Darmstädter Tagblatt 1929


16. Februar 1929

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Nummer 47
Samstag, den 16. Februar 1929. 192. Jahrgang

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Konkurs oder gerichtlicher Beltrelbung fäll ſeder
Rabatt weg. Banſlonto Deutſche Bank und Darm=
ſädter
und Naionalbant.

Map vei Senermausfpräche m Butig.
is tMeß6 beendef. Monkag Beginn der Berhandlungen über Sozialfragen. Freitag und Safls=
A1 verhandlungsfrei. Zahlreiche falſche Meldungen in der ausländiſchen Preſſe.
Kommerzialiſierung der Reparationsſchuld
TAn Bte MAwverftänoigen-Tagung bis jetzt nicht angeſchnitten worden ſt, auch nicht
indirekt.
erkätäs zwiſchen Muſſolini und der Kirche.
Der Temps will wiſſen, daß die Ausſprache ſich ganz be=
ſonders
auf die Frage der deutſchen Außenanleihen ſeit Beginn
Voſſinſerem A.=Korreſpondenten.
des Dawesplanes, auf die Höhe der Anleihen, auf die Emiſſions=
* Paris, 15. Februar. ſätze, auf die Tilgungsperiode uſw. bezogen haben. Dr. Schacht
Sackütfäindigenkomitee tagt bekanntlich in aller Stille, habe die aus den Auslandsanleihen ſich ergebende jährliche Be=
ſchthk/
6 ſtrebt, keinen Stoff für öffentliche Debatten zu laſtung Deutſchlands auf eine Milliarde Goldmark veranſchlagt,
Maſtpfecht hier davon, daß das Komitee noch fünf oder eine Summe, deren Transfer zu dem der 2½ Milliarden Gold=
oche
=rleeiten werde. Das Endreſultat iſt alſo ſchwer mark betragenden Dawesannuität hinzutrete.

viagett DDr. Schachts Expoſé wurde
mlicky unig aufgenommen; trotzdem
weyrin Tagen die franzöſiſche Preſſe
4
hatyſtrade das Gegenteil von dem
ſptemm as der deutſche Delegierte aus=
wrltſhier
, daß die deutſche Außen=
ſwiyranſigent
und äußerſt peſſi=
ihn
ei. Zu einem vorbehaltloſen
im auch wahrlich kein Grund
Preſſe unterſtreicht bewußt
füihr Gläubigerſtaaten Deutſch=
Könnte man den franzöſi=
tolle
Objektivität zubilligen,
auben, daß Deutſchland voll=
den
Gläubigermächten gegen=
Ft aber keineswegs der Fall.
Rlurg zwiſchen dem Vatikan und
ier einen dankbaren Diskuſ=
hann
nicht gerade behaupten,
ſoren Katholiken reſtlos begei=
inke
wird ſich erſt langſam
der Verſöhnung zwiſchen der
Ien bewußt. Sie kommt ſchritt=
Meenung, daß der neue Stand
auf die franzöſiſche Innen=
te
Wirkung bleiben wird. Man
MA,Ulerikale Welle, eine katho=
1/Aumd glaubt, daß die religiöſe
Azmenpolitik der Zukunft eine
Ms mit dem Fascismus ge=
uuid
ſtrrochen. Der Fascismus ſoll
Aerſtarkung erfahren haben, und es ſoll auch eine
Der franzöſiſchen Katholiken und Fasciſten be=
frcengſten
Sinne des Wortes gibt es in Paris
aber man nennt die ganze Rechte Fasciſten.
E glaubt man hier nicht daran, daß das Ver=
9 Muſſolini und der Kirche weiter ſo ungetrübt
WRi Zahlungsbilanz und Erporküberſchuß
EP. Paris, 15. Februar.
* Vormittagsſitzung des Sachverſtändigen=Aus=
Whon 11 Uhr bis 1 Uhr. Die Verhandlungen er=
berhin
auf die Wirtſchafts= und Finanzlage
Fochsbankpräſident Dr. Schacht ſetzte ſein Expoſé
Zahlungsbilanz fort. Auch die beiden Hilfs=
2 Agſtl und Dr. Vögeler äußerten ſich zu gewiſſen
EMliſche Delegierte, Sir Joſuah Stamp, nahm zu
EAusführungen Dr. Schachts Stellung. Im Ver=
on
trat vor allem zutage, wie dies in einer
WoA Fat unvermeidlich iſt, daß man über die
9Elanz eines Landes geteilter Mei=
Ea Wh da eine Reihe von Poſten für die Ermittlung
Mmntlich nur auf annähernden Schätzungen be=
ſcht
wies darauf hin, daß das Daweskomitee
2 M-men habe, die deutſche Ausfuhr würde ſich im
½ um mindeſtens 35 Prozent vermehren. Das
Nuch auf dem Standpunkt geſtanden, daß
WRurdurch den Exportüberſchuß be=
Dieſe Hoffnung habe ſich aber,
alsein Irrtumerwieſen. Die deutſche
A bei weitem nicht in dem erwarteten Maß ge=
SDs bor allem an der fortſchreitenden internatio=
EL S Hlsgung, die die Ausfuhrentwicklung in erheb=
Dche. Im übrigen wird mitgeteilt, daß die Ver=
2 Nicht über das Stadium der Generaldiskuſſion
Deh Find.
2). nahm Kenntnis davon, daß in den letzten
Serhandlungen zahlreiche falſche Mel=
lentlicht
worden ſind, vor allem in eng=
Siwghichen Zeitungen. Der Ausſchuß beſchloß des=
Zutunftüberhaupt keine Mittei=
aNgeben
werde, falls nicht die Preſſeber=
Nwſie Stpas mehr Beſchränkung auferlegen ſollten.
Beſinmteite verſchert, daß das Themader

Hier wird deutſches Schickſal enkſchieden!

Das Hotel George V. in Paris
W Rolle ſpielen wird. Von der ſteht im Mittelpunkt der Aufmerkſamkeit der Welt. Dort haben
wird viel von dem Bündnis rations=Sachverſtändigen verſammelt, um die Höhe der deutſchen
leiſtungen zu beſtimmen.

ſich die Repa=
Reparations=

die Frage der deutſchen Auslandsanleihen.
Das Journal des Debats bringt einen längeren Bericht
über die heutige Verhandlung des Sachverſtändigen=Ausſchuſſes,
als deſſen Quelle der Generalſekretär der franzöſiſchen Delega=
tion
, Quesnay, genannt wird. Der Bericht deckt ſich im allge=
meinen
mit den von uns ſchon gebrachten Meldungen, beſchäf=
tigt
ſich jedoch eingehender mit der Froge der deutſchen Aus=
landsanleihen
. Dr. Schacht habe in ſeinen Ausführungen dar=
gelegt
, daß Deutſchland ſeine Kriegsſchulden weiterhin nur dann
bezahlen könne, wenn die Einkünfte aus den Auslandsanleihen
den Zinſendienſt für dieſe Anleihen überſtiegen. Die Prüfung
dieſer Frage ſei außerordentlich ſchwierig. Die von Deutſchland
aufgenommenen Anleihen ſeien in Geſellſchaften, öffentlichen Ar=
beiten
uſw., alſo auf den verſchiedenſten Gebieten, angelegt wor=
den
und brachten darum auch einen ſehr verſchiedenen Ertrag.
Der in Handel und Induſtrie angelegte Teil der Anleihen bringe
einen den Zinſendienſt überſteigenden Ertrag, ſtelle alſo eine
direkte Bereicherung dar. Ein anderer Teil ſei ſo angelegt wor=
den
, daß er zwar die allgemeine deutſche Wirtſchaft bereichere,
aber keinen direkten Ertrag abwerfe. Das ſei der Fall mit den
Anlagen in den öffentlichen Arbeiten. Dr. Schacht habe heute
verſucht, die Geſamtſumme der Anleihen und ihre Verteilung
auf die verſchiedenen Gebiete llarzuſtellen. Ferner ſei die Frage
des hohen deutſchen Zinſenſatzes zur Sprache gekommen. Man
hab dieſes Problem unter dem Geſichtswinkel geprüft, ob es ſich
um einen ſpezifiſch deutſchen Fall oder um eine allgemeine Welt=
tendenz
handle.
Die Generaldiskuſſion abgeſchloſſen.
Der Sachverſtändigen=Ausſchuß für die Reparationsregelung
hielt am Freitag nachmittag eine Sitzung ab, die nur etwa eine
Stunde dauerte. Die Generaldiskuſſion darf jetzt als
abgeſchloſſen betrachtet werden. Morgen Samstag wird
keine Sitzung ſtattfinden. Am nächſten Montag werden einige
Spezialfragen zur Behandlung kommen. Die Transfer=
frage
iſt bisher nicht angeſchnitten worden, ebenſowenig die
Frage der Höhe der Amuitäten. Mit Rückſicht auf den konkre=
teren
Inhalt der Beſprechungen werden von der nächſten Woche
an die Mitteilungen über den Verlauf der
Sitzungen bedeutend ſpärlicher ausfallen.
Die vergangene Woch: hat dazu geführt, eine allgemein ver=
trauliche
Stimmung innerhalb des Ausſchuſſes zu erzeugen.
Ueber die Bildung von Unterkommiſſionen iſt bisher nicht ge=
ſprochen
worden. Es iſt nicht einmal ſicher, ob ſolche Kommiſ=
ſionen
überhaupt gebildet werden. In Zukunft wird der Sams=
tag
regelmäßig ſitzungsfrei ſein. Vorausſichtlich werden im wei=
teren
Verlauf auch die Freitagsſitzungen ausfallen.

Minderheitspolitiſche Fragen
der Zukunft.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
Dr. v. H., Genf, Mitte Februar 1929.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß das Schickſal der zahl=
reichen
deutſchen Volksgruppen, die im oſt= und ſüdoſteuropäiſchen
Raum durch das Syſtem der Pariſer Vorſtadtverträge vom deut=
ſchen
Reich getrennt und neugeſchaffenen Staaten zugeteilt wor=
den
ſind, und ihr Zuſammenhang mit dem geſamtdeutſchen Volks=
tum
heute eines der entſcheidenſten, unmittelbar die zukünftige
europäiſche Entwicklung berührenden Probleme bildet. Eine
zwangsläufige Entwicklung hat im gegenwärtigen Augenblick die
Minderheitenfrage, die Frage der Erhaltung der nationalen
Exiſtenz verſichedener, deutſcher Minderheitengruppen, von
neuem in den Vordergrund kommender großer Auseinander=
ſetzungen
im Völkerbundsrat gerückt.
Die merkwürdig zufällige, ungewollte Art, in der plötzlich
auf der Tagung des Völkerbundsrats in Lugano, aus einer von
niemand vorhergeſehenen und von niemand gewollten Situation
heraus, lediglich imponderabilen Impulſen des Augenblicks fol=
gend
, mit einem Schlage das geſamte Minderheitenproblem als
die große Frage der europäiſchen Zukunft aufgeworfen wurde,
erſcheint heute ſchon nicht mehr als ein Spiel des Zufalls, ſon=
dern
als eine geſchichtliche Notwendigkeit, als der
unmittelbare Ausdruck des Ringens um das großdeutſche, ge=
ſamtdeutſche
Schickſal.
Das Minderheitenproblem iſt ohne Zweifel nach der gegen=
wärtigen
Lage der Dinge heute ein faſt ausſchließlich deutſches
Problem. Die ungeheuerliche und willkürliche Grenzziehung und
Staatenbildung, die in Verſailles aus bewußter Unkenntnis der
ethnographiſchen und wirtſchaftlichen Lage im Oſten Europas ge=
ſchaffen
worden iſt, hat Millionen von Deutſchen zu Minder=
heiten
geſtempelt, hat national geſchloſſene Bevölkerungsgruppen
den neugeſchaffenen Staaten zugeführt, mit denen ſie weder
nationale, noch religiöſe, noch kulturelle Bande verbinden. Hier=
durch
ſind Probleme ſtaatspolitiſcher und nationalpolitiſcher
Natur aufgerollt worden, die immer dringender eine Löſung
heiſchen.
Es ſind vor allem deutſche Minderheiten, deren nationale
Exiſtenz in verſchiedenen Teilen Europas aufs Schwerſte bedroht
iſt. Die baltiſchen Randſtaaten, Eſtland, Lettland, Litauen, Polen,
ſodann Jugoſlawien, Rumänien, die Tſchechoſlowakei und Italien
weiſen heute mehr oder weniger geſchloſſene, deutſche Minder=
heitsgruppen
auf, die ſeit Jahren im ſchwerſten Kampf um ihre
bedrohte Exiſtenz ſtehen. Die abſurde Willkür, mit der Europa
in Verſailles aufgeteilt worden iſt, hat überall den Keim gelegt
für einen jetzt unvermeidlich gewordenen Kampf des deutſchen
Volkes um ſeine großdeutſche Stellung im mittel= und oſteuro=
päiſchen
Raum.
Nur aus dieſem weiten Geſichtsfeld heraus kann die Bedeu=
tung
der in Angriff genommenen Aufrollung des Minderheiten=
problems
im Rahmen des Völkerbundes richtig erkannt werden.
Wie iſt zunächſt einmal die rechtspolitiſche Lage, in
der ſich heute die Minderheiten auf Grund der vorhandenen
Verträge und Abmachungen befinden? Die rechtliche Grundlage
des Minderheitenſchutzes beruht heute einerſeits auf einer Reihe
von Verträgen, die während der Verſailler Friedenskonferen;
ſowie in den unmittelbar nachfolgenden Jahren geſchaffen wor=
den
ſind, andererſeits auf der allgemeinen Zuſtändigkeit des Völ=
kerbundes
als des völkerrechtlichen Garanten der für die Minder=
heiten
geſchaffenen Schutzbeſtimmungen.
Während der Verſailler Konferenz wurde bekanntlich eine
Kommiſſion gebildet, die den Namen Kommiſion für die
neuen Staaten erhielt und die von der Konferenzleitung
beauftragt wurde, Vertragsentwürfe zum Schutz der Minder=
heiten
in den oſteuropäiſchen Staaten auszuarbeiten. Dieſe Kom=
miſſion
hat einen einheitlichen Vertragstypus geſchaffen, der ſo=
dann
1919 und 1920 zum Abſchluß von Verträgen zwiſchen den
alliierten und aſſozierten Großmächten auf der einen Seite und
auf der anderen Seite Polen, Tſchechoſlowakei, Jugoſlawien,
Rumänien, Griechenland und Armenien führte. Dieſe ſogenann=
ten
Minderheitenverträge enthalten die Formulierung beſtimmter,
allgemeiner Rechtsgrundſätze über den Schutz der Minderheiten.
Die Prinzipien und Motive der Minderheitenverträge wurden
in Verſailles in einem Schreiben von Clemencau als dem Präſi=
denten
der Friedenskonferenz an den Führer der polniſchen Dele=
gation
, Paderewſky, zuſammenfaſſend zum Ausdruck gebracht,
wobei Clemenceau der polniſchen Delegation den nach weit=
gehender
Berückſichtigung polniſcher Wünſche weſentlich abgeän=
derten
Vertragsentwurf übermittelte. Das Schreiben Cle=
menceaus
gewinnt im gegenwärtigen Augenblick eine gewiſſe
grundſätzliche Bedeutung und muß daher kurz wiedergegeben
werden. Er weiſt zunächſt darauf hin, daß Verträge über die
Minderheiten nicht neu ſeien und erwähnt hierbei den Berliner
Kongreß von 1878 und die damalige Erklärung des Fürſten Bis=
marck
, die die formelle Anerkennung der damals neugeſchaffenen
Staaten mit der Forderung zur Befolgung gewiſſer Grundſätze
in der Form eines internationalen Abkommens verband,
Das damalige Syſtem, das eine Garantie der Beſtimmungen
dieſer Art durch die Großmächte enthielt, habe jedoch ein unmittel=
bares
Recht der Großmächte auf Einmiſchung in die Verfaſſung
der betreffenden Staaten geſchaffen, das leicht zu rein politiſchen
Zwecken verwandt werden konnte. Das neue Syſtem übertrage
dagegen, wie Clemenceau betont, die Garantie dem Völker=
bund
. Die Großmächte wären übereingekommen, in dieſer Form
einer Verpflichtung des neugebildeten polniſchen Staates betreffs
der Grundrechte für die neuen Bewohner Polens zu verlangen
welche Aenderungen auch innerhalb des polniſchen Staates ein=
treten
mögen. Polen ſtehe ſomit nicht unter der Vormundſchaft
der Signatarſtaaten von Verſailles; die neu erworbene Bevöl=
kerung
Polens würde ſich leichter mit der neuen Lage abfinden,
wenn ſie wiſſe, daß ihr vom erſten Augenblick an Schutz und ge=
rechte
Garantien gegen jehe Gefahr ungerechter Behand’ung oder
Bedrückung gewährt worden ſei. Allein die Kenntnis dieſer
Barantien würde eine materielle Ausſöhnung erleichtern und die

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Eeite 2

Eamstag, den 16. Februar 1929

Notwendigkeit von Zwangsmaßnahmen verhüten. Es könne
keinem Zweifel unterliegen, daß Polen ſich breit erklären würde,
ſeine ſtaatlichen Einrichtungen auf den Grundſätzen, wie ſie in den
Verträgen zum Ausdruck kämen, aufzubauen. Hierzu iſt zu bemer=
ken
, daß der Artikel 109 der Polniſchen Staatsverfaſſung die
Schaffung eines beſonderen Staatsgeſetzes vorſieht, das den
nationalen Minderheiten Polens die freie Entfal=
tung
ihrer nationalen Eigenrechte in autonomen Minder=
heitsverbänden
öffentlich=rechtlichen Charakters im Rahmen
der Selbſtverwaltungs=Körperſchaften ſichern ſollte. Bis heute
iſt jedoch ein derartiges Geſetz in Polen nicht angenommen wor=
den
, und zwar mit der Begründung, eine Kulturautonomie für
die Minderheiten Polens entſpräche nicht dem polniſchen Rechts=
empfinden
!
In den Minderheitsverträgen werden nun die Rechte der
zu einer Minderheit der Raſſe, Religion und Sprache zu zählen=
den
Staatsangehörigen in allgemeinen Linien feſtgeſetzt; die Ver=
träge
ſehen Gleichheit vor dem Geſetz, Gleichheit der bürgerlich=
politiſchen
Rechte, Zulaſſung zu öffentlichen Aemtern vor, Ge=
brauch
der Mutterſprache in Kirche, Preſſe, öffentlichen Verſamm=
lungen
, ferner gleiches Recht, mit den anderen Staatsangehörigen
auf eigene Koſten wohltätige, religiöſe oder ſoziale Einrichtungen
und Schulen zu unterhalten. Ausdrücklich iſt hervorgehoben,
die Behandlung der Staatsangehörigen müſſe
rechtlich und tatſächlich die gleiche ſein; endlich ent=
halten
dieſe Minderheiten=Verträge eine Art Katalog von Rechts=
grundſätzen
, nach denen der Unterſchied von Raſſe, Sprache und
Religion niemanden ſchaden dürfe. Internationalrechtliche Be=
deutung
gewinnt dieſe Beſtimmung durch die in den Verträgen
vorgeſehene Verpflichtung, diefe Vertragsbeſtimmungen müßten
als Staatsgrundſatz anerkannt werden; zum Schluß wird in
den Minderheits=Typen=Verträgen die Stellung des Völker=
bunds
als Garant und Patron des Minderheitenſchutzes feſtge=
legt
, und zwar wird die völkerrechtliche Natur der Vertrags=
artikel
erklärt, die unter dem Schutz des Völkerbundes als ſolchem
ſtehen. Hierbei werden jedoch zugleich die Kompetenzn des Völ=
kerbundes
feſtgelegt, die leider praktiſch=politiſch außerordentlich
eng ſind und eine extenſive Interpretation zum mindeſten er=
heblich
erſchweren. Die Zuſtändigkeit des Völker=
bundes
wird in den Verträgen eigenartigerweiſe auf mehr
prozeſſuale Rechtsſätze begrenzt. Jedes Mitglied des Völker=
bundsrates
ſoll das Recht haben, den Rat auf jede Verletzung der
Beſtimmungen der Minderheitenverträge oder auf die Gefahr
einer ſolchen Verletzung aufmerkſam zu machen. Was der Rat
in ſolchen Fällen zu tun hat, bleibt zunächſt offen. Meinungs=
verſchiedenheiten
innerhalb des Völkerbundsrates über rechtliche
oder tatſächliche Fragen werden als ein Streitfall internationalen
Charakters erklärt, und es wird Anrufung des Völkerbunds=
gerichtshofes
im Haag, deſſen Entſcheidung inappellabel ſein ſoll,
vorgeſehen.
(Schluß folgt.)

Tage.

Der Reichspräſident hat den Präſidenten des Reichsgerichts Prof.
D. Dr. h. e. Walter Simons auf deſſen Antrag zum 1. April ds. Js.
in den Ruheſtand verſetzt und auf Vorſchlag des Reichsrats den
Miniſterialdirektor im Reichsjuſtizminiſterium Dr. Erwin
Bumke zum Präſidenten des Reichsgerichts ernannt.
Als wahrſcheinlichſtes Datum für die Neuwahlen in Eng=
land
wird jetzt der 29. Mai 1929 angegeben. Die Oppoſition ſoll ſich
mit dieſem Datum einverſtanden erklärt haben.
Die franzöſiſche Kammer hat eine von der ſozialiſtiſchen
Fraktion beantragte allgemeine politiſche Amneſtie mit
320 255 Stimmen abgelehnt, nachdem Juſtizminiſter Bar=
thou
für die Regierung die Vertrauensfrage geſtellt hatte.
Der im Zuſammenhang mit der Affäre der Gazette du
Franc verhaftete Graf de Courville iſt vorläufig aus dem
Gefängnis entlaſſen worden, nachdem ſowohl, die ärztlichen Sach=
verſtändigen
als auch die gerichtlich beſtellten Rechnungsprüfer ſich für
dieſe Maßnahmen ausgeſprochen hatten.
Die Unterzeichnung des Verſöhnungspaktes und
des Konkordates zwiſchen Italien und dem Vatikan im Lateran
und die Volkskundgebung auf dem Petersplatz bei der Segnung des
Papſtes von der äußeren Loggia wurden im Film feſtgehalten.
Der Großkanzler des päpſtlichen Maltheſer=
Ordens, Graf Bernardo Lambertenghi, iſt im Alter von 90 Jahren
geſtorben.
Nach offiziellen in London eingegangenen Nachrichten wurde die
Stadt Delalabad ſo vollſtändig zerſtört, daß auch
nicht eine Mauer mehr ſtehen geblieben iſt.
Wie erſt jetzt bekannt wird, ſind vor kurzem auf den natio=
naliſtiſchen
chineſiſchen General Dchiang Kai=ſchek
zwei mißlungene Mordanſchläge verübt worden. Wäh=
rend
der General bei dem erſten Attentat in Hſuchow leichte Verletzun=
gen
erlitt, ſchlug der zweite Anſchlag in Nanking völlig fehl.
Der chineſiſche Außenminiſter Wang hat an den
Doyen des diplomatiſchen Korps, den niederländiſchen Ge=
ſandten
, das Erſuchen gerichtet, Schritte zu Verhandlungen wegen
Rückgabe des Geſandtſchaftsviertels in Peking an
China einzuleiten.

ein Scheinr Hamamens veim Boiie

Nump=

Rumänien für Berkräge zur Kriegsver

EP. Genf, U.
Die rumäniſche Regierung hat dem Völkerbun=
angekündigt
, daß ſie bereit ſei, mit allen Mächten, duß
ten, Verträge über vorbeugende Maßnahmen zun
hütung, über die friedliche Regelung internationa=
über
gegenſeitige Waffenhilfe in Kriegsfällen und
verträge abzuſchließen.
Damit erhält die von Rußland angeregt=
zwiſchen
den Oſtſtaaten über den beſchleunigten
Kelloggſchen Antikriegspaktes eine Fortſetzung, die
biet der Tätigkeit des Völkerbundes hinüberleiten=
niſche
Regierung beruft ſich bei dieſer Ankündim=

Zirkularaufforderung, die das Völkerbundsſekretarim!
ber 1928 auf Grund der von der Septembervollverin.

Die Durchführung des deutſch=rumäniſchen
Abkommens.

Völkerbundes angenommenen Vertragsentwürfe
Mitgliedſtaaten des Völkerbundes erlaſſen hat. D
entwürfe beruhen, wie z. B. das Projekt für vorbe
nahmen zur Kriegsverhütung, auf deutſchen Vr=
übrigen
, die in dem ſogenannten Weltſchiedsgerickt
mengefaßt ſind, auf dem monatelangen Arbeiteny
gerichts= und Sicherheitskomitees des Völkerbundes:
Jahre. Während der Septembervollverſammlung =
Vertragsmodelle ihre letzte Faſſung. Sie ſollen der
Mufter beim Abſchluß von mehrſeitigen oder zwu
trägen dienen. Das Projekt über die vorbeugendo=
nahmen
enthält u. a. als eine der wichtigſten Beſtf./
Vorſchriften, daß der Völkerbundsrat ſeine guternd=
Abſchluß ſolcher Verträge nur dann zur Verfügum=
wenn
er nach Prüfung der geſamten politiſchen Lagy
betreffenden Staaten ſicher iſt, daß ſeine guten
akzeptiert werden.
Rumänien iſt das erſte Land, das auf die Aum;
Vollverſammlung zum Abſchluß derartiger Vertrweuf.
Die Ankündigung ſeiner Bereitwilligkeit iſt vom Geraf.
ſämtlichen Mitgliedſtaaten des Völkerbundes mitgnk

Die Räumungsfrage Handelsobiekt für die
Reparakions=Verhandlungen?

* Berlin, 15. Februar. (Priv.=Tel.)
Von Paris wird plötzlich das Thema der Rheinlandräumung
wieder in die Debatte geworfen mit einer beſtimmten Abſicht
offenbar. In Genf wurden ja zwei Kommiſſionen eingeſetzt, die
eine für die Reparationen, die andere für die Räumung. Von
der letzteren hat man bisher nichts mehr gehört. Soweit Vor=
bereitungen
getroffen wurden, ſind ſie vermutlich in den üblichen
Geſprächen zwiſchen den Außenminiſtern und den Botſchaftern
beſprochen worden, wobei der deutſche Botſchafter von Hoeſch
noch in der letzten Zeit Herrn Briand wiederholt nachdrücklich
vor Augen geführt hat, welche pſychologiſchen Wirkungen auf die
öffentliche Meinung Deutſchlands der Aufſchub der Räumung
haben würde. Wenn Frankreich die Parole ausgibt, die
Räumungder 2. Zone würde in Betracht gezogen, ſobald
die Kommerzialiſierung der deutſchen Repara=
tionsſchuld
durch die Sachverſtändigen für möglich er=
klärt
ſei während die vollſtändige Räumung erſt
nach der Kommerzialiſierung evtl. in einzelnen
Etappen erfolge, ſo muß demgegenüber darauf hinge=
wieſen
werden, daß Deutſchland noch immer an der
vollſtändigen Trennungder beiden Fragen feſt=
hält
und eine innere Verbindung ablehnt. Die neueſten Nach=
richten
aus Paris halten wir deshalb für einen Verſuchsballon,
der die Stärke des deutſchen Widerſtandes prüfen ſoll gegen den
Gedanken, die Näumung zum Handelsobjekt bei den
Reparationsverhandlungen zu machen. Die
deutſche Reichsregierung hat ſich aber ohne Rückzugsmöglichkeit
darauf feſtgelegt, daß ein derartiges Geſchäft für
uns nicht in Frage kommt. Laſſen wir alſo dieſen Ballon
ruhig fliegen, er wird ſchon von ſelbſt auf die Erde niederkommen.

Das am 10. November 1928 unterzeichnete deutſch= rumä=
niſche
Abkommen zur Beilegung finanzieller Streitfragen iſt am
4. Februar in Kraft getreten und im Reichsgeſetzblatt, Teil 2,
Seite 81, veröffentlicht worden. Auf Grund der in dieſem Ab=
kommen
getroffenen Vereinbarung gibt die rumäniſche
Regierung worauf bereits in früheren Preſſeveröffent=
lichungen
hingewieſen worden iſt alle Güter, Rechte
und Intereſſen von Reichsangehörigen frei,
die am 27. Auguſt 1928 noch nicht endgültig ligui=
diert
waren. Alle Verbote, welche deutſchen Reichsangehöri=
gen
in der freien Ausübung ihrer Rechte mit Bezug auf dieſe
Vermögensgegenſtände beeintruchtigt hatten, haben ohne weiteres
ihre Wirkſamkeit verloren. Die Güter dieſerArt, die ſich
in den Händen der rumäniſchen Regierung und insbeſondere
unter Sequeſter befinden, werden den deutſchen Be=
rechtigten
auf ihren Antrag zurückgegeben. Der
Antrag iſt an das Liquidationsamt beim Finanzminiſterium
(Miniſterial Finantalor Directiunca Despagubirilor de Razboi
ſi Tratatelor de Pace, Officul de Lichidare) in Bukareſt zu rich=
ten
. Zur Durchführung dieſes Abkommens hat die rumäniſche
Regierung der deutſchen Reglerung insgeſamt ſechs Liſten über=
reicht
, in denen ſowohl das freizugebende deutſche Eigentum,
wie das nach Auffaſſung der rumäniſchen Regierung endgültig
liquidierte deutſche Eigentum aufgeführt iſt. Dieſe Liſten werden
demnächſt im Reichsanzeiger veröffentlicht werden. Zugleich
werden alle Intereſſenten, die durch Beſchlagnahme oder Liqui=
dationsmaßnahmen
der rumäniſchen Regierung Schaden erlit=
ten
haben, der nach den Beſtimmungen des Kriegsſchädenſchluß=
geſetzes
abzugelten iſt, durch eine ebenda zu veröfſentlichende
Verordnung aufgefordert werden, ihre Anſprüche bis zum 15.
Mai, und ſofern ſie ihren Wohnſitz oder dauernden Aufenthalt
im Auslande haben, bis zum 15. Juli, beim Reichsentſchädi=
gungsamt
ſchriftlich anzumelden. Dieſe Aufforderung erſtreckt
ſich nicht auf die deutſchen Beſitzer rumäniſcher Vorkriegsſtaats=
anleihen
, derentwegen eine beſondere Veröffentlichung im Ber=
liner
Börſencourier und in der Berliner Börſenzeitung vom
12. Februar, ſowie in anderen Tageszeitungen bereits erfolgt iſt.
Im Hinblick auf die bevorſtehende Veröffentlichung der Liſten
und angekündigten Verordnung kann eine Beantwortung von
Anfragen bei den amtlichen Stellen, mit denen eine Auskunft
aus den Liſten verlangt wird, nicht in Ausſicht geſtellt werden.

Ergänzung der Tagesordnung des völke
Genf.
Das Völkerbundsſekretariat hat heute abend en
zur Tagesordnung der nächſten, am 4. März begi=i
tagung veröffentlicht. Die Ergänzung, die der
auch ſämtlichen Ratsmitgliedern zugeſtellt hat,
Punkte: der erſte bringt zum Kapitel Der deutſchk.
in Oberſchleſien unter den dem Rat auf Grunddy
der Genfer Konventiow über Oberſchleſien unterr
tionen als Zuſatz zu der vor zehn Tagen veröffem!
ordnung Das Telegramm des Deutſchen Volkss=
fend
die Verhaftung des Herrn Ulitz‟. Der zwr
trifft die Bemerkungen und Vorſchläge der ſchweſt=
des
=Regierung zur Frage der Errichtung einer M
den Völkerbund in der Nähe Genfs.

der Kellogg=Pakt im franzöſiſchen Kans=
angenommen
.
EP. Paris,
Die Außenkommiſſion der franzöſiſchen Kan.
den Bericht des Abg. Cot über die Ratifizierum
paktes einſtimmig gutgeheißen. Der Bericht wim
kommenden Woche der Kammer zur Ratifikating
werden. Der Berichterſtatter ſchlägt vor, keine
dem Pakt zu machen und ſich lediglich an den
Paktes zu halten. Dieſer ſei zwar unvollſtändi
ſchiedenen Stellen verbeſſerungsbedürftig und
ſolle er durch einen Pakt über die obligatoriſche
barkeit ergänzt werden. Abg. Cot lädt außerdem
ein, die Initiative zu ergreifen, damit durch
nationale Konferenz der Begriff
krieg genau definiert werde. Schließlich
Sanktionen feſtzulegen, für Uebertret:
Paktes. Die von England und Amerika ger
halte werden kritiſiert und erklärt, daß, wenn de
rechtsgültig erklärt werden, damit die Tragwe-
herabgeſetzt
werde.

Erſchwerungen von Zilmaufnahmen in Denlſchland
durch behördliche Maßnahmen.

Die Spitzenorganiſation der Deutſchen Filminduſtrie
hat in Gemeinſchaft mit dem Verbande der Film=
induſtriellen
eine Denkſchrift über die Er=
ſchwerungen
von Filmaufnahmen in
Deutſchland, durch behördliche Maß=
nahmen
verfaßt. Die Denkſchrift bringt eine
Fülle von Material über die Behandlung der Film=
herfteller
in Deutſchland im Vergleich zu dem Ausland.
Es heißt u. a.: Die deutſche Filmproduktion wird in ihrer
Arbeit durch behördliche Einengungen auf das Schwerſte
gehemmt. Nicht nur, daß man dem deutſchen Lichtſpielgewerbe
durch eine hohe Sonderſteuer die Luſtbarkeitsſteuer die
Entwicklungsmöglichkeit nimmt, ſelbſt die Filmaufnahmen werden
durch behördliche Anordnungen, die wie Schikanen wirken, er=
ſchwert
.
Im filmproduzierenden Ausland, dagegen hat man ſeit
Jahren ſchätzen gelernt, welche wirtſchaftliche und kulturelle Pro=
pagandamöglichkeit
im Film liegt; man läßt daher den heimiſchen
Produktionsfirmen überall im Ausland weitgehendſte Unter=
ſtützung
zuteil werden.
In Frankreich wird von allen Behörden den Wünſchen
der Filminduſtrie weitgehendſt Rechnung getragen. Für die Auf=
nahmen
zu dem Film La grande bataille ſtellte die franzöſiſche
Regierung die geſamte franzöſiſche Flotte zur Verfügung; dabei
wurde nicht einmal ein franzöſiſches Thema verfilmt, ſondern
es wurde in dieſem Film die große Heimatliebe des Japaners
gewürdigt.
Amerika hat ſogar in Waſhington ein beſonderes Filmamt
errichtet, in welchem erforſcht wird, wie die im Film liegenden
Propggandamöglichkeiten am beſten nutzbar zu machen ſind und
wie durch den Film amerikaniſches Leben und Denken und ameri=
kaniſche
Kultur in die Welt hinausgetragen werden können.
Es ſei darauf hingewieſen, daß in Amerika die Flotte wiederholt
zu Filmaufnchmen zur Verfügung geſtellt wurde, und daß bei der
Herſtellung des Films Wings Hunderte von amerikaniſchen
Militärflugzeugen mitwirkten.
In Rußland hat die Sowjetregierung mit Staatsmitteln
eine ſtarke Filminduſtrie geſchaffen. Zu den ruſſiſchen Filmen
werden im ſtärkſten Umfange Mälitär und Flotte herangezogen
und nur dadurch, daß auch ſonſt jegliche Unterſtützung für die

Filmproduktion zugeſtanden wurde, konnten Filme von ſolchem
Ausmaße geſchaffen werden.
Aber nicht nur die heimiſchen Filmproduzenten werden im
Auslande mit derartigen Vergünſtigungen bedacht, auch die
deutſchen Filmproduzenten, die im Auslande
Filmaufnahmen machen, berichten von der weitgehenden Unter=
ſtützung
, die man ihnen bei ihren Filmexpeditionen in faſt allen
Ländern zuteil werden ließ.
Wie werden dagegen die deutſchen Filmher=
ſteller
in Deutſchland behandelt?
Für die Erlaubnis, Filmaufnahmen im Park von Sansſouc
zu machen, verlangte die Preußiſche Krongutsverwaltung eine
ſehr hohe tägliche Gebühr und erteilte die Erlaubnis erſt dann,
als dieſe Gebühr für mehrere Tage im Voraus bezahlt wurde.
Später wurde die Erlaubnis, im Park von Sansſouci Filmauf=
nahmen
zu machen, ganz zurückgezogen, weil angeblich einige
Naſenflächen beſchädigt worden waren. Aufnahmen mit Lampen
und Lichtmaſchinen wurden reſtlos abgelehnt. Hin und wieder ift
für Aufnahmen von Kulturfilmen in anderen Parks die Geneh=
migung
nach Ueberwindung großer Schwierigkeiten erteilt worden.
Es ergibt ſich ſomit der groteske Fall, daß Berliner Filmfirmen,
um zu Aufnahmen in Schloßparks und Schlöſſern zu kommen,
mit der geſamten Expedition z. B. nach Neuſtrelitz oder gar ins
Ausland fahren müſſen.
Durch eine ſächſiſche Behörde wurde es einer Firma kurzweg
verboten, Aufnahmen in der Sächſiſchen Schweiz, die alljährlich
von Hunderttauſenden ihrer Schönheit wegen beſucht wird, zu
machen; die Behörde beaab ſich alſo der günſtigen Gelegenheit,
Werbung für den Fremdenverkehr durch den Film zu machen.
Von der Reichsbahn die Genehmigung für Aufnahmezwecke
zu erhalten, iſt äußerſt zeitraubend und mit recht erheblichen
Koſten verbunden. Die Filmfirmen ſind daher meiſt gezwungen,
auf Kleinbahnen in der Provinz zurückzugreifen.
Durch das Verbot des Reichswehrminiſteriums, Reichswehr=
truppen
in Filmen zu verwenden, ſind die Filmfirmen, insbe=
ſondere
bei Szenen mit vielen Berittenen, gezwungen, entweder
im Auslande derartige Aufnahmen zu machen denn die meiſten
Länder ſtellen gern für ſolche Zwecke Militär zur Verfügung
oder aber die Firmen müſſen ſich mit Pferden und Reitern be=
gnügen
, die ſie überall zuſammenleihen.
Als vor einigen Jahren der Nibelungen=Film gedreht wurde,
waren für einige Szenen mehrere hundert Pferde notwendig.
Da kurz nach dem Kriege nur ganz wenig Pferdematerial in
Deutſchland vorhanden war, wandte ſich die Firma an die
Militärverwaltung mit der Bitte, die für die Aufnahmen not=
wendigen
Pferde zu leihen. Die Antwort lautete, daß die Pferde

dem Reiche gehören und daß das Reich ſein Mal=
derartige
Zwecke hergebe. Die Firma mußte iw
zuſammengeſuchten Pferden begnügen. Dasſels
wendung von Polizei im Film.
Das Geſetz verbietet es grundſätzlich, Kinder
zu Filmaufnahmen heranzuziehen‟. Selbſt die
von Kindern bis zum vollendeten 13. Lebensjah
vorherigen Genehmigung der Landesbehörden ab
weil angeblich die geiſtige, ſittliche und körperle
der Kinder dadurch gefährdet werden könne.
iſt aber nachgewieſen worden, daß gerade bei
die Kinder unter den günſtigſten Bedingungen A.
ſind auch niemals Schädigungen feſtgeſtellt wor
Selbſt Aerzte und Pfychologen, die einen
gang oder Zuſtand bei einem Kinde zu wiſſenſcha.
im Film feſthalten wollen, müſſen erſt eine bel
nis ein holen.
Zum Schluß ſei noch ein Fall erwähnt, der
Verſtändnis manche Behörden noch heute den
Filminduſtrie entgegenbringen. Ein Schauſpielen
vor ein Amtsgericht geladen worden. Für dieſe
eine große Filmaufnahme mit Atelieraufbauten !
Zahl der Statiſten angeſetzt, bei der der betreſſe
eine Hauptrolle zu ſpielen hatte. Der Ausſe=
Aufnahme iſt für eine Produktionsfirma äußell
kann das ganze Produktionsprogramm für den
Die Produktionsfirma teilte dem Gericht mil,
ſpieler an dieſem Tage wegen der großen Aume
lich ſei. Daraufhin erhielt der Schauſpieler eie
ladung mit der Bemerkung: Für dieſes Mal ſe
ſtrafung wegen Ausbleibens abgeſehen weide.
wird jedoch die gleiche Entſchuldigung keine
finden. Es muß dann ein Vertreter bei del
eintreten.
Die Spitzenorganiſation hat aus der Fülle 9e
den Materials dieſe Fälle herausgegriffen, um *
Schwierigkeiten den deutſchen Filmproduzenten !"
land bei der Herſtellung von Aufnahmen, die
gemacht werden können, bereitet werden.

Von Deukſchlands Hohen SchA
Gießen: Aus Anlaß der Einweihung des neute.
tologiſchen Inſtituts hat die Philoſophiſche Fakulias
Karl Köbrich in Darmſtadt zum Doktor der 2
halber ernannt.

[ ][  ][ ]

Muer Klhef um die Herrſchaft zur See.
Wienen Dollar als erſte Rake für den
esnerikaniſchen Kreuzerbau.
EP. Waſhington, 15. Februar
urt gerüchtweiſe, daß die engliſche Regierung der
zchRegierung mitgeteilt habe, ſie gedenke ihr dem=
ſtſchz
, für die Beſchränkung der Seerüſtungen zu
züdennßwolidge hat dem Kongreß die Annahme eines
vong Millionen Dollar vorgeſchlagen, damit der Bau
Treuzer des jüngſt angenommenen Flottenbau=
ſe
inen werden kann.
0r iſchen Repräſentantenhaus erklärte der Präſi=
zuaniſchen
Marineausſchuſſes, Britten, anläßlich der
t vie Marinekredite, daß die Vereinigten Staaten
us ſeien, das die Beſchlüſſe der Waſhingtoner
ie Flottenabrüſtung ſtreng beachtet habe. Das
Ace Flottenkompromiß, erklärte Britten weiterhin,
zu egen die amerikaniſche Marine gerichtet geweſen.
e uniucht, die amerikaniſche Marine durch dieſen Ver=
er
zu machen. Glücklichweiſe ſei dieſer Verſuch
Eug en Meinung ſowohl in Frankreich als auch in
die
beußt; t worden. Der Redner beſtand darauf, daß die
zer Ay vor der nächſten Waſhingtoner Konferenz im
931 muf det werden ſollten.
Eräftunig zur japaniſchen Flotkenbaupolikik.
da
ermſtzung des Haushaltsausſchuſſes des japaniſchen
derartgr keutss we an die Regierung die Anfrage gerichtet, ob
ligkeit iſtmiſichtüäg teen Mächten eine Erweiterung der beſtehenden
ölkerbungnkuug/ (aif dem Gebiete der Flottenneubauten nach dem
931, 8y mach dem Erlöſchen des Waſhingtoner Vertrags
ggetn 8 emierminiſter Tanala erklärte, die Handlungs=
IAN
n Riituing werde von der Haltung abhängen, die die
aufi im Laufe dieſes Jahres zuſammentretenden
enz erünlanen würden. Japan ſei, falls die anderen
ſich ſſga falls anſchließen ſollten, bereit, die Inangriff=
r
usſtGauten für veralteie Schiffe zu verſchieben und
awur ür Kreuzer zu erhöhen.
tükAs in Polen? Der neue Berfgſſungs=
enlwurf
.
Warſchau, 15. Februar.
itfſchen Kreiſen verlautet, ſoll der neue Verfaſ=
polniſchen
Negierungsblocks eine ſo weit=

tpefutng der Rechte und Vollmachten des Staats=
en
fieb en, daß ſeine Machtbefugnis denen eines abſo=
mckrin
gleichkommen würden. So ſoll der Staats=
u
. idns Recht genießen, ohne Gegenzeichnung durch
mnumi ichen Miniſter außenpolitiſche Verträge abzu=
Eßmnungen und Veränderungen im Heeresbeſtand
Minen Krieg zu erklären, das Parlament aufzu=
A3ich ſogar die Parlamentsſvahlen nach eigenem
fütz nötig zu erklären. Der Verfaſſungsplan liegt bis
wehymicht gedruckt vor und iſt daher auch den Mit=
ehſirch
iedenen Fraktionen in allen ſeinen Einzelheiten
yr. In den oppoſitionellen Abgeordnetenkreiſen
enmmen, daß ſein Wortlaut erſt in den nächſten
Feſtgelegt bezw. daß noch gewiſſe Aenderungen
wollen.
WAire Haftenklaſſung Ulik gegen Kaukion.
Kattowitz, 15. Februar.
Serſchiedener Blätter, wonach für den Abgeord=
önftentlaſſungsantrag
gegen Stellung einer Kau=
antsanwaltſchaft
geſtellt wurde, entſprechen nicht
Ein derartiger Antrag kann erſt geſtellt wwerden
erhandlung vor dem Unterſuchungsrichter ſtatt=
9M2feſe Vernehmung ſollte im Laufe des Freitags
Am dem Ergebnis der Verhandlung wird es ab=
acher
Antrag überhaupt Ausſicht auf Erfolg hat

Pürianemtärtſches.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags
ſetzte geſtern ſeine Beratungen bei dem Kapitel 88 ( Wohlfahrts=
pflege
, Arbeitsnachweis uſw.) fort. Das Kapitel wird genehmigt.
Eine längere Debatte entſpinnt ſich über
die Zurückſetzung des heſſiſchen Schlichters
Dr. Bernheim bei der Beſtellung des Schlichters für Heſſen und
Naſſau. Der Finanzausſchuß nahm einſtimmig folgende Pro=
teſtentſchließung
an:
Der Finanzausſchuß erhebt energiſchen Proteſt gegen die
Behandlung Heſſens bei der Ernennung des Schlichters für
Heſſen und Naſſau. Er erblickt in der Ablehnung der urſprüng=
lich
feſtgeſetzten gemeinſchaftlichen Vereinbarung zwiſchen dem
Reich, Heſſen und Preußen, wonach Dr. Bernheim zum Schlich=
ter
beſtellt werden ſollte, eine gegen die getroffene Verein=
barung
verſtoßende Behandlung des Landes Heſſen, um ſo
mehr als alle drei Beteiligten die langjährigen Verdienſte
Dr. Bernheims anerkannt haben.
Staatspräſident Adelung hat, wie wir erfahren, dieſe Ent=
ſchließung
alsbald an den Reichsarbeitsminiſter weitergegeben.
Der Finanzausſchuß nahm ſodann die noch ausſtehenden Ka=
pitel
des Arbeits= und Wirtſchaftsminiſteriums 8999 an.
Die Vorlage über den Hausankauf Wehner u. Fahr wird an=
genommen
, nachdem die Regierung dargelegt hatte, daß ein Neu=
bau
bedeutend teurer komme.
Der Finanzminiſter machte Mitteilung über die Einrich=
tung
eines Eismeldedienſtes. (Siehe auch Aus Heſ=
ſen‟
. D. Red.) Der Ausſchuß genehmigte die für dieſen Dienſt
angeforderten Mittel.
Angenommen wird das zurückgeſtellte Kapitel 38 (Kirchen).
Ein Antrag der Frau Abg. Haraeus, der die Regierung erſucht,
baldiaſt zu einer endgültigen Regelung der Beziehungen zwiſchen
den Staat und der evangeliſchen Landeskirche zu kommen, wird
für erledigt erklärt. Der zweite Teil des Antrages, um der un=
zweifelhaft
beſtehenden finanziellen Not der Landeskirche vorläu=
fig
zu ſteuern, werden 300 000 Mark mehr als im Vorjahr, im
Haushaltsplan für 1928 eingeſtellt, wird gegen 2 Stimmen ab=
gelehnt
.
Ein Antrag Haury, Art, die Beiträge zur Landeskirche wer=
den
um 50 Prozent erhöht, ohne daß dadurch die Gewährung
eines Darlehens von 600 000 Mark an die Kirche zu den bisheri=
gen
Bedingungen auch im Rechnungsjahr 1929 beeinträchtigt
wird. wird mit 9:4 Stimmen abgelehnt.
Ein Antrag der Abg. Heinſtadt, Blank, Weckler: Die Regie=
rung
wird ermächtigt, den Kirchen ein Darlehen zu gewähren in
derſelben Höhe und zu denſelben Bedingungen wie im Rechnungs=
jahre
1928 wird bei Stimmenthaltung der Sozialdemokraten an=
genommen
. Der Ausſchuß wird ſeine Beratungen am kommen=
den
Mittwoch fortſetzen.
Der Geſetzgebungsausſchuß
erledigte in ſeiner geſtrigen Sitzung die erſte Leſung des
Gemeindebeamtengeſetzes. Die zurückgeſtellten Artikel
7. 9. 10, 12. 14, 35 und 36 wurden in der Faſſung der Regierungs=
vorlage
angenommen, alle geſtellten Anträge abgelehnt. Der
Artikel 12 erhält folgende Faſſung:
1. Die Gemeindebeamten haben bei Erkrankung und während
des üblichen Erholungsurlaubs Anſpruch auf Weitergewäh=
rung
ihrer Beſoldung.
2. Unbeſchadet der Beſtimmungen in Abſ. 1 wird den Gemeinde=
beamten
, die nach den Vorſchriften der Reichsverſicherungs=
ordnung
krankenverſicherungspflichtig wären, für den Fall
der Erkrankung ein Barbezug im anderthalbfachen Betrag
des Krankengeldes der zuſtändigen Krankenkaſſe für die Dauer
der Regelleiſtungen der Krankenkaſſen gewährleiſtet. Auf
dieſe Leiſtung wird der Betrag angerechnet, der dem Beamten
für die gleiche Zeit an Beſoldung, Ruhegehalt oder Warte=
geld
zuſteht.
Einſtimmige Annahme fand eine vom Abg. Schreiber ein=
gebrachte
Entſchließung, in der die Regierung erſucht wird, bal=
digſt
die Dienſt= und Rechtsverhältniſſe der Beamten von Ge=
meindeverbänden
namentlich der Bezirks= und Kreisſparkaſ=
ſen
entſprechend den Beſtimmungen des Gemeindebeamten=
geſetzes
geſetzlich zu regeln.
Der Ausſchuß erledigte ſodann noch eine Reihe von Eingaben
über Strafſachen, indem er ſie ablehnte oder durch die Regierungs=
antwort
für erledigt erklärte. Er vertagte ſich dann auf den näch=
ſten
Donnerstag. Auf der Tagesordnung ſteht das Geſetz
über den Jagdpaß. Am Freitag ſoll dann die zweite
Leſung des Gemeindebeamtengeſetzes vorgenom=
men
werden.

Es bleibt bei den alten Mielen.
* Berlin, 15. Februar. (Priv.=Tel.)
Im Preußiſchen Landtag iſt ſoeben ein Geſetzentwurf durch
die Regierung eingebracht worden, der die Verlängerung der
Hauszinsſteuerverordnung um ein Jahr bis zum 31. März 1930
vorſieht, ſo daß alſo für Preußen wenigſtens eine Miet=
erhöhung
ausgeſchloſſen iſt. Da im Reich der Verſuch,
mit Hilfe des Gebäudeentſchuldungsgeſetzes ewwas Neues zu
ſchaffen, bisher am Widerſtand des Reichsrates geſcheitert iſt, hat
Preußen die Regelung geſchaffen, bis zu deren Ablauf wohl
auch im Reich eine Verſtändigung erzielt ſein wird.

Die Vorkereitungen zum ſozialdemo

Mißſtimmungen. Der linke Flügel fügt ſich nichk.
Unbequeme Ankräge.
* Berlin, 15. Februar. (Priv.=Tel.)
Der Beginn des ſozialdemokratiſchen Parteitages rückt im=
mer
näher und noch ſehen die Sozialdemokraten ſelbſt nicht, wie
ſie aus dieſer Verlegenheit herauskommen ſollen. Der eigentliche
Zweck des Parteitages war, die Stellung des Sozialismus zum
Wehrprogramm feſtzulegen. Dazu war eine Komwiſſion ein=
geſetzt
, die nach langem Hin und Her einen Kompromißentwurf
ausgearbeitet hatte, ſo vorſichtig formuliert, daß rechts und links
damit hätten einverſtanden ſein können. Aber der linke
Flügel willnicht. Namentlich aus Sachſen ſind eine ganze
Reihe hemmungsloſer Anträge eingelaufen, die bis zur Abſchaf=
fung
der Reichsmarine und bis zur Forderung der Dienſtver=
weigerung
gehen. Die Stimmung in Sachſen ſelbſt läßt keinen
Zweifel darüber, daß hier keine Neigung beſteht, ſich einem
etwaigen Mehrheitsbeſchluß zu fügen. Die Drahtzieher hinter
den Kuliſſen arbeiten deshalb auch bereits darauf hin, um die
Entſcheidung herumzukommen und nach einer ausgiebigen De=
batte
die ganze Frage noch einmal an den Ausſchuß zurückzu=
verweiſen
, wodurch der eigentliche Zweck des Parteitages hin=
fällig
würde. Aber vermutlich wird ſich kein anderer Ausweg
aus der Verlegenheit finden laſſen, wenn der Bruch in der Par=
tei
verhindert werden ſoll. Ob das allerdings gelingt, iſt eine
andere Frage. Berlin hat darüber hinaus einen ſehr unbe=
quemen
Antrag geſtellt, daß die zweite Rate für den Bau des
Panzerkreuzers von der Reichstagsfraktion und von den ſozial=
demokratiſchen
Kabinettsmitgliedern abgelehnt werden muß.
Wird dieſer Antrag angenommen, dann iſt der Skandal da. Der
Kanzler hat ſich den übrigen bürgerlichen Parteien gegenüber ſo
feſtgelegt, daß er nicht mehr zurückkann. Entweder muß dann
das Kabinett oder die Sozialdemokratiſche Partei explodieren.
Das eine iſt den Führern ebenſo unertvünſcht wie das andere.
Alſo wird man auch hier nach taktiſchen Manövern Umſchau hal=
ten
, um den peinlichen Antrag irgendwie zu begraben. Aber
trotz aller umſichtigen Vorbereitungen iſt es nicht ausgeſchloſſen.
daß Ueberraſchungen eintreten.
Waffenfund im ſozialdemokraliſchen Barkeihaus
in Wien.
Wien, 15. Februar.
Im ſozialdemokratiſchen Parteihauſe wurden durch eine
polizeiliche Kommiſſion neben dem Vereinsvermögen eines be=
hördlich
genehmigten Jagd= und Schützenvereines Waffen und
Munition beſchlagnahmt. Dazu wird gemeldet, daß etwa 300 Ge=
wehre
verſchiedener Eyſteme mit der dazu gehörigen Munition,
30 000 neue Infanterie=Patronen, eine große Anzahl von Re=
volvern
, ſowie mehrere Kiſten mit Maſchinengewehrbeſtandteilen
beſchlagnahmt wurden. Auch Feldtelephonanlagen wurden be=
ſchlagnahmt
und alle Waffen in das Gericht gebracht.
Preußen und das Konkordal.
* Berlin, 15. Februar. (Priv.=Tel.)
Die veränderte völkerrechtliche Stellung des Papſtes durch
die Zurückgewinnung der landesherrlichen Souveränität kann,
wie wir ſchon ſagten, auf die preußiſchen Konkordatsverhandlun=
gen
von maßgebendem Einfluß werden, weil nach Artikel 78 der
Reichsverfaſſung die Pflege der Beziehungen zu auswärtigen
Staaten ausſchließlich Sache des Reiches iſt, mit der Einſchrän=
kung
, daß in Angelegenheiten, deren Regelung der Landesgeſetz=
gebung
zuſteht, die Länder zwar mit auswärtigen Staaten Ver=
träge
abſchließen können, dieſe Verträge aber der Zuſtimmung
des Reiches bedürfen. Das kann zur Folge haben, daß Preußen
die letzte Entſcheidung über das Konkordat nicht mehr in der
Hand hat, ſondern entweder die ganze Frage, an das Reich ab=
geben
oder wenigſtens deſſen Zuſtimmung zu den Verhandlungen
und zu dem Ergebnis einholen muß, wodurch natürlich eine Ver=
lagerung
des innenpolitiſchen Problems der preußiſchen Konkor=
datsverhandlungen
erfolgen könnte. Die Entſcheidung ſcheint
aber nicht einfach zu ſein. Jedenfalls grübeln im Reich wie in
Preußen die Sachverſtändigen bereits, welche völkerrechtlichen
Folgerungen evtl. zu ziehen ſind. Vorläufig tröſtet man ſich, daß
die Ratifikation des Friedens zwiſchen Vatikan und Italien erſt
im Juni erfolgen wird, daß alſo einſtweilen alles beim alten
bleibt und daß inzwiſchen noch Zeit genug iſt, um den Fall ſelbſt
und die Akten zu ſtudieren.

Beſſiſches Landeskheaker.
8 Haus. Freitag, den 15. Februar.
Der Waffenſchmied.
ſwomiſche Oper von A. Lortzing.
Rihe, die Frl. Kienzl heute zum erſtenmal ſang.
mittnſtlerin Ehre eingelegt. Es iſt wiederum zu
DMe llo ſpät herausgeſtellt wird. Für eine Anfängerin
2 Soubrettenpartie hohe Anforderungen und im
A geiflicherweiſe manche Lücken. Aber wie treffend

E Dam allerliebſte Erſcheinung voll weiblicher, roman=
Veölkübringt, für die wechſelnden Stimmungen der
Eu Ane die Uebergänge zu finden! Geſanglich kam nach
Si Fangenheit viel Nettes heraus. Die pralle Stimme,
klingt

R2=Behandlung, iſt der Aufgabe angepaßt,

Wem ugt alles geläufig und gefällig zum Ohr. Auch
L A4 und muſikaliſche Sicherheit, wenn auch in den
TS. nagkraft nicht ganz ausreicht.
WSick Karl Kählers aus Kiel als Graf vor
EiEie ebenfalls einen erfreulichen, obgleich noch nicht
Pene Druck. Er iſt der Typ: der ſchöne Mann auf der
Ie Waterial ſitzt noch zu weit hinten, daher die
It und nicht ſonderlich biegſam zu ſein ſcheint.
u)z,4e iſt gewandt und fein; der Ton warm, der
Gend. Eine bemerkenswerte Leiſtung. v. II.

KouFhung im eudwig-Georgs=Gymngſiun.
uifführung des Sobhokleiſchen Dramas Oedi=
128 die am Donnerstag und Freitag durch
Wig=Georgs=Gymnaſiums unter Leitung des un
en beſonders verdienten Studienrats Dr. Mal=
Veeſetzten Aulg ſtattfand, reihte ſich den früheren
Sen mit ſo großem Beifall aufgenommenen Auf=
Aurt würdig an. Das Intereſſe an dieſen Auf=
g
reiſtich, da ſonſt im allgemeinen keine Gelegen=
Die Werke antiker Dichter aufgeführt zu ſehen.
Darſteller, die ſich mit ganzer Hingabe und gro=
ſchönen
Aufgabe widmeten, machten ihrem be=
Sr ale Ehre. Die Rollen waren vertreten durch
1 (Oedipus), Günther Machwirth (Anti=

gone), Claus Mangold (Polyneikes), Werner Gebauer
(Theſeus), H. W. Hohlwein (Bote), Hans Wienkoop, Kurt
Hohlwvein, Friedrich Frey, Georg Schuchmann (Bürger). Chöre
und Orcheſter paßten ſich dem Rahmen der Vorſtellung würdig
an und trugen zu dem ſchönen Gelingen der Aufführung weſent=
lich
bei. Geleitet wurden ſie von Studienrat H. Kaiſer, der ſich
für die Mühe ſeiner Einſtudierung dadurch reichlich belohnt ſah.
Von hen ſtimmungsvoll geſungenen Chören machte der dritte
Ach wär’ ich, wo bald die Schar den tiefſten Eindruck. Das
Schülerorchefter, das gegen früher eine erfreuliche Verſtärkung
erfahren hat, unterzog ſich ſeiner Aufgabe mit liebevollem Ver=
ſtändnis
und beſtem Gelingen. Nur hätten die Blasinſtrumente
mit Rückſicht auf den kleinen Rqum etwas mehr gedämpft werden
können. Die ſtilechten Koſtüme waren nach dem Entwurf und
Angaben von Studienrat F. Dern angefertigt, das Bühnen=
bild
von Walter Hof geſtaltet worden. Der rauſchende Beifall
der Zuhörer am Schluſſe der Aufführung möge den Leitern und
Darſtellern eine Aufforderung ſein, mit dieſen dem Intereſſe und
dem Bildungsbedürfnis weiterer Kreiſe entgegenkommenden Auf=
führungen
fortzufahren.
Aus den Darmſtädter Lichtſpiel=Theakern.
Union=Theater.
* Ein ausgezeichneter Unterhaltungsfilm iſt Die weiße
Spinne in der Regie von Carl Boeſe. Ein Film, der
darum ſo gut iſt, weil er darauf verzichtet, ſeeliſche Momente und
Empfindungen in langatmigen Bildfolgen darzuſtellen, weil er
in prägnanter Kürze eine Fülle von ſpannenden Szenen aneinan=
derreiht
, die keinen Anſpruch darauf erheben literariſch aufgenom=
men
zu werden und weil dieſe Einzelſzenen dennoch in eine
Handlung gebändigt ſind, daß dieſe geſchloſſen und auch nicht
ohne Gefühlsmomente herauskommt. Dabei iſt die Darſtellung
ungewöhnlich gut durch die Doppelrolle, die Maria Paudler
ſpielt, auch techniſch hochintereſſant, und ſie bringt wie geſagt eine
Fülle hübſcher, intereſſanter und unterhaltender Bildfolgen. Wenn
der Film ſich in erſter Linie auf derartige Drehbücher feſtlegen
könnte, wäre ſein Tätigkeitsgebiet beſtimmt nicht ſehr beengt und
er könnte ſich viel unverſtandene und ſchädigende Kritik erſparen.
Die weiße Spinne iſt eine ausgezeichnete Filmunterhaltung. Mit
Maria Paudler ſpielen John Loder, Walter Rilla, Uwe
Jens Krafft mit beſtem Erfolg in den Hauptrollen.
Unfug der Liebe iſt wiederum eine Romanverfilmung.
Aber auch dieſe iſt recht gut, weil aus dem Roman nur die zur

Handlung im lebenden Bild geeigneten Szenen herausgenommen
ſind. Die Handlung iſt zwar ernſt dargeſtellt, aber mit viel
luſtigen Szenen durchſetzt und hat auch einen befriedigenden
Abſchluß, den berühmten Kuß=Schluß, den übrigens auch die
weiße Spinne hat. Aber dieſes happy end ſind die Filmbeſucher
nachgerade gewohnt. Aus der Filmhandlung wird allerdings
der Sinn des Titels nicht verſtändlich, inſoweit nicht der Stand=
punkt
des Grafen Martinez als der maßgebende hingeſtellt wer=
den
ſoll, da es für einen verarmten Adeligen durchaus gentleman=
like
iſt, ohne Liebe eine reiche Frau zu nehmen. In Wirklichkeit
aber bleibt doch Berry, der lieber Chauffeur wird, als ſich von
einer reichen Frau kaufen zu laſſen, die ſympathiſchere Perſön=
lichkeit
, wenn ſchließlich auch ihn die Liebe gerade der reichen
Frau in die Arme treibt. Jack Trevor ſpielt dieſen Berry mit
der ganzen Vornehmheit und ſympathiſchen Zurückhaltung des
Ariſtokraten, der er auch als Chauffeur bleibt. Angelo Ferrari
(Martinez) bleibt ſich in allen Rollen gleich. Maria Jacobini
iſt im Spiel ebenfalls von ſympathiſcher vornehmer Zurückhal=
tung
. Ihre äußere Schönheit kommt allerdings in dieſen Auf=
nahmen
nicht ſo zur Geltung wie etwa in der Revolutionshoch=
zeit
. Sehr luſtig, mit dem echten Humor des alten harmloſen
Genießers gibt Ferri Sikla den Papa Aſpenwall, der ſich be=
ſonders
in dem Varieté= und Karnevaltrubel von Paris ſo wohl
fühlt. Temperamentvoll ſpielt die hübſche Betty Aſtor die
kleine Grafenfreundin Betty. Auch hier ſind von beſonderer
Schönheit zahlreiche Bilder und Bildſzenen aus dem Pariſer
Nachtleben.
Helia
bringt die Verfilmung des Romans Die ſeltſame Nacht
der Helga Wangen von Laurids Bruun. Auch hier iſt
der Film ziemlich ſelbſtändig vorgegangen. Holger Madſen,
der Regiſſeur, hat ziemlich frei geſchaltet, ganze Szenen, beſonders
die Schlußſzene des Romans unbeachtet gelaſſen, dadurch aber
eine geſchloſſene Filmhandlung herausgearbeitet. Bewunderns=
wert
iſt das ernſte, dabei liebenswürdige Spiel Lee Parrys
als Helga Wangen. Auch im weiteren iſt die Darſtellung ſchau=
ſpieleriſch
ſehr gut. Recht luſtig und in der Handlung harm=
los
, in den Bildfolgen hübſch und nicht ohne Spannung, iſt der
erſte Carmen=Boni=Film der National Film=A.=G. Lotte
hat ihr Glück gemacht. Auguſto Genina führt recht
gute Regie und hat ſich in Carmen Boni, die die Lotte mit biel
liebenswürdigem Temperament ſpielt, in Roſa Valetti,
André Roanne und Hans Junkermann gute Kräfte für die
P..
Hauptrollen ausgeſucht.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Samstag, den 16. Feb=uar 1929

Numma

Die glückliche Geburt ihres Sohnes
Alfred
zeigen in dankbarer Freude an
Lisbeth u. Ludwig Klepper
z. Zt. Städt. Krankenhaus.
Darmstadt, den 14. Februar 1929.

Todes=Anzeige.
Am 13. Februar verſiarb in der Univerſitäts=
Klſuik zu Bonn nach langem ſchweren Leiden
meim geliebter Mann, unſer guter Bruder
und Schwager
Herr Ernſt Petets
nach eben vollendetem 37. Lebensjahr.
Käte Peters, geb. Steuder
Marie Weiffenbach, geb. Peters
Landgerichtspräſident Weiffenbach.

Wiesbaden und Darmſtadt,
den 16. Februar 1929.

(2849

Die Beiſetzung hat in der Stille ſtattgefunden.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen zu wollen.

Todes=Anzeige.
Schmerzerfüllt mache ich hierdurch die traurige
Mitteilung daß meine heißgeliebte Frau, die treu=
ſorgende
Mutter meiner Kinder, unſere teuere Tochter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Sophie Gebhart

geb. Roth
plötzlich und unerwartet entſchlafen iſt.

(2861

Die deftrauernden Hinterbllebenen:
Ludwig Gebhart und Kinder
Gg. Roth II. und Frau
im Namen aller Verwandten.
Darmſtadt, Heidelbergerſtr. 25, Eberſadt, Worms, München,
Hainſtadt, Stelndach l. o., den 15. Februar 1929.
Die Beerdigung finder Montag, den 18. Februar,
nachmittags ½3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Dankſagung.
Die Beweiſe der Freundſchaft und Anteilnahme
beim Heimgange unſeres geliebten
Ihed Soger
ſind ſo zahlreich, daß es uns nicht möglich iſt, jedem
einzeln zu danken. Wir bitten deshalb, unſern innigen
Dank auf dieſem Wege entgegen zu nehmen.
Familie Bögel.

Darmſtadt, den 15. Februar 1929.

Todes=Anzeige.
Geſtern abend 7 Uhr entſchlief, ſanft nach kur=
zem
Krankenlager unſer lieber guter Vater, Schwie=
gervater
, Großvater, Schwager und Onkel
Herr
Georg Wilhelm Roth
Spenglermeiſter
im 80, Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 15. Februar 1929.
(Moosbergſtraße 32.)
Beerdigung findet am nächſten Montag, nachmit=
tags
2 Uhr, von der Leichenhalle des Beſſunger
Friedhofs aus ſtatt.

Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
die ſchmerzliche Mitteilung, daß Donnerstag früh
2 Uhr unſere innigſtgeliebte Tochter, Schweſter
und Braut
Anny Roßkop=
von
uns gegangen iſt.
In tiefer Trauer:
Karl Roßkopf und Familie.
Fritz Horſt als Bräutigam.
Frau Marga Kriegel Witwe.
Riedeſelſtraße 42, I.
Beerdigung findet Montag, 18. Februar, nachm.
2 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

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itte und
G. 163

PuN
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Jahr.
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gutſit,
u. G. 154
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guter P
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Darmſt.
ſchluß o
geſich.
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zwecks
u. G. 1I4w
Witwogl
möchte 0
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Heirat
Zuſt

Nachruf.
Im jugendlichen Alter von 28 Jahren verſchied am 10. Februar der
Oberſpielleiter des Schauſpiels
Theo Bögel.
In der kurzen Zeit ſeiner Tätigteit an unſerer Bühne hat er ſich
als Künſiler und Menſch gleichermaßen bewährt. In Fachkreiſen galt
Bögel auf Grund ſeiner Begabung und ſeines gereiften EErnſies für
eine große Hoffnung. Wir haben in ihm einen treuen Mitarbeiter ver=
loren
, der im Geiſt uns immer nah bleiben wird.
Die Intendanz des Mainzer Stadttheaters.
Klitſch, Intendant.

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auf alle Forderungen, die auf Grund des Anf-
wortungsgesetzes
an sle zu stollen sind. Die Be-
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verdon im dar zur 4nsrallung gebracht. 140ten
Sowelt die Versicherten noch leben und Mitglieder
des Deutschen Werkmolster-Verbandes sind, 1st
eine Aumeldung der Ansprüche nicht erforderlich.
Dagegen mdssen dieienigen früheren Versicherten
dor Storbekaso, dio nach dom 19. Junt 192 ihre / Hraue Nk.26
Mitgllodschaft in der Sterbekusso sorolll als nuch
lmn Deutschen Werkmeister-Verband aufgegehen
haben, Ure Fondternug hel der Gesebtastelie der 1 Konderk-Hrhoid
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe der Anieil=
nahme
beim Heimgang unſerer lieben EEnt=
ſchlafenen
ſagen wir herzlichen Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Steiger.
(2857
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
die uns beim Heimgang unſeres lieben ( Ent=
ſchlafenen

Konrad Illert VII.
zuteil wurden, ſagen wir auf dieſem Wege
unſeren herzlichſten Dank.
Familie Sch. Konrad Illert
Jamilie Ph. Heinrich Illert.
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ſtraßs

[ ][  ][ ]

Seite 3

Ernatzuprurden: am 21. Januar der Lehrer Jakob Köhler
zu Nieder=Saulheim (Kreis Oppenheim) zum Nektor
Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an; am 29.
er an der Volksſchule zu Alsfeld Karl Dotter zum
der Oberrealſchule in Alsfeld mit Wirkung vom
a; am 11. Februar: Karl Hardt aus Altenkirchen
wer Landes=Heil= und Pflegeanſtalt bei Gießen mit
Februar 1929 an.
än den Ruheſtand: Auf Grund des § 1 des Geſetzes
üize der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dezbr.
ht des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249)
Ia 1929 in den Ruheſtand: der Rektor an der Volks=
nu
(Kreis Heppenheim) Georg Frieß; der Rektor an
zöIksſchule zu Dieburg Joſeph Moll, die Lehrer an
u Gießen Friedrich Görlach, zu Groß=Gerau Adam
ranſtadt Leonhard Löw, zu Gaulsheim (Kreis Bin=
fimtſdolph
.
Gewsuty ſeum. Am Sonntag, den 17. Februar, um 11 Uhr,
rauftſerkbach aus Frankfurt wieder im Gewerbemuſeum
d un eit ſein, ihre Sammlung chineſiſcher Holz=
te
zſäutern. Der Eintritt iſt frei.
HefſiſcZLrndestheater. Heute Samstag gelangt in Abänderung
ſielplatgüt Großen Hauſe Nicolais Oper Die luſtigen
er v /?sindſor zur Aufführung. In den Hauptrollen
DanmBalter, Jacobs, Harre und die Herren Kuhn, Kom=
SverlatzYpgt, Grohm, Ebert=Beyer beſchäftigt. Muſikaliſche
Mag/t olf. (Miete E; Beginn 19.30 Uhr.)
Kleünt ſpaus findet eine Vorſtellung von Leſſings Luſtſpiel
na pſſk arnhelm ſtatt. An Stelle des noch erkrankten
Jungkme ſpielt auch in der heutigen Aufführung Carl Ebert
des //0 eim.
ttrag findet im Großen Haus eine Aufführung des
jer von Richard Strauß ſtatt. Muſikaliſche Lei=
(Miete I, Gemeinde R: Beginn 18.30 Uhr.)
fraus gehen die Schieber des Nuhms in der
fy er Haenels und Wilhelm Reinkings in Szene. Die
ſty enigen B=Mietern zugeteilt, die auch Zuſatzmiete II

Numni 42
u5 der Landeshaupkſkadk.
Darmſtadt, 16. Februar.
Schtü der Denkmalſockel am Landestheaker.
mig des Finanzausſchuſſes am Donnerstag
ry die Regierung, was ſie mit den Denkmalsſockeln
deswörze, zu tun gedenke, auf denen früher die beiden ehe=
ſau
glien ſtanden.
wig erklärte, daß ſie ſich noch nicht ganz ſchlüſſig ſei
aan, die Inſchriften entſernen zu laſſen und Tonvaſen
hir Etellen, die dann von der Stadt Darmſtadt mit Blu=
urden
könnten.
regte an, die beiden Landgrafen wieder aufzuſtellen
rus härterem Material anfertigen zu laſſen.

mbühne im Kleinen Haus. Charlie Cha=
und Siam, das Land des weißen Elefanten, bilden
nächſten Kulturfilmſerie im Kleinen Haus. Die
von Montag, den 18., bis Donnerstag, den 21. Febr.,
ſtatt.
Sinfoniekonzert des Landestheater=
er
Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Böhm
18. Februar, um 20 Uhr ſtatt.
Eederholung der Oper Sly von Wolf=Ferrari
n 19. Februar, ſtatt.
oven wurde eingeladen, auch in dieſer Spielzeit
an Darmſtadt zu geben. Die Künſtlerin wird im
vimnee am Samstag, 23. Febr., 20 Uhr, im Kleinen
aters tanzen.
chile. Am Mittwoch, den 20. Februar, wird Wilh.
errleſung über: Das Schauſpiel am Heſſiſchen Lan=
tzn
. Es ſind zunächſt vier Abende vorgeſehen, an
her, Schieber des Ruhms und Androklus und
ollt werden ſollen. An den Vortrag ſchließt ſich je=
ahe
an, in der auch Fragen, die mit dem beſonderen
hAvends nicht zuſammenhängen, vorgetragen und be=
füinen
. Die Vorleſung findet ſtatt im Saal 236 der
mhele um 20.15 Uhr. Anmeldungen ſind zu richten an
MA der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17. Gebühr für
urſere Mitglieder 2 Mk., für Nichtmitglieder 3 Mk.
19. Huber, Organiſt am Heliatheater, werden am
Hüen Kammermuſikwerke und Lieder in
HaF orapoſition=Konzert aufgeführt. Ausführende: das
Guhmnn=Quartett (Wien).
Süflo c armſtadt= Obenwald. Die Fahrt nach Franken=
nicht
, wie irrtümlich berichtet wurde, am Samstag,
ontſ Sonntag, den 17. Februar, ſtatt.
Heute Samstag fällt die Vorſtellung wegen um=
Reritungen aus. Morgen Sonntag, 17. Februar,
e berühmten Spadoni Siſters mit ihrer Zir=
Wehroßſchau! Ein Stück Zirkus= und Varietégeſchichte
Vrrnnen und ſchönen Pferden. Wenn ſich der Vor=
Rir anno 1875. Die zwei Schweſtern Spadoni, von
NhlArhs, in humoriſtiſch=ſtiliſierter Tracht der Zeit des
Suren ihre Verbeugungen und ſprechen ihren liebens=
Is ſprächen ſie zu unſeren Großeltern. Man merkt
eiſche und geſchmackvolle Einheit Menſch, Artiſt und
e. geſchloſſenen artiſtiſchen Gedanken zwingt. Dieſe
gerſcht das Ganze, auch und erſt recht nach dem plötz=
ni
unter dem unruhvoll jagenden Rhythmus unſerer
EInder Takt die Glieder durchzuckt, wenn die bis zum
a Kleider fallen und nun in wundervollen Ko=
0 Bild einer modernen Varieté=Revue, halb Zirkus=
hantaſtiſches
Theater, abrollt. (Siehe Anzeige.)
Eamilienabend der Vereinigung ehem. Leibgardiſten
0S Karnevals. Der Zeit und Stimmung entſprechend
* Bürgerhofes hübſch geſchmückt, und konnte man mit
ſallen, daß der Beſuch der Veranſtalrungen dauernd
bu griffen iſt. Aus allen käumen mußten die Srühle
AD dm. Nach der launigen Begrüßung durch den Vor=
thtsanwalt
Kalbhenn ſetzte alsbald eine fröhliche
gerragen und gehoben durch die 18 Mitglieder des
E N. Militärmuſiker, die ſich unter Leitung ihres Mei=
lich
wie immer für den muſikaliſchen Teil zur
- hatten. Zahlreiche Konzertſtücke, Märſche und
Slch n leſten fröhliches Treiben aus; auch der ewig neue
Hiw D Eus reſtloſe Teilnahme. Beſondere Anerkennung fand
Nama Swerte Leiſtung des Herrn Sehrt auf der Solo=
7 Abwechſlung boten auch die Vorträge der Geſangs=
Drreundeten Vereins, und ein unerſchöpfliches Schatz=
ſuplets
bot, wie immer, ein auf dieſem Gebiet allge=
Sorſtandsmitglied, das durch ſeine ſtärkſte Heiterkeit
ien höchſte Zuſtimmung fand. Nicht geringen Bei=
S Mitglied Heini Schäfer durch ſeine humoriſti=
Darmſtädter Mundart, der aus den Erlebniſſen ſeiner
m Heiterkeitsausbruch hervorrief. Er kann die er=
* Ader nicht verleugnen. Auch weibliche Kräfte tru=
Dle zur Unterhaltung bei, und verdient die Frau
rau eines unſerer Vereinsmitglieder, durch ihren
9 aus dem Haushalt beſonderes Lob, da ſie auch
erhöhung der Gemütlichkeit beitrug. Durch das
mmenwirken aller Kräfte verliefen die herrlichen
raſch, und konnte der Vorſitzende zum Schluß allen,
Aiſtandekommen des Abends verdient gemacht haben,
Wsſprechen. Es wird noch auf das am 16. März
a-ſtattfindende Stiftungsfeſt hingewieſen.
ſcher= und Rettungswache. Auch geſtern mußte wieder
Verſchiedenen Fällen von Waſſerrohrbrüchen
wen Vormittagsſtunden erlitt in einer hieſigen Werk=
Durch Auspuffgaſe eines Benzinmotors eine Koh=
RAlitung, ſo daß er ſofort nach dem Krankenhaus
Muhte. In der Wenckſtraße 58 ſtürzte eine 58jäh=
* Lrebpbe herunter und zog ſich einen ſchweren
2 In bedenklichem Zuſtande wurde ſie nach dem
Sitransportiert.
Aude Beſungen 1865, Darmſtadt, eV. Wander=
ziuie
für Sonntag, den 1ſ. Februar, angeſetzte zueite
uicd auf Sonntag, den 3. März, verſchoben. Eine
Saverplans trit nicht ein, ſondern es wird verſucht.
kurchzuführen.

Eamsteg, den 16. Februar 1929

* Der Geſunde weiß nicht, welchen Schatz er in der Geſundheit beſitzt.
Erſt die Erkrankung führt ihn zur Erkenntnis und läßt ihn alle Einrich=
tungen
, die zur Erhaltung des bürgerlichen Wohlbefindens beſtimmt ſind
mit anderen Augen anſehen. So erſcheint es einmal angezeigt, eine
ſtädtiſche Anlage, die viel befehdet worden iſt, daraufhin etwas näher
zu betrachten, welchen Nutzen ſie der Bevölkerung bringt und beſonders,
welche Gefahren ſie der menſchlichen Geſundheit fernhält. Wegen Raum=
mangels
ſeien die hygieniſchen Vorteile, die in der zentraliſierten Schlacht=
weiſe
in großen, luftigen Hallen unter behördlicher Aufſicht, in den Kühl=
vorrichtungen
uſw. liegen, nur kurz erwähnt und ebenſo die Kontrolle des
eingeführten Fleiſches, ſowie die Möglichkeit der Aufdeckung anſteckender
Tierſeuchen als Nutzen für die Allgemeinheit nur angedeutet. Des
näheren aber ſollen dieſe Zeilen die Schädigungen der menſchlichen Ge=
ſundheit
aufzeigen, die durch die fachmänniſche Unterſuchung des zum
Genuß beſtimmten Fleiſches im Schlachthof verhütet werden.
Zunächſt iſt es von den den Menſchen ſo verhängnisvoll bedrohenden
Infektionskrankheiten die Tuberkuloſe, gegen die in den Schlachthöfen ein
intenſiver Kampf geführt wird. Die Statiſtik zeigt, daß ein hoher Pro=
zentſatz
aller Schlachttiere mit Tuberkuloſe behaftet iſt. Die Eigenart
dieſer Krankheit bringt es mit ſich, daß in der Regel nicht der ganze
Körper, ſondern nur einzelne ſeiner Teile ſich betroffen zeigen. Dieſe
erkennt man an den Veränderungen der dazu gehörigen Lymphdrüfen,
die mit mehr oder weniger großen Tuberkelherden durchſetzt ſind. Der
ganze Körper gilt erſt dann für durchſeucht, wenn bei hochgradiger Er=
krankung
allgemeine Abmagerung beſteht. Eine bis ins kleinſte ge=
regelte
Geſetzgebung ſondert die einzelnen Fälle nach Grad und Sitz
der Erkrankung in ſolche mit für den Genuß untauglichem, minderwer=
tigem
, bedingt twuglichem und vollwertigem Fleiſch. Das für den
Genuß untaugliche Fleiſch ſowie alle erkrankten und verdächtigen Or=
gane
werden unſchädlich beſeitigt. Das bedingt Taugliche wird durch
Kochen genußfähig gemacht und zuſammen mit dem minderwertigen
Fleiſch für billiges Geld auf der Freibank verkauft. Maßgebend iſt ſtets
dabei der Grundſatz, zu erhalten, was zu erhalten iſt, ohne die menſch=
liche
Geſundheit in Gefahr zu bringen.
Ferner werden im Schlachthof die Gefahren beſeitigt, die der menſch=
lichen
Geſundheit durch verſchiedene Pavaſiten drohen. Hier iſt das
Kapitel der Bandwürmer und ihrer Finnen beſondes wichtig. Will
man den Schaden, den dieſe Paraſiten im menſchlichen Körper anrichten,
ganz erbennen, ſo muß man ſich ihre Entwicklungsgeſchichte etwas ein=
gehender
betrachten. Im allgemeinen iſt zu ſagen, daß die Finnen den
Jugendzuſtand der Bandwürmer bilden, aus deren mit der Nahrung auf=
genommenen
Eiern ſie entſtehen. Finnem und Bandwürmer haben ſtets
verſchiedene Wirte. Die Schweinefinne, Cisticereus cellulosae, ſitzt als
erbſen= bis bohnengroßes, grauweißes Bläschen beſonders in den Mus=
keln
, wobei Zunge, Zwerchfell und Herz bevorzugt werden, ohne daß
die Organe, wie Leber, Niere, Gehirn und Rüchenmark, verſchont blei=
ben
. Ihre Entwichlungsdauer beträgt 2½ bis 3½ Monate. Kommt die
reife Finne durch den Genuß ungenügend gekochten Schweinefleiſches in
den Magen des Menſchen, ſo entwickelt ſie ſich in drei Monaten zu
einem ausgewachſenen Bandwurm: Taenia solium, deſſen Name
(soljum, der einzige) völlig unzutreffend iſt, da im Darm des Menſchen
bis zu 40 Exemplaren angetroffen worden ſind. Wenn man bedenkt, daß
dieſer Bandwurm 23½ Meter lang wird, ſo kann man ſich einen Be=
griff
von der möglichen Schwere des einzelnen Krankheitsfalles machen.
Die Rinderfinne, Cisticereus inermis, iſt etwas kleiner als die des
Schweines, aber fonſt ihr ſehr ähnlich. In 18 Wochen entſteht nach
ihrer Aufnahme im Darm des Menſchen ein 1620 Meter langer Band=
wvurm
Taenia saginata mit etma 1000 Gliedern von 1½2 Zenti=
meter
Länge.
Die Krankheitserſcheinungen, die der Bandwurm verurſacht und die
ſich in Verdouungsſtörungen, Abmagerung, Kopfſchmerzen, Schwindel
uſw. äußern, können, zuſammen mit ſchon beſtehenden oder begünſtigt
durch die Schwächung des Körpers neu hinzutretenden Leiden, zu
ſchweren Kriſen führen.

Bochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
vom 17. bis 24. Februar 1929.
GroßsHaus:
Sonntag, den 17. Februar, 18,30 Uhr, Ende nach 22 Uhr. L. 15
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Oper von R. Strauß. Preiſe 110 Mark.
Montag, den 18. Februar, 20 Uhr: Fünftes Sinfonie=
konzert
des Landestheater=Orcheſters. Werke
von Reger, Hauer und Brahms. Preiſe 110 Mark.
Dienstag, den 19. Februar, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. A 14. T,
Gruppe 13 (Nr. 1150). Sly. Oper von E. Wolf=
Ferrari. Preiſe 110 Mk.
Mittwoch, den 20. Februar, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. K 11
(Bühnenvolksbund). Tosca. Oper von Puccini.
Preiſe 110 Mark.
Donnerstag, den 21. Februar, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. C 15.
Androklus und der Löwe. Schauſpiel von Shaw.
Preiſe 110 Mark.
Freitag, den 22. Februar, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. G 11 (Darmſt.
Volksbühne). Der Waffenſchmied. Oper v. Lortzing.
Preiſe 110 Mark.
Samstag, den 23. Februar, 19,30. Ende 22 Uhr. E. 17
Androklus und der Löwe. Schauſpiel von Shaw.
Preiſe 110 Mark.
Sonntag, den 24. Februar, 18,30 Uhr, Ende 22 Uhr. F 7 (Darmſt.
Volksbühne). Aïda. Oper von Verdi. Preiſe 1,20 bis
12 Mark.
Kleines Haus:
Sonntag, den 17. Februar, 19,30 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. B 12
(für diejenigen B=Mieter, die Zuſatzmiete II haben.) Die
Schieber des Ruhms von M. Pagnol und P. Nivoix.
Preiſe 1,206 Mark.
Montag, den 18., bis einſchl. Donnerstag, den 21. Februar,
16 und 20 Uhr. Film: Siam, das Land des weißen
Elefanten und Carmen mit Charlie Chaplin als Joſe.
Preiſe 0,802 Mark.
Freitag, den 22. Februar, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. D 14 (für die=
jenigen
D=Mieter, die keine Zuſatzmiete haben.) Oktober=
tag
. Schauſpiel von Kaiſer. Preiſe 1,206 Mk.
Samstag, den 23. Februar, 15,30 Uhr, Ende 18 Uhr. Heſſenland=
miete
I. Der Barbier von Sevilla. Oper von
Roſſini. Preiſe 15 Mk.
20 Uhr, Ende 21,30 Uhr: Tanzabend Niddy Impeko=
ven
. Preiſe 1 5 Mk.
Sonntag, den 24. Februar, 11,15 Uhr: Totengedenkfeier
des Volksbundes Deutſcher Kriegsgräberfürſorge.
19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. C 16 (für diejenigen C=Mieter, die
Zuſatzmiete IIT haben.) Minna von Barnhelm.
Luftſpiel von Leſſing. Preiſe 1,206 Mark.

Das Jugendrokkreuz rufk: Achkung! Augen auf!
Auch das Jugendrotkreuz im Deutſchen Roten Kreuz macht
i der kommenden Reichsunfallverhütungswoche wit.
will dadurch mithelfen, daß es ſich ſelber, d. h. die zu ihm gehörigen
ingen und Mädels, zur Vorſicht, Geiſtesgegenwart und Hilfe er=
eht
. Das Deutſche Rote Kreuz gibt für das Jugendrotkreuz eine
ſondere Zeitſchrift Deutſche Jugend heraus, in deren letzter Num=
er
ſo richtig für eine in der Stadt mit ihren vielen Unfallgefahren
fwachſende Jugend gezeigt wird, wie ein Junge oder Mädel, das
hneid hat und vernünftig denken kann, von ſelber ſich auf der Straße
ſieht und die verſchiedenen Vorſichtszeichen und Unfallvorſchriften
achtet. Friſch und lebendig wird in den Beiträgen, die alle auf lite=
iſcher
Höhe ſtehen, und in den Bildern, die von Künſtlern geſchaffen
hier jede trockene und langweilige B=lehrung vermieden, es wird
mehr den jungen Menſchen klipp und klar erzählt und geſagt, was
rch Unvorſichtigkeit, leichtſinniges Spielen alles angerichtet werden
i. Auch die Regeln, die zur Verhütung der Unfälle beigegeben
d, ſind nach dem Eindruck bemeſſen, den ſie auf das jugendliche Ge=
und die jugendliche Phantaſie machen ſollen. Ganz famos ſind
Gedichte, die ein 13= und ein 14jähriger Schüler ſelber beigetragen
ben. Da hören es die Jungen aus eigenem Munde! Einen beſſeren
rrittmacher als die Solidarität kann es für die Unfallverhütungs=
opaganda
nicht geben.

Wber auch die Finnen ſelbſt finden im menſchlichen Körper Entwick=
lungsmöglichkeit
, wenn reife Bandwurmeier in den Magen gelangen,
und richten hier den gleichen Schaden an wie in ihren Spezialwirten.
In dieſem Sinne ſind außer den beiden ſchom genannten noch zwei Fin=
nen
anzuführen, die ſich ſowohl beim Schwein als auch bei den Wieder=
käuern
vorfinden, die ſich aber nur im Hundedarm zu Bandwürmern
entwickeln können. Es ſind dies die Ecchinococgen=Blaſem, die den Jugend=
zuſtand
der kleinen Taenia ecchinococeus darſtellen und Cisticereus
tennicollis, die im Hund zur Taenia marginata wird. Die Eechino=
coccen
=Blaſen, die Kindskopfgröße erreichen, entwickeln ſich im menſch=
lichen
Körper nur ſehr langſam, ſo daß die verurſachten Krankheits=
erſcheinungen
, die nach dem Sitz der Blaſe ſehr verſchieden ſein können
(Muskeln, Organe, Gehirn) im Anfang vur ſchwer oder gar nicht zu
erkennen ſind. Durch die hierdurch bedingte Erſchwerung der Diagnoſe
wird die Gefahr für den Menſchen natürlich ſehr vergrößert. Die Finnen
von Taenia marginata ſind ebenfalls blaſige Gebilde, aber nicht ſo groß
wie die Ecchinococgen=Blaſen, und werden im allgemeinen auch ſeltener
angetroffen. Die Infektion mit Finnen geht ſo vor ſich, daß die
Eier der den Menſchendarm bewohnenden Bandwürmer entweder durch
rückläufige Bewegungen des Darms bei heftigem Erbrechen oder direkt
durch große Unſauberkeit in den Magen des Menſchen gelangen, die der
Hundebandwürmer dagegen dadurch, daß der Menſch ſich vom Hunde
das Geſicht belechen läßt, wie das aus Unvorſicht oder Unkenntnis ja
nur zu oft geſchieht.
Schließlich iſt als Schädling, der in den Schlachthöfen noch vernichter
wird, die Trichine zu nennen, die durch die intenſive Bekämpfung in den
letzten Jahrzehnten faſt ausgerottet iſt und nur noch ſehr ſelten vor=
kommt
. Trichina spiralis hat unter unſeren Schlachttieren wu das
Schwein zum Wirt und wird hier als bewegliche Darmtrichine und als
unbewegliche, das heißt an ihren Sitz gebundene Kapſeltrichine, in den
Muskeln angetroffen. Die Infektion erfolgt durch den Genuß von rohem
oder halb rohem Schweinefleiſch, in dem ſich ausgebildete Kapſeltrichinem
befinden. Die Kapſel löſt ſich im Magen, die Trichine wird frei, gelangt
in den Dünndarm und wird hier ſchon nach 3040 Stunden zur ge=
ſchlechtsreifen
Darmtrichine, die 1,55 Millimeter lang und noch nicht
ſpiralig gewunden iſt. Sechs bis ſieben Tage nach der Aufnahme der
Muskeltrichine gebären die weiblichem Tiere lebendige Junge in enorm
großer Zahl. Ein Weibchen bringt bei einer Lebensdauer von 56
Wochen 1500 lebendige Jungen zur Welt. Nach einer Literaturangabe
kann dieſe Zahl ſogar bis auf 10 000 ſteigen. Die kleinen Embryonen
gelangen entweder durch direkte Wanderung oder durch die Lymph= und
Blutbahm in die Körpermuskulatur, wo ſie bereits 810 Tage nach der
Infektion angetroffen werden. Hier kapſeln ſie ſich ein und ſind für den
infizierten Körper inſofern unſchädlich, als die Kapſel allmählich ver=
kalkt
(nach 1216 Monaten) und die Trichinen ihrer Bewegungsfreiheit
beraubt ſind. Die Trichinenkrankheit des Menſchem dauert in leichten
Fällen drei, in ſchweren fünf bis ſiebem Wochem, iſt ſehr ſchmerzhaft und
endet nicht ſelten mit einem qualvollem Tode.
Schließlich ſei noch auf den großen Wert der wiſſenſchaftlichen Labo=
ratorien
in den Schlachthöfen hingewieſen, in denen zweiſelhafte Fälle
geklärt, Zufallsbefunden nachgegangen, bakterielle Unterſuchngen vor=
genommen
und Tierverſuche angeſtellt werden, alles in erſter Linie zur
Sicherung der menſchlichen Gefundheit.
Leider kann die Einrichtung der Schlachthöfe nicht alle ſog. Fleiſch=
vergiftungen
verhindern, da dieſe Fälle faſt ausnahmslos durch das Ver=
derben
des Fleiſches nach dem Verlaſſen des Schlachthofes entſtehen.
Wenn auch in dieſen Zeilen aus Mangel an Raum der Nutzen der
Schlachthöfe für die Allgemeinheit nur kurz angedeutet werden konnte
und von den tieriſchem Paraſiten, die die menſchliche Geſundheit be=
drohen
, nur die Hauptſchädlinge angeführt ſind, ſo geht doch aus dem
Geſagten zur Genüge hervor, daß die durch die Schlachthöfe verurſach=
den
Koſten ein in der Geſundheit der Bevölkerung recht gut angelegtes
Kapital darſtellen.
D.r Br.

Schützt das Wild vor dem Hungerkod!
Der Deutſche Touring=Club richtet an alle Kraftfahrer folgende
Bitte: Faſt jeden Tag erſcheinen Meldungen darüber in der Preſſe,
daß in den tiefeingeſchneiten Wäldern das Wild in Maſſen zugrunde=
geht
. Die vorhandenen Futterſtellen ſcheinen nicht zu genügen. Vom
Hunger getrieben, kommen die Tiere bis an die Straßen und Sied=
lungen
heran, in der Hoffnung, irgend etwas zu finden, was ihnen
als Nahrung dienen könnte. Um die Not des Wildes lindern zu helfen,
wendet ſich der D. T. C. an alle Kraftfahrer mit der Bitte, bei jeder
Fahrt über Land ein Büſchel Heu, das man in jeder Ortſchaft für
wenige Pfennige bekommen kann, mitzunehmen und es irgendwo an
einer Waldſtraße aus dem Fahrzeug zu werfen. Die Tiere werden das
Heu ſicherlich finden und manches Stück Wild wird vielleicht dadurch
dieſen außerordentlich harten Winter überſtehen können. Es wird
allen Naturfreunden ein dringendes Bedürfnis ſein, der Anregung des
D. T. C. zu folgen. Klein ſind Mühen und Koſten, die der einzelne
dabei auf ſich nimmt, groß aber die helfende Wirkung für die armes
iere da draußen in der Winterkälte.

Wärmehallen. Für die Dauer des ſtrengen Froſtes ſtehen ſtädti=
ſcherſeits
eingerichtete Wärmehallen im Altersheim in der Emil=
ſtraße
und in der Turnhalle der Beſſunger Mädchen=
ſchule
(Beſſunger Straße 67), ſowie ein von der Volksküche in
der Waldſtraße 18 eingerichteter Raum zur Verfügung. Dieſn
Räume ſind gut geheizt und mit Tiſchen und Sitzgelegenheit ausge=
ſtattet
, ſo daß kleinere Handarbeiten verrichtet werden können. Außer=
dem
iſt durch Auflage von Leſematerial, zu deſſen koſtenfreier Zur=
verfügungſtellung
ſich die Buchhandlungen Schlapp und Saeng
für die Turnhalle der Beſſunger Mädchenſchule in dankenswerter Weiſe
bereit erklärt haben, für Unterhaltung geſorgt. Es darf erwartet wer=
den
, daß dieſe öffentlichen Einrichtungen zur Linderung der Not mit
ihrem geſamten Inventar für die Dauer ihrer Benutzung dem Schutze
der Oeffentlichkeit unterſtehen. Die genannten Wärmeräume ſind täg=
lich
von 10 Uhr vormittags bis 7 Uhr abends für jedermann geöffnet.
Gegen die Kriegsſchuldlüge. Der Verband heſſiſcher
Regimentsvereine ruft alle angeſchloſſenen Vereine und Ka=
meraden
auf, ſich mit ihren Familien und Freunden an der Kund=
gebung
in der Turnhalle am Woogsplatz, Sonntag, den 17. Februar,
abends 7.30 Uhr, zu beteiligen. Der Eintritt iſt frei. Jeder rechte
Frontfoldat muß es als Ehrenpflicht betrachten, offen dafür zu kämpfen,
das endlich das Kainszeichen der Alleinſchuld von uns genommen wird
und der Vorwurf, den Krieg nicht mit reinem Herzen geführt zu haben.
Es gilt, einig zuſammenzuſtehen; nur dann kann unſer Anſpruch auf
Wahrheit und Ehre von der Welt gehört werden!
Hiſtoriſcher Verein. Montag, den 18. Februae, ſpricht um 6 Uhr
im Realgymnaſium Dr. Leonhard Kraft über Hans Georg
von Wartenberg und Pfalzgräfin Sabina. Ein
Lebens= und Kulturbild aus ſchwerer Zeit. Im Verlauf anderer
Forſchungen mußte Dr. Kraft der Lebensgeſchichte der Pfalzgräfin
Sabina nachgehen. Dieſe Forſchungen erweiterten ſich immer mehr,
ſo daß Ergebniſſe zutage kamen, die auf die politiſche Geſchichte des
großen Krieges völlig neue Lichter werfen. Mehr wird nicht verraten!
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchuſſes Starken=
burg
am Samstag, 23. Februar, vormittags 9 Uhr: 1. Klage des
Bezirksfürſorgeverbandes Verlin gegen den Bezirksfürſorgeverband
Dieburg wegen Erſatz von Aufwendungen für den Georg Volk.
2. Berufung des Gg. Reitzel 9. zu Groß=Zimmern gegen das Urteil
des Kreisausſchuſſes des Kreiſes Dieburg vom 3. Dezember 1928 i. S.
des Gg. Reitzel zu Groß=Zimmern gegen die Gemeinde Groß=Zimmern
wegen Anforderungen von Bierſteuer. 3. Beſchwerde der Schub=
macherzwangsinnung
für den Kreis Darmſtadt gegen des
Beſcheid des Kreisamts Darmſtadt vom 13. September 1928 wegen Zu=
gehörigkeit
der Firma Müllers Schuhbeſohlung in Darmſtadt, Eliſa=
bethenſtraße
Nr 35, zur Schuhmacherzwangsinnnung. 4. Klage des
Gaſt= und Landwirts Michael Meiſter zu Erlenbach gegen einen
Polizeibefehl des Kreisdirektors des Kreiſes Heppenheim vom 21. Nov.
1927, betr. die Ortsentwäſſerung in Erlenbach. 5. Geſuch des Hugo
Oppenheimer zu Offenbach a. M. um Erteilung der Erlaubnis
zum Betrieb einer Schankwirtſchaft für alkoholfreie Getränke in ſeinem
Kaufhaus, Frankfurter Straße 1. 6. Berufung des Johann Philiop
Knapp zu Waldmichelbach gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes
des Kreiſes Heppenheim vom 27. Nov. 1928 wegen Nichterteilung der
Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Branntweinaus=
ſchank
.
Tageskalender für Samstag, den 16. Februar 1929.
Hoſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19,30 Uhr E 16:
Die luſtigen Weiber von Windſor. Kleines Haus Anfang 3
Uhr, Ende 22,15 Uhr G III IV: Minna von Barnhelm. Or=
Pheum: Keine Vorſtellung. Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffes
Rheingold, Hotel Schmitz, Reichshof, Spaniſche Bodega, Weinhaus
orſtellungen: Union=
Maxim, Perkeo, Alte
Theater, Helig, Palaſt=Lichtſpiele.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Camstag, den 16. Februar 1929

Skeuer= und Wirkſchaftskalender
für die Zeit vom 15. bis 28. Februar 1929.
Aufbewahren!
Ausſchneiden!
15. Febr.: Wegen der am 15. Februar 1929 fällig geweſenen Steuern
und Abgaben:
a) Beiträge zur Brandverſicherung,
5) 4. Ziel der Kirchenſteuer,
a) Einkommen= bzw. Körperſchaftsſteuer=Vorauszahlung der
Landwirtſchaft,
d) Varauszahlung auf die Vermögensſteuer 1929,
e) 1. Ziel der Hundeſteuer 1929;
vergl. die ausführlichen Mitteilungen im Steuerkalender für
die 1. Februar=Hälfte, Nr. 32 des Tagblatts vom 1. Februar.
20. Febr.: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 1. bis 15.
Februar 1929 erfolgten Lohnzahlungen im Marbenwverfahren
und im Ueberweiſungsverfahren; im letzteren jedoch nur
dann, wenn die in der erſten Hälfte des Kalendermonats ein=
behaltenen
Lohnſteuerbeträge für ſämtliche in einem Betriebe
beſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von 200 RM. nicht
überſteigen. (Keine Schonfriſt.)
25. Febr.: Sechſte Vorcuszahlung (ſtaatliches Ziel) laut Anforderungs=
zettel
für die Grundſteuer, Gewerbeſteuer und Sondergebäude=
ſteuer
für das Rechnungsjahr 1928. (Schonfriſt bis 5. März
1929.)
28. Febr.: Letzter Tag für die Abgabe der Steuererklärungen für die
Einkommen=, Körperſchafts= und Umſatzſteuer zur Frühjahrs
veranlagung 1929. (Näheres im letzten Steuzerkalender.)
28. Febr.: Letzter Tag für die Abführung der Beiträge zur Brandver=
ſicherung
ſür 1929 an die Finanzkaſſe. Ab 1. März 1929
werden Verzugszinſen erhoben.
28. Frbr.: Das eigentlich am 15. Februar fällig geweſene 1. Ziel der
Hundeſteuer für 1929 iſt infolge verſpäteter Zuſtellung der
Anforderungszettel bis Ende Februar 1929 zu entrichten,
wie ein Vermerk auf dem Anforderungszettel beſagt.
28. Febr.: Ablauf der Gültigkeitsdauer der ſtatiſtiſchen Stempelmarken
alter Art. Ab 1. März 1929 iſt nur noch die Verwendung
der Marken neuer Ausgabe zuläſſig. Alte ungebrauchte
Marken können noch über den 1. März 1929 hinaus umge=
tauſcht
werden, näheres hierüber, auch über den letzten Ter=
min
zu Umtauſch, iſt bei den Zoll=Dienſtſtellen zu erfahren.
H. W. Wohmann.

Bezirksſchöffengericht.

Winterſportzüge am Sonntag, den 17. Februar. Die Eiſenbahn=
direktion
Frankfurt a. M. läßt am kommenden Sonntag die Winter=
ſportzüge
nach dem Vgelsberg, nach der Rhön und nach dem
Taunus (Königſtein) in derſelben Weiſe wie am vergangenen Sonn=
tag
verkehren. Der ſonſt noch zwiſchen Schotten und Nidda verkeh=
rende
Perſonenzug 4188, Schotten ab 17.34, Nidda an 18.20 Uhr, wird
auch am nächſten Sonntag bis zur Station Stockheim durchgeführt.
Die Benutzer dieſes Zuges haben in Stockheim an den von Ilbeshauſen
kommenden Winterſportzug Anſchluß in Richtung Frankfurt a. M.
Neue Ranbvögel im Frankfurter Zoo. Vor kurzem wurde die
reichhaltige Raubvogelſammlung des Frankfurter Zoologiſchen Gar=
tens
durch die Ererbung von zwei jüngeren Exemplaren des ſüdame=
rikaniſchen
Agujas bereichert, eines ſtattlichen, im ausgefärbten Zu=
ſtand
blaugrünen Verwandten unſeres einheimiſchen Mäuſebuſſards
den er an Größe bedeutend überragt. Im Aquarium ſind weitere
Neueingänge zu verzeichnen.

Lokale Veranſtalkungen.

Die Hierunter erſcheinenden Notiyen ſind arzſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritſi.
Trainvereinigung 18. Sonntag, den 17. Februar,
abends 7.30 Uhr, findet in der Turnhalle am Woogsplatz eine Kund=
gebung
gegen die Kriegsſchuldlüge ſtatt. Die Mitglieder werden ge=
beten
, mit ihren Familien und Freunden recht zahlreich zu erſcheinen.
Eintritt frei.
Vereinigung früherer Leibgardiſten Darm=
ſtadt
. Wir machen unſere Mitglieder auf die am Sonntag, den 17.
Februar, abends 7.30 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz ſtattfin=
dende
Kundgebung gegen die Kriegsſchuldlüge aufmerkſam. In Ver=
bindung
mit dieſer Kundgebung findet gleichzeitig ein Konzert unter
Leitung des Obermuſikmeiſters Rühlemann ſtatt. Der Eintritt iſt frei,
und bitten wir unſere Mitglieder nebſt ihren Ang=hörigen, zahlreich
an der Veranſtaltung teilzunehmen.
Kriegerverein. An der am Sonntag, den 17. Februar,
abends 7.30 (19.30) in der Turnhalle am Woogsplatz ſtattfindenden
Kundgebung gegen die Kriegsſchuldlüge ſeitens der vereinigten Krieger=
vereine
wollen ſich die Kameraden nebſt Angehörigen recht zahlreich
beteiligen. Anſchließend Konzert. Eintritt frei.
Der Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, Ortsgruppe
Darmſtadt. Wir ſind eingeladen vom Königin=Luiſe=Jugendbund am
Samstag, den 16. Februar, abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal. Ferner
von den Darmſtädter Kriegervereinen, die der Haſſia angeſchloſſen
ſind, zu der am Sonntag, den 17. Februar, abends 7.20 Uhr, im großen
Saale der Turnhalle am Woogsplatz ſtattfindenden Kundgebung gegen
die Kriegsſchuldlüge. Die Veranſtaltung iſt frei bei großem Militär=
Konzert. Erſcheinen Pflic.=, Kluft befohlen! Nächſte Pflichtver=
ſammlung
am kommenden Donnerstag, den 21. Februar, abends 8.30
Uhr, bei Sitte. Gäſte willkommen.
Kriegerkameradſchaft Germania. Auf die große
Kundgebung der vereinigten Kriegervereine Darmſtadts am
Sonntag, den 17. Februar, abends in der Turnhalle am Woogsplatz
gegen die Kriegsſchuldlüge ſei hiermit hingewieſen. Das Erſcheinen
ſämtlicher Mitglieder iſt Pflicht.
Bund Königin Luiſe. Durch die große Kälte wird der
Großmütterchentag verſchoben. Weiteres wird an gleicher Stelle be=
kannt
gegeben.
Jugendgruppe des Bundes Königin
Kuiſe lädt zu ihrer Veranſtaltung mit Darbietungen am Samstag,
den 16. Februar 1929, abends 8 Uhr, bei Chriſt, Fürſtenſaal, ergebenſt
ein.
Pfarrer Emil Fuchs wird auf Veranlaſſung des Bundes
eligiöſer Sozialiſten gelegentlich einer Reiſe durch Süddeutſchland auch
in Darmſtadt ſprechen, und zwar am Sonntag, 17. Februar, abends
8 uhr, im großen Saale des Gewerkſchaftshauſes über: Warum bin
ich Sozialiſt?
* Schulbrauerei, Schloßgaſſe. Wie aus der geſtrigen
Anzeige erſichtlich, findet das Schlachtfeſt in Schuls Brauerei heute ſeine
Fortfetzung und erhält durch die Mitwirkung einer Muſikabteilung des
Stadtorcheſters eine beſondere Note,

Aus Heſſen.
Heſſiſcher Straßenbericht

Tp. 1. Ein Bahnarbeiter war von einem hieſigen Kaufmann mit dem
Vertrieb von Fahrrädern, Nähmaſchinen und Grammophonen betraut
worden; es war dies in den Jahren 1927 und 1928; bei der Abrechnung
kam es zu Differenzen aus Anlaß höherer Proviſionsanſprüche des Ver=
kaufskommiſſionärs
. Daraus iſt dann eine Anklage entſtanden, die
Unterſchlagung (Untreue) zum Gegenſtand hat.
Urteil: 1 Monat Gefängnis; wegen Untreue konnte eine Beſtrafung
nicht eintreten. Die zugeſagte Proviſion erſcheint nach Anſicht des Ge=
richts
zu gering. Das Gericht wird ein Geſuch wegen Strafaufſchubs
befürworden.
2. Wegen Mißhandlung, Bebrohung, Beleidigung und Widerſtands
gegen Bahnbeamte hat ſich ein Arbeiter zu verantworten. Die zur An=
klage
verſtellten Vorfälle haben ſich auf der Strecke Lorſch-Bürſtadt
und auf der Station Bürſtadt gegenüber dem Fahrdienſtleiter abgeſpielt.
Bis etwa Mitte 1919 war der Angeklagte nach ſeiner Angabe bei der
Reichswehr, ſchned aber dann infolge eines Unglücksfalles aus.
Der Staatsanwalt betont, es müſſe hier einmal endlich Schluß ge=
macht
werden, da der Angeklagte einen Schrecken für die Bahnbeamten
in Bürſtadt bedeute. Aus dieſem Geſichtspunkt werden die Strafanträge
geſtellt, die auf eine Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr
3 Monaten und zweimal 6 Wochen Haft hinauslaufen. Zugleich
wird wegen Fluchtverdachts die Verhaftung des Angeklagten beantragt.
Das Urteil erkennt auf die beantragte Gefäng=
nisſtrafe
und 20 Mark Gelkſtrafe. Das Gericht erläßt Haftbefehl.

Numme

für die Woche vom 17. bis 23. Februar 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
LauterbachSchlitzHersfeld (Ortsdurchfahrt Schlitz) vom 3. 1. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: AngersbachSalzſchlirf.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Oppenheimer Ueberfahrt wegen ſtarken Eistreibens auf dem Rhein
für den geſamten Fahrverkehr eingeſtellt. Umleitung: Brücken in
Mainz und Worms. Perſonenverkehr wird mit Dampfboot aufrecht
erhalten.
Sprendlingen-Buchſchlag vom 26. 11. 28 bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung nach Bahnhof BuchſchlagSprendlingen über die forſtfiska=
liſche
Waldſtrecke zum Forſthaus Mitteldick.
Ortsdurchfahrt Nieder=Eſchbach vom 19. 11. 28 bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: Ober=Eſchbach-Ober=Erlenbach reſp. Bonames
Harheim-Nieder=Erlenbach.
Ortsdurchfahrt Keſtrich vom 22. 11. 28 bis auf weiteres für ſchweren
Verkehr geſperrt. Umleitung: RomrodOber=Breidenbach.

An. Arheilgen, 14. Febr. Baulandumlegung. Da die Vor=
arbeiten
für die Baulandumlegung Gehmer Weg, hier, weſtlich der
Straße nach Darmſtadt, offengelegen haben, finden am 26. ds. Mts.,
nachmittags 7 Uhr, im Schulhauſe an der Kirche über die vorgebrachten
Wünſche und Einwendungen Verhandlungen ſtatt, wozu die Intereſſen=
ten
eiigeladen ſind. In der Tagfahrt wird auch die Wahl der von den
Grundeigentümern zu wählenden Mitglieder des Umlegungsausſchuſſes
(ein Vertreter der Grundeigentümer und ein Sachverſtändiger für die
Bewertung der Grundſtücke) und deren Stellvertreter vorgenommen.
Die Wahl erfolgt mit Stimmenmehrheit der anweſenden Eigentümer,
bei Stimmengleichheit entſcheidet das Los. Wenn in der Dagfahrt
Eigentümer der Umlegung widerſprechen, ſo iſt für den Umlegungs=
ausſchuß
von den Widerſprechenden ein Vertreter zu wählen. Die zu=
ſtimmenden
und widerſprechenden Eigentümer wählen ihre Vertreter und
Erfatzmänner in getrennten Wahlgängen. Der gemeinnützige
vom Aufſichtsrat geprüfte Rechiung von heute

Bierhalle ſeine ordentliche Jahreshauptverſammlung ab. Der Jung=
landbund
lädt ſeine Mitglieder und diefenigen des Altland bundes
zu der am kommenden Sonntag im Gaſthaus zur Sonne ſtattfindenden
Kreisverſammlung ein. Referent iſt Herr Landtagsabgeordneter Glaſer.
* Arheilgen, 15. Febr. Bei der Sonntag, den 24. d. Mts., ſtattfin=
denden
Kreiskonferenz in Nieder=Ramſtadt des Reichsbundes der
Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen iſt die Ortsgruppe Arheilgen
durch ihren Vorſitzenden und drei Delegierte vertreten. Die Konf renz
beginnt vormittags 9 Uhr. Der Arbeiter=Geſangverein,Nieder=Ramſtadt
wird im Auftrag der dortigen Ortsgruppe des Reichsbundes zur Be=
grüßung
der Delegierten einige Lieder ſingen. Im Anſchluß an die
Konferenz findet nachm. 2,30 Uhr im gleichen Lokal ein öffentlicher
Vortrag ſtatt, wozu Kamerad Deußer=Darmſtadt das Weferat über=
nommen
hat. Zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder aller Ortsgruppen
des Kreiſes iſt dringend geboten.
E. Wixhauſen, 15. Febr. Folgen der ſtrengen Kälte
Durch die ſtrenge Kälte ſind in vielen Häuſern die Waſſerleitungen ein=
gefroren
; in den meiſten Fällen auch die Meßuhren. Die Hausfrauen
helfen ſich damit, indem ſie mit Spiritusflammen, Lötlampen uſw. die
Leitungen auftauen und mehrere geeignete Küchengeräte mit Waſſer fül=
len
. Zuweilen paſſierts, daß das Leitungsrohr ſchadhaft wird, was ſehr
empfindliche Folgen nach ſich trägt. Ein großes Schmerzenskind iſt für
viele Familien der Kohlen= und Holzhaufen; denn arge Lücken ſind durch
die Kälte darin eingeriſſen worden. Da die Kälte durch die Mauern
der Stallungen durchgeſchlagen iſt, leidet das Vieh ſehr darunter. Ebenſo
die Menſchen; denn Erkälrungskrikheiten und Grippe ſind an der
Tagesordnung aller Familien.
Aa. Eberſtadt, 15. Febr. Hohes Alter. Zu Beginn dieſer
Woche konnte Johann Bergſträßer in der Odenwaldſtraße ſeinen 70. Ge=
burtstag
begehen.
F. Eberſtadt, 15. Febr. Volksbildungsvortrag. Im An=
ſchluß
an die Pfarrer Taeslerſchen Vorträge über die vier letzten Fragen
der Menſchheit ſpricht am nächſten Diensrag im Hörſaale der Georgſchule
Herr Dr. med. Theodor Aſcher=Eberſtadt über das Thema: Die
erkennenden Kräfte des Menſchen‟ Dieſer Vortrag ſoll zugleich eine
Kritik des Taeslerſchen Weltbildes ſein. Beginn des Vortrags 9,15 Uhr.
Eintritt frei.
O. Pfungſtadt, 14. Febr. Der Gemeinderat hat die Friedens=
miete
in dem Gemeindehaus in der Waldſtraße Nr. 21 auf 18 Mark für
das Erdgeſchoß und auf 8 Mark für den oberen Stock feſtgeſetzt. Außer=
dem
erklärte er ſich wit der Abgabe von 15 Raummetern Kiefernknüppel=
holz
für Schwellen zum Feldbahngleis an die Firwa E. Haſſenzahl Sohn
zu dem vom Forſtamt Eberſtadt vorgeſchlagenen Preiſe von 16 Mark
für den Raummeter einverſtanden. Der Gemeinderat hat das Wirt=
ſchaftskonzeffionsgeſuch
des Adam Wacker, der ſoinen Gaſtwirtſchafts=
betrieb
einige Jahre eingeſtellt hatte, in befürwortendem Sinne er=
ledigt
. Der Verkehr Ecke Eberſtädder Straße und Pfarrgaſſe iſt beſon=
ders
um die Mittagszeit ſo ſtark, daß die Frage der Verkehrsſicherheit
dieſer Tage ſogar im Gemeinderat zur Sprache kam. Von einem Ge=
meinderatsmitglied
wurde angeregt, während der Hauptverkehrsſtunden
an der genannten Straßenkreuzung im Intereſſe der Verkehrsſicherheit
einen Verkehrspoliziſten zu ſtationieren.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 14. Febr. Obſt= und Gartenbauver=
ein
. Am Samstag, dem 23. d. M., findet im Vereinslokal (Gaſthaus
Zum Lötzen) die diesjährige Hauptverſammlung ſtatt. Außer der
üblichen Tagesordnung, die in dieſem Jahre auch die Nenwahl des Vor=
ſtandes
zu verzeichnen hat, wird, Herr Obſtbauinſpektor Behne über
das Thema Schädlingsbekämpfung ſprechen. Dieſer Vortrag iſt von
größter Bedeutung, ſchon auch um deswillen, weil er in engem Zuſam=
menhang
ſteht mit der kürzluh erkaſſenen Polizeiverordnung über die
Bekämpfung der Obſihaumſchädlinge. Den Schluß bildet wiederum eine
Gratisverloſung. Bei dieſe: Gelegenheit ſei auch noch darauf hinge=
wieſen
, daß zu einem ſpäteren Zeitpunkt noch ein Lichtbildervortrag ge=
plaut
iſt. In der näcſſten Zeit werden die durch das Umpfropfen der
Obſtbäume im letzten Jahre entſtandenen Koſten durch den Vereinsdiener
kaſſiert. Der Pfropfkopf ſtellt ſich einſchließlöch Nachbehandlung und ab=
züglich
des Zuſchuſſes der Landwirtſchaftskammer auf 32 Pf. Mit der
diesjährigen Umpfropfungsaktion iſt bereits begonnen. Gegenwärtig
werden die in Frage kommenden Bänme abgeſetzt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 14. Febr. Geſangverein Eintracht
Die Meldungen von ſeiten der auswärtigen Geſangvereine, zu dem am
4. und 5 Mai I J. ſtattfindenden Stiftungsfeſte, verbunden mit Lieder=
tag
, ſind ſchon recht zahlreich eingegangen. Bis jetzt haben ſich bereits
16 auswärtige Geſangvereine, zur Teilnahme angemeldet, einige, mit
beren Erſcheinen beſtimmt zu rechnen iſt, ſtehen noch aus. Dem Wunſche
der Mehrzahl der Vereine entſprechend, wurde der Liedertag auf den
Feſtſonntag=Nachmittag verſchoben, und zwar findet er unmittelbar im
Anſ=hluß an den Feſtakt ſtatt. Am Feſtſamstag=Abend iſt der eigentiiche
Feſtakt. Er findet ſtatt in Form eines Kommerſes, bei dem namhafte
Künſtler mitwirken werden. In der am kommenden Samstag abend
bei Gaſtwirt Fiſcher ſtattfindenden Feſtausſchußſitzung wird das nähere
Programm feſtgelegt werden. Odenwaldklub. Am Samstag,
dem 16. d. M. findet im Klublokal Gaſthaus zur Poſt (Breidert, die
Hauptverſammlung ſtatt.
G. Ober=Ramſtadt, 15. Febr. Der Obſthnuverein Ober=Ramſtadt
hält am Samstag, den 16. Februar, abends 8 Uhr, im Heſſiſchen Hof,
(Rodenhäuſer) eine Verſammlung ab, in der über gemeinſchaftliche
Obſtbaumſchädlingsbekämpfung geſprochen wird. Ein recht zahlreicher
Beſuch dieſer Verſammlung iſt erwünſcht, da ſich die Olſtbaumbeſitzer
nun darüber ſchlüſſig werken müſſen, ob ſie ſich an einer gemeinſchaft=
lichen
Schädlingsbekämpfung beteiligen wollen oder nicht.
* Ober=Modau. 15. Febr. Die Witwe Katharine Roßmann, geb.
Keller, feiert am 16. Februar ihren 80. Geburtstag. Trotz ihres hohen
Alters erfreut ſie ſich noch voller Geſundheit und Rüſtigkeit.
f. Roßdorf, 14. Febr. Gemeinderatsbericht. Nach faſt
zweiſtündiger Beratung wurde die Abvechnung des Kulturbauamts über
die Kanaliſation einſtimmig gutgeheißen. Zur Deckung der reſtlichen
Kanalkoſten, für Anſchaffung eines Schlammabfuhrwagens, Gelände=
erwerb
. Vermeſſungs= und Ueberſchreibungskoſten, Bauleitungskoſten
uſw., iſt nach dem Bericht der Verwaltung noch ein Betvag von 15 000
Mark notwendig. Der Gemeinderat genehmigt eine Kepitalaufnahme in
dieſer Höhe. Das Nutzholz in Abt. 3 (etwa 500 Kubikmeter), ſoll im
Submiſſionswege vergeben werden. Zum Subm’ſſionstermin am 7.
d. M. über Herſtellung der Waſſerleitung in der Mathenauſtraße,
Schwanenſtraße und der Straße am Schifersberg waren vier Angekote
eingclaufen. Mindeſtfordernder war Schloſſermeiſter Heinrich Ewald 4.
zum Betrage von 1332,10 Mark; dieſem wird der Zuſchlag erteilt.

Uintichrang eine- Gisiheier auf
Misolenftes uit Hyeid.
Der heſſiſche Finanzminiſter Dr. Kirnberger
Freitagsſitzung des Finanzausſchuſſes des Landtags auf di0t
daß der Rhein auf beinahe der ganzen heſſiſchen Strec=
ſei
, und auf die ſich daraus möglicherweiſe ergebenden
Nach den letzten Meldungen ſei der Strom vom Lorelei=7
Eltville zugefroren; ferner ſtehe das Eis teilweiſe auch bei
auch die Strecke GernsheimWormsMannheim ſei feſt
Mit dem vollſtändigen Zufrieren ſei bald zu rechnen.
Pflicht der Negierung, auf die ſich aus einem plötzlichen Toz
gebenden Fulgen zu ſehen, aber auch Vorſichtsmaßreoln
faſſen. Eine beſondere Gefahr entſtehe, wenn das Tauweiu
einſetze oder wenn ſtarker Regen einſetze, da der Boden
froren ſei, daß er irgend welche Regenwaſſer nicht aufnehn
Gefährdet ſeien beſonders diejenigen Schiffe, did i
freien Rhein ankerten; ferner die Uferbauten, um
lagen inder Nähe des Ufers, wenn der Eisgang
ſetze und es zu großen Eisſtauungen komme. Beſonderzro=
liche
Punkte lägen am Binger Loch und am
Schwarzen Ort bei Gernsheim. Während füfſ
Stelle die preußiſche Strombauverwaltung zu ſorgen habe,
letzte die heſſiſche Strombauverwaltung verantwortlich. un
ſoweit menſchenmöglich, abzuwenden, ſei ein lückenloſer
dienſt längs der beiden Ufer eingerichtet. Auch ſei alles
um bei ſtärkeren Eisſchiebungen Sprengungen vorzuneb=
würden
bereits einige ſolcher Sprengungen verſuchsweiſe
Es ſolle alles verſucht werden, um Menſchen, Schiffe und 41
weit menſchenmöglich, zu ſichern.
Ein beſonderer Kredit könne noch nicht angefordert we=
alle
Möglichkeiten noch nicht überſehen ließen. Er unterſt
Zuſtimmung des Finanzausſchuſſes, daß die Regierung
unter Verausgabung der ihr notwendig erſcheinenden Min=
tun
, was einen möglichſt ungefährlichen Abgang des Eiſes
ſichere.
Der Finanzausſchuß ſtimmte dieſen Ausführungen
noch Abg. Blank (Ztr.) auf die drohenden Gefahren au=
ſtellen
hingewieſen hatte, die nicht durch eigene Dämme geny

r. Babenhauſen, 14. Febr. Der ſteckbrieflich verfelgtt
Polizeiaſſiſtent Rothfuß von hier, der wegen angeblichex
gung von Dienſtgeldern beim Polizeiamt Offenbach flüch/
lange Wochen unauffindbar war, wurde in Karlsruhe feſige zu
in das Unterſuchungsgefängnis eingeliefert. Bekanntlich ſw
Aſchaffenburg einen Selbſtmord durc) Ertränken im Main 19
Neuſtadt i. O., 15. F(br. Der Fürſtliche Förſter Adan=
und deſſen Ehefrau Anma Katharina, geb. Amend, können r/
in körperlicher und geiſtiger Friſche ihre Goldene Kochzeit
mann iſt auch in weiten Touriſtenkreiſen eine bekannte Per 31 Jahre auf Burg Breuberg als Burgwart tätig undift
ges Mitglied des Odenwaldklubs.
Bn. Hirſchhorn, 15. Febr. Vom Winterſport. 24
man in der letzten Zeit viele Skifahrer, die ihre Künſte aufn/
berger und Kortelshütter Höhen zeigten. Auch in HiraM
ſcheint dieſer ſchöne Sport immer mehr Anhänger zu geſ
ſcheinr mit der Zeit zu einem richtigen Volksſport zu weräuſ
Rodelbahn Ueber dem Neckar auf der Moosbrunner Stra=
ſehr
gut beſucht, iſt ſie doch bei einer Länge von über 1 HN
gut befahrbar. Gründung eines Landheims.:.M
barten Darsberg ſoll das Landhaus Waldeck von dem5ty!
Mädchenſchule mit Realgymnaſium Heidelberg um den Prex R0I0
Reichsmark käuflich erworben werden. Die Inbetriebnahms /H
das kommende Frühjahr in Ausſicht genommen.
Bn. Hirſchhorn, 15. Febr. Goldene Hochzeit. /K4Mume
Karl Burkard und deſſen Ehefrau Anna, geb. Brummer, and fümm
feierten im Kreiſe ihrer Anverwandten in vollern Hah,y.

Kriegerverein, aus dieſem Anlaſſe zuteil geworden. Burt=y i g
WHar
nehmer des Feldzuges 1870/71.
m. Vom ſüblichen Odenwald, 14. Febr. Kälte NMMM
tiere. Neuſchnee. Seit heute früh flockts dünn: Au/ Arilt
unter. Die Kälte hat ſich gebrochen, ſaat der Volksmun:n
bald höchſte Zeit, kaß es beſſer wird. Under der Kälte hc=
auch
das Hühnervolk ſtark zu leiden. Einen gewiſſen Grſ
kann es fa ertragen, viele Beſitzer trauten aber ſeiner Wil.
keit zu viel zu, und ſo gabs Lücken, viele Tieve erlagen d0
einen Viehſtall hat, der iſt nun gewitzigt und hat das 7
untergebracht, auch hier iſts noch kalt genug. Die ba
Neuſchnee decken nun den alten harten Untergrund und
die Bahn des Skiläufers weſentlich. Den Ucbergang vom
laufen zum Skifahren, kann man eben faſt allgemein bei de
obachten; an den Füßen die Schlittſchuhe, in jeder Hand
Skiſtaberſatz, ſo ſegelt das Junavolk in den Straßen umln
der Vater noch ein Paar lange Brettchen zurecht, dann i
fahrer fertig. Wären die Schneeſchube ſo billig wie die S‟
alles würde Skifahren.
Gernsheim, 15. Febr. Waſſerſtand des
14. Februar: 0 40 Meter: am 15. Februar: 054 Mcteis
Groß=Gerau, 14. Febr. Ein ſeltſames Opfer der
von hier gemeldet. Ein Landwirt entdeckte auf einem 1
Niederwald, das nahezu zugefroren war, einen Mäuſebulle
Beuteverzehren mit den Schisanzfedern angefroren wär.
lich hatte der Raubvogel beim Zerkleinern ſeines Opferss.
ſedern mir Waſſer in Beruhrung gebracht und beim Verzell
den Schtuanz aufs Eis geſetzt, ſo daß er anfrieren mum I.
wirt hackte die Stelle auf und nahm den Buſſard mit mi=
er
ſich bald wieder erholte.

Rheinheſſien.

* Mainz, 15. Febr. Chronik. Staatspräſident 309
an die Witwe des verſtorbenen Stadtverordneten Stein, 2
Zentrumsfraktion, ein herzlich gehaltenes Beileids!
geſandt. Bei der Mainzer Straßenbahn iſ.
Teil des Fahrperſonals erkrankt, ſo daß
tion gezwungen ſah, den Betrieb auf den Linien 13 unde
Von der Polizei feſtgenommen wurde ein Mct.
feld, der mit dem 12jährigen Sohn einer fremden Fomi.
ten als Sänger auftmat und den Jungen für Bettlerzwe
Der Feſtgenommene wurde in das Unterſuchungsgeſangen.
während das Kind von ſeinen Eltern hier abgeholt wi‟
Maſchinenfabrik Augsburg=Nürnberg, Werk Guſtade
Mainz, brach am Freitag früh in dem Pumpraum,
einen ſchadhaften Koksofen, Feuer aus, das durch die
nach einſtündiger Arbeit gelöſcht werden konnte. En 4
Feuers auf einen benachbarten großen Holzlagerbict "
tatkräſtigen Eingreifens der Wehr verhindert werden.
Südbahnhof wurde jetzt endlich in großen Leile.
dem Namen Mainz Süd angebracht, ſeither fehlte De
zeichnung des Zweckes des Gebäudes. Die Eish‟
weitere Fortſchritte gemacht und iſt bis Eltville fortge9
Lorelei bis Eltville beſteht jetzt eine einheitliche Ecdiſhe
iſt der Rhein=Arm zwiſchen dem rechten Rheinufer o.*
zugefroven. Bei weiterem Anholten der Kälteperiooe,.
nen, daß der Rhein auch bei Mainz im Laufe des Scms
ugs vollſtändig zugeht. Oberhalb Mainz iſt der Rhei.
heim bis an die hadiſche Landesgrenze zugefroren. Die
Mainz verſuchen Eisbrecher in Geſtalt von franzoſiſch.
die Eisbildung hintanzuhalten. Die Waſſerve!
Bingen war am Donnerstag durch einen Weſſoh.
den. Nach zehnſtündiger Arbeit gelang es, die Waſſem.
zu beſeitigen. In der letzten Binger Stadtverer
wurde beſchloſſen, in Bingen noch im Laufe dieſes It

aber im Jahre 1930 ein Sellſtanſchlußamt zu errickten=
liche
Vertrag mit der Oberpoſtdirektion wurde genehle.
4d. Eich, 14. Febr. Schwerer unfall. A
Vorratskeller iſt der bei der Firma L. Streuber So)ſ
heiter Vogel aus Waldkatzenbach. Dabei fiel ein Eſſichl
Abgeſtürzten auf die Bruſt, ſo daß an dem Auſkomitl.
letzten gezweiſelt wird.
Oberheſſen.
Gießen, 15. Febr. Aus der oberheſſi/g.
zucht. Die Hautztverſammlung des Verbandes obesh
zuchtvereine beſchloß, die nächſte Land.sausſtellung Di
ber in Worms und die Verbandsſchau vom 68. Di.
abzuhalten. Bezirksſchauen werten in Butzbach üh.
finden.

[ ][  ][ ]

MMtlachrilltern des Standesamts Darmſtadt.
ſeſtorbe/g Im 8. Februar: Anna Margarethe Reuter, geb.
ſitdt. 80 ///Wüuwe des Steinhauers, Beſſuuger Str. 35. Marie
urine AMig eihe Frank, geb. Matthes, 65 J., Witwe des Ma=
zmeiſtene
9 oße Kaplaneigaſſe 64. Am 9. Februar: Wilhelmine
t. gebwbk 65 J. Ghefrau des Poſtſekretärs, Speſſartring 5.
uFmann, 61 J, Anngſtraße 28. Am 4. Februar:
G
zAöw, Kaufmann, 57 J., in Sceheim (Bergſtr.), hier
ldenblaut! Am 9. Februar: Wilhilm Schreiner, 10 Stunden,
bſtadt, 10 agerhausſtraße 24. Am 10. Februar: Meta Wolf,
Bau inz, hier Heinheimerſtraße 21. Am 9. Februar: Marie

ne GwiMb Strobel, 72 J., Witwe des Gaſtwirts und Kohlen=
alutg
=Phikipp=Anlage 64. Balbina Vowinkel, geb. Köfer=
gieheim
a. Rh., hier, Grafenſtraße 9. Am 11. Februar:
i nes Bold echsbahnoberſekretär i. R., 61 J., Eliſabethenſtraße 74.
Febnsu. Eliſabeth Bauer, geb. Döbel, 43 J., Ehefrau des
emſüſteni aldſtraße 24. Marie Eva Schmidt, geb. Reinhard,
Witwasß Schuhmachers, Moosbergſtraße 52. Ernſt Balthaſar
WAchnhofsvorſteher i. R., Nieder=Namſt

Mühlſi tzie 223. Margarethe Schwinn, geb. Frank, 65 J., Witwe
z huhmacch, Wienerſtraße 71. Am 12. Februgr: Eliſe Steiger,
ollßarde= F., Ehefrau des Schneiders, Im Wingert 11. Philip=
na
u lt, gebet ſict lein. 77 J., Witwe des Schloſſermeiſters, Dieburger
18. H13. Februar: Nibolaus Schlander, Vereinskafſiert,
B’8wamase 3. Eva Katharina Roßbach, geb. Neff. Witwe des
znns. A Ryplatz 10. Franziska Plümlein, geb. Fiſcher, 70 J.,
des Wybindermeiſters, Neckarſtraße 11. Karl Adam Wenzlau,
bel i 87 J., Rhönring 73. Walter Stellwagen. 5 Mon.,
ausſtra/! Lina Schaller, geb. Heinz, 79 J., Witwe des Land=
m
Nielſellsdau, hier Neue Niederſtraße 5. Am 14. Februar:
ſena Acku., geb. Müller, 79 J., Witwe des Arztes, Dr., Ger=
raße
A4 9er 13. Februar: Wilhelm Boll, Rechnungswirektor,
Pallgg weſrſtraße 13. Am 14. Februar: Anna Barbara Roß=
ſerkäuftn
Cedig, 20 J.. Riedeſelſtraße 42. Am 13. Februar:
Finge=a/u ufmann, 33 J., Rhönving 79. Mathilde Geiger, geb.
r, 67 21Artwe des Kaufmanns, Wilhelmſtraße 21. Am 14.:
Beſt ge üdirterfeld, 75 J., Witwe des Steuerrats, Kiesſtr. 123;
euhn gyel3 mmermann, 76 J., Witwe des Drehermeiſters, Emil=
Kan ſtſiſtent Johann Philipp Jährling, 49 J., Liebfrauen=
163. 1015.: Sofia Gebhart geb. Roth, 37 J., Ehefrau des
mus, iſſe berger Straße 25; Taglöhner Georg Fr. Spith,
dieburay Straße 42.

Kirchliche Nachrichken
Uibangeliſche Gemeinden
Sonntag Invocavit (17. Februar).
Una Mtkirchik 2amstag, 16. Februar, abends 8,30 Uhr: Andacht.
alm 0 17. Ißr ar, vorm. 10 Uhr: Kauptgottesdienſt mit Feier des
Abenuwhls. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm. 11.30 Uhr:
ottesdirst Pfarrer Lautenſchläger.
adtkirch wochentags von 94 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
dikabelk Form. 8,30 Uhr: Morgenandacht Pfarrer Kleberger.
m. 10bh; Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abend=
Pforren/F. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Nalz5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner Mitt=
Fehriy nbends 6 Uhr: 2. Paſſionsandacht: Der Verräter
Rlebe m.
loßkira½ T orm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zmmer=
VrM1 Uhr: Kindergottcsdienſt. Pfarrer Zimmermann.
einigunrhſu Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Donnerstag,
Fchrumtgsenbs 8 Uhr: 2 Paſſionsandacht. Pfarrer Lauten=

ſirmarniſſtal im Schloß. Montag, 18. Februar, abends 8 Uhr:
vereini gy der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung), Poſaunen=

Liev*y, 19. Februar, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigug
oßgenr rie Mittwoch, 20., uund Samstag, 23. Februar, nach=

21 rM. Dandarbeitsſchule der Stadtgemeinde,
heindeln; /sriesſtraße 17). Sonntag, 17. Februar, abends 8 Uhr:
bereins An der Stadtgemeinde (Bd.J.). Montag, 18. Fe=
ubenls
6ühr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abtei=
Den&, 19. Februar, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadt=
9Aüeiinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung).
ur= Ung der Reformadionsgemeinde (jüngere Abteilung).
Kruar, nachm. 24 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
I: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche.
iMarkusgemeinde (ältere Abteilung). Donnerstag,
WL4 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (jüngere
tendvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere
i ag, 22. Februar, abends 8 Uhr: Mütterabend der
de9 Tugendbirnd der Markusgemeinde (jüngere Abtci=
* Juc euund der Kaplaneigemeinde.
lehanb Uer an Auswärtigen: Pfarrer Goethe.
MenpfA darch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
gerſtaß M. Fernſprccher 2883.
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Evang. Wohlfahrtsdienſt. Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprech=
ſtunden
vormittags von 1012 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeomt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis
12 Uhr und nachm. von 36 Uhr. Fernſprecher 2379
Martinsgemeinde. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Aßendmahls. Pfarrer Bevinger. Anmeldung von 9.30 Uhr in
der Sakriſtei. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martins=
gemeinde
Oſt Pfarrr Beringer. Abends 6 Uhr: Paſſionsgottesdienſt
mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Köhler. Anmeldung von
5,30 Uhr an in der Sakriſtoi.
Nachm. 3 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Martinsſtift. Mittwoch,
20. Februar, abends 8 Uhr: 2 Paſſionsandacht. Pfarrer Berger.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Mentag, den 18. Februar, im
Gemeindehaus: Vorführung des Miſſionsfilms Indien: Nachm. 3 Uhr
für Kinder, abends 8 Uhr für Erwachſene. Dienstag, den 19. Fe=
bruar
, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus:
Jugendvereinigung. Donnerstag, den 21. Februar, abends 8 Uhr. im
Martinsſtift: Mädchenve=einigung Oſt: im Gemeindehaus: Mädchenver=
einigung
Weſt; Mnuerſtraße 5: Poſaunenhor. Freitag, den 22. Fc=
bruar
, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mütterabend Oſt; im Gemeinde=
haus
: Mütterabend Weſt; Jugendvereiwigung (ältere Abteilung).
Johnnneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarre Goethe.
(5. Gebot.) Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Mittwoch, den
2. Februar, abend3 8 Uhr: 2 Paſſionsandacht in der Kirche. Pfarrer
Marx.
Paul=Gerhardt=Gaus (Gemeindehaus der Waldkolonie) Vorm. 10
Uhr: Hauutgottesdienſt. Pfarrer Marx. Vorm 11.15 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Mont.g, 18. Februar, abends 8 Uhr: Mäm rabend.
Dienstog, 19. Februar, abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. Donnerstag,
21. Februnr, auend3 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Perrusgemeinde). (Eröffnung der Paſſionszeit.)
Borm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. Mit=
wirkung
des Mädchenchrs. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrafſiſtent Lie zur Nieden. Abends 6 Uhr: Abendzoitesdienſt.
Pfarrer Weiß
Veranſtaltungen: Sonntag, 17. Februar, abends 8,15 Uhr:
Jugendvereinigung: Lichtbildervortrag über Deutſche Treue im fernen
Oſten Montag, 18. Februar, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung.
8,15 Uhr: Kleiner Kreis der Jugendvereimgung. Dienstag, 19. Fe=
bruar
, abends 8.15 Uhr: Kirckenchor. Mittwoch, 20. Februar, abend3
8 Uhr: 2. Paſſionsandacht. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. Donners=
tag
, 21. Februar, abends 8 Uhr: Müitterabend. Freitag, 22. Februar,
abends 8.15 Uhr: Kirchenchor.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert,
Feier des heiligen Abendmahls wit Vorbereitung. Avmeldung von 9,45
Uhr an in der Sakviſtei. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, abends 8 Uhr: Jugendvereini=
gung
. Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund. Dienstag, abends
8 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, abends 8 Uhr: 2. Paſſionsandacht.
Pfarrer Müſlen. Donuerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend. Fre=
tag
, abends 8 Uhr: Kirchenchor Samstag, abends 8 Uhr: Turnen.
Stiftskirche. Samstag, den 16. Februar, abends 8 Uhr: Paſſions=
betſtunde
. Sonntag, den 17. Februar, vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarrer Hickel. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Ev.
Sonntagsverein: Nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden. Mittwoch, den
20. Februar, abends 8 Uhr: 2 Paſſionsandacht.
Luih. Gottestienf (ſelbſtändige evang =luth. Kirche) am Sonntag
Invocabit. 17. Februar, im Feierabend, Stiftſtraße 51, 10 Uhr: Predigt=
gotrcsdienſt
WPfsrrverwalter Luciu3.
Evang. Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. 11.15 Uhr: Sonntagsſchule. 3,30 Uhr: Konnte Feſus wirk=
lic
vom Teufel verſucht werden? Prediger Semmel. Alle anderen
Wochenſtunden vereinigen ſich in dieſer Woche in der Donnerstagsbibel=
ſtunde
. Die Philadelphiakonferenz wird um 8 Tage (27. Februar) der
Kälte wegen verlegt.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, 2,30 Uhr: Junge
Männer. 5 Uhr: Junge Mädchen 8 Uhr: Weiheſtunde. Alle an=
deren
Wochenſtunden vereinigen ſich dieſe Woche in der Donnerstags=
bibelſtunde
.
M.,B.=K., Mädchenbibelkreiſe (Stifeſtr. 14). Montag, 18. Februar.,
bends 8 Uhr: Bibehſr inde (mittlarer Kreis). Dienstag, 19. Februnx,
umchm. 4 Uhr: Spielen (mittlerer Kceis). Abends 8 Uhr: Bibelſtunde
(älterer Rreis) Samstag, 23. Februar, nachm. 3 Uhr: B=be ſtunde
(jüngerer Kreis).
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſaßethenſtraßc), Sonntag, den 17. Februcr, vorm. 10 Uhr: Menſchen=
weihehandlung
mit Predigt. Vorm. 1120 Uhr: Kinder= Sonntags=
handlung
.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten) Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 17. Februaz, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Ur:
Sonntagsſchule. Naickm. 4 Uhr: Pretſigt. Abends8 Uhr: Jugendſtunde.
Prediger N. Rudnitzky. Mittuch, den 20. Februar, ahends 8.15 Uhr:
Bibel= und Gebetsſtunde. Predige= N. Nudwitzky. Zu allen Verſamm=
lungen
jedermann herzlichk: eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 18. Februar, abends 8 Uhr
im Feierabend. Stiftſtraße 51: Bibelſtunde.

Chriſtlich wiſſenſchuftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society).
Aula der Landesbauſchaile, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte joden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Menat, abends 8.15 Uhr.
Chriſtliche Verfammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſkule Naclyn. 4,30 Uhr: Wortverkündigung. Mitt=
woch
, abends 3,15 Uhr: Gebetsſtunde. Freitag, abends 8.15 Uhr:
Wortbetra=tung. Jeder herzlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabetheyſtraße 44. Sontag, 17. Febr.,
vormittags 10 Uhr: Predigt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Abends 8 Uhr; Predigt. Montag, abends 8.15 Uhr: Jugendverein.
Dienstag, abends 815 Uhr: Singſtunde ſür den Gemiſchten Chor.
Mittwoch, nachmittags 3 Uhr: Knaben= und Mädchenbund. Donners=
tag
, abends 8.15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Prediger Sauer.
Die Heilsarice, Sckulzengaſſe 3. Sonntag früh 8 Uhr: Gebets=
ſtunde
10 Uhr: Heiligungsverſaummlung. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt.
7 lkhr: Wegweiſerunterricht. 5 Uhr: Kinderheilsverſammlung. 8 Uhr:
Oeffenuliche Heilsverſanemlung Montag, 8 Uhr: Jugendliga.
Dienstag, 8 Uhr: Mitgliederverſammlung. Mittwoch, 5 Uhr: Kinder=
verſammlung
8 Uhr: Heilsverſammlung. Donnerstag, 8 Uhr:
Heimbund fir Frauen und Mädchen. Freitag, 5 Uhr: Kinderper=
ſammlung
, 8 Uhr: Heiligungsverſammlung. Jedermann iſt einueladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
17. Fehruar, porm 9.0 Uhr: Andacht. Nachm. 3,30) Uhr: Jugend=
bund
. Abends 8 Uhr: Evangeliſation. Mittwoch, abends 8.15 Uhr:
Bibelſtunde. Jedermann herzlick; willkommen.
Neuapoſtoli he Gemeinde Darmſtadt I., Hinde burgſtr. (ehem. Kalinv).
Sonntag, den 17. Februar, vorm 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mitiwoch,
den 20. Fchruar, abends 8,3 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II., Bismarckſtraße 54.
Sonntag, den 17. Februar, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mitt=
nul
, den 20. Februar, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Jedermann herzlich willkommen!
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, vorm. 9.45 Uhr Got=
tesdienſt
; 11.15 Uhr Kindergottesdienſt; 18 Uhr Paſſionsgottesdienſt.
Montag, 20 Uhr: Poſaunenchor. Dienstag, 20 Uhr: Frauenver=
ein
: 19.30 Uhr: Mädchenvereinigung. Mittwoch, 20 Uhr: Kirchen=
geſangverein
. Freitag, 19.30 Uhr: Wartburgverein. In der
Provinzial=Pfleganſtalt: Sonntag, 13.30 Uhr, Gottesdienſt.
Evang. Kirche zu Nieder=Namſtadt. Sonntag, den 17. Februar, por=
mittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Abends 8 Uhr: Paſſionsandcht.
Montag: Jugencyereinigung. Dienstag: Kirchenchor. Mittwoch:
Jungmädchenverein. Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt; abends 8 Uhr: Paſſionsandacht in der Kirche.
Montag: Jugendvereinigung. Mittwoch: Kirchengeſangverein.
Freitag: Mädchenverein. Samstag: Jugendvereinigung.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, 17. Febr. (Invocavit),
vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Abends 8 Uhr Paſſionsgottss=
dienſt
im Gemeindeſaal. Mittwoch: Jugendbund Wartburg.
Donnerstag: Jungmädchenverein.
Evang. Kirche zu Erzhaufen. Sonntag, 17. Februar, vorm. 10 Uhr:
Gottesdienſt. Mitnürkung des Kirchenchors. Nachm. 6 Uhr: 1. Paſſions=
andacht
. 8 Uhr: Jungmäd henvereinigung. Montag, 8 Uhr, in der
Kirche: Vorführung eines Paläſtinafilms. Dienstag, 5 Uhr: Jung=
ſchar
, 8 Uhr: Frauenabend. Mittwoch: Jungmannſchaft. Donners=
tag
: Kiuhenchor. Freitag: Jungmädchenvereinigung (ältere Abtei=
lung
). Samstag: Jungmannſchaft.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte=Darmſtädterſtraße 14.
Sonntag, den 17. Februar, nachm. 4 Uhr, ud Donnerstag, den 21.
Februar, abends 8,30 Uhr: Gottcsdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauer Straße 3.
Sonntag, den 17. Februar, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 21.
Februar, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder Ramſtadt, Bahnhofſtraße 25.
Sonntag, den 17. Februar, nachm. 4 Uhr, ud Donnerstag, den 21.
Februar, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf, Dieburger Straße 22. Sonntag,
den 17. Februar, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 21. Fberuar,
abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Jedermann herzlich willkommen!
Kathpliſche Gemeinden.
Sonntag, den 17. Februar (Invocavit).
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Samstag, um 17 und 20
Uhr: Gelegenheit zur hl. Bauhte. Sonntag, vorm. von 6 Uhr an: Ge=
legenheit
zur hl. Veichte. Um 7 Uhr: Früymeſſe mit Austeilung der hl.
Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Generalkommuwion der Jung=
frauenkongregation
. Um 9,30 Uhr: Hochamt und Predigt. Um 2 Uhr:
Chriſtenlehre und Feſtenandacht 20 Uhr: Faſtenpredigt von Herin
Profeſſor Konzelka=Bensheim und Andacht. Weuktags hl. Meſſe um
6,45 Uhr. Mittnuch, 17,30 Uhr: Faſtenandacht. Montag und Frei=
tag
, abends 8 Uhr: Jugendverſamnlung, Hermannſtr. 43,
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwiefenſtraße). An allen
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt. Um 7.45 Uhr
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl. Kom=
munion
. Wührend der Schulzeit Dienstags und Freitags hl. Meſſe.
Vorher Beichtgelegenheik.

jung.A ſau-
Ge414
unabh).
Lau,
dem

Frawu

GeMt
eiß. 1Md

1"

Flicken an (pro Tag
). Beſt. bei Fr.
Dirgo, Wienerſtr.
51, 3. St.
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[ ][  ][ ]

Seite 8

Samstag, den 16. Februat 1929

Reich und Ausland.
Nicht leichtfinnig auf das Eis gehen!
Frankfurt a. M. Man kann jetzt oft beob=
achten
, daß insbeſondere Kinder das Eis der Ge=
wäſſer
betreten, ohne die Möglichkeit zu beachten, daß
ſich überall Stellen befinden, die noch nicht feſt zu=
gefroren
ſind. Auf dieſe Weiſe wäre in Nied beinahe
ein 9jähriger Schüler ums Leben gekommen, der in
die Ridda einbrach und von dem Waſſer fortge=
ſchwemmt
wurde. Unter Einſetzung eigener Lebens=
gefahr
gelang es dem Polizeiwachtmeiſter Klopf, das
Kind etwa 80 Meter unterhalb der Unfallſtelle aus
dem Waſſer zu ziehen.
Von einem Laſtkraftwagen überfahren und
tödlich verletzt.
Frankfurt a. M. Der Bezirksvorſteher
Wehrheim aus Bad Homburg=Kirdorf wollte am
Donnerstag ſpät abends von der Holzhauſenſtraße
in Frankfurt aus mit dem letzten Zug der Lokal=
bahn
nach Bad Homburg zurückfahren. Unmittelbar
vor der Ankunft des Zuges trat er von dem Gleis
zurück. Im gleichen Augenblick wurde er von einem
Laſtkraftwagen erfaßt und überfahren. In ſchwer=
verletztem
Zuſtand wurde er in das Krankenhaus ver=
bracht
wo er inzwiſchen verſtorben iſt.
Fünf Güterwagen entgleiſt.
Mannheim. Wie die Reichsbahndirektion mit=
teilt
, fuhr am Freitag vormittag 6 Uhr im Bahnhof
Waghäuſel eine Rangierabteilung auf einen Prell=
bock
, wobei fünf Güterwagen entgleiſten. Durch die
rungen über ein Nebengleis geleitet. Perſonen wur=
den
bei dem Unfall nicht verletzt. Der Regelbetrieb
wurde gegen Nachmittag wi der aufgenommen.
Das Drama auf dem Bodenſee.
Lindau. Zu dem Drama auf dem Bodenſee,
wo 8 Perſonen auf einer Eisſcholle abgetrieben wur=
den
, von denen fünf gerettet werden konnten, wird
weiter gemeldet, daß von den drei übrigen abge=
triebenen
Knaben zwei als Leichen geborgen werden
konnten, während der dritte auf einer Eisſcholle noch
tot umhertreibt. Von den geretteten fünf Leuten
mußten drei ins Lindauer Krankenhaus gebracht
werden, wo ihnen die Beine abgenommen werden
müſſen.
Auch der Kölner Karneval ein geſchäftlicher
Mißerfolg.
Köln. Eine Umfrage der Kölniſchen Zeitung
bei den maßgebenden Stellen des Kölner karneva=
liſtiſchen
Lebens (bei Karnevalgeſellſchaften, Balloka=
len
, Kaffees, Reſtaurants, Vergnügungspaläſten und
Dekorationsfirmen) hat die Tatſache ergeben, daß
der diesmalige Karneval infolge des großen G= ld=
mangels
ein ſtarker geſchäftlicher Mißerfolg geweſen
iſt. Bei faſt allen Karnevalsgeſellſchaften iſt die Mit=
gliederzahl
teilweiſe bis zur Hälfte zurückgegangen,
wodurch die Geſellſchaften ſelbſt in große Geld=
ſchwierigkeiten
geraten ſind. Bei allen Veranſtaltun=
gen
(Sitzungen, Koſtümfeſten und Maskenbällen) iſt
der Verzehr ſehr zurückgegangen, dagegen der Ver=
brauch
an Mineralwaſſer ſtauk geſtiegen. Sekt wurde
faſt überhaupt nicht getrunken. Es wurde in zahl=
reichen
Fällen auch verſucht, Weine und Butterbrote
von zuhauſe in die Ballokale einzuſchmuggeln, was
in einigen Fällen zu Zollreviſionen durch Wirte
und Kellner auch bei den weiblichen Beſuchern
führte. Ein Umſatz von 4,50 Mark auf einem Ball
foll ein Rieſenausgabe geweſen ſein. In einem der
größten Säle ſetzten 620 Perſonen insgeſamt 839
Mark um. In den Vergnügungspaläſten, Kaffees
und Reſtaurants wird der Rückgang der Einnahmen
auf 30 bis 40 Prozent geſchätzt.
Wieder eine Kohlenoxydgasvergiftung.
Düſſeldorf. In einem Hauſe der Graf=
Adolfſtraße wurden am Donverstag vier zu einem
Haushalt gehörige Perſonen, durch Kohlenoxydgas
vergiftet, beſinnungslos aufgefunden. Der Feuer=
wehr
gelang es, drei von ihnen wieder ins Leben
zurückzurufen, das Hausmädchen der Familie war
bereits tot. Die Kohlenoxydgaſe waren durch eine
undichte Stelle in der Rohrzuführung der Zentrai=
heizung
in die Zimmer gedrungen.
Durch eine einſtürzende Decke erſchlagen.
Siegen. Auf dem Umbau des ſtädtiſchen Ober=
lyzeums
ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall.
Mehrere Arbeiter waren im Begriff, die Stützen der
Decke eines Kellergewölbes zu entfernen, als die
Decke vorzeitig nachgab und zuſammenſtürzte. Als
ſich die Staubwolke in den Kellerräumen verzogen
hatt, fand man den Maurer Kreuz tot unter den
Trümmern liegen.
Feuer auf dem Lloyddampfer Jſar.
Hamburg. Zu dem Brand auf dem bürzlich
vom Stapel gelaufene Lloyddampfer Iſar, der auf
der Vulkanwerft liegt, wird gemeldet: Das Feuer
entſtand vermutlich in einer aus Kork, Oelpapier
und Aſphalt beſtehenden Iſoliermaſſe, mit der der
Ladekühlraum ausgelegt wird und griff auf die in
dem Raum lagernden Holzvorräte über. Die Feuer=
wehr
, die ſowohl vom Lande als vom Waſſer aus
mit 20 Rohren eingriff, gelang es, das Feuer zu
löſchen. Bei den Löſcharbeiten ſtürzte ein Feuer=
wehrmann
in einen Lagerraum und wurde verletzt.
An der Brandſtätte wurde eine Wache von zwei
Löſchzügen belaſſen.
Ein Kohlenwagen vom Zuge überfahren.
Ein ſchwerer Unglücksfall hat ſich am Donnerstag
abend an dem ſchrankenloſen Bahnübergang zwiſchen
Finkentrug und Spandau ereignet. Dort ſtieß ein
Perſonenzug beim Kreuzen der Chauſſee mit einem
mit Kohle beladenen Laſtkraftwagen zuſammen. Bei
dem Zuſammenſtoß wurde der Krafwagen umge=
ſtoßen
und der Führer und der Mitfahrer wurden
auf das Pflaſter geſchleudert. Der Mitfahrer erlitt
einen Schädelbruch, während der Chauffeur mit leich=
teren
Verletzungen davonkam.
Großfeuer in Flensburg
Flensburg. In dem neuen Seegrenzſchlacht=
haus
brach in der Nacht zum Freitag Feuer aus,
durch das eines der Verladehäuſer bis auf die Grund=
mauern
zerſtört wurde, Verbranut ſind etwa 120 bis
150 Stück geſchlachtetes Vieh im Werte von 75 000 bis
100 000 Reichsmark. Es gelang, das lebende Vieh zu
retten. Die Feuerſvehr, die den Brand mit 13
Schlauchleitungen bekämpfte, mußte das Eis des
Hafens aufhachen, um Waſſer zu bekommen.

Fährſchiffe im Eiſe von Saßnih.

Fährendampfer Preußen und die ſchwediſche Fähre König Guſtav,
Entgleiſung wurden beide Hauptgleiſe geſperrt. Der die den Verkehr zwiſchen Saßnitz und Trelleborg aufrecht hielten, ſind auch vorübergehend vom
Perſonenzugverkehr wurde ohne nennenswerte Stö= Eiſe gefangen gehalten worden. Die Preußen konnte ſich aus eigener Kraft befreien, während
das ſchwediſche Schiff von Trelleborg aus gerettet wurde.
Das Kriegsſchiff Schleswis=Zuiſtein bei der Rekkungsarbeit beſchädigk.

Die Schleswig=Holſtein beim ſchwierigen Rettungswerk.
(Vergl. geſtrige Meldung.)

Trinkwaſſernok in Wien.

Das Urkeil im Prozeß Eckhofſ.
Meſeritz. Der kanadiſche Staatsangehörige
Alexander Eckhoff wurde nach zweitägiger Ver=
handlung
von dem Erweiterten Schöffengericht
in Meſeritz wegen vollendeten und verſuchten
Verſicherungsbetruges ſowie wegen Aufforde=
rung
zur Begehung eines Verbrechens nach
88 365, 263, 257, 49a, 74 Str. G.B. zu einer Ge=
ſamtſtrafe
von einem Jahr Gefängnis ſowie zu
den Koſten des Verfahrens verurteilt. Die
Unterſuchungshaft von ſechs Monaten wird dem
Angeklagten auf die Strafe angerechnet. Eckhoff
erhob gegen das Urteil Proteſt und ſchimpfte
mit erhobener Fauſt. Nur mit Gewalt konnte
er wieder in das Gefängnis zurückgeführt wer=
den
. Das Urteil hat er bisher nicht ange=
nommen
.

Folgen der Kälft
Der zugefrorene Main..
Die bittere Not der Waſſeroiz

Waſſermangel in London.
London. Infolge des ſtarken Froſtes ſind eine
Reihe von Hauptrohren der Londoner Waſſerleitung
zugefroren. Es herrſcht bereits empfindlicher Waſſer=
mangel
. Man ſchätzt die Anzahl der Häuſer, die ihr
Waſſer wegen des Einfrierens der eigenen Leitungen
aus außerhalb gelegenen Leitungen beziehen müſſen,
auf eine Viertelmillion.
Tauſend Grippeopfer wöchentlich in London.
London. Die Grippe=Epidemie in London
fordert täglich mehr Opfer. In der vergangenen
Woche ſind allein tauſend Menſchen an Grippe ge=
ſtorben
.

Waſſerkauf am Tonnenwagen in den Straßen Wiens.
Der Mangel an Trinkwaſſer in Wien iſt infolge der vielen Brüche im vereiſten Waſſerrohrnetz ſo
groß geworden, daß Tonnenwagen dieſe unentbehrliche Flüſſigkeit an die Bevölkerung ausgeben
müſſen. Eine Rationierung des Trinkwaſſers wird ſich bei längerer Dauer der jetzigen Kälte nicht
vermeiden laſſen.

Frankfurt a. M. Mit Ausnonn
Stellen iſt nunmehr der Main in ſeiners.
dehnung zugefroren. Wo der Fluß n
mungen macht, wie zwiſchen Offenbachtu
heim, haben ſich infolge der Schollenüllyn
die Eismaſſen hoch aufgetürmt, oit
Metern. An die Stelle des Fährenbeie
Ueberqnerung des Fluſſes zu Fuß auf.
dicken Eisdecke getreten. Bei Fechenheim
auf dem rechten Ufer auf mehrere h
eisfrei. Hier ergießen ſich die ſäurehalt
der chemiſchen Werke in den Fluß 11,
jede Eisbildung. Erſt wenn das Waſſerrf
hat, tritt wieder die Eisbildung ein. 1
leiden die Waſſervögel, die keine 99
finden und zugrunde gehen, müſſen,
kommen bettelnd vor die Häuſer um
traulich geworden, daß ſie faſt aus deus
Wildenten und andere lleinere Waſſeu=h
der ſtarken Kälte auf dem Eiſe übem
ſind vielfach feſtgefroren und mußten
Auch auf dem Rhein bei Bacharach uu
bach konnte man eine erſchütterndä
machen. Auf dem Eis, das ſich geifil
man ganze Flüge Wildenten, in Kettitl
20 Stück angefroren. Hilfe konnte m)t
Tieren leider nicht angedeihen laſſem
Eis noch nicht betreten konnte. So au
Tiere ihrem Schickſal überlaſſen.
Die Eisverſetzung auf dem uſf
Koblenz. Die Eiswachſtelle teiin he
Eisvelſetzung auf dem Mittelrhein an n
gen bis Garbach im Rheingau vorgebt ,f4
nun Mainz erreichen wird. Der RA4
ſchen Koblenz und Ehrenbreitſtein mmſt
abend wegen zu niedrigen Waſſerſtaä ziun
werden. Außerdem müſſen auch di fal
wegen Eisgefahr abgeſchlagen werden
ſtand iſt ſo tief geſunken, daß er um
niedriger iſt als er jemals bisher bal
Es bleibt vorerſt noch
Berlin. In der Luftdrucbert/
immer keine weſentlichen Aenderunn=
Nach wie vor lagert das ungewöhnlf!.
druckgebiet im Norden, während tirz
dem Mittelmeer und dem Ozean lind
fälle haben ſich inzwiſchen über das
gedehnt. Die Temperatur über das
blicklich ziemlich unausgeglichen. In
in der vergangenen Nacht 25N 0/4
gemeſſen. Am Freitag Morgen tratzt=
derung
ein. Das Thermometer ging /
zunück. Hannover meldet am Freitot
Rälte, Aachen 12 Grad und Minches=
Null gegenüber 31 in der Nacht.
der Berliner Wetterdienſtſtelle wer=
fälle
allmählich nachlaſſen, doch wir
kalt bleiben.
In Berlin wurden am Freitag
meſſen gegenüber 17 Grad in der 9.4
not wird hier immer fühlbarer.
haben faſt durchweg ihre Läden ge
haben ſie Schilder angebracht, auff
wird, daß der Antransport der Koll=
iſt
. Man ſieht in den Straßen vie d
ſtehen, aber nicht nur nach Kohlen,
Kartoffeln. Beſonders groß iſt de
Nordbahnhof, wo die Kohlen gleick=
wagen
aus an die Kunden abgegell.
teſte Arbeit hat nach wie vor da
leiſten. Die Hilferufe infolge vomrü
den und Waſſerrohrbrüchen gehe
Hunderte.
Auch im übrigen Europa iſt 3i1. Im Weſten hat dies
etwas zugenommen. Paris meldet 1
Null. In Mittel= und Oſtfrankreii
22 Grad gemeſſen. London hatte
mittag 11 Grad unter Null. Seßl
weiter in Oberitalien. Dagegen
bergen noch Tauwetter.
Kataſtrophale Wärme in
Die Leitung der däniſchen Kollg
gibt bekannt, daß dort das Auss
dazu geführt habe, daß die Gsfiurz
geraten ſind. Sie können durched
Schnee mit ihren Hundeſchlitten 1.
gehen und auch keine anderen Jal
Die Zuſtände ſeien geradezu ſurdk.
Wetter, das für Europa ein Se=
hohen
Norden großes Unheil ange=
Maſſenmord in der Unterwe.
Chicago. Eine Anzahl M.
Polizeibeamte ausgaben, drangen
tier einer Alkoholſchmugglerbants
Stadt ein und trieben die dort And
Hinterzimmer zuſammen, wo ſie
der Wand aufzuſtellen und ſie d=
und Maſchinengewehren kurzerg
Sechs der Ueberfallenen wurden
verwundet. Die Mörder waren
vorgefahren. Eine Nachbarsfrau=
zige
Perſon, welche die Schieße:
mierte die Polizei, die die ſechs
buchſtäblſch durchlöchert aufand.
einſchließlich der Vewundeten 1e4
Das
Schußwunden erhalten.
ſich in einer Garage, die offenba
ſchmuggel dient. Es handelt ſiahl
Polizei um den Racheakt e=s
Schmugglerbande welche die
nehmen wollte, die Gegner, die !.
verſammelt hatten, auf einmal-
Ueberfall ſtellt in den Chieagoer
Neuheit dar. Bisher war es übr
einer Autofahrt zu verleiten, 1n4
legenheit zu beſeitigen. Zu eim!
blütigen Maſſenmorden war 22
Von den Mördern, die in ihrs
fehlt bisher jede Spur.
Scharfer Kampf gegen das
in Chicago
Der Polizeichef erklärte im
Maſſenmord in der Automoblgg=
einen
Großkampf beginnen, un
weſen aufzuräumen. Einer 2.
deten iſt geſtorben. Ein Nachhar
Männer nach der Scheßerei. d=

[ ][  ][ ]

Maguntfalt in deit Tipen.

Von Walther Mittelholzer.

durch ſeinen Afrikaflug und durch ſeine Flug=
zhur
, allgemein bekaunt gewordene Schweizer Flieger
irn großes, reichilluſtriertes Werk Alpenflug
geie Mit Erlaubnis des Orell Füßli Verlages ſind
in, der Lage, eine feſſelnde Probe daraus zu ver=
5 öftchen.
Um 29//rz 1922 reiſte ich in einer kalten, ſternenklaren
mit n Gotthard=Expreß nach Mailand. Südwärts der
erwayſe 4s der Frühling eingezogen. An einem wunder=
Moch führte ich meine erſten Probeflüge mit gut arbei=
r
Mattzui aus. Nach herzlicher Verabſchiedung von italie=
Fllſelemeraden ſtartete ich um 11½ Uhr wohlgemut
Nord zn der ſicheren Vorausſicht, den Flughafen Düben=
um
ſpäht=s einer Stunde erreicht zu haben. Alle Voraus=
gen
ſchieri gutes Gelingen waren gegeben. Das Wetter
Eezu ihw und die Konturen der Alpen zeichneten ſich ſo klar
z ein hu Firmament ab, daß ich jede Spitze der heimat=
Berggehen kurz nach dem Abflug erkennen konnte! Nach
Füig Mſit n war ich ſchon 3500 Meter hoch über dem
Sſtal zu nflvg nun in der Richtung Greinapaß nach Norden.
4ch balſüerrauf mich 4500 Meter hochgeſchraubt hatte, ſah
Tötzlicht) nusgedehntes Nebelmeer ſich bis auf dieſe Höhe
ſch deſ lven nach Weſten und Oſten ausbreiten. Sogar
ködimmiv, die höchſten Gipfel der Oſtalpen, waren mit
n zupck, und nur im Nordweſten ragte gleich einem
Fellſſtiff das Finſteraarhorn darüber hinaus in den
ſblaun eienmel.
as truu Bwei Möglichkeiten waren gegeben. Vorſichtiger=
umketün
uind unter der Nebeldecke den Weg nach Norden
und ar dies nicht möglich, in Bellinzona landen, um
ſie Ein zuf emheſſere Wetterſituation zu warten. Doch ich ent=
dem
Mie mich in einem jugendlichen Uebermut zu einer zweiten,
m ühun lichemr öſ ing, nämlich in geradem Kompaßkurs hoch über
chen we Wolkctnix nordwärts weiterzufliegen, bis ich mich nach
Ehrm unggeuen Berechnung (ich verfügte nicht über Inſtru=
medrun
, umuſs ſicher feſtſtellen zu können) ungefähr über dem
eu müſe ſeriſch e Mittelland befinden mußte. Dann gedachte ich
abg ſchun die Dkwi hindurchzuſtechen in der Vorausſetzung, daß
dfunkn, unten herlich ſich nebelfreie Schichten befinden müßten.
mes wan; ſen jener Zeit, nicht möglich, innerhalb einiger
ſen eſ:h /=lephoniſche Verbindung von Italien nach der
6z zu/ Wetterberatung zu erhalten. Bei dieſer Ueber=
nahwicn
ohne weiteres an, daß ich mit einer unver=
en
A=Bſellage ſeit den letzten zwölf Stunden rechnen
was edoch dann leider als verhängnisvoller Irrtum
ihnch nach Ueberfliegung der Teſſiner Berge die Rich=
auf
dieſſedelſeralpen zu, deren Schneekuppen allein noch
ſenur en Wolken emporragten. Die Mittagsſtunde ſah
ihitter Höhe, über mir die tiefblaue Glocke des un=
mls
, unter mir ein einziges Wolkenmeer. War
iht, Daß ich in diefer unheimlichen und toten Weite
m./ (Almählich gegen ein Gefühl der Unſicherheit an=
ſie‟
Doch ehe dieſe leiſen Schatten des Zweifelns
lchizu greifen vermochten, ſchüttelte ich ſie in vollem
iix Gefährlichkeit von mir ab. Genau auf den
gamtd, flog ich nach Norden, in der Annahme, nach
uteriie dem oberen Zürichſee mich zu befinden. Doch
ſchäF end der heftige Gegenwind, der in ſolchen
Wiier ſein kann als die eigene Flugzeuggeſchwindig=
drohzſeäne
Berechnungen umzuſtoßen. Entſchloſſen, nun
MMthecke durchzuſtoßen, ſtelle ich meinen Motor ab.
Uwdess höhniſche Pfeifen und Singen des Fahrtwin=
enAthren
meines Vogels im Ohr, als er tiefer, immer
dhzdenloſen Abgrund ſchwebt. Mein Aeneroid zeigt
NN 3500 3000 Meter an. Ein Schneetreiben ſetzt
bRlt bald jegliche Sicht. Nach einer Minute Gleit=
MMdrs Gleichgewichtsgefühl verlaſſen, und ich fühle
tönzen im Weſenloſen taumelnd. Da, plötzlich, taucht
AEnas vor mir auf und verſchwindet wieder. Eine
FMlaid, wie von Geiſterhänden aus dem Grau her=
BehAtst vorbei. Die oft bewieſene Erfahrung, daß in
MMmten wirklicher Lebensgefahr ſich in Bruchteilen
n Mdus ganze Leben vor dem geiſtigen Auge zu einem
Ducg immmendrängt, überkommt in dieſem Augenblick
AſtAlten, die mir am nächſten ſtehen, tauchen blitz=
M anf, ſie ſind zum Greifen nahe vor mir. Sollte
AANen. Ausweg aus dieſem Chaos geben?. Nun hatte
Dehme Naß die größten Feinde der Flieger Nebelbildung
Mechſme ſind. Plötzlich ſchießt aus dem Nebelgrau eine
Mimee, kweiße Fläche auf mich zu. Inſtinktiv ziehe ich

Wenihe da, ein markerſchütterndes Krachen, der Appa=
Nagt Ang auf dann Totenſtille!
lcn ich bewußtlos dalag, weiß ich heute noch nicht.
Srhum om Wirklichkeit? Befand ich mich nicht vor weni=
Niht mun Blühenden Garten Italiens? Verwundert ſchaue
Am ie bin ich nur auf einmal in dieſe einſame Schnee=
geraug
Und immer weiter und weiter fällt Flocke um
ein /tes Leichentuch über die ſtille, einſame Gebirgs=
Nwellsz, won der ich nur einige unbeſtimmte Umriſſe und
tiesicie erſten vereinzelten Wettertannen zu erkennen
Sr A mnein Flugzeug? Ich entdecke es plötzlich, etwa
Dih üwver mir, an der ſteilen Schneehalde, zerſchmettert
eri e. Erſt jetzt ſchließt ſich die Kette meiner Erinne=
Bwedl ich den furchtbaren Ernſt meiner Lage, und mit
erteyauiz, iſt auch mein Plan ſchon gefaßt. Es gilt vor
es M4ur erreichen, ehe die eiſige Nacht mit ihren Ge=
Mick zbmraſcht. Beim Verſuch, mich aus der Schnee=
Nae n2 zut befreien, empfinde ich jetzt erſt einen brennen=
De Ei rechten Knie. Gleichzeitig rieſelt über Stirne und
Er WeHörlich Blut, doch überzeuge ich mich, daß die

Hp Ttt ſind. Ein Auftreten auf dem rechten Fuß er=
i
Hih ider Schmerzen als unmöglich, und ſo muß ich
Hichlien, auf dem Rücken, mich mit den Händen ab=
Hanmlisend, den ſteilen Schneehang hinunterzurutſchen.
er i Ra r rieſige Maſſen Schnee in kurzer Zeit gefallen,
in der letzten Nacht, in der mich der Gotthard=Schnell=
* M.2 brachte, war der Himmel noch klar geweſen.
itchers har ich mir bewußt, auf einem äußerſt lawinen=
Sonere nac zu ſtehen, was ſich bald durch das dumpfe
Iin rutſchender Schneemaſſen beſtätigte. Mit zu=
Mwindigkeit donnert der wachſende Lawinenſtrom
panden und Füßen wehrte ich mich verzweifelt
Neswhogen, um nicht verſchüttet oder eingeklemmt
SSDn ienlos role ich auf die nächſte vom Sturm ſehr
L-anne zu, kann beim harten Anprall eben mit
meiner Kräſte noch ihren Stamm umklammern
W
m. zweiten Male gerettet!
: mit einer Walze bearbeiteten Lawinenbahn
Mah los hinunter zur Alb, um eine der dort hin=
in
pen Hütten zu erreichen, wo ich hoffe, die Nacht
AAuen. Doch auch dies muß erſt erkämpft wer=
Süren ſind verſchloſſen, und erſt nach langen,
I hrengungen gelingt es mir endlich, mich durch
La Nätwängen. Unterdeſſen war die Nacht herein=
Dem Hüttendunkel vermochte ich nicht die Hand
au ſehen. Ein Königreich für ein Streichholz!
iaſend wie ein Blinder durchſuchte ich die Alb=

küche, in der ſich wohl Holz in Hülle und Fülle für ein wohl=
tuend
wärmendes Feuer vorfand, aber erſt, als meine Geduld
am Reißen war, das Schwefelhölzchen. Es flammte auf und
erloſch. Nochmals angeſtregtes Suchen mit demſelben Erfolg.
Ein erneutes Aufflackern von Streichholz und Hoffnung dann
endgültige Finſternis. Langſam ſchlichen volle dreizehn qualvolle
Stunden bis zum Morgen dahin, die ich mit ſich ſteigernden
Schmerzen im dick angeſchwollenen Knie auf dem naſſen kalten
Steinboden der unwirtlichen Hütte verbrachte. Angeſtrengt dachte
ich darüber nach, in welche Gegend mich das Schickſal wohl ver=
ſchlagen
haben mochte.
Endlich ſchimmerte fahles Morgenlicht durch die trüben
Scheiben. Draußen hatte es aufgehört zu ſchneien. Durch die
Löcher des Hüttendaches blinzelten vereinzelte Sterne in meine
Einſamkeit. Mit Mühe und Not gelangte ich auf demſelben be=
ſchwerlichen
Wege durch das Fenſterloch wieder ins Freie und
vermochte mich augenblicklich zurechtzufinden. Die weiß über=
zuckerten
Berge das Krauch= und Serndtales, deren Konturen
ſich ſcharf von dem wolkenloſen Himmel abhoben, waren mir in
allen Einzelheiten von früher her gut bekannt. Bei dieſer Ent=
deckung
fiel alle Mutloſigkeit von mir und eine unbändige Kraft
und Lebensfreude ſtrömte durch meinen geſchwächten Körper,
Vergeſſen waren die Schmerzen meiner Wunden, die quälende
Ungewißheit über den Ausgang meines Schickſals, denn nun
hegte ich keinen Zweifel mehr, heute noch menſchliche Hilfe zu
erlangen. So machte ich mich, mit der rechten Hand auf einen
Hirtenſtock geſtützt, hinkend und tief im Schnee einſinkend auf den
Weg über die untere Rieſetenalp abwärts. Es würde zu weit
führen, wollte ich jede Einzelheit der Beſchwerden und Hinder=
niſſe
dieſes Leidensweges eingehend beſchreiben. Mit immer mehr
abſterbenden Fingern, ſchmerzenden Wunden, vor Kälte und
Hunger der Erſchöpfung nahe, ſchleppte ich mich durch den Schnee,
in immer knapper werdenden Abſtänden ausruhend. Oft überfiel
mich dabei ein kurzer, von angenehmen Träumen kulinariſchen
Inhaltes umgaukelter Schlaf, aus dem mich immer nur der Wille
zur Selbſterhaltung und das wachſende Bewußtſein der Gefahr
wachrüttelte. Wie eine Fata Morgana ſchwebte mir ein gedeckter
Tiſch, eine durchwärmte Gaſtſtube und ein Bett vor, in dem ich
endlich mein gebrochenes Knie ausſtrecken konnte. Endlich rückten
die Häuſer von Matt, vom Mondlicht umfloſſen, in greifbare
Nähe und damit die Erfüllung meiner Träume. Wie ein Ge=
ſpenſt
ſtarrten mich die beiden Saaltöchter des kleinen Bahnhof=
Gaſthauſes an, als ich in voller Fliegerausrüſtung, den Sturz=
helm
über dem blutüberſtrömten Geſicht, zur Mitternachtsſtunde
in den Lichtkreis der Lampe trat. Ich verpflichtete ſie, von meinem
Unfall kein Aufhebens zu machen, da ich doch am andern Morgen
mit dem erſten Zug nach Zürich weiterfahren wolle. Doch vieles
ſollte anders kommen drei Monate lang mußte ich das Bett
hüten, laborierte an erforenen Fingern und an dem Kniegelenk
herum, das einen Längsbruch am Oberſchenkelknochen aufwies,
zis ich wieder ſoweit hergeſtellt war, daß ich meinem geliebten
Fliegerberuf nachgehen konnte. Dieſer ſchwere Unfall ſetzte
meinem ungeſtümen Draufgängertum einen recht heilſamen
Dämpfer auf, ohne aber meine Begeiſterung zu hemmen. Nie
war ich mir klarer bewußt, daß dem Flieger nur dann ein dau=
ernder
Erfolg beſchieden ſein kann, wenn ſeine geſammelten Er=
fahrungen
, durchſetzt mit der unbedingt nötigen Doſis Vorſicht,
die Gewähr für ein Gelingen gegeben haben.

Geſchäftliches.
Neuheiten für Kmaftradfahrer.
Die techniſche Vervollkommnung des Motorrades hat in den letzten
Jahren gewaltige Fortſchritte gemacht. Das Motorrad von heute iſt
ein zweirädriges Automobil, das nicht nur konſtruktionsmäßig, ſondern
auch in ſeinen Zubehören und deren Anordnung dem Motorwagen nicht
nachſteht. Motor, Oelbehälter, Getriebe und Schaltung ſtellen bei den
modernſten Nädern eine einheitliche Blockkonſtruktion dar, welche in Ver=
bindung
mit der automatiſchen Zuſatzſchmierung, die denkbar einfachſte
Handhabung mit der größten Betriebsſicherheit verbindet. Der abnehm=
bare
Zylinderkopf und die gekapſelte Ventilſteuerung erleichtern die
Pflege des Rades. Der bequeme Start vom Stand aus mittels Leerlauf,
die wertvollen Ausſtattungsſtücke und Zubehöre, wie elektriſche Zünd=
lichtanlage
, elektriſche Hupe, Knie= und Beinſchützer, Kilometerzähler,
Federgabel, Steuerungsdämpfer, Ballonbereifung und nicht zu ver=
eſſen
die beinahe geräuſchlos arbeitenden Auspufftöpfe nach dem
ſogenannten Ex=Prinzip alles Einrichtungen, wie ſie an den auf=
ſehenerregenden
NSU.=Motorradmod llen 1929 zu finden ſind, machen
das Fahren zum Genuß und erhöhen die Sicherheit. Kein Wunder, wenn
das Motorrad immer mehr an Verbreitung gewinnt und dazu angetan
iſt, das anſpruchsloſe, im Betrieb und Unterhaltung billigſte Volks=
kraftfahrzeug
zu werden.

Belkerbericht.

Gießen, 15. Februar.
Der Käldeherd über Deutſchland ſchrumpft weiter zuſammen und
weiſt zwiſchen Leine und Elbe in ſüdöſtlicher Richtung nach Bayern hin
die tiefſten Temperaturen auf (Hannover 25, Bamberg 24, München
28 Gr.). Im übrigen Teil des Reiches liegen ober auch überall die
Werte noch unter 10 Gr. C. Der Froſt wird zur weiteren Abſchwä=
chung
kommen, denn das weſtliche Tiefdruckgebiet gewinnt neuerdings
ſtärkeren Einfluß. Ueber Fraykreich und Weſtdeutſchland dringen be=
reits
wärmre Luftmaſſen vor. Auch auf den Bergen haben die Winde
bereits nach Süden gedreht und Erwärmung ſetzt ein.
Ausſichten für Samstag, den 16. Februar: Neblig=wolkig bis bedeckt,
Abſchwächung des Froſtes, ſpäter Neigung zu Schneefällen.
Ausſichten für Sonntag, den 17. Februar: Weiterer Rückgang des Fro=
ſtes
, vorwiegend wolkig, bis bedeckt mit vereinzelten Schneefällen.

Schnee- und Beltermeldungen des Heſſiſchen
Berkehrsverbandes Darmſtadt vom 15. Februar.

Ort Schne
höhe Kälte Witterungs=
Charakter Skibahn Starkenburg:
Beerfelden 35 cm etwas Neuſchnee ſehr gut Lichtenberg 30 cm 3 cm Neuſchnee ſehr gut Lindenfels 30 cm ſehr gut Lützelbach 35 cm Pulverſchnee gut Neunkirchen 50 cm 0 beſtändig ſehr gut Tromm 60 cm Neuſchnee ſehr gut Wald=Michelbach . 30 cm 18 trüb, ſchneit ſehr gut Rothenberg . . . . 35 cm 18" trüb, ſchneit etw. verh. Oberheſſen: Hoherodskopf.." 65 em ſchneit ſehr gut Herchenhainer Höhe 70 cm 22 Pulverſchnee ſehr gut

Sauptſchriftieitung Rudalf Maup=
Verantwortlich für Poitiſk und Wirtſchaft: Rudeif Mauve; für Feuiſieton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Tueiſch für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil Willv Kuble: Druck
und Verlag; CL. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unveriangte Manuikripte wird Garantte der Rückſendung ni+t übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Der Spork des Sonnkagt

Das Sportprogzamm des 17. Februar weiſt eine Fülle von Veran=
ſtaltungen
auf. Als ſicher ſind nur die Veranſtaltungen anzuſehen, die
in der Halle zum Austrag kommen, das heißt, die verſchiedenen Rad=
rennen
, Boxkäufe und das Hallenſportfeſt in Hamburg.
Winterfport.
Der Winterſport hat immer noch gute Tage. Von den fkiſport=
lichen
Veranſtalvgen des Somtags intereſſiert vornehmlich die
Schwarzwald=Skimeiſterſchaft (Ski=Club Schwarzwald) auf dem Feld=
berg
. Die Wettbewerbe, die diesmal außergewöhnlich ſpät ſtattfinden,
ſind international ausgeſchrieben, werden aber wohl doch im nationalen
Rahmen bleiben. Es iſt nicht damit zu rechnen, daß einige der Läufer,
die in Zakopane waren, am Start erſcheinen werden, da dieſe die Ab=
ſicht
haben, das Länder=Skiſpringen in Innsbruck zu beſtreiten, das die
beſten Springer Deutſchlands, Oeſterreichs und Deutſch=Böhmens zu=
ſammenführt
. In Biſchofsgrün bringt der Fränkiſche Verband ſeinen
Staffellauf Rund um den Ochſenkopf zur Durchführung, Thüringen
veranſtaltet ſeinen Verbandsdauerlauf und Schlefiem ſeine Staffelmeiſter=
ſchaft
. Der Eisſport hat ſein Programm erledigt, ſo daß hier keine Er=
eigniſſe
von Belang mehr auf dem Programm ftehen.
Schwimme n.
Anläßlich des 30jährigen Beſtehens des Berlinen Schlimmklubs ver=
anftaltet
dieſer in Gemeinſchaft mit dem SC. Poſeidon und dem SC.
Berlin am Samstag und Sonntag im Lunapark=Bad internationale
Schwimmwettkämpfe, die ſehr ſtark beſetzt ſind. Im Mittelpunkt der
Geſchehniffe ſtehen die Waſſerball=Länderkämpfe mit einer engliſchen,
einer franzöſiſchen ſowvie einer deutſchen Mannſchaft. Vorgeſehen iſt eim
regelrechtes Länderturnier zwiſchen den drei Ländern. Das Schieds=
richteramt
übernimmt der Belgier Ger. Blitz.
Rabſport.
Im Radſport iſt es augenblicklich nach der deutſchen Sechstagehoch=
flut
ziemlich ruhig. Bahnrennen werdew veranſtaltet in der Bresſauer
Sportarena ſowie i der Dortmunder Weſtſtfalenhalle, hier vornehm=
lich
Amateur=Rennen. Ein 100 Km. Mannſchaftsrennen in Brüſſel ſieht
die beiden Deutſchen Frankenſtein=Buſchenhagen am Start und Paul
Kreiper iſt wieder in Paris, wo er auf der Winterbahn fährt.
Fußball im Kreis Skarkenburg.
Infolge der noch herrſchenden Kälte und der dadurch ſpielunfähi=
gen
Plätze ſind von der Kreisbehörde die Meiſterſchaftsſpiele auch für
den 17. Februar abgeſetzt worden. Dasſelbe iſt übrigens auch in ver=
ſchiedenen
anderem Kreifen umſeres Gebietes der Fall, ſo z. B. im Kreid
Südheſſen, Südmain= und Weſtmainhreis.
Handball.
PolizeiſportvereinMaing 05.
Das Entſcheidungstreffen zwiſchen beiden Mannſchaften,
das am 17. Februar auf dem Polizei=Sportplatz um die Bezirksmeiſter=
ſchaft
MainHeſſen ausgetragen werden ſollte, iſt von der Sport=
behörde
des vorherrſchenden Froſtes wegen auf Sonntag den 24.
Februar, nachmittags 3 Uhr, verlegt worden.

In Sübdeutſchlanb ſind für den 17. Februar nunmehr endgültig
alle Fußball= und Handballſpiele abgeſagt worden.
Die deutſche Sportbehörbe für Leichtatletik hält am Samstag und
Sonntag in Nürnberg eine Vorſtandsſitzung ab.
Weil Berlin eine höhere Börſe bot, findet der Endkampf um die
Deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft im Boxen nicht in Frankfurt am
Main, ſondern Anfangs April in Berlin ſtatt.
Der Olympiaſieger Kojge ſtellte im 50 Yards=Rückenſchwimmen
mit 27.4 Sekunden einen neuen Weltrekord auf.

Rundfunkprogramme.
Frankfurl.
Samstag, 16. Febr. 6.30: Morgengymnaſtik. O 12.45: Schul=
funk
. Studienrätin Geis: Die zweiteilige Liedform‟ 13.15:
Schallplatten: Aus deutſchen Opern o 15.05: Jugendſtunde:
Liedervortr. Fürſtenberger=Mittelſchule, Frankfurt. O 16.35: Stutt=
gart
: Tanztee. O 18.10: Leſeſtunde: Verbrecher aus verlorener
Ehre von Friedr. v. Schiller. o 18.35: Briefkaſten. O 18.45:
Fritz Kiſſel: Die Krankenverſicherung 19.15: Eſperanto.
19.45: Herbert Schäffner: Das Tier in der Dichtung‟ O 20.15:
Reißinger contra Reißinger. O Anſchl.: Berlin: Tanzmuſik.
Sfnftgark.
Samstag, 16. Febr. 10.30: Schallplatten. e 12.15: Schall=
platten
. O 13: Schallplatten. 14: Jugendſtunde: Elſa Pfeiffer,
K. Köſtlin, Funkorch. O 15: Heitere Klaſſiker. Mitw.: Max v.
Wiſtinghauſen, C. Struve, A. Haagen, Funkorch. O 16.30: Tanztee.
O 18.15: Prof. Dr. Halm: Irkutst, längs der transſibiriſchen
Eiſenbahn. O 18.45: Freiburg: Prof. Dr. Lampe: Kaufe, be=
zahlen
kannſt Du ſpäter o 19.15: Handelsſchulaſſeſſor Dr.
Wolff: Buchführungskurs: Einkaufsbuchungen mit Kontkorrentüber=
tragung
. O 20.15: Frankfurt: Reiſinger gegen Reiſinger. Ein Hör=
ſpiel
von Auditor. Perſonen: Karl Reiſinger, Disponent; Elly
Reiſinger, geb. Schreiber, ſeine Frau; Katharina Schreiber, Kanzlei=
ratswitwe
, Mutter der Frau Rei inger; Frau Ruppel, Frau Stöck=
lein
: Freundinnen der Frau Reiſinger; Friedrich Kübel, Vertreter;
Frau Linkenbach Wwe. Freundin der Frau Schreiber; Frl. Batz,
Modiſtin; Frau Marianne Benz Wwe., Monatsfrau; Smdikus Dr.
Schloſſer; Frl. Mehring, Bürodame bei Dr. Schloſſer; Rechtsanwalt
Trenk, Anwalt der Frau Reiſinger; Frl. Heinecke Stenotypiſtin
bei Dr. Trenk: Juſtizrat Lubowski, Anwalt des Ehemanns Rei=
ſinger
: Landgerichtsdirektor, Vorſ, der Zivilkammer des Landger,
in Altſtadt. Ort der Handlung: Altſtadt 1929. O Anſchl.: Tanzmuſik.
Berlin.
Sonnabend, 16. Febr. 15.30: Studienrat Dr. Sadowski:
Von deutſcher Kulturarbeit in China‟ e 16: San.=Rat Dr. Frank:
Medtz.=hygien. Plauderei. o 16.30: Franz Köppen: Hermann
Stehr (zum 65. Geburtstag). o 17: Unterhaltungsmuſik, ausgef.
vom Dransmann’s Titania=Orcheſter. 18.30: P. Neubecker: Die
Exiſtenzerhaltung der ausgeſteuerten Arbeitsloſen‟ O 19: Dr. Stro=
bel
: Muſik im heutigen Weltbild‟ o 19.30: Prof. Pechſtein
und Helmut Jaro Jaretzki: Die funge Generation. e 20: Fred
Hildebrandt und Alfred Braun: Mit dem Mikro durch Berlin
0 22: Länder=Waſſerballſpiel DeutſchlandEngland. Uebertr. der
Intern. Schwimmwettkämpfe aus dem Wellenbad im Lunapark,
O Danach: Tanzmuſik (Fred. Bird=Tanzorcheſter).
Deutſche Welle. Sonnabend, 18. Febr. 12: Für die Schule:
Vom Weſen der Harmonie, Ausf.: Gerda Reichert, Lotte Simon
(Geſang), Dr. Fiſcher. O 13.45: Bildfunkverſuche. O 14.30: Kinder=
baſtelſtunde
: Wir falten ein Portemonaie. O 15: Sprechtechnik.
O 15.40: Urſula Scherz und W. Wauer: Herſtellung und Verwen=
ung
einer Schablone. S 18: Fritz Weſtermann: Aus dem Zentral=
inſtitut
. O 16.30: Hamburg: Sonne über Venedig. O 17.30:
Dr. Völter: Die Zukunft der Warteſtandsbeamten. O 18: Dr. Reich=
wein
: Studienreiſe junger Arbeiter ins Ausland. O 18.30: Spaniſch
Anfänger. 18.55: Hauptmann Nohde: Nordafrikas Land und
Leute (Algier und Tunis). o 19.20: Prof. Dr. Keſtenberg:
Die muſikaliſche Grundlage im Leben unſerer Zeit. O 20: Die
Stunde des Landes. Das Erwachen der Stadt: Uhrſchläge der
Turmglocke. Wagner: Morgenfanfaren der Türmer aus Lohen=
grin
. Weckweien der Statthalter und Stadtmuſik. Kreutzer:

rogte in ſchlefiſcher Mundart. Reindel: Elfenmarſch. Jeſſel:
Aufzug der Stadtwache. Flotow: Soldatenchor aus Rübezahl.
Becker: Katzbachmarſch. Ausf.: Adolf Becker=Orch. o 21:
Sonderverananſtaltung). Orcheſter=Konzert. Dirig.: Prof. Nicolat
Malko. Skriabin: La poeme de UExtaſe. Rimsky=Korſſakow:

muſit Fred Bard Tanzorch.
DeutſchlandEngland. D.

AübIe

Nur beim Fachmann
C Boßler & Co., G. m b. H
Ernst-Ludwigstraße 14
Telephon 2140 (1038,

[ ][  ][ ]

Nummer 42

Tglalsas!

Samstag, den 16. Föu

Die Diskontſorgen, die ſeit einiger Zeit und namentlich nach
erfolgter Erhöhung der Londoner Bankrate im Vordergrund der
Erörterungen an der Berliner Börſe ſtanden, haben etwas von
ihrer Schärfe verloren. Namentlich als die Federal Reſerve Bank
in New York und die Noteninſtitute Hollands und der Schweiz
dem Beiſpiel Londons nicht folgten, konnte ſich die Stimmung
allgemein beruhigen und ſich wieder eine etwas optimiſtiſchere
Auffaſſung der Börſenlage durchſetzen. Wenn dieſe Auffaſſung
zwar nicht von allen Börſenbeſuchern geteilt wird, ſo iſt dies nach
den an bitteren Enttäuſchungen reichen letzten Wochen nur allzu
verſtändlich. Hierin findet auch die noch immer anhaltende Ge=
ſchäftsſtille
trotz der an und für ſich durchgreifenden Tendenzbeſſe=
rung
ihre Erklärung. Im allgemeinen ſieht man nunmehr die
internationale Geldmarktlage wieder als geklärter an und glaubt,
daß man von neuen Diskontſorgen verſchont bleiben wird und
eine Amſterdamer oder Züricher Diskontheraufſetzung fürs nächſte
nicht zu befürchten iſt. So werden auch die Bemühungen der

und ein Zuwandern zu den deutſchen Effektenmärkten erleichtert
werde zumal da ſeit Tagung der Sachverſtändigenkonferenz mehr
denn je die deutſche Wirtſchaft im Mittelpunkt des Weltintereſſes
ſteht. Eine gewiſſe Anregung dürfte auch die Vermutung geben,
daß man in der ſcharfen Stellungnahme gegen die Effektenſpeku=
lation
den Einfluß Morgans zu ſehen glaubt, um durch Eindäm=
men
der Spekulationskredite den amerikaniſchen Kapitalmarkt für
die Aufnahme einer deutſchen Reparationsanleihe frei zu machen.
Die Hoffnung, daß die Konferenz doch ein für Deutſchland poſi=
tives
Ergebnis zeitigen wird, erfährt hierdurch naturgemäß eine
weſentliche Stärkung. Trotz dieſes allgemeinen Tendenz=
umſchwunges
waren Schwankungen zwiſchen Beruhigung und
Nervoſität und ein Auf und Nieder der Kurſe ſogar innerhalb
eines Börſentages noch häufig zu bemerken. Immerhin erfuhr
die Tendenz neben den bereits erwähnten Gründen eine weitere
Stütze durch den Erfolg der Harpener Anleihe ſowie durch die
Mitteilungen im Amerikaproſpekt, der wie leider ſo oft nach bis=
herigen
Erfahrungen auch bei anderen Geſellſchaften eine weit
günſtigere Darſtellung des Geſchäftsganges zeigt als die für die
deutſche Preſſe und Oeffentlichkeit beſtimmten Ausführungen.
Wenn auch das Auslandsintereſſe kein größeres Ausmaß er=
reichte
, ſo hielt dieſes die Berichtswoche hindurch an und gab der
Spekulation eine Anregung. Namentlich Papiere mit internatio=
nalem
Charakter konnten eine Sonderbewegung bei ſtärkeren Um=
ſätzen
entwickeln. Dies gilt vor allem von Reichsbankanteilen,
Farbeninduſtrie, den führenden Elektropapieren und auch den
Zellſtoffwerten. Mehrfachen Schwankungen waren Kunſtſeide=
werte
unterworfen. Am Bankenmarkt trat eine zeitweilige Be=
kebung
in den Anteilen der Berliner Handelsgeſellſchaft und der
Danatbank ein, wobei die bekannten Verſionen über eine geplante
Fuſion der beiden Inſtitute weiter eine Rolle ſpielten. Auch
Schiffahrtswerte waren in ihrer Kursgeſtaltung recht uneinheit=
lich
. Auch dieſe Berichtswoche hindurch zeigten Montanwerte
unter Bevorzugung von Braunkohlenwerten eine größere Wider=
ſtandsfähigkeit
. Es regten an die internationalen Verhandlun=
gen
im Röhrenkartell und die anhaltende Intereſſennahme der
Provinz, namentlich des Rheinlandes. Der Kaſſamarkt zeigte
keine einheitliche Haltung, obwohl die Tendenz nicht ausgeſprochen
unfreundlich war.
Am hieſigen Geldmarkt iſt keine Veränderung eingetreten.
Die ſchon ſeit Jahresende eingetretene Entſpannung hält an. Wie
lange der Geldmarkt dieſes äußerlich günſtige Bild behalten wird,
bleibt abzuwarten. Es iſt immerhin anzunehmen daß der deut=
ſche
Geldmarkt, der doch mit den internationalen Plätzen in enge=
rem
Zuſammenhang ſteht und auch für die Schwankungen und
Zuckungen der auswärtigen Märkte empfindlich iſt, durch die
internationale Geldverſteifung früher oder ſpäter doch in Mit=
leidenſchaft
gezogen wird. Auch iſt nicht ausgeſchloſſen, daß über
kurz oder lang doch das kurzfriſtige Auslandsgeld, das bisher an
dem deutſchen Geldmarkt infolge der hohen Zinsdifferenz Anlage
geſucht hat, abfließen wird. Vorläufig zeigt ſich am hieſigen Geld=
markt
noch reichlich Angebot. Sowohl Monatsgeld als Tagesgeld
iſt in großen Beträgen zu relativ niedrigen Sätzen zu haben. Der
Tagesgeldſatz ging auf 46 Prozent, der für Monatsgeld auf
6½734 Prozent zurück. Am Privatdiskontmarkt blieb der Satz
mit 58 Prozent für beide Sichten zwar unverändert, doch ſtellt
dies eine rein nominelle Notiz dar mangels jeglicher Umſätze, da
der Nachfrage faſt kein Angebot gegenüberſtand. Warenwechſel
mit Bankgiro nannte man mit ca. 6½ Prozent.

Wirkſchaftliche Rundſchan.

Erfolg der hefſiſchen Staatsanleihe. Wie wir von zuverläſſiger
Seite erfahren, gehen die Zeichnungen auf die neue 12 Millionen RM.
heſſiſche Staatsanleihe, deren Einzelheiten dieſer Tage mitgeteilt wur=
den
, recht flott ein. Es iſt mit einem vollen Erfolg der Anleihe zu
rechnen.
Preisermäßigung für Ledertreibriemen. Der Verband der Leder=
treibriemenfabrikanten
Deutſchlands E.V. (Berlin) hat unter dem 12.
Februar folgende neue Liſte veröffentlicht: RAL.=Klaſſe 1: gewöhnliche
Riemen aus gewöhnlichem Leder 0,90; RAL.=Klaſſe 2: gute Riemen
ſogenannte Kernlederriemen aus gutem Leder, langſamer gemiſchter
Gerbung : a) trockengeſtreckt 1,05, b) naßgeſtreckt 1,12;RAL.=Klaſſe 3:
Erſtklaſſige Niemen aus erſtklaſſigem Kernleder, reiner langſamer Gru=
bengerbung
für hohe Beanſpruchung: naßgeſtreckt 1.45.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* Chikago, 15. Februar. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt ſetzte anfangs ſeine Aufwärtsbewegung fort,
da aus Europa ungünſtige Wetter= und Felderſtandsberichte eingingen
und große Käufe für ausländiſche und nordweſtliche ſowie öſtliche Fir=
ien
erfolgten. Dann aber trat auf Gewinnmitnahmen eine Reaktion
ein, ſodaß die Kurſe 11/, Cts. unter geſtern ſanken.
Mais: Nach anfänglicher Befeſtigung in Uebereinſtimmung mit
Weizen gingen die Gewinne auf Realiſationen wieder größtenteils ver=
loren
.
Roggen: Die Preiſe lagen heute vorwiegend unter dem geſtrigen
Niveau. Anfangs allerdings regten guten kontinentale Sbſchluſſe an.
Später aber drückten Abgaben die Kurſe bis 1,5 C. unter geſtern.
Hafer, konnte ſich anfangs gut behaupten, bis ſpäter ſtärkere Liqui=
dationen
einſetzten.
* New York, 15. Februar. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Realiſationen und Verkäufe im März=Termin ließen an=
fangs
die Kurſe abbröckeln. Erſt gegen Schluß trat eine Erholung ein.
auf gebeſſerte Kaufluſt des Handels und der Spekulation.
Baumwolle: Auf die beſſeren Liverpooler Kabel ſetzten die Termine
erhöht ein, was auch durch die techniſche Poſition des Marktes gerecht=
fertigt
erſchien. Gegen Schluß ſetzten teilweiſe Realiſationen ein, ſo
daß ſich die Kursſteigerungen nicht voll behaupten konnten.
Zucker: In nahen Sichten wurden Deckungen vorgenommen, wäh=
rend
in ſpäteren Terminen Abgaben für Europa=Rechnung erfolgten.
Der Schluß war auf lebhafte Kaufluſt des Handels gut erholt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. Febr.:
Getreinde: Weizen, März 1275, Mai 132, Juli 134½; Mais,
März 96½, Mai 100, Juli 102½; Hafer, März 51½, Mai 52½,
Juli 50½: Roggen, März 112½4, Mai 113½, Juli 112½.
Fette: Schmalz, Februar 11,925, März 12, Mai 12,275, Juli
60;: Rippen, Mai 13,40, Juli 13,85: Speck loco 12,50; leichte
Ichweine 10,1010,50, ſchwere Schweine 10,1010,40; Schweine=
ufuhren
Chicago 46 000, im Weſten 135 000.
Chic. Bcumwolle: März 19,32, Mai 19,50.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 15. Febr.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 165, Hartwinter 143: Mais nen
ingek. Ernte 112; Mehl ſpr. wheat clears 5,816,15; Fracht nach
ſigland 1,82,6, nach dem Kontinent 1213.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,60; Talg extra loſe 9½.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 369, loco 10¾8, Februar
1,45, März 10,55, April 10,71, Mai 10,86, Juni 10,99, Juli 11,13,
Tentember 11.35, Oktober 11,44, Dezember 11,23.

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 15. Februar.
Infolge der Nichterhöhung der Diskontrate der Bundes=Reſerve=
Bank konnte ſich auch heute zu Beginn des offiziellen Verkehrs die
freundliche Grundſtimmung erhalten. Das Geſchäft blieb jedoch immer
noch ſehr klein, da auf der anderen Seite der ſchwache Verlauf der
geſtrigen New Yorker Börſe und die ſaiſonmäßige Stagnation, die den
Rückgang der Beſchäftigung bei der Induſtrie beſchleunigt, die in dem
Bericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung zum Ausdruck kam, zur
Zurückhaltung mahnte. Das Geſchäft beſchränkte ſich zumeiſt nur auf
bevorzugte Werte, in denen aber auch nur die Spekulation zu Inter=
eſſenkäufen
ſchritt. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe betrugen die
Beſſerungen bei den im Vordergrunde ſtehenden Werten bis zu 3 Pro=
zent
. Die Nebenmärkte waren dagegen eher vernachläſſigt, doch meiſt
behauptet. Auf das Beſtreben einer engeren Zuſammenarbeit der=
ſchiedener
Elektrizitätsgeſellſchaften waren von Elektrowerten A. E. G.
mit plus 1,5 Prozent, Licht u. Kraft mit plus 2 Prozent und Schuckert
mit plus 1,75 Prozent etwas lebhafter gefragt. Siemens konnten ſogar
3,5 Prozent anziehen, doch blieben hier die Umſätze beſcheidener. Auch
am Kalimarkt beſtand, wie ſchon an der geſtrigen Abendbörſe, für
Aſchersleben und Weſteregeln weiter Jutereſſe bei Erhöhungen bis zu
3 Prozent. J.G. Farben waren eher angeboten und nur behauptet.
Montanktien verhältnismäßig ſtill, doch beſtand für Kohlenwerte einige
Nachfrage. Gefragter waren noch Deutſch Linoleum mit plus 3,5 Pro=
zent
. Autoaktien gehalten. Vernachläſſigt und angeboten lagen Kar=
ſtadt
mit minus 2 Prozent und Svenska mit minus 1 Mk. Banken
ohne nennenswerte Umſätze. Schiffahrtswerte, beſonders Hapag, in
Nachwirkung der Dividendereduzierung dieſer Geſellſchaft angeboten und
erneut bis 2 Proz. niedriger. Nordd. Lloyd knapp behauptet. Renten
faſt ohne Geſchäft. Einige eintreffende Orders hatten im Verlauf eine
weitere Geſchäftsbelebung, aber nur in bevorzugten Werten, zur Folge.
Kaliaktien konnten erneut bis 2 Prozent anziehen. Elektrowerte waren
weitere 2 Prozent höher. Auch die anfangs vernachläſſigte Farbenaktie
war etwas gefragter und konnte bis zu 2 Prozent gewinnen. Schiff=
fahrtswerte
blieben gut behauptet, ſcheinbar hat hier die Verſtimmung
etwas nachgelaſſen. Am Geldmarkt wurde Tagesgeld auf 6 Prozent
erhöht, doch war kurzfriſtiges Geld reichlich vorhanden. Am Deviſen=
markt
lag London-Kabel feſt. Man nannte Mark gegen Dollar 4.2147,
gegen Pfunde 20.463, London-Kabel 4.8545, Paris 124.31, Mailand
92.75, Madrid 30.97½, Holland 12.121/..
An der heutigen Abendbörſe ſtand der Farbenmarkt im Vor=
dergrunde
des Intereſſes und gab mit ſeiner weiteren Aufwärts=
bewegung
der Geſamtbörſe eine Stütze, wenn auch auf den übrigen
Märkten nur kleinſte Umſätze zu verzeichnen waren. Kaliwerte ſtellten
ſich 23 Prozent freundlicher. Nach Abgang des Bezugsrechts notierte
man Weſteregeln 232 (ex. 37,3), Aſchersleben 223 (ex. 34), Salzdetfurth
328 (ex. 152). Montan= und Elektroaktien waren gut gehalten. Aus=
ländiſche
Kunſtſeidewerte ſchwächten ſich weiter ab.
Berlin, 15. Februar.
Die Tendenz an der heutigen Mittagsbörſe war gegenüber den
Schlußkurſen leicht befeſtigt. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe konnte
ſich das Geſchäft allgemein beleben, und namentlich am Elektromarkte
waren mehrprozentige Kurserhöhungen zu verzeichnen. Der weitere
Verlauf der Börſe war feſt und angeregt. Man wollte anhaltende
Käufe für franzöſiſche Rechnung beobachten. Die Kuliſſe ſchritt daher
zu Meinungskäufen, zumal darauf die Großbanken ſich vermehrt am
Geſchäft beteiligten. Zum Schluſſe des offiziellen Verkehrs zeigte ſich
die Spekulation bemüht, ihre Gewinne ſicherzuſtellen. Die Börſe ſchloß
in freundlicher Haltung, wenn auch die Kurſe ſich nicht behaupten
konnten. Nachbörslich waren die Kurſe faſt unveränderr,
15. 2.
14. 2. 15. 2.
138. 138.
A. E. G.
173
175.2 Hirſch anpfer
122. 123.
88.75 88.75 Höſch Eiſen
Augsb.=Nürnb. Maſ
50. 70.125
55. 55. Hohenlohe Werke
Baſalt.
103. 200.
Bergmann.
209. 211.25 Kahla Po
251. 238.
66.25 66.5 Kali Aſche
Berl. Karlsru
470.25 478.
232.5 233.
Berl. Hand
Salzdetfurth
164.5 164.5
1258.5 285.5
Braunkohl.
Weſterege
I16o. 165.
208.5 208.5 Lindes Eismaſch.
Bremer=Wolle
275.
277.-
222. 1224.
L. Loewe ECo
Danatbank
49.
48.75
Lingel Schuh
169.5 169.5
Deutſche Ban=
125.5 127.25
164.5 164.75 MannesmannRöl
Diskontoge
168. 1 168 25 Niederlauſitzer
165.5 165.50
Dresdner
52.5 52. 125/ Nordd. Llohzd
Deutſche Ma
123.:, 123.
90.:. 90.75
125.5 125.5 Orenſtein.
Deutſche Erd
Polyphon
1395. 393.75
Deutſche Betroleumt 28.
116. 117.125) Rütgerswerke
94.25 95.
Dynamit Nobel
122. 122.
Eleltr. Lieferung• /164. 165.50 Sachſenwerl
250. 251.1251 Siemens
J. G. Farben
1141.5 141.5
1441. 1439.
130. 1131.25 Ver. Glan
Gelſenk. Berg.
98.25 1 99.
Gef. f. elektr. Untern 235. / 236. Ver. Stahlwerke
Han. Maſch.=Egeſt. / 44.25 44.25 Y Volkſtedter Porzellan) 49.-
49.
105.
Hanſa Dampfſch. /159. 160.5 Wanderer Werke. 4105.
Hapag ..
126. 125.25 ) Wiſſner Metall
439.5 140.5
135. 137.25 Wittener Gußſtahl
Harpener
36.
38.25
Hemoor Zement . . 1275.

Brodukkenberichke.

Wormſer Produktenbericht vom 15. Februar. Tendenz
tel feſter, ſonſt ſtetig. Es notierten: Weizen 24,50, Roggenn
(rheinheſſiſche) 2525,25, Riedgerſte 25, pfälziſche Gerſie
Gerſte (Ausſtich) 2626,50, Futtergerſte 2021, Hafer 25
24,75, Weizenmehl Baſis Null 35,00, Roggenmehl 60proz. 191
Weizenfuttermehl und Nachmehl 15D, Roggenfuttermeh=
mehl
17,5021,50, Roggenkleie 1515,25, grobe 9
1515,25, feine Weizenkleie 1414,25, getrocknete Bieink.
bis 22,00, Malzkeime 2020,50, Maisſchrot 25,75, Heu 11
3,755, Kartoffeln 5,506,50.
Frankfurter Produktenbericht vom 15. Februar. Zum 1
war die Haltung am Frankfurter Produktenmarkt feſt.
Auslandsnotierungen und der weiter herrſchende ſtarte
allgemein an, doch blieb das Geſchäft ziemlich eng begremr!in
gebot in Inlandsware war ſehr klein. Etwas regeres Inm
für Weizen, Weizenmehle und Roggenmehl bei Erhöhunsun
einer Viertelmark. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgee,
2424,25, Roggen 23,75, Sommergerſte 24,5, Hafer inländd

4
nif N

Weizenmehl 3434,25, desgl. niederrhein. 33,7534,25.
31,5032, Weizenkleie 14,25, Roggenkleie 15, Mais fürm
2424,25.
Berliner Probuktenbericht vom 15. Februar. Die PSn
eröffnete heute in ziemlich ſtetiger Haltung. Weder die un
Schlußmeldungen von den nordamerikaniſchen Terminmäuag
höheren Anfangsnotierungen Liverpools vermochten irinn
Einfluß auf die Tendenzgeſtaltung auszuüben. Weizen n
Lieferungsmarkte zu wenig veränderten Preiſen. Rogia-M
alle Sichten bereits Gewinne von einer halben Mark au wöd
erſten Notierungen wurden jedoch zum Teil bald wieder L:tcx
Die Inlandseigner hatten ihre Forderungen für Br.undmrnm ihr d
Grund der letzten Auslandsmeldungen erhöht: Gebote 25 müfm md ein
von den Mühlen, die nach wie vor Hauptabnehmer bleiks itz im
etwa jetziger Baſis zu erhalten. Für Mehl lauteten die z.
rungen unverändert. Die Umſatztätigkeit ging über den n9
men kaum hinaus. Hafer und Gerſte in unveränderter

Retallnokierungen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 15. Februar /t
Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder Rnd
tierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupferm.
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Börſems

Deviſenmarkk.

Helſingfors. . .
Wien.....
Prag ...."
Budapeſt ...
Sofia ...."
Holland ...."
Oslo ......."
Kopenhagen..
Stockholm .."
London ..."
Buenos Aires
New York .."
gelgien .. .."

14. 2.
Geld Brieſ
10.59 1o.,81
59. 165 59.28

12.46
73.59
3.037
168.65

12.48
73.53
3.043
168.9c

112.31 112,53
112.31/112.53
112.54 112.76
29.439 20.479
1.775/ 1.775
4.2110 4.2190
58.505 58. 621

Geld
1o.59 10.61
159. 16
12.46
73.40
3.038
68.61
2.31

Brief
59.28
12.48
73.54
3.044
68.95
12.53

12.31/1 12.53
12.52/1 12 74
20.336 20,478
1.774/ 1.778
4. 21054. 2185
58.485/58.605

Italien ......"
Paris .......
Schweiz .. . .."
Spanien..
Danzig".
Japan. . .
Rio de Janeir=
Fugoſlawien
Portugal. . ..
Athen ....."
Konſtantinpel.
Kanada ....."
Uruguay .. . .

14. 2.
Geld /Brief
22.02 22.06
16.435 16.475
80.96581.135

66.10
81.63
1.905
0.501
18.59
5.44
207

81.79
1.90=
0.503
7.390, 7.404/
18.63
5.45
2.081
20 981 21 00

4.311 4 319

15. 2.
Geld /Brief
22.015 22.055
18.44 1s.48
80 97 81.13
66.24 65.21 65.95
31.625 /81.785
1.905/ 1.809
0.5011 0.503
f.3881 7.302
18.58 19.62
5.435/ 5.445
2.0831 2.087
4.198 4.206
4.311/ 4.319

Preiſe verſtehen ſich ab Lager Deutſchland für prompte ikum
Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium, 9e.R.½
in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren 190 RM., desgleisirhs)m
oder Drahtbarren 190 RM., Reinnickel, 9899 Prozent, Gu
timon Regulus 7883 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) (.7
Die Berliner Metalltermine vom 15. Februar ſt!
Kupfer: Januar 156 (156,25), Februar 155,75 (156,500 *
(156), April 155,50 (156), Mai 155,75 (156), Juni 155,75 üh11
Auguſt, September, Oktober 156 (156,50), November,
(156,25). Tendenz: ſtetig. Für Blei: Januar 45,75 (e/
45 (45,75), März 45,25 (46), April 45,25 (45,75), Marſ
Auguſt, September 45,50 (46), Oktober 45,50 (46,B) 2r
zember 45,75 (46,25). Tendenz: ſtill. Für Zink: Januau=
Februar 52 (54), März 51,50 (52,25), April 51,75 (52,50),:
Juni 52,50 (52,75), Juli, Auguſt, September 52,50 (53)/304
vember. Dezember 52,50 (53,25). Tendenz: ruhig. Dis=H/4
bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Am zweiten Tag der Mucrena=Auktion kamen ausſcſ
zum Angebot. Es ſtanden zirka 13 000 Füchſe zum Verk7/
Dingen wurde für das Ausland, in erſter Linie für ArXA
Im Verhältnis zur Vormonatsauktion waren die Preiſe
höher. Geſtern fand die Auktion mit dem Verkauf orn
Iltiſſen ihre Fortſetzung.
Infolge der durch die anhaltende Kälte hervorgerufese
hat ſich die Dunlop Gummi Company A. 6. in Hanau
ſehen, ihren Betrieb mit Ausnahme der mechaniſchen
der Lagerarbeiten, bei denen 300 Arbeiter beſchäftigt
legen. Im Falle einer Temperaturbeſſerung hofft dies
daß die Stillegung nur für kurze Zeit notwendig ſei.
Generaldirektor Duncke von der Frankfurter Allgenm
rungs=A. G. iſt plötzlich nach einer Operation verſtorbenn
weit über den Konzern der Frankfurter Allgemeinen
ſeit 1897 vorſtand, als Kapazität im deutſchen und
Verſicherungsweſen. Er erreichte ein Alter von nicht ab1
Wie die F.3. meldet, gründet Amadeo Giannini pam
Transamerika Corporation mit dem Sitz in London 1
fangskapital von 10 Millionen Lſtrl. einen Finanztruſt
Dieſer wird Gianninis Effektenbeſitz in Deutſchland, E.
reich und Italien verwalten und vorausſichtlich auch
Niederlaſſung errichten.
Die Niederländiſche Handelsbank in Amſterdam Hu
Kapital von 60 auf 100 Millionen Gulden zu erhöhen.n
Die Societe Belge EAzot (Stickſtoffgewinnung) hat 1
Aktienkapital von 50 auf 75 Millionen Franken zu erl2
Die Arbeitsgemeinſchaft der Gewerkſchaften hat din
und den Tarifvertrag für die oſtoberſchleſiſche EiſenhutP
kündigt.
Der in Rumänien geſtern aufgelegte Teil der Stabil
war binnen zwei Stunden überzeichnet. Die Bankſal=
öffentliche
Zeichnung blieben nur wenige Minuten /I
Nachrichten von Ueberzeichnungen der Anleihe trafen a2
und Paris ein.

Frankfurter Kursbericht vom 15. Februar 1929.

62 Dtſche. Reichs=
anl
. v. 27.
50 Baden Frei=
ſtaat
v. 27.
6% Bahern Frei=
ſtaat
v. 27.
8% Heſſen Volks=
ſtaat
v. 28.
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28....
6L Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27....
7% Thüringer Frei
ſtaat v. 27....
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
. . ..

80 Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24...
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
2o Frkf. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26...
82 Mannh. v. 26
8½ Nürnberg v. 26
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser.
* Ser, II

8% BerI. Hhp.=Bk.
8% Frkf. Hhp. Bk.
4½%or Lig. Pfbr.
89
PfbrBk.
4½%r- Lig. Pfbr.!

87.3
78.75

79.4
90.25

91.4
80

84.75

53.9
13.75

5.25
94
92
92
87
89.5
93

52.75
69.5
97.5
97.5
78.2
97.5
81:1,

Race
% Heſſ. Lds. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr.
8% Kom. Landes=
bank
Darmſtadt.
% Mein. Hyb. Bk.
Lig. Pfbr.
Pfälz. Hyp.Bk.
% Preuß. Ztr.=
Stadtſchaft. . .
8% Rhein. Hyp.=Bk
2o Lig.Pfbr.
80 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credi1....
o Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....
8% Württ. Hyp.=B.
5% Daimler Benz
von 27......."
8% Klöchner=Werke
Berlin v. 26.. . .
2 Mainkrw. v. 26.
2o Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8½ VoigtckHäffner
von 20 ........
J. G. Farben Bondsl.
v. 28..........!!
5% Bosn. L. E. B.
v. 1914
4.%0 Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914 ..
4% Oſt. Goldrentel
4=% Rum. Gold
von 1913
120 Türk. Admin.
4% 1.Badgadl
42 Bollanl.
/.% ungarn 1913

Ne

75.9
93.9

98
77.5

97
97.75

97.5
98.5

74
92

81.75
92.75

135.25

10.95

14,8 Ungarn 19141 26
Goldr., /24.975
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt. 139.5
Bk. f. Brauinduſtr. 165.25
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatb. 198.5
Darmſt. u. Nt.=Bk. /277
Deutſche Bank ... /169
-Eff.=u. Wechſel=
124.5
bank.
Vereinsbank .. /103
Diskonto=Geſellſch. /164.75
Dresdener Bank .. 1163
Frankf. Bank . . . . . 116
1198
Hhp.=Bk.
Pfdbr.=Bk.
156.5
Gotha. Grundtr. B. 142
Mein. Hyp.=Bank. /140.25
Mitteld. Creditbk. 195
Nürnb. Vereinsbk. /460
Oſt. Creditanſtalt. 34.5
Pfälz. Hyp.=Ban1. 1160
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbr. 1124.75
Hyp.=Bank .. . /214
Südd. Bod.=Cr. Bk. /192
Wiener Banwerein/ 14.75
A..G. Verfehrswl164
Dt. Eiſenb.=Geſ... 1164.5
7% Dt. Reichsbahn
89.5
Vorzge.
1124.25
Hapag.
Nordd. Llohd .. . . 122.5
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ. 121

AEG. Stamm. .. 1176
Baſt Nürnberg .../216.25
Bergm. El. Werke
BrownBrovericCie/150

Accum. Berlin. .
Adlerw. (v. Kleyer!
6% AEG. Vorzug

Rr4
89
94.5

Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen ...
Cement Heidelberg
Karlſtad
Chem. WerkeAlbert.
Chade .. .. . . . . . . . /463
Daimler=Benz....
Dt. Atl.=Telegr.. .
Eiſenh. Berlin.
Erdöl .
..
Gold= u. Silb.
cheide=Anſtalt.
Linoleumwerk
Eichbaum, Brauer.
Eleftr. Lich u. Kraf
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwert l212
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnereil225
J. G. Farbenindſtr.
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleum.
Frkft. Gas......
Hof.......
Geiling & Cie.....
Gelſeni. Bergwert
Gef. 1. elektr. Un=
ternehmungen
..
Goldſchmidt Th. / 86
Gritzner Maſchinen
Grün & Bülfinger.
Dafenmühle Frkft. 135
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau!
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm. /103
Hirſch Kupfer ....!.

117.5
139
178.5
75.25
58
131
125.5
170.5
336
306
214
252
91.5
433
86
130

105
176.5
137.5
175
93
138

Hochtief Eſſen .. . . 1105
Holzmann, Phil. . . 125
Holzverk.=Induſtrie/ 95
Flie Bergb. Stamm’212
Genüſſe/125
Junghans Stamm 71
Kali Aſchersleben /258
Salzdetfurth /480
Weſteregeln .1265
Kammgarnſpinn . 241
1224
Karſtadt, R.
97
Klein, Sch
Klöcknerwe
1106.
Kraftw. Alt=Württ. 93
Lahmeher & Co. /165
Lech, Augsburg ..
Löwenbr. Münck.. 1290
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr..W. Höchſt. 120
Mainz. Akt.=Br.. . . /251
Mannesm. Nöhren /127
Mansfeld. Bergb.. /113.75
103
Mars=Werke.
Metallgeſ. Frankft. 187
Miag. Mühlenbau. /141.5
MontecatiniMaild./ 62.75
Motoren fb. Darmſt. 57.75
Neckar). Fahrzeug.. 25
Nicolay, Hofbr. . . . 152
Oberbedar . .
Oſterr. Alpine Mo.
Otavi Minen ...../ 67:75
Beters Union Frif./101.25
Phönir Bergbau. 27
Reiniger, Gebb. 1106
Rh. Braunkohlen
Elektr Stamm 164
Stahlwerke
Riebeck Montan. 11.
Roeder Gb. Darmſt. /126

Rütgersne-l
Sachtlebo!
Schöfferl-5
Schramnr=
Schriftg.
Schuckert-
Schwarz?
Siem 68
Siemens:=
Strohſto g
Südd. 37
Ktte
Tellus G
Thür. 2
Tucher=Q.
Interfr. .1
tr.=Ber=
Beithwes=)
Ver. f. (71
Guo
Be
Lar/
StT
ült
Zee
Vogtlän
Boigt E2
Banß 2-*
Wegelite
Werger 21
Zellſtofft
B

Allianz.
Berfüf:
Friſt WS=
Frankor1
Miw
Mas

[ ][  ][ ]

E7

ABenteurer von Ehre.
Romau von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
je Howir war nicht nur eine ſchöne, ſie galt ſeit Jahren
als uGlcids ſchönſte Frau, immer wieder brachten die
jertenn iſchriften der vornehmen engliſchen Welt ihr
is. in , Lagen wurde ſie ablonterſeit, keines der Bilder
hchte gigt jeſen Eindruck des friſchen, heiteren Lebens zu
den Serzogin ausſtrahlte, der von ihrem ſchmalen,
aften /0art, von ihren ſchönen blauen Augen, von dieſem
in Rgwrnidt=Helm ſchimmernden, rotblonden Haar, von
ſchlantt and zugleich vollen Geſtalt ausging.
as wulsch die Meinung ihres treueſten Verehrers, des
ßen Ghffurſten Michgel, der neben ihr ſaß und mit einer

Eamstag, den 16. Februar 1929

Geite 11

Händtk ſicLte.
der Liſtr ... der Doktor . .." lächelte die Herzogin träu=
Ayloktor hier, der Doktor dort, der Doktor hat ge=
ſer
Dutzt wvill das, der Doktor will jenes, der Doktor mit
hr in //4 Hand, der Doktor ohne die Uhr in der Hand
geht imirm Stephan mehr über ſeinen Doktor. Und er
nicht, de et=phan. Ich ſage dir, Michael, über dieſen neuen
er geh ſtichrlich nichts, und nicht nur bei meinem Stephan,
nguache mir. Gott ſei Dank, daß ich endlich den Rich=
getrofich
labe, der kleine Bengel iſt ſeit acht Tagen ſchon
rwan, nun, du weißt ja, wie verſchüchtert er früher war,
mzt eyxfe ein Seiltänzer dort vorne rum, und ſchwimmen
Fr auudhhen Michael, er iſt eine wahre Perle, mein
er Grikſüſft nickte lebhaft.
ſha ichgel iz, einer der damals zahlreich in der Welt umher=
den
rryſhen Großfürſten, war in ſeiner Art ebenfalls ein
hönern!ysch; ein leicht geſtutzter, dunkler Bart umrahmte
eſicht, A den Züge an diejenigen der Raubtiere großer Gat=
rinnemt
, aber dieſer Ausdruck wurde gemäßigt durch die
n, ſchißn und ein wenig träumeriſch verſchwimmenden
manz ſmieinte in ihnen das weite und weiche Rußland
en, dieſt gendloſe Steppen, deſſen verſchwimmenden Ho=
der
4ſwar dieſer Großfürſt keiner der üblichen, er ge=
EANM nicht üle en von vollen Säften ſtrotzenden, oft über =
ſte
veirſtenden und meiſt von ungezügelter Lebensluſt be=
u
ſflSie in Deutſchland die dunkelſten Lokale Ham=
in
Oſoon die vornehmſten Hotels, die Spelunken der
und c5/Opiumhöhlen des Chineſenviertels, und die in
die elinſt Reſtaurants und den ganzen Montmartre mit
Getöihinät ihrer derſchſwenderiſchen Freigebigkeit und
mal gudnät dem ſcharfen Knallen der Revolver jener ihrer
zu eſuſten pflegten, die mit mehr als einem dieſer Groß=
ein
hAfge8 Hühnchen zu rupfen hatten und dies auch bei
ii taten.
er3 oßfürſt Michael=Erby war gewiſſermaßen miß=
wein
ſanfter, humaner und feingebildeter Menſch,
1. die Herzogin von Berwick bis über die Ohren
ürt haſt recht, er iſt ein famoſer Typ, euer neuer
ſtwhan kann ſich gratulieren, bei mir war’s an=
nd
nur mit Schauern denke ich an meinen Er=
dem
EMiſeur Laforgerie, zurück, der uns das Franzöſiſch
len mutz) ich meine die franzöſiſche Grammatik. Soll ich
ählens elches ſeine letzten Worte waren, Jane?
Greyfut lachte jetzt vor ſich hin, und da ihn die Her=
Aklüſtth uund geiſtig verwöhnten Menſchen kannte, mochte

die Geſchichte, die er auf Lager hatte, ſehr gut ſein nichts aber
tat die Herzogin lieber, als bei warmem Wetter in voller Sonne
am Strande liegen und gute Geſchichten hören.
Los, Michael, los. Es wird ein netter Kalauer ſein.
Wahrheit, wie man ſo ſagt, liebe Jane, tiefſte Wahrheit.
Alſo ich beginne. Unſer armer Laforgerie lag in den letzten =
gen
, und da er mit ſeiner Grammatik nicht nur ein furchtbarer
Pedant, ſondern auch ein guter, lieber Menſch war, ſo ging uns
das ſehr zu Herzen. Ich ſelbſt lag auf den Knien, und am Kopf=
ende
des Bettes ſtand der halviniſtiſche Prophet, ein kaltes, glatt=
raſiertes
Pelotengeſücht, das mit Blicken unendlicher Ueberlegen=
heit
und haßvoller Verachtung unſeren Popen betrachtete, unſeren
feiſten, guten, ſchmierigen und gefräßigen Hauspfaffen, der voll
Frömmigkeit und Schnaps ebenfalls auf den Knien lag und ſeine
Sterbegebete herunterließ. Da öffnete unſer Lehrer nochmals
ſeine Augen, er ſieht mich an und reicht mir die magere Hand:
Mon prince" ſo ſagte er leiſe, mon prinde, je meurs. Wir
ſchluchzen alle, und dann iſt es wieder ſtill, wir beten weiter:
da dreht ſich der Sterbende ein letztes Mal nach mir um und
flüſtert: Mon prince, man kann auch ſagen: je me meurs.
Sagt’s, wendet ſich zur Wand und ſcheidet ab."
Die Herzogin lachte; ſie lachte ſo ſtark, daß ſie ihre ſchlanke
und doch üppige Geſtalt halb aufrichten mußte.
Ah, Michgel, das war gut. Dieſer arme Laforgerie! Das
muß der Doktor hören!
Doktor Devéria kam ſoeben, nun, man hätte ihm ganz gewiß
nicht den Pädagogen franzöſiſcher Herkunft und nicht eimmal den
Doktor angeſehen.
Dem die faſt athletiſche Geſtalt war nicht diejenige eines Ge=
lehrten
, die ſchöngeſchnittenen und ſeltſam ſprechenden Augen
ſahen nicht nach Brille und nach Stubenweisheit aus, und der
kurze, modern zugeſtutzte Backenbart, die elegante, wenn auch dis=
krete
Kleidung waren nicht von jener Art, wie man ſie in Frank=
reich
drüben bei Lehrern ſieht.
Wie ein ewiges, typiſiertes Mitglied eines internationalen
Klubs ſah dieſer Doktor Devéria aus, und dementſprechend wurde
er auch behandelt.
Und er gab auch gleich ein Maß ſeiner geſellſchaftlichen Bil=
dung
, indem er über die ſogenannte wahre Geſchichte des Groß=
fürſten
herzlich und doppelbodig mitlachte und dieſem, der etwas
ängſtlich dageſeſſen war, während die Herzogin erzählte, nur leicht
zublinzelte, alſo in nichts verriet, daß der Ruſſe einen der älteſten
Kalauer neu gefaßt und mit viel Glück an dieſe ſchöne Frau ge=
bracht
hatte.
Zufrieden mit ſich, mit der Herzogin und dieſem Doktor rieb
ſich der Großfürſt die Hände; es waren die durch nichts abge=
ſchwächten
Hände des menſchlichen Raubtiers, ſchlank, ſehnig und
mit Nägeln, die wie Krallen lagen, ſie paßten wenig zu den
träumeriſchen Augen.
Doktor, ſagte der Großfürſt, die Herzogiu und der dort
vorne balancierende Burſche ſagen tagaus, tagein, Sie wüßten
alles, Sie könnten alles, errieten alles, nun, da können Sie mir
vielleicht eine ſeltſame Geſchichte erklären.
Wieder von dieſem Laforgerie? frug die Herzogin, nun
doch ein wenig mißtrauiſch.
Mit nichten, Jane, antwortete der Großfürſt mit ſtarker
Stimme. Eine höchſt ſeltſame Geſchichte, Jane, und ſie iſt
nirgends andersſo paſſiert, als im Schloſſe Windſor, und erſt
vor wenigen Stunden, nämlich geſtern.
Los, Michael, los! drängte die Herzogin.
Alſo, Jane, du weißt, daß ich geſtern wieder in Windſor
war, zum erſtenmal ſeit dem Tode des armen Eduard, nun, du
warſt ja auch zum erſtenmal in Windſor bei Georg. Gut, alſo
was mir ſofort auffällt, das iſt die beträchtliche Anzahl unbe=
kannter
und nun gewiſſermaßen konſiszierter Geſichter
unter der Dienerſchaft; kurz, Leute mit ſchiefen, ſpähenden Blicken

treiben ſich dort herum, Leute, denen man allein lieber nicht
begegnet.
Vollkommen richtig, Michael, unterbrach ihn hier die Her=
zogin
; Dokter, iſt Ihnen nicht auch ſchon aufgefallen, was ſich
da alles im ſchönen Schloß herumtreibt, von dieſen überflüſſigen
Beſuchern ganz abgeſehen? Doch weiter, Michael, weiter und
ſchneller!
Sehr gern, liebe Jane. Alſo du kennſt ja meine Marotte,
meine Vorliebe für romantiſche Bauten. Und ſchon längſt wollte
ich den Round Tower eingehend beſichtigen, er iſt ja einer der
ſchönſten Denkmäler romaniſcher Befeſtigungskunſt. Der Round
Toſper von Windſor wurde bekanntlich im Jahre ..."
Weiß ich, Michael, weiß ich alles, weiter!
Der Großfürſt machte eine kleine Pauſe und räuſperte ſich,
es klang recht zweifelnd, dieſes Räuſpern.
Sehr gut, Jane, daß du all dies weißt, ſehr gut. Alſo ich
will in den Rvund Tower und gehe auch hin, finde jedoch nie=
mand
in der Loge unten. Aber das Tor iſt offen. Ich ſteige die
Wendeltreppe hinauf und komme in den zweiten Stock, in einen
Gang, der auf das ſogenannte Rauch= und Spielzimmer führt,
es muß aber früher ganz anderen Zwecken gedient haben, nun,
das weißt du ja ſicherlich auch. Auf einmal, Jane, auf einmal
ſteht ein Herr, nein, ein Individuum vor mir, wie aus dem
Boden gezaubert ſteht er da. Guten Morgen, jage ich wer
ſind Sie? Denn beſonders vertrauenerweckend ſah mir dies In=
dividuum
nicht gerade aus. Weißt du, Jane, halt, nein, wiſſen
Sie, Doktor, der Sie ja alles wiſſen, was mir der Burſche ant=
wortet
ſehen Sie, alles wiſſen Sie eben doch nicht! Nichts
antwortet mir der Burſche, nichts, aber ſtatt einer Antwort
hält er mir einen Revolver unter die Naſe. Und ſchließlich ſagt
er, es täte ihm leid, aber wenn ich noch einen einzigen Schritt
weiter vorwärts mache, ſo gäbe es ein mächtiges Stück kaltes
Fleiſch. Beim heiligen Andreas, meine liebe Jane, dies war
ſein Ausdruck: ein mächtiges Stück kaltes Fleiſch und ge=
meint
damit war ich, ich! Schon will ich den Burſchen nieder=
hauen
, da faßt er mich mit unglaublicher, mit höchſt bewunderns=
werter
Schnelligkeit am Handgelenk und dreht es mir um, daß
mir grün und blau vor den Augen wird und ich alle heimat=
lichen
Ikone tanzen ſehe. Ich bitte um Vezeihung, ſagt als=
dann
dieſer Lümmel, aber ich glaube, ich muß Sie wirklich kalt=
ſtellen
. Und hierzu immer noch den Revolver unter meiner Naſe,
der ſpinnige Zeigefinger jetzt aber auf dem Drücker. Vorſicht iſt
in ſolchen Fällen, liebe Jane, die ganze Tapferkeit; ich weiche
alſo einen Schritt zurück und nenne meinen Namen mit allen
Titeln dazu. Dies iſt dem Burſchen ganz egal. Sei ich, wer ich
wolle, meint er, er müſſe mich kaltſtellen, falls ich mich nicht ſofort
die Treppe hinunter bemühe. Verdammt Verzeihung, Jane
berdammt alſo, es ſah nun aus, als habe er bis jetzt nur ge=
ſpaßt
, müſſe aber endlich Ernſt machen. Nun, ich trete meinen
vollſtändigen Rückzug an, der Klügere gibt nach, und nicht ohne
dieſes Individuum mit den ausgeſuchteſten Verwünſchungen und
Flüchen zu bedenken. Und dann rennne ich natürlich wutent=
brannt
zum Hofmarſchall. Weißt du, Jane, was er mir ſagt? Er
ſagt mir, daß der Round Tower ſeit Tagen ſchon bewacht werde,
als ſei der engliſche Staatsſchatz drin und die Deutſchen im An=
zug
, er ſagt mir, daß niemand, ausgenommen der König natür=
lich
, den Turm betreten dürfe, und weißt du, wer all dies ange=
ordnet
und befohlen hat? Dein Gatte, Jane, der Herzog von
Berwick! Dein Gatte, der im Nebenamt auch der Ehrenverwalter
oder ſo was von Windſor iſt. Wirklich, wenn in meinem Ruß=
land
ſolches vorfiele, ſo wäre es weiter kein Wunder. Für einen
ziviliſierten Staat aber wie den engliſchen, und ſür honette Leute,
wie wir es ſind, iſt dies doch reichlich ſtarker Tabak. Und du
ſollteſt den Burſchen mal ſehen, Jane! Ich wette alles gegen ſo
gut wie nichts, daß dieſer Geſelle außer dem König keine Seele
in den Round Tower hineinläßt, weder ſo noch anders. (F. f.)

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Mit dem Markt iſt eine Lotterie verbunden, Preis für
das Los 1. RM. Hauptgewinn 4 Pferde
Loſevertrieb durch die Mainzer Lotterieeinnehmer.
1V 2540) Die ſtädtiſche Pferdemarkikommiſſion.

[ ][  ]

Seite 12

Samstag, den 16. Februar 1929

Numma

Die Aufbauſchule
f. Mädchen in Darmſtadt
führt als ſtaatliche höhere Schule ihre
Schülerinnen ebenſo wie das Gymna=
ſium
, Realgymnaſium, die Oberreal=
ſchule
und die Studienanſtalt zur Reife=
prüfung
. Aufgenommen werden Mäd=
chen
, die das 7. Schuljahr einer Volks=
ſchule
zurückgelegt und ein gutes Ab=
gangszeugnis
haben. Anmeldungen bis
zum 1. April. Aufnahmeprüfung am
15. April. Alles Nähere durch die
Direktion (Lagerhausſtraße Nr. 7).
Die Direktion
der Aufbauſchule für Mädchen.
Darmſtadt, den 12. Februar 1929.
(2847
Pfaff.

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