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Toig
9
Z zugspreis:
Haus-Elemplar.
flichl
Einzelnummer 15 Pfennige
ninigem Grſcheinen vom 1. Februar
ns Reichsmark und 22 Pfennig
Mbsbolt 2.25 Reichsmark, durch die
H12mart ſrei Haus. Poſlbezugspreis
NSlgeld monatlich 2.73 Neichemark.
r Aufnahme von Anzeigen an
wwird nicht übernommen. Nicht=
Rummern inſolge höherer Gewall
uSeher nicht zur Kürzung des
Mſklungen und Abbeſfellungen durch
etmdichkelt für uns. Poſtiſchecklonto
zFüurt a M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 34
Sonntag, den 3. Februar 1929.
192. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fälli” ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
41
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9 m. lard Zent
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Fertericlerii
Miegsmchiangsnitt dor vei kieihniag
ne-Blendel
en Heter2 50,10
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Westen
ußenminiſter Dr. Skreſemann
über den Kellogg=Pakt.
Hia Berſprechen auf weitere Ausgeſialtung
ſcten Ordnung des Völkerlebens. — Skreſe=
Zunn erinnert an die Abrüſtung.
* Berlin, 2. Februar. (Priv.=Tel.)
aStag iſt am Samstag an die Ratifizierung des
Gerangegangen. Wenn jemand glaubte, daß dabei
u tiſche Dobatte von Format und mit bedeutungs=
Ruigen der Reichsregierung ſtattfinden würde, ſo ſah
utht. Weder zeigte das Haus eine gute Beſetzung,
it Tribünen gefüllt, nicht einmal in der
Diplomaten=
go irgend ein Vertreter einer fremden Macht. Von
mTaz alſo keine Spur. Der Außenminiſter begnügte
„er lurzen Sätzen zur Einleitung der Ausſprache, an
die Nationalſozialiſten und die Kommuniſten betei=
Bieſhalb einer Stunde war man ſchon mit der
Aus=
ſo daß der Kriegsächtungspakt dem Auswärtigen
lleitet werden konnte, wo die großen Reden ſteigen
ſcheinlich wird der Außenminiſter bei der 2. oder
ſ’Plenum noch einmal das Wort ergreifen, um zu
Kriegsächtungspakt in Zuſammenhang ſtehenden
ſprechen.
emdhe
nteriael
rnitureMAiwent eröffnete die Sitzung um 11 Uhr.
chlitauiſche Handelsvertrag und das Abkommen
der finanziellen Streitfragen zwiſchen
Demfh=
m.änien werden dem Auswärtigen und dem Handels=
Sſchuß überwieſen. Auf der Tagesordnung ſtand
Beratung des Vertrages über die Aechtung des
1Ursgpakt).
eichsaußenminiſter Dr. Streſemann
Mratungen ein. Der Min’ſter erklärte, die im
Kriegs=
uusge prochenen Grundſätze ſeien durchaus die
he der deutſchen Außenpolitik. Von dem
11s betannt wurde, daß der urſprüngliche Gedauke
bu ch=amerikaniſchen Friedenspattes durch den Ent=
Ve einigten Slaaten von Amerika ſich umwandelte in
eines allgemeinen Weltfriedenspaktes, iſt ſich die
Jüg der Tragweite dieſes Vorganges bewußt
ge=
große Problem der Herſtellung einer
ienalen Friedensordnung wurde hier in
egen Form angefaßt. Von den beiden großen Ideen
Nuaiſchen Partentwurfes, die Möglichkeiten
drer Konflikte auszuſchalten und den
en Ausgleich der Gegenſätze zwiſchen
igen zu gewährleiſten, konnte mit volem
Dmit voller Aufrichtigkeit geſagt werden, daß ſie die
hee der deutſchen Außenpolitik ſind. So
Eſchsregierung auch nicht gezögert, als
NRteiligten Regierungen dem amerikaniſchen
ohne Vorbehalte zuzuſtimmen. Der
es die Behauptung zurück, daß die der feierlichen
a des Pakies vorausgegangenen Verhandlungen
einen Teil ſeiner Wirkſamteit genommen hätten.
LScdeutung des Vertrages liegt darin, daß er dem
Amimt, was ihn ſo gefährlich macht, ſeine Rechtmäßig=
Vrecht. Wir Deutſche haben keinen Anlaß, die Be=
* Vertrages ungünſt ger zu beurteilen, als es der
Außenminiſter getan hat. Die zum Teil ſchwierigen
Deſ ten Erörterungen ſind letzten Endes nur ein
Be=
haß die beteil gten Regierungen den Vorſchlag nicht
Wbeſte und Demonſtration, ſondern als einen
folgen=
hafſaſſen mußten. Ueber alle Auslegungslünſte
hin=
me unwiderſprechlich feſt, welche Bedeutung es hat,
Paris vertretenen 15 Regierungen und ihnen
fol=
herwiegende Zahl aller anderen Regierungen ſich
Fichten, auf den Krieg als Inſtrument der nationa=
2 berzichten. Wenn die Oeffentlichkeit den
Vertrags=
einer gewiſſen Skepſis verfolgt hat, ſo war das
wels für mangelnden Friedenswillen, ſondern man
FGolgen, die ſich aus dem Pakt ergeben mußten. Er
Zerſprechen auf weitere
Ausgeſtal=
rechtlichen Ordnung des
Völker=
an dieſem Sinne war auch die erſte deutſche Note ge=
Griedens=arantie muß nicht nur der allgemei=
Mung einen wirkſamen Impuls geben, ſondern es
AIdiejenigen Möglichkeiten gefunden werden, die ge=
Legenſätze der Völkerintereſſen auf
: gerechter Veiſe zum Austrag zu
Zuruf bei, den Kommuniſten: Heuchelei!) Das
Dmmuniſten in dem Augenblick, wo ſich Sowietrußland
Neunigung ſeines Beitritts zu dieſem Pakt bemüht.
erllärte zum Schluſſe, daß der Pakt die Einleitung
Ehoche ſein müſſe. (Lebhafter Beiſall.)
ache. — Ueberweiſung des Pakkes an den
Auswärligen Ausſchuß.
Draf Rebentlow (Nat=Soz) erklärte, der Pakt
Eniſtehen Gegenſtand des Weltgelächters geweſen.
Sinen der Reichsregierung ſeien trügeriſch. Der Pakt
Leben müſſen, unter allen Umſtänden die Aufhebung
D g Als Vorbedingung zu fordern, dann wäre ſeine
Menheit zutage getreten. Der Pakt ſei ein Betrug der
weride bon den Nätionalſozialiſten abgelehrt.
Die Woche.
Abg. v. Lindeiner=Wildau (Dn.) behielt ſich die
Stellungnahme ſeiner Fraktion für die Ausſchußberatung und
für die zweite Leſung vor.
Abg. Stöcker (Komm.) bezeichnete das Ziel mit dem
Kel=
loggpakt als eine Heuchelei. Je mehr die Völker behaupten, den
Krieg zu ächten, um ſo mehr rüſten ſie. Eine Aechtung des
Krieges ſei nur möglich durch den Aufſtand des Proletariats und
den Sturz der imperialiſtiſchen Regierung.
Der Kelloggpakt wird dann dem Auswärtigen Ausſchuß
überwieſen.
Das Haus vertagt ſich auf Montag 3 Uhr. Panzernovelle
und Kleine Vorlagen. — Schluß /1 Uhr.
Skreſemann ankworkek Poincaré.
Zurückweiſung franzöſiſcher Berdächtigungen.
* Berlin, 2. Februar. (Priv.=Tel.)
Der franzöſiſche Miniſterpräſident Poincaré hat die Elſaß=
Debatte benutzt, um der Kammer, darüber hinaus aber auch der
Welt, ein Märchen von den rieſigen deutſchen Propagandafonds
zur Unterſtützung des Deutſchtums im Auslande aufzutiſchen. Er
behauptete, daß im neuen Etat etwa 94 Millionen ſeien, die
pan=
germaniſtiſchen Zwecken dienen ſollten. Was er damit bezwecken
will, liegt auf der Hand: Einmal will er Deutſchland für die
Schwierigkeiten Frankreichs im Elſaß verantwortlich machen, zum
andern will er wegen der im Völkerbund im März bevorſtehenden
Minderheitendebatte bereits jetzt eine Deutſchland ungünſtige
Atmoſphäre ſchaffen. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat
in einer Beſprechung ſofort auf dieſe Vorwürfe geantwortet und
durch Vorlage der im Etat zur Propaganda eingeſetzten Beträge
den Nachweis erbracht, daß von den Behauptungen Poincarés
nicht ein Wort wahr iſt. An beſonderen Fonds beſitzt das
Aus=
wärtige Amt 6 Millionen, die natürlich nicht den von Poincaré
angegebenen Zwecken dienen; für die Reichszentrale für
Heimat=
dienſt ſind 822 000 RM. vorgeſehen, zur Förderung des
Nachrich=
tenweſens im In= und Ausland ſind insgeſamt 6,5 Millionen
ausgeworfen, zur Pflege kultureller Zwecke und zur Erhaltung
deutſcher Schulen im Ausland ſind 6 Millionen vorhanden. Das
Miniſterium für die beſetzten Gebiete und das Wehrminiſterium
ſind zuſammen mit Fonds von 5 Millionen und das
Innen=
miniſterium mit 2 Millionen ausgeſtattet. Das ſind allerhöchſtens
25 Millionen. Der Charakter der Fonds zeigt aber ſchon, daß
ſie mit den von Poincaré angegebenen Zwecken gar nichts zu tun
haben, und daß ſie niedriger ſind, als ſie viele kleine Staaten zur
Förderung ihrer kulturellen Arbeit im Ausland einſtellen. Herr
Poincaré hat ſich mit ſeinen Behauptungen auf einen Boden
be=
geben, auf den ihm niemand wird folgen können und wollen. Es
wäre aber intereſſant zu erfahren, wie er zu der von ihm
genann=
ten Summe von faſt 100 Millionen kommt. Angeſichts der
Fi=
nanzlage des Reiches, die jede nicht unbedingt notwendige
Aus=
gabe und darüber hinaus auch wirklich berechtigte Aufwendungen
geſtrichen hat, braucht man ſich wohl nicht darüber zu ſtreiten,
daß Poincaré hier Behauptungen aufgeſtellt hat, die völlig aus
der Luft gegriffen ſind und nur agitatoriſchen Zwecken dienen
ſollen.
Deutſchlands Vorſtoß in der Minder=
heikenfrage.
Dr. Streſemanns Ankrag zur nächſten Ralskagung
in Genf eingekrofſen.
Berlin, 2. Februar.
Der Antrag der deutſchen Regierung über die Rechte der
Minderheiten iſt am Freitag an das Generalſekretariat des
Völ=
kerbundes abgegangen. Er trägt die Unterſchrift des
Reichs=
außenminiſters Dr. Streſemann und ſoll auf die Tagesordnung
der nächſten Tagung des Völkerbundsrates, die Anfang März in
Genf beginnt, geſetzt werden.
Das Generalſekretariat des Völkerbundes veröffentlicht
ſo=
eben folgende diesbezügliche Mitteilung:
Der Generalſekretär des Völkerbundes hat einen Brief des
deutſchen Ratsmitglieds Dr. Streſemann erhalten, in dem in
Uebereinſtimmung mit der von Herrn Dr. Streſemann in der
Ratsſitzung vom 15. Dezember in Lugano abgegebenen
Erklä=
rung darum erſucht wird, folgende Frage auf die Tagesordnung
des Rates zu ſetzen:
„Die Garantie des Völkerbundes für die Beſtimmungen
zum Schutze der Minderheiten.”
Infolgedeſſen hat der Generalſekretär dieſe Frage auf die
vorläufige Tagesordnung der nächſten Ratsſitzung, die am
4. März in Genf beginnt, geſetzt.
Wie man weiß, iſt andererſeits auf Antrag des kanadiſchen
Ratsmitgliedes Dandurand „die Frage des bei
Minderheitenpeti=
tionen anzugebenden Verfahrens” auf die Tagesordnung der
54. Rgtstagung geſetzt worden.
Während insbeſondere in Frankreich die Innenpolitik ſehr
weſentlich beeinflußt wird durch die Rückſicht auf die kommenden
Reparationsverhandlungen, bemüht man ſich bei uns in
Deutſch=
land bisher noch immer vergeblich, aus dem allgemeinen
Durch=
einander herauszukommen. Die im Sommer nach den
Reichs=
tagswahlen gebildete Regierung wurde bekanntlich von
vorn=
herein mit Recht als ein Proviſorium angeſehen, und man war
ſich völlig darüber klar, daß es die erſte Aufgabe des im Herbſt
wieder zuſammentretenden Reichstags ſein müßte, dieſe
proviſo=
riſche Regierung zu einem Kabinett der großen Koalition
auszu=
bauen. Die Optimiſten aber, die auf einen reibungsloſen Verlauf
der Dinge gehofft hatten, ſollten ſich bitter entäuſcht ſehen. Drei
Monate währt nun bereits das Gefeilſche der Parteien, ohne daß
man, wenigſtens bis zum Augenblick, einen weſentlichen Schritt
weitergekommen wäre. Es iſt ein groteskes Zerrbild des
Parla=
mentarismus, das ſich täglich wechſelnd vor unſeren Augen
ab=
rollt. Wir haben die tieferen Gründe für dieſes ſchier
hoffnungs=
loſe Verſagen unſerer Volksvertretung ſchon ſo oft erörtert, daß
Wiederholungen ſich erübrigen. Wir haben nur die Tatſache
feſt=
zuſtellen, daß eine Woche vor dem Beginn der für unſere ganze
Zukunft entſcheidenden neuen Reparationsverhandlungen der
Kampf um den Juſtizminiſterpoſten und ähnliches mehr den
Parteien des Deutſchen Reichstages offenbar weſentlich wichtiger
erſcheint, und daß man ſo in den Tagen, in denen ſich die
Ent=
ſcheidung über unſere Zukunft als Staat und Volk vorbereitet,
einer Kriſis des parlamentariſchen Syſtems zutreibt, an der nur
unſere Gegner ein Intereſſe haben können. Mit Recht ſtellt die
Nationalliberale Korreſpondenz feſt, daß die Parteien, die ſich in
erſter Linie für die Verfechter des parlamentariſchen Syſtems
halten, es ſelbft in Verruf brächten, wenn ſie es nicht ſo
ge=
brauchen und ausgeſtalten, daß mit ſeiner Hilfe auch wirklich die
großen Lebens= und Zeitfragen des deutſchen Volkes
verantwort=
lich gelöſt werden können.
Charakteriſtiſcher faſt noch als die Verhältniſſe im Reich iſt
für die Irrwege des deutſchen Parlamentarismus das Sträuben
der preußiſchen Regierungsparteien, die Preußen=Regierung
durch Einbeziehung der Deutſchen Volkspartei zu erweitern. Von
vornherein hatte die Deutſche Volkspartei bekanntlich erklärt, daß
Beteiligung an der Preußen=Regierung unerläßliche
Voraus=
ſetzung ſei für ihre Beteiligung an der Reichsregierung, und
über die ſachliche Berechtigung dieſer Einſtellung dürften kaum
noch Meinungsverſchiedenheiten beſtehen. Eine Inangriffnahme
der großen innerpolitiſchen Aufgaben im Reich iſt eben von
vorn=
herein ziemlich ausſichtslos, ſolange nicht die Zuſammenſetzung
der Preußen=Regierung eine gewiſſe Gewähr dafür bietet, daß
zwiſchen der Reichsregierung und der Regierung des größten der
deutſchen Länder eine vertrauensvolle Zuſammenarbeit möglich
iſt. Trotzdem kämpft ſeit einem halben Jahr die preußiſche
Re=
gierung und die hinter ihr ſtehenden Parteien der Weimarer
Koalition einen erbitterten Kampf gegen jede Aenderung. Und
dabei kann nicht einmal ernſthaſt beſtritten werden, daß die
ge=
ringe Mehrheit von wenigen Stimmen, über welche die preußiſche
Regierungskoalition im Landtag verfügt, jede ſachliche Arbeit
ſchon ſeit Jahren ſo gut wie unmöglich macht. Nicht das
Inter=
eſſe des Staates iſt es, das man im Auge hat, ſondern höchſt
ſelbſtſüchtiges Parteiintereſſe, das ſich gegen jede
Macht=
einbuße bis aufs äußerſte wehrt. Zum Selbſtzweck ſind dieſe
Parteien geworden, und zum Unſinn wird das parlamentariſche
Syſtem, wenn die eine Hälfte des Volkes mit wenigen Stimmen
Mehrheit der anderen ihren Willen aufzwingt, nicht im Intereſſe
des Staates, ſondern im Intereſſe der Gruppen, die hinter der
Mehrheit ſtehen. Irrwege des Parlamentarismus!. Wir
beobach=
ten ſie nicht nur im Reich und in Preußen, ſondern auch in
an=
deren deutſchen Ländern, deren Verhältniſſe uns noch weſentlich
mehr am Herzen liegen müſſen. Auf die gefährlichen Folgen iſt
ſchon oft hingewieſen worden. Schon oft genug iſt an die
führen=
den Männer appelliert worden, daß ſie ihren ganzen perſönlichen
Einfluß einſetzen ſollten für die Inangriffnahme der
notwen=
digen Reformen unſeres Parteiweſens. Aber es iſt alles beim
alten geblieben, und ſo wird man, ſich nicht wundern dürfen,
wenn die im deutſchen Volke vorhandene ſtarke Bewegung ſich
eines Tages ſelbſt Bahn bricht und über unſere überlebten
Par=
teien zur Tagesordnung übergeht. Wir wünſchen uns nicht eine
ſolche Entwicklung, weil ſie uns nicht die Gewähr dafür bietet,
daß ſie die Geſetze organiſchen Werdens einhält. Aber die
Ge=
ſchichte lehrt uns, daß im Weſen der Dinge begründete
Notwen=
digkeiten durch Kurzſichtigkeit und Unvermögen nicht
hinangehal=
ten werden können.
Es iſt das Weſen ſtaatsmänniſcher Einſicht, daß man als
not=
wendig erkannte Reformen rechtzeitig in Angriff nimmt und
dadurch entſtandene Spannungen beſeitigt. Das ſcheint eine
Bin=
ſenwahrheit. Aber wie notwendig es iſt, doch gelegentlich an ſie
zu erinnern, zeigen zum Beiſpiel die hartnäckigen Verſuche des
gegenwärtigen Reichsarbeitsminiſters, ſich gegen eine Reform
des Schlichtungsweſens zu ſtemmen. Daß ſie unerläßlich iſt,
be=
ſtreitet vielleicht außer Herrn Wiſſel kaum jemand im ganzen
deutſchen Volk, der ſich auch nur einmal oberflächlich mit den
Dingen befaßt hat. Aber die Parteidoktrin iſt ſcheinbar ſtärker
als die Vernunft.
Wenn man bei der Schaffung der gegenwärtigen
Schlich=
tungsordnung insbeſondere im Hinblick auf die damalige
Kriſen=
zeit den ſtaatlichen Organen die Möglichkeit geben wollte, auch in
wichtige Arbeitskonflikte einzugreifen, ſo hatte dieſer Gedanke an
ſich zweifellos mancherlei für ſich (wenngleich ja gerade die
Vor=
gänge beim Eiſenkonflikt die Unzuträglichkeiten beſonders
deut=
lich zeigten, die entſtehen müſſen, wenn der Träger der
Staats=
autorität ſich als Vertreter einer der beiden ſtreitenden Parteien
fühlt.) Das Entſcheidende aber iſt, daß durch die
Schlichtungs=
praxis der letzten Jahre jeder Arbeitskonflikt rein
bürokra=
tiſch erledigt wurde, wodurch der urſprüngliche Gedanke der
frei=
willigen Schiedsgerichtsbarkeit geradezu in ſein Gegenteil verkehrt
führt die ſtreitenden Parteien
wurde. Das Schlichtungsverfa
nicht mehr an einen Verhandlungstiſch zum Zwecke der ſachlichen
Erörterung, ſondern die ſtreitenden Parteien treten zuſammen,
um die Verantwortung der Entſcheidung auf die ſtaatlichen
Seite 2
Sonntag, den 3. Februar 1929
Schlichtungsorgane abzuwälzen. Zu welchen Ergebniſſen das
führen muß, hat mit beſonderer Deutlichkeit ja der Verlauf des
großen Eiſenkonflikts gezeigt, der ſich immer mehr zuſpitzte,
trotz=
dem eigentlich beide Parteien von der Notwendigkeit einer
Ver=
ſtändigung überzeugt waren. Aber noch etwas anderes hat der
Eiſenkonflikt auch für den politiſchen und wirtſchaftlichen Laien
erkennbar gezeigt. Nachdem ſich ſowohlArbeitnehmer wieArbeitgeber
zu großen, alle irgendwie Beteiligten umfaſſenden Organiſationen
zuſammengeſchloſſen haben, kommen im Konfliktsfall nicht mehr
Perſönlichkeiten, nicht mehr Menſchen zuſammen, die in
gemeinſamer Beratung einen Ausweg aus den entſtandenen
Schwierigkeiten zu finden trachten, ſondern
Organiſations=
maſchinerien, deren erſte Aufgabe darin beſteht, den eigenen
Standpunkt möglichſt ſcharf herauszuarbeiten. Im Intereſſe
unſeres Wirtſchaftslebens eine außerordentlich bebenkliche
Er=
ſcheinung, und es wäre höchſte Zeit, daß man ſich auch bei uns
wieder darauf beſinnt, daß die ſoziale Frage letzten Endes nur
gelöſt werden kann, wenn es gelingt, zwiſchen Arbeitgeber und
Arbeitnehmer wieder ein Verhältnis zu ſchaffen, das ſich auf
perſönliches Vertrauen und perſönliche Achtung gründet. Es wäre
töricht, wenn man die Vorteile verkennen wollte, welche die
Orga=
niſation unter Umſtänden ſowohl dem Arbeitnehmer wie dem
Arbeitgeber bringt. Die Organiſation aber wird zum Verhängnis,
wenn ſich die Organiſierten nicht mehr als ſelbſtverantwortliche
Menſchen fühlen, ſondern nur noch als ein Rad in der großen
Organiſationsmaſchinerie.
M.
EP. New Delhi, 2. Februar.
Habib Ullah, der Machthaber von Kabul, verſucht mit aller
Energie ſeine Stellung zu halten. In Kabul ließ er eine größere
Anzahl von Mitgliedern der königlichen Familie der Duranis
ver=
haften und deren Beſitz keſchlagnahmen. Unter den Verhafteten
befindet ſich auch Kabir Jan, ein jüngerer Bruder Aman Ullahs,
der zum Tod durch Erſchießen verurteilt wurde. In Kabul
wur=
den die Häuſer der Anhänger Aman Ullahs geplündert. Die
Kämpfe zwiſchen dem jetzigen Emir von Oſtafghaniſtan, Ahmad
Jan, und den Anhängern Habib Ullahs zwiſchen Kabul und
Dſchellalabad, haben zu einer Niederlage der Truppen des
Macht=
habers von Kabul geführt.
Energiſches Borgehen Aman ANlahs.
Um Räubereien auf der Straße nach Kandahar zu vermeiden,
hat Aman Ullah energiſche Maßnahmen ergriffen. So berichten
Augenzeugen nach einer Meldung des „Daily Expreß” aus
Ka=
rachi, daß drei Eingeborene, die von den Trupyen Aman Ullahs
gefangen genommen waren, in Ketten nach Kandahar gebracht,
dort vor die Kanonen gebunden und erſchoſſen worden ſeien. An
der Hinrichtung, die außerhalb der Stadt erfolgte, mußten alle
Eingeborenen als Zuſchauer teilnehmen.
In Kabul ſelbſt ſcheint die Lage von Tag zu Tag
verwor=
rener und ſchwieriger zu werden. Die ganze Einwohnerſchaft
be=
findet ſich dauernd in Schrecken, da niemand wiſſe, wer herrſche
und was ſich im nächſten Augenblick zutragen könne. Das ſcheint
wenigſtens aus den Schilderungen hervorzugehen, die dem
Son=
derkorreſpondent des „Daily Telegraph” in Peſchawar von einem
aus Kabul kommenden Afghanen gemacht worden ſind. Habib
Ullah habe ſeinerzeit Aman Ullah dadurch getäuſcht, daß er ihm
verſprochen habe, ihn gegen die Schinwaris zu unterſtützen,
wor=
auf ihm der König reguläre Truppen, 80 000 Rupien und
Kriegs=
material zur Verfügung geſtellt habe. Kaum hätte Habib Ullah
die Unterſtützung erhalten, als er ſich gegen den König gewandt,
ihn zur Abdänkung gezwungen und ſich ſelbſt zum König erklärt
habe. Die Angehörigen der verſchiedenen Geſandtſchaften in
Ka=
bul ſollen ſich noch verhältnismäßig in Sicherheit befinden. Die
Stadt Budha, etwa 20 Kilometer von Kabul entfernt, ſei von
einem Stamme beſetzt worden, der von Dſchellalabad anrückte.
Anſcheinend ſind die Truppen Habib Ullahs demoraliſiert, und
mit Neuanwerbungen fcheine er keine Erfolge zu haben. Man
habe große Mengen Wertfachen von Kabul nach Kugiſtan
ge=
bracht, wie Meldungen aus Moskau beſagen.
Anerkennung Aman Ullahs durch Rußland
und die Türkei.
Wie aus Moskau gemeldet wird, haben, im Gegenſatz
zu England, ſowohl Sowjetrußland, als auch die Türkei Aman
Ullah als den König von Afghaniſtan anerkannt. In Kandahau
hat das proviſoriſche Außenminiſterium ſeine Tätigkeit
aufge=
nommen, um mit den ausländiſchen Mächten in Verbindung zu
treten.
Die Syntheſe des Hämins.
* Vor etwa 100 Jahren gelang es dem deutſchen Chemike
Wöhler, den Harnſtoff, ein bis dahin nur durch den tieriſcher
und menſchlichen Körper erzeugbarer Stoff, auf chemiſchem Weg
darzuſtellen. Seitdem hat die Wiſſenſchaft zahlloſe andere Stoffe
die ſonſt von der lebenden Zelle erzengt werden, auf rein
chem=
ſchem Wege hergeſtellt und hat auf dieſe Weiſe der Natur neu
Geheimniſſe entloclt. Zugleich iſt dieſer Weg des Aufbaues de
Syntheſe zu einem der fruchtbarſten auf dem Forſchungsgebie
nicht nur der Chemie, ſondern auch der Phyſiologie, der Lehr
vom Leben und der Heilmittelkunde geworden. Man könnt
meinen, ſolche Entdeckungen ſeien ſo alltäglich geworden, daß
e=
ſich kaum lohnt, der Allgemeinheit darüber zu berichten. Aber
iſ=
nicht jede ſolche Tat ein neuer Triumph der Wiſſenſchaft und ein
Markſtein auf dem Wege der Erforſchung des Lebens? Went
ſich die Syntheſe aber ein ganz neues Forſchungsgebiet erobert
und Stoffe künſtlich herſtellt, die zu den lebenswichtigſten in
Körper gehören, ſo muß man eine ſolche Tat als eine große
En=
deckung anſprechen und anerkennen. In den letzten
Dezember=
tagen dieſes Winters konnte Prof. Fiſcher, Vorſtand des Org
chem. Inſtituts an der Techniſchen Hochſchule in München de
Münchener chemiſchen Geſellſchaft mitteilen, daß es ihm gelunge
ſei, ein überaus wichtiges Umwandlungsproduft des roten Blu
farbſtoffes, das Hämin, künſtlich darzuſtellen. (3 darf an dieſe
Stelle daran erinnert werden, daß die rote Farbe unſeres Blutes
durch die ſogenannten roten Blutkörperchen bedingt iſt, die
al=
weſentlichen Beſtandteil das Hämoglobin enthalten, den roten
Blutfarbſtoff. Dieſes Hämoglobin iſt ein hochkompliziert gebaute
Ei veißkörper, der Ciſen enthält. Dieſe geringen Eiſenmengen ſin
von größter Bedeutung fur die innere Atmung, denn unter ihren
Einfluß findet in der Lunge die Anlagerung von Sauerſtoff
a=
die roten Blutkörperchen, und damit die Auffriſchung des Blute
ſtatt. Die roten Blutkörperchen haben nur eine verhältnismäßig
kurze Lebensdauer. Sie werden in der Milz und im Knochenmar
immer wieder neu aufgebaut und zerfallen nach einiger Zeit
wie=
der, wobei auch der rote Blutfarbſtoff eine Umwandlung erfähr
Ein ſolches Umwandlungsprodukt iſt das Hämin, das ſich überg
dort, wo Biutkörperchen im Körper zu Grunde gehen, finden läß
Dieſes Hämin enthält noch das Eiſen, das wie wir ſahen,
be=
der Atmung eine ſo wichtige Rolle ſpielt. Als weiteres Umwand
lungsprodukt des Hämoglobins iſt unter anderen auch das Häma=
Vom Tage.
Der Reichspräſident empfing den deutſchen
Geſandten in Warſchau Rauſcher zum Vortrag.
Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, iſt entgegen
anders=
lautenden Meldungen bislang in keiner Form und zu keinem Zeitpunkt
über ein Ermächtigungsgeſetz geſprochen worden. Es wird
ausdrück=
lich darauf hingewieſen, daß die Regierung nicht daran
denke, dem Reichstag ein Ermächtigungsgeſetz
vor=
zulegen.
Nach einer Meldung aus Moskau ſind ſeit Anfang dieſer Woche
vier Züge von Moskau abgegangen, in denen 1600 Anhänger
Trotzkis in die Verbann ung nach Sibirien gebracht
wurden.
Der pumäniſche Senat hat den Kelloggpakt
ein=
ſtimmig ratifiziert.
Auf Grund des kürzlich zwiſchen Belgien und Luxemburg
abgeſchloſſenen Eiſenbahn=Abkommens wird Frankreich in
den Aufſichtsrat der neu zu bildenden Eiſenbahngeſellſchaft mindeſtens
einen Vertreter entſenden.
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand iſt leicht an
Grippe erkrankt, die ihn hinderte, an einem geſtern abgehaltenen
Miniſterrat teilzunehmen.
Der Geſundheitszuſtand des Marſchalls Foch hat
ſich in der vergangenen Nacht weiter verſchlechtert, ſo daß
unter ſeinen Angehörigen ziemliche Beſorgnis herrſcht.
Die amerikaniſchen Sachverſtändigen für die
Re=
parationskonferenz, Owen D. Young, Morgan und Lamont,
ſind mit ihren Sekretären und Begleitern auf der „Aquitania” nach
Paris abgereiſt. Der ſtellvertretende Sachverſtändige Perkins
wird erſt ſpäter abreifen, da ein Krankheitsfall in ſeiner Familie ihn
zurückhält.
Die Lage im Reich.
Das Geheimnis um die Preußen=Koalikion. — 2as
Ringen um die Kabinekis-Erweikerung im Reich.
* Berlin, 2. Februar. (Priv.=Tel.)
Nach der ſtarken Geſchäftigkeit, die ſich im Reich und in
Preu=
ßen um die vom Zentrum betriebene Kriſis herum entwickelt
hat, iſt am Wochenende eine gewiſſe Beruhigung eingetreten.
Im Reiche iſt überhaupt nichts geſchehen, weil der Schwerpunkt
augenbliclich in Preußen liegt. Hier hat Miniſterpräſident
Braun den neuen Vorſitzenden der preußiſchen Voltspartei, Dr.
Stendel, am Samstag empfangen und ihm Mitteilungen gemacht
von dem Ergebnis der Beſprechung, die er am Freitay mit den
bisherigen Regierungsparteien gehabt hat. Dr. Stendel hat
dies zur Kenninis genommen mit dem Bemerken, ſie ſeiner
Frak=
tion zu übermitteln und ſich dann erneut mit Herrn Braun in
Verbindung zu ſetzen. Welcher Art die Mittellungen Brauns
geweſen ſino, wird als Geheimnis ängſtlich gehütet.
Wahrſchein=
lich iſt er über das reine Verhandlungsangebot hinausgegangen
und hat ſchon Einzelheiten angedeutet. Es iſt den Parteien ja
bekannt, daß die Volkspartei zwei Miniſterſitze im Kab’nett
ver=
langt, weil ſie glaubt, daß ſie ihre Aufſaſſungen ſonſt nicht
ent=
ſprechend durchſetzen kann. Die Schwieriskeit liegt nun darin,
daß gleichzeitig dann auch die Sozialdemokraten, die bisher nur
mit zwei Sitzen vertreten waren, während das Zentrum dre
hatte, einen dritten Platz verlangen, und daß das Zentrum, das
im Reich ſeine Macht verſtärken will, in Preußen nichts aufgeben
möchte, ſo daß der Gedanke eines Miniſteriums ohne Portefeuille
tatſächlich greifbare Geſtalt annimmt. Außerdem benutzt aber
das Zentrum die Gelegenheit, um der Volkspartei wegen des
Konlordates die Piſtole auf die Bruſt zu ſetzen, womit es aber
nichts erreichen wird. Sehr raſch werden alſo die Dinge in
Preußen kaum gehen. Vermutlich will aber der Reichskanzler den
Ausgang abwarten, ehe er im Reich weitere Schritte unternimmt,
weil man ſich dort rein theoretiſch wenigſtens ſchon ziemlich
nahe=
gekommen iſt. Die Demolraten wollen ihren Juſtizminiſter Koch
zurückziehen, deſſen Sitz dann für das Zentrum frei wird. Das
Zentrum hat ſich dagegen geſträubt wegen der Fußangeln auf
dem Gebiete der Strafrechtsreform. Es möchte ſeinen Miniſter
nicht dem Kampf um die Todesſtrafe und die Eherechtsreform
ausſetzen. Hier iſt aber der Ausweg gefunden worden, daß dieſe
Fragen durch Initiativanträge der Parteien geregelt werden
ſol=
len. Grundſätzlich iſt indeſſen der Anſpruch des Zentrums auf
drei Miniſterſitze anerkannt worden, die Verteilung bleibt
vorbe=
halten. Vor allem ſteht noch hindernd im Wege die Forderung
der Volkspartei, für die nächſte Zeit ein Programm des
Kabi=
nettes aufzuſtellen, wobei es natürlich ganz darauf ankommt, ob
man ſich bei dieſem Programm auf die Geſichtspunkte beſchränkt,
die in der Löſung der Reparationsfrage und in der
Verabſchie=
dung des Etats beſtehen, oder ob darüber hinaus der Verſuch
ge=
macht werden ſoll, jetzt ſchon eine Verſtändigung über die Steuern
herbeizuführen, womit damn automatiſch die Kriſe von einer
an=
deren Seite her akut würde.
toporphyrin bekannt. Es unterſcheidet ſich vom Hämin dadurch,
daß es kein Ciſen mehr enthält. Wir dürfen daher das Hämin
als den weſentlichſten und wichtigſten Abkömmling des
Hämo=
glolins anſehen.
Prof. Hans Fiſcher war es bereits vor einiger Zeit gelungen,
das Porphyrin ſynthetiſch aufzubauen. Er konnte nun durch ein
beſonderes Verfahren dieſem Stoff die entſprechende Menge Eiſen
zufügen, und zwar ſo, daß der ſo entſtandene Stoff alle
Eigen=
ſchaften des natürlichen Hämins beſitzt.
Der pra tiſch geſinnte Leſer wird nun fragen, wie ſich dieſe
Entdeckung für das Wohl der Menſchheit ausbeuten läßt, und
mancher Phantaſiebegabte wird auf ein neues wunderbares
Heil=
mittel ſpekulieren, durch das der Lebensſaft Blut jederzeit
er=
neuert und jeder Blutverluſt ergänzt werden kann. Wir müſſen
ſchon beſcheidener ſein. Jeder wiſſenſchaftliche Fortſchritt trägt
neue, unüberſehbare Möglichkeiten in ſich, aber in welcher
Rich=
tung dieſe Möglichkeiten liegen, läßt ſich zunächſt ebenſowenig
vorausſagen, wie die Zukunſt eines Neugeborenen. Den vollen
Wert der Fiſcherſchen Syntheſe des Hämatins können vorläufig
nur die Fachleute einigermaßen beurteilen. Der Vorſitzende der
Münchener chemiſchen Geſellſchaft, Prof. Willſtädter, hob. mit
wärmſten Worten der Anerkennung das bedeutungsvolle
Er=
eignis gebührend hervor und brachte Glückwünſche und Dank der
Chemiſchen Geſellſchaft München zum Ausdruck.
Daß ein Mediziner (Hans Fiſcher war früher Aſſiſtent bei
Friedr. v. Müller), der ſich erſt ſpäter der reinen Chemie
zu=
wandte, durch konſequenteſte chemiſche Arbeit dazu gelangt iſt, die
Konſtittion des gefärbten Blutanteils aufzuklären, erfüllt den
Aerzteſtand mit beſonderem Stolz.
Prof. Dr. Hans Fiſcher wurde im Jahre 1881 in Höchſt a. M.
geboren, ſtudierte Chemie und Medizin in Lauſanne, Marburg
und München. Er habilitierte ſich in München. Wirkte ſpäter in
Innsbruck und Wien und kehrte im Jahre 1921 nach München
zurück, und zwar als Profeſſor an die Techniſche Hochſchule.
Seit=
dem widmet er ſich ausſchließlich der chemiſchen Forſchung.
daß er ſich beſonders viel mit phyſiologiſch chemiſchen Frage
insbeſondere mit der Chemie der Galle und des Blutes beſch
tigt hat. Die Syntheſe des Hämins muß nur als ein vorläuf
Abſchluß dieſer Arbeiten angeſehen werden. Es ſteht zu hoff
daß weitere theoretiſche und praktiſche Ergebniſſe ſich an d
Entdeckung anſchließen werden.
Dr. G. K.
Nur
Sie Haneeisberlragsverhang
Mit Poien.
Deuiſchlands Angeboke und Forderung
Berlin,
Bekanntlich drehen ſich die Handelsvertrags
mit Polen zurzeit immer noch um die Frage der B.
von Deutſchland verlangten polniſchen
Gegenkonze=
bereits im November des vorigen Jahres den A
denen, genau umſchriebenen und fixierten deutſ=
Ueber den Charakter dieſer deutſchem
und der von Deutſchland geforderte
aber immer noch nicht in ausreichendem Maße prä
niſchen Gegenkonzeſſionen werden jesz
zelheiten bekannt.
Was die deutſchen Angebote betrifft,
ſich auf die Polen am meiſten intereſſierenden G
und Schweine. Bezüglich der Kohle hat Deutſchla
liches Einfuhrkontingent von 275 000 Tonnen feſt
dem Hinzufügen, daß bei entſprechenden polniſche
ſionen auch noch eine Erhöhung dieſes Kontinger,
werden könne, und zwar bis zu 350 000 Tonnen. 2
bezüglich der Schweine hat ſich Deutſchland bereinn
Januar zwiſchen deutſchen und polniſchen
Privati=
geſchloſſenen Syndikats=Vertragsentwurf zur Gr.
Angebots zu machen. Dieſes deutſche Angebot iſt
ſeinerzeit ausdrücklich als ausreichende Baſis für
eines weitgehenden Handelsvertrages anerkannt
Was die polniſchen GegenkonzeſſEn
ſo hat Deutſchland bereits im Vorjahre den Pcheſt
derungen übermittelt, die ſich auf nachſtehende fünf?
beziehen: 1. Cinfuhrkontingente, 2. Zollſätze, 3. m
niſſe, 4. Zulaſſung der deutſchen Schiffahrtsgeſellfyn
förderung polniſcher Auswanderer und 5. vertragin
der Eiſenbahnfrachten.
Auf dieſe fünfdeutſchen
Forderung=
keine ausreichende polniſche Antwort eingegangen
niſchen Angebote in der Frage der Einfuhrlizenzen
lohnt es ſich nicht einmal, darüber zu diskutieren
Zollſätze hat Polen auf einer Reihe von Gebieten
ben, Automobile, landwirtſchaftliche und
elektriſch=
des Zugeſtändnis überhaupt abgelehnt. Auf and
wie beiſpielsweiſe Spielwaren nur
unzureichend=
macht. Bezüglich der Urſprungszeugniſſe iſt uns ztun
begünſtigung zugeſagt worden, die aber nad
tenden polniſchen Recht praktiſch zie
los iſt. Auch in der Frage der Auswandererm
Polen zwar Meiſtbegünſtigung angeboten, aber 30d
behalt, daß ſie nur für beſtimmte zugelaſſene Sih
ſchaften gelten ſolle, auch dieſes Angebot wieder aitt
ſchließlich die Eiſenbahnfrachtenpolitik betrifft, die
niſchen Tendenzen, den deutſchen Seehäfen Königsv
tin das Hinterland in eiſenbahntarifariſcher Beziu
ben, für Deutſchland von beſonderer Wichtigkeit if.
jede Bereitwilligkeit zu Verhandlungen überhaupt
Unter dieſen Umſtänden hat die deutſche Regd
ſie es an ſich vorziehen würde, wenn die Ver=
Nahmen der direkten Ausſprache zwiſchen den bei
tionen, und nicht, wie im letzten Halbjahre, auf
Notenaustauſchs und gelegentlicher Zuſammenkü
Delegationsleiter geführt würden, in ihrer letzter
vor etwa acht Tagen nach Warſchau abgegangen
an eine Wiederaufnahme der Delege
handlungen nicht zu denken ſei, ehe
auf den erwähnten fünf Gebiete
Deutſchland beanſpruchten Gegenko
und zwar in ausreichender und präziſierter Form,
weitere Initiative liegt alſo nach
der polniſchen Regierung. Infolgedeſſen
in Berlin keinen Anlaß, die Verhandlungen abzub
es ſich herausgeſtellt hal, daß eine Fortdauer des 9
vertragsloſen Zuſtandes für Deutſchland nicht
bringt wie für Polen.
Der polniſche Bevollmächtigte für die Hand‟
handlungen mit Deutſchland, v. Twardowfki, hat
Freitag abend die Antwort auf das deutſche
25. Januar überſandt.
Werner Joh. Guggenheim: „Das Dorf S/(
Deutſche Uraufführung am Gießener Stadtſe
* „Das Dorf Sanet Juſten” ein Schauſpiel au
in drei Akten von Werner Johannes Gugger!
jungen Schweizer Dichter aus St. Gallen, erlen
deutſche Uraufführung am Gießener Stadttheate:
war urſprünglich Schauſpieler und Regiſſeur, u
dem Werk die theatraliſche Vergangenheit ſeines
es iſt ein mit entſchiedenem Bühnentalent gebau/
ſames Publikumsſtück; allerdings auch mehr S
Dichtung.
Das (ſymboliſch gemeinte) Grundmotiv — K‟.
neuen Welt zurückkehrender Dorfbewohner in de
den Anſtoß gibt zu vielfachem Unheil, ſittlicher
ſeeliſchem und materiellem Zuſammenbruch — iſ*
Thema . . . für einen Roman; was der Viebig rn
lichen Stoff im „Weiberdorf” gelang, wird bei G.
Talent und Neigung zum Theater verführten, miu”
Mitteln nur unzulänglich erreicht. Das Ganze wi
herr mit Sudermanneffekten. „Sodoms Ende im
es heißen.
Die Aufführung unter der geſchickten Regie Oie
— in den Hauptrollen: Praſch=Grevenberg, Fuhrn
Gareis — war ein ſtarker Erfolg der rührigen E‟
unter der Leitung des Intendanten Dr. Praſche
zweite Uraufführung in dieſem Monat. Der 2
weſend.
Dr. Hans?
Von deutſchlands Hohen Schul4.
Frankfurt a. M.: Der nichtbeamtete a. v. Prr.‟.
Maull dem erſt kürzlich ein Ordinariat an der —
zu Königsberg angeboten wurde, hat einen weiteren Me‟
ſtuhl der Geographie an der Univerſität Graz als Ne‟
Siegers erhalten.
Münſter: Am 23. Januar verſchied der ordenflic.
philoſophiſch=theologiſchen Propädeutik und der Apoldg”‟
liſch=tbeologiſchen Fakultät, Päpſtlicher Hausprälat 2
can. Bernard Dörholt, im 78. Lebensjahr.
Berlin: Der durch das Ableben von Prof. W. Ke‟
ſtiſchen Fakultät der Univerſität erledigte Lehrſtuhl I
Verſicherungsrecht iſt dem Senatspräſidenten im Reichs!
Dr. jur. Hermann Derſch, angeboten worden.
Königsberg: Der Geh. Regierungsrat Prof.
Dk=
früher langjähriger Ordinarius der hieſigen Univerſih.”
gart im Alter von 85 Jahren geſtorben.
34
Conntag, den 3 Februar 1929
mſlikt zwiſchen Preußen und Bahern.
Helds Enkgleiſungen.
iſiche Geſandte aus München abberufen.
* Berlin, 2. Februar. (Priv.=Tel.)
ewungen zwiſchen der preuß ſchen und der
bayeri=
mäng ſino im Augenolick, ſo gut wie abgebro en.
inen Muncener Geſandten zur Berichterſtattung
zrufen und laßt ankundigen, daß er in nachſter Zeit
unrch München zurüakehren würde. Das wurde alſo
umi Umſtanden einen Bruch der
diplomati=
hungen bedeuren. Dabei iſt anzuerkennen, daß
usſchließlich auf der bayeriſchen Seite liegt, da die
ſpewerung ſich in einer vertrautichen Preſſebeſprechung
geergriffen hat. Herr Held hat ſich zwar darauf be=
MMeErklärungen, die er abgab, vertraulich waren, aber
hes, deſſen Dichtigleit er nicht abſolut ſicher war,
uer keinen Umſtanden ſolche Kraftausdrücke, wie
11 uſw. gebrauchen. Er hat ſich deswegen auch in
brurdigt und darauf iſt es wohl auch zurückzuführen,
rsißiſche Miniſterpräſident Braun in einer
allge=
heuusſprache, in der er Herrn Held erwiderte, ſehr
Hund es vermied, in einen ähnlichen Ton zu
verſal=
trs das um ſo leichter, als auch materiell das Recht
armßens liegt, was Herr Held gewußt haben muß.
Hrar es unmöglich, daß die Länder tatſächlich daran
wei— die Anſprüche, die ſie aus dem Verluſt ihrer
frü=
aketriebe — Eiſenbahnen, Poſt, Bergwerke uſw. —
braltiſch At
pten, ahn
etnift 24
Gelit
Gegeul Wl
Hid
yn, vom Reich erſetzt zu beiommen. Insgeſamt er=
* Forderung von rund 12 Milliarden, die angeſichts
igonsverpſlichtungen nicht aufzubringen ſind, auch
uh. vor dem Staatsgerichtshof anhängigen Prozeſſe
Beich entſchieden würden.
he— von Preußen jetzt veröffentlichten Aufſtellung
ſſ ene Entſchädigungsanſprüche für die
fübei Ausführung des
Friedensvertra=
ſs berſchleſien auf 3,5 Milliarden. Dazu kom=
Milliarden Papiermark als Reſtlaufgeld der
Eiſen=
erne Reihe kleinerer Poſten. Bayern hat angemeldet
Boldmark, 1,2 Milliarden Papiermark und die
Auf=
om Staatsgerichtshof für ungültig erklärten
eiverabfindung. Sachſem kommt mit 860 Millionen
mBürttemberg mit über 1,5 Milliarden Papiermark.
ingt als Reſt die Aufwertung für 565 Millionen
a.8 dem Uebengang der Eiſenbahn und ebenſo wie
IA ſwertung der Sonderbierſteuerabfindung, während
7Elionen Papiermark als Reſtentſchädigung aus der
eitragung beanſprucht. Dazu kommen noch Mecklen=
Alenburg mit verhältnismäßig kleineren Beträgen.
u vorgeſchlagen, die ganzen Forderungen aus der
ſchur tellen, bis das Reich nach Erledigung der
Repara=
eo wieder im Beſitze der Bahn wäre, hat ſich damit
ichſetzen können. Der preußiſche Wunſch jedoch, daß
Hig ung gleichmäßig allen Ländern zuteil werden und
Ae Sonderwünſche vorweg befriedigt werden müſſen,
A, umal Herr Braun nicht ohne gewiſſe Bosheit
feſt=
n ußen im weſentlichen produktive Betriebe abgetre=
Ahend bei den bayeriſchen Anſprüchen auch ſoſche für
Wr enthalten ſeien. Wir haben ſchon vor Wochen
uieſen, daß der eigentliche Zweck der
Länderkonfe=
räſt, nachzuweiſen, daß die Erfüllung der
u prüche bei der derzeitigen
Finanz=
eiches nicht möglich iſt. Vermutlich iſt eine
lenkbar, wenn beide Teile ſehr ſtark
entgegenkom=
heichsfinanzminiſterium will den Verſuch wachen,
Ahrnde Vorlage auszuarbeiten. Vorausſetzung aber
ſ durch öffentliche Erklärungen partikulariſtiſche
E aufgepeitſcht werden.
Mieng des prexßiſchen Miniſterpräſidenken
zur Rede Helds.
Preſſekonferenz gab der preußiſche Miniſterpräſident
ande Erklärung ab:
RABericht der „Münchener Telegrammzeitung”, vom
J. haben der baheriſche Miniſterpräſident Held, die
ſ teſter Dr. Schmelzle und Gürtner vor Preſſevertretern in
lrungen über den Stand der Verhandlungen zwiſchen
errn abgegeben, die wegen der Unrichtigkeit in der Sache
ägkeit in der Form mich zu einer Erwiderung zwingen.
urriſchen Miniſter ſich an die Vereinbarung über die Ver=
Werhandlungen nicht gebunden fühlen, muß auch ich ſie
der Angelegenheit aufgeben.
Zwiſchen Weihnachten und Neujahr beſuchte mich der baheriſche
Miniſterpräſident, um mit mir eine Reihe ſchwebender innerpolitiſcher
Fragen, die insbeſondere das Verhältnis zwiſchen Reich und Ländern
betreffen, zu beſprechen. Als Ergebnis dieſer Beſprechung kam u. a.
zwiſchen uns (ine Vereinbarung dahingehend zuſtande, bei der
Neichs=
regierung eine Konferenz aller der Länder anzuregen, die
Entſchädi=
gungsanſprüche gegen das Reich geltend machten. Wir waren uns
einig darüber, daß es keine angenehme Erſcheinung wäre, wenn die
ein=
zelnen Länder ihre finanziell.n Anſprüche gegen das Reich im Wege
der Klage beim Staatsgerichtshof geltend machten. Wir waren vielmehr
der Auffaſſung, daß es zweckmäßiger wäre, in einer gemeinſamen
Kon=
ferenz eine die Finanzlage des Reiches und der Länder berückſichtigende
allgemeine Regelung zu treffen. Die Anregung der Konferenz bei der
Reichsregierung ſollte durch mich erfolgen.
Die Anſprüche der Länder an das Reich.
Daraufhin hat im Januar d. J. in Berlin die Konferenz unter
Vorſitz des Herrn Reichskanzlers ſtattgefunden. In dieſer Konferenz
hat der Vertreter des Reichsfinanzminiſters dargelegt, daß von den
Ländern etwa folgende Forderungen gegen das Reich geltend gemacht
würden:
a) Preußen:
1. Anſpruch auf Entſchädigung für durch den Friedensvertrag
ver=
lorenes nutzbares Staatseigentum einſchließlich Saararuben, ohne
Ober=
ſchleſien, vom Reich geſchätzt auf 3,5 Milliarden GM. — Darauf
abge=
zahlt bisher 50 Millionen im Jahre 1925, für entgangenen Gewinn aus
den Saargruben bisher nichts.
2. Reſttkaufgeld aus dem Uebergang der preußiſchen Eiſenbahn auf
das Reich 4,8 Milliarden Papiermark, deren angemeſſene Aufwertung
einſchließlich Zinſen verlangt wird.
3. Rückzahlung eines im Jahre 1920 von Preußen an das Reich
bezahlten Barvoyſchuſſes, der ſich zurzeit mit Zinſen auf 35,7 Millionen
GM. berechnet.
4. Eine Reihe kleinerer Poſten, die hier im einzelnen nicht
aufge=
führt werden brauchen.
b) Bahern:
1. Entſchädigung für ſtaatliche Kohlengruben im Saargebiet (Pfalz)
30 Milliomn; darauf bereits erhalten im Jahre 1936 5,1 Millionen RM.
2. Reſtentſchädigung aus dem Uebergang der Eiſenbahn 560
Mil=
lionen Papiermark, deren Aufwertung beanſprucht wird.
3. Reſtentſchädigung aus dem Uebergang der Poſt 620 Millionen
Papiermark, deren Auſwertung beanſprucht wird.
4. Aufwertung der Sonderbierſteuerabfindung, da das Geſetz vom
9. 4. 1927 und die vorhergehenden Geſ=tze vom Staatsgerichtshof für
ungültig erklärt ſind.
c) Sachſen:
Reſtentſchädigung aus dem Uebergang der Eiſenbahn in Höhe von
859 Millionen Papiermark, deren Aufwertung beanſprucht wird.
d) Württemberg:
1. Reſtentſchädigung aus dem Uebergang der Eiſenbahn 1300
MMil=
lionen Papiermark, deren Aufvertung beanſprucht wird.
2. Reſtentſckädigung für den Uebergang der Poſt 250 Millionen
Papiermark, deren Aufwertung beanſprucht wird.
3. Aufwertung der Sonderbierſteuerabfindung aus den gleichen dagelteſen iſt und im Intereſſe der gedeihlichen Zuſammenarbeit der
Gründen wie bei Bayern erwähnt.
e) Baden:
1. Reſtentſchädigung für den Uebergang der Eiſenbahn 565 Mile
lionen Paviermark, deren Aufvertung beanſpruckt wird.
2. Aufwertung, der Sonderbierſt uerabfindung, ebenfalls aus den
gleichen Gründen wie bei Bayern erwähnt.
I) Heſſen:
Reſtentſchädigung aus dem Uebergang der Bahn 221 Millionen
Papiermark.
desgleichen Mecklenburg=Schwerin: 25 Millionen Papiermark,
desgleichen Oldenburg: 205 Millionen Papiermark, deren
Auf=
wertung beanſprucht wird.
Außerdem machen auch dieſe Länder Forderungen verſchiedener
Art aus Abtretung von Vermögenswerten an das Reich geltend.
Bayern verlangt Sonder=Behandlung.
In der Konferenz verſuchten die Vertrcter Baherns, geltend zu
machen, daß ihre Anſprüche vor allen anderen rangierten und demgemäß
und an der Bierſteuerabfindung nicht intereſſiert ſeien, erledigt werden
müßten.
Dagegen wandten ſich die Vertreter anderer Länder und auch ich,
indem wir geltend machten, das ganze Entſchädigungsproblem müſſe
Länder allgemein geregelt werden.
Um zu einem prakliſchen Ergebnis zu kommen, habe ich in der
Konferenz vorgeſchlagen, die Regelung der Reſt niſchädigungen für den
Uebergang der Eiſenbahn auf das Reich bis zu dem Zeitpunkt
hinaus=
zuſchieben, wo die Reichsbahn wieder unter die freie Verfügungsgewalt
der Reichsregierung kommt.
Da ſchon dieſem erſten Vorſchlag, bei dem Preußen, das ja einen
Anſpruch von faſt 5 Millia den Reſtentſchädigung hat, am meiſten
auf=
gab, Widerſpruch, von den Ländern entgegengeſetzt wurde, habe ich den
Vorſchlag nicht weiter berfolgt, ſondern vorgeſchlagen, die
Reichsregie=
rung möge nach der Ausſprache auf der Konferenz einen Vo=ſchlag
aus=
arbeiten, der ihr im Hinblick auf die Reichsfinanzen tragbar erſcheine.
Seite 3
Ueder dieſen Vorſchlag ſollte dann in einer demnächſt einzuberufenden
Konfruenz der Länder erneut beraten werden.
Für die Verhandlungen wurde
Beriraulichkeit vereinbark, die von den Verkretern
Bayerns durch ihre Erklärungen vor
Preſſe=
verkrekern leider gebrochen iſt.
Das zwingt mich, auf dieſe Erklärungen öffentlich zu antworten,
wobei ich mich lediglich auf die Richtigſtellung tatſächlicher
Unrichtig=
keiten beſchränken will. Es iſt behauptet worden, Preußen habe auf
der Konferenz die allergrößten Schwierigkeiten gemacht, indem es neue
Forderungen in die Debatte geworfen habe. Das iſt unrichtig. Ich
bin vielmehr bemüht geweſen, entſprechend der Vereinbarung, die ich
mit dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten getroffen hatte, das ganze
ſchwierige Problen einer für Reich und Länder tragbaren Regelung
entgegenzuführen. Ich habe mich allerdings bereitfinden laſſen,
anzu=
erkennen, daß die baheriſchen Anſprüche allen anderen vorangeſtellt
werden müßten.
Weiter iſt auf der baheriſchen Preſſekonferenz behauptet worden,
daß Preußen im Laufe der Verhandlungen einen neuen Anſpruch für
verlorengegangenes Staatsvermögen in Höhe von 3,5 Milliarden
er=
hoben hätte.
Auch das entſpricht nicht den Tatfachen. Dieſe Forderung an das
Reich iſt bereits im Jahre 1919 geltend gemacht und durch ein
Schrei=
ben des Reichskanzlers der preußiſchen Regierung mitgeteilt worden,
daß das Reichskabinett dieſen Anſpruch anerkenne. Auch iſt bereits
eine Abzahlung auf die Forderung geleiſtet worden.
Wenn der bayeriſche Miniſterpräſident weitee auf der
Preſſekonfe=
renz erklärt hat, „Bahern hat etwas zugunſten des Reiches hingegeben,
Preußen hat etwas zum Nachteil des Reiches verloren”, ſo kann ich
demgegenüber nur bemerken, daß Bayern zwar die Poſt, die Preußen
ſchon im Jahre 1867 ohne Entſchädigung für die Vermögenswerte an
das Reich abgetreten hat, zugunſten des Reiches hingegeben und damit
an dieſes auch das Defizit abgetreten hat, das die Poſt im bayeriſchen
Teil zu verzeichnen hat, daß Preußen aber wertvolle Vermögensobjekte,
wie Forſten, Domänen, Bergwerke, die ihm jährlich erhebliche Beträge
abwarfen, zugunſten des Reiches, dem ſie auf Reparationskonto
gut=
gebracht ſind, verloren hat.
Der Herr bayeriſche Miniſterpräſiden: hat dann weiter behauptet,
Bayerns Gegnet ſei Preußen,
das ſich in der Finanzwirtſchaft des Reiches möglichſt breitmache und
durch Aushöhlungspolitik die Vernichtung der Länder heibeiführen
wolle.
Demgegenüber kann ich nur feſtſtellen, daß dieſe Behauptung jeder
tatſächlichen Grundlage entbehrt, und weiter mein Bedauern darüber
ausſprechen, daß die preußenfeindliche Stimmung, die in Bahern
Tra=
dition zu ſein ſcheint, von den verautwortlichen Staatsmännern noch
durch unrichtige Behauptungen vermehrt wird.
Im Hinblick auf die bedrängte Lage des Reiches und der Länder
ſollte alles unterbleiben, das, wie das Vorgehen der bayeriſchen
Mini=
ſter, geeignet iſt, das Verhältnis zwiſchen den einzelnen Ländern und
ihr Verhältnis zum Reiche zu trüben.
Und wenn der baheriſche Finanzminiſter gar in der erwähnten
Kon=
ferenz die Haltung Preußens eine Schamloſigkeit genannt hat, wie ſie
im Staatsleben noch nie dageweſen ſei, ſo kann ich angeſich,s der
Tat=
ſachen, die ich vorſtehend dargelegt habe, dazu nur bemerken, daß ein
derartiger Verkehrston im innerdeutſchen Staatsleben bisher wohl nie
Länder zum Beſitem des Reiches auch nicht Platz greifen ſollte.
Bdauern kann ich nur, daß durch dieſes Vorgeken der bayeriſchen
Miniſter die Löſung eines ſo überaus wichtigen Problems, wie es die
Regelung der Entſchädigungsanſprüche der Länder gegen das Reich dare
ſtellt, ſo ungemein erſchwert worden iſt.
Eine vergeſſene Reparakionsleiftung.
Die bevorſtehende Endregelung des Reparationsproblems
läßt es angebracht erſcheinen, einmal auf eine faſt der
Vergeſſen=
heit anheimgefallene deutſche Reparationsleiſtung hinzuweiſen.
Bekanntlich wurden nach dem Waffenſtillſtand die
kriegs=
gefangenen Deutſchen von den Ententeſtaaten einſeitig
zurück=
behalten und zum Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete in
Nord=
frankreich und Belgien verwendet. Etwa 500 000 deutſche
Kriegs=
gefangene mußten dort bis ins Frühjahr 1920 hinein unter den
furchtbarſten Entbehrungen und troſtloſen hygieniſchen und
ſani=
tären Verhältniſſen Aufräumungsarbeiten im alten Kriegsgebiet
verrichten. Unzählige gingen an den erlittenen Strapazen durch
unter Ausſchaltung der Vertreier der Länder, die an der Poſtabfindung Seuchen und Unfälle dort nutzlos zugrunde. Der Wert dieſer von
den deutſchen Kriegsgefangenen geleiſteten Wiederaufbauarbeit
iſt auf etwa 1½ Milliarden Goldmark berechnet worden. In einer
unlängſt dem Reichstag unterbreiteten Eingabe verlangt die
Reichsvereinigung ehemaliger
Kriegsgefange=
insgeſamt unter Berückſichtigung der Finanzlage des Reiches und der „ner, die deutſche Regierung ſolle bei den abſchließenden
Revara=
tionsverhandlungen die Anerkennung dieſer Arbeit als eine
Repa=
rationsleiſtung und eine entſprechende Gutſchrift auf
Reparations=
konto fordern. Die Kriegsgefangenen, die weder Arbeitslohn noch
militäriſche Löhung erhielten, verlangen ſchließlich eine
Entſchädi=
gung für die von ihnen nach dem Waffenſtillſtand geleiſtete
Ar=
beit. Wenn auch für die Endregelung der deutſchen
Reparations=
leiſtung Deutſchlands Leiſtungsfähigkeit in erſter Linie maßgebend
ſein wird, ſo wird die Höhe der bisherigen deutſchen Leiſtung
hierbei doch eine Rolle ſpielen. Die Wünſche der ehemaligen
Kriegsgefangenen verdienen daher weiteſtgehende Beachtung
ſei=
tens der Regierung und des Parlaments ſowie der geſamten
deutſchen Oeffentlichkeit.
ou=8 Haus. — Freitag, den 1. Februar 1929.
IDE luſtigen Weiber von Windſor.
Komiſche Oper von O. Nicolai.
eſer Aufführung ſang Rudi Wünzer zum erſten
ſich. Der junge Künſtler hat ſchönes, klingendes
9,H” voll zur Geltung zu bringen vorläufig nicht ge=
Riele teils hervorgeſtoßene, teils überatmete Töne
wird ein zuſammenhängender Fluß erſchwert, ſo
ſilene ſich kaum bilden kann. Die tiefgelagerte
Zmßbariton — hat nur ſelten lyriſchen Klang und
* umkeit. In Enſembles und im Piano verliert ſie
SSie hat vorwiegend dramatiſchen Charalter. Bel=
Eähre Sache; ſie muß loslegen können. Hierzu fehlte
die Gelegenheit. Außerdem mangelt es noch an
Nan gſt. Ein volleres Aufgehen in der Rolle, der ganze
1F Bgiönlichkeit iſt unerläßlich. Werden die Mängel
u2 hätte der hoffnungsvolle Künſtler große Ausſich=
NeM, Unausgeſetztem Studium wird dies ſehr wohl
gab Fohannes Biſchoff wohl nur aushilfs=
Sesabung entſprechend, lag der Schwerpunkt ſeiner
Au I Ler Charakteriſtik des eiferſüchtigen Gatten, die
Ein ben Mitteln ſeiner Kunſt überzeugend ſchuf.
Sogt war ein ſcharf erfaßter, amüſanter Junker
v. II.
baus. — Samstag, den 2. Februar 1929.
Der Waffenſchmied.
Romiſche Oper von A. Lortzing.
menartiges Quiproguo ſpielte vor dem
Zuſtande=
peutigen Vorſtellung um die Nolle des Georg, für
wendler angeſetzt waren: Herr Vogt, Herr Grohm,
D N. 22, un ſie ſchließlich dem erſteren trotz Erkältung
Dern Grohm in einer Bufforolle zu hören, hätte
eren müſſen, weil ſeine ſtimmliche Begabung und
In auf dieſes Rollenfach verweiſen.
eauie durch den Wechſel meine Anweſenheit
entbehr=
s ſie ſich belohnt ſah durch ein Gaſtiviel Hein=
rich Hölzlins aus Wiesbaden, der in letzter Stunde für den
erkrankten Theo Herrmann den Stadinger übernahm. Ein
freu=
diges Wiederſehen mit dem beliebten, gerade als Spielbaß ſo
vortrefflichen Künſtler, der in beſter Gebelaune eine prächtige
Figur auf die Bretter ſtellte. Sein Waffenſchmied bleibt nicht
beim polternden Alten ſtehen; er weitet ſich nach Meiſter Sachſens
Art ins Allgemeinmenſchliche. Er wird mit liebenswürdigem
Humor, überlegener Beherrſchung aller Mittel, in bildhaft
äußerer Erſcheinung bodenwüchſig verkörpert. Geſanglich und
darſtelleriſch zeichnet Hölzlin ſtets eine ſympathiſch vornehme Art
aus, in der er großzügig ſchaltet und frei aus dem Vollen ſchöpft.
Es war ein Genuß, dieſe reife Leiſtung wieder einmal auf
ſich wirken zu laſſen.
v. H.
Aus den Darmſtädker Lichkſpieltheakern.
Helia.
Im Helia laufen zwei Großfilme, die ein ſchönes
Unterhal=
tungsprogramm abgeben. „Der Zarewitſch” in der Regie
von J. und L. Fleck, ſchildert ein romantiſches Geſchehen (von
Hans Rameau). Es iſt lein ausgeſprochener „Ruſſenfilm” mit
irgendwelchen propagandiſtiſchen Nebenbeſtrebungen, ſondern eine
Liebesaffäre, die in jedem Lande ſpielen kann. Daß der
Vertre=
ter des Zarewitſch einem Attentat zum Opfer fällt, gehört zur
Erhöhung der Spannungsmomente in die Handlung. Die
Auf=
nahmen haben ein prunkvolles Milieu, meiſt das ruſſiſche
Zaren=
ſchloß, die Handlung iſt flott und abwechſlungsreich. Die
Haupt=
darſtellerin Marietta Millner als Sofia Jwanowna ſpielt ihre
Rolle als Geliebte des Zarewitſch, gegen den das Attentat
ge=
plant iſt, ſehr lebendig. Ihr Partner Jdan Petrowich als
Zarewitſch Alerei verſteht, trotz vereinzelter ſchauſpieleriſcher
Poſen doch natürkiche Empfindung in ſein Spiel zu legen, ſo daß
die Handlung wahr und überzeugend wirkt. Die Nebenrollen
waren mit A. Steinrück als Zar, mit J. Hamilton als
Student, P. Otto als Staatsminiſter und mit P. Heidemann,
Ly Chriſty und S. Kulatſchkoff gut beſetzt. Die Muſik ſpielte in
der Hauptſache Stücke aus der gleichnamigen Operette von Franz
Lehär. Der zweite Film „Dorine und der Zufall”, nach
dem Luſtſpiel von Fritz Grünbaum, mit Fay Marbé als
Dorine bringt eine äußerſt amüſante Handlung, in der „der
Zu=
fall” die Hauptrolle ſpielt. Der Aufbau des Films iſt ſehr
ge=
ſchickt, reich an Verwicklungen und humoriſtiſchen Zufälligkeiten,
und inſofern belehrend, als ſich mancher zur Notiz nehmen kann,
daß der wirkliche Zufall ein merkwürdiger Geſelle iſt und im
Le=
ben der Menſchen oſt eine eigene Rolle ſpielt. Trotzdem — das
Zuſammentreffen ſo vieler Zufälle, wie der Film bringt, wäre
im Leben wirklich ... ein ſeltener Zufall. — Die Deulig=Woche
iſt, wie immer, reichhaltig und intereſſant, das Orcheſter bietet ſehr
gute muſikaliſche Leiſtungen.
Rudolf von Laban.
(Zu ſeinem Vortrag am 5. Februar.)
* Rudolf von Laban, erſt Offizier, darauf Maler, hat dann in
dreißig=
jähriger ſchwieriger Arbeit die Brundlagen der neuen Tanzkunſt
ge=
ſhaffen. Er brach damit die Starrheir des alten Balletts, wenn auch
beute manche Theaterballettmeiſter noch nicht fähig ſind, ihm zu folgen.
Las war nur einer Perfönlichkeit von ſolch umfaſſender Weite möglich.
Keiner ſeiner legitimen und illegitimen Schüler hat ihn darin erreicht.
Alle haben ſie nur irgendeinen Ausſchnitt aus der Geſamtheit des
Lehrers herausgenommen und entwickelt. Er entdeckte die
Gigengeſetz=
lihleit des Tanzes, der vorher ſtark von der Muſik beeinflußt war, und
gelangte erſt dann zu einer neuen, freieren Verhältnis zur Muſik. Er
arbeitete urſprünglich aus Juſtinkt und einem außerordentlichen
Tem=
verament. Immer mehr aber wurde ihm dies Intuitive zu bewußtem
Zuſammenhang, der ſieb noch durch das Wiſſen von den Tänzen der
Völker und Zeiten erwäiterte. Gerade aus dieſer ſouveränen
Ueber=
ſchau erkannte, er die Möglickkeiten, verſchiedener tänzeriſcher Typen
(Hoch=, Mittel=, Tief=Tänzer) und die Möglichkeiten verſchiedener
tänze=
riſcher Formen (Solotanz, Gruppentunz, orchſtral aufgebauter
Bewe=
gungs=Chor). Allmählich wurde v. L. über die Angelegenheiten des
Berufstänzers hin=
zfungt, ſondern offen iſt für die Mannigfaltigkeit der Tyben und
Indi=
viduen, die zugleich das biologiſ.h Geſunde überführt in die Schönheit
der Bewegung. And=rerſeils und im Anſchluß daran ſchuf er in den
Bewvegungs hören eine Möglickkeit tänzeriſcher Geſtaltung für Laien,
die der Chorgeſangpfiege der Muſituereine entſpricht. Durch die
Er=
findung der Tauzſchrift gab er die Grundlage, Tänze feſtzuhalten, wie
die Notenſchift muſikaliſche Kompoſitionen fixiert.
Ellie Bommersheim.
— Der engliſche Verleger Martin Secker=London, der
Arnold Zweig und Lion Feuchtwanger in England zum größten Erfolg
geführt hat, erwarb ſoeben die engliſch=amerikaniſchen Rechte des Buchs
„Krieg” von Ludwig Renn, das in Deutſchland innerhalb
weniger Wochen eine Auflage von 20 000 erreichte. Die engliſche
Aus=
gabe des Buches befindet ſich bereits in Vorbereitung. Dieſes
aus=
geſprochene Intereſſe für deutſche Kriegsbücher in England iſt in
günſtige Stimmung des
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engliſchen Publikums.
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Sonntag, den 3. Februar 1929
Ceite 3
lus der Landeshauptſtadk.
Darmſtadt, 3. Februar.
Dögel in Nok!
Sit uns: Kalte und ſchneereiche Winter haben bei länge
inſerer Vogelwelt von jeher empfindlich geſchadet. Mit
(Suung muß es daher von jedem Naturfreund empfunden
„erhalb der Stadt viele Menſchen durch Ausſtreuen von
en unſeren lieben Sängern über die ſ hweren Wintertage
trwollen. Nicht allen Vögeln iſt es aber eigen, ſich einer
örhnung zu näheen oder ſich ſogar in die Straßen einer
egen; ſie verbleiben im Walde und müſſen hier, wenn
ſſi= verſagt, oft in größerer Anzahl elend zugrunde gehen.
ng durch die Wälder kann man jetzt ſchon hier und da
esr Armen im Schnee liegen ſehen.
früheren Jahren durh Aufſtellen von Vogelfutter=
Signeten Plätzen wenigſtens das Schlimmſte abgewendet
as jetzt nicht der Fall zu ſein. Dies kann insbeſondere
husrer Nähe gelegenen Kranichſteiner Wildpark geſagt wer=
/ ier kann mau, eutgegen früherer Zeit, bcobachten, daß
te, wenn überhaupt noh vorkanden, faſt durchweg in
un=
ſtand ſind. Sollte neuerdings der Forſtverwaltung
u hr zur Verfiigung ſtehen, um derartige Plätze zu untes
rwegebener Zeit mit Futter zu verſehen?
Ehre Freude an der Nacar und an unſeren gefiederten
v. kann nur dringend empfohlen werden, die Hungerzeit
milderin durch Ausſtreuen von Futterkörnern an
geeig=
risbeſondere auch in Feld und Wald.
Baace
In” von Roſſini ſtattfinden wird.
mak „Theo macht alles” wird am Sonntag, den 10.
Aleinen Haus wiederholt.
At Aufführung der Johann Straußſchen Operette „Die
1S iſt für Dienstag, den 12. Februar (Faſchingsdienstag),
ren 13. Februar, dem Todestage Richard Wagners, findet
un des „Lohengrin” unter der muſikaliſchen Leitung
Rufikdirektor D. Böhm ſtatt.
der Schubert=Abend des Drumm=Quartetts. Das
Drumm=
einen ſechſten und letzten Schubert=Abend am Dienstag,
mds 20 Uhr, im Kleinen Haus. Zum Vortrag gelangen
ie des Meiſters: Notturno für Klavier, Violine und
80 uund Rondo für Klavier, Violine, Viola und Cello, und
Auintett. Den Klavierpart ſpielt Generalmuſikdirektor
ufk, der bekanntlich ab Herbſt d. Js. als muſikaliſcher
rie Metropolitan Opera in New York, das erſte Opern=
Wllt, berufen wurde. Es wird alſo wohl zum letztenmal
Zu gegeben ſein, ſeine große pianiſtiſche Kunſt zu genießen.
ie=Eleonorenſchule (Alice=Verein für Frauenbildung und
metelt den Schülerinnen in den fachgewerblichen Kurſen
Weißſticken, Schneidern, Bluſenkurſus (gekürzter Schnei=
ESiepfen, Flicken, Bügeln, Kunſthandarbeiten, Hausarbeit,
oe Kenntniſſe und Fähigkeiten zur ſpäteren Betätigung
Pumn, zur beruflichen Verwendung als Haustochter, Stütze der
9 zur ſelbſtändigen Führung eines Haushaltes, ebenſo iſt
een Gelegenheit geboten, ſich durch den Beſuch derſelben
Eyen Beruf als Weißnäherin und Schneiderin teilweiſe
DDie fachgewerblichen Kurſe ſind auch Vorbereitungskurſe
artſchafts= und Handarbeitsſeminar. Das Sommerſemeſter
Abril, wir verweiſen auf die beutige Anzeige im
Inſe=
eldungen werden Montags und Freitags von 2—4 Uhr
Munden im Schulhauſe, Friedrichſtr. 4, entgegengenommen.
udnung zur Sitzung des Provinzialausſchufſes Starken=
Stag, den 9. Februar, vormittags 9 Uhr: 1. Klage des
ſwerbandes Darmſtadt=Stadt gegen den
Bezirksfürſorge=
eg wegen Erſatz von Krankenhauskoſten für den Bernh.
Dn uch des Joſef Blum zu Heppenheim um Erteilung der
r Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Branntweinaus=
)e Hambachertal 1. 3. Klage der Clemens Thelen
2n cofsheim gegen den Beſcheid des Kreisamts Groß=Gerau
Janber 1928 wegen Nichterteilung eines
Wandergewerbe=
urge des Johann Gg. Köppler zu Offenbach a. M. gegen
DeS Kreisamts Offenbach vom 30. Auguſt 1928 wegen Nicht=
Dauſiererlaubnisſcheins. 5. Berufung des
Oberbürger=
ſſenbach und des Verwaltungsamtmanns Auguſt Boßler
wegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Offenbach vom
wegen Ausſpruch einer Diſziplinarſtrafe.
oer Sonntagsdienſt. Am Sonntag, den 3. Februar, ſind
4s Vertreter des Hausarztes folgende Aerzte erreichbar:
UImer, Beſſunger Straße 3 (Tel. 632); Dr. med. Hof
B½ (Tel. 48); Dr. med. Vidal, Stiftſtraße 25
Karneval in Darmſtadt.
u. wurden: am 9. Januar der Amtsgerichtsrat bei dem
r. Offenbach Dr. Hartmut Funk zum Amtsgerichtsrat
ztericht in Worms; am 10. Januar der Kanzleigehilfe bei
vllt in Offenbach Franz Pfleger zum Kanzliſten.
Eui iſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
ſütr gen: dem Pfarrer Adolf Grießmer, zu Beerfelden
Pfarrſtelle zu Raunheim (Dekanat Groß=Gerau) und
Bilhelm Schulz zu Offenthal die evangeliſche Pfarr=
4) rnhauſen (Dekanat Darmſtadt).
orm Landgericht. An dem hieſigen Landgericht iſt
etehenden drei Zivilkammern ſeit dem 1. Februar
höälfszivilkammer gebildet worden. Sie über=
Wahtftreitigkeiten aus den Bezirken der Amtsgerichte
äſt i. O., Langen und Seligenſtadt. Außerdem
erle=
enigen, noch anhängigen Aufwertungsbeſchwerden
ivilkammer. Als Richter wirken in der neuen
egerichtsdirektor Meyer und die Landgerichtsräte
ſin und Stimmel.
hs Landestheater. Heute Sonntag findet die
ſüdweſt=
urührung von „Sly”, große Oper von Ermanno Wolf=
4 nuſikaliſcher Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Böhm
fümenbilder ſtammen von Lothar Schenck von Trapp.
In=
rHur Maria Rabenalt. Miets C, Beginn 19 Uhr). — Im
us findet heute eine Wiederholung der Einakter von
9etote Tante und andere Begebenheiten”
MTontag: 1. Volkskonzert: Johann Strauß=Abend.
Owertüre zu „Nacht in Voedig” und „Prinz Methufalem”
huſen aus dem Süden, Kaiſerwalzer, Viccicatopolta,
Per=
ſerſw. Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm. Beginn:
* Konzert iſt auch den Mitgliedern der Konzertgemeinde
m. zugeteilt.
ſt: Wiederholung von Ferdinand Bruckners Schauſpiel
Archer” findet Dienstag, den 5. Februar, um 19½ Uhr,
Vorſtellung iſt der Miete K des Bühnewvolksbundes
zu=
führung des Schauſpiels „Die Schieber des
einem Vorſpiel und drei Akten von Marcell Pagnol und
findet Mittwoch, den 6. Februar, im Kleinen Hauſe ſtatt.
urg leitet Günter Haenel. (Bühnenbilder: Wilh. Reinking.)
„Hoffmanns Erzählungen” erſcheint Donn
rs=
el==uar, wieder auf dem Spielplan des Landestheaters. In
— ſind die Damen: Kienzl, Liebel, Reder, Schantz,
Zie Herten: Jaeger, Komrega, Kuhn, Grohm, Ebert=
Bünzer, Overlack und Ney beſchäftigt. Muſikaliſche
Lei=
arberger.
bſtenkavalier” von Richard Strauß gelangt Freitag,
ta. im Großen Haus unter Leitung von Generalmuſik=
Yöhm zur Aufführung. In den Hauptrollen ſind die
E- Landwehr, Liebel, Stoſch, Harre und die Herren: Kuhn,
—nd Grohm beſchäftigt.
ten 9. Februar, gelangt Shakeſpeares Luſtſpiel „Wie es
ltt” in der Inſzenierung Günter Haenels zur
Wieder=
ſeii im Kleinen Haus eine Aufführung des „Barbier
Der Karneval iſt in dieſem Jahre erfreulich kurz. Noch wenig
mehr als eine Woche, und das Faſtnachtstreiben iſt vorüber. In dieſer
Woche aber drängt ſich noch alles zuſammen. Geſtern abend ſchon war
Hochbetrieb. In den Kaffees und in vielen Reſtaurants fanden ſchon
karnevaliſtiſche Veranſtaltungen mit Tanz ſtatt, und unzählige Vereine
hielten ihre Maskenbälle. Von den größeren Vereinen, die alljährlich
ihre Mitglieder und Freunde zu Maskenbällen einladen, iſt immer
noch führend der Mozartverein:
„La=ta=ko=ſi”
war diesmal das Signum des Feſtes. Wir wollen dieſes Wortgebilde
um eine gleichlange Silbe erweitern und das ſchöne Feſt Kö’s La=ta=ko=ſi
nennen, denn Eugen Köſers originellen Ideen dankt der Mozartverein
den ſchönen Rahmen und damit den glänzenden Verlauf des Feſtes.
Latakoſien iſt ein neues Land, das der Mozartverein auf
einer Sängerfahrt im Raketenflugzeug entdeckt hat. Die Entdecker haben
das Land benannt nach der Haupttätigkeit der Bewohner: „Lachen,
Tanzen, Koſen, Singen‟. Die Mitglieder des Mozartvereins
verſuchen es, wenigſtens im Faſching, es den Latakoſiern gleichzutun,
und ſchon das Wort „Latakoſi” wirkt auf alle Mozartianer wie ein
neues Lebenselexier. Fremde haben es mit Lukutate verwechſelt. In
Latakoſien hat der „Mozart”, ohne auf denſelben Widerſtand wie Aman
Ullah in Afghaniſtan zu ſtoßen, europäiſche Tracht und Geſittung
ein=
geführt. Als einziges Laſter hat er die Luſtbarkeitsſteuer, gedrängt
von der geldlüſternen, faſchingsfeindlichen Stadt Darmſtadt, nach
Lata=
koſien verpflanzt.
Wer das Glück hatte, am Samstag als Gaſt des Mozartvereins
mit nach Latakoſien zu fahren, kam aus dem Staunen nicht heraus.
Schon der Anblick des latakoſiſchen Feſtſaales war überraſchend. Der
Saal ſchwelgte in den Farben der Einheitsflagge Latakoſiens: Rot—
Roſa—Blau. Von den Säulen reckten ſich meterlange Arme über die
Tanzfläche, um die großen Sonnen der latakoſiſchen Freude zu tragen.
Da ſchon die Straßen in jenem Wunderlande beſſer beleuchtet ſind als
Darmſtadt bei einem Lichtfeſt, kann man ſich vorſtellen, welch ein Meer
des Lichtes durch einen latakoſiſchen Saalbau flutet. Alle
Beleuch=
tungsmöglichkeiten, vom Glühwürmchen aufwärts, waren in Tätigkeit.
Und überall grüßten die Mahnungen von den großen Scheiben der
Beleuchtungskörper: „La—Ta—Ko—Si”. Man berauſcht ſich in
Lata=
koſien an Farbe und Licht. Im übrigen trinkt man Wein, immer
wie=
der Wein; ein Milchhofſtreit iſt dort unbekannt, ja unmöglich. Vom
Singen haben wir wenig gehört. La—Ta-Ko ſtand dagegen in
üppig=
ſter Blüte. Dazu reizte auch die verführeriſche Schönheit der
zahl=
reichen Latakoſierinnen, die mit Phantaſie und Geſchmack ihre
Körper=
lichkeit in wundervolle, farbenſtrotzende Gewänder hüllen. Das Singen
hätte auch übertönt die ſchmiſſige Muſik, die drei Kapellen mit
unüber=
treffbarem Eifer durch die Feſträume jazzten. Der Generalmukdirektor
ſah dem Städtiſchen Kapellmeiſter Schlupp ſehr ähnlich. Es herrſchte
eine überſchäumende Stimmung; Jubel und Frohſinn toſten und
tob=
ten. Nicht zu verwundern in einem Land, das weder Finanzamt noch
Gerichtsvollzieher kennt, und wo die geſchickten Feſtleiter des
Mozart=
vereins ungehemmt ihre Regiekünſte tummeln laſſen können.
Um die Verwirklichung der von dem Vorſitzenden, Profeſſor Dr.
Köſer, gegebenen Idee haben ſich verſchiedene hieſige und auswär=
— Der Verein ehemaliger 117er Darmſtadt hielt ſeine
Jahreshaupt=
verſammlung ab. Der 1. Vorſitzende, Kamerad Helmſtädter, erſtattete
einen eingehenden Bericht uben dis abgelaufene Vereinsjahr, aus dem
zu entnehmen iſt, daß die Vereinsgeſchäfte in 10 Vorſtandsſitzungen und
12 Mitgliederverſamulungen erledigr wurden. Außerdem haben noch
mehrere Beſpreckungen des geſchäftsführenden Vorſtandes ſtattgefunden.
Der Mitgliederſtand iſt der gleide geblieben wie im Vorjahre. Eintritte
und Austritte glichen ſich aus. Das Andenken an die im abgelaufenen
Vereinsjahre zur großen Armee abbezufenen Kameraden Mandel und
Siefer wurde durch Erheben von den Plätzen geehrt. Der Kaſſenbericht,
der vom 1. Rechner, Kamerad Hoffmann=Keining, erſtattet wurde, ergab
cin erfreuliches Bild und beweiſt, daß der Vereinsvorſtand mit den ihm
zur Verfügung ſtehenden Mitteln zu wirrſchaften verſteht. Nach
An=
hörung der Reclmungsprüfer, der Kameraden Brunner und Wieſer,
wurde der Nechner einſtimmig Entlaſtung erteilt. Von einer Neuwahl
des Vorſtindes konnte Abſtand genommen werden. Sämtliche
Vorſtands=
mitglieder erklärten ſich bereit, ihre Aemter weiter zu behalten.
Kame=
rad Hummel ſprach dem Vorſtand und insbeſondere dem 1. Vorſitzenden
für ihre im Intereſſe des Vereins geleiſtete Arbeit den Dank des
Ver=
eins aus Ueber den Stand der Vegräbniskaſſe erſtattete der Rechner
der Kaſſe, Kamerad Müller, Bericht, der einſtimmig gutgeheißen wurde.
Auf Antrag des Vorſtandes wurde Kamerad Wilhelm Kaiſer, zum
Chrenmitglied des Vereins ernannt Für das laufende Vereinsjahr
wurden drei Vereinsveranſtaltungen feſtgelegt. Im Mai oder Juni ſoll
ein Familienausflug ſtattfinden, ferner ſoll ein Stiftungsfeſt im größeren
Rahmen am 20. Jubi gbgehalten werden. Die Weihnachtsfeier findet
wie alljährlich, am 8. Dezember im Konkordicſaal ſtatt. Nachdem die
Tagesordnung erſchöpft war und Wortmeldungen nicht mehr vorlagen,
ſchloß der Vorſitzende mit einem Hoch auf den Verein die in allen
Tei=
len aufs kameradſchaftlichſte verlaufene Verſammlung.
Bei Huſten mit Auswurf
nehmen Sie etwa alle 4 Stunden einen halben Eßlöffel voll Faguvin.
Dieſes ausgezeichnete, oft geradezu verblüffend ſchnell wirkende
Spe=
zialmittel, erhalten Sie in Apotheken. Beſtandteile ſind auf der
(1V. 224
Packung anzugeben.
— Karnevalgeſellſchaft Narrhalla e. V. Wer für die heute abend
ſtattfindende zweite Damen= und Herrenſitzung noch keine
Eintrittskarte erworben hat, ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß der
Vekauf, um dem Andraug an der Abendkaſſe vorzubeugen, bis um
12 Uhr mittags im Verkehrsburo offen gehalten wird. Ein ganz
hervor=
ragendes Programm erwartet die Närrinnen und Narren, die ſich wieder
einmal den ſorgeufreien Eindrücken einer karnevaliſtiſchen Sitzun;
hin=
geben vollen. Karnevalshumor iſt ein erf=iſchendes und heilkräftiges
Vad für alle, die ihn hemmungslos auf ſich einwirken laſſen. Vünktlich)
um 7.11 Uhr w.=d die Sitzung mit einem aktuellen Eröffnungsſpiel aus
der Feder von Paul Kaiſer eingeleitet, an das ſich der Einzug des
Großen Rates und die BegrüßungZanſprache des erſten Präſidenten
Jakob Jakobi anſchließen. Und dann wird ein bunt=karnevaliſtiſches
und abwehſelungsrei ßes Bild aufgezogen werden, vor dem ſelbſt die
hartnäckigſten Sorgen jede Wirkung verlieren müſſen. Neben den
be=
kannten Nednern Hoffmann, Metz und E. Jakobi beſteigen
neue, dielverſpre hende Narren die Biitt. An Solokräften werden Frau
Paula Momber=Manecke und die bewährten Hofnarren des
Prinzen Karneral Heuerer, Büdgen und Gutkäſe mit neuen
Darbietungen aufwarten. Das Soloquartett des Heſſiſchen
Lan=
destheaters wird wit noch ungehörter Huworiſtika auf den Plan treten,
und die von der erſten Sitzung in beſter Erinnerung ſtehende
Tanz=
gruppe unter Leitung von Fräulein Martha Schulz wird ihre
dama=
ligen Loiſtungen mit n=uen Tänzen noh uberbieten. Dazu ein
Lieder=
buch, zu dem wieberum nur prominente Karnevalsdichter Beiträge
ge=
liefeut haben. — Dies iſt der letzte Appell zum Beſuch der letzten
Ver=
anſtaltung dieſer Art.
— Die Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger” hier, Ecke Karl=
und Nieder=Ramſtädter Straße (Handwerkerſchule) eröffnet Dienstag,
den 5., und Freitag, den 8. Februar, abends 8 Uhr, neue Kurſe
in Reichskurzſchrift. Der Beſuch dieſer Kurſe bei der beſtens
bekannten Stenographen=Vereinigung kann nur empfohlen werden.
Die gründliche Ausbildung in dieſer Kunſt verbürgen ſtaatlich geprüfte
Lehrer der Stenographie, in deren Händen der Unterricht liegt. Das
Unterrichtsgeld iſt äußerſt niedrig; Ratenzahlung geſtattet. (Siehe auch
heutige Anzeige.)
tige Firmen bemüht. Aus dem Wertbewerb ging der Plan des
Deko=
rateurs Auguſt Becker ſiegreich hervor. Dieſer hat im Bunde mit
der Firma Sallwey u. Co. und unter Mitwirkung von Karl
Grünpeter den vielbewunderten Feſtſaal des Latakoſi=Balles
ge=
ſchaffen. Die Dekoration war die ſchönſte und wirkſamſte, die der neue
Saalbau bisher trug.
„Kindergarten”
hat die Darmſtädter Gruppe ihr ſchönes Feſt genannt, das
diesmal in den hübſch geſchmückten Parterre=Räumen des
Bürgerver=
eins ſtattfand. Originell wie die Einladung waren die Räume von den
Künſtlern ſelbſt geſchmückt. Ueberall war geſchickt das Licht
abge=
dämpft, überall waren lauſchige Niſchen eingerichtet, die zum La —
und Ko — einluden. Soviel hatten die Künſtler ſicher vom
Mozaut=
verein übernommen, mindeſtens aber die Beſucher des Feſtes, die
üibrigens vielfach von und zum benachbarten Latakoſi hinüberwechſelten.
Lachen und Koſen konnte man aus allen Ecken hören, dazu das
lieb=
liche Geräuſche knallender Pfropfen. Im übrigen glaubte man ſich
wirklich in die ſonnige Zeit früheſter Kindheit verſetzt. Die Wände
waren, ebenſo wie die Decken der Säle, beſpannt und auf neutralem
Hintergrunde mit buntem Papier all die köſtlichen Figuren aus dem
„inderland in hübſchem Durcheinander aufgeklebt. Da waren
Häus=
chen aus Steinbaukäſten, da waren Figuren aus Bilderbüchern, da
waren auch neckiſche Einfälle der Künſtler, die noch nicht gedruckt oder
illuſtriert ſind; kurz, es war überall ein Appell an das kindliche Gemüt.
Und im Rahmen dieſer originellen bunten Dekorationen luſtwandelten
und tanzten die Kleinen mit den Allerkleinſten: Vom Säugling bis
zur kinderhütenden Großmama war alles vertreren: Buben und
Mäd=
chen, Kindermädchen und Soldaten, Rotkäppchen und Struwelpeter,
niedliche Matroſen und Matroſinnen; auch die ſtrenge Tante fehlte
nicht. Eins nur hatten alle gemeinſam: Die Luſt, ſich zu amüſieren,
und die Freude am Tanz, zu dem eine temperamentvolle Jazzband
auf=
ſpielte.
„Ein Abend bei Zille‟
hieß der Maskenball, zu dem Herr und Frau Gabler, in die
„Traube” eingeladen hatten. Hier war beſonders der Tanzſaal ſehr
hübſch und originell dekoriert. Er war vollſtändig in ein
Keller=
gewölbe umgewandelt worden, das allerdings transparent war und
die natürliche Beleuchtung, vielfarbig gebrochen, auf das bunte Gewirr
der Apachen= und Zilletypen ergoß. Es war ein richtiger
Kaſchemmen=
keller, in dem ſich die Zilletypen männlichen und weiblichen Geſchlechts
wohlfühlen ſollten und konnten, und der ſchon von ſich aus gute
Stim=
mung unter den Gäſten verbreitete. Man ſaß an ungedeckten Tiſchen
auf Holzſtühlen und =bänken, wie ſich das in einem Kaſchemmenkeller
gehört. Auch die Nebenräume waren ſehr hübſch dekoriert. Ueberall
herrſchte fröhliches Maskentreiben, das wie immer in der „Traube‟
bei aller betonten Lebensfreude in vornehm geſellſchaftlichem Rahmen
blieb. Eine Anzahl Koſtüme waren von fabelhafter Echtheit.
Heute Sonntag findet in der „Traube” ein großer Kinder=
Maskenball ſtatt, damit auch die Kleinen am fröhlichen Faſching
teilhaben.
Orpheum.
„Die große Parade”.
Ein köſtliches Faſchingsprogramm bringt die artiſtiſche Schau in
23 glänzenden Bildern von Direktor O. Gutmann, in der Regie
von Fritz Onré. Das iſt eine Revue in anderer Aufmachung, wohl
im Grundcharakter wie jede andere große Revue, aber unter
Mitwir=
kung einer großen Anzahl Artiſten von Weltruf. Alſo eine
Kom=
bination von Revue und Varieté; darum iſt „Artiſtiſche Schau” eine
treffende Bezeichnung. Ebenſo treffend wie die Ankündigung der
aus=
gezeichneten Diſeufe und Sängerin Anny Hermann: Ein Feſt der
Sinne, des tempo=gepeitſchten Rhythmus, des Humors und der
favben=
frohen Lebensfreude.
Die große Anzahl der Bilder einzeln zu beſprechen, fehlt es
tat=
ſächlich an Raum. Die Fülle des Gebotenen iſt zu groß, aber es wurde.
ſelten ein Programm gegeben, das ſo köſtlich der Faſchingslaune
an=
gebaßt iſt und dabei doch in vielem gute, erſtklaſſige Varierékunſt bietet.
Da iſt vor allem Max Krieg, die ſächſiſche Kanone, ein Komiker
von köſtlichem, trockenem, dabei in keiner Weiſe anſtoßenden Humor.
Mag er nun als „Publikum” auftreten oder als Mitwirkender in
irgend einer Enſemblenummer oder als Soliſt. Max Krieg hatte neben
den Straßenmuſikanten, die von fabelhafter Echtheit ſind, und dabei
wundervolle Muſik machen, den ſtärkſten Erfolg. Anny Hermann
wurde ſchon als Qualität erwähnt. Sie iſt eine vielſeitige Künſtlerin,
die faſt in jeder Nummer der Revue führend mitwirkt, entweder ſolo
oder zuſammen mit Hans Nöhre, einem temperament= und
humor=
vollen guten Sänger.
Für ängſtliche Mütter oder Erzieher ſei allerdings feſtgeſtellt, daß
in einer Nummer, „Ein Reigen ſchöner Frauen”, lebende Skulpturen
in ziemlicher Nacktheit zu ſehen ſind, allerdings keuſch eingehüllt in
gedämpfte Lichteffekte. Auch die Vorführung der „Pariſer Wäſche‟
iſt ſchließlich nicht für Gymnaſiaſten und Töchterſchülerinnen; aber es
ſchadet ja auch nicht, wenn dieſe ihre Faſchingsfreuden wo anders
ſuchen als gerade im Orpheum, das nun einmal der Tempel der
leicht=
geſchürzten Muſe iſt. Uebrige is wird die Nacktheit, ſoweit möglich,
heuſch gezeigt. Die Leiſtungen der 10 Paradegirls in
tanzkünſt=
leriſcher Hinſicht, unter Leitung der Ballettmeiſterin Maria Maſtera,
die ſelbſt in „Czardas=Paprika” temperamentvoll mittanzt, ſind ebenſp
gur wie dieſe hübſchen jungen Mädchen Koſtüme und Spitzengebilde,
die Wäſche darſtellen ſollen, vorzuführen verſtehen. — Von grotesker
Komik, dabei artiſtiſch hochwertig, ſind die akrobatiſchen Spaße der
Zwei Bowlings. Im gleichen Genre bewegt ſich die Vorführung
des grotesken „Wunderpferdes Jumbo”. Jongleure ganz eigener Art
von raſtelliſcher Meiſterſchaft ſind die Vier Ferdinis, die
nament=
lich mit Strohhüten, ähnlich wie mit Bumerangs, jonglieren. Dieſen
vier glänzenden Artiſten läuft doch nicht ein einziger Fehler unter.
Von fabelhafter Echtheit ſind, wie erwähnt, die Straßenmuſikanten
Drei Wieſingers; eigentlich ſind es vier, denn auch ein netter
Hund ſingt mit. Eine Drehorgel, das Wunderinſtrument einer
Fan=
fare, ein gut gemeiſtertes großes Bandonion, Geige, eine Unzahl
Auto=
hupen, verſchieden abgeſtimmt, Pauke und Schlagzeug, werden von
den drei zu köſtlicher Muſik bearbeitet. Immer wieder mußten ſie
Zugaben folgen laſſen. Das Ballett bringt im Laufe des Abends im
Enſemble noch Charleſton, entzückende Spiele am Strand, Black=
Bot=
tom uſw. Tilly und Till tanzen einen entzückenden Kinderfox
und weitere Tanzduette hübſch im Koſtüm und in der tanzkünſtleriſchen
Ausführung.
Von hinreißendem Temperament ſind Marga und Fritz Onre,
beſonders Marga, die in den Spielen am Strande Großartiges leiſtet.
Als Kunſtradfahrer, neben Zwei= und Einrädern, meiſtert dieſes
Künſt=
lerpaar auch ein Tandem und ein Motorrad auf der immerhin kleinen
Bühne. Das Temperament dieſer Marga reißt nicht nur alle anderen
Mitwirkenden, ſondern auch das Publikum mit.
Von einer meiſterhaften Farbenſchönheit und =pracht ſind die
Vor=
führungen „Eine Viſion von ſchönen Frauen” durch La Perle.
Die hübſche Künſtlerin ſteht im Mittelpunkte dieſer rauſchenden
Far=
benſymphonien, die dureh fabelhafte Lichteffekte phantaſtiſch geſteigert
werden. — Artiſtiſche Höchſtleiſtungen bringt auch die Muſtapha=
Truppe in einer umfangreichen Nummer „Orientaliſcher Zauber”.
Dieſe echt orientaliſchen Equilibriſten bringen wirklich noch Neues,
und alles in bewundernswerter Aufmachung und Exaktheit.
Sicher iſt mit dem Geſagten nicht alles aufgeführt; der Regie aber
muß beſtätigt werden, daß ſie hält, was ſie zu Anfang verſprochen.
Tempo und Rhythmus, und das Ganze: Ein köſtliches Faſchingsfeſt,
das drei Stunden in Anſpruch nimmt, ohne Pauſe.
— Hausfrauenbund. Unſere Monatsverſammlung iſt der
Faſtnacht wegen Dienstag, 5. Februar, nachmittags 4 Uhr, in unſeren
Räumen Heidelbergerſtraße 47, Eingang Wilhelmſtraße. Kaffeeſtunde,
anſchließend Vortrag über ſparſame Heizung.
O Der Fachkenner. O Die Traube erhält den Ausdruck im
I Leschmack von dem Boden, auf dem sie wächst, Sekt seine Voll=
Rommenheit von dem Boden, auf dem er besinnlich reiſi. Die Letten-
Deden der „,Burgeff keller”, die keine Temperaturschwankungen zu-
AaSsen, sind die von Narur gegebene Vorbedingung. Diese
iechentwicklung ist bei „Burgeff” besonders der Fall. Deshalb
De Funstigse Aufnahme fürden Menschen. Nichtaufreizend, sondern 8
Ceite 6
Conntag, den 3. Tebruar 1929
Nur
Offenbacher Schriff!
Man ſchreibt uns: Auf Veranlaſſung der Handels= und
Handwerks=
kammern, Vermeſſungsamt und Handelsſchul=Direktorium fand am
Mitt=
woch, den 30. Januar, im Gewerbemuſeum ein Vortrag des Aſſiſtenten
Heinrichſen aus der Offenbacher Schreibwerkſtätte des Herrn Prof. Koch
ſtatt, dr aus allen Kreiſen und insbeſondere von Intereſſenten des
jüngeren Handelsſtandes, die das Beſtreben haben, ihre Schrift zu
verbeſſern, beſucht war. Herr Heinrichſen zeigte in klarer Ueberſiche gut
an Hand von Lich bild.n die Vorteile in bezug auf Offenbacher Schrift.
An der Debalte beteiligten ſich die Herren Prof. Koch und Haupt ſowie
Heir Lehrer Hermersdorf, der Mitte nächſt.r. Woche Schriftkurſe in der
Offenbacher Schrift im Gewevbemuſeum abhält, ſowie Architekt Müller
und insbeſondere Herr Dir. Zeiger von der höheren Handelsſchule, der
die Mängel der bisherigen Schreibweiſe ſowie der Sütterlinſchrift klar
h.rvorhob und mitteilte, daß ſowohl er wie ſein Lehrerkollegium zu der
Ueberzeugung gekommen ſeien, daß die Offenbacher Schrift von ihm zur
Einführrung e nſtlich in Erwägung gezogen werden müſſe, denn es
müſſe unbedingt eine Schriftverbeſſerung im kaufmänn ſchen Leben
ſchnellſtens Platz greifen. Es ſei fernerhin dankbar anzuerkennen, daß das
Miniſterium für das Bildungsweſen ab Oſtern 12 Verſuchsklaſſen zur
Ausprobierung der Offenbacher Schwift genehmigt habe und daß bereits
in Offenbach auf Veranlaſſung des Miniſteriums ea. 20 Lehrer
aus=
gebilder wurden.
Herr Lautz bedauerte, daß verhältnismäßig wenig Prinzipäle der
neuen Schriftverbeſſerung die nötige Aufmerbſamkeit ſchenkten, obwohl
die meiſt.n einſehen, daß bei dem Pe ſonal die Schrift und insbeſondere
deutliche Zahlen fehr verbeſſerungsbedürftig ſeien. Herr Lehrer Siefert
beuichtete freudig über die Erfolge, die durch freiwillige Einführung in
3 Klaſſen der Beſſunger Mädchenſchule erzielt wurden, ebenſo Herr
Lhrer Forſcher, der bereits vor 8 Jahren eine der Kochſchrift ähnliche
Schreibweiſe in der Schillerſchule lehrte.
Die anregende Debatte wurde durch Herrn Prof. Haupt mit dem
Wunſche geſchloſſen, daß ſich recht viele, die ihre Schniftwverbeſſerung
ein=
ſehen, an den Kurſen beteiligen möchten und lenkte insb ſondere die
Aufmerkfamkeit auf die Schaufenſter der Firma Lautz, in der zurzeit
Schrif, proben aus der Praxis ausgeſtellt ſeien, und darunter fallen
ins=
beſondere die Schriften des Vermeſſungsomtes auf, bei welchem die
Off ubacher Schrift obligatoriſch eingeführt iſt.
Lokale Verauſtalkungen.
Eine Brieftaubenausſtellung in Darmſtadt
hält am 2. und 3. Februar der älteſte Darmſtädter
Brieftaubenzüchter=
verein „Klub 0380” gegründet 1894, in ſeinem Vereinslokal „
Böt=
tingers Brauerei”, Ludwigsplatz 8, ab. Wer einmal Gelegenheit hatte,
eine Reiſe von hier über Aſchaffenburg, Ansbach, Neumarkt,
Regens=
burg, Straubing, Paſſau, Linz, Salzburg, St. Pölten bis nach Bruck
bei Wien zu machen und dabei die wald= und alpenreiche Gegend
kennen zu lernen, der wird ſich erſt einen Begriff machen können von
der Leiſtungsfähigkeit einer Brieftaube. In einer der Taube fremden
Gegend, umgeben von Gebirge und Wald, in einer Entfernung ven
630 Kilometern, ja ſogar 1000 und 1200 Klm. aufgelaſſen, iſt ſie
im=
ſtande, ſchon nach Stunden die Heimat wieder zu erreichen. Noch nicht
und vielleicht auch nie wird der Menſch in dieſes Wunder der Natur
eindringen. Viele Gelehrten haben und werden weiter nachforſchen,
was die Brieftaube befähigt, auf ſolche Entfernungen nicht nur ihren
Heimatort, ſondern auch ihren Schlag, und wenn dieſer noch ſo
ver=
ſteckt liegt, wiederzufinden. Auf die bis jetzt auf dieſem Gebiet
gemach=
ten Feſtſtellungen näher einzugehen, würde zu weit führen. Die
Brief=
taubenzucht hat ſich in Deutſchland enorm entwickelt und iſt zu einem
Volksſport geworden. Kein Land kann einen ſo gut organiſierten
Brieftaubenverband aufweiſen, wie er bei uns in Deutſchland beſieht.
Belgiſche und franzöſiſche Sportzeitungen haben ſich nur lobend über
die vorzügliche Organiſation ausgeſprochen, die ſie ſelbſt nicht aufweiſen
können. Deshalb ſollte auch der Deutſche nicht achtlos an unſerem
Taubenſport vorbeigehen, ſondern ihm ſeine Beachtung ſchenken. Wir
richten an alle tierliebenden Menſchen die Bitte, unſere Ausſtellung zu
beſuchen und damit das Intereſſe auch an unſerem Sport zu bekunden.
Ganz beſonders iſt die Brieftaubenausſtellung ein Reiz für die Kinder.
Der Eintrittspreis iſt gering gehalten und beträgt, für Erwachſene
30 Pfg.; Kinder in Begleitung Erwachſener haben freien Zutritt. Es
iſt ſomit einem jeden die Möglichkeit gegeben, das wunderare
Farben=
ſpiel der 140 Tauben zu beſichtigen, unter denen eine große Anzahl
Weitſtreckenflieger ſich befinden. Aus dem Verkauf der Karten iſt zu
ſchließen, daß die Ausſtellung einen regen Zuſpruch erhält. Karten
ſind noch an der Saalkaſſe während der Ausſtellung heute Sonntag,
den 3. Februar, von 9—17 Uhr, erhältlich. Durch Abnahme von Leſen
iſt dem Beſucher Gelegenheit geboten, neben anderen ſchönen
Geſchen=
ken auch Brieftauben zu gewinnen.
Erleichkerung der Nok der Bäuerin durch die Technik.
Dies Thewa beſchäftigte den Deutſchen Verein für
länd=
liche Wohlfahrts= und Heimatpflege und ſeinen
Reichs=
ausſchuß ländlicher Frauenverbände, in einer gemeinſchaftlichen Sitzung
am 31. Januar. Dr. Peters, Geſchäftsführer der Betriel sabteilung der
Deutſchen Landwirtſchaftlichen Geſellſchaft, führte aus, wie die Not der
Heit die Bauerin dazu zwinge, ihre Arb itste ſtung auf las Maximum
auszudehnen und deshalb auch in der Landwiutſchaft, nicht nur im
Haus=
halt ſich zu betätigen. Die Schwierigkeit der Beſchaffung weiblicher H.
lfs=
kräfte dränge in dieſelbe Nichtung. Dieſe Not zwinge, Erleichterung
durch techniſche Einrichtung zu ſchaffen. Er ſchilderte dann, wie in einem
mittleren Betriebe von etwa 50 Morgen ſolche Erleichterung
durchge=
führt werden köme. Dabei nahm er ſtets darauf Rückſicht, was auch
wert chaftt (0 zu trasen . Unter dieſer Vora:sſctzung claubte er,
Melk=
maſchine, Zeutrifuge, Elektromotor als Antriebsmaſchine u. a. für
Waſch=
maſchine, el(ktriſchen Kartoff lampfer u. a. m. em ehſen zu konntn.
Eine größere Planmäßigkeit in der Vert=ilung der Wirtſchaftsräume
auf dem Hofe ſei daneben zu fordern. Manch Maſchine ſei im
land=
wirtſchaftlichen Betriebe nur wenige Tage im Jahre zu bemutzen und
trotzdem wirtſchaftlich. Von genoſſenſchaftlicher Maſchinenbenutzung hält
er nicht viel. Eine weſentliche Entlaſtung der Bäuerin ſei auch durch
Einführung zweckmäßiger Bokenbearbeitungs=, Säe= und Erntewaſchinen
möglich. In vielen ſolchen Fällen ſei eine Wirtſchaftlichkeit auch im
Kleinbetriebe durchaus gegeben. — Frau Bühme, Präſidentin des
Reichs=
verbandes landwirtſchaftlicher Hausfrauenvereine, weiſt auf das
Hemm=
nis hin, das in den hohen Prciſen für elektriſchen Strom lieat. — Frau
Burg=Görg glaubt, daß manche Erleichterung auch möglich ſei, wenn die
Männer ie Arbeit der Frau mehr kennen und ſchätzen würden. — Dr.
Prieſter=Roſtock tritt für ländlich= Waſſerleitungen ein. — Baronin
Kerkowiak fordert gemeinſames Vorgehen aller landwirtſchaftlichen
Or=
ganiſationen zur Herbeiführung einer Verbilligung des elettriſchen
Stromes auf dem Lande. — Profeſſor Mielke berichtet über Beobachtung
vorbildlicher genoſſenſchaftlicher Maſchinenbenutzung in Franken.
Im Anſchluß daran führte der Zentralausſchuß für Landlichtſpiele
des Deutſchen Vereins mehrere Filme vor, die in ausgezeichneter Weiſe
durch biltliche Darſtellungen die Ausführungen der vorhergehenden
Nedner ergänzten.
Entfettungskuren im Winter.
Erfahrungsgemäß findet im Winter eine vermehrte Fettablagerung im
Körper ſtatt. Alle Korpulenten und zum Starkwerden Veranlagten
uehmen jetzt einige Wochen hindurch morgens und abends je 2 Toluba=
Kerne. 60 gr ſind für einen 3—4wöchigen Gebrauch ausreichend. ( V.224
Briefkaſten.
— Aus der Martinsgemeinde. Hiermit ſei nochmals hingewieſen
auf die am Montag, 4. Februar, abends 8 Uhr ſtattfindende
kirchen=
muſikaliſche Abendandacht in der Martinskirche. Herr Dr.
Hans Hubertus (Tenor), Schüler von Profeſſor Dr. Noack, und Herr
Willy Hannewald (Violine), Schüler von Konzertmeiſter Andreaſſon,
haben gütigſt ihre Mitwirkung zugeſagt. Die Vortragsfolge bringt
von Joh. Seb. Bach Lieder aus dem geiſtlichen Liederbuch, eine Arie
für Tenor aus der Kantate „O Seelenparadies” mit Violinbegleitung
und von Händel eine Arie aus dem Oratorium „Meſſias”: „Er.wvach”
zu Liedern der Wonne!‟ Die Violine ſtimmt mit ein in den
Grund=
ton des Geſanges: „Erwähle dir Jeſus zum Führer und jauchze und
frohlocke” — mit einem Adagio aus der Violinſonate III von Bach
und einer Sonate von Händel. Die Vortragsfolge wird von
Orgel=
ſtücken unſeres Altmeiſters J. S. Bach umrahmt. Der Eintritt iſt frei.
— Die Vorſtände des Sparerbundes, Nentnerbundes und
Reichs=
bankgläubigerverbandes machen aufmerkſam auf ihre
Unterſchrif=
tenſammlung, durch die ſie gegen die hohen Reparationslaſten
und die Lüge von der inneren Entſchuldung Deutſchlands, ſowie die
ungenügenden Aufwertungsgeſetze proteſtieren und den Wiederaufbau
des Vaterlandes auf der Grundlage der Gerechtigkeit verlangen. Die
Liſten dazu, in die ſich jeder, ohne Rückſicht auf ſeine
Parteizugehörig=
keit, einzeichnen kann, liegen von Montag, den 4. Februar, ab
nach=
mittags von 3—7 Uhr an jedem Werktag im Kaiſerſaal (Eingang Kino=
Torhalle: Kleines Zimmer rechts) offen. Wir verweiſen auf das
heu=
tige Inſerat.
— Am Mittwoch, den 6. Februar, abends, ſpricht im Rahmen der
Vorträge im Geiſte der Lehre Kriſhnamurtis Frau Jſa Syring über
„Das Heim als Ausdruck des Lebens‟. Der Vortrag findet im
Bahn=
hofshotel ſtatt. (Näheres ſiche heutige Anzeige.)
— Bund Königin Luiſe. Mittwoch, 6. Februar, abends
8 Uhr, bei Sitte Pflichtverſammlung. Die Kameradinnen werden
ge=
beten, vollzählig zu erſcheinen.
— Der Stahlhelm”, Bund der Frontſoldaten, Ortsgruppe
Darmſtadt. Am kommenden Donnerstag, 7. Februar, abends 8.30 Uhr,
ſindet im Reſtaurant Sitte (Karlſtraße) Pflichtverſammlung ſtatt.
Gäſte können eingeführt werden.
— Im Hotel Prinz Heinrich findet heute Sonntag abend
Karnevaliſtiſcher Tanz=Abend ſtatt. Der Beſuch wird beſtens empfohlen.
— Der Geſangverein „Teutonia” hält am 9. Februar,
abends 8.11 Uhr, ſeinen Maskenball in ſämtlichen Räumen des Perkeo
ab. Schon ſeit Jahren bieter der Geſangverein „Teutonia” ſeinen
Maskenballbeſuchern ſtets das Beſte. Auch in dieſem Jahre hat das
Närriſche Komite dafür Sorge getragen, daß jeder Beſucher des
Mas=
kenballs auf ſeine Rechnung kommt. An allerlei Ueberraſchungen wird
es nicht fehlen.
U
Rervenkranke
u. Nervös-Erschöpfte. Spezialkuranstat Hofheim im Taunus
bei Frankfurt am Main. — Prospekte durch:
(k.160
Dr. M. Schulze-Kahleyss, Vervenarzt.
auch von
Aus heiſen.
Skarkenburg.
F. Eberſtadt, 2. Febr. Beratungsſtunde.
ratungsſtunde der Müuer= und Sauglingsfurſor e f.nch,
den 4. Februar, nachmittags von 3—4 Uhr, in der Gür:
— 5. Ziel Gemeindeſteuer fällig. Dus 5.
ſteuer 1528 iſt b.s 10. Flbruar zur Vermeidung der Beix,
richten.
Weiterſtadt, 2. Fehr. Gemeinderatsberi
Winterve hilfe. Denen, die vor dem 7. Januar erwerkeu
Familienernährer ſind mit nicht mehr als 25 Mark Unun
Dſe zweite Nate Winterdeihilfe geährt. — Recmunc
Prüſungsanſtalt Darmſtadt. Für die Prüfung eines Rard
38 Mark genehmigt. — Zur landwirtſchaftlichen Schule
R. B. Nach dem Erbſchaftsſteuergeſetze, das auch für Schenkungen
unter Lebenden und auf den Todesfall gilt, ſind ſteuerfrei: 1. bei den
Steuerklaſſen I und II ein Erwerb von nicht mehr als 5000 Mark, bei
den Steuerklaſſen III und IN ein Erwerb von nicht mehr als 2000 Mk.,
bei der Steuerklaſſe V (alle Nichtverwandte umfaſſend) der Erwerb von
nicht mehr als 500 Mark.
S. in D. 1. Nein; es erſcheint auch nicht wohl angängig, daß ſich
die Polizei in derartige private Verhältniſſe einmiſcht. 2. Nach der
Verkehrsſitte haben die Mieter den Zugang zu ihrer Wohnung, der
Hausbeſitzer hat den Zugang zum Hauſe zu beleuchten. Im übrigen
beſteht eine Polizeiverordnung, über deren Inhalt das zuſtändige
Re=
vier die nötigen Informationen erteilen kann.
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Versffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktlon keinerlei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des h 24 Abſ. 2 des Preſſegeſezes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.f — Einſendungen, die nicht verwendet werden, ſönnen nich
zurückge andt. die Ablehnung nicht begründet werden.
„Der Katzenmord im Soderviertel.”
Der Forderung im Eingeſandt vom 30. 1. 29, während der
Futter=
not der Singvögel die Katzen einzuhalten, kann nur zugeſtimmt werken.
Die Tat des Giftmords an frei laufenden Hauskatzen wird je och
da=
durch nicht gemildert. Es iſt Ehrenſache jedes Tierfreundes, zur
Ermitte=
lung des Täters beizutragen.
Den Einſender vom 29. 1. 29, von dem ich wohl aunehmen darf,
daß er, wie jeder tierfreundlich G=ſinnte, Mitglied des Tierſchutzvereins
iſt (der geringe Jahresheitrag von 2. Mark iſt wohl. zu erſchwingen),
mache ich auf die letzte (Februar=)Nummer der Tierſchutzeitſchrift
auf=
merkſam, in der die Strafbarkeit der widerrechtlichen Tötung von Katzen
erörtert iſt. Hiernach iſt der Täter (leider nur) nach 8 303 Str. Geſ.B.
wegen Sachbeſchädigung zu belangen. Einſender vom 23. Januar dürfte
übrigens doch noch eine zu gute Meinung von dem Täter haben, wenn
er ſchreibt, dieſer müſſe ſich einmal die Qualen ſeiner Opfer anſehen. Ich
.
glaube, der hätte doch ſicher noch „ſeine Freude dran”.
Beltrad beibiatgt. — Ein Zerlag volt U Dd-- für deii Al
der heſſiſchen Gemeindebeamten wird abgelehnt und ein
Mark zu Bildungsvorträgen des Gewerkſchaftskartells E.
Schulſpeiſung werden wie im Vorjahre 50 Mark eingeſa;
des Baugeſuchs des Pß. Hirſch 2. iſt der Gemeinderat
ein kleiner Geländcaustauſch ſtattfinden müſſe. — Für
1 Paar Rabenbeinen werden 25 Pfg. vergütet. — Mit:
der Schulentlaſſungsbeihilfen wird d.e Wohlfahrtskommri
— Der Ankauf eines Waldackers von Wilh. Weſterwald
ſchloſf en — Zum euluſſe woriser zuet Konzei ons 41 S
— Traiſa, 2. Frbr. Maskenball. Der große:
kenball der Turngemeinde findet am Samsntag vor 2i0
Räumen von K. Scheerer ſtatt. In Anbetracht des goltt,
hat der närriſche Rat alles getan, um einen in jeder Su
Jubiläumsball zu inſzenieren. Auch die beliebten Vort
vorkommniſſe wer d— nicht fehlen.
G. Ober=Ramſtadt, 2. Febr. Nachrichten de
amts. Das hieſige Standesamt beurkundete im Mona=
12 Geburten, 5 Eheſchließungen und 3 Sterbefälle. —
8 z m .ds. 2 8. ſind bei Me dung der
Brandverſicherungsbeitrag 1928 und das 4. Ziel Kirckn
Untererhäbftelte zu bzaglen.
— Schaafheim 2. Febr. Durch Beſchluß des Gau-
Dieburg (Heſſ. Sängerbund) wurde dem Geſangverein
hier, das Gaufeſt mit Wertungsſingen übertragen. S
hieran ca. 15 Gauvereine. Der feſtgehende Verein (Dino
mann) verbinder mit dieſem Feſt die Feier ſeines 5—ä
vom 9. und 10. Juni ds. Js. Schaafheim, als Feſtosy
kannt, wird ſich alle Mühe geben, den Gaſtvereinen e
Stunden zu bereiten. Das Wertungsſingen findet vomn
großen Sälen ſtatt. Nachmittags werden ſich die Gautry
großen Maſſenchor vereinigen und anſchließend auf dem
Eichen idhlliſch gelegenen Feſtplatze noch einige ver
mit ginander norloben.
Bw. Langſtadt, 2. Febr. Sonntag abend veranſt=
Arbeitergeſangverein „Borwärts” im Gaſthaus „Zur F7
kenball. Es iſt dies der erſte, welche je in unſerem 2o
wurde, weshalb er eine große Anziehungskraft ausübe
der Turnſtunde ereignete ſich leider ein Unfall, indem:
Ausführung des Rieſenſchwungs ſich den Arm auskugelt.
4. Aus dem Lautertal, 2. Febr. Bahnbau
Lindenfels. Um die Wichtigkeit dieſes Projektes Er
gierung und dem Landtag zu dokumenti ren, werden
Dörfern unſeres Tales, ſoweit es nicht bereits geſchehes
Unterſchrift bei der Bevölkerung zirkulieren laſſen, au
mütige Wunſch, doch endlich ſchon Verſprochenes zur
laſſen, zum Ausdruck gebracht wird. Aus Schönberg, E.
hauſen, Reichenbach, Lautern, Gadernheim, Kolmbach
wurden viele Hunderte von Unterſchriften aus allen Kri
kerung geleiſtet.
P Biſchofsheim, 1. Febr. Die Bruchſtelle
Wafſerleitung. Bei der Freilegung der Bruchſts!
leitung Schönauer Hof-Main; wurde feſtgeſtellt, daß
die unter dem Nohr lagen, durc das Brunkuzaſſer weg
den. Die Bruchſtelle liegt im alten Mainbett, deſſen Gaß
Grundwaſſerſtand imrmer unter Waſſer ſteht.
Rheinheſſen.
Dem freundlichen Einſſender, die Katzenvertilgung
betref=
fend, erlaube ich mir zu erwidern:
Ich bin erfreut, daß er die abſcheuliche Tat ſelbſt verurteilt. Weniger
erfreut bin ich darüber, daß er — ich will mich mit größter Vorſicht
und Höflichkeit ausdrücken — im Augenblick vergeſſen hat, daß es in
der Natur ein altes Geſetz gibt: Das Recht des Stärkeren. Der Große
frißt den Kleinen überall. Im Tier= und Pflanzenreich, im Menſchen=
und Völkerleben. Die Amſel, um auf ſeinen Einwand zu kommen,
nimmt das Neſt der Rotſchwänzchen aus, die Katze holt ſich die Amſel.
Am unerfreulichſten iſt mir aber,ſein guter Rat, die Katze im Haufe
zu halten. Das bitte ich mir einmal vorzumachen, wenn man zu ebener
Erde wohnt. Dazu noch einen Kater, der gerade in ſeiner Sünden
Maienblüte ſteßt!
Nun — ich kann dieſes mein letztes Wort hiermit ſchließen.. So
ganz uneinig ſind wir ja gar nicht. Denn der Einſender iſt, was ich
auch bin, ein Tierfreund.
Tageskalender für Sonntag, den 3. Februar 1929.
Vandestheater, Großes Haus. Anfang 19 Uhr, Ende gegen 22
Uhr, C 13: „Sly‟. — Kleines Haus, Anfang 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr,
B 12: „Die tote Tante und andere Begebenheiten‟”. — Orpheum,
abends 20 Uhr: „Die große Parade‟. — Konzerte: Schloß=Kaffee,
Kaffee Reingold, Reichshof, Hotel Schmitz Alte Poſt, Spaniſche
Bo=
dega, Bockshaut, Hotel zur Poſt, Kaffee Ernſt Ludwig. Hotel Prinz
Karl, Perkeo, Bismarckeck, Taunusburg. Zum Böllenfalltor, Kaffee
Monopol, Stadt Malaga, Frankfurter Hof, Weinhaus Maxim, Heſſ.
Haus, Neckartor, Haferkaſten. Hanauer Hof, Reichkskrone, Reſtaurant
Dörr, Waldſchlößchen, Hotel Prinz Heinrich, Wiener Kvonenbräukeller,
Rummelbräu. — Ludwigshöhe, 16 Uhr: Konzert. — Städt.
Saalbau, 19,11 Uhr: 2. Damen= und Herren=Sitzung der
Narr=
halla. — Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia, Palaſt=
Lichtſpiele.
* Mainz. Aus Liebeskummer öffnete, ſich
Mainzer Mädchen mit einem Raſiermeſſer die Pulead=
Leben zu nehmen. Die Lebensmüde wurde in das ſtädtE.
gebracht. Lebensgefahr beſteht nicht. — In der
Parku=
wurde ein Perſonenkraftwagen mit dem Kennzeichen 1 1.
den. Zwei Unbekannte, die ſich au dem Wagen zu ſchaſ
griffen bei dem Erſcheinen der Polizei die Flucht. Es wi
daß es ſich um Autodiebe handelt, die ihre Beute!
mußten. Der Eigentümer des Wagens wurde in Wies=
— Aus Anlaß des Eingreifens der Mainzer Beruf=4
Brand in dem franzöſiſchen Automobilpark in der Wall.
hat der franzöſiſche Kriegsminiſter Painlevs ein
haltenes Danktelegramm an Reichskanzler
in dem er auch ſein herzlichſtes Beileid zu dem tragiſchly
dem „Brande verunglückten Mainzer Bvandinſpek)
— Unter großer Anteilnahme der B=völkerung, der B)
rufskollegen und der franzöſiſchen Beſatzung wurde
Leiſchner am Samstag nachmittag auf dem Mardl
Friedhof zur letzten Ruhe beſtattet. — Fl
(Stadthalle) zu Mainz findet heute die berühmte gre/
ſitzung des Mainzer Carneval=Verein
kommenden Freitag findet im Mainzer Stadttheater
Feier der närriſchen Olympiade 1929 ſtatt. — In Horckich
kam eine 69jährige Frau mit ihren Kleidern zu nahe &.
Im Nu ſtand ſie in Flammen. An den erlittener
den iſt ſie im Wormſer Krankenhaus geſtorben. —
wurde in die Poſtagentur in Stadecken verſucht, imn
Summe, die zur Rentenauszahlung beſtimmt war, bere.
brecher wurden geſtört und mußten unverrichteter Sache
— Worms, 2. Febr. Beilebendigem Leib
Von einem ſchreiklichen Unglück wurde die 62jährige
marie Denſchlag in Horchheim betroffen. Sä
Kleidern dem Ofen zu nahe, wobei dieſelben Feuer finge
im Nu in Flammen ſtand. Nachbarsleute kamen zu ſp.4
haus zu Worms iſt ſie, ohne das Bewußtſein wieder e
geſtorben.
Aberheſſen.
h. Aus d m Vogelsbera, 2. Febr. Freund Reit
Ruckſack. Eine Rotte Holzhauer hatte ſich von 8—10
metertiefen Schnee redlich abgearbeitet und ſuchte nur
platz auf, um ſch am Feuer zu warmen und am Ercſag
zu ſtärken. Da bemerkte einer der Leute zu ſeinem Sc)
Ruckſack, der die erſehnten Leckerbiſſen enthielt, fehlte.
ein jüngerer Arbeiter, der vorgeeilt war, geriet in der
Schabernack ausgeführt zu haben. Da er Lies entſchiede
gab man ſich auf die Suche nach dem Ruckſack. Da
Neinckes Fährte auch die Spur von dem weggeſchleiſte
Spur wurde verfolgt und führte nach Reinekes Bura S
der Förſter eintraf und die ſeltſame Begebenheit erfuE.
ſich zum Aufgraben. Freund Reineke wurde tatſächlic
lcerden Ruckſack vorgefunden. Ein Schuß krachte, und
ſeinen Balg für das Frühſtück hergeben.
HaF GICh iD MPOARIM
1OMonaten worgiebemfachd
Diesen Erfolg
ver-
dankenwir der
un-
grichtenlirltsan- Wer sind die Verbraucher von NIWEA-CHEl
keit derNiives-Creme /DerArzt:Die Dame-Die Hausfrau-DieMutter-Bergsteiger-Aufofahrer-Selbstrasierer- SpC
Gchalt an
hautpfle-
gendem Eucerit!
begrüngetinihrem für sich und derGesellschaftum dievielmitwaren fürSäuglingsptlege Wanderer,alsSchutz um ihre Haut vor den Einseifen, umihne‟n
seine
ihrAussehen fugenk und kaltemWlasser undauchsonst im gegen Sonnen-und gegen den Wind umdas Rasierenzu gesu!
Patierten frischzuerhalten. zutuhat Kinderzimmer Gletscherbrand. zuschützen. erleichtern. Gfzuel
Eonntag, den 3 Februar 1929
Geite 2
iih ſchreibt man uns: Es dürfte wohl für manchen von
wiſſen, wie glücklich und reich heute die waldbeſitzen=
„n ſind und welche Reichtümer dieſe ſich mit ihren
nammeln können. Dies möge nachſtehende Ueberſicht
len, die heute noch die Waldbeſitzer beneiden. Nur
u erwägen ſein, ob man bei Poſition 12 (
Verwaltungs=
rozent, ſondern 12 oder 15 Prozent einſetzen ſollte,
äne der letzteren Zahlen richtiger ſein als erſtere.
zeberſicht über Einnahme und Ausgabe
ſu aldungen der Gemeinde Sandbach.
Ohne Streueinnahme.
Einnahmen:
Karſteigerung
Zägel.
tarI .. .. 2 161.00 Mk.
1674.50 „
2777.25
1660.53 ...... 1586,78 tnigerung . . . . . . 5564.45 15 424.51 Mk. Grasſamen 7G Waldpflanzen 30.00 38,00 Mk. 15 462.51 Mk. Ausgaben:
.
lt ung
eusSeiträge für Waldarbeiter
imgsgebühren
1 und Samen.
u.d Aufhängen derſelben . . .
aufall am Tarifholz
Forſtverwaltung, vorausſichtlich . . . .
Abgaben:
zmt Umſatzſteuer aus den Geſamte.nnay=
1.5 462,51 Mk.
ſieter für Zentwald, Gemeinde= und
öce und Hardberg bei Mümling=Grum=
168 199 Mk. Steuerkapital, pro Ziel
1260.31 Mk
175.50
975,55
2.00
439.15
77.60
65.71
3.10
492.50
3000.00
115.97
578,88
576.00
Provinzialumlagen für Zentwald
Kreis= und Probinzial=Umlage für
ſend Gemeindehöhe, pro Ziel 43.49 Mr. 260.78
Ad forſtwirtſchaftliche Berufsgenoſſen=
300.00
f.meil für Wald
mäwſten der Gemeindeverwaltung, 8 Pro=
1237.00
Einnahmen von 15 462,51 Mk.
9560 05
4005.00
= und Setzerlöhne ..
éumme ſämtlicher Ausgaben: 13565,05 Mk.
berftellung ſämtlicher Einnahmen und Ausgaben:
15 462.51 Mk.
13 565.05 Mk. oder rund 88 Prozent der Einnahme
1897.46 Mk. oder rund 12 Prozent
zuſammen 100 Prozent
ſuernnahme für 1928 beträgt 61,70 Mk. (Wegſtreu).
unde Zahlen beweiſen, haben die Waldbeſitzer teils recht
ten — und recht große Ausgaben, aber am Ende fehlt es
Finanzen. Wird alſo, wie vorauszuſehen iſt, die
Ein=
tpolz in dieſem Jahre weſentlich geringer, ſo iſt mit
u; überhaupt nicht zu rechnen, wenn nicht ſogar ein
vrzeichnen iſt. Wo bleibt Wegrevaratur und Wegneu=
Tetzten Jahre haben wir ausnahmsweiſe einen kaum
Betrag hierfür verausgabt, was in künftigen Jahren
ſen kann.
Zu Poſ. 3 iſt noch zu erwähnen, das die Gemeinde die geſamten
Verſicherungsbeiträge für Holzhauer übernommen hat. Die
Forſtwart=
beſoldungskoſten für die Privatwaldbeſitzer werden von der Gemeinde
getragen, da die Umlegung auf die Privatwaldbeſitzer des geringen
Be=
trages wegen (80 Mark) nicht rentiert.
Aus dieſem Reinerlös ſollen nun noch verſchiedene Gemeinden den
Reinerlös von Losholz und Waldſtreu an die Ortsbürger abgeben. In
Sandbach ſind 135 Ortsbürger bezugsberechtigt, und werden für
Rech=
nungsjahr 1928 wieder zur Verteilung des Reinerlöſes für dieſe 135
Ortsbürger 558,95 Mk. benötigt, ſo daß der Gemeinde noch 1328,51 Mk.
verbleiben.
Vorkragsfolge des „Hausfrauenfunks”
für Februar 1929
(Stunde der Hausfrau und Mutter.)
Mittwochs, 3,40 bis 4 Uhr.
20. Febr.: Frl. Camilla Koch, Referentin f. Hauswirtſchaft beim
Reichsverband L. H. V. und der Deutſchen Landw.=
Geſell=
ſchaft, Berlin: „Unfallverhütung im Landhaushalt und die
Ruwo”.
27. Febr.: Frl. Gabriele Krüger, Inſtitur für
Hauswirtſchafts=
wiſſenſchaft, Berlin: „Techniſche Fragen des Landhaushaltes”.
Mehr Ruhe!
Gerade jetzt, wo alles aufgeregt und nervös iſt, wird die Sorge
für unſer phyſiſches Wohlbefinden doppelt wichtig. Nehmen Sie
des=
halb morgens Ovomaltine; ſie nährt und kräftigt, ſchafft Spannkraft
und körperliches Wohlbefinden.
In Apotheken und Drögerien vorräti ; 250 gr Büchſe RM. 2.70,
500 gr RM. 5.— Gratisproben und Drugckſachen durch:
Dr. A. Wander, G. m b. H, Oſthofen Rheinheſſen. (1 1385
Geſchäffliches.
4. „Grüne Woche” Berlin 1929.
Betr. Stand 401, Halle 2.
Im Mittelpunkt der Halle 2 lenkt ein Stand durch ſeine bünſtleriſche
Linie und vorzügliche Farb= und Lichtwirkung das Auge des Beſuchers
beſonders ſtark auf ſich. Hier wirbt die Deutfch=Amerikaniſche
Petro=
leum=Geſellſchaft für ihre Artikel. Neben den b.kannten Betriebsſtoffen
„Dapolin” und „Standard Motor Oil” wird, mit Bezug auf den
Cha=
rakter der Ausſtellung, ganz beſonders „Standard Traktor Oel” und
„Standard Treib=Oel” ſowvie Petroleum propagandiert. Künſtleriſche
Zeichnungen mit treffenden Verſen führen dem Beſchauer einige
Ver=
wendungsarten der verſchiedenen Betriebsſtoffe amſchaulich vor Augen.
Weiterhin iſt beſonders „Flit”, das bekannte vielfach geradezu
un=
entbehrlich gewordene Inſektenvertilgungsmittel der D.A. P. G.
umfang=
reich ausgeſtellt. Schon von weither leuchtet dem Beſucher ein
rieſen=
großer, hoch aufgebauter Flit=Kaniſter entgegin. Reizende junge Damen
in ſch varz=gelben Uniformen — ſinnfällig als Soldaten im Kampf gegen
das Ungeziefer koſtümiert — geben dem Bild des Standes ein beſonders
lebend:ss Gepräge.
Man darf wohl ſagen, daß der Stand der D.A.P. G. einer der
wir=
kungsvollſten der ganzen Ausſt. lung iſt.
Was man gegen Grippe und Influenza tun kann. Der nawhafte
Berliner Interniſt Profeſſor Dr. med. Zuelzer, der ſich auf reiche
prak=
tiſche Erfahrungen ſtützen kann, empfiehlt bei der Bekämpfung dieſir
heimtückiſchen Krankheiten beſonders die Verwendung einer Miſchung
von Chinin mit Salichlpräparaten. Dieſe Kombination weiſen die
Togal=Tabletten auf, die ſich ſchon ſeit 14 Jahren hervorragend
bewähr=
ten. Dieſelb.n enthalten auße dem noch andere Beſtandteile, deren
Auswirkung auf den Organismus bisher wenig bekannt war, welche aber
nach den Urteilen bekannter Aerzte die ſonſt bei Verwendung von
Salichlaten auftretenden Herz= und Magenſtörungen verhindern. Es iſt
alſo im Intereſſe eines jeden ſelbſt geligen, mit „Togal” einen Verſuch
zu machen.
Sechs Aufklärnngstage über Fußreiden und ihre Oeilung
veranſtaltet die hieſige Chaſalla=Schuh=G m. b. H.,
Rhein=
ſtraße 12½, vom 4. Febr. bis 9. Febr. einſchl. Die Vorträge werden
völlig koſtenlos von einem namhaften Fußexperten gehalten und ſind
nach Bedarf mit Fußunterſuchungen wie auch =Meſſungen mit
paten=
tierten „Chaſalla”=Apparaten verbunden. Jedermann iſt daraufhin in
der Lage, vorhandene oder in der Entſtehung begriffene Fußleiden mit
zweckentſprechenden orthopädiſchen Mitteln ſyſtematiſch zu beheben
oder abzuwehren, ausgenommen Spezialfälle des Chirurgen uſw. Zur
Anwendung gelangen „Chaſalla”=Fußgelentſtützen mit Ferſenkorb, die
regulierbaren,
zen nach Maß. Der
Gefah=
ren, denen die Füße vom Kindesalter an, ſpäter im Beruf, wie
über=
haupr das ganze Leben hindurch ausgeſetzt ſind, gibt es ſo viele, daß
eine vernünftige Pflege der Füße in jedem Falle geboten erſcheint.
Die an anderer Stelle dieſer Zeitung bereits angekündigte „Chafalla”=
Demonſtration der Chaſalla=Schnh=G.m.b.H., Rheinſtraße 12½, ſoll,
der Allgemeinheit den richtigen Weg weiſen.
Wiebiel Cimer Waſſer enthält Ihr Waſchkeſſel?
Das iſt eine Frage, auf die nicht immer gleich die richtige Antwort
gegeben werden kann. Die Hausfrau hat es wohl „im Gefühl”,
wie=
viel Waſſer ſie nehmen muß, und bemißt danach — meiſt auch nach
Gutdünken — die Menge Perſil. — Wenn man aber bedenkt, wie
außerordentlich wichtig es für ein wirtſchaftliches Waſchen iſt, die
Waſchlauge in der richtigen Zuſammenſetzung zu bereiten, dann ſollte
ſich jede Hausfrau einmal die kleine Mühe machen, den Waſſerinhalt
ihres Waſchkeſſels zu ermitteln. Man füllt hierzu den Keſſel
eimer=
weiſe gut halb voll und hat dann ein für allemal die denkbar leichteſte
Einteilung: Auf je drei Eimer Waſſer kommt ein Paket Perſil. Ein
Waſchkeſſel alſo, der — gut zur Hälfte gefüllt — ſechs vormal grrße
Eimer Waſſer faßt, erfordert bei Bereitung der Lauge 2 Pakete Perſil.
Eins, zwei, drei!
Achten Sie bitte einmal genau auf die Zahlen 1, 2, 3, mit denen im
Anzeigenteil unſerer heutigen Ausgabe die Aufmerkſamk it der Leſer
auf die Sektmarke Deinhard gelenkt wird. Deinhard iſt
ſchäumen=
der Wein edelſter Art! Sein feiner Duft, der köſtliche Weingeſchmack
und ſein munteres, lang anhaltendes Perlen entzücken jeden Freund
eines guten Tropfens! Wer ſich für die Herſtellung intereſſiert
ver=
lange von der Werbeabteilung der Seklkellerei Deinhard u. Co. im
Koblenz am Rhein die koſtenloſe Uebevſendung einer rcich illuſtrierten
Broſchüre.
„Brunzwick” bringt alle internationalen Tanzſchlager.
Wer jemals Brunswick”=Platten gehört hat, wird wiſſen, daß
„Brunswick” unbeſtreitbar die beſten amerikaniſchen Tanzplatten bringt.
Mit unnachahmlichem Schmiß und alles mitreißendem Rhythmus
brin=
gen die erſten amerikaniſchen Tanzkapellen und die berühmteſten
Künſt=
ler ſtets die neueſten Weltſchlager auf die „Brunswick”=Schallplatte.
Ihre abſolut naturgetreue Tonwiedergabe und große Lautſtärke ſind
ſo verblüffend, daß man oft unwillkürlich eine wirkliche Kapelle vor
Augen ſieht. Beim quicklebendigen Spiel der von „Brunswick”
ver=
pflichteten Kapellen wird ſelbſt der älteſte Greis wieder jung. Neue
Lebensgeiſter werden in ihm erſtehen. Wer Lebensfreude, Frohſinn
und Stimmung liebt, wählt „Brunswick”=Platten.
Wekferbericht.
Gießen, 2. Februar.
Noch immer hat die kontinentale Kaltluft aus dem öſtlichen Hoch ſich
durchgeſetzt und, begünſtigt durch die klare Naicht, in Deutſchland eine
weitere Verſchärfung des Froſtes verurſachkt. Schleſien weiſt heute
mor=
gen Temperaturen von —25 Grad auf. Die Froſtgrenze hat ſich ſogar
noch wcwärts ausgebreitet und das Tauwetter in Waeſtdeutſchland in
Froſüwetter umgewandelt. Aachen geſtern morgen +3, heute morgen
—3 Grad C.) Die atlantiſcken Druckſtörungen habem ſich nur im Norden
weiter durſhgeſetzt — der hohe Norden von Skandinavien hat bis zu
5 Gryd Tärme — und das Hoch mehr ſüdwärts verdrängt. Für uns
bleibt trotzdem ſein Einfluß noch ausſchlaggebend, ſo daß der herrſchende
Witterungscharakter anhält.
Ausſichten für Sonntag, den 3. Februar: Meiſt heiteres und trockenes
Wetter, nachts ſtrenger Froſt, tagsüber Erwärmung.
Ausſichten für Montag, den 4. Februgr: Stellenweiſe neblig=wolkig,
nachts Froſt, tagsüber Temperaturen um Null und darüber.
Pddle dolg
Taagie Ni
euenland, Ihrer Sehnsucht! — 200 schöne Ferienreisen mit allem Drum=und=Dran innerhalb
chlands oder nach WVien und Prag, zu den Trollhättafällen über Kopenhagen- mehr noch:
Z-Olge viertröchige Europareisen in die Schweiz oder nach Italien oder hinauf ins Land der
a machtssonne - das ist die neue große Uberraschung für die Freunde unserer Marken,
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Qluswahl der Reisen, für die ein großzügiges Programm vorbereitet ist, haben Sie weit=
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Was Sie selbst in der Sache tun sollen?
ADs bis 51. Julr 1929 unser Sammelalbum 1 (Inland) oder II (Ausland) mit allen Bildern und zu jedem Bild einen
Alis Irgendeiner 25=Stück=Packung. Wir setzen für solche eitrigen Sammler 200 Ferienreisen aus. Gehen mehr Alben
Riutz 1 4s Los.
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verdem 10 vierwöchige Auslandreisen. Die Reisen werden verteilt an die Einsender, die uns die meisten Kontrollzettel
Alben bleiben Eigentun der Einsender und werden portofrei zurückgeschickt.
FFr Verden von der Eckstein=Tauschsentrale, Dresden-A. 27 umgetauscht. Alle wreiteren Einzelheiten über das Bildersammeln
Fneisen finden Sie in den Alben, die in den Ligarettengeschätten erhältlich sind.
Mich
DEN=A27 Gegr. 1843
A. M. ECKSTEING SOHNE.
Seite 8
Sonntag, den 3. Februar 1929
Nunn
OUM
T
O
Die glückliche Geburt ihres zweiten
Sohnes zeigen in dankbarer Freude an
Oskar Mencke und Frau
Martha, geb. Weher.
Darmſtadt, Soderſtraße 111, I.
z. Zt. Städt. Krankenhaus.
Marte Pahl
Hans Passet
Verlobte
Darmstadt, den 2. Februar 1922.
Schloßgartenplatz 9
Heidelbergerstraße 47
Als Verlobte grüßen
Käthe Schuhmann
Theo Steinkirchner
Darmſtadt
Amberg
Februar 1929.
Hüte
f. Herren u. Damen
werd. gereinigt und
nach neueſt. Modell.
umgepr. jetzt 2 ℳ. (*
Frankf. Hutlager
Ecke Grafen= und
Bismarckſtraße.
Statt Karten.
Walter Olivier
Liesel Olivier
geb. Rohmann
Vermählte
Hamburg, im Februar 1929.
Maſſage
und Heilgymnaſtik
(Behandlung in u.
außer dem Hauſe)
frau Erna Ebert,
Saalbauſtraße 60,
Tel. 1117. (Bei den
Kaſſen zugelaſſen.)*
Allen herzlichen Dank für die uns
dargebrachten Aufmerkſamkeiten
anläß=
lich unſerer Sulbernen Hochzeit. (*
Jacob Klein und Frau.
Todes=Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach
langem Leiden unſer lſeberGatte,
Bruder, Schwager und Onkel
Herr
Heinrich Hirſch
im 72. Lebensjahre.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Johanna Hirſch
geb. Frohmann.
Darmſtadt, den 2. Februar 1929.
Die Beerdigung findet Montag,
den 4. Februar 1929, vormittags
10 Uhr, vom Trauerhauſe,
Fuchs=
ſtraße 1 aus ſtatt. (2351
aEnnn
Dir
Todes=Anzeige.
Heute früh verſchied dem Herrn ergeben im 57. Lebensjahr
nach kurzem ſchweren Leiden meine herzensgute Frau, unſere
liebe, treuſorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmuiter,
Schwägerin und Tante
Frau Eliſe Klipſtein
geb. Lehr.
Im Namen der Tieftrauernden:
Philipp Wilhelm Klipſtein, Staatsförſier.
Forſthaus Bayerseich, den 2. Februar 1929.
Die Beerdigung findet Dienstag nachmittag um 2½ Uhr von
Forſt=
haus Bayerseich und um 3 Uhr vom Eingang des Friedhofs zu
Erzhauſen ſtatt.
Die 10
Hal
Weil
gutes
Kernlen
Siat
verarbeitet wirch
Damel
Herren-
Sohlen und B
Schuhmacherei
Heinrich Hüß
Heute verſchied nach kurzer Krankheit unerwartet an
einem Herzſchlag unſere liebe Schweſter und Tante
Anng Scuchmann.
In tietſier Trauer:
Marie Schuchmann
Käte Schuchmann.
Darmſtadt, den 1. Februar 1929.
Bismarckſtraße 24.
Die Einäſcherung erfolgt in aller Siille.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
nur
Rhelnstrasse 47 Gr. Ochsen /
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Heinhelmerstrasse 48
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Moderne Schuhfärbe=Einrichtung
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Mathildenstraße 411
Vorbereitung von Knaben und
für die Sexta höherer Lehra
Hnmeldungen täglich 4-
Martha Lucius, Schulle
FOTDAHUS
OKLENFORST
Schätzenstrade
gegendber
der Sparlasse.
Für die vielen wohltuenden Beweiſe
freundlicher Teilnahme an unſrer tiefen
Trauer danken wir ſehr herzlich.
Frau O. Lautenſchläger,
geb. Knork
Georg Lautenſchläger,
Pfarrer.
Darmſiadt, den 2. Februar 1929.
W0eiße Woche
2. bis 9. Februar.
eſonder-Angebote in
soliden erprobt. Qualntäten
Cischwäsche,
Vett=
wäsche, Handtücher
Sroße Auscl
von altdeutschen Beinent
Vuntveberei nach antiken
Handgemalt
in allen Farben und alle,!
auch vorges. Decken- u. N.,
Wiederlage aberhel
Leinenwarel
Riedeselstr. 27, 1., gegenüber
Nähmaſch.=
Repara=
turen all. Fabrikate.
Empfehle die gute
Adler=Nähmaſchine.
F. Lepper,
Grafen=
ſtr. 31. Lel. 3975. C
Zu verk.: Ein ſehr
guterh. dunkelblau.
Konfirmand.=Anzug
Donnersbergring 34
1. Stock. (*
Heute Nacht entſchlief nach langem, mit
großer Geduld ertragenen Leiden mein lieber,
guter Mann, unſer herzensguterVater,
Groß=
vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager
und Onkel
Herr
Jakob Oebus
Fuhrmann
im Alter von 61 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marg. Oebus Wwe.
und Kinder. (2329
Die Beerdigung findet Montag, den 4. Februar,
nach=
mittags um ½4 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Asthma
ist eine fückische Krankheit-
Die von ihr Befallenen werden durch den Luttmangel,
Atembeschwerden allmählich nervös, können
nicht schlafen und ihrer Beschäftigung nachgehen. in
sehr vielen Fällen kann das weltbekannte
Asfmol=
Asthma=Räucherpulver
Erleichterung bringen, der Krampf wird off
ge=
lindert, der Schleim gelöst, so daß die Nachtruhe
nicht gestört wird.
Preis Mk. 2.50, lange Zeit reichend. — in Apotheken.
GALENUS Chemische Industrie, Frankfurta. M.
Schön und jung sein ist höchstes Mensch
Man sichert sich dieses Kleinod durch die
Gesichtsbehandlung
„LA NOVABELLA‟
Gebrauchsanweisung:
„LANOVABELLA” wird für 20 Minuten aufgelegt. Es musl
eintrocknen, so daß das Gesicht eine Maske bekommt. Nach
wird es mit warmen Wasser abgewaschen. Bei öftere n
verschwinden die Falten und Runzeln vollkommen, man be/
bleibend jugendfrischen Teint und Jahre sind verwischt.
„LA NOVABELLAE
ist keine Paste oder Creme, welche die Poren verstorll
ven Fall zu Fall die Unschönheiten der Haut verdecken !
NOVABELLA” ist ein auf streng wissenschaftlicher erpr!
lage aufgebautes Behandlungsmittel.
Die Gesichtsbehandlung „LA NOVABELLA‟ belebt die
sie in Tätigkeit, verjüngt die Gewebe, beseitigt Müdigkeitsfa16
unter den Augen, Röte, glänzende fettige Haut.
„LA NOVABELLA: verleiht Gesicht, Hals und Händen
Frische, erzeugt prachtvollen, matten Teint. — Zur Verwa
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Conntag, den 3 Frbruar 1929
Seite 9
Zunlesbericſt dei Beſſtſchlen Suufttier
und Handelskammer Darmſtadt.
enstralle
Knaben un
höherer Leit
täglich
Aas Bieeſchaftgjage 1348.
e tſchen Wirtſchaftsgeſchichte wird 1928 als das Jahr
weiter=
n. am 1. September, das ſogenannte „Normaljahr”, des
gi. Kraft getreten iſt. Daß man ſich in Deutſchlaud daran
wen Zuſtand einer derart drückenden Belaſtung, wie ſie
Ebyabe von 2½ Milliarden Reichsmark jährlich an die
A—ltkriege darſtellt, im Sprachgebrauch meiſt ohne irgend=
—nd innere Vorbehalte als „normal” zu bezeichnen, ſtellt
och ſo eingehende Ausſührungen dar, in ſeich tiefe Ver=
Vaterland wus damit unſere Volkswirtſchaft durch die
Fulgen des ſchlimmen Ausgangs des Weltkriegs gelangt iſt.
g ößerer Deutlickeit ringt ſich aber allenthalben die
Er=
geiſten Tatſache dunch, daß der dem Deutſchen Reich
auf=
a trikut in einer Höhe, die in der Geſchichte ihresgleichen
—des zum Niedergang der deutſchen Volkswirtſchaft führen
ſüich- rech=zeitig Abhilfe geſchaffen wird. Die Entſchädigungen
hir Zplan ſind im weſentliche mit geborgtem Auslandsgeld
a— Wie es unter dieſen Umſtänden dem Deutſchen Neich
fII, die Laſten des „Normaljahres”, die dazu noch zeitlich
ze bearenzt ſind, aus der Wirtſchaft herauszuholen, iſt
9 nerfindlich.
41rlich, daß die Konjunkturbewegung ſich entſprechend der
t—rten ernſten Lage der deutſchen Volkswirtſchaft im Be=
Eewirtſchaft ungünſtig geſtalten mußte: Das
Wirtſchafts=
unte im Vergleich zum Vorjahre einen Stillſtand der
be=
ot zuletz; durch den engliſchen Bergarbeiterſtreik
begünſtig=
ſiruellen Aufwärtsbewegung der Jahre 1926 und 1927, der
anen Verlaufe zu einer ausgeſprochen rückläufigen
ſiür . g auswachſen mußte.
t)m gegenüber dem Vorjahre eine Verminderung der Paſſi=
Dindelsbilanz eintreten honnte, iſt ein Zeichen für die
it der deutſchen Induſtrie und den ungebrochenen
Wage=
tthen Handels; wird doch hierdunch bewieſen, daß die
kſwift ſucht, ſich allen Schwierigkeiten zum Trotz, wenn auch
ſutmg ihrer ganzen Kraft, den Platz an der Sonne zu
be=
em der deutſchen Außenhandelsgeſetzgebung iſt im Berichts=
Eut2 Reihe von Handelsverträgen bereichert worden, ſo durch
gi Griechenlind, Eſkland, Litauen, China, Siam und der
hm Union. Deutſchland genießt nunmehr, zum Teil
aller=
e faoto, in ſämblichen Ländern der Welt, mit Ausnahme
u Kanada, die Meiſtbegünſtigung.
Verflechtung der deutſchen Volkswirtſchaft mit der
Welt=
angeſichts der ſchweren Schuldenlaſt des Deutſchen Neiches
mn. Auslande geradezu zu einer Verſtrickung geworden iſt,
us, Schulſän die Schichſalsgeſtaltung des deutſchen Volkes
verantort=
n in Reich. Ländern und Gemeinden Veranlaſſung dazu
i idie öffentlichen Geſchäfte ſo zu führen, Saß der deutſchen
e Entfaltungsmöglichkeiten nicht noch weiter eingeſchränkt
Mties bereits infolge der Koutributionsverdflichtungen
gegen=
ynern im Weltkriege der Fall iſt. Bedauerlicherweiſe iſt
Wie in früheren Jahren, ſo muß leider auch heute
feſt=
ten, daß die Zneige der öffentlichen Verwaltung auf die
eutschen Lm Hüe., Bedüufniſſe der Wirtſchaft nicht immer dasjenige Maß
ät nehmen, das genummen werden muß, wenn die
nach cde MAtriwaft ihrer Aufgabe, die Nahrungsquelle des deutſchen
ſin in der Zukunft gereht werden ſoll.
Rſdazu gelangen konnte, im Berichtsjahr trotz lebhaften
er Wirtſchaft die Verſicherungspflichtgrenze in der An=
3rrung von 6160 auf 8400 RM. zu erhöhen, bleibt unde=
(ce:Beſtrebungen, die Verdienſt= und Einkommensarenze in
Murſicherung auf 6000 RM. jährlich hinkufzuſchrauben,
ex Sozialetat weiter ſtark belaſtend mit ellem Nachdruck
raeit.
etan geht der Bericht auf die Arbeitsloſenverſicherung, das
LeinenRG A Ree5, das Berufsausbilduugsgeſetz ein und erklärt zur
4uich hinſichtlich der Lohnpolitik iſt zu fordein, daß
323 bisher leider der Fall war, die Einſicht Bahn bricht,
e Bohnerhöhung ſich im Sinne eiuter Förderung der
Kon=
bickt. Die tatſächli e Entwicklung nötigt vielmehr zu dem
Ec luß, daß die Lohnerhöhungen konjinkturhemmend wirken.
f”rung der durch das Arbeitsgerichtsgeſetz vom 23. Dezem=
* Wirkung vom 1 Juli 1927 eingeführten Apbeitsgerichte
Rummerbezirk nicht unbedinigt bewährt. Das in Heſſen von
yiin engem Einvarnehmen mit den geſetzlichen
Wirtſchafts=
emgeführte Syſtem einer Zuſammenfaſſung mehrerer, aber
Velreicher Autsgerichtsbezirke zu einem
Arbeitsgerichts=
ndluns /;lwar als zuveckmäßig erwieſen. Im ubrigen ſind indeſſen
ſeienken hinſichtlich der praktiſchen Auswirtung des Geſetzes
Mnt
ELIA
Fehandlung der Steuergeſetzgebung wirb
Frage der Verfaſſungs3= und Verwaltungsreform
er Verfaſſungs= und Verwaltungsreform im Reich und
eat iſt im Berichntsjahre, ſoweit Heſſen i Frage kommt,
hm auf dem gleichen Standpunkt goblieben wie im
ver=
ſthge. Als ſymptomatiſch bedeutſam und ſehr erfreulich darf
e 1928 angebahnte enge Zuſammergehen zwiſchen Hamburg
in der Frage der Unterelbhäfet und anderer wichtiger
Nerwaltungsfragen auch fern von dem hierdurch unmittel=
AKGebiete begrüßt werden; beweiſt dieſe großzügige Rege=
5 S5 bei autem Willen den Betciligten möglich iſt, volks=
Richrige Fragen auch ohne Aenderung der verfaſſungs=
Fublagen in einer den praktiſchen Bedürfniſſen der
Wirt=
r tragenden Weiſe zu regeln.
atlich des Problems einer Neugeſtaltung des Wirtſchafts=
Nigein und Main insbeſondere die Lage von Heſſen
an=
ai ſich ſämtliche beteiligten Stellen darüber klar ſein, daß
E2 Angeht, über das weitere Schickſal Heſſens oder heſſiſcher
Durx außen her einſeitig zu verfügen, ſei es auch nur in der
9 Redt und Billigkeit Heſſen zukommende Finanzquellen
in auch unausgeſprochenen, Abſicht zum Verſiegen gebracht
hande die Lebeusbedingungen zu nehmen. Zweckmäßigen
der auch für die wirtſchaftlihe Geſtaltung weitgehend
maßgebenden hiſſoriſchen Entwicklung ausreichend Rechung tragen und
insbeſondere auf die lebensw; higen Intereſſen der einzelsen Städte
und Gemeinden des Wirtſchaftsgebiets genügend Rückſicht nehmen,
wer=
den, wie gerade gegen Ende des Berichtsjahres wiederholt zum Ausdruck
gebracht worden iſt, auch die maßgebenden Stellen in Heſſen ſtets geneigt
ſein. Vorausſetzung zu jeder gedeihlchen Zuſammenarbeit muß
ſelbſt=
verſtändlich bleiben, daß nichr von der einen oder anderen Seite
mono=
poliſt ſche Abſichten verfolgt werden, die auf die berechtigten Belange
der Nachbarn nicht ausreichend Bedacht nehmen,
Von entſcheidender Bedeutung für die weitere Entwickelung der
Frage einer Umgeſtaltung der Länder am Rhein und Main dürfte das
Ergebnis der ſich über einen längeren Zeitraum erſtreckenden
Unter=
ſuchungen werden, die im Auftrage des Herrn Reichsſparkommiſſars
über die Organiſation der heſſiſchen Verwaltung geführt worden ſind.
Im eigenen Intercſſe ſämtlicher Beteiligten iſt es dringend geboten,
daß das Ergebnis dieſer offenbar ſehr eingehenden Arkeit möglichſt bald
einem weiteren Kreiſe zur Kenntnis gebracht würde, damit namentlich
auch dem durchaus berechtigten Intereſſe der heſſiſchen Wirtſchaft nach
einer klaren Erkenntnis der Sachlage entſprochen wird. Jedenfalls muß
eruartet werden, daß etwaige der Veröffentlichung des Cutachtens des
Reichsſparkommiſſars noch entgegenſtehende Hemmungen mit aller nur
möglichen Beſchleunigung behoben werden. Auch für den Fall, daß die
Unterſuchung über den Zuſtand der heſſiſchen Verwaltung — dieſen
Be=
griff im weiteſten Sinne genommen — nicht unmittelbar zu Aenderungen
des derzeitigen ſtaatsrechtlichen Zuſtandes führen ſollte, wird ſih
jweifel=
los erwünſchte Gelegenheit bieten, auf Grund der ſachverſtändigen
Be=
gutachtung durch eine auf dieſem Gebiete beſonders kewanderte
Perſön=
lichkeit in der einen oder anderen Richtung koſtenſparende
verwaltungs=
mäßige Reformen innerhalb des Landes durchzuführen. Die uberaus
ſchwere Belaſtung der heſſiſchen Wirtſchaft mit öffentlichen Abgaben der
verſchiedenſten Art erheiſcht jedenfalls gebieteriſch, daß alles geſchieht,
um eine Verminderung der Laſten herbeizuführen.
Die Lage auf dem Geldmarki war auch im Bevichtsjahre
beſtimmt durch die Unmöglichkeit einer genügenden Kapitalbildung,
wo=
durch ſämtliche Gebiete des Wirtſchaftslebens ſtark beeinflußt wurden.
Auch der Umſtand, daß im Jahre 1928 weitere Auslandsanleihen in
großem Umfange aufgenommen worden ſind, konnte hieran wichts ändern.
Die inländiſche Kapitalbildung macht im ganzen nur langſame
Fort=
ſchritte.
Eine Folgeerſcheinung der obenerwähnten Geldknappheit iſt die
weſentliche Steigerung des Wechſelverkehrs, da zahlreiche Firmen ſich
genötigt ſehen, von ihren Abnehmern Wechſel in Zahlung zu nehmen,
um überhaupt ihre Auße iſtinde hereinzubekommen.
Weiter geht der V=richt auf das gemeinſame Zuſammenarbeiten ein.
Die Zuſammenarbeit der Kammer mit anderen Organiſationen im
Be=
richtsjahre erfuhr inſofern eine wichtige Bereicherung, als auch im Jahre
1928 die heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammern mit den benachbarten
Kanern der preußiſchen Provinz Heſſen Naſſau wiederholt zur
Behand=
lung gemeinſamer ſichtiger Fragen zuſammentraten. Die enge
Zuſam=
menarbeit darf als erfreulicher Beweis kafür angeſehen werden, daß
durchaus die Möglichkeit beſteht, auch über die derzeitigen Landesarenzen
hinaus in verſtändnisvollem Zuſanmenwirken nützliche Arbeit zu leiſten.
Nicht minder bedeutſam iſt die Tatſache, daß erſtmals im Jahre
1928 die drei heſſiſchen geſetzlichen Berufsvertretungen, die
Landwirt=
ſ haftskammer für Heſſen, die Heſſiſthe Handwerkskammer und die
Ge=
ſamtheit der heſſiſchen Juduſtrie= und Handelskammern gemeinſchaftliche
Verntungen über wichtige Wirtſchaftsſragen gepflogen haben.
Ebenſo beſtand auch mit der Spitz morganiſation der Induſtrie= und
Handelskammein im Deutſchen Reich, dem Deutſchen Induſtrie= und
Dandelstag in Berlin, engſte Verbindung in gemeinſamer Arbeit.
Die allgemeine Betractung über das Wirtſchaftsjahr ſchließt mit
einem Ausblick, der die ernſte Lage der deutſchen Wirtſchaft am Ende
des Berichtsjahres unterſtreilt und der mit dem Wunſche ſchließt:
Möch=
ten alle, die es angeht, aus der Vergangenheit und ihren Fehlern lernen,
damit ſich die deutſche Volkswirtfchnft im Jahre 1929 ud weiterhin
zum Vorteile des geſauten Voltes, nicht zuletzt aber im Intereſſe einer
gedeihlichen Zuſammenarbeit mit den anderen Völkern in günſtigerem
Einne entwickelt, als es die überaus ernſte Lage zur Zeit der
Jahres=
wende 1928/29 erwarten läßt!
Der Berichr der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer widmet
der Betrachtung des Berkehrsweſens breiren Naum, wobei auch die
Er=
höhung der Eiſenbahntarife, deren Ausmirkungen, das Poſtweſen und
die ſtraßenpolizeilichen Sicherheilsmaßnahmen eingehend behandelt
werden.
Nach einem Kapitel „Beſonderes aus dem Geſchäftsbereich ber
Kam=
mer” haben im Berichtsjahre 10 Vollverſammlungen ſtatrgefunden,
hier=
von eine auswärtige am 12. Jnni 1928 in ErbachMichelſtadt. Der
Vor=
ſtand war zu 32 und die Kommiſſionen der Kemmer zu 17 Sitzungen
zuſammengetreten. Die Kammer war weiter bei 76 auswärtigen und 68
ſonſtigen Sitzungen und Verauſtaltungen vertreten.
Die Ergänzungswahlen im November 1928 ergaben die Wiederwahl
der bisherigen Mitglieder Dr. O. Röhm und E. Trier für die
Erwerbs=
gruppe Induſtrie, M. Adler für die Evwerbsgruppe Großhandel, L.
Hachenburger und Th. Stemmer jun. für die Erwerbsgruppe
Einzel=
handel des Kreiſes Darmſtadt, Fr. Schick für den Kreis Groß=Gerau,
L. Arzt für den Kreis Erbach. Für den Kreis Heppenheim wurde an
Stelle des nach 18jähriger verdienſtvoller Tätigkeit ausgeſchiedenen
Mit=
gliedes G. Hamel Hotelbeſitzer K. M. Seibert gewählt.
Die Entwicklung der einzelnen Induſtrie= und Handelszweige des
Kammerbezirks im Jahre 1928 ergibt nach Mitteilungen von Firmen
des Kammerbezirks einen reſtloſen Ueberblick über die Beſchäftigung
und die Tätigkeit der Induſtriezweige, auf die auf Grund eingehender
Beobachtungen der Induſtrie= und Handelskammer Daumſtadt in deren
Bericht im einzelnen näher eingegangen wird.
Für die
Enkwicklung und Lage des Einzelhandels
ſind vornehmlich vier Momente von Bedeutung: die Einkaufspreiſe die
Einkommensverhältniſſe der Käuferſchaft, die Witterung ſowie die Lage
der Feſte. Faſt ohne Einſchränkung kann für das Jahr 1928 geſagt
werden, daß ſich dieſe Grundlagen denkbar ungünſtig geſtalteten. Die
Geſtehungskoſten waren zum Teil ſehr geſteigert. Die Kaufkraft der
Bevölkerung hat ſtark abgenommen. Allgemeiner Rückgang der Umfätze
und außerordentliche Inanſpruchnahme von Krediten kennzeichnen das
abgelaufene Jahr. In der Bekleidungsbranche wirke ſich weiterhin höchſt
ungünſtig die Witterung aus. Der Sommer licß lange auf ſich warten
und brachte bei ſehr kurzer Dauer bei weitem nicht die zu dieſer Jahres=
zeit zu erwartende Belebung des Geſchäftes. Die Lage der Feſte war
im Berichtsjahre ſehr ungünſtig, da Oſtern und Pfingſten in die letzte
Hälfte d.r Monate Mä.z bzw. Mai fielen.
Das Weihnachtsgeſchäft entſprach den beſcheidenen Erwartungen.
Im weſentlichen konnten die Umſätze des Vorjahres erzielt werden, mit
Ausnahme der Damen=Konfektion,, die mit Rückſicht auf die Nähe der
Ausverkäufe nicht den evwarteten Abſatz erzielte. In höchſt drück nder
Weiſe wirkte ſich gerade auch im Einzelhandel die Höhe der ſozialen
Laſten und Steuern ſowie der geſteigerten Gehaltsſpeſen aus.
Bedauer=
licherweiſe muß immer wieder feſtgeſtellt werden, daß trotz behördlicher
Hwveiſe die Veamtenſchaft ihren Bedarf nicht beim ortsanſäſſigen
Han=
del, ſondern bei auswärtigen Vertretern und an auswärtigen Orten
deckt, zum Schaden des ortsanſäſſigen Einzelhandels, der auf die
ein=
heimiſche Käuferſchaft angewieſen iſt.
Der umfangreiche Jahr sbericht der Induſtrie= und Handelskammer
ſchließt mit einer Ueberſicht über die Auskunftstätigkeit im
Jahre 1928, mit einem Verzeichnis der Adreßbücher, Jahr= und
Hand=
bücher, Codes und ſonſtigen Nachſchlagewerken, die im Auskunftsbürp
der Kammer ausliegen, und einem Verzeichnis der Mitglieder und
ge=
ſchäftsführend n Beamten der Kammer.
Rundfunkprogramme.
Frankfurk.
Sonntag, 3. Febr. 8.39: Kath. Morgenfeier. Mitw.; Pfarrer
Friedrich Kneip von der St. Leonhardskirche (Anpprache), Hans
Schneider (Orgel),, Chor des dritten Ordens v. hl. Franzistus. O 11:
Elternſtunde. e 12: Friedenskirche Kaſſel: Geiſtliches Konzert.
O 13: Landwirtſchaftskammer Wiesbaden. 13.10: Klingenthal:
Deutſche Stimeiſterſchaft. 15: Stunde der Jugend. O 16: Stunde
des Landes: Re tor Ullius, Freiendiez a. d. Lahn: „Nachbarſchaft
und Geſelligkeit auf dem Dorfe”. Haushaltungslehrerin M. Müller:
„Kochkunſt auf dem Land=‟ o 17.11: Mainz: Fremdenlitzung
der Mainzer Karnevalgeſellſhaft. Anſchl.: Tanzmuſik der Kapelle
Pinkus=Langer.
Skutkgarl.
Sonntag, 3. Febr. 11.15: Kath. Morgen eier. Mitw.:
Kirchen=
chor von St. Jo ef, unter Leitung von Chordir. K. Käppler.
An=
ſprache: Stadtpſarrer Gö er von St. Georg: „Gottesferne‟. O 12:
Schloßplatz Stuttgart: Promenade onzest. O Anchl.: Schallplatten.
O 14: Hamburg: Funkheinzelmann. O 15: Stuttgart: Friedr.
Walliſch: An der blauen Küſte (Die franzö iche Rivieral. o 15.39:
Aus heiteren deutſchen Opern. Leitung: C. Struve. Mitw.: Ellen
Beck, M. Adolphi, H. Lingor, Funorch. O 17.11: Stadthalle
Maiz: Fremdenſitzung des Mainzer Karneval=Vereins. O 25:
„Hochſtapler”. Lei ung Köſt in. Mitw.: Alſa Peiffer, Th. Brandt,
C. Elwenpoek, E. Stodinger, C. Struve, F. Wiſten, Funkorch.
Auber: Ouv. „Fra Diavolo”; Beß’er=Orffyre. — Lehar: Maxim=
Marſch; Aus Caſanovas Memoiren: Abenteuer in Stuttgart, Luſtiger
Strcih in Ludrigsburg: — Caglioſtro. — Strauß: Ouv. „Cag ioſtro”.
— Wedekind: Aus „Der Marauis von Keith”; — Aus Memoiren:
Monolescu, der Fürſt der Diebe. — Reggov: Unerwartete
Begeg=
nung; Ich, der Hochſtapler Jgnatz Straßnoff. — Suppe: Ouv.
„Pique Dame‟: Die Komteſſe dela Torre. — Millöcker: Potpourri
aus „Gaſparone‟; Hauptmann von Köpenick. — Tyll: „Der
Hoch=
ſtapler”. — Roſenthal: Was kann uns denn paſſieren. e 22:
Nachrichten. O 22.30: (Freiburg); Unterhaltungskonzert von der
Kapelle Lo Templer. Chan onseinlagen: Rolf Sandor. Strauß:
Flattergeiſter, Wa.zer. — G. in.a: Ouv. zu „Ruslan und Ludmilla‟.
— Schubert: Moment mu ical. — Mascagni: Fantaſie aus „
Caval=
leria ruſticana”. — Kreiser: Londonderry air a tiriſches Lied. —
Schubert=Elman: Wiegenied. — Kreisler: Schön=Rosmarin. —
Geſangseinlagen. — Leopo.d: Faſitai= über 18 ungariſche Lieder
und Tänze. — Geſang. — Lehar: Potp. aus „Paganini” —
Micheli: Cenanto te quiero, Habanera. — Leopoldi: Radetzky=Fox,
— Friedemann: Barce ona, Marſch. O 24: Stadthalle Stuttgart:
Sechstagerennen.
Berlin.
Sonntag, 3. Febr. 8.55: Glockenſpiel der Potsdamer
Garniſon=
kirche. o 9: Morgen eier. Anſprache: Pfarrer Lic. Koch, Berlin=
Lichterfelde. O An chl.: Glockeng=läut des Berliner Doms. 11.30:
Sondertagung der Deutſchen Weltwirtſchaft ichen Ge ellſchaft.
Ueber=
tragung aus dem Reichstag.) Anſprachen der Vorſitzenden, des
Reichstagspräſidenten, von Vertretern der Regierung, der Wiſſenſchaft
ſchaft uſw Feſtvortrag: Miniſterialdir. Prof. Dr. Wiedenield,
Leipzig: Zehn Jahre Weltwirtſchaft. 14.39: Für den Landwirt.
14.55: Dr. Kramer: Das Saatgut bei der Frührahrsbeſtellung.
o 15.30: Märchen. Englein und Puſteblume: Dudelſackpfeifer und
Grile; Wunſchhöschen: Regentropfen und Anemone (Elſe Doeffler).
16: Dr. Zielenziger: Köpfe der modernen Wirtſchaft. Deutſche
Induſtrieführer und Kaufleute.) o 16.33: Unterhaltungsmuſik der
Kapelle Eebrüder Steiner. O 18: Gedanken zur Zeit. Dari man
Gott aut die Bühne bringen? Pater Fr. Muckermann, S. J.: Dr.
B. Diebold; Dr. J. Rehfiſch. 19.15: G. Neukirch: Vom Ski=
Trockenſäugling zum Skiſportler. O 19.49: M. Wronsky: Zehn
Jahre deutſche Handelsluftfahrt. O 29: Abendunterhaltung.. Eine
Karnevalsſitzung. Mitw.: C. Wallauer, Rob. Koppel u. a. 0 21.30;
Der Journaliſt ſpricht. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle. Daos Bela.
Deutſche Welle. Sonntag, 3. Febr. 8,55: Berlin:
Stunden=
glocken piel der Potsdamer Garnionkicche. O 9: Morgen eier (Pfarrer
Lic. Koch, Bln=Lichterfelde). o Anſchl.: Glockengeläut des Doms.
0 11.30: Sondertagung der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen
Gefell=
ſchaft (Uebertr. aus dem Reichstag) Miniſterialdirektor Prof. Dr.
Wiedenſeld: Zehn Jahre Weltwirtſchaft. O 13.45: Bildfunkverſuche,
O 14.30: Für den Landwirt. O 14.55: Geſchäftsführer Dr. Kramer:
Das Saatgut bei der Frühjahrsbe tellung. O 15.3): Märchen,
ge=
leſen von Lore Braun. 16: (D. W.) Dr. R. Stein:
National=
hymnen der Völker. O 16.30: Beriin: Unterhaltungsmuſik der
Kapelle Gebr. Steiner. O 18: (D. W.) „Gedanken zur Zeit”.
Dr. Diebold, Dr. Friedr. Muckermann S. J., Dr. Rehfiſch: Darf
man Gott auf die Bühne bringen?‟” (Dreigeſprächl. 18.45:
Ja.ob Schaffner: Sprache und Dichtung. O 19.10: Paſtor Dr. D.
Seyfahrt: Gefangenen= und Entla ſungsfürſorge. O 25: (
Sonder=
veranſtaltung), Orcheſterkonzert. Dirig.: Selmar Meyrowitz. Verdi=
Vorſpiel. z. „La Traviata”. — Puccini: „Wie eiskalt iſt dies
Händchen” aus „Boheme‟, — Bizet: Blumenarie aus „Carmen”.
— Reſpighi: Fon ane di Roma. — Leoncavallo: Lied des Baiazzu
aus „Der Baiazzo”. — Puccini: „Und es blitzten die Sterne‟,
aus „Toska‟. — Wolf=Ferrari: Vorſpiel zu Suſannens
Geheim=
nis”, Ausf.: Nino Piccaluga (Tenor), Berl. Funkorch. O 21:
Alte und neue Tänze. Max Roſtal (Violine), Flügel: Seidler=
Winkler. O 21.30: Der Journa iſt ſpricht. o
Kapelle Dajos Bela.
ee Wttittkktieet i estesrweessWiletet WkFkHHherseaetraf
Dass wir dies mit Recht
schrel-
ben, können,danken, win dem
Ven-
ständnis des Rauichers, dem Urteil.
des Renners,der den Wert unseren
erkanrt und diese Cgarette Zu,
den seinigen, erwckhlt hat.
Eonntag, den 3. Februar 1929
Palast-Lichtspiele
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Ab heute
Harry Liedtke in
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Seite 12
Sonntag, den 3. Februar 1929
Sport, Spiel und Turnen.
Zußball im Kreis Skarkenburg.
Winkerſpork.
Splelausfall auch am 3. Februgr. — Die Lage in der Deutſche Skimeiſterſchaften in Klingenkhal. — Ein
Kreisliga.
Nachdem am 20. und 27. Januar die Punktkämpfe ausgefallen ſind,
hat ſich die Kreisbehörde auch für den 3. Februar ent chloſſen, die Spiele
noch einmal ausfallen laſſen. Wie wir durch Rundfrage bei ver chiedenen
Vercinen erfahren, beſteht durchaus Einverſtändnis mit dieſer
Maß=
nahme, da man es auch in dieſen Kreiſen für richtiger hält, eventuelle
Eutſcheidungen auf einwandfreien Plätzen herauszuſpielen, zumal eine
Terminnot vorerſt nicht beſteht. — Auch für die 4=Klaſſe iſt die
Spielabſage noch einmal erfolgt.
Da längere Zeit keine Tabellen der Kreisliga erſchienen ſind, foll
einmal mit Hilfe derſelben kurz auf die derzeitige Lage eingegangen
werden. Die letzten beiden ſtrittigen Fälle am grünen Tiſch ſind erled gt
worden. Im Fall Rot=Weiß, V. f. R., Darmſtadt—
Sport=
verein Mörfelden war die ſeinerzeitige Ent ſcheidung des Kreiſes
vom Verbandsgericht dem Kreis zur erneuten Verhandlung überwieſen
worden. Die Entſcheidung fiel ſo aus, wie allgemein erwartet: das
beim Stande von 2:0 für Rot Weiß durch Verſchulden Mörfeldens
ab=
gebrochene Spiel der Vorrunde wurde Mörfelden für verlonen erklätt.
Weiter wurde in dem Streitfall Union Wixhauſen —
Ger=
mania Oberroden, das ſeinerzeit ausgetragene Spiel, das von
einem Oberrodener Herrn geleitet wurde, als Privatſpiel erklärt und
das Treffen neu angeſetzt. Damit ſind alle Streitfälle erledigt und die
Kreisliga — Südheſſen.
* Diesmal ſind drei Spiele vorgeſehen, wovon die Begegnung
Olym=
pia Lorſch-Olympia Lampertheim von größter Bedeutung iſt. Die
Paarung iſt folgende:
VfL. Lampertheim — Sp. Horchheim.
Olympia Lorſch — Olympia Lampertheim.
Norm. Pfiffligheim — Spp. Pfeddersheim.
Das erſte Treffen iſt die Begegnung zweier Neulinge. Die VfL.=
Manſchaft hat ſich in letzter Zeit recht gut gehalten ſo daß dicsmal ein
Sieg ſo gut wie ſicher ſteht; jedoch iſt Horchheim keinesfalls zu
unter=
ſchätzen. In Lorſch treffen ſich zwei alte Rivalen. Die Einheimiſchen
haben vor kurzem die Gäſtemannſchaft von der zweiten Stelle der
Tabelle verdrängt und haben außerdem die beſte Ausſicht evtl. noch
etwas mitreden zu können, wenn der Meiſtertitel vergeben wird. Das
wird Grund genug zur Hergabe beſten Könnens ſein und ſo werden
wohl die beiden Punkte in Lorſch bleiben. Die Lampertheimer
Oiym=
pen ſind zurzeit auch nicht mehr voll in Fahrt, doch wird man immerhin
auf harten Widerſtand ſtoßen. In Pfiffligheim wird der
Abſtiegskandi=
dat wohl kaum zu Ehren kommen, ja es iſt anzunehmen, daß man ihm
wieder einmal gehörig die Federn rupft. Bekanntlich beſorgen das die
Pfiffligheimer mit Vorliebe, und ſo werden die Gäſte in ausſichtsloſer
Stellung auch weiterhin das Tabellenende zieven.
Allersläufer gewinnt den 18-Km.-Langlauf.
Klingenthal, 1. Februar.
Schneidende Kälte herrſchte am Freitag, der Schnee knirſchte unter
den Füßen, als der Trupp der Langlaufer ſich auf den Weg zum Start
des 18 Km.=Langlaufs machte. Der Start auf der Höhe des
Achberg=
kammes lag inſofern ungünſtig, als die Teilnehmer noch eine gute halbe
Stunde ſteilen Anſtiegs zu bewältigen hatten, ehe ſie an Ort und Stelle
kamen. Der Himmel war blau, aber ein ſcharfer, kalter Wind wehte und
ſo hatte die Sonne, die die Bergesſpitzen matt übergoldete, keine rechte
Wirkung. Das Rieſenfeld ordnete ſich: 148 Mann aus Deutſchland,
Oeſterreich, Deutſch Böhmen, Jugoſlawien und der Tſchechoſlowakei
be=
warken ſich um den deutſchen Meiſtartitel. In Abſtänden von je einer
halben Minute wurden ſie vom Starter abgelaſſen. Wohl kaum war ein
Rennen in der Geſchickte der deutſchen Skimeiſterſchaft ſo offen. Sellſt
die Fachleute irrten ſich gründlich mit ihrem Urteil, denn nicht in der
Hauptklaſſe wurde die beſte Zeit gelaufen, ſondern in der Altersklaſſe.
Es muß allerdings geſagt werden, daß der ſchnellſte Läufer, Franz
Donth aus Rochlitz (Böhmen), kein gar ſo alter Mann iſt. Er vertrat
noch im vorigen Jahre die Tſchechoſlowakei bei den Olympiſchen Spielen
in St. Moritz, hat gerade erſt die 30 Jahre überſchritten, und ſtartete
in der Altersklaſſe immer noch als Jüngſter, eben noch auf der Grenze
zwiſchen Haupt= und Altersklaſſe.
Nach dem Start vom 900 Meter Aſchbergkamm führte der Lauf
einen kurzen Weg in die Höhe, bekam dann ein ſcharfes Gefälle von
500 Metern abwärts, um gleich darauf wieder ſteil auf 85 Meter
an=
zuſteigen. Es folgte eine leichte Abfahrt, eine kurze Steigung, dann
längere ebene Strecke mit zwei Serpentinen, dann eine Kurve erſt ſteil,
dann mäßig aufwärts führend um die Königshöhe herum zum 200 Meter
hoch gelegenen Kielgipfel. Der Reſt der Strecke bis zum 660 Mcter hoch
gelegenen Ziel in Georgenthal war dann nicht mehr ſo ſchwierig.
Na=
türlich hatten ſich wieder ſehr zahlreiche Schauluſtige eingefunden, die
dem zuerſt eintreffenden Läufer Nr. 16, Otto Wahl=Zella Mchlis, großen
Beifall ſpendeten und dieſen noch ſteigerten, als die Zeit von 1:21:03
bekannt gegeben wurde. Ihm auf dem Fuß folgten Walter Glaß=
Klin=
genthal (Nr. 10) und Hans Pellkofer Gaitau (r. 17). Zur größten
Ueberraſchung kam tann als Vierter bereits der Böhme Franz Douth
(Nr. B), deſſen Zeit von 1:18:43 Aufſehen erregte. Dieſe Zeit wurde
auch nicht erreicht, ſie blieb die beſte von allen. Hans Bzuer=Bayriich=
Zell lief mit 1:19:48 die näcl ſtbeſte Zeit und belegte damit den erſten
Platz in der Hauptklaſſe vor Guſtav Müller, dem deutſchen Meiſter
1928. Alle Teilnehmer kamen gut über die Strecke, mit Ausnahme von
Erich Recknagel=Oberſchönau, der auf halbem Wege durch Skibruch
aus=
ſchied. Damit kommt einer der Favoriten für die Meiſterſchaft in
Fort=
fall. Die beſten Ausſichten haben nach dem Ergebnis des Langlaufs
Hans Bauer=Bahr.=Zell, Guſtav Müller=Bayr.=Zell, Otto Wahl=Zella
Mehlis. Hans Pellkofer=Gaitau, Walter Glaß=Klingenthal und der
Deutſch=Böhme Ettrich.
Das Ergebnis des 18 Km.=Langlaufs:
Klafſe I: Hans Bauer=Bahr.=Zell 1:19:48 Std.; 2. Guſtav Müller=Bahr.=
Zell 1:20:44 Std., 3. Ettrich=Böhmen 1:20:49 Std.; 4. Krebs=
Mün=
chen 1:20:50 Std.; 5. Otto Wahl=Zella Mehlis 1:21:08 Std.: 6.
Monath Schluchſee 1:21:46 Std.: 7. Steiert=Hinterzarten 1:22:12
Std.; 8. Viſera=Prag 1:22:48 Std.; 9. Hans Pellkofer=Gaitau 1:23:33
Std. 10. Alfred Huhn=Frankfurt 1:23:45 Std.; 11. Walter
Glaß=
glingenthal 1:24:17 Std., 12. Hermel Brückenberg 1:24:24 Std.
Altersklaffe I: 1. Franz Donth=Rochlitz 1:18:43 Std. (beſte Zeit) 2
Theato München 1:24:32 Std.; 3. Schneider=Dresden 1:31:33 Std.
Altersklaffe II: 1. Körber=Krummhübel 1:30:16 Std.; 2. Lötſch=Plauen
1:39:08 Std.: 3. Noack=Dresden 1:44:03 Std.
Altersklaffe III: 1. Horn=Wien 2:07:46 Std.; 2. Eiſel=Wien 2:08:17 Std.;
3. Krüger=Dresden 2:09:39 Std.
Handball.
D.ſ.R. Schwanheim - Rol=Weiß, 2
Rot=Weiß muß am Sonntag mit ſeiner Ligamann:
Verbandsſpiel nach Schwanheim. Dieſes Spiel iſt
für=
ohne Bedeutung, zwar iſt der Verbleib in der Liga
ge=
ein Punktgewinn für die Erhaltung des 5. Tabellenplaz
wünfcht, da Rödelheim und Kickers Offenbach nech auf
kommen können. Daß das Schwanheimer Pflaſter
Lürfte zur Genüge bekannt ſein. Die Mannſchaft trifft
am Hauptbahnhof.
1. Jugend Rot=Weiß — 1. Jugend SV. Wi.s
Um 11 Uhr findet auf dem Rot=Weiß=Platz ein
Jugendtreffen ſtatt. Wiesbaden iſt auch in dieſem Jah
Bezirkes geworden. Ein Beſuch des Treffens dürſte ſich
Um die deutſche Handballmeiſterſchaft. Die DSB
ſpiele um die deutſche Meiſterſchaft im Handball folgen
geſetzt: Vorrunde: 28. April; Zwiſchenru=
Endrunde: 9. Juni.
Vferdeſporl.
Berliner Reitkurniet.
Draufgänger=Dreffur= und Vielſeitigkeitsprüäl
Der Freitag brachte beim Berliner Reitturnier 9
Teil mit der Draufgänger=Dreſſurprüfung, die nach der
des Deutſchen Olympiade=Komitees ausgetragen wur
das Ausland fern; ſo waren die guten deutſchen Off
Gimpel, Draufgänger u. a. unter ſich. Der von Majm
tene Caracalla übertraf alle Konkurrenten ganz erhebl.d
beſſer als in Amſterdam, wo er hinter Draufgängen
Der Olympiaſieger Draufgänger belegte diesmal den Oi
knapp von Gimpel geſchlagen. Hinter dieſer Prüfung
Programm weit zurück. Die Bezeichnung „Tag der 1
wenig angebracht; das Hindernisfahren war ſchon am 7
worden, und ſo blieben nur Mehrſpänner und FahEiy
Die Vielſeitigkeitsprüfung wurde mit dem Sieg des S
auf Meerkönig beendet, deſſen Erfolg ſchon nah der
In den beiden Abteilungen der Eignungsprüfung
pferde waren Frau Franke mit Frokeſe und Frau Gufm
erfolgreich.
Eignungsprüfung für Damenjagdpferd= leichte Aif
von Prollius' Frokeſe (Frau Franke); 2: A. Stiers (5z
v Gottberg); 3. Stall Bürkners Schildkröte (Frill
13 Teilnehmer. — Schwere Klaſſe: 1. Frau von Glahr m
2. v. d. Burgs Eonteſſa (Beſ.), 3. Frau v. Beckers Vc/4
Teilnehmer.
Vielſeitigkeitsprüfung (Schlußergebnis): 1. Frhr. 1
könig (Bef.) 2. Oberlt. Maempels Bullo (Beſ.), 3.
Mirabelle (Beſ.), 4. W. E. Bonſes Radioprinz (F
18 Teilnehmer.
Materialprüfung für Reitpferbe (leichte Pferde
Buddenbrocks Athene (Oberlt. v. Einem), 2. Frhr.
Permala (Oberlt. v. Tresivw) 3. G. Hillenbergs
Teilnehmer. — Mittlere Pferde: 1. Dr. Ropers Part/
mann), 2. R. Wolff=Wietzows Narziß (Jaedicke), 3. Fli,
Wohnsdorffs Bertram (Adler). Zehn Teilnehmer. — Ge
1. Diedr. Mehzers Akrohgt
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Beckmann), 3. Joh. Köſers Adda (Ehlert). 14 Teimel,
Draufgänger=Dreſſurprüfung: 1. Frau C. Schi3
(Major Bürkner). 169,5 Punkte; 2. Kav.=Schule Hwel
(Rittm. Linkenbach) 161,5 Punkte; 3. Behrs Draufgän ell
159,5 Punkte; 4. Dr. von Phillipps Alberich. Acht Ic
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, den 3. Februar 1929
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2lings großer Sieg über Johnny Risco.
Amerika weilenden deutſchen Schwergewichtsboxer Max
munt eine neue erfreuliche Botſchaft. Er hat ſeine
Feuer=
ſugender Manier beſtanden und in der Nacht zum
Sams=
eidenden Sieg über den Amerikaner Johnny Risco da=
Der Kampf ging in dem völlig ausverkauften Madiſon
ſei zu New York vor 20000 Zuſchauern vor ſich. Schme=
En ſeinem Kampfſtil Aehnlichkeit mit Jack Dempſey hat
Wiebling des amerikaniſchen Publikums iſt, brachte 168
Johnny Risco hatte 173 Pfund. Der Amerikaner kam
eme Schlagkraft anzuwenden, wohl aber mußte er ſeine
ih gkeit einſetzen. Schon in der erſten Runde mußte Risco
ſ een des Publikums bis „9” zu Boden, kam benommen
„wte ſich über die nächſten Runden nur dank ſeiner außer=
Hör rte. Schmeling hatte klaren Vorſprung, nur die fünfte
mSgeglichen. In der 7. Runde jagte ein ſchwerer Kopf=
/a ieder zu Boden, in der 8. mußte er nach einem wilden
wieder einmal zu Boden und das Publikum jubelte
e wie Entſcheidung herbeizuführen. In der 9. Runde war
uen fertig; er taumelte nur noch durch den Ring, hielt
zim mit übermenſchlicher Härte auf den Beinen. Der
npchte aber dem ungleichen Kampf ein Ende und brach
Schmeling war techniſcher k.o.=Sieger in der neunten
Sieg hinterließ einen großen Eindruck. Risco dürfte
e haltet ſein, während Schmeling ſich jetzt endgültig für
hächts=Weltklaſſe qualifiziert hat. Sein nächſter Kampf
w S. Februar gegen den aufſtrebenden Iren Con ORKelly:
mn Sommer gegen den Sieger des Ausſcheidungskampfes
=Aoung Stribbling boxen.
terr Hauptkampf des Abends gab es noch einen
europäi=
er Norweger Otto von Porath ſchlug Jack Gagnon in
tunde k. o. Hermann Herſes Debut gegen den Amerikaner
srmußte ausfallen.
usſche Hochſchul=Fußballuiſterſchaft. In Karlsruhe kam
ſa die Univerſität Frankfurk zu ihrer dritten
her Meiſterſchaft. Nachdem ſie ſich die Titel im Handball
weholt hatte, gewann ſie fetzt durch einen 2:1 (1:1)=Sieg über
ſchahule Stuttgart auch die Fußballmeiſterſchaft der füdweſt=
Ehulen. Der Sieg war verdient, denn Frankfurt war
höſer. Die Bodenverhältniſſe waren ſehr ſchlecht, die
Mi Eis unterlegt. Das Führungstor der Stuttgarter holte
ur Pauſe auf, dann konnte Ewald in der 10. Minute
Tbzeit den entſcheidenden Treffer erzielen.
uir iſt ſehr begehrt. Deurſchlands Meiſterfeſter Erwin
ine Einladung zu der am 19. Februar in Neapel ſtattfin=
ASademie erhalten. Die Hauptnummer dieſer Akademie
cllmatch zwiſchen dem bekannten B=rufsfechter Nedo
Nadi=
drm ungariſchen Olympiaſieger von Terſtyanſki.
Anſchlie=
ir mit anderen imternationalen Fechtern am 22. Februar
Au Kunſt zeigen.
Litss=Arbeitsgemeinfchaft der Fahrzau beſitzer Deutſchlands
—nchen zwiſchen ADAC. und VDRV. gegründet. Die
h damit unter die Führung des ADAC.
Deutſchland auf der Autoausſtellung
in Amſterdam.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
(Nachdruck, auch mit Quellenangabe, verboten!)
R. Amſterdam, Ende Januar.
Auf der internationalen Autoausſtellung in Amſterdam, die
auf Paris, Brüſſel, London, Berlin und Buenos Aires folgte, hat
Deutſchland mit ſeinen erſten Marken ein vortreffliches Bild ſeiner
Autoinduſtrie abgegeben. Obwohl die Amerikaner der Zahl nach
überwogen und auch alle anderen Länder ſtark vertreten waren,
haben doch die deutſchen Wagen, insbeſondere Spitzenleiſtungen,
wie die von Horch, das berühmte Raketenauto von Opel, die
Om=
nibuſſe und Laſtwagen von Büſſing, Mercedes=Benz und Krupp,
viel Beachtung gefunden.
Senſationelle Neuerungen ſind in dieſem Jahre nicht zu
ver=
zeichnen; der Fortſchritt liegt in der immer beſſeren Ausſtattung
der Karoſſerien, die heute dem Fahrgaſt alle nur denkbaren
Be=
quemlichkeiten bieten, in der eleganten Linienführung, die ſelbſt
dem erſchwinglichen Wagen ein anmutiges Aeußere verleiht. Der
Achtzylinder tritt immer mehr in den Vordergrund, die
Gummi=
lagerung der Federn wird bei Laſtwagen und Perſonenauto
all=
gemein angewandt, ebenſo wie die zentrale Chaſſisſchmierung,
die dem Fahrer die Möglichkeit gibt, den ganzen Wagen mit
einem Druck auf einen Knopf zu ölen. Die Firma Horch hat für
das Leben ihrer Käufer noch beſonders geſorgt, indem ſie bei
allen Wagen ſplitterfreies Kinonglas verwendet. Der im
ver=
gangenen Jahre neue Wagen der Firma, eine Konſtruktion von
Paul Daimler, mit achtzylindrigem Motor, iſt in dieſem Jahre
zu einer neuen Type verbeſſert worden, die ſich durch einen noch
ſtärkeren Motor, zentrale Chaſſisſchmierung, hydrauliſche
Stoß=
brecher auszeichnet, und mit Recht in Paris den Beinamen „Der
deutſche Rolls Royce” erhalten hat.
Mercedes=Benz, die älteſte der deutſchen Autofabriken,
die ihre fünf Fabriken in den letzten Jahren vollkommen
moder=
niſiert hat, hat mit ihrer neuen achtzylindrigen Type „Nürburg”
einen beſonderen Schlager gebracht. Der Wagen hat ſeinen
Namen auf der ſchwerſten Probebahn der Welt, dem Nürburg=
Ring, mit einer Dauerfahrt über 20 000 Kilometer in 311
Stun=
den oder 13 Reiſetagen erworben. Eine zweite, kleinere neue
Type der Firma mit Sechszylinder=Motor (2,6 Liter) vereint die
Vorzüge der bekannten Maſchinerie mit denen des kleinen
Wa=
gens. Bei den Laſtautos wurde ein Rieſenomnibus
Merce=
des=Benz mit Stahl=Karoſſerie für 60 Perſonen und einem
100 PS Motor viel bewundert. Von dieſer Type ſind in
Wies=
baden 40 Wagen im Verkehr. Bei dem Stand der Firma Opel,
die außer den bekannten Autotypen auch zahlreiche Motorräder
ausgeſtellt hatte, war natürlich das Raketenauto, mit dem Fritz
Opel auf der Avusbahn in Berlin ſeine Probefahrt gemacht
hatte, die Senſation des Tages. Die einzige in Holland vertre=
tene öſterreichiſche Fabrik Steyr hatte bereits ihren neuen
Sechszylinderwagen, der erſt im Frühjahr herauskommen ſoll,
ausgeſtellt.
Von den deutſchen Laſtwagen wäre noch ein großer Kehricht=
Kippwagen von Krupp, ein Reo=Sprengwagen — zu dem der
Aufbau von der bekannten Firma Schörling in Hannover
gelie=
fert wird — zu ertvähnen.
Ein holländiſches Patent, dem eine große Zukumft prophezeit
wird, iſt der neue Kühlwagen „Kodowa”; eine praktiſche
Ausnützung der berühmten Erfindungen von Profeſſor Keeſom
in Leiden, über die Verflüſſigung von Gaſen. Ein in Waſſer
auf=
gelöſtes Kühlgas wird durch zweiſtündige Erwärmung
luft=
förmig und dann wieder in einem Kondenſor in flüſſigen
Zu=
ſtand übergeführt. Bei der Rückbildung, die zwei Tage dauert,
wird eine ſehr tiefe Temperatur erzeugt, und der Wagen kann
ohne weitere Arbeit zwei Tage hindurch als Kühlſchrank dienen.
Für große Transporte iſt dieſe Erfindung von unſchätzbarem
Werte.
Die Amfterdcmer Ausſtellung, die an Größe kaum hinter den
anderen zurückſteht, zeichnet ſich vor allem durch ihren
internatio=
nalen Charakter aus; iſt doch Holland, deſſen
Auto=
induſtrie zugrunde ging, der Schauplatz eines eifrigen
Wettbewerbes der ganzen Welt geworden. Allen voran ſind
natürlich die Amerikaner, die General Motors (die ihre
bekann=
ten Marken in der Fabrik in Antwerpen herſtellt), Chrysler, Ford
und unzählige andere amerikaniſche Fabriken jeder Größe und
jeden Ranges. Der Luxus iſt hier auf die Spitze getrieben. Es
würde zu weit führen, alle Autos aufzuzählen, die noch zu ſehen
waren: Frankreich, das alles brachte, was ſeine Induſtrie
her=
vorbringt, vom billigen Renault, Citroen, Peugeot, bis zu den
Luxuswagen von Hiſpano Suiza, Peige uſw.; Italien mit ſeinen
fabelhaft eleganten Rennwagen, Marken wie Lancia, Italia und
Amilcar, die ſich eines Weltrufes erfreuen. Die belgiſche F. N.
fand mit dem etwas verſchönerungsbedürftigen Wagen, der die
Reiſe Lüttich—Capſtadt über 28 000 Kilometer hinter ſich hat, viel
Schauluſtige.
Die 14 000 Quadratmeter große Halle war bis zum letzten
Plätzchen ausgenützt und bot abends im Glanz der bogenförmig
angeordneten Glühlampen mit dem Grün der zwiſchen den
Auto=
reihen verſtreuten Palmen ein wirklich impoſantes Bild. Das
Intereſſe war heuer weit größer als im vergangenen Jahr, und
wenn auch die Geſchäfte vielleicht noch zu wünſchen übrig
ließen, ſo hat die Ausſtellung als große Reklame ſicherlich nicht
ihren Zweck verfehlt.
Sauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Berantperiich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudoif Maupe; für Feulſſeten, Neſch und
Audland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Gugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baver; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenieil: Willp Kuble; Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Durmſtadt
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Der Rückſchlag in Amerika iſt am hieſigen Platz, an dem man ſich
nicht ſtärker engagiert hatte, eindruckslos vorübergegangen. Die
Don=
uerstagsbörſe verlief feſt, bei allerdings kleinen Umſätzen, da der
kana=
diſche Weizenring ſeit zwei Tagen nicht am Markt war und ferner
un=
kontrollierbare Gerüchte wiſſen wollten, daß Hoover dem Senat im April
eine Unterſtützungsaktion für die Farmer vorſchlagen wolle — die
deut=
ſchen Landwirte verlangen bekanntlich ein ähnliches Vorgehen der
deut=
ſehen Negierung —, daß Rußland einen größeren Kredit für
Weizen=
käufe von der kanadiſchen Regierung eingeräumt bekommen habe und
daß auch die argentiniſche Regierung den Farmern Vorſchüſſe
gewäh=
ren wolle. Soweit Angebote in Manitobas vorlagen, bewegten ſie ſich
je nach Grad und Lieferzeit, zwiſchen 11,65—12.90 Hfl. (Hfl. — 1 boll.
Gulden — 1,6878 Mark) eif (fracht= und verſicherungsfrei) Rotterdam;
von Plataweizen war Baruſſo, 79 Kilo, mit 11,95—12,02½, 80 Kilo
mit 12,02½, Bahia Blanca, 79 Kg. mit 12,07½—12,12½, 80 Kg. mir
12,25—12,31, Roſa Fe, 80 Kg. mit 12,10 Hfl., ferner wurde Auſtralweizen
mit 12,95 Hfl. eif Rotterdam angeboten. Gehandelt wurde Plataweizen,
81 Kg., Auſtralweizen wurde wieder nach dem fernen Oſten verkauft
und man erwartet von dieſer Herkunft keinerlei Preisdruck auf den
Weltmarkt. Inlandsweizen war gut gehalten und wenig
ange=
boten. Gehandelt wurde ſächſiſcher Weizen, 77/78 Kg., zu 25,10/15 RM.,
Märzlieferung, eif Mannheim; pfälziſcher, je nach Güte, zu 24,25—24,80
RM. frei Mühle. Die aus ſüddeutſchen Erzeugungsgebieten und
Nord=
deutſchland vorliegenden Angebote in Roggen hatten keinen großen
Umfang; je nach Herkunft fanden Umſätze zu 24—24,25/50 RM. frei
Mannheim ſtatt. Weizenmehl bei geringer Nachfrage 25 Pfennig
ermäßigt auf 34 RM., Roggenmehl unverändert, von Norddeutſchland
in 65 Prozent Ausmahlung zu 31—31,50 RM. frei ſüdd. Station,
ange=
boten. Der Niederrhein offerierte Weizenmehl zu 33,50; in
Verſteige=
rung erzielte Weizenmehl, Spezial Null, Fabrikat der Mühlenwerke
Heinrich Auer, Köln=Deutz, 31,30 RM., Spezial Null, Fabrikat der
Nibelungenmühle Worms in zwei Partien 33 und 32,95 RM. Für
Braugerſte war die Stimmung bei ziemlich unveränderten Preiſen
und reichlicher gewordenem Angebot matt, Futtergerſte dagegen feſt auf
Nachfrage für induſtrielle Zwecke. Hafer hatte feſte Stimmung bei
nur mäßigem Angebot; der Preis konnte im Wochenverlauf um 25 Pfg.
die 100 Kg. anziehen. Mais feſt, weil man nunmehr glaubt, daß in
Argentinien tatſächlich Ernteſchäden eingetreten ſind. Der
Futter=
mittelmarkt leidet in ſeinen Umſätzen unter dem Geldmangel der
Landwirtſchaft. Nachfrage beſtand für Malzkeime (zur Wildfütterung),
für Biertreber, für Weizennachmehl und für Futtermehl, ſowie für
Kleie, für letztere drei Lieferung zum Preis für prompte Ware. In
Trockenſchnitzel beſtand wieder Angebot von Polen und England.
Ver=
langt wurden für 100 Kilo in Mk.: Weizennachmehl 17—19,
Weizen=
futtermehl 14,50—14,75, Weizenkleie, worin einige Mühlen nicht
Ab=
geber waren, 14,50, Maisſchrot 25,25, Malzkeime 19,75—20, Biertreber
20,50/75, Rauhfutter feſt; es wurden von elſäſſiſchen Firmen größere
Poſten franzöſiſches Heu am ſüdd. Markte abgeſetzt. Aus
Innerfrank=
reich lagen Angebote vor in Wieſenheu, leicht gepreßt zu 60 Ffrs., ſtark
gepreßt zu 61 Ffrs. die 100 Kg. ab franzöſiſcher Verladeſtation; ſüdd.
Wieſenheu koſtete 12,50, Kleeheu 13,25, Stroh 6,50 RM. je 100 Kilo ab
füdd. Stationen. Größere Poſten Stroh gingen aus Nord= und
Mitteldeutſchland nach Süddeutſchland, weil die dortigen billigeren
Preiſe Rechnung ließen. (Ffrs. — 1 franz. Franken — 0,16 455 RM.).
Vom ſübbeutſchen Tabakmarkt. Die Lage im Tabakeinkanf hat ſich
gebeſſert. In Baden wurden Haupttabake umgeſetzt in Mittelbaden
zu 50—60 RM. je Zentner, in Oberbaden zu 30—40, ſpäter zu
durch=
ſchnittlich 43 RM., im Bühlertal zu 37—41 RM., auf der badiſchen
Hardt zu 42—48 RM., im Neckartal zu 30—35 RM., im badiſchen
Un=
terland zu 35—40 MM. Die Pfalz dürfte den größten Teil ihrer
Haupt=
tabake gleichfalls verkauft hoben. Aus Wörth, Steinweiler und
Ober=
hauſen wurden Verkäufe zu 30—34 RM. gemeldet. In Heſſen erlöſten
in Viernheim 1500 Zentner im Durchſchnitt 52—52,50 RM. je Zentner.
Bei einer Einſchreibung des Kreisvereins mittelfränkiſcher
Tabak=
pflanzer wurden die bayeriſchen Rund=Tabake der Nürnberger Gegend
zu 36—46 RM. je Zentner, mit Zuſchlägen, verkauft. Tabakrippen zu
unveränderten Preiſen angeboten.
Die Reichseinnahmen und Ausgaben im
Dezember 1928.
In Millionen Reichsmark betrugen im ordentlichen Haushalt
die Reichseinnahmen im Dezember 584,8 und ſeit Beginn des
Rechnungsjahres 7206.4. Die Ausgaben betrugen im ordentlichen
Haushalt im Dezember 923,1 und ſeit Beginn des
Rechnungs=
jahres zuſammen 7424,6. Für Dezember ergibt ſich demnach ein
Ueberſchuß der Ausgaben über die Einnahmen um 338,3 urd ſeit
Beginn des Rechnungsjahres nach Abrechnung der Mehreinkkähme
von 120,1 in der vorangegangenen Zeit des Rechnungsjahres
ins=
geſamt eine Mehrausgabe von 218,2.
Im außerordentlichen Haushalt betrugen die Einnahmen im
Dezember 1,6 und ſeit Beginn des Rechnungsjahres 69,9, die Aus=
ausgabe von 154,8.
Der Abſchluß ſtellt ſich wie folgt (in Millionen Reichsmark)
Für den ordentlichen Haushalt kommen in Betracht aus dem
Vor=
jahre Beſtand zur Deckung reſtlicher Verpflichtungen 520,1,
Ueber=
ſchuß des Vorjahres 127,0, zuſammen alſo 647 1. Hiervon iſt
ab=
zuziehen Mehrausgabe aus den Monaten April bis Dezember
1928 in Höhe von 218,2, ſo daß ſich am Ende des Berichtsmonats
ein Beſtand von 428,9 ergibt.
Für den außerordentlichen Haushalt iſt ein Fehlbetrag von
430,3 vorzutragen, ſo daß ſich zuzüglich der Mehrausgabe von
April bis Dezember ein Geſamtfehlbetrag von 585,1 ergibt.
Der Abſchluß für die beiden Haushalte zuſammen ergibt für
die Zeit von April bis Dezember einen Fehlbetrag von 156,2.
Wirkſchaftliche Rundſchan.
Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 30. Januar 1329. Die auf
den Stichtag des 30. Januar berechnete Großhandelsindexziffer des
Statiſtiſchen Reichsamtes iſt mit 138,6 gegenüber der Vorwoche (139,0)
um 0,3 Prozent geſunken. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer
für Agrarſtoffe um 0,5 Prozent auf 131,5 (132,2) nachgegeben und die
Indexziffer für Kolonialwaren mit 125,2 (124,9) um 0,2 Prozent
ange=
zogen. Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren iſt mit
133,8 (133,9) und diejenige ſür induſtrielle Fertigwaren mit 158,5 (158,6)
leicht zurückgegangen.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berechnungen
wurden in der Zeit vom 20. bis 26. Januar im Ruhrgebiet in 6
Ar=
beitstagen 2 340 644 Tonnen Kohle gefördert gegen 2342 729 To. in der
voihergehenden Woche bei 6 Arbeitstagen. Die Kofzerzeugung ſtellte
ſich in den 7 Tagen der Berichtswoche (in d: Kokereien wird auch
Sonntags gearbeitet) auf 589 203 To. gegen 573 259 To. in der
vorher=
g henden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 75 052 To. gegen 76 571
To. in der vorhergehenden Woche bei 6 Arbeitstagen. — Die
arbeits=
tägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom 20. bis 26. Januar
390 107 To. gegen 390 455 To. in der vorhergehenden Woche, die tägliche
Kokserzeugung ſtellte ſich auf 84172 (81 894) To., die arbeitstägliche
Preßkoblenherſtellung auf 12509 (12729) To. — Wegen Abſatzmangels
wurden in der Berichtswoche 47 252 (arbeitstäglich 7 875) Feierſchichten
eingelegt gegen 43 322 (7230) in der Vorwoche.
Produkkenberichte.
Mainzer Produktenbericht für ben Monat Januar 1929. Die Preiſe
in Weizen und Roggen waren durchweg feſter. Dazu kommt,
daß vielfach als Erſatz für den immerhin beſonders in größeren
Men=
gen ſchon etwas knapper werdenden Inlandsweizen
Plata=
weizen Verwendung finden mußte, der im Preis weſentlich über dem
Inlandspreiſe liegt. Im Zuſammenhange damit waren die Mühlen
gezwungen, wiederholt ihre Preiſe zu erhöhen, was vorübergehend zu
einer Belebung des Weizenmehlmarktes führte. Auch die
Preiſe für Roggen ſind im Zuſammenhange damit geſtiegen, doch
ließ das Roggenmehlgeſchäft nach wie vor zu wünſchen übrig, da der
Abſatz in Roggenmehl bei dem Mißverhältnis der Preiſe von
Weizen=
mehl zu Roggenmehl ſtark zurückgegangen iſt und Händler wie Bäcker
ſich vielfach über den Bedarf hinaus eingedeckt haben. Es kam daher
zu öfteren Beanſtandungen, die ſelbſtverſtändlich nicht belebend auf das
Geſchäft wirken konnten. Die Futterartikel ſind nach wie vor
feſt, wenn auch der Umſatz im großen und ganzen ſich in beſcheidenen
Grenzen bewegte, da die Landwirte nach wie vor ihre eigenen
Erzeug=
niſſe verſchroten. Mais iſt im Preiſe außerordentlich feſt, das
Ge=
ſchäft hierin verhältnismäßig klein. In Futtergerſte war das
Geſchäft minimal. In Braugerſte iſt vorübergehend eine kleine
Belebung eingetreten; das Angebot war reichlich, das Geſchäft als
ſol=
ches aber in beſcheidenen Grenzen gehalten. Die Preiſe ſind etwas
gedrückt.
Frankfurt a. M., 2. Fbruar.
Im Anſchluß an die erholte geſtrige Abendbörſe war die Stimmung
zu Beginn der heutigen Samstagsbörſe weiter etwas freundlicher. Das
Geſchäft blieb jedoch nach wie vor gering, und beſchränkte ſich nur auf
vereinzelte Werte. Eine gewiſſe Zurückhaltung war jedoch nicht zu
verkenwem, da der geſtrige unregelmäßige Schluß der New Yorker Börſe
ſowie die bevorſtehenden Reparationsverhandlungen allgemein zur
Vor=
ſicht mahnten. Doch ſchritt die Spckulation im großen und ganzen
un=
beeinflußt hiervon in Spezialwerten zu Wochenſchlußdickungen, ſo daß
gegenüber der geſtrigen Abendbörſe weitere Kurserböhungen bis zu
2 Prozent zu verzeichnen waren. Etwas regere Nochfrage hatten vor
allem Siemens mit plus 1,75 Prozent, Schuchert mit plus 2 Prozent,
Chadeaktien mit plus 2 Mark, Rheiniſche Braunkohlen mit plus 2,5
Prozent und Weſteregeln nach ſtarker Vernachläſſigung der letzten Tage
mit plus 1,75 Prozent aufzuweiſen. Etwas niedriger eröffneten J. G.
Farben mit minus 0,75 Prozent. Banben vernachläſſigt, teilweiſe etwas
niedriger. Schiffahrtswerte bis zirka 1 Prozent feſter. Sonſt waren
nennenswerte Umſätze nicht zu verzeichnen. — Renten ſtill. Deutſche
An=
leihen eher etwas ſchwächer. Schutzgebiete eine Kleinigkeit höber. —
Mutmaßungen über eine weitere baldige Diskontſenkung der
Reichs=
bank ſtützten die Börſe im Verlaufe und hielten die b ſtehende
Freund=
lichkeit aufrecht. Bei den meiſten Werten traten weitere Erholungen
ein, die jedoch kaum 1 Prozent überſchritten. Nur J. G. Farben
konn=
ten ihren anfänglichen Verluſt mit zirka 0.5 Prozent überſchreiten. Das
Geſchäft war ſehr klein und beſchränkte ſich nur auf einige Werte. Zum
Schluß gingen die Gewinne auf Realiſationen zumeiſt wieder verloven.
Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6,5 Prozent unverändert. Am
Devi=
ſen=Markt lag die Mark wieder etwas ſchwächer. Man nannte Mark
gegen Dollar 4,21½; gegen Pfunde 20 43; London-Kabel 4,8485;
Paris 124,09; Madrid 30,50; Mailand 92,65 und Holland 12.10¼.
Berlin, 2. Februar.
Da keine Realiſationen mehr ſtattfanden, von den auswärtigen
Börſen föſte Tendenzmeldungen vorlagen und ſeit längerer Zeit das
Ausland erſtmalig wieder eimiges Kaufintereſſe zeigte, eröffnete die
Börſe am heutigen Wochenſchluß beruhigt und in freuwdlicher Tendenz.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde die Tendenz, ausgehend vom
Kunſtſeidemarkt, an dem größere Glattſtellungen erfolgten,
unter=
ſchiedlich.
Im weiteren Verlauf der Börſe blieb die Tendenz bei kleinem
Ge=
ſchäft, abgeſehen von einigen Schwankungen, im allgemeinen freundlich.
Lebhafter waren Berliner Handel, die 25 Prozent gegen ihre
Anfangs=
notiz, und Otavi, die 3.5 Prozent anziehen konnten. Sonſt beſſerten
ſich Dt. Linoleum um 2 Prozent, Salzdetfurth um 3 Prozent, und
Mans=
feld um 1 Prozent. Die übrigen Werte waren wenig verändert. Ver.
Glanzſtoff und Bemberg verloren gegen ihre Anfangsnotiz 2,75 bzw.
25 Prozent. Der Privatdiskont blieb mit 58= unverändert. Gegen
Schluß des offiziellen Verkehrs fanden namentlich am Elektromarkt
grö=
ßere Glattſtellungen ſtatt, ſo daß die Börſe unregelmäßig ſchloß.
2
1. 2 2. 2
1. 2.
A. C. 6. .
173.— 175 62s) otrich anpfer
136.25 (138.—
Augsb.=Nürnb. Maſch ! 91.—
91.— Höſch Eiſen .
1195 1120 25
Baſalt . ..
57.8751 57.5
Hohenlohe Werke. .V 70.25 71.5
Beramann .
210.— 213.75 gahla Porzellan . . /113.25 1113.—
Berl. Karlsruhe
64.5 1 65.25 gali Aſchersleben• ./270.-
Berl. Hand.=Geſ.
229.5
226.5
Salzdetfurth 1487.- ſ4g5.—
Braunkohl. Brik
163.25 163.75 1 Weſteregeln".
274.— 1278
Bremer=Wolle
205.25 205.— Lindes Eismaſch. /165.— 1161.5
Danatbank.
277.— 1278.— 12. Loewe & Co. . 120
1226 5
Deutſche Bank:
169. Lingel Schuh
169.—
49.5
49.75
Diskontogeſ.
164.— 164 25 MannesmannRöhren/ 1= —75 1125.5
Dresdner Bank
167 75 169.75 Niederlauſitzer Kohlel 159.5
Deutſche Maſchinen V 50.75
51.875) Nordd. Lloyd
125.5 1126.875
deutſche Erdöl
128.— 129.— Orenſtein
91.— 90.75
deutſche Betrole
80.— 80.— Polyphon
386.— 1403.875
Dynamit Nobel
117.75 119.8751 Rütgerswerke
96.5 1 97.875
lektr. Lieferung
165.5 1168.— Sachſenwerke
121.- 1122.-
J. G. Farben
Siemens Glas
250.5 252.5
142.— 11405
Gelſenk. Berg.
126.125/ 126.25 Ver. Glanzſto
435.- 1444.—
Heſ. f. elektr. Untern / 238.— 238.5
Ver. Stahlwerke
96.— 1 97.-
Han. Maſch.=Egeſt. / 43.5 1 45.— Volkſtedter Porzellan) 50.— / 50.—
Hanſa Dampfſch. /160.25 160.625, Wanderer Werke. 1106.— 1105.—
Hapag.
126.25 129.— Wiſſner Metall.
144.5 1144.—
Harpener ... . / 130.5 131.— Wittener Gußſtahl • 39.—
Hemoor Zement . .1266.75 1 267.—
Deviſenmarkt.
Helſingfors..
Wien. ... . . . .
Prag ..
Budapeft ....!
Sofia‟..
Holland ..
OSlo ......!
Kopenhagen..
Stockholm ...!
London".
Buenos Airesl
Neiv York ...!
Belgien .....!
Geld Brief
10.581110.601
59.11 (59.23
2.449 12 46c
73 305/73.44:
3.042/ 8.04e
68.48 168.82
11208
112.16/112.31
112.39
20.393
1.774
12.3C
112 61
20.43:
1 778
2065/4 2141
58 45 (58.57
2. 2.
Geld /Brief
22.04 22.08
8.48 16.445/16.485
30.95
36.92
81.59
1 910
0 50
7 385
18 58
5.43
2 078
4. 197
4 31,
81.11
67.16
31.75
1914
0.504
7.399
18.62
5.44
2.082
4. 205
4 319
Amerikaniſche Kabelnachrichte
* New York, 2. Febr.
Zucker: Deckungen und Käufe des Handels führten
anfangs zu einer Befeſtigung, zumal der Lokemarkt
lagung zeigte und ſtärkerer Abgabedruck nicht in Erſchei
Schluß machte ſich infolge von Liquidationen ein leichtai
merkbar
Kaffee: Auf Grund der höheren braſilianiſchen X
am Kaffeemarkte anfangs Deckungen und Käufe des
Ha=
men, dann trat jedoch infolge von Liquidationen und Acſd
miſſionäre eine Abſchnvünchung ein.
Chiergo. 2. Febus
Fette: Die Statiſtik der kontraktlichen Januarvon
dem Schmalzmarkte als baiſſelautend aufgefaßt und rie
rückgänge hervor. Als im Verlaufe aber die Packerfirnmn
die Maiſicht bekundeten, trat eine allgemeine Erholung e
Weizen: Am Weizenmarkt unterlagen die Preiſe II
Sclyvankungen Die reihlichen Ankünfte und Meldung
daß dort größere Weizenmengen zur Verſchiffung nach
ſrurden, waren die Gründe dafür, daß die Preiſe einen
ren. Die bedeutenden Ankünfte in Canſas City und
E-
die Vorausſage von Schneefällen im Südweſten, die de
gend Schütz gegen Froſt gewähren ſollen, trugen zu
Stimmung gleichfalls bei.
Mais: Verſtärkt: Abgabetädigkeit der Spekulanten
ren Lokonotierungen, die durch reichlichere Ankünfte heaut
den, führten auf dem Maismarkte zu Preisermäßigru
täuſehende Nachfrage für den Export wirkte ebenfalls ver:
Preisgeſtaltung.
Roggen: Das Kaufinrereſſe, welches die Lokofirmer
termin bekundeten, und hauſſelautende Weltervorherſag
tralſtaaten ſowie der feſte Schluß der euroräiſchen Aä
Reggenmarkt in ſtetiger Haltung verkehren. Realiſatiomn
der öſtlichen Häuſer drüickten jedoch auf das Preisn
Markt nut Einbußen gegen geſtern ſchloß.
Hafer: Unter dem Eindruck des verſtärkten Angecht
des Landes und infolge von Abgabeluſt der nordweſtlichen
der Hafermarkt einen ſchwächeren Verlauf.
Es notierten nach Meldungen aus Chicag=
Getreide: Weizen, März 1243, Mai 128, Jun
März 96½, Mai 9934, Juli 101½, Hafer, März 22/
Juli 50; Roggen, Mai 110, Juli 108¾4.
Fette: Schmalz, Februar 11.85, März 12, Mc.
12,60; Rippen, Mai 12,95, Juli 13,50; Speck loci
Schweine 9,50—10 ſchwere Schtveine 935—9,
fuhren Chioago 9000, im Weſten 40 000.
Chic. Baumwolle, März 19,28, Mai 19,32.
Es notierten nach Meldungen aus NewYor
Getreide: Weizen, Rotwinter 163, Hartwinn
neu ang. Ernte 111½; Mehl ſpr. wheat clears 5.S
nach England 1,6—2,9, nach dem Kontinent 13—
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,60; Talg ext.
Kakav: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 208,
bruar 10.28, März 10,42, April 10,53, Mai 10,68, OI
10,87, September 11,06, Oktober 11,12, Dezember.
Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. wur
zugeführt. Verkauft wurden 138 Stück, und zwar 29
Stück von 12 bis B Mark, Läufer von 20 bis 35 Ma
Kleine Wiriſchaftsnachrichken
Der Arbeitgeberverband für das rechtsrheiniſche
teilt mit, daß beſchloſſen worden iſt, im Intereſ
erhaltung der Betriebe eine Senkung der Löhne
Der Arbeitgeberverband hebt die Verpflichtung a:
Mitglieder an die alten Tarifſätze gebunden ſind.
Die lang erwartete endgültige Beſſerung in
Schuhinduſtrie ſcheint nunmehr eingetreten zu ſeir.
loſenziffer iſt in den letzten 14 Tagen ravid zurüi/g
der vergangenen Woche konnten annähernd 2000 P/f
Fürſorge entlaſſen werden.
Die Hauptverſammlung des Vereins Deutſche‟”
ner beſchloß, die Reichsregierung aufzufordern, ö.
bereitzuſtellen, um, ſoweit erforderlich, durch geeis
ausgleich die ausreichende Belieferung der KarD1
ſicherzuſtellen.
Die 6=Millionen=Anleihe der Stadt Kaſſel C.
iſt, wie mitgeteilt wird, erheblich überzeichnet wor
ſortium hat den Optionsbetrag von 3 Mill. Man
Der Entwicklung der Marktlage entſprechend E.
ſtelle des Kupferblechſyndikates in Kaſſel den
Kupferblechfabrikate mit Wirkung vom 2. Februcr
auf 221 RM. pro 100 Kilogramm erhöht.
Die Emiſſionen in Holland beliefen ſich im —
geſamt 83.1 Millionen Hfl. Hiervon entfielen a.
70,7. auf das Ausland 12.4 Mill. Hfl. Im Dezen)
Emiſſionstätigkeit 123,8 Mill. Hfl.; die durchſchn
ziffer betrug im Jahre 1928 71 Millionen Hfl.
In Korſör iſt ein neue Dampfſchiffahrtsgeß!
mit einem Aktienkapital von 360 000 Kronen ge"
Frankfurter Kursbericht vom 2. Februar 1929.
Wie ie Meue
anl. v. 27..
60 Baden
Frei=
ſtaat v. 27.
6% Bahern
Frei=
ſtaat v. 27
8% Heſſen
Bolks=
ſtaat v. 28.
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28.
%o Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27.
7% ThüringerFrei
ſtaat v. 27...
Dtſche. Anl.
Auslo=
fungsſch. + *
Ablöſungsanl
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Otſche.
Schußge=
bietsanleihe. . . .
B Bab.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24..
8% Darmſtadt v. 26
8%
v. 88
7% Frkf. a. M. v. 26
80 Mainz v. 26..
8‟ Mannh. v. 26
32 Nürnberg v. 26
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. I
* Ser, II
8% Ber , Onp.=Bk.
8‟ Frlf. Hyv. Bk.
Lig. Pfbr
s5" Pfbrgt.
4X F. Lia. Pfbr.
51.25
69
ndesbk.
% Heſſ.208. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr.. / 72:).
8% Kom.
Landes=
bank Darmſtadt. 92
Mein. Oyp. Bk./ 96
Lig. Pfbr. 16.65
Pfälz. ohp.Bk. / 94.5
8% Preuß. Ztr.-
Stadtſchaft. .
8‟ Rhein. Hyp.=Bk/ 95
„ Lig. Pfbr.
82 Rhein.=Weſtf.
Bd.=Fredir. . . . . / 95
8½ Südd. Bod.
Cred.=Ban!
96
8% Bürtt. Hyp.=B./ 95
6% Daimler Benz
von 27.
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26.
72 Mainkrw. v. 26
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 28.
8% VoigtckHäffner
von 26 ......."
—
3. 0. Farben Bonds
v. 28..........
5½ Bosn. L. E. B.
v. 1914.
UI,% Oſt
Schatz=
anw. v. 1914 .
42 Oſt. Goldrente
4:f,% Rum Gold
von 1913
4% Türk Admin.
4½ „ 1.Badgab
%
„ Zollanl.
4/.½ Ungern 1918
76.5
92
87.85
32.75
136"1,
37
19
Ungarn 1914
Goldr., 25‟,
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt. 1.38
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. /198
Darmſt. u. Nt.=Bk. /277
Deutſche Bank ... /169.25
„ Eff.=u.
Wechſel=
bank.
.1124
04
Vereinsbank
Diskonto=Geſellich. /163.5
Dresdener Bank .. 163.5
Frankf. Bank. . . . . 115
147
„ Hyp.=Bk. .
„ Pfdbr.=Bk. . . . . 1.55
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank. /140.5
Mitteld. Creditbk. 1196
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank. /159
Reichsbank=Ant. 1313.5
Rhein. Creditbk. 1124
„ Hyp.=Bank . . 114.5
Südd. Bod.-Cr. Bk. /18)
Wiener Banwerein
A.=G. ſ. Berkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ.
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge.
9)
Rait4
127.75
Nordd. Llond
126
Schantung=Eiſenb.
Südd Eiſenb.=Geſ./119
Accum. Berlin.
Adlerw. (v. Klener)) 58.5
32 AEG. Vorzug
5%
84.75
AEG. Stam
Baſt Nürnberg ...
Bergm. Gl. Werke
Brown BroverickCie 151
Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen
Cement Heidelberg/134
Karlſtadt
Chem. WerkeAlbert.
Chade ..
Daimler=Benz.
Dt. Atl.=Telegr.. .
Eiſenh. Berlin: /127.75
„ Erböl
Gold= u. Sil
cheide=Anſtalt
„ Linoleumwerk.
Eichbaum, Brauer. /310.5
Elektr. Licht u. Kraf
„ Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwert.
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnereil=
J. G. Farbenindſtr.
Feinmech. (Fetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ......."
„ Hoſ ......."
eiling E Cie. ...
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr.
Uin=
ternehmungen 1245
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchine
Grün & Bülfinger. 1173.5
Dafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harvener Bergbau
Henninger. Kempf./175
Hilpert Armaturfb./ 92
Hindrichs=Aufferm. 108
Hirſch Kupfer .. . . 1137
174
Aa.
119.5
180
63
469
1179
330
310
139
58
88. 25
108
136
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil. . . 1128
Holzverk.=Induſtrie/ 96
Flie Bergb. Stamm/21
Genüſſel1 12.
Junghans Stamm 76.25
Kali Aſchersleben /27
Salzdetfurth /493
Weſteregeln
Kammgarnſpinn /245
Karſtadt, H. . . . . . . 1220
Klein, Schanzl. . . . /409
Klöcknerwerke ..
Kraftw. Alt=Württ. 91
Lahmeher & Co.
Lech, Augs
Löwenb
Lübenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr..B. Höchſt. 118
Mainz. Akt.
Mannesm Röhren
Mansfeld. Bergb ./112
1105
Mars=Werke
Metallgeſ. Frankft.
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild.) 84.5
Motorenfb. Darmſt.
Neckarſ. Fahrzeug.
150
Nicolay Hofbr..
Sberbedar:
—
Oſterr. Alvine Mo.
68.5
Otavi Minen
Peters Union Frrf. /412
Phöni, Bergbau.
Reiniger. Gebb.
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm/430
Stahlwerke
—
Riebeck Montan.
Roeder Gb. Darmſt.!
116
298
254
Rütge
Sachtle-
Schöff=
Schrarzu
Schrift
Schuck=
Schwe
Strol
Südd.
Zellut
Thür.
Tuche=
UnterF
Beit
Bege!
Werge
Afe
2.
Alltarv
Bex
Frift 1
Frank:
Mirc.
Manrvi.
Rabatt auf sämtliche Weißwaren!
Wir bltten um Ihren Besuch. Besichtlgen Sle unsere Schaufenster
Sonntag, den 3. Februar 1929
Seite 17
Genteurer von (hre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
Dage zwiſchen Deutſchland und England wurde
ver, jede dieſer hier hochgeſtapelten Zeitungen
be=
holitiſchen, gewiſſermaßen idealen Hetzern, jenen,
Idee zuliebe hetzten, geſellten ſich mehr und mehr
is ein Intereſſe an einem Konflitt zwiſchen den
bei=
uckten; jene gewiſſenloſen, aber mächtigen Geſellen,
r ſinnigerem Tempo drauflos produziert und
ſabri=
eien Kontore, Lager und Magazine von Waren bis
ualgeſtopft waren, mit Waren, von denen es
feſt=
ſiarner weniger Abſatz fanden, daß man immer
weni=
t, um die beſſeren, und immer weniger Luſt, um die
aufen, jenen Ramſch, Bruch und Bowel, mit dem
Rit, zu überſchwemmen pflegte, und von denen bald
M Hottentotte im dunkelſten Buſch nichts mehr ſehen,
ihen wollte.
gewaltige Ueberproduktion offenbarte ſich im
indu=
mo, und da wäre den für dieſe Ueberproduktion
Ver=
tächts lieber und willkommener geweſen, als ein
ich=fröhlicher Krieg, als ein gewaltiger, am beſten
hia begangener Aderlaß, der den mit dieſem Ramſch,
wel verſtopften Blutlauf der internationalen
Wirt=
hii ſchleunigt hätte.
zbatz! ſchrie es aus dieſen in der Form ſo gut
tem=
ſtaAn, Abſatz! Maſſenabſatz! Ein Maſſenabſatz um
ſert fitabel mußte da ein tüchtiger Weltkrieg ſein, der
n Maſſenkonſum verurſacht, ſondern der auch eine
töf einſchränkt und ſtatt der lumpigen zwei bis drei
geit oder viele Hunderte von Prozenten eingebracht
Da Hohlander aber ein äußerſt klarer, nur vom geſunden
Men=
ſchenverſtand erfüllter und ganz und gar unpathetiſcher Menſch
war, ſo drückte ſich das, was er über dieſen ſeinen Gegner dachte
und fühlte, in den beiden nüchternen, von ihm aber mit
Ueber=
zeugung hervorgeſtoßenen Wörtchen aus: „Na warte!”
Nach und nach geriet Hohlander immer mehr in den Bann
dieſer Viſion, immer unwirklicher wurde ihm das, was ſich um
len, von der
zu, die die beſte.
der ſich Hohland
einem beſcheidene.
herumliegenden „C.
hm bei der Verfolgung ſeines Zieles eigenen Ge=
Hdr Herzog von Berwick aber ſchon die neuen Bun=
Fliershelfer und Spießgeſellen herausgeſpürt und er=
Ar erſt geſtern auf der jährlichen Verſammlung der
bländuſtriellen eine ſeiner Brandreden gehalten, in
frhland als den einzigen und gefährlichſten
Konkur=
paus denunziert, dem Deutſchen Reiche alle Schuld
uig ſteigenden Abſatzkriſen aufgebürdet, und, als ein
hDas böſe Wort vom eaeterum censeo Germaniam
geprägt hatte — „und aller engliſchen Weisheit
ei immer: nieder, weg mit dieſem germaniſchen
Starel von Zeitungen, die auf Hohlanders Knien
nar engliſche; aber Hohlander wußte, daß man auch
ſtie von gewviſſer Seite wie einen Tennisball
aufge=
daß den Hetzern auf der anderen Seite nichts
will=
konnte.
breite Bruſt ſchwellte auf bei dem Gedanken, hier
vielleicht auf Jahre hinaus entſcheidend eingreifen
ches Mittel hatte ihm der Zufall da doch in die
At welch andere Rolle konnte er hier ſpielen als
iber dieſe Dinge die zwar geiſtvollen, aber ſo ohn=
Sollkommen nutzloſen Artikel des opponierenden
rieben hatte!
achte an den Herzog von Berwick, dieſen
Vollblut=
t, ein anderer David, zum Sturze bringen würde;
ihn herum zutrug, all dieſe ſo notwendige Kleinarbeit kam ihm
immer unbedeutender und als von weniger Belang vor.
Faſt wie im Traum huſchten jetzt dieſe Dinge, dieſe Zeit an
ihm vorüber, und ſo ſicher tat er von nun an Schritt für Schritt,
wie ein Nachtwandler, deſſen Oberflächenbegabung der
Beobach=
tung ausgeſchaltet iſt zugunſten eines unſehlbaren Inſtinktes für
das Richtige.
Hohlander mußte einmal den Zug wechſeln, es war ſchon
tiefe Nacht, als er in Blackwood eintraf.
Er gab ſein kleines Gepäck einem in beſcheidener,
ausgetrage=
ner Livree ſteckenden älteren Mann, der den Zug auf und ab
ſeinen Namen gerufen hatte, es war wirklich kein großes Gepäck,
und der Uniformierte ſtellte dies mit befriedigter, leichter
Miß=
ſchätzung feſt, ja, dieſe Herren Künſtler!
Um ſo beſſer, niemand würde an ihm als Maler zweifeln.
Der prövinziale und ſehr nüchterne Engländer hat wie von
allem, ſo auch vom Künſtler ſeine beſtimmte Vorſtellung, ſie
be=
ſteht in der Hauptſache darin, daß der Künſtler ein Menſch iſt,
der zu Vernünſtigerem eben nicht taugt, der höchſt problematiſche
Dinge betreibt und bei dem es um irdiſche Güter windig beſtellt
ſein muß — wie übrigens nur recht und billig.
Die beiden ſchritten, der Uniformierte mit dem Köfferchen auf
der Schulter voran, durch winklige, dunkle Straßen, dann an ſtil=
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Auch die Penſiol. Zu dem Einbruch in die Depoſitenkaſſe bei der
rankter Kubus: Hohl/Disconto=Geſellſchaft erfährt eine hieſige
Korreſpon=
mit zwei Fenſtern auf enz, daß nunmehr die Allianz=Verſicherung eine Be=
„nung von 20000 Mark ausgeſetzt hat. Die Bank=
Was lag in dieſer Aang hatte ſchon vorher, wie bereits berichtet,
Schloß Iverelyde liegen, Mark ausgelobt. Zu dieſen Summen kommen
Liebe zu Kathleen überfalle, 10000 Mark, die von früheren Einbrüchen
wildes Tier anfällt.
n und ähnliche Inſtitute her noch ausſtehen,
Vielleicht war Kathleen nuus verſchiedenen Anzeichen ſchließt, daß es
vielleicht ahnte, verſpürte ſie ſeilen die gleiche Bande var. Die
Geſamt=
überwacht und ſo gut wie von jedce ausſchließlich für Mitteilungen aus
Auch ſie war ja machtlos; auchheſtimmt iſt, beläuft ſich alſo auf 40000
Schritt wagen, da auch ſie um das Glen bisher eingegangenen
Finger=
oder weniger tpußte, da ſie ganz beſtehtungen wird aufs genaueſte nach=
Mutter an der Wahrung dieſes Geheimſich bisher aus keinem eine Spur
Ein junges, ſcheues Mädchen kam, ſcht
lichem Schürzchen und einer koketten, weder Disconto=Geſellſchaft,
wo=
flachsblonden Haar, der vollendete Typus deecher als für ſie
unverwend=
mädchens eines mittleren boarding houses; ſpurde, ſind faſt 100
Bank=
ſichten und zu ordnen
beim Auspacken des Koffers helfen.
Hohlander ließ ſie gewähren; er ſaß nun audokumente und
Wert=
beobachtete die Bewegungen des ſchlanken, wohlgegetimation
auszuhän=
chens, ſie erinnerten ihn an die noch ſchlankeren uneſtohlen angemeldet
iſchen wieder
ge=
wegung weit ſanfteren Glieder Kathleens, wie ſehr wemmlung, die als
ein repräſentativer Typus ihrer Raſſe!
vieder zugeſtellt
Und wieder wollten quälende, ſchmerzliche Vorſtellun
ner Herr werden.
Um dieſen zu wehren, begann Hohlander mit Florrie, ſrungen
das Mädchen, ein Geſpräch; ſie antworte freundlich und ftill.
„Ja, Sir, wir haben faſt immer Künſtler hier im Hauſe,” ſaßben die
ſie; „die Umgebung von Blackwood ſei höchſt wundervoll, ſage.
Land=
dieſe Herren, und beſonders viel malen ſie das Schloß.
Aberchun=
gen
gen=
hinein dürfen ſie jetzt nicht mehr.”
aß
Hohlander horchte auf.
„Warum dürfen ſie nicht mehr hinein, Florrie?”
„Befehl vom Herzog, Sir. Das Schloß und alles, alles Land
drum herum gehören dem Herzog. Es iſt vielleicht der jungen
Dame wegen, die vor einigen Wochen angekommen iſt. Sie iſt
die einzige Bewohnerin des Schloſſes. Sie ſoll leidend ſein, ſagt
man, und unſer Diener iſt der einzige von Blackwood, der ſie
ge=
ſehen hat. Sie ſei bleich geweſen, hat Harry geſagt. Harry iſt
unſer Diener, der Sie vom Bahnhof abgeholt hat.”
Im Innern Hohlanders frohlockte es, es drängte ihn mit
aller Macht, jetzt noch mehr zu erfahren; aber er fürchtete,
auf=
zufallen.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 17
Grimmige Kälke.
z FFroſtwetter in Deutſchland.
In der Berliner Innenſtadt wurden
Früh Temperaturen von minus 18 bis
Grad gemeſſen. In den Außenbezirken
ſſurten herrſchten Temperaturen zwiſchen
minus 21 Grad. In der weiteren
Um=
ichshauptſtadt lagen die Temperaturen
edriger, ſo z. B. in Bukow minus
y Laufe des Vormittags ſtieg das
Ther=
uw Jnnenſtadt auf minus 14 bis minus
uin den bis 10 Uhr bei den Wetterſtellen
Nachrichten wurden im ganzen
Oſt=
zrch der Oder faſt überall
Tempera=
arhſchnittlich minus 20 Grad gemeſſen.”
Leutſchland betrugen ſie durchſchnittlich
und, mit Ausnahme des
Niederrhein=
ines Tciles der Nordſeeküſte, wo ſie
cher lagen. An der Nordſeeküſte, die
Mnäüſſe des Golfſtromes meiſt geringere
ᛋ aufweiſt, wurden ſtellenweiſe
Tempe=
z minus 11 Grad — außergewöhnliche
ſ Geginden — gemeſſen. An der
Oſt=
ſtſioten Temperaturen zwiſchen minus
Yp nninus 21 Grad. Von wetterkundiger
244n wir, daß auch in den nächſten Tagen
ſüich tiefen Temperaturen zu rechnen ſein
Schnet man mit einer Milderung des
be, nicht mit Tauwetter. Die Ausſicht
a— die im Laufe des Freitag beſtand,
ſrimd der bisher aufgenommenen
Wetter=
urſchwindend zu ſein.
Die Kälte in Polen.
zn. In Warſchau wurden am Freitag
ſitt gemeldet, während die Temperatuten
—h) von Wilna bis auf 33 Grad gefallen
ſo den Schneiverwehungen ſchwer
be=
iSe Eiſenbahnverkehr hat jetzt auch noch
Ele zu leiden. Verſchiedene Züge liegen
Busender Dampfentwicklung und An=
Iſt=iedener Maſchinenteile auf offener
Oſten Polens ſind mehrere Perſonen
chmn Opfer gefallen. Der Fernſprechverkehr
Poſen, Kattowitz und Danzig iſt auf
19itung beſchränkt.
ſupt und Kälte in Beludſchiſtan.
. Karachi iſt durch die Notwindigkeit
AA ng von Unterkunftsmöglichkeiten und
Iten für die Flüchtlinge aus zwei Pro=
ᛋᛋchiſtans vor ein ſehr ernſtes Problem
ta 5000 Perſonen haben in den letzten
lrrchi Schutz vor Kälte und Hungersnot
urd berichtet, daß in weiten Gebieten
utände herrſchen und daß zahlreiche
aen Kälte und Hunger zu verzeichnen
Weh und Schafe konnten der Kälte nicht
Xhen. Auf der Reiſe nach Karachi ſind
firtlinge ums Leben gekommen. In der
Flvon Bombay ſteht das Thermometer
em Gefrierpunkt, ein Ereignis, das ſeit
nicht mehr zu verzeichnen iſt.
Zahl=
üre durch Erfrieren werden auch hier
unverheerungen an der rufſiſchen
Eeſchwarzen Meer=Küſte.
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat
Ky— ein orkanartiger Sturm an der
kau=
des Schwarzen Meeres große V.r=
Ay=richtet. In der Bucht von Suchum
Xie Küſtendampfer zerſtört. Teile von
1DDampfern wurden ans Land geſpült.
Menſchenopfer ſteht noch nicht feſt.
9Sfürme an der ſüdamerikaniſchen
Küſte.
SStürme und heftige Negenfälle haben
Ynrrikaniſchen Küſte große Schäden
ver=
inem von dem Sturm verurſachten
Sao Paolo wurden vier Perſonen
Pri verletzt. In Buenos Aires wurde
u einen vom Sturm abgeriſſenen
elek=
ugsdraht getötet. In Valparaiſo
gin=
hffe unter; über das Schickſal der
Be=
uoch keine Nachrichten vor.
Nag des Generaloberſten
1. Pleſſen.
im Grabe des „Kommandanten des
derlichen Hauptquartiers”.
Dans von Pleſſen, der letzte Kom=
Raiſerlichen Hauptquartiers, Gene=
Wilhelms II. und letzter
Flügel=
er Wilhelms I wurde in
Pots=
e getragen. Der Reichspräſident iſt
alluniform erſchienen und hat tief=
De auf den Sarg ſeines 88jährig
ihm in jahrzehntelanger Freund=
Dündeten Kameraden geſtreut.
Deutſche Heeres=Skimeiſterſchaften in Klingenkhal.
General Heye beim Start zum 25=Kilometer=Skilauf der Reichswehr.
Mannſchafts=Patrouillenlauf unſerer Reichswehr.
In Klingenthal kam der Militär=Patrouillenlauf über 25 Kilometer als erſter Teil der deutſchen
Heeresmeiſterſchaften zum Austrag. Auf der langen Strecke war eine Höhendifferenz von 300 m
zu überwinden. 18 Mannſchaften ſtarteten. Jede Mannſchaft beſtand aus einem Offizier und vier
Mann, die geſchloſſen das Ziel erreichen mußten. Von den Gebirgstruppen ſchnitt am beſten die
Münchener Pioniermannſchaft ab (2 Stunden 18 Min. 17 Sek.). Unter den Flachländlern fiel der
Sieg dem Magdeburger Infanterie=Regiment zu (2 Stunden 39 Min. 13 Sek.).
Zumn groden Beriiner Buntkaue.
Die ausgeplünderten Stahlfächer der Disconto=Geſellſchaft.
Die Stahlkammer der Großbankfiliale Kleiſtſtraße der Disconto=Geſellſchaft in Berlin bietet ein
Bild vollkommener Zerſtörung. 173 Stahlfächer wurden von den mit den modernſten
Schweiß=
apparaten ausgerüſteten Bankräubern ausgeplündert. Berge von Wertpapieren, deren Verkauf die
Räuber nicht wagen dürfen, liegen auf dem Boden verſtreut. Nur Gold und koſtbare Juwelen
haben die Verbrecher mitgenommen. Die Frage, ob die Bank für den Schaden der
Stahlfächer=
mieter aufzukommen hat, iſt umſtritten.
Schweres Eiſenbahnunglück in Japan.
Tokio. In der Nähe von Toojama ſoll ſich ein
ſchweres Eiſenbahnunglück ereignet haben. Bei einem
Zuſammenſtoß zwiſchen einem D=Zuge, und einem
Güterzuge ſollen ſechs Wagen zertrümmert, vier
Per=
ſonen getötet und elf verletzt worden ſtin. Eine
Be=
ſtätigung von japaniſcher amtlicher Seite liegt bis
jetzt noch lnicht vor.
Großer Poſtraub in London.
Berlin. Wie der „L. A.” aus London meldet,
ſind aus dem Mount Pleaſant=Poſtgebäude des
Londoner Bezirks Clerkenwell 15 Poſtſäcke mit
Wert=
briefen im Betrage von 600 000 Mark verſchwunden.
Die 15 fehlenden Säcke wurden in einem einzigen
Poſtwagen von der Bahn geholt,
40 00 M. Belohnung fir Auſdeaung
des Bankeinbruchs.
Berlin, 2. Februar.
Zu dem Einbruch in die Depoſitenkaſſe bei der
Disconto=Geſellſchaft erfährt eine hieſige
Korreſpon=
denz, daß nunmehr die Allianz=Verſicherung eine
Be=
lohnung von 20 000 Mark ausgeſetzt hat. Die
Bank=
leitung hatte ſchon vorher, wie bereits berichtet,
10 000 Mark ausgelobt. Zu dieſen Summen kommen
weitere 10 000 Mark, die von früheren Einbrüchen
in Banken und ähnliche Inſtitute her noch ausſtehen,
da man aus verſchiedinen Anzeichen ſchließt, daß es
in allen Fällen die gleiche Bande var. Die
Geſamt=
belohnung, die ausſchließlich für Mitteilungen aus
dem Publikum beſtimmt iſt, beläuft ſich alſo auf 40000
Reichsmark. Allen bisher eingegangenen
Finger=
zeigen und Beobachtungen wird aufs genaueſte
nach=
gegangen, doch hat ſich bisher aus keinem eine Spur
der Täter ergeben.
In der Zentralſtelle der Disconto=Geſellſchaft,
wo=
hin alles, was die Einbrecher als für ſie
unverwend=
bar zurückließen, geſchafft wurde, ſind faſt 100
Bank=
beamte damit beſchäftigt, zu ſichten und zu ordnen
und den Eigentümern ihre Dokumente und
Wert=
papiere nach hinreichender Legitimation
auszuhän=
digen. Einige Sachen, die als geſtohlen angemeldet
worden waren, haben ſich inzwiſchen wieder
ge=
ſunden, z. B. eine Briefmarkenſammlung, die als
verloren galt, konnte dim Beſitzer wieder zugeſtellt
werden.
Für fünf Millionen Wechſelfälſchungen
feſtgeſtellt.
Berlin. Wie die „V. Z.” erfährt, haben die
Ermittlungen des Unterſuchungsrichters beim
Land=
gericht I Berlin zur Feſtſtellung der
Wechſelfälſchun=
gen des in Konkurs geratenen Bankhauſes G.
Löwen=
berg u. Co. nunmehr zu dem Ergebnis geführt, daß
Falſchwechſel in Höhe von annähernd fünf Millionen
Mark durch die betrügeriſchen Inhaber der Firma,
Dr. Lewin und Rappaport, in den Verkehr gebracht
worden ſind. Während ſich der Schaden der deutſchen
Banken in verhältnismäßig engen Grenzen hält,
dürfte ſich der Schaden ausländiſcher Banken,
ins=
beſodere einer großen Pariſer Priatbank und
meh=
rerer Amſterdamer Banken auf etwa 3½—4
Mil=
lionen Mark belaufen.
Der Millionenbetrug der polniſchen
Kriegslieferanten.
Berlin. Zu den Feſtſtellungen, die die
Ber=
liner Kriminalpolizei über den
Millionenbetrugsver=
ſuch gemacht hat, den die polniſchen Heerislieferanten
Orleanſki und Glückmann zum Schaden des
Deut=
ſchen Reiches verüben wollten, erfährt eine hieſige
Korreſpondenz, daß Orleanſki und Glückmann, die
während des Krieges für die deutſchen Truppen
Le=
bensmittel und Ausrüſtungsgegenſtände aller Art
lieferten, tatſächlich eine Million Mark
unbean=
ſtandet erhalten haben. Erſt als ſie einen weiteren
Betrag von 300 000 Mark auf Grund gefälſchter
Quittungen anforderten, wurde man ſtutzig und
ſtellte die Fälſchungen feſt. Den beiden wird
vorge=
worfen, daß ſie auch die erſten Beträge, die ſich wie
geſagt, auf insgeſamt eine Million Mark beziffern,
zum Teil auf unrechtmäßige Weiſe einkaſſiert haben
und daß die von ihnen angeblich gelieferten
Lebens=
mirtel und Ausrüſtungsgegenſtände überhaupt nicht
die Heeresproviant und Verſorgungsämter erreicht
haben. Glückmann und Orleanſki beſtreiten jede
Schuld und erklären, daß die Unterſuchung gegen ſie
auf einen Racheakt zurückzuführen ſei. Tatſächlich
iſt auch, der Korreſpondenz zufolge, die
Kriminal=
polizei erſt auf Grund einer anonymen Anzeige auf
die ganze Angelegenheit aufmerkſam gemacht worden.
Entführung eines 11jährigen Mädchens.
London. Großes Aufſehen erregt die
Ent=
führung eines 11jährigen Mädchens aus einem Hotel
in Eaſt Putney in der Nähe von London. Man
glaubt, daß das Kind durch ein früheres
Dienſtmäd=
chen der Familie nach Irland gebracht worden iſt,
j. doch herrſcht über die näheren Umſtände noch tiefes
Dunkel. Lord Byng, der oberſte Chef der Londoner
Polizei, mißt dem Vorgang ſolche Wichtigkeit bei,
daß er ſich ſelbſt eingehend mit dem Fall befaßt und
perſönlich Anweiſungen für die weiteren
Nachfor=
ſchungen gegeben hat.
Ein myſteriöſer Fall.
Paris. Donnerstag früh wurde am Eingang
zum Bois de Boulogne ein junger elegant
geklei=
deter Mann mit Namen Joſeph Delatter mit einer
Kopfwunde aufgefunden. Er gab an, Funkoffizier der
deutſchen Handelsmarine und belgiſcher Nationalität
zu ſein. Nach einem Feſtgelage mit früheren
Marine=
offizicren ſei er überfallen und ihm geheime
Doku=
mente abgenommen worden, die auf die beſten
Ver=
vollkommnungen für die Funkſtationen an Bord von
Kreuzern der Marine einer fremden Macht Bezug
hätten. Delatter ſoll dem franzöſiſchen
Kriegsminiſte=
rium über ein angeblich deutſches Verfahren,
Flug=
zeuge funkentelegraphiſch im Fluge aufzuhalten,
an=
geboten haben. Nach den Ausſagen des Hotelbeſitzers
ſoll er Telegramme vom belgiſchen Kriegsminiſterium
erhalten haben.
Der in Paris im Bois de Boulogne aufgegriffene
belgiſche Staatsangehörige Delatter hat ſich nach den
polizeilichen Ermittlungen als ein großer Betrüger
entpuppt, der im Laufe ſeines abenteuerreichen
Le=
bens zahlreiche Schwindeleien begangen hat. Im
Jahre 1904 in Brüſſel geboren, wurde er ſpäter
Ma=
troſe auf dem in Brügge beheimateten Schiff „
En=
tracaſteau‟. Damals wurde im Walde von Soignes
bei Brüſſel eine Frau ermordet. Durch einen
ano=
nymen Brief der Tat bezichtigt, wurde Delatter
be=
ſchuldigt, den Mord begangen zu haben. Er erklärte,
eine Spionin getötet zu haben und gab auch deren
Namen bekannt. Später ſtellte ſich jedoch heraus, daß
die von ihm genannte Frau noch lebte. Seine
Mili=
rärzeit diente er im 14. Linien=Regiment ab.
Nach=
dem er den Militärdienſt beendet hatte, wurde er
ſpäter in der Uniform eines Funkoffiziers
angetrof=
fen, die zu tragen er keinerlei Berechtigung beſaß.
Er ſprach in verſchiednen Botſchaften und Miniſterien
vor, wo er erklärte, mit einer beſonderen
internatio=
nalen radiostelegraphiſchen Miſſion betraut zu ſein.
Er beabſichtigte, verſchiedene Werke zu veröffentlichen
und bitte, Beträge zu dieſem Zweck zu zeichnen. Er
wurde deswegen verhaftet und abgeurteilt. Einige
Zeit ſpäter gelang es ihm, aus dem Gefängmis zu
entkommen. Seine Behauptungen vor der Pariſer
Poli=”i ſcheinen alſo in allen Stücken erfunden zu
ſein. Seine augeblichen Erlebniſſe in Paris erinnern
lebhaft au fcin Abenteuer mit der angeblichen
Spio=
nin, die er im Jahre 1923 in Brüſſel getötet haben
wollte.
Ann
An
Seite 18
Conntag, den 3. Februar 1929
Hugo Junkers
Zu ſeinem 70. Geburtstag am 3 Februar 1929.
Gugo Junkers — oder wie er mit vollem
Titel heißt: Profeſſor Dr.=Ing. e. h. Dr. phil.
h. c. Hugo Junkers — wurde am 3. Februar
1859 in dem rheiniſchen Städtchen Rheydt
ge=
boren. Dort beſuchte er das Gymnaſium. Er
entſchloß ſich frühzeitig zur techniſchen Laufbahn.
So finden wir ihn in den Jahren 1878 bis 1883
unter den Studierenden der Techniſchen Hoch=
Prof. Hugo Junkers.
ſchulen Berlin, Karlsruhe und Aachen. In
Aachen legte er nach Beendigung ſeiner
Studien=
zeit das Examen eines Regierungsbauſührers
an der Techniſchen Hochſchule ab. Im Jahre
1889 ſetzten Forſchungsarbeiten und
Verſuchs=
arbeiten zur Entwicklung einer Großgasmaſchine
ein, die Junkers mit dem inzwiſchen
verſtorbe=
nen Wilhelm von Oechelhäuſer, dem Pionier
der Großgasmaſchine, durchführte. Dieſe
Ver=
ſuche wurden in einer gemeinſamen
Verſuchs=
anſtalt in Deſſau durchgeführt. Dort entſtand
1892 die erſte Kolben=Gasmaſchine und bald
darauf das Junkers=Kaloriometer. Im Jahre
1892 meldete Junkers ſein Kaloriometer zum
Patent an, zugleich nahm er die Fabrikation des
Kaloriometers auf, aus dem er bald ſeine
Wärmeaustauſchapparate herleitete. Drei Jahre
ſpäter wurde in Deſſau die Firwa Junkers u.
Co., die Wärmeaustauſchapparate baute,
ge=
gründet. Zwei Jahre ſpäter, 1897, wurde
Jun=
lers als ordentlicher Profeſſor an die Techniſche
Hochſchule ſeiner Heimat Aachen berufen, wo er
den Lehrſtuhl für Wärmetechnik innehatte und
Leiter der Maſchinenlaboratorien I und II war.
Jahre 1908 begannen die Arbeiten an der
Ent=
wicklung von Kaloriferen. Die Fabrikation
wird bald bei Funkers u. Co. in Deſſau
aufge=
nommen. Seit 1926 beſteht eine eigene Fabrik
für dieſen Zweig ſeiner Erfindungen, das
Ka=
loriſerwerk Hugo Junkers in Deſſau.
Das Jahr 1910 iſt für die Enwicklung der
Schöpfungen von Profeſſor Junkers von
außer=
ordentlicher Wichtigkeit: Am 1. Februar
mel=
dete er ſein „Nur=Flügel=Flugzeug” zum Patent
an. Der weſentliche Unterſchied zwiſchen einem
Flugzeug dieſer Konſtrultion und anderen
Flugzeugen beſteht darin, daß beim „Nur=
Flügel=Flugzeug” die Kabinen für die Flug=
motoren bei der Junkers=Motod
b. H. in Deſſau hergeſtellt. 1915
ſchungsanſtalt in Deſſau errich=
Jahr das erſte Ganzmetalflugze
u. Co. fertiggeſtellt. Dieſes GanM
hat ſich in ſtetem Siegeszug die
obert. Die ſerienmäßige Herſtellun
metallflugzeugen beginnt im Ich
ſeit 1919 beſtoht in Deſſau eine
Ganzmetallflugzeuge eingerchte
ſchaft, das Junkers Flugzeugwen
nuar 1918 meldet Junkers einen
bei dem die Tragflächen unterh=l
linie des Flugzeugrumpfes liege!
dieſem Prinz p ſind ſeitdem alle
zeuge gebaut. Wenige Tage nach
anmeldung erhielt er ein weite
belaſtete Flügel”. Im Jahre 11
den Junkers=Werken eine Azteilun
eingerichtet, die 1925 in eine 2u
umgewandelt wurde, bald aber
Konkurrenz=Unternehmungen in
Luft=Hanſa aufging.
Erſtes Junkers=Flugzeug 1915 aus Eiſen.
Das größte Junkers=Flugzeug 1928, Typ G 31.
1902 errichtete er in Verbindung mit der
Tech=
niſchen Hochſchule Aachen dort eine
Venſuchsan=
ſtalt für Oelmotoren ein. Wiederum fünf Jahre
ſpäter meldete er ſeinen Doppelkolbenmotor
zum Patent an. Dieſes iſt das für die ſpätere
Motorenfgbrikation grundlegende Patent. Das
Anmeldedatum iſt der 27. September. Im
gäſte, für Fracht und Poſk, die Führerräume,
die Motoren uſw., kurz all das, was bisher im
„Numpf” des Flugzeuges untergebracht iſt,
in=
nerhalb der Tragflächen verteilt wird.
Im Jahre 1913 wird die Fabrikation von
Doppelkolbenmotoren in Magdeburg
aufgenom=
men; ſeit 1924 werden die Doppellolben=
Im vergangenen Jahr hat e
Maſchine den erſten Oſt—Weſt=
Ozean und mehrere andere AN
Fernflüge vollbracht, ein Zeichem!
S egeslauf des Junkers Flugz an
dauert. Ver in den letzten Mol
tungsnachrichten verfolgt hat, Fun
von dem neueſten Werk des jetzu
leſen haben, dem „Fliegenden Eul
dieſes Rieſenflugzeug in ſeiner 4
zeichnung heißt, der „G 38‟ Die d
findliche Ozeanflugzeug übertnt
maßen alles bisher Dageweſene, u
tigſte: es ſtellt die Verwirklichun/
vom Jahre 1910 dar, denn Kas/
toren, Führerſtand und Frachträuff
nerhalb der geraltigen Tragflia
Monate noch, und wir alle wer eic
ſenvogel, der Luft als eine Selb itu
hinnehmen...
Mit literariſchen Veröffentlickm
kers im Lauſe ſeines arbeitsreichrftle
derholt in Fachzeitſchriſten herweindlli
an Auszeichnungen wurden ihm nihl
ſchaftliche Chrungen, ſo außein
Ehrendoktoren der Chrenſenator 0
hochſchule zu Cöthen, die Bun=eill
Chrentafel und die Grashof=Deallt
Vereins Deutſcher Ingenieure 31
Man hat uns Deutſche das Fbe
weltfremden Dichter und Denker zuf
ſchätzt im Ausland außerordentlck
wiſſenſchaftliche Technik. Daß u.10
durchaus eine der bedeutendſten!!
weiß jeder, verpönt iſt allerdirg
Volkskreiſen die Verbindung weilt
und Induſtrie. Hierfür iſt Junte4
des Beiſpiel; der nimmermüde A
ſeinen Forſchungen in eigenen Stil
einen geſunden Rückhalt gibt! P
Nacheiferer ſinden!
Jetzt hab ich’s mit Persil einmal so gemacht,
wie du es mir so oft empfohlen hast. lch bin
wirklich stolz auf meinen Erfolg, so hübsch
ist mein Wollkleid geworden!
Machen Sie es auch so:
Waschbarkeit prüfen! Tauche
Zipfel in klares Wasser und
presse ihn über weißem Tuch
festaus! Ablaufendes Wasser
muß klar und die Unterlage
unverfarbt bleiben.
Stückinkalter Persillaugeleicht
stauchen und drücken! Alles
harte Reiben vermeiden! Nug
kurze Naßbehandlung,
Inkaltem Wasser kurzspäl!
Dem lerzten Spülwasser zi
Auffrischen der Farben etwel
Essig beigebenl
Nach dem Spülen u. Ausdrücken Stück
durch mehrmaliges Einrollen in Nässe
aufsaugende Tücher von anhaſtender
Feuchtiskeit beſreien! Weille
Frottier-
tücher eisnen sich am besten. Zum
Trocknen richtis in Form zichen und
auf ruchbedeckten Tisch legen! Barbige
Teie und Armel innen mit reiſſen
Tüchern oder Seidenpapier auslegen!
Nicht im Oſennähe oder in der Sonne
trocknen! Nicht auſhängen!
Nur in Originalpackung
niemals lose.
V1448
Hersteller auch von Henko — Henkels Wasch- und Bleichss.
Hummer s
den ſeher *
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em „FliegenMu
geug in ſeu
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Häcfe
ſo uf
„Aus guter Samilie.”
Sum 70. Geburtstag Gabriele Renters.
Von Dr. Eugenie Schwarzwald.
Copyrighr by Ernſt Angel Verlag, Berlin=Charl. 9.
Brkanntlich kann man einen ganzen Jahrgang eines
ſo=
unaten Witzblattes mit ſteinernem Geſicht leſen, ohne auch
ns-mmal zu lächeln. Dagegen iſt der Komik der Notiz, die
mand hatte etwas Böſes im Sinne. Sogenannte gute Eltern
ſind das, voll Angſt und verzweifender Liebe, bereit, ihrem
Kinde jedes Opfer zu bringen, nur nicht das ihrer
verknö=
cherten Engherzigkeit und lebensunfähigen Kurzſichtigkeit.
Su ihrem nach Freundſchaft, Kameradſchaft, Belehrung
lech=
zenden Kinde wiſſen ſie in aufreizender Hilftoſigkeit nichts
anderes zu ſagen als „halt dich gerade” und „wo ſind deine
Sopfbänder geblieben?”. Sahnbürſte, Stiefel, Korſett ſind
wichtig; nicht zuſammen fühlen, zuſammen denken, zuſammen
leben. Im Intereſſe der Erhaltung der Art und des
Staa=
tes war ein Frauenideal aufgeſtellt, das ſeine Erfüllung nur
in der Ehe finden konnte. Aber dieſe Eltern verſtanden es
nicht einmal, dem Kinde den Mann zu verſchaffen, auf den
doch alles abgeſtellt war, der als Beruf, als Arbeit, als
Gücksbringer, als Erlöſer erwartet wurde.
Nichts konnten ſie tun, als eine falſche
Auto=
rität aufrechterhalten. Die dreißigjährige
Coch=
ter hat noch ein junges Mädchen
vorzu=
ſtellen, welches von der Welt nichts weiß,
nicht unbehütet über die Straße gehen darf.
Als ſie ſich ernſthafte naturwiſſenſchaftliche
Bücher zum Geburtstag wünſcht, bekommt ſie
ein reizendes Jabot aus roſa Crepe und eine
geſchnitzte Blumenpreſſe. Hier und da
ver=
fucht Agathe noch, auf irgendeine Art zu einem
Ehemann zu kommen, wie ein Siſch auf
trocke=
nem Sande noch einmal emporſchnellt; bis ſie
endlich, zu Code ermüdet, ihre Aufgabe nur
noch darin ſieht, dem Befehle der Mutter
fol=
gend, die Ceppiche jeden Abend mit einer
wei=
chen Bürſte abzukehren und zuſammenzurollen,
damit ſie am nächſten Morgen wieder
auf=
gerollt werden können. Ein Symbol der
Sweck-
loligkeit, dieſer Art zu leben, welche ein
ande=
rer großer Freund der Jugend, Peter
Alten=
berg, als den „Krebs der Seele” bezeichnet hat.
Dann kommt der kataſtrophale Ausgang des
Buches. Der iſt natürlich ein Einzelſchickeſal.
krank würde, weil es keinen Mann, keinen
Aen gibt es ein Buch, welches das Schickſal eines jungen Untergang führt, war der Weg von Hunderttauſenden vor / lerin zu neunen. Das Necht, nach dem ſie mit Inbrunſt ver=
Erſt vierunddreißig Jahrel Welch hiſtoriſch wertvolles helfen. Insbeſondere möchte ſie der Frau als Frau
bei=
t x1ſeiner Konfirmation in allem Ernſt ein Buch in Gold= Buch!. Wenn man unſere Seit tadeln will, wozu man allen ſtehen, wenigſtens in Augenblicken des Leidens und der
De=
ü „Das Weib als Jungfrau, Gattin und Mutter” mit Anlaß hat, dann braucht man nichts zu tun, als dieſes Buch mütigung. Sie fühlt eben deutlich, daß es Dinge und Ge=
11 ationen von Paul Chuman geſchenkt bekommt, daß zu leſen, um ſich aufzurichten. Höchſtens auf dem Gebiete / fühle im Frauenleben gibt, die die Männer beim beſten Willen
Gedichte von Herwegh aber, die ihr ein aus der Familie der Cechnik ſind größere Fortſchritte zu verzeichnen als auf einfach nicht verſtehen können. Vorausahnend hat ſie ge=
Inener radikaler Vetter ſchenkt, gegen ein Gedichtbänd= dieſem. Kommen die Catſachen dieſes Buches der heutigen wußt, was kürzlich ein engliſcher Schriftſteller geſagt hat:
Promme Minne” ausgetauſcht werden. Wie aber wird. Jugend fremd und abſurd vor, ſo iſt das ein Beweis dafür, „Drei Völker aibt es, die ſich nie werden verſtändigen kön=
M21 it die junge Lelerin von 1928 amüſieren, wenn ſie hört, wie gut es war, daß Gabriele Neuter vor vierunddreißig nen: Männer, Frauen und Kinder.‟ Hier hat die
Kamerad=
m Mädchenkreiſe eine Freundin neidiſch gefragt wird, Jahren den Mut hatte, auszuſprechen, was war. Ueberdenkt ſchaft des Geſchlechtes einzuſetzen. Von einer angeborenen
Ie zu ihrer üppigen Büſte gekommen iſt. Dankbar nimmt die heutige Mädchenjugend mit heiterer Ueberlegenheit ihre Frauenfeindſchaft, wie ſie unſere Witzbolde als
Naturtat=
bie Anweilung entgegen, man müſle Noggenmehlluppe eigene glücklichere Lage, ſo wäre es recht, wenn ſie ſich daran ſache annehmen, will ſie als eine Kennerin der Frauen und
R C jern zum Frühſtück und nachmittags einen Celler voll erinnerte, daß es vornehmlich die Dichter waren, die ihr den des eigenen Herzens nichts wiſſen.
eBbrei eſſen! Den Höhepunkt aber wird die Heiterkeit er= Weg freigemacht haben, und darunter vor allem die prophe= Man kann ſich denken, daß Gabriele Neuters Buch
Ser dieſe Sache iſt gar nicht heiter. Die Geſpräche der hält, tut ihr unrecht. Eher noch wäre ſie eine Frauenpflicht= Neuter glaubte an die Samilie. Sie hat die höchſte Meinung
langt, iſt die Pflicht, an ſich ſelbſt zu arbeiten, wirklich zu
denken, Kinder zur Welt zu bringen, der Menſchheit zu
leinerzeit als ein Angriff auf die Samilie aufgefaßt wurde.
Wer Gabriele Neuter deshalb für eine Frauenrechtlerin Wiederum ein Mißverſtändnis. Im Gegenteill Gabriele
von ihrer Bedeutung innerhalb der Sivilfation, vielleicht
eine übertrieben hohe Meinung. In ihrem Herzen lebt ein
Ideal von Familie, welches in dieſer Vollendung lo lelten iſt
wie der Durchgang der Venus, und gerade deshalb ſchien
ihr die Familie, wie ſie war, ſo ganz beſonders
reform=
bedürftig.
Beſcheiden, wie alle wahrhaft Produktiven, denkt ſie
natürlich nicht daran, was ihr (ſeinerzeit als reines
Kunſt=
werk geſchriebenes) Buch für die Frauen getan hat. Aber
lie freut ſich des Ergebniſſes. Wenigſtens tat ſie dies noch
im Jahre 1909. Sie lagte damals: „Sie ſind kühn und
kampfesmutig geworden, die jungen Mädchen aus dieſen
Cagen. Sie ſtürmen hinaus, packen das Leben an, ringen
mit ihm, beſiegen es . . ., meine ganze Bewunderung gehört
dieſen Capferen, meine Bewunderung, meine Freude und
meine Hochachtung.”
Eimes” jeden Cag aus ihrem Blatt, das am gleichen Cage Denn die Orrenhäuſer wären nicht groß und
0 Jahren erſchienen iſt, bringt, nicht zu widerſtehen, zahlreich genug, wenn jedes Mädchen
geiſtes=
äe auch einen ernſten, ja tragiſchen Gegenſtand behan=
Aber manchmal genügen ſchon dreiunddreißig Jahre, 1 Beruf und keinen Lebensinhalt bekommen hat.
tertem den Fortſchritt der Seit heiter deutlich zu machen. Aber der Weg, der die junge Agathe zum
ſchens um das Jahr 1885 darſtellt. Wenn junge Mäd- dreiunddreißig Jahren.
von heute es leſen, werden ſie aus dem Staunen und
her nicht herauskommon. Da hört man, daß das Mäd=
Rr bei der Stelle, wo von einem „himmliſchen Schnurr= tiſche, hellſichtige, mutige Gabriele Neuter.
K geſchwärmt wird.
deu Mädchen jener Seit ſind voll trüber Heimlichkeiten,
1Rem Kuchen ſchneiden dieſe Unmündigen allen Menſchen
2röſe die Ehre ab. Betritt jedoch ein Erwachſener den
ur, lo beugen ſie die Köpfchen, tugendhaft über ihre
Narbeit und ſprechen von Holzmalerei oder ähnlichen
un=
ſarglichen Dingen. Arme, phantaſielole Geſchöpfe, haben
auch Phantaſie genug, alles Menſchliche verfänglich zu
u. Die Frau, die ein Kind erwartet, iſt ihnen ein an=
Br Anblick, das Mädchen, das Diakonilſin werden wil,
Sraltierte Perſon, wahre Frömmigkeit macht geſell=
ASunfähig, wahre Sozialität ſtaatsgefährlich.
Wie aber ſind dieſe ungluutichen Kinder ſo geworden?
und aufgewachſen in einer Atmolphäre von Hoffmanns=
Dien und Baldriantee, in einer Welt, in der man enge
Uee, geſchnürte Rippen und geſchnürte Herzen ſchön fand;
T Welt, in der der erſte Ball eine lebenswichtige
Ange=
eoeit iſt, eine Hochzeit ein Jahrmarkt voll ſinniger Un=
2 mit einem vorangehenden albernen Polterabend, bei
Crotzdem kam man ſich gut vorſtellen, daß Gadriele
Die Freundin der Braut als „Fee der Jugend”, als
Reuter vor dem Mädchengelchöpf von heute, dem ſie ſelbſt
Teden des Hauſes” oder als „Genius des Glückes”
ver=
geholfen hat, die Haustür zu öffnen, manchmal recht bange
Mt ſtrahlend vor Freude auftritt, den Cod im Herzen,
iſt. Sie, die noch aus der Seit der Dichter und Denker
wicht ſie die Braut iſt. In dieſer Welt voll von heilloſen
ſtammt, muß den kraſſen Materialismus unſerer Seit
verab=
erſändniſſen ſpielt Gabriele Leuters Noman „Aus
ſcheuen. Sie, die immer gegen konpentionelle Starrheit, für
er Familie”.
den edelſten eingeborenen Anſtand gekämpft hat, kann
Als dieles aufrichtige und tapfere Buch im Jahre 1895
manchmal vor der Formloligkeit unſerer Cage ſchon Grauen
Den, wirktte es auf eine ſatte und ſebſtzufriedene Welt
empfinden.
Meiu revolutionierend. Es war, als ob der hinkende
Aber ſie darf ſich doch freuen, denn was ihr jetzt miß=
Me ale Häufer Mitteleuropas, in denen bürgerliche
Fa=
fält, iſt nur das unausbleibliche Uebergangsſtadium. In
en wohnten, ihres Daches deraubt hätte. Hier war kein
Wirklichkeit wird die Frau der Sukunft ein ſo ltgnſüchtiges
Di hal geſchidert, ſondern das Schickſal aller Frauen ver=
Mädchen, eine lo treue Frau, eine ſo fanatiſche Mutter ſein,
.. Denn ein eigenes Schickfal konnte ſich damals nur
als ſich Gabriele Neuter nur irgend wünſchen kann. Immer
Wöenie oder ein Oeſperado leiſten.
wird es „ſanfte Herzen” geben. Denn noch iſt keine Heugabel
Lo uglaublich es einem heute vorkommen mag: es ging
erfunden, der es gelungen wäre, gus der Frau hre wahre
Rrich ganz ſo zu, wie in dieſem entletzlich traurigen Buche
Natur herauszutreiben.
Den iſt, und dabei war kein Menſay ſchuld daran. Nie=
WeBSZennnnnangrnnnnnnnnnnnnnnnnnganzgngnazggEnnznngtzngnnnkHnnnnnEnannnagagnnnssnrnnnnnnvennnnzganzzzzsngkzkazzsgt
z. Februar 1929
[ ← ][ ][ → ]awin e.
Bei der Betrachtung der Lawinenkataſtrophen, die ſich in
den letzten Jahren und am 1. Dezemberſonntag dieſes Winters
ereigneten, kann man nicht umhin, das beſonders hohe Maß von
Leichtſinn dar eine Cour antretenden Skiläufer und außerdem
den Mangel an Erfahrung im „Umgang mit Lawinen”, der den
meiſten Skiläufern eigen iſt, zu beſtaunen.
Wenn bei irgendeinem Lawinenabgang mehr wie eine
Per=
ſon ums Leben kommt, iſt immer ein ganz grober Sehler in der
Begehung des fraglichen Geländes gemacht worden. Dieſer
Sehler wird freilich auch von ſolchen begangen, die wiſſen, um
was es ſich handelt, aus Bequemlichkeit und auch aus der Sucht,
heutzutage alles im Eiltempo abſolvieren zu wollen.
Abgeſehen davc, daß ein vernünftiger mit den alpinen
Berg= Schnee- und Wetterverhältniſſen einigermaßen
vertrau=
ter Skiläufer unmittelbar nach größerem Neuſchneefall, ganz
be=
ſonders aber bei Föhnwetter eine Skitour, die durch Steilgelände
führt, unter keinen Umſtänden antritt, müſſen noch andere Dinge
beachtet werden. So iſt ein beſonderes Augenmerk zu richten
auf etwaige Wächten an den Graten; man muß wiſſen, ob der
Schnee ſenkrecht oder im Sturm (ſchräg) gefallen iſt, denn dieſes
bedingt eine beſondere Lagerung der Kriſtalle und der
Stabili=
tätsverhältniſſe der Schneeſchicht. Die Lawinengefahr ſteigert
ſich natürlich mit der Sunahme der Neigung. Aber das iſt nicht
alles. Der Beſchaffenheit des Schnees, dem Zuſtande des
Gra=
tes über dem Hange und den dort befindlichen Wächten iſt
Be=
achtung zu ſchenken. Je nachdem ſich dieſe dem Auge
präſen-
tieren, iſt ein Lawinenabgang zu erwarten. Es gehört allerdings
ein längeres Lawinenſtudium dazu, um hier ein einigermaßen
ſicheres Urteil zu fällen. Daher nehme man — wie ein
Schwei=
zer Lawinenforſcher, deſſen Name mir entgangen iſt, und wie
auch Sdarſky zugibt — an, daß jeder Hang von über 30 Grad
Neigung lawinengefährlich iſt. Er muß alſo unter Beobachtung
beſtimmter Negeln betreten werden. Und da wird meiſtens, ja,
faſt immer — beſonders von den Führern — geſündigt, aus ganz
naheliegenden Gründen. Die Cour ſoll beſchleunigt werden.
Da=
her das „dichte Aufſchließen” der Courenteilnehmer — auch an
unſicheren Stellen. Und bei Führerloſen, die bei Skitouren doch
die Negel bilden, iſt es die zur Manie gewordene Bemeſſung
und Bewertung einer Cour nach der dafür gebrauchten Seit.
Die zu beobachtende Negel iſt freilich — ſagen wir einmal —
etwas langwierig. Sie beſteht in der Hauptſache darin, daß ein
lawinengefährdeter Hang, den man queren muß, auch wenn er
500 und mehr Meter lang iſt, nur von einem Mann betreten
wer=
den darf. Erſt wenn dieſer in Sicherheit iſt, darf der nächſte
Cin Leben.
Von B. Pilnjak.
I.
Die Schlucht war dumpf und tief.
Ihre gelben Lehmabhänge trugen rotſtämmige Fichten und
ſtürzten jäh zur Ciefe, auf deren Grund eine Quelle dahinfloß.
Su beiden Seiten der Schlucht wuchs alter, dichter Sichtenwald.
durchwuchert von Moos und Erlengeſtrüpp.
Ueber der Schlucht laſtete ein wolkenſchwerer, grauer
Him=
mel. Selten verirrte ſich ein Menſch hierher.
In einer Sichtenwurzel hatten ſich zwei große Vögel,
Männ=
chen und Weibchen, ein Neſt gebaut. Es waren große, ſchwere
Vögel, mit dichien grau=gelben und braunen Sedern, ihre
Flü=
gel waren kurz, aber breit und ſtark. Die Fänge trugen, unter
ſchwarzem Flaum verſteckt, große Krallen. Auf den kurzen,
dicken Hälſen ſaßen große, viereckige Köpfe mit gelben,
raub=
gierig gebogenen Schnäbeln und runden, finſter und ſchwermütig
blickenden Augen.
Das Weibchen war etwas kleiner. Seine Füße ſchienen
ſchlanker und ſchöner, und in der Biegung ſeines Halſes lag eine
gewiſſe plumpe Zierlichkeit. Das Männchen war finſterer,
maſſiger. Seit ſeinem letzten Kampf um das Weibchen konnte es
den linken Flügel nicht mehr richtig zuſammenfalten.
Das Neſt war geſchickt in die Baumwurzel geflochten, unter
ihm lag auf drei Seiten der Abgrund, über ihm ragten
zerſplit=
terte Wurzeln und wölbte ſich der graue Himmel. Nings herum
und in der Ciefe lagen vom Negen weißgewaſchene Knochen.
Das Neſt war mit Steinen und Lehm eingefaßt und innen weich
mit Flaum ausgepolſtert. Das Weibchen hockte immer im Neſt.
Das Männchen ſaß einſam auf der Wurzel über dem
Ab=
grund, ließ die Slügel hängen, hielt den Kopf tief zwiſchen den
Schultern und blickte mit finſteren Augen ſchwermütig in die
Ciefe und Weite.
II.
Die erſte Begegnung dieſer beiden großen Vögel war hier,
nicht weit von der Schlucht. Es war Vorfrühling, an den
Ab=
hängen ſchmolz der Schnee in den Spalten, und im Walde wurde
er grau und locker. Die Sichten ſtrömten einen würzigen Duft
aus, und in der Ciefe der Schlucht erwachte der Quell.
Cags=
über wärmte die Sonne. Die Dämmerung war grünſchimmernd
fehr lang, und jedes Geräuſch weckte einen lauten Widerhall. Die
Wölfe gingen in Nudeln, und die Männchen biſſen ſich blutig im
Kampf um die Weibchen.
Sie begegneten einander auf der Waldwieſe, in der
Dämme-
rung. Der Frühling, die Sonne und der laue Wind riefen in dem
Männchen eine ſchwere, unbekannte Sehnſucht wach.
folgen und ſo fort, bis alle „drüben” ſind. Die
gebrauchte Seit multipliziert ſich dadurch
aller-
dings mit der Zahl der Courengefährten. Das
iſt durchaus keme beſondere oder gar neue
Sor=
derung. Dieſe Methode wird ja auch beim
Klet=
tern im Fels angewendet, wobei auch nur immer
einer der Seilverbundenen klettert, während der
andere am mehr oder weniger guten Stand
„ſichert”.
Welche Hänge ſind nun lawinengefährlich,
bzw. welche Stellen derſelben können als ſichere
Plätze, als Nettungsinſeln gelten? Ein
Berg=
hang iſt niemals oder doch äußerſt ſelten eing
abſolut glatte Fläche; er beſteht aus einer Neihe
von Mulden und Nücken, wenn auch oft nur
ſcwach ausgeprägten. Jede Mulde bildet ein
mögliches Lawinenbett, die Nücken ſind
lawinen-
frei oder werden von einer abgehenden großen
Lawine nur beſtrichen; ſelten brandet der Schnee
bis zum Nückenfirſt, er teilt ſich vielmehr nach
beiden Seiten. Von einem ſolchen Nücken zum
andern muß ſich die Bergſteiger= und
Skiläufer=
mannſchaft forttäſten. Einer betritt die Mulde
und fährt raſch zum nächſten Rücken. Während
dieſer Querung beobachten die anderen teils den
Hang, evtl. den Grat, ob ſich dort etwas löſt,
teils den Querenden, um jederzeit feſtſtellen zu
können, wo er ſich augenblicklich befindet.
Tritt eine unmittelbare Gefahr ein (Wächtenabbruch, Abrutſchen
eines Schneeſchildes unter der Wächte, Schneebrettlöſung), hat
der die Mulde Querende auf ein vorher verabredetes Signal
hin ſofort die Skiſpitzen ſteiler abwärts zu richten und diagonal
durch die Mulde zum gegenüberliegenden Rücken zu fahren. Je
näher er zum Ufer des Lawinenbeites gelangt, deſto geringer
die Gefahr des Verſchüttetwerdens, da die Lawine gegen den
Nand an Ciefe abnimmt. Wird er dennoch getroffen, ſo wird
er ſich in den meiſten Fällen, wenn es ſich nicht um eine der
ſchweren, naſſen Grundlawinen handelt, ſelbſt herausarbeiten
können; jedenfalls wird er dort leichter auszuſchaufeln ſein, wenn
der Skiläufer ſo vorſichtig war, eine Lawinenſchnur (rot oder
grün gefärbt) anzulegen und nachzuſchleifen.
Erſt wenn der erſte den ſicheren Nücken erreicht hat, ſetzt
ſich der zweite in Bewegung, dann der dritte uſw. Man tut gut,
keine zu großen Gruppen zu bilden. Allein Jollte keine Skitour
in die Hochregion unternommen werden; drei iſt die günſtigſte
Sahl; vier ſollte die Höchſtzahl ſein.
Bei dieſer Methode des Hangquerens kann im
allerſchlimm=
ſten Falle nur einer verſchüttet werden, und dieſer wird jaſt
Früher, wenn er herumflog, oder anf einem Fleck ſaß, ſchrie
oder ſchwieg, pfeilſchnell dahinſchoß oder langſam flog, immer
trieb ihn eine innere Notwendigkeit dazu. Spürte er Kälte, flog
er, um einen Haſen zu finden, zu töten und aufzufreſſen; blendete
die Sonne oder war der Wind zu ſtark, verbarg er ſich, ſah er
einen ſchleichenden Wolf, flog er eiligſt davon.
Jetzt war es anders.
Es war nicht mehr der Hunger und der
Selbſterhaltungs=
trieb, der ihn zum Sliegen, Schreien oder Schweigen zwang,
etwas, das außerhalb leiner Empfindungen lag, beherrſchte ihn jetzt.
Sobald die Dämmerung begann, riß er ſich wie betäubt von
ſeinem Sitz los und flog von Wieſe zu Wieſe, von Abhang zu
Abhang, lautlos mit den Flügeln ſchlagend und ſcharf in die
lauernde, grüne Dämmerung ſpähend. Und als er einſt auf einer
der Waldwieſen Geſchöpfe erblickte, die ihm glichen und ein
Weibchen umringten, warf er ſich, ohne die Urſache zu verſtehen,
es mußte wohl ſo ſein, zwiſchen ſie. Er fühlte Nieſenkräfte und
ein grenzenloſer Haß gegen dieſe Vögel erfüllte ihn.
Er ging langſam, mit ſchweren Schritten die Erde
auf=
wühlend, mit auseinander geſpreizten Slügeln, erhobenem Kopf
um das Weibchen herum und blickte ſchielend nach den anderen
Vögeln.
Der, welcher vor ihm der Unbeſiegbare geweſen war,
ver=
ſuchte ihn zu ſtören, ſchließlich ſtürzte er mit erhobenem Schnabel
auf ihn zu. Sie begannen ſchweigſam einen hartnäckigen und
erbarmungsloſen Kampf. Sie ſtießen ſich mit den aufgeblähten
Brüſten und den Flügeln, ſie hackten mit den ſtarken Schnäbeln
aufeinander los, ſich zerfleiſchend ſtießen ſie dumpfe Schreie aus.
Der Nebenbuhler war der Schwächere und ließ nach. Er ſtürzte
dem Weibchen entgegen, ein wenig hinkend und den blutigen
Flü-
gel nachſchleifend, nahm er den Nundgang um das Weibchen
wieder auf. Das Weibchen ſchien gleichgültig, es ging nämlich
über die Wieſe, fand eine Maus und fraß ſie ruhig; dem
Männ=
chen ſchenkte es keinerlei Beächtung. —
So ging es die ganze Nacht hindurch.
Aber als die Nacht verblaßte und im Oſten ein grün=
vio=
letter Streifen des Sonnenaufgangs ſichtbar wurde, kam es zu
ihm, der alle, alle beſiegt hatte, ſchmiegte ſich an ſeine Bruſt und
detaſtete zärtlich und vorſichtig den verwundeten Flügel, als
wollte es ihn heilen, dann löſte es ſich langſam von der Erde
und flog der Schlucht zu. Ohne den Schmerz in dem kranken
Slügel, den er nur mühſam bewegen konnte, zu fühlen, folgte er
dem Weibchen, leiſe gurrend. Wie ein Betrunkener. Sie ließ
ſich an der Wurzel nieder, wo ſie ſpäter ihr Neſt bauten. Das
Männchen ſtürzte auf ſie, verbiß ſich in ihre Federn und ſchlug
wild mit den Slügeln. Durch ſeine Adern ſtrömte eine ſo
wunder=
ſame Qual, eine ſo große, unerträglihe Freude, daß er
erblin=
dete, nichts mehr fühlte außer dieſer dnängenden Qualz er ſtöhnte
auf, und die Schlucht warf das Echo zurück.
immer raſch gefunden und gerettet werden. Vorb
natürlich, daß bei ſolcher Querung die Ski ohne Su
werden, damit es bei notwendig werdender raſcher A.
Hemmung gibt. Es iſt aber andererſeits entgegen
verbreiteten Anſicht nicht ratſam, bei
Lawinengefah-
abzulegen, weil dann das Gewinnen des nächſten Ku
geſchloſſen iſt. Die Behauptung, daß man ſich ohne
an der Oberfläche der Lawinen halten kann, hat ſich
ris als irrig erwieſen. Die vielfach empfohlenen
bewegungen” auf der Lawine werden ſich nur bei zi-en
fließenden Schneemaſſen bewerkſtelligen laſſen; bei
wird man wie in einem Wirbel herumgeworfen; bei
der Schnee, ſtatt zu fließen. Natürlich darf der
ſozuſagen vor der Lawine Sliehende, nicht zu Sall Ein
noch keine Lawine erlebt hat, ahnt nicht, wie raſch
erwiſcht.
Dies iſt die einzige ſichere Art, eine Verſchäut
die Lawine zu vermeiden oder die Folgen eines Lawäie
auf das geringſte Maß herabzuſetzen.
Man könnte ſagen, es gibt noch eine Möglichsie
die Cour zu unterlaſſen . . . bei lawinendrohendem T"
wiß, aber die Lawine iſt unberechenbar und ſie warter
ſogenanntes Lawinenwetter ab, um loszubrechen. Gary /
iſt es, wenn eine Partie einen Hang in der Sallinie
h-
hinabſteigt, ſo daß ſich die Ceilnehmer untereinande
Bei einem Lawinenabgang werden ſie alle mitgeriſſ ain
ſer Weiſe kann man höchſtens einen Rückenfirſt bmm
im Aufſtieg ſehr mühſam, im Abſtieg nur mit ſtark am
möglich iſt. Die Querung einer Mulde hat mögl- än
erfolgen, weil oben eine eventuelle Lawine noch nichtiſt
reich iſt. Beſonders gefährlich iſt es, in einem Kei
zu raſien, wie das bei einem Unglück im Januar 19
werden mußte. Solche Keſſel ſind Sammelbecken für Chn
allen Seiten. Aufenthalt darf nur an Nückenfirſtelm
werden, auch wenn dort ein arges Lüfterl weht.
Lawinengefahr erkennt der Kundige an der G=ſtun
Gratwächten, an der Art des Schnees, an den Gleichzſcht
hältniſſen desſelben, und dieſe ſind wieder bedingt durde
hältniſſe der Atmoſphäre beim letzten Schneefall. Of
gleichgüftig, ob die einzelnen Schneekriſtalle vertikan)
ſtabilen, oder ſchräg, d. h. im labilen Gleichgewicktſch
ſind. Iſt letzteres der Sall, ſo muß mit Lawinena
ia=
ſonders mit Schneebrettern, gerechnet werden. Di.ſc
kennt der aufmerkſame Beobachter an einem dump”
wie ven weit entferntem Schießen herrührend, das h
die winterliche Stille leiſe durchzittert. Es fehlt an An
intereſſante Erſcheinung, wie auch die Gefahrmom md
einer beſtimmten Beſchaffenheit der Wächten zuſa nd
eingehender zu erörtern. Eine bündige Negel i h
jede Skihochtour an den zwei erſten Cagen nach ergieb
fall, beſonders wenn dieſer bei Sturm gefallen iſt (Stik
im labilen Gleichgewicht), wenn der Schnee dröhme
unter den Gratwächten dunkle Riſſe zeigen, beſonden
horizontalen Niſſe an ihren Enden nach abwärts
In einem Cale mit dröhnendem Schnee kann uſ
terung die labil gelagerten Kriſtalle zum Einſturz bri/g
ſteht das Schneebrett. Die Erſchütterung kann dymich
durch Steinſchlag) oder akuſtiſch (Nufe, Schreie u un
Bei ſolcher Lage heißt es, umkehren und äußerſeidl
vahren.
Couriſtiſche und winterſportliche Vereine lolltei
gelegen ſein laſſen, alljährlich zu Beginn des Winun
trägen auf die Lawinengefahr hinzuweiſen und diſit
ihrer Begegnung allen Bergſteigern und touriſtiſcheif!
zu zeigen.
Skiläufer, die nicht auch bergkundig, alſo an.
(nicht nur techniſch) ſind, ſollten Winterhochtouren /E
laſſen. Nimmt man einen Führer, ſo verlange muoſſ
trotz etwaiger abfälliger Bemerkungen und ſeit!
ſpruches, die Einhaltung der oben aufgeſtellten Ney
einer Berg=, Ski= und Wintererfahrung von drei oi!
A. 41
zehnten beruhen.
Das Weibchen war gefügig.
Im Oſten ſchwamm bereits der rote Sonnenil
der Schnee in den Abhängen färbte ſich violett.
III.
Im Winter ſtanden die Fichten regungslos und!
verfärbten ſich. Der Schnee lag hoch, zu Hügek!!
gefegt. Der Himmel war grau, die Cage kurz und n
krachten die Sichten vor Kälte und ihre Ninden
Froſt. Lautlos floß Mondlicht vom Himmel, und /
würde die Kälte dadurch noch ſtrenger. Die Nächten
gend mit ihrer Kälte und dieſem phosphoreszierende‟
Vögel ſaßen zuſammengekauert und eng aneinand ne
um ſich zu wärmen, im Neſt, aber die Kälte dreiſ
Sedern, betaſtete die Körper, machte die Sänge 1
den Nücken erſchauern. Das flutende Mondlich 4WkI0
es ſchien, als ſei die ganze Erde ein rieſiges WM
leuchte darum ſo hell.
Die Vögel ſchliefen nicht.
Sie wälzten ſich ſchwerfälig im Neſt hin und Lent!
die Plätze, und ihre großen Augen waren weit all
ſtrahlten grün. Hätten ſie denken können, würde! /
herbeigewünſcht haben wie den Morgen.
Einige Stunden vor Sonnenaufgang quälte ſie 14000
ger, im Munde war ein unangenehmer, bitterer Selln
von Seit zu Seit zog ſich der Keopf ſchmerzhaft zuſielt
der Morgen endlich graute, flog das Männchen ruißn”
flog ſehr langſam, holte nur ſelten mit den weit ?"
gefalteten Flügeln aus und ſpähte ſcharf unter ſich C00
Gewöbnlich machte er Jagd auf Haſen. Marn”
es lange, bis er etwas fand, und er flog ſehr weit "
dis zu der weiten weißen Ebene, durch die im Sofurdſ
floß. Bekam er keine Haſen, ſtürzte er ſich auf ju 1‟
Elſtern, obwohl ihr Fleiſch nicht ſchmeckte.
Das Weibchen hockte immer im Neſt.
kal
Gegen Abend ſchrie das Männchen, aus
Gründen.
—i--U-1luu- rief es mit einer Stimme, d74 70
zu dringen ſchien.
ei
Manchmal ſahen den einſam Sitzenden Wölſe
ausgehungerter verſuchte dann die ſteile Wand hud
Das Weibchen regte ſich auf und knurrte er
das Männchen blickte ruhig mit ſeinen getrübten,
in die Ciefe nach dem Wolf, der immer wieder
Wänden herunterglitt und vor Schmerz heulend 10
Luft überſchlagend in die Ciefe ſtürzte.
TV.
Im März, wenn die Cage länger wurden, besi
wieder zu wärmen, der Schnee verfärbte ſich und
[ ← ][ ][ → ] es, in eiten
ickh im Jan
eder
S
einer Caſſe Kaffee.
dyer Skize von Dr. Philipp Krämer.
ſiütbeſchürzte hat das Cablett mit dem Kaffee, dem
dem Zucker und der Milch vor mir auf das
amter (woher ich weiß, daß es ein Beamter iſt?), zwei junge
Damen, zwei junge Damen, ein Student, drei Studenten, eine
alte Dame ohne ein Hündchen, zwei laut ſprechende Herren, ein
Brieſträger, ein Knabe mit einem Neifen, eine alte Frau,
müh=
ſam an einem Korbe ſchleppend, ein Knabe, ein Nadfahrer, eine
junge Dame, zwei Studenten, zwei junge Damen, ein Student,
ein Handwerker, ein Schornſteinfeger, ein Hund, zwei Chineſen,
ein Knabe mit dem Finger an der Naſe (ein Schluck Kaffee
meinerſeits), eine Limouſine, ein Nadfahrer, eine Zeitungsfrau,
ein Mädchen, zwei junge Damen, drei Studenten, ein Siameſe,
eine ältere Dame mit einem kleinen Mädchen, ein Gymnaſiaſt,
zwei wohlbeleibte Herren, eine junge Dame, zwei Studenten, ein
Hund, zwei Herren, ein Gepäckträger, eine Limouſine, ein
Nad=
fahrer . O, unabläſſig geht der Sug dahin. Er verwirrt
zunächſt ein klein wenig, doch nach und nach erkennt man eine
gewiſſe Geſetzmäßigkeit, eine ſinnvolle Aufeinanderfolge bei allen
Durchkreuzungen der Negeln. Und plötzlich erkenne ich:
dieſer Straßenverkehr iſt ein wagneriſches Muſikwerk,
er=
kenntlich an ſeinem Leitmotiv,
ge=
ſehene Muſik.
Auch bin ich Philoſoph genug, die
Lehre von der Geſetzmäßigkeit alles
Geſchehens beſtätigt zu finden.
Ein wenig ermüdet vom Schauen,
wende ich mich nunmehr den Genüſſen
hMsslegt, daß er mir den ſeltenen Genuß
ar., und ſie iſt wieder verſchwunden, um
s, an den Ge Hh” mmlingen gleichen Amtes zu walten.
tu Vorhang wehrt mir nicht den Blick
Hehbe hinaus auf die Straße, entzieht mich
m ASier der Vorübergehenden, ſo daß ich
w MM Sem entſpannenden Studium der Straße
6 mit Lanm Mhl--bis die übereifrige Wärme meines /
net werdeu. /A/ ſich allmählich demjenigen Grade von
an einem dm B Mhert hat, der allein meiner Geſundheit zu=
1118 lmartig ſpielt ſich alles vor mir ab, die Ereigniſſe
Awie auf der Marionettenbühne. An unſichtbaren
wel. gleiten die Paſſanten vorüber, nicht in unüber-
Arien, wie in den menſchenwimmelnden Hauptſtraßen
MAnen Großſtadt, ſondern in jener zuchtvollen Sahl,
AAakvolleren Lebensrhythmus der neuerdings wieder
Landeshauptſtadt gemäß iſt und die Grenze der
Moth lange nicht erreicht.
Aynmann, eine alte Frau mit einem Hündchen, ein
Rukel und Sulinder, ein junges Mädchen, ein junges
üiner Mappe „Muſik”, zwei Gymnaſiaſten, ein Be=
O, alle die Seitungsleſer um mich her. Leſend wohnen ſig
ihrer eigenen Hinrichtung bei, und keiner weint.
Ich begebe mich mit meinem Settelchen zur Kaſſe und werde
mit freundlichem Dank als nunmehr überflüſſig entlaſſen,
wäh=
rend ein anderer meinen Platz einnimmt und mir nachſchaut, wig
ich die Straße hinabſchreite.
Bücher=Anekdoten.
Der bekannte Leipziger Mathematiker und Satiriker
Käſt=
ner lieferte einſt für die Göttingiſchen Gelehrten Anzeigen eine
Bücherbeſprechung, die lautete: „Dieſes Buch iſt auf das
ſchlech=
teſte Papier gedruckt — ſchade um das ſchöne Papier!!”
Ein Beſucher kam in ein ſchönes Haus und ſagte zu dem
Beſitzer: „Sie haben da eine hübſche Sammlung Bucher; aber
warum ſchaffen Sie ſich keinen Bücherſchrank an?”
„Ja, ſagte der andere, „wenn ich ihn auf dieſelbe Weiſe
bekommen könnte, wie dieſe Bücher, warum nicht? Haben Sie
vielleicht einen paſſenden Bücherſchrank zu verleihen?”
Mäxchen Ledermann, das Söhnchen eines Buchhändlers,
ſchrieb über den Elefanten folgenden Satz in ſein Aufſatzheft:
„Der Elefant zeichnet ſich vor anderen Cieren ganz
beſon=
ders durch ſein unhandliches Sormat aus.”
Einer ſeiner Bekannten erhielt ein Buch Peter Altenbergs
mit ſeiner eigenhändigen, zwei Seiten langen Widmung.
Er war unvorſichtig genug, es Noda Roda zu zeigen und
dabei ſeiner Freude über das durch die Widmung ſelten und
dop-
pelt wertvoll gewordene Buch beredten Ausdruck zu geben.
Der kundige Noda Noda gab ihm in ſachlicher Nede
folgen=
den Dämpfer: „Ein Altenburg=Buch iſt nur dann eine Narität,
wenn Peter keine perſönliche Widmung hineingeſchrieben hat.”
Su einem Buchhändler kam eine
Dame und verlangte etws Cragiſches.
„Wollen Sie die letzten Cage von
Pompefi?‟
Von Pompefi? Von dem habe ich
noch nie etwas gehört. Wann ſtarb er?”
„Das weiß ich auch nicht genau. Ich
glaube, er iſt bei irgendeinem
Erd=
beben umgekommen.”
M1
Aumernd waren die Dämmerſtunden, in Nudeln gingen
AuD die Beute wurde reicher, weil alle Ciere des
alälende Süße des Vorfrühlings ahnend, willenlos
Kurrfallen über die Wieſen irrten und leicht zu fangen
Beute brachte er dem Weibchen, er ſelbſt fraß
u was ihm das Weibchen übrig ließ, es waren
ge=
iW Singeweide, die Bruſtmuskeln, das Fell und der
Neu es vorher die Augen herausfraß, weil ſie am
Aniſſiten waren.
Reiklaß das Männchen auf der Wurzel.
ae leuchtete, ein weicher Wind wehle. Scharf
um=
weißen, noch ſchneebedeckten Ufern, brauſte in der
Rcuicht der Quell. Es war die Seit des größten
9 Männchen ſaß da mit eingezogenem Hals und
Auugen. In ſeinem Aeußern lag viel Unterwürfig=
Ve/Erwartung und ein komiſches Schuldbewußtſein,
ugem finſteren Blick gar nicht paßte.
Dammerung wurde er lebhafter und eine Aufregung
Nic leiner. Er reckte ſich, ſtreckte den Kopf vor und
A Augen weit auf, ſpreizte die Flügel auseinander,
Mea-1 in der Luft. Kroch dann wieder in ſich
zuſam=
den Kopf und ſchrie —ll—hu-hu—u—!
Acho aus der Ciefe der Schlucht antwortete.
ar war die Dämmerung, und der Himmel ſchien
Nankelneuen Sternen gepflaſtert. Die Luft war er=
Darzigen Geruch der Sichten. Nachts, im Froſt
Mell in der Schlucht. Alles ringsum ſchien lautlos
Ku liegen. Wenn die Nacht tief und ganz dunkel
as Männchen, vorſichtig die Fänge ſpreizend, die
Nt gewohnt waren, ſchuldbewußt zum Weibchen.
Uwiderſtehliche Leidenſchaft zog ihn zu ihr. Er
I e, ſtrich voller Särtlichkeit mit ſeinem Schna=
Und nach wie vor war in ihm dieſes komiſche und
Agewußiſein.
0 Gen war zutraulich, ſchien zahm und ſehr ſchwach,
Ner Schwäche fühlte er ihre große Kraft und ihren
en, fühlte er ſie.
Oprache, der Sprache des Inſtinktes, ſagte ſie zum
Aba. — Du darfſt.”
4 Blännchen ſtürzte ſich auf ſie, von Leidenſchaft
4nd das Weibchen gab ſiu) ihm ganz hin.
en eine Woche, und dann noch eine halbe, dann,
innchen zu ihr ſchlich, ſagte ſie: „Nein. Genug.” —
Dies inſtinktiv, ſie fühlte — „es iſt genug,” denn
Jandere Seit, die Seit des Gebärens.
and ſchuldbewußt, weil er den Aillen des Weib=
Noeren Onſtinkt, der dem ſeinen lo überlegen war,
der Marmorplatte zu.
Ich genieße nicht allein!
Um mich her ſitzen die
Menſchen, andächtig
und erregt durch Scheingeſpräche der gleichen Freude hingegeben.
Viele leſen in Seitungen und Blättern. Ah, der Herr dort iſt
ganz vertieft in die Lektüre. Ich ſehe an ſeinem ernſten Geſicht,
daß er ein Witzblatt lieſt. Witzblätter, bei denen man lacht, ſind
ganz gewiß ſehr ſchlecht. Menſchen, die bei guten Witzblättern
lachen, ſind ganz gewiß alberne Flachköpfe. Beim Anblick des
ernſthaften Witzblattleſers dort drüben finde ich Wilhelm Naabes
Wort beſtätigt, daß der Humor eine durchaus ernſthafte
Ange=
legenheit ſei.
Andere Herrſchaften ſtudieren die Cagesblätter. Plötzlich
überfällt mich eine große Craurigkeit beim Anblick all meiner
zeitungslefenden Mitbürgerinnen und Zundurger, die gleich mir
Kaffee trinken und ſich ſüßer Freude des Kauens hingeben. Dies
iſt das Leben, ſage ich mir, wir halten die Weltgeſchichte in der
Hand in Form eines Zeitungsblattes. Wir nehmen kaffeetrinkend
Kenntnis vom Leid der Welt, wiſſend, daß irgendwann die Neihe
an uns ſein wird, während dann andere den Kaffee trinken.
Wäh=
rend wir den Kuchen zerteilen und langſam den Genuß hindehnen,
um ein Schnipfelchen Freude von der Cafel des Lebens zu
er=
haſchen, brauſt das große Nauſchen des Weltgeſchehens in
unſe-
ren Ohren, dem wir morgen vielleicht ſchon unſeren: eigenen
Schrei beimiſchen. Es brauſt aus einem Zeitungsblatt in unſere
Ohren, wie das Meer in einer Muſchel.
nicht vorausgeahnt hatte, ging er fort, um in einem Jahr
wieder=
zukommen.
VI.
Frühling und Sommer breiteten ihre bunten Ceppiche über
die Erde, die in den brennendſten Farben leuchteten. Die
Sich=
ten hatten Kerzen aufgeſteckt und rochen nach Harz. Wermuth
duftete. Es blühten und verblühten Zichorie, Glockenblume,
Vogelbeere und Stieſmütterchen, die Diſteln bekamen Stacheln.
Im Mai waren die Nächte blau.
Im Juni ſchimmerten ſie weiß=grün.
Wie Seuer brannten die Sonnenuntergänge und in der Ciefe
der Schlucht hing Silbernebel, der die Konturen der Sichten
ver=
wiſchte. Zu allererſt lagen im Neſt fünf graue, grün geſprenkelte
Eier. Dann kamen die Kücken, großköpfig, mit gelben,
unheim=
lichen Nieſenſchnäbeln, ihre Leiber waren mit grauem Slaum
be=
deckt. Sie piepten kläglich, ſtreckten ihre langen Hälſe aus dem
Neſt und fraßen viel. Im Juni waren ſie bereits flügge, immer
noch hatten ſie große Köpfe, piepten jämmerlich und ſchlugen
un=
geſchickt und etwas dumm mit den Flügeln herum.
Das Weibchen war immer bei ihnen, beſorgt, aufgeregt und
zänkiſch. Das Männchen konnte nicht denken und fühlte dies
kaum, es war ganz durchdrungen von ſeiner Pflicht, ganz erfüllt
von dem Inſtinkt, der es zwang, ſeine ganze Kraft und
Geſchick-
lichkeit in den Dienſt der Kücken zu ſtellen.
Immer war er auf der Jagd nach Beute.
Er mußte gewaltige Mengen heranſchaffen, denn ſowohl die
Kücken wie das Weibchen waren ſehr gefräßig.
Er mußte ſehr weit fliegen, bis an den großen Strom, um
dort Möwen zu ſagen, die die Schiffe umflatterten. Ihm ſchienen
ſie große weiße Ciere, die lärmend im Waſſer ſchwammen und
nach Waldbrand rochen.
Die Kücken fütterte er ſelbſt.
Nachts ſchlief er nicht.
Er ſaß auf ſeiner Wurzel, ſpähte angeſtrengt ins Dunkel und
hütete ſeine Neſtlinge und das Weibchen vor jeder Gefahr.
Ueber ihm waren die Sterne.
Manchmal ſchien es ihm, als fühle er die Schönheit und den
Ueberfluß des Lebens — dann rief er in die Nacht hinaus.
das Echo weckend
VII.
Im Winter lebte er, um zu leben. Im Frühling und
Som-
mer, um zu zeugen. Er verſtand nicht zu denken, er tat es, weil
Gott es ſo wollte, weil der Inſtinkt, der ihn leitete, es ſo befahl.
Im Winter lebte er, um zu freſſen, um nicht zu ſterben. Kalt
und ſchrecklich war der Winter.
Im Frühling aber zeugte er.
Heißes Blut ſtrömte dann durch ſeine Adern. Still war es.
Die Sonne leuchtete, die Sterne ſtrahlten. Am liebſten würde
er immer die Augen geſchloſſen halten, ſich ſtrecken, mit den Flü=
geln ſchlagen und grundlos froh in die Luft ſchreien.
VIII.
Im Herbſt flogen die Kücken davon. Gleichgültig nahmen die
Alten Abſchied von ihnen — für immer .. .
Im Herbſt regnete es, Nebel brauten, der Himmel war
ſchwer. Craurig waren die Nächte, naß und ſchwarz. Im Neſt
ſaßen die Alten wieder allein, konnten nicht einſchlafen, froren,
wälzten ſich unruhig hin und her. Ihre Augen brannten
grün=
gelb. Das Männchen ſchrie nicht mehr.
IK.
So vergingen dreizehn Jahre ſeines Lebens.
K.
Dann ſtarb das Männchen.
In ſeiner Jugend hatte er einen ſeiner Flügel verletzt,
da=
mals, als er um das Weibchen kämpfte. Mit den Jahren fiel
es ihm ſchwer und immer ſchwerer, Beute zu erjagen, er mußte
weit und immer weiter fliegen. Nachts konnte er nicht ſchlafen,
im Flügel fühlte er einen heftigen, ziehenden Schmerz, dies war
unheimlich, denn früher wußte er nichts von ſeinem Flügel, jetzt
war er ſo merkwürdig wichtig geworden und peinigte ihn.
Nachts ſchlief er nicht, er ließ den kranken Flügel aus dem
Neſt hängen, als wollte er ihn von ſich ſtoßen. Wenn der
Mor=
gen graute, flog er nach Beute.
Das Weibchen verließ ihn.
Im Vorfrühling, in der Dämmerung verließ ſie das Neſt.
Das Männchen ſuchte ſie die ganze Nacht, erſt gegen
Sonnenaufgang fand er ſie. Bei einem anderen Männchen, das
ſie zärtlich gurrend umkreiſte. Da fühlte der Alte, alles, was
er im Leben zu geben hatte, war erſchöpft. In den Kampf warf
er ſich zaghaft und ſchwach. Stark und voller Leidenſchaft ſtürzte
ſich der Junge auf ihn, zerriß ſeinen Leib und gluckſte bedrohlich.
Das Weibchen aber beobachtete gleichgültig den Kampf, wie vor
vielen Jahren.
Der Alte wurde beſiegt.
Blutend, zerhackt und einäugig flog er zurück in ſein Neſt
und ſetzte ſich ſtill auf ſeine Wurzel. Er fühlte, mit dem Leben
war er fertig. Er hatte gelebt, um zu freſſen und zu zeugen, ſetzt
blieb ihm nur noch das Sterben. Er fühlte dies inſtinktiv, denn
zwei Cage hockte er regungslos, den Kopf tief eingezogen, auf
der Wurzel.
Dann ſtarb er ruhig, er merkte es kaum. Er fiel in die
Schlucht, dort lag er mit in die Luft ſtarrenden Beinen.
Es war Nacht, die Sterne waren funkelneu. In den
Wäl=
dern und Sümpfen lockten die Vögel. Irgendwo ſchrie ein Uhu.
Fünf Cage lang lag das Männchen in der Ciefe der Schlucht,
er verbreitete ſchon einen ſchlechten, bitteren Geruch um ſich, da
fand ihn ein Wolf und fraß ihn auf.
g von M. Schilſkaja.)
Martha,” ſagteſt du, „halten Sie ſie ſa reck.
„Ich weiß nicht.” Auch die anderen Perſonen zuckten die Achſeln
und ſagten das gleiche. Die Hausfrau wütete. Das Mädchen
erhielt einen Verweis, die Cochter eine Nüge; ich ſelbſt einen
böſen Blick.
Dieſes entſetzliche Wortl Es macht mich noch ganz krank!
Immer „Ich weiß nicht”! Bei mir geſchieht alles nur durch
„Niemand” und „Ich weiß nicht”. Nach einigen Cagen traf das
Buch bei mir ein.
„Es lag in meines Mannes Simmer, ich weiß nicht, wie es
dorthin gekommen iſt”, entſchuldigte ſich die Abſenderin. — Ich
aber wußte es. Wußte, daß dieſer „Niemand”, dieſes „Ich weiß
nicht” in der Hausfrau ſelbſt ſteckten, daß ſie den Feind ihrer
Nuhe in ſich beherbergte. Ihre abgenutzten Nerven, ihr
ge=
ſchwächtes Gedächtnis hatten ihn wachſen laſſen Es würde ſchwer
ſein, ihn zu vertreiben. An ſolche Feinde gewöhnt ſich der Menſch
ſehr leicht. Goethe ſagt: „Man läßt ſich ſeine Mängel vorhalten,
man läßt ſich ſtrafen, man leidet manches um ihrer willen mit
Ge=
duld; aber, ungeduldig wird man, wenn man ſie ablegen ſoll.” —
Dann aibt es noch ein „Ich weiß nicht”. Vielleicht folgt noch ein
Blick, der zu denken gibt. Stutzig macht. Böſe Stunden ſchafft
das kleine Wort. Wer ſich beeinfluſſen läßt, ändert ſeine
Ent=
ſchlüſſe. Da, wo bisher keine Voreingenommenheit herrſchte,
ſchleicht das Mißtrauen heran: Es muß wohl hinter dem „Ich
weiß nicht” etwas verborgen ſein, das nicht ſo zweifelsohne
aus=
ſieht! Ein Glück für den Mitmenſchen zerſpringt; das Wort wirkt
wie ein Cropfen Gift, langſam, ſchleichend und verheerend. Blicke
ſprechen oft mehr als Worte und haben manchen Srieden
zer=
ſtört. Darum Selbſtkritik von ſeiten der Mutter! Strenger
Kampf, wenn der Feind ſich ihrer Perſon bemächtigt hat, hart
gegen ſich ſelbſt! — Und in der Kinderſtube? Wenn man den
Ver=
derber kennt, iſt ſeine Vernichtung nicht mehr ſo ſchwer, als
wenn man erſt danach ſuchen muß.
Du ſagteſt es mit Abſicht. Wenn du eir
Marthas Sorgfalt empfahlſt, blieb er nicht lange
Die Vaſe blieb leben. Es machte ihr nichts,am
ſie täglich abwiſchte. Manchmal wuſch Martha ſi
dieſe Gelegenheit ging ſpurlos vorüber.
„Marha,” ſagteſt du, „was haben Sie ge
Sie haben die Obſtſchüſſel und den Kuchenteller fa l
Vaſe nicht.”
In Marthas Geſicht ſtieg hektiſche Nöte. D
„Martha, wie geht das zu?‟
Darauf legte Martha ein Geſtändnis ab: IE)/
auch heruntergefallen, immer aber auf den Ceppick
Plauderei von Hanna Sunk.
Die Mutter tritt ins Simmer, ſieht irgendeine
Ungehörig=
keit, vielleicht ein zerbrochenes Spielzeug, einen Slecken am neuen
Kleid.
„Wie kam das? — Wer hat das getan?”
„Ich weiß nicht”, flüſtern des Kindes Lippen.
„Da iſt etwas faul im Staate Dänemark.
Entweder das Kleine ſagt aus Angſt die Unwahrheit, oder,
weil es ihm ſchon manchmal gelungen iſt, verſucht es zu vertuſchen.
Von Bruno Manuel.
Wem du in eine neue Wohnung ziehſt, haben deine Freunde
das Bedürfnis, dir Freude zu bereiten und bringen nützliche
Ge=
ſchenke mit. Du fällſt von einer Begeiſterung in die andere und
Es weiß ja, die Mutter forſcht nicht nach, geht nicht auf den
Grund. Kinder faſſen ſchnell auf. Oft unheimlich ſchnell, wenn
es Böſes gilt. Geht ihnen das erſte: „Ich weiß nicht” durch,
dann koſtet es beim zweiten ſchon Kampf, es zurückzudrängen.
Und die Mutter iſt vielleicht gerade ſehr beſchäftigt, oder will
ſich die Stimmung nicht verderben. Ihr Egoismus verlangt
Nuhe für ſich. Bei Ueberarbeiteten, Kranken, iſt’s verzeihlich,
bei Geſunden Pflichtverletzung. Aus der im Anfang
unbewuß=
ten Unwahrheit wächſt die bewußte Lüge heraus, die den
Cat=
beſtand abſtreitet. Das „Ich weiß nicht” gewinnt an Nachdruck,
Cränen fließen zur Bekräftigung, ſchauſpieleriſches Calent hilft
dabei. Und die Folgen dann? — ein Unſchuldiger muß büßen,
irgend jemand trifft die Verantwortung für das „Ich weiß
nicht‟. Das Kind ſieht, wie das Wort ſchützt, kein Wunder, daß
es Unterſchlupf bei ihm nimmt, um ſich zu bergen. Jetzt begeht
es bewußt Verbotenes. Jällt ihm ein, daß es entdeckt werden
kann, wirft es das „Ich weiß nicht” in die Wage. Da gibt es
für die argwöhnende Mutter kein anderes Mittel, als das Mädel
oder den Jungen zu beobachten, zu überführen oder zu ſtrafen,
damit es dem „Ich weiß es nicht” die Nückkehr verleidet. Sonſt
wirkt das Beiſpiel anſteckend. Was dem Sprößling durchgeht,
macht die Hausangeſtellte nach. Mit mehr oder weniger
Ge=
ſchick, aber zum Schaden des Haushaltes.
Ja, aber wie iſt das „Ich weiß es nicht” überhaupt in die
Jamilie gekommen? Vielleicht durch die Mutter ſelbſt. Neulich
habe ich es erlebt. Da wollte ich mir ein Buch, das ich
ver=
liehen und nun brauchte, wieder holen.
„Gerade ſollte es abgeſchickt werden, es iſt ſchon
eingeſchla-
gen. Auf meinem Schreibtiſch liegt es”, ſagte die Dame des
Hauſes. Wir gingen in das Simmer und fanden nichts.
„Wo iſt das Buch geblieben?” fragte die Dame das
Mädchen.
„Ich weiß nicht, gnädige Frau.”
„Dann hat es gewiß meine Cochter genommen; ſie kommt
gleich aus der Schule.” Als ſie gefragt wurde, antwortete ſie:
So” ſagteſt du, „dann nehmen Sie den Ce=
Du betrachteteſt die Vaſe genauer. Sie konm
Eines Cages zogen Müllers um. Du bereinn
Freude und trugſt die Vaſe hin. Müllers gaben
zens kund, daß ſie ihnen zu ihrem Glück gerade nat
Abends ſagte Müller zu ſeiner Frau:
„Jetzt ſchlage einer lang hin. Wie kommt
dieſer Vaſe? Die hatten wir doch an Schramms g
Nun blieb die Vaſe verſchollen. Du haſt i
Jahren manche Wohnung einweihen helfen und
genau beachtet. Wenn du jemand die Worte
„Nein, wirklich ein ganz prächtiges Stück!” — I
es dir anzuſehen. Aber die Vaſe war es nicht.
die Sirkulation unterbrochen.
Müllers haben die Sirkulation nicht unten
Vorige Woche zogſt du um. Da brachte
„Paula” lächelteſt du finſter, „ſeit wann El1
Herrn Müller?”
Paula wurde döſe: ſie ſei eine brave Frau us
Müller.
„Paula”, ſagteſt du nachdrücklich, „ſei ehrlict!
du doch von Müller!”
Paula brach in Cränen aus. Andern Caol
Mann und verlangt, du habeſt dich zu entſchuldigei
es ganz genau wiſſen willſt, die Vaſe ſtamme miettl
gibſt bewegten Herzens kund, daß die Gegenſtände zu deinem
Glück dir gerade noch gefehlt haben.
Arthur ſchenkte voriges Mal die Vaſe.
Du brachſt in Lobeshymnen aus und riefſt:
„Was für ein prächtiges Stück!”
Dabei merkteſt du ſofort: die Vaſe paßt nicht in den Nahmen
deiner Wohnung. In deiner Wohnung dominieren die grünen
Cöne. Die Vaſe war rot. Not allein wäre nicht ſo ſchlimm
geweſen. Hätte der Vaſenmacher ſich nur nicht darauf verſteift,
ihr einen Feldblumenſtrauß auf den Bauch zu applizieren.
Du bauteſt die Vaſe auf den Bücherſchrank und ſagteſt zu
dem Mädchen:
ſondern von Wenigers, Wenigers haben ſie 2
gebracht.
Nun ſteht ſie wieder in deinem Bücherſchrch
418. K. Traxler. 1. Pr. im Min.=Turn. d. Daily News u. Weſtm. Gaz. 1998.
(Ka1 Dcs Sc7; Kat Bb5b7c6: 3c.) 1. Do3 —b21 Ka4 —a52. Db2 —2+
Ka6 — b6 3. Bc7 — 28+; 1. .. . a6 — o5 Db2 — b2+ Ks4 — b4
8. Sc7 — d5F:. 1. . . . b7 — b6 2. 8a6. Niedliche Zugzwangsminlatur mit
Freigabe eines Fluchtfeldes.
419. L. Schur. Eh eupreis t. d. Dreizüger=Abteilung der „Schwalbe‟, 1928—II.
(Kg4 Dh5 Ta6 La2f2 8d2g5 Bo2e5f4h7: Kd5 Td7 Ld8 e2 Sb7 Ba4 b3
ob eße t8: 8+.) 1. Dh5 — h1l droht 2. B02 — 04+ 3. D:f3c. 1.. .. 845
2. Sge4 3. ScsF: 1. . . . Sc5 2. Da1 8. Dd4F: 1. . . . Sd6 2. Dh6
z. D:e6c. Berführungen: 1. Kh4 (g3)7 8d6! 1. Sget7 La51 1. Dg6 Bc5!
Recht hübſch, wie der ſchw. S dem L, B. T die Felder verbaut.
420. D. A. Mitchell. Good Compan ons, 1918. (Kh7 Des Tes h5 Lf5:
K16 De5 8g4 BeTf7: 2F.) Ein ausgeſpöchenes Trugthemal Die ſtarke Drohung
1. Do8 wird nur durch 1. . . . Db8 widerlegt. Statt des Entfeßlungszuges kommt
unerwartet: 1. L15 — e6!
Löſerliſte: Reutzel; Leo Schott in Pfaffen=Beerfurth; Franz
Buchty in Mainz; Adam Hammann in Pfungſtadt (alle); A. v. S.
(416, 418, 419); Hans Meidinger in Eberſtadt (416, 417): Georg Peter
416. 420).
Aufgabe 423.
r 298.
G. F. Anderſon in Newcaſtle.
(1. Preis, Hampfhire Telegraph und Poſt, 1920.)
Eine Geduldprobe.
Es gilr feſtzuſtellen, wie oft der Stadtname 2
vorſtehenden Zeichnung abgeleſen werden kann, wen !
nen Buchſtaben nicht nur wagrecht, ſondern auch ſenk.
(alſo im Zickzack) lieſt. Röſſelſprung iſt nicht zuläſſit.
rung der Darſtellung der Löſung ſind die einzelnen 2
verſehen. Und nun ans Werk!
Anſlöſungen der Rätſel anss
Winterfreude.
Eiſen, Ilias, Saale, Liane, Allee, Ulfilas, Feile=
„Eislaufen”
Magiſche Figur.
1 Schnee, 2 Heil, 3 Niel, 4 Heller
Kreuzworträtſel.
Rebus=Röſſelſprung.
Die Auflöſung nennt zeitgemäße Leckerbiſſen. Cark Denbel.
Beſuchskartenrätſel.
Spich. NonDs
Ftedme.
Aach uffm Radhaus liggt e Eigab vor, mer ſollt e
Kom=
miſſion zu de Eßgimo ſchiae, die wo bekanntlich Fachleit in de
Kelt ſin, un die Kommiſſion ſollt bei den Eßgimoer a’frage, wie
ſie ſich gääche die „kalte Fieß” un ihre Folche ſchitze dhete.
Dann daß ſe uff unſerm Stadthaus duſchur an „kalte Fieß”
leide, däß is jo bekannt, die frierts midde im Summer an die
Fieß. Nor die uff be ſtädtiſch Sparkaß hawwe warme. So
warme, daß=es in ihre Beſchrenktheit, wo bei dene härrſche dhut,
gornet mehr aushalte kenne, un demgemeß auswannern wolle, in
e beſſer Värdel, wie ich bereits ſchon vor drei Woche a gedidde hab.
Obgleich en mei Auguſt doch en ſcheene Pallaſt baue wollt, un,
noch dem Wahlſpruch: „Der kluge Mann baut vor”, bereits zu
dem Zweck vor ſechs Johr abgeriſſe hott, was=em im Wähk
war. Mei Auguſt ſoll aach, wie er geheert hott, daß die
Spar=
kaſſebrieder uff ſei Brojäckt verzichte dhete, zimmlich pärbläx
ge=
wäſe ſei, un mer erzehlt ſich, es weer=em ſei Brodäſtredd im Hals
eigefrorn, ſo daß er ſe mit Gliehwei’ uffdaue un enunnerſchlucke
hott miſſe.
Die aanziche, die wo bei däre Kelt net friern, däß ſin die Herrn
Hausbeſitzer. Net wääche, weil=en die Stadt un de Staat äxdra
grindlich ei heitze dhut, ſo daß=en de Kobb raacht, vor lauder
Be=
zahle. Ach naa, in däre Beziehung ſin die abgehärt, däß leßt die
kalt. Vielmehr wann’s die Herrn Hausbeſitzer bei däre Kelt net
friert, ſo kimmt däß doher, daß ſe en fehr geſunde Winderſport
dreiwe un ſich dauernd im Freie uffhalte, bald mit de Schibb, bald
mit de Kratz, un bald mit=em Aſchekaſte. Jawoll, do gibt’s Murr
in die Knoche, däß ſtählt die Närfe. Annern Leit, wann die
Win=
derſport treiwe wolle, do miſſe ſe zu dem Zweck äxdra in de
Ode=
wald geh, odder in Schwazzwald, wann net gar noch
Owwer=
bayern enunner. Und däß koſt nadierlich aach en ſcheene Haufe
Gäld. Während unſer Herrn Kausbeſitzer dofor kaan rode Dobbſch
auszugäwwe brauche. Däß haaßt, ich will däß net ſo laut ſage,
ſunſt is mer im Stand und dhut ſe noch e bische kräfdicher zur
Steier raziehe, zum Ausgleich gäächeniwwer dene, die wääche ihre
Geſundheit winderſchbortshalwer enaus in färne Gäächende mache
miſſe, un miſſe ihr gud Geld drahenke.
Awwer e bische kennt=en die Stadt doch endgääche kumme, de
Herrn pp. Hausbeſitzer, indem ſo doch ſozufage allmitnanner
Alſo, wie geſagt, es geheert ſich, daß die Stadt ihrerſeitz de
Härrn Hausbeſitzer, die wo ſich ſo ſchun genug bloge miſſe, e
bische endgääche kimmt un gibt en die Erlaabnis, ſich e Uniform
mache zu loſſe, uff eichene Koſte nadierlich. Däß ſieht dann
wenich=
ſtens aach nech was aus; annererſeitz wärd dodorch de Korbsgeiſt
gehowe, un s Zuſammegeheerichkeitsgefiehl geſtärkt. Un valleicht
grinde dann die Hausbeſitzer noch e Muſik=Kabäll, un mer gibtn
s Brifſelegium, Parade abzuhalde; un wann de Landtag ereffent
wärd, odder wann unſer Stadträt en klaane Imbiß hawwe, do
därfe ſe Wachtpoſte ausſtelle, un bei feſtliche Aläß un Umziech
därfe ſe vornewäck marſchiern; un Middwochs un Samsdags,
därfe ſe de Herrn Miniſter un de Herrn Borjemaaſter vorm
Haus, vun drei bis vier, Ständcher bringe . . .
In dem Sinn, denk ich, kennt mer’n endgääche kumme, un
kennt’n e Benee dhu. Un wann mer die Sach uff die Art reechelt,
do is baade Daale geholfe.
Jedenfalls, mir geniechts, daß ich de Wähk gezeigt hab, wie
mer’s mache kann. Zu weidere Auskunft gärne bereit: die
Under=
färdichte.
Bienche Bimmbernell.
im ilde Winder kreechte, un daß ſich der Friehling
ſpruwa eiſtelle dhet, do hab ich mir geſagt: dhu
Sann diß Johr ſpudts! — un hab bei Zeide
ühC uffgewährt, daß ſich Stadt, Staat un ſemt=
Beiſpiel draa nemme hette kenne. Allerdings,
Feſpannt, ob mei Kohleliewerant mir net
dem=
un ſich aus eiheize dhut, indem daß ich kaa
an infolchedäſſe aach umeechlich vorausbroffezeie
on ich ihm mei kräfdich erheehtes Kohlekabbidahl
to, die Haubtſach is, daß ich mein Keller voll
hrt in aller Gemiedsruh dem broffezeide „milde‟
gucke, der wo ſich erfahrungsgemäß zu=eme
huder endwickelt hott.
u ann die Wäddermächer un Mondgucker affange
die Redacktzionslgabfröſch puſſiern mit ihre
kann ſich jeder vernimfdiche Menſch an de
ſſäern, was mer for Wedder krieje, indem daß
ſſäichedaal pun dem, was die Herrn Expärde in
usbroffezeie, als beſtimmte Dadſach azunemme
ſit is däß nadierlich net ſo, daß es bei uns immer
dr Brofeed gilt nix in ſeim Vaderland, ſundern
dere Gäächedaal, bei uns haaßts: freie Bahn ſo=
Brofeede, un mir laſſe ſe gälde, indem daß ſe
ſe, daß mer beſtimmt waaß, wie’s Wädder wärd,
geſagt, bloß ’s Gäächedaal pun dem a zunemme,
Poſtſchkribbdumm. Die Woch hab ich zu meine Schand
erfahrn miſſe, daß mir, zu meiner Zeit, in de Schul gornet
rich=
dich Schreiwe gelärnt ſin worrn, un wann=em Wittich ſei Setzer
mei Geſchribbſel als net läſe kenne, dann ſolle ſe ſich
noochdräch=
lich noch bei meine Lehrerinne bedanke. Die woorn allerdings
domols mit meine Schrift aach net zufridde un hawwe behaubt,
e Hinkel breecht’s beſſer hie. Awwer däß hott, wie ich mer die
Woch ſage hab loſſe, bloß am „Siſtem” geläje. (No an dem
liggt jo bekanntlich alles!) Un wann mir alſo noch net emol
richdich ſchreibe gelärnt ſin worn, dann brauche wer uns zu
wun=
nern, wann mer de Krieg verlorn hawwe.
Awwer däß wärd jetzt annerſter, un beſſer, ſeidem mer
endeckt hott, daß bloß die Schriſt vun=eme Menſch dra ſchuld is,
wann=er ſich net zu=eme „Karraater” endwiggele kann. Un in
un=
ſerm heidiſche Zei alder, wo ſchun jeder Saigling in de Winnel
zu=eme „Karraater” un zu=ere „feſtumriſſene Perſeenlichkeid”
ge=
ſtembelt ſoll wärrn, do liggts’s alſo bloß noch an=eme „zeitgemeße
Schreibſiſtem”, un dann muß es jo widder uffwärts geh. Un
ſo wolle mer’s alſo, in unſerer Zeide Not un Bedrengnis, un in
all dem Jammer un Elend, un in all dem Mangel, hinne un
vorne un in de Midd, un in all däre babbiloniſche Verſtands= un
Vernunftsverwirrung, dantkar un härzlich begrieße, wann endlich
aach die Hack en Stiel kridt.
Manchmal allerdings will’s am ſcheine, als dhet an unſere
deitſche Schule e bische zuviel erumgedocktert wärrn, odder
erumgebroffäſſiert, wann däß „zeitgemeeßer” klingt, un
mer is verſucht, den Geethe zu korreſchiern un zu ſage: „Ihr
wißt, an unſeren deutſchen Schulen probiert ein jeder, was er
mag”. — Un manchmal kenne aam die arme Kinner lad dhu,
dann däß ſin die reinſte pädagochiſche Verſuchskauincher. —
Wenicher weer aach in dem Fall mehr! — Awwer däß ſin
unmaßgebliche Aſichte vun=ere altfrenliſche Schachtel, der mer
weiderskaa Bedeidung beizumeſſe brauch.
Ich waaß aach net, was beiſpielsmeeßich de Schiller for e
Handſchriſt geſchriwwe hott, awwer ſoviel is ſicher, ſchreiwe.
hott=er kenne, ohne „Sütterlin” un „Koch”
Eweſo de Kall Eſſelborn, der Profäſſer un dobbelte:
Dockter, der verdienſtvolle Forſcher un beſte Kenner der heſſiſche
Heimatlidderadur, der wo die Woch ſein fuffzichſte Geburts ag
begeh konnt. Der hott beim „Schreiwe” vun ſeine viele Bicher
wohl kaum noch em wie, ſundern immer nooch was gefrogt. Un
was er uns, aus echtem Heimatſinn eraus geſchriwwe, un
do=
dorch ſor die ſpeedere Geſchlächter erhalte hott, däß macht’m ſo
leicht kaaner nooch, un däß is aach, aus Alaß vun ſeim fuffzichſte
Beburtsdag, vun berufener Seit gebiehrend gewirdicht worrn.
— Freilich hett=er, anſtatts ſich die unendlich Mieh zu mache, bloß
Theaterkriddicke ſor die „Mainzer Volksſtimm” geſchriwwe, dann
hett=er ſich aach zum Diräckter vun de Heſſiſche Landesbibliodehk
ſeeichent. So awwer hott mer aan aus Meenz herhole miſſe,
weil mer hier kaan hatte . ! . . ! . . 1 . . Awwer nirdeſtodrotz,
Herr Profäſſer, loſſe Se ſich däßhalb net abhalte, weiderhie for
die heſſiſch Heimat zu wirke un zu ſchaffe. In dem Sinn: Glick
aufl zu de zweide Fuffzich. —
Un dann noch aans: am Faßnachtsſunndag middag gibts
de „Datterich”, un am Faßnachtsmondag awend „De Glas=”, Sorgt Cich zeidich for Ka de ſor’s klaane Kaus, daß es
net geht, wie am letztemol, dann es wärd geſtobbte voll.
ner alſo bereits in de fimfte odder ſexte Woch in
ute Winder, un mei Kohle abbidahl nimmt zu=
Peichen aach mei Gemiedsruh, wann ich an’s be=
Ria bloß emol geſpannt, was mei Kohleliwwerant
ßwann ich em, ſtatts Geld, en neie Hffdrag bring.
eich for mei Daal bin net grad beſunners
end=
huroße Kelt, odder vun=ere große Hitz, ſundern in
5Aembrament vum Wädder, do hab ich’s liewer
porchwaxe, halb Reomier, un halb Zällsjus, ſo
Euder ungefehr uff 18 odder 20 Grad iwwer Null
firze Dhut. Däß is ſo ugefehr die Tembradur, die
Fehrit. Wann awwer=e Hitz is, daß mer
Worſcht=
gei wann’s, ſokalt is, daß Staa un Baa
z’ſamme=
hr’s net wohl, indem daß ich s Iwwermaß vum
ſiern net verknuſe kann.
iris aß vun dem a gäblich milde Winder ham=mer
uändlich zu verſpiern kridt. Un wann aam 8
imsherd net unnerm Siede eiffriert, ſo is däß es
eieerlich in de letzte Zeit die Heag verſchiedentlich
ſteil=er de elektriſche Strom ei gefrorn is, däß
hie; un wann die Kelt noch e bische dauert, will
45 ſage loſſe, ihrn Strom dorch die Schrotmiehl
ihre Kundſchaft ſchächdelchesweis im pulfriſierte
— Scheene Ausſichte, däß.
n’s bloß, daß die Bauern noch net geſagt hawwe,
Y olk von Briedern, un uns friert’s aach, un ſin
3 uffgeſchlaze,, wääche de hohe Kohlebreiſe,
in=
üchere Kuh en Googsowe unner de Bauch ſtelle
ſiſch net eifriert. Dohärngääche hab ich geheert,
hck en Adrag vorliefe, mer ſoll dem Winder den
terat” un noch e Wärmezulag gäwwe, valleicht
ſe ausſähe wie die Freiſchärler vun anno 13, un mit=eme Mords
wabbe iwwerm Kabbeſchild.
Rnemehr ſo mordsmeßich a’ſtrenge
ſtellenden Flecken zu verurſachen. Beſter Schutz gegen ſie iſt
gründ=
liches Ausbürſten der Nähte, um die zuſammengeballten
Stoff=
faſern zu beſeitigen.
H.
Graugewordene Meſſerhefte wieder neu zu
„ſchwärzen”. Nachdem man die Meſſerhefte durch Abſeiſen
mit Sodawaſſer gründlich fettfrei gemacht hat, beize man ſie mit
ſpirituslöslicher Holzbeize (Ebenholzſchwarz) ein, wiederhole im
Notfall das Verfahren, bis die Heſte wieder tiefſchwarz erſcheinen.
Reibe ſie darauf mit Bohnerwachs ein, um ſie dann mit wollenem
Lappen mattglänzend zu reiben.
Die ſchädliche Wirkung des Fleckwaſſers
auf=
zuheben. Hat man Wäſcheſtücke mit Eau de Javelle behandelt,
ſo kann man deren gewebezerſtörende Wirkung ſoſort aufheben,
wenn man die damit behandelten Stücke in folgendes Bad legt:
100 Gewichtsteile Waſſer miſcht man mit 10 Teilen Antichlor und
läßt darin die Wäſche 10 Minuten liegen, um ſie dann, in klarem
Waſſer mehrmals geſpült, zum Trodnen aufzuhängen. L.
Schwarzwurzel=Gemüſe auf Schweizert Art.
1—1½ Pfd. Schwarzwurzeln werden geſchabt, ſofort in leichtes
Cſſigwaſſer gegeben, damit ſie ſchön weiß bleiben. Dann ſetze man
ſie mit Salzwaſſer zum Kochen auf, um ſie, wenn ſie weich
gewor=
den, in eine heißgeſtellte Schüſſel zu heben. Von einem Teil des
Kochwaſſers bereitet man nun mit 1 Taſſe Milch und 1 gehäuſten
Eßlöffel Mehl verquirltem Ei eine dickſämige glatte Soße, die man
mit Salz und reichlich 1 Eßlöffel Butter abſchmect. Hat man
Mayonnaiſe zur Verfügung, ſo verfeinere man die Soße mit
1 Eßlöffel voll davon und gieße die letztere noch mit Zitronenſaſt
und ½ Teelöffel Zucker würzig abgeſchmeckt, über die
Schwarz=
wurzeln.
Bananenſalat mit Vanilleſoße. 2—3 geſchälte
Bananen ſchneide man in Scheiben, miſche ſie mit 1 Löffel
Süß=
ſtofflöſung, einigen Tropfen Zitronenſaft und einer eremeartigen
Vanilleſoße und laſſe den Salat vor dem Anrichten eine Stunde
gut durchziehen. Er darf beim Auftragen nicht zu kalt ſein. V.
Speiſe=Zettel.
Sonntag: Numfordſuppe; Kaſſeler Rippenſpeer mit
Miſch=
gemüſe; Bananenſalat. — Montag: Sauerkraut mit
Erbs=
brei und Schweinsknochen. — Dienstag: Roſenkohl mit
ge=
bratener Leber. — Mittwoch: Grünkohl mit gekochtem
Well=
fleiſch und Bratkartoffeln. — Donnerstag: Weiße Bohnen
mit Möhren und Siedewürſtchen. — Freitag: Geröſtete
Haferſuppe; gefüllter Schellfiſch mit Peterſilienſoße. —
Sams=
tag: Pichelſteiner Gemüſetopf.
Zeitgemäße Haushalt
Der häusliche Eehemann.
Arien aufgehängt wird, einmal ſehr zum Schaden
Mel zu lange feucht bleibt, was zu raſcher
Ver=
im, anderen wahrlich kein ſchöner Anblick für jene,
29m: Raume auſhalten. Der Wäſchetrockner unter
w- all dieſe Nachteile, gleichviel, ob er als Stern,
hmen mit zwiſchengezogenen Schnuren oder in
als ein Rad mit Speichen, hergeſtellt oder ge=
Ner iſt der Decken=Wäſchetrodner auf leichte
nillenſchrauben und ſeſtem Haufſtrick ſehr raſch zu
ime Schraube an der Decke, die andere oben an
eN acht, laſſen die Schnur raſch über die Nollen
A. Schlingen in dieſe geknüpft, halten den Trockuer
ohe beim Auſhängen der Wäſche und hochgezo=
Mtter der Decke feſt. Die hohe Küchentemperatur
Mrft raſcheſtes Trocknen und, über der Eingangs=
10 der Trodner kaum zu ſehen.
E. V.
ue Küchengeräte rechtzeitig
erneu=
nung iſt namentlich den ſehr ſparſamen
Haus=
kenutzen dieſe doch gerade auch ſcha haftes Ge=
Maße weiter, obgleich damit ſehr große Geſahren
Eo ſollten vor allem Emailletöpfe, die im Innern
ilen auſweiſen, ſofort durch neue ergänzt
wer=
beitere Splitter ablöſen und den Speiſen mit=
Sieviele Schädigungen ſie auf dieſe Weiſe her=
„Nicht dieſen Suppentopf, ich beſchwöre dich!
unvollſtändigen Service!”
Nimm den vom
(„Le Rire.”)
Zu ſpät. Die junge Frau fand ſchließlich bei der ehelichen
Aus=
einanderſetzung nur noch die letzte Drohung: „Ich gehe zu Mutter
zu=
riick.” „Das wird dir wenig nützen,” erwiderte der Ehemann gelaſſen,
„ſie iſt geſtern zu Großmutter zurückgegangen.”
Kolbsfüße. „Gieh flink mo zum Fleeſcher Schöps und ſieh noch, vb a
Kolbsfüße hot”, ſagt die Mutter zur kleinen Emwa. Schnell rennt ſie
— ſo erzählen die „Scleſiſchen Monatshefte” — nach dem Laden, ſieht
ſich den Meiſter von Kopf bis Fuß genau an und kowmt wieder zur
Mutter zuvück: „Du, Mutterla,” ſagt ſi. „ich kunmt’s mi ſahn, ob der
Meeſter Kolbsfüße hot, a hotte nämlich Stifeln on!“
Der Wifſende. „Ich kannte einen Mamn, der wußte genau vorher, in
welchem Jahpe urd Monat, an welchem Tage, zu welcher Stunde und auf
walche Weiſe er ſterben würde, und das iſt alles bis auf die bleinſten
wußte er denn das." „Der
Einzeſheiten eingetroffen.”
Richter hat es ihm geſagt.”
Welche Frau könnte widerſtehen, wenn an
Kaufhäuſern und Spezialgeſchäſten Fahnen
und Schilder lodend verkünden, daß wieder
einmal eine beſondere Gelegenheit geboten
wird, die Beſtände an eleganter und einfacher
Leibwäſche zu ergänzen? Sicher keine! Denn
längſt iſt ja auch die Wäſche in den
wechſeln=
den Kreislauf der Erſcheinungen einbezogen,
die wir unter dem Sammelbegriff „Mode‟
kennen — längſt wurde neben dem rein
Zweamäßigen der Unterkleidung das
Ge=
fallige zum entſcheidenden Faktor. Und ſo
lockt es natürlich jede Dame, auch auf dem
Gebiet der Wäſche Schritt zu halten, die
Un=
terkleidung jeweils der Form und dem Stil
des Kleides anzupaſſen. Grund genug alſo,
immer wieder die Wäſchemode zu beobachten
und Neuſchöpfungen entweder fertig zu
er=
werben oder doch bei derartigen billigen
Ge=
kegenheiten gekauften Stoff — je nach den
Anſprüchen und finanziellen Möglichkeiten
ſchmiegſamen Crepe de Chine, feinſten Batiſt,
zarten Opal, Linon, Crep la vable, je nach
Geſchmaa farbig oder weiß — nebſt den heute
ſtets erſchwinglichen Stickereieinſätzen und
feinen Valienciennes — oder auch koſtbaren
anderen Spitzen, nach den neueſten Tips
ſelbſt zu verarbeiten.
Noch immer iſt Grundbedingung jedes
Wäſcheſtückes Erhaltung größter Schlankheit,
gleichzeitig aber Sicherung völliger
Bewe=
gungsfreiheit! Das führt zu Vereinigungen
einſt getrennter Wäſcheteile, die beſonders
a’s Unterkleidung für Geſellſchaften
notwen=
dig ſind: möglichſt wenig, aber doch dezent
— das iſt die Parole! Sie erſcheint vollendet
verkörpert im Hemdhoſenrock, deſſen Name ja
ſchon beſagt, daß hier aus drei eins gemacht
wurde. Das Hemdteil, in Rückſicht auf den
Ausſchnitt des Kleides gerade und ohne
Garnitur über der Büſte anliegend, durch
ſehr ſchmale Seidenbandträger über ſchönen
Schultern gehalten, zeigt unterhalb des
obe=
ren Randes rundherum inkruſtierte,
bogen=
förmige Spitzen in Verbindung mit feiner
Stickerei und zur Erhaltung der leicht, ganz
leicht bluſenden Form wie zum Schmuck
ſenkrecht bis zum Gürtel verlaufende ſchmale
Ein origineller Kopfputz.
Die kleine Holländerin.
Bieſen. Sehr praktiſch iſt nun
ſchnitten: ſeine an den Hüftem
vorn zu verdreiterte Form jorg;
heit der Hüftpartie und bildet (
Anſatzlinie des eingearbeitetern
Gummizug geſchloſſenen, glatztn
chens wie des vorn geteiltenn
chens, deſſen untere Partie
wiederum in Verbindung mit
(A). Bei der Unterwäſche für :0
man die Kombinierungskunſti
weit treiben: auch die
emdh=
eine Vereinigung zweier En
ſtücke! Ihrer einſacheren Mifd
neben dem Material auch
unterhalb des glatten oberen !9
ſich ein Bieſenpaar, beiderſeitst
ten ausſpringend, rund herum!
Abſtand, mit leichter graziöſer
iſt. Ein gleicher Cfekt, jedoch u.
ſpringend, markiert die Trenrun
Hemd und Beinkleid. Allerdfig"
kleid” kaum noch der zutrei
eigentlich handelt es ſich hie
reguläre Fortſetzung des Hemw
nach dem Grundſatz „Schlan u
Weite” ſeitlich in feine Falten 160
die Hoſenrolle erinnert nur die
lieben auch ausknöpfbare Sriſ
(F). Wo dieſer fortfällt, ha un
das Heid als „Ding an ſichk!
zeigt ſich immer neue Freuda /t
Formen und elegantem Aufrtt
farbige Seide begrenzt oben ur
l=
lich getönte Spitze, deren or
ſchwungene Bogenlinie ſich van
höhe wiederholt und durch (14
ornamente unterſtrichen wirde!
inkruſtierte Spitzenſtreifen vo.
unteren Rand ſenkrecht herurich
die ſeitliche Teilung des HerD
halb der Hüfte markieren (E).
gewand verwendet man immern
Farben: einem glatten, ziemli
Rumpfteil ſetzt man oben ein
gebogte Paſſe, unten — ebenfal
Anſatz — eine eng pliſſierte;
an (B), einen Effekt, den mam
ſehr elegante Beinkleider verwen
vielfach unentbehrliche Unterkri
paßt ſich der Mode der weitenn
zeigt bei glattem Oberteil me
ſchmuck am eigentlichen Röck.
Iſt er nicht ſehr originell, dieſer Kopfputz, der das
Koſtüm einer Negerin — ſoweit man von Koſtüm
reden kann! — krönen ſoll? Der Kopfputz iſt wohl
nicht ganz ſtilecht — ſo wird es das Koſtüm auch nicht
ſein! Unſere faſt helmartig wirkende Behauptung
kann aus Pappe in zwei Farben hergeſtellt werden
— für geſchickte Hände iſt das Werk ſicher nicht
ſchwer!
Das wieder hochmoderne Miederleibchen. Als
Mode=
neuheit zeigte ſich das enganliegende Miederleibchen
mit mehr oder weniger ſpitzer Schneppe zuerſt am
abendlichen Stilkleide. Sehr bald erkannte man, daß
es nicht nur ſchlanken, ſondern auch ſtärkeren Figuren
zum Vorteil gereicht, wenn ſie ſich nicht zu den allzu
Die Faſchingszeit iſt ja nicht nur für die Großen
da, auch die Kinder ſollen ſich nach Herzensluſt in
irgendeinem leicht herzuſtellenden, einfachen
Koſtüm=
chen amüſieren. Unſer kleines Mädel hat ein
aller=
liebſtes Holländerin=Koſtüm in der typiſchen
Zuſam=
menſtellung von Hellblau und Weiß gewählt. Sehr
leidſam iſt das hübſche Batiſthäubchen, mit dem das
flott gelegte Fichu harmoniert.
vollſchlanken rechnen müſſen. So konnte es nicht
aus=
bleiben, daß das ausgeſprochene Schneppenleibchen
bald auch am Nachmittagskleide auftauchte. An dieſem
erſcheint es nun in den verſchiedenſten Variationen
ind bringt auf dieſe Weiſe die Vorzüge eines gut
ge=
wachſenen Körpers gut zur Geltung.
Wie gehe ich auf den
Maskenball.
Eines ſei vorausgeſchickt: Koſtbarkeit iſt für das
Maskenkoſtüm durchaus nicht nötig. Mit Schick und
Geſchmack kann man ſich auch aus einfachen, billigen
Stoffen ein Koſtüm herſtellen, das ſicher genau ſo
ſchön wirken kann als eines, das aus koſtbaren
Ge=
weben gearbeitet iſt. Es muß eben — und das iſt
weitaus wichtiger als Koſtbarkeit — alles ſo ſein, daß
es wirkt, daß es irgend etwas Beſtimmtes, einen Typ,
eine Idee verkörpert. Und dann, vor allen Dingen,
das Koſtüm muß dem Temperament der Trägerin
angepaßt ſein. Ein zur Melancholie neigender
Struwwelpeter, ein traurig umherwandelnder Clown
— ſo etwas kann niemals wirken, weil eben der
Widerſpruch zu groß iſt. Auch perſönliche
Aeußer=
lichkeiten müſſen mitſprechen: ein Blondköpfchen mit
rundem, friſchem Geſichtchen kann natürlich niemals
als Japanerin auf einen Maskenball gehen. — Das
aus weißem und rotem Maskenatlas gearbeitete
Herzkönigin=Koſtüm (a), das wir unſeren Leſerinnen
als ganz beſonders hübſch und nachahmenswert auf
unſerer Abbildung zeigen, wäre hier weitaus
ge=
eigneter. Für ein fideles, luſtiges Mädel kann man
ſich kaum etwas Reizenderes und Originelleres
denken, als unſeren Struwwelpeter (b); auch
dieſes Koſtüm iſt in der Herſtellung ganz einfach,
es ſetzt ſich aus einem knallroten Atlasmieder
und originell geformtem Beinkleid aus
wei=
ßem Material zuſammen. Den Effekt bilden die
applizierten oder aufgemalten, echten, urfidelen
Struwwelpeterfiguren, die uns aben wohl aus unſe=
ren Kindertagen bekannt und vertrau
lich muß ſür dieſes Koſtüm das Hac
und zerzuuſt um den Kopf hängen,
eigenen Friſur nicht ſolch einen genb.
geben mag, der ſetze eine womöglich 91
rücke auf, die die Blicke der anderen
bar auf ſich lenkt. Und dann — ſroh
in den Maskentrubel. — Sehr
wenik=
urſacht das dritte Koſtüm (c), 9e
Wäſchemädel‟. Der blau=weiß geſie
für Rock und Kopftuch koſtet ſicher
und für die ganz ſchlichte,
kurzärmel-
gewiß noch irgend etwas — ein Stucg.
Seide — vorrätig ſein, ebenſo für das
das Fichu: ein ſchlankes junges Made
ſem einfachen Koſtüm ganz reizend aus
(4) iſt eine Japanerin gezeigt: das Kd‟
aus Seide oder Waſchkrepp
gearbelle-
kann hier getroſt etwas üppiger ſein, 9.
wohl ein feſcher Kimono dann als llein
Morgenrock ſein Daſein friſten. Ausk
dem Japanerinnenkoſtüm iſt die Fri
ſtilecht ſein muß, bei der weder D
Farbe, noch die typiſchen Pfeile
unle=
ſtiſche Cryſantheme fehlen dürfen.
Koſtümen ſoll an einem niemals
an den Farben; je friſcher, betonter.
deſto ſicherer iſt der Erfolg: und wenn.
Gefühl des Geſallens, des Bewunde!—
dann kann beſtimmt für einen kreuzlch
abend garantiert werden. — Zu Au"
Lyon=Schnitte erhältlich.
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Nr. 308—385) — letzte diesjährige
Verſteigerung aus den beiden
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Scheiter: rm: 148 Buche, 61
Hain=
buche, 22 Eiche, 12 Kiefer: Knüppel:
rm: 42 Buche, 71 Hainbuche 13 Eiche,
186 Kiefer: Reiſigknüppel: rm: 26
Buche, 11 Hainbuche, 4 Eiche: Stöcke:
rm: 3 Buche, 6 Hainbuche. (ſt. 2115
Darmſtadt, den 30. Januar 1929.
Städt. Güterverwaltung.
Die Gemeinde Büttelborn vergibt
nachfolgende Holzſortimente auf dem
Submiſſionswege:
1. Eiche: Klaſſe 1: 77 St. — 6.4
Feſtmeter, Klaſſe 2: 175 St — 3072
Feſtmeter. 2. Kiefer: Klaſſe 1b: 140 St.
— 36,14 Feſtmeter, Klaſſe 2a: 191 St.
—50.02 Feſtmeter
Angebote pro Feſtmeter ſind bis 15.
Februar 1929, mittags 12 Uhr, auf der
Bürgermeiſterei abzugeben.
Büttelborn, den 1. Februar 1929.
Heſſ. Bürgermeiſterei Büttelborn.
Barthel.
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der Jagdbezirk der Ge= Beamter in d. 60er
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isbenen Bedingungen eigenes Heim, penſ.=
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ſird hiermit eingeladen. 40er Jahren kennen
zu lernen zwecks (*
3. Januar 1929.
beſideBärgermeiſterei.
Heirat.
Fiſcherei=
Belſachtung.
markung, 2367 Morg., radſchaftsehe. Angb.
4 us auf weitere ſechs unter F. 19 an die
Geſchäftsſt.
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mit Bild u. F. 51
a. d. Geſchſt. (2318
Dame, 45 J., froh
u. temperamentvoll,
jedoch verwaiſt, ſucht
ält. Herrn aus erſten
SioRlter 9. Februar 1929 Kreiſen m. vornehm.
Nichr, wird die JagdlGeſinn., zw. Kame=
wird die Fiſcherei
VorAmit einmündenden Ge=
Semarlungsgrenze auf
pachtet.
(1947b
en 26. Januar 1929.
ne iſterei Brensbach.
4ranz.
Gr., vollſchl. Fräul.,
28 J.. mod.
Auffaſ=
ſung, aber tücht. im
Haush., ſucht Herrn
nicht unter 30 Jahr.
in ſich. Stell. kenn.
zu lernen zw. ſpät.
Heirat. Angeb
F. 41 a. d. Gſchſt. (*
HabitzheimerhofMilch
nur noch in Flaſchen!
Hierdurch möchte ich die verehrlichen Haustrauen
ſowie meine ſeitherigen Milchabnehmer darauf
auf=
meikiam machen, daß ich vom 1 Februar 1. J. ab
meine Milch nur noch in Flaschen zum Verkauf
bringe. Habitzheimerhof=Milch iſt alſo nicht mehr
anders als in Flaschen zu erhalten und zwar
pro Liter zu Mk. 0.40.
Für die Qualität der Milch übernehme ich jede
Garantie
Mein Stall ſieht unter ſtändiger tierärztlicher
Kontrolle, ſodaß die Gewißheit geboten iſt, nur Milch
von geſunden Kühen zu erhalten.
Ferner ſieht meine Milch unter ſijändiger
Kon=
trolle der milchwirtſchattlichen Verſuchsſtation der
heſſiſchen landwirtſchattlichen Genoſſenichatten. Ich
kann hierdurch die Gewähr für eine erſiklafſige
Qua=
litätsmilch übernehmen und werden meine verehrten
Abnehmer in jeder Beziehung mit der geliefeiten
Milch zufrieden ſein.
(1851a
Beſtellungen erbitte an meine Adreſſe:
Gutspächter Georg Heil
in Habitzheim i. Odw.
Verpachtung.
Jagd
Montag, den 4. Febr. d. 5.,
nachmiltags 2 Uhr,
wird die Gemendejagd Klein=
Bieberau bei Wirt Phllipp
*.
Roßmann dähier auf weitere
ſechs Jahre verpachtet. Die Jagd
umfaßt 1250 heſſiſche Morgen Wa d
und Feld. — Anſchließend
nach=
mittags 3/, Uhr wid die
Ge=
meindefagd Webern bei Wirt Philipp Lortz daſelbſt
eben=
falls auf weitere ſechs Jihre verpachtet, die Jand umjaßt
480 heſſiſche Morgen Wal) und Feld. — Die
Verpachtungs=
bedingungen werden vor der Verſteigerung bekannt gegeben.
Klein=Bieberau, den 27. Januar 1929. (1953b
Heſſiſche Bürgermeiſterei Klein=Bieberau.
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der
1. Karl Seipel, Gaſtwirt in Darmſtadt, 2. Charlotte Seipel,
geb. Echha di, deſſen Ehefrau, als Geſamtgut der
Errungen=
ſchaftsgemeinſchaft im Grundbuch eingetragen waren, ſollen
Dienstag, den 5. Februar 1929, nachmittags 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
(127a
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt zum Zwecke der Aufhebung
der in Anſehung der Grundſtücke beſtehenden Gemeinſchaft
auf Grund des volſtreckbaren Pfändung= und
Ueberweiſungs=
beſchluſſes des Amtsgerichts Darmſtadt I vom 2. Juni 1927.
Der Verſteigerungsvermert iſt am 23. November 1927
in das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht eiſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf-
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diefenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
ſes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 12. Dezember 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk 11, Band V, Blatt 403.
Betrag der
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II 1437
1I 1438
1I 1438,o
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Hofreite )r. daſelbſt
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Pankra=
tiusſtraße
220
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2000 RM.
26000 RM.
45000 RM.
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