Darmstädter Tagblatt 1929


09. Januar 1929

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Einzelnummer 10 Pfennige

1
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iue Tmaligem Erſcheinen vom 1. Januar
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illyſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 9
Mittwoch, den 9. Januar 1929.
192. Jahrgang

27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reiſchspfg. Rellamezelle (92 mm
breitl=Reſchsmark Anzeigen von auswärte 40 Reſchep
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite Rel
zele 3,00 Reichsmart. Alle preſſe in Reichsmark
Im Falle höherer
4 Dollar 4.20 Markl.
Gewalt, wie Krieg. Aufuhr. Streſl uſw eriſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
ſträge
und Teiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konturs oder gerſchtiſcher Beſtreiſbung fäll ſeder
Nabatt weg. Banſkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbant.

I
K

TAſchel Bolſtos gegen die Stuſeferangen Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.

ia Teparakionspolitiſchen Kriegs=
ſchauplaß
.
Eine äußerſt lehrreiche Skakiſlik.

Berlin, 8. Jan. (Prip.=Tel.)
Betrachtungen der ausländiſchen Preſſe zum Bericht
8Elberts ſind allmahlich in ein etwas ruhigeres Fahr=
Ferommen, obwohl man nicht behaupten kann, daß die
aiid baz Preſſe ſachlichen Argumenten zuganglicher geworden
ur lann man die Feſtſtellung machen, daß die Gläu=
gierungen
anfangen, beſtimmte Fragen
usiünk ganzen Komplex anzuſchneiden. So haben
64länder die bevorſtehenden Sachverſtändigenberatun=
ſin
=Anlaß genommen, um gegen die deutſchen
MMnllieferungen über Reparationskonto an
Mreich und Belgien Sturm zu laufen. Schon ſeit
üind ſie mit dieſen deutſchen Sachlieferungen unzufrieden,
eil ſuch ihr Abſatz in Frankreich und Belgien zurückgedrängt
irdiſſemnlich geht es aber auch mit anderen Sachlieferungen,
DDeutſchland gezwungen worden iſt, und durch die Eng=
enachteiligt
fühlt. Dieſe Stellungnahme gegen
Glieferungen iſt recht intereſſant. Sie beweiſt, daß
auf der Gegenſeite der Schädlichkeit dieſer Maßnahmen
bewußt iſt, aber die Gläubigerſtaaten wol=
uns
Höchſtleiſtungen herauspreſſen,
us Spielraum zu geben, die entſprechen=
mmen
herauszuarbeiten. Solange ſie ihre
unſerem Außenhandel nur in beſcheidenen Grenzen öff=
Airgen ſie mit unſeren Sachlieferungen vorlieb nehmen
auich auf die Gefahr hin, daß ſie ſich damit ins eigene
cmeiden.
Feſtſtellung Gilberts, daß Deutſchland über genügend
ir üige, um Goldmünzen ausgeben zu können, macht gegen=
Eihiure Rundreiſe durch die Preſſe der Alliierten. Es iſt
t reſſant und nützlich darauf hinzuweiſen, wie tatſächlich
hövorräte verteilt ſind. Da man den Wohlſtand einer
mir dann einigermaßen genau ſchätzen kann, wenn man
eils der Bevölkerung berückſichtigt, iſt es erforderlich, den
Uühgrid der einzelnen Länder auf den Kopf des Staatsbür=
nzutlegen
. Dann ergibt ſich, daß Frankreich, das arme‟
ſioe, die erſte Stelle einnimmt: auf den Kopf ſeiner Be=
ig
kommen 125,07 Mark in Gold, dann kommen die
huit und Holland, die Vereinigten Staaten an vierter Stelle
Goldmark, Großbritannien mit 72,86 Goldmark an
fühentelle. Deutſchland, das nach der Anſicht unſerer Gläu=
n
Golde ſchwimmt, beſitzt nur pro Kopf 41,58 Mark in
ö/ lw nur ein Drittel des franzöſiſchen Vermögens. Die
on, ändert ſich aber weiter zuungunſten Deutſchlands,
ntlian noch die Deviſenbeſtände der verſchiedenen Staaten
Mig ſichtigt. Dann entfallen auf den einzelnen Staatsbürger
ſtkreich weitere 130,80 Goldmark, den deutſchen nur 282
Ar. Dieſe äußerſt lehrreiche Statiſtik ſteht
fem Gegenſatz zu dem Optimismus des Reparations=
und liefert einen ſchlagenden Beweis dafür, daß von der
eTähigkeit, wie ſie Gilbert behauptet, nicht die Rede ſein
v. Hoeſch in Berlin.
* Berlin, 8. Jan. (Priv.=Tel.)
weutſche Botſchafter in Paris, v. Hoeſch, trifft am Mitt=
dchM
Berlin ein, um ſowohl dem Reichsaußenminiſter wie dem
ighri ſidenten über ſeine jüngſten Verhandlungen mit Briand
diAin caré zu berichten. Seine Reiſe hat zwar keine beſondere
dſchturg, ſteht aber doch im Zuſammenhang mit den bevor=
hechln
Sachverſtändigenverhandlungen und den damit in Zu=
mitthang
ſtehenden Fragen. Die Vermutung, daß er Eini=
er
ſeine Rheinlandverhandlungen mitteilen werde, ſind
wütg. Er hat mit der franzöſiſchen Regierung hierüber nicht
hie handelt, weil das im Augenblick zwecklos iſt. Dieſe
jugungsbeſprechungen werden wieder aufleben, wenn die
MMörung des Reparationsproblems zur Debatte ſteht.
Miche Sachlieferungen für die franzöfiſchen
Halaiel.
EP. Paris, 8. Januar.
A weutſchen Sachlieferungen, die vom franzöſiſchen Mutter=
üchriſcht
mehr aufzenommen werden können, werden in Zu=
unk
üu die Entwicklung der franzöſiſchen Kolonien eine aus=
Abende Rolle ſpielen. So erklärte Kolonienminiſter Magi=
t
)i ainem der Depeſche Coloniale gewährten Interview,
tär tig würden in den Kolonien Rieſenprogramme ausge=
bikt
. Für Indochina, Madagaskar und Weſtafrika beliefen ſich
hrmnſchläge allein auf über 3 Milliarden Franken. Die
erhielten die deutſchen Sachlieferungen in Form lang=
ſtütz
Darlehen zu niedrigen Zinsſätzen. Die günſtigen Be=
Wigen ſeien: Rückzahlung in 40 Jahren und 3 Prozent Ver=
ſt, ſo daß die von den Kolonien zu zahlenden Annuitäten
rlaturtiſierung und Verzinſung 4,33 Prozent, nicht über=
rM
.
Die belgiſchen Sachverſtändigen.
9e belgiſche Regierung hat in einem geſtern abend abge=
Auhn Kabinettsrat ihre. Vertreter für den Reparationsrege=
mAusſchuß
offiziell bezeichnet. Dieſe Vertreter ſind:
Aisminiſter Francqui und der Delegierte in
ite parationskommiſſion Gutt, denen als Sach=
erandiege
der Vizegouverneur der Nationalbank, Fabry, und
rs ſemalige Kabinettschef im Finanzminiſterium, Baron Ter=
mtt
, Seigegeben werden.

Hilferdings Skeuerpläne.
Skarke Biderſtände im Reich. Die reparakions=
Vor unvermeidlichen Kämpfen.
* Verlin, 8. Januar. (Priv.=Tel.)
Wie nunmehr beſtimmt feſtſteht, wird ſich das Reichskabinett
am 14. Januar unter dem Vorſitz des Reichskanzlers mit dem
neuen Etat, den Steuergeſetzen und dem neuen Finanzausgleich
beſchäftigen. Der Haushaltsplan ſelbſt wird in ſeinen Einzel=
Einnahmeſeite ein Loch von rund 600 Millionen
vorhanden iſt. Um dieſes zu ſtopfen, hat der Finanzminiſter
einige Vorlagen ausgearbeitet, die, ſoweit ſie im Kabinett in
unverbindlichen Beſprechungen erörtert wurden, doch bedenk=
der
großen Parteien, die man ims Bild geſetzt hat, ſind durchaus
nicht von den Hilferdingſchen Steuerplänen entzückt. Der Fimanz=
n
niſter deukt ſich die Sache folgendermaßen: rund 300 Millionen
ſollen auf dem Wege von Einſparungen herausgeholt werden.
An dieſem Experment laboriert er bereits ſeit vielen Wochen
herum und iſt bis jetzt nicht recht vom Fleck gekommen, ſo daß
es fraglich erſcheint, ob er die Beſeitigung des Deſizits von dieſer
Seite her wird anpacken können, da immer noch mit neuen koſt=
ſpieligen
Anträgen im Reichstag zu rechnen iſt, die ſchließlich die
Laſten nur erhöhen und das Defizit vergrößern. Dann will er die
Bier= und Branntweinſteuer ganz gewaltig erhöhen
und plant, die Sätze der Vermögenszuwachsſteuer
hinaufzuſetzen. Danebenher werden noch einige kleinere Vor=
lagen
an neuen Steuern gehen, die aber mehr bedeutungslos
ſind. Durch die Steuerhöhungen foll eine Sunme von rund
350 Millionen hereingeholt werden.
Theoretiſch wäre alſo das Defizit gebeckt, in der Praxis dürf=
ten
die Dinge weniger optimiſtiſch ausſehen. Auf der einen Seite
werden ſich im Reiche ſtarke Widerſtände gegen die
Steuererhöhungen geltend machen. Auf der anderen Seite dürften
aber auch die repgrationspolitiſchen Gefahren, die
in dieſen Vorlagen wohnen, nicht überſehen wevden. Wir dürfen
nicht vergeſſen, daß der Dawesplan auch einen Wohlſtondsindex
vorſieht, deſſen Anwendung auf Grund beſtimmter Berechnungen
möglich wird. Steigt die Bier=, Tabak= und Brauntweinſteuer
über eine beſtimmte Grenze himaus, dann kann der Reparations=
agent
für ſich aus den Ueberſchüſſen einen Teil beanſpruchen. Die
Mehraufwendungen würden alſo nicht dem Reich, ſondern den
Gläubigerſtaaten zugute kommen. Die Vermögenszuwachs=
ſteuer
iſt eine reine Kapitalſteuer, die, wie alle Steuern dieſer
Art, die Kapitalbildung beeinträchtigt und damit unſere Geſamt=
wirtſchaft
benachteiligt. Aber das bisherige konfiskatoriſche Steuer=
weſen
kann nicht mehr ſo weitergehen. Unſere für die Repara=
tionen
vorgeſpannte Wirtſchaft muß wieder zu Kräfden kommen,
und nur ſo lann die Induſtrie billige Erzeugniſſe auch für die
Landwirtſchaft liefern, ſo daß dieſe ebenfalls wieder leiſtungs=
fähiger
gemacht wird. Das iſt bis heute leider noch nicht gelungen,
die 1,5 Milliarden Mark, die im Lebensmittelzwiſchenhandel ver=
ſchwinden
, der Landwirtſchaft nutzbar zu machen. Daher muß von
der anderen Seite her etwas geſchehen, allerdings nicht in der
von Dr. Hilferding vorgeſchlagenen Form, die unſere Wirtſchaft
aller Schattierungen belaſtet und ſomit Produzenten wie Konſu=
menten
gleich ſtark belaſtet. Herr Hilferding wirb ſich alſo be=
mühen
müſſen, andere Wege zur Ausbalancierung des Etats aus=
findig
zu machen. Feſt ſteht aber heute ſchon, daß ſcharfe Kritik
in den Parlamenten durch die Hilferdingſchen Voyſchläge in ihrer
gegenwärtigen Form ausgelöſt würden. Aber auch der Finanz=
ausgleich
, der jetzt erneuert werden muß, wird die Länder ſofort
in Front gegen den Reichsfinanzminiſter bringen. Alles in allem,
ſtehen alſo recht unerfreuliche Kämpfe bevor.
Zaleſki über Minderheiken und Korridor.
Warſchau, 8. Januar.
Außenminiſter Zaleſki erteilte einem Vertreter des Anglo=
American Newspaper Service ein Interview, in dem er ſeine
Polemik in der Minderheitenfrage fortſetzt. Die gegenwärtige
deutſch=polniſche Grenze bezeichnet er als unveränderlich und die
deutſchen Anſprüche auf den Korridor als unehrlich, da der Ver=
kehr
Oſtpreußens mit dem übrigen Deutſchland ſich ohne irgend=
welche
Schwierigkeiten vollziehe. Ein Zugang zum Meer ſei für
einen 36=Millionen=Staat notwendiger, als die Landverbindung
einer zwei Millionen Menſchen zählenden Provinz mit dem üb=
rigen
Deutſchland. Endlich behauptete Zaleſki, der Korridor ſei
in ethnographiſcher Hinſicht rein polniſch. In ſeinen weiteren
Ausführungen erklärte der Miniſter, daß das Verhältnis Polens
zu ſeinen Minderheiten durch weitgehende Toleranz gekennzeich=
net
ſei. Die Lage der deutſchen Minderheit ſei vorzüglich, denn
keine andere Minorität beſitze ſoviel Rechte und Vorrechte wie
die Deutſchen. Trotzdem zeige dieſe Minderheit ſtändig ihre Un=
zufriedenheit
, die der Welt dartun ſolle, daß die gegenwärtige
Grenzziehung nicht imſtande ſei, ein normales Zuſammenleben
zu ermöglichen.
Zu den Ausführungen Zaleſbis iſt zu bemerken, daß der Fall,
daß ein Land wie Deutſchland durch den Korridor in zwei völlig
getrennte Territorten geteilt worden iſt, wehl einzig daſteht,
während es viele Länder, wie beiſpielsweiſe die Tſchechoflowakei
und die Schweiz, gibt, die keine territorialen Zugänge zum Meer
haben, aber trotzdem auf Grund von internationalen Abmachun=
gen
ihre wirtſchaftlichen und verkehrstechniſchen Bedürfniſſe un=
gehindert
befriedigen können. Was die Behandlung der Minder=
heiten
in Polen und in Deutſchland betrifft, ſo iſt das deutſche
Beſtreben, kas geltende Recht in liberalſter Weiſe zu interpre=
tieren
, wohl am beſten durch die neue preußiſche Minderheiten=
ſchulverordnung
gekennzeichnet.

11
*,, Aiuelnd eigeer teinen Einwand.
A.G.A Waſhington, 27. Dezember 1928.
Die amerikaniſche Regierung erhebt keinen Einwand da=
gegen
, daß amerikaniſche Sachverſtändige in den Ausſchuß zur
endgültigen Regelung des Neparationsproblems aufgenommen
werden. .. Pariſer Blätter ergehen ſich in geradezu enthuſig=
ſtiſchen
Lobeshymnen auf die Bereitwilligkeit der amerikaniſchen
polikiſchen Gefahren der neuen Skeuererhöhungen. Regierung zur aktiven Teilnahme an den Reparations=
beratungen
.
..erhebt keinen Einwand. Man möchte lachen, handelte
es ſich nicht um eine ſo ernſte Sache. Als ob das nicht ſo unge=
fähr
das mindeſte wäre, was die Waſhingtoner Regierung tun
könnte. Man fragt ſich, ob Europa wirklich guten Grund hat,
Oukel Sams Selbſtloſigkeit und Großmut über den grünen Klee
zu loben. Denn es ſtimmt auf keinen Fall, daß Amerikas Zuſage
nichts weiter als der uneigennützige Ausdruck ſeiner freund=
heiten
noch ſtreng geheimgehalten. Man weiß nur, daß auf der ſchaftlichen Gefühle für die in Frage kommenden europäiſchen
Nationen iſt. Nur die die Srrache der Demagogen ſprechenden
Politiker behaupten noch, Amerika ſei nicht intereſſiert‟. Sie
wiſſen es beſſer. Amerika iſt ſogar ſehr ſtark inter=
eſſiert
. An den Anleihen, die es Europa be=
liche
Geſichter hervorgerufen haben. Auch die Vertrauensleute willigt hat. An der vollſtändigen Rehabilitierung der euro=
päiſchen
Abſatzgebiete für amerikaniſche Waren. Und mit dieſen
iſt die Regelung der Reparationsfrage aufs engſte verknüpft.
Das wäre ein wunderlicher Gläubiger, der Einwände gegen
die Erörterung eines Planes erheben würde, der ihm zu ſeinem
Gelde verhelfen ſoll ...
Waſhington warnt, heißt es weiter, daß die amerikaniſchen
Vertreter in keiner Weiſe als amtliche Beauftragte anzuſprechen
ſind, daß die Regierung ſie nicht vorſchlagen, nicht ernennen, ſon=
dern
ihre Auswahl den europäiſchen Nationen überlaſſen wird.
Daß die amerikaniſchen Sachverſtändigen mit dem Ergebnis der
Kommiſſionsberatungen die Waſhingtoner Regierung zu nichts
verpflichten, uſw. Damit beharrt Amerika bei der Haltung, die
es eingenommen, als die Daweskommiſſion ſich konſtituierte. Es
dermeidet behutſam jede amtliche Verbindung
mit der anzuſtellenden Unterſuchung und jede Verantwortlichkeit
für die Empfehlungen, die gemacht werden mögen. Damit glaubt
Waſhington auch jeder Möglichkeit die Spitze abzubrechen, daß
ſeinem Staats=Departement Zudringlichkeit, Einmiſchung in
ſtemde Augelegenheiten vorgeworfen werden könnte. Wenn die
Arbeit der Kommiſſion zu einem dieſe oder jene Partei unbefrie=
digenden
Ergebnis führen ſollte, kann niemand behaupten, ame=
rikaniſch
=einheimiſche Politik habe die Kommiſſare ungünſtig
beeinflußt. Alſo haben die Vereinigten Staaten wieder einmal
vor aller Welt ihr Desintereſſement glänzend bewieſen.
Dabei gibt es wahrlich keine Nation, die am Ausland, an
auswärtigen Finanzen, am auswärtigen Handel mehr inter=
eſſiert
iſt, als gerade die Vereinigten Staaten, ſolange ſie Geld
auszuleihen haben und es ausleihen, ſolange ſie Ueberſchuß an
Bodenerzeugniſſen und Fabritwaren haben und ihn im Ausland
abſetzen wollen. Warum dann dieſe Heuchelei? Es iſt ja allerdings
wahr, daß die amerikaniſche Regierung ſtets den Standpunkt
eingenommen hat, die deutſchen Reparationen gingen ſie nichts
an und hätten keinerlei Beziehung zu Englands, Frankreichs und
der anderen Allierten Kriegsſchulden. Es iſt auch wahr, daß das
Schatzamt dieſe beiden Konten nicht auf ein und derſelben Seite
ſeines Hauptbuches eingetragen hat. Aber ebenſo wahr iſt es,
daß ſie, wenn es ſchließlich zur endgültigen Verrechnung kommt,
nicht auseinandergehalten werden können. England zahlt Amerika
alles abgeſehen von ein paar tauſend Dollar was es von
Deutſchland erhält. Frankreich hat von allem Anfang an daran
feſtghalten, daß die Tilgung ſeiner äußeren Kriegsſchuld von den
deutſchen Zahlungen abhänge. So daß die Arbeit, an der die
amerikaniſchen Sachverſtändigen ſich beteiligen ſollen, ſchon jetzt
und auf unabſehbare Zeit hinaus Amerika ganz unmittelbar an=
geht
, daß man in Waſhingtons Haltung nichts anderes als eine
Poſe zu erblicken vermag, ein Kompromiß zwiſchen genauer Be=
folgung
der geſetzlichen Vorſchriften und der Wirklichkeit, der die
jeder Verſtrickung in fremde Angelegenheiten abholden
Iſolationiſten im amerikaniſchen Senat beſchwichtigen ſoll.
Wenn es dazu kommen ſollte, daß die Reparations= Schuld=
verſchreibungen
der deutſchen Reichsbahn oder der deut=
ſchen
Induſtrien oder beide auf den Markt gebracht
werden, als Folge der Entſcheidungen der neuen Reviſions=
behörde
, dann wird Amerika erſt recht intereſſiert
ein, denn die Aufnahmefähigkeit der amerikaniſchen Anlage=
ſucher
dürfte für gerade dieſen Beſchluß der Kommiſſion aus=
ſchlaggebend
ſein, und in den Vereinigten Staaten wird der größte
Teil dieſer Obligationen untergebracht werden müſſen. Wenn
Amerika ſich 1924 der Normierung der deutſchen Zahlungen nicht
fernhalten konnte, um wie viel weniger iſt es dazu im Jahre
1929 imſtande! Es handelt ſich hier nicht um eine idealiſtiſche,
ſelbſtloſe Hilfe für Europa, ſondern um ausgeſprochenſtes, un=
mittelbarſtes
Eigenintereſſe des lieben Onkels in Amerika.
In hieſigen amtlichen Kreiſen graſſiert eine wahre Kreuz=
worträtſelwut
mit den Namen der Männer, die
ſich mit den Vertretern von ſechs anderen Nationen zur Reviſion
des Dawesplaues an den grünen Tiſch ſetzen werden. Das
Staatsdepartement weiſt immer wieder mit Nachdruck darauf hin,
daß es mir der Auswahl nichts zu tun hat, läßt aber deutlich
genug durchblicken, daß niemand auserkoren werden wird, der
der Regierung nicht genehm iſt.
Die Gerüchterſtatter haben ausbaldowert, daß Charles G.
Dawes ſein Amt als Vizepräſident niederlegen und die Ernen=
nung
zum Mitarbeiter an der Neuformulierung des ſeinen
Namen tragenden Planes annehmen wird. Dawes ſelbſt war
geſtern nicht in Waſhington. Sein Sekretär erklärte, bis jetzt ſei
ihm nichts von einer etwaigen Einladung ſeitens des Deutſchen
Neiches und der Allierten bekannt. Im Staatsdepartement
hielt man es für höchſt wahrſcheinlich, daß General Dawes alſo
geehrt werden würde. Seine Amtszeit läuft ohnehin am 4. März
ab, auch hat er niemals beſondere Begeiſterung für ſein Amt an
den Tag gelegt, und wenn er auch bereits an die Spitze der
neuen Konſolidierung der Zentral Truſt Company in Chicago

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Seite 2

Mittwoch, den 9. Januar 1929

Nummer

berufen iſt, ſo dürften die Direktoren dieſer Großbank ihm doch
Urlaub geben. Und wenn Dawes ein zweites Mal ſich als
Retter Europas bewähren ſollte, wer weiß, was ihm die Zu=
kunft
dann noch bringen mag.
Daß neben Dawes Owen D. Young am meiſten genannt
wwird, iſt ſelbſtverſtändlich. Er war mit ſeinem Kollegen Haupt=
geſtalter
des erſten Reparationsplanes, und wenn dieſer auch nicht
ſeinen Namen trägt, ſo weiß man doch hier ebenſo gut wie in
Enropa, daß er genau ſo dafür verantwortlich iſt wie Dawes
Auch ihm dürfte die General Electrie Company, in deren Direk=
torium
er den Vorſitz führt, Urlaub geben.
Zu diefen beiden Prominenten kommt noch eine ganze An=
zahl
anderer Namen. Da iſt Henry M. Robinſon, der Bankier
aus Los Angeles, der gleichfalls an der Formulierung des
Davesplanes mitbeteiligt war. Da iſt der New Yorker Bankier
John Pierpont Morgan, an europäiſchen Finanzangelegen=
heiten
ſo ſtark intereſſiert wie wenige. Da iſt oder war bis
heute Dwight W. Morrow, Botſchafter in Mexiko und vor=
dem
Mitglied des Morgan=Bankhauſes, der wie kaum ein Zweiter
das Vertrauen des Präſidenten Coolidge und ſeines Nachfolgers
Hoover genießt. Aber Morrow kommt heute kaum mehr in Be=
tracht
. Staatsſekretär Kellogg hat erklärt, Morrow werde zu=
mindeſt
bis zum Ausſcheiden Coolidges aus dem Präſidenten=
amte
ſeine ſo außerordentlich erfolgreiche Tätigkeit in Stadt
Mexiko fortſetzen.
Ferner iſt da Roland W. Boyden aus Boſton, der mehrere
Jahre lang nichtamtl.amerikaniſcherBeobachter bei derReparations=
kommiſſion
war. Ferner Jeremiah Smith jr. aus Boſton, 1924
Generalkommiſſar des Völkerbundes in Ungarn. Und ſchließ=
lich
noch Jeremiah Millbank, New Yorker Bankier, der im
letzten Präſidentſchaftswahlfeldzuge Schatzmeiſter für die Oſt=
ſtaaten
beim republikaniſchen Nationalkomitee war.
Seymour Parker Gilbert, Generalagent für Reparationen,
wird zu Anfang Januar in Waſhington zur Konferenz mit
Coolidge, Hoover und Schatzſekretär Mellon erwartet. Wenn er
ſich wieder verabſchiedet, wird er über die Stellungnahme nicht
nur der jetzigen, ſondern auch der kommenden Regierung voll
unterrichtet ſein. Wenn er auch vornehmlich an der Durch=
führung
des alten Dawesplanes und vorausſichtlich auch des
neuen intereſſiert iſt, ſo geht man doch wohl kaum fehl mit der
Annahme, daß ſeine Inſtruktionen, ſeine Erfahrungen und Kennt=
niſſe
weſentlich zur Neugeſtaltung des Planes beitragen
werden
Bis dieſe Zeilen im Druck erſcheinen, wird die Wahl auch
der amerikaniſchen Beiſitzer getroffen ſein. (Die offizielle Ernen=
nung
iſt zwar noch nicht erfolgt, aber man weiß heute, daß Owen
D. Young und Jeremiah Smith jr. der amerikaniſchen Regie=
rung
nicht nur willkommen wären, und daß ſie alſo von der
Reparationskommiſſion ernannt werden dürften. D. Red.)

Vom Tage.

Ein deutſch=polniſcher Eiſenpakk?

noch Walzprodukte nach Polen liefern, die von den polniſchen
Hütten nicht hergeſtellt werden. Entſprechend der Höhe dieſer deut=
ſchen
Lieferungen ſoll auch das den polniſchen Hütten zu gewäh=
rende
Einfuhrkontingent erhöht werden, das grundſätzlich mit
50 000 Tonnen feſtzuſetzen wäre. Die polniſchen Syndikate hatten

ſtimmten, im Bereich des deutſchen Marktes liegenden Ländern
zu exportieren. Andererſeits ſollen die polniſchen Hütten jährlich
165 000 Tonnen Schrott aus Deutſchland, und zwar durch Vermitt=
lung
des deutſchen Eiſenſyndikates, erhalten.

Unkerdrückung jeder polikiſchen Bekäligung
in Südſlawien.

Das neue ſüdſlawiſche Geſetz zum Schutze des Staates, das
der König eplaſſen hat, iſt außerordentlich ſcharf. Es bezweckt die
Unterdrückung jeder politiſchen Betätigung. Es ſtellt unter Todes=
ſtrafe
, bzw. 20 Jahre Zuchthaus die Verbreitung, Druck, Heraus=
gabe
und Verſaſſung von Büchern und Zeitungen, welche Aufrei=
zung
zu einer Anwendung von Gewalt gegen Behönden oder die
Bedrohung der öffentlichen Ruhe und Ordnung bezwecken. Ebenſo
wird jede ſchriftliche oder mündliche Propaganda zur gewaltſamen
Aenderung der politiſchen oder geſellſchaftlichen Ordnung beſtraft.
Ferner wird mit dem Tode bzw. lebenslänglichem Zuchthaus be=
ftraft
, wer Propoganda für Meuterei oder gegen die Militärinſti=
tutonen
treibt oder wer ſich mit Perſonen oder Vereinigungen des
Auslandes zum Zwecke der Erbangung von Unterſtützungen oder
der Vorbereitung der Revobution oder gewaltſamen Aendenung
der heutigen politiſchen Lage im Lande verbündet. Die Gründung
jeden politiſchen Vereins iſt an die Bewilligung der Verwaltungs=
bebörden
geknüpft, während, wie ſchon gemeldet, alle Parteien,
welche die Aenderung der beſtehenden Ordwung propagieren oder
einen rebigiöſen oder Stammescharakter tragen, aufgelöſt ſind.

Der Parteivorſtand der S.P.D. hat den diesjährigen Parteitag
zum 10. März nach Magdeburg einberufen.
Der deutſche Botſchafter in Moskau, von Dirkſen
hat Kalinin ſein Beglaubigungsſchreiben überreicht.
Die rumäniſche Regierung hat jetzt eine Liſte über
die auf Grund des Berliner Abkommens freizugebenden
deutſchen Vermögen fertiggeſtellt. Der Geſamtwert
wird auf rund 12,5 Millionen Mark geſchätzt.
Das neue Geſetz zum Schutz der öffentlichen Ordnung in Jugo=
lawien
ſieht die ſtrengſten Strafen (Todesſtrafe bzw. 20 Jahre
Kerker) für Umſtürzung des neuen Regierungsſyſtems
vor.
Im franzöſiſchen Miniſterrat wurde beſchloſſen, Kriegs=
miniſter
Painlevé und Marſchall Petain mit der Vertretung
der franzöſiſchen Regierung bei den Beiſetzungsfeierlich=
keiten
für den verſtorbenen Großfürſten Nikolai Nikolajewitſch
zu beauftragen.
Der zukünftige Präſident Hoover hat am Montag dem Präſi=
denten
Coolidge Bericht über ſeine Eindrücke auf
ſeiner Südamerikareiſe erſtattet.

Großfürſt Nikolai Nikolgiewitſch F

Der Onkel des unglücklichen letzten Zaren und ehemaliger Ober=
befehlshaber
der ruſſiſchen Armeen im Weltkrieg, iſt, wie wir be=
reits
kurz gemeldet haben, im Alter von 72 Jahren in ſeiner
Villa in Antibes, wo er als Emigrant lebte, geſtorben. Mit
Nikolai Nikolajewitſch ſcheidet eine der markanteſten Perſönlich=
keiten
des ruſſiſchen Zarenhofes aus dem Leben. Zweierlei hat
den ehemaligen Großfürſten bekannt gemacht und zweimal ſtand
er im Mittelpunkt der Geſchehniſſe am ruſſiſchen Zarenhof. Das
iſt einmal, als er die Frau ſeines Vetters, des Herzogs von
Leuchtenburg, die ehemalige Prinzeſſin Anaſtaſia von Monte=

negro heiratete. Die Prinzeſſin ließ ſich ſeinetwegen von ihrem
erſten Mann ſcheiden. Am ruſſiſchen Hof nahm die ehrgeizige

Prinzeſſin ſofort eine führende Stellung ein und drängte auch
ihren Mann, den Großfürſten, auf das Gebiet der Politik. Zu=
ſammen
mit ihrer Schweſter, der Prinzeſſin Militza, der Gattin
des Großfürſten Peter, bildete ſie einen Zirkel, der ſich des
Protektorats der Kaiſerin=Mutter Maria erfreute und der die
Kriegshetze gegen die Mittelmächte zu ſeiner beſonderen Aufgabe
machte. Ihrem Einfluß iſt es auch zuzuſchreiben, daß der Groß=
fürſt
, der ſich bis dahin nur wenig mit Politik befaßt hatte, zu
einem der eifrigſten Kriegstreiber gegen Deutſchland wurde.
Als dann der Weltkrieg ausbrach, wurde Nikolai Nikolajewitſch
zum Oberbefehlshaber der ruſſiſchen Armeen im Weſten ernannt.
Er organiſierte den ruſſiſchen Vormarſch gegen Oſtpreußen, den er
mit dem Grundſatz der ruſſiſchen Strategie im Weltkrieg, der rück=
ichtsloſen
Cinſetzung immer neuer Maſſen, erfolgreich durchzu=
führen
hoffte. Die Dampfwalze ſollte es ſchaffen. Es kam aber
Tannenberg, die gewaltige ruſſiſche Niederlage, für die die Ver=
antwortung
voll und ganz dem Großfürſten zugeſchoben wurde.
Er fiel in Ungnade und wurde nach dem Kaukaſus verbannt.
Nach der Kerenſki=Revolution gelang es ihm, nach England und
Frankreich zu flüchten. Seitdem lebte er als Emigrant in Paris,
aber mit Anſprüchen auf den ruſſiſchen Thron, hier größter Kon=
kurrent
des anderen Prätendenten, des Großfürſten Kyrill. Er
war als Gewaltmenſch bekannt. Sein ſtändiger Begleiter, ja,
ſein Symbol, war die Koſakenknute, die Nagaika. Und in ſeinem
Teſtament hat er verfügt, daß er in der Koſakenuniform
beerdigt wird.

Sozialdemokrakie und Landwirtſche
Eine Enkgleiſung: Arbeiksloſe gegen Bauer

* Berlin, 8. Jonuar. (Priv,54
Daß die Sozialdemokratie alles andere denn landwimni
freundlich iſt, iſt ſchon längſt kein Geheimnis mehr. Sie boe
als einzige Partei die unbeſtreitbare Notlage der Landwir
dazu benutzt, um gegen die Großagrarier zu wüten, die
jede Preisſchwankung auf dem Lebensmittelmarkt vergntnx=
machen
möchten. Auch für die kleinen Landwirte hat ſie
herzlich wenig geleiſtet, gehört doch auch jeder kleinſte Larm
wenn er nur einen einzigen Knecht beſchäftigt, zu den n
nehmern und Ausbeutern, womit er dann auch ſchon Uhn
Sozialdemokraten erledigt iſt. Es iſt infolgedeſſen weiterntatz
verwunderlich, daß die Not der Landtpirtſchaft da am gaufzüues
iſt, wo die Sozialdemokratie am feſteſten im Sattel ſitzt, aut g
Preußen. Welche Töne ſich ein ſozialdemokratiſcher Lanuo.
abgeordneter der Landbevölkerung gegenüber anzuſchlage
laubte, hat die Mittwochſitzung des Preußiſchen Hauptausſju.
gezeigt, auf deſſen Tagesordnung die Beratung des Lamm
ſchaftsetats ſtand. Dabei ließ ſich auch die landwirtſchaſtlickt L ubd
in Schleswig=Holſtein nicht verſchweigen, wo wegen des vücrkts,
loſen Vorgehens der Behörden unter der Bauernſchaft einanskt
unbeträchtliche Unruhe entſtanden iſt. Der ſozialdemokratiſct un
geordnete Peters=Hochvonn wußte zu der Not der zu Zume
verkäufen und Exmittierungen gedrängten Bauern nichts bönnt
zu ſagen, als daß man vielleicht genötigt ſein würde, Arb.

loſe gegen die Bauern vorgehen zu baſſen, wenn du
ruhen ſo ſortgingen. Welchen Lärm würde wohl die ſozlalm.,
radiſche und die mit ihr verbündete demokratiſche Preſſe ſcLzm

wenn ein rechtsſtehender Abgeordneter ſich eine ähnliche EFdeu
ſung hätte zuſchulden kommen laſſen. Daß aber die Sozialich=Et
kraten ſo mit dem Gedauken des Bürgerkrieges ſpielen um
beitsloſe gegen die um ihre Exiſtenz hart ringenden Bauern

führen will, wivd man narürlich venſchweigen. Eine Vertuſchkt,
aktion hat ja auch unmittelbar nachdem Peters dieſe bezeichkte.

Aeußerung enrſchlüpft war, ſofort eingeſetzt: man verſuche
jedes Nachrichtenbüro, das die Sitzungsberichte der Aussy.
zu verbreiten pflegt, dahin einzuwirken, dieſe Erkläru Une
ſtreichen und an ihre Stelle eine weſentlich mildere zu ſetzem
Laudwirte aber, die ſich von den ſozialdemokratiſchen Pig
haben betören laſſen, ſollten ſich das vor Augen haltem
ihnen blüht, wenn Leute wie Peters mit ihrem Anchang au
einen noch größeren Einfluß gewinnen, als ſie ihn, ſehr zumſt
den der Landwirtſchaft, ſchon beſitzen.

der Spionage=Prozeß gegen den däniſchen HeA
mann Lembourn.

19a

Leipzig, 8. Jank-L, pihel
Vor dem 4. Strafſenat des Reichsgenichts begann heute-Wit
dem Vorſitz des Senatspräſidenten Lorenz der Spionagemämn
gegen den däniſchen Hauptwann Harry Lembourn und diehiel
zoriſtin Helene Stegemann aus Berbin. Hauprmann Lemf!
war im Verlauf ſeiner müilitäriſchen Ausbildung u. a. von I
vember 1921 bis 1. November 1923 zur franzöſiſchen Armu /
kommandiert und in dieſer Zeit verſchiedenen Regimenten
Straßbung und Metz, ſowie der Kriegsatademie zugeteill.
gegen anders bautenden Zeitungsnachrichten war er jeduchff:
während des Weltkrieges bei der fpanzöſiſchen Armee. I‟
1924 wurde Leunbourn zum 3. Däniſchen Infanterieregomen. 14
Tondern verſetzt, wo er, nachdem er einen abevmaligen vier
tigen Kurſus in Verſailles abſolviert hatte, als Hauptmal.iEn
Kompagniechef die 1. Kompagnie des 2. Bataillons führte. Frut
bourn iſt Vorſuandsmitglied des däniſchen Offiziersvereinshmd
ter war er Inſtruktionschef der jütländiſchen Grenzwel/ pakzlat
Sekretär und Kaſſier der Allionce Frangaiſe in Tondern, H.
nach ſeiner Angabe jedoch hauptſächlich mit franzöſiſcher SN
und Literatur befaßt hat. Feſtgenommen wurde Lembou
24. Juni 1928 bei einem Ausflug des Offizierskorps nach A
land auf Sylt. Seit dieſer Zeit befindet er ſich in Unverſuch.!
haft. Nach dem Eröffnungsbeſchluß ſind beide Angellagtt
dächtig, verſucht zu haben, Nachrichten, deren Geheimhalungk.
Intereſſe der Landesverteidigung erforderlich war, an ein /
läudiſche Regierung gelangen zu laſſen und dadurch die E
ſicherheit gefährdet zu haben. Nach der Verleſung des
nungsbeſchluſſes wurde auf Antrag des Oberreichsanwall
Oeffentlichkeit für die ganze Dauer der Verhandlung
ſchloſſen.

Todesfahrk eines
und eines ArmtEn Mkstties in RMtko.

Von Kaſimir Edſchmid.

* Um zehn Uhr morgens kam die ſchöne Shari Abdin ein
Trommelwirbel herunter, der ſo langſam ſich bewegte, als ob er
ſtehen bleiben und das Herz Kairos mit ſeiner eiſernen Lang=
amkeit
erſchuttern wolle. Ein ehemaliger Miniſter, einer der
reichſten Leute Aegyptens, kam, auf eine Lafette gelegt, die
Shari Abdin herunter, kam in die Nähe des Ezbekiva=Gartens,
kam an der Oper vorbei und bog in die Shari Kamil ein.
In dieſe letzte große Straße kam der Zug wieder raſcher, denn
von da ab ging es ſchon dem Bahnhof zu, um den alten toten
Mann nach Alexandria zu fahren.
Als der Zug den Platz vor der Oper und den roten Flam=
bohants
des Ezbekiva=Gartens erreichte, ſchien er ſich kaum fort=
beivegen
zu können, obwohl der herrliche große Platz und die
liebenswürdige Boulevardbreite der Shari Abdin faſt leer waren,
von jener anmutigen Leere, wie ſie die Straßen der Riviera
beſitzen
Die Straßen Kairos ſind beſonders am Abend, aber auch in
der Frühe genau wie diejenigen von Sevilla und Nizza nur ein
angenehmer Vorwand, die Heiterkeit der Luft und die erlöſende
Lei htigkeit des Himmels im Spazierengehen zu bemerken.
Kairos ſchönſter Zauber iſt nämlich ſeine Läſſigkeit. Und
fein weſentlicher Zauber beſteht darin, daß es eine Millionenſtadt
darſtellt, die einer ewigen Villeggiatur gleicht: Eine Stadt voll
Segelboote auf den Nilarmen, voll Parks, in denen Heliotrop=
Bäume wie Glas ſtehen, mit Raſenflächen, auf denen Fellachen
in ihren langen Hemdröcken genau wie auf märchenhaften Tep=
pichen
herumſpringen, eine Stadt voll Melonen und rieſig flach
beiackelten Booten, voll der graziöſeſten Autos und voll Menſchen,
denen Eile nur eine Entſchuldigung dafür ſcheint, ihre langen
fihlanken Körper reizvoll von ihren langen Röcken herausmodel=
lieren
zu laſſen. Eine Stadt mit der Süßigkeit der Adria in der
Atmoſphäre, mit der Nachläſſigkeit eines verwilderten Parks.
Eine Stadt, in der (ganz unähnlich Stambul, das ſich vollkom=
men
demaskiert hat und in der ein Turban ſo ſelten iſt wie ein
Zylinder in Honolulu; die ganze Buntheit des Orients mit
ſeinen Koſiümen ſich tatſächlich zuſammengefunden hat mit dem
Lurus und den Maſehinen des Kontinents. Ein Paris in der
Wüſte mit der Luft Venedigs ...

Es iſt klar, daß es ſchwer iſt, ſelbſt als Toter dieſe Stadt zu
verlaſſen und am Ezbekiva=Garten vorbeizugehen, ohne daß ſelbſt
den arabiſchen Trommelwirbeln eine Sekunde der Atem ſtehen
bleibt,

Ganz vorne ritt Kavallerie vor dem toten Miniſter her die
Shari Abdin herauf. In weißgrauem Khaki. So langſam wie
Pferde kaum zu gehen vermögen. Wie in der Zeitlupe. Mit
Lanzen, ſenkrecht mit geſtrecktem Arm gehalten. Oben flatterten

frün=rote kleine Standarten in einer kurzen Briſe. Hinter ihnen
kamen Pferde, die am Halfter geführt wurden. Sie waren mit

Maſchinengewehren bepackt. Die Soldaten trugen kurze Jacken
mit einem Gürtel, kurze Hoſen wie die Bayern mit freien Knien
und Wickelgamaſchen um die Waden. Auf dem Kopf den roten
Fes. Dann kamen die Geſtelle für die Maſchinengewehre, ein
Puppenladen des Kriegs, der durch die geſpenſtiſche Langſamkeit
einen unerklärlichen Ausdruck bekam. Es war die einzige
Maſchinengewehrkompagnie, die Aegypten beſitzt. Dann kamen
wieder Reiter und dann Infanterie.
Die Fußtruppen hatten eine Art, die Gewehre zu halten, die
ihrem Gang etwas nachläſſig Gefährliches gab. Sie hielten die
Büchſe unter die linke Achſel geklemmt, ſo daß der Kolben vorne
ſchräg nach oben ſtand. Die rechte Hand hatten ſie um den Rücken
herum gelegt und hielten damit die Mündung der Gewehre
hinten ſhrag nach unten auf den Boden.
Mitten unter ihnen ging die erſte Kapelle. Sie ſpielte
dumpf, aber ſehr hoch oben in den Tönen, ein Trauermarſch, der
hell und luſtig angeſetzt war, aber durch eine verzweifelte Rhyh=
mik
ganz außer ſich ver Traue war. Monoton und ſpitz dabei,
aber voll unverſtändlicher Wirbel dazwiſchen.
Die Offiziere gingen vor, den Kolonnen her, im Fes, mit
nackten Knien, die Degen blank, ſenkrecht mit dem geſpannten
Arm vor ſich hingeſtreckt. Dahinter kamen wieder Truppen. Die
Knie und die Geſichter der Leute waren ja braun von Natur,
aber in dieſer unfaßbaren Langſamkeit wirkten ſie wie von der
Sonne verbrannt, durch koloſſale Strapazen bis zur höchſten
männlichen Kühnheit medelliert und nun in dieſem Abſchieds=
gang
plötzlich wundervoll geſpannt.
Hinter der zweiten Kapelle kam eine Lafette, auf der, ſchräg
nach vorn, der Sarg lag. Er war in grüne Seide eingehüllt, auf
der der weiße Halbmond und die drei weißen Sterne Aegpptens
ſihtbar wparen. Dahinter kam in einem Schwarm, der mit einem
Male die ganze Shari Abdin aufüllte, eine Unmenge Zivil mit
dem Tarbuſch. Neben dem Sarg ritten Schutzleute, ganz in
Weiß, mit den weißen Zulindern, an denen ein weißes Nacken=
tuch
mit über den Rücken flattert.

Sie ritten alle auf tänzelnden dunklen Araberpferden.
Tanz=Pas der Pſerde allein war nicht beizubringen, daß h if
Zug durch Kairo marſchierte, in dem ein toter Mann w
ganz langſam und mit aller Majeſtät der Ruhe von hier
Die Pferde mit den graziöſen mädchenhaften Beinen urmſ
die Lafette mit dem Sarg immerzu mit der gleichen He ie
und in einem Schoarm, wie Zugvögel einen Baum umke.
Die tleinen, nervöſen Pferbe gingen ſogar vor lauter Lebi
keit gegen die Rhothmik der Muſik. Sie biſſen ſich einn
liebevoll in die Nacken, während der Sarg auf der Lafette 1
Opernplatz nicht von dem Herzen Kairos trennen konnte.
In dieſem Augenblick wurde am anderen Ende des fuſ
Autoverkehr geſtoppien Platzes ein Zug deutlich, der,
raſcher, aber mit ähnlicher Muſik, jedoch nur von zwei 5
durch die Shari Kamil dem Zug des Minifters entgegenkaru
Während die militäriſche Eskorte mit den Waffe
Maſchinengewehren, den Revolvergurten um die Taill0
weißglänzenden Schutzoſſiziere ſich auf der rechten Seite 1
dem Ezbekiva=Garten zu hielt, kam auf der linken Seite ile/
der ganz leeren Gegenſtraße ein anderer Zug entgegen.
In langen Abſtänden gingen vorneher Leute mit gelb=
rotkarierien
Nöcken. Darüber hatten ſie ſchwarze Jacken.
dem Kopf kleine Turbans. Hinter ihnen trug man einen 7
Er lag auf einem kleinen Geflecht, aus dem vorne drei SN
hervorragten, an denen drei Männer trugen. Hinten hat
Sarg nur eine Stange und einen einzigen Mann, der ihr
Der Sarg war genau wie eine Mumie geformt.
Der Tote lag geradezu in ſeiner eigenen Figur au
Geſlecht, ohne Tuch um den Körper, ähnlich wie im Pelope
wo man die Toten offen auf einem Brett durch die Straßen!
Aber man hatte hier über ihm eine Art Baldachin errichte
Himmelbett aus farbigen Tüchern, die ſchlapp über ihm heru
hingen.
Die beiden Züge, der kleine und der große, kamen je
um ſo größerer Langſamkeit aufeinander zu, je mehr
näherten.
Als ſie einander erreicht hatten, hatten ſie auch mit der
den Särgen die roten Flamboyants des Gartens erreicht.
Bäume ſind eine Kaskade von Rot, aber von einem und
barem Rot, von der Farbe von Meertieren, die dieſe n
Waſſer bewahren
In dem Augenblick, wo die Lafette und die Mumie ſich
neten, fing die zweite Kapelle des Miniſters an, hell und
zu ſpielen. Es war ein militäriſcher Rhythmus. Es wa
werde ſich der Tote noch einmal wie im Leben ſeiner Mag
wußt und übe ſie noch einmal aus. Scine Marſchmuſit

[ ][  ][ ]

timer 9

Mittwoch, den 9. Januar 1929

Seite 3

eankreichs gefährlichſte Klippe.
Merngriffe gegen die parlamenkariſchen Inſti=
MEionen und das republikaniſche Regime.

EP. Paris, 8. Januar.
Bammerſeſſion für 1929 iſt heute wachmrtag durch eine
Meditzess Alterspräſidenten Sibille eröffnet worden. Dieſer
führmaus, der Alterspräſident befinde ſich jeweils in der Rolle
eingieti ppitäns, der auf die Klippen hinzudeuten habe, gegen die
urt amentsſchiff ſtoßen könnte. Für heute möchte er als die
lichſte Klippe, die im Lande vielerorts
nnten Angriffe gegen die parlamenta=
u
Inſtitutionen und das republikaniſche
Mame bezeichnen. Sübille entwirft darauf ein Bild der Ar=
eitzidr
e das Parlament im letzten Jahr geleiſtet hat. Er wun=
wert
4 ,Mdaß trotz dieſer poſitiven Tätigkeit die Abgeordneten und
ernſt, Seuinern n in der Preſſe und in den Verſommlungen andauernd
iadenbeſchbwtt und verleumdet und für alle Enttäuſchungen verant=
No du vourhwemacht werden, die die öffentliche Meinung in der letzten
auem Zeitſ lickten habe. Die Oppoſition habe keine konſtruktiven Ge=
ban/ᛋ
, ſie wolle niederreißen, und nicht aufbauen. Dem einen
We Teitn zeebe eine Diktatur vor, dem andern ein bolſchewi=
mtiſſüſ
Regime. Er ſei überzeugt, daß trotz der Viel=
Dehl ſiheitterr Parteien in der franzöſiſchen Kammer
tüche Aa ur M
igen Tagen eine feſte republikaniſche
ne ähnM el)) eit zuſtande kommenwerde, die weiterhin, wie
Jeraxi irm vensſangenen Jahre poſitive geſetzgeberiſche Arbeit
Ver
ges iiheiſMikihune. Sibille kommt darauf auf
Wenden !
die Kongregakionenfrage
Eine Ay
Is dieſe u üſtchzen. Er befürwortet die Annahme der von der Regierung
man inggrEhten Vorlage, die bekanntlich von den Raldikalen auf das
richte durmtäſichenſte bekämpft wird. Er weiſt darauf hin, daß die Kon=
dieſe
qwreghonen im Ausland weniger religiöſe und konfeſſionelle Ar=
veitt
ſten, als franzöſiſche Kulturpropaganda. Wenn die ſran=
Wee Whöfßzzt Sprache ſich trotz der Konkurrenz des Engliſchen als diplo=
Drkmichengmtie unſd Kongreßſprache erhalten konnte, ſo ſei das zum
Anigen ſurogß Teil der Tätigkeit der franzöſiſchen Miſſionsſchulen im
hrem An AugSi zuzuſchreiben. Er hoffe, daß man mit dem alten Groll
ſe ihn, ſch awſäzp uſ, endlich aufräume und auch den Kongvegationen Gerech=
igk/ſtim
iderfahren baſſe.

uraruf erſucht der Alterspräſident die Kammer, zur Wahl
ſchn e2M 1no8 zu ſchreiten.
mn: Senat hielt der Alterspräſident Fleury die gewohnte An=
grücht
. Sie war kurz gehalten unö ſtellte in der Hauptſache einen
efumichen Appell an den Senat dar, auch weiterhin die natio=
nallſem
on aufrecht zu evhalten, da noch nicht alle Gefahren abge=
vertſtt
eien. Wenn der Parteihader und die Demagogie wieder
muntün ſſen. dann könnte das ſo mühſam aufgerichtete Gebäude der
unamelllen Stabilität wieder zuſammenbrechen. Er hoffe auch,

aßih omkreich im neuen Jahre weiterhin ein Pionier des Welt=
rieing
und des Fortſchrittes bleibe, und ſo den Rang beibehalte,
bisher unter den züviliſierten Nationen eingenonumen
Wiederwahl des Präſidiums.
ſel Kammer hat den bisherigen Kammerpräſidenten Boniſ=
114414 von 500 Stimmen wiedergewählt. Auch die vier bis=
WWizepräſidenten ſind wit 255 bis 429 Stimmen ohne Aus=
wiedergewählt
worden. Die Stimmenzahl, die auf Bouiſ=
ftiel
, ſtellt, wie bekannt wird, einen Rekord ſeit dem Be=
ſehher
Republik dar. Nach der Wahl von vier turnusmäßig
2ßſeiſoenden Sekretären und drei Sequeſtoren vertagte ſich die
rſme: zum Donnerstag nachmittag, wo die allgemeinen Inter=
tonsen
über die Regierungspolitik behandelt werden ſollen.
Bisher 59 Inkerpellakionsgeſuche.
ns, jetzt ſind in der franzöſiſchen Kammer 59 Interpellations.
Dier eingebracht worden; ſünf haben auf die elſäſſiſche Frage
eſßt ſſie ſind von den Abgeordneten Grumbach, Brom, Seltz
ſtel Walter und Guernut eingebracht), drei Interpellationen
Mi auuf die allgemeine Politik Bezug, 15 auf die Finanzpolitik,
wiklun-f die Wirtſchaftspolitik, eine auf die Sozialpolitik und
Abem verſchiedenen, meiſt unpolitiſchen Inhalt, und eine be=
ieſchitg
auf die Affäre der Gazette du Franc Der franzö=
ſcſſch
Mfiniſterrat beſchloß om Dienstag, in der Kammer die ſofor=
isZuſſion
der Interpellationen zu fordern, die auf die allge=
1 Bolitik der Regierung Bezug haben.

en orenzug des armen Mannes einfach in den Boden. Dieſe
lalhne, fſmetteruden Clairons ſtürzten ſich mit kriegeriſcher
Shſt über die armſeligen Flöten der Mumie und erſchlugen ſie.
m. glei=hen Augenblick war auch endlich der Bann der Lang=
auſtuif
gebrochen. Die dumpfen Trommelwirbel löſten ſich plötz=
icß
iwt und ſi her von dem Ezbekiva=Garten los und marſchier=
eMen
ant mit den Trompeten.
ar Totenzug kes Miniſters, ging frei und raſch in die
MRamil ein. Er zog mit jenem Triumphgefühl in den letz=
em
ooestveg ein, den ſeit fünf=auſend Jahren die Todeszüge
lhſegnoßen ägeptiſchen Männer gehabt haben. Sie alle hatten
öhrrkLeben lang um die Majeſtät ihres Todes mehr Sorge ge=
mee
urls um die Majeſtät ihres Lebens, die auch nicht gering
Muah er nicht ſo wichtig wie die Pyramiden, die Königsgräber=
ſuls
in den Felſen, der Säulenurwald von Karnak und der
Erel des Hatchepſu.
ſumf Minuten nach dem erſten Trommelwirbel holte Kairo
her! Atcm, und die Fellachen liefen und fuhren wieder eifrig
Wedienen über den Opernplatz.
Aus den Darmfkädter Lichkſpielkheakern.
Der letzte Jannings=Film. (Union=Theater.)
Meber den letzten Film Emil Jannings i Hollywood,
Ein letzter Befehl iſt vorher und nach ſeinem Er=
ßten
viel geſchrieben wonden. Endlich haben wir auch in
ſiadt Gelegenheit, den Film zu ſehen. Es ſei vonweg ge=
em
: Sein letzter Befehl iſt ein guter Film geworden. Ein
Allendings, der mit Emil Jannings Darſtellung ſteht und

(2s iſt ein Ruſſemfilm, ſoweit Zeit und Ort der Handlung
Rußland ſind, aber ein Film, dem wan Hollywood unbe=
cenmerkt
. Das iſt keine Kritik, die die Qualität des Films
vie herabſetzen ſoll. Im Gegenteil, es iſt ſicher für alle
ſilbeſſſucher wervvoll und intereſſcnt, ſehr intereſſant ſogar,
avenn auch kleinen Einblick zu geſwinnen in die Art und
e kwie in Hollywood gearbeitet wivd.
Sein letzter Befehl ſpielt nämlich im Hollywood. Dieſe
iſtüudt erhält einen neuen Direktor, der im Begriff iſt, Kohn=
un
für einen ruſſiſchen Großfilm aus der Unmenge von Pho=
Awwfen auszuwählen, unter ſdenen die Mehrzahl Ruſſen ſind.
Bäld fällt ihm in die Hand, das er kent. Es iſt der durch
ewolluton vertriebene ehemalige Großfürſt Sengius Alexan=
derr
, veravmt, in Hollywood Unterkunft ſucht. Alle zweiſeln
ſeinnen Angaben, der neue Direktor aber kennt ihn, er hat
ſuine Peitſche im Geſicht gefühlt. Endlich ſindet er Gelegen=
ſine
Rache zu Güühlen. Er war während des Krieges Schau=

Ankrag auf Berminderung der Abgeordnekenzahl.
Drei Abgeordnete, frühere Kriegsteilnehmer, darunter der
bekannte Kriegsblinde Scapini, haben in der Kammer einen
Entwurf eingebracht, wodurch die Zahl der Abgeordneten um
200 vermindert werden ſoll, und zwar dadurch, daß in jeden
Wahlkreis für je 100 000 Einwohner nur ein Abgeordneter käme.
Die Skellung der Radikalen.
Während der Wahl des Kammerpräſidiums verſammelten ſick
die Radikalen, um zu der bevorſtehenden Interpellationsdebatte
Stellung zu nehmen. Sie beſchloſſen, eine Tagesordnung folgen=
den
Inhalts einzureichen: Die Kammer iſt entſchloſſen, nur eine
Regierung zu unterſtützen, die durch ihre Zuſammenſetzung und
ihr Programm Gewähr dafür bietet, alle Republikaner zu eini=
gen
. Die Partei wird für dieſe Tagesordnung die Priorität
fordern. Man weiſt darauf hin, daß der Wortlaut dieſer Ta=
gesordnung
der gleiche iſt wie für die Tagesordnung, die 1914
von den Radikalen eingebracht worden iſt, als das Kabinet
Ribot von den Radikalen zu Fall gebracht wurde. Weiterhin
beſchloß die radikale Fraktion, gegen jede Tagesordnung zu ſtim=
men
, die das Vertrauen in die Regierung ausſprechen würde,
und diejenigen Abgeordneten, die ſich nicht an dieſe Weiſung
hielten, vor ein Diſziplinargericht zu ſtellen.
Stahlhelmleuke vor dem franzöſiſchen
Mittätgerict.
Ein deutſcher verräk ſeine Landsleuke an die
Franzoſen.
Mainz, 8. Januar.
Vor dem franzöſiſchen Militärgericht wurde heute gegen den
31jährigen Verſorgungsanwärter Eugen Löhl aus Wiesbaden,
den 33jährigen Weinhändler Hermann Knöß, den 31jährigen
Weinbauvolontär Karl Gerhard, den 28jährigen Studenten Görtz=
Oppenheim und den 19jährigen Adam Prätowſky aus Dienheim
bei Oppenheim verhandelt. Die Angeklagten, die dem Stahlhelm
angehören, werden beſchuldigt, Zeitſchriften des Stahlhelms ver=
teilt
und zum Beſuch einer Verſammlung des im beſetzten Gebiet
verbotenen Stahlhelms aufgefordert zu haben. Der Angeſchul=
digte
Löhl war zur Verhandlung nicht erſchienen. Die Beweis=
aufnahme
ergab, daß die Angeſchuldigten durch einen Deutſchen
in Oppenheim an dem Tage, an dem die Verſammlung ſtatt
finden ſollte, an die Franzoſen verraten wurden. Löhl hatte in
Oppenheim eine Stahlhelmortsgruppe mit Namen Wanderluſt
gegründet, deren Vorſitz der Angeklagte Knöß führte. Die beiden
erklärten, daß ſie als frühere Frontfoldaten nur ihre Pflicht als
Deutſche erfüllen wollten, nicht aber gegen die Beſatzung feind=
liche
Abſichten gehegt hätten. Die drei übrigen Angeſchuldigten
ſagten aus, daß ſie, als ſie von dem Verbot des Stahlhelms
erfuhren, ſofort aus der Ortsgruppe ausgetreten ſeien. Der
Staatsanwalt beantragte gegen Löhl und Knöß je acht Tage Ge=
fängnis
und 100 Mark Geldſtrafe mit Strafaufſchub. Gegen die
drei anderen Angeklagten beantragte er je 50 Mark Geldſtrafe
Das Gericht verurteilte Löhl und Knöß zu je acht Tagen Gefäng=
nis
mit Strafaufſchub und je 70 Mark Geldſtrafe, Gerhard, Görtz
und Prätowſky zu je 25 Mark Geldſtrafe.
Hermes nach Warſchau zu neuen Berhandlungen
abgereiſt.
Der Führer der deutſchen Delegation für die deutſch= polni=
ſchen
Handelsvertragsverhandlungen, Dr. Hermes, iſt zu der ver=
abredeten
Vorbeſprechung mit dem polniſchen Delegationsführer
Dr. v. Twardowſki am Montag abend nach Warſchau abgereiſt.
Die Vorbeſprechung vor der Wiederaufnahme der eigentlichen
Delegationsverhandlungen war dadurch notwendig geworden, daß
die polniſche Antwort auf die deutſchen Vorſchläge noch einige
Fragen offen gelaſſen hatte.

Leben wir wirklich in Saus
und Braus?
Fehlerhafte Betrachtung des Wohlſtandsindex. Eine Gefahren=
quelle
, die verſtopft werden muß. Ueber 8 Millionen mehr
Erwachſene als früher in Deutſchland.
Im Verlaufe der internationalen öffentlichen Ausſprache über
die Neuordnung des Dawesvertrages ſind bei der ausgeſproche=
nen
Ententepreſſe, ganz beſonders in Frankreich, aber auch in
England und Amerika, erneut Behauptungen über raſche wirt
ſchaftliche Erholung Deutſchlands aufgetaucht. Sie werden mit
Seitenhieben auf eine angeblich beſonders anſpruchsvolle Lebens=
führung
der Deutſchen in den letzten Jahren ergänzt und ſtets
von der Schlußfolgerung begleitet, daß der zweieinhalb Milliar=
dentribut
des nun in Gang befindlichen erſten Dawesnormal=
jahres
über die Leiſtungskraft Deutſchlands dem Anſchein nach
nicht hinausginge. Das iſt eine gefährliche Betrachtungsweiſe
angeſichts der Tatſache, daß der ſogenannte Wohlſtandsindex den
ausländiſchen Vertragspartnern die Möglichkeit erſchließt, ab 1930
noch Zahlungen von Deutſchland zu verlangen, die ſelbſt noch
über die Nieſenziffer des Dawesnormaljahres
hinausgehen. Die Vorausberechnung des Wohlſtandsindex, für
den die Steigerung des Eiſenbahnverkehrs, der
Bevölkerungsziffer, des Außenhandels, des
Tabak= und Kohlenverbrauches die Grundlagen bie=
ten
ſollen, hat ſchon jetzt zu Schätzungen der aus dieſer Quelle
vertragsmäßig fällig werdenden neuenBelaſtung Deutſch=
lands
ab 1930 in Höhe zwiſchen 250 und 300
Millionen Mark geführt.
Es liegt auf der Hand, daß der demnächſt zuſammentretende
Sachverſtändigenausſchuß für die Neuordnung des Dawesver=
trages
an den Ziffern des Wohlſtandsindex und den ſich daraus
ergebenden Schlußfolgerungen nicht vorbeigehen wird, umſomehr
als die Reparationskommiſſion auf der Gegenſeite die Sachver=
ſtändigen
ernennt und zweifellos Männer berufen wird, die in
der Wahrnehmung des Intereſſes der Gegenſeite mit großer Ent=
ſchiedenheit
auftreten werden.
In Deutſchland ſelbſt trifft man immer wieder auf Stimmen
wohlgemeinter Kritik an der übertriebenen Lebensluſt unſerer
Zeit und vom Regierungstiſch erfolgt nahezu ſchon eine Zer jur.
aller Artikel, die ſich mit dem Maſſenkonſum zu den Feſttagen
aller Art beſchäftigen, weil bei einem Teil unſerer Regierungs=
männer
die Auffaſſung vorherrſcht, daß die Ueppigkeit des nach=
krieglichen
neuen Lebens in Deutſchland den Argwohn der aus=
ländiſchen
Beurteiler erweckt und eine Politik der Senkung der
Daweslaſten erſchwere.
Aber welche Tatſachen rechtfertigen denn ſolche Auf=
faſſungen
über einen wachſenden Wohlſtand? Leben wir
wirklich in Saus und Braus? Erklärt ſich die Ver=
mehrung
der Kaffeehäuſer, der Kinos, aller Vergnügungsſtätten
die geſteigerte Reiſeluſt, die Vermehrung des Güterumſchlages
aus einer reicheren Lebensführung in Deutſchland?
Der oberflächliche Betrachter unſeres öffentlichen Lebens muß
die Frage bejahen, weil ja die Vermehrung der Unterhaltungs=
gelegenheiten
gegen früher, auch gegenüber dem Vorkriegsdeutſch=
land
mit den Händen zu greifen iſt. Dennoch iſt dieſe Betrach=
tungsweiſe
tatſächlich irrig und der Wohlſtandsindex, ſo wie er
im Dawesvertrag als Maßſtab für eine Kontrolle der Wohl=
ſtandsſteigerung
aufgerichtet iſt, überſieht die ſchlechthin umſtür=
zende
Neugliederung im Altersaufbau der Be=
völkerung
Deutſchlands, der für den Verbrauch von
Tabak und Kohle, für die Steigerung des Außenhandels und
ganz beſonders auch für die Entwicklung des Eiſenbahnverkehrs
von ausſchlaggebender Bedeutung iſt.
Man merke auf folgende Tatſachen! Die Volkszählung von
1910 ergab auf dem gegenwärtigen Gebiete Deutſchlands rund
58 Millionen Menſchen, das jetzt von rund 63 Millionen bewohnt
wird. Von der früheren Bevölkerung gehörten aber 19,5 Mill
zu den Altersgruppen unter 15 Jahren, während heute nur 16
Millionen Kinder bis zu dieſem Alter in Deutſchland leben, ſo
daß alſo das frühere Deutſchland bei einer um faſt 6 Millionen
geringeren Kopfzahl dennoch 3½ Millionen Kinder mehr
beherbergte. Im erwerbstätigen Alter von 15 bis 65 Jahren
lebten auf dem heutigen Gebiete früher 35,3 Millionen Erwach=
ſene
, heute gibt es aber 42,7 Millionen Erwachſene bis zu 65
Jahren, ſo daß alſo heute über 7,3 MillionenErwachſene
imerwerbstätigen Alter mehr in Deutſchland leben als
früher; auch die Ziffer der Alten iſt heute um 800000 höher als
früher; insgeſamt hat ſich die Bevölkerung alſo trotz männer=
mordenden
Krieges um mehr als acht Millionen Er=
wachſene
im Vergleich zu der Vorkriegszeit erhöht.
Das bedeutet für den Konſum offenſichtlich eine ſtärkere
Beanſpruchung aller Waren des Erwachſenen=
verbrauches
, alſo vor allem einen ſtark vermehrten Verbrauch

ſpieler für die Frontſoldaten, und in dieſer Eigenſchaft, wie viele
andere, Rewolutionär. Nur der Führer, zuſanumen mit einer Kol=
legin
, die der Großfürſt als Armeeoberbefehlshaber in ſeinem
Hauptquartier behalten, während er ins Gefängnis wandern
mußte. Er läßt den Komparſen in Generalsuniform ſtecken und
zu ſich rufen.
Dann kommt das Ziviſchenſpiel, die Rückerinnerung aus dem
Jahr 1917. Der Großfürſt, der ſein Rußland über alles liebt und
oftmals gegen ben Befehl des Zaren ſeine Soldaten ſchont, fällt
als erſtes Opfer der Revolutonäre, die ſeinen Hoßzug, der ihn
an die Front bringen ſoll, überfallen. Nach furchtbaren Mißhand=
lungen
wird der Großfürſt gezwungen, die Lokomotive bis Peters=
burg
zu heizen. Natalie Dobrowa aber, die Revolurtiomärin, retter
ihn, weil ſie inzwiſchen ſeine menſchliche Qualität erhannt hat.
Gine Perlenkette, ein Geſchenk des Großfürſten, ſteckt ſie ihm im
letzten Augenblick zu; ſie ermöglicht ihm die Flucht aus Rußland.
Nach dieſem Zwiſchenſpiel geht der Film in Hollywood weiter.
Der Filmregiſſeur will ſeine Rache. Er ſtellt einen Film aus dem
Krieg. Schützengraben. Der Großfürſt ſoll Sturmangriff befehlen
und ſoll einem rebelliſchen Soldaden die Peitſche durchs Geſich=
ziehen
. Dieſer aber ſoll den Schſag ernſthaft, d. h. nicht im Spiel
zurückgeben. Der Großfürſt ſpielt ſeine Rolle bis zu dem Augen=
blick
, da der Soldat wirklich rebelliert. Nun erwacht auch in dem
durch Nervenzuſammenbruch kranken Großfürſten die letzte Erin=
nerung
an den Krieg. Er erſchlägt den Solldaten, ergreift die
Fahne mit dem Ruſſenadler und bricht mit dem Ruf Wir
müſſen ſiegen, ſonſt geht Rußlamd under zuſammen. In dieſem
Augenſblick, erkennt auch der Filmregiſſeur die menſchliche Größe
des ehemaligen Großfürſten. Er deckt die Leiche des ehemaligen
Großſürſten mit der ruſſiſchen Fahne.
Das die Honſlung. Gegen die Tendenz ſoll nichts geſagt
werden. Sie iſt letzten Endes menſchlich und gut. Die Darſtel=
lung
, ſoweit ſie Emil Jannings Doppelrolle des Großfürſter
betrifft, iſt bewunderswert, ebenſo die der ſchönen Gvelyn Brent
als Natalie Dobrowa. Gewiß, es iſt vielleicht nicht Jannings
größte Leiſtung, aber ſie iſt darſtelleriſch ſo wundevvoll, ſo über=
zeugend
, daß man, wie immer bei Emil Jannings, den Eindruck
gewinnt, er hat ſich bis in die letzte Geſte in ſeine Aufgabe hin=
eingelebt
. Das hann guch von Evelyn Brent geſagt werden.
Auch die Regie Joſef von Sternbergs iſt gut. Nur merkt
man allzu vielen Bildern an, daß ſie in Hollywood geſtellt ſind.
Aber, wie geſagt, den Geſamteindruck des Films beeinträchtigt
das nicht.
Ein luſtiger Film iſt Eine VerkäuferinvonKlaſſe‟
ebenfalls eine cmerſkaniſche Sache, mit der hübſchen Norma
Shearer in der Hauptrolle.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Der Gerhart=Hauptmann=Preis für 1929
Der Gerhart=Hauptmann=Preis für 1929 wurde dem jungen Dich=
ter
Heinrich Hauſer für ſeinen Roman Brackwaſſer erteilt,
der in der Sammlung Junge Deutſche des Verlages Phil.
Reklam jr. erſchienen iſt.

Von deutſchlands Hohen Schulen.

Gießen: Die Privatdozenten für innere Medizin Dr. Erwin Moos,
Dr. Ernſt Woenckhaus und Dr. Heinz Lawaczeck ſind zu über=
planmäßigen
a. o. Prof’ſſoren ebenda ernant worden.
Frankfurt a. M.: Der ordentliche Profeſſor für wirtſchaftliche Staats=
wiſſenſchaften
Dr. jur. Carl Grünberg iſt zum 1. April von den
amtlichen Verpflichtungen entbunden worden.
Freiburg i. Br.: Der emeritierte ordentliche Profeſſor der Phyſio=
logie
Geh. Rat Dr. Johannes v. Kries, Ritter des Ordens Pour Ie
merite für Wiſſenſchaft und Kunſt und mehrfacher Ehrendoktor, iſt im
Alter von 76 Jahren geſtorben.
München: Die ordentlichen Uwverſitätsprofeſſoren Dr. Walther
Brecht (Neue deutſche Literaturgeſchichte), Dr. Heinrich Tietze ( Ma=
thematik
), Dr. Auguſt Knecht (Kirchenrecht), Dr. Jakob Strieder
(Wirtſchaftsgeſchichte und Wirtſchaftsgeographie) und Dr. Auguſt
Schmauß (Meteorologie), ſowie die ordentlichen Profeſſoren der Aka=
demie
der bildenden Künſte, Angelo Jank, Herwann Hahn und
Julius Diez, erhielten den Titel eines Geheimen Regierungsrates.
Ferner wurden verliehen dem ordentlichen Profeſſor in der Juriſten=
fakultät
Dr. Karl Neumeyer der Titel eines Geheimen Juſtizrales
und den ordentlichen Profeſſoren an der Techniſchen Hochſchule Oberbau=
direktor
Dr. Kaſpar Dantſcher (Waſſerbau), zurzeit Rektor, und
Dr. Hermann Buchert (Baubunſt und landwirtſchaftliches Bauweſen)
der Titel eines Geheimen Baurates.
Bonn: Geheimrat Profeſſor Dr. Alfred Philippſon, der lang=
jährige
Verkreter der Gcographie, vollendete am 1. Januar das 65. Le=
bensjahr
.
Münſter: Der Hygieniker, Oberarzt des Ruhr=Knappſchafts= Kranken=
hauſes
in Bochum Prof. Dr. Walter Schürmann iſt zum Honorar=
profeſſor
in der mediziniſchen Fakultät der hieſigen Univerſität ernannt
worden.

Köln: Der durch die Emeritierung des Prof. Stefan Lorck erle
te Lehrſtuhl der romaniſchen Philologie iſt dem ord atlichen Profeſſor
Hanns Heiß in Freiburg i. B. angeboten worden.
Dresden: Der Architekt, Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule
h. Hofrat, Dr.=Ing. Martin Dülfer feierte am 1. Januar ſeinen
Geburtstag.
Greifswald: Der Lehrſtuhl für deutſches bürgerliches Recht iſt an
le von Prof. W. Schönfeld dem ordentlichen Profeſſor Dr. Franz
verle an der Univerſität Baſd angeboten worden.

[ ][  ][ ]

Ceite 4

Mittwoch, den 9. Januar 1929

Nummer gl

auf allen Kontrollgebieten des Wohlſtandsinder im Dawesver=
trage
; insbeſondere für den Gebrauch von Kohle, Tabak und
Reiſen iſt ja jedes Wort überflüſſig, mit dem man noch beweiſen
wollte, daß eine Verbrauchsſteigerung ganz natürlich durch die
um acht Millionen höhere Zahl von Erwachſenen vor ſich gehen
muß, ohne daß darin ein vermehrter Wohlſtand zum Ausdruck
kommen könnte.

An dieſer Tatſache ſind die Väter des Dawesvertrages aber
vorbeigegangen und dieſer Einwand iſt auch deutſcherſeits bisher
nicht gemacht worden. Wie ungeheuer ſchwerwiegend dieſer
Fehler aber zum Nachteile Deutſchlands ausgewertet wird, er=
gibt
ſich aus der Meſſung des Verbrauchs an der
Ziffer der Erwachſenen. Alle zurückgreifenden Ver=
brauchsvergleiche
, die an der Tatſache eines Mehr von acht
Millionen Erwachſenen in Deutſchland vorbeigehen, müſſen doch
ein ſchiefes Bild ergeben. Beiſpielsweiſe errechnet die Reichsbahn
an Zahl der Reiſen auf den Kopf der Bevölkerung im Fern=
verkehr
für 1913 rund 20, für 1927 rund 23, alſo geſtiegener
Reiſeluxus? Falſch! Eine Reiſeziffer von 25 würde erſt genan
dem Stand von 1913 entſprechen! Der Deutſche reiſt nicht mehr,
ſondern weniger als früher, nur der Bedarf von acht Millionen
Erwachſenen, die heute mehr da ſind, macht ſich als Vermehrung
des Reiſeverkehrs bemerkbar.
Dieſe acht Millionen Erwachſenen verbrauchen aber auch
mehr Theater, Kinos, Revuen, Tabak und vieles andere, bei
denen die Kinder noch nicht ſo ſehr mitzuſprechen haben. Eine
Verbrauchsvermehrung in Deutſchland um das Doppelte des
Konſums der Erwachſenen Oeſterreichs oder der Niederlande und
Belgiens zuſammen würde erſt als normal anzuſehen ſein und
darüber hinaus würde erſt der Wohlſtand beginnen. Davon kann
aber nicht entfernt die Rede ſein. Legen wir den veränderten
Altersaufbau unſerer Bevölkerung dem heutigen Verbrauch zu

Grunde, dann iſt der Normalſtand von 1913 noch lange nicht er=
reicht
. Der einzelne Erwachſene in Deutſchland
lebt vielmehr ganz außergewöhnlich ſtärker ein=
geſchränkt
und beſcheidener auf ſämtlichen Luxusgebie=
ten
als der von 1913. Darüber darf das lebhaftere Treiben in
Kaffeehäuſern und Tanzlokalen nicht täuſchen, und an dieſen
Tatſachen darf der neue Sachverſtändigenausſchuß nicht wieder
Iff.
vorbeigehen.
Die Unkerſuchung der Welikohlenkriſe.
EP. Genf, 8. Januar.

Heute nachmittag tritt beim Völkerbundsſekretariat das Sach=
verſtändigenkomitee
für die Unterſuchung der Weltkohlenkriſe zu=
ſcmmen
. Es ſteht unter dem Vorſitz von Dr. Trendelenburg und
ſetzt ſich aus 11 Fachleuten der Kohlenproduzenten= und Konſu=
mentenländer
und vier Mitgliedern des Wirtſchaftskomitees des
Völkerbunds zuſammen. Unter den Sachverſtändigen befinden
ſich bekannte Kohlenfachleute wie Dr. Silverberg vom Reichs=
verband
der Deutſchen Induſtrie, Sir John Hindley, Vizepräſi=
dent
der Stephenſon, Clark u. Cy.=England, Dr. Anton Apold,
Generaldirektor der öſterreichiſchen Montangeſellſchaft, Hermann
Capiau, Generaldirektor der belgiſchen Kohlenvereinigung. Alfred
Falter, Generaldirektor der Robur=Polen und Dr. Joſeph Peters,
Direktor der tſchechoflowakiſchen Grubenbeſitzervereinigung. Die
Beratungen des Sachverſtändigenausſchuſſes werden auf die Bei=
legung
des augenblicklichen europäiſchen Kohlenkampfes vorerſt
ohne unmittelbaren Einfluß bleiben, da eine Einigung vorläufig
noch angeſichts der vollkommen ungeklärten Haltung der eng=
liſchen
Regierung und der engliſchen Kohlenbeſitzer auf die größ=
ten
Hinderniſſe ſtößt. Die Beratungen des Ausſchuſſes gelten
lediglich dem Studium, der techniſchen und wirtſchaftlichen Prü=
fung
der Frage, ob das Mißverhältnis zwiſchen Förderung und

Nachfrage auf dem Krhlenmarkt auf Urſachen ſtändiger
vorübergehender Natur zurückzuführen iſt, wie das Konkung
verhältnis zwiſchen Kohlen, Braunkohlen, Mineralölen

anderen Brennſtoffen liegt, welche Wirkungen ſtaatliche Einorol
wie Ein= und Ausfuhrbehinderung, Kontingentierung, direlte
indirekte Subventionen uſw. auf die Kohlenförderung haben.
welche Wirkungen die in einigen Ländern geübte Preispolitzun
die Entwicklung des Kohlenverbrauchs ausübt.
In der erſten Sitzung entwicklete heute nachmittag Prönf
Trendelenburg noch einmal in einer längeren Eröffnungsredeg
Aufgaben des Komitees und wies darauf hin, daß es ſchwi
ſein werde, die zu gleicher Zeit internationalen und nationn
Intereſſen in der Kohlenfrage in einem zahlenmäßig ſo leu
Komitee entſprechend zur Geltung zu bringen. Später, wenmu
Mitglieder die Lage ihrer eigenen Länder dargelegt hätten, val
ſich die Notwendigkeit ergeben, über den nationalen Standa4!
hinaus die Kohlenkriſe unter dem Geſichtspunkt als in
nationales Problem ins Auge zu faſſen. Zu dieſem Zweck va
man dann auch noch weitere intereſſierte Perſönlichkeiten höff
Die einzelnen Sachverſtändigen gaben ſodann in läng
Expoſés eine Darſtellung der Lage ihrer Heimatländer auf
Gebiet der Produktion und des Verbrauchs. Im großen
ganzen deckt ſich die Stellungnahme der einzelnen Delegierten
den dem Ausſchuß vorliegenden Denkſchriften, die aus Deuu
land, Frankreich, England, Polen, Italien, Schweiz, Schn
uſw. dem Wirtſchaftskomitee zugegangen aber noch nicht
öffentlicht worden ſind. Von morgen an wird der Ausſchußzul
Einzelberatung vornehmen und ſich zuerſt der Frage der Kohl
produktion und Förderung zuwenden.
Ein Antrag des Internationalen Bergarbeiterverbandes
Teilnahme an der Enquete wird nach Beendigung der Taatz
des Sachverſtändigenausſchuſſes das Wirtſchaftskomitee des
kerbundes beſchäftigen, das am 14. Januar zuſammentritt,

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[ ][  ][ ]

iufiner 9

Mittwoch, den 9. Jazuar 1929

Seite 5

11
Indogh
Ans der Sanveshausiftadt.
Darmſtadt, 9. Januar.

ſkArm, gut beſuchten Maskenbällen des Darmſtädter Männergeſang=
skreil
erh, wird der Vergwügungsausſchuß alles daran ſetzen, ſeinen Mit=
lie
.sſ und Freunden Eiſtklaſſiges zu bieten. (Siehe Anzeige.)
Likede=tafel=Maskenball. Der diesjährige Maskenball der Lieder=
*
ehe 1 aflAnſet Samstag, den 26. Januar, unter dem Motto Karneva
z:3a im Städtiſchen Saalbau ſtatt. Alles Nähere wird noch
gegebt,
V

Wechſelſteuer.

Seirannt wurden: Am 14. Dezember: die Forſtreferendare Walter
Guutſex, Wieſeck bei Gießen, Richard Immel, Gießen, Wilhelm
Foc0 Stochſtadt a. Rh., Ernſt Metz, Hungen, Karl Schuſter,
Niedſalt, Friedrich Vetter, Gießen, Alfted Walker, Fvicdberg,
LcontY W eisgerber, Darmſtadt, zu Forſtaſſeſſoren. Am 29. De=
zembhit
ger Polizeiverkmeiſter auf Probe Jakob Luft aus Waid=
AAmotnt)sum Polizeilverkmeiſter; die Polizeiverwaltungsafſiſtenten anf
Prohc’ ert Prieß aus Bruchſal, Wilhelm Zernikow aus Darm=
ſtadt
/4wlizeiderwaltungsafſiſtenten, ſämtlich mit Wirkung vom 1. Ja=
muarm/
der Polizeiverwaltungsaſſiſtent auf Probe Wilhelm Gail
aus :3
zum Polizeiverwaltungsaſſiſtenten, mit Wirkung vom
Feätur 1929.
den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 28. Dezember: der Ober=
ſtudichtnt
an der Viktoviaſchule (Studienanſtalt) zu Darmſtadt Franz
Bocf ſein Nachſuchen vom 1. Januar 1929 ab.
Siläum. Das 25jährige Dienſtjubiläum bei der Firma Carl
derſtellerin des bekannten Schuhputzes Nigrin, feierte dieſer
Direktor Gg. Nicklas aus Darmſtadt. Der Jubilar trat am
1904 als Reiſender in die Dienſte der Firma und hat durd
nliche Tüchtigkeit es heute zu einem Leiter des Außendienſtes
1 .Herr Nicklas erhielt aus materielle Anerkennumg von ſeiner
irmnit ſeine hervorragenden Leiſtungen ein namhaftes Gelögeſchenk
und duec von der Handelskammer Neutlingen eine Ehrenurkunde für
ine
ige eifolgreiche Tätigkeit in der Firma Carl Gentner über=
eichti
.
F5Eches Landesth=ater. Die heutige Vorſtellung des Weihnachts=
närchm
Die Himmelsreiſe geht für minderbemittelte Kinder
Lite
nS
Ein öffentlicher Kartenverkauf findet nicht ſtalt. Der Konſum=
reihemſtadt
hat auch für dieſe Aufführung freundlicherweiſe wieder
egeſpendct.
6 einem Haus gelangt der erfolg eiche Schwank Theo macht
der Inſzenierung Günter Haenels mit den Damen: Knott
Stengel, und den Herren: Klam, Haenel, Gullinger, Maletzki.
Meßler, Netz und Weſtermann zur Aufführung. Die Vorſtel=
Norr Zuſatzmiete II zugeteilt und beginnt um 20 Uhr.
grn, Donnerstag, gelangt die Boheme von Pucccini in
ſpgelzeit zum erſten Male zur Aufführung. Die Beſetzung der
flat iſt folgende: Mimi: Anny von Stoſch; Muſette: Käthe
udolf: Adolf Jaeger; Marcell: Hans Komregg; Colin: Vheo
Schaunard: Rudi Wünzer; Aleindor: Eugen Vogt; Ber=
haris
Ney; Papignol; Herbert Grohm. Muſikaliſche Leitung:
NaxMtolf.
KTeinen Haus gelangt morgen das dreiaktige Schauſpiel Herr
Zamfſ thier mit Beſſie Hoſfart und Hans Jungbauer als Vor=
eluer

* Zuſatzmiete III um 20 Uhr zur erſten Wiederholung.
Schanſpiel des Landestheaters abſolviert Sonntag, den 13. Ja=
warnAn
Gaſtſpiel mit Georg Kaiſers Oktobertag im Feſtſpiel=
auslif
bo mus.
ächſte Aufführung der Johann Straußſchem Operette Die
eſhemaus findet Freitag, den 11., als Vorſtellung der Miete D
m
U ſtatt.
Senſationsſtück Der Prozeß Mary Dugan gelangt
mmßt, den 12., nachmittags, als Vorſtellung der Heſſenlandmiete I
m AMale zur Aufführung.
Meiſterſinger von Nürnberg in der neuen Ein=
und Inſzenierung werden Sonntag, den 13.,in der Beſetzung
ßg fführung zum erſten Male wiederholt.
alten geſungen geſprochen getanzt.
TeA(ert feiert auf ihrer jetzigen Gaſtſpieltournee ungewöhnliche
Foſ DDie Künſtlerin bat für Darmſtadt die wirkſamſten Nummern
rugramms zuſammengeſtellt. Der Tanzabend findet Montag,
wyMim Kleinen Haus ſtatt.
urfilmbühne im Kleinen Haus. Als nächſter be=
uotywer
. Filme gelangt im Rahmen der Kulturfilmbühne der bereits
or i xer Zeit vom Landesthcater erworbene Ruſſenfilm Das
nüßtwn St. Petersburg (Regie: Pudowkin) zur Aufüh
mg!
3 finden Dienstag, den 15., Mittwoch, den 16., und Donnerstag,
en -li, zwei Aufführungen un 16 und 20 Uhr ſtatt.
ärarſtädter Künſtler auswärts. Ueber Karl Ludwig Lindt und
trieten im Schwank Geld auf der Straße von Bernauer und
feer, am Intimen Theater in Nürnberg, ſchreibt die Nürn=
Zätung: Karl Lubwig Lindt verſöhnt den Kritiker mit dem
*Wie Lindt das Geld auf der Straße findet: das iſt entzückend
Lausbüberei und Ironie in Herzenswärme und ariſtokratiſche
ahenheit verwandelt, das iſt ſo reizend, daß man darüber ſogar
genheit des Schluſſes vergißt. Es gibt noch leere Stellen, es
Drücker. Aber Lindt hat ſo viel natürliche Anmut und Be=
vaß
er unter einem Regiſſeur, der ihm auch Aufgaben gibt,
zeiner Form gebracht werden kann. Hans Rcimann iſt dieſer
rrnoch nicht. Aber Reimann ſorgte geſchickt für das, was Kri=
urtes
Zuſammenſpiel nennen, wenn ſie nicht wiſſen, was ſie
n. Der Fränkiſche Kurier ſchreibt: Karl Ludwig Lindt
Sauptrolle des jungen Liebes= und Vermögensſpekulanten mit
vhnlichem Schwung und einer großen Zahl von darſtelleriſchen
die dieſer ſehr gewagt aufgebauten Figur das Gekünſtelte nah=
In der geſchickten Vermiſchung von Bonviant und jugendlichem
anziehend wirkten.
B. Alkademie=Konzert. Es ſei hiermſt nochmals auf den morgen,
m Großen Saale des Stälntiſchen Saalbaues ſtattfindenden
werd von Roſe Landwehr hingewieſen. Das Konzert bekommt
eine beſondere Note, daß Generalmuſikkirektor Dr. Carl Böhm
eRlätung zu den Geſängen übernommen hat. Das Programm
zmrmtnißer einer Händelſchen Arie Dieder von Schubert: Raſtloſe
Rie ie buikl,Banymed, Die Allmacht; von Hugo Wolf: Der Geneſende
taufeu En
Koffnung Der Gärtner, Begegnung, Ich hab im Penna
8 Mueß iSſten wohnen; Richard Strauß: Ruhe meine Seele‟. Ach,
rauß nun ſcheiden, Befreit; Walter Braunfels: Drei chine=
ſänge
, Die Einſame‟, Eim Jünglimg denkt an die Geliebte‟
Wishtlebte des Kvegers. Karten zu 1,50 bis 6 RM. im Sekretariat
BLiſchen Akadenie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36.
FZlkshochſchule. Der Unterviht im Italieniſchen für Fortgeſchrit=
eHllenernl
2, am Mittwoh, dem 9. Januar, im Realgymnaſium fortgeſetzt.
WWerc4rmis über Buchaltung iſt auf Montag und Mittwoch verlegt,
rſteſtt lnd 9. Januar, Saal 267 der Techiſchen Hochſchule. Die
faße 2 ſebtſten in Sprechtechnik werden im Sal 236 der Techniſchen Hocr=
uEgeſetzt
. Ein Kurſus über Volkswirtſchaft wird gleichfalls am
7

ßiun beginnen. Anneldungen zu allen Kurſen ſiny an die Ge=
Wben häf
der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17, zu richten.
Vrein der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. Die Leſe=
abethenſ
bewyterden heute Mittwoch, den 9. Januar, abends 8,30 Uhr, im
/cin mer des Ludwig=Georg=Gymnaſiums, Karlſtraße 2, wieder
piunnen. Herr Profeſſor Dr. Ausfeld interpretiert Tacitus Ger=
an//
?, Teil.)
Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein. Die Sektion Darm=
ad/Fiel
- am Freitag im Vereinslokal b.i Sitte ihre Hauptverſamm=
in
Me ng) Nach Begrüßuung durch den Voyüitzenden, Herrn Dr. Tenner
er
ſeſteſrte der Schriftführer, Herr Dr. Hüffell, den Jahresbericht,
M
MM Rit A1d mbeſſtand betrug 378. Der Toten der Sektion, Prof. Wirtz,
Zieawe, Oberregierungsrat Beiling, Kammerſänger Stephony, 7
Waſber½ miurde in einem Nachruf gedacht. Im verfloſſenen Jahre wur=
beniuſY
orträge gehalten und 10 gemeinſame Wanderungen unter=
Betrieb Vomm Die Bücherei der Sektion hat ſich unter der Gewährten Ob=
Bücherwarts, Herrn Dr. Schwalm, um weitere 216 Bücher und
nit Gatk u.
Parlk wermehrt. Uiber die Vereinshüütte im Moostal berichtete der
hütz h=hrrt, Herr Armbruſt. Auch in dieſem Jahre wurde am weiteren
und der Inſtandſetzung der Hütte fleißig geaubbeitet, ſo daß
lnn Anforderungen der Neuzeit entſpricht, die Hütte wurde ſehi=
*ge ſtaht. Die Bewirtſchaftung iſt in den altbowährten Händen der
arfm Birkel. Den Kaſſenbericht erſtattete der Rechner, Herr Apo=
geb
ASRLft
Das Ehrenzeichen für 25jährige Mitgliedſchaft erhielten
ie zäran Dr. Becker, Direktor Röder, Faſbrikant Fritz Schmidt, Amts=
erſrat
Münch, Obergeneralarzt Dr. Weber. Die hierauf vorge=
onestee
Neuwahl des Vorſtands ergab, 1. Vorſitzender Dr. Tenner
keccr Herr Halfte=, Schriftführer Dr. Hüffell, Hüttenwart Herr
nbiolos Trrarty
Bücherwart Dr. Schwalm, Beiſitzer die Herren Bürgermeiſter
Al-Veitltu- Direktor Prof. Lautenſchläger, Amtsgerichtsrat Dröll.
2eer Maskenball des Darmſtädter Männergeſangvereins, der am
W e
zuet30g Jancug, dem 12. Januar, abends 7,11 Uhr, im Perkeoſaal, Alexander=
ball
rarkeſt
ttfindet, wird ein Glanzpunkt der diesjährigen, leider ſo kur=
zis
we en 7 4rcſtifoter Karnebalszcit werden. Eine neuartige, ſtimmungs=
vlle/
etsration, ein ſchmeidiges Tanzorcheſter und neue Ueberraſchungen
igalbde Feuxz
den Beſucher dieſes Maskenballs entzücken. Wie in den vur=

Es beſteht Veranlaſſung, die Ausſteller von Wechſeln, ſowie alle
übrigen an dem Umlauf von Wechſeln Beteiligten auf die Beſtimmungen
des Wechſelſteuergeſetzes vom 10. Auguſt 1923 (Reichsgeſetzblatt
S. 778), das wiederholt zuletzt durch das Geſetz vom 10. Auguſt 192:

Akzeptanten, ein ausländiſcher Wechſel von dem erſten inländiſchen In=
haber
aus den Händen gegeben wird. Grundſätzlich iſt hiernach ein in=
ländiſcher
Wehſel von dem Ausſteller zu verſteuern, ehe er ihn in Ver=
kehr
bringt. Nur bei der Ueberſendung zum Zwecke der Annahme ent=
ſteht
die Steuerſchuld erſt mit der Rückgabe der andereiten Aushän=
digung
des Wechſels durch den Akzeptanten, ſofern nicht der Wachſel
bereits mit einem inländiſchen Indoſſement verſehen iſt.
Bei Blankoakzepten, die häufig von den Kunden (Schuldner) den
Lieferanten (Gläubigern) zum Zahlungsausgleich überſandt werden, hat
die Verſteuerung bei der Inverkehrsſetzung des Akzepts durch den Akzer
tanten zu erfolgen. Geſchieht dies nicht, ſo macht ſich der Akzeptan=
trafbar
. Aber auch die übrigen, an dem Umlauf des Wechſelakzepts
Beteiligten machen ſich einer Zuwiderhandlung gegen die Beſtimmunger
des Wechſelſteuergeſetzes ſchuldig, wenn ſie das unverſteuerte Akzept au
der Vorder= oder Rückſeite unterzeichnen oder ſonſtige Handlungen vor=
nehmen
, die geeignet ſind, den Wechſelanſpruch zu verwirklichen.
Ebenſo wie Wechſel ſind die vordatierten Schecks, das ſind Schecks,
die vor dem auſ ihnen angegebenen Ausſtellungstag aus den Händen
gegeben werden, zu verſteuern.
Die Wechſelſteuer beträgt nah § 3 des Geſetzes 0,10 RM. fur volle
oder angefingene 100 RM. Iſt in einem unvollſtäntigen Wechſſel die
zu zuhlende Geldſumme nicht angegeben, ſo iſt die Steuer nach einer
Summe von 10 000 RM. zui berechnen. Bei Wechſeln, die auf einen
beſtimmten Zahlungstag geſtellt ſind, erhöht ſich die Steuer, wenn die
Fälligkeit des Wechſels ſpäter als 3 Monate und 5 Tage nach dom Aus=
ſtellungstage
eintritt, auf 0,20 RM. für je 100 RM. Tritt die Fälligkeit

des Wechſels oder einen Teil dieſes Zeitraumes erhöht ſich
um je 0,10 RM. für je 100 RM. der Wechſelſumme.

Taloska der!

Montag, 14. Jan., 20 Uhr, Im
Kl. Maus des Landestheaters

Gestaften
gesungen -gesprochen -getanzt

Vorverkauf für Mieter heute
Mittwoch, d 9 u. morgen Donners-
tag
, d. 10. Jan ,zu Preisenv 1 0.
bis . Allgemein. Vorverkauft
ab Freitag, den 11 Januar. (852

Vogelsberger Höhenklub. Im Reſtaurant Sitte wurde am Sams=
tag
, dem 5. Januar, die ordentliche Mitgliederverſammlung für das ab=
gelnufene
Geſchäftsjahr abgehalten. Zahlreich war der Einladung Folge
geleiſtet worden. Die ſatzunysgemäße Tagesordnung wickelte ſih glatt
ab. Der Jahresbericht meldete den alten Mitgliederſtand. 6 Sterbe=
älle
ſind zu beklagen (Fran Glitſch, Bürodirektor Uhrig, T. Berkes,
Miniſterialrat Diefenbach (Ehrenmitglied des Geſamtklubs!, Finanz=
miniſter
Henrich, Peter Roth), 16 Wanderungen kamen zur Ausfüh
rung, darunter mah Rheinheſſen, dem Taunus, Vogelsberg und Schwarz=
wald
. 96 Wanderer kommen zur Auszeichnung. Die Geſangsabteilung
berſchönte die Wanderungen und Veranſtaltungen. Ueber den Kreis
des Klubs hinaus bat ſie Beachtung gefunden. Die Kaſſenverhältniſſe
geſtatten es, den bisherigen Jahresbeitrag von 5 RM. beizubehalten.
Der Bezugspreis für den Friſchauf iſt einbegriffen. Der neue Wander=
plan
fand Billigung Prächtige Wanderungen ſind vorgeſehen. Tau=
nus
, Wimpfen, Nahetal, aber auch unſer Vogelsberg ſind beſonders her=
vorzuheben
. Ebenſo iſt die Teilnahme an der Hauptverſammlung des
Geſamtklubs im ſchönen Budingen (dem oberheſſiſchen Rothenburg) beab=
ſichtigt
. Der bisherige Vorſtand bleibt in ſeinen Aemtern.

9. Jan. Prag
1O. Jan, Königswusterhausen
11. Jan. München
12. Jan. Langenberg

La Traviata
Oper von Verdi
Wagner-Abend
Bruno Seidler-Winkler
dirigiert
Robert Hutt singt
Das Geheimnis
der Gilde Schauspiel
von Strindberg
Karnevalsitzung
Uebertragung aus dem
Gürzenich in Köln
zu hören durch die
Radio-Anlagen von der Fa.
C. Bosler & Co., G. m. b. E.
Ernst-Ludwigstraße 14
Darmstadt
Telephon 2140
850

Velocipedelub=Maskenball. Unter dem Muto: Närriſch unn
froh, mir ſinn noch do! häbt der Velocipedclub 1899 e. V. Darmſtodt
am Samstag, den 19. Januar 1929, abends 7,71 Uhr, im Städt. Saal=
bau
ſeinen groß’n Gala=Maskenball ab. Sämtliche Räume ſind feenhaft
dekoriert und es iſt, wie wir erfahren haben, der erſte Maskenball in
den neu renovierten Räumen des Städt. Saalbaues. Schon in früheren
Jahren waren die Maskenbälle des Velocipedclubs mit an führender
Stelle, und es iſt daher ein Beſuch dieſer Veranſtaltung nur zu
empfehlen. Karten=Vorverkauf bei S. Guttmann, Darmſtadt, Wil=
helminenſtraße
8. (Vergl heutige Anzeige.
Die drei Musketiere iſt der Titel der neuen, unvergleichlick
humorvollen Burleske des populären rheiniſchen Komikers Peter
Prang, der von morgen Donnerstag, 19., bis Montag, 15. Januar,
im Orpheum mit eigenem Enſemble nochmals 5 Gaſtvorſtellungen gibt
Es gelten volkst imliche Eintrittspreife von 90 Pf. bis 2,50 Mk. (Sieße
beutige Anzeige im Inſeratentei! dieſes Blattes.)

St.416
Gründet jetzt schon
Weihnachtssparkassen

Weihnachten 1929
Städtische Sparkasse Darmstadt.

Atem iſt Leben! Wir verweiſen nochmals auf den heute abend
in der Aula der Oberrealſchule, Kapellplatz, im Naturheilverein ſtatt=
findenden
intereſſanten Vortrag" über die ſchon berühmte Vokaltyp=
Atmungs=Methode mit Stimmbildung, erweitert durch Ernährungs= und
Seelentherapie, gehalten von Fran Maria Gerwig, Heidelberg. Frau
Gerwig war die erſte Aſſiſtentin von Leſer=Laſario und im Jahre 1921
mit ihm ſelbſt hier. Es wird darum doppelr intereſſieren, ſie ſelbſt zu
hören, di ſie überall den Ruf einer geiſtreichen und zugleich humorvollen
Nednerin hat. Es werden am Abend Beiſtiele gegeben, damit jeder
ſofort die wohltnende Wirkung an ſich ſelbſt verſpüren kann. So wün
ſchen wir Frau Gerwig wie dem Naturheilverein ein volles Haus.
Falſch= Hundertmarkſcheine. Falſche Reichsbanknoten über 100
RM., Ausgabe vom 11. 10. 1924, ſind im Verkehr und an nachſtehenden
Merkmalen leicht zu erkennen: Die Pflanzenfaſein fehlen, das Waſſer=
zeichen
auf der Vorderſeite iſt mit einer wachsarti en Paſte durch Auf=
druck
nachgeaymt. Die Wertzahlem auf der Vorderſeite ſind bvaun, ſtatt
ſchwarz.

Die Ausſtellung der Skenerkarke 1929
iſt von den Gemeindebehörden beendet und die Karten ſind den ein=
zelnen
Lohn= und Gehaltsempfängern zugeſtellt. Bei vielen Loyn= und
Gehaltsempfängern wird noch die Auffaſſung vertreten, die G.meinde
behörden ſeien verpflichtet, die Steuerkar en zuzuſtellen. Dieſe Auffaſſunn
iſt irrig. Nach § 76 Abſ. 1 des Einkommenſtéwergeſetzes in V.rbindun)
mit § 34 Abſ. 1 der Durchführungsbeſtimmungen des Steuerabzugs vori
Arbeitslohn iſt der Arbeitnehmer verpflichtet, ſich bei Beginn eines jede
Kalenderjahres von der Gemeindebehörde ſeines Wohnſitzes eine Steuer=
karte
ausſtellen zu laſſen. Wird alſo von der Gemeindebehörde au
irgend einem Grunde die Ausſtellung und Zuſtellung der Steuerkarte
unterlaſſen, ſo iſt es geſetzliche Pflicht des Arbeitnehmers, dieſe bei der
zuſtändigen Gemeindebehörde ausſtellen zu laſſen und abzuholen.
Die Steuerkarte iſt weiterhin vor Beginn des neuen Kalenderfahres
dem Arbeitgeber auszuhändigen. Wird die rechtzeitige Aushändigu
der Steuerkarte von dem Arbeitnehmer an den Arbeitgeber unterlaſſen
ſo iſt der Arbeitgeber geſetzlich verpflichtet, 10 vom Hundert vom vollen
Arbeitslohn ohne jegliche Ermäßigung als Steuer einzubehalten un
der Finanzkaſſe zuzuführen. Eine Berückſichtigung des einkommenſteu=
freien
Exiſtenzminimums tritt alſo nichr ein. Für 1929 iſt nur die
Prrzent Lohnſteuerſenkung in Abzug zu bringen, die höchſtens 3 RM
bei monatlicher oder 0,75 RM. bei wöchentlicher Lohnſteue berechnung
betragen darf. Verſäumt alſo ein Lohnſteuerpflichtiger, die Steuerkarte
dem Arbeitgeber rechntzeitig auszuhändigen, ſo hat der Arbeitgeber ge
ſetzmäßig zu verfahren. Ein geſetzlicher Erſtattungsanſpruch iſt nicht
gegeben.
Ferner ſei noch davauf hingewieſen, daß bei Verheiratung oder Ge=
burt
eines Kindes die Famil enermäßigung erſt dann eintritt, wenn die
diesbezügliche Eintragung auf der Steuerkarte durch die Gemeinde
b hörde erfolgt und die Karte dem Arbeitgeber wieder ausgehändigt iſt
Bei unterlaſſener oder verſpäteter Eintragung beſteht ebenfalls ein ge=
ſetzlicher
Euſtattugsanſpruch nicht.

Vom Heſſiſchen Landbund wird uns geſchrieben: Es wird noch=
mals
auf die am Freitag, den 11. Januar, nachmit ags 2 Uhr, in Darm=
ſtadt
im Städtiſchen Saalbau ſtattfindende Landesverſammlung des
Heſſiſchen Landbundes hingewieſen. Die Landesverſammlung bildet den
Abſchluß der landwirtſchaftlichen Woche, die in dieſen Tagen eine gro
Anzahl von Bauern aus der näheren und weteren Umgebung nac
Darmſtadt führt. Eröffnet wird dieſelbe durch den Einzug der Jung=
landbundbanner
, die wie alljährlich der ganzen Veranſtaltung ein imto=
ſantes
Gepräge geben. Dann erſtattet der Landesvorſitzende einen Ge=
ſchäftsbericht
, dem der Bericht der Kaſſenführer folgt. Schon=
wiederholt
war der Wunſch auch bei den heſſiſchen Bauern=
kreiſen
laut geworden, den bekannten Bauernführer Hepp=Scelbach ſpre=
chen
zu hören. Der Bundesleitung iſt es gelungen, Herrn Hevp zu be=
wegen
, in dieſem Jahre ein Referat über Des Bauern Kampf um ſein
Recht zu halten. Schon ſeit einigen Jahren ſteht Herr Hepp, der ein
kleiner naſſauiſcher Bauer iſt, an der Spitze unſeres Reichslandbundes,
und ſchon ſeit einigen Jahren bekleidet er das Amt eines Reichsta s=
abgeordneten
und wurde bei der letzten Wahl auf die Liſte der Chriſt=
lich
=nationalen Bauern= und Landvolkpartei gewählt. Neben ihm wird
unſer bekannter heſſüſcher Landtagsabgeordneter Glaſer=Nordheim über
die Heſſiſche Politik ſprechen. Auch ſeinen Ausführungen ſieht ma
mit Intereſſe entgegen. An die beiden Hauptreferate ſchließt ſich Lann
eine Ausſprache. Zu der Verſammlung ſind alle Bauern, groß we kl in
insbeſondere auch die Frauen, Söhne und Töchter freundlichſt eingeladen.
Auch Kaufleute und Gewerbetreibende ſind herzlichſt willkommen. Die
Verſammlung in der heutigen Notzeit der geſamten deutſchen Landwirt
ſchaft muß ſich trotz und alledem zu einer eindrucksvollen Kundgebung
geſtalten. Die Vorſitzenden der einzelnen Ortsgruppen werden aufge=
fordert
, bei ihren Mitgliedern für einen regen Beſuch zu werben.
Die Hauplverſammlung des Hſſ. Jagöklubs findet am Samstag.
den 26. Januar, präzis 3 Uhr nachmittags beginnend, im Städt. Saal=
bau
zu Darmſtadt ſtatt.
Wanderklub Falke 1916. Die erſte Wanderung im neuen Jahre
und gleichzeitig die 1. Wanderung der in vier Abſchnitten vorgeſehenen
Strecke vom Main zum Neckar, begann in Obe mſurg a. M. Zunächſt
der Straße löngs des Maines, dann leicht anſteigend zuerſt durch Feld
dann durch Wold, erreichten wir in einſtündigem Mayſch das Waldhaus,
wo wir kurze Raſt hielten. Weiter auf leicht verſchneiten Wegen, du ch
herrliche, in ihver Winterruhe ſtehende Waldbeſtände, ging es in mun=
terer
Unterhaltung zur Höhe bei Lützel=Wiebelsbach. Eiſiger Wind
empfing uus hier, ſo daß wir trotz der ſchönen Fernſicht hinüüber zur
Haſſenrodher und Böllſteiner Höhe nicht lange verweilen konnten und
über Lützel=Wiebelsbach auf ſelten begangenen Wegen nach Nai= Breiten=
bach
und von hier unter dem Kommando unſeres Kompagnie=Felßuv. bels
weiter nach Neuſtadt marſchierten. Nach wohlverdienter Mittagsraſt
lockte noch ein Aüufſtieg zum Beuberg, von deſſen Burgzinnen wir
einon wunderbaren Blick ins Mümlingtal genoſſen. Den Hangweg be=
utzend
dann hinab nach Sandbach, und zuletzt mit Geſang erreichten
wir in ſtrammem Marſch Höchſt, das Zicl des heutigen Wandertages.
Die beiden Führer
Appel und Ballweg verſtandon es vortrefflich, uns
auf ſchön ausgeſuchten Wegen zu führen, ſo daß wir ihnen durch ein
b.äftiges Friſch auf unſeren Damk abſtatten konnten. Nach der Rück=
kehr
vereinte uns der Abend in der Aula des Realgymnaſiums, wo die
beiden Turnbrüder Penk und Dieter uns mit einem Lichtbildervortrag
über die Falken=Wanderung in die Vogeſen erfreuten.
Schloß=Café. Das Schloß=Café=Enſemble unter der bewvährten
Leitung von Kapellmeiſter Kurt Fiſcher bringt in ſeinem heutigen Nach=
mittags
=Sonderkonzert ein beſonders ablvechſelungsreich geſtaltetes Pyo=
gramm
. Näheres iſt in der Anzeige erſichtlich.
Ohne die Kurzſchrift, die einen wichtigen Faktor in unſerem heu=
tigen
Wirrſ haftsleben bilbet, iſt heute die flotte Abwickelung eines ge=
regelten
Geſchhiftsbetriebes überhaupt nicht denkbar. Es ſollte ſuh daher
jeder Stenographiekundige die Gelegenheit nicht entgehen laſſen, die
Kurzſchrift in dem um Freitag, dem 11. Januar, abemds 8 Uhr, bei der
Slenographen=Veceinigung Gabelsberger, hier, Handwerkerſchule, Ecke
Karl= und Nieder=Ramſtädter Straße, beginnenden Kurſus zu erlernen.
Es wird hierauf beſonders aufmerkſam gemocht. Anmeldung in der
eiſten Stunde, mäßiges Honorar; Natenzahlung. (Siehe heutige Anz.)
Von der Feuer= und Rettungswache. Um 16,20 Uhr wurde die
Berufsfeuerwehr nach der Wendelſtadtſtraße gerufen, wo ein Pferd
eſtürzt war und den Betrieb der elektriſchen Bahn aufhielt. Das
Pferd wurde gehoben und der Verkehr hergeſtellt. Um 16,45 Uhr
erlitt eine Frau im Hauptbahnhof einen Ohnmachtsanfall. Sie
wurde zunächſt von der Rettungswache nach dem Stadtkrankenhaus ver=
bracht
. Um 19,25 Uhr entſtand in der Mühlſtraße 7 aus noch
ungeklärter Urſache ein Kellerbrand, der durch die ſofort herbei=
gerufene
Berufsfeuerwehr abgelöſiht wurde. Ein größerer Kamin=
krand
entſtand um 19,30 Uhr in der Lauteſchlägerſtraße 7.
Durch das raſche Eingreifen der Berufsfeuerwehr konnte aber der Brand
ſchnell gelöſcht werden.
Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (einſchl.
Deutſch=Auſtral= und Kosmos=Linie). Abgeſchloſſen am 4. Januar 1929.
(Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen vorbehalten.) Nach New York:
D. Alberr Ballin ab Hamburg am 10. 1., ab Cuxhaven am 11. 1., D.
New York ab Hamburg am 15. 1., ab Cuxhaven am 16. 1., D. Weſt=
phalia
ab Hamburg am 22. 1. direkt, D. Deutſchland ab Hamburg am
31. 1., ab Cuxhaven am 1. 2., D. Thuringia ab Hamburg am 6. 2. direkt,
D. Hamburg ab Hamburg am 7. 2., ab Cuxhaven am 8. 2., D. Albert
Ballin ab Hamburg am 14. 2., ab Cuxhaven am 15. 2., D. Cleveland
ab Hamburg am 20. 2., ab Cuxhaven am 21. 2. Nach Boſton, New
York: D. Ammon am 18. 1., D. Liguria am 29. 1., D. Amaſis au=
12. 2. Nach Philadelphia, Baltimore, Norfolk: D
Zenada am 18. 1., D. Freiburg am 1. 2., D. Schwarzwald am 15. 2.
Nach Kanada: D. Kiel am 22. 1., D. Grey County am 1. 2., D.
nt County am 14. 2. Nachder Weſtküſte Nordamerika:
Br.
M. S. Seattle am 12. 1., M. S. Portland am 2. 2., D. Sachſen am 12. 1.,
M. S. Mimi Horn am 19. 1., M. S. Orinoco am 26. 1., M. S. Erfurtz
am 2. 2., D. Rugia am 9. 2., M. S. Heinz Horn am 16. 2. Nach
Porto Rico, San Domingo, Hgiti, Santiago de Cuba
nd Jamaica: M. S. Waldtraut Horn am 15. 1., D. Danzig am
9. 1. NachCuba: M. S. Phrygia am 26. 1., D. Adalia am 25. 2.,
D. Feodoſia am 25. 3., D. Albingia am 25. 4. Nach Mexiko: D
Nord=Schleswig am 16. 1., M. S. Rio Panuco am 29. 1., D. Mexiko am
9. 2., D. Nord=Friesland am 20. 2., M. S. Rio Bravo am 6. 3. Nach
der Oſtküſte Südamerika: D. Hohenſtein am 16. 1., D. Amaſſick
am 19. 1., D. Cuba am 19. 1., D. General Belgrano am 23. 1., D. Alt=
mark
am 30. 1., D. Antiochia am 2. 2. Nachder Weſtküſte Süd=
amerika
: D. Albert Vögler am 23. 1., D. Frankenwald am 26. 1.,
O. Paraguay am 30. 1., D. Poſeidon am 9. 2. Nach Niederlän=
diſch
=Indien: M. S. Rendsburg am 16. 1., D. Alcinous am 30. 1.,
D. Altona ab Rotterdam am 5. 2., D. Hagen am 13. 2., ein Dampfer am
N. 2. Nach Auſtralien: D. Leua am 16. 1., D. Alſter am
26. 1., ein Dampfer am 6. 2. NachSüdafrika: D. Lüneburg am
19. 1., D. Dortmund am 16. 2., D. Freiburg am 23. 3. Nach Oſt=
a
.
en: M. S. Leverkuſen am 12. 1., M. S. Friesland am 22. 1., M. S.
Bur
enland am 2. 2., M. S. Münſterland am 9. 2., M. S. Ruhr am
16. 2., D. Ludendorff am 23. 2. Hamburg=Rheinlinie: D.
Frankfurt am 12. 1., D. Karlsruhe am 17. 1., O. Mannheim am 22. 1.,
D. /Straßburg am 26. 1. Hamburg=London=Linie: wöchent=
lich
drei Abfahrten. Mitgeteilt durch die hieſige Vertretung: Baukge=
ſchäft
Friedrich Zaun, Luiſenplatz 1, Tel. 1308/09.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Mittwoch, den 9. Januar 1929

Nmimer)

Große Strafkammer.
Ep. Dor Kraftwagenführer und Obſt= und Gemüſehändler Joh. Adam
Krumb in Mörfellen fuhr om Sonntag, den 5. Februar 1928 gegen
ein Ewlgelt von 1 Mark pro Perſon Sportwannſchaft von Mörfelden
nach Trobur und zuvück. Die Abfohrt von Mörfelden follte 12½ Uhr
mittags geſchehen, und nach den getroffenen Abmachungen gedachte
Krumb wieder um 4 Uhr nachmittags in Möpfelden zu ſein, da er nach
ſeiner Angabe kein Karbid zu Hauſe hatte. Durch unvorhergeſehene
Umſtände geſchah die Rückfahrt der Mannſchaft ab. Trebur über G.=
Gerquk erſt um 246 Uhr abends, und zwar mit einer von einem Rad=
fahrer
zur Verfügung geſtellten Fahrradka=bidlampe, die ein Fahngaſt
in der Hand hielt. Auf dem von Krumb geſteuerten, ſeit drei Jahren
gefahrenen Lieferwagen waren 12 Fahrgäſte. Das Auto geriet auf einer
Kurve hönter dem Fo ſthauſe Woogsdamm, wo der Weg nach Mönch=
bruch
abzweigt, auf die linke Seite, wo ſich Alleebäume befinden. Der
Wagen geriet ins Schleudern nach reckts, fuhr auf dem nicht ſchlüpf=
rigen
Boden bei krockenem Wectter im Zickzack, ſo daß er nach rechts an
die Bäume oneckte.
So lauten die Feſtſtellungen des mit Berufung angefochtenen Ur=
teils
erſter Inſtanz, das am 14. Septomber v. J. ergangen, eine Ge=
fängmisſtrafe
von drei Monaten ausgeſprochen hat. Das Urteil hat die
Fahrläſſigkeit des Lenkers insbeſondere darin geſunden, daß dieſer
unter Verſtoß gegen die Vorſchriften mit ungenügender Beleucktung
und nicht vorſichtig genug gefahren ſei. Angeklagter gilbt an, daß es
ſich um ein aus einom Perſonenwagen in einen Lieferwagen umge=
bautes
, gebraucktes Auto eines Typs von 1913 hanöle und er für
Klaſſe 3 b den Führerſchein beſitze. Bei dom Autounfall hat der Zeuge
Jean Nappitong erhebliche Verletzungen enlitten; er lag vier Wochen
im Kranickenhauſe und fünf Wochen danach zu Hauſe.
n Sachverſtändigen bejahen eine Fahrläſſig=
Die drei vernonmnene
keit, die ſie in der unzureichenden Beleuchvung und der übermäßigen
Belaſtung des zur Perſonenbeförderung ungeeigneten alten Diefer=
wagens
erblicken.
Der Verteidiger betont die Unglücksmomente, die letzten Endes
das Sclleudern des Autos verurſachten, die aber Angeklagter nicht habe
vorausſehen können; er wendet ſich ſodann dagegen, daß die Straf=
ſchärfung
des § 230, Abſ. 2 StGB. auf den Angeklagten Anwendung
finde. Der Angeklagte vendiene keine Freiheitsſtrafe. Eine unſelige
Verkettung von Umſtänden habe doch den Unfall he. beigeführt.
Der Vertreter des Nebenklägers betont, Angeklagter habe ſich ſelbſt
in die Kalamität mit der mangelnden Beleuchtung gebracht. Der
Staatsanwalt verweiſt, als auf eine Seltenheit in Autoſachen, auf die
U. bercinſtimmung
der drei Gutachten bezüglich der Schuldfrage. Alle
rechtlichen Erwägungen träten hinter der Größe des Unglückes zurück.
Durch einen günſügen Zufall fei das Unglück nicht ſchwerer abgegangen.
An eine Gelöſtrafe könne nicht gedacht werden. Das Urteil
verwirft die Berufung.

Für Auswanderer. Es wird hierdurch witgeteilt, daß das
Amerikaniſche Generalkonfulat in Frankfurt a. M., Bövſenſtraße 2,
ab 17. Januar 1929, vormittags 9 Uhr, bis aaf weiteres Anmeldungen
zur Auswanderung nach den Vereinigten Staaten von den in Deutſch=
land
geborenen Perſonen wieder entgegennimmt. Formulare zu dieſem
Zwecke ſind bei dem hieſigen Generalkonſulat zu beanttagen.
p. Herſtellung von Medaillen und Marken. Medaillen und Marken
(Reklome= Rabatt=, Spiel=, Speiſe= und ſonſtige Wertmarken) dürfen
nach am 1. April 1929 in Kraft tretender Reichsverordnung nicht das
Reichswappen, den Reichsadler oder ein Münzbild tragen, das mit einem
auf Reichsmünzen befindlichen Münzbild übereinſtimmt. Gleichgeſtellt
ſind zum Verwechſeln ähnliche Medaillen und Mark n. Letztere dürfen
weder die Bezeichnung einer im Reiche geltenden Münzgattung, noch die
Angabe eines Geldwertes enthalten; ſie dürfen auch nicht mit einer
Kandriffelung oder einer auf dem Rande befindlichen Schrift oder dem
Münzzeichen einer Münzſtätte verſehen werden (§ 1). Under das Verbot
der Angabe eines Geldwertes fällt nicht die Angabe einer Zahl ohne
jeden weiteren Zuſatz. Unter das Verbor der Randſchrift fällt wicht die
Ambringung eines Stempelzeichens, des Namens oder der Firwa des
Herſtellers oder bei Preismedaillen die Anbringung des Namens des
Preisträgers. Verboten iſt, Medaillen und Marken dem § 1 zuwider,
fermr Nachahmungen von reichsgeſetzlichen, außer Kurs geſetzten Münzen
herzuſtellen, anzubieten, zum Verkauf vorrätig zu halten, feilzuhalten,
zu verkaufen oder ſonſt in den Verkauf zu bringen. Verboten iſt, zu
geſchäftlichen Zwecken Medaillen in einer Weiſe als Münzen
zu bezeichnen, die geeigmet iſt, den Anſchein zu erweck n, als handle es
ſich um Reichsmünzen, oder für Medaillen ſonſt eine Bezeichnung anzu=
wenden
, die dieſen Anſchein erwecken kann. Dieſe Beſtimmung
mit Straffolge in 8 7t
ritt ſofort in Kraft; 8 7 ahndet
mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. oder mit Haſt die gewohnheits= oder
gewerbsmäßige Zuwiderhandlung gegen eine Beſtiwmung dieſer Ver=
ordnung
.

Jagd und Ziſcherei im Januar in Heſſen.
Mitgeteilt vom Hefſiſchen Jagöklub, E. V., Darmſtadt.
Männliches ud weibliches Edel= und Damwild, Schwarzwild, alles
Raubzeug, Dachs, wilde Kaninchen, haben im Januar noch Schußzeit;
die Haſen bis zum 15. des Monats einſchließlich.
Der gerechte Jäger wird ſich jedoch Reſeive auferlegen und nur da
zum Abſchuß greifen, wo es aus hegeriſchen Grundſätzen notwendig iſt.
Die Rauſchzeit der Sauen dauert noch an. Das meiſte Flugwild ge=
nießt
bis auf die Wildenten und Faſanen Schonzeit, aber bei letzteren
ſollen in Anbetracht der geringen Beſtände, von einſichtigen Revier=
inhabern
nur überflüſſige Hähne für den Abſchuß freigegeben werden.
Die Ranzzeit des Fuchſes beginnt. Die Krähen, deren es leider all=
zu
viele gibt, ſind jetzt zu dezimieven. Hier allein darf auch zum Ver=
giften
gegriffen werden, weil keine andere Wahl bleibt, um dieſe größten
Schädlinge der Landwirtſchaft und der Jagd in größeren Mengen zu
vertilgen.
Für jeden Jäger iſt die fleißige Beſchichung der Fütterungen fetzt
allergrößte Pflicht. Die ſorgfältige Beaufſichtigung des Reviers in den
Zeiten der Wintersnot, wo Schlingenſteller, Wilddiebe und ſtreunend=
Hunde dem Mutterwild beſonders gefährlich werden, iſt dringende Not=
wendigkeit
. Die Nähe von Gehölze
einzeln gelegener Höfe und Gärlen
n.
iſt dabei beſonders ſcharf zu bewa
Die Fiſcherei hat im Januar zum größten Teil Ruhe, denn die
meiſten Fiſche ſind minderwertig im Fleiſch, nur der Huchen wird in
großen Flüſſem mit der Spinnangel gefangen.
Lokale Beranſtalkungen.
Baſtlerbund der Senbung. 20.15 Uhr im Deutſchen
Haus, Baſteln am Vereinsgerät.

Skimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter diefer Uleberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei Ver=
antwortung
; für ſie
leibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfang
wortiſch.)
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nich
der Einſender vera
zurückge andt. die Ablebnung nicht begründet werden.
Die himmelſchreienden Verkehrsverhältniſſe
im Martinsviertel.
Auf der letzten Mitgliederverſammlung des Bezirksvereins Mar=
tinsviertel
wurden in der regen und äußerſt erregten Ausſprache beſon=
ders
die unhaltbaren Verkehrsverhältniſſe des Martinsviertels zur
Sprache gebracht. Verſchiedene Redner forderten, daß der Vorſtand
mit aller Schärfe bei der Stadt und der Heag vorſtellig werde, damit
dieſe Zuſtände auf dem ſchnellſten Wege beſeitigt würden.
Man erlebt täglich, daß ſchon am Riegerplatz die Wagen überfüllt
und eine größere Anzahl von Fahrgäſten gezwungen iſt, auf dem zweiten
oder dritten Wagen zu warten, bis ſie ſchließlich (da ſich inzwiſchen die
Zahl der Wartenden erhöht) doch noch zu Fuß nach dem Schloß wandern
dürfen. Dasſelbe iſt auch umgekehrt de Fall, wenn man am Schloß den
Wagen abwartet, um dann, zurückgedrängt, den vollbeſetzten Wagen ab=
fahren
zu ſehen. Man ſehe ſich den Verkehr bei Regenwetter einmal
genau an und fälle ſein Urteil über die Zuſtände!
In der verkehrsreichen Zeit iſt es dringend erforderlich, größere
Wagen, die von einem Schaffner begleitet werden, einzuſtellen, damit die
Fahrzeit verkürzt wird und die Fahrgäſte nicht unnötig warten müſſen.
Denn für die Bewohner des Martinsviertels iſt Zeit ebenfalls Geld!
Des weiteren wurde der ſkandalöſe Zuſtand beſprochen, der nach
21 Uhr jeden weiteren Verkehr nach dem Martinsviertel ausſchließt. Iſt
der Verkehr nach der Mosbergſtraße in gleicher Weiſe geregelt? Oder
nimmt man auf gewiſſe prominente Perſönlichkeiten mehr Rückſicht als
auf die rund 30000 Bewohner des Martinsviertels? Ferner muß auch
die Möglichkeit geſchafſen werden, daß die mit dem letzten Schnellzug
Ankommenden nach 24 Uhr, ebenſo wie nach der Mosbergſtraße, auch nach
dem Martinsviertel befördert werden können. In gleicher Weiſe müf
es möglich ſein, nach Schluß des Theaters den Bewohnern des Maxtins=
viertels
eine Fahrgelegenheit zu geben!

Aus den Parkeien.

Jugendgruppe der Deutſchen Volksom
Heute akend um 8 Uhr findet der Gruppenabend im Roten Zumu
Sitte, Karlſtraße, ſtatt. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten:
Deutſche Velkspartei, Frauengruppe. 7n.
innern an das heute nachmitdag um 4 Uhr in den oberen Näm
Städtiſihen Saalbaues ſtattfindenbe geſellige Zuſammenſein uud au
unſere Freundinnen um recht zahlreichen Beſuch.

Geſchäffliches.

Königſtein im Taunus.
Die Beſuchsziffer des Höhen= und Vervenkurort,s Königſteſn;
Jahre 1928 auf 8441 geſtiegen und hat damit die Frequenz des
1927 bedeutend überholt. Die zuſtändigen Stellen dieſes regen au
evwägen gurzeit einige Projekte über Neukanlagen und ſonſtha
beſſerungen, ſo daß die Gäſte in der kommensen Saiſon wei
nehmlichkeiten und begrüßenswerte Neuerungen vorfinden werd
übrigen iſt Kömigſtein Jahl.esturort, der zu j. der Jahrcszcit durs=
ſchöne
Lage und günſtigen klimatiſchen Verhältniſſe Kranken un
lungsſuchenden Aufnahme bietet. Das im Jahre 1927 erkſifnert
Kurhaus wird als Gaſt= und Unterhaltungsſtätte ſehr geſchätzt

Mit Togal wurden laut zahlreichen Mitteſbungen aus der i=
lichen
Praxis bei. der Behandlung von E ippe und Influenza ſ7.
merkenswerte Erfolge erzielt. Deutliche Abſchwächung des Ficbersiun;
ſchränkung des Schweißes und Verminderung der ſchmershafter !.
ſchwerden trat bald nach Einnahme der Tobletten ein. Ungno=
Neb.merſcheinungen konnten nicht beobachtet wel.den. Selbſt bef=Urfnr
ſchwachon und magenkranken Leuten wurde eine ſchäsliche Cinrnöver 2
nicht konſtatiert. Das Präparat werdient deshalb bei Grippe un=
fluenza
beachlet zu werden, zumal es auch vielfach in Fällen A-köan
in denen andere Mittel verſogten.

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Schütze
str. 5

Tageskalender für Mittwoch, den 9. Januar 1929.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 14½ Uhr, Ende 163,/
Die Himmelsrtiſe‟. Kleies Haus, Anfang 20 Uhr, Endos
Uhr, Zuſatzmiete IIe: Theo macht alles. Orpheum::
ſchloſſen. Rheingauer Weinſtube, abends 8 Uhr:
ner=Kapelle Piſta Magda. Perkeo, abends 8 Uhr: Massl
Kaffee Rheingold abends 6 Uhr: 1. Hausball.
erte: Schloßkaffee Hotel Schmitz, Spaniſche Bodega, We=
Maxim Reichshof, Stadt Malaga. Kinovorſtellunu
Union=Theater, Helia=Lichtſpiele.

Weiterbericht.

Gießen, 8. Januar ru
Die über Frankreich lagernde Störung hat ſich unter Abſſ.l
ſüdöſtlich nach dem Mittelländiſchen Meer verlagert, ohne weitereu=)
fluß auf unſere Wetterlage zu gewinnen. Ueber ganz Europa ſteiie
Luftdruck weiter an, und der Kern des Hochdruckgebietes wei
Skandinavien Barometerſtände von über 790 Millimeter auf.
reich hohen Druckes herrſcht zunächſt trockenes Wetter, wobei der rndt
loſe Himmel vielfach zu einer Verſchärfung des Froſtes führen in
Aber auch zu ſtellenweiſer Nebelbildung wird es in den nächſten
im Bereich des winterlichen Hochs kommen.
Ausſichten für Mittwoch, den 9. Januar: Stellenweiſe neblig, ſon-7u9
heiternd, Froſt teils gleichbleibend, teils verſchärfend, trochen.
Ausſichten für Donnerstag, den 10. Januar: Fortdauer des to.d.
Froſtwetters.

Feld=
berg

Taunus Waſſ.=
Kuppe Feld=
berg

Schwarz=
wald
Zug=
ſpitze
Kahler
Aſten Fich=
elberg
Soitcht
la? Wetter heiter heiter heiter heiter heiter wolkenl. u I Temperatur (C. 3 6 3 13 1 8 Wind O. Vo, O. NNW. ſtill SSO, 005 Niederſchlag mm Schneedecke (cm) 15 120 38 101

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[ ][  ][ ]

Mier 9

Mitiwoch, den 9. Januar 1929

Seife 7

vie Sefſtce Tadbmtſcafiihe Toce.
Erkitieing des Borkragskurſus durch Präfidenk Henſel. Miniſter Korell nimmt die Wünſche der Landwirkſchafk enkgegen. Landwirkſchaftliche Zachreferake.
Mit aufagskaungen der bei, Geſielnfereiernid ies Bereis zur Sätdenger Gerlſangefiſif fn geiet.- Sialier Beichde Bernfelingen.

üpuich rſtern vormittag im Reſtaurant Rummelbräu eröffnet. Eine
übetchzs große Zahl von Teilnehmern hatte ſich eingefunden, ſo daß
der äſc dicht beſetzt war. Zunächſt begrüßte in herzlichen Worten
T, Oberlandwirtſchaftsrat Bauer, Provinzialdirektor Dr. Geb=
cuw
Handwerkskammer, die erſchienenen Abgeordneten der ver=
ſiſ
ahn, Oberbaurat Haug, Syndikus Negierungsrat Dr. Roeſener,
Berg vom Verband der heſſiſchen landwirtſch. Genoſſenſchaften,
Straßburger von der Landwirtſch. Zentralgenoſſenſchaft ſowie ausdrückte, ergriff der erſte Neferent das Wort.
t eter der Landwirtſchaftsämter, der landwirtſchaftl. Fachvereine,
iffe und alle Ehrengäſte. In ſeinen weiteren Ausführungen Berlin ſprach über:
kire Präſident Henſel in kurzen Zügen
mit
Bie Lag2 der deulſchen Landtoriſchaft.
äihrte folgendes aus:
ſit unſerer letzten Vortragswoche iſt wieder ein Jahr dahinge=
UAhft.

Nollie der Landwirtſchaft herantritt. Nach dem Kriege haben die
gre oſen Belaſtungen, die Deutſchland aufgelegt wurden, dazu ge= Deutſchen Reiche heute durchſchnittlich jede zehnte Kuh, in Preußen jede
wunn 7Das landwirtſchaftliche Vermögen unterliegt nicht nur der all=
genmte
- Reichsvermögensſteuer, ſondern auch der Grundſteuer des
Stchzrund der Gemeinde nebſt Kreis= und Provinzialzuſchlägen. Bei
en, A denrz rundſteuern als Realſteuern iſt nicht einmal ein Schuldenabzug
ſch un geſtlnt. Hierdurch wird die Doppelbeſteuerung der landwirtſchaftlichen
ert ohne Beſttu noch unerträglicher, zumal die Wohnhäuſer noch durch eine
gmz Enn dritckle keuer, die Sondergebäudeſteuer, belaſtet ſind. Dieſe harte Be=
gehitz
ſteungzng wirkt ſich dahin aus, daß fortgeſetzt Cingriffe in die Sub=
umeter
rſtar mzt ig ſind, weil die Belaſtung nicht durch das Einkommen gedeckt
i witfüle
ter m

weiſe nehle
oII will man mit der Durchführung des Notprogramms unſeren
chrfend Laucliten helfen. Wir ſind dankbar für dieſe Hilfe, aber daß ſie nur
eim=nCn opfen auf einen heißen Stein bedeutet, darüber dürfte man ſich
ontdaues auſtwei, landwirtſchaftlichen auch in weiteren Kreiſen der Bevölkerung

Fi.
Die ungeheure Not, in der ſich unſere deutſche Landwirt=
Ichäbfuckindet, kann nicht mehr beſtritten werden. Das zeigen die vie=
ſein
nmäge, welche im Reichstage von unſeren Reichsboten geſtellt
ahler äswush u, die große landwirtſchaftliche Debatte, welche faſt zwei Tage

tr.

Aſten leltdautre, beleuchtete die traurige Situation, in der ſich unſere Landwirt=
ſchäßſun
indet, zur Genüge. Mit Bedauern müſſen wir jedoch feſtſtellen,
daſtz e: Debatten faſt vor leeren Bänken ſtattfanden. Man kann ſich
heiter pil desſ nuruckes nicht erwehren, daß die vielen Anträge zu einem großen
eißſu aus agitatoriſchen Gründen geſtellt worden ſind. Das ſtellt
1 -denſr ukigen Parlamentarismus kein gutes Zeugnis aus. Wir müſſen
ggoboyf ngeren Volksvertretern nun einmal endlich eine energiſche Tat
ſtia s.
uul enung der Not der Landwirtſchaft verlangen. Mit Palliativ=
ſiemtſgur
iſt nichts getan. Unſere Volksvertreter müſſen dafür ſorgen,
ſackl Erzeugniſſe der deutſchen Landwirtſchaft in
38 MDMſochland zu rentablen Preiſen von dem deut=
Volk aufgenommen und nicht die ausländiſchen Waren
belſzutt werden. Die diesjährige Ernte iſt von ſo hervorragender
Luclä, daß kein Grund vorhanden iſt, die Auslandsware zu bevor=
zunk

müſſen aber feſtſtellen, unſere Großmühlen vermahlen faſt nur
guuktdi ſches Getreide, und unſer heimiſches gutes Getreide findet keine
AISShimer, und wenn dann nur unter den Geſtehungspreiſen. Wäh=
entlzu
; nicht wiſſen mit dem einheimiſchen Zucker wohin, wird unſeren
ausländiſcher Zucker zugeführt, welcher nur deshalb billiger
werden kaun, weil die ausländiſchen Staaten vielfach hohe
ſzwprämien gewähren. Wenn das Volk nicht ſelbſt zur Einſicht
un und den Verbrauch ausländiſcher Lebensmittel einſchränkt, und
iautinl hr daran deukt, was es ſeiner Landwirtſchaft ſchuldig iſt, als
Atigge einzig allein das Volk und Heer durch die deutſche Land=
Mwäkztaft durchgehalten worden iſt unter welchen Opfern, bei den
eBüllderr Rohſtoffen, dies der deutſchen Landwirtſchaft möglich war.
Aiſsen ja nur die wenigſten der Verbraucher , dann hat eben die
Mreicht ur ra dafür zu ſorgen im Intereſſe unſerer deutſchen Landwirtſchaft
unch u. geſamten deutſchen Wirtſchaft.
M7Ser letzten Jahrestagung des Deutſchen Induſtrie= und Handels=
taglil
, der Satz geprägt worden:
Näctuiek
Düresterkrume iſt der werkoollſte deutſche Rohſtoff.
Bekenntnis zur deutſchen Scholle, geſprochen von Vertretern der
Ainn Induſtrie und des Handels, iſt ein erfreuliches Zeichen für das
fchten wachende Gemeinſchaftsgefühl der ſchaffende Stände. Es iſt
uuch von großer Bedeutung für unſere Reichsboten, die ſich dieſen
4t nur hinter die Ohren ſchreiben, ſondern danach handeln follen.
wenig Zuverſicht treten wir das neue Jahr an. Am Nheine
noch die fremden Militärmächte. Unſer Heſſenland iſt dadurch
Aueus hart betroffen. Die Daweslaſten dricken uns zu Boden und
M runs zu Sklaven der Siegerſtaaten.
ie Ausführungen in dem Vericht des Reparationsagenten ſind für
Bieberſchmetternd und entſprechen nicht den Tatſachen. Unter dieſen
ihrn werden ſich wohl die Landwirte und die Berufsſtände der
zuku ft die Frage vorlegen, wie wird das enden?
u ein Hoffnungsſtrahl iſt in das Grau des Alltags gefallen.
lwochverehrter Herr Reichspräſident Hindenburg hat bei dem Neu=
Rmpfang ausgeführt:
Ein lebenswichtiger Zweig unſerer Volkswirtſchaft
ſet ganz beſonders die Landwirtſchaft, namentlich im
ſchen Deutſchland. Ihr wieder aufzuhelfen und ſie wieder in die
Ze tzu ſetzen, ihre Aufgaben zu erfüllen, wird eines der dringlich=
Srobleme der nächſten Monate ſein. Deshalb ſpreche ich Ihnen,
hr Reichskanzler, und der Neichsregierung gegenüber die dring=
Ditte aus, in Erkenntnis der Wichtigkeit dieſer Frage alle Kräfte
de Behebung der Not der deutſchen Landwirtſchaft einzuſetzen.
2i ie deutſche Landwirtſchaft dankt dem Herrn Reichspräſidenten
ſ ine ernſten Mahnworte. Seine Ausführungen zeigen uns wie=
, wir einen Mann an der Spitze haben, der Verſtändnis hat für
ive Volksgenoſſen; es ſind dies Worte, die wir von Regierungz=
1ubun ſo hoher Stelle, in der Nachkriegszeit noch nicht gehört haben.
ſelssführungen unſeres Hindenburg laſſen uns wieder Hoffnung
Hien.
eröffne hiermit unſere Landwirtſchaftliche Woche und hoffe, daß
9 würdig den vorhergehenden anſchließt; wir dürfen erwarten,
Herren Referenten bedeutſame Anregungen unſeren praktiſchen
ten geben werden, wodurch für die ſchwere Lage der Landwirte
Grleichterung im Betriebe möglich ſein wird.
a4 dieſen Ausführungen, die mit lebhaftem Beifall aufgenommen
ergriff zunächſt der
fini
Migiſter für Arbeit und wiekſchaft Korell
Beert. Er begrüßte im Namen der Regierung die Anweſenden.
rwirklichung der großen agrarpolitiſchen Fragen, die von dem
dmer angeſchnitten worden ſeien, ſei er faſt außerſtande, jetzt etwas
außer der Inſtruktion der Bevollmächtigten in Berlin. Aber
ierung habe ihrerſeits zum Beiſpiel im verfloſſenen Jahre bei
R0Br wichtigen Aktionen die Intereſſen der Landwirtſchaft tatkräf=
ut
reten, und zwau ſowohl in der Gefrierfleiſchfrage wie auch zu=
n
der Zuckerfrage. Man wird ſicher dem bekannten Standpunkt

en Gerade auch aus dieſem Grunde habe er beſonderes Intereſſe für die beninduſtrie unterſtützt wurden), wobei das Zuſammenwirken von
in Darmſtadt verſammelt, gen und Beſchlußfaſſungen über die Grünlandwirtſchaft im hohen ſtuffverſuche, Ausſaatſtärke, Gräſerneuzüchtungsverſuche uſw. Da die
Heutzt kiſident Henſel die Verſammlung, und namentlich unter den der heſſiſchen Landwirtſchaft durch Hilfe bei der Umſtellung die Lage ſchließend berichtete Dipl=Landwirt Graeber über die Weideertrags=
Zahlliti n Ehrengäſten den Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft Korell, etwas erleichtern zu können. Gleichzeitig fördere die Negierung nicht ermittelungen, die allerdings noch nicht als abſchließend betrachtet wer=
Mcterialdirektoren Uebel und Dr. Kratz, die Miniſterialräte Becker, nur die intenſive Herſtellung der landwirtſchaftlichen Produkte, ſondern, den könnten, da ſie nur für ein trockenes, an ſich noch abnormes Jah=
auch
mit allen Mitteln die marktmäßige Verwendung der intenſivierten fſtgeſtellt ſeien. Erfreulinherweiſe hätten 25 Landwirte durch genaue
ichtrn Vertreten der Reichspoſt Oberpoſtrat Jahn, der Neichsbank Produktion. Er denke dabei nicht nur an die Aktion bei den Obſt= und Aufzeichnungen, von denen 10 abgeſchloſſen ſeien, zu den Weideertrags=
emkdirektor
Müller, Vertreter der Finanzverwaltung, der Han= Gemüſemärkten, ſondern er glaube vorausſagen zu können, daß, wenn ermittelungen beigetragen; es ſei zu wünſchen und zu hoffen, daß noch
die Grünlandwirtſchaft im hohen Vogelsberg wirklich Erfolg bringe, mehr Landwirte dieſem Biſviel folgten. U. a. betonte er in ſeinen Aus=
im
Parteien, ferner Erzellenz Dr. Becker, Profeſſor Dr. Seſſous= auch eine marktmäßige Verwvendung einzutreten habe, die den Erzeuger führungen, daß ungeheure Unterſchiede innerhalb der Betriebe, ja ſo=
Weheimrat Dr. Wagner, Profeſſor Nosler, Oberregierungsrat durchhalten laſſe. Auf dieſe Ausführungen wolle er ſich heute beſchrän= gau innerhalb eines Betriebes in der Produktion und der Ernte feſtzu=
ken
; er wünſche der Tagung beſten Erfolg.
Profeſſor Dr. Hanſen von der Landwirtſchaftlichen Hochſchule fahrungen ſammeln und dunn bekanntgeben.
Die Bedeukung der Leiſtungsprifangen
chr
mit beſonderer 8erückſichkigung der Höhenſchläge.
Die hochintereſſanten Ausführungen des Vortragenden, die mit
anith. Wir fragen uns wohl alle, was wird das neue Jahr uns zahlreichen Zahlen belegt waren, nahmen ihren Ausgang von der Theſe,
n. daß bei den auf der Landwirtſchaft laſtenden ungeheuren Laſten eine
wirkſame Hilfe nur durch eine Ertragsſteigerung ohne Steigerung der
= Koſten erreicht werden könne. Redner gab einen Abriß über die ſehr
zu ffen, daß man im Jahre 1939 ernſtlich an die Behebung der verwickelten Vorgänge bei der Vererbung des Nindviehes und wies
unter Bekanntgabe zahlreicher intereſſanter Ziffern darauf hin, daß im
ühgltrß die deutſche Landwirtſchaft beſonders ſchwer herangezogen, ſiebente Kuh kontrolliert werde. Für Süddeutſchland ſtelle ſich die Zahl den Aufklärung, er hoffe aber, wuit ſeinem Neferat Anregungen geben
im einzelnen für Baden auf nur 09 Prozent, in Württemberg 0,8 und zu können. Er wolle ſeinet
in Heſſen auf 9.42 Prozent des Beſtandes, was hier durch die zahlreichen, daß man den Grünfutterartrag nicht nur erhöhen müiſſe, ſondern daß
Kleinbetriebe erklärlich werde. In den Vereinigten Staaten würden
nur etwa 15 Prozent der Milchkühe kontrolliert; die Maſtraſſen, da=
gegen
überhaupt nicht. Die Durchſchnittserträge an Milch in Deutſch=
land
lägen nachgewieſenermaßen über den amerikaniſchen. Die ſo viel
beſprochenen Rekorderträge einzelner Tiere ſeien nahezu erreicht. (Die
beſte Kuh am Niederrhein liefere zum Beiſpiel 12000 Kilo Milch.)
Der durchſchnittliche Ertrag der Niederungskihe betrage bei uns 2300
Kilo, bei Höhenkühen 1800 Kilo. Man möge auch in Heſſen an den
heutigen Viehſchlägen feſthalten; von der ausländiſchen Zuchteinfuhr
müſſen man verſuchen loszukommen und möglichſt aus eigenem Schlag
herauszüichten.
Naclſ am ſich der Beifall, dem Präſident Henſel nochmals Ausdruck
gegeben hatte, gelegt haute, ſprach nach einer hunzon Ausführung des
derrn Generaldirekt,
ktors Dr. Hammann, Oberlandwirtſchaftsrat
Weiß, Abteilungsvorſtand der Landwirtſchaftskammer Stuttgart, über
Cie Frage
D;
Aa
Beiche Maßnahmen müfſen auf dem Gebiefe des
Mert und Manienaues in der heiſien zel der
Aufs erafſe weiſtent.
Unſere Hoffnung auf die Wirkung der Maßnahmen der Selbſthilfe
dürfe nicht allzuſehr übertrieben werden. Das Zahlenbild in der Land=
wittſchaft
ſei ein ſehr trauriges. Viele Hemmniſſe für die Dunchführung
der Scllöſthilfemaßne
men ſtänden im Wege. Der unheilvolle Ginfluß
der Beſitzeiſtlitlerung auf die Rentabilitäk der Betriebe, der Maugel
der bäuerlichen Berufsſckukt ig, das Vorhandenſein großer Flächen, die
entwäſſerungsbedürftig ſind (etwa 10 Millionen Hektar, das iſt zirka
ein Duittel des deutſchen Bodens), ſteht vielen Sellbſthilf maßnahmen
hemmend entgagen. Man habe zwei Ziele ins Auge zu faſſen, man
müſſe derſuchen, die Produktionskoſten herabzuſetzen und die Abſatz=
möglichkeit
zu ſteigern. Die S eigerung der Erzzugung kommt nur
Frage, wenn ſie dazu dient, die Rentabilität des Betriebes zu ſteigern.
An der Spitze der Maßnahmen ſtehe die Forderung der richtigen Ei=
teilung
der Kulturpflanzung unter Berückſichtigung des Arbeitsaufwands
und der klimatiſchen Verhältniſſe. Redner greift Fragen aus dem
ge deu
Gebiet der Bodenwirtſchaft heraus, und zwar zunächſt die Fra
Unterguundlockenung und ihre Au wirkung auf den Ertrag in trockenen
nud feuckten Jahren. Die Maßnahme der Untergrundlockerung durch
beſondere Pflü
ſei nicht allzu teuer und dabei rentabel. Eine weitere
Maßnahme der Exſparnis ſei die richtige Ausmützung des Wirtſchafls=
düngers
, denn auch im Verbrauch des Düngers könne man erheblich
ſparen. Richllinien für die Ausführung rentabler Dungſtätten mil
den Landwirten in ihren Organen gegeben werden. Man müſſe ſich
die Anwendung des Kunſtdüngers und ihre prakliſche Auswirhung ins=
beſondere
unter Berückſichtigung des Koſtemaufwandes vergegenwärtigen
und ſich genau überlegen, bei Anwendung welchen Kunſtdüngers die
ſeinen Boden orientiert ſein, um richtig düngen zu können.
Durch Standardiſierung verſuche man den Abſatzſchwierig=
keiten
des Getreides zu begegnen. Man müſſe aber zunächſt die
roduktion, vo notwendig, umſtellen. Sortenvereinheitlichung
.
müſſe man nach Möglickkeit mickt nur anſtroben, ſondern auch durch=
führen
. Die foriſchrittliche Landwirtſchaft keyne ja die Wege und die
Vorteile dieſer Sortenvereinheitlickhung, die aber noch nicht allgemein, betrügen 2530 NM. pro Kunikneter; es werde jedoch ein Baukoſten=
namentlich
nicht bei kleineren Betrieben, bekannt ſeien. Durch Unkraut
verliere die Landwirtſchaft noch alljährlich Millionenwerte, obwohl man
doch genügend Gut=chſcklagende und ſicherwirkende Mittel zur Unkraut=
bekänpkung
habe. Aufwendlung für Bodenbearbeitung, Düngung Uſb. lung ſtimmt dem zu und nimmt einen Satzungsentwurf an. Als Vor=
nütze
nichts.
wenn die Maßnahmen der Unkrautbekämpfung nicht er=
irden
. Wicktig ſei, wie ſchon erwähnt, das Problem, der
griffen wir
Sortenverginheitlichum= das der Redner nunmahr noch eingehend be=
handelte
(Saatgutwechſel). Gerade duu ch Einführung der Gemeinde=
ſaatgutäcker
, bei denen jeder Landwirt natürlich ſelbſt auf ſeinem Beſit
ernte, könne die Sorteneinheit durchgeführt und dem einzelnen unendlich
viel geholfen werden. In der Gemeinderginigungsanlage müſſe der
rung
Gemeindeſagtgutsackar ſeine Vollendung finden. Die Preisreguliel
für Standardware muß auch für die kleineren Landwirte erreicht wer=
den
. Man müſſe vor alloem Inlandsgetreide bevorzugen. Ein kurzer
Blick müf
man die Ueberfülle der zu ergreifenden Maßnahmen beſonders beachten ſchaft für ſein Erſcheinen dzukte, Dr. Lang vom Landwirtſchaft=
müſſe
. Jeder Garten für ſich müſſe ein Muſtogarten ſein. Trotz aller
Nollage der
dieſom Referat wurde ſtarker Beifall gezollt. Man trat alsdann in Tatſache, daß Deutſchland jährlich über 300 Millionen GM. für Eier=
eine
kurze Mittagspauſe ein.
Die ordenkliche Haupkverſammlung
in Heſſen und dachbargebieten e. b.
zuſttag um 2 Uhr im Reſtaurant Nummelbräu ſtatt. Entſprechend dem rationell und rentabel zu geſtalten, und gibt einen Abriß über die bis=
Wert neuzeitlicher Gründlandwwirtſchaft, der von immer weiteuen Krei= herige Tätigkeit der Zuchranſtalt des Oberen Hardhofes bei Gießen. Als
ſen in der heſſiſchen Landwirtſchaft erkeynt wird, war die Hauptver= rordringlich ſieht er eine zeitliche Verſchiebung der Produktion an. Den
ſammlung ſehr gut beſucht. Der 1. Vorſitzende, Oberamtmann Günge= Schluß ſeines Vortrages bildete eine Reihe von zum Teil ſehr guten
rich, eröffnete mit einer kurzen herzlichen Begrüßungsanſprache an Lichtbildern.
die Anweſenden, iusbeſondere auch die Ehrengäſte, die Verſammrung.
Zunächſt erſtattele Dr. Finger den Geſchäftsbericht, in dem er im bein=Mainz, Lehrer Grohm=Darmſtadt und Miniſter Korell, der nament=
Am 31. Dezember 1928 war ein Kaſſenbeſtand von 454,21 Mk., Bücher werde er auf den wertvollen Zweig der Geflüigelzucht ſtets hinweiſen
im Werte von etzvn 130 Mk., Beitragsrückſrände (die inzwiſchen größten= laſſen. In der Diskuſſion kamen dann noch zahlreiche Fragen der Pra=
rückſtände
konnte eine Prüfung der Richtigkeit der Bücher noch nicht vorhandenen ernſten Willen und die gewüinſchte Zuſammenarbait mit
ſtattfinden. Vorbehaltlich dieſer Nichtigkeitsprüfung wurde dom Rechner allen beruflichen und behördlichen Stellen erkennen ließen.
Entlaſtung eiteilt. Auf Vorſchlag des Domänenpächters Raabe wurden
in den Verſtand einſtimmig gewählt die Herren Oberamtmann Gunge=
rich
, Geueraldirektor Dr. Hammann, Dekonomiergt Knauer, Graf nachmittag um 14.30 Uhr die außerordentliche Hauptverſammlung des
Bredow Altenkurg Lulturbanoberinſpeltor Kunz=Lauterbach. Jak. Landesderbandes, der Obſt= und Gartenbaubereine im Neſtaurant
Siefert=Frenhof und W. Michel 2=Beerfelden. Einen Bericht über die Rummelbräu und der Vorband heſüſcher landwirtſchaftlicher Genoſſen=
Grünlandverſuche erſtaltete Dr. Finger. Er ſprach in großen Zügen ſchaften und ſeiner Zentralſtellen um 14,30 Uhr im Gartenſaal des
u. a. über verſchiedene Weidedüngungszerſuche Cie von der J. G. Far= Saalbaues.

Tagung. Das Miniſterium ſtehe gerade jetzt in entſcheidenden Veratun= Düngung und Teluik beſonders beahtet wurde, ferner über Kalkſtick=
Vogelsberg. Vorausſichtlich ſchon im nächſten Jahre werde man in Grünlaudoerſuche erſt ſeit zuei Jahren laufen, könne natürlich kein ab=
Beſprechungen mit den Landwirten und Sachverſtändigen an Ort und ſchließendes Urteil gefällt werden, die Ausführungen über die Verſuche
Stelle im Vogelsberg eintreten. Er hoffe, dieſem beſonderen Notgebiet ſeien daher nur als vorläufige Mittollungen zu betrachten. Au=
ſtellen
ſeien. Man habe auch gefunden, daß z. B. Stickſtoffdüngung auf
Nach der Zuſtimmung der Verſammlung, die ſich in ſtarkem Beifall der Weide ſtets unrentabel ſei. Im übrigen wolle man mit Hilfe der
Landwwirte durch Fortſetzung der Weideertragsemnittelungen weitere Er=
Generaldirektor Dr. Hammann ſprach über die Heſſenfahrt des
Deutſchen Grünlandbundes, die, am 19. Juni in Bensheim beginnend,
in Heſſen ſtatlſinden ſoll. Er gab den Plan dieſer
eſſenlandfahrt, den
ir ſeinerzeit veröffentlichen werden, bekannt. D.
gs reiche Fahrt=
trogramm
führt durch Starkenburg und Oberheſſen und berührt u. a.
die Städte Darunſtadt und Gießen. Zahlreüche Betriebe werden beſich=
tigt
. Der Redner gab der Hoffnung Ausdruck, die Teilnahme an dieſer
Heſſenfahrt des Deutſchen Grünlandbundes möge ſehr zallreich ſein.
Negierungsrat Kuchler, der Geſchäftsführer des Silorings
Vahern e. V., München, referierte über

) (
Neuzeitliche Ernleverfahren im Fukkerbau.
Leider fehle es immer noch bei vielen Landwirten an der ausreichen=
Vetrachtungen den Gedanken vorausſchicken,
man auch mit gleicher Energie dafür zu ſongen habe, daß von dem Vieh
das Grünfutter ausgewitzt werde. Die Probleme einer rationellen
Futterverwartung müſſe man erkennen. Sichere und rationelle Grün=
futterwirtſchaft
ſoi zu betreiben, neben jeder Scheune müiſſe auch ein Silo
ſtehen. Der Landwirt muſſe die jeweils beſte und zweckuäßigſte Futter=
bereitung
wählen. Bei relativ günſtigem Witterungsverhiltnis ſei
Friſchheu ein Geſchenk des Himmels, jedoch auch Silofutter müſſe man
pflegen, um die tieviſche Produktion, auh im Winter z. B., zu ſtei=
gern
und zu verbilligen. In ſeiner weiteren Darſtellung ſprach der
Nedner von den verſchiedenen Möglichkeiten der Futtertrocknung. D
ſog. Heuhüitten ermöglichen z. B. eine gute Durchliftung dos Futters.
Die Steinacker=Heuhütte ſoi gerade für die hieſige Gegend beſon=
ders
zuecknäßig. Der Silofutterbereitung (neuzeitliche Konſervierungs=
teclmik
) werde in ſreigendem Maße Intereſſe entgegengebracht. Die
Silofutterkereitung habe ſchon den Vorteil, daß ſie unter Dach ſtatt=
finden
könne. Es könne ſich keineswegs darum handeln, das ganze
Futter in Silofutter zuzubereiten, man ſolle ſich zur Notiz nehmen, die
Hälfte des Futters friſch, die andere Hälfte als Silofutter zu geben. Die
Futterkonſervierung gebe durch die moderne Silofutterbereitung heute
in der Praxis hochwertige Tiernahrung. Bei der Silage müſſe
der Laudwirt forgfältig vorgeben und es durchaus verſtehen, das Silo=
futter
rentabel auszunutzen. Der Stand der Silofrage in den bäuer=
lichen
Betrieben Bayerns ſei heute ſchon ſehr beachtenswert. Es ſind in
850 Betrieben über 1000 Silefutteranlagen vorhanden. Alle dieſe Land=
wirte
hätten, die Silowirtſchaft als unentbehrlich bezeichnet. Ein
Neichsſiloverein und 3 ſogenannte Altſilovinge beſtänden bereits heute,
und er würde ſich beſonders freuen, wenn auch ein Siloring Heſſen
entſtehe; er würde ſeine Grfahrungen gerne zur Verfügung ſtellen. An=
ſer

ſchlieſend zeigte der Vorkragende noch eine große Anzahl vorzüglichet
Lichlbilder, Anſchauungsbildmoterial, die die Verhältniſſe des Silo=
fütterungswertes
auf den Reinertrag, das Weſen der modernen Silo=
futterzubereitung
, die ſichtigſten Grundlagen zur guten Silofuttergewin=
nung
, den Bau der Siloanlagen, die Behandlung des Silofutters uſw.
veranſchaulichkten Die Verſaumlung und der Vorſitzende, Oberamtmaun
Güngerich, dankten für die intereſſanten Ausführungen. Da keine Wort=
meldungen
vorlagen, wurde die Hauptverſammlung mit Worten des
Lankes geſchloſſen.
R7ü‟
Gründung eines Siloringes in Heſſen.
Um 5 Uhr begann bann im Rummelbräuſaal die Verſammlung der
Silointereſſenten Heſſens, die zunächſt einen Bericht über den Stand der
Silowirtſchaft in Heſſen entgegennahm. Direktor Hammann von der
Laudwirtſchaftskammer erklärte, in Heſſen ſeien noch verhältmsmäßig
wenig Silos erſtellt, namontlich in Oberheſſen und im Obenwald, vo des
Ackerbau zugunſten der Grünlandwirtſchaft zurückgedrängt werden müſſe.
Der Berichterſtatter, Dibl.=Lindwirt Graeber, erklärte, in
Heſſen beſtunden zurz.
bs 10 im Projakt, Abe. . .
auch in Heſſen würden ſich die Silos noch
weiter ausbreiten. Dabei ſpiele die Frage der Kreditbeſchaffung eine
glößte Rentabilität herrſche. Der Bauer müſſe alio vor allem über nicht unweſentliche Nolle. Die Ergebniſſe der Silobeſitzer, in Heſſen
ſeien durchweg günſtig ausgefallen; einzelnen ſeien allerdings boi der
erſten Füllung Fehler unterlaufen. In der Arboitsgemeinſchaft mit
der Landwirtſchaftskammer köunten daun noch ungeklärte Probleme der
Silowiriſchaft leichter gelöſt zuerden.
Baurat Thaler berichtet dann über die einzelnen heiſiſchen Silos
md ihre techniſchen Erforderniſſe. Die Baukoſten des reinen Silos
zuſthuß gegeben.
Dr. Finger=2,8. rihtet dann die Aufforderung an die Ver=
ſamm

ing, auch in Heſſen einen Siloring zu bilden. Die Verſamm=
tender
wird der Crbauer des erſten heſſiſhen Silos, Naaber=
Mönchshof, zum ſtellvertretenden Vorſitzenden Joh. Siefert 24
Airlenbach i. O. gewählt.
Auf der
Tagung des Landesverbandes der Heſſiſchen
wait
Geflügelzuchtvereine
iſſe noch auf die Grünlandwirtſchaft geworfen werden wobei im Fürſtenſaal referierte nach den Begrüſungsworten des Vorſitzenden
Veihl, der beſonders dem hefſiſchen Miniſter für Arbeit und Wärt=
Landwirtſchaft ſohe er hoffnungsvoll in die Zukunft. Auch lichen Inſtitut der Uniberſtät Gießen über Ziele und Auf=
aaben
der heſſiſchen Geflügelzucht. Ausgehend von der
einfuhr an das Ausland zahlen muß, zeichnete der Vortragande als
Ziel, Deutſchland von dieſer Einfuhr möglichſt unabhängig zu machen,
um dieſe Millionenwverte der deutſchen Wirtſchaft zu erhalten und dem
heimiſchen Erzeugern zuzuführen. Er ſkizierte zunächſi die Mißſtände,
des Vereins zur Förderung der Grünlandwirkſchaff die ſich zum Teil noch in der Gefligelzucht bemerkbar machen. Bbwohl
der Nodner die Rentabilität der Geflügelfarmen anerkennt, warnt er
vor der Anlegung neuer Farmen, die ohne eigene Futterbaſis ſeien, da
dieſe Züchter zuerſt die ausländiſche Konkurrenz zu ſpüren bekämen.
fand im Rahmen der Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Woche geſtern nach= Der Neduer zeichnet dann die vielen Möglichkeſten, um die Geflügelzucht
An der Ausſprache beteiligten ſich der Vorſitzende Veihl, Dr. Ziegen=
einzelnen
auf die Tätigkeit des Vereins, die Verſuche und Erfolge näher lich über ſeine Eindrücke in Amerikas Gefligelzucht ſprach und die mög=
einging
. Den Kaſſenbenickt gab anſelließend Dipl=Landwirt Graeber, liche Unterſtützung der Regierung zuſagte. In den landw. Shulen
teils eingegangen ſind) von 190 Mk. vorhanden. Wegen dieſer Beitrags= 21s zur Sprache, die den in den Neihen der heſſiſchen Gefligelzuchter
Awäßlich der Heſſiſchen Landwirtſchaftlicken Woche tagen Heute

[ ][  ][ ]

Seite 8

Mittwoch, den 9. Januar 1929

Nummer 9

Aus Heſſen.
Starkenburg.

E. Wixhauſen, 8. Jan. Geflügelſchau. Am 4., 5. und 6. Ja=
nuar
ſpurde hier im Gaſthaus zur Traube die 3. Bezirks=Geflügelſchau
des 1. Bezirks des Startenburger Geflügelzuchtveibandes abgehalten.
Der Ausſtellung ward von nah und fern ein ſehr zahlreicher Beſuch
zuteil. In der Ausſtellung, die von auswärtigen wie von hieſigen Züch=
tern
reich beſchickt war, hatten die verſchiedenartigſten Geflügelraſſen ihre
Aufſtellung. Insgeſamt ſtandem 271 Nummern zur Schau von durchaus
gutem bis erſtklaſſigem Material.
Aa. Eberſtadt, 8. Jan. Die Hauptverſammlung des Turn=
vereins
1876 Eberſtadt findet am Samstag, den 12. Januar, in der
Traube ſtatt. Mit der Hauptverſammlung iſt eine Ehrung der Sieger
vom vergangenen Jahre verbunden.
Au. Pfungſtadt, 8. Jan. Hundeſtatiſtik. Auf Grund der
neuen Steuerliſten für die Hundeſteuer beträgt die Zahl der Hunde in
Pfungſtadt anuähernd 500 Die Anzahl der Hunde iſt gegen das Vorjahr
im rund 25 zurückgegangen. Sportſonntag. Am vergangenen
Sonntag herrſchte hier, Hochkonjunktur auf ſportlichem Gebiete. Daß das
auf kem Jahndlatz des Turnvereins CV. ausgetragene Handballent=
ſcheidungsſpiel
zu ſchen Turnverein Pfungſtadt und Turngcueinde
Griesheim mit einam, wenn auch knappen Sieg Pfungſtadts (1:0)
endete, wurde im Turnerlager mit großer Genugtuung aufgenommen.
Weuiger glücklich, waren am Sonntag die freien Turner bei ihrem Ve=
zirksmeiſterſchaftsſpiel
gegen Egelsbach, bus mit 1:0 für Egelsbach aus=
ging
. Der Sportverein Siegfried trat, im Uniontheater gogen den
Kraftſportverein 1910 Arheilgen an. Es fanden Manuſchaftskämpfe
im Ringem ſtatt. Der Vorkampf endete 14:4 und der Nachkampf 17:3
mgunſten der Arheilger Sportler. Im Entſcheidungskampf um die Be=
zirismeiſterſchaft
wurde im Saalbau Vögler geſtvitten. Der Kraftſport=
verein
Lampertheim trat der hieſigen Kraſtſportvereinigung 1914
gegenüber. Lampertheim ſiegte 9:5. Herabſetzung des Milch=
zueiſes
. Die Vereinigten Milchhändler und der Heſſiſche Landbund
haben mit Wirkung von Bedinn dieſer Woche ab den Preis für das
Liter Milch auf, 32 Pfennig im Kleinverkauf herabgeſetzt. Mit=

Lanſta gbend eine Veſanmlug ah in deren Verlauf drei Mäglieher
n Anbetracht ihrer Veudienſte zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden,
(Es ſind dies Heinrich Gandenberger, Wilhelm Kiſſei
und Valentin Koch. Sie wurden mit Ehrenurkunden bedacht.
Todesfall. In Alter von 71 Jahren iſt nach längerem Leiden
Zukwig Delp 1. geſtorben. Die Liſte über die vom Brundwert=
usſ huß feſtgeſtellten Einheitswerte liegt ſeit Beginn dieſer Woche,
vie die Bürgermeiſterei mitteilt, beim Finanzamt Darmſtadt=Land und
oi der Untererhebeſtellz (vormittags) zur Einſicht offen. Die Stadt
Fungſtadt beabſichtigt, drei zur Zuchſt untaugliche Ziegenböcke demnächſt
zu verüußern. Turnerfilm. Der bekannte Großfilm vom
4. Deutſchen Turnfeſt (Köln 1928) wird am Mittwoch dieſer Woche im
lichtfpielhaus Stoltze gezeigt. Der Krieger= und Militärverein

ielt dieſer Tage im Rheiniſchen Hof ſeine diesjährige Hauptverſemm=
ſung
ab. Hevvorzuheben iſt, daß der Rechner des Vereins, Valentin
Noch, mit dem Haſſigehrenkreuz ausgezeichnet wurde. Koch verwaltet
5 Jahre lang den Rechmerpoſten. Bei den Vorſtandswahlen, gab es
jeine beſondere Veränderungen. Inventurausverkäufe. Auch
hieſige Geſchäftsleute halten in dieſen Tagen größere Inventurausver=
käufe
ab.
G. Ober=Ramſtadt, 8. Jan. Das Dreikönigstreffen
der Starkenburger epangeliſchen Jugend, das am Sonntag hier ſtattfand,
war von über 300 Jugendlichen aus allen Teilen der Provinz beſucht.
Im Vormittagsgottesdienſt, deſſen Liturgie durch Geſang eines Kanons
ſowvie dunch Sprechchöre belebt war, hielt Pfarrer Weißgerber aus Traiſa
eine anpachende, zu Herzen gehende Predigt. Nach dem Gottesdieuſt ſam=
melte
ſich alles im Schneiders Saal zum gemeinſamen Eſſen, und dann
folgte die Nachmittagsverſammlung unter Leitung des Bundeswaris,
Miſſionar Jürgens in Arheilgen, die mit Vortrag und Einübung von
Liedern der verſchiedenſten Art, Kanons und Volkstänzen ausgefüllt war.
Wie im Fluge verging die Zeit, bis nachmittags um 5 Uhr ein ſehr ſtim=
mungsvoller
liturgiſcher Abendgottesdienſt, bei dem Lieder der Gemeinde
und Schriftleſungen mit Inſtrumentalvorträgen, Einzel= und Chorgeſän=
gen
wechſelten, dem ganzen Tag einen, würdigen Abſchluß gab.
f. Roßdorf, 8. Jan. Feldbereinigung. Auf der Bürger=
meiſterei
fand eine Beſprechung zwiſchen Herrn Oberregierungsrat
Schnittſpahn und dem Vorſtand des Beuernvereins über die Wahlen der
Kommiſſionen und Schiedsrichter ſtatt. Aus dieſer Beſprechung ſind
folgende Punkte erwähnenswert und zu beachten: 1. Süimmberechtigt
ſind die im Grundbuch eingetragenen Eigentumer, mit Ausnahme deu=
jenigen
, die lediglich Hofreiten beſitzen. 2. Iſt der Beſitz vererbt, aber
noch nicht im Grundbuch überſchrieben, ſo darf der jetzige Beſitzer eben=
falls
abſtimmen, wenn er durch eine entſprechende Beſcheini=

deu Fmarlan die ſeilſf Eein Stinnrcht Rat ſonf. ein Stinpräckt
verloren. 4. Die Vollmachten wüſſen von einer Behörde beglaubigt oder
ausgeſtellt ſein, bedürfen jedoch keines Staatsſtempels. 5. Die Abſtimmen=
dem
müſſen großjährig ſein, andernfalls, dafür der geſetzliche Vertreter
bzw. Pfleger abzuſtimmen hat. 6. Bei Gigentum nach Bruchteilen an
omem Grundſtüick haben die Eigentümer einen gemeinſamen Vertrete
zi beſtellen, 7. Für das Sondergut des Mannes und der Errungenſchaft
hat der Ehemann das Stummrecht, für das Sondergut der Frau hat dieſe
ein eigenes Stimmnecht. 8. Unter 4 1 und 2, B 1 und 2, C 1 und 2,
D1und 2 der Stinmzettel düufen nicht mehr als je 2 Perſonen ſtehen,
andernfalls der betreffende Teil der Stimmzettel ungültig iſt. Sreht
umter dieſen Abteilungen nur eine Perſon eingetragen, ſo wird dieſe
Akſtimmung mitgezählt. 9. Die Mehrhoit, das heißt, eine Stimme mehr
als die Hälfte der abgegebenen Stimen, entſcheidet für die Wahl; ſie
wird berechmnet nach der Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen, nicht
nach der Zahl der vorhandenen Stimmzettel. 10. Wenn durch Zerſplit=
terung
eine Mehrheit nüht erreult wird, erfolgt die Ernennung der
betreffenden Perſonen durch die Landeskommiſſion. 11. Die Schieds=
richter
treten in Tätigkeit, wenn Reklamationen gegen die Abſchätzungs=
und Zuteilungsarbeiten in Güte nicht erledigt werden können. Der
Vorſitzende des Schiedsgevichts wird von der Landeskommiſſion er=
nannt
. Die Schicksrichter düirfen keinen Grundbeſitz in der Gemarkung
haben und ſollen auch nicht in näherem Grade verwandt oder ver=
ſchwägert
mit Grundbeſitzern der Gemarkung ſein. 12. Es iſt zuläſſig,
daß vorbereitete Stimmzettel von Wählendon geändert werden durch
Streichen der Namen und Hinſchreiben anderer Namen.
Pfaffen=Beerfurth, 8. Jan. Sonntag, den 13. Januar, abends
8 Uhr, veranſtaltet der Männerchor Harmonie im Saale Zur Poſt
(Fr. Tritſch) ſeinen Theaterabend. Wie in den Vorjahren, hat es
der junge rührige Verein verſtanden, ein pannendes Schauſpiel einzu=
ſtudieren
. Carmen, ein wohlvertrauter Klang für alle Bühnenfreunde,
bearbeitet als Schauſpiel nach der bekannten Novelle von Mérimée. Um
das Publikum aus dem Tragiſchen in den Humor zu leiten, folgt als
Beiprogramm Ballermanns Wochenende, ein intereſſanter Lachſchlager.
Paſſende Chöre werden dem Abend ſein Gepräge geben.
* Michelſtadt, 8. Jan. Am letzten Samstag und Sonntag veran=
ſtaltete
der Evgl. Kirchenchor ſeinen alljährlichen Familienabend
im Schmerkers Garten, der an beiden Abenden ein vollbeſetztes Haus
brachte. Das Programm, das ſich aus Geſangsvorträgen, zwei Reigen,
Liedern zur Laute und einem Einakter Ueb immer Treu' und Red=
lichkeit
zuſammenſetzte, verſchaffte den Erſchienenen einige genußreiche
Stunden. Dem muſikaliſchen Teil des Abends beſtritt die Kapelle Löb.
Die Zuſammenkünfte der Alten erfreuen ſich ſtets größerer
Teilnahme. So fanden ſich am vergangenen Sonntag im Gaſthaus zu
Roſe insgeſamt 23 Herren ein, die alle das 70. Lebensjahr überſchritte
haben. Die Nachmittagsſtunden vergingem raſch und gemütlich beim Aus=
tauſch
alter Erinnerungen, die von Geſangs=, Gedichts= und Muſikvor=
trägen
uterbrochen wurden. Die Zuſammenkünfte finden jcweils am
erſten Sonntag eines Monats ſtatt. Als nächſter Tagumgsort wurde die
Wirtſchaft zum Roſenkeller gewählt. Bei den Fußball= Ver=
bandsſpielen
am Sonmag verlor die erſte Mannſchaft des V. f. L.
in Weiterſtadt gegen den dordtigen Sportverein 1:3, Halbzeit 1:1. Erſt
gegen Ende der zweiten Spielhälfte gelang es Weiterſtadt, zwei weitere
Tore zu erzielen und damit das Spiel für ſich zu entſcheiden. Die zweite
V. f. L.=Mannſchaft hatte Hergershauſen im Stadion zu Gaſt, die ſich
ein ſtets faires und ſehr intereſſantes Suiel lieferten. Michelſtadt ge=
wann
verdient 2:0 (0:0) da es die beſſere Mannſchaft ſtellte. Geſell=
ſchaft
der Muſikfreunde im Odenwald. Profeſſor Guſtav
Havemann, der große und berühmte Geiger, ſpielt am 12. Januar 1929
im Saale des Schloſſes Fürſtenau. Seine Begleiterin iſt die bekannte
Pianiſtin Frau Lydia Hoffmann=Behrendt, die auch einige Klavier=Soli
vortragen wird. Profeſſor Havemann, früher erſter Konzertmeiſter im
Darmſtädter Hofthegter=Orch=ſter, iſt jetzt in Berlin, als Nachfolger des
großen Joachim, Lehrer an der Hochſchule für Muſik. Er iſt außerdem
Primarius eines bekannten vortrefflichen Quartetts. Sein Spiel iſt von
vollendeter Technik, von edler Schönheit und oſt wunderbarer Zartheit,
dabei iſt es voll Kraft und Feuer. Havemann gehört zu den allererſten
Piolinſpielern uſerer Zeit.

Generalkulturplan für den oberen Pogelsberau

Ueber die Frage der Durchführung des Geveralkulturplans für den
oberen Vogelsbeig iſt neuerdings wiederholt in der Preſſe berichtet wor=
den
. Auch die höheren Vermeſſungsbeamten, denen ja der weitaus größte
Teil dieſer Arbeiten obliegt, wollen zu dieſem großzügigen Kulturprofckt
Stellung nehmen und veranſtalten deshalb in den kommenden Monaten
mehrere Vorträge ſowie eine Exkurſion in den oberen Vogelsberg.
Außerdem iſt auf Anregung der Arbeitsgemeinſchaft der mittelrheiniſchen
Städte ein von Herrn Profeſſor Dr. Klute in Gießen verfaßter Aufruf
im erſten diesjährigen Heft der Zeitſchrift des Vogelsberger Höhenklubs
Friſchauf ergangen, worin um Mitarbeit zur Feſtſtellung des Ver=
laufs
der Schneeſchmelze gebeten wird.
Der erſte Vortrag über: Die Böden des Vogelsbergs fand am
6. d. M., im Vortragsſaal des Frankfurter Hauptbahnhofs (Nordflügel)
ſtatt. Als Redner war der Direltor der geologiſchen Landesanſtalt in
Darmſtadt, Herr Dr. Schottler, gewonnen. Der Voxſitzende, Herr Vermeſ=
ſungsrat
Heyl=Darmſtadt, begrüßte, die anweſenden Herrem Landtags=
abgeordneten
Dr. Leuchtgens, Wolf, Fenchel, Joſt und Dr. Maurer,
die Herren Dr. Hamann, Geveraldirektor der Landwirtſchaf skammer, Mini=
ſterialrat
Hehl von dem Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft ſowie
die Herren Vertreter der ſonſtigen Behörden und die zahlreich er chiene=
wen
höheven Vermeſſungsbeamten und erteilte dann dem Herin Referen=
ten
das Wort.
Nachdem dieſer darauf hingewieſen hatte, daß die Bodenkunde die
jüngſte Wiſſenſchaft iſt, obwohl doch der Ackerbau als das erſte Gewerbe
des ſeßhaſt gewordenen Volkes gilt, gab er einen kurzen Ueberblick über
das wiſſenſchaftliche Rüſtzeug, das nötig iſt, um die Böden nicht bloß in
der Enge des Laborgtoriums, ſondern vor allem auch draußen in der
freien Natur zu unterſuchen.
Aus den Geſteinen der Erdoberfläche, den feſten wie den lockeren,
entſtehen die Böden durch Verwitterung, deren Verlauf auch vom Klima
abhängig iſt.
So treten in der Umgebung des Vogelsberas auf feldſpatreichem
Rotliegendem lehmige Sandböden auf, die bei weitem nicht ſo arm ſind,
wie die des Buntſandſteins.
Das Hauptgeſtein des Vogelsbergs iſt der nährſtoffreiche Baſalt der
unter dem warmfeuchten Klima der Tertärzeit zu nährſtoffarmem Late=
rit
verwittert iſt, der im weſtlichen Teil des Gebirges nech große Flächen
einnimmt. Das Klima der Nachtertjärzeit konnte den Baſalt der Nähr=
ſtoffe
nicht berauben und ſchuf aus ihm einen mehr oder minder ſteinigen

Ai. Bielbrunn, 8. Jan. Junglandbund. Gemütliche Unter=
haltungsſtunden
bot der von der hieſigen Junglandbundortsgruppe am
Sonntag im geſchmückten Wolff’ſchen Saale veranſraltete Familienabend,
welchem die Muſickapelle mit ſchneidigen Marſch= und Tanzweiſen ein
feſtliches Gepräge gab. Nachdem der Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe,
Herr Hammanm, die Anweſenden begrüßt, auf die Bebeutung der Veran=
ſtaltung
hingewieſen und Junglandbundführer, Herrn Liſt= Hergershau=
ſen
, als Vertreter des Kreisgeſchäftsführers Herrn Fürſt Erbach vor=
geſtellt
hatte, verbreitete ſich dieſer in klaren, ſachlichen Ausführungen
über Ziele und Aufgaben der Junglandbundorganiſation, ſtreifte nichnt=
beſſiſche
Junglandbundorganiſationen und deren Stellung zum Reichs=
landbund
und erörterte dann in großen Bügen die gegenwärtige
Zwangslage der Landwirtſchaft, ihre Urſachen, Begleiterſcheinungen und
Folgen mit deur Hintzets, daß eine Milderung und ein Vorbeugen nur
möglich ſei dunch den Zuſanmenſchluß aller landwirtſchaftlichen Kreiſe,
Reicher Beifall bekundete, welch angenehmen Widerhall der ausführliche
Vortrag bei den Zuhörern gefunden hatte. Der Führer der hieſigen
Junglandbundortsgruppe, L. Reeg, daukte namens der Ortsgruppe dem
Vorredner für ſeine intereſſanten Ausführungen und begründete in
kurzen Darlegungen ebenfalls die Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes.

Bei
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H. Aus dem Ueberwald, 8. Jan. Neue Kartoffelſaatbau=
ſtelle
. Im verfloſſenen Jahre haben die Kartoffelſaatbauſtellen in
Heſſen einige Aenderungen erfahren. So iſt im Betricb von Franz Emig
in Affolterbach eine neue Kartoffelſaatbauſtelle hinzugekommen. Die
Schneedecke auf der Tromm beträgt ungefähr 10 Zentimeter, der
Schnee iſt hart gefroren, die Temperatur niedrig. Da der Schnee ſtark
verweht iſt, bietet ſich für den Schneeſport keine Gelegenheit.
Hirſchhorn, 8. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
7. Januar 1,08 Meter, am 8. Januar 1,06 Meter,
Bt. Auerbach, 8. Jan. Bergſtr.=Obſtbau= und Verwer=
tungsgenoſſenſchaft
e. G. m. b. H. In der gemeinſamen
Sitzung des Vorſtandes und Aufſichtsrats Ende der vergangenen Woce
wurden zunächſt einige Angelegenheiten geſchäftlicher Art, die ſich auf die
Bilanzſtellung bezogen, erledigt. Im Anſchluß hieran wurde noch über
einige Punkte, die die Förderung des Obſtbaues betrafen, verhandelt. So
ſoll auch in dieſem Jahre die Schädlingsbekämpfung durchgeführt wer=
den
; dieſe Maßnahme hält man gerade in dieſem Jahr für erforderlich,
weil der Knoſpenanſatz bei allen Obſtſorten bei einer ſorgfältigeg Pflege
gute Ernteausſichten verſpricht. Die Durchführung der Beſpritzung der
Obſtbäume ſoll wie ſeither mit den eigenen Geräten erfolgen. Solange
die Beſpritzung nicht behördlicherſeits angeordnet und zwungsläufig
durchgeführt wird, iſt die Beautzung einer fahrbaren Spritze nicht ſo
praktiſch für unſere Verhältniſſe, als die der tragbaren Spritzen. Hin=
ſichtlich
der künftigen Durdführung des Obſtabſatzes wind dem Vorſtand
aufgetragen, in dieſer Beziehung vorſorglich zu handeln. Es werden
die beiden grundſätzlichen Auffaſſungen im Großabſatz gegenübergeſtellt.
Auf der einen Seite wurde die Abſatzmethode, wie die Landwirtſchafts=
kammer
ſie als praktiſch hält, beſprozhen und unſeren Verhältwiſſen ent=
ſprechend
beleuchtet; auf der andern Seite wurde die geſchäftliche Ver=
bindung
mit Verbrauchergenoſſenſchaften, wie ſie bereits lai uns beſteht,
beſprochen. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Herr Bürgermeiſter
Blickensdörfer, weiſt ſodann darauf hin, daß die Landtirtſchaftskammner
auf Anrogung des Kreisobſtbauverbandes in Bensheim die Errichtung
eines Kreis=Verſuchs= und Lehrgartens, für Obſt= und Gartenbau plane.
Dieſes Vorhaben wird allſeits begrüßt, weil man darin eine praktiſche
Emrichtung erblickt, wodurch der Obſtsnu an der Beroſtraße eine ein=
heitliche
praktiſche Förderung erfahren wird. Man erwartet, daß der ge=
ſerderte
Zuſchuß der Gemeinde von der Gemeindevertretung ohne Aus=
nahme
bwilligt werden wird. Es wurde zum Schluſſe angeregt, daß
ein Rundgang noch im Monat Januar ſtattfinden ſoll, um dadurch An=
leitung
zu den Nacharbeiten an den im letzten Jahr umgepfropften
Bäumen zu geben.
W. Heppenheim a. d. B., 8. Jan. Amtstage des Kreis=
amts
. Die näc hſten auswärtigen Amtstage des hieſigen Kreisamts
finden am 11. Januar, nachm. 2,30 Uhr, im Rathaus in Waldmichelbach,
und am 18. Januar, vorm. 11 Uhr, im Rathaus zu Winpfen ſtatt.
feuerwehrkapelle Heppenheim. Unter dem Motto: Meer
ſinn halt immer die erſchte hält die hieſige Feuerwehrkapelle am kom=
menden
Sonntag (13. Januar) ihren diesjährigen großen Maskenball
in den Sälen des Gaſthauſes Goldner Anker ab. Für, den Abend iſt
eine erſtklaſſige, konſervatoriſch ausgebildete Muſikkapelle arrangiert,
Weiter ſind noch verſchiedene Ueberraſchungen ſowie eine Preisvertei=
lung
vorgeſehen.
W. Heppenheim a. d. B., 7. Jan. Standesamtsſtatiſtik. Bei
dem hieſigen Standesamt wurden im abgelaufenen Jahre 162 Geburts=
fälle
und 101 Sterbefälle beurkundet, ſowie 79 Eheſchließungen voll=
zogen
. Männergeſangverein 1843. Das geſtern abgehaltene
große Geſangskonzert des nunmehr 86 Jahre beſtehenden Vereins war
ſehr gut beſucht. 9 Männerchöre von guten Komponiſten verherrlichten
unſenen ſchönen deutſchen Wald. Das Streichorcheſter Luber führte
einige wertwvolle Muſikſtücke aus. Der Chorleiter, Herr Lehrer Wolf,
und ſeine Sängerſchar brachte alle Chöre fein und exakt zum Vortrag.
Bei der ſtattgefundenen Veranſtaltung handelte es ſich um das 89. Kon=
zert
des Vereins. Eine Operette und ein Operettenſchwank vervollſtäu=
digten
den wohlgelungenen Abend, dem ſich ein Tanz anſchloß.
Jungfrauenkongregation. Für wohltätige Zwecke veranſtal=
tete
die hieſige Marianiſche Jungfrauenkongregation am letzten Sonn=
tag
einen Thegterabend, der von Freunden und Gönnern der Sache gut
beſucht war,

Tonboden, der reich an Kalzium iſt. Dieſe Baſe bildet beſonders in gag
bindung mit Kohlenſäure einen überaus wichtigen Planzennährſtan
ohne den alle anderen nicht zur Wirkung gelangen können. Er hr5l
außerdem die Bodenkrankheiten fern.
Weite Flächen des Heſſen=Darmſtädter=Landes ſind von einem dun
vialen gelb gefärbten Staubſand, dem Löß, überzogen, der zwar in d
Wetterau noch ſeinen urſprünglichen Kalkgehalt beſitzt, ihn im Voo=
berg
aber ganz und gar verloven hat. Da aller Löß von Hauſe un
an anderen Nährſtoffen iſt, hat der des Vogelsberges nur den Vorzu=
günſtiger
Waſſerhaltung, der jedoch durch klimatiſche Entartung (Molkek
bodenbildung) leicht verloren geht.
Die Böden des Vogelsberges ſind früher von der Wiſſenſchaft we
beachtet worden. Die Ergebniſſe, die durch die neuen Kartenaufnahmn
und die ſich daran ſchließenden wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen erzot
worden ſind, haben auch für die Wirtſchaft große Bedeutung. Es ſii
außer Frage, daß bei einer anderen Verteilung der Kulturarten un
Schaffung von ausgedehntem Weideland bei der Durchführung von F0
bereinigung und Meliorationen dem oberen Vogelsberg die gtößte Hillu
geleiſtet werden kann.
An der ſehr ausgedehnten Diskuſſion über die außerorden lich
tereſſanten Darlegungen des Herun Vortragerden beteiligten ſich auf
mehreren höheren Vermeſſungsbeamten u. a. die Herren Landtagg
ordneten Dr. Leuchtgens, Dr. Maurer und Joſt ſowie Herr Generonl,
direktor Dr. Hamann und Abteilungsvorſtand Herr Dr. Finger=
Landwittſchaftskammer, Herr Miniſt=riglat Heol von dem Miniſteriun
für Arbeit und Wirtſchaft und Herr Direktor Dr. Müller vom La
vemeſſungsamt.
Wie ein roter Faden zog ſich durch alle Darlegungen der Gedanm
daß nach gründlicher Vorbereitung aller wiſſenſchaftlich=techniſcher umn
finanzieller Geſichtspunkte die Durchführung des Generalkulturplans g 11
folgen müſſe.
Nach dem Dank des Vorſitzenden an Herrn Direktor Dr. Schott
für die ſehr ausgezeichmetem Ausführungen ſchloß die anregende 90
ſammenkunft.
Der nächſte Vortrag über die klimatiſchen und meteorologiſchen Ve/
hältniſſe des oberen Vogelsberges, den Herr Landwirtſchaftsrat Dr. ge7
ler aus Oppenheim in liebenswürdiger Weiſe übernommen hat, findd
am 17. Fcbruar d. J. ebenfalls im Vortragsſaal des Frankfurter Haukul,
bahnhofs (Nordflügel), ſtatt.

Gernsheim, 8. Jan. Wafſerſtand des Rheins a
7. Januar 31 Mcter, am 8. Januar 25 Meter.
Offenbach, 8. Jan. Vom Reſt der Stadtmauer. Tron
des Befeſtigungsvorrahtes unſerer großen Nachbavin Frankfurt erhiol
der ehemalige Flecken Offenhach ſchon bald nach dem Jahre 1637 ents reill
Schutzmauer, die ihn im Süden, Oſten und Nouden umſchloß. Enn
eigentliche Feſtungsmauer war es nicht, wie man heute noch an ei
Reſte ſüdlich des Hauptpoſtamtes, zwiſchen Großer Markt= und Geſel
ſtraße, feſtſtellen kann. Vor etwa drei Jahren wurde ein Stück daw
eigentlich deſſen Grund und Boden, an die Offenbacher Zeitung 1u1
deren Umbau für 600 Mark verkauft. Der letzte Reſt der Statmuun
mit etwa 22 Quadratmeter Grundfläche wunde nun zwei anderen Au
liegern unentgeltlich übereignet, da die Sfadt ſonſt die Unteſmf
tungskoſten des Stadtmauerreſtes inmitten fremder Grundſtücke zu int
gen gehabt hätte.

Rheinheſſen.

peit

Ad. Guntersblum, 7. Jan. Verkehrsverein. In der eiſtei
ordentlichen Generalverſammlung erſtattete der erſte Vorſitzende, Eym
Schmitt, Bericht über die Tätigkeit des Vereins im abgelaufen
Erfolge wurden auf folgenden Gebieten erzielt: Sonntagsrückfahrtan
nach vielen Ausflugsorten, Anhalten eines beſchleunigten Zuges, ball
Ueberdachung des Bahnſteiges, verſuchsweiſe Errichtung des St
bades, ſommerlicher Omnibusverkehr an Sonntag= und Feiertasen me
dem Rhein, Reklameſchild am Rhein, Reklamepoſtſtempel, Rcklame
Zeitungen. Rciſeführern, Kalendern, Erneuerung des Julianenbru
nens, Auffindung des Ortswappens ufw. Als neue Arbeitsgebiee mu
den bezeichnet u. a.: Anfertigung eines modernen Reklameichiles fſüß=
eſielant

die Weinberge, Verlegung des Stnandkades ſtromau wärts, A0luR
von Litfaßſäulen. Infolge der Errungenſchaften im Gründ
für die nächſte Zeit ein bedeutender Mitgliederzuwachs zu erwaiten,
Ab. Oppenheim (Rhein), 7. Jan. Die Fliegende Brücke
Reparatur. Dieſer Tage iſt die den Verkehr zwiſchen dem Mi=
ſeitigen
Ufer und dem Kornſand verbindende Fliegende Bricke cd
ſchleppt worden. Sie wird bei der Firma Ruthof in Mainz=Kaſtel em=
gründlichen
Reparatur unterzogen werden und erhält außerdem enſſ
auch einen Motor. Inzwiſchen vermittelt ein zur Verfügung ſtehenſe
Dampfboot den Verkehr für Perſonen, kleine Wagen und Autos, 2
Firma Ruthof gedenkt, mit den geſamten Arbeiten in einem Mor
fertig zu ſein. Pfarrer Weber zum Dekan ernann
Pfarrer Weber, der ſeit dem Jahre 1927 in der hieſigen katholiſchnt
meinde als Seelſorger tätig iſt, wurde zum Dekan des Dekgnats Owp=
heim
ernannt.
Ah. Dienheim (Rhh.), 7. Jan. Der älteſte Bürger Dif
heims. Der älteſte Bürger Dienheims, Georg Friedrich Lehmann,
weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt und ſehr geachtet *
konnte ſeinen 93. Geburtstag feiern,
Nieder=Olm, 7. Jan. Einbruch auf dem Eiſe. Aa
hieſiger Schüler den Verſuch machte, auf der nach ſeiner Meinung ſi
genug zugefrorenen Selz Schlittſhuhe zu laufen, brach er ein und ſe
bis zum Kals in das eiſige Waſſer. Da er ſich ſelbſt aus ſeiner undi
lichen Lage nicht beſreien konnte, wurde er auf ſeine Rufe von Herls
eilenden vom ſicheren Ertrinken gercttet.
k. Nieder=Olm, 7. Jan. Am Samstag abend veranſtaltete .
Waiſenſchutzverein Nieder=Olm im Saalbau Mertens ſeinen Famiſſe!
abend. An die Waiſen des Ortes wurden Geſchenke verteilt. Auch 7
Chriſtbaumverloſung fand ſtatt.
k. Nieder=Saulheim, 7. Jan. In der Sängerhalle veranſtaltete EI
Turnverein Nieder=Saulheim einen wohlgelungenen Thcateraben),
ſich eines guten Beſuchs erfreute. Vorſitzender Hart begrüßte die zul
reich Erſchienenen. Zur Aufführung gelangten zwei Theateiſticke El
Füchſe im Hühnerſtall und Das Mädchen auf der Brücke, die gut Eull
genommen wurden.
Ah. Wöllſtein (Rhh.), 7. Jan. Einmalige Unterſtützurn
an Notdürftige. In der dieſer Tage ſtattgefundenen Gemeinel!
ratsſitzung fiel die Wahl des Gemeinderachners unter 5 Bewerbem al
den Bürgermeiſtereiſekretär Jakob Erker. Eine Winterbeihilfe v
1
an hilfsbelürftige Ausgeſteuerte, Sozial= und Kleinrentner gewä
dieſe beträgt für den Hauptunterſtützungsempfänger 20 Mark und
die Frau und zwei Kinder je 4 Mark. Der Betrag wird zu ein Viee=
von
der Gemeinde getragen. Am 27. Januar veranſtaltet der ehall=
liſche
Frauenchor in der Turnhalle ein gemeinſchaftliches Konzert.

r. Bad=Nauheim, 8. Jan. Von der Saline. Ein Wahrzeiſcht
unſerer Badeſtadt ſind die rieſigen Gvadierwerke, die den Zweck hoh=
das
nur 3prozentige Solwaſſer auf etwa 22 Prozent zu gradieren 4N
für den Siedeprozeß reif zu machen. Die von dem Salzgrafen Waitz E
Eſchen eingeführte Dorngradierung iſt nun bald 200 Jahre alt. Jühr
müſſen von den rieſigen Dornwänden, die jeder Reiſende kennt, der
Auto oder mit der Bahn an unſerer Stadt vorüber kommt, Ausbe
rungs= und Erneuerungsarbeiten vorgenommen werden. Dazu ſind 1
geheure Mengen Schwarzdorn notwendig. Früher baute die Sallme
verwaltung dieſen ſelbſt an, vor allem auf dem nahe der Bahn geleen
Goldſtein. Jetzt werden die Dornen aus dem Taunus und Vogelsbd
geliefert. In dieſem Winter wurden in beſonders großer Menge 201
benötigt. Es ſind rund 4500 Zentner angefahren worden: 2000 Zeut
ſind allein für die Wiedererrichtung des Reinigungsbaus der Gra.7
werke nötig, der vor einigen Wochen gänzlich niodergelegt worden iſt. ,
er in zwei Jahrzehnten völlig zu Dornſtein geworden war. Mit
Errichtung des neuen Baues iſt nun begonnen worden. Für den Zeut
Schwarzdorn werden 2,50 Mark bezahlt.
r. Schlitz, 8. Jan Wildſchweinplage. Das in Heſſen
ſtärkſten von der Wildſchweinplage betroffene Gebiet iſt unſer Schlié)
land, in deſſen ausgedehnten Wäldern ſich das Schwarzwild in der Krie
zeit eingeſtellt und ſeitdem ſtark vermehrt hat. Der Schaden in ten *
ſchiedenen Gemeinten, beſonders in der Gemarkung Willofz, iſt u
ſchreiblich. Es muß anerkannt werden, daß die gräfliche Verwalnn
im Verein mit den hieſigen Jägern alles tut, um die Plage zu belirt
fen. Polizeiſtreifen werden häufig unternommen, allerkings nicht imnt
mit dem erwünſchten Erfolg. Vom Glück begünſtiat war infolge N‟
ſchnees dieſer Tage eine Treibiagd, im Revier Rimbach. Es wurM
fünf Schwarzkittel zur Strecke gebracht.

[ ][  ][ ]

mirter 9

Mittwoch, den 9. Januar 1929

Seite 9

O

Anser Anventur-Ausverkuuf dauert fort
unſere Schaufenſter
Beddtten Oje mſere biligen Leſe und Oie erſennen den großſen Vorteil
unſere guten Qualitäten
unſerer Angebote
Garl Schürmann & Go.

Kridie anläßlich unſerer Ver=
mntl
mg erwieſenen Aufmerk=
ſaumtiten
ſprechen wir auf dieſem
We, unſeren allerherzlichſtien
OMl aus.
Zew Breitwieſer und Frau
Elſe, geb. Boos. (*

Silberne Hochzeit
beigen am Donnerstag, (10. Januar
iai imnſere liebe Eltern, die Gheleute
PRtr EEifert und Ehefrau E iſa=
bei
geb. Kabſleiſch, hier, Frank=
testerſtratze
69 (Schlachthof).
Witelnſchen Euch das Beſe und Er=
leben
der Goldenen.
Euere Kinder. e

Zur ſorgfältigen
Fußpflege
empfiehlt ſich
Fr. Hartmann
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Grafenſtr. 20, 11. Iks.
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Schwenenſtraße 12,
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1
Todes= Hié Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
hen Mann, unſern guten Dater.
Heinrich Mumm
ns, ſchwerer Krankheit, wohlverſelen mit den hl. Sterbe=
namenten
, im 65. Lebensjahre zu ſich zu nehmen.
Die trauernden Hinterbliebenen;
Lina Mumm
und Kinder.
dermſiadt, den 7. Januar 1929.
baridlir. 42 Sib, I. St.
Beerdigung findet Donverstag, den 10. Januar,
rnachmitags 3 UF, auf dem Waldfrigdhof llatt.
des Seelenamt für den lieben Verſiorbenen wird am
rätag vormittag 21.9 Uhr in der St. Ludwigslirche
gehalten.
(877

Heute Vormittag entſchlief meine liebe
Fau, unſere herzensgute Mutter

geb. Buhr.
Alfred Schaller
Dr. Paul Schaller
Erna Kattwinkel als Braut
Darmſtadt, den 8. Januar 1929.
Deie Beerdigung findet in der Stille ſiatt.
Won Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen
zu wollen
(876

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Ceilnahme bei dem Hinſcheiden unſrer
eSen Entſchlafenen ſagen wir auf
ie ſem Wege unſren herzlichſten Oank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Friedr. Kuhlmann

Reg.=Baurat.

Nachruf.

Am 2. Januar 1929 verſtarb nach langem
Leiden der Lehrer i. R.

40 Jahre wirkte der Verſiorbene als Lehrer
in hieſiger Gemeinde. Ausgeſiattet mit vor=
züglichen
Geiſiesgaben und mit einem war=
men
Herzen für die ihm anvertraute Jugend
hat er mit vorbildlichem Fleiß und ſeltener
Pflichttreue in Schule und Gemeinde gewirkt.
Es hat ihn hart getroffen, als er in der
Vollkraft ſeines Schaffens durch die Abbau=
maßnahmen
aus ſeiner ihm liebgewordenen
Arbeit herausgeriſſen wurde.
Der Schulvorſtand, Ortsvorſiand und
Gemeinde werden ihrem treuen Lehrer ſiets
ein ehrendes und dankbares Andenken be=
wahren

Der Schu vorſtand und Gemeindevorſtand
der Gemeinde Bockenrod.
8s8

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Teilnahme und zahlreichen
Kranzſpenden beim Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
Frau Margarete Schüler Wwe.
geb. Löſch
ſagen wir allen unſeren innigſten Dank. Insbeſondere danken
wir Herrn Pfarrer Dr. Waitz für die troſtreichen Worte, den
beiden Schweſtern der Martinsgemeinde (Weſtbezirk) für die
überaus liebevolle, aufopfernde Pflege während ihrer langen
Krankheit. Dem Milchhändler=Verein für den letzten Blumengruß,
und allen denen, die ihr das letzte Geleit gaben.
Familie Fritz Schmunk.
DarmſtadtSaarbrücken, im Januar 1929.
(878
Mollerſtr. 1.

Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
traurige Nachricht, daß heute früh 9 Uhr, meine ſtets
treubeſorgte Frau, unſere gute Mutter, Schwieger=
mutter
, Schwägerin und Tante

Heute mittag 12 Uhr verſchied nach ſchwerem
Leiden inſolge eines Unglücksfalls unſer lieber Sohn
Fritz
im Alter von 28 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Leonhard Greim
Familie Paul Greim.
Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 2 Uhr
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Heimgang unſeres lieben
Entſchlafenen, ſowie für die vielen Blumen=
ſpenden
unſeren herzlichſten Dank.
Die frauernden Hinterbliebenen:
gs) Hedwig Hißerich, geb. Kroll.

nach längerem Leiden im Alter von 71 Jahren zur
ewigen Nuhe eingegangen iſt.
Darmſtadi. Arheilgerſtraße 77, den 8. Januar 1929
Aalen, Würtiemberg.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Echäfer
Die Beerdigung ſindet Donnerstag, den 10. Januar,
4½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt.

Habe mich nach 8jähriger Praxis und Assistentenzeit
an der Chir-Vet. Klinik der Universität Gießen
(Direktor Geheimer Prof. Dr. Pteitfer) hier als
Vierarzt und Pacharzt für Hunde
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ihrer langjährigen treuen Mitarbeiterin und Freundin, unserem
Fraulein Emma Baumgarten erhalten bleibe.
Wir geben allen Freunden und Gönnern hiervon Kenntnis mit der Bitte,
ihr Wohlwollen auf Fräulein Baumgarten Übertragen zu wollen.
Benno Rosenhain
Hetty Bergmann, geb. Rosenhain
Darmstadt, im Januar 1929
EnetLudnig Stroße 5.I.

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Adele Bachrach
epr. Meiſtetin, (683a) Wendelſtaotſtr.

[ ][  ][ ]

Seite 10

Mittwoch, den 9. Januar 1929

Einweihung der neuen Elbbrücke.

Die neuerbaute Straßenbrücke über die Nordelbe zwiſchen Hamburg und Harburg
wurde in Gegenwart der Hamburger Senatsvertreter und der Spitzen der preußiſchen Provinz=
behörden
feierlich eingeweiht. Bürgermeiſter Dr. Peterſen (Hamburg) übernahm die neue Brücke
und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen möge, noch viele neue gute und feſte Brücken
zwiſchen Preußen und Hamburg zu ſchlagen. Unſer Bild zeigt die Feſtgäſte beim Verlaſſen des
Nordtores.
Weihe der größlen deutſchen Sprungſchanze.

Der erſte Sprung von der neuen Schanze in Johanngeorgenſtadt.
Die ſchöne Sprungſchanze in Johanngeorgenſtadt am Schwarzwaſſer im Erzgebirge ſtellt in ihren
Ausmaßen die größte Sprungſchanze Deutſchlands dar.
Sechs Tage ununkerbrechen in der Luft.
Sämtliche Dauerflugrekorde geſchlagen.

Die Piloten der Queſtion Mark.
Vergleiche hierzu das Tankbild in der geſtrigen Nummer.

Reich und Ausland.
35 Gemälde geſtohlen.
Frankfurt a. M. Aus einem Atelier wurden
etwa 35 Oelgemälde Landſchaften, Stilleben, Ski=
hütten
, Flieder, Städteanſichten und ein Gemälde,
den Heiligen Sebaſtian darſtellend, uſw. ge=
ſtohlen
. Die Stüche tragen zum größten Teil die
Signatur Köhler, Stuttgart und hoben einen Geſamt=
wert
von ungefähr 5000 Mark.
35 Sportunfälle in zwei Tagen im Taunus.
Bad Homburg. Die Arbeitsgemeinſchaft der
Sanitätskolonnen vom Roten Kr. uz der Kreiſe Ober=
taunus
und Uſingen fand am letzten Samstag und
Sonntag im Sportgebiet des Taunus reichlich Arbeit.
Nicht weniger als 35 Verunglückten hatte ſie die erſte
Hilfe zu leiſten, worunter 12 mittelſchwere und ſieben
ſchwere Unfälle waren. Unter den ſchwerer Ver=
letzten
hatten fünf Beinbrüche und je einer einen
Armbruch und Gehirnerſchütterung erlitten. Einer
der Verletzten mußte in das Frankfurter Marien=
krankenhaus
überführt werden. Von den Winter=
ſportlein
wird beſonders gerühmt, daß die Mitglie=
der
der Arbeitsg meinſchaft, deren Patrowillen über=
all
u Sportgebiet anzutreffen ſind, auch bereitwilligſt
Auskünfte über Sport= und Wegeverhältiſſe geben.
Der Gemäldediebſtahl auf der Cadolzburg
vor Gericht.
Fürth. Geſtern vormittag begam vor dem
erweiterten Schöffengericht Fürth der Prozeß gegen
die ſieben Perſonen, die an dm im Frühjahr 1928
ve übten Einbruch in das hiſtoriſche Schloß Cadolz=
burg
beteiligt waren. Angeklagt ſind der Kunſthänd=
ler
Fricdrich Wilholm Lippmann, ein Sohn des Di=
rektors
der Berliner Muſeen, Geheimras Friedrich
Lippmann, der Kunſthändler Auguſt Mayer, Armim
Schmidt, Kaufmann Graſke, Kaufmann Hewmann
Zahn, Kaufmann Günther Breitfeld und die ver=
witwete
Zimmervermieterin Flor: Schwarz, ſämtlich
aus Berlin. Die Beſchuſdigten ſind außer Frau
Schwarz alle vo.beſtraft. Graſke hat ſchon mehr als
zehn Jahre Zuchthaus und Gefängnis verbüßt.
Mayer hatte im Jahre 1926 von der Exiſtemz zweier
hölzerner, beiderſeits bemalter Altarflügel Kenmtnis
erhalten. Sie wurden einem Schüler Albrecht
Dürers, teilweiſe ſogar dem Meiſter Grünewald, zut=
geſchrieben
. Maher beſchloß, zuſammen mit ſeinen
Freunden Lippmann und Schmmidt ſich die Gemälde
durch Diebſtahl anzueignen und ſie in Amerika teuer
zu verkaufen. Zur Ausführung des Eimbruchs in die
Burg wu.de der als Berufseinbrechtr bekkannte
Graſke gedungen, der Zahn und Breitfeld zu ſeiner
Unterſtützung heranzog. Die drei führten dann am
19. Februar 1928, abends, gegen eine Vergütung von
4000 Mavk den Einbruch aus, ohne dabei bemerkt zu
werden.
Ein Telephoniſt mit 5000 Mark flüchtig.
Dortmund. Der bei der Dovdmunder Weſt=
falenhalle
als Telephoniſt beſchäftigte Hugo Kronen=
berg
iſt mit 5000 Mark, die er am Montag bei der
Poſt einzahlen ſollte, flüchtig. Es wird vermitet,
daß er ſich mit dem Gelde nach Köhn begeben hat,
von wo er vor einigen Monaten mit ſeinen Eltern
nach hier kam.
Unfälle im Bergbau.
Eſſen. Durch Zubruchgehen einer Strecke wur=
ben
auf der Zeche Madthias Stinnes zwei Berg=
beute
verſchüttet. Nach längern Bergungsarbeiten
konnten die beiden Bergleute gerettet werden, doch
haben ſie ſo ſchwere Verletzungen davongetragen,
daß ſie dem Krankenhaus überwieſen werdem wußten.
In einem Herner Bergwerksbetrieb geriet ebenfalls
ein Heuer unter abfallendes Geſtein, wodurch er ſo
ſchwer veuletzt wurde, daß er im Bevgmanns=Heim
in Bochurm ſtavb.
Schweres Straßenbahnunglück bei Leipzig.
Leipzig. Diensrag früh ereignete ſich infolge
des hier herrſchenden dichten Nebels auf der einglei=
ſigen
Strecke der Straßenbahnlinie 4, in der Rieſaer
Straße, zwiſchen Paunesdorf und Engelsdorf, ein
ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Straßenbahn=
zügen
, unſd zwar einem von der Stadt koymenden
Zug mit zwei Anhängerwagen und einem von Engels=
dorf
kowmenden Zug mit einem Amhänger. Beide
Triebwagen wunden etwa einen holben Meter inein=
andergefahren
. Der Hinterperron des von der Stadt
kommenden Triobwagens wurde von dem hinter ihm
fahrenden Anhänger eingedrückt. Die gemaue Zahl
der Verletzten ſtiht noch nicht feſt. Man glaubt, daß
zehn Pevſonen verletzt wurden, davon fünf ſchwer.
Die Schwevverletzten wurden von einem Privatauto
nach dem Krankenhaus gebracht, während die leichter
Verletzten von dem Rettungswagen der Feuerwehr
aufgenommen wurden. Der von Engelsdorf kom=
mende
Wagenzuig hatte an einer Weiche, ein War=
mungsſignal
überfahren, wodurch der Unfall herbei=
geführt
worden iſt. Der Wagenfiihrer war bei der
Abfahrt i Engelsdorf auf die große Gefahr auf=
merkſam
gemacht worden, die der herrſchende dichte
Nebel für den Verkehr bildete. Es war ihm zur
Pflicht gemacht worden, beſonders vorſichtig zu
fahren. Wie ſich das Unglück trotzdem ereionen konnte,
iſt noch nicht feſtgeſtellt worden, da die Wagenführer
der beiden Züge ſchwer verletzt im Krankenhaus lie=
gen
und noch nicht vernehmungsfähig ſind. Der Sach=
ſchaden
iſt relativ gering.
Ein elfjähriger Junge vor den Augen der
Mutter ertrunken.
Calbe. Eine erſchütternde Tragödie ſpielte
ſich mitten in der Stadt ab. Ein elfjähriger Junge,
der damit beſchäftigt war, Eisſchollen an der Saale
ans Land zu zichen, glitt plötzlich aus und wurde
von den Fluten fortgeſchwenmnt. Als die Mutter des
Knobon den Davontreibenden ſah, ſtürzte ſie ſich ohme
Verzug ins Waſſer, um ihn zu revten. Eine Eisſcholle
perhinderte ſie daran, den Sohn zu ergreifen, der vor
ihren Augen ertrank.
e Mutter konnte noch im letz=
ten
Augenblick gerettet werden; ſie liegt ſchwerkrank
darnioder.
Schmuckdiebſtahl in Dresden.
Dresden. Seit Dezember iſt aus dem Villen=
haushalt
des Geheimen Kommerzienrats Weißen=
berger
in Dresden der in den 40er Jahren ſtehende
Diener Hons Berndt verſchwunden und mit ihm ver=
ſchiedene
, zum Teil recht koſübare Schmuchſachen. So
werden goldene Uhren, darunter eine im Werte von
weit über 10 000 Mark, ferner mit Brillonten be=
ſetzte
Manſchettenknöpfe, vergoldete Tiſchbeſteike und
andere Sachen vermäßt. Der Wert der geſtohlenen
Gegenſtände wird auf über 30 000 Mark geſchätzt. Der
verſchwundene Diener hat ſich als aus Berlin gebür=
tig
bezeichmet. Er ſoll ſchon früher gleiche Straftaten
begangen haben.

Ein fünffacher Lebensretter.
Kaſſel. Der bekannte Kaſſeler Mittel= und
Langſtreckenläufer Hermann Walpert erhielt die Ret=
vungsmebaille
, da er nach dem Kriege fünf Menſchen,
faſt ſtets unter Einſetzung ſeines Lebens, vom Tode
des Ertrimkens gerettet hat.

Mit dem Fallſchirm aus einem brennenden
Flugzeug gerettet.
Paris. Nach einer Meldung aus Chartres fing
ein Privatflugzeug Feuer. Der Flieger, der leichte
Brandwunden an den Händen davontrug, konnte ſich
mit ſeinem Fallſchirm retten.

Nummer

Großfeuer.
Gilſerberg. Sonntag abend, gegen gil
brach in dem Anweſen des Landwirts Riebling
feuer aus, das ſich mit ſo raſender Schnelligkein
breitete, daß ſämtliche Wirtſchaftsgebäude mmiicdt
den Vorräten ausbrannten. Das Wohnhaus
ſchwer beſchädigt. Die Ortsfeuerwehr ſtand
raſenden Element vollkommen machtlos gegenümg,
daß die Kaſſeler Berufsfeuerwehr alarmiert wiu
mußte. Der Schaden iſt durch Verſicherung add. Mu
1W
Im Schneegeſtöber mit dem Motorrad tüu m
verunglückt.
Frielendorf. Als der Motorradfahre=
auts
Frielendorf abends nach Hauſe fuhr, übern
ihn auf der Landſtraße ein Schneegeſtöber, wol=
der
Lichtkegel ſeiner Motorrodlampe nicht weit 199
drang und ihm die Sicht erſchwerte. Plötzlich /Mau
ein Fuhrwerk auf, und Heß konnte den Zuſa:;mpſchal
ſtoß nicht mehr vermeiden. Trotz ſofortiger /plbie
führung ins Krankenhaus erlag er ſeinen dm zM71icht
Zuſammenſtoß erlittenen ſchweren Verletzungarn jur und
Doppelter Todesfall durch Kohlenoxydgo
Freiberg (Sachſen). Montag wurde, m
verſchloſſenen Wohnung der Obernhauſer Strag=
dort
zur Untermiete wohnend’s Ehepaar ton
gefunden. Es dürfte Unglücksfall durch Kohle=
gasvergiftung
vorliegen, das einem zu früh gergpehen
ſenen Ofen entſtrömt war. Spuren eines Spparin
ſamen Todes waren nicht vorhanden.
Verein Immertreu aufgelöſt.
Berlin. Der Poliz ipräſident von Berlfi
wie Berliner Blätter melden, im Anſchluß og
ſkandalöſen Vorgänge am Schleſiſchen Bahnhr.
Mitglieder organiſierter Verbrechervereine das:40
15f
ſammlungslokal der Hamburger Zimmerleu:
ſtürmt haben, die Vereine Immertreu und Ab/e
den auf Grund des Paragraphen 2 des Verdwwut
geſetzes für das Deutſche Reich vom 19. Apriä urrnng
aufgelöſt. Die Auflöſung erfolgte, weil der AFshei
der Vereine den Strafgeſetzen zuwiderläuft, wmo
Sturm auf dem Schwarzen Meer. HEi
Kowno. Aus Moskau wird gemeldet, Ei/l
Schwarzen Meer ein ſtarker Sturm herrſcht1
Verbindungen zwiſchen Odeſſa und Sebaſtope
unterbrochen. Die Sowjetregierung hat vemu
daß die in Odeſſa anweſenden ausländiſchen 24
den Hafen veilaſſen. Die Sowjet= Funkſtar=
fangen
von den Schiffen, die ſich auf de
befinden, S.O.S.=Rufe auf. Eine große Fiſch.
tille, die am Somstag abend Od’ſſa verlaſſen
wird vermißt.
Eine Inſel ins Meer verſunken?
Oslo. Das Expeditionsſchiff Norwegiau
im Dezember 1927 die Bouvet=Inſel beſetzte un
wieder im Südmeer befindet, teilte durch Fum.
daß die Dhompſon=Inſel, eine kleine Inſel, de
England zuſammen mit der Bouvet=Inſel Nor
übertragen wo din ſei, nicht zu finden iſt, trri
rigen Suchens an der Stelle, wo die Inſdl
ſoll.
Erdſtöße in Marokko.
London. Nach Meldungen aus Fez imn)
rokko, wurden dort am Mondag Evderſchütterr.
verſpürt, die 15 Sekunden andauerten. Der
ſchwere Stoß wurde von einer Reihe leichterer.9
ſchütterungen abgelöſt. Ueber den angerichteten
den fehlen noch nähere Berichte.
Queſtion Mark knapp einer Kataſtrou)
entgangen.
New York. Das Flugzeug Queſtion A
befand ſich am Montag noch immer in da
Einmal entging es knapp einer Kataſtrophe, a.
Hilfsflugzeug während der Auffüllung der=
in
ein Luftloch geriet und mehrere Meter g=
Vulkanausbruch in Chile.
New York. Nach Meldungen aus Scrill
de Chile iſt in der Provinz Alanquuihue (Ch
Montag früh ein heftiger Vulkanausbruch ei
Drei Krater des Vulkans Calbuco werfen ſe:
Uhr morgens rieſige Lavamaſſen aus. Die
Tätigkeit des Vulkans iſt von Erdbeben be=
Die Ginte iſt auf weite Strecken zerſtört. Die
liegt teilweiſe zehn Meter hoch. An mehrererns
len brachen heiße Quellen aus, durch die vien!
getötet wurde. Die Ginohner haben ihre O
ten panikartig verlaſſen. Man befürchtet, de
Unglück auch Menſchenopfer gefordert hat. Hi
ſind unterwegs. Der Calbuca liegt om Go=
Acud. Er iſt wand 1700 Meter hoch; an ſeiner0
liegt eine von etwa 2500 Menſchen bewohnte,
namige Stadt.
Neuartige Kraftwagen=Garage.
In Chicago wird, wie die V. D.J.=Nack50
melden, in einem 75 Stochwerke hohen Tur1
Wacker Drive eine fünfundzwangigſtöckige Kraft 1
Garage eingebaut, die nach Plänen des Er i0
B. B. Bolhewa, Detroit, die Form von Paterg
werken erhalten ſoll. Dieſe Bauart iſt insbef
für das Abſtellen von Kraftwagen in den
Großſtadtgebicten beſtimmt, in denen keine Paa9
geſchaffen werden können, und ſie iſt ſo eige
daß man wuf das Ergebnis dieſes erſten Ve
mit einer ſolchen Amlage geſpannt ſein dar!
Anlage ſoll 20 Schächte von 25 Stochwerken H1/
halten. Dieſe Schächte werden durch Betonwär
tremnt und mit ſtählernen Käſten gefüllt, die
übereinander geſchichtet werden, zwiſchen Füh4
ſchienen laufen und ſo groß ſind, daß ſie den ge
normalen Kraftwagen aufnehmen können. Je
Schächte nebeneinonder ſollen wie die beiden En
eines Paternoſterwerkes zuſammcnarbeiten. 2
trieb erfolgt hydraulich. Der oben oder unten d.
mende Kaſten wird ſelbſtverſtändlich wagrech
dem benachbarten Schacht verſchoben und läuf:
in der enrgegengeſetzten Richtung weiter. J
Ruheſtellung gleichen ſich die Gewichte der
Stränge ſelbſttätg aus. Um den Aufzug in V
zu ſetzen, führt der Beſitzer einer Garage
Schlüſſel in die dafür beſtimmte Schaltvorr
ein. Der Aufzug ſetzt ſich dann in Bewegurd)
bleibt erſt ſtehen, wenn der zu dem Schlüſſel geſl
Kaſten unten angelangt iſt. Darauf öffnet ſi,
Tor ſelbſttätg und der Wagen kann aus= ode
fahren. In der ganzen Anlage ſollen 1080
wagen untergebracht werden. Da man für jeder
zug eine beſondere Zufahrt anbringt, ſo kam m.
viele Kraſtwagen gleichzeitig entnehmen ode
wahren, wie Aufzüge vorhanden ſind. Der
ſonſt novwendige Platz für Auffahrtsrampen,
ſchendecken uſw. wird geſpart. Die Maſchinenn
wird, ſo bemeſſen, daß das Herausbringen
Wagens aus dem oberſten Stochwerk 216 Sem
dauert.

[ ][  ][ ]

mmer 9

Tegiſſickard, der Manager des modernen Boxens.
Cochyy Goldgräber, Spieler und Millionenverdiener. Wie
Temyſiikard den erſten Boxkampf managte. Einkünfte von
300 Dollar bis 12 Millionen Dollar.

Mittwoch, den 9. Januar 1929

Geite 11

f. Tex Rickard, der Boxmanager Dempſeys und Veran=

ſtalut dees gewaltigſten Kampfes der Welt, der zwiſchen Dempſey
undchenney Tunney ausgetragen wurde, iſt an den Folgen einer
Win Blüuarmoperation geſtorben. Er war ein Mann, der den Sinn
ſeinmBeit vorzüglich erfaßt hatte, denn er verſtand es, aus den
Leämſchhaften ſeiner Mitbürger ein Millionenvermögen zu ge=
ſtahut
. Seine Laufbahn war von echt amerikaniſcher Abenteuer=
lichge
Er war in ſeiner Jugend Cowboy. Sein phantaſtiſcher
Geſsſiher ſtrebte danach, überall in der Welt ſein Glück zu ver=
ſuggh
lind wo es irgendwas zu verdienen gab, war Tex Rickard
dahhah eichgültig, ob es die Goldfelder von Klondyke waren, oder
dierk ſül=lhöllen der Vorſtädte von Chicago. Die ganze Abenteuer=
lichſtr
eines Lebens hat wohl noch niemals ein Menſch erforſcht,
unudicle Jahre ſeiner Vergangenheit bedeckt er mit Schweigen.
KonſchEg ſeute intereſſant zu erfahren, wie er auf den Gedanken
9übeunſ EManager des Boxſports zu werden. Schon als er Gold=
gräfl
war, ſah er, daß ſeine Arbeitsgenoſſen keinem Sport mehr
Imſuſe entgegenbrachten, als dem Boxen. Er ſelbſt war in
ſeizm Fugend mehrere Monate als Athlet tätig, ſodaß er von
Sdeun eetzen des Boxkampfes eine kleine Ahnung hatte. Er ver=
anyſtece
nun hier in der Goldgräberſtadt zwiſchen den beiden
befiſtAtoxern einen Kampf und erhob Eintrittsgelder von 1 Doll.
aufnei Diche ſgen Einnahmen, die er auf dieſe ſinnreiche Weiſe erzielte,
betüver: 300 Dollar, die er mit den beiden Kämpfern teilte. Er
erzyätt, daß dieſes Geld ihm damals eine ungeheure Freude
MAbeuret habe, vielleicht mehr, als ſpäter die Millioneneinnahmen,
Rme dietz; bei ſeinen gewaltigen Unternehmungen erzielte. Das
0 großz) Los zog er, als er der Manager von Dempſey wurde,

Tex Rickard hatte den Mut und gewann Millionen dabei. Seine
Geſamteinnahmen aus Boxkämpfen ſollen ſich auf 12 Millionen
Dollar belaufen. Er iſt auf dieſe Weiſe der großzügige Organi=
ſator
des modernen Boxſports Amerikas und der ganzen Welt
geworden.

i deuctzmit dem Wachſen des Ruhmes des ehemaligen Weltmeiſters,
2 Ewuu

rum
te, m
beit
zumd
von
arzen A. Tug
2 genit geig
um RS4
et-

ſgen, auch ſeine Einnahmen und es iſt noch in aller Erinne=
wie
er bei dem letzten großen Entſcheidungskampf an die
Boxer Tunney und Dempſey insgeſamt die rieſige Summe
m7ü0 000 Dollar bezahlen konnte, von denen der Sieger
ſtei 450 000 und den Reſt Dempſey erhielt. Niemand hätte
gt ſelbſt dieſen beiden gewaltigen Boxkämpfern ſo große
arn zu verſprechen, da dies damals als Wahnſinn erſchien.

Tex Rickard.
Verbrechervereine in China.
Nicht nur Berlin, auch China hat ſeine Verbrechervereine. Wenn
dort im Fernew Oſten auch nicht Smoking und Zylinder zur allgemeinen
üblichen Vereinstracht gehören, ſo wird von einigen männlichen und
weiblichen Mitgliedern der Vereine doch europäiſche Geſellſchaftskledung
getragen, um die Gelegenheiten zum gebräuchlichſten und ertragreichſten
Verbrechen, der Menſchenentführung zwecks Erpreſſung von Löſegeldern,
auszubaldowein. Zu dieſem Zweck verkehren nämlich die anſehnlichſten
Mitglieder des Verbrechervereins, der Kidnappers, in der großen Ge=
ſellſchaft
, um ſich über die Lebensgewohnheiten ihrer reichen Opfer zu
unterr chten. Während die Berliner Vereine ſich in der Hauptſache durch
die Beiträge ihrer Mitglieder finanzieren, ſind die chineſichen Verbrecher=
Organiſationen, nach dem Muſter nichtiger Geſchäftsbetriebe aufgezogen
mir Kapital, Direktoren, Geſchäftsführern und Angeſtellten. Die Lon=

doner Times wiſſen zu berichten, daß ſogar Geldverleiher den Ver=
brechern
das erforderliche Kapital zur Finanzierung ihrer Unternehmen
vorſtrecken, da ſie ſicher ſind, daß ſie nach glücklicher Transaktion über
das Doppelte der geliehenen Summe zurickerhalten. Die Verſchleppung
eines Menſchen erfordert nämlich zeitraubendere und koſtſpieligere Vor=
bereitungen
wie ein gewöhnlicher, bewaffneter Ueberfall. Das ſtandes=
gemäße
Auftreten in der großen Geſellſchaft koſtet naturgemäß Geld,
viel Geld. Dann muß ein Haus gefunden, gemietet und geraume Zeit
vor Begehung des Verbrechens bezogen werden, in dem der Entführte
gefangen gehalten werden kann. Man braucht Agenten, um die Be=
wegungen
der Polizei auszukundſchaften und zu beobachten.
Die Geſchäftsunkoſten ſind, teilweiſe recht erheblich, das Riſiko
der Geldgeber iſt dementſprechend groß, ſo daß die oben erwähnte Höhe
der Zinſen gerechtfertigt erſcheint. Kürzlich erhielt ein von der Polizei
aus den Händen der Kidwappers geretteter Mann einen Brief, in dem
er gebeten wurde, doch wewigſtens die 10 000 Silberdollar (über 20000
RM.) zu erſetzen, die die Vorbereitungen ſeiner Verſchleppung gekoſtet
hätten und die man dank der Wachſamkeit der Polizei eingebüßt habe.
Wie die Oſtaſiatiſche Rundſchau im erſten Heft 1929 mitteilt, hat die
Nankingregierung ein Geſetz erlaſſen, das alle Kidnappers ſowie die
Perſonen, die den Verbrecher=Opganiſationen durch Gewährung von
Unterkunft, Beförderung von Drohbriefen, Verbergen oder gar Flucht=
begüinſtigung
Vorſchub leiſten, mit der Todesſtrafe bedroht. Die chine=
ſiſchen
Verbrecher haben es alſo nicht ſo gut wie ihre Berliner Kollegen.
Das Geſetz beſtimmt ferner, daß jeder Vermieter von Räumlichkeiten
und Häuſern verpflichtet iſt, ſich über die Mieter genau zu orientieren,
ihr Tun und Treiben zu überwachen und beim geringſten Verdacht der
Polizei Mirtteilungen zu machen. Geldprämien werden den Petſonen
verſprochen, die durch geeignete Mitteilungen die Feſtnahme von Kid=
nappers
durch die Polizei ermöglichen. Schließlich bedroht das Geſetz
alle Bezirksamtsleute, Militär= und Polizeiverwaltungen mit der Todes=
ſtrafe
, die auf eine Anzeige hin nicht ſofort die nötigen Schritte zur Er=
greifung
der Räuber einleiten und für den Schutz bedrohter Einwohner
ſorgen. Wem es den Behörden nicht innerhalb einer Zeit von 14
Tagen vom Tage der Anzeige ab gelingt, die Kidnappers dingfeſt zu
wachen, ſo ſetzen ſich die verantwortlichen Beamten ihrer Beſtrafung und
Dienſtentkaſſung aus. Die Organe der öffentlichen Ordnung und Sicher=
heit
ſind durch dieſes drakoniſche, aber ſicherlich ſachgemäße Geſetz zwiſchen
Sehlla und Charybdis gebracht. Schon mancher pflichttreue Polizei=
beamte
, dem die Feſtnahme von Kidnappers gelang, wurde ein Opfer
der Kameraden des Verbrechers: eine Kugel ſtreckte ihn nieder oder er
verſchwand auf geheimnisvolle Weiſe. Der Kumpf der Polizei gegen
das Verbrechertum wird ferner genau wie in Berlin dadurch er=
ſchwert
, daß die Verbrecher nicht nur die Leute, die gegen ſie ausſagen,
ſondern auch deren Angehörige mit den grauſamſten Strafen bedrohen.
Die Times erzählen, daß es kürzlich gelang, einen der geſchäfts=
tüchtigſten
und verwegenſten Direktoren zu faſſen. Als dieſer vor dem
Richter mit ſeinen gefangenen Helfershelfern konfrontiert und von dieſen
beſchuldigt wurde, ſtrafte er ſie Lügen und erinnerte ſie daran, daß ihre
Familien noch in Shigoſhing, der Heimatſtadt des Direktors, lebten.
Dieſe Bemerkung ſchloß auch dem Mutigſten den Mund.

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[ ][  ][ ]

Geite 12

Mittwoch, den 9. Januar 1929

Nummer

Sport, Spiel und Turnen.

Eine Erklärung des Vorſihenden des Reichs=
ausſchuſſes
für Leibesübungen.
Berlin, 8. Januar.
Zu der Veröffentlichung der Studentenſchaft der Deutſchen
Hochſchule für Leibesübungen ſendet uns der 1. Vorſitzende des
Deutſchen Reichsausſchuſſes und Vorſitzende des Kuratoriums der
Hochſchule, Staatsſekretar Dr. Lewald, folgende Erklärung: Die
Studentenſchaft geht davon aus, daß zur Beſeitigung von ihr be=
haupteter
Uebelſtände als Ziel die Verſtaatlichung der Hochſchule
anzuſtreben und daß es für Hochſchulleitung und Studentenſchaft
die erſte Pflicht ſei, dieſem Problem endlich einmal ernſtlich näher
zu treten.
Hierzu iſt folgendes zu bemerken: Die Verhandlungen wegen
Anerkennung der Diplomzeugniſſe der Hochſchule und Erteilung
ſtaatlicher Lehrberechtigung ſind ſeit Begründung der Hochſchule
immer wieder mit der preußiſchen Unterrichtsverwaltung geführt
und kurz vor befriedigender Regelung durch den Streik der Stu=
dentenſchaft
unterbrochen worden. Angeſichts der Aufgaben der
Hochſchule für die freie Turn= und Sportbewegung kann eine reine
Verſtaatlichung nicht angeſtrebt werden. Die Hochſchule beſitzt
Reichsgeltung und iſt bisher ganz überwiegend aus Reichsmitteln
zur Erfüllung ihrer Aufgaben in Stand geſetzt. In einer vor
Jahren den zuſtändigen Reichs= und preußiſchen Miniſterien vor=
gelegten
Denkſchrift war die Vereinigung der Deutſchen Hochſchule
ür Leibesübungen mit der preußiſchen Hochſchule und mit dem
Inſtitut für Leibesübungen der Berliner Univerſität in Form
einer Stiftung unter Teilnahme von Reich, Staat. Stadt. Univer=
ſität
, den großen Wirtſchaftskörpern und den im Deutſchen Reichs=
ausſchuß
zuſammengeſchloſſenen Turn= und Sportverbänden in
Vorſchlag gebracht. Noch heute dürfte dies der Weg ſein, der zu
einer vom Deutſchen Reichsausſchuß erſtrebten endgültigen Löſung
der in der Hochſchule verkörperten vielſeitigen Ziele und Auf=
gaben
führen würde.

Fechken.
Fechlausſchuß=Tagung der 2. T.

kämpfe für Damen veranſtaltet werden. Termin und Ort für die
deutſchen Meiſterſchaften, die gemeinſam mit dem Deutſchen
Fechter=Bund ausgetragen werden, ſtehen noch nicht feſt. Die D. T.
will, um die Zahl der Teilnehmer nicht zu groß werden zu laſſen,
an den Deutſchen Fechter=Bund mit dem Vorſchlag herantreten
eine Teilnahme an den Meiſterſchaftskämpfen außer Wettbewerb
nicht zuzulaſſen. Zur Vertiefung der Ausbildungsarbeit werden
in der Deutſchen Turnſchule zwei Lehrgänge zur Ausbildung von
Fechtwarten und Vorfechtern vom 24. bis 29. Juni und vom 29
Juli bis 3. Auguſt abgehalten. Die Leitung der Kurſe übernimmt

die im Fechtſport führend ſind umfaſſen. Der Mangel an geeig=
neten
Berufstrainern veranlaßt die D. T., da weder aus Italien
noch aus Oeſterreich geeignete Leute zur Verfügung ſtehen, aus
eigenen Reihen Fechtmeiſter auszubilden.

Gaßont..

Aenderungen für den 13. Januar.
Die Termine für den 13. Januar mußten bei den Troſtrunden=
ſpielen
der Gruppe Südoſt noch einmal umgeſtellt werden. In
dieſer Gruppe werden nun am 13. Januar die folgenden Spiele
ausgetragen:
In Stuttgart: Stuttgarter KickersMünchen 1860.
In Karlsruhe: Phönix KarlsruheFreiburger F. C.
In Nürnberg: A. S. V. NürnbergV. f. B. Stuttgart.
In Augsburg: Schwaben AugsburgSp. Vg. Fürth.
In der Troſtrunde Gruppe Nordweſt werden am 13.
Januar auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine die folgenden
Spiele ausgetragen: Saar 05 SaarbrückenV. f. R. Mannheim,
V. f. L. Neu=IſenburgS. V. Waldhof. Union Niederrad=
Mainz 05.
Ringen.
P. Sp. V. Darmſtadt (B=Mannſchaft)Kraftſporwerein Hetzbach i. O.
Die B=Ringermannſchaft des P. Sp.V. weilte am vevgangenen Sonn=
tag
beim Kraftſportverein Hetzbach und konnte erſtmalig mit Be=
ſetzung
aller Gewichtsklaſſen antretend einen ſchönen Erfolg er=
ringen
. Sie gewann den Vorkampf wit 17:3 Punkten und den ſofort
anſchließenden Rückkampf mit 11:8 Punkten. Die Mannſchaft hat nun
ſelbſt die Auswirkungen des ſeitherigen Trainings geſehen und wird
unter Beibehaltung desſelben in der Zukunft beſtimnt noch weitere
ſchöne Erfolge verbuchen dürfen.

Lubwig Haymann, der beutſche Schwergewihtsmeiſter, wurde bei
den Kölner Boxkämpfen am Montag abend von dem rieſigen argentini=
ſehen
Neger Epifanio Jslas in der 4. Runde k.o. geſchlagen.
Der Berliner Schlittſchuh=Club gewann als Abſchluß ſeiner Reiſe
durch die Schweiz ein Eishockeyturnier in Chamonig.
Beim Berliner Sechstagerennen lagen nach 91 Stunden wieder
Kroſchel/Junge allein an der Spitze.
Paavo Nurmi hat ſich in Amerika endlich etwos deutlicher aus=
geſprohen
. Er wird nicht zum Berufsſport übengehen, ſondern im Auf=
trage
einer fimniſchen Automobilfabuik die amerikaniſche Induſtrie ſtndie=
ren
und ein Jahr lang drüben bleiben.
Sera Martin will in Nizza über 500 Meter einen neuen Weltrekord
lauffen.
Rundfunkprogramme.
Frankfurk.
Mittwoch, 9. Jan. 6.30: Gymnaſtik. O 12.45: Schulfunk.
Schulrat Schwarzhaupt: Der Abgeordnete, ſeine Fraktion und die
Fraktionen untereinander. O 13.15: Schallplatten. O 15.05: Stunde
der Jugend. Rektor Wehrhan: Wie die Stadt Bremen entſtand,
und andere Geſchichten. o 15.55: Hausfrauendienſt. O 16.35:
Konzert des Funkorch.: Operettenmuſik. o 18.10: Bücherſtunde.
18.30: Kaſſel: Ratſchläge für Mutter und Kind. O 18.45:

Slukigark.
Mittwoch, 9. Jan. 10.30: Schallplatten. O 12.15: Schallpla=u
O 15: Kinderſtunde. Tante Gretle, Fred Höger. Funkorch,
Joſef Ernſt: Briefmarkenkunde für die Zugend. o 16.35: m
mittagskonzert. O 18.15: Dr. Schneider: Reiſe durch Dalma
O 18.45: Prof. Dr. Sapper: Meine Reiſe 1927/28 nach
und Mittelamerika. O 19.15: Konzert. Ate Tanzmuſik. 1S
Engliſch. O 20.15: Marſchmuſik. Von Mozart bis Hmdemt
Mozart: Marſch in Cdur. Dort vergiß leiſes Flehe
Figaros Hochzeit,
Beethoven: Marſch aus Fidelio; Türkrſt
Marſch, aus Die Ruinen von Athen
Schubert: Zwei Mil
märſche, in D=dur und G=dur. Weber: Marſch zu Sch=
t‟
Mendelsſohn: Hochzeitsmarſch aus
Märchen Turand
mernachtstraum Ber lioz: Ungariſcher Marſch.
Bizet: M.
der Soldaten; Torero ied, aus Carmen
Verdi: Triunn
marſch aus Aida‟. Tſchaitowsky: Siawiſcher Marſch. Ro
Pavane zum Gedächtnis einer In antin. Wolf: Der Tamben=
Fußreiſe;
r Muſilant. Proko ieff: Marſch aus Liebe zu
drei Oran=
Strawinsky: Marſch für kleines Orcheſter.
Hindemith: Marſch für Holzbläſer. Anſchl.: Nachrichten,
Berlin.
Mittwoch, 9. Jan. 15.30: Heoda Weſtenberger: Zwiſchen Bryn
und Ehe. o 16: Dr. Zucker: Die Weſensart des ameritantünegg
Stinos. O 16.30: Leſſing=Stunde für die Jugend. Einleitende W.;jar
Hans Kaſka. o 17.30: Unterhaltungsmu ik. Kapelle Eugen Sonxruzn
19: Dr. Ul:mann: Wie helfen Stadt und Staat den werde t
Müttern? o 19.30: Prof. Kruſe: Einführung zu dem nachfoige d
Sende=Spiel. O 20: Sendeſpiel: Manandra. Oper in drei Tufr
von Ferdin. Janen. Muſik von H. Kaun. Leitung: C. Bronsa/i
Perſ: Adraſt, Satthalter von Aegypten; Menandra, Philv oxxin
Cyrill, Erzbiſchof=Patriarch; Helamon, Günſtling Cyrills; Pallal. ud.
berühmter Dichter Alexandriens; Zoe Menandras Vertraute:
Sklavin; Wulf, Goderich, Heerführer der Goten; Sklaven; M
Garde des Präfetten und Volk; Schüer und Schülerinnen Me
dras. Ort der Handlung: Aexandrien 415 n. Chr. o An=
Tagesnachrichten. O Danach: Tanzmu,ik. Kapelle Marek Weberz, Fo//
Deutſche Welle. Mittwoch, 9. Jan. 10.15: Berlin: Nachri.7,/0
O 12: Min.=Dir. Brandenburg: Eindrücke von den Fahrten des
ſchiffes Graf Zeppelin nach Amerika und von dort nach Eur
13.30: Berlin: Nachrichten. O 13.45: Bi.dfunkverſuche. o 1.0
Kindertheater: Dornröschen O 15.30: Wetter und Börſe. o 1
Frauenſtunde. Lil: Fahlberg: Karpfen und Schleie der Tafel uI!
O 16: Annemarie Pal at=Hartleben: Erziehungsberatung o 1.
Hamburg: Lieder mit ob igaten Inſtrumenten geſungen von Elezil
Sadowska o 17.30: Dr. Hickmann: Machtfämpfe am internation
Gummimarkt O 18: Dichterſtunde. Anton Wildgans. Einieirhi=
Dr. Birkenfeld O 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene. o
ing. Guttwein: Werimeiſterlehrgang: Arbeitslehre. O 19.20:
Dr. Mersmann: Einführung in das Verſtehen von Muſik. o 1.7
Prof. Dr. Mersmann: Einführung zu nuchf. Sende piel M.
dra‟. 20: Berlin: Sendeſpiel: Menandra. Oper in drei Zu
von Hugo Kaun O. Anſchl.: Preſſenachrichten. O. Danach: u
muſik Kapelle Marek Weher.

Stenographie. O 19.15: Prof. Drevermann: Ein Senckenberg=
Jahr. 19.30: Franzöſiſche Literatur. O 19.45: Franzöſiſch. O 20.15:
Humor und Tragik der Zeit. Ha enclever: Die Todesanzeige.
Wildgans: Sträf inge. Cſokor: Geld. Barthel: Die armen
Leute. Lerſch: Ein Kamerad. Wolker: Ballade von den
Augen des Heizers. Capek=Chod: Die Rotationsmaſchine, Er=
zählung
. Brecht: Die Eienbahntruppe von Fort Donad.
Morgenſtern: Das Vermächtnis. Feuchtwanger: Aus Pep.
Mynona: Die Jungſrau als Zahnpulver. Tiger: Ehekrach.
Altenberg: Die Maus. Molnar: Armut. Vortragender: Dr.
Fortner. O 21.15: Violin=Konzert Alice Molnar. Mozart: Sonate
in D=dur. Bloch: Improvflation. Bartok: Rumäniſche Tänze.
Kodaly: Adagio, de Falla: Spaniſche Tänze.

RAPI4

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port: Dr. Eugen Buh
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bauu
Die Gegenwart, Dr. Herbert Nette; für den Inſerasenteil• Willv Kubls dndu
und Verlag L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Fär unverlangte Manu/kripte wird Garantie der Rückſendung nini übernomrr.)

Die heutige Nummer hat 16 Geiten.

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ſtrnmer 9

aute

B=
Mittwoch, den 9. Januar

iiglung und Dahrgent um die Oper A.:G.

Frankf urter Wirtſchaftsdienſt wird mitgeteilt, daß entgegen
gaat Dementis Verhandlungen zwecks Zuſammenarbeit der Opel
Rüffelsheim und der General Motors nun doch zum Abſchluß
Enar ſeien. Die Preſſeſtelle der Berliner General Motors erklärt
din Gerlichten keinerlei Stellung nehmen zu können. Dagegen er=
fühfhrle
Flvd. von Rüſſelsheimer Seite, daß auch dieſe Mitteilung
nichchuelles betreffe und damit vorläufig gegenſtandslos ſei. Be
ſrätſturd, daß die ſchon vor dem Kriege beſtandenen freundſchaftlichen
Be/
ogen der Opelwerke mit der amerikaniſchen Automobilinduſtrie
nachthn Kriege erneut aufgenommen und verſtärkt worden ſeien, was
audsrſbekannten gegenſeitigen Beſuchen auch hervorgehe. Wenn auch
bisſtite keinerlei feſte Kombination beſtehe, ſo ſeinen naturgemäß, wie
übrigen großen deutſchen Induſtriezweigen auch, Verſtändigun=
emn
er nationaler Art in der Automobilinduſtrie auf die Dauer not=
vema
)

und alſo auch für die Opelwerke als die größte deutſche Auto=
noſſhhif
gegeben. Wie dieſe Verſtändigungen ausfallen, könne heute
ſächatt überſehen werden, jedoch iſt ein Austauſch gegenſeitiger Er=
hfl
=gan nicht aus dem Bereiche der Möglickkeit. Was alſo die Zu=

sileirliglich einer Zuſammenarbeik bringe, könne heute noch nicht
ch werden. Daß tatſächlich noch keinerlei Abſprachen über
gih=gen Abtienaustauſch oder auch gemeinſame Produktion beſtün=
uh
: auch ſchon daraus hervor, daß die Opel A.=G. weiter an der
alen ung ihrer Einrichtungen, der Vereinfachung und Beſchränkung
türwenzahl arbeitet. Es ſcheint, als ob diesbezüglich ein größeres
. /Prrpltronspragramm in der Schwebe iſt und daß vielleicht hieraus
Marg adie Hüc iedenſten Gerüichte abzuleiten ſind. Im übrigen habe ſich ſchon
eitzſt ſitve Dezember bei den Opelwerken ein verſtärkter Abſatz bemerk
Deic, Abaulk murcht, was gegen frühere Jahre ein um etwa 1½ Monate frühe=
Dei Guitz nestl mietzen der Saiſon bedeutet.
durt zu

niverſuche
und Bärſe
eis der Au
Deratung
intar 5
Jans
hre.6

7
irkſchaftliche Rundſchau.

e Rückzahlung der Aufwertungshypotheken. Nach den Be=
nigen
au tiutſtü zgen des Auſwertungsgeſetzes ſind die auſgeſverteten
yäken den Aufwertungsgläubigern am 1. Januar 1932 zu=
üchßſuhlen
. In drei Jahren wird dann alſo eine Kapitalunnwäl=
eebe
urthprr ſich gehen, deren Ausmaß ſchon jetzt Vorbereitungen
Mun romllaſtig macht. Es halen daher, wie die V. Z. erfährt, im
Sende vu Reßltiſeſt:zmmiſterium Beſprechungen ſtattgefunden, die ſich außer
ver m ſainäytſangen der Grundbuchbereinigung mit den Problemen beſchäf=
Lu igyte ſsie der herannahende Rückzahlungstermin der Auſwer=
urnpgtwotheken
aufwirft. Beſchlüſſe ſpurden noch nicht geſaßt
Automobilfuſionen? In Ergänzung der Information, daß der
bre. Wiener Induſtrielle Präſident Caſtiglioni nach Berlin über=
ediſls
Wolle und ſich dort beſonders Automobilintereſſen zuwenden
ſderfahren wir noch, daß unter Mitwirkung und Einbeziehung
Saſſſüaris eine Fuſion dreier deutſcher Automobilfarmen zuſtande
ntühm) ſoll, worüber heute Verhandlungen in Berlin ſchweben. In
Zuſammenhang werden die N.A. G. (Nationale Automobil=
ſehirft
, Berlin) und die Adlerwerke, vorm. Heinrich Kleyer A.=G.
chutt a. M., genannt. Bei letzterer dürfte auch der Minoritäts=
ſ
944 Almbi Bud.) noch eine gewiſſe Rolle wegen der Zuſtimmung zu
viaxl haben. Wenn auch heute noch keine Verwaltungsäußerung dazu
ußenen war, ſo beſteht doch die Tatſache der heutigen Fuſiönsver=
hünzren
. Die dritte beteiligte Geſellſchaft wird vorerſt nicht ge=
tsGehnung
der Bergius=Geſellſchaften. Die Holzhydroſe A.=G.,
Gerg (Gruppe der Deutſchen Bergius A.=G.), will in Stettin ein
sön oſewerk mit einer Kapazität von 60 000 Tonnen Jahresproduk
wechten und verlangt dazu Subvenſionen vom Reich, Preußen
br: Stadt Stettin.
hallgeſellſchaft A.=G., Frankfurt a. M. In der Geneualverſamm=
n
welcher 39 Aktionäre 40,298 Mill. RM. Stammartien und
NMTI. RM. Vorzugsaktien vertraten; wurde, wie üblich, ohna jeg=
örterung
der Jahresabſchluß 1927/28 mit wieder 8 Prozent
jige genehmigt und anſtelle des durch Tod ausgeſchiedenen Dr.
Herr Franz Königs, Berlin=Anſterdam (Delbrück, Schickler
nnen in den Aufſichtsrat gewihlt.

Ma
Mrigilnokierungen.

elMetallnotierungen an der Londoner Börſe vom 8. Januar
ſch für Kupfer: (Tendenz: ruhig) Standard per Kaſſe 741
drei Monate 73731//8, Settl. Preis 74½, Elebtrolyt 78½
beſt ſelected 76½77½, ſtrong ſheets 102, Elektrowirebars
nir Zinn: (Tendenz; unregelmäßig) Standard per Kaſſe 226
x, drei Monate 225½2253, Settl. Preis 226, Banka (inoff.)

uhig) ausländ
txaits (inoff.) 228: f
ür Blei: (Tendenz:
222/4,, entf. Sichtem
us. Settl. Preis 22
z für Zink:
m.: feſt) gewöhnl. proipt und Settl. Preis 26½, endf. Sichten
Inoffizielle Notierungen: Queckſilber 22½2234, Platin

MSlf. amerz 203,
Berliner Metallnotierungen vom 8. Januar ſtellten ſich für
Fheln-ichupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Notterdam (No=ie=
Vereinigung für die deurſche Elektrolyikupfernotiz) 159. RM
Motigrungen der Kommiſſion des Be. liner Metallbörſenvorſtan=
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutzſchland, für prompte
eng und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhürtenalumimim,
29proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190. RM., deegl
oder
Dahtbarren 99proz. 194. RM.; Reinnickel 98= bis
B30. RM., Antimon Regulus 82.,0085.00 RM., Feinſilber
ſ2amm fein) 78.2578.80 RM.
e Berliner Metallnotierungen vom 8. Januar ſtellten ſich für
er: Januar 145.50 (146.25), F.bruar Eis April 145.75 (146.00),
ino Juni 146.00 (146.00), Juli und Auguſt 145.75 (146.25), Sopt
(1 46.5
Oktober 146.25 (146.50) Nodember 146.00 (146.75), De=
FRt 146.0
(146.50). Tendenz: Eeum behauptet. Für Blei:
r 44.50 (44.50), Februar bis April 44.75 (45.25), Mai bis Sept
(46 25), Oktobe: 45.25 (45.50), November und Dezember 45.25
Für Zink: Januar und Februar
Tendenz: Gefeſtigt.
518.00), März 52.50 (53.00), April und Mai 52.50 (53.25), Jun=
i
52.75 (53.25), Auguſt und September 52.75 (53.50), Oktober
Blsmber 53.00 (53.50). Tendenz: auhig. Die erſten Zahlen be=
WSeld, die in Klammern Brief.

Produkkenberichte.

eauikfurter Produktenbericht vom 8. Januar. Am Frankfurter
Kuftenmarkt war die Haltung heute etwas freundlicher. Die erhöh=
us
=landsnotierungen hatten eine Befeſtigung der Tendenz zur
DDie Händler waren heute eher geneigt, einige Deckungen vor=
nem
, da das Angebot von Inlandsware beträchtlich nachgelaſſen
urtereſſe beſtand für Brotgetreide, und zwa= beſonders für Wei=
.2ze Provinz konnte hier mit etwas erhöhten Forderungen durch=
En. Auch für Weizenmehl zeigte ſich im Einktang hiermit einige
tayre. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 22.9023,
Aen: 22.50, Sommergerſte 23.7524, Hafer inl. 22.7523, Mais für
zuecke 22, Weizenmehl 32.2532.50, dito niederrheiniſch 31.75.
Elennnehl 29.2529.75, Weizenkleie 13.6513.75.
enliner Produktenbericht vom 8. Januar. Die Geſamthaltung iſt
wutymte freundlicher, Aufgelder werden aber vorſichtiger bewilligt
eberſeeiſchen Kurſe zeigten einen neuerlich langſamen Anſtieg und
im Cifgeſchäft wurden erhöhte Forderungen notiert. Die Provinz
Avmehrte Kaufaufträge hierher, andererſeits bewirken Realiſa
f ine größere Belebung des Geſchäfts. Weizen konnte ſich nur
Hguin für ſpätere Lieferung eine Kleinigkeit befeſtigen, neigte ſchon
eir erſten Kurſen eher wieder zur Schwäche. Roggen wurde bis
Mark höher, Gerſte blieb ruhig. Hafer iſt etwas weniger ange=
bii
Frage für gute Sorten. Im Mehlgeſchäft iſt es nach vorüber=
er
Belebung am geſtrigen Nachmittag wieder ruhiger geworden.

Biehmärkke.

Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 8. Januar. Aufgetrieben
147 Ochſen, 11 Bullen, 579 Kühe und Färſen, 360 Kälber, 1017
Liwe. Der Marktverlauf war mäßig rege, trutzdem wurde ſchließ=
le’s
ausverkauft. Im einzelnen wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht
Preiſe in RM. erzielt: Ochſen 5056, 4550; Vullen 3243;
4), 3440, 2234, 2026; Färſen 4857: Kälber 6070,
E): Schweine 7277, 7577, 7779. .."

Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 8. Jan.
In vorbörslichen Verkehr unterlag der Markt größeren Schwan=
kungen
, doch machte ſich zu Beginn der offiziellen Börſe eine freund=
lichere
Haltung bemerkbau. Die vernünftigere Beurteilung des Berich=
tes
Parker Gilberts im Auslande und der zurückgeſtellte Beſchluß der
in Ausſicht genommenen Preußenanleihe hatten eine allgemeine Be=
ruhigung
zur Folge. Das Geſchäft war jedoch verhältnismäßig klein,
da der immer noch beſtehende Ordermangel keine größeren Umſätze
aufkommen ließ. Das Geſchäft beſchränkte ſich lediglich auf einige
Spezialpapiere, in denen die Kuliſſe zu etwas lebhafteren Deckungen
ſchritt. Es kamen zur erſten Notiz nur wenig Notierungen zuſtande, da
auch der matte Verlauf der geſtrigen New Yorker Börſe eher zur Zu=
rückhaltung
mahnte.
In Verlaufe ließ jedoch hier das Geſchäft nach, und die Umſätze be=
ſchränkten
ſich in dieſen Werten auf ein Minimum. Harpener lagen
1¾ und Rheinſtahl 1¾ Prozent höher. Banken waren überwiegen.
etwas niedriger. Nur Metallbank lagen etwas gebeſſert. Am Renten=
markt
war das Geſchäft etwas reger. Deutſche Anleihen gaben durch=
ſchnittlich
eine Kleinigkeit nach. Von Ausländern konnten Türken,
beſonders Anatolier, etwas anziehen. Nach den erſten Kurſen konnte
von einem Geſchäft kaum mehr die Rede ſein. Die Tendenz war nicht
unfreundlich, doch hatte die Geſchäftsloſigkeit eine uneinheitliche Kurs=
entwicklung
zur Folge. Siemens waren auf Realiſationen angeboten
und 1½ Prozent rückgängig. A. E.G. und J. G. Farben blieben gu=
gehalten
, während von Autowerten Adlerwerke und Daimler bis
2 Prozent nachgaben. Zum Schluß machte ſich wieder eine gewiſſe
Unſicherheit bemerkbar und die Tendenz neigte wieder etwas nach
unten. Einiges Intereſſe beſtand noch für Gelſenkirchen, Stahlverein
und Phönix, die ſich weiter etwas beſſern konnten. Tagesgeld war zu
4½ Prozent weiter unverändert angeboten. Am Deviſenmaukt erfuhr
die Mark eine erneute Abſchwächung. Man nannte Mark gegen
ollar 4.2042½, gegen Pfunde 20.395, London=Kabel 4.8510, Paris
124.08, Mailand 92.64, Madrid 29.72½ und Holland 12.077/g
Die Abendbörſe lag ohne jegliche Anregung und faſt völlig geſchäfts=
los
. Die wenigen Kurſe waren zumeiſt nominell, jedoch gegenüber den
Berliner Schlußkurſen etwas behauptet. Nur Elektroaktien auf offen=
bar
nicht befriedigende Liquididätsziffern von Siemens wieder etwas
abgeſchwächt. Der Automarkt hat ſich vollkommen beruhigt, Adler=
wverke
Kleher ohne Kurs, am Rentenmarkt Ungaun gut gehalten. Der
weitere Verlauf und die Nachbörſe blieben umſatzlos,
Berlin, 8. Jan.
Nach der Anfangs eher ſchwächeren Haltung des vorbörslichen Frei=
derkehrs
war ſchon kurz vor dem offiziellen Börſenbeginn eine Erholung
eingetreten. Die Börſe eröffnete, wenn auch bei recht kleinem Geſchäft,
in überwiegend freundlicher Tendenz. Nach Feſtſetzung der erſten
Kurſe konnte ſich die Tendenz, ausgehend vom Farbenmarkt, durchweg
befeſtigen. Im weiteren Verlauf der Börſe war die Tendenz ſchwan=
kend
und uneinheitlich. Die kurz nach Feſtfetzung der erſten Kurſe ein=
getretene
Geſchäftsbelebung und leichte Tendenzbefeſtigung wich bald
einer allgemeinen Geſchäftsunluſt und Abſchwächung. Spiter trat an
Deckungen und Käufe einiger Abitragefirmen wieder teilweiſe eine Er=
holung
ein, die die Kurseinbuße wieder ausglich. Einige Werte, die
ſtärker beachtet waren, wie Farben, Warenhausaktien und Spritwerte,
konnten ſogar geringe Kursgewinne erzielen. Gegen Schluß des offi=
ziellen
Verkehrs fanden Umſätze nur noch am Montanmarkt ſtatt, ar
dem Käufe einer Großbank zu beobachten waren; auch Spritwerte und
Farbenaktien wurden noch umgeſetzt. Die übrigen Märkte lagen voll=
kommen
ſtill. Die Börſe ſchloß uneinheitlich und ausgeſprochen luftlos.

I. E. G. ...
igsb.=Nürnb. Maſch.
.
alt
n....
rl. Karlsruhe Ind
I. Hand.=Ge
un
I. Briketts
remer=Wolle ...
Danatbank . . ..
Deutſche Bank ...
Diskontogeſ. . . .
er Bank .. .
Dres

Maſchinen
Erdöl ..
A
ſe Petroleum
Dynamit Nobel . .
ktr. Lieferung ..
G. Farben . .
Gelſent. Berg. . ..
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7. 1.
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5.8 Lloyd .
Ne 131.75 134. 136.75 renſtein . . . . (100. ....
tgersw 1464.5 122.75 werke. 1103. 45 17* . 3o 5
26 33.3, Glas .. 1145 2
26 Zer. Glanzſtoff . n5 261.57 Ver. Stahlwerke . . 3.75 0. Volkſtedter Porzellan 57. 69.77 169. Werke
Vander 108.
5.7 etalt.
iſſne 147.5 75 ittener Gußſtahl 45. 276: 275.

Deviſenmarkk.

New York
Belgien. . ..

7. 1. 1. Geld /Bri Beld Brie 10.554/10.574 10.56 10.58 159.09 159.: 59.09 59. 12.434/12 454 12.43 12. 73. 19/73.: 73 18 73.: 3.032/ 8.038 3.032 3.038 02
68.68/169. 68.68 11.97/112.19 11.97 h
MMie. A 12 ii2* 112.35 20.41 20. 175 768 1.19 4.2000 158 36 158.48 58 36 5o.48

Italien ....."
Paris .......
Schweiz ... . .
Spanien ....."
Danzig ......"
Fapan. . . . . .
Riode Janeirv
Jugollawien
Portgal. . . .
Athen ......"
Konſtantinpel.
Kanada .. . . . .
Uruguay .. . ."

7. 1
Geld Br.

21.985/22.02
16.42 16.*
80 .,965,8 1.025
68.54 68.6
B1.43 81.5
928 1.*
1.49850.50
7.380/ 7.39
18.78 19

5.4 25
2.058
4.187
4.280

5.43
Taß.
4.194
4.294

8.
142.7
122..
25
115.25
2
129.875
164.
13
159.
459.5
104.
129.
40.75
7.
05.
147.75
46.5

8. 1.
Geld /Brie
21.995 22.03:

16.42 16.46
80.835/81.025
68.54/ 68.66
81.43 81.
1.93
1.
0.49
33
18.*
18.
5.,
2
4.187
15
4.2861 4.294

Amerikaniſche Kabelnachtichken.
Chicago, 8. Jan. (Prid.=Tel.)
Weizen: Der Markt ddar heute durehiveg feſter geſtimmt auf Be=
rihte
, daß für Londoner Rechnung umfangreiche Kiufe in Kanada ge=
tätigt
würden und die Feſtigkeit Liverpools und Winnipegs anregte
ebenſo wie die kleineren argentiniſchen Offerten und anhaltend große
Verſchiffungen von Vanconver nach dem Orient.
Mais: Der Markt tendierte im allgemeinen ſtetig auf das kleiner
Provinzangebot, bis ſpüiter beſſere Wetterprognoſen etwas verſtimmten
Roggen: Am Lokomarkt war die Haltung unregelmäßig. Beſſere
Wetterberichte und enttäuſchende ausländiſche Nachfrage bewirkten an
fangs ein leichtes Nachgeben. Im Einklang mit Weizen konnte ſich die
Tendenz ſpäter erholen.
Hafer konnte ſich eine Kleinigkeit erholen auf die Abnahme der
kontraktmäßigen Vorräte und die feſteren nordweſtlichen Berichte.
* New York, 8. Jan. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Der Markt verkehrte überwiegend in feſter Haltung
da die beſſeren Liverpooler Kabel anregten und Käufe des Handels und
der Kommiſſionäre beobachtet wurden.
Zucker: Am Lokomarkt kam es zu Deckungen und Käufen des
Handels. Nach Befriedigung der Nachfrage in den nahen Terminen
ſoar die Haltung etwas gedrückt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 8. Jan.:
Getreide. Weizen: März 115, Mai 117½, Juli 119½; Mais:
März 88½, Mai 91½8, Juli 92½; Hafer: März 48, Mai 4838, Juli
46½; Roggen: März 10278, Mai 1057, Juli 103¾4.
Schmalz: Jan. 11,62½2, Febr.11,70, März 11,80, Mai 12,05.
Fleiſch. Rippen: Fan. 11,80, Mxt 12,15, Sept. ; Speck, loto
11,75; leichte Schweine 8,859,25, ſchwere Schweine 8,759,15;
Schweinezufuhren: Chicago 48 000, im Weſten 145 000.
*
Baumwolle: Januar 19,24, März 19,34.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 8. Jan.3
Getreide. Weizen: Rouinter 150½, Hartvinter 12834;
Mais, neu angek. Ernte 102½; Mehl, ſpring wheat clears 5,50
bis 5,80; Fracht: nach Englund 2,03,0 Schilling, nach dem Kon=
tinent
16 Cents.
Sihmalz: Prima Weſtern, loko 12,45; Talg, extra, boſe 9.
Kakav. Tendenz: willig; Umſatz in Lots: 114: Loto: 16;
Januar 9,82, Februar 9,88, März 9,94, April 10,07, Mai 10,21,
Juni 10,31, Juli 10,46, Sept. 10,65.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Die Lage in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie hat ſich in der letzten
Zeit merklich gebeſſert. Verſchiedene Firmen haben reiht beträchtliche
Neueinſtellungen vorgenommen. Eine der namhafteſten Schuhfabriken
berichtet ſogar, üler einen ſo hohen Auftragsbeſtand zu verfügen, daß
für Januar und Februar keine Aufträge mehr entgegengenommen wer=
den
komnten.
Die Verhandlungen über die Aufnahme der neuen Kaſſeler inneren
Anleihe ſind nunmehr abgeſchloſſen und am Montag von den Stadt=
verordneten
genehmigt worden. Es hanbelt ſich um eine Anleihe von
ſechs Mill. Reichsmark auf Feingoldbaſis, deren Mittel zum Bau pro=
durtiver
werbender und kultureller Anlagen beſtimmt ſind. Der Zins=
fuß
beträgt 8 Prozent. Der Kurs, zu dem das Konſortium die Anleihs
übernimmt, iſt 89¾ Prozent.
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung, Sitz Frankfurt a. M.,
hat ihre Preiſe mit Wirkung vom 8. ds. Mts. um rund 1½ Prozent
wieder erhöht, nachdem erſt am 4. ds. Mts. eine Herabſetzung von ca,
2½ Prozent erfolgt war.
Wie aus Basra gemelbet wird, iſt eine Einigung zwiſchen Groß=
britannien
und dem Irakgebiet über die Uebereignung der Eiſenbah=
uen
im Irak an die Irak=Regierung gegen Zahlung von 585 000 Lſtrl.
zuſtandegekommen. Die Zahlungen erſtrecken ſich auf 20 Jahre. Die
Schienenlänge der Eiſenbahn im Jrakgebiet beträgt 800 Meilen.
Wie gemeldet wird, haben bereits jetzt Beſpreihungen über die
Frage einer Erneuerung des ungariſchen Zuckerkartells begonnen, ob=
wohl
das beſtehende Kartell erſt 1931 abläuft. Die Beſprechungen
haben ſich infolge der durch die ſcharfe Konferenz der javaniſchen
Zuckerindnſtrie ergebenden Veränderungen der Lage auf dem Weltzucker=
markt
als notwendig erwieſen.
Infolge der verfehlten Einteverwertungspolitik hat die ungariſche
Laydwirtſchaft auf dem Papier bisher einen Verluſt von 80 Millienen
Pengö erlitten. Gegenwärtig ſind noch 8 Millionen Doppelzentner
Weizen und Roggen als Exportüberſchuß vorhanden. Der Weizenpreis
iſt ſeit Einbringung der Exnte von 34,40 Pengö auf 24 Pengö zurüick=
gegangen
.
Die Erhöhung der italieniſchen Einfuhrabgabe auf Zucker von 24
auf 36 Lire iſt mit dem 3. Januar in Kraft getreten.
Wie gemeldet wird, iſt mit einer ſofortigen Diskontermäßigung in
Athen von 9 auf 8 Prozent zu rechnen.
Das amerikaniſche Ackerbauminiſterinm beruft zum 11. März
wiederum eine der alle zwei Jahre ſtattfindenden Baumwollſtandard=
konferenzen
ein, zu der die Vertreter der ausländiſchen Baumwollbörſen,
vor allen Dingen auch Bremens, eingeladen ſind.
Der Vorſtand ber New Yorker Baumvollbörſe hat nach einer New
Yorker Kabelmeldung beſchloſſen, daß für die Zukunft das Höchſiengage=
ment
einer Jirma in einem Monat 250 000 Balſen Baumwolle nicht
überſchreiten darf.
Die erſte Verſteigerungsſerie oſtimdiſcher Wollen in Liverpool be=
ginnt
am 15. Januar und endigt am 18. Januar. Während der vier
Auktionstage gelangen 17 740 Ballen Wolle zur Verſteigerung.

Frankfurter Kursbericht vom 8. Januar 1929.

6% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1927
60 Baden Frei=
ſtaat
von 1927..
6% Bay Freiſtaat
von 1927 ....."
60 Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
7% Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927.
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
.
*
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö
ungsſch. (Neub.
Dtſche. Schußge=
bietsanleihe
. . . .

8% Bad.=Bad.v. 26
6 Berlin v. 24.
Darmſtadt v. 2
frrf. a. M. v. 26
2i Wornden Sctau
80 Mannh. v. 26
8% Nürnbere v. 2/
8% Berl. Hyp.;B
Frkf. Hyp.Bk.,
Pfbr.,
Heſt. Landesb
8.
7%6 Kom. Landes=
ban
1 Darmſtadt.

Mein. Hhs. Bi.
Bfälz. Hyp. B
8% Preuß. Ctr.-
8% Stadtſchaft. . .

87.3
79.5
79.4
80
85?1,
53.4
15.25
Ka
R
91.5
87
95
93.5
97.*
97.5
97.5
97.5
89
85
93.s

81.5
94.5

8 Rhein.Hyp.=Bk. 97.75
% Rhein.=Weſtf=
Bd.=Credit . . . . . 97.5
3% Südd. Bob.
Cred.=Bank ..
98
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöf.-Anl.
* Ausl. Ser. I/ 52:
Ser. III 66.5

6% Daimler Benz
von 27.... ..
½⁄ Klöckner=Werke
93
Berlin v. 26..
% Mainkrw.v. 26. 85
Ver, Stahlwl
nit Opt. v. 26.. 85
VoigtckHäffner
von 26 .. . . . . . .! 93.25

5% Bosn. 9, E. B
v. 1914 ... .. . . . 39
4:/,%0 Oſt. Schatz
anw. v. 1914
38
4% Oſt. Goldrer
1/,% Rum. Gold
in 191:
20.5
4% Türt.
1.Badgadl
4*3
zollanl. 12:/
.3 1913 Ungarn
1914
28
4½ Ung. Goldr . 26.65
Aktien.
Alig. Dt. Creditanſt. 140.25
Bk. f. Brauinduſtr. 181
Berl. Handelsgeſ.
Eomm. u. Prinatb. 1196

Darmſt. u. Nt.=Bk
Deutſche Bank .. . 171.5
Fff.-u. Wechſel
bank

Vereint
Diskonto=Geſelliſch.
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank.. . . .
Hyp.=Br. .. . ..
Pfdbr.=B
Fr.B.
Botha. Gru=
Mein. Hyp.=Banf.
Retallban
tteld. Erebitbk.
Nürnb. Vereinsb
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Creditbk. . . 126
Rh
Hyp.=Bank . . . /215
Südd. Bod.-Cr. B
Wiener Banwerein

288
124.*
4
45

148.75
139.*
34.5
159
14:1,

A.=G. f. Verkehrsw
Eiſenb.=Geſ..
70 Dt. Reichsbahn
Vorzge. ......
Hapag",

Nordd.

Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.

Accum. Berlin..
Iblerw. (v. Kieher
1% AEG. Vorzug
AEG. Stamm.. . . 1841,

Aa5
89.5
90.5
134.75
131.5
Ge

61.5

Ae.
Baſt Nürnberg . . . 1227
Bergm. El. Werke 227.5
BrownBroverickCie 1
Brüning & Sohn.. 1123

Buderus Eiſen ...! 82.5

Fement
8
Chem.Werke
Fabrik Mild
Daimler=Benz....! 6*
Dt. Atl.=Telegr.. . . /144
Eiſenh. Berlin.
.
Erböl
135
..
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Feinmech. (Fetter)./ 90
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Hof ..... .! 85
Beiling & Cie. ...
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188
dilpert Armatur
11
Hindrichs-=Auffern
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137.5
755

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198
58
26,
164

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ſtr. Stamm/173
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tr
.=Verſ. . ... . . /109.25

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Berlin=Frankf
urahütte.
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ellſt. Berl=
Riet
Naf
ANT
Zue
fner
Voigt
Wayß & Freytag..
Ffabri
Wegelin
au
Werge
rei.
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Memel. . . . ..
Waldhof".

78

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Friſt. Allg. Verſ.=G/1005
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . . 227
Mannh. Verſich. .4153

28
98
80
67.5
üis
210
33.26
D0
Iaf
138

R

[ ][  ][ ]

Seite 14

Mittwoch, den 9. Januar 1929

Nummer

A=

Ab heute ein neuer:

Pat und Patachon: Die Filmhelden

und

Ber Talstäuck

Willy Fritsch
mit
Suzy Vernon

Nur noch einige Tage:
EMIL TANNINGg
gsbein terdter Belen

und

Nur bis Samstag! Jugendliche zahlen nachmittags halbe Preise.

(TV.916

Beginn 3½, Uhr.

Letzte Vorstellung 8/ Uhr.

Norma Shearer
Eine Verkäuferin von Hlassr

Welnte2

Schloß-Café

Annn

Orpheum

Droheum

Molste2

Schloß-Café-Enzemble‟
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
Mittwoch, 9. Januar 1929 (Beginn 4 Uhr)
Nachmittags-Sonder-Konzert
Im Programm: Hans Heiling Ouvertüre Marschner
Margarethe Gounod/ Wichelm Tell Roseini, La
Bohéme Puccini/Maskenball Verdi.
Abends 8 Uhr:
desellschafts-Abend
Eigene Konditorei. Tucher-Bräu (Nürnberg).
399
Furstenberg-Bräu (Donaueschingen).
jnngnnenannnnnnnannnnnnnnnnnnvnprannä
Motto: Mir ſin aach noch do!!
Darmslädter Hänner-Gesangverein 1881
Samstag, den 12. Januar, abds, 7,11 Uhr
in den Perkeo=Sälen, Alexanderſtraße
Großer Maskenball
Herrliche, neuartige Dekoration
Schneidiges Tanz=Orcheſter
Jazzband. Neue Uberraſchungen
Eintritt: Mitglieder 1.50 Mk., Frembe 2.50 Mk.
Vorverkauf: Zigarrenhandl Meher, Waldſtr.
Reſtaurant Perkeo, Alexanderſtraße
Gaſtwirtſchaft Jean Mohr, Wendelſtadtſtraße
Das närrische Komitee

Ab morgen Donnerstag, den 10, Januar (abends 8 Uhr) nur 5 Tage!
Die dreiMusketiere

Oroneum

Eine urkomische Burleske mit

(887

Peter Prang,

dem beliebten rheinisch, Komiker in der Hauptrolle

MäDige Preise 090 2 5. Karten Wie bekannd.

Spanische Bode
Inh. Juan Mir
Telephan
Hugelstr. 35
Heute
goder Kappenahe

Sanskag
den 12. Januar 1929
abends 8 Uhr

im
Srboevoce Besisaal am Woogsplal
Vekorierungs-Fest
unter Mitwirkung bekannter Künst erinnen
und Künstler, der Gesangsabteilung des
Klubs und des Stadt-Orchesters
Nach dem bunten Teil
TANZ
Tombola mit wertvollen Gewinnen

Karten bei R. Bergmann, Wilhelminenstraße 19 far
Mitglieder und ihre Familien 1.25 Mark.

Sekt-, Likör- und Kaffeestuben.
2 Musikkapellel
ausgeführt vom Stadt-Orchester
Le tung Kepellmeister W. Schlupp

Motto: Närrisch unn froh,
mir sinn noch dol

VELOOIPED-OLUB
Darmstadt von 1899 e. V.
Großer Oala-
Waskenball
abends 73 Uhr, in sämtlichen
feenhaftdekorierten Räumen
des Städtischen Saalbau‟

Eintrittsprelse Mitglieder und Studenten 3. Rm. Frenden 4. Rm.,
im Vorverkauf bei S. Guttmann, Wilhelminenstraße 8,
abends an der Kasse jewells 1. Rm, Zuschlag.

868

Das närrlsche Komitee.

Großes Haus 14.3016.45 Uhr Die Himmelsreise
Ein Kindermärchen in 6 Bildern
Kein Kartenverkaut. Hessisches
Landestheater
Mittwoch,
9. Januar 1929 Außer Miete Zusstz-Mliete
II. 6 Kleineskaus 20-22.0 Uhr

(849

6
N2
T X
19143
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machen. Wir würden es ſehr begrüßen, wenn
ſich aus dem Kreiſe unſerer Mitglieder recht
viele Damen beteiligen würden
(830
Meldungen zur Teilnahme bis 15. Januar.
Bedingungen und Anmeldeformulare er=
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Monats=
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Donnerstag, den
10. Januar, 20 Uhr,
im Fürſtenſaal.
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Heute abend
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Am Freitag, den 11. Januar 1929, nachmittags 2 Uhr,
findet im Städtiſchen Saalbau in Darmſtadt die
Landes=Perſammlun
des Hefſiſchen Landbundes
ſiatt.
Tagesordnung:
1. Eröffnungsmarſch und Aufmarſch der Junglandbundbanner.
2. Eröffnung der Verſammlung durch den Landesvorſitzenben Herrn
tagsabgeordneten Dr. von Helmolt, Nieder=Wöllſiadt.
3. Geſchäftsbericht
4. Bericht der Nechnungsprüfer.
5. Heſſiſche Politik. Referent: Landtagsabgeordneter Glaſer=Nordhd
6. Des Bauern Kampf um ſein Rechi. Referent: Reichstagsabge)
Candwirt Karl Hepp, Seelbach, Präſident des Reichslandbundes.
7. Ausſprache und Verſchiedenes.
Alle Mitglieder des Heſſiſchen Landbundes ſind mit ihren Angehörigen und
den der Tandwirtſchaft zu der Verjammlung freundlichſt eingeladen.
Vertrauensieute! Sorgt für Maſſenbeſuch!
Der Vor

MedTierlmainiEloddTAbelle

im Kleinen Haus
Freitag, den 11. Januar
Preise Mk. 1.003.00
914

[ ][  ][ ]

Abenteurer von Ehre.

Roman von Max Uebelhör.

(Nachdruck verboten.)
ſifſeit vielen trägen Jahren nicht mehr verſpürter Schauer
ihn, es war ihm, als werde er in dieſen wenigen Minn=
Geboren, als werde er umgeſchmolzen.
mit Mühe unterdrückte er heſtige Wallungen, eine Un=
ihn
faſt emporſchnellte es galt, ruhig und ſachlich zu
Kdie Schwierigkeiten zu erwägen.
Tander hatte, wie die meiſten Menſchen von lebhafter
io e, Dutzende von Kriminalromanen und änhliche Schmö=
nüchlungen
, und ſo gut wie immer hatte er über das Naive
zählers lächeln müſſen, der ſeinen Helden mir nichts, dir
nichtt auf die ſchwierigſten Abenteuer losgehen und ihn dieſe
El. zueſlt üelend überwinden ließ, der, auf den noch naiveren Leſer
ermungid, aus hurtiger Feder von all jenen techniſchen Schwie=
taßhen
, abſah, die ſich demjenigen entgegenſtellen müſſen, der
omm Fach, ſondern ein Amateur, ein mit den elementarſten
wwungungen nicht vertrauter Dilettant iſt.
ſun, als ſolch ein reiner Tor würde er ſich nicht in dieſes
bHeuer ſtürzen.
11
da ſtampfte Hohlander auf einmal leicht auf warum
üüennicht zu Schikaneder, dem Chef der Berliner Kriminal=
WWrollu wwarum war er nicht ſchon längſt zu ihm gegaugen?
aldieſem Herrn Schikaneder, der ſein guter Bekaunter, ja
füt u Freund ſeit jener Zeit war, als Hohlander dem von der
ogiſteu iren öffentlichen Meinung ſcharf, hämiſch und grund=
oSiß
gegriffenen Beamten ſeine gerade übernommene Wochen=
uan
ſia chynimtr Verteidigung zur Verfügung geſtellt, hatte, empört
bcheif- Unrecht, das von einem Teile der Preſſe begangen
MMvoßteuchpar?
ur, Schikaneder hatte ſich verteidigt, daß die Späne nur ſo
teu, waren, daß ſeine Widerſacher gekuſcht hatten oder davon=
leute

kri= waren wie die begoſſenen Pudel, und das Gelächter der
w WWelt hinterdrein.
warum war er nicht gleich zu Schikaneder gegangen
on merz um Kathleen hatte ihn daran gehindert!
uſe upchmals nahm ſich Hohlander vor, das Denken an das
2Kädchen bis zum geeigneten Augenblick mit aller Euergie
Engen.
cikaueder, der konnte helfen, konnte ihm dasjenige bieten,
ſehmr noch fehlte.
leint
eurn alles andere hatte er.
en 9 Jan
rſhate Geld, dieſes unerläßliche Geld, für viele Monate.
rAhatte Welterfahrung wie wenige; ſeine großen Reiſen
chur große Lektionen geweſen, er konnte von ſich ſagen, daß
itn), nichts Menſchliches fremd war keine menſchliche Eigen=
prikinre
Gewohnheit, keine Leidenſchaft.
zu mannigſaltigem Können gebrach es ihm auch nicht, um=
ätie
er nicht ſo oft ſeinen Beruf gewechſelt, von einem,
licht mehr genugte, zum anderen, deſſen er auch bald ſatt
n war.

Und am allerwenigſtei fehlte es ihm an phyſiſchen Fähig=
keiten
; er hatte nicht nur die Muskeln und die Geſtalt eines
Aihleten, ſondern auch deſſen Geſchmeidigkeit und deſſen Können,
er war auch phyſiſch der geſchaffene Abenteurer.
Hohlander winkte dem Kellner, erſtand für ein gutes Trink=
geld
die Nummer der Daily Mail, zahlte und ſprang in ein
Tari, elaſtiſch und friſch, voll der Erwartung, zum Kampf bereit,
kurz, ein Menſch, der ſeit langem keine Tat mehr getan, aber
ganz plötzlich den erlöſenden Entſchluß gefaßt hat.
Ein Eniſchluß erlöſt ja immer, ſei er richtig oder falſch,
weiſe oder töricht
Ein Schurke großen Stils.
Etwas ratlos ſtand Hollander jetzt in dem langen Gang des
zeutralen Polizeigebäudes, ein Gang, in dem ſich Tür an Tür
reihte, eine wie die andere, und jede der Eingang zu einer Zelle
dieſes proſaiſchen Kloſters, in dem faſt genau wie in den anderen
Klöſtern ein Wille herrſchte und auf ein Ziel hingearbeitet,
gewunſchr und verwünſcht wurde.

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aller Art, geueste Modelle eingetroften. Es ist Inr Vorteil
wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören.
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Und auf jeder Türe ein weißes Schild aus Emaille, auf dem
groß eine Nummer ſtand, die Hauptſache ſicherlich, und unter der
Nummer das weit weniger Bedeutende, das Unweſentliche, der
bürgerliche Name, den dieſe Nummer zufällig trug, und wieder
eilwas größer der Stand und Rang des Zellenbewohners.
Aeußerſt nüchtern, ganz und gar nicht abenteuerlich ſah dieſer
Gang aus, hier obwaltete eben die Organiſation, und wo dieſe
hinkommt, da iſt es aus mit jeder Romantik, und ſei es die Ro=
mantik
der Verfolgung des Verbrechens.
Ein kleiner, wohlangelegter, hierarchiſch vollendeter Staat
war dies große Gebäude, Hohlanver, ahnte noch viele andere,
gleichgeartote Gänge, der eine genau ſo wie all die anderen, ahnte
noch endloſe Zellen und Nummern dieſer Art, und es war ihm,
als ſei dies hier das Modell für den anderen, den großen Staar,
der vorderhand ja noch nicht ſo wohlgegliedert war, den aber in
gleicher Weiſe zu organiſieren und zu mechaniſieren ungeheure
Krafte am Werke waren.
und dieſe Kräſte unterſtützt durch die Luſt des durchſchnitt=
lichen
Bürgers, auch ein Rädchen der großen, ſauſenden und
dröhnenden Maſchine mit ihrer gut geſchmierten und feſt gekager=
ten
Achſe zu ſein, auf das Metall des Rädchens auch eine dieſer
Nummern eingeſtanzt, von eins bis zur ſiebzigſten Million, und
womöglich noch penſionsberechtigt.
Hohlander atmete wieder tief auf, von neuem glücklich über
ſeinen Entſchluß, dieſer großen Maſchinerie zu entfliehen, der
auch ihm ſchon ſo nahegerückten Gefahr, ebenfalls eines dieſer
Nädchen, auch eine, ſolche Nummer zu werden, in einer dieſer
Zellen zu ſitzen, zu entrinnen.
Er frug einen haſtig den Gang mit einem Aktenſtoß entlang=
eilenden
, verſtaubten Diener nach dem Bureau des Herrn Schika=

neder und fügte hinzu, daß er den Chef der Kriminalpolizei ver=
ſönlich
gut kenne und ihn dringlich zu ſprechen habe.
Ein mißtrauiſcher, abſchätzender Blick muſterte ihn, doch das
Mißtrauen wich der Ergebenheit des Subalternen gegenüber dem
ſo offenſichtlich ſozial Höherſtehenden, gegenüber dem Herrn in
eleganter Kleidung und mit entwaffnender Höflichkeit.
Zimmer dreihundertundzwölf, zweiter Stock, die nächſte
Treppe, oben links, bitte.
Das Zimmer dreihundertundzwölf war zwar nur das An=
meldezimmer
eines von etwas beſſeren Zellen gebildeten Ganges
ja, es waren ſogar ſcheue=Verſuche von Eleganz zu konſtatie=
ren
doch Hohlander ſtand ſehr bald, nachdem er ſeine Karte
abgegeben hatte, vor Schikaneder in einem weiten Bureau, der
Arbeitstiſch an dem einzigen, großen Fenſter, die Wände verſtellt
mit Regalen bis zur Decke und grün behangen, und hinter
dieſem grünen Stofſ vermutlich Tauſende von Akten, Schachteln
und Karthoteken.
Ob auch Schikaneder letzten Endes eine ſolche Nummer iſt?
frug ſich Hohlander, indem er ſich in dem bequemen Seſſel nieder=
ließ
und, ſchon ſprechend, ſein Gegenüber muſterte.
Schikaneder war auf jeden Fall in ſeinem Fach eine inter=
uationale
Berühmtheit.
Noch als junger Mann hatte er bei der Verfolgung eines
Verbrechers eine Kugel in den Unterleib bekommen, ſtändig ge=
bückte
, wie gebrochene Haltung war die äußere, eine gigantiſche
Rach= und Vergeltungsſucht gegen den Verbrecher überhaupt, der
ihm Geſundheit und Jugend geraubt hatte, war die andere
Folge.
In den Dienſt dieſer Gefühle vermochte er ein ſcharf denken=
des
Hirn, einen angeborenen Spürſinn und die Fähigkeit zu
ſtellen, der Natur der Dinge und nicht dem Verſtande nach, alſo
oft anſcheinend unlogiſch zu denken und zu folgern.
Beſeelt ſchließlich von verzehrendem Ehrgeiz, ſeit jenem
Schuß dem verwirrenden, Kräfte vergeudenden Geſchlecht nicht
mehr tributär und darauf erpicht, ſeine, des Krüppels, Ueber=
legenheit
im kleinen wie im großen nachzuweiſen, war er von
Stuſe zu Stufe geſtiegen, von den Verbrechern gefürchtet, mehr
noch lange Jahre hindurch von ſeinen Gleich= und den ihm Höher=
geſtellten
, gegen die er einen mit allen Mitteln arbeitenden Vex=
drängungskrieg
ſuhrte; ja, er hatte es ſogar vollbracht, einige
Rangklaſſen ungewöhnlicher Verdienſte wegen zu überſpringen,
und dies war damals ein Gipfel, war eine Tat.
Endlich war die höchſte ihm erreichbare Stufe erſtiegen, von
der aus er nunmehr als patriarchaliſcher Tyrann unter vollkom=
mener
und höhnender Mißachtung jeglicher Bureaukratie wirkte
und leitete, und dies, wiees ſelbſt ſeine Gegner und Opfer zu=
gaben
, oft genialiſch, wenn auch immer aller Bedenken frei.
Aufmerkſam hörte S hikaneder jetzt zu, ſtellte einige kurze,
larte Fragen, und Hohlander, der nun zu Ende war und eine
ihm gebotene Zigarre anzündete, ſagte ſich:
Nein, der iſt keine Nummer!
(Fortſetzung folgt.)


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5 Stück 2. Klaſſe
1,56 Feſtmeter
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2 Stück 2. Klaſſe 1.79 Feſtmeter
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12,60 Feſtmeter
8. Fichtenreisſtangen.
289 Stück 4. Klaſſe
5,68 Feſtmeter
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Bemerkt wird, daß ſich unter dem
Stammholz viel ſchönes Schnittholz be=
findet
.
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Chauſſee am Eingang des Waldes. Ver
zeichniſſe ſind auf der Bürgermeiſterei
erhaltlich.
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Büttelborn, den 7. Januar 1929.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Barthel.

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1929, nachmittags 3 Uhr, verſteigere
ich in meinem Verſteigerungslokal Lu=
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mit Platten, 1 Ladentheke, 1 Waren=
ſchrank
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Möbel, 1 Schreibtiſch, 1 Backenſeſſel
ſowie Gegenſtände aller Art.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.

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1421, 23, 24, 25 (teilweiſe), 26 (tein
730, 213 on 213- ,o, 213 wr L2ict /1
214, 216 (teilw.) und 217 (teilw.
Gemarkung Darmſtadt offengelegenhapu
oringe ich hiermit zur allgeieinen Ker=
nis
, daß Mittwoch, den 30. J. nnn
1929, vormittags 9 Uhr, im Stul
haus, Z mmer 43, zu Darmſtadt 1
die vorgebrachten Wünſche und Einnn
dungen verhandelt wird.
In der Tagfahrt wird auch die Au
der von den Grundeigentümern zu nm
lenden Mitglieder des Umlegungsau
ſchuſſes ein Vertreter, der bet ilion
Grundeigentümer und ein Sachverſtſt=
diger
für die Bewertung der Grund
ſtücke und deren Stellvertreter u.
genommen. Die Wahl erfolgt mit Stütz
menmehrheit der anweſenden Grundeigi=
tümer
und bei Stimmengleichheit dra
das Los. Wenn in der Tagfahrt Gran)
eigentümer der Umlegung widerſprechdlan
ſo hat dem Umlegungsausſchuß auf chm
dem ein von die en Grundeigentümny,
zu wählender Vertreter anzuge 5ä,
Die der Umlegung zuſtimmenden 1940
widerſprechenden Grundeigentümer mr
len ihre Vertreter und deren Erſatzmänuſnt
dann in getrennten Wahlgängen, (onzAwlge
Ich lade alle Beteiligten ein,
dient.
hierzu einzufinden.
Darmſtadt, den 8. Januar 1920,
Der Oberbürgermeiſter,

Anfahren von
Skraßenbaumakerialie=

Für die Ausführung von Walzarl
ten auf den Provinzialſtraßen Roß
Gundernhauſen km 10.3910
dernhauſenDieburg Em 11..

16.6823.42. Groß=UmſtadtHöch
23.825,2 und km 28.234.39, H0f
König km 34,6841.19. König-Ze4mh
Michelſtadt km 41,7348,074 und
Erbach bis zur Abzweigung nach M
Marbach km 48,32853,8 ſoll das Hol
fahren der Straßenbaumaterialien
einzelnen Loſen vergeben werden.
Die Bedingungen liegen in den Die/ Yw=
räumen
der Provinzialſtraßenbau-p
waltung in Darmſtadt. Neckarſtraße,
Zimmer 34, offen, woſelbſt Anged. /,h=,
formulare zum Selbſtkoſtenpreis alln
geben werden, die verſchloſſen mit
ſprechender Aufſchrift verſehen bis Iſte
teſtens Dienstag, den 15. I. Mts. v 45
10 Uhr, hierher einzureichen ſind. e

Darmſtadt, den 7. Januar 19290
Provinzialdirektion Starkenbure
Tiefban.
eboi
obun

Mruenisbergebang-

Für die Erſtellung eines Wohnhas
blockes mit 21 Dreizimmerwohnurn
an der Riedlingerſtraße ſollen folge
Arbeiten vergeben werden:

1. Erd= und Maurerarbeiten
2 Steinhauerarbeiten
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4. Dachdeckerarbeiten
Spenglerarbeiten
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9.
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10. Inſtallationsarbeiten
HAnn
11. Elektriſche Anlagen
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Angebotsunterlagen werden zum Se
koſtenpreis, ſolange der Vorrat IS
auf dem Büro der Unterzeichneten. 2
der=Ramſtädter Straße 17. abgeg
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zum 25. 1. 29. 12 Uhr. und die Ange=Nn
der Loſe 812 bis zum 26. 1. 29. 12 fſhhn
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ſchlag mit entſprechender Aufſchrift
zureichen.

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ſchaft, e. G. m. b. H., Darmſtadt.

Bekanntmachung.
Am Freitag, den 11. Jan‟
1929, vormittags 9½ Uhr, weider
Diſtrikt Täubcheshöhle, Flur Xll./
Ort und Stelle die nachverzeichr ms
Holzſtämme öffentlich an den Mug
bietenden verſteigert:
Klaſſe 2a 15 Stämme 5,40 fT un du
2b 39
168+ 9)
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6.90
3a 10
0.81 =
3b 1
4a 1
0,88
Die Verſteigerungsbedingungen V
den vor Beginn der Verſteigenung
kannt gegeben.
Arheilgen, den 7. Januar 1929.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Jung.