„GHrmas te1 Kaut Pſelicens Moigenzeliung ver Tandesnauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beiigge: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
AéBſeber nſchl zur Kürzung des Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 30
Mittwoch, den 30. Januar 1929.
192. Jahrgang
m aligem Erſcheinen vom 1. Januar
T.48 Reſchemark und 22 Pfennig
Eeu eholt 2.25 Reichsmari, durch die
ſiefeEllgeld monatich 2.25 Reichsmark.
M Er Aufjahme von Anzeigen an
7n wird nicht übernommen.
Nicht=
girn Dummern infolge höherer Gewalt
EtFsllungen und Abbeſtiellungen durch
ſeuſndlichteit für uns. Poſiſcheckionto
anfüurt a. M. 1301
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Finanz=Anzelgen 40 Reſchepfg. Rellamezeile (92 mm
breit /2Reichsmart Anzeicen von auswäris 40 Reichepfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rellame=
zeile 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichemark
(4 Dollar — 420 Marki. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streit uſw erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konlurs oder gerſchtiſcher Beſteſbung fäll ieder
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Natonalbank.
Me neue Spionage-Affäre.
Auäinder im Beſitz von Photos geheimer
Dokumenke.
* Berlin, 29. Januar. (Priv.=Tel.)
„Eirnalpolizei iſt einer neuen Spionageaffäre auf die
gehgri n, die einen außerordentlichen Umfang beſitzt und
ſahäm läßt, daß fremde Staaten in Deutſchland ein
ſ=lSpionenheer unterhalten, die offenbar über die
eylngen verfügen, und denen es infolgedeſſen eine
amtliche und geheime Dokumente an ſich zu
brin=
jagtl handelt es ſich um die Akten einer Reihe von
fürnf1. denen man vor einem Jahr im Weſten und Süd=
Dictzickllands auf die Spur gekommen iſt und die ſich mit
berftüh,g von ruſſiſchen Tſcherwonezen befaßten. Am
ſobemt 1927 wurde ein Georgier namens Sodaſchtiewa=
Ab hc Wertreiben dieſes Geldes verhaftet, außerdem ein
lſiats iſozialiſten nahe ſtehender Dr. Weber in München,
dem mehrere andere Perſonen auch in Frankfurt a. M.
ehlugen ergaben äußerſt intereſſante Zuſammenhänge.
wrxſwar, wie er ſelbſt zugab, ein Organ der in Paris
Auitmal=demokratiſchen georgiſchen Regierung, die von
Kigen die Sowjetunion arbeitete. Dieſe Regierung
ehungen zu dem Amerikaner Deterding von der
)die in den internationalen
Petroleumperhandlun=
pfe Rolle ſpielte. Außerdem wurde bekannt, daß
A werſtorbenen General Hoffmann von den
Münche=
üitzialiſten und den Georgiern enge Beziehungen
be=
pei auch der baltiſche Freiſcharenführer Araloff
Ber=
flürmdere Rolle in der ganzen Sache geſpielt hat. Die
mnuß nun mancherlei bemerkenswertes Material
birt haben, namentlich die Verteidigungsſchrift des
(üorgiers ſoll ſehr aufſchlußreich geweſen ſein. Der
Ims=ichter iſt daher verpflichtet worden, die Mten
h zu halten; nicht einmal die Verteidiger durften
Aten. Es ſickerte aber ſehr bald durch, daß von den
ritAngaben gemacht worden ſind, die im Ausland
In=
eibei mußten. Von engliſcher und ruſſiſcher Seite
wßſw olt verſucht, einiges über die Enthüllungen der
Ait Erfahrung zu bringen. Die Engländer müſſen
plonageapparat in Bewegung geſetzt haben, der auch
NaWeFFolg gearbeitet hat. Es iſt bekannt geworden, daß
Wh Photos,der Akten, namentlich der Vertei=
Sifcht Ses Georgiers exiſtieren und zwar ſoll Seite
ellider Protokolle photographiert worden
* Iſtorläufig noch unaufgeklärt, auf welche Weiſe Fremde
* ſugs rieſige Aktenbündel enhalten haben, das in
Ber=
mevilnchluß lag und nur einmal der Münchener
Staats=
ſcsgehändigt worden iſt. Wahrſcheinlich dürſte es
Wgelungen ſein, auf dem Weg zwiſchen München und
Meillen anzuhalten, ſie vorübergehend in ihren Beſitz
Tuffallend iſt, daß ein Zeuge vernommen werden
Milsſagte, er ſei darüber orientiert, daß man großes
vem Material gezeigt habe und daß die Photo=
2England gegangen ſeien. Man unterſucht zurzeit,
„Schreibmaſchinenſeiten umfaſſende Dentſchrift des
erß dert werden konnte. Dieſer Vorfall ſollte mit dazu
denA nieren verantwortlichen Stellen Veranlaſſung zu
Wellen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln gegen die
MMSpione und Agenten vorzugehen.
Landesverrak.
* Berlin, 29. Januar. (Pri.=Tel.)
3—it nach dem Umſturz hatte ſich der Unfug einge=
Feutſche Staatsbürger unmittelbar oder mittelbar
Nierungen Nachrichten zukommen ließen, welche glaub=
Brutſchland irgendwo irgendetwas geſchehe, das mit
Bechle. Vertrag irgendwie in Widerſpruch ſtehe. Soweit
ERR u den, iſt ihnen der Prozeß wegen Landesverrats
Dr Ahom, der faſt regelmäßig mit ſchwerer Verurteilung
2e Pgrſchsgericht endete mit dem Erfolg aber, daß dem
RAwer Vonwurf willkürlicher Klaſſenzuſtiz und ein=
Rteinahme für „reaktionäre Beſtrebungen” gemacht
Meichsjuſtizminiſterium hat jetzt dem Strafrechts=
Me: Denkſchriftüber die Rechtsſprechung
WSwerichtes in Landesverratsſachen zu=
aske Rechtfertigung und eine Abwehr gegenüber der
M Angeberei: Sie kommt zu der unanfechtbaren Er=
WSNStem einzelnen Staatsbürger nicht die
tüſteht, Zuſtände, die er für ungeſetz=
ia A bie dieſen ganzen Fragenkomplex behandelt. Sie
Ncher Für die Kommiſſionsverhandlungen über die Klä=
Agriffes Landesverrat große Bedeutung, ſondern
A fremden Regierungen mitzuteilen,
LeNdaß er den zuſtändigen deutſchen Be=
Aitteilung machen muß. Die unein=
Gtuickin erkennung des Gedankens, daß die Auf=
R2 I4 Sckanntgabe geſetzwidriger Zuſtände dem Reichs=
2 abträglich, ſondern nur förderlich ſein könne, da
Soals: Staates in ſeiner Rechtsordnung feſtgelegt ſei,
Ne eitere im Hinblick auf außenpolitiſche Verhandlungen
Sent uns Staatswohl müſſe oberſtes Geſetz
La rinchnur ſein. Deshalb müſſe gewiſſenhaft und
Harnulicktiſche Voreingenommenheit geprüft werden, welches
L iwzelfall das ſchutzbedürſtigere und ſchutzwürdigere
Desz Wciſt gecht dabei davon aus, daß der ſogenante
Denr Bandesberrat auch durch den Verſailler Vertrag
Aperde, weil das natürliche Recht des Staates auf
einer Intereſſen unanfechtbar ſei. Die Denkſchrift
Nrnde aus extrem=pazifiſtiſchen Kreiſen lebhaſte Kritik
dore Beweisführung iſt ſo klar und zwingend, daß
nrünſtigen Menſchen einleuchten muß.
Aus drm Keicstag.
Kommuniſtiſche Störungsverſuche. — Abg. Becker=
Heſſen forderk Senkung der Realſteuern und
Be=
ſteuerung der öffenklichen Bekriebe.
* Berlin, 29. Januar. (Priv.=Tel.)
Die Kommuniſten ſcheinen aus ihren Störungsverſuchen der
parlamentariſchen Arbeit Syſtem machen zu wollen und laſſen
ſich darin auch durch keine Blamage ſtören. Auch am Dienstag
begannen ſie dieſes Spiel von neuem. Im Aelteſtenrat war ein
Vorſtoß von ihnen wegen der Kartenſperre erfolglos geblieben.
Sie wollten daher ihre Wut an dem Reichstagspräſidenten Loebe
auf andere Weiſe auslaſſen. Mit großer Entrüſtung proteſtierte
daher ihr Abg. Torgler dagegen, daß ſein Parteifreund Blenke
am Vormittag im Anſchluß an eine Erwerbsloſendemonſtration
verhaftet worden ſei. Er verlangte ſofortige Freilaſſung durch
Reichstagsbeſchluß und verſtieg ſich zu ſolchen Wutausbrüchen,
daß ihm der Präſident das Wort entzog. Die Pointe war denn,
daß Blenke gar nicht verhaftet, ſondern nur vorübergehend ſiſtiert
worden und am Schluß der Sitzung wieder anweſend war.
Es beſtand eigentlich die Abſicht, das Geſetz über die
Warte=
ſtandsempfänger in zweiter und dritter Leſung zu verabſchieden.
Da die Parteien aber nicht recht wiſſen, was ſie wollen, wurde
der Punkt von der Tagesordnung abgeſetzt und die
Beſpre=
chung des Steuervereinheitlichungsgeſetzes
fort=
geſetzt. Da hier die Beratungen der Fraktionen noch nicht
abge=
ſchloſſen ſind, gab auch das Zentrum nur eine kurze Erklärung
ab, die über Allgemeinheiten nicht hinausging. Der
Volkspar=
teiler Becker=Heſſen hatte zahlreiche Beanſtandungen, vor
allem, wie in dem jetzigen Entwurf die Gewähr für
eine wirkliche Senkung der Nealſteuern fehlt.
Darüber hinaus verlangte er Heranziehung der
öf=
fentlichen Betriebe zur Steuer, während der
Demo=
krat Fiſcher=Köln als Ergänzung ein Steuer=Höchſtlaſtengeſetz
verlangte. Die kleineren Fraktionen werden am Mittwoch zu
Worte kommen.
In der Wandelhalle ging es wieder ziemlich
lebhaft zu.
Der Kanzler hatte eine Reihe von Parteiführern
des Zentrums, der Volkspartei und der Bayeriſchen Volkspartei
empfangen, was naturgemäß zu zahlreichen Kombinationen
Veranlaſſung gab. Es wurden ſogar ſchon wieder Miniſterliſten
herumgereicht. Tatſächlich ſind die Dinge noch immer auf dem
toten Punkt: das Zentrum will erſt mit ſich reden laſſen, wenn
es ſeine drei Miniſter in der Taſche hat — der Kanzler iſt
unent=
ſchloſſen — die Demokraten wollen keinen ihrer Miniſterſitze
auf=
geben, und die Volkspartei wartet ab, ob in Verſtändigung
zwiſchen den übrigen Parteien über die Miniſterverteilung
zu=
ſtandekommt. Das Zentrum ſcheint neuerdings den Vorſchlag
ge=
macht zu haben, das Amt eines Vizekanzlers für Dr. Wirth zu
ſchaffen, während gleichzeitig das Miniſterium für die beſetzten
Gebiete erneut ſelbſtändig gemacht werden ſoll — ein
unglück=
licher Gedanke, gerade im gegenwärtigen Augenblick, wo die
Re=
parationsverhandlungen mit dem Ziele der vorzeitigen
Rhein=
landräumung zur Debatte ſtehen — darauf aufgebaut, Sitze für
zwei weitere Zentrumsminiſter zu ſchaffen. Jedenfalls haben die
Demokraten keine Neigung, das Juſtizminiſterium oder das
Er=
nährungsminiſterium zu opfern. So dreht man ſich im Kreiſe, und
da der Kanzler auch jetzt wieder einen Mangel an Führerwillen
zeigt, wird dieſes Stadium vermutlich noch länger andauern.
Auch die Neubeſetzung des
Reichsgerichtsprä=
ſidiums ſcheint ſich zu einem Tummelplatz für alle möglichen
Parteiintriguen zu entwickeln. Zahlreiche Namen von
Sozial=
demokraten, Demokraten und Zentrumsmännern werden
ge=
nannt. Im Augenblick ſcheint es, als ob eine kurzfriſtige Löſung
geſucht werden ſoll, indem man dem Reichspräſidenten den
Staatsſekretär im Reichsjuſtizminiſterium Joel vorſchlägt, den
die Sozialdemokraten gerne aus dem Miniſterium draus ſehen
möchten, der aber andererſeits ſo dicht an der Altersgrenze ſteht,
daß eine Neubeſetzung des Reichsgerichtspräſidiums dann wieder
in Bälde möglich wird.
Reichsregierung und Länder.
* Berlin, 29. Janidrr. (Priv.=Tel.)
Die Reichsregierung und die Länder haben über die
Be=
ſprechungen, die ausgangs der vorigen Woche wegen der
Ent=
ſchädigungsanſprüche der Länder aus Eiſenbahn, Poſt und den
Kriegsſchäden ſtattfanden, ſtrenges Stillſchweigen bewahrt,
offen=
bar um Quertreibereien zu verhindern und weil ſie ſich ſagen,
daß eine offene Ausſprache hinter verſchloſſenen Türen immer
noch am eheſten zu einer Verſtändigung führen kann. Einiges
iſt aber natürlich doch durchgeſickert. Soweit wir feſtſtellen
konn=
ten, verfolgt die Reichsregierung bei den Verhandlungen das
Ziel, den Ländern begreiflich zu machen, daß die Summierung
der von den ihnen aus verſchiedenen Anläſſen geſtellten
Forde=
rungen eine Summe ergibt, die neben den
Reparationsbelaſtun=
gen und der Anſpannung des Etats überhaupt nicht
aufzubrin=
gen iſt, zumal da ja auch heute das Reich aus der Eiſenbahn
keinerlei Einnahmen bezieht, die ja für die Kriegsentſchädigung
haftet. Immerhin ſoll der Verſuch gemacht werden, im Rahmen
des Möglichen die Entſchädigungsanſprüche der Länder in
ande=
rer Form abzugelten und dazu wird ſich vermutlich auch im
Zu=
ſammenhang mit dem neuen Finanzausgleich Gelegenheit bieten.
Die Beſprechungen ſind unterbrochen worden, um dem
Reichs=
finanzminiſterium die Ausarbeitung einer emtſprechenden
Unter=
lage zu ermöglichen.
* Die Steuerpolitik der
Reichs=
regierung.
Von
Steuerſyndikus Dr. jur. et rer, pol. Brönner, Berlin.
Das Defizit im Reichshaushalt für 1929/30 beläuft ſich nach
den nunmehr vorliegenden Ertlärungen des
Reichsfinanz=
miniſters auf etwa 600 Millionen Reichsmark. Hiervon ſollen
rund 350 Millionen durch Steuererhöhungen gedeckt
wer=
den. Der erwähnte Betrag entſpricht beinahe der Steigerung der
Reparationslaſt um 312 Millionen RM., ſo daß hierdurch die
Forderung weiterer Steuern gerechtfertigt zu ſein ſcheint, ſo
lange nicht auf außenpolitiſchem Wege eine Herabſetzung der
Re=
parationsverpflichtungen erreicht iſt. Tatſächlich iſt aber die Höhe
der Reparationsausgaben ſeit Jahren bekannt; wan hätte durch
rechtzeitige Vermeidung neuer Ausgaben den Etat 1929 auch ohne
Steuererhöhungen balancieren können. Wahrſcheinlich iſt es
heute zu ſpät, wenn von amtlicher Seite zum preußiſchen Etat
feſtgeſtellt wird, daß es auf die Vermeidung jeder
Aus=
gabenſteigerung nötigenfalls durch drakoniſche
Maßnah=
men ankommt, wenn nicht die öffentlichen Finanzen in
Unord=
nung geraten ſollen, was „nach den Erfahrungen der Geſchichte
noch immer den Zuſammenbruch der Staatsordnung und dem
Zuſamenbruch der Volkswirtſchaft zur Folge gehabt hat.” —
Der Reichstag wird jedenfalls zu prüfen haben, ob ſich nicht
an=
dere Wege zur Ausgleichung des Etats finden laſſen als der
vor=
geſchlagene der Steuererhöhungen.
Der von der Reichsregierung feſtgeſtellte Steuerbedarf hat ſie
nicht dazu veranlaßt, eine allgemeine Steuerreſorm oder
auch die Einführung neuer Steuerarten in Vorſchlag zu bringen.
Gefordert wird vielmehr eine Erhöhung bereits beſtehender
Steuern. Die Steuerpolitik der Regierung hat infolgedeſſen eine
negative und eine poſitive Seite. Von der letzteren, den
tatſächlich gemachten Steuervorſchlägen ſoll zunächſt die Rede
ſein. Beabſichtigt wird:
1. Erhöhung der Bierſteuer um insgeſamt 165 Millionen;
2. Erhöhung der Branntweinſteuer um 90 Millionen;
3. Erhöhung der Vermögensſteuer um rund 104 Millionen;
4. Erhöhung der Erbſchaftsſteuer um rund 20 Millionen.
Es fällt ſofort auf, daß die Erhöhungen in der Hauptſache
die Verbrauchsſteuern auf Getränke betreffen. Was
zu=
nächſt die Bierſteuer betrifft, ſo handelt es ſich um die
Wieder=
einbringung einer alten Vorlage durch die Reichsregierung. Die
Bierſteuer wird, um einen 165 Millionen höheren Betrag zu
er=
zielen, um 3,00 RM. pro Hektoliter erhöht werden. Die
Erhöh=
ung kann ſich dadurch verringern, daß ſich bereits für das
Rech=
nungsjahr 1928/29 gegenüber dem Voranſchlage ein höherer
Er=
trag ergibt, nachdem in den erſten neun Monaten ſtatt 277
Millio=
nen bereits 309 Millionen eingegangen ſind. In jedem Fall iſt
die Steigerung, — mindeſtens um ein Drittel — erheblich; die
Geſamtbelaſtung wird von 3,39 RM. pro Hektoliter vor dem
Kriege jedenſalls auf 9 RM. ſteigen.
Die wirtſchaftliche Lage der Brauinduſtrie iſt an ſich
nicht derart, daß ſie nicht den Verſuch wenigſtens einer mäßigen
Steuererhöhung vertragen könnte. Immerhin iſt zu beachten,
daß der Konſum, der vor dem Kriege 102,1 Liter pro Kopf
jähr=
lich betrug, ſich zurzeit erheblich geringer, ſo 1927 nur auf 80,8
Liter pro Kopf geſtellt hat. Bereits die Tatſache einer
Bierpreis=
ſteigerung, die ſich bei der ſtarken Steuererhöhung nicht umgehen
läßt, wenn ſie auch auf das miedrigſte Maß zu beſchränken ſein
wird, wirkt ſich bereits konſumverringernd aus; in welchem
Grade dies auf die Dauer der Fall ſein wird, bleibt abzuwarten.
Die ſüddeutſche Brauinduſtrie weiſt darauf hin, daß ſie
durch die Verringerung des Inlandskonſums, an dem die
minderbemittelte Bevöllerung beſonders ſtark beteiligt iſt,
gegen=
über den norddeutſchen Brauereien beſonders geſchädigt wird,
da ihre Ausfuhr infolge der größeren Kapitalkraft der letzteren
immer mehr zurückgegangen iſt. Tatſächlich trifft bei der
Bedeu=
tung der Brauinduſtrie für den Süden des Reiches dieſen die
Bierſteuererhöhung übermäßig. Auch die ſüddeutſchen Länder
als ſolche werden infolge des höheren Bierkonſums ſtärker
betrof=
fen. So bringt Bayern zurzeit etwa ein Drittel der Bierſteuer
auf, während es nur etwa den dritten Teil hiervon zurückerhält.
Da im übrigen jedenfalls für Süddeutſchland das Bier mehr
als Konſum denn als Luxusmittel anzuſehen iſt, bringt die
Bier=
preiserhöhung eine Steigerung der Lebenshaltungskoſten der
ar=
beitenden Bevölkerung mit ſich und wirkt auf dieſe Weiſe
lohn=
erhöhend und damit allgemein preisſteigernd. Wenn dies auch
eine Folge iſt, die letzten Endes bei jeder Steuererhöhung infolge
der Tendenz zur Abwälzung mit in Kauf genommen werden
muß, ſo ergibt ſich doch alles in allem, daß die beabſichtigte
Stei=
gerung mit ihren außerordentlich einſeitigen Auswirkungen im
Rahmen der beantrogten Steuererhöhungen in jedem Falle zu
hoch iſt.
Die Erträge aus dem Branntweinmonopol leiden
in erſter Linie an der durchaus verbeſſerungsbedürftigen
geſetz=
lichen Regelung. Nach Schätzungen erfolgen 65 Prozent des
Ab=
ſatzes der Monopolverwaltung durch die billige Abgabe für
tech=
niſche Zwecke zu Verluſtpreiſen. Große Beträge gehen im Wege
der Schwarzbrennerei dunch Steuerhinterziehung verloren. Von
ſonſtigen Mängeln iſt die Art der Feſtſetzung der
Uebernahme=
preiſe zu erwähnen. Jedenfalls ſteht die Reform des
Brannt=
weinmonopols gegenüber der in Ausſicht genommenen
Ertrags=
erhöhung im Vordergrund des Intereſſes. Sie iſt weſentliche
Vorausſetzung, daß trotz des zu erwartenden
Verbrauchsrück=
ganges ein höherer Betrag aus dem Monopol erzielt wird. Wie
man hört, iſt in verſchiedener Hinſicht mit einer Neuregelung zu
rechnen. Das Maß der Steuererhöhung wird etwa der Erhöhung
der Bierſteuer entſprechen. Die Geſamtbelaſtung wird allerdings
mit etwa 60—70 Prozent des durchſchnittlichen Verkaufspreiſes
von Konſumware höher als bei der Bierſteuer ſein, die etwa 25
bis 33 Prozent des Bierpreiſes ausmacht.
Von den allgemeinen Steuern ſoll die laufende
Ver=
mögensſteuer, ohne Rückſicht auf die Höhe der bisherigen
Steuerſätze, durchweg um 20 Prozent erhöht werden. An
un=
günſtigen Auswirkungen ſind Beeinträchtigungen der Kapital=
Seite 2
Mittwoch, den 30. Januar 1929
bildung, Veranlafſung zur Kapitalflucht, Preiserhöhung. —
letz=
tere bereits als Folge der Erhohung einer jeden neuen Steuer
er=
wähnt —, zu neimen. Allerdings iſt bei der nicht ſehr
übermäßi=
gen Höhe der Vermögensſteuerſätze (1 v. T. bis 7,5 v. T.; für
Betriebsvermögen 5 v. T.) die Steigerung nicht erheblich. Aber
abgeſehen davon, daß ſich bereits die Tatſache der Erhöhung bei
einer Steuer, die in ſtarkem Maße konfisatoriſchen Charalter
trägt, auf die Kreiſe des Kapitals ungünſtig auswirkt, die ſich im
Inland intereſſiert haben, konnmt hier eine Steuer zu der
ande=
ren. Neben der Vermögensſteuer ſind die
Aufbringungsleiſtun=
gen und vielſach Gewerbekapitalſteuern von dem gewerblichen
Betriebsvermögen zu entrichten. Hinzukommt von Zeit zu Zeit
die Erbſchaftsſteuer, von deren Erweiterung noch zu ſprechen ſein
wird. Wenn man, was heute wohl allgemein geſchieht, die
Not=
wendigkeit der Kapitalbildung zugibt, darf man ſie nicht, wenn
auch in geringem Maße noch behindern, da ſich hier nicht nur die
Zahl, ſondern, wie erwähnt, auch die Tendenz ungünſtig
aus=
wirkt. Wie notwendig die Kapitalbildung des Schutzes bedarf,
zeigt der Rückgang der Vermögensſteuererträge im Vergleich mit
dem grundſätzlichen Anwachſen des Auſkommens aus der
Lohn=
ſteuer. Daß es ſich bei der Erhöhung überhaupt nur um eine
vorübergehende Maßnahme handeln bann, hat der
Reichsfinanzm niſter dadurch anerkannt, daß die neuen
Beſtim=
mungen über die Vermögensſteuer nicht in Form eines neuen
Geſetzes, ſondern nur in Paragraphen des Haushaltungsgeſetzes
1929 formuliert werden.
In dieſem Zuſammenhaug verdient ein Sonderproblem
Er=
wähnung, — das iſt die ſteuerliche Gleichſtellung der
öffentlichen und privaten Gewerbetriebe.
Ge=
rade von der Vermögensſteuer ſind Unternehmungen, deren
Er=
träge ausſchließlich den öffentlichen Körperſchaften zufließen,
be=
freit. Von den Auſprin ungsleiſtungen werben zuar die
wer=
benden Betriebe des Reics, der Länper und Gemeinden
betrof=
fen, es ſcheiden aber die Betriebe der öffentlichen Hand aus, die
nicht nach allgemeinen finanzwirtſchaftlichen Grundſatzen mit der
Abſicht auf Gewinn betrieben werden. Gerade dieſe
Zuſchuß=
betriebe, die aus ſozialen oder hygieniſchen Erwägungen
betrie=
ben werden, machen aber der Priratwirtſchaft häufig im
beſonde=
ven Maße Konturrenz (z. B. Beſchäftigung von Arbeitsloſen).
Auch im übrigen ſind be anntlich die öffentlichen Gewerbebetriebe
in der Beſteuerung den privaten nicht gleichgeftellt, ganz
abge=
ſehen davon, daß ein Teil der Steuerbeträge meiſt wieder an die
betreffende öffeniliche Körperſchaft zurüdfließt. Dieſer, wie auch
von dem preußiſchen Finanzminiſter vor kurzem zugegeben iſt,
unhaltbare Zuſtand muß allmählig zu einer immer ſtärkeren
Ueberführung von Geſverbebetrieben in die öffentliche Hand
füh=
ren. Die beabſichtigte Steigerung der Vermögensſteuer wirkt ſich
auch in dieſer Hinſicht ungünſtig aus.
Erhöht ſoll ſchließlich die Erbſchaftsſteuer dadurch
werden, daß das Gattenerbe, auch wenn Kinder vorhanden
ſind, zur Erbſchaftsſteuer herangezogen wird. Die Steuer ſoll
hier die Hälfte der Steuer vom Kindeserbe betragen, z. B. bei
einer Erbſchaft von 10 000 RM. 1 Prozent, von 100 000 RM.
2,25 Prozent, von 500 000 RM. 3,5 Prozent. Auch hieraus folgt
eine weitere Belaſtung der Vermögen mit den oben angegebenen
Folgen, wenn ſie auch nur von Zeit zu Zeit eintritt. In der
Priratwirtſchaft werden die Schwierigkeiten, die ſich beim
Ab=
leben des Familienhauptes für jedes Unternehmen ergeben,
durch die Notwendigleit der Zahlung von Erbſchaftsſteuer für
das Gattenerbe erhöht. Unberechtigt iſt die Erhöhung der
Erb=
ſchaftsſteuer vom Gattenerbe insbeſondere auch aus dem Grund,
weil der Ehegatte an dem Erwerbe gewiſſermaßen beteiligt iſt.
„In der Hauptſache wohl aus dieſem Grunde iſt die
Beſteue=
rung früher in den meiſten Ländern und ſpäter auch im Reich
grundſätzlich unterblieben. Erſt unmittelbar nach dem
verlore=
nem Kriege wurde durch das Geſetz von 1919 eine Beſteuerung
des Cattenerbes beſtimmt, bereits 1922 aber auf die Fälle
be=
ſchränkt, in denen der Altersunterſchied zwiſchen den Ehegatten
mehr als 20 Jahre beträgt und die Ehe noch nicht fünf Jahre
be=
ſtanden hat. Die derzeitige Regelung gilt ſeit 1925. Wenn
über=
haupt, ſo ſollte die Beſteuerung des Gattenerbes höchſtens als
Notmaßnahme in Frage lommen.
Bei der Erhöhung der Vermögensſteuer ſowie der
Heran=
ziehung des Gattenerbes zur Erbſchaftsſteuer handelt es ſich
nicht um einſeitige Mehrbeſteuerungen der
Wirtſchaft. Es beſtehen daher jedenfalls geringere Bedenken
als beiſpielsweiſe gegenüber einer Erhöhung der
Umſatz=
ſteuer, die ſich insbeſondere auf den Großhandel auswirkt und
Preisſteigerungen zur Folge hat, die als ſtarke Belaſtung wieder
unſere Konkurrenzfähigkeit im Auslande beeinfluſſen.
Gegenüber den erwähnten Steuererhöhungen iſt die
Er=
mäßigung der Einkommenſteuer bei Einkommem bis
Im Laufedes Jahres 1929 jährt ſich zum 400. Mal
ſein Todestag.
Von Karl Behrend.
* Die Straße nach Nürnberg iſt weit.
wie Dohlenneſter darüberhängen, über Bergrücken, hinter denen
ſich das Land weit und erblaſſend am Horizont verliert, durch
dunkle, einſame Wälder. Knorrige Wurzelbäume krümmen ſich
über den Weg. Man muß die Augen offen halten und vorſichtig
kommen entgegen, keiner überholt ihn in ſeiner Richtung —
hol=
dern die Räder und knarren, daß das faule Pferd erſchrickt. Ein Ruhm der Jahrtauſende. Der Alte hockt armſelig und klein
Bauer ſitzt auf dem Karren oder ein übermütiger Fuhrknecht oder
„Glück auf den Weg!” Und ein Brotkanten fliegt ihm nach,
weil er ſtehen geblieben war und ſeine Armut einen gar zu
mit=
leiderregenden Cindruck machte, oder ein grellfarbener Apfel, der
im Waldesdunkel wie eine ſeltſame Blume leuchtet. Er nimmt
alles an ſich, was vor ſeine Füße rollt. und ſtapft weiter.
Armen um ſich ſchlägt, als müßte er ſich wehren, als bedrohten. In den Händen, in den Augen, im ganzen Körper. Auch Judas
ihu, genau wie ſeinen Hl. Antonius, phantaſtiſche Untiere mit hatte eine Seele, eine knorrige, ſchwarze, verfaulte Seele. Auch
hervorquellenden Augen und peitſchenden Flügeln, mit greifenden
Rlauen und ziſchendem Atem. Der Weg iſt endlos lang und violetten Tüchern verhangen iſt, und der verhungerte, verblutete
überdacht von Bäumen, in denen viele Geräuſche und knarrende Körper hat Seele ..
Stimmen rumoren. Und wenn die Nacht anbricht, wenn der
meinen könnte, die Welt finge unirdiſch in vielen Farben zu
aus Angſt, ein ſengender Blitz könnte herunterſahren, ein Baum
müßte ſich über ihn ſtürzen und er möchte laut ſchreien: „Mein
Gott, mein Gott — warum haſt du mich verlaſſen!‟ Die Stimme den Stricheler, den pedantiſchen, fragt die Menſchen: ſie werden
ſchlägt in ſein Geſicht zurück und ſchreckt ihn. Der Wald kann die Köpfe ſchütteln und werden ſie Euch zeigen. Aber ſie haben
unbarmherzig ſein — ſo unbarmherzig wie die Menſchen, die ſich
vor ſeinem Geheimnis fürchten .
zuſammen und einige Landsknechte, die zum Bamberger ge= im Fränkiſchen getroffen haben, ein Schielauge, mit ſpinnigen
dunklen kleinen Raum, und wenn die Tochter hindurchgeht, den
Arm voller Maßkrüg mit Heurigem, gibt es Gekreiſch und Lachen
ohne Ende. „Laßt doch! Ciner nach dem anderen! Hat halt
jeder Durſt der dort auch.” Sie flieht in die Ecke an einen
dunklen Tiſch, ſtellt einen Krug vor einen Mann, der nicht viel ein Gönner, vielleicht findet ſich ein Dach. Und dem Jungen
älter als fünfzig ſein kann und mit ſchiefgeſtellten Augen in das
drüben. Von weit — ja.” Sitzt und trinkt und wird zum
Ge=
ſpött der andern und kann ſich deſſen nicht erwehren. Ein
Landsknecht baut ſich lachend vor ihm auf: „Sag’, Alter, ſieh mich
Vom Tage.
Nach engliſchen Berichten gehen in Moskau Gerächte um, daß
Trotzki, ſeine Frau und ſein Sohn, aus ihrer Verbannung in
Turkeſtan unter ſtrengſter Bewachung der Tſcheka
nach Moskau gebracht werden follen.
Primo de Rivera erklärte geſtern, daß es der Regierung
ge=
lungen ſei, einen Putſchplan zu entdecken. In Chiudareale hatte
das Feldart.Regt. 1 die öffentlichen Gebäude beſetzt, doch ſind Schritte
gegen die Putſchiſten eingeleitet.
Das Staatsdepartement beſtätigt die Nachricht, daß zwiſchen
den Vereinigten Staaten und der Union von
Süd=
afrika Verhandlungen über die gegenſeitige
Er=
nennung von diplomatiſchen Vertretern mit dem Range eines
Ge=
ſandten gepflogen werden.
Als erſtes unter den engliſchen Dominions hat
die Südafrikaniſche Union die Ratifizierung des
Kellogg=Paktes vollzogen, — Bekanntlich ſoll die
Ratifi=
zierung durch England ſelbſt erſt erfolgen, wenn ſämtliche Dominions
dem Pakt beigetreten ſind.
Der amerikaniſche Botſchafter in Brüſſel,
Gib=
ſon, iſt von ſeiner Regierung aufgefordert worden,
vorüber=
gehend nach Waſhington zu kommen. Man nimmt an, daß
dieſe Berufung in Zuſammenhang mit der Abſicht der amerikaniſchen
Regierung ſt.ht, Gibſon als Delegierten zur
vorberei=
tenden Abrüſtungskonferenz zu ernennen.
Der amerikaniſche demokratiſche Senator Walſh hat der
Regierung einen Antrag auf Einberufung einer neuen
Flottenabrüſtungskonferenz unterbreitet. Sollte dieſe
Kon=
ferenz ſcheitern, müſſe Amerika eine ebenſo ſtarke Flotte bauen, wie ſie
England beſitzt.
zu 25 000 RM. um zirha 5 Prozent unerheblich; ſie ſoll vor allem
den mittleren Einkommen einen Ausgleich für die
Lohn=
ſteuerſenkungen bieten.
Zum Schluß noch kurz zu der negativem Seite der
Steuerpolitik der Reichsregierung!
Der Reichsfinanzminiſter hat darauf hingewieſen, daß im
gegenwärtigen Zeitpunkt die von der Wirtſchaft geforderten
Er=
leichterungen, wie Einkommenbeſteuerung nach dem dre is
Durchſchnitt, Abzugsfähigkeit von Geſchäftsverluſten aus dem
Vorjahre, Aufhebung der Kapitalertragsſteuer uſw., nicht
durch=
geführt werden können. Wie man bereits gehört hat, hat ſich der
ſeinerzeit im Reichsfinanzminiſterium gebildete Ausſchuß gegen
die Einführung der Beſteuerung nach dem dreijährigen
Durch=
ſchnitt erklärt. Tatſächlich läßt ſich nicht verkennen, daß in dieſer
Hinſicht Schwierigkeiten beſtehen. Um ſo mehr erſcheint es
er=
forderlich, daß der Abzug von Verluſten aus dem Vorjahre auch
bei der Einbomenſteuer, — bei der Körperſchaftsſteuer beſteht
er bereits in beſchränktem Umfange, — zugelaſſen wird. Wenn
ihn andere große Induſtrieländer, wie England und die
Ver=
einigten Staaten mit ihren erheblich geringeren
Einkommen=
ſteuern kennen, ſo iſt es um ſo mehr ein Gebot der Gerechtigkeit,
daß er bei uns zur Milderung der hohen Einkommenſteuerſätze
eingeſührt wird. Die reſtloſe Erfaſſung der Geſchäftsgewinne
einſchließlich der bei Aufgabe des Geſchäfts erzielten, nach dem
geltenden Einkommenſteuergeſetz, verlangt auf der anderen Seite
die Berückſichtigung von Verluſten mindeſtens dann,
wenn ſie während des Beſtehens des Geſchäfts eintreten.
Auch die Frage der Erneuerungsrücklagen bedarf
der praktiſchen Erwägung. Näher hierauf an dieſer Stelle
ein=
zugehen, erſcheint nicht möglich. Notwendig ſind ſie vor allem,
da die gegenwärtig zugelaſſenen Abſchreibungen nach den
Vor=
kriegswerten eine ausreichende Bildung von Rücklagen für die
Er=
neuerung der Anlagen nicht ermöglichen. Allgemein erſcheinen
ſie aber erforderlich, um wichtige Teile des deutſchen
Volksver=
mögens zuſammen zu halten, die durch die übermäßigen Steuern
in ihrem Beſtande bedroht werden. Angeſichts der meuen
Ver=
mögensſteuern erſcheint dieſer Hinweis beſonders angebraht.
Es iſt oben verſucht, die Auswirkungen der von der
Reichs=
regierung vorgeſchſagenen Steuererhöhungen auf die Wirtſchaft
für den Fall darzulegen, daß eine weitere Steuerbelaſtung
unum=
gänglich iſt. Inzwiſchen haben die Spitzenverbände der
Wirtſchaft ihre Entſchließungen der Oefſentlichkeit
bekannt=
gegeben. Dort iſt mit der erforderlichen Klarheit feſtgeſtellt, daß
es mit dem bisherigen Syſtem der dauernden Aus
abenſteige=
rungen und Steuererhöhungen nicht weitergeht, daß die
Privat=
wirtſchaft mit Steuern bis an die Grenze des Möglichen belaſtet
iſt und endlich einmal den notwendigen Schutz ihrer
mirtſchaft=
lichen Freiheit verlangen muß. Das letztere bezieht ſich
insbe=
ſondere auf die ſteuerliche Bevorzugung der Unternehrnungen
der öffentlichen Hand, von der bereits oben die Rede war. Es
ſteht zu hoffen, daß die Erklärung der Spitzenverbände ihre
Wirkung nicht verfehlt.
mal an! Seht ihr? Die Wette gehört mir. Mit einem Aug’
ſchaut er nach links, mit dem andern nach rechts. Wie der
Gott=
ſeibeiuns!” Und ſie lachen, trinken und können ſich gar nicht
beruhigen. Das Mädchen hat Mitleid mit ſeiner Wehrloſigkeit,
fragt ihn: „Willſt was eſſen?” — „Wenn ich bezahlen könnte,
ſchon. Aber vielleicht kann ich euch ein kleines Bild malen, ein
Heiligenbild, was?‟ Da iſt wieder der Landsknecht: „Tanz uns
was, los! Sollſt auch was zu eſſen haben!“ Da ſteht aus der
Sie führt durch verſtedte Täler, an Raubburgen vorbei, die anderen Ecke ein junger Blonder auf und ſchiebt den Landsknecht
beiſeite, daß er beinahe purzelt. Daß der Alte ein Heiligenbild
malen wollte, hatte er gehört. Und er ſetzt ſich zu ihm. „Meiſter?”
„Meiſter!” — „Geſelle! Grüß Gott!”
Sie kommen ins Geſpräch mit einander. Beide haben ſie
die müden Füße ſetzen. Wenn ein Karren entgegenkommt — alle Malgerät bei ſich. So ergibt ſich das Geſprächsthema von ſelbſt.
Der Junge iſt waghalſig, hat die ganze Welt im Sack und allen
neben ihm. Aber ſeine Augen ſtechen und die Worte fahren ihm
ein Weib mit lachenden Augen. „Wohin, Alter?” — „Heim zu!” hart heraus: „Maler wolle Ihr ſein. Ein Fuſcher ſeid Ihr, ein
Traumnarr, ein Bildchenmaler!“ — „Wozu ſind wir denn da,
wenn wir keine Schönheit malen ſollen?” — „Ja, ein
Bildchen=
maler ſeid Ihr. Schönheit, das iſt für Euch wie ein Krug
Moſt mit ſaurer Milch!” . . „Aber die Seele . . ." „Wie können
wir die Seele malen, die wir nicht ſehen. In der verklärten
Und es kann ſein, daß er ſeltſam unvermittelt mit den Seligkeit iſt Seele, in jeder ſchönen Gelaſſenheit . . ." — „Nein!
die Welt hat eine Seele; und wenn auch der Himmel mit dunkel=
Sie ereifern ſich, ſie disputieren die ganze Nacht und finden
Dimmel ſei: Abendlicht über das Walddunkel wölbt, daß man Gefallen aneinander. Des Alten Herz entzündet ſich am Jungen,
der allmählich all ſeinen Stolz, all ſeine Ueberheblichkeit fahren
flimmern an — dann muß er ſein Geſicht in das Moos drücken, läßt, wenn er auch jenſeits der Alpen war und manchen Meiſter
ſtudiert hat. „Und Eure Bilder .. .?" — „Fragt die Menſchen
darnach, den Meiſter Dürer, der tot iſt, den Meiſter Cranach,
Angſt davor, denn das Leben iſt, daß man Angſt vor ihm haben
könnte . . .‟ Die Knechte ſchnarchen in einer Ecke. Morgen wer=
Eine Waldſchänke im Fränkiſchen. Einige Bauern hocken den ſie wahrſcheinlich erzählen, daß ſie ſo einen verrückten Maler
hören. Ihre Pferde ſtehen am Fenſter draußen und drücken Fingern. Auch der Alte iſt am Tiſch eingeſchlafen, der Junge
ihre Naſen gegen die Butzenſcheiben. Es iſt viel Gelärm in dem aber geht auf und ab — ruhelos auf und ab. Seine
wohlgeord=
nete Welt iſt eingeſtürzt, eine neue Wahrheit dämmert, bricht ſich
taſtend durch. Sein Herz ſchlägt laut. Im Oſten leuchtet der
Feuerball der Sonne rot hinter windzerzauſten Aeſten..
Sie wandern weiter nach Nürnberg. Vielleicht findet ſich
fällt ein, daß er von dieſem Meiſter M. G. auch fenſeits der
Gewimmel ſtarrt „Kommſt weit her?” — „Aus dem Wald. Alpen gehört hat, von ſeinen ſchweren Bildern und einem Altar
in Iſenheim. Zu zweit geht es ſich beſſer. Und ſie wandern
einen Tag um den anderen einem Ziele nach, zu dem vielleicht
gar keine Straße führt.
trat geſtern zuſammen und nahm zunächſt eine Einteilu y
zum Staatsvoranſchlag vor. Die Referate verbleiben
den gleichen Abgeordneten wie im Vorjahre, nur wird O=
Abg. Dingeldey Abg. Haury über das Theater, und Sh
die Juſtiz berichten. Ueber die Kapitel „Finanzminiſte
Abg. Haury anſtatt des Abg. Angermeier (Kom.).
Annahme findet folgender Anrrag: „Eingaben und Araa
ſoldungsänderungen der Staatsbeamten ſind bis zur
dungsnovelle zurückzuſtellen”. — Die Regierungsmitten
Staatszuſchüſſe zu Flugverkehrsunternehmungen in Heſ
Ausſchuß zur Kenntnis gebracht.” — Die Regierungsvwi!
weilige Zurverfügungſtellung der im Rechnungsjahre 1929
vinzialſtraßenverwaltungen vorgeſehenen Baukredite Bit
— Annahme findet eine redaktionelle Aenderung
des=
zahlungsgeſetzes für das Rechnungsjahr 1929 vom 5.
— Die Regierungsvorlage, Enrwurf eines Abänderungs
Gemeindeumlagengeſetz, wird zurückgeſtellt, da man zuu
gebnis der Gewerbeſteuerveranlagung, die augenblicklich
abwarten will. — Die Errichtung eines Landes=Krimn
wird gegen eine Stimme genehmigt. — Eine Eingabe=
Heſſelbach auf Gewährung eines Zuſchuſſes zur
Ausfüh=
ßenprojektes Heſſelbach—Schöllenbach wird durch die
wort, daß dies nicht möglich ſei, für erledigt erklärt. — Zie
vörlage auf Gewährung eines Staatszuſchuſſes zur Aus
ſchöne Menſch in der neuen Kunſt” in 1929 auf der
in Darmſtadt wird mit 6:6 Srimmen abgelehnt. — De
„Neuen Heſſiſchen Arbeitsgemeinſchaft für bildende
K=
ſtadt” um Bewilligung eines einmaligen Zuſchuſſes
ledigt, daß aus Mitteln des Hilfsfonds die beantragte S
wurde. — Ein Antrag der Abgg. Dr. Keller, Dr. Niepot)
auf Verleihung der Bezeichnung „Direktor” an die Le
ſchulen i. E. wird, nachdem die Regierung mitgeteilt har,
bereits im Sinne des Antrags geregelt ſei, zurückgezogei.
trag der Abgg. Blank, Heinſtadt und Genoſſen: „Die
wird mit Rückſicht auf die Veröffentlichung einer Erklärin
rung, die im zuſagenden Sinne gehalten war, für erle
nahm geſtern in zweiter Leſung das Zigeunergeſ
Beſchlüſſen der erſten Leſung, an. Er trat ſodann in
tung des Gemeindebeamtengeſetzes ein. Eirn
mann, der wünſcht, daß die Vertreter der Beamtenorgr
den Ausſchußverhandlungen teilnehmen ſollen, wird ei
lehnt. Der Artikel 1 des Geſetzes wird angenommen.
dieſes Artikels, der lautet: „Gemeindebeamter im Sinn
ſetzes iſt, wer von einer Gemeinde als Beamter ang
eine Anſtellungsurkunde erhalten hat”, wird der Nachfitz
Anſtellungsurkunde erhalten hat”, geſtrichen. Im Artä=
Abſatz 1 folgender Satz geſtrichen: „In Gemeinden bis
wohner bedarf der Beſchluß des Gemeinderats über die
Beamtenſtellen der Genehmigung der Aufſichtsbehörde‟
Schickſal erfährt der Abſatz 3, der in der Regierungsvo
Wortlaut hat: „Rechner (Stadtrechner in den Städten, G.
in den Landgemeinden), Polizei= und Feldſchutzbedienſſ
ſchluß des Hilfsperſonals, ſind als Gemeindebeamte arm
Artikel wird im übrigen angenommen. Zu dem Artik.”
noch nicht abgeſtimmt wird, liegt ein Antrag vor, der w.
gender neue Abſatz hinzugefügt wird:, Mit der Aushänn/
ſtellungsurkunde wird die Anſtellung wirkſam”. Der
ſeine Beratungen heute fortſetzen.
Heſſens dezember=Ausweis.
Der Monatsausweis über die Einnahwen u.
des Landes Heſſen für den Monat Dezember des
jahres 1928 wird ſoeben von der Heſſiſchen Regiernn
licht. Der ordentliche Haushalt ſchließt danach ge
Vorjahre für die Monate April bis einſchließlich Dſt
mit einer Mehrausgabe von 9 305 000 RM. ab, der
liche Haushalt mit einer Mehreinnahme von 2581
einer Anmerkung wird dazu geſagt: Aus den morn
ergebniſſen können Schlüſſe auf das Ergebnis des O
auf rein rechneriſchem Wege nicht gezogen werden.
ſchiedenen Poſten erſt gegen Ende des Rechnuns
Brutto=Einnahmen und =Ausgaben der betreffendel
pflichtigen Kaſſenverwaltungen voll ausgewieſen wi
Und eines Tages hat das Wandern ein Ende.
in einer Herberge, nicht weit von Nürnberg, ſchlafe,
ſten Morgen ſteht der Alte nicht mehr auf. Noch Ee
liegt er da, ſtarrt mit ſeltſamen Augen vor ſich
ſchließlich ein Zeichenblatt und einen Kreideſtift,u
armſeligen Stück Spiegel konterfeit er ſich ſelben
Händen ab, ein müdes zerdachtes Geſicht. Der Fu
jeden Strich, der am Papier haftet, ſieht, wie der Atl
von ſich hält, ſtumm vor ſich hinnickt und hintenübe)
In einem Waldzipfel ſchaufeln ſie ein Grab, de
Krugwirt und ein Mönch, der bettelnd von Ort zu
binden ihm ein ſtumpfes Kreuz darüber und wiſſer
wird bald verwittert ſein und das Grab wird verſck!
der Wald bleibt. Der Mönch und der Junge reil
Hand und gehen in verſchiedenen Richtungen auser
der Wald hält Wache und ſchweigt..
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Dienstag, den 29. Januar
Rigoletto.
Oper von G. Verdi.
* Heute hatten ſich zwei Gäſte zur Beurteilun!
Otto Stadelmaier verbeſſerte den Eindruck
monte=Gaſtſpiels inſofern, als die Unausgeglich eid
Stimme, die bauptſächlich in der Mittellage bemerkk!
niger ſtörte, weil die Partie des Herzogs, die er heut”
ſchnittlich höher liegt. Es iſt zweifellos, daß er et*
nach der Höhe über Töne verfügt, die hellſten Glan?,
füllig und groß klingen. Sie ſind aber dramatiſch
lyriſch. Alles, was der Sänger bringt, hat eine dre‟
Friſche, wirkt jung und belebt, aber nicht warm, nichk.
Vor allem, er ſcheint kein Lyriker zu ſein und iſt *
Canto=Sänger — was wir doch brauchen.
Joſef Hunſtiger aus Baſel gab den Nie
farblos, ſchwach charakteriſiert, wenig intereſſant. El
iſt ſchön und edel, gut gepflegt und wird geſchmas)
Aber ſie iſt klein, reicht für den großen Raum nicht A
niert oft in ſtörender Weiſe. Ich möchte ihn nicht eT
Die Beſetzung der Maddalena durch Martg.
abwechſelnd mit Anna Jacobs, hat ſich ſeit Jahren
iſt aber doch zu illuſionsſtörend, als daß ſie auf de
geheißen werden kann. Wir ſind glücklich, zwei künſt.
ſtehende Vertreterinnen für die ſeriöſen und Spiel=?
beſitzen, die wir beide für das Muſikdrama und die *
nicht entbehren möchten. Die Maddalena, die Amne‟
liche Rollen mehr erfordern jedoch an äußerer Er!"
Stimmkkang eine jugendliche Kraft, die wir früher
heute vermiſſen. Oder könnte nicht Anny Rie*
imſtande ſein, die Maddalena zu ſingen? Für die P‟
Giovanna fände ſich doch wohl Erſatz.
ver 30
Mittwoch, den 30 Januar 1929
Seite 3
v erftändnis für die Eigenart der Elſäſſer.
EP. Paris, 29. Januar.
ſerſten Male ſeit Beginn der Interpellationsdebatte über
ſru ngspolitik im Elſaß entſtand heute nachmittag eine
ihmſtere Stimmung, wozu der Umſtand weſentlich bei=
Miniſterpräſident Poincaré, deſſen Rede man erſt für
ge=Stag oder Freitag erwartete, ganz überraſchend ſchon
Wort ergriff, um den Interpellanten zu antworten.
ſe inn der Sitzung ſprach zunächſt der Progreſſiſt Dahlet.
t daß der Autonomismus durchweg einen klerikalen
iu veutſchfreundlichen Charakter habe. Es gebe im Elſaß
1g—richtete Autonomiſten, wie er ſelbſt früher Mitglied
ſaren Partei geweſen ſei. Eine Rückkehr des Elſaß zu
d. komme unter keinen Umſtänden mehr in Frage. Der
3ruus könne auch nicht mit dem Separatismus
gleich=
esen. Der Autonomismus ſtelle nach einer
ſei nition das Gleichgewicht zum
Zentra=
im den Ländern dar, in denen
verſchie=
ſha ſen der gleichen Herrſchaft
unterwor=
n. Das ſei der Fall im Elſaß, denn
t wisher von Nachläſſigkeit der Verwaltung, Fehler der
en, Rivalitäten der Parteien uſw. geſprochen, aber man
eſſäſſiſche Problem in ſeinem Kern nicht berührt. Der
ſaudte ſich ſodann ſcharf gegen die Verſuche der Regie=
8 ſaß ein Verwaltungsſyſtem durchzuführen, das einer
t verzweiſelt ähnlich ſei. Dieſe Haltung der
Re=
ei das Eingeſtändnis für den Bankerott ihrer
DDie autonomiſtiſche Bewegung ſei auch nicht durch
geſchaffen worden. Wenn das der Fall wäre, ſo
mnt der Beweis geliefert ſein, daß die franzöſiſche
Ver=
cBehn Jahren das fertiggebracht habe, was die deutſche
”— fünfzig Jahren nicht erreichen konnte. Dahlet wirft
mffranzöſiſchen Parlament
Verſtändnis=
für die Ereigniſſe im Elſaß ſeit 1919
ncerdrückung der autonomiſtiſchen Preſſe im Elſaß habe
AiHoffte Ergebnis, denn trotz der in der
Unterdrückungs=
jhrten intenſiven Kampagne der ſogenannten
patrio=
eſte hätten die Autonomiſten die Mehrheit des Landes
wie dies die letzten Wahlen gezeigt hätten. Zu Unrecht
gen Autonomiſten vor, daß ſie eine neue Kriſe herauſ=
„wweil ſie in Deutſchland die Hoffnung auf einen Rück=
44 Elſaß wachhielten, wodurch die elſäſſiſche Frage zu
ſyntionalen Frage geſtaltet werde.
und an der offiziellen Preſſe,
Ula ſſungen in Deutſchland ſo aufgefaßt werden müßten,
s Elſaß nicht mehr bei Frankreich bleiben wolle. Die
inen aber die Cigenheit, daß ſie ſich nicht gern auf die
n ließen. Wie das Elſaß ſtets es abgelehnt habe, das
es Kriegs zu ſein, ſo weigere es ſich heute, das
Löſe=
füedens zu werden. Der Redner wirft dann die Frage
umikreich vielleicht im Jahre 1935 bei der im Verſailler
u geſehenen Abſtimmung über das Schickſal des
etes die Saarbevölkerung dadurch für ſich ge=
We, daß es ihr dieſelbe Behandlung in Ausſicht ſtelle,
tn Elſäſſern zuteil gewordene. Das allein würde
ge=
die frankreichfreundlichen Stimmen der
Saarbevöl=
verlieren. (Dieſe Erklärung ruft einen ungeheuren
alen Bänken hervor.) Der Redner ſchließt dann mit
Vorſchlägen, die er folgendermaßen zuſammenſaßt:
ſipt Frankreich durch Konzeſſionen und durch eine Aen=
Regierungsmethode dem elſäſſiſchen Volk entgegen=
Enit den Elſäſſern nichts zu machen. Er fordert die
abſolute Gleichberechtigung der elſäſſiſchen und franzöſiſchen
Be=
amten, der deutſchen und der franzöſiſchen Sprache, ſowie die
Amneſtie.
Poincarés ſchwache Berkeidigung.
Darauf beſteigt Poincaré unter allgemeiner Aufmerkſamkeit
des Hauſes die Tribüne. Er glaube, daß er die wichtigen
Er=
klärungen, die er der Kammer ſchulde, nicht weiter aufſchieben
dürfe. Die Kammer müſſe alles wiſſen und dürfe nicht unter
dem Eindruck der vorgetragenen Kritiken bleiben. Er werde
offen an das Hauptproblem herangehen, vor dem man nicht mehr
die Augen verſchließen dürfe, nämlich an das autonomiſtiſche
Problem. Er werde weiterhin ſchildern, was Frankreich ſchon
ſeit 1918 für das Elfaß getan habe und er ſei ſicher, daß
Regie=
rung und Parlament auf das vollbrachte Werk ſtolz ſein lönnen.
Gewiß ſeien unvermeidliche Fehler und Irrtümer begangen
worden. Er glaube nicht, daß es für die augenblickliche Lage ein
radikales und ſoſort wirkſames Heilmittel gebe. Es gebe nun
einen Arzt: die Zeit, aber man müſſe dieſem Arzt helfen und
ſelber handeln. Er werde weiterhin ſein Aktionsprogramn
ent=
wicleln. In einer langen Aufſtellung entwickelt der
Miniſter=
präſident vor allwählich ſich leerenden Bänken, aber unter
wie=
derholtem Beifall der Rechten die von Frankreich vollbrachten
Leiſtungen, die darauf hinauslieſen: Elſaß=Lothringen, das 48
Jahre lang in das deutſche Wirtſchaftsſyſtem einbezogen war,
wieder in die fronzöſiſche Volkswirtſchaft einzugliedern. Für
die Zurücknahme der deutſchen Mar beträge habe Frankreich
über zwei Milliarden Franken ausgegeben. Die Kriegsſchuld
en=
vergütungen haben weitere zwei Milliarden gekoſtet; es ſeien
311 elfaß=lothringiſche Gemeinden mit 32000 Häuſern und
134000 Heltar Ackerland wieder herzuſtellen geweſen. Unter
franzöſiſcher Herrſchaft habe die elſäſſiſche Induſtrie einen
bedeu=
tenden Aufſchwung genommen, beſonders die Kaliinduſtrie, die
Medallinduſtrie und die Textilinduſtrie, der durch den letzten
deutſch=ſranzöſiſchen Handelsvertrag der deutſche Markt geöffnet
worden ſei. Die elſaſſiſchen Mühlen hätten ſich ſogar die
Kon=
trolle franzöſiſcher Mühlen geſichert. Der elſäſſiſche
Arbeits=
markt erfreue ſich einer außerordentlich günſtigen Lage. Für die
Landwirtſchaft gelte dasſelbe. Beim Abſchluß der
Handelsver=
träge, beſonders mit Deutſchland, der Schweiz und Belgien, ſeien
ſtets die elſaß=lohtringiſchen Intereſſen gewahrt worden. Dies
ſei nur dadurch möglich geweſen, daß das übrige Frankreich für
die elſaß=lothringiſche Produktion Vorzugsbehandlung und
Kom=
penſationen bewilligt habe. Die Autonomiſten ſuchten dieſe
Vor=
teile, die Elſaß=Lothringen aus der nationalen Unteilbarkeit
ge=
zogen habe, zu verſchweigen. Man müſſe jedoch feſtſtellen, daß
ein autonomes Elſaß dies nicht erlangt hätte, was Frankreich
zu=
ſtande gebracht habe. Der Miniſterpräſident verweiſt weiterhin
auf die Opfer, die Frankreich gebracht habe, um die elſaß=
lothrin=
giſchen Bahnen und die elſäſſiſchen Schiffahrtswege zu erhalten,
auszubauen und zu vermehren. Was insbeſondere die Bahnen
durch die Vogeſen anbelange, ſeien dieſe die beſte Antwort auf
die autonomiſtiſchen Umtriebe. Die Vogeſen würdem in Zukunft
keine Schranke und keine moraliſche Scheidewand mehr ſein. Der
Straßburger Hafen, dem die deutſche Preſſe vor dem
Waffenſtill=
ſtand den baldigen Untergang vorausgeſagt habe, ſei heute der
drittwichtigſte Haſen Frankreichs. Frankreich wundere ſich und
ſei betrübt darüber, daß eine geringe Anzahl ſchlechter Hirten die
öffentliche Meinung irre zu führen und ihr das Wundervolle des
von Frankreich ſeit zehn Jahren vollbrachten Werkes zu ver=
bergen ſuchten.
Darauf wurde die Sitzung auf Vorſchlag Poincarés auf
nächſten Donnerstag vertagt.
Neue Kriſe in den deutſch=polniſchen Berhandlungen?
* Berlin, 29. Januar. (Priv.=Tel.)
Die letzten polniſchen Vorſchläge der polniſchen
Regierung zu den Wirtſchaftsverhandlungen ſind
von der Reichsregierung als ungenügend bezeichnet
wor=
den. Der deutſche Delecationsführer hat das ſeinem polniſchen
Gegenſpieler Twardowſti in einer offiziellen Note mitgeteilt, ſich
aber gleichzeitig bereit erklärt, um die Verhandlungen nicht
ab=
reißen zu laſſen, die Kommiſſionsberatungen weitergehen zu
laſ=
ſen und eventuell ſelbſt zu dieſem Zweck nach Warſchau zu
komonen.
Noch ein Emir von Afghaniſtan. — Die engliſche
Re=
gierung zieht ihren Bolſchafter zurück. —
Abbeförde=
rung der Europäer aus Kabul.
EP. London, 29. Januar.
Die Regierung von Indien hat ſich während des
Wochenendes entſchloſſen, den britiſchen
Bot=
ſchafter in Kabul, Sir Humphrys aus
Afgha=
niſtan zurückzuziehen. Im Hinblick auf eine
*eitere Zuſpitzung der Lage und den ſich daraus
er=
gebenden heftigen Kämpfen ſollen ſämtliche Ausländer
— Diplomaten und ſonſtige Perſonen — aus
Afghaniſtan entfernt werden. Die Durchführung
dieſes Beſchluſſes geſch eht in der Weiſe, daß von der indiſchen
Regierung bei günſtiger Wetterlage ab heute ein Flugdienſt
mit=
telſt zweier Flugzeuge zwiſchen Kabul und Peſchawar eingerichtet
wird. Es wird dadurch möglich ſein, täglich 30 Perſonen von
Kabul nach Indien abzutransportieren. Die anderen Nationen
würden, wie die „Times” meldet, in ähnlicher Weiſe ſür den
Abtransport ihrer Staatsangehörigen ſorgen. Man denke
zu=
nächſt daran, die Gemahlin des franzöſiſchen Geſandten
abzu=
holen. Es befänden ſich auch eine Anzahl Frauen und Kinder
deutſcher Kaufleute in Kabul, die darauf beſtanden hätten, bis
zum letzten Augenblick dort zu bleiben.
Ali Ahmad Khan, ein ehemaliger Anhänger Aman Ullahs,
hat ſich einer Meldung des „Daily Telegraph” zufolge zum Emir
von Afghaniſtan erklärt und wird ſofort von Jaldalak etwa
60 Kilometer weſtlich von Djelalabad, aus auf Kabul marſchieren.
Die Lage in Kabul ſei ſehr geſpannt. Die Schinwariſtämme ſeien
noch im Bezirk um Djelalabad verſammelt. Nach Berichten, die
in Peſchawar eingegangen ſind, hätten ſich auch die Haratis für
eine Unterſtützung Aman Ullahs entſchloſſen. Dieſer treffe ernſte
Vorbereitungen, um ſich wieder nach Kabul zu begeben und habe
zu dieſem Zwecke mehrere Transportautomobile in Indien
gekauft.
Auf Grund zuverläſſiger Informationen der „Times” aus
Riga ſind Sowjetvertreter aus Moskau nach
Af=
ghaniſtan mit neuen Inſtruktionen geſandt
wor=
den, wonach König Aman Ullah jede nur mögliche
Unterſtützung erhalten ſolle. Ihm ſolle dabei
nahe=
gelegt werden, umfangreiche Landreformen vorzunehmen, um
dadurch ſeine Stellung unter den Bauern zu ſtärken. — Der in
Kabul in den Jahren 1921 bis 1923 tätig geweſene ruſſiſche
Ver=
treter Naſſkolnikoſw, der ſeinerzeit eine englandfeindliche Tätigkeit
entfaltete, führt in einem Bericht über die Lage in Afghaniſtan
die augenblicklichen Rückſchläge Aman Ullahs darauf zurück, daß
er nur haibe Maßnahmen ergriffen habe und nicht in der Lage
geweſen ſei, eine breitere ſoziale Baſis zu ſchaffen und ſich die
Unterſtützung der Landbevölkerung zu ſichern. Ferner hätte er
energiſcher gegen die Prieſter und den Adel vorgehen ſollen.
Die Engländer demenkieren ...."
Im Gegenſatz zu den Meldungen aus Indien, denen zufolge
ganze Geſchwader von Flugzeugen von Peſchawar nach Kabul
aufgebrochen ſein ſollen, um die dortigen Europäer, ſpeziell den
engliſchen Gefandten abzuholen, dementieren die zuſtändigen
Lon=
doner Stellen dieſe Nachrichten. Es beſtehe keine zwingende
Not=
wendigkeit für den britiſchen Geſandten und das Perſonal der
Geſandtſchaft, ſich aus Afghaniſtan zu entfernen. Die Frage der
Abreiſe des Geſandten hänge von der Entwicklung der Umſtände
ab. Die Londoner amtlichen Stellen geben von der Lage ihres
neuen Schützlings Habib Ullah eine günſtige Darſtellung,
dem=
gegenüber nimmt die Stimmung gegen den
engli=
ſchen Geſandten in Kabul an Heftigkeit zu, weil
er den Sohn des Waſſerträgers unterſtützt. Aman Ullah, der von
dem Ghaſi=Stamm und den Stämmen um Kandahar als König
anerkannt iſt, rüſtet weiter erfolgreich gegen Habib Ullah. Sechs
große Automobile deutſchen Urſprungs ſind in Delhi
angekom=
men. Sie beſinden ſich auf dem Wege nach Kandahar über
Pe=
ſchawar. — Der Schwager Aman Ullahs, Ahmad Jan, der ſechſte
in der Reihe der Thronprätendenten, hat ſich angeblich zum Emir
von Oſtafghaniſtan erklärt und erhebliche Streitkräfte gegen
Ha=
bib Ullah ausgeſandt. Es verlautet, daß er verſuche, die
Schin=
wariſtämme für Aman Ullah zu gewinnen. Er hat den
afgha=
niſchen Handelsvertreter in Peſchawar mit dem Tode bedrohen
laſſen, wenn er nicht ſofort Automobile, Geld und Material zur
Kriegsführung zur Verfügung ſtelle.
Hademie-Konzert am 31. Januar 1929.
Zur Einführung.
P ogramm des Abends weiſt drei kompoſitoriſch eng
Ramen auf: Friedrich Smetana, Peter Tſchaikowſky
M Svorak. Allen drei Meiſtern, ſlawiſchen Urſprungs, iſt
ſch AyAye erſinderiſche Veranlagung gelungen, eine Brücke zu
BBFutſchen der Kunſt des Abendlandes und den
muſika=
mwſigebungen ihrer Heimat. Friedrich Smetana
. März 1824 als Sohn eines Bauers in Leitomiſchl
de ſprichwörtliche muſikaliſche Begabung ſeines Volks=
MeR Biserte ſich bei ihm, vom Vater ererbt und geweckt, ſchon
aM Aindesalter. Durch ſeine Beſuche bei Franz Liſzt in
Meias er zu einem überzeugenden Anhänger der neudeut=
Deile geworden. Als ſich aber auch auf künſtleriſchem Ge=
Neimer Heimat eine Trennung zwiſchen Tſchechen und
We5 w Izogen hatte, war (1862) für ihn der Zeitpunkt ſeiner
ewommen, und er ſtellte fortab auch ſein eigenes Schaf=
WA Sienſt der nationalen Richtung. Er wandte ſich der
Iüle ſchrieb u. a. „Die verkaufte Braut”, die einen durch=
Be2 Erfolg hatte, und „Dalibor”. Letztere fand in ſeiner
Bane iderſpruch wegen ihres nach unſeren Begriffen freilich
Eiem Wagnertums. Seinen Gegnern gelang es darauf=
E mken an der Oper lahmzulegen, er entſagte der Oper
Wreet, ſich der Inſtrumentalmuſik zu. Hier hat er ſein Be=
Eew 3 an dem ſechs ſinfoniſche Dichtungen umfaſſenden Zyl=
A WVaterland” geſchaffen, von denen die zweite „Die
Den zur Aufführung gelangt. Ein nervöſes Leiden, zu dem
hAlſtändige Taubheit geſellte, legte den von ſchweren
*hämgeſuchten Meiſter in ſeinem Wirken lahm. Im
wurde, für ihn ein Lichtblick, ſein fünſzigjähriges
hlläum wie eine Nationalfeier begangen. 1884 ver=
D E Meine Einne und am 12. Mai desſelben Jahres ſtarb
ſerzenanſtalt in Prag. — Peter Tſchaikowſky
u Frahrſcheinlich einem polniſchen Adelsgeſchlecht, das je=
2merätionen in Rußland vollſtändig heimiſch geworden
Asotlinſt wurde er am 25. April 1840 geboren. Kein
Gi
Ne zahlreichen Familie zeigte muſikaliſche Begabung,
. Talent erſt ſehr ſpät entdeckt wurde. Erſt 1862 wid=
2 der Muſik und wurde Schüler. Anton Rubinſteins.
Mcie berarmte, und unter großen Entbehrungen been
De Studien mit Auszeichnung. Er folgte 1866 einem
Ju Rubinſteins als Lehrer an das neue Konſerva=
Hied MRoskau. Die Geſahr, keine Kräſte in einer recht uner=
WMiest Beshrtätigleit zu kerbrauchen, wurde behuben durch die
Stuegehiliche ſelbſtloſe Teilnahme einer Frau, die ihm zeit=
His iliannt blieb und ihn in den Genuß einer jührlichen
A00 Rubel ſetzte. Sein Nuhm war ſeit Mitte der
Nure geſtiegen, zumal als Hans von Bülow in
Deutſch=
tmerika auf das Klavierkonzert B=Moll und ſeinen
iwerkſam machte. Dieſes Werk kommt in dem Akade
LSaum 21. Januar durch Prof. Walter Nehberg zur Auf=
führung. Er betätigte ſich auch erfolgreich auf dem Gebiet der
Oper. Der Schwerpunkt ſeines Schaffens lag aber auf
ſinfoni=
chem Gebiete (ſechs Sinſonien). Das erwähnte Klavierkonzert
und das Violinkonzert ſind Perlen ihrer Gattung. Am 25.
Ok=
tobr 1893 ſtarb er als eines der erſten Opfer der ausbrechenden
Cholera in Petersburg, tief betrauert von der ganzen ruſſiſchen
Nation. — Anton Dvorak, nach Smetana die bedeutfamſte
Erſcheinung in der ſelbſtändigen böhmiſchen Muſik, iſt am 8.
Sep=
tember 1841 in Mühlhauſen bei Kralup in Böhmen als armer
Leute Kind geboren. Als fahrender Muſikant ſpielte er auf
Tanz=
böden und in Herbergen und kam ſo nach Prag. Kümmerlich
ſchlug er ſich durch und zählte bereits 32 Jahre, als eine in einem
öffentlichen Konzert aufgeführte Chorkompoſition die allgemeine
Aufmerkſamkeit auf ihn lenkte. Aber erſt als Johannes Brahms
ſein mächtiges Anſehen in die Wagſchale warf und ihm in
Sim=
rock zugleich einen zahlungsfähigen Verleger verſchafſte, nahm
Dvoraks Schiclſal eine günſtige Wendung und führte ihn auf den
Gipfel ſeines Ruhmes. 1892 folgte Dvorak einem Rufe als
Kon=
ſervatoriumsdirektor nach New York. Kunde von den Eindrücken,
die hier ſeine leicht erregbare Phantaſie befruchteten, gibt ſeine
(fünfte) E=Moll=Sinfonie. Von ſeinen Ouvertüren werden „In
der Natur”, „Othello” und beſonders die in dem Konzert zu
Gehör kommende, friſch lebendige Ouvertüre „Karneval” noch
öſter aufgeführt. Seine „Slaviſchen Tänze” erfreuen ſich
allge=
meiner Beliebtheit. Nachdem er 1895 erſt als Lehrer und dann
als Direktor des Prager Konſervatoriums in ſeine Heimat
zurück=
kehrte, ſtarb Dvorak plötzlich in voller Rüſtigkeit auf der Höhe
ſeines Schaffens und ſeines Anſehens in der muſikaliſchen Welt
Städtiſcher Muſikdirektor W. Schmitt.
am 1. Mai 1904.
macht uns zu Zeugen des großartigen Kampfes, den die ruſſiſchen
Cisbrecher, zumal der „Kraſſin” mit Sturm und Eis führten, er
zeigt uns den beſchwerlichen Start der Flugzeuge, die gefahrvolle
Notlandung des großen dreimotorigen Junkers=Flugzeuges auf
dem Cis, das Grauen der endloſen Eiswüſte, in der die
Schiff=
brüchigen wochenlang auf ihre Rettung warteten. Die
erregend=
ſten Momente der Auffindung und Rettung konnten natürlich
nicht in gleicher Ausführlichkeit feſtgehalten werden, aber im
Ganzen iſt es doch eine wertvolle und anſchauliche Ergänzung
all der Berichte, die man im vergangenen Sommer mit ſoviel
Anteilnahme und Spannung verfolgt hat. Ein propagandiſtiſches
Beſtreben im Einne einer Werbung Rußlands um europäiſche
Sympathien iſt unverkennbar, ohne daß dadurch die Leiſtung
ge=
ſchmälert würde.
Vorher läuft ein origineller und hübſch erfundener
Mär=
chenfilm, ſowie Aufnahmen einer halsbrecheriſchen und bis
zur Unwahrſcheinlichkeit tollkühnen Motorradfahrt über
einen unwegſamen Gebirgsübergang in 3000 Meter Höhe. n.
Aus den Darmſtädter Lichkſpieltheakern.
Im u. T.
läuft der jüngſte deutſche Großfilm: „Waterloo” ein
Zeit=
bild in der — leider vielfach ſchlechten — Regie von Karl
Grune. Der Film iſt mit einem unglaublichen Aufwand von
Menſchen und Material geſtellt worden und wird durch die
glän=
zende Darſtellung des alten Blücher durch Otto Gebühr in
den Vordergrund des filmkünſtleriſchen Intereſſes gerückt.
Bis=
her kannte man Otto Gebühr nur als Friderieus Rex. Seine
ſonſtigen Filmverſuche waren wenig bedeutend. Hier zeigt dieſer
Künſtler ſich wieder als Meiſter der Maske und des Spiels. In
einer intereſſanten Szene in Doppelrolle als Friderieus und
Blücher. — Wir kommen auf den Film noch zurück. *
Zilnt im Kleinen Haus.
„Das weiße Geheimnis” iſt ein packender
Tatſachen=
bericht von der ruſſiſchen Expedition zur Rettung Nobiles. Die
Tatſachen ſelbſt ſind noch jedermann in Erinnerung; der Filen
iun bringt ein aufregendes Dokument vieler Einzelheiten. Er
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Bonn: Der Dermatologe, Univerſitätsprofeſſor Dr. Erich
Hoff=
mann, iſt zum Ehrenmitglied der rumäniſchen Dermatologiſchen
Ge=
ſellſchaft in Bukareſt ernannt worden.
Berlin: Der ordentliche Profeſſor für Waſſerbau an der
Tech=
niſchen Hochſchule, Geh. Baurat Dr.=Ing. Georg de Thierry, iſt zum
1. April 1929 von den amtlichen Verpflichtungen entbunden worden.
— Der Privatdozent Dr. rer, pol. Konrad Mellerowiez an der
hie=
ſigen Handelshochſchule iſt beauftragt worden, in der rechts= und
ſtaats=
wiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität Kiel auch im
Sommer=
ſemeſter 1929 die Betriebswirrſchaftslehre in Vorleſungen und Uebungen
zu vertreten.
155 570 Doktoren in 40 Jahren. In einer Feſtſchrift für den aus
dem Amte ſcheidenden Direktor der Preußiſchen Staatsbibliothek wird
eine Aufſtellung über die von 1885 bis 1926 in Deutſchland
angefer=
tigren Doktor=Diſſertationen gebracht. Die Geſamtzahl betrug 155 570,
von denen 53 046 auf die philoſophiſche, 34 799 auf die juriſtiſche und
62 314 auf die mediziniſche Fakultät entfallen. Die Nekordziffer wurde
1923 erreicht und betrug 11 441 Diſſertationen.
Ap. Sonnenſtrahlen. Gedichte von Ernſt Sutter (Arheilgen=
Kranichſtein. Sellſtverlag des Verfaſſers). Der 61 Seiten umfaſſende
Band enthält 32 kleinere und größere Gedichte, die in den Jahren
1924—26 entſtanden ſind, Stimmungsbilder, die von einer liebevollen
Beobachtung der wechſelnden Erſcheinungen und des Lebens in der
Natur und der Emtfänglichkeit für ihre Poeſie zeugen und den durch ſie
erweckten Gedanken und Stimmungen Ausdruck verleihen, wie die
Ge=
dichte „Frühlings Erwachen”, „Sommerabend” „Herbſtahnen, „
Spät=
verbſtſtimmung” Zu den Gedichren ernſter Lebensbetrachtung, wie
„Der Sinn des Lebens”, „Von oben” uſw., geſellen ſich ſolche
erzäh=
ender Poeſie, wie die Legende vom verlorenen Sohn, „Irret euch
nicht”, „Die Reiſe nach dem Mars” (eine Phantaſie). Die Gedichte,
deren abgeglättete Form poetiſches Geſtaltungstalent bekunden und
frei von allem Gekünſtelten ein geſundes Naturempfinden und neben
der Freude am Leben eine ernſte Lebensauffaſfung widerſpiegeln,
wer=
werden.
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Mittwoch, den 30. Januar 1929
Seite 5
I.
Darmſtadt, 30. Januar.
Lurdt Darmſtadk kauft die Vereinsbank?
uritgeteilt wird, ſind Verhandlungen im Gange mit
At. daß die Stadt Darmſtadt für die Städtiſche
Spar=
temsbank ankaufen will. Als Kauſpreis wird die
eringe Summe von ½ Million Mark genannt. Wir
Richtigkeit dieſer Meldung nicht ſofort nachprüfen,
er tatſächliche Unterlagen zu haben.
der Finanzlage der Stadt und der fortgeſetzten
für unbedingt notwendigere Bauprojekte und
an=
eurt, iſt in dieſem Fall doch ſvohl die Frage
berech=
insedingt notwendig iſt, dieſen erheblichen Betrag für
lung der Städtiſchen Sparkaſſe auszugeben. Es will
6 aß für die Stadt Darmſtadt doch eine Reihe
an=
ſridkeiten vorliegen, evtl. notwendige Erweiterungen
Wſche Sparkaſſe zu ermöglichen, ohne den horrend
zAuz von einer halben Million dafür auszugeben.
wurden: am 9. Januar der Polizeihauptwachtmeiſter
u Lemke zu Erbach i. Odw. zum
Gendarmeriehaupt=
uck Wirkung vom 1. Januar 1929 an; am 25. Januar:
ng rat Paul Stieh aus Oppenheim unter Belaſſung
zEichnung als Regierungsrat zum Kreisamtmann bei dem
prnheim mit Wirkung vom 1. Februar 1929 an.
n Ruheſtand verſetzt wurben: am 18. Januar 1929 der
hu bei dem Amtsgericht Offenbach a. M. Friedrich Mach=
19achſuchen, am 19. Januar der Juſtizſekretär Valentin
ſ0—rmſtadt auf Nachſuchen mit Wirkung vom 1. März ab.
lu chung. Das ſtarke Anwachſen der Krebskrankheiten und
erankheiten noch beſtehende Unklarheit über den Erreger
Ftand der Landesverſicherungsanſtalt Heſſen in
Darm=
z1. Mittel zur wiſſenſchaftlichen Erforſchung der
Krebs=
r Verfügung zu ſtellen. Als erſte Rate iſt der Betrag
22. bewilligt worden. Die Verwendung des Geldes wird
v—n mit der mediziniſchen Fakultät der Landesuniverſität
en.
uus Landestheater. In der heutigen Vorſtellung „Die
* ſpielt Ernſt Pröckl=Berlin die Rolle des Kellners
Tu=
e. verhinderten Herrn Lingen. Die Beſetzung der
übri=
iſt dieſelbe der Erſtaufführung. Infolge des großen
Eie Aufführung wird das Schauſpiel „Die Verbrecher” auch
eStag, Samstag, den 2., und Dienstag, den 5. Februar,
ſſ. heutige Vorſtellung iſt der Miete B, die morgige der
Loarmſtädter Volksbühne) zugeteilt. Beide Vorſtellungen
M-hr.
uf=lmbühne im Kleinen Haus. Heute Mittwoch
zw=Tonnerstag, um 16 und 20 Uhr, finden die letzten vier
1—s geſtern mit ſo großem Erfolg aufgenommenen
Ruſ=
weiße Geheimnis” — die Rettung der Nobile=
1— Eisbrecher Kraſſin — ſtatt. Als Beiprogramm
ge=
nderuhr”, ein Filmmärchen in zwei Akten, und „Mit
ev äiber den Wolken” — eine Motorrad=Bergfahrt bis zu
r üve — zur Vorführung.
A3j. gen Weiber von Windſor” gelangen Freitag,
e der Inſzenierung Renato Mordos zur Wiederholung.
ᛋſttwllen ſind die Damen Walter, Jacobs, Harre und die
Wiff, Kuhn, Ebert=Beyer, Grohm, Vogt, Wünzer beſchäftigt.
he mberthier” von Verneuil mit Beſſie Hoffart und
u9tun geht Freitag, 1. Februar, im Kleinen Haus als Vor=
Mweneinde E der Gruppe 3 und 4 um 20 Uhr in Szene.
inſaf fenſchmied” in der erfolgreichen Neueinſtudierung
Nüzerung durch Carl Bamberger und Arthur Maria Ra=
Manstag, den 2. Februar, im Kleinen Haus wiederholt.
weitdeutſche Erſtaufführung von Wolf=Ferraris Oper
he infolge plötzlicher Erkrankung zweier Hauptdarſteller
mwn Donnerstag, ſondern Sonntag, den 3. Febr.,
UIAn Großen Haus ſtatt. Die Aufführung iſt der Miete C
uſcaliſche Leitung: Gengralmuſikdirektor Dr. Böhm; In=
Miu ur Maria Rabenalt; Bühnenbild: Lothar Schenck von
4e— Haus gelangt Sonntag „Die tote Tante und
tiebenheiten” von Curt Goetz zur Wiederholung.
MAwg iſt denjenigen B=Mietern zugeteilt, die keine
Zuſatz=
hieber des Nuhms” in einem Vorſpiel und drei
An—el Pagnol und Paul Nivoix in der Inſzenierung von
„ (Bühnenbilder: Wilhelm Reinking) gelangen infolge
„y der Oper „Sly” nicht Sonntag, ſondern Mittwoch, den
n Kleinen Haus zur Erſtaufführung.
hI skonzerte des Landestheaterorcheſters.
F=Srei Volkskonzerte findet Montag, den 4. Febr.
My=Strauß=Abend ſtatt. Das Programm enthält
Sie Ouvertüre zu „Nacht in Venedig” und „Prinz Me=
7 Walzer „Roſen aus dem Süden”, „Kaiſerwalzer”,
* „Piccicato Polka” „Annen Polka”, „Perpetuum
Der Abonnementsverkauf hat unter ſtärkſter Beteiligung
begonnen. Der Einzelverkauf für das erſte Konzert
Nt moch Platz vorhanden iſt, Samstag, 2. Februar.
Mellſche Markusgemeinde. Ein Leſſing=Abend
ver=
erie zahlreiche und dankbare Zuhörerſchaft im Gemeinde=
Eſtsaße am Montag abend. Die ſchwierige Aufgabe, im
im eines Vortrags dieſem Großen unter den deutſchen
irchtern gerecht zu werden, iſt in den jetzigen Tagen der
Huh-ſo manchem Redner zugefallen, ihre Löſung ſicher aber
WAlrich vollkommen gelungen wie unſerem Herrn
Stadt=
ie, der die Bedeutung und das hohe geiſtige Gut, das
eickſchen Volke hinterlaſſen, in ganz eigenartiger, faßlicher
körern nahe zu bringen wußte, indem er von dem per=
Ihr is ausging, das die Beſchäftigung mit einer ſo gewal=
a2 ieh enden Geiſtesauffaſſung von Menſchen und Gott und
Diwt. Wie die große Gabe des Schauens, die Leſſing bei
Aent Wahrhaftigkeit eigen war, den Redner bewegte, war
us ſie führte ihn ſelbſt hin in jenes Zeitalter der Tole=
Eſärung des 18. Jahrhunderts, als der Glaubenszwang
N9 duldſame Anerkennung anderer Glaubensformen, von
am”, denen ſich Leſſing im falſchen Sinne zuzählen laſſen
ei= und geprieſen wurde. An dem unruhigen, wenn auch
i komplizierten Lebenslaufe Leſſings, der ſich in höchſt
oft dürftigem Rahmen bewegte, erwies ſich immer
wie=
e gen des Gottſuchers zum Praktiſchen des Chriſtentums,
T MN eigentliche Höhe ſeines Schaffens führte; es wirkte ſich
ehrfürchrigen Verhältnis zu den Eltern, in der ſtillen,
A. Eba König, ſeiner ſpäteren Gattin, die ihm nur ein
Seite ſein ſollte. Hatte Leſſing neben ſeinen drama=
AMMinna von Barnhelm, Emilia Galotti, Nathan der
M 9 die berühmte „Hamburgiſche Dramaturgie” Ruf und
wonnen, ſo wurde ſeine „Erziehung des
Menſchenge=
m Zeugnis für religiöſe Werte, wie ſie im Alten Teſta=
Schen und durch denkende Vernunfr zum neuen Teſtament
½ ſe war eine Verteidigung der Religion gegen ver=
9äſterei und ſtützte ſich auf das Zutrauen zur Weisheit
Dm Gottes, das in der Frageſtellung gipfelte: . . . Iſt nicht
lkeit mein? — Die Standhaftigkeit gegenüber ſeinen
Leit ichen Schickſalsſchlägen bei Tod von Frau und Kind
Een Mann der „Aufklärung”, unter Beweis als Charak=
Sual ſeines Geiſtes, ſeine ſprachliche Wuchr durch die De=
Lsötlichen adelte, durch eben die innige Ergebenheit in
* Eahem berühmten Spruch des weiſen Richters im „Nathan”
halchem Bekenntnis unſeres verehrten Redners, was Leſ=
Werke in Verbindung mit ſeinem Menſchentum ihm
den, wurde das Erlebnis in höchſtem Sinne umſchrie=
Uelährige Gedenktag heraufführte und das der heutigen
ancd in bewegter Zeit den Vorſatz zu geben geeignet, an
Sſhings würdig zu werden. — Dem Vortrag folgte eine
4 und 6. Auftritts aus „Nathan der Weiſe”, von Herrn
ann mit deklamatoriſcher Gewandtheie geſprochen und
Scommen. — Herr Vorſitzender Helmreich wußte dem
an Gemeindevereine und ſonſtigen vielen Hörer an
Sogel dahin angemeſſenen Ausdruck zu verleihen, wie
ac und ſeine Gedankenwelt dem Kreiſe unſeres Lebens
u rden ſei. — Auf die nächſte Veranſtaltung (im Auftrag
ISStiſtung) am Sonntag, den 10. Februar, abends um
Sadtlirche, mit einem Vortrag von Herrn Pfr. Aund
Wer die dortigen Deutſch=Epangeliſchen und mie muſi=
Deüngen, ſei auch an dieſer Stelle hingewieſer
Das erſte
Doppeldecker=Kleinflugzeug. — 370 Kilomeler in 2 Skunden 10 Minuken bei
ſtrengſter Winkerkälke.
* Die Akademiſche Fliegergruppe hat nach einjähriger, ſtiller
und emſiger Arbeit einen neuen Kleinflugzeugtyp herausgebracht,
der in ſeinen erſten Probeflügen ganz ungewöhnliche
Leiſtungs=
fähigkeiten erwies.
Geſtern vormittag wurde das neue Flugzeug einem kleinen
Kreis geladener Gäſte vorgeführt. Die verſchiedenen Probeflüge
gelangen ganz ausgezeichnet. Unter den Gäſten waren u. a. die
Herren Staatspräſident Dr. Adelung, Miniſter des Innern
Leuſchner, der Rektor und mehrere Profeſſoren der
Techni=
ſchen Hochſchule, Bürgermeiſter Mueller, Oberſt
Carac=
ciola, Fabrikant May, Vertreter der Preſſe uſw. Herr Dipl.=
Ing. Löw gab den Gäſten einige techniſche Erläuterungen,
nach=
dem der erſte Probeflug abſolviert war, der die Bewunderung
aller eregte. Das neue Flugzeug iſt der erſte freitragende
Dop=
peldecker, der praktiſch in Dienſt geſtellt wurde, Freitragend heißt:
Die beiden Tragdecken ſind, ohne miteinander verbunden zu ſein,
einfach auf den Holm feſtkonſtruiert. Durch Weglaſſung der
Ver=
ſtrebungen wird der Luftwiderſtand geringer und die
Leiſtungs=
fähigkeit erhöht. Das neue Flugzeug, geſchmackvoll in rot und
gelb lacliert, macht auch auf den Laien den Eindruck der
Voll=
kommenheit. Elegant, ſchlank und leicht gebaut, mit ebenſo ſchön
wie praktiſch verkleidetem Motor, ſieht auch der Laie, daß es ſich
hier nicht um ein Zufallsprodukt, ſondern um eine auf
wiſſen=
ſchaftlicher Grundlage beruhende techniſche Arbeit handelt, von
einer Vollendung, wie ſie heute eben erwartet werden kann.
Tat=
ſächlich beſtätigte Dipl.=Ing. Löw dieſen Eindruck. Im Jahre
1920 begann die Akademiſche Fliegergruppe Darmſtadt, gebildet
aus einigen Feldflugzeugführern, mit der Konſtruktion von
motorloſen Gleitflugzeugen, die bald zu ſehr leiſtungsfähigen
Segelflugzeugen ausgebildet wurden. Auf der Grundlage des
Segelflugzeuges wurde von der Akademiſchen Fliegergruppe
wiſ=
ſenſchaftlich und techniſch weitergearbeitet. Das Segelflugzeug
ſwurde zunächſt mit einem leichten Motor verſehen, blieb aber
immerhin Segelflugzeug, bis die Möglichkeit für deutſchen
Flug=
zeugbau wieder gegeben wurde und nunmehr planmäßig das
Kleinflugzeug mit Motorantrieb durchkonſtruiert wurde. Das
erſte Flugzeug dieſer Art war der 1924 erbaute kleine „
Mo=
hamed”, ein Eindecker, der bekanntlich auch ſchon ſehr erhebliche
Leiſtungen erzielte. Die ſtärkere Widerſtandsfähigkeit des
Doppel=
deckers, vor allem bei Kunſtflügen, ließ die Weiterarbeit in dieſer
Richtung notwendig erſcheinen.
Dabei iſt beachtlich, daß Kunſtflüge durchaus nicht nur
Schauvorführungen ſind, ſondern daß ſie zum Studium der
Kon=
ſtruktion, ebenſo wie zum Studium der Luftverhältniſſe, richtiger
des Verhaltens des Flugzeuges in der Luft,
wiſſenſchaft=
liche und techniſche Notwendigkeit ſind. In erſter
Linie beim „Trudeln” eine Möglichkeit, in die ſehr oft Flieger
unfreiwillig kommen, ſo daß gerade das Studium dieſes
Kunſt=
fluges von außerordentlicher Wichtigkeit iſt. Für dieſe Zwecke iſt
alſo ein Doppeldecker widerſtandsfähiger und damit ſicherer als
ein Eindecker.
Das neu konſtruierte Flugzeug, das Reſultat einjährigen
Ar=
beitens, iſt von den Herren Fecher und Ritz konſtruiert worden,
und zwar als Diplomarbeitsentwurf. Die von den beiden Herren im
Entwurf fertiggeſtellte Maſchine wurde von Herrn Fecher
noch=
mals umkonſtruiert und in die heutige Form gebracht. Zur
Detgilkonſtruktion haben die beiden Herren die jüngeren
Mit=
glieder der Akademiſchen Fliegergruppe zu Studienzwecken
hin=
zugezogen. Es wurde beſonders Wert darauf gelegt, die Maſchine
in allen Teilen auf Höchſtleiſtung zu konſtruieren, und ſo beſte
Arbeit zu leiſten. Die Maſchine und ihre bisher bewieſene
Lei=
ſtungsfähigkeit zeigt, daß das Werk den bewußten und
gewoll=
ten Erwartungen entſpricht. Der kleine Doppeldecker iſt
gero=
dynamiſch, d. h. ſtrömungstechniſch, beſtens durchgeführt. Er iſt
trotz des Wegfalls der Verſtrebungen und Verſpannungen
außer=
ordentlich leiſtungsfähig und ſtabil, von beſter Steuerfähigkeit,
Wendigkeit und vor allem von ſehr guter
Geſchwindigkeits=
leiſtung. Alles Dinge und Ziele, deren Erreichung in der
Kon=
ſtruktion und im Bau des Flugzeuges beabſichtigt waren.
Die Maſchine entwickelt eine Geſchwindigkeit von rund
200 Kilometer pro Stunde, ſie hat eine
Steigfähig=
keit von 1000 Meternindrei Minuten. Die benötigte
Startſtrecke beträgt nur 30 bis 40 Meter. Bei dem geſtrigen erſten
Probeaufſtieg im ſtark hemmenden Schnee maß die Startſtrecke
kaum 40 Meter. Die neue Maſchine, die die Bezeichnung „D. 1591‟
trägt, hat ein Leergewicht von 280 Kilogramm, mit einer
Zulade=
fähigkeit von 260 Kilogramm. Sie iſt alſo ausreichend, zwei
Perſonen mit Gepäck zu tragen. Im Verhältnis zu ihrem
Größen=
maß eine ungewöhnlich gute Leiſtung, zumal der Aktionsradius
der kleinen Maſchine bis 500 Kilometer bemeſſen werden kann,
d. h., die Maſchine kann 500 Kilometer ohne Zwiſchenlandung
und ohne zu tanken fliegen.
Die Abmeſſungen des bildhübſchen, kleinen Doppeldeckers
ſind folgende: Spannweite der Tragdecken, die genau
hinterein=
ander geſtaffelt ſind, 7,20 Meter, Länge des Flugzeuges von
Motorſpitze bis Schwanz 6 Meter. Leider mußte, da es einen
wirklich leiſtungsfähigen Kleinflugzeugmotor immer noch nicht
gibt, ein engliſcher Armſtrong=Gennet=Motör Eingebaifi werden,
der 70 PS entwickelt. Die deutſchen Motore von gleicher
Lei=
ſtungsfähigkeit ſind immer noch viel zu ſchwer für
Kileinflug=
zeuge, die die gleiche Geſchwindigkeit erreichen wollen.
Die „D. 1591” iſt von den Mitgliedern der Akademiſchen
Flie=
gergruppe ſelbſt gebaut worden. Unter Zuhilfenahme von vier
Facharbeitern, unter der Leitung des Werkmeiſters Raabe,
der ſeit Jahren der Akademiſchen Fliegergruppe ſeine wertvolle
Mitarbeit leiſtet. Die Konſtruktion und der Bau des neuen
Flug=
zeuges haben einen Koſtenaufwand von 20 000 Mark erfordert.
Die ſinanziellen Mittel der Akademiſchen Fliegergruppe ſind
da=
durch faſt erſchöpft, ſo daß von Herzen zu wünſchen iſt, daß die
neue Maſchine in dem zurzeit ſtattfindenden
Leiſtungswett=
bewerb in Berlin gut abſchneiden möge.
Kurze Zeit nach dem Probeflug iſt die Maſchine
zum Flug nach Berlin geſtartet.
Der Start vollzog ſich um 13.35 Uhr glatt. Die von dem
bekannten Darmſtädter Flieger Nehring geſteuerte Maſchine,
mit dem Flieger Voigt, ebenfalls von dr Akademiſchen
Flie=
gergruppe Darmſtadt, als Fluggaſt, entſchwand ſehr bald den
Blicken. Nehring wird die Maſchine nach Berlin überführen. In
dem Leiſtungswettbewerb ſelbſt wird ſie von Voigt geſteuert
wer=
den. Im Anſchluß an den Wettbewerb iſt, gutes Abſchneiden
vor=
ausgeſetzt, auch die Beteiligung am Oſtpreußenflug
ge=
plant. Hier wird wiederum Nehring das Steuer übernehmen.
Wie uns telephoniſch mitgeteilt wurde. iſt „D. 1591” nach
2 Stunden 10 Minuten, um 15.45 Uhr, auf dem auf der
Flug=
ſtrecke liegenden Flugplatz Deſſau glatt gelandet. Der Grund der
Zwiſchenlandung iſt noch nicht bekannt geworden, vielleicht war
Betriebsſtoffergänzung notwendig, wahrſcheinlicher aber war die
N.
große Kälte die Urſache.
— Die Ortsgruppe Darmſtadt des Vereins Deutſcher Ingenieure,
zugleich für die Vortrags=Gemeinſchaft techniſch=wiſſenſchaftlicher
Ver=
eine (Mittelrheiniſcher Architekten= und Ing.=Verein, Elektrotechniſche
Geſellſchaft, Verband Deutſcher Dipl.=Ing.) lädt zu einer Sitzung
auf Donnerstag, den 31. Januar, abends 8 Uhr, Horſaal 326 der
Tech=
niſchen Hochſchule, ein, bei der ein Lichtbildervortrag des Herrn
Neh=
ring von der Akademiſchen Fliegergruppe Darmſtadt: „
Ueber=
landflüge im motorloſen Flugzeug” ſtattfindet. Wir
verweiſen auf die heutige Anzeige.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Der Kartenverkauf für den
Vortrag von Laban über „Die Probleme der modernen Tanzkunſt”
beginnt heute. Der Vortrag findet am Dienstag, den 5. Febr.,
im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule ſtatt und beginnt pünktlich
um 8.15 Uhr. Die Anzeige vom 26. Januar gibt über alles nähere
Auskunft.
mit Menthol
gegen
Husten, Heiserkeit.
— „Die Rechenmaſchine und ihre Verwendung im Bureau” lautet
das Thema, über das Herr Jayme am Donnerstag, 31. Januar,
abends 8.30 Uhr, im G. D.A.=Heim, Riegerplatz 3, ſpricht. Der Vortrag
iſt von zahlreichen Lichtbildern begleitet; außerdem findet eine
prakti=
ſche Vorführung der Rechenmaſchine ſtart. Jeder Angeſtellte muß heute
wiſſen, wie eine ſolche Maſchine zu bedienen iſt, darum kann der Beſuch
nur dringend empfohlen werden.
— Orpheum. Die Volksvorſtellungen des Herrnfeld=
Thea=
ters erfreuen ſich eines ſtarken Zuſpruchs. Die ſtärkere Nachfrage
nach ermäßigten Karten hat ſich voll und ganz beſtätigt. Alle Beſucher
von Wer iſt der Vater?” erſcheinen wieder, um auch den
gegenwärti=
gen Spielplan kennen zu lernen. Die bedeutend ermäßigten Preiſe
von 80 Pfg. bis 2,50 Mk. ſind ſicherlich ſo gering, um jedem den
Beſuch der Vorſtellung zu geſtatten.
Friedrich Schaeter, Darmstadt, Ludwigspl. 7. Tel. 45
— Karnevalgeſellſchaft Narrhalla e. V. Die Vorbereitungen zur
zweiten Damen= und Herrenſitzung am Sonntag, den
3. Februar, im Städtiſchen Saalbau ſind nahezu beendet. Für die
Freunde einer hochkarnevaliſtiſchen Veranſtaltung iſt ein Programm
zuſammengeſtellt, das jedes Narren Herz erquicken und höher ſchlagen
laſſen wird. In erſter Linie wird wieder unſer geliebter Heinerdialekt
dem behaglichen Darmſtädter Humor die Würze geben bei der fröhlichen
Beurteilung und Kritiſierung aktueller Begebenheiten. Unſere beſten
Karnevaliſten haben ſich wieder zur Verfügung geſtellt und werden ſich
ohne jegliche Wiederholung aus der erſten Sitzung ihre humorvollen
Anſichten vom Leben vom Herzen reden. Das ganz vorzügliche
Lieder=
buch wird Gelegenheit zu Singen und luſtigſten Schunkeln geben.
Da=
zwiſchen werden kabarettiſtiſche Darbietungen, wie Einzel= und
Maſſen=
tänze, humoriſtiſche Soloſzenen, Geſangseinlagen, beſtritten von
Künſt=
lerinnen und Künſtlern ſowie bewährten Karnevalhumoriſten, der
fröh=
fröhlichſten Stimmung reichlich Nahrung geben. Da dieſe zweite
Sitzung wegen der Kürze der diesjährigen Faſchingszeit die letzte
Ver=
anſtaltung dieſer Art iſt, ſollte ſie von niemand verſäumt werden.
Darmſtadt 1875.
—0— Die Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 hielt ihre
Jahres=
hauptverſammlung im Kneipſaal des Turnhauſes ab. Die
ordnungs=
gemäß einberufene Hauptverſammlung wurde von dem 1. Sprecher,
Turner Lehmann, eröffnet und ſchritt man ſogleich zur Wahl eines
Schriftführers für di ſe. Hierauf warf der 1. Sppecher einen Rückblick
auf das Jahnjahr 1928 und ſtreifte in kurzen Worten die Erfolge der
aktiven Abteilungen. Zu Ehren des erſt kürzlich verſtorbenen
Ehren=
mitgliedes Brauereibeſitzer Valentin Wagner ſen, erhob ſich die
Ver=
ſammlung von den Plätzen. Die Verhandlungsſchrift von der
vor=
jährigen Hauptverſammlung v rlieſt der 1. Schriftführer, Turner
Schaaf, und wurde dieſe genehmigt. Hierauf gibt der 2. Schriftführer,
Oldendorf, einen längeren Sammelbericht über die Vereinstätigkeit der
aktiven Abteilungen bekannt, der zeigte, daß in dem abgeſchloſſenen
Jahr wieder manch ſchöner Erfolg an die Fahnen der Turngeſellſchaft
Darmſtadt geheftet werden konnte, und mögen einige Zahlen von den
einzelnen Abteilungen dies beſtätigen. So konnten die Durner auf
zwei turneriſchen Veranſtaltungen 26 Siege ervingen, darunter 1
Be=
zirksbeſtleiſtung, die Volksturner errangen auf Sportfeſten und
Waldläufen insgeſamt 62 Siege, darunter 23 1. Siege; nicht ſchlechter,
ja am beſten von allen Abteilungen, ſchmnitt die Turnerinnen=Abteilung
ab, ſie konnte auf 2 Turnfeſten insgeſamt 71 Siege erringen und
end=
gültig den Gauwanderpreis für das Frauenturnen im Main=Rh ingau
der D. T. Die Schwimm=Abteilung des Vereins errang 68
Siege, darunter befinden ſich B3 erſte Siege und 2 D. T.=
Meiſter=
ſchaften. Die Handballer ſtehen gegenwärtig, in ihrer
Spiel=
gruppe an erſter Stelle und haben wohl gute Ausſicht, in die
Mei=
ſterklaſſe aufzurücken. Waren dies die Zahlen von den Erfolgen
der einzelnen Abteilungen, ſo kann aber auch geſagt werden, daß in
den Abteilungs=Uebungsſtunden immer ein guter Beſuch zu
verzeich=
nen iſt. Daran anſchließend nahm der erſte Sprecher eine kleine
Ehrung für alle Fachwarte vor, und jedem Turner wurde ein Bild
von dem Kreisturnfeſt in Darmſtadt mit den Geſamt=Ausſchüſſen
über=
reicht. Den Kaſſenbericht über das abgelaufene Jahr erſtattete der
Kaſſenwart Zimmer und fand dieſer die Zuſtimmung der Verſammlung.
Die beantragte Entlaſtung von ſeiten der Kaſſenprüfer wurde erteilt.
Dem Bericht der Zeugwarte war zu entnehmen, daß keine großen
An=
ſchaffungen im Jahre 1928 gemacht wurden, und hob dieſer eine
Stif=
tung der beiden Turner Hofferberth und Arndt hervor, die dem
Ver=
ein 2 Rhönräder und einen Medizinball geſtiftet hoben. Der 1.
Schrift=
führer verlieſt den Bericht über den Beſuch der Vorſtandsſitzungen, der
zeigte, daß bei allen Vorſtandsmitgliedern ein reges Intereſſe an der
Vereinsarbeit beſtanden hat. Der Koſtenvoranſchlag für das Jahr 1939
wurde nach einigen Wortmeldungen genehmigt. Zwei weitere
An=
träge fanden nach eingehender Ausſppache ihre Erledigung. Zu
Ehrenmitgliedern wurden die Turner Fritz Wehn und
Leonhard Gremm aus Anlaß ihrer langjährigen Zugehörigkeit und
der beſonderen Verdienſte um den Verein ernannt. Im Namen der
Ehrenmitglieder dankt Turner Fritz Wehn dem Vorſtande und iſt er
auch ferner bereit, ſeine Kraft dem Verein zur Verfügung zu ſtellen.
Nach Grledigung der Tagesordnung ſchritt man zur Wahl des neuen
Vorſtandes für das Vereinsjahr 1929. Ehrenſprecher Emig ergriff
noch=
mals das Wort und dankte allen ausgeſchiedenen Vorſtandsmitgliedern
für die dem Verein erwieſene Treue und erfolgreiche Unterſtützung im
Jahnjahr 1928. Die nun ſtattgefundenen Neuwahlen ergaben keine
große Umſtellung des Vorſtandes und wurden ſowohl die
Vorſtands=
mitglieder als auch die Abteilungsleiter von der Hauptverſammlung
beſtätigt. Als neuer Vertreter kommt ein Turner der
Turnerſing=
mannſchaft in dieſem Jahr in den Hauptvorſtand. Mithin iſt nach dem
Verlauf der Hauptwerſammlung die Gewähr gegeben, daß die
einge=
ſchlagene Richtung der Vereinsleitung weiter auf fruchtbarem Boden
bleiben wird, zum Wohle unſerer Turngeſellſchaft und der geſamten
Deutſchen Turnerſchaft.
— Volksbühne. Donnerstag, den 31. Januar, gelangt Bruckners
Schauſpiel „Die Verbrecher” für die Gemeinde F Gruppe 1—4
zur Aufführung. Die Mitglieder der Konzertgemeinde beſuchen als
drittes Konzert das Volkskonzert (Johann Strauß=Abend) im
Landes=
theater am Montag, den 4. Februar
Seite 6
Große Skraſkammer.
Pp. 1. Architekt Hch. Haunerland, zuletzt in Frankfurt a. M.
wohnhaft, iſt vom Bezirksſchöffengericht Mainz wegen Betrugs und
Unterſchlagung in zwei Fällen zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von
ſieben Monaten verurteilt, im übrigen aber freigeſprochen worden; er
hat Berufung verfolgt, die auf Freiſprechung abzielt. Auch die
Staats=
anwaltſchaft hat appelliert. Aus der längeren Darſtellung des
Lebens=
laufs ſeitens des Angeklagten geht hervor, daß er ſich in der
Inflations=
zeit als Vermittler der Darlehenshingabe an Städte betätigt hat. —
In einem Falle kommen zwei Wechſel in Frage, die H. zur
Diskontie=
rung erhalten, aber zur Deckung einer ihn angehenden Schuld
weiter=
gegeben hat. Zur Erledigung eines hieraus entſtandenen Rechtsſtreits
hat H. durch Uebereignung von Mobiliar eine Sicherung gegeben, in
welcher die Anklage einen Betrug erblickt, da ein Teil der Gegenſtände
ſchon früher anderen Perſonen übereignet worden war.
Der Verteidiger betont, daß der Angeklagte in einem
Darlehens=
falle bewuchert worden ſei, und hier werde die Berufung der
Staats=
anwaltſchaft ſo wenig Erfolg haben wie in einem weiter zur Anklage
verſtellten Betrugsfalle: in den zwei weiteren Fällen, in denen
Ver=
urteilung erfolgt iſt, hält er einen Schuldbeweis nicht für erbracht und
macht darauf aufmerkſam, daß der Angeklagte wegen eines Betrugsfalls
bereits vom franzöſiſchen Militärgericht in Mainz verurteilt und
be=
ſtraft ſei. Für den Fall, daß der Angeklagte nicht freigeſprochen
wer=
den könne, möge eine mildere Strafe unter Aufhebung des Haftbefehls
ausgeſprochen werden. Der Staatsanwalt weiſt auf die verſchiedenen
Uebereignungen der gleichen Möbel hin; hier liege Betrug vor.
An=
geklagter habe in hoffnungslos ſchlechten Verhältniſſen ſich befunden und
ſich nur durch Wechſel Geld verſchaffen können. Angeklagter habe die
Wechſel in keinem Falle für ſich verwenden dürfen. Das in Mainz
er=
gangene militärgerichtliche Urteil ſei ein Kontumazialurteil und könne
hier nicht herangezogen werden. Der Strafantrag geht auf ein
Jahr=
drei Monate Gefängnis. — Das Urteil verwirft die
beider=
ſeitigen Berufungen.
2. Der verantwortliche Schriftleiter der hier erſcheinenden
kriti=
ſchen Wochenſchrift für Heſſen ſteht unter der Anklage, durch einen
„Zweierlei Maß” überſchriebenen Artikel den Polizeihauptmann i. R.
D. hier beleidigt zu haben. Das Bezirksſchöffengericht hat am 27. 9.
1928 auf 100 Mark Geldſtrafe und Publikationsbefugnis erkannt.
Hier=
gegen iſt von beiden Seiten Berufung eingelegt.
Das Urteil verwirft beide Berufungen. Der
Wahr=
heitsbeweis ſei nicht erbracht, eine Wahrung berechtigter Intereſſen ſei
nicht erfolgt; jedenfalls ſei über die Grenzen ſolcher Wahrung
hinaus=
gegangen worden.
— Naturheilverein E. V. Darmſtadt. Wir machen unſere
Mitglie=
der darauf aufmerkſam, daß ſie am Mittwoch, Donnerstag und Freitag
dieſer Woche, nachmittags von 3—6 Uhr, gegen Vorzeigen der
Mit=
gliedskarte die in der Kunſthalle am Rheintor befindliche Fidus=
Aus=
ſtellung zu dem geringen Entgelt von 25 Pfg. beſichtigen können.
— Den Bunten Ball der Frauenortsgruppe des V. D.A. grüßt am
Mittwoch ein ausverkauftes Haus. Die Leitung gibt die letzten Wink=
Da Vorausbeſtellungen von Tiſchen unmöglich ſind,
han=
delt jeder in ſeinem Intereſſe, wenn er ſich möglichſt frühzeitig
ein=
findet. Das Feſt beginnt um 7 Uhr. Konfetti und
Luftſchlan=
gen dürfen die Schönheit der feenhaften Aufwachung nicht ſtöven.
— Vom Muſikverein wird uns geſchrieben: Der Vorſtand erinnert
nochmals an die bis zum 1. Februar fällige Ginzahlung der dritten Rate
des Jahresbeitrags für inaktive Mitglieder im Vereinshaus,
Stein=
ſtraße 24. — Das nächſte Konzert am 26. Februar bringt das ſeit
län=
gerer Zeit hier nicht aufgeführte Oratorium „Paulus” von
Mendels=
ſohn=Bartoldy unter Mitwirkung von Thea Böhm=Büchner, Charlotte
Sempell, Ventur Singer und Hermann Schey als Soliſten.
— Mozart=Verein. „Lachen, Tanzen, Koſen, Singen”
iſt der Mahnruf des Maskenballs „Latakoſi” der durch Schönheit
und Vornehmheit eine Perle des Faſchings werden ſoll. Am 2. Febr.
wird man den Saalbau nicht wieder erkennen. Latakoſien iſt das Land
der friſchen Farben. Wenn man ſagt, man lebe in Latakoſien teuer,
ſo bedenke man, daß die Latakoſier Wohltätigkeit üben und die Hälfte
ihrer Einnahmen auf die Stadtkaſſe der faſchingsfriedlichen Stadt
Dcrmſtadt tragen. Zum Latakoſieball werden nur zugelaſſen
Mitglie=
der des Mozartvereins, durch Mitglieder empfohlene Gäſte ſowie
Stu=
denten. Karten bei O. Titze, Eliſabethenſtraße 4.
— „Die große Parade‟. Die einzige und größte Varieré= und
Prunk=Revue Europas kommt ab Freitag, den 1. Februar, zu
einem Gaſtſpiel ins Orpheum. Dieſe konkurrenzloſe Maſſenſchau, eine
kombinierte Spielart zwiſchen Varieté und Revue, wird für Darmſtadt
die Senſation des heurigen Faſchings bilden! — „Die große Parade‟
bringt in 25 bunten Bildern eine künſtleriſch und artiſtiſch hochwertige
Darbietung, welche nahezu drei Stunden dauert. Dieſe Revue iſt eine
Parade von ſchönen und prächtigen Leiſtungen in Tanz, Geſang,
Akro=
batik, lichtrechniſchen und auch kunſtgewerblichen Gebieten. Kaum
irgendwann und irgendwo hat ſich die Befriedigung in ſo ſtarker Weiſe
ausgedrückt, wie an den großen Bühnen, die nach der erſt vor wenigen
Wochen erfolgten Uraufführung ſich dieſe „große Parade” geſichert
haben. — Man merke ſich das Datum der Premiere: Freitag, 1. Febr.,
abends 8.15 Uhr, im Orpheum!
— Schloß=Kaffee. Die Sonderveranſtaltungen dieſer Woche haben
die abwechſlungsreichſten Programme und bieten jedem etwas. Heute
ſpielt das Schloß=Kaffee=Enſemble unter Leitung von Kapellmeiſter
Curt Fiſcher im Nachmittagskonzerr Fantaſien und Potpourris
der beliebteſten Opern und Operetten. Freitag abend findet ebenfalls
ein Extrckonzert mit beſonders gewähltem Programm ſtatt. —
Samstag, den 2. Februar, verſetzt das heitere Konzert mir Tanz
die Beſucher in fröhlichſte Karnevalsſtimmung und verſpricht ſomit
wieder einen gemütlichen Abend. (Siehe heutige Anzeige.)
* Ein tödlicher Unfall ereignete ſich im Fabrikbetrieb der Firma
Merck. Auf einer Leiter ſtehend, wollte der 25 Jahre alte Schloſſer
Gg. Storck aus Arheilgen eine Reparatur an der Dampfleitung
vor=
nehmen, als plötzlich die Leiter rutſchte und der funge Mann in einen
unter ihm befindlichen, mit einer über 100 Grad erhitzten Calium=
Sulfurat=Lauge=Maſſe gefüllten Trog ſtürzte. Der Bedauernswerte,
der der Miternährer ſeiner Eltern war, erlitt ſo ſchwere Brandwunden,
daß er noch am Abend im Städtiſchen Krankenhaus ſtarb.
Lokale Beranſtalkungen.
Die blerunter erſcheinenden Notlzen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Train=Vereinigung 18. Die auf Mittwoch, den 30.
Januar 1929, f ſtgeſetzte Generalverſammlung der Train=Vereinigung
18 beginnt ſchon um 8 Uhr ſtatt 8½ Uhr. Dieſelbe findet in
Böt=
ingers Brauerei, Ludwigsplatz 8, ſtatt. Um zahlreiches Erſcheinen
wird gebeten.
— Baſtlerbund der Sendung. Mittwoch, den 30. Januar,
abends 20.15 Uhr, im „Deutſchen Haus” (Alexanderſtraße 18):
Weiter=
bau am Vereinsgerät.
— Im Hotel Poſt am Hauptbahnhof findet Samstag, 2. Febr.,
große Karnevalfeier mit Tanz ſtatt. Der Beſuch iſt ſehr zu empfehlen.
— Maskenball des Männerquartetts „
Ein=
tracht”. Wir erinnern alle Freunde und Gönner des Vereins an den
am Samstag, den 2. Februar, im Hanauer Hof ſtattfindenden
Masken=
ball, wo jung und alt Gelegenheit geboten iſt, für wenig Geld ſich bei
den Klängen eines erſtkl. Blas=Orcheſter auszutoben. Näheres folgt
durch Inſerat am Freitag.
Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Amfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nich
zurückge andt. die Ablebnung nicht begründet werden.
Die Vergiftung der Katzen iſt, namentlich wenn damit eine Quäler
verbunden iſt, nicht zu billigen. Die Sache hat aber noch eine ande
Seite. Ich habe beobachtet, daß zurzeit wildernde Katzen die Gärt
heimſuchen und an den von Liebhabern und Tierfreunden errichte
Futterſtellen die Vögel abfangen. Wie liegt hier die „Rechtsfrag
wird hier nicht auch etwas genommen, „woran ein Herz hängt”?
möchte den Katzenliebhabern den Rat geben, ihre Lieblinge im H
oder ſo zu halten, daß ſie kein Unheil anrichten können, dann iſt all
Beteiligten geholfen.
—
Tageskalender für Mittwoch, den 30. Januar 1929.
Kandestheater Großes Haus Anfang 1930 Uhr, Ende 22,15
Uhr, B 11: „Die Ve:brecher”. — Kleines Haus, 16 und 20 Uhr, Film:
„Das weiße Geheimnis” — Orpheum, abends 20,15 Uhr,
Herrn=
feld=Gaſtſpiel: „Berlin bei Nacht”. — Konzerte: Schloß=Kaffte,
Kaffe Rheingold, Hotel Schmitz, Spaniſche Bodega, Weinhaus Maxim,
Reichshof. Perkeo. — Städt. Saalbau, obends 19 Uhr: V. D.A.
Bunter Ball. — Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia
Mittwoch, den 30. Januar 1929
An. Arheilgen, 29. Jan. Todesfall. Unſere älteſte
Ortsein=
wohnerin, Frau Margarete Löſer, geb. Tag, wurde heute unter großer
Brteiligung der Einwohnerſchaft zu Grabe getragen. Dieſelbe erreichte
ein Alter von nahezu 86 Jahren.
E. Wixhauſen, 29. Jan. Vom Faſching. Einen
Preismasken=
ball hielt der Geſangverein „Liederkranz” im Gaſthaus „Zur Sonne‟
ak. Es hatten ſich viele und ſchöne Masken eingefunden und hatte das
Preisgericht keine leichte Aufgabe im Fällen ſeiner richterlichen
Entſchei=
dungen. Im Gaſthaus „Zur Krone” herrſchte am Samstag und
Sonn=
tag großes Leben. Am Samstag hielt die Freie Turn= und
Sport=
gemeinde ihren Vereinsball ab, und am Sonntag hatte der Turnverein
ſeinen Preismaskenball. Dieſer übte große Anziehungskraft aus.
Un=
gemein zahlreich waren die Masken und Nichtmaskierte dem Rufe des
Prinzen Karneval gefolgt. Selbſt ein Flieger hatte ſich in ſeinem
„Ozeanflugzeua” hoch oben im Saale heimiſch gemacht und beſchaute ſich
aus luftiger Höhe die faſchingsfrohen Narren und Närrinnen.
O. Erzhauſen, 29. Jan. Gemeinderatsbericht. Feſtſetzung
der Holzverſteigerungsbedingungen im Gemeindewald. Es wurde
feſt=
geſetzt, daß das geſteigerte Holz in drei Raten an die
Gemeindeein=
nehmerei zu bezahlen iſt, die letzte Rate iſt auf Martini fällig.
Reſtbe=
träge ſind von da ab mit 10 Prozent zu verzinſen. Für Beträge über
100 RM. ſind zwei Bürgen zu ſtellen. — Genehmigung einer
Benzin=
tankanlage am Hauſe des Fr. Jakobi, Bahnſtraße, wird widerruflich
ge=
nehmigt, und muß nach den Vorſchriften der betr. Behörden ausgeführt
werden. — Antrag der Landwirtſchaftlichen Winterſchule zu Darmſtadt,
betr. Gewährung eines Zuſchuſſes, wird genehmigt. — Antnag der
Süid=
deutſchen Reklamegeſellſchaft, betr. Aufſtellung von Reklameſaulen, wird
zugeſtimmt und dem Bürgermeiſter Befugnis erteilt, weitere
Verhand=
lungen anzuknüpfen. — Errichtung eines Gemeindedoppelwohnhauſes in
der Hauptſtraße; dem Gemeinderat wird eine Skizze vorgelegt.
Der=
ſelbe nimmt Einſicht, befürwortet den Entwurf und beauftragt den
Bür=
germeiſter zur weiteren Ausarbeitung. — Der Pachtvertrag mit den
An=
wohnern an der Bahnſtraße, wo Gemeindegelände an deren Gärten
grenzt, wird auf weitere neun Jahre verlängert. — Antrag
Unter=
richtskurſus für Gemeindebeamte wird zunächſt zurückgeſtellt. — Weitere
Verfügungen wurden für ſpätere Beratungen verſchoben, da der
Ge=
meinderat nur mit Zweidrittel vertreten war.
Grippegefahr
St
beugt vor
F. Eberſtadt, 29. Jan. Bunter karnevaliſtiſcher Abend.
Der von dem Geſangverein „Frohſinn” am Sonntag abend im Saale
„Zum Bergſträßer Hof” (Fiſcher) veranſtaltete bunte karnevaliſtiſche
Abend übte auch in dieſem Jahre wieder ſeine Anziehungskraft aus und
brachte dem Verein ein vollbeſetztes Haus. In dem buntgeſchmückten
Saale herrſchte von vornherein echte karnevaliſtiſche Hochſtimmung, wie
ſie bei dem traditionellen Bunten Abend immer ſchon heimiſch war.
Um 8.11 Uhr zog der hohe Elferrat in ſeine Feſtburg ein, jubelnd
be=
grüßt von der mehrhundertköpfigen Narrhallefenſchar. Obernarr Ludwig
Brückner erwiderte die Begrüßung durch eine närriſche Anſprache an
„ſein Volk”. Was nachdem in 4½ Stunden an Humor, Witz, Poeſie und
Satire alles von der Bütt und der Bühne aus auf den Saal niederging,
war ſo beluſtigend, komiſch und verrückt, daß man ſich den irdiſchen Nöten
ganz entzogen und ſich mit beiden Füßen im Reiche des tollen Prinzen
Karneval ſah. Publikum und Verein können daher auf einen Abend
zurückblicken, wie man ihn ſich jokusvoller und fideler nicht hätte
aus=
denken können. Die bekannteſten Büttredner Eberſtadts, alle Mitglieder
des Vereins, halfen zu dem Gelingen des Abends beitragen, feder auf
ſeine eigene Weiſe. Wilhelm Knieß beſtieg als „Erſter” die Bütt und
machte gleich ſeinem bedrängten Herzen gehörig Luft. Ihm folgten die
Spezialnarren Hebermehl, Georg Pfeiffer, Ludwig Maul,
Dächert, Peter Pfeiffer und als Malermeiſter Blitzebloo machte
Brückner in dem Reigen dieſer Kräfte den Schluß. Lachſalve auf
Lachſalve platzten, dröhnten, daß alles wachelte ob all des
freudeſprühen=
den Humors, der hier ſo billig verzapft wurde und die unglaublichſten
Blüten trieb. Eine nette Tanzgirlgruppe machte ebenfalls große Freude.
Brauſender Beifall, Tuſchs und Auszeichnungen lohnten die
Anſtrengun=
gen, die man hier im Reiche des Karnevalsprinzen vollbrachte.
Zwiſchen=
durch zeterte die Kapelle „Edelweiß” in einer fremden Welt herum und
ſpielte ganz närriſches Zeug zuſammen. Schöne Schunkellieder, von
Brückner und Mink verfaßt, wurden geſungen und regten zu noch
höherer Karnovalsſtimmung an, weil jeder mittun mußte. Ein hübſcher
Tanz am Schluſſe des Programms vereinigte noch einige Stunden die
frohe Schar der Narrhalleſen in gemütlicher Tafelrunde.
Aa. Eberſtadt, 29. Jan. Erloſchene Seuche. Die anſteckende
Blutarmut bei Pferden, die kürzlich hier unter einem Pferdebeſtand
ausgebrochen war, iſt erloſchen. Die verhängten Sperrmaßnahmen ſind
wieder aufgehoben worden.
Aa. Pfungſtadt, 29. Jan. Hauptverſammlung des
Turnvereins. Die diesjährige Hauptverſammlung des
Turn=
vereins nahm einen guten Verlauf bei gutem Beſuch aus allen Kreiſen
der Mitglieder. Die turneriſchen und ſportlichen Erfolge im
ver=
gangenen Jahre waren befriedigend. Beſonders erfreulich zu nennen
iſt die Erringung der Meiſterſchaft im Handhall. Die Zahl der
Mit=
glieder beträgt über 300. Eine rege Ausſprache entſtand ber die
Frage des Turnhallenbaues. Ein endgültiger Beſchluß darüber wurde
nicht gefaßt. — Geſellenprüfung. Wie mitgereilt ird, haben
ſich zu der Frühjahrs=Geſellenprüfung die Lehrlinge, die bis Oſtern 1929
ihre Lehrzeit beenden, bis ſpäteſtens Samstag dieſer Woche (2. Februar)
zu melden. Die Prüfungsgebühr beträgt 7.— RM. und iſt bei der
An=
meldung zu entrichten. — Die Stadtkaſſe Pfungſtadt macht darauf
aufmerkſam, daß die Beträge für elektriſchen Strom und Zählermiete
für den Monar Januar bis zum 8. Februar zu begleichen ſind. — Die
diesjährige Generalverſammlung des Raſenſportvereins „Germania
1903” findet am Freitag, den 1. Februar, im Vereinslokal ſtatt. —
Die Verkehrsverhältniſſe Pfungſtadts. Die Klage des
Verkehrsvereins Pfungſtadt vor dem Provinzialausſchuß wegen der
Konzeſſionspflicht des Autobusbetriebes nach Darmſtadt hat erneut in
der Oeffenrlichkeit das Augenmerk auf die mangelhaften
Verkehrsverbin=
dungen Pfungſtadts gelenkt. Es liegt auf der Hand, daß heuzutage
die Nebenbahn und die Autobusverbindung den modernen
Anforde=
rungen der Verkehrsbedürfniſſe der aufſtrebenden Gemeinde Pfungſtadt
nicht mehr genügen. Die beſte Löſung für beſſere Perſonenverbindung
nach Darmſtadt wäre unbedingt die Verwirklichung des alten Projektes
einer elektriſchen Straßenbahn Darmſtadt—Pfungſtadt bzw. Darmſtadt
—Eberſtadt—Pfungſtadt. Arbeiter und Angeſtellte und viele andere
Berufskreiſe leiden ſtark unter den Mißſtänden der heutigen
Verkehrs=
möglichkeiten. An den maßgebenden Kreiſen Pfungſtadts liegt es,
den Verkehrsverhältniſſen von und nach Pfungſtadt, wenn Handel und
Verkehr nicht ſtillſtehen oder zurückbleiben ſollen, die größte
Aufmerk=
ſamkeit zu widmen.
Aa. Pfungſtadt, 29. Jan. Säuglingsfürſorge. Die nächſte
hieſige Beratungsſtunde für Mutter= und Säuglingsfürſorge findet am
Dienstag, den 29. Januar, nachmittags 2,30 Uhr, in der
Handwerker=
ſchule ſtatt.
Aa. Hahn bei Pfungſtadt, 29. Jan. Kirchliches. Da Hahn
keinen eigenen Pfarrer mehr hat und von Eſchollbrücken bzw.
Pfung=
ſtadt mitverſehen werden muß, wurde hier erſt am letzten Sonntag die
ſonſt bereits ſtattgefundene Feier zum 400jährigen Katechismusjubiläum
nachgeholt. Redner war Pfarrer Strack aus Pfungſtadt.
k. Roßdorf, 29. Jan. Gemeinderatsbericht. Der
Wirt=
ſchaftsausſchuß der Landwirtſchaftlichen Schule Darmſtadt erſucht um
einen Beitrag für die Schule; es werden dem Vorſchlage der
Finanz=
komniſſion entſprechend 20 Mark bewilligt. Die Schule wird
gegenwär=
tig von einem hieſigen Schüler beſucht. — Zur Anforſtung erwirbt die
Gemeinde zwei Parzellen von Jakob Winkes Ehefrau in Mainz und
Heinrich Hofmann 3., hier; der Preis wird auf 20 Pfg. pro
Quadrat=
meter feſtgeſetzt. — Für eine Mietwohnung in einem Gemeindehaus iſt
ein kleiner Ofen anzuſchaffen. — Der Chriſtoph Crößmann Witwe zu
Pfungſtadt wird der Karuſſellplatz für die diesjährige Kirch= und
Nach=
kirchweihe zum Angebotsveis überlaſſen. — Die Anſchaffung eines
Schlammabfuhrwagens wird beſchloſſen. — Zur Krähenvertilgung
wer=
den die erforderlichen Mittel bewilligt. — Das Kreisamt bittet nochmals
um bedingungslaſe Bewilligung einer Vergüitung für den Vorſitzenden
des Ortsausſchuſſes für Kriegsbeſchädigte und Kriegshinteubliebene. Der
Gemeinderat will dies erſt tun, ſp ald der Name des Vorſitzenden
feſt=
ſteht: die in Ausſicht genommenen Herven baßen das Amt abgelehnt. —
Die Jahnſtraße ſoll nach der Darmſtädter Straße durchgeführt werden;
mit den notwendigen Verbandlungen wird die Birgermeiſterei
beauf=
tragt. — Friedhofswärter Emig wird als zweiter Nachtſchutzmann
ange=
ſtellt. Dienſtantritt ſoll mach der Verpflichtung alsbald erfolgen. Die
Nummnt
Anſtellung eines zweiten Nachtſchutzmannes entſpricht eines
Notwendigkeit. — Zwei Gemeindebeamte werten nach
der=
ordnung eingruppiert. — Auf Vorſchlag des
Hochbouam=
ſchloſſen, daß der Ortsbauplan vor der Durchführung des
gungsverfahrens einer Reviſion unterzogen wird. Falls d5.
jetzt unmittelbar vor der Feldbereinigung durchgeführt wer
auf die zukünftigen Wegführungen bzw. Baublöcke
Nüg=
kann, wird für die Gemeinde viel Geld, Zeit und Arbeit ge=
Eine umfangreiche geheime Sitzung ſchloß ſich an.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 29. Jan. Dekorierungs
Odenwaldklubs. Die am letzten Samstag abend in
Gaſthauſes „Zum goldenen Anker” ſtattgefundene Dekorierig
gut beſucht. Der Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe, Her
ſter Jährling, gedachte in einer B=grüßungsanſprache
verſtorbenen großen Wanderfreundes, Obeſtoatsanwalt W
konnte als Gaſte begrüßen Herrn Amtsgerichtsrat
Becker=
als Vertreter kes Hauptausſchuſſes, der auch die Dckorier:
ferner die Herren Oberreallehrer Schäfer und Jakob,
derklub „Falke‟ Darmſtadt. Zur Verſchönerung der Feiert
ſcher Hinſicht hatte ſich wieder das Klampforcheſter des
„Falke” zur Verfügung geſtellt, deſſen Darbietungen übß
Beifall fanden Herr Jakob Leißler erſtattcte wieder
bericht. In ganz vorzüglicher Weiſe gelang es ihm, den Se=
Erlebniſſen der Wanderungen des abgelaufenen Jahres
ſeiner Aufgabe zu entledigen. Oftmals harmloſe
Begebenh=
freiwilligem Humor gewürzt, wurden dabei in trefflicher W8
und in die Erinnerung zurückgeruſen. In guter Erinne
bleiben die Anſprachen, die von den einzelnen Herren in zürn
ten gehalten wurden. Die von den Damen der Ortsgruppexy
Singſpiele fanden guten Anklang und ernteten die Aufführ
chen, aber auch verdienten Beifall. Der Vertreter des Hann
konnte folgende Wanderer mit dem „Goldenen” bzw. and
ehrungen auszeichnen: Jakob Leißler zum ſiekenden Male.,
zum ſechſten Male, Willi Schmidt und Frau, Gerhavd Onk.
mann zum fünften Male, Ria Bell zum dritten Male unn
zum zweiten Male. Herr Oberxeallehrer Schäfer ſtiftete
einen Ehventrunk in Form eimes Humpen Weines. Die 75
organiſiert und befriedigte die Beſucher in vollem Maße. B
Tanz blieb wan beiſammen bis in die frühen Morgenſturn.
auf” zum fröhlichen Wandern.
G. Ober=Ramſtadt, 29. Jan. Gründung eines
und Verſchönerungsvereins in Ober=Ram
öffentliche Einladung verſammelten ſich am Sonntag, der
ds. Js., im Gaſthaus „Zum Löwen”, eine größere Arx=
Einwohner zur Gründung eines Verkehrs= und Verſchönesn
Herr Rektor Lehr als Vorſitzender des vorbereitenden A—3
grüßte die Erſchienenen und legte Zweck und Ziele des zu
Vereins dar Ein Satzungsentwurf wurde vorgelegt, übr
halt ſich eine rege Ausſprache entfpann. Der Verkehrs= uu)
rungsverein ſoll darnach ein gemeinnütziger Verein wen=
Verſchönerung der Gemeinde und ihrer Umgebung, ſowin
und Förderung des Verkehrs= und Wochenendweſens diern
Mirgliedſchaft kann durch ſchriftliche Beitrittserklärung en
den, und zwar auch von Frauen. Die Höhe des Beitra
Anbetracht der wirtſchaftlichen Verhältniſſe auf 2.— RT2.
feſtgeſetzt. Darüber hinaus ſind höhere Beiträge geſtattet —n
Als weitere Mittel zur Erfüllung der Vereinszwecke ſo
trägniſſe eigens dazu veranſtalteter Aufführungen ſowies
öffentliche Zuwendungen in Frage kommen. Ueber die A2f
Korporationen ſoll in einer demnächſt ſtattfindenden 2.
ammlung endgültig beſchloſſen werden. Die eigentliche G1
Vereins erfolgte einmütig durch ſämtliche Anweſenden,
alle als Mitglieder einzeichneten. Der Vorſtand ſetzt ſich
Mirgliedern zuſammen, deren Wahl durch Zuruf erfol ’e
waren bei dieſer Gründungsverſammlung nur wenige z./
ernſte Aufgabe es ſein ſollte, einen Verkehrsverein zu ſez
aber zu hoffen, daß in erſter Linie die Geſchäftswelt mis
für einen ſolchen Verein zeigt und daß ſich in Kürze nu)
entſchließen, durch ihre Unterſchrift den Eintritt in der
dokumentieren. Daß auch ein Verkehrsverein nicht auff
der ortsanſäſſigen Behörde verzichten kann, liegt in der
Dami= auch den noch Fernſtehenden Gelegenheit geboten
tritt zu tätigen, werden im Laufe der nächſten Wochen An
liſten durch eigens dazu beſtimmte Mitglieder vorgelegt
Verein gibt ſich der Hoffnung hin, daß von dieſer Gelegs
Gebrauch gemacht wird. Er hofft dies umſo mehr, als
nachbarten Kreisgemeinde ein ſolcher Verein mit der ſt
von nahezu 1300 Mitgliedern beſteht.
(. Ober=Ramſtadt, 28. Jan. Familienabend.
1. Fibruar, abends 8 Uhr, finde: im Saale „Zum gol!“
(SMeider) ein Famrlienabend ſtatt, im welchem Herr
über „Cvangeliſches Leben in Jugoſlowien” ſprechen wirr.
Veranſtaltung werden die Gemeindeglieder freundlichſt e
Aa. Bickenbach, 29. Jan. Verſammlung der B-
Obſt= und Gemüſezentrale. Dieſer Tage hielt d
Obſt= und Gemüſezentrale, deren Sitz Zwingenberg iſt,
eine Werbeverſammlung ab. Vorſitzender Mahr gab ei 3
Ueberblick über die Ziele und den Zweck der Genoſſenſchaft—
den Obſtabſatz uſw. zu ſprechen und erteilte dann dem O
Pfeiffer das Wort zu einem längeren Vortrag über Li
nach den Richtlinien der Reichsregierung und der LX
kammer‟. Der Redner ſchilderte die Vorteile der
Obſt=
genoſſenſchaften und forderte die Anweſenden auf, die E
Selbſthilfe nicht vorbeigehen zu laſſen. In einer längerE
wurde über die für die Bickenbacher Gemarkung beſondem
kommenden Obſtſorten uſw. ſowie über die Ausdehnung
kulturen geſprochen. Wie verlautet, traten mehrere Inn=
Bergſträßer Obſt= und Gemüſezentrale bei. Außerdem wri
trauensmann (Steuerſekretär Stiep) beſtimmt.
H. Von der Bergſtraße, 29. Jan. Hohes
Alter-
des Pfalzwirtes in Schrieshcim, Frau Philipp Müller,
ſta=
im hoßen Alter von 94 Jahren. Sie dürfte wohl die
äl-
weiteren Umgegend geweſen ſein. — Ein Opfer des
Die 19 Jahre alte Tochter eines Kaufmanns in Feuderz”
beim Rodeln vor einigen Tagen eine ſchwere Kopfwunde=!
infolge davon im Krankenhaus. — Bedauerlicher
fall. Der Lederarbeiter Gg. Sauer in Lützelſachſen (
Weinheimer Lederfabrik mit einem Bein in eine Maſchit
dreimal gebrochen wurde. — Eine fette Sache.
Hemsbach ſchlachtete ein Schwein im Gewicht von 3 BenN
dem das Fleiſch gut aufgehoben wurde, war es am m.
verſihwunden.
— Hirſchhorn, 29. Jan. Wafferſtand des 9
28. Januar: 0,70 Meter; am 29. Janucr: 0,86 Meter.
— Gernsheim, 29. Jan. Waſſerſtand des i
28. Januar: —0,66 Meter; am 29. Januar: —0,74 Merer”
Ae Worms, 29. Jan. Mildtätige Spende. B
Doerr hat anläßlich ſeines 70. Geburtstages dem
Oberbl-
dankenswerter Weiſe den Betrag von 1200 Mark mit de
überwieſen, dieſe Summe an würdige Arme, Kriegsbe
Kriegshinterbliebene zu verteilen. — Polizeiberig
nierte Diebin wurde am Samstag abend in der Perſon en
verheirateten Frau aus der Wollſtraße verhaftet. Sie L
Kindern auf, die ausgeſchickt waren, Eſſen einzukaufen, be
mäßig einen in Papier eingewickelten Pfenwig mit den
dieſes 10=Pfenwigſtück Kreppel in einem Bäckerladen zu 2
ſolange das Paket der Kinder halten. Dann verſchwon
auf dieſe Weiſe geſtohlenen Waren. Seit mehreren W—‟
dieſes Unweſen, dem meiſtens Kinder zwiſchen 6 und 12
Opfer fielen, bei denen ſie zum Teil ſogar unter Geſpalic
Lebensmittel abnahm. Am Samstag endlich konnte maict
werden. Sie flückſtete mit dem letzten Diebſtahl in eil”
dem ſie von der Polizei herausgeholt wurde. — Ar=
Die letzte Woche brachte wieder einen Zugang an Erwerde"
Berufsgruppen, mit Ausnahme der Lederinduſtrie, in der
lungen Entlaſſener ſtattfanden. Von einer grundlege‟
kann aber auch hier noch lange nicht geſprochen weroe”e,
noch in vielen Einzelwerkſtätten Kurzarbeit ſtattfindel,
Arbeitſuchenden ſtieg auf 5311, der Hauplunterſüh
auf 4350
— Bingen, 29. Jan. Vom Zuge überfahren
Auf der Reichsbahnſtrecke Wörrſtadt—Niedergauſheim Re‟
des Bürgermeiſters von Wörrſtadt auf den Schienen le
Ueber die Entſtehungsurſache des Unfalles iſt nichts nahe
worden.
Erfahrungsgen
Fettanſatz im Winter. Winter einen.”
ablagerung im Körper ſtatt. Alle Korpulenten und 3u
Veranlagten nehmen jetzt einige Wochen hindurch moln.
je 2 Toluba=Kerne. 60 Gramm ſind für einen ?2""
brauch ausreichend.
M
am
eine grü
vorl
m M
R
2. Evangeliſcher Landeskirchentag.
Konſtikuierende Sikung des neuen Kirchenparlamenkes.
en der Evangel. Landeskirche.
zn. Dezember des vergangenen Jahres neugewählte Zweite
rndeskirchentag trat geſtern vormittag zu ſeiner
konſtitu=
ſſumg zuſammen. Vormittags 10 Uhr fand in der Stadt=
„wttesdienſt ſtatt, bei dem der Prälat der Cvange=
D. Dr. Diehl, die Predigt hielt. Um halb 12 Uhr
be=
min SSaale des Konſiſtoriums die crſte Sitzung des
neugewähl=
auamentes. Seine 60 Mitglieder verteilen ſich auf die ein=
„De wie folgt: 22 Mitglieder der Evangeliſchen Vereinigung
mcwnferenz), 21 Mitglieder der Kirchlich Poſitiven Vereini=
H). 16 Mitglieder der Freien Volkskirchlichen Vereinigung
ut— des Bmdes für lebendige Kirch: in Heſſen.
ſte der Kirckenregierung eröffnete Prälat D. Dr. Diehl
—ng mit einem Worte, das in einem Bricfe Martin
„d—n Landgrafen Philipp den Großmütigen enthalten iſt.
nimbei in bezug auf die Auseinanderſetzungen mit den
anti=
rrmuncen ſeiner Zeit: „Es bleibt uns gar nichts anderes
ünen den chriſtlichen Haushalt beſſer beſhellen und die
chriſt=
ſrktlicher üben‟. Der Wedner erklärte dann u. a.: In die=
;großen Reformators haben wir ein Programm vor uns,
an wird für unſere kommenden Verhandlungen. Den
n1Shalt beſſer beſtellen”, das iſt die erſte Frage, die ihrer
prigeführt werden muß. Wir müſſen die finanziellen
Ver=
zrrr Landeskirche ſo zu geſtalten ſuchen, wie das ſein muß.
hir Schäden, die ſich bei der Handhabung des
Beſoldungs=
wer haben, beſeitigen, damit jedes Glied der Kirche auch
t. worauf es berechtigten Anſpruch hat. Das werden wir
ſt in den nächhſten vier Wochen tun können. Wber wenn ich
myrit dieſer Sache betone, werden Sie daraus erkemen, daß
ſcharf ins Auge gefaßt haben. Die Finanzfrage zu löſen,
Dingen der Alltäglichkeit. Ich möchte darauf aufmerkſam machen, daß
es unſere Aufgabe ſein wird, eine Reviſion der Dienſtpragmatik
vorzu=
nehmen, die nicht bloß ein äußeres menſchlich=s Werk ſein ſoll, ſondern
bei der wir beſtimmte klare Ziele im Auge haben müſſen, Ziele, die zum
Teil ſchon erreicht ſind, die aber immer ſchärfer betont wrden müſſen.
Unſere Kirche muß in der Zuſammenfaſſung der Gemeinden, der
Mit=
helfer und der Geiſtlichen immer mehr Geſchloſſenheit bekommen. Es iſt
ſelbſtverſtändlich, daß in einer evangeliſchen Landeskirche jeder ſeine
Meinung hat, es iſt ſelkſtverſtändlich, daß in ihr die kirchenpolitiſchen
Strömungen ſpürbar werden. Aber wenn wir Gegnern oder der
Oef=
fentlichkeit, dem Stgate oder anderen Faktoren gegenüber ſtehen in den
großen Streitfragen, dann muß ſich ſtets die imponierende
Geſchloſſen=
heit erweiſen. Das verlangt nicht bloß die Zeit, ſondern auch das
Ge=
fühl für den eigenen Wert unſerer ſelbſt. Ich hoffe, daß auf dieſem
Wege das Vertrauen der einzelnen Gemeinden untereinander und zu der
Kirchenregierung, das Vertrauen der Geiſtlichen untereinander und auch
gegenüber uns noch ticfer wird, daß Maßnahmen der Kirckenregierung
erſt einmal in ihren letzten Gründen unterſucht werden, ehe eine Kritik
beginnen darf. Wir müſſen uns fühlen als ein Glied eines lebendigen
Leibes, deſſen Ueberzeugungskraft geblieben iſt und der nicht krank iſt.
„Die chriſtliche Zucht ernſtlicher üben” heißt unſere Aufmerkſamkeit
ſcharf auf die chriſtliche Erziehung, die Fürſorge für die heranwachſende
Jugend, richten, noch mehr als bisher. Wir werden unſer Geſetz über
die kirchliche Ordnung verabſchieden müſſen und auch auf dieſem Gebiete
große Probleme zu löſen haben.
Da ſteht zuletzt noch die Frage des Zuſammengehens, vielleicht auch
des Zuſammenſchluſſes der Landeskirchen in unſerer Gegend mit Naſſau,
Heſſen=Kaſſel, Frankfurt a. M., vielleicht auch Waldeck. Ich werde bei
einer ſpäteren Gelegenheit auführlich üiber den Stand der Verhandlun=
inNit
Een endkidt. Aus Bron ſamn ſch drmann „Derlu
hm bei ten Verhandlungen mit andenen Landeskirchen der
„Sſtellt, daß dieſe von ihrem Staat pro Kopf der
evange=
ſis ung 5.40 Mark und 4,80 Mark erhalten, während die
ermme 54 Pfg. beträgt (Hört, hört!!), d. h. ein Zehntel.
ſarn das ganze Steuerſyſtem betrackten, das auf den Kopf
mm in Naſſau 48 RM., in Kaſſel 21 RM. ausmacht, wäh=
19—rhältnis zu unſerer Leiſtung von ſeiten der evangeli chen
ment Zwanzigſtel von dem bekommen, was in Heſſen Kaſſel
Sy vom Staat geleiſtet wird. Der Blick auf dieſe Zahlen
a. daß bei aller Bedenklichkeit doch unſer Haushalt mit
tn ſehr gut geführt worden iſt. Wir brauchen auch keine
ſoen Kopf der B.völkerung, oder 4,80 RM., wir brwuchen
F0MM. Wenn uns die Hälfte gegeben würde, dann würden
Euz yſtem hinſtellen, das ſich vor aller Welt ſehen laſſen kann.
n letzten Grund auch damit zuſammen, daß wir unſere
tten gegenüber beſſer gewahrt haben als es bei anderen
reſchehen iſt. So ſind in vielen Gemeinden die Baupflich=
Leiſtngen der politiſchen Gemeinden, ſoweit ſich dieſe
ᛋz ſind ſichergeſtellt, und es ſind us durch die Zentralifie=
(am Arbeit nicht ein Zehntel der Rechtsanſprüche verloven
Die ma in anderen Landeskirchen einfach glatt ver=
fllide haltbare Grundloge zu ſtellen iſt auch unſere Arbeit
7. Wir müſſen alles tun, was dazu dienen kann, unſer
hauf die Höhe zu bringen, vom Allerinnerlichſten bis zu den
gen ſprechen, dieſer theortiſchen Verhandlungen, damit kein falſches Bild
entſteht. Nach den Lutherſchen Vorſchlägen, nach denen Heſſen zum
mindeſten unter die Räder kommen mußte, war es Pflicht der Kirche und
des Landeskirchenamtes, ſich mit dieſer Frage zu beſchäftigen und mit
an=
deren zu überlegen, was ſoll geſchehen, wenn es ſchließlich einmal dazu
kommt, daß Heſſen aufgeteilt wird, wenn etwa Oberheſſen vom Süden
losgeriſſen wird? Es wäre eine Pflichtverletzung geweſen, wenn wir
uns nicht wenigſtens tbeoretiſch mit Gleichgeſinnten eingehend
ausgeſpro=
chen hätten. Wie die Dinge weitergehen, weiß man nicht. Aber die
Mög=
lichkeit beſteht, darauf machen Sie ſich einmal gefaßt, daß das der letzte
heſſiſche Landeskirchentag iſt, — ich kann es nicht ändern. (Heiterkeit.)
So ſehen wir uns einer Fülle ſchwever Aufgaben gegenüber. Dazu
kommt noch die Frage der Stellung der Kirchen in der Oeffentlichkeit, die
durch die Weimarer Verfaſſung eine ganz andere geworden iſt. Sie hat
den Kirchen Handhaben gegeben, die dieſe nur beſſer gebrauchen müſſen,
um das in uns Lebendige ſtärker zur Darſtellung zu bringen als das
bisher geſchah. —
Der Redner ſchließt mit dem Wunſch, daß der neue
Landeskirchen=
tag in brüderlicher Eintracht ud allem Ernſt die Fragen zu löſen ſuche,
die aus der Zeit und mit der Zeit entſtehen, wozu Gott ſeine Gnade
ſchenken möge.
Es folgt hierauf die Verpflichtung der neu in den Kirchentag
ge=
wählten Mitglieder. Nach burzer Geſchäftsordnungsdebatte wird
ein=
ſtimmig beſſchloſſen, den Bericht des G ſetzgebungs usſchuſſes über die
letzten Wahlen zurückzuſtellen, bis das neue Präſidium gewählt iſt.
Alterspräſident Wahl Schlitz übernimmt darauf den Vorſitz und
unter=
bricht die Sitzung bis abends 6 Uhr, da ſich die einzelnen Gruppen über
die Wahl des Präſidiums noch nicht einig geworden waren.
Da auch bis abends 6 Uhr unter den verſchiedenen Gruppen eine
Vereinbarung über das Präſidium nicht zuſtandegekommen war, vertagte
der Alterspräſident die Verhandlung auf Mittwoch vormittag 10 Uhr.
Vorkragsfolge des „Landwvirkſchaftsfunks”
für Februar 1929.
Im Landwirrſchaftsfunk der Deutſchen Welle, die über den Sender
Königswuſterhauſen (Welle 1649) regelmäßig, und zwar am Montag
und Donnerstag jeder Woche in der Zeit von 18,55 bis 19,20 Uhr,
belehrende Vorträge mit praktiſchen Anregungen für den Landwirt
ſendet, die in ganz Deutſchland ſchon mit einfachen Apparaten gehört
werden können, ſind für den Monat Februar 1929 folgende
Vor=
träge vorgeſehen:
4. Febr.: Keppner, Landwirtſchaftsrat, Regensburg: „Einfluß von
Sorte und Saargut auf den Ertrag”.
7. Febr.: Dr. Wild, Vereinigung der deutſchen Bauernvereine,
Ber=
lin: „Die Verwertung des Getreideſpiritus”
11. Febr.: Dr. Kerſten, Schleſiſcher Landbund, Breslau: „Henry
Ford und die Landwirtſchaft”.
14. Febr.: Dr. K. Schlehbach, Generalſekretär, Verein z. Förd. d.
Moorkultur, im Deutſchen Reich, Berlin: „Zeitgemäße
Be=
trachtungen über die Förderung deutſcher Moorkultur in
Vergangenheit und Zukunfs”.
18. Febr.: Oekonomieras Keiſer, Oberlandwirtſchaftsrat, Preuß.
Hauptlandwirtſchaftskammer, Berlin: „Was bringt das
Reichsmilchgeſetz für die Landwirtſchaft?”
21. Febr.: Prof. Dr. Ludwigs, Leiter der Hauptſtelle für
Pflan=
zenſchutz b. d. Landw.=Kam. f. d. Prov. Brandenburg u. f.
Berlin, Berlin, Kronprinzen=Ufer 4—6: „Pflanzenſchutzliche
Maßnahmen als Mittel zur Qualitätsverbeſſerung
garten=
baulicher Erzeugniſſe‟.
25, Febr.: Forſtrat Baumgarten, Münſter i. Weſtfalen: „
Wald=
bilder aus Weſtfalen”.
28. Febr.: Min.=Rat Dr. Mickel, Preuß. Min. f. Landwirrſchaft,
Domänen und Forſten, Berlin: „Die Verwendung künſtlichen
Düngers in der deutſchen Landwirtſchaft”.
Die oberheſiſchen Jngendherbergen im Jahre 1928.
WSN. Gießen, 28. Jan. Wie der Führer der oberheſſiſchen
Jugend=
herbergsbewegung, Studienrat Dr. Flörke=Gießen, berichtet, iſt das
ober=
heſſiſche Jugendherbergswerk im Jahre 1928 wieder ein gut Stück
voran=
gekommen. Während im Jahre 1927 in allen oberheſſiſchen
Jugend=
herbergen 9460 Wanderer übernachteten, ſtieg dieſe Zahl im Jahre
1228 auf insgeſamt 11 061; zum Vergleich ſei hier darauf hingewieſen,
daß in den Jahren 1926 und 1925 die Uebernachrungen ſich auf 5968
bzw. 3651 beliefen. Im einzelnen hatten von den Jugendherbergen
Uebernachrungen aufzuweiſen, im Jahre 1928: Herchenhain 4928 (1927:
4971), Gießen 1863 (1537), Hoherodskopf 1032 (1044), Friedberg 608
(302), Herbſtein 604 (—), Schlitz 437 (259), Butzbach 338 (243), Schotten
310 (—), Laubach 268 (2), Alsfeld 257 (364), Gedern 179 (217),
Lauter=
bach 139 (148), Bad Salzhauſen 90 (56), Bodenrod 8 (11). Von den
Uebernachtenden waren 1765 männliche, 417 weiblich, Schüler höherer
Schulen und Hochſchulen 3150 männlich und 1232 weiblich, ſonſtige
Jugendliche unter 20 Jahren 1713 männlich, 531 weiblich, Wanderer
über 20 Jahren 1815 männlich und 438 weiblich. Neue Jugendherbergen
entſtanden im Berichtsjahr in Schotten und in Laubach, eine weitere
neue Jugendherberge iſt in Gedern im Entſtehen begriffen. In Fortfall
gekommen iſt die Jugendherberge in Bündingen.
e mnir zu meinem 70. Ge=
41 ſo reichlichem Maße dar=
Gü ückwünſche und Geſchenke
Ounk.
Erau Günther Wwe.
Traiſa.
anläßlich unſerer Silbernen
zahlreich erwieſenen Glück=
Seſchenke ſagen wir Allen
achſten Dank.
umilie Heinrich Kiefer
Barkhausſtraße 4. (*
Todes=Anzeige.
Heute morgen verſchied unſere
liebe und gute Schweſter,
Schwä=
gerin und Tante
Fräulein".
Magarethe Schanz
im Alter von 57 Jahren,
Die trauernden Hinterbllebenen:
Familie Philipp Schanz.
Asbach, den 28. Januar 1929.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 31. Januar, nachmittags
2 Uhr ſtatt.
(2023
Nicht vergeſſen, daß
Grippe=
u. Schwer=
Kranke
oft noch durch
naturgemäße,
heilmagnetiſche
Behandlung
vor frühem Tobe
bewahrt wurden.
Fr. Hornberger,
Biolog. Heilinſtitut,
Darmſtadt,
Waldſtr 49. Tel. 3447.
Sprechſt. 8—12 Uhr
Beſuche auch
aus=
wärts. (1987h
Am 26. Januar verſchied unſre liebe Mutter
Frau
Apotheker Berchelmann
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Geott, dem Herrn über Leben und Tod, hat es gefallen, meinen lieben, treuen
ü- meinen guten und lieben Vater, unſeren Bruder, Schwager und Onkel
I2 Früh um 6 Uhr in die Ewigkeit heimzuholen. Der Heimgegangene ſtarb
MA lurzem ſchweren Leiden im Alter von 71 Jahren
* Wir bitten von Beileidsbeſuchen treundlichſit abſehen zu wollen, dafür aber
UA lar Teilnahme an unſerem Schmerz unſeres lieben Entſchlafenen und unſer
3 Heizenken.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Pfarrer Lautenſchläger.
2An ſiadt, den 29. Januar 1929.
Beeerdigung findet ſiatt am Donnerstag, 31. Januar, vormittags 11 Uhr,
auf dem alten Friedhof
Minna, geb. Heinrichs
nach kurzem Krankenlager im Alter von 57 Jahren.
In tiefer Trauer:
Emilie Maurer, geb. Berchelmann
Sofie Kraft, geb. Berchelmann
Henni Reinheimer, geb. Berchelmann
Dr. Ludwig Maurer, Tierarzt
Julius Kraft, Oberbauſekretär
Hermann Reinheimer, Apotheker
und 4 Enkel.
Pfungſiadi, Rhaunen (Hunsr.), Darmſiadt.
Die Einäſcherung fand auf beſonderen Wunſch der
Ver=
ſiorbenen in aller Stille ſiatt.
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4be bielen Beweiſe herzlicher Telnahme, die und
2 den Kuld fern anläßlich des Hinſcheſdens unſeres lieben
Gndl kemen zu teil geworden ſnd, bitten wir unſeren
DpNe Bieſem Dege entgegennehmen zu wollen.
Mn Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
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erwieſene Teilnahme, insbeſondere für die liebevolle Behandlung
und aufmerkſame Pflege der Verſtorbenen durch die Herren Aerzte
und die Schweſtern des hieſigen Stadtfrankenhauſes ſagen wir
hierdurch herzlichſt Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
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Mittwoch, den 30. Januar 1929
Seite 9.
z 0.7
esrazzia in der Provinz.
Von Georg O. Bayer.
ſ Die Nacht ihre Schatten um die Stadt gelegt, als
„ruommiſſär K., Inſpettor M. und meine
Wenig=
itſ or einigen Wachmännern und geführt vom Poli=
AAzwiſchen den Häuſern, die aus erleuchteten
Fen=
gei auf die abendlich ſtillen Straßen warfen, auf
ehuin Gaſthaus zuwanderten, in dem, nach alten
Er=
ſy Bolizei, allerlei verdächtiges Element, moraliſch
zelſnme, von Zeit zu Zeit Unterſchlupf ſucht und
yi imr Anhöhe herab zeigte ſich die Stadt in
ſchim=
hu; aufperlend in der wachſenden Dunkelheit die
„„hterreihen, hinter denen abendliches Geſchehen
fol Rinder, ſchaffende Menſchen, eine alte Frau, die
Zurſmieigt ſein mochte, ein Jüngling, der die geliebte
riwhinn hatte und ſeiner Seele unnennbare Sehnſucht
genn Tönen vergleiten ließ... und viele, die im
ſe mochten und nichts ahnten von denen, die im
uwh, die häßlichſte Jagd ausübten, die es gibt: die
MAie en. ..
elſhi Tießen wir die Stadt. Eine menſchenleere Straße
1. Nach ein paar hundert Schritten erſt tauchten
anzſra uns: ein junger Burſch, an jeder Seite ein
iſt oiziſten vertraten den Dreien den Weg:
aus=
zbun es, verwirrt und ungeſchickt. Die Nacht
ver=
paar ängſtlich=ärgerliche Worte flatterten noch an
hue unſer Auge ſie ſchon nicht mehr ſah.
uaHinks gehen”, ſagte der Inſpektor, der die
Wach=
hukt hat und mit ſeiner Taſchenlampe einen Feld=
Sündin keucht, an der Leine gehalten, wenige
onſü. Auf dem Feld unterſcheiden wir die Umriſſe
Ehruſes.
ſt Bachleuten umſtellt. Sie grüßen wortlos, die
Ape. Kein Lichtſchimmer fällt aus den Fenſtern.
aihiles Tor gelangen wir in einen Hofraum, in dem
el liegt. Ein paar Burſchen und Mädels, die die
Reicht aus dem Lokal gelockt haben mochte (was
ehen verdutzt. Die Wachleute veranlaſſen ſie zur
itz/ L okal, in dem ſich, da wir eingetreten ſind,
merk=
f. Neben der Tür ſitzen ein paar Muſikauten mit
ruttuen. In der Mitte des Saales, den
menſchenge=
ſa4 runzen, hängt eine Lampe, die nicht ganz den
rucisen kann, der die Luft ſchwängert. Die Leute,
hiü digungen des Kreisamts
7 Bekanntmachungen des
hr ts Darmſtadt.
dirte mit Geld. 1 Akten=
Gummiſchuhe, 1 ſchwz.
Uſchenlampe. 1
Notiz=
hlrandtaſchen. 1 Schal,
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Schäfer=
üisier.
tywsederholt darauf auf=
43 noch Fundgegenſtände
Die in früheren Be=
die da ihren Abend verbringen, zeigen keine freundlichen Geſichter. Fünfter, der ſich unter Zurücklaſſung eines Paketes an einem ſtil=
Zögernd nur greifen ſie in die Taſchen und fördern Papiere, die len Ort verborgen gehalten, wiro entdeat und gleichfalls
mitge=
ſie legimitieren ſollen, ans Licht. Ein paar Kleinbürger ſind dar= nommen. Das Paket enthält ſeidene Damenſtrümpfe.. .
unter, gutmütig und beſtürzt. „Jeſſas, legitimieren! Herr In=
Während die Eskorte ſich in die Stadt begibt, lenken wir
ſpektor, Sie kennen mich ja eh‟. Es iſt gut, daß Inſpektor M., unſere Schritte in die Peripherie. Ein einziges Gaſthaus iſt noch
der faſt jeden Einwohner der Stadt kennt, dabei iſt; es wäre beleuchtet. Im Oſten zeigt der Himmel wachſende Nöte.
Ir=
mancher von denen, die da um die Tiſche ſitzen, ſonſt gezwungen gendwo ſteht vielleicht eine Scheune in Brand. Das Ggſthaus
geweſen, einen langweiligen und ärgerlichen nächtlichen Gang macht einen ſauberen, netten Eindruck. Eine kleine Tafeirunde
in die Stadt zu tun.
vergnügt ſich bei Bier und Spiel. Die Frage, ob ſie Fremde be=
Aber es ſind auch andere Leute da. Im Hintergrund, an herberge, verneint die Wirtin. Wir wandern zurück, machen aber
einem Tiſch, drängen ein paar Frauensperſonen ſich aneinander, einen Bogen um die Stadt. Ueber Felder und Wieſen führt der
Sie ſind unſauber, ungppetitlich. Zögernd nur ſchieben ſie ſich nächtliche Weg uns. Langſam fühlt man Müdigkeit in den
Glie=
auf die Aufforderung der Wachleute hin hinter dem Tiſch hervor, dern. Die Wege ſind ſchlecht, und die Nacht iſt erheblich dunkel.
Ihre Blicke ſind unſtät, halb trotzig, halb ängſtlich.
Ihre Stille zerreißt jäh unter dem Gebell Nellys, die etwas Ver=
Die erſte zur Legitimation Aufgeforderte, greift in die Bluſe dichtiges aufgeſtöbert hat und ſich ſonderbar genug aufführt=
und zieht — einen Trauſchein herans. Was ſie hier ſuche? Sie Eine Taſchenlampe flammt auf, und wir ſehen im Gras eineu
ſehe ſich nach einem Poſten um. Sie ſei ſeit vier Jahren geſchie= jungen Igel, der zuſammengerollt ſein Schickſal abmartet. Ecb
den. Wann ſie in die Stadt gekommen ſei? Am Abend erſt. Ein Wachmann nimmt ihn mit; ein anderer ſagt: „Dun Wauzeu
Wachmann erkennt in ihr jenes Mädchen, das er vor wenigen frißt er aber keine!”
Tagen wegen des Verdachts der geheimen Proſtitution aus dem
Dunkler noch als die Nachnt gähnt es uns mit einemmal ent=
Bezirke abgeſchafft hat. Es wird mitgenommen. Trotz des Trau= gegen. Wir treten in ein Tunnel. Unſere Füße ſtoßen an
Stein=
ſcheines. . . . Nicht anders ergeht es drei anderen Mädchen, die klumpen. Die Taſchenlampen flammen auf. Sie beleucnen einen
den jungen und alten Männern im Lokal den Abend verſchönern dunklen Gang, von deſſen Wänden es feucht niederrieſelt. Wir
helfen wollten. . . . Dann iſt da noch ein junger Burſch, der an= ſind in eines berüchtigten Einbrachers oftmaligem nächtlichen
Zu=
gibt, aus einem Dorf in der Nähe gekommen zu ſein und der fluchtsort. Darüber wölbt ſich ein Damm, auf deſſen Rücken
keinen Ausweis beſitzt. Er wird zuſammen mit den vier Frauen= Eiſenbahngleiſe in die Ferne laufen. Die Wachleute gehen vöran.
zimmern übernommen und die kleine Eskorte ſetzt ſich gegen die Sie leuchten Niſchen und Winkel ab. Es bleibt totenſtill. Ein
Stadt zu in Bewegung.
zweiter, gleich langen Bahndurchlaß nimmt uns auf. Von den
Die übrigen Gäſte erſcheinen harmlos, und nach einer Ver= Kohlendieben, die ſich ſonſt hier nächtliche Stelldicheins geben,
warnung an den Wirt, der ſehr höflich zu ſein ſich bemüht, ver= ſindet ſich keine Spur. Faſt ſcheint es, als hätten ſie die Gefahr
laſſen wir das einſame Haus auf dem Feld. Auf dem Wege zum gewittert, die ihnen in dieſer Nacht drohte. .
Bahnhof, der unſer nächſtes Ziel iſt, ſehe ich fortwährend das
Da wir wieder auf die Straße treten, liegt die Stabt in tieſem
Bild des Mädchens vor mir, das ſich mit dem Trauſchein aus= Schlaf. Nur das Elektrizitätswerk ſteht blendend in der Nacht.
gewieſen: ein junges, verbrauchtes und geſunkenes Menſchenkind, Kein Fußgänger mehr kreuzt unſeren Weg. In der Ferne bellt
das mit dem Dokument, das eines Menſchen Schiffbruch ſchwarz ein Hund. Leichter Wind trägt die Laute an unſer Ohr.
auf weiß beſcheinigt, ſich retten will vor dem Arreſt.. . . Man
Der Oberkommiffär und der Inſpektor verabſchieden ſich. Ich
könnte lächeln darüber, wäre das Leben weniger hart. —
ſchlendere nachdenklich heimzu. Auf dem Marktplatz kommt mir
Der Bahnhof iſt in wenigen Minuten abgeſperrt. Im Warte= eine Eskorte entgegen; es ſud die Verhafteten, die ihrem
Nacht=
ſaal dritter Klaſſe, den wir betreten, herrſcht eine entſetzliche lager zugeführt werden.
Atmoſphäre. Schlafende Leute bevölkern die Bänke. Männer und
Das föziale Elend ſchreitet da auf holprigem Pflaſter vor=
Frauen, Studenten und Kinder. Die Poliziſten rütteln ſie auf. bei: Es ſind nicht immer Vezbrecher, hinter denen die Tür mit
Papiere raſcheln. Ein Bäuerlein ſchaut ſo verdutzt, daß man es, dumpfem Laut zufällt; in 9et abſeits Gekommene ſind unter
wiewohl es ausweislos iſt, ungeſchoren läßt. Vier Männer ſind ihnen, Schwanke, die den Boden unter den Füßen verlieren
wer=
da, die keine Dokumente beſitzen und nach Ausſehen und Gehaben den, wenn das Elend um ſie das gleiche bleiben und ſie
zermür=
die Wachleute veranlaſſen, ſie zum Mitkommen aufzufordern. Ein ben wird. . .
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tisten durch Rechtsan=
Ruer, Schödler und Sont=
EDt. Angeklagte, wegen
4 was Amtsgericht I in
W1. Dezember 1928 für
ſtert des Bolks!
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ünguſt Braner,
ge=
hau Eliſabethe geb. bruar 1929.
zen am 24. Februar
ubbach.
Mä guung ſchuldig — Ver=
6 St.G.B — und
wer=
iner Geldſtrafe von je
WMeichsmark verurteilt.
ſt für den Fall, daß ſie Appar. u. Briefen
n werden kann, mit je im Zug a.
Oſtbahn=
ſgris zu verbüßen.
c dem Beleidigten, Buch= abend 9½ Uhr
lie=
ermann in Darmſtadt, gen gelaſſen.
Abzu=
gſprochen den entſchei=
A ls Urteils auf Koſten Landwehrſt. 14, III.
M imnerhalb vier Wochen
Klun g des rechtskräftigen
A zu machen. Die
Be=
at durch einmalige Be=
Hn. „Darmſtädter Tag=
Rin
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4ü der Abſchrift der Ur=/ T
19 beglaubigt und die
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1u9½=Juſtizinſpektor.
R 943. Mts. ausgeſchriebene
Zdberpachtung
FSRtta, den 8. F.br. 1929,
m2 Uhr ſtatt.
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Eeite 10
Mittwoch, den 30. Januar 1929
Nun
die hotnne Boche .
Der Schießſtand der „Grünen Woche‟
Reichspräſident v. Hindenburg
hat die „Grüne Woche”, die größte
landwirtſchaft=
liche Schau unſerer Zeit, eingehend beſichtigt. Unſer
Bild zeigt den Reichspräſidenten in Begleitung
ſeines Sohnes und des Meßamtdirektors Dr. Schick.
„
Ein gewaltiger Strom von Beſuchern war bereits
in den erſten Tagen der Berliner „Grünen Woche‟
zu verzeichnen. Nicht nur die Fachkreiſe, ſondern
weite Schichten der Bevölkerung betrachten mit
großer Aufmerkſamkeit die Ausſtellung.
Hand=Leinenweberei.
Viele Zuſchauer finden ſich in der vom Hausfrauenverein Luckau
Abteilung für Hand=Leinenweberei ein, um die alte Kunſt u
frauen zu bewundern.
Las Urkeil im Offdillner
Giffmord=
prozeß.
Der Angeklagte Schardt zum Tode verurteilt.
Limburg. Im Giftmordprozeß wurde am
Dienstag vormittag die Beweisaufnahme zu
Ende geführt, worauf die Plädoyers begannen.
Der Staatsanwalt beantragte gegen den
Ange=
klagten Schardt die Todesſtrafe nebſt den
üb=
lichen Zuſatzſtrafen.
Das Urteil des Schwurgerichts, das in den
Nachmittagsſtunden gefällt wurde, lautete dem
Antrag gemäß auf die Todesſtrafe unter
Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf
Lebensdauer. Der Angeklagte Kaufmann Jakob
Schardt aus Hirzenhain hatte bekanntlich am
29. März vorigen Jahres die Witwe Lina
Ort=
mann aus Offdillen mit Zyankali vergiftet um
ſich in den Beſitz des Sterbegeldes des einige
Zeit vorher geſtorbenen Mannes der Witwe
Ortmann zu ſetzen.
Unter eigener Lebensgefahr gerettet.
Limburg. Beim Schlittſchuhlaufen auf dem
Eſbbach brach ein 16 Jahre alter Schüler ein und
war dem Ertrinken nahe. Ein auf die Hilferufe
her=
beigeeiltzr Einwohner konnte unter erheblichen
Schwierigkeiten und unter eigener Lebensgefahr den
Schüüler noch zur rechten Zeit retten. Die angeſtellten
Wiederbelebungsverſuche waren erfolgreich.
Kein Beſuch bei Grippekranken!
Frankfurt a. M. Das Städtiſche
Kranken=
haus Sachſenhauſen macht darauf aufmerkſam, daß
der Beſuch bei Grippekranken wegen der
geſteigerten Gefahr der Anſteckung bis auf weiteres
unterſagt iſt. Bei lebensgefährlichen
Erkran=
kungen wenden Ausnahmen von Fall zu Fall unter
Mitwirkung des Arztes zugelaſſen. Die Bevölkerung
wird im eigenſten Intereſſe gebeten, es nicht auf eine
Abw.iſung auf der Krankenabteilung ankommen zu
laſſen. Telephoniſche Anfragen über den
Geſundheits=
zuſtand werden jederzeit genaueſtens beantwortet.
Der Limes unter Naturſchutz.
Wiesbaden. Die Regierung beabſichtigt, die
Reſte des römiſchen Grenzſchutzwalles, den Limes,
unter Naturſchutz zu ſtellen und zu dieſem Zweck zu
beiden Seiten des Grabens eine Bannzone von je
15 Metern zu ſchaffen. Der Limes durchzieht den
Untertaunuskreis in ſeiner ganzen Breite von Oſten
nach Weſten, von dem Römerkaſtell. Holzhauſen bis
gur Alteburg bei Heftrich.
Landung cines Freiballons.
Bad Kreuznach. Hier landete ein mit fünf
Perſonen beſetzter Freiballon aus Gelſenkirchen. Der
Ballon ſtand unter der Leitung des bekannten
Frei=
hallonfahrers Leimkugel=Eſſen, der für einen Frei=
Gallon=Wettbewerb in Amerika das erforderliche
Training aufgenommen hat.
Den Sohn nach 20 Jahren gefunden.
Bad Dürkheim. Im Jahre 1908 hatte ſich
ein 18jähriger junger Mann aus Schwandorf heimlich
von Hauſe entfernt und war ſeitdem verſchollen.
Nunmehr haf ſich herausgeſtellt, daß der Vermißte in
Bad Dürkheim anſäſſig, verheiratet und Vater dreier
Kinder iſt. Während des Krieges war der Mann
als vermißt gomeldet worden und wan hatte ihn
ſpäter für tot erblärt.
Motorexploſion.
Aſchaffenburg. Beim Anlaufenlaſſen eines
xeparierten Autos entſtand hier eine Motorexploſion.
Plötzlich ſchoß eine ſtarke Stichflamme aus dem
Motorgehäuſe. Durch die Exploſion wurden zwei
in der Reparaturwerkſtätte boſchäftigte Perfonen
er=
heblich verletzt. Der Wagen wurde ſtark beſchädigt.
Infolge des Luftdrucks wurden mehrere Fenſter ſowie
ein großes Glasdach der Neparaturwerkſtätte
zer=
trümmert.
Pour le Mérite für Geheimrat v. Bode.
Berlin. Nach Mitteilung des Kanzlers der
„Freien Vereinigung von Gelehrten und Künſtlern”
hat der Wirkliche Geheime Rat v. Bode den Orden
Pour le Mérite für Wiſſenſchaften und Künſte er=
Bankiertragödie in Berlin.
Berlin. Am Dienstag vommittag hat ſich der
Bankier Max Dukas, Mitinhober des Bankgeſchäftes
Katz u. Wohlauer, in den Räumen ſeiner Banc in
der Behren=Straße eine Kugel in den Kopf geſchoſſen.
Er war ſofort tot. Der Grund zu der Tat ſoll in
verfehlten Spckulationen zu ſuchen ſein. Infolge der
Aufregung erlag ſein Kompagnon Karl Boettcher
einem Herzſchlag. Dukas war von Geburt Schweizer
und lebte ſeit mehreren Jahren in Berlin. Das
Bankhaus Katz u. Wohlauer iſt eine angeſehene
Firma, die bereits ſeit 40 Jahren Geſteht. Die
Nach=
richt von der Tragödie in der Behren=Straße wurde
kurz vor Beginn der Börſe bekannt. Sie hatte
zu=
nächſt Kursſtürze zur Folge. Von der
Diquidations=
kafſe erfahren wir, daß die vorſchriftsmäßige Deckung
für die verfihlten Engagements jedoch reichlich
vor=
handen iſt. Die Firma ſelbſt teilt mit, daß die Aktida
die Paſſiva erheblich überſteigen und Glattſtellungen
in größerem Ausmaße nicht zu erſarten ſind. Der.
üiberlebende Mitinhaber Hermann Katz erklärte, daß
die Vermögenslage weder ſeines Sozius Dukas noch
die des Bankhauſes irgendwelche Veranlaſſung zu dem
Verzweiflungsſchritt hätte ſein können.
Entgegen der urſprünglichen Meldung, wonach der
Banckier Karl Böttcher einem Herzſchlag erlag, als er
hörte, daß der Mitinhaber Dukas Selbſtmord
be=
gangen habe, wird von polizeilicher Seite folgende
Nichtigſtellung gegeben: Böttcher erſchoß ſich bereits
am frühen Morgen in ſeiner Wohnung. Als ſein
Sozius gegen zelm Uhr vormittags in das Bureau
in der Behrend=Straße kam, fand er dort die Nachricht
von dem Tode Böttchers vor. Duka zog ſich in ſein
Zimmer zurütck, und einen Augenblick ſpäter ertönte
ein Schuß. Auch Duka hatte Selbſtmord verüübt Die
Polizei beſchlagnahmte die Leichen der beiden
Bankiers.
Großfeuer in Berlin.
Ein Feuerwehrmann tot. — Sechs Schwerverletzte.
Berlin. Am Montag abend brach auf einem
Kohlen= und Holzplatz in Alt=Stralau ein F.uer aus,
das ſich ſofort zu einem Großfeuer entwickelte. Alls
die Feuerwehr eintraf, war der ganze Platz ein
einziges Flammenmeer. Bei Beginn der Löſcharbeiten
ſtürzte plötzlich ein Gebäude in ſich zuſammen und
begrub mehrere Perſonen unter ſich. Auf höchſten
Alarm rückte Verſtärkung zur Stelle. Aus dem
ein=
geſtürzten Gebäude barg die Wehr drei ſchwerverletzte
Feuerwehrleute und drei weitere Perſonen. — Bei
den weiteren Aufräumungsarbeiten wurde ein toter
Feuerwehrmann unter den Trümmern entdeckt.
Zwei Polizeibeamte ſchwer verwundet.
Greiz. Zu ſchweren Zuſammenſtößen kam es
in dem Ortsteil Aubachtal. Als dort in einem
Gaſt=
haus zwei Polizeiwachtmeiſter Polizeiſtunde geboten,
kam es zu ernſtlichen Auseinandeyſetzungen. Der eine
Polizeiwachtmeiſter wurde überfallen und ſchwer
mißhandelt. Er machte ſchließlich von ſeiner
Schuß=
waffe Gebrauch und verletzte dabei den Rädelsführer
ſo ſchwer, daß er mit einem Bruſt= und einem
Naſen=
ſchuß ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der
Polizeſwachtmeiſter ſelbſt wurde ſo ſchwer zugerichtet,
daß man ihn ebenfalls ins Krankenhaus bringen
mußte. Man hatte ihm die Uniform buchſtäblich
vom Leib geriſſen. Der andere Polizeiwachtmeiſter
liegt auch ſchwer darnieder.
Einſturzunglück.
Rom. Nach einem Feſtmahl aus Anlaß der
Ein=
weihung eines Kriegerdenkmals in Turin begaben ſich
etwa 40 Poſtbeamte, die der Feier beigewohnt hatten,
auf den Balkon des Hauſes. Dieſer ſtürzte unter der
Laſt der auf ihm befindlichen Menſchen in die Tiefe.
Sämtliche 40 Perſonen wurden mehr oder minder
ſchwer verletzt.
Tragiſches Schickſal einer Mutter.
Paris. In der Nähe von Chaumont fial am
Montag ein Kind aus dem Zug, als es mit dem
Niegel der Eingangstür ſpielte. Die Mutter, die den
Unfall ihres Kindes bemerkte, ſtürzte ſich darauf aus
dem Zug und wurde auf dem Nebengleiſe von einem
in entgegengeſetzter Richtung fahrenden Zug
über=
fahren und getötet. Das Kind hatte dagegen nur
leichte Verletzungen erlitten.
Erdbeben in Portugal.
Wie aus Liſſabon gemeldet wird, wurde der
Ort Alhos Vedros, ſüdlich von Liſſabon, von
hef=
tigen Erderſchütterungen heimgeſucht. Mehrere
Häu=
ſer ſind eingeſtürzt. Perſonen ſind nicht verletzt
wor=
den, da die Einwohnerſchaft bereits bei den erſten
Anzeichen des Bebens auf die
aße geflüchtet war.
Der Prozeß gegen die „Nachtklubkönigin”
London. Frau Meyrick war am 6.
Verhand=
lungstag in dem Beſtechungsprozeß gegen den
Poli=
zeiſergeanten Goddard die Attraktion, die wieder eine
große Menſchenmenge angelockt hatte. Ueber 1½
Stunden ſtand Frau Meyrick in der Zeugenbank und
mit feſter Stimme lehnte ſie es ab, jemals
freund=
ſchaftlich mit Goddard geſtanden zu haben. Das
Gegenteil ſei der Fall geweſen, da er die Razzien der
Polizei auf ihre Nachtklubs geführt habe. Niemals
hobe ſie Goddard auch nur einen Penny gegeben und
niemals habe ſie Ribuffi, den anderen Angeklagten,
giſehen. — Die Vernehmung entbehrte nicht
drama=
tiſcher Momente. Tränen floſſen aus den Augen
von Frau Meyrick, als ſie nach früheren Vorgängen in
ihrem Leben gefragt wurde und wilder Haß ſprühte,
als ſie über einen gewiſſen Müſter Barry ausſagen
ſollte, den ſie anklagte, auf hinterliſtige Weiſe die
Polizei auf ihre Nachtlokale gehetzt zu haben. Die
Worte blieben ihr vor Aufregung im Halſe ſtecken.
Mit geſpannter Alufmerkſamkeit hörten die Zuhörer,
die Richter, am meiſten aber Goddard den Ausſagen
der Frau Mehrick zu. Im ganzen geſtaltete ſich die
Vernehmung für Goddard nicht ungütnſtig und man
erwwartet mit Spannung, wie die Zeugenausſagen und
die Verteidigung anf das Urteil des Richters wirken
wverden.
Ein holländiſcher Dampfer in Seenot.
London. Der holländiſche Dampfer „Merauke‟
(6675 Tonnen) aus Rotterdam iſt mit einem anderen
Dampfer, deſſen Name und Herkunft noch nicht
feſt=
geſtellt werden konnte, im Kanal zuſommengeſtoßen.
Große Waſſermengen ſind bereits in das Schiff
einge=
drungen und haben es zur Abſendung von
Notſig=
nalen veranlaßt. Die Poſition des Schiffes wurde
mit 4 Meilen nördlich des Warne=Feuerſchiffs im
Oſt=
ausgang des engliſchen Kanals angegeben.
Neue Waſſerrohrbrüche in Londvn.
„London. Eine ſchwere Exploſion eines
Haupt=
waſſerrohres berwandelte die Hauptſtraße Londons,
den Strand, am Montag vormittag in einen breiten
Fluß. Mit großer Geſchwindigkeit floß das Waſſer
durch die Straßen und hatte in einigen Minuten eine
Höhe von mehreren Dezimetern erreicht.
Glücklicher=
weiſe ſenken ſich die Seitenſtraßen, die Howard=, die
Arundel= und die Eſſexſtraße nach den Ufern der
Themſe zu, ſo daß das Waſſer einen Abfluß finden
konnte. In gewaltigem Strome ergoſſen ſich die
Waſſermaſſen durch die Straßen und fanden neue
Nahrung durch eine zweite Exploſion, die ſich in der
Howardſtraße wenige Minuten nach der erſten
er=
eignete. Wiederum hatten die in den Getroffenen
Straßen liegenden unteren Stockwerke ſchwer zu
leiden. In dem Hauſe, das die Bureauräume des
Depeſchenbureaus „Europapreß” enthält, drückten die
Waſſermaſſen eine Wand ein und cinem Waſſerfall
gleich ſtürzten die Fluten in die Keller des
Ge=
bäudes, wo eine Reihe von Angeſtellten eines
Schnei=
dergeſchäfts avbeiteten. Nur mit knapper Not
konn=
ten ſich dieſe vor dem eindringendn Waſſer retten.
Ein großer Teil der Warenbeſtände des
Schneider=
geſchäfts hat ſchweren Schaden gelitten. In einem
anderen Gebäude, in deſſen unteren Stockwerken ſich
ein Café b'fand, mußten die Beſucher fluchtartig das
Lokal verlaſſen. Feukerwehr und Polizei wurden
ſo=
fort alavmiert und es dauerte geraume Zeit, bis man
des Waſſers Herr wurde. Nachdem es abgefloſſen
war, zeigte ſich, daß das Straßenpflaſter auf weite
Strecken aufgebogen war. Der Schoden iſt
beträcht=
lich. Worauf das Unglück zurückzuführen iſt, konnte
noch nicht feſtgeſt.llt werden. — Vor einiger Zeit
wurden in den von dem Unglück betroffenen Straßen
eine Reihe neuer Nohrleitungen für die elektriſche
Kraftanlage gelegt, bei welcher Gelegenheit auch eine
Reviſion der anderen Rohrleitungen vorgenommen
wurde. Mutmaßungen werden laut, daß das Unglück
mit dem Froſt der letzten Tage in Zuſammenhang
ſtehen könnte. Die Rohrbrüche hatten große
Ver=
kehrsſtockungen zur Folge.
Großer Brand im rumäniſchen Petroleumgebiet.
Bukareſt. Wie die Zeitungen aus Moreni
melden, entſtand dort infolge Kurzſchluſſes auf einer
Oelgrube ein Brand, der ſich raſch ausbreitete und
bis jetzt drei Bohrtürme und zahlreiche
Petroleum=
reſervoire zerſtört hat. Das Feuer iſt noch nicht
ge=
löſcht, und es beſteht Gefahr, daß die in der Nähe
liegenden Wohnſtätten ihm ebenfalls zum Opfer fallen.
Der Schaden wird vorläufig auf 50 Millionen Lei ge=
Ein idealer RichA.
(k) London. Engagementsloſe
ſpieler wurden von einem amerikan
agenten nach den U. S. A. verpflichtet1
bezahlte der Impreſario aus eigener!
ober die Geſchäfte die erſte Woche eEZ,
hielt er es für beſſer, ſeine Geſellſcnt
laſſen. Kurz entſchloſſen verließ en
tario) mit dem nächſten Zug und v
Truppe aus dem Hotel „auszulöſen”.
Künſtler beſchloſſen daraufhin auf W., des wohlbekannten Charles Zu
Riſiko und auf Teilung weiterzuarb=
Station war nach einem nicht wem
Fußmarſch ein Ausflugsort in der Na
Stadt. Daſelbſt brachten die unter=
Thalienprieſter ihre Damen auf
Hotel unter; die Herren übernachter
Himmel. Allerdings dachten ſie urr
Schlafengehen, als ihnen der Hotell
cheu Bier (ebenfalls auf Pump) ſtiftert;
gedehnte näch liche Herrenpartie
nächſten Morgen mit einer Vorladi
richter wegen nächtlicher Ruheſtörn.
Minuten fällte dieſer das harte Ur
lar Geldſtrafe‟. Den weiteren Verlo f
Gerechtigkeit” ſchäldert der unverwis
folgt in einer engliſchen Zeitung:
zwei Dollar, die noch fehlenden ach
legen zuſammengelegt; die
Aermſ-
ihr Litztes her. Mit einer Verbeug
zehn ze knitterten Scheine auf den 2
„Für jeden zehn Dollar!”, ließ
Richter in dieſem Moment der Spam4
Ich ſchwitzte Blut: ſo viel Geld hatk:
ſeit Wochen nicht beſeſſen. „Wir beſſ
Cent mehr, Herr Rickter”, erwiderte
überdies haben wir ja nur eine 2‟
Wir können die Strafe nicht einmal
der Zeit würden die vier Damen ur
ſtimmt verhungern!“ — Dr ſoeben
Richter lächelte nunmehr verſtändnis
Donnerwetter ſoll ich dann mit Ew=
„Begnügen Sie ſich doch mit unſere
wort, daß wir das Geld bezahlen
w=
es verdienten.” — „Das geht nicht g.‟
wort ſteht in dieſem Zuſammenha—
Geſetzin.” — „Dann erlaſſen Sie R
Geldſtrafe!” — „Das iſt eine
Ide=
das Geſetz das Recht! Schön, meim
laſſe hiermit die Bezahlung der ve
Sie können gehen!“ — „Glückſtraß‟
meine Kollegen entfernen,” erzählt —
aber wandte mich noch einmal an
freundlichen Richter: „Wenn Sie O
laſſen, bezieht ſich dies wohl auch a.
gezahlten zehn Dollar! Wollen
Sie-
falls wiedergeben?” — Der Richten
hierauf eine funkelnagelneue — B
— „Das ſtimmt aber nicht”, ſtierte
nislos an. — „Doch,” lautete die Mi.
urteilte diesmal — mich ſelbſt wege‟
— „Nein Herr, wir wollen Großzu 4
mut vergelten”, ewwiderte nunmehr
der Höhe der Situation, „wir erlc.
falls die Geldſtrafe!”. Mit dieſen
ließ der Bohemien den Schein in ſEl
verſinken und fügte erklärend hinzu—
Dollar erhalten Sie, Ideal von ein
Ehrenloge für unſere morgige
ſtellung! . . ."
Verheerende Schneefälle in S
Belgrad. Seit Montag abe”
Südſlawien wieder ununterbrochen
Schneedecke beträgt im Durchſchnitt.
Der Eiſenbahnverkehr iſt faſt volſtor.
Durch die unausgeſetzten Schneefäle
die Lage der ſüdſerbiſchen Stadt —
geſtaltet. Dieſe Stadt iſt ſeit mel
der Außenwelt vollſtändig abgeſch”
drigen Hänſer ſind von den Schneen
ten Teil begraben; die Lage der Bee
zumal die Lebensmittelvorräte auf
Bergwerkeunglück in 2
Bisher 30 Tote gebor
Peking. Ein ſchweres Bergw”
nete ſich in Yentai, zu dem gemeld”
goſamt bisher 30 Tot geborgen wer”
Bergungsarbeiten werden fortgeſeht—
der Verſchütteten beträgt 106.
uishe um den Handballpokal der Deutſchen
oribehörde für Leichkakhletik.
rbände, die ſich die Berechtigung zur Teilwahme an den
„ſſelen am 10. Februar erwarben, haben nun auch ihre
üſEllungen bekanntgegeben. In Anberracht der Bedeutung
ndurn die ſtärhſten Vertretungen namhaft gemacht.
mex ſpielen um 14,30 Uhr auf dem Platze des Polizeiſport=
Bender
(VfR. Schwanheim)
Reuter
Roſen
(Schwab. Augsburg)
EW. 98 Darmſt.)
Schmidt
Stumpp
yrrdt
Fürth) (PSV. Darmſtadt) (Stttg. Kckers)
Jans
Voß
Hennemann
(PSV. Dſtdt.) (DSV. Münch.) (SV. 98 Dſtdt.)
Männel
Hering
Böhme
Kampick
(Freital 04) (Freital 04) (TB. Werdau) (Fort. Leipzg.
Fiedler
Donath
3Aligmgnn
eV. Halle) (fB. Leipzig) (PSV. Holle)
Mordhorſt
Rentſch
1SV. Magdeburg) (PSV. Leipzig)
Bär
*
(Dresdner Sp. Cl.)
ASthmann=Barmen.
-ldeutſchen Vertretug fällt auf, daß man diesmal nicht
ausſchließlich auf Polizeiſpieler zrrückgegriffen hat
Trusnahme der Verteidiger ſowöe der beiden Außenläufer,
a von Spielern aus den verſchiedenſten Zivilvereinen
dſtützt ſich zum größten Teil auf ſeine Vertreuumg vom
—ddeutſchland am 10. November v. J. in Hannover.
diesmal Torwart (Bender ſtatt Irion), Mittelläufer
Shm) und Halblinks (Voß ſtatt Dietz). Mit dieſer
Süddeutſchland wohl die ſtärkſte Elf auf die Beine
ge=
zu zeit zu ſtellen vermag. Ob ſich aber dieſe Mannſchaft
„dmigt ſtarke Vertretumg Mitteldeutſchlands durchzuſetzen
hum der Form der einzelnen ſüddeutchen Spieler am Tag
Jedenfalls haben die Mitteldeutſchen den Süddeutſchen
wern ein Plus, weil ſich die Mannſchaft in verſchiedenen
its kennen gelernt und eingeſvielt hat. Es ſinnd dieſe
MMMaßnahme, die ſich der ſüddeutſche Verband bei
ähn=
ſLuch zu eigen machen könnte.
Durnen.
duer dem Main=Rheingau der 9.T.
ſſteen Höhepunkten, wie ſie das Jahr 1928 mit dem
deut=
in Köln uſw. der Deutſchen Turnerſchaft brachten, wird
weit weniger zu verzeichnen haben. Nur die Meiſter=
UIsturnen in Kaſſel und diejenigen des Schwimmens in
m den Vordergrund treten, ſo daß in den einzelnen
aren die Tätigkeit vornehmlich auf die Ausbildung von
ſoch beſchränken ſowie auf Vorbereitung der
Gauwett=
cken dürfte. Es wird in den einzelnen Gauvereinen
M werden, daß die Gauleitung des Main=Rhein=Gaues
dungsarbeit ein beſonderes Augenmerk gerichtet und
ſowie Lehrgänge für alle Zweige der Leibesübungen,
Inhr verteilt, in den Gauarbeitsplan aufgewommen hat.
hy Januar wur eine ſolche Uebungsſtunde für das
Frauen=
biſo verzeichnet der Arbeitsplan im Februar eine erhöh=
— die ſich ſodann von Monat zu Monat ſteigern und
fyen Tagungen, Sitzungen und Gauwettkämpfen unter=
So findet i Bensheim, in welchem der Ga in
d3s 48. Gauturnfeſt begehen wird, am Sonntag, den
-. 9 Uhr, die erſte Gautbungsſtunde für das
Männer=
gelten die Vorbereitungen, die dort getroffen werden,
orgenanntem Feſt. Die Frei= und Wettübungen zum
d—i, neben allgemeiner Ausbildug, den Uebumgsſtoff
die=
tande. — Am 17. Februar beginnt in Darmſtadt der
Lehr=
fil=ung von Leiter ud Leiterinnen im Kinderturnen,
def=
r Gaufachwart H. Schneider=Eberſtadt übernimmt. Die
ſs Lehrgangs erfolgt an drei Sonntagen im Monat
Sauleitung beruft aurf den letzten Februarſonntag, den
nach Jugenheim a. d. B. ein und wird dieſer
be=
xniſatoriſche Fragen Stellung zu nehmen haben."
V.ſ.R. — 5.C.
Am Donnerstag, abends ½9 Uhr, treffen ſich die obengenannten
Gegner zu dem Verbandsſpiel der diesjährigen Winterrunde in
folgen=
der Aufſtellung
Not=Weiß, V.f.N.:
Karg
Stuskert
Drieß
Dahmer
Nottmann E. Hanſt
Merz
Richter Berges Kloſtermann
Orlemann
Gils
Förſter
Jungdeutſchland:
Müller
Ueber die Jung=Deutſchland=Mannſchaft iſt wohl kaum etwas zu
fagen. Sie ſteht und fällt mit Berges, der auch die meiſten Tore buchen
wird. Je nachdem, wie es den Not=Weißen gelingt, diefen gefährlichſten
Stürmer und Internationalen abzudecken, wird das Spiel ausgehen.
Die Rot=Weiß=Mannſchaft tritt ohne Gimbel an, der aus beruflichen
Gründen ſeither am Training verhindert war und deshalb mit der
Mannſchaft noch nicht eingeſpielt iſt. Stuskert ſollte ihn jedoch
voll=
wertig erſetzen.
Nach dem Verbandsſpiel wird vorausſichtlich noch ein zweites
Waſſer=
ballſpiel ſtattfinden. Die Eintrittspreiſe ſind volkstümlich gehalten.
Wetkerbericht.
Der hohe Druck über Frankreich hat ſich nordoſtwärts ausgebreitet.
Während geſtern morgen in ſeinem Kerngebiet infolge Ausſtrahlung
ſtärkerer Froſt aufgetreten iſt, liegt heute durch die Verlagerung der
Kälteherd über Mittel= ud Süddeutſchland. München meldete heute
morgen —B Grad. Auch bei uns hatten wir in der vergongenen Nacht
das tiefſte Minimum in dieſem Winter mit —15 Grad. Dos britiſche
Druckfallgebiet mit ſeiner Warmluft hat ſich weiter durchgeſetzt, ſo daß
dort und über Weſtfvankreich die Demperaturen bis zu 11 Grad über
Null angeſtiegen ſind. Auch Weſtdeutſchland zeigt infolgedeſſen bereits
eine Abſchwächung des Froſtes. (Aachen heute morgen —3 Grad.) Die
Warmluftwelle wird auch in unſerem Gebiet den Froſt ſtark abſchwächen
und ihr Aufgleiten zur Eintrübung und Schneefällen führen.
Ausſichten für Mittwoch den 30. Januar: Wolkig bis bedeckt, ſtarke
Ab=
ſchwächung des Froſtes, zeitweiſe Schneefälle, ſüdweſtliche Winde.
Ausſichten für Donnerstag, den 31. Januar: Wechſelnde Bewölkug,
Temperaturen wahrſcheinlich unter Null, ſtrichweiſe Schneefälle.
Schnee- und Wekkermeldungen des Heſſiſchen
Verkehrsverbandes Darmſtadt vom 29. Januar.
höhe Kälte Witterungs=
Charakter Skibahn „Starkenburg: Lichtenberg 35 cm 8 Neuſchnee ausgezeichnet Lindenfels 40 cm 9 Neuſchnee ausgezeichnet Lützelbach 40-50 Neuſchnee ausgezeichnet Neunkirchen Wc 13" Neuſchnee ausgezeichnet Tromm 60 cm 12" Neuſchnee ausgezeichnet Wald=Michelbach", 36 cm 9‟ Neuſchnee ausgezeichnet Oberhe ſen: Hoherodskopf 60 cm Schneefall ausgezeichnet Herchenhainer Höhe c0 cm 8" Schneefall ausgezeichnet
Hauptchrittteinung. Rudoif Maup=
Veranwwortlich für Polttk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handei: Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Rette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unperlangte Manu/kripte wird Garanne der Rücktendung nict übernommen.
Die heutige Nummer ha: 14 Geiten
Mittwoch, 30. Jan. 6.30: Gymnaſtik. 12.45: Schulfunk.
Neunter Ee ang aus „Hermann und Dorothea‟. O 13.15:
Schall=
platten o 15.05: Rektor Wehrhan: Sagen von den
Deutſchordens=
rittern im fernen Oſten. 16.35: Konzert des Funkorch.: Neue
Tänze O 18.10: Bücherſtunde. 18.45: Stenographiſcher
Fort=
bildungskurſus O 19.15: Dr. Mertens: Meeresſchi.dkröten. O 19.30:
Franzöſiſche Literaturproben. o 19.45: Franz. Sprachunterricht.
O 20.15: „Ein Traumſpiel” von Aug. Strindberg.
Skutigart.
Mittwoch, 30. Jan. 10.30: Schallplatten. O 12.15: Freiburg?
Mittagstonzert. Kapelle Frederic Hipmann. o 15: Der Win.er
im Märchen und Kinderland. Leitung: Ott. Mitw.: Mädchenchor
(Leitung: Hilde Sch.egel=Kamm), G. Ott, Funkorch. o 16:
Kinder=
ſtunde: Tante Gretle, Funforch 16.35: Frankfurt: Neue Tänze.
S 18: Landwirtſcha tsnachrichten O 18.05: Die Stuttgarter
Sechs=
tagejahrer am Mikrophon o 18.20: Joſ Dembeck: Vertehr mit
Blinden im öffentlichen Leben o 18.50! Fr. Ohle: Auf den Spuren
Abd el Krims O 19.20: Konzert O 20: Die Forellen. Schwäbiſches
Luſtviel in vier Aften von H. K. Abel. Perſ.: Klinger, Fabrikant;
Simon, Webermeiſter: Bärbele, de ſen Tochter; Willi Flachsland,
Forſtſchüler beim Oberförſter; der Oberförſter; ſeine Frau; der
Schultheiß: ſeine Frau; Lieſel, deren Tochter; Martin. Jagdhüter
bei Klinger; Baltes, Meiſterknecht beim Schultheißen; Schorſchel,
junger Knecht beim Schultheißen; Roſel, junge Magd beim
Schult=
heißen; Jogell, reicher Bauernburſche: Jobberiob, Bauer: Jobberle,
ſein Bub: Gabriel, ein Holzhauer: Gabrielin, ſein Weib; Pfeiffer,
ein Fiſcher: Emma. Mädchen beim Oberförſter: Dorfmuſikanten,
Bauernburſchen. Bauernmädchen. Ort der Handlung: Ein
Gebirgs=
ſtädtchen. Zeit: Ein Kirchweihtag.
Berlin.
Mittwoch, 30. Jan. 15.30: Dr. Bode: Moderne Verkaufsfragen,
von Käuferſeite geſehen. 16: Dr. Wygodziniki: Tuberlu vie=
Bekämp ung O 16.30: Jugendbühne. Jugend am Mikrophon. o 17:
Tee=Muſik. Kapelle Geza Komor. o 18.10: Gartendirektor Leſſer:
Rundſchau für Blumen= und Gartenfreunde. O 18.35: Prof. Dr.
Manes: Neue Förmen der Lebensverſicherung O 19.25: Geh. Reg.=
Rat Prof. Dr. Sombart: Grundtat achen des Wirtſchaftslebens.
Karl=Auguſt, Herzog von Sachſen=Weimar: R. Schönwieſe;
Haupt=
mann v. Knebel am Hofe von Weimar: Fr. Schönemann: Johann
Wolfgang Goethe: R. Tauber;: Jakob Brion, Pfarrer von S=
ſen=
heim: R. Starnberg; Magdalena, ſeine Frau: Joſefine Dora;
Friederike, Salomea, deren Töchter: Käthe Dorſch, Heidi Esler;
Chriſtel. Magd bei Brions: Emma Debner: Leopold Wenland:
E. Rex: Reinhold Lenz: C. Veſpermann: Madame Schöll: Olga
Limburg: Hortenſe, ihre Tochter: Erna Plieth; Madame Hahn:
H. Arnſtaedt: Liſelotte, ihre Tochter: Annelieſe Gert; Goethes
Freunde. Damen der Geſellſchaft in Straßburg. Friederikens
Kreun=
dinnen. Bauern, Bäuerinnen, Kinder, Studenten. Dienerſchaft bei
Madame Schöll. 1. Akt: Im Garten des Pfarrhauſes von
Seſen=
heim 1771. 2. Akt: Im Salon der Madame Schöll zu Straßburg.
3. Akt: Im Garten des Pfarrhau es von Seſenheim (8 Jahre ſpäter).
O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Dajos Bela.
Deutſche Weille. Mittwoch, 3). Jan. 9: Uebertr. der
Winter=
tagung der Deutſchen Landw. Geſellſchaft „Dünger=Abteilung‟. Dr.
Hager=Bonn: Die Aenderungen des Bodengefüges durch natürliche
und künſt iche Düngemi te‟ — Güterdirektor Blumſchein=Schlanſtedt:
Erfahrungen eines Praitikers über Düngung und Düngungserfolge!
O 12: Miniſterigirätin Dr. Heinemann: Geſchichte. O 13.45: Bi=
d=
funkverſuche S 14.45: Jugendbühne. O 15.40: Thereſe Wagner;
Was kann die Landfrau zur Förderung des Milchverbrauchs tun?
O 16: Dr. Grabert und Dr. Hartig: Bildungsmöglichkeiten und
Bildungswege im framöſiſchen Unterricht. 16.30: Hamburg!
Haus= und Kammermuſik auf hiſtosiſchen Inſtrumenten. o 17.30:1
mittel bei Werkzeügmaſchinen. 0 19.20: Dr. Günther: Leſing un
das Theater. O 19.30: Richard Wi.de: Einführung zur der Ueber
tragung aus dem Theater des Weſtens. O 20: Friederike.”
Sing=
ſpiel in drei Akten von Franz Lehar. O Danach: Tanzuſik. Kapelle‟
Daios Bela.
Nur beim Fachmann
C. Boßler & Co., G m b H
Ernst-Ludwigstraße 14.
Telephon 2140 1038a
Lungenkranke!
Täuſcht Euch nicht! O
Vrwiome: Ouſien, Nachtſchweiß, Stechen uſw. dulden
Srbſtäuſchung. Rechtzeitiger Kompf dagegen iſt
Hilfe. „NTMPHOSAN- bringt dieſe Hilfe. Mertte,
verordnen, bezeugen dies durch ausführliche Guf
Iberraſchend iſt die Erleichterung, die ſofort ein=
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Erbältlich in allen Apotheten
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Nummer 30
Mittwoch, den 30
Das Weingeſchäft am Mittelrhein. Das freihändige
Wein=
geſchäft iſt zuletzt durch die Käufe der Sektinduſtrie etwas
ange=
regt worden. Nachdem dieſelben größere Poſten 1928er Weine in
Oberweſel. Damſcheid und Oberdiebach aufgekauft haben, ging
auch die geſamte Ernte des Winzervereins Niederburg zum Preiſe
von 1100 ℳ je Fuder an eine Sektfirma über. Auch der
Manu=
bacher Winzerverein konnte zum gleichen Preiſe ſeine Ernte aus
1928 in andere Hände übergehen laſſen. Die Winzervereine des
Viertälergebietes haben ihre geſamten Vorräte des Jahrganges
1928 bis auf geringe Beſtände verkauft.
Fuſion Vereinigte Weſtdeutſche Waggonfabriken Köln und
Gebrüder Gaſtel Mainz=Mombach perfekt. Die ſchon
angekündig=
ten Fuſionsverhandlungen in der ſüdweſtdeutſchen Waggonbau=
Induſtrie zwiſchen Weſtdeutſchen Waggonfabriken in Köln und
Gebr. Gaſtel Mainz=Mombach ſind, wie wir erfahren, nunmehr
abgeſchloſſen. Der Zuſammenſchluß erfolgt bereits rückwirkend ab
1. Juli 1928. Die Mainzer Geſellſchaft wird von dem Kölner
Unternehmen mit allen Aktiven und Paſſiven übernommen.
Letz=
teres erhöht ſein Aktienkapital von 11 auf 12,65 Mill. RM. Die
neuzuſchaffenden 1,65 Mill. RM. werden für Einbringung ihres
Unternehmens an die bisherigen Inhaber von Gaſtel abgeführt.
Durch die Fuſion iſt eine erhöhte Rentabilität infolge
Konzen=
tration der Betriebe möglich. Während das Werk Killing & Sohn
in Hagen in den nächſten Tagen ſtillgelegt wird, bleiben die
Köl=
ner. Düſſeldorfer und auch die Mainzer Anlagen im bisherigen
Umfange beſtehen. Ueber die Düſſeldorfer Anlagen ſchweben
Er=
wägungen. Die Reichsbahnquote der Vereinigten Geſellſchaft
be=
trägt nunmehr 17 Prozent (bisher Köln 13.5. Mainz=Mombach
3.5). Das Mainzer Werk wird als Vereinigte Weſtdeutſche
Wag=
gonfabriken AG., Werk in Mainz, weitergeführt. Von der
Main=
zer Geſellſchaft werden die Herren Albert Gaſtel. Dr. Albert
Kirn=
berger und Dipl.=Ing. Otto Gaſtel die Leitung des Mainzer
Wer=
kes weiterführen und gleichzeitig in den Vorſtand des vereinigten
Unternehmens eintreten. Weitere drei Herren der Familie Gaſtel
in Mainz werden in den Aufſichtsrat der Vereinigten
Weſtdeut=
ſchen Waggonfabriken AG. Köln eintreten.
Zur Sanierung der Fuchs Waggonfabrik. In dem „
Heidel=
berger Tageblatt” wird von anſcheinend gut unterrichteter Seite
ein Vorſchlag zur Sanierung der Fuchs Waggonfabrik A. G.
Hei=
delberg gemacht, wobei auch die Zuſammenarbeit mit der
Raſtat=
ter Waggonfabrik A. G. Raſtatt berückſichtigt wird. Hiernach wird
vorgeſchlagen, das derzeitige A.K. der Fuchs Waggonfabrik von
1.52 Mill. RM. zuſammenzulegen, und zwar die 1.25 Mill. RM.
Stammaktien 10:1 auf 125 000 RM., die 250 000 RM. V.A. Lit. B
5:1 auf 50 000 RM., während die 20 000 RM. V.A. Lit. A der
Verwaltung zur Verfügung geſtellt werden ſollen. Das A.K.
würde alſo noch 250 000 RM. betragen. Seine Wiedererhöhung
wäre auf mindeſtens 2,5 Mill. RM. derart gedacht, daß das an
der Raſtatter Waggonfabrik intereſſierte Bankhaus Veit L.
Hom=
burger in Karlsruhe deſſen Mitinhaber Dr. Homburger
derzeiti=
ger Aufſichtsratsvorſitzender der Waggonfabrik iſt. rund 1,5 Mill.
RM. Schulden der Fuchs A.G. bei der Rheiniſchen Creditbank
Mannheim übernimmt, während die reſtlichen 0.7 Mill. RM.
durch beide Banken durch Aktienemiſſion aufgebracht würden.
Be=
triebstechniſch wird vorgeſchlagen beide Werke in Heidelberg und
Raſtatt beſtehen zu laſſen, jedoch eine gemeinſame Firma, etwa
Vereinigte Waggonfabriken Heidelberg=Raſtatt A. G. mit der
Zen=
trale in Heidelberg, zu gründen. Es beſtehen aber noch
Schwie=
rigkeiten, die zu beſeitigen wohl noch einige Zeit beanſpruchen
dürfte.
Frankfurter Hof A.=G. Frankfurt a. Main. Wie wir erfahren, iſt
für die Mitworh angeſetzte Bilanzſitzung wegen Erkrankung zweier A.=R.=
Mitglieder vertagt worden. Wenn eine Dividendenerhöhung, was bisher
ertrartet wurde, vorgeſchllagen würde, ſo bewegt ſich dieſe nur in
ge=
ringem Ausmaße. Mit der neuen Sitzung iſt wohl in der 2. Hälfte des
Februar zu rechnen.
Verkaufs=Vereinigung Deutſcher Flußſpat=Gruben, G. m. b. H.,
Erfurt. Die Vertragsdauer dieſer Verkaufs=Vereinigung, durch welche
der größte Teil der deutſchen Flußſpat=Förderung abgeſetzt wird, und
zwar auf Gruben in allen Teilen Deutſchlands geſtützt, iſt auf eine
weitere Reihe von Jahren verlängert worden.
Die 30 Millionen=Dollar=Anleihe für Rumänien. Wie verlautet,
ſollen die Verhandlungen zciſchen der rumäniſchen Regierung und dem
ſchwediſchen Zündholztruſt über eine 30 Millionen=Dollar=Anleihe auf
30 Jahre zu 7 Prozent zum Abſchluß g=kommen ſein. Der
Zündholz=
truſt ſoll ſich verpflichtet haben, ſich in Zukunft an ſämtlichen Anleihen
mit 20 Prozent zu beteiligen, wofür der Staat dem Truſt das
Zündholz=
wonopol verkauft und eine um 50¾ höhere Einnahme garantiert als
das Monopol bisher abwarf.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen vom 29. Januar ſd Uten ſich für
Elektrolyt=
kupfer 161,50, Originale Hüttenaluminium 190, desgleichen 194,
Nein=
nickel 350, Antimon Regulus 78—82, Feinſilber 77,50—79,25.
Die Berliner Metalltermine vom 29. Jan. ſtellten ſich für Kupfer:
Januar 149 151), Februar 148,75 (149,75), März, April, Mai, Juni,
Juli, Auguſt 149 (149,50), Seplember, Oktober 149,25 (149,50),
Novem=
ber 149,75 (149,75), Dezember 149,25 (149,50). Tendenz: ſtetig. Für
Blei: Januar 43,25 (44,75), Frbruar 43,50 (44), März 44,25 (44,25),
Alpril, Mai, Juni 4,425 (44,50), Juli 44,25 (44,50), Auguſt, September,
Oktober, November, Dezember 44,50 (44,75). Tendenz: ſtetig. Für
Zink: Februar 51 (53), März 51,50 (53), April, Mai 51,75 (52,75),
Juni, Juli, Auguſt 51,50 (53), September, Oktober, November 51,75 (53),
Dezember 52 (53). Tendenz: luſklos. — Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 29. Januar
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: ſtetig): Standard p. Kaſſe 77½—
3 Monate 747—1/ys, Settl. Preis 77½, Elektrolyt 79½—80, beſt
ſelected 78½—79¾4, Elektrowirebars 80; Zinn (Tendenz: träge):
Standard p. Kaſſe 220½—34, 3 Monate 221½—½, Settl. Preis 220½,
Banka (inoff. Not.) 22134, Straits (inoff. Not.) 223; Blei (Tendenz
ruhig): ausländ, prompt 22½, entft. Sichten 222/, Settl. Preis 22½;
Zink (Tendenz: flau): gewöhnl. prompt, entft. Sichten, Scttl. Preis 25,
Antimon Regulus chineſ. per (inoff. Not.) 33½, Quechſilber (inoff. Not.)
22½, Wolframerz (inoff. Not.) 20½.
Produkkenberichke.
Frankfurter Produktenbericht vom 29. Januar. Die Frankfurter
Getreidebörſe lag ruhig. Weizen iſt um 25, Roggen teilweiſe um 25
Pfennig niedriger notiert. In 100 Kilo: Weizen 23,75, Roggen 23,25
bis 23,50, Sommergerſte 24,50—24,75, Hafer 23,75—24, Mais 23,50—
23,75, Weizenmehl ſüddeutſches 33,50—34,25, Weizenmehl niedrrhein.
33,25—33,75, Roggenmehl 31—31,50, Weizenkleie 14,25, Roggenkleie 15.
Berliner Produktenbericht vom 29. Januar. Im Inlande beſtehen
die durch Schnee und Froſt verurſachten Transportſchwierigkeiten in
unvermindertem Maße fort, und Zufuhren und Angebot von
Brot=
getreide halten ſich infolgedeſſen weiter in ſehr engen Grenzen. Die
ſchwachen Meldungen von den überſeeiſchen Terminmärkten und die
nachgiebigen Forderungen mahnen die hieſigen Käuferſchichten, Mühlen
und Exporteure zur Vorſicht, ſo daß das geringe Angebot von Weizen
und Roggen nur zu etwa 1 Mk. niedrigeren Preiſen als geſtern
Unter=
kunft finden konnte. Neue Exportabſchlüſſe kommen angeſichts des
herrſchenden Materialmangels und der augenblicklichen Schwäche des
Weltmarktes kaum zuſtande. Auch im Imvort äft bleihen die
Um=
ſätze infolge der weiterhin beſtehenden beträchtlichen Preisdifferenz
zwiſchen Auslands= und Inlandsmaterial auf ein Mindeſtmaß
be=
ſchränkt. Die Lieferungspreiſe erfuhren bei nur geringen Umſätzen
Abſchläge von 0,5—1,25 Mark. Weizen= und Roggenmehle haben
wei=
terhin ſehr kleines Konſumgeſchäft. Hafer und Gerſte in wenig
ver=
änderter Marktlage.
Biehmärkke.
* Mainzer Viehhofsmarktbericht vom 26. Januar.
Aufgetrie=
ben waren 47 Ochſen. 15 Bullen, 590 Kühe oder Färſen, 303
Käl=
ber. 1026 Schweine. Der Marktverlauf war ruhig, es wurde
lang=
ſam geräumt. Je nach Qualität wurden pro 50 Kilogr.
Lebend=
gewicht folgende Preiſe erzielt: Ochſen 50—54, 44—48. Bullen
32—42. Kühe 39—45. 33—39, 26—33. 20—26. Färſen 48—56,
Käl=
ber 56—66, 48—56. Schmeine 7
Frankfurker und Berliner Efſektenbörſe.
Frankfurt a. M., 29. Januar.
Die kommenden Reparationsverhandlungen, denen in Börſenkreiſen
ſehr peſſimiſtiſch entgegengeſehen wird, der unregelmäßige Verlauf der
geſtrigen New Yorker Börſe ſowie die Schwierigkeiten der deutſchen
Wirtſchaft, die in den geſtrigen Ausführungen des preußiſchen
Handels=
miniſters zum Ausdruck kamen, hatten zu Beginn der heutigen Börſe
eine allgemeine Unſicherheit zur Folge. Der bevorſtehende Zahltag
mahnte ebenfalls zur Vorſicht, da in verſchiedenen Kreiſen mit evtl
Schwierigkeiten gerechnet wird. Die Spekula ion hielt ſich da er ſtarr
im Hintergrunde und ſchritt zu Abgaben, und die Tendenz neigte aus
dieſem Grunde ſtark nach unten. Auch wurden von Provinzſeite
Ab=
gaben vorgenommen, und es traten gegenüber der geſtrigen Abendbörſe
durchſchnittlich Verluſte bis zu 4 Prozent ein. Als die
Bankiertra=
gödie von Berlin bekannt wurde, nahm die Verſtimmung eher noch zu
und es machte ſich eine große Luſtloſigkeit bemerkbar, ſo daß das
Ge=
ſchäft kaum nennenswerte Umſätze zu verzeichnen hatte. Stark
ange=
boten und 6 Prozent niedriger lagen J.G. Farben. Am Elektromarkt
verloren Bergmann 5 Prozent, Geſ. für El. 4,5 Prozent und A. E. G.
3 Prozent. Schuckert und Siemens, bei letzteren muß der
Dividenden=
abzug berückſichtigt werden, zeigten eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit.
Am Montanmarkt waren die Umſätze ebenfalls äußerſt gering. Phönig
hatten einige Nachfrage zu verzeichnen und blieben knapp behauptet.
Auch die übrigen Aktien dieſes Marktes blieben knapp gehalten.
Ban=
ken uneinheitlich, Deutſche Bank 1 Prozent ſchwächer, Commerzbank
und Dresdener Bank dagegen bis 0,75 Prozent erhöht. Zellſtoff
Wald=
hof minns 5 Proz. Autoaktien verloren bis 2 Proz., Kaliwerte bis 3
Proz. Einiges Intereſſe beſtand dagegen für Svenska und für
Monte=
catini. Renten ſtill. Deutſche Anleihen zur Schwäche neigend. Von
Ausländern Ungariſche Goldrente etwas höher. Im Verlaufe griff die
Verſtimmung weiter um ſich und es traten infolge weiterer Abgaben,
auch von außenſtehenden Kreiſen weitere Kursabſchläge ein. Stark
unter dem Druck der herrſchenden ungünſtigen Lage hatten vor allem
die anfangs recht widerſtandsfähigen Schuckert= (erneut minus 5 Proz.)
und Siemensaktien (minus 7 Prozent) zu leiden. Auch J.G. Farben
gaben weiter bis zu 2 Proz. nach. Am Geldmarkt war Tagesgeld zu
4 Prozent unverändert.
Die Abendbörſe war außerordentlich geſchäftsunluſtig, da
an=
geſichts der erneuten Vorfälle in der Berliner Privatbankwelt
Unſicher=
heit über mögliche Auswirkungen für die Börſe beſteht. Unbeſtreitbar
iſt die große moraliſche Depreſſion, die an der Börſe zum Ausdruck
kam; auch im weiteren Verlauf blieb das Geſchäft ſehr gering. Die
gelegentlich nur leichteren Kurserhöhungen dürften auf Rückdeckungen
von Leerverkäufen zurückzuführen ſein. Andererſeits bröckelten an dem
Elektro= und Montanmarkt die Kurſe vereinzelt weiter ab.
Berlin, 29. Januar.
An der heutigen Börſe haben die Verkäufe des Vortages keine
Fortſetzung gefunden, doch war die Stimmung allgemein luſtlos und
ſchwächer. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe trat eine Beruhigung ein
und verſchiedentlich machten ſich Anſätze zur Erholung bemerkbar. Im
weiteren Verlauf der Börſe war die Tendenz ſchwankend und
unein=
heitlich. Nach einer tor”hg enden leieten Erholung trat bald
wie=
der eine allgemeine Abſchwächung ein, die namentlich am Elektro= und
Kalimarkt einen größeren Kursdruck verurſachte. Da gegen Schluß des
offiziellen Verkehrs der Verkaufsdruck aufhörte, ſchritt die Spekulation
zu Rückkäufen, ſo daß die Börſe leicht erholt ſchloß. Die Erhöhung des
Privatdiskontes wurde weniger beachtet und nur als vorübergehende
Ultimo=Erſcheinung angeſehen. Nachbörslich waren die Kurſe zumeiſt
behauptet, teilweiſe auf Deckungen — namentlich am Kalimarkt —
un=
weſentlich befeſtigt.
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229. —
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99.5
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146.5
37.5
13825
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111.5
270.5
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277.—
163.5
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163.5
125.
94.5
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98.5
121.—
152.—
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515
103.—
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35.5
Deviſenmarkk.
28. 1. 29. Geld /Brief Geld Brie Helſingfors. . / 10.578 10.598 10.577 10.597 Italten ...... 59.115 59.235 59.105 59.225 Paris ...... 12.4a 12 46 12.445 12.465 Schweiz .. . ." 73.30 73.44 73.28 73.42 Spanien..... 3.04 3.0uc 3.037/ 2.043 Danzig ..... 168.56 168.9 168.56 168 90 Japan ....." 1i2od i12.26 112.07 112 20 Rio de Janeiro 1r2.16 12. 38 112.16 112 34 Jugollawien 112.3 112 6 112.39 112.61 Portugal. . 20.39 20.43 20.39 120.43 Athen .... 1.773 1.777 1.773 1.77 Konſtantinpel 4 2055 2135 4.2055 4.2135 Kanada. 58 43 18.55 18 43 58.55 Uruguay ... 28. 1.
Geld /Briet
22.015/22.055
16 435/16.475
80 86 8102
68.68 168.92
81 535181.695
1.906/ 1 910
0.50150.5035
29. 1.
Geld /Brief
22.025 22.065
16.435 16.475
80.86 81.02
7.385
18.48
5. 435
2.05
7.399
18.54
445
057
8.67
81 52
1 906
0 502
7 383
18.48
5 435
E8.81
81.68
1910
0.504
7.397
18.52
5.445
2058 2.062
4 193/ 4 201
4 316/ 4.324
Amerikaniſche Kabelnachrichten
* Chicago, 29. Jan.
Weizen: Die Preiſe gaben weiter nach auf Abgaben
und öſtlicher Firmen, auf die enttäuſchenden
Liverpoolg=
vorübergehende Erholung konnte ſich nicht durchſetzen. A
nit weniger ſtarken Auswinterungsſchäden und mit eij
argentiniſchen Ausfuhr.
Mais lag im Einklang mit Weizen ebenfalls
ſchwägr=
gänge betrugen bis zu 1 Cts. Exportnachfrage fehlte fag
Roggen: Auf die Preiſe drückten Abgaben für nor;
nung, beſſere Wetter= und Erntenachrichten aus dem V
Europa. Beſonders ſchwach war der Mai=Terwin.
Hafer: Die Preiſe ſetzten ihren Rückgang heute
Liguſdationen erfolgten und das Angebot größer war.
* New York, 29. Jan.
Baumwolle: Der Markt eröffuete ſtetig auf Grund
gegangener Orders. Die Preisgewinne gingen jedoch
ſp=
loxen uns die Preiſe lagen bis zum Schluß unter geſter
Lokonachfrage, enttäuſchende Kabel aus dem Schnittwarerng
Mancheſter. Man beobochtete gegen Schluß auch einige=
Kaffce: Die Preiſe ſetzten niedriger ein, durch Lic
europäiſche Abgaben ausgelüſt. Anſchaffungen des Hendo,
gen führten dann zu einer Erholung mit Preisgewinner;
tägige Nibeau.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago=
Getreide: Weizen, März 122½, Mai 125½, Jul
März 96½, Mai 99½, Juli 10138; Hafer, März 52
Juli 49½; Roggen, März 107½, Mai 108, Juli 10
Fette: Schmalz, Jan. 11.96, Februar 1195, Ms
12,335; Rippen, Januar 12,70, Mai 13,70, Juli 13
12,75; leichte Schweine 9,50—9,90, ſchlvere Schwe-
Schweinezufuhren Chicago 38000, im Weſten 115c
Chicagoer Baumwolle, März 19,27, Mai 19,30.
Es notierten nach Meldungen aus NewYorme
Getreide: Weizen, Rotwinter 158¾, Hartwinte
neu ang. Ernte 111½: Mehl ſpr. heat clears 5,8(I
nach England 16—2,5, nach dem Kontinent 13—1
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,60; Talg extra.
Kakav: Tendenz kaum ſtetig, Umſatz in lots
Februar 10,07, März 10,21, April 10,34, Mai 10,Z,
Juli 10,68, September 10,86, Oktober 10,91, Dezem
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Produktion des Limburger Steinkohlengebie
Dezember vorigen Jahres 858 539 To. gegen 904 482 T
1927. Für das geſamte Jahr 1928 belief ſich die
10 920 004. To. gegen 9 788 413 To. im Vorjahre.
Die Hamburg=Südamerikaniſche
Dampfſchiffahrtsge-
wieder 8 Prozent Dividende vor.
Ueber den augenblicklichen Stand der deutſch=polrn
vertragsverhandlungen wird erklärt, daß die polniſchen
von den zuſtändigen Reſſorts in Berlin genau geprüü
Trotz der dazu gekommenen Ergänzungen ſind dieſe
völlig unzureichend und ſtellen keineswegs eine angen
leiſtung dar. Dieſe Anſchauung iſt Polen zum Amd
worden.
Zu den Meldungen über eine Verſtändigung mit du
Kunſtſeideninduſtrie, insbeſondere mit der Soie de Ch=d
wir von maßgebender Seite, daß gegenwärtig überhan
gungsverhandlungen ſtattfinden. Die deutſche Kunſtſeiken
harrt nach wie vor in ihrer Abwehrſtellung gegenübe‟
ſchen Konkurrenz.
Der Oberſchleſiſche Kurier meldet: Die Arbeitsc
Metallarbeiterverbände Oſtoberſchleſiens hat beſchloſſen.,
Bergarbeiter gutzuheißen und ihn gegebenenfalls zu zu
In der Geſellſchafterverſammlung des Rheiniſche=
Syndikats wurde beſchloſſen, das Syndikat auf der
tragsgrundlage bis 31. März 1945 zu verlängern.
Ein proviſoriſches Handelsabkommen zwiſchen Finn-
Slawien wurde in der Berliner Finniſchen Geſandtſch=
Notenwechſel zwiſchen den Geſandtſchaften beider LänLi
Durch das Abkommen werden die Handelsbeziehungen
beiden Ländern vorläufig geregelt.
Die ſüdweſtdeutſche Uhreninduſtrie wird am 5. Febrn
ſame Sitzung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer in
abhalten. Die Arbeitnehmerverbände haben ihre Teil-n
und man wird verſuchen, auf gütlichem Wege eine der
den Arbeitnehmern zuträgliche Einigung herbeizuführ-1
abkommen in der Uhreninduſtrie läuft demnächſt ab.
Die belgiſchen Hochöfen (56) produzierten im Dezem=
Tonnen Roheiſen (gegen 331 470 Tonnen im November
Froduktion für 1928 betrügt ca. 3 905 000 Tonnen (gegen
im Jahre 1927 und 2 484 000 Tonnen im Jahre 1913).
zeugung betrug im Dezenwber 323 480 Tonnen (gegen
im November). Die Jahreserzeugung ſtellte ſich au
3 604 000 Tonnen i. V.)
Unter der Bezeichmung Société Financiere et Im
Polonaiſe iſt in Brüſſel mit einem Aktienkap’tal vo
Franken eine Holdinggeſeilſchaft gegründet worden, die
des Truſtes Metallurgi= Belge Francaiſe in Polen verm
Lokaloant, Koucanongefeafchäft
Frankfurter Kursbericht vom 29. Januar 1929.
6% Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27
62 Baden
Frei=
ſtaat v. 27
6% Bayern
Frei=
ſtaat b. 71
89 Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28
6% Sachſen Frei
ſtaat v. 27
7%0
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. * ſ.
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . ..
80 Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24..
8‟ Darmſtadt v. 26
1. 2
Frkf. a. M. v. 26
80 Mainz v. 26.
80 Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. ?
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser.
Ser.II
39 Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyv. Bk.
4½%, „ Lia.
Pfb=
fbrBk.
87.35
79.4
90
80
84.5
53.6
13.90
5.5
95
G
92
87
92.1
95
97.5
97.5
97.5
8% Heſſ. Landesbk.
4½% Heſſ. 2ds. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr.
80 Kom.
Landes=
bank Darmſtadt.
00 Mein. Hyp.Br.
½% „ Lig. Pfbr
Pfälz. Hyp. Bk.
8% Preuß. Ztr.=
Stadtſchaft. .
Rhein.Hyp.=B
Lig. Pfbr
82 Rhein.=Weſtft=
Bd.=Credit..."
3% Südd. Bod.
Cred.=Bank
8% Württ. Hyp.=B
6% Daimler Benz
von 27.
80 Klöckner=Werke
Berlin v. 26...
O Mainkrw.v. 26
2 Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26
8% VoigtckHäffner
von 26 ..
3. 6. Farben Bondsl
v. 28.
5% Bosn. L. E. B.
v. 1914..
4I=% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ..
4% Oſt. Goldrente
4/.% Rum. Gold
von 1913
4% Türk. Admin.
4% „ 1.Badgad
„ Zollanl.
Ungarn 1913
97.5
93.9
98
97.5
97
97.75
97.5
98.5
95.5
75.5
93
86.75
85.5
92.5
Ri
19.25
4½/,% Ungarn 1914
4%
Goldr..
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt. 1.38.75
Bk. f. Brauinduſtr. 170
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk. /279
Deutſche Bank ...
„Eff.=u. Wechſel=
.
bank".
Vereinsbank ../104
Diskonto=Geſellich. /163.25
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank.....
„ Hyp.=Bk.
„ Pfdbr.=Bk.....
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bank.
Mitteld. Creditbk. 1202
Nürnb. Vereinsbk. 160
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Creditbk. 124.75
Hyp.=Bank . . 1214.7.
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Banwerein
A.=G. ſ. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge.
Hapag
Nordd. Llohyd
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.1120
Accum. Berlin
Adlerw. (v. Kleyer)
AEG. Vorzug
197
169.75
125
170
113
1147.5
155.9
142
139
34.7
159
311.5
14.75
171
90.3
123.75
124.75
157.5
53
86.5
AEG. Stamm. . . .
Baſt Nürnberg ...
Bergm. El. Werke)
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Raener Gh Darmſt.
217.5
110
92
117
126
105
191
143
64.75
56
24
95.25
31 .25
wa
Rütgersm=
Suchtlebe-
SchöfferE
Schramm?
Schriftg.
Schuckert
Schwarz
Siem G-
Siemens
Stroyſtof.
Südd. Jr
Svenska
Zellus B
Thür. Li
Tucher.B
Anterfr
tr.=Ber-
Beithwer
Ver. f. (n:
Gurz
Ber
Lau-
Sta 13
ültr-
Zell.
Vogtländ-
Boigt & S
Wayß &
Wegelin
Werger S
Zellſtoff. S3
Mer=
War=
Allianz L
Verſich‟
Frkft Alm 1
Frankona.
Mitv. —
Mannh. S
Abenteurer von Ehre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
Sa vielerlei Erklärungen, die wahrſcheinlichſte war,
an nur ſo vieles könnende, ſondern auch ſo vieles
eve Eduard irgendwie um die erſte Ehe des Herzogs
mewußt hatte, vielleicht hatte er auch ſeine ſchützende
erade in dieſem Augenblick?
dreſe Frau gehalten — richtig, da fiel es Hohlander
h. dem Tode des ſiebten Eduard die hetzende, auſwüh=
Azuon des Herzogs von Berwick noch weit vehementere
v1mommen hatte, denn zuvor: ja, dieſer Bulle mochte
ſuae Arbeit gewohnten Meiſter moderner Diplomatie
ziequem geweſen ſein.
ai um dieſer Kindervers überhaupt?
„rreß Blomm geiſtig ſchwach war und hiervon wußte,
Arete, das Verſteck zu vergeſſen; weil ihr jede klare
g ihres Geheimniſſes gefährlich zu ſein ſchien; und
b ſſentwegen, weil ſie eine ſehr romantiſche Frau
mnutlich ſchon unzählige Hintertreppenromane
ver=
in einem von dieſen ein ähnliches, geheimnisvolles
fnden und nun ein gleiches verfaßt oder ein altes
romantiſch mußte dieſe Frau ſein, hierfür ſprach
t= unter ſo romantiſchen Umſtäden erfolgte Heirat,
nanzes Leben nach dieſer Heirat.
ſſim Frau war kein Streben nach Klarheit — wie
es ihr doch geweſen, ihre ganzes Daſein auf eine
üire zu ſtellen, ſo oder anders, zugunſten ihres
recht=
ſüen oder gegen ihn; nein, ſie war vermutlich eine
uen, die ſich im Unklaren, im Helldunkel oder im
Htel gefallen, die ferner eine Luſt an dem ihnen
zu=
fracht verſpüren — Naturen, deren es weit mehr gibt,
nturbt, und die, ſoll es einmal zur Klärung kommen,
whicer den Richter oder jeden Menſchen mit geſundem
ſeihtfand zur Verzweiflung bringen können..
46 alſo nur dieſer „Pferdeſprung” übrig; hier half
tila nichts, hier konnte bloß die Anſchauung eine
eren, günſtigenfalls. . . .
ſſorfmach Jverelyde, das war die gegebene Parole!
dſerging ſich Hohlander jetzt in fieberhafter Tätigkeit;
dtitz v Depeſche nach London ab, ſie war für Coffin be=
Mcürieb einen für Miſtreß Blomm beſtimmten Brief
ezuſte ſich, daß dieſer Brief geleſen wurde, und nicht
rtpeng, um dann in kleinſte Stückchen zerriſſen zu werden
Mittwoch, den 30. Januar 1929
ah, dieſe geiſtesſchwache Miſtreß Blomm wußte alſo in Dingen,
die in das Gebiet ihrer Romantik fielen, mit Vernunft und
Vorſicht zu handeln!
Und ſchließlich packte er einen kleinen Koffer, um dann
ver=
geblich nach dem Reverend Lawrence und dem Miſter Parker zu
fragen — beide würden erſt gegen Abend zurückkommen.
Hohlander verabſchiedete ſich ſchriftlich, wobei er für die ſo
reichlich gebotene Gaſtſreundſchaſt aufs beſte dankte und ſeinem
engliſchen Kollegen gegebenenfalls ſeine Gegendienſte zur
Ver=
fügung ſtellte — eine unerwartete Nachricht erheiſche ſeine
drin=
gende Abreiſe.
Der gleiche Wagen, der ihn und Parker zum Sanatorium
ge=
führt hatte, brachte ihn nun wieder zur Bahn, neben dem
Kut=
ſcher ſaß diesmal aber noch ein Diener, es war jener, der den zu
ſtarken Kaffee ſerviert hatte.
Kin Zerwagen
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wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören
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4a
Und als Hohlander in ſeinem Coupé ſaß und der langſam
anziehende Zug eine rurze Weile mit dem heimkehrenden Break
faſt Schritt h.elt, da ſah Hohlander ferner, daß der Wagen ohne
den Diener zurückfuhr .. . .
Es war alſo nicht ausgeſchloſſen, ja, es war ſogar ſehr
wahr=
ſcheinlich, daß er dasjenige hatte, was man in dem Argot ſeines
neuen Berufes einen „Schatten” vannte, daß er überwacht wurde.
Wie war da zu entkommen?
Hier gab es eine gute Möglichkeit, wenm auch eine etwas
ge=
fährliche: Hohlander erinnerte ſich, daß der Schnellzug
Birming=
ham-London kurz nach dem Verlaſſen der gewaltigen Stadt für
etwa zwei, drei Minuten ſeine Geſchwindigkeit ſehr gemäßigt
hatte, es wurden vermulich neue Schienen gelegt, oder die im
Vorſtadtgelände Londons liegende Strecke wurde ausgebeſſert.
Vielleicht war die Reparatur noch nicht beendet, er mußte
ab=
warten.
Der Zug nach Birmingham rollte ruhig weiter, Hohlanders
Wagen wurde in Birmingham ſelbſt an den Schnellzug nach
Lon=
don angehängt, und jetzt raſte der Schnellzug über das flache
Land.
Hohlander grübelte, machte ſich Notizen, er ſchien da eine
große Sache auszuarbeiten; nach etwa zwei Stunden ſah er
häufig auf die Uhr, dieſe Stelle mußte bald kommen.
Sie kam auch; die Geſchwindigkeit ließ nach, die Kraft der
Lokomotive war ausgeſchaltet, der Zug rollte nur noch dem
Trägheitsgeſetz entſprechend, ſiehe, dort war auch ein grünes
Signal.
Seite 13
Hohlander nahm ſeinen Koffer und öffnete behutſam die
Türe des Coupés.
Jetzt war die Geſchwindigkeit diejenige einer Trambahn; da
verſpürte Hohlander, wie die Lokomotive wieder anzog.
Auf dem Trittbrett ſtehend, ſchloß er die Türe, ließ den
Kof=
fer auf den Bahndamm fallen, ſprang ab, es war für ihn eine
Kleinigleit.
Etwa drei Stunden ſpäter ſaß Hohlander bei Coffin im
Cecil=Hotel, und beide waren ſehr zufrieden.
Warum Hohlander zufrieden war, wiſſen wir; warum bei
Coſfin ein Gleiches galt, konnte man leicht erſehen, ſeine mageren
Finger ſpielten läſſig und liebkoſend zugleich mit einer laugen,
prachtvollen Perlenkette.
Teils mit Staunen, teils mit vielem Lachen vernahm der
Amerikaner das, was ihm Hohlander zu berichten für gut hielt.
Sehr gern erklärte er ſich dazu bereit, Hohlander bei der in
den nächſten Tagen ſtattfindenden Schwurgerichtsſitzung in
Che=
ſter zu vertreten, eine beſſere Reklame konnte er ſich nicht
wünſchen.
Punkt für Punkt arbeiteten ſie das lange Schriftſtück durch,
das Hohlander während der Fahrt abgefaßt hatte; es war eine
äußerſt unterhaltende, eine ſehr luſtige Arbeit, Coffin lachte
immer wieder ſein bellendes, etwas hölzernes Lachen, und ſeine
gewaltigen, blendendweißen Zähne Hlapperten bei dieſem Lachen
hart und geräuſchvoll aufeinander.
Hohlander gab Coffin ferner noch einen kurzen,
wohlverſie=
gelten Brief an Parker und bat ihn, dieſen nochmals herzlich zu
grüßen.
Vieles wurde von don beiden noch beſprochen, viele Whiskys
wurden noch getrunken, unzählige Pfeifen wurden geraucht, und
als, ſie ſich diesmal trennten, waren ſie von guten Bekannten zu
Freunden geworden.
Hohlander verließ ſpät am Abend das noch mit
hellerleuch=
teten Fenſtern ſtrahlende Hotel, er ging zu Fuß.
Ein dichter, gelber Nebel erfüllte die Straßen und
ver=
wiſchte die harten Konturen, wickelte die ſtarken Geräuſche wie
in Watte, erſtickte und verſchluckte die leichteren.
Er ſchritt der Themſe zu, nach den Embankments.
Die Embankments ſind jene Stadtteile Londons, die von all
dem bevölkert werden, was kein eigenes Heim, was keine
Wohn=
ſtätte und kein Geld mehr hat; ſie ſind der Schutthaufen für den
menſchlichen Abfall dieſer grauſam mahlenden Stadt.
Hohlander kannte ſich hier gut aus, als Amateur und dann
einmal einer ſoziobogiſchen Studie wegen hatte er einige Wochen
lang Nacht für Nacht an dieſem Themſeufer gelebt, hatte er mit
deſſen Bewohnern enge, nicht immer gefahrloſe Fühlung
ge=
unmien
(Fortſetzung folgt.)
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