrics fean der 
            Nieder=
amſtäßltſnaße, ſtatt. 
WBei eibssluchen bitten wir 
zdlichſt Uhen zu wollen.
t demen lrächtigen hat
 Walleng ſſese liebe treu= 
MSte Mutz un d Großmutter 
lurzent hweren Leiden,
 vorberee durch die heili= 
M terbeſe Anrite heutefrüh 
Ain diestgleitabzurufen. 
BKamen der 
wuernde hitnuterbliebenen: 
ieter Mellbacher 
Undinder. 
bfeld Al Februar 1922. 
9 findet ſtatt
 Todes=Anzeige. 
Meine innigſtgeliebte, unvergeßliche Frau, meine 
herzensgute, treubeſorgte Mutter, unſere liebe 
(3281 
Tochter und Schwägerin 
Frau 
Margarete Röhler 
geb. Weber 
iſt heute nachmittag von ihrem langjährigen, 
            ſchwe=
ren, mit großer Geduld, ertragenem Leiden durch 
einen ſanften Tod erlöſt worden. 
Mit der Bitte um ſtille Teilnahme 
Eduard und Walter Röhler 
Juſtus Weber u. Frau Eliſabeih, 
geb. Becker. 
Darmſiadt, den 24. Februar 1929. 
Grüner Weg 7. 
Die Beerdigung findet ſtatt auf dem alten 
            Darm=
ſtädter Friedhof (Nieder=Ramſtädterſtraße), Dienstag, 
den 26. Februar, nachmittags 2 Uhr, 
Von Beileidsbeſuchen bitten wir Abſtand zu nehmen.
 Todes=Anzeige. 
Heute früh entſchlief ſanft unſer teurer Vater, 
Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater 
Herr 
Heinrich Brücher II. 
Bäckermeiſter 
3284 
im Alter von 87 Jahren. 
Die trauernden Hinterbliebenen. 
Arheilgen, den 24. Februar 1929. 
Die Beerdigung, findet Dienstag, den 26. Februar, 
nachmittags 3½ Uhr, vom Trauerhauſe, 
            Dieburger=
raße 44, a
 Todes=Anzeige. 
Allen Verwandten und Bekannten die traurige 
Nachricht, daß meine liebe Frau, unſere gute 
Mutter und Großmutter 
(3280 
Enfgeelne Bino 
geb. Hofferberth 
heute morgen 4 Uhr im 85. Lebensjahr ſanft 
            ent=
ſchlafen iſt. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Wilhelm Hend I. 
Ernſthofen, Darmſtadt, Ober=Beerbach, 23. Febr. 1929. 
Die Beerdigung, findet am Dienstag, den 26. Febr., 
um 2 Uhr nachmittags ſtatt.
Dankſagung.
 Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, 
die mir beim Heimgang meines 
            herzinnigſtge=
liebten Mannes, unſeres lieben Vaters, 
            Schwieger=
vaters, Großvaters, Bruders, Schwagers, Onkels 
und Kuſins 
(3287 
Herrn
 zuteil wurden, ſagen wir auf dieſem Wege allen 
unſeren allerherzlichſten Dank. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Frau Katharina Schnellbäch er, geb. Schneider. 
Darmftadt. Riegerplatz 11, Mannheim, München, 
Heidelberg, Tüneburg u. New Hork.
 Todes=Anzeige. 
Sechs Tage nach dem Tode 
unſerer lieben Mutter wurde 
heute früh unſer lieber Vater, 
Großvater, Schwager und Onkel 
Theodor Decker 
von uns genommen. 
Die trauernden Kinder: 
Willi und Aenni Decker. 
Darmſtadt, Wenckſtr. 47, und 
München, 23. Februar 1929. 
Die Beerdigung findet 
            Diens=
tag, 26. Februar, nachm. 3 Uhr, 
vom Portale des Alten Fried= 
(3279 
hofes aus, ſtatt.
 Berichtigung. 
Betreffs des Sterbefalles von 
Heinrich Schmidt 
(Kaufmann) befindet ſich das 
Trauerhaus Allexanderſtr. Nr. 15 
328
 Krauergareuroben 
werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt 
Reinoold 
Kranichſteinerſtr. 28 Eliſabethenſtr. 28 
Telephon 736 
Telephon 736 
Marktpaſſage 
(37a 
Bitte genau auf Firma und Straße zu achten
 Dei Rbeumalisnus, Gichl. Cehias 
ragen Sie Ihren Arzt 
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