Erſcheinen vom 1. Januar
*
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10 ol 225 Reſchemge
hmmart ſnei Haue, Poſbezugspreis
ſe geld monatich 2.8 Reichemar.
Aufnahme von
Anzeigen an
Wird nicht ſbemon
nen. Nichte=
„Nrmmerm inſolge höherer Gewalt
zur Kürzung des
nſcht z
in dur
ſungen und Abbeſtellunge
zuHſchtelt für uns. Poſſcheckonto
gfaurt a M1.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.‟ geſtattet.
Nummer 25
Freitag, den 25. Januar 1929.
192. Jahrgang
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27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg. Reilamezeille (92 m
breitl2Reichemark.Anzeigen von auswärto 40 Reichepf=
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Rekſame=
zeile 300 Reichsmarl. Alle Preſe in Neichsmart
im Falle, höberer
ſt Doſar — 420 Marl.
Gewalt, wie Krieg. Aufuhr Streit uſp. erſcht
ede Verpfiſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
fonfurs oder gerichticher Beſtreibung fäll eder
Rabatzt weg. Banfkionio Deuiſche Boni und
Darm=
ſädter und Nationalbank.
ic
Beſatzungs=Skandal in Mainz
Zintt den Kuliſſen der Sureké.
de iFhandlungen eines Deukſchen durch die
Miciche Gebeirneſtel in Maiff.
Aus A uckfurt wird uns geſchrieben:
n 460 von kaum glaublicher Brutalität
ſchüß)em Verhör eines Deutſchen auf der
htiſſtn SuretéinMainzereignet. Er iſt umſo
ſiegskir, als der Betroffene völlig unſchuldig war, und
genetwumrging, zeigt mit erſchreckender Deutlichkeit, wie
Singak emus der Zeit des Nuhrkampfes noch in trauriger
ungg him, immer noch im beſetzten Gebiet möglich ſind,
abezk ia, die Unerträglichkeit der weiteren Exiſtenz einer
frar//g en Geheimpolizei auf deutſchem Boden.
Einſchüchkerungsverſuche.
ſſelbſt: Als am Freitag, den 18. Januar, der in
ſtehende Techniker Eugen Henſel von
en Mainz, Bingerſtraße 1, kommend, den
Haupt=
wurde er von zwei Ziviliſten, die ihm den
Per=
öd erlangt hatten, verhaftet. Die beiden
ligitimier=
uröſiſche Kriminalbeamte und führten Henſel in
franzöſiſchen Surets=Direktion ab, wo er unter
fun z. ja die Wahrheit zu ſagen, ſich zunächſt völlig
Anmßte. Der Inhalt ſämtlicher Taſchen
Ait und beſchlagnahmt. Im Zimmer des
der Mymtalpolizei wurden dann auch noch die Schuhe
naufiu iterſucht, aber nirgends etwas Belaſtendes
ge=
hohl lef ſelbſt begrüßte Henſel mit den Worten: „
Si=
ere hier ſind, es geht um Ihren Kopf” und frug
(änſchüchterung eingehend nach Perſonalien, Le=
Ainangehörigen uſw. aus. Unbedingt wollte der
daß Henſel, weil er vor dem Kriege einmal in
Ertet habe, perfekt franzöſiſch ſprechen müſſe, und
walßtisgemäß verneint wurde, intereſſierte er ſich
bren=
diteiegsteilnehmerſchaft Henſels. Die Tatſache, daß
ieugführer war, verlockte den Chef, zur
eiſtuch Bomben auf Frankreich geworfen
eirwiderte ruhig, er habe als Soldat ſeinen Dienſt
Außs erboſte den Ausfrager ſo ſehr, daß er Henſel
olt mtlgüigner” anſchrie. Beſonderes Intereſſe hatte der
antſin nd für einen bereits 1921 verſtorbenen Schwa=
won demerwiſſen wollte, daß er im
Aſge gen die Franzoſen im Ruhrgebiet
eitſthabe. Dann ſollte Henſel auf einmal eine
ſter Darmſtadt haben, die mit einem höheren
ſtziek Gbeiratet ſei, und er wurde weiterhin verdächtigt,
Lanctzelizei ein= und auszugehen”. Auch dies mußte
Bahrth”, emäß verneinen.
Shlfſer jetzt wohl das Nutzloſe ſeiner bisherigen
emneli ing nun auf eine tatſächliche Begebenheit ein.
Gejaßtduß ein Verwandter von ihm wegen
buhtats zu 2½ Jahren Gefängnis ver= biete verlangt habe.
ſeitlithwaß er in dem Verfahren gegen die=
Auciarelte es „Lump und Schuft” auf Henſel nieder,
MNer Vorwurf gemacht, er habe dieſen Verwandten
riſch v0 ch awA Werſonen verraten. Die mehrſtündige
Verneh=
erreichhent ihren Höhepunkt. Die Franzoſen, die
arteßömſel ſei ein deutſcher Spion, frugen nach
* Aänen aus der Separatiſtenzeit und
zuirgendwelchen belaſtenden
Aus=
nötzüt1.
Niee
Lusſched dedice chärfſten Drohungen nicht verſingen,
*
ieieder Gie andgeliſch.
W SAichs 494 4 lug Henſel öſters mit voller Wucht rechts
Ms miter Fauſt ins Geſicht und hieb ſchließlich
M neng intenlöſcher dem Behrlofen in den
ScMich ſtürzte er ſich über Henſel und würgte, Schießſports endlich gewährt würde.
MM Enisien Dder Bruſt, den auf dem Seſſel Zuſammen=
2D8 andk iu farbiger Soldat anweſend war, jagte der hohe
icht 90 inaus. Die beiden Beamten führten Henſel Schritte bei der Rheinlandkommiſſion in Ausſicht.
„in ein kan deren Naum.
in, Briß, blonder Zibiliſt ſtellte ſich im elſäſſiſchen Dialekt
nis Riksimmerad dor und redete dem Mißhandelten git=
Aen sa Srmn Hies Hachen Ki der Stlanalit, dan gche
Snsßt Hammung des franzöſiſchen Geſetbuches ſoſort
Afe rrsce Hin Herin Gin Weich Mict de Leuſche
natürlich auch darauf nicht einging, änderte der ſchlaue Elſäſſer
gleichfalls die Tonart, und unter Beſchimpfungen wurde Henſel
in das Zimmer des Chefs zurückgebracht.
Nach über ſechsſtündigem Markyrium
und Hausſchlüſſel zurückgegeben wurden, entlaſſen, jedoch mit der nent jener franzöſiſchen Nebenregierung, die im Pariſer Palais
Anweiſung, er habe ſich alle zwei Stunden, alio auch nachts, auf
einem franzöſiſchen Gendarmeriebüro zu melden und ſich am
näch=
ſten Morgen zu einem erneuten Verhör bei dem Chef wieder
ein=
i4hzugefügt wurde, wie man leider annehmen muß, ſein Haus bewachten, entzog ſich im Zuſtand eines begreiflichen
deutztftüm befetzten Gebiet täglich widerfahren kann. Die phyſiſchen und pſychiſchen Zuſammenbruches trotz ſeines guten
e matz u” der Mainzer Sureté mit dem ohne Grund Feſt= Gewiſſens allen weiteren Verfolgungen ſeiner Peiniger durch die
ſofortige heimliche Abreiſe in das unbeſetzte Gebiet.
Es iſt zu erwarten, daß ſich die deutſchen Behörden ſofort
dieſes Falles mit Entſchiedenheit annehmen und für dieſen
uner=
hörten Uebergriff die entſtrechende Genugtuung fordern.
Die Noklage der beſehlen Gebieke.
Berlin, 24. Januar.
Der Reichstagsausſchuß für die beſetzten Gebiete befaßte ſich
unter dem Vorſitz des Abg. Ulrich=Heſſen (S.) mit der
Not=
lage der beſetzten Gebiete.
Abg. Lemmer (Dem.) vertrat den Standpunkt, daß es
zweckmäßig ſei, die zur Unterſtützung verfügbaren Mittel nicht
als Darlehen an Einzelperſonen zu verausgaben, ſondern die
einen dementſprechenden Antrag. Weiter beantragte er, daß dem
kredae als Ausgleich für allgemeine Grenzziehungs= und
Be=
ſatzungsſchäden zur Verfügung geſtellt würden.
Staatsſekretär Schmid erklärte, daß die Auffaſſung der
Reichsregierung mit den Grundgedanken dieſer beiden Anträge
übereinſtimme. Bei dem erſten Antrag ſei wohl überſehen
wor=
den, daß die Härtefondsaktion, durch welche Einzelperſonen
unter=
ſtützt worden ſeien, der Vergangenheit angehöre. Aus dem
Etatsfonds für Wirtſchaft und Arbeit würden keine
Einzelzuwen=
dungen gegeben, ſondern nur allgemein wirtſchaftsfördernde
Maßuahmen unterſtützt werden.
Der zweite Antrag auf Zinsverbilligung im beſetzten Gebiet
greife der Hilfsaktion vor, die die Reichsregierung auf Grund
ihrer Länderdenkſchriften vorbereite und in deren Rahmen
vor=
ausſichtlich auch eine Zinsverbilligung für die Kreditbedürfniſſe
der mittleren und kleinen Betriebe, vorgeſehen werde. Die
Länderdenkſchriften ſeien nunmehr vollzählig
eingetroffen, und könnten in der nächſten Zeit den
Mitar=
beitern des Ausſchuffes belannt gegeben werden.
Abg. Hofmann=Ludwigshafen (3.) hielt es in
allererſter Linie für notwendig, die Abſatzfähigkeit der Betriebe
im beſetzten Gebiet zu ſteigern. Alle finanziellen Hilfsaktionen
ſeien verfehlt, wenn die Ware, nicht abgeſetzt werden könnte.
Große Schwierigkeiten bereite die Reichsbahn, die ſich trotz aller
Zuſicherungen bisher noch zu keiner Frachtverbilligung
entſchloſ=
ſen habe.
Staatsſekretär Schmid wies darauf hin, daß erſt in den
Vergebungsſtellen eine ſtärkere Berückſichtigung der beſetzten Ge=
Der demokratiſche Antrag wurde daraufhin zurückgezogen,
und wahrheitsgemäß ausgeſagt um in Verbindung mit der Denkſchrift der Reichsregierung
be=
handelt zu werden.
Von Vertretern des Zentrums, der Bayeriſchen Volkspartei,
der Deutſchnationalen und der Deutſchen Volkspartei wurde ein
Nachdruck auf die Reichsbahnhauptverwaltung einzuwirken, daß
dieſelbe mit ſofortiger Wirkung eine Senkung der Exportguttarife
RrKdurchaus harmloſen Menſchen um für Schuhwaren aus dem beſetzten Gebiet eintreten laſſe, ebenſo
eine Senkung der Tarife für Häute, Felle, Leder und ſonſtige garn übel. So kommt es, daß alle Bemühungen, Polen, offiziell
Schuhwaren vornehme, wie auch einen Nachlaß von
Standgel=
dern bei beſonderen Härten zuzugeſtehen. Dieſelbe
Tarifermäßi=
gung ſolle auch anderen beſonders notleidenden Induſtrie= und
Exportzweigen, wie Korbwaren= und Bürſteninduſtrie u, Ae damals recht bedeutenden Einfluß im Völkerbund mit Erfolg
ein=
wihrt werden.
In der Ausſprache wurde die außerordentlich ſchwierige
Not=
lage der Wirtſchaft in Pirmaſens, namentlich der Schuhinduſtrie,
geſchildert.
Der Antrag wurde danm ohne Widerſpruch angenommen.
Mſo M einen Zahn verlor. Damit nicht genug, trat Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete zu erſuchen, daß er mit unſeren, vielleicht etwas primitiven Vorſtellungen von den
Auf=
ct AEülüt nach den Schienbeinen des Berhaf= allem Nachdruck darauf hinwirken möge, daß den Schützengeſell= gaben eines hohen Militärs paſſen will, iſt nicht ungünſtig
ge=
cen mit beiden Händen ſolange, bis das Opfer, bot auf einem Beſchluß der Rheinlandkommiſſion beruhe, welche
MAAMSt nahe war. Nach dieſer Heldentat, bei der ren, in die Hände der Militärbehörden, gelegt habe. Deren
R00 ½2DPch Schwein” mit einem Fußtritt, der glücklicher= lenz ſei um Milderung bemüht. Der Redner ſtellte erneute iſt. Die natürliche Verbundenheit der Unterdrücker ſoll nun zu
Der Antrag wurde angenommen.
N0: wuad mun zunächſt eine andere Methode ver= hafen (3) angenommen worin die Reichsregierung erſucht wird, außerordentlich naheſtehen, ſind — von ihrem Standpunkt —
Südweſtgrenzmark, darſtelle, durch entſprechende Zuſchüſſe zu regem Gedankenaustauſch mit Parſchau. Der
fördern.
Hierauf vertagte ſich der Ausſchuß.
Herr Le Rond macht Weligeſchich e.
Polniſch=tſchechiſche Allianz zur Einkreiſung Deutſchlands.
Von unſerem Berichterſtatter.
—s, Warſchau, 21. Januar 1929.
Wiederholt war es ſchon notwendig, auf die Tätigkeit des
Generals Le Rond hinzuweiſen, dieſes Handlungsreiſenden der
Pariſer Militärclizue, der ſich den Generalſtäben der
oſteuro=
päiſchen Staaten beſonders empfohlen hält, angeblich, um das
bol=
ſchewiſtiſche Rußland abzuriegeln, in Wahrheit, um die
Einkrei=
mußte ſchließlich der Chef den Deutſchen, dem nur Portemonnaie, ſung Deutſchlands vom Oſten her zu betreiben. Er iſt der
Expo=
des Invalides ihren Sitz hat, vom Marchall Foch geleitet wird
und damit beſchäftigt iſt, einen neuen „Ernſtfall”
vor=
zubereiten. Die Exiſtenz und die Betriebſamkeit dieſer
zufinden. Henſel, der beim Nachhauſegehen bemerkte, daß er von Nebenregierung ſind Deutſchland und der Weltöffentlichkeit viel
franzöſiſchen Kriminalbeamten verfolgt wurde, die ſpäter auch zu wenig bekannt. Es iſt darum nur zu begrüßen, wenn Herrn
Le Ronds jüngſte Tournee die Karten, die von ſeiner Clique
ge=
miſcht werden, ein wenig aufgedeclt hat. Von nun an iſt es nicht
mehr möglich, ihre Arbeit lediglich als das Werk pflichtbewußter
Generalſtäbler hinzuſtellen. Diplomatiſierende Säbelraßler und
Deutſchenhaſſer ſind am Werke einer neuen Kriegshetze — das iſt
die vollſtändig beweisbare Wahrheit.
Le Rond’s Hauptgedanke iſt die Schaffung einer militäriſchen
Zentralſtelle für das Zuſammenſpiel der Armeen Polens, der
Mächte der Kleinen Entente und der baltiſchen Staaten. Ein
Programm von Format — das muß man dem Geueral
laſſen. Daß dieſes Zuſammenſpiel unter franzöſiſcher
Oberlei=
tung geplant iſt, verſteht ſich von ſelber. Sogar die Perſon des
Höchſtkommandierenden iſt ſchon beſtimmt. Le Rond heißt der
Mann!. Ein neuer, ſchlagender Beweis, nebenbei bemerkt, für
die Vereinbarlichkeit von politiſchen Hochzielen und Poſtenjagd.
Monatelang erſchien die Ausführung von Le Rond’s und
ſeiner Pariſer Hintermänner dunkeln Pläne als eine Aufgabe für
Mittel den Inſtituten zur Verfügung zu ſtellen, die ganze Wirt= die militäriſchen Sachverſtändigen der beteiligten Staaten. Es
ſchaftszweige umſaßten, wie Genoſſenſchaften uſw., und ſtellte ſtellte ſich jedoch heraus, daß die politiſchen Gegenſätze zwiſchen
den Staaten, deren Armeen hier in ein gemeinſames Syſtem ge=
Gewerbe, der kleinen und mittleren Induſtrie innerhalb des be= bracht werden ſollen, zu groß ſind, als daß ſie von den Generälen
ſetzten Gebietes Mittel zur Verbilligung nolwendiger Betriebs= allein überbrückt werden könnten. Und ſo iſt Le Rond in dieſen
Tagen und Wochen unter die Diplomaten gegangen. Er arbeitet
an einem privaten „Oſt=Locarno”, zwiſchen der Oſtſee und dem
Schwarzen Meer. Einem „Locarno” mit keineswegs
locarniſtiſcher Tendenz. Völkerverbrüderung iſt eine
ſchöne Sache. Aber die Herſtellung einer einheitlichen Kampffront
gegen Deutſchland iſt noch viel ſchöner.
Bald hören wir vom Plan eines baltiſchen Bundes und bald
von Verſuchen, die latenten tſchechiſch=polniſchen Spannungen zu
überbrücken, einmal bemühen ſich geheimnisvolle Kräfte, den
Kurs der neuen rumäniſchen Bauernregierung herumzuwerſen,
und ein anderes Mal „wirkt man auf König Alexander ein”. In
Wahrheit iſt es immer dieſelbe Sache, um die es geht, und immer
das gleiche Spiel, das ſie ſpielen. Herr Le Rond macht
Welt=
geſchichte.
Er iſt eben im Begriffe, gegen das ſchwerſte Hindernis
anzugehen, das ſeinen militäriſchen Uniſizierungsplänen im Wege
ſteht. Das iſt eben die Jahre alte tſchechiſch=polniſche
Verſtimmung. Sie iſt beinahe ſo alt, wie die beteiligten
Staaten ſelbſt. Am Anfang war die Volksabſtimmung von Bielitz,
entſprechend den Beſtimmungen der Friedensverträge. Die
Deut=
ſchen, die dieſes Stück Schleſien in der überwiegenden Mehrzahl
ſeiner Bevölkerung beſiedeln, ſollten die Entſcheidung zwiſchen —um
das Wort eines ihrer Führer zu gebrauchen — „europäiſcher
Bar=
barei in der Tſchechoflowakei oder aſiatiſcher Barbarei in Polen”
haben — natürlich nicht aus zarter Rückſichtnahme für ſie,
ſon=
dern weil die beiden „ſiegreichen Republiken” ſich bei der Teilung
letzten Tagen Miniſter v. Gusrard in einem Schreiben an die der Beute nicht hatten einigen können. Das Ergebnis dieſer
Volksabſtimmung iſt bekannt. Die Tſchechoflowakei erſchien als
das kleinere Uebel. Seitdem niſtet unlöſchbarer Groll in allen
echt polniſchen Herzen. Gaſtfreundlich wurde die ſlowakiſche
Gegenregierung, die auch heute noch in der Propaganda
für die Befreiung der betrogenen Slowakei unermüdlich am Werk
iſt, von den polniſchen Machthabern in Biala, einer polniſch
ge=
wordenen Vorſtadt von Bielitz, aufgenommen. Kleine Liebens=
Antrag eingebracht, der die Reichsregierung erſucht, mit allen würdigkeiten unter flawiſchen Brüdern!. Die ſich immer wieder
fortſetzten, namentlich in den Fragen des Handelsverkehrs.
Zu=
dem nimmt man in Prag den Polen ihr gutes Verhältnis zu
Un=
oder nicht, in den Kreis der Kleinen Entente einzubeziehen,
Ver=
ſuche, die namentlich von Beneſch immer wieder ausgingen,
in=
folge der allgemeinen Verſtimmung fruchtlos blieben. Die wahre
Freundſchaft war ſelbſt dann nicht herzuſtellen, als Beneſch ſeinen
geſetzt hatte, um den Polen, entgegen den klaren Beſtimmungen
der Verträge, den Raub von Oberſchleſien zu ermöglichen.
Nun, die Annäherung ohne Vorbehalte, die Beneſch damals
nicht gelang, ſoll Le Nond heute durchſetzen. Der Augenblick zur
Von den gleichen Parteien wurde ferner beantragt, den Entfaltung ſeiner Maulwurfsarbeit, die freilich nicht recht zu
ſchaften des beſetzten Gebiets die Erlaubnis zur Ausübung des wählt. Die Aufrollung des
Minderheitenpro=
blems durch Deutſchland ſteht bevor. Bekannt iſt der unerſchüt=
Staatsſekretär Schmid führte hierzu aus, daß dieſes Ver= terliche Entſchluß Streſemanns, das Genfer Tribungl zu klarer
Stellungnahme in den Fragen des Lebensrechtes der
Minder=
die Ausführung mit der Ermächtigung, Ausnahmen zu gewäh= heiten zu zwingen. Und ebenſo bekannt iſt die Abwehr all dieſer
Beſtrebungen durch Beneſch und Zaleſki, die ja im Intereſſe der
Praxis ſei vielfach ſehr engherzig. Der Reichskommiſſar in Kob= Aufrechterhaltung ihres Unterdrückungsſyſtems unbedingt geboten
der lange angeſtrebten politiſchen Bundesgenoſſenſchaft führen.
Die nunterirdiſchen” Verhandlungen Le Rond’s mit ſehr maß=
Zum Schluß wurde ein Antrag des Abg. Hofmann=Ludwigs= gebenden Prager Politikern, darunter mit ſolchen, die der „Burg”
die unbedingt notwendige Reſtaurierung des Speyerer Doms, nicht ungünſtig verlaufen. Wenn auch zunächſt noch keine poſitiven
der nach ſeiner baulichen wie geſchichtlichen Bedeutung wohl das Ergebniſſe erzielt wurden, ſind doch direkte Parteiverhandlungen
bedeutendſte deutſche Kulturdenkmal in des Reiches äußerſter angebahnt. Das Prager Außenminiſterium ſteht bereits in
nächſte Schritt ſoll die Einbeziehung der Bundesgenoſſen der
Klei=
nen Entente in dieſe Verhandlungen ſein. König Alexan=
Seite 2
Freitag, den 25. Januar 1929
der, der ſeinen Staatsſtreich bekanntlich mit Wiſſen und Willen
Frankreichs unternahm, wird demnächſt durch Herrn Le Rond’s
Beſuch beehrt werden. Sein neuer ſtellvertretender Außenminiſter
Kamanudi, der frühere radikale Bürgermeiſter von Belgrad, wird
dieſen ehrbaren Annäherungsverſuchen zweifellos geneigter ſein
als der infolge ſeines langwierigen Leidens auf abſehbare Zeit
ausgeſchaltete Marinkowitſch, der ein ruhiger Mann iſt und nie
recht für überflüſſige, deutſchenfeindliche Aktionen zu haben war.
Weſentlich ſchwerere Widerſtände wird Le Rond in Bukareſt
zu überwinden haben. Maniu bekannte ſich offen als Anhänger
weitgehender Toleranz in Minderheitenfragen und iſt namentlich
von der Bedeutung einer zufriedenen deutſchen
Minderheit für das Aufblühen des rumäniſchen Staates
durchdrungen. Kleine Liebenswürdigkeiten, wie etwa die
Ableh=
nung Polens, einen Nichtangriffspakt mit Rußland ohne
Einbe=
ziehung Rumäniens zu ſchließen, ſollen auch ihm die Vorteile
einer engeren Verbindung mit der franzöſiſch=polniſchen Front vor
Augen führen. Kleine Liebenswürdigkeiten wie dieſe haben
über=
dies den Vorzug, daß ſie nichts koſten. Aber es ſcheint, daß auch
Herr Maniu dies weiß und in Betracht zieht.
Das erſte ſichtbare Ergebnis der Verhandlungen Le Rond’s
mit tſchechiſchen Politikern wird eine neue Rundreiſe ſein,
die der General ſchon in nächſter Zeit unternehmen dürfte. Von
ihrem Erfolg wird es abhängen, ob er ſeinem Endziel, der
Ein=
kreiſung Deutſchlands, wieder einen Schritt näher kommt.
Karlsruhe, 24. Jan.
In der heutigen Vormittagsſitzung des Badiſchen Landtages
wurde eine Interpellation des Zentrums wegen der
Schädi=
gung der oberbadiſchen Induſtrie durch di
Tarifgeſtaltung der Reichsbahn, von der Regierung
beantwortet.
Staatspräſident Dr. Schmitt führte u. a. aus: In meiner
Eigenſchaft als Finanzminiſter verhandle ich bereits ſeit zwei
Jahren mit Berlin. Ich habe den Cindruck und die feſte
Ueber=
zeugung, daß Berlin kein Verſtändnis für die
Peri=
pheri hat. Baden iſt es gleich, ob man von Berliner Politik
oder Wirtſchaft ſpricht. Wir haben daher die Forderung auf
gleichmäßige Behandlung aller Teile des
Deut=
ſchen Reiches zu ſtellen. Wir wollen keine Bevorzugung,
ſondern Gerechtigkeit. Dazu gehört auch die poſitive Förderung
der Beſeitigung der Schäden, die wir dadurch erleiden, daß wir
Grenzland ſind. Das hat aber nicht das badiſche Volk allein,
ſon=
dern das ganze deutſche Volk zu regeln. Da, wo wir Verträge
haben, müſſen wir von den Verträgen ausgehen und unſer
Ver=
tragsrecht betonen. Man hat auf Württemberg und
Bayern verwieſen. Dort ſind die Verträge loyaler und
gün=
ſtiger angewendet worden als bei uns. Württemberg hat den
Staatsvertrag nicht unterzeichnet, hat aber einen Vertreter im
Verwaltungsrat, Bayern hat drei Vertreter und Preußen ſogar
mindeſtens ſieben. Wenn wir nicht in den Verwaltungsrat
hineinkommen, ſo nützen uns alle unſere Beſchlüſſe nichts. Wir
brauchen und fordern eine Vertretung im entſcheidenden Ausſchuß.
Unfer Vertragsrecht bezieht ſich deshalb auf die Beſetzung des
Verwaltungsrates, dann auf die loyale Auslegung des ſachlichen
Inhalts der Verträge.
Nach längerer Ausſprache wurde einſtimmig ein Antrag
an=
genommen, der den Standpunkt der Regierung billigt und
er=
ſucht, daß die badiſchen Intereſſen auch weiterhin entſchieden
ge=
wahrt werden. — In der Nachmittagsſitzung des badiſchen
Land=
tages antwortete Staatspräſident Dr. Schmitt auf eine
förmliche Anfrage des Zentrums wegen der Beſetzung der
Verwaltungsratsſtellen
bei der Deutſchen
Reichsbahn. Er ging ausführlich auf die Entwicklung der
Dinge ein, wie ſie im weſentlichen bereits bekannt ſind, und ſchloß
zuſammenfaſſend mit der Erklärung:
Die badiſche Staatsregierung legt öffenklich
Ber=
wahrung ein:
1. gegen die Uebergehung der Vertragsrechte des badiſchen Landes,
2. gegen die Ablehnung der mehrfachen badiſchen Verſuche zu
ver=
gleichsweiſer Verſtändigung,
3. gegen die Abſicht, Rechte aus einem Staatsvertrag einſeitig
durch Reichsgeſetz zu beſchränken oder zu beſeitigen,
4. gegen die in der Klagebeantwortung des Reiches vertretene
Auffaſſung, als ob die Vertragsrechte eines Landes dann
144
„Im Beſten nichts neues:
Unzählige Male laſen wirs, hörten es, in einer Zeit, die
wir alle „die große” nannten. Die auch groß war und es
blei=
ben wird, bis eine größere ſie — was nach menſchlichem Ermeſſen
unmöglich — ablöſt. Die wir draußen waren an der Front, Jahre
und Jahre hindurch, wußten und wiſſen, was dieſes „Im Weſten
nichts Neues” zu bedeuten hatte. Heute iſt es faſt vergeſſen,
aber aus den Schlacken, mit denen der Alltagskampf die
Erinne=
rung — barmherzig — überkruſtet, taucht doch hin und wieder
das Denken an etwas Furchtbares auf. Und damit der Wunſch,
es denen, die heute ſchon, nach einem Jahrzehnt, das große Er
leben als überwunden oder nicht geweſen betrachten möchten, ins
Herz und ins Hirn zu hämmern.
Nun hat einer von denen, die als gebildete Menſchen vier
Jahre als „Muskote” in den Schützengräben und Granattrichtern
lagen, ſein Kriegsbuch „Im Weſten nichts Neues” betitelt. (Erich
Maria Remargue. Propyläen=Verlag, Berlin.) Vorweg dieſes:
EsiſteinwundervollesBuch! Von all den Unzähligen,
die während und nach dem Weltkrieg den Verſuch unternahmen
den Krieg und ſein Erleben literariſch zu geſtalten, unbedingt
das Beſte, Größte, weil es das Menſchlichſte iſt. —
„Dieſes Buch ſoll weder eine Anklage, noch ein Bekenntnis
ſcin. Es ſoll nur den Verſuch machen, über eine Generation
zu berichten, die vom Kriege zerſtört wurde — auch wenn ſie
ſeinen Granaten entkam.” —
So die beſcheidenen Worte des Geleites. Was aber ſteckt
hin=
ter dieſem „Verſuch, zu berichten”! Ein Buch von einer Klarheit,
Reinheit und ſchlichten Wahrheit, wie noch keines über den Krieg
geſchrieben wurde. Eines der beſten nicht nur der Kriegs=,
ſon=
dern der ganzen Literatur der Kriegs= und Nachkriegszeit
über=
haupt. Ein Buch, in dem nicht ein Wort zu viel, nicht eines zu
wenig ſteht und das doch ein Kunſtwerk iſt, gebildet vom furcht
baren, aber wahrhaftigen Leben und Erleben. Ein Jüngling,
ſiebzehnjährig, zog ins Feld. Und vier Jahre des Grauens ließen
ihn reifen. Zum Manne zwar, aber zu einem, dem jeder Tag
Klarheit des Sehens, des Erkennens brachte, der wohl die
Furcht=
barkeit des Geſchehens ſah, aber ſie als Schickſal empfand, dem zu
entrinnen keinem anſtändigen Menſchen der Gedanke kam, der —
zwanzigjährig — vom 17jährigen „Erſatz” ſagten kannte: „Was
wollen ſie hier, ſie verſtehen nichts vom Krieg. Man möchte ſie
auf den Arm nehmen und wegbringen von hier, wo ſie nichts zu
ſuchen haben!” — Und das und alles ſonſt begründet, als
ſchreibe er einen ſachlichen Bericht an irgend eine vorgeſetzte
Be=
hörde.
Vom Tage.
Der Reichspräſident empfing geſtern eine in Berlin
anweſende litauiſche Offiziers=Abordnung. Anſchließend
gab Reichswehrminiſter Groener zu Ehren der litauiſchen Offiziere ein
Frühſtück.
Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch hatte geſtern eine
längere Unterredung mit Briand über die Ergebniſſe
ſeiner letzten Berliner Reiſe hinſichtlich der bevorſtehenden
Reparations=
verhandlungen und die Beſprechungen über eine vorzeitige Räumung
der Rheinlande.
Das ſüdſlawiſche Innenminiſterium hat auf Grund
des neuen Preßgeſetzes das Organ der kroatiſchen
Bauern=
partei „Narodny Val” endgültig verboten.
Das römiſche Strafgericht verurteilte die wegen
Verbreitung angeblich falſcher Grüchte und abfälliger Aeußerungen über
die Staatsmittel angeklagten vier Börſenbeſucher zu
Zucht=
hausſtrafen von vier Monaten bis zu einem Jahre und hohen
Geldſtrafen. Einer der Angeklagten wurde bedingt begnadigt.
Nach dem Schatzausweis vom 31. Dezember betrug die innere
Schuld Italiens 87006 Millionen Lire, was gegenüber dem
Vormonat eine Zunahme um 343 Millionen Lire bedeutet. Der
Noten=
umlauf erreichte Ende Dezember 17 295 Millionen Lire; er hat
gegen=
über dem November um 177 Millionen Lire zugenommen.
Es verlautet, daß die franzöſiſche
Amortiſierungs=
kaſſe Ende Februar eine Obligationen=Anleihe im
Betrage von 7 oder 8 Milliarden Franken ausgeben
wird. Dieſe iſt zunächſt dazu beſtimmt, die ſogenannte Tabak=Anleihe
zurüickzubezahlen und ſodann die ein= und zweijährigen
Verteidigungs=
ſcheine zu amortiſieren.
Eine 150 Mann ſtarke Gruppe von Wahabis hat einen
Ueber=
fall auf die Stämme in Koweit unternommen. Es kam zu
cinem heftigen Feuergefecht, bei dem es Verwundete auf beiden Seiten
gab. Die Wahabis zogen ſich dann wit ihrer Beute zurück. Weitere
Einzelheiten fehlen noch.
Zu den 15 Staaten, die den Kellogg=Pakt bereits
ratifi=
ziert haben, iſt nunmehr auch Aegypten getreten. Ihren
Bei=
tritt zum Kellogg=Pakt haben jetzt insgeſamt 49 Regierungen erklärt.
weniger berechtigt ſeien, wenn das vertraglich berechtigte Land
klein iſt,
5. gegen die ungleichmäßige Behandlung der Länder, das iſt
gegen die Bevorzugung von Preußen, das einen
Landesvertre=
ter erhalten hat.
Gegen dieſe Bevorzugung muß an ſich Widerſpruch erhoben
werden, wohl aber auch deshalb, weil die frühere Reichsregierung
erklärt hatte, nur mit allen Ländern gemeinſam zu verhandeln.
Die badiſche Regierung verkennt nicht, daß die völlige
Durch=
führung des urſprünglichen Vertrages auf Schwierigkeiten ſtoßen
kann; aber ſie kann nicht zugeben, daß ſolche Schwierigkeiten ſofort
zur völligen Ausſchaltung des Landes Baden führen müſſen.
Wenn innen= oder außenpolitiſche Schwierigkeiten die volle
Er=
füllung des Vertrages beeinträchtigen, ſo hat die Reichsregierung
die Verpflichtung, ſich mit den Vertragsteilen ins Benehmen zu
ſetzen, um mit ihnen eine Verſtändigung herbeizuführen. Zu
dieſer Verſtändigung war die badiſche Regierung bereit. Sie hat
mehrmals Vergleichsverhandlungen angeboten, welche aber
ab=
gelehnt wurden.
Die badiſche Regierung hält daran feſt, daß ihr ein
Rechtsanfpruch auf einen Landesverkreker zuſtehl,
und ſie hält die Abſicht, Staatsverträge einſeitig durch Reichsgeſetz
zu ändern, für eine Erſchütterung des Rechts= und ſtaatlichen
Lebens. An dem Fundament einer Vereinbarung zwiſchen
Staa=
ten darf nicht einſeitig gerüttelt werden. Gegen die formale,
lediglich prozeſſuale Auffaſſung, als ob im Prozeß jede Partei frei
ſei und handeln könne, ſolange die richterliche Entſcheidung
aus=
ſtehe, iſt einzuwenden, daß das Vexhältnis zwiſchen Reich und
Ländern nicht bloß ein prozeſſuales iſt. Zwiſchen Reichsregierung
und Länderregierungen beſteht vielmehr ein viel wichtigeres
Ver=
hältnis, nämlich das Verhältnis des gegenſeitigen Vertrauens.
Dieſes Vertrauensverhältnis hätte in den Tagen nicht getrübt
werden dürfen, in denen die Länder mit dem Reich über eine
Reichsreform vertrauensvoll verhandeln wollten. Trotzdem wird
die badiſche Regierung, ſo wie ſie bisher Verſtändnisverſuche
un=
ternommen hat, auch künftig Vergleichsvorſchläge, mögen ſie vom
Staatsgerichtshof, vom Reichskanzler oder von den anderen
Län=
dern kommen, pflichtgemäß prüfen. Vorerſt geht das Verfahren
vor dem Staatsgerichtshof in der Hauptſache weiter. Sachſen hat
neuen Termin beantragt. Baden hat auf die Einhaltung der
Friſt verzichtet.
Der Badiſche Landtag hat ſchließlich mit 41 gegen 3
kommu=
niſtiſche Stimmen bei ſechs Stimmenthaltungen folgenden
An=
trag angenommen: Der Landtag billigt die in der Erklärung vom
21. Dezember 1928 (Telegramm an den Reichskanzler über die
badiſche Stellungnahme im Konflikt der Reichsbahn mit den
Ländern) angenomene Haltung der Staatsregierung.
Dieſes „Sachlich”, das iſt die Größe des Buches. Keine
An=
klage, keine Tendenz, aber das erſchütternd zwingende Schildern
eines Erlebens, das viele gleich ihm empfanden, keiner aber zu
ſchildern vermag in einer Sprache von gleich kriſtallener Klarheit
und Schlichtheit. Die Größe, das furchtbar zerreibende, zum
Wahnſinn peitſchende des Schützengraben=Stellungskrieges mit
ſcheinbar — ſinnloſen Angriffen, Vorgehen, Zurückgehen,
wie=
der Stürmen und wieder Zurückgehen, das die Menſchen dort in
den Höllen von Verdun, von Flandern, an der Somme, am
Kanal, am Chemin de Dame unaufhörlich zerrieb, das alles tritt
in wenig Sätzen des „Berichtens” in furchtbarer Klarheit in das
— vom Schickſal gnädig in Vergeſſen gehüllte — Erinnern.
Dieſer Menſch ſah den Krieg, lebte ihn als unentrinnbares
Schickſal und geſtaltet Wort und Satz zu kriſtallklarem lebendigen
Gebilde. —
Und in dem furchtbaren Grauen, dem tägliches Wiederholen
ſeine Schrecken nahm, das Denken, das bewußte Denken des
Menſchen, wenn ein paar Stunden das „Frontſchwein” hinter
dieſen zurücktreten ließen. Und doch: keine Anklage, keine
Ten=
denz! Es iſt keine Anklage, wenn von „Leuteſchindern” auf dem
Kaſernenhof berichtet wird, an denen draußen dann verſöhnende
Nache genommen wird, die zur Kameradſchaft führt, es iſt auch
keine Anklage, wenn im Graben=Gedankenaustauſch die Frage
nach dem großen „Warum?” erörtert wird. Wenn „Küchenbullen”
und Stabsärzte gutmütig=ſatiriſch in Erlebniſſen geſchildert
wer=
den. Auch das iſt keine: „ . . Ich weiß, all das, was jetzt,
ſo=
lange wir im Kriege ſind, verſackt in uns, wie ein Stein, wird
nach dem Kriege wieder aufwachen, und dann beginnt erſt die
Auseinanderſetzung auf Leben und Tod. — Die Tage, die
Wochen, die Jahre hier vorn werden noch einmal zurückkehren,
und unſere toten Kameraden werden dann aufſtehen und mit uns
marſchieren, unſere Köpfe werden klar ſein, wir werden ein Ziel
haben, und ſo werden wir marſchieren, unſere toten Kameraden
neben uns, die Jahre der Front hinter uns: — gegen wen,
gegen wen?”
Nein, das iſt keine Anklage, als die gegen unentrinnbares
Geſchick, das uns alle umklammert hielt und trieb, und das dieſe
furchtbaren Fragen: „Gegenwen?” uns allen ins Herz brannte, wenn
das Denken über uns kam. Und es iſt weder Anklage noch
Ten=
denz, wenn der „Heldentod” eine Schilderung ſeiner Wahrheit
erfährt, der Wahrheit von tauſendmal Erlebtem. Aber es iſt
tvundervoll, wie dieſer junge Menſch Kameradſchaft
emp=
fand, (die nur der Krieg zeugen konnte) und ſie erſchütternd in
einem Satz zu ſchildern weiß. Kameradſchaft, die keinen Rang=
und keinen Klaſſenunterſchied kannte, die keiner Worte bedurfte
und nur ſelbſtverſtändliche Taten auslöſte. —
der Dringlichkeitsankrag wegen der des
niker an die Warſchauer Regierung 10
Kattowitz, „
Der Dringlichkeitsantrag der Regierungsakita.
chen Seim, beſtehend aus den ehemaligen Korſanzu/
ſozialiſtiſchen Abgeordneten und denjenigen der
beiterpartei, über die Regiſtrierung der deutſchen
Techniker in der oſtoberſchleſiſchen Induſtrie kam 1n.
Seimſitzung zur Beratung, nachdem die Dringlii=
Mittwoch anerkannt worden war. Die Antrazſtex=Mt
N
PAT
Ae e
*
A
Wner
TAch De
Mr in i.
Mer Nit
Auftcauick
einen Zufatzantrag, nach welchem die Regiſtrie 2.
oberſchleſiſchen Woiwoden erfolgen müſſe, und
Regierung veranlaßt werden ſolle, die betreffendeg!.
ausländiſchen Techniker und Ingenieure auszuwei
der ſehr ſcharf gegen den Antrag ſprach, ihn als
He e
M Weeile
Mäiuk ih 2
Mu Se
lichen Schaden für Polen bezeichnete und auch alu Fmamurt. M M
Unklugheit, ſtellte namens ſeiner Fraktion deu
PAae
unen ſ0d. D.
u 10 25 maft !
Dringlichkeitsantrag der Warſchauer Regierung //
muß wenn d
Verzeichnten wir
In der namentlichen Abſtimmung über den 90.
Stufg Theſte.
wurde dieſer mit 32 Stimmen des Deutſchen H/
dierte
fanty=Partei ſowie der deutſchen und der polniſckhn
ua ns A.
kraten angenommen, während für den Antrag Bu/AMp
partei nur 12 Abgeordnete ſtimmten. Bei dieſer
ſchur 4
es zu außerordentlich ſcharfen Zuſammenſtößer.
aunsberteien
Asgeordneten der Regierungspartei und der Koau, IpHims 05
gi Nnchet
Ein weiterer Antrag der Regierungspartei, f
tenmandgte des Korfantyllubs für ungültig zu
Füingent R.
ebenfalls mit großer Mehrheit abgelehnt.
MiP IM KiM
Annahme des polniſchen HeereslidteiA zu
Warſchau, 1
twmf Verl
Wkgro
im Haushalisausſchuß. Gfde teit nicht zu d
m ein neues Pr.
m Auiſbruiche
Nach dem Zwiſchenfall im Haushaltsausſckr5. / M uiſſemaßen
zur dritten Leſung des Heeresbudgels, das im Mintun dr die
der Regierungsſaſſung angenommen wunde. Anxncßz ude hünt
ſchen Leuten, die Zahlenſtärte des polnliſchen Heeren ſFützrium die
wurden abgelehnt. Hingegen wurde die in der
euuß des
vorgenommene Kürzung des Dispoſitionsfonds kaizelenifent mi
ſechs Millionen aufrecht erhalten. Anträge der
nusgeiche
Dispoſitionsfonds wiederum in der geforderten
Lunder
len, wurden abgelehnt.
:cht Lanteien
einen Aus
Zuſpihung der innerpolitiſchen Lage FEfütiehnr Uube
zuer ſchlu
Hernpur
zicht ſot
Nehrl
nicht
Aheit beſe
EP. Warſchau us 4Ar Wgeiſchloſſer
Obwohl zwiſchen den polniſchen Parteien
ſtimung in der Haltung gegen Deutſchland her n
den letzten Tagen die Spannung zwiſchen dem TEN
dem Regierungsblock einerſeits ſowie den Reat;
dem Linkskartell andererſeits bedeutend verſchefwndtn S
Kabinett Bartel, in der letzten außerordentlich:n
Miniſterrats von Pilſuoſki den Auftrag erhalten Ic. Aſulionsp
demnächſt einen Entwurf zur Verfaſſungsreſorm ! /ſ.
Diskuſſion im Plenum, das das bei einer Reu 4Aſtn, daß
gende Verfahren feſtlegen ſoll, iſt zwar noch nickt 2RM Ehhut
es ſteht feſt, daß der Kriegsminiſter vom „Unpaue
111 Unterſchriften für jenen Initiativantrag forden,ß, f.der Mein
Ged ausge
vom neuen Juſtizminiſter Car ausgearbeitete Prm
vorgelegt wird. Daſder Juſtizminiſter ſeinen Enttw.
Einvernehmen wit dem Marſchall ausgearbeiter!!
nachträglich jede Diskuſſion ablehnt und der
zu dieſer Frage keine einheitliche Stellung nim n
ind Faite zu ſe
Pilſudſkiſchen Abgeordneten ihre Unterſchrift un F.
ien Dieder zu
tivantrag in Blanko geben. Gleichzeitig äußerte
ſter zu dem Sozialdemokraten Liebermann: „Es 7i4M0Mk Punkt auf de
Zeiten, in denen ſelbſt Miniſter gehorchen müſſen
üher die
Infolge der Abſetzung des Präſidenten des /Mk wurde
W die Zahl
richtshofes, Wladislaw Seyda, auf Grund des
über die Gerichtsverfaſſung brachte die Nationauczul ſhe M0 ſch die W
ie Etelln
deren Mitgliedern der oberſte Richter Polens
Bhiſtz
hörte, im Seim ein Mißtrauensvotum gegen das ?
uer
ein. Da ſich auch das Linkskartell in Oppoſition
ait
diet
die Annahme des Antrags von der Haltung der
Rin 9.
radikalen Bauern ab. — Ein Mißtrauenspotum
ziehungen des Reichstags zum Miniſterium abermpm
der Warte
iü bor
Malienen A
ſchelads=
Und es iſt keine Tendenz, iſt nur ſchickfall
Reſultat klaren, weit über das eigene unbedeutenn.
Mihes
gehenden Denkens, wenn dieſer Frontſoldat und.
gegen Ende des Kriegserlebens ſagt, wären wir 170 1y s. — 2.
men, wir hätten aus dem Schmerz und der Stärz/ I0 Enfährun
lebniſſe einen Sturm entfeſſelt. Wenn wir jetzt zuc
wir müde, zerfallen, ausgebrannt, wurzellos, 0y.9
ie, An
Man wird uns auch nicht verſtehen, — denn DC. BlMaWich def de
ein Geſchlecht, das zwar die Jahre hier gemeinſal
Eeelten
bracht, das aber Bett und Beruf hatte und jetzt zub.
Mndchder
alten Poſitionen, in denen es den Krieg vergeſſeht.
Hiche echle
hinter uns wächſt ein Geſchlecht, ähnlich uns
IHe=
eithien
uns fremd ſein und uns beifeite ſchieben. Wil
We=
ſich anpaſſen, andere ſich fügen, viele werden !
Ee n iche
Jahre werden zerrinnen und ſchließlich werden.
Dich
gehen. —
einer ein
Das iſt eine Reſignation, die Tiefen aufreib
ch
geahntes Schickſalsgeſtalten von prophetiſchem 2
Auder
Der dieſes Buch ſchrieb, fiel im Oktober 1919.
der ſo ruhig und ſtill war an der Front, daß der Pe*
deger
„Im Weſten nichts Neues” vermeldete. — Wir 9
RR,
chen Namen das Pſeudonym verbirgt. Wer aber!"
Dute
wird im Bann eines „Erlebniſſes” ſtehen, weil EeS
Obe
Magl
menſchlich für Menſchen ſchrieb.
Zun
ieg
hen!
Kunſt, Wiſſenſchaft
* Tod des Bildhauers Ernſt Wenck. Der Berlue.
zufolge, von ei
Wenck iſt geſtern nacht, der „B. Z.”
troffen worden, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge. ?
die u. a. an öffentlichen
zahlreiche Werke
OA
ſchmffen,
Aufſtellung fanden. Auch die Nationalgalevie bel
von ihm Dem Künſtler, der im 67. Lebensjahre foe.
Profeſſortitel verliehen worden.
— Eine wichtige Neuerſcheinung aus der Induſt.
„Muſterbetriebe deutſcher Wirtſchaft” erſcheint uls
eet *
eich illuſtriertes Bu=hlein „Die Cigarettenwerke der.
Es iſt nicht nur für den Fuchmann, ſondern auch ſuüt.
Wei
ordentlich intereſſant, der Entwicklung der Reell
jetzigen Vollkommenheit, in der ſie die modernſte Liclt.
iſſen
Welt darſtellen, zu folgen. Wie wenige Menſa
lan
unendlihe Sorgfalt aufgewender wird und wi
müdlicher Verſuche es bedurfte, um das heute 19.N
verbreitete Genußmittel, die Cigarette, in ihrer ſeh?
herzuſtellen. Dieſes Buch iſt in Halbleinenhand im de. —
oder direkt vom Verlag (OrganiſationsVeflagegee
Berlin, Leipzigerſtr. 115/116) zu beziehen.
[ ← ][ ][ → ]Seite 3
* Berlin, 24. Jan. (Priv.=Tel.)
na hat ſich wieder einmal verbeſſert: Er hat den
der Michrezugint Sen Dienſt der guten Sache geſteilt, um zu
ver=
eordnete einſchlafen, wenn ſie den Redner nicht
etat, ſich ein guter Gedqute, der aber noch mit den
er Technik in Widerſtreit ſteht. Die Möglich=
Wein 3c: tes Gcho auszuſchalten, ſind vorderhand bedingt,
ein Induchzu mugtunuüg nicht weiß, woher die Tonwellen kommen, die
ſchdem de iem 19 ceiden und an ungünſtigen Sitzplatzen die
Ver=
na /ᛋ7 och ſtören. Vielleicht laſſen ſich dieſe Fehler noch
gen Mif wrüt
e Die ihabon
Senelie K eir
Rah tig
Mete 10 ,bert
einter Fiutt. 200
0d
Duie Khmf
Mnr biter
Au, 4o
Schl
e 9 Wen, ſüſn lls iſt aber, namentlich wenn es ſtürmiſch
her=
em d hiue derngsverſtärtung für den Präſidenten und den
FFühvert.
u—yt Herr Hilferding noch keinen Gebrauch zu
ml er ein ausgeſprochen ſchlechter Redner iſt. Er
geu Vorlage ein, die ſich mit der Abfindung
mnten Warteſtandsbeamten befaßt. Auch
uee der Nachkriegszeit. Wir haben nicht weniger
saue, die auf Wartegeld ſtehen und über ihre
Zu=
ſtühlnklaren ſind.: Die Oppoſition übte an dem Ent=
4üik, ſo daß man ihn im Ausſchuß ſchon grünolich
cſd und muß, wenn die qualifizierte Mehrheit zu=
„oll. Verzeichnen wir noch, daß die Kommuniſten
uhſer Sitzung Theater ſpielten, indem ſie verteilte
sloſtt einſtudierter Tonart nach „Arbeit und Brot”
Trifünr des Hauſes rufen ließen — eine Demonſtration
erdinttyemlich ins Waſſer fiel —, dann iſt der ſachliche
der /1eig ſchon ausgeſchöpft.
Raginigsparteien haben ſich an der Ausſprache nicht
einneweis, daß wenigſtens beſtimmte
Verſtändigungs=
üßpixd h.nüber geſponnen werden. Der Kanzler hat
einy Koalitionsverhandlungen noch nicht ergehen
hueſchen Kreiſen rechnet man aber damit, daß er
ahe bſt gezwungen iſt, ſich noch dieſe Woche mit den
h:ü in Verbindung zu ſetzen, wobei freilich
nie=
ſchu ran glaubt, daß etwas Geſcheites dabei
heraus=
ins ndie Große Koalition jedenfalls iſt in
et,Zeit nicht zu denken. Dagegen ſcheint das
ein neues Proviſorium hinzuarbeiten.
ei: Anſprüche und verlangt drei Sitze im
ewiſſermaßen als Vorausſetzung für die ſachlichen
iſüber die Große Koalition, ſo daß vielleicht als
uix wäre, daß die offiziellen Bindungen der
ein=
mien an die gegenwärtige Regierung nicht verſtärkt,
in luß des Zentrums im Kabinett auf Koſten der
Frößert würde, im übrigen aber die Große
Koa=
uhinausgeſchoben würde, bis der neue Etat mit den
1Sarüber wird noch viel Zeit vergehen.
Vorder=
arteien weiter auseinander als jemals. Die
teinen Ausſchuß eingeſetzt, der für die Fraktion
umahme vorbereiten ſoll. Es iſt aber wohl jetzt
rnusgeſchloſſen, daß die Volkspartei die Erhöhung
hiſteuer ſchluckt, die wieder für die
Sozialdemokra=
ſiche Kernpunkt der ganzen Finanzvorlage iſt. Bis
Rirwicht ſoweit aushalkuliert iſt, daß überhaupt die
Aet Mehrheitsbildung ſich abzeichnet, darüber
kön=
eigehen. Solange iſt aber auch ernſthaft an die
ſoy, nicht zu denken. Fühlungnahmen haben auch
GüſRvalitionsparteien ſtattgefunden, die ſich zunächſt
ckileinarbeit beſchränken und ihr erſtes ſichtbares
zuſfimiden, daß die Regierungsparteien beſchloſſen
Eituf Erhöhung der Dispoſitionsgelder der
Mini=
ſtAekretäre nach preußiſchem Muſter abzulehnen,
miteht der Meinung ſind, daß in einem Notjahr für
echcin Geld ausgegeben werden darf, ſelbſt wenn es
UM4. Millionen Mark handelt.
Feichskags=Sikungsberichk.
ſalſteg trat heute zu ſeiner erſten Plenarſitzung nach
zncgitzftrien wieder zuſammen.
IA(anger Punkt auf der Tagesordnung ſtehende erſte
esAſſißes über die Aenderung der Rechtsverhältniſſe
tegMmpfänger wurde verhältnismäßig raſch erledigt.
BeRſturf will die Zahl der Warteſtandsbeamten
da=
ermahrn, daß ſich die Warteſtandsbeamten verpſlichten,
erEn/mäßige Stellen anzunehmen, wenn die
Beſchäf=
an iAm Wohnſitz mindeſtens vier oder außerhalb
min=
ſchrkioiate dauert. Bisher waren die
Warteſtands=
in mu wiroflichtet, eine ihrem früheren Rang entſprechende
elle amyehmen. Der Geſetzentwurf ſieht auch die
frei=
der
Peyknſ rung der Wartegeldempfänger unter Anrech=
Mißtül”e der Wültesreit vor.
Heſſiſches Landeskheater.
miſek e inſhit aus. — Donnerstag, 24. Januar.
mit
E Entführung aus dem Serail.
E3 Ader 1ü Bretzner, Muſik von W. A. Mozart.
*
Es üclerauerlich, daß das Gaſtſpiel Otto Stadel=
Pr8 ar Mhefeld, der heute den Belmonte ſang, nicht allzu=
WSlichAlf Eine Anſtellung geben kann. Eine gute
Bühnen=
aiglung YA urgendlicher Schlankheit, mit intelligentem, friſch=
Ri SiM und der ſeltenen Gabe großer geſanglicher
Aus=
nchigrMud die ſympathiſchen Eigenſchaften, die unmittel=
Iyn Rſden. Leider finden ſie weder in ſeiner ſtimmlichen
Auc, 2 ch en ſeinem techniſchen Können genügende
Unter=
ſBg8. Allsſimme, an ſich nicht beſtechend, iſt völlig unaus=
Ah Ngänt in keiner einheitlichen Schule gebildet zu ſein.
eoe, Zunatzrichn und Klangſarben ſtehen unvermittelt und be=
Weed nebeneinander. Nur zuweilen wird ſchönen
werc in en Raum gegeben. Die Mehrzahl klingt eng
L* AFlach und ohne Reſonanz. Möglich, daß die
Auf=
eT 19 Narr Belmonte=Partie zu hoch geſteckt iſt und der
SMeen Verdi ſchen Opern beſſer wirken mag.
ue Burre ſang zum erſtenmal das Blondchen. Ob=
* WaIh r etwas hoch liegt, paßt ſie ihrem Temperament
D Zen gut. Geſanglich ſicher und ſpielgewandt ſtellte
alleßbſwe
unchen ſehr quick auf die Bühne und
ge=
einevſt
ſolg, deber den Osmin Heinrick
siſtM
jagen. Bewundernswert, was er aus
ht, aus der er eine unwiderſtehliche
v. H.
im Orphenm.
end brachte zwei intereſſante
Die zweite Frau” und
on Anton Herrnfeld.
Inton Herrnfeld einen
Aus=
lerdings mit einem ſo
köſt=
he verſieht, daß man
zu=
t ernſt iſt. Jedenfalls löſt
ervolle alte Diener, den
ſpielt, ſo köſtlich=
befrei=
arunter begraben wird.
gr höchſt unangenehmen
d den ſehr vornehmen
Frau” und Mutter. —
rat und Baron ſehr
Freitag, den 25. Januar 1929
In der Ausſprache, die Reichsſinanzminiſter Dr. Hilferding
mit einigen kurzen Begrüßungsworten und mit dem Hinweis
auf die außerordentlich große Zahl der Wartegeldempfänger
ein=
leitete, beteiligten ſich nur Vertreter der Oppoſition, die
nament=
lich dagegen proteſtierten, daß das Geſetz durchgepeitſcht werden
ſolle.
Der Geſetzentwurf wurde ſchließlich dem Haushaltsausſchuß
überwieſen.
Bei der Feſtſetzung der nächſten Tagesordnung kam es dann
zu einem Zwiſchenfall. Als ein kommuniſtiſcher Antrag, am
Frei=
tag die kommuniſtiſche Erwerbsloſen= und Panzerkreuzer=
Inter=
pellation zu beraten, abgelehnt wurde, erhoben ſich auf der
Pu=
blikumstribüne zahlreiche Perſonen, die in den Saal
hinunter=
ſchrien, daß ſie arbeitslos ſeien und Arbeit und Brot verlangten.
Auch warfen ſie verſchiedene Plakate in den Saal hinunter. Ein
Verſuch, die Radaumacher durch Hausdiener entfernen zu laſſen,
ſchlug zunächſt fehl. Vielmehr ſetzten, als der Präſident die
Sitzung geſchloſſen und auf Freitag nachmittag 2 Uhr vertagt
hatte, noch zahlreiche Tribünenbeſucher den Lärm fort, in den die
kommuniſtiſchen Abgeordneten unten im Saale mit
Händeklat=
ſchen einfielen.
Fraktionsſitzung der 2.B.P.
Berlin, 24. Januar.
Die Reichstagsfraktion der D.V.P. trat am Donnerstag vor
der Vollverſammlung zu einer erſten Sitzung im Jahre 1929
zu=
ſanen. Die Fraktion nahm zunächſt ein kurzes Referat über
den eingebrachten Nachtragshaushalt entgegen und beſchäftigte
ſich dann mit den für die Verhandlungen in der
Vollverſamm=
lung angemeldeten oder ſchon bereits auf die Tagesordnung
ge=
ſetzten Beratungsgegenſtände, alſo mit dem Entwurf eines
Ge=
ſetzes über Aenderung der Rechtsverhältniſſe der
Wartegeld=
empfänger, dem Steuervereinheitlichungsgeſetz und der bereits
für die nächſte Woche angekundigten zweiten Leſung der
Hand=
werlernovelle. Zur Prüfung des eingebrachten
Haushaltspla=
nes für 1929 und den mit ihm verbundenen Steuerfragen ſetzte
die Fraktion einen Ausſchuß ein, der ſeine Arbeit ſofort beginnt.
Nach einer kurzen Ueberſicht über die allgemeine politiſche Lage
ſchloß der Vorſitzende die erſte Sitzung, an der auch die
Reichs=
miniſter Dr. Streſemanm und Curtius teilnahmen.
* Berlin, 24. Jan. (Priv.=Tel.)
Nach Mitteilungen aus politiſchen Kreiſen ſind, auch im
Laufe dieſes Jahres wieder nicht unerhebliche Umgruppierungen
bei der Reichswehr geplant, die darauf abzielen, die kleinen
Gar=
niſonen zu vermindern und dafür wichtige Grenzorte ſtärker zu
belegen. Im Oſten weiden ebenfalls einige Städtchen ihre
Gar=
niſonen verlieren. Oppeln, Sprottau, Neiße, Schweidnitz ſollen
dagegen ſtärker belegt werden. Das Hochgebirgsbataillon, von
dem Teile in Lindau liegen, ſoll in Kempten vereinigt werden.
Der Plan liegt gegenwärtig im Reichsfinanzminiſterium zur
Prüfung, nach deren Abſchluß der Reichswehrminiſter ſich mit dem
Haushaltsausſchuß ſchlüſſig werden wird, um dann die
erforder=
lichen neuen Verträge mit den betreffenden Stadtverwaltungen
abſchließen zu können.
Senakor Borah fordert Räumung des Rheinlandes.
Hamburg, 21. Januar.
Das „Hamburger Fremſdenblatt” veröffentlicht ein Interview
ſeines New Yorker Vertreters mit dem Senator Borah,
Senator Borah bezeichnet darin die ſofortige Räumung des
Rheinlandes als einen für die Befſerung der Verhältniſſe in
Europa unbedingt notwendigen Schritt. Deutſchland, ſo führte
er aus, iſt Mitglied des Völkerbundes, es iſt Signatarmacht des
Locarno=Paktes, Deutſchland hat den Kellogg=Pakt gegen den
Krieg unterzeichnet, Deutſchland hat abgerüſtet. Das deutſche
Volk wünſcht, in Frieden zu leben. Die Belaſtung durch die
Rheinlandbeſatzung macht es für Deutſchland nur ſchwieriger,
die Reparationslaſt abzutragen, und erſchwert baher für die
Gläubigernationen die Realiſierung ihrer Forderungen. Von
welchem Geſichtspunkt man die Froge auch betrachtet, ökonomiſch,
finanziell oder vom Standpunkt des Friedens aus: Es liegt
im Intereſſe aller Nationen, daß dieſe Bürde, dieſes
Ueber=
bleibſel aus den Kriegstagen hinter uns gebracht werde. Nichts
iſt mir bekannt, was innerhalb der Vereinigten Staaten eine
günſtigere Wirkung auf die Geſamtlage ausüben würde, als die
Löſung dieſes Problems.
ſympathiſch, bei aller vornehmen Zurückhaltung des Auftretens.
Friedel Fredy, die zweite Frau, Charlotte Kolle, die
ge=
quälte Stieftochter, und Otto Freiſe, Disponent des Bankier=
Barons, ergänzen aufs Beſte das treffliche Enſembleſpiel.
„Berlin bei Nacht”, die Folgen einer Separée=Affäre,
hat der Akte zwoe. Im erſten verwickeln ſich die Dinge gur
Ka=
taſtrophe, im zweiten erfahren ſie ihre teilweiſe Löſung. Das
heißt, der Konflickt wird nur für das Publikum gelöſt, für die
Akteurs bleiben die Unklarheiten beſtehen, ſie glauben aber alle,
das Richtige zu wiſſen. — In dieſem köſtlichen Schwank zeigt ſich
Anton Herrnfeld als Meiſter im Erfinden origineller,
wirk=
lich neuer Verwechſlungs= und Situationskomik. Was da alles
aufmarſchiert! — Ein Kompagnon, der mit der Frau ſeines
Kompagnons Berlin bei Nacht erlebt. (Es geſchieht aber nichts!)
Dafür revanchiert ſich dieſer mit der Braut des Erſteren, einer
Unſchuld aus der Provinz. (Es geſchieht ſchon evwas mehr!)
Dann iſt da ein zukünftiger Schwiegervater, eben der Vater der
Braut, der nach Berlin kommt und in Amor= und Blumenſälen
„Sitte” ſtudiert, (es geſchieht noch mehr!) und ſchließlich als
toller Lebegreis entlarvt wird. Dann ein Freund der beiden
Kompagnons, deſſen Frau ein Verhältnis mit einem Kellner hat.
(Es geſchieht immer mehr!) Und ſo geht es fort, bis zur Grenze
des Möglichen, da alle dieſe betrogenen Betrüger auf einer
Geſellſchaft zuſammentreffen. — Meiſterhaft iſt das Ganze
ge=
macht, und köſtlich ſind die einzelnen Typen gezeichnet. Noch
köſtlicher werden ſie geſpielt.
Wirklich ein Wettſpiel zwiſchen fünf Komikern, oder noch
mehr. Paul Herm, Anton Herrnfeld, der einzigartige
Charakterkomiker Rudolf Bergl, Georg Paulſen, Kurt
Helfer, Otto Fraiſe und Julius Unruh ſtreiten um die
Palme, und die Damen Fredy Burg, Burghoff
Le=
vermann uſw. ſtreiten mit. Es wird flott und mit
glänzen=
der Spiellaune geſpielt, und der Erfolg iſt glänzend. Ein paar
Stunden harmlos fröhlicher, aber beſter und animierter
Unter=
haltung.
*
Von deutſchlands Hohen Schulen.
Heibelberg: Der Privatdozent Dr. jur. Ernſt v. Hippel hat einen
Nuf als ord. Profeſſor für öffentliches Recht an die Univerſität Roſtock
erhalten.
Dresden: Wegen der Uebertragung für wirtſchaftliche
StaatZwiſſen=
ſchaften in der Kulturw’ſſenſchaftlichen Abteilung der Techniſchen
Hoch=
ſchule Dresden ſind Verhandlungen mit dem ordentlichen Profeſſor an
der Univerſität Tübingen, Dr. Wilbrandt, eingeleitet worden.
Halle a. d. S.: Der Geheime Konſiſtorialrat Profeſſer D. Wilhelm
Lütgert hat den Ruf auf den Lehrſtuhl der ſyſtematiſchen Theologie
an der Univerſität Berlin als Nachfolger von Geheimrat Reinhold
See=
berg angewommen.
Die Bedürfniſſe der Miniſterien.
Berlin, 24. Januar.
Der neue Reichstetat, der in dieſen Tagen dem Reichsrat zugeht,
iſt bisher in ſeinem ganzen Inhalt noch keineswegs der Oeffentlichkeit
übergeben worden. Reichsfinanzminiſter Hilferding hat ſeinerzeit
ledig=
lich der Preſſe eine vorläuſige Ueberſicht über den finanzpolitiſchen
Auf=
bau des Etats gegeben, eine Ucberſicht, die ſich darauf beſchränkt, die
greßen Linien des Etats aufzuzeigen, auf Einzelheiten jedoch ſo wenig
einging, daß nicht einmal die Hauptziffern der verſchiedenen Reſſorts
erwvähnt wurden. Mittlerweile ſind jedoch) aus dem Inhalt des Etats
ſehr diele Details bekannt geworden, die des Intereſſes wert ſind und
aus denen im Nachſtehenden folgende Einzelheiten erwähnt werden
ſollen:
Der Haushalt des Miniſteriums des Innern ſieht insgeſamt
72087 959 Mk. Ausgaben vor, denen nur 4072 470 Mk. Einnahmen
gegenüberſtehen. Zur Förderung wiſſenſchaftlicher Inſtitute ſind größere
Beträge in den Etat eingeſetzt worden. Die Kaſiſer=Wilhelm=Geſellſchaft
zur Förderung der Wiſſenſchaften erhält einen Reichszuſchuß von
2 426000 Mk. für den Forſchungsbetrieb und außerdem Bauzuſchiſſe in
Höhe von insgeſamt 950 G:0 Mk., darunter für die Errichtung eines
In=
ſtituts für mediziniſche Forſchung in Heidelberg 200 000 Mk. als
zwei=
ten Teilbetrag. Für Zwexke der ſtudentiſchen Wirtſchaftshilfe ſino 3.5
Millionen Mark vorgeſehen. Die Durchführung des Schunb= und
Schmutzgeſetzes, d. h. die Unterhaltung der drei Prüfſtellen in
Mün=
chen, Verlin und Leipzig, erfordert im kommenden Etat etwa 112000
Mk. gegenüber 104000 Mk. 1928.
Das Auswärtige Amt benötigt bei einer Geſamtſumme von
67 S22 000 Mk. im näcſten Jahre nahezu 7 Mill. Mk. mehr, die in der
Sauxtſache fur die Neueinrichtung deutſcher Vertretungen im Auslande
verwendet werden ſollen. De Titel „Geheime Ausgaben”, der der
Pril=
fung des Rechnungshofes bekanutlich nicht unterliegt, iſt wie im
Vor=
jahre mit 6 Millionen Mark ausgeſtattet.
Im Etat des Miniſteriums für die beſetzten Gebiete ſind, abgeſehen
von den Verwaltungsausgaben, die für die Unterſtützung der deutſchen
Wirtſchaft in dieſen Teilen des Reiches notwendigen Summen
verzenh=
net. Der Fonds für kulturelle Fürſorge im beſetzten Gebiet iſt von 3
auf 3,5 Millionen Mark erhöht worden. Zur Unkerſtützung der ſogen.
Saargänger ſind 6 Millionen vorgeſehen.
Das Reichsjuſtizminiſterium verfügt bei einem Ausgabenbedarf von
14 968300 Mr über 16831 (0 Mk. Einnahmen, ſo daß der ordentliche
Haushalt einen Ueberſihuß von 1 863 000 Mk. ausweiſt.
Dis Reichsarbeitsminiſterium hat bei einem Geſamtausgabenſtand
von 787 593 000 Mk. einen Zuſ=kußbedarf von 755 635 000 Mk., der
da=
mit rund 100 Millionen über dem Vorjahre liegt. Der Etat enthält die
Ausgaßen für die Durchführung der Sozialgeſetze.
Der Haushalt des Reichswirtſchaftsminiſteriums hat einen
Geſamt=
ausgabenſtand von 24 099 000 Mk. Auch er enthält größere Spezialpoſten
zur Unterſtutzung von Ausſtellungen und Meſſen im Inlande, und zur
Beteiligung an ſolchen Veranſtaltungen im Auslande ſind 2 Millionen
bereitgeſtellt. Dieſer Titel wird beſonders für die deutſche Beteiligung
an der Internationalen Ausſtellung in Barcclona im Jahre 1929
ber=
wendet werden. Die Koſten, die die Reichsregierung hierfür zu tragen
bereit iſt, belaufen ſich auf etra 1,1 Mill. Mark. — Der in aller Stille
arbeitende Enquéte=Ausſchuß zur Unterſuchung der Exzeugungs= und
Abſatzbedingungen der deutſchen Wirtſchaft koſtet das Reich im Jahre
1929 1,570 Millionen Mark.
Das Reichsfinanzminiſterium erfordert einen Geſamtzuſchuß von
463 143000 Mk. Das Miniſternum legt als einziges einen Etat vor,
in dem zahlreiche Neuhauten von Finanzdienſtgebäuden und
Wohnun=
gen vorgeſehen ſind.
Der Etat des Ernährungsminiſteriums bleibt bei einem „
Geſamt=
ausgabenſtand von 22 052000 Mk. gegenüber dem Vorjahre um rund
46 Millionen Mark zurück, weil das landwirtſchaftliche Notprogramm
inzwiſchen durchgeführt worden fſt.
Das Reichsverkehrsminiſterium hat einen Geſamtzuſchußbedarf von
221 295 (0 Mk., der den Ausgabenſtand von 1928 um nahezu 30
Mil=
lionen Mark überſteigt. Für Zwecke der Luſtfahrt ſind 43 486000 Mk.
vorgeſehen.
Der Etat der Neichswehr und der Reichsmarine ſieht einen
Geſamt=
bedarf von 7(83 878 000 Mk. vor und bleibt damit gegenüber dem
Vor=
jahre um 22 699 000 Mk. zurück, weil Erſparniſſe durch Zurückſtellung
von Bauvorhaben erzielt werden konnten. Die einmaligen Ausgaben
der Marine werden vorwiegend für Schiffsbauten verwendet, und zwar
nicht nur für den Panzerkreuzer A, für den als zweite Rate 9,8
Mil=
lionen Mark angefordert werden, ſondern auch für den Bau kleinerer
Fahrzeuge benötigt.
Der Etat der Kriegslaſten hat einen Geſamtausgabenſtand von
1 767 600 000 Mk., von denen 1 540 000 000 Mk. als Neparationszahlungen
an den Reparaticnsagenten abzuführen ſind.
Der Haushalt für Verſorgung und Ruhegehälter hat einen
Geſamt=
ausgabenſtand von 1 744 400 300 Mk., denen Einnahmen nicht
gegenüber=
ſtehen, und bleibt damit hinter dem des Vorjahres um 35,9 Millionen
Mark z.iruck.
Im Haushalt des Reich3tuges werden im Jahre 1929 insgefamt
8 574 000) Mk. benötigt; davon ſind für Vorarbeiten zum
Erweiterungs=
bau des Reichstages 450 300 Mk. eingeſtellt worden.
Im Saushalt des Reichskanzlers finden ſich für den
Erweiterungs=
bau der Reichskanzlei als dritter Teilbetrag 920 000 Mk.
Greifswald: Der Privatdozent der Mathematik, Dr. Richard
Brauer in Königsberg, iſt für die zweite Hälſte des Winterſemeſters
mit der Vertretung des erkrankten ordentlühen Profeſſors Dr. Kaul
Neinhardt an der hieſigen Univerſität beauftragt worden.
Königsbera: Am 18. Jamar promovierte die rechts= und
ſtaats=
wiſſenſchaftliche Fakultät zu Ehrendoktoren folgende, um die Provinz
Oſtpreußen verdiente Männer: Den Oberpräſidenten der Provinz
Oſt=
preußen Ernſt Siehr und den Oberpräſidenten der Grenzmark von
Biilow zu Ehrendoktoren der Reehte, den Präſidenten der
Landwirt=
ſchaftskammer für die Provinz Oſtpreußen Dr. Brandes, den Präſidenten
der Induſtcie= und Handelskammer in Königsberg Kommerzienrat
Heu=
mann, den Verleger Anguſt Madſack in Hannover, den
wiſſenſchaft=
lichen und den praktiſchen Förderer des Oſtpreußen=Werkes Prof. Du.=
Ing. W. Peterſen an der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt und den
Generaldirektor Jahnke in Berlin zu Ehrendoktoren der
wirtſchaft=
lichen Staatswiſſenſchaften.
„Die Weltgeſchichte‟ Es gehört gewiſſermaßen zu den Pflichten
gegen ſich ſelbſt, daß jeder im Kulturleben ſtehende Menſch ſich in erſter
Linie die Kenntnis der Geſchichte, insbeſondere die ſeines Vaterlandes,
zu eigen macht. Was die Schule ihm nicht gab, mußte er gewöhnlich
durch Teilnahme an Fortbildungskurſen oder Hören von Vorträgen,
beides zumeiſt mit weſentlichen Koſten und Umſtänden verbunden,
er=
gänzen. Abgeſehen von dieſen Unannehmlichkeiten iſt es nicht allen
möglich, ihr Wiſſen in dieſer Weiſe zu bereichern, denn nicht jeder iſt
Herr ſeiner Zeit; für andere, z. B. auf dem Lande wohnende, ſind
Lehranſtalten und Vorträge kaum erreichbar. Für alle dieſe bleibt nur
das Selbſtſtudium guter Geſchichtswerke. — Unter den vielen des
deut=
chen Buchhandels erſcheint uns keines beſſer geeignet für ſolchen Zweck.
als die „Weltgeſchichte” des Meiſters der Geſchichtswiſſenſchaft, Leopold
von Ranke, die lange im Handel vermißt wurde, nun jedoch in einer
mit vielen hundert Bildern, Porträts und farbigen Bildtafeln
ausge=
ſtatteten 12 bändigen Ausgabe, herausgegeben und neu bearbeitet von
Horſt Michael in dem altbekannten Gutenberg=Verlag, Hamburg 1,
er=
ſcheint. Der erſte, vornehm in Ganzleinen gebundene Band, enthaltend:
„Die älteſte Völkergruppe und die Griechen” und „Die römiſche
Repu=
blik und ihre Weltherrſchaft” mit 524 Seiten, Großformat, in
Faden=
heftung und überreichem Bildſchmuck liegt bereits fertig vor; monatlich
erſcheint ein weiterer Band der 12 Exemplare umfaſſenden Ausgabe in
gleichem Umfange und derſelben Preislage, welche die Fortführung
bringen werden. Das monatliche Erſcheinen und der unerreicht niedrige
Preis von Mark 3,85 ab Verlag je Band ermöglichen auch dem
Minder=
bemittelten die Anſchaffung des in ſeinen Vorzügen zum Selbſtſtudium
wie geſchaffenen Prachtwerkes, auf deſſen Beſitz jeder Bücherfreund ſtolz
ein darf. — Wir bemerken noch, daß das Werk nicht ducch den
Sorti=
mentsbuchhandel, ſondern nur direkt vom Gutenberg=Verlag Chriſtenſen
u. Co., Hamburg 1, Bieberhaus, bezogen werden kann (jeden Monat
gelangt ein Band zur Ausgabe). Die dadurch erzielte Ausſchaltung
des verteuernden Zwifchenkſandels kommt dem Bezieher zu gute, denn
nur auf dieſe Weiſe läßt ſich dieſe außerordentliche günſtige
Preis=
geſtaltung erklären. Wir können das glänzend ausgeſtattete
Monumen=
e helle
talwerk jedem Bücherfreund aufs beſte empfehlen; er wird ſ
Roe.
Freude daran haben.
Seite 4
Freitag, den 25. Januar 1929
Die Inkervellakionsdebafe iber Elſaß.
Lothringen in der franzöſiſchen Kammer
der Sozialiſt Grumbach über die Mißſtimmung
im Elſaß.
EP. Paris, 24. Jan.
Die mit Spannung erwartete Interpellationsdebatte über die
Regierungspolitik in Elſaß=Lothringen begann heute nachmittag
in einer außerordentlich vorſichtigen Atmoſphäre. Dazu tug noch
bei, daß Kammerpräſident Bouiſſon eingangs das nur mäßig
be=
ſetzte Haus um Ruhe bat, ohne Rückſicht auf die Aeußerungen der
Redner. — Schon der erſte Interpellationsredner, der Sozialiſt
Grumbach, wies auf den Widerhall hin, den die Debatte nicht
nur in Frankreich, ſondern in der ganzen Welt finden werde.
Grumbach bedauerte übrigens, daß die Debatte nicht ſchon früher
ſtattgefunden habe, denn die Mißſtimmung im Elſaf
ſtamme nicht erſt von geſtern oder aus dem Jahre 1924, ſondern
aus der Zeit des erſten Kontaktes zwiſchen
Frankreich und Elſaß=Lothringen. Der Redner
kri=
tiſierte beſonders die Verwaltung Millerands, der mit ſeinen
regionaliſtiſchen Ideen die im Elſaß vorhanden geweſenen Keime
zum Autonomismus erſt entwickelt habe. Gegenüber den
Be=
hauptungen der Autonomiſten, daß der Elſaß im Jahre 1918 ſeine
Freiheit verloren habe, verwies Grumbach auf die Erklärung
Ricklins im Reichstag, daß die deutſche Regierung im Elſaß die
Preſſe= und die Verſammlungsfreiheit aufgehoben und daß
Hinden=
burg während des Krieges geplant habe, die Elſäſſer nach
Oſt=
preußen zu deportieren (!). Grumbach betonte nochmals, daß die
Mißſtimmung im Elfaß nicht aus der Zeit der Kartellregierung
ſtamme, was ihm von der Rechten den mehrfachen Zuruf zuzieht:
doch, doch! (Herriot erhebt ſich darauf und erklärt, daß er
be=
abſichtige, in der Folge zu dieſem Punkt das Wort zu ergreifen.)
Grumbach ſchließt mit einer Reihe von Vorſchlägen zur
Be=
ſeitigung der elſäſſiſchen Mißſtimmung, aus denen beſonders die
Sprachen= und Schulfragen hervorzuheben ſind. Er fordert
auch die Zweiſprachigkeit der Gerichte. Bei ſeiner
Erklärung, es dürfe unter keinen Umſtänden mehr vorkommen,
daß ein Elſäſſer in einer ihm unbekannten Sprache abgeurteilt
werde, nickt Poincaré Beifall, was ebenſo von Barthou geſchieht,
dem ſich Poincaré dabei zuwendete.
Mit den nun folgenden Darlegungen des Abgeordneten Brom
wird die Stimmung bedeutend kampfluſtiger. Brom wirft dem
Vorredner, wie auch ſeinem Blatte, dem „Republikaner” vor, daß
ihre Haltung zur Entſtehung der Unzufriedenheit im Elſaß
bei=
getragen habe.
Im Verlaufe ſeiner Rede kommt es zu wiederholten
Aus=
einanderſetzungen, an denen ſich auch Poincaré beteiligt und dabef
die Erklärung abgibt, die autonomiſtiſche Preſſe beſchuldige ihn,
den Weltkrieg gewollt zu haben.
Borm erklärte weiter, das Elſoß könne ohne Frankreich nicht
beſtehen; in gleichem Maße ſei aber Frankreich ohne das Elſaß
nicht vollſtändig. Das franzöſiſche Elſaß ſtelle eine Brücke dar
zwiſchen Frankreich und Deutſchland, während ein deutſches
Elſaß eine ſolche Verbindungsrolle nicht ausüben könne.
Ausfälle Poincarés gegen die Ankonomiſten.
Poincaré ergriff kurz das Wort und erllärte, er billige im
allgemeinen die Ausführungen des Abg. Borm, müſſe aber in
Abrede ſtellen, daß die franzöſiſche Verwaltung die Elſäſſer
be=
nachteiligt habe, weil ſie mit den Autonomiſten Umgang hätten.
Poincaré ſchließt mit einem Ausfall gegen die
Auto=
nomiſten: für ihre Verruchtheit ſei kennzeichnend, daß eines
ihrer Blätter geſchrieben habe, Benoit ſei zum Attentat gegen
Fachot nicht von Autonomiſten, ſondern von der Gegenſeite
auf=
gereizt worden, weil Fachot zuviel wußte und deshalb der Re=
gierung unbequem geworden ſei.
Michael Walther gibt ähnlich wie Grumbach zu, daß Ver=
waltungsfehler im Elſaß ſofort nach der franzöſiſchen Beſetzung
begangen worden ſeien. Die übermäßige Zemtraliſierung in
Frankreich habe zu einer abſoluten Verſtändnisloſigkeit
gegen=
über Elſaß=Lothringen geführt und damit zu den furchtbarſten
Mißverſtändniſſen. Die Elſäſſer würden niemals auf ihre deutſche
Mutterſprache verzichten. Sie wollten auch von der
Laiengeſetz=
gebung nichts wiſſen. Wenn der Autonomismus ſo raſch und
ſo tiefgehende Wurzeln gefaßt habe, ſei dies lediglich lokalen
Ur=
ſachen zuzuſchreiben und nicht ausländiſchen Einflüſſen.
Poincaré ergriff wiederum das Wort zu einer Erklärung, in
der er verſchiedenen elſäſſiſchen Abgeordneten am Zeug flickte.
So ſoll Michael Walther vor dem Kriege einmal ein Hoch auf
den Kaiſer ausgebracht hoben. Grumbach ſoll während des
Krie=
ges erllärt haben, es lohne ſich nicht, wegen des Elſaß weitere
Hunderttauſende von Menſchenleben zu opfern. Zum Schluß
wirft Poincaré dem Elſaß ſchärfſten Undank vor. Für keine
Pro=
vinz habe Frankreich ſo große Aufwendungen gemacht wie für
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das Elſaß. Niemals habe die Regierung ſo wernt
gefunden. — Darauf wurde die Sitzung auf
Frefi=
beiden autonomiſtiſchen Abg. Stürmel und Haua:
der heutigen Sitzung beigewohnt und ſich wiede:
ſchewrufe und Beifallsklatſchen bemerkbar gemach,
oin
Kr.4e Zonderverwalkung in Elſaß 94
EP. Pariss
Poincaré hat an den Stadtrat von Metz, K.
lich vor einigen Tagen ein Huldigungstelegramn
ein Telegramm gerichtet, worin er erklärt, daff
nicht beabſichtige, nach dem Vorſchlag des Abg.
Walther eine geſonderte Vevwaltung in
Elſaßz=
zurichten. Die Regierung denke nicht daran, die
wieder herzuſtellen, die von den Deutſchen im Jo
fen worden ſei. Der Stadtrat von Metz hat ari
Stadträten von Lothringen eine Propaganda u:
mit ſie ſich ſeinem Telegramm an Poincaré an
Gemeinderat von Rombach hat geſtern ein gleicn
gramm an Poincars geſandt.
Eine likauiſche Noke an die M.
Kownr
Die litauiſche Regierung hat, wie die Litaui”
agentur meldet, den in Kowno beglaubigten
Staaten, mit denen Litauen diplomatiſche Bes;
hält, ein Aide=Mémoire zugehen laſſen, in dem
Litauens in der Angelegenheit der vorzeitigen F
Kellogg=Paktes und der Sicherung des Friedenss
ziſiert wird. Die litquiſche Regierung erklärt
ruſſiſch=polniſche Notenwechſel ihr von der Son=
Kenntnis gebracht worden ſei, ſowie daß Lita
Notenwechſel unmittelbar berührt ſei, und polern
gegen die von der polniſchen Regierung den ruſſift
entgegengebrachten Bedenken und Vorbehalte.
Regierung wird zum Vorwurf gemacht, ihre K
Verdacht aufkommen, daß ſie ſich zum Protektor
der baltiſchen Staaten aufwerfen wolle.
Zum
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„rtſchaft” erſcheint uls
Wie Gigarettenwerte der Vo=
Khmann, ſondern auch für.
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mtwicklung der Reeufk2!
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Wie wenige Menſche!
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ig. (Organiſations=Veflagsgeſe.
—/116) zu beziehen.
19
Ael
Hausfrauen! Prüft beim Eink-!
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Tgeda-Geschäfte
(120 Geschäfte in allen Stadtteiler
der Landeshaupiſkadt.
Darmſiadt, 25. Januar.
„wurde: Am 12. Januar: der Oberförſter Karl
Deu=
vou 1. Februar 1929 ab zum Forſtmeiſter des Forſt=
Moderne. Dieſe ſo benannte Ausſtellung im
ſaS iner: des Landesmuſeums mit ihren
original=
uafg.b Bemä den weiſt alle bedeutenden und lebendigen
dem 19. und 2. Jahrhundert auf. Von Deutſchen
Mia gNäinfen Don der Standugpen der dart
Jtaliener Carrä, Chirico, Severini, der Engländer
aſen Daumier, Corot, Troyon, Daubigny, Gourbet,
r as, Neuoir, Paul Cezanne, Seurat, Signac, Croß,
Utrillo, Derain, Matiſſe, Léger. Picaſſo, der in
rier, durfte nicht fehlen. Hodler vertritt die Schweiz.
hier den erlauchten Namen Vincent van Gogh auf
ſan tlichen Bilder. Es handelt ſich mithin um eine
Auf=
zu, was in den letzten 130 Jahren der Malezeigeſhiclte
tagen Augenblick noch unmittelbar wirkſam iſt. Eine
au o, wie ſie Darnſtidt in Originalen niemals zu ſehen
erne einzigartige Gelegenheit überdies, die moderne
ſt von allem bloß H ſtoriſtzen und gereinigt von allem
der Senfativnellen, einmal in gedrängter und
über=
mnen zu lernen und zu ſtudieren.
Am 23. d. M. waren es 25 Jahre, daß die Köchin
„Asaldeck bei Traifa, Fräuſein Göttmann, in ſtädtiſche
Zu Ehren der Jubilarin fand im Heim eine
dan der zuck die Kinder, für die Fräulein Göttmann
Zeir ſorgt und arbeitet teilnahmen. Im Namen der
gboachte Herr Dir=b.o: Schrauth vom Städtiſchen
Wohl=
nwaut Gluckwünfce dar; er übergab der Julilarin
Zank und Anerkennung für ihre treue Dienſtführung
aß ihr noch lange die jetzige Friſche und Ruſtigkeit
möge
tandestheater. Heute Freitag findet eine Aufführung
„Bohéme” ſtatt. Als Marcell gaſtiert Hans
Solk heater in Würzburg. Die Beſetzung der übrigen
der Erſtaufführung. Muſikaliſche Leitung: Max
Ki des Bühnenvolksbundes, Beginn: 19.30 Uhr.)
ö: us findek eine Wiederholung der „Toten Tante
gebenheiten” dem erfolgreichen Einakter von
(Zuſatzmiete IV, Beginn: 19,30 Uhr.)
deuholung der Johann Straußſchen Operette „Die
findet am Samstag, dem 26. Januar, um 19 Uhr,
rug iſt der Miete I. und der Miete T, Gruppen 6,
brus gelangt Samstag, den 26. Januar, nachwittags
jugs Luſtſziel „Minna von Barnhelm” zur
andmiete I), abends 20 Uhr geht Verneuils
Schau=
zu. berthier” mit B=ſſie Hoffart und Hans
Jung=
drncinde G. Gruppe 3 und 4).
s” von Schiller mit den Damen Joſt=Jaeke, Blum
uk, Miuetti Jungbauer, Baumeiſter, Jürgas, Weſter=
Hauptrollen, geht Sonntag, den 27. Januar, um
(GHeſſenlandmieten II und III).
Grus findet Sonntag eine Aufführung von Flotows
Ttme” mit Küthe Walter in der Titelrolle ſtatt
ATiete T, Gruppen 1, 2, 3, Beginn 20 Uhr).
u bühne Kleines Haus. In der nächſten
wrführungen gelangt der Film „Das weiße Ge=
1aſſin=Cxpeditſon zur Rettung Noßles, zur
Auf=
wurde von Teiknehmern der Sowjet=Rettungs=
xpe=
gei- und zeigt das geſamte authentiſche Material. Es
wen am Dienstag, dem 29., Mittwoch, dem 30., und
3.— Januar, um 16 und 20 Uhr, ſtatt.
guibert=Abend bes Drumm=Quartetts. Das Drumm=
— ſeinem fünften, am Montag, dem 28. Januar,
Kleinen Haus ſtattfindenden Schubert=Abend das
Mroll und Las Oktett Op. 166 zum Vortrag.
rMünſtler auswärts. Felicia Guttmann, eine
m smeiſteri Maria Fronke, iſt, wie bekannt, für dieſe
an dal verpflichtet. Die „Altmärkiſche Tageszeitung
arläßlich der Uraufführung von „Madame TArchiduc”
Searbeitet von Karl Krauß, in welcher Felicia
Gutt=
teripartie ſang: „. . . Um nichts ſtand ihr Felicia
Gutt=
ue nach, eine Hoſenrolle, die ſich rühmlichſt von
ſon=
rückten Verſuchen unterſcheidet. Graziös bis in die
ſiees in jedem Ton, den ſie ſang, köſtlöh in ihrem
arietta, famos in ihren ſoldatiſchen Allüren — die
Soldaten waren dafür um ſo ungeſchickter — blieb
eich= das Geringſt= ſchildig.” — Der „Altmärker”
über eine Aufführung der „Czardasfürſtin”: „Felicia
muntere und kecke Komteſſe Staſi und entzückte mit
eme und durch ihr ſicheres Auftreten die Zuhörer.
usten wiederholt wverden.” — In der Operette „Dolly”
iſche Tageszeitung”: „Fekitia Guttmann beſitzt alle
guten Dolly, ſie iſt liebreich, naiv, ſchnodderig,
un=
u0 kam, was lobend erwähnt werden muß, ſingen,
rvie es ſich für die Tifelrollenträgerin einer Operette
ihe Stimme entſpricht ihrer zierlichen, hübſchen Er=
Hapellmeiſter wind ſich über ihre muſikaliſche Diſziplin
ſuiem
zle. Am Sonntag, dem 27. Januar, 11,15 Uhr,
ver=
wochſchule eine Beſichtigung der Fidus=
Jubi=
ellung. Wir treffen uns in dem Vorraum der
mlle am Rheintor), woſelbſt Meiſter Fidus
perſön=
ind en Vortrag halten wird. Eintritt 50 Pf.
e nde. Der Gemeindeverein wird in dem am
Mon=
abends 8 Uhr, im Gemeindehaus Kiesſtraße 17
ſtatt=
agscbend, in ſchlichter Weiſe das Gedächtnis
äng feiern. Pfarrer Vogel hat ſich bereit
er=
ing als Menſchen und religiöſen Cha=
T. Die Parabel von den drei Ringen aus Leſſings
ſe
wird Herr Walter Lehmann vortragen. Zur
eranſtaltung werden die Gemeindeglieder freundlich
Eind willkommen. Der Eintritt iſt frei.
Schüht Leben und Geſundheik!
Ueber 1 Million Unfälle wurden im letzten Jahre allein in den
ge=
werblichen und landwirtſchaftlichen Betrieben gezählt. Insgeſaut haben
ſich in Deutſchland in dieſem Zeitraum ſicher üßer 2 Millionen Unfälle
ereignet. Faſt 24 000 Menſchen, davon eiwa ein Drittel in den bei den
Berufsgenoſſenſchaften verſicherten Betrieben, haben dabei ihr Leben
ver=
loren. Alſo täglich 64 Tote durch Unfall! Welche Unſummen von
Schmerz, Kummer und Elend, zerſtörtem Familienglück, vernichteten
Exiſtenzen, geſcheiterten Zukunftshoffnungen und verlorenen
wirtſchaft=
lichen Werten ſtecken in dieſen Zahlen! Behörden, Berufs
enoſſenſchaf=
ten, Verkel
tehr, im der Werlſäkt und im Deiriece dwſenden Weſchren. u e
nen und abzuwenden. Ein großer Teil der Unfelle iſt vermeidbar, aber
nur, wenn jeder beſtrebt iſt, ſich und andere zu unfallſicherem Verhalten
zu erziehen. Nicht Verbote und Beſtimmungen ſind das Allheilmittel
UNFALLNERHÜTEIRGS-
KALERDEE
Unfsihte-hütungsbid Cmb4
beimVerbor
e
Rae
Gefie
Re3i.
5..a
dies ſind die 3 ofßiziellen
Arfitärungs=Broſchüren
zur
Reichs=
Unfallverhütungs=
Woche
(Ruwe)
vom 24. Februg bis 3. Närz 1929
Zedes der Hefte
hat 64 Seiten illuſtrierten Inhalt
und einen bunten Amſchlag.
gegen Unfälle! Jeder muß mithelfen, Unfälle zu verhüten! Der moderne
Menſch ſoll freiwillig und verantwortungsbewußt an der Unfallverhütung
mitwirken. Dieſes Verſtändnis und Verantwortungsgefühl zu
verbrei=
ten und zu vertiefen, iſt das Ziel einer großen, von den Verbänden der
Berufsgenoſſenſchaften ausgehenden Veranſtaltung. Vom 24. Februar
bis 3. März 1923 wird die
Reichs=Unfallverhütungs=Woche (RuWo.)
ſtattfinden. In allen beteiligten Kreiſen hat dieſer Gedanke lebhaften
Widerhall gefunden. Wägrend dieſer Woche ſoll möglichſt in allen Orten
des Reiches mit allen Mitteln der Aufklärung, Belehrung und Werbung
die Aufuerkſamkeit auf die Unfallverhütung hingelenkt werden. Zweck
und Ziel der Reichs=Unfallverhütungs=Woche iſt die dauernde und
freu=
dige Mitarbeit jedes Einzelnen im Kampfe gegen die Unfallgefahren.
Es geht um das Wohl aller Volksgenoſſen, es geht um Leben und
Ge=
ſundheit jedes Einzelnen! Der Wahlſpruch der Reichs=
Unfallverhütungs=
woch= „Helft Unfälle verhüten!” muß für alle Zeiten jedermanns
Wahl=
ſpruch werden. An alle Bevölkerungskreiſe ergeht der Ruf,
mit=
zuwirken.
Wiſſel, Reichsarbeitsminiſter. Schäffer, Präſident des
Reichsverſiherungsamtes. Prof. Dr. Adam, Reichsausſchuß fir
hygieniſihe Volksbelehrung. Arbeitsgemeinſthaft für Unfallverhütung:
Verband der Deutſchen Berufsgenoſſenſchaften. Verband der deutſchen
landwirtſcaftli hen Berufsgenoſſenſchaften. Verein Deutſcher
Maſchinen=
bau=Anſtalten. Zentralverband der deutſchen elektrotehniſchen Induſtrie.
Allgemeiner Deutſcher Gewerkſchaftsbund. Deutſcher Geſverkſchaftsbund.
Gewerkſchaftsring Deutſches Arbeiter=, Angeſtellten= und
Beamtenver=
bände. Arbeitsgemeinſchaft Deutſchee Betriebsingenieure. Verbano
Deutſcher Elektrotechniker. Verein Deutſcher Gewerbeaufſichtsbcamten.
D. Spiecker, Verband der Deutſchen Berufsgenoſſenſchaften.
Dr. Schroeder, Verband der deutſchen landwirtſchaftlichen
Berufs=
genoſſenſchaften,
Unterſtützung, Förderung und Mitarbeit haben bereits zugeſagt
und betätigt: zahlreiche Behörden und Verbände. — Anſragen ſind zu
richten an das Organiſationsbüro der Reſchs=Unfallverhütungs=Woche
beim Verband der Deutſchen Berufsgenoſſenſchaften, Berlin W 9,
Köthe=
ner Straße 37.
Der Winter macht Sie bleich
Rehren Sie die Welk um! und Ihre Wäſche ſchmutzig.
Bleichen Sie ſolche mit Naumann’s weißer Kernſeife „Erirafeine
Qualität”. Friſche Wäſche gibt Ihnen Anſehen ſowie Farbe. (lV253
Tüp
Kchl
Zer eiſte Lalltfährstädfer in Bartasftäbt
Von Dr. Adolf Müller.
*Es war im Dezember des Jahres 1579. Schon ſeit Wochen herrſchte
ſtrenger Froſt. Wer nichts draußen zu tun hatte, blieb gern daheim
am warmen Herd. Nur die Buben tummelten ſich auf den Cu ſſen,
Schneeballenſchlacht! Gibts etwas ſchöneres für ein Bubenherz! Dech
der ſchönſte Wintertag nimmt einmal ein Ende. — Beim trüben Lichte
ſitzen Mutter und Kinder um den Tiſch und warten auf den Vater,
der gleich vom Abendtrunk im Engel heimkehren muß; denn es iſt
9 Uhr vorbei, und um 9 Uhr muß der Matthes ſchließen. Schwere
Schritte nähern ſich dem kleinen windſchiefen Fachwerkhaus. Der
Vater! — Man hört, wie er den Schnee von den Schuhen ſtampft. Die
Tür öffnet ſich. Mit luſtigen, geheimnisvollen Augen tritt er in die
Stube. Auf dem Tiſche dampft die Abendſuppe. Lisbeth ſpricht das
Gebet. Dann aber können die Kinder ſich nicht mehr halten. Sie
ſehens dem Vater an, daß er allerlei zu erzählen hat. Er läßt ſich
er=
weichen und packt die Neuigkeiten aus: Hans Kluener, der Saalwächter,
habe beim Wein verkündet, daß es morgen am Großen Woog etlvas
zu gucken gebe. 2 Mehr verriet er nicht,
Endlich iſt die Nacht herum! Was mag es nur ſein! Die Kinder
raten hin und her. Um 9 Uhr ziehen ſie los. Die Gaſſen ſind ſchwarz
von Menſchen. Zum Beſſunger Tor hinaus wälzt ſich der
Menſchen=
haufen. Ueberall neugierige Geſichter. Auf dem Woogsdamm herrſcht
reges Treiben. Doch noch heißt es warten. Die Füße werden kalt, und
die Finger beißen vor Kälte. Bewegung! Landgraf Georg kommt mit
ſeinem Gefolge! — Auch die fürſtlichen Kinder ſind dabei! —
Ein
fremder Mann klettert den Woogsdamm hinunter. Die Hälſe recken
ſich. Ein Kind plärrt. Der Mann ſchnallt zwei blitzende Eiſen an die
Füße, humpelt ſchwerfällig auf das Eis und — ein Wunder! — fliegt
wie ein Vogel über die weiße Fläche. — Ueber eine Stunde dauerte das
Schau piel. Die Darmſtädter aber glotzten und konnten es nicht faſſen,
daß das mit rechten Dingen zugegangen.
Auf dem Heimweg hörte der Vater, der „Eismann” ſei ein
„Schrittſchubläufer” aus Frankfurt geweſen. Wahrſcheinlich habe er die
Kunſt in Holland gelernt. Einen Gulden hätte ihm der Landgraf
ge=
ſchenkt. Der Kammerdiener Henrich hätt’s geſagt, und der müßte
es wiſſen.
Die Buben aber gehen ſtill nach Hauſe. Wer das doch auch könnte!
Das muß noch ſchöner ſein als Schneeballwerfen — und ſie ahnen nicht,
daß 350 Jahre ſpäter ihre Enkel alle, Buben und Mädels, alle, alle
die Kunſt verſtehen.
So mag das Ereignis verlaufen ſein, das Reytz Loßkandt uns in
der Kammerrechnung 1579 (Dezember) mit folgenden dürren Worten
überliefert hat: „1 Gulden hat Henrich, der Kammerdiener, einem
Mann von Frankfurt, welchen ſeine fürſtlichen Gnaden zu ſich erfordern
laſſen und mit den Schrittſchuhe uff dem Eis gelaufen, verehren laſſen.”
— Elektriſche Kreppelbäckerei ſoll heute Freitag, abends 8 Uhr,
im Vortragsraum der Heag praktiſch gezeigt werden, und nicht, wie in
der gcſtrigen Notiz fälſchl.ch berichtet, ſchon am Donnerstag abend.
Uebcrall ſchon fangen unſere Hausfrauen an, as duftende
Faſtnachts=
gebäck zuzubereiten. Es wird den Beſuchern des Vortrages Gelegenkeit
geboten, die Zubereitung im elektriſchen Backgerär zu verfolgen und das
fertige Gebäck zu koſten.: Die einfache Beaufſichtigung, leichte
Bedie=
nung, die gleichmäßige Beheizung, welche durch Schalterdrehung
regu=
lierbar iſt, ſind Vorzüge genug, um die Anſchaffung der elektriſchen
Backgeräte jeder Hausfrau zu empfehlen. Ein Beſuch des Vortrages
dürfte daher ſehr lohnen.
— Der Darmſtädter Fecht=Club 1890 E. V. hat ſeine Florett=,
Säbel=, Degen=, Rapier= und Schläger=Fechterinnen und Fechter nach
einem Jahr ernſter Arbeit aufgefordert, die ſchwere eiſerne
Fechter=
maske mit der leichten Maske des Frohſinns zu vertauſchen. Da auch
die nicht unbeachtet ſein wollende Sonderklaſſe der Wort=, Feder= und
Spiegel=Fechterinnen und =fechter auf dem Kampfplatz erſcheinen wird,
iſt ſchärfſter Kampf . . . aber bitte, ohne Blutvergießen .. . angeſagt.
Als Treffläche gilt das Herz, und man wird gut tun, ſich mit
ſchlag=
fertigen Worten zu wappnen, um den Finten und Angrifen geeignete
Paraden und ſicheren Nachhieb entgegenzuſetzen. Außer dem Hieb oder
Stich ins Herz — aber bitte, nur mit Worten — iſt in allen Fällen
ausnahmsweiſe auch zu ſchießen erlaubt — aber bitte, nur mit Blicken!
Man wird ſich begrüßen mit dem neuen Fechtergruß . . . aber bitt
nur für dieſen Abend. Kennen Sie übrigens ſchon den neuen
Fechter=
gruß?. Wollen Sie teilnehmen oder Zuſchauer ſein an den
intereſſan=
ten Kämpfen? . . ., dann keſorgen Sie ſich noch raſch eine
Einlaßkar=
zum Maskenball des D. F. C. am 2. Februar in ſämtlichen
Näumen des Heilig=Kreuz. Beginn pünktlich 20.11 Uhr.
Einzeichnungs=
liſten für einzuladende Gäſte liegen auf in den Vorverkaufsſtellen
unſerer Mitglieder: Parfümerie=Müller (Rheinſtraße 6) und M. W.
Praſſel (Schulſtraße 10), ſowie auf dem Fechtboden.
— Odenwalbklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Dichter Nebel lag über
unſerer Stadt, als ſich die Wanderer am letzten Sonntag zum
Sammel=
punkt am Orpheum begaben. Doch bald brach die Sonne ſiegreich durch
und ſtrahlte auf eine wunderbare Winterlandſchaft herab, die zu
durch=
wandern ein herrrlicher Naturgenuß war. Ein bezauberndes Bild bot
unſer heimiſcher Wald in ſeinem Winterkleide. Wie durch ein
Märchen=
land ging der Weg der rund 140 Mann ſtarken Wanderfchar durch die
Faſauerie, am Oberwaldhaus und Vernhardsbrünnchen vorbei zum
Beſſunger Forſthaus und über den Rehkopf nach Roßdorf, wo im
wohl=
bekannten Gaſthaus Krämer Einkehr gehalten wurde. Nach dem
gemein=
ſamen Mittageſſen ſprach der Vorſitzende der Ortsgruppe Roßdorf, Herr
Lehrer Amann, herzliche Worte der Begrüßung, für die im Namen der
Darmſtädter Klubgenoſſen Herr Muſikoberlehrer Weide dankte und
gleichzeitig den Herren Bertſch und Seibert Dank ſagte für die treffliche
Führung. Muſibvorträge einer fleißig ſpielenden Kapelle, hübſche
Tänze der Mädchen des Jung=Odenwaldklubs Roßdorf, ſtürmiſchen
Bei=
fall erregende Verſe unſeres Klubdichters Heini Schäſer und
ſtimmungs=
volle Chöre der Darmſtädter Gefangsabteilung kirzten die Stunden,
und befriedigt ſchieden die Wanderer von den Roßdörfer Freunden,
un=
den Rückmarſch nah Darmſtadt anzutreten. Die erſte Wanderung war
ein vielverheißender Anfang für das neue Vereinsjahr.
— Zum Karneval in Nizza (Liedertafel=Maskenball) im Städtiſchen
Saolbau am Samstag erhalten — wie alljährlich — Studierende der
hieſigen Hochſchule Karten zu ermäßigten Preiſen in der
Vorverkauſs=
ſtelle (Soderſtraße 14, Zigarren=Wacker). Daſelbſt werden auch die
Gaſtekarten usgegeben. Die Vorverkaufsſtelle iſt bis Samstag abend
7 Uhr geöffnet. Der Ball beginnt abends 8,11 Uhr. Die beiden
Muſik=
kapellen ſtellt das durch Mitglieder der Liedertafel Hauskapelle verſtärkte
Stadtorcheſter unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters Schlupp.
Nach vollendetem Umpa
meiner vergrößerten Verkaufsräume
Samstag, den 20. Jandan
Mein Lager in mnodernen Schuhwaren ist auf das reichhaltigste
aus=
gestettet und kaufen Sie gute Ware zu wirklich billigen Preisen.
BOBER S SCHUHWAREE
Heinrich Bober
[ ← ][ ][ → ]Ceite 6
Freitag, den 25. Januar 1929
Ri
A2M
Kaigiolffenfaaftiicei Berein id Sarmſtavk.
347. Sihung am 15. Januar 1929.
Der Vorſitzende Profeſſor Dr. Th. Liſt erſtattete zunächſt den
Jahresbericht. Es fanden im Jahre 1928 fünf Sitzungen ſtatt, die
durch=
ſchnittlich von 78 Perſonen beſucht waren. Die Zahl der Mitglieder
betrug am 1. Januar 1929: 368. Durch Austritt und Tod verlor der
Verein 21 Mitglieder, eingetreten ſind in den Verein 11 Perſonen.
Oberbergrat Köbrich, der Rechner des Vereins, erſtattete den
Be=
richt über die Jahresrechnung. Dieſe ſchließt in den Einnahmen mit
550 RM., in den Ausgaben mit 538 RM. Das Vermögen beläuft ſich
auf 566,82 RM. Die Rechnung wurde geprüft und richtig befunden
von Herrn Dr. G. Heldmann und Privatdozenten Dr. Heil. Au
Vorſchlag von Herrn Profeſſor Dr. Dr.=Ing. h. e. Ihne wurde der
ſeitherige Vorſtand einſtimmig wiedergewählt. — Sodann ſprach Dr.
Georg Heldmann
„Ueber Regenerakien bei Tieren”.
Es iſt bekannt, daß die menſchliche Haut ſich abſchuppt, ganz beſonders
fällt das bei der Kopfhaut auf. Eidechſen werfen ihr Schuppenkleid in
Fetzen, Schlangen das ihre geſchloſſen ab. Auch von den Larven der
Inſekten und von den Krebſen ſagt man, daß ſie ſich häuten. Die
Häutung der Gliedertiere entwickelt ſich aber anders als die der
Wirbel=
tiere. Die Schuppen und Schuppenhäute letzterer ſtellen kleinere oder
größere Verbände von verhornten, einſt aber lebenden, mit Plasma
und Kern verſehenen Zellen dar. Die abgeworfene Haut der
Glieder=
tiere jedoch bildete ſich aus dem erhärteten chitinigen Sekret der
ein=
ſchichtigen Zellhaut (Hypodermis). Obwohl auch die Chitin
ausſchei=
denden Zellen der Hypodermis erſetzt werden müſſen, iſt doch die
Lei=
ſtung der ſogen. Keimſchicht der Oberhaut der Wirbeltiere durch den
ſteten Zellverluſt durch Verhornung eine größere. Und trotzdem iſt
die Regenerationskraft der Haut der Gliedertiere, wie ſpäter gezeigt
wird, viel umfangreicher.
Eine beſonders große Verhornung der Oberhaut zeigen alle
Stel=
len des Wirbeltierkörpers, die ſtarken äußeren Einflüſſen ausgeſetzt ſind
oder beſonderen Zwecken dienen müſſen. Solche Stellen bedecken ſich
mit Hornplatten (Nägel, Krallen, Hufe), die umgeformt ſein können
in Hörner, wie bei den Huftieren, in Haare und Federn. Auch die
Zahnbildung hängt in erſter Linie von der Oberhaut ab.
Alle dieſe Bildungen werden unter dem Namen phyſiologiſche oder
rebetierende Regeneration zuſammengefaßt. Sie iſt gleichmäßig vom
Einzeller bis zum höchſtentwickelten Vielzeller verbreitet und zeigt uns,
wie der Organismus imſtande iſt, den regelmäßigen Verluſt von Zellen
und Zellſubſtanz zu erſetzen.
Wie nun der Organismus außerordentlichen Eingriffen in ſein
Leben begegnet, ſoll im folgenden dargeſtellt werden. Schneidet man
dem Süßwaſſerpolypen (Apdra) die Tentakel ab, dann werden dieſelben
erneuert; treunt man ihn mitten quer durch, ſo ergänzt jede Hälfte
das Fehlende. Es bleibt ſich ganz gleich, wie man ſchneidet, ob längs
oder quer, oder ob man Winkelſtücke herſtellt; jedesmal iſt ſo ein Stück
imſtande, einen neuen Polypen zu bilden. Nur einem Tentakel allein
iſt es nicht mehr möglich, ein neues Tier hervorzubringen. Ein
Negen=
wurm iſt ſchon beſchränkter in ſeinem Regenerationsvermögen. Den
Verluſt der erſten fünf Kopfſegmente, die den Kopf darſtellen, kann
er ausgleichen. Entfernt man mehr Segmente, ſo werden doch nur
füuf wieder erzeugt; vom neunten Segment ab iſt die Regeneration
eines Kopfes nur ausnahmsweiſe möglich. Das Hinterteil regeneriert
beſſer. Jede Zahl abgeſchnittener Segmente wird erſetzt, ſofern wir
die hintere Hälfte nicht allzu weit nach vorn überſchreiten. Wir
ge=
raten fonſt in jenen vorderen Abſchnitt, der auch keinen Kopf mehr
er=
zeugen kann, und dann hört auch die Neubildung eines Schwanzes auf.
In dieſem Abſchnitt b=finden ſich aber die Geſchlechtsorgane. Dieſe
ſind alſo nicht erſatzfähig. Im Hinterteil entſtehen auch an der
vor=
deren Schnittfläche wieder Regenerate, ſogar ſehr umfangreiche. Bei
ihrer Unterſuchung aber ſtellt ſich heraus, daß dieſe Bildungen
Schwänze darſtellen, das Tier alſo dann aus zwei gegeneinander
ver=
laufenden Schwänzen beſteht. Schrägſchnitte im Hinterteil rufen Ab=
Bahreuther Bund der Deueſchen Jugend. Am Dienstag abend
Dr. Werner Kulz einen Vortrag mit Lichtbildern über die Edda.
bielt T
Er betonte die Nottendigkeit, gerade in der jetzigen Zeit us wieder
mit
dem von unſeren germaniſchen Vorfahren überlieferten geiſtigen
Erbe vertraut zu machen. Nach mehreren Proben aus den Liedern der
Aelteren Edda führte der Vortragende an der Hand der die
altgerma=
iſchen Mythen wundervoll plaſtiſch veranſchaulichenden Zeichnungen
des Malers Franz Staſſen den Inhalt der Götterlieder der Aelteren
Sdda im Zuſammenhang vor, wobei er die in ihnen enthaltenen
Natur=
mythen in verſtändnisvoller Weiſe deutete. Der 60. Geburtstag Staſſens
wird im nächſten Monat vom Bahreuther Bund mit einer beſonderen
Feier begangen werden, bei der hauptſächlich Originallithographien aus
ſeinem großen Mappenverk „Der Ring des Nibelungen” zur
Vorfüh=
rung kommen ſollen. Die regelmäßige Arbeit des Bundes war in
die=
ſem Winter Eisher Werken von Richard Wagner und Siegfried Wagner
gewidmet. Vom nächſten Monat ab ſoll Pfitzners „Armer Heinrich”
zur Beſprechung kommen.
— Vor der Darmſtädter Studentenſchaft ſpricht im Rahmen einer
Vortragsreihe über „Des deutſchen Volkes
Raumpro=
blem” Herr Dr. Friedrich König=Gießen über „Das
Weſtpro=
blem” heute abend 8 Uhr im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule
(Eingang vom Weſtportal).
Wie lange gelten die Wohlfahrtsbriefmarken? Der Verkauf der
zurzeit im Verkehr befindlichen Wohlfahrtsbriefmarken und
Glückspoſt=
karten endigt mit dem 31. Januar, dagegen erliſcht die poſtaliſche
Gültig=
keit erſt am 31. April ds. Js. Wie wohl bekannt ſein dürfte, findet der
Reinertrag des Verkaufs als ergänzende Fürſorge für alte und
er=
werbsunfähige Leute Verwendung. Auch in Darmſtadt friſtet eine
er=
ſchreckend große Anzahl dieſer Aermſten der Armen, nur auf
Unter=
ſtützung aus öffentlichen Mitteln angewieſen, ihr kümmerliches Daſein.
Krenkheit und ſonſtige Schickſalsſchläge erſchweren ihr hartes Los noch
ungemein. Hier zu helfen iſt Pflicht aller Beſitzenden und aller im
Gr=
werbsleben ſtehender Perſonen. Durch Verwendung von
Wohlfahrts=
briefmarten und Glückspoſtkarten iſt hierzu reichlich Gelegenheit gegeben.
Darum entſchließt Euch und beteiligt Euch noch in letzter Stunde an dem
Hilfswerk, denn nur noch wenige Tage trennen uns von dem Schluſſe
des Verkaufs, und viele Marken ſowie Glückspoſtkarten warten noch auf
ihre Käufer. Oder wollt Ihr Eure Brüder und Schweſtern darben
ſehen?. Alle Marken und Glückspoſtkarten ſind amtliche Poſtwertzeichen,
nur die Hälfte des Kaufpreiſes iſt daher eine Spende, die keine
fühl=
bare Belaſtung für den, der ſie geben kann, bedeuten dürfte. Jede
Menge Marken und Glückspoſtkarten, auch die kleinſte, wird bei der
Geſchäftsſtelle des Ortsausſchuſſes der Deutſchen Nothilfe,
Stadt=
haus, Zimmer 26, gerne abgegeben.
Briefmarkenſamm=
lern harrt dort eine beſondere Ueberraſchung, denn eine geringe
An=
zahl Markenbogen, die bei der Herſtellung der Markenheftchen
übrig=
geblieben ſind, wurden der Geſchäftsſtelle in letzter Stunde noch zur
Verfügung geſtellt, die in ganzen Bogen ſowie auch getrennt abgegeben
werden. Es ſollte kein Sammler verſäumen, ſich dieſe Bogen anzuſehen,
denn nach dem 31. Januar werden ganze Bogen und einzelne Streifen
nur noch im Handel mit einem bedeutenden Aufſchlag zu haben ſein.
Jetzt ſchon werden ganze Bogen durch einen auswärtigen Händler mit
einem Aufſchlag von 12.— RM. angeboten und einzelne Streifen ſogar
mit einem Aufſchlag bis zu 100 Prozent.
ſchnürung der verwundeten Segmente hervor. Das Tier verſtümmelt
ſich ſelbſt, um die Wundfläche auf das kleinſte Maß zu bringen.
Dieſer Vorgang, als Autotomie bezeichnet, iſt auch bei den
See=
ſternen zu beobachten. Eine Reihe von Seeſternen ſind imſtande, ihre
Arme abzuwerfen. Einer Art iſt es nicht nur möglich, den Abwurf
von der Scheibe aus zu erſetzen, ſondern dieſer ſelbſt vermag einen
vollſtändigen Seeſtern auszubilden. Verletzungen der Scheibe und der
Arme werden ſelbſtverſtändlich ausgebeſſert. Durch Einſchnitte in die
Arme kann man Tiere mit der doppelten Armzahl erzeugen.
Bei den Gliedertieren werden im weſentlichen nur noch die
An=
hänge des Körpers, die Beine und Fühler, erneuert. Die im
Vorher=
gehenden erwähnte Autotomie erſcheint am höchſten entwickelt. Beine
wie auch Fühler beſitzen ſogenannte Bruchgelenke, an denen ſie ſich
außerordentlich leicht von dem ſie mit dem Körper verbindenden
Glied=
abſchnitt loslöſen. Der Verluſt des Gliedes auf dieſe Art ruft die
geringſtmögliche Verwundung hervor, und keine Regeneration verläuft
ſo vollkommen und ſchnell, wie von dieſer Stelle. Das
Regenerations=
vermögen wird unterſtützt von der Fähigkeit zur Häutung, die ſelbſt ja
eine Regeneration iſt. Unter der Chitinhülle des Gliedſtumpfes kann
ſich das Regenerat, deſſen Gewebe z. T. von altem Gewebe, z. T. von
der Hypodermis geliefert wird, geſichert bis zur nächſten Häutung
ent=
wickeln. Es iſt dann zwar noch klein und bewegungslos, aber in allen
ſeinen Teilen wiederhergeſtellt. Je mehr Häutungen noch möglich ſind,
um ſo mehr nähert ſich das neue Glied der normalen Größe.
Bei entſprechender Operation kommt es bei den Gliedertieren auch
vor, daß an Stelle eines weggeſchnittenen Krebsauges ein Fühler und
an Stelle von Inſektenfühlern Beine entſtehen, was in letzterem Falle
achtbeinige Inſekten zur Folge hat.
Selſbſtverſtümmelung iſt auch bei den Eidechſen nachgewieſen. Dieſe
können ihren Schwanz im Augenblick der Gefahr abbrechen. Jeder
Schwanzwirbel, mit Ausnahme der 5—6 erſten, iſt quer geſpalten.
Die Wirbelhälften ſind nur durch einen Knorpelring und durch
Knor=
pelbrücken innerhalb desſelben miteinander verbunden. Von dieſen
Bruchflächen aus, aber auch von jeder Schnittfläche innerhalb des
Schwanzes, entwickelt ſich das Regenerat. Dasſelbe gleicht ungefähr an
Länge und Ausſehen dem Verluſte; innerlich aber iſt an Stelle der
knöchernen Wirbelſäule ein Knorpelſtrang getreten. Die
Muskelan=
ordnung iſt geändert, Rückenmark und Blutgefäße ſind vereinfacht
an=
gelegt. Doppelſchwänzige oder mehrſchwänzige Tiere entſtehen dadurch,
daß man den Schwanz ein= oder mehrere Male ſo einknickt, daß
einerſeits die Weichteile die Verbindung der Wirbel aufrecht erhalten.
Durch Einſchnitt in den Knorpelſtrang des Regenerats kann dasſelbe
gabelig werden.
Beſſer als die Kriechtiere regenerieren die Lurche. Am beſten
ent=
wickelt unter den Wirbeltieren überhaupt iſt das
Regenerationsver=
mögen bei den Molchen. Jeder Abſchnitt einer Gliedmaße oder des
Schwanzes iſt erneuerungsfähig. Bei Abſchneiden des ganzen Armes
oder Beines und vollſtändiger Entfernung der zugehörigen
Schulter=
oder Beckenknochen erfolgt vollſtändige Erneuerung der Gliedmaßen
ſamt ihrer Gürtel.
Noch auffälliger iſt die Wiedererzeugung der Linſe, ja ſogar der
Netzhaut und Linſe des Molchauges nach Herausnahme desſelben. Im
letzteren Falle iſt nach neun Wochen nicht nur die Größe des Auges zur
Zeit der Operation erreicht, ſondern auch die Vergrößerung des
norma=
len Auges in dieſer Zeit wieder eingeholt.
Bei den übrigen Wirbeltieren, den Vögeln und Säugern,
be=
ſchränkt ſich das Negenerationsvermögen im weſentlichen auf
Wund=
heilung. Je nach Größe der Wunde fällt der Gewebserſatz mehr oder
weniger vollkommen aus.
Die reparative Regeneration ſcheint alſo bei Wirbeltieren und auch
bei Wirbelloſen von den niederen zu den höher ſtehenden Organismen
abzunehmen. Derſelbe Vorgang ſpielt ſich aber auch innerhalb der
ein=
zelnen Klaſſen und Ordnungen ab. Eine Erklärung dafür iſt bis heute
noch nicht eindeutig gefunden.
Stellen wir phyſiologiſche und reparative Regeneration
nebenein=
ander, ſo erkennen wir, daß keinem, auch dem höchſtentwickelten
Wirbel=
tiere nicht, die Regenerationsfähigkeit abgeht.
— Die „Wirtſchaftlichen Kurzbriefe”, die Rechtsanwalt Dr. Böttcher
unter Mitarbeir einer Reitze von M.
anern der Wiſſenſchaft und Praxis
über Steuer=, Verkehrsweſen und Wirtſchaftskunde in allwöchentlichen
Lieſerungen im Verlag von Nudolf Locentz, Charlottenburg 9,
Kaiſer=
daum 38, zu einem verteljährlichen Bezugspreis von 7,95 RM.
heraus=
gibt, erfreuen ſich in allen Kreiſen der Wirtſchaft einer zunehmenden
Beſiebtheit, weil ſie ſohnell und erſchöpfend über alle Vorgänge im
brak=
tiſchen Wertſchnftsleben, namentlich auch über aktnelle Fragen bes
Steuerweſeus und für die Wirtſchaft wichtige Entſcheidungen hoher
Gerichtshöfe berichten. Jeder Lieferung iſt ein beſonderer
Wirtſchafts=
bericht beigefügt, der die Borgänge an der Börſe und ſonſtige wichtige
Ereigniſſe der Woche behandelt. Für den Mann der wirtſchaftlichen
Praxis ſind dieſe Kurzbriefe, die in einem Ordner gruppenweiſe
ge=
ſammelt werden können, ein unentbehrlicher Ratgeber. (Probeheſte
gra=
tis und underbindlich.)
Creme
entternt lästiges Haar im
Nu. Uberall zu haben.
Tube M. 1.50 und 2.30
*p. Kleine Strafkammer. 1. Der Joſef Lukas in Mannheim hat,
als ihn am 23. Februar 1927 zwei Eiſenbahnbeamte wegen
Verunreini=
gung des Eiſenbahnwagens zur Rede ſtellten und die Reinigungsgebühr
bon 3 Mark verlangten, „Faulenzer und Stromer” tituliert; er will
angctrunken geweſen ſein. Das Amtsgericht I hier hat drei Wochen
Ge=
fängnis dafür ausgeſprochen und den Beleidigten die Befugnis
zuge=
ſprochen, den Urteilstenor an der Bekanntymchungstafel des hieſigen
Hauptbahnhofs zu veröffenklichen. Bei dieſem Urteil hat ſich der
Be=
leidiger nicht beruhigt. Seiue Berufung wird verworfen. — 2. Am
Samstag, 21. Avril 1928, machmittags um 2 Uhr, begaben ſich auf
Fahr=
rädern Gg. Dietz und Joh. Löslein, beide von Offenbach, in die
ſtädti=
ſchen Anlagen (Buchenwald), wo ſie eine halbe Stunde von einem
An=
lagenaufſeher beobachtet wurden. Augenſcheinlich machten ſie ſich an einem
Schwarzdornbuſch zu ſthuffen und hatten es nach Anſicht des Beamten
auf Singdroſſeln abgeſehen. Gefunden wurden zwei Schlagnetze,
Lös=
lein gibt an, er habe auf Eichhörnchen gejagt. Das Amtsgericht
Offen=
lach hat gegen Löslein wegen Zuwiderhandlung gegen das
Vogelſchutz=
geſetz von 1898 auf 6 Wochen Haft und Einziehung der Fallen
er=
kannt. Hiergegen richtet ſich die Berufung des Angeklagten. Der in
zweiter Inſtanz nochmals vernommens Anlagenaufſeher fügt noch hinzu,
kaß die Vogelſtellerei um die fragliche Zeit um ſo verwerflicher ſei, als
die Singdroſſel im Brutgeſchäft begriffen geweſen ſei. Die Berufung
wird verworfen.
Brieſkaſten.
H. G., hier. Wir möchten Ihnen empfehlen, im Handwörterbuch
der Rechtswiſſenſchaft von Stier, Somlo und Elſter unter
Juſtizver=
wvaltung” nachzuleſen. Dort werden Sie das Gewünſchte finden.
— Deutſches Volkstum in Siebenbürgen. So
eines Vortragsabends, zu dem Liebigsoberrealſchu
den Fteunden der Darmſtädter Roglanſtalten einge
ſtattliche Zahl dankbarer Zuhörer war der Einladung
gewiß durch den weihsvollen Verlauf der Veranſtalnu
Gewinn. Allgemein begrüßt wurde, daß der Abend
muſikaliſchen Darbietungen und Gedichtvorträgen S.
der vortrefflichen Leitung des Herrn Oberreallehers
nächſt ein kleines Orcheſter gut und mit Begeiſterun,
Mozarts A=Dur=Sonate vor. Dann begann Heir Stn
mit ſeinen Ausführungen über Siebenbürgen,
die=
ſcharfe, aus eigenen Aufnahmen hergeſtellte Lichtbilde
wurden. Der Redner entrollte zuerſt ein Bild des
ſchichte der Siebenbürgener Sachſen, die heute run
ſind, um darauf eine Wanderfahrt durch das
reizvolle=
dein. In beredten Worten wurde die Eigenart des
befeſtigten Kirchen und den die Siedlung überragen
beſchrieben, deren Anfänge auf die Zeit der deutſchem
land zurückreichen. Aus der Pfarrkirche von
Helta=
auch der Kirchenſchatz, der, im 16. Jahrhundert in „6
fertigt, aus Meiſterwerken der ſächſiſchen Goldſch
Unter den Sachſen Siebenbürgens haben ſich, endſt
und der Treue, mit der ſie an der alten U=
berliefe=
von den Vätern überkommenen farbenprächtigen Tratz
halten. Dem Vortrag folgten noch zwei gut vo=
Siebenbürger Dichter. Zum Schluß ſang die
Deutſchlandlied.
— Latakoſi iſr kein Koſtümfeſt, ſondern ein M
Maskenball des Mozartvereins am 2. Februar in
Städtiſchen Saalbaues. Während man in Europa 5
des ganzen Jahres trägt, kennt man in Latakoſien,
chens, Tanzens, Koſens, Singens, die Larve nur
vals. Die Latakoſier haben einen beſonderen Geſch
ihrer Koſtüime. Derbheiten unſerer Vorſtadttypen und
ſind dort ausgeſchloſſen. Bei ihren Feſten haben
Trompeterkorps, Gala Monſtre=Jazz und
Latakoſi=
meien und Pauken. Die Kartenausgabe für dem
O. Titze, Eliſabethenſtraße 4.
— Die große Parade finder dieſes Jahr am 1. Fc)
ſtadt ſratt. Weitere Mitteilungen hierüber folgen.
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Ama
Deutſch=Auſtral= und Kosmos=Linie). Ohne Verbindl
vorbehalten. Abgeſchloſſen am 18. Januar 1929.
D. Deutſchland ab Hamburg am 31. 1., ab Cuxhavenn
ringia ab Hamburg am 6. 2. direkt; D. Hamburg ab
ab Cuxhaven am 8. 2.; D. Albert Ballin ab Hamalt
Cuxhaven am 15. 2.; D. Cleveland ab Hamburg am .
am 21. 2.: D. Weſtphalia ab Hamburg am 2. 3. dinot
ab Hamburg am 7. 3., ab Cuxhaven am 8. 3. — Na
York: D. Hagen am 29. 1.; D. Amaſis am 12. 2., d
2. — Nach Philadelphia, Baltimore, Nurſ
ria am 1. 2.;, D. Schwarzwald am 15. 2.; D. Harburs
Kanada: D. Kiel am 29. 1., D. Grehy County
County am 14. 2., D. Kiel am 5. 3. — Nach derAI
Amerika: M. S. Portland am 2. 2., D. Sachſen
Los Ang=les am 2. 3. — Nach Weſtindien, 2
tral=Amerika: M
S. Orinoco am 26. 1., M
2., D. Nugia am 9. 2., A.
Heinz Horn am 16. 2,,M
am 23. 2. — Nach Porro Rice, San Dom
2
tiago de Cuba und Jamaier: D. De
Minna Horn am 12. 2., D. Kreta am 26. 2. — Na,
Phrygia am 26. 1., D. Adalia am 25. 2., D. Feoboſio „
Mexiko: M. S. Rio Panuco am 29. 1., D. Mail
Nord=Friesland am 20. 2., M. S. Rio Bravo am 6i=
Weſtküſte Südamerika: D. Frankenwald an
guay am 39. 1., M. S. Odenwald am 6. 2., D. Po il
Nach der Oſtküſte Südamerika: D. Altr
Andochia am 2. 2., D. Württembery am 6. 2., D. Für
D. Lübeck am 23. 2 — Nach Niederländiſc=
Alcinous am 30. 1., D. Altona ab Rotterdam am 5
13. 2., ein Dampſer am 27. 2., D. Eſſen ab Rotterdann
Auſtralien: D. Alſter am 26. 1., ein Dampfer
am 16. 2., D. Aller am 27. 2. — Nach Südafrik
am 16. 2., D.
Freilurg am B. 3. — Nach Oſtaſie:
land am 2. 2., M. S. Münſterland am 10. 2., M.
2. Ludendorff am 23. 2., M. S. Kulmerland am 2.
Rhein=Linie; wöchentlich eine Abfahrt. — HS.
don=Linie; wü=hentlich drei Abfahrten. Mitget
Vertretung Bankgeſchäft Friedrich Zaun, Luiſenpla;
und 1309.
T4
iuiestiche
u üer 2
beijälig
a
M=
ſtas!
Gädt=
fun Salidt
in
nu zuh
wieſt
innden
werder
Re
URNS
ſFreaieg Kau
Gr Lunen
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Beisheit
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Priu 2. Januar.
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in Lusdrü
züu ds Stück beh
lunahme bei d
Aus den Parkeien.
Jugeber
W Keller.
— Frauengruppe der Deutſchen
Darmſtadt. Wir machen ncchmals auf die am
Januar, nachmittags 4,30 Uhr, im Saalbau JJaodzim
Leſſingfeier aufmerkſam. Unſere Mitglieder
laden. Gelegenheit zur Einnahme von Kaffee uſw. 50
Lokale Veranſtalkungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe au!
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder
— Vahern=Verein Darmſtadt e. V.
bekannter Maskenball bildet bereits ſeit Wochen das
mit beſonderer Spannung ſieht man den
gewohnte=
entgegen. Da aber für die Veranſtalter Diskretion
iſt, darf hier aus der Fülle unſerer Neuheiten
lediglic-
daß ein obnektdives Preisgericht den ſchönſten und om
wertvolle Prämien zuerkennen wird. Wir erhoffem
ehrten Darmſtädter Bürgerſchaft zahlreichen Zuſpru.
Anzeige.)
Tageskalender für Freitag, den 25. Jcmuſ
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfanc.
22 Uhr, K 8: „Die Boheme‟ — Kleines Haus, Er
Ende 22 Uhr, Zuſatzmiete IV: Die tote Tante‟—
abends 2.15 Uhr: Herrnfeld=Gaſtſpiel „Berlin bei.!
zerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel A
Bodega, Stadt Malaga, Weinhaus Maxim, Reſtaus?
Roten Löwen. — Pantophone=Konzert, S
Städtiſchen Saalbau.
Verein für natt
bens= und Heilweiſe abends 20 Uhr, im 2.
aymnaſiums: Vortrag. — Kinovorſtellunge
Helia, Palaſt=Lichtſpiele.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsg.”
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße),
Freitag, den 25. Januar: Vorabendgottesdienſt
Samslag, den 26. Januar: Morgengottesdien.
Sabbatausgang 6 Uhr 00 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen
Morgens 7 Uhr 30 Min. — Abends 6 Uhr 00 M
Gebetszeiten in der Synayoge der Iſraelitiſchen Re.
Samstag, den 26 Jan.: Vorabend 4 Uhr 40 2
s uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 6 Uhr.
Wochengottesdienſt: Morgens 7 Uhr 00 Mi.
45 Minuten.
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Rethe
Win ih.
Aide, dan
Aittz
Gac
Kaa
Das unerrelchke, Wissenschaf), begründefe Mittel
für den Haaruchs. Arztlich empfohlen gegen
Haarausfall und Kopfschuppen. Zugleich das
er-
frischende und Ideale Pflegemittel für die Frisur,
von höchster Eigenart der Duftkomposition.
DrBa! Wasst0stsi
[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 25. Januar 1929
Seite 7
1*
Aus Heſſen.
Skarkenburg.
Nt. 2. Jan. Wertzuwachsſteuer. Auf Grund
Sheſchluſſes iſt eine Aenderung der Wertzuwachsſtener
uachtpags zur Ortsſatzung darüber beſchloſſen worden
m Fleitag dieſer Woche ab acht Tage lang auf der
(Frimmer 2) zur allgemeinen Einſicht offen. Nur
wäh=
gungsfriſt können Einwendungen erhoben werden. —
ei ermahnt die Einwohner zur Reinhaltung der
Stra=
vährend des jetzigen Tauwetters. — Todesfälle,
arl Hey iſt im Alter von 30 Jahren geſtorben. — Im
aen iſt die Witwe Eliſabeth Leining, geb. Schatzer,
ge=
ickamt Eberſtadt. Die zweite Holzverſteigerung
oſer rſtadt findet am Dienstag, den 29. Januar, auf der
ſtatt. Das Holz ſtammt aus Forſtort 1 Frankenſtein,
e. Das Holz ſitzt in der Nähe der Stlaße Kühler
M
ag=rhach. — Die Wieſe im Keltersgrund neben dem
ſuf die Dauer von neun Jahren verpachtet werden.
Holot, 22. Januar. Junglandbund. Die
Orts=
des heſſiſchen Junglandbundes hielt am
Sams=
fEraale des Gaſthauſes „Zur Eiſenbahn” ihr
dies=
vurvergnügen ab, das bei Muſik. Tanz und Humor
rauf nahm. — Innerhalb der hieſigen Ortsgruppe
ſrupohlfahrt hielt dieſer Tage Lehrer Friedrich
Vortrag über „Wohnung und Körperpflege‟. Der
ſehr beifällig aufgenommen. Am Donnerstag
znächt in der Arbeiterwohlfahrt Schulrat
Storck=
u das Thema „Warum Mädchenfortbildungsſchule?
Frchlnwet im Gaſthaus „Zur Roſe” ſtatt. —
Vorbe=
mGauturnfeſt. Die Turngeſellſchaft E. V
Tage zum erſten Male im engeren Vorſtand mit
auen Gauturnfeſt des Main=Rod=Gaues, das an=
Faabgehalten werden ſoll. befaßt. Es ſoll ein
grö=
h3ß gebildet werden, der im kommenden Monat
Ae zuſammentreten ſoll.
24. Jan. Der Faſching im Turnverein 187e
engſten Freundſchaftsverhältnis mit den Turnern
aller Prinzen entſteigt wieder ſeinem einjährigen
um auf kirze Zeit ſein tolles Zepter aufs neue
gemſchar zu ſchwingen. Der Elferrat des Turnvereins
üir nächſten Samstag, 26. Januar, unter dem Motto
ſchrn im Stormgalopp — nach Baden unſern
Eſels=
ure Anhängerſchaft und darüber hinaus alles, was
Gumor hat, nach der mit ſämtlichen Initialen und
i tteten Reſidenz (alias Schwanenſaal) ſeiner Tollität
rueval, allwo ſeine luſtige, ausgelaſſene und
humor=
gungszeit anheben wird, in welcher Sorge und
Lange=
eMttiten Artikel ſind, wo ein ſteter Kontakt mit
Narren=
ren garde herrſchen wird, wo Tanz und Spiel, Kunſt,
in dauerndem Wechſel eine vergnügte Narrenſchar
ie Eine der bekannteſten und beliebteſten Künſtlerinnen
ye—terbühne, Käthe Gothe, abſolviert ein Gaſtſpiel, und
risen fehlen auch die Hauptattraktionen nicht: hieſige
(4* Büttredner werden kommunale und ſonſtige Vorgänge
aitlnigere „Weisheiten” vom Stapel laſſen.
hülckrünken, 24. Januar. Kommenden Sonntag hält der
e reine. V. in ſeiner Turnhalle einen
Unter=
hend ab. Im Mittelpunkt des Programms ſteht
yeimnnten Roßdörfer Lokaldichter Herrn Gg. Löffler
hwvallder Luſtſpiel „Bollezeidiener Strubbes und die
le ſeine früheren Stücke, zeigt auch dieſe neueſte
s Turnbruders, daß er ein guter Kenner und
ukeobachter des Odenwälder Volkslebens iſt. Seine
D
te, biedere Geſtalten, kernige Vertreter der Be=
Mſeins=Wald”, mit ihren Fehlern und Vorzügen,
Ehen auch heute noch ſchafft. Der urgeſunde, mit
derben Ausdrücken gewürzte Humor, der von An=
4Schluß das Stück beherrſcht, wird dem vieraktigen
tyyſte Aufnahme bei den Zuhörern ſichern.
G. Ober=Ramſtadt, 24. Jan. Steuerfälligkeit. Nach
Be=
kanntgabe der Bürgermeiſterei iſt das 5. Ziel der Gemeinde=, Kreis=
und Provinzialumlagen 1928 innerhalb acht Tagen bei Meidung der
Mahnung und Beitreibung an die Gemeindekaſſe zu bezahlen.
G. Ober=Ramſtadt, 24. Jan. Turnverein D. T. 1877. Der
diesjährige Kappenabend des Turnvereins Ober=Ramſtadt 1877
findet am Sonntag, 10. Februar, im Saalbau „Eliſenbad” (Suppes)
ſtatt, und zwar trägt er diesmal Jubiläumscharakter. Sind doch jetz
40 Jahre ſeit der erſten „Kappenfahrt” des Vereins im Jahre 188
verfloſſen. Während dieſer langen Reihe von Jahren hat der
Turn=
verein auch auf dieſem Gebiete Leiſtungen vollbracht, die ſich in jeder
Hinſicht ſehen laſſen konnten.
— Ober=Ramſtadt, 24. Jan. Am Sonntag, den 27. d. M., findet
im Gaſthaus zum Schützenhof die große karnevaliſtiſche Damen= und
Herrenſitzung des Doppelquartetts Konkordia ſtatt. Der
Elfer=
rat hat ein reichhaltiges, abwechſlungsreiches Programm
zuſammen=
geſtellt, das aus köſtlichen Lokalvorträgen und ſtimmungsvollen Liedern
beſteht.
Bensheim, 24. Jan. Eine originelle Brunneninſchrift
Der altertümliche Sankt Kiliansbrunnen auf dem Bensheimer
Marien=
latz mußte vor kurzem wegen Verkehrsſtörung beſeitigt werden. Dieſer
Brunnen war durch zwei aufs erſte etw s merkwürdige, in ihrer
Art aber durchaus originelle und witzige Inſchriften, die an den an der
Bergſtraße ſchon von alters her betriebenen Weinbau ankmüpften,
be=
merkenswert. Dieſelben lauteten: „Schenkt uns St. Kilian jedes Jahr
viel Trauben ſüß und golden, gar ſchändlich wär es dann fürwahr, ivenn
Wein mir wäſſern wollten.” Oder nicht winder ſchalkhaft: „Wer Waſſer
holt, wird aufgeſchrieben, ſtreng nachgeſorſcht, wo es geblieben, denn
wißt: Der Bergſtraß’ edler Wein ſoll frei von allem Weßer ſein.”
*
8
AHme
Hal lodaf:
To al=Tabletten ſn) ein hervorragend’ s Mttel bei Rheuma,
Gicht, Ischias Grippe, Nerven- und Kopfschmerz,
Erkäl-
tungskrankheiten! Schädigen Sie ſich nicht durch minderwer=
* ge Mite!! —
Lt. notar eller Beſtätia, anerkennen über 500
Aerzte, darunter viele bedeutende Profe ſoren die gute Wirkung
des Togal, Fragen Se Ihren Arzt. In allen Apoth. Mk. 1.40.
Aaf Ef Ad On. Hr A 4. 3 Ei
H. Von der Bergſtraße, 24. Jan. Tödlich verbrüht. Ein
5½jähriges Mädchen in Feudenheim, das gebadet werden ſollte, fiel
rüicklings in ein auf dem Boden der Küche ſtehendes Gefäß mit heißem
Waſſer und ſtarb bald an den ſchrecklichen Brandwunden. —
Lebens=
müde. In Weinheim in der Nähe der Hildebrandſchen Mühle ſtürzte
ſich eine 20jährige Verkäuferin in die Weſchnitz, um ſich zu ertränken.
Paſſanten zogen ſie wieder ans Land und brachten ſie ins Städtiſche
Krankenhaus. — Tödliche Brandwunden. Das ſechsjährige
Töchterchen einer Zigeunerfamilie, die ſich eben in Doſſenheim aufhält,
kam dem im Wohnwagen ſtehenden Ofen zu nahe, die Kleider fingen
Feuer, und alsbald ſtand das Kind in hellen Flammen. Da ſonſt nie
mand im Wohnwagen war, erlitt das Kind ſo ſchwere Brandwunden
am ganzen Körper, daß es alsbald ſtarb.
At. Goddelau, 24. Jan. Medizinalrat Dr.
Dannen=
berger †. Heute vormittag verſchied infolge eines Herzſchlages
Herr Medizinalrat Dr. Dannenberger, der ſeit langen Jahren im
Philippshoſpital als Arzt tätig war. Der Odenwaldklub
God=
delau verliert in ihm den Gründer und langjährigen Vorſitzenden
der Ortsgruppe. Weit über die Heimatgrenzen iſt ſein Name im
ganzen Odenwaldklubgebiet bekannt. Hat er doch wie ſein ihm
im Tode eben vorausgegangener Freund Rudi Wünzer alle Teile
unſeres Odenwalds ſowie fämtliche deutſchen Gebirge
durchwan=
dert. Unſere Ortsgruppe blühte unter ſeiner Leitung raſch auf
und konnte von ihm manchen intereſſanten Vortrag hören. Sie
betrauert in ihm einen ihrer eifrigſten Wanderer.
P. Mörfelden, 23. Jan. Schwer verletzt wurden hier einige
Jungen, die ihre Schlitten an ein Laſtauto angehängt hatten. Als das
Fahrzeug ſeine Geſchwindigkeit erhöhte, ſchlugen die beſetzten Schlitten
um, ſämtliche Jungen mußten ihren Leichtſinn mit zum Teil ſchweren
Verletzungen büßen.
Offenbach, 23. Jan. Wir haben am Sonntag, den 13. Januar 1929,
Eine Mitteilung über den Brand in der Modellſchreinerei der hieſigen
Schleifmaſchinen= und Schmiergel=Werke A.=G. Mayer u. Schmidt
ge=
bracht. Unſer Berichterſtatter ſchrieb, daß der Brand „wahrſcheinlich
infolge Kurzſchluſſes” entſtauden ſei. Hierzu ſchreibt uns das
Elektrizi=
tatswerk Offenbach: Als das Feuer in der vorgenannten Fabrik bemerkt
wurde, hat bereits, die ganze Modellſchreinerei in Flammen geſtanden,
ſodaß überhaupt niemand die Urſache des Feuers feſtſtellen konnte. Da
die vorſchriftsmäßigen Abſicherungen für die elektriſchen Leitungen
voll=
ſtändig unverſehrt vorgefunden wurden uns erſt nachträglich ſeitens der
Werkbeauftragten die Leitung abgetrennt wurde, kann nicht einmal von
der Wahrſcheinlihkeit eines Kurzſchluſſes geſprochen werden.
O. Offenbach, 24. Jan. Todesfall. Im Alter von 82 Jahren
iſt hier der Rektor i. R. Valentin Nicolai geſtorben. Lehrer Nicolai
ſtand insgeſamt 57 Jahre im Dienſte der Schule; 44 Jahre wirkte er
in Offenbach Lange Jahre ſtand er der Mädchenſchule in der
Bleich=
ſtraße als Rektor vor.
Rheinheſſen.
Mainz, 24. Jan. Vom Triebwagen überfahren und
getötet. Am Donnerstag nachmittag gegen 16.50 Uhr wurde auf dem
Bahngelände in der Nähe von Heidesheim der 39jährige, verheiratete
Streckenarbeiter Bohnhöfer aus Groß=Winternheim bei der Probefahrt
eines Triebwagens überfahren und getötet. Der Verunglückte
hinter=
läßt eine Frau und ſechs unmündige Kinder. — Schwerer Unfall
Am Donneistag vormittag nach 11 Uhr ereignete ſich auf dem Mainzer
Brückenkopf ein ſchwerer Unfall. Ein franzöſiſches Perſonenquto kam
beim Nehmen der Kurve an der Mainzer Brückenrampe infolge der
Glätte des Bodens und wohl auch infolge zu ſchnellen Fahrens ins
Rut=
ſchen und fuhr auf dem Fußſteig in eine Gruppe von Menſchen hinein
die gerade auf die Straßenbahn warteten. Dabei wurden vier Perſonen,
darunter ein Vater mit ſeinem Kind, ſchwer verletzt und mußten nach
dem Krankenhaus verbracht werden. Das Auto ſelbſt wurde ſchwer
be=
ſchädigt und mußte abgeſchleppt werden.
V
Ae Worms, 23. Januar. Deutſche
Lebensrettungs=
geſellſchaft. Die geſtrige Hauptverſammlung hatte den Zweck,
nach Klärung der beſtandenen Meinungsverſchiedenheiten die
end=
gültige Einigung aller Verbände und Gruppen zuſtande zu
brin=
gen, und erfreulicherweiſe hat ſich der „Tauchertrupp” nun
eben=
falls angeſchloſſen, ſo daß als korporative Mitglieder jetzt
Frei=
willige Sanitätskolonne, Turngemeinde 1846. Schwimmklub
Po=
eidon. Schwimmverein Heſſen. Sportklub Worms, Rudergeſell
ſchaft. Ruderverein, Kanuverein und Motorbootklub der D. L. G
angehören. Nur die Arbeiterſamariter, die bereits ihren Beitritt
rklärt hatten, mußten wieder abſagen, weil ihre Zentrale in
Berlin es nicht zugibt, daß ſie ſich an dieſer bürgerlichen
Organi=
ſation beteiligen. Der Vorſtand wurde wie folgt gewählt: 1.
Vor=
ſitzender Herr v. Guſtedt. geſch. Vorſ. K. Heppes, techn. Leiter:
Müller=Poſeidon, Arzt: Dr. Weckerling, ferner als Beiſitzer je
ein Vertreter der verſchiedenen angeſchloſſenen Vereine und der
Polizei. Während der Sommermonate werden Kurſe für
Ret=
tungsweſen abgehalten, und es iſt zu hoffen, daß die Tätigkeit der
D.L.G. recht erfolg= und ſegensreich ſein möge. —
Verkehrs=
unfall. Ein Einſpännerfuhrwerk eines auswärtigen Händlers
ſcheute an der Ecke des Fiſchmarktes vor einem Auto, der
Fuhr=
mann ,der das Pferd zu halten ſuchte, wurde einige Meter
mit=
geſchleift und fiel dann hin. Dabei trat ihm das Pferd an den
Kopf, und der Wagen ging ihm über die Bruſt. Gleich darauf
fiel der Wagen um. Der Fuhrmann wurde in das Krankenhaus
verbracht.
Oberheſſen.
h. Gießen, 24. Jan. Todesfahrt auf dem Motorrad.
Das hieſige Schöffengericht als Berufungsinſtanz beſchäftigte ſich mit
der Todesfahrt in Rainrod. Kaufmann Sch. aus Ober=Schmitten bei
Schotten fuhr mit dem Motorrad nachts durch Rainrod; auf dem
Bei=
wagen ſaß ein junger Mann namens Braun. Der Fahrer verlor die
Herrſchaft über das ſchwere Nad; anſtatt aber zu bremſen oder zu
ſtoppen, fuhr er in ſcharfem Tempo weiter. Das Rad rannte ſchließlid
gegen ein eiſernes Hoftor und blieb im Hofe ſtehen. Sch. blieb
unver=
letzt Braun flog gegen den eiſernen Pfoſten, erlitt eine klaffende
Kopf=
wunde und einen Schädelbruch und blieb tot liegen. Sch. war wegen
fahrläſſiger Tötung zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt worden.
Das Schöffengericht ſtellte die Schuld des Sch. ebenfalls feſt,
verwan=
delte aber die Gefängnisſtrafe in eine empfindliche Geldſtrafe.
Fartoffeln
ſie abzugeben
trſtraße 85, Keller.
A
der ach
heid Et
Lunanduml gung Ecke
rd, Ohlyſtraße.
Aorarbeiten für die
Bau=
irber die Grundſtück
218, 269 znr 270jor 271.
233‟o, 757 und 816 der
nenſtadt offen gelegen
ſoarauf hin, daß am
iier 6. Februar 1929,
iſtags 9 Uhr,
Aus, Zimmer 43, über die
im WſchhſYanſche und Einwendun=
gtmachugg
Wir M
närd.
ahrt wird auch die Wahl
R n
undeigentümern zu wäh=
Hu— des
Umlegungsaus=
ſertreter der beteiligten
eiag. M S
Sc udin Sa ſtan
Veewertung der Grundſtücke
eint
PP Helrzertreter vorgenommen.
gt mit Stimmenmehrheit
beſen Grundeigentümer und
Phndſleishheit durch das Los.
AMM X dMaufahrt Grundeigentümer
vüderſprechen, ſo hat dem
z9N
N92Rchurß außerdem ein von
ovorſell Punſb entümern zu wählender
Angichören. Die der
Um=
ea a Dden und widerſprechen.
Atü=mer wählen, ihre Ver=
WWre
Erſatzmänner dann in
beidelle en VAzängen.
laulU.- Beteiligten ein, ſich
ond
em.
(st 1798
dan 10. Januar 1929.
Vertktewbürgermeiſter.
ie Lieferung des
koks-u. Brikekk
dire Heſſiſchen
Staats=
etriebe u. =Anſtalten
nungsjahre 1929
Abgabe von Preis= u.
aufgefordert. Die für
enſtſtellen und Orte
er=
en und Mengen, ſowie
ungen ſind unter
Bei=
je Ort bei der unter=
bis ſpäteſtens 31. Jan
lich zu erfragen, wobei
ffür welchen Ort bzw
rlngen gewünſcht werden.
Januar 1929 eingehende
neni nicht mehr berückſich=
(TV. 1718
ſersſit, Dden 25. Januar 1929.
Wlawerksdirekkion.
Paßbilder
in 1 Stunde (62a
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. 9. Tel. 1921
O
HW. DittmennsC.
lillen-wohnhäuse
Stiftstr.19 Fermr:1 32,
Beiladung
Hin= u. Rückfahrt
Erbach, Reichelsh.,
Lindenfels, ſowie
ſämtl. Zwiſchenſtat.
Held, Karlſtraße 24.
Telephon 478. (1794
Verloren
aus dem Auto:
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Darmstadt, Ludwigstr. 14 (1771
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liefert in bekannter Weiſe zentnerweiſe
frei Haus
(1793b
Ludwig Hinkel
Schloßgartenſtraße 49. Fernruf 2815.
Holzverſteigerung Nr. 2
Dienstag, den 29. Januar 1929, vorm.
10 Uhr zu Burg Frankenſtein aus
Forſt=
ort I Frankenſtein Abteilung 1
Schind=
kaute"
Scheiter: Buche 320 Rm.. Eiche 2:
Knüppel: Buche 94 Eiche 2:
Reiſer=
knüppel: Buche 63; Gew. Reiſig: Buche
125 Wellen.
Das Holz iſt bequem abzufahren, es
ſitzt in der Nähe der Straße Kühler
Grund—Nieder=Beerbach. Auskunft bei
Herrn Förſter Pfänder zu Forſthau
Sommersgrund bei Eberſtadt.
Die Wieſe im Keltersgrund neber
dem Forſtgarten wird auf 9 Jahre ver
pachtet. Stechfichten, blaue und grüne,
70 cm hoch, als Zierpflanzen für
Gär=
ten werden abgegeben vom ſtaatlichen
Güteraufſeher Johann Knörnſchild zu
(1753
Eberſtadt, Odenwaldſtr. 7‟/vo.
Eberſtadt, den 22. Januar 1929.
Forſtamt Eberſtadt.
1
Aroellsvergebung.
Für den Ausbau des
Verbindungs=
weges von Ober=Finkenbach nach der
Raubach ſollen die erforderlichen
Lei=
ſtungen und Lieferungen auf dem Wege
der öffentlichen Verdingung vergeben
werden. Die entſprechenden
Leiſtungs=
verzeichniſſe ſind gegen Erſtattung der
Selbſtkoſten bei der Provinzialdirektior
Tiefbau. Darmſtadt. Neckar=
Starkenburt
Stock. Zimmer Nr. 30.
er=
ſtraße 3. 2.
hältlich. Dort ſind auch die
Bedingun=
gen und weiteren Unterlagen während
der Dienſtſtunden einzuſehen.
Die Angebote ſind verſchloſſen mit der
Aufſchrift „Angebot für den Wegebau
Ober=Finkenbach — Raubach” bis zum
Februar 1929 an die vorgenannt
(1757
Adreſſe zu richten.
Darmſtadt, den 23. Januar 1929
Provinzialdirektion Starkenburg
Tiefbau.
70
Juns Bergachlann
Mittwoch, den 6. Februar 1929,
nach=
mittags 2½ Uhr. auf dem Rathaus zu
Traiſa, wird der Jagdbezirk der Ge
markung Traiſa. 900 Morgen groß. un
ter den vorgeſchriebenen Bedingungen
öffentlich auf die Dauer von neun
Jah=
en vervachtet.
(1751b
Jagdliebhaber ſind hiermit eingeladen
Traiſa, den 23. Januar 1929.
Heiſiſche Bürgermeiſterei.
Scheerer.
F1
Ronemtsberfahren.
Ueber das Vermögen des
Kauf=
manns, Hermann Scherkamp, zugleich
s Alleininhaber der Firma
Weſt=
fäliſche Wurſt= und Fleiſchwarenfabrik
Hermann Scherkamp in Darmſtadt,
Ar=
tillerieſtraße 9/11, wird heute am 22.
Januar 1929, nachmittags 5 Uhr, das
Konkursverfahren eröffnet da
Ueber=
chuldung und Zahlungseinſtellung
vor=
liegt.
Der Rechtsanwalt Dr. Heß, in
Darmſtadt wird zum Konkursverwalter
ernannt.
Konkursforderungen ſind bis zum
18. Februar 1929 bei dem Gerichte
an=
zumelden.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über
die Beibehaltung des ernannten oder
die Wahl eines anderen Verwalters,
ſowie über die Beſtellung eines
Gläu=
bigerausſchuſſes und eintretenden Falls
über die in § 132 der Konkursordnung
bezeichneten Gegenſtande auf;
Montag, den 18. Februar 1929,
vor=
mittags 9½ Uhr, Zimmer 226,
und zur Prüfung der angemeldeten
Forderungen auf:
Montag, den 11. März 1929. vormittags
9½ Uhr, Zimmer 226,
vor dem unterzeichneten Gerichte
Ter=
min anberaumt.
Allen Perſonen, welche eine zur
Kon=
kursmaſſe gehörige Sache in Beſitz
haben oder zur Konkursmaſſe etwas
ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts
an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen
oder zu leiſten, auch die Verpflichtung
auferlegt, von dem Beſitz der Sache und
von den Forderungen, für welche ſie
aus der Sache abgeſonderte
Befriedi=
gung in Anſpruch nehmen, dem
Kon=
kursverwalter bis zum 18. Februar
9 Anzeige zu machen.
(1780
Darmſtadt, den 22. Januar 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Samstag, den 2. Februar 1929,
nach=
mittags 2 Uhr, wird auf der
Bürger=
meiſterei Kimbach (Ratſaal) die
der Gemeinde Kimbach. beſtehend aus
ca. 1300 Morgen Feld. Wald und
Wie=
ſen, auf weitere ſechs Jahre öffentlich
verpachtet. Es wird bemerkt daß ein
ſehr guter Wildſtand, insbeſondere
Reh=
wild vorhanden iſt, und gilt als eine
der beſten Jagden im hinteren
Oden=
wald. Das Jagdgebiet liegt 40
Minu=
ten von der Bahnſtation König i. O.
und iſt durch gute Autoverbindung in
einigen Minuten zu erreichen. (1397b
Kimbach, den 15. Januar 1929.
jf.
ſira
G
Pr
Weit. De= germeiſterei Kimbach i. 9.
Flechſenhaar.
Seite 8
Freitag, den 25 Januar 1929
Reich und Ausland.
Durch Gasvergiftung geſtorben.
B3. Wiesbaden. Die Ehefrau eines in der
Gneiſenauſtraße wohnhaften Polizei=Oberleutnants
ſtarb an Gasvergiftung. Ob Freitod vorliegt oder
ein Unglücksfall iſt noch nicht aufgeklärt, doch neigt
man letzterem eher zu, da die Verſtorbene ein kleines
Rind hinterlaſſen hat. Der Vorfall ereignete ſich, als
der Polizei=Oberleutnant am Vormittag zum Dienſt
gegangen war. Als der Gasgeruch bemerkt wurde,
war es zu ſpät, um die Frau zu retten. Sie war
bereits eine Leiche.
Verſuche mit einem Raketenſchlitten.
München. Wie die Blätter melden, hat der
bekannte Erfinder des Raketenwagens, Max Valier,
auf dem Flugplatz in Schleißheim vor einem kleinen
Kreis von Zuſchauern eine neue Raketenerfindung
ausprobiert, und zwar handelt es ſich diesmal um den
Raketenſchlitten. Die erſte Probefahrt wurde ohne
Beſatzung ausgeführt, wobei acht Raketen abgebrannt
wurden. Nach oberflächlichen Schätzungen ſoll der
Raketenſchlitten bei der erſten Fahrt, die ſich auf etwa
300 Meter ausdehnte, eine Stundengeſchwindigkeit
von etwa 100 Kilometern erreicht haben. Danach
wurde ein zweiter Verſuch ausgeführt, diesmal nur
mit zwei Raketen, wobei der Schlitten mit dem
Er=
finder Valier eine kurze Strecke wit etwa 50
Kilo=
meter Geſchwindigkeit dahinſchoß. Wie die „
Mün=
chener Zeitung” hört, will Valier noch weitere
Ver=
ſuche unternehmen. Ob der Raketenſchlitten ſich in
der Praxis bewährt, hängt zunächſt von der
Ver=
ſuchsprüfung des neuen Raketenbobs ab.
Der Prozeß in der Strafanſtalt Sonnenburg.
Sonnenburg. Die Verhandlungen im
Pro=
geß gegen die Beamten der Sonnenburger
Straf=
anſtalt wurden geſtern im weſentlichen mit
Zeugen=
vernehmungen ausgefüllt. Als erſter Zeuge wurde
der Bergmann Paaſch vernommen, der u. a.
aus=
fagte, daß er eine ganze Anzahl ſchwerer, von ihm
angefertigter Tuchhoſen an Beamte gegen Wurſt und
Nahrungsmittel ausgetauſcht habe. Als Rechtsanwalt
Themal den Zeugen darauf aufmerkſam machte, daß
er damit eine ſtraſbare Handlung begangen habe,
erklärte die Staatsanwaltſchaft, daß nicht nur die
Gefangenen, ſondern auch die Angeklagten auf die
Möglichkeit weiterer Strafverfahren bei
entſprechen=
den Ausſagen aufmerkſam gemacht werden wüßten.
Es kam nunmehr zu einem kurzen Wortwechſel
zwi=
ſchen dem Verteidiger Themal und dem
Staatsan=
walt, weil der Verteidiger eiklärte, daß die
Mittei=
lung des Staatsanwalts einer Sprengung der
Ver=
handlung gleichkomme. Der Verteidiger beantragte
ſodann, den Staatsanwaltſchaftsrat Knvbloch als
Sachverſtändigen und als Zeugen wegen
Befangen=
heit abzulehnen. Er wies darauf hin, daß Knobloch
die Anklage fortgeſetzt im Flüſtertone untervichte.
Der erſte Vorſitzende des Deutſchen Strafanſtalts=
Beamten=Verbands ſagte aus, daß Lemkes von der
Strafvollzugsanſtalt in Berlin nach der Flucht der
Zuchthäusler Brüning und Paaſch geſagt habe, daß
damit ſeine beiden Kronzeugen fort ſeien.
Staats=
anwaltſchaftsrat Knobloch wurde ſodann als
Sach=
verſtändiger ausgeſchloſſen.
Die Wechſelfälſchungen des Bankhauſes
Löwenberg.
Berlin. Den Bemühungen der
Staatsanwalt=
ſchaft und der Buchſachverſtändigen iſt es jetzt
ge=
lungen, einigermaßen einen Ueberblick über den
Um=
fang der falſchen Wechſel zu gewinnen, die von dem
ſeflüchteten Bankier Dr. Lewin und ſeinen beiden
Mitavbeitern in Umlauf geſetzt worden ſind. Die
Zuſawmenſtellung der Geſamtſumme iſt deshalb noch
nicht möglich, weil man zur Stunde noch keine
Ge=
wißheit darüber hat, wieviel Falſchwechſel ſich in
Holland und in Frankreich befinden. Die
Nachfor=
ſchungen waren deshalb mit ſo großen
Schwierig=
keiten verbunden, weil Lewin vor ſeiner Flucht
ſorg=
fältig alles belaſtende Material hat verſchwinden
laſſen. Die Zahl der Wechſel in Deutſchland beträgt
1,5 Millionen Mark, von denen jedoch 300 000 Mark
Akzepte noch von Dr. Lewin abgedeckt worden ſind.
Dancben aber evwartet das Bankhaus Löwenberg,
daß noch ſehr erhebliche Werte an Wechſeln im
Aus=
land untergebracht worden ſind, und man wird erſt
in ein bis zwei Wochen darüber Klarheit haben, wie
hoch dieſe Verbindlichkeiten ſein werden. Vorläufig
iſt noch von keiner Seite der Konkurs des Bankhauſes
Löwenberg beantragt worden, doch dürfte ſchon in
nächſter Zeit der Konkursrichter auf Antrag eines der
am ſtärkſten geſchädigten Berliner Bankhäuſer mit
der Angelegenheit befaßt werden.
Das Urteil im Kölling=Hoffmann=Prozeß.
Berlin. Unter ſtaukem Andrang des
Publi=
kums wurde am Donnerstag abend vom
Vorſitzen=
den des Großen Diſziplinarſenats,
Kammergerichts=
präſidenten Tigges, folgende Entſcheidung im Falle
Kölling=Hoffmann verkündet: „Der Diſziplinarſenat
hat zu Recht erkannt: Auf die Berufung des
Gene=
ralſtaatsanwalts wird das Urteil des
Diſziplinar=
ſenats in Naumburg vom 12. März 1928 wie folgt
geändert: Der Angeſchuldigte Kölling wird wegen
Dienſtvergehens zur Verſetzung in ein anderes
Rich=
deramt bei gleichem Gehalt, unter Erſatz der
Um=
zugskoſten und zu einer Geldſtrafe von 50 Mark
ver=
urteilt. Die Berufung des Generalſtaatsanwalts
gegen die Entſcheidung im Falle Hoffmann, ſowie
die Berufung der Angeſchuldigten werden
zurückge=
wieſen. Die baren Auslagen für das Verfahren
werden zu einem Viertel den Angeſchuldigten, zu
drei Vierteln der Staatskaſſe auferlegt.” Vom
Naumburger Diſziplinarſenat war Kölling nur zu
einem Verweis verurteilt worden. Die vom Großen
Diſziplinarſenat beſtätigte Beſtrafung Hoffmanns
durch das Naumburger Gericht beſteht in
Strafver=
ſetzung und 200 Mark Geldſtrafe.
Wieder ein Ueberfall eines Berliner Verbrecher=
Vereins.
Berlin. Ein ähnlicher Vorfall wie ſeinerzeit
am Schleſiſchen Bahhof, ſpielte ſich im Norden
Ber=
lins ab. Nach dim Vorbild der „Immertreu”=Leute
fuhren gegen 11 Uhr abends vor einem Lokal in der
Duncker=Straße plötzlich drei Kraftdroſchken vor. Den
Wagen entſtiegen evwa zehn bis zwölf Mann, die
in das Lokal eindrangen und mit mehreren dort
ſitzenden Gäſten Streit anfingen. Es kam zu einer
Schlägerei, in deren Verlauf auch ein Schuß
abge=
feuert wurde, der aber ſein Ziel verfehlt. Die
Po=
lizei war auf den Ueberfallalarm alsbald mit einem
größeren Aufgebot zur St lle, ſo daß die
Streiten=
den getrennt werden konnten, ehe es zu einem
ern=
ſteren Blutvergießen kam. Mehrere der Angreifer
konnten verhaftet wrden. Nach den bisherigen
Er=
mittlungen ſcheint es ſich um einen vorbereiteten
Rachezug zu handeln.
Grundſteinlegung zu einem Lefſing=Haus
in der Geburksſtadt des Dichters.
Die feierliche Grundſteinlegung in der Leſſing=Stadt Kamenz.
Kamenz, die Vaterſtadt unſeres großen Dichters Leſſing, hat den 200. Geburtstag ihres berühmten
Sohnes mit der Grundſteinlegung zu einem Leſſing=Haus gefeiert. In dem Leſſing=Haus ſoll eine
dem Andenken des Dichters gewidmete Sammlung untergebracht werden.
Neues deutſches Rieſenflugzeug für 35 Zluggäfte.
Der gewaltige Flügel des neuen Junkers=Flugzeugs im Bau.
In den Junkerswerken wird ein Großflugzeug gebaut, das nicht nur in ſeinen Ausmaßen,
ſon=
dern auch in ſeiner eigenartigen Konſtruktion einzig daſteht. Zum erſten Male wird die Traglaſt
außer der Längsachſe auch in den 2,5 Meter hohen und mehr als 20 Meter langen Flügeln
unter=
gebracht. Die Räume für die 35 Fluggäſte befinden ſich zum größten Teil in den Flügeln und
haben Fenſter nach vorn. Die Konſtruktion nähert ſich dem bereits 1910 entworfenen „Nur=Flügel=
Flugzeug” des Profeſſors Junkers an. Die Spannweite der beiden Flügel beträgt 45 Meter. —
Unſer Bild zeigt den Bau eines der neuartigen Flügel.
Das Griechenvierkel von Konſtankinopel im Flammenmeer.
viertels vor dem Brand.
Eine typiſche Gaſſe des vernichteten Konſtantinopele
W
RRr
löchener
rand pflanzte ſich. vom Sturm
Ein in der griechiſchen Vorſtadt von Konſtantinopel
aus=
a die Häuſer zumeiſt dicht
anein=
begünſtigt, unaufhaltſam fort. Die Feuerwehr war machtlos
ander gebaut und nur durch ſchmale Gaſſen getrennt ſind. 800 Häuſer fielen dem Flammenmeer
zum Opfer.
Freiſpruch Hellwigs und Rühes von der
Anklage der Beſtechung.
Berlin. Die früheren Staatsbamkdirektoren
Oberfinanzrat Dr. Hellwig und Finanzrat Rühe, die
auch in die Kutiſker= und Barmat=Angelegenheit
ver=
wickelt geweſen waren und die ſich in einem
nach=
träglichen Strafverfahren wegen einfacher Beſtechung
zu verantworten hatten, wurden heute
freige=
ſprochen. Die Beſchuldigung ging dahin, daß ſie ſich
für aa ſich nicht pflichtwidrige Handlungen von dem
früheren ſächſiſchen Großinduſtriellen Kaufmann, der
von der Staatsbauk Kredite gehabt hatte, ſeinerzeit
Zuwendungen hätten machen laſſen.
Ein Hotelbrand in Cetinje.
Belgrad. In der Nacht vom Dienstag auf
Mittwoch entſtand im Grandhotel von Cetinje ein
Großfeuer. Alle Zimmer waren belegt. Unter den
Gäſten entſtand eine Panik. Viele ſtürzten nur
not=
dürftig bekleidet ins Freie. Die Löſcharbeiten konnten
nicht rechtzeitig aufgenommen werden, da die
Waſſer=
leitungen eingefroren waren. Das Feuler dauerte
bis Mittwoch mittag., Die Entſtehungsurſache iſt
noch nicht ermittelt. Der Schaden wird auf :4
Mil=
lionen Dinar geſchätzt.
Der geheimnisva
in Lyonl
Die Polizei vor eimen
Lyon, 24.:9
Der geheimmisvolle Mord o0
Lyoneſer Rechtsanwalts Hodoyer
ber v. J. aus ihrer Wohnung:
kurzem faſt unbekleidet mit eim
um den Hals als Leiche aus Her
wurde, beſchäftigt nach wie vor
und nicht zuletzt die geſamte franz
Am 9. November v. J. erhie:
den Nachmittagsſtunden den Beer
dahin Unbekannten, von der ſie
ihr ſofort zu folgen, da ihr Marn )
mobilunglück verletzt worden ſei.
geſprächs war nur die noch anm
ſtellte Babette. In aller Eile g
nach ihrem Mantel, ihrem Huntk
Schlüſſel und Regenſchirm und far
ten zunächſt in eine nahe gelegenn
alle Fälle noch einige Packungen 25
Kurze Zeit ſpäter wurde Frau H6.
hoberin einer Gaſtwirtſchaft geſell,
Straßenbahn wartete.. Die Frauu
war jedoch allein. Seither hörte
mehr von ihr, bis ſie vor kurzemnt
Rhone gezogen wurde.
Wie immer bei derartigen
Polizei zunächſt vor einem Räu.
chendſten Gerüchte tauchten auf
wiſſen, jeder etwas geſehen haben
mußte im Intereſſe der Aufklärr.
nisvollen Mordes verfolgt werdc.)
Dr Gatte Frau Hodoyers weiſt bof
Beſtimmtheit zurück: „Meine
Feinde”, ſo erklärte er dem ihn
minalbegmten. Selbſtmord könne 21
nähere Erwägung gezogen wer i.
ſeiner Frau zu ihm und vor allsn
17jährigen Tochter zu groß geweſſi
tigen Gedanken überhaupt aufkom!.
bleibt alſo übrig? Die einen bea
ſich um einen Ritualmord, da
Fra=
religiöſen Sekten veikehrt habe uu
taſtiſch veranlagt geweſen ſei. 27
die Erklärung des Gatten, der
Frau zu religiöſen Sckten beſtrn.
denſten Zeugen haben ſich im
Lau=
geweldet. Der eine erklärte, es ſe,
gekommen, der ſich eingehend m.i
erkundigt habe, um ihre Adreſſe !0
Nachforſchungen der Polizei evaahf
um einen Verſicherungsagenten uc
and rer will geſehen haben, wie
Haus in der Umgegend von Lorzu
im eiſten Stock gelegene Wohnur=
Auch dieſe Mitteilung hat ſich nick
Ein dritter will Frau Hodoyer 5
beobachtet haben, wie ſie von ein
angeſprochen worden ſei, der Eu
habe, mit ihr ein Geſpräch
anzum=
vagen Ausſagen wurden von de
ohne jedoch bisher zu einem E
Die letzte Spur führt in das S
dem man einen chineſiſchen Stu:1ch
Name unbekannt iſt, der ober im. 0
ber mit Frou Hodoyer geſproche:”
Inzwiſchen hat man 15 Kilon
der Leiche Frau Hodoyers, einn
Leiche aus der Rhone gefiſcht,
wenigſtens einem Monat im We
muß und auch genau wie Frau
bekleidet war. Die Unterſuchunger
zwar zu der Feſtſtellung geführt,
54jährige geſchiedene Frau Briand
auch hier noch nicht f.ſt, ob es
Selbſtmod handelt. Die franzöſiſſ”e
wird viel Arbeit haben, um den
Geheimnis umhüllt, zu lüften.
Kampf mit Räubern in .9
Belgrad. In einem Dof!h
kam es zu einem mehrſtündigen KZu
Gendarmerieabteilung und dem
Barbulowitſch, die ſich in einem
H=
hatten. Nach ergebnisloſer Bela=
Räuber, und nachdem auf ſeiten
Mann gefallen und ein Gendarmuß
waren, kam Militärverſtärkung zuv.
der Räuber wurde aus einem klei
und einem Maſchinengewehr beſah
lich angezündet. Als man die bort
tot in dn Flammen glaubte, ſpe
brennend aus dem Hauſe und wr!
lagerern erſchoſſen.
Schwerer Eiſenbahnunfall
Budapeſt. Bei ZurnuMſ—
nien ſoll ein Perſonenzug Schne
Opfer gefallen ſein. 40 Perſoner.
Tod gefunden haben.
A
Schwerer Unglücksſck
indiſchen Artek
„Daily Telegraph” meldet au.
Bei Uebungen von Bombenflugk,
ſchwerer Unglücksfall ereignet. Il-4
ſtändniſſes geriet eine Schwadron
auf das Gebiet, das für die Uebum?
abgeſperrt war. Eine abgeworſene.
die Reiter und tötete zwei indſ hſt
12 Mann. Ein Offizier md 14 —
wundet. Eine Unterſuchung iſt eſt 70
wurden bei dem Unglück auch 16 B
Weiter erfahren wir: Zwiſche
be-M.
Jamrud, am Eingang zum K9
ein großer Uebungsplatz. Vor zu.
die britiſchen Luftſtreitkräfte an 9
Erſuchen, den Platz für die Uebund
zu ſtellen. Dem Erſuchen wurde
gleichzeitig Vereinbarungen getre ,
meinſame Uebung von Kavalleri
terie. Bei der Ankunft einer Sce
ſchen Kavallerie Regiments wurzh.
den Offizier mitgeteilt, daß Bear 7
Gange ſeien. Der Platzoffizier och.
ſtreitkräften ein Signal Verſt."
Eine Maſchine, die in 130 Mck
wechſelte wegen des unſichtigen 2
und verſtand „Alles klar‟ Eine 2
aufhin abgeworfen die mitten i
*24
weiten Kreis der indiſthen Lme
furchrbaren Ergebniſſe haffe.
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Freitag, den 25. Januar 1929
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*
nen 90
von Aklankik und dem
Mikkelmeer.
der ſchon faſt ein halbes Jahrhundert
tlantik und Mittelmeer hinter ſich hat, hat
in einem Buch „Frühlingsfahrt.
urch Atlantik und Mittelmeer
ckebeil, Berlin S. 14. Mit 34 Bildtafeln.
ſetchildert, die eine Reihe friſch und lebendig
aus den von ihm bereiſten Gebieten ent=
.n Nachſtehendem einige der intereſſanteſten
Liſſabon.
örr der nächtliche Anblick der portugieſiſchen
ſriß war die Enttäuſchung, als wir anderen
n fuhren. Eine häßliche, eine uninter=
G):
Eine lebhafte, faſt zu lebhafte, aber auch
Es gibt, glaube ich, in der ganzen
euro=
hodchen Straßen wie in Portugal. Straßen,
und Löchern oder aus entſetzlichen
Kopf=
ſpehen. Dieſes Straßenpflaſter iſt von einer
inderheit, daß man darüber alles andere
dem Auto durch die Straßen fährt. Viele
ig verwahrloſte Gebäude, weite
grün=
chöne, ſtolze, elegante Frauen. Auch die
Fieminnen mit dem Baſtkorb voller ſilberglän=
7 Kopfe ſind groß und ſchlank und von jener
das Tragen von Laſten auf dem Kopf
uh die üppige Pracht der öffentlichen Gär=
Apff. rmige Aufbau der Stadt, von feſſelnder
nd. Emanuelſtil des Kloſters von Balem, das
hite ut; maleriſch die alte, ſchöne Maurenburg
ieggeßlich die windumbrauſte Pena. die von
inxrauſcht von immergrünen Eichen= und
ſigſtwas Land ſchaut. Und doch iſt dieſes Land
ewigen Revolutionen an den Bettelſtab
ge=
genſchen hier iſt die frohe Heiterkeit abhan=
Nt den Südländern eigen iſt, ſie ſind miß=
und die Herrlichkeiten ehemaligen Glanzes
nohl der ſtrahlende Glanz ſüdlicher Sonne
iſt ſchön, aber arm, und ſeine
Bevölke=
n unfroh, wie alle Armen, die vom
Schick=
ien werden.
Madeira.
Felſige Oſtſpitze Madeiras taucht aus dem
allen Farben der Palette ſchillern dieſe
heh ſteil aus dem Meere aufrecken. Die
Mau=
igu/Srraßen ſind blumenüberrankt. Blaue Hor=
Oleander, Pelargonien und Calla und jene
Südens, dieſe violetten, fleiſchig üppigen
1j. bend duftenden Blüten einer Art Tulpen=
1Uremtt edlen ſüdlichen Koniferen und exotiſchen
rkertig; Eukalyptus, Araukarien und
beſon=
iſtietkennbaren Hochſtämme neben den niederen
Uafarnen, Lorbeer und Oleander. Ueberall
2Son allen Häuſern und Gärten quillt in
Meer von Farben herab. Unſagbar herr=
Aug tende Pracht. Ein ſchattiger Wald von
ehru Eichen umfängt uns. Zwei Türme einer
un vor uns auf, eine Kirche wie ſo viele
dſih iin einer Seitenniſche dieſer Kirche, hinter
gelbem Marmor, ruht Oeſterreichs letzter
Mariff Madeira ſtarb. Sein Altargrab iſt über
Den Schleifen zahlloſer Kränze und mit
leszte Ueberbleibſel eines Stückes
Welt=
iſysrrande iſt der Teufel los. die Handlerſchaft
fen und Papageien ſind in jeder Preis=
Früchte, Früchte ſo herrlich, ſo ſüß, wie
ſihurtwrzubringen vermag. Die Sonne hat
hin=
dc inen ungeheueren Feuerbrand entzündet,
alen Nuancen des Rot, es iſt, als würde
fülſchied von Madeira ſchwer.
Monte Carlo.
Wenn in der Saiſon die Hautevolee der ganzen Welt ſich in
Monte Carlo ein Stelldichein gibt, ſo bleibt im Hochſommer
wenn Hotels geſchloſſen ſind, nur noch die Hefe dieſer illuſtren
Geſellſchaft an der Riviera zurück, lediglich des Spiels, des
gleißen=
den Goldes wegen. Statt der blendenden Beautés ſieht man
ge=
ſchminkte und gepuderte Weiber in grande toilette, gertenſchlanke,
knochige Amerikanerinnen und Engländerinnen mit
nichtsſagen=
den Geſichtern, kleine, bewegliche Italienerinnen, deren
braun=
licher Teint unter einer dicken Schicht weißen, duftenden Puders
verſchwindet. Aber alle ſitzen ſie mit glänzenden Augen am
Spiel=
tiſch, jeder wartet auf den großen Coup — einmal muß es ja
ge=
lingen. Zwei Millionen Menſchen haben im Jahre 1927 die
Bank von Monte Carlo mit ihrem Beſuch beehrt. Mit
gleich=
mütigen Geſichtern ſtreichen die Croupiers den Gewinnanteil der
Bank mit ihrem „ratéaux” ein. Und neben der Demimondaine
und der Griſette des Quart=de=monde im ernſten Schwarz des
Fracks blaſierte, glattraſierte Männer, das Monokel im Auge und
äußerlich ganz ruhig; nur nicht zeigen, daß man aufgeregt iſt.
Sentiments ſind Recht der Populace, der Kavalier hat Haltung
zu bewahren. Aber die Hände dieſe wohlgepflegten Hände mit
den glänzenden Nägeln, wie ſie nervos zittern wie ſie beben,
wenn die ſchlanken Finger die Chipshäufchen umkrallen, als
woll=
ten ſie ſie nimmer laſſen! Auch auf der Terraſſe viel Puder und
Schminke, Bubikopf, blitzende Augen und ſchlanke Beine. In dem
palmenumrauſchten Park zum „Café de Paris” iſt in langer,
offe=
ner Glashalle Tiſch an Tiſch beſetzt. Hier die große Pariſer
Ko=
kotte mit einem alten gichtigen Roué, dort ein junger Lebekreis.
den ſeine Jugend aber nicht hindert, zwei geſchminkte Schönen und
eine ausgemachte Glatze zu beſitzen, vor einem anderen Tiſch ein
redſeliger Araberjüngling in der bunten Tracht ſeiner heißen
Heimat, der mit nie verſagender Beredſamkeit und unerſchöpflicher
Mimik mit Röllchen und Jägerhemden einen „echt orientaliſchen”
Teppich — aus Dresden — mit horrendem Profit verkauft. Alles
Schwindel, wohin man ſchaut. Das iſt Monte Carlo! Von der
Natur zu einem Paradies geſchaffen, von den Menſchen zu einer
wunderbar ſchönen Hölle umgewandelt, in der die Beſtialität
unter der Maske einer ruhigen und blaſierten Haltung offiziell
geduldet und erlaubt und von den Aktionären des Kaſinos ſogar
gern geſehen — und bezahlt wird.
Das neue Rom.
Muſſolini, der Duce, hat befohlen, daß Rom in wenigen
Jah=
ren die ſchönſte Stadt in Europa zu ſein hat, die alte Pracht
Roms als die Hauptſtadt der Welt ſoll neu erſtehen. Der Duce
hats befohlen, und damit geſchiehts. Ganze Stadtviertel werden
niedergeriſſen, neue Altertumsfelder freigelegt, Boulevards quer
durch die Stadt gezogen. W il fascio! An allen Wänden ſieht
man dieſes Zeichen, unter dem Rom ſiegen will. Und wo dieſes
„Evviva” nicht genügt, hat man noch den Cäſarenkopf des Duce
durch eine Schablone danebengemalt. Das Wort „L’état cest
mor hat nie größere Gültigkeit gehabt als im neuen Italien,
es gibt keine anderen Götter neben ihm. Das eine iſt ohne
Zwei=
fel richtig, es iſt in Italien ſeit ſeiner Herrſchaft ſehr vieles beſſer
geworden. Die Eiſenbahnen verkehren ſicher und pünktlich, das
unabſehbare Bettlerunweſen iſt faſt ganz verſchwunden, ſelbſt im
Süden Italiens, und alles hat jetzt ſeinen Tarif. Wenn man ſich
früher mit Droſchkenkutſchern, Gepäckträgern und Führern
ſtun=
denlang um den Lohn herumſchlagen mußte, heute regiert der
Tarif, nicht immer zur Freude des Betroffenen, aber im Intereſſe
einer geregelten Abwicklung aller Geſchäfte. Rom iſt bis in die
engſten Winkel ſauber und anſehnlich geworden. Dadurch hat es
manches von ſeiner alten Gemütlichkeit verloren, aber der Duce
kennt das deutſche Wort „gemütlich” nicht, er drückt auf das
Tempo dieſer Stadt, dieſes ganzen Landes und iſt von brutaler
Rückſichtsloſigkeit, wo es Schaden auszumerzen gilt. Um 11 Uhr
abends iſt Rom eine tote Stadt. der Duce liebt die Frauen nicht
und nicht den Tanz, und vielleicht hat das die Menſchen hier ſo
ernſt gemacht, die ſonſt ſo ſorglos heiter und fröhlich waren. Daß
der Duce manchmal zu viek des Guten tut, iſt die Schwäche ſolcher
Naturen. Ueberall ſtößt man auf das Zeichen ſeiner Herrſchaft,
auf das Liktorenbündel.
Jeruſalem.
Jeruſalem, die Gebenedeite! In der Urgeſchichte faſt aller
Menſchheit ſpielt dieſes hochgebaute Städtchen irgend eine Rolle,
die Stürme von Jahrtauſenden ſind darüber hinweggebrauſt —
Seite 9
und heute; ein blankes Bahnhofsſchild, das trägt in deutſcher,
arabiſcher und hebräiſcher Schrift, weithin lesbar, das eine,
in=
haltsſchwere Wort Jeruſalem! Im Hotel ganz moderne
Einrich=
tungen und alle Bequemlichkeiten auch für verwöhnte Reiſende.
Schwarze „Achmeds” und „Haſſans” in ihren weißen, bis zu den
Knöcheln reichenden Gewändern, mit dem Fes auf dem Kopf.
be=
dienen bei dem ausgeſucht guten Diner. Warum auch nicht, hier
iſt doch das Land, wo Milch und Honig fließt! Jeder wird, je nach
ſeiner Veranlagung, dieſes Märchen „Jeruſalem”, dieſe
ſagen=
umwobene Wunderſtadt, dieſen Schauplatz ewiger religiöſer
Kämpfe, dieſes uralte, ſonnenüberſtrahlte Heiligtum anders in ſich
aufnehmen. Ich habe hier Menſchen weinen ſehen aus Freude
darüber, daß ſie den geheiligten Boden betreten durften, ſah
an=
dere lachen und Witze reißen, und wieder andere mit frommen,
ernſten Geſichtern, die ganz vom Schauer der Jahrtauſende erfüllt
waren. Das Leben auf der Straße gleicht einem wirbelnden
Film. Das alles, was da tobt und ſchreit und vorüberquirlt, iſt
ſo bunt, ſo unwirklich, daß man das Gefühl hat, es wird hier nur
Theater geſpielt, gleich fällt der Vorhang. Wie einſt unſere
Vor=
fahren vor grauen Zeiten auf ihren Eſeln durch das gelobte Land
ritten, ſo reiten die gleichen Geſtalten auch heute noch durch die
5traßen Jeruſalems. Kamelkarawanen, geleitet von
ſonnver=
brannten Arabern, machen ſich auf den weiten Weg nach
Damas=
kus. Hunderte von Eingeborenen beſorgen ihre Einkäufe in den
Baſaren. Ein buntes, ſtets wechſelndes Bild. Jeder trägt ein
andersfarbiges Hemd, jeder einen anderen Burnus, alles iſt
leb=
haft in den Farben, und jeder iſt in Kleidung und Ausſehen eine
Perſönlichkeit allein ſchon durch die unnachahmliche Würde, mit
der er ſich bewegt. Andächtig und ernſt betreten wir die
Grabes=
kirche. Am Eingang wird jeder mit einer langen Wachskerze
be=
waffnet, und langſam ſchlängelt ſich dieſe ſeltſame Prozeſſion durch
die düſteren Gänge der heiligen Stätte. Heiß umſtritten jeder
Stein, den wir betreten Ziel und Zufluchtsort ſo vieler ſeit
Jahr=
hunderten. Hier alſo der Leidensweg des Heilands, hier ſein
Grab, hier der Altar der Griechiſch=Orthodoxen, dort der
Katho=
liken, ſtreng getrennt und ſtreng bewacht. Selbſt an dieſer heiligen
Stätte hat der fanatiſche Kampf nicht Halt gemacht, im Gegenteil,
nirgends wird heftiger um den „wahren” Glauben gekämpft als
hier. Wunderſam, weltenfern, myſtiſch iſt Jeruſalem, aber auch
neu und eigenartig, ſtets wachſend, modern. mit neuen Siedlungen.
der Juden und Prunkvillen reicher Araber in der Umgebung
außerhalb der Stadtmauern. Hiſtoriſche Bauwerke,
unverän=
dert, Kulturdokumente vergangener Zeiten, umgeben von einer
neuen Zeit.
Geſchäftliches.
Das Problem des Haarwuchſes und der Haarpflege
iſt eingehend in dem Büchlein „Die Ephaltung und Wiedergewinnung
unſeres Kopfhaares” behandelt. Es werden darin die Erfolge
promi=
nenter Mediziner, inbeſondere Umiv.=Prof. Dr. med. Pollands uſw.,
be=
ſchrieben, die mit der „Silvikrin=Haarkur komplett” ſelbſt bei eingetretener
Erkahlung erzielt werden konnten. Einen breiten Raum nimmt auch
die Haarpflege ein, die, richtig aus eübt, es nicht zum Haarſchwund
kommen läßt. Das genannte Büchlein und eine Probe Silvikrin=
Shampoon erhalten Sie koſtenlos auf Ihre Anſchrift an Silvikrin=
Vertrieb, Berlin 256, Alexandrinenſtraße 26.
IA 1769
Ich waſche mit Perſil, Madam.. . ."
Ich waſche mit Perſil, Madam,
Probier nicht lang herum!
Nichts andres als Perſil, Madom,
Sonſt wär ich doch zu dumm!
Perſil wäſcht fa ſo weiß, Madam,
Und ſchont die Wäſche ſehr;
Fürwahr zu dieſem Preis, Madam,
h gar nichts Beſſires weil
Nadam!
drum waſch ich mit Perſil Madam,
Ich weiß genau warum!
Hauptſchriſtiettung: Rüdolf Maup=
Verantwortlich für Poliiſk und Wirtſchaft: Rudolf. D
für Fevilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe;
rt: Dr. Eugen Buhlmann;
für
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für
den Schlußdienſt: Andreas Bauer;
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; ſt
em Inſer
ſeil: Willy Kuble; Druck
und Verlag: C. C. Wittiſch —
imtli
armſie
Für unverlangte Manu/kripte wird, Garantie der Rückſendung nic t übernommen.
die deutsche Weinbrandmarke
IIMgd 197
AAag-Selen
(31a
Der Name bürgt für die Oualltät
Merlangt Am
Eernhard May Sühne — Groß-Zimmern
ra=Bonbong
Beigerkeit und
Ver=
zu haben bei
Med.:Drogerie
Schulſtr 1371a
jagbider
u. d. gl.
nach
Auu vorschrit
Foto-Perabo
Schuchardstraße 14
(1168a)
e
hcieb
MM
Mci „.
Mdic
Hme erhält gesund!
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vou W miti er wärmte Wohnungsräume
ucsid „a rcne Krankheit und sind tür
2 Se
Meu de unentbehrlich
M W. Scbeinr eine gute, richtige Beheizung
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besonders aber dann nicht,
ſick Dr Wlärmeguelle den Sieger-
HeiEtg:s herd verwendet.
„Mnd d
Ini, ist dann die Heizung, denn
n0 Peige fiherstele spendet alle im Haus=
8e
ne, heizt, kocht, backt und
DWiL FWasser für Bad und Küche.
abd
er patentierte Sieger-Wakat-
Herd sein!
aun A poien, Braten und Backen wie
Nderelich enherd und spart Ihnen da-
inbal
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Freitag, den 25. Januar 1929
Uhre Vermählung z igen an:
Masch.-Ing. Paul Hartung u. Frau
Anita, geb. Dönges
Januar 1922
Darmstadt
Rhönring 25II.
Kirchliche Trauung: Samstag, den 26. Januar 1929,
nachmittags 3 Unr, in der Martin kirche.
Gott hat es gefallen, geſter
Abend ½11 Uhr meine liebe, un
vergeßliche Schweſter
Stait jeder beſonderen Anzeige.
Nach Gottes unerforſchlichem Ratichluß entſchlief heute morgen
ſanft nach kurzem Leiden, wohlver ehen mit den Tröſiungen unſerer
heiligen Kirche. mein innigſigeliebter Mann, unſer guter, keuſorgender
Vater und Schwiegervater, Herr
in die ewige Heimat abzurufen
Um ſtille Teilnahme bitten
im Ramen der trauernd Hinterbliebenem
Wilhelm Leißler.
Darmſtadt, den 24. Januar 1929.
Rückertſtraße 15.
Die Beſtattung findet am 26,
Ja=
nuar, vormittags, ½12 Uhr, a
dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
im Alter von 58 Jahren.
Im Namen der deftrauernden Hinterbliebenen:
Clementine Graſer, geb. Möring.
Darmſtadt den 24. Januar 1929
Die Beerdigung findet ſtatt, Samstag, den 26. Januar, vormitiags
(1789
11 Uhr auf dein Waldrriedhof.
Nachruf.
Am 20. Januar verſchied nach langem Leiden
unſer treuer Freund, Gründer und Ehrenmitglied
Herr Oberſiaatsanwalt
Damen= u. Herren=
Gummimänkel
revariert
Wendelſtadtſtr. 51
Herz
Dr. V. Philit
Wir verlieren in ihm einen unſerer treueſten
An änger, der es ſich nichr nehmen ließ, die Traiſaer
Wandergenoſſen ze tweiſe zu beſuchen und ganz
befonders war es ihm eine Freude, den Traiſaer
Wandergenoſſen beim alljährlichen
Dekorierungs=
feſte Beiſtand zu leiſten. Der Name Wünzer iſt
mit Traiſa eng verknäpft und wird weiterleben
in allen Herzen Traiſas.
Ortsgruppe des Odenwaldklubs
Traiſa
J. V.: Brehm, 1. Vorſitzender.
(1775
Traiſa, den 24. Januar 1929.
„cutnich
MüM. — Cat
nüintete Grutbe
in nc9
r1Nr ſahnente
muck 1ei
neuer, wol
duer hatten die
Kunden
in
Em 9
hat seine
der
Bismarck=
Am Donnerstag, den 24. ds. Mts. veiſchied unſer kreuer Angeſiellier,
der Pföriner
Unreines
Gesicht
Sie er ielen ein-‟
Nur zu haben.
Parfümerie Th. F
Drogerie Friedr.
Drogerie Drogen-
Parfümerie F, 7
Der Verſtorbene war lange Jahre in unſerem Betriebe tätig und
hat ſeinen Dienſt treu und gewiſſenhaft erfüllt.
Wir werden ſein Andenken ſiets in Ehren halten,
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute verſchied infolge eines Herzſchlages
unſer guter Bruder, Onkel und Schwager
Medizinalrat
Bahnbedarf Darmſtadt
Werk der Aquilla Aktiengeſellſchaft für
Handels= und Induſtrie=Anternehmungen Frantfurt a. M.
im 51. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Goddelau, Philippshoſpital,
(1781
den 23 Januar 1929.
Die Berdigung findet am Samstag, den 26. Januar,
um 3 Ur nachmittags von der Friedhofskapelle des
Phillppsho putals aus ſtatt.
Damen- Sar
Am Donnerstag, den 24. ds. Mis. verſchied unſer verehrter Kollege
Der Verſiorbene erfreute ſich in unſerem Betriebe allgemeiner
Wert=
ſchätzung. Sein Andenken werden wir ſiets in Ehren halten.
Die Angeſtellten und Arbeiterſchaft
der Firma Bahnbedarf Darmſtadt.
Todes=Anzeige.
Am 23. ds. Mts. verſchied an Herzſchlag
Med.=Rat
von fünf M=
Philipg
Damen= un.
Heſſ. Oberarzi
im Alter von 50 Jahren.
Wir verlieren in dem Entſchlafenen einen
tüch=
tigen Kollegen, der mehr als zwei Jahrzehnte an
der Anſtalt vorbildlich zum Wohl ſeiner Kranken
gewirkt hat.
Wir werden ihm ein treues Andenken
be=
wahren.
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Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und die
zahlreichen Blumenſpenden anläßlich des Ablebens unſeres
lieben Entſchlafenen
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Darmſtadt, den 23. Januar 1929.
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A. W. Zimmermann
Darmstadt, Grafenstraße 21 (1417aI [ ← ][ ][ → ]
Freitag, den 25. Januar 1929
Seite 11
Sport, Spiel und Turnen.
Muldeigort.
ie der Siernjahrt nach Monke Garlo.
Nur 24 Mannſchaften am Ziel.
nlsberwindlichen Schwierigkeiten, die ſich den Teilneh=
„eumfahrt nach Monte Carlo boten, übten einen zu er=
ie3 auf das Endklaſſement aus. Eis, Schnee und
under den Fahrern auf, ſo daß es kein Wunder iſt, wenn
ſurern nur 24 innerhalb der vorgeſchriebenen Zeit das
Naslo erreichten. Als erſter Wagen traf der von Ottin
eSin, der aber auch nur 500 Km. von Lyon aus hinter
Auf faſt 3000 Km. brachte es der nach ihm
an=
iur Lancia von Viſſer=Holland, geſtartet in Stockholm.
zurar der in Berlin geſtartete Ballot=Wagen des Fran=
Die weitaus beſte Leiſtung vollbrachte indeſſen der
irur V. Szmick mit einem 875 Kubikzentimeter Man=
Km. von Bukareſt aus zurücklegte und damit den
gett. Von den deutſchen Fabrikaten kamen nur zwei
rä.. Der Prinz Schaumburg=Lippe kam auf den 19.
e: Holländer Laich im geſchlagenen Feld blieb. Von
ithluß eintreffenden Wagen ſind Frau Marie Seeliger
mws= P. v. Guilleaume, Frau Bahr und Dr.
Holz=
u1 nennen. Das Klaſſement ſtellt ſich wie folgt:
zunick=Ungarn (Manfred Weiß) 304,085 Punkte, 2. Dr.
KGraham=Page) 303,880 Punkte, 3. Viſſer=Holland
ᛋPunkte, 4. Mrs. Bruce=England (Arrow=Aſter), 5. H.
Frankreich (La Licorne), 6. Berlescu=Rumänien
urier=Frankreich (Talbot), 8. Meilheurat=Frankreich
im Nebel. — Caracciola und andere verletzt.
geſtartete Gruppe von Teilnehmern an der inter=
Zist
ffrt nach Monte Carlo iſt wirklich von Pech verfolgt.
der ſchneeverwehrten und vereiſten Straßen im
ſal d erwuchs den Rivierafahrern, in der Nähe der
ein neuer, womöglich noch ſchlimmerer Feind: der
ſudrr Nachtfahrt mit einer Stundengeſchwindigkeit von
UilfelFerhhbrreter hatten die beiden Wandererfahrer R. Caracciola
5 PStundeg vor ihnen in Berlin geſtartete Gros der
uind in gemeinſamer Fahrt ſtrebte man der Kon=
Gesiel
Etwa 40 Kilometer vor der belgiſchen Hauptſtadt
Rudolf Caracciola (Berlin).
Ign die Gebr. Birnholz mit ihrem Nag=Wagen den
wem Caracciola überholen, bemerkten aber infolge
ä. daß dieſer abgeſtoppt hatte, und drückten ihn
teegenkommenden Laſtwagen, kamen dabei aber
Sell
Eueern, daß ſie ſchließlich eine 15 Meter hohe Böſchung
Täorend die Gebr. Birnholz mit Schnittwunden im
erlitten ihre Mitfahrer, ein Berliner Journaliſt
SSchulterbrüche. Caracciola, der zwiſchen Sitz und
eingeklemmt war, zog ſich Bruſt= und
Arm=
ſenn Erſatzſteuermann, der ebenfalls bekannte
Renn=
erlitt eine leichte Gehirnerſchütterung, beide
ande=
anderer=Wagens kamen mit geringfügigen
Verletzun=
nochfolgende Wanderer=Wagen ſorgte für die
Ueber=
ſarverletzten ins Krankenhaus und ſetzte dann,
aller=
neit D TarM )eitverluſt, mit Caracciola an Bord, die Fahrt fort.
EM Burchteäntompbil-Club — Sitz Darmſtadt (A.2. 2. C.).
Mabend hatte der St.A.C. Herven des Kreisamtes
uttes als Gäſte geladen, um die neue
Polizeiverord=
h. Aenderungen bringt, vor ihrer Einführung kennen
(Vünſche der Mitglieder zu dieſem Entwurf äußern
rſident des Klubs, Herr Oßerregierungsrat Dr. Bein=
Säſte die Herren Regierungsrat Blumers vom Kreis=
Dr. Kayſer, Oberſtl. Schröder, Oblt. Wünzer und
89.9
trft vom Polizeiamt aufs herzlichſte und gab dem
Laß dem St. A. C. Gelegenheit geboten werde, mit den
Fühlung und im beſten Einvernehuen arbeiten zu
Bie
ervorhebend, daß Straßen= und Fahrdiſziplin der
Bne
weſentlich beitragen müßten. Sehr anregend und
A ne
gemeinſame Ausſprache, an der ſich die Gäſte ſowie
Rlubs rege beteiligten. Als beſonders wichtig und
Aun
ge ſind aus der Ausſprache folgende Punkte hervor
imn den N.
ſiwge Abblenden rückſichtsloſer Fahrer, die immer noch
bnen i.
rugend beleuchteten Fuhrweike und Nadfahrer, die
Mu= und Ludwigſtraße durch daſelbſt ſtundenlang par=
„Leise.
er=de, der überlaſtete Ernſt=Ludwigsplatz,
Einbahn=
gusbit.
ſtraßen, Parkplätze uſw. Die Verſammlung war ſich darüber einig, daß
der immer mehr ſich motoriſierende und zunehmende Verkehr demſelben
angepaßte Maßnahmen erfordert, die, wenn ſie auch dem einen oder
anderen Betroffenen nicht genehm, zum Schutze der Allgemeinheit
unbe=
dingt erforderlich ſind. Mit herzlichen Worten des Dankes an die Gäſte
beſchloß der Präſident des Klubs die einmütig verlaufene Ausſprache
mit einem dreifachen töff töff Hurra! Der A. D.A. C.=Marſch leitete nun
zum gemütlichen Teile über, der durch künſtleriſche Darbietungen der
Herren E. Eſchwege (Klavier), L. Netz (Rezitation) und K. Jäger (
Elek=
trola) die Teilnehmer noch lange beiſammen hielt.
Waſſerball.
Jung=Deutſchland-E. 5. C. Frankfurt.
Heute abend 8.30 Uhr.
Zum erſten Male führt der Gau I des Kreiſes V im Deutſchen
Schwimmverband eine Waſſerball=Winterrunde im Gau durch. Das erſte
Spiel dieſer Runde, zu der nur der 1. Frankfurter Schwimmklub Rot=
Weiß und Jung=Deutſchland gemeldet haben, findet heute abend
um 8½ Uhr, im Städtiſchen Hallenbad zwiſchen den alten
Gegnern E.F.S C. und Jung=Deutſchland ſtatt. Es iſt daher jedem
An=
hänger des ſchönen Waſſerballſports Gelegenheit geboten, wieder einmal
ein Waſſerballſpiel zu ſehen, das fehr intereffant zu werden verſpricht,
finden doch Wafſerballſpiele in Hallenbädern zwiſchen
Siebenermann=
ſchaften unter ganz anderen Verhältniſſen ſtatt als auf breiten
Spiel=
flächen im freien Waſſer.
Fußball.
5.J. Sprendlingen — Rot=Weiß=V.ſ.R. Darmſtadk.
Nach einer kurzen Unterbrechung nahmen die Vevbandsſpiele ihren
Fortgang. Zum zweiten Male (bedingt durch die damalige Platzſperre)
begibt ſich Rot=Weiß, V. f. R., nach Sprendlingen, um auch das
Rück=
ſpiel dort auszutragen. Trotzdem die Darmſtädter im Vorſpiel mit nicht
kompletter Aufſtellung antreten mußten, konnte Srendlingen nur ein
Unentſchieden herausholen. Am Sonntag nun wird ſich der Platzverein
anſtrengen, um beide Punkte für ſich zu behalten. Dagegen würde den
Darmſtädtern ein evtl. Punktgewinn von großer Bedeutung ſein, ſo daß
man annehmen kann, daß die Mannſchaft in dieſem Spiel den nötigen
Kampfgeiſt aufbringt, um ſich ehrenvoll aus der Affäre zu ziehen. Das
Treffen findet um 2.30 Uhr ſtatt, während ſich vorher die
Erſatzmann=
ſchaften gegenüberſtehen.
Kegeln.
Sportkeglerklub Darmſtadt.
R. Ringler vom Sportkeglerklub Darmſtadt, der am Sonntag die
Verbandsmeiſterſchaft errang, wurde am Dienstag von einem
Hegelbru=
der mit einer zehn Mann ſtarken Muſikbapelle überraſcht und ſeine
Lei=
ſtungen gebührend geehrt.
Ein Leichtathletik=Länderkampf Deutſchland=Schweden für 1930 wird
wieder ernſthaft in Ausſickt genommen. Verhandlungen ſind im Gange,
auf beiden Seiten beſteht Geneigtheit.
Italien bewirbt ſich um die Durchführung der Fußball=
Weltmeiſter=
ſchaft 1930 und ſtellr Garantien.
Beim Frankfurter Hallenſportfeſt am 2. März werden die drei beſter
deutſchen Kürdenläufer Welſcher=Frankfurt, Steinhardt=Karlsruhe und
Troßbach Berlin zuſammentreffen.
182 Meldungen ſind zur bayeriſchen Skimeiſterſchaft in
Berchtes=
gaden am 26./27. Januar abgegeben worden.
Rundfunkprogramme.
Frankfurk.
Freitag, 25. Jan. 6.30: Gymnaſtik. 12: Schallplatten:
Lieder und Arien. O 15.05: Mittelſchullehrer Rößler: Wie Edle
arbeiten müſſen. O 16.35: Hausfrauen=Nachmittag, veranſtaltet vom
Frankfurter Hausfrauen=Verein. U. a.: Kochtante: Wintergemüſe.
17.15: Frieda Born: Die Mitwirkung der freien Liebestätigkeit
bei der Vormundſchaft beim Pflegekinderweſen und der
Jugend=
grichtshilfe. O 17.45: Köln: Konzert des Funkorch. O 18.30:
Süd=
weſtdeutſcher Radio=Club. O 18.45: Joſe Aleſſandro:
Vergnügungs=
rei en. O 19.15: H. Helmy: Ein Fug mit der Luft=Hanſa. O 19.45:
Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik. O 20.05: Film=Wochenſchau.
20.15: Stunde der Ueberraſchungen. (Schreiben Sie uns, was
Sie gehört haben.) O 21.15: Kaſſel. O 0.30:Nacht=Konzert,
Skukkgark.
A e
„Abteiuhd
Freitag, 25. Jan. 10.30: Schallplatten. O 11: Nachrichten.
12.15: Schallplatten. O 13: Schallp atten. O 13.45: Nachrichten.
16.15: Serenaden und Ständchen. Mitw.: Julie Heinrich.
Funk=
orch. Flügel: A. Haagen. O 18.30: Freiburg: Dr. Wolff=Williger:
Ein Streifzug durch das Namenrecht mit beſonderer Berückſichtigung
des Pſeudonyms. 19: K. Walter: Eine ſchwäbiſch=elſäſſ.
Dichter=
reundſchaft. 19.30: Eſperantokurs. O 20: Liederhalle Stuttgart:
Konzert. Mitw.: Frida Dierolf (Alt), Hubert Gieſen (Klavier).
Lieder von Franz Schubert, O. Schoeck, H. Wolf. O 21: Gaſtſpiel
Georg Ott. U. a.: Retter Radio. Hörſpiel in fünf Geſchehniſſen
von G. Ott. Perſ.: Apotheker der Oſtapotheke in Berlin; Lotte,
deſſen Tochter: Proviſor der Oſtapotheke; Sprecher der Funkſtunde;
Polizeileutnant; „Polizeiwachtmeiſter; Frau Müller; Frau Maier;
Frau Schmitt; Lina und Auguſt, Verlobte. Ort der Handlung:
Berlin. O Anſchl.: Nachrichten.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Berlin.
Freitag, 25. Jan. 15.30: Dr. Friedländer: Heirat und Ehe in
ihrer wirtſchaftlichen Bedeutung. (Die Rechtsgeſtalt der wirtſchnft
lichen Eheformen., o 16: Forſchungsreiſender Dr. Baeß’er: Die
amerikaniſche Völkerſtraße. (Der merikaniſche Kulturboden., o 16.30)
Unterhaltungsmu ik der Kapelle E. Rooſz. 18.30: Franzöſiſche
Vortrag. o 19: Dr. med. Muskat: Die Wirtſchaftliche Frage der
Plattfußbehandlung. o 19.30: Prof. Dr. Jäckh: Amerikaniſche
Weltpolitik von Waſhington bis Hoover. O 20: Abendunterhalt ng
Mitw.: Manny Ziener (Sopran), G. E. den Boer und L. van Bou:e;
(Akkordeon=Virtuoſen). O Anſchl.: Unterhaltungsmuſik der Kapel)
Barnabas von Geczy. o 21: Schuldirektor Maye
: Die Trag‟
des Altern im Berufsleben. 21.30: Literatur der Gegenwatt:
Anna Seghers. Einf.: Dr. Monty Jacobs. Leſeproben: A. Beic.!=,
O Anſchl.: Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Freitag, 25. Jan. 10.15: Berlin:
Nach=
richten. O 12: Prof. Dr. Lampe und Min.=Rat Dr. Südhof:
Rumänien. O 12.30: Mitteilungen des Verbandes der Preuß. Land
gemeinden. o 13.30: Berlin: Nachrichten. 14.30: Kinderſtunde.
„Die Gründo=fer” (Na urmärchen) von Julius Ler he. Geeen von
Autor. O 15: Dr. Salinger=Marx: Das kind iche Gebiß, ſein
Pflege und Behandlung. O 15.30: Wetter und Börſe. o 1540:
Wulf Bley: Frau und Motor. o 16: Rektor Spielhagen:
Lehr=
beipiel aus einer ländlichen Arbeitsſchule. o 16.30: Leipzia:
Leipziger Funkorch.: Winterfreuden. o 17.30: Peter Leiſtenſchneider:
Das Reht der Angeſtellten und Arbeiter an ihren Erfindungen
0 18: Prof. Dr. Großmann: Chemie und Weltwirtſchaft. O 18.30;
Engliſch für Fortgeſchrittene. O 18.55: Ing. Behr: Werkmeiſter
lehrgang: Werkzeuge. O 19.20: Wiſſenſchaft icher Vortrag für
Tier=
ärzte. O 19.40: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Zahnärzte. O 20:
Berlin: „Abendunterhaltung. Mitw.: Manny Ziener (Sopran
G. L. den Boer und L. van Boeten (Akkordeon=Virtuoſen). 0 20.30:
Unterhaltungsmu ik. Kapelle Ba nabas von Gezy. O 21:
Gewerbe=
oberlehrer Mayer: Ueber die Tragik des Alterns im Berufsleben.
D 21.30: Berlin: Literatur der Gegenwart: An
Seghers, Dr.
M. Jacobs und A. Benerle w Anſch.: Vreſſeng richten.
Amtliche Winterſportnachrichten
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(G23 m) leichter
Schneefall 2 10 5 * Skt u. Rode
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gut Taunus:
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Aff 500 Nebel —6 40 Pulverſchnee Sh u Rodel
ſehr au Schwarzwald:
Feldberg
(1497 m) leichter
Schneefall —4 1358—5 Ski u. Rode
ſehr gut Hornisgrinde
(1160 m) — Ruheſtein
(920 m) wolkig 3 A 2 Pulverſchnee Sh u. Rodel
u. Furlwangen
Wß. 50 — Alpen:
Garmiſch= Parten=
kirchen (718 m) ſtärkerer
Schneefall 0 46 1o Pappſchnee Kodel zui Berchtesgaden
G572 m leichter
Gßtſ00 0 43 10 „ Sti u. m004
gun Harz:
Schierke
(620 m leichter
echneefall -5 35 1-8 gekörnt Sh u. Rode
gut Thuringer Wad:
Oberhof
810 m leichter
Schneefall —7 80 3- Pulverſchnee Sh u. Robe.
ſehr gu.
Beikerbericht.
Gießen, 2. Januar.
An der Rüchſeite der über der Oſtſee und Oſtdeutſchland liegend n
Druckſtörung dringen bereits kältere Luftmaſſen ſüdwärts vor. De
Temperaturen zeigen wieder eine fallende Tendenz und kommen etwas
under Null zu liegen. Nur Süddeutſchland weiſt heute morgen nort
Temperaturen mit 1 Grad über Null auf. Niederſchläge fallen bereit:
durchweg in Form von Schnee. Unter Foltdauer der Kaltluftzufuhr
werden die Temperaturen weiter unter den Gefrierpunkt zurückgehen uns
zunächſt noch mehrfache Schneeſchauer auftreten.
Ausſichten für Freitag, den 25. Januar: Unter wechſelnder Bewölkun
mit ſtellenweiſe vorübergehender Aufheiterung zunächſt noch
Schnee=
ſchauer, Froſt, um Nord drehende Winde.
Ausſichten für Samstag, den 26. Januar: Weiterhin Froſtwetter, teil?
reblig=wolkig, teils aufheiternd, keine oder nur ganz vereinzelte
Schmeeſchauer.
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Verſtändigung zwiſchen Preußenkaſſe und dem
Reichsland=
bund und ſeinen genoſſenſchaftlichen Unternehmungen. Seitens
der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe und dem
Reichsland=
bund und ſeinen genoſſenſchaftlichen Unternehmungen wird
fol=
gendes mitgeteilt: Die zwiſchen Preußenkaſſe und dem
Reichs=
landbund und ſeinen genoſſenſchaſtlichen Unternehmungen ſeit
längerer Zeit geführten Verhandlungen haben zu einer
Geſamt=
verſtändigung geführt. Es iſt damit die finanzielle
Voraus=
ſetzung für die beiderſeits erſtrebte Vereinheitlichung des geſamten
ländlichen Genoſſenſchaftsweſens inſoweit geſchaffen und die
ruhige Abwiclung der Geſchäfte der genoſſenſchaftlichen
Unter=
nehmungen des Reichslandbundes gewährleiftet. Die
Verein=
barungen werden der Aufſichtsbehörde der Preußenkaſſe und den
zuſtändigen Orcanen des Reichslandbundes und ſeiner
genoſſen=
ſchaftlichen Unternehmungen unverzüglich unterbreitet werden.
Die pikußiſchen Sparkaſſen am Jahresende. Der Spareinlagenbeſtand
der preußiſchen Sparkaſſen hat Ende Dezember die Höhe von 4362,8
Mill. RM. erreicht. Gegenüber dem Vormonat iſt ſomit laut „Dt.
Sparkaſſenzeivung” ein Zuwachs um 78,7 Mill. RM. zu verzeichnen. Im
einzelnen ſtellten ſich die Einzahlungen auf 348,4 Mill. RM.,
Zinsgut=
ſchriften auf 67,2 Mill., während Nückzahlungen in Höhe von 263,7 Mill.
RM. erfolgten. Im Giro=, Scheck=, Kontokorrent= und Depoſitenverkehr
belief ſich der Einlagebeſtand Ende Dezember auf 906,1 Mill. RM. Es
wurden insgeſamt Einzahlungen in Höhe von 2260,9 Mill. RM. und
Rückzahlungen in Geſamthöhe von 2255,6 Mill. RM. vorgenommen.
Konkursnechrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Fraukfurt a. M.
Neue Verfahren: Frankfurt a M.: Kfm. Albert Wolff. Af. 18. 2., GlV.
1 3. Frankfurt a. M.=Höchſt: Hattersheimer Holzinduſtrie G. m. b. H.
in Hattersheim. Af. 20. 2., ClV. 6. 2., Prft. 6. 3. Neuwied: Kfm. Karl
Siehr. G!V. u. Prſt. 19. 2., Af. 12. 2. — Beendete Konkurſe:
Frank=
urt a. M: Handelsvertreter Adolf Humburg. Hadamar: Kfm. Hans
Liefenbach in Niederhadamar. — Neue Vergleichsverfahren:
Frank=
furt a. M.: Kfm. Karl Nathan, Herrenwäſchegeſchäft. VerglT. 1. 2.
Wieshaden: Fa. KoJ u. Zimmermann, Großhdl. mit Fahrrädern.
VerglT. 26. 1. Frankfurt a. M.: Mittelkeutſche Vertriebsgeſellſchaft
für Fahrradteile G. m. b. H. VerglT. 4. 2.
Konkursnachkichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk. Darmſtadt.
Neue Verfahren. Lorſch (Heſſen): Fa. Georg u. Andreas Menne,
Gra=
nit= und Marmorwerke in Kirſchhauſen. Af. 30. 1., Wt. u. GlV. 8. 2..
Prft. 8. 2. Darmſtadt: Kfm. Einſt Zucker. Af. 11. 2., Wt. u. GlV.
11. 2., Puft. 4. 3. — Beendete Konkurſe: Darmſtadt: Kfm. Ludwig
Keller. — Beendet wegen Mangels an Maſſe: Offmboch a. M.: Fa.
Winter u. Wilhelm, G. m.
b. H., Fabrikation" feiner Lederwaren in
Mühlheſü a. M. — Neue Vergleichsverfahren: Oker=Ingelheim:
Heides=
heimer Maſchinenfabrik Meinke, Krebs u. Wegener, Inh. Hermann
Wege=
ner Heidesheim. VerglT. 30. 1.
Zellſtoff=Fabrik Waldhof Bezugscecht. An der Frankfurter Börſe
wurde die erſte Notiz des Waldhof=Bezugsrechtes mit 5½ Prozent
feſt=
geſetzt. Der Umſatz betrug etwa 400 000 RM. nom. Aufnahme durch
das Emiſſionshaus war nicht erforderlich. An der Berliner Börſe wurde
bei größerem Umſatze der Kurs mit 5½ Prozent feſtgeſetzt.
Brauerei Steinhäuſer=Windecker, A.=G., Friedberg (Hefſen). Die
GV. der Geſellſchaft (Braubankkonzern) genehmigte 6 (5) Prozent
Dividende für 1927/28. Im laufenden Jahre ſei die Entwicklung
zu=
riedenſtellend, der Bierabſatz höher als in der gleichen Vorjahrszeit.
Allerdings wird durch die beabſichtigte Bierſteuererhöhung ein Rückgang
des Konſums befürchtet.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 24. Januar ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
tierung der Vereinigung für die deutſche Glektrolytkupf rnotiz) auf
161.25 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
börſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ob Lager in Deu ſchland
für prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhütten=
aluminium, 98= bis 99proz., in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren au
190 MM., desgl. in Walzen oder Drahtbarren, 99proz. 194 RM.;
Rein=
nickel, 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 78—82 MM.,
Fein=
ſilber (1 Kilogr. fein) 77.25—79.00 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 24. Januar ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 148,75 (149.75), Februar 148.25 (148.50), Mänz 148.50
149.00), April 148.00 (148.50), Mai bis September 148.50 (148.50),
Oktober 148.75 (148.75), November und Dezember 148.50 (148,75).
Ten=
denz: lebhaft. — Für Blei: Januar 43.50 (45.00), Februar 44.25
(44.50), März und April 44.50 (44.50), Mai bis Novomber 44.50 (44 75),
Dezember 44,75 (44.75). Tendenz: ſtetig. — Für Zink: Januar 52.00
(54 00), Februar 52.50 (53.50), März bis Mai 52 50 (53.00), Juni bis
Dezember 52.75 (53.25). Tendenz: feſter. — Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern Brief.
Mannheimer Produktenbericht vom 24. Januar. Angeregt durch
hößere Auslandsforderungen, haben die Preiſe für Brotgetreide, Mais
und Mehl angezogen. Verlangt wurde für die 100 Kg. waggonfrei
Mannheim in Reichsmark: Weizen inl. 24.25—24,50, ausl. 26,75—28,50,
Rogen inl 23,25—23,50, Hafer inl. 2—23,75, Braugerſte, badiſche,
heſ=
ſiſche und würtiembergiſche 25,50—26, pfälziſche 26.25—27, Futtergerſte
20,50—22.50, Mais mit Sack 23,50—23,75, Weizenmehl 34, Roggenmehl,
je nach Ausmahlung, 30,50—32,50, Kleie 13,75.
Frankfurter Produktenbericht vom 24. Januar. Der heutige
Pro=
duktenbericht verkehrte in ſtiller Haltung. Das Geſchäft hat erheblich
an Umfang eingebüßt, da ſchwöchere Auslandsnotierungen auf die
Stämmung drückten. Die Grundſtimmung blieb jedoch unbeeinflußt
und freundlich, und die Preiſe konnten ſich gut behaupten.
Vermehr=
tes Intereſſe beſtand weiter für Weizenkleie. Die Preiſe wurden wie
folgt feſtgeſetzt: Weizen 24, Noggen 23, Sommergerſte 24,50—24,75,
Hafer inl. 23,50—23,75, Mais für Futterzwecke 23,50—24, Weizenmeh
33,50—34, niederrhein 33—33,50, Roggenmehl 30,75—31,25, Weizenkleie
14—14,15 und Roggenkleie 14,75—15.
Berliner Produktenbericht vom 24. Januar. Der heutige Berliner
Getreidehandel hatte für Weizen in Fortſetzung der geſtrigen geringen
Unternehmungsluſt und niedrigeren überſeeiſchen Meldungen ſchwächere
Tendenz, während Nogen ftetig, für Lieferung teilweiſe ſogar feſter
wurde. Die Nachfrage für heimiſchen Weizen ſtößt auf ausreichende
An=
gebote aus Mittelbeutſchland und wird vom Export und den Mühlen
eine Mark niedriger als geſtern rufgenommen. Am Roggenmarkt
be=
wirkten Kaufovders und Deckungen für Mai emen um eine Mark
höhe=
zen erſten Kurs. Vordere Sicht war behauptet. Hafer ohne große
Aenderung.
Darmſtädter Wochenmarkt vom 24. Januar. Aufgetrieben warer
9 Ochſen, 148 Kälber, 18 Schafe. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber
a) 71—76, b) 63—70, c) 56—62, für Schafe 40—45 Pf. pro Pfund.
Markt=
verlauf: geräumt.
Maunheimer Kleinviehmarkt vom 24. Januar. Zum heutigen
Klein=
biehmarkt waren zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je
nach Klaſſe gehandelt: 150 Kälber 16—70, 30 Schafe 42—45, 93 Schweine
70—76, 498 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wohen 16—23, über
Wrten 25—32, Läufer 34—42. Marktveclauf: MMit Kälbern und
Schwei=
nen ruhig, langfam geräumt; mit Ferkeln und Läufern lebhaft.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 24. Januar. Der Auftrieb des
heutigen Nebenmarktes beſtand aus 132 Rindern, 1272 Kälbern, 386
Schafen und 357 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des
Neben=
marktes der vergangenen Woche, waren 53 Kälber und 18 Schwoine mehr
angetrieben, während 40 Schafe weniger zum Verkauf ſtanden.
Markt=
verlauf: Bei allen Viehgattungen ruhig, ausverkauft. Nordd.
Maſt=
kälber über Notiz. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber
b) 68—72, c) 63—67, d) 57—62, Schafe a1) 50—54, b) 45—49, c) 38—44,
Schleine F) 73—75, c) 73—76, 6) 74—77. Verglihen mit den
Noticrun=
gen der letzten Preiſe waren Kälber ud Schafe bis zu 2 Mk. billiger.
während Schveine behauptet blieben. — Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch
85—88, Bullen 75—79, Kuhfleiſch 2. Qual. 50—60, 3. Qual. 30—50,
Kalbfleiſch 1. Qual. 90—105, 2. Qual. 85—90, Hammelfleiſch 109—10
Schweinefleiſch 1. Qual. 90—95, Gefrierfleiſch, VorderLiertel, zollfrei 52,
verzollt 65, Hintervietel 58 bzw. 76.
Die heutige Börſe eröffnete im Anſchluß an die erholte geſtrige
Abendbörſe in freundlicherer Haltung. Die Beruhigung konnte weiteren
Boden gewinnen, da der heutige Markt von den vorliegenden
Nach=
richteng üinſtig beeinflußt wurde. Vor allem regte der ſehr flüiſſige
Geldmarkt, trotz des bevorſtehenden Ultimos, ſtark an. Auch gaben
der feſte geſtrige Schluß der New Yorker Börſe, die Zunahme der
Einlagen bei den preußiſchen Sparkaſſen, ſowie die Erledigung der
Löwenberg=Affäre, dem Markt eine kräftige Stütze. Das Geſchäft war
im allgemeinen etwas lebhafter als an den vergangenen Tagen und
erſtreckte ſich ziemlich gleichmäßig auf alle Werte. Einzelne
Spezial=
werte, die angeblich von Auslandſeite aus dem Markt genömmen
wur=
den, waren ſtärker verlangt und ſtanden im Vordergrunde. Die
Spekulation konnte ſich dagegen nur ſchwer entſchließen, größere
Deckun=
gen vorzunehmen, da ſich das Fehlen von Publikumsaufträgen immer
ioch geſchäftshemmend auswirkte. Im Grundton der Börſe war daher
eine gewiſſe Zurückhaltung nicht zu verkennen. Gegenüber der geſtrigen
Abendbörſe gingen die Kursbeſſerungen kaum über 1 Prozent hinaus.
Im Verlaufe erfuhr das Geſchäft eine Verflauung, da die weitere
Verſchärfung des Lohnkampfes in Sachſen und Thüringen ſowie das
weitere Anſteigen der Arbeitsloſigkeit im Reiche, obwohl die Kurve eine
merkliche Verflachung erfahren hat, ſtark verſtimmte. Nach den erſten
Kurſen wurde die Haltung freundlicher. Die Spekulation ſchritt in
Spezialwerten in verſtärktem Maße zu Deckungen, ſo daß ſich erneute
Kurserhöhungen bis zu 2 Prozent bemerkbar machten. Im
Vorder=
grunde ſtanden J. G. Farben, hier regte die zum 31. Januar
einbe=
rufene Aufſichtsratsſitzung an. Verſtärktes Intereſſe beſtand vor allem
für die anfangs vernachläſſigten Reichsbankanteile mit plus 2½ Proz.
Neben den Kupferwerten waren auch noch Stahlnerte lebhafter
gehan=
delt. Tagesgeld war zu 4½ Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt
nannte man Mark gegen Dollar 4,2080, gegen Pfunde 20,397, London=
Kabel 484,96, Paris 124,08, Mailand 92,69, Madrid 29,69 und Holland
12,09½.
An der Abendbörſe blieb die Stimmung freundlich, und gegen den
Berliner Schluß konnten ſich überwiegend neue Kurſebeſſerungen bis
etwa 2 Prozent durchſetzen. Etwas lebhafter gefragt waren wieder
Daimler, Montanwerte und Elektrizitätsaktien. Auch für J. G. Farben,
die 2½ Prozent anzogen, erhielt ſich die Nachfrage. Von den
Kali=
aktien konnten Weſteregeln erneut 2½ Prozent gewinnen. Im übrigen
war die Umſatztätigkeit gering. Deutſche Anleihen lagen etwas
freund=
licher. Auslandsrenten geſchäftslos.
Berlin, 94. Januar.
Obwohl im vorbörslichen Freiverkehr kurz vor dem offiziellen
Bör=
ſenbeginn auf Befürchbungen einer Diskonterhöhung in London eine
leichte Abſchwächung eingetreten war, bor die Börſe bei Eröffnung ein
freundliches und lebhafteres Ausſehen. Im weiteren Verlauf machte die
Tendengbeſſerung weitere Fortſchritte bei langſcmem Anziehen der Kurſe.
Lebhafter und ſtärker geſteigert waven Daimler in Erwartung eines
günſtigen Abſchlußergebniſſes. Auch Karſtadt, Tietz und Siemens waren
kräftig gebeſſert. Auf verſpätet eingetroffene Orders aus Paris, die ſich
namentlich auf die Kohlenwerte erſtreckten, entwickelte ſich am
Montan=
markt gegen Schluß des offiziellen Verkehrs noch größeres Geſchäft. Die
Börſe ſchloß in freundlicher Haltung, wenn auch infolge
Gewinnreali=
ſationen der Spekulation Höchſtkurſe ſich nicht immer behaupten konnten.
Nachbörslich waren die Kurſe meiſt unverändert.
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RW Se
„W
1M
Mie
gM
Chicago, 24. —
Weizen: Der Markt eröffnete in leicht abge
auf die amtliche Schlußſchätzung der kanadiſchen Ernt
der Vorräte. Dann trat ein Tendenzweihſel ein au;
nachfrage und günſtige Felderſtandsberichte aus Kary
Gegen Schluß ſetzten Realiſationen ein.
Mais: Der Markt vermochte ſich im
Einklan=
fangs zu befeſtigen. Später machten ſich auch hier
merkbar.
Noggen: Hier waren die Preisverſchiebungen
gering. Verſtimmend wirkten die geringe Exportt
ſchwächeren Meldungen aus Winnipeg. Später er
März und Mai.
Hafer: Nach ſchwächerem Beginn trat eine leic.
Termine auf, da das Provinzangebot nur geringen
New York, 24.
Baumwolle: Die Kurſe waren heute leicht a
Befriedigung der in der Nacht eingegangenen Ordee
ſchäft ſchleppend und es erfolgten Liquidationen
pe=
un Mi
Zucker: Am Rohzuckerterminmarkt erfolgten
mm Hit
des Handels und kubaniſcher Häuſer. Im ſpäteren T
Haltung unregelmäßig und in entfernteren
die
Interventionsluſt kubaniſcher Firmen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicau
ad
Getreide. Weizen: März 125½, Mai 12:
zu 9ot
Mais: März 98½, Mai 10134, Juli 103½: E
nal
Mai 53½, Juli 50½; Roggen: März 109, Mar
ine A
Schmalz: Januar 11,97½, Februar 12,02½,,I
Ruum
12,40
Fleiſch. Rippen: Januar 12,80, Mai 1220
ſich uchloſe
12,87½; leichte Schweine 9,60 bis 10,15, ſchwar
iurn Auick deſ
bis 10,10; Schweinezufuhren: Chicago 38000, i-
Muteten ger
m umn ohne Zaude
Baumwolle: Januar 19,48, März 19,50.
wmen zuzugehen, e.
Es notierten nach Meldungen aus New9
inite unter dem
Getreide. Weizen: Rotwinter 162½, Haruvi
um nahm er
neu angek. Ernte 113½: Mehl, ſpring wheat
Fracht: nach England 1,6—2,9 Schilling, nach ArMl A1u h dus hie
bis 14 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,70; T..
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots=
Januar 9,85, Februar 9,90, März 10,00, April
Juni 10,35, Juli 10,46, September 10,66.
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung, S
hat ihre Preiſe mit Wirkung vom 24. ds. Mts. ab
heraufgeſetzt, nachdem am 16. Januar eine Ermäßich,
eingetreten war.
Die deutſchen Walzwerke haben im Monat De=
Atkeitstagen 863 613 To, d. h. dumhſchnittlich arbein
n in Deutſchland
hergeſtellt. Insgeſamt wur
11 562 590 To (1927 — 12866
To.) Walzprodukte
beitstäglich 37 786 To. (42 048 To.). Dies entſpricht
durchſchnittlichen arbeitstäglichen Gevinnung des
Jau=
ſchen Reich damaligen Umfangs.
Die ſchwebenden Verhandlungen über Arbeitsza
Kalibergbau ſind in den letzten Tagen in einer Sor IE
gefetzt worden und haben zu einem vorläufigen Akif
endgültige Stellungnahme beider Parteien hierzu erm
Unter Beteiligung des weitaus größten Teils
pappeninduſtrie wurde der Reichsyerband deutſcher A
mit dem Sitz in Berlin gegründet.
Nach der am 23. Januar erfolgten Erhöhung
Elektelytkupfer des Internationalem Kupferkartells
Cents ſtellt ſich der deutſche Preis nunmehr auf 161,5
Zwiſchen der Sehweiz und Deutſchland werden
handlungen im Sinne einer Angleichung der beider
Uhrenſchalen geführt.
Die Einfuhr Finnlands ſtellse ſich ſim Jahre
finn. Mk., während die Ausfuhr 6243 Mill. finn. MEl
fuhrüberſchnß betrug ſomic 1769 Mill. finn. Mk. gegn
Vorjahre. 1927 betrun die Einfuhr 6335 Mill. finn. 6324 Mill. finn. Mk.
Wie das engliſche Arbeitsminiſterium bekannt gi
der Arbeitsloſen in Großbritannien in der am 14. I
gangenen Woche 1 435 000, was gegenüber der Vorw.*
rung um 17 619, gegemiber der gleichen Zeit des V.N
Vermehrung um 24: 187 bedeutet.
Der engliſche Handel mir China hat wähvend des
res einen bedeutenden Aufſiwung genommen.
*
China veröffentlichten Statiſtiken, die die erſten elf 2l
1928 umfaſſen, hatte die engliſche Einfuhr einen
Lſtrl. Der Anteil Englands an der chin=ſiſchen Gef
34 Prozent.
Ein Auftrag auf Lieferung von 14 leichten Bwe
aus China in London eingegangen. Das erſte die
nach ſeiner Fertigſtellung auf dem Luftwege nach Chl.
Mut
Bäh
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is Aia,
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Frankfurter Kursbericht vom 24. Januar 1929.
6% Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27..
6% Baden Frei
ſtaat v. 27..
6‟ Bahern
Frei=
ſtaat v. 2
% Heſſen Volks
ſtaat v. 28
Preuß.
Staats=
anl. v. 28
5% Sachſen Frei
ſtaat v. 27.
20
ThüringerFrei=
ſtaät v. 27....."
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch.
lblöſungsan!
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
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bietsanleihe. . .
80 Bad.=Bad. v. 26
60 Berlin v. 24
8% Darmſtadt v. 2
v. 2
70 Frkf. a. M. v. 26
%o Mainz v. 26.
80 Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 2
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser.
Ser,II
Bk.
Berl. Gury,
vFrff. Hr.
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4½%, „Lig. Pfbr=
92
78.5
99.9
90.25
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84.75
53.6
14
5.4
51.71
69
97*
97.5
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37.5
81:1,
8‟ Heſſ. Landesbk.
4½% Heſſ.2d8.Hp
Bk.=Ligid. Pfbr..
% Kom. Landes
bank Darmſtadt
8%5 Mein. Hyp.Bk
Lig. Pfbr.
2 Pfälz. Ghp. Bk.
Preuß. Ztr.=
Stadtſchaft.
18% Rhein. Hyp.=B
ig. Pfbr
82 Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit...
Südd. Bod.=
Cred.=Bank .."
% Württ. Hyp.=B.
6% Daimler Benz
von 27.....
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26...
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von 26 ........
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anw. v. 1914 ..
4% Oſt. Goldrente
=% Rum. Goll
von 1913 ..."
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41/,% Ungarn 191:
97.25
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94.5
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97.5
98.5
95
75
41/,% Ungarn 1914/ 27.2
Goldr.
4%
84
38.25
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138.75
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195
79.75
169
2o
10
164
39
113
18
14:
1.
20
160
*=
314
124.75
214.5
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Freitag, den 25. Januar 1929
Seite 13
Reenteurer von Ehre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
bmrite es nicht ſein, da war kein einſamer Pavil=
Parr und keine dichte Heae; geſetzt der Fall,
woluroe ihm auf einen Augenblick nur entkommen,
Fülgung hier leicht geweſen.
Mturter war eutſchloſſen, dieſen Geſellen zu faſſen,
tügit war es ein Bekannter, vielleicht war es
die=
ſrieſe Beſtie — wenn ja, dann gnade ihr Gott,
hri keine Gnade zu erwarten.
nuwe, Ruhe.
FRelognoſzierung begab ſich Hohlander zum
nitzuſg= ihn, die Bibliothek des Sanatoriums
beſich=
ſge mußte, dem geſprächigen „Führer durch
Che=
geſ=henswürdigteit ſein, auch war ſie noch
Eigen=
ir
m)= entſprach gern dieſem Wunſch; das kleine
blrh micn gelogen, in hohen Regalen reihten ſich
Ncer gebundene und mit vergilbtem Gold matt
arde, meiſt ſolche des achtzehnten Jahrhunderts.
harer hatte für dieſe diskrete Pracht heute keinen
ſzuoar die Wiederauffindung Kathleens, eines der
Gißu tzifferung dieſes Kinderſtubenverſes, und hier
ar wohl vollkommen auf ſich ſelbſt angewieſen
Blomm würde ihm das, was ſie wußte, ganz
ſigeben; man gibt einem Fremden nicht ein
Ge=
ſifſen Bewahrung wegen man ſich ſtumm den
hsen ausſetzt.
N.
ſchrie es auf dieſem Zettel, vor dieſem
ftand der andere, jener nach Schweigen, nach
zum Gottes Willen wegen”.
nrußte natürlich annehmen, daß er manches
würde ganz gewiß nichts tun, um ſein Wiſſen
Eei-,
ſmn Raum war ein weiterer, wenn auch ein
lichy ruchloſer Schritt nach vorwärts möglich.
ihren Blick deſſen, der viel in großen öffentlichen
hlr otheken gearbeitet hat, überſah Hohlander den
t ann ohne Zaudern auf das klaſſiſche engliſche
amen zuzugehen, es waren acht Bände, der dritte
earrte unter dem J
ſann nahm er einen Band jenes wunderbaren
Hand, das hier in einem beſonderen, reich=
geſchnitzten Schranke ſtand, das in keinem vornehmen engliſchen
Herrenſitz fehlt, und das fünfzehn gewaltige Folianten umfaßt,
in denen mit Wort, Plan, Zeichnung und Aquarell über die Ge
ſchichte und die Architektur der hiſtoriſchen Schlöſſer und Burgen
der Vereinigten drei Königreiche eingehend berichtet wird.
Und hier beging Hohlander, nach einem vorſichtigen
Rund=
blick, die höchſt ſtrafbare und in den Augen jedes Bibliophilen
einfach unverzeihliche Tat, mit ſeinem Taſchenmeſſer zwei dieſer
großen, vielfach gefalteten und auf dünne Leinwand gezogenen
Pläne aus dem Folianten herauszuſchneiden: es waren der
Grund= und der Aufriß des im mittleren England liegenden,
dem Herzog von Berwick gehörenden Schloſſes Jverelyde.
Es iſt leider zu berichten, daß auf Hohlanders Geſicht bei und
nach dieſer Untat, die zugleich eine böſe Verletzung der
Gaſt=
freundſchaft des wackeren Reverend Lawrence darſtellte, keine
Spur von Reue oder einem ähnlichen Gefühl zu bemerken war;
im Gegenteil, ſehr zufrieden ſteckte er die beiden Pläne in ſeine
Bruſttaſche, das ganze Tun eine treffliche Illuſtration dafür,
daß der entſchloſſene Menſch vor nichts zurückſchreckt, wenn er
einmal von einer firen Idee beſeſſen iſt, und ſei dieſe ſo
alltäg=
lich, wie die Liebe zu einem ſchönen, jungen Mädchen.
Die letzte von Hohlander vorgenommene Vorbereitung
be=
ſtand darin, tief im Park auf etwa zehn Meter Abſtand mit
ſei=
nem Browning raſch ſechs Schuſſe hintereinander gegen den
Stamm einer mittleren Birke abzugeben; er konnte mit ſeiner
Kunſt zufrieden ſein, wie ſechs ſchwarze Knöpfe auf weißer
Weſte ſaßen die Schüſſe untereinander, jeder im gleichen Abſtand.
Heiteren Gemütes, innerlich aber ſehr erregt, ging
Hohlan=
der zum Sanatorium zurück, auf der Terraſſe ſchon traf er
Par=
ker, und auch dieſer ſchien ſehr zufrieden zu ſein.
„Well, junger Mann, es hätte nicht beſſer gehen können. In
den nächſten Wochen ſchon tagt hier zum erſtenmal das
Schwur=
gericht, mein Fall wird der erſte der Seſſion ſein, die Anillage
wird auf meine Reſultate hin erhoben. Ja, man hat eben ſeine
guten Freunde!
Und vergnügt rieb er ſich die mageren Hände und trat von
einem auf das andere Bein.
Wie belannt, iſt in England das Schwurgericht eine
wan=
dernde Inſtitution, und zwar deshalb, um lokale Mißbräuche zu
verhindern; dieſe Befürchtung iſt ſür den Engländer zwingend
genug, um über den Nachteil einer ſolchen Methode
hinwegzu=
ſehen, nämlich die oft Monate andauernde Verſchleppung.
Den Nachmittag verbrachte Hohlander zum größten Teil mit
Schlafen, er war wieder etwas müde geworden, die wenigen
Stunden der Ruhe im Pavillon hatten nicht genügt.
Zwiſchen ſechs und ſieben Uhr ſchrieb er einen ausführlichen
Bericht deſſen nieder, was er bis jetzt erlebt, erraten und geahnt
hatte.
Er verſiegelte das Schreiben und brachte es, an ſeinen Freund
in Berlin odreſſiert, eigenhändig zur Poſt — — ſollte es
irgend=
wie „ſchief” gehen, ſollte ſein Freund innerhalb der nächſten acht
Tage von ihm leine Nachricht erhalten, ſo würde dieſer Bericht in
ſeiner „Fadel” veröffentlicht werden, er würde über ſeinen Tod
hinaus wirben.
Ueber ſeinen Tod hinaus — mehr und mehr war es
Hoh=
landers Ueberzeugung geworden, es hier mit niemand anderem
zu tun zu haben als wit einem Spießgeſellen des „Dienſtmanns”.
Oder mit dieſem ſelbſt .."
Ein ſolcher Gegner war aber gewiß nicht zu unterſchätzen,
umſonſt genoß er nicht den Ruf eines internationalen Schurken
großen Stils
Mehr als den Bericht ſchreiben konnte Hohlander nicht; das
gewaltige Aufſehen, das er gerade in England machen mußte,
würde für dieſe Höherſtehenden, würde für jene, die ihre
ſchützende Hand über den Schurken hielten, immerhin eine
War=
nung ſein.
(Fortſetzung folgt.)
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Lagen in eunt
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größten V
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erfolgten
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