Einzelnummer 10 Pfennige
hiel
emneilt
den
ſet. 3
Aut gspreis:
ier m Erſcheinen vom 1. Februar
m 2Meichemark und 22 Pfennig
Aüo 225 Reichsmar”, durch die
Fumrt frei Haus. Poſbezugsprels
GuD monatlich 2.28 Reiſchemark.
Aufnahme von Anzelgen an
Fite nicht übernommen. Nichte
zunmmnern infolge höherer Gewalt
göh- nſcht zur Kürzung des
Uüinsen und Abbeſſellungen durch
icchkelt für und. Poſiſcheckonio
Füuf g. M. 4304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämilicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 49
Montag, den 18. Februar 1929.
192. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breiie Zelle im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezele (92 mm
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 300 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw.,
erliſcht=
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſfung von Schadenerſatz. Beil
Konlurs oder gerichtliſcher Beltreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
fädter und Natſonalbant.
wät raufnahme der Blokken=
Auiskungs=Berhandlungen?
Howards Indiskrekion.
EP. London, 17. Februar.
„Sumt. Times” verweiſt auf den Widerſpruch zwiſchen
f die MAtzenabrüſtung bezüglichen Erklärungen des eng=
Botſatzſes in Waſhington, Sir Howard, und der vom
mOffihtazu veröffentlichten Note. Das Blatt glaubt,
dieſtßArigelegenheit ein Meinungsaustauſch zwiſchen
breignt ffre und Howard ſtattgefunden habe. Es beſtehe
ur keüßiletsſicht auf eine Demarche des Foreign Office,
die UEfimung derartiger Verhandlungen ſtehe in direk=
NalllSGiderſriyh mit der gegenwärtig von der engliſchen
Re=
befothen Politik.
e Nelp)ierk wird gemeldet, daß man in amerikaniſchen
ſen Kigen in den Erklärungen Howards vielfach ein
deugnövem ermutet. Diejenigen Senatoren, die für eine
4t. Szul merihäüſese Flotte eintreten, verſichern jedoch, daß ſie
ſeuen n Ari ſtungskonferenz zuſtimmen würden, falls die
zwißic Den Vereinigten Staaten und England
aner=
terde.m”e ſeien weiterhin der Anſicht, daß das Problem
ulliheitUti=Meere den Hauptgegenſtand aller Beratungen
„müſſetzt ih ſtellten die Frage, ob Großbritannien bereit
Melbri„r die ie der Neutralen in Kriegszeiten zu diskutieren.
atonuns ilte e.3 mmerikaniſchen Kreiſen für ausgeſchloſſen, daß
ohmtzurherige Unterrichtung ſeiner Negierung ge=
-Enküft hab 4*
Heilung” Homm vabe allerdings, wie aus Waſhington gemeldet
ſch B=u twerden der Note des Foreign Office erklärt,
Fanon micht/ Famen der engliſchen Regierung geſprochen, als
ſdigt a demnächſt ein Verſuch zur Wiederaufnahme
ottenthliſ ungs=Verhandlungen unternommen werden
al. der japaniſchen Marinekreiſe gefunden haben.
Atime.
1a Nugiſiert die Kriegsmakerialherſtellung.
EP. Waſhington, 17. Februar.
Armſan miſſion des Repräſentantenhauſes wird dem=
Mum einen Geſetzentwurf vorlegen, durch den der
iſthurmächtigt wird, gewiſſe Induſtriewerke ſchon in
elichhui, den zur Herſtellung von Waffen und Muni=
Ihare innerhalb weniger Stunden nach einer
tHarmn geſichert werden. Der Geſetzentwurf ſtellt dem
FR9uchum die nötigen Verträge mit den induſtriellen
abzuklißen.
eeheMſ igenzſtreitigkeiken zwiſchen Paraguay
und Bolivien”
EP. Waſhington, 17. Februar.
Shad=bartement wurde von dem paraguayaniſchen
Ktäcktn Waſhington mitgeteilt daß nach zuverläſſigen
Drb 91 ber paraguayaniſchen Regierung” zugegangen
e 500 Mm ſchen Truppen, insbeſondere die im Gran
BBeheckeime Offenſivbewegung vorbereiten. Der Ge=
Wer Mä im Namen ſeiner Regierung die Befürchtung
R Ni: Phaco=Gebiet befindlichen paroguayaniſchen
A 2nnen Heee i Wetec W ui
iſche E Zu ffe zu verteidigen, wodurch es trotz der
ſchieds=
eI. ASoheit der panamerikaniſchen Konferenz zu einem
ſchen 4 tſſikt kommen könnte.
MeiEmn, wonach im Gran Chaco=Gebiet Bewegun=
Daiu yſchen Truppen vorgenommen würden, werden
n Gcseriſtabschef der bolivianiſchen Armee vollkommen
De gAlt.
2idenhende Demifſon Prino de Riveras.
EP. Paris, 17. Februar.
enSu,” beſtätigt die geſtern aus Madrid gekommene
De RAlrztutr Nado über die vorübergehende Demiſſion
eraueErin no de Nivera, erweitert dieſe Meldung jevoch
ſch= um einen Geſamtrücktritt des Kabinetts ge=
Mos ziarnig Afons ſei durch die zahlreichen Beileids=
Siche Hye Lohalitätserklärungen, die ihm aus Anlaß
Ai nigineMutter zugegangen waren, vergulaßt
Sindeigmeine poliſche Amneſtie anzuregen, die von
Wrſtorbt
(4önigin=Mutter gewünſcht worden ſei. Primo
nch dieſem Vorſchlag widerſetzt und ſchließlich
Die P uſt einberufen, der über dieſe Frage beraten
Nangungsmitglieder hätten einſtimmig erklärt, daß
SStellung des „abinetts ſchwächen und die Ta=
Mörer neu beleben würde. Um jedoch dem König.
Aireiheit zu laſſen, habe das Kabinett ſeine
Ge=
fareicht. Der König habe darauf auf ſein
An=
ichtet, um dem Lande eine verhängnisvolle La=
Sitsoren; er habe die Regierungsmitglieder und
Diral Prino de Ribera umter Verſicherung ſeines
Ean, ihre Oemiſſion zurückzuziehen.
Vom Tage.
In Frankfurt=Oberrad fand man eine dreiköpfige Familie
infolge ſchwerer Gasvergiftung bewußtlos auf. Ob das Gas aus
einer defekten Stelle der Gasleitung innerhalb des Hauſes ausgeſtrömt
oder von der Straße her in das Haus eingedrungen iſt, konnte bisher
noch nicht ermittelt werden.
Wie aus Wien gemeldet wird, ſind in den letzten Tagen, wie aus
einer Zuſammenſtellung der „Arbeiteuzeitung” hervorgeht, infolge der ſehen neuerliche Steuererhöhungen vor, die den bereits vorhan=
Kälte und des Kohlenuangels über 30 Betriebe der Metall= denen Steuerdruck noch ſteigern, die Leiſtungs= und
Exportfähig=
gelaſſen; in den Mittagsſtunden wurden 0 Grad gemeſſen.
In Lodz mußten 51 Fabriken wegen Kohlenmangels
ſtillgelegt werden.
Aus Konſtantinopel wird gemeldet, daß Trotzki nach An=
Städtchen in der Nähe von Konſtantinopel begeben und dort den Zug
nach Angora beſtiegen.
In Oſaka hat die Grippeepidemie eine derartige Aus=
Tag ſterben.
In einem Munitionsdepot der amerikaniſchen Flotte bei
Nor=
folk (Virginia) ereignete ſih am Samstag eine Exploſion, durch
die drei Perſonen getötet und mehrere verletzt wurden.
zwei Jahren in Nizza lebt, iſt insgeheim abgereiſt. Man glaubt, daß
er ſich über Rußland nach Afghaniſtan begeben werde, wo er zahlreiche
Anhänger beſitzen foll
Frankreichs Schwierigkeiken in Syrien.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 17. Februar.
Man hört in Paris wenig über Syrien. Es kommt nur
höchſt ſelten vor, daß ein franzöſiſches Blatt darüber einen Artikel
ſchreibt, oder daß ein franzöſiſcher Politiker einige Worte über Grenze der Leiſtungsfähigkeit zu belaſten und gleichzeitig ihre
dieſes Mandat verliert. Und doch brodelt und ziſcht es an der
Levante. Parlament und Preſſe ſchweigen ſich aus. Und die
fran=
zöſiſche Oeffentlichkeit ahnt nicht einmal, welche Ueberraſchungen
dort zu erwarten ſind.
Der Völkerbund übertrug Frankreich mit dem Mandat über
Aiwund aus Tokio berichtet, daß Howards Aeuße= Shrien auch die Aufgabe, dieſem Lande eine Verfaſſung zu geben,
Frankreich verſuchte es auch, dieſe Aufgabe zu erfüllen. Man
ließ eine Nationalverſammlung wählen, welche die Aufgabe
Di einer neuen Reduzierung der Bewaffnung der hatte, eine Verfaſſung auszuarbeiten. Der Verfaſſungsentwurf
EAyiſkimmen, falls ein Abkommen auf Gegenſeitig= wurde auch ausgearbeitet, er fiel aber ſo aus, daß Frankreich ihn
nicht annehmen konnte. Die „Aſſemblée Conſtituante” wollte und
will eine Verfaſſung, welche für Syrien innen= und außenpolitiſche
Selbſtändigkeit bedeuten würde. Das konnte Frankreich nicht
annehmen, die „Aſſemblée Conſtituante” wurde vertagt und
wie=
der vertagt und ſchließlich ohne Zeitangabe vertagt.
Man kam alſo nicht weiter. Es beſteht auch nicht die geringſte
Hoffnung, daß die „Aſſemblée” ſich in Zukunft weniger
intran=
ſigent zeigen wird. An das franzöſiſche Parlament wurde eine
Petition gerichtet, unterſchrieben von dem Präſidenten der
Aſſem=
demen Maſchinen und Materialien, ſowie mit dem blée, worin die vollkommene Aenderung der bisherigen franzö=
Fallaton von Kriegsmaterial vertrauten Perſonal ſiſchen Politik in Syrien verlangt wird. Und einige franzöſiſche
en. Auf dieſe Weiſe ſoll die Mobiliſierung der ameri= Politiker ſind ſchon ſo weit, daß ſie die Frage aufwerfen, ob nicht
die geſamte franzöſiſche Politik in Syrien verfehlt war. Die
Peſſimiſten ſehen nur zwei Möglichkeiten, entweder die Aufgabe
Zweichinen jährlichen Kredit von 1,2 Millionen Dollar Syriens, das wäre ein ungeheurer Preſtigeverluſt für Frankreich,
oder die Anwendung der allerſtrengſten Methoden, was aber
leicht zu einer Revolution führen könnte.
Wenn auch viele Kenner der Lage die Meinung vertreten,
die Verhältniſſe in Syrien ſeien nicht ſo ganz verzweifelt, ſo gibt
man doch allgemein den Ernſt der Lage zu. Man weiß, daß in
Paläſtina und in der Türkei manches geſchieht, was die ohnehin
nicht beneidenswerte Aufgabe der franzöſiſchen Verwaltung nicht
erleichtert und daß Italien nicht ohne Schadenfreude die
fran=
zöſiſchen Schwierigkeiten betrachtet.
Abkommen über den deutſch=franzöſiſchen
Grenz=
verkehr.
EP. Paris 17. Februar.
Wie das Außenminiſterium mitteilt, ſind die Verhandlungen
über die Regelung des franzöſiſchedeutſchen Grenzverkehrs, die
ſeit einigen Monaten zwiſchen Vertretern der deutſchen und der
franzöſiſchen Regierung geführt wurden, mit der Paraphierung
eines Abkommens abgeſchloſſen worden. Sobald der Text des
Abkomens und die dazu gehörigen umfangreichen Anhänge Obliegenheiten nicht in letzter Linie die Verteidigung der ſteuerlich
fertig ausgearbeitet ſind, wird das Abkomen von den
Bevoll=
mächtigten der beiden Länder endgültig unterzeichnet werden.
Ein Ankrag auf Hafkenklaſſung des Abgeordneken
Alik abgelehnk.
Kattowitz, 17. Februar.
Der zuſtändige Unterſuchungsrichter hat den Antrag auf
Haftentlaſ=
ſung des Abgeordneten Ulitz gegen Sicherheitsleiſtung abgelehnt. Die
delegierten nach Oſtoberſchleſien zur Unterſuchung der deutſchen
Minder=
keitsverhältniſſe entſenden. Die polniſche Preſſe betrachtet die
Entſen=
dung eines ſolchen Delegierten als eine ſchwere Verletzung der polniſchen
Staatsaurorität, betont jedoch, daß es etwas anderes wäre, „wenn die
ſtellen würde.
Vor einem neuen Werbeaufmarſch in Wien.
EP. Wien, 17. Februar.
Am kommenden Sonntag, dem 24. Februar, veranſtalten, wie bereits
gemeldet, die Wiener Heimatſchutzverbünde einen Werbeaufmarſch von private Unternehmungen mit Verluſt arbeiten, und insbeſondere
der Ringſtraße nach der Arbeitervorſtadt Meidling. Wie die
Arbeiter=
zeitung” an der Spitze bes Blattes mitteilt, beabſichtigt der
Rezublika=
niſche Schutzbund am gleichen Vormittag mit den Heimwehren einen
alſo mit der Möglichkeit zu rahnen, daß ſich ähnliche Ereigniſſe wie am
7. Oktoßer in Wiener=Neuſtadt abſpielen.
Sollen öffenkliche Wirkſchaftsbekriebe
ſteuerlich bevorzugk bleiben?
Die kürzlich beim Reichstag eingebrachten Steuervorlagen
induſtrie ſtillgelegt worden. Dadurch werden von heute ab keit wichtiger Induſtrien untergraben und die Kapitalbildung
6000 Metallarbeiter in Wien arbeitslos. Die Kälte hat erheblich nach= hemmen, deren Förderung heute die wichtigſte volkswirtſchaftliche
Aufgabe iſt. Nur eine Gruppe wirtſchaftlicher Unternehmungen
erfreut ſich in dieſer Zeit allgemeiner ſteuerlicher Ueberlaſtung
weitgehender Befreiungen und Vergünſtigungen; es ſind dies
gora abgereiſt ſei. Er habe ſich zunäſſt im Automobil nach einem die von öffentlichen Körperſchaften, insbeſondere von Ländern
und Gemeinden, unterhaltenen werbenden Betriebe. Schon allein
unter dem Geſichtspunkt des loyalen Wettbewerbs iſt
dieſe Bevorzugung ein ſchweres Unrecht. Die meiſten dieſer
Be=
dehnung angenommen, daß durchſchnittlich 50 Perſonen pro triebe verdanken ihr Beſtehen und ihre Ausdehnung der Tatſache,
daß die Ueberbeſteuerung früherer Jahre zu einer
Kapitalan=
häufung bei den öffentlichen Körperſchaften führte, die ihnen einen
Erwerb bisher privater Unternehmungen oder auch die
Neu=
errichtung eigener Wirtſchaftsunternehmungen geſtattete, mit
Der afghaniſche Thronfolger Nadir Khan, der ſeit denen ſie ihren eigenen Steuerzahlern in Induſtrie, Handwerk
und Handel, im Bank= und Verſicherungsweſen Konkurrenz
machen. Anſcheinend reichen zur erfolgreichen Geſtaltung dieſer
Konkurrenz die Vorteile noch nicht aus, die in der Begünſtigung
dieſes Wettbewerbs durch öffentliche Behörden und in der
Inan=
ſpruchnahme der Steuerkraft der Bevölkerung zur Deckung der
Verluſte aus der Geſchäftsführung öffentlicher Unternehmungen
begründet ſind: die öffentlichen Unternehmungen kämpfen darum
mit Nachdruck dafür, daß ſie auch auf ſteuerlichem Gebiete vor
ihren privaten Konkurrenten begünſtigt bleiben und noch über
das beſtehende Maß hinaus begünſtigt werden. Vergebens hat
der Reichsfinanzhof unlängſt ausgeſprochen, daß es ein Widerſinn
ſei, die ſteuerpflichtige Privatwirtſchaft mit Abgaben bis an die
Wettbewerbsfähigkeit und Steuerfähigkeit durch Begünſtigung
öffentlicher Konkurrenzunternehmungen zu untergraben; der
Ent=
wurf des Steuervereinheitlichungsgeſetzes bringt neue
Begün=
ſtigungen der öffentlichen Hand, und von einem Abbau der
be=
ſtehenden iſt nirgends die Rede.
Und doch iſt eine Heranziehung der Staatsbetriebe und
Ge=
meindebetriebe eine Forderung nicht nur wirtſchaftlicher
Gerech=
tigkeit, ſondern auch geſunder Finanzpolitik. Allein
aus den öffentlichen Elektrizitäts= und
Gasverſorgungsunter=
nehmungen würde dem Reiche ein Mehrertrag an
Körperſchafts=
ſteuer von weit über hundert Millionen Mark zufließen. Nicht
ſtichhaltig iſt der Einwand, daß die Steuern durch Tariferhöhung
auf den Verbraucher abgewälzt werden würden; dies würde mit
Rückſicht auf die günſtigeren Tarife der privaten
Konkurrenzunter=
nehmungen nicht möglich ſein. Die Folge würde vielmehr
wahr=
ſcheinlich die ſein, daß die öffentlichen Betriebe, um ihre
Kon=
kurrenzfähigkeit zu behaupten, rationeller als bisher wirtſchaften
müßten, mit dem Erfolge, daß trotz der Beſteuerung die Zuſchüſſe
derartiger Betriebe an den Haushalt des betreffenden Landes
oder der betreffenden Gemeinde keine weſentliche Minderung
er=
fahren würden. Sollte aber eine rentable Bewirtſchaftung bei
entſprechender Beſteuerung unmöglich ſein, dann wäre derartigen
Unternehmungen eine Daſeinsberechtigung kaum noch
zuzuſpre=
chen; im Gegenteil, die Gemeindebehörden müßten ſich ernſtlich
fragen, ob ein ſolcher „werbender Betrieb” für die
Gemeinde=
finanzen und die ſteuerpflichtige Bevölkerung nicht viel mehr
eine Verluſtgefahr als eine Gewinnquelle darſtellt.
Bei einer Beſeitigung der Unterſchiede in der Beſteuerung
öffentlicher und privater Unternehmungen werden ſich für die
Finanzen der beteiligten Länder und Gemeinden erhebliche
Nach=
teile umſoweniger ergeben, als ein Mehrertrag an Reichsſteuern
den Ländern und Gemeinden mittelbar wieder zugute kommt
und andererſeits eine Herſtellung fairer Wettbewerbsbedingungen
zwiſchen privater und öffentlicher Wirtſchaft wiederum eine
Er=
höhung der ſteuerlichen Leiſtungsfähigkeit der Privatwirtſchaft
zu Gunſten von Reich, Ländern und Gemeinden mit ſich bringt.
Der Kampf um die Erhaltung und Vermehrung der ſteuerlichen
Privilegien der öffentlichen Hand, wird deshalb auch nicht ſo
ſehr im Intereſſe der Länder und Gemeinden, als in dem der
Verwaltungen jener öffentlichen Betriebe geführt. Dieſe ſtellen
heutzutage gewiſſermaßen ſelbſtändige wirtſchaftliche Einheiten
dar, ihre Leiter und Mitglieder fühlen ſich ſozuſagen als
Unter=
nehmer und unterhalten eigene Intereſſenverbände, zu deren
privilegierten Stellung dieſer Unternehmungen gehört.
An einer gleichmäßigen Beſteuerung der Betriebe der
öffent=
lichen Hand haben aber alle Kreiſe der privaten Wirtſchaft ein
Intereſſe, und nicht nur diejenigen, welche jeweils mit ſolchen
Betrieben im Wettbewerb ſtehen. Wenn z. B. Angehörige
des Mittelſtandes, wie Inſtallationsgeſchäfte,
Bauunter=
nehmer, Landmeſſer, Transportunternehmer durch ſteuerlich
be=
günſtigte Betriebe der öffentlichen Hand in ihrer
Wettbewerbs=
polniſche Preſſe wendet ſich heute ſehr ſcharf gegen die Wünſche der reichs= fähigkeit beeinträchtigt werden, ſo leiden darunter alle diejenigen
deutſchen Preſſe, welche fordert, der Völkerbund möge einen Spezial= Gewerbetreibenden, die nach der Art ihres Gewerbebetriebes auf
die Kundſchaft eben jener mittelſtändiſchen Kreiſe angewieſen ſind.
Wenn auf der anderen Seite die Gewinne aus dem Betriebe von
Bankgeſchäften unverſteuert bleiben, ſoweit ſie Staatsbanken,
Girozentralen, Stadtbanken und Sparkaſſen zufließen, ſo bedeutet
polniſche Reoierung ſelbſt an den Völkerhund ein derartiges Grſuchen dies einen Ausfall an ſteuerlichen Erträgniſſen aus dem
Bank=
geſchäft, für welchen die Wirtſchaft in ihrer Geſamtheit
aufkom=
men muß. „Gemeinnützig” in dem Sinne, daß ſie der Kundſchaft
billigere Bedingungen zubilligen, als die privatwirtſchaftliche
Konkurrenz, ſind Unternehmungen der genannten Art
eingeſtan=
denermaßen nicht; denn ſie können und wollen ebenſowenig wie
bei den Girozentralen, der einzigen Gruppe von
Unternehmun=
gen, denen der Entwurf des Steuervereinheitlichungsgeſetzes die
Werbe= und Propagandaufmarſch dunch die inneren Bezirke. — Es iſt von allen anderen Wirtſchaftskreiſen vergeblich erwartete
Steuer=
ſenkung bringt, handelt es ſich um
kommunalkabitali=
ſtiſche Großkonzerne, die nicht anders als prinate Groß=
Seite 2
Montag, den 18. Februar 1929
Numness
banken auf Erwerb und Gewinn gerichtet ſind und ausweislich,
ihrer Geſchäftsberichte ſolche Gewinne auch in großem Umfange
erzielen.
Ein wirtſchaftliches Erwerbsunternehmen
iſt jedoch nicht ſchon um deswillen gemeinnützig,
weil es einer öffentlichen Körperſchaft gehört.
Gegenüber unberechtigten Anſprüchen auf eine Vorzugsſtellung
im wirtſchaftlichen Wettbewerb, wie ſie aus einer ſolchen „
Ge=
meinnützigkeit” hergeleitet werden, hat die private Wirtſchaft ein
Recht, daran zu erinnern, daß Steuerzahlen auch eine
gemeinnützige Tätigkeit iſt, die dem allgemeinen Beſten
umſo mehr dient, je größere Laſten das deutſche Vaterland heute
zu tragen hat. In Verhältnis zwiſchen Steuerzahler und
Steuer=
empfänger muß der Grundſatz Treue um Treue ebenſo gelten, wie
in allen anderen rechtlichen und wirtſchaftlichen Beziehungen, und
dieſer Grundſatz leidet es nun einmal nicht, daß der
Steuer=
empfänger dem Steuerzahler mit eigenen Betrieben eine ſteuerlich
begünſtigte Konkurrenz macht, namentlich bei einer ſteuerlichen
Belaſtung im heutigen Ausmaß. Der Ruf nach Beſeitigung der
ſteuerlichen Privilegien der öffentlichen Hand iſt deshalb nach
Einbringung der gegenwärtigen Steuervorlagen von den
Vertre=
tungen aller Wirtſchaftsſtände in Stadt und Land
erhoben worden, im Reichstag haben ihn ſich die Sprecher der
verſchiedenſten Parteien innerhalb und
außer=
halb der Regierungskoalition, zu eigen gemacht.
Nichts wird mehr geeignet ſein unnatürliche
Gegenſätze zwiſchen Staat und Staatsbürgern,
zwiſchen Gemeinde und Gemeinedangehörigen,
wieſie unterdemheutigen Zuſtande vielfach
ent=
ſtanden ſind, zu beſeitigen und ſo dem inneren
Frieden zu dienen, als die Erfüllung gerade
dieſer Forderung.
tſchafkliche Lage des Ruhr=
Die
bergbaus.
Eine denkſchrift des Bergbauvereins.
Eſſen, 16. Februar.
Der Verein für die bergbaulichen Intereſſen hat die
Erörte=
rungen zwiſchen Regierung und Ruhrbergbau zum Anlaß
ge=
nommen, eine ausführliche Denkſchrift über die wirtſchaftliche
Lage des Ruhrbergbaues herauszugeben. Nach kurzer
Dar=
legung der Verhältniſſe während des Krieges und der darauf
folgenden ſchweren Kriſis, von der der Ruhrkohlenbergbau am
heftigſten betroffen worden ſei, wird erklärt, der deutſche
Bergbau trage die gleichen Laſten, die die
deutſche Induſtrie in Form von Steuern und
ſozialpoli=
tiſchen Laſten auf ſich zu nehmen habe, darüber
hin=
aus beanſpruche die Sozialverſicherung insgeſamt
30 Prozent des Lohnes, das iſt doppelt ſo viel wie der für die
ganze deutſche Induſtrie ermittelte Durchſchnittsſatz. Während
andere Induſtrien in guten Zeiten Kraft ſammeln, um die
ſchlechten Zeiten durchhalten zu können, ſei dies dem
Kohlen=
bergbau verſagt geblieben.
Nachdem die Denkſchrift dann die notwendig gewordene
weitgehende Rationaliſierung erörtert hat, ſetzt ſie ſich
kritiſch mit den Feſtſtellungen des Schmalenbach=Gutachtens
aus=
einander, wobei beſonders die Frage der Abſchreibungen geprüft
wird, die in den letzten fünf Jahren pro Tonne abſatzfähige
För=
derung ſchätzungsweiſe jährlich um eine Mark zu niedrig
be=
meſſen ſeien, da man die niedrigen Werte der Goldmarkbilanz
und nicht den Wiederbeſchaffungspreis berückſichtigt habe.
Vom reparationspolitiſchen Standpunkt aus ſeien die
An=
lagen nach ihrem objektiven Wert eingeſetzt und belaſtet. Da aber
ungenügende Abſchreibung und Verzinſung die kapitalsmäßige
Regeneration verhindere, müſſe man die
Reparations=
laſten tatſächlich aus der Subſtanz bezahlen. Die
Zukunftsausſichten unter Berückſichtigung des ausländiſchen
Wettbewerbs ſeien ungünſtig. England ſei in mancherlei Hinſicht
Deutſchland gegenüber im Vorteil; es verfüge noch über zwei
Reſerven, die wir ſchon ausgeſchöpft haben: Die
Rationaliſie=
rung und die Syndikatsbildung. Polen, Belgien und
Frank=
reich hätten günſtigere Lohnverhältniſſe; ihre Förderung ſteige.
Auf der ganzen Linie nehme der Wettbewerb nicht ab, ſondern
zu. Auf der Erlösſeite ſei in abſehbarer Zeit eine Beſſerung
nicht zu erwarten. Auf der Selbſtkoſtenſeite ſei durch die
Ratio=
naliſierung das Mögliche geſchehen. Der Niedergang des
Ruhr=
bergbaues habe ſich dadurch nicht aufhalten laſſen.
L. Janacek: „die Sache Makropulos”
Deutſche Uraufführung im Frankfurter Opernhaus.
Seit „Jenufa” hat der Name L. Janacek internationalen Ruf.
Man kennt ihn als einen Komponiſten, deſſen Stärke im
Klang=
lichen liegt, das in der Form der breitausladenden Melodie
ſeinen Ausdruck findet. Das ergibt bei Stoffen wie bei der
„Jenufa” keine Beſonderheiten. Es handelt ſich um den üblichen
Opernſtoff. Anders liegt die Sache bei der Handlung der 1924
bis 1926 entſtandenen Oper „Die Sache Makropulos”. Hier wird
verſucht, Dialog muſikaliſch zu untermalen und zwar bei
Ge=
ſchehniſſen, die außerordentlich kompliziert ſind. Es werden
erb=
rechtliche Fragen erörtert, deren Beantwortung von einem
Teſtament abhängt, das nicht aufzufinden iſt. An dieſem
Teſta=
ment haben aber nicht nur die rechtlich Beteiligten, ſondern auch
die Heldin der Oper, Emilia Marty, Intereſſe, und zwar dieſe
aus völlig andern Gründen. Sie will in dem Teſtament das
Rezept für die Gegenwirkung eines in ihr ſeit 300 Jahren
wir=
kenden Elixiers finden, das der Leibarzt Kaiſer Rudolf II.,
Ma=
kropulos, an ihr, ſeiner Tochter, erprobt hat. Das Weſen des
Tranks iſt ewige Jugend und die Möglichkeit, in verſchiedenen
Geſtalten zu leben. Und nun iſt in der Marty nach voll
ausge=
ſchöpftem, aber ſich immer wiederholenden Leben die Sehnſucht
nach Ruhe, nach dem Tode entſtanden, den ſie aber nur finden
kann, wenn ſie das erwähnte Rezept kennt. Der dämoniſchen
Frau fallen alle, die mit ihr in Berührung kommen, zum Opfer.
Sie ſind ihr nur Mittel zu dem Zweck, das Rezept zu erhalten.
Durch die unſauberſten Machenſchaften erreicht ſie ihr Ziel,
be=
ſeeligt geht ſie in den Tod.
Es iſt ein großes Wagnis, dieſen Stoff zum Gegenſtand
einer Oper zu machen und die ſchwierigen Gegenſätze zwiſchen
dem Sinnlichen und Ueberſinnlichen muſikaliſch zu deuten.
Ja=
nacek geht wieder, im großen und im kleinen, von dem
Klang=
lichen aus, das in der Betonung der Grundidee — im Vorſpiel
und in der Schlußſzene — ſeinen ſtärkſten Ausdruck findet. Aber
auch die Szenen, die Geſchehniſſe im kleinen, werden muſikaliſch
ähnlich behandelt und einem meiſt überzeugenden muſikaliſchen
Gedanken untergeordnet. So entſteht im Geſamten ein Bild, das
jegliche Anerkennung verdienen würde, an deſſen Genuß aber
Reſte bleiben. Das liegt zunächſt an der dialogiſchen,
komplizier=
ten Handlung, die im einzelnen, beſonders im großen Raum,
nicht verſtändlich ſein kann. Das liegt weiter daran, daß die
Oper als Kunſtgattung immer etwas in ſich Widerſpruchsvolles
bleiben wird, insbeſondere dann, wenn das konverſationsmäßig
behandelte Wort Form des Geſchehens iſt. Dieſe Oper iſt von
außerordentlicher Schönheit — es iſt nur bedauerlich, daß die
Meiſterſchaft des Komponiſten ſich an einem Stoff verſchwendet
Ans der Lundeshaapinädt.
Darmſtadt, 18. Februar.
Landesbibliothek.
Neue Erwerbungen (Auswahl)
vom 18. Februar an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaale aufgeſtellt:
DAbernon, Viscount: Memoiren I. Leipzig 1929;
Babin=
ger: Die Geſchichtsſchreiber der Osmanen und ihre Werke. Leipzig
1927; Binding: Handbuch der Deutſchen Rechtswiſſenſchaft. 2.
Auf=
lage II, 1. 2. München und Leipzig 1928: Duhr: Geſchichte der
Jeſuiten in den Ländern deutſcher Zunge. 4,1. 4,2. München=
Regens=
burg 1928; Floericke Kurt: Tiervater Brehm. Stuttgart (1929);
Führer des Volkes 36—37. M.=Gladbach 1928; Görres
Ge=
ſammelte Schriften. Geiſtesgeſchichtliche und literar, Schriften (1803
bis 1808). Bd. 3. 1926; Görres Geſ. Schriften. Politiſche Schriften
der Frühzeit (1795—1800) Bd. 1. Köln 1928; Görres, Geſ.
Schrif=
ten, Rheiniſcher Merkur, 1. Bd. 1814. Köln 1928; Handbuch der
Experimentalphyſik, 15. Leipzig 1928; Gundolf, Fr.: Shakeſpeare.
1. 2. Berlin 1928; Grundriß dee Sozialökonomie. 8. Tübingen
1929; Müller=Erzbach: Deutſches Handelsrecht. Tübingen 1928;
Das öffentliche Recht der Gegenwart. Jahrbuch 16. Tübingen 1928;
Redlich: Kaiſer Franz Joſeph von Oeſterreich. Berlin 1928;
Straſſer: Wikinger und Normannen. Hamburg, Berlin, Leipzig
(1928); Studien, Reformationsgeſch. und Texte. 47—52, Münſter
i. W. 1926—1928.
Zeitſchriften.
Abhandlungen der Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu
Göt=
tingen. Philol.=hiſt. K. N. F. 22, 1928. Berlin 1928; Die Antike 4.
1928. Berlin und Leipzig; Archiv für Orthopäd, und Unfallchirurg.
26. München und Berlin 1928; Heimat, Badiſche, 14. 15.
Karls=
ruhe 1927/1928; Jahrbuch des Zentralverbandes deutſcher
Konſum=
vereine 1928, I. II. III. 26. Jg. Hamburg 1928; Jahresbericht
über die geſ. Chirurgie. 32. 1926. München und Berlin 1928;
Jahres=
bericht über die Leiſtungen auf dem Gebiete der Veterinär=Medizin
47, 1927, I. II. Berlin 1928; Monarsſchrift, Benediktiniſche. 10.
1928. Beuron: Proceedings of the Royal Society of London.
Series B. Vol. 103. 1928; Revue des deux Mondes. Septiéme
Pé=
riode, 47. Paris 1928; Wochenſchrift, Juriſtiſche. 57. 1928, II.
Leipzig; Zeitſchrift für wiſſenſch. Biologie. B. 7. Berlin 1928;
Zeitſchrift für die geſ. Neurologie und Pſychiatrie 116. Berlin
1928; Zeitſchrift für wiſſenſch. Biologie, A. 11. Berlin 1928;
Zeitſchrift Hoppe=Seylers für phyſiologiſche Chemie. 171, 172.
Berlin und Leipzig 1928.
Sämtlich vom 4. März an verleihbar. Vormerkungen werden im
Leſeſaale entgegengenommen.
Heſſiſches Landestheater. Heute Montag findet das fünfre
Sin=
foniekonzer: des Landestheatevrcheſters unter Leitung von
Generalmuſikdirektor Dr. Böhm ſratt; es gelangt neben der Böcklin=Suite
von Reger und der 7 Suite von Matthias Hauer die 1. Sinfonie
O=Moll von Brahms zur Aufführung. — Im Nahymen der
Kulturfilm=
kühnc des Kleinen Hauſes gelangen heute die beiden Filme „Carmen”
mit Charlie Chaplin und „Siam, das Land des weißen Elefauten” um
16 und 20 Uhr zur Erſtaufführung. Weitere Vorſtellungen finden
mor=
gen, Dienstag, ſowie Mittnoch, den 20. und Donnerstag, den 21. Febr.,
gleichfalls um 16 und 20 Uhr ſtatt.
— Wochenmarkt=Kleinhandels=Tagespreiſe vom 16. Februar (pro
Pfund bzw. Stück in Pfg.): Gemüſe: Erdkohlraben 15—18, Gelbe
Rüben 18—25, Rote Rüben 18—25, Weiße Rüben 15, Schwarzwurzeln
60—80, Rotkraut 20—30, Weißkraut 20—25, Wiirſing 20—30, Grünkohl
30, Roſenkohl 60—70, Zwiebeln 20—25, Knoblauch 80, Tomaten 50—80,
Feldſalat, Lattich 180—200, Endivienſalat 20—30, Kopfſalat 20—30,
Blumenkohl 80—130, Rettich 5—15, Meerrettich 80—100; Kartoffeln
5—7; Obſt: Tafeläpfel 30—45, Wirtſchaftsäpfel 2—20,
Wirtſchafts=
birnen 20—25, Apfelſinen 10—1, Zitronen 10—20, Bananen 40—50;
Eßwaren: Süßrahmbutter 220—250, Landbutter 180—20, Weichkäſe
30—40, Handkäſe 5—15, Eier, friſche, 16—20; Wild und
Geflü=
gel: Gänſe 120—150, Hühner 130—150, Tauben 80—100, Haſen 120
bis 150; Fleiſch= und Wurſtwaren: Rindfleiſch, friſch 80—120,
Kalbfleiſch 110, Hammelfleiſch 80, Schweinefleiſch 120—140, Dörrfleiſch
150, Ziegenfleiſch 70, Wurſt 70—140, Wurſtfett 60, Schmalz,
ausge=
laſſen 110 Pfg.
Fschützt Cure Rinder
Frättel
vor Ansteckung, Erkältung,
Halsentzündung, Grippe.
durch
ORltdoig
PASTYLLEN
(Aeridictidmchloridt
hat, der für eine Oper wenig geeignet iſt. Und ſo wird denn
wohl dieſes Werk auf das große Publikum ſchwerlich einen
nach=
haltigen Eindruck hinterlaſſen.
Die Schwierigkeiten, die der Komponiſt zu überwinden hatte,
ſind auch von den aufführenden Künſtlern zu meiſtern. Es iſt
ein großes Verdienſt des Regiſſeurs H. E. Mutzenbechers, daß
er das Weſentliche dieſer Schwierigkeiten erkannte und mit
Er=
folg verſuchte, das Intereſſe in jeder Beziehung wachzuhalten.
Das bedeutet aber die Löſung einer Aufgabe, wie ſie gleich
ſchwer etwa dem Regiſſeur des „Intermezzo” geſtellt iſt. Die
Partien ſtellen außerordentliche Anforderungen an die Soliſten,
insbeſondere an die Trägerin der Hauptrolle, die von Frau
Gentner=Fiſcher ganz ausgezeichnet gegeben wurde. Nach ihr ſind
zu nennen J. Stern als Prus, B. Ziegler als Notar, M. Vetra
als Gregor, H. Brandt, der einen ſenilen Lebemann plaſtiſch gab,
L. Martin=Bößnicker, B. Mergler, O. Wittaczek, E.
Stauden=
meher und E. Recka. — Warum Prof. Krauß dieſe Uraufführung,
die für unſer Opernhaus doch eine beſondere Bedeutung hat,
nicht leitete, wird wohl für immer ein unverſtändliches
Geheim=
nis bleiben. An ſeiner Stelle dirigierte Generalmuſikdirektor
Krips aus Karlsruhe, deſſen außerordentliches Können mehrfach
hier feſtgeſtellt werden konnte, nach nur wenig Proben mit all
der ihm zur Verfügung ſtehenden Wärme und Suggeſtivkraft,
die in den großen, melodiſchen Stellen ihren überzeugendſten
Ausdruck fand. Es wäre zu begrüßen, wenn dieſer famoſe
Künſt=
ler unſerm Inſtitut gewonnen würde. — Die Bühnenbilder L.
Sieverts verdienten jegliche Anerkennung. Der Beifall war am
Schluß warm und herzlich.
Dr. W. Kn.
Orpheum.
Eine Zirkus=Senſation.
Das Gaſtſpiel der Spadoni=Siſters bringt wiederum
eine Art Senſation, eine Zirkusvorſtellung im Rahmen einer
Varietéſchau, die auch in gewiſſem Sinne hiſtoriſches Intereſſe
hat: „Der erſte Teil des Programms bringt die Wiederholung
einer Vcrieté= und Zirkusvorſtellung vom Jahre 1875 in
natur=
getreuer Aufmachung der Darbietungen und Koſtüme aus jener
Zeit und wechſelt im zweiten Teil hinüber in das Tempo von
heute.‟ Die Bilder des erſten Teiles ſind Rekonſtruktionen nach
einem Zirkusprogramm aus dem genannten Jahr aus dem
Fami=
lienbeſitz der Spadoni=Siſters. Bis auf Bubi=Blondköpfe iſt alles
fabelhaft ſtilecht an den beiden reizenden, bildhübſchen „
Direk=
korinnen”, die das Regiment ihres Unternehmens ſo feſt in den
kleinen gesflegten Händen zu halten ſcheinen, wie ſie die Zügel
als Reiterinnen der hohen Schule und in den Dreſſuren zu führen
wiſſen. Denn das Programm wird flott und in faſt ſinnverwir=
Alk=Darmſtadt., Vereintgung für Orlssett
und Heimakkunde.
264. Veranſtaltung.
Trotz der außergewöhnlichen winterlichen Kälte hatte 4he
Darmſtadtkreis zu einem Vortragsabend zuſammengefund
ermüdliche Heimatforſcher Herr Amtsgerichtsrat Hanzos
von Dieburg ſprach über Sagen von Darmſtadſä,
Odenwald. Der geſchätzte Redner führte u. a. aus.
— die ältere Schweſter der Geſchichte unſeres Volkes — umit
in das Land unſerer Jugendträume, und daß gerade wir
ſo reichen Sagenſchatz beſitzen, daß wir immerzu an den 9
fen können. Er ließ zunächſt einen Teil der Darmſtädtol
der Vergangenheit heraufſteigen. Beginnend mit dem De.
um 1403 angeblich das bekannte Turnier zu
Darmſtadto=
haben ſoll, das aber der Forſcher heute in das Reich der
und das durch das geflügelte Sprüchlein: „Zu. Darmſi
Schranken blieben neun Heſſen und ſiebzehn Franken”
Volksmund fortlebt. Weiter folgte die Sage von Walter jw 40t
der einſt Maria, der Himmelskönigin, dienen wollte, undndt=
Darmſtadt zum Turnier zog. Eine Reihe von Sagen, d0
ehemalige Landgrafenhaus woben, ſo vom ungetreuen BK./0
der unheimlichen Gräfin, die einſt den Tod des Kanzlelz 1w
kowsky auf 12. September 1739, abends 5 Uhr, voraus 4im
die im Schloſſe umgehende weiße Frau ſtieg aus der V
Der Griesheimer Kuckuck, dem Darmſtadt ſeinen Eickuu
Pumpſtation verdankt, ſowie das Muhkalb, das auf dein ſ
umging und den Leuten in das Genick ſprang, das Mockollau
Mockentor, vom Geiſt im Großen Woog, von den Dre schi
den Kinder= oder Milchbrunnen, vom Grauen Jäger, der zu/3 4
mannswieſenſchneiſe bei Nacht umgeht und den Wanderen /4
der Kapelle und der Teufelskralle auf dem Herrgottsberggio
meiſter den Teufel prellte; vom Kirchbergteich als einn
Spukgeſchichten berichtete der Redner. Das alte Darmd
haus, das „Griesheimer Haus”, am Ende der Stadtſchſe
Jägermeiſter von Minigerode ſein Weſen trieb, wurde 9
Stätte, wo Siegfried erſchlagen wurde, dort, wo noch
hem=
brunnen daran erinnert, wurden die Hörer geführt. Dacnſe (i
Rodenſteiner, der den Odenwald mit ſeiner Sage umwebd)
der Jäger von Rodenſtein zu Schnellerts zieht und jerundmn:
ankündet und den Scheffel ſingen läßt: „Jedweder tu, was in
Der Wind vom Rhein gefällt mir nicht, O Nömiſch Neicsſ
mehr. Doch reit ich noch zu deiner Ehr, Ich reit um 4ᛋ
Mann, Der meinen Flammberg führen kann, Es regg bd.t
Odenwald, Der Rodenſtein geht um‟. Der
DrachentötenrM=
von Frankenſtein, der Ritter Konrad von Tannenberg
Vergangenheit herüber. Es war eine reiche Fülle, die im 1.7
bieten vermochte: Altes und Neues wurde aus der Verscht
vorgeholt, und mit ſpannender Aufmerkſamkeit folgten 1 10
Ausführungen. Reicher Beifall lohnte den Redner, unm
worten des Vorſitzenden Herrn Philipp Webern
1
derte, weiter in dem großen Bilderbuch der Geſchichte zz
uns die Heimat mit ſeiner Geſchichte immer wieder lies
der Abend.
Nächte Veranſtaltung am 28. Februar (Marx)
— Petrusgemeinde (Männer=Vereinigung
vortrag von Herrn Studienrat Dr. Vetter in der 4
verſammlung über „Die Ruhrkohle”, gab den anweſe m
und Frauen der Gemeinde reiche, wertvolle Anregunger /ᛋ
doch durch lebenswahre Bilder hin in das wirtſchaftlich ſitk
und Land ſo überaus bedeutungsvolle Ruhrgebiet! AEmy
gezeigt, mit welcher unendlichen Mühe und gefahrvol
Kohle, dieſe Grundlage des modernen wirtſchaftlichen
Aic=
unklen Schoße der Erde ans Licht gebracht wird; wimſt
Gebrauch fertig gemacht und nach allen Himmelsrichtu/
allen Enden der Erde verſandt wird! Die Fülle der C
velche die landläufigen Vorſtellungen von der Art de
nung und der Tärigkeit der wackeren Bergleute oft A7.
aber auch klärten —, war ſchier erdrückend. Wenn ſie
gewirkt hat, ſo iſt dies auf die vielen überſichtlichen
nungen zurückzuführen, vor allem aber auf die kurzemmt
ten Erklärungen von Herrn Dr. Vetter. Der Dank
der Männer=Vereinigung an den Redner des Abenku
allen Anweſenden aus dem Herzen geſprochen. — We
„Die Ruhrkohle”, mit anteilnehmendem Herzen auf 1N
den überkommt neben der Erkenntnis von der ungehe
des rheiniſch=weſtfäliſchen Wirtſchaftsgebietes für uuß
zweierlei: Einmal: Iſt es nicht Gottes grenzenloſe G:”
den ſtaunenswerten, ans Märchenhafte grenzenden
menſchlichen Erfindergeiſtes offenbart, wie ſie ſich in dee
wunderbaren Maſchinen bezeugen, die zur Gewinnung!
tung der Kohle und ihrer mannigfachen Nebenerzeugmr!
dung kommen! Dann aber: Verdienen die Männer, I.0
im Schoße der Erde, abgeſchieden vom holden Licht 1Sſ
lauert von mancherlei tückiſchen Gefahren, einen ſoa
Stoff wie die Kohle zu Tage fördern, nicht unſere gaff*
und müſſen wir nicht wünſchen, ja erſtreben und fordene
mögliche Art ihnen ihr mühevolles Leben erleichtert
trachtet, kann auch die Vorführung eines „Kohlenfilmss
geliſchen Männer=Vereinigung im Sinne ihrer eigentligi a
reich wirken.
rendem Wirbel heruntergeſpielt. Von der liebenn
grüßung der „Frl. Direktorin”, in einem Sermontt?0
Zeit, in dem auf die neueſte Errungenſchaft der
tung hingewieſen und um „weitere Rekommooll
wird ete. pp., über das Programm der alten Zeil.”
Stiles bis zum modernſten Varieté. Und es iſt HI
haltigkeit und ſo hervorragenden Qualität, daß :
Staunen und dem Amüſement nicht herauskomi n
Da iſt Miß Silvia, eine hervorragende 2
und dann „Mademoiſelle Pepita‟, =
Knochen. Eine ganz hervorragende Tänzerin, ol
ſtennummer des Schlangenmenſchen zur fabelge
modernſten Varieté=Tanzes herausgebildet hat.
gen dieſer gertenſchlanken Spitzentänzerin ſind ſo2
daß ſie ſehr bald alle Sympathie für ſich hat.
hübſchen Direktorinnen bieten im Laufe des 2
Reit= und Dreſſurkunſt, ſie ſind gleichzeitig heibe.
zerinnen und Schauſpielerinnen (in pantomia?
Ganz ausgezeichnete Parterre=Akrobaten ſinhe
Wüſtenſöhne (eigentlich ſind es acht!), die ſich
volle Pyramiden ſtellen, ſondern auch ganz herhe.
ger ſind, die in tollem Wirbel über die Bühne
iſt da eine alte und ewig neue Nummer: Monsle
Bellachini, Hofzauberkünſtler S. M. Wilhl‟
von Madame Angeline. — Und endlich die wi
neten Clowns. Wie ſie alle heißen, iſt Neben.
Schall und Rauch. Aber was ſie leiſten, iſt bemn?
ſind in erſter Linie muſikaliſch. Meiſter 00l
Laute, dem Bandio, der Okarina, dem Akkorde.
ihren iſt ein Vogelſtimmen=Imitator, Kunſtbſe!
haft. Und alles, was ſie geben, in urkomiſchen.
Die Schlußnummer des alten Zirkus leit”.
neuen; der Jazz ſiegt! Glänzend, wie
Koſtüme im Handumdrehen zu modernſten 3/000.
und mit ihnen der Tanz. Der ſtand dann
Höhe — im Mittelpunkt des modernen Pie
Pferde tanzen mit den beiden Direktorinnen 2‟
immer wieder Kunſtmuſik und Zaubervorſtellute
japaniſch und arabiſch und indianiſch. Wuhle.
ſzenen reichſten Inhalts (eine Schänke in De
ſiſches Märchen, chineſiſcher Zaubergarten, Znol.
zum Schluß der Traum des Artiſtenkindes.."
noch einmal Revue paſſiert!
Glänzend die Aufmachung, die Koſtüme. *
echt und vor allem phantaſtiſch ſchön! Kurz:.O
Senſation iſt, das aber vor allem faſt drel.*
allerbeſtens unterhält. —
5 Sndesbauſchule veranſtaltet heute und morgen in ihrer
6ll ung von Arbeiten, die in den einzelnen Semeſtern
. Daß in dieſer Ausſtellung nur ein Bruchteil der
isSiſtung gezcigk werden kann, iſt ſelbſtverſtändlich, aber
jeder B=ſuher einen intereſſanten Einblick in das
Er Schule, die ſich zur Aufgabe gemacht hat, durch
illsung be antvortungsbewußte Techniker und Fachleute
mTeiter wverden aber durch dieſe Ausſtellung die Geheim=
W Suthüllt, es wird gezeigt, wie aus intenſiver
Klein=
clwierteſten Berechnungen aller Art, nach genauen Zeich=
K9uuffertigungen und Materialprüfungen die bedeutenden
91 und Baukunſt erſtehen, die im Alltag als etwas
inzles hingenommert werden, ohne zu bedenken, welce
9cl—iten zur Errichtung nur eines einzigen Wohnhauſes,
ſcka½ſo nötig iſt, und ehne ſich klar zu werden, mit welcher
„Ze und S hüler arbeiten müſſen, um die Teihnik, um
ern.
die gezeigt werden, verdienen durchiveg vollſte
Aner=
i. Haß der eine oder andere im Beruf ſtehende Fad:
nun nicht zuſagenden Ausführung Kritik üben kann — e=
3 Shlerarbeiten —, als ganzes genommen, wird man
Schüiler und damit der Sckule und ihrer Lehrkräfte
trunen. Die Höhere Landesbauſchule gliedert, ſich in
ſia abteilung mit fünf aufſteigenden Klaſſen. Die zwei
nd für die Hoch= und Tiefbauabteilung gemeinſam,
)wi oberen Klaſſen Hoch= und Tiefbauer getrennt
unter=
i der Anſtalt ſind junge Männer, die mindeſtems zwei
ha dwerk erleunt und Oberſekundareife oder gleiche
vaiien muſſen. Facſchulen, insbeſondere Baufachſchulen,
hſrſehenen Zeik von 5 Halbjahren einen umfangreihen
1/S auich in zeichhneriſcher Hinſicht, zu bewältigen. Schon
die czehung des zukünftigen Technikers
teuſivert engen, exakten Arbeit mit voller Energie ein. Die An=
Hoch6 ind Tiefban gegliedert, hat Klaſſe 5 und 4 als gemein=
Unten! Ber=ite in Klaſſe 5 iſt das Wohnhaus in den
telbutſtDes Unterrichts geſtellt. Die Schüler lernen
em Vo/ᛋ mit Tafelzeichnungen und Modellen die te iiſchen,
Inchrrſt— baukundlichen und techniſchen Grundlagen des
s üca= und übertragen die Werkkonſtruktionen, wie
Stein=
zver wte Trägerlagen, Deckenausbildungen, Dachſtühle,
Dach=
uhiaßerableitungen, eiufache Treppen aus Stein und Holz,
nſitzörnen= und Außentüren, Einfriedigungen, Möblierung,
Ta fricnungen werkzeichengemäß in ein Vortragsheft.
ſieſ R1 ſteug arbeiket jeder Schiler ein eingeſchöfſiges
Klein=
etw7 Quadratmetern Wohnflärhe vollſtändig
werkzeichen=
a1kCänzelheiten im Maßſtab 1:50 zeichneriſch durch. Haud
urstrläuterung der Eigenſchaſten der Materialien läuft
yf techniſch ſachlichen Anwendung der Materialien nach
erhtspunkten und formaler Durchbildung im Sinne
Aſengeſtaltung. Schriftübungen, Türe, Tore, Treppen,
ſRLden bieten Beſegenheit zur Entfaltung ſelbſtändiger
zun)ſtösferiſcher Tätigkeit in Form und Farbe.
*t) formale Einzelheiten werden in Modellen in ein
S—ittel natürlicher Größe angefertigt. Es entſtehen in
eixholz, Kleinſteinen: Siedlungsgrudpen, Hausgruppen,
Oachdeckung, Zwiſchendecken, Rinnen und Abfallrohre,
me anſagen, Hauseingänge wit Türen hölzerne
Haus=
uſxbildetem Grundriß, mit Möbeln und allen zimmer=
Mäten, Keller und Haustreppen uſw., Suckelgeſchoſſe mit
Lie unter Leitung des Direktors der Höheren Landesbauſchule, Prof
Wien oop, ſteht, zcigt, wie auf der gediegenen, konſtruktiven und
forwalen Grundlage der unteren Klaſſen in den Entwurfsfächern der
beiden Oberklaſſen zum freieren Schaffen übergegangen werden kann.
Unter den ausgeſtellten Zeichnungen ſind hervorragende, zum Teil ganz
ſelbſtändige Arbeiten von Schilern, die eine außergewöhnliche
Befähi=
gung offenbaren. Bemerkensſert iſt, daß der Dualismus im
baukünſt=
leriſchen Schaffen der Gegenwart, wo das auf dem Kulus berußende,
neugeiftige Haus dem traditionellen deutſehen Dachhauſe gegenüberſteht,
aucb in den ausgeſtellten Entwürfen ſeinen Niederſchlag findet. Wenn
auch die Bewegung noch im Fluſſe und woch nicht frei von
Uebertreibun=
gen iſt, ſo iſr doch zu begrußen, daß die Höhere Landesbauſchile ſich,
den neuen Problemen nicht verſchließt und beſtrebt iſt, an ihrer Löſung
mitzuarbeiten. Daß die das Enderfen leitenden Lehrer (Studienrat
Möhrich und Studienrat Dr. Feldmann)aufdie Idee der Schiiler
eingehen und ihren Neigungen entgegenkonrmen, hat, wie die
ausgeſtell=
ten Arbeiten zeigen, ſchöne Früchte gezeitigt. Dasſelbe gilt von den
Uabungen in Formenlehre unter Leitung des Direktors Profeſſor
Wienkoop. Einige der ausgeſtellten Entvürfe wurden von den
Sckülern der 1. Klaſſe unter Leitung von Herrn Bauſchuloberlehrer
Scheich plaſtiſch im Modell bargeſtellt. Beſenders bemerkesivert iſt
hier eine reizvolle Kirche mit Pfarrhaus als Mittelpunkt einer
Sied=
lung, deren Pläue ebenfalls zu ſehen ſind. Auh in den Oberklaſſen
wurden einzelne Entwürfe, teils im Entwerfen ſelbſt, teils in denr
Bau=
konſtruktionsübungen, werkplanmäßig mit allen Details ausgearbeitet
und die ſtatiſthen Berechnungen dazu aufgeftellt.
it*
run, Fenſterumrahmungen uſw. Das Freihandzeichnen
füt iftubungen die ſchmrückenden Teile des Baues, wäh=
* und Naturwiſſenſchaft die Grundlagen für die ſtati=
r llen Abarten techniſch, künſtleriſch, ſtatiſch und
wirt=
nich erfaßt wird.
e/Einführung in diefe Arbeiten und die Weiterbil dung
en Schüilern von den Studienräten Architekt Becker,
Mimpf, Stief und Architekt Oſterraty über=
Een überſichſtlicher Weiſe in den einselnen Räumen der
FeiFolgen.
Rri Stellung nimut
der Eiſenbefon
ei, Klaſſen 1 (Hohbau), und 3, 2, 1 (Tiefbau) gelehrt
Iſt diesmal eine b=ſondere Abteilung eingerichtet wor=
Aufbau des ganzen Faches, deſſen Leiter Herr
Hlftein iſt, gezeigt wird. Zunäckſt ſind außer den
Ay Anzahl Berechmungsbeiſpiele nebſt den
dazugehöri=
bzrichnungen ausgeſtellt. Es handelt ſich dabei um
* den Gebieten des Hochbaues, Induſtrießaues,
Sieſbaues, wwelche zum Teil in anſchaulichen Modellen
exhr beachtenswert iſt die daran anſchließende Aus=
MiOlung der Bauſtoffe des Eiſenbetons und der Ein=
* Durchführung der Baukontrolle. Ueberſichtlich ange=
) die berſchiedenen Bauſtofſe, wie Zement und deſſen
Ries, Splitt und Schotter. Zur Prüfung der Bau=
. Unterſuchung des Sandes auf Gehalt an Lehm und
Waſſers auf Säure oder Sulfatgehalt, des Zements
und Erhärtung, die beſchleunigten Prüfverfahren des
logenannte Mängelrüge, ferner Siebanalyſen von
MSrtel, ſowi
die Studienrat Dipl.=Jug. Hainz leitet, zeigt in der Ausſtellung
Ar=
beiten aus den 6 Hauptgebieten und den dazu erforderlichen
vorberei=
tenden Fächern. Von letzteren ſeien erwähnt: das Feldmeſſen
(unter Leitnug des Dipl=Ing. Neuſcheffer). Hier werden
ausge=
ſrellt Aufnahmen eines Lageplanes der Johanneskiuche, ein Nidellement
am Moosberg, gleichzeitig im Modell dargeſtellt, ferner eine
tacht=
metriſche Aufnahme. Gründungen auf Pfahlroſten (Holz= und
Eifenbetonpfähle) und Senkbrunnen. Ausſteifung don Baugruben,
höl=
gerne und eiſerne Spundwände. Steinſchnittaufgaben bei
Ingenieurbauten. Die für die Standfeſtigkeit der Bauwerke ſo wilhtige
Statik umfaßt die Feſtigkeitslehre, Berechnung von hölzernen und
eiſernen Dachbinden, Stützmauern, Schornſteine, Türme, maſſibe und
eiſerne Brücken. — Die Baukonſtruktionslehre und
Bau=
zeichnen zeigen werkplanmäßige Durcherbeitung eines Bahnhofes,
Brunnenwärterhauſes, Güterſhuppen, Stellwerk, Verladehallen und
Einzelheiten aus den verſchiedenen Bauſtoffen.
Die Hauptfachgebiete des Tiefbaues ſtellen aus: Im
Eiſenbahnbau (Leiter Studienrat Dünges): Schwelle, Schiene,
Uebergangsbauwerk, Linienführung von Haupt= und Schmalfpurbahnen,
BahuEfe und Gleispläne. Siraßenbau (Leiter Studienrat
Eng=
roff): Linienführung von Landſtraßen, Hauptverkehrs= und
Wohn=
ſtraßen in den Städten, ſowie verſchiedene Befeſtigungsarten. Im
Waſſerbau (Leiter Studienrat Hainz): Uferbefeſtigungen mittels
Stein, Faſchine, Ufermauein, ferner Kraftausnutzung, Wehr= und
Sehleuſenanlagen, eine Waſſermengenmeſſung in Zeichnung und Modell.
Im ſtädr. Tiefbau (Leiter Studienrat Hainz): Waſſerverſorgung
von Ortſchaften, Quellfaſſungen, Hochbehälter und die Rohrleitungen
mit ihren Reibungswiderſtänden. Entwäſſerung von
Städten (Leiter Stadtbaumeiſter Finger) mit ihren Kanälen und
Schächten. Im Brückenbau (Leiter Ing. Barth): Holzbrücken,
maſſive Brucken mit deren Einrüſtungen und eiſerne Brücken einfacher
Art.
Die Ausſellung zeigt, welche vielſeitigen Kenntniſſe heute ein
Tief=
bautechniker infolge der Entwicklung des modernen Verkehrsweſens mit
ſeiner Erhöhung der Geſchwindigkeiten und Vergrößerung der
Trans=
portmittel (Kraftwagen, ſchwere Loksmoriven und Güterwagen, Fluß=
und Kanalkähne ferner infolge des Konkurrenzkampfes zwiſchen
ſchwar=
zer und weißer Kohle ſich aneignen muß.
Die geſamte Ausſtellung, die geſtern vormittag in Ampeſenheit des
Direktors, Prof. Wienkoop, und des Lehrkörpers eröffnet wurde,
läßt erkennen, welche Verantwortung der techniſche Beruf mit ſich bringt,
welihe Arbeit jeder einselne Lehrer dieſer Schule zu leiſten hat und mit
weleher Aufopferung er ſich ſeinem Berufe hingeben muß. Sie beweiſt
aber auch, welch gutes gegenſeitiges Einvernehmen und welch enge
Zu=
ſammenarbeit zwiſchen Lehrern und Schülern beſtehen muß, denn ohne
dieſe Vorbedingungen können keine ſolch erfreulichen Erfolge erzielt
werden, wie ſie ſich in dieſer Ausſtellung zeigen. — Eine Beſichtigung
der Ausſtellung iſt heute und morgen ber freiem Eintritt nur zu
emdfehlen
ſind Betonbalken vorhanden, welche mittels der
ſe auf ihre Feſtigkeit nach 7 oder 28 Tagen geprüft
Blägige Literatur und Druckſchriften ſind aufgelegt.
lech, daß der Lehrgang des Eiſenbetonbaues ſich in
Sorie und Statik, Entwurf und Berachnung,
Bau=
olle, gliedert. Für letztere iſt ein beſonderes
Bau=
vrhanden.
beugt vor
— Das diesjährige dritte Konzert des Muſikvereins findet am
Diens=
tag, dem 26. Februar, abends 7.30 Uhr, im Großen Haus des Landes=
1hcaters ſtatt, die öffentliche Hauptprobe dazu am Montag, dem 25.
Fe=
bruar, um die gleiche Zeit. Es bringt das ſeit vialen Jahren hier nicht
mehr aufgeführte gewaltige Oratorium „Paulus” von Felix
Mendels=
ſohn Bartholdy unter Leitung von Geiverolmuſikdirektor Dr. Böhm. Für
die Solopartier ſind anerkaunt hervorragende Künſtler gewonnen
wor=
den: Thea Böhm=Linhard (Darmſtadt), Charlotte Sempell (Berlin),
Ventur Singer (Köln), Hermann Schey (Berlin) und Rudi Wünzer
(Darmſtadt). Der Chor des Muſikvereins wird durch den Chor des
Landestheaters verſtärft. Der Kartenverkauf beginnt am Dienstag, dem
19. Februar, bei Konzert=Arnold, Eliſabethenſtraße B. Die Eintritts=
Preiſe betragen 1,50 bis 7 RM. (Sperrſitz 5 RM.) für das Konzert und
1 bis 3 RM. für die Hauptprobe.
FAm. Die Lüge von der Alleinſchuld Deutſchlands am Weltkriege
iſt die politiſche Frage, an deren Löſung im Sinne unſerer
Ehren=
rettung zu arbeiten kein Deutſcher raſten darf. Einmal wird auch hier
ſich die Wahrheit durchſetzen. So hatten ſich am Sonntag abend in der
Turnhalle am Woogsplatz viele Hunderte, Männer und Frauen
ein=
gefunden, um dem Ruf der in der Kriegerkameradſchaft „Haſſia”
zu=
ſammengeſchloſſenen Vereine Darmſtadts folgend, an einer machtvollen
Kundgebung gegen die Kriegsſchuldlüge teilzunehmen.
Die Vorſitzenden der örtlichen Haſſia=Vereine waren erſchienen. Der
Herr Staatspräſident, der Herr Provinzialdirektor und andere Spitzen der
Behörden hatten ſich entſchuldigt. Eine aus ehemaligen Militärmuſikern,
unter der ſtraffen Leitung des Herrn Obermuſikmeiſters a. D.
Rühle=
mann, zuſammengeſetzt: Kapelle umrahmte die Veranſtaltung mit
ſchwungvollem Vortrag alter Weiſen.
Nach kurzen, herzlichen Begrüßungsworten durch Herrn
Obertele=
graphen=Bauführer Eidenmüller, dem erſten Vorſitzenden der
Darmſtädter Kriegervereine, nahm der Hauptredner des Abends, Herr
Dr. Klein aus Buchſchlag, zu etwa folgenden Ausführungen das
Wort:
Die Bedeutung der Kriegsſchuldlüge wird in Deutſchland viel zu
wenig erkannt. Mit der Kriegsſchuldlüge hat man uns als Volk eine
ſchreiende Ungereihtigkeit angetan und man hat die Lüge von der
deut=
ſchen Alleinſchuld am Weltkriege erfunden, um auf dieſer Lüge das
Fundament des Schmachfriedens von Verſailles aufzubauen. Infolge
der Kriegsſchuldlüge ſind wir nicht nur gezwungen, ungeheure
Repa=
rationsleiſtungen auf uns zu nehmen, ſondern die ganze Politik
Frank=
reichs, ſein Verlangen nach „Sicherheit” uns gegenüber iſt auf der
Kriegsſchuldlüge gegründet. Deshalb müſſen wir unermüdlich dagegen
ankämpfen, mit der Kriegsſchuldlüge fällt der ganze Vertrag von
Ver=
ſailles. Das einzige, was bisher in Auswirkung des Verſailler
Ver=
trags nicht aufgehoben, ſondern nur aufgeſchoben wurde, iſt die
Ans=
lieferung der ſogenannten Kriegsverbrecher. Wenn man uns vorwirft,
daß wir nach der Weltherrſchaft ſtrebten und uns auf Frankreich
wer=
fen wollten, ſo iſt dem entgegenzuhalten, daß, gerade als das Deutſche
Reich in der Fülle ſeiner Macht ſtand, 43 Jahre lang, eine in Europa
bisher nicht erlebte Zeit, der Friede in Europa bewahrt wurde. Die
Legende von dem Kronrat, der angeblich am 5. Juli in Potsdam
ſtati=
gefunden und ſich mit der Entfeſſelung des Weltkrieges befaßt haben
ſoll, iſt längſt widerlegt. Unſere ehemaligen Gegner woerfen uns vor,
daß wir den Weltkrieg bewußt vorbereitet und bewußt angezeitelt
hätten. Ob Fehler auf unſerer Seite begangen worden ſind, gehört
nicht hierher, ob eine andere Politik in den letzten Jahrzehnten den Krieg
hätte vermeiden können, iſt zweifelhaft. Deutſchland war friedfertig,
war ſaturiert und kannte keine Eroberungsluſt. Lloyd George hat
ein=
mal geſagt, alle wären in den Krieg hineingeſchlittert, das mag für
ihn perſönlich gelten, aber heute wiſſen wir genau, daß England, vor
allem aber Frankreich und Rußland auf den Krieg hingearbeitet haben.
Unſere Gegner hatten Kriegsziele, unſere Gegner hofften auf den
Krieg, wir hatten keine Kriegsziele, wir fürchteten den Krieg auf zwei
oder gar mehreren Fronten. Frankreich war revancheluſtig, wollte
Elſaß=Lothringen zurück, das linke Rheinuifer, und konnte die Niederlage
von 1870/71 nicht vergeſſen. Rußland wollte Konſtantinopel und die
Zertrümmerung Oeſterreichs, bieß ſich von den Fluten des
Pan=
ſlawismus mit fortreißen. Beide Länder, Frankreich und Rußland,
wären aber nicht zum Kriege geſchritten, wenn nicht England die
Ein=
kreiſung Deutſchlands vollendet hätte. England wurde vom
Handels=
neid getrieben, der Ausbau unſerer Flotte war für England, wie wir
aus den Archiven jetzt wiſſen, nicht der Grund zum Kriege. Wir haben
uns für den Krieg ja gar nicht hinreichend vorbereitet, Frankreich hatte
die allgemeine Wehrpflicht ſtärker durchgeführt als wir, und Rußland
baute ſeine ſtrategiſchen Bahnen mit franzöſiſchem Gelde und auf
franzöſiſche Weiſungen hin aus. 1914 war unſer ſtehendes Heer lnapp
800 000 Mann ſtark, das franzöſiſche zählte faſt eine Million, das
ruſſiſche über zwei Millionen aktiver Streiter. Nach der ruſſiſchen
Mobilmachung, die den Krieg bedeutete, war dieſer unvermeidlich. Nach
der Durchſicht der belgiſchen und ſerbiſchen Archive, und nach den
ruſſiſchen Veröffentlichungen, wiſſen wir jetzt unwiderleglich, daß es
drei Männer gab, die zum Kriege trieben und als Hauptſchuldige am
Kriege zu betrachten ſind: Poincaré, Jswolſki und Edward Grey.
Schon aus dem Jahre 1909 haben wir aktenmäßige Belege, wonach
unſere Gegner zu gegebener Zeit gegen uns und Oeſterreich vorgehen
wollten. Wir wiſſen heute, daß 1914 die maßgebenden Kreiſe,
darun=
ter auch der jetzige König und der damalige Miniſterpräſident von
Serbien von dem Plan des Attentats in Serajeivo wußten!
Oeſter=
reichs Vorgehen gegen Serbien war Notwehr. England iſt in einem
ſpäteren Falle, als ein hoher engliſcher General in Aegypten ermordet
wurde, viel ſchärfer gegen Aegypten vorgegangen. Serbien wurde nach
dem Ultimatum Oeſterreichs von Rußland noch im Widerſtand beſtärrt,
von dem Rußland, in dem ſchon vor dem öſterreichiſhen Ultimatum
die Kriegsſtimmung auf das Höchſte geſtiegen war. Unſere
Bemühun=
gen, den Krieg zu lokaliſieren, blieben ohne Erfolg, die Verletzung
der belgiſchen Neutralität wurde für England zum willkommenen
Vor=
wand, in den Krieg gegen uns einzutreten. — Wir müſſen gegen die
Kriegsſchuldlüge mit allen unſeren Kräften ankämpfen. Die Wahrheit
wird auferſtehen, wenn wir die Hände nicht in den Schoß legen und
uns ein Beiſpiel an den Männern nehmen, die im Ausland gegen
die Kriegsſchuldlüge aufgetreten ſind. Einmütig muß das deutſche
Volk in dieſem Kampf ſein, dann wird und muß die Reichsregierung
die Führung, von einmütigem Verlangen des Volkes getragen,
über=
nehmen.
Der erſte Präſident der Haſſia, Exz. v. Oidtmann, bedauerte
das Fehlen der Spitzen der Behörden bei einer Kundgebung, die
innen=
politiſch neutral, die Einmütigkeit gegen die Lüge von der deutſchen
Kriegsſchuld bekunden ſollte und bekundet hat und ergänzte die
Aus=
führungen des Herr Dr. Klein, die in der Verſammlung brauſenden
Widerhall gefunden hatten, mit markigen Worten. —
Möge die ſo eindrucksvoll verlaufene Kundgebung ein Markſtein
ſein im Kampf um die Wiederherſtellung unſerer nationalen Ehre.
Tageskalender für Montag, den 18. Februar 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr: Fünftes
Sinfoniekonzert des Landestheater=Orcheſters”. — Kleines Haus,
16 und 20 Uhr: Film. — Orpheum, abends 20 Uhr, Senſations=
Gaſtſpiel: „Siſters Spadoni”. — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee
Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=Theater, Helig
Seite 4
Montag, den 18. Februar 1929
ummn
—Tagesordnung zur Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung
am Donnerstag, den 21. Februar, um 17 Uhr im Rathaus:
1. Die Wandererherberge Herdweg 28 (Berichterſtatter: Stadtv.
Aß=
muth). 2. Errichtung einer weiteren Lagerhalle zur Beſchäftigung
ledi=
ger Unterſtützungsempfänger der öffentlichen Wohlfahrtspflege (Stadtv.
Tempel). 3. Verpachtung der Städtiſchen Badeanſtalten am Woog
(Stadtv. Kalbfleiſch). 4. Geſuch des Schwimmklubs „Jungdeutſchland”
um Zuweiſung eines Zuſchuſſes (Stadtv. Kalbfleiſch). 5. Voranſchlag
der Städtiſchen Sparkaſſe für das Kalenderjahr 1929. (Stadtv.
Aß=
muth). 6. Ausſtellung der Intereſſengemeinſchaft fortſchrittlicher
Künſt=
ler Heſſens im Jahre 1929: Der ſchöne Menſch in der neuen Kunſt”
(Stadtv. Schneider). 7. Zuſchuß zu den Koſten für die Errichtung
einer Sammelheizung im Ludwig=Georgs=Gymnaſium Stadtv. Krug),
8. Abſchluß der Kaſſe der Knaben=Arbeitsanſtalt für das
Rechnungs=
jahr 1927 (Stadtv. Friedrich). 9. Umſtellung der auf Papiermark
lau=
tenden Gebühren in Reichsmark; hier: die Ortsſatzung über die
Be=
ſteuerung von Bars und Dielen. 10. Ablöſung der Markanleihen alten
Beſitzes der Stadt Darmſtadt (Karcher). 11. Ergänzung des Groß=
In=
ventars im Hotel Traube (Hübner). 12. Ernennung eines
Gemeinde=
vertreters für das Umlegungsverfahren im Baugebiet zwiſchen
Lands=
kron=, Goethe= und Ludwwigshöhſtraße (Stadtv. Blümlein). 13. Sperrung
der Sackgaſſe für den geſamten Fahrzeugdurchgangsverkehr (Stadtv.
Krug). 14. Sperrung der Großen Ochſengaſſe, der Kleinen Ochſengaſſe
und des Geiſtbergs für den Durchgangsverkehr mit Laſtkraftwagen von
über 5,5 To. Geſamtgewicht (Stadtv. Schneider). 15. Gründung eines
Wirtſchaftsverbandes des rhein=mainiſchen Intereſſengebietes (Stadtv.
Berndt). — 15a. Bewilligung eines Zuſchuſſes zu den Koſten der
Reichs=Unfallverhütungswoche (Stadtv. Dr. Noellner). 15b.
Ueber=
nahme einer Bürgſchaft gegenüber der Heeresverwaltung für die
Ent=
leihung von Heeresbeſtänden für das Sängerbundesfeſt 1929. (Stadtv.
Friedrich). — 16. Mitteilungen.
Uebertritt in die höheren Knabenſchulen. Elternabende.
Das Ludwig=Georgs=Gymnaſium, das
Realgymna=
ſium, die Liebigs=Oberrealſchule und die Ludwigs=
Oberrcalſchule — die drei letztgenannten Anſtalten mit
Reform=
realgymnaſium — veranſtalten in der nächſten Zeit für alle Eltern, die
ihre Söhne nach drei oder vier Grundſchuljahren aus
einer öffentlichen S hule oder aus einer Privatſchule in eine höhere
Knabenſchule Darmſtadts übertreten laſſen wollen, Elternabende
zur Beſprechung aller in Betracht kommenden Fragen. Näheres über den
Zeitpunkt iſt aus dem Anzeigenteil der heutigen Nummer zu erſehen. —
In das Reformrealgymnafium beim alten
Realgym=
naſium können Schüler aus ganz Dirmſtadt und allen umliegenden
Orten aufgenommen werden. Für die Liebigs=Oberrealſchule
kommen die in der Rhein=, Alexander= und Dieburgerſtraße, ſowie
nörd=
lich davon wohnenden, ferner die von auswärts auf dem Hauptbahnhof
eintreffenden und die von Arheilgen, Gberſtadt oder Griesheim mit der
elektriſchen Bahn kommenden Schüler in Betracht; alle anderen für die
Ludwigs=Oberrealſchule. — Diejenigen Schüler, die ein
Reformrealgymnaſium beſuchen wollen, können im Realgymnaſium oder
— unter Beachtung der oben angegebenen Grenzen — in beiden
Ober=
realſchulen angemeldet werden. — Ueber den Zeitpunkt der Anmeldung
für alle Schulen — am 28 Februar und 1. März — ergeht in den
Tageszeitungen noch nähere Bekanntmachung. (Vgl. auch heutige
Anzeige.)
F Eberſtadt, 16. Febr. Volksbildungsvortrag. Wie
bereits mitgeteilt, ſpricht am Dienstag (19. Februar), im Hörſaale der
Georgſchule Herr Dr. med. Theodor Aſcher=Eberſtadt über das Thema
„Die erkennenden Kräfte des Menſchen‟. Der Vortrag beginnt nicht —
wie irrtümlich berichtet — um 9½, ſondern um 8½ Uhr. —
Be=
ratungsſtunde. Die nächſte Beratungsſtunde der Mutter= und
Säuglingsfürſorge findet am Montag (18. Februar) nachmittags von
3—4 Uhr in der Gutenbergſchule ſtatt. — Holzverſteigerung.
Das Forſtamt Eberſtadt verſteigert am Mittwoch, den B. Februar, zu
Burg Frankenſtein aus den Forſtorten Ilbis und Kohlwald folgende
Holzſortimente: Scheiter: Buche 1. Klaſſe 247; 2. Kalſſe 2: Eiche 12:
Birke 2; Kirſchbaum rund 2; Kiefer 5; Knüppel: Buche 119: Eiche 13;
Birke 3; Edelkaſtanie 1,2; Kirſchbaum 2; Kiefer 2; Reiſerholz 1. Kl.:
Knüppelveiſig (Rm.): Birke 4: Eiche 4; Kiefer 17: 3. Klaſſe:
Wellen=
reiſig: Buche 2590 Wellen; Eiche 30; Stöcke: Buche 18. Ausbumft erteilt
Förſter Pfänder zu Forſthaus Sommersgrund bei Eberſtadt, Tel. 1252.
Bb. Bensheim, 17. Febr. Auch in Bensheim leiden die Gas= und
Waſſerleitungen vielfach unter den Einwirkungen des ſtrengen Froſtes.
Do machte ſich ſeit Donnerstag Ecke Gerbergaſſe und Hoſpitalplatz vor der
Lambertſchen Wirtſchaft geringer Gasgeruch bemerkbar, dem das
Grup=
pengaswerk ſofort vollſte Aufmerkſamkeit widmete. Das bis zu 1 Meter
Tiefe gefrorene Erdreich wurde mit Meißeln geſprengtund durch eine
Lokomobile bei 12 Atmoſphären Druck Dampf in das Erdreich geleitet,
der auftauend wirkt. In der Grieſelſtraße iſt am Donnerstag in den ſehr
tieſ gelegenen Keller des Hauſes Nr. 15, Beſitzer Hunger, plötzlich Waſſer
eingedrungen, das in kurzer Zeit den Keller ziemlich hoch anfüllte. Auch
hier wurde unter Abſtellung des Waſſers in dieſem Straßenteil der
Bruchſtelle alsbald nachgeſpürt, ohne ſie bisher gefunden zu haben.
Weitere Gas= und Waſſerrohrbrüche wurden bereits im Wingertzweg
und an anderen Stellen bemerkt und deren Abſtellung bewerkſtelligt. Es
ſind zur Zeit zwei Lokomobilen in Betrieb, die dort eingeſetzt wevden,
wo durch Dampf das gefvorene Erdveich gelockert werden muß. Wie
unterm 16. Februar berichtet wird, wurde der oben erwähnte
Gasrohr=
bruch gefunden; die Reparatur wird noch vorgenommen. Der
Waſſer=
rohrbruch in der Grieſalſtraße iſt jedoch noch immer noch nicht gefunden,
trotzdem man durch Horchapparate feſtſtellen konnte, daß er ganz in der
Nähe liegen muß.
OUM
Todes=Anzeige.
Heute nachmittag 5 Uhr entſchlief ſanft unſere
liebe Mutter, Großmutter, Tante und Schweſter
im hieſigen Eliſabethenſtift.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Valentin Fähler
und Angehörige.
Darmſtadt, Leeheim, 17. Februar 1929.
Die Einſegnung findet am Dienstag, 19. Februar,
nachmittags 2½ Uhr, in der Kapelle des
Eliſabethen=
ſtifts ſtatt.
(2969
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſere gute, treuforgende Mutter
Frau Eliſe Borger
geb. Ziſſel"
nach kurzem Teiden im 83. Lebensjahre zu
ſich abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen.
Friedrich Borger
Familie Kellner.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 19. Februar,
nach=
mittags 2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt. (2966
Die Lage der Landwittſchaft im Januar 10
(Nach Berichten der deutſchen Landwirtſchaftskammern.)
Die ſchwierige Lage der Landwirtſchaft hat im Januar nicht
Die Feldarbeiten ruhten infolge des
Froſte=
nur keine Erleichterung erfahren, ſondern ſich weiter verſchärft, ten liegen meiſt unter einer Schneedecke. Es werden
ordentliche Notlage der Landwirtſchaft aller Betriebsgrößen be=
Aus dem Oſten und dem Weſten wird gemeldet, daß die
außer=
drohliche Formen annehme. Das Angebot auf dem
Güter=
markt iſt nach wie vor groß, Käufer ſind kaum vorhanden. Die
Zahl der Zwangsverſteigerungen auch von kleineren und mittleren
Betrieben nahm zu. Immer wieder mußten neue
Steuerſtun=
dungen in Anſpruch genommen werden. Unverändert drückend
blieben auch die Soziallaſten. Infolgedeſſen iſt auch eine
dauernde Nachfrage nach Perſonalkredit zu erträglichen
Zins=
ſätzen und nach Umſchuldungskrediten vorhanden, die infolge des
geringen Umfanges der Umſchuldungsaktion nicht befriedigt
wer=
den kann. Auch die Arbeiterverhältniſſe geſtalteten ſich nach wie
vor ſchwierig. Während in den Städten Millionen von
Arbeits=
loſen unterſtützt werden müſſen, ſtehen auf dem Lande viele
Ar=
beiterwohnungen leer. Das Verhältnisder Preiſe
land=
wirtſchaftlicher Erzeugniſſe und Betriebsmittel blieb unverändert
ungüſtig für die Landwirtſchaft. Die Getreidepreiſe zogen zwar
leicht an, erreichten aber immer noch keinen befriedigenden Stand.
Ausreichend wurden Kälber bezahlt. Dagegen war der Markt
für Rindvieh durch Zwangsverkäufe infolge Rauhfuttermangels
gedrückt. Die Schweinepreiſe hielten ſich. Weitere Fortſchritte
machte die Organiſation des Vieh= und
Eier=
abſatzes durch Gründung von Genoſſenſchaften. Der Ankauf
von Futtermitteln war infolge der hohen Preiſe zögernd. Die
Landwixte verfütterten dafür in erheblichem Umfange
wirtſchafts=
eigene Futtermittel. Ueber das Sinken der Milchpreiſe wurde
verſchiedentlich geklagt. Trotzdem nahm infolge der regen
Werbe=
tätigkeit das Intereſſe für den Ausbau der Milchwirtſchaft und
des Molkereiweſens zu. Ganz allgemein wurden die Bezugs= und
Abſatzverhältniſſe durch den ſtrengen Froſt und Schnee
beein=
trächtigt.
gen laut, daß einerſeits die Saat an freigewehten S.
Froſt geſchädigt wird und ſie anderereits unter zu
zu erſticken bzw. auszufaulen droht. Inwieweit Sch
lich eingetreten und auch die Kleeſchläge und
Kar=
durch Froſt gelitten haben, läßt ſich zurzeit noch nicht
Im Gartenbau herrſcht ſtarke Beunruhigung wegen
lung der Arbeitszeit durch die Gefahr einer Einbeziehr,
Arbeitsſchutzgeſetz.
Die Pferdezucht findet bei mangelnder 9
wenig Intereſſe. Das Kaltblut gewinnt an Boden.
für eingezogene ſtaatliche Deckſtellen ſteht die Grind
Hengſthaltungsgenoſſenſchaften bevor. Der Futterzn
Rinder leidet unter Mangel an Rauhfutter. Zur n
Schweinezucht wurden verſchiedentlich Eberſtaticu
det. Die Geflügelhaltung breitet ſich auch imſ
Kreiſen mehr und mehr aus. In der Fiſcherei
ſchäftslage infolge der Witterung ungünſtig. Die Eiü
im Gange, wird jedoch teilweiſe durch zu ſtarkes Eis
Die landwirtſchaftlichen Brennereien,
und Kartoffeltrocknungsanlagen ſind der Jahreszeit
beſchäftigt. Die Zuckerfabriken haben ihre Kampagm
Der Holzſchlag wird allſeitig in großem
Um=
nommen. Die Marktlage war jedoch flau. Grubenholg
Abſatz, mittleres Bauholz noch eher.
Die Meliorationsarbeiten ruhten infof/
frorenen Bodens und Mangel an Geld. Die Grür/
Meliorationsgenoſſenſchaften machte Fortſchritte. In T41
land gewannen Beſtrebungen zur Grundwaſſerbeobachu
an Ausdehnung.
Bl. Gronau 16. Febr. Die Eisbahn in der Wohnſtube.
Ein großer Schaden erwuchs dem hieſigen Klauſen=Müller durch die
ſibiriſche Kälte. In einer der letzten Nächte fror das Mühlrad feſt, ſo
daß es ſich nicht mehr drehte. Dadurch aber ſchoß das Waſſer drüber
weg und drang durch ein Fenſter in eine Stube ein, die dadurch halb
mit Waſſer gefüllt wurde. Die Schläfer konnten ſich nur durch die
eilige Flucht aus ihren Betten retten. Nun ſind Tiſch, Stühle, Betten
und alle Möbel feſt eingefroren und kein Menſch kann in die Stube.
Cd. Michelſtadt, 16. Febr. Die Generalverſammlung
geſellſchaft e. V. 1883 Michelſtadt, fand geſtern abend, „
im Fürſtenauer Hof ſtatt. Die Verſammlung war infolgexpl
Kälte weniger gut beſucht wie in den letzten Jahren. A vhn)
Jahresbericht ließ klar erkennen, daß im abgelaufenem-AMtuunf
weſentliche Fortſchritte in jeder Hinſicht zu Gunſten der 4
ſchaft zu buchen ſind. Herr Oberſchützenmeiſter Dr. Vi7./
ſeinen Worten auf die erfreuliche Tatſache hin, daß ſich 4!
Mitglieder von 35 auf 62 erhöht hat und gab der Genn
druck, mit der Erſtellung der neuen Schießanlage in esd 1ü
liche Wünſche verwirklicht zu wiſſen. Herr Illig erſtatteia /u
perſönlichen und den Dank der Schützengeſellſchaft allen .
bei Errichtung der neuen Schießanlage beſonders verärn
insbeſondere den Herren Oberſchützenmeiſter Dr. Völkn,
Max Bauer, Karl Bauer und Heger ab. Nach anſtar=s
nungsablage und Entlaſtung wurde dem Rechner, Herrnni/
und volle Anerkennung für ſeine gewiſſenhafte Arbeit
Herr Oberſchützenmeiſter Dr. Völker ſchloß die Verſammnct
Wunſche, daß ſich die eingeleiteten Maßnahmen zum Segsru
entwicklung der Schützengeſellſchaft auswirken mögen. — 2
der Stadtkaſſe Michelſtadt. Seit Donnerstag,/
ſind 3 Beamte der Oberrechnungskammer Darmſtadt mitt
der Stadtkaſſe beſchäftigt. Die Reviſion wird mehren=
Anſpruch nehmen. — Infolge der ſtrengen Kälte iſt 7M
möglich, die Kirche entſprechend zu heizen, und .
die Gottesdienſte im Gemeindehaus ſtatt. Von der St:
wird für die Dauer der außerordentlichen Kälte für diüt?
der Handarbeitsſaal in der Stadtſchule, der durch Zemt.
durchwärmt iſt, zur Verfügung geſtellt. Der Sagl ſtk,
morgens 8 Uhr bis abends 9 Uhr. — Die nächſte 8414
Handwerkskammernebenſtelle, Offenbac
Dienstag, den 13. Februar, von 1,15 bis 2,30 Uhr, im El
grünen Baum” ſtatt.
A. Aus dem Schlierbachtal, 15. Febr. Winterleid des
Wil=
des. Bei einem Gang über die tiefverſchneiten, hartgefrorenen Felder
findet man häufig durch Hunger und Froſt eingegangene Vögel und
ver=
endetes Wild. Häufig ſieht man auch, wie dieſe Tiere vergeblich die
harte Schneedecke wegzuſcharren verſuchen und die Spuren ihres
Todes=
kampfes. Ein Glück iſt es nur, daß der Schnee die Saat auf den Feldern
zut bedeckt! Jedoch iſt zu befürchten, daß auch ſie bei der grimmigen
Kälte Nor leidet.
Erfahrungen eines Arztes.
Zur Behandlung von Darmträgheit und St
ſind alle diejenigen Mittel ungeeignet, die zwar 94
waltſam erzwingen, durch Ueberreizung des Darm
ſchaden als nützen. Richtig iſt dagegen nach den ü0
den Urteilen zahlreicher Aerzte die Anwendung eine!
lichen Abführmittels, das auch bei längerem Gebran.
ſchädlich iſt und den träge gewordenen Darm alnnd
an regelmäßige Tätigkeit gewöhnt. Ein ſolches Mils
theker Richard Brandt’s Schweizerpillen. Sie ernd
chemiſchen Zuſätze, ſondern beſtehen lediglich aus!
Auszügen und Stoffen. Daher wirken ſie ſtets gll4
zuverläſſig abführend und regeln in milder Weii
tätigkeit, ohne irgendwelche läſtigen Nebenerſchein!
zurufen.
R
Muf
H
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige).
Heute verſchied nach langem ſchweren Leiden und
einem arbeitsreichen Leben unſere liebe Mutter,
Großmutter, Urgroßmutter, Schwiegermutter,
Schwägerin und Tante
Frau
geb. Amrhein
im Alter von 77 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebedien.
Darmſtadt, Alter Schlachthausplatz 1 Wiesloch
(Baden), Chicago, Parkersburg ½S.A, den
17. Februar 1929.
Die Feuerbeſtattung findet Mit voch, den 20.
Fe=
bruar 1929, nachm. 3 Uhr, auf em Walfriedhof ſtatt
(2967
Statt beſonderer Anzeige.
Heute vormittag verſtarb ganz plötzlich an
Herzlähmung meine geliebte Frau, unſere gute
Mutter, Schwiegerrnuffer und (Sroßmutter
Annd eun Tufmaänn
geb. Freiin von Wedekind
Därmſiadt, Hamburg, den 17. Febr. 1929.
Arnold von Hofmann
Major a. D.
Anna=Sofie Fabricius
geb. von Hofmann
Ludwig Fabrieius
Kapitänleutnant a. D.
und 2 Enkel
Einäſcherung: Mittwoch, den 20. Februar, vormiitags
114/, Uhr, auf dem Waldtriedhof.
(2970
Krieger=Berein
darmſte dt 1874
Kameraden
Die Beerdigu
Gg. W. Roth
ſindet nicht um 3 1hr, ſondern
um 2 Uhr auf den Beſſunge
Friedhof ſtatt. Der Vorſtand.
Trauergarderoben
werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt
Reinoold
Kranichſteinerſtr. 28
Eliſabethenſtr. 28
Telephon 736
Telephon 736
Marktpaſſage
(57a
Bitte genau auf Firma und Straße zu achten
Kleine Anze
(An= und Verkäufe, S5
und Geſuche, Tiermar/
haben im Darmſtädt
la. Westf. Pumpernickel
großen Erſ
geschin., 18 Pack., alfg Pfd., 1. Stan., haltbar, frko.
4 Mk. Nackn. Brotfr. Fr. Knäppor, Köln-Klettenderg.
(7 Fabr. Knäpper-Brot in Rheinland u. Westfal.)
lind Bnkern
Kämrp des erſte
and
Mn
N Tages. —
im Waſſerball
ſt den ſitipeln faſt aller Nationen war das Hallenbad im
ter Lrwark geſchmückt, als am Samstag das große
inter=
iale Cfwanmfeſt ſeinen Anfang nahm. Der Beſuch war
mzut, 9Paſſerballſpiele der Länder=Mannſchaften von
—hlandy jankreich und England verfehlten ihre Zugkraft
und gſuh Dem Schwimmfeſt den ganz großen Rahmen, der
bedueunöſten deutſchen Veranſtaltung der Winterſaiſon
Hößyuykt des erſten Tages war das Waſſerballtreffen
Seutſchland—England 11:4 (7:0),
muodas hiß fereits kurz berichteten. In der erſten Halbzeit
hneten Deutſche Olympia=Mannſchaft eine außerordent=
—eberhſtgweit, und die hervorragende Arbeit der Sturm=
Amam iend K. Bähre bewirkte, daß Deutſchland in den
ſieber ſfiuten ſieben Tore erzielte und ſomit den Halb=
„ud auf;” brachte. Bis dahin hatten die Engländer nicht
räßig hü gezeigt, aber in der zweiten Halbzeit fanden ſie
ß dgeſenthytb ſſer und konnten jetzt zu einheitlichen, geſchloſ=
FAttioſye ſommen, die auch zählbaren Erfolg hatten. Vier
varen/4 Ausbeute der engliſchen Bemühungen. Indeſſen
uch 1tdfuitſche Mannſchaft nicht untätig, und der Sturm
chte ellbfalls viermal erfolgreich zu ſein. Das Endergebnis
ſomml/. — Einen ſehr intereſſanten Verlauf nahm das
Waffuenl ſpiel zwiſchen
Berlin und Paris 4:4 (1:2).
ampſfr m: ſcharf, dabei aber ſpieleriſch ſehr wertvoll. Er
ff amäſteau das vorhergegangene Länderſpiel, denn er
ſit meh tſchniſche Feinheiten und war überhaupt in jeder
t heipuagend. Die Berliner Mannſchaft wuchs nach
Fehlmahies Torhüters, der ſie das erſte Tor koſtete, über
bſthühes und zeigte eine ſelten geſehene Form. Sie war
Boſſeiigmal erfolgreich, mußte allerdings den Franzoſen
nem 7 bis zur Pauſe den Vortritt laſſen. Nach dem
Ayce nabnder Kampf dramatiſche Formen an. Berlin glich
id erwte ſogar mit 3:2 die Führung. Jetzt wiederum
ſeiges B ſich iü Franzoſen mit einem Strafwurf den Ausgleich
ſingen Aian, durch ein weiteres Tor erneut in Front. Aber
dur de hAlepfiff konnte Berlin durch einen Treffer erfolg=
Hi, ſr3 (ß das Spiel 4:4 unentſchieden ausging. Der Tag
emgelbet mit der 3 mal 100 Meter Freiſtilſtaffel, die Po=
LepAwurch das hervorragende Schwimmen von Eckſtein
ſeihtie cher gegen Hellas Magdeburg gewann, während
ſöknict in Frage kam. Die 10 mal 100 Meter
Bruſt=
ergalymen ganz überlegenen Sieg des A. S.V. Breslau
ſher hAn Bahnlänge vor Hellas Magdeburg. Selbſt Ete
cher hnte gegen ſeinen Breslauer Gegner kein Terrain
E. „MM0 Meter Freiſtilſchwimmen war das Verſagen
ers Fihs etwas überraſchend. In der zweiten Bahn
adem FFront, dann ſchob ſich der Göppinger Balk vor,
— Shß Eckſtein vorſtieß und knapp den Sieg an ſich
gebniſſe vom Samstag:
100 Ucer Freiſtil: 1. Poſeidon Leipzig (Zöge, Eckſtein,
ArchMus,3 Min.; 2. Hellas Magdeburg 3:16,5 Min.;
SpartzMön.
wim en 200 Meter: 1. K. Wittenberg=Poſeidon Berlin
P 2. G. Blaſeck=A.S.V. Breslau 2:59 Min.
einz Fillns Magdeburg 3:02,1 Min.
100 A Iter Bruſtſtaffel: 1. A. S. V. Breslau 14:04,4 Min.;
NeueBMagdeburg 14:22,4 Min.; 3. Poſeidon Berlin;
pansed.
Fer. küt il: 1. Eckſtein=Poſeidon Leipzig 2:30 Min.;
Me Erldesheim 2:30,1 Min., 3. Balk=Göppingen 04
Bſehl imerl 100 Meter: 1. Magdeburg 96 5:06 Min.;
Weide cerlin 5:11 Min.; 3. Sparta Köln 5:19 Min.
Kahe des zweiten Tages. — Deutſchland
ſchlägt Frankreich 8:1.
Wi4hall=Länderkämpfe im Rahmen des Internatio=
Sce hieſtes im Berliner Lunapark=Wellenbad erreich=
SorAg ihren Höhepunkt mit dem Kampf
9rutſchland — Frankreich 8:1 (4:1).
er Achrf, war der wichtigſte des Turniers, zumal
oie2 Zeer gegen Frankreich immer verlor. Wie am
ReE Cugland, war auch hier die deutſche Vertretung
Den che, aber ihre Aufgabe wurde weſentlich dadurch
La AJh.i den Franzoſen die beiden beſten Leute fehl=
Len luts- Padou, der die Stütze der Mannſchaft iſt,
ſo=
ea anelle und gute Vandsplancke. So erlitten die
Ja ne überraſchend hohe Niederlage in einem
Lech ißt ſehr einſeitig verlief. Mit dem Anpfiff ging
Stioe A, in Front, als Amann aus einem Gedränge
L Hee. Gleich darauf erhöhte Gunſt auf 2:0. Die
Den cnft wurde etwas leichtſinnig, und Erich
Rade=
hegen Ueberſchreitens der Viermetergrenze das
E berlo
Der verhängte Strafwurf führte zum Ehrentor
Snszunen Kunſt damit aber erſchöpft war. Bis zur
ingeNch unſt und Cordes noch zwei Tore vorlegen, und
Nurde die Ueberlegenheit Deutſchlands noch ſtär=
Ie bier Tore fielen, die das Endergebnis von 8:1
tlich intereſſanter verlief der nachfolgende
Berlin — London 5:5 (4:2).
Einuin in der erſten Halbzeit dominierte und ſich
A4 berſchaffen wußte, überraſchten nach der
Pauſe die Engländer durch prächtige Angriffe, bei denen ſich
be=
ſonders der Internationale Tenne hervortat. Durch dieſen
vor=
nehmlich konnte London zum Ausgleich kommen und dem ſehr
ſpannenden, lebhaften Spiel einen unentſchiedenen Ausgang
geben. Da am Samstag Paris und Berlin auch unentſchieden
geſpielt hatten, gelangt am Montag zwiſchen Paris und
Lon=
don ein Entſcheidungskampf zum Austrag, deſſen Sieger das
Städteturnier gewinnt.
In den Schwimmwettkämpfen überraſchte der Sieg des
Hamburger Sietas im 200=Meter=Bruſtſchwimmen über den
Kölner Budig, der ſich erſt nach härteſtem Kampf geſchlagen gab.
Die 4X10=Meter=Lagenſtaffel wurde von Hellas=Magdeburg
gewonnen. Erwartungsgemäß kamen die Siege von Riebſchläger
im Kunſtſpringen, Küppers im Rückenſchwimmen und Hilde
Schrader im 200=Meter=Bruſtſchwimmen für Damen.
Die Ergebniſſe des Sonntags.
Lagenſtaffel 4X100 Meter: 1. Hellas Magdeburg 4:59,2 Min.
2. Sparta=Köln 5:01,2 Min.
Damen=Bruſtſchwimmen 200 Meter: 1. Hilde Schrader=
Magde=
burg 3:18,2 Min. 2. Wiedemann=Charlottenburg 3:20,1 Min.
10X100=Meter=Freiſtilſtaffel: 1. Hellas Magdeburg 11:17,2 Min.
2. Poſeidon Leipzig 11:28,1 Min.
4X100=Meter=Bruſtſtaffel: 1. ASV Breslau 5:34,8 Min. 2.
Po=
ſeidon Berlin 5:40,1 Min.
3X100=Meter=Damen=Lagenſtaffel: 1. Nixe Charlottenburg 4:31,2
Min. 2. Poſeidon Leipzig 4:46,8 Min.
Freiftilſchwimmen, 100 Meter: 1. Schrader=Hildesheim 1:04
Mi=
nuten; 2. Langer=Berlin 1:04,2 Min.
400=Meter=Freiſtilſchwimmen: 1. Balk=Göppingen 5:36,4 Min.
2. Schrader=Hildesheim 5:39,2 Min.
Turmſpringen: 1. Grothe=Berlin — Platzziffer 5 — 105,9 Pkte.
2. Maraun=Berlin — Platzziffer 12 — 97.54 Punkte.
Kunſtſpringen: 1. Riebſchläger=Zeitz, Platzziffer 7 — 155,2 Pkte.
2. Neumann=Spandau — Platzziffer 11 — 151,70 Punkte.
3. Plumans=Köln, Pl. 12.
100=Meter=Freiſtil: 1. Derichs=Köln 1:03,6 Min. 2. Ahrendt=
Magdeburg 1:04 Min.
200=Meter=Bruſtſchwimmen: 1. Sietas=Hamburg 2:56 Minuten.
2. Ernſt Budig=Köln 2:56,2.
100=Meter=Rückenſchwimmen: 1. Ernſt Küppers=Vierſen 1:11,6
Min. 2. Schumburg=Magdeburg 1:15,8 Min.
Rol=Weiß, V. f. R. — Techniſche Hochſchule.
Die Hochſchule ſiegt in den Staffeln. — Rot=Weiß ſchlägt den
Hochſchulmeiſter im Waſſerball 6:5.
Das Wettſchwimmen, das zwiſchen der Techniſchen
Hoch=
ſchule und Rot=Weiß, V. f. R., ausgetragen wurde, brachte
ſpan=
nende Kämpfe. Es wäre ein beſſerer Beſuch zu wünſchen
ge=
weſen.
Die 30 mal 50 Meter Freiſtilſtaffel wurde von der Hochſchule
gewonnen mit einem Durchſchnitt von 35,5 Sek. Die Hochſchule
ging ſofort in Führung und behielt ſie bis zum 5. Mann, worauf
Not=Weiß einige Zeit die Führung übernahm. Vom 21. bis zum
27. Schwimmer ſicherte ſich die Hochſchule einen dauernden
Vor=
ſprung, den der 28. Mann von Rot=Weiß jedoch vollkommen
aufholte. Er ſchlug ſogar mit einer Körperlänge früher an.
Klo=
ſtermann und Cordes als Schlußleute der Hochſchule ſtellten
je=
doch für dieſe den Sieg ſicher, worauf Rot=Weiß verhalten
aus=
ſchwamm. Das Publikum nahm lebhaften Anteil an dem
ab=
wechſlungsreichen Verlauf der Staffel.
Die große Lagenſtaffel 8 mal 100 Meter wurde ſpannender
als man erwartet hatte. Beide Gegner lieferten ſich mitunter
einen zähen Kampf, den die beſſeren Bruſt= und
Freiſtilſchwim=
mer der Hochſchule ſicher entſchieden.
Das Waſſerballſpiel zwiſchen Rot=Weiß und dem
Hochſchul=
meiſter war das aufregendſte, auch härteſte Spiel, das bis jetzt in
dem Darmſtädter Hallenbad ausgetragen wurde.
Die Hochſchule trat an mit: Göth (Tor); Apfel,
Engel=
hard (Verteidigung); Orlemann (Verbindung); Kloſtermann,
Cordes, Schmuck (Sturm).
Rot=Weiß ſpielte mit: Karg (Tor); Stuckert, Drieß
(Verteidigung); Dahmer (Verbindung); Merz, E. Hanſt,
Rott=
mann (Sturm).
Rot=Weiß ging durch Strafwurf wegen unfairer
Behinde=
rung in Führung (1:0). Bald darauf erhöhte Rottmann auſ
2:0. Die Hochſchule drückte nun gewaltig und konnte durch zwei
Fernſchüſſe von Cordes aufholen. Mit 3:3 wurden die Seiten
gewechſelt. Beide Mannſchaften kämpften nun mit verbiſſener
Energie um den Sieg. Die Hochſchule ging durch einen
wunder=
ſchönen „Doppeler” durch Cordes in Führung (3:4). Durch
Strafwurf konnte Merz für Rot=Weiß jedoch ausgleichen (4:4).
Die Hochſchule ſpielte nun auf Sieg und ſtellte durch Cordes die
Partie auf 5:4. Doch wiederum gleicht Rot=Weiß aus (5:5). Die
ſchärfſten Angriffe der Hochſchüler ſcheiterten an der Darmſtädter
Hintermannſchaft, bei der Karg im Tor brillant hielt. Kurz vor
Schluß konnte Rottmann einen überraſchenden Schrägſchuß
an=
bringen und damit den Sieg für Rot=Weiß über den
Hochſchul=
meiſter (6:5) ſicherſtellen.
Ein Teil des Publikums benahm ſich daneben.
Fanatis=
mus und eine große Portion Regelunkenntnis trugen offenbar
die Schuld.
Freiſtilſtaffel, 30 mal 50 Meter: 1. Hochſchule 17,47 Min.;
2. Rot=Weiß 18,11 Min. — Lagenſtaffel, 8 mal 100 Meter:
1. Hochſchule 11,14 Min.; 2. Rot=Weiß 11,22 Min.
Turngemeinde 1846 Darmſtadt, Schwimmabkeilung.
Mit dem Beginn des Jahres 1929 iſt die Schſwwimmabteilung
der Turngemeinde 1846 am Woogsplatz in das Jahr ihres 20 Beſtehens eingetreten. Dieſe 20 Jahre verkörpern ein
wechſelvolles Leben in einem großen, Leibesübungen
betreiben=
den Vereinsgebilde, das beſonders zu würdigen einem ſpäteren
beſonderen Aufſatz vorbehalten ſein ſoll.
Bei der im Januar ſtattgefundenen Abteilungs=
Hauptver=
ſommlung wurde der bisherige Schwimmausſchuß, an deſſen
Spitze die Schwimmwarte Büngel und Löffler ſtehen, mit wenigen
Aenderungen wiedergewählt. Aus dem Jahresbericht der
Schwimmabteilung für 1928 geht hervor, daß ſie im letzten Jahre
insgeſamt 11023 Beſuche im Schwimmen zu verzeichnen hatte.
Eine Zahl, die bisher von keinem der Vereine des
Mitelrhein=
kreiſes der D. T. und auch von keiner anderen Abteilung der
Tgde. 1846 erreicht wurde. Damit hat der ſtetige Werberuf der
Abteilung „Kommt ſchwininen”, der auch heuer wieder allen
Freunden des Schwimmens entgegenülingt, zum großen Teil
ſeinen Zweck erfüllt. Dieſe große Beſucherzahl verteilt ſich auf
alle Altersklaſſen, wie Turner, Turnerinnen, Jugendturner und
=turnerinnen, Knaben und Mädchen. Sie alle erbannten, daß
Turnen und Schſwvimmen zuſammengehören. Die Beſtrebungen der
D. T. gehen ja auch dahin, allen ihren Mitgliedern, gleich welchen
Geſchlechts, die Kunſt des Schwimmens und der Lebensrettung
zu vermitteln. Und da ſteht die Schtwimmabteilung der Tgde.
1846 nicht zurück, deſe Beſtrebungen mit aller Kraft zu
verwirk=
lichen.
Neben der allgemeinen Ausbilldung im Schwimmen iſt man
bei der Tgde. 1846 aber auch mehr und mehr darauf bedacht, die
Leiſtungen einzelner, beſonders Veranlagter, zu ſteigern. Das
beweiſen die Erfolge im Schwimmen, die die Abteilung auch im
Jahre 1928 auf allen größeren Wettkämpfen, ſo u. a. bei den
D. T.=Meiſterſchaften in Köln, erzielte. Neben zwei D. T.=
Mei=
ſterſchaften, deren Inhaber Turnerin Eliſabeth Gerhardt im
100=Meter=Freiſtilſchwimmem und die 4X5G=Meter=Freiſtil=
Tur=
nerinnenſtaffel der Tgde. 1846 (Mannſchaft: Hoffmann,
Schön=
berger, Kaſten, Gerhardt) ſind, gelang es nicht weniger als
fünf=
mal, Beſtzeiten der D. T. im Schwimmen zu verbeſſerm. Die
Ge=
ſchmtzahl der Erfolge in der Abteilung 1928 betrug 57 erſte Siege,
24 zweite Siege, 22 dritte Siege uſw.
Auch im Waſſerballſpiel haben, ſich die Mamnſchaften der
Tode. 1846 weſentlich verbeſſert. Sie werden in dieſem Jahre,
nachſdem ſie durch die neue Kreiseinteilung in die Kreisſonder=
Ulaſſe aufgerückt ſind, bemüht ſein, ehrenvoll zu beſtehen. Sie
be=
ſtritten im letzten Jahre 19 Spiele gegen andere
Vereinsmann=
ſchaften mit einem Torverhälnis vom 66:40 Toren.
Inzwiſchen wurden innerhalb der Tgde. 1846 die
Vereins=
ſchwimmwettkämpfe durchgeführt. Wenn dabei auch keine
Re=
kordzeiten erzielt wurden, ſo war doch in faſt allem Lagen eine
Steigerung der Leiſtungskurve feſtzuſtellen. Bei den Turnern
und Jugendlichew erzielte die beſte Zeit im 100=Meter=
Freiſtil=
ſchwinmen Willi Noll mit 1,20.2 Min.; bei den Turneriunen
Eliſabeth Gerhardt mit 1,30.8 Min. Leider war es infolge
Er=
krankungen im der Mcnmſchaft nicht möglich, das Jahnſchwimmen
der D. T. in Halle zu beſchicken.
Auch die komenden Monate mit ihren mancherlei
Veran=
ſtaltungen ſtellen die Abteilung und ihre Mitglieder vor ſchwere
Aufgaben, die zu bewältigen einen eiſernen Fleiß und treuc
Hingabe bedingen. Der 20jährige Geburtstag der Abteilung wird
in mancher Hinſicht feſtlich begangen werden, worauf noch
zu=
rückzukommen ſein wird.
Nun, nachdem infolge der ſtrengen Kälte einige
Schwimm=
ſtunden ausfielen, beginnt ab Montag wieder der vegelmäßige
Schwimmbetrieb zu den üblichen Uebungszeiten. Die Einteilung
der Stunden iſt ſolgende: Montags Jugendliche Knaben und
Mädchen und Stunde der Frauen, Mittwochs allgemeiner
Schwimmabend, Donnerstag Wettkämpfer und Waſſerball.
Da=
mit iſt erſichtlich, daß genüigend Gelegenheit vorhanden, ſich
aus=
giebig wöchentlich ſchwimmeriſch zu betätigen. Möchte dieſer
kurze Hinweis genügen, viele Freunde des Schwimumens auf das
rege ſchwimmeriſche Leben in der Tgde. 1846 aufmerkſam zu
machen und ihm neue zuzuführen.
Deulſcher Zechter=Bundeskag in Weimar.
Die in Weimar abgehaltene Hauptverſammlung des
Deut=
ſchen Fechverbundes nahm einen in jeder Beziehung harmoniſchen
Verlauf. Der Bericht des Vorſitzenden fand einſtimmige
An=
mahme, auch die Wahlen wurden ohne jede Debatte erledigt.
Der bisherige 1. Vorſitzende heißt nach wie vor Heinrich Mayer=
Offenbach. An die Stelle der Herren Sachſe und Kranfuß
wur=
dem Stephan=Darmſtadt zum Kaſſierer und Müller=Frankfurt
a. M. zum Schriftführer gewählt. Das laufende Jahr ſieht an
Verbandsveranſtaltungen vorläufig vor: am 3. März
in Nürnberg den Länderkampf Deutſchland—
Un=
garn, vom 10. bis 12. Mai in Stuttgart die Deutſchen
Meiſterſchaften im Degen, Säbel und Florett und vom
4. bis 6. Oktober in Berlin die Deutſchen
Mannſchafts=
meiſterſchaften. Für die vom 8. bis 16. April in Neapel
ſtattfindenden Europameiſterſchaften, iſt eine
Beteili=
gung in Ausſicht genonnmen. Nach Schluß der Vollverſammlung
trat der Vorſtand zu internen Beratungen zuſanmnen.
Die V9R.-Bahnen für die Radfahrer-Union
freigegeben.
Eine für den deutſchen Radſport erfreuliche Nachricht kommt
aus Dortmund. Nach einer amtlichem Bebanntmachung des
Vereins Deutſcher Radrennbahnen ſind die dieſem Verein
ange=
ſchloſſenen Bahnen jetzt auch wieder für Rennen der Deutſchen
Radſahrer=Union (DRU.) freigegeben worden, da ſich die DRII.
verpflichtet hat, in Zukunft die Beſchlüſſe des Bundes Deutſcher
Radfahrer zu reſpektieren. Damit iſt ein Zuſtand beſeitigt
wor=
den, der den Intereſſen der Belebung und Auffriſchung des
deut=
ſchen Amateur=Radremſports nur heyumend im Wege
geſtan=
den hat.
Die amtliche Verlautbarung hat ſolgenden Wortlaut: „Mit
Wirkung vom heutigen Tage werden, die uns angeſchloſſenen
Pahnen wieder für Rennen der Deutſchen Radfahrer=Union
frei=
gegeben. Die Vorausſetzungen, die ſeinerzeit zur Sperre führten,
ſind nicht mehr vorhanden. Verein Deutſcher Nadrenubahsen,
(gez.) Schwarz, 1. Vorſitzender.
Seite 6
Montag den 18. Februar 1929
Nummm
Manchen wird es vielleicht eigenartig berühren, daß die
Frage nuch dem neuen Deutſchen Fußbailmeiſter ausgerechnet
zu einer Zeit geſtellt wwird, in der der geſamte Spielbetrieb als
ein Opfer der anormalen Witterung ruht. Daß die Frage
ge=
ſtellt wird zu einer Zeit, in der nicht einmal die Landesineiſter
und die übrigen Teilnehnier an den Endkämpfen um die
„Deutſche” feſtſtehen. Und doch iſt dieſer Zeitpunkt nicht ſo ganz
verfehlt. Vielleicht läßt gerade die Tatſache, daß wir
augenblick=
lich nicht unter dem direkten Einfluß des Spielbetriebs ſtehen,
die Tatſache, daß die Leidenſchaften des großen Punktekampfes
ein wenig zur Ruhe gekommen ſind, unſeren Blick auch ruhiger
und objetriver ſein. Die Teilnehmer für den Endkampf um die
Bundesmeiſterſchaft ſind allerdings noch nicht ermittelt, aber
auch dieſer Umſtand iſt nicht ſo tragiſch zu nehmen. Inmerhin
ſind doch ſchon in allen Landesverbänden die ſtärkſten
Mann=
ſchaften und damit die wahrſcheinlichen Endſpielteilnehmer zu
erkennen. Sodgnn: wreil wir gerade Zeit und Ruhe (und die
Journale Platz) haben, warum ſollen wir uns nicht den für
einen Fußball=Enthuſiaſten immer angenehmen Zeitvertreib
machen, die Kandidaten für den Meiſtertitel Revue paſſieren zu
laſſen. Wir knobeln, rechnen und jonglieren doch in Gedanken
ſo gerne mit den Punkten und Hoffnungen, nicht wahr?
Da das Endfpielfyſtem inzwiſchen nicht geändert wordem iſt
(mancher wird ſagen: immer noch nicht), ſo ſtehen alſo auch in
dieſem Jahre
wieder 16 Manufchaften im Endkampf
um Deutſchlauds Fußballmeiſterſchaft. Je drei Verbände ſtellen
als ziffernmäßig ſtärkſte Verbände Süd= und Weſtdeutſchland,
die übrigen fünf Verbände, Brandenburg, Baltenverband, Nord=,
Mittel= und Südoſtdeutſchland können je zwei Vertreter in die
Endſpiele entſenden. Dieſe 16 Mannſchaften ermitteln den
Mei=
ſter mach dem Polalfyſtem. Die erſte Runde bringt acht, die zweite
vier, die dritte zwei Spiele und die letzte Runde den Meiſter.
Der in einem Spiel Unterlegene ſcheidet ſofort aus. Die
Ter=
mine für die Endſpiele ſind durch den Bundesſpielausſchuß
be=
reits feſtgelegt. Sie wurden in den Mai und die erſte Hälfte des
Juni untergebracht; ob es dabei bleibt, das iſt ja angeſichts der
durch die Kälte arut gewordenen Terminnot allerdings noch
fraglich.
Ein Gang durch den Stand der Meiſterſchaftskämpfe in den
einzelnen Landesverbänden ſoll nun zeigen, welche Mannſchaften
zu den Anwärtern auf die Deutſche Meiſterſchaft gezählt werden
können.
Norddeutſchlands Kandidaten
ſtehen heute ſchon ziemlich ſicher feſt. Da es nach der Hamburger
Palaſtrevolution und der Neuordnung der Dinge an der
Waſſer=
kante nicht möglich war, noch eine Norddeutſche Meiſterſchaft
durchzuführen, ſo werden die Vertreter des Norddeutſchen
Sport=
verbandes in dieſem Jahre vom Verband nomniert. Wer dieſe
beiden Vertreter ſein werden, darüber beſteht heute kein Zweifel
mehr. Das Ergebnis der „Runde der Zehn” war bereits
rich=
tunggbend. In dieſer Runde ſiegte der Hamburger
Sport=
verein vor Holſtein Kiel, und da dieſe beiden
Mann=
ſchaften auch jetzt noch die beiden ſtärkſten des Nordens ſind und
es zweifelsohne auch vorläufig noch bleiben werden, weiß man
alſo in dieſem Falle bereits, woram man iſt. Nordbeutſchland
wird mit den beiden nicht ſchlecht vertreten ſein. Zwar weiſen
ſowohl der HSV. wie auch die Holſtein Kiel in der letzten Zeit
keine überragenden Leiſtungen auf, aber durch dieſe Tatſache ſoll
man ſich nicht täuſchen laſſen. Inn vorigen Jahre war es genau
ſo. Plötzlich aber erwachte damals der HSV. nach einer langen
Serie ſchwacher Leiſtungen zu einer Kampfkraft, die ihm mit
ſen=
ſotiomell glatten Erfolgen die Deutſche Meiſterſchaft eintrug. Der
HSV. wird auch in dieſem Jahre wieder einer der
ernſt=
hafteſten Anwärter auf die Meiſterſchaft ſein.
Auch in Berlin beſteht ſchon Klarheit.
Der Verband Brandenburgiſcher Ballſpielvereine wird durch
die beiden Abteilungsmeiſter der Oberliga vertreten. Dieſe
bei=
den Abteilungsmeiſter werden wieder wie im Vorjahre Herthaſ
BeC. und Tennis=Boruſſiaheißen. Tennis=Boruſſia hat
den Titel jetzt ſchon ſicher und die Hertha wird ſich nach
Wieder=
beginn der Spiele die noch fehlenden Punkte auch bald geholt
haben. Die Berliner Meiſterfchaft dürfte zwar in dieſem Jahre
ſcheinbar einen anderen Ausgaug nehmen, als in den letzten
Jah=
ren (Tennis=Boruſſia iſt heute unzweielhaft ſtärker), aber die
Frage intereſſiert erſt in zweiter Linie, da ja am Kampf um die
„Deutſche” beide Mannſchaften teilnehmen. Wie dem auch ſei,
Berlin wird wieder zwei gute Eiſen im Feuer haben. Hertha
und Tennis=Boruſſia ſind zumindeſt zwei Mannſchaften, die ſich
ziemlich weit nach vorn arbeiten und manchen Mitbewerber zum
Straucheln bringen können. Hertha war in den letzten Jahren
wiederholt dicht am Ziel, je nachdem wie die Umſtände liegem
werden, iſt es durchaus nicht unmöglich, daß auch einmal eine
Berliner Elf wieder Deutſcher Meiſter wird.
Zwei Verbände ohne Chance.
Sowohl in Südoſtdeutſchland wie auch im Baltenverband
iſt die Spielſtärke der Spitzenmannſchaften nicht ſtark genug, um
die Vertreter dieſer Verbände — wie ſie auch heißen mögen —
als ernſthafte Anwärter auf dem deutſchen Meiſtertitel erſcheinen
zu laſſen. Es hat daher auch wenig Sinn, genau zu unterſuchen,
wie die wahrſcheinlichem Vertreter der beiden Verbände heißen
werden.
Südoſtdeutſchland
ſieht im Kampf um die Verbandsmeiſterſchaft den
Titelvertei=
diger Breslauer SC. 08 wieder als ausſichtsreichſten
Be=
werber. Der zweite Vertreter der Südoſtdeutſchen, mag er nun
Kottbuts 98, Beuthen 09 oder Preußen Zaborze heißen, wird
gro=
ßes Glück haben, wenn er überhaupt die erſte Runde üiberſteht. Im
Baltenverband
dürfte der langjährige Verbandsmeiſter V.f.B. Königsberg
allem Anſchein nach wieder einmal zu der von ihm abonnierten
Ehre kommen. Oſtpreußenmeiſter und damit Teilnehmer an dem
Baltenverbands=Endkampf iſt er bereits ſchon. Die
Köwigsber=
ger werden beim Gang zur Deurſchen Meiſterſchaft von einem
der drei Stettiner Vereine Titania, Preußen oder V.f.B. begleitet
vverden. Keine von den genannten Mannſchaften hat jedoch eine
Chance, weiter als bis — günſtigſtenfalls — in die zweite Runde
zu kommen.
Wen ſchickt Weſtdeutſchland?
Die Frage iſt deshalb ſehr ſchwer zu beantworten, weil in
Weſtdeutſchland noch nicht einmal die Teilnehmer für die Spiele
um die Verbandsmeiſterſchaft ermittelt ſind. Von den
Gruppen=
meiſtern bzw. wahrſcheinlichen Gruppenmeiſtern ſind als
chancen=
reiche Anwärter auf die drei Vertreterſtellen des Weſtens zu
„ennen: Schwarz=Weiß Eſſen, Schalke 04, Meidericher
Spiel=
verein. Duisburger Spielverein, Sp.Vg. Oberhauſen, Fortung
Düſſeldorf, Sp.Vg. 07 Köln=eülz, SV. 06 Mülheim, Boruſſia
M.=Gladbach, Arminig Bielefeld und auch die beiden Vertreter
von Heſſen/Hannover, Kaſſel 03 und Kurheſſen Kaſſel. Zwiſchen
all dieſen Mannſchaften beſteht in der Spielſtärke nur ein
gerin=
ger Unterſchied; es iſt alſo im allgemeinen ziemlich gleichgültig.
wer von ihnen Weſtdeutſchlands Vertretung übernimmt. Eine
Chance, den Deutſchen Meiſter zu ſtellen, hat der Weſten auch
wohl in dieſem Jahre nicht. Zwar ſpielen ſeine
Spitzenmonn=
ſchaften einen ganz hübſchen Fußball, ſie ſind auch durchaus in
Her Lage, wanche Ueberraſchung zu bringen, um aber ins
End=
ſpiel zu komen, dafür fehlt ihnen doch noch einiges. Faſt alle
weſtdeutſchen Mannſchaften haben zu wenig Härte, Routine und
Stehvermögen. Jumer wieder finden ſich unter den
weſtdeut=
ſchen Mannſchaften ganz vorzügliche Veranlagungen, aber bis
zur letzten Reife kommt es eigenartigerweiſe nie.
Mitteldeutſchlands „Wahrſcheinliche‟”
Auch in Mitteldeutſchland iſt der Aufmarſch der allzu
zahl=
reichen Anwärter auf die Verbandsmeiſterſchaft noch nicht
be=
endet. Um ſo leichter iſt es aber hier, unter den allzu vielen die
wenigen Mannſchaften herauszufinden, die über eine wirklich
beachtenswerte Spielſtärke verfügen und als Verbands=Vertreter
in Frage kommen können. Vier Mannſchaften können und müſſen
in erſter Linie genannt werden: Dresdener S. C., Chemnitzer B. C.,
der vorjährige Verbandsmeiſter Wacker Halle und der noch nicht
feſtſtehende Meiſter des Gaues Nordweſtfachſen (Leipzig). Zwei
von dieſen vier Vereinen werden den VMBV. beim Start zur
„Deutſchen” vertreten. Wahrſcheinlich dürften wieder
Dres=
dener S C. und Wacker Hakle diefe Ehre haben. Zu den
ernſthaften Reflektanten auf die „Deutſche” können aber die
mittelbeutſchen Sendlinge wohl kaum zählen. Vielleicht bringt
es der Dresdener S.C. bis zur Vorſchlußrunde. Das wäre dann
aber auch ſchon ein großer Erfolg.
Und wer vertritt den Süden?
Daß der deutſche Altmeiſter 1. F. C. Nürnberg beſtimmt
uinter den drei ſüddeutſchen Vertretern ſein wird, daran wagt
kaum der zu zweifeln, der kein Freund des Clubs iſt. Die
Nürn=
berger Elf iſt heute wieder ſo hervorragend, daß ſie nicht nur in
Süddeutſchland, ſondern wohl auch für das ganze Bundesgebiet
als ſtärkſte Mannſchaft, als ein ſicherer Anwärter auf die Deutſche
Meiſterſchaft gelten kann. Wer dieſes Vertrauen nicht verſteht,
der hat den „Club” in den letzten Monäten nicht mehr ſpielen
geſehen. Und die beiden anderen ſüddeutſchen Vertreter? In
der Runde der Meiſter gelten die Münchener Bayern
zur=
zeit als ſicherſter Anwärter auf den zweiten Platz. Es beſteht
allerdings die Möglichkeit, daß ihnen eine ausgeruhte Eintracht
Frankfurt oder vielleicht auch ein V. f. L. Neckarau, ein K.F. V.
unter gewiſſen Umſtänden, dieſen Platz noch ſtreitig machen
können. Wie geſagt, es beſteht die Möglichkeit . . . Der dritte
ſüd=
deutſche Vertreter wird vom Gewinner der Troſtrunde geſtellt.
Als Sieger der Troſtrunde kommen zurzeit noch die Sp.=Vg.
Fürth, die Augsburger Schwaben, der F. S.V. Frankfurt und
der S.V. Waldhof ernſthaft in Frage. Für die engere
Entſchei=
dung haben wir allerdings zu den Fürthern das ſtärkere
Ver=
trauen. Die anderen Mannſchaften ſind gegenwärtig — doch nicht
ſattelfeſt genug. — Eins ſteht jedenfalls feſt: Süddeutſchland wird
in dieſem Jahre bei den Endkämpfen um die Deutſche
Meiſter=
ſchaft eine beſſere Rolle ſpielen als im Vorjahre, es wird wieder
an erfolgreichere Jahre anknüpfen.
Das Fazit . ..
Viele ſind berufen . . . Man iſt ſchließlich kein Prophet
Immerhin aber traut man ſich, begünſtigt durch gewiſſe klare
Linien, die ſich heute ſchon zeigen, ſoviel zu, daß man ſagen darf:
im Endkampf um die Deutſche Meiſterſchaft können in dieſem
Jahre nur die Vertreter von Süddeutſchland und Berlin, ſowie
der Hamburger S. V. eine wirklich ausſchlaggebende Rolle ſpielen.
Und wenn ſich an den gegenwärtigen Kräfteverhältniſſen nicht
mehr viel ändern ſollte, wenn man nicht mit immer möglichen
Ueberraſchungen rechnen müßte, dann hätte man einen ganz
kla=
ren, bereits angedeuteten Tip: 1. F.C. Nürnberg würde der
heißen. — Aber bis zum Endſpiel um dieſe Deutſche
Meiſter=
ſchaft wird noch viel Waſſer durch die bis dahin hoffentlich
auf=
getauten Ströme fließen, wir werden noch manchen intereſſanten
Kampf erleben und uns oft die — ach ſo intereſſante — Frage
ſtellen: Wer wird Deutſcher Fußballmeiſter?
Das „Mainzer Syſtem” ſoll bleiben.
Die bayeriſche Spielſyſtemtagung in München.
Die am Sonntag in München abgehaltenen Spielſyſtem=
Be=
ſprechungen des Bezirks Bayern waren nur ſehr ſchtoach beſucht.
Von beiden Gruppen des Bezirks fanden ſich die Vertreter von
6 Vereinen der Bezirlsliga, 15 Vereinen der Kreisliga und 10
Vereinen der unteren Klaſſen ein. In den fünf Stunden
Aus=
ſprache hatte jeder Redyer ſein eigenes Spielſyſtem, das er für
das alleinſeligmachende anſah. Als man ſich auuf keine Neuerung
einigen konnte, kam man ſchließlich einſtimmig zu dem Beſchluß,
daß im Bezirk Bayern zurzeit kein Bedürfnis nach einer
Aende=
rung des auf dem Mainzer Verbandstag 1927 beſchloſſenen
Spiel=
ſyſtems beſtehe. Der Bezirk Bayern will nichts unternehwen,
um eine Aenderung des beſtehenden Spielſyſtems herbeizuführen.
Unter dem Punkt „Verſchiedenes” wurden dann noch einige
andere, das Spielſyſtem nicht berührende Fragen behandelt. So
beſchloß die Verſammlung, beim Verband den Antvag zu ſtellen,
das Sperrſyſtem für die underen Vereine zu lockern. Ferner kam
ein Antrag Landauer=München zur Annahme, wonach der
Süd=
deutſche Fußball= und Leichtathletikverband auf dem nächſten
Verbandstag ein genautes Referat über die Koſten des Verbands=
Jugenheims geben foll, damt die Vereine über dieſen Punkt
Klarheit gewinnen könmnen.
Würkkemberg-Baden lehnk die Berbandsligg ab.
Spielfyſtemtagung in Pforzheim.
Die Vereine des Bezirks Württemberg=Baden zeigten an der
Spielſyſtemtagung, die am Sonntag in Pforzheim abgehalten
wurde, ein überraſchend lebhaftes Intereſſe. Von den
Verbands=
behörden waren Bezirksvorſitzender Gſchwind=Stuttgart ſowie die
beiden Mitglieder des Aelteſtenrates, Dr. Jvo Schricker und Dr.
Burkhardsmeier vertreten. Dr. Schricker erſtattete einen
aus=
führlichen Bericht über die Verhandlungen, die bislang in der
Spielſyſtemfrage gepflogen worden ſind. In einer vierſtündigen
Ausſprache wurde dann die Frage von den Vereinsvertretern
nach allen Seiten hin unterſucht. Der wichtigſte Beſchluß war der
von allen Vertretern einſtimmig gefaßte, die vorgeſchlagene
Ver=
bandsliga abzulehnen. Darüber, was aber ſonſt werden ſoll,
konnte man ſich allerdings nicht einig werden. Man einigte ſich
ſchließlich auf drei Vorſchläge, die weiter bearbeitet werden ſollen.
Der erſte Vorſchlag will die Meiſterſchafts=Endſpiele in Zukunft
nach dem Pokalſyſtem ausgetragen wiſſen, der zweite ſieht eine
Abſchaffung der Troſtrunde und der dritte eine Teilung der
Mei=
ſterſchafts=Endkämpfe in eine Gruppe Oſt und eine Gruppe Weſt
vor. — Abſchließend iſt zu ſagen, daß bei dieſen ganzen
Spiel=
ſyſtemberatungen in den Bezirken ſcheinbar nicht viel
herauszu=
kommen verſpricht. Es ſei denn, daß man ſich in den übrigen
Bezirken auf wirklich brauchbare Vorſchläge einigt.
Zür die Schaffung einer Zußball=Welimeiſterſchafk.
Da die Teilnehmer an der Internationalen
Fußballkonfe=
renz in Wien doch noch bis zum Sonntag nachmittag in der
öſterreichiſchen Landeshauptſtadt eintrafen, wenn auch zum Teil
mit ſehr großen Verſpätungen, konnte die Tagung noch am
Sonntag ihren Anfang nehmen. Sie ſtand unter dem Vorſitz
des Italieners Feretti und beſchäftigte ſich in erſter Linie mit
der Frage einer Fußball=Weltmeiſterſchaft. Dieſe
Weltmeiſter=
ſchaft ſoll nach dem Wunſche der Verſammlung alle vier Jahre
zum Austrag kommen, und zwar nach vorangegangener
Grup=
penqualifikation, unter Berückſichtigung der geographiſchen Lage
der einzelnen Verbände. Der Tſchechiſche Verband wird
beauf=
tragt, bei der Fifa=Tagung am 18. Mai in Madrid die
erforder=
lichen Anträge zu unterbreiten. In der Frage der
Weltmeiſter=
ſchaft werden die ſechs in Wien verſammelten Nationen, nämlich
Schweden, Schweiz, Italien, Tſchechoſlowakei, Ungarn und
Oeſterreich zuſammengehen.
Da die Witterung in Südweſtfrankreich und iu
Sonntag bzw. Samstag ziemlich milde war,
konnte=
beiden nach Bordeaux bzw. Brighton angeſetzten
derkämpfe zum Austrag kommen. In Bordcaux hatt
reichs B=Mannſchaft einige Mühe, um Lu
mit 5:3 (Halbzeit 3:1) Treffern zu ſchlagen. Die
Am=
ſchaften von England und Wales trennten ſich
mit einem Unentſchieden von 1:1.
Sictkiceit.
Eine Borſtandsſikzung der 2. 5.M
Wege zur Breitenarbeit. — Die Finanzierung der
Expedition 1932. — Kampfſpiele 1930 vorausſichtlich
In Nürnberg fand am Samstag und Sonntag
vorſtandsſitzung der Deutſchen Sportbehörde für
ſtatt, die recht bedeutungsvolle Punkte auf ihrer Tol
hatte. Die Vorſtandsmitglieder der D. S. B. wareu
anweſend. Selbſt Blaſchke war aus Kiel gekommen,
mitteldeutſche Führer Helbig=Plauen hatte ſich die
Nürnberg nicht verdrießen laſſen. Der ſüddeutſch
tpurde in der Hauptſache von Kartini=Nürnberg ver
dem war auch der Reichsausſchuß für Leibesübc.
ſeinen Vorſitzenden, Exz. Lewald, und ſeinen Generon=
Diem vertreten.
Den Hauptteil der Beratungen nahmen die A
über den Weg zur „Breitenarbeit” ein, auf die ſich
Sportverbände nach Abſchluß der Olympiade umam
Alle Geſichtspunkte, die der Oeffentlichkeit zum Ta
langem bekannt ſind, wurden in ausführlichſter V2ſ
An der Rede Dr. Diems anläßlich der Hauptlun
des Deutſchen Fußball=Bundes in Weimar wurde
geübt, da ſie nicht mit den Zielen des deutſchen
Spf=
klang zu bringen geweſen wäre.
Höchſt bedeutungsvoll waren die Beſprechung
Vorbereitungen zur Olympiade 1932, die ebenfalls 75
in Anſpruch nahmen. Die Finanzierung der Exſnt
Los Angeles ſoll wieder vom Reichsausſchuß überrn
den. Im Gegenſatz zu den letzten Olympiſchen Spiie
diesmal die Finanzierung der Vorbereitungen dd.
Verbänden überlaſſen bleiben. Dieſer Beſchluß dess
von höchſter Bedeutung, denn dadurch werden die 2i
eine völlig veränderte Finanzpolitik geſtellt.
Auch die Vorbereitungen für die Kampfſpiele
eingehend beſprochen. Nach Mitteilung der Herreny.
ausſchuß finden die Spiele ſo gut wie ſicher in Bresu
endgültige Entſcheidung wird aber bekanntlich erſt
in dieſem Monat ſtattfindenden Vorſtandsſitzung G
Berlin fallen.
Hirſchfelds neuer Rekord im Kugelkt
Der S.=V. Hamburg=Eimsbüttel konnte ſein .
Hallenſportfeſt am Sonntag vor ausgezeichnetem
wickeln. Höhepunkt des Feſtes war der Start
de=
mannes im Kugelſtoßen, Hirſchfeld=Allenſtein. D2
war in guter Form und ſtellte mit 15,12 Meternn=
Hallen=Rekord auf. Zweiter wurde in dieſem We‟
junge Siewert=Eimsbüttel mit 13,40 Metern. 2r
kampf gewann Wöllner=Bremen vor Hartloff=Eim
ganz vorzügliche Leiftung bot Schröder=Eimsbüttt
ſprung mit Anlauf. Schröder brachte es auf 192
allerdings die Höhe des Sprungbretts in Abzug
den muß.
Auswahlkämpfe zu den Europameiſiel
im Ringen.
Der erſte Tag der deutſchen Auswahlkämpfe zuud
meiſterſchaften im Ringen, die in der Zeit vom 4.hN
der Dortmunder Weſtfalenhalle zum Austrag gelar.
vollbeſetzten Sängerſaal zu Dortmund im Zeichen!
bitterter Kämpfe, von denen nur zwei durch Som
ſchieden wurden. Ueberlegene Klaſſe war im Lei=
Europameiſter Sperling=Dortmund, der den deuk
Muſchall=Hörde und Kornmaier=Göppingen nach0"
ſiegte und den Tuttlinger Heßler in 5 Minuten 1
beſetzte den zweiten Platz durch einen Punktſiug uu
Hornberg. — Im Mittelgewicht brachte der Hambe.
durch ſeine ausgezeichnete Ringweiſe eine große
Er ſiegte im Endergebnis über Simon=Koblenz
Damen=Ruderkag in Berlit.
Der ordentliche Rudertag des Deutſchen Daml
bandes fand in Berlin in Anweſenheit der Vert?
23 Vereinen ſtatt. Vom Deutſchen Ruder=Verba:”
Vorſitzende des Unterausſchuſſes für Frauenn.!
Gerſon=Hamm, der Sitzung bei. Aus dem vom 17
ſitzenden Prof. Dr. Altrock=Leipzig erſtatteten Jahl.
hervor, daß in der vergangenen Saiſon 14 Rudrei.
fung im Stilrudern für das Turn= und Sportabs
haben. Am Dauerrudern um das Turn= und Spl
teiligten ſich 28 Rudrerinnen. Der Bericht ſtenn.
Anwachſen des Wanderruderns feſt, beachtlich iſt de
des Rudertages, das Rennrudern für Damen uur
und auf breiterer Grundlage zu betreiben. SDle*
nicht zur Verfügung ſtehen, ſollen die Wettbewern.
Booten ausgetragen werden. Um das geſamie ?‟
rudern ausnahmslos zu erfaſſen, ſoll nach einen:
beſchluß der Vorſtand einen Plan zur zielbewußt—
des Verbandes über das ganze Reichsgebie
einer baldigſt einzuberufenden Vertreterinnentah
Der Vorſtand wurde, mit Ausnahme der erſte.*
aus beruflichen Gründen zurücktrat, einſtimmig
Aus dem Sportprogramm für 1929 ſind oo=
16. Juni in Berlin ſtattfindende Jubiläums=).”
vom 5. bis 17. Auguſt im Grunewald ſteigen..
Lehrgang für Frauenrudern zu erwähnen.
Jack Schäfer Welkmeiſſe
Die Käupfe um die Weltmeiſterſchaft im Billarol
York beeudet worden. Der Titel eines Weltmeiſtere
rikoner Jack Schäfer, der ſeine boiden ausſtehenden Pie
ſchlug den führenden Japaner Matſuyama mit A0l:d.
nen Landsmann mit 400:328. Der Deutſche Erich) ?e”
ſeinem letzten Treſſen, von dem belgiſchen Titelhe.”
mit 315:40 Poiuts geſchlagen, kann aber wenigſtens.
in Anſpruch nehmen, mit 264 Points die höchſte Sc.e
Das Klaſſement, bei dem nicht die Punkte, ſonoe.
nahmen gelten, ſtellt ſich wie folgt: Jack Schäferll.‟
Peints, 73 Aufn., 26,86 Durdzchn., 235 Höchſt, Cochral.
71, 26.15, 158, Horemans=Gelgien 3:2, 1754, 78, 22/42
Jaxan 3:2, 1904, 88, 21,63, 120, Hagenlod‟"
2:3, 1773, 77, B,02, B4, Granges=Frankreich 0:5, Di
Montag, den 18. Februar 1929
Eeitex
Mintelfpoer.
ſchwarzwald=Skimeiſterſchaft.
Morath gewinnt den Langlauf.
is letz6 U nterverband im Deutſchen Ski=Verband brachte
sriklut arwarzwald im Feldberggebiet ſeine
Verbands=
ufe 904Sochenende zur Erledigung, nachdem dieſe im
„geneng gpr am Hundseck im nördlichen Schwarzwald
fundetnarten. Die Beteiligung war mit 270 Meldungen
e drerykurrenzen Langlauf, Geländelauf und
Sprung=
ſu ſehr ſt,/ DDer internationale Charakter wurde durch die
ihme neter in Deutſchland anſäſſiger Skandinavier ge=
Augc; Harzer Meiſter R. Kuerth war unter den Star=
„Die AAtierſchaftskämpfe begannen am Samstag mit dem
n Layyau”, zu dem ungefähr 70 Teilnehmer ſtarteten. Der
;führte in Start Feldberger Hof über den Zeiger zur
Rückeun5, erreichte das Gaſthaus Herzogenhorn, führte
w urzer/äſiler Waldabfahrt herauf zum Schlegelbachlopf,
herumr zum Gaſthaus Grafenmatt und dann in einer
zung ill Hebelhof. Die Geſamtſteigung betrug 235 Me=
Ab/hut 285 Meter, die Geſamtlänge der Strecke war
15 Kidrerer. Die Teilnehmer hatten prächtiges Wetter,
zeiaylons Thermometer in der Sonne + 17 Grad, der
wanansgezeichnet, die Strecke gut geſpurt. Dement=
und kcſner auch gute Zeiten herausgelaufen werden. Der
war zfn, Morath=Schluchſee mit einer Stunde und nur
en SeAden. Er lief, obwohl er die hohe Startnummer
mite, beit” als 7. durchs Ziel. Ihm folgte Adolf Steiert=
„urch miſti2:02 vor dem in Heilbronn anſäſſigen Norweger
eth 1703. Der Norweger gilt dank ſeiner guten Lang=
„et als ” wu rit für die Kombination.
dan Nafti tag wurde der Dr.=Tauern=Gedächtnislauf als
mandeſlft; ausgetragen. Er führte vom Schlegelbachkopf
z ſte/ Senkung ins Fahlenloch und ſtellte ſehr hohe
ſeruncg an das ſkitechniſche Können der Teilnehmer,
zu=
nuntmn Teil des Laufes der Schnee ſtark verharſcht war.
tet wiutei- Zeit und Stürze. Adolf Steiert aſolvierte die
zwa lme Sturz, mußte aber dennoch disqualifiziert
ſt.,” weig;eeine Flaggenwende nicht eingehalten hatte.
hmit eth 1MSahwarzwald=Skimeiſter. — Zachäus=Heidelberg
Sieger im Sprunglauf.
mn Häcurikt und gleichzeitig Abſchluß der
Verbandswett=
des &stub Schwarzwald bildete am Sonntag auf der
gon=hsſttzze im Feldberggebiet der Sprunglauf. Der
Be=
ſar tuiſder Kälte recht gut, eine große Zuſchauermenge
mte Lſoirden Seiten der Schanze. Das Wetter war auch
eiten 2Der Veranſtaltung günſtig. Am Start erſchienen
10 Lähn, darunter auch die favoriſierten Skandinavier.
ermiet, war, holte ſich der in Heilbronn lebende Nor=
Blomyſy den Titel eines Schwarzwald=Skimeiſters von
nd deins lbernen Ski des Skillubs Schwarzwald. Blom=
Me i ltte inn anglauf den dritten Platz belegt und erreichte den
Plwfiit drei recht gut geſtandenen Sprüngen im
glaufd di ger der Sprungkonkurrenz war der
Heidelber=
ſchäuser 34, 35 und 37 Meter in ganz vorbildlicher
Hal=
mſi= Schwarzwälder Springer zeigten gute
Lei=
gihrngerkurſe des Skiklub Schwarzwald, unter Lei=
Rwigers Jenſen, machten ſich doch bemerkbar. Der
Höniaitz ſprang bei ausgezeichneter Körpervorlage 39
Air hatte dann das Pech, beim dritten Sprung zu
komm ſo daß ſein Sieg nicht mehr in Frage kam. Er
pätz mm Geſamtklaſſement den neunten Platz. Den
wei=
rirnſdes Tages führte der Schwarzwälder Hör=Todt=
Mach anfänglicher Nervoſität außer Konkurrenz auf
Den Ehrenpreis des Akademiſchen Skiklub
en beſten Sprung (innerhalb der Konkurrenz)
er=
der Ehrenpreis des Landes Tirol für den beſten
wurde Adolf Steiert=Lenzkirch zugeſprochen. Den
Präſidenten vom Skiklub Schwarzwald für den
moination in der Jungmannenklaſſe erhielt
Bae=
hüoen des Geh. Rat Dr. v. Opel für den Lang=
Ehnsurngmannenklaſſe bekam Benitz=Saig. Am
Sams=
nd ſhr zu Ehren der gefallenen Mitglieder des SCS
ſckelzpyun Gefallenendenkmal ſtatt.
DDie Ergebniſfe des Sonntags.
eaf. Klaſſe I: 1. Zachäus=Heidelberg, Note 308
37 Uker); 2. Menzer=St. Blaſien, Note 306,25 (34, 35,
Blomtl-Norwegen, Note 301 (37, 35, 37½); 4. Schels=
DoniYwte 299,25 (33, 37, 38 Meter); 5. Hermann=Neu=
Note 125; 6. R. Kuerth=Braunlage 286,75; 7. Nöſch=
Neim 9½ 8. Ad. Steiert=Lenzkirch 258. — Klaſſe
II=
her 9sorgen, Note 285,25; 2. Pahl=Freiburg 277,75;
St. RMien 277,25; 4. W. Bauer=Neuſtadt 263,50; 5. Mül=
Mert Al 3, 25. — Altersklaſſe I: 1. Julius Schlegel=
Noier); 2. Franz Schlegel=Stuttgart, Note 258,75. —
maue=Klaſſe: 1. Wolff=Freiburg, Note 272,25;
eryeisheinterzarten 271; 3. Baedecker=Freiburg 263,71;
Wide miöttkthurg 261,25.
inedmnbiseuns Meiſter des Skiklubs Schwarzwald 1929:
2 EchAckhteren, Note 631,75: 2. Adolf Steiert=Lenzkirch,
d D.2nE3 Zachäus=Heidelberg, Note 593.
Kilomer Langlauf. Klaſſe I: 1. Franz Morath=
Ee T 0B8 Std. 2. Adolf Steiert=Lenzkirch 1:02,02;
Wein chuwegen (Heilbronn) 1:03:57; 4. Adolf
Grab=
enſtadtit 04k,/41; 5. Büche=Saig 1:05,40; 6. Haiſt=Baiers=
Sie — Klaſſe II: 1. Franz Müller=Bühlertal
Std9 Wintermantel=Freiburg 1:07; 3. Schwörer=Frie=
47f; 4. Schwär=St. Peter 1:09,02; 5. Joſ. Keller=
.H. 6. Max Pahl=Freiburg 1:10,33. — Alters=
Eidwin Dietſche=Saig 1:11 Std. 2. Ferd. Schle=
IaL12; 3. Julius Schlegel=Jsny 1:11,30.
II: 1. Hochhäußler, Baden=Baden, 1:23,18 Std.
reiburg, 1:27,48 Std. — Jungmannen
2ienitz=Saig 31:25 Min. 2. Straub=Friedenwei=
B. Frey=Altglashütten 33:09 Min.
SthDpElis 1. Bgedecker, SSV. Freiburg, 3:17 Min.
* Mcnauberg 3:20 Min. 3. Panther, Ak. SC. Karls=
4. Kiefer=Menzenſchwand 3:26 Min. 5. Kaiſer
in Fcle=Todtnau 3:28 Min.
Lineiſterſchaften der Polizei.
E Giß der Rotwand (Echlierſe) wurden die deutſchen
Wene Fi, der Bolzei mit dem Abfahrislauf abgeſchloſ=
L Ss Hiefes Saufes war im fſaſt 100 Meter Höhe, die
Mn inee Höhendifferenz von etwa 500 Metern. Wie
Eer eren Wetbewerben, fiel der Sieg nach Bayern,
e Lon.n der Nürnberger Riſt, mit 4:05 Min. vor
Ar Oberlechner (alle Bayern) und Knittl=
Preu=
iaſſe ſah Oblt. Ritter b. Hengl=Bayern mit 4:38
„weſten Zeit vor Eibl 4:56, Mösl und Grünhofer
Jang durch dieſen Sieg auch mit 2000 Punkten
Rombination und wurde ſomit deutſcher
Poli=
rt hatte 172,52, Pengller 166,95 Punkte. Von
Nwlacierte ſich der
nn an neun=
Sigmund Ruud kſchechiſcher Skimeiſter.
Die Deutſchen auf den Plätzen.
Die Wettbewerbe um die tſchechiſche Skimeiſterſchaft wurden
am Sonntag in Strbſke=Pleſo mit dem Sprunglauf zu Ende
ge=
führt. Nach den Ergebniſſen des Langlaufes ſtanden die guten
Teilnehmer vor guten Ausſichten, den Meiſtertitel zu gewinnen,
da der Norweger Sigmund Ruud im Langlauf erſt an 12. Stelle
eingekommen war. Durch ſeine glänzende Sprungtechnik
ver=
mochte Ruud ſeinen Rückſtand im Langlauf nicht nur aufzuholen,
ſondern er zeigte ſich auf der Schanze ſeinen Gegnern derart
über=
legen, daß ihm der Meiſtertitel nicht mehr zu nehmen war. Mit
44 und 46 Meter hatte Ruud die weitaus beſten Sprünge
auf=
zuweiſen. Die 40=Meter=Grenze vermochte außer ihm nur der
deutſche Meiſter Guſtav Müller=Bayr. Zell und der
Deutſch=
böhme Glaſer zu überſchreiten. Sie ſprangen 40 und 41 bezw.
38 und 41 Meter. Glaſer erhielt jedoch wegen ſeiner beſſeren
Ausführung den zweiten Platz im Sprunglauf zuerkannt. Von
den übrigen deutſchen Bewerbern kam Aſchauer=Berchtesgaden
mit 32 und 31,5 Meter auf den neunten Platz, ſein Landsmann
Schuſter mit 31 und 30 Meter auf den zehnten Platz. Der
Deutſch=
böhme Ettrich, der mit Leiſtungen von 33,5 und 32 Meter im
Sprunglauf nur 12. werden konnte, erzielte in der Kombination
durch ſeinen Langlaufſieg den zweiten Platz hinter dem Norweger
Ruud. — Die Ergebniſſe:
Sprunglauf: 1. Sigmund Ruud=Norwegen 44 und 46 Meter;
2. Glaſer=Böhmen 38 und 41 Meter: 3. Müller=Deutſchland
40 und 41 Meter; 4. Czukia=Polen 37 und 39 Meter; 5.
Roz=
mus=Tſchechei 38 und 36 Meter; 6. Vondrak=Tſchechei 36 und
38 Meter.
Tſchechiſche Meiſterſchaft (Kombination): 1. Sigmund Ruud Note
428,5: 2. Ettrich 418,9; 3. Schuſter 380,7: 4. Br. Czech=Polen
380,7; 5. Aſchauer 365,3; 6. L. Czech=Polen 364,4: 7. Guſtav
Müller 364,/4; 8. Gaſzinica=Polen 355: 9. Otto Wahl=
Deutſch=
land 255,5: 10. Lexen=Rumänien 247,1.
SC. 80 Frankfurk-SG. Borſthausſtraße 2:0.
Das Spiel der beiden Franbfurter Mannſchaften wurde auf
dem 80er=Platz mit den beiderſeits ſtärkſten Aufſtellungen
beſtrit=
ten. Nachdem die beidem erſten Spieldrittel dak der
vorzüg=
lichen Abwehrarbeit des Torhüters Weilguni (Forſthausſtraße)
torlos verlaufen waren, brachte das beſſere Kombinationsſpiel
den 8dern im letzten Drittel durch Dr. Auerbach und Flinſch zwei
Erfolge. Die Leute von der Forſthausſtraße haben ſich in dieſer
Sciſon glänzend entwickelt. Man darf nicht vergeſſen, daß der
SC. 80 zu Beginn der Sciſon, noch alle anderen Frankfurter
Mannſchaften zweiſtellig ſchlagen konnte.
Der SC. Rießerſee in Nürnberg.
1. FC. wird 15:1, die Hockey=Geſ. mit 7:1 Toren geſchlagen.
Der SC. Rießerſee hat den Nürnbergern am Sonntag in
zwei Spielen gezeigt, wie man Eishockey ſpielt. Es kam bei den
Kämpſen gegen den 1. FC. Nürnberg und gegen die Hockey=
Ge=
ſellſchaf zu Spielen, wie wan ſie in gleicher Schönheit in
Nürn=
berg noch nicht geſehen hat. Beide Spiele wurden von den
Gäſten mit ſtärkſter Mannſchaft beſtritten. Dem Vormittagsſpiel
gegen den „Club” wohnten 200, dem Nachmittagsſpiel gegen die
Hockey=Geſellſchaft 800 Zuſchauer bei. Gegen den „Club” ſiegte
Rießerſee leicht 15:1 (4:0, 5:0, 6:1), das Reſultat hätte hier leicht
noch höher ausfallen können. Daſür war aber das 7:1 (2:1, 1:0,
4:0) im Kampf gegen die Hockey=Geſ. etwas zu hoch.
Mercedes=Benz in Rom. Als einzige deutſche Marke war Mercedes=
Benz auf dem jetzt beendeten Salon in Rom vertreten. Die
Unter=
türkheimer Firma hat mit ihren Erzeugniſſen auch in Nom die größte
Anerkennung gefunden. Die neuen Typen „Stuttgaet 260” der
Acht=
zylinder=Typ „Nürburg” und das Sportmodell 48” ſtanden im
Brenn=
punkt des allgemeinen Intereſſes. Der König von Italien und der
deutſche Borſchafter in Rom haben den deutſchen Stand der Firma
hinſichtlich Einrichtung und Schönheit der Wagen für den beſten erklärt.
Als Muſſolini die Ausſtellung beſuchte, ſtellte ihm der Generaldirektor
der Fiatwerke den Mercedes=Benz=Stand mit den Worten vor: „Dies
iſt die älteſte und berühmteſte Marke der Welt!”
Süddeutſche Fußballmeiſterfchaft im Arbeiterſport. Bei erträglicher
Temperatur und ganz ausgezeichnetem Beſuch fand am Sonntag in
München zwiſchen dem S.C. Böckingen und dem 1. F.C. Dachau das
erſte der Endſpiele um die Süddeutſche Fußballmeiſterſchaft der
Arbei=
terſportler ſtatt. Böckingens Mannſchaft trug einen verdienten 2:0=
Sieg davon.
Zwei Fußball=Länderkämpfe. In Bordeaux ſiegte Frankreich B
über Luxemburg 5:3 (3:1), in Brighton trennten ſich die Amateure
von England und Wales mit einem 1:1.
Bobrennen in Davos. Das Viererbobrennen um den Wanderpreis
des Deutſchen Vereins in Davos auf der Schatzalp=Bobbahn ſah den
Bob „Graßhopper” mit dem Deutſchen Volk am Steuer in 3:08,38
ſieg=
reich vor dem Einheimiſchen Bob „Bernina”, der 3:10,56 benötigte.
Beim Vorkampf um die nordbayeriſche Meiſterſchaft im
Mann=
ſchaftsringen beſiegte in Nürnberg der SV. Sandow den S. C.
Max=
vorſtadt mit 11:8 Punkten.
Bei den Ausſcheidungskämpfen für die Europameiſterſchaften im
Ningen ſiegten in Dortmund im Leichtgewicht Sperling=Dortmund und
im Mittelgewicht überraſchend der Hamburger Földeack.
Ein Höhenflugrekord. Die beiden amerikaniſchen Armeeflieger
Lt. Johnſon und Capt. Stevens errei hten bei einem Verſuch auf dem
Flugplatz Wrightfield eine Höhe von 12870 Meter und überboten
damit den auf 12 678 Meter ſtehenden Höhenrekord um rund 200 Meter,
Dennoch kann eine Anerkennung der Leiſtung offiziell nicht erfolgen,
da den Beſtimmungen gemäß Start und Landung auf dem gleichen
Flugplatz erfolgen müſſen, was hier nicht der Fall war, da die beiden
Piloten in Wrightfield aufgeſtiegen und in Northonfield niedergingen.
Die Internationale Flieger=Wintermeiſterſchaft wurde in Paris
ausgetragen und von Michard=Frankreich vor ſeinem Landsmann
Faucheux, dem Italiener Martinetti und dem Belgier Degrgeve
ge=
wonnen.
Wie lerne ich Skilaufen?
Doß der „Kleine Hock” — ſo nennt man allgemein das handliche
Skilehrbüchlein von Henry Hoek, Wie lerne ich Skilaufen?
eben wieder in ſeiner 69. bis 73. Auflage erſchienen iſt, beweiſt nur,
daß dies Werkchen zu den beliebteſten Hand= und Taſchenbüchern des
Ski=
jüngers zu zählen iſt. In ſeiner Vearbeitung von Carl J. Luther, in
den vorliegenden neuen Auflagen überdies von beiden Verfaſſern
neuer=
dings durchgeſehen, iſt es das Standardbuch des Skiläufers, Lehrers wie
Sck.ulers, und ſeines geringen Preiſes wegen (60 Pfennig!) ſo recht das
Volksbuch der weißen Kunſt. Es iſt in jeder Buchhandlung oder beim
Bergverlag Rudolf Rother, München 19, greifbar.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratentell: Willp Kuble; Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſfadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten,
Erfolge des DKW=Autos bei den Sternfahrten Monte Carlo
und Garziſch.
DKW hat als einziger deutſcher Kleinwagen an der Sternfahrk
Monte Carlo teilgenommen und Erfolge erzielt, die jeden Deutſchen
mit Stolz erfüllen können. Herr Macher fuhr auf einem ſerienmäßigen
DKW=Cabriolet von Königsberg in 90 Stunden durch Belgien und
Frankreich nach Monte Carlo, Schnee und Eis trotzend. Obwohl der
Wagen mit drei Perſonen beſetzt, legte er die 2693 Km. lange Strecke
pannenlos zurück. In Monte Carlo erregte der ſchmucke kleine DKW.
Wagen allgemeine Bewunderung und erhielt eine lobende Auszeichnung
bei der Komfort=Konkurrenz.
Anſchließend fuhr Macher — wieder ohne jede Panne — den
ſchwie=
rigen und weiten Weg zur Zielfahrt nach Garmiſch=Partenkirchen, außer
Wettbewerb.
Gleichzeitig fuhr Simons=Berlin, ebenfalls auf ſerienmäßigem
DKW von Flensburg nach Garmiſch und bezwang die 1200 Km. lange
Strecke in 25 Fahrſtunden, ohne jede Panne, erzielte alſo den
unge=
heuren Durchſchnitt von 48 Std.=Km.
Daß bei den in Garmiſch veranſtalteten Rennen überdies auch die
DKW=Motorräder wieder ſiegreich waren und den 1. Preis in der
175 cem., 250 cem. und 350 ccm. Klaſſe erzielten, iſt heute für DKW.
ſchon eine Selbſtverſtändlichkeit.
Jedenfalls haben die DKW=Autos durch die jüngſten Erfolge
be=
wieſen, daß ſie der bereits ſprichwörtlich bekannten Zuverläſſigkeit und
Schnelligkeit der DKW=Zweitakter alle Ehre machen.
Die herrlichen Tage des heurigen Winters geben dem Amateur
vorzügliche Gelegemheit zur Ausübung des Photoſports. Rauhreif und
Schneelandſchaft haben ihren beſonderen Reiz. Aber auch ſonſt bietet
ſich für den Kameramann während der lichtarmen Winterszeit oder bei
ſchlechtem Wetter viel Gelegenheit zum Photographieven.
Nachtauf=
nahmen von Straßen und Gebäuden, Aufnahmen im eigenen Heim,
bei elektriſchem und Blitzlicht, ſind unterhaltende Betätigungen. Wer
ſich über all dieſe Sachen informieren will, dem empfehlen wir den am
Donnerstag, den 21. Februar 1929 im Mozart=Saal ſtattfindenden
Licht=
bilder=Vortrag des Herrn Schwoerer=Stuttgart über das Thema: „Mit
der Kamra durch den Winter‟. Der Eintritt iſt für jedermann koſtenlos.
Mainzer Pferde= und Geldlotterie. Die Lotterie darf ſich rühmen,
eine der beſten, wenn nicht die beſte am augenblicklihen Lotteriemarkte
zu ſein. Zur Ausloſung, die den 9. März ſtatifindet, kommen Pferde
und Fohlen, darunter der Hauptgewinn mit 4 Pferden,
landwirtſchaft=
liche Maſchinen, Haushaltungs= und Gebrauchsgegenſtände, alles mit
80 und 90 Prozent auch in bar zahlbar, außerdem 600 Geldgewinne,
zahlbar ohne Abzug. Die Loſe ſind in den hieſigen Lotterie=Einnahmen
und den bekannten Loſeverkaufsſtellen zum Verkauf ausgelegt.
Frankfurk.
Montag, 18. Febr. 6.39: Morgengymnaſtik. O 12.30:
Schall=
platten: Sinfoni=konzert. O 15.05: Jugendſtunde. Fr. Voigt: „Kreuz
und Quer durch die Urwälder Boliviens” O 16.35: Konzert des
Funkorch.: „Opernmu i.” Herold: Ouv. zu „Zampa‟. — Verdi:
Arie aus „Ein Maskenball” — Meyerbeer: Arie aus „Der
Prophet”, — Bellini: Fantaſie aus „Norma” — Auber: Ouv.
zu „Die Stumme von Portici” — Saint=Saens: Zwei Arſen
aus. Samſon und Daia” — Maſſenet: Fantaſie aus „Herodias”.
— Halevy: Balle tmu ik aus. Die Jüdin” Mitw. Annie Marwall
(Altſ. O 18.10: Lefeſtunde. Aus dem Roman. Die Flucht ohne
Ende” von Joſ., Roth. O 18.3): Poſtinſpeitor Schumacher: „Wie
kann der Poſtſcha terbeſucher zu ſeiner ſchnellen Abfertigung
bei=
tragen?‟ O 18.45: Engliſche Li e=aturproben. o 19: Engliſcher
Sprachunterrict. O 19.35: Schallplatten. O 20.15: Kaſſel: Von
der Friedenskirche Kaſſel: „Kirchenmu ik im 16. bis 18.
Jahr=
hundert. Ausf.: Maria Schäfer (Alt), H. Bachmann (Violine)
H. Möller (Orgel). S 21.15: Verdi=Abend. Ouv. zu „Die Macht
des Schickſals”. — Ballade aus „Rigolelto”; Freundlich blick ich
auf diefe und jene” — RZitativ und Arie aus „La Traviata‟: „Ach
ihres Auges Zaube b.i!” — Fantaie aus „Aida‟. — Canzone
aus „Ein Maskenbal!”: O ſag, wenn ich fahr auf ſtürmiſchen
Wogen‟ Othellos Racheſchwur aus „Othello”. — Zwei
Orcheſter=
ſtücke aus der Oper Die ſizilianiſche Veſper”. Soliſt:
Kammer=
ſänger John Gläſer (Tenor),
Skukkgark.
Montag, 18. Febr. 10.30: Schallplatten. O 12.15:
Schall=
platten. o 16.35: Frankfurt: Opernmu ik. Mitw.: Annie Marwall
(Alt). o 18.15: H. Fiſcher: „Madagaskar”. o 18.45: Baſtelſtunde.
O 19.15: Streifzüge durch die Wi tſchaft. 20: Stuttgart:
Schwä=
biſcher Abend, Mitw.: Erna Faßbinder, Ernſt Stockinger, Funkorch,
U. a.: O dia Witwer. Schwäbiſches Singſpiel. Muſik von Löffler.
Perſ.: Der Ro enwirt; Lieſel, ſeine Tochter; Hans, ihr Schatz;
Thomas, deſſen Nebenbuhler; Rentier Pfennig aus Hannover;
Felicitas, ſeine flüchtige Gattin; Gäſte des Roſenwirts: Der
Schultheiß, Der Schuſter, Der Schmi=d. Ort: Gaſthaus zur Roſe‟
Zeit: Gegenwart. O 20.15: Freiburg: Dreiy Freifer. Schwank
von Jules Greber. Perſ.: Erneſt Siffritt, Rentier; Babette ſini
Frau; Eugenie, ihri Doochder; Charles Dick, Moler; Auguſt
From=
mig, Küſter: Henry Woehrle, Kommis. Ort: Straßburg, in der
Wohnung des Siffrit. Zeit: Eegenwart. Anſchl.:
Unterhaltungs=
konzert auf der Welte=Philharmonie=Orgel. o 21.15: Frankfurt:
Verdi=Abend. Soliſt: Kammerſänger John Gläſer (Tenor). Ouv.
ur Oper. Die Macht des Schickſats”. — Ballade des Herzogs aus
„Rigoletto” — Rezitaliv und Arie aus „La Traviata‟: „Ach ihres
Auges Zauberblick” — Fan’aie aus „Aida‟. — Canzone des
Richard aus „Ein Maskenball”: O ſag, wenn ich fahr' auf
ſtür=
miſchen Wogen. — Othellos Racheſchwur aus „Othello‟. — Zwei
Orcheſterſtücke aus „Die ſizilianiſche Veſper”.
Montag, 18. Febr. 15.39: Margarete Caemmerer: Jung ſein
und jung erſcheinen. O 16: Ingenieur Boehmer: Techniſche
Wochen=
plauderei. o 16.30: Komponiſtinnen=Stunde. Werke von Lotte
Backes, Margarethe Koller=Hopp, Adda Heynßen, Leonore Pfund.
Anſchl.: Tee=Muſif. Kapelle Ilia Livſchaloff. o 17.30: Max
Halbe: „Die Traumgeſichte des Adam Thor.” Zweites Bild.
o 18.10: Sprachliche Plaudereien. (Deutſcher Sprachverein., O 18.30:
Engliſch für Anfänger 0 19: F. Stiemer: Marx und Engels.
O 19.30: Prof. Dr. Flitner: Die junge Generation im Volke. O 20:
Paul Zech lieſt eigene Dichtungen. 20.30: Internationaler
Pro=
grammaustauſch. Uebertr. von der Polskie Radio, Warſchau.
Molzkowſki: Klavierquartett D=moll. — Lieder von Noskowſki,
Niewiadomſkt, Szopſki. Szymanowſki. — Sarabande. —
Pade=
rewſki: Legende. — Rozycki: Polonaiſe. — Szymnanowſki: Etüde
B=moll. — Zarembſki: Improptu caprice. — Rozycki: Nocturne
Fis=moll. — Szymanowſki: Romanze. — Zarzycki: Mazurka. O
Da=
nach: Tanzmuſik. Kapelle Gerhard Hoffmann.
Deutſche Welle. Montag, 18. Febr. 12: Engliſch für Schüler.
O 13.45: Bildfunkverſuche. o 14.30: Märchen und Geſchichten:
„Zäpfel Kerns Abenteuer” von J. Bierbaum. O 15.40: Dr. Heuß=
Knapp: Volksbürgerliche Plauderei. S 16: Engliſch (kulturkundliche
Stunde). O 16.30: Berlin: Komponiſtinnenſtunde. O. Anſchl.:
Tee=
muſik. O 17.30: Dr. Haiek: Vom Leben der Sprache. o 18:
Prof. Mantler u. Theophil Demetriescu: Heitere Liedkunſt von
Telemann bis zur Gegenwart. O 18.30: Engliſch für Anfänger,
6 18.55: Oek.=Rat Keiſer: Die Preisverhältniſſe auf dem Vieh=
Fleiſch= und Futtermittelmarkt und ihre praktiſchen Auswirkungen.
O 19.20: Werkmeiſterlehrgang: Stud.=Rat Dr. Ing. Wettſtädt:
Dampfmaſchinen und Brennkraftmaſchinen. O 20: Dichterabend. Paul
Zech: Aus dem Roman: „Peregrins, Heimkehr”; Unveröffentlichte
Gedichte. O 20.30: Internationaler Programmaustauſch;
Klavier=
quartette: Polskie=Radio (Warſchau). O. Danach Tanzmuſik. Kapelle
Gerhard, Hoffmann.
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Wekterbericht.
Gießen, 17. Februar 1929.
Ausſichten für Montag, den 18. Februar 1929: Teils neblig=wolkig,
aufheiternd, ſtellenweiſe leichter Schneefall, Froſt, zunächſt wenig
ändert.
Ausſichten für Dienstag, den 19. Februar 1929: Froſttemperaturen
vankend, ſonſt wenig Aenderun
Montag den 18. Februar 1929
Seite 8
D
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Die weiße Spine
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eine Journalisten- Tragödie in 7 Akten.
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Nur kurze Zeit
an den höheren Knabenſchulen Darmſtad’s
finden ſtatt:
In der Liebigs=Oberrealſchule mit
Reform=
realgymnaſium:
am Mittwoch, 20. Februar,
8 Uhr abends, Lagerhausſtr. 3, Turnhalle;
im Realgymnafium mit Reformrealgymnaſium:
am Montag, 25. Februar,
8 Uhr abends, Kirchſtraße 22, Feſtſaal;
in der Ludwigs=Oberrealſchule mil
Reform=
realgymngſium:
am Mittwoch, 27. Februar,
8 Uhr abends, Kapellplatz 5, Feſtſaal;
im Ludwig=Georgs=Gymnafium:
am Dienstag, 5. März,
8 Uhr abends, Karlſtraße 2, Feſtſaal.
Alle Eltern, die in Darmſtadt oder in den umliegenden
Or=
ten wohnen und ihre Söhne nach 3 oder 4 Grundſchuljahren
Oſtern 1929 in eine der 4 höheren Knabenſchulen ſchicken
wollen, werden zu dieſen Elternabenden eingeladen. (2956
Gelegenheit zur Ausſprache iſt gegeben.
Die Direkkion:
Lauteſchläger, Ritſert. Dr. Kammer, Dr. Kämmerer.
Sensatlons-Gastspiel: Die weltberühmten
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Darmſtadt.
Gemäß § 15 Abſ. 1 und 2 unſerer Satzungen beehren wir
uns, die Aktionäre unſerer Geſellſchaft zu der am
Samstag, den 9. März 1929, vormittags 11½ Uhr,
Im Sitzungsſaal der Geſellſchaft in Darmſtadt ſtattfindenden
10. ordenklichen Generalverfammlung
einzuladen.
Tagesordnung:
1. Vorlegung der Bilanz nebſt Gewinn= und
Verluſtrech=
nung ſowie des Geſchaftsberichts des Vorſtands mit den
Bemerkungen des Aufſichtsrats für das Geſchäftsjahr
1928. Genehmigung der Bilanz.
2. Entlaſtung des Vorſtands und Aufſichtsrats.
3. Verwendung des Reingewinns.
4. Aufſichtsratswahlen.
Zur Teilnahme an der Generalverſammlung ſind gemäß
8 16 unſerer Satzungen diejenigen Aktionare berechtigt,
welche ihre Aktien — ohne Gewinnanteil= und
Erneuerungs=
ſcheine — ſpäteſtens am 6. März 1929 bei der
Geſell=
ſchaft, der Deutſchen Bank. Filiale Darmſtadt, der Deutſchen
Bank. Filiale Frankfurt, einer Effektengirobank oder bei
einem deutſchen Notar hinterlegt haben. Die Hinterlegung
iſt auch dann ordnungsmäßig erfolgt, wenn Aktien mit
Zu=
ſtimmung einer Hinterlegungsſtelle für ſie bei anderen
Bankfirmen bis zur Beendigung der Generalperſammlung
im Sperrdepot gehalten werden. Der Nachweis der
recht=
zeitigen und noch andauernden Hinterlegung iſt ſpäteſtens
bei Beginn der Generalverſammlung beizubringen.
Im Falle der Hinterlegung der Aktien bei einem
deut=
ſchen Notar iſt die Beſcheinigung des Notars über die
er=
folgte Hinterlegung in Urſchrift oder in beglaubigter
Ab=
ſchrift ſpäteſtens am 7. Marz 1929 bei der Geſellſchaft
ein=
zureichen.
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Darmſtadt, den 18. Februar 1929.
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