zugspreis
thsem Erſcheinen vom 1. Februar
Reichemark und 22 Pſennig
(h T1 2.25 Neichsmart ducch die
in art frei Haus. Poſlbezugspreis
9 1d monatich 2.45 Reichemart.
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or d nſcht übernommen.
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zeummern infolge höherer Gewsalt
teer nicht zur Kürzung des
Lan-gen und Abbeſſellungen durch
2r1 chkelt für uns. Poſiſcheckontio
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
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Wöchentliche iLuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 56
Montag, den 25. Februar 1929.
192. Jahrgang
27 mm brelte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Neliamtzelle (92 mm
breitl 2 Reichsmark. Anzeicen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zelie 3.00 Reichsmarf. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollar — 4.20 Mart. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Leiſiung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerichtlicher Belireibung fälli jeder
Rabatt weg. Bankonio Deutſche Bank und Darme
ſädter und Nationalbank.
Berlin, 24. Februar.
vormYolksbund Deutſcher Kriegsgräberfürſorge am
gim libstag veranſtaltete Gedenkfeier für die im
Welt=
efalletzn mahm wieder einen äußerſt würdigen Verlauf.
Feiegemierkte man die Spitzen der weltlichen und kirch=
Zehönct ind Parlamentarier aller Parteien. Der Saal
mmimſvyll geſchmüct, an den Wänden ſchwarze
Be=
ind ſ.Ern e Lorbeerkränze, hinter der Rednertribüne drei
„iberrmk euze auf ſchwarzem Grund und zu beiden
Sei=
altigrxhy onen, aus denen Flammen emporloderten. Im
funda½ Saales hatten Vertreter der Groß=Berliner
enſchüt yrit ihren Fahnen Aufſtellung genommen. Hinter
wu i dneruch waren die Feldzeichen der alten Berliner
Regi=
deuts” aufg/Fült Punkt 12 Uhr betrat Reichspräſident v.
Hin=
lewnn in „All itung ſeines Adjutanten, des Oberſtleutnants
enbundes Reichsminiſters des Innern Severing, des
ſidenih des Reichstags v. Kardorff, des Reichswehr=
18 Gurei, des ſtellvertretenden Chefs der Heeresleitung
ſchwäzdes Chefs der Marineleitung und des
Staats=
v. Schert den Saal. Die Feier wurde mit Beethovens
tarſchy öffnet. Der Präſident des Volksbundes Deutſche
de Ja
räberhſior ge, Reichsminiſter a. D. Dr. Geßler, wies in
ndrunxzollen Rede auf die Bedeutung des Tages hin
verſtr hm beſonderen die überparteiliche Arbeit, die der
idf mdutſche Kriegsgräberfürſorge leiſte. „Dieſer
Ar=
ſühinder Redner aus, „gilt der heutige Tag der
Er=
figen, ab mit uns nicht nur Hunderttauſende im Inland,
auch=5 Alusland begehen. Ueberall in allen Weltteilen
Aleten glänzen die Sonnenſtrahlen auf die Gräber
Krihgx, im Tode vereint mit den Soldaten fremder
die
Beilenengedenkfeier im Reichskag
eſie für ihr Vaterland gekämpft haben und heute
heni. Die Inſtandhaltung dieſer Gräber iſt eine
wir werdende Aufgabe, der der Deutſche Volks=
„Stabe geſchulter und eifriger Mitarbeiter gerecht
Millionen, die in der Heimat trauern, wird durch
die mit jedem einzelnen deutſchen Grabe
her=
eyf geſchaffen. Aber es geht nicht nur um dieſe
oidern auch um den Troſt der Millionen, die in
ſhren Toten hängen und um ſie trauern. Wir
EBlege des Gedächtniſſes unſerer Toten auch ſitt=
Aöig erhalten: den Geiſt der Treue, den Geiſt der
MG eiſt des Opfers, ohne die auf die Dauer keine
Kiden kann. Und eine große und heilige Sache iſt
Heutſchen Volkes zur Freiheit und Gleichberech=
en?0 Muſikvorträgen fand die Feier mit dem
gemein=
arwdes Deutſchland=Liedes ihren Abſchluß. Der
de luexab ſich ſodann mit den Herren ſeiner
Beglei=
deſruptausgang nach dem Platz der Republik, wo
* Mige mit begeiſterten Zurufen empfangen wurde.
F AE Rme der Parade des Wachtregiments begab ſich
93prchiyk in ſein Palais zurück.
berrhlans hatte zu gleicher Zeit die Reichsvereinigung
Ber Wusrefangener eine Feier veranftaltet, während im
Sche nick haus vom Hauptkriegerverband im Berliner
Mus 5 Qu von den Vereinigten Vaterländiſchen Verbän=
Der IGſchule für Maſik vom Roten Kreuz, im Lehrer=
Haus RM CCaritasverband, im Zirkus Buſch vom Stahl=
9 mAan dtagsgebäude von der Bismarck=Jugend Ge=
En ſü he Gefallenen abgehalten wurden. Auch auf den
eu F2yen Gedächtnisfeiern für die Toten aus dem
ſt
MNdA Berlauf der Aufmärſche in Wien.
EP. Wien, 24. Februar.
Neute ASonntag in Wien iſt, abgeſehen von belangloſen
MSber tn der Kommuniſten, ruhig verlaufen. Der
Re=
hußbund verſammelte ſich um ½8 Uhr morgens
Par au s an der Wien=Zeile und marſchierte in einem
ai 2chu ſtarken Zug auf den Ring, wo er am Denkmal
Nchiraite Sem ſich der ſozialdemokratiſche Parteivorſtand
Net e, vorbei defilierte. Reden wurden keine ge=
Fheimarſch dauerte über eine Stunde. Der Auf=
Ds Sctzlundes wurde von den ſpalierbildenden
Partei=
i Auf 9 4 ganzen Wege bejubelt. Um 11 Uhr vormittags
21P P Hnnaea de Mi Mi, Mie Mif 6e Mif Mi
geritain Zwiſchenfällen kam.
NueA der des Heimatſchutzverbandes Wien zogen in
Kr iss Ii A Hnden M Heueh
E tuße nach der Vorſtadt Meidling, wo in der
iebeEct im Dreherpark eine Werbeverſammlung
ab=
n Ruge 2 ie Bundesführer Dr. Pfiemer und Dr. Steidle
Al Nenheit des baheriſchen Heimwehrführers Major
HZpprit. Der ſteiriſche Heimwehrführer Dr. Pfiemer
Pr T auf der Heimwehren werde nicht eher ruhen, bis
eg a9 Wien ein deutſches Wien geworden ſei. Er
Nuns WuihArzſpielung auf den Eroberungszug des Fascis=
is DerAlu4 ruf: „Der Marſch nach Wien hat begonnen!”
Di9h Sich Der Verſammlung bewegte ſich der Zug der
Ara
her den Gürtel nach dem Südtiroler Platz. Auf
Dege n
Der Zug von der auf den Straßen
verſammel=
unch aus den Fenſtern der vorwiegend von Ar=
Mehif
bungenk. bewohnten Häuſer mit Pfuirufen und
Be=
ſangen. Die Heimwehrleute demonſtrierten
in Actusiw. Die Polizei hatt alle Seitenſtraßen ab=
Rf
Wſel
echinderte auf dieſe Art Zuſammenſtöße. Die
Gebungen gegen den Heimwehrmarſch erreichten
Sopnren von nationalen Liedern wie Deutſchlandlied,
als der Heimwehrzug an dem ſogenannten
weikam, der über und über mit roten Fahnen
ch nochmaligem Oefilieren vor der Bundes=
Süüdtiroler Platz löſte ſich der Zug nachmittags
Vom Tage.
Der deutſche Dampfer „Oliva” iſt im Kanal mit dem
Leuchtſchiff „South Goodwin” zuſammengeſtoßen.
Das Leuchtſchiff wurde ſchwer beſchädigt. Die „Oliva” konnte ihre Fahrt
nach Hamburg fortſetzen.
Nach einer Meldung aus Moskau ſind bei einer
Dynamit=
exploſion im Bahnhof von Perm im Ural elf Arbeiter
getötet und 26 verletzt worden.
Konſtantinopel und die europäiſche Türkei wurden
neuer=
dings von ſchweren Schneeſtürmen heimgeſucht. Zwei Züige
aus Europa, darunter der Orient=Expreß, ſind in Tſcherkeßköi ſtecken
geblieben. Ein Schneepflug wurde abgeſandt.
Der amerikaniſche Bundesſenat hat am Samstag den
Flottenetat angenommen. Der Etat enthält u. a. eine
Be=
ſtimmung, die die Regierung ermächtigt, die erſten zehn von den
be=
willigten Kreuzern innerhalb des Etatsjahres 1929/30 auf Kiel zu
legen.
Der Vizepräſident des Departements für die amerikaniſhe
Handelsmarine teilt in ſeinem für den Kongreß beſtimmten
Be=
richt mit, daß aus dem Betrieb der ſtaatlichen
Handels=
marine dem Staat alljährlich ein Verluſt von 30
Mil=
lionen Doll. erwachſe. In den letzten 12 Jahren habe der Staat
durch den Betrieb der Handelsflotte im ganzen 360 Millionen Dollars
verloren.
Nach einer Meldung aus Lima hat der peruaniſche Staatspräſident
Seguia die dieſer Tage aus Santiago de Chile verbreitete Meld ing
dementiert, daß zwiſchen Chile und Peru in der Frage von
Tacna und Arica bereits eine völlige Einigung erzielt ſei.
Der frühere Palaſt der Fürſtbiſchöfe von Lüttich, der jetzt als
Juſtizpalaſt dient, wurde geſtern durch Feuer teilweiſe
zer=
ſtört. Beſonders, gelitten hat der rechte Flügel des Palaſtes. Das
oberſte Stockwerk iſt in einer Länge von 75 Metern zerſtört. Die dort
aufbewahrten Archive wurden vernichtet. Die Urſache des
Brandes iſt noch nicht geklärt. Der Palaſt, ein Gemiſch von hem
und Renaiſſance=Stil, galt als das ſchönſte Baudenkmal von
Lüttich.
Beröffenklichung eines franzöſiſch=
w. Amſterdam, 24. Februar.
Das „Utrechtſch Dagblad” in Utrecht veröffentlicht den
Wort=
laut eines angeblich im Jahre 1920 in Brüſſel abgeſchloſſenen
geheimen franzöſiſch=belgiſchen Militärabkommens ſowie die
Auslegungsbeſtimmungen zu dieſem Vertrage, wie ſie im
Som=
mer 1927 vom franzöſiſchen und vom belgiſchen Generalſtab in
einer gemeinſamen Sitzung feſtgelegt worden ſein ſollen. Die
Dokumente, deren Echtheit im Augenblick natürlich nicht
nachge=
prüft werden kann, werden von faſt der geſamten holländiſchen
Preſſe nachgedruckt. In einer Vorbemerkung zu ſeiner
aufſehen=
erregenden Veröffentlichung ſagt das „Utrechiſch Dagblad”, es
habe mit dem Abdruck der durch Zufall erhaltenen Dokumente
gewartet, bis es genügende Garantien für die Echtheit dieſer
Stücke in die Hände bekommen habe. Es ſehe voraus, daß der
belgiſche Generalſtab die Echtheit dieſer für ihn ſo
kompromit=
tierenden Dokumente durch ein formelles. Dementi beſtreiten
werde; doch werde ein ſolches Dementi ſeine — des Blattes —
Ueberzeugung von der Beweiskraft der Schriftſtücke nicht
erſchüt=
tern können. Die Veröffendlichung ſei ſowohl im Intereſſe
Hol=
lands wie auch des internationalen Friedens geboten. Das von
dem holländiſchen Blatt veröffentlichte eigentliche Abkommen
um=
faßt acht Artikel, von denen der erſte vorſieht, daß, falls eines der
beiden vertragſchließenden Länder ſich mit Deutſchland oder einer
von Deutſchland unterſtützten Macht im Kriegszuſtand befindet,
es von ſeinem Vertragspartner mit ſeiner geſamten verfügbaren
Macht unterſtützt werden ſoll. Artikel 2 beſtimmt, daß ſich das
nicht allein auf die Rheingrenze, ſondern auf jeden Angriff
be=
zieht. Artikel 3 verpflichtet beide Länder, ſofort und ohne jede
vorherige Verſtändigung zu mobiliſieren, falls eine Macht, die
auf irgendeine beliebige Weiſe durch Deutſchland unterſtützt wird,
die Abſicht einer Mobiliſiernug erkennen läßt. Sie mobiliſieren
gegen Deutſchland, ſobald aufgrund der beſtehenden
internatio=
nalem Verträge und Abkommen der „casus foederis” gegeben iſt.
Im Artikel 4 übernimmt es Belgien, im gegebenen Falle ein
Minimum von 600 000 Mann zu mobiliſieren, während ſich
Frankreich ſeinerſeits verpflichtet, Belgien mit einer
Truppen=
macht von mindeſtens 1 200 000 Mann zu unterſtützen, die auf
belgiſchem Gebiet operieren ſoll. Artikel 5 beſtimmt, daß die
ver=
fügbaren Truppen beider Länder ſofort die Offenſive ergreifen,
ſo daß Deutſchland gleichzeitig im Norden und im Süden gegen
eine gemeinſame Aufſtellung kämpfen muß. Artikel 6 bezieht ſich
auf die fortlaufende Zuſamenarbeit der Generalſtäbe der beiden
Heere. Durch Artikel 7 wird das Abkommen für einen Zeitraum
von 25 Jahren geſchloſſen. Wird es nach Ablauf dieſer Zeit nicht
gekündigt, ſo bleibt es weitere 25 Jahre in Kraft. Beide
Par=
teien verpflichten ſich, kein militäriſches Abkommen oder
diplo=
matiſches Schriſtſtück zu unterzeichnen, durch das das vorliegende
Abkommen aufgehoben wird. Im Falle eines Krieges werden ſie
keinen Sonderfrieden ſchließen. Artikel 8 beſagt, der Inhalt
dieſes Abkommens wird ſtreng geheim gehalten werden.
In den von den franzöſiſchen und belgiſchen Generalſtäblern
aufgeſtellten Inverpretationsbeſtimmungen wird unter Hinweis
auf das engliſch=belgiſche Abkommen vom 7. Juli 1927
ausge=
führt, daß ſich die eventuellen Gegner Belgiens auf Deutſchland
und Holland, und die eventuellen Gegner Frankreichs auf
Ita=
lien und S anien beſchränken laſſen. Es werden ſodann
Ver=
haltungsmaßregeln für den Fall eines Konflicktes mit
Deutſch=
land, Holland oder mit Italien aufgeſtellt, wobei u. a. ein Einfall
in das Ruhrgebiet, ein Einmarſch in Holländiſch Limburg ſowie
ein gemeinſames Operieren in Holländiſch=Flandern in Ausſicht
genommen werden.
*Oer Pertrag vom Latexan.
Von unſerem „=Korreſpondenten.
Rom, 20. Februar.
Eine volle Woche lang hat die italieniſche Preſſe Spalten
über Spalten mit Nachrichten, Artikeln, Kommentaren und
Lob=
ſprüchen zum „Vertrag vom Lateran” füllen können, mit dem die
„römiſche Frage” begraben wurde. Man hat ſich von allen Teilen
der Welt Preſſeſtimmen drahten laſſen, die dieſem Frieden
zwiſchen dem Papſt und Italien gewidmet waren. Mit
unge=
heurer Emſigkeit wurde in den ital eniſchen Redaktionen aus
Hunderten von Aeußerungen der „öffentlichen Meinung” in Oſt
und Weſt, in Nord und Süd der ſüße Wein internationaler
Zu=
ſtimmung verzapft, der dem italieniſchen Volke als Beweis des
bedeutenden Preſtigeerfolges ſeines Duce aufgetiſcht wurde. Die
Zeit war wieder einmal gekommen, in der man dieſen braven
Mitbürgern zwiſchen Como und Syrakus etwas Erfreuliches und
Rühmliches vorſetzen mußte. Die Preſtigefanfare war fällig —
und ſie war prompt, laut und diesmal echt.
Dabei hat es Italien nicht leicht gehabt, für das tatſächlich
bedeutende Ereignis, das mit ausgeſprochener Geſchialichkeit und
viel Energie zum Ziele geführt wurde gerade jetzt den nötigen
Reſonanzboden im europäiſchen Auslande zu finden. Man hat
auch in den deutſchen Zeitungen ſtatt ganzer Seiten, nur Spalten
für die Tatfachen und Würdigungen des Lateranvertrages übrig
gehabt. Aber nicht aus Mangel an Intereſſe — nein, weil auch
hier die unheimliche Kälte den normalen und zu erwartenden
Gang der Dinge gehindert hat. Nicht Kälte des Gefühls ließ
das geſamte Europa bisher mehr oder weniger flüchtig ſich mit
dem Ausgleich zwiſchen Kirche und Staat beſchäftigen, ſondern
die Kälte der Natur. Die Zeitungen in Deutſchland haben ebenſo
wie die Blätter anderer vereiſter Länder den größten Teil ihrer
Spalten den ungeheuerlichen Zuſtänden widmen müſſen, die bei
20 bis 30 Grad unter Null das Intereſſe für den ſogenannten
warmen Süden erkalten laſſen. Und dabei war es in Rom
rela=
tiv nicht weniger froſtig. Man hat tagelang, ja wochenlang
Nacht=
temperaturen von Null bis 5 oder ſogar 8 Grad Kälte gehabt,
Zuſtände, die im Süden, vor allem bei kräftigem Schneefall ſehr
peinlich ſind. Aber trotz eiſiger Tramontana hatte die liebe Sonne
an klaren Tagen, — und ſie waren meift ſonnengebadet — doch ſo
viel Kraft, daß ſie in den Mittagsſtunden ganz den Winter (im
Windſchatten) vergeſſen ließen. Aber Frühling und Fremde
haben ſich trotzdem in dieſem Jahre noch nicht ſehen laſſen.
Nun ebbt langſam mit der Kälte in Rom auch der Zufluß
von Auslandsmeldungen über die Aufnahme des
Lateranver=
trages ab. Die lobenden und ſchmeichelnden Stimmen werden
ſeltener. Zugleich aber kommen auch die Zeitungen aus der
Fremde, deren Ankunft vielfach durch Froſt verzögert war, nach
und nach an, und man ſieht, daß an mancher Stelle ſich Bedenken
neben dem Lob zeigen, daß Beſorgniſſe wach werden, von denen
man in der italieniſchen Preſſe nichts lieſt. Und dabei könnten
gerade dieſe Stimmen recht gut in den abnehmenden Zufluß des
Lobes wieder neues Waſſer auf die Zeitungsmühlen Italiens
bringen. Aber dieſe Kritiken paſſen nicht zum Zweck der Uebung:
dem Preſtigeerfolg.
Man ſieht, daß das Ausland beginnt, den Abſchluß des
Kon=
kordats für weſentlicher zu halten, als den Vertrag an ſich. Die
Stimmen mehren ſich, die erklären, daß wahrſcheinlich der
Vati=
kan den größeren Vorteil bei der „Löſung der römiſchen Frage‟
erzielt hat. Er hat zwar territorial ſich auf das beſcheidenſte Maß
beſchränkt, aber er hat kirchenpolitiſch und auf religiöſem Gebiet
unerwartet große Vorteile und Machtmittel ſich verbürgen laſſen.
Das Lob des Papſtes, daß ein Mann der Vorſehung zum
Ab=
ſchluß des Abkommens nötig war, der nicht die Bedenken der
liberalen Schule hatte, und daß dieſes Konkordat zu den beſten
gehört, laſſen hinter dem Wohlwollen der Worte die ſtarke
Be=
ſriedigung über den Erfolg erkennen.
Tatſache wird es ja auch werden, ſobald erſt einmal aus dem
Abkommen ein ratifizierter Staatsvertrag geworden ſein wird,
daß in Rom die Kirche bald mehr als der Staat zu ſagen haben
wird. Es iſt ein Zeichen der Unſelbſtändigkeit der fasciſtiſchen
Doktrin, daß ſie um einer Stützung durch die Macht der Kirche
willen ihr Hauptaxiom verraten muß — das Axiom: Erſt der
Staat. Derſelbe Mann, der das geſamte bürgerliche Leben und
die Freiheit der Perſönlichkeit dem Moloch Staat geopfert hat,
der Schöpfer der Hierarchie des Fascismus paktiert jetzt mit der
Hierarchie der Kurie. Er glaubt, damit ſeinen fasciſtiſchen Staat
im Innern des Landes zu feſtigen und im Ausland zu erhöhterem
Einfluß zu bringen. Er durchlöchert ſein eigenes Prinzip von der
Oberherrſchaft des Staates an ſich, indem er weſentliche Teile
der moraliſchen und kulturellen Verwaltung ſeines
Staatsge=
bildes einer anderen Macht anvertraut. Wer aber im Laufe der
Zeit auf dem Gebiet der geiſtigen Leitung der ſtärkere ſein wird,
das braucht nicht erklärt zu werden. Die Kirche hat ſeit vielen
Jahrhunderten bewieſen, wie klug und zielbewußt ſie iſt. Sie iſt
nicht nur älter als der Fascismus, ſie hat vor allem viel mehr Zeit.
Wie ſieht aber unter dieſen Umſtänden das Konkordat aus?
Rom iſt das heilige Rom, deſſen Charakter gewahrt werden muß.
Die Cheſchließung wird der Kirche anvertraut. Die
Kongrega=
tionen werden als juriſtiſche Perſonen anerkannt und können
nun Grundbeſitz erwerben, oder bereits unter dem Namen von
Strohmännern erworbenen frei verwalten. Ihre großen Mittel
werden den Orden geſtatten, ungehindert durch ſchwere Abgaben,
eine erhebliche Konkurrenz an vielen Orten und in vielerlei
Ge=
ſtalt zu werden. Es gibt faſt allzu zahlreiche Fragen, bei denen
die Zukunft erſt zeigen kann, wie ſich die beiden Vertragspartner
mit einander abfinden werden.
In Italien zerbricht man ſich darüber noch nicht ſehr den
Kopf, obgleich die Kreiſe um Farinacci und alle jene Fasciſten,
die inſtinktmäßig revolutionär und antikirchlich ſind, leiſe ihre
Bedenken zu äußern beginnen. Aber aus dem Auslande mehren
ſich die Stimmen, die gerade als Folgeerſcheinung des
Konkor=
dats, das eine erhöhte Italieniſierung des Vatikans befürchten
läßt, daran mahnen, daß die Uebernationaliſierung der Kurie
Wenn der Diktator der
jetzt eine Forderung des T
heidniſchen Gewalt ſich mit dem Hüter der chriſtlichen Liebe
ver=
bündet, ſo müſſen die Schäflein der großen Herde etwas auf ihr
Fell achten.
Seite 2
Montag, den 25. Februar 1929
Ans eer Lnndeshaupiftaot.
Darmſtadt, 25. Februar.
— Heſſiſches Landestheater. „Fidelio” wit Elſa Varena, Regina
Harre, Hans Grahl, Theo Herrmann, Johannes Biſchoff, Ernſt Overlack
in den Hauvtrollen wird Freirag, den 1. März, aufgeführt. Muſikaliſche
Leitung: Generalnuſikdirekror Dr. Böhm.
Kulvurfilmbühne im Kleinen Haus. Pudowkins
neueſter und erfolgrenchſter Film „Sturm über Aſien” wird im
Rahmen der nächſten Kulturfilmſerie im Kleinen Haus zue Aufführung
gelangen. Dieſer Film, der in Berlin ſeit Monaten täglich vor
aus=
rerkaufren Häuſern lauft und auch in vielen Großſtädten Deutſchlands
bereits aufgeführt wurde, wird von der geſamten Preſſe einſtimmig als
die größte Mciſterleiſtung der neueſten Filmproduktion anerkannt. Die
Vorführungen finden am Freirag, dem 1., Samstag, dem 2., und
Sonntag, dem 3. März, um 16 und 20 Uhr, ſtatt.
Des Schauſpiel des Landestheaters bereitet eine Aufführung von
Chr. Dietrich Grabbes Schauſpiel „Napoleon” vor. Die
Inſzenie=
rung leitet Carl Obert (Vühnenbilder: Wilhelm Reinking) Die
Erſt=
aufführung des Werkes iſt fü= Dienstag, den 5 Mär=, vorgeſehen,
Als nächſte Neuvinſtudierung der Oper gelangt „Martha” von
Fistew unrer muſikaliſcher Leitung von Berthold Goldſchmidt (
Inſze=
nierung: Renaro Mordo, Bühnenbilder: Lothar Schenck von Trapp)
am Donnerstag, dem 7. März, im Kleinen Haus zur Aufführung.
So=
dann iſt die Einſtudierung Her Oper „Manon” von Puccimi im
Großen Hous geplant,
— Der Verein der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums
ver=
anſtaltete am Freitag im Feſtſaale des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums
den zweiten Vortragsabend, an dem Frau Elly Freyer=Berlin die
Tragödie „Medea” von Euripides in der Ueberſetzung von
Willamo=
witz vortrug. Der Vorſitzende des Vereins, Herr Geheimrat Walbe,
gedachte einleitend des verdienſtvollen Ueberſetzers der Tragödie. Sein
erſter Gruß habe dem Altdhilologen gegolten, ſein zweiter gelte dieſem
jetzt 80jährigen „Könige der Altphilologen”, deſſen Bildung ſich nicht
nur auf die klaſſiſche Philologie erſtreckte, ſondern univerſell war, der,
wie bekannt, noch kürzlich im Ausland Anerkennung und Ehrung in
reichem Maße erfahren hat, und der ein Feind der neuen Schulreform
iſt. Die 80 Jahre ſeines Lebens umfaſſen die von ihm herausgegebenen
„Erinnerungen”. Wie man überſetzen ſoll, darüber hat er ſich ſelbſt
geäußert: nicht an die klaſſiſche Form müſſe man ſich binden, ſondern
hich in der Ueberſetzung deutſcher Formen bedienen. Von der
Nichtig=
teit dieſes Grundfatzes konnte man ſich bei dem Vortrag überzeugen.
Euripides war der Moderne unter den griechiſchen Tragikern, der mit
den Traditionen brach und in der Behandlung des Stoffes und der
Form ein Neuerer war. Vortrefflich hat Ariſtophanes in ſeiner
Ko=
mödie „Die Fröſche”, die hier vor mehreren Jahren aufgeführt worden
iſt, den Gegenſatz zwiſchen dem der idealen Richtung huldigenden
Sophokles und dem Realiſten Euripides, der die Menſchen ſchilderte,
wie ſie wirklich waren, terſifliert. Auf die menſchlichen Leidenſchaften
verſtand ſich Euripides wie kein Zweiter, und als Kenner der
menſch=
lichen Natur läßt er die dämoniſche Gewalt dieſer Leibenſchaften,
zu=
meiſt in den Frauengeſtalten, zur Erſcheinung kommen. Mitleid und
Rührung zu erwecken, war ihm ein Hauptzweck, weshalb er im
Alter=
tum als der tragiſchſte Dichter bezeichnet wurde. Dabei iſt er von der
Philoſophie ſeiner Zeit beeinflußt, und bedient ſich der ſophiſtiſchen
Dialektik, wofür die Figur des Jaſon in der „Medea” ein intereſſanter
Beweis iſt, der in dem Dialog mit Medea in gewandter ſophiſtiſcher
Dialektik das Böſe als gut hinzuſtellen ſich bemüht. Die Seelenkämpfe
der Medea vor der Ermordung ihrer Söhne ſind mit wahrhaft
ergrei=
fender Tragik geſchildert, während die langen Erzählungen und die
Löſung durch den deus ex waehina der dramatiſchen Wirkung nicht
förderlich ſind. Von ſeinen Zeitgenoſſen wurde Euripides weniger
ge=
würdigt, als Sophokles, ein Schickſal, das er mit allen Neuerern geteilt
hat. Mit der Medea hat Euripides eine tragiſche Figur geſchaffen,
die aus der Literatur nicht wieder verſchwunden iſt. — Frau Freyer
brachte die Tragödie, die ſie — eine fabelhafte Gedächtnisleiſtung —
frei vostrug, in eindrucksvoller Weiſe zum Vortrag und entledigte ſich
ihrer ſchwierigen Aufgabe, die ſechs Perſonen und den Chor
chorin=
thiſcher Frauen unterſchiedlich zu behandeln, in lobenswerter Weiſe,
wobei ſie in der Charakteriſtik der Medea mehr das ſeeliſch=gequälte
und leidende, als das leidenſchaftliche Weib hervorhob. Den Höhepunkt
des Vortrags bezeichnete, wie in der Tragödie ſelbſt, der ſeeliſche
Kon=
flikt der zur Verzweiflung getriebenen, in ihrem Entſchluß wieder
ſchwankend werden, aber zu der fürchterlichen Tat ſich ſchließlich
hin=
durchringenden Mutter. Die Zuhörer waren von dem Vortrag tief
ergriffen, und der Vorſitzende konnte zum Schluß deshalb mit Worten
des Dankes an die Vortragende mit Recht bemerken, daß die
Wieder=
gabe der furchtbaren Tragödie die Zuhörer bis ins Innerſte bewegt
habe.
4p.
— Orpheum. Groß=Schau Schweſtern Spaboni. Heute Montag,
25. Februar, iſt eine Reduzicrung der Eintrirtspreiſe, und zwar von
1—3 Mark, eingetraten. Es iſt ſomit jederwann Gelegenheit geboten,
die glänzenden Darbietungen der Groß=Schau der Schveſtern Spadoni
im Orpheum zu beſuchen. (S. Anz.)
— Tagesordnung zur Sitzung des Provinzial=Ausſchuſſes der
Pro=
vinz Starkenburg am Samsrag, den 2. März, vorm. 9 Uhr: 1.
Be=
rufung des Arthur Heinrich Hertha zu Frankfurt a. M. gegen das Urteil
des Kreisausſchuſſes Offenbach vom 22. Auguſt 1928 wegen Nichterteilung
der Erlaubwis zum Führen eines Kraftrades. 2. Klage des Paul Claus
zu Offenbach a. M. gegen den Beſcheid des Kreisamts Offenbach vom
26. Oktober 1928 wegen Nichterteilung einer Legitimationskarte. 3.
Ge=
ſuch des Hans Hagel in Karlsruhe um Erteilung der Erlaubnis zum
Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank auf der Tromm,
Gemarkung Ober=Scharbach. 4. Geſuch des Jakob Greß zu Bensheim
um Erteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft im
Hauſe Schlinkengaſſe 4 zu Bensheim. 5. Berufung des
Oberbürger=
meiſters von Offenbach und de’s Verwaltungsamtmanns Boßler von
Offenbach gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Offenbach vom 24. März
1926 wegen Ausſpruch einer Diſziplinarſtrafe.
Gedächtnisfeier am Volkstrauertag.
Numm
Volkstrauertag! — Nach langen hellen kalten Wintertagen der erſte
graue Regentag — ein echter Trauertag, dazu noch Sonntag,
Arbeits=
ruhe, ein Tag der Einkehr, der unſichtbar zwingt, derer zu gedenken,
die nicht mehr unter uns weilen. Zu Ehren unſerer im Weltkrieg
Gefallenen und Verſtorbenen veranſtaltete die Ortsgruppe Darmſtadt
des Volksbundes Deutſcher Kriegsgräberfürſorge” im Kleinen Hauſe
des Heſſiſchen Landestheaters eine Gedächtnisfeier, deren
Pro=
gramm auf hervoragend künſtleriſcher Höhe ſtand. Die zahlreichen,
ernſt und feierlich geſtimmten Teilnehmer lauſchten zunächſt andächtig
dem „Andante aus dem Streichquartett D=Moll Franz Schubert”, das
das Drumma=Quartett, beſtehend aus den Herren Drumm,
Budden=
hagen, Sprenger und Andreae, tonrein zu Gehör brachte. Ein
Gemiſchter Chor unter Leitung von Herrn Studienrat Borngäſſer
trug die beiden ergreifenden Chorgeſänge „Kriegsernte” und „Die
ge=
fallenen Helden” (von Arnold Mendelsſohn, 1915) vor. Nachdem Herr
Theo Herrmann, Mitglied des Heſſiſchen Landesrheaters, vier
wun=
dervoll ernſte Geſänge für Baß von J. Brahms mit reiner und
wohl=
klingender Stimme vorgetragen hatte, wobei Frau Olga Herrmann
die anpaſſende Klavierbegleitung übernommen hatte, hielt Herr
Fort=
bildungsſchullehrer Germann, der Vorſitzende der Ortsgruppe
Darm=
ſtadt des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge” eine
tiefempfun=
dene, zu Herzen gehende Gedächtnisrede, der er die Worte voranſtellte:
„Die Beſten unſeres Volkes ſind nicht geſtorben, daß die
Lebenden tot ſeien, ſondern daß die Toten lebendig würden”
und dann u. a. ausführte: „Wenn der Herbſtwind mit läſſiger Hand
das letzte fahle Blatt vom Baume treibt, wenn die letzten Blumen des
Jahres blühen, wenn ſich der Himmel trübe und ſchwer über der Erde
wölbt und der Winter kommen will, dann feiert man in deutſchen
Lan=
den Allerſeelen und Totenſonntag. — Wenn aber bei gewöhnlichem
Laufe der Zeit die erſten Knoſpen ſpringen und ſich die erſten Blümchen
ſchüchtern zeigen, wenn der Frühling bald ſeinen Einzug hält, dann
gedenken viele Deutſche des In= und Auslandes am Volkstrauertag der
Toten beſonders, die uns der große Krieg entriß.
Liebe Trauernde! Die Beſten unſeres Volkes ſind nicht geſtorben,
daß die Lebenden tot ſeien, ſondern daß die Toten lebendig würden.
Dieſes Wort zeigt uns ſo recht den tiefſten Sinn des großen Opfers,
das unſere gefallenen Brüder gebracht. Sie, die einſt mit ihren Leibern
einen Wall um unſer Vaterland aufrichteten und dabei den Tod erlitten,
ſie leben und beleben. Sie ſind bei uns, ſie wirken für uns und in uns.
In heißer Liebe zu Volk und Vaterland, in höchſtem Pflichtbewußtſein
gaben ſie ihr Herzblut. Ihr hehres Beiſpiel von Opfermut, von Treue
und Pflichterfüllung, macht tiefſten Eindruck allezeit. Laue werden
da=
von warm Tote wieder lebendig. Mit ihrer Liebe, mit ihren Taten
wirken unſere im Weltkriege gefallenen Brüder noch von der Ewigkeit
her auf uns in und ſegnen uns.
Heute am Sonntag Reminiſcere haben wir uns hier
zuſammen=
gefunden, um der vielen, vielen feierlich zu gedenken, die ein Opfer jenes
furchtbarſten Ringens wurden, das die Welt je geſchaut. — Deutſche
Brüder und Schweſtern, laßt uns im Geiſte hingehen an die Gräber
der nahezu zwei Millionen, die für uns, für unſer Vaterland fielen,
Laßt uns ſchauen Kreuz an Kreuz, Armeen von Totenzeichen auf langen
Hügelreihen!
Cs iſt ein weit Gefilde, von Garben überſät,
Dort hat ein grimmer Schnitter mit ſcharfem Schwert gemäht,
Dorr liegen Deutſchlands Söhne im Tode hingeſtreckt,
O, wieviel Kraft und Schöne, die jetzt der Raſen deckt!
Wo auch die Sonne in ihres Tages Lauf ſcheinend ſteht, blickt ſie
auf deutſche Kriegergräber. Es war ein mächtig Ringen, ein Ringen
blutig heiß. Faſſen wir die feſt an den Händen, die da tiefe Trauer
im Herzen tragen um Gatten, Vater, Sohn oder Bruder. Legen wir
unſeren im Weltkriege Gefallenen und Verſtorbenen aufs neue den nie
verwelkenden Kranz tatenfroher Dankbarkeit aufs Grab. Dieſe alle ſind
geſtorben im Glauben und haben die Verheißung von ferne geſehen und
ſich derſelben getröſtet. Weihen wir ihnen in ſtummer Trauer ein
kur=
zes ſtilles Gebet! Neigen wir aber auch in dieſer Stunde demütigen
Herzens unſer Haupt vor der Heldengröße auch des Einfachſten aus
unſerer Brüder Reihe. Wahrlich, wir fühlen’s in dieſern
deutlicher als ſonſt, daß die, die da ſtarben im Lärm der
den Qualen der Lazarette und in der Einſamkeit des Gefanmo
unſere Brüder waren. Niemand hat großere Liebe denn
ſein Leben läßt für ſeine Freunde. Wir fühlen es, daß d0
die da draußen und in der Heimat ſchlafen, unſerem
Heru=
ſonders naheſtehen, und wir alle wollen darum gewiß nichtz:
wenn ihnen der „Volksbund Deutſche
Kriegsgräberfürſorge‟=
richtung, Schmuck und Pflege, ihrer Grabſtätten den Domu
auf den ſie alle, alle Anſpruch haben. Iſt es nicht reichſter,
auf uns kommt, wenn uns durch unſere toten Brüder immers
wieder die Erkenntnis geradezu eingehämmert wird, daß dau
uns alle umſchlingen ſollte. Und wahrlich, wir vergeben ae
deutſchen Herzen nichts, wenn wir dieſes Band auch um 5
die an der Wolga, an der Loire oder an irgend einem andem
Erde um Tote, die für ihr Vaterland gefallen, tiefe Trauer
tragen. Sie trugen und tragen ein gleich tragiſches Schich
Sie alle bilden eine große Leidgemeinde. Sich deſſen zu
heute nicht vergeſſen.
Nebeneinandergebettet liegen ſie draußen, die Söhne gla=
unſeres Volkes. Nebeneinander ſchlafen aber auch oft z z00
Feind. Noch aber ſehen wir in unſerem Volke Zerriſſenhoß
ai=
klüftung, wo wir Einheit und Einigkeit ſchauen ſollten
wir erfahren, daß Goethes Mahnung: „Edel ſei der Men=
und gut”, gar oft auch bei denen, die ſich im Leben
äußerlich=
ungehört verhallt. Noch könnte heute wie einſt ein Bismana Cry
„Zuſammengehört als Deutſche haben wir ja immer, wir wam zu
Brüder, wir haben es nur nicht immer gewußt. Zwiſchen kin
herrſcht erſt recht nicht der Geiſt, der herrſchen ſollte‟, KRN
eigentlich gut genug, um damit den Toten des großen Krie usſan
ſagen. Menſchen aller Nationen, greift darum zur Tat, wieiin
gegriffen! Aus Millionen von Grüften, ja ſelbſt aus dea m
Meeres rufen ſie Euch zu, den Zwiſt beiſeite zu ſchieben, 40d
ſein. Drum, Völker der Erde, erweiſt Euch Eurer Gefalleantnud
Schätzt Euch untereinander! Schlagt jetzt, da Not und 0)
ſchrecklichen Jahre verweht ſind und andere, freundlichere 8 Fütuungen
Nachhall übertönen, Brücken der Liebe zueinander! Kein MEdsin 9älu
mehr den Bruder! Dieſer Ruf halle in Euer aller HiCzuu:9
wider. O, dann kommt der Tag, an dem Ihr erkennt, da a 6
Opfer der Gefallenen, das Ihr manchmal voller Verzweifl. E/ kötzür
geblich gebracht anſaht, doch nicht vergeblich geweſen iſt. „Ei2.
gemeinſamen Leid fließen dann viele ſegnenden Kräfte. EA-Enztn dunt
ſaat wird zur Freudenernte, und durch Ewigkeiten hindurchck;
die heilige Flamme aus Eurer Brüder Blut.
FFMn.
Liebe trauernde Brüder und Schweſtern! Wenn wär E2
mächtnis unſerer Toten nachleben, wenn wir den Geiſt, Lrſ
Stunde vor uns aufſtieg, in uns lebendig werden laſſen „Mu
haben wir gefunden, daß es der Geiſt iſt, der unſere Goaks
zum letzten Atemzuge beſeelte — und wenn wir mit ganzer Etz Eülut
eindringliche Sprache vernehmen, die der Volkstrauertag z aru der Teiln
der Tag, an dem wir ohne Unterſchied des religiöſen um 8 Hühr. Zu er
Bekenntniſſes ſowie unſerer ſozialen Stellung der Kriegstotßy In
dann wird es uns leichter ums Herz; dann grünet auch Kim 5u
auf, wo vielleicht noch dumpfe Verzweiflung wohnte. „War 59 Hu die ga
kehrt nie wieder, ging es aber leuchtend nieder, leuchtet s ſwpn=Nenner
zurück.” Auch dieſes Leuchten erhelle die Trauer der jetzifEn Ader vor
Unſere Gefallenen und Verſtorbenen ſind nicht mehr untar imxi die eie
ihr Geiſt iſt bei uns, bleibe bei uns. Er wirke für uns rhk r ſchon ei
Denn die Beſten unſeres Volkes ſind nicht geſtorben, daß z II-cke zum
tot ſeien, ſondern, daß die Toten lebendig würden.
Hends bill
Nach dieſem ergreifenden Gedenken an unſere Gefallerr
— Darmſtädter Künſtler auswärts. Herr Emil Matheis war
vor kurzem gelegentlich eines Konzerts des Wiesbadener Frauenchors
als Soliſt tätig. Die Wieshadener Kritik ſchreibt: In dem
Konzert=
ſänger Emil Matheis aus Darmſtadt, ausgebildet von Gefangsmeiſter
Müller=Söllner (Darmſtadt=Wiesbaden), lernte man einen mit
einer hellgefärbten Baritonſtimme ausgeſtatteten, trefflich geſchulten
Sänger kennen, der drei Schubertlieder vortrug: „Raſtloſe Liebe‟,
„An Schwvager Kronos‟. Dem Unendlichen”, und mit deren feinſinniger
Wiedergabe lebhaften Erfolg erzielte, ſo, daß er als Zugabe noch
„Aufenthalt” ſpendete. — Von den Soliſten „Der Prinzeſſin Ilſe” iſt
in erſter Linie wieder Emil Matheis zu nennen, der die Rolle des
Rübezahl mit Wärme erfüllte, unter kraftvoller Wiedergabe des
muſika=
liſchen Gehalts.
3GenerationenBerufswäſcher!
In der altbekannten Großwäſcherei und Bügelanſtalt Hering,
Schießhaus=
ſtraße 4 (jetzt umbenannt in Jahnſtraße) ſind bereits 3 Generationen der
gleichen Familie als Berufswäſcher tätig. Oeshalb wird in dieſer älteſten
und leiſtungsfähigſien Wäſcherei Heſſens die Wäſche am ſchönſien,
ſach=
gemäß und am ſchonendſten behandelt. Wer ſollte da noch mit ſeinem
Vertrauen zögern! Oarum Ihre Wäſche nur zu Hering! Tel. 3949. (1979a
Gemiſchte Chor noch die beiden weihevollen Chorgeſänge an
von Arnold Mendelsſohn und das Gebet aus der Oper
Tauxis”” von Bernh. Scholz vor. — Das meiſterhafte
Drummquartetts: B=Dur Op. 130 von Beethoven, ſchloß 2
Gedächtnisfeier.
— Der Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland
17. Stiftungsfeſt für Samstag, den 2. Märg, in ſämtlichen
Städt. Saalbaus an. Dieſe zur Tradition gewordene alſt
anſtaltung wird auch in dieſem Jahre nicht verfehlen
geladene Gemeinde von Mitgliedern, Freunden und Gön:
einen. Es zeugt von dem guten Geiſt und der Rührig!e‟
Klub, daß es ihm gelingt, alljährlich innerhalb der Darnſ.ſt
ſchaft ein Feſt zu arrangieren, das eine beſondere Note 119
Geladenen veranlaßt, der Einladung ſtets gerne Folge z150.
dieſem Jahr eröffnet das Feſt ein Konzert, deſſen Mitw
ragende künſtleriſche Darbietungen verſprechen. Die Einladr!
Frau Eliſabeth Achatz=Kraft, Konzertſängerin, Fräulein AA
und Fraulein Käthe Walter, Opernſängerinnen am Heſſ.
theater; die Herren Guſtav Deharde, Opernſänger und 2
1. Konzertmeiſter vom Heſſiſchen Landestheater, Dr. Jc
Konzertſänger, Würzburg und das langjährige Mitglidc,
Hans Hoefflin, Opernſänger am Mainzer Stadttheater.
wird man wieder die im vorigen Jahre von ſo großem Erſt
Darbietungen der Schſvimmelubgirls bewundern können.
an das Konzert iſt in ſämtlichen Räumen des Saalbaus
wer einmal ein Schwimmklub=Stiftungsfeſt miterlebt haf.
frohe Stimmung dieſe Veranſtaltung beherrſcht. Die
werden wie alljährlich verſandt und der Klub bittet umne ”
großen Andrang in den letzten Tagen bei den in der Einlalp
ten Stellen zu vermeiden, ſich baldigſt gegen Vorzeigen deu ſſt.
die F. ſtabzeichen zu beſorgen.
Heſiſches Landeskheater.
Großes Haus.
— Sonntag, den 24. Februar.
Aida.
Große Oper von Ghislanzoni, Muſik von G. Verdi.
Ein zweites Gaſtdirigieren konnte das günſtige Urteil über
Carl Marja Zwißler beſtätigen, ja verſtärken. Aida iſt
die typiſche Oper für den erſten Kapellmeiſter, und Zwißler
der rechte Mann dafür. Auch heute ein großzügiges Stehen in
und über dem Werk, energiſches Anpacken von Orcheſter und
Bühne von der erſten Note an, perſönliche Geſtaltungsgabe, Keine
Verſchleppungen, keine Ueberhaſtungen, zu denen italieniſche
Muſik gern verleitet; klare Gliederung, überlegte Steigerungen,
rhythmiſche Schärfe. Ein echter Muſiker und zweifellos ein
Füh=
rer. Es wird empfohlen, ohne weiter zu ſuchen, ſich ſo raſch und
dringend als möglich ſeiner zu verſichern.
Wenn hiermit die Beſetzung der erſten Kapellmeiſterſtelle
eine gute Löſung finden würde, bliebe immer noch die zweite
Stelle offen. Sollte hierfür eine neue Kraft, die unſchwer zu
fin=
den iſt, nicht gewünſcht werden, ſo nur aus Beſorgnis, daß bei
zwei neuen Kapellmeiſtern das Enſemble und der geregelte
Opernbetrieb geſtört werden könnte. Es wäre jedoch zu
wün=
ſchen, daß ſich dieſe Beſorgniſſe zerſtreuen ließen und dieſelbe
glückliche Hand unter Verzicht auf die drei vorhandenen Herren
auch einen neuen zweiten Kapellmeiſter gewönne.
V. H.
Aus den Darmſtädter Lichtſpielkheglern.
Helia.
Im Helia übt der Richard Oswald=Film „Die
Rothaus=
gafſe” ſtarke Anziehungskraft aus. Mit Recht! Dieſe
Verfil=
mung von Ideen und Epiſoden aus dem bekannten, kulturell
wertvollen Roman der Elſe Jeruſalem „Der heilige
Ska=
rabgeus” iſt recht gut geworden. Sie iſt
anerkennenswerter=
weiſe „frei nach dem Roman” erfolgt und ſo, da nur die
Haupt=
handlungen herausgenommen und ziemlich ſelbſtändig bearbeitet
ſind, zu einem ſehr guten „ſelbſtändigen” Film geſtaltet worden.
Die ſachliche Schilderung der Handlung, ſchlicht ohne
Effert=
haſcherei, ohne übertriebene Sentimentalität, hebt die Arbeit
Richard Oswalds weit über den gewohnten Durchſchnitt der
Romanverſilmung. Auch die Milieuſchilderung verzichtet auf
bil=
lige Effekthaſcherei und Einnenkitzel, aber ſie iſt überzeugend. Die
Bildausſchnitte vielfach ausgezeichnet. Ebenſo durchweg die Dar=
ſtellung, in der das ſchlichte, lebenswahre Spiel von Grete
Mosheim als Milada an der Spitze ſteht. Die Künſtlerin
fin=
det in Guſtav Fröhlich als Dr. Guſtav Brenner und Oskar
Homolka als Dr. Horner gute Partner. Im Rahmen des
Geſamtenſembles behaupten ſich, von der guten Regie ſicher
ge=
leitet, auch alle übrigen Darſteller, wie Maria Leyko, Elſe
Heims, Paul Otto uſw.
Der Beifilm „Skandal im Kaſino”, ein Cineromans=
Film in der Regie von René Hervil, rechtfertigt kaum, ſich
da=
mit zu beſchäftigen. Hingegen iſt die Emelka=Wochenſchau ſehr
reichhaltig und gibt einen intereſſanten Ueberblick über die jüng=
7.0
ſten Geſchehniſſe aus aller Welt.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Berlin: Profeſſor D* Paul Martimi iſt zum nichtbeamteten
a.p. Profeſſor in der Mediziniſchen Fakultät ernannt worden. — Der
langjährige Vertreter des Schiffsmaſchinenbaues an der Techniſchen
Hochſchule, Profeſſor Paul Krainer beging am 21. d. Mts, ſeinen
60, Geburtstag.
Bonn: Im Alter von 76 Jahren verſchied der a.o. Profeſſor der
Chenie Dr. Conrad Laax.
Braunſchweig: Die Ernennung des o Profeſſors. Dr. Philipp
Funk von der Staatlichen Akademie vom 1. Abril 1929 zum
ordent=
lichen Profeſſor der Geſchichte an der Univerſität Freiburg i. B. als
Nachfolgor des Geh. Rats H. Finke, wird amtlich beſtätigt. — Aus
An=
laß der Einweihung der neuen elektvotechniſchen Inſtitute an der Ted. Hochſchule ſind zu Chrenſenntoren der genannten Hochſchule
eu=
nannt worden: Karl Friedrich von Siemens i Berlin,
General=
direktor Dr.=Ing. e, h. Karl Kraiger in Helmſtedt und Direktor
Dr. phil. Dr.=Ing. e. h. Max Buchner in Hannover.
Breslau: Die Priratdozentin für engliſche Philologie, Dr. Elſe
von Schaubert iſt zum nirhtbeamteten a.o. Profeſſor ebenda
er=
naunt worden.
Dresden: Am 28. d. Mts. findet in der Aula der Tcchniſchen
Hoch=
ſchule die feierliche Uebergabe des Rekrorats ſtatt.
Erlangen: Der Repetent für Aſtes Teſtament, Privatdozent Lic.
theol. Dr. phil. Leonhard Roſt, wurde, ſcinem Anſuchen entſprechend,
mit Wirkung vom 1. April Ifd. J3. an unter Anerkennung ſeiner
Dienſt=
leiſtung aus dem bayeriſchen Hochſchuldienſt entlaſſen.
Freiburg Br.: Der ord. Profeſſor Dr. Rudolf Pfeiffer iſt zum
ord. Profeſſor für klaſſiſche Philologie in der philoſophiſchen Fakultät
I. Sektion der Univerſität München in etatmäßiger Eigenſchaft ernannt
worden.
Kamburg: Der Dermatologe, Univerſitätsprofeſſor Dr. Ernſt
Delbanco beging am 21. Februgr ſeinen 60. Geburtstag,
Hann.=Münden: Der P=ofeſſor der Chemie Dr. Edgar
Wede=
ind iſt zum Rektor der Forſtlichen Hochſchule für die Zeit vom
1. April 1929 bis 31. März 1930 gewählt und vom Miniſter für
Land=
wirtſchufz, Domänen und Forſten beſtätigt worden.
Leipzia: Der Profeſſor für Religionsgeſchichte, inäbe
tiſche Religionsgeſchichte, Pfarrer D. Dr. phil. Alfred‟
rollendete am 21. Februar das 65. Lebensjahr. — Im Alter 1.
ren verſchied der Privatdozent für inere Medizin und 2
Lahoratoriums der Mediziniſchen Univerſitätstlinik Dr. mod
Lange.
München: Der mit dem Titel und Rang eines a0.
ausgeſtattete Privatdozent für Botanik, Dr. Guſtav He0.1
Wirkung vom 1. März d. Js. auf Anſuchen unter Anerlels
langjährigen Dienſtleiſtung aus den bayeriſchen Koce
laſſen.
Deutſche Ehrendoktoren der Univerſität Kairo. Geie
Jahrhundertfeier der mediziniſchen Hochſthule Kaird E
Fülleborn vom Tropeninſtitut Hamburg und
Pih=
vom Inſtitut Rohert Koch, Berlin, zu Ehrendoktoren. 4
ſchen Fakultät Kairo ernannt.
s Nr. 750 000. Wann wird er kommen? Wie wirda n
Wird er ein „Er” oder eine „Sie” ſein? So fragt ſch, 17
in geſpannter Erwartung. „Eine Millionenſtadt”.
aller; wenn erſt die drei Viertel voll ſind, geht s 14
und drum ſoll der 750 000. Einwohner auch M
Ehren empfangen werden — ganz gleich, ob ihn Ne.”
oder der Storch brachte. Seit Wochen ſind ſchon 904
tungen im Gang, der arme kleine Erdenbürger Ri
keinen Rat mit all den Geſchenken wiſſen, die mai
ſtimmt hat. Zwiſchen den Firmen iſt ein förmliche.
in originellen Ideen entſtanden, und wer auch 1004
nichts zu tun hat, verſucht ſich auf irgendeine Weiſe ſie
Von den Windeln bis zum Sparbuch über 300 Gütch.
len, Taufſekt, Photo=Apparat und Gratis=Lebensye
alles da! Aber nicht genug damit, auch die Eliein.
halten! Papa erhält einen Zylinder und ſoo9 Ne
für die offizielle Anzeige in den Zeitungen wird. 10
Der Hut für die Frau Mama wird wohl noch komwmeld
Fall hat ſie ſchon zahlreiche Bücher über Säugliſch ee.
erwarten. Aengſtlich ſehen die Behörden dieſem Li.
werden den Glücklichen auszuwählen haben. Aber Re
täglichen Kommen und Gehen von Tauſenden, die et.
deln oder wegziehen, abgeſehen von Todesfällen! K.
der 750 000, gar kein Kind iſt.. . Vielleicht ein Ai
das in einem Greiſenaſyl in Amſterdam Aufnchſle.
friſcher, junger Mann, der hier ſeine Arbeit
ſol=
den Ereigniſſen nicht vorgreifen, denn ich fürchte.
gibt unliebfame Ueberraſchungen! Wie leicht konn.”
den Photographen paſſieren, daß er als den orbnüht.
treffenden 750 00Oſten Bürger von Amſterdam Cil
nblitz1
Ganoven aufnehmen muß, der im richtigen Abt‟”
Meldeamt auftaucht?
Monteg, den 25. Tekruar 4929
Ceite 3
Berlin=
Der ſtaaklichen Bureauangeſtellken.
hsverbandstagung in Frankfurt a. M.
Achkung, Kraftfahrer!
„0. gut beſucht war. Als erſter Referent der Kund=
hurſt Schröder von der Hauptgeſchäftsſtelle des
e Bureauangeſtellten und Beamten (Berlin) über den
apf der Bureauangeſtellten”. Er ging
n der chriſtlich=nationalen Arbeitnehmerbewegung in
aim dann die heutigen Verhältniſſe innerhalb der
tangen zu ſchildern. An beſonderen Beiſpielen be=
Saß die Angeſtellten in den Verwaltungen nicht die
aßſti, die ihnen auf Grund ihrer Leiſtungen und
Fähig=
wurißten. Er forderte daher den Zuſammenſchluß aller
2zialverſicherungsangeſtellten in der Berufsorgani=
0 rach H. Bouillon von der
Landesgeſchäftsſtell=
s Rei Aeibands deutſcher Bureauangeſtellten über die „
For=
hr Angeſtellten zur Ausgeſtaltung des
Eig
ſtrechſtl.! Er ging von der Tatſache aus, daß trotz der
be=
n ung )gSaren Tarifverträge im Reich, Staat und den
Kom=
e Ahc(lltenſchaft nicht nach den Gruppen beſoldet werden,
gen ſiet;Birt leiſten. Die Tatſache, daß die Reichskaſſenordnung
bt, de ßßei buchhalteriſchen und kaſſentechniſchen Arbeiten
Be=
ut rhden müſſen, ſcheidet die Angeſtellten von der Tätigkeit,
waftet haben, aus. Im weiteren ging er ein auf die
gen wVerſchärfung der Anſtellungsgrundſätze. Dieſe
Be=
nleb hier Reichsverband ab, da er in ihnen weitere Gefahren
Stellran der Angeſtellten ſieht. Gleichfalls lehnt er ab die
en u Berſchärfung der Laufbahnrichtlinien. Für die
Be=
rf uutſeine beſtimmte Vorbildung maßgebend ſein, ſondern
jährunga der innegehabten Stellung. Die Angeſtelltenſchaft
Behöruc ſat den Beweis erbracht, daß ſie, ebenſo wie alle
an=
rupperiläg iſt. Stellungen einzunehmen, die ihr heute noch
ſetzlichna ſſimmungen verſchloſſen ſind. Zum Schluß ſeiner
Aus=
en ginzgv Redner noch auf die Verhältniſſe der Reichsanſtalt
eitsbewmic ung und Arbeitsloſenverſicherung ein, die er ſcharf
Vor.
Ausfü=hungen beider Redner fanden lebhaften Beifall, und in
uffolgeenm Diskuſſion wurde ihre Berechtigung in vollem
Um=
m allund/batterednern anerkannt. Zum Schluß faßte Herr
n von aſ ptvorſtand als Ergebnis der Ausſprache zuſammen:
utige irtz iche Zuſtand der Arbeitsverhältniſſe der
Bureau=
en erfwer= dringend notwendige Verbeſſerungen. Dieſe aber
zu e nhm durch ſtraffe Organiſation der Berufsgenoſſen”
DAC. 8me. Der letzte Filmabend in dieſem Winter iſt am
Stag, den8 Februar. Abends 8.30 Uhr läuft in den Palaſt=
wir i en dasſ te Programm, das den vorhergegangenen an Sport
ig var inheit enſt nachſtehen braucht. ADAC.=Länderfahrt 1928 war
ſt, dxer grif motorradſportliche Zuverläſſigkeitsfahrt der Welt,
m mrungehgun Schwierigkeiten dieſer Prüfung ſowie die hohe
Begentuig der Teilnehmer ziehen noch einmal am Auge
n hauerss büber. Zu erwähnen iſt, daß an dieſer Fahrt auch
narsfgliede n Ortsgruppe Darmſtadt, die Herren Trapp und
ru ſtrafp nrei teilgenommen haben. Auch Damen ſteuerten
in ihre Ahüne die ganze Fahrſtrecke (Hanni Köhler u. a. m.).
ſedu, —natio im Rennen um den ADAC.=Bergrekord 1928 in
Frei=
rgun =ſt wie dug Zi der von einem der ſchönſten deutſchen Bergrennen.
Auß n e) die Sieger in Großaufnahmen vorgeführt,
dar=
ch Heuis der ſchon eine Woche ſpäter, beim Buckower
Drei=
y, ſei nLiebe zum Sport mit dem Leben bezahlen mußte.
uß dei Gends bildet die Rheindampferfahrt der
Hauptſport=
ammlrkse Man erlebt noch einmal die Fahrt auf dem
ſchön=
des 1En3. Der Beſuch dieſes Abends kann nur allen
il= unm kotorradfahrern ſowie Freunden dieſes zeitgemäßen
uufs awggentlichſte empfohlen werden. Am Schluß der
Ver=
wirtt y Kaiſerſaal der im Gaubezirk laufende ADAC. titaxen zur Beſichtigung vorgeführt.
ebandt Aumſtälter Frauenvereine. Die Mitglieder der dem
angeſchicheren Vereine werden auf die
Frauenverſamm=
wiuß die am Dienstag, den 25. Februar, rünktlich um
aal des Saalbaus ſtattſinden wird, Sie wird. die
Haushalt und auf der Straße behandeln und muß
t
der Frauem in ſtärkſtem Maße hervorrufen
1. Ueberſchätze nicht deine Eigenſchaft als Fahrer und die deines
Fahrzeugs, du irrſt leicht!
2. Halte alle anderen Wegebenutzer für verkehrsungewandt und
vermin=
dere daher deine Fahrt, bevor ſie in deinen Bremsbereich kommen!
3. Ueberzeuge dich vor Antritt der Fahrt vom guten Zuſtand der
Bremfen, der Steuerung und des Lichts; ihr Verſagen bringt
be=
ſtimmt Unheil!
4. Meide vor und während der Fahrt den Genuß von Alkohol, der
raſche Auffaſſung und Ueberſicht behindert!
5. Die Zeichen der Verkehrsbeamten entbinden dich nicht der Pflicht,
vorſichtig um die Straßenecken zu fahren!
6. Fährſt du gegen Bruſt oder Rücken des Verkehrsbeamten, verhalte
vor der Baufluchtlinie, bis du dein Zeichen erhälſt, denn dir droht
Gefahr!
7. Fahre nicht höhere Geſchwindigkeiten, wie die Ueberſicht der
Fahr=
bahn und die Beſchaffenheit ihrer Oberfläche es zulaſſen, du begibſt
dich ſonſt in Gefahr!
8. Haſt du Eile, denke dran: „Fünf gewonnene Minuten ſind nichts
gegen das verlorene Leben!“
9. Nimm Rückſicht auf den Fußgänger, der die Fahrbahn überſchreitet,
ohne zwingenden Grund tut er es nicht!
10. Blende deine Scheinwerfer frühzeitig ab; du erſparſt dir und
an=
deren Unglück und zeigſt dich als verantwortungsbewußten taktvollen
Fahrer!
Im Rahmen der Reichsunfallwoche:
Starkenburger Automobil=Club (Sitz Darmſtadt).
— Sterbekaſſe=Verein „Einigkeit‟ Darmſtadt. Die 39.
General=
verſammlung erfreute ſich guten Beſuches. Der erſte Vorſitzende Herr
J. Storck gedachte zunächſt der im Laufe des Jahres verſtorbenen
Mit=
glieder, deren Gedenken durch Erheben von den Sitzen geehrt wurde.
Anſchließend erſtattete der erſte Schriftführer den Tätigkeitsbericht vom
Jahre 1928. Dieſem, ſowie dem Rechenſchaftsbericht iſt zu entnehmen.
daß eine rege Tätigkeit im vergangenen Jahre ſtattgefunden hat, ſo daß
der heutige Mitgliederſtand durch die große Werbetätigkeit auf nahezu
700 Mitglieder angewachſen iſt. Im ganzen Jahre hatten wir ſieben
Mitglieder durch Tod verloren, wobei pro Sterbefall 50 Pfg. erhoben,
eine derzeitige Sterberente von 260 Mark ausbezahlt wurde. An
Ein=
nahmen ſind 4375 20 Mark zu vrzeichnen, denen an Ausgaben 2:22,88
Mark gegenüberſtehen. Dem Rechmer, Herrn Fr. Kilian, wurde
Ent=
laſtung erteilt und ihm für ſeine muſtergültige Kaſſenführung der Dank
abgeſtattet. Die Neuwahl des Vorſtandes brachte keine Aenderungen,
da der langjährige erſte Vorſitzende, Herr Storck, ſowie der übrige
Vor=
ſtand per Akklamation wiedergewählt wurde, ein erfreuliches Zeichen
des Dankes für die geleiſtete Arbeit. Am Ende der Tagesordnung
an=
gelangt, ſchloß der Vorſitzende die Verſammlung mit dem Wuniche, daß
der Verein auch im neuen Jahre zum Segen der Mitglieder wachſen,
blühen und gedeihen möge. — Wir machen nochmals darauf aufmerkſam.
daß alle Perſonen bis zum 50. Lebensjahre ohne ärztliche Unterſuchung
aufgenommen werden können. Intereſſendem, welche dem Verein beizu
treten wünſchen, erhalten koſtenlos Auskunft durch die Herren: J. Storck,
Techniſche Hochſchule, Fahrradhandlung Georg Hahn u. Co., Große
Ochſengaſſe, ſowie durch den Rechner Herrn Fr. Kilian, Feldbergſtr. 89.
— Auf Veranlaſſung des Mittelrheiniſchen Architekten= und
Inge=
niene=Vexeins hält im Sanl 326 der Tahniſchen Hochſchule Herr
Pro=
feſſor Neuleaur am Montag, dem 25. Februar, abends
8,15 lihr, einen Vertrag üiber: „Das Problem einer
Schneli=
kahn bon Köln nach Dortmund‟. Die der
Vortragsgemein=
ſchaft te hniſch=wiſſen; kaftliher Vereine angeſchloſſenen Mitglieder
wer=
den um zahlreichen Beſuch des intereſſanten Vortrages gebeten. Gäſte
ſind willkoumen
— Frl. Paula Kapper bom Heſſiſchen Landestheater wurde als erſte
Opernſoubrette für 3 Jahre unter ausgezeichneten Bedingungen an das
württembergiſche Landestheater in Stuttgart engagiert.
Vertrauen zu ſich ſelbſt iſt Kraft,
Und Kraft iſt Freude
Und Freude iſt Leben —
Und Leben iſt Schaffen —
Und Schaffen iſt Sieg.
C. Flaiſchlen.
Zu dem zweiten friedlichen Berufswettkampf, im
Gau Heſſen, dem erſten in Darmſtadt, hatten ſich geſtern
erfreu=
licherweiſe über 1000 Teilnehmer, etwa 602 Jungens und 402 Mädchen,
eingefunden, die mit Feuereifer und Intereſſe bemüht waren, auf dem
„Kampfplatz des Verufsſports” den Sieg zu erringen. Dem Wettkampf,
deſſen Protektorat für Heſſen Staatspräſident Dr. Adelung, für
Darmſtadt Bürgermeiſter Mueller, Direktor Dr. Zeiger und
Direktor Jöckel übernommen hatten, ging in der Turnhalle der
Städtiſchen Handelsſchule ein kurzer Begrüßungsakt voraus. Der
Vor=
ſitzende des G.D.A. A. Jayme begrüßte in herzlichen Worten die
Anweſenden, die Ehrengäſte, u. a. den Direktor der Städtiſchen
Han=
delsſchule Dr. Zeiger, die Herren Direktor Jöckel vom Arbeitsamt und
Schorlemmer, den Leiter der Berufsberatung, die Lehrer der
Handels=
ſchule und den Prüfungsausſchuß, und insbeſondere die jungen
Teil=
nehmerinnen und Teilnehmer an dem Wettkampf. Anſchließend gab
der Geſchäftsführer des G. D.A. Herr Weinberg einen kurzen
Ueberblick über die Entſtehung des Berufswettkampfes,
der aus dem Gedanken der Selbſthilfe entſtanden ſei. Dieſer Gedanka
ſei bereits 1774 aufgetaucht, wie aus einer anläßlich des Breslauer
Bun=
destages im Herbſt 1928 veranſtalteten Ausſtellung zu erſehen war.
Der G.D.A. habe dieſen Gedanken der Selbſthilfe aufgenommen. Man
ſei natürlich auf dem Stand von damals nicht ſtehen geblieben, ſondern
man habe den neuen Verhältniſſen weitgehendſt Rechnung getragen.
Der G. D.A. finde heute, ebenſo wie ſeine Einrichtungen und ſein
Wirt=
ſchaftsprogramm, weitgehendſt Anerkennung. Der Redner unterſtreicht
nun beſonders die Arbeit an der Jugend, die Bedeutung der
Handels=
ſchule für die Jugend und die prakriſche Jugendarbeit, wobei der
Leit=
ſatz gelte: Das Alte ehren und das Neue wollen!” Für die Jugend,
für deren Geſundheit wolle man ſich einſetzen, ihr in jeder Beziehung
helfen und ſie unterſtützen. — Das Beſtreben der Jugend, von ſich aus
Beſonderes zu leiſten, habe ſich in der Gründung einer „Scheinfirma”
gezeigt (über die wir dieſer Tage berichteten). Der Erfolg bei der
Jugend, den man zweifellos zu verzeichnen habe, beruhe aber auch auf
der Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Leitern und Teilnehmern in dem
wun=
derſchönen eigenen Heim. Von der Jugend ſei auch der Gedanke
aus=
gegangen, ihre Kräfte gegenſeitig zu meſſen; ſogar das „wie”, die Form
des Berufskampfes, wurde von ihr gefunden. Diei Begeiſterung der
Jugend ſei groß; der Kampf, namentlich der geiſtige Kampf, reiße mit,
und ſo ſei zu verſtehen, daß man zwiſchen Beruf und Sport einen
Zu=
ſammenhang gefunden habe. Ein ſolcher Kampf wecke den Geiſt, und
das ſei der Zweck und der Sinn des Berufsſports. Der G.D.A. pflege
die beſonderen Verufsintereſſen, um Zerſplitterung zu vermeiden. Die
Arbeit gelte der Jugend, ihrer Geſundheit, ihrer Kraft, ihrem Wohle,
und ihrem Geiſte!
Nach Veendigung des Begrüßungsaktes wurden die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer in drei Abteilungen eingeteilt, wobei den einzelnen
Lehrjahren und Berufsgruppen die für ſie paſſenden Aufgaben zugeteilt
wurden, und zwar recht umfangreiche Aufgaben, die als Pflichtfächer die
Ausfüllung eines Fragebogens, Rechnen, Schriftwechſel,
Bewerbungs=
ſchreiben, Buchführung, Situationsaufgaben, Intelligenzfragen,
ſtaats=
bürgerliche Fragen und Fragen aus den verſchiedenen Geſchäftszweigen
vorſahen. Die Untergliederung in Fachgruppen berückſi heigte die
Lehr=
linge und Angeſtellten für Behörden, Rechtsanwälte und Notare,
Ver=
ſten, Verkäufer und Verkäuferinnen,
Tech=
ſicherungen. Bant
niker, Handelsſ hüler und alle übrigen Berufszweige. Weiter waren
als Wahlfächer Stenographie und Sprachen (Engliſch, Franzöſiſch)
vor=
geſehen. Zur Löſung der einzelnen Aufgaben waren beſtimmte Zeiten
vorgeſehen. Ein neutraler Prüfungsausſchuß, in dem auch Lehrer der
handelsſchule vertreten ſind, wird in den nächſten Tagen die Arbeiten
prüfen und die Preiſe den Siegern zuerteilen.
Im frendigen Vertrauen auf ihre Kraft, am Arbeiten und Schaffen
rangen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer um den Sieg, der
jedem Einzelnen ſicher iſt, denn ſelbſt diejenigen, die keinen äußeren
Sie=
gespreis erhalten, können das Bewußtſein haben, ſchon durch Teilnahme an
dieſem wertvollen Berufsſport mit ihrem Geiſt einen Sief über ſich
ſelbſt errungen zu haben.
TV2795
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Montag, den 25. Februar 1929
—Ausfüllung der Jahresbeſcheinigungen für Kriegsbeſchädigte und
Kriegerhinterbliebene. Den Kriegsbeſchädigten und
Kriegerhinterblie=
benen ſind die Jahresbeſcheinigungen für das Rechnungsjahr 1928 (1. 4.
1928 bis 31. 3. 1929) durch die Poſt ausgehändigt bzw. überſandt
wor=
den. Nach Ausfüllung und Unterſchreiben derſelben durch die
Empfän=
ger — bei einem Elternpaar müſſen beide Teile unterſchreiben — ſink
die Eintragungen durch die Bürgermeiſtereien uſw. durch Unterſchrift
und Beidrückung des Dienſtſiegels zu beſcheinigen. Bei den früheren
Prüfungen der Jahresbeſcheinigungen wurde feſtgeſtellt, daß die
Ein=
tragungen von den Kriegsbeſchädigten uſw. nicht immer mit der
nöti=
gen Sorgfalt erfolgt iſt, und teilweiſe auch die Unterſchrift der
Empfän=
ger fehlte. Insbeſondere wurden auch die Geburtsdaten der Kinder
uſw. nicht richtig angegeben, ſodaß viele Rückfragen notwendig waren.
Gleichzeitig wird noch darauf hingewieſen, daß die unterſchriebenen und
beſcheinigten Jahresbeſcheinigungen wieder an die Stelle abzugeben ſind,
von der fie empfangen wurden, und zwar an die Poſt bei Abholung
der Rente Ende Mär= 1929. Hierbei wird beſonders darauf aufmerkſam
gemacht, daß eine Rentenzahlung nur erfolgt, wenn
Jahresbeſcheini=
gung abgegeben wird. Ferner wolle beachtet werden, daß unanſehnliche
und ſtark verbrauchte „Ausweiskärtchen” beim Verſorgungsamr
koſten=
los umgetauſcht werden können. Um den frühzeitigen Verbrauch dieſer
Kärtchen zu vermeiden, wäre ſorgfältige Aufbewahrung geboten.
Wagennot der Reichsbahn. Der ſeit längerer Zeit anhaltende
ſtarke Froſt und die durch die Vereiſung der Flüſſe unterbundene
Schiff=
fahrt bedingen eine außerordentlich ſtarke Inanſpruchnahme des
Güter=
wuagenparks der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft, ſodaß die rechtzeitige
und vollzählige Wagenſtellung von Tag zu Tag ſchwieriger wird. Die
Schwierigkeiten werden ſich bei anhaltender Kälte weiter erhöhen, aber
auch beim Eintreten milderen Wetters wird der Wagenbedarf vorerſt
nicht geringer werden. Die Eiſenbahnverwaltung hat Vorſorge
getrof=
fen, dieſen Schwierigkeiten zu begegnen. Sie iſt dauernd bemüht, den
Wagenumlauf zu beſchleunigen. Dieſe Beſtrebungen können aber nur
dann von Erfolg ſein, wenn ſie auch von den Verkehrtreibenden
unter=
ſtützt werden durch möglichſt beſchlennigte Be= und Entladung der
bereitgeſtellten Wagen, auch nachmittags, an Samstagen, über Mittag
und über den Schluß der allgemeinen Geſchäftsſtunden hinaus, unter
Umſtänden auch an Sonntagen, und ſchließlich durch weiteſtgehende
Aus=
nutzung des Ladegewichts der Wagen.
— Wochenmarkt zu Darmſtabt. Kleinhandels=
Tages=
preiſe vom 23. Febr. (pro Pfd. bzw. Stück in Pfg.): Gemüſe:
Erdkohlraben 20—25, Gelbe Rüben 20—30, Rote Rüben 25—30, Weiße
Rüben 25—30, Schwarzwurzeln 60—70, Rotkraut 25—30, Weißkraut 25
bis 30, Wirſing 25—30, Grünkohl 30, Roſenkohl 70, Zwiebeln 20—25,
Knoblauch 80, Tomaten 80—100, Feldſalat 180—200, Endivienſalat 25
bis 30, Kopfſalat 30—40, Blumenkohl 80—130, Rettich 5—15, Meerretrich
100—120; Kartoffeln 5—7; — Obſt: Tafeläpfel 30—45,
Wirtſchafts=
äpfel 20—30, Wirtſchaftsbirnen 20—25, Apfelſinen 10—15, Zitronen 10
bis 20, Bananen 40—50; — Eßwaren: Süßrahmbutter 220—250,
Landbutter 180—200, Weichkäſe 30—40, Handkäſe 5—15, Eier, friſche
16—20; — Wild und Geflügel: Gänſe 120—150, Hühner 130 bis
150, Tauben 80—100, Haſen 120—150; — Fleiſch= und
Wurſt=
waren: Rindfleiſch, friſch 80—120, Kalbfleiſch 110, Hammelfleiſch 80,
Schweinefleiſch 120—140, Dörrfleiſch 150, Ziegenfleiſch 70, Wurſt 70—140,
Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 110.
E Ledertaſchen=Imitation. Der aus Blankenburg am Harz
ſtam=
mende Karl Moderhak hat in Gemeinſchaft mit dem von Duisburg
ſtammenden Fritz Höning bei Privaten und in hieſigen Lokalen
an=
geblich Lackledertaſchen zum Verkauf angeboten. Wie feſtgeſtellt, waren
dieſe Taſchen wohl auf ahrlichem Wege erworben, es handelt ſich aber
um Lackleder=Imitation. Die Genannten wurden feſtgenommen und
dem Finanzamt Darmſtadt=Stadt vorgeführt; da ſie nicht im
Be=
ſitz von Bargeld waren, mußten ſie ihre Ware dem Finanzamt abliefern.
denn ſie waren ohne Wandergewerbepapiere.
—Aufgegriffen. Der 18jährige Mechaniker Albert Fiſcher von
Stuttgart, der ſeinen Eltern entlaufen war, konnte hier aufgegriffen
und in Schutzhaft genommen werden. Die Mutter nahm den Ausreißer
hier wieder in Empfang.
—Wegen Diebſtahls feftgenommen. Der mehrfach vorbeſtrafte 28 Albert Kuhn aus Eberſtadt b. D. wurde wegen erſchwertem
Diebſtahl feſtgenommen und dem Amtsgericht zugeführt. Er hat in
einem hieſigen Lokal Tabakwaren geſtohlen.
Fahrraddiebſtahl. In einem Kohlenlager in der
Pallaswieſen=
ſtraße wurde ein Herrenfahrrad entwendet.
— Taſchendiebe am Werk. In der letzten Zeit ſind hier
Taſchen=
diebe am Werk. Dieſer Tage wurde nun ein der Diebſtähle Verdächtiger
der Polizei angezeigt, er ging aber vom Markt aus flüchtig und konnte
ſchließlich in einem Lokal in der Alexanderſtraße feſtgenommen werden.
Es gelang indeſſen nicht, ihn des Taſchendiebſtahls zu überführen und
ſo mußte er wieder auf freien Fuß geſetzt werden. Bei dieſer
Gelegen=
heit wird aber nochmals zu beſonderer Vorſicht vor Taſchendieben
ge=
warnt.
Verkehrsunfall. In der Wilhelminenſtraße hatte ſich am
Sonn=
tag vormittag an einem Perſonenwagen die Bremſe gelöſt und der
Wagen ſauſte führerlos die abſchüſſige Straße hinab in einen Erker der
Fa. Helmuth, Blumengeſchäft, Ecke Wilhelminen= und
Eliſabethen=
ſtraße. Außer der Erkerſcheibe, die in Trümmer ging, entſtand kein
Schaden.
Pp. Bezirksſchöffengericht. 1. Wegen Vergehens gegen die
Konkurs=
ordnung, Betrugs= und Betrugsverſuchs, ſteht ein Kaufmann vor
Ge=
richt. Anfangs Juli vor, Js. erfolgte die Zahlungseinſtellung, am
8. Auguſt die Konkurseröffnung. Es handelt ſich um die unterlaſſene
Führung von Handelsbüchern durch den Vollkaufmann, da nur zwei
Kaſſenbücher geführt wurden, unterlaſſene Bilanzziehung, ferner um
Gläubigerbegünſtigung (Ueberlaſſung eines Ballens Kaffee an den
Schwager als Darlehensgläubiger), ſchließlich um Warenbeſtellungen
im Zuſtande der Zahlungsunfähigkeit. Der Konkursverwalter
betun=
det als Zeuge, daß die bevorrechtigten Gläubiger voll befriedigt
wer=
den, während die Konkursgläubiger 8,5—9 Prozent Dividende zu
er=
warten haben. Ein von einer Gläubigerin ausgebrachter Arreſt brachte
den Stein ins Rollen. Der Staatsanwalt betont, daß der Tatbeſtand
der Gläubigerbegünſtigung, des Betrugs und Betrugsverſuchs entalle:
der Strafantrag geht auf 100 Mark Geldſtrafe. Das Urteil
erkennt auf dieſe Strafe; im übrigen ſpricht es frei. — 2. In der
Nacht vom 13./14. Oktober 1928, gegen 4 Uhr früh, fand auf dem
Luiſen=
platz ein Zuſamn enſtoß zweier Autos ſtatt, die beide von
Autodroſch=
kenbeſitzern geleitet wurden. Das eine Auto, deſſen Lenker zwei junge
Damen von Griesheim nach Roßdorf bringen ſollte, ſoll nach der
An=
klage die höchſte zuläſſige Fahrgeſchwindigkeit von 30 Klm. in der
Stunde überſchritten haben, was der Angeklagte beſtreitet. Das andere
Auto kam von Arheilgen her. Die einer der Verletzten hatte eine
Bruſt=
quetſchung und einen Nervenſchock erlitten; vier Wochen mußte ſie das
Bett hüten. Die andere lag dreieinhalb Wochen zu Bett und leidet
jetzt noch unter Erregungszuſtänden. Der Sachverſtändige legt Wert
darauf, daß der Angeklagte ſchon einige Nachtfahrten hinter ſich hatte,
bei denen auch der geringſte Alkoholgenuß ſchon Einfluß haben und
Ermüdung verurſachen kann. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft
betont, die Verhandlung habe zwar kein klares Bild, aber doch die
Schuld des Angeklagten ergeben. Letzterer habe das von Arheilgen
kommende Auto unbedingt ſehen müſſen. Es wird eine Geldſtrafe von
200 Mark beantragt. Der Verteidiger weiſt darauf hin, daß nur zwei
Tatzeugen völlig unintereſſiert ſeien; der Angeklagte habe nach deren
Zeugnis das Vorfahrtsrecht gehabt, und nach der gefährlicheren Seite,
der rechten, geſehen; es ſei zudem mitten in der Nacht geweſen, wo
man mit verhältnismäßig ruhigen Straßen rechnen könne. Das
Ur=
teil ſpricht den Angeklagten frei. Das Gericht konnte ſich nicht
von ſeiner Schuld überzeugen.
Kunſtnokizen.
Ueber Werke, Künſiler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Erwähnung
geſchſeht, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
— Anthropoſophiſche Geſellſchaft in Darmſtal
Am Mittwoch, den 27. Februar, wird in der Akademie für Tonkur
Eliſabethenſtraße 26, abends 8.15 Uhr, Herr Dr. Leiſtle aus Halle ſp
chen über „Wiſſen und Glauben”. Weitgehende Unſicherheit
der Durchdringung dieſer zwei Gebiete führte dazu, heute Wiſſenſche
und Religion wie feindliche Schweſtern anzuſehen, die beide zugle
anzuerkennen dem denkenden Menſchen unmöglich ſei. Und doch
ſi=
ſie unlösbar verbunden von altersher, und es gilt — nicht nur für
Fachgelehrten —, ſich Klarheit zu verſchaffen über ihre Wechſelwirkur
Dazu wird der Vortrag gute und tiefgründige Gelegenheit biet
(Anzeige folgt.)
Aa. Eberſtadt, 23. Febr. Die „Nuwo” in Eberſtadt. Auch
ſoll während der Reichsunfallverhütungswoche auf die G. fahren von
Unfällen und auf ihre Vorbeugung und Beſeitigung durch beſondere
Vorträge hingewieſen toerden. Wie verlautet, ſoll ein dementſprichender
Vortrag am kommenden Mittwoch und ein weiterer am kommenden
Freitag abgehalten werden. Beide Vortragsabende ſollen im Saale
des Gaſthauſes Zur Eiſenbahn” abgehalten werden. — Ende März
ſollen hier ſowohl für die Volksſchule als auch für die
Fortbildungs=
ſchule beſondere Entlafſungsfeiern abgehalten werden. Die
Feiern ſollen in einem Saale zur Abhaltung gelangen. Als Tage ſind
der 21. und 22. März in Ausſicht genommen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 23. Febr.
Reichsunfallverhütungs=
woche. Das Programm der in hieſiger Gemeinde zu veranſtaltenden
Vorträge im Rahmen der Reichsunfallverhütungswoche ſteht munmehr
feſt. Sonach werden zunächſt Vorträge in den Betrieben der
Oden=
wälder Hartſteininduſtrie und der Firma Wacker und Dörr Söhne für
die Betriebsangehörigen ſtattfinden. Am Donnerstaa, den 28. Februar
I. J., findet im Saale des Gaſthauſes „Zur Poſt” (Breidert) ein Licht
bilderportrag des Herrn Gewerberates Brunner Darmſtadt für die
Alſ=
gemeinheit ſtatt. Beabſichtigt iſt außerdem noch ein Filuvortrag durch
einen der hieſigen Herren Aerzte. Termin und Lokal des letzteren ſtehen
noch nicht endgültig feſt.
G. Ober=Ramſtadt, B. Febr. Die beiden oberen Klaſſen der hieſigen
Volksſchule veranſtalteten einen Elternabend im Gaſthaus „Zum
Schützenhof”, der von Eltern und Freunden der Schule recht ſtark
be=
ſucht war. Ein reiches Programm ſtd zur Verfü ung, deſſen
Num=
mern der Zeit entſprechend gewählt waren und auch ungeteilten Beifall
fanden. Der Schülerchor „Auf der Alm”, flott geſungen von den
Mäd=
chen der Klaſſe Ib, leitete die Feier ein und brachte eine recht „
Schul=
ſtimmung”, in die Reihen der Erwachſenen. Alle waren geſponnt, und
nach der Begrüßungsanſprache, in der ſich der Schulleiter über den
Zweck ſolcher Veranſtaltungem verbreitete und einen kurzen Bericht über
Aufbau, Ausbau und die Gliederung unſerer jetzigen Volksſchule gab,
blickten viele erwartungsvoll nach der Bühne, die neue Augenweide
brin=
gen ſollte. In bunter Reihe folgten die Chöre, Reigen und andere
Dar=
bietungen der Kinder. Sie gaben ihr Beſtes und verdienten das ihnen
geſpendete Lob in vollſtem Maße. Welche Arbeit für Schüler und
Leh=
rer lag doch in den einzelnen Darbietungen! Sie alle aus dem Rahmen
des Vorgeführten würdigend herauszuheben, iſt hier nicht möglich. Nur
einzelne Stücke, die beſonders gefielen, ſeien u. a. erwähnt: „Nis
Ran=
ders” im Sprechchor vorgetragen, blieb ſichtlich nicht ohne Wirkung auf
das Gewüit der Zuhörer, und die Märckenoper für Jugendliche „
Aſchen=
brödel” entfeſſelte einen rechten Beifallsſturm. Noch beſſer ſchlugen drei
Tänze der Schülerin Schulz ein. Hier ernteten Fleiß. Begabung und
Hingabe an die Sache gerechten Lohn, den Beifall aller Anweſenden.
Wahre Lacherfolge erzielten auch die bumoriſtiſchen Einlagen. Aufgabe
der Schule aber wird es ſein, derartige ſchöne Abende weiter
auszu=
bauen.
j. Unterflockenbach, 24. Febr. Feuer. Das zweiſtöckige Gebäude
des Maurermeiſters Heckmann iſt vollſtändig niedergebrannt. Die
Herbeiſchaffung von Waſſer geſtaltete ſich ſchwierig, und es mußte
mit=
tels Eimern aus dem Bache herbeigeholt werden. Der Feuerwehr
ge=
lang es, das Uebergreifen des Brandes auf die Nachbargebäude zu
ver=
hindern. Die Urſache des Brandes iſt unbekannt. Der Schaden beträgt
12 000—15 000 Mark und iſt durch Verſicherung gedeckt.
S. Lampertheim, 23. Febr. Gemeinderatsbericht. Die
Bürgermeiſterei empfiehlt Annahme des von dem Gemeindebaumeiſter
ausgearbeiteten Planes bezüglich der Straßeneinteilung und der
Bau=
fluchtlinien für das zu eröffnende neue Bauquartier öſtlich des Friedhofs.
Für die Bahnhofsſtraße ſind Vorgärten vorgeſehen. Man erklärt ſich
mit dem Plo einverſtanden. — Mit dem Ausbau der Straßen im
ſeit=
herigen neuen Bauquartier ſoll bald begonnen werden. Die Arbeiten
ſollen als Notſtandsarbeiten im Sinne der produktiven
Erwerbslaſen=
fürſorge zur Durchführung kommen. Nach dem vorgelegten
Koſten=
anſchlag würden zirka 40000 RM. Stgatsdarlehen und 50 000 RM.
Kapitalaufnahme hierzu nötig ſein. — Die Umpflaſterung der Ernſt=
Ludwigſtraße, die infolge der Herſtellung der Waſſerleitung und der
Kanalifation in einen ſehr ſchlechten Zuſtand gekommen iſt, läßt ſich
nicht mehr hinausſchieben und werden die hierfür nötigen etwa 10000
RM. bewilligt, die durch Kapitalaufnahme beſchafft werden ſollem. —
Dem Förſter Ludwig Zimmermann wird für ein Baugeſuch am
ſoge=
nannten Hoiernweg und dem Heinrich Wörner für ein ſolches in den
Gärtem, Befreiung von den Vorſchriften des erſtem Nochtrags des
Orts=
bauſtatuts erteilt. Mit den Beſitzern der Grundſtücke an der
Wormſer=
ſtraße ſoll wegen planmäßiger Bebauung der Straße verhandelt werden.
Eine Beteiligung an den Koſten für Gas= und Waſſerleitungsanſchlüſſe
in dieſen Häuſern, lehnt ma gber ab. — Der Baukommiſſion wird ein
Geſuch des J. Gärtner um Ueberlaſſung von Gemeindegelände zur
Be=
gutachtung überwieſen. — Für ſeine Geflügelfarm wird dem G org
Hof=
mann das benötigte Waldgelände zum Jahrespacht von 10 RM. pro
Morgen überlaſſen. — Der Feſtlegung eines Gemeindewahs nach
Vorſchlag des heſſiſchen Staatsarchibs wird zugeſtimmt. Dasſelbe trägt
auf ſchwarzem Felde das ſilberne Andreaskreuz mit zwei umgehenden
goldenen Sternen. — Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuche des Peter Becker aus
Nieder=Ramſtadt und des H. Schnell von hier werden ahgelehnt. —
Einſtimmig wird die Anſchaffung einer Feueralarmſirene be’chloſſen und
foll dieſelbe auf dem Schulhauſe in der Kaiſerſtraße aufgeſtellt werden.
— Zum Ausbau einer Schuldienerwohnung im Schelhaus in der
Römerſtraße werden 4500 RM. bewilligt, die durch Kavitalaufnahme
beſchafft werden follen. — Weiter wird nach dem Voranſchlag des
Ge=
meindebaumeiſters die Errichtung eines Schlauchturmes und die
Wieder=
herſtellung des Feuerwehr=Geräteſchupbens gutgeheißen. — In
nicht=
öffentlicher Sitzung werden noch drei Punkte erledigt.
Ad. Gimbsheim, 23. Febr. Der Jahresumſatz bei der hieſigen
Spar= und Darlehn3kaſſe betrug im Jahre 1928 3,5 Mill Mk.
gegen 2,8 Mällionen Mark im vorhergehenden Geſchäiftsjahre. Der
Reingewinn beziffert ſich auf 1300 Mark.
h. Langgöns, 23. Febr. An den Folgen von ſchweren
Froſt=
ſchäden geſtorben, iſt in der Gießener Klinik der Arbeiter K.
Schwan aus dem Nachbardorf Dornholzhauſen. Schwan war in
halb=
erfrorenem Zuſtand auf der Landſtraße aufgefunden worden.
h. Büdingen, B. Febr. Die hieſige Volkskank konnte geſtern auf
ihr 50jähriges Jubiläum zurückblichen. Die Jubiläumsfeier
ſoll mit der demächſt ſtattfindenden Generalverſammlung verbunden
werden.
h. Butzbach, B. Febr. Auf ihr 40jähriges Jubiläum kann
die Hausangeſtellte Kath. Euler im Dienſte des Geheimrats Pickel
zu=
rückblichen. Gleichzeitig feierte geſtern der Kutſcher Heh. Schmidt, der
ſeit 40 Jahren bei Sanitätsrat Dr. Ohnacker bedienſtet iſt, ſeinen
Ehrentag.
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Welkerbericht.
Mit der Südwärtsverlagerung des finnländiſchen Hochs gewinnen
auch erneute Kaltluftmaſſen ſüdwärts an Ausdehnung. Oſt= und
Nord=
deutſchland haben bereits unter Oſtluftzufuhr wieder Froſt. Während
geſtern dort die Temperaturen um Null und darüber lagen, zeigt heute
das Thermometer wieder 5—7 Grad unter Null. Nur weſtlich des
Rheins ſowie in unſerem Bezirk und in Süddeutſchland herrſcht
Tau=
wetter. Auch bei uns wird der Witterungsumſchlag nur vorübergehend
ſein und der Kaltluftvorſtoß wieder Froſt bringen, ſowie noch zu
Nie=
derſchlägen, die meiſt in Form von Schnee auftreten, führen.
Ausſichten für Montag, den 25. Februar: Wolkiges Wetter mit
verein=
zelten Schneefällen, Uebergang zu erneutem Froſtwetter.
Ausſichten für Dienstag, den 26. Februar: Weiterhin Froſt, teils
wol=
kiges, teils aufheiterndes Wetter; in der Hauptfache trocken.
Tageskalender für Montag, den 25. Februar 1929.
Heff, Landestheater, Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr:
Haupt=
probe zum Konzert des Muſievereins: „Paulus”. — Kleines Haus;
Keine Vorſtellung. — Orpheum, abends 20.15 Uhr: Gaſtſpiel
„Spadoni Siſters”. — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold,
Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim, Kaffee Ganßmann. —
Kinovor=
ſtallangen: Anion=Theater, Helia.
Hauptſchriftettung Rudolf Maupe
Verantworſlich für Poitiik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuiſleten, Reich und
Aueland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
ſür den Handel: dr. C. H. Que iſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟, Dr. Herberi Nette; für den inſeratenteil: Willp Kuble; Druck
und Verlag: C.C. Wiitich — ſämtlich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſteipte wird Garantie der Rücktenduag n w1 übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
erhöht die Gefahr.
Nach einer außerordentlich langen ungewöhr
Froſtperiode iſt jetzt endlich das von der frierendes
und der ſtark gehemmten Wirtſchaft erſehnte Tauu
treten. Bereits in der Nacht zum Sonntag blieg.
nächtliche Froſt aus, und man konnte am Sonntag m
Wärme meſſen. Dazu ging ein ununterbrochener s
der die Schneedecke, auf der ſich noch vor kurzem
ſportler tummelten, in Moraſt verwandelte. So=
Witterungsumſchlag auch begrüßt wird, ſo ernſt ſin=u
die er mit ſich bringt. Ganz abgeſehen von den
die jetzt mit Sicherheit zu erwartenden Waſſerl
verurſachen werden, bilden die Flüſſe bei Aufgehch.
infolge der Stauungen eine eminente Gefahr für die
Bevölkerung, die durch das eingetretene Regenwes
erhöht wird.
Das Eis des Mains iſt bereits recht brüchig ge=,
Anſicht des Waſſerbauamts dürften noch zwei bis A.
gehen, ehe auf dem Main Hochwaſſer eintritt, dae
ſichtlich in normalen Grenzen halten wird, ſofern 1
nicht ſtärkeren Charakter annehmen. Auf alle Fälle
den Behörden und privaten Organiſationen alle Mf
troffen worden, um der Gefahr, ſoweit es in W
liegt, entgegenzutreten.
Die Hauptgefahr beſteht am Rhein. Hier könnn
Tauwetter nicht vom Niederrhein her einen guten
Eismaſſen begünſtigt, die durch große Eisblöcke hoo
Stauungen ausgedehnte Dammbrüche verurſachennu
ganze Ortſchaften gefährden. Der Rhein iſt ber=
Steigen, und man rechnet ſchon für diefe Nacht mm/!
Eine Meldung aus Oppenheim beſagt:
„Der Rhein ſteigt ſtark, aber die Eisdecke hält.
der drohenden Gefahr ſind in Oppenheim, Nierſtei=1
heim die Dammwachen mobil gemacht worden und /ul/
gezogen. Auch die Feuerwehren und Sanitätskolonruyf”
gemacht, um im Falle der Gefahr eingreifen zu 4MrMeihe.
erwartete hier im Laufe der Nacht Hochwaſſer.
hohen
Die Hochwaſſergefahr des Mains.
Es war das
Lohr meldete am Sonntag morgen ein Steigen
von 150 auf 152 Zentimeter. Bis ſich diefer en
Waſſerſtand am Untermain auswirkt, vergehen 24 130zunden bracht
bleibt allerdings abzuwarten, wie, die Hochwaſſe mmu u ach das
Lohr am Montag vormittag lauten wird. Da nau ſicm
Meldung im Gebiet des ganzen Obermains Reemnkſau
man wohl mit einem weiteren, möglicherweiſe erd. cufMi
gen des Pegels rechnen. Für den Fall des ausgeſpe// in
Waſſers wird ein dreimaliger täglicher Hochwaſſi*z
eingerichtet.
mit Menthol
gegen
Husten, Heis H
Rundfunk-Programme.
Franifurt.
*9
Montag, 25. Febr. 6.30: Morgengymnaſtik. o
platten: Ouvertüren. O 15.05: Jugendſtunde: Lehre
Vor: Leben der deutſchen Siedler in Braſiien. o 16.0
Neue Tanzſchlager. O 18.05: Leſetunde: Aus dem 9
Flucht ohne Ende” von Joſ. Roth. o 18.30: Pfa.4
Der zweite Fauſtmonolvg und der Oſterſpaziergann
Fauſt”. 19: Schahſtunde. o 19.30: Engl L
O 19.45: Engi. Sprachuntericht. e 20.15: Ernſt=
„Du und dein kleines Herz dazu” Orch. — „Von E‟
und dem ſchlimmen Bonzo”. — Wenn du kommſt. 1h
kommt meine Sonne‟, Orch. — „Sonne wird ſcheiner!
des Oſtens”, chineſ. Blues. — „Du, nur Du‟ Or0
ſchönen Wien und vom Wein”. — „Paß auf” Orx
dich die Menſchen auch kränken”. — „Laß die Leuß
Abſchiedslied”. (Sämtliche Li=der von Ernſt Arnold//
Arnold (Geſang), Funkorch. O 21.15: Konzert auf aI
Bach: Konzerr für drei Kiaviere und Orch. in D=moll
Konzer: für drei Klaviere und Orch. in F=dur. —
für drei Klaviere und Orch. in C=dur. Ausf.: Helnn=
Schleußner, Ida Frank, Frieda Kötſcher=Behrends, 770
Stuttgart.
Montag, 25. Febr. 10.30: Schallplatten.
platten. o 13: Schallplatten. O 16.35: Frankfurt:
ſchlager. O 18.15: K. Walter: Albert Schweitzer,
Negerdoktor. O 18.45: Reichs=Unfallverhütungs=Wogel
ler: unfallverhütung und gewerbl. Berufsgenoſſenſcha v
Streifzüge durch die Wirtſchaft. o 19.45: Prof.
und Beethoven. 20.15: Frankfurt: Ernſt=Arnold
Ernſt Arnold (Geſang), Funkorch. Du und dein kleinesen
Von der Hundetreue und dem ſchlimmen Bonzo”;
kommſt, mein Schatz, kommt meine Sonne. — Sonnesim4
— Blume des Oſtens, chineſ. Blues. — Du, nur .
ſchönen Wien und vom Wein”. — Paß auf. — —
Menſchen auch kränken. — Laß die Leute reden. —
Sämtliche Lieder ſind von Ernſt Arnold. O 21.1
Konzert auf 3. Klavieren. Ausf.: Helma Autenkk!
Ida Frank, Frieda Kölſcher=Behrends, Funkorch. Bach=
drei Klaviere und Orch. in D=moll. — Mozart: KC0
Klaviere und Orch. in F=dur. — Bach: Konzert für. 2
ind Orch. in C=dur. O. Anſchl.: Uebertr. des Untelhe
der Kapelle Franz Dolezel.
Berlin.
Montag, 25. Febr. 15.. „agiſtratsrat Di.
„Neuzeitliche Staats= und Geſellſchaftstheorien”. 9 I0-
Vorſ. d. Reichsverb. f. Jiu=Jitſu: „Die Kunſt, ri9,”
6 16.30: Konzert: B=ethoven: Sonate Cis=moll. —
ewiger Liebe: Am Sonntag Morgen; Meine Liebe
Schubert: Die junge Nonne; Ave Maria. — eydR:
C=moll, Nr. 13. — Brahms: Zwei Walzer. *
Warum. — Rachmaninow: Frühlingsfluten. Mitch.
Eibenſchütz=Wnuczek (Füge.), Erna Hochdorf=Olſen (ell
Novellen: Der Haarfärbetünſtler (Aus dem Romanl /
Rwvalen, eine Skizze von Günther Birkenfe.d. Geie”
O 18.10: Sprachliche Plaudereien. o 18.39: Englnſh.
O 19: Polizeiprä ident Zörgiebel: „Wie kann mall *
vermeiden?‟ O 19.30: Frau Garnich: „Die deutſcht
die Weltwirtſchaft” o 20: Rundfunkkomödie. Eiſ.
Mendelsſohn. O 21: Orcheſterkonzert. Järnefe.t: Sii
Frühlingslied. — Grieg: Ich liebe dich; Eros. —
triſte. — Roſſini: Oxp. zu „Die diebiſche Eiſtel”
Tarantella ſincera. — Leoncavallo: Mattiala.
Piemonteliſche Tänze über populäre Themen. — Vr.
ſich die Bilder gleichen”, aus „Tosca‟: Laſſet ſie
„Das Mädchen aus dem goldenen Weſten”, Ausf. Lie
(Tenor), Funkorch. o Danach: Tanzmu ik. Kapelle Eee
Deutſche Welle. Montag, 25. Febr. 12: Engliſche,
o 13.45: Bildfunkverſuche. o 14.30: Kinderſtunde.
Reiſe des kleinen Nils Holgersſon mit den Wildgoſſe.”
Lagerlöf. o 15.40: Frauenſtunde. Elly Heuß=Ruſchtt
wirkung des Verſailler Vertrages auf das Dii
Familie. O 16: Franzöſiſch (liter. Stundel. T
Nachmittagskonzert. Mitw. Erna Hochdorf=Olſen le
mina Eibenſchütz=Wnuczek (Flügel). o 173: *
Leben der Sprache. o 18: Prof. Mantler und
Humor im Lied. 0 18.30: Engliſch für Anfänger.."
Baumgarten: Der Wald in W ſtfaen. 0 1930. O
Voß: Ausblick auf die Leipziger Frühjahrsmeſſe. 2"
komödie‟. Ein Hörbild von M. F. Mende.s ohl.
Konzert Berirer Funkorch. Mitw.: Biöm Tas). "
Kie
C. Boßler & Gi
Ernst- Lud
Telephon !
Aur wenige Spiele.
er Ahen um Sſſlentſchland gab es am Samstag und Sonntag
für dieſe . Ditzſexiperatur ging über den Nullſtrich herauf und
eſagt: es aſſimt kleinen Landregen. Wenn man ſich vorher
die Eiht da Mßfyingen gemacht hatte, ſpielen zu können, ſo
penhein hrieſe 9 ffſriungen ſchnell im Sinne des Wortes zu
jacht wurhrur wmge Spiele konnten durchgeführt werden.
Merk=
nd Sanias zeiſe ſchen dieſe faſt ſämtlich in Bayern ſtatt.
dr eingtizunihder Meiſter ſah nur ein Spiel: In Nürn=
Hochmi” derr (ub” gegen die Boruſſia Neunkirchen vor
ſchaus m fußhohen Waſſer mit nicht weniger als
ſohr des I Siegy Es war das ſchönſte Schützenfeſt. Der „Club‟
uigen enls ſeim il rende Poſition bei den Meiſtern weiter
be=
ſich
ſirkt, berſhk ro kunden brachten in der Gruppe Nordweſt
die die huregnun da auch das Spiel des V.f.R. Mannheim
ten wird !=Iſerjurg abgeblaſen werden mußte. In der Gruppe
Oberun fonnmm as Treffen des V.f.B. Stuttgart gegen
Mün=
lichein nurn 8 Geſellſchaftsſpiel ausgetragen werden. Die
Fall des ur blſen mit 5:2 Treffern in Front. Die Sp.Vg.
her huchte zm Phönix Karlsruhe nicht viel Umſtände und
Badten 3:0 (5:0) nach Hauſe. Der Tabellenführer der
—üdoſthe Augsburger Schwaben, konnten dagegen die
mit her Kikds mur knapp 2:0 abfertigen. — Einige
intereſ=
gebnifſezeb es bei den verſchiedenen Pokal= und
FEMen-
Die Ergebniſſe:
Runde der Meiſter.
1. F.C. Nürnb. — Boruſſia Neunk. 11:0 (7:0).
Troſtrunde Gruppe Südoſt.
159g. Fürth — Phönix Karlsruhe . 8:0 (5:0).
H Schwab, Augsburg — Stuttg. Kickers 2:0.
Brivatpokalrunde Bayern.
5:0.
— Franken Nürnberg .
4:4.
acker München .
.:
Freundſchaftsſpiele.
München 1860 .
Ztortfreunde Stuttgart ...
5:2.
6:1
— Teutonia München . . . . . . „ 5:0.
10:0 Punkte
6:2 5:3 5:3 4:4 2:4 Nevurwen 2:24 2:10 ſia Abns 4:13 0:8 ie Endſpieltabellen:
Runde der Meiſter.
. . 5 Spiele 25:3 Tore
Reckara
10:5
Mückun
12:8
ſia Bitngen
5:7
8:7
ne A. Ftüfflrt
6:5
übertzitt Boruſſia Neunkirchen mit 11:0 (7:0) Toren.
Nürzulger Doppelſpiel ſteiserte ſich nach Erledigung
M8 SH4. Fürth gegen Phönix Karlsruhe bei der fol=
Egeshatz zwiſchen Club und Saarmeiſter die
Zu=
iN Fer au 19/00, obwohl die Witterung keineswegs ideal
Sheseſtaltete ſich zu einem Schützenfeſt, bei dem die
der dih gützen und das Tor der Saarleute die Ziel=
We Eſtellti Trotzdem der Kampf alſo etwas einſeitig ver=
T do Micht unintereſſant, da der Club ſeine Angriffe
1ig auuß, daß die 10 000 Zuſchauer einſchließlich der
Sarsiht aus dem Staunen herauskamen. Der
Club=
mAar derart blendenden Verfaſſung, daß ſelbſt die
Lee ut ider Gäſte zur Ohnmacht verurteilt wurde.
* ſchöch aben zwei Angriffe, die ſich aus der Hälfte des
„ei4 Bihlenſieg des 1. 5. C. Rürnberg.
Galsesnt gelten und bei denen der Ball bis in das Tor
Ner Ehzn wurde, ohne daß auch nur ein Mann des
M. de KI herangekommen wäre.
Schlag auf Schlag
Der Eih SHalbzeit die Treffer, einer ſchöner als der
Man Zu nEcht glauben, daß die Boruſſen keinen Wider=
ESiket Eohehr die Saarleute kämpften ſogar recht tapfer,
WbezAtnen Können des Clubs waren ſie nicht ge=
Sie Ahchten immer wieder Gegenangriffe, konnten
Li Be Aals bis zur Mittellinie kommen. Gefährlich
ie ſhaiche,. Da die Glub=Verteidigung bei den wenigen
RA Bentlie eingreifen mußte, ebenſo ſpielend wie ihr
Horn, i war, die Situationen klärte. In der zweiten
Mestes” Nürnberger etwas reſervierter. In die Tor
Sise Mist t Ausnahme von Reinman der ganze Angriff
Jaurngan umd Schmidt ſchoſſen je drei Treffer, zwei
Nech. Mhuarich diesmal ſehr gewandt ſpielte und einer
Nein wa4 y ſein Konto.
Zur Kritik
ienr bißz” fagen. Schwächen traten beim Sieger nicht
Jenar, torhanden waren, dann kanen ſie jedenfals
Ein Srldeseit zum Ausdruck. Die Hintermannſchaft wurde
R ndbrs dis Säufereihe erledigte ihr Penſum ſpielend,
er Scheauſgelegt war, das iſt ija bereits geſagt wor
Benstzen Maren nur der Torhlter Sietz und der
Dert W Aewieler von einigem Format. Die übrigen
aren
Dr ach, um eine dem Club, einigermaßen
ge=
ait zu bilden. Zu loken iſt der Cifer und das
Dr Gäſte. Sauer=Bingen hatte als Schieds=
Su da die beiden Mannſchaften ſehr fair
BfB. Skuktgart — München 1860 5:2 (1:0).
Auf einem völlig unbeſpielbaren Platz in Stuttgart, vom
Tauwetter durchweicht, ſollte ein Verbandsſpiel ausgetra en
wer=
den, für das der Schledsrichter Ketterer=Hanau eine
Verantwor=
tung nicht übernehmen zu können glaubte. Er lehnte daher eine
Durchführung unter dieſen Umſtänden ab, ſo daß die nur 500
Zuſchauer bereits den Platz verließen. Die Spieler hatten ſich
umgezogen und waren zum Teil ſchon in der Soot, als die
bei=
den Vereinsleitungen ſich noch auf ein Privatſpiel einigten.
Ent=
ſprechend mußten die Spieler zurückgeholt werden, und um halb
4 Uhr konnte, faſt ohne Zuſchauer, das Privatſpiel in Szene
gehen, deſſen Austragung auf dem Boden nicht zu verantworten
war. Es iſt unbegreiflich, daß wan überhaupt zu einer ſolchen
Maßnahme ſchritt. Das Spiel ſelbſt war natürlich nichtsſagend
und läßt keine beſonderen Schlüſſe zu. Die Stuttgarter waren
etwas beſſer, vor allem ſchneller und härter und konnten bis zur
Pauſe mit 1:0 in Führung gehen. In der zweiten Halbzeit
ſetzten ſie ſich noch weiter durch und ſchickten ſchließlich die
Mün=
chener mit 5:2 nach Hauſe.
Schwaben Augsburg-Stukkgarker Kickers 2:0 (1:9).
Die Augsburger Schlvaben haben ſich als eine Mannſchaft
gczeigt, die ganz allgemein viel zu wenig beachtet wurde und
heute bereits neben der Sp.Vg. Fürth als Gruppenfavorit zu
gelten hau. Wie im vorigen Jahre der Zweite von Südbayern
(Wacker Munchen) noch den nordbayeriſchen Zweiten (1. FC.
Nürnberg) hinter ſich ließ, ſo beſtehen jetzt dieſelben
Möglich=
keiten, daß wiederum der gleiche Fall eintritt und die
Schwa=
ben ſich dor die Sp.Vg. Fürth placieren. Allerdings haben
beide nuch nicht gegeneinander geſpielt, zweifellos aber ſtellen
die Südbayern eine gute und gefährliche Mannſchaft, die zu
manchen Ueberraſchungen fähig iſt Am Sonntag ſchüttelte ſie
einen weiteren Mitbewerber ab. Der Platz in Augsburg war
trotz des Tauwetters verhältnismäßig gut. Vor 4500
Zuſchau=
ern entwickelte ſich ein lebhaftes Spiel, das Augsburg als beſſere
Mannſchaft durch zwei Tore von Wittmann und Böhm
ſieg=
reich ſah.
Sp. Bg. Fürlh — Phönie Karlsruhe 8:0 (5:9).
Nach der Zwaugspauſe riskierte es Nürnberg am Sonntag
trotz des unſicheren Wetters mit zwei Splelen, die auch glülich
durchgeführt werden konnten. Das Wais war narürlich nur
auf dem guten Klulplatz in Zabo möglich, wo man ein
Doppel=
ſpiel arrangierte. Das Troſtſpiel zwiſchen Fürth und Phönix
tlarlsruhe machte den Anfang vor etwa 3000 Zuſchauern, die
nicht viel erwarteten und auch nicht viel erlebten. Es war kein
Spiel, das ſonderlich zu feſſeln vermochte, oder große Reize bot.
Hier ſtanden zwei Mannſchaften verſchiedener Klaſſen gegenüber
und der Torſtand von 8:0 drückt eigentlich alles das aus, was
noch dazu zu ſagen wäre. Karlsruhe war eine ausgeſprochen
ſchwahe Mannſchaft, die zudem das Rennen ſchon vorzeitig
aufgab.
Fürth präſentierte ſich in einer ſehr guten Form. Es fehlt
allerdings, gemeſſen am Gegner, doch der richtige Maßſtab. Dec
Sturm arbeitete ſehr geſchloſſen zuſammen, und da er ſehr
ſchuß=
freudig war, konnten die Erfolge nicht ausbleiben. Die
Läufer=
reihe übertraf ſich ſelbſt, ſie ſtoppte den Gegner mit einer
erſtaun=
lichen Sicherheit regelmäßig ab und ermöglichte erſt die gute
Form des Sturms, da ſie dieſen mit Vorlagen fütterte und
im=
mer wieder vorſchickte. Von der Hintermaunſchaft iſt nicht viel
zu ſagen, ſie hotte herzlich wenig zu tun. Karlsruhe dagegen
er=
reichte in der Geſamtleiſtung nicht einmal guten Durchſchnitt.
Das Leiſtungsmveau war wenig erhebend, Torwart, linker
Läufer und die beiden Außenſtürmer gefielen an beſten. Zu
dem ſpieleriſchen Klaſſenunterſchied trat noch hinzu, daß die
Karlsruher ſchon nach den erſten Erfolgen der Fürther den Kop
hängen ließen und keine Energie wehr aufbrachten. Von den
acht Toren — drei ſielen vor der Pauſe — erzielten Frank vier,
Franz drei und Kießling eins. Frank war bei ſeinem vierten
Tor Gegenſtand lebhafter Ovationen. Das Eckenverhältnis
lautete 6:3 ſür die Fürther. Als Schiedsrichter amtierte
Schnei=
der=Union Niederrad wittelmäß g.
Troſtrunde Gruppe Südoſt.
Freundſchaftsſpiele in Süddeutſchland.
Die Witterung griff auch am heutigen Sonntay ſtörend in
das Privatſpielprogramm der ſüddeutſchen Fußballvereine ein.
Am Main mußten die drei angeſetzten Treffen: Rot=Weiß=
Frank=
furt — FC. Karlsruhe=Mühlburg, Kickers=Offenbach —
Germa=
nia=Bieber, und FC. Langen gegen Fechenheim 03 abgeblaſen
werden. Die Plätze, vereiſt und zum größten Teil unter Waſſer
ſtehend, waren einfach unbeſpielbar. Auch von der bayeriſchen
Privatpokalrunde konnten von den angeſetzten vier Spielen nur
zwei ausgetragen werden. So wurde der Kampf Schwaben Ulm
gegen Teutonia München ſchon vorher abgeſagt; Teutonia ſpielte
dann in München gegen den DSV. und wurde 5:0 geſchlagen.
Das in Bayreuth vorgeſehene Spiel FC. Bayreuth gegen FV
Würzburg konnte gleichfalls wegen Unbeſpielbarkeit des Bodens
nicht ſtattfinden. Das Treffen in Hof zwiſchen Bayern und
Wacker München endete unentſchieden 4:4, die größte Senſation
neue Leute ausprobierten, mit nicht weniger als 6:1 geſchlagen
nach Hauſe und bewies damit erneut, daß bei den kommenden
Aufſtiegskämpfen mit ihm ernſtlich zu rechnen iſt.
Viele Spielausfälle.
Das Tauwetter ließ auch am Rhein und in Weſtfalen biele
Spiele zu Waſſer werden. Nur in wenigen Gruppen wurde
geſpielt. Trotzdem gab es einige Entſcheidungen. — Der Bezirk
Südweſtfalen hatte das Entſcheidungsſpiel um die
Be=
zirksmeiſterſchaft angeſetzt. Hüſten 09 und V.f.B. Weidenau, die
mit gleicher Punktzahl an erſter Stelle die Kämpfe h ndet hatten,
trafen ſich in Hagen. Hüſten, das ſchon währenk ’r
Bezirks=
meiſterſchaftskämpfe die beſte Figur gemacht hatte, blieb klar mit
5:1 Treffern in Front. Damit iſt zum erſten Male die
Bezirks=
meiſterſchaft in die „dunkle Provinz” gefallen — Der
Ber=
giſch=Märkiſche Bezirk konnte ſeine beiden
Gruppen=
meiſter melden. Sie heißen: Fortuna Düſſeldorf (Abteilung A)
und S. S.V. Elberfeld (Gruppe B). Beide ſicherten ſich durch
knappe Erfolge die noch notwendigen Punkte. Fortuna
Düſſel=
dorf wird allerdings mit großem Vorfprung Meiſter. Die Beiden
ſpielen nun um die Bezirksmeiſterſchaft. — Schließlich meldete
auch der Rheinbezirk eine wichtige Vorentſcheidung. Die
beiden Tabellenführer Gruppe II, Boruſſia M.=Gladbach und
Mülheimer S. V. trafen ſich in M.=Gladbach. Boruſſia, die ſchon
ſeit Jahren im Kampf um die Meiſterſchaft immer knapp vor
dem Ziel ſcheitert, blieb 3:1 ſiegreich und hat nun die beſten
Chancen, doch einmal „zum Zuge zu kommen” In der anderen
Abteilung vergrößerte der weſtdeutſche Meiſter, Sp. Vg. 07 Köln=
Sülz ſeinen Vorſprung durch einen 1:0=Sieg über den Sport=
Club M.=Gladbach.
Die Ergebniſſe:
Bergiſch=Märkiſcher Bezirk: Fortuna Düſſeldorf
—Vikt. Duſſeldorf 2:0. Eller 04 — S. S.V. Barmen 6:4.
Gerres=
heim 08 — S.C. 99 Düſſeldorf 8:2. B.V. Düſſeldorf — V.f.L.
Benrath 4:3. S.C. Langerfeld — S. S. V. Elberfeld 4:5.
Rheinbezirk: Sp.Vg. Köln=Sülz 07 — S.C. M.=
Glad=
bach 1:0. S.C. Alsdorf — F.V. Godesberg 2:3. Boruſſia M.=
Gladbach — Mülheimer S. V. 3:1. S.C. Aachen — V.f.R.
Köln 0:1.
Niederrhein=Bezirk: Homberger S. V. — Preußen
Krefeid 4:1.
Südweſtfalen=Bezirk: V.f.B. Weidenau — Hüſten
09 1:5.
In Berkin nur Privakſpiele.
Bei den wenigen Privatſpielen, die trotz des Tauwetters am
Sonntag in der Reichshauptſtadt zur Abwicklung kamen, gab es
eine Ueberraſchung. Der mit Erſatz für Geelhaar und Domſcheidt
antretende Berliner Meiſter Hertha=B. S.C. wurde von Union
Oberſchöneweide mit 2:1 (Halbzeit 2:0) Toren geſchlagen. Tennis=
Boruſſia beſiegte Viktoria klar 2:0.
Ergebniſſe.
Tennis=Boruſſia Berlin — Viktoria Berlin 2:0. Hertha=
B.S.C. — Union Oberſchöneweide 1:2. Norden=Nordweſt Berlin
— Weißenſee 1900 3:2. Alem. Berlin — Halley=Concordia 5:4.
Norddeukſcher Zußball.
Die ſchlechte Witterung ließ am Sonntag in Norddeutſchland
nur einen Fußballkampf von Belang zu. Im ſchneefrei
ge=
machten Volksparkſtadion zu Altona trafen ſich die beiden alten
Rivalen Altona 93 und Hamburger S. V. Das Spiel endete
in=
ſofern mit einer Ueberraſchung, als der Deutſche Meiſter H. S.V.
mit 4:1 (2:0) Treffern klar und verdient geſchlagen wurde.
Zußball in Mikkeldeukſchland.
Von den Spielausfällen des Sonntags blieb auch
Mittel=
deutſchland nicht verſchont. Der Verband kommt allmählich in
eine ſchwierige Situation, die Terminnot iſt alut, denn von den
27 Gaumeiſtern ſtehen erſt acht feſt. Im Leipziger Gau, in
Nordweſtſachſen gab es diesmal eine Art Vorentſcheidung. Durch
den 2:1=Sieg über den Altmeiſter V.f.B. Leipzig ſind jetzt die
Sportfreunde Leipzig erſter Anwärter auf die Meiſterſchaft. In
Mittelſachſen iſt der Vorſprung, den der Chemnitzer B.C. hatte,
durch eine 3:5=Niederlage gegen die Polizei auf zwei Punkte
zu=
ſammengeſchmolzen. — Im Saalegau war der Meiſter Wacker
in einem ſehr torreichen Treffen 7:5 gegen die Sportfreunde
er=
folgreich.
Oſtſachſen: Guts Muths Dresden — Sp.Vg. Dresden
0:2. Dresdener S.C. — Topitz (Geſ.=Spiel) 5:3.
Nordweſtſachſen: V.f.B. Leipzig — Sportfr. Leipzig
1:2. Wacker Leipzig — T.u.B. Leipzig 7:3. Fortuna Leipzig
Sp. Vg. Leipzig 5:1.
Mittelſachſen: Polizei Chemnitz — B. C. Chemnitz 5:2.
Wacker Chemnitz — Sturm Chemnitz 9:2.
Endſpielbeginn im Baltenverband.
Mit dem Spiel Danzig=Neufahrwaſſer gegen V.f.B.
Königs=
berg nahmen am Sonntag in Danzig die Endſpiele um die
Baltenverbands Meiſterſchaft ihren Beginn. Königsberg ſiegte
leicht 8:0. Pommernmeiſter wurde V.f.B. Stettin durch einen
3:1=Sieg über den vorjährigen Meiſter Preußen.
Frankreich ſchlägt Ungarn im Fußball 3:0.
Wenn es noch eines Beweiſes für die Fortſchritte der
franzö=
ſiſchen Fußballſtärke bedurfte, dann iſt dieſer am Sonntag in
Paris geliefert worden. Frankreichs Fußball=Nationalelf brachte
das Kunſtſtück fertig, das mit einer ſtarken
Berufsſpielermann=
ſchaft antretende Ungarn mit 3:0 Treffern zu ſchlagen. Alle drei
Treffer fielen in der erſten Halbzeit. Torſchützen waren Banide,
Nicolas und Lieb. Nach der Pauſe drängten die Ungarn ſtark, ſie
zeigten jetzt, daß ſie an Ballbeherrſchung, Tricks und
Zuſammen=
ſpiel den Franzoſen noch überlegen ſind, aber ſie brachten es doch
nicht fertig, den ganz famoſen Torhüter Frankreichs auch nur
ein einzigesmal zu ſchlagen. Dem im Stade de Colombes
aus=
getragenen Kampf wohnten über 20000 Zuſchauer bei. Die
Maſ=
ſen brachten nach dem Spiel ihrer ſiegrichen Nationaſelf
begei=
ſterte Opationen dar.
Seite 6
Montag den 25. Februar 1929
Main-hefſiche Spielſufkem-Tagung.
Auch hier Ablehnung der Verbandsliga. — Der Endſpielmodus
ſoll geändert werden. — Die Troſtrunde als Pokalrunde.
Auch die Spielſyſtemtagung des Bezirks Main/Heſſen, die
am Sonntag in Mainz abgehalten wurde, war nicht beſonders
ſtark beſucht. Man ſah die Vertreter von 8 Vereinen der
Bezirks=
liga, 14 Vereinen der Kreisliga und 8 Vereinen der A= und B=
Klaſſe. Dazu kamen einige Behördenmitglieder und zwei Herren
des Aelteſtenrates, die Herren Elſaeſſer=Darmſtadt und Biehn=
Hanau. Die Verſammlung leiſtet aber jedenfalls produktive Ar=
beit und kam zu Vorſchlägen, die klar ſind und eine Grundlage
für weitere Verhandlungen bietet. Elſgeſſer referierte zunächſt
über den vorliegenden Fragenkomplex. Er betonte ausdrücklich,
daß auf dem Kiſſinger Verbandstag dem Aelteſtenrat nicht der
Auftrag zur Schaffung eines neuen Spielſyſtems gegeben
wor=
den ſei, er ſei lediglich beauftragt worden, daran zu arbeiten, wie
MEngel des beſtehenden Mainzer Eyſtems ausgemerzt werden
könnten. Dieſe Beratungen ſeien ja auch geführt worden. In der
anſchließenden, recht ſachlich geführten Debatte kam man zunächſt
mit allen gegen eine Stimme zur eindeutigen Ablehnung
der Verbandsliga. Die beſtehende
Gruppeneintei=
lung der Bezirksliga ſoll beſtehen bleiben.
Da=
gegen war die Verſammlung faſt einhellig der Anſicht, daß der
beſtehende Endſpielmodus änderungsbedürftig iſt.
Man einigte ſich ſchiießlich auf die folgenden Vorſchläge:
Die ſüddeutſche Meiſterſchaft ſoll in Zukunft wie folgt
aus=
getragen werden: Die Gruppenmeiſter ermitteln in einem Vor=
und Rückſpiel den Bezirksmeiſter. Alle acht Gruppenmeiſter
tragen in zwei Abteilungen, und zwar in einer Abteilung Weſt
und einer Abteilung Oſt die Endſpiele um die ſüddeutſche
Mei=
ſterſchaft aus. Die beiden Abteilungsſieger werden automatiſch
erſter und zweiter ſüddeutſcher Vertreter für die Endſpiele um
die deutſche Meiſterſchaft. Außerdem tragen dieſe beiden
Ver=
eine das Entſcheidungsſpiel um die ſüddeutſche Meiſterſchaft
aus. — Um die übrigen Vereine zu beſchäftigen, wird der
fol=
gende Vorſchlag gemacht. Die zweiten bis achten Vertreter der
Gruppen tragen innerhalb des Bezirks ſieben Spiele nach
Punktwertung aus. Die vier ermittelten Bezirksbeſten ſpielen
zuſamen mit den in den Endſpielen unterlegenen ſechs
Grup=
penmeiſtern eine Polalrunde aus (vier Runden), und der
Sie=
ger dieſer Pokalrunde iſt der dritte ſüddeutſche Vertreter für
die deutſche Meiſterſchaft.
Die Verſammlung beſchäftigte ſich anſchließend noch mit
einigen internen Fragen, die die Oeffentlichkeit zunächſt nicht
intereſſieren. Die in dieſen Fragen gefaßten Beſchlüſſe wurden
den Bezirks= und Verbandsbehörden als Material, zur weiteren
Bearkeitung über ieſen.
Lie Meinung des Bezirts Rhein-Saar.
Ein Kurioſum: Stimmung für die Verbandsliga. — Im übrigen
macht man ſelbſt keine Vorſchläge, ſondern verlangt dieſe vom
Verband.
In Mannheim kamen zur Spielſyſtembeſprechung die
Ver=
treter von 10 Bezirksliga=, 20 Kreisliga und 6 A= und B=
Ver=
einen zuſammen. Die Taguug verlief im allgemeinen ziemlich
harmoniſch. In breiter Front marſchierten die bekannten
Spiel=
fyſtemredner auf. Jeder hatte etwas anderes zu ſagen, jeder
brachte ſein eigenes neues Spielſyſtem vor. Die Erkenntnis,
daß die Schlußſpiele in der gegenwärtigen Form unhaltbar ſeien,
war allgemein. Dafür zeigte ſich aber merkwürdigerweiſe
Stim=
mung für eine Verbandsliga. Selbſt ein bekannter Kreisliga=
Vertreter aus Viernheim meinte, daß man ſich nicht gegen eine
Sache wehren ſolle, die doch kommen werde. Bei den
Schluß=
ſpielen ſoll die Troſtrunde ganz wegfallen, und um die
Meiſter=
ſchaft ſollen nur die vier Bezirksmeiſter kämpfen. Ein ſolcher
Endſpielmodus würde allerdings dem Verband in ſtarbem Maße
Gelder entziehen, eine Tatſache, die auch in Mannheim Bedenken
erregte. Man kritiſierte aber dafür den Verband ſcharf, weil er
trotz der Unterſtützung durch den Aelteſtenrat keinen eigenen
Spielſyſtemvor hlag herausgebracht habe. Dieſe Stimnung ſand
denn auch Niederſchlag in den beiden folgenden Beſchlüſſen: Im
erſten Beſchſuß, dem ein Antrag des VfR. Mannheim zugrunde
lag, wird der Verbandsvorſtand aufgefordert, in Verbindung mit
dem Aelteſtenrat einen begründeten Spielſyſtemporſchlag
vorzu=
lesen. Solange das nicht der Fall iſt, ſoll es beim bisherigen
Spielſyſtem bleiben. In einem Zuſatzantrag des FC. 08
Mann=
heim wird dann der Verbandsvorſtand noch aufgefordert, den
er=
betenen Spielſyſtemvorſchlag bis zum 15. Mai bekanntzugeben.
Dauerlanf des Algäuer Ski=Berbandes.
Tiefenbacher=München ſiegt.
Die Allgäuer hätten ſich ihren zweiten diesjährigen
Ver=
banbsbauerlauf, der über 35 Km. ſührte, nicht beſſer denken
kön=
nen. Sonmenſchein begünſtigte die Stimmung, der Schnee war
für den Langlauf in denkbar beſter Verſaſſung. Die ganze
Ver=
anſtaltung war wohlvorbereitet und muß als ein voller Erfolg
bewertet werden. Auf der Strecke waren 1000 Zuſchauer des
Kampfes, am Ziel hatte ſich eine noch größere Menge
eingefun=
den. Von den 69 geſtarteten Läufern gingen 55 durchs Ziel.
In der Seniorenklaſſe ſiegte Oskar Tiefenbacher=München, hart
bedrängt von dem Lindauer Dauner, der nur 23 Sekunden ſpäter
durchs Ziel ging. Die Zeiten der vier erſten Läufer ſind
bemer=
kensſwert gut. — Die Ergebniſſe: 1. Klaſſe: 1. Oskar
Tiefen=
bacher=München 2:27,54 Std.; 2. Dauner=Lindau 2:28,17 Std.;
3. Löffelmann=Lindau 2:30,30 Sad.; 4. Härtner=München 2:30,46
Std.; 5. Boos=Lindau 2:35,/49; 6. Kietler=Kempten 2:35,37; 7.
Wencher=München 2:36.16: 8. Ramp=Lindau 2:36,17. —
Alters=
klaſſe 1: 1. Hans Baader=Oberſidorf 2:47,27 Std.: 2. Pfeil=
Sondhofen 2:51,30.— Altersklaſſe 2 ausgefallen;
Alters=
klaſſe 3: 1. Krauſenbeck=Immenſtadt 3:21,15 Std.
Recknagels weiteſter Sprung auf dem Semmering.
Die vom Oeſterreichiſchen Skiverband durchgeführten
deut=
ſchen Länder=Ski=Springen wurden am Sonntag auf der
Lichten=
ſtein=Schanze am Semmering bei Wien zum Abſchluß gebracht.
Bei leichtem Schneefall gingen die Springen vonſtatten. Wie
ſchon bei dem beiden vorhergegangenen Abſchnitten in Innsbruck
und Hofsaſtein errang der Norweger Alf Anderſen den Sieg
aber der Thüringer Erich Recknagel war ihm inſoweit voraus,
als er nrit 54.5 Meter den weiteſten geſtandenen Sprung
aus=
führte Da Recknagel in der erſten Serie nur 42 Meter
geſprun=
gen hatte, langte es nur zum vierten Platz in der
Geſomtwer=
tung, dafür konnte ſich Walter Glaß an zweiter Stelle placieren.
Den Länderwettkampf gewann erwartungegemäß der Thüringer
Winterſportverbafſ, der auch in Innsbruck und Hof aſtein ſchon
immer in Front gelegen hatte. Die Ergebniſſe ſtellten ſich wie
folst:
Einzelwertung: 1. Alf Anderſen=Norwegen Note 231
(53 und 52 Meter): 2. Walter Glaß=Sachſen Note 221,8 (52 und
48 Meter): 3. Striſchek=Böhmen Note 221,6 (47 und 51. Weter);
4 Erich Recknagel=Thüringen Note 219 (42 und 54½ Meter)
5. J. Lantſchner=Innsbruck; 6. Febringer=Oberhof: 7. Wogner=
Thürivgen: 8. W. Lantſchner=Junsbruck; 9. Ermler=Schleſien;
10. Lichteneckeri=Wien.
Mannſchaftswertung: 1. Thüringer Winterſport=
Verband; 2. Tirol, 1. Mannſchaft; 3. Tirol, 2. Mannſchaft.
In Jugenheim a. d. B. verſammelten ſich am geſtrigen Tage
die Turnerführer des Main=Rheimaues zum 69. Gaururntage,
der weihevoll, im Gedenden der gefallenen Turnbrüder, anläßtich
des Voltstrauertages eröffnet wurde. Weihevoll erklang der
Trauerchor des Mannergeſanzvereins Jugenheim durch den
Raum der Turnhaule, die ſinnvollen, und dem Tag angepaßten
Fiaggenſchmuck trug. Im Namen des Turnvereins Jugenheim
begrußte deſſen Vorſitzender die aus 61 Vereinen entſandten 130
Abzeordneten. Im Namen der Gemeinde entbot Herr
Bürger=
meiſter Burckhardt der Turnertagung herzlichen
Willkommen=
gruß, den Verhanolungen beſten Vertauf wünſchend. Der
Be=
rich: des Gauvertreters Roth leitete nunmehr zu den eigenilichen
Verhandlungen über und entrollte dieſer ein Bild des
abgelaufe=
nen Jahres, in deſſen Mittelpunkt das gettaltige 14. Deutſche
Turnfeſt in Köln ſtand. Sein Dank galt allen Mitarbeitern an
der Turnſache im Gau und hob insbeſondere die treue Arbeit
der einzelnen Fachwarte hervor, die dieſe im Dienſte für Volk
und Vaterland leiſten. Jedoch ſollte aber auch die hervorragende
Tätigkeit des Gauvertreters ſelbſt ſeine Würdigung erhalten und
fand dadurch Anerkennung, als der Vorſtano der Deutſchen
Turnerſchaft durch ten zweiten Gauvertreter Hering demſelben
den Ehrenbrief der Deutſchen Turnerſchaft überreichen ließ.
Wei=
ter konnte der Gauvertreter dem ſeitherigen
Bezirksoberturn=
wart, Klein=Neu=Iſenburg, im Gedenken treuer Arbeit auf dem
Gebiete der Turnkunſt, den Ehrenbrief des Main=Rheingaues
aushändigen. Die Kaſſenprüfung ergab, daß die Geſchäfte des
Gaues, für welche Gaugeſchäftsführer Wandel=Darmſtadt
ver=
antwortlich zeichnete, muſtergültig geführt wurden und wurde
demſelben einſtimmig Endlaſtung erteilt. Zu Rechnungsprüfern
für das Jahr 1929 beſtimmte der Gauturntag die Turner Stroh=
Sprendlingen und Horſt=Groß=Gerau.
Der Bericht des Gaugeſchäftsführers beſagte,
daß das abgelaufene Jahr das arbeitsreichſte geweſen ſei ſeit des
Amtsantrittes. Die Geſchäfte des Gaues wurden in 10
Vor=
ſtandsſitzungen, 7 Ausſchußtagungen und 2 Gauturntagen
er=
ledigt. An vereinseigenen Turnhallen werden im Gau 19
ver=
zeichnet. Eigene Turnplätze beſitzen 37 Vereine. Bade= und
Schwimngelegenheit haben im Sommer 31, im Winter 7
Ver=
eine. Neu eingetreten zum Gau ſind 1928 zwei Vereine mit
zu=
ſammen 143 Mitgliedern. Aus der Unfallkaſſe wurden 1451 Mk.
gezahlt. Verdienſtvollen Turnern wurden Ehrenbriefe
zuer=
kannt, und zwar 24 Gau=, 6 Kreis= und 3 D.T.=Ehrenbriefe. —
Der Männerturnwart berichtet, daß gegen das Vorjahr
die Wettkämpſerzahl zum Gauturnfeſt zugenommen hatte, was
auf die Einführung einer Mittelſtuſe zurückzuführem ſei. Bei
dem Feldbergturnfeſt waren 52 Sieger des Eaues. Beſonders
ehrenvoll ſchnitt der Gau auf dem Jeutſchen Turnfeſt in Köln ab.
— Das Frauenturnen hat ganz erhebliche Fortſchritte
ge=
macht. Vier Gauübungsſtunden galten der Vereinsjahresarbeit
und der Vorbereitung des Gaufrauenturnens in Crumſtadt
ſo=
wie des Deutſchen Turnfeſtes in Köln. — Sehr günſtig lautet
der Jahresbericht des Gauwartes für
Volkstur=
nen. Der Früchjahrswaldlauf verzeichſnete in Seeheim 121
Teilnehmer. Eine Zahl, die für den Eau als günſtig angeſehen
werden hann. Bei dem Kreiswaldlauf beteiligte ſich mit Erfolg
die Dgſ. Darmſtadt 1875. Unerwartet groß war die Beteiligung
am Gau=Volksturnen in Neu=Iſenburg, woſelbſt ſich 356
Teil=
nehmer an den Wettkämpfen der Leitung ſtellten. An 47
Einzel=
wettbewerben beteiligten ſich 606 Turer. Allein 195
Mehr=
kämpſer traten auf den Plan. Die Opel=Kampſſpiele in
Rüſſels=
heim ſahen 162 Turner im Wettkampf. Weniger gut war die
Teilnahme am Herbſtwaldlauf in Langen. Die Gaujugend fand
ſich im at gelaufenen Jahre zu einer Ferienwanderung und einem
Jugendtreffen zuſcmen. Das Kinderturnen wurde im
abge=
laufenen Berichtsjahre durch die Bezirke durchgeführt und in
jedem Bezirk ein Jugendwetturnen veranſtaltet. Die
Preſſe=
tätigkeit war gut und gilt der Berufspreſſe, für die Unterſtützung,
die ſie dem Gau zuteil werden ließ, ganz beſonderer Dank.
Die einzelnen Gauwanderungen erfreuten ſich eines
recht guten Beſuches bzw. Teilnahme der Gauvereine. Z. B.
Kreiswintertvanderung auf den Feldberg i. T., Goetzwanderung
nach dem Felsberg und die Schmuagedächtniswanderung nach
dem Frankenſtein ſtanden im Mittelpunkte der vom Gau
ange=
ſetzten Waderungen. — Der Männergeſang wird von
8 Vereinen mit rund 300 Sangern gepſlegt. Am
Kreiswertungs=
ſiwgen nahmen drei Vereine teil. Der Erfolg war ſehr gut.
Be=
ſonders erfreulich iſt der Zuſammenſchluß der
Spielmanns=
züge im Gau. In 23 Vereinen beſtehen Spielmannszüge mit
rund 200 Spielleuten. Als erſter Gau im Kreis wurde ein
Lehr=
gang für Spielleute durchgeführt. — Der Schwimmbericht
verzeichnet in 763 Uebungszeiten 35 227 Teilnehmer, wovon es
11411 Turner, 4769 Turnerinnen, 9933 Turnerjugendliche und
9114 Schwimmſchüler und =ſchülerinnen waren. Die Erfolge der
Main=Rheingau=Schtwimmerſchaft ſind zur Genüge bekannt und
allüberall hat ſich dieſe in enger und weiterer Konkurrenz
be=
hauptet. Gauoberturnwart Hofferbert berichtete über das
Tur=
nen im Gau im abgelauſenen Jahre, welches ein arbeitsreiches,
aber auch ein ſegensreiches für Gau und die geſamte D. T.
ge=
weſen iſt. Eine lebhafte Ausſprache brachte der vom
Gauvor=
ſtand erneut geſtellte Antrag auf Auflöſung der Bezirke (
Unter=
abteilungen im Gau). Mit 107 Stimmen für den Antrag iſt
derſelbe als erledigt zu betrachten. Die nun platzgreifende
Neu=
organiſation macht eine Satzungsänderung novwendig und wurde
zu dieſem Zwechke eine beſondere Kommiſſion hierzu beſtellt. Die
Wahl hierzu fiel auf die Turner Kilian=Traiſa und Stroh=
Sprendlingen ſowie auf drei dem Gauvorſtand angehörenden
Turner. Zum Abgeordneten für den Deutſchen Turntag in
Ber=
lin 1½29 wird Gauoberturnwart Hofferbert beſtimmt. Der Tv.
Nieder=Beerbach, welcher ſich um den Herbſtturntag bewarb, zog
ſeinen Antrag zurück, und wurde dieſer dem Tv. Hammelbach i.
O. übertragen. Gauvertreter Roth konnte nach einigen
Mit=
teilungen kurz nach 5 Uhr den harmoniſch verlaufenen 69.
Gau=
turntag mit einem begeiſternden Gut Heil auf den Main=
Rhein=
gau beſchließen.
Noch keine Handball=Enkſcheidung in Rhein=Saar.
In Mannheim ſollte am Sonntag das zweite
Entſcheidungs=
ſpiel um die Handball=Meiſterſchaft des Bezirks Rhein=Saar
zwiſchen Phönix Mannheim und VfR. Kaiſerslautern
ſtattfin=
den. Der Kampf mußte aber wegen des Tauwetters, das alle
Plätze unbeſpielbar machte, abgeſagt werden. Das Treffen iſt
nun auf den 3. März verlegt worden. Kaiſerslautern, das im
Vorſpiel knapp ſiegreich blieb, braucht im Rückſpiel nur einen
Punkt zu gewinnen, um Meiſter zu ſein. — Die übrigen Spiele
in der Gruppe Rhein fielen ebenfalls dem Wetter zum Opfer,
Handball in main=Hefſen.
Im Bezirk Main=Heſſen konnte am Sonntag nur ein
Hand=
ballſpiel ausgetragen werden. Hakoah Wiesbaden blieb über
die Offenbacher Kickers 7:4 erfolgreich Das Ergebnis überraſcht
etwas, wird aber durch die Tatſache erklärt, daß Offenbach ohne
ſeinen Mittelſtürmer antrat und den Kampf mit 10 Leuten
aus=
tragen konnte.
Vegnadigt wurde der holländiſche Sechstagefahrer Piet van
Kempen, der einige Zeit in Amerika an „wilden” Rennen
teil=
genommen hatte.
B. 9. R.-Hauptverfaturlung in Enn
Wiederwahl der Radſportführer.
Faſt auf den Tag genau kam nach Jahresf,
Deutſcher Radfahrer zu ſeiner diesjährigen 46.
lung abermals in Erfurt zuſammen. Durch die
gefaßten Erfurter Beſchlüſſe, die in der Zwiſchenzs
lebhafte Polemik und ſcharfe Angriffe gegen denn
vorgerufen hatten, kam der Tagung eine beſonda
zu, was ſich auch durch den überaus ſtarken Be
Aus der Anweſenheitsliſte ging hervor, daß 64 (4
Stimmen vertreten waren. Als Vertreier des Be
war Karl Saldow, für den Verein Deutſcher
Direktor Paul Schwarz anweſend.
Leider machte ſich ſchon zu Anfang der Tagu
Schönheitsfehler bemerkbar, da die Akuſtik im
mangeihaft war, ſo daß ſich Wiederholungen, 70.
nicht vermeiden ließen. Im übrigen waren die
der Erſtattung ihrer Berichte ſehr redefreudig.
Moshagen=Berlin wies nach der Erſtattung ſeinen
liegenden Geſchäftsberichtes darauf hin, daß de
Rückgang in der Mitgliederzahl von 2800 aufzuwes
fallend ſei dabei der überaus ſtarke Abgang de
Mitglieder. Allerdings wurde bemerkt, daß im
Jahres der Zugang bereits wieder größer gewor
Vorjahre. Trotz äußerſter Sparſamkeit war es ni
vom vorigen Jahre noch beſtehende Reſtſchuld von
mark völlig zu tilgen; es bleibt noch immer
von 27 445 RM. zu decken. Ohne jede Ausſpre:h
Geſchäftsbericht genehmigt und der Bericht der K.
genommen.
Sodann verbreitete ſich der Sportausſch
Fritz Eggert in längeren Ausführungen über ſei
Erfolge des abgelaufenen Jahres fanden in ſpoal
mit der Erringung der Weltmeiſterſchaft durch Aa
ihre Krönung. Eggert erwähnte u. a., daß bei Lin
Weltmeiſterſchaften auch das Radballſpiel
nach den deutſchen Spielregeln ausgan,
ſoll. Im weiteren Verlauf rechtfertigte Eggert —.,
gegen die Vorwürfe, die im Zuſammenhang mii
Beſchlüſſen gegen ihn erhoben worden ſind. Des
ſtand ſteht nach wie vor auf dem Boden
Amateurismus, iſt aber ſelbſt der Anſiché,
geraume Zeit dauern kann, bis die vollkommer:
durchgeführt ſei. Die Haltung der Fahrrad=InQſ.
angebliche Anwachſen der Radſportverbände kon W‟
nicht dazu bringen, von dem als richtig erkanmr?V Wck,
gehen. In dem Geſchäftsbericht des Bundesvorſitzn
etwas unglückliche Bemerkung über die Preſſe enn
her ſah ſich Eggert zu der Feſtſtellung veranlaßt, 0
eine gute Preſſe gefunden hat und daß M
natürlich nicht verallgemeinert werden dürften. 7 60 Eel.,
Wenig erfreulich war der Bericht des Wel PMlmt ſickers.
warts, Greger Niſſen=Altona, deſſen Betätigungfſ”.9 A. Pelher=”
brach lag. Noch erſchütternder war der Bericht AIA Nn; 3. 9
fahrwarts, woraus zu entnehmen war, daßi/0 —m Druftbre
Kicke
die ganze zwei jugendliche Mitglieder aufzuwei 7n mu
gendfahrwart Vahl=Kaſſel forderte die Schaft, Porzheim/
Reichszentrale für Jugendpflege, fi
er Sitz und Stimme im Bundesvorſtand verlarn
Verhandlungen mit dem A. V.D. und dem 9..70.3 Hur=Narlsru
Karl Bauer=Darmſtadt. Der Bund beabſichtigt, AM 1. Lutzner
M auftbr,; 3. H.
weſen im laufenden Jahre neu zu beleben.
Nach einer kurzen Mittagspauſe wurden un=0M
H. Steffes=Köln, die Vorſtandswahlen M MierCharlo=
Zunächſt wurde mitgeteilt, daß Karl Bauer=Darnm 9 m, 5 e
jähriger Tätigkeit als Fahrwart im Radſporthielent
wegen Ueberlaſtung zur Verfügung geſtellt habe MI
Berlin als Vertreter im Reichsausſchuß aus Kreu 31 Meter
dasſelbe tun müſſe. Der letztere Poſten ſoll eing
Arbeiten durch den Vorſitzenden erledigt werden. Mp.1.
erfolgte die Wiederwahl von Moshageneſ 0.-7130 Meter=
Eggert=Berlin als ſtellvertretenden Vorſitzenden „ax, 1. Stut
den des Sportausſchuſſes, zweiter ſtellvertretenENeFANi,
bleibt Greger Niſſen=Altona, Bahnfahrwart ke,
Vertreter für Rechtsſchutz Dr. Stenger=München.!
ſtadt wird die Organiſation des Kraftfahrweſeusscln
Im weiteren Verlauf der Tagung wurde
daß nach erfolgter Abſtimmung Riemann=BerlirnDg
als Nachfolger von Karl Bauer=Darmſtadt zum!eR
gewählt wurde. Neu wurde F. Budzinſty in mu
ſtand beordert, ein weiterer neuer Poſten mit dol
wart geſchaffen, deſſen Stelle Vahl=Kaſſel einni
ging die Verſammlung an die Erledigung der
eingebrachten Anträge. Zunächſt handelte es ſio)
hebung einer Sonderzulage von 2 R1
liches Mitglied, die eine lebhafte Ausſprache zeiin
Eingreifen von Steffes vermochte nichts daran
der Antrag mit 19812:30 142 Stimmen der
verfiel, da die Vereine und Gaue ihre W0In
bereits für dieſes Jahr beſchloſſen haben und nch.
derungen nicht erheben können. Ein Vermittlumk
Eggert=Berlin ab 1. Januar 1930 den Bundesb 0.
(10) Mark zu erhöhen, wurde im Laufe der 2
zogen und endlich gelangte ein Vorſchlag von N.V”
Annahme, wonach der Bundesbeitrag ab
mit ſieben Reichsmark erhoben wilm
Gaue und Landesverbände ihre Zuſchläge ſelbſ.
Für die jugendlichen Mitglieder ſoll eine fremle
ſpende, entweder in Form einer Lotterie oder duR
von Bauſteinen vermittelt werden. Die Voral.
dem Bundesvorſtand übertragen, der daraufhin2
auf Montag vormittag vertagte.
Heeres=Ski=Patronillenlauf im Harz. Zum
Befallenen des Harzer Skiverbandes veranſtal
Start und Ziel in Schierke über eine Strecke M.
einen Heeres=Ski=Patrouillenlauf. Die Patroulik
marſchmäßig, alſo mit Waffen und Belaſtuſſch."
Sieg fiel an die Patrouille Lt. Ullrich von den Ge
n 3:28:00 Std. vor der Patrouille Lt. Heinze vi
Regt. 12 Quedlinburg 3:45:54 Std. und der Pal.
Wolff (Goslarer Jäger) 3:49,12 Std.
Bobrennen in Schierke. Die Gaumeiſterſche
Zweierbob wurde in Schierke entſchieden und."
berg”=Schierke mit Linder=Kreuzmann in 4:94 4
für zwei Fahrten über 2000 Meter gewonnen. 2.*
2
beſetzte Bob „Audi”=Schierke mit Winkel=R. 2
Gleichzeitig gelangte ein Fünferbobrennen zum. "
Bob „Luiſe” mit Bohlmann am Steuer in 13904
VDRV.=Bahnmeiſterſchaften in Frankfurk.
Naſſauiſchen Radfahrerbund von der Verel
Radſport=Verbände zur Ausrichtung überſſh”
Bahnmeiſterſchaften kommen am 24. und 25. Aucke
nd Wertpreisfahrer im Frankfurter Stadion.!"
Max Schmeling wird erſt am Mittwoch in Se
fen, da die „Deutſchtanv” einen Tag Verſkällle
Süddeutſcher Meiſter im Tiſch=Tennis wilt.
ohne Niederlage der Homburger Salinger vol.2
und dem Ungarn Hedwig=Frankfurt. Die *
ſiel an Frl. Wenzel=Frankfurt, vor Frau Leh
Wiesbaden.
Leichkakhletik.
ſekkgarler Hallenſportfeſt.
anzc cſer Erfolg: 9000 Zuſchauer, feiner Sport.
18 kizyu wor Körnig. — Dr. Peltzer in guter Form.
ouwicen hatten den großen Erfolg, den das am
di in um2auitgarter Stadthalle durchgeführte Sportfeſt
s faMſticht erwartet. Das Publikumsintereſſe war
„wöthitz groß. Ueber 9000 Zuſchauer füllten die
bis/ Den letzten Platz und Tauſende mußten an
„ſoſſe2w Saſſen wieder umkehren. Die Organiſation,
ndeuw: Stuttgarter Nöſch und Bauer liegend, wies
gel 44 und dafür, daß der Abend ſonſt erfolgreich
n duß hönen und ſpannenden Kämpfe auf der Bahn.
raroie des Intereſſes ſtand der Sprinterdreikampf,
ſamenis einen knappen Sieg des Turnermeiſters
mübensſelrnuth Körnig ergab. Lammers gewann den
letg Körnig den zweiten Lauf. Im letzten Lauf
uf hn dte verni ete Körnig ader auf den Proteſt. Dr. Peltzer,
Zei 1.ſerr Erſcheinen auf der Bahn von den Maſſen
ſtarke Yu egrt mwurde, ging bei ſeinem 800 Meter=Lauf ganz
ſ ſonfu/ Bewohnheit ſchon 100 Meter nach dem Start
der göfn tze jzu ab die Führung nicht mehr ab. In der für
m. reacht tuten Zeit von 1:57,3 Minuten ſiegte der
ſiſitzu zanz erlegen von Schoemanu=Breslau, der in den
wier)holt gegen Dr. Peltzer ſiegreich blieb.
Ziem=
jcde gürtig at, die Konkurrenz im Hurdenlaufen, bei dem
r Bniz artcm ſirier ganz knapp vor dem Zehnkampfmeiſter
ting=eit, Front blieb. Boltze=Hamburg legte auf das
Sportur=Lazuu Beſchlag. Er hatte allerdings einen ſehr
npf yen den Stuttgarter Helber zu beſtehen. Kohn
„ainer rAwä beperiode bei 1500 Meter auf. Im
Stab=
gaku wurch Müller=Cannſtatt mit 3,50 Meter eine
a di nbeſiüſtieng. Hirſchfeld kam im Kugelſtoßen wieder
derzu folgreich blieben.
n in *druſitmpf: Geſamtergebnis: 1. Lammers=Oldenburg
0 2. „ſuurg=SC. Charlottenburge16 P.; 3. Stumpp=
Ruüs 11 P; 4. Fiſcher=Straßburg und
Schürle=
u-e 84. Suhr=Karlsruhe 3 P.
ahm —FNketer: 1. Lammers 6,4 Sekunden: 2. Körnig
Füſſer- 4. Stumpp.
— Alleter: 1. Körnig 6,8 Sek.: 2. Lammers 7 Sek.;
4. Eürrle.,
— Meter: 1. Lammers 6,8 Sek.: 2. Körnig 7 Sek.;
„74. 1Fürrle.
ter=Kſidem: 1. Maier=VfB. Stuttgart 8,5 Sek.;
„ürtinen 8,6 Sek.; 3. Haag=Göppingen 8,7 Sek.;
Stunſerer Kickers.
eterst. Dr. Peltzer=Stettin 1:57,3 Min.; 2. Schoe=
„lau :31 Min.; 3. Lang=Heilbronn 2:04,6 Minuten;
Manzu im Bruſtbreite zurück.
all: kuttgarter Kickers—VfB. Stuttgart 8:1 (5:1).
au: 17. Pforzheim/Brötzingen-Polizei Stuttgart
eterx Boltze=Hamburg 8:54 Min.; 2. Helber=Stutt=
Muh,) Klar=Karlsruhe 9:17,2 Min.
ter wffn 1. Lutzner=Frankenthal 7 Sek.; 2.
Meier=
burgr Fuſtbr.; 3. Huchler=Stuttgart und Schramm=
„Ain
rungr Meier=Charlottenburg 7,11 Meter; 2. Duerr=
18 Mer; 3. Scheck=Stnttgart 6,82 Meter; 4. Barth=
48ALter.
toßerhe 1. Hirſchfeld=Allenſtein 15,10 Meter; 2.
Wen=
tgart 351 Meter; 3. Rettich=Straßburg 13,10 Mei.;
tuttga 12,37 Meter.
Bchſdhag- 1. Müller=Cannſtatt 3,50 Meter; 2. Kie=
Grahurr 4,39 Meter; 3. Huber=Stuttgart 3.20 Met.
on Der 40 Mlatr: 1. Stuttgarter Kickers 3,42 Min.; 2. 1. FC.
9 12,) ſim.; 3. VfB. Stuttgart.
feüde 80 Aller- 1. TG. Mannheim 8:40 Min.: 2.
Stutt=
lers 194 Min.; 3. SC. Stuttgart.
denſtünztlt 1. SV. Göppingen 2:15,9 Min.; 2.
Sport=
ßlingen
Nnwe, 1. Stuttgatter Kickers; 2. VfB. Stuttgart.
Montag, den 25. Februar 1929
Sechlen.
Floreilfechien in Offenbach.
(2. Bezirk, 9. Kreis der Deutſchen Turnerſchaft.)
Getroft und Kraſt (Darmſtadt) gehen als 2. und 3. in die
Schlußrunde.
Die große Beteiligung von über 80 Fechtern an dem letzten
Jungmannenfechten in Offenbach, bei dem
beſtimmungs=
gemäß nur 6 Fechter in die Altmannenklaſſe aufrücken konnten,
hat eine Wiederholung des Treffens in Offenbach notwendig
gemacht, damit abermals 6 Fechter überſchrieben werden
konn=
ten. Damit iſt etwa nur dem achten Teil der angetretenen
Jung=
mannen jährlich möglich, weiter zu kommen. Dieſe
Schwierig=
keit, aufzurücken, hat Vorteile und, was nicht verkannt werden
ſoll, auch wieder Nachteile. Doch die letzteren werden durch eine
reiche Betätigungsmöglichkeit der Jungmannen bei den
ver=
ſchiedenſten Veranſtaltungen wieder wettgemacht, und der
Vor=
teil, eine genaue Ausſiebung und Auswahl nur der Beſten für
die Spitzengruppen in Bezirk und Kreis bleibt vorwiegend. Der
ſtändige Zuſtrom eines guten und fleißigen Nachwuchſes im
Fechten der D. T. iſt ein Zeichen für die gründliche Ausbildnng
bei den Turnerfechtern und für das zunehmende Erkennen der
zweckmäßigen Schönheit des Waffenſpiels als Leibesübung.
Dieſer Zuſtrom iſt weiter ein Beweis, daß gerade die Deutſchen
Turnerfechter beſonders zur Pflege des Fechtens berufen ſind
uind bleiben werden.
Auch das Fechten am Sonntag in Offenbach zeigte wieder in
allen Teilen durch flottes Klingenſpiel, gute Haltung und
gründ=
liche Schulung, daß die Fechterſchaft der D. T. und in ihr der
9. Kreis ſtolz auf dieſen Nachwuchs ſein kann. An dieſem
Er=
folg hat die Fechterſchaft der Turngemeinde Darmſtadt
1846 wieder rechten Anteil. Unter den 48 angetretenen
Fech=
tern befanden ſich 6 Darmſtädter, die durchweg gut abgeſchnitten
haben. Außer Kraft, der als 6. der Schlußrunde Altmann
geworden iſt, konnte noch Getroſt den 7. Platz, Gläſer und
Langsdorf den 11. Platz belegen. Das ſind bei der großen
Zahl der Teilnehmer wieder recht beachtliche Erfolge. Die
Siegerliſte: 1. Horn. Höchſt a. M.; 2. Pfeiffer, Offenbach=
3. Bott, Bockenheim; 4. Wehner, Bockenheim; 5. Wilhelm,
Born=
heim; 6. Kraft, Darmſtadt; 7. Getroſt, Darmſtadt;
8. Kunkel, Bürgel.
Oſtyreußenflug.
Die Techniſche Leiſtungsprüfung.
Der erſte Teil des vom Deutſchen Luftfahrtverband unter
Mitwirkung der Gruppe Oſt veranſtalteten Oſtpreußenfluges
1928/1929, die vor der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt in
Berlin=Adlershof abgehaltene „Techniſche Leiſtungsprüfung”
wurde bisher von zwei Bewerbern erfüllt. Der Direktor der
Nordbayeriſchen Verkehrsfluggeſellſchaft Theo Croneiß=Fürth
auf einem Apparat der Bayeriſchen Flugzeugwerke Type „M 23c‟
(60 PS. Siddeley Genet=Motor) und der Jungflieger Luſſer=
Stuttgart, Gewinner des vorjährigen franzöſiſchen
Kleinflugzeug=
wettbewerbes auf Klemmflugzeug Type „L 25 I‟ (40 PS.
Salm=
ſon=Motor) erfüllten die geforderten Mindeſtleiſtungen. Beide
Flieger ſind ſich in verſchiedenen Bedingungen einander gleich,
zum Beiſpiel in Zuladung (200 Kilogramm) und Höhe (4800
Meter) bei nahezu gleichem Brennſtoffverbrauch. Das
Klemm=
flugzeug zeichnet ſich durch günſtigere Landegeſchwindigkeit, einen
beſſeren Gleitwinkel und größeren Aktionsradius aus, der
Appa=
rat der Bayeriſchen Flugzeugwerke durch eine höhere
Größt=
geſchwindigkeit und geringes Rüſtgewicht. Es bleibt zu hoffen,
daß auch das ſorgfältige und ſchnittige Baumuſter „D 18” der
Akademiſchen Fliegergruppe Darmſtadt, nachdem
es unter dem Jungflieger Voigt den Nachweis der
für die „Techniſche Leiſtungsprüfung”
vorge=
ſchriebenen Normalanforderungen erbracht hat,
ebenfalls am Streckenflug teilnehmen wird. Trotz guter
Flug=
eigenſchaften mußten infolge Nichterfüllung einer Mindeſtleiſtung
einige Bewerber ausſcheiden. Dabei iſt jedoch hervorzuheben, daß
es ſich trotzdem um Neuſchöpfungen beachtenswerter
Gebrauchs=
flugzeuge handelt (Raab=Katzenſtein, Kafſel, Ecke=Wulff, Bremen).
Zu dem am Sonntag, den 3. März, vom Flugplatz Königsberg=
Devau beginnenden Streckenflug werden nur noch Flugzeuge
zu=
gelaſſen, deren Muſter die Techniſche Leiſtungsprüfung erfolgreich
erledigten. Bei dieſem in Winterkälte durchzuführenden
Wett=
bewerb mit Vorgabe iſt mit einer Beteiligung von vier bis fünf
Maſchinen zu rechnen, Maſchinen, die zwar ſchon für 10 000 Mk.
zu haben ſind, heutzutage aber kein Spielzeug mehr bedeuten,
ſondern durch ihre Qualitätsarbeit zur Erzielung der
Wirtſchaft=
lichkeit erheblich mit beitragen. Die durchſchnittliche Länge der
Tagesetappen beträgt rund 430 Kilometer, Ausgangs= und
Ziel=
punkt iſt jedesmal Königsberg. Zwangslandungen ſind
vorge=
ſehen in Marienburg und Allenſtein (1. Tag), Allenſtein und
Danzig (2. Tag), Tilſit, Inſterburg und Elbing (3. Tag). Von
den insgeamt 100 000 Mark in Preiſen werden 25 000 Mark als
Streckengelder für den Streckenflug ausgeſetzt. Dieſe Summe
wird im Verhältnis der urkundlich zurückgelegten Kilometer
ver=
teilt. Die Entſchädigung, die auf ein Flugzeug entfällt, darf
je=
doch 2500 Mark, d. h. die entſtandenen Koſten, nicht überſchreiten,
Es geht alſo hierbei nicht um einen finanziellen Vorteil.
Hockey-Tagung in Leipzig.
Stellungnahme zur Amateurfrage. — Theo Haag
Berufs=
ſpieler? — Die Vorrunde zu den Silberſchildſpielen verlegt.
Die in Leipzig abgehaltene Ausſchuß=Sitzung des deutſchen
Hockeybundes beſchäftigte, ſich in erſter Linie, mit den neuen
Satzungsänderungen, die dem an Pfingſten in Kaſſel
ſtattfin=
denden Bundestag zur Beſchlußfaſſung vorgelegt werden ſollen.
Dieſer ſoll übrigens in Zukunft nur alle zwei Jahre abgehalten
werden. Sehr ſorgfältig, ging man in der Amateurfrage vor.
Sportlehrer und Trainer, die aus ihrer Betätigung bei Vereinen
oder Verbänden irgendwelche Vermögensvorteile ziehen, gelten
nicht als Amateure, ebenſo Angeſtellte von Vereinen oder
Ver=
bänden. Sportlehrer dürfen auch nicht als Schiedsrichter
wir=
ken. Bei Annahme dieſer Anträge würde alſo auch der
Frank=
furter Internationale, Thco Haag, der als Sekretär vom
Frank=
furter Golfklub verpflichtet wurde, ſeine Spielberechtigung
ver=
lieren. Der Amateureigenſchaft verluſtig erklärt werden ſoll
ferner, wer gegen Entgelt ſeinen Namen zur Anpreiſung von
Waren oder Mitteln hergibt, wer gegen Entgelt photographiſche
Aufnahmen von ſeiner Perſon veröffentlichen läßt, wer als
Ver=
faſſer von Büchern oder Zeitungsartikeln zeichnet, die nicht von
ihm ſtammen.
Die urſprünglich auf den 17. März anberaumte Vorrunde
zu den Silberſchildſpielen wurde auf den erſten Sonntag nach
Oſtern, alſo auf den 7. April, hinausgeſchoben.
Abhandengekommene Skier. Recht viel Aerger hatten die
ſchwediſchen und norwegiſchen Teilnehmer der Skiwettkämpfe
in Zakopane, denn auf der Rückreiſe kamen, ihnen ihre Skier
abhanden. Die Polen hatten alle Skibündel auf einer
Grenz=
ſtation abgeladen, obgleich ſie nach Beuthen aufgegeben waren.
Es war ganz unmöglich, ſie von den Eiſenbahnbeamten zu
er=
halten. Jetzt mußte eine Speditionsfirma ſich der Sache
an=
nehmen, aber auch ihr iſt es bisher noch nicht gelungen, den
Eigentümern ihren Beſitz zuzuſtellen.
Norwegens Eisläufer ſind die beſten.
Ueberlegener Sieg gegen Finnland.
Das bedeutendſte Ereignis im jährlichen Eisſport, der
Länderlampf im Schnellauſen zwiſchen Norwegen und Finnland,
kam am Samstag und Sonntag in Helſingfors bei 12 Grad Kälte
und ſtarkem Wind zur Durchführung. Obwohl die Norweger
ohne Ballangrud und Eyenſen antraten, zeigten ſie ſich ihren
finnüiſchen Gegnern überlegen und gewannen im Geſamtergebnis
mit 98,5: 121,5 Punkten. Die Ergebniſſe waren:
500 Meter: 1. Pederſen=Norwegen 45,3 Sek.; 2. Claes
Thun=
berg 45,5; 3. Staxrud=Norwegen 46/4: 4. Bekmann=Finnland 46,5.
1500 Meter: 1. Claes Thunberg 2:25 Min.; 2. Blomquiſt=
Finnland 2:30,2 Min.; 3. Staxrud 2:31,2 Min.; 4. Roald Larſen=
Norwegen 2:33,5 Min.
5000 Meter: 1. Blomquiſt 8:54,7 Min.; 2. Steenbeck=
Finn=
land 8:56,6 Min.; 3. Staxrud 9:03; 4. Larſen 9:08,6; 5. Anderſen=
Noywegen 9:10,3; 6. Claes Thunberg 9:16,3.
10 000 Meter: 1. Blomquiſt 18:50,4 Min.; 2. Steenbeck 18:56,8
Min.; 3. Larſen 19:13,2; 4. Anderſen 19:27,3 Min.
Tiefenbacher=München ſiegte im diesjährigen Dauerlauf des
Allgäuer Skiverbandes in 2.27,54 Stunden für 35 Kilometer vor
Dauner=Lindau und Löffelmann=Lindau.
4beſunerer Anzeige.
ſte ab “ entſchlief nach
n ſchtemm Leiden unſer
Sguteg mo, mein liebes
eſterchke unſer Enkelchen
Richtchte.
(3278
Zertſdchen
ter vo/½ Jahren.
m Janeliner trauernden
Hinf Beliebenen:
ſtKrüut und Frau.
Rſtad Eh3, Bebruar 1929.
ng 36.1
Beerdi +tz Findet
Diens=
ſen 264 fbr uar, 1½ Uhr,
MFrics fean der
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MSte Mutz un d Großmutter
lurzent hweren Leiden,
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BKamen der
wuernde hitnuterbliebenen:
ieter Mellbacher
Undinder.
bfeld Al Februar 1922.
9 findet ſtatt
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Meine innigſtgeliebte, unvergeßliche Frau, meine
herzensgute, treubeſorgte Mutter, unſere liebe
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Tochter und Schwägerin
Frau
Margarete Röhler
geb. Weber
iſt heute nachmittag von ihrem langjährigen,
ſchwe=
ren, mit großer Geduld, ertragenem Leiden durch
einen ſanften Tod erlöſt worden.
Mit der Bitte um ſtille Teilnahme
Eduard und Walter Röhler
Juſtus Weber u. Frau Eliſabeih,
geb. Becker.
Darmſiadt, den 24. Februar 1929.
Grüner Weg 7.
Die Beerdigung findet ſtatt auf dem alten
Darm=
ſtädter Friedhof (Nieder=Ramſtädterſtraße), Dienstag,
den 26. Februar, nachmittags 2 Uhr,
Von Beileidsbeſuchen bitten wir Abſtand zu nehmen.
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft unſer teurer Vater,
Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater
Herr
Heinrich Brücher II.
Bäckermeiſter
3284
im Alter von 87 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Arheilgen, den 24. Februar 1929.
Die Beerdigung, findet Dienstag, den 26. Februar,
nachmittags 3½ Uhr, vom Trauerhauſe,
Dieburger=
raße 44, a
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten die traurige
Nachricht, daß meine liebe Frau, unſere gute
Mutter und Großmutter
(3280
Enfgeelne Bino
geb. Hofferberth
heute morgen 4 Uhr im 85. Lebensjahr ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Hend I.
Ernſthofen, Darmſtadt, Ober=Beerbach, 23. Febr. 1929.
Die Beerdigung, findet am Dienstag, den 26. Febr.,
um 2 Uhr nachmittags ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme,
die mir beim Heimgang meines
herzinnigſtge=
liebten Mannes, unſeres lieben Vaters,
Schwieger=
vaters, Großvaters, Bruders, Schwagers, Onkels
und Kuſins
(3287
Herrn
zuteil wurden, ſagen wir auf dieſem Wege allen
unſeren allerherzlichſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Katharina Schnellbäch er, geb. Schneider.
Darmftadt. Riegerplatz 11, Mannheim, München,
Heidelberg, Tüneburg u. New Hork.
Todes=Anzeige.
Sechs Tage nach dem Tode
unſerer lieben Mutter wurde
heute früh unſer lieber Vater,
Großvater, Schwager und Onkel
Theodor Decker
von uns genommen.
Die trauernden Kinder:
Willi und Aenni Decker.
Darmſtadt, Wenckſtr. 47, und
München, 23. Februar 1929.
Die Beerdigung findet
Diens=
tag, 26. Februar, nachm. 3 Uhr,
vom Portale des Alten Fried=
(3279
hofes aus, ſtatt.
Berichtigung.
Betreffs des Sterbefalles von
Heinrich Schmidt
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Der Held des Tages
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Buster Keaton und Harold Lloyd zusammen geben
Glenn Tryon.
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