Darmstädter Tagblatt 1929


23. Januar 1929

[  ][ ]

Einzelnummer 10 Pfennige

ſeaugspreis:

Jnunsgem Erſcheinen vom 1. Januar
Reſchemark und 22 Pfennig
eſtolt 2.25 Reſchsmart, durch die
Misnnart ſtel Haue, Poſbezugspreis
Meusd monalich 2rs Reicheman.
A Aufnahme von Anzeigen an
Numrd nſcht übernommen. Nichte
kylinmern inſolge höherer Gewalt
Mn üichter nſcht zur Kürzung des
Mrlorngen und Abbeſtellungen durch
tülſchteit für uns. Poſtſcheckonto
bart a. M. 1304.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 23
Mittwoch, den 23. Januar 1929.
192. Jahrgang

Anzeigenpreis:
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breſtl2 ReichsmartAnzelgen von auswärts 40 Reſchepfg.
FinanzeAnzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite Relame=
zelle
200 Reſchemart. Alle preiſe in Reſchsmart
ſ4 Dollar 420 Markl. . Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpſiſchtung guf Erfüllung der Anzeſgen=
aufträge
und Leiſſung von Schabenerſatz. Bel
Konturs oder gerſchtlicher Beſtreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Bank und Darm=
ſädter
und Nationalbant.

derzuſammentrit des engliſchen Parlaments.

war

a ra2d, na

Die lehte Tagung.
aren urnlcſäifg en zuk.
enn om. An erſter Stelle ſteht das Geſetz über die
M Bokalverwaltung und das Budget.
en .d nach den Oſterferien eingebracht werden. Es
(tzun laut geworden, daß das Parlament bis zu
ei Terminen mit ſeinem Programm nicht zu Ende
unuach ſind das Kabinett und die Leitung der Kon=
Mu antſchloſſen, die Debatte mit Hilfe der Geſchäfts=
rzmannten
parlamentariſchen Guillotine, ſo zu
eſtzy um zu Ende kommt. Außenpolitiſch ſtand heute

Pittheinlandfrage im Vordergrund.
enült d gwood nach einer Mitteilung über
g der Grunu kwillioen ſei und daß ſeine Benutzung einen voll=
hilämdruck
erwecken mußte. Seit ſeiner letzten Er=
miligezember
habe ſich die Lage nicht geändert. Die
dict uer des Komitees würden Gegenſtand von Ver=
e
th-rhandlungen im Gange. Bedeutet dies, ſo
pülzſion angenommen, dann aber ihre Auffaſſung
4M Frrauf Chamberlain antwortete, er habe es ſehr
etwden, auf die Vorausſetzungen einzugehen, die der
dothaus zugrunde lägen, und erachte es auch jetzt nicht
bchais zu tun. Die engliſche Regierung habe ſich
eſi Frage zu unterſuchen, was auch geſchehe.
bmütchter Churchill berichtete dem Haus über den
bA3 eparationsverhandlungen, wich
enntwortung der Frage über einen
uſſammenhang zwiſchen Repara=
Mheinlandfrage aus.
ohke in beſtätigte dem Abgeordneten Ken=
and
die Nanking=Regierung voll
beiukVe rhältnis zwiſchen England und China. Die
beri aus Schanhai zurückgezogen werden.
WAugs= und Vergleichskomrifſion.

che I allzu fernen Zeitpunkt unſere größte Auf=
Toklugen werden.
ſHanste5. kam im Herbſt vorigen Jahres anläßlich der
lückenen Rheinlandräumung in Genf der Vor=
Figeitigen Näumung des Rheinlandes die Cin=
enzpachungskommiſſion
für die entmilitariſierte
igen zu laſſen. Die Franzoſen wollten dieſer
Gbegrakter einer Kontrollkommiſſion mit unbe=

ollät hhen

A Meit, den Franzoſen in ihren Gedankengängen
Au ommen, wenn ſie auf die Verewigung der
üieten und ſich damit einverſtanden erklärten,
7-1935 dieſe Kommiſſion aufzulöſen. Es wurde
tat, daß wir für dieſe Kommiſſion nur zu haben
wir in ihr Sitz und Stimme haben und wenn

ſtalt einer Abwicklungsſtelle bekommen würde,

Se und Befugniſſe zuſtehen, die ſich mit den In=
* im Rheinland nicht decken. Herrn Briand

DeieeWiderſtand ſichtlich unangenehm. Er wolte
Riszolt bewegen, mit einer Aufrechterhaltung der
urs5 hinaus ſich einverſtanden zu erklären, ßieß
zichen auf ſtrikte Ablehnung. Schließlich kam
die Vildung eines derartigen Ausſchuſſes ins
Nwwie es in dem damaligen Communigus hieß,
ſclungs= und Schlichtungskommiſſion tragen

Ueber den Aufbau des Ausſchuſſes und ſeine Aufgabenbegren=
zung
unterhält man ſich jetzt. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß
wir uns nimals mit einer verewigten Militärkontrolle im Rhein= Finanzminiſter angeſichts der verzweifelten Finanzlage des Lan=
land
einverſtanden erklären können, auch nicht um den Preis einer des mit dem Gedanken ſpielte, lieber die ſtaatliche Selbſtändigkeit
Nergegenogrigen Seition Mite Mal. vorzeitigen Räumung, weil die Näumungsſtiſten vertraglich feſt= gufzugeben als die kultzurellen und ſozialen Aufgaben des States
gelegt ſind und von der Gegenſeite eingehalten werden müſſen, ſchmälern zu laſſen, ſahen ſich die Regierungsparteien, die ſich eine
allerdings aber ſind wir bereit, den Franzoſen entgegenzukommen, finanzielle Sanierung des Landes aus eigenen Kräften nicht zu=
EP. London, 22. Jan. allerdings nur auf dem Boden der Gleichberechtigung, und wenn trauten, veranlaßt, den Gedanken des Einheitsſtaates zu propa=
Pckrnt hat heute ſeine Tätigkeit wieder aufgenom= die Kommiſſion ſich darauf beſchränkt, Abwicklungsarbeiten zu lei= gieren, um über die Finanzkalamitäten hinwegzutäuſchen. Man
zintwukht mit dem üblichen zeremoniellen Prunk, da es ſten und eine Beaufſichtigung des geräumten Gebietes vorzuneh= beriet auch über die Möglichkeiten der Verwirklichung der Idee,
geb. Rehie zumtu Beginn einer neuen Seſſion handelt. Die Seſſion, men, ohne dringend notwendigen Wiederaufbauarbeiten im Rhein= ſetzte beſondere Kommiſſionen für dieſe Beratungen ein, kam aber
enariſt eröffnet worden war, hatte lediglich durch die land Schwierigkeiten zu bereiten. In Genf wollten die Franzoſen zu keinerlei poſitiven Vorſchlägen.
ifſhien eine Unterbrechung erfahren. Nach dem Ab= die Kommiſſion als eine Inſtanz aufziehen, die etwa wie die
Nenteärtigen Seſſion, den man für Mitte Mai er= Rheinlandkommiſſion oder die Botſchafterkonferenz regiert. Es konferenz, in der eine Ausſprache über die im Reich und den Län=
rüſzmausſichtlich
im Juni die Neuwahlen abgehalten liegen bisher noch keinerlei Anhaltspunkte dafür vor, daß die
ſicheſſon wird ein reiches Arbeitsprogramm Franzoſen anderen Einnes geworden ſind. Die diplomatiſchen
Verhandlungen laufen. Man wird abzuwarten haben, welches tungsreform ſtattfand, förderte bekanntlich die beſtehenden Gegen=
Ergebnis ſie zeitigen.
Uunfäiſchen Kaunner auf Denerskilf.
EP. Paris, 22. Januar.
iuf das Parlament auf jeden Fall rechtzeitig mit ordentlich zahlreiches Publikum erſchienen, da angenommen lung vertreten, dem hierdurch die Aufgabe zufiel, die Auffaſſung
wurde, die elſäſſiſchen Interpellationen würden behandelt; doch Heſſens darüber vorzutragen, welche Aenderungen in der beſtehen=
wurde
der Nachmittag hauptſächlich noch mit Interpellationen den Geſtaltung des Reichs zu ſeiner zweckmäßigen Fortentwick=
über
die Sozialpolitik ausgefüllt. Die elſäſſiſche Debatte
wird erſt am Donnerstag eröffnet werden. Verſchiedene im Oktober d. J. einen Bericht über die heſſiſche Auffaſſung in
rWhherüber wurde durch die Frage des Abge=) Redner, darunter vor allem Piquemal, kritiſierten ſcharf die So=
zialpolitik
der Regierung. Arbeitsminiſter Loucheur antwor= richt, der bisher der Oeffentlichkeit nicht übergeben iſt, deſſen Ge=
A des Rheinlandes und das Kon= tete auf die Interpellationen. Er wies darauf hin, daß auf ſo=
Eingeleitet, womit er offenſichtlich das zialem Gebiete in Frankreich ſeit dem Beſtehen der Republik gegeben wurden, auf Grund von Veratungen des Geſamtkabinetts
4AAusgleichskomitee meinte. Chamberlain große Fortſchritte gemacht wurden. Vor dem Krieg hätten die zuſtande gekommen iſt.
uchh fiurt dieſe Anſpielung und beeilte ſich zu Kinder vom 12. Jahre an in die Fabriken eintreten können, jetzt
Amsse RMAKdas Wort Kontrolle niem als ges dagegen erſt mit 14 Jahren. Im Jahre 1872 habe die Arbeits=
zeit
12 Stunden betragen, ſeit 1909 dagegen nur noch acht Stun=
den
. Die Fabrikhygiene und die Maßnahmen zum Schutze der
Arbeiter gegen Unfälle ſeien erheblich verbeſſert worden. Die heitlichkeit des Reichs eher erſchweren als fördern, da Süddeutſch=
Regierung gebe die Zuſicherung, daß das vor ſechs Monaten an=
aen
den betreffenden Mächten ſein. Zurzeit genommene Geſetz über die Arbeiterverſicherung am 5. April 1930
in Kraft treten werde. Die Annahme dieſes Geſetzes war be= torialer Beziehung dadurch, daß, abgeſehen von der Beſeitigung
WM Daß die deutſche Regierung zuerſt die in Frage kanntlich ſeinerzeit noch an gewiſſe Vorarbeiten gebunden wor= von Enklaben und der Verbeſſerung der Grenzführung zwiſchen
den. In ſozialiſtiſchen und kommuniſtiſchen Kreiſen war bisher
der Verdacht geäußert worden, daß man das Geſetz überhaupt eine zweckmäßigere Geſtaltung lebensfähiger Länder vereinbart
nie durchführen wolle.
In der Kammer wurde ſchließlich die Interpellationsdebatte, ſtaatsrechtlicher Hinſicht die Machtbefugniſſe und Zuſtändigkeiten
über die Wirtſchafts= und Sozialpolitik der Regierung abge=
trauen
ausgeſprochen.
Franzöſiſch=ikalieniſche Gegenſähe.
EP. Paris 22. Januar.
Im Echo de Paris beſchäftigt ſich Pertinax mit der Reiſe
he. Hinſichtlich der Zurückziehung der Trup= des italieniſchen Unterſtaatsſekretärs Grandi nach Achen und
BMRa aber zog der Kriegsminiſter nicht die Folgen Angora. Ausgehend von Gerüchten, daß Gpandi in einer unter= ſeinem ſehr allgemein gehaltenen Gedankengang eine praktiſche
redung mit Muſtafa Kemal Paſcha ſich nicht gerade wohlwol= Teudenz hinſichtlich der zukünftigen Geſtaltung Heſſens nicht er=
ſe
gruppen würde von der örtlichen Lage abhän= lend über Frankreichs Wirken in Syrien geäußert hobe, erklärte
Mcdmie würden bei Beendigung der gegenwärtigen Pertingx, falls Grandi die Abſicht verfolgt habe, die türtiſche gerufen worden. Erſt die Rede, die der Miniſter Korell auf
Politik gegen Frankreich aufzuwiegeln, ſo ſei dies verlorene dem Parteitag der Demokratiſchen Partei in Oppenheim am
Mühe, denn die franzöſiſch=türkiſchen Beziehungen ſeien an ſich
ſchon ſchlecht genug. Wenn man in Rom hoffe, daß Frankreich
Ladlehiche Gegenſähe in der Brage der wegen der ſyriſchen Schwierigkeiten und der türkiſchen Feind= demokratiſchen Preſſe hervorrief. In dieſer Nede war ausgeführt,
ſeligkeiten den italieniſchen Forderungen bezüglich der Südgrenze das Land Heſſen habe einen bewußten und betonten Lebens=
Libyens und des Statuts der Italiener in Tunis entgegenkom= willen; es habe allerdings den Wunſch, ſich in den Kranz der zu=
* Berlin, 22. Jan. (Priv.=Tel.) men werde, ſo ſetzte man ſich einer Enttäuſchung aus. Zu der künſtigen Reichsländer einzugliedern, aber dieſe Neugliederung
Vekl B. September 1928 in Genf beſchloſſene Errich= durch die Reiſe erfolgten Annäherung zwiſchen Italien, der Tür= dürfe ſich nicht ſo vollziehen, daß Heſſen ein Anhängſel, gewiſſer=
FeKlumngs= und Vergleichskommiſſion finden ſeit ge= kei und Griechenland ſchreibt Pertinax, dieſe Annöherung könne maßen eine Vorſtadt einer Großſtadt werde; daher das etwas
ſchen Paris und Berlin unverbindliche Beſpre= allen nützlich ſein, vorausgeſetzt, daß ſie weder direkt noch in= langſame Tempo des Kabinetts in der Frage des Einheitsſtaates,
A4Ser noch nicht ſoweit gediehen ſind, daß man direkt gegen dritte gerichtet ſei und nicht die praktiſche Folge der durch Uebertragung der heſſiſchen Juſtiz auf das Reich gegen
RRe wſitzieller Verhandlungen ſprechen kann. So= habe, den italieniſchen Einfluß auf dem Ballan zu verſtärken, die Zuſage weiterer Reichsunterſtützung nicht gefördert werde.
Wenn die Befriedigung des öſtlichen Mittelmeeres durch eine Die ſozialdemokratiſche Preſſe wandte ſich namentlich gegen die
Kaionsproblem einer greifbaren Löſung nicht Verſchärſung der Balkangegenſätze erkauft werden ſolle, ſei der Redewendung von dem betonten Lebenswillen Heſſens, deſſen
ißlicw man auch über dieſe diplomatiſche Fühlung= Preis zu hoch. Zum Schluß wirſt Pertinax die Frage auf, ob. Hervorkehrung gegenüber der Idee des Einheitsſtaates nicht der
149 Ma1 ſprechen können, obwohl die Verhandlungen Grandi ſich bemüht habe, Venizelos davon zu überzeugen, daß Auffaſſung der Sozialdemokratie entſpreche, und fand eine Kom=
zu
beunruhigen brauche. In wenigen Tagen ſtehe ein Heſſen ſein in Gefahr. bei der Neugliederung des Reichs zu einer
kritiſcher Termin bevor, der die endgültige Auf= Vorſtadt Frankfurts herabzuſiuken.
gabe oder die Erneuerung des italieniſch= ſüd=
flawiſchen
Vertrages vom 27 Fanuar 1924
mit dem Vertrage von Tirana begonnen habe, eine Etoppe wei= Auffaſſung der Regierung in der ſchwebenden Frage zu informie=
ter
vorzurücken.
Ein neuer Sachlieferungsſchwindel.
handelt ſich um einen Sachlieferungsſchwindel, in den die Societs außer der finanziellen Entlaſtung nichts gewonnen; eine Art Aus=
fermiere
des Sucreries, eine Zuckergroßhandlung, verwickelt iſt, verkauf ſtaatlicher Rechte an das Reich diene nicht der Idee des
widerſprechend. Nach der Agence Radio iſt der Staat um 80 Mil= des Problems der Reichsreform nicht von partikulariſtiſcher Eng=
lionen
Franken geſchädigt worden, nach anderen Berichten dage= herzigkeit leiten laſſen, aber ſie werde auch dafür ſorgen, daß die
gen nur um 30 oder 40 Millionen Franken. Die Firma hat ſich ihr anvertrauten kulturellen und wirtſchaftlichen Intereſſen ſo
außerſtande erwieſen, deutſche Zuckerlieferungen auf Sachliefe= ſorgſam wie möglich in den Nahmen des Ganzen eingebettet
rungskonto, die ihr vom Staat übertragen worden waren, am würden.
Verfalltag zu bezahlen, ſo daß heute der Konkurs über die Firma
verhängt worden iſt. Ihr Tirektor, Leon Polier (nach anderen rückhaltung gemacht waren, wurde der Miniſter des Innern, als
Berichten Porier), iſt verhaftet worden. Haftbefehle ſind auch er kurz darauf in einer Anſprache vor den Vertrauensmännern
gegen zwei Verwaltungsräte erlaſſen worden. Der dem Staat ge= der ſozialdemokratiſchen Partei auf dasſelbe Thema zu ſppechen
ſchuldete Zucker iſt, wie es ſcheint, nach England verkauft worden, kam, weſentlich deutlicher in bezug auf die praktiſchen Abſichten

Die heſſiſche Regierung
und der Einheitsſtaat.

* Als vor nunmehr drei Jahren, der damalige heſſiſche
Die im Januar 1928 in Berlin zuſammengetretene Länder=
dern
für notwendig erachtete große Verfaſſungs= und Verwal=
ſätze
zutage und kam zu dem einzigen Ergebnis, daß ein Ausſchuß
von Ländervertretern eingeſetzt würde, der die ins Auge gefaßten
Fragen vorberaten ſollte. Dieſer Ausſchuß wurde in zwei Unter=
Verkagung der elſäſſiſchen Inkerpellakionen in der ausſchüſſe geteilt, von denen der erſte die territoriale umgliede=
rung
des Reichs, der zweite die Organiſation, der Länder, die
finanzielle Auseinanderſetzung zwiſchen Reich und Ländern ſowie
die Abgrenzung der Zuſtändigkeiten bearbeiten ſollte. Heſſen iſt
Zur Kammerſitzung von heute nachmittag war ein außer= in dem erſten Unterausſchuß dunch den Staatspräſidenten Ade=
lung
gefordert werden müßten. Präſident Adelung hat dann auch
dieſer Frage vorgelegt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſer Be=
dankengänge
aber in der Preſſe in ihren Grundzügen bekannt
Darnach iſt die Auffaſſung der heſſiſchen Regierung folgende.
Eine radikale Löſung der Frage des Einheitsſtaates ſei noch nicht
möglich. Der Lutherſche Vorſchlag eines vergrößerten Preußen
(unter Einſchluß Heſſens) als eine Art Reichsland müſſe die Ein=
land
und Sachſen ausgeſchaltet blieben; er ſei deshalb abzulehnen.
Näher zu kommen ſei der Vereinheitlichung des Reichs in terri=
den
einzelnen Ländern, durch Austauſch oder in ſonſtiger Weiſe
würde, wobei die ſelbſtändige Regierung und Verwaltungsorgani=
ſation
derartiger Länder erhalten bliebe. Weiter, müßten in
des Reichs und der Länder im Sinne der notwendigen Dezen=
ſchloſſen
und der Regierung mit 327262 Stimmen das Ver= traliſation klar abgegrenzt werden, wobei die Länder einer Er=
weiterung
der Machtbefugniſſe des Reichs ihre Zuſtimmung nicht
verſagen dürſten. Dabei könnten auf den geeigneten Gebieten
alle oder einzelne Länder im Wege des Auftrags für die Erledi=
gung
von Reichsangelegenheiten herangezogen werden, um der er=
ſtrebten
Dezentraliſation nach Möglichkeit vorzuarbeiten.
Ueber dieſen Standpunkt der heſſiſchen Regierung, der in
kennen ließ, iſt in der Bevölkerung eine Aufregung nicht hervor=
10. Dezember 1928 hielt, brachte eine gewiſſe Unruhe dadurch in
die Oeffentlichkeit, daß ſie den lebhaften Widerſpruch der ſozial=
Griechenland ſich nicht über Italiens Politik gegen Jugoſlawien promittierung des Einheitsſtaatsgedankens in der Vorſtellung,
Angeſichts dieſer Beunruhigung hielt es Staatspräſident
bringen werde. Es wäre gefährlich, wenn Italien glaube, Adelung für zweckmäßig, nachdem er dem Aelteſtenrat des Land=
aus
den inneren Schwierigkeiten Jugollawiens Nutzen ziehen zu tages über ſeine Stellungnahme innerhalb der Länderkonferenz
können, um in ſeiner Durchdringungspolitik, die 1926 und 1927 berichtet hatte, die heſſiſchen Parlamentsjournaliſten, über die
ren. Er hob hierbei hervor, daß die territoriale Umgliederung
des Reichs große Schwierigkeiten mache. Es ſei dringend notwen=
dig
, die beſtehenden Länderorganiſationen der zu erſtrebenden
Neugliederung dieſtbar zu machen; dabei müſſe auf die wirt=
EP. Paris, 22. Jan. ſchaſtlichen Zuſammenhänge entſcheidender Wert gelegt werden.
Eine neue Schwindelaffäre iſt heute aufgedeckt worden. Es Durch Uebertragung der heſſiſchen Juſtiz auf das Reich werde
Die Berichter über die Höhe des Fehlbetrages lauten noch ſehr Einheitsſtaates. Die heſſiſche Regierung werde ſich bei der Löſung
Während dieſe Ausführungen mit großer Vorſicht und Zu=

[ ][  ][ ]

Seite 2

Mittwoch, den 23. Januar 1929

des heſſiſchen Kabinetts. Herr Leuſchner führte etwa folgen=
des
aus: Gegenüber dem Luther’ſchen Plan, der die Abdrängung
Süddeutſchlands befürchten laſſe, habe Heſſen die hiſtoriſche
Miſſion der Vermittlung. Im rhein=mainiſchen Wirtſchaftsgebiet
könne ein Muſtergebilde geſchaffen werden, das im Kern die Züge
der künftigen Glieder des dezentraliſierten Einheitsſtaates zeige.
Allerdings müſſe Preußen hierbei bereit ſein, mit ſeinen an Heſſen
angrenzenden Gebietsteilen einen kühnen Schritt mit Heſſen ge=
meinſam
zu tun. Das mißverſtandene Wort vom betonten
Heſſentum könne hiernach nichts anderes bedeuten als die be=
ſondere
Verpflichtung zur Wahrung der kulturellen, wirtſchaft=
lichen
und auch geſellſchaftlich politiſchen Werte, die Heſſen in den
neuen Zuſtand einzubringen habe. Die praktiſche Löſung ſei nur
in engſter Zuſammenarbeit mit der Partei und unter lebendiger
Anteilnahme der Maſſen möglich; deshalb müſſe die entſprechende
Atmoſphäre in der Bevölkerung geſchaffen werden.
Wenn man ſich die geſchilderte Entwicklung der Dinge ins hat ſich ſdweit gebeſſert, daß er in etwa 14 Tagen ſich zur Er=
Gedächtnis ruft, ſo wird klar, daß die angeführten Verlautbarun=
gen
der heſſiſchen Miniſter nicht von ſo verſchiedener Auffaſſung
die Ausführungen des Herrn Korell keineswegs denjenigen ſeiner
ſozialdemokratiſchen Kollegen, ſondern ſie heben nur das vom
heſſiſchen Standpunkte aus beſonders Wichtige ſchärfer hervor als
jene. Es ergibt ſich hieraus die Folgerung, daß, wie dies auch
bei einer ſo bedeutungsvollen Sache nicht anders erwartet werden
kann, das heſſiſche Geſamtminiſterium in eingehenden Beratungen
beſtimmte Vorſchläge über eine Neugliederung des rhein= maini=
ſchen
Gebietes im Rahmen der heſſiſchen Landesverwaltung aus=
gearbeitet
hat. Mit Rückſicht hierauf gewinnen die Darlegungen,
die der Innenminiſter Leuſchner am Reichsgründungstag in der
Frankfurter Zeitung gemacht hat, eine erhöhte Bedeutung.

Wir kommen auf ſie in einem weiteren Artikel zurück.
Spectator.



Bot der Reichskagseröffnung.
Sfille vor dem Skurm.
* Berlin, 22. Jan. (Priv=Tel.)
Einige der wichtigſten Fraktionen des Reichstages haben be=
reits
ihre Arbeiten wieder aufgenommen. Irgendwelche ſenſatio=
nellen
Beſchlüſſe ſind aber bisher weder von den Sozialdemokra=
ten
noch vom Zentrum, gefaßt worden. Auch die Bayeriſche WeL. DrMtſchen HeiczsbähN-Geſeilſchaft.
Volkspartei, die am Dienstag zum erſtenmal zuſammen kam, hat
ſich darauf beſchränkt, ein Referat des Reichspoſtminiſters ent=
gegenzunehmen
und daran eine Ausſprache zu knüpfen, die noch
nichk beendet iſt.
nächſten Tagen auch noch im internen Kreis beſchäftigen, Frühe=
ſtens
ann Donnerstag wird man an die Löſung des Grundoro= bahn. Die Jahresabſchlußarbeiten für 1929 laſſen ſchon jetzt
blems herangehen, der Regierung Müller ein feſtes parlamen= die feſten Laſten und die Zinſen der Vorzugsaktien decken.
tariſches Fundament zu ſchaffen. Der Kanzler hat zwar ſchon mit
einigen Zentrumspolitikern unverbindliche Beſprechungen ge=
habt
, die aber nur ſoviel ergaben, daß man ihm die Bereitwillig=
Kanzler überlaſſen wolle, von ſich aus die entſcheidenden Schritte marktes für langfriſtige Kapitalaufnahmen müſſen ſie, trotz der
der Reichstagseröffnung die Fraktionsführer zu ſich kommen zu geſtellt werden.
laſſen. Er will mit ihnen wegen des Etats Rückſprache nehmen,
wobei ſich dann auch Gelegenheit ergeben wird, auch über die geführten Tariferhöhung auf den Güterverkehr läßt ſich auch
mit verbundenen Wünſchen der Parteien zu ſprechen. Erſt dann einflußt hat. Die erwartete Vermehrung der Einnahmen aus
iſt die Situation wenig angenehm. Er ſelbſt iſt offenbar der An= der Holzklaſſe in die Polſterklaſſe hat ſich weiter fortgeſetzt.
ſicht, daß er ohne die Große Koalition nicht durchkommt. Er wird
auch vom Zentrum gedrängt, findet allerdings bei der Deutſchen
Volkspartei nur bedingte Zuſtimmung, weil ſie noch immer
Haran feſthält, daß gleichzeitig auch in Preußen eine der Reichs= raldirektor, auf allen Gebieten der Verwaltung die Möglich=
regierung
entſprechende Zuſammenſetzung der Regierung zu er=
folgen
habe. Herr Braun dagegen ſitzt nach wie vor auf dem
hohen Roß, und ſoll erſt vor einigen Tagen in vertraulichem biete der Organiſation erörtert werden, in welcher Weiſe ſich eine
gelehnt haben. Schon im Sommer iſt Herr Müller nicht vom
Fleck gekonumen, weil ſein Parteifreund Braun in Preußen ſich
unnachgiebig zeigte. Wir glauben nicht, daß Herr Brauu ſeinem ergaben die Wiedernahl der Herren Dr. C. F. v. Siemens als
Kollegen im Reich heute die Sache erleichtern wird. Es wird
ſchon richtig ſein, daß er nach wie vor auf dem Standpunkt be=
harrt
, mit der geringen Mehrheit, die im letzten Wahlkampf die
Weimarer Koalition aufbrachte, in Preußen gut und ſchlecht herigen Bilanzausſchuß und Anleiheausſchuß wurde ein beſon=
weiterzuregieren
.

ſtädterin Luiſe von Wedekind.
Von Reinhold Zimmermann.
In Anton Schindlers Nachlaß fand ich eine auffällig große Schindler, in deſſen Nähe ſie ſich zu Hauſe ſo wohl, weil geiſtig
Anzahl von Frauenbriefen; Schülerinnen und deren Mütter ſind
meiſtens die Schreiberinnen. Dem Beethoven=Schirmwart und
Hageſtolz Schindler iſt es augenſcheinlich ein inneres Bedürf= reiche gebildete junge Dame ſagte ſie ihre Meinung Schindler nun
nis geweſen, die reizvollſten dieſer Briefe ſäuberlich aufzuheben, nicht gerade heraus, ſondern ſchrieb ihm über ſeinen beſten
Dieſem Umſtand verdanken wir es, daß die Briefe Luiſe von Freund A. S., was ſie auf dem Herzen hatte, forderte ihn aber
Wedekinds an ihren Lehrer erhalten geblieben ſind. Schindler gleichzeitig auf, den böſen A. S. ihr gegenüber zu verteidigen.
war ſchon ein Sechziger, als ihn das erſte dieſer Schreiben er= Es kenne dieſen ja niemand ſo genau als er, Schindler, Schindler
reichte. L. v. Wedekind mag um die Zwanzig alt geweſen ſein. hat ſich auf dieſe Weiſe viel ſagen laſſen, was er, in anderer Form
Die Mutter war wieder nervenleidend. Deshalb mußte die geſagt, auch von einem Mädchen nicht ertragen hätte.
Muſikſtunde abgeſagt werden. Dann heißt es:
Mutter) baldigen Geneſung, und dann beginnen Sie vielleicht das ſchönſte Beiſpiel dieſer Art ſtellt ein Brief vom 16. November
mit friſchem Mut die Kur ihrer Hottentottin. Aufrichtig ge=
ſtanden
, gebe ich mich ſelbſt für Kunſt und höheres Wiſſen ver=
loren
. Es herrſcht ein fürchterliches Durcheinander in meinem zu betreiben. Die Kunde davon verſetzte Luiſe in die denkbar
klang bringen. Doch Baſta!. Ich will einen Kritiker nicht mit weile um Einlaß gebeten zu haben. Köſtlich iſt, in welchem An=
falſchen
Akkorden meiner Moll=Betrachtungen langweilen.
Seien Sie mit und ohne Erfolg Ihrer muſikaliſchen Bekeh= taube mit ihm ſchäkert, bis ſie ihm endlich den Grund ihres
rungsverſuche ein milder Freund Ihrer dankbaren L. v. W. Ueberfalles geſteht und ihm das Unmögliche ſeines Vorſchlages
übermütige und beſcheidene junge Dame? Und wie kam der zu einander faſt. Mein Motto bleibt: ich bleibe ledig! Ich baue mir
Bockenheim bei Frankfurt horſtende gefürchtete Kunſtrichter
A. S. in ihr Haus?
L. v. Wedekind entſtammte einer angeſehenen Darmſtädter wenn Ihnen mein heutiger Beſuch nicht gefährlich die Nerven
Familie, deren Name durch einige hervorragende Männer auch erſchüttert.
im übrigen Deutſchland einen guten Klang hatte. Sie ſelbſt
bundenheit an die kranke Mutter zwängte ſie jedoch in Ver=
hältniſſe
ein, die ihrer Natur nicht lagen. Schindler gegenüber
fand ſie die innere Freiheit, ihre Feſſeln zu ſprengen und der leibliche Wohlfahrt niedergeſchrieben; die Tochter fuhr fort:
Menſch zu ſein, der ſie war. Manchmal mag dieſer Menſch dem
Einſiedler von Bockenheim auf die Nerven gegangen ſein; doch
hat er ihn nie abgeſchüttelt. Und ſo wurde aus dem Lehrer=
Schüler= ſchließlich ein Freundſchaftsverhältnis, das bis zu
Schindlers Tode 1864 andquerte. L. v. Wedekind heiratete
noch in ſpäteren Jahren in die Familie hinein, die ihre Bekannt=
ſchaft
mit Schindler eingefädelt hatte, nämlich in die von Hanſe=

Vom Tage.
Der neue chineſiſche Geſandte für Deutſchland
und Oeſterreich, Chiang Tſo Pin, iſt geſtern nachmittag mit
ſeinem Stabe in Berlin eingetroffen.
Wie zu den deutſch=polniſchen Handelsvertrags=
verhandlungen
mitgeteilt wird, ſind die polniſchen Ge=
genvorſchläge
in Berlin eingegangen und den zuſtän=
digen
Sachverſtändigen zur Prüfung unterbreitet worden.
Unter dem Namen Demokratiſche Mittelpartei hat ſich
in Wien eine neue bürgerliche Partei gebildet, die,
wie es in den Satzungen heißt, alle freiheitlich Geſinnte im bürgerlichen
Lager ſammeln will.
Die litauiſche Regierung hat geſtern den Kellogg=
Pakt ratifiziert.
Der Geſundheitszuſtand des engliſchen Königs
holung nach einem Badeort begeben wird.
Aus der Cyrenaika werden neue heftige Kämpfe der
italieniſchen Beſatzungstruppen mit Wüſten=
ausgingen
, als es den Anſchein hatte. Namentlich widerſprechen räubern des Stammes Zueia und aus der Oaſe von Kufra gemeldet.
Auf Vorſchlag Muſſolinis hat der König 20 Abgeord=
nete
zu Senatoren ernannt, darunter den bisherigen
Kammerpräſidenten Caſertano, den früheren Kolonialminiſter Lanza, di
Scaloa, den ehemaligen Arbeitsminiſter, früheren Sekretär der katho=
liſchen
Kammergruppe und Wirtſchaftsdelegierter im Völkerbund,
Cavazzoni, den früheren Unterſtaatsſekretär Liſſia und den Mailänder
Nechtsanwalt Cappa.
Der amerikaniſche Miſſionar Henry Bilkert iſt
im Irakſtaate zwiſchen Koweit und Zubeir von Wahabiten er=
ſchoſſen
worden,
Generalzahlungsagent Parker Gilbert wurde
geſtern vom Staatsſekretär Kellogg zu einer Beſprechung
über das Neparationsproblem empfangen. Offiziell wird erklärt,
daß es ſich lediglich um einen Abſchiedsbeſuch gehandelt habe, da
Parker Gilbert ſich am Freitag in New York einſchiffen wird, um nach
Berlin zurückzukehren.
Nach dreitägiger Debatte hat der amerikaniſche Senat
mit 54 gegen 27 Stimmen die vom Präſidenten Coolidge vorgeſchlagene
Ernennung des Juriſten Roy Weſt zum Staats=
fekretär
des Innern gutgeheißen.

Tagung des Verwalkungsrals
Die Finanzlage der Reichsbahn.
Berlin, 22. Januar.
Am 21. und 22. Januar 1929 tagte der Veywaltungsrat der
Etat und politiſche Lage werden, die Fraktionen in den Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft in Berlin. Im Vordergrund
der Beratungen ſtand wieder die finanzielle Lage der Reichs=
erkennen
, daß die Betriebseinnahmen nur die Betriebsausgaben,
Die Pläne der Reichsbahn zur Anpaſſung der Reichsbahn=
anlagen
an die ſtets ſteigenden Anforderungen des Verkehrs und
der Wirtſchaft ſind nur bei Aufnahme von neuem Kapital durch=
keit
für die Bildung der Großen Koalition erklärte, es aber dem ſührbar. Bei der zurzeit immer noch ungünſtigen Lage des Geld=
zu
unternehmen. Hermann Müller hat nun die Abſicht, am Tage doch ſehr dagegen ſprechenden ernſten Bedenken, vorläufig zurück=
Ueber die ſinanzielle Auswirkung der im Oktober 1928 ein=
heute
noch kein klares Bild gewinnen, da die Arbeitsbeſchrän=
Möglichkeiten der Bildung einer Großen Koalition und den da= kung im Ruhrgebiet den Verlauf des Güterverkehrs anormal be=
werden
die innenpolitiſchen Kämpfe beginnen. Für den Kanzler dem Perſonenverkehr iſt eingetroffen. Die Auſwanderung von
Von den Verhandlungen mit der Reichsregierung über das
Verhältnis der Eiſenbahn zum Kraftwagen nahm der Verwal=
tungsrat
Kenntnis. Der Verwaltungsrat beauftragte den Gene=
keiten
weiterer Rationaliſierung erneut durchzuprüfen. Im be=
ſonderen
ſoll, zumal da auch Reich und Länder an eine grund=
legende
Verwaltungsreform herangegangen ſind, auf dem Ge=
Kreis die Erweiterung der Koalition durch die Volkspartei ab= günſtigere Einteilung der Direktionsbeziuke bei Verringerung
ihrer Zahl durchſühren ließe.
Die ſatzungsmäßigen Wahlen wurden vorgenommen. Sie
Präſident, Staatsſekretär a. D. Dr. Stieler als erſten Vizeprä=
ſidenten
, Generaldirektor Maurice Margot als zweiten Vizeprä=
ſidenten
. Die Ausſchüſſe wurden entſprechend der neuen Zu=
ſammenſetzung
des Verwaltungsrats neu beſetzt. Aus dem bis=

derer Finanzausſchuß gebildet.

mannſche. Bei Hanſemanns in Aachen war Schindler Muſiklehrer,
Anton Schindler und die Darm= Hausfreund, ja Haus=,Regent geweſen. Die begabte Aelteſte
Bertha verdankte ihm ihre ungewöhnliche muſikaliſche Bildung.
und Hanſemann=Wedekind=Schindler blieben allezeit treu mit=
einander
verbunden.
Luiſens Hochachtung vor Schindler hinderte ſie jedoch nie,
dem ſtrengen Manne die Wahrheit zu ſagen. Zwiſchen ihrem
ſoklar beſonnt fühlte, und dem öffentlichen Kunſtrichter A. S.
ſchien ſich ihr eine unüberbrückbare Kluft aufzutun. Als einfalls=
L. v. Wedekind beſaß die Gabe, ihre Einfälle mit wirklicher
Hoffentlich beſtätigt ſich des Doktors Ausſpruch ihrer (der dichteriſcher Anſchauungskraft zu ſehen und zu verfolgen. Wohl
1856 dar. Schindler hatte Luiſens Geſchwiſtern empfohlen, die
Heirat des Fräuleins mit einem bekannten Darmſtädter Künſtler
Gedankenreich. Ich kann meinen guten Willen, meine Fähig= ausgelaſſenſte Laune; ſie wähnt, in Sturm und Regen zur
keiten und meine Lebenspflichten nicht in harmoniſchen Drei= Antonsruh gelangt, zu ſein und den Einſiedler nächtlicher=
und Aufzuge ſie ſich Schindler vorſtellt und wie ſie als Lach=
Wer war dieſe urwüchſige und zwieſpältige, dieſe zugleich klarmacht. Groteske Bilder und geiſtreiche Wortſpiele überſtürzen
einſt einen Jungfernturm, in den ich Glaubensgenoſſinnen, ſorg=
fältig
geprüft, aufnehme. Sie ſind zum Turmpogt gewählt,
Der letzte der übermütigen Briefe iſt ein Doppelbrief, d. h. er
zeichnete ein ſtarker Hang zu geiſtiger Tätigkeit aus. Ihre Ge= iſt von Mutter und Tochter geſchrieben. Anlaß war der 64. Ge=
burtstag
Schindlers am 12. Juni 1859. Die Rutter hatte dem
kränkelnden Geburtstagskinde allerlei gute Ratſchläge für ſeine
Mutter hat geſprochen, hat das zarte Wiegenkindchen aus
mütterlicher Beſorgnis mit ihrer Kraftbrühe vielleicht überfüt=
tert
; mir, als der ſchwächeren Freundin, bleibt daher des
Kindsmädchens Amt, den kleinen, unruhigen Anton in den
Schlaf zu ſingen. Ja,
Eiapopeia, du lieber Anton,
werde ein großer, ein tüchtiger Sohn.

Ni.

Nachwirkungen des Ruhrkal
Der Ankrag des Arbeiigeberverbanck
auf Nichkigkeitserklärung des Schiede
dem Reichsarbeitsgerichl.
Leipzig

Das Reichsarbeitsgericht unter dem Vorſitz
ſidenten Oegg trat heute zur Verhandlung übem
Arbeitgeberverbandes Nordweſt auf Nichtigko,
von der Schlichterkammer gefällten und vorn
miniſter Wiſſel für verbindlich erklärten Socn
ſammen. Von Arbeitgeberſeite waren anweſen
Dr. Mansfeld, Dr. Grauert und Dr. Schopper=
nehmerſeite
Prof. Dr. Sinzheimer=Frankfurt a. 22
Abel=Eſſen und Dr. Fränkel=Berlin. Von Arbeii
ausgeführt: In der Schlichtungskammer ſei wedor
zuſtande gekommen, noch habe ſich eine maßge
bilden können. Nach dem Scheitern dieſer beitz
habe der Schlichterkammervorſitzende einen Sch5ig
der nur von ihm gebilligt worden ſei. Abgeſehee
wägung verſtoße der gefällte Schiedsſpruch all
gegen die einſchlägigen Beſtimmungen, weil
kraſſem Widerſpruch zu dem noch gültigen Mam
ſomit einen Cinbruch darſtelle. Vom Arbeitg,
ſveiter gerügt, daß der Schiedsſpruch eine Lohnu
die gemäß dem Manteltarif nur werklich oder
wegs aber, wie es der Schiedsſpruch vorſieht, I
kann.

Die Gegenausführungen der Gern

gingen dahin, daß die fragliche Beſtimmung de
verordnung nicht nur rechtsgültig ſei, ſondern
ſchen Zweck des Schlichtungsweſens weiteſtg
trage. Der von Arbeitgeberſeite behauptete 00
gültigen Manteltarif läge nicht vor. Der Mantzt
den Gewerkſchaften in der Weiſe gedeutet, daß=
der
örtlichen und werklichen Lohnvereinbarunge
verbindlich ſei.
Das Landesanbeitsgericht Duisburg hat b
ſormalen Frage vorbehaltlos der Anſchauung du
angeſchloſſen. Bezüglich der materiellen Fragen:
bruch in den Manteltarif für bedeutungslos,
ein ſolcher Einbruch vorliegen ſollte, hieraus 2
Schiedsſpruchs nicht zu folgern ſei. Die Geweriſ
bei der Verteidigung des landesarbeitsgerichtliät
auf die Geſchichte des Abbruches des Ruhrkomi

Das Urkeil des Reichsarbeitsget

Das Reichsarbeitsgericht fällte nach längem=
gendes
Urteil: Das Urteil des Landesaubeitsc
vom 24. Nopember 1928 wird aufgehoben. r
Beklagten gegen das Urteil des Arbeitsgerichtw
12. November 1928 wird zurückgewieſen. Der
der Parteien ergangene Schiedsſpruch vom 26. S
Damit hat ſich das Reichsarbeitsgericht fm.
lichen Spruch des Arbeitsgerichts Duisburg en

der Wohnungsbau im Jahre 2

Im Wohnungsausſchuß des Reichstags e
treter des Reichsarbeitsminiſterfums einen 2
Wohnungsbau im Jahre 1928. Genaue Zahll
ſächlichen Wohnungsbau im geſamten Reichsall
vor. Nach einer Statiſtik, welche ſich auf eiteu
und Mittelſtädte erſtrecke, ſeien 1927 111668 An
teilt worden, im Jahre 1911 von Privgten dag
freulichenweiſe könne feſtgeſtellt werden, daß ſich
1927, die Bautätigkeit 1928 faſt gleichmäßig übe
verteilt habe. Auch die Beſchäftigung der Bauu
zufolge eine gleichmäßigere geweſen. Wie ſ
Zahlen für die Bauerlaubniſſe ergebe, könnten
den Beginn des lauſenden Jahres als günſtig
den. Preußen habe am 1. 1. 1928 aus dem J7
halbfertige Wohnungen übernommen, am 1. 1.
nungen. In den übrigen Teilen des Reiches
gleiche Verhältniſſe. Für 1929 könne man mit
der Finanzierung der angefangenen Bauten rec.
ſeien 1928 1150 Millionen Mark für erſte He
worden; 400 Millionen ſeien für die Reſtfing
verwendet wworden, ſo daß 1150 Millionen .-
Jahres 1928 verwendet werden konnten. An di
ſchloß ſich eine Ausſprache, wobei Beſchlüſſe 1.
wurden.

Eiapopeia, werd nur kein Tyrann,
kriegſt ſonſt kein Weibchen, biſt längſt du-

Eiapopeia, ein mächtiger Geiſt
Großmut und Nachſicht den Kleinen verr

Eiapopeia, zu ſcharfe Kritik
verſtimmt den Wohllaut der Herzensmei

Eiapopeia, beruhige dich doch,
himmliſche Töne erwarten dich noch.

Eiapopeia, doch kommt der Franzos,
ſchieße mit allen Kanonen nur los.

Eiapopeia, ſchlag Bonapart tot,
legt uns keine Eier und frißt uns das Br

Antönchen, ich kann nicht mehr, die Ste
heldenmütiger Rührung aus! Und gottlob,
laßt ihn träumen, ihr guten Geiſter! En
freund= und baumloſen Bockenhem, hin im
wenn auch nicht Zitronen blühen, doch die
Bäume in grünendem Freundſchaftshain
weiter Ferne klappert das Mühlrad am elte!
kindlichen Frieden herbei; die Orgel der Ste-
der
unſterbliche Tönemeiſter der glorreichen K‟
ſtrebſamen Jünger in ſein muſikaliſches Gek
und lehrt. Sein klarer Geiſt hat (ein) Oh-
mernde
Talent ſeiner dankbaren Schüler.
Gutes getan; darum freue Dich! O ſelig, wM
nach allen Diſſonanzen des Lebens umfangen
Profeſſor, ich wünſche Ihnen zu denſelben 2u
aber glücklich ausgeträumt, (dann) blicken
in den hellen Tag der Gegenwart und in
Augen Ihrer Freundinnen. Wir ſind ſehr
Ausgang Ihrer letzten Reiſe. Schreiben Sie
bald. Wie immer Ihre loſe
Louif

Wie bald die Diſſonanzen des Lebens
Wohllaut der Herzensmuſik erklingende Veig

berinnenpaares eingreifen würden, verrät der B‟
Stelle ...."

Während einer Schreibpauſe von anderthel
die Ereigniſſe eingetreten, deren Kommen ſchlier?
war: Luiſe mußte von Hauſe fort und ihren
ſeeliſchen Wiederaufrichtung leben, nachdem ſ.
darauf bedacht geweſen war, ihren Angehörige.
Kräften zu dienen. Zurückgekehrt, erfährt Ve

[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 23. Januar 1929

Seite 3

den Litwinow=Pakt.
Rufſiſcher Vorſchlag an Polen.
Berlin, 22. Januar.

wugen aus Moskau hat der ruſſiſche ſtellvertre=
en
. Der polniſche Geſandte hat ſich bereit er=

tarung von dem neuen Vorſchlage Mitteilung zu

Aher aus Warſchau vorliegenden Aeußerungen
em wird, da ſich die polniſche Regierung gewei=
ſwa
t nicht entgehen laſſen will, die ruſſiſch= rumä=
iteſieulegen
.

gsweſen
ſeite h
ht vor.
eiſe g
der An
uiches des 14

ort der Minderheiken an Zaleſki.
Warſchau, 22. Januar.
seegenheiten ergriff der Vorſitzende des deut=
nsſlubs
, Naumann, das Wort, um zu dem letzten
uue Stellung zu nehmen. Naumann ſtellte feſt, es
ſt mal, daß ein polniſcher Außenwiniſter eine
n3DDeutſchtums in Polen vor der Welt zu diskre=
üſ
hmbe. Den ſchweren Beſchuldigungen, die Außen=
ie
genüber dem Hauptgeſchäftsführer des Deut=
fsiſies
in Oberſchleſien, Abg. Ulitz, erhoben hatte,
Aonmnn die Tatſachen entgegen, daß der ſchleſiſche
Aülle rung deshalb abgelehnt habe, weil ſich die
erfigte Papiere aufgebaut habe. Hinſichtlich der
bitM:niſters, daß dank der polniſchen Toleranz die
dohym Minderheit in Polen ausgezeichnet ſei, er=
nür
,der müſſe mit aller Deutlichkeit feſtſtellen, daß
litztan des Miniſters falſch ſeien, denn trotzdem z. B.
ſt nſchen Staatsverfaſſung beſondere Staatsgeſetze
it Arinderheiten volle und ſelbſtändige Entwicklung
Gigenart durch Schaffung autonomer Minder=
zwöffentlich
=rechtlichen Charakters im Rahmen der
vatütgt körperſchaften gewährleiſten ſollten, ſei in dem
ihurrzehnt auch nicht das windeſte geſchehen, um
tſde Verfaſſungsbeſtimmung in die Praxis um=
Heichsarhel erEtgtrumann wies auch die Behauptung des Mini=
ur
ſei in ethnographiſcher Hinſicht rein polniſch,
fällte nad
zrrück, der Miniſter werde doch nicht annehmen,
es Landesu breit/ trhem Abgeordneten und die zwei Senatoren, die
rd aufgehoht ſlleti diie Parlamente entſandt habe, polniſchen Wäh=
des
Arbeift
ſuage verdankten und wenn heute der Prozentſatz
ſplerhältnisziffern zur preußiſchen und vorpreu=
ängs
zurückgegangen ſei, ſo ſei ja belannt, wel=
tin
der polniſchen Toleranz dieſer Rückgang zu

in vie chineſiſch=Zapaniſchen Beziehungen
tutſchen Inkereſſen in der Mandſchurei.
ikſen der Würdigung der Bedeutung des Kellogg=
Ituin erikaniſch=japaniſchen Beziehungen und einem
MMöglichkeit einer freundſchaftlichen Regelung
nüttn,sfrage widmete ſich der japaniſche Außenmini=
ſiner
Rede vor dem Parlament, den japaniſch=
hringen
in ſehr freundſchaftlicher Weiſe, die allge=
Migen günſtigen Abſchluß der zwiſchen den beiden
hulkungen Verhandlungen erhoffen läßt. In tiefer
ſſiuss chineſiſche Volk ſei die japaniſche Regierung
WRrleit mit den anderen Mächten bereit, an Chinas
Mlenfalls mitzuwirken. Hinſichtlich der Mandſchurei
baine chineſiſche Souveränität über dieſes Gebiet ſtets
Rualles tun, um den Grundſatz der offenen Tür und
Ge für alle aufrecht zu erhalten. Das dortige
Einwohnern und Ausländern Sicherheit bieten.
AZaiſtand eintreten, der die öffentliche Ruhe ſtöre
Rwſthtigen Intereſſen in Gefahr bringe, ſo werde
Marchenden Schritte unternehmen.
ün in Tokio die Nachricht eingetroffen, daß Ching
Mau szahlung von 5 Milliarden Yen auf die nicht=
Re machen wolle, wodurch es grundſätzlich ſeine

Min, dieſer Frage anerkenne.

WeSens: die Mutter gibt vor, ihrer nicht mehr zu
Muſſe ſieht ſich vor die Tür geſetzt‟
e9 Arufenthalt in Bonn bringt ſie allmählich wie=
A Beichgewicht. Der Beſchluß, die weiteren Jahre
M ſtiller Zurückgezogenheit bei ihren hanſemänni=
ei
. in Eupen (unweit Aachen) zu verbringen,
Putwicklung und führt ſie ins idylliſche Jungfern=
Einſt gewählte Turmvogt Schindler erfährt,
ru ßen Zeitabſtänden, alles Wichtige und Weſent=
e
Lebensumſtände und nimmt väterlich= freund=
, an dem nunmehrigen Loſe ſeines einſtigen
9er Schalk ſchaut Luiſe aber immer noch aus
Nich wumor iſt unverwüſtlich und ſöhnt ſie mit den
We leiten dieſer Welt aus. Einige Monate vor Schind=
Nit ſie dem Turmvogt von Bockenheim zum letz=
empfiehlt
ſich erneut ſeinem Wohlwollen. Faſt
7Meſen Zeilen zu ſpüren, daß die Schreiberin ge=
Wock werde kein Lebenszeichen ihres Freundes mehr
Nune 18, ob ſie im Grunde ihrer Seele Abſchied für im=
Whrne ..

atürlichen Ende bricht Schindlers Sammlung
* won Wedekinds ab. Die Schreiberin war eine
emt Perſönlichkeiten, die, wenn auch nicht von der
eobt oder getadelt, mehr denn oberflächliche Be=
Fe. um mich ihrer eigenen Worte aus dem
oruar 1857 zu bedienen. In Schindlers großem
Sſt ſie jedenfalls neben Bertha Hanſemann und

Ein Tuns Münſter i. W. ein Weſen von völliger Eigen=
E9ewachſenen Menſchen dar, wie er nicht alle

drm Orte erſcheint. Schindler ſowohl wie Luiſe
SDid y te S, daß ſie auch die Kanten ihres Weſens
us Feherten, und dennoch Freunde blieben.

Münchener Uraufführungen.
merſpiele entſprachen der heiteren Karnevalszeit
en ueg ihres mehr auf ernſte Literatur eingeſtellten
Nt R. Schneider=Scheldes Luſtſpiel
L LDE- Ein Dialogſtück mit Witz, aber auch mit Längen,
nan Lichteriſche Ambitionen die ältere und jüngere
Seanghunkend. Im Mittelpunkt der etwas dürſtigen
Seſchichte eines Briefes, der beſſer ungeſchrie=
SenAlugem Suchen uid Reden der Jutereſſierten, ſich
Sin ues vergeßlichen Dieners vorfindet. Der Dichter,
as Dramatiker, verſtand es, zwei Stunden lang
rzuſpinnen, ohne die Zuhörer zu langweilen.

Unſichere Lage in Afghaniſtan.
der Skreit um die afghaniſche Königskrone.
EP. London, 22. Januar.
Die Berichte, wonach der Emir von Kabul, Habib Ullah, ge=
iſſar
, Litwinow, dem polniſchen Geſandten flohen oder getötet worden ſein ſoll, werden halbamtlich demen=
huichlag
bezüglich der ſofortigen Inkraftſetzung des tiert. Die Times berichtet, daß er die Gerichtshöfe entſprechend
Oſteuropa uuterbreitet. Danach ſchlage Lit= den mohammedaniſchen Geſetzen wieder eingerichtet habe, und
züre Unterzeichnung eines entſprechenden Proto= daß er in Kabul ſeine Stellung weiter ſichere. Inayat Ullah be=
und Rußland vor. Nach erfolgter Unterzeich= findet ſich auf dem Wege von Peſchawar nach Chamon und ſoll
haltiſchen Staaten und Rumänien zum Beitritt die Abſicht haben, ſich nach Kandahar zu begeben. Die Königin=
Mutter verſucht, die Schwierigkeiten zwiſchen den verſchiedenen
Mitgliedern ihrer Dynaſtie beizulegen, um auf dieſe Weiſe die
Krone von Afghaniſtan der Familie zu erhalten.
In einem Bericht des Sonderberichterſtatters des Daily
Polen auch dem neuen Vorſchlag Wider= Telegraph aus Peſchawar heißt es, in Kabul beſtehe augen=
blicklich
wenig Unruhe. Die Streitkräfte der Aufſtändiſchen ſeien
ſctokoll ohne Rumänien zu unterzeichnen. In den Fremden gegenüber freundſchaftlich geſinnt und hätten vor=
e
Fſelbſtverſtändlich zuun Beitritt bereit, da man geſtern den Flugplatz bewacht, während britiſche Flugzeuge dort
landeten. Die Lage ſei jedoch keineswegs ſicher. Der britiſche
Geſandte habe beſchloſſen, daß, was auch immer geſchehe, die
britiſche Geſandtſchaft bis zum bitteren Ende in Kabul bleiben
werde. In dieſer Woche würden überraſchende Enzwicklungen
und der Beginn der Auflöſung der aufſtändiſchen Truppen er=
wartet
. Bacha=i=Sakao beſitze nicht das volle Vertrauen ſeiner
er heutigen Debatte im Seimausſchuß für Anhänger. Eine ſpätere Meldung des Sonderberichterſtatters
des Daily Telegraph aus Peſchawar ſagt, die Bewegung des
Königs Aman Ullah ſei in Geheimnis gehüllt. Mitteilungen von
maßgebender Seite zufolge habe er einen Vertrauten nach In=
dien
entſandt, um Motorfahrzeuge anzucaufen, und er werde
energiſch von den Kandaharis in ſeinem Plan, den Königsthron
wieder zu erringen, unterſtützt. Einer anderen Meldung zufolge
ſoll Aman Ullah verſucht haben, nach Herat abzufahren. Er ſei
jedoch von den Duranis auſgehalten worden, die kein Vertrauen
zu ihm hätten und ihn unter Aufſicht behalten wollten. Trotz=
dem
ſei, einer Meldung aus Herat zufolge, eine beträchtliche An=
iſavme
Anklage auf gefälſchte, von einem gedunge= zahl Militär aus Kandahar und dem Gebiet von Gazni zuſam=
mengezogen
worden. Man glaubt, daß Aman Ullah ſich an die
Spitze der Truppen ſtellen wird. In Kabul macht ſich Mangel an
Lebensmitteln bemerſbar. Die Preiſe ſind ſtark geſtiegen. An
den Häfen ſind Plünderungen vorgekommen. So wurde das
Eigentum einer aufgelöſten franzöſiſchen Schule geraubt. Das
gleiche Schickſal droht der deutſchen Schule. Durch die völlige
Iſolierung Kabuls ſtockt der Handel, was eine große Unzufrie=
denheit
in der Kaufmannſchaft erregt. Unter der niedergedrückten
Bevölkerung machen ſich Sympathien für Aman Ullah bemerkbar.
Aman Allah gewinnk wieder an Boden.
EP. London, 22. Januar.
Die Bemühungen Aman Ullahs, ſeinen Anhang und ine
militäriſche Macht zu verſtärken, ſcheinen von Erfolg gekrönt zu
werdem. Die Häuptlinge der Jamſchedi= und Ferozachiſtämme
haben aus Herat und Beſcha im äußerſtem Weſten Afghaniſtans
Abordnungen nach Kandahar geſandt, um Aman Ullah ihre
Unterſtützung zuzuſichern. Auch der Stamm der Sulai=Man=Kell
hat ſich in einer Verſammlung für Aman Ullah ausgeſprochen,
wwährend Abgeſandte des Thronprätendenten Omar Khan mit
Schimpf und Schande fortgejagt wurden. Die Stäme der Du=
ranis
und Gilzais ſchicken Aman Ullah Verſtärkungen, ſo daß
ſeine Truppenzahl ſich jetzt auf über 7000 Mann belaufen ſoll.
Aus Turkeſtan treffen ſchwer beladene Kara=
wanen
mit Kriegsmaterial ein, das angeblich
ruſſiſchen Munitionsfabriken entſtammt. Der
Mangel eines Arſenals im Bezirk Kandahar, bildet eine der
Hauptſchwierigkeiten Aman Ullahs, die man auf dieſe Weiſe zu
überwinden hofft.

Abbruch der Beziehungen zwiſchen Habib Allah

und Rußland.
Kairo, 22. Januar.
Wie aus Kabul berichtet wird, hat Habib Ullah beſchloſſen,
die diplomatiſchen Beziehungen zu der Soſwjetunion abzu=
brechen
. Hingegen ſoll Habib Ullah England erſucht haben, ihm
eine Anleihe zu gewähren, aus welcher die Koſten der erſten
Regierungszeit beſtritten werden ſollen. Wie jetzt verlautet, ſind
die Gerüchte über die Ermordung Habib Ullahs durch die Auſ=
declung
einer Verſchwörung entſtanden, die Anhänger Aman
Ullahs gegen Habib Ullah angezettelt hoben ſollen. Die Anſtifter Kleinlichkeiten verzichten und ſich den dem Geſetzentwurf zu=
der
Verſchwörung wurden ſtandrechtlich erſchoſſen.

Vornehmlich dem flotten Spiel der Mitwirkenden, das die amü=
ſanten
Auswüchſe gewiſſer Zeiterſcheinungen geſchickt unterſtrich,
verdankte Schneider=Schelde, ein bekannter Erzähler, die freund=
liche
Aufnahme ſeiner Vettern bei dem Münchener Publikum.
Weſentlich einheitlicher war die Stimmung für Leonhard
Franks Schauſpiel Karl und Anna deſſen Urauffüh=
rung
gleichzeitig in München, Frankfurt a. M., Bremen, Bochum,
Magdeburg und Roſtock ſtattfand. Hier werden die ſozialen
Probleme der Kriegszeit, die brutalen Eingriffe in das Familien=
leben
und die jahrelange Trennung von Mann und Frau mit
dramatiſcher Kraft dargeſtellt. Die ohnehin ſich wenig heldenhaft
gebärdenden Charaktere werden leider durch den befriedigenden
Schluß aus der Atmoſphäre Enoch Ardens in den Gartenlaube=
ſtil
herabgedrückt. Die Darſtellung im Reſidenztheater,
mit Frau Holtz und den Herren Wernicke und Martens
an der Spitze, entſprach den Intentionen des Dichters und be=
wies
, daß auch das Bayer. Staatsſchauſpiel noch zu bedeutenden
Leiſtungen fähig iſt. Der Erfolg war daher unbeſtritten und
verdient.
A. G.

Aus den Darmſtädter Lichtſpielkheakern.
Union=Theater.
Die Heilige und ihr Narr. Ein Film von Kurt
J. Braun und Charlotte Hagenbruch, nach dem gleichnamigen
Noman von Agnes Günther, iſt eine ausgezeichnete Filmleiſtung
von Wilhelm Dieterle. Und zwar in doppelter Hinſicht. Wilhelm
Dieterle führt die Regie und ſpielt gleichzeitig die Hauptrolle, die
des Grafen Harro. Nein darſtelleriſch rückt Wilhelm Dieterle
immer mehr in die Reihe der beſten deutſchen Filmſchauſpieler
auf. Das macht, weil er einer der wenigen iſt, der in ſeiner Dar=
ſtellungskunſt
Natur bleibt. Der nicht künſtelt, nach keiner Sei
hin übertreibt, ſich nicht mehr als unbedingt notwendig in dH
Vordergrund ſtellt, vor allem: er lebt ſeine Rollen. Das vek=
leiht
ſeiner Schauſpielkunſt die zwingende tiefe Wirkung. In
Lien Dyers, die die Roſemarie von Brauneck ſpielt, findet Wil=
helm
Dieterle in dieſem Film eine faſt ebenbürtige Partnerin.
Dieſe junge Künſtlerin, iſt zwar noch nicht frei von Schau=
ſpieleriſchem
, aber ſie bringt doch ſo viel natürliche Emp=
findung
für ihre hier ſehr ſchwierige Aufgabe mit, daß ihr ſchlich=
tes
Spiel der ſtillen Dulderin wahr und überzeugend wirkt. Ihre
Gegenſpielerin, Gina Manes als Fürſtin=Stiefmutter, meiſtert
wohl ihre Rolle, aber ſie verkörpert in ihrer ſcharfen Charakteriſtik
hin und wieder mehr als notwendig die böſe Stiefmutter, wird ſo
zum weiblichen Theaterböſewicht. Die übrigen Rollen ſind von

Eine amerikaniſche Skimme
zur Korridorfrage.
Der bekannte nordamerikaniſche Schriftſteller Kennworthy hat
unter dem Titel Von kommenden Kriegen*) ein Buch veröffent=
licht
, in dem er ſich eingehend mit dem polniſchen Korridor be=
faßt
. Niemand, ſagt Kennworthy, der geſunde fünf Sinne
hat, wird annehmen, daß gerade die Preußen es ſich für immer ge=
fallen
laſſen werden, daß Oſt= und Weſtpreußen durch den pol=
niſchen
Korridor getrennt bleiben. Man kann Europa mit un=
fehlbarer
Sicherheit vorausſagen, daß die gegenwärtigen pol=
niſchen
Grenzen nicht ſür immer beſtehen bleiben. Sie können
entweder auf friedlichem Wege oder durch Kampf geändert wer=
den
. Frankreich in ſeiner gegenwärtigen Geiſtesverfaſſung wird
niemals in einen Verrat an Polen willigen. Da wenig Ausſicht
auf eine Aenderung der Anſicht Frankreichs beſteht, macht dieſe
polniſch=ruſſiſch=beutſche Frage einen Krieg in Europa unvermeid=
lich
, wenn ſich nicht endlich eine hohe richterliche Autorität findet,
die ſie zu löſen vermöchte. Nach den Satzungen des Völkerbun=
des
beſitzt Deutſchland das Recht, im Rat Vorſchläge zur Abände=
rung
ſeiner öſtlichen Grenze einzubringen. Wenn aber Deutſch=
land
dies heute tun wollte, ſo würde es dadurch den Völkerbund
auseinanderſprengen. Frankreich und ſeine Alliierten würden nach
einer Richtung davonſchwärmen, Deutſchland und ſeine Freunde
aber nach einer anderen. Da das Volk die Schrecken eines Krieges
ſchnell vergißt und in Europa eine andere, neue Generation heran=
wächſt
, wird die Atmoſphäre immer mehr und mehr mit Spreng=
ſtoffen
geladen werden, ſo daß man in 10 oder 15 Jahren eine
neue Exploſion befürchten kann. Wenn Deutſchlands Macht
wächſt, fährt Kennworthy fort, und es ſich allmählich erholt,
wird auch das Verlangen nach einer Berichtigung ſeiner Grenzen
ſtärker werden. Bei der gegenwärtigen politiſchen Lage würde
ein ſolches Begehren Deutſchlands Frankreich zu noch hartnäcki=
gerer
Haltung verleiten. Aber wenn einmal das ſchwankende
Gleichgewicht Europas geſtört iſt, dann wird Deutſchland freie
Hand haben, die Berichtigung ſeiner öſtlichen Grenzen zu ver=
langen
. Jeder, der ein wenig politiſch zu denken verſteht, muß es
einſehen, wie nachteilig und aufreizend für Deutſchland der pol=
niſche
Korridor iſt. Man braucht ſich in Amerika nur einmal vor=
zuſtellen
, daß ein Streifen amerikaniſchen Gebietes, etwa von
Boſton nach Buffalo, von Mexikanern beſetzt wäre. Auf beiden
Seiten dieſes Korridors gebe es Zoll= und Paßkontrolle uſw. Wie
lange würde das amerikaniſche Volk das dulden? Namentlich,
wenn es ebenſo wie Deutſchland mit der ausdrücklichen Zuſiche=
rung
zukünftiger territorialer Berichtigungen im Einklang mit den
Wünſchen der betreffenden Gebiete, ſeine Waffen niedereglegt
hätte! Frankreichs Abneigung gegen Deutſchland, ſeine Furcht
vor ihm und ſein Verlangen, es zu ſchädigen, ſind wohl mächtig,
genug, aber ſind doch nur Gefühle. Die Erregung und der Aerger
der Deutſchen über den polniſchen Korridor ſind aber nicht nur
Gefühlsſache wie bei den Franzoſen, ſondern fußen auf ſehr
materieller Grundlage. Deshalb wird Deutſchlands Erregung
und Erbitterung über die Ungerechtigkeit andauern und mit den
Jahren wachſen. Die Gefühle der Franzoſen dagegen werden ſich
mit den verblaſſenden Erinnerungen abſchwächen. Wenn es ge=
lingt
, den Krieg als Bankerott der Staatskunſt zu erklären, ſo
muß es endlich gelingen, die Frage des polniſchen Korridors durch
ſchiedsrichterliches Verfahren und Verhandlungen zu löſen.

*) Verl. Wilhelm Braumüller, Wien u. Leipzig. Deutſche Ueber=
ſetzung
von E. v. Werkmann.
350 verſchiedene Skeuerarken.
* Berlin, 22. Jan. (Priv.=Tel.)
Es dürfte wvohl nur wenig bekannt ſein, daß im Reich, den
Ländern und Gemeinden zahlloſe Steuern nebeneinaner her=
laufen
, die es geboten erſcheinen laſſen, endlich einmal zu der
dringenden Vereinheitlichung zu ſchreiten. Insgeſamt gibt es
350 Steuerarten, von denen 30 auf das Reich, 150 auf die Länder
und 150 auf die Gemeinden einſchließlich der Zuſchläge entfallen.
Es iſt zwar in früheren Jahren ſchon gelungen, einige Vereinheit=
lichungen
durchzudrücken. Der Steuerwirrwarr iſt jedoch geblie=
ben
. Das kommt daher, daß jedes Land und jede Gemeinde eigene
Steuergeſetze hat, die zum Teil noch an mittelalterliche Zuſtände
erinnern. Es wird natürlich nicht leicht ſein, hier Ordnung zu
ſchaffen, weil die Nutznießer dieſer Steuern ängſtlich an den Ge=
ſetzen
feſthalten, gleichgültig, ob die Erträgniſſe die aufgewendete
Arbeit rechtfertigen oder nicht. Das Steuervereinheitlichungsgeſetz
hat infolgedeſſen auch ſchon ſtarken Widerſpruch bei den Ländern
ausgelöſt. Im Intereſſe der Steuerzahler aber ſollte man auf
grundeliegenden Gedankengängen anſchließen.

geringerer Bedeutung, wenn auch noch eine Anzahl guter ſchau=
ſpieleriſcher
Leiſtungen (Felix Soler, Loni Neſt und andere) zu
verzeichnen ſind.
Der Film ſelbſt iſt eine ausnehmend gut gelungene Verleben=
digung
des viel geleſenen Romans, wenn die bisherige Kritik die
Geſamtleiſtung auch nicht einhellig als führend anerkannte. Selbſt=
verſtändlich
iſt die Verfilmung eine teilweiſe völlige Umbearbei=
tung
. Mit der ſchwierigen Aufgabe, einen zweibändigen R. man
in lebendiger Handlung darzuſtellen, iſt ohne Umarbeitung nicht
fertig zu werden. Wir zählen den Film aber gern zu einer der
beſten deutſchen Leiſtungen.
Als Beifilm läuft Jackie Coogans letzter Film: Jackie,
der Schiffsjunge. Der kleine Coogan, das einſtige Film=
wunder
, iſt in unſerer ſo ſchnellebigen Zeit faſt vergeſſen. Hin und
wieder noch wird die Erinnerung an ihn wachgerufen. Er ſoll
jetzt Sänger und Bühnenſchauſpieler ſein. Es geht ihm wie ande=
ren
Wunderkindern: Iſt die Kinder=Wunderzeit vorüber, kommt
eine breite Lücke, die manchmal in ein Nichts, ſeltener in einen
weiteren Aufſtieg endet. Wir wünſchen Jackie Coogan das Letz=
tere
. Der Schiffsjunge iſt nicht ſein beſter Film, aber er iſt eine
gute Erinnerung an den lieben kleinen Kerl mit den wundervollen
Augen, mit denen er ſo ſtumm und doch ſo beredt betteln und
rühren konnte. Reichhaltig und intereſſant iſt die Deulig=Woche.

Gründung einer Leſſingſtiftung in Wolfenbüttel. Im Leſſing=
haus
in Wolfenbüttel, in dem Gotthold Ephraim Leſſing den
Nathan ſchrieb, fand am Tage der 200. Wiederkehr ſeines Ge=
burtstages
eine ſtille, ſchlichte Feier ſtatt. Dabei wurde mitgeteilt,
daß Rat und Stadtverordnetenverſammlung in Wolfenbüttel die
Gründung einer Leſſingſtiftung beſchloſſen haben. Zahlreiche Be=
hörden
und Privatperſonen haben ihre Unterſtützung zugeſagt. Die
Regierung des Landes Braunſchweig hat ſich grundfätzlich damit
einverſtanden erklärt, daß die bedeutendſte Leſſing= Erinnerungs=
ſtätte
Deutſchlands, das Leſſing=Haus zu Wolfenbüttel, kulturellen
Zwecken zugeführt würde. Kultusminiſterium und Wohlfahrts=
miniſterium
des preußiſchen Staates haben aus dem Ertrage der
Volkswohlfahrtslotterie für die Leſſing=Stiftung den Betrag von
20 000 Mark zur Verfügung geſtellt. Aus einer weiteren Lotterie,
die in der nächſten Zeit in mehreren Staaten des Deutſchen
Reiches veranſtaltet wird, iſt ein Betrag von 10 000 Mark zu er=
warten
. Außerdem ſind Beiträge bisher von den Städten Berlin,
Breslau, Braunſchweig und Wittenberge zugeſagt worden. Nach
der Feier wurde am Landeskirchenamt, in dem Leſſing 17761777
das glücklichſte Jahr ſeines Lebens mit Eva König verbracht hatte,
eine Gedenktafel enthüllt.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Mittwoch, den 23. Januar 1929

Die Verlobung unſerer Tochter
Paula mit Herrn Dr. Ing. Ernſt
Hueter, Profeſſor an der Techn.
Hochſchule zu Darmſiadt, geben wir
bekannt.

Geh Hofrat
Profeſſor Dr. J. Dingeldeh
und Frau Auguſte, geb Klieiſch
Darmſtadt, im Januar 1929.

Meine Verlobung mit Fräulein
Paula Dingeldeh, Tochter des
Herrn Geh. Hofrat Prof Dr. Friedrich
Dingeldeh und ſeiner Frau Gemahlin
Auguſie, geb. Klietſch, gebe ich bekannt.

Dr. Ing. Ernſt Hueter
Profeſſor an der Techniſchen
Hochſchule zu Darmſtadt.

(1660

Wiederum hat der unerbittliche Tod eine
ſchwere Lücke in unſere Reihen geriſſen.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht
unſere A H A. H, Philiſter und i a. B i. a. B.
von dem am 20. Januar in Wiesbaden er=
folgten
Ableben unſeres lieben Alten Herrn

Ludwig Hanſohn

Ingenieur
(aktiv 1892/99)
geziemend in Kenntnis zu ſetzen mit dem
Gelöbnis, ihm ſiets ein ehrendes Andenken
zu bewahren
Altherrenverband und Aktivitas
der Darmſtädter Burſchenſchaft Friſia
J. A. Fritz Mittmeyer X
Darmſiadt, den 21. Januar 1929.

Die Beiſetzung findet am 23. Januar 1929, vormittags
10.30 Uhr, in Wiesbaden auf dem Nordfriedhof ſtatt.
1966

Heute früh verſchied nach kurzer, aber ſchwerer
Krankheit unſer lieber

Orto Keit
Friſeurgehilfe.

Wir beirauern in dem Verſforbenen einen unſerer
tüchtigſten Mitarbeiter, der ſich durch Pflichteifer und
aufopfernde Tätigkeit ſowohl bei uns, als auch im
weiten Kreis unſerer Kundſchaft allgemeine Wertſchätzung
eiworben hat. Allzufrüh nahm das Geſchia dieſen
ſchaffensfrohen Menſchen aus dem Leben.
Wir werden dem Eniſchlafenen ſiets ein ehrendes
Andenken bewahren.

Friſeurmeiſter Albert Weichel
und Frau.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und die überaus zahlreichen Kranzipenden beim
Heimgange unſeres lieben Entſchlafenen

Huiin Heinich snſch i.

Bürgermeiſter
ſagen wir Allen unſeren innigſten Dank. Ins=
beſondere
danken wir dem Herrn Pfarrer
Dr. Dreſcher für ſeine troſtreichen Worte am
Grabe, der hieſigen Krankenſchweſter für die
liebevolle Pflege während ſeiner Krankheit und
den hieſigen Sängern für ihre herrlichen Grab=
lieder
. Dank aber auch dem Vertreter des
Kreisamtes, Herrn Oberregierungsrat Haberkorn,
für ſeine wohliuende Worte und Kranzſpende.
(Ebenfalls für die Worte der Anerkennung und
Kranzniederlegung danken wir der Bürgermeiſier=
vereinigung
des Kreiſes und dem Ortsporſtand.
Für gleiche Ehrung ſagen wir dem hieſigen
Schulvorſtand, dem Militärverein, dem Turn=
verein
, dem Arbeiter=Geſangverein, ſowie den
Gemeindebeamten von Herzen Dank. Dank
aber auch allen denen, die dem Verſiorbenen
das letzte Geleite gaben.

In tiefer Trauer:
Frau Eliſabethe Bitſch Bwe.
und Kinder.

Eſchollbrücken, den 22. Januar 1929. (1659

Corſet=Spezialiſtin

p von 16. an, ſchmie
empfieht
inre neueſt. Hufkmieder ſam, erzielen Haltung,

Eleganz Corſets, Büſten alter, Neparaturen.
Konſtantine Schwab
Wilhelminenplatz 2 (kein Laden). (1040

Groß=Bieberau.
Frau Anna Barbara Lortz Wwe. feiert
am Sonntag, den 27. Januar im Kreiſe
ihrer Kinder, Enkel und Urenkel ihren
85. Geburtstag.

Todes=Anzeige.

Heute vormittag 5 Uhr entſchlief
nach kurzem ſchweren Leiden unſer
lieber Sohn und Bruder

Otto

im 26. Lebensjahr.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Familie Wilhelm Keil.

Darmſtadt, Mauerſtraße 24, Ulm,
den 22. Januar 1929.

Die Beerdigung findet Donners=
tag
nachmittag 3 Uhr auf dem
Waldfriedhof ſtatt.

Landwehrſtr. 15. pt.
2 möbl. Z. ( Wohn=
u
. Schlafz.) z. vm.

Ludwigshöhſtr. 3.
parterre, möbl. Z.
zu vermiet. (B1672
Bleichſtr. 46, I.
möb. Z., el. L., hzb.
a. 1 o. 2 H. z. v. 4*
Wilhelmſtr. 27
2 möbl. Zimm. zuſ.
dder einzeln, auch
mit Penſ., z. 1. .
u vermieten.

Achtung Hänn
und Frauen
das neuartige und sicherste n-;
Grundsätzen hergestellte Sen
ungs-Mtttel zur Behebung se-
Bakoni
EL ungszustände und vervöser

Schloßgaſſe 12, 1. St.,
bei Kilburg, einfach
möbl. Zimmer ſofort
zu verin.

Wittmann=
Matut ſraße 30, I

(B138)

Grdl. Klavierunterr
Frau Nanny Kaiſer,
Viktoriaſtr. 42, II.
an Muſikhochſchulen
gebildet. Gediegene
Ausbildung, leicht=
faßl
. Methode für
Anfänger u. Voran=
geſchrittene
u. Uebe=
gelegenh
. Hon.mäß.
(1281a)

Ot

Geſchäftshaus
entr. od. Nähe, zu
kauf. geſ. Augeb. u
D 52 Geſchſt Cgm

Arf. Garantiert alkaloidtroi Nachhaltigste Wirkung, Ve-
kraft
und Lebensfreude bis ins hohe Alter.
Viele Anerkennungen Aerztl. glänzend begutachtet.
100 Tabl. Mk. 9.50, für Trauen Mk. 10 50. Kurpackung 300
für Frauen Mk 28. Wo in Apotheken nielit erhäftlich-
sand
durch das Depot: Dornbusch Apotheke Franktun
schließlach 331 gegen Nachu. oder Voreinsendung de=
deren
Postscheckkonto No. 85 442 Frankturt a M. Ausfüh=

in versch oss., neutral. Umschlag gegen 30 Pfy. Porto de.
herstellerin: U RSAN G m. b H., Frankfurt a. M1 26, I

LdoherKTanK s nur galN8

dann
Kein Diätzwang. Einzigartige direkt verbläffende Erfolge. V
kost nlos Probeu unsere hochinteressante Abhandlung-
reichen
Anerkennungen von Aerzten und Laien
Packung: 9.75 Mk
(IV 245 In Apotheken z-
Suche ein
Hochfrequenz=

Miltichgesahefr
Heilapparate.
von 100160 Liter
Vertreter (innen) evtl. mit Kolonnen, di:h
ſof. od. bis z. Früh=
erfolgreich
Privatkundſchaft beſuchten, g i
jahr gegen bar zu

Deutsche Vital-Gesellschaft m. b. H., Berlin 75, Rathenon-

aufen Ang.u. C. 247
a. d. Geſchſt. erb. (.

Lebensmittel-

Geſchäft zu kaufen
. z. miet. geſ. Ang.
u. D. 141 Geſchſt.

mit geſamter Ein= Frackanzug, wenig
richtung i. Luftrur= getragen, Maßarb.,
rt der Bergſtraße für ſchlanke Figur,
zu verkaufen. An= billig zu verkaufen.
zahlung 35 000 . Näh. Geſchſt.
erforderlich.
R. H.=Gehpelz (bl.
Zuſchriften unter Wien.) 80 z. vk.

deutender kapſtalkräftiger Doktorfirma-i6t
tauſendfach verkauften elektro=medisnid
Qualitätsapparat ſofort geſucht.
Eine für Verkaufskanonen nie wiedernyK
Gelegenheit, da Verdienſr bedeutend häg
ſonſt in der Branche üblich. Für den Käſf
queme Ratenzahlung. Vertreterkapital 144
forderlich. Muſterapparat wird unter g ufh.
Bedingungen Eigentum des Vertreters
Offerten unter L. P. 30 an: /
Haasenstein O Vogler, Berlin,

. 138 a. d. Geſchſt.

Einfam.-Haus

Nähe Paulusplatz
zu verkaufen. Ang.
1. D. 135 Geſchſt. (*

Dankſagung.
Herzlichen Dank für die vielen Be=
weiſe
inniger Teilnahme beim Hinſcheiden
meines lieben Vaters.

Pelzhaus Schlitt
Kiesſtraße.

frauenkaan
du bist den
Nänner glück!

Ein ſchöner

Das ärztlich emipfohl. Mfüllen
des Haares mit Dr. Müllers Haan
wuchs-Elixier beseitigt zuverllissig
Haarschwund, Haarausfall. Kopf-
schuppen
, Juckreiz u. verhindert frühzeit. Ergrauen,
Nervenstürie. Mik od. ollne Fett. Packung Rm. 3,5
In allen einschlägig. Geschäften zn haben, sonst frei
voi Hersteller Dr. Müller & Co., Berlin-Lichterfelde

Käthe Herrmann, geb. Schäfer
Mathildenſiraße 58.

Laden
in beſter Lage des
Joh.=Viertels. evtl
mit 3=Z.=Wohnung
zu vermieten. Ang.
u. D. 133 Gſchſt. (

Wendelſtadtſtr. 26, 1I. Kleines Garten=
2 gut möbl. Zim= grundſtück zu miet.
mer mit el. Licht u. geſucht. Lage: Ma=

Schreibt. zu vm. (* rienhöhe oder vord

mit kompl. Plüſch=
volſter
(rot), fahr=
bereit
, ſehr preisw.
bzug. Möbelindu=
ſtrie
Feidel, Hügel=
ſtraße
1317.

Müllern Sie IhrHaar!

1 Strickmaſchine vk.
Rhonring 51, pt.

Briefmarkenſamm=
lung
zu verkaufen.
Schützenſtr. 14, I. (*

Schönes
Schlafzimmer
hell Birke. Filet=
ſettdecke
, Bidet mit
Amaturen. 2teilig.
Friſierſpiegel ſehr
preiswert abzugeb.
Näh. Geſchſt. (1670

PrivatschuleHeinzt

Sandstraße 33
umfaſſend: 1. die 4 Grundſchuljahre für Kn.b

1verfült nich
Dr
m.14
RI.

2. Unterrichtskurſe in allen Fc
chen von 14 15 Jahren.
befreiend von der Pflichtfa
mit Auswveis für 10 jäE1
Anmeldungen für Privatkurſe täglich von
Ausnahme von Donnerstag und Se
Für das erſte Schuljahr ſind, infolge von
noch einige Plätze frei,
Elisabeth Heinzerling

haf. Nr. UI

Zohlenmankel

Große Kaplaneig. 2
Schlafſtelle z. vm. (*

mit Fuchskragen.
Damenkleider (42),
Schuhe (38), Kind.=

Bergſtraße. Angeb. Kleider preisw. ab=
erb
. unt. D. 111 an

je Geſchſt (16371

A

ält. Frl. od. Frau
ohne Bedienung zu
verm. Preis 25
Näh. Geſchäftsſt. (

Pariner

zugeb. Näh. Geſchſt.
(1671)

Luiſenſtraße 34
maſſive Boxe frei.
Näh. H. Funk. Wil=
helmſtr
. 40. (1528a

Liebigſtr. 8, II.
möbl. 3. zu vm. (*
Magdalenenſtr. 21,I.
(b. Salzner) möbl.
Zimmer ab 1. Feb.
zu vermieten.

zur Errichtung ein
Doppelhauſ. geſucht
in ſehr ſchön. Stadt=
lage
. Ang. u. D.122
a. d. Geſchäftsſt. (

Kaſſenſchrank
zu verk. Georgen=
ſtraße
5. 1. Stock. (*

Zur ſorgfältigen
Fußpflege
empfiehlt ſich
Fr. Hartmann
appr. Heilgehilfe u.
Grafenſtr. 20, II. IFs.
Maſſeur.
(53a
Telephon 1454.

Schützenſtr. 14, I.
ſchön. möbl. Z. mit
el. Licht. gut heizb.,
ab 1. Feb. z. vm. (
Soderſtr. 75, pt.
möbl. Zim. mit el.
Licht an ſolid. Hrn.
zu vermieten.

Bau-
gelände

N.=Ramſtädterſtr. 50
(Schaad) ſchön mbl.
Zimmer mit elektr.
Licht zu verm.
Viktoriaſtr. 42, pt.
groß., gut möbl. Z.
mit el. L. u. groß.
Schreibt. zu vm. (*

in ſehr guter Lage
(Villenviertel)
preisw. abzugeber
Anfrag. unt. D. 130
an die Geſchſt.

Spottbtllig
eine klein. Sendung
Scheuertüicher f. Hau=
ſierer
abzug. Ferner
1 Paar faſt neue
Pneumetten (Gr. 46)
250 ℳK, 2 Herrenmän=
tel
zuſamm. 15 , 1
Cutaway 10 . Für
ſtarke Fig. z. Mas=
kierung
1 Fracku. Geh=
rock
, zuſammen 5 .
Näh. Geſchäftsſt.

Wichtig füür Kram
Rechtzeitig vorbengen!
Völlig kostenlos erlialten Sie die WE
48 Ssiten Broschüre über die erfolgreichen,
empfohlenen Kräuterkuren.
Nur dies- Packung
Waldfi
Kein T/
Auserlesene,
Pflansenbestt
teile. Nicht N
sondem m Fer

bürgt für Echtheit

O große, gut
möblierte Zimmer und Küche
mit Zubeh., gute Lage, anſol. kinderloſ. Ehe=
paar
zu veriniet. Ang. u. D131 Geſchſt. (1667

Geſchäftshaus
In allererſter Geſchäft lage Darmſtadts,

Zwei helle und trockene

Lagerräume

it einem Keller darunter und bequemer
Einfahrt, ſofort zu vermieten. (* gms
Alicestraße 191, part.

Zentrum, alt renom Geſchäfthaus
mit Laden (2 Schaufenſter), zwei
Stockwerken u. Dachgeſchoß, tvegen
Zurückziehung d. d. Beſ. an nur
ſeriöſe Firmen zu verinieten. Näh.
Aufſchluß nur durch den Allein=
beauftragten
Ferdinand Braun,
Immobilienverwertung,
Karlſtraße 66. Fernr 517. (*md

GPllanzendultesm
genehm zu mit
Waldflora
Alle wirken
Stoffe, die sonssd
Kochen oden
brühen vernichtet wurden, blsiben erhalten. I
erklärt sich die unübertroffene Wirkung
unschädlichen Naturheilwege.
Die verschiedenen Waldflura- Spezialität.-
Nr. 0 bis Nr. II finden Anwendung:
Gicht, Reißen, Rheuma, Adernverkar!
Ischias, Fettleibigkeit, Enkzündungen, R
Geschwuüren, Neigung zu Eiterungen,
ausschlag, offene Beine, Kopfuchne
Energielosigkeit, Blutreinigung, Z-
Blasen-, Nieren-, Lungen-, Stein-, M
Darm-, Nerven- und Stahl-Leider-
Verkuf in Apothehen, Drogerien, Reformhc.
Georg Rich. Pflug 8 Co., Gera (T

aufgeschlos-n

Adlern
Schreibmasckin

ſehr billig abzu elen
Müller &Ober
Rheinſtr 39 (14 Ib

Inmitten der Eberſtädter

Laden

mit 3 Zimmerwohn. (Zentr.) abzugeb. bei
350. Abſtandsſumme. Monatl. Miete
125 K. Angebote unter D 136 an die Ge=
chäftsſtelle
.

Garten mit Obſt= u. Waldbäumen, mit
Umzäunung, als Bauplatz preiswert zu
verkaufen.
(1441b.
Näheres Am Elfengrund 83.

Thaiſelongues, klein.
Klubſofa gebr. See=
gras
=Matratze bill. z.
verk. Koch Nachf.,
Hochſtr. 30. Tel. 1517.
(1561a)

Ot

Wir haben in unſerem Bankgebäude mehrere

cene hene Sureraume
(200 qm) ganz oder geteilt, ſowie einen

einen Taden

mit einem Schaufenſter per alsbald zu vermieten.
Darmstädter u. Hationalbank F. a. 4.
Rheinſtraße 22
Rheinſtr. ße 22
4b

Jg. Wolfshund
entlaufen. Abzugeb.
Roßdörferſtr. 121. (

Kanarienvogel

Zu beriehen durch alle E
Kalole-
Mrsrnene

entflg. Altersheim
Frankfurterſtr. 51.

Joh. Vaillant ?K

Haldfler
Miederlage für Darmsted

Reformhaus
Braunwartk
Ernst-Ludwigstraße 3

[ ][  ][ ]

ruimizter 23

Mittwoch, den 23. Januar 1929

Eeite 3

Ahs der Lundrshaupiſtadt.
Darmſtadt, 23. Januar.
Des Banderers Heimkehr.
Di Wünzer wurde geſtern mittag um 2 Uhr zur letzten Ruhe
t. In dre weiten Halle des Krematoriums hatte ſich neben der
und den nächſten Freunden eine große Verſammlung von Män=
irngefunden
, um Abſchied zu nehmen don dieſem ſeltenen Men=
v
Zu den Amtsgenoſſen und Parteifreunden geſellten ſich der

Gi. der Silan Seiteltien de Auterie. De Haf.
eizen warfeir ihr Licht auf den ſchlichten Sarg, den Kränze und
er gewinde bedeckten und umrahmten. Pfarrer Nückert zeigte
iſnter lebenswarmen, packenden Trauerrede, wie in Nudi Wünzer
18 ürteswort Geſtalt und Wirklichkeit gewonnen habe: Ich will dich

Plynlichkeit, eines Originals im beſten und höchſten Sinne
dets’oste3. In markigen Sätzen ſchilderte der Geiſtliche den aufrechten,
wanhia 4tigen, gütigen, frommen deutſchen Mann, den Naturfreund und
WüSau ter, den Dulder und Ueberwinder, und verglich ſein Schickhſal mit
ein ner rieſigen Ciche, die der Sturm gefällt habe.
u5 Orgeiklang und Gebet ergriff Oberbürgermeiſter Dr. Gläſ=
UIm Namen der Freunde, der Amtsgenoſſen, des Odenwaldklubs
ßer Sektion Starkenburg des Aſpenvereins das Wort zu folgendem
EcRtaruß: Es entſprach dem ſchlichten Weſen unſeres Freundes Wün=
enz
irer beſcheidenen, ehrlichen Art, ſeiner Anſpruchsloſigkeit, daß
me ſo zu Grabe tragen, wie er geweſen wau. Und doch drängt es
micch /h ein Wort zu ſagen dem Freund, dem Menſchen, dem Ueber=
gtſofost
geſng. Treu warſt Du, edel und gut. Mit dem Ange des Künſtlers
zauh3r berbunden mit der Natur, aber auch mit dem Weſen des
h4 =andersmannes. Trutzig und feſt, nie klagend, ungebeugt von
en 6-men, wie ein Nieſe Deines von Dir ſo geliebten Waldes warſt
ſus uin= uns. Du kannteſt weder Kleinmut noch Zagen. In Dir
u
üdee bewegte Stimme der Liebe zu den Menſchen auch in ihrer
Seppardt Did ichiül ud zur allgütigen Mutter Natur. Du bliebſt jung im Herzen
Snm des Ler nöf tieſt Sehufuht zum Wandern bis zum Ende. Du warſt Wan=
ven
Miter L. 2)ram gai Frühliug bus zum Winter unſeres Lebens, Du warſt ſtets
Venier, Berli, mefituc biſt nun aufpärts gewandert.
Arverden in Dankharkeit für das, was Du uns warſt und getan
Füruß alle, mit Dir verhunden bleiben für alle Zeiten in Liebe.

kauft

Das Beileid des Landtagspräſidenten Delp.
ſer KAi zu Landtagspräſident Delp. richtete an Frau Oberſtaatsanwalt

al Dr. Mlen 1a
Haurausfall 79
am

RRhadt f
dist der
ünhge ſolgendes Schreiben:
lich euptohl i0
Sehr geehrte Frau Wünzer!
* Begeig Meisl 1 9 Sachricht von dem Hinſcheiden Ihres hochverehrten Herun Ge=
ntühnres
)t Awſchillsrftillt mich mit tiefem Schmerz. Geſtatten Sie mir, daß ich Ihnen
Feit. Puekung ſa ) iitz Fhren mein herzlichſtes Beileid zu Ausdruck bringe. Während
Innährigen Tätigkeit Ihres Gatten im Heſſiſchen Landtag hatte
heuerrheit, die Lauterkeit ſeines Charakters, die ihn auch dem poli=
hein
disyner gerecht werden ließ, ſeine perſönliche Liebenswürdigkeit
THaAbſieh ue unermüdliche Arbeitsfreudigkeit kennen und ſchätzen zu ler=
ewundernswert
und für mich unvergeßlich iſt, wie Ihr Gatte
etuetten Jahren trotz ſeines ſchweren Leidens Pflichterfüllung bis
ieie übte.
der Verſicherung ausgezeichneter Hochachtung
Ihr ergebener
Delp,
Präſident des Heſſiſchen Landtags.
Proſ. Dr. Chriſtoph Schmehl
ſrhönen Alter von 77 Jahren hat nach kurzem Krankſein Prof.
un ehl das Zeitliche geſegnet. Mit dem Verſtorbenen iſt eine
Axteſten Perſönlichkeiten Darmſtadts, einer der bedeutendſten
enhulmänner, ein Schulmathematiker von deutſchem Ruf heim=
Wohl heſcränste ſicn feine Aulslätigkeit im weſentlichen auf

rhalls 9 kei

rke am Kapellplatz, die heutige Ludwigs=Oberrealſchule, die
nan beſten Mannesjahren als geſchätzten Lehver ſah, wohl war
zſweidenheit ſelbſt, eine einfache, ſtille Gelehrtennatur, die ihr
iides Streben und mitunter hartes Kämpfent am Schreibtiſch
ch er dafür brachten ihm ſeine ungezählten Werke perſönliche
Erfolge in den verſchiedenſten deutſchen Landen. Schmehl
ſich konkurrierende Fachgenoſſen, die teilweiſe weit geſchickter
amne pädagogiſche Errungenſchaften in die Wagſchale zu wer=
nlen
, aber an praktiſcher Pädagogik hat ihn keiner übertroffen.
as keiner ſeinen klaren, weitſchauenden Blick für die zwangs=
e
reformmäßige Umgeſtaltung des Geſamtunterrichts, beſon=
ſunthematiſchen
Diſziplinen, keiner ſeinen Mut, auf dem als
iarmäß richtig erkannten Weg als Pionier voranzuſchreiten.
obene war jedoch nicht nur ein praktiſcher Schulmann, der
emer in Heſſen zur Klärung und Schaffung der neuen beſſeren
lriiſſe nach Kräften beitrug, ſondern auch ein fleißiger Fach=
Seine Feder befaßte ſich mit den mannigfaltigſten Pro=
eitete
mit an ungezählten Werken und Zeitſchriften. Auch
ugen auf dem Gebiet des Privatunterrichts dürfen nicht un=
oSen
. Er unterrichtete an allen hieſigen Privatanſtalten, und
A0eniken ihm die Erreichung der verſchiedeiiſten Berufsziele.
awarb er ſich große Verdienſte um die Hetausgabe der Re=
ioim
Elias und Singer für Mittel= und Hockſchüler. So hat
BZr. Schnehl bei Fachgenoſſen und Schüler) ein dankbares
ü immer geſichert. R. j. p.

hannt wurden: am 14. Dezember: der proviſoriſche Gewerbe=
Nteb Limpert zum Gewerbelehrer an der Fortbildungs=
Ah dern und Umgegend, Kreis Schotten, mit Wirkung vom
M2äenſtantritts; am 16. Januar: der Studienaſſeſſor Dr.
Arsbert aus Darmſtadt zum überplanmäßigen Studienrat,
zihzt vom 1. Januar an.
ſches Landestheuter. Heute Mittwoch die Fledermaus
Eu Strauß. Roſalinde: Roſe Landwehr; Adele: Negina
AaSky: Käthe Gothe; Ciſenſtein: Guſtav Deharde; Frauk:
Auum; Falke: Carl Ebert=Beher; Alfred: Adolf. Jaeger;
ue Baumeiſter; Blind: Hans Neh. Muſikaliſche Leitung:
eisger (Gemeinde P, Beginn: 19.30 Uhr).
Ei en Haus findet heute um 20 Uhr die aus ſpielplantechni=
7 für längere Zeit letzte Wiederholung des Schwankes
ſot alles in der Inſzenierung Günter Häenels und der
Erſtaufführung ſtatt. (Zuſatzmiete V).
wige Wiederholung des Schauſpiels Verhrecher be=
(ichen Wünſchen aus der Geſchäftswelt entſtrechend um
* Beſetzung iſt die der Erſtaufführung (Miete C).
ewgührung aus dem Serail geht morgen Don=
en
Haus in Szene Käthe Walter, Regina Harre,
Beinrich Kuhn, Johannes Biſchoff, Eugen Vogt ſiugen
Als Velmonte jaſtiert Otto Stadelmeier vom Stadt=
s
Gaſt (Zuſatzmiete VI, Beginn 19,30 Uhr).
htſche Erſtaufführung der Oper Sly von Ermanno
t Donnerstag, den 31. Januar, um 19 Uhr, ſtatt. In
er größte Teil des Opernperſonals beſchäftig: Die
ja hat Genralmuſikdirektor Dr. Böhm, die Inſzenie=
Maria Rabenalt GBühnenbild: Lothar Schenck
von Schiller in der neuen Inſzenierung Cerl
Ptag, den 27. Januar, wieder aufgeführt.
Haus findet an dieſem Tage eine Wiederholung von
Tatme in der Inſzenierung Renato Mordos mit
der Titelrolle ſtatt.
Tante und andere Begebenheiten ven
gen übermorgen Freitag im Kleinen Haus wieder zur
tzmiete IV, Beginn 19,30 Uhr).
Trotz des großen E=folges, welchen das Herrnfelé=
ſem
überaus luſtigen Eröffnungsſtück hatte, wird heut=
anuar
, Wer iſt der Vater? zum letzten Male, auf=
neuen
Stück Berlin bei Nacht Platz zu machen. Ver=
ſorderr
einen Aufmarſch von 5 Komikern, die einen
eit in Szene ſetzen, der damit endet, die Zuhörer fat
Lachen zu zwingen. Kartenverkauf: Verkehrsbico,
faße 14 Telephoniſche Beſtellung 389.
Die Briefeinwürfe am und im Poſthaus in der
mit der Bezeichnung Ortsſendungen und Fern=
n
. Das PublikumVolle auf dieſe getrennten Ein=
ſchten
, weil ande 3 Verzögerungen unvermeidlich

Zur Perhütung von Anfällen.
Eine Reichs=Unfallverhükungswoche vom 24. Febr. bis 3. März. Erſchreckende Zahlen: 1928 wurden
24000 Menſchen durch Unfälle geköket.- Eine Million Unfälle wurden allein in verſicherken Bekrieben gezählk.

Een din Derdeneicen Ei duref uerſieten deiſen eife
niſationen und Verbände eine Reichsunfallverhütungs=
wock
e.
Das Ziel der Reichsunfallverhütungswoche iſt, durch eine großzügige
Aufklärungsaktion unter den Arbeitern, Angeſtellten und im allgemeinen
Publikum, namentlich auch in Schulen Verſtändnis für die Notwendig=
keit
und Möglichkeit der Unfallverhütung zu wecken und dadurch die
hohen Unfallziffern in den gewerblichen, landwirtſchaftlichen Betrieben,
bei öffentlichen Verkehrsmitteln, ſowie im Straßenverkehr herabzu=
mindern
.
Um eine einheitliche und möglichſt wirkungsvolle Durchführung der
Reichsunfallverhütungswoche auch in Darmſtadt zu gewährleiſten, hatte
Bürgermeiſter Mueller namens der Stadt Darmſtadt alle in Frage
kommenden Organiſationen und Veubände zu einer Beſprechung in den
Stadtverordnetenſaal (Rathaus) eingeladen. Der Einladung war weit=
gehendſt
Folge geleiſtet worden. Bürgermeiſter Mueller nahm Gelegen=
heit
, die Verſammlung herzlich zu begrüßen und auf die Bedeutung der
Reichsunfallverhutungsſoche beſonders hinzuweiſen, wobei er der Hoff=
nung
Ausoruck gab, die großzügige Veranſtaltung möge den Erfolg
haben, die Unfallziffer möglichſt herabzudrücken. Herr Dietrich von
der Reichsfleiſcherberufsgenoſſenſchaft Mainz führte anſchließend folgen=
des
aus:

Uule en eice erte e echen geaitait De ee
gemeinheit zu veranlaſſen, den Gefahren des Lebens eine größere als
die bisherige Aufmerkſamkeit zuzuwenden.
Im letzten Jahre ſind allein 24 000 Menſchen durch Unfälle getötet
worden, wovon etwa ein Drittel den Gefahren in den verſicherten Be=
trieben
erlegen ſind.
Eine Million Unfälle wurden allein in den verſicherten Betrieben
gezählt. Man kann beſtimmt annehmen, daß eine weitere Million Men=
ſben
in Deutſchland den Gefahren des täglichen Lebens zum Opfer ge=
fallen
ſind
Während bei der Fleiſcherei=Berufsgenoſſenſchaft die Unfälle, an
Arbeitsmaſchinen von 22 Prozent auf 15 Prozent aller entſchädigten
Unfälle zurückgegangen ſind durch intenſive Arbeit auf dem Gebiete der
Unfallverhutung gemeinſam mit den Maſchinenherſtellern, haben die

Ueber Leſſing im Lichte der Reinkarnationslehre wird Dr. Hals
Erhard Lauer aus Wien am Montag, dem 11. Februar, abends 8.15 Uhr,
in der Loge, Sandſtraße 10, im Rahmen der Anthropoſophiſchen Geſell=
ſclaft
ſpreihen. Aus welchen Zuſammezhängen wird die geiſtige
Sitnation verſtändlich, in der Leſſing im 18. Jahrhundert vor uns ſteht?
Er trug in ſich ein Doppeltes: Den Rationalismus und das Streben,
ihn zu ſpiritualiſieren. Eine Zeitkultur die Kultur des Jahrhun=
derts
eines Voltaire fuhrt ihn zur Aufklärung, ſein tiefſter Impuls
aber führt ihn hindurch dureh dieſe Aufklärung und hinauf zu neuen
Geiſtesquellen. Es wird in dieſem Vortrag in nicht hergebrachter Art
eine Würdigung geboten dieſes großen Vertreters eines neu heraufkom=
menden
Bewwußtſeinszeitalters und ſeiner noch viel zu wenig erkannten
Möglichkeiten. (Anzeige folgt.)

Grundet jetzt schon‟
St.416
Weihnachtssporkassen
fi
Weihnachten 1929
Städtische Sparkasse Darmstadt.
Bühnenvolksbund. Als nächſtes Schauſpiel haben wir für die
Miete K Die Verbrecher von Ferdinand Bruckner gewählt. Das
Stück iſt nur für reife ernſte Menſchen und unter keinen Umſtänden
für Jugendliche geeignet. Wir müſſen deshalb von unſeren Mitgliedern
verlangen, daß ſie ihre Jugend zu Hauſe läßt. Das Stück ſelbſt gibt
einen ernſten und eindringlichen Zeitausſchnitt. Wer das Stück nicht
beſuchen will, kann ſpäteſtens drei Tage vor der angeſetzten Vor=
ſtellung
ſeine Karte in unſerer Geſchäftsſtelle bei Chriſtian Arnold
am weißen Turm zurückgeben und erhält dafür einen Schauſpielgut=
ſchein
. Wer von den Mietern der Gruppe A das Stück anſehen will,
erhält in unſerer Geſchäftsſtelle eine Karte zur Vorſtellung der K=Miete,
ſofern er ſich in eine Liſte einſchreibt, die ſpäteſtens drei Tage vor der
Vorſtellung abgeſchloſſen wird. Zugleich muß die Mietkarte zur Ab=
ſtempelung
vorgelegt werden. Alle A=Mieter, welche die Vorſtellung
nicht wählen, werden durch eine andere Schauſpielvorſtellung entſchädigt.
Da eine Einführung und Einfühlung in das neue Werk notwendig iſt,
haben wir den Schriftſteller Wilhelm Michel zu einem Vortrag hierüber
gewonnen, der am Sonntag, den 27. Januar, vorm. 11,30 Uhr, in der
Aula des Realgymnaſiums (Kirchſtraße) ſtattfindet. Der Eintritt iſt
frei. Es können nur Mitglieder zugelaſſen werden. (Siehe Anzeige.)
Naturheilverein e. V., Darmſtadt. Heute abend wird der drei
Abende umfaſſende Kurſus von Herrn Dr. Jockel im Phyſikſaale des
Realgymnaſiums über: Anwendungen und Maßnahmen der natütlichen
Lebens= und Heilweiſe fortgeſetzt. Am Montag ſprach Herr Dr. Jockel
in klarer, verſtändlicher Weiſe über den Knochenbau, die Muskeln, die
innenen Organe, die Haut und deren Zweck und Tätigkeit. Beſonders
die Wirkung der äußeven Reize (Licht, Luft und Waſſer) auf die tiefer
gelegenen Orgone ſchilderte der Redner vortrefflich. Anſchließend wurden
einige kleine Wickel (Hals, Bruſt und Waden) geübt. Auch heute und
Freitag werden alle vorkommende Packungen ppaktiſch vorgeführt. Be=
ginn
8 Uhr. Gäſte willkommen.
Was iſt Fe de Ko??? Der Schleier lüftet ſich,
wie bei den Mäöchen Afghaniſtans. Fe de Ko iſt
Kluge Männer und weiſe Frauen halten es für einen Druckfehler
des Wortes Pe=be=ko. Und verwenden die drei Silben bereits für
Kreuzworträtſel. Aber die ſo tun, ſchweben in einem Irrtum!
Es handelt ſich keineswegs um dieſes berühmte Zahnputzmittel!
Es ſollen ja auch nicht die Zehne gezeigt werden, ſondern bloß
Achte! Nämlich acht beſcheidene Reichsmark für den Eintritt
zum Feſt der Komödianten (oder auf deutſch: Fe
de Ko!), welches am Roſenmontag im Saalbau ſtatt=
findet
. Kommt alle, die Ihr vergnügt ſein wollt! Es tut ſich
was dort!!

Die weltberühmten Pfarrer
KMEIPP-PILLEN
zuverlässig zur, Blutreinigung und
Stahlgang-Regelung
Rheum, Sapo je 2, Cal. 3, Junip. 1. Rloe 4.
In alfen Aposheken Mk. 1.
Rneipp-Kur-Wegweiser
kostenfrei durch Kneinp-Haus-Centrale WDürzburg.

Verkehrsunfälle, d. h. alle Unfälle, die unſeren Verſicherten auf öffent=
lichen
Straßen zugeſtoßen ſind, eine ſtarke Zunahme erfahren und ſtellen
jetzt 38 Prozent der entſchädigten Unfälle dar. Dieſe Schäden können
nur durch Belehrung und Aufmerkſammachen auf die Gefahren des
Lebens bekämpft werden. Wenn hiernach die Verufsgenoſſenſchaften ein
ſtarkes Intereſſe an einer Propaganda für die Unfallverhütung haben,
ſo hat die Allgemeinheit ein gleiches Intereſſe daran,, weil auch den
wicht gegen Unfall Verſicherten die gleichen Gefahren drohen.
Die Berufsgenoſſenſcheften werden in der Unfallverhütungswoche
vom 24. Februar bis 3. März 1929 in allen größeren Betrieben Vortväge
über die Vermeidung von Unfällen veranlaſſen. Sie ſtellen auc ihre
techniſchen Aufſichtsbeamten für öffentliche Vorträge zur Verſigung.
Damit iſt aber nur wenig für die Unfallberhütung erreicht. Die Unfall=
verhütungswoche
muß deshalb alle Menſchen erfaſſen, die die Notwen=
digkeit
erkannt haben, den ſchueren Schäden, die von den Unfällen er=
zeugt
werden, Schnerzen, Kummer, Elend, zerſtörtes Familienglück,
vernichtete Exiſtenzen, geſcheiterte Zukunftshoffnungen und verlorene
lrirtſchaftliche Werte, entgegenzutreten.
In dankenswerter Weiſe haben ſich alle Behörden, die Preſſe, die
Schulorganiſationen, Gewerkſchaften, Arbeitgeberverbände, karitativo
Verbände, Rote=Kreuz Organiſationen und Arbeiter=Samauiterbünde be=
reit
euklärt, bei der Bekämpfung der Unfallgefahren durch Belehrung
mitzuwirken. Die Lichtſpieltheaterbeſitzer ſind bereit, Unfallverhiitungs=
filme
und Stehbilder in ihren Theatern vorzuführen. Die Berufs=
genoſſenſchaften
haben, in ihren Betrieben. Unfallverhütungskalender
verteilt oder werden dies noch tyn. Die weiteren Schriften Augen auf
und Landwirtſchaftliche Unfallverhütung befaſſen ſich auch mi der Be=
kämpfung
der Unfallgefahren. Die Schrift Augen auf wendet ſich
ganz beſonders gegen die Gefahren des Verkehrs. Vom 1. Januar ab
wind an den Schaltern ſämtlicher Poſtanſtalten das Heftchen Augen auf
gegen 15 Pf. pro Stück abgegeben. Die im 3. Nachrichtenblatt der
N. U. Wo. aufgefuhrten Unfallverhüitungsbilder werden vom Verband
der gewerblichen Berufsgenoſſenſchaften nach Auswahl der Ortsaus=
ſtbüſſe
dieſen durch Vermittlung der Bezirksausſchüſſe koſtenlos zur Ver=
füguug
geſtellt. Vostragsentwürfe und ſtatiſtiſche Angaben ſollen im
nächſten Nachrichtenblatt erſcheinen. Zur Information für Vortragende
iſt auf der Seite 6 der 3. N U. Wo.=Nachricht ein Literatur=Verzeichnis
über erſte Hilfe und Unfallverhütung wiedergegeben.
Hoffen wir, daß die Reichsunfallverhutungswoche im Intereſſe un=
ſerer
Bürger einen vollen Crfolg hat.
Anſchließend fand eine Ausſprache ſtatt, in der die Vertreter der
einzelnen Organiſarionen ihre Bereitwilligkeit zur Mithilfe erklärten
und die einzelnen Unterausſchüſſe gebildet wurden.

Einſtellung von Zivilſupernumeraren bei der
Reichsbahn.
Nach einer Verfügung der Reichsbahnhauptverwaltung vom 5. Ja=
nuar
1929 ſollen, wie die Deutſche Beamtenbund=Korreſpondenz erfährt,
zur Sicherung des Nachwuchſes an Beamtenkräften im
gehobenen mittleren nichttechniſchen Dienſt der Reichsbahn
im Laufe des Geſchäftsjahres 1929 wieder Zivilſupernumerare und Eiſen=
bahnaſpiranten
für dieſem Dienſt (Beſoldungsgruppe 7) einberufen wer=
den
. Die Reichsbahndirektionen ſind ermächtigt, im laufenden Wirt=
ſchaftsjahre
Zivilſupernumerare und Eiſenbahnaſpiranten einzuſtellen,
und zwar je zwei Drittelſ zum 1. April oder 1. Mai und den Reſt zum
1. Oktober oder 1. November.

Familiengeſchichtliche Vereinigung.

Hauptverfammlung mit Vortrag von Prälat D. Dr. Diehl über:
Führende Darmſtädter Perſönlichkeiten aus dem geiſtlichen Stande.
Die Hauptverſammlung wurde von dem 2. Vorſitzenden, Staatsrat
Dr. Schliephake, geleitet. Aus dem von ihm erſtatteten Jahres=
bericht
ſei nur mitgeteilt, daß die Zahl von 282 auf 438 Mitglieder ge=
ſtiegen
iſt. Das Vereinsvermögen beträgt 237,49 Mk. Die Veröffent=
lichung
der wertvollen Mitteilungen ſchreitet rüſtig voran.
Hierauf hielt Prälat D. Dr. Diehl einen aus dem Vollen ge=
ſchöpften
trefflichen Vortrag über obiges Thema. Er führte etwa fol=
gendes
aus. Nach einer geiſtvollen Einleitung ging er auf die verſchie=
denen
Gebiete, mit Ausnahme des rein kirchlichen, ein. Auf dichteri=
ſchem
Gebiet iſt am wenigſten geleiſtet. Hier wire nur der Kirchenlied=
dichter
H. L. Schloſſer (F 1723) zu nennen. Sein Lied Hab acht
auf mich in aller Not uſw. iſt nach den Beſtimmungen der May’ſchen
Stiftung am Jakobitag jeden Jahres in allen Volksſchulen der Ober=
grafſchaft
zu ſingen, worauf jedes Kind eine Brezel erhielt, wie Vou=
tragender
ſich lebhaft aus ſeiner Jugend in
cau erinnerte.
Denn ſind nur einige Epitabhieberſe in der Stadtkirche zu erwähnen.
Das erſte Gebiet, auf dem die Darmſtädter großes geleiſtet, das frei
von Engherzigkeit war, ſind die Beziehungen der Kirchen zu=
einander
ins Internationale. Hier hat ſich vor allem der Hof=
prediger
Friedr. Wilhelm Berchelmann hervorgetan. In ſeiner
Jugend war er nach Holland gegangen und hatte ſich mit griechiſchen
Bibeltexten beſchäftigt. Da er vorzüglich Griechiſch verſtand, verkehrten
auch viele Griechen in ſeinem hieſigen Haus, das den Beinamen des gaſt=
lichen
Wirtshauſes hatte. Kein durchreiſender Theologe von Rang ver=
ſäumte
es, ihn aufzuſuchen. In dieſer Beziehung ſteht er ähnlich wie
Zinzendorf. Das Hauptgebiet iſt die Fürſorge für das Bil=
dungswefen
, und zwar Volksſchule, höhere Schule und Univer=
ſität
. Der Superintendent Angelus iſt der Vater des heſſiſchen
Volksſchulweſens. Er brachte es dahin, daß 75 vom Hundert Schulen
mit Theologen als Schulmeiſter beſetzt waren. Kein Kind ſollte kon=
firmiert
werden, ohne daß es leſen, ſchreiben und den Katechismus
kenne. Ihm reihen ſich noch viele an, ſo Balthaſar Mentzer
(16521688) nach dem Elend des 30jährigen Krieges, Joh. Heinr,
Gebhardt, Fr. L. Wagner. Dazu kommt dann noch das
höhere Schulweſen. Auch hier ging Angelus voran. Beſon=
ders
verdient machten ſich hier J. K. Arnoldi, Joh. Fr. Mike=
lius
und die beiden Wenck, Joh. M. Wenck, der Vater, und Helfe=
rich
Bernh. Wenck, der Sohn. Endlich die Univerſität Gießen als luthe=
riſche
Hochſchule gegenüber Marburg. Auf dem G biete der Kunſt iſt be=
ſonders
Johann Konrad Lichtenberg zu nennen, der Vater
des berühmten Phyſikers und Satirikers, der ſich als Baumeiſter aus=
zeichnete
. Er iſt als ſolcher noch nicht gewürdigt, Baurat Krauß hat
auf ihn hingewieſen. Das Waiſenhaus (1758), jetzt Gymnaſium, iſt ſein
Werk, ebenſo die Kirchen von Gimbsheim, Biſchofsheim,
Naunheim. Auch hat Lichtenberg den Text für die Kantaten
Graupners geliefert.
Endlich ſeien die Leiſtungen der Darmſtädter auf dem Gebiet der
chriſtlichen Barmherzigkeit und ſozialen Arbeit er=
wähnt
, hier vor allem das Hofheimer Spital, das urſprünglich
für alle alten, kranken und breſthaften, nicht bloß geiſteskranken Perſonen
beſtimmt war. Zum Schluß ſei noch auf E. Philipp Ziehl (1696
bis 1748), den Begründer des Darmſtädter Waiſenhauſes, hingewieſen.
Er war mit Auguſt Hermann Francke befreundet, der wieder=
holt
bei ihm in Darmſtadt auf Beſuch war.
Der glänzende, tiefgründige, mit allerlei Schlaglichtern auf die heu=
tige
Zeit ausgeſtattete Vortrag fand lebhaften Beifall, woran ſich der
K. Noack.
Dank des Vereins ſchloß.
Die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener e. V., Orts=
gruppe
Darmſtadt, hielt am 19. Januar 1929 im Vereinslokal Zun
Krone ihre Generalverſayumlung ab. Der 1. Vorſitzende, Kamerad Albr.
Bock, begrüßte die erſchienenen Kameraden auf das herzlichſte. Nach
Verleſung des Protokolls über die Monatsverſammlung am 15. Dezem=
ber
1928, ſowie des Protokolls über die=Generalverſammlung am 21. Ja=
nuar
1928 durch den Schriſtführer, gab der Rechner, Kam. Exner, einen
Bericht über die Veranſtaltungen im abgelaufenen Geſchäftsjahre. An=
ſchließend
erſtattete er ſeinen Kaſſenbericht. Der 1. Vorſitzende berichtete
hierauf eingehend über die Tätigkeit im abgelaufenen Geſchäftsjahr. In
den Vorſtand wurden folgende Kameraden gewählt: Albrecht Bock
1. Vorſitzender, Heinrich Wenz 2. Vorſitzender, Georg Aßmuth
1. Rechner, Adam Itzel 2. Rechner, Heinrich Aulbach 1. Schrift=
führer
, Ferdinand Flah 2. Schriftführer, Karl Schmitt 1. Beiſitzer,
Cdmund Otto 2. Böiſitzer, Konrad Hofmann, 3. Beiſitzer. Zu
Kaſſenprufern wurden die Kameraden Friedrch Günter und Heinrich
Schveickert gewählt. Nackdem der 1. Vorſitzende, Kam. Bock, dem alten
Vorſtand ſowie dem Wahlleiter, Kam. Günter, ferner deſſen Schriſt=
führer
, Kam. Diefenbach, und den Beiſitzern Förſter und Wenz den
Dank für ihre Muhewaltung ausgeſprochen hatte, ging er zu Punkt Ver=
ſchiedenes
, u. a. Beſprechunn des Programms für den Monat Februar,
über. Da weitere Wortm=ldungen nicht mehr vorlagen, erklärte Kam.
Bock um 1 Uhr die Verſammlung mit Wuten des Dankes für beendet.
Liedertafel=Maskenball. Die Vorbereitungen für den Karneval
in Nizza am kommenden Samstag im ſtädt. Saalbau ſind in vollem
Gange. Der Saalbau wird in einen ſüdländiſchen Garten verwan=
delt
, in dem unter Palmen in feenhafter Beleuchtung die Paare luſt=
wandeln
. Beleuchtete Waſſerfontänen werden das farbenfrohe Bild
noch unterſtützen. Ruhebänke in den Gartenanlagen laden zum be=
ſchaulichen
Verweilen ein. Natur=Pflanzenſchmuck, Bäume, Schling=
gewächſe
uſw. geben dem Garten ein Gepräge, das der Wirklichkeit der
Nizza=Landſchaft nahekommt. Das Motto geſtattet Damen und Herren,
im Geſellſchaftskleid bzw. Geſellſchaftsanzug den Ball zu beſuchen, aber
auch jedes Maskenkoſtüm zu verwenden. Karten zu Mk. 5. ( Vor=
verkaufspreis
) nur bei Zigarren=Wacker, Soderſtraße 14.
(Siehe Anzeige.)

[ ][  ][ ]

Ceite 6

Mittwoch, den 23. Januar 1929

Nummer

Das Reichs=Weitkochen.
Geſtern nachmittag um 4 Uhr begann im großen Saale der Turn=
halle
am Woogsplatz das von der Direktion der Städtiſchen Betriebe
für Darmſtadt veranſtaltete Ortswettkochen. In dankenswerter Weiſe
heiten ſich genügend Damen zur Durchführung des Wettkochens zur
Verſügung geſtellt, um den zahlreich erſchienenen Zuſchauern zu be=
wveiſen
, wie raſch, ſaubar und billig man eine vollſtänlſige Tageßmahlzeit
auf Gas zubereiten kann. Einleitend begrüßte Herr Direktor Nuß
die zahlreich Erſchſienenen, insbeſondere die Damen der Stadtverwaltung
und der Stodtverordnetenverſammlung, die Damen des Hausfrauen=
bundes
und die Vertreter der Preſſe, der Hauswirtſhaftlichen Fort=
bildungsſchule
und die Preisrichteriunnen. Er ſpruch den beſonderen Dank
der Stadt den Damen aus, die ſich für das Wettkochen zur Verfügung
geſtellt hatten, und teilte mit, daß die Kocher für den 1. Tag von der Fa.

Welte; begrtihie e di Pertreten des Gacherbranics Werlte. Gerft
Dibl.=Jng. Winterberg und Frau Dibirſch=Stolle. Hierauf nahm
Herr Dipl.=Ing. Winterherg das Wort. Eu begrüßte im Namen
des Reichsausſchuſſes für ens Reichswettkochen die Erſchienenen. Er=
führte
aus, daß vor zirka 3 Jahren zum erſten Male eine ſerarüge Ver=
auſtaltung
ſtattgefunden hatte, und es danm den Hausfrauen überlaſſen
blieb, zu beweiſen, daß man mitz der Verwendung des Gaſes in der kür=
zeſten
Zeit mit dem geringſten Brennſtofſverb auch ſeine Speiſen her=
ſtellen
konnte. Er wies darauf hin, daß Millionen von Werten dem
Voltsvermögen erſpart werden, wenn im weiteſten Maße das Gas als
Breunſtoff verpandt wiud. Das hieſige Wettkochen gehört mit zu dem
Reichsweitkochen, das den Auftakt zur großen Ausſtellung Gas und
Waſſer in dieſem Jahre in Berlin bildet, Birka 500 derartige Orts=
weitkochen
haben bis Ende Februar in Deutſchland ſtattgefunden und
zeugen für das enorme Intereſſe, das man dieſer Veranſtaltung ent=
gegenbringt
. Hierauf nahm der Leiter der Werbeubteilung der
Städtiſchen Betriebe Darmſtadt, Herr Dr. Halberſtadt, das Wort
und erlänterte kurz die Bedingungen, die für das Preiswettkochen ge=
ſtellt
waren. Jeder der 14 Kocher war mit einem beſonderen Gasmeſſer
verſehen, ſo daß man bei jeder der Teilnehmerinnen den Gasverbrauch
genau feſtſtellen konnte. Die Aufſichtsdamen ſtellten genau die Zeit feſt,
innerhalb der die Speiſen zubereitet wurden. Bereitet wurden in drei
Abſchnitten: 1. 1½ Liter Kafeovaſſer, 2. eine Mitta smahlzält, be=
ſtehend
aus: 2) 1½ Liter Erbſenſuppe, b) 1 Pſund Gulaſch, () 1½ Pfd.
Kartoffeln, d) 1½ Pfd. Roſenkohl, e) 2 Liter Spülwaſſer, 3. Zum Schluß
für die Abendmahlzeit: 11 Liter Teewaſſer. Zwiſchen jedem Abſchmitt
wurde eine Pauſe von 5 Minuten zum Abkühlen der Kocher eingelegt,
Für die Zuteilung entſcheidend war die Schmackhaftigkeit der Speiſen,
der geringſte Gasverbrauch und die kürzeſte Zeit. Mit dem Wunſche,
daß die Siegerin in dem Darmſtädter Wettkochem auch in dem ſpäter
anſchließenden Bezürks= und Reichswettkochen ſiegreich beſtehen möge,
ſchloß der Redner ſeine Ausführungen. Alsdann begann das eigent=
liche
Wettkochen. Im Laufe des Kochens nahm die Vorſitzende des
Hausfrauenbundes Darmſtadt, Frl. de Weerth, das Wort und gab
ihrer Freude darüber Ausdruck, daß die Darmſtädter Hausfrauen ſich
bereit gefunden hatten, ühre Kunſt an den praktiſchen und außerordent=
lich
Arbei= erſparenden Gasgeräten, die heute ihren Siegeszug bei
allen Kulturvölkern halten, zu zeigem. Sie wüinſchte der Veranſtaltung
vollen Erfolg.
Nachdem das Wettkochen beendet war, hielt Frau Dibitzſch=
Stolle einen äußerſt intereſſanten Vortrag über die zweckmäßigſte
Verwendung des Gaſes im Haushalt. Während dieſer Zeit war das
Preisrichterkollegäum mit der Feſtſtellung des Ergebniſſes beſchäftigt.
Es konnten zuerkannt werden: 1. Preis Frau Volk, 2. Frau Flat, 3. Frau
Pfeffer, 4. Frau Schäfer, 5. Frl. Spamer, 6. Frl. Steffen, 7. Frau
Jung, 8. Frau Schöner, 9. Frl. Kullmann, 10. Frau Kuhry, 11. Frau

Prager, 12. Frau Molsberger, 13. Frau Lampert, 14. Frl. Kraft.
Gleich=eitig wurde das Ergebnis des Preisratens feſtgeſtellt. Den
erſten Preis errang Herr Karl Hoffmann, den zweiten Preis Herr
Murck und den dritten Prels Frau Sulzmann.
Die gauze Veranſtaltung war von Muſikvorträgen des Darmſtädter
Orcheſters umrahmt, das unter der bewährten Leitung des Herrn Kapell=
meiſters
Scklupp die Anweſenden auf das angenehmſte unterhielt.
Heute nachmittag fündet die Fortſetzung des Wettkochens ſtatt.

Evangeliſcher Bund. Der Deutſche Abend des Evangeliſchen
Wups-3-An!
alljäh lich im Januar ſmit und erfreut ſich ſtets eines
roßen Beſu.
euer wieder in der Stadtkirche am kom=
menden
Sonntag, Ki 27. b. M., abends 8 Uhr. Es iſt gelungen, La=
für
einen auch in Darmſtadt bekannten und fehr geſchätzten Nedner
zu gewinnen, den Frankfurter, früher Wormſer, Pfaryer Eſchenröder.
Er wird zu uns ſprechen über Deutſcher Glaube‟. In einer Zeit,
da die internatonalen Beziehungen der chriſtlichen Kirchen zu pflegen,
eine ſelbſtverſtändliche Sache geworden iſt man denke an die Stock=
holmer
und Lauſanner Weltkonferenz iſt es nicht überflüſſig, ſondern
ganz beſonders nötig, ſich über die beſonderen Beziehungen zu klären,
die Glaube und Volkstum auf deutſchem Boden eingegangen ſind. Dazu
ſoll der Vortrag dienen. Die Mitglieder des Evangeliſchen Bundes, ſo=
wie
alle Evangeliſchen ſind dazu herzlichſt eingeladen.
Bürgergeſangverein Beffungen 1863. Am Samstag, dem 26. Ja=
nuar
1929, findet, wie alljährlich, der große und bekannte Maskenball
in der Beſſunger Turnhalle ſtatt. Kaffee=, Likörſtube ſowie Photograph
ſind am Platze. Der Vorverkauf hat ſchon rege begonnen. Näheres ſiehe
Plokzte. Anzeige folgt am Freitag.

Lokale Beranſtalkangen.

Die bierunter erſcheſnenden Notizen ſind ausſchließllch als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falſe irgendwie ale Beſprechung oder Krliſt.
Maskenball des Männerquartetts Eintracht.
Luſtig und fidel verlief die erſte karnevaliſtiſche Veranſtaltung am ver=
gangenen
Samstag im Bürgerhof. Allen Teilnehmern ſowie allen, die
nicht teilnehmen konnten, zur Kenntnis, daß der offizielle Maskenball
des Quartetts am Samstag, 2. Fehruar, im Hanauer Hof ſtattfindet.
Näheres wird noch bekanntgegeben.
Schloßeafé. Der Beſuch des heutigen Nachmittags= Sonder=
konzertes
wird hierdurch beſonders empfohlen, da das Programm in
großer Abwechſlung einige unterhaltende Stunden verſpricht, All=

ie une ie etrelnlie de Fite ele e ie
lichſte Stimmung verſetzen wird. (Siehe heutige Anzeige?

Aus den Parkeien.

Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Heute
abend 8 Uhr findet im Reſtaupant Gutenberg, Ecke Wieſen= und Graſen=
ſtraße
, ein Walter Flex=Abend ſtatt. Frau Prof. Kloos hat ſich bereit
erklärt, uns hierüber einem Vortrag zu halten. Die Mitglieder werden
gebeten, zu dieſem Abend zahlreich und pünktlich zu erſcheinen.
Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Die
Mitglieder der Frauengruppe werden darauf aufmerkſam gemacht, daß
Samstag, den 26. Januar, machm. 4½ Uhr, im Saalbau ( Jagdzim=
mer
) eine kleine Leſſing=Gedächtnisfeier ſtattfindet. Im
Anſchluß daran iſt ein geſelliges Zuſammenſein bei Kaffee oder Tee
geplant.
Slimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlel Ver=
antwortung
; für ſie bleibt auf Grund des 8 24 Abſ. 2 des Preſſegeſehzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortliſch.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nich
zurückgeſandt, die Ablebnung nicht begründet werden.
Es werden allgemein Klagen laut, daß am Verkehrshäuschen keiner=
lei
Schutzraum mehr gegeben iſt, was früher war. Aerztliche Anſicht,
Meinung der Schulverwaltung aben uns ihre Gutachten vielmehr Ver=
wunderung
kund über dieſen Mangel an geſchütztem Aufenthalt. Krank=
heit
könnte daraus entſtehen, Koſten für die Behörden ebenſo, Verkehrs=
gnordnungen
, vielmehr Büro dafür, Kartenabgaben uſw. wären wohl
am beſten im Schloß gegenüber, im wächtigen, verlaſſenen, unbewohnten,
angebracht, ebenſo die Näume für die Regelung des elektriſchen Be=
triebes
. Auch gibt es wohl ringsum noch mehr Gebäude. Stadt und
Land ſollten im eigenen Intereſſe Nat und Hilfe hierfünr haben.
Tageskalender für Mittwoch, den 23. Januar 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr, Ende
22.45 Uhr, R 4: Die Fledermaus Kleines Haus, Anfang 20 Uhr,
Ende 23 Uhr, Zuſatzmiete V: Thev macht alles Orpheum,
abends 20.15 Uhr, Herrnfeld=Gaſtſpiel: Wer iſt der Vater.
Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold. Hotel Schmitz, Spa=
niſche
Bodega, Stadt Malaga, Reichshof, Taunusburg, Weinhaus
Masim, Karlshof, Perkeo, Sportkaffee. Verein für natur=
gemäße
Lebens= und Heilweiſe, abends 20 Uhr, im Phyſik=
ſaal
des Realgymnaſiums: Vortrag, Kinovorſtellungen;
Union=Thegter, Heli

Dus neie Scugans ine die neie Sagenoherberge m Mnheit

* Schon immer war das Städtchen Michelſtadt ein Haupt=
anziehungspunkt
für den Odenwald=Wanderer. Der unermüdlich= Bür=
germeiſter
Nitzel ſchafft und ſchafft, um dem Städtchen das alte, liebe,
runzlige Geſicht zu erhalten urd Neues zu geſtalten. So ſind in den
letzten Jahren u. a. eine Siedlung, ein großartiges Stadion
und nunmehr auch mit einem neuen Schulhaus zugleich eine
neue, feine Zugendherberge entſtanden. In den Kellerräumen
der Stadtſchule befand ſich wohl ſchon eine geräumige Jugendheiberge,
die vom Odenwaldklub in ſchwerer Zeit zwar zweckmäßig einger chtet,
jedoch den heutigen Anforderungen nicht mehr genügte. Den Herren
Poſtinſpektor Seipp und Lehrer Hartmann, den Gründern und Jugend=
freunden
, ſei dafür herzlich gedankt. Am Samstag wurde das neue
Schulhaus mit der neuen Jugentherberge in Anweſenheit des Herrn
Staatspräſidenten Dr. Adelung, der Heinen Oberregie=
rungsrat
Henrich, Schulrat Haſſinger, Kreisdirektor v. Wer=
ner
, Kreisſchulrat Gerbig, der Redakteure Braunreuther und
Franz. und Vertretern weiterer Behörden, Körperſchaften uſw. feier=
lich
eingeweiht. Herr Bürgermeiſter Ritzel hielt eine herzliche Be=
grüßungsrede
und übergab die Schule Herrn Rektor Mader. Herr
Staatspräſident Dr. Adelung, ſprach in ſeiner bekanntem gewinnen=
den
Weiſe der fortſchrittlichen Stadlverwaltung und ihrem raſtloſen
Bürgermeiſter Ritzel hohe Anerkennung aus. Der Wiheakt wurde um=
rahmt
von gehaltvoller Muſik und Schülerchören unter der Leitung der
Herren Lerch, Köth und Dr. Keidel. Dann ſchritt man zur Beſichtigung
des neuen Werkes, das in Hinſicht auf zweckmäßige und geſundheitlich
einwandfreie Einrichtung geradezu eine muſtergültige Volksſchule dar=
ſtellt
, wie ſie wohl im ganzen Odenwald nicht vorhanden iſt. Das be=
ſtehende
zehnklafſige Volksſchulgebäude wurde durch den Neubau um
weitere 6 Klaſſenräume und Räume für Werk= und Haushaltungsunter=
richt
vergrößert. Bei der Ausführung des Neubaues hat man ganz be=
ſonders
Wert auf zweckmäßige, moderne und geſundheitlich einwandfreie
Einrichtung gelegt. Der Werkunterrichtspaum im Untergeſchoß iſt mit
vier Spezial=Hobelbänken und vier Werkzeugſchränken mit Werkzeugen
für je ſechs Schüler ausgeſtattet. Der Haushaltungs= und Handarbeits=
ſgal
enthält kleine Tiſche, um die ſich die Mädchen zwanglos (familiär)
gruppieren können. Fünf Nähmaſchinen, Zuſchneidetiſche nebſt Lehr=
mittelſchränken
vervollſtändigen die Einrichtung. Die Lehrküche beſitzt
vier Ggsherde, ferner Spülbänke aus Durgnametall ſowie einen Waſſer=
erhitzer
aus den Junkerswerken in Deſſau. Als weiteres Gerät dienen
noch acht Reformküchenſchränke, ein Vorführungstiſch mit zwei Gas=
kochern
, zwölf Lehrtiſche mit Stühlen. Die Wände der Kiche ſind voll=
ſtändig
mit Mettlacher weißen Wondplatten eingefaßt. Der Fußboden
iſt mit Platten belegt.
Im Erdgeſchoß befinden ſich drei Lehrſäle, ein Lehrerzimmer, Abort=
anlagen
für Lehrer und Lehrerinnen. Im erſten Stock wiederum drei
Lehrſäle, darunter ein mit Radio ausgeſtattetes Lehrzimmer für Phyſik
und Zeichenunterricht.
Bemerkensweit bei den Lehrſälen iſt der Wegfall der beweglichen,
transportablen Schultafeln. Sie ſind durch Wandtafeln erſetzt, die wie=
derum
durch ein beſonderes Verfahren der Oeltechnik an den Stirn= und
Seitenwänden der Lehrſäle aufgetragen ſind. Beſonders erwähnt zu
werden verdient die Verwendung von Ultraviolett=Glasſcheiben in den
Schulzimmerfenſtern, die eine äußerſt günſtige Einwirkung auf die Blut=
bildung
und Gewichtszunahme der Schulkinder bedingen (val. Art. Das
Wunder des Ultravioletten von Dr. Werner Bloch in der Zeitung Die
grüne Poſt vom 6. Januar 1929, Nr. 1, S. 12). Der Fußbolenbelag
in den Lehrzimmern iſt Eichenſchiffsparkett, die Gänge wiederum ſind
mit Fußbodenplatten belegt, die Wände mit Wandplatten eingefaßt, die
in den verſchiedenartigſten Farbtönen gehalten ſind,
Die Beheizung des Schulhauſes wird durch Damofheizung bewerk=
ſtelligt
. In neuzeitlichſter moderner Weiſe iſt die Beleuchtung der ein=
zelnen
Näume mit elektriſcher Energie durchgeführt. Vier künſtleriſch
ausgeführte, ſtändig laufende Wandbrunnen zieren die einzelnen Gänge
des Neubaues. Weithin ſichtbar verkündet eine auf dem Dache des
Schulgebäudes angebrachte Turmuhr nach drei Seiten die Stunden der
Zeit, ihrem Zwecke auch nachts durch leuchtende Zifferblätter gerecht
werdend. Vor dem Betreten des Schulgebäudes fällt dem Beſchauer ein
architektoniſch vollendet ausgeführter Springbrunnen ins Auge, der für
den Schulhof ein beſonderes Schmuckſtück darſtellt.

Arheilgen, 22. Jan. Die Ortsgruppe Arheilgen des Reichs=
bundes
der Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen hält Freitag, den
25. Januar, abends in Schneiders Bierhalle ihre Generalver=
ſammlung
ab. Die Wichtigkeit der zur Beratung ſtehenden Punkte
erfordert das vollzählige Erſcheinen der Mitglieder.
E. Wixhauſen, 21. Jan. Für die diesjährige Karnevalszeit iſt von
den hieſigen Ortsvereinen eine große Anzahl karnevaliſtiſcher Veran=
ſtaltungen
geplant. Man ſieht daher viele närriſche Plakate in den
Schaufenſtern der Geſchäfte aushängen. Die erſte derartige Veranſtal=
tung
, ein Kappenabend, hatte das hieſige Muſikorcheſter am vorigen
Sonntag im Saale Zur Sonne abgehalten. Am Sonntag veranſtal=
tete
der Muſikverein im Saale Zur Traube einen Preismaskenball.
Bei genannten Veranſtaltungen herrſchte reges buntes Leſben und Trei=
ben
. Der Muſikverein hatte durch einen närriſchen Umzug am Sonn=
tag
mittag für nötige Reklame und Stimmung Sorge getragen. Kom=
menden
Samstag findet im Saale Zur Sonne vom Geſangverein
Liederkranz ein Preismaskenball ſtatt. Am Sonntag iſt dann im
Saale Zur Krone, veranſtaltet vom Turnverein, ein Preismaskenball.

Grippegefahr
Wacnst
beugt vor

4a. Pfungſtabt, 22. Jan. Hohes Alter. Der Altveteran Gg.
Ludwig Bauer, ſeines Zeichens Spenglermeiſter und Inſtallateur,
konnte zu Beginn dieſer Woche ſeinen 80. Geburtstag begehen. Der
Jubilar nahm am Samstau abend mit ſeiner ebenfalls betagten Gattin
am Ball des Militärvereins teil, der im Rheiniſchen Hof veranſtaltet
wurde.
OberRamſtadt, 20. Jan. Die am Sonntag, den 20. Januar im
Gaſthaus Zur Poſt tagende Jahres=Schlußverſammlung des Geſang=
bereins
Sängerluſt Ober=Ramſtadt hatte ſich eines guten Beſuches zu
erfreuen. Die einzelnen Funktionäre erſtatteten ihre Berichte. Beſondere
Freude rief der Bericht des Rechners bei den Mitgliedern hervor, der
auch dieſes Jahr mit einem Plus für den Verein ſchließen konnte. In der
Vorſtandswahl gab es eine kleine Aenderung. Für die ausgeſchiedenen
Mitglieder wurden die Heuren: Jakob Kehr. Paul Müller und Auguſt
Kaiſer neugewählt. Die von dem alten Vorſtande neuzeitlich ausge=
arbeiteten
Statuten fanden mit einigen kleinen Aenderungen Zuſtim=
mung
.
Erbach, 22. Jan. Bildungsabende des Kulturkar=
tells
. Morgen, Mittwoch, abends 8.30 Uhr, findet im Rathausſaal
zu Erbach wieder ein Vortrag des Kulturkartells Erbach ſtatt. Es ſpricht
der Chefarzt der Eleonorenheilſtätte bei Lindenfels, Herr Dr. Curſch=
mann
, über das Thema: Erfolge und Methoden in der Tuberkuloſen=
bekämpfung
. Mit Rückſicht auf die beſondere Wichtigkeit des Themas
iſt der Beſuch dieſes Abends jedermann zu empfehlen. Insbeſondere
wäre es zu begrüßen, wenn auch die Frauen zu dieſem Vortrag er=
ſchienen
. Weiter wird noch beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß
dieſer Vortrag auch für Nichtmitglieder des Kartells zugänglich iſt.
By. Sprendlingen, 22. Jan. Die proviſoriſche Handarbeitslehrerin
Emma Schilling wurde zur Handarbeitslehrerin an der hieſigen Volks=
ſchule
ernannt.

Zur
Gesund-
haltung
!

Mit Ausnahme einzelner Spezialarbeiten konnten ſämtlich=
Erſtellung des neuen Schulhausgebäudes erfordellichen Arbeite,
am Platze anſäiſige Handwerksmeiſter ausgeführt werden, wa
für längere Zeit eine günſtige Erwerbstätigkeit war.
Ganz beſondere Beachtung fand auch die im zweiten Stot
richtete Jugendherberge, die als vorläufige Löſung geday
ebenfalls eine Muſterherbenge geworden iſt. Sie wun
Samstag und Sonntag bis in die ſpäten Abendſtunden von der
kerung beſichtigt. Wir müſſen geſtehen, daß der Bürgermeiſter
bindung mit dem Architckten Voſſert=Offenbach und dem Stadtb=
Meher die Raumfrage vorzüglich und ganz im Sinne der
bewegung gelöſt hat. Gr hat hier ein Werk geſchaffen, das ihn
Stadt Michelſtadt ehren und der Jugend große Freude bereitm
Helle und luftige, größere und kleinere Schlaf= und Tagesräum
dem Wanderer freundlichen Aufenthalt und gute Ruhe bieten
der Ausrüſtung mit 50 guten Betten und praktiſcher W ſch= ur
gelegenheit (getrennt für Knaben und Mädchen) iſt an alles ged
den. Die Räume ſind ſogar mit Dampfheizung verſehen. Wt
und Sorgfalt haben die prtsanſäſſigen Handwerker ihr Beſtes
Auch will eine Anzahl von Geſchäftsleuten und Privaten für dis
herberge allerlei Gebrauchs egenſtände, u. a. Herr Avots
Kiesgen einen Verbandskaſten, Herr Buchdruckereib=ſitzer 2
veuther mehrere Tauſend Anſichtskarten von Michelſtadt zun
geltlichem Verteilung an die jugen lichen Wanderer.
Der Heſſengau des Bundes Deutſcher Wanderer unterbri
am Sonntag ſeinem Gautag in Groß=Umſtadt, kam noch Michelſt
hier weiter und erfreute die Beſucher der Jugendherberge mit
fröhlichen Liedern. In Schulen mit ſolch einer ſchönen Herbe/
die ſchulentlaſſene Jugend gern einkehren. Und ſo wird die der
oft ſo ubequeme Schule zum zweiten Elternhaus, zum Heim auf
Wanderfahrt.
Nach der offiziellen Weihe wurde die Feier im Hotel Fr
fortgeſetzt. Auch hier begrüßte Herr Bürgermeiſter Ritzel b
Staatspräſidenten Dr. Adelung und feierte ihn, der das unein
Vertrauen des heſiſchen Volk:s beſitze, als Lenkar des heſüiſchen
Nach herzlichen Worten des Herrn Staatspräſidenten wurde d.
Bürgermeiſter noch manches Lob und gute Worte geſſagt.
Neden wurde der fortſchrittlichen und weitausſchauenden Kinm
politik Michelſtadts größte Anerkennung gezollt.
Der 1. Vorſitzende des Jugendherbergsverbandes für Heſſe
Schulrat Haſſinger, erwähnte u. a., daß er gebeten word.
der Vaterſtadt des Herrn Staatspräſidenten, Bremen über
gendherbergswerk zu reden. Er pries das große Verſtändnis
Staatspräſidenten für das heſſiſche Jugendherbergswerk und 1.
Herrn Bürgermeiſter Ritzel und der Stadt Michelſtadt den
Verbandes. Herr Bürgermeiſter Dengler=Erbach ſagte A
bau einer Jugendherberge in Erbach zu. Herr Oie=
direktor
Weiner verſtand es vorzüglich für ſeine Oberrecilie
werben. Herr Schulrat Denzer ſprach für die Zentralſtelle ſim
unterricht, Herr Apotheker Dr. Kiesgen für den Gewerbeb /.
Fabrikant L. Rexroth für die Induſtriellenbereinigung, Zid
Beigeordneten Neff, Künzel und Rein, für den Gen5d
Den Dank der wandernden Jugend, übermittelter
ſchäftsführer der Heſſiſchen Jugendherbergen, Herr BetrielxW
O. Brambach, mit folgendem Eintrag ins Gäſtebuch der ſei
gendherberge:
Alt Michelſtadt, du feine,
Du Stadt an Schönheit reich,
Im Odenwald wohl keine kommt deiner Herberg glet
Viel Dank den guten Leuten, die ſie geſch=ffen hann,
Wir wollen in allen Weiten ihr Lob und Preis wohl
And beſonders Dir, Bürgermeiſter Ritzel, ein herzlich
wirſt mit dieſer feinen Jugendherberge vielen Wanderemn
Fahrten durch den ſchönen Odenwald Freude und Lebensmu
Du wirſt Hände voll Sonne in die Herzen dieſer Buben 1
werfen. Du wirſt durch Freude bereiten ſelbſt Freude erle
ein Segen wird daraus erblühen Dir und
ſchönen Stadt. Das walte Gott.

Schnee und Tauwelker.

Bp. Lindenfels, 22. Jan. In der Nacht zum Dienstag
unſerer Gegend eine Neuſchneedecke von etwa 3 Zentimeter
den Vermittagsſtunden ſetzte dann Sprühregen ein, der zeite
tem Schneeſchauer Platz machte. Die Temperatur wechfelte-
Grad über Null bis Null Grad. Die Straßen ſind mit Se
paſſierbar, doch empfiehlt ſich nach den Höhen große Vor-9
Ski= und Rodelſport iſt noch Gelegenheit geboten. Bei Beem!
Am Galgen ſind 5 Zentimeter Neuſchnee zu verzeichnen.
Ski gut. Für Autos und Fuhrwerke Vorſicht, da die Schlitt-
eng
und zum Ausweichen ſchlecht Gelegenheit geboten iſt.
weilige Tauwetter wechſelt mit Froſt,

W Heute

Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7, Tel.45

Wald=Michelbach, 22. Jan. Starker Skiläuß
kehr. Außerocdentlich ſtark waren die Skiläufer hier verg:
ſonders unſere Höhen eignen ſich für dieſen Sport gut. Die=
konnte
abends die Sportler kaum aufnehmen. Sogar im
mußte Platz gemacht werden. Es wäre gut, wenn die Eiſenn
tung an Sonn gen einige Wagen mehr zur Verfügung ſte
damit den Spot lern, ebenſo den hieſigen Geſchäftsleuten, RM
tragen wird. Es iſt zu hoffen, daß der Schnee, der etwa 40 liegt, noch einige Zeit, auch zur Freude unſerer Jug:
wird.
Hirſchhorn, 22. Jan. Waſſerſtand des Nel
21. Januar 0,84 Meter, am 22. Januar 0,80 Meter.
Gernsheim, 22. Jan. Waſſerſtand des RT
21. Januar 0,61 Meter, am 22. Januar 0,68 Meter,
4a. Ober=Roden, 21. Jan, Kapellenbau. Die nur
200 zählende evangeliſche Gemeinde Ober=Roden plant dem
kleinen Kapelle. Der Bau iſt mit rund 42000 RM. vergrad
den Bau ſind bereits viele freiwillige Gaben eingegangen.
hat das Landeskirchenamt die Erhebung einer beſonderen K
für Ober=Roden beſchloſſen.
By. Langen, 22. Jan. Das Geſuch der Landwirtſchaftli=,
ſchule Darmſtadt um einen Beitrag zu den Koſten für das-
jahr
1928 wurde vom hieſigen Stadtrat abgelehnt mit der S
daß die Schule eine ſtaatliche Auſtalt ſei, und daß die Stab
doch an der Erhaltung der Schule das Hauptintereſſe he
verlangt auch von den umliegenden Gemeinden für die hieſſt
keinen Zuſchuß, wenn auch Schüler dieſer Gemeinden
In dieſem Jahre ſoll die Hauptverkehrsſtraße Langens
durch die der geſamte Autoverkehr FpankfurtDarm)
liſiert werden. Der Kanal wird in einer Tiefe von
die Waſſergaſſe geführt, damit auch die Keller auf
können.
v. Bad=Nauheim, 22. Jan. Eine eindrucksb!
feier. Eine große eindrucksvolle Beamtenfeier verak
laß des 10jährigen Beſtehens des Deutſchen Beamten
und benachbarte Beamtenkartell. Steuerinſpektor Pla=
des
Ortskartells Bod=Nauheim, konnte außer den 4414
amtenorganiſationen auch eine Anzahl Preſſevertrett
begrüßen, darunter Kreisdirektor Rechthien=Frie
des Landeskartells Heſſen überbrachte Landtagsal
Winter=Mainz in Stellvertretung des Landesvorſitzeſe K
Darmſtadt. Für das Kreiskartell Friedberg hieß Lebbg.
willkommen. Die Feſtanſppache hielt Lehrer Porth.
langjährige Vorſitzende des hieſigen Ortskartells. EFeſl)
gehend Bedeutung und Notwendigkeit eines pflichtt
beamtentums für Volk und Stagt. Der Redner
Verdienſte um das Beamtentum durch Ueberreichung
Radierung geehrt. Der unterhaltende Teil des wohlbe!
war durch eine gehaltvolle Vortragsfolge ausgezeichnet
h. Bom Bogelsberg, 22. Jan. Große Notleick
fodaß es bis in die Dörfer kommt und ſich ſelbſt vor de
und Holzhauern nicht ſcheut. Im Oberwald kam ein
Fenerſtätte der Helzhauer und verzehrte dort die Sreck
ſichalen und Brotkruſten, obſohl die Leute ganz in de
und ihn beobachteten. Der ſonſt ſo vorſichtige Meiſter
Scheu außer acht uud beſchuuzperte ſogae die Ruckſäcke.
groß ſein. Selbſt die ſcheuen Nehe kummen an die g
heran. Waldmäufe kommen u:s zu den Leuten, nehmt
und eilen us Reiſig.
u Lauiualdungen wuit
das Holzfällen eingeſtellt, weil der Schnee faſt einen

[ ][  ][ ]

Seite 7

den 27. Januar 1929, 2011 Uhr
im Weißen Roß

Telefon 348
Hieute
hex Abend
Malist. Konzert
ha 8.11 Uhr
iffnlL, es werd gemiedlich!
W ladet ein
1½.r. Herrmann
2n Mittwoch Ver=
Netung d. 3 Uhr. 6 H

Mittwoch, den 23. Januar 1929

Haxauppanznnnarznanwannnannn

chloß-Oafé mians
lebsloß-Café -Ensemble‟
Nug: Kapellmeister Curt Pischer
J, den 23. Januar 1929 (Beginn 4 Uhr)
Hu mittags Sonder-Konzert
Uhr: desellschafts-Abend
aluze: Teden Freitag, abends 8½ Uhr:
IMira-Kenzerte mit besonders gewähl-
tem
Programm.
en 26. Januar 1929, abends 8½ Uhr
eiteres Konzert mit Tanz

I. AKADEMIE

rEnnngnnzgann RkHnÄanBBÄEgau

Donnerstag, den 31. Januar 1929,
17 und 20 Uhr, im Großen Saal des
Städtischen Saalbaues
HADEMIE-KONZERT
M Solst

UER REHBERG

Stuttgart, Klavier
(st. 1694
Leitung: Städt. Musikdir. W. Schmitt
Orchester: Der Instrumental-Verein
(Orchester der Städt. Akademie für
Tonkunst), ergänzt durch Mitglieder
des Stadt-Orchesters
Werke von Smetana, Tschaikowsky
und Dvorak
Der Bechstein- Konzertflügel Ist aus dem Piano-
lader
A W Zimmermann, Gratenstraße ei,
nschst Rheinstraße
Karten von 1 6 Mk. im Sekretariat
der Städt. Akademie für Tonkunst,
Elisabethenstraße 36 Fernruf 3500

ORPHEUM
Heute abend 8½ Uhr
zum letzten Male
der von brauſenden Lachſtürmen
begleitete
Herrnfeld-Schwank
Hor Mrder Taier!
Morgen Donnerstag, den 24. Januar
abends 8½ Uhr (1685
Premiere:
Berfin bei Nacht
Ein Abenteuer in 3 Akten von Anton
Herrnfeld. Dieſer Schlager begrün=
det
den Weltruf desHerrnfeld=Theaters

Lnee

ist es selbstverständlich,
nach gutem Mahle das
Beste nicht zu vergessen,
nämlich einen leicht vers A94
daulichen, vollaromati=
schen
Käse. Wollen Sie geschmacklich
und für Ihre Gesundheit das
Richtige trefen,dann wählen
Sie den durch seine Leicht=
verdaulichkeit
bekannten
und in allen einschlägigen
Geschäften erhältlichen

otr Sisstltatt!

ohna
Rinde

Städt. Saalhau 25. Januar, abends 8 Uhr
Musik von Händel, Strawinsky.
Wiener- und moderne Tänze.
Persönliche Mitwirkung von:
Kammersänger John Gläser
vom Frankfurter Opernhaus.
Therry Schultheiß
Tänze
Hans Ney
Conterencier

Karten nur auf Ein-
ladung
nach Maßgabe
der vorhandenen Plätze
bei Christian Arnold,
am weißen Turm, und
in den einschlägigen
Fachgeschäften. (1699

Hschebeaogt

Bürgerwarein
Barmstadt

D Heute
Atock und parterre
pen-Abend
Mit TANZ
(1638

AASKENBALL
am 26. Januar 1928, In der Verelnigten Gesellschaft
Borian in Roribus

Eintrittskarten für Mitglieder zu 3.

Mark, für eingeführte Gäste zu 4. Mark
Studentenkarten zu 2. Mark in der
bekannten Verkaufsstellen. (169

Sroßes Haus 19.3022.45 Uhr
Hessisches
R5
Landestheater
Mittwoch,
Zusatz-Miete
23. Januar 1929
V, 9

KleinesHaus 2022 Uhr

Die Fledermaus
Operette von Johann Strauß
Preise: 110 Mk

Theo macht alles
Schwank von Erich Motz.
Preise: 15 Mk.

Elisahethen-
Straße Ir. 23
Honzert-Hrnold

ung!
Sch. 2.-Masken
Herren=Domino
faſt neu. v. 4 2
zu verleihen,
S. Flamm.
Grafenſtr. 4. Mitt.=
Bau, part. (853a

Heute hilliger Bananentag!
Ausgereifte Bananen ... p. Pfd. 0.40
4 pfd. Orangen.
.... . .. . . 0.90
3 pfd. ABC
..
1.00
3 pfd. Mandarinen . . . . . . . . . . . 100
la Kopfialat".
.. 0.25
Tafeläpfel ...... p. Pfd. 0 50 u. 0.60
Fruchthaus Freese
Schuſtergaſſe 15
Telephon 4380. Lieferung frei Haus. (1700
Neu!
Reu!
Entfernen vos Tragglanz
aus Kleidungestücken (Hosenbo len, Ellen-
bogen
, Röcken usw nach Syst. Friedrich
unter Garantie
Alleiniges Ausführungsrecht für Darmstadt
Bigleuni Alit
Schneiderel nur Balienplatz 6
Wir übernehmen ferner das Ent-I
Dämpfen und Bügeln von Anzügen und
Mäntein zum Preise von 1 60 K jerstkl.
Bügelarbeit keine Piesse), Aufdampten
von Samt-und Plüschsachen), al e Reporat,
wie Umindlern, Neufättern vi. dergl. Ver-
stärken
von fadenschein Stellen an Hosen-
böden
u Ellenbogen, FreieLieferung !(16 9a

Die hyalenisch verpackte
ToisBannkälste
r. 0I, Ia Gnaltzt 80

bekommen Sie NUF in der

Parfümerie FRANK
Elisabethenstraße 9 (Alleinverkauß)

Damenmasken
zu verl. Roßdörfer=
ſtr
. 53,pt., EckeBeckſtr.
(1068a)

iſn 25. Februar 1929,
Mühlſtraße 24,
Werſammlung
e WR 27 der Satzungen. (
Der Vorſtand.
Propfſtein.
m. Friedrichſtraße
Aire u. Bierlo al 2ls
ſche Bedienung.

Sonntag. 27. Jan.,
vorm. 11½ Uhr,
pricht in der Aula
d. Realgymnaſiums
Schriftſteller
Wilhelm Michel
über Bruckner und
Die Verbrecher
zur Einführ. in ſein
Werk. Der Eintritt
iſt frei. nur Mitgl.
haben Zutritt. (167

Für Privatunterh.
23 Mann f. mod.
Tanzmuſik (ev. Jazz)
geſucht. Ang. m. Pr.
u. D. 124 Geſchſt.

Berkeo
Alexanderstr. 12
Mittwoch ab 8 Uhr
Fastnachtsrummel mit Tanz
Masken erwünscht
Frima Jazz-Kapelle
Gu
Tanzfläche
Eintritt frei! Höflichst ladet ein
G g. Hart

Café Rheingold
Mittwoch, den 23. Januar 1929
Kappen-Abend
mit Tanz

Aanog
u. Harmoniums
jr. Qualität, kon=
kurrenzlos
billig.
Muſikhaus Bund
Schuchardſt. 9 (121a

Reſtaurant Karlshof
Mittwoch, den 23. Januar 1429
großes

mit Jazzkapelle.
(*im

Ludwigshöh

Herren= u. Damen=
masken
bill. zu vl.
Volz. Luiſenpl. 1.Im.
Eleg. Maskenkoſt.
(Gr.46) zu verleih.
od. zu verk. Schäfer
Damenſchneiderei,
Saalbauſtr. 22, 1.
Eleg. H.= u. Dam.=
Masken, grß. Aus=
wahl
, v. 1.50 an
auch Federkopfputz.
Arbeilgerſtr. 2, 11.(
Schöne D.=Masken
billig zu verleihen.
Gardiſtenſtr. 7, p.*

Pianos zu vermieten
A. W. Zimmermann
Darmstadt, Grafenstraße 21

(4417a1

O0000eoooooooDoooooeooo
5
o
5
8
Vo
5
leihe ich mein
SMasken-Kostüm?s
Mur
S
der Verleihanstalt
Rheinstr.

Getnost

Nr. 5, II (

Neueinrichtungen von
Schuhgeſchäften
Leiſtungsfähiges Schuhengroßhaus errichtet
bei entſprechender Anzahlung und Sicher=
heit
Schuhgeſchäfte zu ſehr kulanten Be=
dingungen
. Auch Geſchäfte anderer Bran=
chen
, die Schuhwaren mitführen wollen
kommenin Frage, Nih. u C181 Gſchſt. /*sms

H.=Maskenanz. bill.
z. vk. Näh. Gſchſt. (*

Elegantes Masken=
koſtüm
. D.=Pierrot
mit k. Hoſ. (Samt),
zu verleihen. Ger
binusſtr. 49, pt. O

Verſch. hübſche D.=
Masken u. Herren=
vierrots
ſehr billig
zu verleihen od. zu
verkaufen. Karl=
ſtr
. 106. recht. Stb.*

parallel beſäumt, ungefähr 16.0 cbm
45 mm ſtark, ungefähr 1,5 ebm 60 u. 70
mm ſtark, auf dem Reichsbahn= Ausbeſſe=
rungswerk
Darmſtadt lagern, abgebe
billigſt.
(1525b.
Carl Schmidt, Berlin,
Hohenſtaufenſtraße 43.

Ia Tafelbutter
heute Ca, 1.75 Mark perPfd.
verſendet zu billigen Tagespreiſen
Auf Wunſch Pfundſtücke
E. Lorenscheit
Hehzdekrug.
IBln 145) Geor. 1878

Schicke Masken
zu verleihen od. zu
verkaufen. Wilhel=
minenſtr
. 35, I. (Imf

2 eleg. Maskenkoſt
zu verkaufen, Saal=
hauſtraße
42, pt. (

Zwei ſchöne Damen=
masken
bill. zu ver=
leihen
. Dieburger=
ſtraße
18, Hth. 1. r.

Maskenkoſtüme
für Herren u. Dam.
billig z. verl. Wen=
delſtadtſtr
. 47, I. (

Dam.= u. H.=Maskei
Pankratiusſtr. 23,
2. Stock links. (Tin

D.-Masken
für 3. 5. 8, 10 zu billigſt. 1. Schneiderei
perk. Taunusſtr. 10, Ganßert Haberl

D.= und H.=Masken eleg. rieſigeAuswahl,
part., v. 14 Uhr.* Rhönring 10, I. (*im
Maskenkoſtüm
Malerin f. Sams= Bücher, Noken
tag z. verl. Sonn=
tag
Ruſſin u. Ma=
Zeitſchriften
lerin. Anz. v.
Zeughausſtr. 2, I. werden gut und
preiswert gebunden
Offizierskaſino.
El. Mask. u. Dom. Horn. Alexander=
Grafenſtr. 18, UII.r. ſtraße 4. 1. St. (2a

K

Gut. Priv.= Mittags=
tiſch
n.norddtſch. Art.
Näh. Geſchſt. (1264a

Gut. Piano v.Priv.
z. kauf. geſ. Ang. m.
Preis u. D. 145.

Fahrb. Molor=
bandſäge

gebr., jed. gut erh..
gegen bar zu kaufen
geſucht. Ang. unter
D. 120 a. d. Gſchſt. (*
Schiffskoffer
zu kauf. geſ. Angeb.
u. D. 134 Geſchſt. (*

O

Kanarienvögel z. vk.
Truffel, Bismarck=
ſtraße
28. (909a

Prächtig. Daickel, Rüde,
ſchpkoladebr. rehfarb.
gez., raſſig, 8 Mon.
alt, z. vk. Näh. Gſchſt.
(1698)

Schreibmaschinen
von 190.- an
With. Heckmann
rnrut 1552
Teilzehiung auf Wunseh

[ ][  ][ ]

Seite 8

Mittwoch, den 23. Januar 1929

Celt

Geſtei
halle an
für Darn
batten ſie
Verſüigun
weiſen, w
auf Gas
die zahlre
und der
hundes 1
bildungsſ
der Stad
geſtellt he
Gebr. Ro
G. m. b.
men für
Weiter I
Dipl.=In.
Heur Di
des Rei=
führte
a
auſtaltur
blieb, zu
zeſten 4
ſtellen 1
Volksve
Breunſt
Reichswv
Waſſer
weltkoch
zeugen
gegenbr
Städtiſſ
und er
ſtellt w
verſehe
genau
innerhe
Abſihn
ſtehend
Kartof
für die
wurde
Für d.
der ge
daß d
anſchli
ſchloß
liche 8
Hausf
ihrer
bereit
lich 9
allen
vollen
Sto
Verm
Preis
Esko
Pfeff
Jung
Prag
erſtet
Mur
Ouch
meiſt

g
eine
hokt
gan
die
ſoll
wie
nur
in
ſint
Pll

Oil

Zu

Reich und Ausland.
Der große Augenarzk Siler geſtorben.

Geh. Med.=Rat Prof. Dr. Paul Silex.
einer der bedeutendſten Augen=Chirurgen, iſt 71 in Berlin geſtorben. Er gehörte ſeit 1890
dem Lehrkörper der Berliner Univerſität an,
beſaß die größte operative Augenpraxis in der
Reichshauptſtadt und hat ſich auch um die Blin=
denausbildung
, vornehmlich in der Kriegsblin=
denfürſorge
, ſchöpferiſch verdient gemacht.
die Anklage gegen Skinnes.
Nach der Anklageſchrift in der Kriegsan=
leiheaffäre
, die ſich gegen Hugo Stinnes und
Genoſſen richtet, ſind folgende ſieben Perſonen
unter Anklage geſtellt worden: der Kaufmann
Hugo Stinnes, der Kaufmann Erich Noth=
mann
, der Landwirt Wolf Alexander von
Waldow der Kaufmann Bela Groſz aus
Wien, der Oſterreicher Kauſmann Leon Hirſch
und der Kaufmann Eugen Hirſch aus Paris
wegen verſuchten Betrugs, indem ſie durch Vor=
ſpiegelung
falſcher Tatſachen das Reich um
etva 2 Millionen Mark ſchädigen wollten. Fer=
ner
iſt angeklagt der früehre Generaldirektor
des Delphi=Palaſtes, Schneid, öſterreichiſcher
Staatsangehöriger, wegen Beihilfe zum verſuch=
ten
Betrug der übrigen Angeklagten. Rechts=
anwalt
Dr. Alsberg hat für Hugo Stinnes eine
Erklärungsfriſt zur Anklage von einem Monat
beantragt, die vom Gericht bewilligt worden iſt.
Außerdem hat die Verteidigung von Hugo
Stinnes die kommiſſariſche Vernehmung einer
Reihe von Zeugen aus dem Auslande bean=
tragt
. Die Haupwvenhandlung in dieſer Straf=
ſache
, die unter Vorſitz von Landgerichtsdirektor
Arndt vor einer Sonderabteilung des Großen
Schöffengerichts Berlin=Mitte vor ſich gehen
wird, wird erſt im Mai beginnen.
Prozeß gegen 24 Beamte des Sonnenburger
Zuchthauſes.
Sonnenburg. In dem am Montag be=
gonnenen
großen Prozeß gegen 24 Beamte der
Strafanſtalt Sonnenburg, die des Diebſtahls,
der Hehlerei, Unterſchlagung und Verleitung
zum Meineid beſchuldigt werden, beſtritt am
Dienstag Oberwachtmeiſter Köppen, ſich unrecht=
mäßig
bereichert zu haben. Welchen Umfang die
Durchſtechereien mit Lebens= und Genußmitteln
im Zuchthaus Sonnenburg angenommen hat=
ten
, geht daraus hervor, daß bei einem einzigen
Gefangenen einmal 17 Pakete Tabak beſchlag=
nahmt
wurden, bei einem anderen ganze Pakete
Schmalz, Butter und Speck. Der Staatsanwalt
betonte hierzu, daß nach Bekundungen von
Sträflingen dieſe Durchſtechereien von Beamten
verübt worden ſeien, und zwar in der Haupt=
ſache
für die in der Schneiderſtube tätigen Ge=
fangenen
. Aufſehen erregte die Mitteilung, daß
dem Strafgefangenen Paaſch, einem Mörder,
bei Einleitung der Unterſuchung wogen der
Unterſchlagungen nicht weniger als 12 Schlüſſel
zu allen möglichen Türen und Portalen abge=
nommen
wurden, die er von dem Wenkmeiſter
Graf von der Firma Schwarzſchild erhalten
habe. Zur Sprache kam ferner, daß ſich unter
dem der Firma Schwarzſchild zur Alwverwer=
tung
übergebenen Heevesgut zum Teil nagel=
neue
Drillichjacken befanden, die noch mit dem
Fabrikationsetikett verſehen und überhaupt noch
nicht getragen waren. An die Beamten des
Zuchthauſes wurden Drillichhoſen für 1 Mark,
Drillichjacken für 1.25 Mark abgegeben, zu ent=
ſprechend
niedrigen Preiſen auch ſonſtige Klei=
dungsſtücke
. Eingehende Fragen des Vorſitzen=
den
und der Staatsanwaltſchaft ergaben wie=
derholt
die Erwähnung des Oberwachtmeiſters
Naumann, der die Verladungen der Heeresgut=
transporte
auf dem Bahnhof Sonnenburg lei=
tete
und nach der Anklage einer der Haupt=
vermittler
bei den Schiebungen geweſen ſein
ſoll. Gegen Naumann wird getrennt verhandelt
werden.
Rieſenbetrug eines Bankiers.
Im Auftrag der Staatsanwaltſchaft IBer=
lin
hat am Dienstag vormittag die Berliner
Kriminalpolizei Ermittlungen zur Aufklärung
ſchwerer Beſchuldigungen eingeleitet, die gegen
den Inhaber des Vankhauſes G. Löwenberg
u. Co., Unter den Linden 42, Dr. Lewin, er=
hoben
wurden. Dr. Lewin wird beſchuldigt,
Wechſelfälſchungen in außerordentlicher Höhe
begangen zu haben, durch die nicht nur Berliner
Bankinſtitute, ſondern vor allem auswärtige
Banken geſchädigt worden ſind. Bisher ſind ge=
fälſchte
Wechſel in Höhe von einigen 100 000
Mark aufgetaucht. Man wird aber in der Ver=
mutung
nicht fehlgehen, daß ſich dieſer Betrag
um ein Vielfaches erhöhen wird. Dr. Lewin,
lin verſchwunden. Ebenſo forſcht man nach dem Betrage von über 20000 Mark. Die Fehlbe=
Aufenthalt der beiden Mitinhaber. Ein Gerücht
will wiſſen, daß der Selbſtmord des Rennſtall= durch falſche Eintragungen in die Bücher ver=
beſitzers
Ernſt Gottſchalk in Zuſammenhang mit
dieſer Affäre ſteht.

Hunderkjahrfeier der Fauſk=Urg

Reichsminiſter Severing, Reichskunſtwart Redslob (links) und der Präſident der Goethe=Geſellſchaft
Prof. Peterſen (rechts) in der Fauſt=Ausſtellung.
Anläßlich der 100jährigen Wiederkehr der erſten Fauſt=Aufführung wurde in Braunſchweig der men. Man nimmt an, daß
Stadt der denkwürdigen Uraufführung, eine ſchöne theaterhiſtoriſche Ausſtellung. Fauſt auf der mehrere Tage lang hinziehen waſt
Bühne eröffnet. Unſer Bild zeigt die Feſtgäſte in der Ausſtellung. Links unten ſind Marionetten=
Puppen aus den mittelalterlichen Fauſt=Spielen zu ſehen.

Jungſernflug des erſten Ganzmekall= Dampfluftſchiffs.

Die City of Glendale‟.

das erſte; je gebaute Ganzmetall=Luftſchiff hat ſeine erſte Verſuchsfahrt mit Erfolg zu Ende
geführt. Das Luftſchiff wurde aus Dur=Aluminium erbaut und wird nicht mit Benzin, ſondern
mit Dampf betrieben. In der Paſſagiergondel haben 45 Perſonen Platz. Ein neuartiger Propeller
ermöglicht es dem Luftſchiff, ſich einige Zeit faſt unbeweglich in der Luft zu halten, ſo daß Paſſa=
giere
und Ladung unterwegs ohne Zwiſchenlandung aufgenommen werden können.

Großer Ozeandampfer in ſchwerſter Seenol.

Der amerikaniſche Paſſagierdampfer Preſident Garfield

iſt mit zahlreichen Fahrgäſten an Bord auf dem Wege von New York nach Havanna ſüdlich von
Jamaika auf ein Riff aufgelaufen und ſendet SOS=Rufe aus. Der Dampfer Panamerika ver=
ſucht
die Paſſagiere des Unglücksdampfers zu übernehmen.

Fahrkartenunterſchleife in Nürnberg.
Nürnberg. Nach einer Mitteilung der
Reichsbahndirektion Nürnberg wurden im Ver=
folg
einer Prüfung der Fahrkartenſchalter der
Bahnſtation Nürnberg=Hauptbahnhof, bei einem
der von Kriminalkommiſſar Seifferth vernom= Nachlöſeſchalter größere Fehlbeſtände von Fahr=
men
werden ſollte, iſt ſeit zehn Tagen aus Ber= karten feſtgeſtellt. Es handelt ſich um Werte im
ſtände wurden von den betreffenden Beamten
ſchleiert. Die zuſtändigen Stellen ſind mit der
weiteren Unterſuchung der Angelegenheit befaßt.

Razzia auf Verbrecher in Chicago.
New York. In Chicago wurden ſeit
Samstag abend 3000 Perſonen verhaftet. Der
Polizeichef der Stadt hat eine umfaſſende Säu=
berungsaktion
unter Aufgebot von 720 Beamten
und Detektivs angeordnet, weil in der ver=
gangenen
Woche nicht weniger als vier Morde
und 102 Raubüberfälle in der Saadt vorgekom=
men
ſind. Bei den Razzien wurden zahlreiche
Revolver beſchlagnahmt.

raunſchweig. Prozeß Nachtkluckt
Die Zuſtände in der Londen
EP. Londos
Vor dem Londoner Schwur-
ley
begann geſtern der Senſ)
gegen die ſogenannte Nachtklu
Mayrick, den ehemaligen Polizoeil
dard und den italieniſchen Reſttu
Der Prozeß beſchäftigt die engr
keit bereits ſeit längerer Zeit, 7.
Streiflichter auf die Zuſtände
Lebewelt und gewiſſe Zuſamm
Polizeibehörde von Scotland A)
dard, der ſeit 25 Jahren mit d.
der Nachtklubs betraut iſt, hag
an Beſtechungsgeldern von Frn
Ribuffi etwa eine Viertelmillior:M
Frau Mayrick und Ribuffi ſind
Leute durch die Unterhaltung:k
geworden. Sie ſtehen jetzt um
aktiven Beſtechung und des m
kaufs von Altohol. Der Tän,
war ſeinerzeit durch das Eingy
Byng ein Ende bereitet wordei,
Schon in der Nacht fand ſiot
Menſchenmenge vor dem Gerfutz
um ſich unter allen Umſtändern
ſichern. Am frühen Vormittagg
lizei zu Abſperrungsmaßnahmel
Die Verhandlung ſelbſt beau
Rechtsſtreit darüber, ob gemefi
drei Angeklagten verhandelt w.
Gericht entſchied ſich für eine au
handlung. Nach Verleſung de
wurde in die Zeugenvernehmi
die Angeklagten ſelbſt aber noct
intereſſe des Publikums wendechipe
rick zu, die während der VerharM
fach in Tränen ausbrach.
Die Urſache der durch dieſe
tretenden Erſcheinungen geht a=
puritaniſche
Geſetzgebung zurückl)
an der Polizeiſtunde von 11 Weſſ
ſich natürlich mit dem Vergnäüm=
einer
Weltſtadt ſchlecht verträg /
gehung der Vorſchriften anreisk Keu
Kranzniederlegung am Leff 76
Berlin. Verehrer Leſſing
Dienstag vormittag am Leſſing 7
Lennéſtraße verſammelt, um den
ter und Denker am Morgen
burtstages zu huldigen. Das
geſchmückt mit friſchem Grün
Namens der Sektion für Dichtkun
ſchen Akademie der Künſte lear
Fulda eine prächtige Kranzſpe:
feierte Leſſing mit warmen 2.4
gehöre zu den edelſten Geiſterm
tion. Sein Denken und Wirkeri,ſ
ferne Geſchlechter hineinragen.
ſter Böß rühmte in Leſſing den 19
den freien Geiſt, der alles umf üß
gehört, und legte namens des *
der Stadtverordneten einen Kra)
Dr. Eckener über den geplant=
Amſterdam. In einer Unte=
Davoſer Berichterſtatter des Ze29
Dr. Eckener über den geplanten
daß man mit Rückſicht auf das gr
ruſſiſchen Negierung beabſichtige, va
zu ſtarten, Von dort aus werde A
der nordamerikaniſchen Küſte bis :9
gehen, wo neuer Brennſtoff über
müſſe. Nauſen ſei nach Amerika ger!
zu ſorgen, daß das Luftſchiff bei:9
Nome einen Ankermaſt und den nos)
ſtoff vorfinde. Non Nome aus wen
unerforſchte Polargegenden fliegen4
Land zu ſuchen und um Tiefſeemeſſr=
rologifche
Beobachtungen anzuſteller!
kehr nach Nome, wo neuer Brennſt
reiſe übernommen werde, werde 7.
ſibiriſchen Küſte, wo weitere Meſſtr9
ſind, nach Leningrad zurückkehren.
werde alſo nicht den Nordpol übe.
Schiffbruch im nördlichen
Moskau. Der deutſche
Georg Thude zerſchellte währe
Sturmes an den Riffen der Gr5
inſel im nördlichen Eismeer. .
reichte mit großer Mühe eine un 2
Kilometer vom Feſtland entferr.
ſel, von wo aus ſie durch Raker0
feuer Zeichen gab. Fiſcher des
teten mit Lebensgefahr zwölf
Matroſe Heinrich Freier iſt erfrad
troſen haben Beinbrüche und ver-4
ſchäden erlitten. Die Gerettet
Murmanſt im Krankenhaus un
Furchtbare Erdbebenſc)
in Nordching.
Schanghai. Im nordweſt
Provinz Schanfi, wo bereits he.
ein ſchweres Erdbeben große
anrichtete, hat ſich im Diſtritt Sunl
Erdbebenkataſtrophe ereignet. E
Häuſer ſtürzten durch die heftige=
fort
ein und begruben die nichts
wohner unter ſich, die ſich zumeiſt
fanden. Nach vorläufigen Schüt=
die
Zahl der Toten, 200, doch e
einer weſentlichen Erhöhung der
rechnen ſein. Durch die wiederho
kataſtrophen iſt die Bevölterungs
zweifelte Notlage geraten, zumar
Lebensmitteln und Medikamenth
dieſe bei dem mangelhaften Vetie
mit der erforderlichen Schnelligie
glücksgebiet geſandt werden köhll.
Heftiges Erdbeben in Ank
Fairebanks (Alaska). *
um 12.30 Uhr, wurde die hieſio.
einem Erdbeben heimgeſucht, 2. und der heftigſten get.
ſcheint, die in dieſem Erdteil ſelle
wurden, da es vier Stunden lance.
Bewohner des Ortes ſlüchteten Sie.

[ ][  ][ ]

ichkerſtakkungsſperre gegen
zwslig Worms bleibk beſtehen.
ſeer durch eine Frankfurter Sportkorreſpondenz ver=
Fführenden Mitteilung, daß der Konflikt zwi=
Vormatia Worms und der Berichterſtattung bei=
ebreitet
die Ortsgruppe Mainz des Reichsverban=
un
Preſſe dem Landesverband. Heſſen nachſtehende
wie in der ordentlichen Hauptverſammlung der
daruppe am 21. Januar gefaßt wurde:
muppe Mainz des Reichsverbandes der deutſchen
ch wie vor die Berichterſtattungsſperre aufrecht weil
ſrniatia Worms ihre Maßnahmen gegen den Sport=
Mainzer Zeitung weder dem Redakteur noch dem
mber ſchriftlich zurückgenommen hat. Die Ortsgruppe
uniz, daß die ſchriftliche Zurückziehung der Maßnah=
Ausdruck des Bedauerns erfolgt. Die vom Verein
ortpreſſe veröffentlichte Gütlichkeitsvereinbarung
äl die Vorausſetzung der brieflichen Zurücknahme
i. Worms nicht eingetreten iſt. Die Ortsgruppe
daß der Verein Frankfurter Sportpreſſe offen=
chell
yſtifikation zum Opfer fiel.
verband Heſſen des Reichsverbandes der deutſchen
ſich der Stellungnahme der Mainzer Ortsgruppe an
ge heſſiſche Tages= und Sportpreſſe dringend, die
htu sſperre gegen den V. f. R. Wormatia Worms bis
mat frecht zu erhalten. Der Widerruf kann nur durch
MMainz des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe
Kegein.
Darmſtadt und Umgebung. Ausſcheidungskegeln
eart am vergangenen Samstag und Sonntag im
üüer 200 Kugeln ſind die Ausſcheidungskämpfe im
herdet. Einige noch vorzunehmende Nachſtartungen
Esoerige Ergebnis nicht mehr beſonders beeinträch=
ſhre
Geſamtholzzahl bei den 600 Kugeln erreichte
igler vom Klub Sportkegler mit 3262. Er iſt
Aarnndsmeiſter für 1928/29 anzuſehen. Dicht auf den
neyn der 1. Verbandsvorſitzende Thümmel vom Klub
911/ 7. V.), der bis faſt zuletzt die Führung hatte.
tergebniſſe vom 19. und 20. Januar 1929 ſind fol=

holft Scher M. * Oohlen a d gG.
Krämer 1012. 10. Preuß 1008, 11. Zuleger 994,
13. Lenz 981, 14. Chriſt 981 15. Küchler 974,
Arnold 965. 18 Schwinn 953 19 Bäumer 944,
IH. Sommer 933, 22. Grab 931, 23. Kollmann 929,
42u. Schäfer 877.
ay=Ausſcheidungskegeln nimmt am nächſten Sonn=
7t ang. Es werden die Schlußſerien im Bürger=
sikrien
.

Mittwoch, den 23. Januar 1929

Seite 9

Surn Opier une Tarnen,

Winkerſpork.
Uh=Club bleibt deutſcher Eishockey=
meiſter
.

here deutſche Zehnkampfmeiſter Artur Holz in ſeiner Eigenſchaft
als Sportlehrer bei Brandenburg nicht ſpielberechtigt war, aber
doch das Tor hütete. So mußte Brandenburg der Sieg aberkannt
werden. Das offizielle Endklaſſement lautet alſo: 1. Berliner
Schlittſchuh=Club. 2. S. C. Riſſerſee, 3. E.V. Füſſen, 4. Branden=
burg
Berlin.
Internationaler Langlauf Collalbo.
Bei ſehr guten Schneeverhältniſſen und ſchönem Wetter ging der
Internationale Langlauf bei Collalbo unter einer Beteiligung von 43
Läufern glatt vor ſich. In der erſten Klaſſe ſiegte über die 16 Kilometer=
Strecke Mattila=Finnland. Zweiter war Nowack=Tſchechoſlowakei;
3. Denetz=Italien. In der Studentenklaſſe ſiegte Nowack= Tſchecho=
ſlewakei
, während Peterſen=A. S. C. Darmſtadt Vierter wurde.
Weiterbericht.
Gießen, 22. Januar.
Die Temperaturverteilung zeigt heute über Deutſchland wie=
der
ſtärkere Gegenſätze. So liegen im Oſten, beſonders über Schle=
ſien
, wo der Einfluß der kontinentalen Hochs mehr vorherrſcht,
die Temperaturen bis über 10 Grad unter Null, Weſtdeutſchland
dagegen weiſt Temperaturen um Null und darüber auf. (Aachen
heute morgen 4 Grad Celſius.) Milde, von Weſten her ſtam=
mende
Luftmaſſen haben ſich hier bereits mehr durchgeſetzt und
zur Erwärmung geführt. Im Bereich des Niederſchlagsgebietes.
das ſich von Wilhelmshaven ſüdwärts über unſeren Bezirk nach
Süddeutſchland und den Alpen hin erſtreckt, fallen die Nieder=
ſchläge
teils als Schnee und Regen. Wahrſcheinlich werden die
milden Luftmaſſen vorläufig unter meiſt bedecktem Himmel die
Temperaturen um den Gefrierpunkt und darüber halten.
Ausſichten für Mittwoch, den 23. Januar 1929: Vorwiegend
wolkiges Wetter mit Temperaturen tagsüber um Null und dar=
über
. Noch einzelne Niederſchläge.
Ausſichten für Donnerstag, den 24. Januar 1929: Zeitweiſe
ſtärker bewölkt und Temperaturen um Null ſchwankend.

Feld=
berg

Taunus Waſſ.=
Kuppe Feld=
berg

Schwarze
wald Zug=
ſpitze
Kahler
Aſten Fich=
telberg
Schnee=
koppe
Wetter Schnee bedeckt Schnee Nebel heiter heiter Temperatur (7) 2 8 2 6 4 Wind WSW 8, NNW SSW. SSO, SSW. Niederfchlag mm) 8 gef. 1 Schneedecke (cm) 56 105 60 120 100

Rundfunkprogramme.
Frankfurk.
Mittwoch, 23. Jan. 6.30: Gymnaſtik. O 12.45: Schulfunk:
Dr. Nabe: Die deutſche Jugend in der braſilianiſchen Hauptſtadt.
O 13.15: Schallplatten. O 15.05: Rektor Wehrhan: Die Mette
von Marienburg und andere Geſchichten aus dem deutſchen Oſten.
O 16.35: Konzert des Funkorch. Muſikal. Leitung; Kapellm.
Merten. Mitw.: Fia Noll=Boß (Sopran). o 18.10: Bücher=
ſtunde
. E. Schven Umerikaniſche Literatur der Gegenwart (mit
einem Rückblick). & 18.30: Poſtinſpektor Menge: Geldeinziehung
durch die Poſt; Vorteile des Wechſelproteſtes durch die Poſt. o 18.45:
Herb. Gerſtner: Graphologiſche Uebungen für Jedermann. O 19.15:
Aktuelle Naturwiſſenſchaft. Prof. Dr. Richter: Senckenberg am
Meer. 0 19.30: Franzöſiſche Literatuxproben. O 19.45: Franzöſiſcher

Skntlgark.
Mittwoch, 23. Jan. 10.30: Schallplatten. 11: Nachrichten.
S 12.15: Schallplatten. 13: Schallplatten. 13.45: Nachrichten.
O 15: Kinderſtunde. Die Spielzeugſchachtel. Eine luſtige Impro=
viſation
in neun Bildern von G. Ott. Funkorch. O 16: Kinderſtunde,
Tante Gretle, Funkorch. 16.35: Frankfurt: Nachmittagskonzert.
Muſikaliſche Leitung: Kapellm. Merten. Mitw.: Maria Noll=Boß
(Sopran). O 18: Stuttgart: Landwirtſchaftsnachrichten. O 18.15:
Freiburg: Polizeihauptmann Kamp: Die Polizefrufanlage im Dienſte
des Publikums. o 18.45: Prof. Dr. von Lecog, Berlin: Die
neueſten Reſultate der letzten Turfan=Expedition. o 19.15: Konzert.
D 20: Freiburg: Bunter Abend. Mitw.: Aug. Ganter (Alemanni=
Dialeitdichter), W. Schweizer (Zithervirtuoſe), A. Holdermann. O.
Winkler (Klarinette), E. Kühn, W. Wedler (Horn), F. Götz ( Trom=
pete
), E. Klinkmüller (Baßtuba). Häfner: Eröffnungsmarſch.
Vorträge. Gounod: Fauſt=Fantaſie für Zither. Original
Steyriſcher Ländler. Humoriſtiſche Vorträge. Fiſcher: Aus dem
Jſarwinkel, Zitherſolo. Steyriſche Tänze (Die Hochländer).
Ein Abend im Schwarzwald, Vorträge. Herkommer: Des
Hirten Abendlied. Zanger; Glockenpolka. Vorträge. Häfner:
Erementio, Polka=Mazurka. Schmidt: Im Hochland. o 21:
Karlsruhe: Klavierkonzert. Emma Darmſtadt=Stern. Bach: Orgel=
toccata
in D=moll. Beethoven: Sonate in As=dur. Brahms:
Variationen in D=bur über ein ungariſches Thema. o Anſchl.:
Nachrichten.
Berlin.
Mittwoch, 23. Jan. 15.30 Hildegard Margis, Zeſitrale der
Hausfrauen=Vereine Groß=Berlin: Snobbismus ſtatt Sachlichkeit.
& 16: Reg.=Rat Dr. Zacher: Schädlinge an Fleiſch= und Wurſtwaren.
O 16.30: Jugendbühne. Szenen aus Leſſings Dramen. O 18.10:
Prof. Dr. Retzlaff: Eupen Malmedy Monſchau. o 18.35:
Reichsminiſter a. D. Dr. h. c. Schiele: Landwirtſchaftliche Selbſt=
hilfe
. O 19: Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Sombart: Die Rationaliſie=
rung
des Wirtſchaftslebens. (Einführung.) 19.30: Staatsminiſter
und preußiſcher Miniſter des Innern Grzeſinſki: Der Aufbau der
preußiſchen Verwaltung. 20: Abendunterhaltung. Mitw; Armm
T. Wegner, Gertrud Eyſoldt. 21: Orcheſterkonzert. Dirig.: C.
Hildebrand. Berliner Funkorch, Mozart: Ouv. Titus. Haydn:
Konzert für Violoncell. Mitw.: Prof. Graudan. 21.30: Der
Journaliſt ſpricht. O Anſchl.: Tagesnachrichten. O Danach: Tanzmuſik.
Rapelle Otto Kermbach.
Deutſche Welle. Mittwoch, 23. Jan. 10.15: Berlm: Nach=
richten
. O 12: Miniſterialrätin Dr. Heinemann: Geſchichte. O 13.30:
Berlin: Nachrichten. O 13.45: Bildfunkverſuche. o 1445: Kinder=
theater
: Rotkäppchen. 15.30: Wetter und Börſe. 15.40:
Eliſabeth Jacobi: Was bringt die Grüne Woche 1929 für die
Landfrau? o 16: Dr. Grabert und Dr. Hartig; Bildungs=
möglichkeiten
und Bildungswege im franzöſiſchen Unterricht. 16.30:

Hamburg: Ratie=Quartett: Mozartſche Muſik. O 17.30: Dr. Cratz:
Offenbach als Stadt der Lederwaren. 6 18: Anni Wodtke: Ruſſiſche
Revolutionsdichtung, 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene.
O 18.55: Werkmeiſterlehrgang. Dipl.=Ing. Gutke: Betriebsverhält=
niſſe
und Antriebsmittel bei Werkzeugmaſchinen. 19.20: Prof. Dr.
Mersmann: Einführung in das Verſtehen von Muſik. 20: Leſſing=
Feier der Stadt Berlin. Uebertragung aus dem Feſtſaal des Rat=
hauſes
in der Königſtraße. Bach: Sinfonia für zwei Flöten Streich=
orcheſter
und Cemhalo. Feſtrede: Arnold Zweig. Rezitationen:
Friedrich Kanßler. Händel: Muſette aus dem concerto groſſo
G=moll. Ausf.: Berliner Sinfonie=Orch. Dirigent: Dr. Beckmann.
D 21.30: Der Journaliſt ſpricht. Anſchl.: Preſſenachrichten. O Da=
nach
: Tanzmuſik Kapelle Otto Kermbach.

Nur beim Fachmann
C. Boßler & Co., G. m. b. H
Ernst-Ludwigstraße 14
Telephon 2140. (1088a

Haupiſchriſtlieltung: Rudolf Maupe
Verantworttich für Polltk und Wirtſchaft: Radelf Maupe; für Feuilſeion, Reſch und
Ausland und Heiſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Dr. (ugen Bohimann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schſußdienſt: Andreas Dauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Rette; für den Inſeratenteil: Willtz Kuhle; Drud
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht Übernemmen.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

im deutschen Westen sind Frohsinn
und Freude daheim. Frohsinn beiblin-
kendenPokslen
, Freudeangeselligem
Treiben-aberauch Freude am Schatten,
wenn die Wlotore hämmern, das Herz
der Arbeit gleichmäßig schwingt.
Frohsinn und Freude aber werden
durchdenGenukeinerguten Cigarette
gesteigert.-Im deutschen Westenweiß
ein jeder, daß Halpaus-Cigarelten
die Mußestunden verschönen, die
Arbeitstreude fördern!
Darum überall das gleiche Urteil:
Halpaus-Cigaretten sind gutl
Notek Mäst
Ae
NAINIIAI
HALPAUS-CGARETTTN-FABRKK G. M.BA

[ ][  ][ ]

halle a
für D
halten
Verſüig
weiſen.
auf Ge
die zal
und d.
bundes
bildun
der S
geſtellt
Gebr.
G. m.
men
Weite
Dipl.=
Heur
des 9
führte
auſtal
blieb,
zeſten
ſtellen
Volts
Bren
Reick
Waſſ=
wett
!
zeug
geget
Städ
und
ſtellt
verſ
gene
inne
Abſ./
ſtehe
Kar
für
wur
Für
der
daß
an
ſ
lich
Ha.
ihr
be:
lick
alle

Nummer 23

Mareagtal

Mittwoch, den 23

Die Reichseinnahmen im Dezember 1928.
Die Reichseinnahmen an Steuern, Zöllen und Abgaben betrugen im
Dezember 1928 bei Beſitz= und Verkehrsſteuern 320,7 Millionen RM.,
und bei den Zöllen und Verbrauchsabgaben 238 Millionen RM., mithin
insgeſamt 558,7 Millionen RM. Dieſe Gaſamteinnahme iſt um 134,7
Mdillionen RM. geringer als die Einnahme im November 1928 mit 693,1
Millionen RM. Die Mindereinnahme entfällt auf die Beſitz= und Ver=
kehrsſteuern
, und zwar hauptſächlich auf die veranlagte Einkommenſteuer
(minus 35,6 Millionen RM.), die Körperſchaftsſteuer (minus 23,8 Mil=
lionen
), die Umſatzſteuer (minus 17,9 Millionen RM.) und die Ver=
mögensſteuer
(minus 60,6 Millionen RM.). Sie beruht darauf, daß bei
den drei erſtgengnnten Steuern im November noch größere Zahlungen
auf die im Oktober fälligen Vovauszahlungen eingegangen ſind und daß
auf die Vermögensſteuer Vorauszahlungen, und zwar für die Landwirt=
ſchaft
in Höhe der Hälfte der zuletzt feſtgeſtellten Jahresſteuerſchuld, ſo=
wie
Abſchlußzahlungen zu entrichten waren. Die Lohnſteuer brachte im
Dezember 118,3 Millionen RM., alſo 2,1 Millionen RM. weniger als
im November. An Zöllen und Verbrauchsabgaben ſind im Dezember
insgeſamt 11,7 Millionen RM. mehr aufgekommen als im November.
Das Mehr entfällt hauptſächlich auf die Tabakſteuer (5.8 Millionen RM.),
auf die Zuckerſteuer (5,5 Millionen RM.) und auf die Einnahmen aus dem
Spiritusmonopol (2,9 Millionen RM.). Die Bierſteuer brachte gegen=
über
dem November 3,2 Millionen RM. weniger. Das Aufkommen im
erſten bis zum dritten Viertel des Rechnungsjahres 1928 beträgt im
ganzen 6811,6 Millionen RM. Dieſes Geſamtaufkommen verteilt ſich
mit 4172,0 Millionen RM. auf das Reich und mit 2639,6 auf die Länder
und Gemeinden. Das Aufkommen im vierten Vierteljahr wird auf 2218
Millionen RM. geſchätzt, von denen dem Reich 1480,0 Millionen RM.
verbleiben, während 738 Millionen RM. den Ländem und Gemeinden
zufallen werden. Sollten die tatſächlichen Eingänge im vierten Viertel=
jahr
dieſer Schätzung entſprechen, ſo würde das geſamte Jahresaufkom=
men
9030 Millionen RM. betragen, das ſich mit 5652 Millionen RM.
auf das Reich und mit 3378 Millionen RM. auf die Länder und Gemein=
den
verteilen würde. Demgegenüber beträgt der Haushaltfoll 8862 Mil=
lionen
RM., von dem 5654 Millionen RM. auf das Reich und 3208
Millionen RM. auf die Länder entfallen. Der Haushaltſoll wüirde alſo
um 168 Millionen überſchritten werden, die, da das Mehraufkommen
überwiegend aus Ueberweiſungsſteuern herrührt, reſtlos den Ländern
und Gemeinden zufallen würden, während der Reichsanteil nur den
Haushaltsſoll gerade noch erreicht wütrde.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Freigabegelder für den Norddeutſchen Lloyd. Wie wir hören, iſt
beim Norddeutſchen Lloyd Bremen als erſte Zahlung aus der ameri=
kaniſchen
Freigabe ein Betrag von etwas über zwei Millionen Dollar
eingegangen, der im weſentlichen den Gegenwert der von der ameri=
kaniſchen
Regierung beſchlagnahmten Hoboken=Piers nach Abzug der
Hypothek und der nach geſetzlicher Vorſchrift vorläufig einzubehaltenden
20 Prozent darſtellt. In der Summe ſind für Zinſen rund 500 000
Dollar enthalten. Das Verfahren wegen Entſchädigung der beſchlag=
nahmten
Schiffe nimmt ſeinen Fortgang.
Ein Umtauſchangebot auf zproz. Bayer, Schatzanweiſungen von 1926.
Wie wir erfahren, glaubt auch der Bayeriſche Staat, bei der jetzigen
Lage des Katitalmarktes von einer Inanſpruchnahme des öffentlichen
Marktes zur Deckung des Kreditbedarfs abſehen zu ſollen. Es iſt ledig=
lich
beabſichtigt, den Beſitzern des noch im Umlauf befimdlichen Teiles
der am 1. April 1929 fällig werdenden 7proz. Bayeriſchen Schmtzanwei=
ſungen
von 1925 zu gegebener Zeit ein vortoilhaftes Umtauſchangebot
zu machen.
Doch Sanierung der Veithwerke A.G., Sandbach i. O. Bei dem
Unternehmen ſollen zwecks Rektiſizierung der allzuhohen Buchwerte der
Anlage Sanierungserwägungen ſchweben. Man will vorausſichtlich das
Kapital 3:1 zuſammenlegen und entſprechend wieder erhöhen. Für
2927/28 iſt ein geringer Reingewinn zu erwarten. Die Lage des Unter=
nehmens
iſt geſund.
Adlerwerke Heinrich Kleher A.A., Frankfurt a. M. Wie der Fwd.
von zuverläſſiger Seite erfährt, hat ſich bie Verwaltung entſprechend
den reorgamiſatoriſchen Vorſchlägen des Direktons Hagemeier, des Dele=
gierten
der Danatbamk, Beuli, intern bereits für eine Kapitalzuſam=
menlegung
im Verhältzwis 2:1 ausgeſprochen. Die Reſerve von 8,2 Mill.
Reichsmark ergibt zuzüiglich des aus dem Kapitalſchnitt verbleibenden
Betrages von rund 9,5 Mill. RSN. die Möglichkeit für eine Geſamt=
abſchreibung
von 17,8 Mill. RM. Die Wiedererhöhung des Kapitals
bürfte in entſprechendem Ausmaße erfolgen, wobei der Minoritäts=
beſitzer
Ambi Budd die Zuſicherung an der Beteiligung der Sanierung
gegeben hat.
Mekallnokierungen.

Eefrolnätwfer brom tr d2 Demite SrelrolzUrfenasi m Goeie=
RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſen=
worſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhittenaluminiwm, 98 99proz., in Blöcken, Walzen oder Drahübarven, auf 190 MM., desgl.
in Walzen oder Drahtbarren 99proz. 194 RM.; Reinnickel B= bis
99proz. 350 RM., Antimon Regulus 7882 MM., Feinſilber (1 Kilogr.
fein) 77.7579.50 MMM.
Die Berliner Metallnotierungen vom 22. Januar ſtellten ſich für:
Kupfer: Januar 147.50 (149.50), Februar 147.50 (149.00), März
147.75 (149.00), April 148.25 (149.06), Mai bis Auguſt 148.50 (149.00),
September und Oktober 148.75 (149.00), November und Dezember 149.00
(149.00), Tendenz: feſt. Für Blei: Januar 44.00 (44,75), Februar
44.25 (44.50), März bis Juni 44.50 (44.75), Juli bis September 44.75
(45.00), Oktober und Nobember 44.75 (45.25), Degember 45.00 (45.00).
Tendenz: feſter. Für Zink: Januar 51.50 (51.50), Februar 51.00
(53.00), März und April 51.75 (52.50), Mai bis Juli 51.75 (52.25),
Auguſt und September 51.75 (52.50) Oktober bis Dezember 52.00 (52.50).
Tendenz: ſchwächer. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klam=
mern
Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 22. Januar
ſtellten ſich für Kupfer; (Tendenz: feſt) Standard per Kaſſe 751/uo
Gis 75¾, drei Monate 737731/,, Settl. Preis 75½4, Glektrolyt 78½
bis 78½4, beſt ſelected 7778½, Elektrowirebars 783 für Zinn:
(Tendenz: ſtetig) Standard per Kaſſe 2232331 drei Monate 222½ bis
223½, Settl. Preis 223. Banka (moff.) 224), Straits (inoff.) 225; für
Blei: (Tendenz; ruhig) ausländ, prompt 222/ue, entf. Sichten und
Settl. Preis 22½; für Zink: (Tendenz: willig) gewöhnl. prompt und
Settl. Preis 25¾, entf. Sichten 2512/; Oueckſilber (inoff.) 22½,
Wolframerz (inoff.) 20½.
Produkkenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 22. Januar. Die Tendenz an
der Frankfurter Getreidebörſe war wieder feſt. Weizen iſt um 15, Rog=
gen
, Weizenmehl und Roggenkleie um 25 und Mais um 50 Pf. im
Preiſe geſtiegen. Es notierten je 100 Kg.: Weßzen 23,7523,90, Noggen
23,25B,50, Somnergerſte 24,50, Hafer inl. 23,5023,75, Mais 23,50
bis 24, Weizenmehl, füdd. 33,2533,75, dto. niederrhein. 32,7533,25,
Roggenmehl 30,2531, Weizenkleie 14, Roggenkleie 14,7515.
Berliner Produktenbericht vom 22. Januar. Obwohl die kanadiſchen
und argentiniſchen Cifforderungen der weiteren Befeſtigung der Ueber=
ſeeiſchen
Terminmärkte nicht gefolgt waren, eröffnete die Mittagsbörſe
für Weizen ſehr feſt. Geringem Offertenmaterial für prompte Ab=
ladung
ſtand Frage für hieſigen wie Provinzmühlen gegenüber, die ſich
auch auf handelsrechtliche Lieferung ausdehnte. Die Preislage ſteigerte
ſich beſonders ſtark für den Mai=Weizen (plus 3½ Mark). März konnte
1½, Juli 2½ Mark profitieren. Roggen war ruhiger und nur bis
eine Mark höher. Hafer in mancher Frage im Zeithandel bis zwei
Mark geſtei t. Die Situation für Gerſte bleibt unverändert. Mais
feſt, fürMe, erhöhten die Mühlen ihre Forderungen.

Viehmärkke.

* Mainzer Viehhof= Marktbericht vom 22. Januar. Aufgetrieben
waren 60 Ochſen, 4 Bullen, 533 Kühe oder Färſen, 467 Kälber, 960
Schweine. Der Marktverlauf war ruhig, es wurde langſam geräumt.
Pro 50 Kilogramm Lebendgewicht wurden je nach Qualität folgende
Preiſe erzielt: Ochſen 5054, 4448, Beillen 39212, Kühe 3945,
3339, 2633, 2026, Färſen 4856, Kälber 5666, 4856, Schweine
7177, 7476, 7678.

Frankfurker und Berliner Efſekkenbörſe.
Frankfurt, 22. Januar.
Die günſtigere Beurteilung der kommenden Reparationsverhand=
lungen
, der weiter ſehr flüſſige Geldmarkt und das Ende im franzö=
ſiſchen
Bergarbeiterſtreik, hatten eine allgemeine Beruhigung zur Folge.
DieSpekulation war zuverſichtlicher geſtimmt und ſchritt in den bevorzugten
Werten zu Rückläufen, da vereinzelte Interventionen von Banken eine
Anregung boten. Die Nichtauflegung einer Bayernanleihe, wodurch der
öffentliche Markt verſchont bleibt, wurde ebenfalls mit Befriedigung
aufgenommen. Das Geſchäft bileb jedoch immer noch verhältnismäßig
klein, da das Fehlen von Kundenorders eine regere Geſchäftstätigkeit
nicht aufkommen ließ. Die uneinheitliche geſtrige New Yorker Börſe
und die weitere Ausdehnung der Streikbewegung in der ſächſiſch= thürin=
giſchen
Textilinduſtrie und die damit verbundene drohende Geſamtaus=
ſperrung
, wurden dagegen auf der anderen Seite nur wenig beachtet.
Die Kursbeſſerungen hielten ſich gegenüber der geſtrigen Abendbörſe
in kleinem Rahmen und überſchritten nur ſelten 2 Prozent. Die Börſe
war im allgemeinen ziemlich freundlich geſtimmt. Im Vordergrunde
des Intereſſes ſtanden Dt. Linoleum und Zellſtoff Waldhof mit je
plus 3 Prozent. Am Elektromarkt konnten Siemens 1¾ und Licht
u. Kraft 1½ anziehen. Auch AEG. waren trotz der unverändert be=
laſſenen
Dividende 1 Prozent gebeſſert. Schuckert und Gesfürel nur gut
behauptet. J. G. Farben waren bei kleinſtem Geſchäft nur 1 Prozent
erhöht. Montanwerte ſtill.
Im Verlaufe blieb das Geſchäft ſehr klein, doch konnten ſich die
Beſſerungen bis zu 1 Prozent fortſetzen. Gefragt waren noch Phönig
mit Plus 1½ Prozent und Stahlverein mit plus 1 Prozent. J. G.
Farben dagegen angeboten und nur knapp gehalten. Zum Schluß
machte ſich wieder ein Tendenzumſchwung bemerkbar. Verſtärkte Ab=
gaben
drückten auf das Kursniveau, es traten Rückgänge bis zu 5 Proz.
ein. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4½ Prozent unverandert. Am
Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4.2088, gegen Pfunde
20.4055, London=Kabel 4.8494, Paris 124.09, Madrid 29.69, Mailand
92.71, Holland 12.09¾.
Die unſichere Hiltung des Vörſenverlaufes verſtärkte ſich an der
Nachbörſe trotz weiterer Ermäßigung des Privatdiskontſatzes zu einer
ausgeſprochen flauen Haltung. Betroffen waren in erſter Linie devon
Chewie= und Elektrowerte, wo Farbeninduſtrie mit 261 nach 265,
Schuckert 221 nach 232, Siemens 388 nach 395 ſchhloſſen. Auch zuletzt war
keine Erholung zu verzeichnen.
Berlin, 22. Januar.
Nachdem ſich ſchon im vorbörslichen Freierkehr Anſätze zur Er=
holung
bemerbbar gemacht hatten, eröffnete der offizielle Verkehr bei
etwas lebhafteren Umſätzen faſt einheitlich leicht befeſtigt. Nach Feſt=
ſetzung
der erſten Kurſe bonnte die Befeſtigung im allgemeinen Fort=
ſchritte
machen, und am Montanmarkt wurde die Umſatztätigkeit etwas
veger.
Im weiteren Verlauf der Börſe machte die Tendenzbeſſerung zu=
nächſt
Fortſchritte. Es zeigte ſich für Kaliwerte und Montanaktien eini=
ges
Intereſſe. Auch C. Lorenz blieben ſtärker gefragt und gewannen
weitere 4 Prozent. Auch Mansfeld und Otavi lagen lebhaft und feſt.
Später ſchwächte ſich die Tendenz auf Gewinnrealiſationen und
Arbitmgeabgaben, die ſich namentlich am Schiffahrtsmarkt bemerkbar
machten, wieder allgemein ab, doch blieben die Kursrückgänge gering.
Gegen Börſenſchluß erfolgten energiſche Baiſſe=Vorſtöße auf faſt allen
Marktgebieten, die un erſtützt wurden von Gerüchten über die Flucht
des Inhabers eines alten Privatbankhauſes unter Hintenlaſſung größerer
Wechſelverbindlichkeiten. Die Kursabſchläge erreichten bei den ſchweren
Werten 10 Prozent. Auch nachbörslich gaben die Kurſe weiter nach, ob=
wohl
Abſchlüſſe kaum noch getätigt wurden.

A. C. G. . . . . . 1177.25
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Baſalt . .
Beramann . . .
Berl. Karlsruhe Ind
Berl. Hand.=Geſ...
Braunkohl. Briketts
Bremer=Wolle".
Danatbank ..
Deutſche Bank
Diskontogeſ. . .
Dresdner Bank..
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erböl:
Deutſche Betroleum
Dynamit Nobel
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſenk. Berg.
Gef. f. elettr. Untern.
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch. .
Hapag ..."
Harpener . . ..
Hemoor Zement

Amerikaniſche Kabelnachrichteff

* Chirago, 22. Januc.
Weizen: Die Kurſe litten zunäcſt unter dem .
preiſe und der ermäßigten Liverpooler Kabel. Im
dann die Tendenz ausgeſprochen feſt auf die ungünſtigem!
für dos Winteranbaugebiet und Käufe europäiſcher
Firmen.
Mais: Am Maſsmarkt erfolgten zunächſt allgeme-
beſſere
argentiniſche Wetterberichte. Gegen Schauß E,
leichte Erholung bemerkbar machen.
Roggen: Der Markt war überwiegend feſt geſtimn=
ſtigen
Wetterberichte und kleine Anlieferungen.
Hafer: Hier war die Tendenz glei falls nach obem
Abnahme der ſichtbaren Vorräte und die ungünſtgen A=
* New York, 22. Janua

Baumwolle: Gegen den Vortag waren die Preisv
gering. Das Geſchäft war bei im allgemeinen ſtetige=

21. 1. 22 1 21. 1. 22. 1 176 375 Hirſch Knpfer 139. 138. 90. 90.5 Höſch Eiſen 1205 120.25 60. 59.125 Hohenlohe Werke 71. 71.n5 221.5 2185 Kahla Porzellan 116.75 116.25 66.5 66.5 gali Aſchersleben 282. 1279.5 230. 230. Salzdetfurth 509 b 509.5 163.75 162. Weſteregeln
Lindes Eismaſch. 288.75 1287 5 215. 169. 168.5 280. 280. L. Loewe & Co. 226. 224. 170.5 170. Lingel Schuh .. 39.75 42. 165. 165. Mannesmann Röhren! 125. 125. 170 25 170. Niederlauſitzer Kohle 160. 159. 45. 45. Nordd. Lloyzd . . . 126. 126. 131. 12! 131.25 Orenſtein
Polyphon 94.375 94.5 82. 82. 424. 423. 120 25 119.5 Rütgerswerke 100. 100. 168.75 168.5 Sachſenwerke 125.5 124. 256.5 256.75 Siemens Glas .. 141. 124. 124. Ver. Glanzſtoff 479.5 476. 244. 242. Ver. Stahlwerke 96.25 97. 48. 48. Volkſtedter Porzellan 53. 51. 166.5 165. Wanderer Werke . . 101. I 101. 131.75 130. Wiſſner Metall .. 146. 1445 134.25 135.5 Wittener Gußſtahl 45. 44. 273. 1269.75

Deviſenmarkk.

Helſingfors.. .
Wien. . . . . .."
Prag ......"
Budapeſt ..."
Sofia".
Holland ....
Oslo ......."
Kopenhagen..
Stockholm ..
London ...."
Buenos Aires
New York ...
Belgien ...."

21. . 1. 22. 1. 21. 1. Geld Brief Geld Brie Geld /! 10.5731 10.593/ 10.573 10.593 Italien ...... 22.00 22,04 R4 59.05 59.17 59.055 59.175 Paris ......" 16.425 I16.465it 12.4361 2.456 12.439/12.459 Schweiz ...." 80 83 80.99 73.27 73.41 73 28 13.42 Spanien..... 68,65 68.79 16e 3.035 8.041 3.042/ 3.048 Danzig ....." g1.45 81. 63/8 188.50 168.84 168.53 168 87 Fapan... .... 1.912 1.9161. 112 02 12.24 112,041112 26 Nio de Janeir= 0.50 15 0.5035l0 112.13 112.35 112.14112.36 Jugoſlawien". 7.378 7.393 7275 112.36/112 58 112.36 112,58 Portugal. . .. 18.28 19.32114 20.386120. 428 20.366/20.426 Athen ..... 5.44 . 5.35 1.770/ 1.774 1.7721 1.778 Konſtantinpel 2.053 2.057 42040/4 2120 4.2045 4.2125 Kanada ....." 4.194 4.2021 4.193 58.39: 58.515 58 395 58.515 Uruguay .. . 4 296/ 4.3041 4.296

22. 1.
Brief / Geld /Brief

!9
81.62
1 917
0.5035
7.389
18.37
5 435/ 5.445
2.057
4.201
4.304

3. 33
2053

wofür in der Hauptſache die Liverpooler Kabel und
miſſionäre waßgebend waren. Gegen Schluß beobe;
ſchiedentlich Realiſationen.
Zucker: Am Rohzuckerterminmarkt war die Halt=
regelmäßig
. Die ſpäteren Termine litten unter Liquit.
die Spekulation in den Terminen alter Ernte Käufe=
Geſchäft hatte im allgemeinen nur kleinen Umfang.

fſet

Es notierten nach Meldungen aus Chicag=
Getreide. Weizen: März 125½, Mai 128:
Mais: März 98½, Mai 101½, Juli 103; Hof
Mai 53½8, Juli 50½; Roggen: März 108, Mai 12.
Schmalz: Januar 11,80, Februar 11,85, ;
12,22½.
Fleiſch. Rippen: Januar 12,45, Mai 13.022,
12,87½; leichte Schweine 9,00 bis 9.30, ſchwere= &) ), u den Horizont
9,30; Schweinezufuhren: Chicago 44 000, im We=
Baumwolle: Januar 19,60, März 19,64.
uiü ſeinem alle
ſagte er
Es notierten nach Meldungen aus NewYo
Getreide. Weizen: Rotwinter 162½, Hartwin 4Muh deſſen Pr
neu angek. Ernte 113½; Mehl, ſpring wcheat el uhſtMuf
Fracht: nach England 1,63,0 Schill., nach dem Km
Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,55: Talg
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: n9
Januar 9,80, Februar 9,85, März 9,95, April 10
Juni 10,32, Juli 10,40, September 10,59.

Kleine Wirkſchaftsnachrichten

Wie die preußiſche Staatsbank (Seehandlung) dumf
Preußiſchen Preſſedienſt mitteilt, wird die neue 8=Pr.:
Stadt Kaſſel von 6 Mill. RM. durch ein unter ihrer 1
des Bankenkonſortium in der Zeit vom 24. bis 31. Jant
von 93 Prozent zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt
Die Bankfirma G. Loeweberg u. Co. in Berli.
Kriege die Inhaber wechſelte (jetziger Inhaber Dr.
Zahlungen eingeſtellt. Für das Börſengeſchäft hatte
Bedeutung mehr und unterhielt auch keine nennenswveri/l
an der Börſe.
Der Geſamtverband deutſcher Bronzefabrikanten
weiſt darauf hin, daß ſich die Steigerung des Kupferk
RM. auf 160 RM. je 100 Kg. in gleichem Maße auf A=
preiſe
für alle Sorten Gold= und farbige Bronzen au Pf
haben ſich demzufolge die Geſtehungskoſten um rundg
erhöht.
Die Firma Handelsbüro für landwirtſchaftliche
Bedarfsarktikel, G. m. b. H., Mannheim, hat, It.
Zahlungen eingeſtellt. Beteiligt ſind Dünge= und F
ſowie einige Mühlen mit den Differenzen für nicht a9l
kontrakte. Banken ſollen nicht beteiligt ſein.
Die Kommunale Landesbank, Darmſtadt, erhielt A.A
5 Mill. RM. 8 Proz. mit 1 Proz. tilgbare Schuldverfin
Staatsgarantie. Die Kündigung iſt bis 1. Januar 19
Die Banque de Commerce, Antwerpen, erzielte
1928 einen Reingewinn von über 10 Millionen Frs.
Frs. i. V.). Die Dividende wird mit 12 Prozent
Die innerfranzöſiſchen Schienenpreiſe bliehen für 73.
1929 mit 810 bzw. 847,50 Frs. unverändert.
Die chemiſche Fabrik von Pont Brule nimmt eitn
Kapitals von 50 auf 70 Mill. Frs. vor. Die neuen A
einem internationalen Konſortium übernommen, dar
nationales Germanie, der Boerenbond und der fra /t
konzern.
Die engliſche Metallproduktion hat ſich im Jahra!
dem Vorjahr um 681 000 To. auf 611 000 To. vermän
Wie wir hören, beabſichtigt die Banca Ungaro=Itcd
mehrerer jugoſlawiſcher Geldinſtitute unter ihrer Fühe
ren und ſich dieſerart in Jugoſlawien zu betätigen.
Wie gemeldet wird, hat ſich die Wirtſchaftslage
in dem Monat Dezember wieder verſchlechtert. Nach ann!
Meldungen betrug im Dezember der Export nach Rußlc.
die Ausfuhr aus Rußland dagegen nur 48 Mill. Rbl.
Kalenderjahr wurden für 180 Mill. Goldrubel eine=
die
Ausfuhr aus Rußland 167 Mill. Rbl. betrug.

eſte wie

iut Tune

regte

Mt Wariä
Wllung ischule
gen 1n4
25 Uhr, 15.7b
Die Oberin
Wol
*

Frankfurter Kursbericht vom 22. Januar 1929.

8% Dtſche. Reichs=
anl
. v. 27......
6% Baden Frei=
ſtaat
v. 27.....
6% Bayern Frei=
ſtaat
v. 27.
8½ Heſſen Volks=
ſtaat
v. 28.
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28.
6% Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27.
7% ThüringerFrei=
ſtaat
v. 27....
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4 I.
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
.. ..
8% Bab.=Bad. b. 26
6% Berlin v. 24...
8% Darmſtadt v. 26
D 4a4
70 Frrf. a. M. v. 26
8½ Mainz v. 26.
80 Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
+ Ausl. Ser. I
+ Ser, II
8% Berl. Hyp.=Bk.
82 Frkf. Hhv. Bk.
4½%w n Lig. Pfbr.
8% PfbrBk.
4½% Lig. Pfbr:

87.35
78.5

79.5
90.5

91.4
80

84.75

53.6
14.25

5.25
95

51:
69
97.5
97.5
78.75
97.5
78.25

Heſ. Landesbk.)
% Heſſ. 2bs. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr..
2o Kom. Landes-
bank
Darmſtadt.
2 Mein. Syp. Br.
4½9
Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hhp. Bk.
8% Preuß. Btr.=
Stadtſchaft.
% Rhein. Hyp.=Bk
Lig. Pfbr.
4½2
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit... ..
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ....
8% Württ. Hyp.=B.
3% Daimler Benz
von 27.......
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26....
7% Mainkrw. v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtEHäffner
von 26 ........"

3. G. Farben Bondsl
v. 28 ........."

5% Bosn. 2. E. B.
v. 1914......."
41/,%0 Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914 ...
4% Oſt. Goldrente
4:/.% Rum. Gold
von 1913 ......!
4%0 Türk. Admin.
4% 1.Badgad
49
Zollanl.
4,% Ungarn 1913

A.5
88
78.25
93.8
95
98
77.15
94.75
R
977.75
81:.
97.5
98

76

84.25
93

20

12

47,% Ungarn 1914,
Goldr.
Altien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr. 1168
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatb. /195
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ... /169.5
Eff.=u. Wechſel=
bank
..
Vereinsbank ../104
Diskonto=Geſellſch. /165
Dresdener Bank .. 169.5
Frankf. Bank.. . .
Hyp.=Bk. ...
Pfdbr.=Bk. . . . . /156
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank.
Mitteld. Creditbk. /208
Nürnb. Vereinsbk. /160
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank. /159
Reichsbank=Ant. . . /310
Rhein. Creditbk. . . .
Hyp.=Bank . . . 1215
Südd. Bod.=Cr.
Wiener Banwerein! 141,

26.6

A.=G. f. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahr
Vorzge.
Hapag.
Nordd. Llotzd
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Tccum. Berlin.. ..
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
5½

140
273
/125
113
149
142
140.25
124.75
168
85
90.75
129
123

55
89.5
We

AEG. Stamm. . ./177
Baſt Nürnberg .. . 216.2
Bergm. El. Werke
BrownBroverickCiel152
Brüning & Sohn. 1123
Buderus Eiſen ...!
Eement Heidelberg/134
Karlſtadt /178
Chem. WerkeAlbert. 68.5
Chade .. . . . . . . . . . /483.5
Daimler=Benz ... .! 53.5
Dt. Atl.=Telegr.. . .
Eiſenh. Berlin./ 76.5
Erdöl ..
Gold= u. Silb.,
ſcheide=Anſtalt. 182
Linoleumwerk.
Eichbaum, Brauer. /310
Elektr. Licht u. Kraft/213
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk /202
Eßlinger Maſchinen 45
35.05 Ettlinger Spinnereil225
F. G. Farbenindſtr. 255.5
Feinmech. (Fetter). 89.1
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas .. . .. . . /142
Hof...."
Geiling E Cie. ..../ 59
Gelſenk. Bergwerkl124.1
Geſ. f. elektr. Un=
ternehmungen
..
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen/108
128 Grün & Bülfinger. /176.5
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau/134.25
Henninger, Kempf. 174
Hilpert Armaturfb./ 91
Hindrichs=Aufferm. 110
Hirſch Kupfer ... . 1138

1131
.1 89

Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil. . /131.5
Holzverk.=Induſtrie/ 96.5
Ilſe Bergb. Stamm/207.5
Genüſſe/114
Junghans Stamm 80
Kali Aſchersleben (279
Salzbetfurth /511
Weſteregeln 288
Kammgarnſpinn
Karſtadt, R.... .. .
Klein, Schanzl. . . . 1112
Klöcknerwerke ..
Kraftw. Alt=Württ. 92
Lahmeher & Co... /171
Lech, Augsburg . .. /117.
Löwenbr. Münch. 301
Lüdenſcheid Metall/105
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt. 1118
Mainz. Akt.=Br.. . . 257
Mannesm. Röhren 123.
Mansfeld. Bergb.. /112
103.
Mars=Werke.
Metallgeſ. Frankft. 191
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild. 62.
Motorenfb. Darmſt.
Neckarſ. Fahrzeug.. 24.5
Nicolay, Hofbr. . . . 1162

Oberbedarf .."

Oſterr. Alpine Mo.
Otavi Minen .....!
Peters Union Frkf. /102.5
Phönix Bergbau..
Reiniger, Gebb.. . . 1115
Rh. Braunkohlen".
Elektr. Stamm/ 80
Stahlwerke ../166
Riebeck Montan..
Roeder Gb. Darmſt. 125

Rütge
Sachtleb
Siem
Siemens
Strohſto
Südd. 74
Spensie-
Tellus ?
Thür.
Tucher
Unterfr
tr. Ve
Beithwe
Ver, f. E

[ ][  ][ ]

Schiller
platz 8

Schuhhaus größten Umfange

Mittwoch, den 23. Januar 1929

Eeite 11

benteurer von Ehre.
Woman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
er zum Sanatorium, hielt unten an der Ter=
wähenden
Blick nach oben, ging einige Schritte
ga. vis er ganz genau unter der auf den laugen
Doppeltüre des Zimmers der M.ſtreß Blomm
mieer, anſcheinend zwealos und träumeriſch, aber
vorx dem Park zu und wurde von deſſen Grün
Minuten kam er wieder zurück, tief atmend und
einem Taſchentuch re end; das Taſchentuch
mu Slutflecken auf.
=chſt geheimnisvollen Tat ging er in den gro=
leh
ſich dort vom zweiten Afſiſtenzarzt, einem
hüwen Herrn, ein Fahrrad aus und fuhr mit die=
inein
.
gei vielen Sehenswürdigkeiten der jahrtauſende=
lung
ſchien ihn zu indereſſieren, ſondern Hohlan=
ſem
Schutzmann unterrichtet, nach dem Gebäude
usboten, der einzigen Zeitung dieſes Ortes,
ir als früherer, gelegentlicher Journaliſt ſehr
Die Hauplperſon bei kleinen Provinzzeitungen
g ohne weiteres nach dem Metteur, es war
unid ein bedeutungsvoller Hinweis darauf, daß
Beheimnis des Pavillons handle, vermochten
taſch aufgeſetzte Inſerat noch einzuſchieben.
Aang in der Tat geheimnisvoll genug, es lau=
at
. friend Kathleen begs information throw
gh window on lamn 45 bis ſtirbt Freund
Aerfklärung, werſet Papierkugel durchs Fenſter

Da warf er, nun unter einem der mächtigen Bäume ſtehend,
über einen Aſtſtumpf ein dünnes Seil, ſchlang es um den Leib,
wenige, Klimmzüge des elaſtiſchen, athletiſchen Körpers, und
Hohlander war vom Laub verſchluckt.
Er ſtieg höher und höher, es war keine leichte Arbeit; ſchließ=
lich
ſaß er, ein großer, nächtiger Vogel, in einer Gabelung, ſaß
ſo bequem, als es eben gehen wollte, zog ein Fernglas aus der
Taſche und richtete es auf eines der ſanft erleuchteten, offenen
Fenſter der Front des Sanatoriums; es war das bis, zum Boden
rei hende Doppelfenſter des Zimmers der Miſtreß Blomm.

miy. Kriminalroman, meinte der Metteur, als er
wſeinen ſtruppigen Kopf dazu ſchüttelte.

ug2er, antwortete Hohlander leiſe, hob einen ge=
ſeisgefinger
und lachte dann herzlich.
ſer dem Sanatorium zufuhr, prüfte er, von einer
uus, den Horizont mit kritiſchem, aber zufrie=
Vayt nit ſeinem alle Nebel ſcheuchenden Nordoſt
Tägoidauern, ſagte er ſich; und meinen Dank dem
rrn/uach deſſen Prinzipien alles bei weit offenem
fikuratß.
tääng; gegen fünf Uhr lief von Parker die De=
Gerſenorgen früh ſchon zurück ſein werde.
myſſei, das Hohlander in Geſellſchaft des Rederend
mlzie einnahm, entſchuldigte er ſich bei den Herren,
MASpfweh und wolle noch ein wenig friſche Luſt
1ieZnt verließ Hohlander gegen neun Uhr das
ntaſſummelte dem Park zu, der nun wieder einſam
haftel
wan boher und lebendiger Komplex mit ungeheuren
(Sehandun s Sſſame und Aeſte wie Säulen und Strebepfeiler
wird die nu Rltüy ſathedrale.
urch ein ure Rdaxuſchte, nichts regte ſich, irgendwo ſang ein Vogel
vom 24. biß
grime Töne.

Er konnte faſt den ganzen Raum überblicken, das vorzüg=
liche
Glas erlaubte ihm, ſelbſt Kleines zu unierſcheiden, ſo die
Uhr auf einem Nachttiſchchen und an der Wand einen ſogenann=
ten
ewigen Kalender, eine treisrunde Scheibe mit einem Zeiger,
und deutlich zu leſen die Tage, Monate und Zahlen der Jahre.
Die Krauke ſelbſt konnte er aber nicht direkt ſehen, dafür
aber ihr Spiegelbild im Glas des großen Wandſchrankes; halb
aufrecht lag ſie im Veit, den Oberkörper durch Kiſſen geſtützt.
Kin Zerwagen
134a
aller Art, neueste Modelle eingetroffen. Es ist Ihr Vorteil,
wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören.
1. Donges & Wiest, Elisabethenstraße 25½

Das Geſicht der Miſtreß Blomm war ruhig und ein wenig
leer, es war das Geſicht der Kranken, Bettlägerigen nach dem
Eſſen, deſſen Aſſimilierung die ſchwachen Kräfte alle verbrauchi.
Sie war noch allein; Hohlander wartete eine gute halbe
Stunde, da wurde die Ture geöffnet, Miß Randell trat herein,
und in der linken Hand die Jeitung.
Die Pflegerin ließ ſich in dem weiten Rohrſeſſel am Kopf=
ende
des Beites nieder, entfaltete das Blatt, legte es wieder in
den Schoß, ſie ſchien der Kranken etwvas Heiteres zu erzählen,
und Holander konnte ſich ſehr wohl vorſtellen, was das gute
Mädchen da berichtete; ſehr heiter ſchien es zu ſein, das Geſicht
der Miſtreß Blomm überzog ſich mit leichtem Rot.
Und dann nahm Miß Randell die Zeitung wieder zur Hand,
und ſo ſcharf war Hohlanders Glas, daß er ſein Inſerat von all
den anderen klar unterſcheiden konnte, nun, es war ja auch auf
ſeinen Wunſch mit auffallenden, großen Lettern geſetzt und mit
einem dicken Rahmen verſehen worden.
Doch jetzt hielt er ſein Glas ſtarr auf das Geſicht der Krau=
ken
geheftet, jetzt mußte es kommen.
Es kam auch.
Hohlander ſah, wie auf einmal das Rot auf dem Geſicht der
Kranken verſchwand, wie die Züge zu Stein wurden, das ganze
Geſicht eine bleiche, ſtarre Maske mit weit aufgeriſſenen Augen
und offenem Mund, dann beugte ſich die Kranke vor, riß der
Pflegerin die Zeitung aus der Hand, ſie ſank wieder zurück, ihre
Kräfte ſchwanden, der Kopf fiel zur Seite, ſchwer wie Blei.
Hohlander ſah noch, wie Miß Randell zur Klingel ſtürzte,
einige Sekunden ſpäter kam der Aſſiſtenzarzt, haſtig, mit weit
ofſener Weſte und einigen Spielkarten noch in der Hand, und
dann wurde der Vorhang zugezogen, Hohlander konnte nichts
mehr ſehen.
Eine gute Viertelſtunde lang rieb und ſtreckte Hohlander
ſeine eingeſchlafenen Glieder, dann glitt er lautlos von Aſt zu
Aſt, dann den Stamm herunter bis zu dem Aſtſtumpf in doppel=
ter
Manneshöhe, und von dieſem ließ er ſich auf federnde Beine
zu Boden fallen, ein dumpſes Aufſchlagen, und dann wieder
tiefe Stille,
So lautlos, wie er als Junge und als Indianer die Kriegs=
pfade
in den Wäldern ſeiner Heimat begangen hatte, ging er
jetzt über den Raſen auf das Sanatorium zu, die Front war nun
faſt vollkommen dunkel, um ſich im Schatten des weit vorſprin=
genden
Geſimſes der Terraſſe niederzulaſſen, das Auge ſcharf auf
die Fenſterture der Miſtreß Blomm gerichtet.
Eine Viertelſtunde nach der anderen rerſtrich, ein Fenſter
nach dem anderen erloſch, und als letztes das der Miſtreß
Blomm; doch es wurde nicht ganz dunkel, das Fenſter ſchimmerte
in ganz ſchwachem Gelb. Hohlander erinnerte ſich, daß Miſtreß
Blomm im Dunkeln nicht ſchlafen konnte, es mußte ein mildes
Nachtlicht ſein.
Es ſchlug zehn, es ſchlug alle Viertel der elften Stunde, es
ſchlug elf, Hohlander ſaß und ſaß, erregt vor Erwartung und
nervöſer Müdigkeit.
Endlich!
Endlich wurde der Vorhang zurückgeſchoben, eine weiße Sil=
houette
hob ſich gegen das ſchwache Gelb, die Silhouette bewegte
ſich dem Geländer des Balkons zu, ein Arm erhob ſich, ein kleiner,
weißer Ballen fiel, die Silhouette beugte ſich vor, glitt wieder
zurück, verſchwand hinter dem Vorhang.
(Fortſetzung folgt.)

71

St. Mariä
M traße 31
Grundschulklassen.
Acn altung-Ischule
Rtü Ildungsschule
Töchter eim,
Wale Klassen und Ab-
Heon 45 Uhr. (15-7b
Die Oberin

VW

Geſ. 453.=Wohn.,
beſchl.=frei, v. Reichs
me beamten (kl. Fam.
Angeb. unt. D. 127
a. d. Geſchäftsſt. (*

MAMMLICH

Tücht. Mehger
27 J. alt, an ſelbſt.
(rbeiten gewöhnt,
ſucht Stell. Ang. u.
D. 139 Geſchſt. (

O
A

MAMBLICH


Höherer
Reichsbeamter
(Akd.) ſucht beſchl.
nahmfreie 5=Zim.=
Wohnung Ang. u
D. 24 Geſchſt. (*gm

23 möbl. Zim.
oder beſchl.=freie 3 4=Zim.=Wohne
zu mieten geſucht.
Angeb. unt. C. 232
a. d. Geſchſt. (*gm
Techn. Beamt. ſucht
im Zentr. d. Stadt
gut möbl. Zimmer
mit ſep. Eing. per
ſof. od. 1. Febr.
Angeb. unt. D. 117
a, d. Geſchäftsſt (*

A

WEIBLICH

Durchaus tüchtigen
Auto=Reparateur
geſucht. Demſelben
iſt auch Gelegenheit
geboten, ſich m. Ka=
pital
an einer be=
ſteh
., gut eingericht.
Rep.=Werkſtätte zu
beteiligen. Ange=
bote
unt. D. 92 an
die Geſchſt. (*msg
Täglich bis 15 Mk.
zu verdienen. Näh.
im Proſp. mit Ga=
rantieſchein
. Viele
Dankſchr.! Joh. H.
Schulz. Adreſſenver=
lag
. Köln 1/733.
(1662)

Wer weiſt Adreſſen
auf d. Lande nach
von Leuten, welche
keine Nähmaſchine
beſitzen? Hohe Ver=
gütung
! Mitteil. u.
D. 132 a. d. Gſchſt.
Privakreiſende
gegen Gehalt geſ.
Angeb. unt. D. 116
a. d. Geſchäftsſt.

elegant
bequem
Biltig

Generalderteelang
Bedeut Verſandfirma ſucht für den Be=
zirk
Heſſen einen durchaus tücht. Herrn
mit Organiſationstalent als General=
vertreter
. Betr. Herr muß in der Lage
ſein, eine größere Verkaufsorganiſation
zur Bearbeitung v. Privatkundſchaft mit
unſerer Unterſtützung aufzubauen und
ſelbſtändig zu leiten. Einarbeitung er=
folgt
. Die zum Vertrieb kommenden Ar=
tikel
ſind anerkannt erſtklaſſig, teilweiſe
konkurrenzlos und nachweislich groß ab=
ſatzfähig
. Der Poſten bietet rührigem.
zuverläſſ. Herrn neben Selbſtändigkeit
dauernde Exiſtenz mit laufend hohem
Einkommen. Als Sicherheit für das
notwendige Muſterlager iſt die Stellung
einer Barſicherheit in Höhe von Mk.
1000. die ſichergeſtellt wird. erforderl.
Herren, die obigen Anforderungen
durchaus gerecht werden können, wollen
ausführl. Bewerbungen mögl. mit Licht=
bild
einſenden unter S. T. 3180 an Ala=
Haaſenſtein&Vogler, Stuttgart. (IISt1682
Erſtklaſſige Lebensverſicherungs=
Geſellſchaft mit günſtigen Tarifen
und hohen Dividenden ſucht
lüchtige Verkreker
mit guten Beziehungen zu Handel
und Induſtrie gegen hohe Bezüge.
Auch Nichtfachleute werden berück=
ſichtigt
und eingearbeitet. Sach=
verſicherungen
ſind im Konzern
unterzubringen. Ausführliche Of=
ferten
erbeten unter F. I M. 440
durch Rudolf Moſſe. Frankfurt W
(1I.1684
am Main.

Die me stselesene unv meistver-
greitete
Nlorgenzeiinng der uroß-
5420J 000 Provinz 0aunorer
kingeführt im dem indusicte- uwo
Han delskreisen, der Lueschüfts- uw.
Nandels welt, der 1.a0 0wirischaut pme,
dem Bürzerimm Für die Warbans
Nordwestde nischlan0 uuewr.
bebrlich Erscbeinr seit 75 Jahren

Damen und Herren geſucht

für Werbung von
hohe Proviſion,

eitſchriften gegen
zu melden bei

Gewiſſenhafte Frau
ſucht Büro zu rei=
nigen
. Angeb. unt.
D. 137 Geſchſt.

Tücht. Schneiderin
hat einige Tg. frei,
fertigt Maskengar=
derobe
. E. Jacoby.
Ahaſtraße 12. I. (*

Perfekte Büglerin
empf. ſich f. nachm.
zur Aushilfe. Ang
D. 119 Geſchſt. (*
Aelteres Mädchen
mit lgjähr. Zeugn.
ſucht Stellg. i. nur
gut. Hauſe. Karol,
Beck. gew. Stellenv.
Karlſtr. 25.

Ehepaar, nach Darm=
Nicht per März=April

Aw, beſſerer Wohnlage
mieten.
tem, die vertraulich be=
er
=beten unt. D 46 an
des. Bl.
(1686

Selbständiger
Baukäner in,
wenn mögl mit Kenntnissen
an Buchungs-Maschinen,
per sofort gesucht
Ausführliche Bewerbungen
mit Lichtb.ld unter D 129
an die Geschäftsstelle dieses
Blattes erbeten
Lehrling
m. abgeſchloſſ Schulbildung aus gutem
auſe, zu Oſtern für m. Med.= Drogen=
u
. Chemikalienhandlung geſucht. (1370a
Ft. Beckenhaub, Schulſtraße.

Junger, flotter
Dekorateur und Verkäufer
geſucht
8. Hauptmann, Ludwigsplatz 2

Energischer, erster
Maurer-Parlier
für Hoch= und Eiſenbeton=Baugeſchät
für sofort gesucht
Meldungen mit Zeugnisabſchriften ur ter
D 112 an die Geſchäftsſtelle. (*md

J9. Glekkro=
Monkeur
zum ſofrtigen Ein=
tritt
geſucht. Ange=
bote
u. D. 144 an
die Geſchſt. (167
Hieſige
Großhandlung
der
Drogenbranche
ſtellt zum 1. April
d. Jahr. noch einen

Für einEngr.=Geſch.
(Metall= u. Porz.=
Waren) wird ein
zuverläſſ., tüchtiger
Hausburſche
der i. Packen eben
falls bewand. iſt
geſucht. Ang. u. D.143
. d. Geſchſt. (1675

WElBLIcH

In meiner Buchhanoluug iſt eine
Lehrstelle
zu vergeben Intereſſenten mit
höherer Schulbildung werden um
ſchriftliche Bewerbung gebeten.
H. L. Schlapp (runs
Buchhandlung und Antiguariat

Alleinbertretung
alter, eingeführter Firma ſofort zu
vergeben. Hoher Verdienſtnach=
weis
aus beſtehend. Vertretungen.
Monatliche Zuſchüſſe. Reklame.
Dauerpoſition.
Für Arbeitsbeginn ca. 2 Mille
(riſikolos) erforderlich.
Angebote unter Alt.=Geſ. 1651
Ann.=Exped. Dr. W. Setzfaud,
Brlin SWV. 48 (IV 1692

mit höherer Schul=
bildung
ein. Be=
werbungen
mit Ab=
chrift
des letzten
Schulzeugniſſes unt
D. 118 Geſchſt.
Suche für den kauf=
männiſch
. u. Lager=
betrieb
mein. Elek=
tro
=Großhandlung
einen ordentlichen
Lehrjungen
Ing. unt. D. 142 a.
die Geſchäftsſt. (1674
Hausburſche geſucht
Bismarckſtr. 5.

Suche z. 1 Febr
ſauberes fleißiges
Mädchen,
welches alle Haus=
arbeiten
verrichten
kann u. kinderlieb
iſt. Frau Obering.
auben Ob.= Ram=
ſtadt
. Nieder= Ram=
tädter
Str. 31

Alleinmädchen
das bürgerl. kochen
kann, tagsüber in
Geſchäftshaus geſ.
A. Kaiſer,
Inſelſtr. 30.

Hermann Buchhold
Eliſabethenſtraße 34.
Dortſelbſt werd. Beſtellungen entgegen=
genommen
für alle Modezeitungen und
Schnitte. Auch Einzelverkauf. Geöffnet
von 810 und 46 Uhr.
(749a

Jüng. kinderlieben=
des
Mädch. geſucht.
Grüner Weg 28. p.*
Jüngeres Mädchen
tagsüber in Ge
ſchäftshaus geſucht.
Frau A. Herzberger
Karlſtr. 37, I. (*

150200 Mark
auf kurze Zeit geg.
hohe Zinſen u. 100 200 facherSicher=
heit
geſucht. Angeb.
erb. unter D. 121 a.
d. Geſchäftsſt. (Emd

Mädchen 6000 Reichsmk.
für Hausarb. tags= p. Beamtenehepaar
über geſ. Mauer= geſucht. Es kommen
ſtraße 10,. part. (r in erſt. Lin. Selbſt=
geber
, denen a. ſich.
Tüchtiges zuverl. Kapitalanlage gele=
gen
iſt, in Frage.
Alleinmädchen Geboten werd, erſt=
für
beſſeren Haus= klaſſ. Bürgſchaft u.
halt zum 1. Febr. geſich. Zins= u. Rück=
geſucht
.
zahlung. Gefl. An=
Aliceſtr. 21, part. gebote unt. D. 128
an die Geſchſt. (1665
Geſchäfts=Kredite
Stablierungsgelder z. Geſchäftsankauf,
bypotheten, Baugelder, Darlehen ſchnell
(keine Vermittl.). Näh.: Ludwig Wagner,
Groß=Umſtadt, Frießenbenneweg 12.

Kleine Anzeigen an und Verkäufe uſto.)
finden durch das Darmſtädter Tagblatt
die weiteſte Verbreitung

[ ][  ]

Mittwoch, den 23. Januar 1929

halle
für 2.
Belten
Verſti
weiſer
cuf C
die ze
und
bund
bildu
der
geſtel
Gebr
G. m.
nren
Weit
Dipl
Heru
des
führ
auſt
blie
zeſte
ſtell

Stoffe

Karneya
Schmuck

Gold- u. Silber-Lahn.
Meter 79. 69, 5.
Pompo ms
in reich. Farbsort, Stück 0.14, 0.1I,
Pritschen
Stdei
Gold- und Silberste
per Stück 0.15
Schellen
per Dutzend 0.1570
P fau -Fede
Stück
Schmetterlint
in Gold und Silber . . . . per
Gesichts-Masl
in allen Farben, per Stück 0.60
F ä c h er
teils mit hübschen Mustern
Perlschnüre
weiß und bunt . Reihe 040.
Pierrot-Mütz
schwarz und weiß . . . . Stück)
schen.
in allen Farben . . . 2.25, 1.75.,

Darlatan-Lame
in allen Farben.
.. . Meter
T a r la t an
in riesiger Farben-Auswahl
Meter
Sendel -Stot
großes Farben-Sortiment
Meter
Karineval-TülI
in schönen Farben
.. Heter
Uni-Sa-t.i n80cm br.
in vielen Lichtlarben . . Meter 0.98,
Sati n-Imi tat
originelle Motive
Meter 1.05,
Ma sken-Samt
schöne Oual, in vielen Farben, Mtr 1.45,
Karneval-Flanell
originelle, bedruckte Dessins, Meter 1.10.
Kunstwaschseide
sehr originelle Druckmuster, Meter 1.65,
Foulardine
schöne, weichflließende Ware . . Meter
Masken-At1as
60 cm breit, in allen Farben . . . Meter
Fulgurante
30 cm br., in effektvollen Farben, Meter

Perlketten
Münzen
Holländer-Reifen,
Ohrgehänge
Armbänder,
Diadems

in viesiger
Auswahl!

Aparte
Kosfüme
Aparte
Fantasie-Hüte
und-Zylinder
sowie orieinelle
Kopf-
bedeckungen

für Damen u. Herren
in großer
Auswahl!

Frack auf Seide u. Emok.
kaum getragen, aus beſt..
ſowie ſchwarzes Faket m.
alles für mittlere Figur,,
kaufen, da Beſitzer ſtärke-
Schneidermeiſter Eh iſto

Email=
Schilder
liesert
ſchnell und billigſt
Ernst Crämer
am Marktplatz
47al

Schwarzwälder Kirſchwaſfer 502.
Zwetſchenwaſſer, Kirſchlikör uſw.
in der bekannten hervorragenden Qua=
lität
, in Kiſten von 6 Flaſchen an, offen
ab 5 Liter. Preisliſte und Geſchmack=
probe
gratis, Kühnerc Ber er,
Sasbach 4, b. Achern (Schwarzv.)
(I 311)

DiaflgerT

Am Donnerstag, A
1929, nachmittags 2
ich Mühlſtraße 5 zwen
bietend gegen Barzahlux!
1 Schwein
Darmſtadt, den 23..
Weink
Gerichts ,

INOLEUM
w. TAPETEN

Marke 1AZ2
eind in jeder Beziehung
hervorragend.
In allen besseren einschlägigen Geschäften zu haben

70, Ersparnis an
buchhalterischer
Arbeit, tägliche Bi-
lanz
, jede Statistik
mit geringer Mehr-
arbeit
. Betriebs-
Buchhaltung wird
einkombiniert.
Höchste Anpas-
sungsfähigkeit
.
20 000 Rut- Buch-
haltungs
-Besitzer
Verlangen Sie un=
verbindlich
Auf
klärung. (11435
Ruf-Buchhaltung
G. m. b. H., Frank-
turt
a. M., Taunus-
straße
35, Fernspr
Römer 3818 19.

Aus den Amtsverkändigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Beranntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Zehnmarkſchein. 3.95
in bar. 1 Damenhandtäſchchen. 1 ſchwz.
Schulmäppchen. 2 Paar Kinderhand=
ſchuhe
. 2 Portemonnaie mit Inhalt. 1
wildlederner Handſchuh. 1 Paketchen
mit Inhalt 1 Kehrichteimer, faſt neu.
Schneeketten. 1 Unzenhandſchuh.
Kinderpelz. 1 kleines Handtäſchchen. 6
Schlüſſel und ein Drücker.
Zugelaufen: 1 Deutſcher Schäferhund.
Spaniol. 1 Schäferhund. 1 Dackel
1 Wolfshund. 1 Fox.
Wir machen wiederholt darauf auf
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren Bekannt=
machungen
verzeichnet ſind.
Intereſſenten können die Fundgegen=
ſtände
während der Büroſtunden auf
Zimmer 1 beſichtigen.

Stätzer
Schützenstr. 5. (867a

Am Donnerstag, 2
1829, nachmittags 3 1
ich in meinem Verſteig=

Anerkannte QualltätI
2. Sortierung einer 90 Pfd.-Zigarre

in 1 Stunde (62e
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. 9. Tel. 1921

B

Fachhaus für hochwertige Zigarren
Rheinstraße 20, Tel. 557. 5

ollder
u. d. gl.
nach
Vorschrift
Foto-Perabo
Schuchardstraße 14
(1168a)

eilgerſtraße 46 verſte!
1 Rolle und verſchied-
bilien
.
Darmſtadt, den 23. 5

HW.DittmannaC.
Villen-Wohnhäuser
Stiftstr.19 Fermr:1322

Bettfedern
Reiniguns

J. Maink

Weinbe
Gerichts.

jetzt Bessungerstraße 34
Telephon 797
Inſtallations=Geschäft
für elektrische Licht-, Kraft- und
Signal-Anlagen
Sürtterei (596b

(elektriſcher Betrieb)
Inletts, Drelle, Bettfedern, Daunen,
Metall=, Holz= u. Kinderbettſtellen.
Spiralmatratzen in allen Größen
Neuanfertigen u. Aufarbeiten aller
Beiten und Polſtermöbel
Jakob Heymann Telepb. 27e
Tapeziermeiſter. Beſſungerſtr. 55. (B.140

liefert ohne Anzah=
lung
ausw. Spezial=
haus
, zahlb. in 12
Monatsraten. Erb.
Sie unverb. Vertre=
terbeſuch
u. D. 100
a. d. Gſchſt. (1.1617

nachmittags
wird die Jagd der S=
bach
i. Odenw. b‟
Krämer dahier G
s Jahre öffentlich vern
umfaßt 3588 heſſiſch
von 2330 Morgen B
Teil aus Feld und
und iſt von der Bahnſtation Beerfelden in 2
von der Bahnſtation Affolterbach in 40 Minur
Der Wildbeſtand, namentlich Rehwild und he‟
ſehr guter zu bezeichnen.
Airlenbach, den 16. Januar 1929.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Airlen
Rebſcher.

Woogsplatz hier ſtädtiſchen werd.
Förſtereien Heiligkreuz (Woogsberg 37, ausgef
Los Nr 794901) und Beſſunger Laub= Rheinſt
wald (Dieterſchlag 3. Franzoſenberg 14b.
(1
Hinter den Erlen 8. Los Nr. 55136
Leiſtun.
und 308459) verſteigert:
Scheiter Rm.: 298 Buche. 28 Eiche, liefert 2
Art, ſor
8 Erle, 4 Eſche: Knüppel Rm..
Buche, 8 Eiche. 27 Erle. 12 Eſche: Stöcke zimmer
Rm.: 6 Buche, 47 Fichte; Wellen: 980, auf bee
zahlung
Buche.
(ſt. 1681 den Au
Darmſtadt, den 23. 1. 1923.
gebote
Städtiſche Güterverwaltung.
lan die

Klawiern
Stlmmen und Reparleren
A. W. ZIMMERMANN
Darmstadt, Grafenstr. 21. (1418a

Bienenhonis
garantiert rein
empf. Drog. Secher, Nachf. Ludwigshöhſtr. 1. (B308