Einzelnummer 10 Pfennige
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Febna
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Wa. M. 1304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 50
Dienstag, den 19. Februar 1929.
192. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
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auſträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bel
Konlurs oder gerſchlicher Belitrelbung fäſlt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nalſonalbank.
„Endigungsberfuche in der Koglitionskriſe
eitlte- Ausſprache zwiſchen Kaas
And Keeſemann.
derg wehme auch der Berhandlungen mit
Preußen.
* Berlin, 18. Febr. (Priv.=Tel.)
der „et üüberflüſſigen Faſchingspauſe hat der Reichs= einflußt.
Monuy Feine Arbeiten wieder
aufgenom=
ureh der des Umhtsausſchuſſes war, iſt zum Zeichen der Trauer entſchließung.
en beb 6l. Das Haus erhebt ſich zu ſeinen Ehren von
niſtenll, wweil der Präſident daran feſthält, daß er auch Gewährung eines Verſongungsanſpruches.
n denm hrrmuniſten die Tribünenkarten wegen der letzten
ffälle inft mnehr geben will, bis entſprechende Sicherheits= Uhr vertagt.
freimen polfen ſind, über die im Aelteſtenrat beſchloſſen
ſoll. I0 Rommuniſten, die ſchwer verärgert ſind, rächen
uch, Eil ſſie die Beſchlußfähigkeit des Hauſes anzweiſeln,
ſe Siepg unterbrochen werden muß.
Umgelntungrsff geſtreckt werden muß.
Argendetwas geſchehen muß, wobei beſonders
igſtſer den Reichskanzler herrſcht, der ſich nach wie
üßnſendern alle Initiative den Parteien überläßt.
Deutſchen Volkspartei hat deshalb beſchloſſen,
ſbemher haben auch Verſuche eingeſetzt,
unmittel=
amſüienstag mit Herrn Dr. Streſemann
enſm men, um den Verſuch zu machen, ob nicht
oerk/ Schwierigkeiten ſelbſt beheben können.
Gleich=
wicham Dienstag in Preußen, wo die
Sozialdemo=
hn Braun etwas unter Druck genommen haben,
Scher geſchehen, um die Verhandlungen wenigſtens
zurmen, wobei, wie wir ſchon ſagten, eine gewiſſe
eit boct, daß das Zentrum dem Eintritt der Deutſchen
ſtädterſiſttet i17 Regierung nicht mehr ſo große Schwierigkeiten
Akun genheit entgegenſetzt. Allzu raſch allerdings
ſen Mi2 die Tce ſich kaum entwickeln und ſolange bleibt wohl
Reichrk4s in der Schwebe. Das iſt recht gefährlich, weil
weifklas mit dem Etat angefangen werden ſoll. Die
erſeligen der Regierungsparteien haben ſich zwar
BeIeengeſstszind tüchtig mit dem Rotſtift gearbeitet, um
grö=
paru ct moch zu ermöglichen, aber dann bleibt immer
SlM Loch/ änigen Hundert Millionen, das man allein mit
Wegl des Reichskags. — Die Kleinrenkner=
Fürſorge.
* Berlin, 18. Febr. (Eig. Bericht.)
bb h. Deu ut Reichstag hat heute nach zehntägiger Pauſe
eraturtz wwieder aufgenommen.
Ngenolbe be eröffnete die Sitzung mit einem von den
WMeten hrnd angehörten Nachruf auf den ver=
NenAtüialdemokratiſchen Abg. Saenger=
2llPräſident wandte ſich dann gegen die Abſicht der
DeWenelie Erklärung zu den letzten Lärmſzenen auf der
ie, zanstriäite rabzugeben. Er laſſe die Erklärung nicht
ver=
e A ffe gegen die Geſchäftsleitung enthalte, was
B An ungen verſtoße. Uebrigens habe ſich
heraus=
den MiMärmer auf der Tribine im Einvernehmen mit
Net Waymnichiter Fraktion gehandelt hätten. Daher bleibe es
Zer Nichrtenentziehung der kommuniſtiſchen Fraktion.
2 Rnppasch, beantragten darauf eine Umſtellung der
Ta=
pezweifelten gleichzeitig die Beſchlußfah gkeit
Des W4 Eas Haus tatſächlich nicht beſchlußfähig war,
Weie 2r Sitzung auf fünf Minuten ſpäter einberufen
m. Ea mnn die kommuniſtiſchen Anträge auf Umſtel=
* Tonkomung abgelehnt wurden.
Bauche eſchäftigte ſich dann mit den Anträgen zur
rFürſorge. Der Ausſchuß erſucht in einer
2 Rine nis Megierung, eine reichsgeſetzliche Regelung zur
Fenung st Eleinrentnerfürſorge hinſichtlich des
Perſonen=
ksſetzungen und der Höhe der Leiſtung und der
äana A beteligten Organſationen zu treffen. Abg.
LEDmarr (2ntl.) bezeichnete die Ausſchußentſchließung
enlees. Sie bantrazte, bis zum 19. Märi dem Reich=
L Er tzi, borzulgen, der den Rentnern einen Rechts=
2f
M n8 gegen das Reich zugeſtehe, und zwar allen
Duarn, die vor dem Eintritt der Inſlation eine
hlt ausreichende Kapital, Leib= oder
Stiſts=
ügen.
itsminiſter Wiſſell erllärte, der
Aus=
e bon der Regierung beantragten Entſchließung
nn den die Regierung mit ihrer Erklärung beim
Venreitet habe. Der von den Deutſchnationalen
Rntwurf müſſe als unſozial abgelehnt werden,
ſarpgungsanſpruch nur auf Altbeſitz von Kapital
Soen haben walle. Die Reichsregierung werde
eine Vorlage im Sinne der Ausſchußentſchließung einbringen.
Sie habe darüber bereits am 7. Februar in der Verhandlung
mit den Vertretern der Länder und Gemeinden eine
Ueberein=
ſtimmung zwiſchen den Beteiligten erzielt. Dabei ſei feſtgeſtellt
worden, daß zur Erfüllung der ſachlichen Wünſche der
Klein=
rentner die Gewährung eines formalen Rechtsanſpruches nicht
notwendig ſei.
anerkannte Not der Rentner doch nicht zu einer
Parteiangelegen=
heit gemacht werden dürfe. Die Erllärung der Deutſchnationalen
Die Abg. Dr. Külz (D.) und Keil (S.) ſchloſſen ſich der
Ell WDer Aü Ses ſozialdemokratiſ hen Abgeordneten Sänger von dem Zentrumsredner an dem deutſchnationalen Antrag
ge=
ſich „A94 Tage‟. D. Red.), der einer der eifrigſten Mit= übten Kritik an. Alle drei Redner ſtimmten für die Ausſchuß=
Dagegen begründete Abg. Frau Dr. Matz (D.V.P.) einen
gen. Amper Friede dauert nicht lange. Schon legen die Antrag ihrer Fraktion auf Vorlegung eines Rentnergeſetzes und
Die Weiterberatung wurde dann auf mongen mittag drei
der neue Schlichker für Heſſen.
Infolge der Vereinigung der Schlichterbezirke Heſſen und
Heſſen=Naſſau zu einem Schlichterbezirk Heſſen ſcheiden die
bis=
der ymn Sitzung beſpricht man dann den Antrag des herigen Schlichter Oberregierungsrat Dr. Bernheim=Darmſtadt
dler iüsſchwf zu Gunſten der Kleinrentnerfürſorge, kommt und Gewerberat Schilling=Frankfurt a. M. mit Ende des Monats
nit narchicht zu Ende, weil bis zum Einlaufen des Etats Februar aus dieſen Aemtern aus. Zum Schlichter für den
Be=
zirk Heſſen wurde mit Wirkung vom 1. März 1929 ab
Regie=
wiſchavoird natürlich in der Wandelhalle die Frage rungsrat Dr. Kollath bei der Regierung in Kaſſel, bisher
ſtän=
ſwyehend erörtert. Man iſt ziemlich allgemein der diger Stellvertreter des Schlichters für Heſſen=Naſſau beſtellt.
Ein deuiſch=perſiſcher Freundſchaftsverkrag.
Der deutſche Geſandte von der Schulenburg und ein
Vertre=
darauf aufmerkſam zu machen, daß er die Dinge ter des perſiſchen Außenminiſters unterzeichneten einen
mkaſſen kann, ſondern endlich einmal ſagen muß, deutſch =perfiſchen Vertrag, beſtehend aus:
1. einem ewigen Freundſchaftsvertrag, 2. einem
Parteien eine Verſtändigung herbeizuführen. Handels= Zoll= und Schiffahrtsvertrag und
hlsführer Kaas hat am Montag mit dem 3. einem Niederlaſſungsabkommen. Der Vertrag
olnA/ Breitſcheid eine längere Unterredung gehabt, ſichert beiden Ländern die Meiſtbegünſtigung und
ge=
genſeitige Gleichberechtigung zu und iſt auf die
Dauer von fünf Jahren abgeſchloſſen. Der Vertrag enthält eine
Klauſel, nach der alle Meinungsverſchiedenheiten einem
Schieds=
gericht zu unterwerfen ſind und beſtimmt, daß alle Handels= und
Tranſiterſchwerungen vermieden werden ſollen, mit Ausnahme
beſtimmter Beſchränkungen und Verbote bezüglich des Handels
mit Kriegsmaterial.
*
Die Unterzeichnung der deutſch=perſiſchen Verträge wird
nunmehr von zuſtändiger Stelle beſtätigt. Die Verträge treten
an Stelle des gekündigten deutſch=perſiſchen Freundſchafts=, Han=
Freundſchaftsvertrag regelt die Unterhaltung der diplomatiſchen
und konſulariſchen Beziehungen und vereinbart eine
Schieds=
gerichtsklauſel zur Regelung der Streitigkeiten über die
Anwen=
dung und Auslegung der Verträge. Das
Niederlaſſungs=
abkommen ſichert den Angehörigen beider Staaten in dem Ge=
Nühe9)f höhere Steuererträge nicht gut ſtopfen kann. biete des anderen Staates Aufnahme, behördlichen Schutz und
meinen Völkerrechts und der Meiſtbegünſtigung zu. Von beſon= iſt eine Aenderung nicht vorgenommen worden. Die Beſchwerden,
Fremdenvorrechte, der ſogenannten Kapitulationen, die ſomit in
Perſien endgültig aufhören. Das Handels=, Zoll, und
Schiff=
fahrtsabkommen ſetzt den Grundſatz der Meiſtbegünſtigung für
die Ein= und Ausfuhr feſt und beſtimmt den grundſätzlichen
wie die gegenſeitige Freiheit der Durchfuhr mit den üblichen
Ausnahmen. Die Verträge ſchaffen eine gute Grundlage für die
weitere glückliche Entwicklung der beſtehenden deutſch=perſiſchen
men, die für die Neugeſtaltung der Rechtsverhältniſſe der Euro= rat auf Antrag des braſilianiſchen Delegierten Mello Franco
er=
perſiſchen Geſandten in Berlin und jetzigen ſtellvertretenden
Teheran, von der Schulenburg, und den beteiligten Berliuer ſchränkung der Bekanntgabe der Eingaben auf den Kreis der
Stellen zuzumeſſen.
Verſanden der Gazeite-Affäre?
dauert nun ſchon wochenlang an, ohne daß man über die finan= mierte, nach der das Schickſal der Minderheiten allein und nur
vor, daß die ganze Affäre wie das Hornberger
faſt gleichhohe Aktien gegenüberſtehen ſollen. Bisher ſeien in zeugung des Geſamtrates dargeſtellt worden. Ohne Zweifel wird
15 Millionen zu bewertende Geſchäftshaus der „Gazette” und nunmehr achtjährigen Beſtehens des Völkerbundes iſt keinerlei
und Genoſſen hinfällig würde. — Von der Gegenſeite wird aber den Minderheiten garantierten Rechtes und Schutzes
auszuge=
erklärt daß eine auch nur annähernde Schätzunge der Aktiven ſtalten.
und Paſſiven noch nicht möglich ſei, obgleich von den 30
Geld=
ſchränken bereits 24 geöffnet worden ſeien. Der Direktor der (
„Rumeur”, Anqustil, iſt an Hals= und Luftröhrenentzündung unabweisbare Aufgabe es geweſen wäre, den Minde heitenſchutz
erkrankt und wurde aus dem Santé=Gefängnis nach dem Ge= nicht zu einer erſtarrten, lebloſen Form werden zu laſſen, iſt den
fängniskrankenhaus Fresnes überführt.
* Minderheitspolitiſche Fragen
der Zukunft.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Dr. v. H., Genf, Mitte Februar 1929.
(Schluß.)
In den nach der Verſailler Konferenz folgenden Jahren
haben ſodann eine Reihe von Staaten, wie Lettland, Eſtland,
Abg Eſſer (Ztr.) führte aus daß die von allen Parteien Litauen, vor den Völkerbundsverſammlungen im Namen ihrer
Regierungen offizielle Erklärungen abgegeben, die im weſentlichen
ſei aber ſtark von Parteileidenſchaft ud Parteiggitation be=. auf eine Annahme der in den Minderheitsverträgen geſchaffenen
Schutzgarantien hinauslaufen.
Das Beſchwerdeverfahren, das nun den
Minder=
heiten zur Durchſetzung der ihnen gewährten Rechte aus den
Minderheitsverträgen zuſteht, iſt vom Völkerbundsrat einſeitig
in den Jahren 1920—1923 geſchaffen worden. Dieſe Prozedur
hat bis heute trotz der offenkundig unzulänglichen und vielfach
überlebten Form keinerlei Abänderung erfahren. Das Verfahren,
wie es in den Ratsbeſchlüſſen von 1920, 1921 und 1923 feſtgelegt
worden iſt, beſteht im weſentlichen darin, daß die Minderheiten
Beſchwerden über Nichteinhaltung der Minderheitsperträge an
den Völkerbund richten können. Das Völkerbunds=Sekretariat
prüft, ob die Eingaben der Minderheiten rechtlich und tatſächlich
zuläſſig ſind, d. h. im beſonderen, ob ſie nicht in
verletzen=
dem Ton gehalten ſind, von anonymer oder ſchlecht
unterrich=
teter Seite ſtammen oder die Bitte zum Gegenſtand haben, die
politiſche Zugehörigkeit einer Minderheit zu ihrem Staate
auf=
zuheben. In derartigen Fällen wird die Beſchwerde ohne
wei=
teres beiſeite gelegt. Hält das Sekretariat die Beſchwerde für
rechtlich zuläſſig, ſo gelangt die Eingabe vor die berüchtigte
Dreier=Kommiſſion des Völkerbundsrates, die unter
dem Vorſitz des jeweiligen Präſidenten die Eingabe prüft.
Tat=
ſächlich hat ſich nun in den letzten Jahren das Verfahren derart
abgeſpielt, daß dem Dreier=Ausſchuß eine Antwortnote der
be=
treffenden Regierung auf die Beſchwerde der Minderheiten
vor=
lag, die ausnahmslos für die Haltung des Dreier=Komitees den
Ausſchlag gab. Der Dreier=Ausſchuß hat von ſeinem Recht, die
Minderheitsbeſchwerden an den Völkerbund zu leiten, höchſt
ſel=
ten Gebrauch gemacht. Die Beſchwerden wurden auf Grund des
Memorandums der betreffenden Regierung ſowie der mündlichen
Erklärungen des Generalſekretärs in außerordentlich geheimen
Verhandlungen faſt immer in der Weiſe abgelehnt, daß der
Ausſchuß der Eingabe keinerlei weitere Folge gab. Die
Eingabe ging damit zu den Akten und ward nicht mehr geſehen.
Ueber das Ergebnis der Verhandlungen und Beſchlüſſe des
Dreier=Ausſchuſſes wurde vollſtändiges Schweigen bewahrt;
nie=
mand, auch nicht die klageführenden Minderheitengruppen,
er=
fuhren, jedenfalls nicht offiziell, was aus ihrer Beſchwerde
ge=
dels= und Schiffahrtsabkommens vom 11. Juni 1873. Der worden war. Nur auf Hintertreppen war es zuweilen möglich,
zu erfahren, daß das Dreier=Komitee die Beſchwerde als
gegen=
ſtandslos erklärt hätte. Der Völkerbundsrat als ſolcher erhielt
keinerlei Mitteilung, welche Beſchlüſſe der Dreier=Ausſchuß über
die eingegangenen Minderheitsbeſchwerden gefaßt hatte. Trotz
aller Vorſtellungen, die im Laufe der Jahre von verſchiedenen
Niederlaſſung nach den Grundſätzen und der Uebung des allge= Seiten gegen dieſes Beſchwerdeverfahren erhoben worden waren,
derer Wichtigkeit ſind in dieſem Abkommen die Aufhebung der die in großer Zahl fortlaufend beim Völkerbundsrat eingehen,
gewinnen ſomit lediglich informatoriſchen Charakter zuhänden
des Völkerbundsrates. Die Möglichkeit eines kontradiktoriſchen
Verfahrens vor dem Forum einer engeren oder breiteren Oeffent=
Verzicht auf Ein= und Ausfuhrverbote und Beſchränkungen ſo= lichkeit iſt ſomit von vornherein mit großem Geſchick ausgeſchloſſen
worden.
Dieſes vom Völkerbundsrat geſchaffene Beſchwerdeverfahren
iſt der Ausdruck der allgemeinen Geiſtesrichtung, die ſeit den
Freundſchafts= und Wirtſchaftsbeziehungen und werden beiden erſten Jahren des Beſtehens der Minderheitenfrage geherrſcht
Staaten in gleicher Weiſe zum Vorteil gereichen. Das Haupt= hat. Deutlich ſpiegelt ſich dieſe Geſinnung in der berühmten
verdienſt an dem Zuſtandekommen der ſehr ſchwierigen Abkom= Entſchließung vom 27. Juni 1921 wieder, in der der
Völkerbunds=
päer im geſamten nahen Oſten große grundſätzliche Bedeutung klärte, eine große Anzahl von Eingaben der Minderheiten ſei von
haben, iſt dem perſiſchen Hofminiſter Timurtaſch, dem früheren, ſo geringem Intereſſe, beſonders nach den Einwendungen des be=
Außenminiſter Perſiens, Farzin, dem deutſchen Geſandten in treffenden Staates, daß es ſich keineswegs lohne, ſie allen
Völker=
bundsmitgliedern überhaupt bekannt zu machen. Durch die Be=
Ratsmitglieder allein werde zugleich verhindert, daß die
Ein=
richtung der Eingaben zur böswilligen Propaganda
gegen ein Mitglied des Völkerbundes mißbraucht würde. Mello
EP. Paris, 18. Februar. Franco war es dann, der zum erſten Male vor dem Völkerbund
Die Unterſuchung in der Affäre der „Gazette du Franc” die berüchtigte Aſſimilierungs=Theorie
prokla=
zielle Lage der Hanauſchen Unternehmungen hat Klarheit ſchaf= in Richtung einer Aufſaugung durch die Mehrheits=Völker läge.
fen können. Die Freunde der Frau Hanau behaupten nach wie Dieſe Theorie iſt ſpäterhin in außerordentlich geſchickter, aktiver
Weiſe von dem bekannten griechiſchen Rechtsgelehrten und Pro=
Schießen ausgehen werde. Sie beziffern, der „Liberig”, feſſor an der Sorbonne, Politis, aufgenommen und in öffentlicher
zufolge, die Paſſiven auf 125—150 Millionen Franken, denen aber Sitzung des Völkerbundsrates quaſi als die einheitliche
Ueber=
den geöffneten Geldſchränken der Frau Hanau etwa 100 Mil= die Aſſimilierungstheſe auch in den kommenden Kämpfen im
Völ=
lionen an Wertpapieren aufgefunden worden, wozu noch das mit kerbundsrat einen breiten Raum einnehmen. In der Zeit des
einige andere Aktiven träten. Die Gläubiger könnten demnach Verſuch gemacht worden, das in den erſten Jahren codifizierte
mit 80—90 Prozent entſchädigt werden, ſo daß eine Einigung Minderheitenrecht und Beſchwerdeverfahren neu zu beleben
mit ihnen ſicher erſcheine und die Anblage gegen Frau Hanau und zu einem lebendigen Organ für die Aufrechterhaltung des
Die Leitung der Minderheiten=Abteilung des Völkerbunds=
Sekretariats, die in Händen des Norwegers Colban lag, deſſen
ihr geſtellten Aufgaben jedenfalls i keiner Weiſe gerecht gewor=
Geite 2
Dienstag, den 19. Februar 1929
Numich
den. Welche tieferliegenden politiſchen Urſachen bei dieſem
Ver=
halten des Völkerbunds=Sekretariats mitgeſpielt haben, ſoll hier
nicht weiter unterſucht werden. Feſt ſteht jedenfalls, daß dieſes
Syſtem heute in keiner Weiſe mehr geeignet iſt, die zahlloſen
Ge=
fahrenquellen, die in dem Minderheitenproblem liegen,
irgend=
wie nur zu beſeitigen. — Es muß feſtgeſtellt werden, daß es auf
dieſem Gebiet im Völkerbund ſowohl an Einſicht als auch an
Entſchloſſenheit gefehlt hat, ſelbſt wenn man den guten Willen als
gegeben anſehen will, was aber leider äußerſt zu bezweifeln iſt.
Der Antrag der Reichsregierung, auf die Tagesordnung der
Märztagung des Völkerbundsrates: „Die Garantien des
Völker=
bundes für die Beſtimmungen zum Schutze der Minderheiten”
zu ſetzen, eröffnet eine neue Phaſe in der Minderheiten=Politik
des Völkerbundes. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß
außerordentlich langwierige und ernſte Kämpfe im
Völkerbunds=
rat zu erwarten ſind, falls tatſächlich eine grundſätzliche
Abände=
rung im Geiſt und in der Form des bisherigen
Minderheiten=
ſchutzes durch den Völkerbund herbeigeführt werden ſoll. Die
Minderheitenverträge ſehen jedenfalls theoretiſch ein
völkerrecht=
lich begründetes Patronat des Völkerbundes gegenüber den
Minderheiten vor.
Die Verträge ſtellen ſodann übereinſtimmend feſt, daß eine
Abänderung der Garantiebeſtimmungen für die
Minderheiten durch Mehrheitsbeſchluß des Völkerbundsrates
vorgenommen werden könne, wobei ſich die Großmächte, die
Ver=
einigten Staaten, England, Frankreich, Italien und Japan,
aus=
drücklich verpflichteten, ihre Zuſtimmung zu einer Aenderung dieſer
Verträge zu geben, ſobald die Mehrheit des Völkerbundsrates
derartiges fordere. Die deutſche Initiative wird jedenfalls in
den kommenden Verhandlungen des Völkerbundsrates
unmittel=
bar die Frage aufrollen, in welcher Richtung nicht nur das
bis=
herige Verfahren im Sinne einer wirklichen Aktivierung und
Bublizität abgeändert iverden kann, ſondern inwieweit das
vor=
geſehene Patronat des Völkerbundes nach dem wahren Sinne
der beſtehenden Verträge ſowie der allgemeinen Zuſtändigkeit
des Völkerbundes für alle internationale Fragen, die den
Frie=
den berühren, dahin erweitert werden kann, daß wenigſtens ein
Minimum von Unterſuchungsmöglichkeiten und damit
Abände=
rung eines unhaltbar gewordenen Zuſtandes geſchaffen werden
kann.
Die Verträge weiſen vielfach bereits jetzt den Weg, der
be=
ſchritten werden muß. Ausdrücklich iſt die Anrufung des
Inter=
nationalen Haager Gerichtshofes vorgeſehen, ſobald
Meinungsverſchiedenheiten im Rat über die Auslegung oder
die Durchführung der Minderheitenfrage entſtehen.
Bedauerlicher=
weiſe iſt dieſer Weg von der deutſchen Regierung
nie=
mals beſchritten worden. Es wäre ohne weiteres
mög=
lich geweſen, z. B. gegenüber der polniſchen Regierung, durch
den Haager Gerichtshof eine Entſcheidung herbeizuführen,
wie=
weit die Entnationaliſierungs= und Enteignungsmaßnahmen
Polens in den neu gewonnenen Gebieten mit den rechtlichen
Verpflichtungen der Minderheitenverträge in Uebereinklang
ſtehen. Letztinſtanzlich dürfte der geſamte jetzt aufgeworfene
Fragenkomplex vor die Völkerbundsverſammlung gelangen, die
als allein ſouveränes Organ des Völkerbundes die Entſcheidung
über neu einzuſchlagende Wege zu treffen hat. Die
Minderheiten=
verträge ſtellen ausdrücklich den Minderheitenſchutz unter die
Garantie des Völkerbundes als ſolchen, keineswegs aber, wie
jetzt bereits von Minderheiten feindlicher Seite geſagt iſt, unter
den Schutz des Völkerbundsrates. Ausdrücklich wird in den
Verträgen nur von den Garantien des Völkerbundes als ſolchem
geſprochen. Das Minderheitenproblem iſt bei dem gegenwärtigen
Stand der Dinge jedenfalls zu einer der wichtigſten,
entſcheidend=
ſten Aufgaben der deutſchen auswärtigen Politik der nächſten
Jahre geworden. Die an dem Verſailler Syſtem intereſſierten
Mächte ſehen bereits heute in inſtinktiv richtiger Erfaſſung der
Lage, daß der jetzt eingeleitete Streit um die Rechte und die
Nationalexiſtenz der Minderheiten der Anfang eines
gro=
ßen Kampfes um die geſamte deutſche Stellung
zu werden beginnt; es iſt daher dringend zu wünſchen, daß die
jetzt der deutſchen Außenpolitik geſtellten Aufgabe nicht wie
bis=
her als eine Spezialangelegenheit und wider Willen
aufge=
zwungene Aufgabe empfunden wird, ſondern als ein Problem,
das nur unter dem großen Geſichtspunkt der allgemeinen
euro=
päiſchen Politik als ausſchlaggebende politiſche Aufgabe
behan=
delt wird. Die deutſche Politik als ſolche hat ſich in dieſer Frage
in hohem Maße engagiert, die deutſche Stellung im
inter=
nationalen politiſchen Leben und das deutſche Preſtige werden
in Zukunft nicht unweſentlich davon abhängen, in welcher Weiſe
es der Leitung der deutſchen Außenpolitik gelingen wird, den
jetzt nicht nur den deutſchen Minderheiten, ſondern der ganzen
Welt — und vor allem dem Völkerbund ſelbſt — ausgeſtellten
Wechſel einzulöſen.
Es wird vor allen Dingen darauf ankommen, die Erkenntnis
durchzuſtoßen, daß das Minderheitenproblem heute den
Grund=
pfeiler des Völkerbundes darſtellt und daß ohne eine befriedigende
Löſung dieſer ſo tief greifenden und weitreichenden Frage eine
wirkliche Befriedung Europas nicht erzielt werden kann.
Vom Tage.
Anläßlich der Anweſenheit des heſſiſchen Staatspräſidenten und der
heſſiſchen Miniſter in Berlin gaben der heſſiſche Gefandte und Frau
Gemahlin geſtern abend einen Empfang in der heſſiſchen Geſandtſchaft,
zu dem u. a. der Reichspräſident mit ſeinem Sohn, Oberſtleutnant
von Hindenburg, der Reichskanzler und faſt ſämtliche Miniſter des
Reichskabinetts mit ihren Damen, Nuntius Pacelli und andere offizielle
Perſönlichkeiten erſchienen waren.
Der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete
Sänger iſt am Montag morgen im Alter von 47 Jahren in München
geſtorben. Sänger war Rechtsanwalt in München und gehörte ſeit
1924 dem Reichstag für den Wahlkreis Oberbahern=Schwaben an. Bis
zum Jahre 1924 war er Mitglied des Biyeriſchen Landtags. Der
Ab=
geordnete Sänger war bereits ſeit einigen Wochen wegen
Grippe=
erkrankung und hinzugetretener Lungenentzündung von den Arbeiten
des Reichstages beurlaubt.
Anläßlich der in Teheran erfolgten Unterzeichnung des
deutſch=
perſiſchen Handels= und Freundſchaftsvertrages hat zwiſchen dem
Reichspräſidentem und dem Schah von Perfien ein
in warmen Worten gehaltener Telegrammwechſel ſtattgefunden.
Der Stahlhelm wender ſich in einer Entſchließung ſcharf
gegen die Beamtenpolitik des preußiſchen
Miniſter=
präſidenten.
Der deutſche Geſandte in Kabul, Feigel, iſt
er=
krankt. Zu ſeiner Unterſtützung hat ſich der deutſche Konſul in
Kalkutta, Barom von Pleſſen, nach Kabul begeben.
Am Samstag wurde ein tſchechiſcher Offiziersſchüler,
der ſich ſeit Mitte Januar in Kempten unter falſchem Namen aufhielt
und angibt, daß er aus dem tſch hiſchen Heere deſertiert ſei, unter
dem Verdacht der Spionage feſtgenommen.
Nach einer Meldung aus Hendaye ſoll die ſpaniſche Polizei
ſeit 24 Stunden in mehreren großen Provinzſtädten eine ſtrenge
Ueberwachung durchführen. Die Gründe für dieſe Maßnahme
ſeien unbekannt.
Der perſiſch=engliſche Streit um die Bahrein=
Inſeln im Perſiſchen Holf hat zu einem neuen perſiſchen
Proteſt gegen England geführt, das perſiſchen
Staatsangehö=
rigen den Zutritt zu den Inſeln nur gewährt, wenn ſie mit perſiſchen
Auslandspäſſen verſehen ſind.
In Los Angeles wurde der 36jährige Sohn des
Petroleummagnaten Doheny von einem früheren Sekretär
des Vaters erſchoſſen. Der Mörder beging darauf Selbſtmord.
Die Polizei nimmt an, daß die Tat in einem noch nicht aufgeklärten
Zuſammenhang mit dem Teapot=Dome=Skandal ſteht.
Die Nankingregierung hat einen Engländer zum
Generalberater der Regierung ernannt.
Trokki in der Berbannung.
Rutmer ant Prohtl.
Ein geheimnisvolles Telegraum
* Berlin, 18. Febr.
Die Meldungen über den gegenwärtigen
Aufen=
ſind im allgemeinen unklar. So beſagen Meldungenmu
tinopel, daß Trotzki ſich zwar in Konſtantinopel aufun
er dort nirgends geſehen worden. Selbſt Anggd
Familie habe man nicht geſehen. Aus Riga
liegy=
richte vor, die beſagen, daß ſich Trotzki unter ſtarku
in Moskau befinde. Nur ſeiner Frau ſei es geſtf
Fall zu Fall zu ſprechen. Nun wurde aber am Monm
tag nach Schluß der Sitzung bekannt, daß beim
Loebe ein Telegramm Trotzkis aus Pera eingelaufers
Inhalts: „Mich auf Ihre Erinnerungsanſprache
am 8. Februar berufend, erſuche ich das deutſche
betreffende Bewilligung.” An dieſem Tage hatte:
Neichstag bei einer Gedenkrede auf den 10jährigen 1
Eröffnung der Nationalverſammlung auf Zwiſcher,
muniſten erwidert, vielleicht käme Deutſchland nochtar
Herrn Trotzki ein Aſyl zu gewähren. Herr Loebe hüt
gramm befürwortend an das Reichskabinett weiters
nächſt glaubte man an eine Myſtifikation. Es iſt a
feſtgeſtellt, daß tatſächlich ein derartiges Telegraum
eingelaufen iſt, wobei jedoch immer noch die Möchid
daß irgendein Scherzbold in Konſtantinopel ſich en
Witz auf Koſten des Reichstagspräſidenten leiſten
aber anzunehmen, daß Trotzki doch in Konſtantint
Möglichkeit, daß er tatſächlich ein entſprechendes
beſteht, obwohl bis in die Montagabendſtunden imn Auu
Amt von dem deutſchen Generalkonſulat in Konnr
entſprechender Bericht nicht vorlag.
Das Reichskabinett hat ſich ja bereits vor esnt
offiziell mit der Frage beſchäftigt, und iſt damals zrich
gekommen, daß Trotzkis Aufenthalt in Deutſchlam,
ſei. Man hat deshalb auch der Sowjetregierung /
dann Trotzki nach Konſtantinopel gebracht hat unin
läßt, weiterzukommen. Die Gefahren innerpolitiſchty
politiſcher Natur, die ein Aufenthalt Trotzkis in Derrſſ
würde, liegen ja auf der Hand. Allerdings ſcheintid
kranker Mann zu ſein. Das iſt auch die einzig !*
klärung dafür, daß die Moskauer Regierung ihn h6ß
Die Kommuniſten gehen ja ſonſt mit Menſchenle!d
zart um. Sie haben aber wohl vermeiden woll 2
in Rußland ſtirbt, um keinen neuen Märtyrer zri /
haben ihn deswegen außer Landes gehen laſſen
genau wußten, daß ſeine Tage gezählt ſind. 29
kranker Trotzki wird immer noch ſo ſtarke Energi/
geſpeichert haben, daß er ſeine Tätigkeit von
D=
gegen die ruſſiſche Regierung entfalten könnte und
werden mag, ganz abgeſehen von den Erfahrung
früheren Gelegenheiten mit kommuniſtiſchen
Flügſ=
politiſch gemacht haben."
Trotzki.
(Siehe nebenſtehenden Artikel.)
der Machkkampf in Afghaniſtes
London,
Ueber Indien wird aus Kabul berichtet, daß
abſichtige, die ihm ergebenen Bergſtämme im Mäh
wahl nach Kabul zu berufen. Habibullah hat in 2M
ſchen Zeitungen mit der Begründung verboten,
ganda für Aman Ullah trieben. Die Flugzeuge Amu
über der Hauptſtadt Flugblätter abgeworfen, in
abwürfe angekündigt werden. Angeblich hat
Abſicht, ſeinen Gegnern zuvorzukommen und H7
greifen. Aman Ullah hat Verſtärkung durch 50 Of‟
die einer Studienkommiſſion in der Türkei angeku
zurückgekehrt ſind. Er beabſichtigt, 20000 Mam
die ihm die Rückkehr nach Kabul ermöglichen ſolle.
werden vielerorts von den Kalifatsführern Maſſenn
zugunſten Aman Ullahs abgehalten.
Eine „Times”=Meldung aus Kalkutta beſagt,
ſtellvertretende Generalkonſul in Indien, Baron X
trag der Reichsregierung erhalten habe, ſich als
nach Kabul zu begeben.
Großes Haus. — Montag, den 18. Februar 1929.
5. Sinſonie=Konzerk.
Es kommt ſelten vor, daß in einem Sinfonie=Konzert des
Landestheaters ein Werk faſt einmütig abgelehnt wird, wie dies
heute mit der 7. Suite Opus 28 von Joſeph Matthias Hauer
geſchah. Daß wir hier in Darmſtadt auch einmal ein
Orcheſter=
werk des konſequenteſten und ſich ſelbſt eine Theorie und Aſthetik
ſchaffenden Atonaliſten zu hören bekamen, iſt durchaus
dankens=
wert, wenn es auch für Hörer nicht leicht ertragbar iſt, die in
einem Sinfoniekonzert künſtleriſch erbaut und erhoben ſein
wol=
len, und denen darum Experimente dieſer Art verhaßt ſein
müſſen. Wir hörten vor 1½ Jahren die gleiche Suite während
der Frankfurter Muſikausſtellung beim Feſt der Internationalen
Geſellſchaft für Neue Muſik. Damals hatte ſie einen überaus
günſtigen Platz zwiſchen dem ganz kitſchigen Werk eines
Ame=
rikaners und einem wilden, aber höchſt gedankenarmen
Klavier=
konzert von Bela Barték, und hinterließ unter Scherchens
Lei=
kung zweifellos großen Eindruck. Man war ſich bewußt, daß
Hauer, den man im weſentlichen aus den Konſtruktionen ſeiner
Klabierſtücke kannte, in dieſer Orcheſterſuite auf dem Wege zum
farbigen Klang weit fortgeſchritten war. Heute war der Platz
für die Suite denkbar ungünſtig. Umgeben von zwei
hochbedeu=
tenden Werken der Ausdrucksromantik, die Hauer als einen
Irr=
weg bekämpft, wurde ſie von ihren ſtiliſtiſchen Antipoden erdrückt.
Was man durch die Umſtände in Frankfurt zu hoch einſchätzte,
das tat man vielleicht durch die entgegengeſetzten Umſtände hier
der Suite zu Unrecht an, denn man maß mit Maßſtäben, die
für das Werk nicht gelten können. Andererſeits kann man aber
dem muſikaliſch gebildetſten Publikum doch nicht zumuten, daß
es ſich für das Anhören einer Suite ſo vorbereitet, daß es eine
gar nicht einfache, aus Goethes Farbenlehre eigentümlich
abge=
leitete Theorie durcharbeitet, ſich mit Hauers Art, der ſtets ſich in
einem beliebigen Motiv — er nennt es Trope — wiederholenden
zwölf chromatiſchen Töne, mit ſeiner Anſicht über Rhythmus,
ſeiner Negierung willkürlich ausgeprägter Dynamik eingehend
beſchäftigt. Wer dies tut — es war die kleine Gemeinde, die
Beifall zu ſpenden verſuchte —, dem kann die Suite Bedeutung
haben. Wer unvorbereitet iſt, der fühlt ſich abgeſtoßen von dem
Einerlei einer doch ſtark theoretiſch deſtillierten Melodik, dem
Gleichbleiben der Rhythmik innerhalb des Satzes, dem Fehlen
von Dynamik und Entwicklung, er hat keine Freude an dem
kgleidoſkopartigen Schimmern der Farben, kurz er iſt ſo von der
Ausdrucksgeltung der Muſik umfangen, daß ihm die Negierung
des Ausdrucks und Gefühlsinhaits auch zugleich Negierung der
Muſik überhaupt erſcheint. Wenn dieſe Suite überhaupt
muſika=
liſche Geltung hat, ſo nur für die verhältnismäßig kleine Sekte
der Eingeweihten. Mir perſönlich ſtand ſie vor 1½ Jahren, als
ich mich eingehend mit Hauers Theorien und Klavierwerken
be=
ſchäftigt hatte, nicht ganz fern, heute, als ich unvorbereiteter ihr
wieder gegenübertrat, war ſie mir völlig fremd.
Es iſt ja für die Programme von Sinfoniekonzerten, die auf
ein breites Publikum rechnen, ſtets nötig, neue Werke, die zur
Diskuſſion geſtellt werden, in bewährte Lieblinge einzuwickeln,
weil ſonſt die Hörer entweder ganz wegbleiben oder früher
gehen, wenn das Neue am Ende ſteht. So begann das Konzert
mit Max Regers Böcklin=Suite, Opus 128, Nr. 1, dem Werk,
in dem der Meiſter Anregung durch das Progiamm ſucht und in
romantiſchſten Farben ſchwelgt. Die Bedeutung der kurz vorher
entſtandenen „Romantiſchen Suite” ſcheint uns den
Tondich=
tungen nach Gemälden von Arnold Böcklin nicht zuzukommen,
und die Bindung an die Programmüberſchrift ſcheint auf Reger
für die Formung der Sätze eher hinderlich als fördernd gewirkt
zu haben. Daß die Eigenart Regers in allen vier Sätzen ſtark
hervortritt, trotz der Anlehnung an die Form Liſztſcher
ſinfoni=
ſcher Dichtungen, iſt ſelbſtverſtändlich. Benutzt der Meiſter bei
dem „Geigenden Eremiten” hauptſächlich kirchentonartliche
Har=
monik bei herrlich differenziertem Orcheſterklang, in dem eine
Solovioline eine große Rolle ſpielt, ſo tritt ſein typiſcher
Reich=
tum im Modulatoriſchen und ſeine geſteigerte Polyphonie
be=
ſonders in den raſchen Sätzen „Im Spiel der Wellen” und
„Bacchanal” hervor. In dem breiten Adagio „Die Toteninſel”
wird der Ausdruckswille faſt übertrieben. Herrlich iſt die
In=
ſtrumentierung, es iſt ſchon die Meiſterſchaft vorhanden, die in
den Mozart=Variationen ihren Höhepunkt erreichte.
Den Schluß bildete die C=Moll=Sinfonie von Johannes
Brahms, eines der bedeutendſten Werke ſinfoniſcher Kunſt
nach Beethoven. Dieſe Prägnanz des Ausdrucks, dieſe
Konzen=
tration der Form hat Brahms in ſeinen ſpäteren Sinfonien nie
überboten, vielleicht ſogar nicht mehr ganz erreicht. Wundervoll
iſt der gedankliche Aufbau des Werkes, meiſterhaft die
Durchfüh=
jungsarbeit, die überall feſſelt. Sie übte von allen Werken des
Abends auf die Hörer bei weitem die ſtärkſte Wirkung aus. Herr
Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm geſtaltete, die beiden
komantiſchen Kompoſitionen mit hinreißendem Temperament
und leidenſchaftlicher Hingabe. In zwei Fällen ſchien uns ſeine
Temponahme etwas zu breit, bei Regers „Toteninſel”, die durch
eine um weniges bewegtere Wiedergabe, wie uns aus
Auffüh=
rungen zu Regers Lebzeiten gut erinnerlich ift, nichts an monu=
mentaler Starrheit verliert, dafür aber rhhihmint
und im langſamen Satz der Brahms=Sinfonie, der
sostenuto in ſeinem Anfang heute bedeutend
als das einleitende Adagio des Schlußſatzes, E
hervorragend geſtaltete und ſteigerte. Schade, dac
zwei Einſätze ſeines ſo überaus dankbaren Pa!
denn ſonſt war die Leiſtung des Orcheſters
au=
ſonders nach der Sinfonie wurden Dirigent un.
miſch gefeiert, als ob man beweiſen wollte, daß
der Neuheit nur dem Werk und nicht ſeiner M=
Ob Hauers Suite im Sinne ihres Schöpfers zut
lang, vermögen wir ſelbſtverſtändlich nicht zu ell.
Kleines Haus.
* Im Kleinen Haus lief geſtern nachmitta!
Kulturfilm. Ein Film ohne Tendenz, ſowen
cherung von Kenntniſſen über ferne Völker, alll
auch Tendenz iſt. Der Film „Siam” das *
Elefanten, führt die Beſucher in das kleine Konl.
Oſten, das durch Jahrtauſende hindurch ſeine A
ders in Kunſt und Kunſtgewerbe, gewahrt hA.*
ſich dem Neuen, zeitgemäßen nicht verſchließt,
auch nicht untertan macht. Wir ſehen ganz ie
faſt nach preußiſchem Muſter uniformiert und ""
Parademärſche und dergleichen bei Krönungsſe
wie im früheren Deutſchland, wenn auch nicht ilt
Schneid. Wir ſehen Umzüge, die lebhaft an
umzüge erinnern, wenn ſie in Siam auch gan.""
haben, meiſt religiöſen Urſprungs ſind und m”
irgendwie in Verbindung ſtehen. Was aber wie
das ſind die märchenhaft ſchönen Bilder Aus
Hauptſtadt Bangkok, die nicht mit Unrecht
Oſtens genannt wird. Die wundervollen ural.”
ſcher Architektur überladen mit einer märchell.
Kleinſchmuck, aber von einer unverkennhalk.
ſtrömung unterworfenen Stilreinheit. Daneh‟‟
Beobuchter der rollenden Bilder Zeugniſſe des"
ſiſchen Kunſtgewerbes, das in Kleidung, Feihle.
möglichen Zierrat wiederkehrt. Es ſpiegelt Mie
tauſend alte Kultur wieder, ſondern zeugt Aul
heuren Reichtum, der es Siam immer noch "
bauten zu erſtellen, maſſive goldene Buddhaſticht.
er aut die Jachverftäneigen
Ronſelenz.
rlichteikkeilungen aus der Monkags=Hikung.
EP. Paris, 18. Februar.
heuy Vormittagsſitzung der Sachverſtändigen=
Kon=
daueymrßergetvöhnelich lange, nämlich von 11 bis ½2
Due Acellungen, die nach Schluß der Sitzung gemacht
fielſemie dies am letzten Freitag angekündigt worden
hr ſ9 ic aus. Ueber den eigenulichen Inhalt der
Be=
t ien vomute vormittag war überhaupt nichts zu erfahren.
an wun nitgeteilt, daß die Konferenz beſchloſſen habe,
erremt eenennen, die für die noch kommende
Konferenz=
kowwte= Arbeitsprogramm auszuarbeiten haben
wer=
ie Asn. der beiden Delegierten, die dazu auserſehen
urdem at genannt. Es wurde auch nicht geſagt, ob es
zu zwaei)mptdelegierte oder um Hilfsdelegierte handelt
mſowwy, ob einer der beiden Herren ein Deutſcher ſein
die Ew.. Delegierten werden heute nachmittag ihre
Ar=
ginnzm Infolgedeſſen fällt die Nachmittagsſitzung der
anz a/ Einer der Punkte des kommenden
Arbeitspro=
uze 78 de Flanferenz ſoll in einer Unterſuchung der
befhin, wie die Zahlungsbilanz
Deutſch=
veuelſſſert werden könnte, und zwar ſoll dieſe
uchix ſich nicht nur auf das nächſte Jahr, ſondern
e hiue Reihe von Jahren erſtrechen.
her 194 42 2Mu Smethode: Einſehung von
Unker=
ausſchüſſen?
aber mit einiger Vorſicht gegenübertreten ſollte. Der „Vorwärts”
veröffentlicht jetzt eine Pariſer Information, in der eine ganz
andere Tonart zur Geltung kommt. Es wird geſagt, daß ſich
insbeſondere bei den Amerikanern bereits
ge=
wiſſe Anzeichen der Ungeduld bemerkbar
machen. Der Gewährmann des „Vorwärts” glaubt zu wiſſen,
daß die amerikaniſche Delegation mit einem zwar
noch nicht in allen Einzelheiten ausgearbeiteten, aber in
ſeinen Grundzügen feſtſtehenden Plan nach
Europa gekommen ſei und damit in der nächſten Woche
herausrücken werde. Für die Konferenz werde dies der kritiſche
Augenblick ſein, in dem ſie ſich entſcheiden müſſe, ob man zu
einer Verſtändigung gelangen könne oder nicht. In
Konferenz=
kreiſen ſei man in dieſer Hinſicht nicht ganz ohne Peſſimismus,
und die Auffaſſung ſei heute keineswegs ſehr vereinzelt, daß
man ſich in Erwartung eines günſtigeren Zeitpunkts einſtweilen
mit einer Zwiſchenlöſung werde begnügen müſſen. Feſt ſteht
jedenfalls, daß die deutſche Delegation keine Löſung annehmen
wird, die nicht auf der Baſis der abſoluten Erfüllbarkeit durch
uns ruht.
Die Vorgänge in China.
EP. Schanghai, 18. Februar.
Der Beſchluß des Rates der Kiangſu=Provinz, die
Rück=
berufung des Kommuniſten Wang=Tſching=Wei, der ſich
gegen=
wärtig in Europa aufhalten ſoll und Präſident des
Zentral=
komitees des Kuomintang iſt, hat in China Ueberraſchung und
Erſtaunen hervorgerufen. Wenn Wang=Tſching=Wei zurückkehrt,
muß ihm vor allen anderen Führern einſchließlich Dſchiang=
Kai=ſchek der Vorrang gegeben werden.
Feng=Yu=ſiang ſoll angeblich mit arht Diviſionen in
Schan=
tung eingerückt ſein, um einen erwarteten Aufſtand von
Reſt=
truppen der Tſchili=Schantung=Armee niederzuſchlagen. Bei der
kürzlichen Heeresabrüſtungskonferenz wurde nämlich beſchloſſen,
daß, falls die japaniſch=chineſiſchen Verhandlungen erfolgreich
verliefen, die japaniſchen Truppen aus Tſinan abberufen
wür=
den. Feng ſoll danm das Kommando in Schantung übernehmen.
Feng ſoll anſcheinend der Nanting=Politik vorgegriffen haben.
3 „Ihrull des Débats” will wiſſen, daß die Mitglieder
och in g-hverſtztizen=Konferenz im Verlauf des heutigen
ſitzungs=
niu Ntachnt tzus ihre Meinungen über das weiterhin
einzu=
de Aßrandlungsverfahren ausgetauſcht haben. Man
ſevoryin an den Kern der Debatte herantrete, eine
Ar=
la thodeul fſ tzen, das Diskuſſionsverfahren regeln und
ent=
ob ſni weiterhin bei den Vollſitzungen bleiben oder
iterka rifſionen bilden wolle. In der morgigen
Vormit=
ng ume über die Arbeitsmethode endgültiger Beſchluß
ſtixverdern Imi Nachmittag könne dann die große Ausſprache
jalt in 2—n, in ſa ie Anſichten der Delegierten aufeinanderplatzen
Sowjet und 5 der hoffentlich weiterhin die endgültige
Rege=
c ar dulwden Krieg aufgerollten Finanzprobleme hervor=
Anf/f an dieſe Informationen ſucht das „Journal
jats” s bekanntlich ſchwerinduſtriell beeinflußt iſt und
n dein warationsfrage einen ziemlich unverſöhnlichen
ſt runkt tünirmmt, in einem längeren Kommentar die
Ar=
r Shmrſtändigen=Konferenz ins Lächerliche zu ziehen
nonmtan hinzuſtellen.
ſigen zwiſchen Dr. Schacht und dem
brikiſchen delegierken.
EP. Paris, 18. Februar.
nsonirtag hat eine Beſprechung zwiſchen dem eng=
Sachtwändigen Stamp und Reichsbankpräſident Dr.
tſtaituden, die ſich nach einer Meldung der Agentur
Fliton der Sachverſtändigenkonferenz
einzuſchla=
rbeitett ode erſtreckte. Die deutſche Delegation hat ſich
inſt ung von Unterkommiſſionen
aus=
eſadr ſie den Wunſch hegt, daß die deutſche
und Handelsbilanz noch
eingehen=
ſicht wird, bevor man dazu übergeht,
ridie Annuitäten zu diskutieren.
wickaniſche Delegation dagegen ſteht
äundpunkt, daß Unterkommiſſionen
Iſieien, ſobald man ſich erſt einmal über die
fAus fähigkeit verſtändigt habe. Die Amerikaner
H5 vorausſichtlich der Einſetzung von
Unteraus=
ſchfitregenſtellen, falls das Konferenzplenum ſich
daftſrusſprechen ſollte. Die Unterausſchüſſe hätten
dict ge der deutſchen Wirtſchaft anhand der von der
deMrin vorgelegten Dokumente genauer zu prüfen
Moe Fühlungnahme zwiſchen den Delegierten wenn
usgleich der noch beſtehenden Gegenſätze anzu=
Palwrden dieſen Unterkommiſſionen dann wohl die
Bllente, ſowie die völlige oder teilweiſe Mobili=
ſſuſchen Schulden zur Bearbeitung überwieſen
lagen bisher in Berlin über die Reparations=
St optimiſtiſche Darſtellungen vor, denen man
woer oas Minderhelten Brooien.
Einſeitige Auswahl durch das
Völkerbunds=
ſekrekariak.
* Genf, 18. Febr. (Priv.=Tel.)
Die Minderheitendebatte, die in zwei Wochen im
Völkerbunds=
rat zu erwarten iſt, wird vom Völkerbundsſekretariat ſelbſt in
ſehr eigenartiger Weiſe vorbereitet. So veröffentlicht heute das
Sekretariat eine Dokumentenſammlung, die zum Gebrauch des
Völkerbundsrates beſtimmt iſt, in der ſozuſagen als Kernſtück die
Erklärung Mello=Francos vom Jahre 1925 dient, deſſen
Aſſimi=
lationstheorie von denMinderheiten ſelbſt abgelehnt worden iſt. Die
Dokumentenſammlung bringt Auszüge aus den
Minderheiten=
diskuſſionen vor dem Rat und der Ratsbeſchlüſſe in
Minder=
heitenfragen, ebenſo die Entſchließungen der Verſammlungen über
die Minderheiten, reicht jedoch nur bis zu den letzten Erklärungen
Politis, die ſich mit dem Standpunkt Mello=Francos vollkommen
decken und enthält kein Wort über die verſchiedenen oberſchleſiſchen
Minderheitendebatten im Rat im Laufe des Jahres 1928, vor
allem läßt ſie die Auseinanderſetzung Streſemann-Zaleſki in
der Dezembertagung in Lugano unberückſichtigt, die doch gerade
der Ausgangspunkt für die Märzberatung des Rates iſt.
Auf=
fallenderweiſe fehlen auch Auszüge aus den
Minderheitendis=
kuſſionen vor der Vollverſammlung und ihren Kommiſſionen, in
denen bekanntlich noch im September 1928 Belaerts van Blockland,
Motta, Mohwinckel und der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr.
Seipel die Minderheitenfrage aufgeworfen und Belaerts van
Blockland u. a. die Einſetzung einer ſtändigen
Minderheitenkom=
miſſion angeregt haben.
Dieſe einſeitige Auswahl des Materials der 80 Druckſeiten
ſtarken Dokumentenſammlung für den Rat hat in
minderheits=
freundlichen Kreiſen Genfs ſichtlich Befremden hervorgerufen und
nuß im Hinblick auf die Richtung, die man der
Minderheiten=
diskuſſion im März offenſichtlich geben möchte, ſehr bedenklich
ſtimmen.
Polniſcher Ankrag auf Auflöſung des Deutſchen
Volksbundes?
Kattowitz, 18. Februar.
Wie die „Polonia” von gut unterrichteter Seite erfahren
haben will, wird die polniſche Regierung auf der Märztagung
des Völkerbundsrates einen beſonderen Antrag auf Auflöſung
des Deutſchen Volksbundes wegen ſeiner „antiſtaatlichen Arbeit”
ſtellen.
Eine polniſche Gegendenkſchrift über den Deutſchen
Volksbund an den Völkerbund.
Kattowitz, 18. Februar.
Wie die „Polonia” das Orgam Korfantys, aus Warſchau
berichtet, wird Polen auf der nächſten Völkerbundsratstagung
eine Gegendenkſchrift in der Angelegenheit des angeblich
ſtaats=
feindlichen Deutſchen Volksbundes für Oberſchleſien einreichen.
In Warſchquer Kreiſen wird betont, daß die Vorgänge in der
Woöwodſchaft Schleſien innere Angelegenheitem Polens ſeien, in
die ſich keim Staat hineinzumiſchen habe.
Die franzöſiſche Preſſe nimmt für Polen Parkei.
EP. Paris, 18. Februar.
Die franzöſiſche Preſſe, die von jeher die polniſchen Freunde
und Alliierten blindlings durch dick und dünn unterſtützt hat,
ver=
öffentlicht auch heute wieder Artikel, in denen Deutſchland alle
Schuld für die Unterdrückungspolitik der polniſchen Regierung
gegen die Deutſchen in Oberſchleſien zugeſchoben wird.
Das „Journal” insbeſondere verrät heute eine geradezu
komiſch anmutende Wut, weil verſchiedene deutſche Blätter, ſo
die „Germania”, der Vermutung Ausdruck gegeben haben, daß
Frankreich Polen zu ſeinem Vorgehen ermutigt habe. Das Blatt
erklärt, Polen ſei zwar der treue Alliierte Frankreichs und werde
bei der Organiſation ſeiner Verteidigung von Frankreich
unter=
ſtützt, aber es habe keinen Vormund nötig und ſei in der Lage,
ſeine auswärtige Politik ſelbſt zu führen. Man könne Polen
wirklich nicht vorwerfen, daß es kein Entgegenkommen gezeigt
habe, wie der Abſchluß des Paktes mit Sowjetrußland, ſelbſt das
Angebot eines Handelsvertrages und ſogar eines territorialen
Garantiepaktes an Deutſchland beweiſe. Außerdem ſei es doch
nicht Polen, das das Torpedoder Minderheitenfrage
gegen den Völkerbund losgelaſſen habe. Die Franzoſen müßten
allerdings feſtſtellen, daß die Deutſchen hartnäckig die
Reviſion der Oſtgrenzen zu erlangen ſuchten. Die
kürzliche Rede Poincarés habe einen überraſchenden Beweis für
die Tätigkeit der deutſchen Propaganda enthalten, daher ſei es
durchaus richtig, daß Frankreich und Polen gegenüber
den pangermaniſtiſchen Beſtrebungen
ſolida=
riſch ſeien. Die Deutſchen würden das ſehr bald
merken, wenn am 3. März die Debatte über die
Minderheftenfrage beginnen werde.
Polniſche Rückzugsverſuche.
Warſchau, 18. Februar.
Bei dem Echo, das die polniſchen Maßnahmen in
Oberſchle=
ſien im Auslande gefunden haben, hat man in Warſchauer
Regierungskreiſen anſcheinend doch einen Schreck bekommen. Das
Organ des Miniſterpräſidenten Bartel, die „Epoka”, ſchlägt, im
Gegenſatz zu ihrem Bruderblatt, dem „Glos Prawdy” plötzlich
außerordentlich milde Töne an. In einem anderthalb Spalten
langen Artikel verſucht das Blatt nachzuweiſen, daß die
Auf=
löſung des oberſchleſiſchen Seim nur deswegen erfolgt ſei, weil
die Amtsperiode ſchon ein Jahr überſchritten ſei, wobei man
ergißt zu erwähnen, warum man das gerade jetzt gemerkt hat.
Das polniſche Regierungsblatt behauptet dann weiter, die
Auf=
löſung habe nichts mit der Verhaftung des Abgeordneen Ulitz
zu tun, die nur eine zufällige Folge der Auflöſung ſei.
Dem=
gegenüber muß feſtgeſtellt werden, daß das Organ des
oberſchle=
ſiſchen Woiwoden in Kattowitz, Polſka Nachodnia”, gleich nach
der Schließung des Seim eine Unterredung mit dem Woiwoden
veröffentlichte, in der ganz eindeutig die Maßnahmen gegen den
Abgeordneten Ulitz als Grund für die Auflöſung angegeben
wurden.
iucn des Kunſtgewerbes, der ſiameſiſchen Kleinkunſt,
A luh süder Architektur=Einzelheiten wäre es allerdings
Sc4 wenn mehr. Detailaufnahmen vergrößert im
Edepmten würden. Techniſch ſind auch die kulturell ge=
FrElEehen Szenen vom Thronwechſel in Siam, von der
Mghgi srernonie und der Königskrönung leider nicht ſehr
Seic) ier aber um die erſten Aufnahmen überhaupt
Deßſihucth bei dieſen Bildern der hohe kulturelle Wert
Eca) wirklich Bilder, die wirklich anmuten wie eine
Wie Wau o1 Nacht. Kühnſte Phantaſie kann nicht wieder=
RMS, Sen Prunk bei der Krönung des Königs,
hoch=
ie ir Dik iſtfanten zu ſehen, die einzel bei der Arbeit ge=
Soenen didie zu Hunderten in einer fabelhaften Marſch=
A Dei Rriegsſpielen mitwirken und in den Feſtzügen
ehſo hochintereſſant aber auch neben den unzäh=
LEichen, das ſcheußliche Getier, das in den Kanälen und
wyeſt, und das die Siameſen heilig halten.
Swe müinrn dieſer Art iſt eine der ſchönſten und größten
Da lälmnkunſt erfüllt: Wenigen iſt es vergönnt,
der=
ern beinn zu ſehen, das lebende Bild aber vermittelt
2 Michliszhar, als die vor der Filmkunſt bekannten Illu=
Smögl Leiken.
Zeiß Rief nachmittags, da der Charlie Chaplin aus=
M.Der weiße Scheik”. — Abends lief dann
nie Aaum=Film,Charlie Chaplin in
Carmen=
e ſt ie zuſtige Parodie auf die „Carmen”, dieſe Oper
Undihen in Chaplinſchem Humor. Er ſelbſt ſpielt den
Sengtzus biance die bildhübſche Carmen, und Ben
T De hmäiher der Schmuglerbande. Das Miltär iſt
Dondl gerden, Camen zur Probiermamſell in einer
Seshiost. So gehts durch die ganze Parodie, die eine
Naund komiſcher Bilder entrollt. Das iſt Chaplin
Nereieit. Nur Draſtiſche Komil, keine Sentimentalität
Sanalen mit der ganzen unglaublichen Gelenkigkeit
La Lnen= mit den unglaublichſten Einfällen. Köſtlich
BSi Wlan dergeieten Offier. Köſtlich überhaupt all
Ae Füle hübſcher Bilder, auch landſchaftlicher
PK
hiden Filme ſind ſehenswert.
Mdeutſchlands Hohen Schulen.
inpat Sultizrat Dr. jur. Georg Fuch3, beauſtrkagt
Ien Porleſungen für Genoſſenſchaftsweſen in der
Nugtlwuiſenichaftlichen Fakultät der Uniberſität, wurde
Wieſ ſor ernunnt.
Vor den chineſiſchen Holzſchnikken
im Gewerbemuſeum.
Daß es euch gibt, ihr Bilder, die ihr Farben und Töne,
Linien und Lieder ſeid auf einem weißen Blatt, das — zart wie
ein Duft — euch eingefangen hat, Träume eines weltſeligen
Kindes; und euch wiederträumt — und mitträumen läßt den großen
Weltentraum. Die, die Augen haben zu ſehen, und Ohren haben
zu hören. Daß es euch gibt!
Ich ſchaue euch an und lächle in die Heiterkeit eurer Seele; ich
liebe euch — und ihr ſchenkt mir euer geheimnisvolles Leben.
Knoſpen beginnen zu atmen, Blüten blättern ſich auf in nicht
endenwollender Fülle; Stäbe ſtoßen ins Licht, und Halme wiegen
ſich als Melodie von göttlicher Einfachheit. Euer Schwarz ſchmiegt
ſich zärtlich an den weißen Grund, und eure Farben wiſſen nichts
von der Schwere der Dinge.
Es ſind Felſen da, und ich ſehe, was ich bisher nur wußte:
daß Geſtein voll drängender Bewegung iſt; es ballt ſich, löſt ſich,
formt ſich zu neuem Sein und ſchichtet Sehnſucht auf Sehnſucht;
wann darf es blühen wie die Blume? Wann ſich löſen von
Schwere und fliegen wie der Vogel?—
Ihr Schweſtern, ihr Brüder, ich liebe euch ſehr. — — R. B.
Kunſt. Wiſſenſchaft und Leben.
* Düſſeldorf. Hier ſtarb in vollendetem 74. Lebensjahr
der bekannte Landſchaftsmaler Prof. Hugo Mühlig. Von
Geburt Dresdener, wo er auch die Akademie beſuchte, trat er
1881 dauernd in den Düſſeldorfiſch=rheiniſchen Malkreis ein, wo
er ſich durch die ſchlichte, koloriſtiſch feinſinnige Darſtellung
natür=
licher und naturverbundener Dinge einen guten Namen ge=
S.
macht hat.
Meyers Lexikon in 12 Bänden. Siebente völlig neu bearbeitete
Auflage. Ueber 160 000 Artikel und Verweiſungen auf etwa
21 000 Spalten Text mit rund 5000 Abbildungen, Karten und
Plänen im Text; dazu etwa 755 beſondere Bildertafeln (
dar=
unter etwa 100 farbige) und 240 Kartenbeilagen, 40
Stadt=
pläne ſowie 200 Text= und ſtatiſtiſche Ueberſichten. Band 7
(Korrektor bis Marunke) in Halbleder gebunden 30 RM.
Ver=
lag des Bibliographiſchen Inſtituts in Leipzig.
Erſcheint ein neuer Band von „Meyers Lexikon”, ſo hat der
Kritikus längſt eine Liſte von neuen Stichwörtern bereit, an
deren Hand er den faſt 1800 Spalten prüfend zu Leibe geht, und
er geſteht gern, daß er auch dieſem Bande uneingeſchränkte
Aner=
kennung zollen muß. Das beweiſen z. B. die Biographien
be=
rühmter Zeitgenoſſen, von denen hier angeführt ſeien: die Poli=
tiker Lench und Lersner, Maltzan und Mahraun, der Hochmeiſter
der Jungdo die Heerführer Mackenſen und Ludendorff, die Ruſſen
Lenin, Kraſſin, Lunartſcharſkij, der Brite Lloyd George, der
Dich=
ter Herm. Löns, der Schöpfer des Hygienemuſeums Lingner.
Weh=
mütige Erinnerungen an den Weltkrieg, an Brotkarte Erſatzſtoffe,
Kohlrübenwinter und Schlangeſtehen erwecken die Artikel über
Kriegswirtſchaft (16 Spalten) über Kriegserklärungen, die zwölf
Jſonzoſchlachten, die Marneſchlacht, die Kriegsſchuldfrage, über die
neuen Staaten Lettland und Litauen. Auf andere Gebiete führen
uns dieſe gehaltreichen Beiträge über maritime wiſſenſchaftliche
Expeditionen, Kulturkreislehre des Ethnologen, Kurs und
Kurs=
zettel, das Spiel Mah=Jongg Magie und Märchen, Mars und
Mars=Kanäle und die vielen Spalten, die der Landwirtſchaft und
allem, was mit dieſer zuſammenhängt, gewidmet ſind. Zahlreich
vertreten ſind in dieſem Bande die techniſchen Artikel, z. T. mit
wertvollen illuſtrierten Textbeilagen. Wen intereſſiert heute nicht
der Kraftwagen, von dem in Wort und Bild alle Einzelheiten
beſchrieben werden, wen nicht Bau und Einrichtung eines
Land=
hauſes, von dem 12 farbige Darſtellungen mit Grundriß,
dar=
unter eins von Taut, vorgeführt werden? Artikel wie Lampen,
Leuchtgas und Leuchtgasbereitung, Lautſprecher Kunſtſeide uſw.
bieten überſichtlich und ſachgemäß das darüber Wiſſenswerte dar.
Wieviel lernt man aus dem Artikel Lokomotive! Dieſe werden
wir noch lange brauchen, auch wenn der Luftverkehr ſich weiter
wie bisher entwickelt. Der iſt mit Recht umfaſſend dargeſtellt,
ebenſo wie die ſtolze Geſchichte des Luftſchiffbaues von „LZ.
(1900) bis zu „LZ. 126” deren Typen ihrem Größenverhältniſſe
nach und in den Hauptzügen auch in ihrer Konſtruktion im Bild
gezeigt werden. Die Karte Luftverkehr tut erfreulich dar, wie
Deutſchland trotz der ihm hier auferlegten hemmenden
Beſtim=
mungen tüchtig vorangekommen iſt. Die wichtigſten Flüge der
ganzen Welt ſind bis Oktober 1927 angegeben. Immer wieder
aber muß nachdrücklich auf die ſchönen farbigen und ſchwarzen
Tafelbeigaben und die überſichtlichen Karten und Stadn
hin=
gewieſen werden. Sie bilden mit den vielen andeuerwehr löſchte
nicht nur eine für das Verſtändnis außerordentl: — Am Sonntag
gänzung des Textes, ſondern, wie z. B. die Koſtün dem Hauſe
Kra=
haustafel und das herrliche Blatt „Löwe” nach=ſchalung in Brand.
nur einige zu nennen, einen hervorragenden
vollen Bandes.
Vicki Baum, „stud, chem. Helene Willfüer”.
Broſchiert 3 Mark, Ganzleinen 4,50 Mauk.
Vichi Baums Liebe, ihr Intereſſ= gehören
heute, die ſie im Kern ihres Weſen3 und
dieſem neuen Buch ſtellt ſie den Typ de3 Je
chens, der Chemieſtudentin, hinein in das PehU
alten Heidelberg, und verknüpft ſie und
des unehelichen Kindes. Sie wird „ver
im gröberen Sinne, ſondern von ihrer / 4a/0
Syiddeutſchlands, von dem überſtarken
Ernſt und verantwortungsbewußt g
ernſt und Lerantwortungsbewußt durchlä/
drohendes Schickſal und ringt ſih durch zu
Erfüllung ihres kraftvollen, geſunden Frau s
Seite 4
H
O
In dankbarer Freude zeigen die Geburt
eines kräftigen Sonntagsmädels an
Pfarrer Wilhelm Engelhardt
und Frau Reſi, geb. Nell. (
Schillingſiadt (Baden), den 17. Februar 1929.
Statt beſonderer Anzeige.
Am 14 Februar iſt unſere liebe Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter, Schwägerin
und Tante
Frau Luiſe Beſt
geb. Battenfeld
im 76. Lebensjahre nach kurzem Leiden ſanft
entſchlafen.
Oekan Gußmann und Familie
Prof. Klinger und Familie
Trude Endres
Apotheker Kurt Endres.
Darmſtadt, Lollar, Kirchberg, Mainz.
Die Beerdigung fand in aller Stille in Darmſtadt ſtatt
Zodeg=Anzeige.
Heute iſt unſere liebe Mutter, Großmutter,
Schweſter und Tante
Emmt Tangenbea
geb. Fiſcher
ſanft entſchlafen.
Fritz Langenbeck
im Namen der Hinterbliebenen.
Darmſiadt, am 17. Februar 1929.
Die Einäſcherung findet Mittwoch, den 20. Februar,
nachmittags 2 Uhr, in dem Krematorium des
Wald=
friedhofs ſtatt.
(3009
Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Am Freitag, den 15. Februar 1929 iſt
unſere liebe Mutter, Schwiegermutter,
Groß=
mutter und Urgroßmutter
drau Malie kieng
geb. Schneider
im faſi vollendeten 83. Lebensjahre ſanft dem
Herrn entſchlafen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Dr. Repp
Marie Rübſame
geb. Repp.
Die Beerdigung fand in der Stille ſiatt. (*
weg berampf. Nann Jahrling
Dankſagung.
(Statt Karten.
Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme, die uns
beim Heimgang unſeres Entſchlafenen
Auden Vek
Was man durd:
das tat man viel, ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
der Suite zu Unre. Ganz beſonders danken wir den
für das Werk nicht a Brüdern des Herz=Jeſu=Hoſpitals,
dem muſikaliſch gebildetzten und Beamten des
Ober=
es ſich für das Anhöreür ihre rege Anteilnahme, ſowie
gar nicht einfache, aus
leitete Theorie durcharbeinr ſeine tröſtenden Worte am
einem beliebigen Motiv.
zwölf chromatiſchen Töne, Margarete Jährling
ſeiner Negierung willkürlie und Kinder,
beſchäftigt. Wer dies tut
Beifall zu ſpenden verſuchtebruar 1929.
haben. Wer unvorbereitet:
(2985
Einerlei einer doch ſtarl
Gleichbleiben der Rhyth
von Dynamik und Entw
kglfidgſtopartigen Schimme
Dienstag, den 19. Februar 1929
Die Eheleute Ludwig Oppermann
und Frau Eliſabeth, geb. Diehm.
Exerzierplatz, Buracke 5, feiern am
20. Februar 1929 das Feſi der (*
Silbernen Hochzeit.
Todesanzeige.
Geſtern morgen 10½ Uhr
ver=
ſchied nach kurzer Krankheit unſere
Urgroßmutter, Großmutter und
Mutter, die
Bwe. Barbara Bickhardt
im Alter von 83 Jahren.
Dieſes zeigen an
Die Hinterbliebenen:
Margarethe Rühl
Margarethe Zettler
Polykarp Zettler.
Darmſtadt, den 19. Februar 1929.
Ahaſtraße 10.
Die Beerdigung findet Morgen,
Mittwoch, den 20. Februar,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Todes=Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft meine
liebe Frau, unſere gute Mutter,
Großmutter, Schweſter,
Schwä=
gerin und Tante
Mimi Oecker
geb. Manek.
Die trauernden Hinterbliebenen=
Theodor Decker und Kinder.
darmſtadt, Wenckſtr. 47, München.
Beerdigung findet Mittwoch um
3 Uhr vom Portale desalten
Fried=
hofz aus ſtatt.
Todes=Anzeige.
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß wurde uns heute vormi
nach kurzem Krankenlager unſere liebe, treuſorgende Mutter, Schwoſie
Schwägerin und Tante
Frau Margarethe Holz, geb. Schaub
Witwe des Eiſenbahnſekretärs Karl Holz
nach einem arbeitsreichen Leben in kaum vollendetem 30. Lebensjahre entriſſen
Darmſiadt, Arheilgerſtr. 14, den 18. Februar 1929.
Die tieftrauernden Kinder=
Anni und Walter Holz.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 21. Februar 1929, nachmittags 4 Uhr, auf derm
alten Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſiraße ſtatt.
Todes=Anzeige.
Geſtern Abend 8½ Uhr entſchlief nach kurzem
Leiden unſer lieber Vater, Großvater und
Urgroß=
vater
Herr
Chriſtian Bucher
im 83. Lebensjahre.
Die tieſtrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 18. Februar 1929.
Moosbergſtraße 74.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 20. Februar,
nachmittags 2 Uhr, von der Kapelle des Waldfried=
Mte R R
Freiwillige Feuerner
Darmſtadt.
Zur Beerdigung unſere
r
5
Kameradſchaftlicher
Kriegerverein 1874
Darmſtadt.
Unſer lieber Kamerad
Ludwig Mat
iſt am Samstag verſtorben.
Die Beerdigung findet am
Dienstag, den 19. Februar 1929,
nachmittags 3½ Uhr, vom Portale
des alten Friedhofes (Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße) aus ſtatt.
Sammelpunkt 3 Uhr am
Tier=
brunnen.
Der Vorſtand.
2978)
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
und Blumenſpenden bei dem Heimgange unſeres
lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen
Herrn Johannes Beck
ſagen wir Allen auf dieſem Wege herzlichen
Dank.
Im Namen der tieftrauernd. Hinterbliebenen:
Elſe Beck Wwe., geb. Thunig. (*
werden die Kameraden
Mittwoch, 20. Februin, 2-*
Ue
nachmittags 19 uh., 1
am Waldfriedhof antretenn imrtr 8.
Das Kommand/4
Danfſagung ar
Für die wohltuenden BCyür
Fer
herzlicher Teilnahme beiul ſ,
1N2
Heimgang unſeres liebendu.
und Vaters ſagen wüie R. de
dieſem Wege unſern inthtzie g M
Dank.
Margarete Schl4
Marie Schlandesn 2n)t
Darmſtadt, 18. Februck:91 zu 9
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die zahlreichen Beweiſe
herzlicher Teilnahme beim Ab.
leben unſeres unvergeßlichen
ſagen wir allen auf dieſem
Wege unſeren innigſien Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Marie Finger Witwe
geb. Jakobi.
Darmſiadt, 18. Februar 1929.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute morgen
unſere herzensgute Mutter, Großmuttec und Urgroßmutter
Frau
geb. Knöll
nach kurzer, ſchwerer Krankheit im Alter von 22 Jahren
zu ſich in die Ewigkeit abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Adam Bickelhaupt, Mechanikermeiſier.
Reichelsheim i. Ow, den 18. Februar 1929.
Die Beerdigung findet Mittwoch, mittags 1 Uhr, vom
Sterbehauſe aus ſiatt.
(8008
richſt
3 R41,
Apptis Ey
nit Ako
Brunver
Waldſtt
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die überaus zahlreichen
Be=
weiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Hinſcheiden unſerer lieben
unvergeß=
lichen Entſchlafenen
(3002
Frau
Lena Mager
geb. Trautmann
ſagen wir allen unſeren innigſten
Dank. Ganz beſonders danken wir
Herrn Pfarrer Becker von Ernſthofen
für die troſtreichen Worte am Grabe.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Heinrich Mager u. Kinder.
Fam. Heinrich Trautmann.
Klein=Bieberau, den 18. Febr 1929.
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen
Beweiſe herzlicher Anteilnahme
an unſerem ſchmerzlichen
Ge=
ſchick ſagt innigſten Dank im
Namen aller Hinterbliebenen.
Peter Luley
2974)
Turnoberlehrer.
Strümpfe w. b. an=) Motorrad
geſtrickt. Roßdörfer= deutſch. Triumph,
ſtraße 23, I.
* faſt neu, bill. z. vk.
Mühlſtr. 9, pt.
den Schlal
krattige Derven
venscheſf bei ingererKue
UZ 342687 Man gtte auf
W den ges gesch Namen.
Brüchtent dritte udere.
bechmmlin
der-
drog. Schwinn,
Drogerie Fr.
Bechen=
haub, Ecke Schulſtr.,
Drogerie Liebig,
Luiſenſtr. 4,
Drogerie Fiſcher,
Fran,furterſt. 12-14
(1L 174)
Unterricht im Zuſchneiden und Schneidern
in den bekannten Abteilungen
Ausbildung im Helbſtanfertigen von
Kleidern, Koſtümen und Mänteln
nach bewährtem Syſtem.
Toni Hanau, Meisterin
Eliſabethenſtraße 70, I. (*) Fernruf 4243.
Von der Reiſe
zurück.
Frauenarzt
Dr. Hüffel
Kaſinoſtr. 2.
DiE FRAU
v. Dr med. H Paul
mit 7. Abb= dungen.
Inhalt: Periode, Ehe,
Ge chlechtst ieb,
Krankh, Abweich. b
d. natürl.
Geſchlechts=
empf.,
Schwanger=
ſchaft, Verhüt un
Unte brechung.
Wo=
chenbett. Pflege d
Säu l, Proſtit.,
Ge=
ſchlechtskrankheiten.
Wechſeljahte. Preis
4 ℳ geb. 5 ℳ u. d
Porto, R Oſchmann
Konſt inz 136
(1..Ka 203)
Rii
ſchaft
Darmt
kaution”
Leute z.
Ang.u,6‟
100 Mk.k.
de
RN. Afr
RMft
Geſhäfts=Kre‟
A
Etabliernn 8gelder 1.. gaus.
Hypotheken, Bangelder,
HR n
(keine Vermittl.) .
Broß=Umſtadt, Frießel
4h
ermitt
imr
beuiet
[ ← ][ ][ → ] Ubesken
Raga
umn
Dienstag, den 19. Februar 19229
Seite 5
er Landeshauptftadk.
Darmſtadt, 19. Februar.
Ernannty en: Am 24. Jan.: der prov. Gewerbelehrer Felix
G4 zu Gonußge in zum Gewerbelehrer an den gewerblichen Abtei=
Cu der Fordangsſchulen im Bezirk Gonſenheim, Kreis Mainz,
nge des z9ſlantritts an; am 28. Jan.: die prov. Handelslehre=
„ta Noſrfunn zu Groß=Zimmern, Kreis Dieburg, zur
Hand=
ehrerin nader Volksſchule zu Groß=Zimmern und Umgegend,
Dieburgzu u. 29. Jan.: die prov. Handarbeitslehrerin Emma
ler zu uGofen, Kreis Worms, zur Handarbeitslehrerin an der
ule zu iGoßen und Umgegend, Kreis Worms; am 13. Febr.:
rer Heizmh Jäckel zu Alsfeld zum hauptamtlichen Fortbil.
zhullehver der Fortbildungsſchule zu Alsfeld und Umgegend
rkung vuhnTage des Dienſtantritts an.
Ernenmn, des Lehrers Adam Ditter zu Rainrod, Kreis
zum Lehhe an der Volksſchule zu Kimbach, Kreis Erbach, vom
uar 19279 urd zurückgenommen.
Miniſterwm für Kultus und Bildungsweſen. Erledigt ſind: An
ksſchule utOffenbach a. M.: 5 Stellen für evangeliſche Lehrer,
für ehonzliſche Lehrerinnen, 3 Stellen für katholiſche Lehrer,
für eing Aholiſche Lehrerin.
Hefſiſchefs undestheater. Vorſtellungsänderung im
HaN. Da Herr Grahl noch indisponiert iſt und ein
Er=
bis üßerſt an wenigen deutſchen Bühnen aufgeführte Oper
nt bebähſſe werden konnte, gelangt heute, Dienstag, im Gro=
Hrſmanns Erzählungen” zur Aufführung. Den
ngtn hys Hoefflin vom Stadttheater Mainz als Gaſt.
N. Die Aufführung bleibt bei gleichen Preiſen der
etet Gelöſte Karten behalten Gültigkeit oder können bis
Stutz vor Beginn der Vorſtellung zurückgegeben werden.
ilturfſiltbühne im Kleinen Haus. Im Kleinen Haus
im Rahrſin der Kulturfilmbühne heute um 16 und 20 Uhr die Filme
und Ir men” (mit Charlie Chaplin als Joſe) vorgeführt.
Imuſkoven wird am Samstag, den B. Februar, einen
mit ltändig neuem Programm im Kleinen Haus veran=
Ortsgentzeteverein und Handwerkervereinigung. Infolge plötz=
Erkrankumyſt Herr Oberſtudiendirektor Prof. Otto Rückert=
Mün=
ider verritert, am nächſten Mittwoch, den 20. ds. Mts., den
güber; s deutſche Handwerk in ſeiner wirtſchaftlichen,
ſozia=
kulturgll Bedeutung” zu halten. Unſere 5.
Winterverſamm=
uß dahch 1Sfallen. Auf die Veröffentlichung im Anzeigenteil
tigen Nürnr ds. Bl. wird verwieſen.
dahVerein uu Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. Freitag,
Februnn ?) Uhr, wird Frau Elly Freyer=Berlin im
des Qußät g=Georgs=Gymnaſiums (Karlſtraße 2) die „Medea‟
ſripides ju dr Ueberſetzung von Wilamowitz vortragen. Ueber=
Frau Znzt in letzter Zeit dieſes Drama zum Vortrag brachte,
mit ihrareu nſt den tiefſten Eindruck gemacht, und ſo verſpricht
ſe bevorrten de Veranſtaltung einen edlen Kunſtgenuß. Gäſte
lommenu
Frauenmetin der Markusgemeinde. Für Montag, den 25.
Fe=
abends 8 Uhr, iſt im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
Familien=
rgeſehzu Herr Pfarrer Schneider, der Leiter der
Anſtal=
ſer= ſriſtadt wird ſprechen. Von den Schätzen der Kirche,
nie vengſen darf‟. Das Künſtler=Ehepaar Herr und Frau
wollem fh in liebenswürdiger Weiſe mit dem Vortrag von
ſen u— Quetten in den Dienſt der guten Sache ſtellen, und
Lotie Adal hat in gleicher Weiſe einige Violin=Vorträge
Sonrüdarf ein anregender und reicher Abend in Ausſicht
ſen aſt die Jahr für Jahr in Treue an der Gemeindehilfe
Mingal der unſeres Frauen=Vereins. Es ſoll Teebewirtung
wart Karten zum Preis von 30 Pf. bei Frau Luſt,
555 nd bei dem Hausverwalter Göriſch, Kiesſtraße 17,
d. Tan verſehe ſich rechtzeitig mit dieſen Karten wegen
lätze.
zeherinde. Wer einen Rückblick werfen muß über Leben
—nzelner Menſchen, wird ſchmerzlich oder freudig
be=
ſendige Bewegung erfaßte alle die Frauen, die am
ü zur Jahresverſammlung des evangel.
ens der Petrusgemeinde im gemütlich=warmen
Ge=
utnngekommen waren, um ſich Rechenſchaft über das
1928 geben zu laſſen. Frau von Wuſſow
er=
gsbericht in klarer, feſſelnder Weiſe, und tat es
dop=
bedeutende Fortſchritte melden konnte. So iſt die
n 8l6 angewachſen, was den Mitgliedern, den Frauen
ver auch der fleißigen Werbearbeit der beiden Pfarrer
iber 100 Familien konnte wieder Weihnachtsfreude
Form von Lebensmitteln und Heizmaterial. Acht=
Frauenhilfe leiſteten Rat und Beiſtand in ihren
Be=
tämle erfreute ſich weiterhin guten und fleißigen
Zu=
äepunkt des vergangenen Jahres war das Jubiläum
gei beſtehen des Vereins. Die Rechnerin Frau Profeſſor
rt nattete den Rechenſchaftsbericht, der ein günſtiges
Hertz= farrer Weiß dankte in launigen Worten der Vor=
0 1 gRechnerin für ihre treue Arbeit und leitete die
dar=
de Waandswahl, die uns die Vorſitzende und den geſamten
nd wiedenb. Der Frauenchor unter Leitung von Frau Pfr.
umrahmge ni= zwei Liedern den geſchäftlichen Teil und führte
ſehr anzebigen Teepauſe, der nun der künſtleriſche Teil des
S folgte.3 err Konzertmeiſter Schnurrbuſch und ſeine ehe=
Schilenlu Frau Dr. Vidal=Kleberger, ſpielten
gemein=
ne Sonaſt on Händel und das Largo aus dem Doppel=Konzert
ſch. Esä ar ein bewundernswertes Ineinanderklingen der
bei=
pſtrumemt das nicht nur die hervorragende Technik der beiden
ſondſen das innere Verſtehen Händels und Bachs deutlich
Ganz fbenders bewundern konnten wir aber erſt die Kunſt
ſchs 20 der Wiedergabe von „Präludium und Allegro”
reie, der „Melodie” (Tſchaikowſty) und des „Menuetts”
Sc-ml die Tiefe der Auffaſſung wie auch die vollendete
1g FInſtruments ſchlugen die Zuhörer völlig in Bann
ſten Geigenſpiel zu einem Erlebnis. Nicht minder tief
Eirzhce, die der Geſang von Frau Horn=Stoll er=
Schonc) der Arie der Gabriele aus dem „Nachtlager von
(Krar) bewunderten wir ebenſo den glockenhellen Sopran
eſtauUly Entfaltung und Ausgiebigkeit der Stimme, der
herbohnunde Schulung anmerkte. Erſt recht aber eroberre
Sängert die Herzen der Frauen, als ſie eine Reihe entzücken=
Mderlieds vrtrug, z. B. „Strampelchen” von Hildach, „Heim=
Dm Feſtis on Leo Blech und andere mehr. Hier ſchwang der
Der Müüklichkeit mit und fand dankbar begeiſterten Widerhall
en Zuhömnnen. Nicht zuletzt ſei der hingebenden und vollen=
Legleitunwher Frau Dr. Vidal gedacht, die zum Gelingen des
* Eheblühſe trug. So bildete die Veranſtaltung einen genuß=
Abſchlu g ’s letzten und zugleich den guten Anfang eines neuen
im Lecck ureſeres Frauenvereins.
Sektiong zraiſtadt des D. u. De. Alpenvereins. In der
Mo=
erſadllung am Donnerstag, den 21. Februar, abends
im Fecitl des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums wird Herr Dr.
Amid Am Hand von Lichtbildern über ſeine Wanderungen
* Stuba A pen ſprechen. Da der Redner bei ſeinen Reiſen
Dren b Sideren Wert auf die exakte und künſtleriſche Ausfüh=
Neiner Bſt egt ſteht den Mitgliedern am Vortragsabend ein
Lenuß 2 ſbr. Die Mitglieder der Sektion Starkenburg und
hrte Gerſnd willkommen.
Diebſto4! In einem hieſigen Geſchäft wurden einem
Elfen=
iter, I der Ladentheke 30 Stück Elfenbeinnadeln ſeinen
Meinſeges urtellend) entwendet. — Am 14. Februar verlor in
Dengens ſte ein Gaſt 400 Mark. 200 Mark in ausländiſcher
Ras Bupc Ulsbald wiedergefunden, während die reſtlichen 200
iei Gſten markſcheine) verſchwunden waren. Der Kriminal=
2 Fchyen, dem Eigentümer die 200 Mark wieder zuzu=
Der E it, der ſich die 200 Mark in rechtswidriger Abſicht an=
Houte, K hrz dieſe im Keller eines Hotels in einem kleinen
huter alks Gerümpel verſteckt.
D.H.V — es fragt kaum einer, was das heißt. Sie wiſſen
es alle. Man fragt ja auch nicht, wer die Hapag oder die A.E. G.
ſei. Schon eher begegnet man dem umgekehrten Fall. Wird über
den Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=Verband geſprochen,
dann unterbricht wohl einmal einer: „Ach ſo, Sie meinen den
D. H.V.”
Vor dem Kriege ſtand es ſo um ihn: die Unternehmer
moch=
ten ihn nicht, er war ihnen zu radikal. „Deutſchnationale
aus=
geſchloſſen!” las man nicht ſelten in den Zeitungsanzeigen, mit
denen ein neuer Gehilfe geſucht wurde. Die Arbeiter
marxiſti=
ſchen Glaubens liebten ihn gleichfalls nicht — das beruhte auf
Gegenſeitigkeit und iſt verſtändlich. Die Regierungen? — Nun,
es hat noch keine gegeben, die unbequemen Drängern und Mahnern
über die Maßen zugetan geweſen wäre! Aber
auch die Kaufmannsgehilfen ſelbſt, ſofern ſie
nicht mit von der Pastie waren, — wie ſollten
ſie ein Rauhbein leiden können, deſſen
Kampf=
gebot hieß: Wer nicht für mich iſt, der iſt gegen
mich!. Wenn es wahr iſt, daß viel Feind viel
Ehr bedeutet dann entfiel auf den D.H.V. viel,
ſogar ſehr viel Ehr!! In dieſem Sinne ſchrieb
denn auch 1910 ein erklärter Gegner: „Er hat
ein Recht, ſeine drei Buchſtaben mit Stolz zur
Schau zu tragen; ſie ſtiften Furcht und Entſetzen,
weit und breit in Germaniens Gauen, Marken
und Ortsgruppen. Wo ſich immer ein
Organi=
ſatiönchen mannhaft den Entſchluß zu großem
Handeln abringt, folgt augenblicklich wie Wolke
auf Aprilſonne die bange Frage: Was wird der
D. H.V. dazu ſagen? . . . So kann man auch
ge=
troſt dem Verbande mit den drei Buchſtaben,
dieſen Hans Dampf auf allen Gaſſen, ſeiner
kecken Raufluſt wegen und ſeiner unaufhörlich
wirbelnden Werbe= und Reklametrommel das
Verdienſt zuerkennen, der ſozialpolitiſche
Ge=
wiſſenswurm der Handlungsgehilfenbewegung
geweſen zu ſein”
Heute zählt der Verband 346 000 Mitglieder.
Er ward eine öffentliche Macht, und ſo etwas
pflegt manches zu ändern. Zwar gilt auch jetzt
noch für ihn: Gegner die Menge!. Indeſſen, aus
der Verinſelung iſt er heraus. Es ſuchen ihn ſo
viele, die ihn fürchten. Und wo er ſeinen Platz
glaubt, erſcheint er zur Not auch ungerufen. So
treffen wir auf ſeine Fährte, wohin wir ſpüren.
Vier der Führer ſitzen im Reichstag und noch
dazu verteilt auf vier Fraktionen. Im
preußi=
ſchen und in den kleineren Landtagen haben die
Amtsinhaber des D.V. V. ihren Stuhl: ſie fehlen
auch nicht in den Bürgerſchaften der Hanſeſtädte. Bei den Spitzen der
Gemeinden ſtecken gar ein halbes Tauſend. Von den
Körperſchaf=
ten ſozialen Charakters ſchweigen wir, weil des Aufzählens ſonſt
immer parlamentiert wird, der D. H.V. hat ſeine Hand im Spiele.
reich eine Kirchengemeinſchaft gegründet, ob in Spanien — doch
halt, wen es angeht, der weiß Beſcheid, und das genügt!
Die tiefſten Urſachen für die Erfolge des Verbandes ſind
un=
ſichtbar. Seine Führer haben es oft ausgeſprochen, der D.H.V.
ſei ihnen ſelbſt ein Rätſel, über das man nicht reden, das man
nur erleben könne. Aber eine äußere Urſache liegt offen vor aller
Welt: Am D.H.V. iſt alles Tatſache! Man ſehe ſich das mächtige
Backſteingefüge am Holſtenwall in Hamburg an. Das ſteht nicht
nur zu Buch, das ſteht auch in der Wirklichkeit! Das iſt
Sinn=
bild für Arbeit und Inhalt des D.H.V. überhaupt. Es verrät den
Kaufmann echt hanſeatiſchen Geblüts.
Im Jahre 1927 äußerte der Direktor des Internationalen
Arbeitsamtes Albert Thomas, nach einem Beſuche des Deutſch=
Kurhaus Oſterbichl bei Oberammergau,
eines der ſieben D.H.V.=Erholungsheime.
Und das um ſo ſicherer, je weniger wir davon hören. Dieſer
Ein=
fluß reicht weit über die Grenzen unſeres Vaterlandes —
Gren=
zen, die für den D.H.V. erſt jenſeits der deutſchen Lande,
außer=
halb des Deutſchen Reiches gelten. Nicht wenige ſeiner
Orts=
gruppen im europäiſchen Auslande und auch in Ueberſee ſind
Mittelpunkt und Wirkzelle der jeweiligen deutſchen Kolonie. Ob
im Staate Muſſolinis eine deutſche Schule errichtet, ob in Frank=
Das Verwaltungsgebäude des D.H.V. in Hamburg.
nationalen Handlungsgehilfenverbandes: „Ich empfinde, nachdem
ich dieſen Blick in das Getriebe Ihres Verbandes getan habe, ein
wenig Neid. Den Etat des Internationalen Arbeitsamtes
brin=
kein Ende wäre. Wir übertreiben wenig, wenn wir ſagen: Wo gen 56 Staaten der Welt auf, den Ihres Verbandes nur die
Kauf=
mannsgehilfen, aber mein Etat (der ſoziale Etat des
Völker=
bundes) iſt erheblich kleiner.” Man ſagt. Geld regiert die Welt.
Zweifellos wird damit Mammons Herrſchgewalt überſchätzt. Der
N.H.V., ſelber groß geworden vor allem durch die Idee und die
Träger dieſer Idee, glaubt am wenigſten an dieſe angeblich
kon=
kurrentloſe Allmacht. Aber gewiß iſt eines richtig: auf die Dauer
wirkt nur die Realität neue Realitäten! Und eben eine ſolche
Realität iſt der D.H.V.
Die Mitglieder wiſſen denn auch was ſie an ihm und ihr
haben! Allein im Jahre 1927 erhielten die Stellenloſen unter
ihnen achthundertzehntauſend und im Jahre 1926 ſogar
andert=
halb Millionen Reichsmark in bar ausgezahlt! Weit über eine
Million macht die Summe, die er 1927 anderen Mitgliedern an
vorenthaltenen Gehältern herbeiſchaffte. Soll man mehr
auffüh=
ren? Der Platz dafür wäre zu knapp. Wer das nicht glaubt, der
ſchlage den letzten Rechenſchaftsbericht nach: 280 lexikongroße
Seiten! Nur eines noch daraus: in zwei Semeſtern wurden
350 000 Menſchen mit Kurſen berufsbildenden Vorträgen,
Be=
ſichtigungen und anderen Lehreinrichtungen erfaßt. D.H.V.=
Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband? Ja, aber auch im
„Du hilfſt vielen!“
Wilhelm Raabe äußerte einmal unter Anſpielung an ſeine
„Chronik der Sperlingsgaſſe”, er habe der Reichshauptſtadt eine
weitere Straße berühmt gemacht. Der D.H.V. darf das gleiche für
ſich von Hamburg behaupten. Der Holſtenwall iſt durch ihn für
alle deutſchen Kaufmannsgehilfen — und nicht nur für ſie! —
der Inbegriff einer großen Bewegung und einer eigenen
Ge=
ſinnung geworden. Längſt nicht alle, die ſo vom Holſtenwall
ſprechen, ſind dieſer Bewegung ein Freund, aber ſie reden mit
Reſpekt von ihr. Und das iſt mehr!
Der letzte Verbandstag des D.H.V. hat beſchloſſen, überall im
Reich Heime zu ſchaffen, die dem geſelligen Leben und dem
Bil=
dungsſtreben ſeiner Mitglieder, vornehmlich ſeiner Jugend, Heimat
ſein ſollen. So ſoll auch hier in Darmſtadt ein ſolches Heim
ent=
ſtehen, das am 20. Februar 1929 durch eine kleine Feierſtunde
ſeiner Beſtimmung übergeben wird.
KLEINES HAUS
Samstag, 23. Febr.
MIDDVUMPBEKOVEN
Preise 1 bis 5 Mark
— Ein nachahmenswertes Beiſpiel. Der Kanarien=Zucht=
und Vogelſchutz=Verein Darmſtadt hat der Stadt
Darm=
ſtadt 1½ Zentner Vogelfutter für die freilebenden Vögel zur
Ver=
fügung geſtellt. Die Stadt Darmſtadt hat in ihren zahlreichen
Vogel=
futterſtellen die Fütterung im Hinblick auf die grimmige Kälte mit
er=
höhtem Nachdruck aufgenommen. Vergeßt die hungernden
Vögel nicht!
Solange der Rhein zugefroren iſt,
überhaupt während der kalten Jahreszeit, muß wohl auch
das Waſchen im Hauſe für diejenigen die es bei gelinder
Witterung gern ſelbſt unternahmen, als Quälerei bezeichnet
werden; ſie ſollten deshalb im Intereſſe ihrer Geſundheit ihre
geſamte Wäſche in der ſeit 73 Jahren ſich immer bewährten
Großwäſcherei Hering, Jahnſtraße 4, Telephon 3949,
waſchen und bügeln oder auch nur waſchen laſſen, zudem das
Zuhauſewaſchen unrentabel geworden iſt. Weiße Wäſche
ge=
waſchen und bis zu 90 Prozent getrocknet, koſtet das Pfund
nur 20 Pfg. eine Partie von 15 Pfund (Trockengewicht)
nur 3 Mark. Hering, der altbekannte Wäſchereifachmann,
wäſcht und bügelt am beſten; die beſte Arbeit iſt immer am
billigſten!
(1979a
— Eine nachahmenswerte Einrichtung. Die Stadt Hannover hat
beim Wohlfahrtsamt eine Einrichtung getroffen, die durchaus
nach=
ahmenswert iſt. Ausgehend von dem Grundſatz, daß kinderreiche
Müt=
ter zu Hauſe nötig ſind, ſind alle Aktenſtücke und Ausweiſe für
eine kinderreiche Familie mit einem beſonderen
Stempel verſehen. Eine kinderreiche Mutter wird auf Grund
dieſes Stempels ſofort vordringlich abgefertigt, falls ſie mit einem
ſolchen Ausweis zu einer Kaſſe oder einem Bureau des
Wohlfahrts=
amtes kommt. Man kann der Meinung des Wohlfahrtsamtes, daß eine
Mutter vieler Kinder zu Hauſe nicht zu entbehren iſt, nur zuſtiimmen,
um ſo mehr, als eine bedürftige kinderreiche Mutter, die zu Hauſe für
Ordnung ſorgt, dem Wohlfahrtsamt ſchließlich die Arbeit erleichtert.
— Gebächtnisfeier am Volkstrauertag. Die ſchon ſeit einigen
Jah=
ren von der hieſigen Ortsgruppe des Volksbundes Deutſche
Kriegs=
gräberfürſorge jeweils am Volkstrauertage zu Ehren unſerer im
Welt=
krieg Gefallenen und Verſtorbenen veranſtaltete Gedächtnisfeier erfreut
ſich ſtets wachſender Beliebtheit. Man hat ſie in allen Schichten
unſerer Bevölkerung als eine unſeren lieben Kriegstoten durchaus
würdige, erhebende und erquickenden Troſt ſpendende Feier erkannt.
Auch die, denen das größte Kriegsleid erſpart geblieben, erhalten durch
ſie reichſten Gewinn. Da das dieſes Jahr die Gedenkfeier umrahmende
Programm der Feier wiederum auf, hervorragend künſtleriſcher Höhe
ſteht — Theo Herrmann vom Heſſiſchen Landestheater und ſeine Gattin
Olga Herrmann, das Drumm=Quartett und ein von Studienrat
Born=
gäſſer geleiteter gemiſchter Chor wirken mit —, ſo darf ſchon deshalb
auch diesmal ein zahlreicher Beſuch erwartet werden. Jedermann ſollte
ſich zum Erſcheinen verpflichtet fühlen, denn es gilt die zu ehren, die
ihr Leben für uns alle hergaben. Die diesjährige Gedächtnisfeier
findet, wie ſchon bekanntgegeben, am nähſten Sonntag, vormittags
11.15 Uhr, im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſtatt.
Ein=
trittskarten dazu ſind ſchon jetzt zum Preiſe von 50 Pfg. bis 2 Mark
an der Kaſſe des Kleinen Hauſes erhältlich.
— Grundrechte und Grundpflichten des Deutſchen. Schulrat
Wei=
ßenſtein=Frankfurt a. M. ſpricht am Donerstag, den 21. Februar,
abends 20,15 Uhr, im G.D.A.=Heim, Niegerplatz 3, über dieſes
hoch=
intereſſante und wichtige Thema. Der Vortrag wird von vielen und
ſchönen Lichtbildern begleitet ſein. Der Redner iſt kein Unbekannter
hier in Darmſtadt. Am 14. November v. J. ſprach er über Aufbau
und Aufgaben des Reiches. Seine Ausführungen ſanden ſeinerzeit
die größte Aufmerkſamkeit und wurden durch reichen und herzlichen
Beifall bedankt. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten hatte dieſen
Redner ſofort für einen weiteren Vortrag gewonnen. Damit ſetzt
dieſe Organ ſation die Vortragsreihe fort, die für weite Kreiſe von
größter Bedeutung iſt, denn leider beſteht hier noch große Unklarheit.
— Naturwiſſenſchaftlicher Verein zu Darmſtadt. Heute abend um
8 Uhr pünktlich ſpricht Herr Bergrat Dr. W. Wagner über „Auf
den Spuren des Eiszeitmenſchen in Rheinheſſen”.
Mit Lichtbildern.
Bp. Kellerbrände. Im Hauſe Wilhelminenplatz 12
ent=
ſtand in der Nacht zum Sonntag ein Kellerbrand. Durch glühende
Aſche waren Briketts in Brand geraten. Die Berufsfeuerwehr löſchte
das Feuer ab und räumte die Rückſtände in den Hof. — Am Sonntag
vormittag geriet beim Auftauen der Waſſerleitung in dem Hauſe
Kra=
nichſteinerſtraße 30 im Keller die Deckenverſchalung in Brand.
Die Berufsfeuerwehr löſchte das Feuer raſch ab.
Die=
Seite 6
„ Dienstag, den 19. Februar 1929
Ausbau der Angeſtellkenverſicherung.
Hilfe für die älteren Angeſtellten.
Wiederholt iſt ſchon auch in dieſer Zeitung auf die Notlage der
älteren Angeſtellten hingewieſen worden. Dieſe Notlage iſt deshalb
ſo groß, weil dieſe Menſchen faſt keine Möglichkeit haben, wieder eine
neue Beſchäftigung zu finden. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten
(G.D.A.) hat ſchon ſeit mehreren Jahren die Oeffentlichkeit
wieder=
holt auf dieſe Mißſtände aufmerkſam gemacht und Vorſchläge zur
Ab=
hilfe dem Reichstag uſw unterbreitet. So wurde u. a. der
Ein=
ſtellungszwang für ältere Angeſtellte gefordert. Auf Grund dieſer
wiederholten Eingaben kam ſeinerzeit das Kündigungsſchutzgeſetz zu=
Kande. Dieſes Geſetz ſchützt wohl die Angſtellten, welche noch im
Be=
trieb beſchäftigt ſind, hilft aber denen nicht, die ſtellenlos ſind. Einen
weiteren Schritt hat jetzt der Reichstagsabgeordnete Guſtav Schneider,
Bundesvorſteher des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten (G.D.A.)
unternommen. Nachdem die neuerdings vorgelegten Berechnungen die
Angeſtelltenverſicherung in einem günſtigeren Lichte erſcheinen laſſen,
als die früheren Denkſchriften, hat der vorgenannte
Reichstagsabge=
ordnete den Antrag geſtellt, die Altersgrenze auf das 60. Lebensjahr
herabzuſetzen. Dieſe Aenderung ſoll vorläufig bis zum Jahre 1935
gelten. Sie ſoll den Angeſtellten gewährt werden, die arbeitslos ſind
und keinen Unterſtützungsanſpruch auf Grund des
Arbeitsloſenver=
ſicherungsgeſetzes mehr haben. Dabei ſollen als arbeitslos auch die
nur noch zur gelegentlichen Aushilfe Beſchäftigten gelten. Die Höhe
des Ruhegeldes und damit auch der Hinrerbliebenenrente will der
An=
trag Schneider durch zweierlei Maßnahmen geſteigert wiſſen. Der
laufende Steigerungsſatz ſoll von 15 auf 20 Prozent unter
Umwand=
lung in feſte Steigerungsſätze erhöht und auch für die in der Zeit
vom 1. Auguſt 1921 bis 31. Dezember 1923 ein Aufwertungsbetrag
gezahlt werden. Dieſer Vorſchlag wird von all denen begrüßt werden,
die Beiträge in den höheren Klaſſen zahlen. Auch die freiwillig
Ver=
ſicherten, die ab 1. 4. 1928 Beiträge entſprechend ihrem Einkommen
zahlen müſſen, werden dieſen Antrag begrüßen. Außerdem iſt auch
eine Ausdehnung der Hinterbliebenenrente gefordert, ſowie
Herab=
ſetzung der Wartezeit und Erleichterung der Aufrechterhaltung der
Anwartſchaft. Dabei ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß die R. f. A.
beantragt, daß eine Nebenbeſchäftigung, die ein Einkommen von
weniger als 100 RM monatlich einbringt, als unerheblich bezeichnet
werden ſoll. Eir Verſicherter, der auf Grund der Nebenbeſchäftigung
verſicherungspflichtig iſt, ſoll nur als Selbſtverſicherter gelten und
ent=
ſprechend ſeinem geſamten Einkommen Beiträge zahlen. Damit werden
die Mißſtände beſeitigt, die vor einiger Zeit hier in dieſer Zeitung
gekennzeichnet wurden. Da nun die beſtimmte Ausſicht beſteht, daß der
Antrag Schne”er zur Annahme gelangt, dürfte für die älteren
An=
geſtellten eine weſentliche Beſſerung eintreten. Trotzdem wird der GDA.
ſeinen Kampf zur Hebung der Notlage der älteren Angeſtellten, den er
ſchon ſeit Jahren führt, unvermindert fortſetzen. Es liegt im Intereſſe
unſerer Volkswirtſchaft, dieſe wertvollen Kräfte nicht brachliegen zu
laſſen.
— Berufsſport. Man ſchreibt uns: „Treibt Sport!” ſo lautet
heute der Ruf an die Jugend. Eine große Sportbegeiſterung hat
ein=
geſetzt. Jetzt kommt plötzlich ein neuer Ruf an die Jugend: „Treibt
Berufsſport!” heißt es. Was iſt dies, werden viele fragen.
Berufs=
ſport iſt ein Wettkampf Jugendlicher in ihren eigenen Berufsſragen.
Nicht eine Prüfung ſoll es ſein, nein, ein Wettſtreit unter gleich alten
Menſchen, ob Männlein oder Weiblein. Nichts kann wohl beſſer dazu
dienen, die geiſtigen Kräfte dieſer jungen Menſchen zu wecken, als ſolch
ein Wettſtreit. Wie ſoll nun dieſer Kampf ausgetragen werden und
wer kann ſich daran beteiligen? Der Berufswetrkampf wird
vom Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten (G. D.A.) in allen größeren
Orten des Gares Heſſen am 24. Februar 1929 veranſtaltet. Er ſoll
den kaufmänniſchen Lehrlingen und jüngeren Angeſtellten Gelegenheit
geben, zu zeigen, was ſie in ihrem Beruf erlernt haben. In
Darm=
ſtadt wird der Wettkampf in der Städtiſchen Handelsſchule ausgetragen.
Die beſten Leiſtungen werden dann mit Preiſen ausgezeichnet. Als
Preiſe kommen zur Verteilung: eine zehntägige Ferienfahrt in die
Alpen, eine Freifahrt nach Nürnberg im Auguſt 1929, Rundflüge mit
dem Flugzeug, Photoapparat, Radioapparat, Armbanduhr,
Handels=
lexikon Brieftaſchen uſw. Für gute Durchſchnittsleiſtungen außerdem
noch Füllfederhalter, Aktentaſchen uſw. Die Preisverteilung iſt alſo
ſehr weit ausgedehnt, ſo daß viele Teilnehmer Ausſicht auf einen Preis
haben. Beteiligen kann ſich jeder kaufmänniſche Lehrling oder
Ange=
ſtellte bis zum 20. Lebensjahr, der Luſt dazu hat. Eine Vorſchrift, ob
der Teilnehmer einem Verband angehört oder nicht, beſteht nicht. Ebenſo
entſtehen für die Teilnahme keinerlei Koſten, da auch das Material
geſtellt wird. Anmeldungen müſſen bei der Geſchäftsſtelle des G. D.A.,
Hügelſtraße 20, erfolgen, woſelbſt auch nähere Auskunft erteilt wird.
Es iſt zu hoffen, daß ſich ein recht großer Kreis an dieſem Wettkampf
beteiligen wird, für deſſen Ehrenausſchuß ſich die Herren Dr.
Ade=
lung, Staatspräſidenr von Heſſen, und Dr. Schwander,
Ober=
präſident der Provinz Heſſen=Naſſau, zur Verfügung geſtellt haben.
Der Ehrenausſchuß in Darmſtadt beſteht aus den Herren Bürgermeiſter
Mueller. Direktor Dr. Zeiger, Städtiſche Handelsſchule, und
Direktor Jöckel, Arbeitsamt Darmſtadt.
— Die Eisbahn auf dem Herrngartenteich iſt ab heute wieder
allabendlich von 8—11 Uhr geöffnet.
Tp. Bezirksſchöffengericht. Ein im Ried wohnhafter früherer
Ver=
ſicherungsagent hat ſich wegen Urkundenfälſchung zu verantworten. Die
Anklage legt ihm zur Laſt, daß er einen Lebensverſicherungsantrag im
September 1926 unberechtigterweiſe mit dem Namen des Antragſtellers
verſehen habe; er will in gutem Glauben gehandelt haben; Proviſion
hat er nicht bezogen. Das Urteil ſpricht frei. — Die
Hähn=
leiner Verhältniſſe leben in der Erinnerung wieder auf, indem eine
Beleidigungsſache gegen eine Reihe von dortigen Einwohnern — elf —
zum Aufruf gelangt. In Frage kommt eine Beleidigung des amtieren=
Angeklagten abgeben und die nur noch der Genehmigung des
General=
ſtaatsanwalts bedarf, ſoll die leidige Angelegenheir aus der Welt
ſchaffen.
wurde in einem Geſchäftsraum der Rundeturmſtraße eingebrochen und
aus einer verſchloſſenen Kaſſe 200 RM. geſtohlen.
Tragiſcher Tob durch Unglücksfall. Am 15. Februar zog ſich die
7jährige Witwe D. P. durch Sturz von der Treppe einen doppelten
Schädelbruch zu, an deren Folgen ſie im Stadtkrankenhaus
ver=
ſtorben iſt.
— Unbekannter Sittlichkeitsverbrecher. In den letzten Wochen
wurden wiederholt Frauen und Kinder durch Unbekannte durch
un=
ſittliche Anträge und kätliche Angriffe beläſtigt. Insbeſondere iſt der
Täter auf der Künſtlerkolonie und in der Gegend des Paulusviertels
aufgetreten. Das Verwerfliche bei dem Täter liegt darin, daß er auch
kleine Kinder mit unſittlichen Anträgen beläſtigt. In allen Fällen
konnte der Täter bisher unerkannt entkommen. Es wurden wohl ſchon
eine Anzahl Verdächtige ſiſtiert, die jedoch ihr Alibi genau nachweiſen
lonnten.
Lokale Beranſtalkungen.
Die vierunter erKarinenden Notigen ſind au ſchlleßlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten
in keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Kritil.
— Baſtlerbund der Sendung. Mittwoch, den D. Febr.,
abends 20.15 Uhr, im Deutſchen Haus (Alexanderſtraße 18): Weiterbau
am Pereinsgerät.
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt. Wir
machen umſere Mitglieder darauf aufmerkſam, daß wir morgen,
Mitt=
woch, abends 8 Uhr, im Muſikſaal des Saalbaus durch dem „
Vaterlän=
diſchen Film= und Vortragsdienſt der Deutſchen Volkspartei den großen
Zeppelin vorführen laſſen. Der Film zeigt die letzte Fahrt Dr. Echeners
nach Amerika und ſeine anſchließende große Deutſchlandfahrt.
Außer=
dem läuft ein ſehr ſchöner Heſſenfilm. Wir bitten unſere Mitglieder
um zahlreichen Beſuch. Zur Dechung der Unkoſten werden von
Erwach=
ſenen 50 Pfennig, von Jugendlichen bis 14 Jahren 30 Pfennig erhoben.
— Gleichzeitig wird auf die am Freitag, den 2. Februar, abends 8 Uhr,
im gleichen Lokal ſtattfindende Jahreshaupwerſammlung hingewieſen.
— Deutſche Demokratiſche Partei — Ortsgruppe
Darmſtadt. Wir verweiſen nochmals auf den heute abend im
Für=
ſtenſaal ſtattfindenden Vortrag „Humor und Politik” von
Land=
gerichtsrat Dr. Metz.
Tageskalender für Dienstag, den 19. Februar 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr, Ende
22 Uhr, 4 14: „Sly‟. — Klein.8 Haus, 16 und 20 Uhr: Film. —
Orpheum, abends 20 Uhr: Gaſtſpiel, Siſters Soadoni”. —
Kon=
zerte: Schloßkaffee Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhrus
Maxin. — Städt. Saalbau, abends 20 Uhr, Verein für
natur=
gemäße Lebens= und Heilweiſe: Oeffentlicher Vortrag. — Kino=
Yorſtellungen: Union=Theater, Helia.
Aus Heſſen.
Skarkenburg.
An. Arheilgen, 18. Febr. Kälteferien. Infolge der
gegen=
wärtig herrſchenden außerordentlichen Kälte war die hieſige
Klein=
kinderſchule in letzter Zeit ſehr ſchlecht beſucht. Aus dieſem Grunde
wurde dieſe Schule auf acht Tage geſchloſſen. — Dieſen Dienstag
nach=
mittag 3 Uhr findet auf dem hieſigen Rathauſe eine
Beratungs=
ſtunde der Mutter= und Säuglingsfürſorge ſtatt. — Die
Wähler=
liſte zu der am 17. März d. J. ſtattfindenden Neuwahl zur
Landwirt=
ſchaftskammer liegt in der Zeit vom 19. bis 21. d. M. bei der hieſigen
Bürgermeiſterei zu jedermanns Einſicht offen. Einwendungen können
daſelbſt vorgebracht werden. — Als Foge der außerordentlichen
Kälte ſind auch hier eine Reihe Waſſerrohrbrüche zu verzeichnen. Auch
ſind vielfach in Haushaltungen die Waſſermeſſer eingefroven. — Die
hieſige Sportvereinigung 04, die im Laufe dieſes Jahres auf
ein 25jähriges Beſtehen zurückſchauen kann, hielt aus dieſem Anlaß eine
außerordentliche Hauptverſammlung ab, und wird man bemüht ſein,
dieſes Feſt in würdiger Weiſe zu begehen. Die Vorarbeiten zu der Feier
werden alsbald in Angriff genommen werden.
F Eberſtadt, 18. Febr. Gauturnfeſt. Das diesjährige
Gau=
turnfeſt des Main=Rodgaues iſt der Turngeſellſchaft (e. V.) übertragen
worden. Der Verein hat beſchloſſen, dieſes Feſt am 6., 7. und 8. Juli
d. J. auf dem Feſtplatze im Walde abzuhalten. Auf den letzten
Sonn=
tag hatte er Vertreter der hieſigen Vereine zu einer Delegierten=
Ver=
ſammlung in das Gaſthaus „Zum Bergſträßer Hof” (Fiſcher) eingeladen,
die fehr gut beſucht war. Der Vorſitzende der Turngeſellſchaft, Georg
Weizenmiller, machte ſeitens des Vorſtandes der Verſammlung den
Vonſchlag, zum erſten Feſtpräſidenten Altbürgermeiſter Harl Schifer,
zum zweiten Feſtpräſidenten Ludwig Krug zu berufen und als erſten
Feſtſchriftführer Peter Heißt, als zweiten Feſtſchriftführer Georg
Kun=
kel ſowie als Feſtrechner Georg Schäfer zu ernennen. Die Verſammlung
ſtimmte den Vorſchlägen ohne Widerſpruch zu. Es wurden dann die
ein=
zelnen Feſtausſchüſſe gebildet, auf deren Schultern die umfangreichen
Vorbereitungsarbeiten, die ein ſolches Feſt erfordert, ruhen, ſo ein Bru=
und Wirtſchaftsausſchuß, ein Finanzausſchuß, ein Wohnungsausſchuß,
ein Muſik= und Empfangsausſchuß, ein Ordnungs= und
Vergnügungs=
ausſchuß, ein Preſſeausſchuß und ein Turnausſchuß. Der erſte
Feſt=
präſident, der die Verſammlung leitete, gab zum Schluſſe noch einzelne
Winke für die erſte Arbeit der Ausſchüſſe und ſchloß, nach em noch
ver=
ſchiedene Anfragen aus der Mitte der Verſammlung beſprochen andere
Punkte geklärt waren, die erſte Feſtſitzung mit nochmaligem Dank an
die Erſchienenen und der Bitte, daß jeder an dem Platze, auf den er nun
geſtellt ſei, wirken möge nach Kräften zum guten Gelingen des Feſtes.
Fags
Dadtddd. Sodenen
Aa. Eberſtadt, 18. Febr. Vorbereitungen zum
Gauturn=
feſt. Das diesjährige Gaururnfeſt des Main=Rodgaues findet
bekannt=
lich, anfangs Juli in Eberſtadt ſtatt. Die örtlichen Vorbereitungen ſind
der Turngeſellſchaft E. V. übertragen. Nach einer außerordentlichen
Mitgliederverſammlung, in der die wichtigſten Fragen durchbeſprochen
wpurden, findet am Sonntag nachmittag, im Vereinslokal „Bergſträßer
Hof” bei Fiſcher die erſte Delegiertenverſauzmlung ſtatt, in der der
um=
ſangreiche Feſtausſchuß gewählt werden wird und die erſten
Vorbereitun=
gen in Angriff genommen werden.
O. Pfungſtadt, 18 Febr. Eine Heimatwoche für
Pfung=
ſtadt. In einer Verſummlung des Einzelhandels von Pfungſtadt iſt
beſchloſſen worden, deunächſt eine ſog. Heimatswoche zu verauſtalten. Ein
beſonderer Anreiz für die Heinatwvoche ſoll die Ausgabe von Freiloien
ſein. Nähere Beſprechungen innerhalb des hieſigen Einzelhandels finden
in dieſen Tagen ſtatt. — Abendunterhaltung. Der
Geſang=
verein „Harmonie” hat beſchloſſen, am Samstag, dem 28. Februar, im
Saale des „Rhciniſchen Hofes” eine Wiederholung des kürzlich gegebenen
Luſtſpielabends zu voranſtalten. Zur Aufführung gelangt wie heim
erſten Mal Niebergalls „Toller Hund”. — Die Liſten für die Wahlen
zur Landwirtſchaftskammer liegen jetzt auch hier zur Einſicht auf. —
Todesfall. Im Alter von 60 Jahren iſt Frau Georgine E.
Hüttenberger, geb. Joſeph, geſſorben — An den Rhein!
Bei dem ehvas gelinderen Wetter am Sonutag machten ſich viele zu Fuß,
per Rad uſw. auf, um nach Gerusheim an den zugefrorenen Rhein zu
kommen. Auch beſtand eine beſondere Autobusverbindung nach
Gerns=
heim. — Hohes Alter. Die Witwe Eliſe Dillmann, wohnhaft
Hillebergſtraße, konnte dieſer Tage ihren 83. Geburtstag begehen.
Cd. Steinbuch, 18. Febr. Ein Unglücksfall, der leicht ſchlimmere
Folgen hätte haben können, ereignete ſich geſtern nachmittag hier. — Ein
Mann, der den Schweineſtall etwas erwärmen wollte, machte darin ein
Holzkohlenfeuer an. Seiner Tochter dauerte die Zeit etwas lange, bis
ihr Vater wieder kam, ſie wollte nachſehen und fand ihn bewußtlos im
Schweineſtall liegen. Die ſchnell herbeigeeilte Nachbarſchaft verſuchte, mit Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu Mud
einem Eimer Waſſer, der dem Bewußtloſen über den Kopf geſchüttet
wurde, ihn wieder zum Leben zurückzurufen, was aber erfolglos blieb.
Ein inzwiſchen herbeigerufener Arzt brachte den Verunglückten nach einer.
Stunde wieder zu ſich.
Cd. Michelſtadt, 18. Febr. Der Ortsgewerbeverein Michelſtadt hatte
zu einem Vortrage eingeladen. Der Saal im „Deutſchen Haus” (Brauerei
Dörr) war dicht beſetzt. Herr Dr. Lindemann von der
Handwerkskam=
mer Darmſtadt ſprach über Steuerfragen. Dieſem Thema, das trotz der
ſtarken Kälte jedem warm macht, iſt wohl auch der ſtarke Beſuch des
Vortrags — auch von dem benachbarten Steinboch waven nicht wenige
erſchienen, zuzuſchreiben. Der Redner des Abends behandelte dann die
den Kriminglinſpektors. Der Gerichtsvorſitzende regt eine vergleichs= Steuererklärungen, die bis zum Ende dieſes Monats abgegeben werden
weiſe Erledigung der Sache an. Eine motivierte Erklärung, die die müſſen, und erklärte eingehend die einzelnen Fragen, die beantwortet
werden müſſen. Auch die Gewerbeſteuer wurde eingehend beſprochen.
Der Redner betonte immer wieder den Mahnruf: Buch zu führen; denn
nur das allein hann vor ungerechtfertigten Beſteuerungen ſchützen. In
E Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht vom 15. zum 16. Februar der Ausſprache wurden dann noch verſchiedene andere Punkte zur
Sprache gebracht, und ſchloß der Vorſitzende kurz nach 12 Uhr die an= können Sie haben, wenn Sie ſich an dem großen „Asl
geregt verlaufene Verſammlung. Jeder der Anweſenden ging mit dem
Gefühl nach Hauſe, wieder etwas neues gelernt zu haben. Ein
wei=
terer Vortrag über das Gebiet des Steuerweſens ſoll im Monat März die zu beantworten gilt, iſt ſo einfach, daß auch jeder
ſtattfinden.
Bp. Erbach, 18. Febr. In einem Schuppen des Jagdſchloſſes
Eul=
bach brach am Samstag nachmittag Feuer aus, das von der
Würz=
berger Feuerwehr in kurzer Zeit bekämpſt werden konnte, ſo daß die
hieſige Feuerwehr, die mit zwei Okva=Autos ſofort nach der Byandſtätte
abgerückt war, nicht einzugreiſem brauchte.
j. Birkenau i. O., 18. Febr. Haupttagung der Bergwacht
Odenwald. In der hieſigen Bahnhofswirtſchaft fand am Sonntag
nachmittag die aus Heſſen und Baden ſtark beſuchte Haupttagung der
Bergwacht Odenwald ſtatt. Bürgermeiſter Jakob hieß die Delegierten
wamens der Gemeinde Birkenzu willkommen. Redakteur Max Müller= hinausgefahren und tief in die entlegenſten Länder. 2K
Frankfurt a. M. überbrachte die Grüße des Rhein=Main=Gauues und
Otto Rügner=Karlsruhe die der Abteilung Schwarzwald. Vorſtand E.
Grupp. Heidelberg erſtattete den Tätigkeitsbericht, wonach die Bergwacht
Odenwald 8 Ortsgruppen ud 5 Vereine mit 16 790 Mitgliedern
um=
faßt. Es folgten dann die Einzelberichte der Ortsgruppenvertreter
von Darmſtadt, Heidelberg, Weinheim, Eberſtadt, Zwingenberg, Mür= eine derartige Prachtſammlung lebendiger Schideraht.
lenbach, Bensheim und Birkenau über die im Berichtsjahre gemachten
Erfahrungen im Sinne des Tier= und Pflanzenſchutzes. Der Delegierte
von Birkenau führte Klage darüber, daß auf dem Wochenmarkt in
Mannheim immer noch große Mengen von Weidenkätzchen zum Verkaufe
geſtellt werden. Es wurde beſchloſſen, dieſerhalb beim B zirksamt
Mannheim vorſtellig zu werden. Der Vertreter von Weinheim regte die und Nebenkarten, in bilen Farben gedruck, und 2 Errichtung von Futterplätzen zum Schutze der Vogelwelt an. Karten, Völkerkarten, Geſchichtskarten Vertehrskar”..
Im Anſchluſſe daran erſtattete Oberrechnungsrat Kratz=Darmſtadt, der
Geſchäftsführer der Tierſchutzvereine für Heſſen (7400 Mitglieder an 820
Orten) ein ſehr anregendes Referat über Vogel= und Wildfütterung.
Der bisherige Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt und als Ort
für die nächſte im Oktober 1929 ſtattfindende Haupttagung Heidelberg
beſtimmt. Delegierter Fritz=Zwingenberg regte an, beim Hauptausſchuß
des Odenwaldklubs dahin zu wirken, daß die Errichtung weiterer
Orts=
gruppen der Bergwacht Odenwald durch den Odenwaldkluh gefördert
wird. Dieſe Anregung wurde dem Vorſtande der Bergwacht überwieſen.
I. Birkenau j. O., 17. Febr. Der im Alter von 81 Jahren g
ſtor=
bene Senior der heſſiſchen Lehrerſchaft, Lehrer Michael Gruber, wurde
heute nachmittag unter gewaltiger Beteiligung von nah und fern auf
dem hieſigen Friedhofe zur letzten Ruhe beſtattet. Der Verſtorbene kam
im Jahre 1893 nach Birkenau und wirkte M Jahre an der hieſigen
Schule, bis er im Jahre 1940 in den wohlverdienten Ruheſtand trat, auf die Frauen und Kinder (unter 18 Jchrdt.
Insgeſamt wirkte er 54 Jahre im Schuldienſte. Nach einem kurzen Halt
vor der katholiſchen Kirche, wo eine Trauerfeier ſtattfand, bewegte ſich
der Leichenzug zum Friedhofe. Pfarrer Quinkert hielt einen warm
embfundenen Nachruf, worin er den Verblichenen als pflichteifigen uäherung der verſchiedenen Nationen dienen und
Menſchen und tüchtigen Schulmann anerkannte. Weitere ehrende Nach= Verſtändigung herbeiführen. Nähere Auskünſte er
rufe ſtiatteten unter Kranzniederlegungen u. a. ab Bürgermeiſter Jekob
namens der Gemeinde Birkenau, Kreisſchulrat Dr. Weil aus Heppen=
heim =gens der vorgeſetzten Dienſtbehörde, Rektor Penf
namens der beiden Schulen, Rektor Gillich=Viernheim
nonm=
ſiſchen Landlehrervereins, Lehrer Kuhn, namens des kathoßt
vorſtandes und Dr. Peterſen=Mannheim namens der kahck
By. Langen, 18. Febr. Ernennung. Herr Reaſſo
mann von der hieſigen Realſchule wurde zum Oberreallel
— Gasrohrbruch. Infolge der ſtrengen Kälte warm 1.
gaſſe ein Gasrohr geplatzt. Das ſefort benachrichtigte
noch in derſelben Nacht das beſchädigte Gasrohr, frei m
damit das Eindringen des Gaſes m das nächſtliegende 5c
gen der ſtrengen Kälte. Infolge der ſtrengen
Kälte ſiud in vielen Häuſern die Waſſerleitungen eingef=
Mohre aufgeplatzt, ſo daß Ueberſchwemmungen vorkamen.
teure haben mit dem Auftauen derſelben übergenug zu tum
morgens früh bis abends ſpät beſchäftigt. Auch die
kennen kaum den vielen Aufträgen nachtommen. Welche
Froſt an den hieſigen Obſtbaumanlagen angerichtet hot,
im Frühjahr feſiſtellen können.
— Gernsheim, 18. Febr. Waſſerſtand des
17. Februar —0,40 Meter, am 18. Februar —0,39 Meter,
Rheinheſſen.
* Mainz, 18. Febr. Chronik. Das Schauſp
gefrorenen Rheins lockte am Sonntag Tauſenexu.
des bis auf kleinere Stellem vollſtändig zugefrovenen Rkau
wickelte ſich ein lebhafter Verkehr zwiſchen „hüben” und
meiſt frequentierteſten Uebergangsſtellen, waren vom 90
die Petersaue nach dem Kaſteler Brückenkopf, vom Fiſchh
aue und von oberhalb der alten Eiſenbahnbrücke nach dem
ger Hafen. An dieſer Stelle tummelten ſich Tauſende ae
In ununterbrochener Schlange bewegten ſich hier große
nen auf dem Eis. Auch die Schlittſchuhläufer kamen nunnn
zu ihrem Recht, die an den Stellen, wo ſich Spiegeleis 8d
ihre Künſte zeigten. Vereinzelt kamen auch Einbrüche voor
ſonen auf Stellen gewagt hatten, die noch nicht genügend zu
Da aber Hilfe immer in der Nähe war, ſo kamen die dachi
mit einem kalten Bad davon. Die Polizei hatte Schlde auatt
daß das unbefugte Betreten der Eisfläche verboten ſei.
ſich daran, zumal auch Polizeibeamte, die der Verordm
verholfen hätten, an den betreffenden Stellen nicht zu
Der „Verwaltungsrechenſchaftsbericht
Mainz für das Rechnungsjahr 1927 (1. April 1927 bis
iſt erſchienen. Es geht daraus hervor, daß einer wirklioi
nahme von 60 463 76807 RM. eine wirkliche Geſam=
67 301 464,06 RM. gegenüberſteht. Es bleibt alfo ein ta
betrag von 6837 695 99 RM. — Durch Anbohnen ter 9.41
ten Diebe in einen Keller des Feldbergplatzes und ſtagl
größere Anzahl von Flaſchenweinen.
Maßnahmen gegen die Kältenot erlaſſen,
ſchen Haus an der Ecke Roſengaſſe und Klanaſtraße (7.97
arbeitsſchule) wurde eine öffentliche Wärmeſtube errickk!)ſ
auch billiger Tee und Suppe ausgegeben. Um Kohlen s
den alle Volksbäder mit Ausnahme des Fürſtenbergerhant,/
ſen. — Bei einem Einbruch in der Nacht zum Sonntag: 9
Metzgerladen eine größere Menge Fleiſch und Wurſtwarm
In Weiſenau ereignete ſich ein Gasrohrbruch. Ein Ehesns
täubt aufgefunden. Es gelang aber, es durch Sauerr
Städtiſchen Krankenhaus ins Leben zurückzurufen.
4d. Gimbsheim, 18. Febr. Gerettet vom Tu
trinken3 wurde ein junger Mann von hier, der ſich
nungen auf das Staueis des Rheines gewagt hatte. ErTy,,
aber glücklicherweiſe durch den zufällig am Ufer weilenden !/
gerettet werden.
Oberheſſen.
h. Gießen, 18. Febr. Kälteferien in ſämtl I
ſchulen. Nachdem die Schillerſchule bereits am Fr—4
werden mußte, hat der Kreisſchularzt geſtern auch die 7
Goethe= und Peſtalozziſchule verfügt, da auch an dieſe=d
mehr als 40 Prozent der Schüler und 25 Prozent der 29
uſw. erkrankt ſind und außerdem faſt 25 Prozent der V.
Schulweg von 2 Kilometern und mehr bei dieſer bittern
zulegen haben.
32. Preußiſch=Südteutſche Klaſſenleck
8. Tag 5. Klaffe. In der Vormittagszieh,
fielen: 2 Gewinne zu 10 000 Mark auf Nr. 220 733, 2 C4
Mark auf Nr. 90 502, 20 Gewinne zu 3000 Mark auf
159596 201131 213843 226488 211410 334078 845959 38500
zu 200 Mark auf Nr. 47631 123680 177575 179389 20r4
zu 1000 Mark auf Nr. 4989 35953 37753 43664 146770
154236 176142 189696 275884 319433 340828 341579 274
Gewinne zu 500 Mark und 236 Gewinne zu 300 Mau
Nr. 199682, 4 Gewinne zu 5000 Mark auf Nr. 45757 2c4
zu 3000 Mark auf Nr. 160818 205854 318409, 16
Gewinn=
auf Nr. 46693 49701 136717 155705 235447 238200 B387I
winne zu 1000 Mark auf Nr. 7815 43267 162753 173153
235230 255987 335609 363994: ferner 74 Gewinne zu 5004
Gewinne zu 300 Mark. — Im Gewinnrade verbliebenn=
500 000 Mark, 2 Gewinne zu 500 000 Mark, 2 Gewinnea!
2 Gewinne zu 20 000 Mark, 2 Gewinne zu 100 000 AlP
zu 75 000 Mark, 4 Gewinne zu 50 000 Mark, 6 Gewinnest
68 Gewinne zu 10 00 Mark, 194 Gewinne zu 5000 Mar.!
zu 3000 Mark, 576 Gewinne zu 2000 Mark, 1248 GewirreKl
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Geſchäffliches.
Sieben Tage an der Oſtſee für 8 P
Preisausſchreiben” beteiligen, zu dem der Verlag des
und belehrenden Zeitſchrift „Welt und Wiſſen” einlas
Antwort geben kann, und doch ſo ſchwierig, daß
niemat=
des Einſendeſchluſſes weiß, ob er die richtige Löſunt
Schreiben Sie die Antwort auf die den Proſpekten beün!
und ſtecken Sie dieſe, mit einer 8=Pfennigmarke verſehen
Briefkaſten. Auch wenn Sie nicht Gewinner des erſish
winken noch eine große Anzahl wertvoller Bücherpt”.!
beſten Löſungen.
Eine hochintereſſante Weltreiſe
Leſer. Nur ganz wenige Menſchen haben Zeit uub
Weltreiſe zu machen. Bekannte Weltreiſende und Kid
das in Wort und Bild zu bringen, was ſchön und ſche”
die feſſelnden illuſtrierten Schilderungen in der Zeithl
Welt” lernen wir das Leben und Treiben der be.ſ0
kennen. In bunter Reihenfolge ſchildert man uns dach
rund, wie es in Wirklichkeit iſt. Noch nie zuvor wurdest”
tionen veröffentlicht, wie in der Zeitſchrift „Durch Ae 9
Reiſe gehört aber auch eine allgemeine Orientierung.
birge, Ströme, Seen, die beſucht werden. Auch
dieſe=
geſehen. Es erhält außerdem jeder Abonnent von „2.
Lieferungen einen großen Handatlas gratis. Derſelbe?9
der Expedition „Durch alle Welt”, Berlin=schöneder*
ſofort ein Probe=Abonnement auf ein Vierteljahr he
wird wöchentlich durch die Poſt für 30 Pfg. frei zugeſe.
N
Bichtig! Ermäßigte Fahrpreil!!
Die White Star Linie gibt bekannt, daß ſie eine beſoe
von 20 Prozent auf die Paſſagierpreiſe der erſten, 8
ten Klaſſe, ſowie der dritten Kajüte für Touriſten ,,
Nieſendaupſer „Mafeſtie” „Olympie und „comer”.
im Dienſte nach Nordamerika verkehrenden Daupſe.
die Paſſagiere nachweiſen, daß ſie zur Teilnchne an
ſammenbüinſten, Verſammlungen oder Kongrſſen, vo.
und die Ausreiſe von Europa zwiſchen dem 1. Vec
15. Juli die Rückreiſe aus Amerika zwiſchen dem I.
15. November angetreten wird. Dieſe Vergünſiglugs.
an ſolchen Veranſtaltungen. Zweck dieſes Abomnant
kehr zwiſchen der alten und der neuen Velt zu he
ſolche Veranſtaltungen zu fördern, welche der ſect
Linie, Berlin, Unter den Linden 14, ſowie ſämtl
tretungen.
Dienstag, den 19. Februar 1929
Am zugefrorenen Rhein.
„ebr. Der Tag verdient feſtgehalten zu werden! Ein
zries eit 40 Jahren in dieſer Art nicht geſehen haben,
ürwelockt, und von der Weſchnitzmündung bis zum
Re. Gernsheim bur ein Gewimmel auf dem gefrorenen
eparen es ſozuſagen Karawanen, die den Rhein
über=
aShner der geſanrten rechts= und linksrheiniſchen
Ort=
zu es Rheins liegen, wanderten hinüber und herüber.
ufd Neugterige mögen es von Biblis allein ſchon
ge=
dig / Breiviertelſtündigen Weg zum Rheine nicht ſcheuten,
ſamema / auf ihre Koſren.
ſewaltt Eismaſſen des
lich bezuen. Stromes boten
npoſaſz Alnhlick, zumal
4 mitum rneterhoch
über=
getürnglv ven. Wie dick
hiht grütt ich iſt, läßt ſich
genamenrteilen; jeden=
Pfadck,e über und durch
rr AmESblöcke führen,
weitzte Daſſierbar. Hier
ſiud / 4r ings noch freie
um die ſioß erh kleinen Seen
nau alflter verſchneiten
haft Aken; jedoch ſind
ſenen A ellen deswegen
hrliäck 6 geil ſie weithin
icht der den
gefeſſel=
aſ ist geſehen und
fü es vielleicht
cheinen, wenn
ſers au die Tauſende
mals) ; ſende auf den
heumlckterten, ähnlich
Märmmmer auf dem
PFeichenbach im
d ſehe milen. Die
Aller=
im, dilitſt recht zaghaft
auk 5s ſetzen, ſind
ch en Minuten
allaß Aagſtgefühl
ver=
angeri” der maſſiven
die uim befürchteten
kal=
trennzEin weiterer
Um=
einemo ſorgloſen
Spa=
über aAfmtürliche Brücke
grörlicht, iſt der
zeiſt” erhoch die
Eis=
indem ſtreen des Rheins,
dem tfe dahinvoltern,
t zu iſckart, während die
Baſſwuf”, aller Ait tummeln ſich in den natürlichen Luft= gelnd weiterziehen.
ühf dm ganzen Strom verteilt ſind, und ſo ſcheu
allge=
der Dmierſtunde läßt ſich letztere Beobacht ung machen.
Gofrartelrem kleinen Bauerngut gleichkommt, liegt weltver= lich werden.
ſther1//en Obſtbaumanlagen, von jedem Verkehr
abge=
des zübef war uberfüllt; ein ſolhes Geſchäft hatte der Wirt natürliche Brücke zu paſſieren.
ſenytlen noc) nicht gemacht.
iſe äctmalten.
9=frorenen Strom. Dank der ruhigen Werbetätigkeit müſſen,
eintn Verkehrsvereins mögen es heute wohl etliche
Zehn=
eßthefru, die den Strom überquerten. Wo ehemals die
der ſſſte verkehrte, war ein mit Schlacken gut gangbarer
und ſchuhhoch vom Waſſer überflutet und obendrein kracht es hier ab
und zu recht bedenklich. Um nun dies Verkehrshindernis zu
über=
brücken, hat man ſchrittweiſe voneinander Eisblöcke in das Waſſer
ge=
worfen und ſo gewiſſermaßen ein Steg gemacht. Hunderte turnten da
herüber und hinüber; mancher glitſchte aus und füllte ſich die Schuhe
mit Waſſer. Man ſtörte ſich aber ſehr wenig daran, und etliche, mit
Necht hier etwas ängſtlicher werdend, mußten wohl oder übel dieſe
einzige Verkehrsmöglichkeit, die hier gegeben war, benutzen.
Weiter abwärts iſt auf der rechten Stromſeite der Rhein
vollkom=
men offen und es iſt wirklich intereſſant, wie die dunklen Fluten
deckt.” F durch kommen Schulkinder bei 20 Grad minus ſpringen vor Freude über die Kälteferien über Parkbänke, um
ſchnell genug zu ihremEislaufplatz zu kommen.
m Sly, da ſie nicht ſchneebedeckt find, leicht erkennbar ab= unter der Zwangsjacke, der dicken Eisſchicht, hervorquellen und gur=
Auf der rechten Stromſeite des Rheins, in der Nähe des Hafens,
Vä/(ind, heute ſchnappen ſie nach den Brotſtückchen, die wo der Rhein noch ganz zugefroren iſt, liegen vier beladene
Schlepp=
gewomz gerden, und werden auch fonſt zutraulich. Haupt= kähne eingefroren. Es war ihnen nicht mehr möglich, in den
ge=
ſchützten Winterhafen zu kommen und ihnen mag wohl etwas bange
Ziel 4 Sibliſe: Spapiergänger war, diesmal Ilbersceim, ſein bei all der ausgelaſſenen Fröhlichleit ringsumher; denn bei raſch
luketttleiuufer gelegen. Dieſes idhlliſche Bauerndorſchen, einſetzendem Tauwetter könnte die Lage gerade für ſie recht gefähr=
Genau ſo wie bei Gernsheim war auch Lei Mannheim auf dem
His4 g— heute ein Berzieb! Die Einwohner, an ſo was Ahein ein regelrechter Großbetrieb. Schätzungsweiſe gaben auch hier
Int,za ſticken ſozuſagen Mund und Augen auf. Die einzige ſich 20000 dem ſeltenen Vergnügen hin, den Rhein zu Fuß über die
Als ein beſonderes Kurioſum darf aus Worms berichtet werden,
die tten Platz mehr finden konnten, machten ſich ſtrom= daß auch dort Tauſende auf dem Rheine waren, jedoch iſt dort nach
einer alten Polizeiverordnung das Betreten des Rheineiſes verboten.
ſitahyu dem feſtgefrovenen Strome, an Groß=Roh=heim Die wenigen Poliziſten, die am Ufer alle Perſonen, die vom Eis
Gruß Hunderte, vom ſeltenen Schauſpiel angelockt, ſich kamen protokollierten, waren natürlich gegen die Maſſen machtlos:
denn ſobald ſie ſelbſt das Eis betreten hätten, wären ſie ja ſelbſt
Gernckn war ein Mordstrubel! Eiſenbahn Omnibuſſe, ſtrafbar geweſen. So wird wohl tritzdem mancher unerwartet ſein
tongv Radfahrer — Verkehrsmittel aller Art, brachten Scherflein zu dieſem ſonderbaren „Eisfeſt” bei Worms beitragen
g. Gernsheim, 18. Febr. Am zugefrorenen Rhein. Auf,
giaßt unnd ein „Willkommen auf dem Vater Rhein” lud auf nach Gernsheim an den Rhein zu einem ſeltenen Naturereignis!
ſten4t Es iſt eine Volksbeluſtigung im wahren Sinne des Der Rhein ſteht vor Eis erſtartt. Ein Bild, das ſich ſeit 34 Jahren nicht
Müſzrnſt auf dieſe Art nicht mögliche Ueberquerung des bot. So lautete die Parole des Verkehrsvereins Gernsheim. In der
14h ſon= zaubert Freude auf alle Geſichter — die ſonſt bei Tat dir Erfolg war ein großer. Ein Menſchenſtrom — es mögen
guttz mmer erſt künſtlich geſchaffen werden muß. Photo= ſchätzungsweife 7000 Peiſonen geweſen fein — wie ihn Gernsheims
Ein=
uc Ecken ein regelrechtes „Kaffee”, Schlittſchuhläufer wohnerſchaft ſeit langer, langer Zeit zur Winterzeit nicht mehr geſehen
geſrotzn Flächen und vieles mehr iſt zu ſehen. Am meiſten hat, pilgerte am vergangenen Sonntag nach Gernsheim hinaus an den
Rhein, an den owig alten deutſchen Rhein. Ein. Willkommen auf dem
mi chlint das primitive Schlittenkaruſſell für Kinder, das Vater Rhein” begrüßte bei Fahnenſchmuck die Schauluſtigen. Faſt alle
ohne Ausnahme wanderten über die Eisfläche von dem einem zum
e abwec ſehen wir weiter, immer mitten auf dem Strom, anderne Ufer. An Abwechſlungen fehlte es auch nicht. Eine
Schlitten=
rchm ſchwarzen Ort” zu. Schließlich muß man ſich mehr reitſchule bei Grammophonmuſik erfreute die Kinder, ein Sänger zur
nken tomſeire halten. Auf einmal hört das paſſierbare Eis Laute ließ ſeine witzigen Vorträge, die die Vorübergehenden ergötzten,
nanlimit auf eine große Sandbank, die an der ſtarken, in der kalten Rheinluft erſchallen. Der Goſtwirt „Zum Rheingold” Herr
Johann Konrad Andres II. ſorgte für die Reſtauration. Photographen
5 2 ſſter ein leichtes, den Strom in ſeiner ganzen Breite eilten von der einen Stelle zur anderen, ein j der in dem Glauben, den
„ch Aling es jetzt tatſächlich an, unangenehm zu werden, beſten Moment erhaſcht zu haben. Sogar ein Flugzeug der
Ufafilm=
wſächde Ueberquerung des Rheines am ſchwarzen Ort”, geſellſchaft überkreuzte den Rhein und machte Luftaufnahmen von dem
Kolleur offen geſtanden, unverantwortlicher Leichtſinn. Leben und Treiben, wie es ſich auf dem Rheineiſe abſpielte. Dieſes
* aun; linken Seite das Eis zirka zanzig Meter breit Naturſchauſpiel wird demienigen, der es geſehen hat, in ſpeter Erinne=
TAldm ſeer gerne benutzt wird.
Egungzih Einken Ufer vorgelagert iſt.
Seite 7
rung bleiben und wird in ſpäteren Zeiten ein Unterhaltungsſtoff für
die Nachkommenſchaft bilden. Wer noch nicht im Schöfferſtädtchen
Gerns=
heim geweilt hat und den Rhein in ſeinem ſehr ſeitenen Winterkleide
geſehen, der verſäume nicht, nach hier zu kommen. Bemerkt wird noch,
falls die Kälte ſo weiter anhält, daß der Verkehrsverein Gernsheim für
kommenden Sonntag für große Ueberraſchungen Sorge tragen wird.
* Bingen, 18. Febr. Bingen und die gegenüberliegenden Orte
Rüdesheim und Aßmannshauſen hatten am Sonntag einen
außerordent=
lichen Fremdenzuſtrom aufzuweiſen. Von überall her kamen
Schau=
luſtige, die ſich gar luſtig auf dem Eis tummelten, zu dem berühmten
Mäufeturm und dem gegenüberliegenden Ufr gingen. Binger Küfer
hatten ſich auf dem Eis inſtalliert und zimmerten große Fäſſer. Findige
Geſchäftsleute hielten wärmende Getränke wie Kognar und Grog auf
dem Eiſe feil. Es entrollte ſich ein gar wildromantiſches Bild.
Tau=
ſende von Menſchen belebten die Eiswüſte, gingen „herüber” und
„hinüber”.
Zu Fuß über den Rhein.
Das ungewöhnliche Erlebnis, den Rhein an ſeiner breiteſten
Stelle auf deutſchem Gebiet zwiſchen Cleve und Emmerich zu Fuß
über=
ſchreiten zu können, hatte am Sonntag große Menſchenmaſſen
ange=
lockt. Die Straßenbahn hatte einen Sondervertehr bis zum Nhein
eingerichtet, der aber nicht ausreichte. Viele Hunderte legten
infolge=
deſſen den zwei Stunden weiten Weg zum Rheinufer zu Fuß zurück.
Da aus Beſorgnis vor etwaigen Kataſtrophen der Verkehr über das
Rheineis geregelt war und Paſſierſcheine ausgegeben wurden, ließ ſich
feſtſtellen, daß am Sonntag etwa 15 000 Perſonen den Strom auf
dieſem ungewöhnlichen Wege überquert haben.
Folgen des niedrigen Rheinwaſſerſtandes
und der Bereiſung.
All. Unterhalb der Eisverſetzung bei der Lorelei iſt der Waſſerſtand
im Laufe der vergangenen Wocke ſters zurückgegangen. Er erreichte
letzten Samstag in Koblenz ſeinen niedrigſten Stand, der amtlich je
feſtgeſtellt worden iſt, mit 0,06 Metern. Der bisherige tiefſte Stand
be=
trug 0,62 Meter und wurde am 8. Januar 1894 gemeſſen. Die
Roman=
tik des „zugefrorenen” Rheinſtromes iſt gar bezaubernd, aber
betrüb=
lick iſt auch die rauhe Wirklichkeit, die ſich in den Folgen des kleinen
Waſſerſtundes und der Vereifung ausdrück. In den mittelrheiniſchen
Schutzhäfen haben bereits jetzt ſchon zahlreiche Schiffe Shaden
genom=
men. Vielfach ſind die Schiffe, die in der Nähe der Einfahrt zur
Rhein=
lache (Koblenz) liegen auf Grund geraten und müſſen geleichtert
wer=
ten. Das Laſtſchiff „N.V. Eyyna”=Dortrecht hat Beſchädigungen in drei
Laderäumen erlitten, ſo daß das Waſſer eingedrungen iſt. Der
Salon=
dampfer „Roland”, der allen Rheinfahrern beſtens bekannt iſt, hängt
mit einer ſchweren Schligſeite backvordſeits über und mußte durch
ent=
ſprechende Maßnahmen vor dem Kentern geſchützt werden. Ein
Boots=
haus eines Nuderklubs befindet ſich in Gefahr, auseinanderzubrechen.
Bei Engers iſt der Laſtkahn „Rheinſtein”, als er abgeſchleppt werden
ſollte, auf Grund geraten. Alle Verſuche, das ſchräg im Strom liegende
Schiff loszuturnen, ſcheiterten, und auch die Leichterung half nichts. Das
mit Bimsſand geladene Schiff iſt gebrochen und befindet ſich bei dem
kommenden Eisgang in ſchwerſter Gefahr. Im St. Goarer Hafen liegt
das Laſtſchiff „Raab=Karcher 77”, mit Eiſenteilen beladen, auf Grund und
iſt mitten durchgebrochen. Vorerſt kann das Schiff auch noch wicht
ent=
laden werden. Auch im Loreleihafen liegt ein Schiff („Ludvig”), das
gebrochen iſt. Die teilweiſe aus Zucker beſtehende Ladung iſt
größten=
teils verloren. Weiter ſind zwei Leerſchiffe gebrochen und ein großes
Benzin=Tankſchiff liegt eisunterlaufen im Hafen. — Die Moſel iſt ſeit
vergangenen Freitag an der Mündung zugefroren. Die große
Eis=
ſtauung bei Lay=Winningen war am geſtrigen Sonntag das Ziel
zahl=
reicher Schnuluſtiger. Lay und Winningen hatten Greßbetrieb. Bei
Winningen ſpielte auf der Eisdecke eine Kepelle zum Tanz auf, und von
der gebotenen Gelegenheit dieſes bezaubernden Vergnügens wurde
reich=
lich Gebrauch gemacht. Vergangenen Samstag wurden bei Spay große
Sprengungen vorgenommen, welcher ſehenswerter Vorgang zahlreiche
Zuſhauer anlockte. Wie man hört, ſollen noch weitere Sprengungen
erfolgen.
Velleberſchl.
Die Fröſte haben ſich in Deutſchland nur wenig geändert. Im
Sü=
den erreichen ſie ihre tiefſten Werte in München mit —18 Grad und im
nördlichen Deutſchland liegen ſie über —10 Grad (Hannover —8, Berlin
—6 Grad Celſius). Im Bereich hohen Druckes iſt die Bewölkung wieder
vielfach zurückgegangen und die geſtern im nördlichen Deutſchland
auf=
getretenen Schneefälle haben bereits ihr Ende erreicht. Der
Witterungs=
harakter nimmt weiter den einer Hochdruckwetterlage an
Ausſichten für Dienstag, den 19. Februar: Meiſt heiteres Wetter und
trochen, Fröſte teils wenig verändert, teils verſchärfend.
Ausſichten für Mittwoch, den 20. Februar: Noch wenig Aenderung der
Wetterlage wahrſcheinlich.
berg
Taunns Kuppe Waſſ.= Feld=
berg
Soward
wald. Zug=
ſpitze Kahler
Aſten Fich=
telbere Schnee=
koppe Wetter heiter wolkenls heiter wolkig heiter volkigl Nebel Temperatur ((C) —10 —9 10 —12 —10 —7 —5 Wind O. 0s0 ONO, 0N0, sso, ss0, NO. Niederſchlag mm Schneedecke (cm) 43 85 100 55 145 126
ür der
Rauchfisch eines gastlichen Hauses!
TO
UT9
Die neue
WaldorEAstoria-Eigarefte
Seite 8
Dienstag, den 19. Februar 1930
Nummetl
Reich und Ausland.
Nene Uebungsfahrt des „Graſ
Zeppelin”.
Friedrichshafen. Unter Führung des
Kapitäns Lehmann iſt der „Graf Zeppelin” geſtern
wieder zu einer mehrſtündigen, Verſuchen dienenden
Fahrt aufgeſtiegen. Der Start erfolgte um 10.40 Uhr
bei bedecktem Himmel, aber nur geringer Kälte. Das
Luftſchiff kreiſt über der Umgebung von
Friedrichs=
hafen, bzw. Ravensburg, wird unter Umſtänden
aber auch der Nordſchweiz einen Beſuch abſtatten.
Wie man hört, ſoll während dieſer Fahrt auch die
neue Heizungsanlage, über die bereits berichtet
wurde, verſuchsweiſe in Betrieb genommen werden.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” iſt um 16.16
Uhr gelandet und befand ſich um 16.36 wieder
in der Halle. Es hat auf ſeiner Fahrt die
Städte Lindau, Bregenz, Ravensburg und St.
Gallen berührt. Auf dieſer Fahrt wurde eine
Höhe von 1352 Meter über dem Meeresſpiegel
erreicht. Die Deutſche Verſuchsanſtalt für
Luft=
fahrt konnte ihr gemeinſam mit dem
Luftſchiff=
bau Zeppelin aufgeſtelltes Programm in großen
Zügen wiederholen und ausbauen, auch die
Zahl der photographiſchen Aufnahmen konnte
beträchtlich erweitert werden. Im Vordergrund
der Unterſuchungen ſtanden diesmal Meſſungen
bei großer Fahrtgeſchwindigkeit, und zwar
wurde mit allen fünf Motoren äußerſte Kraft
gefahren. Der neu eingebaute Kurzwellenſender
iſt nunmehr völlig abgeſtimmt und vom
Luft=
ſchiffbau übernommen worden. Auf dieſer Fahrt
wurde auch erſtmalig die neu eingebaute
Heiz=
anlage verſuchsweiſe in Betrieb genommen. Auf
dem erſten Teile der Fahrt funktionierte die
Heizanlage ſo gut, daß die Fahrgäſte ihre
Män=
tel ausziehen konnten. Späterhin fror die
Hei=
zung ein und wurde abgeſtellt.
Sieben Kinder in das Eis des Maines
eingebrochen.
Nur ſechs gerettet.
Miltenberg. Am Sonntag nachmittag
war eine große Kinderſchar auf dem Main und
fand ihre Freude darin, auf dem kaum
zugefro=
renen Main in großen Gruppen von einem Ufer
zum anderen zu ſchreiten. Zahlreiche
Erwach=
ſene ſtanden am linken Mainufer und ſahen
dem frohen Treiben der Kinder zu. Plötzlich
krachte in der Mitte des Fluſſes die Eisdecke,
und ſieben Mädchen im Alter von 10 bis 12
Jahren verſanken plötzlich in den kalten Fluten.
Unter lauten Hilferufen verſuchten die
einge=
brochenen Kinder an den Rand des Eiſes zu
kommen, um ſich dort zu halten. Aber immer
wieder brach das Eis. Die am Ufer Stehenden
verſuchten ſofort Hilfe zu bringen. Mit vielen
Stangen und Leitern, näherten ſich beherzte
Männer der Bruchſtelle und brachten ſechs der
Opfer, die bereits ſteifgefroren waren, ans
Land. Die zwölfjährige Tochter Marianne des
Kaufmanns Paul Liebreich verſank vor den
Augen ihrer Mutter unter dem Eiſe und konnte
bis jetzt nicht gefunden werden.
Beim Schlittſchuhlaufen auf dem Main
ertrunken.
Frankfurt a. M. Das ſeltene Schauſpiel,
ſich auf dem zugefrorenen Main zu kummeln, lockte
am Sonntag eine große Menſchenmenge auf den
Main. Tauſende paſſierten den Fluß, ſelbſt
Motor=
räder fuhren über die ſpiegelglatte Fläche. Nur in
der Mitte des Fluſſes war eine Stelle, an der das
Eis nicht genügende Stärke hatte und die deshalb
abgeſteckt worden war. Trotzdem wagte ſich ein
zehn=
jähriger Junge, der vor dem Betreten der
gefähr=
lichen Stelle ausdrücklich gewarnt worden war, auf
die dünne Eisſchicht. Er hatte kaum auf ſeinen
Schlittſchuhen die verbotene Stelle betreten, als er
einbrach und im Waſſer verſank. Sofortige
Ret=
tungsverſuche waren erfolglos, da der Körper des
Jungen unter das Eis geriet und abgetrieben wurde.
Ein junger Mann, der ihm nachſprang und ihn
ret=
ten wollte, geriet ebenfalls in die größte Bedrängnis
und konnte wur mit äußerſter Mühe gerettet werden.
Die Polizei hat ſofort nach dem Unfall, um weiteres
Unglück zu verhüten, die Eisfläche des Maines
räu=
men laſſen und das Betreten verboten.
Waſſerrohrbruch zwiſchen Hattersheim und
Höchſt a. M.
Frankfurt a. M. Infolge eines Bruches
des Hauptrohres, das Höchſt vom Waſſerwerk
Hat=
tersheim aus mit Waſſer verſorgt, iſt Höchſt ſeit
Sonntag abend 9 Uhr von ſeinem Waſſerwerk
ab=
geſchnitten. Um Höchſt anderweitig mit Waſſer zu
verſorgen, wurde es inzwiſchen an die Waſſerwerke
von Griesheim und Soſſenheim angeſchloſſen, doch
reichen die verfügbaren Mengen nicht aus, denn Teile
von Höchſt waren in der Nacht ganz ohne Waſſer,
und in anderen Teilen war der Waſſendruck ſehr
ge=
ring. Auch die Farbwerke ſind in Mitleidenſchaft
ge=
zogen, doch dürfte der Betrieb nicht in Frage
ge=
ſtellt ſein, da die Farbwerke noch über ein eigenes
Waſſerwerk verfügen.
Eiſenbahnunfall im Kafſeler Hauptbahnhof.
Kaſſel. Geſtern morgen, gegen 8.40 Uhr, fuhr
eine Rangiermaſchine, die den Poſtwagen vor den im
Gleis 11, Bahnſteig 5, aufgeſtellten Perſonenzug 844
ſetzen pollte, infolge des ſtarken Nebels auf den
Per=
ſonenzug auf. Durch den Anprall entgleiſten die
Maſchine und der Poſtwagen mit je einer Achſe.
Ein Reiſender des Perſonenzuges ſowie die beiden
Poſt= und Lokomotivbeamten erlitten leichte
Ver=
letzungen. Da die Ausfahrtſtrecke des Perſonenzugs
geſperrt war, wurden die Reifenden mit Erſatzzug
von dem Nachbargleis mit etwa 40 Minuten
Ver=
ſpätung abbefördert.
Schweres Zugunglück auf dem Hauptbahnhof
Bielefeld.
Bielefeld. Montag vormittag, Eurz nach
zehn Uhr, ereignete ſich auf dem Hauptbahnhof
Bie=
lefeld ein folgenſchwerer Zugzuſammenſtoß, bei dem
mehr als zehn Perſonen ſchwer verletzt wurden. Das
Unglück iſt darauf zurückzuführen, daß eine
Rangier=
lokomotive das Halteſignal überfuhr und auf den
am Bahnſteig haltenden Perſonenzug mit voller
Wucht auffuhr, wodurch die drei letzten Wagen des
Perſonenzuges eingedrückt wurden.
Gräfin Spee geſtorben.
Berlin. Wie der „Lok.=Anz.” meldet, iſt
Grä=
fin Margarete v. Spee, die Witwe des in der
Sec=
ſchlacht bei den Falklandsinſeln gefallenen deutſchen
Kreuzer=Geſchwaderchefs Vizeadmiral Graf v. Spee,
im Alter von 61 Jahren in Kiel geſtorben.
Beimand ii eis.
Die zugefrorene Moſel bei Winningen (in der Nähe von Koblenz).
Dort, wo vor einigen Monaten die Traubenleſe einen Wein ſo erleſen wie den Jahrgang 1921
verſprochen hat, zeigt ſich heute — eine Seltenheit für dieſe Gegend — Fluß und Landſchaft in
Eis und Schnee.
Warme Suppe für Arme.
Die Hungrigen werden geſpeiſt.
In Berlin errichtet die Heilsarmee in den ärmeren Vierteln Notküchen, die während der
Froſt=
periode den Bedürftigen, unentgeltlich Eſſen verabfolgen.
Iil Kampf gegen die Amterwden dan ehleago.
Chicagoer Poliziſt auf Panzermotorrad.
In keiner Stadt der Erde macht die Verbrecherwelt den Behörden ſo viel Arbeit wie in Chicago.
Erſt in dieſen Tagen wurde die Polizei durch ein Gefecht zweier Verbrecherkolonnen untereinander,
dem acht Schmuggler zum Opfer fielen, alarmiert.
Der Lohngeldräuber meldet ſich.
Wie der „Montag” aus Bochum meldet, verfolgt
jetzt die Kriminalpolizei eine neue Spur in der
An=
gelegenheit des Lohngelddiebſtahls auf der Zeche
„Königsborn”. Der flüchtige Haupttäter Düniſch, dem
ein Betrag von 250 000 Mark in die Hände fiel, hat
in einem Schreiben an ſeine Frau ſeinen Aufenthalt
in Luxemburg verraten. In dem Briefe ſchiebt
Dü=
niſch die Hauptſchuld an dem Diebſtahl ſeinem
ver=
hafteten Freunde Zabel zu, der dies jedoch beſtreitet.
Von dem Gelde konnten bis jetzt 80000 Mark
wie=
der herbeigeſchafft werden. Zabel dürfte zweifellos
einen größeren Geldbetrag verborgen halten.
Maskierte Räuber überfallen eine Garage.
Berlin. In der Nacht zum Sonntag
über=
fielen maskierte Räuber die Kaſſe einer Großgarage
in Charlottenburg, bedrohten den Kaſſier mit
Re=
volvern und raubten mehrere tauſend Wark. Der
Naubüberfall geſchah zu einer Zeit, wo in dem
großen Droſchkenunternehmen reger Betrieb herrſchte
ind ununterbrochen Chauffeure mit ihren Wagen
heimkehrten oder wegfuhren. Trotzdem die
Verfol=
gung der Räuber mit dem Auto ſofort aufgenommen
wurde, ſind ſie doch mit der Beute entkommen.
Exploſion eines Gasht
leey iin Serinder Hand
Fünf Perſonen ſchwer neit
Berlin. In einer der älteſten 9
Städtiſchen Gaswerke im Norden Berlt=
Selliner Straße, flog gegen 3 Uhr frünß,
noch ungeklärter Urſache ein Gasbehältel.
37 000 Kubikmetern Faſſungsvermögen f
Der etwa haushohe Behälter, der heute
Reſervoir für die Berliner Gasberſorgum,
bis auf die Grundmauern zerſtört wou
Donnergetöſe barſt der Behälter. Eim
Stichflamme ſchoß in die Höhe und erhs
die Nacht. Ein eigenartiges Schauſpiel
mittelbar, nach der Exploſion. Eine r
flamme ſchwebte losgelöſt hoch über dern
Die unmittelbare Umgebung derr
ſtätte in der Selliner Straße bietet ein
hafter Verwüſtung. Sämtliche Fenſtern
einem Umkreis von etwa 200 Metern †
mert. Eine etwa 80 bis 100 Metern
2½ Meter hohe Mauer wurde von ders
Exploſion eingedrückt. Zentnerſchweren
wurden etwa 60 Meter weit geſchleuder
Werkſtätte in unmittelbarer Nähe wurdch.
ſtuhl eingedrückt und die Fenſterſcheißig
mert. Von dem Gebälk des Dachess
Zimmerdecke durchſchlagen, und mit
entging eine Bewohnerin dem Tode. G.*:
waren nur wenige Fußgänger auf
Einige Minuten nach der Exploſiuf=
Feuerwehr mit 16 Löſchzügen unter
Oberbranddirektors Gempp aus. Aus V
wurde Waſſer gegeben. Das
Hauptauger=
die Feuerwehr darauf richten, ein Uebu=g
Feuers auf den in der Nähe befindllä/!
Gasbehälter zu verhindern. Für die emAN
nahwen waren nicht weniger als 2 Pr3hung
und 140 Schupoleute beordert. Etwar/fe Miut, abe
morgens war die Gefahr für den zu d0 Mäm ſe
hälter beſeitigt, ſo daß mehrere Löſchät Iuch hei den
11
konnten.
Wie ergänzend bevichtet wird, ſindz!
ploſion fünf Perſonen ſchwer oder waityi/t Fünf Ta
verletzt worden. Sie haben zum Teil ſchraickt
brüche dadurch erlitten, daß ſie dure
heuren Luftdruck zu Boden oder an die AM.
ſchleudert wurden; auch durch herumflie-yia
und Eiſenſtücke können ſie verletzt worn1g
Ob ſich unter den Trümmern aun
finden, können erſt die
Aufräumungsos=
ben, die ſofort nach dem Brande eingeſeih
längere Zeit in Anſpruch nehmen werNEu/
ſondevem Glück iſt es, daß die Unglückss2,/
wenig belebten Straße, in einem za 4ᛋ
freien Bezirk, liegt und zur Zeit der Eh
Straßenbahn vorbeifuhr. Ueber die 0
Unglücks herrſcht noch völlige
Unklarhr=
leute ſtehen vor einem Rätſel. Es wrärc
des ſtarken Froſtes mit einem Rohrbrus)
Erde gerechnet.
Bemühungen zur Aufklärung derrſi
Exploſion.
Berlin. Die ſtädtiſchen Gaswer=
Die Urſache der Exploſion des Gaſoc
Sellerſtraße iſt auch bisher noch nicht
den. Da ähnliche Erſcheinungen ſeit
hundertjährigen Beſtehen des Gaſes 1A
land noch im Ausland bekannt
geſuar=
eine Kommiſſion von Gasfachleuten 7
griffen, die die einzelnen Möglichkeiter
ploſion geführt hoben könnten, prifen:ſſ
müſſen zunächſt das Fundament ſorte
gebliebenen Konſtruktionsteile des Gas.
gelegt werden. Erſt dann werden war ß
nöglich ſein.
Hitgl der für alle
rs,
Stuneil mit eine
Sar und großen
Aet. Ueber vie
Aaf
Ma, die in de
Unten hen
desg
Immer wieder Gasvergf!
als Folge der anhaltenden
Sechs Häuſer wegen Gasrohrbruck
Ehrenbreitſtein. Einwohnr
Clemensſtraße meldeten, daß ſich Gasg:
Wohnungen bemerkbar mache. Von
wurde daraufhin feſtgeſtellt, daß Mit)
Mengen Gas in den Räumen vorl-n
Die Bewohner von ſechs Häuſern
ihre Wohnungen räumen. Es handell
Familien. Bisher iſt es noch nicht 1
Bruchſtelle aufzufinden.
Vierzehn Perſonen an Gasveroifftt.
Mülheim a. d. Ruhr. Sechs
Familie Stepanſki wurden wegen
bensmittelvergiftung ins Krankenhan?
am nächſten Vormittag ein Sohn U=
Hauſe wohnenden Familie van Eſch
gen beſuchen wollte und ihm auf die
nicht geöffnet wurde, drang er mit 4
barn in die Wohnung ein. Dort fm.”
mann van Eſch und vier Kinder imnn
tung bewußtlos auf, während ein 22‟
bereits tot war. Die Mutter war dun
des Sohnes gerade zum Bewußtſein.—
der Wohnung der Familie Stepanſa.
den Sohn Viktor, der am ſpäten
Schicht nach Hauſe gekommen war
Bank geſchlafen hatte, bewußtlos am.
Sämtliche Erkrankten wurden dem *
geführt. Man hofft, alle am Leben
Kohlenoxydgasvergiftung i
Gladbeck. Ein weiteres Gazie
ſich in der Sonntagnacht in Gladbech—
den 16jährigen Sohn des Malerme
beſinnungslos in der Küche auf.
lagen die Eltern und ein ſechsich‟.
wußtlos in ihren Betten. Der hi.”
ſtellte Kohlenoxydgasvergiftung fe.
ſofortige Ueberführung der Peyſole
haus. Der 16jährige Sohn konmte
gerufen werden, während die dre.
mer ohne Beſinnung ſind. Bei Ve*
direkte Lebensgefahr.
Elf Soldaten von Wölfen
Tirana. Bei Bari wurde
ell=
lung, die von zwei Gendarmen
etwa zwölf hungrigen Wölfen angen
darmen erſchlugen ſieben Wölfe.
ten elf Soldaten und zepfleiſchen
Soldaten gelang es, ſich auf Bäumt.”
II.
Moska u.
as „hſumde Ml kau” leuchtete in jenen denkwürdigen
mu.mbertaye 1812 als ein Fanal für ganz Europa und
ver=
gm iſe den hil ern des Erdballs das Gottesurteil, daß
Napo=
irdiſche! acht von einem Höheren Grenzen geſetzt ſeien.
horchtegt), nur der Korſe wollte nicht daran glauben, daß
ſn zu daste irb ſeiner Macht werden ſollte: er verlegte ein
aequartüuus dem ehrwürdigen Kreml nach dem kaiſerlichen
loß Awsskoje, nur eine Stunde von Moskau entfernt;
a er Anyk des Brandes Moskaus, den Graf Raſtoptſchen
eßü gene Aßat, ohne Wiſſen des Kaiſers und Kutuſows, hatte
an laſſt urn die heilige Stadt wertlos für den Feind zu
in 1. zwazuſchließlich doch den ſich für unbeſiegbar haltenden
ſar der qäurzoſen”, den Rückzug anzutreten.
u—kanut us ein Bild des Brandes von Moskau
ſymboli=
zies 2ißl — das auch in einem großen Panorama feſtge=
Sumz word ſt — den Untergang der „großen Armee”, welches
müeberganntber die Bereſina darſtellt. Aber dieſes Bild iſt
Nbs /riſch, Xdir Napoleon hat nicht an der Bereſina=Brücke
Mus denn Tfien.
Deukſchkum in Rußland; noch heuke über eine Million Deukſcher im ruſſiſchen Reiche.
ra ſen u ſde Feldzeichen des zurückflutenden Heeres ſind
dicht vmſtnen Augen verbrannt worden: in ſeinen Pelz
m. ſein,hllitz finſterer wie je zuvor, eilte der Korſe im
„hen, ſo iſell die Pferdehufe es erlaubten, den Trümmern
Armawväät voraus nach Paris, um die an ihn wie an
Gott tyü enden Franzoſen über das Verhängnis zu
be=
an, dashſpskau” ihm bereitet hatte, und um neue Armeen
ndir Erdex’ſſtampfen, in denen er — wie ſchon ſeither immer,
Fuß:htfrantiſchen Truppenteile, hauptſächlich die Regimenter
nch en deſſuſchen Kontingenten, als Kanonenfutter an den
Löſch reichſtetns ellen verwendete und ſeinem unbegrenzten Ehr=
Genpp aPferterd
en, 2= enn ſucl ganz Rußland für uns Deutſche immer etwas
euf rae inisvruß chatte, ſo erweckt Moskau ein ganz beſonderes
der A ſſe: wweß doch ſeit alten Zeiten — auch nach der
Grün=
hndern /Betersſigs — die alte und erſte Hauptſtadt des weiten
mmu hen Mbieß! Petersburg rangierte als kaiſerliche Reſidenz
te buit ſor Mlogt, aber alle Kaiſerkrönungen haben bis zu der
Gefuhr fa n Retiat on ſtets in Moskau im Kreml ſtattgefunden,
mnach heutnech bei den Ruſſen dieſelbe Stelle einnimmt wie
n dauFſowitol! Alle Reminiſzenzen der Vergangenheit
zaa im Hſtnl. der für alle rechtgläubigen Ruſſen ein heiliger
nen ſürt hrtsonc ft. Fünf Tore führen durch die hohen,
zinnen=
huhn z rmgeluhttn Umfaſſungsmauern in den Kreml, der einen
uten, 4 eren /Edrteil mit einer Anzahl von Paläſten, Staats=
Boden uen, Kſen, und großen Plätzen im Innern der
Millionen=
auch durn Noskaumilbet. Ueber vierhundert griechiſch=katholiſche und
nen ſie r wenigr uſheriſche, reformierte und römiſch=katholiſche
Kir=
u—ſitzt 2/ſkru, die in den letzten zwölf Jahren zum großen
ch üiſeſesige Regierung, die ihren Sitz in Moskau hat,
nrzecen benutzt werden. Auch die älteſte, im Jahre
grünnte ſuind noch heute die beſuchteſte Univerſität
Ruß=
beſitzt /oskau, desgleichen eine große Anzahl von
Bil=
mſtalzlunnd Muſeen.
ererſtrſeirtſche — namens Poppel — kam im Jahre 1486
oskamr wollte feſtſtellen, welche Länder und Völker ſich
on L9en befinden. Er trat in Verbindung mit dem
wa II. Die Verheiratungen der Söhne und Töchter
ſten ſpielten in jenen Zeiten eine große politiſche
Jan III. lehnte den Vorſchlag einer Heirat ſeiner
ſt e Markgrafen von Baden, einem Neffen des deut=
Wfi drich III., ab; ſein Plan, ſeine Tochter mit des
ſadh III. Sohne, dem ſpäteren Kaiſer Maxtmilian,
ſicAhſter”, zu verheiraten, ſcheiterte an des Zaren
un=
orrungen. Die aufgenommenen diplomatiſchen
eRziſchen beiden Höfen führten aber zur Anwerbung
BaFlertſcher, die im Jahre 1490 nach Moskau kamen;
au hin, Arzt, der nicht wenig erſchrak, als er erfuhr,
BRmger, ein venezianiſcher Jude Leo, drei Wochen
ethewei worden war, weil es ihm nicht gelungen war,
puen 9Aorrfolger am Leben zu erhalten.
—Fdeucten Kaiſers Geſandter Sigismund von Herberſtein
beimaklig Moskau; er fand im Jahre 1517 nur noch
ge=
epureeriy im Jahre 1490 nach Moskau gekommenen
Deut=
wahreHler im Jahre 1526 berichtet, daß neue deutſche
Euie Alſch nach Moskau gekommen ſeien, die das Ver=
Des hen Waſſilij Jwanow beſaßen. Dieſes Jahr 1526
M Wle da cie Jahr betrachtet werden, in dem das Deutſch=
Noss bodenſtändig geworden iſt. Auch Waſſilij Jwa=
D Aach it: Jwan II., der Schreckliche, begünſtigte die
er Eiminderung und rief immer von neuem deutſche Offi=
erütcklbek heker, Glocken= und Kartaunengießer, Büchſen=
F wnkaAwerkörner, nach Rußland, insbeſondere nach
D W: Mk apl der Deutſchen in Moskau vermehrte ſich noch
R A8 Jah der Schreckliche deutſche Kriegsgefangene aus
„Mrtu Ayp er in Dorpat im Jahre 1571 ein Blutbad an=
R hat Rurh Moskau bringen ließ.
Der Führer einer Geſandtſchaft des Herzogs von Holſtein
nach Moskowien und Perſien, Adam Olearius, berichtete im
Jahre 1633, daß die Nachkommen der deutſchen Einwanderer in
der „deutſchen Vorſtadt” Moskaus, genannt Njemetzkaja Sloboda
in ſauberen Häuſern mit freundlichen Gärten wohnten, bei den
Ruſſen wohlgelitten ſeien und große Handlungen und
Gewerbe=
trieben. Als in dieſer Vorſtadt eine zweite Kirche — die
Sachſen=
kirche — gebaut worden war, ſammelte ihr im Jahre 1631 in
Merſeburg geborener Paſtor Joh. Gottfried Gregori in
Deutſch=
land Gelder und Gaben zum Unterhalt derſelben und zum
Aus=
bau des deutſchen Schulweſens. Beſonders verwandte ſich der
Herzog Ernſt der Fromme von Sachſen für die Deutſchen in
Moskau, ſtiftete eine bedeutende Summe Geld für eine deutſche
Freiſchule in Moskau, intereſſierte auch andere deutſche Fürſten
für die deutſchen Brüder und Schweſtern im fernſten Oſten und
empfahl in einem Briefe an den Zaren die deutſch=lutheriſche
Gemeinde Moskaus ſeiner beſonderen Huld.
Zar Alexei beabſichtigte, nach weſteuropäiſchem Muſter ein
ruſſiſches Hoftheater in Moskau zu errichten. Während in ſeinem
Auftrage Nikolaus von Staden, ein deutſcher Offizier in
ruſſi=
ſchen Dienſten, im Baltikum deutſche Schauſpieler noch anwarb,
erhielt Paſtor Johann Gottfried Gregori vom Zaren Alexej den
Auftrag, für die prunkvollen Feierlichkeiten anläßlich der Geburt
des Thronfolgers, des nachmaligen Zaren Peter des Großen, ein
bibliſches Schauſpiel zur Aufführung zu bringen. Gregori wählte
die Schauſpieler aus der Zahl der Schüler der deutſchen Gemeinde
und beauftragte deutſche Handwerker mit der Herſtellung der
Bühne und dem Malen der Kuliſſen. So entſtand in Moskau
bzw. in dem Dorfe Preobraſchensk bei Moskau das erſte ruſſiſche
Theater, dem Gregori noch eine Theaterſchule angliederte.
Die deutſchen Offiziere erfreuten ſich ſchon fu jener Zeit einer
bevorzugten Stellung in Moskau. Aber mit dem Tode des
deutſchfreundlichen Zaren Alexei ſetzte der Deutſchenhaß ein.
Zwar war der junge Zar Peter der Große ein Freund deutſcher
Kultur und ſteter Gaſt in Sloboda, er beſtrafte auch grauſam
die Anführer des Planes der altruſſiſchen Strelitzen, alle
Deut=
ſchen in der Sloboda umzubringen, aber trotzdem ſchwebten die
Deutſchen in ſteter Gefahr. Die Gründung Petersburgs und
die Verlegung der Reſidenz des Zaren dorthin iſt vielleicht die
Rettung des Deutſchtums in Moskau geweſen, denn, obgleich
Peter der Große, der ſich bemühte, ſeine ſchützende Hand über
die Deutſchen zu halten, Moskau verließ, ſo hat doch die
Grün=
dung der Stadt Petersburg mit all ihren Folgeerſcheinungen ſo
ſehr das Intereſſe der Ruſſen in Anſpruch genommen, daß es
wvohl deshalb nicht zur Ausführung des Planes ihres
Deutſchen=
haſſes, der Ausrottung des Deutſchtums, kam.
Deutſcher Fleiß, deutſche Ausdauer, deutſche Intelligenz und
deutſcher Glaube befähigten die Deutſchen in Moskau, an der
weiteren Entwicklung der Reichshauptſtadt Moskau auch
fürder=
hin, bis in die Jetztzeit, regen Anteil zu nehmen; überall: in den
Nieſenbetrieben der Induſtrie, in den technifchen Bureaus, in
den chemiſchen Laboratorien und in der Kaufmannſchaft und im
Handel nehmen die Deutſchen Moskaus einen bevorzugten Platz
ein, und wo es gilt, Tatkraft, Intelligenz und
Unternehmungs=
geiſt zu zeigen, ſind ſie zu finden, und dabei gab es vor dem
Weltkriege kaum dreißigtauſend Deutſche in Moskau
Die Revolution von 1905 wirkte ſich für die Deutſchen in
Moskau in einem engeren Zuſammenſchluß in dem
neugegrün=
deten „Moskauer deutſchen Verein” günſtig aus; aber der
Aus=
bruch des Weltkrieges ſchlug dem Moskauer Deutſchtum tiefe
Wunden. Die Ruſſen inſzenierten ein Pogrom gegen die
Deut=
ſchen, da ſie an ihrer ruſſiſchen Staatstreue zweifelten. Die Folge
hiervon war ein noch engerer Zuſammenſchluß allen Deutſchen in
Moskau zu einem Verbande, der auch eine Zeitung. „Moskauer
Nachrichten” herausgibt.
Die allgemeine und große Not in Rußland feit der
Staats=
umwälzung im Weltkriege hat auch das Deutſchtum in Moskau
zahlenmäßig und wirtſchaftlich ſehr geſchwächt.
Das „Moskau von heute” iſt nicht vergleichbar mit dem
Mos=
kau aus der Zarenzeit. Um dieſe in den Augen des Volkes
dau=
ernd in den Anklagezuſtand zu ſetzen, hat die Sowjetregierung
in Moskau ein Wuſeum eingerichtet, in dem die Greueltaten der
ruſſiſchen Geſchichte zu ſehen ſind, u. a. die Folter Iwans
des Schrecklichen und der Raum, in dem Peter der Große — der,
obgleich er ſich bemühte, die weſtliche Ziviliſation in Rußland
einzuführen, ſelbſt doch innerlich ein Halbaſiate geblieben iſt —
ſeinen einzigen Sohn erwürgt haben ſoll. Dieſes Muſeum ſpricht
aber nicht von den Millionen Einwohnern Rußlands, welche die
heutige Regierung hat hinmorden laſſen einſchließlich der
Ermor=
dung des letzten angeſtammten und gekrönten Kaiſers von
Ruß=
land, Zaren von Moskau, und ſeiner Familie! Die
geſchände=
ten Kirchen, die erſchütternde, grenzenloſe Armut der Bevölkerung
aller Klaſſen mit Ausnahme der neuen ungeſetzlichen Machthaber
und ihres Klüngels, und neuerdings auch eine beängſtigende
Hungersnot drücken dem altehrwürdigen Moskau einen
trauri=
gen Stempel auf.
Nicht nur im Jahre 1812, auch ſchon in früheren
Jahrhunder=
ten wurde Moskau mehrmals zerſtört und iſt dreimal durch die
Mongolen ein Raub der Flammen geworden. Aber nach jeder:
Brande iſt Moskau wie ein Phönix aus der Aſche neu und ſchönt
hervorgeſtiegen! Dunkel liegt die Zukunft Moskaus vor unſeren
Augen. Das alte Moskowitiſche Wappen: Sankt Georg in
ſil=
berner Rüſtung mit blauem Mantel, auf ſilbernem,
purpur=
gedecktem Roſſe, mit einer goldenen, oben mit dem griechiſchent
Kreuze gezierten Lanze einen goldenen, grüngeflügelten Dracheei
tötend, iſt als Herzſchild in das Wappen des ruſſiſchen
Kaiſer=
reichs aufgenommen worden. Die Zeit muß und wird kommei
in der das Kreuz der chriſtlichen Kirche auf der Lanzenſpitze de3
heiligen Ritters Georg das Drachengift beſiegt: Dann wird aue)
das vierhundertjährige Deutſchtum in Moskau wieder zu Aufſtie)
Ei.
und neuer Blüte gelangen!
Rundfunkprogramime.
Frankfurk.
Dienstag, 19. Febr. 6.30: Morgengymnaſtik. 0 13.30:
Schall=
platten. O 15.05: Jugendſtunde. Prof. Dr. Drevermann: „Tiere
der Vorzeit: Die Zeit der Rie entiere‟ 6 16.35: Stuttgart:
Ballettmuſik und Tanzlieder. Mitw.: Julie Heinrich. o 18.30:
Kaſſel: Mathilde Meißel: 15 Minuten Ratſchläge für Mutter und
Kind. O 18.45: Kaſſel: Fabeln und Lieder von L=iſing. O 19.15:
Oberarzt Dr. Spiro: „Vitamine‟ O 19.45: Bert Brecht.
Vor=
leſung aus eigenen Werken. O 20.15: Militärkonzert des
Trom=
peterchors der fünften Nachrichtenabteilung. Moltke: Armeemarſch
Nr. III/57. — Landgraf Ernſt Ludwig: Heſſiſcher Fahnenmarſch.
— Scherzer: Bayeriſcher Defiliermarſch. — Björneborganes=Marſch,
— Drei Kavalleriemärſche im Trabe. — Drei Kavalleriemärſche
im Galopp. — Meißner: „Zum Städtele hinaus”, Marſch; „Ultima
ratio regis”, Marſch. — Zwei Kavalleriemärſche im Trabe. —
Paradeaufſtellung der fünften Nachrichtenabteilung. O 21.30: „
Oedi=
pus” von Sophokles. Bearbeitung von H. Lippmann. Oedipus der
Herrſcher; Oedipus auf Colonos.
Sfuftgark.
Dienstag, 19. Febr. 10.30: Schallplatten. O 12.15:
Schall=
platten. O 15.45: Frau Baronin v. Holtz: Wie überträgt die
Landfrau die Neuerungen der Hauswirtſchaft auf den ländlichen
Haushalt? e 16.15: Ballettmuſik und Tanzlieder. Mitw.: Julie
Heinrich, Funkorch. O 18.15: Prof. Beutel: Iſt die Erde der
ein=
zige bewohnte Weltkörper? O 18.45: R. Formis: Funktechnik
für Alle. 0 19.15: Frau Dr. Köhn: Baltiſche Frauengeſtalten.
0 20.15: Militärkonzert des Tromp=Korps der 5. Nachrichtenabtlg.
Moltke: Armeemarſch Nr. III/57. — Landgraf Ernſt Ludwig:
Heſſiſcher Fahnenmarſch Nr. 105. — Scherzer: Bayriſcher
Defilier=
marſch. — Björne=Bongares=Marſch. — Drei Kavalleriemärſche
im Trabe. — Drei Kavalleriemärſche im Galopp. — Meißnerz
Zum Städtle hinaus, Marſch; Ultima ratio regis, Marſch. —
Zwei Kavalleriemärſche im Trabe, — Paradepoſt, Aufſtellungsmarſch
der 5. Nachrichtenabtlg. 0 21.30: „Kammermulik”, Luſtſpiel von
H. Ilgenſtein. Perſ.: Rudolf von Niemeyer, Opernſänger: Hilde,
deſſen Frau; Bubi, beider Söhnchen; Erneſtine, Herzogin=Witwe
von Siebenſtein; Prinz Bernhard, Neffe der Herzogin=Witwe;
Graf Prillwitz, Hoftheaterintendant; Vorſtandsdamen des Vereins
„Die Legitimen”: Frau v. Renner, Freifrau v. Rhadern, Frau
Oberkonliſtorialrat Wegebold; Friedrich, Oberkellner; Erſter Lakai;
Hoteldiener; Pikkolo; Mitgl. der Herzogl. Opernkapelle. Zeity
Vor 1814.
Berlin.
Dienstag, 19. Febr. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
0 15.30: Dr. Zielenziger: Die Schöpfer der deutſchen
Qualitäts=
induſtrie. S 16: Bücherſtunde. Staatsmänner des 19. Jahrhunderts
in neueſten Geſchichtswerien. O 16.30: Konzert. Prof. Weiß (Flügel).
Brahms: Sonate F=moll. O. Anſchl.: Unterhaltungsmuſik. Orcheſter
Ferdy Kaufmann. 0 18.30: Prof. Dr. Manes: Neue Formen der
Perſonenverſicherung. O 19: Miniſterialrat Goslar: Wie arbeitet eine
moderne ſtaatliche Preſſeſtelle? 6 19.30: Prof. Dr. Scherings
Muſik im Haus. 6 20: Dr. Lipmann: Einleitung zu dem nachfolg.
Sendeſpiel. „Profeſſor Bernhardi.” Komödie von A. Schnitzler,
Perſ.: Doktor Bernhardi, Profeſſor für innere Medizin; Dr. Cyprian,
Profeſſor für Nervenkrankheiten; Franz Reder, Pfarrer; Ludmilla,
Krankenſchweſter.
Deutſche Welle, Dienstag 19. Febr. 12: Franzöſiſch für Schülene=
O 15: Jugendbaſtelſtunde: Bau von Flugmodellen, Gleit= und Segelrei
fliegern. O 15.40: Frauenſtunde: Louiſe Diel: Das amerikayleier=
Wohnungsweſen. e 16: Stud.=Rat Dr. Philipp: Bemerken. (2944b
Bodenfunde aus Deutſchlands Vorgeſchichte und ihre
Verw=
im Schulunterricht. O 16.30: Leipzig: Rokoko=Muſik: Werke
Bach Haydn Mozart, Bocherint u. a. Mitw.; Ilſe Helling=3//10ſe
thal (Geſang), Rundfunkorch. 6 17.30: Maria Kubis: Die hilfege=
Türkei, 8 18: Dr. Stein: Neuere Hausmuſik für Klavier. 0 18ierren=
Franzöſiſch für Anfänger. O 18.55: Prof. Dr. Gradinann: Frodoul,
ken und Schwaben. 20: Sonderveranſtaltung: Blasmuſik: Rh4467,
niſcher Karnevalmarſch. — Schneider: Gaudeamus igitur Ouv. —
Flemming: Akademiſcher Hymnus. — Zwei Madrigale aus den
17. Jahrhundert. — Mangewein: Ständchen. — Offenbach: Veſper,
glockenſzene aus „Die Verlobung bei der Laterne‟. — Södermann:)
Schwediſcher Hochzeitsmarſch. — Mendelsſohn: Deutſcher Hochzeits=”
marſch. — Janitzſch: Menuett vom Berliner Karneval. — Plaß:/,
Alte märkiſche Tänze Suite. — Wein=Polonaiſe aus Croſſen a. o.
Oder. Ausf.: Prompeten= und Poſaunenchor des Kammervirtuoſen
Ludwig Plaß o 21: Schumann: Frauenliebe und Leben. Ausf.:
Maria von Baſilides (Altſ. 0 21.30: Alte und neue Tänze. Max
Roſtai (Violine) Seidler=Winkler (Flügel). O 22.45: Bildfunkverſuche.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maup=
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudelf Maupe: für Feuiſleten, Reich und
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streele; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Ur. C. H. Queiſch, für den Schlußdienſt: Andrea” Bauer; für
„Die Gegenwart”, Dr. Herberi Nette; für den inſera enteil: Willp Kudle; Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſladt
Für unverlangte Manuſtrivte wird Garantie der Kücktendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
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Nummer 30
Dienstag, den 19
Woſtfrauhrerlik!
Vom Holzmarkk.
Die anhaltend kalte Witterung hat das Holzgeſchäft vollkommen
gelähmt. Noch weniger als vorher beſteht in den Kreiſen des
Platzholz=
handels und des Holzverbrauchs Neigung, zu den zahlreichen Angeboten
der Sägewerksbeſitzer Stellung zu nehmen, noh iſt der Baumarkt in
der Lage, nennenswerte Mengen geſägter Bauware zu kaufen. Die
neuen Bauvorhaben können nicht in Angriff genommen werden, und
die Bautiſchlereien ſind nicht in der Lage, die fertigen Fenſter und
Türen, die ſie in ihren Betrieben lagern haben, an die Bauten zwecks
Einſetzung abzuliefern. Vor allem iſt zu erwähnen, daß infolge der
ſtarken Froſtperiode die Zahlungspläne ganz über den Haufen geworfen
worden ſind. Die Verbraucher ſind nicht in der Lage, die Termine
für ihre Zahlungen an den Platzholzhandel einzuhalten, und es iſt jetzt
an ker Tagesordnung, daß Prolongationen nahgeſucht und bewilligt
werden müſſen. Ebenſowenig können die meiſten Baugeſchäfte „ihre
Verpflichtungen ſo erfüllen, wie ſie feſtgeſetzt ſind. Es iſt weiter kein
Wunder, daß unter ſolchen Umſtänden der Platzholzhandel nicht die
ge=
ringſte Neigung hat, zum Ankanf von Cinſchmitten, die von den
Säge=
werken dringend angeboten werden, Stellung zu nehmen. Während
ſich in Deutſchland der Holzmarkt im Zeichen der Baiſſe befindet,
kom=
men aus der Tſchochoſlowakei Nachrichten, die auf Hauſſe ſchließen
laſſen. Die Rohholzlermine zeigen einen außerordentlich ſtarken
An=
drang von kaufluſtigen Sägewerksbeſitzern, die Preiſe werden dauernd
überſteigert, und es iſt auch der Platzholzhandel ebenſo wie der
Holz=
terbrauch geneigt, ſchon jetzt Abſclüſſe zur Lieferung in den
Sommer=
monaten zu tätigen. Allerdings iſt die Zahl der Bauvorhaben in der
Tſchchoſlowakei, begünſtigt durch geſetzliche Erleichterungsvorſchriften,
groß. In Polen ſah es ſeit laugem nicht ſo ruhig aus wie jetzt. Deu che
Holzhändler erſcheinen nur ſelten und fahren meiſtens wegen
über=
ſpannter Preisforderungen für das Rohholz unerrichteter Sache nach
Deutſchland zurück
Wirkſchaftliche Rundſchau.
300 000 To. Brikettbeſtände im mitteldeutſchen Syndikatsbezirk.
Der anhaltend ſtarke Froſt hat naturgemäß gewiſſe Erſchwerungen für
die Abwicklung des Betriebes in den Braunkohlentagebauen zur Folge.
Wenn deshalb auch gewiſſe Behinderungen in der Kohlengewinnung,
in der Förderung und auch in der Brikettfabrik unverkennbar ſind, ſo
werden ſich Störungen in der Hausbrandbelieferung vorausſichtlich
ver=
meiden laſſen, lagen doch im mitteldeutſchen Syndikatsbezirk Ende
Dezember nicht weniger als 300 000 To. Briketts auf Stapel. Leider
werden von den Werken mit Stapelvorräten übereinſtimmende Klagen
darüber erhoben, daß es unmöglich iſt, Arbeiter zum Verladen der
Stapel zu bekommen.
Die Gebrüder Roeder A.G., Herdfabrik, Darmſtadt, verteilt, wie
wir erfahren, auch für 1928 wieder eine Dividende von 10 Prozent.
Generalverſammlung am 9. März.
Emaillier= und Stanzwerke vorm. Gebr. Alrich, Maikammer. Dem
Gläubigerausſchuß wurde ein Starus vorgelegt, nach dem die Paſſiven
1334 480 RM. und die Aktiven 927 307 RM. betragen; nach
Berückſich=
tigung der bevorrechtigten Forderungen von 828034 RM. vermindern
ſich die Aktiven auf 79 273 RM. und die Paſſiven auf 506 446 RM.,
ſo daß eine Quote von 15 Prozent erreicht wird.
Mekallnokierungen.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Die Berliner Metallnotierungen vom 18. Februar ſtellten ſich für
Glektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
tierung der Vereiwigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf
171 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
ebörſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
*prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhütten=
Oluminium, 98= bis 99proz., in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren au
W RM., desgl. in Walzen oder Drahtbarren 99proz. 194 NM.,
Rein=
ckel, 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 78—83 RM.,
Fein=
er (1 Kilogr. fein) 76.25 bis 78.00 RM.
*D= Berliner Metalltermine vom 18. Februar 1929 ſtellten ſich für
ſich auf er: Januar und Februar 155.00 (135.50), März 154.75 (155.75),
am Sonr5.0) (155.75), Mai 155.00 (155.25), Juni 154.75 (155.50), Juli
Main. Tber 155.00 (155.50), November und Dezember 155.00 (155.25).
räder fuk ſchwächer. — Für Blei: Januar 43.00 (46.50), Februar
der Mitt.75), März 45.50 (46.00), April 45.75 (46.25), Mai 45.75 (46.00),
45.75 (46.50), Juli 45.75 (46.25), Auguſt bis November 46.00
Sils ), Dezember 46.00 (46.50). Tendenz: ruhlg. — Für Zink
abgellear 52.50 (53.50), Februar 51.00 (53.00), März 51.50 (53.00), April
jährig (53.00), Mai bis Juli 52.00 (53.00), Auguſt 52.25 (53.25), Sept.
lichenDezember 52.50 (53.50). Tendenz: feſter. — Die erſten Zahlen
be=
die ten Geld, die in Klammern Brief.
Schl
eink
tu
* Chikago, 18. Februar. (Priv.=Tel.)
Der Weizenmarkt lag durchweg feſt, da nach dem Tauwetter im
Winterweizengebiet eine ſtrenge Kälte eingetreten iſt und die öſtlichen
Firmen ſowie das Ausland lebhafte Kaufluſt bekundeten.
Verſchiedent=
lich erklärt man, der umfangreiche Verbrauch von Brotgetreide in der
letzten Zeit habe die Befürchtung verringert, daß der Neſt der
vorjähri=
gen Ernte einen Druck auf die Getreidepreiſe ausüben könnte. Gründe
für eine peſſimiſtiſche Beurteilung der Marktlage ſeien nicht gegeben.
Mais: Der Maismarkt verkehrte in unregelmäßider Haltung. Die
Heraufſetzung der Weizenpreiſe kam auch hier vorübergehend in einer
Steigerung der Notierungen zum Ausdruck. Doch gingen die
anfäng=
lichen Gewinne ſpäter wieder verloren.
Roggen tendierte im allgemeinen feſt, da die Wetterwarte für
ſämt=
liche amerikaniſchen Staaten Kälte in Ausſicht ſtellte und die öſtlichen
Firmen Käufe per Ma; durchführten. Weitere Anregungen boten die
Abnahme der ſichtbaren Vorräte ſowie das geringe Provinzangebot
am hieſigen Platze.
Hafer lag nicht einheitlich. Die Witterung war der Erntebewegung
ungünſtig. Die Lokofirmen tätigten Käufe per Mai.
Baumwolle: Der Baumwollmarkt verkehrte in ſtetiger Haltung. Die
Berichte aus dem Handel lauteten ziemlich befriedigend.
Am Kaffeemarkt bewegte ſich das Geſchäft in ruhigen Bahnen.
Märztermine hatten unter Liquidationen zu leiden. Später machten
ſich europäiſche Abgaben bemerkbar.
Am Rohzuckermarkt traten anfänglich Deckungen und Käufe
euro=
päiſcher Häuſer in Erſcheinung. Sodann wurde die Stimmung
ſchwä=
cher, da umfangreiche Liquidationen einſetzten und die europäiſchen
Firmen Verkäufe per März und Mai durchführten. Später erfolgte eine
Erholung, da die Kommiſſionsfirmen Käufe in neuer Ernte tätigten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 18. Febr.:
Getreide. Weizen: März 127½,, Mai 132½, Julli 13438;
Mais: März 94½, Mai 98½, Juli 101; Hafer: März 4934,
Mai 51¾, Juli 49½; Roggen: März 112, Mai 113, Juli 112.
Schmalz: Februar 11,87½, März 11,90, Mai 12,25, Juli
12,55.
Fleifch. Rippen: Mai 13,45, Juli 13,85: Speck, loko 12,50;
leichte Schweine 9,75 bis 10,50, ſchwere Schweine 10,00 bis 10,35;
Schweinezufuhren: Chicago 58 000, im Weſten 140000.
Baumwolle: März 19,45, Mai 19,58.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 18. Febr.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 165½, Hartwinter 143½;
Mais, neu angek. Ernte 110½; Mehl, ſpring wheat clears 5,80
bis 6,15; Fracht: nach England 1,9 bis 2,6 Schilling; nach dem
Kontinent 12 bis 13 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,60; Talg, extra, loſe 9½.
Kakao. Tendenz: ſtramm; Umſatz in Lots: 359; Loko:
1034; Februar 10,68, März 10,76, April 10,91, Mai 11,07, Juni
11.27. Juli 11,38, September 11,69, Oktober 11,78, Dezember
11,67.
Biehmärkke.
Mannheimer Viehmarkt vom 18. Februar. Zum heutigen
Klein=
viehmarkt wurden zugeführt und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht
je nach Klaſſe gehandelt: 208 Ochſen 30—57, 152 Bullen 34—52, 316
Kühe 20—52, 317 Färſen 38—58, 938 Kälber 54—80, 51 Schafe 46—50,
3746 Schweine 72—81, 6 Ziegen 12—25. Marktverlauf: Mit Großvieh
mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern lebhaft, ausverkauft; mit Schweinen
ſebhaft.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M, 18. Februar.
Die Einberufung einer Sonderſitzung der New Yorker Federal=
Re=
ſerve=Bank, in deren Zuſammenhang wieder Befürchtungen einer
Dis=
konterhöhung in Börſenkreiſen auftauchten, die Baiſſe an der New
Yorker Börſe vom Samstag ſowie das weitere Anſteigen der
Arbeits=
loſigkeit im Reiche, allerdings in einem beträchtlich verlangſamten
Tempo, mahnten zum Wochenbeginn allgemein zur Zurückhaltung und
Vorſicht. Das Geſchäft war äußerſt gering und zur erſten amtlichen
Notiz kamen nur wenig Papiere zur Notierung. Auch die immer noch
beſtehende Reſerviertheit des Publikums und die ſehr ſpärlich
eintreffen=
den Orders von Auslandsſeite übten einen ſtarben Druck aus. Die
Speku=
lation war daher ſehr intereſſenlos und die Tendenz neigte im
ollge=
meinen zur Schwäche. Gegenüber den Schlußkurſen vom Samstag
gin=
gen die Verluſte durchſchnittlich bis zu 3 Prozent. Stärker unter
Kurs=
druck ſtamden vor allem Soenska mit minus 7 Mk. Auch Dt. Linoleum
mit minus 4½ Prozent und am Elektromarkt Siemens mit minus
3½ Prozent, Schuckert mit minus 3 Prozent und Chodeaktien mit
minus 4 Mk. waren ſtark angeboten. Am Kalimarkt verſtimmte eine
Meldung, in der die Kaliabſatzſteigerung für Februuar dementiert wurde
und Weſteregeln eröffneten bei größerem Angebot 4½ Prozent
nied=
riger. Autoaktien uneinheitlich, Adlerwerke gut behauptet. Daimler
etwas ſchwächer. Schiffahrtswerte bis zirka 2 Prozent nachgebend. J. G.
Farben waren vernachläſſigt und eine Notiz kam erſt ſpät zuſtande, doch
blieb der Verluſt mit minus 1½ Prozent verhältnismäßig gering. Am
Montanmaikt gingen die Rückgänge kaum über ½ Prozent hinaus.
Auch nach den erſten Kurſen konnte ſich keine Geſchäftsbelebung
durchſetzen. Die Kurſe blieben, jedoch bei weiter beſtehender Unſicherheit,
gut behauptet. Einiges Intereſſe machte ſich für die Kohlenwerte und
Schuckertaktien bemerkbar. Rheiniſche Braunkohlen waren 2 Prozent,
Harpener 1½ Prozent und Schuckert ¼ Prozent gebeſſert. Der Satz
für Tagesgeld erfuhr mit 5 Prozent eine weitere Entſpannung. Am
Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,2150, gegen Pfunde
20,451. London=Kabel 4,8530, Paris 124,28, Mailand 92,79, Madrid
31,00, Holland 12,1170.
Die Abendbörſe blieb bei völlig fehlendem Auftragseingang
im allgemeinen unverändert. Selbſt auf den Hauptmärkten kam es
nur zu geringfügigen Umſätzen, ſo daß die Kurſe meiſt auf dem
Mit=
tagsſtand behauptet waren. Auch die Farbenaktie lag völlig
unver=
ändert. Beſondere Anregungen lagen nicht vor. Im weiteren Verlauf
konnte ſich auch keinerlei Geſchäft entwickeln. Man ſchloß behauptet.
An der Nachbörſe nannte man: Farbeninduſtrie 251, A. E. G. 1752/,
von Einheitswerten waren notiert: Dresdener Vank 168,5, Ilſe
Berg=
bau 212, Adlerwerke 54,25, Dyckerhoff 112, Farbeninduſtrie 2501/,,
Holz=
verkohlung 96,5.
Berlin, 18. Februar.
Die Börſe zeigte am Wochenbeginn eine unſichere und ſchwächere
Haltung. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe erfuhr die matte Tendenz
eine weitere Verſchärfung. Im weiteren Verlauf der Börſe bröckelten
die Kurſe im allgemeinen infolge der anhaltenden Geſchäftsloſigkeit
weiter leicht ab. Einige Umſätze entwickelten ſich am Elektromarkt, in
Siemens, Schuckert und vorübergehend auch in Licht u. Kraft bei leicht
anziehenden Kurſen. Die im ſpäteren Verlauf von der Befeſtigung
der Rheiniſchen Braunkohlen und Harpener A.G. (man ſprach von
einem Umtauſch von 2 Harpener Aktien gegen eine Rhein,
Braunkoh=
lenaktie) ausgehende allgemeine Tendenzbeſſerung erfuhr durch die
Er=
höhung des Privatdiskonts eine kurze Unterbrechung. Gegen Schluß
onnten ſich die Kurſe wieder erneut erholen. Nachbörslich konnten ſich
die Kurſe bei geringen Umſätzen knapp behaupten.
A. E. G. .
Augsb.=Nürnb. Maſch
Baſalt . .
Beramann . .
Berl. Karlsruhe Ind
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Brikettsl
Bremer=Wolle"=
Danatbank . .
Deutſche Bank.
Diskontogeſ. . .
Dresdner Bank ..
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl . . . f127.—
Deutſche Betroleum=
Dynamit Nobel
Elektr. Lieferung . . 167.—
J. G. Farben
Gelſenk. Berg. ..
Geſ. f. elektr. Unterr
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch. .
Hapag ...
Harpener .."
Hemoor Zement . .
16 2
176 75
89.—
s5.—
1215.—
66.25
235.—
164.5
1210.
278.25
163.5
164 75
168.25
53.—
73.—
117.—
251.75
131.25
1237.75
44.25
161.25
125.75
1136.5
1285.—
Wanderer Werke. 43.— 161 99, 125.50 Wiſſner Metall. 140.5 138.50
233.50 Wittener Gußſtahl 33.25
*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
Zeviſenmarkk.
18. 2.
137.5
125.5
70.—
100.—
220.5
225
169.—
48
125.75
123.75
99 — 9o —
388.—
95.5
122.—
1 42.5
28.
99.— / 93.75
47.5
100.25
141.5
33.25
Wien.... ..
Prag ....."
Budapeſt..
Sofia .."
Hol and
Lslo ......."
Kopenhagen.
Stockholm
London
Buenos Aires
New York ..
Belgien".
6.2075
1.11
65.32
81.89
1.907
5035
7.402
18.62
5 445
2.090
4.193/ 4.201
4.324
Produkkenberichke.
Mannheimer Produktenbericht vom 18. Februar.
Produktenbörſe beſtand für greifbare Brotgetreide, 9
mittel feſte Haltung. Verlangt wurden für die 100
waggonfrei Mannheim in RM.: Weizen inländ. 24
27,25—38,75, Roggen inländ. 24—24,50. Haſer inlää
Braugerſte badiſche, fränkiſche und württembergiſche
ziſche 25,75—26,25, Futtergerſte 20,50—22,25, Mais mit
Weizenmehl Spezial Null 34,75, Roggenmehl je nach Ad”
bis 33,00, Kleie 14—14,25.
Frankfurter Produktenbericht vom 18. Februar. Zu
verkehrte der Frankfurter Produktenmarkt bei ſtillem
Haltung. Die ſchwächeren Auslandsnotierungen und d
gewordene Beſchickung der Märkte mit Inlandsware
mn=
zur Zurückhaltung. Die Forderungen der Provinz wurr
immer bewilligt. Die Preisgeſtaltung wurde jedoch im
zen nur unmerklich Lovon berührt. Stärker vernachlil
¼ Mark billiger waren Mais für Futterzwecke und 8
Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 94—24,28
Sommergerſte 24,50, Hafer inl. 24,25—25,50, Mais fün
Weizenmehl 34—34,75, Niederrh. 33,75—34,25, Roggem
Weizenkleie 14.25, Roggenkleie 15, Erbſen 35—55, Limar
13,25—13,75, Weizen= und Roggenſtroh drahtgepr. 4,50
4—4,50, Treber 22—23.
Frankfurter Getreidebericht vom 18. Februar.
Getreidebörſe war ſtetig bei unveränderten Preiſen my
Roggenkleie, welche um 25 Pfg. niedriger notiert won
je 100 Kilo: Weizen 24—24,25, Roggen 23,75, Sori
Hafer inländ. 24,25—24,50, Mais 24, Weizenmehl ſüddag
niedrrhein. 33,75—34,25, Roggenmehl 31—31,75, Weize
genkleie 15, Erbſen 35—55, Linſen 65—110, Heu 13,X.
und Roggenſtroh drahtgepr. 4,50—5, desgl. gebünde
22—23 Mark.
Berliner Produktenbericht vom 18. Februar. Win
Wochenbeginn entwickelte ſich das Geſchäft heute recht
Markt iſt infolge der beſtehendem Transportſchwierf.
vor ſehr eng. Das Angebot von Brotgetreide aus
keineswegs reichlich zu nennen, die Käufer operieren jeſ
lich vorſichtig, und infolge der ſchwächerem Meldung
warem für Weizen und Noggen nur etwa ½—1 Mauk I1
als am Wochenſchluß zu erzielem. Vereinzelt iſt von
ſchlüſſen per Schiffahrtseröffnung zu hören, ud
zw=
ſache in Roggen nach Skandinavien. Dieſe Umſätze ſinr:
um dem Markr im allgemeinen eine Anregung zu ba.
rungsmarkt ſtelltem ſich beide Brotgetreidearden um
riger. Mehl liegt bei unveränderten Mühlenforder a
Es erfolgen nur die notwendigſten Bedarfskäufe. Hafen
reichlicher offeriert, imfolge der Exportbehinderung abri
lich. Hier liegt verhältnismäßig geringes Angebot vor
bei kleinem Konſumgeſchäft etwa gehalten. Gerſte in
Kleine Wirkſchaftsnachrichte.
Infolge weiter anhaltenden Wechſelangebots wu.”
liner Börſe eine weitere Erhöhung der Privatdiska
Prozent für beide Sichten auf 57/, Prozent vorgenon.
Der unbefriedigende Ausfall faſt aller neuen
insbeſondere die ſchädliche Auswirkung der bloßen
verträge mit England und den U. S.A. hat den Vork
handelsverbandes veranlaßt, eine Einſchränkung —n
begünſtigungsverträge ohne Tarifvereinbarungen irn
ſicht zu befürworten, zu dem Zweck, eine wirkſame
internationalen Tarifniveaus herbeizuführen und gur
dung größerer Wirtſchaftseinheiten zu fördern.
Die Leitung des Nordd. Lloyd erklärt, daß ſie S.
genommenen Dividende von 8 Prozent feſthalte und‟
üichten innerhalb der Verwaltung bisher auch keim
gegen aufgetreten ſei.
An der Frankfurter Börſe werden vom 19. F
phiſche Auszahlung Niga (100 Latts) und lettländiſe
Latts)ſamtlich notiert. — Vom 18. Februar ab werder
zu 4½prozentigen Liquidations=Goldpfandbriefen der
thekenbank ausſchließlich Rentenſchein Nr. 1 gehand=
Nach einer längeren Ausſprache lehnten die bau)
Schweden in der Nacht zu geſtern aus prinzipiellen
ſchlag der Regierung auf erhöhten Zollſchutz für die
Gleichzeitig wurde ein Vorſchlag des betreffenden A.
terſtützung einiger Zuckerrübenzüchter abgelehnt.
Durch den ſtarken Waggonmangel in Polen wir—
Holz nach Deutſchland ſtark erſchwert. Infolge der
des deutſch=polniſchen Holzabkommens wurden von
Lieferungen in Auftrag gegeben, insbeſondere im
und im Wilnagebiet.
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die Har
norwegiſchen Parlaments den Regierungsentwur
übernahme für ruſſiſche Beſtellungen in Norwegen
nach übernimmt die norwegiſche Regierung die E
Kredit in Höhe von 15 Millionen Kronen.
Wie wir aus Kreiſen der Emiſſionsbanken er
Zeichnung auf die 7prozentige garantierte Außen=Go—
niſchen Königlichen Monopol=Inſtituts in Paris,
York ſofort wegen Ueberzeichnung geſchloſſen werde?
laufen die Zeichnungen auf die deutſche Tranche oid
ein.
Frankfurter Kursbericht vom 18. Februar 1929.
% Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27
87.2
6% Baden
Frei=
ſtaat v. 27
78.5
6% Bayern
Frei=
ſtaat v. 27
79.4
6% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28.
90.25
6%0 Preuß.
Staats=
anl. v. 23.
91.4
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27
7%
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27.... .! 84.75
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
54
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)/ 13‟
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . .
—
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24.
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
7% Frri. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26.
80 Mannh. v. 26
82 Nürnbera 1. 20
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser.
* „ Ser.I
—
8% Ber . Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp.Bk.
4½%- Lia. Pfbr
8% „ PfbrBk.
4½Xr- Lia. Pfbr.
5.3
94
92.5
92.5
87.45
89.6
93.5
95
52.7
69.5
97.5
97.5
78.5
97.5
81:0,
8% Heſſ. Landesbk.)
4½% beſſ. 2ds. Sp
Bk.=Ligid. Pfbr..
8% Kom.
Landes=
bank Darmſtadt
% Mein.Hyp.Bk.
Lig. Pfbr.
Pfälz. Hyp. Bk.)
8% Preuß. Ztr.=
Stadt ſchaft.
18% Rhein.Hyp.=B
4½% Lig.Pfbr
8‟ Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Cred!
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban!
8% Württ. Hyp.=B
6% Daimler Benz
von 27.
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26....
70 Mainkrw. v. 26.
7% Ver. Stahlwkel
mit Opt. v. 26..
8% VoigtckHäffner
von 26 .
3. G. Farben Bonds
v. 28..
5% Bosn. L. E. B.
v. 1914
4/.% Oſt Schatz
anw. v. 1914
4%0 Oſt. Goldrentel
4:/,% Rum. Goldl
von 1913
4%0 Türk. Admin.
4% „ 1.Badgad
Zollanl.
4I. 3 ungarn 1913
97.25
89
75.7
85
77.65
97.75
37.75
81.5
97.25
R.75
41/,% Ungarn 1914/ 26‟
4
Goldr.. / 24.8
136
37
37.5
31.4
11
Aktien.
93.9 Allg. Dt. Creditanſt. 139
Bk. f. Brauinduſtr.
98 Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatb. /197.75
Darmſt. u. Nt.=Bk
Deutſche Bank ...
„Eff.=u.
Wechſel=
bank
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch. /164.75
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank . . . . . 115
„ Hyp.=Bk.
„ Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundfr. B./142
Mein. Hyp.=Bank. /139.25
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban!..
Reichsbank=Ant. 1303
Rhein. Creditbk.
„ Hyp.=Bank...
Südd. Bod.=Cr. Bt. /198
Wiener Banwerein/ 14.75
A.=G. . Verkehrsw/166
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn!
Vorzge
I
Hapag ....."
Nordd. Llohzd .. . . 123.25
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ. 122
—
Nccum. Berlin..
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Borzug
152
278.25
169
124.5
103
167.75
1149.5
155
194
160
34.5
160
124.75
214.5
164.5
89.75
24.5
54.75
84.75
AEG. Stamm.. . .
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werke
BrownBroverickCie
Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen ..."
Eement Heidelberg
Karlſtadt /177
Chem. WerkeAlbert.
Chade
Daimler=Benz...
Dt. Atl.=Telegr. . . .
Eiſenh. Berlin.
Erdöl
Gold= u. Silb.=Anſtalt. 1170.5
Linoleumwerk. /336
Eichbaum, Brauer:
Elektr. Lich u. Kraft!“
Liefer.=Ge‟
Eſchw. Bergwert
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
J. G. Farbenindſtr.
Feinmech. (Fetter).
Felt. & Guilleaum.
...
Frkft. Gas.
„ Hof ..
Geiling & Cie...
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr.
Un=
ternehmungen.
Goldſchmidt Th. . ./ 85.8
Gritzner Maſchinen/105.5
Grün & Bülfinger. 1170
dafenmühle Frkft. 113.3
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbaul
Henninger, Kempf.!.
Hilpert Armaturfb
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....!
175
217
111.75
150
115
85
133
457.5
295
210.5
129.5
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil. /124.5
Holzverk.=Induſtriel 96
Flſe Bergb. Stamm
Genüſſel127
Junghans Stamm
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth.
Weſteregeln.
Kammgarnſpinn .
Karſtadt, R. ..
Klein, Schanzl. . . .
Klöcknerwerke ..."
Kraftw. Ait=Württ.
Lahmeyer & Co.
Lech, Augsburg ...
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metal!
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainfr.-W. Höchſt. /120‟)
Mainz. Akt.=Br.. ..
Mannesm Röhren
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werfe
Metallgeſ. Franlft.
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motorenfb. Darmſt. 57.75
Neckarf. Fahrzeug.
Nicolay, Hofbr...
.
Oberbedar
Oſterr. Alpine Mo.
Otavi Minen ..."
Beters Union Fr if./101.5
Phönir Bergbau. / 95.5
Reiniger, Gebb.
Rh. Braunfohlen
Elektr. Stamm/164.5
Stahlwerke I.
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
212
71.5
219.5
228
240.5
226.75
93
108
93
290
250
125.25
114
109.5
186
32.5
25‟
152
105
129.25
126
Aa
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Dienstag, den 19. Februar 1929
Seite 14
Benteurer von Ehre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
ſ iebte den Großfürſten nicht ſehr oder noch nicht;
ni erſüchtig auf ihn, er ſühlte ſchon, wie dieſer
Stück für Stuck ſeine Mutter in Beſitz nahm —
gür jetzt ſeinen Doktor, und dies war denn doch
en klaren Worten teilte ſein Erzieher mit, welche
iet em Streich zu ſpielen habe.
ſtutzte ein wenig, man ſah ſehr wohl, daß er das
rrecht verſtanden hatte, auf jeden Fall ſah dies
ſoeobachtender Erzieher.
olw Doktor Devéria ab, ſo daß das Auto faſt
ge=
füuand wiederholte mit langſamen Worten und wie
jer er Stimme nochmals das, was der Junge zu tun
pyhen habe.
ü gaich aber ganz, ganz ſicher auf dich verlaſſen,
dsiwer, als wenn.. .
er2Doktor, ſind wir zwei denn nicht Blutsfreuade?”
tm des Jungen klang ſchon traurig, Doktor
De=
ßthes empfindlich das Kind in ſolchen Dingen war;
hr ru befürchten.
ünhu ſaind wir Blutsfreunde, kleiner, tapferer Stephan.
end iei ſt vor drei Tagen Blutsfreundſchaft geſchloſſen!
fhirer : reinen Mund und kaltes Blut, und dieſer
chFt ſſell was erleben, heidi!“
ahihri, der freien linken Hand durch die im Nachtwind
Aawoldenen Reſlexen flackernden Locken des jungen
„warin wieder Gas zu geben; ſie waren ſchon ſehr
nen geraten, das krebsrote Auto war ſchon längſt
tzund von hinten kam der Wagen mit den Lakaien
zor fſſelnd und ſchwerfällig angefahren.
Kleider machen Leute.
Augrn von Berwick, eine nahe Verwandte des
Kö=
ürührem Sohn und dem Gefolge ebenſo wie der
füs Gaſt in Windſor verweilende Großfürſt Michael
güenit ten Viſitor=Appartements untergebracht, den für
henmten Räumen.
Mehy=Appartements ſind herrlich eingerichtete
Zim=
uthze einen ganzen Flügel des weiten Schloſſes
aus=
uſichu, der einen, der Innenſeite, nach dem großen
rachteckigen Hof zu gehen, dem upper Ward, und die auf der
anderen Seite einen herrlichen Blick auf einen rieſenhaften Park
bieten, mit großem, gedehntem Raſen, mächtigen Baumgruppen
und dichten Hainen, und durchſchnitten von dem breit
ange=
legten Long Walk, der über den Snow Hill nach Ascot führt,
dem ſchönſten Rennplatz Euglands.
Das öſtliche Stirnende der Viſitor=Appartements geht auf
die von der Front der königlichen Gemächer beherrſchten
Gar=
tenterraſſen zu, das weſtliche Ende dieſes Gäſteſſügels dagegen
wird, vom flankierenden Turm des dritten Eduard ab, raſch
ſchmaler und läuft in eine dicke Mauer aus, die direkt auf den
das ganze Schloß beherrſchenden Round Tower zuſtößt, den
Runden Turm.
Dieſe Mauer iſt oben einige Meter breit und mit
wuch=
igen Zinnen verſehen, ſie trägt über eines der Tore hinweg
einen Weg, der unmittelbar vor einem vergitterten Fenſter des
Round Tower endet.
Die Mauer und der Runde Turm ſind die älteſtem Teile
von Windſor, deſſen Geſamtheit wohl als eines der königlichſten
und ſchönſten Schlöſſer der Welt bezeichnet werden darf — doch
ſiehe, bitte, den Baedecker.
Es war ſchon gegen Abend, als die Herzogin von Berwick
von einem ihrer langen, einſcmen Spaziergänge im Home Park
zurücklam, einen derben Stock in der Hand und umſpielt von
zwei ſchmalen perſiſchen Windhunden, es waren Geſchenke des
Großfürſten Michgel, herriſch zerſchnitten ſie mit dem ſchmalen
Bug ihrer ſchlanden Körper den Raum.
Als die Herzogin den Upper Ward durch das Tor des
vier=
ten Georg betrat, traf ſie den Großfürſten.
Ihr Geſicht erhellte ſich, aber ſie ſchien jetzt keine Zeit zu
haben.
„Michael, ich gehe gleich in meine Zimmer und kleide mich
für den Abend um. Michael, Michael, bald wird es dich deinen
Rembrandt koſten, wehe, wehe, ich weiß auch ſchon, wo ich ihn
im Dosvenor Houſe aufhängen werde.”
Das Dosvenor Houſe war die Londoner Reſidenz des
Her=
zogs von Berwick.
Mit dieſen Worten und einem warnend emporgehobenen
Zeigefinger verſchwand die Herzogin im Bogem der nach den
Viſitor=Appartements führendem Türe und die beidem Windſpiele
mit rieſenhaften Sprüngen hinter ihr drein.
Und in der Tat war ihr Eiſer, dem Großfürſten dieſen
Streich zu ſpielen, derart groß, daß ſie des merhwürdig trüben
Lichtes auf dem Korridor und in ihren Zimmern nicht achtete,
und daß ſie den Erzieher Doktor Devéria ſofort bitten ließ,
ob=
wohl ſie jetzt im lichten, aus Spitzen und Luft gewebten Toilet=
Jandesbank der Rheinprovinz
Antrale in Büsseldorf, Filialen in Aachen, Essen, Kéin u. Trier
Wir stellen hiermit
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Schuldverschrei-
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Atreihändigen Verkauf.
Verzinsung: Die Anleihe
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wird mit April/Oktober-Zinsscheinen ausgestattet werden, deren erster am
Tilgung: Die Anleiheschuld wird vom 1. April 1929 ab mit 1½% jährlich unter Hinzurechnung der durch
Wigung ersparten Zinsen ausschließlich durch Auslosung zu 102% getilgt. Die Landesbank kann die Tilgung
Ja1 1. Oktober 1938 verstärken oder auch die gesamte Anleihe zum nächsten Zinstermin zu 102% kündigen.
Feingold-Klausel: Bei Auszahlung von Kapital und Zinsen wird für jede Reichsmark der Wert von
kg Feingold gerechnet.
Sicherung: Für die Gold-Kommunal-Schuldverschreibungen haften die seitens der Landesbank erlangten
Kommunal-Darlehns-Forderungen nach Maßgabe des Gesetzes über die Pfandbriefe und verwandten
Schuld-
izelbungen öffentlich- rechtlicher Kreditanstalten vom 21. Dezember 1927, ferner das übrige Vermögen der
Heisbank und der Provinzialverband der Rheinprovinz als Garantieträger mit seinem gesamten Vermögen und
kr: Steuerkraft.
Hündelsicherheit: Die Anleihe ist gemäß Gesetz über die Mündelsicherheit von Wertpapieren und Forderungen
WB. Oktober 1927 reichsmündelsicher.
Börseneinführung: Die Einführung an den Börsen zu Berlin, Frankfurt a. M., Köln, Düsseldorf und Essen
eantragt werden.
Stückelung: Vorgesehen sind Stücke zu Rm. 10000.—, 5000.—, 2000.—, 1000.— und 500.—.
Kanfaufträge werden außer bei der Landesbank der Rheinprorinz und ihren Filialen auch bei allen sonstigen
an, Landesbanken, Girozentralen und rheinischen Sparkassen entgegengenommen. Die Abrechnung der zugeteilten
kann bis Ende Mai erfolgen. Bei Bezahlung vor dem 1. April ündet eine Vergätung von 7‟, Zinsen ab Zahltag
Iapril statt.
Disseldorf, den 16. Februav 1929.
Landesbank der Rheinprovinz.
TV.,2916
tenmantel war, durch den das Schwarz der Strümpfe, das
Orange der Bänder und das wilchige und rötliche Weiß des
Fleiſches ſanft ſchimmerten, und der die üppigen und doch
ſchlan=
ken Formen dieſer ſchönen Frau eher unterſtrich als verbarg.
Vielleicht wollte ſie auch ein wenig kokettieren; vielleicht
wollte ſie ſehen, wie ſich dieſer korrekte und ſo merlwürdig kühle
Fnanzoſe benehmen würde, wenn er diejenige Lady, die man
als die ſchönſte Lady der Vereinigten drei Königreiche feierte,
in einer Kleidung ſah, die nichts Weſentliches verbarg.
Seltſam kühl war dieſer Doltor Devéria; die Herzogin
empfand es um ſo mehr, als ſie bei dieſer ihrer erſten
Anweſen=
heit im Schloſſe Windſor des Köwigs Georg wahre Triumphe
gefeiert hatte, ja, ſelbſt der Kömig hatte ſich ihrem Reiz nicht
entziehen können, und dabei galt er als einer der Frauen
gegen=
über nüchternſten Männer Englands.
Ihr etwas nachdenkliches Geſicht heiterte ſich bei der
Er=
innerung an ihr erſtes Auftreten hier in Windſor auf; ſehr oft
waren ſie und ihr Gatte vom ſiebten Eduard eingeladen worden,
und dieſer ſo vollkommene Gentleman und Lebemann hatte ihre
Schönheit ganz außerordentlich zu würdigen verſtanden.
Mit etwas unruhiger Neugier hatte ſie dem erſten
Zuſam=
mentreffen mit dem Nachfolger entgegengeſehen, das
Zuſammen=
treffen hatte nur wenige Minaten gedauert, aber es hätte für
ihre Eitelkeit nicht zufriedenſtellender ſein können.
Sie verſuchte, ſich die Szene wieder in die Erinnerung
zu=
rückzurufen, es gelang nicht ganz, dieſer Georg war denm doch
weit weniger repräſentativ und kömiglich als ſein Vater, ſie
hatte von ihm ſelbſt jetzt noch nur jene etwas vage Vorſtellung,
die auf Bildern und Photographien beruht.
Sei dem, wie ihm wolle, als ſeine Couſine Jane war ſie
von dem König angeſprochen worden, es war ja auch richtig,
immerhin war es eine Verwandtſchaft von vielen Graden.
In einer Stunde etwa würde ſie den König wiederſehen,
auf dem bevorſtehenden Ball würde ſie Gelegenheit haben, ihn
beſſer kennen zu lernen, es galt, den erſtem Eindruck zu
ver=
ſtärken. Von Zeit zu Zeit ſpähte ſie im ovalen Spiegel des
Toilettentiſchchens nach der in ihrem Rücken liegenden Türe,
durch die der Erzieher ihres Sohnes eintreten mußte; im
üb=
rigen war ſie, wie man ſo ſagt, kühl bis ans Herz hinan, eine
Herzogin iſt eine Herzogin, eine engliſche Herzogin hält ſich für
eine doppelte, und eim Erzieher iſt eben doch nur ein Erzieher,
ein Angeſtellter, und ſei er auswahmsweiſe auch ein Gentleman
und keiner dieſer gräßlichen Pädagogen, die mit ihren
kleinbür=
gerlichen Gewohnheiten, ihren Pedantenweisheiten und ihren
Brillen dieſen armen Stephan ſo ſehr verſchüchtert hatten.
(Fortſetzung folgt.)
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Dienstag, den 19. Februar 1929
Oeite 12
Numn
U
Kleines Haus
Ab heute:
Ein neuer Original-Russenflm der Sowkino,
Moskau.
Das Dorf der Sünde
Regie Olga Preobraschenskaja und
Mädshenschicksate
oder Lasterhöhlen der Welt mit
Vera Schmiterlöw, Eugen Burg. Hermine Sterler,
Fred Louis Lerch, Curt Vespermann, Gina
Marés, Rudolf Klein-Rogge.
Dieser Film spielt großen Teils in den
Hafen-
kneipen Marseilles und gibt interessante
Aus-
schnitte aus den internationalen Verbrecher-
Organisationen.
Antang 3½ Uhr.
Bis Donnerstag, 16 und 20 Uhr
Carmen mit Charlie Chaplin
als Don loxé
Eine Opern-Parodie in 5 Akten, die
z. Zt. das Tagesgespräch in
Frank-
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Die Geliebte
des Goudernen
(Die Tragödie am serbischen Königshof
mit Fritz Kortner
und
Mann-Weib-Sünz
eine Journalisten-Tragödie in 7 Akten.
mit John Gilbert.
Anfang 3‟/, Uhr.
Orksgewerbeverein
u. Handwerkervereinigung
Darmftadt.
Einladung
zur
ordenklichen Haupkverſammlung
am Mittwoch, den 27. Februar 1929,
abends 8 Uhr, im „Gelben Saal” bei
Sitte (Karlſtraße).
Tagesordnung:
1. Bericht über die Tätigkeit des
Ver=
eins im abgelaufenen Jahr.
Rechnungsablage.
3. Beratung des Voranſchlags.
4. Wahl des geſchäftsführenden
Vor=
ſtandes.
5. Einführung einer Buch= und
Steuer=
ſtelle.
6. Stellungnahme zu
kommunalpoli=
tiſchen Fragen
Kurſus= und Vortragsweſen.
8. Gründung eines Kunſtgewerbe=
Unterausſchuſſes.
9. Beratung der vom Vorſtand und von
Vereinsmitgliedern ſatzungsgemäß
eingebrachten Anträge. (3001
Nohl.
Dr. Kollbach.
Schriftführer.
Vorſitzender.
ORPHEUM
Täglich abds. 8½ Uhr
Nur kurze Zeit
Donnerst, 21. Febr.,
abends 8 Uhr,
im Feſtſaal des
Lud=
wig=Georg=
Gym=
naſiums
(Eingang Karlſtr. 2)
Monatsverſamml.
Herr (2999
Dr. Theodor Schmidt:
Wanderungendurch
die Stubaier Alpen
mit Lichtbildern.
Die Mitglieder der
Sektion Starkenburg
und eingeführte Gäſte
ſind willkommen.
Sensations-Gastspiel: Die weltberühmten
Sisters Spadoni
Der Clou der laufenden Spielzeit
Eine fabelhafte Varieté- und Zirkus-Schau in 2 Teilen
Aus alter Zeit ins Tempo von heut!
Karten: Mk. 1.20, 4—, de Waal. Rheinstr. 14, Verkehrsbüro
Gedächtnisfeien
zu Ehren unſerer im Weltkrlege Gefallenen und
am Volkstrauertag (Sonntag, 21. Februar).
voc=
im „Kleinen Haus” des Heſſ. Landesthouf
Die Gedächtnisrede hält Fortbildungsſchullehrer7s
Vorſitzender der Darmſtädter Ortsgruppe des
Deutſche Kriegsgräberfürſorge‟
Mitwirkende: Theo Herrmann, ein von Studo
gäſſer geleiteter Gemiſchter ET.
Drumm=Quartett.
Die Klavierbegleitung liegt in den Händen von Frauu)
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