Darmstädter Tagblatt 1929


05. Februar 1929

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n Ugem Erſchelnen vom 1. Februar
4.8 Reichsmark und 22 Pfennig
aBolt 2.25 Reichsmar, durch die
M fsmart frei Haus. Poſlbezugspreis
NE geld monatlich 2.23 Reichomark.
Kuftr Aufahme von Anzeigen an
wird nicht übernommen. Nichte
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ereher nicht zur Kürzung des
te ungen und Abbeſiellungen durch
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Heisut a M. 1301.

Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuffrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort

Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſit. Tagbl. geſtattei.

Nummer 36

Dienstag, den 5. Februar 1929.
192. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Krelſe Darmſtadi 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Relamezeile (92 mmt
Freit /2 Reichsmark. Anzeicen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Rellame=
zeite
3,00 Reſchemark. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollar 420 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerichtlicher Beltreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nationalbant.

Programm für die Pariſer
Verhandlungen.

der Reparalionsverpflichkungen nur noch
PBerſchäfſen der Wirtſchaft, nicht aus ge
F2d. Berminderung der Reparalionslaft.

* Berlin, 4, Febr. (Priv.=Tel.)
üh treunt uns noch von dem Beginn der neuen
dwrpandlungen. Die amerikaniſchen Delegierten ſind
mütwvigs. Sie haben klügerweiſe jede Erklärung über
aab gelehnt und ſich nur auf die Schätzung beſchränkt,
uf gen etwa 23 Monate dauern werden, eine Auf=
Eug in Berlin geteilt wird. Die Reichsregierung
igerne, wenn ein Ergebnis raſcher erzielt werden
iſch aber der Schwierigkeiten bewußt, die bei der
mſtäfung des Materials entſtehen werden, und weiß,
Karz einfach ſein wird, die Sachverſtändigen
Miaaten von ihren Milliardenforderun=
hter
. In der Beratung des Auswärtigen Ausſchuſſes
ulat vor einigen Tagen ausdrücklich abgelehnt, ſich
qüregen mit der einleuchtenden Begründung, daß
uöigen gerade von deutſcher Seite aus volle Un=
ſturkannt
worden ſei. Die Mehrheit des Ausſchuſſes
Auffaſſung anſchließen und jedenfalls eine poſitive
vorläufig unter allen Umſtänden vermeiden, eben
Auch einer Beeinfluſſung der deutſchen Sachverſtän=
iet
werden ſoll.
cnſo wichtiger iſt es, daß gerade in dieſem Augen=
Auicht der Reichsbank über das letzte
änt icht wird. Er iſt von dem Reichsbankpräſidenten
Er iſt als ſein vermutliches Programm für
WBerhandlungen von beſonderer Bedeutung.
r ſich auch als Korreferat, ja vielleicht als Gegen=
dem
Bericht des Reparationsagenten
nen, wenn auch Gilberts Bericht mit keinem
Mwärd. Die Beurteilung der Wirtſchaftslage und die
N9. die Dr. Schacht aus ihr zieht, bilden doch gerade
End nis des Auslandes eine notwendige Ergänzung
higen Zweckoptimismus Parker Gilberts. Herr Dr.
Wzu der Schlußfolgerung, daß, nachdem jetzt
ſeit des Dawesplanes abgelaufen iſt,
in Reparationsleiſtungen nur noch
herſchüſſen der Wirtſchaft und nicht
beborgtem Gelde gezahlt werden dür=
Miſt ausdrücklich darauf, daß dies auch die
Mung des Dawesplanesiſt. Damit iſt auch
Mer deutſchen Politik bei den kommenden Repara=
Ihigen gegeben und gerade für die Siegerſtaaten
Werin der Reichsbankpräſident darauf hinweiſt, daß
Wler bisherigen Methode die ungün=
tlage
Deutſchlands ſei, mit Zins= und
Aurigen, die auf die Dauer untragbar ſeien. Sein
At Darauf hinaus, daß die Reparationslaſt
cgliches Maß zurückgeſchraubt wer=
xleichzeitiger
Vermehrung der Aus=
erminderung
der Einfuhr, weil ſonſt die
egen und ihre Höhe weit über die erreichbare
en ze ſteigen müßte. Das iſt an ſich eine Selbſt=
ober
es iſt gut, daß dieſes in dieſem Augenblick
Stelle geſagt wird. Fragt ſich nur, inwieweit der
Udmt imſtande ſein wird, die übrigen Sachverſtän=
Stichhaltigkeit ſeiner Argumente zu überzeugen.

erſtändigen=Konferenz eine Gläubiger=

TU. Paris, 4. Februar.
zlet, wird eine Konferenz der Vertreter der
Deutſchlands nach der Sachverſtändigenkonfe=
Arung des Dawesplanes nur dann ſtattfinden,
Twoſitive Ergebniſſe hat, d. h. die Geſamtſumme
echruld, der Betrag und die Zahl der Jahreszah=
worden
ſind. Die Aufgabe der Gläubigerkon=
grän
, eine neue Verteilung der deutſchen Schuld=
2n Gläubigern vorzunehmen. In politiſchen und
e hegt man allerdings gewiſſe Befürchtungen,
Erhöhung ſeines Anteiles verlangen werde.
ach der Vereinigten Staaten gegen die Vertei=
*rahlung befürchtet man. In Paris wird auf
behauptet, die franzöſiſche Regierung ſei ent=
Nem auf der Konferenz von Spa auf 52 v. H.
eu nichts abzutreten, ſo daß Italien allenfalls
2. der Reparationen befriedigt werden müßte, die
7 Kleinen Entente und Griechenland zugeſtan=

Der deukſchen Oelegierken in Paris
am Freitag.

1 informierten Kreiſen verlautet, werden die
ſchverſtändigen Dr. Schacht, Vögle
Freitag in Paris eintreffen, während
ür Samstag erwartet wird. Im Hotel
S tungen ſtattfinden werden, iſt bereits ein gan=
ecietet
. Das Generalſekretariat wird unter der
Mtage Smith, dem Generalſekretär der Repko,

Erklärungen Chamberlains zur Reparakions= und
Rheinlandfrage.

EP. London, 4. Februar.
Im Hinblick auf die bevorſtehenden Verhandlungen für die
Regelung der Reparationsfrage ſtellte heute im Unierhaus der
Abgeordnete Hore Beliſha die Frage, ob es die Politik der eng=
liſchen
Regierung ſei, die Reparationsfrage mit dem Problem
der vorzeitigen Räumung des Rheinlandes zu verbinden. Dieſe
Frage war in den letzten Wochen mehrmals im Unterhaus auf=
geworfen
worden, löſte jedoch jedesmal ausweichende Antworten
der Regierungsvertreter aus. Heute wandte ſich der genannte
Abgeordnete direkt an den Schatzkanzler Churchill, doch nähm
Außenminiſter Chamberlain ſogleich das Wort und erklärte, die
engliſche Regierung wünſche lebhaft eine bal=
dige
endgültige Regelung der Reparations=
frage
und ebenfalls eine vorzeitige Räumung
der Rheinlande. Wenn auch einer Verbindung dieſer Pro=
bleme
große Schwierigkeiten entgegenſtünden, ſo könne es doch
keinem Zweifel unterliegen, daß eine Verſtändigung
über die Reparationsfrage ein Abkommen über
das Problem der Räumung des Rheinlandes
erleichtern müſſe. In dieſer Hinſicht ſeien die beiden
Fragen unvermeidlich miteinander verbunden. Die engliſche Re=
gierung
werde der Regelung beider Fragen jede nur mögliche
Hilfe angedeihen laſſen. Aus der ſoſortigen Beantwortung der
Frage durch den Außenminiſter geht hervor, daß das Foreign
Office jedes Uebergreifen des Schatzamtes über die rein tech=
niſchen
Fragen hinaus auf das Gebiet der Politik zu vermei=
den
ſucht.

Der offizielle ikalieniſche Skandpunkk zu den Repara=
Hionsverhandlungen.

Der Kampf in Afghaniſitan.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.

H. Konſtantinopel, Ende Januar 1929.

Dieſe Darſtellung unſeres Berichterſtatters iſt
durch den Gang der Ereigniſſe in Afghaniſtan beſtä=
tigt
worden. An die Spitze der von den Engländern
aufgewiegelten Schinwaris, die ſich nach der Anſicht
unſeres Berichterſtatters ſelbſtändig machen wollen,
hat ſich Ali Ahmad Khan, ein Schwager Aman
Ullahs, geſtellt, der nunmehr den Verſuch macht,
ſeinerſeits Kabul einzunehmen. Ali Ahmad Khan
galt ſeit langem als Gegner Aman Ullahs und iſt
auf das Intimſte mit Sir Godfrey Humphreys, dem
engliſchen Gefandten in Kabul, befreundet. Aman

EP. Mailand, 4. Februar.
Ueber den Standpunkt der italieniſchen Regierung zu den
bevorſtehenden Verhandlungen der Sachverſtändigenkonferenz in
Paris über die Reparationen werden Erklärungen Muſſolinis
veröffentlicht, die er im letzten Miniſterrat gemacht hat. Er ſagte
u. a.: Es iſt zu wünſchen, daß die Arbeiten des Sachverſtändigen=
komitees
raſcher vor ſich gehen als ſeine Zuſammenſetzung. Die
italieniſche Regierung wünſcht dieſen Arbeiten den größten Er=
folg
. Gegenüber den anderen Gläubigerſtaaten und gegenüber
Deutſchland wünſcht ſie, das zu bleiben, was ſie während aller
früheren Phaſen dieſer Frage war, nämlich ein zum wirtſchaft=
lichen
Wiederaufbau und zur Stabiliſierung Europas beitragen=
des
Element, ohne voreingenommenen Standpunkt und jeder bil=
ligen
und vernünftigen Möglichkeit zugänglich. Für ſich erwartet
Italien, daß von den anderen bei der Ausarbeitung der Neu=
ordnung
der deutſchen Reparationsſchuld Italiens unumgäng=
liche
Erforderniſſe gebührende Befriedigung finden. Dieſe Erfor=
derniſſe
ſtützten ſich auf den Grundſatz der Zuſammenlegung der
Schäden und Wiedergutmachungen gemäß den zuletzt im Memo=
randum
vom 12. November wiederholten Angaben, worin Ita=
lien
ſeine Geſichtspunkte über die Beſchlüſſe von Genf feſtlegte.
Zu keiner anderen Regelung könne Italien ſonſt ſeine Zuſtim=
mung
geben, um ſich ſelbſt und der Sache des europäiſchen Wie=
deraufbaues
gerecht zu werden.

der Kampf gegen die Kriegsſchuldläge.

Berlin, 4. Februar.
In der großen Mehrzahl aller dem deutſchen Reichskrie=
gerbund
Kyffhäuſer angeſchloſſenen 30 000 Kriegervereine
fanden am 2. und 3. Februar im ganzen Deutſchen Reiche ſtark
beſuchte Kundgebungen gegen die Kriegsſchuld=
lüge
ſtatt. In zahlreichen Kriegervereinen werden die Kund=
gebungen
auch im Lauſe der nächſten Zeit anläßlich beſonderer
Gelegenheiten durchgeführt werden. Der Vorſtand des deutſchen
Reichskriegerbundes Kyfſhäuſer hat ſeine 30 000 Kriegervereine
mit ihren drei Millionen ehemaligen Soldaten in einem beſon=
deren
Aufruf aufgefordert, in dieſem Jahre, in dem ſich bekannt=
lich
am 28. Juni zum zehnten Male die Unterzeichnung des Ver=
ſailler
Diktats jährt, mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln für
Wahrheit und Ehre gegen die Kriegsſchuldlüge zu kämpfen. Die
Kameraden des Deutſchen Kyffhäuſerbundes geloben, in dem ge=
rechten
Kampf gegen die Kriegsſchuldlüge nicht zu erlahmen,
bis der Kriegsſchuldparograph fällt. Die vom Vorſtand des
Bundes an die Kriegervereine gerichtete Kundgebung wird
gleichzeitig dem Ehrenpräſidenten des Bundes, Reichzpräſidenten
v. Hindenburg, und der deutſchen Reichsregierung vorgelegt.

Auch der in Eſſen verſammelte Parteitog der Deutſchen
Volkspartei faßte eine Entſchließung gegen die Kriegsſchuldlüge,
die wie folgt lautet: Die heute in Eſſen verſammelten Männer
und Frauen der Deutſchen Volkspartei erheben lebhaften Wider=
ſpruch
gegen die Vergewaltigung, die zehn Jahre nach Kriegs=
ſchluß
in einem Kriegsſchuldartikel dem deutſchen Volke angetan
wird. Nachdem durch die Oeffnung der deutſchen und fremden
Staatsarch.ve ſowie durch die wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe der
geſchichtlichen Forſchung einwandfrei nachgewieſen iſt, daß das
deutſche Heer und die deutſche Marine reinen Herzens 1914 aus=
gezogen
ſind, um deutſchen Boden gegen die Rachſucht Frank=
reichz
und den wirtſchaftlichen Vernichtungswillen zu verteidi=
gen
, lann es das deutſche Volk weiter nicht ertragen, zum Ver=
brechervolk
geſtempelt zu werden. Die Deutſche Volkspartei ſteht
hinter der Erklärung, die unſer verehrungswürdiger Reichsprä=
ſident
v. Hindeburg vor 1½ Jahren in Taynenberg ab ab und
verlangt, daß ein unparteiiſcher internationaler Gerichtshof un=
verzüglich
die Ehre des deutſchen Volkes wiederherſtellt. Weg
mit dem Schmachartikel 231, heraus mit den fremden Truppen
aus dem deutſchen Rheinland und der Saar! Ehre, Recht und
Freiheit für dus deutſche Volk.

Ullah hatte ihn zwei Jahre einſperren laſſen, weil er
im Frieden von Rawalpindi den berühmten Khaibar=
paß
, der bis dahin Niemandsland war, den Eng=
ländern
abgetreten hatte obgleich er eine Schweſter
Aman Ullahs zur Frau hat. Später ſöhnte ſich
Aman Ullah wieder mit ihm aus und betraute ihn
mit den Verhandlungen zur Beilegung der Streitig=
keiten
mit den Mohmands und Schinwaris. Dies
ſcheint Ali Ahmad Khan für ſich ausgenutzt zu haben,
ſichtlich auf engliſchen Rat. Ali Ahmad Khan war
übrigens mit Aman Ullah auch in Berlin und gab
zu der Darſtellung Anlaß, daß Aman Ullah ſeine
innerpolitiſchen Gegner mit auf die Reiſe genom=
men
habe.
Die Lage in Afghaniſtan, die eine Zeit lang recht verworren
erſchien, hat ſich inzwiſchen geklärt. Sowohl im Norden wie im
Süden des Landes haben ſich die Stellungen der beiden Gegner,
Aman Ullahs und Habibullahs gefeſtigt, ſo daß die Entſcheidung
über das künftige Schickſal des Landes in dem Zweikampf fallen
wird, der zwiſchen den beiden ſpäteſtens im März endgültig zum
Austrag kommen muß. Das große Intereſſe, das ſowohl Ruß=
land
wie England an den Ereigniſſen nehmen, wird allerdings
wohl auch weiterhin zu einer Verwirrung der Vorgänge bei=
tragen
, umſo mehr, als die Sympathien der beiden Mächte ziem=
lich
eindeutig feſtgelegt ſind.
Die Ausſichten Aman Ullahs, der nach der Flucht ſeines
Bruders Inajet Ullah erneut die Herrſchaft übernommen hat und
nun ven Kandahar aus den Verſuch zur Rückeroberung Kabuls
machen will, haben ſich bedeutend gebeſſert, ſind allerdings durch=
aus
noch nicht ſo gut, wie das Preſſenachrichten z. T. wiſſen wol=
len
. Das liegt vor allen Dingen an ſeinem perſönlichen Verhal=
ten
, das für die Afghanen eben ſchwer verſtändlich iſt. Seine
Flucht aus der Hauptſtadt wird zwar inzwiſchen allgemein als
das anerkannt, was ſie zweifellos iſt eine Kriegsliſt
aber ſeine reformeriſche Vergangenheit und die zweifellos verblie=
bene
Feindſchaft der Moollahs ſind zwei Momente, die ihn nach
wie vor in den Augen der Afghanen ſchwer belaſten. Seine
Stammesgenoſſen, die Duranis, haben ſich freilich hieran
nicht geſtoßen und ihm die Treue gehalten. Auch die Ghilſais,
die um Ehaſni herum wohnen, dürften ſich auf ſeine Seite ſtellen.
Damit hat er zuſammen mit den Mangals die drei wichtigſten
Stämme aus dem afghaniſchen Süden auf ſeiner Seite, ſo daß
er, da auch der Norden mit Meſare=Scherif zu ihm hält, den
größten Teil von Afghaniſtan als weiterhin unter ſeiner Herr=
ſchaft
ſtehend bezeichnen kann, vor allen Dingen, wenn es ihm ge=
lingt
, ſich gegen den neuen Machthaber in Kabul und gegen aus=
wärtige
Einflüſſe zu halten.
Aber das iſt eben nicht genug. Kabul kann er auf die Dauer
nur zurückgewinnen, wenn es ihm gelingt, die eigentlichen
Unruheſtifter im Norden des Landes, die Schinwaris,
ſich wieder geneigt zu machen, und bei den Mohmands an der
indiſch=afghaniſchen Grenze wieder einen Stammesführer zur
Anerkennung zu bringen, der ihm wohl geſinnt iſt, nachdem der
letzte durch Meuchelmord während der Kämpfe um Kabul fiel.
Daß dieſe Nordſtämme ihrerſeits wenig Neigung haben, ſich mit
Aman Ullah zu verſöhnen, geſchweige denn dazu bereit ſind, ſich
zu unterwerfen, geht ja unter anderem auch daraus hervor, wie
ſie ſich gegenüber Habibullah verhalten, dem ſie keinerlei Gefolg=
ſchaft
gewähren wollen. Solange dieſe Stämme nicht zurückge=
wonnen
ſind, bleibt aber eben die Lage Kabuls unſicher, und
ſelbſt ein etwaiger militäriſcher Sieg Aman Ullahs über Habib=
ullah
problematiſch.
Andererſeits iſt nicht zu verkennen, daß die Lage Habib=
ullahs
in Kabul, ſo glänzend ſie im Anfang ſchien, ſich ſo ſehr
verſchlechtert hat, daß man einen Triumph dieſes Räuberkönigs
über Aman Allah kaum noch als wahrſcheinlich anſehen kann. Das
liegt vor allen Dingen in der Perſon Habibullahs begründet, der
zwar offenbar ein ausgezeichneter Bandenführer, aber eben kein
Staatsmann iſt und von den politiſchen Geſchäften eines großen
Landes nichts verſteht. Wozu ſchließlich noch die Tatſache kommt,
daß Habibullah nicht der Angehörige eines der großen afghani=
ſchen
Stämme iſt, ſondern ein Tadjik, der Angehörige eines
halb mongoliſchen Stammes, der von den Afghanen über die
Achſel angeſehen wird. So glücklich Habibullah zurzeit der allge=
meinen
Unzufriedenheit gegen Aman Ullah mit Beſtechungs=
geldern
zu arbeiten vermochte (woher hatte er übrigens
die Gelder 2), ſo wenig ſcheint er Ausſichten zu haben, von
den Stämmen anerkannt zu werden. Die Ablehnung Habibullahs
durch die Schinwaris zeigt bereits, daß die afghaniſchen Nord=
ſtämme
nicht gegen Aman Ullah aufgeſtanden ſind, um Habibullah
zu unterſtützen. Der Beſitz eines großen Waffenlagers und zahl=
reicher
Geldmittel dürfte daher Habibullahs Ueberlegenheit über
Aman Ullah nicht ohne weiteres ſicherſtellen es ſei denn, daß
Hilfe von außen käme.
Ob das jedoch der Fall ſein wird, iſt ſehr zweifelhaft. Daß
Moskau den Uſurpator Habibullah auf keinen Fall unterſtützen
wird, kann als unbedingt ſicher gelten, nachdem die Sowjet=Preſſe
in derartig eindeutiger Weiſe zugunſten Aman Ullahs Stellung
genommen hat. Daß die Engländer ſich nicht aktiv für Habib=
ullah
einſetzen werden, kann man aber beinahe als ebenſo ſicher
annehmen, ſchon wei! die Engländer genau wiſſen, daß die ge=
ringſte
Unterſtützung Habibullahs mit Sicherheit zur Folge haben

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Dienstag, den 5. Februar 1929

Seite 2

Nur

Fe

würde, daß dieſer von dem einen oder anderen fanatiſchen Afgha=
nen
über Nacht ermordet werden würde. Der Sieg Habibullahs
iſt ja auch den Engländern überraſchend und unerwartet gekom=
men
, da ja Habibullah nur durch eine Unvorſichtigkeit
Aman Ullahs überhaupt zu Macht und Anſehen gekommen
iſt. (Bekanntlich hat Amän Ullah urſprünglich=Habibullah ſelbſt
mit Waffen und Geld verſehen, die dieſer gegen die Schinwaris
einſetzen ſollte, die er aber gegen Aman Ullah anwandte.)
Das engliſche Intereſſe in Afghaniſtan beſchränkt
ſich, und das geht nicht nur aus dem engliſchen Verhalten, ſon=
dern
auch aus anderen einwandfreien Nachrichten hervor, auf
eine Losreißung der drei großen nord= afghani=
ſchen
Stämme, der Mohmands, Schinwaris und
der Afridis vom afrikaniſchen Zentralreich, weil die Wohn=
gebiete
dieſer Stämme das Glacis vor dem Khaibar=Paß, der
großen Einfallspforte nach Nord=Weſt=Indien, darſtellen, und
weil die Verſelbſtändigung dieſer Gebiete diejenige Pufſerzone
zwiſchen Afghaniſtan und Indien ſchaffen würde, die die indiſche
Regierung braucht, um einen ſtändigen Druck auf Afghaniſtan
ausüben zu können. Dazu benötigen die Engländer Habibullah
nicht, da es ihnen, wenn ihr Plan glücken ſollte, gleichgültig ſein
kann, wer in Kabul regiert, ſo daß ſie unter dieſen Umſtänden
ſogar bereit ſein dürften. Aman Ullah nach Kabul zurückkehren
zu laſſen. Die Gründe für dieſe engliſchen Pläne gibt die eng=
liſche
Preſſe ſchon jetzt ſelbſt an. Der bekannte General Michael
O’Dwyer, der jahrzehntelang das Kommando an der afghaniſchen
Grenze gehabt hat, erklärte, daß die engliſche Aktion die
Vergeltung für die Niederlage ſei, die Aman Ullah
den Engländern 1919 beigebracht hat, und die Strafe für den
Frieden von Rawalpindi, der die Unabhängigkeit Afghaniſtans
herftellte. Denn, ſo argumentierte man in England, eine
Schwächung Afghaniſtans allein ſei imſtande, Aman Ullah, der
ſich wachſend dem Einfluſſe Moskaus zugängig gezeigt habe, die
Tehre zu erteilen, daß man ſich auch mit den Eng=
ländern
in Indien gut ſtellen müſſe...
Gegen dieſe Pläne vermag ja leider auch die ruſſiſche Politik
ſehr wenig, da die wilden Bergſtämme militäriſch ſo gut wie
überhaupt nicht zu unterwerfen ſind, ſo daß auch noch ſo große
Waffenlieferungen an Aman Ullah durch Rußland die Lage in
dieſen Grenzgebieten nicht zu ändern vermöchten. Es ſei denn,
daß Rußland altiv in die afghaniſchen Wirren eingriffe ein
Fall, der vorläufig noch gänzlich außer dem Bereich der Möglich=
keit
liegt, da er ernſte engliſch=ruſſiſche Konflikte zur Folge haben
müßte.

Die neue Aufftandsbewegung inspanien
Die vorgänge in Balencia. Zahlreiche Verhaftungen

Paris, 4. Februar.
Wie das Journal aus Madrid meldet, ſind außer dem Gou=
verneur
von Valencia, General Cabanellas, noch zahlreiche andere
Offiziere und politiſche Perſönlichkeiten von den Konſervativen
bis zu den Linksrepublikanern und Syndikaliſten verhaftet wor=
den
, ſo General Caſtro Girona Francesco Villanuevo, der ehemal.
Präſident des ſpaniſchen Kongreſſes, General Aguilera, und zwei
nicht namentlich erwähnte Generäle. Geſtern abend erklärte Gene=
ral
Sanjurjo der Preſſe, die Ruhe ſei wieder hergeſtellt. Eine
Meldung aus Valencia beſagt, daß die Unterſuchung gegen
Sanchez Guerra einem Gerichtshof in Madrid übertragen wurde,
der zu dieſem Zweck durch einen Staatsanwalt aus Valencia und
einen höheren Juſtizbeamten aus Segovia erweitert wurde.

Ueber die Aufſtandsbewegung in Valencia ſind aus San
Sebaſtian und Hendaye folgende Einzelheiten hierher gemeldet
worden: Ein höherer Offizier der Garniſon ſoll an der Spitze
eines Teils der Truppen verſucht haben, den ehemaligen Mini=
ſterpräſidenten
Sanchez Guerra aus dem Gefängnis zu befreien.
Er wurde jedoch durch die ſchnell herbeigezogenen Garniſonen
der Nachbarſtädte daran verhindert. General Sanjurio wurde
nach einem in Madrid abgehaltenen Maniſterrat eiligſt nach
Valencia entſandt und traf dort um Mitternacht im Auto ein.
Nach einer ſchnellen Unterſuchung der Lage telephonierte er nach
Madrid, um dort bekannt zu geben, welche Maßnahmen er auf
Grund der ihm übertragenen außerordentlichen Vollmachten er=
griffen
habe. In allen Garniſonſtädten Spaniens werden die
Truppen in Alarmbereitſchaft gehalten. In Madrid wurden die
Leiter der Sicherheitspolizei zu einer langen Beſprechung ins
Kriegsminiſterium berufen. In der Flotte ſoll ſich gleichfalls eine
gewiſſe Unruhe bemerkbar machen. Bei der überaus ſcharfen
Zenſur iſt es aber unmöglich, nähere Angaben zu erhalten.

Geſchichte der Aſtrologie.

Von Karl Menninger.
Von dem gewaltigen Einfluß der Aſtrologie auf die Ge=
ſchichte
des menſchlichen Geiſtes macht man ſich kaum eine zu
große Vorſtellung. Sie hat wie wenig andere geiſtige Regun=
gen
das Leben des Menſchen durchſetzt. So wiro ihre Ge=
ſchichte
ein ungemein aufſchlußreiches, intereſſantes Kapitel
über den Geiſt der Zeiten
Als in Babylon, deſſen Nächte den ſüdlichen Himmel in
aller slarheit aufteuchten laſſen, die ſternkundigen Prieſter die
fieben Wandelſterne (Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars,
Jupiter, Saturn) mit Götternamen belegten, war die Aſtrolo=
gie
geboren. Das mag im zweiten Jahrtauſend vor Chriſtus
geweſen ſein. So ſaſt aus myihiſcher Zeit ſtammend, hat ſie mit
einer Stoßkraft ohnegleichen die Völler der Alten Welt unter=
worfen
. In China und Indien hat ſie ihre Spuren in das
Geiſtesleben eingegraben, das Abendland hat ihr gehuldigt. Das
Abendland aber hat ſie auch überwunden, durch Kopernikus. Er
hat die Geiſter aus dieſer kosmiſchen Verſtrickung, zu der die einſt
tief religiöſe Weltanſchauung geworden war, befreit. Freilich
zerriß das Netz nicht gleih, ja heute noch ſtecken manche Dinge
in ſeinen Maſchen, aber die Hauptfäden, die es an den Himmel
knüpften, ſind durchſchnitten. Was heute noch Aſtrologie heißt
birgt von jener gewaltigen Kulturwelle nur den Namen.

Babylvn bildet die Aſtrologie zu einem gewaltigen Syſtem
aus. Und nun ſpielt ſich an der Grenzſcheide von Weſt und Oſt
ein wunderſames Schauſpiel ab. Die Griechen, die die orien=
taliſche
Pforte umſäumen, ſind zunächſt völlig unzugänglich für
das hieratiſche Weltbild der Chaldäer. Weltlich ſehen ſie die
Welt, und ungebunden durch göttliche Ehrfurcht ſchaffen die joni=
ſchen
Naturphiloſophen ein kühn rationales Weltbild. Ihre Göt=
ter
ſpiegeln Ewig=Menſchliches, kaum Aſtrales ab. Die Sterne
ſind ihnen nur Sterne. So iſt es bis Pythagoras.
Und nun geſchieht geiſtesgeſchichtlich etwas ſehr Merkwür=
diges
: Pythagoras, der das erſte nüchterne, zahlenmäßige
Natur geſetz entdeckt (nämlich, daß die Länge der Saite umge=
kehrt
verhältnisgleich ſei der Tonhöhe), vollzieht nun nicht den
geforderten Fortſchritt zu neuen Geſetzen, ſondern weitet ſeine
Entdeckung metaphyſiſch aus: Plan der Welt iſt das
Zahlengeſetz, die Harmonie, die Ordnung des Kosmos.
Diefe Metaphyſik lockert nun in Griechenland den rationalen
Boden für den öſtlichen Sternglauben, die Alexanderzeit ſorgt
für ſeine breite Ausſaat, die dann im Hellenismus in üppiger
Blüte aufgeht. Am Ende der helleniſtiſchen Zeit tragen die
Riegreichen Legionen Cgeſars den Stier als Tierkreisbild

Vom Tage.

Der Reichspräſident hat Prof. Junkers zu ſeinem 70.
Eeburtstcge Glückwünſche ausgeſprochen.
Oberlokomotivjührer Kümmerl, der wegen des
Giſenbahnunglück.s in Süncing in Haft genommen worden
war, iſt wieder auf freien Fuß gefetzt worden. Das Unter=
ſuchungsverfahren
nimmt jedoch ſeinen Fortgang.
Der älteſte Sohn des afghaniſchen Königs Aman
Ullah, Hedayat Ullah, der ſich bisher ſtudienhalber in Paris auf=
hielt
, iſt in Berlin eingertoffen und hat im Holel Kaiſerhof Woh=
nung
genommen. Er wird ſich hier nur einige Tage aufhalten, um dann
nach Moskau weiterzufahren.
Nach Nachrichten aus digſomatiſchen Kreiſen ſoll die vorbereitende
Konferenz der Wirtſchaftsſachverſtändigen der
Kleinen Entente am 11. Februar in Bukareſt ſtattfinden.
Eine offizielle Mitteilung ſei noch nicht ausgegeken worden.
Der italieniſche Generalſtabschef, General Gualtieri, iſt
zurückgetreten und durch General Alberto Bonzani
Armeekommandant von Al=xandria, erſetzt worden.
Nach Meldungen aus Konſtantinopel iſt Trotzki in Beglei=
tung
ſeiner Frau und ſeines Sohnes an Bord des ruſſiſchen Dampfers
Krasniflott eingetroffen.
König Fuad von Aegypten wird im Laufe des nächſten
Sommers eine offizielle Reiſe nach Deutſchland unter=
nehmen
.
Das Budget der engliſchen Armee dürfte ſich nach den
endgiltigen Ziffern, dr Ende Februar veröffentlieht werden, auf etwa
32 Millionen Pfund, einſhließli.h der Penſionen auf 40½ Pfund, d. h.
etiua 810 Millionen RM. ſtellen.
Zu Chren des freigelaſſenen Vlamenführers Dr. Borms
fanden in Antwerpen große Kundgebungen ſtatt. Dr.
Borms erklärte u. a., daß er bereit ſei, die extremiſtiſche Vla,
menbewegung zu führen, und warf dem belgiſchen König vor, daß
er ſein ſuährend des Krieges gegebenes Verſprechen, die Gleichheit zwi=
ſchen
Vlamen und Wallonen herzuſtellen, nicht gehalten habe. Die De=
monſtrationen
verliefen ohne Zuiſchenfall.
In der franzöſiſchen Kammererſatzwahl von
Puteaux im zweiten Kreiſe des Seinedepartements, die erforderlich
war, weil die Wahl eines ſeiner Bürgerrechte entkleideten Kommuniſten
für ungültig erklärt worden war, wurde der aus der Meuterei der
Schwarzmeerflotte bekannte Kommuniſtenführer Marthy
zum Abgeordneten gewählt.
Der bisherige Gouverneur der Philippinen Henry
Stimſon, hat den ihm von Hoover angebotenen Poſten als
Staatsſekretär anſtelle des demnächſt ausſcheidenden Kel=
logg
angenommen. Stimſon befindet ſich zurzeit auf dem Wege von
Manila nach den Vereinigten Staaten.
China hat bei den Vereinigten Staaten eine
Anleihe von 20 Millionen Dollar aufgenommen
die der Schaffung einer Radio=Organiſation dienen ſoll. Die Anleihe
wird garantiert durch die Einnahmen aus der Telegraphenverwaltung.
Sie wird 8 Prozent Zinſen tragen und in 20 Jahren ruckzahlbar ſein.

Die Bewegung gegen das herrſchende Regime.

der Venus, der Stammutter des juliſchen Geſchlechts, in alle
Lande; Auguſtus läßt ſein Horoſkop veröffentlichen und Münzen
mit dem Geſtirn ſeiner Geburt, dem Steinbock, prägen.
(Boll.) Die orientaliſche Aſtrologie hat die weſtliche Schwelle
ſiegreich überwunden, und ſchreitet, jetzt in griechiſchrömiſchem
Gewand, weiter ins abendländiſche Mittelalter. Denn auch das
Chriſtentum hält ſie nicht auf.

Zunächſt ſtellt es ſich gegen den Sternglauben: Sterne ſind
keine Götter, und des Menſchen Wille iſt frei, er iſt ſittlich ver=
antwortlich
. Aber die Aſtrologie, die zu feſt verankert iſt in der
leidenſchaftlichen Phantaſie und dem heißen Wunſch, die Zukunft
vorauszuwiſſen (Burahardt), findet bald für beides Auswege:
Die Sterne ſind nur Verkünder des göttlichen Willens und
zwingen nicht. Vir sapiens dominabitur astris, der Weiſe
meiſtert die Sterne. Deutlich und ſchön ſagt es einmal der be=
rühmte
Volksredner Berthold von Regensburg (f 1272): Ueber
das alles, das unter dem Himmel iſt, darüber hat unſer Herre
den Sternen Macht gegeben, außer über ein Ding: darüber hat
niemand Kraft noch Macht, weder Sterne, noch Pflanzen, noch
Worte, noch Steine, noch Engel, noch Teufel, noch jemand, außer
Gott alleine; der will das auch nicht tun, der will nicht Gewalt
darüber han. Das iſt des Menſchen freier Wille. Theoretiſch iſt
o die chriſtliche Willensfreiheit gerettet, praltiſch aber, im Han=
deln
und Leben der Gefellſchaft regiert die Aſtrologie nach wie
vor. Neuen Aufſchwung erhält ſie von den Arabern über
Spanien. Und ſo hat denn der aufgeklärte Kaiſer Friedrich II.
ſeinen Hofaſtrologen, Michael Skotus, ſo gut wie die anderen
Fürſten und ſelbſt Päpſte. Horoſkope werden geſtellt für Men=
ſchen
, Städte, Länder und Völker, Sternſtunden, geweisſagt für
jede Unternehmung. Der Aſtrolog herrſcht im öffentlichen und
Privatleben. Kunſt und Literatur geben Zeugniſſe die Fülle.
Seine Blüte erreicht er in der Renaiſſance, in jenem Augenblick,
wo ihm die erwachende Naturwiſſenſchaft ſchon das Grab
ſchaufelt.

Das iſt jene Uebergangszeit, in der wir kopfſchüttelnd
von unſerer Warte, die Welt zu betrachten, aus die beſten Köpfe
der Epoche in der abergläubiſchen Befangenheit verſtrickt ſehen.
Kepler ſtellt Horoſkope mit gläubiger Hingabe an die göttliche
Sternoffenkarung. (Wallenſtein weisſagt er, er werde 70jährig
am Fieber ſterben!) Dann aber entdeckt er auch mit klarem Ver=
ſtand
jene drei Bewegungsgeſetze der Planeten, die allzeit ſeinen
Namen tragen werden. Umgekehrt wehrt ſich Luther immer wie=
der
gegen die aſtrologiſchen Bemühungen ſeines Freundes Me=
lanch
hon, aber in einer Tiſchrede ſagt er einmal von Kober=
nikus
: Es ward gedacht eines neuen Aſtrologi, der wollte be=
weiſen
, daß die Erde bewegt würde und umginge, nicht der Hm=
mel
, Sonne und Mond Der Narr will die ganze Kunſt Aſtro=

Lllerlei aus dem Reichsk

* Berlin, 4. Febr,
Der Reichstag hatte ſich am Montag ein ſom
gramm zuſammengeſtellt. Er mußte ſich zunächſt m.
verforgung des Nationalſozialiſte
beſchaftigen, wobei die Sitzung wegen Peſclußun=
zu Anfang aufflog. Erſt ſpäter konnte der Fau en
wobei der Straſverfolgung zugeſt.mmt wurde. In z
Handwerksnovelle in zweiter und dritter
ſch.edet worden. Die Parteien begrüßten zwar die
ſie übereinſtimmend auch der Auffaſſung waren, S
alle norwendigen Forverungen des Handwerls erff.
Schluß der Sitzung beherrſehten die Frauen. Bei
ſung des Geſetzentwurfes über die un
Kinder und die Annahme an Kindesſtatt ſch.
Parteien ihre weiblichen Mitglieder vor, die wohl.
ſchuß die Debatte beſtreiten werden. Angenomme=
noch
eine vom Ausſchuß für die beſetzt
vorgelegte Entſchließung, worin das Fin=
erſucht
wird, auf dem Wege der Verordnung ſoſon
zur Linderung des unerträglichen Ste
im beſetzten Gebiet durch die Steue
Nachlaß, tunlichſte Vermeidung von P
und Zwangsvollſtreckungsmaßnahme
zu wollen. Darüber hinaus wird die Reichsreg,
bei der Verwaltung der Reichsbahn eine Ver=n
auf dem Gebiete der Exportzölle
waren aus dem beſetzten Gebiet, ſor
notleidende Induſtrien und Exportzweige eintr
ſen. Bei neuen Zolltarifverhandlungen ſoll eine-
der
Einfuhrzölle für Schuhwaren erreicht werden,
Miniſter für die beſetzten Gebiete, darauf hinwine
Schützenvereinen im beſetzten Gebiet die Erlaubns
ſport gewährt wird. Dagegen erhoben die Sozialde=
dings
Ein pruch. Bei der Auszählung ergab ſichh
nahme des Antrages mit 40 Stimmen Mehrheit=

Reichskags=Sißungsbericht.

Havas erhält aus San Sebaſtian eine längere Zuſchrift
über die Vorfälle, die ſich in Spanien in der letzten Woche abge=
ſpielt
haben. Aus dieſen Mitteilungen ſeien folgende Stellen
wiedergegeben: Es iſt richtig, daß die Regierung raſch Herrin
der Lage geworden iſt. In Madrid zeigte ſich nicht das geringſte
Symptom von Unruhe. Feſt ſteht aber, daß der kürzliche Auf=
ſtand
, wenn er auch raſch unterdrückt wurde, die ernſteſte oppo=
ſitionelle
Kundgebung geweſen iſt, die ſeit Einführung der Dik=
tatur
ſtattfand. Valencia zeichnet ſich ſeit längerer Zeit durch
ſeine republikaniſchen Anſichten aus. Gleichzeitig mit dem Auf=
ſtand
in Ciudad Real und der Aktion Sanchez Guerras in Va=
lencia
fand in Alcoy ein Generalſtreik ſtatt. Es iſt nicht erſtaun=
lich
, daß die Sozialiſten gegen die Diktatur Partei ergriffen
haben, obwohl dieſe nach Anſicht gewiſſer konſervativer Kreiſe
gerade den Sozialiſten gegenüber großes Entgegenkommen be=
wieſen
habe. Die Oppoſition ſetzt ſich aus ſehr verſchiedenen
Elementen zuſammen: 1. der Artillerie (zweifellos ſind die Er=
eigniſſe
in Ciudad Real mit den Ereigniſſen vom September
1928 in Segovia in Verbindung zu bringen); 2. der Marine
(Cartagena) und 3. konſervativen Politikern (Sanchez Guerra
hat viele Freunde und Bewunderer). Man behauptet ſogar,
daß auch innerhalb der Zivilgarde Unzufriedenheit herrſche we=
gen
der Ernennung des Generals Sanjurjo zum Befehishaber
dieſer Garde. Das Gerücht geht um, daß der Befehlshaber der
Zivilgarde in Ciudad Real verhaftet worden iſt; eine Beſtä=
tigung
war jedoch nicht zu erlangen. Ein Teil der kompromit=
tierten
Militärperſonen iſt nach Portugal geflüchtet. Die Feſt=
nahme
Sanchez Guerras, der große Achtung genießt, iſt für die
Regierung kein Erfolg. Das Gefängnis, in dem Sanchez Guerra
ſich befand, konnte nicht geheizt werden. Man ſtellte in die Zelle
ein offenes Kohlenbecken; die dadurch entſtehenden Gaſe hätten
den Gefangenen beinahe erſtickt. Der Erfolg der Regierung iſt
nichts weiter als eine proviſoriſche Löſung.

Gleich zu Beginn der heutigen Reichstagsſitzung ſtu
Abſtimmung" er den Antrag zur Aufhebung der Imman
nalſozialiſt Abgeordneten Straſſer heraus, daßt
beſchlußfähig war. In der ſofort anberaunten neuen.3
die Ausſprache über die Handwerker Novelle fortgeſetztt
der Deutſchen Volkspartei und der D mokraten ſtimman
zu, während der Vertreter der Wirtſchaftspartei lebhaf
uibte. Der Vertreter der Bayeriſthent Volkspartei erkläne
velle manches an Fortſchritten bringe, daß ſie aber nur
Anſchließend polemiſierte ein Kommuniſt gegen die Ai
Der Vertreter der Chriſtlicniationalen Bauernpartei bet
ſamen Intereſſen von Handwerk und Bauernſchaft. D.
ſchließlich in zweiter und dritter Leſung gegen die Sti
mun ſten angenommen, nachdem verſchiedene vom Ausc
Beſtimmungen wiederhergeſtellt worden waren, u. a.,
innungsmeiſter in ihren freien Innungen bleiben können
Danach genehmigte das Haus die Strafv=rfolgung deß
Straſſer und ging zu: erſten Leſung eines Entwurfes jüel
Stellung des unehelichen Kindes über. Die Abg. Frau
bezeichnete den Entwurf als eine Halbheit, da er no
lichen Gleichſtellung des unehelichen Kindes mit dem
zurückſchrecke. Die Aßg. Neumann (Ztr.) war der
Entwurf doch eine ſeitere Verſeſſerung des uneheliche
über dem hisherigen Zuſtande bedeute. Beide Rednerian
erſter Linie Bedenken gegen die Beſtimurung des Ent;
Erziehung von Knaben dem unehelichen Vater überlaſſcl

Die Abg. Fran Oderlach (K.) lehnte den Entkt
wenig weitgehend ab. Das Geſetz wird ſchließlich dern
uberwieſen
Zum Sehluß behandelte das Hau3 eine Reihe vo
die beſetzten Gebiete vorgelegten Entſchließungen, zuprime
rung erſuelt wird, 1. den unerträglichen Steuerdruck En
biete zu lindern durch Stundung, Nachlaß, Vermeidun
gen und Zwangsvollſtreckungen, 2. auf die Reichsbahn.
einzuwirken, daß dieſe die Expreßguttarife für Schulye
beſetzten Gebiete, ſowie die Tarife auf Häute, Felle, Ae
und ſonſt ge Schuhwagen ſenk= und eine ſolche Tarifen
anderen notleidenden Induſtrien und Exportzweigen,
Bürſteninduſtrie, gewährt, J. die Verhandſungen mit Brl
eine Crhöhung des Einfuhrzolle3 auf Schuhwaren zu B
bei den kommenden Zollverhandlungen einen wirkfamcE
Schuhwaren, insbeſondere gegen die Tſthechpflowakei un
langen. Die Entſchließung untes 1 wurde angenomnn
dem Verkehrsausſchuß und die untes 3 dem Hendelspol il
überwieſen. Eine vierte En=ſchließung, wonach der Mi.niſ
ſetzten Gebicte darauf hinwirken ſoll, daß den Schützem
Sie beſetzten Gebiete die Erſaubnis zur Ausübung des
währt wird, wurde nach Auszählung mit 152 gegen
(Sozialdemokraten und Kommuniſten) angenommen.
Dann verlagte ſie das Haus auf Dienstag nachm5t

nomige umkehren. Aber wie die Heilige Schrift
Joſua die Sonne ſtillſtehen und nicht das Erdre-
Zeit, wo auch Ealilei ſein E par si muove (unk
doch) nur leiſe vor ſich hinbrummen darf. Zwes
erſt nach dem entſcheidenden Stoß gegen die Mrl
Kopernikus vollzieht Kant die reinliche Sche
Wiſſen und Glauben.

Und doch ſchleppen ſich bis in unſere Ta
Reſte. Sieben iſt die Zahl unſerer Wochentage, 2
ten ſind ihre Regenten: Sonn=tag, Mon=iag, Ma=
Jeu=di (dies Joris), Vendre=di (dies Veneris), El
Deutſchen ſind außer bei Mittwoch und Samse
Götternamen gewählt, im Engliſchen auch, mit den
Ausnahme des Saturday). Aber auch ihre eigent.1
nung iſt aſtrologiſchen Urſprungs. In Anlehr
Sonnenlauf wurde der Geburtstag Chriſti auf de
gelegt, den Geburtstag der Sonne, ja Chriſtus
mal die Sonne der Gerechtigkeit. Auch das C
außer der Siebenzahl wenig babyloniſch=aſtrolog?
genommen hat, verknüpft das Leben Chriſti mit de
ſeiner Geburt führte ein Stern die Weiſen aus
lande, und bei ſeinem Tod verfinſterte ſich die

Intereſſant iſt die Erklärung von Influens
bedeutet: Ein=fluß eines Geſtirns und entſtam
giſch=mediziniſchen Vorſtellung, wonach die epidel
erzeugt wurde durch die Einſtrahlungen eines
aſtralen Pneumas. Und auch Schlammaſſel
erklärbar: Maſſel, mazzal, dringt aus dem Aſſhr.
mäiſche und heißt Sternbild Planet, Schickſal, G.1
Maſſel Schlammaſfel iſt alſo das Gegenteil:

So waren faſt zweitauſend Jahre unſerer
von dem Sternglauben durchſetzt. Die Aſtrolog
Wiſſenſchaften die große Anregerin (Medizin, eE
war für das Mittelalter noch mehr. Durch ein 99
Syſtem von Zuordnungen aller Dinge und Ern
ſichtbaren Welt, der Metalle ſo gut wie der N=
Pflanzen und Charaktere, zu dem einen Grundiyn
ten und des Tierkreiſes erhob ſich die Sternkunſe
wiſſenſchaftlichen Ordnungsprinzip. Ls
Menſchen die Erklärung neuer Erſcheinungen
zug auf bereits Bekanntes, alſo hier auf das die.
mene Sternſyſtem.
Heute, nach dem faſt dreitauſendjährigen Anl *
theoretiſch möglich, die Geſchichte dieſes Sternglu.
ben. Aber wer findet in dieſer Flut von griechiſc
arabiſcher und mittelalterlicher Literatur, in dieſe
Spekulationen und in dieſer räumlichen Auswel.

[ ][  ][ ]

atwork an Braun. Feſtiſtellungen der

München, 4. Februar.
Konferenz der geſamten Vertreter der bayeriſchen
earb Miniſterpräſident Dr. Held heute folgende
tlrrung des preußiſchen Miniſterpräſidenten Dr.
hr Berliner Preſſekonferenz vom 2. Februar veran=
Mu ſche Staatsregierung zu folgenden Feſtſtellungen:
un Reichskanzler gewünſchte Vertraulichkeit der
Muer vom 25. Januar ſchloß eine vertrauliche infor=
ewrechung
der ſchwebenden lebenswichtigen Fragen
i der Landesregierung naheſtehenden Preſſe nicht
HNurt
Assführungen des preußiſchen Miniſterpräſidenten
Gebie, FAtenber v. J. ließen grundſätzliche Irrtümer über
Aust der baheriſchen Regierung erkennen. Der baye=
etteräſident
klärte den preußiſchen Miniſterpräſiden=
icht
nede hockn Beſuche dahin auf, daß die bayeriſche Regierung
min den=Forderung Preußens nicht grundſätzlich ab=
Huber zur rechtlichen Begründung dieſer Forderung
ioe Reichsregierung gemäß 8 35 des Kriegslei=
vom
11. Juni 1873 ein ſpezielles Reichsgeſetz für
hrichte. Das Schreiben der Reichsregierung vom
e: 1919, worin die damalige Reichsregierung er=
Eech werde für alle Schäden eintreten, die ſich aus
gübtertrag für die einzelnen Länder ergäben, ſei nur
n der damaligen Reichsregierung geweſen; unmit=
Winſprüche könnten aus jenem Schreiben nicht ab=
ſpreſ
. Da für dieſe Entſchädigungsforderung Preu=
zuü
1 Rechtstitel noch nicht vorliege, könne dieſe For=
ſitei
baheriſchen Forderung auf Poſt= und Eiſenbahn=
fricht
auf gleiche Stufe geſtellt werden. Dagegen
thiriſche Regierung für dieſe beiden Forderungen
EVorrecht vor der preußiſchen Forderung auf Eiſen=
Wigang in Anſpruch genommen. Dieſe Forderungen
eich. Uebrigens habe Bayern auch in Rückſicht
Rzelle Lage des Reiches nie das Kapital der Poſt=
zühr
entſchädigung verlangt, ſondern lediglich die in
rrägen vereinbarte Verzinſung.
ſein erwähnten Beſuch wurde vereinbart, beim
Eine Konferenz anzuregen zur Beſprechung der
loſt= und der Bierſteuerentſchädigung, und zwar
Reichskanzler und dem Reichsfinanzminiſter auf
Meie und der preußiſchen, der bayeriſchen und der
iſchen Regierung auf der anderen Seite. Es erfolgte
ſtar 1929 eine entſprechende Einladung der Reichs=
ziuer
vertraulichen Beſprechung im Auftrage des

eſchen könne. Ein Vorrecht der Poſtentſchädigung deutſchen Volke förderlich iſt.
öorhnentſchädigung haben ſie weder am 25. Januar,
orher geltend gemacht. Ein ſolches Vorrecht haben
Stag
Ne die anderen Ländervertreter, lediglich für die
an die Poſtentſchädigung geltend gemacht gegen=
Milliarden=Forderung Preußens, für die ein
och, nicht beſtehe. Es iſt daher auch von nieman=
iſchen Miniſterpräſidenten zugemutet worden, er
üh allen anderen vorangeſtellt werden müßten‟.
Keußiſche Miniſterpräſident hat nicht nur den Vor=
A, die Regelung der Reſtentſchädigungen für den
Eiſenbahn auf das Reich bis zu dem Zeitpunkt
oen, wo die Reichsbahn wieder unter die freie Ver= gen beim Staatsgerichtshof vermeiden können. Heſſem habe eine
uch der bayeriſchen und der württembergiſchen lich erklärt habe, daß es den Einwand der Verjährung nicht gel=

Poſtabfindung zugedacht. Insbeſondere hat dieſen Standpunkt
mit größter Schärfe der preußiſche Finanzminiſter in der Be=
ſprechung
vertreten, die am 26. Januar über die Poſtentſchä=
digung
, die Bierſteuerentſchädigung und die preußiſche Entſchä=
digung
für einen bei Verreichlichung der Bahnen dieſen gewähr=
ten
Barvorſchuß unter dem Vorſitz des Neichsfinanzminiſters
ſtattgefunden hat. Er hat insbeſondere erklärt, wenn das Reich
den ſüddeutſchen Ländern für ihre Spezialforderungen etwas
bewillige, dann wolle Preußen ſeine Eiſenbahnentſchädigung in
den Vordergrund ſtellen.
6. Wenn der preußiſche Miniſterpräſident gegenüber der
bayeriſchen Poſtentſchädigungsforderung auf die entſchädigungs=
loſe
Hingabe der preußiſchen Poſt im Jahre 1867 hinweiſt, ſo
iſt dieſer Hinweis in tatſächlicher Beziehung unbegründet. Preu=
ßen
erhielt durch Beteiligung an dem Reichspoſtüberſchuß in ſagt, ſie gehem in einem ſo ſchleichenden Tempo, daß ingendwelche
Wert der Poſt von 1867 nicht vergleichbar mit jenem von 1920. liegt im Augenblick in Preußen, wodas Zentrume den
Wenn Preußen gewollt hätte, daß Bayern auf gleiche Weiſe für
ſeine Poſt entſchädigt werden ſollte, wie Preußen im Jahre
aber dem bayeriſchen Staat trotzdem große Vorteile gebracht.
7. In Punkt ſieben wird gegenüber der Landtagsrede des
Bezug auf die preußiſche Klage gegen das Reich vor dem
Staatsgerichtshof wegen des Geſetzes über die ſüddeutſche Bier=
ſteuerentſchädigung
ausgeführt, daß es ſich im vorliegenden Fall
um ein der Befriedigung vertragsmäßiger Anſprüche dienendes,
aber nicht ordnungsgemäß zuſtandegekommenes Geſetz handelt,
das, wie die Entſcheidung des Staatsgerichtshofes beweiſt, nicht
zu Recht beſtanden habe. Trotzdem wende ſich der preußiſche
Finanzminiſter in der Beſprechung vom 26. Januar 1929 auch
zahlen der Staatsgerichtshof das Reich für berechtigt erklärte.
8. In Bayern beſteht die allgemeine Auffaſſung, daß unter
den deutſchen Ländern, und insbeſondere zwiſchen Preußen und
Bayern Eintracht beſtehen müſſe, wenn das Reich nicht Schaden
nehmen ſolle. Die baheriſche Regierung hat durch den Beſuch
ihres Miniſterpräſidenten bei dem preußiſchen Miniſterpräſiden=
ten
in den ſchwebenden lebenswichtigen Fragen die notwendige
Uebereinſtimmung zwiſchen Preußen und Bahern herzuſtellen
ſich bemüht. Das Verhalten der verantwortlichen preußiſchen
Staatsminiſter, insbeſondere des preußiſchen Finanzminiſters,
das auf dieſen Beſuch folgte, ließ leider keine andere Auffaſſung
zu, als daß Preußen in dieſen Fragen Bayerns Gegner iſt.
9. Die Aeußerungen des bayeriſchen Finanzminiſters in der
Münchener Preſſebeſprechung am 31. Januar, die er vom erſten
Augenblick an ihrer Form wegen bedauert hat, waren der Auf=
ſchrei
des zu tieftſt gekränkten bayeriſchen Rechtsempfindens,
dem nur durch Erfüllung der durch Staatsverträge verbrieften
Rechtsanſprüche Bayerns Genüge geſchehen kann.
10. Nicht das Vorgehen der baheriſchen Miniſter hat die
Löſung des ſo überaus wichtigen Problems der Regelung der
i tnrichtig, daß in der Konferenz vom 25. Januar Entſchädigungsanſprüche der Länder gegen das Reich erſchwert,
ieBaherns geltend zu machen verſuchten, daß ihre ſondern die bittere Enttäuſchung die Bahern ſchon bei ſeinem
zr allen anderen rangierten und demgemäß unter erſten Verſuch, mit Preußen in dieſen Fragen zuſammenzukom=
der
Vertreter der Länder, die an der Poſtabfindung men, bereitet wurde. Die bayeriſche Staatsregierung möchte
ſtfeuerabfindung nicht intereſſiert ſtien, erledigt aber hoffen, daß es trotz allem noch gelingen wird, eine Löſung in Ludwigshöhe, Kreis Oppenheim, geboren. Er ſtudierte die
ſei. Sie haben vielmehr lediglich geltend gemacht, dieſer Streitfragen zu finden, die dem Recht dienen, und damit Nechte und begann ſeine Laufbahn als Gerichtsaſſeſſor 1894,
enr Forum nur über die Eiſenbahnentſchädigung dem Wohle des Reiches und der Länder, ſowie dem ganzen

Seite 3
tend machen werde. Der Staatspräſident drückte ſein äußerſtes
Erſtaunen über die bayeriſchen Aeußerungen
aus, da ſie in keiner Weiſe dem Verlauf der Konferenzverhand=
lungen
entſprächen. Es müſſe da ernſte Beſtreben der Länder
ſein, zwiſchen Reich und Ländern einen Weg zu finden zur end=
gültigen
Klärung, der gegenwärtigen Forderungen. Der Ton
aber, der von Bayern aus angeſchlagen worden ſei, ſei unerträg=
lich
und unmöglich; er iſt geeignet, das deutſche Anſehen auf
das ſchwerſte zu mißkreditieren.

Der Schwerpunkk liegt zutzeit in Preußen. Wider=

Dornſaodl, 4. Februg.
Der heſſiſche Staatspräſident, über den bayeriſchen Vorſtoß
rätfinden laſſen, anzuerkennen, daß die bayeri= befragt, gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß es zweckmäßiger
geweſen wäre, dieſe Länderkonferenz über die Entſchädigungs=
frage
nicht erſt jetzt, ſondern ſchon viel früher zuſammenzurufen.
Auf dieſe Weiſe hätte man wenigſtens die Einreichung der Kla=
der
Reichsregierung kommt, ſondern er hat die= Klage nicht eingereicht, weil auf vieles Drängen das Reich end=

Man Liuens Ver umreiſt ihre Auswirlungen auf
Miic chtes
Mnd hatte hier den führenden Gelehrten in Franz
Bharichte wie kaum ein zweiter den ganzen Umkreis
raber ſchritt ihn auch wie kein zweiter mit einem
i en Verſtändnis fur Geſchichte und für die menſch=
1924 ſtarb er. Als Vermachtnis für die breitere
hinterließ er das Werk Sternglaube und Stern=
Teubner), für das ihm ſein Freund Bezold den
r die Aſtrologie der Babylonier verfaßte. Selten
Ruſcher Gelehrter aus ſeinem Forſchungsgebiet mit
Kund Klarheit und mit ſolcher Spannung für Leſer,
a5 ferner ſtehen. Jetzt, in 3. Auflage, hat es der
Lirt ſternkundige W. Gundel neu herausgegeben und
Wiru Fülle von Hinweiſen teils aus dem handſchrift=
5 teils aus eignen Forſchungen verſehen, daß das
für den Wiſſenſchaftler zum Nachſchlagewerk ge=
Urit allem Nachdruck ſeien Freunde der Kultur=
Schulen darauf aufmerkſam gemacht, die ſonſt, ab=
Die Zumutungen einer heutigen Aſtrologie, nur
eſer Quelle geiſtesgeſchichtlicher Erkenntnis vor=
.2 Verlag hat das Bollſche Werk ausgezeichnet ver=
WSand, Druck und Abbildungen ergänzen ſich zu
n Ehrung des Verfaſſers. Ihm gewidmet iſt ein
eas auf ſeine Anregung hin erſchien und auch in
urenhang angeführt ſei: Dornſeiff, das Alpha=
End Magie (Teubner). Eine unglaubliche Stoff=
für
den Kundigen zuſammengetragen.
rologie, Alchemie und Myſtik hat der Wiener
runz ein Bändchen geſchrieben als Beitrag zur
Naturwiſſenſchaft (bei O. W. Barth, München=
Sefaßt ſich im beſonderen mit der Darſtellung der
er Philoſophen und gibt ſo eine Menge von
u die Wirkung und Wandlung magiſcher Gedanken=
2 Fei erwähnt Die Aſtrologie. Entwicklung, Aufbau
or: A. Krauſe (J. J. Weber, Leipzig), der als
Firial eine Zuſammenſtellung des techniſchen Auf=
2rrologiſchen Shſtems gibt. Alle dieſe genannten
gen ſich ernſthaft mit der geſchichtlichen Tatache
ſe und ſind weit entfernt von okkulter Winkel=

An Deutſchlands Hohen Schulen.
urch das Ableben des Prof. Julius Kögel erledigte
Zeruteſtamentlichen Theologie iſt Profeſſor D. Dr. Hans
E* Univerſität Leiden (Holland) angeboten worden.
Der Vertreter des deutſchen bürgerlichen und Handels=
WAlberting, Geheimer Regierungsrat Profeſſor Dr. Otto
imn 47. Lebensjahre geſtorben.

Großes Haus. Montag, den 4. Februar 1929.
1. Volks=Konzert.
Johann=Strauß=Abend.
In der Karnevalszeit einen Abend Johann Strauß zu
widmen, war ein Gedanke, der darum allen ſo willkommen war,
die das Große Haus bis auf den letzten Platz füllten, weil in
Strauß ſich heiterſte Lebensfreude mit dem gemütvollen Humor
paart, der das alte Wien ſprichwörtlich machte, und weil Strauß
die eine vollstümliche Seite in höchſter Ausprägung zeigt, die
den Wiener Klaſſikern und ihren romantiſchen Nachfolgern
ſolche Weltgeltung verſchafft hat. Strauß iſt nicht nur der feine,
galante und graziöſe Melodiker, ſondern auch ein Meiſter im
Aufbau großer Formen und ein genialer Inſtrumentator. So
iſt ihm das für Tanzkomponiſten ſeltene Los zuteil geworden,
daß ſeine Schöpfungen nicht nur wie die Anderer Modetänze
ſind, die mit ihrer Zeit und deren Mode vergehen, ſondern er
hebt in ſeinem herrlichen Humor ſeine Gedanken auf eine Höhe
feinſter Unterhaltungskunſt, die künſtleriſche Zeitwerte zum
Ueberzeitlichen erheben.
Die beiden Teile der Vortragsfolge wurden durch Operet=
tenouvertüren
eingeleitet, in denen die queckſilbrige Laune pot=
pourriartig
Themen und Gedanken aus der Operette bunt neben=
einander
ſetzt, dabei aber in glücklichſtem Gelingen dem Neben=
einander
klaren Aufbau verleiht. Dann erklangen viele ſeiner
berühmten Walzer, als Höhepunkte Künſtlerleben Roſen aus
dem Süden, Wein, Weib und Geſang, der die Opuszahl 333
trägt ein Zeichen für die ſtaunenswerte Fruchtbarkeit von
Strauß und endlich der herrliche Walzer An der ſchönen
blauen Donau. In geſchickter Weiſe wurden dazwiſchen Polkas
und andere kleinere Werke eingefügt, die verhinderten, daß die
Folge ähnlich aufgebauter Walzer ermüdete. Denn ſolche Tänze
nur hören, und nicht irgendwie perſönlich ſich an dem Frohſinn
beteiligen, wird manchem und mancher ſchwer gefallen ſein. Die
Beifallsbezeigung war ſozuſagen das Einzige, wodurch man
der eigenen Freude lauten Ausdruck geben durfte, und ſie war
darum ſtets ſtürmiſch und begeiſtert. Ganz entzückend war das
Perpetuum mobile, ein Virtuoſenſtücklein voll gefundeſtem
Humor, das mit Recht zweimal verlangt wurde, und mit jubeln=
der
Begeiſterung wurde der Radetzky=Marſch als Zugabe auf=
genommen
. Dr. Karl Böhm bringt das ſinnige Wiener Tem=
berament
mit, das nicht lostobt, ſondern in ſtrahlender Heiter=
keit
und Liebenswürdigkeit muſiziert, dazu verſteht er es, ſeine
Künſtler zu begeiſtern und mitzureißen. So ſchuf ſeine Darſtel=
lungslunſt
und das feine, von beſter Laune beeinflußte Spiel
des Orcheſters einen gemütvollen, zugleich unterhaltenden und
F.N.
künſtleriſch wertvollen Abend.

* Berlin, 4. Febr. (Priv.=Tel.)
Die Koalitionsverhandlungen ſtagnieren, oder richtiger ge=
Wirklichkeit eine ſehr namhafte Entſchädigung. Ueberdies iſt der Fortſchritte nicht zu ertennen ſind. Das Schwergewicht
Eintritt der Volkspartei in die Negierung zu
ſabotieren ſucht. Auf Einwirkung des Zentrums iſt es
1867, ſo hätte es dies bei der Ratifizierung des Staatsvertrages zurückzuführen, daß Herr Braun der Volkspartei beim Eintritt
im Reichsrat geltend machen müſſen, nicht erſt jetzt, wo die ver= in die Koalition nur ein einziges Miniſterium bieten konnte
briefte Forderung Baherns beglichen werden ſoll. Die baye, wobei er erkennen ließ, daß hier Quertreibereien des Zentrums
riſche Poſt war niemals bloß ein Erwerbsunternehmen, ſie hat vorlagen. Natrlich hat die Vollspartei diefen Vorſchag abge=
lehnt
, zumal da er verbunden war mit der Forderung, daß vor
Heute dagegen hat Bahern in ſeinem Staatshaushalt an Ge= Eintritt in irgend weſche Verhandlungen ſich die Vollspartei da=
bühren
an die Reichspoſt 94 Millionen RM. bar aufzuwenden. mit abzufinden habe, und daß außerdem die Volkspartei weitere
Erllärungen zum Konkordat abgeben müſſe. Der Führer der
preußiſchen Miniſterpräſidenten vom 14. Dezember 1928, mit Bolkspartei, Dr. Stendel, hat dieſe Ablehuung dem Miniſter=
eräſidenten
Braun am Montag nachmittag mitgeteilt. Dieſer
wird ſich nun erneut mit ſeinen Koglitionsparteien in Verbin=
dung
ſetzen. Die Sozialdemokraten ſind offenbar bereit, weiter
entgegenzukommen. Es iſt aber nicht zu überſehen, ob es ihnen
gelingt, ſich gegen den Widerſtand des preußiſchen Zentrums
durchzuſetzen. Vermögen ſie das nicht, dann würken in Preußen
die Verhandlungen geſcheitert lediglich durch die Schuld des
gegen die Höhe der Bierſteuerentſchädigung, die vorläufig zu Zentrums, das in Preußen der Volkspartei verweigert, was es
im Reiche ſelbſt beanſprucht, eine merkwürdige Logik, die nicht
gerade eindrucksvoller wird dadurch, daß das Zeutrum dem
Kanzler die Piſtole auf die Bruſt ſetzt und eine Beſchleunigung
der Entwicklung im Reiche gerade mit Rückſicht auf die Repa=
rationsverhandlungen
verlangt. Wir würden uns nicht wun=
dern
, wenn an einem der nächſten Tage ſchon ein Kanonenſchuß
vom Zentrum käme, der dann auch das offizielle Ultimatum einer
raſchen Entſcheidung enthält, die bisher nur inoſiziell gefordert
wurde. Der Reichstog hat zum Dienstag die Parteiführer zu
ſich gebeten, um mit ihnen die Lage zu beſprechen. Gleichzeitig
haben die Fraktionsvorſtände des Zentrums im Reich und in
Preußen miteinander Verbindung geſucht, um einen Ausgleich
zu erzielen, weil das Reichstagszentrum die Schwäche ſeiner
Poſition einſieht, aber ſich offenbar gegen die Selbſtändigkeit der
Preußenfraktion nicht durchzuſetzen vermag. Jedenfalls wird von
Zeutrumsſeite angedeutet, daß es jetzt ernſt werdem ſoll, und daß
das Zentrum im Laufe der Woche ſo oder ſo Klarheit herbei=
führen
will.
Abg. Dr. Becker 69 Jahre alt.
Wurms, 3. Februar.
Am Sonntag vollendete der heſſiſche Reichstagsabgeordnete
Dr. Becker ſeinen 60. Geburtstag. Er iſt am 3. Februar 1869 in
wurde 1896 ſtellv. Amtsrichter, wandte ſich dann der Finanzlauf=
bahn
zu und wurde 1900 vortragender Rat im heſſ. Finanzmini=
ſterium
, 1902 Miniſterialrat und Vorſitzender für Steuerweſen.
1908 erfolgte ſeine Ernennung zum ſtellvertretenden Bevollmäch=
tigten
beim Bundesrat, 1916 heſſ. Finanzminiſter, aus welchem
Amt er am 8. November 1918 infolge der politiſchen Umwälzung
ſchi=d. Von dieſem Zeitpunkt ab trat er führend in die Reihen
der Deutſchen Volkspartei, die er zuerſt in der Nationalverſamm=
lung
und dann in dem Reichstag ununterbrochen vertritt. Er
wurde damit Nachfolger des Freiherrn v. Heyl. Reichstagsab=
geordneter
Or. Becker war bekauntlich im Miniſterium Cuno 1922
Reichswirtſchaftsminiſter bis zum Rücktritt dieſes Kabinetts. Be=
ſondere
Verdienſte erwarb er ſich durch ſein Eintreten für Land=
wirtſchaft
und Weinbau, deren Belange ihm als rheinheſſiſcher
Weingutsbeſitzer wohlbekannt ſind. Der Reichskanzler hat dem
Reichstagsabgeord. Miniſter a. D. Dr. Becker zur Vollendung des
60. Lebensjahres telegraphiſch ſeine Glückwünſche ausgeſprochen.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Union=Theater.
* Kameraden, ein Fliegerſchickſal nach einem Roman von J.
Keſſel, iſt ein recht guter franzöſiſcher Film, der im Krieg ſpielt,
ſehr gute Kriegsaufnahmen von der franzöſiſchen Front zeigt,
wenn dieſe auch nicht ganz an einen Ruſſenfilm von gleicher Art
heranreichen. Die Regie Maurice Tourneurs hat aus dem
Roman die Hauptſtücke der Handlung herausgenommen und gut,
wohl zurückhaltend gefilmt. So gekurbelt, daß der Film eine
durchaus ſelbſtändige Handlung geworden iſt und des Roman=
textes
völlig entbehren kann. Die deutſche Bearbeitung von
L. Heilborn=Körbitz hätte in den Textinſchriften beſſer ſein kön=
nen
. Die Fabel iſt folgende: Herbillon, ein junger Flieger, lernt
1917 auf Urlaub in Paris in einer Taverne bei Gelegenheit eines
Fliegerangriffs eine ſchöne Frau kennen und lieben, die ihm ihren
Namen verſchweigt, und die er für ein Mädchen hält. Wieder an
die Front zurücgekehrt, ſchließt Herbillon eine Freundſchaft mit
ſeinen, älteren Kameraden Maury. Gelegentlich eines zweiten
Urlaubs muß er die Erfahrung machen, daß ſeine Geliebte die
Frau Maurys iſt. Der Konflikt zwiſchen Liebe und Freundſchaft
iſt nun Träger der dramatiſchen Handlung, die damit endet, daß
Herbillon den Tod ſucht und findet, indem er den Kameraden aus
furchtbarem Kampf rettet. Geſpielt wird durchweg gut, wenn auch
mit tyriſch franzöſiſchem Einſchlag, der etwas oberflächlich iſt und
leicht zur Sentimentalität neigt. Sehr gut, weil ſehr zurückhaltend,
iſt die Darſtellung der beiden Kameraden durch Georges Char=
lin
und Jean Dax. Claire de Lorez ſpielt die weibliche
Hauptrolle mit echt franzöſiſchem Charme. Camille Bert und
Pierre de Guingand ergänzen die Träger der Hauptrollen
ſehr wirkſam. Der Film iſt unbedingt ſehenswert.
Ebenſo ſehenswert iſt der heitere Sportfilm von Hermann
Barkhauſen Amor auf Ski in der ſehr guten Regie von
Rolf Randolf. In dieſem Film iſt beſonders die Photo=
graphietechnik
ſehr gut gemeiſtert. Sie bringt eine Fülle pracht=
voller
, reich bewegter ſchöner Sportbilder und umrahmt auch die
hübſche, harmlos fröhliche Handlung außerordentlich wirkſam.
Harry Liedtke hat wieder einmal Gelegenheit, als Erbprinz
Heinrich von Altenberg=Gauda ſeine Künſte als Herzenbrecher
ſpielen zu laſſen. Er ſpielt dieſen Prinzen wie immer außer=
ordentlich
liebenswürdig und ſehr ſouverän, ohne dabei das all=
gemein
Menſchliche erſtarren zu laſſen. Das iſt das Gute und
Herzerquickende an Harry Liedtkes Filmkunſt. Chriſta Tordy,
der der Künſtler ja auch im Leben nahe ſtand, ſehr nahe ſogar,
ſpielt die Notarstochter Elli Brinkmann bildhübſch und in allen
Lagen mit carmanter Liebenswürdigkeit und ſchelmiſchem
Humor. Lydia Potechina, Franz Loskarn, Rio Nobile,
Perſonenverzeichnis.
Georg Heinrich u. a.
Fr*
Das Geſamtſpiel iſt flott und wirkſam.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Dienstag, den 5. Feb uar 1929

um.m

OAALA

Erkältung, Hopfschmerz,
Migräne, Rheuma
verordnen die Aerzte mit
großem Ertolg

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Taulelten

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Joſeph Stern
Verlobte
Gießen

Rohrbac (Overheſſen)

Februar 1929.

(2361

Todeg=Anzeige.
Heute vormittag 10 Uhr hat
Gott unſeren lieben Soyn und
Bruder
Paul Hechler
von langem, ſchwerem Leid er=
löſt
und in ein beſſeres Jenſeits
abgerufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Karl Hechler.
Darmſtadt, den 4. Februar 1929.
Neckarſtraße 26.
Die Beerdigung findet in aller
Stille ſtatt.
Wir bitten auch, von Beileidsbe=
ſuchen
Abſtand zu nehmen

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden
und Bekannten die ſchmerzliche
Nachricht daß am Samstag abend
mein lieber, guter Mann
Herr
Peter Lotz V.
im Alter von 72 Jahren plötzlich
an einem Herzſchlag verſchied.
Um ſtille Teilnahme bittet
Margarethe Lotz, geb. Belz.
Erzhauſen, den 4. Februar 1929.
Bahnſtraße 52.
(2388
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 5. Februar, nachmittags 4 Uhr
ſtatt.

Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen. heute früh
unſeren herzensqu en, treuen Vater, Schwiegervater,
Großvater, Bruder, Onkel und Schwager
Herin Mnuidur Mneß
Reniner
im Alter von 29 Jahren zu ſich heimzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Knöß.
Ernſt Knöß und Frau
nebſt 2 Enkelkindern.
Darmſtadt, den 4. Februar 1929.
Die Beerdigung findet Donnerstag, nachm. ½/,3 Uhr, auf
dem Friedhof Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. (*
Von Beileidsbeſuchen bitten wir frdl. abſehen zu wollen.

Todes=Anzeige.
Unſere liebe Schweſter, Schwägerin und Tante
Fräulein
Sohanna Dercheinarin
iſt unerwartet geſtern im 66. Lebensjahr ſanft ent=
ſchlafen
.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Helene Roediger, geb Berchelmann.
Darmſtadt, Hanau, Bohwinkel und Salzwedel,
den 3. Februar 1929.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 5. Februar,
nachmittags 2 Uhr, von der Friedhofskapelle an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt. (2576

Dankſagung.

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die überaus große Teil=
* nahme bei dem Heimgang unſerer
lieben Entſchlafenen ſprechen wir
hiermit unſren herzlichſien Dank
aus.
Friedrich Amendt
Helene Amendt, geb. Hugenſchütz
Jean Hugenſchütz
und 1 Enkelkind.
Darmſiadt, den 4. Febr. 1929
Wilhelminenſtr. 33.

Für die vielen Beweiſe liebevoller Teil=
nahme
bei dem Heimgang meines lieben
Mannes ſage ich Allen herzlichen Dank.
Befonders danke ich Herrn Pfarrer Rückert
für ſeine troſtreichen Worte, ſowie ſeinen
Mitarbeitern und dem Kaufmänniſchen
Verein Darmſtadt-Frankfurt a. M. für die
ihm gewidmeten Kranzſpenden und herz=
lichen
Worte.
Im Namen der trauernden Hinterbllebenen:
Eliſabeth Wilhelm Pwe.

Unterricht im Zuſchneiden und Schneidern
in den bekannten Abteilungen
Ausbildung im Helbſtanfertigen von
Kleidern, Koſtümen und Mänteln
nach bewährtem Syſtem.
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Eliſabethenſtraße 70, I.
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billig zu verkaufen.
Arheilgerſtr. 38. (*

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Teil=
nahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Ent=
ſchlatenen

Heren Martin Welz
ſagen wir Allen, beſonders der Firma Carl
Schenk, ſowie der Geſellſchaft der Roſenfreunde
unſeren innigſten Dank.
(2367
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſiadt, Heidelberg, den 4. Febr. 1929.

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Da es mir unmöglich iſt, für die vielen Beweiſe
innigſter, herzli her Teilnahme. Kranz= und Blumen=
ſpenden
von nah und fern und Nachrufe bei dem
Heimgange unſeres lieben, unvergeßlichen Entſchlafenen
einzeln zu danken. bitte ich auf dieſem Wege unſeren
tiefgefühlten Dauk entgegenzunehmen.
Im Namen der krauernden Hinterbliebenen:
Anng Weigand Wwe., geb. Voegele.
Darmſtadt den 2. Februar 1929.
Liebigſtraße 4, II.

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Stämme: Eiche: 2
3 Stuck 4.26. 6. Kl. 1 S
Einträge in das Handelsregiſter Ab=/Kirſchbaum: 3. Kl. 1
teilung 4: Am 28. Januar 1929 hin= km. Erle: 2. Kl. 5 St
ſichtlich der Firma; Friedr. Stumpf, Kiefer 3b Kl. 2 Stuck
Darmſtadt: Der Firmeninhaber Fried=); Stück 1.49 im.
rich Stumpf iſt am 17. Auguſt 1928 ver= 2 Stück 0.24, 1b Kl. 2
torben. Geſchäft ſamt Firma iſt auf 22 Kl. 2 Stück 1.41, 34
eine Witwe Margarete Eva, geborene 6,06, 3b Kl. 3 Stück 7
Stumpf, in Darmſtadt übergegangen. ten: 14 Kl. 16 Stück=
Die Prokura der Ehefrau des Fried= 11 Stück 2,51, 22 Kl. 10
rich Stumpf Eva, geborenen Stumpf, iſt /2b Kl. 4 Stück 4,41
6.94, 3b Kl. 2 Stü
erloſchen. Karl Stumpf, Kaufmann
in Darmſtadt, iſt zum Prokuriſten be= Weißtanne: 12 Kl. 4s
ſtellt. Am 30. Januar 1929 hinſicht= 1b Kl. 18 Stüe
lich der Firma; Union=Reſidenz=Theater 0.66
Chriſtoph Reich, Darmſtadt: Die Firma Dervſrangen:
iſt erloſchen. Am 31. Januar 1929 Stück 0.90, 2. Kl. 10 8
Neueintrag: Firma; Tritſch & Heppen= Brennholz: Scheite
heimer, Offene Handelsgeſellſchaft. Sitz: 14 Eiche, 12 Erle, 22 Kießr
Darmſtadt. Geſellſchafter: Johann Adam Knüppel; 65 Buche=
Tritſch, Kaufmann in Darmſt., u. Ludw. Erle 42 Kiefer, 7 Fich
Heppenheimer, Kaufm. in Darmſt. Die 13 Weißtanne rm.

Mächste lotterien
Eefun ze Jugend=Lotierie
Los=Preis 50 J, Hauptgewinn 4000.- RM.
Ziehung am 8. Februar 1929.
Hamburger Geld=totterie
Los=Preis 50 3, Höchſtgewinn8000.-RM./ Donnerstag, den 7., un?
Ziehung am 11. Februar 1929.
Volkswohl=Lotterie
Los=Preis 1.RM., Dpppellos 2.RM. Roßmann, am zweiten
Hauptgewinn 100000 RM. Ziehung vom Johannes Roßmann zu Ke
9. bis 15. Februar 1929.
Loosbriefe mit ſofortigem
Gewinnentſcheid 5. Z.
Staatliche Lotterie-Einnahme
Carl Leo Külp, Larmstadt 11.94, 3. Kl. 6 Stück
Hügelſtr. 2, Ecke Karlſtr. Fernſprecher 3060./5 Stück 5,67, 5. Kl. 1 S.
Poſtſcheck Frankfurt a. M. 33. 02. (2363 Buche: 4. Kl. 7 Stück

Arbeitsvergebung.
Die Feldbereinigungsgeſellſchaft Klee=
ſtadt
hat die Verſchleifung zweier Hoh=
en
mit zuſammen 8500 Kubikmeter Erd=
bewegung
zu vergeben.
Pläne und Bedingungen ſind bei uns
(Bleichſtraße 1) einzuſehen. Angebot
ſind bis Mittwoch, den 13. Februar 1929
vormittags 10½ Uhr, einzureichen. An=
gebote
werden für 0.50 RM. abgegeben
Zuſchlagsfriſt 14 Tage.
(2391
Darmſtadt, den 1. Februar 1929.
Heſſiſches Kulturbauamt.

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Darmſt., Bleichſtr. 9
u. Alexanderſtr. 19.
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Geſellſchaft hat am 2. Januar 1929 be=
Reiſerholz 2 Kl. ( Well=
gonnen
. Als nicht eingetragen wird
veröffentlicht: Angegebener Geſchäfts= 2. Kl. 1393 Buche, 50 E
zweig: Tapeten= und Linoleumgeſchäft. Stöcke: 3 Buche, 1 K
Die Geſchäftsräume befinden ſich Rhein= Bemerkt wird: Blauz
ſtraße 31.
Nummern kommen nicht
Abteilung B: Am 26. Januar 1929 Man bittet, das Holz vo=
hinſichtlich
der Firma; Direction der Herr Förſter Allman
Disconto=Geſellſchaft Filiale Darmſtadt, teilt jede Auskunft. And

Hauptniederlaſſung Berlin, Zweignieder= kommt das Stamm=, an
laſſung Darmſtadt: Die Prokura des das Brennholz zum Amg
Hermann Klee iſt erloſchen Am 31.
Klein=Bieberau, am

Januar 1929 hinſichtl. der Firma: Lud=

Kt

wig Alter Aktiengeſellſchaft, Darmſtadt:
Die Prokura des Carl Platz iſt erloſchen.
Chriſtian Tordrup in Darmſtadt iſt
aus dem Vorſtand ausgeſchieden. Am
28. Januar 1929 Neueintrag: Firma;
Konrad Wilhelm, Geſellſchaft mit be=
ſchränkter
Haftung. Sitz: Darmſtadt
Gegenſtand des Unternehmens: Der
Handel mit Kolonialwaren, Farben und mittags 3 Uhr, wird die

Materialwaren und insbeſondere die meinde Gadern, 1400

Bunker

Täſchchen. Abzuhol.
Frau Dr. Koepke
Kiesſtraße 90.

Fortführung des zu Darmſtadt unter Feld und Wieſen umfaß
der Firma Konrad Wilhelm beſtehen= wirt Franz Emig auf m.
den und bisher von Konrad Wilhelm verpachtet. Das Jagdc
als Einzelkaufmann betriebenen Ge= einen guten Wildſtand
ſchäfts. Stammkapital: 40 000./20 Minuten vom Bahnk=

Bürgermeiſterei Klei-
Rauth.
Jagd-Verpg
Samstag, den 16. Febw=

Verloren!
Bekannkmachung.
Armer Junge ha=

Wegen Arbeiten an der Oberleitung / 40 verloren.
der elektriſchen Vorortlinie Darmſtadt Geg. Bel. auf den
Arheilgen fährt am 6. d. Mts. der Zug/ Fundbüro abzug. (*
0.16 Uhr vormittags ab Luiſenplatz
nur bis zur Chemiſchen Fabrik von
E. Merck, ferner muß der Zug 1037/ Velidtenl!
Uhr ab Arheilgen ausfallen. (2390 Eines unſ. Liefer=
autos
hat bei Nd.=
Darmſtadt, den 4. Februar 1929.
Ramſtadt eine An=

Heſſiſche Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft
Darmſtadt.

Bekanntmachung
Am 8. Februar, vorm. 11 Uhr
ſoll auf hieſigem Bahnhof
1 gebrauchte ältere Lokomobile
öffentlich an den Meiſtbietenden gegen
ſofortige Barzahlung verkauft werden.
Goddelau=Erfelden, den 4. Febr. 1929
Güterabfertigung=

Welker

(23

drehkurbel verloren
Der Find. wird ge=
beten
, die Kurbe
bei einer unſere
Agenturen oder in
der Geſchäftsſtelle
Darmſtadt, Rhein=
ſtraße
23, abzugeb.
(Belohng. zugeſich.
(2362)

Entlaufen:
Junger Wolfshund
ſchw. m. grau. Abz
Erbacherſtr. 46, p.

Reichsmark. Geſchäftsführer: Kon=
rad
Wilhelm Kaufmann in Darmſtadt,
und Georg Riebel, Kaufmann in Roß=
dorf
. Ludwig Kraft, Kaufmann in Heſſiſche Bürgermeiſt.
Griesheim bei Darmſtadt, Hans Held=
mann
jun., Kaufmann in Groß=Gerau,
ſind zu Prokuriſten beſtellt. Sie ſind
nur gemeinſam zur Vertretung der Fir=
ma
berechtigt. Der Geſellſchaftsvertrag
iſt am 5. Dezember 1928 feſtgeſtellt: Je=
der
der beiden Geſchäftsführer iſt be=
rechtigt
, die Geſellſchaft allein zu ver=
treken
. Als nicht eingetragen wird
veröffentlicht: 1. Der Geſellſchafter Kon=
rad
Wilhelm bringt das von ihm unter
der Firma Konrad Wilhelm betriebene
Geſchäft nebſt Einrichtung mit Aktiven
und Paſſiven nach dem Stande vom
10. November 1928 in die Geſellſchaft
ein. Der Geſamtwert der Einlage wird
auf 10 000. Reichsmark feſtgeſetzt.
2. Der Geſellſchafter Georg Riebel bringt
als Stammeinlage das der Firma Kon=
rad
Wilhelm gewährte Darlehen in
Höhe von 7954,50 RM. in die Geſell=
ſchaft
ein. 3. Der Geſellſchafter Lud=
wig
Kraft bringt in die Geſellſchaft
einen Grundſchuldbrief über 10 000.
RM. auf ſein Haus in Griesheim ein.
Die Bekanntmachungen der Geſell=
ſchaft
erfolgen durch den Deutſchen
Reichsanzeiger.
(2360
Darmſtadt, den 2. Februar 1929.
Amtsgericht I.

bach aus zu erreichen.
Gadern, den 2. G
Emig.
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Infolge Auflö ung des Hadl
ich in meinem Verſteigerur.
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Annahme von Verſteigerumhe
Täglich geöffnet v.4

[ ][  ][ ]

Ceite 5

Berufswahl der Abikurienken.
Akten Wochen verlaſſen mehr als 25 000 Abiturienten und
Die deutſchen höheren Schulen. Die meiſten von ihnen
o der Entſcheidung über ihren Lebensberuf. Von der
Entſcheidung hängt nicht nur das Lebensglück des ein=
en
mancherlei Hinſicht das Geſamtſckickſal unſerer deut=
wicklung
ab. Deshalb iſt gewiſſenhafe Sclöſtprüfung,
hierforſchung der eigenen Anlagen und Begabungen ſowie
Frufsarten und Ausbildungswege eine Gewiſſn2pflicht
iütern und Erzicher. Dieſe Pflicht kann nicht ernſt genug
rom, denn infolge der gedrückten Ex ſtenzb=dingungen in
ie in der Geſamtlage Deutſchlands begründet liegen,
fer ſeinen Beruf wirklich Geeignete und B.fähigte auf
hoffen.
nor allem diejenigen beherzigen, die an eine Univerſität
hehen wollen, um ſich für einen akademiſchen Beruf vor=
ſer
Weg darf nur von denen beſchritten werden, die für
Ar' eit in ganz beſonderem Maße befähigt ſind und
Liak ſtark genug iſt, um die mannigfachen Hemmungen,
Ei und Enttäuſchungen zu überwinden. Es gibt immer
ha, die allein von der Hoffnung auf eine ſpätere ange=
hierellung
oder nur von der Ausicht auf günſtige Ein=
vetacu
ſſe zum Hochſchulſtudium getrieben werden. Ihnen ſei
meiſten gkademiſchen Berufe heute gerade in dieſer Hin=
ter
Sckwicrigkeiten leiden, ſo laß bittere Enttäuſchungen
arsbleiben werden. Tauſende von Akodemikern befinden
fihrufsſtellungen, die ſie ebenſogut auch ohne Hockſchul=
ü
ſslangen können; andererſeits gibt es vicle außerakade=
e
tüchtigen jungen Menſchen in jeder Hinſicht die Mög=
medigenker
Lebensarbeit eröffnen .
uig hängnisvoll iſt die weit v rbreitete Hoffnung, daß die
es Hochſchulſtudiums durch Stipendien, Studienbeih lfen
werden können. Es ſei eindringlich d auf hingew eſen,
Geterungen in der Anfangszeit des Hochſchulſtudiums im
ſeichaupt nicht gewährt werden und ſpäter nur ſolchen,
ſtarke Befähigung und Lciſtungen nachweiſen können. Die
ſer Deutſichen Studentenſchaft und die ihr an eſchloſſe=
hißen
an den deutſchen Univerſitäten und Hechchulen be=
ſurdſätze
aufs ſtrengſte: denn ſie wiſſn, daß in allen aka=
fin
ein übergroßes Angebot an mittelmäßigen und un=
u
vorhanden iſt. Sie wiſſen aber auch, daß wirklich her=
ate
auch heute noch in den verſch edenſten ak demiſchen
ringend geſucht werden. D shalb ſoll den Tüchtigſtn
ten Studicrenden der Mut geſtärkt und, ſoweit die
ſtfllichen Kräfte nicht ausreichen, der Studienweg durch die
ſtudentiſchen Selbſth’lfe erleichtert werden.
r Wirtſchaftshilfe der Deutſchen Studentenſchaft e. V.


ſeit

Dr. jur. et phil. Karl Efſelborn, der durch ſeine zahl=
ein
zur heſſiſchen Geſchihte, Landes= und Volkskunde be=
f
liothekar, iſt zu ſeinem 50. Geburtstage, deſſen
i Zebruar gern gedacht haben, durch eine große Zahl herz=
uſse
aus dim ganzen Heſſenlaude ausgezeichnet worden.
rGroßherzog Ernſt Ludwig hat ihm den Feſt=
bei
verſchönt und mit der freundlichen Widmung ſeines
eigenhändigen Unterſchrift, und der Oberbürger=
Mf tadt Darmſtadt durch Uebermittlung der Wünſche
eiwaltung.
ſis Dandestheater. Heute Dienstag gelmgen die Ver=
rſpiel
von Bruckner, zur Wiederkolung. Die Vorſtellung
8 des Bühnenvolksbundes zugeteilt und beginnt um
Strauß=Abend=Wiederholung. Das
ſüö lkskonzert des Landestheaterercheſters: Johann=
fend
unter Loitung von Gencralmuſikdirektor Dr.
ſayrkauft. Der außergewöhnliche Erfolg dieſes Konzeits
Grieraldirektion, eine Wiederholung zu veranſtalten, die
)- Februar, vormittags 11,30 Uhr im Großen Haus
4 Nartenverkauf beginnt heute. Preiſe 0.50 bis 1,50 RM.
Fiährung der Over Sly von Wolf=Ferrari war ein
nolg. Die erſte Wiederholung Les Werkes findet mor=
urer
Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Böhm ( In=
ur
Maria Rahenalt, Bühnenbild: Lothar Schenck
tt (Miete B, Beginn: 19,30 Uhr.)
ürmench findet im Kleinen Haus die Erſtaufführung des
ie Schieber bes Ruhms von Pagnol und Nivois
Berk ſind die Damen Joſt=Jaeke, Gothe, Stengel und
neiſter, Jürgas, Keßler, Krumb, Maletzki, Minetti, Valt
u beſchiftigt. Die Jafzenier ing leitet Günter Haenel
Lilhelm Reink ng). Die Erſtaufführung iſt denjenigen
hält, die keine Zuſatzmiete haben. Beginn: 19.30 Uhr.

HMordo erzielte mit ſeiner Inſzenierung von Bruckners
u Fraukfurt a M. außerordentliche Erfolge. Die ge=

Preſſe erkannte

einſtimmig Mordos bedeutſame

MSchubert=Abend des Drumm=Quartetts. Das Programm
13g, 20 Uhr, im Kleinen Haus ſtattfindenden ſechſten
W zubert=Abends des Drumm=Quartetts umfaßt das
AAu3 für Klavier, Violine und Cello, das Adagio und
Abſr, Violine, Viola und Cello und das Klavierquintett
Petquintett). Den Klavierpart ſpielt Generalmuſikdirektor
F Ser auch pianiſtiſch als eine Perſönlichkeit erſten Ran=

Airlen, Kommende Darmſtadt. Familienabend. Bru=
il
eröffnete mit B grüßung ber Gäſte und Brüder den
wg ſodann die Verpflichtung von 5 Knappen. Das
lcn, Ehre, Vaterland ſchloß die ſeierliche Handlung
yrnementsſekretär Dietz, der Redner des Abends, er=
Bort zu ſeinem Lichtbildervortrog Heitere und ernſte
e aus Deutſchoſtafrika‟. Wir mochten im Bilde eine
ülichen Tefl ehemals deutſchen Schutzgebietes und ge=
urgg
ausgehend über Wilhelmstal bis zum Kili=
Eld an Erträgniſſen überaus reiche Landſtriche: Kokos=,
Sgu tagen. Auch eine Anpflanzung von Agaven, aus deren
upanf gewonnen wird, kam uns zu Geſicht. Wir wur=
* Srächtige Lichtbilder mit Land und Leuten bekannt,
rnten wir, was an Neichtum, aus deutſcher Arbeits=
chem
Koloniſationsgeiſt geſchaffen, dem deutſchen Volle
Seine Ausführungen ſchloß der Redner mit dem
Ohne Kolonien keine ausreichenden Rohſtoffe, ohne
Induſtrie, ohne Induſtrie kein au=sreichender Wohlſtand.
2e brauchen wir Kolonien! Das Schlußbild zeigte einen
hender Fahne, der uns die Mehnung zurief: Vergeßt,
uien nich! Wer der beſonderen Einladung des Bru=
ere
Folge leiſtete, hai einen ſchönen, eindrucksvollen

unsberger Stenographenverein von 1861 (Ballonſchule)
) Anzeigenkeil die Verlegung ſeiner Maſchinenſchreib=
Heinheimerſtraße 42 nach Ballenplatz 7 bekannt und
Euf ſeine neuen Anfängerkurſe in Reichskurzſchrift hin.

AUſtung der Anzeige gebeten.

Bon Bilssäuſein und Bielsgausitien Maiten Burmſtäst.

Von Dr. Abolf Müller.

Man ſagt den Deutſchen von altersher nach, ſie liebten den Trunk.
Wir Rheinländer haben wenigſtens die Ausrede, die Nömer hätten dieſen
Urvätertrieb gefördert dadurch, daß ſie den Weinſtock ins aLnd gebracht.
Wer konnte ſolcher Verſuchung widerſtehen!
Auch in Darmſtadt iſt von jeher gezecht worden, und zwar im
Mittelalter in den Gaſthöfen vor allem Wein. Das Bier war Haus=
getränk
, das jeder ſelbſt braute. Rings um die Stadt dehnten ſich die
Weinberge. Alljährlich zogen Bürgermeiſter und Rat hinaus, um die
Trauben zu beſichtigen. Am Abend ſaßen dann die hochachrbaren Herren
beiſammen und beſprachen beim funkelnden Wein die Ausſichten des
Herbſtes. Ueberhaupt ſtand in alter Zeit bei jedem Geſchäft die Wein=
kanne
auf dem Tiſch. Jede Zuſammenkunft war Anlaß, den edlen
Stoff zu probieren. Im Jahre 1599 wurde im Rathaus über etliche
Hexen zu Gericht geſeſſen. Da ſichs mit Faſſung der Urtl etwas ver=
weilete
, ließen ſich die Schöffen Wein ſogar in die Gerichtsſtube
holen. Das Rathaus war ſchon im 14. Jahrhundert der Tanz= und
Trinkſaal der Stadt. Auf Neujahr trank die geſamte Bürgerſchaft dort
auf ſtädtiſche Koſten. Es ſcheint manchmal wüſt zugegangen zu ſein.
1442 erſcheint der erſte Darmſtädter Wirt in den Akten. Es ſind
ein böſes Omen Gerichtsakten. Ewald der Wert wurde damals
angeklagt, er wolle ſein Gaſthaus zu einer Honoratiorenkneipe machen;
denn er gäbe den Herren und ihren Knechten den Wein billiger als dem
gemeinen Mann. Klagen über zu kleines Weinmaß tauchen auch ſchon
ſehr früh auf. (1442).
Im Herbſt, gab es außer den ſtändigen Wirtshäuſern noch eine
Neihe Kranzwirtſchaften.
Das älteſte ſchon 1535 erwähnte Gaſthaus war das Gaſthaus Zum
Engel (heute E. Fuld in der Kirchſtraße Nr. 1), aber der goldene
Schwan (1562) (heute L. M. Fuld in der Kirchſtraße 12) und die Kanne
(1569) (heute Hannibal) werden ebenfalls ſchon im 16. Jahrhundert
genannt. Im Engel ſtieg die vornehme Welt ab, ſo 1573 der Geſandte
des Königs von Frankreich und 1591 die Geſandten von England,
Navarra, Brandenburg und der ſchwediſche Hofmarſchall. Allerdings
herbergte auch der Scharfrichter in dieſem Hauſe, wenn er von Groß=
Gerau herüber kam, um Hexen zu befragen, die Gefängniſſe von dem
Unrat zu ſäubern, oder die landgräflichen Kloaken zu reinigen.
Polizeiſtunde war im alten Darmſtadt (1584) um 9 Uhr abends.
Selbſt am Johannistage wurde keine Ausnahme gemacht. Zwar wurde
die Verordnung zuweilen überſchritten. Wir hören von Beſtrafungen
(10 Gulden), aber gewöhnlich hatten die Gäſte auch Frauen zur
Feierabendſtunde die nötige Bettſchwere. Die alten Akten erzählen uns
jedoch auch von den Helden der Enthaltſamkeit. Im Jahre 1565 trug ſich
folgende Geſchichte zu:
Dietz Feder ſaß mit ſeinem Schwager Amandus Schneider eines
Abende beim Wein. Amandus erhob ſich als es Zeit war, um in die
Arme der liebenden Gattin zurückzukehren. Dietz, der ſchon im Dach
hatte, ſuchte ihn feſtzuhalten. Doch des Amandus Tugend widerſtand
der Stimme der Verführung. Dietz verfolgte ihn ſchimpfend bis zu
ſeinem Hauſe und bombardierte gar den Standhaften mit Schneebällen,
die er durch das Fenſter warf. Da ergrimmte Amandus der Liebens=
werte
vielleicht regte auch ſein wackeres Eheweib nach Art altger=
maniſcher
Heldenfrauen ſeinen männlichen Mut an, kurz Amandus er=
griff
eine Wehr und ſchlug den Verführer blutig. Es bildete ſich ein
Auflauf. Die Gaſſenwächter, die Schupo des 16 Jahrhunderts, kamen
herbei, Alkoholiker und Abſtinent wurden beſtraft, jeder mit 3 Gulden.
Die Gaſthäuſer waren zugleich Herbergen. Die Zahl der Gaſt=
zimmer
war indes klein. Das führte mitunrer zu ſehr ärgerlichen Auf=
tritten
. Im Jahre 1594 wurde Georg Bender aus Nieder=Ramſtadt
in einer Kammer einquartiert, in der ſchon ein Beſoffener mit ſeinem

Weibe ſchlief. Der Nieder=Ramſtädter verſuchte die Gelegenheit aus=
zunützen
, blitzte jedoch ab, und wurde obendrein vom Gericht zu 5 Gul=
den
20 Albus Strafe verurteilt.
Die Obrigkeit war beſtrebr, Zucht und Sitte zu erhalten. In Darm=
ſtadt
war es im 16. Jarhundert ſtreng verboten, leichtfertigen Weibern,
die zuweilen in Mannskleidern umgingen, Unterſchlupf zu gewähren.
Trotzdem wurde das Gebot, das Landgraf und Stadt erlaſſen hatten,
hin und wieder gebrochen, zum Beiſpiel 1583 durch Anſtadt Gläßer und
den Pächter der ſtädtiſchen Badeſtube und 1598 durch die Bierbrauerin
Theiß.
Im 13., 14. und 15. Jahrhundert hatte die Obrigkeit eine andere Auf=
faſſung
über dieſe Dinge vertreten. Ueberall in den Städten gab es
damals, um die ehrbaren Frauen weniger zu gefährden, Frauen=
häuſer
, die meiſt an der Stadtmauer lagen. Sie ſollten von der
Fremde verſorgt werden, keine Bürgersfrau, kein Bürgermädchen war
dert zugelaſſen. Dieſe Frauenhäuſer waren entweder konzeſſionierte
private oder ſtädtiſche Anſtalten. Sogar als fürſtliche Lehen ſind ſie
nachweisbar. Es haben ſich Frauenhausordnungen erhalten, die Kon=
ſtanzer
Ordnung von 1413, die Ulmer von 1416, die Nürnberger von
1470. Die Dirnen genoſſen bereits einen gewiſſen Schutz gegen Aus=
beutung
von Seiten des Frauenwirts. Auch war ihnen die Rückkehr
zur Ehrbarkeit erleichtert. Obwohl ſie unehrlich waren, mißachtete
man ſie nicht ſo ſehr wie heutzutage. Schon die Namen belveiſen das.
Schöne, arme törichte Frauen wurden fie genannt. Auch Darmſt:dt
hatte im 15. Jahrhundert, wenn es damals auch kaum 1000 Einwohner
zählen mochte, ein ſolches Frauenhaus. In einer alten Darmſtädter
Nechnung von 1491 findet ſich folgender Eintrag: 17 albus han ich
geben vor 17 Maß Bier. Sind in der Frauen Hus kommen, hat min
gnädiger Herr und ander getrunken. Ein Beleidigungsprozeß, der etwa
100 Jahre (1593) ſpäter ſpielt, gibt uns vielleicht einen Hinweis, wo
das Darmſtädter Frauenhaus lag. Es befand ſich dicht bei dem Gaſt=
haus
Zum Engel. Der Engelwirt hatte 1593 eine Dienſtmagd gedingt.
Lenhart Hacken Frau, die anſcheinend gerade auch eine Hilfe brauchte,
machte das Mädchen dem Wirt abſpenſtig und äußerte dabei: Was ſie
ſollte in dem Hurhaus tun, denn es ſei vor Zeiten ein Hurhaus geweſen.
Warum gerade die Herberge zum Engel mit dem Frauenhaus ver=
bunden
war, wird man begreiflich finden, wenn man hört, daß es im
mittelalterlichen Städten durchaus üblich war, bei fürſtlichen Empfängen
offiziell die ſchönen Frauen mitwirken zu laſſen. Steinhauſen meint
in der Kulturgeſchichte des deutſchen Volkes, es ſei zum Schutze der Bür=
germädchen
geſchehen.
Zum Schluß noch eine ſeltſame Wirtshausgeſchichte aus der Goethe=
zeit
:
Im Jahre 1765 lebte in Beſſungen der Scharfrichter Volmar. Der
Henker galt zu der Zeit als unehrlich. Wer mit ihm in Berührung kam,
nahm Schaden an ſeiner Chre. In Alsfeld wollte 1769 die Gerberzunft
einen Zunftgenoſſen ausſchließen, weil er die Schmähſchrift eines Unbe=
kaunten
, die einen ſeiner Freunde verleumdete, in gerechter Entrüſtung
mit eigner Hand vom Galgen abgeriſſen hatte. Um ſo merkwürdiger
iſt die Tatſache, daß Meiſter Volmar in Beſſungen trotz des Wider=
ſpruchs
der Wirte eine gutbeſuchte Wirtſchaft einzurichten vermochte,
werin er wem wirds nicht gruſelig Rotwein ausſchenkte. Erſt
nach vielem hin und her, wurde dem erwerbstüchtigen Henker das Hand=
werk
gelegt. Neben dem billigen Weinpreis, der gar manchen ehr=
ſamen
Bürger verlockt haben wird, ſeinen Stolz für einige Schoppen=
längen
zu vergeſſen, wirkte wohl auch die freiere Auffaſſung des aus=
gehenden
18. Jahrhunderts dabei mit, die Zunftprivilegien immer mehr
als. Laſt empfand und mit dem Gedanken der Gleichheit aller Menſchen
ſpielte lange vor 1789.

Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber Frau Momber=
Manecke ſchrieb ein Wormſer Blitt: . . . Als Soliſtin war Zonzert=
und Lautenſängerin Frau Paula Momber=Manecke=Darmſtadt gewonnen
werden, die auch im zweiten Teil mit einigen hübſchen Liedervorträgen
zu begeiſtern wußte. Ihre reifte und geſchülte Stimme zeigte ſich jeder
Lage geüachſen. Neben dem ernſteren In der Fremde von Tauber
fanden auch die bsiben volkst mlrhen Liedehen Unter dem Weidenbaum
von Scherrer und Sonne und Negen von Kothe ſtarken Anklang
. konnte auch diesmal wieder mit drei Vorträgen Am Abend
und Mein Schatz iſt a Neiter, beide von Albert, ſowie Stern=
ſhunppen
von Dockhorn, zu denen ſih noch eine Einlage Mein Chri=
ſtian
geſellte, die ſie mit gliter Beionung und Mimik recht humorvoll
vorzutragen wußte, neben renben Künſtle==Lorbeeren auch ein hübſches
Blumengebinde erringen . ."

Heute 20 Uhr im Kleinen Haus
Letzter Schubert Abend des Drumm-Guartetts.
Am Klavier: Generalmusikdirektor Joset Rosenstock.
Preise: Mark 1.00, 2.00, 3.00
(2401

Bücherſtube Alfred Bodenheimek. Rudolf von Laban
ſpricht heute abend 3), Uhr in der Techniſhen Hochſchule auf Ein=
ladung
der Vicherſtube Bodenheimer. Laban ſtellt ſich bei dieſer Ver=
auſtaltung
zum eiſten Male dem Darmſtädter Publikum vor. Er gilt
als eine Perſönlichkeit von außergewöhnlich geiſtigem Gepräge, als her=
verragender
Redner, der ungemein klar und anregend über die ſchwie=
rigſten
Fragen ſeiner Materie zu ſprehen weiß. Der Vortrag wird
durch gute Lichtbilder= und Filmvorführungen ergänzt. Dem künſtle=
riſch
interefſierten Darmſtadt dürfte der Abend die ſeltene Gelegenheit
bieten, einen Einblick in das Schaffen bes genialen Praktikers Nudolf
von Laban zu bekommen
Muſikverein. Die nächſte Probe zu Paulus findet heute Diens=
tag
, 5. Februar, ſtatt; Beginn für die Damen um 19,30, für die Herren
um 20,30 Uhr. Ctwa zu Hauſe befindliche Stimmen bittet man mit=
zubuingen

Pfund eNaßwäsche
außerordentlich billig
bei der ſich ſeit 72 Jahren immer bewährten Großwaſcheiei
Hering, Schießhausſtraße 4. Teleph. 3949. (1979a
15 Pfund nur 3 Mark.
Keine Extraberechnung für Seife; auch holen und bringen unent=
geltlich
. Wer wird ſich da noch weiter quälen und ſelbſt waſchen?
Dr. Wauer=Vortrag bei Müller u. Rühle. Der nächſte Vortrags=
abend
in den Näumen der Buchandlung Müller u. Rühle findet nicht,
wie auf dem Programm und den Einladungen angegeben, dieſen Don=
neistag
, ſondern nächſten Donnerstag, den 14. Februar,
abends 8½ Uhr, ſtatt. Weitere Mitteilungen über den Vortrag
ſellſt folgen in den uächſten Tagen an gleicher Stelle.

Infolge ſtarken Treibeiſes mußte die Gernsheimer Fähre
abgefahren werden, ſo daß das Ueberſetzen von Wagen nicht mehr
ſtattfinden kann. Der Perſonenverkehr wird, ſoweit möglich, mit
Nachen während der Tageszeit aufrecht erhalten.
Turngeſellſchaft Daruttadt 1875 Maskenball. Nur noch wenige
Tage trennen uns von dem großen Maskenball der 1875er
Turner, der am Faſtnacht=Samstag, dem 9. Februar, in allen
närriſch dekorierten Näumen des Turnhauſes Dieburger Straße 26 ſtatt=
findet
. Schon immer waren die Maskenbälle der Turngeſellſchaft ein
Anziehungspunkt, und au4 für den diesjährigen iſt die Nachfrage eine
gute. Neben den reichlich närriſch dekorierten Näumen ſorgt die Ka=
pelle
von Matth Weber für die nötige Faſchingsſtimmung, und in
den Nebenräumen laden Kaffee=, Wein= und Likörſtuben zum Verweilen
ein. Der Vorverkauf hat bereits begonnen und ſind die Karten für
Fremde in den 3 Vorverkaufsſtellen zu haben. Mitglieder können ſich
ihre Karten nur bei dem Kaſſenwart Adam Zimmer, Rhönring Nr. 24,
helen, und zwar iſt hier die neue Ausweiskarte, die allen Mitgliedern
zugeht, vorzuzeigen Näh. ſiehe auf den Plakaten und in der hier erſchei=
nenden
Anzeige.
Mittagstiſch des Hausfrauenbundes. In der Heidelberger Straße,
Ecke Wilhelmſtraße (Artilleri=kaſerne) Eingang Wilhelmſtraße, befindet
ſich der noch vielfach unbekannte Mittagstiſch des Hausfrauenbundes,
beſſen ſtilles Wirken zu den ſegensreichen Wohlfahrtseinrichtungen der
Stadt Darmſtadr gehört. Gegen mäßiges Entgelt (60 Pf.), das nui
durch perſönliche Mithilfe von Damen des Hausfrauenbundes möglich
ift, wird ein gut büirgerlides Eſſen, beſtehend aus zwei Tellern Suppe,
Kartoffeln Gemüſe, Fleiſch, abn=chſelnd mit Fiſch, Mehlſpeiſen, guter
Linſenſuppe mit Würſtchen, Kartoffelpfannkuchen uſw., verabreiht.
Eſſenszeit von 12½2 Uhr.
Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Die diesjährige Haupt=
verſammlung
findet am Donnerstag, dem 14, Februar, ſtatt,
worauf jetzt ſchon hingewieſen ſei.
Liedertafel Damen= und Herrenſitzung. Für ihre Mitglieder
veranſtaltet die Liedertafel em Donnerstag, abenhs 8,11 Uhr, im
Schloßcafé einen Kappenabend in Form einer kleinen Sitzung.
Neben bekannten Karuevalsrednern der Liedertafel wird der als Till=
Culenſpiegel bekannte Mainzer Schaufpieler und Karnevalsredner Ernſt
Kartmann als echter Mainzer Karnevalsſchote auftreten.
Die Stenographen=Vereinigung Gabelsberger ( Handwerker=
ſchule
, Ccke Karl= und Nieder=Ramſtädter Straße) eröffnet heute, ſowie
am Freitag, dem 8. Februar, abends 8 Uhr, neue Kurſe in Reichskurz=
ſhrift
, in denen Gelegenheit geboten iſt, für billiges Geld dieſe Schrift
gründlich zu erlernen. Die Unterrichtserteilung iſt ſtaatlich geprüften
Lehrern übertragen. (Siehe heutige Anzeige.)
p. Gebühren der Bauſchätzer in Brankv rſicherungsangelegenheiten.
Mit Wirkung vom 1. v. M. ſind die Taggebühren bis auf weiteres auf
13 Mark, wenn das Dienſtgeſchäft einen Zeitaufwand von minteſteus
8 Stunden erfordert, und auf 6,50 Mark, bei geringerem Zeitaufwand
feſtgeſetzt.
v. Leſſinggedenkmünzen. Nach einem Beſchluſſe des Reichsfinanz=
miniſteriums
ſollen ſolche Reihsſitbermünzen im Nenubetrage von 3
und 5 Mk. hergeſtellt werds:: Di= Schauſeite der Münze trägt in der
Mitte innerhalb des erhabenen Randes den Fopf von Gotthold Ephraim
Leſſing im Profil, rechts und links daneben die Jahreszehlen 1729
und 1323 Unter dem Kopfe beſindet ſich in 2 Zeilen in Antiqua die
Auffclrifft Gotth. Eohraim Leſſiug.

Überwinde diese Ermüdung!

Wenn man sich unbehaglich fühlt, leicht ermädet, über Schlof-
losigkelt
zu klagen hat, oder wenn sich ein Nachlassen der
Schaffenskraft bemerkbar macht, so sind dies in der Regel Zeichen
für Erschlaffung der Nerven. Dann ist es höchste Zeit und dringend
geboten, die verlorenen Nervenkräfte durch Sanatogen zu ersctzen,
um schlimmeren Gefahren für die Gesundheit vorzubeugen.

Professor Dr. med. Doellken In Leiprig schrieb:
Ich verwende seit Jahren mit großer Vorliebe und mit sehr günstigen

Gib Deinen Nerven Eiweiß und Giy-
cerophosphat
, die lebenswichtigen Be-
standteile
des Sanatogens zum Aufbau
neuer Nerven- und Geisteskraft!

Erfolgen Ihr Sanatogen bei nervösen Erschöpfungszuständen und bei
sexucller Neurasthenie. Mit keinem anderen Präparat habe ich ähnliche
Resultate erzielt."
Ernähre und stärke Deine Nerven
durch Sanatogen. Schon nach wenigen
Wochen seigt sich die wunderbar kräf-
Sallodbe tigende Wirkung. Es befähigt Dich zu
höchster Leistung, und von Deiner
Gesundheit hängt doch Dein ganzes
Nähr- u. Kräftigungsmittel für Körper u. Nerven. Glück und Deine Lebenskraft ab.

Schon in Packungen von M. 1.80 an in allen Apotheken und Drogerien.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Dienstag, den 3. Februar 1929

Nu

Landesbibliothek.
Neue Ezwerbungen, vom 4. Februar 1929 an auf 14 Tage im Leſe=
faale
zur Anſicht aufgeſtellt:
Abhandlungen d. Sächſ. Akademie d. Wiſſenſchaften 39, phil.
hiſt. Klaſſe, Leipzig 1928; Bachem, Vorgeſchichte, Geſchichte und Poli=
tik
d. Deutſch. Zentrumspartei 5, Köln 1929; Die Denkmäler, d.
römiſſchen Köln, 1, Berlin 1928; Handbuch d. Landwirtſchaft 2, B. r=
lin
1929; Hohenſtein, Goethe, Dresden 1929; Krökel, Europas
Selbſtbeſinnung durch Nietzſche, München 1929: Die Kunſtdenk=
mäler
der Rheinprovinz 12, 3. Kreis Daun, Düſſeldorf 1928: Lexi=
cographi
, Graeci I, 1. Leipzig 1928: Die Muſik, 52; Grunſky,
Hugo Wolf, Leipzig 1928; Planck, Kommentar z. BGB. 4. Auflage,
2, 2. 1. 2. 4, 1. Berlin=Leipzig 1978; Schäfer, Deutſche Stra geſetz=
entwürfe
von 19091927, Berlin Leipzig 1927; Sering, Deutſchland
unter dem Dawesplan, Berlin=Leipzig 1928; Strack u. Billerbeck,
Kommentar zum Neuen Teſtament aus Talmud und Midraſch 4, 1. 2.
München 1928; Studien zur Geſchichte und Kultur des Altertums
Ergänzung Bd. 4, Paderborn 1928; Studien, Hiſtoriſche, 174; v.
Branca, Geſch. d. reichsfreien Republik Cannobio; 175: Ohnſorge, Lega=
ten
Alexanders III., 176: Maſchke, Der deutſche Orden und die Preußen,
Berlin 1928; Studien, Münchener Volkswirtſchaftl. N. F. 1: Vas,
Die Wiener Wohnungszwangswirtſchaft, 2: Hirſchberg=Neumeher, Die
italieniſchen Gewer’ſchaften, 3: Luſenſky. Die Luxusumſatzſteuer in
Deutſchland, Jena 1928; Wehſarg, Moderne Milchtherapie, München
1928; Wieland, Geſammelte Schriften I, 14, Berlin 1928.
Zeitſchriften:
Archiv für Geſchichte der Medizin, 20. Leipzig 1928: Centralblatt f.
Bakteriologie, 75, 2. Abteilung, Jena 1928; Hermes, 63, Berlin 1928;
Jahrbuch des Deutſchen Archäolog. Inſtituts, 12. 1927, Berlin=Leipzig
1928; Jahrbuch für Morphologie und mikroſk. Anatomie, 2. Abteilg.,
14. Leipzig 1928; Jahrbuch, Thüringer, 1929 Leipzig; Mannus, Ergänz.,
Bd. 6, Leipzig 1928: Ratgeber, Literariſcher, f. d. Katholiken Deutſch=
lands
, 2125, München 192429; Vierteljahrsſchrift, Deutſche für Lite=
raturwiſſenſchaft
, 6, 1928 und Buckreiße 14, Halle 1928; Wallraf=Richartz
Jahrbuch, 5, 1928 Leipzig; Zeitſchrift f. d. geſ. phyſikaliſche Therapie,
35, Berlin 1928; Zeitſchrift f. Tierzüch ung und Züchtungsbiologie, 12,
Berlin 1998; Zentralorgan f. d. geſ. Chirurgie, 42. Berlin 1228.
Sämtlich vom 18. Februar an verleihbar. Vormerkungen werden im
Leſeſaale entgegengenommen.
Die kaſchierte Brannkweinſendung. Die Einfuhr
von Brannkwein aus England und Belgien als
Karbolſäure und falzſaures Ammoniak.
is. Beim Zollamt Mainz wurden am 24. November 1925 drei
aus England kommende und als rohe flüſſige Karbolſäure deklarierte
Fäſſer auf ihren Inhalt unterſucht. Dabei wurde feſtgeſtellt, daß ſich
keineswegs Karbolſäure, ſondern hochprozentiger Brannt=
wein
in den Fäſſern befand. Der Branntwein war nur mit Kar=
bolſäure
verſetzt und konnte durch Deſtillation über eine dazu geeignete
Lauge ohne weiteres in ſeinen urſprünglich reinen Zuſtand überführt
werden. Am 12. Februar 1926 wurde auf dem Zollamtsbahnhof wie=
derum
eine verdächtige Sendung, und zwar 12 aus Belgien kommen!)
Eiſenfäſſer, die angeblich ſalzſaures Ammoniak zu Düngezwecken ent=
halten
ſollten, beanſtandet und chemiſch unterſucht. Hierbei wurde feſt=
geſtellt
, daß die ganze Sendung mit Ammoniak verſetzt worden war
und deſſen eigentümlichen Geruch angenommen hatte. Der Branntwein
konnte auch aus dieſer Zuſammenſetzung mit Ammoniak leicht auf dem
Wege chemiſcher Reduktion wieder in ſeinen urſprünglichen Zuſtand
verwandelt werden. Beide kaſchierten Sendungen waren für den Kauf=
mann
Adolf Bauer in Mainz beſtimmt. Bauer wurde am 14. Aug.
1928 vom Landgericht Frankfurt a. M. wegen Mittäterſchaft zu
dem Vergehen gegen §§ 134 Vereinszollgeſetz, 158 Br. M. G. und 359
R.Abg.O. zu ſechs Monaten Gefängnis und 91 525 Mark Geldſtrafe
verurteilt. Die Strafe wurde aus dem Br.M. G. entnommen. Da=
gegen
legten ſowohl die Staatsanwaltſchaft wie auch das Zollamt Mainz
als Nebenkläger Reviſion beim Reichsgericht ein. Die Reviſion
beider rügt im weſentlichen Verletzung des 8 158 V.3.G. durch Nicht=
anwendung
. Der erſte Strafſenat hob jetzt das ergangene Urteil im
Strafausſpruch auf und verwies die Sache in dieſem Umfange
zur anderweiten Verhandlung und Entſcheidung an die Vorinſtanz zu=
rüick
. Zur Begründung wurde ausgeführt, daß das Urteil bezüglich des
Tatbeſtandes keinen Irrtum erkennen laſſe. Hingegen war die Rüge
aus 8 158 V. 3.G. durchgreifend. Neben der Beſtrafung aus den ein=
ſchlägigen
Beſtimmungen des Branntweinmonopolgeſetzes hätte auch
noch die Beſtrafung aus dem Vereinszollgeſetz nach den Grundſätzen der
Anwendung des ſtrengeren Geſetzes Platz greifen müſſen. ( Reichs=
gerichtsbriefe‟
.)
Der Rhein dicht vor dem Zufrieren.
Der Eisgang auf dem Rhein nimmt immer gewaltigeven Umfang
an. In der Nacht zum Sonntag ſind die kleinen Schollen zu mächtigen
ſchwimmenden Eisflächen geworden, die jetzt auf der ganzen Breite des
Stromes treiben. Die Schiffahrt urßte daher den Verkehr einſtellen.
Am Sonntag movgen gingen die letzten Schiffe vor Anker, ſoweit ſie
keinen Hafen mehr erreichen konnten. Bei Andauern der Kälte iſt es
möglich, daß der Eisgang in dem engen Strombett bei Caub oder der
f Loreley zum Stehen kommt und der Strom zufriert. Zum letzten Male
war der Rhein im Jahre 1895 zugefroven.
Lokale Beranſtalkungen.
Die hierunter erichetnendes Notziyen ſind ausſchlieglich als Hinweiſe auf Anzeigen zu berrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritlk.
Bund Königin Luiſe. Die Kameradinnen werden noch=
mals
auf die am Mittwoch, dem 6. d. M., abends 8 Uhr, bei Sirte ſtatt=
findende
Pfli.heverſammlung aufmerkſam gemacht.
Neudeutſchland Darmſtadt. Heute abend 8 Uhr ven=
anſtalter
die neudeutſche Gruppe im Konkordiaſaal, Waldſtraße 33, einen
Lichtbildervortrag. Es ſpriht Fred Hauten=Freiburg i. Br. über eine
Fahrt Vom Valkan zum Eismeer, Vorverkauf: Haus der Jugend und
Buchhandlung Wilhelm Griesheimer, Wilhelminenplatz.
Das Heim als Ausdruck des Lebens lautet das Thema, worüber
am Mittwochabend im Bahnhofshotel Frau Iſa Syring ſprechen wird.
Dieſer Vortrag findet im Geiſte der Lehre Kriſhnamurtis ſtatt.
Männerquartett Arion‟ Darmſtadt. Am Faſt=
nacht
=Samstag findet unſer ſehr beliebter Maskenboll im närriſch deko=
rierten
Wiener Kronenbräu=Keller, Dieburger Straße, ſtatt. Für wenig
Geld kann ſich hier die Narrenwelt bei den Klängen einer guten Jazz=
und Blasmuſik ein Stelldichein geben. Karten im Vorverkauf bei
K Karl Hanſel, Schlachthausplatz 5 ſowie bei Georg Götz. Große
Kaplaneigaſſe 12. Näheres in der Anzeige, die demnächſt folgt.
nehmen Sie vor dem Schlafengehen
Bei Verſtopfung gHerbex =Kernel Vonderprompten
Wirkung der Herbex=Kerne, die Sie in Apotheken erhalten können
(60 und 30 Gramm), werden Sie ſich ſchnell überzeugt haben. Be=
ſtandteile
ſind auf der Packung angegeben.
(1V.224
Tageskalender für Dienstag, den 5. Februar 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende
221 Uhr, K 9: Die Verbrecher. Kleines Haus, Anfang 20 Uhr:
Sechſter Schubert=Abend des Drumm=Quartetts. Orpheum,
abends 20.15 Uhr: Die große Parade‟. Konzerte: Schloß=
kaffee
, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz Kaffee Ernſt Ludwig, Spa=
niſche
Bod’ga, Weinhaus Maxim. Techniſche Hochſchule,
abends 20.15 Uhr: Rudolf von Laban ſpricht über Die Probleme der
modernen Tanzkunſt. Konkordiaſaal, abends 20 Uhr: Licht=
bildervortrag
Vom Balkan zum Eismeer. Kinovorſtel=
lungen
: Union=Theater, Helia.
Verſteigerungskalender für Mittwoch, den 6. Februar 1929.
Städt. Leihamt, Kirchſtraße 9, vormittags 9 Uhr: Verſteigerung.

Aus Heſſen.
Skarkenburg.
An. Arheilgen, 4. Febr. Eine Beratungsſtunde der Mutter=
und Säuglingspflege findet dieſen Dienstag nachmittag 3 Uhr auf dem
hieſigen Rathauſe ſtatt. Nachdem der Bahnhof Kranichſtein
vom 1. d. M. ab dem hieſigen Poſtamte zugcteilt iſt, wurde bei Herrn
Bäckermeiſter und Kolonialwarenhändler Peter Helm daſelbſt ene amt=
liche
Verkaufsſtelle für Poſtwertzeichen eingerichtet. Am Dienstag
abend ſpricht Herr Senior Kund aus Pancero im Banat (Jugo lawien)
im hieſigen Gemeindehauſe über: Deutſch=evangeliſches Leten in Süd=
ſlawien‟
. Der Vortrag wird von Lichtbildern unterſtützt ſein, auch der
Kirchengeſangverein hat ſeine Mitwirkung zugeſagt. Der Zutritt iſt
frei, doch werden am Ausgang Gaben entgegengenommen, die dem be=
drängten
Deutſchtum in Jugoſlawien zugute kommen ſollen.
s. Griesheim, 3. Febr. Die Hebeliſte über die Beiträge der Vieh=
beſitzer
zur Deckung der gezahlten Entſchädigungen auf Grund des Rechs=
viehſeuchengeſetzes
vom 26. Juni 1909 und der Heſſ. Geſetze über Ent=
ſchädigung
für an Maul= und Klauenſeuche gefallene Rinder und Zie=
gen
und für an anſtcckender Gehirn= und Rückenmarksentzündung ge=
hallene
Pferde liegt vom 4. Februar ab eine Woche lang auf der
Bürgermeiſterei (Zimmer 3) offen. Anſtelle des von hier nach Hain=
ſtadt
i. O. verſetzten Gendarmerie=Hauptwachtmeiſters Schmidt wurde
Hauptwachtmeiſter Niſchwitz von Guntersblum hierher verſetzt.
F. Eberſtadt, 4. Febr. Statiſtiſches über den Wohnungs=
bau
1928. In der Gemeinde Eberſtadt ſind im Kalew’erfhr 1928 im
ganzen 32 Wohnhausneubauten, darunter 7 Einfamilienhäufer, errichtet
worden. Dieſe Bautätigkeit bedeutet einen Zuwechs von insgeſamt 56
Wohnungen, darunter 10 Zwei=, 33 Drei= und 6 Verz mmerwohnungen.
Die Gemeinde ſelbſt iſt daran abgeſehen von den zu Wohnzwecken
aufgeſtellten drei Eiſenbahnwagen nur mit 3 Neubauten, die in der
Klingsackerſtraße (am Lämmchesherg) ſtehen, beteiligt. Alle übrigen
Bauten ſind von Privaten erſtellt. Für ſämtliche Neubauten ſind im
ganzen 122 300 RM. verbilligte Baudarlehen gewährt worden, wovon
91 800 RM. auf den Anteil der Gemeinde, 8500 RM. auf Zuſatzdarlehen
und 22000 RM. auf vom Staate unmittelbar bewilligt: Darlehen ent=
fallen
. Um die Eröffnung der Jahnſtraße. In ſeiner
letzten Sitzung hat ſich bekanntlich der Gemcinderat wiederholt für die
alsbaldige Eröffnung der Jahnſtraße im Zuge Neue Schwanenſtraße
Griesheimerweg ausgeſprochen und den Bürgermeiſter ermächtigt, wegen
der Erwerbung des zu dieſem Zwccke erforderlichen Straßengeländes mit
den Gundſtücksanliegern weiter zu verhandeln. Die Verhan’lungen
haben inzwiſchen wie uns bekannt geworden iſt zu einer Einigung
geführt, ſo daß der Eröffnung dieſes, die Verbindung der G=oraſtraße
und des Griesheimerweges mit der Neuen Schwanenſtraße herſtellenden
Teils der Jahnſtraße nichts mehr im Wege ſteht. Damit wird einem
Mißſtande abgeholfen werden, der in den letzten Jahren faſt unerträglich
geworden war. Gleichzeitig erhält aber auch die neue Lagerſtraße, eine
Parallelſtraße zur Neuen Schwanenſtraße, in der ſich in den letzten zwei
Jahren eine ganze Anzahl Bauluſtiger ſeßhaft gemacht hat, ihre natür=
liche
Verbindung mit dem Ortszentrum, wenn dieſe auch zunächſt einmal
nur proviſoriſch ſein wird. Da die Nachfrage nach Baugelände in dem
die neue Straße einſchließenden Gebiet wohl wegen der günſtigen
Lage ſehr lebhaft iſt, darf nach Eröffnung der Straße mit einer
raſchen Bebauung dieſes Ortsteils gerechnet werden. Wie verlautet,
wollen ſich die Grundſtickseigentümer zum Zwecke einer Bauland=
umlegung
zuſammenſchließen.
4a. Eberſtadt, 4. Febr. Die Soldatenkameradſchaft
Eberſtadt hielt ihre Hauptverſammlung ab. Die Hyuptverſammlung
wurde mit einer Ehrung der verſtorbenen Mitglioder eingeleitet, zu
deren Andenken ſich die Verſammelten von ihren Plätzen erhoben. Einen
breiten Rqum in den Verhandlungen erforderten Rechnungsablage, Vor=
ſtandswahl
uſw. Der Verein kann im kommenden Jakre auf ein 40 jäh=
riges
Beſtehen zurückblichen. Aus dieſem Anlaß beſchäftigte man ſich be=
reits
in der jetzigen Hauptverſammleing mit den erſten Vorbereitungen
zu dieſem Jubiläum, das in größerem Ausmaß gefeiert werden ſoll.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Febr. Hier fand im Saale Zum Löwen ein
Familienabend des Zweigvereins Ober=Ramſtadt vom Edangeliſchen
Bund ſtatt. Er wurde mit dem gemeinſamen Geſang eines Heimatliedes
eingeleitet. Hierauf hielt Herr Pfarrer Lic. Waas eine Begrüßungs=
anſprache
und ging anſchließend daran auf die Eintragungen in unſerer
Ortschronik über die Auswanderungen hieſiger Familien (insgeſamt 82
Perſonen) im Jahre 1723 nach Jugoſlawien, Siehenbürgen uſw. ein.
Herr Pfarrer Senior Kundt ergriff alsdann das Wort zu ſeinem Vor=
trag
über Deutſch=Evangeliſches Leßen in Jgoſlawien. Seine Aus=
führungen
waren gerade für uns Ober=Ramſtädter von beſonderer orts=
und familiengeſchichtlicher Bedeutung. Redner ſchilderte eingehend die

damaligen Anſieklungen in dieſen Gegenden, kas Leben
ſerer Stammesverwandten im Banat und beſonders das
vor über 20 Jahren erhaltene Deutſchtum, mit dem
Leben in dieſen Bezirben ſtehe und falle, wie aber ausd
Deutſchtum ſelbſt die Tätigkeit der Evangeliſchen Kir=
weiterzubeſt
=hen Heute noch treffe man dort zahlreich,
vertretene Familiennamen an. An Hand von zahlreis
bildern zeigte der Vortragende weiter die Lekenssewoll
Gebräuche und Trachten der dortigen Bevölkerung, be=
wohnheiten
der deutſchen B=völkerung beſonders anheim.
Not, in der ſich dieſe Minderheiten beſonders auch hin’ ch
und Neligionsbedürfniſſe befinden, wurde klar vor Aug
helfend einzugreiſen und die ſchweren kulturellen Laſten.
landsdeutſchen tragen, lindern zu helfen, ſei i derwanm=
Nedner fanden eine dankbare Zuhörerſchaft. E.ne Telle-,
trotz des leider nur ſchwachen B.ſuches den Betrag bo=
als
Bauſtein für die Errichtung einer evangeliſchen Ki=t
Der Abend wurde belebt durch Liedervorträge des Kirnf
und Darbietungen von Mitgliedern des Mädchenverein=
H. Aus dem Weſchnitztal. 3. Febr. Eisſport.
haltenden Kälte der letzten Nächte mit 1216 Grad R.
nitz an allen Stellen mit ruhig fließendem Waſſer fen
dadurch Gelegenheit zum Eisſport gegeben. Dieſe wir=
alt
und jung durch Schleifen und Schlittſchuhlaufen
glatten Eisfläche nach Herzensluſt ausgenützt.

Rheinheſſen.

Mainz, 4. Febr. Chronik. Die Fremde
Mainzer Karnevalvereins war von über 5.0
ſucht. Sie bot Spitzenleiſtungen wurzelechten Mainzer=
mors
und war erfüllt von echt vatcrländiſchem Geiſte=
kam
in den verſchielenen Reden und Vorträgen die heiff
Befreiung von fremdem Joch zum Ausdruck.
Stadtbibliothek, eine der größten rein ſt=
theken
Deutichlanks, hat im Monat Januar mit 9317
lichenen Bänden eine Monatsleihziffer aufzuweiſen, dier
worden iſt, folange die Bbliothek beſteht. Der Rh=
Treibeis. Die Rheinſchiffahrt iſt ſo gut wie e=
einem
Pferdeſchlitten verunglückte eine greßer:
Frieſenheim in Rheinheſſen. Zwei Frauen wur
und muften mit einem Beinbruch bzw. ſchwerer Kopfv=
hirnerſchütterung
in das Mainzer Kranbenhaus eingen
Die Mainzer Stadtverordnetenverſammlung hat einen
RM. als Zuſchuß zum Mainzer Faſtnachtsmontagszug
Bingen ereigneten ſich zwei neue Gasrohrbrüche di=
merkt
wurden, ſo daß geeignete Maßnahmen getroffem
und Menſchen nicht zu Schaden kamen.

Oberheſſen.

h. Gießen, 3. Febr. Ein hochbedeutſam
an unſerer Landesuniverſität und ihrer
lung bildete geſtern nachmittag die Einweihung
ſchen und Paläontologiſchen Inſtituts=
des
ehemaligen Garniſonlazaretts. Als Ehrengäſte hart
den: Miniſterialdircktor Profeſſor Dr., Urſtadt, als Ve=i
rung und des Miniſteriums für Kultus, Provinziald=
Vorſitzender der Gießener Hochſchulgeſellſchaft, Ober:
Keller, die Landtagsabgeordneten Landgerichtsrat
Birnbaum und Mann, ferner Oberbergrat Köbrich 1
Ober=Bergbehörde, Profeſſor Dr. Diehl von der H.ſſ.
Landcsanſtalt, Direktor Dr. Weißermel von der Preuß
Landesanſtilt Berlin. Zahlreicke Profeſſoren der uni
uer des Bergbaues, des Handels und der Induſtrie, au
akte bei. Profeſſor Dr. Harraſſowitz, der Leiter des de
tuts, ſprach über die Entwicklung der Gcologie ſeit
der als erſter Geologie=Profeſſor von 183667 witkte.,
ſen reiche Privatſammlungen für Gießen verloren gegut
Anregungen zum Bau eines eigenen Inſtituts ſtamnat
mußte der Bau verſchoben werden. 1925 gelang es
wirkung von Regierung, Stadt und Landtag das ehent
gewinnen, deſſen Um= und Erweiterungsbau nun volle.
rede hielt Profeſſor Dr. Drevermann vom Senkenberg=N
furt a. M. über Umverſität und Muſeum als Bildar
Dr. Mombert, Dekan der Philoſophiſchen Fakultätt
Oberbergrat Köbrich=Darmſtadt den Ehrendoktor de,
Fakultät. Den Abſchluß der Feier bildete die Beſichtig,
das in vier Stockweiken untergebracht iſt. Eine Heim=
eingerichtet
, die auch den Schulen zugänglich ſein ſoll.,

Der Konflikt im Gemeinderat Michelt

Eine Erklärung
der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft.

Die Vertveter der bürgerlichen Arbeitsgemeinſchaft der Stadt Michel=
ſtadt
haben ihre Aemter als Gemeind ratsmitglieder niedergelegt und

Michelſtadt, 2. Februar.
folgendes Schreiben an die Stadtverwaltung gerichtet:
Die unterzeichneten Mitglieder des Gemeinderats der Stadt Michel=
ſtadt
, Wilh. Köbel, Jgk. Bert, Chriſt. Enſinger, Gg. Mühlhäuſer, legen
hiermit ihr Amt als Gemeinderatsmitglieder nieder. Die Begründung
erfolgt an die Aufſichtsbehörde und an die Preſſe.
In der Begründung, die an die vorgeſetzte Behörde ging und durch
einen Teil der Preſſe veröffentlicht wurde, wurde darauf hingewieſen,
daß Michelſtadt ein Städtchen von 4000 Einwohnern in der kurzen
Zeit von 19241928 über 1 Million Schulden gemacht habe, da die
wiederholte Forderung der Mitglieder der bürgerlichen Arbeitsgemein=
ſchaft
auf genaue Auskunft über den Vermögensſtand der Stadt mit
Vorlage der betreffenden Unterlagen Bankauszüge uſw. rückſichts=
los
niedergeſtimmt wurde, und daß die Rechnungsſtellung der Stadt
Michelſtadt außerordentlich im Rückſtand ſei. Dieſe Begründung gab
den Anlaß zu einer Erwiderung, in der die Stadtverwaltung Michelſtadt
gegen die zurückgetretenen Mitglieder der bürgerlichen Arbeitsgemein=
ſchaft
ungerechtfertigte perſönliche Angriffe erhebt, im übrigen aber die
oben angeführten Tatſachen zugeben muß und ſie vergebens zu entkräften
verſucht. Um durch dieſe Erwiderung kein ſchiefes Bild über die Michel=
ſtädter
Verhältniſſe in der Oeffentlichkeit aufkommen zu laſſen, ſehen wir
uns heute zu folgenden Feſtſtellungen gezwungen:
In der Gemeinderatsſitzung, in der über den Verkauf des ſtädtiſchen
Gaswerks verhandelt wurde, teilte der Bürgermeiſter dem Gemeinderat
mit, daß die Verwaltung infolge der hohen Steuerrückſtände 50 000 Mark
aus der Bauſumme für den Anbau an die Volksſchule, der damals noch
nicht begonnen war, und über 20000 Mark aus einer anderen Quelle
bereits verausgabt habe. Dieſe Tatzſache, daß die Verwaltung rund
70 000 Mark ohne Wiſſen des Gemeinderats anderweitig verausgabt
hatte, veranlaßte die Obengenanntem, den Antrag zu ſtellen, die Stadt=
verwaltung
möge dem Gemeinderat in regelmäßigen Abſtänden ein klares
überſichtliches Verzeichnis über die Schulden der Stadt nebſt den dazu
gehörigen Unterlagen, wie Bankauszüge uſw., vorlegen. Herr Bürger=
meiſter
Ritzel erklärte daraufhin, indem er auf den Tiſch ſchlug, der Ge=
meindergt
könne beſchließen was er wolle, er, der Bürgermeiſter, werde
dieſen Beſchluß nie ausführen, er laſſe ſich nicht unter Kuratel ſtellen.
Der Autrag wurde daraufhin auf Antrag des Bürgermeiſters durch die
ſozialdemokvatiſche Mehrheit abgelehnt. Ein zweiter gleichlautender An=
trag
in einer ſpäteren Sitzung hatte dasſelhe Schichſal.
Um uns auf anderem Wege ein klares Bild über die Finanzlage der
Stadt zu verſchaffen, ſtellten wir wiederholt den Antvag, der bürgerlichm
Arbeitsgemeinſchaft, als der zweitſtärkſten Fraktion im Gemeind rat,
einen Sitz im Finanzausſchuß zu gewähren. Auch dieſe Forderung wurde
auf Antrag des Bürgermeiſters durch die ſozialdemokratiſche Mehrheit
abgelehnt. Bei Vorlage der Rechnung von 1923 wurde von uns der An=

trag geſtellt, dieſe Rechnung durch eine Kommiſſion,
Fraktion vertreten ſei, nachprüfen zu laſſen. Doch zu
wurde abgelehnt. Wir bedauern dies um ſo mehr, da.
legenheit benutzt hätten, einmal Einblick zu nehmen
führung der Stadt während der erſten Monate na.)
Feſtmark, in die Abrechnung über die Kartoffellieferu!
Winter 1923/24 und in manch=s andere. Leider iſt ne
letzte, die dem Gemeinderat vorlag, wie unten ause
ſchwunden.
So hat man alle Verſuche der Minderheit, ſich
der Angaben der Verwaltung zu überzeugen, vereitel2
der Bürgermeiſterei, daß die Rechnung von 1923 ſei
Oberrechnungskammer Darmſtadt vorliege, widerſpr!
die zwei Mitglieder der bürgerlichen Arbeitsgemeinſ=
an
der Oberrechnungskammer vorſprachen, dort von Eil
amten erhielten. Danach iſt bei der Oberrechnungske
Kiſte mit Urkunden und Belegen für die Aechnung
das Reviſionsexemplar der Rechnung aber, alſo das
eine Prüfung der Rechnung natürlich nicht möglich iſte
Wir hoffen, daß auch in dieſe dunklen Angelegenheit.
ſo durch eine behördliche Unterſuchung, Licht gebrac
aber, daß die Rechnungen, der Stadt Michelſtadt vai
folgenden Jahren bis heute noch nicht fertiggeſtellt /
Hinzu kommt noch, daß die letzte Reviſion der Z.
kaſſe durch die Oberrechnungskammer, entgegen den
Landgemeindcordnung, die alle drei Jahre eine derc-5
ſieht, im Jahre 1919, alſo vor zehn Jahren, erfolgte.
Unter dieſen Umſtänden war es uns nicht mögl.5
der Ausgaben zu bewilligen, wie die Erwiderung de
behauptet. Wir konnten während mſerer Mitgliedſ
rat keinem einzigen Voranſchlag zuſtimmen, da unſer
ſtets abgelehnt wurden. Wir wiſſen wohl, daß ein
der ſtädtiſchen Ausgaben heute zwangsläufig iſt. L
gegen notwendige und ſoziale Ausgaben geſtimmt. D
dagegen gewehrt, daß unſer Stadion, das voranſchlas
Mark koſten ſollte, der Stadt eine Ausgabe von we‟
Mark brachte, wir haben die Erweiterung des Stadio
für tie mehr als 70 000 Mark gefordert waren. ab
auch die Gehaltserhöhung des Bürgermeiſters anlaß!
Komödie abgelehnt, und haben dagegen geſtimmt,
Bügermeiſter 200 Mark zum Kauf eines Privatal?
den geſchilderten Umſtänden war es für uns kein Le nd
als Gemeinderäte ordnungsmäßig zu erfüllen. Trok=)
zum 9. Oktober 1928 die Sitzungen regelmäßig be
Bürgermeiſter uns in öffentlicher Sitzung ſchmutzie.
fühlten wir uns veranlaßt, der Behörde mitzuteilen
Zurücknahme dieſer Beleidigung uns gezwungen ſe‟
fernzubleiben. Gleichzeitig haben wir die Behörde
legenheit auf dem ſchnellſten Wege zu erledigen.
Das Urteil darüber, ob die jetzigen Steuerſätze
die Dauer tragbar ſind, überlaſſen wir auch nach
Treuhänders den Michelſtädter Steuerzahlern.
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[ ][  ][ ]

36

Dienstag, den 5. Tebruar 1929

Ceite 2

Alufſchwung handwerklichen Könnens und für ſeine
ten Aufgaben der Zeit, iſt eine Maßnahme entſchei=
wie
hart und gewaltſam in die Rechte der Zünfte
zwlupwig XIV. in Frankreich zur Regierung kam, waren
zmc irtſchaſt wenig entwickelt. Frankreich lebte von
4aft, und was dort einging, reichte nicht zur Be=
urwerblichen
Erzeugniſſe, die vom Ausland einge=
deenrußten
. Es war die große Leiſtung der von Mini=
heirretenen
Wirtſchaftspolitik, daß Frankreich binnen
Hzchnte aus einem importierenden Land zu einem
Broduzenten Europas wurde, und daß der Ruhm
ſialpuk=uren den Markt beherrſchte. Ein ſolcher Erfolg
Aylch ohne Maßnahmen von großer Strenge. Ein=
ohz
ur grauſamer Härte und Maßnahmen zum Auf=
ſ
4 Arbeit gingen Hand in Hand. Die Durchführung
irfolgte aber in beſtändigem Kampf mit den

zu alle, wie viel das Handwerk ſeiner zünftigen Or=
terdanken
hat. Die Zünfte waren Erhalter und
Fucen. Konſervative Kräfte bedeuten im Handwerk
n) was durch ſie erreicht werden kann, haben die
Eet. Auch innerhalb der Reformen Ludwig XIV.
Ghlrraus haben ſie dieſe Bedeutung behalten. Die
zen 18. Jahundert wäre ohne die poſitive Tüchtigkeit
Arbeit ebenſo wenig denkbar, wie ohne die neuen
8 Spiel kamen. Aber maßgebend für die
ſtut ſtets die Rückſicht auf den Durch=
1½ der Mehrheit nachteilig ſchien, oder wovon ſie
An Vorteil nicht erlannte, wurde unterdrückt. Für
MsSokitik, die ſchnelle Umſtellung und Anpaſſung an
Miſſe verlangte, konnten ſie niemals Führer ſein.
citik durchzuſetzen, mußte Ludwig XIV. ihre
ſiſchaft brechen. Er ſchuf durch die Krone eine
wdis wir heute als Vereinigte Werkſtätten bezeich=
ſch
Im Dienſte der Krone arbeiteten dort Künſtler
Fei, die dem Zunftgeſetz nicht unterſtanden. Alle Be=

ſchränkungen, die ſonſt die Berufe abgrenzten und Regeln gaben
für die Art zünftiger Arbeit, konnten hier fallen. Keine zünftige
Kontrolle hemmte den Willen des Königs und ſeiner künſtleriſchen
Berater. Großenteils waren es Ausländer, die Ludwig in ſeinen
Dienſt zog; zum guten Teil Leute, die nach den beſtehenden Ge=
ſetzen
keine Ausſicht hatten, in Paris Meiſter zu werden. Aber
es waren die ſtärkſten Begabungen, die jetzt in der Hauptſtadt
Frankreichs zuſammenkamen.
Und damit nicht genug. Dieſe Vereinigten Werkſtätten er=
hielten
das Recht und die Pflicht, jährlich 60 Lehrlinge einzu=
ſtellen
und auszubilden. Praltiſch läßt ſich dieſe Maßnahme ſehr
wohl mit der Gründung einer ſtaatlichen Kunſtgewerbeſchule ver=
gleichen
. Zum erſten Male wurde dadurch der Zunft die alleinige
Kontrolle über den Nachwuchs entzogen und den Künſtlern unter=
ſtellt
, die an der Spitze der Werkſtätten ſtanden. Wer 10 Jahre
als Lehrling und Geſelle in den Werkſtätten gearbeitet hatte, er=
hielt
das Recht, ſich in jeder Stadt Frankreichs als Meiſter nieder=
zulaſſen
, auch wenn er perſönlich den Bedingungen der Zunft nicht
genügte. In entſchiedener Nichtachtung beſtehender Rechte brach
Ludwig XIV. Bahn für die Erneuerung handwerklicher Arbeit.
Heute wird niemand bezweiſeln, daß die Politik Colberts im
Recht war. Der gewaltige Aufſchwung des Gewerbes iſt dafür
ein zu deutliches Zeugnis. Aber auch für das zünftige Handwerk
waren ſeine Maßnahmen von Vorteil. Anfängliche Gegenſätze
zwiſchen Zünftlern und Außenſeitern wurden bald überbrückt.
Auch die hervorragendſten und führenden unter den nichtzünftigen
Meiſtern ſahen bald ihren Vorteil darin, nachträglich um Auf=
nahme
in die Innung zu erſuchen. Und die Innungen haben in
ſolchen Fällen über nichterfüllte Paragraphen hinweggeſehen. Das
Vorbild der ſtaatlichen Werkſtätten wirkte befruchtend im weiteſten
UImkreis, und die Sonne des Ruhmes leuchtete allen. Die Be=
deutung
der Zünfte war nicht untergraben, aber gegenüber ihren
Cinſeitigkeiten und Gefahren war zu ihrem eigenen Vorteil ein
Ventil geſchaffen.
Dieſer Vorgang, der ſich völlig klar und unzweideutig in der
Vergangenheit darſtellt, iſt für heutige Verhältniſſe nicht ohne Be=

deutung. Die ſogenannten kunſtgewerblichen Berufe ſtehen in
einer Kriſis. Was an ihnen rein mechaniſch iſt, wird durch die
Induſtrie überholt und unfähig zu eigenem Leben. Behaupten
kann ſich nur, was den Stempel perſönlicher Leiſtung trägt. Wie
in der Zeit Ludwigs XIV. liegt die Entſcheidung über Wohl und
Wehe des Handwerks nicht bei der Maſſe, ſondern bei der Füh=
rung
. Und wie damals äußert ſich die unvermeidliche Reibung
in dem Gegenſatz zwiſchen Kunſtgewerbeſchule und organiſiertem
Handwerk. Die Innungen wünſchen, daß niemand Geſelle und
Meiſter wird, der nicht zünftige Lehrzeit durchgemacht hat. Den
Leitern der Kunſtgewerbeſchulen aber drängen ſich die Beiſpiele
auf, daß in entſcheidenden Fällen durch ſolche Beſchränkung die
Erreichung nötiger Ziele erſchwert wird. Das Beſte des KHand=
werks
wollen beide Teile, und jeder hat gute Gründe für ſeine
Sache.
Vielleicht kann gerade ein Vergleich mit den ganz analogen
Verhältniſſen des 17. Jahrhunderts ein ruhigeres Urteil erleichtern.
Es handelt ſich nicht um prinzipielle Gegenſätze, ſondern nur
darum, daß man weiter ſieht, als gerade bis zum eigenen Ziel.
Die grundlegende Bedeutung der Meiſterlehre als normale Form
handwerklicher Erziehung wird niemand beſtreiten. Selbſt Aus=
wüchſe
und Mißſtände ändern nichts an ihrem Wert. Aber man
kann hiervon völlig überzeugt ſein und es trotzdem für verhäng=
nisvoll
halten, wenn ſolche Anſchauung heute Alleingültig=
keit
beanſprucht. Wir brauchen Luft und Raum auch für die
Ausnahmen, denn zum guten Teil beruht gerade auf ihnen
alle Hoffnung der Zukunſt. Wenn ſich das organiſierte Kand=
werk
dabei eines Bruchteils ſeiner Rechte begibt, ſo iſt das höch=
ſtens
ein ſcheinbarer Verluſt. In Wahrheit iſt es nur ein Zu=
wachs
an innerer Kraft und Bedeutung. Durch Erwerb des
Meiſteititels bekennen ſich auch die handwerklich, aber ohne Mei=
ſterlehre
geſchulten Kräfte zum Handwerk. Das iſt unter allen
Umſtänden beſſer als die künſtlich geſchaffene Grenze zwiſchen
Handwerk und Kunſt. Wer bei ſolcher Vorbildung im Kampf ums
Daſein nicht ſeinen Mann ſteht, für den iſt die Innung nicht ver=
antwortlich
. Wer aber dabei handwerklicher Arbeit Ehre macht,
von dem hat die Geſamtheit den Vorteil, auch die zünftig vorge=
bildeten
Kollegen. Eine weitſichtige und nachgiebige Politik bringt
alſo dem Handwerk kein Riſiko, aber zum wenigſten die Mög=
lichkeit
eines großen Gewinns. Der Einn für ſolche alge=
meinen
Wahrheiten geht in den Kämpfen der Gegenwart leicht
verloren. Aber auch für den Praktiker kann die Geſchichte Eis=
weilen
ein guter Lehrer ſein.,
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beginnen wieder in der
Ballonschule
am Freitag, den 15. und Glens-
tag
, den 19. Februar, abends
8 Uhr Anmeldungen und Auskunft
in der Ballonschule und in der
Maschinenschreibschule von
9 Uhr nachmittags.
Habelsherger Stenograpben-Verein

von 1851 Darmstadt
Verein für Einheitskurzschrift.

[ ][  ][ ]

Celte 8

Dienstag, den 5. Februar 1929

Nwn

der Prozeß gegen Immerkren
und Genoſſen.

Berlin. Vor dem Schöffengericht Berlin=Mitte
begann am Montag der mit großer Spannung er=
wartete
Prozeß gegen die Berliner Unterwelt. An=
geklagt
ſind neun Mitglieder des Vereins Immer=
treu
, meiſt Kellner und ſogenannte Geſchäftsführer
kleiner Lokale aus der Umgebung des Schleſiſchen
Bahnhofs, die als Beteiligte an der bekannten
Straßenſchlacht vom 29. Dezember v. J. f. ſtgenom=
men
worden waren. Um Zwiſchenfällen vorzubeugen,
ſind beſonders ſtarke Sicherungsmaßnahmen get of=
fen
worden. Der Eingang zum Verhandlungsſaal
iſt durch eine ſtarke Polizeikette abgeſperrt. Zu bei=
den
Seiten der Angeklagtenbank, die von den n un
Angeklagten ausgefüllt wird, haben Polizeibeamte
Platz genommen. Auf dem Gerichtstiſch ſind einige
zerbrochene Stuhlbeine und andere Schlagwerkzeuge
niedergelegt, die bei der Schlacht verwndet wurden.
Den Vorſitz führt Amtsgerichtsrat Sponer.
Als Zeugen ſind die Hamburger Zimmerleute
geladen worden, die in ihrer bekannten Wandertracht
erſchienen. Bis auf zwei ſind die Angeklagten viel=
fach
vorbeſtraft, u. a. wegen ſchweren Di. bſtahls
und Körperverletzung. Die Anklage lautet auf Land=
friedensbruch
und Teilnahme an einer Schlägerei,
wobei ein Menſch getötet und andere verletzt wur=
den
. Die Verhandlung wandte ſich zunächſt der Ver=
nehmung
des Hauptangeklagten Leibt zu. Der
Hauptangiklagte Leibt ſchilderte die Einzelheiten der
Straßenſchlacht und hob beſonders hervor, daß nach
ſeiner Ueberzeugung die Zimmerleute die hinterhäl=
tigen
Angreifer geweſen ſeien. Er ſelbſt habe ſich
höchſtens gewehrt. Er habe auch keine Verſtärkung
von anderen Vereinen herb igerufen.
Nach dem Angeklagten Leibt wurde der ange=
ſchuldigte
Steinke vernommen, der mehrfach vorbe=
ſtraft
und Gründer ſowie Vorſitzender des Vereins
Immertreu iſt. Er behauptete, bei der Schlägerei
gar nicht zugegen geweſen zu ſein und beſtritt auch,
einen Maurer vom Straßenbahnwagen geriſſen und
ihn mit der Schirmkrücke niedergeſchlagen zu haben.
Auch der Angeklagte Höhni beſtritt, im Gegen=
fatz
zu den bei der Polizei gemachten, angeblich
erpreßten Bekundungen, den angeklagten Steinke bei
einem Angriff auf den Maurer beobachtet zu haben.
Er brach wiederholt in Tränen aus und erklärte
dann, worauf die Gründung des Vereins Immer=
treu
zurückzuführen ſei:
1920 machte ſich das Rowdyztum am Schleſiſchen
Bahnhof breit. Auch meine Frau wurde auf der
Treppe überfallen. Da iſt mir und meinen Freunden
der Gedanke gekommen, gerade denen Einhalt zu
gebieten, die als Verbrecher zu betrachten ſind, ähn=
lich
den zugereiſten Polaken. Wir wollten abwenden,
baß man auf unſer Konto Verbrechen abwälzte, die
wir nicht begangen hatten, obwohl wir vorbeſtraft
waren. Was die Polizei nicht fertigbrachte, haben
wir durchgeſetzt, daß nämlich das Rowdytum am
Schleſiſchen Bahnhof aufhörte.
Der Angeklagte betonte ferner, daß die Polizei
genau über den Verein unterrichtet ſei, um ſo mehr,
als ſich dem Vereinslokal gegenüber das Polizei=
revier
befinde. Man habe z. B. von der Polizei
die Erlaubnis bekommen, anläßlich einer Beerdi=
gung
mit Muſik durch die Straßen zu ziehen. Selbſt
Polizeikommiſſare ſeien auf den Bällen des Vereins
zugegen geweſen. Der Angeklagte Höhne erklärte,
er habe aus Angſt Falſches ausgeſagt.
Auch die nächſten Angeklagten beſtritten jede Be=
teiligung
an den Schlägereien und widerriefen zum
Teil ihre Ausſagen vor der Polizei. Die Zimmer=
leute
ſeien an allem ſchuld geweſen.
Damit ſchloß die Vernehmung der Angeklagten.
In der Beweisaufnahme wurden zuerſt die Sach=
verſtändigen
gehört, die die Verletzungen des ge=
töteten
Zimmermanns und der übrigen Beteiligten
unterſucht haben.

Zehn Jahre deukſcher Lufkverkehr

2
Gae
Ra

ier io im MR
Li Mongliche Beförderung von Fluggösten orA Wactud mi Fracht AL.R 220 m Deutschen Luftverßehr 1225- 28 1225-26 35.50

Die Großmarkthalle als Sängerhalle.
Frankfurt a. M. Der Sängerbund Frank=
furt
a. M. beſichtigte am Sonntag vormittag die
neuerbaute Großmarkthalle. Dabei ſang er auch
einige Chöre, um die Akuſtik der Halle zu erproben.
Das Ergebnis war überraſchend gut, und man war
allgemein der Anſicht, daß kleine Mängel mit ge=
ringen
Mitteln behoben werden könnten und die
Halle ſich für die Maſſenchoraufführungen auf dem
deutſchen Sängerbundesfeſt im Jahre 1932 in hervor=
ragender
Wciſe eigne. Im Feſtſchmuck wird die Halle
an architektoniſcher Schönheit alle bisherigen Hallen
bei weitem übertreffen.
Die Grippe=Epidemie.
Wiesbaden. Wegen der in der Stadt herr=
ſchenden
Grippe=Erkrankungen wurde vom Slädti=
ſchen
Krankenhaus eine Beſuchsſperre verhängt, um
ein Uebergreifin der Grippe auf die einzelnen Kran=
kenhausſtationen
zu verhindern. Nur bei ſchwer
Erkrankten werden Beſuche mit beſonderer Erlaubnis
zugelaſſen.
Die Beute der Treſſorräuber.
Berlin. Die Beute der Verbrecher, die den
Treſſoreinbruch bei der Filiale der Diskonto= Geſell=
ſchaft
in der Kleiſtſtraße durchführten, ſcheint größer
zu ſein, als man bisher annahm. Man rechnet da=
mit
, daß Werte von vielen Millionen verloren ge=
gangin
ſind. Wie der Montag berichtet, befanden
ſich in einem der Safes die Texthandſchriften Richard
Wagners zu der Oper Triſtan und Jſolde, in
einem anderen, das einer Ariſtokratin gehörte, ein
Geſchmeide, das die Eigentümerin vom Sultan von
Sanſibar zum Geſchenk erhalten hat
Sechs Bluttaten in Berlin.
In Berlin erreigneten ſich am Sonntag und
in der Nacht zum Sonntag ſechs Schlägereien und
Bluttaten, bei denen zwei Perſonen getötet, vier
ſchwer verletzt und zwei leichter verwundet wurden.
Der Lokomotivführer Kümmerl aus der Haft
entlaſſen.
München. Wie aus Regensburg gemeldet
wird, iſt der Oberlokomotivführer und Stadtrat
Kümmerl von Regensburg, der wegen des Eiſen=
bahnunglücks
in Sünching in Haſt genommen wor=
den
war, wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Das
Anterſuchungsverfahren nimmt ſeinen Fortgäng.

Die Steigerung des Paſſagierverkehrs.

Die Zunahme der Frachtbeförderung.

Machte

Woskau
Smplens

DEUTSCHES STRECNENNET2 1919

Moneile Geß

Uich

DEUTSCHES STRECKENNET2 1928.

Die gewaltige Entwicklung des Streckennetzes.

Am 5. Februar ſind es zehn Jahre, daß die erſte regelmäßige Linie (BerlinWeimar) des deut=
ſchen
Luftſtreckennetzes beflogen wurde. Seither ſind impoſante Fortſchritte erzielt worden. Im
Jahre 1919 betrug die Zahl der Fluggäſte 2092, im Jahre 1928: 111 000. Die Menge der beför=
derten
Frachten iſt in demſelben Zeitraum um das Vierhundertfache geſtiegen und hat im letzten
Jahre faſt 2000 Tonnen erreicht. Ein Blick auf das winzige Verkehrsnetz des Jahres 1919 zeigt
die mächtig angewachſene Bedeutung der Verkehrsfliegerei.

Sl. Louis und Milwaukee‟.

Die größten deutſchen Motorſchiffe.
Der heute weſentlich anders geartete nordatlan=
tiſche
Paſſagievverkehr hat auch die Hamburg Ame=
rika
=Linie, die ſeit 1848 den größten deutſchen See=
hafen
mit dem größten amerikaniſchen verbindet, vor
neue Aufgaben geſtellt. Ihre im Hamburg-New
York=Dienſt u. a. verkehrenden Schiffe Albert Bal=
lin
Deutſchland, Hamburg und New York,
die demnächſt durch Einbau neuer Turbinen eine
erheblich größere Geſchwindigkeit erhalten ſollen,
werden mit Vorliebe auch von Beſuchs= und Stu=
dienreiſenden
ſowie von deutſchen Auswanderern be=
nutzt
. In den nächſten Monaten treten zu den ge=
nannten
Einheiten zwei neue, nämlich die Paſſagier=
Motorſchiffe St. Louis und Milwaukee, hinzu,
die mit einem Raumgehalt von je 17 000 B.=R.=T.
die größten deutſchen Paſſagier=Motorſchiffe und zu=
gleich
die erſten ſein werden, die eine deutſche Ree=
derei
auf dem Nordatlantik, dieſer wichtigſten Route
des Welwverkehrs, in Fahrt ſetzt. Sie werden je
etwa 1000 Paſſagiere, 400 in der Kajüte, je 300 in
der 3. Kajüte für Touriſten und in der 3. Klaſſe
befördern können. St. Louis und Milwaukee‟
wollen bei aller Bequemlichkeit, die ſie den Reiſenden
bieten, keine ausgeſprochenen Luxusfahrzeuge ſein,
ſondern Schiffe vor allem für dasjenige Reiſepubli=
kum
, das Wert auf gute und billige Beförderung
legt. Damit gliedern ſie ſich planvoll in die deutſche
Handelsflotte und in den über 1 Million B.=R.=T.
umfaſſenden Schiffspaik der HamburgAmerika=
Linie ein.
Bodenſee und Unterſee zugefroren.
Infolge der neuen Kältewelle ſind der Boden=
ſee
und der ganze Unterſee zugefroren. Tauſende
von Schlittſchuhläufern tummeln ſich auf dem Under=
ſee
. Durch das glasklare Eis ſind bei Mammern
zwei Pfahlbauten beobachtet worden, von denen die
eine bisher völlig unbekannt war. Durch das klare
Eis können nicht nur die Pfähle, ſondern ganze
Balkenlager und Handwerkszeug erkannt werden.

Der Brand im Schweizeriſchen Schul= und
Volkskino in Bern.
Baſel. Die Unterſuchung des Brandes des
Schweizeriſchen Schul= und Volkskinos in Bern, der
einen Sachſchaden von etwa 500 000 Franken ver=
urſacht
hat, hat ergeben, daß der Brand dadurch ent=
ſtanden
iſt, daß ein beſchädigter Projektionsapparat
von eimem noch nicht damit vertrauten Beamten be=
dient
wurde. Die Flammen, die aus dem Apparat
ſchlugen, fanden in den offen umherliegenden. Fil=
men
ſo reiche Nahrung, daß das ganze Kino aus=
brennen
konnte. Um künftig derartige Schadenfeuer
zu verhindern, bereitet die Berner Regierung ein
Geſ.tz über die Aufbewahrung von Filmen vor. Bis
zur Schaffung des Geſetzes ſoll eine vorläufige Ver=
ordnung
erlaſſen werden.

Minus 36 Grad in Böhmen.
Prag. Die ſtrenge Kälte von minus 25 Grgd
Celſius hält auch in Prag an. Der längere Auf=
enthalt
auf den Straßen iſt unmöglich. Zahlreichen
Bewohnern ſind Gliedmaßen erfroren. Budweis
(Südböhmen) meldet minus 37 Grad Celſius. Die
Donau iſt ungefähr 25 Kilometer von Preßburg zu=
gefroren
.

Eine wirklich ſchöne Schönheils=
königin
.

Vereitelter Raubmord.
Saarbrücken. Der Hauptkaſſierer der
Bliesdalheimer Mühlenweike, Hauck, war mit ſei=
nem
Auto unterwegs und hatte einen Betrag von
80 000 bis 100 000 Franken bei ſich. Zwei verwegene
G ſellen, Scherer und Bretz aus Stennweiler, hatten
dies in Erfahrung gebracht. Scherer kannte den
Hauck. Er bat ihn, er möge ihn doch in ſeinem Auto
mitnehmen. Der Plan war der Landjägerei zu
Ohren gekommen. Hauck wurde angewieſen, auf die
Bitte des Scherer einzugehen. Als das Auto abge=
fahren
war, traten zwei Landjäger auf den Wagen
zu, v.rhafteten Scherer, befahlen ihm, ſich ruhig zu
verhalten und verſteckten ſich hinten im Wagen. Mit=
ten
im Bildſtocker Wald ſtand Bretz, der Zweite im
Bunde. Man fuhr ruhig an dieſem vorbei, und
Bretz, der glaubte, der Plan ſei mißlungen, ging zu=
rück
und wurde ſpäter verhaftet. Scheler legte ein
Geſtändnis ab, wonach ſie Hauck erſchießen wollten,
um ſich dann des Geldes zu b mächtigen. Hauck
ſollte alsdann in die Saar geworfen werden und
der Wagen einer Saarbrückher Reparaturwerkſtätte
zur Aufbewahrung übergeben werden. Damit woll=
ten
ſie die Oeffentlichkeit glauben machen, daß Hauck
mit dem Gelde geflohen

Miß Romania.
Maria Ganeſcu ſtellt den Schönheitstypus
der rumäniſchen Frau dar und wurde in Buka=
reſt
zur. Miß Romania des Jahres 1929 ge=
wählt
. Die entzückende junge Dame hat gute
Ausſicht, aus der demnächſt ſtattfindenden Welt=
Schönheits=Konkurrenz in Galveſtone (Amerika)
als Siegerin hervorzugehen.

Tod des Königs der
Verbrecher.

G.P. London. Der Patriara
Verbrecher, James Bullock, oder
nannt, iſt in der zweiten Hälfte da
entſchlafen. Seine Freunde aus de
bereiteten ihm ein faſt fürſtliches
en ſtammte einer ehrbaren Fa memn
folk. Doch bereits als Knabe ranm
davon, kam nach London und fan,
berüchtigten Verbrecherkneipe des
b.th Anſtellung. Hier machte er
jener lichtſcheuen Geſtalten, deren .
er ſpäter im Laufe von faſt dre
ſollte. Selbſt ſtahl und raubte er
organiſierte und finanzierte jahre
großen Juwelendiebſtähle Englanz
Erſch inen vor den Sch anken von A
aus dem Jahre 1880. Aber meiſte
das Geſchickteſte den zugreifenden Ki
land Yard. Folgender Fall iſt faſt
Geſchichte der internationalen Kren
Jims Oberleitung war eine engli
Juwelen für viele tauſend Pfund
nichts konnte Jim nachgewieſen E.
man vom geſtohlenen Gut in ſeine=n
bare Diamantenbroſche, von der J5 Fit
ſie nur zufällig derjenigen der He-
ind
der als
in Wirklichkeit aber ihm gehöre. D=
di
. ſem Humbug natütlich keinen G. u0d ſtchar ünd I.
tat Jim Bullock? Er ließ du.ch esichWlM 4 Stundel
deten Juwelier eine zweite Broſſc m Venuls
der geſtohlenen peinlich genau nack.
helle Mo
die dann von einem anderen Hel=
endeckt
wu.
zöglichen Park gefund m wurde.
der Herzogin wu de gerufen, En
ſagen, welche der beiden Broſche=
Herrin gewiſen wäre. Die Folg
freigelaſſen wurde und als TriumtIy
verlaſſen konnte. . . . Um das Minlat
Jims Vermögen auf 2 Millionon Coſſ ſich uns an
Er beherrſchte da als das LondozMi
als ein Art oberſter Schirmher-
eines Tages abwärts zu gehen bat
1912 ſtand er wegen der Organiſcr
lendiebſtahls erneut vor Gericht.
trat ein überaus geſchickter Rech=ſte
gelang, die Richter dadurch zu
Jim als einen hoch achtbaren urn. 0,äim
werksmeiſter hinſtellte, dem es Eiu
Arbeit und Redlichkeit gelungen

gelangen, daß ſelbſt ſeine alte
olchen d.
kranker, blinder Vater von ihr=

werden. . . . Durch ſoviel Tugend
gerührt und gab Jim die Freil
nicht für lange. Nach kaum eine:
wieder von Gericht. Sein Awval.
inzwiſchen dem Richterſtand beiget:
nun als Ankläger. Immerhi
Muts, rechnet er doch auf die F
Nachſicht ſeines einſtigen Anwalts=
wird
Jims Erſtaunen, als dieſs
eine Anklagerede von größter Heßfg
läßt und ſeinen einſtigen Schützlin-
geſp
ochenen Hehler geſtohlenen Gl.
ſtändige B.drohung der menſchli!
einen Lehrmeiſter junger Diebe un
ber der heranwachſenden Jugen5
Entfetzen hört ihm Jim zu und
kraftlos auf die Bank niederſinke.
nur noch flehentlich zurufend: EI
mels willen, erzählen Sie doch
wenigſtens etwas über meine
meinen armen; kranken, blinden
Fall ſchien Jim Bullock endgültig
die Menſchheit geraubt zu haben.
war von nun ab dahin. Auch der
aus, und die letzten Jahre ſeines 2
bekannte Geber aus der Verbrec:
Unterhalt. Er ſtarb im patriarch-
82 Jahren umringt von träu=
genen
und vielen ehrſamen Bür-
Whitechapel. . . . .
Der Totgeſagte mit den 4
Berlin. Der 52jährige
Engeler hatte ſich vor einem Berli
wegen Bigamie zu verantworten.
um einen ungewöhnlichen Fall, de
trag ſeiner erſten Frau ohne ſein
ſot erklärt worden war. Engeler
Vernehmung, daß ſeine erſte EE
geweſen ſei, ſo daß er es als E
habe, als er bei Ausbruch des W.
rücken mußte. Tatſächlich habe er
Cod geſucht, uw dem Höll. nleber
zu entrinnen. Das Gericht konm!
Engeler in der Tat als erſter in
wegen Tapferkeit vor dem Feind
1. Klaſſe erhalten hatte. Nach d
Angeklagte nicht mehr zu ſeiner
und hatte 1919 in Königsberg zum 2
heiratet. Er erklärte, daß ihm da
Gedanke gekommen ſei, ſich von

ſcheiden zu laſſen. Erſt als er 1½

dungsklage an und die Ehe wurd.

kehr nach Berlin erfuhr, daß ſei
für tot hatte erklären laſſen, ſtre‟

weiteres geſchieden. Die geſchieden
durch den Prozeß von der DopP
halten und Anzeige erſtattet. D
verurteilte den bisher unbeſcholtem
ſeiner zweiten Frau in glücklichen
Bigamie zur Mindeſtſtrafe von
fängnis mit Bewährungsfriſt.
Nätſelhafter Einſturz einer fra.
Paris. Nach einer Meldunns
in der Nacht zum Montag in
Maslace die Kirche unter fürchtern?
geſtürzt, ohne daß irgendeine ſch
bemerken war. Die Kirche war di
dentlichen Reichtum an gold nen
baren Geräten bekannt, die aus D.
alter ſtammten.
Amerikaniſcher Luftdienſt übr
NewYork. Die Schiffahrts
can Merchant Line von New York
departement in Waſhington mit *
angetreten, eine Lizenz für den 2
mäßigen Luftſchiffahrtlinie Nel,
erhalten. In dieſem Falle will 9
Luf ſchiffe von je 6½ Millionen
inhalt bauen laſſen. Zuerſt ſoll n.
auch Paſſagiere befördert werdel.

[ ][  ][ ]

Dienstag, den 5 Februar 1929

Seite 9

Der Sternhimmel im Februgr.

iſt der kürzeſte Monat unſeres Kalen=
gcher
hat ſich vielleicht ſchon darüber ge=
einen
Monat mit nur 28 Tagen gibt,
ſu. Monate 31 Tage zählen. Dieſe Un=
Monate, die ſich an vielen Stellen
ſeimklar macht, hat durch die alten Römer
lender Eingang gefunden. Nach der
zuius Cäſars wurde der fünfte Monat
Jahres, das mit unſerem März begann,
40. benannt. Seinem Nachfolger zu
ler nächſte Monat Auguſtus genannt.
iſer, damals dreißigtägige Monat nicht
hrtte als der Juli, wurde dem Februar,
Monat des Jahres, ein Tag genommen
uſe hinzugefügt. Dieſe Einrichtung hat
hiet heutigen Tag erhalten, und erſt in
Hgen verſchiedene neue Kalendervorſchläge
inzerdeſſeren Kalender einzuführen.

Feldun verſchiebt ſich der Sonnenuntergang

eing uanize Stunde, ſo daß zuletzt die hellſten
ö Uhr am Firmament auftauchen. Als
wwird der als Abendſtern wohlbekannte
ieu ſichtbar und kann bis zu ſeinem Unter=
jAten
4 Stunden lang verfolgt werden.
ſer tzu der Venus iſt der Planet Jupiter zu
eſſtenvier helle Monde bald nach Erfindung
z) entdeckt wurden. Wer einen guten
p kann dieſe Monde leicht erkennen und
Aſſeo zu Abend wechſelnde Stellung beobach=
dſtir
Planet iſt der Mars im Sternenbild
ſehen.
lsrh karte zeigt den Anblick des Stern=
ſter
ſich uns am 1. Februar, abends 10
1ſäßebruar, abends 9 Uhr, und am 28.

Winkerſpork.

hr wurde zum Geländelauf über 1,5 Kilvmeter mit
FStgrng geſtartet. Auch hier zeigten ſich die Läufer der
hrhurle Darmſtr t ſowohl in der gelaufenen Zeit als auch
Wufſtik überlegen.
Zunglauf konnte Darmſtadt durch ſeine Springer Baum=
die
zwei erſten Plätze belegen. Baumgarten gelang
in beide Darmſtädter in Kynkurrenz bereits den
berſprungen hatten, außer Konkurrenz einen neuen
Miir 2) Metern aufzuſtellen.

F bochſchule Darmſtadt gewinnt ben Wanderpreis der
wiziniſchen Fakultät der Univerſität Gießen.
vätten Wetter und gutem Schnee wurden am Sonntag,
Fuauf dem Hoherodskopf im Vogelsberg die gkademiſchen
e uſchen den Univerſitäten Frankfurt, Gießen, Marburg
hien Hochſchule Darmſtadt ausgetragen. Gelaufen wurden
uſdh als Mannſchaftslauf, Geländelauf und Sprunglauf.
*um Langlauf erfolgte um 7.30 Uhr am Klubhaus des
zueten 38 Läufer. Die gut markierte Strecke führte über
eiet it 170 Meter Geſamtſteigung um den Hoherodskopf
10 am Klubhaus. Die Läufer hatten ſehr unter der
*z leiden. Trotzdem ſind die gelaufenen Zeiten ausge=

Me Ergebniſſe:
Frank, T.H. Darmſtadt 0.58, 0.B; Barmgarten,
M0 59,46; 3. Müller, T.H. Darmſtadt, 1.0,44; 4. Dapp,
M; 5. Beher, T.H. Darmſtadt, 1.1,44.
MAtauf: Darmſtadt gewvinnt mit der Mannſchaft Frank,
AAler, Beher den Wanderpreis der medizinnſchen Fakul=
4ür Gießen; 2. Univerſität Gießen; 3. Univerſitüit Mar=
nichnär
Frankfurt.
weltzn 1. Baumgarten, T.H. Darmſtadt, 5,18; 2. Kempf,
ſut i7; 3. Frank, Müller, T. H. Darmſtadt, 5,59.
AlR 1. Baumgarten, T. H. Darmſtodt, 17, 17,5, 18 Meter
MA,Beher, T. H. Darmſtadr, 17,5, 17, 18 Meter Sprung=
Aurt gen außer Konurreng 20 Meter (Schanzenrekord).
Xh (Langlauf und Sprunglauf): 1. Baumgarten, T. H.
2her, T. H. Darmſtadt.
2ic ſernen Hochſchulmeiſterſchaſten im Skilaufen.
nen Mittwoch, dem 6. Februar 1929, werden erſtmalig,
Eneeverhältniſſe noch zulaſſen, die internen Hochſchul=
* Skilaufen zum Austrag kommen, und zwar im
4½ 16 Kklometer für Einzelläufer und im Mann=
A ber die gleiche Strecke für Fachſchaften.
el befinden ſich auf dem Hochſchuſportplatz. Der Start
120 Uhr. Die Laufſtrecke führt über den Traiſaer Pfad,
½ Auchsberg, Dommersberg, Bismarckturm, der Nieder=
e
enklang zum vorderen Kirchberg, Lindenberg, Bor=
erg
, Wilbrandtshöhe, Ludwigshöhe, Böllenfalltor,
1n Ziel auf dem Hochſchulſportplatz.
Handball.
Rtelbeutſchland gegen Südbentſchland.
Azuſtändiger Stelle erfahren, iſt mit einer Umſtellung
2Nannſchaft am nüchſten Sonntag zu rechnen, da der
tſtürmer Jans beim Spiel Mainz 05 Polizeiſport=
derart
verſetzt wurde, daß er wohl zum Ausſetzen ge=
lnigeteilt
werden, daß in der Sportbuchhandlung Adolf
Ifen= und Marſtallſtraße, eine Vorverkaufsſtelle einge=
ab
Dienstag Karten zu den von der Behörde feſte
42chältlich ſind.
ward nach Erledigung einiger Beſuche noch in dieſem
chland zurückkehren, um ſeine Angelegenheiten mit
Aus ſeinem Kampf mit Con O’Kelly wird nichts,
Jim Maloney geſchlagen wurde und jetzt kein geeig=
*r iſt.
a iſt vom italieniſchen Boxverkand auf ein halbes
orden, weil er keinen iralieniſchen Mauager hat.
Rbiel ſiegte der Berliner Schlittſchuh=Club in Prag

eia Prag.
Enberg gewann in Prag gegen Slabia einen Schwimm=
5:45 Punkten,

Februar, abends 8 Uhr, darbietet. Im Süden ſteht
der große Hund mit dem hell funkelnden Stern Sirius,
links oberhalb der helle Stern Prokyon, im kleinen
Hund rechts oberhalb das Sternbild Orion. An dieſe
Sternbilder ſchließen ſich der Stier, Fuhrmann und
die Zwillinge an.
Im Sternbilde des Orion befindet ſich ein Nebel=
fleck
, der von guten Augen bereits ohne Hilfsmittel
erkannt werden kann, in einem großen Fernrohr aber
einen prächtigen Anblick bietet. Der Himmel iſt an
dieſer Stelle von einem matten Leuchten erfüllt. Jeder,
der den Nebel zum erſten Male im Fernrohr ſieht,
iſt von dem phantaſtiſchen Bilde überwältigt. Der
Nebel iſt von ungeheurer räumlicher Ausdehnung, und
allein ſein hellſter Teil iſt 600 mal größer als unſer
Sonnenſyſtem.
Im Norden finden wir einige ſehr ſchöne Stern=
bilder
, die in unſeren Breiten nie unter den Horizont
herabſinken. Stets an der gleichen Stelle am Himmel
ſteht der Polarſtern, der Hauptſtern des Kleinen Bären,
um den alle Sterne ſcheinbar ihre Kreiſe beſchreiben.
Der Große Bär, deſſen ſieben helle Sterne in vielen
Gegenden als Himmelswagen bezeichnet werden, ſteht
öſtlich vom Polarſtern. Weſtlich iſt das Sternbild der
Kaſſiopeia zu finden, deſſen fünf Hauptſterne die Form
eines gedruckten lateiniſchen W bilden. Tief im Nor=
den
ſteht Wega in der Leier und Deneb im Schwan.
Im Oſten erſcheinen der Löwe, das Haar der Berenice
und die Jungfrau über dem Horizont.
Der Mond geht in den erſten Tagen des Februar
erſt nach Mitternacht auf. Am 9. iſt Neumond, und
einige Tage ſpäter ſieht man ſeine ſchmale Sichel am
Abendhimmel. Im erſten Viertel ſteht der Mond am
17. Februar, Vollmond iſt am 23. Februar.

Die Davispokal=Ausloſung iſt am Montag in Paris erfolgt. Das
erſte Los zog Spanien, an zweiter Stelle folgt Deutſchland. Da beide
in der erſten Runde ſpielfrei ſind, treffen ſie in der zueiten Runde zu=
ſammen
. Der Sieger wird dann mit dem Sieger der Begegnung Ita=
lien
Irland zu tun haben.

Geſchäftliches.

Rundfunkprogramme.
Frankfurk.

Beſonderen Zuſpruchs erfreut ſich die Weiße Woche bei der Firum
J. Nehfeld, Ludwigsſtraße 15. Seit Jahren erfreut ſich dieſe Veran=
ſtaltung
der uneingeſchränkten Anerkennung jeder Hausfrau. Jetzt hat
jeder Hausſtand, jedes Hotel, jede Penſion Gelegenheit, ſeine Beſtände
fabelhaft billig aufzufüllen. Wer alſo wirklich billige Weißwaren kaufen
will, ſo iſt jetzt die richtige Gelegenheit, bei der Firma J. Nehfeld
ganz beſonders vorteilhaft zu kaufen.

Der heutigen Auflage liegt ein Proſpekt über die neue Zeit=
ſchrift
. Abendroman der Firma Peter Schmitt, Zeſtſchriſtenver=
trieb
, Frankfurt a. M., bei. In der Zeitſchrift läuft als Hauptroman
Der Abſchiedsbrief von H. Courths=Mahler. Ucberaus ſpan=
nend
! Neben dieſem Roman von H. Courths=Mahler bringt die Zeit=
ſchrifk
noch ein führendes Werk Tanja, die Geſchichte einer ruſſiſchen
Gymnaſiaſtin, ſowie einen feſſelnden Kriminalroman von dem bekann=
ten
engliſchen Kriminaliſten A. Fox=Davis. Außerdem enthält jedes
Heft Rätfelecke, Humor und ſonſt noch allerlei Wiſſenswertes. B64

Hatte ſie richtig gehört? Jawohl! Tatſächlich gibt es W8 verſchie=
dene
Maggiſuppen. Und ſie die erfahrene Hausfrau kannte
bislang nur drei Sorten. Schnell überlegte ſie, daß man ſo faſt jeden
Tag im Monat eine andere gute Suppe auf den Tiſch bringen könne.
Sie ſetzte ihren Gedanken in die Tat um und kochte unter genauer Be=
achtung
der einfachen Kochanweiſung auch noch andere Maggiſuppen.
Alle mundeten vortrefflich; jede hatte ihren narürlichen Geſchnack.

Wer an Hämorrhoiden leidet, tur gut, ſich an die Humidon= Geſell=
ſchaft
, Berlin W 8, Block 233, zu wenden. Dieſe Geſellſchaft ſendet
gratis und franko fedem eine Probe ihrer ausgezeichneten und bewährten
Humidon=Salbe nebſt mediziniſcher Aufklärungsſchrift über Hämor=
rhoiden
=Leiden.

Wekkerbericht.

Gießen, 4. Febritaz.
Das uufangreiche kontinentale Hoch hat ſich ſreiter abgeſchwächt. In
ſeinem Kerngebiet, in das auch unſer Gebiet noch hineinreicht, finden
ſich die tiefſten Temperaturen vor, jedoch hat ſich auch hier der Froſt
ctwas abgefcwächt. Kräftige Erwärmung zeigt das nordöſtliche Deutſch=
land
, wo ſich der Einfluß der Ballikuſtörung geltend macht. Sie hat
einen Temperaturanſtieg von zicka 11 Grad gebracht (Königsberg geſtern
morgen 12 Grad, heute 1 Grad). Wenn auch die Störung die Zu=
fuhr
trockener kontinentaler Kaltluft, mehr und mehr abſchnaidet, ſo
bürfte ſich der Froſt in unſerem Gebiet wr langſam abſchwvächen.
Jedoch iſt mit Bewöltung und vielfacher Nebelbildung zu rechnen.
Ausſichten für Dienstag, den 5. Februgr: Abſchwächender Froſt.
vielfach neblig=wvolkig, trocken.
Ausſichten für Mittwoch, den 6. Februar: Wenig Aenderung ber
Wetterlage.

Feld=
berg

Taunnt Waſſ.=
Kuppeſcowarz= Feld=
berg

wald Bug= Kahler
ſpitze Aſten ſtelberg Fich= Schnee=
koppe
Wetter heiter heiter heiter heiter heiter Temperatur ( C. 8 3 10 4 3 7 Wind s0, ono, 80, ss0, ſtill Niederſchlag mm) Schneedecke (em) 50 100 110 53 116

Dienstag, 5. Febr. 6.30: Morgengymnaſtik. 13.30: Schall=
platten
: Karneval am Rhein und an der Donau o 15.05: Stunde
der Jugend. o 16.35: Konzert des Funkorch.; Zum 120. Geburts=
tag
Mendelsſohns (geb. 3. Febr. 1809). O 18.15: Kaſſel: Vortrag.
O 18.45: Funkhochſchule. Dr. med. A. Martin, Bad Nauhemm:
Aberglaube in Ge undheitspflege und Krankenbehandlung o 19.15:
Engl. Literaturproben. o 19.30: Engl. Sprachunterricht. O 20:
Stuttgart: Militär=Konzert. Herzer: Hoch Heidecksburg, Marſch.
Suppe: Ouv. Leichte Kavallerie‟. Fucik: Donauſagen.
Walzer. Sineſynsk:: Wien du Stadt meiner Träume‟.
Schlögel: Streifzug durch ſämtliche Operetten von Joh. Strauß.
Eilenberg: Die Poſt kommt Charakterſtück. Lindemann:
Trink, trink, Brüderlein trink, Lied. Oſtermann: Rheinland=
mädel
, Lied. Herold: Im Zeichen des Mars Potp. Ausf.:
Muſik des Inf.=Regts. 13 (Erſtes Grenadier=Batl.). Muſik. Leitung:
Obermuſikmeiſter Müller. O 21: Junge Komponiſten. Mihaly
Szigeti: Ueber zwei ungariſche Volksthemen (Uraufführung).
Gerſter: Zwei Marienlieder (Volkslieder). Lopatnikoff: Klavier=
konzert
. Hirſchberg: Lied vor Tag; Venus Fantaſie: Tieß
von fern. Butting: Sinfonie (Uraufführung). Ausf.: Funkorch.,
Meta Condoo=Kerdyk (Geſang), Michgel Lopatnikoff (Klavier).
Muſik. Leitung: Max Butting und Reinh. Merten. Erich Itor
Kahn (Klavier).

Stuftgark.
Dienstag, 5. Febr. 13.45: Freiburg:
lsruhe: Frau Philipp: Eingliederung de

Schallplutten. O 15.45:

ſohns. Muſik. Leitung: R. Merten. Mitw.: Hildegard v. Buttler
(Alt). O 18.15: Prof. Beutel: Die äußeren Planeten. O 19.15:
Dr. Steinhäuſer: Süddeutſche Koloniſten in Schleswig und Jütland.
19.45: H. Bühler: Der Sternenhimmel im Februar. 0 20: Militär=
Konzert des Inf. Regt, 13 (1 Grenad.=Batl.). Leitung: Obermuſik=
meiſter
Müller. Des Großen Kurfürſten Reitermarſch. Friedrich
der Große. Friedemann: Kaiſer Friedrich=Marſch. Seifert:
König Ludwig=Marſch. Lippe: Sächſiſcher Armeemarſch Nr. 108.*
Unrath: König Karl=Marſch. Häfele: Großherzog, Friedrich
v. Baden. Fucik: Florentiner=Marſch. Sonntag: Nibelungen=
Marſch. Mahle: Schwabenland mein Heimatland. o 21: Zum
65. Geburtstag von John Henry Mackay. Einführung: Iſe Kam=
nitzer
(Rez.). Mackay: Die große Nacht; Ich muß wieder fliegen:
Aus dem Buch: Die letzte Pflicht D 21.30: Kammermuſik.
Kammermuſikverein des Philharm. Orch. Pirani: Gavotte für
2. Klaviere. Haas: Ein Kränzlein, Bagatellen für Oboe und
Klavier. O Anſchl.: Nachrichten. Anſchl.: Stadthalle: Sechs=
tagerennen
.

Berlin.

Hauptſchriftlettung. Rupolf Manp=
Verantwortlich für Peſitiſk und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuiſleten, Relch und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streele; für Gport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Que ſch; für den Schlußbienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Rette; für den Inſeratentel: Willp Kuble; Druck
und Verlog: L.C. Wiitich ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtrivie wird Garantie der Kückſendung niot übernemmen,

Die heutige Nummer hat 12 Seiten.

Dienstag, 5. Febr. 12.30: Für deni Landwirt. O 13.30; Prof.
Dr. Marcnſe: Der Sternhimmel im Monat Februar. O 16: Stunde
mit Büchern. O 16.30: Unterhaltungsmuſik. Orcheſter Ferdy Kauff=
mann
mit ſeinem Orcheſter. 18.30: Dr. Guttmann: Einführung
zu der Uebertragung des Feſtkonzertes aus der Philharmonte. 0 19:
Oberreichsanwalt a. D. Prof. Dr. Ebermayer Leipzig: Arzt und
Patient m Geſet und Rechtsſprechung. (Die Haftung des Arztes.)
19.30: Min.=Dir. Dr.=Ing. Crgemer: Der Fernſprecher bis zum
Weltkriege. 0 20: Sendeſpiel: Die Nacht vor dem Beil, Drama
von A. Wolfenſtein. Perſ.: Jank, der Verurteilte; Abel; der
Richter: Schmidt: Meta; der Aufpaſſer; ein Mädchen; die An=
gehörigen
; die Ballgäſte. Anſchl.: Preſſeumſchau des drahtloſen
Dienſtes.
Deutſche Welle. Dienstag, 5. Febr. 12: Framzölſſch f. Schüler.
12.25: Dr. Renſch und Stud.=Rat Dr. Leeke: Biologiſche und
völkerkundliche Beobachtungen auf den Sundainſeln. O 15: Jugend=
baſtelſtunde
. Bau von Flugmodellen Gleit= und Segelfliegern.
15.30: Wetter und Börſe. o 15.40: Jonny Behm: Der feſt=
lich
gedeckte Tiſch. o 18: Schulrat Senner: Naturwiſſenſchaft.
Schule und praktiſches Leben. 6 16.39: Leipzig: Wien im Spiegel
ſeiner Lieder. O 17.30: Geh.=Rat Prof. Dr. Eckſtein: Die wich=
tigſten
Hausſchädlinge und ihre Bekämpfung. o 18: Dr. R. H.

Stein: Neuere Hausmuſik für Klavier. 18.30: Franzöſiſch für
Anfänger. 16.55: Carl Meißner: Der Humor Friedrichs des
Großen. O 19.30: Min.=Dir. a. D. Dr. Ing. h. c. P. Craemer:
Der Fernſprecher bis zum Weltkriege. 0 20: Sendeſpiel: Die Nacht
vor dem Beil. Sendeſpiel von Alfred Wolfenſtein. 22.45:
Bildfunkverſuche.

MMerrheiden geilone.
Wenn ein Hämorrhoidenkranker dieſes wirk=
vernachläſſigt
, wird es ihm immer größere
Die anfangs unbedeutenden Knoten am Darm
dern in den Darm hinein und platzen ſchließ=
beſteht
die Gefahr, daß Blutgerinnſel in die
men und dort zu ſehr gefährlichen Verſtopfungen
int hinzu, daß die Schmerzen, das Brennen und
krankten Teile immer unerträglicher weiden
körperlich und ſeeltſch zugrunde richten. Schließ=

lich bleibt dem verzweifelten Patienten nur noch übrig, ſich auf
dem Wege der Operation unſichere Heilung zu verſchaffen.
Muß das ſein? In den meiſten Fällen: Nein! Denn
Hämorrhoiden, rechtzeitig als ſolche erkannt und ſachgemäß be=
handelt
, können mit großer Ausſicht auf Erfolg auch ohne Ope=
ration
beſeitigt werden. Neben peinlicher Sauberkeit muß ein=
geeignete
Salbe zur Anwendung kommen, die die Knoten zur
Schrumpfung bringt, die Schmerzen lindert, die Entzündungen
beſeitigt. Die bewährte Humidon=Salbe verbindet alle dieſe
Eigenſchaften in herorragendem Maße. Schon nach ganz kurzer
Anwendung läßt das Jucken und Brennen nach. Damit iſt ſchon
diel gewonnen; denn fallt der Juckreiz fort, ſo verringert ſich guch
die Gefahr weitergetragener Infektionen. Nun erſt kann der

Heilungsprozeß beginnen Die Humidon=Salbe wird ſeit Jahreie
auch in verzweifelhaften Fällen gebraucht, und unzählige Kranfe
bezeugen, daß ſie faſt Wunderdienſte geleiſtet hat.
Aber die Humidon=Kur iſt keine Wunderkur, ſondern das
Reſultat einer wiſſenſchaftlich wohldurchvachten Arbeit. In die
ſer Salbe ſind alle Stofſe vereint, die dieſe tückiſche Krankheit
erſolgreich zu bekämpfen geeignet ſind. Die Humidon=Geſellſchaft
will überzeugen und nicht überreden. Sie erhalten durch di
Verfand=Apoiheke umſonſt eine ausreichende Probe Humidon
nebſt ärztlicher Aufklärungsſchrift über Hämorrhoidenleiden.
Dieſen koſtenloſei. Verſuch iſt jeder ſeiner Geſundheit ſchuldi
Uleberzeugen Sie ſich am beſten ſelbſt und ſchreiben Sie ſofor
ehe Sie es vergeſſen, nach Probe und Broſchüre an die Hurnidon=
AV,61
Geſeſlſchaft, Berlin W 8, Block 233.

[ ][  ][ ]

Nummer 36

Dienstag, den 5

DieGeneralverſammlungderkeichsbank
Dr. Schacht über die Krediknol deutſchlands.
In der am Sonntag in Berlin abgehaltenen Generalverſammlung
der Reichsbank wurde beſchloſſen, für das Jahr 1928 eine unveränderte
Dividende von 12 v. H. zu verteilen. In der Ausſprache erklärte Dr.
Schacht zu der ſtarben Vermehrung der Gewinne der Reichsbank, daß es
hierin nur die Not der deutſchen Wirtſchaft und deren ungeheuere Kre=
ditnot
zeige. Die Gewinne würden von ſelbſt zurücktreten, wenn wieder
ein einigermaßen normaler Zinsfuß in Deutſchland herrſche.
In dem gleichtzeitig vorgelegten Verwaltungsbericht der Reichsbank
wird ausgeführt, daß für über ein Jahr lang Reparationen nicht aus
Heberſchüſſen der Wirtſchaft, ſondern aus geborgten Geldern abgeführt
wurden. Es ergebe ſich immer ernſter die Frage, wie lange der Ver=
ſſchuldungsprozeß
noch fortgeführt werde und wieweit die deutſche Wirt=
ſchaft
die im Laufe des Jahres immer ungünſtger gewordenen Kreditbe=
dingungen
noch tragen könne. Der Bericht ſchätzt die von Deutſchland
aufgewommenen Auslandsanleihen auf 7 Milliarden ſowie die hereinge=
nommenen
Auslandsgelder auf 6 Milliarden, die von der deutſchen
Banbwelt in Anſpruch genommen worden ſeien.
Dazu kamen die kurzfriſtigen Auslandskredite anderer Zweige der
deutſchen Wirtſchaft und ſchließlich der Erwerb anſehnlicher Beträge in=
ländiſcher
Wertpapiere durch ausländiſche Käufer. Der Zinsbetrag, den
Deutſchland für die bisherigen Auslandsgelder aufbringem müſſe, belaufe
ſich auf rund 1 Milliarde Mark jährlich.
Der Answeis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Januar hat ſich die ge=
famte
Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und
Effekten in der Ultimowoche um 295,8 Millionen auf 1978,2 Millionen
RM. erhöht. Im einzelnen ſind die Beſtände an Wechſeln und Schecks
um 225,6 Millionen auf 1774,1 Millionen RM., die Lombardbeſtände
um 61,2 Millionen auf 101,9 Millionen RM. angewachſen. Die Anlage
i Effekten iſt mit 93,3 Millionen RM. weiterhin amnähernd unver=
ändert
gebliebem.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 693,8
Millionem RM. in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der Um=
kaurf
an Reichsbanknoten um 644,6 Millionen auf 4453,9 Millionen RM.,
derfenige an Rentenbankſcheinen um 49,2 Millionem auf 512,8 Millionen
RM. erhöht. Dementſprechend ſind die Beſtände der Reichsbank an Ren=
tenbankſcheinen
auf 9,4 Millionen RM.. zurückgegangen. Die fremden
Gelder zeigen mit 422,9 Millionen RM. eine Abnahme um 360,2 Mil=
lionen
RMM.
Die Beſtände an Gold ud deckungsfähigen Deviſen zuſammen ſind
mit 281.4 Millionem RM., im einzelnem Gold mit 2723,2 Millionen RM.,
deckungsfähige Deviſen mit 152,2 Millionen RM. ausgewieſen. Die
Deckung der Noten durch Gold allein betrug 61,3 Prozent gegen 71,0
Prozent in der Vorwoche, diejenige durch Gold und deckungsfühige De=
viſen
64,7 gegem 75,9 Progent in der Vorwoche.

Diehmärkke.
Frankfurter Viehyarkt vom 4. Febrnar. Der Auftrieb des heutigen
Hauptmarktes beſtand aus 1326 Rindern, darunter befanden ſich 280
Ohſen, 76 Vullen, 586 Kühe, 354 Färſen, fecner aus 398 Kälbern, 146
Schafen und 5056 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Haupt=
marktes
der vergangenen Woche, waren 26 Rinder und 100 Kälber mehr
angetrieben, während 17 Schafe und 44 Schweine weniger zum Verkauf
ſtanden. Marktverlauf: Rinder ruhig, Schweine ſchleppend, ausver=
kauft
, Kälber und Schafe ruhig, geräumt. Bezahlt wurde pro Zentner
Lebendgewicht: Ochſen al) 5356, a2) 4952, b)) 4448, Bullen a) 50
bs 52, b) 4649, Kühe a) 4145, b) 3640, c) 3135, d) 2630, Fär=
ſen
a) 5357, b) 4852, c) 4347, Kälber b) 7074, c) 6569, d) 58
bis 64, Schafe nicht notiert, Schweine a) 7174, b) 7174, c) 7274,
d) 7275, e) 6872, g) 60865. Im Vergleich mit den Notierungen der
Preiſe der vergangenen Woche waren Rinder bis 1 Mark und Kälber bis
zu 3 Mark teurer, Schweine dagegen blieben unverändert. Fleiſchgroß=
markt
: Ochſenfleiſh 1. Qual. 8893, 2. Qual. 8086, Bullenfleiſch 78
bis 82. Kuhfleiſch 2. Qual. 5060, 3. Qual 5350, Kalbfleiſch 1. Qual.
95105, 2. Qual. 8595, Hammelfleiſch 95105, Schtveinefleiſch
1 Qual. 9095. Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel zollfrei 52,
verzollt 65, Hinterviertel 58 bzw. 76.
Frankfurter Pferdemarkt vom 4. Februar. Die Zufuhr zum heu=
tigen
Markt war infolge der ſtrengen Kälte gering, es ſtanden insge=
ſamt
420 Pferde, darunter eine Anzahl Geſchäfts=, Pritſchen=, Wagen=
und andere Pferde zum Verkauf. Der Handel war zu Beginn des
Marktes äußerſt ruhig und entwickelte ſich erſt im Laufe des Vormittags
zu einem mittleren Geſchäft. Geringwertige Pferde und insbeſondere
Schlachttiere wurden in der Mehrzahl umgeſetzt, hingegen waren ſchwere
Arbeitspferde wenig gefragt. Man hofft, daß ſich anläßlich des März=
Pferdemarktes (11. März) ein größerer Bedarf an Pferden ſeitens der
Landwirtſchaft bemerkbar macht.
Mannheimer Viehmarkt vom 4. Februar. Zum heutigen Viehmarkt
waren zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je nach Klaſſe
in Reichsmark gehandelt: 174 Ochſen 3056, 189 Bullen 3250, 36
Klhe 1850, 369 Färſen 3657, 613 Kälber 5478, 31 Schafe 4246
2244 Schweine 6878, 9 Ziegen 1224. Marktverlauf: Mit Großvieh
mittelmaßig, geräumt; mit Kälbern lebhaft, ausverkauft; mit Schweinen
mittelmäßig, geräumt; ausgeſuchte Ware über Noti.
Produkkenberichke.
Frankfurter Probuktenbericht vom 4. Februar. Die Frankfurter Ge=
treidebörſe
war ſtetig. Hifer iſt im Preiſe um 25 Pf. geſtiegen. Wei=
zen
23,7524, Roggen 23,50, Sommergerſte 24,5024,75, Hafer 2424,25,
Mais 23,5023,75, Weizenmehl, ſüd. Spezial Null, 33,2534,25, dto.
wiederrhein. 3333,75, Roggenmehl 3131,50, Weizenkleie 14,25, Roggen=
tleie
15, Erbſen 3580, Linſen 70110, Heu 13,2513,75, Weizen= und
Rogenſtroh drahtgepr. 4,505, dto. geb. 4 4,50, Treber 20,75.
Frankfurter Kartoffelbörſe. Durch den ſtarken Froſt iſt der Waggon=
verkehr
in Speiſekarkoffeln unterbunden; eine Notierung iſt daher un=
möglich
.
Mannhefmer Probuktenbericht vom 4. Februar. Infolge Einſtel=
lung
der Rheinſchiffahrt war die Stimmung an der Produktenbörſe
für Brotgetreide weiter befeſtigt. Die kanadiſchen Weizen waren gegen=
über
der Donnerstagsbörſe um 310 Cents erhöht. Man verlangte
für die 100 Kilo ohne Sack waggonfrei Mannheim in Reichsmark:
Weizen inl. 24.5, ausl. 26.2528.5, Roggen inl. 23.7524, Hafer inl.
23 524, Braugerſte, badiſche, fränkiſche und württembergiſche 25.25 bis
26.75, pfälziſche 2626.75, Futtergerſte 20.522, Mais mit Sack 24,
ſüdd. Weizenmehl (Spezial Null) 3434.25, Roggenmehl je nach Aus=
mahlung
30.7532.5, Kleie 1414.25.
Berliner Produktenbericht vom 4. Februar. Das Anhalten des
ſiharfen Froſtes hat zu einer Vereiſung der Häfen geführt, wodurch der
Erport von deutſ hem Brotgetreide eine weitere Behinderung erfährt.
Die Folge hiervon war, daß die Exportenre für Weizen, Roggen und
Hafer uur noch vereinzelt als Käufer auftreten. Ein weiteres verſtim=
mendes
Moment iuar heute in der Nachricht zu erblicken, daß Polen ein
beſrimmtes Quantum von Noggen zum Export freigegeben hat, und
dieſe neue Konkurrenz macht ſich im Geſchäft nach Skandinavien auch be=
reits
fühlbar. Roggen war daraufhin ſchioächer gehalten, und zwar be=
trugen
die Preisverluſte ſowvohl im Effektiv= als auch im Licferungs=
geſckäft
etwg 1½ bis 2 Mmk. Weizen iſt weiterhin ausreichend uffe=
riert
. Das Material ſtammt aus Mitteldeutſchland und Schleſien.

Mekallnokierungen.

Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 4. Februar.
Zu Beginn der neuen Woche beſtand an der Börſe wieder eine grö=
ßere
Unſicherheit. Die für heute zu erwartende Rede des Reichskank=
präſidenten
Dr. Schachts mahnte zur Zurückhaltung, doch hatten ver=
ſchiedene
Deckungen nur ganz geringe Abſchwächungen zur Folge. Von
dem heute erſchienenen Reichsbankausweis ging keine beſondere Anregung
aus und das Geſchäſt beſchränkte ſich im weſentlichen nur auf Spezial=
werte
. Die Stimmung war im allgemeinen luſtlos, da von dem unein=
heitlichen
Schluß der New Yorker Börſe vom Samstag ein Druck aus=
ging
, und die Tendenz neigte zur Schlväche. Das An=
gebot
war im allgemeinen nicht groß, nur vereinzelte Werte traten
aus dieſem Rahmen heraus und hatten demzufolge auch erheblchere
Verluſte aufzuweiſen. Vor allem waren es Dt. Linoleum mit minus
2½ Prozent, Zellſtoff Aſchaffenburg mit minus 2½4 Prozent, Chade=
aktien
mit minus 3 Mark und Danatbank mit minus 2½ Prozent. Ver=
ſchiedentlich
waren aber auch kleine Beſſerungen zu verzeichnen. So be=
ſtand
vor allem für Otavi=Minen mit plus ½ Mark Intcrefſe, auf den
Preiserhöhungsbeſchluß des Kupferblechſyndibats. Auch Klöcknerwerke
konnten ſich etwas beſſern. Kaliwerte waren bis zu 2 Prozent niedriger.
Im Verlaufe fanden die anfangs günſtigen Momente vermehrte Be=
achtung
und es machte ſich eine allgemein freundlichere Stimmung be=
merkbar
. Auch von der nicht ſo ungürſtigen wie anfangs erwarteten
Rede des Reichsbankpräſidenten ging eine Beruhigung aus. Das Geſchäft
war fedoch ſehr klein, einige Deckungen brachten Beſſerungen für alle
Märkte bis zu zirka 2 Prozent. Etwas lebhafter bliebem Kubferwerte
gefragt. Siemens lagen bis 2½ Prozent höher. Am Geldmarkt erfuhr
Tagesgeld mit 5½ Prozent eine Erleichterung. Am Deviſenmarkt lag
Spanien ſehr ſchwach. Man nannte Mark gegen Dollar 4,2150, gegen
Pfunde 20,43, London=Kabel 4,8482, Paris 124,10, Madrid 31,60, Mai=
land
92.65, Holland 12,10½.
An der Abendbörſe war die Geſchäftstätigkeit im allgemeinen mini=
mal
, die Grundſtimmung war jedoch freundlich und die Kurſe blieben
gegen den Berliner Schluß meiſt gut behauptet. Einige Nachfrage trat
nach J. G. Farben hervor, die ca. 1 Prozent anziehen konnten, Weiter=
hin
waren Otavi etwas ſtärker verlangt. Außerdem lagen am Montan=
markt
Harpener etwas feſter. Sonſt traten nennenswerte Kursverände=
rungen
nicht ein. Renten ohne Umſatz. Abl.=Schuld 13.7, Kommerz=
bank
21, Deutſche Bank 171, Reichsbank 316, Gelſenkirchen 127, Har=
pener
131½, Aſchersleken 273½, Weſteregeln 276, Mannesmann 125½,
Phönix 96½, Rheiniſche Braunkohlen 273, Stahlverein 97½, Adler
werke 58½, A. E. G. 176½, Bergmann 210½, Daimler 60, Licht u. Kraft
212, J. G. Farben 253½, Gesfürel 238, Holzmann 128, Siemens 377,
Zellſtoff Aſchaffenburg 191, Waldhof 259, Hapag 128, Norddeutſcher
Llotyd 126¾.
Berlin, 4. Februar.
Nach der ſchiachen Tendenz des vorbörslichen Freiverkehrs, die haupt=
ſächlich
durch die peſſimiſtiſche Erwartung über die Reichsbankbeſtände
beeinflußt war, ſetzte die Börſe am heutigen Wochenbeginn leicht er=
holt
ein, wenn auch die Samstags=Schlußkurſe meiſt wicht erreicht wurden.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe blieb die Tendenz weiter freundlich.
Im weiteren Verlauf der Börſe blieb die Tendenz freundlich und es
konnten ſogar bei einigen Sonderwerten Kursbeſſerungen erzielt werden.
Das Geſchäft war aber ſehr ruhig und die Umfätze nahmen größeres
Ausmaß nicht an. Später wurde die Tendenz unſicher und neigte zur
Schwäche. Da weiter Auslandsaufträge und auch Orders aus der Pro=
vinz
eintrafen und die Aufwärtsbewegungen der Handelsanteile eine
kräftige Anregung gaben, wurde die Tendenz allgemein freundlich und
die Börſe ſchloß einheitlich erholt. Fefr lagen auf Auslaudsintereſſen
namentlich Bankaktien und die führenden Elektrowerte. Nachbörslich
blieben die Kurſe bei nur minimalen Umſätzen gut behauptet.
4. 2.
d. E. 8.
175 6251 175. Hirſch Envſer
138 13725
Augsb.=Nürnb. Maſch
91.25 Höſch Eiſen
120.25 1185
Baſalt . ..
5.
57.125/ Hohenlohe Werte ./ 71.5 n1.5
Beramann=
213 75 209.75 Kahla Porzellan ..1113. 1112.75
Berl. Karlsruhe
65.25 65.5 Kali Aſchersleben.
272.5
Berl. Hanb.=Ge
229.5 1 232.5 1 Salzbetfurth /495. 1493.
Braunkohl. Bril
163.75 1162.75 V Weſteregeln
27
275.
Bremer=Wolle".
205. 205. 1 Lindes Eismaſch. /161.5 160.
Danatbank.
223.
278. 277. 12. Loewe E Co.
2265
Deutſche Bank
169. 150. Lingel Schuh
49.75 49.25
Diskontogeſ.
164 25 1164 75 MannesmannRöhren/ 125.5 1125.
Dresdner Bank
169.75 1 169 1259 Nieberlauſitzer Kol
159.75
Deutſche Maſchine
51.87!
51.5 Nordd. Lloyd
126.8731171.5
Deutſche Erböl=
129. 128. Orenſtein.
90.75 93 375
Deutſche Betroleumk 80. (79 80 Polyphon
403.875/408.
Dynamit Nobel
119.875/ 118.5 Rütgerswerke
97.875) 97.
Elektr. Lieferung
166.
122
165.5 Sachſenwerke
122.
J. G. Farben
252.5 251.125) Siemens Glas
1405 1141.
Gelſenk. Berg.
126.25 126. Ver. Glanzſtoff
1444. 1432.
Gef. f. elektr. Unt
238.5 237.75 Ber. Stahlwerke
97. 96.75
Han. Maſch.=Ege
45. 45.
Volkſtedter Porzellanl 50. 50.
Hanſa Dampfſch
160.6251 160.5 Wanderer Werke /105. 1105.5
Hapag
229.
127.75 Wiſſner Metall ../144. 1144.
Harpener
131. 1130.5 Wittener Gußſtahl
35.
Hemoor Zement . . 1267. 1267.

Amerikaniſche Kabelnachrichken.:

* Chicago, 4. Febr.
Weizen: Der Markr gab anfänglich nach auf beſſerge
der Weltlage für Weizen. Dann erfolgte eine Erholung od
Lage in Süd= und Oſteuropa und gute Verſchiffungen nacht
Mais eröffnete mit niedrigeren Preiſen. Später win
tung ſtetig auf beſſere Exportnachfrage.
Roggen ſtand zunächſt unter dem Einfluß von Echh=
durch
die Wetterwarten ſowie Abgaben öſtlicher Firme
laufe trat eine Erholung ein auf ungünſtige Berichte or=
Hafer: Die Tendenz wurde durch die Zunahme der ſ7i.
räte und die enttäuſchende Lokonachfrage beſtimmt.
* New York, 4. Febr.
Baumwolle: Der Markt verkehrte überwiegend in 74
tung auf die verſtimmenden Liverpooler und ägyytiſchs=
Abgaben der Liquidation angeſichts der ſchlechten Lagg
induſtrien.
Kaſfee: Angeſichts der feſten Tendenz der Lokomäz
braſilianiſchen Marktberichte nahm die Spekulation Käufe
kam es teilweiſe zu Realiſationen.
Zucker eröffnete überwiegend feſter auf Deckungen
wogegen wie verlautet Abgaben am Lokomarkt
wurden. Später ſchlug die Tendenz um und Liquidatiomin
rungsverkäufe wurden durchgeführt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago
Weizen: März 125½, Mai 128½, Juli 130½;
96½, Mai 99½, Juli 101½: Hafer: März 52½,
94½; Roggen: März 111, Mai 110½, Juli 1087.
Schmalz: Februar 11,85, März 11,97½, Mai buckz u
12,55.
Fleiſch. Rippen: Mai 12,90, Juli 13,40; Spect
leichte Schweine 9,65 bis 10,15, ſchwere Schwe=
10,00; Schweinezufuhren: Chicago 55 000, im W=
Baumwolle: März 19,15, Mai 19,15.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork
Weizen: Rotwinter 163½ Hartwinter 139½8: WIt
gek. Ernte 111½; Mehl, ſpring wheat clears 5,80
nach England 1,62,9 Schilling, nach dem Konnn
13 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12.55; Talg, e
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 135
Februar 10,27, März 10,46, April 10,51, Mai 106-
Juli 10,85, September 11,05, Oktober 11,11, Dezem

Deviſenmarkk.

Heiſingfors. . .)
Wien.... . .. .!
Prag ..."
Budapeſt.
Sofia ..
Holland ..
Oslo ......"
Kopenhagen..!
Stockholm .. . !
London
Buenos Airesl
New York ...!
Belgien".

Geld Brieſ
10.588 10.60
59.13 59.25
12.457/12.477
73 33 73.47
3.039 3.045
168.57/168 91
112.15/112 37
12.22/112.44
2.48 112.70
20.41 120.45
1.775 1.779
4.2100 4.2180
58 50 58.62

4. 2.
Geld/Brief
10.593 10.61*
9. 14 159.26
2.459/12 479
73.36 ſ73.50
3.039/ 8.045
168.58 168.94
12 16 112.38
112.251112.47
112 48112 70
20.41 k20.45
1.775 1 779
2100/4 2180
58 49 158.61

Italien ...
Paris ..."
Schweiz ..
Spanien ..
Danzig.
Fapan..
Rio de Janeir
Jugollawien
Portugal. . .
Athen ....
Konſtantinpel
Kanada ...
Uruguay

Geld Briel
22.04 22.08
16.445/ 16.485
80.95 181.11
66.92 67.16
81.59 (81.75
1910/ 1 914
0 502/ 0.504
7.395/ 7.3 99
18 58 18.62
5 43 5.44
2u78/ 2.08
4.1971 4 205
4 311/ 4 31=

Geld Brief
2.025 22.065
16 445 16.485
80 94531. 105

61.29
1 58
1.910 1914
0.502
7.388
18.58
5. 43
2.07:
4 197
4 316

64.41
81.74
0.504
7.402
18.62
5 44
2.077
4.205
4.324

Frankfurter Kursbericht vom 4. Februar 1929.

Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
In der Zentralausſchußſitzung der Reichsbank!
geſetzlich vorgeſehenen Wiederwahlen und Neuwahl=,
zirksausſchüſſen vorgenommen. Im Anſchluß darn
Ausſprache über die wirtſchaftliche Lage ſtatt.
In Abänderung der bisherigen Einladung zu
Hauptverſammlung der Handelsgeſellſchaft Raiffeiß
ſenſchaften A.=G., Berlin, zum 28. Februar wird de
Hauptverſammlung auf den 14. März verlegt. Eim
der Tagesordnung iſt nicht erfolgt.
Der Aufſichtsrat der Berliner Hagel=Aſſecur
von 1832 beſchloß in ſeiner Bilanzſitzung, der Genere=
die
Verteilung einer Dividende von 9 Prozent de
Wen in
Aktienkapitals vorzuſchlagen. Die Geſamt=Verſi
ſtellte ſich 1928 auf RM. 186 413 325., die Geſc
RM. 2 229 189,50 und die Geſamtſchäden einſchließzW Mund
lierungskoſten auf RM. 1 461 244,88.
Die Arbeitsmarktlage in der Südpfalz hat a.
Januar wieder eine nahezu 50prozentige Verſa
fahren.
In den Abteilungen Lokomotivkeſſelbau und E
der Lokomotivfahrik Henſchel & Sohn AG. mußte mu
des Demobilmachungskommiſſars wegen unzureiche-,
gung der Betriebsanlagen insgeſamt 1382 Arbeiter
und Beamten gekündigt werden. Die Geſchäftslage
baues iſt auch weiterhin ungünſtig.
Die Süga G. m. b. H., Mannheim, die dort
gnügungsſtätten Palaſt=Café Maleprotos. Lybelle
trieb, hat ihre Zahlungen eingeſtellt. (Gläubige)
7. 2. 1929.)
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung.
a. M., hat ihre Preiſe mit Wirkung vom 4. d.
Prozent erhöht, nachdem bereits am 24. Januar
höhung um ebenſoviel eingetreten war.
Engliſche Banken haben erneut ihre Intereſſen
ruſſiſchen Geſchäftsverkehr erweitert. Namentlig
ruſſiſche materielle Abſchlüſſe ſowie auf den Ve=
Maſchinen nach Rußland haben ſie ihre Tätigkeit
wurden in den letzten Tagen wieder einige Abſah
liſchen Banken kurzfriſtig finanziert.
Zu der Unterzeichnung des Vertrages über
Stabiliſationsanleihe wird noch gemeldet, daß vo
betrag von 102 Mill. Dollar Schweden 30 Miul
nimmt. Von den verbleibenden 72 Mill. Dollar gau
reich 22½ Mill. London 40 Mill. Dollar, währem
amerikaniſcher Seite unter Beteiligung Deutſchlang
und anderer Länder gegeben wird,

Die Berliner Metalltermine vom 4. Februar ſtellten ſich für Kup=
fer
: Februar 155.75 (156.75), März 155.50 (157.50), April 156.00
(156.50), Mai und Juni 155.75 (156.50), Juli 156.00 (156.50), Auguſt
156.50 (156.75), September und Oktober 156.75 (157.00), November und
Dezember 156.50 (156.75). Für Blei Januar 45.50 (45.75), Februar
44.50 (44.50), März bis Juni 44.75 (45.00), Juli 45.00 (45.00). Auguſt
und September 45.00 (45.75), Oktaber 45.25 (45.75), Nooember 45.25

Juli 52.75 (53.50), Auguſt und September 53.00 (53.50), Oktober bis
Dezember 53.00 (53.75). Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
Rlammern Briek.

6% Dtſche. Reichs=
anl
. v. 27.
60 Baden Frei=
ſtaat
v. 27 .....
6% Bahern Frei=
ſtaat
v. 27
8% Heſſen Volks=
ſtaat
v. 28.....!
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28.
6% Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27
7% ThüringerFrei=
ſtaat
v. 27....
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö=
jungsſch
. (Neub.)
Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
. . .
8 Bad.=Bab. v. 26
6% Berlin v. 24.
8% Darmſtadt v. 26
v. 2
% Frif. a. M. v. 26
8 Mainz v. 26...
32 Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
Lt. Komm. Eam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. I
* Ser. II
D
Berl. Hyp.=B
% Frkf. Hyp. Bk.
%. Lig. Pfbr.
8% PfbrBk.
4½%. Lig. Bfbr.

94.5

921/.

51:
69.5
97.5
97.5
n7.05
97.5
81.75

88 Heſſ. Landesbr.
4½% Heſſ. 2ds. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr..
8% Kom. Landes=
bank
Darmſtadt
80 Mein. Hyp. Bk.
Lig. Pfbr.
Pfälz. Hyp. Bk
Preuß. Ztr.-
Stadt ſchaft. .
% Rhein.Hyp.=Bk
Zig. Pfbr.
12 Rhein.=WBeſtf.=
Bd. Credit. . . .
Südd. Bod.
Cred.=Bank".
8% Württ. Hyp.=B.)
6% Daimler Benz
von 27......."
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26.. . .
7½ Mainkrw. v. 26.
7% Ver. Stahlwkel
mit Opt. v. 26.
3% VoigtckHäffner
von 26 ........

J. G. Farben Bonds
v. 28..........!

5% Boßn. L. E. B.
v. 1914 ......."
4‟/.% Oſt Schatz=
anw
. v. 1914 ...
4% Oſt. Goldrente
4:/,% Rum. Gold
von 1913
42 Türk Admin.
14½ 1. Badgad
49
Zollanl.
4:1,% Ungarn 1913

D.25

93.9
98
17.5
94.5
37.75

97.5

76.5

135-,

37

37.75
31.8

191.

41/,% Ungarn 1914/ 26
Goldr.
Aktien.
Ang. Dt. Treditanſt. 138.25
Bk. f. Brauinduſtr. 1170
Berl. Handelsgef.
Tomm. u. Privatb. 198
Darmſt. u. Nt.=Bk. /277
Deutſche Bank .. . 169.25
Eff.=u. Wee
bank
124
104
Verein
Diskonto.
164.5
Dresdene
169
Frankf. 4
116
Hyp.-
148
Pfdbr
1.551,
Rotha. Gru
1142
Nein. H.
1139:1,
Mitteld. Creditbk. 196
Nürnb. Vereinsbk. 160
Oſt. Creditanſtalt. . 34.5
Pfälz. Hyv.=Bank. /159
Reichsbank=Ant. . . 312.5
Rhein. Creditbr. . . (124.75
Hyp.=Bank
214.25
Südd. Bod. Cr. Bf. /18)
Wiener Bantoe
14.75
A..G. ſ. Berfehrsw/165.2:

Dt. Eiſenb.=
7% Dt. Reichs
Vorzge.
Hapag
Nordd. Llotzd ....
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ

83

126
119

Arcum. Berlin. . . . 157
Adlerw. (v. Kleher)) 53
6% AEG. Borzugl 87
5%*
84

AE8. Stamm... /174.75
Zaſt Nürnberg .. . 216.5
Zergm. El. Werk
Brown BroverickCie/151

Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen ...
Eement Heidelber=
Karlſtad
Chem. WerkeAlbert
Chade ..........."
Daimler=Benz....
Dt. Atl.=Telegr. . . .
Eifenh. Berlin
Erdöl .......
Gold= u. Silb."
cheide=Anſtalt
Linoleumwerk.
Eichbaum, Brauer
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer.=Geſ.)
Eſchw. Bergwerk".
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnereil,
F. G. Farbenindſtr.
Feinmech. (Fetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas .......
Hof..
Geiling & Cie. ...
Gelſenk. Vergwerk
Geſ. f. elektr. Un=
ternehmungen
.
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bülfinger
Dafenmühle Frift.
Hammerſen (O3n.
Harvener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ...

119
134
180
6s
467
59.75
130
127.75
178
310
220
165
40
225
51
89

Hi.4
104

136

Hochtief Eſſen".
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie/ 96.75
Flſe Bergb. Stamm/211
Genüiſſel112.25
Junghans Stamm 76.5
Kali Aſchersleben ./273
Salzdetfurth . 1492
Weſtere
1276.5
Kammgarnſpit
245
Karſtadt, R.
220.5
Klein, Scha
110
Klöcknerwerke
105.5
Kraftw. Alt=Wür
Lahmeyer & Co.. ./166
Lech, Augsb=
297
Löwenhr.
Lüdenſcheid Met
Lutz Gebr. Darmſt.
hſt. 118
Mainkr.-A
254
Mainz. Aft.=Br.
Mannesm Röhren 124.5
Mansfeld. Bergb.
106
Mars=Berfe
Metallgeſ. Frankft. 188
Miag. Mühlenbau
MontecatiniMaild. / 64
Motorenfb. Darmſt. / 55.5
24
Reckarſ. Fahrze
15.
Nicolay, Hoför
Oberbedar
Oſterr. Alpine
69
Otavi Minen"
Peters Union Frkf. /101.5
Phönir Bergbau. 95:5
ſteiniger, Gebb.. 413
Rh Braunkohlen
Elettr. Stamm 152
Stahlwerke . 1129.75
Riebeck Montan.
Roeder Gb. Darmſt. /125.5

Rütgers
Sachtleb=
Schran
Schriftg
Schucker-
Rg
Siem
Sid, S
Spenska
Tellus 2
Thür.
Sucher
Anterfr
tr.=Be
Beithwar
Ber. f. 4
Gin
Hidts
Wank 2
Hus 2
Werger 2.
Zellſtoff

Mich

[ ][  ][ ]

36

Dienstag, den 5. Februar 1929

Geite 11

Abenteurer von Ehre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
me junge, bleiche Dame, ſagte er wie zerſtreut. Ja,
ſeein, in dieſem Schloß zu wohnen. Wo liegt es
ſrer aus, dieſes Schloß?
qupr Ihren Fenſtern, Sir, lachte Florrie leiſe.
wir dichten Nacht, und wenn es Tag iſt, werden Sie
g Ruhe, Sir.
ia leicht geſagt; noch viele Stunden wälzte ſich Hoh=
ger
: Bett hin und her, um endlich in einen tiefen,
Sia1, zu verſinken.
Fſiſrvachte, war es heller Tag; ein Blick aus dem
übzugte ihn, daß das große Werk über die engliſchen
abertrieb, indem es von Jverelyde als einem der
herrenſitze Englands ſprach.
lag auf einem mäßigen, ſchön gewölbten Hügel,
ſmittelbar gegenüber, und ſein Anblick war in vieler
es erinnerte an ein zuſammengerafſtes Schloß
Ndc dunkelrote Faſſaden, eine nach verſchiedenen
erfohlt liederung, zwei große, ungleiche Türme, Erker,
endzl ſi bel, Terraſſen.
dieſr Fanften Hügel entſtiegen und auf ihm weich gebet=
ſeichtg
das Schloß da, und als Hintergrund ein Gewoge
zumßsen mit gewaltigen, nun im Herbſtſchmuck pran=
mimerende
Faſſade des Hauptbaues war in den bei=
ennchkwerken
rein romaniſchen, im dritten Stockwerk
Soſis, ebenſo wie der eine der beiden flankierenden, auf
ſemyſedriß errichteten Türme.
anuden Turm leitete zu einem erſichtlich ſpäteren Anbau
ter wieirdorſtil über; dieſer Teil des Schloſſes verlor ſich
hlarnds Auge im wuchernden Grün vorgeſchobener Ter=
unda
u ſerſten, gewaltigen Bäume eines Parles, der ſich
hmußte und der gefaßt war von einer niederen
ſmraler, weißer Streifen, der ſich wellig dem Hügel
11 hier und da ein kleiner, runder und behäbiger
nien Dach.
8 Eilzerkenswerteſte aber waren die Dächer, ſie waren
imng, ſie umſpannten mit mächtigen Wölbungen und
Fluich den Raum, ſie waren von vielen Fenſtern und
n haigen durchbrochen, die in der glücklichſten Weiſe
tonitzüverwendet worden waren, die abgrenzten, betonten
edem hder die, wie der herrliche, ſchmale und tiefe Kamin
ſbonikeß, ſo ſehr ſchmückten, daß man ihres eigentlichen
faſt annz vergaß.
u Hatte wenig Sinn für dieſe Herrlichkeit, beherr=
ſ
ihn nur die einzige Frage:

ſal des Schloſſes bewohnt ſie ?

Der mittlere Bau konnte es nicht ſein, die äußere Gliederung
der Faſſade ließ die innere Konſtruktion leicht erraten, hier konnte
es nur gewaltige Säte und dieſe langen, ſeuchten Korridore geben,
und hier und da vielleicht auch ein dunkles Gelaß.
Eher der Tudorbau, dieſer ſchien überhaupt in normaler
Weiſe bewohnt zu ſein, da waren Vorhänge an den wenigen, nicht
durch Läden verſchloſſenen Fenſtern doch man klopfte zum
zweitenmal, es war Zeit, zum Frühſtück zu kommen, ſich den bei=
den
Miß Hawkly, den Inhaberinnen der Penſion, und dann ge=
legentlich
den anderen Gäſten vorzuſtellen.
The Old Oaks Inn.
Die beiden Miſſes Hawkly waren Damen im reiferen Alter,
Penſionsinhaberinnen, wie man ſie oft trifft, Frauen, die Ent=
täuſchungen
vieler Art erfahren und die im Führen einer Pen=
ſion
den ſoliden Halt am Leben gefunden haben; und im übrigen
ſehr um das Wohl ihrer Gäſte beſorgt.
Dieſe waren die für eine Penſion beſcheidener Art und dieſer
Lage üblichen Gäſte, drei ältere Herren, die ſich des Fiſchens
wegen hier aufhielten, ein penſionierter, in Indien verdienter
Colonel, er hatte auf der weiten Erde keinen Verwandten mehr
und ſaß hier zum mindeſten ebenſogut, wie er irgend anderswo
geſeſſen wäre, und dann noch eine Miß Urſula von Tawory, von
achtunggebietendem Aeußern und mit einer regelrechten Lady
verwandt; ſeit Jahren Eelebte ſie ſchon dieſe Penſion, ſie war die
ziemlich fettes Fleiſch gewordene rospeotability in Perſon und
damit dieſes boarding houses Reſpektsperſon überhaupt.
Hohlander fügte ſich dem Milieu geräuſchlos ein; ein Blick
auf die dicht mit Bildern und Skizzen aller Art behangenen Wände
der Halle lehrte, daß er in der Tat nicht der erſte Künſtler als
Gaſt hier war.
Und nachdem es ſich in der Halle ſchon am erſten Abend
herausgeſtellt hatte, daß Hohlander ein Mann mit vollendeten
Umgangsformen, voll Achtung für die Würde der Miß Urſula und
deren Lady und zudem ein anregender Kartenſpieler war, Whiſt,

Qua itäts

und

Bridge und Poker, was man wollte, da ſchwand die übliche erſte
Zurüahaltung ſehr raſch, ja, man vergaß faſt ſeinen Beruf.
Maler, er malte, dieſer Gentleman, nun ja, jeder hat eben
ſein Steaenpferd, ſeine kleine Narretei.
Die Tage und Abende vergingen; Hohlander zog des Mor=
gens
mit ſeinem Gerät aus und ſtellte dies bald hier, bald dort
auf, er machte unter beträchtlichem Konſum von Kohle und Blei
auch ganz hübſche Skizzen, weiter kam er aber nicht.
Alles, was man in dieſem verträumten Städtchen von der
jungen, bleichen Dame zu wiſſen ſchien, hatte ihm Florrie ſchon
geſagt, und um feſtzuſtellen, daß auch ihm, dem Maler, das Schloß
hermetiſch verſchloſſen blieb, hatte, ein kurzer Beſuch ſchon am
erſten Tag genügt.
Er mußte nach anderen Wegen ſuchen, ſeine angebliche Eigen=
ſchaft
als Künſtler kom ihm hierbei zu Hilfe.
Denn wenn man in der engliſchen Provinz den Künſtler auch
ſehr oft als das fragwürdigſte und ſicherlich nutzloſeſte Geſchöpf
auf Erden betrachtet, ſo geſteht man ihm doch logiſcherweiſe zu=
gleich
das Recht zu, ſich phantaſtiſch, nicht der Norm gemäß und
ztvccklos zu benehmen; ja, man erwartet das gewiſſermaßen von
ihm.
Und ſo erregte es weder in der höchſt reſpektablen Penſion
noch in dem kleinen, ſchüchtern und devot zu Füßen des herrlichen
Iverilyde gelagerten Städtchen Aufſehen, wenn Hohlander Bür=
ger
und Dienſtboten ungeniert anſprach, wenn er ſich niederließ,
wo es ihm gerade paßte, wenn er einen Whisky in einem der bei=
den
für den normalen Genlemen weniger in Betracht kommenden
Salons oder gar in der Old Oaks Inn trank, einer beſcheidenen,
aber ſehr ſoliden Herberge etwas außerhalb des Städtchens, dem
Schloſſe zu.
Kleinbürger kamen gerne in dieſe Old Oaks Inn, Handwerker,
der Schmied, der Tiſchler, der Küſter, der Leiter der Poſtanſtalt;
und vor allem die Fuhrleute, alles alſo, was durchs Städtchen
kam, ſich ein wenig verſchnaufen wollte und dann wieder wei=
teriog
.
Die Feſtſtellung war leicht, daß dieſes Gaſthaus der Sitz der
Chronik von Blackwood war, in ihm wurden die Neuigkeiten be=
ſprochen
, beurteilt und ausgetauſcht.
Der painter der Maler, wie man Hohlander raſch kurzweg
nannte, machte bei ſeinem dritten Beſuch der Old Oaks Inn aber
noch eine Entdeckung er war nicht der einzige, regelmäßiger
kommende und doch fremde Gaſt in dieſer Herberge, ſondern da
gab es noch einen Miſter Jeffries, Sam genannt, ein junger, ge=
weckter
Ire mit offenem Geſicht und einem dichten Schopf roter
Haare.
Was aber Hohlander weit mehr noch intereſſierte, war die
Tatſache, daß dieſer Sam ebenfalls das Schloß bewohnte und als
Diener jener jungen, bleichen Dame angeſehen wurde.
Eine Depeſche an Coffin genügte, um Hohlander über dieſen
Miſter Jeffries zu unterrichten; er war Volontär im Scotland
Tardl und gehörte der Brigade Leniſh an, der gleichen, deren Chef
Parker einſt geweſen war.
(Fortſetzung folgt.)

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ſn dem eleganten Auto, einer faſt neuen Li=
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ſeinem gebräunten, energiſchen Geſicht be=
tein
Muskel. Nur die Augen ſchienen Leben
mefliegende, ſtahlblaue Augen, in denen ſich
Energie des kraftvollen, ſchlankgewachſenen
Bu konzentrieren ſchien. Sie blickten zuweilen
Das hell erleuchtete Veſtibül hinein, zu dem
guuen, mit dicken roten Teppichen belegt, hinauf=
ogen
aber dann immer wieder in brennender
pen erleuchteten Fenſtern im erſten Stock der
wor, vor deren Portal er hielt.
prmehme Villa gehörte dem bekannten Rechts=
1. Frieſen. Sie lag inmitten eines großen Gar=
ſeuis
zum See hinunterführte. Rechts hinter der
nzie ſich, von Bäumen und Sträuchern verbor=
arage
, in der noch ein großer Tourenwagen
er der jetzt am Portal haltenden Limouſine,
bieſen nur zu ſeinen Fahrten nach der Stadt
ungeduldiger ſah der Chauffeur zu dem er=
enſter
hinauf, aber endlich ſah er drinnen
ſfül zwei Geſtalten die Treppe herabkommen.
zore ein Ruck durch ſeine ſehnige Geſtalt, die
emes trainierten Sportmannes wirkte. Seine
ſtunnten auf, und die Muskeln ſeines Geſichts
AeEn verhaltener Erregung.
carauf aber ſtand er in ſcheinbar gleichmütiger
m Wagenſchlag und wartete auf das Näher=
heiden
Perſonen. Es war ein Herr und eine
FHerr war Dr. Frieſen, der Beſitzer der Villa,
ihm ging eine ſchlanke junge Dame, in ein=
uy
trotzdem vornehm wirkender Kleidung. Sie
iht den Eindruck, als wenn ſie in dieſe Villa
öie hatte auch dem Rechtsanwalt gegenüber
altung einer Dame aus ſeiner Geſellſchafts=
hid
er zeigte ihr gegenüber eine gewiſſe geſchäft=
ſinlichkeit
. Die Dame war Fräulein Lonny
u, die Sekretärin Dr. Frieſens. Sie ſchienen

beide in ein wichtiges geſchäftliches Geſpräch vertieft zu
ſein. Fräulein Straßmanns Geſicht zeigte geſpannte
Aufmerkſamkeit. So, immer noch in das Geſpräch ver=
tieft
, kamen ſie aus dem Veſtibül heraus und ſtanden
nun unter dem hell erleuchteten Portal.
Die Zähne des Chauffeurs biſſen ſich feſt aufeinander,
als er den Wagenſchlag öffnete. Schnell ſchaltete er das
Licht im Wagen ein, und dann trat er zur Seite. Seine
Augen hingen dabei an dem Antlitz der jungen Dame.
Wie in fieberhafter Unruhe forſchten ſie in ihren Zügen,
und als er ſah, daß ſie ſehr gleichmütig und konventio=
nell
, wenn auch aufmerkſam waren, hob ein erleichterter
Atemzug ſeine Bruſt.

Dr. Frieſen machte eine einladende Handbewegung.
Steigen Sie ein, Fräulein Straßmann, Sie können
gleich mit zur Stadt fahren.

1 daß die wirklich für Propagandazwecke im Aus=
Beträge nicht im entfernteſten die von Herrn
ASene Summe erreichen. Selbſt wenn man den
Anganda im Auslande ſehr weit faßt, können da=
W Titel des Etats gerechnet werden: ein Betrag
für geheime Ausgaben (inzwiſchen herabgeſetzt
An. ein Betrag von 2,7 Millionen für Förderung
Aueſens im Auslande und endlich ein Betrag von
Eulturelle und humanitäre Zwecke im Auslande,
4,5 Millionen für die deutſchen Schulen im
Elggt ſind. Bei allen anderen Titeln, die das Ge=
Znda berühren, handelt es ſich um Ausgaben, die
u das Ausland beſtimmt ſind.

Nei der Einken. Bolgen des kommu
niſtiſchen Wahlſieges.
mierem A=Korreſpondenten.

* Paris, 5. Februar.
üüber das Elſaß hat eine ſolche Wendung genom=
Aden Parteien gleich unangenehme Gefühle wach=
Me können nicht ausgedrückt werden, denn all=
Meinung, daß die franzöſiſche Kammer ſich in
kage einmütig zeigen muß. Nichtsdeſtoweniger
Dem.

A hat die Rede Poincares eine Verſtimmung
Id Berlin verurſacht. Dieſe Verſtimmung fühlt
Lunangenehmer, da man hier ſowieſo ſchon mit
A der nächſten Tagung des Völkerbundes, auf der
enminiſter die Frage der nationalen Minder=
awird
, entgegen ſieht.
Erfürchtet insgeheim, daß Poincaré gegen Elſaß,
gen den Klerus viel zu ſcharf vorgehen wird.
* Patriotiſche Rolle, in der ſich die Linke mit Aus=
muniſten
, gefällt, unangenehm. Die wirkliche
aNt aber links. Man muß Poincaré unterſtützen;

keit der Kammer gegen die Autonomiſten wird
Mrotz aller Unterſtreichung der Parteipolitik eine
Poincars.

Und das will man links wirklich

Zhincares, Vorſtoß nicht für glücklich, erſtens
Bangen iſt, zeitens weil er den Klerus allzuſehr
Mre iſt nämlich der Meinung, daß für vieles, wo=
Pangermanismus verantwortlich machte, die
Fierantwortlich ſei.

nommen wurde.
Der folgende Redner, der Abgeordnete und frühere
Wiederaufbauminiſter Reibel, rief mit einer beredten Vertei=
digung
der elſäſſiſchen Autonomiſten, die keineswegs zu Deutſch=
land
zurückkehren, ſondern nur ihre Ehre wwahren wollten, fort=
geſetzt
lärmende Unterbrechungen der Linken hervor. Seine Be=
hauptung
, daß es im Elſaß keinen Separatismus gebe, veran=
laßte
Poincaré zu einer erregten Entgegnung. Man müſſe zwi=
ſchen
den Führern und den irregeleiteten Maſſen unterſcheiden.
Man könne nicht leugnen, daß es im Elſaß eine verbrecheriſche
Bewegung für die Autonomie gebe. Bei dieſer Gelegenheit
ſprach Poincaré dem Abgeordneten Brogly ſeine Anerkennung
aus, weil er das Band der Ehrenlegion wieder angeſteckt habe,
das er bekanntlich ſeit einer bei ihm vorgenommenen Haus=
ſuchung
nicht mehr getragen hatte.
Reibel wies den Miniſterpräſidenten darauf hin, daß die
gegen die Elſäſſer und gegen ihre angeblich unpatriotiſche Pro=
paganda
erhobenen Beſchuldigungen den Intereſſen Frankreichs
zuwiderliefen. Reibel wies auch darauf hin, daß Brogly, den
man jetzt als Antifranzoſen berſchreie, während des Krieges mit
knapper Not der ſtandrechtlichen Erſchießung durch die Deut=
ſchen
entgangen und dann zu zehn Jahren Zuvangsarbeit ver=
urteilt
worden ſei, wovon er 43 Monate verbüßt habe. Die
Kammer brachte darauf Brogly eine Ovation dar. Der Red=
ner
ſtellte an den Miniſterpräſidenten die Frage, warum
er nicht, wenn tatſächlich die autonomiſtiſche
Propaganda durch deutſche Gelder geſpeiſt
werde auf diplomatiſchem Wege bei der
Reichsregierung interveniere. Die Propaganda
durch die deutſchen Rundfunkſender in elſäſſiſcher Mundart, die
mit anfechtbaren Vorträgen über die Minderheitenfrage verbun=
den
ſei, laſſe ſich nicht mit dem Locarnoabkommen vereinbaren.
Poincaré billigt dieſe letztere Erklärung mit energiſchem
Kopfnicken, erklärt aber, dieſe Propaganda rühre von panger=
maniſtiſchen
Verbänden her. Zum Schluß fordert Reibel den
Miniſterpräſidenten auf, von der Kammer Vollmachten zu ver=
langen
, um die elſäſſiſchen Regierungsgeſchäfte ſelbſt zu über=
nehmen
, um das Vertrauen im Elſaß wiedepherzuſtellen und
dem furchtbaren Mißverſtändnis zwiſchen Frankreich und dem
Elſaß entgegenzuarbeiten.
Dann wurde die Sitzung vorübergehend aufgehoben.
ChineſiſchJapaniſche Verſtändigung über den
Tſinan=Zwiſchenfall.
EP. Schanghai, 5. Februar.
Die langwvierigen Verhandlungen zwiſchen Japan und China
über die Regelung des Tſinanzwiſchenfalles haben zu einem für
beide Teile befriedigenden Ergebnis geführt. In einer elfſtündigen
Beſprechung zwiſchen dem chineſiſchen Außenminiſter Dr. Wang
und dem japaniſchen Vertreter wurde ein Protokoll aufgeſetzt, das
die Grundlagen der Einigung enthält.

in Spanien.
Von
E. von Ungern=Sternberg, Berlin.
te Portugal das Vorrecht, die Welt periodiſch durch
in Erſtaunen zu ſetzen, die zwar meiſtens unblutig
h das Land in ſtändiger Unruhe erhielten. Nun
anien allmählich einem ähnlichen Schickſal verfallen
it ungefähr drei Jahren verſuchen die Artillerie=
de
Rivera zu ſtürzen, zetteln Meutereien an, die
6 einen ſehr ernſten Charakter hatten, da die
onen von Getafe (bei Madrid), von Valladolid,
ſamplona ihre Kanonen auf die Regierungsgebäude
das Bombardement zu eröffnen drohten, falls die
ing nicht zurücktreten und die Beförderungsbedin=
e
Offiziere nicht abgeändert würden. Durch per=
reifen
gelang es dem König Alfonſo, eine Kata=
neiden
und die ſtreitbaren Artilleriſten wieder zur
ingen. Auch der groß angelegte Putſch dieſer Tage,
Ciudad Real ſiegreich war, da es dem dort gar=
eichten
Artillerie=Regiment gelang, die Regierungs=
ſetzen
und die durchgehenden Eiſenbahnzüge an=
hne
Blutvergießen zuſammengebrochen. Nur in
m Herd der ſpaniſchen Revolutionäre, gärt es noch,
ken drohen zu zünden. Immerhin konnte Primo
Samblea Nacional die Mitteilung machen, daß
Herr der Lage ſei und daß die Rädelsführer der
verhaftet werden konnten. Aber wenn dieſe perio=
eien
auch mehr grotesk als gefährlich erſcheinen und
daß der Geiſt Don Qnijotes in ſeinem Vaterlande
ſt, ſo haben ſie doch auch eine ernſtere Seite. Sie
Kredit Spaniens und hemmen dadurch die poli=
ſchaftliche
Weiterentwicklung des Königreiches.
hen Wirtſchafts= und Finanzkreiſe haben rch der
des Putſches eine Entſchließung ausgearbeitet, in
en, daß es, um ernſte Störungen in der Währung
m Tätigkeit zu vermeiden, notwendig ſei, zu einer
iſchen Lage zurückzukehren, d. h. die unbegrenzte
eine verfaſſungsmäßige Regierung zu erſetzen. Kein
nicht ſeine erbittertſten Gegner, beſtreiten, daß ſich
ra große Verdienſte um ſein Vaterland erworben
Bemühen um den wirtſchaftlichen Aufbau Spa=
ierkennung
, aber er hat es doch nicht vermocht, aus
nen ſich ſelbſt genügenden Wirtſchaftsſtaat zu
Anſtrengungen, der heimiſchen Induſtrie zu einer
u verhelfen, führten dazu, daß ſich Spanien mit
n Schutzzollmauern umgab. Durch ein Dekret vom
urde z. B. beſtimmt, daß alle vom Staate geſtützten
ihre Zahl iſt Legion ſich nur nationaler Pro=
dürfen
, d. h. alſo, ſoweit ſie im Lande ſelbſt er=
auch
ſelbſt in dem Falle, wenn ſie ſich teurer als
uslande importierten erweiſen ſollten. Auch wer=
onen
der zweiten Kolonne, ſoweit ſie nicht durch
beſondere Avmachungen geſchützt ſind, mit Zuſchlagzöllen von 10
bis 25 Prozent belegt. Dieſe Maßregel traf beſonders den deut=
ſchen
Handel ſehr hart, da urſprünglich von den 629 Poſitionen
für Deutſchland nur 115 vom Zuſchlagszoll befreit blieben. Die
Schutzzollpolitik Primo de Riveras hat allmählich zu einer Teue=
rung
geführt, die für die weniger begüterten Klaſſen umſo
empfindlicher iſt, als die Löhne und die Verdienſtmöglichkeiten mit
ihr keinen Schritt halten. Die ſpaniſche Währung, die Peſeta,
hat ſich zwar der Goldwährung genähert und hat bereits ſeit ein
paar Jahren einen faſt ſtabilen Kurs (1 Peſeta 70 Pfennige),
aber die Abſicht, ſie endgültig zu ſtabiliſieren, iſt nicht durchgeführt
wvorden. Durch einen empfindlichen wirtſchaftlichen Rückſchlag
könnte die Gefahr einer Inflation heraufbeſchwören werden.
Die Warnrufe der ſpaniſchen Finanz= und Wirtſchaftskreiſe
können nicht ohne weiteres unbeachtet bleiben, wenn vorläufig
auch gar kein Grund für einen Alarm vorhanden iſt. Nur darf
die Wirtſchaft nicht unter der Preſtige= und Großmachtpolitik, die
Primo de Rivera eingeleitet hat, leiden. Primo de Rivera iſt
Militär und feuriger Patriot, er iſt Staatsmann aus Intuition
und nicht der Erziehung oder dem Studium nach. Namentlich die
wirtſchaftlichen Zuſammenhänge des Weltgeſchehens dürften für
ihn unüberſichtlich ſein. Durch eine verſchärfte Schutzzollpolitik
allein kann die ſpaniſche Induſtrie nicht gefördert werden, wenn
ſie nicht in Einklang mit der allgemeinen Entwicklung gebracht
wird. Seit Jahren richtet nun Primo de Rivera ſeine beſon=
dere
Aufmerkſamkeit auf die Verſtärkung der Armee und der
Marine. Gewaltige Küſtenbefeſtigungen werden in El Ferrol
an der atlantiſchen Küſte angelegt. Molen und Forts werden
gebaut, die engliſche Firma Vickers liefert Geſchütze zu 38,1 Zenti=
meter
. Jedes der Kanonenrohre wiegt etwa 90 Tonnen, ſo daß
zu ihrer Beförderung beſondere Schmalſpurbahnen erbaut ſer=
den
mußten. Auch Cartagena und Mahon auf den Balearen
tverden in ähnlicher Art ausgebaut. All dieſe kriegeriſchen Rüſtun=
gen
verſchlingen natürlich ungeheure Summen, die, da ſie an ſich
unproduktiv ſind, die Steuerzahler ſchwer belaſten. Zu den Land=
rüſtungen
kommen die Bauten zahlreicher Kriegsſchiffe, nament=
lich
von ſchnellen Kreuzern, Torpedobootszerſtörern und Unter=
ſeeboten
, ſo daß dieſe militäriſchen Aufwendungen das Budget
übermä ßig ſchwer belaſten.
Wenn Ludwig XIV. von ſich ſagen konnte: Létat g’est mol
ſo iſt Primo de Rivera noch mehr allein die Regierung. Vor
kurzem hat er zwar die Verwaltung des Kriegsminiſteriums an
den General Ardanaz=Crespo, und die des Marineminiſteriums
an den Admiral Mateo Garoia de los Reyes abgetreten, aber
in Wirklichkeit bleibt ſein Wille allein ausſchlaggebend. Eine
Diktaturregierung iſt aber ihrer Natur nach ohne Kontrolle.
Primo de Rivera kann über die Staatsmittel nach Gutdünken
verfügen. Seit er zur Macht gelangt iſt, hat er allen Durch=
ſtechereien
und aller Korruption einen Niegel vorgeſchoben. Nie=
mand hat Zweifel an der abſoluten Ehrlichkeit des Diktators,
noch weniger an ſeinem Patriotismus, aber ſeine Finanz= ung

[ ][  ][ ]

Seite 12

Der sensatlonelle
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5. Verloſung.

Er ſah nach ſeiner Uhr. Dann fuhr er fort:
Wahrhaftig, ſchon wieder acht Uhr. Alſo bitte, ſtei=
gen
Sie ein. Hennersberg ſetzt mich am Klub ab, wo ich
ſchon längſt ſein ſollte; ſonſt würde ich erſt Sie nach
Hauſe fahren. Sie kommen heute wieder ſpät zum Feier=
abend
. Hennersberg fährt Sie nach Hauſe und wartet
dann am Klub auf mich. Hören Sie, Hennersberg?
Der Chauffeur verneigte ſich. Er ließ erſt Fräulein
Straßmann einſteigen, dann Dr. Frieſen. Schnell ſchloß
er den Wagen und nahm ſeinen Platz ein. Der Führer=
ſitz
war von den beiden anderen Sitzen im Fond des
Wagens nur durch eine verſchiebbare Scheibe getrennt,

Motto: Mer bleiwe immer die Alte.

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die zum Teil offen ſtand. So konnte der Chauffeur einen
Teil der Unterhaltung hören, die Dr. Frieſen mit Fräu=
lein
Straßmann führte.
Alſo ich verlaſſe mich darauf, Fräulein Straßmann,
wenn ich morgen früh nach dem Termin ins Bureau
komme werden Sie die Protokolle fertig haben und auch
den Vertragsentwurf? hörte er Dr. Frieſen ſagen.
Die junge Dame antwortete ruhig und beſtimmt:
Sie können unbeſorgt ſein, Herr Doktor, ich werde
alles bereit haben."
Gut, ich weiß, daß Sie ſehr verläßlich ſind. Wie ich
ohne Sie fertig werden ſollte, weiß ich nicht. Aber für
Sie iſt es gar nicht gut, daß man ſich ſo feſt auf Sie ver=
laſſen
kann, dadurch verleiten Sie mich, Ihnen immer
mehr aufzupacken. Ich glaube, das iſt ſchon das zweite=
mal
in dieſer Woche, daß ich Sie mit in meine Privat=
wohnung
hinausſchleppen mußte, damit Sie noch nach
der Bureauzeit Stenogramme aufnehmen konnten.
Das macht ja nichts, Herr Doktor, ich freue mich, daß
ich Ihnen nützen kann. Es iſt doch auch mein Vorteil,
wenn ich Ihnen unentbehrlich bin. Und Sie haben ja
auch jeden Tag Überſtunden zu machen, wenn Sie alles
ſchaffen wollen.
Bei dem ruhigen, geſchäftsmäßigen Ton, in dem die
beiden miteinander ſprachen, glättete ſich langſam der
geſpannte Zug im Geſicht des Chauffeurs, der unwill=
kürlich
gelauſcht hatte. Aus den Augen wich die brennen=
de
Unruhe.

Die Limouſine hielt nach kaum einer Vig
vor dem Klub. Dr. Frieſen ſtieg aus und ſac=
lich
, aber etwas eilig und ſehr nüchtern und ſſio
Guten Abend, Fräulein Straßmann, alt
früh alles pünktlich erledigen; erinnern Sie
meinen Bureauvorſteher noch einmal an die
Klemm, er iſt leider Gottes ſehr vergeßlich.
Alſo, Hennersberg, wenn Sie Fraulein S
nach Hauſe gefahren haben, holen Sie mich I7
ab. Ich habe nur eine halbe Stunde im Klun
Wieder verneigte ſich der Chauffeur, un?d
Dr. Frieſen die Treppe zum Klubhaus emporff
er den Führerſitz ein und fuhr mit Lonny Stl
davon. Aber er fuhr jetzt entſchieden lang
wußte, wo Fräulein Straßmann wohnte, hau,
öfter nach Hauſe gefahren, wenn ſie, wie hee
ſtunden gemacht hatte und Dr. Frieſen den 2
behren konnte.
Lonny Straßmann aber widmete dem vor
den Chauffeur ihre Aufmerkſamkeit mit eine=
Intenſität. Sie konnte zuweilen ſein ſcharf
Profil ſehen. Und wie ſo oft mußte ſie denkan
einen eigenartig vornehmen Eindruck dieſer
Hennersberg machte.
Der ſeltſam herbe Duft, der dem Ledemh
ſtrömte, den er trug, drang durch die halb
Scheibe zu ihr herein. Sie atmete dieſen Daun
ein Parfüm. Er gehörte zu Lutz Hennersberg,
ſie zuweilen an ihn dachte, wenn er nicht zum
ſpürte ſie in der Erinnerung immer dieſen Df
ſie dachte ſehr oft an ihn, wenn ſie ſich das auy
geſtand.
Immer langſamer fuhr Lutz Hennersberg
er die Minuten verlängern, in denen ihm Larn
mann anvertraut war. Seine Augen ſtrahyt
heimlicher Freude. Die heimliche Eiferſuch
Frieſen, die ihn immer überfiel, wenn er Lom
ſem allein wußte, hatte ihn wieder einmalf

Hatte er doch ſein Herz an dieſes ſchöne, um
ſchöpf verloren, ſeit er ſie zum erſtenmal g
Und weil er wußte, daß er, der Chauffeur
ſie bewerben durfte was hätte ſie wohl zu
meſſenheit geſagt deshalb war er auf e
eiferſüchtig, der in ihre Nähe kommen durti
türlich am meiſten auf ihren Chef, mit der
wußte, oft ſtundenlang allein war.
Viel zu ſchnell für ihn und auch
Straßmann war nun das Haus erreich
wohnte. Schnell ſprang der Chauffeur aus
um Lonny die Tür zu öffnen und ihr beir
behilflich zu ſein. Er ſtützte ſie ſorgſam, unſoſ
fiel auf ſeine in verhaltener Erregung zucheen
Lonnys Blick traf in den ſeinen, und einel
hingen die beiden Augenpaare weltvergeſſen eiſtl
Aber dann ſtand Lonny auf feſtem Boden, zneuſ=
ſie
loslaſſen. Mit einer knappen Verbeugt
zurück, die Lippen hart aufeinanderpreſſeen
reichte ihm Lonny, einem Impuls gehorcle,
nem unſicheren Lächeln die Hand. Es tunn
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Roman von Sinowif Arbatoff
Einzig berechtigte Übertragung aus dem Ruſſiſchen von J. M. Schubert. Copyright by the autor,

Erſtes Kapitel
ſirie nächtliche Bekanntſchaft

wurde nun ſiebzehn Jahre alt.
gökſtanienbraune Haare fielen ihr in zwei Zöp=

ßde zarten Schultern. Dunkelblaue Augen er=
hit
ſtillem Leuchten das Oval des bräunlichen
mis, und das friſche Rot der Wangen. Schmale,
ſtuen und lange Wimpern verliehen ihrem Blick
terborgener Trauer. Das enge Uniformkleid
bichen Gymnaſiaſtin ließ nur ſchüchtern eine
rch reifende Geſtalt ahnen, und die in Minu=
hllſſen
Kummers melodiſch tiefe Altſtimme tönte
tſtn, ſorgloſen Frohſinns und ungehemmter Ju=
Rrreckiſch und heiter.
Xml, wenn ſie ſpät in der Nacht noch vor ihrem
üpegel ſtand, betrachtete ſie ihre Brüſte, be=
wohl
auch ängſtlich mit ſchlanken Fingern,
Whilte wie prüfend die noch ſpröden Schultern.
ſikten Lidern blickte ſie auf ihre hohen, geraden
leinen Füße, die wie von einem ausgezeich=
Aſter gemeißelt ſchienen, und bewegte ſpieleriſch
ſi Zehen. Langſam flocht ſie ihre Zöpfe aus=
Rund barg Geſicht und Bruſt in den dichten
Fiſt enden Haares. In ſeiner Wärme faſt er=
Rarf ſie es mit raſchem Schütteln des Kopfes
Rucken, umfaßte noch einmal das Spiegelbild
gewordenen Körpers und lief auf Zehenſpitzen
im deſſen weiße Kälte ſie ſich hineinſtürzte wie
ichendes Bad..."
Mutter, Nadjeſchda Iwanowna, war eine

y kränkliche Frau. In ihrem Zimmer, das

ſie nur ſelten und ungern verließ, hatte ſich feſt und zu=
dringlich
Apothekengeruch eingeniſtet, der Tanja beſtän=
dig
Kopfweh verurſachte. Kam ſie vom Eislauf heim, ſo
freute ſie ſich nach der Weite des Fluſſes und der fro=
ſtigen
Luft auf die Wärme ihres eigenen Zimmers; zur
Mutter aber ging ſie faſt nie herein, denn ſie wußte,
daß ſie dort doch nur Klagen über fürchterliche Migräne
anhören mußte.
Tanjas Vater, Pawel Petrowitſch, hatte vor kurzem
ſeine Gerichtstätigkeit aufgegeben und verſuchte ſich der
Bewirtſchaftung ſeines Gutes zu widmen. Nadjeſchda
Iwanownas dauerndes Krankſein war ihm läſtig, und
deshalb reiſte er häufig fort auf die Beſitzung. Hielt er
ſich in der Stadt auf, ſo verbrachte er ſeine Tage mit der
Arbeit an ſozialen Organiſationen, die mit der Beliefe=
rung
der an der Front kämpfenden Truppen betraut wa=
ren
, die Abende und Nächte über pflegte er im Klub zu
ſitzen. So blieb für die junge Tochter keine freie Minute
übrig, trotzdem ſie ſchon mehr als einmal verſucht hatte,
ſich ihm liebkoſend zu nähern.
Die Unterrichtsſtunden im Gymnaſium verbrachte
Tanja in einem Zuſtand beſtändiger Spannung. Die
Klaſſendamen betaſteten ſie gleichſam mit trocknen,
ſtrengen, kalten Blicken und gingen erſt dann zu einer
anderen Schülerin über, wenn es ihnen gelungen war,
in Tanjas Kleidung oder Friſur irgend etwas An=
ſtößiges
zu finden.
So entdeckte eine von ihnen gelegentlich, daß Tanja
unter dem Uniformkleid zu dünne Seidenſtrümpfe trug.
Sie berichtete es ſogleich der Oberin, und dieſe betrach=
tete
lange die ſchlanken Beine des jungen Mädchens, die
wie zart=roſiger Marmor durch das feine Gewebe ſchim=
merten
, und ſagte eiſig:

A. daß die wirklich für Propagandazwecke im Aus=
a
Beträge nicht im entfernteſten die von Herrn
albene Summe erreichen. Selbſt wenn man den
naganda im Auslande ſehr weit faßt, können da=
Titel des Etats gerechnet werden: ein Betrag
e für geheime Ausgaben (inzwiſchen herabgeſetzt
u ein Betrag von 2,7 Millionen für Förderung
weeſens im Auslande und endlich ein Betrag von
äuſturelle und humanitäre Zwecke im Auslande,
e7 4,5 Millionen für die deutſchen Schulen im
elegt ſind. Bei allen anderen Titeln, die das Ge=
Aenda berühren, handelt es ſich um Ausgaben, die
Guü das Ausland beſtimmt ſind.

1AWaris.Befürchtungen bei der Rechken.
ABei der Einken. Folgen des kommu=
niſtiſchen
Wahlſieges.
nierem A=Korreſpondenten.
* Paris, 5. Februar.
Ffüber das Elſaß hat eine ſolche Wendung genom=
N alen Parteien gleich unangenehme Gefühle wach=
Sahle können nicht ausgedrückt werden, denn all=
Meinung, daß die franzöſiſche Kammer ſich in
Brage einmütig zeigen muß. Nichtsdeſtoweniger
dim.
hat die Rede Poincares eine Verſtimmung
und Berlin verurſacht. Dieſe Verſtimmung fühlt
kunangenehmer, da man hier ſowieſo ſchon mit
D: der nächſten Tagung des Völkerbundes, auf der
Benminiſter die Frage der nationalen Minder=
en
wird, entgegen ſieht.
befürchtet insgeheim, daß Poinears gegen Elſaß,
begen den Klerus viel zu ſcharf vorgehen wird.
Mu Batriotiſche Rolle, in der ſich die Linke mit Aus=
Numuniſten, gefällt, unangenehm. Die wirkliche
WRnicht aber links. Man muß Poinearé unterſtützen;
Ainchleit der Kammer gegen die Autonomiſten wird
trotz aler Unterſtreichung der Parteipolitik eine
r Poinearé, Und das will man links wirklich
NTr. Puinearcs Vorſtoß nicht für glücklich, erſtens
-Langen iſt, zeitens weil er den Klerus allzuſehr
S Slite iſt nämlich der Meinung, daß für vieles, wo=
eru
Pangermanismus verantwortlich machte, die
Pitberantwortlich ſei.

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in Spanien.

nommen wurde.
Der folgende Redner, der Abgeordnete und frühere
Wiederaufbauminiſter Reibel, rief mit einer beredten Vertei=
digung
der elſäſſiſchen Autonomiſten, die keineswegs zu Deutſch=
land
zurückkehren, ſondern nur ihre Ehre wwahren wollten, fort=
geſetzt
lärmende Unterbrechungen der Linken hervor. Seine Be=
hauptung
, daß es im Elſaß keinen Separatismus gebe, veran=
ſchen
den Führern und den irregeleiteten Maſſen unterſcheiden.
Man könne nicht leugnen, daß es im Elſaß eine verbrecheriſche
Bewegung für die Autonomie gebe. Bei dieſer Gelegenheit
ſprach Poincaré dem Abgeordneten Brogly ſeine Anerkennung
aus, weil er das Band der Ehrenlegion wieder angeſteckt habe,
das er bekanntlich ſeit einer bei ihm vorgenommenen Haus=
ſuchung
nicht mehr getragen hatte.
Reibel wies den Miniſterpräſidenten darauf hin, daß die
zuwiderliefen. Reibel wies auch darauf hin, daß Brogly, den
man jetzt als Antifranzoſen verſchreie, während des Krieges mit
knapper Not der ſtandrechtlichen Erſchießung durch die Deut=
urteilt
worden ſei, wovon er 43 Monate verbüßt habe. Die
Kammer brachte darauf Brogly eine Ovation dar. Der Red=
ner
ſtellte an den Miniſterpräſidenten die Frage, warum
er nicht, wenn tatſächlich die autonomiſtiſche
Propaganda durch deutſche Gelder geſpeiſt
Reichsregierung interveniere. Die Propaganda
durch die deutſchen Rundfunkſender in elſäſſiſcher Mundart, die
mit anfechtbaren Vorträgen über die Minderheitenfrage verbun=
den
ſei, laſſe ſich nicht mit dem Locarnoabkommen vereinbaren.
Poincaré billigt dieſe letztere Erklärung mit energiſchem
Kopfnicken, erklärt aber, dieſe Propaganda rühre von panger=
maniſtiſchen
Verbänden her. Zum Schluß fordert Reibel den
Miniſterpräſidenten auf, von der Kammer Vollmachten zu ver=
langen
, um die elſäſſiſchen Regierungsgeſchäfte ſelbſt zu über=
nehmen
, um das Vertrauen im Elſaß wiederherzuſtellen und
dem furchtbaren Mißverſtändnis zwiſchen Frantreich und dem ſeeboten, ſo daß dieſe militäriſchen Aufwendungen das Budget
Elſaß entgegenzuarbeiten.
Dann wurde die Sitzung vorübergehend aufgehoben.
Chineſiſch=Japaniſche Verſtändigung über den

Tſinan=Zwiſchenfall.
EP. Schanghai, 5. Februar.
über die Regelung des Tſinanzwiſchenfalles haben zu einem für
beide Teile befriedigenden Ergebnis geführt. In einer elfſtündigen
und dem japaniſchen Vertreter wurde ein Protokoll aufgeſetzt, das
die Grundlagen der Einigung enthält.

Von
E. von Ungern=Sternberg, Berlin.
te Portugal das Vorrecht, die Welt periodiſch durch
in Erſtaunen zu ſetzen, die zwar meiſtens unblutig
h das Land in ſtändiger Unruhe erhielten. Nun
anien allmählich einem ähnlichen Schickſal verfallen
it ungefähr drei Jahren verſuchen die Artillerie=
de
Rivera zu ſtürzen, zetteln Meutereien an, die
26 einen ſehr ernſten Charakter hatten, da die
onen von Getafe (bei Madrid), von Valladolid,
Jamplona ihre Kanonen auf die Regierungsgebäude
das Bombardement zu eröffnen drohten, falls die
ing nicht zurücktreten und die Beförderungsbedin=
e
Offiziere nicht abgeändert würden. Durch per=
reifen
gelang es dem König Alfonſo, eine Kata=
meiden
und die ſtreitbaren Artilleriſten wieder zur
ringen. Auch der groß angelegte Putſch dieſer Tage,
Ciudad Real ſiegreich war, da es dem dort gar=
eichten
Artillerie=Regiment gelang, die Regierungs=
ſetzen
und die durchgehenden Eiſenbahnzüge an=
ihne
Blutvergießen zuſammengebrochen. Nur in
m Herd der ſpaniſchen Revolutionäre, gärt es noch,
iken drohen zu zünden. Immerhin konnte Primo
Samblea Nacional die Mitteilung machen, daß
Herr der Lage ſei und daß die Rädelsführer der
verhaftet werden konnten. Aber wenn dieſe perio=
eien
auch mehr grotesk als gefährlich erſcheinen und
daß der Geiſt Don Qnijotes in ſeinem Vaterlande
iſt, ſo haben ſie doch auch eine ernſtere Seite. Sie
Kredit Spaniens und hemmen dadurch die poli=
ſchaftliche
Weiterentwicklung des Königreiches.
chen Wirtſchafts= und Finanzkrelſe haben r.ch der
des Putſches eine Entſchließung ausgearbeitet, in
ren, daß es, um ernſte Störungen in der Währung
en Tätigkeit zu vermeiden, notwendig ſei, zu einer
tiſchen Lage zurückzukehren, d. h. die unbegrenzte
eine verfaſſungsmäßige Regierung zu erſetzen. Kein
nicht ſeine erbittertſten Gegner, beſtreiten, daß ſich
era große Verdienſte um ſein Vaterland erworben
n Bemühen um den wirtſchaftlichen Aufbau Spa=
nerkennung
, aber er hat es doch nicht vermocht, aus
inen ſich ſelbſt genügenden Wirtſchaftsſtaat zu
e Anſtrengungen, der heimiſchen Induſtrie zu einer
zu verhelfen, führten dazu, daß ſich Spanien mit
n Schutzzollmauern umgab. Durch ein Dekret vom
urde z. B. beſtimmt, daß alle vom Staate geſtützten
ihre Zahl iſt Legion ſich nur nationaler Pro=
n
dürfen, d. h. alſo, ſoweit ſie im Lande ſelbſt er=
auch
ſelbſt in dem Falle, wenn ſie ſich teurer als
Auslande importierten erweiſen ſollten. Auch wer=
ſonen
der zweiten Kolonne, ſoweit ſie nicht durch
beſondere Avmachungen geſchützt ſind, mit Zuſchlagzöllen von 10
bis 25 Prozent belegt. Dieſe Maßregel traf beſonders den deut=
ſchen
Handel ſehr hart, da urſprünglich von den 629 Poſitionen
für Deutſchland nur 115 Som Zuſchlagszoll befreit blieben. Die
Schutzzollpolitik Primo de Riveras hat allmählich zu einer Teue=
rung
geführt, die für die weniger begüterten Klaſſen umſo
empfindlicher iſt, als die Löhne und die Verdienſtmöglichkeiten mit
laßte Poincaré zu einer erregten Entgegnung. Man müſſe zwi= ihr keinen Schritt halten. Die ſpaniſche Währung, die Peſeta,
hat ſich zwar der Goldwährung genähert und hat bereits ſeit ein
paar Jahren einen faſt ſtabilen Kurs (1 Peſeta 70 Pfennige),
aber die Abſicht, ſie endgültig zu ſtabiliſieren, iſt nicht durchgeführt
worden. Durch einen empfindlichen wirtſchaftlichen Rückſchlag
könnte die Gefahr einer Inflation heraufbeſchworen werden.
Die Warnrufe der ſpaniſchen Finanz= und Wirtſchaftskreiſe
können nicht ohne weiteres unbeachtet bleiben, wenn vorläufig
gegen die Elſäſſer und gegen ihre angeblich unpatriotiſche Pro= auch gar kein Grund für einen Alarm vorhanden iſt. Nur darf
paganda erhobenen Beſchuldigungen den Intereſſen Frankreichs die Wirtſchaft nicht unter der Preſtige= und Großmachtpolitik, die
Primo de Rivera eingeleitet hat, leiden. Primo de Rivera iſt
Militär und feuriger Patriot, er iſt Staatsmann aus Intuition
und nicht der Erziehung oder dem Studium nach. Namentlich die
ſchen entgangen und dann zu zehn Jahren Zuvangsarbeit ver= wirtſchaftlichen Zuſammenhänge des Weltgeſchehens dürften für
ihn unüberſichtlich ſein. Durch eine verſchärfte Schutzzollpolitik
allein kann die ſpaniſche Induſtrie nicht gefördert werden, wenn
ſie nicht in Einklang mit der allgemeinen Entwicklung gebracht
wird. Seit Jahren richtet nun Primo de Rivera ſeine beſon=
dere
Aufmerkſamkeit auf die Verſtärkung der Armee und der
werde, auf diplomatiſchem Wege bei der Marine. Gewaltige Küſtenbefeſtigungen werden in El Ferrol
an der atlantiſchen Küſte angelegt. Molen und Forts werden
gebaut, die engliſche Firma Vickers liefert Geſchütze zu 38,1 Zenti=
meter
. Jedes der Kanonenrohre wiegt etwa 90 Tonnen, ſo daß
zu ihrer Beförderung beſondere Schmalſpurbahnen erbaut ſver=
den
mußten. Auch Cartagena und Mahon auf den Balearen
tverden in ähnlicher Art ausgebaut. All dieſe kriegeriſchen Rüſtun=
gen
verſchlingen natürlich ungeheure Summen, die, da ſie an ſich
unproduktiv ſind, die Steuerzahler ſchwer belaſten. Zu den Land=
rüſtungen
kommen die Bauten zahlreicher Kriegsſchiffe, nament=
lich
von ſchnellen Kreuzern, Torpedobootszerſtörern und Unter=
übermä
ßig ſchwer belaſten.
Wenn Ludwig XIV. von ſich ſagen konnte: UStat gest mol,
ſo iſt Primo de Rivera noch mehr allein die Regierung. Vor
kurzem hat er zwar die Verwaltung des Kriegsminiſteriums an
den General Ardanaz=Crespo, und die des Marineminiſteriums
an den Admiral Mateo Garoia de los Reyes abgetreten, aber
in Wirklichkeit bleibt ſein Wille allein ausſchlaggebend. Eine
Die langwierigen Verhandlungen zwiſchen Japan und China Diktaturregierung iſt aber ihrer Natur nach ohne Kontrolle.
Primo de Rivera kann über die Staatsmittel nach Gutdünken
verfügen. Seit er zur Macht gelangt iſt, hat er allen Durch=
Beſprechung zwiſchen dem chineſiſchen Außenminiſter Dr. Wang ſtechereien und aller Korruption einen Riegel vorgeſchoben. Nie=
mand hat Zweifel an der abſoluten Ehrlichkeit des Diktators,
noch weniger an ſeinem Patriotismus, aber ſeine Finanz= ung

[ ][  ]

Seite 12

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Kaufkrak /
völkerung

Gedulden Sie ſich noch ein Jahr, Wjetrowa . . . Ge=
dulden
Sie ſich einſtweilen muß ich Sie bitten, mich
und das Gymnaſium nicht mit derartig entblößten Bei=
nen
zu ſchänden .. ."
Blaß und aufgeregt verließ Tanja das Kabinet der
Vorſteherin. Im Korridor
begegnete ſie der Klaſſen=
dame
, die an ihr vorüber=
ging
, als wäre ſie ein Klei=
derſtänder
. Tanjas Augen
füllten ſich mit großen Trä=
nen
.
Außerhalb des Gymna=
ſiums
verwandelte ſie ſich
und wurde lebhaft. Kaum
war der Unterricht beendet,
ſo eilte ſie, um ſchneller in
die Freiheit zu kommen. An
der breiten Treppe, die in
drei Stufen auf den Bürger=
ſteig
hinabführte, erwartete
ſie ungeduldig ihre Freun=
dinnen
. Obwohl die jungen
Mädchen in verſchiedenen
Gegenden wohnten, pflegten
ſie nach Schluß der Schule
ſtets zuſammen über die Ni=
kolajewſkaja
=Straße zu ge=
hen
. Auch nachmittags tra=
fen
ſie ſich dort, vor dem gro=
ßen
Geſchäft der Gebrüder
Jepifanoff und machten ſich
gemeinſam auf den Weg zur
Eisbahn, wo man in Geſellſchaft der Gymnaſiaſten und
Realſchüler beinahe bis zum Abend ſich vergnügte.
Ging es dann endlich heim, ſo pflegte Tanja ihre Be=
gleiter
an der Tür des elterlichen Hauſes mit raſchem
Händedruck zu verabſchieden. Sie bedankte ſich für das
Geleite, verſprach, am nächſten Tage wieder auf die Eis=
bahn
zu kommen und drückte dabei ſchon auf die Klingel.
Die Schüler ſchwenkten die Mützen und ſchrien ihr nach:
Alſo nicht vergeſſen! Wir werden Sie mit allen
Ehren empfangen! . . .
Im Vorzimmer legte Tanja den Mantel ab, reichte
die Schlittſchuhe dem Dienſtmädchen und fragte leiſe:
Papa zu Hauſe?
Und bekam ſtets die ihr im voraus bekannte Antwort:
... ſind in den Klub gegangen.. ."
Einmal geſtand Tanja es dem Vater ſogar mit Bitter=
keit
ein, daß ſie ſich aus den leeren Zimmern der elter=
Die beiden vorliegenden Romane laufen in der Zeitschrift
Abendroman‟
das IIlustrierte Unterhaltungsblatt für Alle.
Als dritter Roman kommt noch hinzu: Morde‟, ein über-
aus
spannender Kriminalroman des berühmten engtischen
Kriminalisten Fox-A. Davis. Ferner finden Sie in jedem Heft
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lichen Wohnung fort und zu fremden Mg
ſehne.
Und Mama? meinte er zerſtreut, küßte
doch zugleich dieſes Zeichen der Zärtlichkeit
durch die Worte: Du ſollteſt lieber dran 9
die Zeitungen vo
mitzubringen!"
Schweigend ve
das Arbeitszimm
ters. In ihre
Stübchen fühlte
ſam, klein und ſo,
legte ſich aufs a0
viele warme, Enn
rige Tränen
ihren Augen, ole
gleichwohl Grollidt
dabei empfunderh
bald darauf ihr
Schura ſie beſhe
war ſie eingeſaa
die Freundin mite
wecken.
Pfui, wie dun
Ich danke dir, aſ
kommen biſt, ſoſt
am Ende den gaz
verſchlafen,
und ſprang von
Sie wuſch ſichſa
puderte ſich und in
Freundin ins Hnd.
Die Schulauge
ich auch noch heute nacht büffeln, dachte2

atmete in tiefen Zügen die friſche froſtkalt?
Es mochte gegen ſieben Uhr abends ſein all
und ihre Begleiterin vor dem Kino ſtanden. a
zwei Logenplätze für die letzte Vorſtellung, is
Leſen Sie die Fortſetzung im

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