Einzelnummer 10 Pfennige
ſisugspreis:
in=Zigem Erſcheinen vom 1. Februar
Eiess Reichemarl und 22 Drennig
Augsvolt 2.25 Neſchszmart, durch die
A1c-mart frei Haus. Poſbezugspreis
siet geid monatlich 2.15 Reichemart.
Ru fü- Au nahme von Anzeisen an
a wird nicht übemommen.
Nicht=
r mummern in olge köherer Gewalt
aeissher nicht zur Kürzung des
Wiwngen und Abbeſtſellungen durch
Eol dichkeit für uns. Poſiſcheckonio
„Saurt a. M. 1501.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſirierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtiſcher mit * verſehenen Original=Aufſäte und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfaitet.
Nummer 42
Montag, den 11. Februar 1929.
192. Jahrgang
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2mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadl 25 Relck dls
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breifl 2 Reichsmark. Anzeicen von auewärts 40 Reichepfgs
Finanz=Anzeigen 60 Reſchepig. 92 mm breite
Rellome=
zelle 300 Reickzmart. Alle Preiſe mn Reickemark
f: Dollar — 4.20 Martt. — Im Falle, höherer
Sewalt, wie Krieg. Aufruhr Strell uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltrelbung fäſlt ſieder
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Bonl und
Danm=
ſtädter und Ralionalbans.
Bariſer Sachverſkändigen=
Konferenz.
EP. Paris, 10. Febr.
hüterun feſtſteht, daß über die Sachverſtändigen=
Bera=
hſtes Stillſchweigen bewahrt wird, ergehen ſich die
ſer die Reſultate der geſtrigen erſten Sitzung
ledig=
vierten 1e Bhat ungen. Die Verantwortung für die in den
ein=
ugen veröffentlichten Mitteilungen muß ihnen über=
So wird verſchiebentlich angenommen, daß Owen
yn übertragenen Vorſitz des Komitees annehmen
St auch der Inhalt einer Meldung aus Waſhington,
uEſident Coolidge als auch Staatsſekretär Kellogg
erikaniſchen Vorſitz nichts einzuwenden hätten,
w2wung einſtimmig gewählt werde. Laut „Matin”
diſeiffsdelegierten wahrſcheinlich an den Beratungen
tmrit ſie im Fall= einer notwendigen Erſetzung
ſnPaufenden übe: den Stand der Arbeiten ſind. —
ichru fin, der vor einigen Tagen noch mit einer Dawes=
5 Milliarden Reichsmark jonglierte, verſteht ſich
kiz, einem erheblichen Rabatt. Er hält eine „
Stabi=
nnnitäten auf 2½ Milliarden Reichsmark für
ihn. Das ſtelle aber eine ganz bedeutende Konzeſſion
leſſtusigermächte dar, und man dürfe erwarten, daß
„ſanwieſem Falle ſich zu einer ausgiebigen und
ſufor=
ſoigrägliſierung ſeiner Schuld verſtehen werde. Die
eegroßen Reparationsanleihe ſtelle im übrigen ein
9 Problem erſter Größe dar. Es ſei klar, daß die
Aufgebracht werden könne, wenn die Geldgeber mit
der verſchiedenen Länder zeichnen könnten. Dann
eBefahr eines Zuſammenbruches dieſer Renten. —
itterlaßt es allerdings, anzugeben, wori dieſe
bert”” werden die Sachverſtändigen bis 1. März in
umd dann nach Verlin überſiedeln. Parker Gilberr
Pariſer Verhandlungen und mit noch mehr
Be=
denen in Verlin teilnehmen, obwohl er nicht Dele=
„Aſtoria” ſind nicht weſiger als 40 Wohnungen
Weiſ tändigen reſerviert worden. Der Hauptverhand=
Aſich im Untergeſchoß, direkt unter dem Speiſcſaal
Aüs der Abenne des Champs Elyſées befinden.
an werden ſomit beſtändig bei elektriſchem Licht
AArrßerdem ſind noch zwei kleinere Säle für Kon=
Run gen gentietct worden. Man hält die Bildung von
Entees für moglich. Das eine hätte über die Höhe
Neu, und ihre Zahl zu beraten, das andere über die
Bic=ung der Tawpsſchuld und die Ausgabe einer
Ei eihe
reichs Kampf um das Elſaß.
Munſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 10. Februar.
e über das Elſaß iſt zu Ende. Nahträglich ſtellt
PAM Naß ſie eizentlic, urc aus überflüfſig war. Man
M eleungen Mr. zig mehr o er minder tauge Reden
eIme ſte Aummertſamteit zoute nau ſt.leſtverſtand=
PPoincares und gerrots. Herriot hat ſich
eigent=
eunem gemäßigten Tone gegen die Vorwurfe der
gict, arek er ging doh in die Ofenſive über,
in=
eihe, Taß die Reche in eine nationale und über=
Runtte die Parie politik hineintrug.
eu7 Vertrauensvotum, wider Willen der Linkspar=
AI drangten, daß die Regierung in dieſem Punkte
Tährage nicht auſwerfe. Mit Ausnah ne der Sozia=
Mn hielen und ſelbſtverſtund. ich mit Ausnahme der
mnd Autonomiſten, die ſich gegen dee Rege ung
fſich der Abſtimmung en h elten, hat die Kaize
MSsierung ihr Vertrauen ausgeſprocen. Und ſelbſt
EI kedaueren lekhaſt, daß ſie ſich nicht „lohal” zei=
Der Poincaré hat nah ihrer Meinung die
Kleri=
geſchont.
1e9 de Abſaſſung der Vertrauensfrage etrraz
Mau man feſtſtellen, daß ſie jeder Bedeutung
eit=
die hanmer eigentlich über ein Nichts abse=
Dieſe Minung überwie zt auch in der Preſſe, und
E Wie ſonſt über alles eine entgegenzeſetzte Mei=
Megen, wie „LCcho de Paris” und „Volouts”,
Froze einig.
Sckaue iſt nür eine immen= und auß=npolitiſche
Amnsgeblieben, Verſtimmung mit Deutſchland,
Neiſchen den Parteien in Frankreich und nicht zu=
Rurng im Elſaß.
Hanß der Arbeiten der Sahverſtänd gerkommiſſion
pmit crn Konmentaren kegrißt. Man hilt viel
ine aner kartſchen Sakverſtäudicen ſehr frankephil
2s iſt inereſſant, daß jetzt in den ſonſt
keſt=
reien die Aufafung immer mehr A hinser fin=
D den Arbeiten noch nicht zu einer erdgilit en
MneDrc onkbroblens fihren werden. Ta3 iſt un
Fichr, Ta Fei der ſtrfen Kalung Frmkreichs und
Handeni cen echtvterigketen, auf die die Konmer=
Ner Ruüichen Schulden ſtoßen muß, ſonſt eine er=
2 Inum verzuſtellen wäre.
Vom Tage.
Die neue Kältewelle in Oberſchleſien hat in dieſem
Jahre noch nicht erreichte Tieftemperaturen mit ſich gebracht. Die
Ober=
gangenen Nacht 35 Grad Kälte als tiefſte Temperatur feſt.
Der Matin meldet aus Montpellier, Trotzki beabſichtige, ſich auf verſchoben haben. Dr. Groener und mit ihm ganz Oſtpreußen
den Rat ſeiner Freunde hin mit ſeiner Familie in
Südfrank=
reich niede zulaſſen. Es ſeien bereits Verhandlungen für den Ankauf
eines Hauſes zwiſchen St. Pons und Lamalou=les=Bains eingeleitet
Schritte unternommen, die notwendigen Paßformalitäten zu erledigen.
nachmittag ½1 Uhr Lokalzeit im Hauptzentralgefängnis von Mexiko
erſchoſſen.
Einer Madrider Meldung der „Chicago Tribune” zufolge wurde
Sanchez Guerra auf eine der Chafarinas=Inſeln an der
afrika=
niſchen Küſte gebracht.
Die Unkerzeichnung des Likwinow=Pakks
* Moskau, 10. Februar. (Priv.=Tel.)
Es kann gleichſam als Symbol für die ungeheuren
Schwie=
rigkeiten angeſehen werden, die die Auseinanderſetzung über das
am Silveſterna.mnittag erfolgte Angebot Litwinows an Polen
begleitet haben, daß noch im letzten Augenblick vor der
Unter=
zeichnung, die heute um 7 Uhr im Konferenzſaal des
Volkskom=
miſſariats des Auswärtigen ſtattſand, ſich Beſtrebungen geltend
machten, die darauf hinauszielten, den Termin erneut um einige
Tage zu verſchieben. Dabei handelt es ſich ſowohl um die
Tat=
ſache, daß Eſtland die Ratifizierung des Hellogspaktes nicht
recht=
zeitig genug vorgenommen hatte, als auch um eine verzögerte
Abſendung der Vollmachten für die Vertreter Lettlands und Eſte
lands. Es eveignete ſich deshalb der merkwürdige Fall, daß die
Vollmachten des eſtländiſchen Vertreters gerade noch in der
ruſ=
ſiſchen Geſandtſchaft in Reval rechtzeitig deponiert werden
konn=
ten, während diejenisen für den Vertreter Lettlands
unmittel=
bar vor dem Unterzeichnungsalt eintrafen.
Mit der Unterzeichnung des Paktes, der den Namen
Lit=
winow=Palt tragen durfte, hat die Sowjetunion eine geſchickt
eingeleitete diplomatiſche Aktion zu einem unleugkaren
erfolg=
reichen Abſchluß gebracht, wenn auch im Verlauf der
wochenlan=
gen Auseinanderſetzungen mit Polen die urſprüngliche Aktion
Litwinows nicht unweſentlich verwäſſert und damit in ihrer
Bedeutung herabgemindert wurde. Es iſt bekannt, daß der
Warſchauer Regierung an dem Abſchluß eines Vertrazes mit
Moslau, der die vorzeitige Inkraftſetzung des Kellogspaktes für
Oſteuropa vorſieht, zunächſt ſehr wenig lag. Mit allen Mitteln
verſuchte deshalb Polen, die Auseinanderſetzung in die Län=e
zu ziehen, in der Hoffnung, daß inzwiſchen der Vorſchlax
Lit=
winows durch eine etwaige Inkraftſetzung des Kelloyg=Paktes
ſelbſt hinfällig geworden wäre. Es iſt ebenſo bekannt, daß
Polen in dieſer Kaltung von ſeinen franzöſiſchen und engliſchen
Natgebern unterſtützt worden war. Der letzte Trumpf, den Polen
gegen Moskau ausgeſpielt hat, war Rumänien. Polen nahm
an, daß die vom Siandpunkt Moskaus noch immer ungelöſte
beſſarabiſche Fraze für die Sowjeiunion ein Hindernis
darſtel=
len werde. Polen hatte ſich aber verſpekuliert, denn Litzwinow
vermochte ſehr wohl einzuſehen, daß ein Paktabſchluß mit
Polen ſelbſt dann etwaige Zugeſtändniſſe gegenüber Rumänien
nunmehr unterzeichnete Pakt tatſächlich eine derartige Klauſel
enthält, wie es gefliſſentlich von Bukareſter Seite behauptet
wor=
den war, bleibt noch dahingeſtellt. Es muß erſt die
Veröffent=
über dieſe Frage und damit über die Bedeutung des
Ver=
trades überhaupt wird ein endgültiges Urteil fällen können.
Allerdings muß bereits jetzt betont werden, daß ſelbſt die von
Buareſt verbreitete Verſion über Beſſarabien mehrfache
Deu=
tungen zuläßt, ſo daß es ſelbſt im Falle der Aufnahme einer
der=
artigen Klauſel in den Vertray der Geſchicklichkeit der Sowjets
nicht ſchwer fallen dürfte, ſie auf eigene Art zu interpretieren.
Abgeſehen von Rumänien liegt die grundſätzliche Bedeutung
Polen abgerungenen Bekenntnis zur Förderung des Friedens,
das umſo wertvoller iſt, je ſchwerer es der Warſchauer Regierung
geſallen iſt. Wenn auch die Bedeutung derartiger Verträge im
allgemeinen nicht überſchätzt werden darf, ſo hat ſich Polen hier
Handhabe gegeben, auf Grund der es in der Zukunft ſtets an Ermland, Maſuren und dem Marienburger Gebiet” in
Pomme=
ſeine vertraglichen Verpflichtungen erinnert werden kann. Das
iſt unzweifelhaft auch inſofern nicht gering einzuſchätzen, als es
heitsfront der Randſtaaten unter eigener Führung mit der
offen=
niſchen Bemühungen in den Randſtaaten ſpricht ſehr deutlich
dafür, ſo daß man in Warſchau ſicherlich keine reine Freude über
die nunmehr erfolgte Unterzeichnung empfinden dürfte.
Zur Löfung der Römiſchen Frage.
EP. Rom, 10. Febr.
Die Uinterzeichnung des Verſöhnungspaktes zwiſchen Flalien
und dem Vatilan iſt nun endgültig auf Montag, vormittags
11 Uhr, im Lateran=Palaſt feſtgeſetzt. Für Italien wird
Muſſolini, begleitet von Unterſtaatsſekretär Grandi und dem
Unterhändler Staatsrat Giannini und für den Papſt der Kar= es in der Oeffentlichkeit ſcheint.”
dinalſtaatsſekretär Gaſparri zeichnen. — Ein Beſuch König
Vik=
tor Emanuels im Vatikan iſt erſt nach der Ratifizierung
vor=
geſehen und wird mit beſonderen Feierlichkeiten verbunden ſein.
Der Pepſt wird dem König den Chriſtusorden als höchſte
päpſt=
liche Auszeichnung für fremde Staatsoberhäupter verleihen, der
käuptern verhiehen wurde. Die Königin wird vom Papſt die
Goldene Roſe erhalten
Der Große Fasciſtenrat wird in ſeiner Sitzung vom 15. Febr weiß, welche Anſtre
lung der Beziehungen zwiſcheu Kirche und Staat unterſteht.
Gibk es eine Oſtpreußen Frage?
In Polen hat man ſich äußerſt entrüſtet gezeigt über die
Dar=
ſchleſiſche Erdwiſſenſchaftliche Landeswarte in Ratibor ſtellte in der ver= legungen des Reichswehrminiſters Dr. Groener in ſeiner
Pan=
zerkreuzer=Denkſchrift, die „gute Deutſchenfreunde” nach England
und ein großer Teil des deutſchen Volkes ſehen in der polniſchen
Expanſions= und Rüſtungspolitik eine Gefahr für Oſtpreußen.
worden. Trotzki, der ſich gegenwärtig in Angora befindet, hat bereits. Polen hat durch ſeine Preſſe erklären laſſen, daß in Polen
nie=
mand an eine Annexion Oſtpreußens denkt. Dieſe Behauptung
Der Mörder Obregons Toral wurde am Samstag trifft vielleicht zu, wenn man ſie ganz wörtlich nimmt und ſie mit
dem Wörtchen „zurzeit” ergänzt. Es wird aber niemand in Polen
anzutreffen ſein, der ernſthaft behaupten wollte, daß das immer
ſo geweſen wäre und daß es immer ſo ſein würde. Wenn alſo
in der polniſchen Regierungspreſſe von einer „Fiktion” geſprochen
wird, die die in der Denkſchrift angenommene Bedrohung
Oſt=
preußens durch Polen darſtellt, ſo iſt dem keine andere
Bedeu=
tung beizumeſſen als die Geſte des Fuchſes, dem die bewußten
Trauben zurzeit noch zu hoch hängen.
Daß die in Deutſchland beſtehenden Beſorgniſſe hinſichtlich
des Schickſals Oſtpreußens durchaus nicht von der Hand zu weiſen
ſind, hat erſt kürzlich der höchſte Beamte der Provinz Oſtpreußen,
Oberpräſident Siehr, in Eſſen betont. Polen habe längſt, ſo
er=
klärte Siehr, die Wichtigkeit dieſes deutſchen Vorpoſtens klar
er=
kannt, und die Hoffnung, Oſtpreußen zu gewinnen, werde in
Polen immer weiter genährt. Da die Wirkungen des polniſchen
Korridors ſich in der Nachkriegszeit beſonders auf wirtſchaftlichem
Gebiet geäußert hätten, ſo verſuche Polen zunächſt, mit
wirt=
ſchaftlichen Mitteln der Erreichung ſeines Zieles näherzukommen.
Den Polen iſt es wohl bekannt, daß die wirtſchaftlichen Nöte
Oſt=
preußens auf dem Gebiete des Frachtverkehrs und der
Kapital=
abſchnürung ihnen außerordentlich große Chancen bieten für eine
fortſchreitende Abdrängung Oſtpreußens vom Reiche, und erſt
kürzlich ſiel von polniſcher Seite das Wort, daß Oſtpreußen immer
mehr verkümmere und eines Tages Polen wie eine reife Frucht
in den Schoß fallen müſſe.
Wenn man im Hinblick auf die gegenwärtige politiſche Lage in
Europa die Gefahr eines plötzlichen polniſchen Cinfalls in
Oſtpreu=
ßen vorläufig vielleicht nicht allzu hoch wird einzuſchätzen brauchen,
ſo iſt doch eine andere Gefahr derjenigen, die der Wirtſchaftsnot
Oſtpreußens entſpringt, zumindeſt gleichzuſetzen. Das iſt die
Ge=
fahr der polniſchen Oſtpreußen=Propaganda. Längſt hat die
polniſche Auslandspropaganda eine „Oſtpreußen=Frage” zu
ſchaf=
fen verſucht, um der von der ganzen Welt anerkannten
Korridor=
frage ein Gegengewicht zu bieten. Auch der frühere Plan des
polniſchen Nationaliſten Dmowſki auf Schaffung einer
oſtpreu=
ßiſchen Autonomie unter dem Protektorat Polens taucht immer
wieder in der polniſchen Preſſe auf.
Am rührigſten iſt die polniſche Oſtpreußenpropaganda in
Oſt=
preußen ſelbſt und in den Grenzgebieten. Trotz des für Polen
geradezu entmutigenden Ergebniſſes der maſuriſchen
Abſtim=
mung im Jahre 1920 fließen Jahr für Jahr beträchtliche Summen
aus Kongreßpolen über die Grenze, und die Agitation unter der
deutſchen Maſurenbevölkerung wird ſeit Jahren mit allen
Kräf=
ten betrieben. Mit Warſchauer Unterſtützung wurde in Allenſtein
die „Gazeta Olftynſka” gegründet, die eine Sprache führt, wie ſie
aufwiegt, wenn die Sowjetunion gezwungen ſein ſollte, die Ein= bei irgendeiner deutſchen Zeitung in Polen ſchon längſt zum
verleibung Beſſarabiens in Rumänien anzuerkennen. Ob der dauernden Verbot geführt hätte. Ueberall ſind im Maſurenland
bezahlte polniſche Agitatoren tätig, die verſuchen, ſogenannte
Wanderlager aufzuſchlagen. Die neue preußiſche
Minderheiten=
lichung des Textes des Taktes aßgewartet werden, bevor ma; ſchulverordnung ermöglicht den wenigen in Maſuren wirklich
vorhandenen Polen die Errichtung eigener Schulen, während
jen=
ſeits der Grenze eine deutſche Schulklaſſe nach der anderen
ber=
ſchwindet und Tauſende von deutſchen Kindern in polniſche
Schulen gepreßt werden. Mit allen Mitteln verſuchen die
pol=
niſchen Agitatoren, im Maſurenland ein polniſches Vereinsweſen
aufzuziehen. Im Jahre 1919 bereits bildete der berüchtigte
deutſchfeindliche Weſtmarkenverein ein ſogenanntes
Maſuren=
komitee in Warſchau, durch welches alle Geldunterſtützungen nach
dieſes Vertrages; ſoweit es ſich jetzt ſchon überſehen läßt, in dem Oſtpreußen gehen. Diesſeits und jenſeits der Grenze wurden
Vereinigungen gegründet, deren wichtigſte die „Vereinigung der
Landsleute aus Ermland, Maſuren und dem Marienburger
Ge=
biet” darſtellt. Cine andere polniſche Vereinigung iſt die in dem
abgetretenen oſtpreußiſchen Gebiet ins Leben gerufene „
Maſuren=
doch eindeutig feſtgelegt und der Sowjetregierung damit eine wehr”. Alljährlich hält die „Vereinigung der Landsleute aus
rellen mehrere Tagungen ab, bei denen dann die polniſchen
Oſt=
preußenpläne ganz unrerhüllt erörtert werden. Auf der letzten
Warſchau trotz aller Bemübungen nicht gelungen iſt, eine Ein= Tagung wurde beiſpielsweiſe die Forderung auf Wiederholung
der maſuriſchen Volksabftimmung erhoben, die im Jahre 1920
ſichtlichen Spitze gegen Moskau herzuſtellen. Das Echo der pol= angeblich auf einer falſchen Baſis vorgenommen worden ſei. Auf
dieſen Tagungen werden von oſtpreußiſchen Polen deutſcher
Staatsangehörigkeit Reden gehalten, die, würden ſie polniſchen
Staatsbürgern deutſcher Nationalität zur Laſt gelegt werden,
längſt als Hochverrat geahndet worden wären. Auf einer der
Tagungen der Polen aus Ermland, Maſuren und dem
Marien=
burger Gebiet erdreiſtete ſich der Königsberger polniſche Konſul
Strokowfki, offen für die Angliederung Oſtpreußens an Polen
einzutreten. Die polniſche Preſſe machte über dieſe Tagung
allerlei dunkle Andeutungen. Es könne, ſo wurde erklärt, über die
Beratungen nicht geſprochen werden, nur ſoviel ſtehe feſt, daß „die
oſtpreußiſche Frage ſchon erheblich weiter fortgeſchritten ſei, als
Gibt es eine Oſtpreußen=Frage? In Deutſchland und auch
in ſehenden Kreiſen des Auslandes weiß man ſeit langem, daß
es eine ſolche Frage gibt, die immer und immer wieder durch
Polen in Erinnerung gebracht wird. Die von Dr. Groener
auf=
gezeichneten Geſichtspunkte ſtellen nur einen Teil dieſer Frage dar
in den 6 Jahrhund=rtei ſeines Beſtehens erſt 13 Regicrungs= und ſind trotz des Ernſtes der Lage ruhig und ſachlich gehalten.
In Polen hat man zu allerletzt Veranlaſſung, ſich über dieſe
Dar=
legungen Dr. Groeners zu entrüſten, da man dort ſelbſt am beſten
lche Maßnahmen
ge=
den Verſöhnungspatt zu genehmigen haben, da ihm die Rege; trofſen worden ſind, die Oſpreußen=Frage zur Echickſalsfrage
des eureräiſchen Friedens zu machen.
Eeite 2
Montag, den 11. Tebruar 1929
Die heffiſchen Finanzen.
Finauzminiſter Kirnberger über Heſſens finanzielle
Lage.
Frankfurt a. M., 9. Februar.
Der heſſiſche Abseordnete Dr. Leuchtgens hatte ſich in einem
Frankfurter Blatt zur heſſiſchen Finanzfrage geäußert, und
dar=
über einige Behauptungen aufgeſtellt, denen der heſſiſche
Finanz=
miniſter Dr. Kirnberger jetzt entzegentritt. Er führt in dem
gleichen Blatt aus: Es iſt geſagt worden, „daß Heſſen ſeit
Be=
gim der Beſatzung noch nicht einen Schritt getan hat, um ſich
ſelbſt finanziell zu helfen‟. Das ſteht im Widerſpruch mit den
tatſächſlichen Verhältnifſen. Von 1924 ab ſind 804 Planſtellen,
879 Staatsdienſtanwärter und 355 Angeſtellte, im ganzen alſo
1538 Arbeitskräfte abgebaut worden; etwa 4 500 000 Mark
wur=
den nach dem damaligen Stand der Beſoldungszahlen dadurch
erſpart. Auch die ſachlichen Ausgaben wurden in geradezu
bru=
taler Weiſe niedrig gehalten. An den Krediten des Jahres 1926
wurde ganz generell ein 10prozentiger Abzug vorgenommen; die
danals entſtandenen Zahlen bilden in der Mehrzahl der
Voran=
ſchlagspoſitionen heute noch die Norm. Die Tagegelder wurden auf
eine laum noch zu vertretende Höhe herabgefetzt. Auch die
Aus=
führungen, wonach Heſſen ſeit Ende der Inflation mit einem
durchſchnittlichen jährlichen Fehlbetrag von 5—6 Millionen
wirt=
ſchafte, der ſich im Rechnungsjahre 1929 auf 12—15 Millionen
Mark (zwölf bis fünfzehn Millionen Mark) erhöhen dürfte,
ent=
fprechen nicht den Tatſachen. Das Rechnungsergebnis von 1924
brachte einen Ueberſchuß von 6843 498 Mark. Unter
Heranzie=
hung von Mitteln aus den Ueberſchüſſen der laufenden
Ver=
waltung früherer Jahre konnden die Ausgaben des
Rechnungs=
jahres 1925 vollſtändig, diejenigen des Rechnungsjahres 1926
bis auf 7,4 Millionen Mark gedeckt werden. Im Jahre 1927
wird, trotz der inzwiſchen einzetretenen Beſoldungserhöhungen,
nur ein Fehlbetras von 5,3 Millionen Mark verbleiben. Auch
das Rechnungsjahr 1928 wird ſich — ſo weit bis jetzt überſehen
werden kann — vom Verlauſe des Jahres 1927 nicht weſentlich
unterſcheiden, ſo daß die berechtigte Hoffnung beſteht, daß auch
das vor uns liegende Rechnungsjahr 1929 bei weitem nicht den
von Herrn Dr. Leuchtgens angegebenen Fehlbetrag erreichen
wird.
Dr. Skreſemann über die Ausgabepoſten des
Auswärligen Amtes.
Berlin, 10. Februar.
Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wurde am Samstag
die Beratung des Nachtragshaushaltes des Auswärtigen Amtes
fortgeſetzt. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann nahm dabei das
Wort zu längeren Ausführungen über die in der Ausſprache
auf=
geworfenen Fragen. Er ging zunächſt auf die Bemängelung der
Ausgabenpoſten des Auswärtigen Amtes ein und betonte, daß
dem Auswärtigen Amt heute ganz andere Aufgaben zugewieſen
ſeien als früher. So habe das alte Reich ſehr wenig Verſtändnis
für die kulturellen Aufgaben im Auslande gehabt. Gerade die
Kulturabteilung ſei für die Außenpolitik des Reiches
außerordent=
lich wichtig. Die Vermehrung der Ausgaben werde auch dadurch
hervorgerufen, daß es heute weit mehr Staaten gebe, als vor dem
Kriege, in denen diplomatiſche Vertretungen unterhalten werden
müßten. Einer Ueberprüfung der Ausgaben des Auswärtigen
Amtes im Inlande durch den Sparkommiſſar ſtimme er gern zu.
Ein ſtarker Abbau des Perſonals ſei bereits erfolgt. Die
Beam=
ten ſeien ſeit 1925 um 99 Köpfe vermindert. Die Zahl der
Ange=
ſtellten ſei von 392 auf 197 geſunken. Andererſeits erforderten die
vielen Verträge, die mit fremden Staaten geſchloſſen werden,
un=
endlich viel Kleinarbeit. Bei der Beſprechung der Auswahl des
Nachwuchſes verwahrte ſich der Miniſter entſchieden gegen die
Aufſaſſung, als ob der Adel bevorzugt werde. In den letzten
Pahren ſeien acht bis zehn Attaches einberufen worden, 400
Be=
werbungen hätten aber vorgelegen. Ausgewählt worden ſeien
diejenigen, die nach ihrem Lebenslauf und nach ihrer Bildung die
Gewähr für hervorragende Leiſtungen geboten hätten. Früher
hätten wir unter allen Botſchaftern und Geſandten drei
Bürger=
liche gehabt. Heute ſeien von unſeren Botſchaften und
Geſandt=
ſchaften 27 mit Bürgerlichen und 21 mit Adligen beſetzt. Weiter
wandte ſich der Minifter gegen die Auffaſſung, als ob die
Aus=
wahl unſerer außenpolitiſchen Vertreter nach Geſichtspunkten der
Parteizugehörigkeit erfolge. Man ruiniere den ganzen
außenpoli=
tiſchen Dienſt, wenn man das parteipolitiſche Moment
hinein=
ziehen wolle.
Aafching i Tumſtäst.
* Vom Samstag abend bis Mittwoch früh ſteht auch Darmſtadt im
Zeichen des Faſchings. Die miniſterielle Genehmigung zum
unein=
geſchränkten Faſchingstreiben auch in den Straßen, die jahrelang
unter=
bunden war, hat ſich bereits am geſtrigen Sonntag ſtark ausgewirft.
In den Straßen luſtwandelten trotz der grimmigen Kälte unzählig=
Masken, von ebenſo vielen Spaziergängern freudig begrüßt. Erreichte
das Treiben in den Straßen auch lange noch nicht den Umfang der
Vorkriegszeit, ſo bot ſich doch den Paſſanten ein hühſches buntes Bild.
Namentlich viele Kinder waren hubſch herausgeputzt und freuten ſich
des bunten Tants und der klingenden Schellen. Man ſah überall
glän=
zende Aeuglein und von Froſt und Frende gerötete Wangen. Die
Erwachſenen zogen es meiſtens vor, ihre Faſchingsluſt in die Kaffees
und Reſtaurants zu tragen, die faſt durchweg beſondere
Faſchingsver=
anſtaltungen ungekündigt hatten. Ueberall wurde konzertiert, getanzt
und geſungen. Beſonders hübſche Faſchingsdekorationen hatten, die
drei größten hieſigen Kaffees angelegt. In erſter Linie das Kaffee
Ernſt Ludwig, ebenſo eigenartig wie originell und fa benfroh
geſchmuückt. Aber auch das Schloß=Kaffee und Kaffee Oper,
in dem Hausbälle ſtattfanden, waren faſchingsfreudig geſchmückt. Auch
das Herrngarten=Kaffee übte eine ſtarke Anziehungskraft
aus, zumal ganz in der Nähe auf dem Herrngartenteich auch
Schlitt=
ſchuhſport getrieben werden kann. Auch auf der Eisbahn tummelten
ſich viele Masken und koſtümierte Jugend. Rheingauer
Wein=
ſtube, Reſtaurant Bender, Alte Poſt, Bockshaut, Ra
s=
keller und faſt alle ſonſtigen Lokalitäten des inneren Stadtgeb es
boten Gelegenheit, die tolle Faſchingslaune austoben zu laſſen. Mit
einer Einſchränkung allerdings: Mit der „Tollität” des
Faſchings=
treibens iſt es heuer nicht weit her. Man verſucht wohl überall, ſich
in eine ſorgenfreie oder ſorgenbrechende Stimmung hineinzuleben, aber
man merkt doch überall die ſchlimme wirtſchaf liche Not. Die
öffent=
lichen Maskenbälle ſind durchweg bedeutend ſchlechter heſucht, wie im
vorigen Jahre.
Der große Gala=Maskenball der Karnevalgeſellſchaft „Narrhalla”,
der am Samstag in ſämtlichen Räumen des Städtiſchen Saalbaues
ſtattfand, hat allerdings ſeine alte Anziehungskraft faſt bewahrt. Er
wuar das Ziel auch offizieller Perſönlichkeiten. Man ſah Miniſter und
Bürgermeiſter inmitten des fröhlichen Faſchingstreibens, und das iſt
ja auch gut, denn gerade hier im freien, ungebundenen Maskentreiben
iſt ja mehr wie ſonſt Gelegenheit geboten, Volkesſtimme zu hören.
Jedenfalls gab man ſich allgemein der Ungebundenheit fröhlichen
Ge=
nießens hin. Der Hohe Rat der „Narrhalla”, ordenbeſät und im
könig=
lich närriſchen Schmuck, ſtolzierte erhaben unter der fröhlichen
Mum=
menſchanz treibenden Menge einher, und ſelbſt Mar Wolf, der ewig
unzufriedene Kaſſierer, machte ein ſtrahlendes Geſicht. Man fah eine
große Anzahl hübſcher und origineller Koſtüme. Das Bild iſt gegen
die Vorkriegszeit auch im Maskenball erheblich gewandelt. Es gibt
überbaupt kein Koſtüm mehr, das ſo ſtark an Stoffmangel leidet, um
auſtößig zu wirken. Die „lauſchigen Niſchen und Lauben”, die früher
die beiden Galerien einnahmen, ſind weggefallen; dafür waren in den
oberen Nebenräumen einige wenige offene Niſchen von buntfarbigen
Wänden hergerichtet, in denen Paare oder Geſellſchaften vom Tanz
ruhen und fröhlich kofend ein Glas Sekt leeren konnten. Der Saalban
trug die in ihrer Einfachheit recht wirkſamen Dekorationen von
Hart=
mut Pfeil, die ſchon von den Sitzungen her bekannt ſind. Zwei
Orcheſter ſpielten ununterbrochen zum Tanz auf. Der Ball nahm einen
animierten und harmoniſchen Verlauf.
Der große Masken= und Koſtümball im Hotel zur Traube war
ebenfalls über Erwarten gut beſucht. Hier traf ſich wie immer in den
Fa’chingstagen die gute Darmſtädter Geſellſchaft, ſoweit ſie Freude am
fröhlichen Mummenſchanz hat und nicht eben vorzieht, die großen
Ver=
auſtaltungen in Mainz, Köln oder Mannheim zu befuchen. Auch viele
Fremde waren da, denn andererſeits ſuchen auch hin und wieder
Groß=
ſtädter aus der Nachbarſchaft fröhliche Unterhaltung in unſerer ſclönen
„Traube‟. Die unteren Räume waren ſämtlich für das fiöhliche
Mas=
kentreiben hergerichtet: ſie zeigten eine von Thcatermaler Langer
geſchaffene ungemein farbenfrohe, luſtige und wirkſame Dckoration.
Man ſah den erſten Darmſtädter Zoologiſchen Garten, in dem
aller=
hand merkwürdiges Getier an den Wänden groteskes Leben entfaltete,
Man ſah eine Jahrmarktbude und vieles andere. Kurz, alle Wände
waren mit fröhlichen, humoriſtiſchen Bildern und Kar=
Die Dekoration bleibt während de: lcsien Faſchings.g
Beſucher der Traube hatten es bis auf ganz wenige 22
gezögen, ohne Maske zu erſcheinen, dafür aber ware
Damen in reilweiſe höchſt koſtbaren, durchweg aber hünk
vollen und eigenartigen Koſtüimen erſchienen. Die frei
Damen oder unſerer kunſtgewerblichen Werkſtätten triechu
Herr und Frau Gabler hatten wieder in liebenswi
allerlei Unterhaltungen ihrer Gäſte geſorgt, ſo daß ſehrt
liche Stimmung platzgriff, die bis zum grauenden A=
Gegen 2 Uhr traten die Damen zur
Prämiierungspo=
den einzelnen Tiſchen wurden durch Stimmzettel die M
qualifiziert. Es erhielten: den erſten Preis nach Px
Tuſſy Sachs, den zweiten Preis Frau Röth, der
Frl. Peterchen Beutke.
Tanzſpiele des D. D. A.
Auch dieſe Veranſtaltung darf man wohl in die Ru
Darmſtadt einreihen. Cs war die Wiederholung der
großen V. D. A.=Feſt im Union=Theater am geſtrigen Soo
Ungezählte Be ucher des Bunten Balles haben bedaug=
Möglichkeit hatten, die Voxführung dieſer Tanzipiele:
Beſveis dafür, daß dieſes Bedauern auch berechtigt wam
Erwarten zahlreiche Beſuch angeſehen werden. Das
war faſt ausverkauft. Der von Tanz= zu Tanznummy
Beifall, der am Schluſſe die Form herzlichſter Ovation;
weiterhin, da die Wiederholung der Aufführung dudd
war. In der Tat, es waren ganz köſtliche Bilder, die
Fülle zu ſehen im Saalbau ja nur ganz Wenigen
mö=
einhundert junge Mädchen aus allen Kreiſen der Bi
in monatelangem aufopfernden Bemühen durch Frl.
vom Heſſiſchen Landestheater derartig künſtleriſch vorgg
tatſächlich nicht mehr den Eindruck hatte, Dilettantem=z
„Blumenkranz”, der den Reigen der Tanzipiele eröff
enizückend komponiert und wurde trotz vielfacher Komp
den jungen Mädchen mit beſtem Verſtändnis für
das=
des Tanzſpiels wiedergegeben. Alle waren in den mu
raffiniert zuſammengeſtellt als Blumen koſtümiert, dii
zückenden Gärtnerin und einem eben o reizenden Gärtm
den. Auch in dem „Bauerntanz”, wie in all den ande
jeweils auf das im Titel liegende Charakteriſtikum m
ſicht genommen, was für die Tanzkunſt von Frl.
A-
ſprach. Es iſt bewundernswert, daß bei der Fülle ds
bolenen kaum Wiederholungen oder Gleichheiten zu
Außer dem „Bauerntanz” gab es den „Harlekintanz”.
tanz”, und als beſtes der Tanz viele den „Verwandlu=g
Verwandlungstanz war tarſächlich ſo, daß er ſowcrl
wundervoll farbig abgeſtimmten und mit eigenartigſt
ten Koſtüme, wie der ſchwierigen Tanzpiecen ſelbſt
jed=
kritik ſtandhielte. Das Schönſte an den Tanzſpielen
die Tänzerinnen ſelbſt. Es war ein entzückendes El
Lebensfreude. Die glänzenden Augen der kleinen undt
künſtlerinnen ſtrahlten die eigene Freude im Tanzſpiel.
Aenne Reiß gebührt Frau Vally Sander=Rei
nung, die die Zeichnungen zu den Koſtümen lieferte.
Geſchmack, ihr Farben= und Formenſinn hatten
Koſtür-
wohl im einzelnen wie in der Wirkung der Geſamtkri
Sinne des Wortes ein Nauſch von Farbe und Fornm
vorzauerte. — Ebenſo künſtleriſch wie impoſant war
hild in dem nach den Klängen des Narrhallann
Tanzgruppen noch einmal in der Charakteriſtik ihrer.
im geſchloſſenen Geſam bild in bunt bewegtem WirbeZe
Sehlußbild mußte ebenſo wie mehrere Einzelbilder wi
Frau Dr. Koepke, die verdienſtvolle Voriitzwl
ortsgruppe des V. D.A., die auch um das letzte Zuſ
Tanzpiele — Farbenwahl, Wahl des Stoffes, Koſtüm
großes Verdienſt hat, dürfte durch dieſe Sondera
Ueber chuß vom Bunten Ball noch einen erfreuliche
fügen können.
— H=ſſiſches Landestheaker. Morgen Dienstag gelangt im Großen
Haus die Johnun=Strauß=Spereite „Dio Fledermaus” mit den
Damen Paula Kaprer, Käthe Walter, K.ithe Gothe und ben Herren
Guſtav Deharde. Hein ich Kuhn. Adolf Iaener, Carl Ebert=Beyer, Han=
Biumeiſter, Han3 Ney in den Haupkvollen zur Aufführung. (Micte 2,
Beginn: 19 Uhr
Im Kleinen Haus wird die „Tot= Tante und andere
Be=
gebenheiten” von Curt Geetz wederhylt. Dieſe Aufführung iſt
ausnahuswciſe der Zuſatzmiete III zugetcilt. (B=ginn: 19 Uhr.)
— Underſchriftenfammlung. Für die Sparer, Reniner, Inflations=
und Liquidation=geſchädigte, ſowvie alle, denen die G=rechtigkeit als das
notſvend ge Fundament unſeres Vaterlandes erſ heint, liegen
Unter=
ſchriftsliſten als Proteſt gegen die ungenügenden Aufwertungsgeſetze,
gegen die Lüge, Deutſchland ſei durch die Inflation entſchuldet, und die
damit b gründeten hohen Daweslaſten jeden Werktag=Nachmittag von
3——7 Uhr im Kaſſerſaal, kleiues Zimmer (Eingang Kinotorhalle) auf,
(Siehe die Anzeige im heuitigen Inſeratenteil.)
Ta6=
Bei
Derrmlrag heif
NUR
APOTHEKER
RICH BRANDrS ALIlBEizerEM
— Roſenmontag im Orpheum. Des närriſthe Hof
Likannt: Aus Aulaß der Auveſenheit Ces Prinzen
bert XI von Heſſen und vom Woog ſindet auf
allerhöc=
fhl wie ſeit Jahren am he tigen Roſewmontag im
theater Orph um bei feſt”: beleuchtetem und geſchmic.4
und Parade=Vorſtellung ſtatt. 8 Uhr 11 Minuten Ei—
Karncval, welcher mit großem Vor= und Nachgefolge
nirriſchen Min ſter ums perſönlich in der große
Feſtvorſtellung beivohnen wird. Nach einer Anſprac-
Hausminiſters Baton von Mitzendorff mmit die ereic.
ſtellung ihren Anfang, in deren Rahmen auch mehrere
träge den prominenten Darmſtädter „Faſchings=Kan—
werden. Von der Ordenskan le: des Prinzen wird ver.
reicher Ordensregen für die Mitwirkenden bevorſteht.
närt ſcher Kammerherr wurde Sr. Tollität dem Prin
Ba on Jules de Simon3 attachiert; außerdem wird ei
kopf Ehrengarde zum Pagend enſt kommandiert. Te
thrater Orpheum hat reiche Ausſchmück ing erhalten,
Feſtverſtellrng wird dem ſtnun nden Volte eine Reihe
en der Kunſt und des Huurors in ſchillernden Farbe=
Auge und Ohr entzücken und jedem Beſu ber eine Eleik!
ſein werden. Tie Preiſe ſind in Anbetrach- d’s Gebot
ten: Verkehrsburo und de Waal, Rheinſrraße 14. Ex.
Preiſe hat richt ſtattgefun en und beivegen ſie ſich von
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Sonntag, den 10. Februar.
Hoffmanns Erzählungen.
Oper von J. Offenbach.
* An dieſem Abend hatten Roſe Landwehr und Käte
Walter ihre früheren Partien wieder übernommen: die
Giu=
lietta und die Olympia.
Es iſt zu bedauern, daß folgedeſſen Hanny Schantz nicht
durch öftere Wiederholung Gelegenheit geſchenkt wurde, ſich in
der kleinen Koloraturrolle zu feſtigen. Bei Anſtellung junger
Kräfte ſollte das Inſtitut auch die Sorge für ihre Förderung
übernehmen. Käte Walter, die wie keine andere ſo häufig auf den
Brektern ſteht, würde vermutlich das Röllchen gern abtreten. Ich
glaube ebenfalls, daß Roſe Landwehr zugunſten ihrer wenig
be=
ſchäftigten Kollegin Varena auf die Giulietta für einige Male zu
verzichten ſich bereitfinden würde.
Die beiden erſtgenannten Künſtlerinnen bewährten ſich heute
durch hervorragend gute Leiſtungen.
v. H.
Münchener Brief.
* Bevor ich vom Münchener Faſching und anderen heiteren
Dingen erzähle, muß ich hier kurz die Affäre „Knappersbuſch”, die
München in Spannung hielt, berühren. Herr Knappersbuſch,
von dem böſe Muſikverſtändige behaupten, daß er ein glänzender
Meiſter des Stabes, aber ein ſchlechter Muſiter ſei, dirigierte
kürz=
lich in der Akademie die „Neunte” zur Unzufriedenheit des Herrn
v. Pander, Muſikreſerenten der M. N. N. Darauf hat der
Gene=
ralmuſikgewaltige ſein Amt als Leiter der Aiademiekonzerte
nie=
dergelegt und war ſeither, trotz mancher Vertrauenskundgebun
gen, nicht dazu zu bewegen, dieſen Poſten wieder zu übernehmen.
— An ſich bietet der Vorgang für München nichts Neues. Hat doch
vor vielen Jahren das frühere Kaimorcheſter während eines
Konzertes ſo lange geſtreitt, bis der Lamalige Kritiker der M. N. R.
Dr. Louis, der ſich auf ähnliche Weiſe bei den Künſtlern
miß=
liebig gemacht hatte, den Saal verließ! — Da die M. N.N, ihren
Verichterſtatter, der ſachlich im vollen Recht ſein ſoll, decken,
inter=
eſſiert nur, ob Herr Knapperskuſch nachgibt, oder ob ſich — was
zu hoffen iſt —, für die Alademiekonzerte ein tüchtiger Nachfolger
findet. — Währenddeſſen geht der Faſching nach kurzer Dauer
ſeinem Ende entgegen. Durch geſchäftliche Ausbeutung und die
Not der Zeiten hat die einſt überſchäumende Folge von frohen
Feſten viel von ihrem heiteren Charakter eingebüßt. Seitdem
Walzer und Francaiſe von modernen Tänzen abgelöſt ſind,
ſeit=
dem die Damen auf den Bals pares ohne Maske erſcheinen, und
die Dekoration der Säle nicht vom Humor, ſondern vom
moder=
nen Kunſtgewerbegeſchmack diktiert wird, herrſcht bis auf
ver=
einzelte Ausnahmen öde Stimmungsloſigkeit. Nicht wenig trägt
dazu eine „erzwungene” Temperenz ſür Alkohol bei. Die moderne
Jugend bevorzugt nun infolge der günſtigen Schneeverhältniſſe
den Sliſport und ſtrömt Sonntags mit den Frühzügen in die
nahe Bergwelt. — Auch unſere Theater ſuchen dem Karneval
durch Aufführungen luſticer Stücke Rechnung zu tragen. So gab
das Staatstheater B. Blumes „Feurio” eine derbe
Bauern=
komödie im Stile Knederers „Fahnenweihe”, ohne das Vorbild
an innerem Gehalt zu erreichen. — Künſtleriſch bedeutſamer war
dagegen die „Pariſer Luft” in den Kammerſpielen, ein
Faſchingsulk nach Offenbachs Vie parisienne”, frei bearbeitet
von Peter Scher und neu inſzeniert von O. Falkenberg. Wem
es vergönnt war, in der Vorkriegszeit in den Bouffes parisiennes
bas Offenkackiſche Original in der Ausſtattung des zweiten
Kai=
ſerreiches zu ſehen, der betrachtet dieſe Art von Wiedererweckung
im Stile der Reinhardtrevue mit einem lachenden und einem
weinenden Auge. Die „Pariſer Luft” iſt in München bei 23 Grad
Kälte „rauher” geworden und verträgt ſchlecht die veränderte
Koſt von der leichten franzöſiſchen Küche zum derben bayeriſchen
Bauernſchmaus. Der bereits verblaßte Text der Operette wurde
durch P Schers a’tuelle Scherze nicht vergnüglicher, und der
un=
rerwüſtliche muſikaliſche Teil kam trotz aller redlichen Mühe, der
ſich die be annten Schauſpieler der Kammerſpiele befleißigten, zu
ſtark ins Kintertreffen. (s wird daher mit Faſchings Ende dieſer
Verſuch mit untauglichen Mitteln von unſerer beſten
Schauſpiel=
bühne verſchwinden. — Zugleich wird uns eine
Pfitzner=
woche verſprochen, und dabei mehr dem Drängen der ſehr
rüh=
rigen Pfienergemeinde als den Wünſchen des großen
Theater=
publikums Rechnung getragen.
A. G.
Fliegende Blätter und Meggendorfer Blätter vereinigt.
ausgebracht — und dieſer Band bedeutet einen wichtigen
Mark=
ſtein in der Geſchichte dieſes altbewährten Familienwitzblattes
Denn mit der erſten Nummer des neuen Jahres gibt der Verlag
J. F. Schreiber. München, ein Witzblatt heraus, .
gung der von ihm bis jetzt verlegten Meggendor
den von ihm neu übernommenen Fliegenden B!
und den Titel „Fliegende Blätter und Meggem!
führen wird.
Damit ſind die Traditionen, die Wirkungskraft
zweier Witzblätter zu einheitlichem Schaffen verh.
dem Humor an ſich, der Fröhlichkeit und der Satin
ohne ſich an Inſtinkte ihrer Leſer wenden zu wr!
friedigung mit Humor und Luſtigkeit nichts zu tu
Vollen ſchöpfen kann von nun an der Verlag, den
iſt, den Mitarbeiterſtab beider Blätter zum gemei
zu vereinen und aus der Fülle des Gebotenen das
Leſer zu wählen.
Der neu vorliegende Band zeigt auf den El
Griff wieder die gediegene Ausſtattung, die hervo
duktionstechnik, die den Meggendorfer Blättern /41
lich war. Die Betrachtung der künſtleriſchen Beitk
neue, daß nur erſte Maler und Zeichner mit ic
Wort kommen. Mauder, der immer Lachende, CrO
teske, Claus, der humorvoll und anekdotiſch berie.
Profeſſor Kirchner, deſſen Figuren mit ihrer verſe*
keit zwingend komiſch wirken, bringen immer neue
und Skizzen, neben denen die mondänen Figu—
von Bauer und Rößler ſich elegant behaupten
der bildlichen Darſtellungen erfreulich abrunden
hervorragenden ſtändigen. Mitarbeitern erſcheine
gelegentlichen Beiträgen — aber jeder hat die 4 Ganzen angemeſſen iſt.
Die literariſchen Beiträge in Reim und Pr.
Humor und der Satire, wollen Fröhlichkeit und
bereiten, aber niemals ſich in Bahnen bewegen, de
des Familienwitzblattes je gefährden könnte. D
weiſt — wie immer — der vorliegende Band und
führung bürgt der Name und die Vergangenhe
einigten beiden Witzblätter.
Das Kränzchen. 40. Band. Illuſtriertes Mädchenjahr.
Quar format. Mit 12 Kunſtbeilagen und 640 Abhlis”
In Ganzleinenband 12.— RM. (Union
geſellſchaft, Stuttgart.)
„Das Kränzchen” bringt eine Fülle ſorgfältig au
lungen und Plaudereien. Cs iſt ganz erſtaunlich, wie
dernes es enthält, wie es ſich der Zeit anpaßt und —
heutigen Mädchen intereſſiert und begeiſtert, aufgen.
gediegener, geſchn ackvoller Ausführung ſind die ſih—
Abbildungen gehalten, die zum Teil entzückende Bilden
ten, Schmuck und anderem mehr ſind. Wer dieſes Nie
hält, kann über keine Langeweile mehr klagen, 0 2‟
ernſter und hei erer Art, Schönes und Nützliches Die‟
chen”.
enmarkt. Kleinhandels Tagespreiſe dem 9. Februar
und bzw. Stück in Reichspf.: 1. Gemüſc: Erdkohl=
Se Rüben 15—20, rote Rüben 15—20, weiße Rüben
n 60—70, Spinat 50, Rotkraut 20—25, Weißkraut 20
D—25, Grünkohl 25—30, Rofenkoyl 50—60, Zwiebeln
80, Tomaten 50—80, F.1dſalat, Lattich 200,
Endivien=
z—tner=Kopſſalat 20 —30, Blumenkohl 80—120, Rettick,
80—100. — 2. Kartoffeln: Srätkartoffeln 5
X: Tafelapfel 30—45, Wirtſch.ftsipfel 20—30, Wirt=
25, Apfelſinen 10—15, Zitronen 19—20, Bananen 40
waren: Süßrahmbutter 220—250, Lam=butter 180
30—40, Handkäſe 5—15, Eier, friſche 16—2. —
6 eflügel: Gänſe 120—150, Hühner 130—150,
Tau=
ex 120—150. — 6. Fleiſch= und Wurſtwaren:
hS9—120, Kalbfleiſch 110, Hammelfleiſch 80, Schweine=
Gglon „Darmſtadk” als Ausreißer!
ſt „Darmſtadt”, der am Mittwoch zu einer
meteo=
hr4 aufgeſtiegen war, wurde am geſtrigen
Sonn=
uz. einem zweiten meteorologiſchen Aufſtieg gefüllt.
nardfägen belaſtete und von den Mannſchaften ge=
601Da zur Hälfte unter Eas ſtand, ſetzte unerwartet
ſernſtoß ein, der ken Ballon aus dem Netze riß
jite. Die ſtarlen Netzriemen zerriſſen. Der
Wind=
gie ig flatternde Hülle geſtattete nicht, die Reißleine
Balon trieb in ſüdöſtlicher Richtung
mueſtationen und Rundfunk wurden ſofort verſtän=
17 in ung zu erleichtern. Der Ballon dürfte etwa
erreichen, ſo daß ein weites Abtreiben befürchtet
2Srrfleiſch 150, Ziegenfl. ſſch 70, Wurſt 70—140, Wurſt=
ausgelaſſen 110.
9. Febr. Standesamtseintragungen.
Monat Januar betrug hier die Zahl der G=Eurten 8.
Kwaben und fechs Mälchen. Die Zahl der Sterbefälle
„fungſtadts 7, außerhalb 5. Getraut wurden drei
arlehen. Wie die Bürgermeiſterei Pfung’at
mwbiefem Jahre für die G=meinse Pfungſto’t vrbilligte
ter glcichen Eöhe wie für das abgelauſen: Jahr zur
Baudarlehen ſollen vorzugsweiſe
Scwerkriogsbeichä=
taptwen, Lungenkranbe und Kird rreiche, ſowie
Ver=
nrals deutſchen Gebieten bedacht werden. Um die
Be=
btwerhandlungen einſtweilen dornehmen zu könn n, ſol=
41ſtigen umgehend bei der Bürgermeiſterei melden.
imEheim, 9. Febr. Straßenbau. Die ſchon lange
denn die ganz Straße wird in 4 Meter Breite und
Aurter Länge gerflaſtert. Die Erwerlsloſen we den zu
ſung zogen. Zu dn Koſten trägt die G meind u d
vi— bei. Da die Straße iſber den Rh indamm fü rt,
Tiegende Wiefengelände ſoll zu Acerland umnwanſelt
wiektiert, am Rhein vi leickn eine Verlad ſtelle
einrich=
gund die in der Hammerau angepſlanzten Zuckerrüben
ergc ellten Backſteine per Schiff zu verfrachten. Auch
+5 derglcichen hier ausgeladen werdm, uns eine große
Folge hätte.
. 9. Fbr. Gerr Oberregierungsrat Franz Blechner,
Zmshrimer, zurzeit Leiter des Finanzimts Eſſen 2.
ty. Reicksvräſi enten zum Abteibm soräſidenten d’s
Darmſta t ernannt. Der in feiner Himat ſehr be=
1920 zum Gegierungsrat, ein Jahr ſpäter zum
Ober=
mnnt, nalldem er längere Zeit bei den Fnanzämtern
z und Worms und als R=ferent bi dem
Landesfinanz=
fkätig gewſen war. Die Mutter des Genennten konnte
hren 75. Geburtstag in voller geiſtiger und körperlicher
eeim a. b. B., 9. Fchr. Bezirksſparkaſſe Hep=
1. Spareinlageverkehr der hieſigen Bzirks pkiſſe hit
223 eine günſtige Weiterentwicklung, zi verz ic ten.
ſind um 1516 081 Mark auf 50 0950 Mark. Eis zum
ten. Die Zahl derEinleger hat ſich um 2218 Eermehrt.
hrne der Kapitalbeſtänd= hatte zur Folse, daß ab 1.
be für Darlelpn und Kudte um 0.5 Pregent geſenkt
nnn für Sparcinlagen und G.ſh ben ſowie Scheck= und
r bleiben dag den in alter Höhe bſt hen.
Bergſt=aße, 9. Febr. Erwerbsloſenbewegung.
fu in Schwetzingen veranſtalteten einen
Demonſtrations=
f zwar in beſter Ordnung, ließ aber doch die große
v weiter Volkskreife erkennen.
Etlteberwalb, 9. Febr. Wildgänſe. Seit eini en
In außer Wildenten auch Wiſdgänſe (oft Schneegänſ
fmbachtal ſich eingeſtellt. Jedenfalls ſind mfolge des
ſin Norden die Gewäſſer mit Eis bedeckt, und die Tiere
Rnumg finden.
u. 9. Febr. Waſſerverſorgung. Der Gemeinde=
Alage eines Ortsleitungsnetzes, Erbauung eines Wiſſr
Bumpanlage. Die Waſſerverſorgung der Gemeinde iſt
Hu geworden, als infolge des niedrigen
Mainwaſſer=
urnen zurzeit trocken liegen.
Fräim, 9. Febr. Ein Dr. Fritz Opel=Platz. Dem
feinnützigen Baugenoſſenſchaft Rüfſelsheim, dem in ihrer
Kun „Ferdinand=Laſſalle=Platz” den Namen „Dr. Fritz
9Een, und zwar aus Dänkbarkeit für die wohltätigen
ſritz Opels im Intereſſe der Bautätigkeit der
Genoſ=
attgegeben. Der vor dem neuen Volkshaus (Gewerk=
Artsbauſtatut vorgeſehene freie Platz ſoll den Namen
Prlls=Platz” erhalten.
mn, 8. Febr. Fliegende Brücke. Nach mehr=
* hat die Fliegende Beücke den Verkehr wieder auf=
Die U=berfahrtszeit, die früher 8—9 Minuten in
An=
turch Einöauung zweier Motore geſteigert worden und
loch 5 Mcnuten.
i (Rheinheſſen), 9. Febr. Gerettet. Beim
Waſſer=
bginnen war eine hieſige Frau auf dem Glatteis
ans=
über in den Brunnentrog gefallen. Der des Weges
T. Ender befreite die arme Frau aus ihrer gefährlichen
(Rheinheſſen), 9. Febr. 40jähriges
Dienſt=
hmläßlich ſeines 40jährigen Dienſtjubiläums als Kir=
Mangeliſchen Gemeinde wurde Herrn Adolf Wolf vom
DDarmſtadt ein Glückwunſchſchreiben und vom Dekanat
iue mit Widmung durch den Ortspfarrer zuteil.
Nh., 9. Febr. Ein 70jähriger Opfer eines
Imfalles. Ein überaus tragiſcher Unfall, dem ein
Mter Mann, der Rentner Paul Fürſt, zum Opfer fiel,
kheinheſſiſchen Ort Elsheim ereignet. Auf einer ab=
Bar ein Pferd ſcheu geworden und der Fuhrmann
Daft über das Fahrzeug, wobei er von dem Wagen
Eichlendert wurde. Der Wagen kam mit dem Hinter=
” und erfaßte den die Straße paſſierenden Rentner
En Gefährt und Mauerwerk geriet, wobei er einen
Nuch davontrug. Der betagte 2 lann iſt kurz nach
ag ins Biuger Krankenhaus geſtorben.
Dimn bei Bingen, 9. Febr. Schwerer unfall. As
ngard Hilsbos von hier an der Müllabfuhrſtelle der
der hieſigen Grmarkung beſchäftigt war, rutſche plötz=
Keſkorener Block und traf den H. ſo unglücklich, daß
ruch und Knieverletzungen davontrug.
Werra
Wnder für Montag, den 11. Februar 1923.
Eihrater Große3 Haus: Keine Vo ſtellung.
Anfang 19½ Uhr, Ende gegen 2 Uhr: „Der Glas=
„Ehheum, abends 20 Uhr: Die groß= Parada‟
Moßlaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, K=ffee
Neie 8yof Kaffee Oper, Ratskeller, Hotel zur Poſt,
mübe Reſt. Sitte, Reſt. Bender, Spaniſche Bodega,
zm. Rummelbräu, Stadt Malaga, Verko, Hanfa=
Hne, Barths Weinſtube, Taunusburg. Odeon, Meenzer
Sun — Städt. Saalbau. abends 21 Uhr: Fiſt
Schloßkaffee, nachm. 16 Uhr: Kinden
Lalfee Rheingold, 18 Um: Kinder=
Masken=
für Traube: Roſenmontag=Ball. —
Kino=
isen: Union=Theater, Helia.
Moſteg. den 11. Tebruar 1920
Ceite 3
Wenn im Jahre 1927 in Deutſchland 24 000 Menſchen durch
Unfall den Tod fanden, alſo 64 täglich, ſo darf man bei vollſter
Würdigung des grauſamen und ſchmerzlichen Schickſals der
Be=
troffenen auch die rein materielle, die volkswirtſchaftliche Seite
dieſer Frage vom Standpunkt der Allgemeinheit nicht außer Acht
laſſen. Handelt es ſich doch in der überwiegenden Mehrzahl der
Fälle um Menſchen im beſten Alter, in der Vollkraft ihrer
Ar=
beitsfähigkeit. Die Arbeitskraft des deutſchen Volkes iſt jedoch
das wertvollſte zinstragende Nationalvermögen, das uns als
Volksganzem nach dem Verſailler Diktat noch geblieben iſt. Jene
24 000 Toten ſind ſündhaft verſchwendetes Kapital, zumal ein
erheblicher Teil dieſer tödlichen Unfälle ſicher vermeidbar
gewe=
ſen wäre.
Die durch dieſe Todeszahlen verloren gegangenen Werte mögen
ſchwer ſchätzbar, vielleicht unberechenbar ſein. Aber für einen Teil
liegen ſtatiſtiſche Grundlagen vor, ſoweit ſie durch die
Berufs=
genoſſenſchaften verſichert waren. Man glaubt im allgemeinen, daß
die meiſten Unfälle in der Fabrik, Bergbau= uſw. Betrieben
vor=
kommen. Das iſt ein gewaltiger Irrtum. Von den 24 000
Unfall=
toten des Jahres 1927 waren nur etwa 8000 in
berufsgenoſſen=
ſchaftlichen Betrieben tätig. Von dieſen weiß man, daß ſie
13 000 Angehörige hinterließen. Wieviel Schmerz und
Jammer leuchtet aus ſolchen Zahlen! Wieviel zerſtörtes
Fami=
lienglück, vernichtete Exiſtenzen und Zukunftshoffnungen! Trotz
aller Renten und ſozialen Fürſorge, die nie vollen Erſatz für Leben
und Geſundheit geben kann.
Ueber eine Million Deutſche beziehen jährlich
in=
folge überſtandener Unfälle Renten. 26 000 beträgt der
jähr=
liche Zugang entſchädigungspflichtiger Unfälle! Für den
Einzel=
nen eine Nothilfe, die man ihm gern und wenn möglich in
größe=
rem Ausmaß gönnt. Für die Allgemeinheit vergeudetes
Volks=
vermögen, der produktiven Arbeit entzogen — Etwa eine
Mil=
lion Unfälle werden jährlich in den Fabrikbetrieben
gemel=
det. Legen wir die obigen Verhältniszahlen als Maßſtab an, ſo
errechnen ſich 3 Millionen Unfälle insgeſamt. Mag auch
Benät an dle RUWg!
(Reichs-Unfaliserhätungs-Wocke)
Derartiger Leichtsinn hört letzt auf!
ein erheblicher Teil derſelben, keine ſchweren Schädigungen und
Geſundheitsſtörungen im Gefolge haben, ſo iſt doch mit jedem ein
Verluſt an Arbeitskraft und Zeit, meiſt auch Materialſchaden
ver=
knüpft. Auf über 2 Milliarden jährlich werden die
Entſchä=
digungen für Unfallfolgen an Leben und Geſundheit geſchätzt, auf
mehr als 3 Milliarden diejenigen für Sach= und
Material=
ſchäden. Den einzelnen Geſchädigten decken Verſicherungen
ver=
ſchiedenſter Art vor gar zu ſchwerem Verluſt, aber
volkswirtſchaft=
lich geſehen iſt es doch allemal ein Minus, ein Verſchwinden von
Werten, die noch produktiv ausgenützt werden könnten. Mag
irgend eine Haftpflicht dem Einzelnen ſeine Verluſte ganz oder
teilweiſe erſetzen, das zertrümmerte Auto, der geplatzte
Dampf=
keſſel, das verbrannte Haus und Inventar iſt dem Ganzen, dem
Beſtand an Werten unwiderbringlich entzogen. Kapital, das ſonſt
als Rücklage, Sparguthaben und werbend angelegtes Vermögen
dienen könnte und das bei der gewaltigen Zahl
entſchädigungs=
pflichtiger Unfälle in phantaſtiſch anmutende Rieſenzahlen ſich
ſummiert, iſt vergeudet und verſchwendet!
So hat alſo die Geſamtheit des Volkes, aus rein
volkswirt=
ſchaftlichen Ueberlegungen ein brennendes Intereſſe an der
Sen=
kung der Unfallziffern, mithin auch an der bevorſtehenden Reichs=
Unfallverhütungs=Woche (Ruwo). Bedenkt man, daß die
Zah=
len der Verkehrsunfälle ſich im gleichen Zeitraum
ver=
fünffachten, während die Zahl der Kraftfahrzeuge
ſich verdoppelte, überlegt man weiter, daß von
Sachverſtän=
digen eine Verzehnfachung unſerer Verkehrsziffer
voraus=
geſagt wird, ſo ſieht man, daß wir kataſtrophalen Gefahren
ent=
gegengehen, wenn nicht das Ziel der Ruwo erreicht wird:
Erzie=
hung zum unfallſicheren Verhalten, insbeſondere auch zur
Ver=
kehrsgewandtheit.
beugt vor
Eine Rinne tiefen Druckes erſtreckt ſich von dem Nordmeer in
ſüd=
öſtlicher Richtung über Frankreich nach dem Mittelländiſten
Mee=
hin. Gleichzeit;, hat ſich das nordöſtliche Hochdruckgebiet weiter
ver=
ſtärtt und an Ausdehnung gewonnen. Seine Kaltluftmaſſen haben
ſich für den größten Teil Deutſchlands bereits durchgeſetzt und eine
ſtarke Zunahme der Kälte hervorgerufen. In Schleſien lagen heute
morgen die Temperaturen unter —30 Grad. Wenn xuch die
Tiefdruck=
rinne bei uns zu etwas Bewölkung und zu einer vorübergehend
ge=
ringen Froſtabſchwächung geführt hat, ſo wird die erneute Kältewelle
unſeren Bezirk alsbald wieder. beeinfluſſen.
Ausſichten für Montag, den 11 Februar: Zeitweiſe etwas bewölkt, auch
ſtellenweiſe neblig, ſtrenger Froſt, trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 12. Februar: Wenig Aenderung der Wet=
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
terlage.
Lerpndristienns Kudelf Maur
Derenmoiſieh ſtr Ponk urd Wirttteatt Radei Manpe für Feuillenn, Reich und
Audand und Hefſiiche Nadrichten Mar Streele; fir Cport: Dr Cugen Buhlmann,
für den Handei: Dr. C. b. Quctic für den Schinsdtenf Andrea Baucr; für
„De Oegesnss‟ Dr. Herbert Rette, ur den Intera entetl Wills Kuble: Drud
nd Verlas L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſladt
Für guvenienen Manu invte wird Garange der R1kendung n i übernommen.
Die beutige Nummer hat 8 Seiten.
Von der Tröpfchen=Uebertragung anſteckender Krankheiten.
Erkällungskrancheiten ſind beſonders b.i demjenigen welcher durch
ſein Berufsleben klimatiſchen Einflüſſen und raſchem Wechſel der
um=
gebenden Temperatur ausgeſetzt iſt, eine nur allzu häufige E ſcheinung.
Je nach der größeren oder geringeren Empfindlickeit ſtellt ſich h.ftigen
oder milderer Schmupfen ein, der bei vielen Menſchen auf die Naſe
be=
ſchränkt bleibt, wäh end er bei einem anſehnlichen Teil der Befallen n,
wie man ſich ausdrückt „hinunterſteigt” d. h. auf die benachbarten
Schleimhäute übergreift, ſo daß Kehlkopfkatarrh mit Heiſerkeit und
Luftröhren=, in anderen Fällen auch Bronchialkartar:h mit Huſten und
Auswurf, dazu kommen können. Da, wie durch Verſuche feſtg ſtellt
wurde, durch die Bewegungen des Sprechens, des Nieſens, des Huſtens
die ſogen. „Tröpfchen=Uebertragung” bei der Verbreitung genannten
Krankheiten eine bedeutſame Rolle ſpielt, ſo iſt es Pflicht eines Jeden,
die Abſonderungen des Mundes, der Naſe und des Rachens keimfrei zu
halten, wozu nach den Gutachten zahlreicher ärztlicher Autoren der auf
die Forderungen Paul Eh=lichs zurückgehende Akridinium=Farbſtoff
bo=
ſondere Eignung beſitzt. In den üb rall erhältlichen Panflavin=Paſtillen
iſt das Reſultat dieſer Forſchungen praktiſch ausg nutzt worden. Man
wird dieſes Munddesinfek ionsmittel beſonders in Räumen, die von
grö=
ßeren Menſchen=Anſammlungen gefüllt ſind, in Anwendung bringen;
ferner auch bei Eiſenbahnfahrten, beim Aufenthalt in Warteräumen, im
Theater, auf dem Sportplatz uſw. Durch die ſyſtematiſche Benutzung
der Panflavin=Paſtillen, die man von Zeit zu Zeit langſam im Mundé
zergehen läßt, macht man nicht nur die eigenen Abſonderungen
keim=
frei, was als allgemeines Gebot der Hygiene angeſehen werden muß,
ſondern is werden duch die hochgradig desinfizierende Kraft des
Präparats auch von außen eingedrungene Keime raſch in ihrem
Wachs=
tum gehemmt und ſo unſchädlich gemacht. Damit iſt, wie hervorragende
Aerzte anerkannt haben, ein Weg gewvieſen, um die gefürchtete Tröpfchen=
Uebert agung der anſteckend’n Krankheiten auf ein Mindeſtmaß zu
be=
ſchränken.
Zeitungs=Katalog Rudolf Moſſe 1929.
Die 35. Ausgabe des Rudolf Moſſe=Zeitungs=Kataloges für 1923 iſt
ſocben erſchienen.
Wie die lange Reihe ſeiner Vorgänger, fo iſt auch dieſer anerkannte
Führer auf dem Gebiete dr Zeitungs= und Zeitſchriften=Reklame ein
unerläßliches Nochſchlagewerk für jeden, der mit Zeilungsreklame zu tun
hat. Arußerlich ſällt das ſtattliche Buch durch ſeinen beſonders
geſchmach=
vollen ud haltbaren Einband auf, innerlich mocht ſich vor allen Dingen
eine b merbenswerte Neuerung geltend: Die Tageszeitungen ſind, um
keine Mißverſtändniſſe über den Wert der Ritungen au kommen zu
laſ=
ſen. innerbalb ihrer Erſcheinungsorte in alphabetiſcher Reikenfolge
auf=
geführt. Der redaktionelle Teil, der beſonders auch auf den „Rudolf
Moſſe=Dienſt” eingeht, bringt in muſtergültiger Anordnung dem
In=
ſerenden alſes Wiſſenswerte über ten Anzeigenteil der Zeitungen und
Zeitſchriften. In einem bcſonderen Anhang haben die Verleger die
G legenheit wahrgenommen, den Firmen, die für Reklame Intereſſe
haben, die Vorteile ihrer Organ= für die j weiligen Zwecke zu chlde n.
Das 20 Seiten umfaſſende Kartenwerk, das bekanntlich letztes Jhr
groſen Anklang fand, iſt auch di ſes Mal wieder beigegehen und umfaßt
die Länderkarten des Deutſchen Reiches ſowie des geſamten euroxä ’ſchen
Kontinents.
Es iſt zu begrüßen, daß die Firma Rudolf Moſſe durch ihren
Zitungs=Katalog 1929 wied rum den Inſerenten als auch den Verlegern
einen hervorragenden Dierſt leiſtet, und bei der Aufgabe, die der
Zeitungsreklame beim Aufleu der deutſchen Wirtſchaft zufällt, wird
dieſer Zeitungs=Katalog von bedeutſamem Nutzen ſein.
Bruckleidende ſowe die Herren Aerzte wrden auf die
Anzeige der Firma Paul Fleiſcher, Freisbach (Pfalz), in des
heitigen Nummer ganz beſonders aufmerkſam gemacht.
Frankfurk.
Montag, 11. Febr. 6.3): Morgengymnaſtik. O 12.30:
Schall=
platten: „Ein Stückerl vom alten Wien .. . !" O 15.3J-
Jugend=
ſtunde. F. O. Voigt: „Von fremden Ländern und Völkern”, 1,
Ve uch einer Pflanzung auf Kuva; 2. Vom Ausbruch des Mont
Ve.*e auf der Inſel Martinique im Jahre 1992. O 13.30=
Mainz: Roſenmontagszug. 8 16.35: Stuttgart: Kon=ert des
Rund=
funlorcheſters. 6 18.10: Aus dem Roman „Die Flucht ohne
Cnde” von Jo eph Roth. O 13.3): „Singſtunde in Afrila”.
Vor=
trag mit Schallp a tenveiſpie en voi Dr. H=initz. 6 19.3): Oberſtud.=
Rat Olbrich: Eng iche Literatu proben. 19.45: Oberſtud.=Rat
Olbrich: Eng iſch. S 23.15: S uttgart: Ro enmonlag. Drei Mu
ik=
ſtücke. Die Eiern= Jung rau. Eine Szene von Ladislaus Bekeffi.
Siegfried. Parodie in 3 Akten. — Weg mit den Weibern. Eine
Szeie von Beleffi. — Herr Spaziervogel. Eine Syene von Bekeffi.
— Der ſchwere Prozeß. Ein: Szene von Bekeffi. — Rinaido
Rinal=
dini. Eine fünffah= Mordgeſchichte von R. Thiele. — Dazwiſchen
und am Schluß Mu i.ſtücke und Li=der. Mi.w.: Maria Th. Deimann,
Ma ia Fiechtl, Lotte Herzog, Käte Mann, Thea Struve=Jöhnſſen,
Poldi Sangora, Hans Hanus, Hans Hofele, Karl Karner,
Hein=
rich Loha m. Fritz Schätzer, Karl Köſtlin, Fritz Wiſten, Artur
Haagen. 6 23.15: München: Uebertragung einer Münchener Fran=
caiſe von der Redoute im Löwenbräukeller.
Montag, 11. Febr. 10.30: Schallplatten. O 12.15:
Schall=
platten. O 13: Köln: Uebertr. des Kölner Karn=valszuges. O 16.15=
Luſtiger Nahmi tag. Mitw.: Hedel Heß, Rund uniorch. O 18.15:
R. Miller: Faſtnacht im ſchwäbichen Preußen. o 18.45: Streifzüge
durch die Wirtſchaft. 19.45: W. Kipp: Pfeifer und anderes
fahrendes Volk im mi te alterlichen Ellaß. 2).15: „Ro en=Montag
Mitw.: Ma=in Th. Deimann, Maria Fiechtl, Lotte Herzog. Kät
Mann, Thra Struve=Jöhn ſen, Poldi=Sangora, H. Hanus. H. Ho
K. Karner, H. Lohalm, Fr. Schätzler, K. Köſtlin, Fr. Wi en,
A. Haagen. Die eierne Jungfrau. Eine Ssene von Bekeffi. —
Siegftied (Pa odie). Siegfri=d. Prinz der Ni=derlande: Hans Hanus;
Gänther, König von Burgund: Fritz Schätzler: Ute, ſeine Mutter:
M. Th. D imann; Kriemhi de, ſeine Schweſter: Marie Fiechtl;
Hagen Tronie Hofmarſchall: Hans Ho ele; Brünhilde, Prinzeſſin
von Island: Käte Mann; Burgunder: Damen der Kriemhi. de und
der Brünhi de. — Weg mit den Weibern. Eine Szene von Bekeffi.
— Herr Spaziervogel. Eine Szene von Bekeffi. — Der ſchwere
Prozeß. Eine S ene von B=keffi. — Rinaldo Rinaldini. Eine
fünf=
fache Mordgeſchichte von Thiele. Dazwiſchen Orcheſter= und
Ge=
ſangsdarbietungen.
Berlin.
Montag, 11. Febe. 13: Uebe rr. des Kölner Karnevalszuges.
S 15.30: Anua Kappſtein: „Maſſe und Perſönlichkeit”, (
Frauen=
fragen) o 16: O. Specht: Die Jagd in ihrer Beziehung zu
Tier= und Naturſchutz” O 18.30: Konzert Serge Bortki=wicz. Ausf.:
Der Komponiſt (Flügel), Nicolas Lambinon (Violine) Bruno
Afrika in Sicht”
Oberregterungsrat Teieſſy: „Neue Beamtenausſchüſſe in der
Schuß=
poltzei‟ o 19.30: Prof. Dr. Eulenburg: Die Stellung der
deutſchen Induſtrie auf dem W.ltmarit” 20: Sende=Spiel: „Roſen=
moniag” von Otto Erich Hartleben Peronen: Gertrude Reimann;
Peter von Rambe g: Paul von Ramberg: Ferdinand von Grobitſch;
Hans Ruvorff: Hugo von Marſchall: Harold Hofmann: Moritz
Dieſterberg. Benno von Klewitz; Franz Glahn: Fritz v. d. Leyenz
Tiedemann Burichen: Stabsarzt: Kommerzi nrat: Offiziere;
Fähn=
riche: Fahnenjunker; Ordonnanzen. O Danach: Tanzmuſik (Kapelle
Maret Weber). O 23.15: Uebertr einer Münchener Francaiſe
von der Redoute im Löwenbräukeller. O Danach Tanzmuſit (Kapelie
Marek Weber). o 0.30: Nachtmulik Konzert=Orcheſter Otto
Kerm=
bach Mitw.: Lotte Appel (Sopran), Oscar Wappenſchmitt (Flügel),
Deutſche Welle. Montag, 11. F=br. 12: Engliſch f. Schüler.
13: Uebertragung de; Kölner Karn=va’szuges. O 14.39: Märchen
und Geſchichten: „Bibi” von Karin Michaelis. o 15: Spaniſch
(literariche Stundel. o 15.35: Wetter und Börſe. o 15.40:
Alice F.iege.=Bodenſt=dt: Frauen und Werke der Zeit: Die
Jüng=
ſten. O 16: Franzöliſch iliterariſche Stunde). e 16.39: Berlin=
Konzert von Serge Bortkiewicz. e 17.3): Dr. Klatt:
Ratio=
nelle Freizei geſtaltung. & 13: Prof. Mantler und Theophil
Demi=
triescu: „Humor im Lied‟ 18.3): Engliſch für Anfänger.
O 18.55: Dr. Kerſten: Henry Ford und die Landwirtſchaft,
19.20: Werkmeiterlehrgang. Stud.=Rat Dr. Ing. Wettſtädt:
Damp maſchinen u. Brennkra tmaſchinen. O 2D: Sendeſpiele: Ro
en=
montag”, Schauſpiel in 4 Aten von O. E. Hart eben. O. Danach:
Tanmuſik (Kapelle Marek W.ber). O 23.15: Uebertr. einer Mi
chener Francaiſe von der Redoute im Löwenbräufeller. 9 Dauachz
Tanzmuſik (Fortz).
Seite 4
Montag, den 41. Februar 1929
Ein Abenteurer von Ehre.
42)
Romay von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
Der Boden war ohne jeden Zweifel als Schachbrett gedacht,
und die ſchmalen Truhen und dieſe Seſſel auf dem Rande waren
die Sitzplätze für Zuſchauer eines mit menſchlichen Figuren
aus=
geführten Schachſpieles — eine echte Renaiſſance=Idee.
Hohlander erinnerte ſich jetzt, daß das mit der Zahl 45
be=
zeichnete Gemach auch erſt von einem Herzog Berwick der
Shake=
ſpeareſchen Zeit ohne jede Acht auf die Geſamtarchitektur in die
anderen Räume eingebaut worden war.
„A horse’s jump — eines Pferdes Sprung”, wie einfach
dies doch war, beſſer, wie einfach dies für ihn als Deutſchen doch
hätte ſein ſollen! „A horse”, dies hieß wörtlich überſetzt „ein
Pferd” und derart bezeichnete man ja auch in der deutſchen
Sprache ein Figur des Schachſpieles; in der engliſchen Sprache
ſagte man aber nicht „horse”, ſondern „knight” oder „Ritter”,
und ſo war Hohlander nicht auf die richtige, ſo naheliegende Idee
gekommen.
Sehr ſchwer konnte ein Engländer die wahre Bedeutung des
„horse” in dieſem Kindervers erraten, der ja auch nur für
Eng=
länder berechnet war; außerordentlich verſchlagen war die
Myſti=
fikatior gedacht, ſie war ſo wirkſam als einfach.
Hohlander ſtellte ſich auf das Feld des Pferdes nahe der Tür,
jener Figur des Schachſpiels, die eigentlich nicht gezogen wird,
fondern die „ſpringt”, drei Felder nach vorne und dann das eine
rechts oder links.
Hohlander führte den Zug aus, klopfte die beiden Platten
ab, die Platte rechts klang hohl.
Hier war das Verſteck, unter dieſer Platte mußten die Papiere
liegen.
Er leuchtete den Rand der Platte ab, die Rinnen waren
breit und tief, die Platte mußte leicht zu heben ſein.
Hohlander nahm ſein Taſchenmeſſer; es war eines, jener
be=
kannten ſchweizeriſchen Armeemeſſer, die ſo ſolid und ſo praktiſch
wie faſt alle ſchweizeriſchen Fabrikate ſind, mit maſſiven,
federn=
den und für alle Fälle geeigneten Klingen; er klemmte den Meißel
in die Rinne, die Platte ſchob und hob ſich, jetzt konnte er ſie
ſchon an ihrem unteren Rande faſſen, jetzt hob er ſie in die Höhe,
Unter der Platte war in der Tat eine Höhlung, und dieſe
Höhlung war leer.
Nein, da lag doch etwas, Hohlander griff mit ſpitzen Fingern
zu; es war ein dünnes Blatt, eine alte, verſpielte Karte.
Hohlander war tief enttäuſcht, ja, er war voll Wut; hier
mußte ſchon jemand vor ihm geweſen ſein, dies Verſteck war ſchon
geleert worden oder aber die romantiſche Miſtreß Blomm hatte
das ihr bewußte Verſteck nur benutzen wollen, es war aber nicht
zur Tat gekemmen.
Schon wollte er die Karte wieder in die Höhlung werfen,
als er ſich noch eines anderen beſann und ſie einſteckte.
Dann ließ er die Platte ſorgfältig wieder nieder und ging.
Er leuchtete den ſchmalen Korridor ab, an deſſen Ende ſah
er ſich ſelbſt, halb gebüdlt, halb an die Mauer gelehnt; es war
Sam, der ſeine Maske trug. Sam ſchien eingeſchlafen zu ſein,
er mochte von ſeinem kleinen Gütchen träumen, von ſeiner Kitty,
von dem befriedigten Schwiegervater, von einem freien, beſſeren
Leben.
Hohlander löſchte die Laterne ab, es war hell genug, die
Nacht ſchien doch noch klar zu werden.
Mit leiſen Schritten ging er auf Sam zu und ſtieß ihn leicht
an die Schulter.
Die vorgebeugte Geſtalt wankte ein wenig, dann fiel ſie zu
Boden; ſchwer wie Blei fiel die kräftige Geſtalt zu Boden.
Sam war tot.
Hohlander zuckte nicht zuſammen, viel zu traumhaft, viel zu
unwirklich kam ihm dies vor; er drehte den Oberkörper des
Leich=
nams noch mehr zur Seite, da, auf dem weichen Sporthemd, auf
ſeinem, Hohlanders Sporthemd, war ein dunkelroter Flecken.
Wie eine kleine, leuchtend rote Nelke lag der Flecken auf dem
Weiß des Hemdes; Sam war erſtochen worden. Er war von
einem Künſtler auf dem Gebiet dieſes Mordens erſtochen
wor=
den; der Stich mußte mitten ins Herz getrofſen haben; kein
ge=
wöhnlicher Dolch konnte derart fein verwunden, nur ein dünnes,
hohl geſchmiedetes, dreilantiges Stilett.
Kaum einen Laut mochte der Unglückliche hervorgebracht
haben; doch ja, Hohlander erinnerte ſich des Geräuſches, das
18-
Zumm
Schutz gegen Grinne
Habentzündung und Erkällung
Erhältlich in Apotheken und Dogeren
durch die verſchloſſene ſchwere Tür aus Eiche zu ihm
gedrun=
gen war.
Blitzſchnell, aber jede wohl auf ihrem Gleiſe, raſten die
Ueber=
legungen in Hohlanders Hirn.
Was war hier vorgegangen?
Ganz automatiſch, in Wirklichkeit aber raſend denkend, ſah
Hohlander in die gebrochenen Augen des Toten; doch dieſer gab
keine Antwort, in dieſen ruhigen, unverzerrten Zügen mit ihrem
leichten Staunen würde ſich nichts mehr regen.
Ach, all dies war ja ſo einfach!
Man hatte Sam, den harmloſen, luſtigen und pfiffigen Sam,
ermordet, weil man ihn in dem dunklen Korridor für Hohlander
gehalten hatte; ihn, Hohlander hatte man ermorden wollen.
Der Mörder aber hatte nach der Tat die Verkleidung
er=
raten, hatte ſeinen Irrtum eingeſehen, hatte den toten Sam an
die Wand gelehnt, als ob dieſer ſchlafe; er hatte dies getan, um
Hohlander zu täuſchen, um deſſen Ueberraſchung und
Nichtver=
ſtehen zum zweiten Mord auszunutzen, zu jenem, der als der
ein=
zige gedacht geweſen war.
Alſowar der Mörder auch noch da, alſo lauerte er
irgendwo, um zum zweiten Male zuzuſtoßen, diesmal aber auf
den Richtigen, auf ihn.
Der Mörder würde an irgendeiner Ecke, von
einer Niſche aus, ſicher aber von hinten her das
chen; er würde ganz gewiß nicht ſchießen, er mr
ſcheuen; wie ein Donnern wäre ein Schuß du=
Gänge gehallt; er wäre das Alarmzeichen geweſe=
Kaſtellan, das ganze Schloß, womöglich das ganz
die Beine gebracht, und ſolches konnte der Mag
wenigſten wollen.
Blitzſchnell, in wenigen Sekunden hatten diit
gen Hohlanders Hirn durchraſt, blitzſchnell hatte
für die hier einzig mögliche Taltik entſchloſſen.
Nichts war anderes zu tun, als den Angriff
Gegner zu täuſchen, den Beſtürzten und Natloſem
dann dieſen Gegner unſchädlich zu machen; hier h
Vergeltung zu üben, ſondern das ganze Unterner
halb gelungene Flucht zu retten.
Und im gleichen Augenblick fühlte Hohlaud
gleichen Art, wie man eine leichte, körperliche Zu
zwei Augen auf ſich geheftet, fühlte, daß ein fren
ſich ſaugend und ſtechend zugleich auf ihn richten.
hinten her.
Der Mörder war da; der Kampf auf Leber,
bevor.
Hohlander war von Natur aus verſchwenda
für einen ſolchen Kampf ausgerüſtet, ſein ganz
ein einziges, wohlproportioniertes Geflecht vo
Nerven, und dieſe Muskeln waren geſchmeidig mri
den Tieres, dank niemals, zu keiner Zeit
untern=
gen; es war faſt ſeine Manie geworden, jede
Uebung ſeiner Amskeln zu gebrauchen. Stüß
geſtelle, Türrahmen, alles mußte hierzu dienen,
ſich allein wußte.
Die beſte Cabe aber war ſeine Geiſtesgegen
verdankte er einer ſeltſamen, ein wenig unhein
ſchon als Kind tertrauten Fähigkeit; er vermockg
tiſchen Augenblicken zu verzweifachen, in ſolck
erwuchs ein zweiter, paſſiver, eiskalter und ſpött
der dem anderen objektiv und ironiſch lächelnd
hinweg zuſah, genau ſo, als ſei dieſer andere e:
Von heſtigem Temperament durchpulſt, hat
Knabe, wie ſo viele andere Knaben, und beſon?/
ſchen Jahren, ſeine Wut= und Tobſuchtsanfälleg
waren erſchreckend geweſen; und immer, welches
geweſen ſein mochte, hatte ein zweiter Knabe än
objektiv und ironiſch über die Schultern zugeſede
Nicht nur genau ebenſo war es jetzt, ſonden
faſt körperlich in dieſem dämmerigen Gang ſein zul
ſich ſtehen; ſeltſam körperlich war dieſe Halluzintte
dies Ich, nicht als Sam koſtümiert, nicht mit itn
Kopf geſtülpten Perücke, ſondern in normale ſ
etwas ſchiefgehaltenem, wie prüfendem Kopf, dß
in den Hoſentaſchen und auf dem Geſicht ein ſprt
ger Zug.
2
Nein, dies zweite Ich ſollte nicht enttäuſcht in
Doch jetzt ſprach das zweite Ich, ſprach leiſe /
haſtig:
11
„Ruhe, Karl. nur Ruhe; wie heißt es doch e
die Ruhe macht’s”.”
(Fo
ci.
Ge
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Eif it
unt ſich
u beſſer ab
den letzter
wieder auf
loſt in der
ein Aufhor”
ibdeutichle
Eal muß ta
unſchaften
en
Nati=
rude und
kehrt. Al
1ig
Statt beſonderer Anzeige.
Am 9. Februar 1929, 1 Uhr nachts, ſtarb
un=
erwartet an den Folgen eines Schlaganfalls
Herr Carl Goebel
Kaufmann
im Alter von 61 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Robert, Lotte u. Helmuth Goebel
Familie Karl Goebel
Familie Theodor Goebel
Familie Walter Froelich
Familie Wilhelm Hecker
Frau Ida Willwoldt
Darmſtadt, Annaſtr. 28, Auerbach, Frankfurt a. M.,
Bremen, den 10. Februar 1929.
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8 Wilhelminenstr. 8.
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Das Begräbnis findet am Dienstag, den 12. Febr.
1929, 2 Uhr nachm., auf dem Friedhof in Zwingenberg
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Montag den 11. Februar 1929
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wnuer Punkk in der deutſchen Mannſchaft.
Mannheim, 10. Februar.
Riſſcht, was man zu dieſem Reſultat ſagen ſoll. Es
und Mufüteshymnen auf den deutſchen Fußball zu ſingen,
mie ſthrk Verkeſſerung des deutſchen Fußballs vermuten.
uind immer, m” rinch EEIf iſt ſchließlich nicht irgendeine. Bei den
Eid=
zweiter Anc ſteh fur ſich ſogar ſtarke Hoffnungen gemacht, diesmal
Schultem zu chaad beſſer abzuſchneiden, als bei den Olympiſchen
rar es jetzt, ſo um d den letzten Monaten war es mit dem
eidgenöſ=
nigen Gang ſeſatzl vieder aufwärts gegangen. Dieſe kataſtrophale
war dieſe hal abler löft in der Schweiz größte Beſtürzung und im
imiert, nicht „Aſn ein Aufhorchen aus. Man hat ſchon nach dem
dern in nomt /Sddeutſchland über Oeſterreich die Ohren geſpitzt.
üfendem Kahi½ Iſtzk all muß tatſächlich gegenwärtig außerordentlich
zeſicht ein ffellin Vielleicht wird uns bald in Spielen gegen ſtär=
Uihan ſchaften Gelegenheit gegeben, zu ſehen, welchen
ſtir en Nationen talſächlich einnehmen. Wir wollen
ſprach botzfeude und allzu roſigem Optimismus ſchwelgen.
rnkehrt. Aber wir können trotzdem ſtolz auf dieſen
beißt es imlkeg ſein, und wir dürfen auch hoffnungsvoll
Das Vorſpiel.
hn in der großen Doppelſtadt Mannheim=Lud=
Mländerſpiel zum Austrag. Mannheim hatte es
A/3portleben redlich verdient. Es brachte auch
ge=
ſiFuige Maſſen auf die Beine. Das 25 000 Perſonen
bitywar ſchon Tage vor dem Spiel ausverlauft, und
leiſt war es mit 30 000 Perſonen überfüllt. Die
ikn debütantenhaft, aber ſchließlich klappte doch
hᛋu ſich in Mannheim mit den beſten Kräſten um
D Unternehmens bemüht und wurde bann auch
mſer Hinſicht ſchönen Erfolg verdient belohnt.
Iftüund Fackelzugwurden am Samstag abend
Fſttn Gäſte eindrucksvoll empſangen und in ihre
t. Am Sonntag vormittag empſing die Stadt
„P4u ihren Oberbürgermeiſter Dr. Heinerich die
Ku ihre Führer in dem 13 000 Perſonen faſſenden
Eiſt Bürgermeiſter Dr. Wally begrüßte die Gäſte.
nu ’s ſchweizeriſchen Verkandes, Schlegel, dankte.
Kléan noch Anſprachen von Dr. Schricker=Karlsruhe
At/hr Fußkallbund), von einem Vertreter des
Badi=
ntie zuce dai= und des ſchweizeriſchen Konſuls. Alle Reden
natürlich ßehon einem angenehmen freundſchaftlichen Geiſt.
Der Aufmarſch der Maſſen
iſt frühzeitig und vollzog ſich reibungslos. Der
Achrturſtadt bot mit den marſchierenden Maſſen ein
ſelltetes Bild. Freundliche Vorfrühlingsſonne mil=
„fw winterliche Kälte. Das Stadion war ſchon eine
deſin dem Kampf überfüllt. Den Vorplatz mit der
Ehinünglings ſchmückte eine Flaggengalerie, in der
laln der Landesverkände, der beiden Nationen und
zag, 14 5 n eädte auch der Danebrog des däniſchen
Schieds=
inder 7 üüte. Das Spielſeld, das durch einen
Staketen=
huM)Nchauerräumen getrennt und etwas zu weit ent=
Fleiſele Rünzor den Toren vom Schnee geſäubert und in
Bſpſllarer Verfaſſung. Etwas ungünſtig liegen die
2 Durch, daß man ſie in eine Ecke verlegt hat, wird
Mit Jauas erſchwert. Cin Schülerſpiel zwiſchen den bei=
31a0 Presc Städten Mannheim und Ludwigshafen, ſowie
16 der deutſchen Mannſchaft auch Pöttinger erſetzt
WWſtMMaſſen Eis zum Erſcheinen der Mannſchaften.
10.
Sie kommen und ſpielen.
Rg4 Uhr erſchienen die Mannſchaſten. Freundlich=
„ieerazte ſie, als ſie ſich wie folgt aufſtellten:
Rf
Kreß
(Rot=Weiß Frankfurt)
Schütz
Weber
tr. Frankfurt) (Kurheſſen Kaſſel)
Knöpfle
Leinberger
mb.) (Sp.Vg. Fürth) (FSV. Frankf.)
Sobeck Pöttinger Frank Hoffmann
ſeitha=BSC.) (Bay. Mnch.) (Fürth) (Bay.Mnch.)
ien II Bielſer Abegglen III Fäßler
DrA 4G2 Zürich) (FC.Baſ.) (Cantonal) (Yg. Boys Bern)
Lavalez
Vögeli
(Young Boys Bern) (Grash. Zürich)
kaunſeyer
Weiler I
KC. Bern)
(Grash. Zürich)
Séchehahe
(Etoile Carouge)
die Eidgenoſſen in der angekündigten Aufſtel=
Deutſchland mit Kreß und Sobeck Erſaz für
verletzten Nürnberger Stuhlfauth und Horn=
Eſſen. Außerdem wirlte Geiger als rechter und
ehen — als linker Läufer.
3:0 die erſte Halbzeit.
er. Anſtoß. Der Boden iſt glatt, die Spieler
9 aber dann ſchnell mit den Verhältniſſen ab.
Me Plänkeleien, die Schweizer ſchicken ihre Flü=
Mrückgeſchlagen und dann ſetzen gleich zügige
deutſche Angriffe ein. Der rechte Flügel erzwingt ſchon in der
zweiten Minute die erſte Ecke, die von Ramſeyer unſchädlich
ge=
macht wird. Séchehaye fängt eine Reinmann=Flanke ſicher ab.
Der linke deutſche Flügel geht vor. Man ſieht eine ſchöne
Kombi=
nation, die eine zweite Ecke ergibt. Der Ball wird ebenſo wie ein
Freiſtoß von Knöpſle knapp verſchoſſen. Reinmann zögert bei
einem guten Angriff etwas. Weiler verſchuldet einen Strafſtoß.
Der Vall kommt hoch vors Tor und wird von Weiler ſchön
ab=
gewehrt. In der deutſchen Läuferreihe, die ſtark nach vorn drückt,
überragt Geiger. In der achten Minute ſpielt ſich Frank mit
einer Vorlage von Pöttinger glänzend durch und ſchießt in die
ungededlte linke Ecke zum erſten Tor für Deutſchland
ein. Unſere Mannſchaſt ſpielt jetzt ſtark überlegen. Pöttinger
ver=
zögert nach einer Reinmann=Flanke. Reinmann verſchießt. Sobeck
hat ſich jetzt ekenfalls gefunden und zeigt feine Leiſtungen. Nur
vereinzelt kommt die Schweiz in die deutſche Hälfte, hat hier aber
wenig Glück, da die deutſche Hintermannſchaft vorſichtig und
ge=
ſchidlt ſpielt. Hoffmann verurſacht das erſte „Abſeits”. In der
17. Mfnute haben die Schweizer die erſte Torchance. Abegglen II
iſt mit einer weiten Ramſeyer=Vorlage vors Tor gekommen,
zö=
gert aber mit dem Schuß. Deutſchland bleibt überlegen. Nach
einem guten Angriff verſchießt Frank. In der 21. Minute läuft ſich auf 42:25. Das Verhältnis der Spiele gegen die Ech.veiz iſt
Sechehaye mehr als drei Schritte mit dem Ball. Frank tritt den
Freiſtoß ſehr geſchickt, Sobeck erwiſcht das Leder und leitet es zum
zweiten Treffer in die Maſchen. Wenige Minuten ſpäter
verſchießt Hofſmann nach anhaltenden deutſchen Angriffen knapp.
Kreß fiſcht einen weiten Schuß aus einem Gedränge. Schweizer
Stürmer verſchießen zweimal. Dann iſt Deutſchlands Elf wieder
glänzend im Schwung. In der 37. Minute entſteht vor unſerem
Tor ein Gedränge, der ſchweizeriſche Linksaußen verſchießt knapp.
Kreß hält eine Fäßler=Flanke ausgezeichnet. Die deutſche
Ver=
teidigung iſt ſich für eine Weile über die Arbeitsverteilung nicht
im klaren, jedoch hält ſich daſür Kreß um ſo beſſer. Die dritte
Ecke für Deutſchland klärt Sechehaye im Fallen. In der vorletzten
Minute greift der deutſche Sturm kräftig an, Frank erwiſcht das
Leder und ſchießt es unter dem Jubel der Maſſen dem fallenden
Sechehaye unter dem Leib her ein. 3 :0.
7:1 heißk es nach der zweiten Halbzeik.
Die auf 20 Minuten ausgedehnte Pauſe wirkte bei der
gro=
ßen Kälte nicht gerade ſehr angenehm. Dann erſchienen die
Mannſchaften wieder, die Schweizer ſichtlich deprimiert, die
jedoch haben die Deutſchen immer noch Oberhand. Sie erzwingen
die 4. und 5. Ecke. Séchehaye rettet wi=derholt, Abegglen III
verpaßt auf der anderen Seite eine gute Chance. Sobeck leitet
einige hübſche Angriffe ein. Bei den Schweizern fehlt es im
Sturm an Verſtändnis. Der beſte Mann bleibt Fäßler. Er
drängt immer wieder nach vorn. Der deutſche Angriff verſchießt
einigemale. In der zehnten Minute wird es nach einer
Kom=
bination Sobeck=Frank vor dem Tore des Gegners ſehr
brenz=
lich. Sechehaye iſt herausgelaufen, Galler wehrt in höchſter Not Spielen um den „Beo=Pokal” mit einem 1:1.
zur ſechſten Ecke ab. Hoffmann geht in feiner Manier vor. der
Ball wandelt über Frank nach Pöttinger und der Münchener
kann den vierten Treffer erzielen. Ein 30=Meter=Schuß
von Leinberger geht knapp vorbei. Deutſchland iſt jetzt wieder
ganz ſtark überlegen. Man ſieht wunderſchöne Angriffe. Die
ſch veizeriſche Hintermannſchaft iſt ſtändig in ſchwerer
Bedräng=
nis. In der 16. Minute ſchießt Frank einen feinen Angriff mit
dem fünften Treffer ab. Während der nächſten zehn Minuten
greifen die Schveizer mit allem Einſatz an. Sie kommen auch zu
zwei Ecken, die beide von Kreß gut geklärt werden. Der Kampf
iſt für eine Weile offener. Dann gewinnt Deutſchland weder
klar Oberhand. Eine Viertelſtunde vor Schluß ſieht man einen
Durchbruch von Hoffmann, die Flanke kommt zu Frank und der
ſchießt entſchloſſen ein. 6:0. Die Maſſen ſind außer ſich vor
Be=
geiſterung. Fünf Minuten ſpäter gelingt dann den Eidgenoſſen
nach einem Mißverſtändnis in der drutſchen Verteidigung durch
den Mittelſtürmer Bielſer das Ehrentor. Dann greift unſer
Sturm wieder an. Fünf Minuten vor dem Akpſiff fällt auch noch
ger kommt der Ball zu Sobeck und der Berliner ſetzt das Leder
placiert zwiſchen die Pfoſten. Beim Acpſiff brechen die Maſſen
in einen Minuten lang währenden Beiſallsſturm aus.
Kritiſches.
Ohne Ueberhebung und Uebertreibung lann geſagt werden,
daß die deutſche Elfum eine Klaſſe beſſerwar als
ihr Gegner. Unſere Mannſchaft wies keinen ſchwachen Punkt
auf. Ueberragend ſpielte der Angriff, er war viel ſchneller,
weſentlich beſſer in der Zuſammenarbeit, ſchußfreudiger und wenigen Spiele mußten der großen Kälte wegen ausfallen.
ſchufſicherer als der Gegner. Beide Flügel imponierten durch
rafante Läufe und vorbildliche Flanken. Der linke Flügel war
etwas beſſer, womit aber nicht geſagt ſein ſoll, daß der rechte
ſchlecht geweſen ſei. Sobeck paßte ſich den Süddeutſchen gut an.
Der beſte Mann im Angriff war aber Pöttinger, ein Dirigent
erſter Klaſſe. Frank und Hoffmann zeigten ſich ſehr ſchnßfreudig.
Die Läuferreihe war entſcheidend für die Höhe des Sieges.
Geiger ſpiele internationale Extraklaſſe. Leinberger zeigte gutes
Stehvermögen, Knöpfle knüpfte an ſeine Olympiaſorm an. Die
Verteidigung war wen ger ſtark, genügte aber den Anſprüchen.
Schütz erwies ſich im allgemeinen als ſicherer, aber auch Weber
zeigte wieder gutes Können. Kreß war nicht allzu ſtark
be=
ſchäftigt. Man gibt dem Frankfurter die beſte und zutreffendſte kampf Duisburg gegen Mainz=Wiesbaden zum Zweck hat. Auch
Kritik, wenn man ſagt, daß er nicht einen einzigen Fehler machte. hier ſoll dieſe Begegnung zu einer ſtänd gen Einrichtung wer en.
außen Fäßler, der Mittelläufer Vögeſi, der Verteidiger WeilerI
und der Tormann Sechehaye wirklich aut. Ramſeyer iſt ſehr
langſam geworden, er war an einigen Erfolgen der Deutſchen
nicht ohne klare Schuld. In der Läuferreihe ſpielte nur Vögeli
auf eine Linie hin. Er zeigte ſowohl im Angriffsauſbau, wie
auch in der Zerſtörung recht annehmbane Leiſtungen. Seine
beiden Nebenleute aber waren kaum Durchſchnitt. Allerdings
hatten ſie auch überragende gegneriſche Flügel vor ſich, mit denen
ſie beim beſten Willen nicht fertig werden konnten.
Im Angriff fehlte der Zuſammenhang. Fäßler auf dem
rechten Flügel war allein gut. Er bemühte ſich immer weder
und wurde auch einigemale recht gefährlich. Sein Nebenmann
Abogglen III war aber ſehr mäßig. Abegslen II zeigte auch
nichts Beſonderes. Bielſer ging hilflos zwiſchen zwei ſcherachen
Nebenleuten. Vom Linksaußen Erimm ſah man nur drei bis
vier gute Flanken, ſonſt ſehr wenig.
Es ift wüßig, jetzt zu unterſuchen, eb die Schweizer einen
beſonders ſchlechten Tax hatten, ob ſie eine beſſere Mannſchaft
hätten ſtellen können. Ihr Schickſal war es, daß ſie auf einen
Gegner trafen, der ganz glänzend gelaunt war und über ein
großes Können verfügte. Aber nicht nur über Können, ſondern
auch über die Fühigkeit, das Können in Torerfolgen zum
Aus=
druck zu bringen. Unſere Sürmer können ſchießen! Das iſt
eine ſehr weſentliche und wertvolle Feſtſtellung.
Lauritz Anderſen war als Schiedsrichter ſehr ſicher.
Dem Dänen unterlief kaum eine Fehleutſcheidung.
Siakiſtiſches.
Das 70. Länderſpiel des Deutſchen Fußball=Bundes war
zugleich das 15. gegen die Schweiz. Von dieſen fünfzehn Treffen
gegen die Eidgenoſſen wurden 9 gswonnen, vier gingen
ver=
loren und zwei endeten unentſchieden. Das Towerhältn’s ſtellt
alſo ein ſehr günſtiges.
Weniger roſig ſieht noch immer das Geſamtverhältnis aus.
Unter 70 Spielen ſinden ſich 23 Siege, 34 Niederlagen und 13
Unentſchieden. Das Torverhältn’s iſt mit 150:167 immer noch
knaxp paſſiv. Immerhin hat ſich aber das Länderſpiel=Verhältnis
im zweiten Jahrzehnt der internationalen Tätigkeit des deutſchen
Fußh alls doch ſchon weſentlich gebeſſert. Und bei der
gesen=
wärtigen Form unſerer Nationalmannſchaft bleibt zu hoffen,
daß ſich die Bilanz der deutſchen Länderſpiele auch noch weiter
günſtiger geſtalten wird.
Süddeutſcher Zußball.
Nur wenig Spiele.
Der Länderkampf in Mannheim gegen die Schweiz brachte
für die ſüpdeutſchen Endſpiele eine Pauſe mit ſich. In der Runde
der Meiſter wurde überhaupt nicht geſp elt, in den beiden
Troſt=
runden gab es nur je ein Treffen. Der 1. F.C. Idar bewies
wieder einmal, daß er über eine fehr gute Spielſtärke verfügt
und berufen ift, in der Gruppe Nordweſt ein ernſtes Wort
mitzu=
reden, er ſchlug Saar 05 Saarbrücken ganz überlegen mit 5:1
(Halbzeit 1:0) Treffern. — In der Gruppe Südoſt trennten ſich
Deutſchen in beſter Stimmung. Der Kampf iſt etras verteilt, A.S.V. Nürnberg und München 1860 mit einem gerechten 4:4
(Halbzeit 1:2). — Auch die übrige Fußballausbeute war recht
mager. Eine Reihe der wenigen angeſetzten Freundſchaftsſpicle
ſiel den ungünſtigen Platzverhöltniſſen zum Opfer.
Bemerkens=
wert bleibt das 2:2 aus dem Spiele zwiſchen D S.V. München
und der Sp Vg. Fürih, allerdings traten die Fürther Kleeblättler
mit zahlreichen Erſatzleuten für die im Länderſpiel tätigen Leute
der erſten Garnitur an. Es fehlten u. a. Frank, Leinberger und
Kraus. Offenkacher Kickers und Hanau 93 trennten ſich bei den
Süddeutſche Endſpiele.
Troſtrunde Nordweſt:
in Idar: 1. F.C. Idar — Saar 05 Saarbrücken 5:1 (1:0).
Troſtrunde Südoſt:
in Nürnberg: A. S. V. Nürnb. — S. V. 1860 Münch. 4:4 (1:2).
Privatrunde Main=Heſſen, Rhein=Saar.
Offenbacher Kickers — 1. F.C. Hanau 1:1.
Geſellſchaftsſpicle.
Germania Bieber — Sp.Vg. Arheilgen 5:4.
Keine Spiele in Berlin.
Nachdem der Verband, Brandenburgiſcher Ballſpielvereine
bereits Mitte der Woche auch für dieſen Sonntag alle
Meiſter=
ſchaftsſpiele abgeſagt hatte, einigten ſich verſch edene Vereine auf
ein ſiebtes Tor. Nach vorbildlichem Durchſpiel von Pöttin= Beſellſchaſtsſpiele, denn bei den ſtändigen Spielausfällen wrd
die Finanzlage mancher Vereine recht bedenklich. Aber auch dieſe
Freundſchaftsſpiele konnten nicht durchzeführt werden. Berlin
hatte ſelbſt in den Mittagsſtunden 20 Grad Kälte und bei einer
ſolchen Temperatur läßt ſich natürlich nicht ſpielen.
Auch Südoſtdeutſchland ohne Spiele.
Da eine ſüdoſideutſche Verbandsmannſchaft in Hamburg
gegen Norddeutſchland antreten mußte (wo ſie 1:4 unterlag),
ſollten am Sonntag die Endſpiele um die Verbandsmeiſterſchaft
nur in beſchränktem Umfange fortgeſetzt werden. Aber auch die
Zußball-Skädkeſpiele in Main=Heſſen.
Frankfurt — Rürnberg/Fürth u. Duisburg — Mainz/Wiesbaden.
Wie wir aus authentiſcher Quelle erfahren, iſt ſeitens der
Gauleitung Nürnberg Fürth an den Bezirk Man=Heſſen das
Er=
ſuchen gerichtet worden, einen Fußballſtädtekampf Nürnberg=
Fürth gegen Frankfurt zum Austrag zu bringen, der dann zur
dauernden Einrichtung der beiden Stadtg=biete werden
foll. Des weiteren liegt dem Bezirk Main=Heſſen ein Antrag des
Raſenſportverkandes Duisburg vor, der einen Reprüſentau’v=
In der ſchweizeriſchen Elf waren nur der Rechts= Wie wir hören, ſteht man im Bezirk Main=Heſſen dieſen
Vor=
ſchlägen ſehr ſympathiſch gegenüber. Es wär= zu begrüßen, wenn
durch derartige Repräſentauplämpfe eine Abwechſlung in dem
Fußkallmeiſterſchaftsprogramm geſchaſſen würde. Es iſt zu
hoffen, daß auch der Verkand die Nützlch eit einer ſolchen
Ab=
wechſlung einſieht und dieſen Anregungen Unlerſlützung zuteil
werden läßt.
Seite 6
Das Spiel fand bei einem überaus kaltem Wetter und bei
eiſigem Winde ſtatt. Trotzdem hatten ſich etwa 2000 Zuſchauer
eingefunden, die durch einen flotten und äußerſt ſpannenden
Kampf in Atem gehalten wurden. Das Ergebnis muß als
dirchaus korrekt angeſprochen werden. Wenn auch die ASV.=
Erurmer in der erſten Halbzeit nach überlegenem Spiel mehrere
Torchancen verpaßten, ſo hatten die Gäſte in der zweiten
Halb=
geit ein deutliches Plns. Bei den Nürnbergern war diesmal
der ſonſt ſo gute Verteidiger Wachtler ſchwach und verſchuldete
durch unüberlegtes Spiel zwei Tore. In der Läuferreihe waren
die beiden Außen ſchwach. Im Sturm war das Zuſammenſpiel
kis auf den Rechtsaußen Hauerſtein gut, Scherm auf halblinks
erwvies ſich hier als die treibende Kraft. Bei 1860 überraſchte
tor allen Dingen die ausgezeichnete Kombination und das
un=
gemein ſchnelle Spiel. Die beſten Leute waren hier die beiden
Außenſtürmer Stialbauer und Schäfer. Auch Mittelläufer Pledl
tear ganz hervorragend, neben ihm die beiden Außenhalb
an=
fdrechend. Die Verteidigung war guter Durchſchnitt, Koob im
Tore ſehr gut. Dem Innentrio fehlte der geſunde Schuß. Als
Ehiedsrichter amtierte Bremſer=Wiesbaden gut und aufmerkſam.
1. 5. C. Jdar üßerſüßtl Saar 05 5:1 11:8).
Die eiſige Kälte haite biele Zuſchauer abgehalten, ſodaß nur
ettva 1000 Zuſchauer Zeuge des ſpannenden Kampfes wurden,
den Idar völlig verdtent für ſich entſchied. Wohl war Saar (5
in der erſten Hälſte tonangebeud, konnte aber, ohne ſeinen
Erillanten Sturmführer Schäfer ſpielend, keine Tore erzielen,
da dem Sturm, der wohl im Felde gut zuſammenſpielte, das
gefunde Schußvermögen fehlte; nach der Pauſe fiel er ganz
aus=
cinander. Trotz des 5:1 war die Saar=Hintermannſchaft
ausge=
zeichnet, beſonders der Verteidiger Wieſe. Die Läuferreihe
ge=
nügte nicht immer. Trotzdem gefiel die Saarmannſchaft in der
erſten Halbzeit beſſer als in den letzten Spielen. Idar hatte eine
(chwache erſte Halszeit, in der der Torwart Klein meiſterhaſte
Leiſtungen zeigte Rach Seitenwechſel war die Mannſchaft wie
umgewandelt. Es klappte in allen Maunſchaftsteilen wie am
Schnürchen und die Mannſchaft lief zu einer hervorragenden
Form auf, namenitlich der Sturm war nicht mehr zu halten. Die
Verteidiguug war anfänglich unſicher, dann gut. Läuferreihe
und Sturm faſt die gane erſte Halbzeit ſchwach, dann aber um
ſe beſſer. Kaiſer=Biebrich als Unparteiiſcher genügte.
25B. Müxgen-53.Rg. Fürfh 2:2 11:2).
Der Frſchingsſamstag brachte für das Fußballprivatſpiel in
Müncn keiue rictige Stimmung. Es war ziemlich katt, aber
doc reit geuthßigrer als in den letzten Tagen. Die höchſtens
1500 Zuſchauer nahmen ſich im großen 1860=Stadion etwas
kärg=
lich aus. Das Spiel ſelbſt bot keine Offenbarung. Fürth war
teihniſch beſſer und in der Kombination cxakter, aber man hatte
mehr erwartet, obwohl Leinberget und Frank fehlten. Krauts 1.
pielte Matelläufer, er fiel wieder etwas aus dem Rahmen. Der
OSV. konnte das Spiel gewinnen, hatte mehr Torchancen, war
aber vor dem Tore ebenſo ſchlecht wie im Feldſpiel gut.
Heck=
meter 2. konnte in der 6. Minute das Führungstor ſchießen.
Diein wurde Fürth überlegen und erzwang in der 19. Minute
ben Ausgleich, als Auer einen Strafſtoß von Kießling mit dem
Kopf einlenkte. 20 Minuten ſpäter brach Auer durch, und Kieß
ling konnte ſeine Flanke ſchräg unter die Latte ſetzen. Für.h
hatte die Führung. Das Spiel wurde nach der Pauſe
ausge=
glichen, und in der 15. Minute konnte der Linksaußen Müller des
DSV. eine Flanke ven Stendel zum Ausgleichstor einköpfen.
Neger bätte dieſen Bell halten können. Für die Folge hatte
München eine Reihe von Torchancen, bis in der letzten
Viertel=
ſtunde die Gäſte wieder auflamen, aber ebenſo wenig ſich
durch=
zuſetzen vermrocten, teil der Sturm zu zerriſſen und egoiftiſch
ſpielte Walienburger=160 als Schiedsrichter hatte bei dem
fai=
ten Spiel leine fchwere Aufgabe.
Unter der grimmigen Kälte, die auzenblicklich über Europa
liegt und die in Deusfchland ganz ungewöhnliche
Temperatur=
derhältniſſe geſchaffen hat, litt auch der Fußla.”=Meiſtrſchfts=
Fetrieb in Mitteldeutſchhland. So mußte in Rordweſtzachſen die
Entſcheidung bertagt werden, da daz wichtige Treffen VfB.
Lepzg—Fortuna ausfiel. Das Spiel Ma kanſtädt—
Sport=
freunde wurde Fei 3:4 abgebrochen. — In Oſtfaäffen aber iſt die
Meiſterſchaft eurtſchieden. Dresoner SC. iſt durch den 3:0 Sie3
über Brardenburg endgültiger Gaumeiſter. In Weftſachſen ging
es nah dem Prorramm. Die beiden Me ſterſchaftsanwarter
wsren fiegreich. Planitz ge ann in Zwwickau 4:2 und Meerane
07 konnt Crimmitſchau knapp 2:1 nisderhalten. — Im
Mittel=
elbgau müßte bie Meiſterfrage jetzt auch entſchieden ſein, da
Crik=
ket Visioria die Magd=burger Preußen auf deren Platz knapd
2:1 ſchlug. Crichet iſt jetzt Eer nach Verluſtpunkten gerechnet im
Vorteil, — Im Saalegau ruhte der Spielbetrieb vollſtändig,
ebenfalls in Thüringen. — Im Gau Brgikand kam der Vo.tl.
FC. Plauen ſeinem Ziel näher, da er ſelbſt 10:0 gegen die
Poli=
zei erfolgreich war, während der Mitbewerber SBC. Plauen im
2:2 gegen VfR. einen ſehr wichtigen Punkt einküßte. —
Mittel=
ſachfen brachte ein intereſſanles Freundſchaftsſpiel zwifchen dem
Chemnitzer XC. und Nordhöhmen, das die Einheimiſchen mit
5:0 klar in Front ſah. Die drei Meiſterſchaftsſpiele waren ohne
weiters Bedeutung.
Vor den Er
gugen in Weſideniichlans.
In den meiſten weſtdeutſchen Bezirken reifen jetzt eber
do=
die Entſcheidungen. Vielſach werden nur noch ein oder zw
Spielſonntage notwendig fein, um die Gruppenmeiſter zu ne
nen. Am 10. Februar fielen allerdings des Karnebakſonntaz
wegen wieder zahlreiche Spiele aus. Im Ruhrbezirk benötige
die beiden Gruppenführer Tcharz Weiß Eſſen und Schalse
nur noch je einen Punkt, um die Titel ſicherzuſtellen. Im Weſt
falenbezirk iſt die Sp. Vg. Herten jetzt end ültig, Meiſter d
Gruppe Weſt, in der anderen Gruxpe führt dte Arminia Bie
feld. Am Rhein und im Niederrheinbezirk blieb die Lage unde
ändert, da ſaſt gar nicht geſpielt wurde. — Im Bergiſch=Mä
hiſchen Bezirk hat
der anderen Grupp= führt Rat ngen 04 nach Abſchluß der 2piel
die Mannſchaft kann aber von Turu Düſſeldorf noch eingeh
und wenn Turu alle ausſtehenden drei Spiele gewinnt, ſog
noch überholt werden.
Norddeutſchland hatte am Sonniag unter einer derart
ſtar=
en Kälte zu leiden, daß man vernünftierweiſe alle
Fußball=
ſämpfe vorher abſazte oder nach kurzer Spiellauer abbrach. Zur
Lurchführung kamen nur der Verl andskampf gegen
Südoſtdeutich=
and und a3 Freundfchaffsſpiel Hamburzer SB. gegen
Armi=
in Hannsrer in Sannotzer, cas von der erſaßgeſch vächten Elf
des Deutſchen Meiſters nah überlegener Spielführung mit 4:1
Trefſern gewonnen wurde. Mit dem gleichen Ergebnis endete
auch der Verbandslampf gegen Südoſtdeutſchland. Hier wurde
allerbings das Spiel 20 Minuten vor Schluß abgebrochen, da die
Spieler under der großen Kälte ſchmerzlich litten. Dem Spieler
Görlitz aus Breslau erfroren ſosar die Ohren.
Kreisliga — Südheſſen.
Nachbem die Lorſcher am letzten Sonntag den großen
Namens=
bruder aus Lamperthrim recht überzeugend ſchlagen konnten, iſt die
Meiſterſchaftsfrage immer noch nieht entſchieden, und der „Altmeiſter”
Allerdings ſind die Ausſichten
ein
beile ſieht faſt wie im verigen Jahre aus.
Spiele getö. unenk. verl. Pmkte Olymsia Worms Olymtia Lorſch Olympia Lampertheim V.f. R. Bürſtadt Norm Pfiffligheim F V. BGlis Starkb. H ppenheim Epv. Hordieim V.f L. Lamperthetm Spv. Hochheim Spv. Pfeddersheim 11 Unerwartet hat der „Alltmeiſter” einen hohen (4:0) S jeg über die nvertheimer Olympiamannſchaft erfo ſten und ſich dadurch erneut in den Vordergrund gedrängt. Die Lamperthe mer ſind dureh dieſe
Nieder=
lage nunmehr endgültig aus dem Tattel geworfen, ſo daß lediglck
Lorſch und Worms das Schlußrennen um die Siegespalme machen
wer=
den. Kampf bis aufs Blut iſt di ſes Jahr die Parrle, und das iſt
gu=
ſo, ſorſ fänden die unendlichen Verbandsſpicle nicit mehr die
Beaa=
tung, die man ihnen ſo neih immer zollt. Einen ſcheren Strauß hat
der Abſtiegskandidat Pfeddersyeim gegen Pfiffligheim ansgefochten. Die
Normannen mußten wegen ihrer Platzſperre nach Pfeidersheim, und ſo
hatten die „Konſervenſtädter” zum letzten Male die Mögl’hkeit, ewei
Punkte zu ergatte. Die Gäiſte ſtrengten ſich jedoch michtig an und
man teilte ſich in die Punkte, da jrde Partei nicht mehr als ein Tor
erzielen konnte und ſo das unerwartete 1:1 zuſtande kam. V.f.V. Lam
Fertheim hat ſih durch ſeinen glatten 4:2=Sieg über Horchheim den
Ver=
kleib in der Kreisliga geſichert, und uan kann ruhig fagen, die Leute
haben es bei ihrem recht guten Kömnen wirklich verdient, im nä kſten
Jahre wieder mitmachen zu dürfen.
Bol.55. Darmſtadt - Rof-Beiß, B. f. R. 2:0.
Die geſtern angeſetzten Freundſchaftsſpiele fanden bei eiſizem
Winde auf dem vom Schnee freigemachten Polizeiſporiplatz ſtatt.
Es waren zwei faire Spiele, wie man ſie felten zu ſehen
be=
kommt. Um 1,30 Uhr betraten die Fußballer das Feld. Sofort
endwickelte ſich ein lebhaſtes Spiel. Die Poliziften ſpielten
über=
legen, hatten oft Torgelegenheiten, jedoch war der Sturm
hilf=
lo8. Mit dem Ergebnis 0:0 ging es in die Pauſe. Nach
Wieder=
beginn hat Rot=Weiß eiwas mehr vom Epel, konnte aber, da
es nur mit 10 Mann ſpielte, ſich nicht durchſetzen. Die Poliz ften
wurden gegen Ende des Spieles etwas lekchafter und ſchoſſen
zwei Tore.
795.
Das dritte Treffen um die Main=Heſſen=Bezirksmeiſterſchaft
im Handball der Frauen führte den FSV. Fraukfurz mit der
Sp.Bz. 04 Arheilgen, dem Bezirksmeifter von Starkenburg,
zu=
ſammen. Die Frankfurter Damen zeigten ſich als die qualita iv
weit beſſere Elf und ſiegten rach ſtets überlegenem Spiel ſehr
ſicher mit 5:0 Trefſern. — Da der Bezir’s neiſter bereits bis
zum 17. Februar dem Verhand gemeldet werden muß, ſoll der
FSV. Frankfurt, der die Vorrunde in allen Splelen ſiegreich
be=
endet hat, mit der Vertretung des Bezirks Maln=Heſſen in den
Spielen um die Sitddeutſche Meiſterſchaft beauftragt werden.
Rhein=Saar=Meiſterſchaft im Handbsll.
Mit Rüclſicht auf das Lärßerſpiel gegen die Schweiz in
Mannheim wurde das am Sonntag in Kaiſerslautern fällige
End=
ſpiel um die Handball=Meiſterſchaft des Bezirks Rhein=Saar
zwiſ en VfR. Kaſerslautern und Phönix Mannheim auf den
17. Februar verlegt.
21 — Rof-Beiß, B.f.R. 6:1 (4:1).
Die Poliziſten waren fichtlich in Technik, Ballfangen und
Zufpiel ihrem Gegner überlegen. Rot=Weiß verſuchte dieſes
Maixko durch Schmelligkeit zu erſetzen. Während des Spieles fah
man ſpannende Momente. Das Spiel ſollte ein Training für
das Entſcheidungsſpiel um die Beziusmeiſterſchaft gegen
(6 Mainz am kommenden Sonntag ſein, um dabei feſtzuftellen,
ob und inwieweit die in Mainz verletzten Speler wieder
ſpiel=
föhg ſeien.
17 Handbaiipiel geſehzen und davon begeifetk.
Praſident Brundage der Amateur Athletie Union
das Spiel, dem er eine großartige Zukunft vorausſage, ihn fehr
intereſſiert und begeiſtert hätte und daß die JHAF. auf die
Mithilfe der Amatenr Athleti= Union bei weiterer
Ein=
führung dieſes Spieles in den Vereinigten Staaten
reihnen dürfe.
Für die Deutſche Sportbzhörde für Leichtathletik iſt das Urteil dieſes
amerikaniſchen Stortführers ein weiterer Beweis, daß das aus kleinſten
Anfängen heraus eutſtandene Handballſpiel ſich auch im Auslande
zu=
nehmender Popularität erfrent.
Die ſtändige Verfeinernng der Srielkultur hinſtctlich Kombmation,
Wurfſicherbeit, St llungsſviel, Körperbeherrſchung, außerdem die
Ver=
ſchärfung des Tempos, ſahert dem Spiele von Tag zu Tag einen
grö=
ßeren Freis, eine Ereitere Baſis imn In= und Auslande.
Knapper Vorſprung vor Ballangrud.
Der vorjährige Weltmeiſter im Eisſchnellaufen, Claes
Thun=
berg=Finnland, konnte an Sonntag bei der Weltmeiſterſchaft
1929 in OSlo für die Viederlaze in der Curoxaneiſterſchaft zu
Davos an ſeinem großen Riralen Ftar Ballangrud=Norwegen
glänzende Rebanche nehmen. Thunkerg verteidigte in Oslo
ſei=
nen Titel mit Erfolg und verwies die Norweger Ballangrud und
Staxrud auf die Plätze. Allerdings war ſein Sieg überaus
knapp; er kam nach den Ergebniſſen des Samstags auch ziemlich
überrgſchend. Ausſchlasgebend war der 10000 Meter=Lauf.
All=
gewein mußte hier mit einem Sieg Ballawgruds gerechnet
wer=
den, während Thunberg auf der langen Strecke etwas ſchwächer
iſt. Zur allzemeinen Ueberraſchung aber lief Eglanarud über
10000 Meter nur die zweitbeſte Zeit nah ſeinem Landsmann
Sarrud, und das koſtete ihn die Wektme ſterſchaft, da Thunberg
zwei Siege hatte. Die Ergebniſſe vom Sonnta: 1500 Meter:
1 Thunbera=Finnland 2:21.9 Min.; 2. Pallangrud=Norwegen
2:25 Min: 3. Staxrud=Norwe n 2:253 Min: 4. Anderſen=
Nor=
wegen 2:221 Min; 5. Eerola=Finnland 2:223 Min.; 6. Nradd
Larlen=Norneen 2:30 Min. — 10 060 Meter: 1. Starrud 17:57
Min: 2. Tallamrud 17:59,2 Min.; 3. Larſen 18:11,1 Min
4. Anderſen 18:193 Min; 5. Armaſch Ca lſeu=Rolgegen 18:19,3
Min.; 6. Thunberg 18:20,9 Min.
7. Jahnſchwimmen der 2. T. in Hanf
M
Die große Winzer=Schwimmveranſta tung de:
Turnerſchaft, das Jahn=Wettſchwimmen, gelangte"
ende im Stadtka zu Halle zum ſiebenten Mate zu
rung. Die Beteili ung aus alen Teilen des
Reigh=
diesmal überaus ſtark. Mit 73 Mannſchafts=
und=
meldungen war gegen das Vorjahr ein weiterer 7
verzechnen. Die Wettlänpfe nahmen einen rocht
Verlauf, es gab eine Reihe ahtlarer Leiſtlengen, dems
fen wohlte u. a. auch der Vorſitzende der Deutſchen
Profeſſor Dr. Berger, bei. Die Ergebniſſe:
Turner:
200 Meter Bruſt: 1. Sowner Mühlhauſen 2:57
der=Dresden 3:02,1. 400 Meter” Freiſt.l: 1. Stei
5:28,2: 2. Marx=höln 5:44,3. 100 Meter Seite: 1.
brück 1:15; 2. Rilgu2=Stuttſart 1:16,3. 50 Meter
chen: 1. Sptz=Köln 33,6 Sek.; 2. Geßner=Leipzig
Spriugen für Alters urner Klaſſe 3a: 1. Schmidt
Punkte; Klaſſe 3b: 1. Hemmer=Frankfurt a. M. 24
Freiſtil: 1. Steinhauff=Berlin 1:06,2 Min.: 2. Marx=
50 Meter Lagenſtaffel: 1. ESC. Osrabrück 2:17,3:
Banl=Berlin 2:21,2. 100 Meter Bruſt: 1. Zchäpitz==
2 Schröder=Dresden 1:223. 200 Meter Lagenſch
Spitz=Köln 2:55,4: 2. Barth=Waldenſels 2.:56,4. 1000
ken: 1. Manner=Stutigart 1:17/4: 2. Morann=BreslI
4mal 100 Meter Bruſtſtaffel: 1. Tgde. Mühlhauſen5.
Berlin 5:48/4. Springen: 1. Koſſak=Berlin 77½ P
30 Deter Freiſt:l: 1. SSC. Osnabrück 5:24,1: 2. Ha:
Wafferball: Tgde. Mührhauſen—Halleſcher Täg
Turnerinnen:
260 Meter Bruſt: 1. Erna Taxkof=Offenkach 3:
zog=Leipz g 3:33 2. Springen: 1. Happ=Frankfurt a.
2. Kahle=Berlin 54 P. — 100 Meter Bruſt: 1. Bax
1:33,4: 2. Herzog=Leipzig 1:34. — 100 Meter Rück!
Leipzig 1:39. —4mel 100 Meter Bruſt: 1. Tv. OfS
6:45,1: 2. Kamburger Turnerſchaft 6:52,1. — 4ncil
Legenſtaffel: 1. Tv. Offenbach 6:38,1.
In Englaud in eine neue Rückenſch
„erfunden worden. Es ſtreiten ſich ſogar zwei MEu
Prioritätsrechte, an dieſer „Erfindung”. Nach der
beiden „Erfinder” ſoll die neue Schwimmart „
Rü=
fihlag” heißen. Nach Angabe beider Männer iſt *:
art ein Rückengleichſchlag, bei dem jedoch beide A
ſelnd links und rechts eingeſetzt werden, wobei eim
zung (Schraubung) des Körpers entſteht bzw. erfol.”
Beinbewegung bleibt dem Schwimmer freigeſtellt,
der alte Grätſchſtoß oder der neue Crawlſchlag.
don verſchiedenen Kapazitäten Verſuche angeſtellti
teilweiſe recht intereſſanten Ergebniſſen. Zunächſtu
neuen Stil die Atmung weſentlich erleichiert ſeitn
kann dieſe Schwimmart als wertvolle gymnaſtiſche!
erkaunt werden. Im reinen Sportb=trieb aber ſche
Stil inſofern keine Zuknuf: zu haben, da man woh lg
bis zu 50 Meter die gleiche Geſchwindigkeit wie
Rückenerawl erzielen konnte, bei Strecken aber. 5
Metern auſwäris, ganz erhebliche Tempodifferenst
mußte. Allervings ſind die Verſuche noch nicht gan z
und es iſt nicht unmöglich, daß ein ſpeziell körper
aulagter Schroimmer aud, mit dieſem Stil uber gruf
ſportlich wertvolle Zeiten herausſchwimmen könnt=
Der junge Pariſer Schwimmer Jean Tanl
den neueſien Meldungen wieder ganz erhebliche 75
macht. Sein Rekord über 200 Meter iſt nur knap:
ſchlechter als die deuiſche Beſtleiſtung von Heinr:”
Minuten. Dagegen kann ihm die Leiſtung, 400
Minuten zu ſchwimmen, keiner unſerer deutſchen
nachmachen. Das Berliner internationale Feſt wi
zofen ſicher Gelegenheit geben, dieſes Mal gründklt
zu nehmen für die letztjährigen Niederlagen in de
den Strecken Ueber 2/0) Mcier kann er dielleicht
Breslauer Schubert gehalten werden, aber über 400.
er bei uns keinen Gegner mehr. Taris wird aber
mit ſeinen Leiſtungen nichn allein bleiben, denn d.
Schwimmſport bewcat ſich in ſtark aufſteigender
wäre deshalb dringend anzuſtreben, daß der komn
kampf nicht wie bisher nur aus einer 4mal 200
und einem Waſſerbaſlſpiel beſtehen wird, ſonde
gefamte olympiſche Programm als Grundlage ger
Vor vielen Monaten begann im Amtsblatt
Schwimmverbandes ein Streit über das
W=
ſtilſchwimmen” Zugegeben, daß der
Auss=
eigentlich nicht genau eine beſtimmte Schwimmart
daß ferner das engliſche Wort „cratl” als Fremdl
vermeidbar ſein könnte, ſo wirkt es auf die
Dar=
lächerlich, wenn iimer wieder neue Vorſchläge zu
auftauchen. Bis jetzt ſind Namen aufgetaucht, wie —
men, Laufſchwimmen Reunſtil und ſogar „Kra.
deutſchung des engliſchen Wortes. Hat man de
nichis Wihtigeres zu tun, als ſich monatelaug die
brechen über eine Bezcichnung, die in der ganzen 2
geldft iſt und fachlich richtig „crawl ſtroke” heißt?
gerechnet in dieſer Schwimmart die deutſchen L
Auslande gegenüber auf ſehr geringer Stufe ſtehem
iſt jeder Schwimmer und auch das Publikum an
„Freiſtil” gewöhnt. Eine Aenderung iſt abſolut üb
jede Neuerung wird doch auf Widerſprüche ſtoßen.
ziger Vorſchlag iſt aufgetaucht, der noch etwas Log:
Sein Einſender meint kur; und bündig, überhaub 2
nung wegzulaſſen und nur zu ſchreiben 100 Me
Meter=Schwimmen, da ja bei den bepingten Lage
Rückenſchwimmen die Bezeichnung ſowieſo dazu
muß und wohl niemand annehmen wird, daß bei en
Weiſe unbezeichnet ausgeſchriebenen Rennen etwed
warten wird, als eben ein Schwimmen in der ſch2
Art. UInd das iſt nach wie vor der „crawl ſtrole”,
Die bisherigen Feſte der Saiſon brachten keine.
Ergebuiffe in Presleu zeigt der Deutſche Mei?7
mit einer Zeit von 1/1 für 100 Meter, daß er ſe
eine wirklich beſtändig= Form gefunden zu haben
Spandauer Feſt zeigte gute Leiſtungen des Berlin
fes. Das Berliner Hochſchulſchwimmfeſt wies trob
ter Uebungsmö lichkeiten der Stuvensen reiht 9—
auf und insbeſonders eine erfreuliche Zunahme be
Die Endſpiele um die Südoſtdeutſche Meiſterl.
ball fielen ebenſo wie faſt alle norddeutſchen un?
liner Spiele der großen Kälte zum Opfer. In e
der H.S. V. die Arminia Bielefeld 4:1.
Handballmeiſter des Bezirks Main=Heſſen b‟
wurde der F S.V. Frankfurt, der alle Vorrunde).
abſolvierte und infolge der Terminnot dann zum
nominiert wurde.
Das Endſpiel im Bezirk Rhein=Saar zwiſchen *
lautern und der Handkallelf von Phönix
Mäl-
wegen des Fußkall=Länderſpiels gegen die Ec*
17. Februar verlegt.
Das Bundespokal=Endſpiel zwiſchen Berlin und
laud in Berlin iſt auf den 28. April verlegt wolhe”,
usy. Main=Rheingau. — Deulſche Turnerſchaft.
uicge Turnen iſt an Vie ſeit gleit ſeiner
Betriebs=
guzu uvertreſſen. Jeder Ne Jung uno törperlichen
acId in ſeinem dra hnen Gete enheit gegeben, ſich
„tzie es jedem geſaut und wie es ſeinem Korper
„üörratetutnen, die botistamtichen Lebungen des
Eimns uns Burſs, das Zurie und Sporiſpiel, das
mmnst o andern ann, ueben Fecſten, Kraftſport,
poyendern und Tennis in größeren Vereinen der D.T.
en unden. Aber nugt nur an Perriessſormen iſt das
Duen reichhmttig, ſondern es g.pt auay a len Alters=
Zeu/ᛋteit, ſay körpertich zu betategen, un. e enſo beil en
Mehl Syon die ninder ſind begeeſterte Anhunger der
leit ors beweiſt die Peſtanverhepung von 1328, die in
ann// urnerſcaft 202 40 Turnfculer und 148 300
zuus gumn verze cmet. Auf den Main=Rheit au
entfal=
zsFtieine, welche das Kiſerturnen p.anmäßig
betrei=
ina ſ0p Turnſchüüter und =ſchülerinnen. Unter wehl
(oeik?eitung, ſei es durc einen hauplamtlich angeſteu=
„inlacht oder eine Turnlehl erin, ſei es durch ehrenam lich
furznttce un. Turmkar innen, denen ein Siao von
Vor=
u Forturnerinnen zur Verſügung ſteht, werden in
einn ie Jugendlichen zu fr ſchen, frehen Meuſchen
er=
derſwie Geſundheit auus den Augen leuchet und
dank=
fyr! das Schone, das ihnen in den Turnſtunden
ge=
trt )aaß aber zur Ertüchtigung der Jugend immerſort
Auwucrio Fortbildung von Lehrkräften gearbeitet
wer=
zu ie Weſensart des Kinderturnens ganz von den
wwie Kenmniſſen der „Abteilungsleiter,
Turn=
inön dikurner ar hänzig iſt, hat die Leitung des Fa.
hze=
misd=rturnen innerhalb d.s Main=Rheinsaues richtig
2Bié gatleitung hat daher, um dem Führermaugel, der
uiſ ſort noch in den Cauvereinen zeigt, zu ſteuern,
eſomtirr Lehreang für Leiter von Kinderabteilungen, zu
h a99ungen durch die Vereine an den Eaufac.vart H.
er=zälrſE a)t, Mühlla ſtraße, gelangen lönnen,
eingerich=
eſen’ſagang beginnt an Samstag, den 16. Februar,
uuſhr, in der Liebigs=Oberrealſchule zu
ſott wo wird Sonntag, den 16. Februar, vorm. 8 Uhr,
ſür d.e beiden erſten Lhrtage, denen im Molat
ſock; ds weitere folgen werden, iſt ein Lehrplan, der
Fahresarbeit für das Kinderturnen betont, durch
ort aufgeſtellt worden. Neben Körperſchule und
ren der Vor= und Unterſtuſe, ſind im Lehrplan
EeEſpiele, Tallweitwurf im Spielform,
Hindermis=
iz verſchiedenen Geräten vorgeſehen. Ein Vortray
ue, Becken und Schultergürtel, wird die Einwir=
Aiens auf dieſe Organe behandeln. Aufkau und
Lurnſtunde, ſowie eine Muſterturnſtunde beſchlie=
Sehrgangstag.
Mu Meiſter: Arel Bekerſen und Srl. Roſ.
erihiger Dauer wurden am Sonntag in der Bre=
Xnternationalen Deutſchen Hallen=Tennis=Meiſter=
FhASſchluß gebracht. Im Herieneinzelſpiel klieb der
eierſen, wie ſchon im Vorjahre, S eger. Bei den
Frau Friedleben den Titel an die junge
Köl=
iſt asgeben, die mit dem Oeſterreicher Mateſka als
Tie Meiſterſchaft im gemiſchten Doppelſpiel ge=
A ateika holte ſich noch einen zweiten Meiſtert tel
Moldenhauer als Partner im Herrendoppelpiel.
um Sonntaz vormitlag die noch ausſtehen en
Vor=
eſchte erledigt worden maren, ſtiegen am
Nach=
ſcheidungslämpfe. Das Herren=Einzelſpiel z. viſchen
and dem Hamburger Dr. Deſſart ſah den Kam=
Meite ſcharfen Netzangriffe zunächſt mit 4:2 im Vor=
At der Däne mit ſeinem ſicheren Grundlinienſpiel
cfem Paſſierbällen auf und buchte den erſten Satz
Rich. Auch im zweiten Satz führte Dr. Deſſart mit
Mim ader der Mut, alles zu rislieren, und ſo ging
weſer Satz mit 7:5 an den Dänen. Damit Far
neskraft des Kamkurgers gebrochen. Ohne ein
eer, holte ſich Peterſen den dritten Satz und wurde
elmis von 7:5, 7:5 6:0 abermals deutſcher Hallen=
Oramatiſcher verlie=f der En ampf der Lamen
Friedleben und Fräulein Roſt, in dem die junge
be: Erwarten mit 11:9, 2:6, 7:5 die Obenhand be=
E Serteidigerin führte im dritten Satz ſchon mit 4:1,
1, anſch inend durch einige Fehlentſchei ungen be=
Mie fähiger, er annte ſoſort die Schwäche ihrer
Geg=
hll 4:4 gleich und ſicherte ſich mit 7:5 den Satz und
Eüiſerſchaft. Ihren zweiten Sieg feierte Frl. Roſt mit
üm gemiſchten Doppelſpiel. Nach ſeinem Vor=
Bler die Dänen Frau Dam/Peterſen (6:3, 7:5) trat
Mueſtrrreichiſche Paar zum Endtampf gegen Frau v.
hA3 nhauer an. Frl. Rcſt unterſtützte ihren Partner
Matz und mt 6:3, 6:3 behielten Roſt/Matei,a über
M5 hläſſiz ſp elenden Berliner die Oberhand. Das
Ihrel war eine recht ein ache Angelegenheit, denn
Rateia daben dem Hamkurger Paar Dr. Deſſart)
Mre Mühe mit 6:4, 6:3, 6:4 das Nachſehen. Das nicht
My flskonkurrenz ausgeſchric ene Damendoppelſpiil
Vyrſchlußrunde Frl. Kofſmann/ Frl. Kallmeher über
umüdeten Damen Fr.eoleben/v. Re nicek mit 6:1,
Eich. Auf der anderen Seite ſiegten Frau Neppach/
Wa die Engländerinnen Bouverie/Hill 6:1. 4:6, 6:4.
Numphierten dann Frl. Hoffmann,/ Frl. Kallmeyer
üser Frau Neprach/ Frl. Roſt. Die Troſtionjurrenz
Serren den erwartelen Sieg des besabten Düſſel=
Went, der Menzel=Verlin mt 6:2, 6:4 a fertigte. Bei
iBte Frau Fritſch=Dresden mit 6:2, 6:1 über Frau
1 1. Frankfurter Sechstagerennen.
Schluß des 3. Tages.
M des Nennens nach der 2 1 hr=Wertung iſt jolgen=
2Kürtgen 219 Punkte; zwei Runden zurück: 2. Rie=
Snſag berlief beim Frankfurter Sechstagerennen ziem=
N 10 Uhr akends, nach 72 Stunden, waren 1621030
in Kßelegt. Zu den Spurt,s ſellſt hatten ſich etwa
ue: eingefun en, die einige recht ſchöne Wertungs=
Nuen Spurts ſahen folgende Sieger: 1. Spurt:
. Cordier, Berger. 2. Spurt: Horan, Petri, Hille,
sNurt: Bresciani, Nauſch, Rieger, Cordier, 4. Spurt:
Sürtgen, Koran, 5. Spurt: Bresciani, Vermandel,
ANch. 6. Spurt: Degraere, Dinale, Miethe, Hille.
Nu Rauſch, Nieger, Bresciani, 8. Spurt: Tietz, Ho=
Dinale, 9. Spurt: Rauſch, Cordier, Berger,
Bres=
urt: Degrgebe, Horgu, Petri, Hürtgen.
Munte, 3. Gooſens—Miethe 60 Punkte; drei Run=
MetriKroſchel 128 Pun te; vier Nunden zurück:
Vermandel 61 Punkte; fünf Runden zurück: 6. De=
29 Punkte, 7. Horan—Koch 94 Punkte; ſechs Run=
Linale—Bresciani 174 Punkte, 9. Hille—Berger
Denin Nunden zurück: 10. Coupry—Cordier 95 Punkte.
Einſchränkung
des olympiſchen Programms.
Eine wichtige Aufgabe iſt dem am 23. Februar tagenden
Deutſchen Olympiſchen Ausſchuß geſtellt. Er hat im Sinne der
in Amſterdam beſchloſſenen Einſchränkung den Vorſchlag
auszu=
arbeiten, den Deutſchlands Vertreter bei der Sitzung, die im April
ſchen Komitce (J.O.C.) vorſchlagen werden. Das J.O.C. hat ſich
in Amſterdam auf den richtigen Standpunkt geſtellt, daß das
der=
zeitige olympiſche Programm viel zu ausgedehnt iſt und daß es
Spiele auf zwei Wochen (Sonntag beginnend und Sonntag
auf=
hörend) zu beſchränken, und in dieſen zwei Wochen ſollten
ledig=
lich folgende Wettbewerbe ausgetragen werden: 1. Leichtathletik,
2. Turnen, 3. Kampfſport (Boxen, Fechten, Ringen), 4.
Waſſer=
ſport (Schwimmen, Rudern), 5. Reitſport, 6. Moderner
Fünf=
kampf, 7. Kundtwettbewerbe.
Es ſoll aber dem Lande, das die Olympiſchen Spiele
durch=
führt, das Recht vorbeha ten ſein, im Cinvernehmen mit den
in=
ternationalen Sportverbänden mit den Olympiſchen Spielen auch
noch Wettkämpfe im Hocey oder Fußball, Polo, Radrennen,
Se=
geln und Gewichtheben zu veranſtalten; dieſe letzte Gruppe von
Wettkämpfen ſoll allerdings nicht nach den olympiſchen
Regeln, die Placierten ſollen keine olympiſchen Medaillen,
ſondern Erinnerungspla etten bekommen. Die Winterſpiele
ſollen auch nach dieſem Vorſchlage als geſonderte Gruppe in
ihrer bisherigen Form auſrechterhalten bleiben.
Da ſelbſt nach dieſem Vorſchlag das J.O.C. außer den zwei
Wochen der Olympiſchen Spiele ungefähr zwei Zuſazwochen, die
entweder vor die Hauptſpielgruppe oder nach derſelben gelegt
werten müßten, in Frage kämen, die tatſächliche Dauer der
ſport=
lichen Veranſtaltungen im Rahmen der Olympiade alſo
min=
deſtens 4 Wochen ausmachen würde, hat der Generalſekretär des
Deutſchen Reichsausſchuſſes Dr. Diem als Grundlage für die
Be=
ratungen des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes eine
Denk=
ſchrift ausgearkeitet, in der er nicht bloß den Vorſchlägen des
J.O.C. entſprechend ein genau detailliertes Programm, für die
Zweiwochen=Olympiade aufſtellt, ſondern auch noch als eigenen
Vorſchlag eine radikale Einſchränkung der Olympiſchen
Spiele auf eine Woche vorſchlägt. Dieſer zweite Vorſchlag
ſieht außer dem Eröffnungstage acht Tage vor, mit einem
Sonn=
tag beginnend und mit einem Sonntage endigend, von denen an
je vier Tagen Leichtathletik, Fechten, Boxen und Schwimmen, an
je drei Tagen Reiten, Ringen und Rudern, an je zwei Tagen
Tur=
nen und an fünf Tagen moderner Fünfkampf ausgetragen
wer=
den ſollen. Selbſtverſtändlich iſt die Durchführung eines
derar=
tigen Programms nur dann möglich, wenn auch die Wettbewerbe
der einzelnen Sportarten an Zahl verringert werden. So ſind
z. B. die Frauenkämpfe ganz weggelaſſen,
außer=
dem ſollen in der Athletik 800= und 10 000=Meter=Lauf, 440 Yards
Hürden und 4 mal 400 Meter=Staffel wegfallen, beim Ringen ſoll
nur eine Ringkampfart, beim Fechten nur Cinzelfechten (Florett
und Säbel) durchgeführt, beim Boxen die Gewichtsklaſſen, beim
Rudern die Bootskategorien eingeſchränit werden uſw. Durch
dieſe ra ilalen Cinſchnitte hat ſich allerdings ein Programm
erge=
ben, das als Minimaprogramm um ſo eher dienen kann, als für
jedes Land nur zwei Teilnehmer für jeden
Wett=
bewerb vorgeſehen ſind, ſo daß die Expeditionen der einzelnen
Länder ein Minimum von Zeit und Geld verbrauchen würden.
Die bei en Entwürfe Dr. Diems werden nun am 23. Februar
dem Deutſchen Olympiſchen Ausſchuß zur Beratung vorliegen,
und die Stellungnahme des Ausſchuſſes zu dieſer Frage iſt um ſo
ſchwerwiegender, als Deutſchland ſich ja um die Olympiſchen
Spiele 1936 bewirbt und die Vorſchläge, die ſein Vertreter dem
J.O.C. macht, ſchon den Weg zeigen ſollen, den Deutſchland im
Aufziehen der von ihm beantragten Olympiſchen Spiele 1936 zu
gehen gedenlt.
Dr. Pelber ſchlägt Wichmann.
Hallenſportfeſt in Breslau.
Das Breslauer Hallenſportfeſt in der Jahrhunderthalle fand
nicht die zu erwartende gute Beſetzung. 1. a. fehlten Kornig und
Kohn, aber auch ſo gab es recht intereſſante Kämpfe. Im
Vor=
dergrund des Intereſſes ſtand der 1000 Meter Lauf, in dem ſich
einmal wehr Dr. Peltzer und Wichmann trafen. Der
Turner=
me ſter führte bis ungefähr zehn Meter vor dem Ziele, als Dr.
Peltzer ga.z energiſch an ihn heranging und ihn ſofort
über=
ſpurtete. Wichmann war gleich geſchlazen und blieb drei Meter
hinter Peltzer zurück. Eingeleitet wurden die Wettkämpfe durch
gymnaſt ſche Vorführungen Breslauer Damen. Die Ergebniſſe:
800 Meter Damen: 1. Radke=Breslau 2:29,2 Min.; 2. Czichof=
Breslau 2:37.
3000 Me er Eintadung: 1. Boltze=Samburg 9:08 Min.; 2. John=
Breslau 9:21,4 Min.; 3. Katz=Berlin 9:23 Min.
1000 Meter Einladung: 1. Dr. Peltzer=Stettin 2:33 2 Min.; 2.
Wichmann=Karlshorſt 2:34 Min.; 3. Böſelt=Breslau 2:41,8.
Sprinterdreikampf (3 Läufe je 50 Meter): 1. Lauf: Kurtz=Berlin
6 Sek.; 2. Mitſch=Hindenburg 6,1 Sek.; 4. Wege=Leipzig
Handbreite. — 2. Lauf: 1. Kurtz 5,9 Sek.; 2. Wege 6 Sek.;
3. Mitſch. — 3. Lauf: 1. Kurtz und Wege je 5,6 Sek. —
Ge=
ſamtwertung: 1. Kurtz 3 Punkte; 2. Wege 6 Punkte; 3. Mitſch
10 Punkte.
Sprinterdreikampf für Frauen: 1. Gerhard=Breslau 4 Punkte;
2. Roiher=Breslau 5 Punkte; 3. Korneck=Breslau 9 Punkte.
Pompeius (3. Narx) gewinnk den Großen Preis
von Si. Morih.
Mit der Entſcheidung des Großen Preiſes von St. Moritz
erreichte die 23. Jnternarionale Rennwoche in dem berühmeen
Shweizer Kurort ihren Höhepunkt und Abſchluß. Für die mit
15 000 Frauken ausgeſtattete Hauptprüfung über 2000 Meter
wurden 7 Vollblüter aus Deutſchland, der Schweiz, Italien und
Ungarn aufgeboten. Der deutſche Inländer Pompejus unter
Jockey K. Narr gewann das wertvolle Reuncn für den Schweizer
Rennmann S. Gerteis leicht gegen den Jialiener Vergaville
unter Jockey Capriolo und Kora unter S. Meier. Im
geſchla=
genen Felde befanden ſich u. a. die beiden deutſchen Vollblüter
Caro Bube und Hilfdirſelbſt. Noch zwei weitere deutſche Siege
gab es am Sdlußtage. Das einleitende Flachrennen fur
Herren=
reiter holte ſi.h Herr v. Moßner mit ſeiner Rochebelle gegen
Cor=
nouille und die Halbblüterin Alpenroſe, auf der Oberleutnaut
v. Metzſch im Sattel war. Das Trabrennen fiel an den
Schuee=
ſpezialiſten Colonel Dillon, der von dem bauriſchen Champion
Weismüller zu ein=m leichten Siege geſteuert wurde. Das ſtark
beſtrittene Offiziersreunen war dem Schweizer Hauvtmann
Laumbi auf Robert der Teufel nicht zu nehmen, der vor dem
ſich in ſüddeutſ hem Zeſitz befindlichen Turned Up unter
Ober=
leutnant Simmen Sieger blieb.
Schmeling wurde in Waſhingten vom Deutſchen Botſchafter
empfangen und wrd möglicherweiſe auch dem Präſidenten
Coolidge vorgeſiellt.
Ein Rad Länderkampf gegen die Schweiz in Paſel wurde
von Deutſchland mit 3:9 Siegen verloren.
Das Weiden
der deutſchen Kegelſpartbewgung.
Vom Kegelſpiel zum Kegelſpott.
Von Turn= und Sportlehrer Karl Reichert=Berlin.
Das deutſche Kegelſpiel hat in den letzten Jahren eine ſo gewaltige
d. J. in Alexandrien ſtattſindet, dem Internationalen Olympi= Entwicklung erlebt, daß es einmal weſentlich erſcheint, genauer auf ſein
Werden und ſeine heutige Organiſation hinzuweiſen, vor allem, um
den Beweis ſeines ſportlichen und körperbildenden Wertes zu liefern.
Das Kegeln iſt heute vom Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen
erheblich reduziert werden muß. Das J.O.C. ſchlug vor, die offiziell als vollwertige Sporjart anerkannt. Ueber ſchwere, durch ſeine
frühere Form nicht ganz unberechtigte Vorurteile iſt das Kegeln glatt
hinweggegangen und hat ſich durch ſeine innere Kraft die ſportliche
Da=
ſeinsberechtigung errungen. Das Kegeln iſt von einem uralten
Geſell=
ſchaftsſpiel zu einer Sportart geworden, gepflegt in einer großen
Sport=
organiſation, dem Deutſchen Keglerbund (D.K. B.).
Das Kegelſpiel iſt wahrſcheinlich germaniſchen Urſprungs.
Mög=
licherweiſe aber ſtammt es auch aus der älteſten criſtlichen Zeit, in der
man, nach alten Ueberlicferungen zu ſchließen, die alten heidniſchen
Tämonen in der Geſtalt von Klötzen (Kegeln) — in der Braunſchweiger
Gegend hieß lange einer der Kegel „Jupiter” — an verſchiedenen Orten
aufſtellte, nach denen die Knaben warfen. — Die erſte urkundliche
Er=
wähnung des Kegelſpiels finden wir erſt in der zweiten Hälfte des 13.
Jahrhunderts in einigen mittelhochdeutſchen Gedichten; trotzdem muß
man aber ſeine Geburtszeit bedeutend früher ſuchen; allerdings in der
primitivſten Form. Im altgermaniſchen Sprachſchatz finden wir das
Wort „chegil”, aus welchem zweifellos das hochdeutſche Kegel geworden
iſt. Die erſten Spielgeräte beſtanden aus einem Stein und einem Stück
Holz; das letztere glich einer Säule. Das Holz wurde in einiger
Ent=
fernung ſentrecht aufgeſtellt und dann verſucht amzuwerfen. Langſam
entſtand dann aus dieſen Anfängen ein Syſtem. Aus einer Säule
wur=
den zwei, drei, und mehr. Aus dem Wurfſtein wurde, nach anfänglich
beliebiger Geſtalt, ein ſolcher von ausgeſucht rundem, kugelartigem
Aus=
ſehen und beſſerer Güte. Wo ein runder Wurfſtein nicht zu haben war.
tat eine runde Holzſcheibe denſelben Dienſt. In England zum Beiſpiel
wirft man an manchen Orten heute noch mit einem Holzklotz nach dem
Kegel. Wie ſchon geſagt, findet man die erſte urkundliche Aufzeichnung
über das Kegelſpiel im 13. Jahrhundert. Aus der Genauigkeit dieſer
erſten Erwähnung des damaligen Rettors Hugo von Trimburg, am
Kollegialſtift Thauerſtadt, einer Vorſtadt Bambergs, kann man erſehen,
daß das Kegeln zu dieſer Zeit ſchon ein weit verbreitetes und auch
an=
geſehenes Geſellſchaf sſpiel war. In einem Schriftſatz „Renner”
er=
wähnt er in humorvoller Weiſe in Versform das Kegelipiel. Es iſt
natürlich mit dem heutigen kaum zu vergleichen, denn die Entwicklung
desſelben bis zu der jetzigen Form brachte viel Aenderungen und
Ver=
beſſerungen mit ſich. Damals hatte man zum Beiſpiel nur 3 „chegils”.
Die Beliebtheit diese vollstümlichen Zeitvertreibs nahm in den
ſpäte=
ren Jahren derart zu, daß es der bekannte Straßburger Satyriker
Tho=
mas Murner 1522 zur Grundlage eines allegoriſchen Streitgedichts
machen konnte: „Kögelſpil gebraettizirt auß dem heezigen Zwytracht des
glaubens‟. Eine weitere Erwähnung finden wir in Hornahrs
Taſchen=
buch zur vaterländiſchen Geſchichte: „es waren auch aufgeworfen fünf
kleinater (Gewinne), darumb gemeine geſellen kegelten, welcher in drei
Würfen am maiſten kegel warf, der gwan das beſt”. In der nun
folgen=
den Zeit erlebte das Kegeln leider einen empfindlichen Rückſchlag,
in=
dem es nämlich, beſonders in Frankreich, zu einem haſardmäßigen
Leidenſchaf sſpiel übelſter Sorte, mit hohen Geldeinſätzen wurde. Die
franzöſiſche Geiſtlichkeit veranlaßte daher auch 1370 ein allgemeines
Verbot der Kegelei. Verſchiedene deutſche Städte taten das gleiche. Erſt
ſpäter, im 15. Jahrhundert, kam das Spiel wieder zu höheren Ehren:
es galt ſogar lange als ritterlich. So verglich Sebaſtian Brandt in
ſeinem „Narrenſchiff” das Kegelſpiel mit einem Geſangbuch und das
Kartenſpiel mit des Teufels Tagebuch. Dieſes alles wirkte ſich auch
bald in der Aufhebung der noch beſtehenden Verbote aus.
Ueber die Niederlande kam das deutſche Kegelſpiel u. a. auch nach
England, wo man an Stelle der Kegel einen Wurfſtock (clus=kayles)
verwendete. Heute finden ſich Kegelbrüder überall auf der Erde
zuſam=
men, um ihren kraftvollen, geſunden Sport auszuüben.
Mit der wachſenden Beliebtheit dieſes guten Spieles verzweigten
ſich natürlicherweiſe auch bald ſeine Spielregeln. Allein die Jahl der
anfangs drei Kegel wuchs bald auf 15 und 17 (in Schleſien). Heure iſt
die allgemein gültige Zahl 9; nur auf der ſogenannten Amerikanerbahn
bevorzugt man in einer Dreieckaufſtellung 10 Kegel.
Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts kegelte man überall nach
den verſchiedenſten Regeln und auf nicht immer gleichartigen Bahnen.
Von ſportlicher Zielſtrebigkeit, bewußter Körpererziehung war bis zu
dieſem Zeitpunkt bei den Keglern nichts zu ſpüren. Die meiſt noch mit
Körperfülle recht begabten Keglergeſtalten waren ſogar nicht ſelten der
Gegenſtand des Sportes. Dies wurde anders, als der Deutſche
Kegler=
bund, mit dem Sitz im reizvollen Wernigerode am Harz, dem wilden
Durcheinander im Kegelſpiel ein Ende bereitete. Er hat ſcharf
um=
riſſene „Spielbeſtimmungen” herausgegeben und durch dieſe, ſowie ſeine
ſonſtige Tätigkeit das Kegelſpiel zum Kegelſport erhoben. Die
Beſtim=
mungen erſtreckten ſich gleichermaßen auf Kugel= und Kegelmaſſe, wie
auf Form und Ausſtattung der verſchiedenen Bahnen. Die vier
vor=
ſchrif smäßigen ſind die Aſphaltbahn (dieſe Art iſt beſonders in
Süd=
deutſchland und in Sachſen beliebt), die Bohlenbahn, die Scherenpahn
(ſo genannt nach ihrer Form), und die Amerikanerbahn (mit 10 Kegeln).
Der Deutſche Keglerbund (D.K.B.), 1885 gegründet und 25 Jahre
emporgeſchafft von O. Thomas=Dresden, umfaßt heute bereits nahezu
100 000 Mitglieder in 400 Verbänden, 60 Bezirken und 18 Gauen. Wie
in jeder anderen Sportart, ſo finden wir heute auch im Kegelſport zur
fortgeſetzten Ausleſe und Ausbildung regelrechte Verbands=, Bezirks=
und Gauwettkämpfe, die mit der „Deutſchen Meiſterſchaft” die alle
Jahre an wechſelnden Orten ausgetragen wird, enden. Bei dieſer ſind
pro Kegler 100 Kugeln hintereinander ohne Pauſe zu werfen. Zur
Er=
ringung des vom D.K.B. ausgeſchriebenen „Bundesſportabzeichens”
ſind ſogar 200 Kugeln mit ſchwer erreichbarer Holzzahl erforderlich.
Die Uebungsſtätten der Männer=, Frauen= und Jugendabteilungen ſind
heute vielerorts nicht mehr die rauchgefüllten niedrigen „Kellerbahnen”.
ſondern helle, luftige Räume. In vielen Städten finden ſich bereits
Keglerſporthallen mit mehreren Bahnen nebeneinander. Das im Juli
1926 in Berlin (Autohallen am Kaiſerdamm) abgehaltene große 16.
Deutſche Bundeskegeln, an dem 15 000 Kegler teilnahmen, wies ſogar
59 nebeneinanderliegende Bahnen auf — ein prächtiges ſportliches Bild.
Auch die Keglerkleidung (der Sportdreß oder Kampfanzug) iſt nach
ſportlichen Geſichtspunkten beſtimmt und beſteht aus dunkelblauem Rock,
weißer Hoſe, weißen Schuhen, weißem Oberhemd und weichem
Doppel=
kragen und kornblumenblauem Selbſtbinder ſowie einem ſchmalen
dunk=
len Gürtel. Zur Ergänzung derſelben gehört eine blaue Sportmütze.
Nach den Spielbeſtimmungen des D. K.B. dreht ſich der Ehrgeiz eines
ſelbſtbewußten Sportkeglers neben den ſchon erwähnten allgemeinen
Sportkämpfen um beſondere Wettbewerbe innerhalb der Einzelverbände,
Klubs und Vereinigungen. Es ſei noch erwähnt, daß es von ſeiten des
Bundes bei Wettkämpfen den Keglern ſtreng unterſagt iſt, Alkohol und
Nikotin zu genießen.
Man kann alſo unſchwer erkennen, daß das Kegeln zwar früher
nur ein Geſellſchaftsſpiel wie viele andere auch war, heute aber in der
Art, wie es von dem D.K.B. zielbewußt und ſtraff organiſiert betrieben
wird, eine durchaus vollwertige Leibesübung darſtellt, die wohl geeignet
iſt, ein gut Teil zur körperlichen Ertüchtigung unſeres Volkes
beizu=
tragen.
Internationale Ehrung des ADAC. In Anerkennung der
Verd enſte des ADAC. um die automobiltouriſtiſche
Erſchlie=
ßung Jugoſlawiens und die Fürſorge des ADAC. beim Beſuch
des AC. des Königreichs der Serben, Krogten und Sloweven in
Bayern wurden durch den König von Jugoſlawien vom
Präſi=
dium des ADAC. die Herren Dipl. Ing. C. Fritz, Dr. Krüger
und Sporipräſident Cwald Kroth durch Verleihung des „Sara=
Ordens” ausgezeichnet. Das iſt die erſte Auszeichnung, die nach
dem Kriege vom Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen
nach Deutſchland gefallen iſt.
Die Bayeriſche Eishockey=Meiſterſchaft bei Oberſtdorf wurde
durch ein 1:0 nach Verlängerung von dem E.V. Füſſen vor dem
Titelverteidiger Rießer=See gewonnen, der allerdings Proteſt
eingelegt hat.
Die Eisſchnellauf=Weltmeiſterſchaft hat in Oslo begonnen.
Thunberg=Finnland gewann die 500 Meter in 43.1 Sel während
Ballangrud auf die 5000 Meter Beſchlag legte. Der Däne dürfte
auch die andern beiden langen Strecken gewinnen und den Titel
erringen.
Die Schwarzwald=Skimeiſterſchaften werden erſt am 16. und
17. Februar zum Austrag gebracht.
Einen 70=Meter=Skiſprung, der allerdings nicht geſtanden
war, vollbrachte in Pontreſing der Schwveizer A. Badrutt.
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nisterlums und großen
Vor-
gefolgez, sowie der entzücken-
den Pagen-Ehrenzarde-
Ausprache des Härr. Ministerpräsidenlen.
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kostümen, 25 Jazbenprächtlge
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