Einzelnummer 10 Pfennige
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Ungen Erſcheinen vom 41. Februar 
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ſinrnern infolge höherer Gewalt 
hr nicht zur Kürzung des 
ſtei uren und Abbeſtellungen durch 
Eüſchkelt für uns. Poſiſcheckonto 
a. M. 1304.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 46 
Freitag, den 15. Februar 1929. 
192. Jahrgang
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breitl2 Reichsmark. Anzelgen von auswärts 40 Reichspfg. 
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            Rellame=
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(4 Dollar — 4.20 Marfl. — Im Falle höherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht 
ede Verpflichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konlurs oder geriſchtlicher Beltreibung fälli ſeder 
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und 
            Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Migellerkraulichkeit der Pariſer Beſprechungen. — Stimmungsmache gegen Deukſchland. — Deutſch=
 10 übicht als Bitkſteller in Paris. — 2as Inkereſſe der Gläubigerſtaaken an der Endlöſung der 
Reparalionsfrage. 
landräumung nicht geſprochen worden. Dieſe Frage wurde ledig= 
HANSheie von der Redinion des wurde wer eigentlich die Einberuſung der 
            Sachberſtändigenkon=
ferenz gewünſcht habe. Eine Frage, die dahin beantwortet 
wurde, daß ein direkter Antrag von keiner Seite ausgegangen 
iſt, daß aber allgemein der Wunſch beſtand, zu einer endgültigen 
zſtſchMt kann nur dann bezahlen, wenn die Regelung der noch ſchwebenden Probleme zu kommen. Mit der 
Möglichkeit, daß Deutſchland eines Tages gezwungen ſein könnte, 
4k IAa 
ubiuf aaken dem deutſchen Expork keine die Daweszahlungen einzuſtellen, hat ſich der Ausſchuß nicht 
            be=
ſchäftigt, vielmehr hat Dr. Schacht in ſeinem Expoſé lediglich 
Nrice 
darauf hingewieſen, daß ein Rechtsgrund für eine 
            Aus=
dehnung der deutſchen Repartionszahlungen 
bülige Ku” 
* Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.) auf 60 Jahre nicht beſtehe. Sowohl im 
            Verſail=
rge Mu iſt iwir einmal ſo gegangen wie immer: die Ver= ler Vertrag als auch im Dawesplan ſeien erheb= 
5PdMichliawer Pariſer Beſprechungen iſt mehr lichkürzere Friſten feſtgeſetzt worden. Der 
            Dawes=
eitiey Teutſchland ſchweigt, aber die auswärtigen Zei= plan beſtimme u. a., daß die deutſchen Obligationen bis ſpäteſtens 
N9 999 brinm ſpaltenlange Berichte, von denen nicht erkenn= zum Jahre 1965 erledigt ſein müßten. 
eenziſchsn inhm jerir ſie informiert
 Lehen 
Mulln
 Dawesplanes. 
ſeter etut. Iiüt derniſſe in den Weg legen.
 Konſerna” ſind i as birgt die 
            Ge=
ſchillißt eine einſeitige 
ungs mhe 
            gegenDeutſch=
ſchw. Es war 
            des=
wernz, daß die 
            Kom=
ſie bentſchloſſen hat, 
oyue Preſſekommiſ= 
Die täglich ein 
weröffentlichen 
wz wenigſtens 
            er=
iſchehen iſt und 
egen einſeitige 
eh beſitzt. Hoffent= 
M tteilungen nun 
Mths, daß ſich mit 
anfangen läßt. 
4n. wir jedenfalls 
aiſ inde der ande= 
BieHt. Die 
            Ameri=
ſite, vor allen Din= 
WerCichkeiten Wert, 
Mon konzilianten
Ein Blick in den Sihungsraum der Sachverſtändigen.
 Theſen präziſe, Reichsbankpräſident Schacht, der deutſche 
von vorn. Hinten rechts iſt der „
 ihern die 
            Verhand=
iſt würden, ſo daß 
ouhtlor ar die ironiſche 
unge macht haben ſoll. 
demtff Annerikaner 
            über=
geblſutzt würden. 
in Alenr Gremium die 
anationaler 
            Höf=
geitwn rwerden, iſt eine 
rſttllicgkeit, aber die 
mtein doch auch ſo 
WSeführt werden 
Kunch den 
            auslän=
el,, daß Herr Dr. 
S ie ſind ja von 
ülmnt und an 
            die=
ch ſchon wiederholt verteidigt worden. In ihrer 
han ſie darauf hinaus, daß der Transfer nur durch 
Smndsanleihen möglich war, daß der ganze Dawes= 
In nach 4—5 Monaten feſtgelegen hätte, wenn die 
en Anleihen geſtoppt worden wären. Nach engliſcher 
Dis Schacht vorgerechnet haben, daß Deutſchland 
iſhan langfriſtige und 6 Milliarden 
La Kredite zu verzinſen hat, alſo in einer 
Neeu ſei, wie vor dem Kriege nur die Vereinigten 
mmerikaniſchen Inveſtierungen waren in hohem 
Ronin, die deutſchen aber ſind unproduktiv, da ſie zur 
a92s Krieges verbraucht werden mußten. Deshalb 
ſchland nur möglich, die 
            Kriegsent=
zu zahlen, wenn es ſeinen Export 
en gegenwärtigen Stand hinaus 
Sſeinur erreichbar, wenn die 
            Gläu=
en ihre Zölle für deutſche Erzeug= 
Mſetzten. Er zieht damit eine feine Nuance: 
Son n ärt nicht, daß es in dieſem und den folgenden
Die Sachverſtändigen am Verhandlungstiſch.
 dauptvertreter iſt 
Veltbankier” John
 auf unſerem Bilde rechts der Vierte 
Pierpont Morgan zu ſehen.
 dſchlen könne, aber ſagt, daß die Lage vollkommen 
Mals: Kriſe ſehr viel näher als allgemein angenommen 
raus dieſem Grunde ſei eine Reviſion des 
            Dawes=
unf7ocht. 
TMtigrund für Ausdehnung der deutſchen 
Zahlungen auf 60 Jahre. 
De Vormittagsſitzung des Sachverſtändigenaus= 
Nebarationsregelung dauerte bis kurz nach ein 
nackh! Die Beratungen erſtreckten ſich auf die deutſche 
worch. 4 deren Ziffern ſchon in Deutſchland veröffent= 
* nallte , und auf damit zuſammenhängende Fragen. 
beutile ,8 wird keine Sitzung mehr ſtattfinden, da man 
ſteruche Welegation Zeit geben will, die für die weitere 
ſtwolle. 2 Aleichen Gegenſtandes und insbeſondere die zur
 S Der von der Gegenſeite geſtellten Fragen erforder= 
und Unterlagen vorzubereiten. — Eine Reihe der 
HDan und engliſchen Morgenblättern gebrachten Mit=
 Die geſtrige Situng der Sachverſtändigen bedarf 
Drng. So iſt z. B. bisher über die Frage der Rhein=
 Die amerikaniſchen Delegierten 
Im allgemeinen kann geſagt werden, daß keine der bisher 
aufgerollten Fragen eingehend behandelt worden iſt. Vielmehr 
wird eine Vertiefung der Debatte erſt in einigen Wochen möglich 
ſein. — Die Stimmung unter den Delegierten iſt ziemlich 
optimiſtiſch. Die Verhandlungen laſſen ſich gut an, weil ſie nicht 
auf wiſſenſchaftlicher, ſondern auf rein praktiſcher Grundlage 
            an=
gefaßt werden. Die deutſche Delegation insbeſondere 
konnte feſtſtellen, daß die Gegenſeite die von 
ihr vorgebrachten Ziffern nicht anzuzweifeln 
vermochte.
 *Schlichtungsreform — die Rolle des 
Schlichters und des Arbeitsminiſters. 
„ Das Urteil des Reichsarbeitsgerichts über den viel 
            um=
ſtrittenen Schiedsſpruch in der Eiſeninduſtrie hat die Diskuſſion 
über die Frage der Schlichtungsreform wieder erneut aufleben 
laſſen. Durch die Entſcheidung des Reichsarbeitsgerichts vom 
22. Januar ds. Js. iſt die Bahn frei geworden, die durch den 
Eiſenkonflikt unterbrochenen Verhandlungen über die Reform des 
Schlichtungsweſens wieder aufzunehmen. Wenn auch dem Urteil 
des Reichsarbeitsgerichtes keine materielle Bedeutung zukommt, 
lich geſtreift, als in der erſten Sitzung die Frage aufgeworfen da der Streit ſelbſt durch den Schiedsſpruch des 
            Reichsinnen=
miniſters beigelegt worden iſt, ſo liegen in ihm doch wegen ſeiner 
grundſätzlichen Stellungnahme zu dem gegenwärtigen Zuſtand 
unſerer Schlichtungsprasis die Grundlagen für eine ſolche 
Reform, deren Notwendigkeit einmütig von der geſamten 
            öffent=
lichen Meinung feſtgeſtellt worden iſt. Dabei muß beachtet 
            wer=
den, daß auch im Lager der Arbeitnehmer heute allſeitig die 
            Auf=
faſſung von der Notwendigkeit einer geſetzlichen Aenderung der 
Schlichtungsordnung im Gegenſatz zu dem vom 
            Reichsarbeits=
miniſter vorgeſchlagenen Wege einer Abhilfe leiſtenden 
            Verwal=
tungsanweiſung Platz gegriffen hat; allerdings mag dieſer 
            Auf=
faſſung die Hoffnung zu grunde liegen, daß die von dieſer Seite 
gewünſchte Geſetzesänderung die Machtbefugniſſe der 
            Unter=
nehmer einengen ſoll. 
Das Reisarbeitsgericht hat bekanntlich aus zwei Gründen 
den Schiedsſpruch in der Eiſeninduſtrie für ungültig erklärt. Es 
hat befunden, daß ein Schiedsſpruch nicht auf einen noch geltenden 
Tarifvertrag übergreifen darf, und es hat dem Schlichter 
            unter=
ſagt, gegen die Stimmen der Beiſitzer von beiden Parteien, alſo 
gegen die Mehrheit allein zu entſcheiden. Daraus ergeben ſich 
            zu=
nächſt wichtige Folgerungen für die Rolle des Schlichters in 
            künf=
tigen Lohnkonflikten, die von unmittelbarer praktiſcher Bedeutung 
ſind inſofern, als in dieſem Jahre 350Lohntarife ablaufen, an denen 
rund 5 Millionen Arbeiter beteiligt ſind. Es ſoll damit nicht 
geſagt ſein, daß alle dieſe Kündigungen unbedingt zu 
            Arbeits=
kämpfen führen werden, aber jedenfalls wird auch das Jahr 
1929 zahlreiche Konflikte bringen, und dieſe Ausſicht macht es 
notwendig, daß Arbeitgeberſchaft und Arbeitnehmerſchaft ſich über 
die praktiſchen Folgen des Urteils des Reichsarbeitsgerichtes 
            voll=
kommen im klaren ſind. Zweifellos hat das Leipziger Urteil 
ſchon jetzt, wenn man von ſeinem großen Wert als Unterlage für 
die kommende Schlichtungsreform abſieht, ſtark zur Mäßigung 
beigetragen, und es wird dies auch weiterhin tun, weil es nun 
einmal als richtunggebend, als Standpunkt des Rechts gelten 
muß. Zunächſt iſt durch den Leipziger Spruch die Gefahr der 
Losſagung von Tarifverträgen zu dem Zwecke, um in einem 
neuen Schlichtungsverfahren andere Bedingungen zu erreichen, 
beſeitigt. Die Tarifverträge gehen vor, ſie dürfen von dem 
Schlichter nicht angetaſtet werden, indem die Vertragstreue über 
alles geſtellt wird. Damit wird alſo der Wirkungsbereich des 
Schlichtungsweſens ſtark eingeſchränkt, und die gleiche Tendenz 
liegt vor, wenn das Reichsarbeitsgericht das 
            Alleinentſcheidungs=
recht des Schlichters beſeitigt. Beſonders dieſes Letztere iſt von 
großer unmittelbarer Bedeutung für alle künftigen 
            Schieds=
ſprüche, denn dadurch, daß der Schlichter gezwungen iſt, ſich der 
Meinung der einen oder der anderen Partei anzuſchließen, wird 
er es als ſeine wichtigſte Aufgabe anſehen, auf die beiden 
            Pro=
zeßparteien mit allen Mitteln dahin zu wirken, daß mindeſtens eine 
von ihnen eine Regelung annimmt, der auch er als Schlichter 
            zu=
ſtimmen kann, damit tatſächlich ſchließlich ein Schiedsſpruch auf 
Grund eines Mehrheitsbeſchluſſes zuſtande kommt. Da der 
Schlichter alſo jetzt ſtärker auf die Parteien in kommenden 
            Tarif=
konflikten im Intereſſe der Notwendigkeit des 
            Mehrheitsbe=
ſchluſſes einwirken muß, ſo werden die ſtreitenden Parteien 
            ihrer=
ſeits bemüht ſein müſſen, ihm durch größere Mäßigung ſeine 
Lage zu erleichtern, d. h. mit anderen Worten, die bisherigen 
extremen Forderungen werden aufhören, und die Partein 
            wer=
den von ſelbſt einen vernünftigen Mittelweg ſuchen, weil es ihnen 
darauf ankommen muß, die Stimme des Schlichters zu ſich 
herüber zu ziehen und damit die Mehrheit für den Schiedsſpruch 
nach ihren Wünſchen zu erlangen. Anders liegen die Dinge 
jedoch, wenn ſich in der Schlichterkammer zwei Auffaſſungen 
            er=
geben, von denen jedoch weder der einen, noch der anderen der 
Schlichter zuſtimmen zu können glaubt, oder aber, wenn ſich drei 
oder vier Auffaſſungen geltend machen, ſo daß die Stimme des 
Schlichters einer dieſer Meinungen keine Mehrheit gegenüber 
den anderen verſchaffen kann. Der erſtere Fall wird zu den 
Seltenheiten gehören, weil ſich gerade durch das Einwirken des 
Schlichters auf die Partei im allgemeinen ſtets eine Formel, die 
ihm als unannehmbar erſcheint, finden laſſen wird. Dagegen 
können drei und vier verſchiedene Auffaſſungen, beſonders bei 
ſchweren Arbeitskonflikten, auftreten, ſo daß dann auch weiterhin 
an den Staat als allerletzte Inſtanz appelliert werden muß; man 
wird alſo in ſolchen Fällen auch künftig nicht auf ſtaatliche 
Zwangstarife verzichten können, was auch von Arbeitgeberſeite 
durchaus anerkannt wird, ſo daß die Rolle des Schlichters in 
dieſer Hinſicht einer Nachprüfung unterzogen werden muß, und 
zwar auf Grund der durch den Spruch des Reichsarbeitsgerichts 
gegebenen neuen Formulierung. 
Eingangs war bereits darauf hingewieſen worden, daß durch 
die Entſcheidung des Reichsarbeitsgerichts die Bahn für die 
Reformverhandlungen über das Schlichtungsweſen frei geworden 
iſt. Gerade die angeſchnittene Unklarheit über die Rolle des 
Schlichters trotz des Leipzigers Urteils beweiſt, daß das Verfahren 
bei der Feſtſtellung des Schlichtungsſpruches geändert werden 
muß, und zwar nicht nur für die angedeuteten Fälle, ſondern auch 
vor allem, wie der Verlauf des Kampfes in der Eiſeninduſtrie 
            ge=
zeigt hat, auch nach der Richtung, daß die Rechtsbedeutung der 
Urteile, und vor allem der Verbindlichkeitserklärung, 
            unzwei=
deutig feſtgeſtellt wird. In Anbetracht der Unklarheit über die 
rechtliche Struktur des Schlichtungsweſens, aber auch, weil ſie 
den Standpunkt des Arbeitgebertums zur Schlichtungsreform 
eindeutig kennzeichnet, verdient die von der Vereinigung der 
            deut=
ebene. Sondernummer 
ſchen Arbeitgeberverl 
„Schlichtungsreform” als Aufklärungsſchrift zum Schlichtungs=
Geite 2
Freitag, den 15. Februar 1929
Numa,
 weſen weitgehende Beachtung. Die Vereinigung hat Heft 3 ihrer 
Zeitſchrift „Der Arbeitgeber” in vollem Umfange dem 
            Schlich=
tungsweſen gewidmet, und iſt damit aus ihrer Zurückhaltung 
in der Frage der Schlichtungsreform herausgetreten und nimmt 
die öffentliche Erörterung des Problems wieder auf. Es wird 
zu dem inneren und äußeren Weſen der Schlichtung und den 
Gründen, die zu einer Reform drängen, Stellung genommen, 
die Rechtspolitik und Rechtsverwirrung im Schlichtungsweſen 
geſchildert und ein juriſtiſches Gutachten über die ſtaatsrechtliche 
Stellung des Reichsarbeitsminiſters bei Verbindlicherklärung 
von Schiedsſprüchen wiedergegeben. Die Arbeitgeber betrachten 
hinſichtlich der Schlichtungsreform als ihr Leitmotiv die 
            allge=
meine wirtſchaftliche Zweckmäßigkeit auf lange Sicht und dieſe 
Tendenz in der Aufklärungsſchrift zum Schlichtungsweſen, die 
nicht nur ihren guten Willen, ſondern auch ihren guten Geiſt 
zeigt, und darum überzeugen muß, beſonders zum Ausdruck. 
Allerdings werden neue Vorſchläge zur Schlichtungsreform nicht 
gemacht. Die Arbeitgeber bezwecken nur, die Abänderung des 
geltenden Schlichtungsweſens als notwendig hinzuſtellen und zu 
beweiſen, weil ſie anſcheinend die Taktik verfolgen, durch eine 
grundlegende Darſtellung der Entwicklung und der 
            Zuſammen=
hänge des deutſchen Schlichtungsweſens, herausgerückt aus der 
politſichen Sphäre in die wirtſchaftliche, die Gegner des heutigen 
Zuſtandes zu einer gemeinſamen Front aufzurufen. Man kann 
gerade angeſichts der Vorgänge, die ſich gegenwärtig in Paris 
auf der Reparationsſachverſtändigenkonferenz abſpielen, angeſichts 
der Bedeutung der Löhne, die auf allen Gebieten unſeres 
            wirt=
ſchaftlichen Lebens, unſerer Ertrags= und Reparationsfähigkeit 
mit ausſchlaggebend ſind, den von den Arbeitgebern angeſtrebten 
Zielen hinſichtlich der Neugeſtaltung des Schlichtungsweſens nur 
zuſtimmen: Es wird die Verſachlichung der ſozialen 
            Auseinan=
derſetzungen gewünſcht, die, möglichſt befreit von 
            wirtſchafts=
fremden oder gar wirtſchaftlichen Einflüſſen der Partei= und 
Intereſſenpolitik, ſich auf dem Boden ſowohl der wirtſchaftlichen 
als auch der ſozialen Betrachtung bewegen müſſen, um zwiſchen 
den Notwendigkeiten beider Sphären den richtigen Ausgleich zu 
finden. Es wird ferner gewünſcht die Wiederherſtellung der 
vollen eigenen Verantwortung und des 
            Verantwortungsbewußt=
ſeins auf beiden Seiten und dabei auf andere Länder verwieſen, 
in denen wegen der Gefährdung der Selbſtverantwortung mit 
ihren demoraliſierenden Folgen der ſtaatliche Zwangseingriff 
bei der Geſtaltung des Arbeitsverhältniſſes grundſätzlich 
            abge=
lehnt wird (England). Vor allem aber ſoll die Bahn zur 
            An=
näherung der ſozialen Gruppen und zum inneren Frieden durch 
die Notwendigkeit, ohne fremden Zwang miteinander fertig zu 
werden, wieder freigemacht werden. Das wird nach den letzten 
Erfahrungen auf der Baſis der jetzigen Geſetzgebung nicht 
            er=
reicht werden. Wer es alſo ehrlich mit dem ſozialen Frieden 
meint, der muß helfen, neue Grundlagen zu ſchaffen. 
Dieſe Ziele finden nicht nur auf der Arbeitgeberſeite, 
            ſon=
dern auch in den Kreiſen der Arbeitnehmer, denen es auf die 
Schaffung des ſozialen Friedens ankommt, Anerkennung, 
            wenn=
gleich iber die Form, in der ſie bei einer Umgeſtaltung der 
Schlichtungsgeſetzgebung in die Praxis umgeſetzt werden können, 
keine Uebereinſtimmung herrſcht. 
Es iſt eine bekannte Tatſache, daß auf der Arbeitgeberſeite 
beſtimmte Gruppen eine Schlichtungsreform grundlegender Art 
nicht wollen, und dies liegt wohl daran, daß die wirtſchaftliche 
Auswirkung des heutigen Syſtems der Verbindlichkeitserklärung 
in den einzelnen Zweigen der Wirtſchaft je nach deren Struktur 
und inneren Lebensbedingungen gewiſſe Unterſchiede aufweiſt 
und darum verſchiedene Auffaſſungen herbeigeführt hat. 
Den Kernpunkt der Schrift bildet die Widerlegung der 
            Be=
hauptung des Reichsarbeitsminiſters, daß der Artikel 165 der 
Reichsverfaſſung eine Rückbildung des Schlichtungsweſens durch 
Eindämmung der Verbindlichkeitserklärung unmöglich mache. 
Der Reichsarbeitsminiſter ſteht bekanntlich auf Grund dieſes 
Artikels auf dem Standpunkt, daß der Staat auch zwangsweiſe 
den Parteien eine Geſamtvereinbarung aufzwingen müſſe, wenn 
ſie von ſelbſt zu einer derartigen Vereinbarung nicht kämen. Dem 
hält die Arbeitgeberſeite den Artikel 159 der Reichsverfaſſung, 
der die Vereinigungsfreiheit zur Wahrung und 
            För=
derung der Arbeits= und Wirtſchaftsbedingungen für jedermann 
und für alle Berufe garantiert, entgegen, ſo daß alſo die 
            Vor=
ausſetzung für die Auslegung des Artikels 165 durch den 
            Reichs=
arbeitsminiſter, nämlich der Koalitionszwang, nicht gegeben iſt. 
Mithin verſtößt die Rechtskonſtruktion des Reichsarbeitsminiſters 
über den Artikel 165, daß der Staat die Pflicht habe, den 
            Organi=
ſationen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer auch eine 
            Verein=
barung aufzuzwingen, gegen eine ausdrückliche Beſtimmung der 
Neichsverfaſſung. Das Urteil des Reichsarbeitsgerichts, wonach 
die Stimme des Vorſitzenden in der Schlichtungskammer nicht 
allein entſcheiden darf, iſt nach Anſicht der Arbeitegber geſund. Die 
Auffaſſung des Reichsarbeitsminiſters, daß durch ein derartiges 
Verſahren der Unzuläſſigkeit der Alleinentſcheidung der 
            Vor=
ſitzende mit ſeiner Meinung praktiſch ausgeſchaltet würde, kann 
nur dann ernſthaft in Betracht kommen, wenn man, wie der
Vom Tage.
 Ueber den gegenwärtigen Stand der deutſch=polniſchen 
Handelsvertragsverhandlungen kann nichts neues 
            mit=
geteilt werden, da die letzte Note des polniſchen Verhandlungsführers 
v. Twardowſki noch der Prüfung durch die zuſtändigen deutſchen 
            Stel=
len unterliegt. 
Durch die däniſche Preſſe gehen fortgeſetzt Meldungen, daß ſich der 
deutſche Geſandte Zahle um die Freilaſſung des Spions 
Hauptmann Lemburn bemühe. Nach unſeren Informationen 
entbehven dieſe Gerüchte jeder Begründung. Im 
übrigen wäre höchſtens Frankreich an Lemburn intereſſiert, in deſſen 
Dienſten der Agent ſtand. 
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat der Rat der 
            Volks=
beauftragten beſchloſſen, nach Unterzeichnung des 
            Kellogg=
paktes zwiſchen Sowjetrußland und den Randſtaaten die Beſtände 
der Roten Armee herabzuſetzen. 
Der Bund der italieniſchen Antifasciſten, deſſen 
Sitz ſich in Paris befindet, hat eine Entſchließung angenommen, in der 
gegen den Vertrag zwiſchen der italieniſchen 
            Regie=
rung und dem Vatikan proteſtiert wird. 
Der Zuſtand des Marſchalls Foch hat ſich 
            gebeſ=
ſert. Die ihn behandelnden Aerzte äußern ſich in ihrem Berichte 
odtimiſtiſch und erklären, daß der Krankheitszuſtand ſo befriedigend 
wie möglich ſei. 
Der Oberſte Rat der Heilsarmee wählte den 
            General=
ſtabschef Higgins zum Nachfolger des Generals 
Booth. 
Bei einer Nachwahl in Wansbech für das engliſche 
Unterhaus wurde der Kandidat der Arbeiterpartei 
mit einer Mehrheit von 10 786 Stimmen (2284 bei der letzten 
Wahl) gewählt. 
Von den 58 Nachwahlen, die ſeit Amtsantritt der 
gegenwärtigen engliſchen Regierung, im Jahre 1924 
vorgenommnen wurden, konnte die konſervative Partei 29, die 
            Arbeiter=
partei 21 und die liberale Partei 8 Wahlen für ſich entſcheiden. 
Die mexikaniſche Regierung hat Befehl gegeben, 
ſämtliche Verwandte des Mörders Obregons, Loral, zu 
verhaften und des Landes zu verweiſen. 
Von einem ruſſiſchen Untertanen, der i der chineſiſchen Polizei dient 
wurde ein Mordanſchlag auf den ruſſiſchen 
            General=
konſul in Charbin Mandſchurei) namens Melnikow 
            ver=
übt. Die beiden auf den Generalkonſul abgefeuerten Schüſſe verfehlten 
ihr Ziel, 
Reichsarbeitsminiſter, meint, daß unter allen Umſtänden eine 
            Ge=
ſamtvereinbarung bzw. ein Spruch erzielt werden müſſe, ſo daß 
damit der Vorſitzende gezwungen ſei, ſich gegebenenfalls gegen 
ſeine eigene wirtſchaftliche oder ſoziale Ueberzeugung der einen 
oder anderen Seite anzuſchließen. Im Gegenteil, durch die 
            Auf=
hebung der Alleinentſcheidung des Schlichters iſt den Parteien 
die Sicherheit genommen, daß es in jedem Falle zum 
            Schieds=
ſpruch kommt, und ſie ſind gezwungen, verantwortungsbewußter 
zu verhandeln. Andererſeits muß auch der Schlichter für ein 
Verfahren ſorgen, das die Parteien zwingt, Vorſchläge zu machen 
und die Verhandlungen materiell und formell in einer Weiſe zu 
führen, die es dem Schlichter ermöglichen, eine Mehrheitsbildung 
in ſeiner Kammer mit ſeiner eigenen Ueberzeugung und 
            Verant=
wortung herbeizuführen. 
Bezüglich der ſtaatsrechtlichen Stellung des 
            Reichsarbeits=
miniſters bei Verbindlichkeitserklärung von Schiedsſprüchen 
kommt das Gutachten des Univerſitätsprofeſſors Peters, Berlin, 
zu dem Ergebnis, daß ſich dieſe bei Verbindlicherklärung in keiner 
Weiſe von ſeiner ſonſtigen Miniſterſtellung unterſcheide. Die 
            Auf=
hebung der Miniſterverantwortlichkeit des Reichsarbeitsminiſters 
müßte ſonſt im Geſetz ausdrücklich ausgeſprochen ſein. Aus einer 
gewiſſen Unabhängigkeit des Schlichters vom 
            Reichsarbeits=
miniſter darf keineswegs eine Unabhängigkeit des 
            Reichsarbeits=
miniſters gegenüber den Richtlinien der Politik des 
            Reichs=
kanzlers oder gegenüber der Geltendmachung der politiſchen 
            Ver=
antwortung durch den Reichstag gefolgert werden. Es entſpricht 
durchaus den in unſerem politiſchen Leben herrſchenden 
            Tenden=
zen, wenn in wichtigeren Fällen die Verbindlichkeitserklärung, 
die kein Akt der Juſtiz, ſondern der Verwaltung iſt, durch das 
Mittel der parlamentariſchen Kontrolle gegenüber dem 
            Reichs=
arbeitsminiſter überwacht wird, und wenn man dieſe unter 
            Um=
ſtänden eminent wichtige politiſche Angelegenheit nicht den 
            allge=
meinen Richtlinien des Reichskanzlers entzieht, oder endlich bei 
Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen mehreren Reſſorts (z. B. dem 
Reichsarbeitsminiſter und dem oft mitbeteiligten 
            Reichswirt=
ſchaftsminiſter) die Reichsregierung einſchaltet. Es ergibt ſich 
demnach, daß die ſtaatsrechtliche Stellung des 
            Reichsarbeits=
miniſters bei der Verbindlicherklärung von Schiedsſprüchen ſich 
in keiner Weiſe von einer ſonſtigen Verwaltungstätigkeit 
            unter=
ſcheidet, daß er alſo die parlamentariſche Verantwortung allein 
trägt, daß er aber dort, wo Richtlinien des Reichskanzlers über 
die allgemeine Führung der Politik beſtehen, an dieſe gebunden, 
und daß er endlich bei Meinungsverſchiedenheiten, die 
            gleich=
zeitig den Geſchäftsbereich eines anderen Miniſters berühren, der 
Entſcheidung der Reichsregierung nach Artikel 57 der 
            Reichsver=
faſſung unterworfen iſt.
 Polens Gewalkakt in Oberſchl 
Ein Schritt des Deutſchen Bolksbundes i1 
Verſchärfung der Akmoſphäre der bevog 
Auseinanderſetzung über die Minderhef 
* Genf, 14. Februar. 
Die Verhaftung Ulitz’, des Präſidenten des 
            Dem=
bundes, wegen angeblichen Landesverrrats und Deſeg 
durch die polniſchen Behörden, hat im Generalſekreta
 derſetzung im Rat über die Minderhesſ 
erblicken, von der man annehmen konnte, daß ſie vont 
ten auf dem Nüveau einer grundſätzlichen Auseinan 1. 
halten ſein würrde. Der oberſchleſiſche Volksbund he )0 
ralſekretariat des Völkerbundes heute eine längere 100 
Beſchwerdepetition gegen die Verhaftung zugeſamntl, 
Proteſttelegramm wird ausgeführt, die Verhaftung zict 
licher Grundlage und ermangele jeder formalen ſtroitzu 
Vorausſetzung, da weder Verdunkelungsgefahr neuft 
dacht beſtehe. Sie ſei nur dadurch zu erklären, daß UZauß 
ſchen Minderheit angehöre und die Minderheit in jü 
len Organifation getroffen werden ſolle, wie ſich ſeſit 
Ratsverhandlungen im Dezember 1928 ergebe. De 
wird gebeten, die nötigen Maßnahmen zu treffen, du 
der Haft entlaſſen werde. Auf jeden Fall ſolle auch 
entlaſſung ein Kommiſſar mit der Prüfung des E4 
fahrens beauftragt werden. Schließlich ſeien die nn 
nahmen zu treffen, um Ulitz gegen die völlig 
            unbegra=
verfolgung zu ſchützen. Durch zwei Rechtsanwälte nn. 
entlaſſungsantrag bei der Staatsanwaltſchaft einge 
Dieſe Petition wird den Völkerbundsrat in 
tagung beſchäftigen, da gemäß einer Ratsentſchke 
September 1928 in ſolchen dringenden Fällen der ℳ 
tär Petitionen ſofort nach ihrem Eintreffen den Mkymtür 
Völkerbundsrates mitteilen und ſie auf die Tage=mu 2a 
nächſtfolgenden Ratsſitzung ſetzen muß. Die Ver—mlm 9a 
hat in Genf umſomehr überraſcht, als Dr. Streſenim4 I hä 
der Dezembertagung in Lugano ausdrücklich Ein-An 
gegen die Verfolgung des Abgeordneten Ulitz w 
verrats, die ſich offenſichtlich auf gefälſchte Dokumenn f/ 
erwartete zudem in Genf nach den Luganeſer B 
März eine grundſätzliche Erörterung der Minderheir: 
den Völkerbund und war deshalb umſo weniger 
artiges brutales Vorgehen von polniſcher Seite 
ſichtlich verſuchen die Polen ihre von Zaleſki ſchomt 
Theſe, daß der Volksbund eine Organiſation ſei, den 
Hochverrat treibe, im März wieder aufzunehmen. 23 
bedenklicher ſtimmen, wenn man ſich der eigenartig 
erinnert, unter dee die Zurückziehung des 
            polniſch=
auf Ausdehnung des Minderheitenſchutzes auf alla g 
folgt iſt. Die Frage bleibt allerdings offen, ob diejer 
mit denen Polen in der letzten Woche wegen der „4 
ſeines Genergliſierungsplanes verhandelt hat, übet 
waltakt unterrichtet worden ſind und ob ſie ihm 
mung gegeben haben. Die Ablehnung, die das 
gehen bei dem international zuſammengeſetzten S 
Völkerbundes ſindet, beweiſt jedenfalls, wie Ai 
deutſche Antrag auf eine grundſätzliche 
            Erörterun=
bundsgarantien für die Minderheiten iſt,
der Fall Alik kommk im März vor
 Der Proteſt des oberſchleſiſchen 
des gegen die Verhaftung ſeines Führers Ulitz 
Generalſekretär des Völkerbundes auf die Tagel 
der Märzſitzung des Völkerbundsra 
worden. Die Petition wurde ſofort allen Mitgliek) 
kerbundsrates im Wortlaut mitgeteilt und wird iin 
den übrigen acht deutſch=oberſchleſiſchen und polnr 
ſchen Minderheiten=Petitionen figurieren. Der 
ſekretär des Völkerbundes hat in dieſ 
Dringlichkeitsverfahren angewandr 
aus dem Gefühl heraus, daß das Vorgehen der E 
hörden unmittelbar vor einer grundfätzlichen Erör. 
ſamten Minderheitenverträge vor dem Rat eine 
gründlichen Klärung bedarf. Wie weit das Völl 
tariat dem in der Petition ausgeſprochenen Wunſc 
ger Freilaſſung des Abgeordneten Ulitz nachkomn! 
ſich im Augenblick noch nicht überſehen.
 Beinner Beemieren. 
Fark. Jeſſners eindrucksſtarke „Oedipus”=Inſzenierung 
im Staatlichen Schauſpielhaus verdient wohl — als leider 
            ein=
ziges theatraliſches Ereignis der letzten Wochen! — ausführlicher 
gewürdigt zu werden. Um dieſe Neubearbeitung, die „Oedipus 
Rex” und „Oedipus auf Colonos” zuſammengezogen hat, iſt 
nämlich ein intereſſanter Streit entbrannt. Man nahm dem 
            Be=
arbeiter und Inſzenator dieſe Willkür übel, und behauptete im 
Bruſtton der Ueberzeugung, es ſei eine Entweihung des 
Sophokles, wenn man an ſeinem Meiſterwerke herumpfuſche. 
Gerade als ob dies der erſte Verſuch wäre, Sophokles einer 
anderen Zeit anzugleichen! Iſt doch der „Original”=Oedipus des 
Sophokles ſelbſt nur eine der zahlreichen (allerdings meiſt 
            ver=
loren gegangenen) Bearbeitungen jener Sage von dem 
            Unglück=
lichen, der unwiſſentlich ſeinen Vater ermordet und ſeine Mutter 
heiratet. Schon die Römer wußten mit der altgriechiſchen Faſſung 
nichts mehr anzufangen; für ſie ſchrieb Seneca einen neuen 
Oedipus. Arg vergröbert, ohne die pſychologiſchen Feinheiten 
des Griechen und mit effektvoller Untermalung des Schauerlichen 
und Gräßlichen. Senecas Oedipus war denn auch die erſte Form 
der alten Sage, die dem Abendland im Mittelalter bekannt 
wurde. Erſt ſpäter, als man Sophokles wieder auffand, machte 
ſich ein ſtarker Unterſchied zwiſchen den beiden Faſſungen 
            fühl=
bar. Aber auch für den geruhſamen Menſchen des Mittelalters 
war das erhabene Werk von Sophokles in der 
            Bühnendar=
ſtellung nicht ſo ohne weiteres genießbar. Das beweiſen die 
zahlreichen Bearbeitungen, von denen hier nur Hans Sachs 
„Feldhauptmann Edippus” erwähnt ſei, eine „richtige” Tragedia, 
in der kräftig mit Kanonen geſchoſſen wurde. Auch Corneille 
ſchuf eine Oedipus=Fabel, und genierte ſich gar nicht, etliche 
Perſonen hinzuzuerfinden. Später machte ſich ſogar Voltaice 
an die „Moderniſierung” von Sophokles, und ſchrieb eine für 
deutſche Begriffe ſchier unerträgliche, von ſüßlichem Edelmut 
            trie=
fende Oedipus=Tragödie. 
Man mag heute über dieſe veralteten Bearbeitungen lächeln. 
Sie beweiſen aber klar und deutlich, daß ſich jede Epoche 
            berech=
tigt fühlte, unſterbliche Urtragödien in ihre Sprache zu 
überſetzen, ihrer Geiſteswelt näher zu bringen. Daß dies heute 
nicht mehr mit der an Verballhorniſierung grenzenden 
            Freizügig=
keit früherer Jahrhunderte geſchieht, iſt für eine Zeit größeren 
Wiſſens um Sophokles ſelbſtverſtändlich. Alle Oedipus=
            Bearbei=
tungen der letzten Jahrzehnte haben aber den Fehler, daß ſie ſich 
entweder zu weit vom Original entfernten, oder aber zu eng an
 ihm hielten. Entweder wurde alſo nur ein Bruchteil der Oedipus= 
Sage aufgedriffen (ſiehe Hoffmannsthal!), oder es entſtand eine 
ermüdende, im Beſtfalle ſprachlich intereſſierende Ueberſetzung, 
und keine vollwertige Neubearbeitung. 
Der jetzige Verſuch vermittelt nun einen ſtarken Eindruck vom 
tragiſchen Schickſal des Oedipus, wie Sophokles es malte; ohne 
Neuerfindungen und (hier der Kernpunkt des Problems!) ohne 
weſentliche Verletzung des pſychologiſchen Aufbaues. Von dem 
eigentlichen Meiſterwerk iſt ſo gut wie nichts verloren gegangen. 
Auch der „moderne” Zuſchauer erlebt in wörtlichſtem Sinne 
zitternden Herzens die unheimliche Furcht des Oedipus auf 
ſeinem Wege der Erkenntnis mit. Selbſt die endliche Löſung, 
der von den Göttern geſegnete Tod des unſchuldig Leidenden 
nach Jahren des Elends, wird geradezu glaubhaft. Die 
            Bear=
beitung packt den Hörer mit aller Wucht, und das dürfte ein 
ausſchlaggebender Beweis für ihre Lebensberechtigung 
ſein. — Auf der anderen Seite belaſtet der neue Oedipus, eine 
verdienſtvolle Arbeit von Heinz Littmann, die Nerven 
            zu=
weilen unerträglich. Hierbei ließ der Bearbeiter eins der 
            ober=
ſten Eeſetze griechiſcher Tragödien außer Acht: das Verbot des 
Gräßlichen! Er hätte bedenken müſſen, daß das altgriechiſche 
Theater mit ſeinem offenen Raum ohne Bühnenausſtattung, mit 
ſeinen gleichbleibenden Schauſpielermasken und ſeiner oft epiſchen 
Breite furchtbare Worte zur Erzielung eines Effektes beim 
Hörer brauchte. Das moderne Theater wirkt hingegen mit ſeinen 
eindrucksvollen Szenenbildern in geſchloſſenem Raum, mit der 
ſtärkſtens unterſtreichenden Mimik der Schauſpieler von 
            vorn=
herein viel tiefer auf den Zuſchauer. Da wäre im Intereſſe des 
höheren dramatiſchen Geſetzes eine Abmilderung der Wuchtigkeit 
der Worte am Platze geweſen. Denn zuguterletzt überwuchten 
Darſtellung und Bühnentechnik die Tragik des alten Meiſters in 
einem Maße, vor dem wohl — Sophokles ſelbſt erſchrocken 
wäre! 
Sonſt ſieht man auf den Berliner Bühnen vornehmlich 
Schieberluſtſpiele und die üblichen Eheſtücke. In Bourdet’s 
„Soeben erſchienen” (Kammerſpiele) werden 
            Literatur=
preiſe geſchoben; eine recht amüſante Zeitſatire, die einen Blick 
hinter die Kuliſſen des Verlagsbetriebes gewährt. In dem 
Schwank des Amerikaners Jack Larric „Oelrauſch” (Thalia= 
Theater) dreht es ſich um Petroleum. Natürlich wird hier kein 
Wirtſchaftskampf dramatiſiert, ſondern eine naive 
            Schwindelge=
ſchichte nett erzählt. In Bernauers und Oeſterreichers „Das 
Geld auf der Straße” wird dagegen eine Millionärstochter 
„berſchoben”, indem ſie einem liebenswürdigen Taugenichts ver=
 fällt. Flotte Szenenführung und guter Dialog, aben 
ter. Die drei Stücke ſind ſozuſagen Nachläufer de 
Komödie „Das große ABC” mit der Hartung 
das Schieber=Rennen begann . . ." 
Weitere „Ereigniſſe” wären nicht zu regiſtriel: 
ſchwaches Menu, das uns die Berliner Direktoren 
Aufmachung allein macht es leider nicht ...
Filmiſche Randbemerkungen.
 Fark. Im Rahmen einer Feſtvorſtellung zugum 
fahrer=Stiftung unter dem Protektorat des A 
Deutſchland ſah und — hörte man den amerikang 
großfilm „Wings” (Flügel), deſſen Herſtellung 
jährige ununterbrochene Arbeit erforderte. Der 
            Ait=
fen muß aus drei Geſichtspunkten bewertet 
            werdell-
ſkript iſt leider mehr als ſchwach: es bringt eme 4 
Kriegsliebesgeſchichte, die dem europäiſchen 
            GeF=
wegs zuſagt. Die Kehrſeite der Medaille bildel 
unübertreffliche techniſche Vollendung der Fliegele 
denen rund dreihundert Flugzeuge mitwirkten. 
Darſtellung der Luftkämpfe iſt von einer geradezul* 
den dramatiſchen Wucht, die durch die Wiedergaye. 
noch vervielfacht wird. Das Knattern der Mhl. 
bringende Muſik der Maſchinengewehre, die ſchl. 
Granaten: dies alles verſchmilzt zu einer höllnchh 
von ſuggeſtivſter Wirkungskraft, wie wir ſie im iſſ 
kaum erlebten. — Die deutſche Bearbeitung des * 
unter Mitarbeit von Erich Offermann, Mag 
ſchen Luftrates, ehemaligem Kampfflieger de= 
Richthofen=Staffel, Führer eines Bombenflugzelbe 
lich, daß die unmögliche Spielhandlung (Kitſch ile 
Einheitlichkeit des Werkes ſtört, das ſonſt in Ve 
Filmepos von den Helden der Lüfte angeſehen We” 
Ueber Ausſichten und Möglichkeiten der Ton! 
heute noch verfrüht, ein endgültiges Urteil zu ſe 
men iſt die Erfindung auch noch in ihrer heuhee 
und die Entwicklung wird wohl ſtets beſchränk. 
räuſche, die lediglich eine orcheſtrale Bereichefung." 
„Om mani padme hum” (O du heiliges Rie 
Amen!) heißt der Tibet=Film, den Dr. Wily‟* 
unter ungeheuren Gefahren und unbeſchreiblich 
hältniſſen drehte. Ein kulturhiſtoriſches Fülme 
Ewigkeitswert, das Inneraſien enthüut.
Freitag, den 15. Februar 1929
in die Verſöhnung in Rom zuſtandekam.
 9aGang der Verhandlungen. 
heungnahme bereits im Auguft 1926.
 EP. Rom, 14. Februar. 
Margwierigen Verhandlungen, die der Verſöhnung 
Filn und dem Vatikan vorausgingen, hat der 
            Unter=
da g’ntikans, Konſiſtorialazvokat Pacelli, in einem 
jow /ᛋüährliche Schilderungen gegeben. Danach hätten 
rſteß aktverſuche am 6. Auguſt 1926 begonnen, 
mildem Staatsrat 
als m Unterhändler 
8 fürzn erſte 
            Fühlung=
zuſcmicigekommen ſei. 
ei ihif i Abſicht 
            Muſſo=
ereitsK iggeteilt worden, 
niſchtᛋ f age einer 
            Lö=
uzuf Atf- Der Heilige 
jabe m Anfang an nur 
inesti uweränes Gebiet 
undie iſe Ausübung der 
en Zicäyeit des Papſtes 
rt. Gſi dabei auf ein 
mn dat klezielt worden, 
„ch diß irlrechtliche 
            Gül=
irchl.üf Trauungen ent= 
„ Aufg icß er Grundlage 
ſie 28handlungen 
            auf=
nen anden. Am 4. Okto= 
26 Akten die beiden 
ändlleuf erſten 
            Ermäch=
ſſchrrein von Muſſolini 
m L.ſofnalſtaatsſekretär 
euiſtini. Pacelli ſelbſt 
mall m. Papſt 
            empfan=
ſordenn /Oft hätten, die 
edund) 3—4 Stunden 
nt. Elfin erſten Vertrags=
 Vertrag kein anderes Ziel gehabt hätte, als in unentbehrlichem 
und hinreichendem Umfang die endgültige Lage des Heiligen 
Stuhls und römiſchen Papſtes zu regeln, der niemandem 
            unter=
tan ſein kann, ſo hätte man dieſes Ziel erreicht, ſobald jede 
            un=
entbehrlichen Souveränitätsbedingungen erfüllt waren, die im 
gegenwärtigen Zeitalter nur mit einem gewiſſen Territorium 
            an=
erkannt werden. Was wäre aber ein ſolcher Vertrag in einem 
Lande geweſen, das ſo heruntergekommen war wie Italien; 
            be=
ſonders durch die vielen Verletzungen und Beſchuldigungen aller 
Art, wie ſie von Regierungen oder Feinden wiſſentlich oder 
            un=
wiſſenlich ausgeſprochen worden waren. Das Problem begann
Der Akk der Unkerzeichnung des welthiſtoriſchen Friedens vom Lakeran.
 heſch man im Novem= 
* alſtſetzt; dieſer habe 
mebye! Abänderungen 
m. Abister ſei Monſ. 
nſinnz ſura zu den 
            Ver=
ingen itzugezogen 
            wor=
d EheBeſprechungen zu 
hättenn Der Wohnung eines Kardinals am Monte Mario 
B gedauert. Am 3. September 1928 habe ſich 
täwſckretär Gaſparri mit einigen Vorbehalten 
            be=
yunmehr die offiziellen 
            Verhand=
ſtSie Löfung der römiſchen Frage ein= 
MTasſelbe ſei durch einen Brief Muſſolinis vom 
E/Folgt. Die Vollmacht des Königs von Italien ſei 
hhber, die des Papſtes am 25. November erteilt 
dem Tode des Unterhändlers der italieniſchen 
Ba=one, am 4. Januar d. J., habe Muſſolini 
talieniſcher Seite die 
            Unterhand=
ugführt, die in ſeiner Privatwohnung oft von 
tmahes nach Mitternacht dauerten. Durch ſein 
            per=
elz ngreifen wären dann die Arbeiten raſch 
            vor=
ſohter und zum Abſchluß gelangt. 
WArnngen des Papſtes über das Konkordak 
mit Italien. 
EP. Rom, 14. Februar. 
ars XI. empfing geſtern abend einen Pilgerzug von 
orden Studenten der katholiſchen Univerſität vom 
icm Huldigungsadreſſen überreichten. Der Papſt 
letzhllit einer ausführlichen Anſprache und gab dann 
Elärungen über die Verſöhnung mit 
*hnd das Konkordat. Der Papſt ſagte u. a.: 
zwulch dem Heiligen Stuhl und Italien abgeſchloſſene 
9 Mxr) nicht vieler Rechtfertigungen, weder innerer noch 
IAer in Wirklichkeit die wichtigſte und endgültigſte 
Ncah das Konkordat. Es erklärt nicht nur und 
            recht=
jachurn empfiehlt ſogar den Vertrag. Das Konkor= 
9a0ller Papſt vom erſten Augenblick zur 
Lelbigung des Vertrages gemacht. Es darf 
Melſhutt bleiben, daß er von der anderen Partei in edel= 
We mach beſten Kräften unterſtützt wurde. Wenn der
Muſſolini und Gaſparri bei der Ausfertigung des Friedensdokumentes.
 ſich hier zu verwickeln. Das hatte wan ſchon eingeſehen, als 
einmal ein Verſuch zur Neuordnung der geiſtlichen Geſetzgebung 
gemacht wurde, die nicht einſeitig durchgeführt werden konnte, 
ſondern zu der man die geiſtlichen Behörden zuziehen mußte. Die 
peligiöſen Probleme konnten in Italien nicht ohne vorherige 
Verſöhnung der beiden Regierungen geregelt werden. Um ein 
Konkordat abzuſchließen, mußte die unhaltbare Lage der Kirche 
in Ihalien geheilt werden, und dafür war das Konkordat nötig. 
Die Löſung war nicht leicht. Es war unbedingt nötig, Vertrag 
und Konkordat im gleichen Schritt durchzuführen. Es war eine 
ſo ungeheure Reihe von Wirrungen zu klären und zu regeln, daß 
es einem manchmal vor den vielen Verwicklungen ſchwindelte, 
und wir dachten manchmal, daß zu der Löſung geradezu ein 
Alpiniſt nötig war, gewohnt an die ſchwierigſten Beſteigungen, 
oder ein Bibliothekar, der gewohnt war, in hiſtoriſchem oder 
            doku=
mentariſchen Forſchungen bis auf den Grund zu gehen. 
            Viel=
leicht war auch ein Mann nötig, wie jener, dem uns die 
            Vor=
ſehung gegenübergeſtellt hat, ein Mann, der nicht die Bedenken 
der liberalen Schule hatte, für die alle jene Geſetze und 
            Beſtim=
mungen ebenſo viele Fetiſche waren, um ſo unantaſtbarer, je 
            ent=
ſtellter und böſer ſie ausſahen. Dieſes Konkordat gehört ſicher 
zu den beſten.” 
Die Neuordnung in Ikalien nach dem Konkordal. 
Auf Grund des Konkordats zwiſchen Italien und dem 
            Vati=
kan wird das Exequatur abgeſchafft, indem der Papſt die Biſchöfe 
direkt unter vorheriger Verſtändigung mit den italieniſchen 
            Be=
hörden ernennen wird. Nach Vollziehung des Konkordats werden 
die bei der Aufhebung des Kirchenſtaates vom italieniſchen 
Staat eingezogenen und ſeither verwalteten kirchlichen Güter den 
kirchlichen Verwaltungen und Kongregationen reſtlos 
            zurückge=
geben. Dieſe dürfen mit Zuſtimmung des Juſtizminiſteriums 
auch neue Erwerbungen machen. Ebenſo wird das Recht des 
Staates abgeſchafft, während der Vakanzen den Pfründeertrag 
zu erheben. Außerdem werden der Geiſtlichkeit erhebliche wirt=
Hermann Burke.
Hermann Burte.
 Dichter wandte ſich in ſeinem Werk von der ſchriftſtelleriſchen 
Mode der Vorkriegszeit ab, die die ſoziale Dichtung begünſtigte, 
denn er war von den Idealen des nationalen und menſchlichen 
Wertes eines Volkes erfüllt. Der große künſtleriſche Vorzug 
dieſes Romans beſteht darin, daß Burte ſeine geiſtigen Ziele 
            ge=
ſtaltet und nicht darüber reden läßt. Richard Dehmel hat den 
Wert dieſer Dichtung erkannt und im Jahre 1912 ihrem Schöpfer 
den Kleiſtpreis zuerkannt. Durch dieſe Auszeichnung wurden die
 Rſtcmn Forſchers gewährt hochintereſſante, feſſelnde Ein= 
M iker noch ſo gut wie vollſtändig unerforſchte Gebiete. 
Mu Wim Manne, der auf ſeiner mehrjährigen Wanderung 
DeW Derr tibetiſchen Gebirgsländer unter (mittellos, hun= 
MnMail. erfroren überwundenen) Entbehrungen und Ge= 
294Aufnahmen ſchuf, uneingeſchränkten Dank zollen! 
Sueß5 dürfte in ganz Deutſchland ein Intereſſe finden wie 
einAderer Expeditionsfilm zuvor. 
Son 2 (Großfilmen des neuen Jahres wurde auch das 
Re93 Siſtoriſche Prunkgemälde „Waterloo”, in dem 
N2 lhen Elba und St. Helena neu auferſteht, recht bei= 
MrMenrmen. Gutes Manuſkript, ein durchaus reife, 
            fein=
e CCarl Grune) und im Mittelpunkt der guten 
Eu4 Diccbühr als Blücher. Ein reſpektabler Film. 
Sweik benikaniſche Luſtſpiele („Wie Madame befehlen” mit 
12Muc „Eine Verkäuferin von Klaſſe” mit Norma 
* Wleichrachten den Beweis, daß man es in den u. S. A. 
woimtülderſteht, reizende Kammerfilme zu drehen. 
werke von Format und feinſter Kleinarbeit!
 Zum 50. Geburtstag des Schillerpreis= und 
Kleiſtpreisträgers am 15. Februar. 
inf. Hermann Burte, der in Wirklichkeit Hermann Strübe 
heißt, war von Beruf Maler, ehe er ſich der Dichtung zuwandte. 
Seinen erſten großen Erfolg errang er mit dem bedeutenden 
Roman „Wiltfeber, der ewigeDeutſche”, in dem in großenLinien der 
Kampf der Perſönlichkeit gegen die Maſſe geſchildert wird. Der
 Mlun=Breslau Leiter der Frankfurker Oper. 
erdeputation hat als Nachfolger von Prof. Krauß
 o ten der Städtiſchen Oper den Intendanten des 
e R3 Breslau Prof. Dr. Turnau berufen. Profeſſor
 S 2 D borausſichtlich im März in Frankfurt anweſend 
Niog 7 Ben Vorbereitungen für die neue Theaterſpielzeit 
Nuernke Während des Amerikaurlaubs von Prof. Krauß 
Mär 
Den Dr. Wallerſtein und Generalmuſikdirektor Krips 
La aIas Kapellmeiſter anweſend ſein, um das Niveau 
Siche her Opernhauſes zu halten, hat Prof. Krauß, der 
Sia Hisz Junter Verzicht auf ſeine Gage nimmt, der Thegter= 
Sich derr Wunſch übermittelt, drei der prominenteſten 
igena uigenten während dieſer Zeit auf ſeine Koſten zu 
Sertretung bei drei feſtlichen Aufführungen zu 
            be=
lgterdeputation hat dieſes Anerbieten angenommen. 
SDD *. Ende der Spielzeit wird Prof. Krauß in Frankfurt 
der M ſtin. 
en Deutſchlands Hohen Schulen. 
R. M.: Der Leiter der Zentralſtelle für private Für= 
Bihelm Polligkeit, iſt zum Honorarprofeſſor in 
ſchftlichen Fakultät der hieſigen Univerſität ernannt
Seite 3
 ſchaftliche Vortelle durch Aufhebung der ſtaatlichen 
            Pfründe=
abgaben gewährt. Die Verwaltung der Palatin=Kirche wird vom 
italieniſchen König dem Papſt, bzw. dem Diözeſan=Orden 
            abge=
treten. Der König von Italien behält nur ſouveräne Rechte auf 
das Pantheon von Rom als die Grabſtätte der italieniſchen 
Könige. Die Verwaltung der berühmten Wallfahrtskirche des 
Heiligen Hauſes von Loreto (Ancona) wird mit einem Vermögen 
von hunderten von Millionen ebenfalls den geiſtlichen Behörden 
abgetreten. Verſchiedene, mit der jetzigen Provinzeinteilung nicht 
übereinſtimmende hiſtoriſche Diözeſen werden bei der 
            Neuord=
nung aufgehoben. 
Ein Geheimkonſiſtorium im Mai. 
Auf den Monat Mai wird ein Geheimkonſiſtorium 
            angekün=
digt, in dem der Papſt neue Kardinäle ernennen und eine 
            An=
ſprache halten wird. Nach der Ratifizierung der Verträge wird 
im Juni König Viktor Emanuel dem Papſt einen feierlichen 
Beſuch abſtatten. 
Todesſtrafe für Akkenkake gegen den Papft. 
Auf Grund der neuen Verträge mit dem Vatikan wird im 
italieniſchen Strafgeſetzbuch die Todesſtrafe auf Attentate oder 
Verſchwörungen gegen den Papſt ausgedehnt. — Den Kardinälen 
wird in dem Abkommen der Rang eines Prinzen zuerkannt. 
Der finanzielle Ausgleich zwiſchen dem Papft 
und Jialien. 
Der Finanzausgleich, den Italien mit dem Papſt getroffen 
hat, muß inſofern als für Italien günſtig bezeichnet werden, als 
die dem Papſt im Garantiegeſetz ausgeſetzten von ihm aber nie 
angenommenen und bezogenen jährlichen Dotationen des 
            italie=
niſchen Staates mit Zins und Zinſeszinſen heute auf einen 
Wert von rund vier Milliarden angewachſen ſind. Die dem 
Heiligen Stuhl zugeſprochene Abfindungsſumme beſitzt nämlich 
einen heutigen Börſenwert von 1,58 Milliarden und ſetzt ſich aus 
750 Millionen in bar, ſowie 1 Mälliarde nom. 5prozentiger 
Conſols zuſammen, deren Kurs auf 83 ſteht.
 Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landkags 
genehmigte in ſeiner geſtrigen Sitzung die Kapitel des 
            Miniſte=
riums für Kultus und Bildungsweſen und der Juſtiz mit den in 
der Regierungsvorlage vorgeſchlagenen Ergänzungen und 
            Berich=
tigungen. Die das Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft 
            betref=
fenden Kapitel 75—87 wurden ebenfalls mit den Ergänzungen 
angenommen. Die Abg. Dr. Niepoth, Dr. Beſt, Fenchel hatten zu 
dem Kapitel 83 (Bodenverbeſſerung uſw.) folgenden Antrag 
            ein=
gebracht, der einſtimmige Annahme fand: 
Wir beantragen; 
1. Die Zuſchüſſe des Staates zu den Koſten der 
            Feldbereini=
gungen werden auf jährlich 50 000 Mark erhöht. (Im letzten 
Jahre waren ſie auf 30 000 Mark erhöht worden. D. Red.) Die 
Zuſchüſſe ſollen in Form von Zinszuſchüſſen gegeben werden. 
2. Die Regierung zu erſuchen, eine Nachweiſung vorzulegen, 
aus der hervorgeht, an welche Gemeinden und in welcher Höhe 
die Zuſchüſſe in den Rechnungsjahren 1924, 25, 26, 27 und 1928 
verteilt worden ſind. 
Zu dem Kapitel 88, mit deſſen Beratung begonnen wurde, 
tellte Abg. Haury den Antrag, den für gemeinnützige 
            Rechts=
auskunftsſtellen in Heſſen eingeſetzten Betrag von 25 000 Mark 
zu ſtreichen. 
Der Ausſchuß vertagte ſich auf heute. 
Der Heſſiſche Miniſter für Arbeit und Wirkſchaft 
zur Wohnungszwangswirkſchaft.
 Im Geſetzgebungsausſchuß ſtand geſtern eine Eingabe des 
Vorſitzenden des Heſſiſchen Landgemeindetages in Gonſenheim, 
betr. Lockerung der Wohnungszwangswirtſchaft in den 
            Land=
gemeinden zur Beratung. Dieſe Gelegenheit nahm der Heſſiſche 
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft wahr, um zur Frage der 
Wohnungszwangswirtſchaft eingehend Stellung zu nehmen. Er 
vertrat dabei die Auffaſſung, die Aufhebung der Zwangswirtſchaft 
ſei zurzeit noch nicht möglich. In der Praxis würden die 
            Zwangs=
beſtimmungen zwar faſt gar nicht angewendet. Trotzdem müſſe er 
auf ihrer Beibehaltung beſtehen, um die Möglichkeit der 
            Hand=
habe zum Eingreifen zu haben. Der Miniſter ſtellt die Lockerung 
der Zwangswirtſchaft für größere und teuere Wohnungen in 
Ausſicht. 
Aus der Ausſprache im Ausſchuß ging hervor, daß mit 
            Aus=
nahme der ſozialdemokratiſchen Abgeordneten die Vertreter aller 
Parteien eine allmählige Lockerung und ſchrittweiſe Aufhebung 
der Wohnungszwangswirtſchaft für möglich und dringend 
            not=
wendig halten. 
Die Eingabe ſelbſt wurde durch die Regierungsantwort für 
erledigt erklärt. Fortſetzung der Beratung über das 
            Gemeinde=
beamtengeſetz heute nachmittag.
 Augen der Oeffentlichkeit auf den jungen Dichter gelenkt, der bis 
dahin in der Literatur eine ziemlich unbekannte Größe war. Von 
dem gleichen Ariſtokratismus der Geſinnung wie ſein Roman, 
ſind ſeine Dramen erfüllt, die meiſt geſchichtliche Stoffe 
            behan=
deln, wie z. B. das im Jahre 1913 herausgegebene Schauſpiel 
„Herzog Utz” und die Tragödie „Katte”, die der Dichter im Jahre 
1914 veröffentlichte. Er machte dabei von dem Rechte des 
            Dich=
ters, die hiſtoriſchen Geſchehniſſe in ſeinem Sinne zu deuten, 
            aus=
giebig Gebrauch, denn ihm liegt nicht daran, die bekannte 
            Feind=
ſchaft zwiſchen Friedrich Wilhelm I. und ſeinem Sohn, die in der 
Hinrichtung Kattes ihren Höhepunkt erreichte, zur Darſtellung zu 
bringen, ſondern der Name iſt ihm nur ein Symbol für die 
Werte, die in den Beziehungen zwiſchen Staat und Bürger 
            ver=
ankert ſind. In ähnlichem übertragenen Sinne iſt die Tragödie 
„Simſon” zu deuten, die im Jahre 1917 im Druck erſchien, denn 
hier wird der Sieg des Geiſtes über den Körper geſtaltet. Schon 
aus den Problemen, die ſich der Dichter ſtellt, erkennt man, daß 
er nicht im alltäglichen Sinne zeitgemäß iſt, denn er behandelt 
nicht Probleme, die heute alle Welt beſchäftigen. Darin liegt 
auch der Grund für die geringe Volkstümlichkeit Burtes, der ſich 
niemals um die Bedürfniſſe des großen Marktes gekümmert hat. 
Er fand aber die Würdigung der Beſten ſeiner Zeit, und als 
ſichtbarer Ausdruck für die Bedeutung ſeines dichteriſchen 
            Schaf=
fens wurde ihm am 11. November 1927 der Schillerpreis 
            ver=
liehen. Aus der Fülle ſeiner Werke ſei noch der Einakter=Zyklus, 
der aus den kleinen Dramuletts „Der kranke König” „Donna 
Inez” und „Das neue Haus” beſteht, ſowie die dramatiſche 
            Dich=
tung „Apollo und Caſſandra” erwähnt, die ein Jahr vor dem 
„Simſon” erſchien. Auch auf lyriſchem Gebiete hat ſich Burte 
mehrfach erfolgreich betätigt. Er hat ſeine Gedichte in den 
            Bän=
den „Die Flügelſpielerin und der Tod” und „Maddle” vereinigt 
Hermann Burte iſt am 15. Februar 1879 in Maulburg in Baden 
geboren. Die deutſche Dichtung hat von dieſem eigenwilligen und 
ſtarken Schöpfergeiſte noch viel Bedeutſames zu erwarten.
 Zuſammenlegung alpiner Zeitſchriften. Die beiden größten 
id bedeutendſten alpinen Kunſtzeitſchriften Deutſchlands, die 
deutſche Alpenzeitung” und der „Alpenfreund”, 
e beide ſchon ſeit geraumer Zeit in den Händen des Bergverlags 
udolf Rother, München 19, lagen und unter einheitlicher 
            Schrift=
itung ſtanden, ſind ab Heft 1/1929 zuſammengelegt worden. Die 
deutſche Alpenzeitung” iſt übrigens die einzige noch aus der 
orkriegszeit beſtehende Zeitſchrift dieſer Richtung und baut auf 
dirklich beſten Ueberlieferungen in die Zukunft. Der Bergverlag 
udolf Rother, München, ſendet Probehefte auf Anfordern gern.
Seite 4
Freitag, den 15. Februar 1929
Nummea
 Scheingefechte. 
Die Ausſichken für die Wiederaufnahme der 
Koalikions=Berhandlungen.
 Wochen die ganze Kriſe abgeblaſen iſt, alſo die Koalitionen im 
Reich und in Preußen ſtehen. Fragt ſich dann nur, wie lange 
ſie dauern — eine Frage, die namentlich im Reich beſonders 
            be=
rechtigt iſt.
 * Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.) 
Zwiſchen dem Zentrum und den Sozialdemokraten iſt wegen 
der Sprengung des Kabinetts Müller eine heftige Polemik 
            ent=
ſtanden, von der man allerdings noch nicht recht weiß, inwieweit 
ſie ernſthaft gemeint iſt. Das Zentrum weiß nicht recht, was es 
mit ſeiner neugewonnenen Freiheit anfangen ſoll und zerbricht 
ſich vorderhand über die Art ſeiner Oppoſition den Kopf. Den 
Sozialdemokraten, die nach drei Fronten zu kämpfen haben, — 
gegen die chriſtlichen Gewerkſchaften, gegen die Kommuniſten und 
gegen die Oppoſition im eigenen Lager — wäre es auch viel 
            an=
genehmer, wenn ſie wenigſtens den Rücken nach dem Zentrum 
hin frei hatten. Alſo eigentlich Grund genug, eine 
            Verſtändi=
gung zu ſuchen. Deshalb kann das Ganze eine Kuliſſe ſein, 
            hin=
ter der die Fäden der Verſtändigung ſchon geſponnen werden, 
wozu jede Partei ihre Stellung möglichſt feſtigen möchte. Wir 
nehmen daher auch die Drohung aus der Umgebung 
des Kanzlers, daß unter Umſtänden die Entſcheidung im 
Reichstag „in offener Feldſchlacht” geſucht werden müſſe, 
            einſt=
weilen nicht allzu tragiſch. In parlamentariſchen Kreiſen glaubt 
man, daß in der kommenden Woche mit der Rückkehr der 
            Partei=
führer nach Berlin die Verhandlungen auf dem Umwege über 
Preußen wieder aufgenomanen werden und daß bei der 
            Gelegen=
heit das Zentrum ſein Angebot der Zurückziehung eines 
            Mini=
ſters wiederholen wird. Die Sozialdemokraten haben zwar 
            ſo=
fort ihren Anſpruch auf dieſes Miniſterium angemeldet, laſſen 
aber wohl mit ſich reden, ſo daß in Preußen unter dieſem 
            Vor=
ausſetzungen das Kabinett der Großen Koalition gebildet 
            wer=
den könnte und gleichzeitig die im Reich beſtehenden 
            Schwierig=
keiten beſeitigt werden könnten. Natürlich wird man vorher 
            ver=
ſuchen, ob die Volkspartei nicht mit ſich handeln läßt und ihr 
            zu=
nächſt nur ein Miniſterium in Preußen anbieten. Die Partei 
hat ſich aber auf ihre Forderung ſo feſtgelegt, daß ſie davon 
nicht herunter kann, abgeſehen von der Erwägung, daß ſie ja 
            da=
mit nachträglich die Schuld an der ganzen Kriſe auf ſich nehmen 
würde. Die große Wahrſcheinlichkeit ſpricht dafür, daß Zentrum 
und Sozialdemokraten nachgeben und daß dann in einigen
 Miniſterialdirektor Bumke zum 
            Reichsgerichts=
nfſenlien enanf.
 vor allem in der Richtung einer weiteren Stärkung deru 
des Finanzminiſters, der den einzelnen Reſſorts gegench 
Art Aufſichtsrecht bei außerordentlichen Ausgaben unn 
Verträgen ſichert, die das Reich über ein Jahr hinauss 
ten, während alle Verträge über eine Milliog 
den Reſſorminiſtern gezeichnet werden dürfen. Hierit
 im weſentlichen eine Nachwirkung des Lohmann=Skank. 
blicken. Von größerer Wichtigkeit erſcheint uns, daßf 
und Bürgſchaften des Reiches künftighin nur mit 33 
des Houshaltsausſchuſſes bewilligt werden dürfen unb 
jedem einzelnen Fall ein beſonderes Geſetz dafür notto= 
Man bekommt doch einen Schreck, wenn man erfährr 
Reich Kredite in Höhe von über 1 Milliarde und B9, 
faſt in derſelben Höhe übernommen hat. Die 
            Bewilliu=
digkeit des Reichstages, die zu einer ungeheuren Aufballt 
ganzen Reichsetats geführt hat, zeigt ſich auch in dieſt 
Ob allerdings dieſe Mittel des Reichsfinanzminiſters aut 
ſein werden, iſt uns zweifelhaft. Gewiß wird der urt 
Apparat einer beſonderen Vorlage, die ſtets durch dern 
gehen muß, zur Zurückhaltung zwingen, grundſätzlich 
uns der volksparteiliche Vorſchlag richtiger, der dem 
die Möglichkeit nehmen will, gegen den Willen des 
oder des Finanzminiſters überhaupt höhere Ausgart 
willigen.
 der Reichshaushalt und die Binanzlal 
der Kommunen.
 Dr. Erwin Bumke. 
Der Reichsrat ſtimmt am Donnerstag dem Vorſchlag der 
Reichsregierung zu, als Nachfolger des Reichsgerichtspräſidenten 
Dr. Simons, der bekanntlich zum 1. April d. J ſeine Verſetzung 
in den Ruheſtand erbeten hatte, den Miniſterialdirektor im 
Reichsjuſtizminiſterium Dr. Erwin Bumke zum Präſidenten des 
Reichsgerichts zu ernennen. Der Rechtsausſchuß hat, wie der 
Berichterſtatter hervorhob, dieſe Entſchließung einſtimmig 
            gut=
geheißen. Dr. Bumke iſt 1874 in Stolp geboren, trat 1896 in den 
Juſtizdienſt wurde 1907 Hilfsarbeiter, zwei Jahre ſpäter 
            Vor=
tragender Rat im Reichsjuſtizamt und wirkt ſeit 1919 als 
            Mini=
ſterialdirektor im Reichsjuſtizminiſterium.
 Berlin, 14. 
Der Vorſtand des Deutſchen Städtetages hat einn 
ßung gefaßt, in der er ſeine äußerſte Beunruhigun 
ausſpricht, daß die Reichsregierung beabſichtige, zur B 
Fehlbetrages im Reichshaushalt des Rechnungsjahres 
Ueberweiſungen an die Länder und Gemeinden aus? 
kommen der Reichsſteuern um 120 Millionen zu küml 
Maßnahme des Reiches werde ſich auf die Finar 
der Gemeinden in drüchendſter Weiſe auswirken, dau 
hafte Lage des Arbeitsmarktes den Gemeinden in Zur
Reform im Ekakrecht.
* Berlin, 14. Februar. (Priv.=Tel.)
 Mit dem Etat und den Steuergeſetzen, die in der 
            kommen=
den Woche vom Reichsrat an den Reichstag gelangen ſollen, hat 
die Regierung auch eine Vorlage über die Reform des 
            Etatrech=
tes verbunden, die eine Reihe wichtiger Aenderungen vorſieht,
 Wohlfahrt für Erwerbsloſe eine neue ſchwere Laſt ge.” 
Sie müßte notwendigerweiſe zu einer ſtarken Anſpo= 
Realſteuern führen. Sollte die vorgeſehene Kürzung 
der Länder und Gemeinden Tatſache werden, ſo heiße/! 
anderes, als das Defizit des Reiches auf Koſten E. 
Aufgaben, der Erziehung und Bildung des deutſchem! 
decken. Dabei lehnt der Vorſtand des deutſchen Stät 
größtem Nachdruck den Gedanken ab, die Belaſtung / 
lichen Betriebe mit öffentlichen Abgaben durch Heraui 
den Realſteuern noch weiter zu erhöhen.
Ab heute wieder ein großes Doppel Programm:
Heiße Spinne
 Ein Bluff in 6 Akten mit Haria Pandler, Walter Rilla, Wol gang Zilzer, Uwe Jens Kraft. 
Als „künstlerisch”” anerkannt.
 Unser Programm: 
„Die seltsame Na 
der Helga Wangel
und
 „Die weile Spinne” ist ein rätselhatter Einbrecher, der wochenlang ganz Paris in Aufregung hält. 
UmFIg der Liebe
 6 Akte, nach den Roman von Alexander Castell. 
Hauptdarsteller: Maria Jacobini, Ferry Sikla, Jack Trevos, Angelo Ferrari, Betty Astor, Willy Forst.
 Lotte hat ihr Glüu 
gemacht 
(Der Sprung ins Gldck) 
Hat gestern ausgezelchnet gefal!
Die Vorstellungen in den Palast-Lichtspielen müssen der großen Kälte wegen diese Woche ausfallen, da die Heizanlage bei so annormalen Temperaturen nicht ausreic--
 Geſeuſchaft geiſlicer Büchet ſteunde. 
Neue außerordentliche Hauptverſammlung
ORPHEUM
 am Samstag, den 9. März 1929, vormittags 10 Uhr, 
im Geſchäftszimmer des Vorſitzenden, Graf von 
Hardenberg, im Schloß (Eingang am Markt). 
Tagesordnung: 1. Jahresbericht. 2. Aenderung der Satzungen, 
3. Neuwahl des Vorſtandes 
Es wird ausdrücklich darauf aufmerkſam gemacht, daß dieſe 
neue außerordentliche Hauptverſammlung ohne Rückſicht auf 
die Zahl der Erſchienenen beſchlußfähig iſt. ſsszé 
Der Vorſtand: Graf von Hardenberg.
Auf!
Aufl
Nach Gernsheim an den Rhein
zu einem seitenen
Matureßreignis
 Der 
der
 Rhein steht an Eis erstarrt. Ein Anblick, 
sich seit 34 Jahren nicht mehr bet.
 Voranzeige: Ab Sonntag, 17. Februar 
Sensations-Gastspiel: Die weltberühmten 
Sisters Spadoni 
Der Clou der laufenden Spielzeit 
Eine fabelhatte Varieté- und Zirkus-Schau in 2 Teilen 
„Aus alter Zeit ins Tempo von heut!“
 Orksgewerbevetzl 
Handwerkervere: 
Darmſtadr 
5. Winkerverſamt!
 im „Fürſtenſaal” des V. 
Chriſt, Grafenſt- Mittwoch, den 20. 
abends 8 Uhr.; 
Vortrag des Herrn Oberſt 
Prof. Otto Rückert=Mür* .
 Ca. 60 Mitwirkende! Zum ersten Male in Süddeutschland. Die exotischsten 
Künstler. Die rassigsten Pferde. Faszienierende Darbietungen. Das 
            Uner-
hörteste an Schönheit, Kostumen und Dekorationen. 
(2837
 ARe 
wegen Vorbereitungen 
Rese
 „Das deutſche Handm! 
ger wirtſchafklichen. 
kulkureßien Beder?
 Rf 
de Waal, Rheinstr. 14 
Verkehrsbüro
Groſes Haus —
2828) Verkehrsverein Gernsheim.
 Siaddfe SeidI 
Schloßgaſſe 25. Tel. 1816. 
Freitag und Samstag 
 
 
Metzelſuppe
Spezialbier. K
 Hessisches 
Landestheater
 Freitag, 
15. Februar 1929
D 13
 Ein Traumspiel 
in zwei Teilen von Heinrich Göbel 
Preise: 1—10 Mk.
 Unſere Mitglieder und 
lienangehörigen werden Ei 
recht zahlreichen Beſuche 
ſammlung freundlichſt eing! 
geführte Gäſte ſind willke. 
Der Vortrags=Ausk
 K10fürdief -iielI 
diezus-Mielekl hah. 
T4u.5,/151.250)
KleinesHaus 19.30 — 22 Uhr
 Der Waffenschmied 
Komische Oper von A. Lortzing. 
Preise: 1.20—6 Mk.
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Zum Tropfſtein!
 Ecke Kaſino= u. Friedrichſtraße 
Weinklauſe u. Bierlokal 91o 
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billig und gut. 
Thiele Nachf. 
nur Bleichſtr. 9. Tel. 1921
 Um irrigen Meinungen 
            entgegenzu=
treten, wird hiermit erklärt, daß die 
Karneval=Geſelſchaft Narrhalla e. V. 
den karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen im 
orpheum am Roſen=Montag und 
Faſtnacht=Dienstag vollkommen 
            fern=
ſteht und daß Mitglieder der K.=G. N. in 
keiner Weiſe an den Darbietungen 
            be=
teiligt waren. 
Verſchiedene Büttenreden, die 
            erſt=
malig auf unſeren Sitzungen zu Gehör 
gebracht wurden, ſind allerdings von 
Mitgliedern der K.=G N. verfaßt und 
wurden ohne ausdrückliche Genehmigung 
des Vorſtandes der K.=G. N. von den
 Sprechern im Orpheum wiederholt. (2813 
Karneval=GeſelſchaftNarrhallae. B.
 1 nußb. Waſchtiſch 
m. Marmorplatte z. 
kaufen geſucht. 
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 220 Volt, 
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 1400 Umdrehungen, 
gebraucht, aber 
            ga=
rantiert 
            betriebs=
fähig, ſof. zu kaufen 
geſucht. Angeb. mit 
Preis unter G 127 
an die Geſchſt. (2823
 Gebr., kl. Küchenherd 
zu kaufen geſ. 
            An=
geb. unter G 126 an 
die Geſchäftsſtelle. (*
 ausgekämmte u. 
            ab=
geſchnittene. kauft 
laufend G. Kanzler 
Friſeur Schulſtr. 12 
12 
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ſämtlichem Zubeh.) 
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Angeb. u. G. 115 
a. d. Geſchſt.
 Gebrauchte ganze 
und halbe 
            Kognak=
flaſchen zu kaufen 
geſ. Lud. Heyl Sohn 
G.mb. K., 
            Riedeſel=
ſtr.35. Tel. 3319. *fs
 Ich ſuche 
            Brief=
markenſammlung 
geg. bar. Ang. u. 
G. 121 Geſchſt.
 ADafe KSac 
(B. V) 
Die für Sonntag 
17. Febr. 1929, 
            vorge=
ſehene Wanderung 
„Heppenheim— 
Veinheim” 
wird beſonderer 
            Um=
ſtände halber auf. 
Sonntag, 3. März 29 
verlegt. 
Die his jetzt 
            ge=
löſten Tiſchkarten 
            be=
haiten ihre Gültig. 
keit. — Nähere 
            Mit=
teilungen werd, noch 
ergehen. 
(8812 
Der für 15. Febr 
1929 in Ausſicht ge= 
(nommene. 
            Lichtoil=
derabend findet am 
11. März 1929 ſtatt.
 Verſteiget 
Aus dem Nachlaß 
Eheleute F. Herbert, Ma 
folgende Grundſtücke am 
16. Februar, abends 8 u1 
wirt Beilſtein in Malche= 
Hochwald 4463, 1762 und 
in gutem Zuſtande 962, 1.5 
Die beiden letztgenanntem!t 
der Seeheimer Straße ud 
zu Bauplätzen. 
Bürgermeiſterei E
M
 Die Gemeindejagd zu. 
bach, Kreis Heppenheir, 
Wald. 100 Hektar, Fe , 
Samstag, den 23. Febru=El 
mittags 31 Uhr in 
„Zur Schneeburg” (Joh= 
Oberliebersbach auf weir 
verpachtet. 
Mörlenbach, den 13. 5. 
Heſſiſche Bürgerms! 
Knapp.
Freitag, den 15. Februar 1929
 wer Sandeshaapiftadt. 
Darmſtadt, 15. Februar. 
Wildfükkerung. 
(Nachdruck erbeten.) 
Ten Froſt und hohen Schnee ſind die Tiere des 
el an Futter in große Not geraten. Aus allen 
            Be=
ſamgehen von Wild in großen Maſſen gemeldet. Wird 
noch länger anhalten, ſo iſt zu befürchten, daß dem 
Dildbeſtandes, namentlich Rehen und Haſen uſw., die 
6nichtung droht. Deshalb iſt es dringend notwendig, 
riotwendigen Vogelfütterung — auch eine Fütterung 
ern menſchlichen Gründen alsbald vorgenommen wird, 
„ildbeſtandes noch nicht vollſtändig vernichtet ſind. 
agdpächter für ausreichende Fütterung noch nicht 
            ge=
zweckmäßiger Weiſe die Forſtämter dieſe Fütterung 
weil den Beamten dieſer Behörden die geeigneten 
— ſind. 
rcan alle aufrichtigen Tier= und Naturfreunde die 
            herz=
armen Geſchöpfe der Natur zur Beſchaffung von 
wenden. 
Sammlung bei einer Beamtengruppe in Darmſtadt 
von 32 Mark, der alsbald an das Forſtamt 
            Kranich=
urden iſt. 
ien nimmt der Tierſchutzverein für Heſſen in Darm= 
*an die Forſtämter gerne entgegen.
N. Kratz, B.ckſtr. 55, Tel. 3239.
 destheater. Heute Freitag gelangt in Abänderung 
Traumſpiel” in der Inſzenierung Renato 
Lothar Schenck von Trapp) zur Aufführung. 
ntlsi ſind die Damen Hoffart, Wigandt, Bothe, 
            Jaeke=
ne Herren Valt, Minetti, Weſtermann, Baumeiſter, 
inger, Jürgas, Finck, Maletzki beſchäftigt. (Miete D, 
10 
kaus findet heute eine Wiederholung des „Waffen= 
Sortzing ſtatt. Als Graf Liebenau gaſtiert Karl 
a=ttheater in Kiel. Die Marie ſingt Maria Kienzl
 Flum gsänderung. Infolge neuerlicher Er= 
Perſonal muß morgen, Samstag, 16. Februar, 
gekündigten Vorſtellung „Sly”, Nicolais Oper
 ein Zriber von Windſor” aufgeführt werden. Miete 
„Sbfr7. 
Eüf) rung „Androklus und der Löwe” von 
fowe vielfacher Erkrankungen im Perſonal verſchoben 
tif ummehr für Donnerstag, den 21. Febr., vorgeſehen. 
47 ufitet als nächſte Erſtaufführung des Kleinen Hauſes 
a” vor. Die Inſzenierung leitet Renato Mordo, 
ſtuntwirft Lothar Schenck von Trapp. Die muſikaliſche 
ſtugt Verthold Goldſchmidt. 
Suag, den 17. Februar, ſtattfindenden Aufführung des 
ier” ſingt Theo Herrmann den Ochs auf Lerchenau, 
den Octavian, Anna Jacobs die Marſchallin, Anny 
BtShie, Johannes Biſchoff den Fanial, Martha Liebel 
hen Vogt den Valcacchi, Herbert Grohm den Sänger. 
tug: Max Rudolf. 
gibühne im Kleinen Haus. Charlie 
            Cha=
öſe in „Carmen” und „Siam, das Land des weißen 
hn das Programm der nächſten Filmſerie im Kleinen 
Etlllungen finden von Montag, den 18., bis 
            Donners=
ir ar, um 16 und 20 Uhr ſtatt. 
des Landestheaters wird in der kommenden Woche 
Leſſings Luſtſpiel „Minna von Barnhelm” 
ing Carl Eberts im Feſtſpielhaus in Worms 
            abſol=
infoniekonzert des 
            Landestheater=
e im fünften Sinfoniekonzert (Montag, 18. Febr., 
hrung gelangende Suite Nr. 7 (Op. 46 von Hauer 
Serfolg des Frankfurter Muſikfeſtes im Sommer 28. 
die Böcklin=Suite von Reger und die erſte Sinfonie 
ſheis zur Aufführung. Muſikaliſche Leitung: General= 
WBöhm. 
HAamſtadt=Odenwald. Am Samstag, 16. Februar, unter= 
Abbei anhaltend günſtigen Schneeverhältniſſen eine 
ſſen das ſchöne Uebungsgelände bei Frankenhauſen. 
fü ags 9 Uhr am Böllenfalltor. Ruckſackverpflegung 
än Frankenhauſen. Nachmittags bei dieſem Dorfe 
unger und Fortgeſchrittene. Abends Abfahrt nach Nd.:: Herr Gießmann. — Für den zweiten 
            Ski=
en Oberalppaß (2023 Meter) bei Andermart in der 
Zeit vom 17. März bis 30. März 1929 werden noch 
wier entgegengenommen, welche an Herrn A. Gieß= 
Speg 14, zu richten ſind, wo auch nähere Auskunft 
Nb. Alfred Bobenheimer. Auf vielſeitige Anfragen wird 
Vezben, daß der angekündigte Vorrrag von Paul 
Seiter der Odenwaldſchule, über das Thema: „Neue 
Arontag, den 4. März, ſtattfindet. Näheres folgt in 
eionntag, den 17. Februar. 
Rrleverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. In 
ſiterverſammlung unſerer Gewerbeverenini= 
Mſittwoch, den 20. Februar, abends 8 Uhr, im 
            Fürſten=
onits Chriſt (Grafenſtraße) ſtattfindet, wird Herr Ober= 
ALwofeſſor Dr. Otto Rückert=München einen für 
Gewerbetreibende außerordentlich wichtigen und 
            irter=
g über: „Das deutſche Handwerk in ſeiner 
            Eirt=
ſum und kulturellen Bedeutung” halten, wobei auch 
uS genoſſenſchaftlichen Zuſammenſchluſſes des 
            Hand=
erden wird. Herr Profeſſor Rückert iſt bereits vielen 
als ein hervorragender Kenner des Handwe ks und 
S bekannt; er verſteht es, nicht nur die Notlage des 
Eend zu ſchildern, ſondern auch in ebenſo gediegener 
uerr Rede Mittel und Wege zur Erhaltung der Selb= 
Hamdwerks anzugeben. Möge ſich daher der vorgeſehene 
arch recht zahlreichen Beſuch aus allen Kreiſen des 
U.d ſeiner Freunde zu einer bedeutſamen Kunds=bung 
Handwerk geſtalten! Auf die betreffende Anzeige in 
inmer d. Bl. wird verwieſen. 
cule. Der für Samstag, den 16. Februar, angeſagte 
knuß wegen der ſtrengen Kälte verſchoben 
desberger Stenographenverein 1861 macht darauf 
            auf=
ſie neuen Anfängerkurſe in 
            Einheitskurz=
reitag den 15., und Dienstag, den 19. 
khrnnen. Der Unterricht wird in großen, hellen und 
und zwar in der Ballonſchule am Ballon= 
Die Kurſe ſtehen unter Aufſicht ſtaatlich geprüfter 
UI für gute Ausbildung unter Anwendung leicht faß= 
Barantiert. Die Teilnehmergebühren, die äußerſt 
Aind, können in Raten bezahlt werden. Der 
            Ma=
iſchünterricht in unſerer eigenen Maſchinen= 
Zallonplatz 7, ſteht ebenfalls unter Leitung 
ter Lehrkräfte und kann jederzeit begonnen werden. 
Faloch heutige Anzeige.) 
S
ur Naumann 8 eeife nehmen fahrenen Wäſcherin. Raſche,
 iſt das Geheimnis der 
            er=
gründliche Reinigung. Schueeweiße Wäſche. Kein vorzeitiges 
            Ver=
ſchleißen. Was Seife oder Waſchmittel Gutes nur eben leiſten 
            kön=
nen, ſchafft Ihnen verbürgt Naumann’s weiße Kernſeife 
            Extra=
feine Qualität”. 
(V. 253
 — Jubiläum. Au= 15. Februar 1929 ſind 25 Jahre verfloſſen, ſeit 
Fräulein Eliſabeth Sonrheimer hier, Sandbergſtr. 60, als 
            Schnei=
derin für das Atelier bei de Firma Gebrüder Neu, Darmſtadt, 
            einge=
treten und ſeit dieſer Zeit ununteobrohen beſchäftigt iſt. 
— Orpheum. Heute Freitag ſowie morgen Samstag wegen großer 
Vorbereitungen geſchloſſen. — Für Sonntag, 17. Februar, ſteht 
wiederum ein Senſationsgaſtſpiel ganz beſonderer Art bevor, die 
            fabel=
hafte internationale Zirkus= und Varieté=Schau der weltberühmten 
Spadoni ſiſters unter der Deviſe „Aus alter Zeit ins Tempo 
von heut”. — Wie bereits erwähnt, bringt das Programm faſzinierende 
Darbietungen exotiſcher Künſtler, die raſſigſten Pferde und einen 
            Auf=
wand von unerhörter Schönheit an Koſtümen und Ausſtattung. Trotz 
alledem wieder die billigen Eintrittspreiſe. (S. Anz.) 
FAm. Dr. Wauer über Lefſing. Am Donnerstag abend ſprach in 
den Räumen der Buch= und Kunſthandlung Müller u. Rühle 
Herr Dr. Wauer über das Schaffen und Weſen und über die 
            Be=
deutung Leſſings. Mit der ihm eigenen Art, Wort für Wort prägnant 
aneinanderfügend und Satz für Satz fein geſchliffen und feſſelnd 
            vor=
getragen, verſtand es Herr Dr. Wauer, die Geſtalt Leſſings und ſein 
Wirken in lebendigſter Auffaſſung dem modernen Menſchen nahe zu 
bringen und den Zuhörern überzeugend klarzulegen, daß noch heute, 
wo 200 Jahre ſeit der Geburt des Geiſtesheros verfloſſen ſind, ein auf 
Leſſing Zurückgreifen in Wahrheit ein Fortſchreiten bedeutet. In 
charakteriſtiſchen Umriſſen formte ſich im Verlauf des Vortrages das 
Bild eines Mannes, der ein Reformator des Geiſtes und ein 
            Refor=
mator der Dichtkunſt, vor allem anderen aber ein Charakter war. 
Ueber ſeinem äußeren Leben leuchtete kein Stern, und die 
            Bibliothekar=
ſtelle in Wolfenbüttel brachte ihm zwar ein Amt, aber auch das Ende 
vom Traum eines freien Schriftſtellerlebens. In den letzten Jahren 
ſeines Lebens ſchenkte der Religionsphiloſoph und Wahrheitsſucher 
Leſſing der Nachwelt den „Nathan” jenes wundervolle Stück der 
            reli=
giöſen Toleranz. Die freie Dogmenloſigkeit, die Leſſing forderte, iſt 
noch nicht zur Tat geworden, und ſo gilt uns Leſſing auch heute noch 
als ein Führer. — Dr. Wauer las ſodann aus den Sinngedichten und 
Fabeln, Anekdoten und Briefen, und zum Schluß mit eindringlicher 
Wirkung die Ringerzählung aus dem Nathan. 
— Vereinigte Kriegervereine Darmſtadt. Man ſchreibt uns: Auf 
Anregung des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer” findet am 
Sonntag, dem 17. Februar, abends 7,30 Uhr, in der Turnhalle am 
Woogsplatz eine Kundgebung gegen die Kriegsſchuldlüge ſtatt. Auf der 
Lüige von der Schuld Deutſchlands am Weltkriege, die auch den 
            Vor=
wurf grauſamer und völkerrechtswidriger Kriegführung einſchließt, wurde 
der Vertrag von Verſailles aufgebaut, der ſeit zehn Jahren Schmach 
und Leid über uns gebrach hat. Wir deutſche Soldaten, die reinen 
Herzens zur Verteidigung des Vaterlandes in den Krieg zogen und mit 
reinem Herzen das Schwert führten, empfinden die Schmach des 
            Ver=
ſailler Schuldſpruchs als tiefe Ehrverletz ung unſerer Nation. Wir rufen 
daher unſere Mitglieder auf, wit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln 
für Wahrheit und Ehre gegen die Kriegsſchuldlüge zu kämpfen. Wir 
bitten auch alle vaterländiſch geſinnten Männer und Frauen, an der 
Kundgebung teilzunahmen Nehmt daran teil, Mann für Mann, mit 
enren Frauen, Kindern, Freunden! Nehmt Gleichgeſinnte mit! Die 
Regimentsvereine ſind hierzu eingeladen und haben ihre Beteiligung 
zugeſagt. In Verbindung dami= findet an dieſem Abend ein Konzert 
unter Leitung der Obermuſikmeiſters Rühle ſtatt. Der Eintritt iſt frei.
Seite 5
 * Theo Bögels Heimgang. 
Allzu früh für ſeine Angehörigen, aber auch für ſeine Freunde 
und Kollegen entriß der Tod den Oberſpielleiter des Mainzer 
            Stadt=
theaters Theo Bögel im blühenden Alter von 28 Jahren. Trotz 
der Kälte hatten ſich zahlreiche Leidtragende geſtern nachmittag 
            ein=
gefunden, um dem Entſchlafenen die letzte Ehre zu erweiſen. 
            Erſchüt=
tert ſtand die Trauerverſammlung an der mit Kränzen über und über 
bedeckten Bahre. Herr Pfarrer Vogel, der Hiob 14,5 ſeinen Worten 
zugrunde legte, verſtand dem Schmerz der Trauernden Ausdruck zu 
geben; im Gedenken an den Verſtorbenen und in Würdigung ſeiner 
Perſon verſtand er aber auch, Troſt zu ſpenden, wenn auch der Schmerz 
für die Angehörigen ſo groß iſt, daß ihn nur die Zeit lindern kann. 
Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß wurde dieſem jungen Leben 
ein Ziel geſetzt, wurde der einzige hoffnungsvolle Sohn, der liebende 
Vater und Gatte den Seinen entriſſen. Es bleibt den 
            Zurückbleiben=
den nur das Gedenken. 
Schweigend folgten die Trauernden dem Sarge an die letzte 
            Ruhe=
ſtätte. Pfarrer Vogel ſegnete zum letzten Male den Toten, und 
            trau=
ernd und ſtill gedachten die Freunde und Kollegen an Theo Bögel, der 
nicht mehr unter ihnen weilte. Zahlreiche Kränze wurden 
            nieder=
gelegt, ſo vom Intendanten des Mainzer Theaters Herrn Klitſch, 
für die Bühnengenoſſenſchaft und die Intendanz des Heſſiſchen 
            Lan=
destheaters von Herrn Weſtermann und von Mitarbeitern und 
Kollegen. 
Eine zukunftverheißende Laufbahn hat der Tod jäh beendet. Der 
Heimgegangene war ein Darmſtädter Kind: in ſeinem Herzen trug er 
als Erbſchaft ſeines Hauſes Sinn und Neigung für echtes Künſtlertum. 
Löſt doch der Name „Bögel” bei vielen Darmſtädtern Erinnerung an 
Glanzzeiten des alten Hoftheaters. 
Theo Bögel, 1900 geboren, beſuchte das Ludwig=Georgs=Gymnaſium 
und ſtudierte nach beſtandener Reifeprüfung an der Univerſität Fran” Germaniſtik, dabei das Studium der deutſchen Literatur betonend. 
Gleichzeitig war er Schüler der Frankfurter Theaterſchule, die damals 
unter Leitung Eberts hohes Anſehen genoß. Bei Bögels Beanlagung 
konnte ſein Studium nicht in den Lebensgang eines Philologen 
            aus=
münden. Das feſte literariſche Rüſtzeug kam allerdings dem ſpäteren 
Spielleiter und Dramaturgen ſehr zuſtatten. Auf dem Wege zur 
Bühnenreife begleitete den ſtrebſamen Jüngling Feuereifer und 
            Er=
fahrung eines Max Behrend. Die erſte Anſtellung fand der 
junge Schauſpieler am Stadttheater in Chemnitz. Dann kamen 
Jahre fruchtbaren Schaffens und Lernens unter Hartungs 
            vor=
wärtstreibender, kühn reformatoriſcher Tätigkeit. Der junge Regie= 
Aſſiſtent wurde da hineingeführt in die Fülle der ſich damals 
            über=
ſtürzenden Aufgaben und früh auf verantwortlichen Poſten geſtellt. 
Viele Darmſtädter erinnern ſich mir Wohlgefallen der zahlreichen 
            Ge=
ſtalten, die Bögel als Schauſpieler auf die Darmſtädter Bühne ſtellte. 
Hartung gab ſeinem vielverſprechenden Schüler immer erneute 
            Ver=
wendung bei den Heidelberger Feſtſpielen. Nach kurzer Tätigkeit in 
Oberhauſen übernahm Bögel das Amt eines Oberſpielleiters in 
Würzburg. Hier erregte er berechtigtes Aufſehen durch ſein 
            erfolg=
reiches Bemühen, in der Inſzenierung neue Wege zu gehen. Seinem 
Prinzip, bei aller Achtung vor Zeit und Eigenart des Dichters das 
Kunſtwerk in den breiten Strom des Lebens der Gegenwart zu ſtellen, 
iſt er auch getreu geblieben, als ſich ihm ein größerer Wirkungskreis 
am Stadttheater in Mainz eröffnete. Auf einem Poſten, dem im 
beſetzten Gebiet keſondere Bedeutung zukommt, hat der eifrige Künſtler 
Vorbildliches geleiſtet; in Erfüllung ſeines ernſtgenommenen Berufes 
hat er ſich geopfert. Eiſernes Pflichtgefühl drängte den mahnenden 
Schmerz zurück. Noch am Abend vor der Operation ſtand er auf der 
Bühne, körperliches Leiden mannhaft überwindend. Mit dem Künſtler 
iſt aber auch ein Menſch dahingegangen, der durch die Lauterkeit 
ſeiner Geſinnung, ſeine felſenharte Zuverläſſigkeit und ſeine nie 
            ver=
ſagende Hilfsbereitſchaft alle Herzen gewann.
 Die Heſſen im Weltkriege. 
* Herr Major a. D. Deiß, ein geborener Darmſtädter und ſeir 
einiger Zeit wieder in Darmſtadt wohnhaft, im Kriege 
            Bataillonskom=
mandeur im 5. Infanterie=Regiment Nr. 168, der als Schriftſteller ſowie 
als Vortragender aufs vorteilhafteſte bekannt iſt, hat neuerdings ein 
ſtattliches, großes Werk, „Die Heſſen im 
            Welt=
kriege, herausgegeben. Das Werk iſt ein Muſter von überſichtlicher, 
und dabei im einzelnen lichtvoller Geſtaltung. Es führt uns in Wort 
und Bild durch die Schickſale der heſſiſchen Truppenteile 
von der Maas und Somme bis zum Narew und dem 
Doiran=See. In welcher Weiſe und zu welcher Zeit die einzelnen 
Diviſionen, die aus heſſiſchen Truppenteilen beſtanden, oder denen 
            heſ=
ſiſche Regimenter beigegeben waren, verteilt waren und an den 
            Kriegs=
ereigniſſen Anteil nahmen, iſt im einzelnen aufgeführt. In Betracht 
kommen: die 25. Infanterie=Diviſion, die 25. Reſerve= 
Diviſion und die 49. gemiſchte Landwehrbrigade, 
außerdem Truppenteile, denen heſſiſche 
            Regi=
menter oder Teile derſelben zugegeben waren: die 
48., 56., 76. Reſerve=Diviſion, die 103. Infanterie= 
Diviſion, ſowie die 3. Kavallerie=Diviſion. Es waren 
nicht weniger denn 400 Einzelformationen aus heſſiſchen 
Stammtruppen gebildet. Der Leſer und Beſchauer des Buches zieht mit 
den heſſiſchen Truppenteilen nach Weſt, Oſt und Süd. Neben der 
            Schil=
derung dieſer Märſche und Kämpfe, die namentlich auch durch 
Lichtdruckbilder nach Photographien erläutert ſind, findet man 
            Einzel=
darſtellungen von Erlebniſſen durch Kriegsteilnehmer aus 
der Feder von Generalen bis zum einfochen Frontſoldaten, Schilderungen 
oft dramatiſcher Ark von ergreifenden und erſchütternden Geſchehniſſen. 
Es iſt dem Verfaſſer geglückt, ein volksverſtändliches Werk 
            herzu=
ſtellen, das ſich dureh Klarheit in der Ueberſicht auszeichnet, deſſen 
            Er=
zählungen im Einzelnen aber Bilder menſchlichen 
            Aushal=
tens und Leidens menſchlichen Schickſals, aber auch 
menſchlicher Erhebung und Eutfaltung zu wahrer 
Seelengröße und zu unvergänglichem Heldenmute 
zeigen! Das Buch wird unſer Volk erſehen laſſen, wie groß die 
            Stärk=
ſeiner Stammesgenoſſen war, aber auch wie groß die Entbehrungen und 
Leiden auf den Schickſalswegen de Truppen geſeſen ſind. So iſt es 
ein ungemein feſſelndes, ja erregendes Buch in volkstünlicher Faſſung! 
Man ſtaunt über die Umſicht und den ſorgfältigen Fleitz, mit dem Herr 
Deiß das für die Heimatgeſchichte unſchätzbare 
            Mate=
rial geſammelt und verarbeitet hat. Die beigegebenen, in den Text 
des Buches eingefügte Photographien, die zum Teil unmittelbar nach 
den Ereigwiſſen aufgenommen worden ſind, geben ſpannende, aber auch 
erſchütternde und diſtere Bilder von ben Kämpfen und Leiden unſeres 
Volkes auf ſeinem Opfergange im Weltkriege wieder, die um ſo mehr 
unſer ganzes Intereſſe, unſer Herz und unſere Phantaſie ergreifen, als 
ſie die Volksgenoſſen betreffen, in deren Mitte wir leben und von denen 
uns gar manche bekannt waren und ſind. Den Teilnehmern am 
            Welt=
kriege wird dieſes Buch ein Gedächtnis= und 
            Erinnerungs=
buch ſein; ein Erinnerungsbuch aber für die Lebenden auch an 
            diejeni=
gen, die nicht wiederkehrten, an die teueren Toten, deren letzte 
            Ruhe=
ſtätten fern von der Heimat nun ein weites, unabſehbares Leinentuch 
bedeckt. Für kie „Kriegsgräberfürſorge im Ausland” hat 
das Buch inſofern beſonderen Wert, als es für einzelne Kämpfe bald 
nach denſelben aufgenommene Photographie=Abbildungen enthält mit den 
leider ſo zahlreichen Kreuzen von Einzelgräbern in der Landſchaft, aus 
denen man die Gefallenen jetzt in Sammelgräbern vereinigt hat. — Das 
Werk eignet ſich namentlich auch zur Anſchaffung durch Gemeinde= und 
ſtaatliche Verwaltungen, durch Vereine und Bibliotheken, ſowie zur 
            Auf=
ſtellung in Leſe=Zimmern, wo es einem größeren Jutereſſentenkreiſe 
            zu=
gänglich gemacht werden kann. 
Dr. Feh.
 — Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Wir machen darauf 
            auf=
merkſam, daß die für Sonntag, den 17. Februar 1929, vorgeſehene 
            Wan=
derung „Heppenheim—Weinheim” beſonderer Umſtände halber auf 
Sonntag, den 3. März 1929, verlegr wurde. Der für den 15. Februar 
1922 in Ausſicht genommene Lichtbildcrabend findet erſt am 1. März 
1928 ſtatt. Nähere Mitteilungen ergehen noch. (Siehe heuvige Anzeige.) 
— Hilfe den Hilfsbedürftigen. Wie in jedem Jahr, ſo läßt auch 
jetzt wieder die Anſtalt für Epileptiſche in Nieder=Ramſtadt durch ihren 
Beauftragten die behövdlich genehmigte Hauskollekte in Darmſtadt 
            er=
beben. 258 zumeiſt ſehr kranke Fallſüchtige haben im Jahre 1928 ihre 
Pflege erfahren. Unter Finſchluß der Abteilung für „Halbe Kräfte‟ 
des Heſſiſchen Krüppelheims mit dem neu eröffneten 
            Krüppellehrlings=
heim waren es insgeſamt 373 Pflegebefohlene, die ſin 107 123 
            Pflege=
tagen von den Nieder=Namſtädter Anſtalten betreut wurden. Wie in 
früheren Zeiten, ſo wird auch im laufenden Jahre dieſes Werk der 
Varmherzigkeit auf die ve ſtändnisvolle Unterſtützung durch freiwillige 
Gaben angeſvieſen bleiben, vor allem, um außerordentliche Ausgaben 
für dringend notwendige Wiederherſtellungs= und Erweiterungsarbeiten 
von Anſtaltsräumen durchführen zu können. Deshalb ſei das na 
            hbar=
lihe Licbesiverk den Bewohnern von Darmſtadt aus Anlaß der 
            Haus=
ſammlung von neuen herzlich empfohlen. Der langjährige 
            Anſtalts=
kollektant Götz iſt mi: Ausweis und behördlich genehmigtem 
            Sammel=
buck verſehen. 
— Winterfütterung der Vögel. Zur Nachahmung empfohlen: Der 
Pfälzer=Waldverein erließ an ſeine Ortsgruppen folgende Aufforderung: 
Unſere Vogelwelt leidet ſehr unter der andauerden Kälte, und räglich 
fallen tauſende unſerer Vögel dem Hungertod zum Opfer. Wir haben 
bereits ſeit Montag auf der Kalmit eine Futterſtelle errichtet, die von den 
Vögeln rege in Anſpruch genommen wird. Die Ortsgruppe Neuſtadt 
iſt dem Beiſpiel gefolgi und hat auf dem Hellerplatz gleichfalls eine 
Futterſtelle oingerihtet. Wir bitten unſere hüttenbeſitzenden 
            Orts=
gruppen, bei ihren Hüitten Futterſteilen errichten zu wollen. Wenn 
Suitten während der Wohe nicht bewirkſchaftet ſind, werden ſich unter 
den Forſt= und Jagddienſtbeamsen Leute finden, die gerne die 
            Fütte=
rung gegen Entgelt übernehmen. Des weiteren wäre Gelegenheit, bei 
ſonntäglichen Ortsgrubpenwanderungen die Führer zu erſuhen, 
            Futter=
material mitzunehmen und dieſes im Walde an geſchützten Stellen 
            aus=
zulegen. 
Verlorene Perlen. Am 6. Februar wurde in Baden=Baden eine 
Perlenkette im Werte von zirka 50 000 RM. verloren. Die Kette 
beſteht aus 81 Perlen, deren mittelſten einen Durchmeſſer von 6—8 
            Milli=
meter haben, und die ſich nach den beiden Enden zu verkleinern. Der 
Verſchluß iſt aus Platin und mit 2—3 Brillanten beſetzt. Hohe 
            Be=
lohnung iſt für die Beibringung zugeſichert. 
Reiſender Hoteldieb. Ein Spezialiſt für Hoteldiebſtähle iſt in 
den letzten Wochen in mehreren Städten erfolgreich aufgetreten und 
hat eine Anzahl Hotelgäſte erheblich geſchädigt. Der Täter mietet ſich 
in der Regel für eine Nacht in einem Hotel ein, das er am folgenden 
Morgen ſehe frühe wieder verläßt. Den Nachtportiers gibt er 
            auf=
fallend hohe Trinkgelder. Nach ſeiner Abreiſe wurde bisher in allen 
Fällen feſtgeſtellt, daß er mehrere im gleichen Hotel übernachtende 
            Rei=
ſende beſtohlen hatte. Der Täter hat ſich in verſchiedenen 
            Fremden=
meldeliſten als Commercant Jean Lodeſani, geb. am 5. 10. 78 in 
            Mi=
lano (Italien) eingetragen. Er ſpricht gebrochen deutſch und 
            verſtän=
digt ſich mit dem Hotelperſonal durch Zeichen. — Vor dieſem Dieß 
werden insbeſondere die Hoteliers gewarnt. 
— Wegen Taſchendiebſtahls feſtgenommen wurde der ledige 
            Schrift=
ſetzer R. K. aus Darmſtadt. K. hat in der Nacht vom 12. zum 13. 2. 
in einer hieſigen Wirtſchaft einem Gaſt die Brieftaſche mit 60 RM. 
Inhalt aus der Innentaſche des Oberrockes entwendet. 
Verwaltungsgerichtshof. Oeffentliche Sitzung am Samstag, dem 
16. Februar 1929, vormittags 9,15 Uhr: Geſuch der Leonhard Tietz A. G., 
Darmſtadt, Marktplatz 7, um Erſaubnis zum Betriebe einer 
            Schankwirt=
ſthaft (Erfriſchungsraum). 
*p. Schwurgericht. Die erſte diesjährige Tagung beginnt am 25. 2. 
und dürfte vorausſichtlich bis zum Ende der erſten Märzwoche dauern.
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Seite 6
Freitag, den 15. Februar 1929
Numme
Wie kann die Hausfrau Unfälle verhüten?
 Auch im Haushalt hält die moderne Technik ihren Einzug. Gas und 
Elektrizität ſind unentbehrliche Hilfsmittel der Hausfrau geworden. 
Siermit ſind die Gefahrenquellen, die an und für ſich im Haushalt 
            vor=
handen ſind, noch erheblich geſteigert worden, neue Möglichkeiten eines 
Unfalles haben ſich hinzugeſellt. 
Und doch kann jeder Unfall vermieden werden, wenn die Hausfrau 
ſich der Gefahrenquellen bewußt iſt, wenn ſie achtſam jede 
            Unfallmög=
lichkeit rechtzeitig ausſhaltet. Denn Unfallverhüten iſtbeſſer 
als Schäden heilen. 
Betrachten wir uns doch einmal die hauptſächlichſten Gefahrenquellen 
des Haushalts. 
Zum Kochen iſt bekanntlich Feuer nötig! 
Da will das Feuer nicht ſchnell genug brennen, denn das Holz iſt 
feucht und das Eſſen muß ſchnell fertig ſein. Alſo ſchnell etwas 
Petroleum oder Spiritus auf die Feuerung gegoſſen und 
angezündet! Abero weh, eine Stichflamme fährt heraus. Die Hausfrau 
kann von Elück ſagen, wenn ſie ſich nur die Hände verbrennt; gar leicht 
fangen auch die Kleider Feuer, die offene Flaſſche, die ſie noch in der 
Hand ha”, explodiert. Leicht können ſolche Verbrennungen zum Tode 
führen. 
Oder die Hausfrau hat glühende Aſche in den Eimer gefüllt, ſie hat 
nicht daran gedacht, daß der Boden des Eimers ſich hierdurch ſtark erhitzt. 
Sie iſt fortgegangen. Als ſie heimkommt, findet ſie die Küche, ja vielleicht 
die Wohnung voll Quaſm und Rauch. Der Fußboden, oder gar ſchon die 
Balkenlagen, haben ſich entzündet. Wie leicht hätte ſich der Unfall 
            ver=
meiden laſſen, wenn der Aſcheneimer auf einer feuerfoſten Unterlage 
geſtanden hätte. 
Beim Ausbraten von Schmalz uſw. kann es vorkommen, 
daß dieſes überkocht und auf der glühenden Herdplatte oder an der 
            Gas=
flaume Feuer fängt. Inſtinktiv wird dann die erſchreckte Hausfrau 
kaltes Waſſer zum Löſchen darauf gießen wollen! Das iſt 
            grund=
falſch und kaun zu neuen ſchweren Unfällen führen. Man nehme eine 
feuchte Wolldecke und verſuche hiermit die Flamme zu erſticken. Iſt der 
Unfall auf einem Gasherd paſſiert, ſchließe man ſofort den Gashahn. 
Man rufe ſofort die Feuerwehr! 
Ein vorzeitiges Schließen von Oefen iſt 
            außerordent=
lich gefährlich. Man achte darauf, daß die Kohlen bereits „durchgebrannt” 
ſind, d. h. daß keine offene Flamme mehr in dem Ofen iſt, ſonſt bilden ſich 
die außerordentlich gefährlichen Kohlenoxydgaſe, die dadurch noch 
            beſon=
ders gefahrbringend wirken, weil ſie völlig geruchlos ſind und ihr 
            Vor=
handenſein infolgedeſſen nicht rechtzeitig bemerkt wird. Man bringe den 
Vergifteten ſofort an die friſche Luft. Auch kann ein vorzeitiges 
            Zu=
ſchrauben des Ofens leicht zu einer verheerenden Exploſion führen. Man 
verlange rom Hauswirt eine regelmäßige Kontrolle der Feuerſtellen, 
denn nicht völlig intakte Oefen können zu ſchweren Vergiftungen und 
Exploſionen führen! 
Man lege nie Holz zum Trocknen auf oder hinter den 
Ofen. Leiche kann es anfangen zu ſchwelen oder zu brennen, 
            Rauch=
vergiftungen und Stubenbrände ſind die Folge. Auch bei 
            Rauchvergif=
tungen Eringe mar den Verunglückten ſofort an die friſche Luft! 
Sichere das Ofenloch. Stapele leine brennbaren Stoffe 
davor auf!. Leicht kann Glut herausfallen und gefährliche Brände 
            her=
vorrufen! 
Sei auch vorſichtig mit Gas! Freilich kann bei den 
            heu=
tigen Einrichtungen eigentlich nur dann „etwas paſſieren”, wenn man 
unachtſam, ſorglos und leichtſinnig iſt. Nie ſollte die Hausfrau die 
            Woh=
nung verlaſſen oder ſchlafen gehen, ohne ſich zu vergewiſſern, ob auch 
die Gashähne ordnungsgemäß geſchloſſen ſind. Vor allen Dingen muß 
der Hahn vor einem Gasſchlauch ſtets bei Beendigung des 
            Ge=
brauchs unbedingt abgedreht werden! Ein Abrutſchen oder 
            Locker=
werden des Gasſchlauches iſt möglich, Gas ſtrömt aus! — Macht ſich 
irgendwie Gasgeruch bemerkbar, ſo ſchließe man ſofort den Haupthahn 
und bena=hrichtige auf ſchnellſtem Wege die Gasrevierinſpektion oder 
die Gasanſtalt. Nie leuchte wan mit offener Flamme das Rohr ab,
Aus den Parkeien.
 Landes=Frauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei. 
Am 8. Februar fand die erſte diesjährige Vertreterinnen= 
Verſammlung des Landes=Frauenausſchuſſes ſtatt, die trotz der 
Ungunſt der Zeit, gut beſucht war. Es wurden Berichte über die letzte 
Sitzung des Reichs=Frauenausſchuſſes und über die Tagung der 
            volks=
parteilichen Parlamentarierinnen gegeben. — Bei dem Reichs=
            Frauen=
ausſchuß war, wie Frau Bierau berichtete, der Vorſtandsſitzung eine 
öffentliche Verſammlung vorausgegangen, in der Frau Jäcker=Aachen 
über „Gegenwartsfragen der Hauswirtſchaft” ſprach, worauf Frau 
Mende in einem Referat die für die Hausfrauen wichtigen Geſetze 
            be=
handelte. Ueber beide Vorträge wie über die eigentlichen 
            Verhand=
lungen des Reichsfrauenausſchuſſes gab Frau Bierau einen kurzen, 
klaren Bericht. — Bei der Tagung der volksparteilichen 
            Parlamenta=
rierinnen hatte Herr Oberverwaltungsgerichtsrat von Eynern einen 
Vortrag über „Verwaltungsfragen in Reich, Ländern und Gemeinden” 
gehalten. Darüber berichtete Frau Landtagsabgeordnete Birnbaum. 
Sie verſtand es, das ſehr ſchwierige Problem in einem faßlichen 
            Aus=
zug wiederzugeben, ſo daß die Verſammelten ihren Ausführungen mit 
geſpanntem Intereſſe folgten. Ueber den Vortrag von Frau 
            Regie=
rungsrat Dr. Mayer: „Jugendwohlfahrtsaufgaben in Reich, Ländern 
und Gemeinden vom Standpunkt der Verwaltung” referierte Frau 
Kreistagsabgeordnete Hübner, die in dieſen Fragen beſonders erfahren 
iſt. — Ueber das Schickſal des Rentnerverſorgungsgeſetzes, das bei 
beiden Veranſtaltungen behandelt worden war, ſprach in eingehender 
Weiſe Frau Bierau. Ihre Ausführungen gaben Anlaß zu lebhafter 
Ausſprache und zu nachfolgender Entſchließung. In der Frage des 
Nentnerfürſorgegeſetzes wurde in der erweiterten Vorſtandsſitzung des 
Landes=Frauenausſchuſſes der Deutſchen Volkspartei folgende 
            Ent=
ſchließung einſtimmig angenommen und an die Wahlkreisleitung 
überreicht mit der Bitte um Weiterleitung an die zuſtändigen 
            In=
ſtanzen: „Die Haltung der Regierung in der Frage des 
            Rentnerfür=
ſorgegeſetzes bedeutet eine ſchwere Enttäuſchung. Nicht nur eine 
            geſetz=
liche Regelung wurde abgelehnt, ſondern auch noch die für die Rentner 
ausgeworfenen Mittel gegen das Vorjahr um 15 Millionen Mark 
            ge=
kürzt. Durchdrungen von der Notwendigkeit der Schaffung eines 
Rentnerfürſorgegeſetzes wenden wir uns an die Reichstagsfraktion mit 
der Bitte, in voller Entſchloſſenheit für eine umgehende Be=atung 
dieſes Geſetzes einzutreten. Wir halten den jetzigen Zeitpunkt mit 
dem Eintritt in die Reparationsverhandlungen für außerordentlich 
geeignet, denn die Reichsregierung muß der Welt zeigen, daß der 
            deut=
ſche Staat vor allen Dingen der Verpflichtung nachzukommen hat gegen 
diejenigen ſeiner Bürger, die ihre meiſt ſauer erworbenen Erſparniſſe 
und ihren Lebensunterhalt in Tagen des Alters durch den Krieg und 
die Inflation verloren haben.” 
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. 
Heute abend 8 Uhr findet ein Handarbeits= und Leſeabend bei Schmidt 
(Noßdörfer Straße) ſtatt. Um zahlreiches Erſcheinen wird gebeten.
Lokale Veranſtalkungen.
 — Bund Königin Luiſe. Sonntag, den 17. Februar, 
findet bei Sitte (Karlſtraße) unſer Großmütterchentag ſtatt. Gäſte 
            will=
kommen! 
— Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde=Drag. 23. 
Zu der nächſten Sonntag, abends 7.30 Uhr, in der Turnhalle am 
Woogsplatz ſtottfindenden Kundgebung gegen die Kriegsſchuldlüge 
            wol=
len ſich die Kameraden mit ihren Angehörigen um 7 Uhr Ecke Mühl= 
und Soderſtraße einfinden. Der Eintritt iſt frei. — Nächſte 
            Monats=
verſammlung Samstag, den 2. März. 
Rae Mu 
Heſf. Landestheater Großes Haus Anfang 19,30 Uhr, Ende 
A.30 Uhr, D 13: „Ein Traumſpiel”. — Kleines Haus, Anfang 1930 
Uhr, Ende 22 Uhr, K 10: „Der Waffenſchmied” — Orpheum: 
Keine Vorſtellung. — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, 
Hotel Schmitz, Spaniſche Bodega, Weinhaus Maxim. — 
            Kinovor=
ſtellungen Union=Theater, Helia, Palaſt=Lichtſpiele.
 ſchwere Exploſionen können die Folge ſein, Menſchenleben können ſchwer 
gefährdet werden. Hüte dich, einen gasgefüllten Raum zu betreten, am 
allerwenigſten mit offenem Licht, löſche ſofort alle offenen Flammen in 
der Wohnung. Bei Gasvergiftungen ſofort Reitungsſtelle oder 
            Feuer=
wehr anrufen! Veranlaſſe öftere Prüfung der Gasleitungen. 
Bedenke, auch die Elettrizität, ſelbſt in den „
            harm=
loſen Hausleitungen, hat ihre Gefahren! Eine 
            ſchad=
hafte Leitung oder Verbindungsſchnur kann Kurzſchluß und ſchwere 
Schäden verurſachen. Bei Gefahr ſchalte ſofort den Strom aus! Hüte 
dich, elektriſche Leitungen, Kontakte, Verbindungsſchmiren uſw. mit 
feuchten Händen anzufaſſen! Waſſer iſt ein guter Leiter und kann den 
Strom durch deinen Körper leiten; ſchwere Schäden können die Folge 
ſein. Beſondeis hüte dith, wenn du im Bade ſitzt, eme elektriſche Lampe 
oder ſonſt einen elektriſchen Apparat zu berühren — es kann dein Tod 
ſein! Sorge dafur, daß dein eleftriſches Waſchgerät mit einer 
            ordnungs=
gemäßen Erdleitung verſehen iſt. Schalte dein elektriſches Bügeleifen 
unbedingt aus, ſelbſt wenn du es auch nur „für einen Augenblick” 
            ver=
läßt. Du kannſt plötzlich verhindert werden, ſofort zurückzukommen; 
das Bugeleiſen, wenn es nicht mit eigem ſelbſttätigen Temperaturregler 
verſehen iſt, kann die Unterlagen in B=and ſetzen 
Flike elektriſche Leitung nidt ſelbſt „proviſoriſch”, ſondern laſſe 
ſie fachmänniſch in Ordnung bringen. Leitungen und 
            Verbindungs=
ſchnüre durfen nur mit einem trockenen Tuch gereinigt werden! 
            Elek=
triſche Kobgeräte ſind vor dem Einſchalten zu füllen und vor dem 
Entleeren auszuſchalten! — Auch elektriſche Leitungen bedürfen einer 
regelmäßigen fachmänniſchen Kontrolle. Achte darauf, daß dein 
            Bade=
ofen vor dem Anheizen die nötige Waſſermenge enthält, ſonſt kann 
leicht Exploſion eintreten; in di ſem Falle iſt ſofort die Feuerwehr 
zu glarmieren! 
Platzt ein Waſſerrohr, ſei es durch ſchadhafte Leitung, 
eder etwa dadurch, daß durch Einſchlagen eines Nagels in eine verdeckte 
Leitung dieſe verletzt wird, benachrichtige ſofort das Waſſerwerk. 
            Ver=
ſuche keinen Dübel oder Pfropfen ſeitwärts in kas Rohr einzutreiben, 
ſondern umwickle die ſchadhafte Stelle mit einem feſten Tuch. 
            Haupt=
hahn ſchließen laſſen! 
Benzin und Spiritus ſind feuergefährliche Stoffe! 
            Han=
tiere nie mit offener Flaſche in der Nähe einer Flamme; gieße vor 
allem nicht Spiritus in einen brennenden Kocher nach. Die ſich 
            ent=
wickelnden Gaſe ſind brandgefährlich! Zerbricht eine Flaſche, ſofort alle 
Flammen löſchen; z. B. Benzingaſe ſind ſchwerer als die Luft und 
            brei=
ten ſich am Boden aus. Fenſter öffnen. Kein Waſſer auf brennendes 
Benzin gießen; es iſt zwecklos, da alle Oele auf dem Waſſer ſchwimmend 
brennen. Sofort durch naſſe Decken Feuer zu erſticken verſuchen; 
            Feuer=
wehr iſt umgehendſt zu benachrichtigen. 
Auch ſonſt gibt es im Haushalt noch Gefahren in großer Menge. 
Beim Putzen von Außenfenſterm iſt Anſeilen unbedingt evforderlich, 
man lege keine ſchweren Gegenſtinde auf Fenſterbretter, ſo daß ſie 
herabfallen können. Man trete auf keine Rohrſtühle, da dieſe 
            durch=
brechen können ſondern benutze eine Leiter! Dieſe ſowie alle Geräte 
und im Haushalt benötigtes Handwerkszeug ſei ſtets in guter Ordnung. 
Sauberkeit und Ordnung ſind erſte Vorbedingungen jeglicher 
            Unfall=
verhütung im Haushalti 
Es iſt vor allem auch dafür Sorge zu tragen, daß bei Unfällen Hilfe 
ſtets ſ hnell zur Hand iſt. In jeder Wohnung ſollte ein Schrank für 
Feuerlöſchgeräte vorhanden ſein, eine Hausapotheke oder ein 
            Verbands=
kaſten mit allen für erſte Hilfe erforderlichen Sachen. Eine Tafel ſollte 
nirgends fehlen mit genauen Angaben, wo Feuerwehr, Rettungsſtelle, 
Gasrebierinſpektion, Waſſerwerk, Flektrizitätswerk, Arzt und Apotheke, 
Polizei uſw. ſchnellſtens zu erreichen ſind. 
Eines aber iſt beſonders wichtig: Vei eintretendem Unfall nicht den 
Kopf verlieren, ſondern kaltes Blut und ruhige Ueberlegung bewahren! 
Vor allen Dingen aber alle Gefahrquellen rechtzeitig erkennen und 
            Vor=
ſiyt üben. Deun Unfälle verhüiten iſt beſſer als Schäden heilen! 
Max Peſchmann.
 Tp. Große Strafkammer. Gegen einen früher in Mainz=Kaſtel 
wohnhaften Diplom=Ingenieur wird im zweiten Rechtszuge wegen 
fahrläſſiger Körperverletzung verhandelt. Es handelt ſich um den am 
28. April 1928, abends 9 Uhr etwa, auf der Straße Reinheim—Groß= 
Bieberau erfolgten Zuſammenſtoß zwiſchen einem von Reinheim 
            kom=
menden Motorrad und einem aus Richtung Groß=Bieberau 
            daherfah=
renden Auto (Opelwagen), über den wir gelegentlich der am 7. Dezbr. 
1928 ſtattgehabten Verhandlung vor dem Bezirksſchöffengericht 
            aus=
führlich berichtet haben. Gegen die erfolgte Freiſprechung iſt Berufung 
erhoben. Die Beweisaufnahme wird wiederholt. Es ſind vier 
            Sach=
verſtändige zur Stelle. Der Staatsanwalt ſtellt die Entſcheidung in 
das Ermeſſen des Gerichts. Der Vertreter des Nebenklägers findet ein 
Verſchulden des Angeklagten darin, daß er zu weit links gefahren 
ſei, dieſe Unterlaſſung ſei kauſal für den Zuſammenſtoß; wenn 
            An=
geklagter geblendet geweſen, hätte er den Wagen zum Halten bringen 
müſſen, jedenfalls hätte er nicht mit der gleichen Geſchwindigkeit 
            wei=
terfahren dürfen. Der Verteidiger betont, ſchon der erſte Richter habe 
ausgeführt, daß der Tatbeſtand nicht ausreichend geklärt ſei. Die 
            ge=
troffenen Feſtſtellungen könnten zu einem Schuldigſpruch nicht 
            ge=
nügen. Die Ausſage des Verletzten könne hier nicht verwertet werden. 
Gerade ihn treffe das Verſchulden am Zuſammenſtoß. Auch wenn 
Angeklagter gehalten hätte, wozu keine Verpflichtung beſtanden habe, 
wäre es zum Zuſammenſtoß gekommen. Das Urteil erkennt auf 
eine Geldſtrafe von 50 Mark. Angeklagter hätte, geblendet, 
ſeine Geſchwindigkeit erheblich verringern müſſen.
 Grippe, Influenza 
u. a. Erkältungskrankheiten haben ſich Cogal=Cabletten hervorragend 
bewährt. Im Anfangsſtadium genommen, verſchwinden die 
            Krankheitser=
ſcheinungen ſofort. Lt. not. Beſtätigung ſind innerhalb 6 Monaten mehr als 
1500 Gutachten allein aus Arztekreiſen eingegang., darunter v. namhaften 
Profeſſoren u. aus erſten Kliniken u. Krankenanſt. Uberraſch. Erfolge! 
            Fra=
gen Sie Ihren Arzt! Cogal iſt in allen Apothehen erhältlich. Preis M. 1.40 
— 12.5 Lith., 0.46 Chinin, 74.-5 Actd. scet. zal. ad 100 ampl. — 
Betrüger. 1. Der Betrüger, der in den letzten Wochen 
            Revi=
ſionen von Dampfkeſſelanlagen vornahm und hierbei vorſpiegelte, er 
ſei hierzu von den Dampfkeſſel=Ueberwachungsvereinen Hannover und 
Frankfurt a. M. beauftragt, wurde in Karlsruhe in der Perſon des 
Helmuth Gartz, geb. am 26. 2. 99 in Kiel, ermittelt und 
            feſt=
genommen. — 2. Der Schwindler, der in den letzten Tagen in 
einem hieſigen Stempelgeſchäft ſich als Referendar ausgab und für das 
Amtsgericht 1 Darmſtadt Stempel beſtellte, wurde ermittelt. Es 
handelt ſich um einen 17jährigen Zwangszögling. 
Haſendiebſtahl. In der Nacht vom 11. zum 12. Februar 
            wur=
den aus einem Hofe in der Wendelſtadtſtraße zwei ſilbergraue 
Chin=Chilla=Haſen geſtohlen. 
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde. 
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße). 
Freitag, den 15. Februar; Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 45 Min. 
Samstag, den 16. Februar: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min. 
— Sabvatausgang 6 Uhr 30 Min. 
Gottesdienſt an den Wochentagen: 
 
Morgens 7 Uhr 30 Min. — Abends 6 Uhr 00 Min. 
Gebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft 
Samstag, den 16. Febr.: Vorabend 5 Uhr 10 Min. — Morgens 
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 6 Uhr 30 Min. 
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr 45 Min. — Nachm. 5 Uhr 
15 Minuten.
Aus Heſſen.
 Der Rhein auch bei Gernshein zugeſt4 
*g. Gernsheim, 14. Febr. Zum erſten Male wieder 
iſt der Rhein infolge der ſehr grimmigen g 
froren. Vorerſt iſt das Betreten der Eisfläche polizei 
Wenn die Kälte ſo weiter anhält und die Eisdecke eine traggi 
erreicht hat, wird ſich bald ein lebhaftes Bild auf dem zugefruun 
ſtrom entwickeln. Gventuell wird man ſo kleine Ereigniſ 
das Anfertigen von Fäſſern, wie es früher bereits einma 
erleben. Beſonders die Bewohner des Hinterlandes werden 
ſeltene Bild des zugefrorenen Rheines nicht entgehen laſſen 
Anzeige.) 
Es wird noch bewerkt, daß gangbare Wege, die die 
ufer verbinden, von Fiſchern hergeſtellt ſind. 
J. Griesheim, 14. Febr. Durch einen Gasrohrbruch 
Nacht zum Montag beinahe auch hier eine Familie in nau 
glück geſtürzt worden. Im Hauſe des Herrn 
            Schreiner=
meiſters Wilhelm Ludwig Engel in der Gcorgſtraße, das in 
von deſſen Eltern bewohnt wird, machte ſich gegen 1 Uhr m 
ker Gasgeruch bemerkbar, ſo daß die Mutter des Herrn 
wurde und auch ihren Mann weckte, der unter den Einn 
Gaſes wr ſchwer zu ſich kam. Sie weckte dann auch ihm 
Geſchoß wohnenden Sohn, der ſofort das Gaswerk benach 
rauf alsbald Herr Betriebsleiter Müller erſchien, der feſtſ 
Gas aus dem Keller kam. Man ſchlug die Kellerfenſter 
Gas Abzug zu verſchaffen, und forſchte nach der Unſachch 
glaubte man, daß das ausſtrömende Gas von einem in der 
denden Gasrohr, das früher zur Speiſung des Motors die 
mit einer Kapſel verſchloſſen iſt, herrühre. Heute vormin 
aber feſtgeſtellt, daß in anderthalb Meter Entfernung vom 
infolge des harten Froſtes, ein Leitungsrohr geplatzt iſt 
von da aus ſeinen Weg durch den Keller ins Haus fand. 
der Aufvegung und des Schreckens erlitt die alte Frau Engt 
machtsanfall, von dem ſie ſich aber bald wieder erholt 
Vorfall möge jeden Hausbeſitzer zur größten Vorſicht mack 
beim geringſten Gasgeruch in ſeinem Hauſe ſogleich naod 
forſcht, denn die bei der jetzigen Witterung durch Gasro ah 
ſachten Unglücksfälle bilden eben eine ſtändige Rubrik in 1. 
F Eberſtadt, 14. Febr. Beſitzwechſel. Die Gaſtr4 
Eiſenbahn” iſt in den Beſitz von Aloys Hartmann übenn 
wird von dem neuen Beſitzer am nächſten Samstag eröffernl 
Hauptverſammlung. Die diesjährige Hwouptver M 
Heſſ. Fechtvereins „Waiſenſchutz” (Zweigverein. Eberſtadtt 
Samstag (16. Februar) im Gaſthaus „Zur Traube” ſtattt. 
Uhr. — Am gleichen Tage findet im Gaſthaus „Zur RZeſ 
Jahreshaupwerſammlung des Einheitsverbandes der 
Deutſchlands (Zahlſtelle Eberſtadt) ſtatt. Beginn 8 Uh. 
ſtellung. Unſer einheimiſcher Künſtler Wilhelm 
            Kirff=
zeit im Papiergeſchäft Meidinger einige Aquarelle ausgeſtent 
aus Eberſtadts Vergangenheit darſtellen. So finden wirr) 
„Eberhof” in der Odenwaldſtraße, den alten Kirchenaufga 
Fachwerkhaus am Aufgang zur Kirche mit dem Jubilämm5 
das 1876 abgeriſſene Hüttenhäuschen am Fronkenſteinerm* 
Aa. Eberſtadt, 14. Febr. 
            Hausbeſitzertagun=
ſtadt. Die diesjährige Verbandstagung des Landesvema4 
der Hausbeſitzervereine findet hier ſtatt. Der Eberſtädten 
verein E. V. iſt bereits mit den erſten Vorbereitungen dich 
Der hieſige Verein zählt über 200 Mitglieder und iſt einn 
Landvereine. — Die Arbeiterſamariterkolon 
ſtadt, der — wie bereits kurz mitgeteilt — die diesich, 
übung übertragen worden iſt, hat im abgelaufenen Jah 
geſtellt und in 355 Fällen erſte Hilfe geleiſtet. Außerde 
Transporte ausgeführt. Insgeſamt wurden im vergau 
zwei Ausbildungskurſe abgehalten. — Ein Erwerh 
einen ſchweren Verluſt erlitten. Er verlor auf dem 
Heidelberger Straße nach der Pfungſtädter Straße eine= 
50 Mark an Kaſſegeldern. Hoffentlich kann der Erwess 
in den Beſitz des Geldes kommen. 
— Traiſa, 14. Febr. Odenwaldklub, Ortsg/ 
Am Sonntag, 17. Februar, findet die zweite Halb 
rung ſtatt. Die Wanderung führt über den Bismarctk 
berg, Waltersteich und Mütterheim, Endziel Nieder=8o 
unſere neugegründete Kapelle zum erſtenmal in Tätiah 
ſpricht man ſich in Nieder=Ramſtadt einige gemütliche Sc
Rheinheſſen.
 * Mainz, 14. Febr. Chronik. Der Rhein iſt 
Strechen mit einer zuſammenhängenden Eisſchicht bdech= 
Lorelei bis Bingen und von Gernsheim bis Worms. Auen 
hat ſich das Eis an den Pfeilern der Brücken geſtellt, s 
ſammenhängende Eisſchicht vom Ufer bis zu den äufi4 
pfeilern. Nur in der Mitte iſt der Rhein noch offen unn 
zwängt ſich mühſam zwiſchen den in der Strommitte befinu 
durch. — Auf dem Eis in der Nähe des Templertores wi 
riges Mädchen im halberſtarrten Zuſtandam! 
Wie ſich herausſtellte hatte das aus Alzeyz ſtammende 3 
Dienstag hier einen Maskenball beſucht, ſich dabei aſchhit. 
wenig amüſiert, daß es beſchloß, aus Liebeskummer ause 
ſcheiden. Sie trieb ſich am Mittwoch in der Nähe des EN 
der letzte Mut, von dem Ufereis in den Rhein zu ſprin ch 
aber. Schließlich brach ſie auf dem Gis bewußtlos zuſanr4 
ſicherlich erfronen, wenn man ſie nicht noch rechtzeitig am 
aufgefunden und in das Krankenhaus gebracht hätte. 
ſteht nicht. — Heute ſpricht im kurfürſtlichen Schloß im 
            Al=
eins für Kuſt und Literatur, Profeſſor Dr. Glaſer,H 
ſtoatlichen Kunſtbibliothek Berlin, über Matthias Grünr 
Werk. 
Oberheſſen. 
v. Bad=Nauheim, 14. Febr. Die alte und di 
ſon. Wie ein kürzlich von uns mitgeteilter Rückblick 
das Kurjahr 1928 mit dem höchſten bis jetzt erreichten Fr2 
41 113 Kurpgäſten äußerſt günſtig abgeſchnitten. Intereſ! 
Beſchäftigung mit der jetzt von der Bad= und Kurverwaltte 
genauuen Statiſtik in ihren Einzelheiten. Dabei iſt beſo.” 
die Zahl der Uebemachtungen, die fetzt mehr und mehla” 
von der Reichszentrale für Verkehrswerbung, der Bewe2” 
orte zu Gwude gelegt wird. Hier ſteht das heſſiſche S4 
der Spitze der deutſchen Badeorte. Es folgt mit 9414 
gen dicht hinter Wiesboden, und ſteht beträchtlich vor 
Hinſichtlich der Uebernachtungen bzw. Anweſenheitztage 
Kurgaſt entfallen, überflügelt Bad=Nauheim mit der 
B aber alle andeven Kuvorte. (Wiesbaden 7,12: Bais 
— Nach dem Programm, das die Bad= und Kurverwo 
gelegt hat, darf auch von der Saiſon 1929 viel erward 
allem wird das muſikaliſche Leben einen ſtarben Antriel 
dem es gelungen iſt, das berühmte Meininger Dre 
Zeit vom 1. Mai bis 30. September als 
            Kurorcheſ-
ten. Genevalmuſikdirektor Heinz Bongartz, der 
Jahr ſeine erſten Lorbeerew holen konnte, bietet nicht 
Sinfoniekonzerte und 10 Opern= und Operettenaufl 
Höhepunkt der Muſikſaiſon werden die Deutſchen 
ſpiele 1929 bringen, die in der Woche vom 30. M0 
anſtaltet werden. 
h. Aus Oberheffen. 13. Febr. Zwei Dörferim 
ohne Waſſer. Im Sammelbecken des Gruppenwe. 
heim=Bruchenbricken fror das Hauptrohr auf, der Sar 
Oſſenheimer Wäldczen lief lerr, und beide Orte lagen vol 
Alles eilte mit Kannen und Gimern nach den Glüchliche
 Auee von Schweden bis Florenz. 
ſſattDecke, die ſich bereits in den letzten Tagen über 
ſteurgoybildet hat, iſt im Laufe des geſtrigen Abends und 
hagen. Nacht nach Mitteleuropa weitergewandert und
 mitchur größeren Wolkendecke aus dem Oſtſeegebiet ver= 
Däſſge dieſer großen Wolkendecke iſt ſtarker Schneefall 
ganz /Ateleuropa. Nach den bei der Berliner 
            Wetter=
n vorzüiel den Nachrichten hat es in der vergangenen Nacht 
nur zumarnz Deutſchland mit Ausnahme einiger weſtlicher 
te, ſourt auch in Schweden und den im Oſten, Südoſten 
Be 5üdemſgrenzenden Ländern geſchneit, ſo daß ganz 
            Mittel=
n vonrchrveden bis nach Oberitalien in die Gegend von 
nz unc aner faſt einheitlichen Schneedecke liegt. Im 
            Zu=
mnhanu gnit ſteht ein weiterer Rückgang der Kälte. In 
Litſchlatulegen überall die Temperaturen um 4 bis 5 Grad 
. Schleſien meldet 15 bis 16 Grad, Oſtpreußen 
S5tſeeküſte 10 bis 13 Grad. In Sachſen dagegen 
biend Kälte mit Schneefall, eine verhältnismäßig 
e Erſcheinung. In Weſtdeutſchland liegen die 
Rlſurchſchnittlich zwiſchen 19 und 21 Grad. Die 
eeküſtüish), noch immer 14 Grad Kälte. Von den Inſeln 
n 10 ü Kälte gemeldet. In wetterkundigen Kreiſen 
marhlgrnit, daß vorläufig die Temperaturen ſich auch 
hin mih fuf ungefähr 8 bis 10 Grad Kälte halten werden, 
ſteheunlis noch weitere Schneefälle bevor. 
Faf greikende Vereiſung des Rheins. 
jie Vatlurng des Rheins und ſeiner Nebenflüſſe hat 
            wei=
fortſchſte gemacht. In der Binger Gegend hat ſich das 
eis bi Für Hindenburgbrücke geſtellt, auch das Binger Loch 
tmitn aer Eisdecke zugedeckt. Auf weiten Strecken iſt der 
jetzt a/ltugefroren. So von der Lorelei bis Bingen und 
Jorm.f Gernsheim. An einer engen Stelle unterhalb 
heim MKilometer 297 (am ſog. Schwarzen Ort”) hat ſich 
m uoch füihlei, Frühe um 5 Uhr das Treibeis des Rheines 
            ge=
ſtündige nd ei afete Eisdecke gebildet. Mittwoch abend 18 Uhr war 
hein uſeis bis Stromkilometer 284 (bei Rhein=Dürkheim) 
6 uindleſe Zeit eine Rheinſtrecke von 13 Kilometern eine 
ha/l! Sie Eisverſetzung erreichte Donnerstag vormittag 
hat ſich nun auch das Eis zwiſchen dem erſten 
77. 
erngißenbrücke und dem linken Ufer geſtaut. An den 
zur Ar ien Aiſſern haben ſich große Eismaſſen feſtgeſetzt, ſo daß für 
Gochu zibenkü ſthr umfangreichen Eisſchollen, die mit hungrigen 
dichus ſtt ſind, nur noch wenig Raum zum Durchlaß iſt. 
ilteml nat in Mainz am Mittwoch abend etwas 
            nachge=
u0 Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag maß man 
erg ich, minus 17 Grad. Am Rheinufer war es ſogar 
gen lad kälter. Im Laufe des Donnerstag vormittag 
gſich/* Himmel und es ging leichter, feinkörniger 
            Pul=
ni .). Am Nachmittag klärte es ſich etwas auf und die 
ſonnm im ſpärlich zum Durchbruch.
Ein Streifzug durch die Natar
Von Gerhard Heſſe.
Der lhein auch bei Worms zugefroren!
 Aus Vorms wird uns geſchrieben: In der Nacht von 
h aſdonnerstag iſt das großartige Naturſchauſpiel des 
enem heines eingetreten. Die letzten Tage hatten 
            Tem=
umeſ bis 24 Grad unter Null gebracht und man 
            war=
ſtündlich auf das Zufrieren des Stromes, der 
Hernsheim zum Stehen gekommen war. Das Eis 
lich etwa einen Kilometer, ſtand geſtern früh etwa 
Fbersheim, mittags 3 Uhr unterhalb Rhein=
            Dürk=
uan in Worms mit einem Stehen des Eiſes etwa 
rechnete. Doch war bis gegen 10 Uhr die Trift 
hie: Um 7 Uhr abends hatte ſich das Eis bei der 
Gübahnbrücke geſtellt, doch trat dann ein Stillſtand 
gineen Eisſchollen konnten ſich durch die Bogen der 
Ericht mehr durchzwängen, und ſo kam es, daß ober= 
Bicke Mittwoch nacht gegen 1 Uhr eine Eisbarriere 
chud zwiſchen den beiden Brücken noch eine Strecke 
ahs von einigen hundert Metern klafft. Da heute 
den auch vermindert mit „nur” 14 Grad Kälte 
            an=
wauch dieſes Stück im Laufe des Tages zufrieren, 
vualb der Straßenbrücke das Eis immer weiter zu 
Awird, ſo daß der Rhein bis heute abend wohl bis 
en zugehen wird. Tauſende und Abertauſende 
            Men=
au ſeinem Ufer, um dieſen Anblick, der ſeit 33 
            Jah=
zu ſehen war, zu beſtaunen. Die Eisdecke iſt voll= 
Hdoch iſt deren Betreten zurzeit noch mit Gefahr 
Ernolle Lage ergab ſich dabei noch für die Waſſer= 
Stadt Bekanntlich bezieht Worms ſein Trink= 
Msrheiniſchem Gebiete. Nun iſt abends gegen 7 Uhr 
) Hauptwaſſerrohr, das über die Straßenbrücke 
Mant kurz hinter der Brücke in der Floßhafenſtraße 
Aaß die geſamte Trinkwaſſerzufuhr nach der Stadt 
oen mußte. Der Schaden war erſt morgens gegen 
Wdoch hätte er bei einem eventuellen Brande 
            wäh=
tzrit ſehr bedauerliche Folgen haben können. Ein 
ſüher die Brücke ſoll zwar im Laufe dieſes 
            Früh=
verden, doch iſt der Vorfall von großem Gewichte
 ſtietene Anſicht, daß Worms auch ein 
            linksrheini=
k haben muß.
 Darf ich zu einem kleinen Gang in die ſchöne Winterlandſchaft 
            auf=
fordern? Es iſt zwar bitterkalt, aber das ſchadet ja nichts, und mit 
der Zeit werden wir ſchon warm. Wir ſehen dann erſt, wie ſchön die 
Natur in ihrem ſchneeweißen Winterkleid iſt. 
Blutrot kommr die Sonne im Oſten hinter den verſchneiten 
            Wäl=
dern hoch und überflutet mit ihrem roſaroten Licht die blanke, glatte 
Schneedecke, ſo daß Tauſende und Abertauſende von winzigen Kriſtallen 
aufblitzen. Das iſt ein Glimmern und Funkeln, daß einem die Augen 
wehtun, und doch kann man ſich an der glitzernden Pracht nicht 
            ſatt=
ſehen. Märchenhaft erſcheint uns die Natur in ihrem weißen 
            Feſttags=
gewand. 
Langſam gehen wir durch die weiße, ſtille Einſamkeit. Leiſe knirſcht 
der gefrorene Schnee unter unſeren Sohlen. — Man hat ſchon oft die 
Schneedecke mit einem Leichentuch verglichen. Das iſt ganz 
            qualifizier=
ter Unſinn, denn gerade das Gegenteil iſt der Fall. Die Schneedecke 
ſchüitzt nicht nur die unter ihr ſchlafenden Pflanzen vor dem Erfrieren, 
ſondern ſie ſpeiſt auc, im Frühjahr, während des langſamen Auftauens, 
Grundwaſſer und Quellen viel beſſer, als die meiſt raſch ablaufenden 
Negengüſſe in der warmen Jahreszeir. 
Die Natur iſt im Winter nicht tot, ſondern ſie ſchläft nur und 
ſammelt dabei neue Kräfte. Leben und empfinden wir mit der Natur, 
ſo ſpüren wir die geheimnisvolle Kraft, die auch im Winter in ihr 
ſteckt. Ueberall, in der Erde, unter den Wurzeln, hinter der Rinde 
regt ſich ſchon neues Leben und wartet nur auf die rechte Zeit zum 
Auferſtehen. In den Knoſpen der Bäume und Sträucher, da ſitzt eine 
urwüchſige Kraft, die bald zur Entfaltung kommen wird. 
Schon jetzt regt ſich im geheimen überall neues Leben, ein tiefes 
Aufatmen, nach ,der herben Wintersnot, geht durch die ganze Natur. 
Wenn die Sonne recht warm ſcheint, dann läßt die Kohlmeiſe ſchon 
ihren Frühlingsruf ertönen und der Buchfink macht bereits ſchichterne 
Verſuche, ſeinen Schlag einzuüben. Doch noch iſt die ſchwere 
            Winters=
zeit nicht ganz vorüber, noch leidet das Wild an Aeſungsmangel und 
die kleinen Vögel beſuchen noch recht fleißig die Futterſtellen. 
Wir ſind mitten im tief verſchneiten Walde. Der dicke weiße 
Schneebelag auf den grünen Fichten, ſieht das nicht prächtig aus, was? 
Dazu ſtrahlt die Sonne vom dunkelblauen Himmel und malt 
            leuch=
tende Flecken auf die glatten grauen Stämme der Buchen. Wir 
            fra=
gen uns, woher es kommt, daß der Schnee unter den jungen Eichen 
mit allerlei Flechten überſät iſt. Gleich werden wi= es erfahren, denn 
da kommt ſie ſchon an, die bunte Geſellſchaft. An der Spitze ein kleiner 
Buntſpecht und hinter ihm ein ganzer Schwarm Meiſen. Mit luſtigem 
Flöten und Pfeifen geht es von Baum zu Baum, von Aſt zu Aſt. 
            Da=
zwiſchen ertönt von Zeir zu Zeit das ſilberhelle Lachen des Spechtes.
 Bingen ohne Waſſer. 
Infolge der grimmigen Kälte iſt in der Nacht zum 
            Donners=
tag in der Mainzer Straße ein Waſſerrohrbruch der Hauptleitung 
erfolgt. Mit elementarer Wucht ſuchte ſich das Waſſer einen 
            Aus=
weg und durchbrach die Straßendecke. Seit Donnerstag früh 
7 Uhr iſt Bingen infolgedeſſen ohne Waſſer, da die Verſorgung 
eingeſtellt werden mußte. Die Reparaturarbeiten wurden ſofort 
aufgenommen, gehen jedoch bei dem gefrorenen Boden nur 
            ver=
hältnismäßig langſam vor ſich. 
Sämkliche Berliner Schulen geſchloſſen. 
Der Berliner Magiſtrat ſtimmte am Mittwoch der 
            Bewilli=
gung einer Sonderkohlenrate für laufend unterſtützte 
            Erwerbs=
loſe und andere Minderbemittelte in Höhe einer Monatsrate zu. 
Ferner wurde beſchloſſen, zwecks Erſparung von Heizmaterial vom 
15. bis 22. Februar einſchließlich ſämtliche Schulen zu ſchließen. 
Die Schulverwaltung wurde beauftragt, den Beſchluß zur 
            Durch=
führung zu bringen, ſoweit nicht techniſche Schwierigkeiten der 
Schließung entgegenſtehen. Die Schulverwaltung wurde ferner 
beauftragt, in eng bevölkerten Teilen der Stadt dafür zu ſorgen, 
daß einzelne Schulen gut durchgeheizt als Aufenthaltsort für die 
Schulkinder dienen können. Es ſollen von ſofort ab bis 21. d. Mts. 
einſchließlich die Schwimm=, Wannen= und mediziniſchen Bäder 
geſchloſſen werden. Die Brauſebäder ſind offen zu halten. 
Slugzeughilfe für die eingeſchloſſenen Inſeln 
und Schiffe. 
Hamburg. Wie die Deutſche Lufthanſa mitteilt, ſind am 
Mittwoch nach der eisblockierten Inſel Pellworm 1500 Kilo Fracht 
und Poſt ſowie ſieben Perſonen durch Flugzeuge befördert 
            wor=
den. Ein planmäßiger Flugdienſt nach der Inſel Föhr iſt im 
Augenblick nicht erforderlich, da nach den neueſten Meldungen 
            wie=
der Schiffsverbindung mit Wyk beſteht. An eine ſtändige 
            Flug=
verbindung mit der Hallig Hooge iſt nicht gedacht. Donnerstag 
mittag ſtartete ein Flugzeug der Lufthanſa, zu einem Flug zur 
Verſorgung der im Langeland=Belt eingeſchloſſenen Schiffe. Von 
Stettin kommend iſt Miniſterialdirigent Dr. Brandenburg aus 
dem Reichsverkehrsminiſterium in Hamburg eingetroffen. 
            Nach=
dem er ſich durch einen Flug über die Oſtſee über die dortigen 
Eisverhältniſſe unterrichtet hatte, ſagte er zu. daß den Wünſchen 
der Lufthanſa in bezug auf deren Eishilfsdienſt für die 
            einge=
ſchloſſenen Inſeln und Schiffe weiteſtgehend entſprochen werden 
ſoll. Dr. Brandenburg iſt am Donnerstag morgen zu einem 
            wei=
eren Erkundungsflug nach Travemünde geſtartet.
 Wir ſchauen der kleinen, munteren Geſellſchaft einen Augenbüick mit 
zul. Das iſt ein Hin und Her, ein Auf und Ab, jede der graugrünen 
Flechten wird genau unterſucht und in alle Rindenſpalten fahren die 
Sehäbel. Toch der Specht hat Eile, und ſchnell, wie ſie gekommen, 
iſt ſie auch wieder verſchwunden, die kleine, muntere Schar. — Auch 
ſir gehen weiter. Vor uns iſt ein ſteiler Hang. Wir ſuchen mit den 
Augen das rote, verſchneite Vorjahrslaub der Jungbuchen ab, ob ſich 
nichts Lebendes zeigt. Jetzk reut ſich da unten etwas, ein Altreh. 
            Lang=
ſam zieht es über den hartgefrorenen Schnee und äugt uns aus ſeinen 
ſchönen, dunklen Lichtern vertraut an. Cben verſchwindet es in der 
ſchützenden Dickung. Gleich darauf raſchelt es hinter uns in dem 
            ge=
frorenen Vorjahrslaub des Unterholzes. Es iſt nur ein Haſe; armer 
Kerummer, dir iſt es ſeither ſchleiht gegangen, das merkt man. 
            Schwer=
fällig hoppelt er über den dicken Schnee, man ſieht ihm ordentlich die 
Grſchöpfung an. Plötzlich fährt dicht neben uns ein Eichhorn raſſelnd 
an dem Stamm der dicken Fichte hoh und ſchnalzt und faucht aus 
ſicherer Höhe. Wir ſehen ihm nach und entdecken hoch oben in dem 
            ver=
ſcneiten Wipfel den Kogel. Eben verſchwvindet es darin, um ſeinen 
pauſenreichen Winterſchlaf fortzuſetzen. — 
Drüben in den großen Buchen lärmen die Häher, und über uns 
am blauen Winterhimmel ſtreichen Krähen laut quarrend zu Felde. 
Von dem Schneebruch, auf der anderen Seite des Hanges, ſchallt das 
ſilberhelle La hen des Grünſpechts. 
Wir machen nrch einen kloinen Umweg und gehen an dem Bach 
vorbei, vielleicht gibt es dort etas zu ſehen. Auf der ſchmalen 
            hölzer=
uen Brüicke bleiben wir ſtehen. Märhenhaft, träumeriſch ſtehen die 
            ver=
ſchneiten Kopfweiden am Ufer, dazu klimpert das Waſſer am Randeis 
ein ſtilles Lied. Da, plötzlich kommt ein buntes, glitzerndes Etwas den 
Bach herauf. Jetzt ſitzt es in dem verſchneiten Weidenbuſch. Es iſt ein 
Eisvogel, ein ſeltener Gaſt. Wie ein großer, funkelnder Edelſtein leuchtet 
er aus der weißen Winterpracht. Eben ſtiebt er wieder wie ein bunter 
Blitz daron. 
Laubhölzer im Winterkleid zu beſtimmen, iſt eine reizvolle 
            Be=
ſchäftigung, dech damit wollen wir uns nicht langweflen. — Halt, was 
war das eben, dort dicht vor der Schwarzdornhecke? Jetzt iſt es wieder 
da, aha, ein Großtvieſel. Verhalten wir uns einen Augenblick ſtill, ich 
will verſuchen, den kleinen weißen Räuber heranzumäuſeln. Ganz fein 
dringt das leiſe Pfeifen durc) die tiefe Stille. Da iſt es ja, in großen 
Sprüngen hüpft e3 über den Schnee, doch ſchon hat es uns bemerkt, und 
haſtig verſchwindet es wieder in ſeinem Dornengeſtrüpp. 
Ja, und jetzt ſind wir wieder zu Hauſe im warmen Zimmer. Na, 
war das wucht fein heute morgen, da draußen in der ſchönen, ſonnigen 
Winterlandſchaft?
 Grimmige Kälke in Paris. — Aufſtellung 
            öffenk=
licher Oefen. 
Infolge großer Kälte iſt der Kanal Saint Martin zugefroren. 
Die Gemüſezufuhr nach der Hauptſtadt, iſt um 60 v. H. 
            zurück=
gegangen. Im Laufe des Mittwoch vormittag wurden viele Fälle 
von Erfrierungserſcheinungen und zwei Todesfälle gemeldet. Um 
den Obdachloſen Wärmegelegenheiten zu geben, hat die 
            Stadtver=
waltung ſeit Mittwoch abend an den Hauptplätzen der Stadt 200 
Freiöfen aufſtellen laſſen. Die ſtädtiſchen Pfandleihen 
haben beſchloſſen, wegen der großen Kälte verſetzte Bettdecken, 
Wollſchals uſw. koſtenlos zurückzugeben. 
Die Hausbrandbelieferung nicht gefährdel. 
Der Deutſche Braunkohlen=Induſtrieverein in Halle teilt mit, 
daß der anhaltend ſchwere Froſt gewiſſe Erſchwerungen für die 
Abwicklung des Betriebes in den Braunkohlentagebauen zur 
Folge hat. Insbeſondere hätten ſich ſtarke Behinderungen in den 
Tagebaugruben gezeigt, die die Rohkohle mit Hilfe von 
            Ketten=
bahnen zutage förderten. Auch das Kohlenbaggermaterial habe 
unter dem Froſt ſtark zu leiden. Wenn deshalb jetzt gewiſſe 
            Be=
hinderungen in der Kohlengewinnung, in der Förderung und auch 
in der Brikettfabrikation unverkennbar ſeien, ſo würden ſich 
            Stö=
ungen in der Hausbrandbelieferung vorausſichtlich vermeiden 
laſſen, da im mitteldeutſchen Syndikatsbezirk Ende Dezember nicht 
weniger als 300 000 Tonnen Briketts auf Stapel lagen. Von den 
Werken mit Stapelvorräten werden Klagen darüber erhoben, daß 
es unmöglich ſei, Arbeiter zum Verladen der Stapel zu bekommen.
 Belkerbericht. 
Gießen, 14. Februar. 
Im Bereich der flachen Druckſtörung, die ſich bereits oſtwärts 
            ver=
lagert hat, herrſcht im größten Teil Deutſchlands wolkiges Wetter und 
Schneefälle treten auf. Dabei ſind die Temperaturen in Süd= und 
            Oſt=
deutſchland weiter angeſtiegen, im weſtſichen Deutſchland dagegen durch 
das erneute Zufließen kälterer Luftmaſſen wieder zurückgegangen. Sie 
dürften auch bei us dem weiteren Temperaturanſtieg Einhalt gebieten 
und weiter zu Bewölkung und Schneefällen fühven. 
Ausſichten für Freitag, den 15. Februar: Wolkiges Wetter mit zeitweiſem 
Schneefällen, Temperaturen wenig verändert. 
Ausſichten für Samstag, den 16. Februar: Noch Anhalten des 
            Froſt=
wetters, vielfach neblig=wolkig mit Neigung zu vereinzelten 
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Freitag, den 15. Februar 1929
 ſig 
Vcy 
wei 
cuf 
die 
un
Deutſches Kriegsſchiff in der Oſtſee eingefroren.
 Hundetreue. 
Frankfurt a. M. Wie ſeinerzeit berichtet, 
ſtürzte am 3. Februar der Buchhalter W. von der 
Kaimauer auf das Eis und fand dort ſeinen Tod 
durch Erfrieren. Ueber die Auffindung der Leiche 
berichtet ein Augenzeuge folgendes: Herr W. 
            wid=
mete ſich in ſeiner freien Zeit viel den drei Hunden 
ſeines Arbeitgebers, die ihn auch an dem 
            Unglücks=
abend begleiteten. Ich ging, wie gewöhnlich um 
7 Uhr an meine Arbeit und ſah auf dieſem Gang, 
daß ein Hund hart am Rande der Kaimauer ſaß. 
Nachdem ich ungefähr 10 Minuten gewartet hatte, 
ging ich näher, um mir den Hund zu beſehen. Als 
ich näher zuging, lief er mir entgegen und ſprang an 
eine ſchmale Treppe, die ins Hafenbecken führt. 
            Wäh=
rend ich noch mit der Betrachtung dieſer beſchäftigt 
war, lief der Hund wieder an ſeinen alten Platz an 
der Kaimauer zurück, ſah über ſie in den Main und 
bellte, worauf von unten herauf das Antwortbellen 
eines zweiten Hundes kam. Als ich dieſem Bellen 
nachging, entdeckte ich die Leiche des Buchhalters W. 
Nach den Feſtſtellungen iſt W. am 3. Febr., 20 Uhr, 
nachdem er die Kantine verlaſſen hatte, verunglückt. 
Er iſt die 7½ Meter hohe Kaimauer hinabgeſtürzt, 
dann wahrſcheinlich bewußtlos liegen geblieben und 
erfroren. Von ſeinen treuen vierbeinigen Freunden 
iſt der jüngſte nach Hauſe gelaufen, während die 
beiden alten die Totenwache übernommen haben, und 
zwar einer unmittelbar beim Toten auf dem Eiſe und 
der andere als Wache auf der Kaimauer. Der auf 
dem Eiſe befindliche Hunde mußte, um zu dem 
            Ver=
unglückten zu kommen, zunächſt eine ſchmale Treppe 
benutzen und den Reſt — etwva 2 Meter — zum 
Eiſe ſpringen. Dieſen letzten Liebesdienſt haben die 
Hunde ihrem toten Freunde bei 16 Grad Kälte bis 
zum nächſten Morgen (alſo faſt 12 Stunden) 
            er=
wieſen. Als die Feſtſtellungen am Toten 
            vorgenom=
men werden ſollten, legte ſich der Hund quer über 
den Körper des Verunglückten und ließ niemanden 
an die Leiche heran. Erſt der Beſitzer der Hunde 
konnte die beiden Tiere zu ſich locken und beruhigen. 
Großfeuer. — Ein Feuerwehrmann verunglückt. 
Ba. Wiesbaden=Biebrich. In den 
            gegen=
wärtig ſtillgelegten Strvedter=Werken. A.G. 
            Seifen=
fabrik, Rheingauſtraße 32, hier, war Mittwoch 
            nach=
mittag aus noch unbekannter Urſache Feuer 
            ausge=
brochen. Der Brand verbreitete ſich ſchnell und 
            er=
griff das einzeln ſtehende Bureaugebäude ſowie das 
benachbarte Fabrikgebäude. Um 2,50 Uhr wurde die 
Biebricher Feuerwehr alarmiert. Die 
            Berufsbereit=
ſchaftswache rückte mit der Motorſpritze aus und war 
zuerſt zur Stelle. Die um 2,54 Uhr alarmierte 
            Wies=
badener Berufsfeuerwehr rückte unter Leitung des 
Brandinſpektors Diel mit der Motorſpritze und dem 
Schlauchtransportwagen alsbald zur Brandſtätte, ſo 
daß insgeſamt 7 Schlauchleitungen den Brand 
            be=
kämpften. Die Motorſpritze Wiesbaden entnahm 
            da=
bei das Waſſer aus dem ganz in der Nähe der 
            Brand=
ſtätte vorbeifließenden Rheinſtrom. Erſt nach 
            drei=
ſtündiger harter Arbeit konnte das Feuer als gelöſcht 
betrachtet werden, ſo daß die Wehren burz vor 6 Uhr 
wieder abrücken konnten. Doch blieb eine 
            Brand=
wache, von der Freiwilligen Feuerwehr Biebrich 
            ge=
ſtellt, bis Mitternacht an der Brandſtätte zurück. 
            Lei=
der verunglückte der Biebricher Feuerwehrmann 
Marx, der etwa 36 Jahre alt, verheiratet und Vater 
von drei Mädchen iſt, bei Ausübung ſeiner 
            Berufs=
pflicht. Beim Vorgehen mit einer Schlauchleitung 
ſtürzte er die Treppe im Lagerraum hinunter, wobei 
er ſich den rechten Oberarm brach. Der Brandſchaden 
iſt beträchtlich, doch iſt er durch Verſicherung bei, der 
Naſſauiſchen Brandverſicherungsanſtalt gedeckt. Da 
außer Papiervorräten Beſtände an Waren nicht mehr 
in der Fabrik lagerten, ſo iſt lediglich Gebäudeſchaden 
entſtanden. Am meiſten iſt das Fabrikgebäude 
            be=
fchädigt, bei dem das Dach teilweiſe abgebrannt iſt. 
Auch ſonſt hat dieſes Gebäude ſtark vom Feuer 
            ge=
litten. Die im Fabrikgebäude befindliche 
            Verwalter=
wohnung iſt durch Waſſerſchaden erheblich 
            mitgenom=
men worden. Das Bureaugebäude konnte erhalten 
werden. 
Gasvergiftung infolge Rohrbruches. 
Zwei Tote. 
Bamberg. Tot aufgefunden wurden in ihrer 
Wohnung die 50jährige Witwe des Maſchinenheizers 
Weißkopf und deren 29jährige Tochter Barbara. Der 
Tod war durch Gasvergiftung erfolgt. Da die 
            Gas=
leitungen des Anweſens in Ordnung befunden 
            wur=
den, wird vermutet, daß das Gas von außen her 
            in=
folge Rohrbruches in die Wohnung gedrungen iſt. 
Joſephine Baker darf in München nicht 
auftreten. 
München. Die Polizeidirektion München hat 
das bevorſtehende Auftreten der bekannten 
            Neger=
känzerin Joſephine Baker im Deutſchen Theater in 
München verboten, weil durch das Auftreten eine 
Verletzung des öffentlichen Anſtandes und damit der 
öffentlichen Ordnung zu erwarten geweſen wäre. 
Zu dem Grubenunglück auf der Zeche Neumühl. 
Hamborn. Zu dem Unglück auf der Zeche 
Neumühl erfahren wir noch, daß es im Laufe der 
Nacht gelungen iſt, auch die beiden anderen 
            verſchüt=
teten Bergleute zu bergen, leider ebenfalls als 
            Lei=
chen. Der Tod iſt anſcheinend bei allen dreien ſofort 
eingetreten, da ſie durch die niedergehenden 
            Stein=
maſſen ſchwere Verletzungen am ganzen Körper 
            er=
litten haben. Von den Verunglückten waren zwei 
verheiratet. Die bergbehördliche Unterſuchung wurde 
ſofort aufgenommen. 
Acht Perſonen auf treibender Eisſcholle 
auf dem Bodenſee.” 
Lindau. Acht Einwohner aus Hardt am 
            Boden=
ſee, drei Männer und fünf junge Burſchen, die ſich 
am Mittwoch nachmittag auf das Eis des 
            Boden=
ſees begeben hatten, gerieten auf eine treibende 
Scholle, die der heftige Wind immer weiter in den 
See hinaustrieb. Sie wurden zwar vom Lindauer 
Seehafen bemerkt, doch meinte man, daß es ſich um 
Schlittſchuhläufer handele. Unglücklicherweiſe 
            wur=
den auch die Hilferufe nicht vernommen. Die Leute 
mußten die ganze Nacht auf dem See verbringen. 
Erſt nach langen Bemühungen konnten am 
            Donners=
tag morgen fünf der Unglücklichen an Land gebracht 
werden. Drei der jungen Burſchen wurden infolge 
eines Bruches der Scholle noch vor dem Herannahen 
der Hilfe weiter abgetrieben. Bis Donnerstag 
            nach=
mittag war es infolge der Schneeſtürme nicht 
            mög=
lich, ſie zu retten. Man befürchtet, daß ſie nur noch 
als Leichen geborgen werden können. Die fünf 
            Ge=
retteten ſind ins Krankenhaus Lindau eingeliefert 
worden, wo ſie zum Teil in recht bedenklicher 
            Ver=
kaſſung darniederliegen.
Der verunglückte Schlafwagen.
 Der Kreuzer „Nymphe” im Eis der Oſtſee. 
Die 8000 Pferdeſtärken des 2900 Tonnen großen deutſchen Kreuzers „Nymphe” reichten nicht aus, 
den dauernden Kämpfen gegen die Urgewalt des Froſtes in der Oſtſee ſtandzuhalten. So mußte 
der einzigartige Fall eintreten, daß ein Kriegsſchiff in der Kieler Bucht vom Eiſe eingeſchloſſen 
wurde, ohne ſich aus eigener Kraft befreien zu können.
Leydens Rakhaus eingeäſcherk.
 Das hiſtoriſche Rathaus in Leyden am alten Rhein 
iſt einem Schadenfeuer anheimgefallen. Die Kälte behinderte die Löſcharbeiten dermaßen daß 
nach kurzer Zeit das ſchöne Gebäude ein einziger rauchender Trümmerhaufen war. Von den 
            Kunſt=
ſchätzen des Rathauſes konnte nichts gerettet werden. Der Bau wurde bereits Mitte des 16. 
            Jahr=
hunderts begonnen. Lieven de Key entwarf den hohen Mittelteil, während der Weſtflügel nach 
den alten Planen erſt im 18. Jahrhundert fertiggeſtellt wurde. Die Innenausſtattung entſtammte 
durchweg dem 17. Jahrhundert und galt für eins der ſchönſten Beiſpiele holländ. Renaiſſancekunſt. 
Zum Eiſenbahnunglück bei Bikkerfeld.
 Der Flughilfsdienſt für die Oſtſee. 
Berlin. Im Auftrage des 
            Reichsverkehrs=
miniſters hat ſich Miniſterialdirigent Dr. 
            Branden=
burg im Flugzeug nach der Oſtſee begeben, um 
            per=
ſönlich das Funktionieren des ſeit einigen Tagen 
            ein=
gerichteten Hilfsdienſtes deutſcher Flugzeuge beim 
Aufſuchen und bei der Lebensmittelverſorgung im 
Eiſe feſtſitzender Schiffe zu beobachten.
 Das Amtsgericht Waren in Flammen. 
Waren (Mecklenburg). Auf dem Boden des An 
baues zum Amtsgericht am Gerichtsgefängnis bra 
am Donnerstag mittag Feuer aus. Durch den Ein 
ſturz der brennenden Decke geriet das darunter 
liegende Zeugenzimmer in Brand und iſt vollſtändi 
ausgebrannt. Die Gefangenen wurden ausquartiert 
Die Feuerwehr war etwa eine Stunde lang infolg 
Waſſermangels in ihrer Tätigkeit behindert.
 Schweres Exploſionsunglück in den 
            Leuna=
werken. 
Halle. Auf dem Leuna=Werk ereignete ſich am 
Mittwoch ein ſchwerer Unglücksfall. Infolge 
            Durch=
ſchlagens einer Tauchung konnte Betriebsgas und 
Braunkohlenſtaub ins Freie gelangen und zünden. 
Dabei wurden vier in der Nähe beſchäftigte Arbeiter 
ſchwer verletzt. Einer von ihnen iſt während der 
Ueberführung ins Krankenhaus geſtorben. 
Das Savoy=Hotel in Prag teilweiſe abgebrannt. 
Prag. Infolge Kurzſchluſſes brach am Mittwoch 
im Hotel Savoy ein Feuer aus, das ſchnell das 
zweite, dritte und ſchließlich auch das vierte 
            Stock=
werk erfaßte und die Hinterfront völlig 
            nieder=
brannte. Gegen Mittag gelang es, des Brandes Herr 
zu werden. Der Schaden wird auf etwa=½ Million 
Tſchechenkronen geſchätzt.
Freiherr
Proſ.
 Der Führer der deutſchen Af 
geſtorben.
Prof. Dr. Albert Frhr. v. Sei
 iſt an den Folgen einer Blinddar 
ſtorben. Er wurde 1862 in Olie 
und war ſeit 1889 als Arzt iri 
Er hat ſich durch ſeine zahlreig
 dem Gebiet der vielumſtrittenn 
gie einen international bekamnd 
macht. Mit Hilfe von Medien 
Notzing die Seelen der Dahiriß 
ſchworen und den dokumentn 
eines Lebens nach dem Tode Su 
Die wiſſenſchaftliche Bedeutunn 
ſuchungen wird vielfach arg!4 
Beim Keſſelreinigen M käiltlenn 
Wittenberg. Auf dem Hüit 
Pieſteritz erſtickten zwei Arbeiter Ah/ iu! 
aus Deſſau beim Reinigen eines 19 kchun 
tungsarbeiten waren ſehr ſchwierd, 
ſo daß der Tod bei beiden bereitt 
als ſie endlich geborgen wurden. 
mannſchaften mußten ſich fünf Arli 
Hasvergiftungen erlitten hatten, 
handlung begeben.
 Großfeuer in Kotrul 
Am Mittwoch abend brach in 
Kühn und Mohr in Kottbus ein 
waltigen Umfang annahm und den 
zum Opfer fiel. Der Brand encuf 
man mit einer Lötlampe verſuchtt 
Waſſerleitung aufzutauen. Die Lön 
ſich zunächſt als unmöglich, da don 
Weg von den Hydranten bis zu i. 
gefror. Die Flammen griffen Q. 
einer benachbarten Maſchinenfabrm:! 
die Feuerwehr aber rechtzeitig u* 
hütten. Aus der Fabrik, die büü 
mauern niederbrannte, ſind lauth 
einige Ballen Tuch gerettet worä. 
Lebendig verbraud 
Hamburg. In der vergangr! 
in der Kate des 
            Schmiedemeiſt=
nahe bei Itzehoe gelegenen Edend.0 
die Feuerwehr an der BrandſtellM 
Haus bereits ein Raub der Flam 
am Morgen wurde feſtgeſtellt, dar 
Kate in den Flammen umgekomnri 
lich hat ſich der Unfall ſo zugetr..” 
recht betagte Suhr den Ofen ſei! 
heizt hat und dann eingeſchlafet 
Ofen durchbrannte. 
Unregelmäßigkeiten beim 
Gemeindebauann 
Breslau. Die Gemeinde Eu 
falſche Buchungen beim Gemeink. 
der letzten Jahre um etwa N00 
worden. Bisher ſpurden 37 75 
Buchungen feſtgeſtellt. Im Zuſam= 
Angelegenheit ſind der Gemeindekl.m 
der nach den bisherigen Feſtſtellu 7N 
Ruhnke bei der Vergebung der 
begünſtigt und ſich auch andere 
zum Schaden der Gemeinde hat 
laſſen, und der Bauführer Gebex 
Das Eiſenbahnunglück im 
Wien. Zu dem Zuſammenſtoßi. 
in der Station Tullnerbach im 
die Generaldirektion der Oeſtera: 
bahnen mit, daß der Arlberg=Exke 
wegen eines Lokomotivſchadens 
Lokomotioführer des ihm im kurn 
den D=Zuges hat das Halteſign? 
wohl ihm mit Handſignalen das 
halten des Zuges gegeben wurd: 
trotzdem nicht mehr möglich, 
D=Zuges zu verhindern. Die zbd 
Expreßzuges, die Lokomotive un 
des D=Zuges wurden beſchädigt. 
Anprall wurden B8 Fahrgäſte unch 
und fünf Angeſtellte der 
            Schlafun=
letzt. Von den Verletzten haben dr. 
Verletzungen erlitten. Die Hilfsnn 
im Augenblick. Die Aufräumut 
noch nachmittags beendet, ſo daß 
kehr auf beiden Geleiſen wiederhk 
Der neue General der Heils? 
London. Der Oberſte M 
wählte am Mittwochſpätabend 11 
mung den neuen General. Der 
Commander Higgins wurden m., 
wählt, während auf Commander 
entfielen. Higgins nahm die 2 
und erklärte, daß er nicht glaub. 
welche rechtlichen Auseinanderſer 
Franzöſiſcher Fiſchdamp” 
London. In der Nähe vo 
Trümmer des franzöſiſchen Fiſchc 
Sud” aufgefiſcht worden. Man 
19 Mann ſtarke. Beſatzung ums 
Havarie eines britiſchen R 
Hongkong. Das britiſche R 
iſt an den Felſen von Webſter. ! 
ſchau am Mittwoch aufgelaufel= 
Die britiſchen Kriegsſchiffe 
„Moorhen” liegen in der Nahe 
Hongkong iſt eine Rettungsmche.
Freitag, den 15. Februar 1929
Seite 11
 Mus vein Sfen. 
terkjährigen Deukſchkum in Rußland; noch heuke über eine Million Deukſcher im ruſſ. Reiche.
 „tſcher Brüder und Schweſtern iſt nicht 
            unbe=
heute Frankfurt am Main als Hauptſtadt des 
für geeigneter betrachtet, als das nach ihrer 
iches Peripherie liegende Berlin. Die 
            geſchicht=
durch Jahrhunderte im Dom der alten Freien 
tü urt am Main die deutſchen Könige und Kaiſer 
rnt worden ſind, iſt für ſie ein angenehmer 
            Zu=
umd iſt ihnen vielmehr der Umſtand, daß ſie die 
ſam: Main als den Mittelpunkt des Handels 
            an=
ollen. Alle Deutſchen, die dieſer Anſicht huldigen, 
zi. Ueberlegenheit des Genies des Fürſten 
            Bis=
unr ſogar zu, daß Bismarck imſtande war, ſelbſt 
rafluſſen, ſein am 18. Januar 1871 im 
            Spiegel=
tles gekröntes Einigungswerk des Deutſchen 
in als Reichshauptſtadt, iſt in ihren Augen 
ſikes Gebilde. „Berlin, an der Peripherie des 
mit anderen Worten eine ſehr geringe Be= 
AS. 
„Atſchlands Oſtgrenze würde der deutſchen 
            Ge=
ſiü vor ssüin Jahrtauſend entſprechen! Leider haben nicht 
nſchamk iſer des Mittelalters und der Neueren Zeit, 
inriach and Otto dem Großen, die hohe Bedeutung der 
gewintmig des durch die Völkerwanderung verloren 
            ge=
neß deuſten Landes öſtlich der Elbe, öſtlich der Oder und 
ellner Wſifk mit klarem Blick erkannt und danach 
            gehan=
ltiche e mattſ che Kraft, die Italien mit Rom ausübte, hat 
Verußiyris in der deutſchen Geſchichte ausgewirkt. Der 
hat A0dem Slawen gegenüber ſtets überlegen gezeigt, 
die /änofe gegen die Romanen in den im Süden und 
ungr eſysen Ländern unnötig viel deutſche Kraft ver= 
Biskurc erhoffte für die deutſche Zukunft nach ſeinem 
ie Aicklrätung des übervölkerten Deutſchen Reiches im 
Rutty! Nach Diplomatenart hat er ſeine Zukunfts= 
Icht ayſen Markt geſchrien, aber zweimal iſt der Schleier 
Beifſng gelüftet worden: Ende der achtziger Jahre 
gen „Sirl underts hat Bismarck in einem Privatgeſpräch 
geäurßz nach mir wird eine Generation kommen, die 
ſſchlannſtHaffen wird bis zum Peipusſee”; und Herbert 
k8 A1hjort im Jahre 1890 auf die Frage, ob nicht in dem 
Itſamt Anwachſen der Bevölkerung des ruſſiſchen 
            Rie=
s einiſt// ahr für Deutſchland läge, lautete „gewiß, aber 
„nzumnten, daß über kurz oder lang eine Revolution 
„ßlam5 m.mt, dann wird Rußland in verſchiedene Stücke 
umh würden dann natürlich nicht die Dummheit 
es pkierherzuſtellen.” 
weilanört man in unſerem deutſchen Vaterlande ſogar 
cht anwiechen, daß öſtlich der Weichſel und öſtlich der 
en birs „Aſien” beginnt, und daß der Ural nur ein 
h geiſſener Grenzſtrich zwiſchen Europa und Aſien ſei! 
Oſttußim nicht ein kerndeutſcher Beſtandteil deutſcher 
And hat das in ſeinen Ausmaßen ſo gewaltige 
Neilchipt ſeit über tauſend Jahren eine große, 
            gewich=
mſr eſchichte Europas geſpielt? 
laiyywar für die Deutſchen von jeher mit dem Reiz 
ſeimmuſoll en umwoben. Die Bewohner Rußlands als 
anzunſchen iſt nicht ganz zutreffend, denn ſie ſind keine 
Nammun d ihr Name „Ruſſen” — in ruſſiſcher Sprache 
germaniſch und iſt abgeleitet von „Rurik”. 
m — auch Waräger genannt —, alſo Germanen: 
Sineus und Truwar folgten mit ihren 
            Nor=
dem Rufe berſchiedener kleiner Republiken im 
ſſchen Rußland zur Schlichtung ihrer 
            immerwäh=
hämpfe und gründeten die drei Fürſtentümer 
Oſerr und Iborsk, welche Rurik nach dem Tode 
nter ſeiner Herrſchaft vereinigte. So entſtand im 
ſ. Geburt das Rurikſche oder Ruſſiſche Reich mit 
Jütziſch-Süddeutſche Klaſſenlokkerie. 
Khaffe. In der Vormittags=Ziehung fielen: 
2000 Mark auf Nr. 18 852 120 379 263 518 B4 834 
Au zu je 2000 Mark auf Nr. 47 973 63 629 143 117 
H6 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 16485 A 447 
AnBae 109 061 111 674 154 436 172959 184 443 914 357
 der Hauptſtadt Nowgorod. Schon zu Lebzeiten Ruriks reichte ſein 
Fürſtentum im Süden bis Kiew. Seine Nachfolger aus dem 
Stamme Rurik, die ſiebenhundert Jahre Rußlands Beherrſcher 
waren, führten frühzeitig das griechiſche Chriſtentum ein und 
erweiterten, durch immer weiteren Zuzug ihrer Landsleute, der 
Normannen, verſtärkt, das Ruſſiſche Reich gewaltig, unterwarfen 
ihrer Herrſchaft auch Sibirien, wo ſich auch ſchon damals 
            Nor=
mannen, alſo Germanen, anſiedelten. 
Auch die Nachfolger des um das Jahr 1600 n. Chr. 
            ausge=
ſtorbenen Herrſchergeſchlechts der Ruriks, die Romanows, 
mit den Ruriks verwandt, ſtammten aus Preußen oder aus 
Litauen; demnach ſind auch die Zaren aus dem Hauſe Romanow 
germaniſcher Raſſe, denn die Pruzzen oder Preußen ſind als 
Germanen anzuſprechen, und auch die Litauer, ein blonder, 
            kräf=
tiger Menſchenſchlag, gehören zum baltiſchen Aſt des 
            indoger=
maniſchen Völkerſtammes. 
Aber im Laufe des Jahrhunderts verſchmolzen ſich die 
            Nor=
mannen nicht nur mit den Urbewohnern, den Slawen, ſondern 
auch nach dem Einfall der Mongolen im dreizehnten Jahrhundert 
mit dieſen Mongolen. 
So ging gewaltige normanniſch=germaniſche Kraft verloren! 
Aber auch in ſpäterer Zeit ſind Germanen — Deutſche — in 
Rußland eingewandert, ſie bilden gewiſſermaßen die Fortſetzung 
der im Jahre 928 durch den deutſchen König Heinrich I. 
            be=
gonnenen Wiedergewinnung des durch die Völkerwanderung 
            ver=
lorenen deutſchen Bodens: ſtrahlenförmig, in Inſeln aufgelöſt, 
oder auch mit fremden Völkerſchaften vermiſcht, reichen die 
            deut=
ſchen Einwanderungen weit nach Rußland und ſogar nach 
            Sibi=
rien, auch nach Südſlawien und Rumänien, hinein. 
Auf unſerem Erdball wohnen 94½ Millionen Deutſche, 
            hier=
von 83 Millionen in Europa, von dieſen 20 Millionen außerhalb 
der Reichsgrenzen; in Europa iſt das deutſche Volk an Zahl nach 
Rußland das größte; in Rußland wohnen über eine Million 
Deutſche, am ſtärkſten in der Wolga=Republik, die in faſt 
            dreihun=
dert Gemeinden vierhunderttauſend Deutſche zählt. Ferner ſind 
als von Deutſchen bewohnte Gebiete zu nennen: die Ukraine, 
            Si=
birien, die Krim, Kaſakiſtan, Transkaukaſien; ein ganz beſonderes 
Intereſſe erwecken die Deutſch=Balten in den ehemaligen ruſſiſchen 
Oſtſeeprovinzen und die Deutſchen in Moskau. 
In allen Gouvernements Rußlands waren die Deutſchen als 
Beamte bis in den Miniſterien, als Offiziere bis zu den höchſten 
Stellen, als Gelehrte, Kaufleute, Erzieher, Künſtler, Aerzte, 
            Apo=
theker, Handwerker und Ackerbauer anzutreffen. 
Es liegt eine ganz eigenartige Tragik darin, daß die beiden 
großen öſtlichen Nachbarſtaaten Deutſchlands ihre Entſtehung den 
Germanen verdanken — Rußland: Rurik mit ſeinen 
            Nor=
mannen, und Polen: dem Deutſchen Kaiſer Otto III., der um 
das Jahr 1000 das Erzbistum Gneſen gründete, dem alle bisher 
dem Erzbistum Magdeburg unterſtellten Bistümer öſtlich der 
Elbe — alſo auch die Bistümer in Polen — unterſtellt wurden; 
die polniſchen Herrſcher vermehrten ſchnell die Bistümer ihres 
Gebietes, überwanden mit Hilfe der nun entſtandenen polniſchen 
Nationalkirche die Uneinigkeit im Innern und ſtellten die 
            Königs=
gewalt her. 
Dieſe beiden Staaten — Rußland und Polen —, gehörten 
im Weltkriege unter dem ruſſiſchen Oberbefehlshaber, dem 
            kürz=
lich verſtorbenen Großfürſten Nikolgi Nikolajewitſch, in deſſen 
Adern bedeutend mehr germaniſches, als ſlawiſches Blut floß, 
zu den erbitterſten Gegnern Deutſchlands, ebenſo wie England, 
deſſen Bewohner größtenteils ſtammesverwandte Germanen 
ſind und deſſen König ein Mitglied des deutſchen „Fürſtenhauſes 
Sachſen=Coburg und Gotha” iſt, das ſich neuerdings, ſeit dem 
17. Juli 1917, ganz unlogiſcherweiſe „Haus Windſor” nennt. 
Vielleicht kommt noch einmal der Tag, an dem das ſtolze, aber 
treuloſe germaniſche Brudervolk des meerumſpülten, aber nicht 
mehr unbedingt das Meer beherrſchende Albion eine von uns 
Deutſchen zubereitete „Windſor=Suppe” auslöffeln muß?! Ei.
 8R1890 312 149 313 747 314 102 359 B7; ſerner 84 Ge= 
RAerk und 208 Gewinne zu je 300 Mark. — In der 
91iehung fielen: 2 Gewinne zu je 50 000 Mark 
Bewinne zu je 25 000 Mark auf Nr. 24 472; 6 Ge= 
AAark auf Nr. 356 439 360 089 379 495: 10 Gewinne zu 
MNr. 18 947 158 700 171 357 194 098 356 011; 10 Gewinne 
N Nr. 10 863 49 100 71 B4 93 832 398 492; 38 Gewinne 
Nr. 91 13 835 56 829 96 013 108 547 129 709 132 233 
228 W5 159 224 072 272186 281 765 23350 328 190 
B1; ferner 74 Gewinne zu je 500 Mark und 154 
            Ge=
ork. — Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien 
2 Gewinne zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu je 
Nwuinne zu je 200 000 Mark, 2 Gewinne zu je 100 000 
zu je 75 000 Mark, 4 Gewinne zu je 50 000 Mark, 
St000 Mark, 76 Gewinne zu je 10 000 Mark, 146 Ge= 
Mark, 364 Gewinne zu je 3000 Mark, 858 Gewinne zu 
2 Wewinne zu je 1000 Mark, 3802 Gewinne zu je 500 
G winne zu je 300 Mark.
 Geſchäftliches. 
Die Winterkönigin. 
Geſchichte eines Troſtpreiſes.
 gkau Gerda beſaß unſtreitig die ſchönſte Figur, den 
Den niedlichſten Fuß und eine wahrhaft königliche 
* auch zur Sommerkönigin bei der letzten 
            Schönheits=
weark erklärt worden, hätten nicht ein paar unſchöne 
und andere kleine Teintfehler die ſachkundigen 
urbgchalten. Mit einem Troſtpreis war ſie abe doch 
Dm. Der beſtand aus einer Packung Aok=Seeſand=
 Eiem Karton Aok=Kräuter=Sahnenſeife. Daheim hatte 
chick nd entrüſteter Gebärde „den Bettel” achtlos bei= 
Huu Gerda war aber nicht nur ſchön, ſie war auch 
A ſie ſpäter die Sachen doch wieder hervor, betrachtete
 en Gwand ſchließlich damit in ihrem Toilettenzimmer, 
naſch einen wirklichen Troſt an ihrem kleinen Preiſe, 
Seis hatte es in ſich. Er bewirkte, daß ſie von nun
 Nel=Seeſand=Mandelkleie und Aok=Kräuter=Sahnenſeife 
Meinheit ihres Teints aufnahm und über Pickel und
 clich im Lungpark ſtattgefundenen Veranſtaltung 
2 zur Winterkönigin erklärt. Denn Stirn, Hals und 
meinſtem Alabaſter auf den Wangen blühten Roſen 
gleich Milch und Blut. 
7
 Amtliche Winterſportnachrichten 
herausgegeben von der 
Heſſ. Offentl. Wetterdienſtſtelle am Landwirtſch, Inſtitut der 
Univerſität Gießen.
der
Schneebecke Sport.
möglichket: heute mor
Lem rgen
heute more
1er Vogelsberg:
Hoherodskopf
Af. 5 leichter
Schneefall 35 1- ſetwas verharrſcht Sii u. Rodel
gut Herchenhainerhöhe 18 35 Pulverſchnee Ski u. Rodel
mui Odenwald:
Tromm
Af. 5 Neunkirchen
(512 m) leichter
Schnefall I 50 ſetwas verharrſcht Sff u. Rodel
gut Taunus:
Kl. Feldberg
Wſß 50. bewölkt 22 40 ſtark verharrſcht Sit u. Robel
gut Rhön:
Waſſerkuppe
(050 m) heiter 24. 44 Pulverſchnee Shi u. Rodel
ſehr gut Schwarzwad:
Feldberg
(1497 m) — Hornisgrinde
41180 m0 Ruheſtein
(920 m) Mie
Schneefall A 7 Pulverſchnee SK u. Rodel
gut Furtwangen
(850 m) Sfi u. Rodel
ſehr gut Alpen:
Garmiſch= Parten=
kirchen (718 m) — A Berchtesgaden
We 5 leichter
Schneefall Pulverſchnee Rfe
A Harz:
Schierke
Aff2 bewölkt 50 ſetwas verharrſcht Sh u. Rode!
ſehr gut Thüringer Wald;
Oberhof
(810 m bewölkt Pulverſchnee Ski u. Rodel
ſehr gut
 Jung=Deutſchland gegen Rok=Weiß. 
Heute abend 20½ Uhr. 
Im Rückſpiel der Gauwinterrunde treffen ſich heute abend 2½ Uhr 
im ſtädtiſchen Hallenbad die Ligamannſchaften von Rot=Weiß und Jung= 
Deutſchland. Nach dem Vorſpiel zu urteilen, das vor vierzehn Tagen 
mit einem 13:5 Siege Jungdeutſchlands endete, iſt auch heute abend trotz 
der damaligen Ueberlegenheit Jungdeutſchlands wieder mit einem 
            ſpan=
nenden Kampfe zu rechnen, deſſen Beſuch jedem Freund des 
            Waſſerball=
ſpiels nur empfohlen werden kann. 
Engelhardt noch in Gefahr. 
Im Befinden des bei einem Trainingskampf in Berlin ſchwer 
            ver=
letzten Mittelſtreckenläufers Engelhardt iſt eine leichte Beſſerung 
eingetreten, jedoch gibt der Zuſtand des Verletzten noch immer zu 
            Be=
ſorgniſſen Anlaß. Eine genaue Prognoſe konnte auch am Donnerstag 
nicht gegeben werden, da erſt das Ueberſtehen der Kriſis abgewartet 
werden muß, ehe durch eine Röntgenaufnahme feſtgeſtellt werden kann, 
ob wirklich ein Bruch der Schädelbaſis vorliegt. — Der Boxſgal der 
Hochſchule iſt übrigens bis auf weiteres geſperrt worden. 
Fußball. 
Sportverein 1898 (Jugend). 
Wegen der vereiſtem Plätze und der großen Kälte müſſen auch dieſen 
Sonntag alle Spiel ausfallen. 
Turnen. 
Ein bedeutender mittelrheiniſcher Turnerführer geſtorben. 
v. In Wiesbaden iſt uerwartet Fritz Engel, einer der 
            markante=
ſten Turnerführer des Mittelrheinkreiſes der D. T., nach kurzer 
            Krank=
heit unerwartet geſtorben. In den weiteſten Kreiſen der Turnerſchaft iſt 
der Entſchlafene beſonders als Obmann bei den Feldbergfeſten bekannt 
geworden. Noch vom letzten Feldbergfeſte her iſt ſeine markige Anſprache 
an die zu den Frefübungen angetretenen Turner in beſter Erinnerung. 
Fritz Engel, der ſich auch als Verbandsturnwart auszeichnete, war 
            In=
hober der Ehrenbriefe des Mitteliheinkreiſes und der D. T. und erhielt 
beim 75. Feldbergfeſte die höchſte turneriſche Auszeichnung, die 
            Ehren=
urkunde der D.T. 
Flugſpork. 
Der Beginn des Oſtpreußenfluges 
der auf den 17. d. Mts. angeſetzt war, iſt wegen des ſtarken 
            Fro=
ſtes um 14 Tage verſchoben worden. Die techniſche Prüfung 
            er=
folgreich beſtanden bzw. noch in Prüfung befinden ſich die 
            Flug=
zeuge der Firma Klemm G.m.b.H.=Böblingen, Bayeriſchen 
            Flug=
zeugwerke A.G. Augsbuxg und das Flugzeug der Akademiſchen 
Fliegergruppe Darmſtadt. 
Die ſüddeutfchen Fußball=Endſpiele, fallen am 
17. Februar aus, ſofern ſich bis dahin nicht die Witterung gründlich 
ändert. Neben Hamburg, Berlin und Süddeutſchland hat auch 
            Weſt=
deutſchland alle Spiele abgeſagt. 
Zu großen Kundgebungen für Max Schmeling kam es in New York, 
als ſich der deutſche Boxer die Fahrkarten für die Heimreiſe holte. 
Polizei mußte dem Deutſchen einen Weg durch die begeiſterten Maſſen 
Rundfunkprogramme. 
Frankfurk. 
Freitag, 15. Febr. 6.30: Morgengymnaſtik. O 12.15: 
            Schall=
platten: Symphoniekonzert. 15.05: Jugendſtunde. Hans Rößler: 
„Juſtus von Liebig, ein deutſcher Chemiker”. 16.35: 
            Hausfrauen=
nachmittag, veranſtaltet vom Frankfurter Hausfrauenverein E. V. 
O 17.25: Nachmittagskonzert. O 18.10: Leſeſtunde. 0 18.30: Stunde 
des Südweſtdeutſchen Radio=Clubs. o 19: Fortſchritte in 
            Wiſſen=
ſchaft und Technik. O 19.20: Film=Wochenſchau. 19.30: Konzert 
der Frankfurter Muſeumsgeſellſchaft. Soliſt: Wilhelm Backhaus 
(Klav.). o Anſchl.: Kaſſel: Kammermuſik=Konzert.
Skuktgart.
 Freitag, 15. Febr. 10.30: Schallplatten. O 12.15: Schallplatten. 
13: Schallplatten. o 15.45: Für die Frau. Hertha M. Funk: 
Aus der Praxis. 16.15: Konzert. Mitw.: Maria Gröppler= 
Weingart, Funkorch. S 18.15: K. Schück: Wie entſteht ein Film? 
o 18.45: Prof. Verweyen: Die Weltanſchauung des Ariſtoteles. 
O 19.15: Engliſch f. Anfänger. o 19.30: Frankfurt: Freitagskonzert 
der Frankfurter Muſeumsgeſellſchaft. Dirig.: Prof. Dr. Krauß. 
Soliſt: Wilh. Backhaus (Klavier). U. a.: Beethoven: 
            Klavier=
konzert i Es=dur. O Anſchl.: Freiburg: Hermann Burte=Feier zum 
50. Geburtstag des Dichters) Mitw.: Univ.=Prof. Dr. Witkop, 
H. Boetſch. Chor von 15 Schülerinnen. Texte von H. Boetſch 
pertont. Einl. Vortrag: Zum 50. Geburtstag von Herm. Burte, 
von Unw.=Prof. Dr. Witkop. — Vorſpiel: Es Iyt en Acher 
brooch. — Geſchöntes Land. Glänzi vom Wald am Rhy. — 
Zeichen. 7 hör e Leegi bruuſche. — Lebewohl am Rhein. Wenn 
dief m Dahl. — Zwei Sterne. Zwee Stärne ſind vom Hinmel 
abe gſunke. 
Berlin. 
Freitag, 15. Febr. 13.05: Stettin: Sondermitteilungen für 
den Landwirt. O 15.30: Dr. Martha Bode: „Moderne 
            Verkaufs=
fragen”, O 16: Dr. Bollmann: Die Sportſchau des Monats. 
O 16.30: Sven Scholander: Lieder zur Laute. 0 17: 
            Unterhaltungs=
muſik der Kapelle Emil Rooßz. 6 18.10: Spaniſcher Vortrag. 
O 18.35: Dr. Kadner: Logiſches und magiſches Denfen. o 19: 
Prof. Dr. Stavenhagen: „Chemie des täglichen Lebens”. O 19.30: 
Geh. Konſiſt.=Rat Prof. Dr. Mahling: „Der Beruf des 
            evan=
geliſchen Geiſtlichen” 20: Mozart=Konzert. Mitw.: 
            Kammer=
virtuos Prof. Dreisbach. O 21: Schuldirektor Mayer: „Günſtige 
Berufsausſichten”. O 21.30: Leonhard Frank: Felix Hollgender, 
Deutſche Welle. Freitag 15. Febr. 12: Geographiſches 
            Zwie=
geſpräch (Rußland) 6 12.30: Mitteilungen der Preuß. 
            Land=
gemeinden. O 14.30: Käthe Graber: Heitere Geſchichten. O 15: 
Prof. Dr. Stier: Geſpräch eines Arztes und einer Mutter über 
Kriſen der Entwicklungsjahre. O 15.40: Regina Jünemann: Von 
der Suffragette zur Parlamentarierin. 16: Dr. Liebenberg und 
Dr. Klopfer: Berufsberatung (Gehobene und akademiſche Berufe). 
O 18.30: Leipzig: Aus dem Muſikluſtſpiel „Der Fünfuhrtee” von 
Th. Blumer. O 17.30: Prof. Dr. Prion: Der Transferſchutz und 
ſeine Bedeutung. O 18. Dr. Würzburger und Dr. Falkenfeld: 
Wie lieſt man philoſophiſche Texte? 0 18.30: Engliſch f. 
            Fort=
geſchrittene. o 18,55: Werkmeiſterlehrgang. Ing. Bornemann: 
Elektrotechnik. o 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag f. Aerzte. o 20: 
Berlin: Mozart=Abend. Wendling=Quartett. Mitw.: Kammervirtuos 
Prof., Dreisbach. O 21: Dr. Selter: Von Taylor bis zu Hoover. 
D 21.30: (Sonderveranſtaltung). Marek Weber. Mozart: Marcia. 
— Offenbach: Handkuß=Intermezzo aus „Ritter Blaubart” 
Liſzt: Nocturno Nr. 3. — Puccini: Fantaſie aus „Toska”. — 
Komzak: Volksliedchen und Märchen. — Berger: Valſe triſte. — 
Lehar: Mädchen mein Mädchen aus „Friedericke‟. — Millöcker: 
Walzer aus „Der Fedprediger” o 
Bildfunkverſuche.
 Hauptſchriftleitung. Rudolf Maup= 
Veranwortlich für Pollik und Wlrtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleion, Reich und 
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann; 
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch, für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für 
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neitie; für den Inſeratentell: Willp Kuble: Druck 
und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt 
Für unvertangte Manuſtripte wird Garantie der Rückiendung ni ht Übernommen. 
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
9
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macht ste in wenigen Stunden glatt und seschmeldlE
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Nummer 46
DarmſtädterCaablatte
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Freitag, den 12.
 Zuſammenſchluß der weſt= und ſüdweſtdeutſchen 
Elekkrizikätswirtſchaft.
 Zur Förderung der deutſchen Glektrizitätswirtſchaft haben ſich 
            nun=
mehr auch die großen weſt= und ſüdweſtdeutſchen 
            Elektrizitätsunterneb=
mungen zu einer gemeinſamen Geſellſchaft, der „Weſtdeutſchen 
            Elektrizi=
tätswirtſchaft A.=G.” mit dem Sitz in Frankfurt a. M. und mit einem 
Kapital von zunächſt nom. 1 Mill. RM. zuſammengeſchloſſen. Zu den 
Gründern gehören das Badenwerk, die Braumkohlen=Induſtrie A.=G. 
Zukunft, das Kommunale Elektrizitätswerk Mark, die Mainkraftwerke, 
das RW.E. und die Vereinigten Elektrizitätswerke Weſtfalen. Der 
            Bei=
tritt einer württembergiſchen Geſellſchaft iſt in Ausſicht genommen. Die 
Unternehmungen ſind gleichmäßig an der Geſellſchaft beteiligt und auch 
im Aufſichtsrat entſprechend vertreten. Zweck der Geſellſchaft iſt, die 
            Zu=
ſammenarbeit auf den Energiewirtſchaftsgebieten der genannten 
            Unter=
nehmungen durch Löſung gemeinſamer Aufgaben zu fördern. Es iſt 
aßerdem durch dieſen Zuſammenſchluß möglich, nunmehr auch den 
Weſten an die von den Elektrowerken der Preußen=Elektra und dem 
Bayernwerk ſeinerzeit gagründeten A.=G. für deutſche 
            Elektrizitätswirt=
ſchaft zu beteiligen. Welche Bedeutung dieſem Zuſammenſchluß gerade 
im Hinblick auf die Förderung der von der genannten A.=G. für deutſche 
Elektrizitätswirtſchaft verfolgten Ziele zukommt, geht daraus hervor, 
daß in den genannten Unternehmungen allein on dauernd inveſtierten 
Hapitalien (Kapital und Anleihen) bis zu 750 Millionen RM. arbeiten. 
Die zuſammena ſchloſſenen weſt= und ſüdweſtdeutſchen Unternehmungen 
beſitzen auch das weſentlichſte Arbeitsgebiet Deutſchlands und ſind durch 
große Höckſtſpannungsleitungen untereinander von den Alpen bis nach 
Nordweſtdeutſchland zuſammengeſchloſſen. Sie ſtellen ſich daher als ein 
einheitliches großes zuſammenarbeitendes Ganzes dar, während dies im 
übrigen Deutſchland noch erreicht werden muß. Der Zweck der 
            Verbands=
wirtſchaft, den die in der A.=G. für deutſche Elektrizitätswirtſchaft 
            bis=
her zuſammengeſchloſſenen Unternehmungen durch dieſe Geſellſchaft für 
ihr Gebiet noch erſtreben, iſt alſo in der weſtdeutſchen G. ſellſchaft bereits 
in vorbildlicher Weiſe erfüllt. Man kann daher den Zuſammenſchluß 
als eine glückliche Fortſetzung der angebahnten Beſtrebungen, die ganze 
deutſche Elektrizitätswirtſchaft zur friedlichen gemeinſamen Arbeit 
            zu=
ſammenzuſchließen, begrüßen. Wie wir hören, iſt das Badenwerk in der 
neuen Geſellſchaft im Vorſtand durch Oberbaurat Dr. Helmle, im 
            Auf=
ſichtsrat durch Präſident Dr. Paul verteten.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
 Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt. 
Neue Verfahren. Seligenſtadt: Sattlermeiſter Georg Ohl in 
Hergershauſen. Af. 10. März, GlV. und Prft. W. März. — Neue 
Vergleichsverfahren. Bingen: Fa. Gebrüder Biaſizzo und 
Virgilio Biaſizzo. VerglT 21. Februar. 
Rund 300 Tarife laufen in den nächſten Monaten ab. In den erſten 
Monaten des neuen Jahres laufen nach einer Preſſe=Meldung 272 Tarife 
ab. Dieſe 272 Tarife ſind 67,2 Prozent der Geſamtzahl erfaßter Tarife 
für rund drei Viertel der geſamten Arbeiterzahl. Die im Januar 
            ab=
laufenden 13 Tarife mit 3,2 Prozent der Geſamttarife eiſtrecken ſich 
hauptſächlich auf die Reichsbahn, Reichsverwaltung und die 
            dürttem=
bergiſche Metallinduſtrie. Die im Februar endenden 34 Tarife mit 
8,4 Prozent beziehen ſich in der Hauptſache auf die Holz= und 
            Säge=
werksinduſtrie und die Textilinduſtrie. Die im März zu erneuernden 
152 Tarife mit 37,6 Prozent erſtrecken ſich in der Hauptſache auf das 
Baugewerbe, die Ruhrkohle, die Metallinduſtrie, die Induſtrie der 
Steine und Erden, die chemiſche Induſtrie, die Papierind iſtrie, die 
Zigarreninduſtrie, die Tafelglasinduſtrie und die Feinke =amik, das 
            Brch=
druckgewerbe, die Gemeinden und das Verkehrsgewerbe. Die im April 
1929 zur Beendigung gelangenden 62 Tarife mit 15,3 Prozent erſtrecken 
ſich hauptſächlich auf die Metallinduſtrie — insbeſondere von Terlin, 
die chemiſche Induſtrie, die Textilinduſtrie (Schleſien, Pfalz, 
            Württem=
berg, Krefeld=Samt), die rübenverarbeitende Zuckerinduſtrie und die 
Weißhohlglasinduſtrie.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
 * Chicago, 14. Febr. (Priv.=Tel.) 
Weizen: Nach der geſtrigen Hauſſe erfolgte heute anfangs eine 
Reaktion wit Abſchlägen bis zu ¾ Cts. Beſonders die ſchwächeren 
Liverpooler Kabel und größere argentiniſche Wochenverſchiffungen 
            ver=
ſtimmten. Später ſchlug die Tendenz um auf Anſchaffungen der 
            Loko=
firmen und Käufe für ausländiſche Rechnung, ſodaß die Kurſe bis zu 1½ 
Cents anzogen. 
Mais: Nach anfänglüher Abſchwächung in Einklang mit Weizen 
wurde ſpäter beſſeres Exportgeſchäft mit einer Erholung beobachtet. 
Roggen: Enttäuſchende Expormachfrage und günſüge Wetterberichte 
aus dem mittleren Weſten, ſowie günſtigere Wetterprognoſen für Europa 
verſtimmten anfangs Erſt gegen Schluß trat auf Käufe öſtlicher Firmen 
eine Erholung ein. 
Hafer: Anfangs waren die Kurſe durch Abgaben im März= und 
Mai=Termin abgeſchwächt, zumal die inländiſchen Angebote größer 
waren. Im Einklang mit den anderen Märkten war der Schluß erholt. 
* New York, 14. Febr. (Pviv.=Tel.) 
Baumwolle: Die Verbrauchsziffer, bie als hauſſegünſtig aufgefaßt 
wurde, und Deckungskäufe bewirkten anfangs eine Preisſteigerung. 
Später ſchlug die Tendenz um und die Preisgewinne gingen wieder 
            ver=
loren, ſodaß die Kurſe ſchließlich unter das Vortagsniveau ſanken., 
Kaffee: Deckungsnachfrage und Kaufbegehr lokaler und europäiſcher 
Häuſer angeſichts der ſtevigen europäiſchen und braſilianiſchen Märkte 
riefen eine Aufwärtsbewegung hervor. 
Zucker: Anfangs ſtimulierten Käufe des Handels und der 
            Speku=
lation, dann erfolgten Liquidationen per März, wodurch auch die anderen 
Termine in Mitleidenſchaft gezogen wurden. 
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14. Febr.: 
Getreide: Weizen, März 128½, Mai 123, Juli 135½: Mais, 
März 96½, Mai 100, Juli 102½; Hafer, März 52½, Mai 53, 
Juli 50½; Roggen, März 114½, Mai 1147, Juli 113½. 
Fette: Schmalz, Februar 11,95, März 12,05, Mai 12,40, Juli 
12,720; Rippen, Mai 13,40, Juli 13,75; Speck loco 12,50; leichte 
Schweine 10,20—10,55, ſchwere Schweine 10,20—10,60; 
            Schweine=
zufuhren Chicago 46 000, im Weſten 145 000. 
Chic. Baumwolle: März 19,35, Mai 19,50. 
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 14. Febr.: 
Getreide: Weizen, Rotwinter 166, Hartwinder 144; Mais neu 
angek. Ernte 112; Mehl ſpr. wheat clears 5,80—6,15; Fracht nach 
England 1,3—2,6, nach dem Kontinent 13—14. 
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,70; Talg extra loſe 9½. 
Kakao: Tendenz feſt, Umſatz in lots 315, loco 10% Februar 
10,47, März 10,57, April 10,71, Mai 10,87, Juni 10,99, Juli 11,13, 
September 11,34, Oktober 11,42, Dezember 11,21.
Viehmärkke.
 * Darmſtädter Viehmarkt vom 14 Februar. Aufgetrieben waren: 
141 Kälber, 1 Schaf, 0 Ziegen, 13 Ochſen, 1 Kuh. Die Preiſe ſtellten 
ſich für Kälber a) 70—75, b) 62—69, c) 55—61 Pfg. pro Pfd. 
            Markt=
verlauf: ſchleppend. 
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 14. Februar. Infolge des Froſtes 
wies der heutige Kleinviehmarkt geringeren Auftrieb und ſchwachen 
Beſuch auf. Zugefülrt waren 88 Kälber, für die bei Räumung des 
Angebots je nach Klaſſe 60—74 Mk. pro 50 Kilo Lebendgewicht bezahlt 
wurden. Für die weiter zugeführten 12 Schafe, 35 Schweine und 84 
Ferkel und Läufer wurden keine Preisfeſtſetzungen vorgenommen. 
Frankfurter Kleinviehmarkt vom 14. Februar. Aufgetrieben waren 
130 Kühe, 1118 Kälber, 336 Schafe und 612 Schweine. Der Auftrieb 
war um 585 Kälber größer und um 238 Schafe und 4017 Schweine 
            ge=
ringer als am letzten Großviehmarkt. Die Preiſe waren für Kälber 
unverändert. Schweine waren um 2—3 Mk. höher notiert. 
            Markt=
verlauf: „Schweine ruhig, geringer Ueberſtand; Kälber und Schafe 
ruhig, ausverkauft. Preiſe pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 70 
bis 74. c) 65—69, d) 60—64: Schafe al) 50—56, b) 45—49; Schweine 
b) 73—75, c) und d) 74—77, e) 71—74. — Fleiſchgroßhandelspreiſe: 
Ochſenfleiſch 1. 85—90, 2. 80—85; Bullenfleiſch 80—84; Kuhfleiſch 2. 50 
bis 60, 3. 40—50; Kalbfleiſch 1. 100—105, 2. 90—100; Hammelfleiſch 
100—105; Schweinefleiſch 1. 95—100: Gefrierfleiſch, Vorderviertel 52, 
Hinterviertel 58. Geſchäftsgang: ſchleppend.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
 Frankfurt a. M., 14. Februar. 
Da heute zu Beginn des offiziellen Marktes Meldungen 
            irgendwel=
cher Art nicht vorlagen, die die Tendenz hätten beeinfluſſen können, war 
das Geſchäft äußerſt vuhig und Deckungen wurden nur wenig 
            vorgenom=
men. Das Fehlen jeglicher Orders machte ſich ſtark fühlbar und die 
Spekulation verhielt ſich daher ſehr reſerviert. Der unregelmäßige 
            Ver=
lauf der geſtrigen New Yorker Börſe wahnte zur Zurückhaltung, doch 
kam wemg Material an den Markt, ſo daß gegenüber der geſtrigen 
Abendbörſe die Kursveränderungen ſehr klein blieben. Zum Teil waren 
die Werte gehalten oder es traten Rückgänge bei der herrſchenden 
            Un=
luſt bis zu 1,5 Prozent ein. Zur erſten Notiz kamen nur wenig 
            Ab=
ſchlüſſe zuſtande Im Verlaufe trat vorübergehend auf einige 
            Intereſ=
ſenkäufe der Spekulation eine kleine Velebung ein und Beſſerungen um 
Bruchteile eines Prozendes waren die Folge. Etwas vermehrtes 
            Inter=
eſſe beſtand für Mannesmann und Reichsbankanteile. Später drückte 
die herrſchende Unbuſt wieder in ſtärkevem Maße und die Kursgeſtaltung 
war keine einheitliche, doch überwogen die Gewinne bis zu 1,5 Prozent 
gegenüber dem Anfang. Die Börſe zeigte eine gewiſſe 
            Widerſtands=
fähigkeit. Am Geldwarkt erfuhr Tagesgeld mit 5 Prozent eine 
            Verknap=
pung. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,2150; gegen 
Pfunde 20,460; London-Kabel 4,8535; Paris 124,27; Mailand 92,77; 
Madrid 21,00; Hollond 12,11¾4. 
Frankfurter Abendbörſe freundlich. Die Börſe zeigte eine 
gewiſſe Enttäuſchung über den Dividendenvorſchlag von Hapag von 
7 Prozent (8 Proz.), weil damit gewiſſe Richtlinien für die künftige 
Dividendenpolitik der Schiffahrtsgeſellſchaften Hapag und Nordd. Lloyd 
gegeben ſeien. Im übrigen lag für eine Geſchäftsbelebung keine 
            An=
regung vor, ſo daß keine Umſätze zuſtande kamen. Erſt im Verlau 
traten Kaliwerte etwas hervor und zeigten Kursbeſſerungen bis 4 
            Pro=
zent. Die Farbenaktie zeigte eine Beſſerung von 1,75 Proz. Licht u. 
Kraft 1 Prozent. Am Rentenmarkt waren Ruſſen abbröckelnd. O2er 
Ruſſen 2,4, Goldruſſen 2,2. Ausländiſche Kunſtſeidewerte ohne Umſatz.
 Berlin, 14. Februar. 
Die Börſe ſtand heute bei Eröffnung im Zeichen einer abſoluten 
Geſchäftsunluſt, da es an Anregungen fehlte, vielmehr einige ungünſtige 
Momente wirtſchaftlicher Natur vorlagen, wie der Bericht der 
            Maſchi=
nen=Induſtrie im Januar, der ein waiteres Abgleiten des 
            Auftragsein=
ganges und der Beſchäftigung feſtſtellt, das verſchärfte Anziehen der 
            Ar=
beitsloſenziffer, die wirtſchaftlichen Schwierigkeitem, die der harte Froſt 
zur Folge hat und nicht zuletzt immer noch die Befürchtungen über eine 
Diskonterhöhung in Amerika. Obwohl nennenswerte Verkaufsaufträge 
nicht vorlagen, die Provinz vielmehr für Vorprämien in den führenden 
Spezialpapieren einiges Intereſſe zeigte, wieſen die erſten Kurſe, deren 
Feſtſtellung wieder bei einer Anzahl von Papieren ausfiel, überwiegend 
leichte Abfchläge auf. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe hielt die 
            Ge=
ſchäftsſtille an, nur am Kalimarkt konnte ſich die Umſatztätigkeit etwas 
beleben. Der Privatdiskont blieb mit 5¾ für beide Sichten 
            unverän=
dert. Gegen Schluß des offiziellen Verkehrs konnte ſich das Geſchäft, 
namentlich am Montammarkt, an dem mam hauprſächlich für Phönig 
Käufe einer Großbank beobgchtem konnte, etwas beleben. Auch Hapag 
und Reichsbank zogen weiter an. Die Börſe ſchloß durchweg leicht 
            be=
feſtigt.
 A. E. G. 
Augsb.=Nürnb. Maſch. 
Baſalt. 
Bergmann. 
Berl. Karlsruhe Ind 
Berl. Hand.=Geſ. 
Braunkohl. Brikett, 
Bremer=Wolle". 
Danatbank . ." 
Deutſche Bank .. 
Diskontogeſ. . . 
Dresdner Bank.." 
Deutſche Maſchinen 
Deutſche Erdöl .." 
Deutſche Petroleun 
Dynamit Nobel .. 
Elektr. Lieferung 
J. G. Farben 
Gelſenk. Berg. .. 
Geſ. f. elektr. Untern 
Han. Maſch.=Egeſt. 
Hanſa Dampfſch. 
Hapag. 
Harpener . 
Hemoor Zement . .
erke 10 105.— 123.— 126.— Wiſſner Metall. 139.5 139.5 135.75
270.— 135.—
275.— Wittener Gußſtahl 35.— 36.—
Deviſenmarki.
 Helſingfors.. / 10.59 10.61 
Wien.. .. 
Prag ..." 
Budapeſt .. . . / 73.39 ſ73.53 
Sofia .. 
Holland 
Oslo ..... 
Kopenhagen.. / 112.32/1 12.5! 
Stockholm 
London". 
Buenos Airess 1.775/ 1.779 
New York .. 
Belgien .. 
58 535
 13. 2. 
ſeld Brief 
59.15 59.27 
12.458/12.478 
3.037/ 8.043 
168.63/168.97 
112.31/112.53 
112.581112 80 
20.44 20.48 
4. 2105/4. 2185
 14. 2.- 
Geld /Brief 
0.59 10.61
 59.165 59.285 
12.46 12.48 
73 59 (73.53 
3.037/ 3.043 
168.65/168.99 
112.31/112.53 
112.31/112.53 
12.54/1 12.76 
0.439 20.479 
775/ 1.774 
4. 21104. 2190
18.625 Uruguag
 Italien ...... 
Paris ...... 
Schweiz ..... 
Spanien ..... 
Danzig 
Japan. . . . 
Rio de Janeiro 
Fugoſlawien 
Portugal. . . 
Athen .. 
Konſtantinpel 
nada
 Geld 
22.03 
16.43* 
80.97 
35.97 
1.62 
1.907 
0.501 
7.390 
18.60 
5.44 
2.077 
4.199 
4.311
 Brie 
2.07 
81.13 
66.11 
31.78 
1.91 
0.503 
7.404 
19.64 
5.45 
2.081 
4.207 
4.319
16.475/16.435/16.475
 14. 2. 
Geld /Brief 
22.02 22.06 
80.965 81.135 
66.10 166.24 
81.63 81.79 
1.905/ 1.909 
0.501/ 0.503 
7.390/ 7.404 
18.59 18.63 
5.44 5.45 
2077/ 2.081 
20.96/ 21.00 
4.311/ 4.319
 Portland=Zementwerke, Heidelberg=Mannheim=Stuttgart A. G. in 
Heidelberg. Die Hauprverſammlung der Geſellſchaft teilt mit, daß 
Herr Direktor Dr. Karl Vogel in Heidelberg auf Grund eines 
            freund=
ſchaftlichen Uebereinkommens aus dem Vorſtand der Geſellſchaft Ende 
Februar d. Js. ausſcheidet.
Produkkenberichke.
 Mannheimer Produktenbericht vom 14. Febr. Bee 
Auslandsforderung war die Stimmung trotz 
            Zurückhe=
feſt, mit Rückſicht auf die geſchloſſene Rheinſchiffal 
prompte Ware. Man verlangte für die 100 Kilo oEe 
frei Mannheim in RM.: Weizen inländ. 24,50, ausll. 
Roggen inländ. 24—24,50, Hafer inländ. 23,50—24,25, 
ſche, fränkiſche und württembergiſche 25—25,50, pfälz 
Futtergerſte 20,50—22,50, Mais mit Sack 24,50, Wo 
Null 34,50, Roggenmehl, je nach Ausmahlung, 30,75 
bis 14,25. 
Frankfurter Produktenbericht vom 14. Februar. 
dußtenmarkt erfuhr infolge der höheren Auslandsnot 
feſtigung. Dos Geſchäft war aber immer noch Elein. 
durch das mildere Wetter etwas an Umfang 
            zugenon-
wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 24: Roggen 23.. 
24,50; Hafer inl. 24,25—24,50; Mais für Futterzwecke 29 
wehl 33,75—34,50; niederrhein. 33,50—34; Roggenrr 
Weizenkleie 14,25; Roggenkleie 15. Mehle waren z—u 
lebhafter verlangt. 
Berliner Produktenbericht vom 14. Februar. Trer 
Berliner Getreidehandel die Momente häufen, die ein 
der Preiſe bedingten, zeigte ſich der Beginn doch r 
Liverpool war nicht in vollem Umfang dem feſteren W.n 
amerika gefolgt. Die erſten Notierungen lagen etwcr 
geſtern, lediglich effektiver und Märzweizen wurder 
höher bezahlt. Im Gonzen ſtellte ſich damit die Börſ 
den durchweg eine Mark höher liegenden Schätzungern 
Gerſte ruhig; auch Hafer ohne großen Umſatz, da 
            die=
gen micht durchzuſetzen ſind.
Mekallnokierungen.
 Die Berliner Metallnotierungen vom 14. Februrn 
Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen odem 
tierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkux 
— Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Bö
 Preiſe verſtehen ſich ab Lager Deutſchland für proms 
Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminiur
 in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren 190 RM., 
            desgr=
oder Drahtbarren 194 RM., Reinnickel, 98—99 
            Prozsi=
timon Regulus 78—83 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) 
Die Berliner Metalltermine vom 14. Februar= 
Kupfer: Januar 156,25 (156,50), Februar, März 
156 (157), Mai 156,25 (156,25), Juni, Juli, Auguſt 
tember 156,25 (156,50), Oktober 156,25 (156,75), Nor 
156,25 (156,50). Tendenz: befeſtigt. Für Blet: 
Februar 45,50 (46), März 45,50 (45,75), April 45,50 
Juli, Auguſt 45,75 (46), September, Oktober 45,75 u9 
Dezember 46 (46,25). Tendenz: ſtetig. Für Zink: Su 
Februar 52 (54), März, April, Mai, Juni, Juli, 9ug 
Okrober, November, Dezember 52 (52,75). Tendenz; 
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beige-;
Kleine Wirkſchaftsnachrichke
 Die deutſche Roheiſengewinnung im Januar 192 
1097 980 To. (Januar 1928: 1 180 576 To.). Arben 
durchſchnittlich 33 419 To. (38 083 To.) Roheiſen er 
ſpricht 77,1 Prozent der durchſchnittlichen arbeitstäst 
gewinnung des Jahres 1913 im Deutſchen Reich dan 
— Ende Januar waren von 184 vorhandenen Hock 
1928: 191) 97 (116) in Betrieb und 15 (10) gedämpff 
In der Zeit vom 27. Januar bis 2. Februar wurne 
ſchen Reichsbahngeſellſchaft (Angaben in 1000 Stück) 
tagen 782,6 Güterwagen geſtellt gegen 850,3 in de 
Woche 1928 und 801,3 in der Vorwoche 1929. Für 
Durchſchnitt berechnet, lauten die entſprechenden 87 
und 133,6. 
Die Süddeutſche Zinkblechhändler=Vereinigung, S 
Main, hat ihre Preiſe mit Wirkung vom 13. Febr 
Prozent ermäßigt, nachdem am 24. Januar eine E 
Prozent eingetreten war. 
Der Aufſichtsrat der Hamburg—Amerika=Paketfa. 
auf Vorſchlag des Vorſtandes, bei befriedigenden Alf 
auf den 23. März einzuberufenen G.V. eine Dividen 
(i. V. 8) vorzuſchlagen. 
Generaldirektor Paul Dumcke von der Frankfun 
Verſicherungs=A. G. iſt plötzlich nach längerer Krankh‟ 
Wie angekündigt, nimmt die Mechaniſche Weberek! 
nover, eine Dividendenreduzierung vor, und zwar 
ſichtsrat, die Verteilung einer Dividende von 10 (i— 
vorzuſchlagen. 
Im Januar wurde in Oſtoberſchleſien eine Rek= 
2 991 000 To. (Dezember 2550 000 To.) Steinkohle errr‟ 
nivean, das ſeit Jahren nicht erzielt wurde und L 
monatlichen Durchſchnittsförderung des Jahres 1913 L. 
Die ſchweizeriſche Tranche der rumäniſchen Sta— 
von 4 Millionen Dollar wird von einem Bankenkont 
Führung der Schweizeriſchen Kreditanſtalt zum Kurſe 
emittiert werden. 
Wie das engliſche Arbeitsminiſterium mitteilt, be— 
Arbeitsloſen in Großbritannien in der am 4. Febri: 
Woche 1369 500, was gegenüber der Vorwoche eine 2 
24 578, jedoch gegenüber dem Vorjahre eine 
            Vermel=
bedeutet.
Frankfurter Kursbericht vom 14. Februar 1929.
 6% Dtſche. 
            Reichs=
anl. v. 27 
6% Baden Frei 
ſtaat v. 27. 
6% Bahern Frei 
ſtaat v. 27 
80 Heſſen Volks 
ſtaat v. 28. 
6% Preuß. 
            Staats=
anl. v. 28 
6% Sachſen 
            Frei=
ſtaat v. 27 
% 
            ThüringerFrei=
ſtaat v. 27.
 Dtſche. Anl. 
            Auslo=
fungsſch. + 
Ablöſungsanl. 
Dtſche. Anl. 
            Ablö=
ſungsſch. (Neub.
 Dtſche. 
            Schutzge=
bietsanleihe. . .
 8% Bad.=Bad. v. 26 
6% Berlin v. 24... 
80 Darmſtadt v. 26 
v. 28 
Frkf. a. M. b. 2 
8% Mainz v. 26. 
80 Mannh. v. 26 
8% Nürnberg v. 2
 Dt. Komm. 
            Sam=
mel=Ablöſ.=Anl. 
* Ausl. Ser. 
Ser,II
87.25
78.5
79.4
90.25
91.4
80
84.75
53.85
13.70
5.25
94
 A 
92 
87 
898 
93.5 
95
 Ber. Hyp.=B 
820 Frkf. Hhv. Bk. 
„ Lia. Pfbr 
3 „ PfbrB 
½% — Lig. Pfbr.
 52.6 
69.5
 96.5 
97.5 
78.1 
97.5 
81:/.
 8% Heſſ. Landesbk. 
4½% Heſſ. 2ds. Hp. 
Bk.=Ligid. Pfbr. 
80 Kom. 
            Landes=
bank Darmſtadt 
80 Mein. ohp.Bk. 
4½% „ Lig. Pfbr. 
8% Pfälz. Hyp. Bk. 
8% Preuß. Ztr.. 
Stadt ſchaft. . 
39 Rhein. Hyp.=B 
Lig. Pfbr. 
30 Rhein.=Weſtf.= 
Bd.=Fred)I....." 
8% Südd. Bod.= 
Cred.=Bank. 
3% Württ. Hyp.=B.
 6% Daimler Benz 
von 27. 
.. 
30 Klöckner=Werke 
Berlin v. 26. 
70 Maintrw.v. 26. 
7% Ver. Stahlwke 
mit Opt. v. 26. 
8% VoigtckHäffner 
von 26 .
 J. G. Farben Bonds 
28.
 5% Bosn. L. E. B. 
v. 1914 
4/.%0 Oſt. 
            Schatz=
anw. v. 1914. 
4% Oſt. Goldrente 
41/,% Rum. Gold 
von 1913 
4%0 Türk. Admin. 
1.Badgad 
Zollanl. 
41.% ungarn 1913
97.25
75
93.9
 98 
77.3
37.75
97.5
98.5
74
92
84.25
8411,
134.2:
37
37.5
19
Goldr.
Aktien.
 Allg. Dt. Creditanſt 
Bk. f. Brauinduſtr. 
Berl. Handelsgeſ.
 Darmſt. u. Nt.=Bk. /275 
Deutſche Bank ... 
„Eff.=u. 
            Wechſel=
bank 
Vereinsbank 
Diskonto=Geſellſch 
Dresdener Bank .. 167.75 
Frankf. Bank . . . . . 148.5 
„ Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk.
 Gotha. Grundkr. B./142 
Mein. Hyp.=Bank 
Mitteld. Creditbk. 
Nürnb. Vereinsbl. 
Oſt. Creditanſtalt. 
Pfälz. Hyp.=Bank. /160.5 
Reichsbank=Ant. 304.75 
Rhein. Creditbk. 
„ Hyp.=Bank . . . /214.25 
Südd. Bod.-Cr. Bk. 
Wiener Banwverein!
 A.=G. . Verkehrsn 
Dt. Eiſenb.=Geſ.. 
7% Dt. Reichsbahn 
Vorzge 
Hapag 
Nordd. Llotzd ... . 122.5 
Schantung=Eiſenb. 
Südd. Eiſenb.=Geſ.
 Accum. Berlin. 
Adlerw. (v. Kleher) 
6% AEG. Vorzug
167 Bergm. El. Werke
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Brüning & Sohn.
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1117.5 Holzverk.=Induſtrie
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Chem. WerkeAlbert. 178.5 Salzdetfurth.
„ Weſteregeln I= 169 Chade .. 464 Kammgarnſpinn .! 124 Daimler=Benz.
Dt. Atl.=Telegr.. 58
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Klein, Schanzl. 103 Eiſenh. Berlin. Klöcknerwerke .. 164.25 Erdöl Kraftw. At=Württ. Gold= u. Silb.=Anſtalt. 169.5 Lahmeyer & Co. .
Lech, Augsburg. 148.5 „ Linoleumwerk 335 Löwenbr. Münch. 1156 Eichbaum, Brauer 310 Lüdenſcheid Metall/ Elektr. Lich u. Kra 210.5 Lutz Gebr. Darmſt. 139.25 Liefer.=Geſ.
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Goldſchmidt Th. 849 Oberbedar
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170 Peters Union Frif.. Hafenmühle Frkft. 135 Phönir Bergbau/ 11= Hammerſen (Osn.) Reiniger, Gebb.. Harpener Bergbau
Henninger, Kempf 175 Rh. Braunkohlen;
Elektr. Stamml. 56 Hilpert Armaturfb. 93 Stahlwerke 89 Hindrichs=Aufferm. 103 Riebeck Montan. 84.5 Hirſch Kupfer .... 139 Roeder Gb. Darmſt.
 Rütgerur 
Sachtles 
höff= 
Schran 
hw 
Siem 
Sieme 
Strohf7 
Südd
163
291
Bögtlau
68
126
 Alltanzs 
Berſ 
Frift 2 
Franko.‟ 
Mitwo 
Mamh
Seite 13
Freitag, den 15. Februar 1929
 Dies war für die ſo leicht und auch diesmal wieder weinende 
Kathleen ein ſüßer Troſt, und auch Miſtreß Blomm ſchien mit 
Hohlanders Entſchluß zufrieden. 
In Wirklichkeit reiſte Hohlander ganz und gar nicht nach dem 
Kontnent, ſondern er fuhr in das ihm vertraute Soho=Viertel 
Londons, dem von vielen Fremden bewohnten Quartier, mietete 
dort ein Zimmer und begab ſich dann in das „Monico”, eines der 
ſeltenen Londoner Cafés in kontinentalem Stil. 
Er liebte dies Café, in ihm war Stimmung, es war früher, 
während ſeiner unſteten Reiſen, oft eine Art Hauptquartier für 
ihn geweſen, man ſaß dort mitten unter den Fremden einſam 
und wohlgeborgen zugleich, und man hatte eine Fülle engliſcher 
und ausländiſcher Zeitungen zur Verfügung. 
Hohlander intereſſierte ſich diesmal nur für die engliſchen, 
und in dieſen wiederum nur für jene Rubrik, in der der Leſer die 
Nachrichten über den engliſchen Hof vorfindet.
Benteurer von (hre
 Roman von Max Uebelhör. 
(Nachdruck verboten.) 
Sache dagegen war dieſer Herzog von Berwick, 
ieckt zu tun, hier mußte er eingreifen. 
ru ei noch weniger auf eine Unterſtützung ſeitens 
umm zählen konnte, als bei der Heirat, daß er im 
genenfalls mit ihrer Gegnerſchaft rechnen mußte, 
ſt wie die Tatſache, daß ſie ihn im Verdacht haben 
ſiy nzes Geheimnis zu wiſſen. 
esvon geſprochen worden; aber Miſtreß Blomm 
nn ja, hatte ſich ſicherlich ſchon hunderte Male ge= 
Weiſe dieſer Deutſche ſie ſelbſt aufgefunden, was 
ind was ihn ſchließlich nach Iverelyde geführt 
t, ſie ſich fragen, ob dieſe Heirat einen Abſchluß 
„Der nicht. 
ſach dies ſeit demjenigen Augenblicke fragen, in 
anz zufällig die Rede auf Windſor und deſſen
Aau
 sollen Ihre Nerven besohaffen 
sein. Sie brauchen gesunde Nerven, 
um allen Anforderungen standhalten 
zu können, Kaffee Hag wird Ihnen 
dabei helfen. Er ist nicht nur 
coffeinfrei, also völlig unschäd- 
1ich und schont Ihre Nerven, 
            son-
dern bietet auch den gleichen 
            de-
nuß, vie anderer Bohnenkaffee 
Feinster dualität. 
Viele Arzte sagen: Kaffee Hag 
ist ein Segen für die Hensohheit. 
Das große Paket kostet RM 1.90, 
das kleine 95 Pfg, Ihr Kaufnann 
Führt ihn. 
IAbg 2569
 sbracht hatte; ſehr ſtark war Miſtreß Blomm 
ein unverkennbarer Zug der Angſt hatte ſich auf 
3 Geſicht gelegt. 
vie Hohlander die ſtaunenden Blicke der Kranken 
überraſcht hatte, ſo verſpürte er nach dieſem
vuhend und ängſtlich auf ihn gerichteten Blicke der
 lehoog erhalten, eine dicke Vermittlungsproviſion war dawals 
für den Miſter Hoare abgefallen, und dieſer hatte es ſehr 
            be=
dauert, daß Hohlander der verſuchsweiſe betretenen Lauſbahn 
nicht treu geblieben war, mit Freuden würde Hohlander in der 
Sackville Street willkommen, geheißen werden. 
Und keine Zeit konnte günſtiger ſein, für die Ferienzeit war 
die Nachfrage nach wirklich geeigneten Erziehern groß, die mit 
einer Verpflichtung von nur wenigen Wochen zufrieden waren. 
Eine wahre Perle. 
„Darling dear, liebſter Junge, fall mr nicht herunter!“ 
Und mit der rechten Hand machte die Herzogin von Berwick 
halb eine bittende, halb eine ſchelmiſch drohende Geſte nach ihrem 
Sohn zu, der, im hübſchen Matroſenanzug und eine Mütze 
            ver=
wegen im Nacken, auf dem ſchmalen Geländer des Piers 
            ba=
lancierte. 
„Ohl, Oh!” prahlte das Bürſchchen, „ich kann jetzt doch 
ſchwimmen, Mutter! Siebzehn Minuten lang kann ich ſchon 
ſchwimmen, und ohne nur ein kleines, kleines bißchen müde zu 
werden. Der Doktor hat’s gezählt, die Uhr in der Hand!" 
„So, ſo, der Doktor hat’s gezählt, mit der Uhr in der Hand 
— na, Stephan, wenn’s der Doktor gezählt hat mit der Uhr in 
der Hand, dann iſt’s ja gut.” 
Und damit ließ ſich die Herzogin von Berwick wieder in den 
bequemen Liegeſtuhl zurückfallen, und der bleine Stephan 
            be=
lancierte weiter. 
(Fortſetzung folgt.)
 Beobachtung machte dem gezwungenen und von 
hühen Spannung getragenen Zuſammenleben dieſer 
ſſat Ende; am Abend des zweiten Tages ſchon ſah
 Dieſe Rubrik war zu jener Zeit beſonders ausführlich; 
            ein=
gehendſt wurde da über alle kommenden Gäſte von Windſor und 
über die vom engliſchen Königspaar veranſtalteten Feſte 
            be=
richtet, ſehr ſchnell war Hohlander darüber orientiert, was man 
für die nächſten Wochen geplant hatte, welche Beſucher dort 
            er=
wartet wurden. 
Ziemlich lange grübelte er darüber nach, wie er ſich in 
            Wind=
ſor Eingang ſchaffen könne. 
Auf einmal ſchlug er ſich vor die Stirn, warum hatte er 
hieran noch nicht gedacht, er der in ſeinem ziemlich bewegten 
Leben auch enimal an einem engliſchen College am Genfer See 
Lehrer und dann für wenige Wochen, die Ferien über Tutor, 
alſo Mentor eines ſeiner dortigen Schüler geweſen war? 
Sorgfältig ſchrieb er all die ſtolzen Namen der bünftigen 
Gäſte von Windſor auf, um dann ohne Zaudern nach der 
            Sack=
ville Street zu fahren, einer Seitenſtraße des Piccadilly. 
Dort wohnte in einem einfachen, aber hübſchen Backſteinhaus 
Miſter Hoare, der bekannteſte Stellenvermittler für Erzieher 
vornehmer Söhne des ganzen britiſchen Imperiums. 
Durch die Vermittlung des Miſter Hoare hatte er ſeine 
            Stel=
lung an jenem Inſtitut und als Tutor des künftigen Lord Chis=
 Beſchlagn.=freie 
2—4Zim.=Wohnung 
mit Zub. in 
            Darm=
ſtadt oder Vorort 
(ev. möbl.) geſucht. 
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Hauſe, ev. Manſ. 
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Junges Ehepaar o. 
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B. Kehr. O.=
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ſtadt, Roßdörfer 
Straße 4.
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u. das Brüchigwerden 
des Haares gebrauchen 
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            Kräuter-
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der Zeit gehen. 
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