Einzelnummer 10 Pfennige
 1 
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 iue Tmaligem Erſcheinen vom 1. Januar 
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Bezſeher nicht zur Kürzung des 
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Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonto 
Franfurt a. M 1304
 Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illyſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 9 
Mittwoch, den 9. Januar 1929. 
192. Jahrgang
 27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg. 
Finanz=Anzelgen 40 Reiſchspfg. Rellamezelle (92 mm 
breitl=Reſchsmark Anzeigen von auswärte 40 Reſchep 
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite Rel 
zele 3,00 Reichsmart. Alle preſſe in Reichsmark 
Im Falle höherer 
4 Dollar — 4.20 Markl. 
Gewalt, wie Krieg. Aufuhr. Streſl uſw eriſcht 
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
ſträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bei 
Konturs oder gerſchtiſcher Beſtreiſbung fäll ſeder 
Nabatt weg. Banſkonto Deutſche Bank und Darme 
ſtädter und Nationalbant.
 I 
K
TAſchel Bolſtos gegen die Stuſeferangen Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
 ia Teparakionspolitiſchen 
            Kriegs=
ſchauplaß. 
Eine äußerſt lehrreiche Skakiſlik.
 Berlin, 8. Jan. (Prip.=Tel.) 
Betrachtungen der ausländiſchen Preſſe zum Bericht 
8Elberts ſind allmahlich in ein etwas ruhigeres Fahr= 
Ferommen, obwohl man nicht behaupten kann, daß die 
aiid baz Preſſe ſachlichen Argumenten zuganglicher geworden 
ur lann man die Feſtſtellung machen, daß die 
            Gläu=
gierungen anfangen, beſtimmte Fragen 
usiünk ganzen Komplex anzuſchneiden. So haben 
64länder die bevorſtehenden 
            Sachverſtändigenberatun=
ſin =Anlaß genommen, um gegen die deutſchen 
MMnllieferungen über Reparationskonto an 
Mreich und Belgien Sturm zu laufen. Schon ſeit 
üind ſie mit dieſen deutſchen Sachlieferungen unzufrieden, 
eil ſuch ihr Abſatz in Frankreich und Belgien zurückgedrängt 
irdiſſemnlich geht es aber auch mit anderen Sachlieferungen, 
DDeutſchland gezwungen worden iſt, und durch die 
            Eng=
enachteiligt fühlt. Dieſe Stellungnahme gegen 
Glieferungen iſt recht intereſſant. Sie beweiſt, daß 
auf der Gegenſeite der Schädlichkeit dieſer Maßnahmen 
bewußt iſt, aber die Gläubigerſtaaten 
            wol=
uns Höchſtleiſtungen herauspreſſen, 
us Spielraum zu geben, die 
            entſprechen=
mmen herauszuarbeiten. Solange ſie ihre 
unſerem Außenhandel nur in beſcheidenen Grenzen öff= 
Airgen ſie mit unſeren Sachlieferungen vorlieb nehmen 
auich auf die Gefahr hin, daß ſie ſich damit ins eigene 
cmeiden. 
Feſtſtellung Gilberts, daß Deutſchland über genügend 
ir üige, um Goldmünzen ausgeben zu können, macht gegen= 
Eihiure Rundreiſe durch die Preſſe der Alliierten. Es iſt 
t reſſant und nützlich darauf hinzuweiſen, wie tatſächlich 
hövorräte verteilt ſind. Da man den Wohlſtand einer 
mir dann einigermaßen genau ſchätzen kann, wenn man 
eils der Bevölkerung berückſichtigt, iſt es erforderlich, den 
Uühgrid der einzelnen Länder auf den Kopf des 
            Staatsbür=
nzutlegen. Dann ergibt ſich, daß Frankreich, das „arme‟ 
ſioe, die erſte Stelle einnimmt: auf den Kopf ſeiner 
            Be=
ig kommen 125,07 Mark in Gold, dann kommen die 
huit und Holland, die Vereinigten Staaten an vierter Stelle 
Goldmark, Großbritannien mit 72,86 Goldmark an 
fühentelle. Deutſchland, das nach der Anſicht unſerer 
            Gläu=
n Golde ſchwimmt, beſitzt nur pro Kopf 41,58 Mark in 
„ö/ lw nur ein Drittel des franzöſiſchen Vermögens. Die 
on, ändert ſich aber weiter zuungunſten Deutſchlands, 
ntlian noch die Deviſenbeſtände der verſchiedenen Staaten 
Mig ſichtigt. Dann entfallen auf den einzelnen Staatsbürger 
ſtkreich weitere 130,80 Goldmark, den deutſchen nur 282 
Ar. Dieſe äußerſt lehrreiche Statiſtik ſteht 
fem Gegenſatz zu dem Optimismus des Reparations= 
und liefert einen ſchlagenden Beweis dafür, daß von der 
eTähigkeit, wie ſie Gilbert behauptet, nicht die Rede ſein 
v. Hoeſch in Berlin. 
* Berlin, 8. Jan. (Priv.=Tel.) 
weutſche Botſchafter in Paris, v. Hoeſch, trifft am 
            Mitt=
dchM Berlin ein, um ſowohl dem Reichsaußenminiſter wie dem 
ighri ſidenten über ſeine jüngſten Verhandlungen mit Briand 
diAin caré zu berichten. Seine Reiſe hat zwar keine beſondere 
dſchturg, ſteht aber doch im Zuſammenhang mit den 
            bevor=
hechln Sachverſtändigenverhandlungen und den damit in 
            Zu=
mitthang ſtehenden Fragen. — Die Vermutung, daß er 
            Eini=
er ſeine Rheinlandverhandlungen mitteilen werde, ſind 
wütg. Er hat mit der franzöſiſchen Regierung hierüber nicht 
hie handelt, weil das im Augenblick zwecklos iſt. Dieſe 
jugungsbeſprechungen werden wieder aufleben, wenn die 
MMörung des Reparationsproblems zur Debatte ſteht. 
Miche Sachlieferungen für die franzöfiſchen 
Halaiel. 
EP. Paris, 8. Januar. 
A weutſchen Sachlieferungen, die vom franzöſiſchen 
            Mutter=
üchriſcht mehr aufzenommen werden können, werden in 
            Zu=
unk üu die Entwicklung der franzöſiſchen Kolonien eine aus= 
”Abende Rolle ſpielen. So erklärte Kolonienminiſter 
            Magi=
t)i ainem der „Depeſche Coloniale” gewährten Interview, 
tär tig würden in den Kolonien Rieſenprogramme 
            ausge=
bikt. Für Indochina, Madagaskar und Weſtafrika beliefen ſich 
hrmnſchläge allein auf über 3 Milliarden Franken. Die 
erhielten die deutſchen Sachlieferungen in Form 
            lang=
ſtütz Darlehen zu niedrigen Zinsſätzen. Die günſtigen Be= 
Wigen ſeien: Rückzahlung in 40 Jahren und 3 Prozent Ver= 
„ſt, ſo daß die von den Kolonien zu zahlenden Annuitäten 
rlaturtiſierung und Verzinſung 4,33 Prozent, nicht 
            über=
rM. 
Die belgiſchen Sachverſtändigen. 
9e belgiſche Regierung hat in einem geſtern abend abge= 
Auhn Kabinettsrat ihre. Vertreter für den 
            Reparationsrege=
mAusſchuß offiziell bezeichnet. Dieſe Vertreter ſind: 
Aisminiſter Francqui und der Delegierte in 
ite parationskommiſſion Gutt, denen als 
            Sach=
erandiege der Vizegouverneur der Nationalbank, Fabry, und 
rs ſemalige Kabinettschef im Finanzminiſterium, Baron 
            Ter=
mtt, Seigegeben werden.
 Hilferdings Skeuerpläne. 
Skarke Biderſtände im Reich. — Die reparakions= 
Vor unvermeidlichen Kämpfen. 
* Verlin, 8. Januar. (Priv.=Tel.) 
Wie nunmehr beſtimmt feſtſteht, wird ſich das Reichskabinett 
am 14. Januar unter dem Vorſitz des Reichskanzlers mit dem 
neuen Etat, den Steuergeſetzen und dem neuen Finanzausgleich 
beſchäftigen. Der Haushaltsplan ſelbſt wird in ſeinen Einzel= 
Einnahmeſeite ein Loch von rund 600 Millionen 
vorhanden iſt. Um dieſes zu ſtopfen, hat der Finanzminiſter 
einige Vorlagen ausgearbeitet, die, ſoweit ſie im Kabinett in 
unverbindlichen Beſprechungen erörtert wurden, doch 
            bedenk=
der großen Parteien, die man ims Bild geſetzt hat, ſind durchaus 
nicht von den Hilferdingſchen Steuerplänen entzückt. Der 
            Fimanz=
n niſter deukt ſich die Sache folgendermaßen: rund 300 Millionen 
ſollen auf dem Wege von Einſparungen herausgeholt werden. 
An dieſem Experment laboriert er bereits ſeit vielen Wochen 
herum und iſt bis jetzt nicht recht vom Fleck gekommen, ſo daß 
es fraglich erſcheint, ob er die Beſeitigung des Deſizits von dieſer 
Seite her wird anpacken können, da immer noch mit neuen 
            koſt=
ſpieligen Anträgen im Reichstag zu rechnen iſt, die ſchließlich die 
Laſten nur erhöhen und das Defizit vergrößern. Dann will er die 
Bier= und Branntweinſteuer ganz gewaltig erhöhen 
und plant, die Sätze der Vermögenszuwachsſteuer 
hinaufzuſetzen. Danebenher werden noch einige kleinere 
            Vor=
lagen an neuen Steuern gehen, die aber mehr bedeutungslos 
ſind. Durch die Steuerhöhungen foll eine Sunme von rund 
350 Millionen hereingeholt werden. 
Theoretiſch wäre alſo das Defizit gebeckt, in der Praxis 
            dürf=
ten die Dinge weniger optimiſtiſch ausſehen. Auf der einen Seite 
werden ſich im Reiche ſtarke Widerſtände gegen die 
Steuererhöhungen geltend machen. Auf der anderen Seite dürften 
aber auch die repgrationspolitiſchen Gefahren, die 
in dieſen Vorlagen wohnen, nicht überſehen wevden. Wir dürfen 
nicht vergeſſen, daß der Dawesplan auch einen Wohlſtondsindex 
vorſieht, deſſen Anwendung auf Grund beſtimmter Berechnungen 
möglich wird. Steigt die Bier=, Tabak= und Brauntweinſteuer 
über eine beſtimmte Grenze himaus, dann kann der 
            Reparations=
agent für ſich aus den Ueberſchüſſen einen Teil beanſpruchen. Die 
Mehraufwendungen würden alſo nicht dem Reich, ſondern den 
Gläubigerſtaaten zugute kommen. — Die 
            Vermögenszuwachs=
ſteuer iſt eine reine Kapitalſteuer, die, wie alle Steuern dieſer 
Art, die Kapitalbildung beeinträchtigt und damit unſere 
            Geſamt=
wirtſchaft benachteiligt. Aber das bisherige konfiskatoriſche 
            Steuer=
weſen kann nicht mehr ſo weitergehen. Unſere für die 
            Repara=
tionen vorgeſpannte Wirtſchaft muß wieder zu Kräfden kommen, 
und nur ſo lann die Induſtrie billige Erzeugniſſe auch für die 
Landwirtſchaft liefern, ſo daß dieſe ebenfalls wieder 
            leiſtungs=
fähiger gemacht wird. Das iſt bis heute leider noch nicht gelungen, 
die 1,5 Milliarden Mark, die im Lebensmittelzwiſchenhandel 
            ver=
ſchwinden, der Landwirtſchaft nutzbar zu machen. Daher muß von 
der anderen Seite her etwas geſchehen, allerdings nicht in der 
von Dr. Hilferding vorgeſchlagenen Form, die unſere Wirtſchaft 
aller Schattierungen belaſtet und ſomit Produzenten wie 
            Konſu=
menten gleich ſtark belaſtet. Herr Hilferding wirb ſich alſo 
            be=
mühen müſſen, andere Wege zur Ausbalancierung des Etats 
            aus=
findig zu machen. Feſt ſteht aber heute ſchon, daß ſcharfe Kritik 
in den Parlamenten durch die Hilferdingſchen Voyſchläge in ihrer 
gegenwärtigen Form ausgelöſt würden. Aber auch der 
            Finanz=
ausgleich, der jetzt erneuert werden muß, wird die Länder ſofort 
in Front gegen den Reichsfinanzminiſter bringen. Alles in allem, 
ſtehen alſo recht unerfreuliche Kämpfe bevor. 
Zaleſki über Minderheiken und Korridor. 
Warſchau, 8. Januar. 
Außenminiſter Zaleſki erteilte einem Vertreter des Anglo= 
American Newspaper Service ein Interview, in dem er ſeine 
Polemik in der Minderheitenfrage fortſetzt. Die gegenwärtige 
deutſch=polniſche Grenze bezeichnet er als unveränderlich und die 
deutſchen Anſprüche auf den Korridor als unehrlich, da der 
            Ver=
kehr Oſtpreußens mit dem übrigen Deutſchland ſich ohne 
            irgend=
welche Schwierigkeiten vollziehe. Ein Zugang zum Meer ſei für 
einen 36=Millionen=Staat notwendiger, als die Landverbindung 
einer zwei Millionen Menſchen zählenden Provinz mit dem 
            üb=
rigen Deutſchland. Endlich behauptete Zaleſki, der Korridor ſei 
in ethnographiſcher Hinſicht rein polniſch. In ſeinen weiteren 
Ausführungen erklärte der Miniſter, daß das Verhältnis Polens 
zu ſeinen Minderheiten durch weitgehende Toleranz 
            gekennzeich=
net ſei. Die Lage der deutſchen Minderheit ſei vorzüglich, denn 
keine andere Minorität beſitze ſoviel Rechte und Vorrechte wie 
die Deutſchen. Trotzdem zeige dieſe Minderheit ſtändig ihre 
            Un=
zufriedenheit, die der Welt dartun ſolle, daß die gegenwärtige 
Grenzziehung nicht imſtande ſei, ein normales Zuſammenleben 
zu ermöglichen. 
Zu den Ausführungen Zaleſbis iſt zu bemerken, daß der Fall, 
daß ein Land wie Deutſchland durch den Korridor in zwei völlig 
getrennte Territorten geteilt worden iſt, wehl einzig daſteht, 
während es viele Länder, wie beiſpielsweiſe die Tſchechoflowakei 
und die Schweiz, gibt, die keine territorialen Zugänge zum Meer 
haben, aber trotzdem auf Grund von internationalen 
            Abmachun=
gen ihre wirtſchaftlichen und verkehrstechniſchen Bedürfniſſe 
            un=
gehindert befriedigen können. Was die Behandlung der 
            Minder=
heiten in Polen und in Deutſchland betrifft, ſo iſt das deutſche 
Beſtreben, kas geltende Recht in liberalſter Weiſe zu 
            interpre=
tieren, wohl am beſten durch die neue preußiſche 
            Minderheiten=
ſchulverordnung gekennzeichnet.
 11 
*,, Aiuelnd eigeer teinen Einwand. 
A.G.A Waſhington, 27. Dezember 1928. 
„Die amerikaniſche Regierung erhebt keinen Einwand 
            da=
gegen, daß amerikaniſche Sachverſtändige in den Ausſchuß zur 
endgültigen Regelung des Neparationsproblems aufgenommen 
werden”. .. „Pariſer Blätter ergehen ſich in geradezu 
            enthuſig=
ſtiſchen Lobeshymnen auf die Bereitwilligkeit der amerikaniſchen 
polikiſchen Gefahren der neuen Skeuererhöhungen. Regierung zur aktiven Teilnahme an den 
            Reparations=
beratungen”. 
„..erhebt keinen Einwand”. Man möchte lachen, handelte 
es ſich nicht um eine ſo ernſte Sache. Als ob das nicht ſo 
            unge=
fähr das mindeſte wäre, was die Waſhingtoner Regierung tun 
könnte. Man fragt ſich, ob Europa wirklich guten Grund hat, 
Oukel Sams Selbſtloſigkeit und Großmut über den grünen Klee 
zu loben. Denn es ſtimmt auf keinen Fall, daß Amerikas Zuſage 
nichts weiter als der uneigennützige Ausdruck ſeiner 
            freund=
heiten noch ſtreng geheimgehalten. Man weiß nur, daß auf der ſchaftlichen Gefühle für die in Frage kommenden europäiſchen 
Nationen iſt. Nur die die Srrache der Demagogen ſprechenden 
Politiker behaupten noch, Amerika ſei „nicht intereſſiert‟. Sie 
wiſſen es beſſer. Amerika iſt ſogar ſehr ſtark 
            inter=
eſſiert. An den Anleihen, die es Europa 
            be=
liche Geſichter hervorgerufen haben. Auch die Vertrauensleute willigt hat. An der vollſtändigen Rehabilitierung der 
            euro=
päiſchen Abſatzgebiete für amerikaniſche Waren. Und mit dieſen 
iſt die Regelung der Reparationsfrage aufs engſte verknüpft. 
Das wäre ein wunderlicher Gläubiger, der „Einwände” gegen 
die Erörterung eines Planes erheben würde, der ihm zu ſeinem 
Gelde verhelfen ſoll ... 
Waſhington „warnt”, heißt es weiter, daß die amerikaniſchen 
Vertreter in keiner Weiſe als „amtliche” Beauftragte anzuſprechen 
ſind, daß die Regierung ſie nicht vorſchlagen, nicht ernennen, 
            ſon=
dern ihre Auswahl den europäiſchen Nationen überlaſſen wird. 
Daß die amerikaniſchen Sachverſtändigen mit dem Ergebnis der 
Kommiſſionsberatungen die Waſhingtoner Regierung zu nichts 
verpflichten, uſw. Damit beharrt Amerika bei der Haltung, die 
es eingenommen, als die Daweskommiſſion ſich konſtituierte. Es 
dermeidet behutſam jede amtliche Verbindung 
mit der anzuſtellenden Unterſuchung und jede Verantwortlichkeit 
für die Empfehlungen, die gemacht werden mögen. Damit glaubt 
Waſhington auch jeder Möglichkeit die Spitze abzubrechen, daß 
ſeinem Staats=Departement Zudringlichkeit, Einmiſchung in 
ſtemde Augelegenheiten vorgeworfen werden könnte. Wenn die 
Arbeit der Kommiſſion zu einem dieſe oder jene Partei 
            unbefrie=
digenden Ergebnis führen ſollte, kann niemand behaupten, 
            ame=
rikaniſch=einheimiſche „Politik” habe die Kommiſſare ungünſtig 
beeinflußt. Alſo haben die Vereinigten Staaten wieder einmal 
vor aller Welt ihr „Desintereſſement” glänzend bewieſen. 
Dabei gibt es wahrlich keine Nation, die am Ausland, an 
auswärtigen Finanzen, am auswärtigen Handel mehr 
            inter=
eſſiert iſt, als gerade die Vereinigten Staaten, ſolange ſie Geld 
auszuleihen haben und es ausleihen, ſolange ſie Ueberſchuß an 
Bodenerzeugniſſen und Fabritwaren haben und ihn im Ausland 
abſetzen wollen. Warum dann dieſe Heuchelei? Es iſt ja allerdings 
wahr, daß die amerikaniſche Regierung ſtets den Standpunkt 
eingenommen hat, die deutſchen Reparationen gingen ſie nichts 
an und hätten keinerlei Beziehung zu Englands, Frankreichs und 
der anderen Allierten Kriegsſchulden. Es iſt auch wahr, daß das 
Schatzamt dieſe beiden Konten nicht auf ein und derſelben Seite 
ſeines Hauptbuches eingetragen hat. Aber ebenſo wahr iſt es, 
daß ſie, wenn es ſchließlich zur endgültigen Verrechnung kommt, 
nicht auseinandergehalten werden können. England zahlt Amerika 
alles — abgeſehen von ein paar tauſend Dollar — was es von 
Deutſchland erhält. Frankreich hat von allem Anfang an daran 
feſtghalten, daß die Tilgung ſeiner äußeren Kriegsſchuld von den 
deutſchen Zahlungen abhänge. So daß die Arbeit, an der die 
amerikaniſchen Sachverſtändigen ſich beteiligen ſollen, ſchon jetzt 
und auf unabſehbare Zeit hinaus Amerika ganz unmittelbar 
            an=
geht, daß man in Waſhingtons Haltung nichts anderes als eine 
Poſe zu erblicken vermag, ein Kompromiß zwiſchen genauer 
            Be=
folgung der geſetzlichen Vorſchriften und der Wirklichkeit, der die 
jeder „Verſtrickung in fremde Angelegenheiten abholden 
„Iſolationiſten” im amerikaniſchen Senat beſchwichtigen ſoll. 
Wenn es dazu kommen ſollte, daß die Reparations=
            Schuld=
verſchreibungen der deutſchen Reichsbahn oder der 
            deut=
ſchen Induſtrien oder beide auf den Markt gebracht 
werden, als Folge der Entſcheidungen der neuen 
            Reviſions=
behörde, dann wird Amerika erſt recht intereſſiert 
ein, denn die Aufnahmefähigkeit der amerikaniſchen 
            Anlage=
ſucher dürfte für gerade dieſen Beſchluß der Kommiſſion 
            aus=
ſchlaggebend ſein, und in den Vereinigten Staaten wird der größte 
Teil dieſer Obligationen untergebracht werden müſſen. Wenn 
Amerika ſich 1924 der Normierung der deutſchen Zahlungen nicht 
fernhalten konnte, um wie viel weniger iſt es dazu im Jahre 
1929 imſtande! Es handelt ſich hier nicht um eine idealiſtiſche, 
ſelbſtloſe Hilfe für Europa, ſondern um ausgeſprochenſtes, 
            un=
mittelbarſtes Eigenintereſſe des lieben Onkels in Amerika. 
In hieſigen amtlichen Kreiſen graſſiert eine wahre 
            Kreuz=
worträtſelwut mit den Namen der Männer, die 
ſich mit den Vertretern von ſechs anderen Nationen zur Reviſion 
des Dawesplaues an den grünen Tiſch ſetzen werden. Das 
Staatsdepartement weiſt immer wieder mit Nachdruck darauf hin, 
daß es mir der Auswahl nichts zu tun hat, läßt aber deutlich 
genug durchblicken, daß niemand auserkoren werden wird, der 
der Regierung nicht genehm iſt. 
Die Gerüchterſtatter haben ausbaldowert, daß Charles G. 
Dawes ſein Amt als Vizepräſident niederlegen und die 
            Ernen=
nung zum Mitarbeiter an der Neuformulierung des ſeinen 
Namen tragenden Planes annehmen wird. Dawes ſelbſt war 
geſtern nicht in Waſhington. Sein Sekretär erklärte, bis jetzt ſei 
ihm nichts von einer etwaigen Einladung ſeitens des Deutſchen 
Neiches und der Allierten bekannt. Im Staatsdepartement 
hielt man es für höchſt wahrſcheinlich, daß General Dawes alſo 
geehrt werden würde. Seine Amtszeit läuft ohnehin am 4. März 
ab, auch hat er niemals beſondere Begeiſterung für ſein Amt an 
den Tag gelegt, und wenn er auch bereits an die Spitze der 
neuen Konſolidierung der Zentral Truſt Company in Chicago
Seite 2
Mittwoch, den 9. Januar 1929
Nummer
 berufen iſt, ſo dürften die Direktoren dieſer Großbank ihm doch 
Urlaub geben. Und wenn Dawes ein zweites Mal ſich als 
„Retter Europas” bewähren ſollte, wer weiß, was ihm die 
            Zu=
kunft dann noch bringen mag. 
Daß neben Dawes Owen D. Young am meiſten genannt 
wwird, iſt ſelbſtverſtändlich. Er war mit ſeinem Kollegen 
            Haupt=
geſtalter des erſten Reparationsplanes, und wenn dieſer auch nicht 
ſeinen Namen trägt, ſo weiß man doch hier ebenſo gut wie in 
Enropa, daß er genau ſo dafür verantwortlich iſt wie Dawes 
Auch ihm dürfte die General Electrie Company, in deren 
            Direk=
torium er den Vorſitz führt, Urlaub geben. 
Zu diefen beiden Prominenten kommt noch eine ganze 
            An=
zahl anderer Namen. Da iſt Henry M. Robinſon, der Bankier 
aus Los Angeles, der gleichfalls an der Formulierung des 
Davesplanes mitbeteiligt war. Da iſt der New Yorker Bankier 
John Pierpont Morgan, an europäiſchen 
            Finanzangelegen=
heiten ſo ſtark intereſſiert wie wenige. Da iſt — oder war bis 
heute — Dwight W. Morrow, Botſchafter in Mexiko und 
            vor=
dem Mitglied des Morgan=Bankhauſes, der wie kaum ein Zweiter 
das Vertrauen des Präſidenten Coolidge und ſeines Nachfolgers 
Hoover genießt. Aber Morrow kommt heute kaum mehr in 
            Be=
tracht. Staatsſekretär Kellogg hat erklärt, Morrow werde 
            zu=
mindeſt bis zum Ausſcheiden Coolidges aus dem 
            Präſidenten=
amte ſeine ſo außerordentlich erfolgreiche Tätigkeit in Stadt 
Mexiko fortſetzen. 
Ferner iſt da Roland W. Boyden aus Boſton, der mehrere 
Jahre lang nichtamtl.amerikaniſcherBeobachter bei 
            derReparations=
kommiſſion war. Ferner Jeremiah Smith jr. aus Boſton, 1924 
Generalkommiſſar des Völkerbundes in Ungarn. Und 
            ſchließ=
lich noch Jeremiah Millbank, New Yorker Bankier, der im 
letzten Präſidentſchaftswahlfeldzuge Schatzmeiſter für die 
            Oſt=
ſtaaten beim republikaniſchen Nationalkomitee war. 
Seymour Parker Gilbert, Generalagent für Reparationen, 
wird zu Anfang Januar in Waſhington zur Konferenz mit 
Coolidge, Hoover und Schatzſekretär Mellon erwartet. Wenn er 
ſich wieder verabſchiedet, wird er über die Stellungnahme nicht 
nur der jetzigen, ſondern auch der kommenden Regierung voll 
unterrichtet ſein. Wenn er auch vornehmlich an der 
            Durch=
führung des alten Dawesplanes und vorausſichtlich auch des 
neuen intereſſiert iſt, ſo geht man doch wohl kaum fehl mit der 
Annahme, daß ſeine Inſtruktionen, ſeine Erfahrungen und 
            Kennt=
niſſe weſentlich zur Neugeſtaltung des Planes beitragen 
werden 
Bis dieſe Zeilen im Druck erſcheinen, wird die Wahl auch 
der amerikaniſchen Beiſitzer getroffen ſein. (Die offizielle 
            Ernen=
nung iſt zwar noch nicht erfolgt, aber man weiß heute, daß Owen 
D. Young und Jeremiah Smith jr. der amerikaniſchen 
            Regie=
rung nicht nur „willkommen” wären, und daß ſie alſo von der 
Reparationskommiſſion ernannt werden dürften. D. Red.)
Vom Tage.
Ein deutſch=polniſcher Eiſenpakk?
 noch Walzprodukte nach Polen liefern, die von den polniſchen 
Hütten nicht hergeſtellt werden. Entſprechend der Höhe dieſer 
            deut=
ſchen Lieferungen ſoll auch das den polniſchen Hütten zu 
            gewäh=
rende Einfuhrkontingent erhöht werden, das grundſätzlich mit 
50 000 Tonnen feſtzuſetzen wäre. Die polniſchen Syndikate hatten
 ſtimmten, im Bereich des deutſchen Marktes liegenden Ländern 
zu exportieren. Andererſeits ſollen die polniſchen Hütten jährlich 
165 000 Tonnen Schrott aus Deutſchland, und zwar durch 
            Vermitt=
lung des deutſchen Eiſenſyndikates, erhalten.
 Unkerdrückung jeder polikiſchen Bekäligung 
in Südſlawien.
 Das neue ſüdſlawiſche Geſetz zum Schutze des Staates, das 
der König eplaſſen hat, iſt außerordentlich ſcharf. Es bezweckt die 
Unterdrückung jeder politiſchen Betätigung. Es ſtellt unter 
            Todes=
ſtrafe, bzw. 20 Jahre Zuchthaus die Verbreitung, Druck, 
            Heraus=
gabe und Verſaſſung von Büchern und Zeitungen, welche 
            Aufrei=
zung zu einer Anwendung von Gewalt gegen Behönden oder die 
Bedrohung der öffentlichen Ruhe und Ordnung bezwecken. Ebenſo 
wird jede ſchriftliche oder mündliche Propaganda zur gewaltſamen 
Aenderung der politiſchen oder geſellſchaftlichen Ordnung beſtraft. 
Ferner wird mit dem Tode bzw. lebenslänglichem Zuchthaus 
            be=
ftraft, wer Propoganda für Meuterei oder gegen die 
            Militärinſti=
tutonen treibt oder wer ſich mit Perſonen oder Vereinigungen des 
Auslandes zum Zwecke der Erbangung von Unterſtützungen oder 
der Vorbereitung der Revobution oder gewaltſamen Aendenung 
der heutigen politiſchen Lage im Lande verbündet. Die Gründung 
jeden politiſchen Vereins iſt an die Bewilligung der 
            Verwaltungs=
bebörden geknüpft, während, wie ſchon gemeldet, alle Parteien, 
welche die Aenderung der beſtehenden Ordwung propagieren oder 
einen rebigiöſen oder Stammescharakter tragen, aufgelöſt ſind.
 Der Parteivorſtand der S.P.D. hat den diesjährigen Parteitag 
zum 10. März nach Magdeburg einberufen. 
Der deutſche Botſchafter in Moskau, von Dirkſen 
hat Kalinin ſein Beglaubigungsſchreiben überreicht. 
Die rumäniſche Regierung hat jetzt eine Liſte über 
die auf Grund des Berliner Abkommens freizugebenden 
deutſchen Vermögen fertiggeſtellt. Der Geſamtwert 
wird auf rund 12,5 Millionen Mark geſchätzt. 
Das neue Geſetz zum Schutz der öffentlichen Ordnung in 
            Jugo=
lawien ſieht die ſtrengſten Strafen (Todesſtrafe bzw. 20 Jahre 
Kerker) für Umſtürzung des neuen Regierungsſyſtems 
vor. 
Im franzöſiſchen Miniſterrat wurde beſchloſſen, 
            Kriegs=
miniſter Painlevé und Marſchall Petain mit der Vertretung 
der franzöſiſchen Regierung bei den 
            Beiſetzungsfeierlich=
keiten für den verſtorbenen Großfürſten Nikolai Nikolajewitſch 
zu beauftragen. 
Der zukünftige Präſident Hoover hat am Montag dem 
            Präſi=
denten Coolidge Bericht über ſeine Eindrücke auf 
ſeiner Südamerikareiſe erſtattet.
Großfürſt Nikolai Nikolgiewitſch F
 Der Onkel des unglücklichen letzten Zaren und ehemaliger 
            Ober=
befehlshaber der ruſſiſchen Armeen im Weltkrieg, iſt, wie wir 
            be=
reits kurz gemeldet haben, im Alter von 72 Jahren in ſeiner 
Villa in Antibes, wo er als Emigrant lebte, geſtorben. Mit 
Nikolai Nikolajewitſch ſcheidet eine der markanteſten 
            Perſönlich=
keiten des ruſſiſchen Zarenhofes aus dem Leben. Zweierlei hat 
den ehemaligen Großfürſten bekannt gemacht und zweimal ſtand 
er im Mittelpunkt der Geſchehniſſe am ruſſiſchen Zarenhof. Das 
iſt einmal, als er die Frau ſeines Vetters, des Herzogs von 
Leuchtenburg, die ehemalige Prinzeſſin Anaſtaſia von Monte=
 negro heiratete. Die Prinzeſſin ließ ſich ſeinetwegen von ihrem 
erſten Mann ſcheiden. Am ruſſiſchen Hof nahm die ehrgeizige
 Prinzeſſin ſofort eine führende Stellung ein und drängte auch 
ihren Mann, den Großfürſten, auf das Gebiet der Politik. 
            Zu=
ſammen mit ihrer Schweſter, der Prinzeſſin Militza, der Gattin 
des Großfürſten Peter, bildete ſie einen Zirkel, der ſich des 
Protektorats der Kaiſerin=Mutter Maria erfreute und der die 
Kriegshetze gegen die Mittelmächte zu ſeiner beſonderen Aufgabe 
machte. Ihrem Einfluß iſt es auch zuzuſchreiben, daß der 
            Groß=
fürſt, der ſich bis dahin nur wenig mit Politik befaßt hatte, zu 
einem der eifrigſten Kriegstreiber gegen Deutſchland wurde. 
Als dann der Weltkrieg ausbrach, wurde Nikolai Nikolajewitſch 
zum Oberbefehlshaber der ruſſiſchen Armeen im Weſten ernannt. 
Er organiſierte den ruſſiſchen Vormarſch gegen Oſtpreußen, den er 
mit dem Grundſatz der ruſſiſchen Strategie im Weltkrieg, der 
            rück=
ichtsloſen Cinſetzung immer neuer Maſſen, erfolgreich 
            durchzu=
führen hoffte. Die Dampfwalze ſollte es ſchaffen. Es kam aber 
Tannenberg, die gewaltige ruſſiſche Niederlage, für die die 
            Ver=
antwortung voll und ganz dem Großfürſten zugeſchoben wurde. 
Er fiel in Ungnade und wurde nach dem Kaukaſus verbannt. — 
Nach der Kerenſki=Revolution gelang es ihm, nach England und 
Frankreich zu flüchten. Seitdem lebte er als Emigrant in Paris, 
aber mit Anſprüchen auf den ruſſiſchen Thron, hier größter 
            Kon=
kurrent des anderen Prätendenten, des Großfürſten Kyrill. — Er 
war als Gewaltmenſch bekannt. Sein ſtändiger Begleiter, ja, 
ſein Symbol, war die Koſakenknute, die Nagaika. Und in ſeinem 
Teſtament hat er verfügt, daß er in der Koſakenuniform 
beerdigt wird.
 Sozialdemokrakie und Landwirtſche 
Eine Enkgleiſung: „Arbeiksloſe gegen Bauer
 * Berlin, 8. Jonuar. (Priv,54 
Daß die Sozialdemokratie alles andere denn landwimni 
freundlich iſt, iſt ſchon längſt kein Geheimnis mehr. Sie boe 
als einzige Partei die unbeſtreitbare Notlage der Landwir 
dazu benutzt, um gegen die Großagrarier zu wüten, die 
jede Preisſchwankung auf dem Lebensmittelmarkt 
            vergntnx=
machen möchten. Auch für die kleinen Landwirte hat ſie 
herzlich wenig geleiſtet, gehört doch auch jeder kleinſte Larm 
wenn er nur einen einzigen Knecht beſchäftigt, zu den „n 
nehmern” und „Ausbeutern”, womit er dann auch ſchon Uhn 
Sozialdemokraten erledigt iſt. Es iſt infolgedeſſen weiterntatz 
verwunderlich, daß die Not der Landtpirtſchaft da am gaufzüues 
iſt, wo die Sozialdemokratie am feſteſten im Sattel ſitzt, aut g 
Preußen. Welche Töne ſich ein ſozialdemokratiſcher Lanuo. 
abgeordneter der Landbevölkerung gegenüber anzuſchlage 
laubte, hat die Mittwochſitzung des Preußiſchen Hauptausſju. 
gezeigt, auf deſſen Tagesordnung die Beratung des Lamm 
ſchaftsetats ſtand. Dabei ließ ſich auch die landwirtſchaſtlickt L ubd 
in Schleswig=Holſtein nicht verſchweigen, wo wegen des vücrkts, 
loſen Vorgehens der Behörden unter der Bauernſchaft einanskt 
unbeträchtliche Unruhe entſtanden iſt. Der ſozialdemokratiſct un 
geordnete Peters=Hochvonn wußte zu der Not der zu Zume 
verkäufen und Exmittierungen gedrängten Bauern nichts bönnt 
zu ſagen, als daß man vielleicht genötigt ſein würde, Arb.
 loſe gegen die Bauern vorgehen zu baſſen, wenn du 
ruhen ſo ſortgingen. Welchen Lärm würde wohl die ſozlalm., 
radiſche und die mit ihr verbündete demokratiſche Preſſe ſcLzm
 wenn ein rechtsſtehender Abgeordneter ſich eine ähnliche EFdeu 
ſung hätte zuſchulden kommen laſſen. Daß aber die Sozialich=Et 
kraten ſo mit dem Gedauken des Bürgerkrieges ſpielen um 
beitsloſe gegen die um ihre Exiſtenz hart ringenden Bauern
 führen will, wivd man narürlich venſchweigen. Eine Vertuſchkt, 
aktion hat ja auch unmittelbar nachdem Peters dieſe bezeichkte.
 Aeußerung enrſchlüpft war, ſofort eingeſetzt: man verſuche 
jedes Nachrichtenbüro, das die Sitzungsberichte der Aussy. 
zu verbreiten pflegt, dahin einzuwirken, dieſe Erkläru Une 
ſtreichen und an ihre Stelle eine weſentlich mildere zu ſetzem Mö 
Laudwirte aber, die ſich von den ſozialdemokratiſchen Pig 
haben betören laſſen, ſollten ſich das vor Augen haltem 
ihnen blüht, wenn Leute wie Peters mit ihrem Anchang au 
einen noch größeren Einfluß gewinnen, als ſie ihn, ſehr zumſt 
den der Landwirtſchaft, ſchon beſitzen.
 der Spionage=Prozeß gegen den däniſchen HeA 
mann Lembourn.
19a
 Leipzig, 8. Jank-L, pihel 
Vor dem 4. Strafſenat des Reichsgenichts begann heute-Wit 
dem Vorſitz des Senatspräſidenten Lorenz der Spionagemämn 
gegen den däniſchen Hauptwann Harry Lembourn und diehiel 
zoriſtin Helene Stegemann aus Berbin. Hauprmann Lemf! 
war im Verlauf ſeiner müilitäriſchen Ausbildung u. a. von I 
vember 1921 bis 1. November 1923 zur franzöſiſchen Armu / 
kommandiert und in dieſer Zeit verſchiedenen Regimenten 
Straßbung und Metz, ſowie der Kriegsatademie zugeteill. 
gegen anders bautenden Zeitungsnachrichten war er jeduchff: 
während des Weltkrieges bei der fpanzöſiſchen Armee. I‟ 
1924 wurde Leunbourn zum 3. Däniſchen Infanterieregomen. 14 
Tondern verſetzt, wo er, nachdem er einen abevmaligen vier 
tigen Kurſus in Verſailles abſolviert hatte, als Hauptmal.iEn 
Kompagniechef die 1. Kompagnie des 2. Bataillons führte. Frut 
bourn iſt Vorſuandsmitglied des däniſchen Offiziersvereinshmd 
ter war er Inſtruktionschef der jütländiſchen Grenzwel/ pakzlat 
Sekretär und Kaſſier der Allionce Frangaiſe in Tondern, H. 
nach ſeiner Angabe jedoch hauptſächlich mit franzöſiſcher SN 
und Literatur befaßt hat. Feſtgenommen wurde Lembou 
24. Juni 1928 bei einem Ausflug des Offizierskorps nach A 
land auf Sylt. Seit dieſer Zeit befindet er ſich in Unverſuch.! 
haft. Nach dem Eröffnungsbeſchluß ſind beide Angellagtt 
dächtig, verſucht zu haben, Nachrichten, deren Geheimhalungk. 
Intereſſe der Landesverteidigung erforderlich war, an ein / 
läudiſche Regierung gelangen zu laſſen und dadurch die E 
ſicherheit gefährdet zu haben. Nach der Verleſung des 
nungsbeſchluſſes wurde auf Antrag des Oberreichsanwall 
Oeffentlichkeit für die ganze Dauer der Verhandlung 
ſchloſſen.
 Todesfahrk eines 
und eines ArmtEn Mkstties in RMtko.
Von Kaſimir Edſchmid.
 * Um zehn Uhr morgens kam die ſchöne Shari Abdin ein 
Trommelwirbel herunter, der ſo langſam ſich bewegte, als ob er 
ſtehen bleiben und das Herz Kairos mit ſeiner eiſernen 
            Lang=
amkeit erſchuttern wolle. Ein ehemaliger Miniſter, einer der 
reichſten Leute Aegyptens, kam, auf eine Lafette gelegt, die 
Shari Abdin herunter, kam in die Nähe des Ezbekiva=Gartens, 
kam an der Oper vorbei und bog in die Shari Kamil ein. 
In dieſe letzte große Straße kam der Zug wieder raſcher, denn 
von da ab ging es ſchon dem Bahnhof zu, um den alten toten 
Mann nach Alexandria zu fahren. 
Als der Zug den Platz vor der Oper und den roten 
            Flam=
bohants des Ezbekiva=Gartens erreichte, ſchien er ſich kaum 
            fort=
beivegen zu können, obwohl der herrliche große Platz und die 
liebenswürdige Boulevardbreite der Shari Abdin faſt leer waren, 
von jener anmutigen Leere, wie ſie die Straßen der Riviera 
beſitzen 
Die Straßen Kairos ſind beſonders am Abend, aber auch in 
der Frühe genau wie diejenigen von Sevilla und Nizza nur ein 
angenehmer Vorwand, die Heiterkeit der Luft und die erlöſende 
Lei htigkeit des Himmels im Spazierengehen zu bemerken. 
Kairos ſchönſter Zauber iſt nämlich ſeine Läſſigkeit. Und 
fein weſentlicher Zauber beſteht darin, daß es eine Millionenſtadt 
darſtellt, die einer ewigen Villeggiatur gleicht: Eine Stadt voll 
Segelboote auf den Nilarmen, voll Parks, in denen Heliotrop= 
Bäume wie Glas ſtehen, mit Raſenflächen, auf denen Fellachen 
in ihren langen Hemdröcken genau wie auf märchenhaften 
            Tep=
pichen herumſpringen, eine Stadt voll Melonen und rieſig flach 
beiackelten Booten, voll der graziöſeſten Autos und voll Menſchen, 
denen Eile nur eine Entſchuldigung dafür ſcheint, ihre langen 
fihlanken Körper reizvoll von ihren langen Röcken 
            herausmodel=
lieren zu laſſen. Eine Stadt mit der Süßigkeit der Adria in der 
Atmoſphäre, mit der Nachläſſigkeit eines verwilderten Parks. 
Eine Stadt, in der (ganz unähnlich Stambul, das ſich 
            vollkom=
men demaskiert hat und in der ein Turban ſo ſelten iſt wie ein 
Zylinder in Honolulu; die ganze Buntheit des Orients mit 
ſeinen Koſiümen ſich tatſächlich zuſammengefunden hat mit dem 
Lurus und den Maſehinen des Kontinents. Ein Paris in der 
Wüſte mit der Luft Venedigs ...
 Es iſt klar, daß es ſchwer iſt, ſelbſt als Toter dieſe Stadt zu 
verlaſſen und am Ezbekiva=Garten vorbeizugehen, ohne daß ſelbſt 
den arabiſchen Trommelwirbeln eine Sekunde der Atem ſtehen 
bleibt,
 Ganz vorne ritt Kavallerie vor dem toten Miniſter her die 
Shari Abdin herauf. In weißgrauem Khaki. So langſam wie 
Pferde kaum zu gehen vermögen. Wie in der Zeitlupe. Mit 
Lanzen, ſenkrecht mit geſtrecktem Arm gehalten. Oben flatterten
 frün=rote kleine Standarten in einer kurzen Briſe. Hinter ihnen 
kamen Pferde, die am Halfter geführt wurden. Sie waren mit
 Maſchinengewehren bepackt. Die Soldaten trugen kurze Jacken 
mit einem Gürtel, kurze Hoſen wie die Bayern mit freien Knien 
und Wickelgamaſchen um die Waden. Auf dem Kopf den roten 
Fes. Dann kamen die Geſtelle für die Maſchinengewehre, ein 
Puppenladen des Kriegs, der durch die geſpenſtiſche Langſamkeit 
einen unerklärlichen Ausdruck bekam. Es war die einzige 
Maſchinengewehrkompagnie, die Aegypten beſitzt. Dann kamen 
wieder Reiter und dann Infanterie. 
Die Fußtruppen hatten eine Art, die Gewehre zu halten, die 
ihrem Gang etwas nachläſſig Gefährliches gab. Sie hielten die 
Büchſe unter die linke Achſel geklemmt, ſo daß der Kolben vorne 
ſchräg nach oben ſtand. Die rechte Hand hatten ſie um den Rücken 
herum gelegt und hielten damit die Mündung der Gewehre 
hinten ſhrag nach unten auf den Boden. 
Mitten unter ihnen ging die erſte Kapelle. Sie ſpielte 
dumpf, aber ſehr hoch oben in den Tönen, ein Trauermarſch, der 
hell und luſtig angeſetzt war, aber durch eine verzweifelte 
            Rhyh=
mik ganz außer ſich ver Traue war. Monoton und ſpitz dabei, 
aber voll unverſtändlicher Wirbel dazwiſchen. 
Die Offiziere gingen vor, den Kolonnen her, im Fes, mit 
nackten Knien, die Degen blank, ſenkrecht mit dem geſpannten 
Arm vor ſich hingeſtreckt. Dahinter kamen wieder Truppen. Die 
Knie und die Geſichter der Leute waren ja braun von Natur, 
aber in dieſer unfaßbaren Langſamkeit wirkten ſie wie von der 
Sonne verbrannt, durch koloſſale Strapazen bis zur höchſten 
männlichen Kühnheit medelliert und nun in dieſem 
            Abſchieds=
gang plötzlich wundervoll geſpannt. 
Hinter der zweiten Kapelle kam eine Lafette, auf der, ſchräg 
nach vorn, der Sarg lag. Er war in grüne Seide eingehüllt, auf 
der der weiße Halbmond und die drei weißen Sterne Aegpptens 
ſihtbar wparen. Dahinter kam in einem Schwarm, der mit einem 
Male die ganze Shari Abdin aufüllte, eine Unmenge Zivil mit 
dem Tarbuſch. Neben dem Sarg ritten Schutzleute, ganz in 
Weiß, mit den weißen Zulindern, an denen ein weißes 
            Nacken=
tuch mit über den Rücken flattert.
 Sie ritten alle auf tänzelnden dunklen Araberpferden. 
Tanz=Pas der Pſerde allein war nicht beizubringen, daß h if 
Zug durch Kairo marſchierte, in dem ein toter Mann w— 
ganz langſam und mit aller Majeſtät der Ruhe von hier 
Die Pferde mit den graziöſen mädchenhaften Beinen urmſ 
die Lafette mit dem Sarg immerzu mit der gleichen He ie 
und in einem Schoarm, wie Zugvögel einen Baum umke. 
Die tleinen, nervöſen Pferbe gingen ſogar vor lauter Lebi 
keit gegen die Rhothmik der Muſik. Sie biſſen ſich einn 
liebevoll in die Nacken, während der Sarg auf der Lafette 1 
Opernplatz nicht von dem Herzen Kairos trennen konnte. 
In dieſem Augenblick wurde am anderen Ende des fuſ 
Autoverkehr geſtoppien Platzes ein Zug deutlich, der, 
raſcher, aber mit ähnlicher Muſik, jedoch nur von zwei 5‟ 
durch die Shari Kamil dem Zug des Minifters entgegenkaru 
Während die militäriſche Eskorte mit den Waffe 
Maſchinengewehren, den Revolvergurten um die Taill0 
weißglänzenden Schutzoſſiziere ſich auf der rechten Seite 1 
dem Ezbekiva=Garten zu hielt, kam auf der linken Seite ile/ 
der ganz leeren Gegenſtraße ein anderer Zug entgegen. 
In langen Abſtänden gingen vorneher Leute mit 
            gelb=
rotkarierien Nöcken. Darüber hatten ſie ſchwarze Jacken. 
dem Kopf kleine Turbans. Hinter ihnen trug man einen 7 
Er lag auf einem kleinen Geflecht, aus dem vorne drei SN 
hervorragten, an denen drei Männer trugen. Hinten hat 
Sarg nur eine Stange und einen einzigen Mann, der ihr 
Der Sarg war genau wie eine Mumie geformt. 
Der Tote lag geradezu in ſeiner eigenen Figur au 
Geſlecht, ohne Tuch um den Körper, ähnlich wie im Pelope 
wo man die Toten offen auf einem Brett durch die Straßen! 
Aber man hatte hier über ihm eine Art Baldachin errichte 
Himmelbett aus farbigen Tüchern, die ſchlapp über ihm heru 
hingen. 
Die beiden Züge, der kleine und der große, kamen je 
um ſo größerer Langſamkeit aufeinander zu, je mehr 
näherten. 
Als ſie einander erreicht hatten, hatten ſie auch mit der 
den Särgen die roten Flamboyants des Gartens erreicht. 
Bäume ſind eine Kaskade von Rot, aber von einem und 
barem Rot, von der Farbe von Meertieren, die dieſe n 
Waſſer bewahren 
In dem Augenblick, wo die Lafette und die Mumie ſich 
neten, fing die zweite Kapelle des Miniſters an, hell und 
zu ſpielen. Es war ein militäriſcher Rhythmus. Es wa 
werde ſich der Tote noch einmal wie im Leben ſeiner Mag 
wußt und übe ſie noch einmal aus. Scine Marſchmuſit
timer 9
Mittwoch, den 9. Januar 1929
Seite 3
 eankreichs gefährlichſte Klippe. 
Merngriffe gegen die parlamenkariſchen Inſti= 
MEionen und das republikaniſche Regime.
 EP. Paris, 8. Januar. 
Bammerſeſſion für 1929 iſt heute wachmrtag durch eine 
Meditzess Alterspräſidenten Sibille eröffnet worden. Dieſer 
führmaus, der Alterspräſident befinde ſich jeweils in der Rolle 
eingieti ppitäns, der auf die Klippen hinzudeuten habe, gegen die 
urt amentsſchiff ſtoßen könnte. Für heute möchte er als die 
lichſte Klippe, die im Lande vielerorts 
nnten Angriffe gegen die 
            parlamenta=
u Inſtitutionen und das republikaniſche 
Mame bezeichnen. Sübille entwirft darauf ein Bild der 
            Ar=
eitzidr e das Parlament im letzten Jahr geleiſtet hat. Er 
            wun=
wert4 ,Mdaß trotz dieſer poſitiven Tätigkeit die Abgeordneten und 
ernſt, Seuinern n in der Preſſe und in den Verſommlungen andauernd 
iadenbeſchbwtt und verleumdet und für alle Enttäuſchungen verant= 
No du „vourhwemacht werden, die die öffentliche Meinung in der letzten 
auem „„Zeitſ lickten habe. Die Oppoſition habe keine konſtruktiven 
            Ge=
ban/ᛋ, ſie wolle niederreißen, und nicht aufbauen. Dem einen 
We Teitn zeebe eine Diktatur vor, dem andern ein 
            bolſchewi=
mtiſſüſ Regime. Er ſei überzeugt, daß trotz der Viel= 
Dehl ſiheitterr Parteien in der franzöſiſchen Kammer 
tüche Aa ur M 
igen Tagen eine feſte republikaniſche 
ne ähnM el)) eit zuſtande kommenwerde, die weiterhin, wie 
Jeraxi irm vensſangenen Jahre poſitive geſetzgeberiſche Arbeit 
Ver 
ges iiheiſMikihune. — Sibille kommt darauf auf 
Wenden ! 
die Kongregakionenfrage 
Eine Ay 
Is dieſe u üſtchzen. Er befürwortet die Annahme der von der Regierung 
man inggrEhten Vorlage, die bekanntlich von den Raldikalen auf das 
richte durmtäſichenſte bekämpft wird. Er weiſt darauf hin, daß die 
            Kon=
dieſe qwreghonen im Ausland weniger religiöſe und konfeſſionelle 
            Ar=
veitt ſten, als franzöſiſche Kulturpropaganda. Wenn die ſran= 
Wee Whöfßzz”t Sprache ſich trotz der Konkurrenz des Engliſchen als diplo= 
Drkmichengmtie unſd Kongreßſprache erhalten konnte, ſo ſei das zum 
Anigen ſurogß Teil der Tätigkeit der franzöſiſchen Miſſionsſchulen im 
hrem An AugSi zuzuſchreiben. Er hoffe, daß man mit dem alten Groll 
ſe ihn, ſch awſäzp uſ, endlich aufräume und auch den Kongvegationen 
            Gerech=
igk/ſtim iderfahren baſſe.
 uraruf erſucht der Alterspräſident die Kammer, zur Wahl 
ſchn e2M 1no8 zu ſchreiten. 
mn: Senat hielt der Alterspräſident Fleury die gewohnte 
            An=
grücht. Sie war kurz gehalten unö ſtellte in der Hauptſache einen 
efumichen Appell an den Senat dar, auch weiterhin die 
            natio=
nallſem on aufrecht zu evhalten, da noch nicht alle Gefahren 
            abge=
vertſtt eien. Wenn der Parteihader und die Demagogie wieder 
muntün ſſen. dann könnte das ſo mühſam aufgerichtete Gebäude der 
unamelllen Stabilität wieder zuſammenbrechen. Er hoffe auch,
 aßih omkreich im neuen Jahre weiterhin ein Pionier des 
            Welt=
rieing und des Fortſchrittes bleibe, und ſo den Rang beibehalte, 
bisher unter den züviliſierten Nationen eingenonumen 
Wiederwahl des Präſidiums. 
ſel Kammer hat den bisherigen Kammerpräſidenten Boniſ= 
114414 von 500 Stimmen wiedergewählt. Auch die vier bis= 
WWizepräſidenten ſind wit 255 bis 429 Stimmen ohne 
            Aus=
wiedergewählt worden. Die Stimmenzahl, die auf 
            Bouiſ=
ftiel, ſtellt, wie bekannt wird, einen Rekord ſeit dem 
            Be=
ſehher Republik dar. Nach der Wahl von vier turnusmäßig 
2ßſeiſoenden Sekretären und drei Sequeſtoren vertagte ſich die 
rſme: zum Donnerstag nachmittag, wo die allgemeinen 
            Inter=
tonsen über die Regierungspolitik behandelt werden ſollen. 
Bisher 59 Inkerpellakionsgeſuche. 
ns, jetzt ſind in der franzöſiſchen Kammer 59 Interpellations. 
Dier eingebracht worden; ſünf haben auf die elſäſſiſche Frage 
eſßt ſſie ſind von den Abgeordneten Grumbach, Brom, Seltz 
ſtel Walter und Guernut eingebracht), drei Interpellationen 
Mi auuf die allgemeine Politik Bezug, 15 auf die Finanzpolitik, 
wiklun-f die Wirtſchaftspolitik, eine auf die Sozialpolitik und 
Abem verſchiedenen, meiſt unpolitiſchen Inhalt, und eine 
            be=
ieſchitg auf die Affäre der „Gazette du Franc” — Der 
            franzö=
ſcſſch Mfiniſterrat beſchloß om Dienstag, in der Kammer die 
            ſofor=
isZuſſion der Interpellationen zu fordern, die auf die allge= 
1 Bolitik der Regierung Bezug haben.
 en orenzug des armen Mannes einfach in den Boden. Dieſe 
lalhne, fſmetteruden Clairons ſtürzten ſich mit kriegeriſcher 
Shſt über die armſeligen Flöten der Mumie und erſchlugen ſie. 
m. glei=hen Augenblick war auch endlich der Bann der 
            Lang=
auſtuif gebrochen. Die dumpfen Trommelwirbel löſten ſich 
            plötz=
icß iwt und ſi her von dem Ezbekiva=Garten los und 
            marſchier=
eMen ant mit den Trompeten. 
ar Totenzug kes Miniſters, ging frei und raſch in die 
MRamil ein. Er zog mit jenem Triumphgefühl in den 
            letz=
em ooestveg ein, den ſeit fünf=auſend Jahren die Todeszüge 
lhſegnoßen ägeptiſchen Männer gehabt haben. Sie alle hatten 
öhrrkLeben lang um die Majeſtät ihres Todes mehr Sorge 
            ge=
mee urls um die Majeſtät ihres Lebens, die auch nicht gering 
Muah er nicht ſo wichtig wie die Pyramiden, die 
            Königsgräber=
ſuls in den Felſen, der Säulenurwald von Karnak und der 
Erel des Hatchepſu. 
ſumf Minuten nach dem erſten Trommelwirbel holte Kairo 
her! Atcm, und die Fellachen liefen und fuhren wieder eifrig 
Wedienen über den Opernplatz. 
Aus den Darmfkädter Lichkſpielkheakern. 
Der letzte Jannings=Film. (Union=Theater.) 
Meber den letzten Film Emil Jannings i Hollywood, 
Ein letzter Befehl” iſt vorher und nach ſeinem 
            Er=
ßten viel geſchrieben wonden. Endlich haben wir auch in 
ſiadt Gelegenheit, den Film zu ſehen. Es ſei vonweg 
            ge=
em: „Sein letzter Befehl” iſt ein guter Film geworden. Ein 
Allendings, der mit Emil Jannings Darſtellung ſteht und
 (2s iſt ein Ruſſemfilm, ſoweit Zeit und Ort der Handlung 
Rußland ſind, aber ein Film, dem wan Hollywood 
            unbe=
cenmerkt. Das iſt keine Kritik, die die Qualität des Films 
vie herabſetzen ſoll. Im Gegenteil, es iſt ſicher für alle 
ſilbeſſſucher wervvoll und intereſſcnt, ſehr intereſſant ſogar, 
avenn auch kleinen Einblick zu geſwinnen in die Art und 
e kwie in Hollywood gearbeitet wivd. 
Sein letzter Befehl” ſpielt nämlich im Hollywood. Dieſe 
iſtüudt erhält einen neuen Direktor, der im Begriff iſt, 
            Kohn=
un für einen ruſſiſchen Großfilm aus der Unmenge von Pho= 
Awwfen auszuwählen, unter ſdenen die Mehrzahl Ruſſen ſind. 
Bäld fällt ihm in die Hand, das er kent. Es iſt der durch 
ewolluton vertriebene ehemalige Großfürſt Sengius 
            Alexan=
derr, veravmt, in Hollywood Unterkunft ſucht. Alle zweiſeln 
ſeinnen Angaben, der neue Direktor aber kennt ihn, er hat 
ſuine Peitſche im Geſicht gefühlt. Endlich ſindet er 
            Gelegen=
ſine Rache zu Güühlen. Er war während des Krieges Schau=
 Ankrag auf Berminderung der Abgeordnekenzahl. 
Drei Abgeordnete, frühere Kriegsteilnehmer, darunter der 
bekannte Kriegsblinde Scapini, haben in der Kammer einen 
Entwurf eingebracht, wodurch die Zahl der Abgeordneten um 
200 vermindert werden ſoll, und zwar dadurch, daß in jeden 
Wahlkreis für je 100 000 Einwohner nur ein Abgeordneter käme. 
Die Skellung der Radikalen. 
Während der Wahl des Kammerpräſidiums verſammelten ſick 
die Radikalen, um zu der bevorſtehenden Interpellationsdebatte 
Stellung zu nehmen. Sie beſchloſſen, eine Tagesordnung 
            folgen=
den Inhalts einzureichen: „Die Kammer iſt entſchloſſen, nur eine 
Regierung zu unterſtützen, die durch ihre Zuſammenſetzung und 
ihr Programm Gewähr dafür bietet, alle Republikaner zu 
            eini=
gen.‟ Die Partei wird für dieſe Tagesordnung die Priorität 
fordern. — Man weiſt darauf hin, daß der Wortlaut dieſer 
            Ta=
gesordnung der gleiche iſt wie für die Tagesordnung, die 1914 
von den Radikalen eingebracht worden iſt, als das Kabinet 
Ribot von den Radikalen zu Fall gebracht wurde. Weiterhin 
beſchloß die radikale Fraktion, gegen jede Tagesordnung zu 
            ſtim=
men, die das Vertrauen in die Regierung ausſprechen würde, 
und diejenigen Abgeordneten, die ſich nicht an dieſe Weiſung 
hielten, vor ein Diſziplinargericht zu ſtellen. 
Stahlhelmleuke vor dem franzöſiſchen 
Mittätgerict. 
Ein deutſcher verräk ſeine Landsleuke an die 
Franzoſen. 
Mainz, 8. Januar. 
Vor dem franzöſiſchen Militärgericht wurde heute gegen den 
31jährigen Verſorgungsanwärter Eugen Löhl aus Wiesbaden, 
den 33jährigen Weinhändler Hermann Knöß, den 31jährigen 
Weinbauvolontär Karl Gerhard, den 28jährigen Studenten Görtz= 
Oppenheim und den 19jährigen Adam Prätowſky aus Dienheim 
bei Oppenheim verhandelt. Die Angeklagten, die dem Stahlhelm 
angehören, werden beſchuldigt, Zeitſchriften des Stahlhelms 
            ver=
teilt und zum Beſuch einer Verſammlung des im beſetzten Gebiet 
verbotenen Stahlhelms aufgefordert zu haben. Der 
            Angeſchul=
digte Löhl war zur Verhandlung nicht erſchienen. Die 
            Beweis=
aufnahme ergab, daß die Angeſchuldigten durch einen Deutſchen 
in Oppenheim an dem Tage, an dem die Verſammlung ſtatt 
finden ſollte, an die Franzoſen verraten wurden. Löhl hatte in 
Oppenheim eine Stahlhelmortsgruppe mit Namen „Wanderluſt” 
gegründet, deren Vorſitz der Angeklagte Knöß führte. Die beiden 
erklärten, daß ſie als frühere Frontfoldaten nur ihre Pflicht als 
Deutſche erfüllen wollten, nicht aber gegen die Beſatzung 
            feind=
liche Abſichten gehegt hätten. Die drei übrigen Angeſchuldigten 
ſagten aus, daß ſie, als ſie von dem Verbot des Stahlhelms 
erfuhren, ſofort aus der Ortsgruppe ausgetreten ſeien. Der 
Staatsanwalt beantragte gegen Löhl und Knöß je acht Tage 
            Ge=
fängnis und 100 Mark Geldſtrafe mit Strafaufſchub. Gegen die 
drei anderen Angeklagten beantragte er je 50 Mark Geldſtrafe 
Das Gericht verurteilte Löhl und Knöß zu je acht Tagen 
            Gefäng=
nis mit Strafaufſchub und je 70 Mark Geldſtrafe, Gerhard, Görtz 
und Prätowſky zu je 25 Mark Geldſtrafe. 
Hermes nach Warſchau zu neuen Berhandlungen 
abgereiſt. 
Der Führer der deutſchen Delegation für die deutſch=
            polni=
ſchen Handelsvertragsverhandlungen, Dr. Hermes, iſt zu der 
            ver=
abredeten Vorbeſprechung mit dem polniſchen Delegationsführer 
Dr. v. Twardowſki am Montag abend nach Warſchau abgereiſt. 
Die Vorbeſprechung vor der Wiederaufnahme der eigentlichen 
Delegationsverhandlungen war dadurch notwendig geworden, daß 
die polniſche Antwort auf die deutſchen Vorſchläge noch einige 
Fragen offen gelaſſen hatte.
 Leben wir wirklich in Saus 
und Braus? 
Fehlerhafte Betrachtung des Wohlſtandsindex. — Eine 
            Gefahren=
quelle, die verſtopft werden muß. — Ueber 8 Millionen mehr 
Erwachſene als früher in Deutſchland. 
Im Verlaufe der internationalen öffentlichen Ausſprache über 
die Neuordnung des Dawesvertrages ſind bei der 
            ausgeſproche=
nen Ententepreſſe, ganz beſonders in Frankreich, aber auch in 
England und Amerika, erneut Behauptungen über raſche wirt 
ſchaftliche Erholung Deutſchlands aufgetaucht. Sie werden mit 
Seitenhieben auf eine angeblich beſonders anſpruchsvolle 
            Lebens=
führung der Deutſchen in den letzten Jahren ergänzt und ſtets 
von der Schlußfolgerung begleitet, daß der zweieinhalb 
            Milliar=
dentribut des nun in Gang befindlichen erſten 
            Dawesnormal=
jahres über die Leiſtungskraft Deutſchlands dem Anſchein nach 
nicht hinausginge. Das iſt eine gefährliche Betrachtungsweiſe 
angeſichts der Tatſache, daß der ſogenannte Wohlſtandsindex den 
ausländiſchen Vertragspartnern die Möglichkeit erſchließt, ab 1930 
noch Zahlungen von Deutſchland zu verlangen, die ſelbſt noch 
über die Nieſenziffer des Dawesnormaljahres 
hinausgehen. Die Vorausberechnung des Wohlſtandsindex, für 
den die Steigerung des Eiſenbahnverkehrs, der 
Bevölkerungsziffer, des Außenhandels, des 
Tabak= und Kohlenverbrauches die Grundlagen 
            bie=
ten ſollen, hat ſchon jetzt zu Schätzungen der aus dieſer Quelle 
vertragsmäßig fällig werdenden neuenBelaſtung 
            Deutſch=
lands ab 1930 in Höhe zwiſchen 250 und 300 
Millionen Mark geführt. 
Es liegt auf der Hand, daß der demnächſt zuſammentretende 
Sachverſtändigenausſchuß für die Neuordnung des 
            Dawesver=
trages an den Ziffern des Wohlſtandsindex und den ſich daraus 
ergebenden Schlußfolgerungen nicht vorbeigehen wird, umſomehr 
als die Reparationskommiſſion auf der Gegenſeite die 
            Sachver=
ſtändigen ernennt und zweifellos Männer berufen wird, die in 
der Wahrnehmung des Intereſſes der Gegenſeite mit großer 
            Ent=
ſchiedenheit auftreten werden. 
In Deutſchland ſelbſt trifft man immer wieder auf Stimmen 
wohlgemeinter Kritik an der übertriebenen Lebensluſt unſerer 
Zeit und vom Regierungstiſch erfolgt nahezu ſchon eine Zer jur. 
aller Artikel, die ſich mit dem Maſſenkonſum zu den Feſttagen 
aller Art beſchäftigen, weil bei einem Teil unſerer 
            Regierungs=
männer die Auffaſſung vorherrſcht, daß die Ueppigkeit des 
            nach=
krieglichen neuen Lebens in Deutſchland den Argwohn der 
            aus=
ländiſchen Beurteiler erweckt und eine Politik der Senkung der 
Daweslaſten erſchwere. 
Aber welche Tatſachen rechtfertigen denn ſolche 
            Auf=
faſſungen über einen wachſenden Wohlſtand? Leben wir 
wirklich in Saus und Braus? Erklärt ſich die 
            Ver=
mehrung der Kaffeehäuſer, der Kinos, aller Vergnügungsſtätten 
die geſteigerte Reiſeluſt, die Vermehrung des Güterumſchlages 
aus einer reicheren Lebensführung in Deutſchland? 
Der oberflächliche Betrachter unſeres öffentlichen Lebens muß 
die Frage bejahen, weil ja die Vermehrung der 
            Unterhaltungs=
gelegenheiten gegen früher, auch gegenüber dem 
            Vorkriegsdeutſch=
land mit den Händen zu greifen iſt. Dennoch iſt dieſe 
            Betrach=
tungsweiſe tatſächlich irrig und der Wohlſtandsindex, ſo wie er 
im Dawesvertrag als Maßſtab für eine Kontrolle der 
            Wohl=
ſtandsſteigerung aufgerichtet iſt, überſieht die ſchlechthin 
            umſtür=
zende Neugliederung im Altersaufbau der 
            Be=
völkerung Deutſchlands, der für den Verbrauch von 
Tabak und Kohle, für die Steigerung des Außenhandels und 
ganz beſonders auch für die Entwicklung des Eiſenbahnverkehrs 
von ausſchlaggebender Bedeutung iſt. 
Man merke auf folgende Tatſachen! Die Volkszählung von 
1910 ergab auf dem gegenwärtigen Gebiete Deutſchlands rund 
58 Millionen Menſchen, das jetzt von rund 63 Millionen bewohnt 
wird. Von der früheren Bevölkerung gehörten aber 19,5 Mill 
zu den Altersgruppen unter 15 Jahren, während heute nur 16 
Millionen Kinder bis zu dieſem Alter in Deutſchland leben, ſo 
daß alſo das frühere Deutſchland bei einer um faſt 6 Millionen 
geringeren Kopfzahl dennoch 3½ Millionen Kinder mehr 
beherbergte. Im erwerbstätigen Alter von 15 bis 65 Jahren 
lebten auf dem heutigen Gebiete früher 35,3 Millionen 
            Erwach=
ſene, heute gibt es aber 42,7 Millionen Erwachſene bis zu 65 
Jahren, ſo daß alſo heute über 7,3 MillionenErwachſene 
imerwerbstätigen Alter mehr in Deutſchland leben als 
früher; auch die Ziffer der Alten iſt heute um 800000 höher als 
früher; insgeſamt hat ſich die Bevölkerung alſo trotz 
            männer=
mordenden Krieges um mehr als acht Millionen 
            Er=
wachſene im Vergleich zu der Vorkriegszeit erhöht. 
Das bedeutet für den Konſum offenſichtlich eine ſtärkere 
Beanſpruchung aller Waren des 
            Erwachſenen=
verbrauches, alſo vor allem einen ſtark vermehrten Verbrauch
 ſpieler für die Frontſoldaten, und in dieſer Eigenſchaft, wie viele 
andere, Rewolutionär. Nur der Führer, zuſanumen mit einer 
            Kol=
legin, die der Großfürſt als Armeeoberbefehlshaber in ſeinem 
Hauptquartier behalten, während er ins Gefängnis wandern 
mußte. Er läßt den Komparſen in Generalsuniform ſtecken und 
zu ſich rufen. 
Dann kommt das Ziviſchenſpiel, die Rückerinnerung aus dem 
Jahr 1917. Der Großfürſt, der ſein Rußland über alles liebt und 
oftmals gegen ben Befehl des Zaren ſeine Soldaten ſchont, fällt 
als erſtes Opfer der Revolutonäre, die ſeinen Hoßzug, der ihn 
an die Front bringen ſoll, überfallen. Nach furchtbaren 
            Mißhand=
lungen wird der Großfürſt gezwungen, die Lokomotive bis 
            Peters=
burg zu heizen. Natalie Dobrowa aber, die Revolurtiomärin, retter 
ihn, weil ſie inzwiſchen ſeine menſchliche Qualität erhannt hat. 
Gine Perlenkette, ein Geſchenk des Großfürſten, ſteckt ſie ihm im 
letzten Augenblick zu; ſie ermöglicht ihm die Flucht aus Rußland. 
Nach dieſem Zwiſchenſpiel geht der Film in Hollywood weiter. 
Der Filmregiſſeur will ſeine Rache. Er ſtellt einen Film aus dem 
Krieg. Schützengraben. Der Großfürſt ſoll Sturmangriff befehlen 
und ſoll einem rebelliſchen Soldaden die Peitſche durchs 
            Geſich=
ziehen. Dieſer aber ſoll den Schſag ernſthaft, d. h. nicht im Spiel 
zurückgeben. Der Großfürſt ſpielt ſeine Rolle bis zu dem 
            Augen=
blick, da der Soldat wirklich rebelliert. Nun erwacht auch in dem 
durch Nervenzuſammenbruch kranken Großfürſten die letzte 
            Erin=
nerung an den Krieg. Er erſchlägt den Solldaten, ergreift die 
Fahne mit dem Ruſſenadler und bricht mit dem Ruf „Wir 
müſſen ſiegen, ſonſt geht Rußlamd under” zuſammen. In dieſem 
Augenſblick, erkennt auch der Filmregiſſeur die menſchliche Größe 
des ehemaligen Großfürſten. Er deckt die Leiche des ehemaligen 
Großſürſten mit der ruſſiſchen Fahne. 
Das die Honſlung. Gegen die Tendenz ſoll nichts geſagt 
werden. Sie iſt letzten Endes menſchlich und gut. Die 
            Darſtel=
lung, ſoweit ſie Emil Jannings Doppelrolle des Großfürſter 
betrifft, iſt bewunderswert, ebenſo die der ſchönen Gvelyn Brent 
als Natalie Dobrowa. Gewiß, es iſt vielleicht nicht Jannings 
größte Leiſtung, aber ſie iſt darſtelleriſch ſo wundevvoll, ſo 
            über=
zeugend, daß man, wie immer bei Emil Jannings, den Eindruck 
gewinnt, er hat ſich bis in die letzte Geſte in ſeine Aufgabe 
            hin=
eingelebt. Das hann guch von Evelyn Brent geſagt werden. 
Auch die Regie Joſef von Sternbergs iſt gut. Nur merkt 
man allzu vielen Bildern an, daß ſie in Hollywood geſtellt ſind. 
Aber, wie geſagt, den Geſamteindruck des Films beeinträchtigt 
das nicht. 
Ein luſtiger Film iſt „Eine VerkäuferinvonKlaſſe‟ 
ebenfalls eine cmerſkaniſche Sache, mit der hübſchen Norma 
Shearer in der Hauptrolle.
 Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben. 
— Der Gerhart=Hauptmann=Preis für 1929 
Der Gerhart=Hauptmann=Preis für 1929 wurde dem jungen 
            Dich=
ter Heinrich Hauſer für ſeinen Roman „Brackwaſſer” erteilt, 
der in der Sammlung „Junge Deutſche” des Verlages Phil. 
Reklam jr. erſchienen iſt.
Von deutſchlands Hohen Schulen.
 Gießen: Die Privatdozenten für innere Medizin Dr. Erwin Moos, 
Dr. Ernſt Woenckhaus und Dr. Heinz Lawaczeck ſind zu 
            über=
planmäßigen a. o. Prof’ſſoren ebenda ernant worden. 
Frankfurt a. M.: Der ordentliche Profeſſor für wirtſchaftliche 
            Staats=
wiſſenſchaften Dr. jur. Carl Grünberg iſt zum 1. April von den 
amtlichen Verpflichtungen entbunden worden. 
Freiburg i. Br.: Der emeritierte ordentliche Profeſſor der 
            Phyſio=
logie Geh. Rat Dr. Johannes v. Kries, Ritter des Ordens Pour Ie 
merite für Wiſſenſchaft und Kunſt und mehrfacher Ehrendoktor, iſt im 
Alter von 76 Jahren geſtorben. 
München: Die ordentlichen Uwverſitätsprofeſſoren Dr. Walther 
Brecht (Neue deutſche Literaturgeſchichte), Dr. Heinrich Tietze (
            Ma=
thematik), Dr. Auguſt Knecht (Kirchenrecht), Dr. Jakob Strieder 
(Wirtſchaftsgeſchichte und Wirtſchaftsgeographie) und Dr. Auguſt 
Schmauß (Meteorologie), ſowie die ordentlichen Profeſſoren der 
            Aka=
demie der bildenden Künſte, Angelo Jank, Herwann Hahn und 
Julius Diez, erhielten den Titel eines Geheimen Regierungsrates. 
Ferner wurden verliehen dem ordentlichen Profeſſor in der 
            Juriſten=
fakultät Dr. Karl Neumeyer der Titel eines Geheimen Juſtizrales 
und den ordentlichen Profeſſoren an der Techniſchen Hochſchule 
            Oberbau=
direktor Dr. Kaſpar Dantſcher (Waſſerbau), zurzeit Rektor, und 
Dr. Hermann Buchert (Baubunſt und landwirtſchaftliches Bauweſen) 
der Titel eines Geheimen Baurates. 
Bonn: Geheimrat Profeſſor Dr. Alfred Philippſon, der 
            lang=
jährige Verkreter der Gcographie, vollendete am 1. Januar das 65. 
            Le=
bensjahr. 
Münſter: Der Hygieniker, Oberarzt des Ruhr=Knappſchafts=
            Kranken=
hauſes in Bochum Prof. Dr. Walter Schürmann iſt zum 
            Honorar=
profeſſor in der mediziniſchen Fakultät der hieſigen Univerſität ernannt 
worden.
 Köln: Der durch die Emeritierung des Prof. Stefan Lorck erle 
te Lehrſtuhl der romaniſchen Philologie iſt dem ord atlichen Profeſſor 
Hanns Heiß in Freiburg i. B. angeboten worden. 
Dresden: Der Architekt, Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule 
h. Hofrat, Dr.=Ing. Martin Dülfer feierte am 1. Januar ſeinen 
Geburtstag. 
Greifswald: Der Lehrſtuhl für deutſches bürgerliches Recht iſt an 
le von Prof. W. Schönfeld dem ordentlichen Profeſſor Dr. Franz 
verle an der Univerſität Baſd angeboten worden.
Ceite 4
Mittwoch, den 9. Januar 1929
Nummer gl
 auf allen Kontrollgebieten des Wohlſtandsinder im 
            Dawesver=
trage; insbeſondere für den Gebrauch von Kohle, Tabak und 
Reiſen iſt ja jedes Wort überflüſſig, mit dem man noch beweiſen 
wollte, daß eine Verbrauchsſteigerung ganz natürlich durch die 
um acht Millionen höhere Zahl von Erwachſenen vor ſich gehen 
muß, ohne daß darin ein vermehrter Wohlſtand zum Ausdruck 
kommen könnte.
 An dieſer Tatſache ſind die Väter des Dawesvertrages aber 
vorbeigegangen und dieſer Einwand iſt auch deutſcherſeits bisher 
nicht gemacht worden. Wie ungeheuer ſchwerwiegend dieſer 
Fehler aber zum Nachteile Deutſchlands ausgewertet wird, 
            er=
gibt ſich aus der Meſſung des Verbrauchs an der 
Ziffer der Erwachſenen. Alle zurückgreifenden 
            Ver=
brauchsvergleiche, die an der Tatſache eines Mehr von acht 
Millionen Erwachſenen in Deutſchland vorbeigehen, müſſen doch 
ein ſchiefes Bild ergeben. Beiſpielsweiſe errechnet die Reichsbahn 
an Zahl der Reiſen auf den Kopf der Bevölkerung im 
            Fern=
verkehr für 1913 rund 20, für 1927 rund 23, alſo geſtiegener 
Reiſeluxus? Falſch! Eine Reiſeziffer von 25 würde erſt genan 
dem Stand von 1913 entſprechen! Der Deutſche reiſt nicht mehr, 
ſondern weniger als früher, nur der Bedarf von acht Millionen 
Erwachſenen, die heute mehr da ſind, macht ſich als Vermehrung 
des Reiſeverkehrs bemerkbar. 
Dieſe acht Millionen Erwachſenen verbrauchen aber auch 
mehr Theater, Kinos, Revuen, Tabak und vieles andere, bei 
denen die Kinder noch nicht ſo ſehr mitzuſprechen haben. Eine 
Verbrauchsvermehrung in Deutſchland um das Doppelte des 
Konſums der Erwachſenen Oeſterreichs oder der Niederlande und 
Belgiens zuſammen würde erſt als „normal” anzuſehen ſein und 
darüber hinaus würde erſt der Wohlſtand beginnen. Davon kann 
aber nicht entfernt die Rede ſein. Legen wir den veränderten 
Altersaufbau unſerer Bevölkerung dem heutigen Verbrauch zu
 Grunde, dann iſt der Normalſtand von 1913 noch lange nicht 
            er=
reicht. Der einzelne Erwachſene in Deutſchland 
lebt vielmehr ganz außergewöhnlich ſtärker 
            ein=
geſchränkt und beſcheidener auf ſämtlichen 
            Luxusgebie=
ten als der von 1913. Darüber darf das lebhaftere Treiben in 
Kaffeehäuſern und Tanzlokalen nicht täuſchen, und an dieſen 
Tatſachen darf der neue Sachverſtändigenausſchuß nicht wieder 
Iff. 
vorbeigehen. 
Die Unkerſuchung der Welikohlenkriſe. 
EP. Genf, 8. Januar.
 Heute nachmittag tritt beim Völkerbundsſekretariat das 
            Sach=
verſtändigenkomitee für die Unterſuchung der Weltkohlenkriſe 
            zu=
ſcmmen. Es ſteht unter dem Vorſitz von Dr. Trendelenburg und 
ſetzt ſich aus 11 Fachleuten der Kohlenproduzenten= und 
            Konſu=
mentenländer und vier Mitgliedern des Wirtſchaftskomitees des 
Völkerbunds zuſammen. Unter den Sachverſtändigen befinden 
ſich bekannte Kohlenfachleute wie Dr. Silverberg vom 
            Reichs=
verband der Deutſchen Induſtrie, Sir John Hindley, 
            Vizepräſi=
dent der Stephenſon, Clark u. Cy.=England, Dr. Anton Apold, 
Generaldirektor der öſterreichiſchen Montangeſellſchaft, Hermann 
Capiau, Generaldirektor der belgiſchen Kohlenvereinigung. Alfred 
Falter, Generaldirektor der Robur=Polen und Dr. Joſeph Peters, 
Direktor der tſchechoflowakiſchen Grubenbeſitzervereinigung. Die 
Beratungen des Sachverſtändigenausſchuſſes werden auf die 
            Bei=
legung des augenblicklichen europäiſchen Kohlenkampfes vorerſt 
ohne unmittelbaren Einfluß bleiben, da eine Einigung vorläufig 
noch angeſichts der vollkommen ungeklärten Haltung der 
            eng=
liſchen Regierung und der engliſchen Kohlenbeſitzer auf die 
            größ=
ten Hinderniſſe ſtößt. Die Beratungen des Ausſchuſſes gelten 
lediglich dem Studium, der techniſchen und wirtſchaftlichen 
            Prü=
fung der Frage, ob das Mißverhältnis zwiſchen Förderung und
 Nachfrage auf dem Krhlenmarkt auf Urſachen ſtändiger 
vorübergehender Natur zurückzuführen iſt, wie das Konkung 
verhältnis zwiſchen Kohlen, Braunkohlen, Mineralölen
 anderen Brennſtoffen liegt, welche Wirkungen ſtaatliche Einorol 
wie Ein= und Ausfuhrbehinderung, Kontingentierung, direlte 
indirekte Subventionen uſw. auf die Kohlenförderung haben. 
welche Wirkungen die in einigen Ländern geübte Preispolitzun 
die Entwicklung des Kohlenverbrauchs ausübt. 
In der erſten Sitzung entwicklete heute nachmittag Prönf 
Trendelenburg noch einmal in einer längeren Eröffnungsredeg 
Aufgaben des Komitees und wies darauf hin, daß es ſchwi 
ſein werde, die zu gleicher Zeit internationalen und nationn 
Intereſſen in der Kohlenfrage in einem zahlenmäßig ſo leu 
Komitee entſprechend zur Geltung zu bringen. Später, wenmu 
Mitglieder die Lage ihrer eigenen Länder dargelegt hätten, val 
ſich die Notwendigkeit ergeben, über den nationalen Standa4! 
hinaus die Kohlenkriſe unter dem Geſichtspunkt als in 
nationales Problem ins Auge zu faſſen. Zu dieſem Zweck va 
man dann auch noch weitere intereſſierte Perſönlichkeiten höff 
Die einzelnen Sachverſtändigen gaben ſodann in läng 
Expoſés eine Darſtellung der Lage ihrer Heimatländer auf 
Gebiet der Produktion und des Verbrauchs. Im großen 
ganzen deckt ſich die Stellungnahme der einzelnen Delegierten 
den dem Ausſchuß vorliegenden Denkſchriften, die aus Deuu 
land, Frankreich, England, Polen, Italien, Schweiz, Schn 
uſw. dem Wirtſchaftskomitee zugegangen aber noch nicht 
öffentlicht worden ſind. — Von morgen an wird der Ausſchußzul 
Einzelberatung vornehmen und ſich zuerſt der Frage der Kohl 
produktion und Förderung zuwenden. 
Ein Antrag des Internationalen Bergarbeiterverbandes 
Teilnahme an der Enquete wird nach Beendigung der Taatz 
des Sachverſtändigenausſchuſſes das Wirtſchaftskomitee des 
kerbundes beſchäftigen, das am 14. Januar zuſammentritt,
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iufiner 9
Mittwoch, den 9. Jazuar 1929
Seite 5
 11 
Indogh 
Ans der Sanveshausiftadt. 
Darmſtadt, 9. Januar.
 ſkArm, gut beſuchten Maskenbällen des Darmſtädter 
            Männergeſang=
skreil er”h, wird der Vergwügungsausſchuß alles daran ſetzen, ſeinen 
            Mit=
lie.sſ und Freunden Eiſtklaſſiges zu bieten. (Siehe Anzeige.) 
Likede=tafel=Maskenball. Der diesjährige Maskenball der Lieder= 
* 
ehe 1 aflAnſet Samstag, den 26. Januar, unter dem Motto „Karneva 
z:3a” im Städtiſchen Saalbau ſtatt. Alles Nähere wird noch 
gegebt, 
V
Wechſelſteuer.
 Seirannt wurden: Am 14. Dezember: die Forſtreferendare Walter 
Guutſex, Wieſeck bei Gießen, Richard Immel, Gießen, Wilhelm 
Foc0 Stochſtadt a. Rh., Ernſt Metz, Hungen, Karl Schuſter, 
Niedſalt, Friedrich Vetter, Gießen, Alfted Walker, Fvicdberg, 
LcontY W eisgerber, Darmſtadt, zu Forſtaſſeſſoren. Am 29. 
            De=
zembhit ger Polizeiverkmeiſter auf Probe Jakob Luft aus Waid= 
AAmotnt)sum Polizeilverkmeiſter; die Polizeiverwaltungsafſiſtenten anf 
Prohc’ ert Prieß aus Bruchſal, Wilhelm Zernikow aus 
            Darm=
ſtadt —/4wlizeiderwaltungsafſiſtenten, ſämtlich mit Wirkung vom 1. 
            Ja=
muarm/“ der Polizeiverwaltungsaſſiſtent auf Probe Wilhelm Gail 
aus :3 
zum Polizeiverwaltungsaſſiſtenten, mit Wirkung vom 
Feätur 1929. 
den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 28. Dezember: der 
            Ober=
ſtudichtnt an der Viktoviaſchule (Studienanſtalt) zu Darmſtadt Franz 
Bocf ſein Nachſuchen vom 1. Januar 1929 ab. 
Siläum. Das 25jährige Dienſtjubiläum bei der Firma Carl 
derſtellerin des bekannten Schuhputzes „Nigrin”, feierte dieſer 
Direktor Gg. Nicklas aus Darmſtadt. Der Jubilar trat am 
1904 als Reiſender in die Dienſte der Firma und hat durd 
nliche Tüchtigkeit es heute zu einem Leiter des Außendienſtes 
1 .Herr Nicklas erhielt aus materielle Anerkennumg von ſeiner 
irmnit ſeine hervorragenden Leiſtungen ein namhaftes Gelögeſchenk 
und duec von der Handelskammer Neutlingen eine Ehrenurkunde für 
ine 
ige eifolgreiche Tätigkeit in der Firma Carl Gentner 
            über=
eichti. 
F5Eches Landesth=ater. Die heutige Vorſtellung des 
            Weihnachts=
närchm Die Himmelsreiſe” geht für minderbemittelte Kinder 
Lite 
nS 
Ein öffentlicher Kartenverkauf findet nicht ſtalt. Der 
            Konſum=
reihemſtadt hat auch für dieſe Aufführung freundlicherweiſe wieder 
egeſpendct. 
6 einem Haus gelangt der erfolg eiche Schwank „Theo macht 
der Inſzenierung Günter Haenels mit den Damen: Knott 
Stengel, und den Herren: Klam, Haenel, Gullinger, Maletzki. 
Meßler, Netz und Weſtermann zur Aufführung. Die Vorſtel= 
Norr Zuſatzmiete II zugeteilt und beginnt um 20 Uhr. 
grn, Donnerstag, gelangt die „Boheme” von Pucccini in 
ſpgelzeit zum erſten Male zur Aufführung. Die Beſetzung der 
flat iſt folgende: Mimi: Anny von Stoſch; Muſette: Käthe 
udolf: Adolf Jaeger; Marcell: Hans Komregg; Colin: Vheo 
Schaunard: Rudi Wünzer; Aleindor: Eugen Vogt; 
            Ber=
haris Ney; Papignol; Herbert Grohm. Muſikaliſche Leitung: 
NaxMtolf. 
KTeinen Haus gelangt morgen das dreiaktige Schauſpiel „Herr 
Zamfſ thier” mit Beſſie Hoſfart und Hans Jungbauer als 
            Vor=
eluer 
* Zuſatzmiete III um 20 Uhr zur erſten Wiederholung. 
Schanſpiel des Landestheaters abſolviert Sonntag, den 13. 
            Ja=
warnAn Gaſtſpiel mit Georg Kaiſers „Oktobertag” im 
            Feſtſpiel=
auslif bo mus. 
ächſte Aufführung der Johann Straußſchem Operette „Die 
eſhemaus” findet Freitag, den 11., als Vorſtellung der Miete D 
m 
U— ſtatt. 
Senſationsſtück „Der Prozeß Mary Dugan” gelangt 
mmßt, den 12., nachmittags, als Vorſtellung der Heſſenlandmiete I 
m AMale zur Aufführung. 
Meiſterſinger von Nürnberg” in der neuen Ein= 
und Inſzenierung werden Sonntag, den 13.,in der Beſetzung 
ßg fführung zum erſten Male wiederholt. 
alten” — geſungen — geſprochen — getanzt. 
TeA(ert feiert auf ihrer jetzigen Gaſtſpieltournee ungewöhnliche 
Foſ DDie Künſtlerin bat für Darmſtadt die wirkſamſten Nummern 
rugramms zuſammengeſtellt. Der Tanzabend findet Montag, 
wyMim Kleinen Haus ſtatt. 
urfilmbühne im Kleinen Haus. Als nächſter 
            be=
uotywer. Filme gelangt im Rahmen der Kulturfilmbühne der bereits 
or i xer Zeit vom Landesthcater erworbene Ruſſenfilm „Das 
nüßtwn St. Petersburg” (Regie: Pudowkin) zur Aufüh 
mg!” 
3 finden Dienstag, den 15., Mittwoch, den 16., und Donnerstag, 
en -li, zwei Aufführungen un 16 und 20 Uhr ſtatt. 
ärarſtädter Künſtler auswärts. Ueber Karl Ludwig Lindt und 
trieten im Schwank „Geld auf der Straße” von Bernauer und 
feer, am Intimen Theater in Nürnberg, ſchreibt die „Nürn= 
Zätung”: „Karl Lubwig Lindt verſöhnt den Kritiker mit dem 
*Wie Lindt das Geld auf der Straße findet: das iſt entzückend 
Lausbüberei und Ironie in Herzenswärme und ariſtokratiſche 
ahenheit verwandelt, das iſt ſo reizend, daß man darüber ſogar 
genheit des Schluſſes vergißt. Es gibt noch leere Stellen, es 
Drücker. Aber Lindt hat ſo viel natürliche Anmut und 
            Be=
vaß er unter einem Regiſſeur, der ihm auch Aufgaben gibt, 
zeiner Form gebracht werden kann. Hans Rcimann iſt dieſer 
rrnoch nicht. Aber Reimann ſorgte geſchickt für das, was „
            Kri=
urtes Zuſammenſpiel nennen, wenn ſie nicht wiſſen, was ſie 
n.‟ — Der „Fränkiſche Kurier” ſchreibt: „Karl Ludwig Lindt 
Sauptrolle des jungen Liebes= und Vermögensſpekulanten mit 
vhnlichem Schwung und einer großen Zahl von darſtelleriſchen 
die dieſer ſehr gewagt aufgebauten Figur das Gekünſtelte nah= 
In der geſchickten Vermiſchung von Bonviant und jugendlichem 
anziehend wirkten.” 
B. Alkademie=Konzert. Es ſei hiermſt nochmals auf den morgen, 
m Großen Saale des Stälntiſchen Saalbaues ſtattfindenden 
werd von Roſe Landwehr hingewieſen. Das Konzert bekommt 
eine beſondere Note, daß Generalmuſikkirektor Dr. Carl Böhm 
eRlätung zu den Geſängen übernommen hat. Das Programm 
zmrmtnißer einer Händelſchen Arie Dieder von Schubert: „Raſtloſe 
Rie ie buikl,Banymed”, „Die Allmacht”; von Hugo Wolf: „Der Geneſende 
taufeu En 
Koffnung” „Der Gärtner”, „Begegnung”, „Ich hab” im Penna 
8 Mueß iSſten wohnen”; Richard Strauß: „Ruhe meine Seele‟. „Ach, 
rauß nun ſcheiden”, „Befreit”; Walter Braunfels: Drei 
            chine=
ſänge, „Die Einſame‟, „Eim Jünglimg denkt an die Geliebte‟ 
Wishtlebte des Kvegers”. Karten zu 1,50 bis 6 RM. im Sekretariat 
BLiſchen Akadenie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36. 
FZlkshochſchule. Der Unterviht im Italieniſchen für 
            Fortgeſchrit=
eHllenernl2, am Mittwoh, dem 9. Januar, im Realgymnaſium fortgeſetzt. 
WWerc4rmis über Buchaltung iſt auf Montag und Mittwoch verlegt, 
rſteſtt l—nd 9. Januar, Saal 267 der Techiſchen Hochſchule. Die 
faße 2 ſebtſten in Sprechtechnik werden im Sal 236 der Techniſchen 
            Hocr=
uEgeſetzt. Ein Kurſus über Volkswirtſchaft wird gleichfalls am 
7 
 
ßiun beginnen. Anneldungen zu allen Kurſen ſiny an die Ge= 
Wben häf 
— der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17, zu richten. 
Vrein der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. Die 
            Leſe=
abethenſ bewyterden heute Mittwoch, den 9. Januar, abends 8,30 Uhr, im 
/cin mer des Ludwig=Georg=Gymnaſiums, Karlſtraße 2, wieder 
piunnen. Herr Profeſſor Dr. Ausfeld interpretiert Tacitus 
            Ger=
an//?, Teil.) 
Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein. Die Sektion 
            Darm=
ad/Fiel- am Freitag im Vereinslokal b.i Sitte ihre 
            Hauptverſamm=
in Me ng) Nach Begrüßuung durch den Voyüitzenden, Herrn Dr. Tenner 
er 
ſeſteſrte der Schriftführer, Herr Dr. Hüffell, den Jahresbericht, 
M 
MM Rit A1d mbeſſtand betrug 378. Der Toten der Sektion, Prof. Wirtz, 
Zieawe, Oberregierungsrat Beiling, Kammerſänger Stephony, 7 
Waſber—½ miurde in einem Nachruf gedacht. Im verfloſſenen Jahre 
            wur=
beniuſY orträge gehalten und 10 gemeinſame Wanderungen unter= 
Betrieb Vomm Die Bücherei der Sektion hat ſich unter der Gewährten Ob= 
Bücherwarts, Herrn Dr. Schwalm, um weitere 216 Bücher und 
nit Gatk u. 
Parlk wermehrt. Uiber die Vereinshüütte im Moostal berichtete der 
hütz h=hrrt, Herr Armbruſt. Auch in dieſem Jahre wurde am weiteren 
und der Inſtandſetzung der Hütte fleißig geaubbeitet, ſo daß 
lnn Anforderungen der Neuzeit entſpricht, die Hütte wurde ſehi= 
*ge— ſtaht. Die Bewirtſchaftung iſt in den altbowährten Händen der 
arfm Birkel. Den Kaſſenbericht erſtattete der Rechner, Herr 
            Apo=
geb ASRLft 
Das Ehrenzeichen für 25jährige Mitgliedſchaft erhielten 
ie zäran Dr. Becker, Direktor Röder, Faſbrikant Fritz Schmidt, 
            Amts=
erſrat Münch, Obergeneralarzt Dr. Weber. Die hierauf 
            vorge=
onestee Neuwahl des Vorſtands ergab, 1. Vorſitzender Dr. Tenner 
keccr „Herr Halfte=, Schriftführer Dr. Hüffell, Hüttenwart Herr 
nbiolos Trrarty 
Bücherwart Dr. Schwalm, Beiſitzer die Herren Bürgermeiſter 
„Al-Veitltu- Direktor Prof. Lautenſchläger, Amtsgerichtsrat Dröll. 
2eer Maskenball des Darmſtädter Männergeſangvereins, der am 
W e 
zuet30g Jancug, dem 12. Januar, abends 7,11 Uhr, im Perkeoſaal, 
            Alexander=
ball rarkeſt 
—ttfindet, wird ein Glanzpunkt der diesjährigen, leider ſo 
            kur=
zis we en 7 4rcſtifoter Karnebalszcit werden. Eine neuartige, 
            ſtimmungs=
vlle/ etsration, ein ſchmeidiges Tanzorcheſter und neue Ueberraſchungen 
igalbde Feuxz 
den Beſucher dieſes Maskenballs entzücken. Wie in den vur=
 Es beſteht Veranlaſſung, die Ausſteller von Wechſeln, ſowie alle 
übrigen an dem Umlauf von Wechſeln Beteiligten auf die Beſtimmungen 
des Wechſelſteuergeſetzes vom 10. Auguſt 1923 (Reichsgeſetzblatt 
S. 778), das wiederholt — zuletzt durch das Geſetz vom 10. Auguſt 192:
 Akzeptanten, ein ausländiſcher Wechſel von dem erſten inländiſchen 
            In=
haber aus den Händen gegeben wird. Grundſätzlich iſt hiernach ein 
            in=
ländiſcher Wehſel von dem Ausſteller zu verſteuern, ehe er ihn in 
            Ver=
kehr bringt. Nur bei der Ueberſendung zum Zwecke der Annahme 
            ent=
ſteht die Steuerſchuld erſt mit der Rückgabe der andereiten 
            Aushän=
digung des Wechſels durch den Akzeptanten, ſofern nicht der Wachſel 
bereits mit einem inländiſchen Indoſſement verſehen iſt. 
Bei Blankoakzepten, die häufig von den Kunden (Schuldner) den 
Lieferanten (Gläubigern) zum Zahlungsausgleich überſandt werden, hat 
die Verſteuerung bei der Inverkehrsſetzung des Akzepts durch den Akzer 
tanten zu erfolgen. Geſchieht dies nicht, ſo macht ſich der 
            Akzeptan=
trafbar. Aber auch die übrigen, an dem Umlauf des Wechſelakzepts 
Beteiligten machen ſich einer Zuwiderhandlung gegen die Beſtimmunger 
des Wechſelſteuergeſetzes ſchuldig, wenn ſie das unverſteuerte Akzept au 
der Vorder= oder Rückſeite unterzeichnen oder ſonſtige Handlungen 
            vor=
nehmen, die geeignet ſind, den Wechſelanſpruch zu verwirklichen. 
Ebenſo wie Wechſel ſind die vordatierten Schecks, das ſind Schecks, 
die vor dem auſ ihnen angegebenen Ausſtellungstag aus den Händen 
gegeben werden, zu verſteuern. 
Die Wechſelſteuer beträgt nah § 3 des Geſetzes 0,10 RM. fur volle 
oder angefingene 100 RM. Iſt in einem unvollſtäntigen Wechſſel die 
zu zuhlende Geldſumme nicht angegeben, ſo iſt die Steuer nach einer 
Summe von 10 000 RM. zui berechnen. Bei Wechſeln, die auf einen 
beſtimmten Zahlungstag geſtellt ſind, erhöht ſich die Steuer, wenn die 
Fälligkeit des Wechſels ſpäter als 3 Monate und 5 Tage nach dom 
            Aus=
ſtellungstage eintritt, auf 0,20 RM. für je 100 RM. Tritt die Fälligkeit
 des Wechſels oder einen Teil dieſes Zeitraumes erhöht ſich 
um je 0,10 RM. für je 100 RM. der Wechſelſumme.
Taloska der!
 Montag, 14. Jan., 20 Uhr, Im 
Kl. Maus des Landestheaters
 Gestaften 
gesungen -gesprochen -getanzt
 Vorverkauf für Mieter heute 
Mittwoch, d 9 u. morgen 
            Donners-
tag, d. 10. Jan ,zu Preisenv 1 0.ℳ 
bis „— ℳ. Allgemein. Vorverkauft 
ab Freitag, den 11 Januar. (852
 — Vogelsberger Höhenklub. Im Reſtaurant Sitte wurde am 
            Sams=
tag, dem 5. Januar, die ordentliche Mitgliederverſammlung für das 
            ab=
gelnufene Geſchäftsjahr abgehalten. Zahlreich war der Einladung Folge 
geleiſtet worden. Die ſatzunysgemäße Tagesordnung wickelte ſih glatt 
ab. Der Jahresbericht meldete den alten Mitgliederſtand. 6 
            Sterbe=
älle ſind zu beklagen (Fran Glitſch, Bürodirektor Uhrig, T. Berkes, 
Miniſterialrat Diefenbach (Ehrenmitglied des Geſamtklubs!, 
            Finanz=
miniſter Henrich, Peter Roth), 16 Wanderungen kamen zur Ausfüh 
rung, darunter mah Rheinheſſen, dem Taunus, Vogelsberg und 
            Schwarz=
wald. 96 Wanderer kommen zur Auszeichnung. Die Geſangsabteilung 
berſchönte die Wanderungen und Veranſtaltungen. Ueber den Kreis 
des Klubs hinaus bat ſie Beachtung gefunden. Die Kaſſenverhältniſſe 
geſtatten es, den bisherigen Jahresbeitrag von 5 RM. beizubehalten. 
Der Bezugspreis für den „Friſchauf” iſt einbegriffen. Der neue 
            Wander=
plan fand Billigung Prächtige Wanderungen ſind vorgeſehen. 
            Tau=
nus, Wimpfen, Nahetal, aber auch unſer Vogelsberg ſind beſonders 
            her=
vorzuheben. Ebenſo iſt die Teilnahme an der Hauptverſammlung des 
Geſamtklubs im ſchönen Budingen (dem oberheſſiſchen Rothenburg) 
            beab=
ſichtigt. Der bisherige Vorſtand bleibt in ſeinen Aemtern.
 9. Jan. Prag 
1O. Jan, Königswusterhausen 
11. Jan. München 
12. Jan. Langenberg
 La Traviata 
Oper von Verdi 
Wagner-Abend 
Bruno Seidler-Winkler 
dirigiert 
Robert Hutt singt 
Das Geheimnis 
der Gilde Schauspiel 
von Strindberg 
Karnevalsitzung 
Uebertragung aus dem 
Gürzenich in Köln 
zu hören durch die 
Radio-Anlagen von der Fa. 
C. Bosler & Co., G. m. b. E. 
Ernst-Ludwigstraße 14 
Darmstadt 
Telephon 2140 
850
 — Velocipedelub=Maskenball. Unter dem Muto: „Närriſch unn 
froh, mir ſinn noch do!” häbt der Velocipedclub 1899 e. V. Darmſtodt 
am Samstag, den 19. Januar 1929, abends 7,71 Uhr, im Städt. 
            Saal=
bau ſeinen groß’n Gala=Maskenball ab. Sämtliche Räume ſind feenhaft 
dekoriert und es iſt, wie wir erfahren haben, der erſte Maskenball in 
den neu renovierten Räumen des Städt. Saalbaues. Schon in früheren 
Jahren waren die Maskenbälle des Velocipedclubs mit an führender 
Stelle, und es iſt daher ein Beſuch dieſer Veranſtaltung nur zu 
empfehlen. — Karten=Vorverkauf bei S. Guttmann, Darmſtadt, 
            Wil=
helminenſtraße 8. (Vergl heutige Anzeige. 
— „Die drei Musketiere” iſt der Titel der neuen, unvergleichlick 
humorvollen Burleske des populären rheiniſchen Komikers Peter 
Prang, der von morgen Donnerstag, 19., bis Montag, 15. Januar, 
im Orpheum mit eigenem Enſemble nochmals 5 Gaſtvorſtellungen gibt 
Es gelten volkst imliche Eintrittspreife von 90 Pf. bis 2,50 Mk. (Sieße 
beutige Anzeige im Inſeratentei! dieſes Blattes.)
 St.416 
Gründet jetzt schon 
Weihnachtssparkassen
fü
 Weihnachten 1929 
Städtische Sparkasse Darmstadt.
 — Atem iſt Leben! Wir verweiſen nochmals auf den heute abend 
in der Aula der Oberrealſchule, Kapellplatz, im Naturheilverein 
            ſtatt=
findenden intereſſanten Vortrag" über die ſchon berühmte Vokaltyp= 
Atmungs=Methode mit Stimmbildung, erweitert durch Ernährungs= und 
Seelentherapie, gehalten von Fran Maria Gerwig, Heidelberg. Frau 
Gerwig war die erſte Aſſiſtentin von Leſer=Laſario und im Jahre 1921 
mit ihm ſelbſt hier. Es wird darum doppelr intereſſieren, ſie ſelbſt zu 
hören, di ſie überall den Ruf einer geiſtreichen und zugleich humorvollen 
Nednerin hat. Es werden am Abend Beiſtiele gegeben, damit jeder 
ſofort die wohltnende Wirkung an ſich ſelbſt verſpüren kann. So wün 
ſchen wir Frau Gerwig wie dem Naturheilverein ein volles Haus. 
— Falſch= Hundertmarkſcheine. Falſche Reichsbanknoten über 100 
RM., Ausgabe vom 11. 10. 1924, ſind im Verkehr und an nachſtehenden 
Merkmalen leicht zu erkennen: Die Pflanzenfaſein fehlen, das 
            Waſſer=
zeichen auf der Vorderſeite iſt mit einer wachsarti en Paſte durch 
            Auf=
druck nachgeaymt. Die Wertzahlem auf der Vorderſeite ſind bvaun, ſtatt 
ſchwarz.
 Die Ausſtellung der Skenerkarke 1929 
iſt von den Gemeindebehörden beendet und die Karten ſind den 
            ein=
zelnen Lohn= und Gehaltsempfängern zugeſtellt. Bei vielen Loyn= und 
Gehaltsempfängern wird noch die Auffaſſung vertreten, die G.meinde 
behörden ſeien verpflichtet, die Steuerkar en zuzuſtellen. Dieſe Auffaſſunn 
iſt irrig. Nach § 76 Abſ. 1 des Einkommenſtéwergeſetzes in V.rbindun) 
mit § 34 Abſ. 1 der Durchführungsbeſtimmungen des Steuerabzugs vori 
Arbeitslohn iſt der Arbeitnehmer verpflichtet, ſich bei Beginn eines jede 
Kalenderjahres von der Gemeindebehörde ſeines Wohnſitzes eine 
            Steuer=
karte ausſtellen zu laſſen. Wird alſo von der Gemeindebehörde au 
irgend einem Grunde die Ausſtellung und Zuſtellung der Steuerkarte 
unterlaſſen, ſo iſt es geſetzliche Pflicht des Arbeitnehmers, dieſe bei der 
zuſtändigen Gemeindebehörde ausſtellen zu laſſen und abzuholen. 
Die Steuerkarte iſt weiterhin vor Beginn des neuen Kalenderfahres 
dem Arbeitgeber auszuhändigen. Wird die rechtzeitige Aushändigu 
der Steuerkarte von dem Arbeitnehmer an den Arbeitgeber unterlaſſen 
ſo iſt der Arbeitgeber geſetzlich verpflichtet, 10 vom Hundert vom vollen 
Arbeitslohn ohne jegliche Ermäßigung als Steuer einzubehalten un 
der Finanzkaſſe zuzuführen. Eine Berückſichtigung des 
            einkommenſteu=
freien Exiſtenzminimums tritt alſo nichr ein. Für 1929 iſt nur die 
Prrzent Lohnſteuerſenkung in Abzug zu bringen, die höchſtens 3 RM 
bei monatlicher oder 0,75 RM. bei wöchentlicher Lohnſteue berechnung 
betragen darf. Verſäumt alſo ein Lohnſteuerpflichtiger, die Steuerkarte 
dem Arbeitgeber rechntzeitig auszuhändigen, ſo hat der Arbeitgeber ge 
ſetzmäßig zu verfahren. Ein geſetzlicher Erſtattungsanſpruch iſt nicht 
gegeben. 
Ferner ſei noch davauf hingewieſen, daß bei Verheiratung oder 
            Ge=
burt eines Kindes die Famil enermäßigung erſt dann eintritt, wenn die 
diesbezügliche Eintragung auf der Steuerkarte durch die Gemeinde 
b hörde erfolgt und die Karte dem Arbeitgeber wieder ausgehändigt iſt 
Bei unterlaſſener oder verſpäteter Eintragung beſteht ebenfalls ein 
            ge=
ſetzlicher Euſtattugsanſpruch nicht.
 — Vom Heſſiſchen Landbund wird uns geſchrieben: Es wird 
            noch=
mals auf die am Freitag, den 11. Januar, nachmit ags 2 Uhr, in 
            Darm=
ſtadt im Städtiſchen Saalbau ſtattfindende Landesverſammlung des 
Heſſiſchen Landbundes hingewieſen. Die Landesverſammlung bildet den 
Abſchluß der landwirtſchaftlichen Woche, die in dieſen Tagen eine gro 
Anzahl von Bauern aus der näheren und weteren Umgebung nac 
Darmſtadt führt. Eröffnet wird dieſelbe durch den Einzug der 
            Jung=
landbundbanner, die wie alljährlich der ganzen Veranſtaltung ein 
            imto=
ſantes Gepräge geben. Dann erſtattet der Landesvorſitzende einen 
            Ge=
ſchäftsbericht, dem der Bericht der Kaſſenführer folgt. 
            Schon=
wiederholt war der Wunſch auch bei den heſſiſchen 
            Bauern=
kreiſen laut geworden, den bekannten Bauernführer Hepp=Scelbach 
            ſpre=
chen zu hören. Der Bundesleitung iſt es gelungen, Herrn Hevp zu 
            be=
wegen, in dieſem Jahre ein Referat über „Des Bauern Kampf um ſein 
Recht” zu halten. Schon ſeit einigen Jahren ſteht Herr Hepp, der ein 
kleiner naſſauiſcher Bauer iſt, an der Spitze unſeres Reichslandbundes, 
und ſchon ſeit einigen Jahren bekleidet er das Amt eines Reichsta 
            s=
abgeordneten und wurde bei der letzten Wahl auf die Liſte der „
            Chriſt=
lich=nationalen Bauern= und Landvolkpartei” gewählt. Neben ihm wird 
unſer bekannter heſſüſcher Landtagsabgeordneter Glaſer=Nordheim über 
die „Heſſiſche Politik” ſprechen. Auch ſeinen Ausführungen ſieht ma 
mit Intereſſe entgegen. An die beiden Hauptreferate ſchließt ſich Lann 
eine Ausſprache. Zu der Verſammlung ſind alle Bauern, groß we kl in 
insbeſondere auch die Frauen, Söhne und Töchter freundlichſt eingeladen. 
Auch Kaufleute und Gewerbetreibende ſind herzlichſt willkommen. Die 
Verſammlung in der heutigen Notzeit der geſamten deutſchen Landwirt 
ſchaft muß ſich trotz und alledem zu einer eindrucksvollen Kundgebung 
geſtalten. Die Vorſitzenden der einzelnen Ortsgruppen werden 
            aufge=
fordert, bei ihren Mitgliedern für einen regen Beſuch zu werben. 
— Die Hauplverſammlung des Hſſ. Jagöklubs findet am Samstag. 
den 26. Januar, präzis 3 Uhr nachmittags beginnend, im Städt. 
            Saal=
bau zu Darmſtadt ſtatt. 
— Wanderklub „Falke” 1916. Die erſte Wanderung im neuen Jahre 
und gleichzeitig die 1. Wanderung der in vier Abſchnitten vorgeſehenen 
Strecke vom Main zum Neckar, begann in Obe mſurg a. M. Zunächſt 
der Straße löngs des Maines, dann leicht anſteigend zuerſt durch Feld 
dann durch Wold, erreichten wir in einſtündigem Mayſch das Waldhaus, 
wo wir kurze Raſt hielten. Weiter auf leicht verſchneiten Wegen, du ch 
herrliche, in ihver Winterruhe ſtehende Waldbeſtände, ging es in 
            mun=
terer Unterhaltung zur Höhe bei Lützel=Wiebelsbach. Eiſiger Wind 
empfing uus hier, ſo daß wir trotz der ſchönen Fernſicht hinüüber zur 
Haſſenrodher und Böllſteiner Höhe nicht lange verweilen konnten und 
über Lützel=Wiebelsbach auf ſelten begangenen Wegen nach Nai=
            Breiten=
bach und von hier unter dem Kommando unſeres Kompagnie=Felßuv. bels 
weiter nach Neuſtadt marſchierten. Nach wohlverdienter Mittagsraſt 
lockte noch ein Aüufſtieg zum Beuberg, von deſſen Burgzinnen wir 
einon wunderbaren Blick ins Mümlingtal genoſſen. Den Hangweg 
            be=
utzend dann hinab nach Sandbach, und zuletzt mit Geſang erreichten 
wir in ſtrammem Marſch Höchſt, das Zicl des heutigen Wandertages. 
Die beiden Führer 
Appel und Ballweg verſtandon es vortrefflich, uns 
auf ſchön ausgeſuchten Wegen zu führen, ſo daß wir ihnen durch ein 
b.äftiges „Friſch auf” unſeren Damk abſtatten konnten. Nach der 
            Rück=
kehr vereinte uns der Abend in der Aula des Realgymnaſiums, wo die 
beiden Turnbrüder Penk und Dieter uns mit einem Lichtbildervortrag 
über die Falken=Wanderung in die Vogeſen erfreuten. 
— Schloß=Café. Das Schloß=Café=Enſemble unter der bewvährten 
Leitung von Kapellmeiſter Kurt Fiſcher bringt in ſeinem heutigen 
            Nach=
mittags=Sonderkonzert ein beſonders ablvechſelungsreich geſtaltetes 
            Pyo=
gramm. Näheres iſt in der Anzeige erſichtlich. 
Ohne die Kurzſchrift, die einen wichtigen Faktor in unſerem 
            heu=
tigen Wirrſ haftsleben bilbet, iſt heute die flotte Abwickelung eines 
            ge=
regelten Geſchhiftsbetriebes überhaupt nicht denkbar. Es ſollte ſuh daher 
jeder Stenographiekundige die Gelegenheit nicht entgehen laſſen, die 
Kurzſchrift in dem um Freitag, dem 11. Januar, abemds 8 Uhr, bei der 
Slenographen=Veceinigung Gabelsberger, hier, Handwerkerſchule, Ecke 
Karl= und Nieder=Ramſtädter Straße, beginnenden Kurſus zu erlernen. 
Es wird hierauf beſonders aufmerkſam gemocht. Anmeldung in der 
eiſten Stunde, mäßiges Honorar; Natenzahlung. (Siehe heutige Anz.) 
— Von der Feuer= und Rettungswache. Um 16,20 Uhr wurde die 
Berufsfeuerwehr nach der Wendelſtadtſtraße gerufen, wo ein Pferd 
eſtürzt war und den Betrieb der elektriſchen Bahn aufhielt. Das 
Pferd wurde gehoben und der Verkehr hergeſtellt. — Um 16,45 Uhr 
erlitt eine Frau im Hauptbahnhof einen Ohnmachtsanfall. Sie 
wurde zunächſt von der Rettungswache nach dem Stadtkrankenhaus 
            ver=
bracht. — Um 19,25 Uhr entſtand in der Mühlſtraße 7 aus noch 
ungeklärter Urſache ein Kellerbrand, der durch die ſofort 
            herbei=
gerufene Berufsfeuerwehr abgelöſiht wurde. — Ein größerer 
            Kamin=
krand entſtand um 19,30 Uhr in der Lauteſchlägerſtraße 7. 
Durch das raſche Eingreifen der Berufsfeuerwehr konnte aber der Brand 
ſchnell gelöſcht werden. 
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (einſchl. 
Deutſch=Auſtral= und Kosmos=Linie). Abgeſchloſſen am 4. Januar 1929. 
(Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen vorbehalten.) Nach New York: 
D. Alberr Ballin ab Hamburg am 10. 1., ab Cuxhaven am 11. 1., D. 
New York ab Hamburg am 15. 1., ab Cuxhaven am 16. 1., D. 
            Weſt=
phalia ab Hamburg am 22. 1. direkt, D. Deutſchland ab Hamburg am 
31. 1., ab Cuxhaven am 1. 2., D. Thuringia ab Hamburg am 6. 2. direkt, 
D. Hamburg ab Hamburg am 7. 2., ab Cuxhaven am 8. 2., D. Albert 
Ballin ab Hamburg am 14. 2., ab Cuxhaven am 15. 2., D. Cleveland 
ab Hamburg am 20. 2., ab Cuxhaven am 21. 2. — Nach Boſton, New 
York: D. Ammon am 18. 1., D. Liguria am 29. 1., D. Amaſis au= 
12. 2. — Nach Philadelphia, Baltimore, Norfolk: D 
Zenada am 18. 1., D. Freiburg am 1. 2., D. Schwarzwald am 15. 2. 
Nach Kanada: D. Kiel am 22. 1., D. Grey County am 1. 2., D. 
nt County am 14. 2. — Nachder Weſtküſte Nordamerika: 
Br. 
M. S. Seattle am 12. 1., M. S. Portland am 2. 2., D. Sachſen am 12. 1., 
M. S. Mimi Horn am 19. 1., M. S. Orinoco am 26. 1., M. S. Erfurtz 
am 2. 2., D. Rugia am 9. 2., M. S. Heinz Horn am 16. 2. — Nach 
Porto Rico, San Domingo, Hgiti, Santiago de Cuba 
nd Jamaica: M. S. Waldtraut Horn am 15. 1., D. Danzig am 
9. 1. — NachCuba: M. S. Phrygia am 26. 1., D. Adalia am 25. 2., 
D. Feodoſia am 25. 3., D. Albingia am 25. 4. — Nach Mexiko: D 
Nord=Schleswig am 16. 1., M. S. Rio Panuco am 29. 1., D. Mexiko am 
9. 2., D. Nord=Friesland am 20. 2., M. S. Rio Bravo am 6. 3. — Nach 
der Oſtküſte Südamerika: D. Hohenſtein am 16. 1., D. Amaſſick 
am 19. 1., D. Cuba am 19. 1., D. General Belgrano am 23. 1., D. 
            Alt=
mark am 30. 1., D. Antiochia am 2. 2. — Nachder Weſtküſte 
            Süd=
amerika: D. Albert Vögler am 23. 1., D. Frankenwald am 26. 1., 
O. Paraguay am 30. 1., D. Poſeidon am 9. 2. — Nach 
            Niederlän=
diſch=Indien: M. S. Rendsburg am 16. 1., D. Alcinous am 30. 1., 
D. Altona ab Rotterdam am 5. 2., D. Hagen am 13. 2., ein Dampfer am 
N. 2. — Nach Auſtralien: D. Leua am 16. 1., D. Alſter am 
26. 1., ein Dampfer am 6. 2. — NachSüdafrika: D. Lüneburg am 
19. 1., D. Dortmund am 16. 2., D. Freiburg am 23. 3. — Nach 
            Oſt=
a. 
en: M. S. Leverkuſen am 12. 1., M. S. Friesland am 22. 1., M. S. 
Bur 
enland am 2. 2., M. S. Münſterland am 9. 2., M. S. Ruhr am 
16. 2., D. Ludendorff am 23. 2. — Hamburg=Rheinlinie: D. 
Frankfurt am 12. 1., D. Karlsruhe am 17. 1., O. Mannheim am 22. 1., 
D. /Straßburg am 26. 1. — Hamburg=London=Linie: 
            wöchent=
lich drei Abfahrten. — Mitgeteilt durch die hieſige Vertretung: 
            Baukge=
ſchäft Friedrich Zaun, Luiſenplatz 1, Tel. 1308/09.
Seite 6
Mittwoch, den 9. Januar 1929
Nmimer)
 Große Strafkammer. 
Ep. Dor Kraftwagenführer und Obſt= und Gemüſehändler Joh. Adam 
Krumb in Mörfellen fuhr om Sonntag, den 5. Februar 1928 gegen 
ein Ewlgelt von 1 Mark pro Perſon Sportwannſchaft von Mörfelden 
nach Trobur und zuvück. Die Abfohrt von Mörfelden follte 12½ Uhr 
mittags geſchehen, und nach den getroffenen Abmachungen gedachte 
Krumb wieder um 4 Uhr nachmittags in Möpfelden zu ſein, da er nach 
ſeiner Angabe kein Karbid zu Hauſe hatte. Durch unvorhergeſehene 
Umſtände geſchah die Rückfahrt der Mannſchaft ab. Trebur über G.oß= 
Gerquk erſt um 246 Uhr abends, und zwar mit einer von einem 
            Rad=
fahrer zur Verfügung geſtellten Fahrradka=bidlampe, die ein Fahngaſt 
in der Hand hielt. Auf dem von Krumb geſteuerten, ſeit drei Jahren 
gefahrenen Lieferwagen waren 12 Fahrgäſte. Das Auto geriet auf einer 
Kurve hönter dem Fo ſthauſe Woogsdamm, wo der Weg nach 
            Mönch=
bruch abzweigt, auf die linke Seite, wo ſich Alleebäume befinden. Der 
Wagen geriet ins Schleudern nach reckts, fuhr auf dem nicht 
            ſchlüpf=
rigen Boden bei krockenem Wectter im Zickzack, ſo daß er nach rechts an 
die Bäume oneckte. 
So lauten die Feſtſtellungen des mit Berufung angefochtenen 
            Ur=
teils erſter Inſtanz, das am 14. Septomber v. J. ergangen, eine 
            Ge=
fängmisſtrafe von drei Monaten ausgeſprochen hat. Das Urteil hat die 
Fahrläſſigkeit des Lenkers insbeſondere darin geſunden, daß dieſer 
unter Verſtoß gegen die Vorſchriften mit ungenügender Beleucktung 
und nicht vorſichtig genug gefahren ſei. Angeklagter gilbt an, daß es 
ſich um ein aus einom Perſonenwagen in einen Lieferwagen 
            umge=
bautes, gebraucktes Auto eines Typs von 1913 hanöle und er für 
Klaſſe 3 b den Führerſchein beſitze. Bei dom Autounfall hat der Zeuge 
Jean Nappitong erhebliche Verletzungen enlitten; er lag vier Wochen 
im Kranickenhauſe und fünf Wochen danach zu Hauſe. 
n Sachverſtändigen bejahen eine Fahrläſſig= 
Die drei vernonmnene 
keit, die ſie in der unzureichenden Beleuchvung und der übermäßigen 
Belaſtung des zur Perſonenbeförderung ungeeigneten alten 
            Diefer=
wagens erblicken. 
Der Verteidiger betont die Unglücksmomente, die letzten Endes 
das Sclleudern des Autos verurſachten, die aber Angeklagter nicht habe 
vorausſehen können; er wendet ſich ſodann dagegen, daß die 
            Straf=
ſchärfung des § 230, Abſ. 2 StGB. auf den Angeklagten Anwendung 
finde. Der Angeklagte vendiene keine Freiheitsſtrafe. Eine unſelige 
Verkettung von Umſtänden habe doch den Unfall he. beigeführt. 
Der Vertreter des Nebenklägers betont, Angeklagter habe ſich ſelbſt 
in die Kalamität mit der mangelnden Beleuchtung gebracht. Der 
Staatsanwalt verweiſt, als auf eine Seltenheit in Autoſachen, auf die 
U. bercinſtimmung 
der drei Gutachten bezüglich der Schuldfrage. Alle 
rechtlichen Erwägungen träten hinter der Größe des Unglückes zurück. 
Durch einen günſügen Zufall fei das Unglück nicht ſchwerer abgegangen. 
An eine Gelöſtrafe könne nicht gedacht werden. — Das Urteil 
verwirft die Berufung.
 Für Auswanderer. Es wird hierdurch witgeteilt, daß das 
Amerikaniſche Generalkonfulat in Frankfurt a. M., Bövſenſtraße 2, 
ab 17. Januar 1929, vormittags 9 Uhr, bis aaf weiteres Anmeldungen 
zur Auswanderung nach den Vereinigten Staaten von den in 
            Deutſch=
land geborenen Perſonen wieder entgegennimmt. Formulare zu dieſem 
Zwecke ſind bei dem hieſigen Generalkonſulat zu beanttagen. 
p. Herſtellung von Medaillen und Marken. Medaillen und Marken 
(Reklome= Rabatt=, Spiel=, Speiſe= und ſonſtige Wertmarken) dürfen 
nach am 1. April 1929 in Kraft tretender Reichsverordnung nicht das 
Reichswappen, den Reichsadler oder ein Münzbild tragen, das mit einem 
auf Reichsmünzen befindlichen Münzbild übereinſtimmt. Gleichgeſtellt 
ſind zum Verwechſeln ähnliche Medaillen und Mark n. Letztere dürfen 
weder die Bezeichnung einer im Reiche geltenden Münzgattung, noch die 
Angabe eines Geldwertes enthalten; ſie dürfen auch nicht mit einer 
Kandriffelung oder einer auf dem Rande befindlichen Schrift oder dem 
Münzzeichen einer Münzſtätte verſehen werden (§ 1). Under das Verbot 
der Angabe eines Geldwertes fällt nicht die Angabe einer Zahl ohne 
jeden weiteren Zuſatz. Unter das Verbor der Randſchrift fällt wicht die 
Ambringung eines Stempelzeichens, des Namens oder der Firwa des 
Herſtellers oder bei Preismedaillen die Anbringung des Namens des 
Preisträgers. Verboten iſt, Medaillen und Marken dem § 1 zuwider, 
fermr Nachahmungen von reichsgeſetzlichen, außer Kurs geſetzten Münzen 
herzuſtellen, anzubieten, zum Verkauf vorrätig zu halten, feilzuhalten, 
zu verkaufen oder ſonſt in den Verkauf zu bringen. Verboten iſt, zu 
geſchäftlichen Zwecken Medaillen in einer Weiſe als Münzen 
zu bezeichnen, die geeigmet iſt, den Anſchein zu erweck n, als handle es 
ſich um Reichsmünzen, oder für Medaillen ſonſt eine Bezeichnung 
            anzu=
wenden, die dieſen Anſchein erwecken kann. Dieſe Beſtimmung 
mit Straffolge in 8 7t 
ritt ſofort in Kraft; 8 7 ahndet 
mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. oder mit Haſt die gewohnheits= oder 
gewerbsmäßige Zuwiderhandlung gegen eine Beſtiwmung dieſer 
            Ver=
ordnung.
 Jagd und Ziſcherei im Januar in Heſſen. 
Mitgeteilt vom Hefſiſchen Jagöklub, E. V., Darmſtadt. 
Männliches ud weibliches Edel= und Damwild, Schwarzwild, alles 
Raubzeug, Dachs, wilde Kaninchen, haben im Januar noch Schußzeit; 
die Haſen bis zum 15. des Monats einſchließlich. 
Der gerechte Jäger wird ſich jedoch Reſeive auferlegen und nur da 
zum Abſchuß greifen, wo es aus hegeriſchen Grundſätzen notwendig iſt. 
Die Rauſchzeit der Sauen dauert noch an. Das meiſte Flugwild 
            ge=
nießt bis auf die Wildenten und Faſanen Schonzeit, aber bei letzteren 
ſollen in Anbetracht der geringen Beſtände, von einſichtigen 
            Revier=
inhabern nur überflüſſige Hähne für den Abſchuß freigegeben werden. 
Die Ranzzeit des Fuchſes beginnt. Die Krähen, deren es leider 
            all=
zu viele gibt, ſind jetzt zu dezimieven. Hier allein darf auch zum 
            Ver=
giften gegriffen werden, weil keine andere Wahl bleibt, um dieſe größten 
Schädlinge der Landwirtſchaft und der Jagd in größeren Mengen zu 
vertilgen. 
Für jeden Jäger iſt die fleißige Beſchichung der Fütterungen fetzt 
allergrößte Pflicht. Die ſorgfältige Beaufſichtigung des Reviers in den 
Zeiten der Wintersnot, wo Schlingenſteller, Wilddiebe und ſtreunend= 
Hunde dem Mutterwild beſonders gefährlich werden, iſt dringende 
            Not=
wendigkeit. Die Nähe von Gehölze 
einzeln gelegener Höfe und Gärlen 
n. 
iſt dabei beſonders ſcharf zu bewa 
Die Fiſcherei hat im Januar zum größten Teil Ruhe, denn die 
meiſten Fiſche ſind minderwertig im Fleiſch, nur der Huchen wird in 
großen Flüſſem mit der Spinnangel gefangen. 
Lokale Beranſtalkungen. 
— Baſtlerbund der Senbung. 20.15 Uhr im „Deutſchen 
Haus”, Baſteln am Vereinsgerät.
 Skimmen aus dem Leſerkreiſe. 
(Für die Veröffentlichungen unter diefer Uleberſchrift übernimmt die Redaktion keinerlei 
            Ver=
antwortung; für ſie 
leibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfang 
wortiſch.) 
Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nich 
der Einſender vera 
zurückge andt. die Ablebnung nicht begründet werden. 
Die himmelſchreienden Verkehrsverhältniſſe 
im Martinsviertel. 
Auf der letzten Mitgliederverſammlung des Bezirksvereins 
            Mar=
tinsviertel wurden in der regen und äußerſt erregten Ausſprache 
            beſon=
ders die unhaltbaren Verkehrsverhältniſſe des Martinsviertels zur 
Sprache gebracht. Verſchiedene Redner forderten, daß der Vorſtand 
mit aller Schärfe bei der Stadt und der Heag vorſtellig werde, damit 
dieſe Zuſtände auf dem ſchnellſten Wege beſeitigt würden. 
Man erlebt täglich, daß ſchon am Riegerplatz die Wagen überfüllt 
und eine größere Anzahl von Fahrgäſten gezwungen iſt, auf dem zweiten 
oder dritten Wagen zu warten, bis ſie ſchließlich (da ſich inzwiſchen die 
Zahl der Wartenden erhöht) doch noch zu Fuß nach dem Schloß wandern 
dürfen. Dasſelbe iſt auch umgekehrt de Fall, wenn man am Schloß den 
Wagen abwartet, um dann, zurückgedrängt, den vollbeſetzten Wagen 
            ab=
fahren zu ſehen. Man ſehe ſich den Verkehr bei Regenwetter einmal 
genau an und fälle ſein Urteil über die Zuſtände! 
In der verkehrsreichen Zeit iſt es dringend erforderlich, größere 
Wagen, die von einem Schaffner begleitet werden, einzuſtellen, damit die 
Fahrzeit verkürzt wird und die Fahrgäſte nicht unnötig warten müſſen. 
Denn für die Bewohner des Martinsviertels iſt Zeit ebenfalls Geld! 
Des weiteren wurde der ſkandalöſe Zuſtand beſprochen, der nach 
21 Uhr jeden weiteren Verkehr nach dem Martinsviertel ausſchließt. Iſt 
der Verkehr nach der Mosbergſtraße in gleicher Weiſe geregelt? Oder 
nimmt man auf gewiſſe prominente Perſönlichkeiten mehr Rückſicht als 
auf die rund 30000 Bewohner des Martinsviertels? Ferner muß auch 
die Möglichkeit geſchafſen werden, daß die mit dem letzten Schnellzug 
Ankommenden nach 24 Uhr, ebenſo wie nach der Mosbergſtraße, auch nach 
dem Martinsviertel befördert werden können. In gleicher Weiſe müf 
es möglich ſein, nach Schluß des Theaters den Bewohnern des 
            Maxtins=
viertels eine Fahrgelegenheit zu geben!
Aus den Parkeien.
 — Jugendgruppe der Deutſchen Volksom 
Heute akend um 8 Uhr findet der Gruppenabend im Roten Zumu 
Sitte, Karlſtraße, ſtatt. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten: 
— Deutſche Velkspartei, Frauengruppe. 7n. 
innern an das heute nachmitdag um 4 Uhr in den oberen Näm 
Städtiſihen Saalbaues ſtattfindenbe geſellige Zuſammenſein uud au 
unſere Freundinnen um recht zahlreichen Beſuch.
Geſchäffliches.
 Königſtein im Taunus. 
Die Beſuchsziffer des Höhen= und Vervenkurort,s Königſteſn; 
Jahre 1928 auf 8441 geſtiegen und hat damit die Frequenz des 
1927 bedeutend überholt. Die zuſtändigen Stellen dieſes regen au 
evwägen gurzeit einige Projekte über Neukanlagen und ſonſtha 
beſſerungen, ſo daß die Gäſte in der kommensen Saiſon wei 
nehmlichkeiten und begrüßenswerte Neuerungen vorfinden werd 
übrigen iſt Kömigſtein Jahl.esturort, der zu j. der Jahrcszcit 
            durs=
ſchöne Lage und günſtigen klimatiſchen Verhältniſſe Kranken un 
lungsſuchenden Aufnahme bietet. Das im Jahre 1927 erkſifnert 
Kurhaus wird als Gaſt= und Unterhaltungsſtätte ſehr geſchätzt
 Mit Togal wurden laut zahlreichen Mitteſbungen aus der 
            i=
lichen Praxis bei. der Behandlung von E ippe und Influenza ſ7. 
merkenswerte Erfolge erzielt. Deutliche Abſchwächung des Ficbersiun; 
ſchränkung des Schweißes und Verminderung der ſchmershafter !. 
ſchwerden trat bald nach Einnahme der Tobletten ein. Ungno= 
Neb.merſcheinungen konnten nicht beobachtet wel.den. Selbſt bef=Urfnr 
ſchwachon und magenkranken Leuten wurde eine ſchäsliche Cinrnöver 2 
nicht konſtatiert. Das Präparat werdient deshalb bei Grippe 
            un=
fluenza  beachlet zu werden, zumal es auch vielfach in Fällen A-köan 
in denen andere Mittel verſogten.
Billige
TAIEIEIA
Billiges
EiitotEot beiUOTEE!
 Schütze 
str. 5
 Tageskalender für Mittwoch, den 9. Januar 1929. 
Landestheater, Großes Haus, Anfang 14½ Uhr, Ende 163,/ 
„Die Himmelsrtiſe‟. — Kleies Haus, Anfang 20 Uhr, Endos 
Uhr, Zuſatzmiete IIe: „Theo macht alles”. — Orpheum:: 
ſchloſſen. — Rheingauer Weinſtube, abends 8 Uhr: 
ner=Kapelle Piſta Magda. — Perkeo, abends 8 Uhr: Massl 
— Kaffee Rheingold abends 6 Uhr: 1. Hausball. — 
erte: Schloßkaffee Hotel Schmitz, Spaniſche Bodega, We= 
Maxim Reichshof, Stadt Malaga. — Kinovorſtellunu 
Union=Theater, Helia=Lichtſpiele.
Weiterbericht.
 Gießen, 8. Januar ru 
Die über Frankreich lagernde Störung hat ſich unter Abſſ.l 
ſüdöſtlich nach dem Mittelländiſchen Meer verlagert, ohne weitereu=) 
fluß auf unſere Wetterlage zu gewinnen. Ueber ganz Europa ſteiie 
Luftdruck weiter an, und der Kern des Hochdruckgebietes wei 
Skandinavien Barometerſtände von über 790 Millimeter auf. 
reich hohen Druckes herrſcht zunächſt trockenes Wetter, wobei der rndt 
loſe Himmel vielfach zu einer Verſchärfung des Froſtes führen in 
Aber auch zu ſtellenweiſer Nebelbildung wird es in den nächſten 
im Bereich des winterlichen Hochs kommen. 
Ausſichten für Mittwoch, den 9. Januar: Stellenweiſe neblig, ſon-7u9 
heiternd, Froſt teils gleichbleibend, teils verſchärfend, trochen. 
Ausſichten für Donnerstag, den 10. Januar: Fortdauer des to.d. 
Froſtwetters.
berg
Taunus Waſſ.=
Kuppe Feld=
berg
Schwarz=
wald Zug=
ſpitze Kahler
Aſten Fich=
elberg Soitcht
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Erkitieing des Borkragskurſus durch Präfidenk Henſel. — Miniſter Korell nimmt die Wünſche der Landwirkſchafk enkgegen. — Landwirkſchaftliche Zachreferake. 
Mit aufagskaungen der bei, Geſielnfereiernid ies Bereis zur Sätdenger Gerlſangefiſif fn geiet.- Sialier Beichde Bernfelingen.
 üpuich rſtern vormittag im Reſtaurant Rummelbräu eröffnet. Eine 
übetchzs große Zahl von Teilnehmern hatte ſich eingefunden, ſo daß 
der äſc— dicht beſetzt war. Zunächſt begrüßte in herzlichen Worten 
T, Oberlandwirtſchaftsrat Bauer, Provinzialdirektor Dr. 
            Geb=
cuw Handwerkskammer, die erſchienenen Abgeordneten der 
            ver=
ſiſ ahn, Oberbaurat Haug, Syndikus Negierungsrat Dr. Roeſener, 
Berg vom Verband der heſſiſchen landwirtſch. Genoſſenſchaften, 
Straßburger von der Landwirtſch. Zentralgenoſſenſchaft ſowie ausdrückte, ergriff der erſte Neferent das Wort. 
t eter der Landwirtſchaftsämter, der landwirtſchaftl. Fachvereine, 
iffe und alle Ehrengäſte. In ſeinen weiteren Ausführungen Berlin ſprach über: 
kire Präſident Henſel in kurzen Zügen 
mit 
Bie Lag2 der deulſchen Landtoriſchaft. 
äihrte folgendes aus: 
ſit unſerer letzten Vortragswoche iſt wieder ein Jahr dahinge= 
UAhft.
 Nollie der Landwirtſchaft herantritt. Nach dem Kriege haben die 
gre oſen Belaſtungen, die Deutſchland aufgelegt wurden, dazu ge= Deutſchen Reiche heute durchſchnittlich jede zehnte Kuh, in Preußen jede 
wunn 7Das landwirtſchaftliche Vermögen unterliegt nicht nur der 
            all=
genmte- Reichsvermögensſteuer, ſondern auch der Grundſteuer des 
Stchzrund der Gemeinde nebſt Kreis= und Provinzialzuſchlägen. Bei 
en, A denrz rundſteuern als Realſteuern iſt nicht einmal ein Schuldenabzug 
ſch un geſtlnt. Hierdurch wird die Doppelbeſteuerung der landwirtſchaftlichen 
ert ohne Beſttu noch unerträglicher, zumal die Wohnhäuſer noch durch eine 
gmz Enn dritckle keuer, die Sondergebäudeſteuer, belaſtet ſind. Dieſe harte 
            Be=
gehitz ſteungzng wirkt ſich dahin aus, daß fortgeſetzt Cingriffe in die 
            Sub=
umeter rſtar mzt ig ſind, weil die Belaſtung nicht durch das Einkommen gedeckt 
i witfüle 
ter m
 weiſe nehle 
oII will man mit der Durchführung des Notprogramms unſeren 
chrfend „Laucliten helfen. Wir ſind dankbar für dieſe Hilfe, aber daß ſie nur 
eim=nCn opfen auf einen heißen Stein bedeutet, darüber dürfte man ſich 
ontdaues auſtwei, landwirtſchaftlichen auch in weiteren Kreiſen der Bevölkerung
 Fi. 
Die ungeheure Not, in der ſich unſere deutſche Landwirt= 
Ichäbfuckindet, kann nicht mehr beſtritten werden. Das zeigen die 
            vie=
ſein nmäge, welche im Reichstage von unſeren Reichsboten geſtellt 
ahler äswush u, die große landwirtſchaftliche Debatte, welche faſt zwei Tage
tr.
 Aſten leltdautre, beleuchtete die traurige Situation, in der ſich unſere 
            Landwirt=
ſchäßſun indet, zur Genüge. Mit Bedauern müſſen wir jedoch feſtſtellen, 
daſtz e: Debatten faſt vor leeren Bänken ſtattfanden. Man kann ſich 
heiter pil desſ nuruckes nicht erwehren, daß die vielen Anträge zu einem großen 
eißſu aus agitatoriſchen Gründen geſtellt worden ſind. Das ſtellt 
—1 -denſr ukigen Parlamentarismus kein gutes Zeugnis aus. Wir müſſen 
ggoboyf ngeren Volksvertretern nun einmal endlich eine energiſche Tat 
ſtia s. 
uul enung der Not der Landwirtſchaft verlangen. Mit 
            Palliativ=
ſiemtſgur iſt nichts getan. Unſere Volksvertreter müſſen dafür ſorgen, 
ſackl Erzeugniſſe der deutſchen Landwirtſchaft in 
38 MDMſochland zu rentablen Preiſen von dem deut= 
Volk aufgenommen und nicht die ausländiſchen Waren 
belſzutt werden. Die diesjährige Ernte iſt von ſo hervorragender 
Luclä—, daß kein Grund vorhanden iſt, die Auslandsware zu 
            bevor=
zunk 
müſſen aber feſtſtellen, unſere Großmühlen vermahlen faſt nur 
guuktdi ſches Getreide, und unſer heimiſches gutes Getreide findet keine 
AISShimer, und wenn — dann nur unter den Geſtehungspreiſen. 
            Wäh=
entlzu; nicht wiſſen mit dem einheimiſchen Zucker wohin, wird unſeren 
ausländiſcher Zucker zugeführt, welcher nur deshalb billiger 
werden kaun, weil die ausländiſchen Staaten vielfach hohe 
ſzwprämien gewähren. Wenn das Volk nicht ſelbſt zur Einſicht 
un und den Verbrauch ausländiſcher Lebensmittel einſchränkt, und 
iautinl hr daran deukt, was es ſeiner Landwirtſchaft ſchuldig iſt, als 
Atigge einzig allein das Volk und Heer durch die deutſche Land= 
Mwäkztaft durchgehalten worden iſt — unter welchen Opfern, bei den 
eBüllderr Rohſtoffen, dies der deutſchen Landwirtſchaft möglich war. 
Aiſsen ja nur die wenigſten der Verbraucher —, dann hat eben die 
Mreicht ur ra dafür zu ſorgen im Intereſſe unſerer deutſchen Landwirtſchaft 
unch u. geſamten deutſchen Wirtſchaft. 
M7Ser letzten Jahrestagung des Deutſchen Induſtrie= und 
            Handels=
taglil, der Satz geprägt worden: 
Näctuiek 
Düresterkrume iſt der werkoollſte deutſche Rohſtoff. 
Bekenntnis zur deutſchen Scholle, geſprochen von Vertretern der 
Ainn Induſtrie und des Handels, iſt ein erfreuliches Zeichen für das 
fchten wachende Gemeinſchaftsgefühl der ſchaffende Stände. Es iſt 
uuch von großer Bedeutung für unſere Reichsboten, die ſich dieſen 
Fü4t nur hinter die Ohren ſchreiben, ſondern danach handeln follen. 
wenig Zuverſicht treten wir das neue Jahr an. Am Nheine 
noch die fremden Militärmächte. Unſer Heſſenland iſt dadurch 
Aueus hart betroffen. Die Daweslaſten dricken uns zu Boden und 
M runs zu Sklaven der Siegerſtaaten. 
ie Ausführungen in dem Vericht des Reparationsagenten ſind für 
Bieberſchmetternd und entſprechen nicht den Tatſachen. Unter dieſen 
ihrn werden ſich wohl die Landwirte und die Berufsſtände der 
zuku ft die Frage vorlegen, wie wird das enden? 
u ein Hoffnungsſtrahl iſt in das Grau des Alltags gefallen. 
lwochverehrter Herr Reichspräſident Hindenburg hat bei dem Neu= 
Rmpfang ausgeführt: 
„Ein lebenswichtiger Zweig unſerer Volkswirtſchaft 
ſet ganz beſonders die Landwirtſchaft, namentlich im 
ſchen Deutſchland. Ihr wieder aufzuhelfen und ſie wieder in die 
Ze tzu ſetzen, ihre Aufgaben zu erfüllen, wird eines der dringlich= 
Srobleme der nächſten Monate ſein. Deshalb ſpreche ich Ihnen, 
hr Reichskanzler, und der Neichsregierung gegenüber die dring= 
Ditte aus, in Erkenntnis der Wichtigkeit dieſer Frage alle Kräfte 
de Behebung der Not der deutſchen Landwirtſchaft einzuſetzen. 
2i ie deutſche Landwirtſchaft dankt dem Herrn Reichspräſidenten 
ſ ine ernſten Mahnworte. Seine Ausführungen zeigen uns 
            wie=
oß, wir einen Mann an der Spitze haben, der Verſtändnis hat für 
ive Volksgenoſſen; es ſind dies Worte, die wir von Regierungz= 
1ubun ſo hoher Stelle, in der Nachkriegszeit noch nicht gehört haben. 
ſelssführungen unſeres Hindenburg laſſen uns wieder Hoffnung 
Hien. 
eröffne hiermit unſere Landwirtſchaftliche Woche und hoffe, daß 
9 würdig den vorhergehenden anſchließt; wir dürfen erwarten, 
Herren Referenten bedeutſame Anregungen unſeren praktiſchen 
ten geben werden, wodurch für die ſchwere Lage der Landwirte 
Grleichterung im Betriebe möglich ſein wird. 
a4 dieſen Ausführungen, die mit lebhaftem Beifall aufgenommen 
ergriff zunächſt der 
fini 
Migiſter für Arbeit und wiekſchaft Korell 
Beert. Er begrüßte im Namen der Regierung die Anweſenden. 
rwirklichung der großen agrarpolitiſchen Fragen, die von dem 
dmer angeſchnitten worden ſeien, ſei er faſt außerſtande, jetzt etwas 
außer der Inſtruktion der Bevollmächtigten in Berlin. Aber 
ierung habe ihrerſeits zum Beiſpiel im verfloſſenen Jahre bei 
R0Br wichtigen Aktionen die Intereſſen der Landwirtſchaft 
            tatkräf=
ut reten, und zwau ſowohl in der Gefrierfleiſchfrage wie auch 
            zu=
n der Zuckerfrage. Man wird ſicher dem bekannten Standpunkt
 en Gerade auch aus dieſem Grunde habe er beſonderes Intereſſe für die „beninduſtrie unterſtützt wurden), wobei das Zuſammenwirken von 
in Darmſtadt verſammelt, gen und Beſchlußfaſſungen über die Grünlandwirtſchaft im hohen ſtuffverſuche, Ausſaatſtärke, Gräſerneuzüchtungsverſuche uſw. Da die 
Heutzt kiſident Henſel die Verſammlung, und namentlich unter den der heſſiſchen Landwirtſchaft durch Hilfe bei der Umſtellung die Lage ſchließend berichtete Dipl=Landwirt Graeber über die Weideertrags= 
Zahlliti n Ehrengäſten den Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft Korell, etwas erleichtern zu können. Gleichzeitig fördere die Negierung nicht ermittelungen, die allerdings noch nicht als abſchließend betrachtet wer= 
Mcterialdirektoren Uebel und Dr. Kratz, die Miniſterialräte Becker, nur die intenſive Herſtellung der landwirtſchaftlichen Produkte, ſondern, den könnten, da ſie nur für ein trockenes, an ſich noch abnormes 
            Jah=
auch mit allen Mitteln die marktmäßige Verwendung der intenſivierten fſtgeſtellt ſeien. Erfreulinherweiſe hätten 25 Landwirte durch genaue 
ichtrn Vertreten der Reichspoſt Oberpoſtrat Jahn, der Neichsbank Produktion. Er denke dabei nicht nur an die Aktion bei den Obſt= und Aufzeichnungen, von denen 10 abgeſchloſſen ſeien, zu den 
            Weideertrags=
emkdirektor Müller, Vertreter der Finanzverwaltung, der Han= Gemüſemärkten, ſondern er glaube vorausſagen zu können, daß, wenn ermittelungen beigetragen; es ſei zu wünſchen und zu hoffen, daß noch 
die Grünlandwirtſchaft im hohen Vogelsberg wirklich Erfolg bringe, mehr Landwirte dieſem Biſviel folgten. U. a. betonte er in ſeinen 
            Aus=
im Parteien, ferner Erzellenz Dr. Becker, Profeſſor Dr. Seſſous= auch eine marktmäßige Verwvendung einzutreten habe, die den Erzeuger führungen, daß ungeheure Unterſchiede innerhalb der Betriebe, ja ſo= 
Weheimrat Dr. Wagner, Profeſſor Nosler, Oberregierungsrat durchhalten laſſe. Auf dieſe Ausführungen wolle er ſich heute beſchrän= gau innerhalb eines Betriebes in der Produktion und der Ernte 
            feſtzu=
ken; er wünſche der Tagung beſten Erfolg. 
Profeſſor Dr. Hanſen von der Landwirtſchaftlichen Hochſchule fahrungen ſammeln und dunn bekanntgeben. 
Die Bedeukung der Leiſtungsprifangen 
chr 
mit beſonderer 8erückſichkigung der Höhenſchläge. 
Die hochintereſſanten Ausführungen des Vortragenden, die mit 
anith. Wir fragen uns wohl alle, was wird das neue Jahr uns zahlreichen Zahlen belegt waren, nahmen ihren Ausgang von der Theſe, 
n. daß bei den auf der Landwirtſchaft laſtenden ungeheuren Laſten eine 
wirkſame Hilfe nur durch eine Ertragsſteigerung ohne Steigerung der 
= Koſten erreicht werden könne. — Redner gab einen Abriß über die ſehr 
zu ffen, daß man im Jahre 1939 ernſtlich an die Behebung der verwickelten Vorgänge bei der Vererbung des Nindviehes und wies 
unter Bekanntgabe zahlreicher intereſſanter Ziffern darauf hin, daß im 
ühgltrß die deutſche Landwirtſchaft beſonders ſchwer herangezogen, ſiebente Kuh kontrolliert werde. Für Süddeutſchland ſtelle ſich die Zahl den Aufklärung, er hoffe aber, wuit ſeinem Neferat Anregungen geben 
im einzelnen für Baden auf nur 09 Prozent, in Württemberg 0,8 und zu können. Er wolle ſeinet 
in Heſſen auf 9.42 Prozent des Beſtandes, was hier durch die zahlreichen, daß man den Grünfutterartrag nicht nur erhöhen müiſſe, ſondern daß 
Kleinbetriebe erklärlich werde. In den Vereinigten Staaten würden 
nur etwa 15 Prozent der Milchkühe kontrolliert; die Maſtraſſen, 
            da=
gegen überhaupt nicht. Die Durchſchnittserträge an Milch in 
            Deutſch=
land lägen nachgewieſenermaßen über den amerikaniſchen. Die ſo viel 
beſprochenen Rekorderträge einzelner Tiere ſeien nahezu erreicht. (Die 
beſte Kuh am Niederrhein liefere zum Beiſpiel 12000 Kilo Milch.) 
Der durchſchnittliche Ertrag der Niederungskihe betrage bei uns 2300 
Kilo, bei Höhenkühen 1800 Kilo. Man möge auch in Heſſen an den 
heutigen Viehſchlägen feſthalten; von der ausländiſchen Zuchteinfuhr 
müſſen man verſuchen loszukommen und möglichſt aus eigenem Schlag 
herauszüichten. 
Naclſ am ſich der Beifall, dem Präſident Henſel nochmals Ausdruck 
gegeben hatte, gelegt haute, ſprach nach einer hunzon Ausführung des 
derrn Generaldirekt, 
ktors Dr. Hammann, Oberlandwirtſchaftsrat 
Weiß, Abteilungsvorſtand der Landwirtſchaftskammer Stuttgart, über 
Cie Frage 
D; 
Aa 
Beiche Maßnahmen müfſen auf dem Gebiefe des 
Mert und Manienaues in der heiſien zel der 
Aufs erafſe weiſtent. 
Unſere Hoffnung auf die Wirkung der Maßnahmen der Selbſthilfe 
dürfe nicht allzuſehr übertrieben werden. Das Zahlenbild in der 
            Land=
wittſchaft ſei ein ſehr trauriges. Viele Hemmniſſe für die Dunchführung 
der Scllöſthilfemaßne 
men ſtänden im Wege. Der unheilvolle Ginfluß 
der Beſitzeiſtlitlerung auf die Rentabilitäk der Betriebe, der Maugel 
der bäuerlichen Berufsſckukt ig, das Vorhandenſein großer Flächen, die 
entwäſſerungsbedürftig ſind (etwa 10 Millionen Hektar, das iſt zirka 
ein Duittel des deutſchen Bodens), ſteht vielen Sellbſthilf maßnahmen 
hemmend entgagen. Man habe zwei Ziele ins Auge zu faſſen, man 
müſſe derſuchen, die Produktionskoſten herabzuſetzen und die 
            Abſatz=
möglichkeit zu ſteigern. Die S eigerung der Erzzugung kommt nur 
Frage, wenn ſie dazu dient, die Rentabilität des Betriebes zu ſteigern. 
An der Spitze der Maßnahmen ſtehe die Forderung der richtigen 
            Ei=
teilung der Kulturpflanzung unter Berückſichtigung des Arbeitsaufwands 
und der klimatiſchen Verhältniſſe. Redner greift Fragen aus dem 
ge deu 
Gebiet der Bodenwirtſchaft heraus, und zwar zunächſt die Fra 
Unterguundlockenung und ihre Au wirkung auf den Ertrag in trockenen 
nud feuckten Jahren. Die Maßnahme der Untergrundlockerung durch 
beſondere Pflü 
ſei nicht allzu teuer und dabei rentabel. Eine weitere 
Maßnahme der Exſparnis ſei die richtige Ausmützung des 
            Wirtſchafls=
düngers, denn auch im Verbrauch des Düngers könne man erheblich 
ſparen. Richllinien für die Ausführung rentabler Dungſtätten mil 
den Landwirten in ihren Organen gegeben werden. Man müſſe ſich 
die Anwendung des Kunſtdüngers und ihre prakliſche Auswirhung 
            ins=
beſondere unter Berückſichtigung des Koſtemaufwandes vergegenwärtigen 
und ſich genau überlegen, bei Anwendung welchen Kunſtdüngers die 
ſeinen Boden orientiert ſein, um richtig düngen zu können. 
Durch Standardiſierung verſuche man den 
            Abſatzſchwierig=
keiten des Getreides zu begegnen. Man müſſe aber zunächſt die 
roduktion, vo notwendig, umſtellen. Sortenvereinheitlichung 
. 
müſſe man nach Möglickkeit mickt nur anſtroben, ſondern auch 
            durch=
führen. Die foriſchrittliche Landwirtſchaft keyne ja die Wege und die 
Vorteile dieſer Sortenvereinheitlickhung, die aber noch nicht allgemein, betrügen 25—30 NM. pro Kunikneter; es werde jedoch ein 
            Baukoſten=
namentlich nicht bei kleineren Betrieben, bekannt ſeien. Durch Unkraut 
verliere die Landwirtſchaft noch alljährlich Millionenwerte, obwohl man 
doch genügend Gut=chſcklagende und ſicherwirkende Mittel zur 
            Unkraut=
bekänpkung habe. Aufwendlung für Bodenbearbeitung, Düngung Uſb. lung ſtimmt dem zu und nimmt einen Satzungsentwurf an. Als 
            Vor=
nütze nichts. 
wenn die Maßnahmen der Unkrautbekämpfung nicht 
            er=
irden. — Wicktig ſei, wie ſchon erwähnt, das Problem, der 
griffen wir 
Sortenverginheitlichum= das der Redner nunmahr noch eingehend 
            be=
handelte (Saatgutwechſel). Gerade duu ch Einführung der 
            Gemeinde=
ſaatgutäcker, bei denen jeder Landwirt natürlich ſelbſt auf ſeinem Beſit 
ernte, könne die Sorteneinheit durchgeführt und dem einzelnen unendlich 
viel geholfen werden. In der Gemeinderginigungsanlage müſſe der 
rung 
Gemeindeſagtgutsackar ſeine Vollendung finden. — Die Preisreguliel 
für Standardware muß auch für die kleineren Landwirte erreicht 
            wer=
den. — Man müſſe vor alloem Inlandsgetreide bevorzugen. Ein kurzer 
Blick müf 
man die Ueberfülle der zu ergreifenden Maßnahmen beſonders beachten ſchaft für ſein Erſcheinen dzukte, Dr. Lang vom 
            Landwirtſchaft=
müſſe. Jeder Garten für ſich müſſe ein Muſtogarten ſein. Trotz aller 
Nollage der 
dieſom Referat wurde ſtarker Beifall gezollt. Man trat alsdann in Tatſache, daß Deutſchland jährlich über 300 Millionen GM. für 
            Eier=
eine kurze Mittagspauſe ein. 
Die ordenkliche Haupkverſammlung 
in Heſſen und dachbargebieten e. b. 
zuſttag um 2 Uhr im Reſtaurant Nummelbräu ſtatt. Entſprechend dem rationell und rentabel zu geſtalten, und gibt einen Abriß über die bis= 
Wert neuzeitlicher Gründlandwwirtſchaft, der von immer weiteuen Krei= herige Tätigkeit der Zuchranſtalt des Oberen Hardhofes bei Gießen. Als 
ſen in der heſſiſchen Landwirtſchaft erkeynt wird, war die Hauptver= rordringlich ſieht er eine zeitliche Verſchiebung der Produktion an. Den 
ſammlung ſehr gut beſucht. Der 1. Vorſitzende, Oberamtmann Günge= Schluß ſeines Vortrages bildete eine Reihe von zum Teil ſehr guten 
rich, eröffnete mit einer kurzen herzlichen Begrüßungsanſprache an Lichtbildern. 
die Anweſenden, iusbeſondere auch die Ehrengäſte, die Verſammrung. 
Zunächſt erſtattele Dr. Finger den Geſchäftsbericht, in dem er im bein=Mainz, Lehrer Grohm=Darmſtadt und Miniſter Korell, der nament= 
Am 31. Dezember 1928 war ein Kaſſenbeſtand von 454,21 Mk., Bücher werde er auf den wertvollen Zweig der Geflüigelzucht ſtets hinweiſen 
im Werte von etzvn 130 Mk., Beitragsrückſrände (die inzwiſchen größten= laſſen. In der Diskuſſion kamen dann noch zahlreiche Fragen der 
            Pra=
rückſtände konnte eine Prüfung der Richtigkeit der Bücher noch nicht vorhandenen ernſten Willen und die gewüinſchte Zuſammenarbait mit 
ſtattfinden. Vorbehaltlich dieſer Nichtigkeitsprüfung wurde dom Rechner allen beruflichen und behördlichen Stellen erkennen ließen. 
Entlaſtung eiteilt. Auf Vorſchlag des Domänenpächters Raabe wurden 
in den Verſtand einſtimmig gewählt die Herren Oberamtmann 
            Gunge=
rich, Geueraldirektor Dr. Hammann, Dekonomiergt Knauer, Graf nachmittag um 14.30 Uhr die außerordentliche Hauptverſammlung des 
Bredow Altenkurg „Lulturbanoberinſpeltor Kunz=Lauterbach. Jak. Landesderbandes, der Obſt= und Gartenbaubereine im Neſtaurant 
Siefert=Frenhof und W. Michel 2=Beerfelden. — Einen Bericht über die Rummelbräu und der Vorband heſüſcher landwirtſchaftlicher Genoſſen= 
Grünlandverſuche erſtaltete Dr. Finger. Er ſprach in großen Zügen ſchaften und ſeiner Zentralſtellen um 14,30 Uhr im Gartenſaal des 
u. a. über verſchiedene Weidedüngungszerſuche Cie von der J. G. Far= Saalbaues.
 Tagung. Das Miniſterium ſtehe gerade jetzt in entſcheidenden Veratun= Düngung und Teluik beſonders beahtet wurde, ferner über Kalkſtick= 
Vogelsberg. Vorausſichtlich ſchon im nächſten Jahre werde man in Grünlaudoerſuche erſt ſeit zuei Jahren laufen, könne natürlich kein ab= 
Beſprechungen mit den Landwirten und Sachverſtändigen an Ort und ſchließendes Urteil gefällt werden, die Ausführungen über die Verſuche 
Stelle im Vogelsberg eintreten. Er hoffe, dieſem beſonderen Notgebiet ſeien daher nur als vorläufige Mittollungen zu betrachten. — 
            Au=
ſtellen ſeien. Man habe auch gefunden, daß z. B. Stickſtoffdüngung auf 
Nach der Zuſtimmung der Verſammlung, die ſich in ſtarkem Beifall der Weide ſtets unrentabel ſei. Im übrigen wolle man mit Hilfe der 
Landwwirte durch Fortſetzung der Weideertragsemnittelungen weitere Er= 
Generaldirektor Dr. Hammann ſprach über die Heſſenfahrt des 
Deutſchen Grünlandbundes, die, am 19. Juni in Bensheim beginnend, 
in Heſſen ſtatlſinden ſoll. Er gab den Plan dieſer 
eſſenlandfahrt, den 
ir ſeinerzeit veröffentlichen werden, bekannt. D. 
gs reiche 
            Fahrt=
trogramm führt durch Starkenburg und Oberheſſen und berührt u. a. 
die Städte Darunſtadt und Gießen. Zahlreüche Betriebe werden 
            beſich=
tigt. Der Redner gab der Hoffnung Ausdruck, die Teilnahme an dieſer 
Heſſenfahrt des Deutſchen Grünlandbundes möge ſehr zallreich ſein. 
Negierungsrat Kuchler, der Geſchäftsführer des Silorings 
Vahern e. V., München, referierte über 
 
) ( 
„Neuzeitliche Ernleverfahren im Fukkerbau”. 
Leider fehle es immer noch bei vielen Landwirten an der ausreichen= 
Vetrachtungen den Gedanken vorausſchicken, 
man auch mit gleicher Energie dafür zu ſongen habe, daß von dem Vieh 
das Grünfutter ausgewitzt werde. Die Probleme einer rationellen 
Futterverwartung müſſe man erkennen. Sichere und rationelle 
            Grün=
futterwirtſchaft ſoi zu betreiben, neben jeder Scheune müiſſe auch ein Silo 
ſtehen. Der Landwirt muſſe die jeweils beſte und zweckuäßigſte 
            Futter=
bereitung wählen. Bei relativ günſtigem Witterungsverhiltnis ſei 
Friſchheu ein Geſchenk des Himmels, jedoch auch Silofutter müſſe man 
pflegen, um die tieviſche Produktion, auh im Winter z. B., zu 
            ſtei=
gern und zu verbilligen. In ſeiner weiteren Darſtellung ſprach der 
Nedner von den verſchiedenen Möglichkeiten der Futtertrocknung. D 
ſog. Heuhüitten ermöglichen z. B. eine gute Durchliftung dos Futters. 
Die Steinacker=Heuhütte ſoi gerade für die hieſige Gegend 
            beſon=
ders zuecknäßig. Der Silofutterbereitung (neuzeitliche 
            Konſervierungs=
teclmik) werde in ſreigendem Maße Intereſſe entgegengebracht. Die 
Silofutterkereitung habe ſchon den Vorteil, daß ſie unter Dach 
            ſtatt=
finden könne. Es könne ſich keineswegs darum handeln, das ganze 
Futter in Silofutter zuzubereiten, man ſolle ſich zur Notiz nehmen, die 
Hälfte des Futters friſch, die andere Hälfte als Silofutter zu geben. Die 
Futterkonſervierung gebe durch die moderne Silofutterbereitung heute 
in der Praxis hochwertige Tiernahrung. Bei der Silage müſſe 
der Laudwirt forgfältig vorgeben und es durchaus verſtehen, das 
            Silo=
futter rentabel auszunutzen. Der Stand der Silofrage in den 
            bäuer=
lichen Betrieben Bayerns ſei heute ſchon ſehr beachtenswert. Es ſind in 
850 Betrieben über 1000 Silefutteranlagen vorhanden. Alle dieſe 
            Land=
wirte hätten, die Silowirtſchaft als unentbehrlich bezeichnet. Ein 
Neichsſiloverein und 3 ſogenannte Altſilovinge beſtänden bereits heute, 
und er würde ſich beſonders freuen, wenn auch ein Siloring Heſſen 
entſtehe; er würde ſeine Grfahrungen gerne zur Verfügung ſtellen. 
            An=
ſer 
ſchlieſend zeigte der Vorkragende noch eine große Anzahl vorzüglichet 
Lichlbilder, Anſchauungsbildmoterial, die die Verhältniſſe des 
            Silo=
fütterungswertes auf den Reinertrag, das Weſen der modernen 
            Silo=
futterzubereitung, die ſichtigſten Grundlagen zur guten 
            Silofuttergewin=
nung, den Bau der Siloanlagen, die Behandlung des Silofutters uſw. 
veranſchaulichkten Die Verſaumlung und der Vorſitzende, Oberamtmaun 
Güngerich, dankten für die intereſſanten Ausführungen. Da keine 
            Wort=
meldungen vorlagen, wurde die Hauptverſammlung mit Worten des 
Lankes geſchloſſen. 
R7ü‟ 
Gründung eines Siloringes in Heſſen. 
Um 5 Uhr begann bann im Rummelbräuſaal die Verſammlung der 
Silointereſſenten Heſſens, die zunächſt einen Bericht über den Stand der 
Silowirtſchaft in Heſſen entgegennahm. Direktor Hammann von der 
Laudwirtſchaftskammer erklärte, in Heſſen ſeien noch verhältmsmäßig 
wenig Silos erſtellt, namontlich in Oberheſſen und im Obenwald, vo des 
Ackerbau zugunſten der Grünlandwirtſchaft zurückgedrängt werden müſſe. 
Der Berichterſtatter, Dibl.=Lindwirt Graeber, erklärte, in 
Heſſen beſtunden zurz. 
bs 10 im Projakt, Abe. . . 
auch in Heſſen würden ſich die Silos noch 
weiter ausbreiten. Dabei ſpiele die Frage der Kreditbeſchaffung eine 
glößte Rentabilität herrſche. Der Bauer müſſe alio vor allem über nicht unweſentliche Nolle. Die Ergebniſſe der Silobeſitzer, in Heſſen 
ſeien durchweg günſtig ausgefallen; einzelnen ſeien allerdings boi der 
erſten Füllung Fehler unterlaufen. In der Arboitsgemeinſchaft mit 
der Landwirtſchaftskammer köunten daun noch ungeklärte Probleme der 
Silowiriſchaft leichter gelöſt zuerden. 
Baurat Thaler berichtet dann über die einzelnen heiſiſchen Silos 
md ihre techniſchen Erforderniſſe. Die Baukoſten des reinen Silos 
zuſthuß gegeben. 
Dr. Finger=2,8. rihtet dann die Aufforderung an die 
            Ver=
ſamm 
ing, auch in Heſſen einen Siloring zu bilden. Die 
            Verſamm=
tender wird der Crbauer des erſten heſſiſhen Silos, Naaber= 
Mönchshof, zum ſtellvertretenden Vorſitzenden Joh. Siefert 24 
Airlenbach i. O. gewählt. 
Auf der 
Tagung des Landesverbandes der Heſſiſchen 
wait 
Geflügelzuchtvereine 
iſſe noch auf die Grünlandwirtſchaft geworfen werden wobei im Fürſtenſaal referierte nach den Begrüſungsworten des Vorſitzenden 
Veihl, der beſonders dem hefſiſchen Miniſter für Arbeit und Wärt= 
Landwirtſchaft ſohe er hoffnungsvoll in die Zukunft. Auch lichen Inſtitut der Uniberſtät Gießen über „Ziele und 
            Auf=
aaben der heſſiſchen Geflügelzucht”. Ausgehend von der 
einfuhr an das Ausland zahlen muß, zeichnete der Vortragande als 
Ziel, Deutſchland von dieſer Einfuhr möglichſt unabhängig zu machen, 
um dieſe Millionenwverte der deutſchen Wirtſchaft zu erhalten und dem 
heimiſchen Erzeugern zuzuführen. Er ſkizierte zunächſi die Mißſtände, 
des Vereins zur Förderung der Grünlandwirkſchaff die ſich zum Teil noch in der Gefligelzucht bemerkbar machen. Bbwohl 
der Nodner die Rentabilität der Geflügelfarmen anerkennt, warnt er 
vor der Anlegung neuer Farmen, die ohne eigene Futterbaſis ſeien, da 
dieſe Züchter zuerſt die ausländiſche Konkurrenz zu ſpüren bekämen. 
fand im Rahmen der Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Woche geſtern nach= Der Neduer zeichnet dann die vielen Möglichkeſten, um die Geflügelzucht 
An der Ausſprache beteiligten ſich der Vorſitzende Veihl, Dr. 
            Ziegen=
einzelnen auf die Tätigkeit des Vereins, die Verſuche und Erfolge näher lich über ſeine Eindrücke in Amerikas Gefligelzucht ſprach und die 
            mög=
einging. Den Kaſſenbenickt gab anſelließend Dipl=Landwirt Graeber, liche Unterſtützung der Regierung zuſagte. In den landw. Shulen 
teils eingegangen ſind) von 190 Mk. vorhanden. Wegen dieſer Beitrags= 21s zur Sprache, die den in den Neihen der heſſiſchen Gefligelzuchter 
Awäßlich der Heſſiſchen Landwirtſchaftlicken Woche tagen Heute
Seite 8
Mittwoch, den 9. Januar 1929
Nummer 9
 Aus Heſſen. 
Starkenburg.
 E. Wixhauſen, 8. Jan. Geflügelſchau. Am 4., 5. und 6. 
            Ja=
nuar ſpurde hier im „Gaſthaus zur Traube” die 3. Bezirks=Geflügelſchau 
des 1. Bezirks des Startenburger Geflügelzuchtveibandes abgehalten. 
Der Ausſtellung ward von nah und fern ein ſehr zahlreicher Beſuch 
zuteil. In der Ausſtellung, die von auswärtigen wie von hieſigen 
            Züch=
tern reich beſchickt war, hatten die verſchiedenartigſten Geflügelraſſen ihre 
Aufſtellung. Insgeſamt ſtandem 271 Nummern zur Schau von durchaus 
gutem bis erſtklaſſigem Material. 
Aa. Eberſtadt, 8. Jan. Die Hauptverſammlung des 
            Turn=
vereins 1876 Eberſtadt findet am Samstag, den 12. Januar, in der 
„Traube” ſtatt. Mit der Hauptverſammlung iſt eine Ehrung der Sieger 
vom vergangenen Jahre verbunden. 
Au. Pfungſtadt, 8. Jan. Hundeſtatiſtik. Auf Grund der 
neuen Steuerliſten für die Hundeſteuer beträgt die Zahl der Hunde in 
Pfungſtadt anuähernd 500 Die Anzahl der Hunde iſt gegen das Vorjahr 
im rund 25 zurückgegangen. — Sportſonntag. Am vergangenen 
Sonntag herrſchte hier, Hochkonjunktur auf ſportlichem Gebiete. Daß das 
auf kem „Jahndlatz” des „Turnvereins CV.” ausgetragene 
            Handballent=
ſcheidungsſpiel zu ſchen „Turnverein Pfungſtadt” und „Turngcueinde 
Griesheim” mit einam, wenn auch knappen Sieg Pfungſtadts (1:0) 
endete, wurde im Turnerlager mit großer Genugtuung aufgenommen. 
Weuiger glücklich, waren am Sonntag die freien Turner bei ihrem 
            Ve=
zirksmeiſterſchaftsſpiel gegen Egelsbach, bus mit 1:0 für Egelsbach 
            aus=
ging. Der „Sportverein Siegfried” trat, im Uniontheater gogen den 
„Kraftſportverein 1910 Arheilgen” an. Es fanden Manuſchaftskämpfe 
im Ringem ſtatt. Der Vorkampf endete 14:4 und der Nachkampf 17:3 
mgunſten der Arheilger Sportler. Im Entſcheidungskampf um die 
            Be=
zirismeiſterſchaft wurde im Saalbau Vögler geſtvitten. Der „
            Kraftſport=
verein Lampertheim” trat der hieſigen „Kraſtſportvereinigung 1914‟ 
gegenüber. Lampertheim ſiegte 9:5. — Herabſetzung des 
            Milch=
zueiſes. Die Vereinigten Milchhändler und der Heſſiſche Landbund 
haben mit Wirkung von Bedinn dieſer Woche ab den Preis für das 
Liter Milch auf, 32 Pfennig im Kleinverkauf herabgeſetzt. — Mit=
 Lanſta gbend eine Veſanmlug ah in deren Verlauf drei Mäglieher 
n Anbetracht ihrer Veudienſte zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden, 
(Es ſind dies Heinrich Gandenberger, Wilhelm Kiſſei 
und Valentin Koch. Sie wurden mit Ehrenurkunden bedacht. — 
Todesfall. In Alter von 71 Jahren iſt nach längerem Leiden 
Zukwig Delp 1. geſtorben. — Die Liſte über die vom Brundwert= 
„usſ huß feſtgeſtellten Einheitswerte liegt ſeit Beginn dieſer Woche, 
vie die Bürgermeiſterei mitteilt, beim Finanzamt Darmſtadt=Land und 
oi der Untererhebeſtellz (vormittags) zur Einſicht offen. — Die Stadt 
Fungſtadt beabſichtigt, drei zur Zuchſt untaugliche Ziegenböcke demnächſt 
zu verüußern. — Turnerfilm. Der bekannte Großfilm vom 
4. Deutſchen Turnfeſt (Köln 1928) wird am Mittwoch dieſer Woche im 
lichtfpielhaus Stoltze gezeigt. — Der Krieger= und Militärverein
 ielt dieſer Tage im „Rheiniſchen Hof” ſeine diesjährige 
            Hauptverſemm=
ſung ab. Hevvorzuheben iſt, daß der Rechner des Vereins, Valentin 
Noch, mit dem Haſſigehrenkreuz ausgezeichnet wurde. Koch verwaltet 
5 Jahre lang den Rechmerpoſten. Bei den Vorſtandswahlen, gab es 
jeine beſondere Veränderungen. — Inventurausverkäufe. Auch 
hieſige Geſchäftsleute halten in dieſen Tagen größere 
            Inventurausver=
käufe ab. 
G. Ober=Ramſtadt, 8. Jan. Das Dreikönigstreffen 
der Starkenburger epangeliſchen Jugend, das am Sonntag hier ſtattfand, 
war von über 300 Jugendlichen aus allen Teilen der Provinz beſucht. 
Im Vormittagsgottesdienſt, deſſen Liturgie durch Geſang eines Kanons 
ſowvie dunch Sprechchöre belebt war, hielt Pfarrer Weißgerber aus Traiſa 
eine anpachende, zu Herzen gehende Predigt. Nach dem Gottesdieuſt 
            ſam=
melte ſich alles im Schneiders Saal zum gemeinſamen Eſſen, und dann 
folgte die Nachmittagsverſammlung unter Leitung des Bundeswaris, 
Miſſionar Jürgens in Arheilgen, die mit Vortrag und Einübung von 
Liedern der verſchiedenſten Art, Kanons und Volkstänzen ausgefüllt war. 
Wie im Fluge verging die Zeit, bis nachmittags um 5 Uhr ein ſehr 
            ſtim=
mungsvoller liturgiſcher Abendgottesdienſt, bei dem Lieder der Gemeinde 
und Schriftleſungen mit Inſtrumentalvorträgen, Einzel= und 
            Chorgeſän=
gen wechſelten, dem ganzen Tag einen, würdigen Abſchluß gab. 
f. Roßdorf, 8. Jan. Feldbereinigung. Auf der 
            Bürger=
meiſterei fand eine Beſprechung zwiſchen Herrn Oberregierungsrat 
Schnittſpahn und dem Vorſtand des Beuernvereins über die Wahlen der 
Kommiſſionen und Schiedsrichter ſtatt. Aus dieſer Beſprechung ſind 
folgende Punkte erwähnenswert und zu beachten: 1. Süimmberechtigt 
ſind die im Grundbuch eingetragenen Eigentumer, mit Ausnahme 
            deu=
jenigen, die lediglich Hofreiten beſitzen. 2. Iſt der Beſitz vererbt, aber 
noch nicht im Grundbuch überſchrieben, ſo darf der jetzige Beſitzer 
            eben=
falls abſtimmen, wenn er durch eine entſprechende Beſcheini=
 deu Fmarlan die ſeilſf Eein Stinnrcht Rat ſonf. ein Stinpräckt 
verloren. 4. Die Vollmachten wüſſen von einer Behörde beglaubigt oder 
ausgeſtellt ſein, bedürfen jedoch keines Staatsſtempels. 5. Die 
            Abſtimmen=
dem müſſen großjährig ſein, andernfalls, dafür der geſetzliche Vertreter 
bzw. Pfleger abzuſtimmen hat. 6. Bei Gigentum nach Bruchteilen an 
omem Grundſtüick haben die Eigentümer einen gemeinſamen Vertrete 
zi beſtellen, 7. Für das Sondergut des Mannes und der Errungenſchaft 
hat der Ehemann das Stummrecht, für das Sondergut der Frau hat dieſe 
ein eigenes Stimmnecht. 8. Unter 4 1 und 2, B 1 und 2, C 1 und 2, 
D1und 2 der Stinmzettel düufen nicht mehr als je 2 Perſonen ſtehen, 
andernfalls der betreffende Teil der Stimmzettel ungültig iſt. Sreht 
umter dieſen Abteilungen nur eine Perſon eingetragen, ſo wird dieſe 
Akſtimmung mitgezählt. 9. Die Mehrhoit, das heißt, eine Stimme mehr 
als die Hälfte der abgegebenen Stimen, entſcheidet für die Wahl; ſie 
wird berechmnet nach der Zahl der abgegebenen gültigen Stimmen, nicht 
nach der Zahl der vorhandenen Stimmzettel. 10. Wenn durch 
            Zerſplit=
terung eine Mehrheit nüht erreult wird, erfolgt die Ernennung der 
betreffenden Perſonen durch die Landeskommiſſion. 11. Die 
            Schieds=
richter treten in Tätigkeit, wenn Reklamationen gegen die Abſchätzungs= 
und Zuteilungsarbeiten in Güte nicht erledigt werden können. Der 
Vorſitzende des Schiedsgevichts wird von der Landeskommiſſion 
            er=
nannt. Die Schicksrichter düirfen keinen Grundbeſitz in der Gemarkung 
haben und ſollen auch nicht in näherem Grade verwandt oder 
            ver=
ſchwägert mit Grundbeſitzern der Gemarkung ſein. 12. Es iſt zuläſſig, 
daß vorbereitete Stimmzettel von Wählendon geändert werden durch 
Streichen der Namen und Hinſchreiben anderer Namen. 
— Pfaffen=Beerfurth, 8. Jan. Sonntag, den 13. Januar, abends 
8 Uhr, veranſtaltet der Männerchor „Harmonie” im Saale „Zur Poſt” 
(Fr. Tritſch) ſeinen Theaterabend. Wie in den Vorjahren, hat es 
der junge rührige Verein verſtanden, ein pannendes Schauſpiel 
            einzu=
ſtudieren. „Carmen”, ein wohlvertrauter Klang für alle Bühnenfreunde, 
bearbeitet als Schauſpiel nach der bekannten Novelle von Mérimée. Um 
das Publikum aus dem Tragiſchen in den Humor zu leiten, folgt als 
Beiprogramm „Ballermanns Wochenende”, ein intereſſanter Lachſchlager. 
Paſſende Chöre werden dem Abend ſein Gepräge geben. 
* Michelſtadt, 8. Jan. Am letzten Samstag und Sonntag 
            veran=
ſtaltete der Evgl. Kirchenchor ſeinen alljährlichen Familienabend 
im Schmerkers Garten, der an beiden Abenden ein vollbeſetztes Haus 
brachte. Das Programm, das ſich aus Geſangsvorträgen, zwei Reigen, 
Liedern zur Laute und einem Einakter „Ueb” immer Treu”' und 
            Red=
lichkeit” zuſammenſetzte, verſchaffte den Erſchienenen einige genußreiche 
Stunden. Dem muſikaliſchen Teil des Abends beſtritt die Kapelle Löb. — 
Die Zuſammenkünfte der „Alten” erfreuen ſich ſtets größerer 
Teilnahme. So fanden ſich am vergangenen Sonntag im Gaſthaus zu 
Roſe insgeſamt 23 Herren ein, die alle das 70. Lebensjahr überſchritte 
haben. Die Nachmittagsſtunden vergingem raſch und gemütlich beim 
            Aus=
tauſch alter Erinnerungen, die von Geſangs=, Gedichts= und 
            Muſikvor=
trägen uterbrochen wurden. Die Zuſammenkünfte finden jcweils am 
erſten Sonntag eines Monats ſtatt. Als nächſter Tagumgsort wurde die 
Wirtſchaft zum Roſenkeller gewählt. — Bei den Fußball=
            Ver=
bandsſpielen am Sonmag verlor die erſte Mannſchaft des V. f. L. 
in Weiterſtadt gegen den dordtigen Sportverein 1:3, Halbzeit 1:1. Erſt 
gegen Ende der zweiten Spielhälfte gelang es Weiterſtadt, zwei weitere 
Tore zu erzielen und damit das Spiel für ſich zu entſcheiden. Die zweite 
V. f. L.=Mannſchaft hatte Hergershauſen im Stadion zu Gaſt, die ſich 
ein ſtets faires und ſehr intereſſantes Suiel lieferten. Michelſtadt 
            ge=
wann verdient 2:0 (0:0) da es die beſſere Mannſchaft ſtellte. — 
            Geſell=
ſchaft der Muſikfreunde im Odenwald. Profeſſor Guſtav 
Havemann, der große und berühmte Geiger, ſpielt am 12. Januar 1929 
im Saale des Schloſſes Fürſtenau. Seine Begleiterin iſt die bekannte 
Pianiſtin Frau Lydia Hoffmann=Behrendt, die auch einige Klavier=Soli 
vortragen wird. Profeſſor Havemann, früher erſter Konzertmeiſter im 
Darmſtädter Hofthegter=Orch=ſter, iſt jetzt in Berlin, als Nachfolger des 
großen Joachim, Lehrer an der Hochſchule für Muſik. Er iſt außerdem 
Primarius eines bekannten vortrefflichen Quartetts. Sein Spiel iſt von 
vollendeter Technik, von edler Schönheit und oſt wunderbarer Zartheit, 
dabei iſt es voll Kraft und Feuer. Havemann gehört zu den allererſten 
Piolinſpielern uſerer Zeit.
Generalkulturplan für den oberen Pogelsberau
 Ueber die Frage der Durchführung des Geveralkulturplans für den 
oberen Vogelsbeig iſt neuerdings wiederholt in der Preſſe berichtet 
            wor=
den. Auch die höheren Vermeſſungsbeamten, denen ja der weitaus größte 
Teil dieſer Arbeiten obliegt, wollen zu dieſem großzügigen Kulturprofckt 
Stellung nehmen und veranſtalten deshalb in den kommenden Monaten 
mehrere Vorträge ſowie eine Exkurſion in den oberen Vogelsberg. 
Außerdem iſt auf Anregung der Arbeitsgemeinſchaft der mittelrheiniſchen 
Städte ein von Herrn Profeſſor Dr. Klute in Gießen verfaßter Aufruf 
im erſten diesjährigen Heft der Zeitſchrift des Vogelsberger Höhenklubs 
„Friſchauf” ergangen, worin um Mitarbeit zur Feſtſtellung des 
            Ver=
laufs der Schneeſchmelze gebeten wird. 
Der erſte Vortrag über: „Die Böden des Vogelsbergs” fand am 
6. d. M., im Vortragsſaal des Frankfurter Hauptbahnhofs (Nordflügel) 
ſtatt. Als Redner war der Direltor der geologiſchen Landesanſtalt in 
Darmſtadt, Herr Dr. Schottler, gewonnen. Der Voxſitzende, Herr 
            Vermeſ=
ſungsrat Heyl=Darmſtadt, begrüßte, die anweſenden Herrem 
            Landtags=
abgeordneten Dr. Leuchtgens, Wolf, Fenchel, Joſt und Dr. Maurer, 
die Herren Dr. Hamann, Geveraldirektor der Landwirtſchaf skammer, 
            Mini=
ſterialrat Hehl von dem Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft ſowie 
die Herren Vertreter der ſonſtigen Behörden und die zahlreich er 
            chiene=
wen höheven Vermeſſungsbeamten und erteilte dann dem Herin 
            Referen=
ten das Wort. 
Nachdem dieſer darauf hingewieſen hatte, daß die Bodenkunde die 
jüngſte Wiſſenſchaft iſt, obwohl doch der Ackerbau als das erſte Gewerbe 
des ſeßhaſt gewordenen Volkes gilt, gab er einen kurzen Ueberblick über 
das wiſſenſchaftliche Rüſtzeug, das nötig iſt, um die Böden nicht bloß in 
der Enge des Laborgtoriums, ſondern vor allem auch draußen in der 
freien Natur zu unterſuchen. 
Aus den Geſteinen der Erdoberfläche, den feſten wie den lockeren, 
entſtehen die Böden durch Verwitterung, deren Verlauf auch vom Klima 
abhängig iſt. 
So treten in der Umgebung des Vogelsberas auf feldſpatreichem 
Rotliegendem lehmige Sandböden auf, die bei weitem nicht ſo arm ſind, 
wie die des Buntſandſteins. 
Das Hauptgeſtein des Vogelsbergs iſt der nährſtoffreiche Baſalt der 
unter dem warmfeuchten Klima der Tertärzeit zu nährſtoffarmem 
            Late=
rit verwittert iſt, der im weſtlichen Teil des Gebirges nech große Flächen 
einnimmt. Das Klima der Nachtertjärzeit konnte den Baſalt der 
            Nähr=
ſtoffe nicht berauben und ſchuf aus ihm einen mehr oder minder ſteinigen
 Ai. Bielbrunn, 8. Jan. Junglandbund. Gemütliche 
            Unter=
haltungsſtunden bot der von der hieſigen Junglandbundortsgruppe am 
Sonntag im geſchmückten Wolff’ſchen Saale veranſraltete Familienabend, 
welchem die Muſickapelle mit ſchneidigen Marſch= und Tanzweiſen ein 
feſtliches Gepräge gab. Nachdem der Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe, 
Herr Hammanm, die Anweſenden begrüßt, auf die Bebeutung der 
            Veran=
ſtaltung hingewieſen und Junglandbundführer, Herrn Liſt=
            Hergershau=
ſen, als Vertreter des Kreisgeſchäftsführers Herrn Fürſt Erbach 
            vor=
geſtellt hatte, verbreitete ſich dieſer in klaren, ſachlichen Ausführungen 
über Ziele und Aufgaben der Junglandbundorganiſation, ſtreifte 
            nichnt=
beſſiſche Junglandbundorganiſationen und deren Stellung zum 
            Reichs=
landbund und erörterte dann in großen Bügen die gegenwärtige 
Zwangslage der Landwirtſchaft, ihre Urſachen, Begleiterſcheinungen und 
Folgen mit deur Hintzets, daß eine Milderung und ein Vorbeugen nur 
möglich ſei dunch den Zuſanmenſchluß aller landwirtſchaftlichen Kreiſe, 
Reicher Beifall bekundete, welch angenehmen Widerhall der ausführliche 
Vortrag bei den Zuhörern gefunden hatte. Der Führer der hieſigen 
Junglandbundortsgruppe, L. Reeg, daukte namens der Ortsgruppe dem 
Vorredner für ſeine intereſſanten Ausführungen und begründete in 
kurzen Darlegungen ebenfalls die Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes.
 Bei 
Grippc-Gefahr 
Farnamint
 zur Vorbeugung. 
Vieltausendfach von den Arzten anerkanntes 
Schutz- u. Desinfektionsmittel für Mund und Rachen, 
die Eingangspforte der meisten Krankheitskeime. 
Erhältlich in Apotheken und Drogerlen
 H. Aus dem Ueberwald, 8. Jan. Neue 
            Kartoffelſaatbau=
ſtelle. Im verfloſſenen Jahre haben die Kartoffelſaatbauſtellen in 
Heſſen einige Aenderungen erfahren. So iſt im Betricb von Franz Emig 
in Affolterbach eine neue Kartoffelſaatbauſtelle hinzugekommen. — Die 
Schneedecke auf der Tromm beträgt ungefähr 10 Zentimeter, der 
Schnee iſt hart gefroren, die Temperatur niedrig. Da der Schnee ſtark 
verweht iſt, bietet ſich für den Schneeſport keine Gelegenheit. 
— Hirſchhorn, 8. Jan. Waſſerſtand des Neckars am 
7. Januar 1,08 Meter, am 8. Januar 1,06 Meter, 
Bt. Auerbach, 8. Jan. Bergſtr.=Obſtbau= und 
            Verwer=
tungsgenoſſenſchaft e. G. m. b. H. In der gemeinſamen 
Sitzung des Vorſtandes und Aufſichtsrats Ende der vergangenen Woce 
wurden zunächſt einige Angelegenheiten geſchäftlicher Art, die ſich auf die 
Bilanzſtellung bezogen, erledigt. Im Anſchluß hieran wurde noch über 
einige Punkte, die die Förderung des Obſtbaues betrafen, verhandelt. So 
ſoll auch in dieſem Jahre die Schädlingsbekämpfung durchgeführt 
            wer=
den; dieſe Maßnahme hält man gerade in dieſem Jahr für erforderlich, 
weil der Knoſpenanſatz bei allen Obſtſorten bei einer ſorgfältigeg Pflege 
gute Ernteausſichten verſpricht. Die Durchführung der Beſpritzung der 
Obſtbäume ſoll wie ſeither mit den eigenen Geräten erfolgen. Solange 
die Beſpritzung nicht behördlicherſeits angeordnet und zwungsläufig 
durchgeführt wird, iſt die Beautzung einer fahrbaren Spritze nicht ſo 
praktiſch für unſere Verhältniſſe, als die der tragbaren Spritzen. 
            Hin=
ſichtlich der künftigen Durdführung des Obſtabſatzes wind dem Vorſtand 
aufgetragen, in dieſer Beziehung vorſorglich zu handeln. Es werden 
die beiden grundſätzlichen Auffaſſungen im Großabſatz gegenübergeſtellt. 
Auf der einen Seite wurde die Abſatzmethode, wie die 
            Landwirtſchafts=
kammer ſie als praktiſch hält, beſprozhen und unſeren Verhältwiſſen 
            ent=
ſprechend beleuchtet; auf der andern Seite wurde die geſchäftliche 
            Ver=
bindung mit Verbrauchergenoſſenſchaften, wie ſie bereits lai uns beſteht, 
beſprochen. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Herr Bürgermeiſter 
Blickensdörfer, weiſt ſodann darauf hin, daß die Landtirtſchaftskammner 
auf Anrogung des Kreisobſtbauverbandes in Bensheim die Errichtung 
eines Kreis=Verſuchs= und Lehrgartens, für Obſt= und Gartenbau plane. 
Dieſes Vorhaben wird allſeits begrüßt, weil man darin eine praktiſche 
Emrichtung erblickt, wodurch der Obſtsnu an der Beroſtraße eine 
            ein=
heitliche praktiſche Förderung erfahren wird. Man erwartet, daß der 
            ge=
ſerderte Zuſchuß der Gemeinde von der Gemeindevertretung ohne 
            Aus=
nahme bwilligt werden wird. Es wurde zum Schluſſe angeregt, daß 
ein Rundgang noch im Monat Januar ſtattfinden ſoll, um dadurch 
            An=
leitung zu den Nacharbeiten an den im letzten Jahr umgepfropften 
Bäumen zu geben. 
W. Heppenheim a. d. B., 8. Jan. Amtstage des 
            Kreis=
amts. Die näc hſten auswärtigen Amtstage des hieſigen Kreisamts 
finden am 11. Januar, nachm. 2,30 Uhr, im Rathaus in Waldmichelbach, 
und am 18. Januar, vorm. 11 Uhr, im Rathaus zu Winpfen ſtatt. — 
feuerwehrkapelle Heppenheim. Unter dem Motto: „Meer 
ſinn halt immer die erſchte” hält die hieſige Feuerwehrkapelle am 
            kom=
menden Sonntag (13. Januar) ihren diesjährigen großen Maskenball 
in den Sälen des Gaſthauſes „Goldner Anker” ab. Für, den Abend iſt 
eine erſtklaſſige, konſervatoriſch ausgebildete Muſikkapelle arrangiert, 
Weiter ſind noch verſchiedene Ueberraſchungen ſowie eine 
            Preisvertei=
lung vorgeſehen. 
W. Heppenheim a. d. B., 7. Jan. Standesamtsſtatiſtik. Bei 
dem hieſigen Standesamt wurden im abgelaufenen Jahre 162 
            Geburts=
fälle und 101 Sterbefälle beurkundet, ſowie 79 Eheſchließungen 
            voll=
zogen. — Männergeſangverein 1843. Das geſtern abgehaltene 
große Geſangskonzert des nunmehr 86 Jahre beſtehenden Vereins war 
ſehr gut beſucht. 9 Männerchöre von guten Komponiſten verherrlichten 
unſenen ſchönen deutſchen Wald. Das Streichorcheſter Luber führte 
einige wertwvolle Muſikſtücke aus. Der Chorleiter, Herr Lehrer Wolf, 
und ſeine Sängerſchar brachte alle Chöre fein und exakt zum Vortrag. 
Bei der ſtattgefundenen Veranſtaltung handelte es ſich um das 89. 
            Kon=
zert des Vereins. Eine Operette und ein Operettenſchwank 
            vervollſtäu=
digten den wohlgelungenen Abend, dem ſich ein Tanz anſchloß. 
Jungfrauenkongregation. Für wohltätige Zwecke 
            veranſtal=
tete die hieſige Marianiſche Jungfrauenkongregation am letzten 
            Sonn=
tag einen Thegterabend, der von Freunden und Gönnern der Sache gut 
beſucht war,
 Tonboden, der reich an Kalzium iſt. Dieſe Baſe bildet beſonders in gag 
bindung mit Kohlenſäure einen überaus wichtigen Planzennährſtan 
ohne den alle anderen nicht zur Wirkung gelangen können. Er hr5l 
außerdem die Bodenkrankheiten fern. 
Weite Flächen des Heſſen=Darmſtädter=Landes ſind von einem dun 
vialen gelb gefärbten Staubſand, dem Löß, überzogen, der zwar in d 
Wetterau noch ſeinen urſprünglichen Kalkgehalt beſitzt, ihn im 
            Voo=
berg aber ganz und gar verloven hat. Da aller Löß von Hauſe un 
an anderen Nährſtoffen iſt, hat der des Vogelsberges nur den 
            Vorzu=
günſtiger Waſſerhaltung, der jedoch durch klimatiſche Entartung (Molkek 
bodenbildung) leicht verloren geht. 
Die Böden des Vogelsberges ſind früher von der Wiſſenſchaft we 
beachtet worden. Die Ergebniſſe, die durch die neuen Kartenaufnahmn 
und die ſich daran ſchließenden wiſſenſchaftlichen Unterſuchungen erzot 
worden ſind, haben auch für die Wirtſchaft große Bedeutung. Es ſii 
außer Frage, daß bei einer anderen Verteilung der Kulturarten un 
Schaffung von ausgedehntem Weideland bei der Durchführung von F0 
bereinigung und Meliorationen dem oberen Vogelsberg die gtößte Hillu 
geleiſtet werden kann. 
An der ſehr ausgedehnten Diskuſſion über die außerorden lich 
tereſſanten Darlegungen des Herun Vortragerden beteiligten ſich auf 
mehreren höheren Vermeſſungsbeamten u. a. die Herren Landtagg 
ordneten Dr. Leuchtgens, Dr. Maurer und Joſt ſowie Herr Generonl, 
direktor Dr. Hamann und Abteilungsvorſtand Herr Dr. Finger= 
Landwittſchaftskammer, Herr Miniſt=riglat Heol von dem Miniſteriun 
für Arbeit und Wirtſchaft und Herr Direktor Dr. Müller vom La 
vemeſſungsamt. 
Wie ein roter Faden zog ſich durch alle Darlegungen der Gedanm 
daß nach gründlicher Vorbereitung aller wiſſenſchaftlich=techniſcher umn 
finanzieller Geſichtspunkte die Durchführung des Generalkulturplans g 11 
folgen müſſe. 
Nach dem Dank des Vorſitzenden an Herrn Direktor Dr. Schott 
für die ſehr ausgezeichmetem Ausführungen ſchloß die anregende 90 
ſammenkunft. 
Der nächſte Vortrag über die klimatiſchen und meteorologiſchen Ve/ 
hältniſſe des oberen Vogelsberges, den Herr Landwirtſchaftsrat Dr. ge7 
ler aus Oppenheim in liebenswürdiger Weiſe übernommen hat, findd 
am 17. Fcbruar d. J. ebenfalls im Vortragsſaal des Frankfurter Haukul, 
bahnhofs (Nordflügel), ſtatt.
 — Gernsheim, 8. Jan. Wafſerſtand des Rheins a 
7. Januar 31 Mcter, am 8. Januar 25 Meter. 
Offenbach, 8. Jan. Vom Reſt der Stadtmauer. Tron 
des Befeſtigungsvorrahtes unſerer großen Nachbavin Frankfurt erhiol 
der ehemalige Flecken Offenhach ſchon bald nach dem Jahre 1637 ents reill 
Schutzmauer, die ihn im Süden, Oſten und Nouden umſchloß. Enn 
eigentliche Feſtungsmauer war es nicht, wie man heute noch an ei 
Reſte ſüdlich des Hauptpoſtamtes, zwiſchen Großer Markt= und Geſel 
ſtraße, feſtſtellen kann. Vor etwa drei Jahren wurde ein Stück daw 
eigentlich deſſen Grund und Boden, an die „Offenbacher Zeitung” 1u1 
deren Umbau für 600 Mark verkauft. Der letzte Reſt der Statmuun 
mit etwa 22 Quadratmeter Grundfläche wunde nun zwei anderen Au 
liegern unentgeltlich übereignet, da die Sfadt ſonſt die Unteſmf 
tungskoſten des Stadtmauerreſtes inmitten fremder Grundſtücke zu int 
gen gehabt hätte.
Rheinheſſen.
peit
 Ad. Guntersblum, 7. Jan. Verkehrsverein. In der eiſtei 
ordentlichen Generalverſammlung erſtattete der erſte Vorſitzende, Eym 
Schmitt, Bericht über die Tätigkeit des Vereins im abgelaufen 
Erfolge wurden auf folgenden Gebieten erzielt: Sonntagsrückfahrtan 
nach vielen Ausflugsorten, Anhalten eines beſchleunigten Zuges, ball 
Ueberdachung des Bahnſteiges, verſuchsweiſe Errichtung des St 
bades, ſommerlicher Omnibusverkehr an Sonntag= und Feiertasen me 
dem Rhein, Reklameſchild am Rhein, Reklamepoſtſtempel, Rcklame 
Zeitungen. Rciſeführern, Kalendern, Erneuerung des Julianenbru 
nens, Auffindung des Ortswappens ufw. Als neue Arbeitsgebiee mu 
den bezeichnet u. a.: Anfertigung eines modernen Reklameichiles 
            fſüß=
eſielant 
die Weinberge, Verlegung des Stnandkades ſtromau wärts, A0luR 
von Litfaßſäulen. Infolge der Errungenſchaften im Gründ 
für die nächſte Zeit ein bedeutender Mitgliederzuwachs zu erwaiten, 
Ab. Oppenheim (Rhein), 7. Jan. Die Fliegende Brücke 
Reparatur. Dieſer Tage iſt die den Verkehr zwiſchen dem 
            Mi=
ſeitigen Ufer und dem Kornſand verbindende Fliegende Bricke cd 
ſchleppt worden. Sie wird bei der Firma Ruthof in Mainz=Kaſtel 
            em=
gründlichen Reparatur unterzogen werden und erhält außerdem enſſ 
auch einen Motor. „Inzwiſchen vermittelt ein zur Verfügung ſtehenſe 
Dampfboot den Verkehr für Perſonen, kleine Wagen und Autos, 2— 
Firma Ruthof gedenkt, mit den geſamten Arbeiten in einem Mor 
fertig zu ſein. — Pfarrer Weber zum Dekan ernann 
Pfarrer Weber, der ſeit dem Jahre 1927 in der hieſigen katholiſchnt 
meinde als Seelſorger tätig iſt, wurde zum Dekan des Dekgnats 
            Owp=
heim ernannt. 
Ah. Dienheim (Rhh.), 7. Jan. Der älteſte Bürger Dif 
heims. Der älteſte Bürger Dienheims, Georg Friedrich Lehmann, 
weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt und ſehr geachtet * 
konnte ſeinen 93. Geburtstag feiern, 
Nieder=Olm, 7. Jan. Einbruch auf dem Eiſe. Aa 
hieſiger Schüler den Verſuch machte, auf der nach ſeiner Meinung ſi 
genug zugefrorenen Selz Schlittſhuhe zu laufen, brach er ein und ſe 
bis zum Kals in das eiſige Waſſer. Da er ſich ſelbſt aus ſeiner undi” 
lichen Lage nicht beſreien konnte, wurde er auf ſeine Rufe von Herls 
eilenden vom ſicheren Ertrinken gercttet. 
k. Nieder=Olm, 7. Jan. Am Samstag abend veranſtaltete . 
„Waiſenſchutzverein Nieder=Olm” im Saalbau Mertens ſeinen Famiſſe! 
abend. An die Waiſen des Ortes wurden Geſchenke verteilt. Auch 7 
Chriſtbaumverloſung fand ſtatt. 
k. Nieder=Saulheim, 7. Jan. In der Sängerhalle veranſtaltete EI 
„Turnverein Nieder=Saulheim” einen wohlgelungenen Thcateraben), 
ſich eines guten Beſuchs erfreute. Vorſitzender Hart begrüßte die zul 
reich Erſchienenen. Zur Aufführung gelangten zwei Theateiſticke El 
Füchſe im Hühnerſtall” und „Das Mädchen auf der Brücke”, die gut Eull 
genommen wurden. 
Ah. Wöllſtein (Rhh.), 7. Jan. Einmalige Unterſtützurn 
an Notdürftige. In der dieſer Tage ſtattgefundenen Gemeinel! 
ratsſitzung fiel die Wahl des Gemeinderachners unter 5 Bewerbem al 
den Bürgermeiſtereiſekretär Jakob Erker. Eine Winterbeihilfe v 
1 
an hilfsbelürftige Ausgeſteuerte, Sozial= und Kleinrentner gewä 
dieſe beträgt für den Hauptunterſtützungsempfänger 20 Mark und 
die Frau und zwei Kinder je 4 Mark. Der Betrag wird zu ein 
            Viee=
von der Gemeinde getragen. Am 27. Januar veranſtaltet der 
            ehall=
liſche Frauenchor in der Turnhalle ein gemeinſchaftliches Konzert.
 r. Bad=Nauheim, 8. Jan. Von der Saline. Ein Wahrzeiſcht 
unſerer Badeſtadt ſind die rieſigen Gvadierwerke, die den Zweck 
            hoh=
das nur 3prozentige Solwaſſer auf etwa 22 Prozent zu gradieren 4N 
für den Siedeprozeß reif zu machen. Die von dem Salzgrafen Waitz E 
Eſchen eingeführte Dorngradierung iſt nun bald 200 Jahre alt. Jühr 
müſſen von den rieſigen Dornwänden, die jeder Reiſende kennt, der 
Auto oder mit der Bahn an unſerer Stadt vorüber kommt, Ausbe 
rungs= und Erneuerungsarbeiten vorgenommen werden. Dazu ſind 1 
geheure Mengen Schwarzdorn notwendig. Früher baute die Sallme 
verwaltung dieſen ſelbſt an, vor allem auf dem nahe der Bahn geleen 
Goldſtein. Jetzt werden die Dornen aus dem Taunus und Vogelsbd 
geliefert. In dieſem Winter wurden in beſonders großer Menge 201 
benötigt. Es ſind rund 4500 Zentner angefahren worden: 2000 Zeut 
ſind allein für die Wiedererrichtung des Reinigungsbaus der Gra.7 
werke nötig, der vor einigen Wochen gänzlich niodergelegt worden iſt. , 
er in zwei Jahrzehnten völlig zu Dornſtein geworden war. Mit 
Errichtung des neuen Baues iſt nun begonnen worden. Für den Zeut 
Schwarzdorn werden 2,50 Mark bezahlt. 
r. Schlitz, 8. Jan Wildſchweinplage. Das in Heſſen 
ſtärkſten von der Wildſchweinplage betroffene Gebiet iſt unſer Schlié) 
land, in deſſen ausgedehnten Wäldern ſich das Schwarzwild in der Krie 
zeit eingeſtellt und ſeitdem ſtark vermehrt hat. Der Schaden in ten * 
ſchiedenen Gemeinten, beſonders in der Gemarkung Willofz, iſt u 
ſchreiblich. Es muß anerkannt werden, daß die gräfliche Verwalnn 
im Verein mit den hieſigen Jägern alles tut, um die Plage zu belirt 
fen. Polizeiſtreifen werden häufig unternommen, allerkings nicht imnt 
mit dem erwünſchten Erfolg. Vom Glück begünſtiat war infolge N‟ 
ſchnees dieſer Tage eine Treibiagd, im Revier Rimbach. Es wurM 
fünf Schwarzkittel zur Strecke gebracht.
mirter 9
Mittwoch, den 9. Januar 1929
Seite 9
O
 Anser Anventur-Ausverkuuf dauert fort 
unſere Schaufenſter 
Beddtten Oje mſere biligen Leſe und Oie erſennen den großſen Vorteil 
unſere guten Qualitäten 
unſerer Angebote 
Garl Schürmann & Go.
 Kridie anläßlich unſerer 
            Ver=
mntl mg erwieſenen 
            Aufmerk=
ſaumtiten ſprechen wir auf dieſem 
We, unſeren allerherzlichſtien 
OMl aus. 
Zew Breitwieſer und Frau 
Elſe, geb. Boos. (*
 Silberne Hochzeit 
beigen am Donnerstag, (10. Januar 
iai imnſere liebe Eltern, die Gheleute 
PRtr EEifert und Ehefrau E 
            iſa=
bei geb. Kabſleiſch, hier, 
            Frank=
testerſtratze 69 (Schlachthof). 
Witelnſchen Euch das Beſe und 
            Er=
leben der Goldenen. 
Euere Kinder. e
 Zur ſorgfältigen 
Fußpflege 
empfiehlt ſich 
Fr. Hartmann 
gppr. Heilgehilfe u. 
Maſſeur. 
14701a 
Grafenſtr. 20, 11. Iks. 
Telephon 1454.
 INOLEUM 
u. TAPETEN
 Stützer 
Schützenstr 5. (8674
 (Sekt. Wein, 
            Kog=
nak) kauft laufend 
„ich 
Zwickler, 
Schwenenſtraße 12, 
Tel. 1760.
 1 
Todes= Hié Anzeige. 
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen 
hen Mann, unſern guten Dater. 
Heinrich Mumm 
ns, ſchwerer Krankheit, wohlverſelen mit den hl. 
            Sterbe=
namenten, im 65. Lebensjahre zu ſich zu nehmen. 
Die trauernden Hinterbliebenen; 
Lina Mumm 
und Kinder. 
dermſiadt, den 7. Januar 1929. 
baridlir. 42 Sib, I. St. 
Beerdigung findet Donverstag, den 10. Januar, 
rnachmitags 3 UF, auf dem Waldfrigdhof llatt. 
des Seelenamt für den lieben Verſiorbenen wird am 
rätag vormittag 21.9 Uhr in der St. Ludwigslirche 
gehalten. 
(877
 Heute Vormittag entſchlief meine liebe 
Fau, unſere herzensgute Mutter
 geb. Buhr. 
Alfred Schaller 
Dr. Paul Schaller 
Erna Kattwinkel als Braut 
Darmſtadt, den 8. Januar 1929. 
Deie Beerdigung findet in der Stille ſiatt. 
Won Beileidsbeſuchen bitten wir abſehen 
zu wollen 
(876
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher 
Ceilnahme bei dem Hinſcheiden unſrer 
eSen Entſchlafenen ſagen wir auf 
ie ſem Wege unſren herzlichſten Oank. 
Im Namen 
der trauernden Hinterbliebenen: 
Friedr. Kuhlmann
Reg.=Baurat.
Nachruf.
 Am 2. Januar 1929 verſtarb nach langem 
Leiden der Lehrer i. R.
 40 Jahre wirkte der Verſiorbene als Lehrer 
in hieſiger Gemeinde. Ausgeſiattet mit 
            vor=
züglichen Geiſiesgaben und mit einem 
            war=
men Herzen für die ihm anvertraute Jugend 
hat er mit vorbildlichem Fleiß und ſeltener 
Pflichttreue in Schule und Gemeinde gewirkt. 
Es hat ihn hart getroffen, als er in der 
Vollkraft ſeines Schaffens durch die 
            Abbau=
maßnahmen aus ſeiner ihm liebgewordenen 
Arbeit herausgeriſſen wurde. 
Der Schulvorſtand, Ortsvorſiand und 
Gemeinde werden ihrem treuen Lehrer ſiets 
ein ehrendes und dankbares Andenken 
            be=
wahren 
Der Schu vorſtand und Gemeindevorſtand 
der Gemeinde Bockenrod. 
8s8
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlichſter Teilnahme und zahlreichen 
Kranzſpenden beim Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen 
Frau Margarete Schüler Wwe. 
geb. Löſch 
ſagen wir allen unſeren innigſten Dank. Insbeſondere danken 
wir Herrn Pfarrer Dr. Waitz für die troſtreichen Worte, den 
beiden Schweſtern der Martinsgemeinde (Weſtbezirk) für die 
überaus liebevolle, aufopfernde Pflege während ihrer langen 
Krankheit. Dem Milchhändler=Verein für den letzten Blumengruß, 
und allen denen, die ihr das letzte Geleit gaben. 
Familie Fritz Schmunk. 
Darmſtadt—Saarbrücken, im Januar 1929. 
(878 
Mollerſtr. 1.
 Todes=Anzeige. 
Verwandten, Freunden und Bekannten” hiermit die 
traurige Nachricht, daß heute früh 9 Uhr, meine ſtets 
treubeſorgte Frau, unſere gute Mutter, 
            Schwieger=
mutter, Schwägerin und Tante
 Heute mittag 12 Uhr verſchied nach ſchwerem 
Leiden inſolge eines Unglücksfalls unſer lieber Sohn 
Fritz 
im Alter von 28 Jahren. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
Familie Leonhard Greim 
Familie Paul Greim. 
Die Beerdigung findet Freitag nachmittag 2 Uhr 
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
 Statt Karten. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher 
            Teil=
nahme bei dem Heimgang unſeres lieben 
Entſchlafenen, ſowie für die vielen 
            Blumen=
ſpenden unſeren herzlichſten Dank. 
Die frauernden Hinterbliebenen: 
gs) Hedwig Hißerich, geb. Kroll.
 nach längerem Leiden im Alter von 71 Jahren zur 
ewigen Nuhe eingegangen iſt. 
Darmſtadi. Arheilgerſtraße 77, den 8. Januar 1929 
Aalen, Würtiemberg. 
Im Namen der 
trauernden Hinterbliebenen: 
Wilhelm Echäfer 
Die Beerdigung ſindet Donnerstag, den 10. Januar, 
4½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſiatt.
 Habe mich nach 8jähriger Praxis und Assistentenzeit 
an der Chir-Vet. Klinik der Universität Gießen 
(Direktor Geheimer Prof. Dr. Pteitfer) hier als 
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 Ein Herzenswunsch unserer unvergeßlichen lieben Mutter war es, daß 
ihr Geschätt, die 
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ihrer langjährigen treuen Mitarbeiterin und Freundin, unserem 
Fraulein Emma Baumgarten erhalten bleibe. 
Wir geben allen Freunden und Gönnern hiervon Kenntnis mit der Bitte, 
ihr Wohlwollen auf Fräulein Baumgarten Übertragen zu wollen. 
Benno Rosenhain 
Hetty Bergmann, geb. Rosenhain 
Darmstadt, im Januar 1929 
EnetLudnig Stroße 5.I.
 Dr. med. L. Schuckardt 
Facharzt für nervöse und seelische 
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hat seine Sprechstunden nach 
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 Von der Reise zurück 
D. med. C. Kabisch 
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Bockenheimerlandstraße 2. 
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Gründ ichſte gewiſſenh. 
            Aus=
bildung. Schnittmuſt. nach 2 aß 
Adele Bachrach 
epr. Meiſtetin, (683a) Wendelſtaotſtr.
Seite 10
Mittwoch, den 9. Januar 1929
Einweihung der neuen Elbbrücke.
 Die neuerbaute Straßenbrücke über die Nordelbe zwiſchen Hamburg und Harburg 
wurde in Gegenwart der Hamburger Senatsvertreter und der Spitzen der preußiſchen 
            Provinz=
behörden feierlich eingeweiht. Bürgermeiſter Dr. Peterſen (Hamburg) übernahm die neue Brücke 
und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen möge, noch viele neue gute und feſte Brücken 
zwiſchen Preußen und Hamburg zu ſchlagen. Unſer Bild zeigt die Feſtgäſte beim Verlaſſen des 
Nordtores. 
Weihe der größlen deutſchen Sprungſchanze.
 Der erſte Sprung von der neuen Schanze in Johanngeorgenſtadt. 
Die ſchöne Sprungſchanze in Johanngeorgenſtadt am Schwarzwaſſer im Erzgebirge ſtellt in ihren 
Ausmaßen die größte Sprungſchanze Deutſchlands dar. 
Sechs Tage ununkerbrechen in der Luft. 
Sämtliche Dauerflugrekorde geſchlagen.
 Die Piloten der „Queſtion Mark”. 
Vergleiche hierzu das Tankbild in der geſtrigen Nummer.
 Reich und Ausland. 
35 Gemälde geſtohlen. 
Frankfurt a. M. Aus einem Atelier wurden 
etwa 35 Oelgemälde — Landſchaften, Stilleben, 
            Ski=
hütten, Flieder, Städteanſichten und ein Gemälde, 
den „Heiligen Sebaſtian” darſtellend, uſw. — 
            ge=
ſtohlen. Die Stüche tragen zum größten Teil die 
Signatur Köhler, Stuttgart und hoben einen 
            Geſamt=
wert von ungefähr 5000 Mark. 
35 Sportunfälle in zwei Tagen im Taunus. 
Bad Homburg. Die Arbeitsgemeinſchaft der 
Sanitätskolonnen vom Roten Kr. uz der Kreiſe 
            Ober=
taunus und Uſingen fand am letzten Samstag und 
Sonntag im Sportgebiet des Taunus reichlich Arbeit. 
Nicht weniger als 35 Verunglückten hatte ſie die erſte 
Hilfe zu leiſten, worunter 12 mittelſchwere und ſieben 
ſchwere Unfälle waren. Unter den ſchwerer 
            Ver=
letzten hatten fünf Beinbrüche und je einer einen 
Armbruch und Gehirnerſchütterung erlitten. Einer 
der Verletzten mußte in das Frankfurter 
            Marien=
krankenhaus überführt werden. Von den 
            Winter=
ſportlein wird beſonders gerühmt, daß die 
            Mitglie=
der der Arbeitsg meinſchaft, deren Patrowillen 
            über=
all u Sportgebiet anzutreffen ſind, auch bereitwilligſt 
Auskünfte über Sport= und Wegeverhältiſſe geben. 
Der Gemäldediebſtahl auf der Cadolzburg 
vor Gericht. 
Fürth. Geſtern vormittag begam vor dem 
erweiterten Schöffengericht Fürth der Prozeß gegen 
die ſieben Perſonen, die an dm im Frühjahr 1928 
ve übten Einbruch in das hiſtoriſche Schloß 
            Cadolz=
burg beteiligt waren. Angeklagt ſind der 
            Kunſthänd=
ler Fricdrich Wilholm Lippmann, ein Sohn des 
            Di=
rektors der Berliner Muſeen, Geheimras Friedrich 
Lippmann, der Kunſthändler Auguſt Mayer, Armim 
Schmidt, Kaufmann Graſke, Kaufmann Hewmann 
Zahn, Kaufmann Günther Breitfeld und die 
            ver=
witwete Zimmervermieterin Flor: Schwarz, ſämtlich 
aus Berlin. Die Beſchuſdigten ſind außer Frau 
Schwarz alle vo.beſtraft. Graſke hat ſchon mehr als 
zehn Jahre Zuchthaus und Gefängnis verbüßt. 
Mayer hatte im Jahre 1926 von der Exiſtemz zweier 
hölzerner, beiderſeits bemalter Altarflügel Kenmtnis 
erhalten. Sie wurden einem Schüler Albrecht 
Dürers, teilweiſe ſogar dem Meiſter Grünewald, 
            zut=
geſchrieben. Maher beſchloß, zuſammen mit ſeinen 
Freunden Lippmann und Schmmidt ſich die Gemälde 
durch Diebſtahl anzueignen und ſie in Amerika teuer 
zu verkaufen. Zur Ausführung des Eimbruchs in die 
Burg wu.de der als Berufseinbrechtr bekkannte 
Graſke gedungen, der Zahn und Breitfeld zu ſeiner 
Unterſtützung heranzog. Die drei führten dann am 
19. Februar 1928, abends, gegen eine Vergütung von 
4000 Mavk den Einbruch aus, ohne dabei bemerkt zu 
werden. 
Ein Telephoniſt mit 5000 Mark flüchtig. 
Dortmund. Der bei der Dovdmunder 
            Weſt=
falenhalle als Telephoniſt beſchäftigte Hugo 
            Kronen=
berg iſt mit 5000 Mark, die er am Montag bei der 
Poſt einzahlen ſollte, flüchtig. Es wird vermitet, 
daß er ſich mit dem Gelde nach Köhn begeben hat, 
von wo er vor einigen Monaten mit ſeinen Eltern 
nach hier kam. 
Unfälle im Bergbau. 
Eſſen. Durch Zubruchgehen einer Strecke 
            wur=
ben auf der Zeche „Madthias Stinnes” zwei 
            Berg=
beute verſchüttet. Nach längern Bergungsarbeiten 
konnten die beiden Bergleute gerettet werden, doch 
haben ſie ſo ſchwere Verletzungen davongetragen, 
daß ſie dem Krankenhaus überwieſen werdem wußten. 
In einem Herner Bergwerksbetrieb geriet ebenfalls 
ein Heuer unter abfallendes Geſtein, wodurch er ſo 
ſchwer veuletzt wurde, daß er im „Bevgmanns=Heim” 
in Bochurm ſtavb. 
Schweres Straßenbahnunglück bei Leipzig. 
Leipzig. Diensrag früh ereignete ſich infolge 
des hier herrſchenden dichten Nebels auf der 
            einglei=
ſigen Strecke der Straßenbahnlinie 4, in der Rieſaer 
Straße, zwiſchen Paunesdorf und Engelsdorf, ein 
ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen zwei 
            Straßenbahn=
zügen, unſd zwar einem von der Stadt koymenden 
Zug mit zwei Anhängerwagen und einem von 
            Engels=
dorf kowmenden Zug mit einem Amhänger. Beide 
Triebwagen wunden etwa einen holben Meter 
            inein=
andergefahren. Der Hinterperron des von der Stadt 
kommenden Triobwagens wurde von dem hinter ihm 
fahrenden Anhänger eingedrückt. Die gemaue Zahl 
der Verletzten ſtiht noch nicht feſt. Man glaubt, daß 
zehn Pevſonen verletzt wurden, davon fünf ſchwer. 
Die Schwevverletzten wurden von einem Privatauto 
nach dem Krankenhaus gebracht, während die leichter 
Verletzten von dem Rettungswagen der Feuerwehr 
aufgenommen wurden. — Der von Engelsdorf 
            kom=
mende Wagenzuig hatte an einer Weiche, ein 
            War=
mungsſignal überfahren, wodurch der Unfall 
            herbei=
geführt worden iſt. Der Wagenfiihrer war bei der 
Abfahrt i Engelsdorf auf die große Gefahr 
            auf=
merkſam gemacht worden, die der herrſchende dichte 
Nebel für den Verkehr bildete. Es war ihm zur 
Pflicht gemacht worden, beſonders vorſichtig zu 
fahren. Wie ſich das Unglück trotzdem ereionen konnte, 
iſt noch nicht feſtgeſtellt worden, da die Wagenführer 
der beiden Züge ſchwer verletzt im Krankenhaus 
            lie=
gen und noch nicht vernehmungsfähig ſind. Der 
            Sach=
ſchaden iſt relativ gering. 
Ein elfjähriger Junge vor den Augen der 
Mutter ertrunken. 
Calbe. Eine erſchütternde Tragödie ſpielte 
ſich mitten in der Stadt ab. Ein elfjähriger Junge, 
der damit beſchäftigt war, Eisſchollen an der Saale 
ans Land zu zichen, glitt plötzlich aus und wurde 
von den Fluten fortgeſchwenmnt. Als die Mutter des 
Knobon den Davontreibenden ſah, ſtürzte ſie ſich ohme 
Verzug ins Waſſer, um ihn zu revten. Eine Eisſcholle 
perhinderte ſie daran, den Sohn zu ergreifen, der vor 
ihren Augen ertrank. 
e Mutter konnte noch im 
            letz=
ten Augenblick gerettet werden; ſie liegt ſchwerkrank 
darnioder. 
Schmuckdiebſtahl in Dresden. 
Dresden. Seit Dezember iſt aus dem 
            Villen=
haushalt des Geheimen Kommerzienrats 
            Weißen=
berger in Dresden der in den 40er Jahren ſtehende 
Diener Hons Berndt verſchwunden und mit ihm 
            ver=
ſchiedene, zum Teil recht koſübare Schmuchſachen. So 
werden goldene Uhren, darunter eine im Werte von 
weit über 10 000 Mark, ferner mit Brillonten 
            be=
ſetzte Manſchettenknöpfe, vergoldete Tiſchbeſteike und 
andere Sachen vermäßt. Der Wert der geſtohlenen 
Gegenſtände wird auf über 30 000 Mark geſchätzt. Der 
verſchwundene Diener hat ſich als aus Berlin 
            gebür=
tig bezeichmet. Er ſoll ſchon früher gleiche Straftaten 
begangen haben.
 Ein fünffacher Lebensretter. 
Kaſſel. Der bekannte Kaſſeler Mittel= und 
Langſtreckenläufer Hermann Walpert erhielt die 
            Ret=
vungsmebaille, da er nach dem Kriege fünf Menſchen, 
faſt ſtets unter Einſetzung ſeines Lebens, vom Tode 
des Ertrimkens gerettet hat.
 Mit dem Fallſchirm aus einem brennenden 
Flugzeug gerettet. 
Paris. Nach einer Meldung aus Chartres fing 
ein Privatflugzeug Feuer. Der Flieger, der leichte 
Brandwunden an den Händen davontrug, konnte ſich 
mit ſeinem Fallſchirm retten.
Nummer
 Großfeuer. 
Gilſerberg. Sonntag abend, gegen gil 
brach in dem Anweſen des Landwirts Riebling 
feuer aus, das ſich mit ſo raſender Schnelligkein” 
breitete, daß ſämtliche Wirtſchaftsgebäude mmiicdt 
den Vorräten ausbrannten. Das Wohnhaus 
ſchwer beſchädigt. Die Ortsfeuerwehr ſtand 
raſenden Element vollkommen machtlos gegenümg, 
daß die Kaſſeler Berufsfeuerwehr alarmiert wiu 
mußte. Der Schaden iſt durch Verſicherung add. Mu 
1W 
Im Schneegeſtöber mit dem Motorrad tüu „„m 
verunglückt. 
Frielendorf. Als der 
            Motorradfahre=
auts Frielendorf abends nach Hauſe fuhr, übern 
ihn auf der Landſtraße ein Schneegeſtöber, 
            wol=
der Lichtkegel ſeiner Motorrodlampe nicht weit 199 
drang und ihm die Sicht erſchwerte. Plötzlich /Mau 
ein Fuhrwerk auf, und Heß konnte den Zuſa:;mpſchal 
ſtoß nicht mehr vermeiden. Trotz ſofortiger /plbie 
führung ins Krankenhaus erlag er ſeinen dm zM71icht 
Zuſammenſtoß erlittenen ſchweren Verletzungarn jur und 
Doppelter Todesfall durch Kohlenoxydgo 
Freiberg (Sachſen). Montag wurde, m” 
verſchloſſenen Wohnung der Obernhauſer 
            Strag=
dort zur Untermiete wohnend’s Ehepaar ton 
gefunden. Es dürfte Unglücksfall durch 
            Kohle=
gasvergiftung vorliegen, das einem zu früh gergpehen 
ſenen Ofen entſtrömt war. Spuren eines Spparin 
ſamen Todes waren nicht vorhanden. 
Verein „Immertreu” aufgelöſt. 
Berlin. Der Poliz ipräſident von Berlfi 
wie Berliner Blätter melden, im Anſchluß og 
ſkandalöſen Vorgänge am Schleſiſchen Bahnhr. 
Mitglieder organiſierter Verbrechervereine das:40 
15f 
ſammlungslokal der Hamburger Zimmerleu: 
ſtürmt haben, die Vereine „Immertreu” und Ab/e 
den” auf Grund des Paragraphen 2 des Verdwwut 
geſetzes für das Deutſche Reich vom 19. Apriä urrnng 
aufgelöſt. Die Auflöſung erfolgte, weil der AFshei 
der Vereine den Strafgeſetzen zuwiderläuft, wmo 
Sturm auf dem Schwarzen Meer. HEi 
Kowno. Aus Moskau wird gemeldet, Ei/l 
Schwarzen Meer ein ſtarker Sturm herrſcht1 
Verbindungen zwiſchen Odeſſa und Sebaſtope 
unterbrochen. Die Sowjetregierung hat vemu 
daß die in Odeſſa anweſenden ausländiſchen 24 
den Hafen veilaſſen. Die Sowjet=
            Funkſtar=
fangen von den Schiffen, die ſich auf de 
befinden, S.O.S.=Rufe auf. Eine große Fiſch. 
tille, die am Somstag abend Od’ſſa verlaſſen 
wird vermißt. 
Eine Inſel ins Meer verſunken? 
Oslo. Das Expeditionsſchiff „Norwegiau 
im Dezember 1927 die Bouvet=Inſel beſetzte un 
wieder im Südmeer befindet, teilte durch Fum. 
daß die Dhompſon=Inſel, eine kleine Inſel, de 
England zuſammen mit der Bouvet=Inſel Nor 
übertragen wo din ſei, nicht zu finden iſt, trri 
rigen Suchens an der Stelle, wo die Inſdl 
ſoll. 
Erdſtöße in Marokko. 
London. Nach Meldungen aus Fez imn) 
rokko, wurden dort am Mondag Evderſchütterr. 
verſpürt, die 15 Sekunden andauerten. Der 
ſchwere Stoß wurde von einer Reihe leichterer.9 
ſchütterungen abgelöſt. Ueber den angerichteten 
den fehlen noch nähere Berichte. 
„Queſtion Mark” knapp einer Kataſtrou) 
entgangen. 
New York. Das Flugzeug „Queſtion A 
befand ſich am Montag noch immer in da 
Einmal entging es knapp einer Kataſtrophe, a. 
Hilfsflugzeug während der Auffüllung 
            der=
in  ein Luftloch geriet und mehrere Meter g= 
Vulkanausbruch in Chile. 
New York. Nach Meldungen aus Scrill 
de Chile iſt in der Provinz Alanquuihue (Ch 
Montag früh ein heftiger Vulkanausbruch ei 
Drei Krater des Vulkans Calbuco werfen ſe: 
Uhr morgens rieſige Lavamaſſen aus. Die 
Tätigkeit des Vulkans iſt von Erdbeben be= 
Die Ginte iſt auf weite Strecken zerſtört. Die 
liegt teilweiſe zehn Meter hoch. An mehrererns 
len brachen heiße Quellen aus, durch die vien! 
getötet wurde. Die Ginohner haben ihre O 
ten panikartig verlaſſen. Man befürchtet, de 
Unglück auch Menſchenopfer gefordert hat. Hi 
ſind unterwegs. Der Calbuca liegt om Go= 
Acud. Er iſt wand 1700 Meter hoch; an ſeiner0 
liegt eine von etwa 2500 Menſchen bewohnte, 
namige Stadt. 
Neuartige Kraftwagen=Garage. 
In Chicago wird, wie die V. D.J.=Nack50 
melden, in einem 75 Stochwerke hohen Tur1 
Wacker Drive eine fünfundzwangigſtöckige Kraft 1 
Garage eingebaut, die nach Plänen des Er i0 
B. B. Bolhewa, Detroit, die Form von Paterg 
werken erhalten ſoll. Dieſe Bauart iſt insbef 
für das Abſtellen von Kraftwagen in den 
Großſtadtgebicten beſtimmt, in denen keine Paa9 
geſchaffen werden können, und ſie iſt ſo eige 
daß man wuf das Ergebnis dieſes erſten Ve 
mit einer ſolchen Amlage geſpannt ſein dar! 
Anlage ſoll 20 Schächte von 25 Stochwerken H1/ 
halten. Dieſe Schächte werden durch Betonwär 
tremnt und mit ſtählernen Käſten gefüllt, die 
übereinander geſchichtet werden, zwiſchen Füh4 
ſchienen laufen und ſo groß ſind, daß ſie den ge 
normalen Kraftwagen aufnehmen können. Je 
Schächte nebeneinonder ſollen wie die beiden En 
eines Paternoſterwerkes zuſammcnarbeiten. 2 
trieb erfolgt hydraulich. Der oben oder unten d. 
mende Kaſten wird ſelbſtverſtändlich wagrech 
dem benachbarten Schacht verſchoben und läuf: 
in der enrgegengeſetzten Richtung weiter. J 
Ruheſtellung gleichen ſich die Gewichte der 
Stränge ſelbſttätg aus. Um den Aufzug in V 
zu ſetzen, führt der Beſitzer einer Garage 
Schlüſſel in die dafür beſtimmte Schaltvorr” 
ein. Der Aufzug ſetzt ſich dann in Bewegurd) 
bleibt erſt ſtehen, wenn der zu dem Schlüſſel geſl 
Kaſten unten angelangt iſt. Darauf öffnet ſi, 
Tor ſelbſttätg und der Wagen kann aus= ode 
fahren. In der ganzen Anlage ſollen 1080 
wagen untergebracht werden. Da man für jeder 
zug eine beſondere Zufahrt anbringt, ſo kam m. 
viele Kraſtwagen gleichzeitig entnehmen ode 
wahren, wie Aufzüge vorhanden ſind. Der 
ſonſt novwendige Platz für Auffahrtsrampen, 
ſchendecken uſw. wird geſpart. Die Maſchinenn 
wird, ſo bemeſſen, daß das Herausbringen 
Wagens aus dem oberſten Stochwerk 216 Sem 
dauert.
mmer 9
 Tegiſſickard, der Manager des modernen Boxens. 
Cochyy Goldgräber, Spieler und Millionenverdiener. — Wie 
Temyſiikard den erſten Boxkampf managte. — Einkünfte von 
300 Dollar bis 12 Millionen Dollar.
Mittwoch, den 9. Januar 1929
Geite 11
f. Tex Rickard, der Boxmanager Dempſeys und Veran=
 ſtalut dees gewaltigſten Kampfes der Welt, der zwiſchen Dempſey 
undchenney Tunney ausgetragen wurde, iſt an den Folgen einer 
Win Blüuarmoperation geſtorben. Er war ein Mann, der den Sinn 
ſeinmBeit vorzüglich erfaßt hatte, denn er verſtand es, aus den 
Leämſchhaften ſeiner Mitbürger ein Millionenvermögen zu 
            ge=
ſtahut. Seine Laufbahn war von echt amerikaniſcher 
            Abenteuer=
lichge Er war in ſeiner Jugend Cowboy. Sein phantaſtiſcher 
Geſsſiher ſtrebte danach, überall in der Welt ſein Glück zu 
            ver=
ſuggh lind wo es irgendwas zu verdienen gab, war Tex Rickard 
dahhah eichgültig, ob es die Goldfelder von Klondyke waren, oder 
dierk ſül=lhöllen der Vorſtädte von Chicago. Die ganze 
            Abenteuer=
lichſtr eines Lebens hat wohl noch niemals ein Menſch erforſcht, 
unudicle Jahre ſeiner Vergangenheit bedeckt er mit Schweigen. 
KonſchEg ſeute intereſſant zu erfahren, wie er auf den Gedanken 
9übeunſ EManager des Boxſports zu werden. Schon als er 
            Gold=
gräfl war, ſah er, daß ſeine Arbeitsgenoſſen keinem Sport mehr 
Imſuſe entgegenbrachten, als dem Boxen. Er ſelbſt war in 
ſeizm Fugend mehrere Monate als Athlet tätig, ſodaß er von 
Sdeun eetzen des Boxkampfes eine kleine Ahnung hatte. Er 
            ver=
anyſtece nun hier in der Goldgräberſtadt zwiſchen den beiden 
befiſtAtoxern einen Kampf und erhob Eintrittsgelder von 1 Doll. 
aufnei Diche ſgen Einnahmen, die er auf dieſe ſinnreiche Weiſe erzielte, 
betüver: 300 Dollar, die er mit den beiden Kämpfern teilte. Er 
erzyätt, daß dieſes Geld ihm damals eine ungeheure Freude 
MAbeuret habe, vielleicht mehr, als ſpäter die Millioneneinnahmen, 
Rme dietz; bei ſeinen gewaltigen Unternehmungen erzielte. Das 
0 großz) Los zog er, als er der Manager von Dempſey wurde,
 Tex Rickard hatte den Mut und gewann Millionen dabei. Seine 
Geſamteinnahmen aus Boxkämpfen ſollen ſich auf 12 Millionen 
Dollar belaufen. Er iſt auf dieſe Weiſe der großzügige 
            Organi=
ſator des modernen Boxſports Amerikas und der ganzen Welt 
geworden.
 i deuctzmit dem Wachſen des Ruhmes des ehemaligen Weltmeiſters, 
2 Ewuu
 rum 
te, m 
beit 
zumd 
von 
arzen A. Tug 
2 genit geig 
um RS4 
et-
 ſgen, auch ſeine Einnahmen und es iſt noch in aller 
            Erinne=
wie er bei dem letzten großen Entſcheidungskampf an die 
Boxer Tunney und Dempſey insgeſamt die rieſige Summe 
m7ü0 000 Dollar bezahlen konnte, von denen der Sieger 
ſtei 450 000 und den Reſt Dempſey erhielt. Niemand hätte 
gt ſelbſt dieſen beiden gewaltigen Boxkämpfern ſo große 
arn zu verſprechen, da dies damals als Wahnſinn erſchien.
 Tex Rickard. 
Verbrechervereine in China. 
Nicht nur Berlin, auch China hat ſeine Verbrechervereine. Wenn 
dort im Fernew Oſten auch nicht Smoking und Zylinder zur allgemeinen 
üblichen Vereinstracht gehören, ſo wird von einigen männlichen und 
weiblichen Mitgliedern der Vereine doch europäiſche Geſellſchaftskledung 
getragen, um die Gelegenheiten zum gebräuchlichſten und ertragreichſten 
Verbrechen, der Menſchenentführung zwecks Erpreſſung von Löſegeldern, 
auszubaldowein. Zu dieſem Zweck verkehren nämlich die anſehnlichſten 
Mitglieder des Verbrechervereins, der „Kidnappers”, in der großen 
            Ge=
ſellſchaft, um ſich über die Lebensgewohnheiten ihrer reichen Opfer zu 
unterr chten. Während die Berliner Vereine ſich in der Hauptſache durch 
die Beiträge ihrer Mitglieder finanzieren, ſind die chineſichen Verbrecher= 
Organiſationen, nach dem Muſter nichtiger Geſchäftsbetriebe aufgezogen 
mir Kapital, Direktoren, Geſchäftsführern und Angeſtellten. Die Lon=
 doner „Times” wiſſen zu berichten, daß ſogar Geldverleiher den 
            Ver=
brechern das erforderliche Kapital zur Finanzierung ihrer „Unternehmen” 
vorſtrecken, da ſie ſicher ſind, daß ſie „nach glücklicher Transaktion” über 
das Doppelte der geliehenen Summe zurickerhalten. Die Verſchleppung 
eines Menſchen erfordert nämlich zeitraubendere und koſtſpieligere 
            Vor=
bereitungen wie ein gewöhnlicher, bewaffneter Ueberfall. Das 
            ſtandes=
gemäße Auftreten in der großen Geſellſchaft koſtet naturgemäß Geld, 
viel Geld. Dann muß ein Haus gefunden, gemietet und geraume Zeit 
vor Begehung des Verbrechens bezogen werden, in dem der Entführte 
gefangen gehalten werden kann. Man braucht Agenten, um die 
            Be=
wegungen der Polizei auszukundſchaften und zu beobachten. 
Die „Geſchäftsunkoſten” ſind, teilweiſe recht erheblich, das Riſiko 
der Geldgeber iſt dementſprechend groß, ſo daß die oben erwähnte Höhe 
der Zinſen gerechtfertigt erſcheint. Kürzlich erhielt ein von der Polizei 
aus den Händen der „Kidwappers” geretteter Mann einen Brief, in dem 
er gebeten wurde, doch wewigſtens die 10 000 Silberdollar (über 20000 
RM.) zu erſetzen, die die Vorbereitungen ſeiner Verſchleppung gekoſtet 
hätten und die man dank der Wachſamkeit der Polizei eingebüßt habe. 
Wie die „Oſtaſiatiſche Rundſchau” im erſten Heft 1929 mitteilt, hat die 
Nankingregierung ein Geſetz erlaſſen, das alle „Kidnappers” ſowie die 
Perſonen, die den Verbrecher=Opganiſationen durch Gewährung von 
Unterkunft, Beförderung von Drohbriefen, Verbergen oder gar 
            Flucht=
begüinſtigung Vorſchub leiſten, mit der Todesſtrafe bedroht. Die 
            chine=
ſiſchen Verbrecher haben es alſo nicht ſo gut wie ihre Berliner Kollegen. 
Das Geſetz beſtimmt ferner, daß jeder Vermieter von Räumlichkeiten 
und Häuſern verpflichtet iſt, ſich über die Mieter genau zu orientieren, 
ihr Tun und Treiben zu überwachen und beim geringſten Verdacht der 
Polizei Mirtteilungen zu machen. Geldprämien werden den Petſonen 
verſprochen, die durch geeignete Mitteilungen die Feſtnahme von „
            Kid=
nappers” durch die Polizei ermöglichen. Schließlich bedroht das Geſetz 
alle Bezirksamtsleute, Militär= und Polizeiverwaltungen mit der 
            Todes=
ſtrafe, die auf eine Anzeige hin nicht ſofort die nötigen Schritte zur 
            Er=
greifung der Räuber einleiten und für den Schutz bedrohter Einwohner 
ſorgen. Wem es den Behörden nicht innerhalb einer Zeit von 14 
Tagen vom Tage der Anzeige ab gelingt, die „Kidnappers” dingfeſt zu 
wachen, ſo ſetzen ſich die verantwortlichen Beamten ihrer Beſtrafung und 
Dienſtentkaſſung aus. Die Organe der öffentlichen Ordnung und 
            Sicher=
heit ſind durch dieſes drakoniſche, aber ſicherlich ſachgemäße Geſetz zwiſchen 
Sehlla und Charybdis gebracht. Schon mancher pflichttreue 
            Polizei=
beamte, dem die Feſtnahme von „Kidnappers” gelang, wurde ein Opfer 
der Kameraden des Verbrechers: eine Kugel ſtreckte ihn nieder oder er 
verſchwand auf geheimnisvolle Weiſe. Der Kumpf der Polizei gegen 
das Verbrechertum wird ferner — genau wie in Berlin — dadurch 
            er=
ſchwert, daß die Verbrecher nicht nur die Leute, die gegen ſie ausſagen, 
ſondern auch deren Angehörige mit den grauſamſten Strafen bedrohen. 
Die „Times” erzählen, daß es kürzlich gelang, einen der 
            geſchäfts=
tüchtigſten und verwegenſten „Direktoren” zu faſſen. Als dieſer vor dem 
Richter mit ſeinen gefangenen Helfershelfern konfrontiert und von dieſen 
beſchuldigt wurde, ſtrafte er ſie Lügen und erinnerte ſie daran, daß ihre 
Familien noch in Shigoſhing, der Heimatſtadt des „Direktors”, lebten. 
Dieſe Bemerkung ſchloß auch dem Mutigſten den Mund.
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Geite 12
Mittwoch, den 9. Januar 1929
Nummer
Sport, Spiel und Turnen.
 Eine Erklärung des Vorſihenden des 
            Reichs=
ausſchuſſes für Leibesübungen. 
Berlin, 8. Januar. 
Zu der Veröffentlichung der Studentenſchaft der Deutſchen 
Hochſchule für Leibesübungen ſendet uns der 1. Vorſitzende des 
Deutſchen Reichsausſchuſſes und Vorſitzende des Kuratoriums der 
Hochſchule, Staatsſekretar Dr. Lewald, folgende Erklärung: „Die 
Studentenſchaft geht davon aus, daß zur Beſeitigung von ihr 
            be=
haupteter Uebelſtände als Ziel die Verſtaatlichung der Hochſchule 
anzuſtreben und daß es für Hochſchulleitung und Studentenſchaft 
die erſte Pflicht ſei, dieſem Problem endlich einmal ernſtlich näher 
zu treten.” 
Hierzu iſt folgendes zu bemerken: Die Verhandlungen wegen 
Anerkennung der Diplomzeugniſſe der Hochſchule und Erteilung 
ſtaatlicher Lehrberechtigung ſind ſeit Begründung der Hochſchule 
immer wieder mit der preußiſchen Unterrichtsverwaltung geführt 
und kurz vor befriedigender Regelung durch den Streik der 
            Stu=
dentenſchaft unterbrochen worden. Angeſichts der Aufgaben der 
Hochſchule für die freie Turn= und Sportbewegung kann eine reine 
Verſtaatlichung nicht angeſtrebt werden. Die Hochſchule beſitzt 
Reichsgeltung und iſt bisher ganz überwiegend aus Reichsmitteln 
zur Erfüllung ihrer Aufgaben in Stand geſetzt. In einer vor 
Jahren den zuſtändigen Reichs= und preußiſchen Miniſterien 
            vor=
gelegten Denkſchrift war die Vereinigung der Deutſchen Hochſchule 
ür Leibesübungen mit der preußiſchen Hochſchule und mit dem 
Inſtitut für Leibesübungen der Berliner Univerſität in Form 
einer Stiftung unter Teilnahme von Reich, Staat. Stadt. 
            Univer=
ſität, den großen Wirtſchaftskörpern und den im Deutſchen 
            Reichs=
ausſchuß zuſammengeſchloſſenen Turn= und Sportverbänden in 
Vorſchlag gebracht. Noch heute dürfte dies der Weg ſein, der zu 
einer vom Deutſchen Reichsausſchuß erſtrebten endgültigen Löſung 
der in der Hochſchule verkörperten vielſeitigen Ziele und 
            Auf=
gaben führen würde.
 Fechken. 
Fechlausſchuß=Tagung der 2. T.
 kämpfe für Damen veranſtaltet werden. Termin und Ort für die 
deutſchen Meiſterſchaften, die gemeinſam mit dem Deutſchen 
Fechter=Bund ausgetragen werden, ſtehen noch nicht feſt. Die D. T. 
will, um die Zahl der Teilnehmer nicht zu groß werden zu laſſen, 
an den Deutſchen Fechter=Bund mit dem Vorſchlag herantreten 
eine Teilnahme an den Meiſterſchaftskämpfen außer Wettbewerb 
nicht zuzulaſſen. Zur Vertiefung der Ausbildungsarbeit werden 
in der Deutſchen Turnſchule zwei Lehrgänge zur Ausbildung von 
Fechtwarten und Vorfechtern vom 24. bis 29. Juni und vom 29 
Juli bis 3. Auguſt abgehalten. Die Leitung der Kurſe übernimmt
 die im Fechtſport führend ſind umfaſſen. Der Mangel an 
            geeig=
neten Berufstrainern veranlaßt die D. T., da weder aus Italien 
noch aus Oeſterreich geeignete Leute zur Verfügung ſtehen, aus 
eigenen Reihen Fechtmeiſter auszubilden.
Gaßont..
 Aenderungen für den 13. Januar. 
Die Termine für den 13. Januar mußten bei den 
            Troſtrunden=
ſpielen der Gruppe Südoſt noch einmal umgeſtellt werden. In 
dieſer Gruppe werden nun am 13. Januar die folgenden Spiele 
ausgetragen: 
In Stuttgart: Stuttgarter Kickers—München 1860. 
In Karlsruhe: Phönix Karlsruhe—Freiburger F. C. 
In Nürnberg: A. S. V. Nürnberg—V. f. B. Stuttgart. 
In Augsburg: Schwaben Augsburg—Sp. Vg. Fürth. 
In der Troſtrunde Gruppe Nordweſt werden am 13. 
Januar auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine die folgenden 
Spiele ausgetragen: Saar 05 Saarbrücken—V. f. R. Mannheim, 
V. f. L. Neu=Iſenburg—S. V. Waldhof. Union Niederrad= 
Mainz 05. 
Ringen. 
P. Sp. V. Darmſtadt (B=Mannſchaft)—Kraftſporwerein Hetzbach i. O. 
Die B=Ringermannſchaft des P. Sp.V. weilte am vevgangenen 
            Sonn=
tag beim Kraftſportverein Hetzbach und konnte — erſtmalig mit 
            Be=
ſetzung aller Gewichtsklaſſen antretend — einen ſchönen Erfolg 
            er=
ringen. Sie gewann den Vorkampf wit 17:3 Punkten und den ſofort 
anſchließenden Rückkampf mit 11:8 Punkten. Die Mannſchaft hat nun 
ſelbſt die Auswirkungen des ſeitherigen Trainings geſehen und wird 
unter Beibehaltung desſelben in der Zukunft beſtimnt noch weitere 
ſchöne Erfolge verbuchen dürfen.
 Lubwig Haymann, der beutſche Schwergewihtsmeiſter, wurde bei 
den Kölner Boxkämpfen am Montag abend von dem rieſigen 
            argentini=
ſehen Neger Epifanio Jslas in der 4. Runde k.o. geſchlagen. 
Der Berliner Schlittſchuh=Club gewann als Abſchluß ſeiner Reiſe 
durch die Schweiz ein Eishockeyturnier in Chamonig. 
Beim Berliner Sechstagerennen lagen nach 91 Stunden wieder 
Kroſchel/Junge allein an der Spitze. 
Paavo Nurmi hat ſich in Amerika endlich etwos deutlicher 
            aus=
geſprohen. Er wird nicht zum Berufsſport übengehen, ſondern im 
            Auf=
trage einer fimniſchen Automobilfabuik die amerikaniſche Induſtrie 
            ſtndie=
ren und ein Jahr lang drüben bleiben. 
Sera Martin will in Nizza über 500 Meter einen neuen Weltrekord 
lauffen. 
Rundfunkprogramme. 
Frankfurk. 
Mittwoch, 9. Jan. 6.30: Gymnaſtik. O 12.45: Schulfunk. 
Schulrat Schwarzhaupt: Der Abgeordnete, ſeine Fraktion und die 
Fraktionen untereinander. O 13.15: Schallplatten. O 15.05: Stunde 
der Jugend. Rektor Wehrhan: Wie die Stadt Bremen entſtand, 
und andere Geſchichten. o 15.55: Hausfrauendienſt. O 16.35: 
Konzert des Funkorch.: Operettenmuſik. o 18.10: Bücherſtunde. 
18.30: Kaſſel: Ratſchläge für Mutter und Kind. O 18.45:
 Slukigark. 
Mittwoch, 9. Jan. 10.30: Schallplatten. O 12.15: Schallpla=u 
O 15: Kinderſtunde. Tante Gretle, Fred Höger. Funkorch, 
Joſef Ernſt: Briefmarkenkunde für die Zugend. o 16.35: m 
mittagskonzert. O 18.15: Dr. Schneider: Reiſe durch Dalma 
O 18.45: Prof. Dr. Sapper: Meine Reiſe 1927/28 nach 
und Mittelamerika. O 19.15: Konzert. Ate Tanzmuſik. 1S 
Engliſch. O 20.15: Marſchmuſik. Von Mozart bis Hmdemt 
Mozart: Marſch in Cdur. „Dort vergiß leiſes Flehe 
„Figaros Hochzeit”, 
Beethoven: Marſch aus „Fidelio”; Türkrſt 
Marſch, aus „Die Ruinen von Athen” 
Schubert: Zwei Mil 
märſche, in D=dur und G=dur. — Weber: Marſch zu 
            Sch=
t‟ — Mendelsſohn: Hochzeitsmarſch aus „ 
Märchen „Turand 
mernachtstraum” — Ber lioz: Ungariſcher Marſch. 
Bizet: M. 
der Soldaten; Torero ied, aus „Carmen” 
Verdi: Triunn 
marſch aus „Aida‟. — Tſchaitowsky: Siawiſcher Marſch. — Ro 
Pavane zum Gedächtnis einer In antin. — Wolf: Der Tamben= 
Fußreiſe; 
r Muſilant. — Proko ieff: Marſch aus „Liebe zu 
drei Oran= 
Strawinsky: Marſch für kleines Orcheſter. 
Hindemith: Marſch für Holzbläſer. Anſchl.: Nachrichten, 
Berlin. 
Mittwoch, 9. Jan. 15.30: Heoda Weſtenberger: Zwiſchen Bryn 
und Ehe. o 16: Dr. Zucker: Die Weſensart des ameritantünegg 
Stinos. O 16.30: Leſſing=Stunde für die Jugend. Einleitende W.;jar 
Hans Kaſka. o 17.30: Unterhaltungsmu ik. Kapelle Eugen Sonxruzn 
19: Dr. Ul:mann: Wie helfen Stadt und Staat den werde t 
Müttern? o 19.30: Prof. Kruſe: Einführung zu dem nachfoige d 
Sende=Spiel. O 20: Sendeſpiel: „Manandra”. Oper in drei Tufr” 
von Ferdin. Janen. Muſik von H. Kaun. Leitung: C. Bronsa/i 
Perſ: Adraſt, Satthalter von Aegypten; Menandra, Philv oxxin 
Cyrill, Erzbiſchof=Patriarch; Helamon, Günſtling Cyrills; Pallal. ud. 
berühmter Dichter Alexandriens; Zoe Menandras Vertraute: 
Sklavin; Wulf, Goderich, Heerführer der Goten; Sklaven; M 
Garde des Präfetten und Volk; Schüer und Schülerinnen Me 
dras. Ort der Handlung: Aexandrien 415 n. Chr. o An= 
Tagesnachrichten. O Danach: Tanzmu,ik. Kapelle Marek Weberz, Fo// 
Deutſche Welle. Mittwoch, 9. Jan. 10.15: Berlin: Nachri.7,/0 
O 12: Min.=Dir. Brandenburg: Eindrücke von den Fahrten des 
ſchiffes Graf Zeppelin” nach Amerika und von dort nach Eur 
13.30: Berlin: Nachrichten. O 13.45: Bi.dfunkverſuche. o 1.0 
Kindertheater: Dornröschen O 15.30: Wetter und Börſe. o 1 
Frauenſtunde. Lil: Fahlberg: Karpfen und Schleie der Tafel uI! 
O 16: Annemarie Pal at=Hartleben: Erziehungsberatung o 1. 
Hamburg: Lieder mit ob igaten Inſtrumenten geſungen von Elezil 
Sadowska o 17.30: Dr. Hickmann: Machtfämpfe am internation 
Gummimarkt O 18: Dichterſtunde. Anton Wildgans. Einieirhi= 
Dr. Birkenfeld O 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene. o 
ing. Guttwein: Werimeiſterlehrgang: Arbeitslehre. O 19.20: 
Dr. Mersmann: Einführung in das Verſtehen von Muſik. o 1.7 
Prof. Dr. Mersmann: Einführung zu nuchf. Sende piel „M. 
dra‟. 20: Berlin: Sendeſpiel: „Menandra”. Oper in drei Zu 
von Hugo Kaun O. Anſchl.: Preſſenachrichten. O. Danach: u 
muſik Kapelle Marek Weher.
 Stenographie. O 19.15: Prof. Drevermann: Ein Senckenberg= 
Jahr. 19.30: Franzöſiſche Literatur. O 19.45: Franzöſiſch. O 20.15: 
Humor und Tragik der Zeit. Ha enclever: Die Todesanzeige. — 
Wildgans: Sträf inge. — Cſokor: Geld. — Barthel: Die armen 
Leute. — Lerſch: Ein Kamerad. — Wolker: Ballade von den 
Augen des Heizers. — Capek=Chod: Die Rotationsmaſchine, 
            Er=
zählung. — Brecht: Die Eienbahntruppe von Fort Donad. — 
Morgenſtern: Das Vermächtnis. — Feuchtwanger: Aus „Pep”. — 
Mynona: Die Jungſrau als Zahnpulver. — Tiger: Ehekrach. — 
Altenberg: Die Maus. — Molnar: Armut. Vortragender: Dr. 
Fortner. O 21.15: Violin=Konzert Alice Molnar. Mozart: Sonate 
in D=dur. — Bloch: Improvflation. — Bartok: Rumäniſche Tänze. 
Kodaly: Adagio, — de Falla: Spaniſche Tänze.
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„Die Gegenwart”, Dr. Herbert Nette; für den Inſerasenteil• Willv Kubls dndu 
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aute
 B= 
Mittwoch, den 9. Januar
iiglung und Dahrgent um die Oper A.:G.
 Frankf urter Wirtſchaftsdienſt wird mitgeteilt, daß entgegen 
gaat Dementis Verhandlungen zwecks Zuſammenarbeit der Opel 
Rüffelsheim und der General Motors nun doch zum Abſchluß 
Enar ſeien. Die Preſſeſtelle der Berliner General Motors erklärt 
din Gerlichten keinerlei Stellung nehmen zu können. Dagegen 
            er=
fühfhrle — Flvd. von Rüſſelsheimer Seite, daß auch dieſe Mitteilung 
nichchuelles betreffe und damit vorläufig gegenſtandslos ſei. Be 
ſrätſturd, daß die ſchon vor dem Kriege beſtandenen freundſchaftlichen 
Be/ 
ogen der Opelwerke mit der amerikaniſchen Automobilinduſtrie 
nachthn Kriege erneut aufgenommen und verſtärkt worden ſeien, was 
audsrſbekannten gegenſeitigen Beſuchen auch hervorgehe. Wenn auch 
bisſtite keinerlei feſte Kombination beſtehe, ſo ſeinen naturgemäß, wie 
übrigen großen deutſchen Induſtriezweigen auch, 
            Verſtändigun=
emn er nationaler Art in der Automobilinduſtrie auf die Dauer 
            not=
vema)
 und alſo auch für die Opelwerke als die größte deutſche 
            Auto=
noſſhhif gegeben. Wie dieſe Verſtändigungen ausfallen, könne heute 
ſächatt überſehen werden, jedoch iſt ein Austauſch gegenſeitiger 
            Er=
hfl=gan nicht aus dem Bereiche der Möglickkeit. Was alſo die Zu=
 sileirliglich einer Zuſammenarbeik bringe, könne heute noch nicht 
ch werden. Daß tatſächlich noch keinerlei Abſprachen über 
gih=gen Abtienaustauſch oder auch gemeinſame Produktion 
            beſtün=
uh: auch ſchon daraus hervor, daß die Opel A.=G. weiter an der 
alen ung ihrer Einrichtungen, der Vereinfachung und Beſchränkung 
türwenzahl arbeitet. Es ſcheint, als ob diesbezüglich ein größeres 
. /Prrpltronspragramm in der Schwebe iſt und daß vielleicht hieraus 
Marg adie Hüc iedenſten Gerüichte abzuleiten ſind. Im übrigen habe ſich ſchon 
eitzſt ſitve Dezember bei den Opelwerken ein verſtärkter Abſatz bemerk 
Deic, Abaulk murcht, was gegen frühere Jahre ein um etwa 1½ Monate frühe= 
Dei Guitz nestl mietzen der Saiſon bedeutet. 
durt zu
 niverſuche 
und Bärſe 
eis der Au 
Deratung 
intar 5 
Jans 
hre.6
 7 
irkſchaftliche Rundſchau.
 e Rückzahlung der Aufwertungshypotheken. Nach den 
            Be=
nigen au tiutſtü zgen des Auſwertungsgeſetzes ſind die auſgeſverteten 
yäken den Aufwertungsgläubigern am 1. Januar 1932 
            zu=
üchßſuhlen. In drei Jahren wird dann alſo eine 
            Kapitalunnwäl=
eebe urthprr ſich gehen, deren Ausmaß ſchon jetzt Vorbereitungen 
Mun romllaſtig macht. Es halen daher, wie die „V. Z.” erfährt, im 
Sende vu Reßltiſeſt:zmmiſterium Beſprechungen ſtattgefunden, die ſich außer 
ver m ſainäytſangen der Grundbuchbereinigung mit den Problemen beſchäf= 
Lu igyte ſsie der herannahende Rückzahlungstermin der 
            Auſwer=
urnpgtwotheken aufwirft. Beſchlüſſe ſpurden noch nicht geſaßt 
Automobilfuſionen? In Ergänzung der Information, daß der 
bre. Wiener Induſtrielle Präſident Caſtiglioni nach Berlin 
            über=
ediſls Wolle und ſich dort beſonders Automobilintereſſen zuwenden 
ſderfahren wir noch, daß unter Mitwirkung und Einbeziehung 
Saſſſüaris eine Fuſion dreier deutſcher Automobilfarmen zuſtande 
ntühm) ſoll, worüber heute Verhandlungen in Berlin ſchweben. In 
Zuſammenhang werden die N.A. G. (Nationale 
            Automobil=
ſehirft, Berlin) und die Adlerwerke, vorm. Heinrich Kleyer A.=G. 
chutt a. M., genannt. Bei letzterer dürfte auch der 
            Minoritäts=
ſ944 Almbi Bud.) noch eine gewiſſe Rolle wegen der Zuſtimmung zu 
viaxl haben. Wenn auch heute noch keine Verwaltungsäußerung dazu 
ußenen war, ſo beſteht doch die Tatſache der heutigen 
            Fuſiönsver=
hünzren. Die dritte beteiligte Geſellſchaft wird vorerſt nicht 
            ge=
tsGehnung der Bergius=Geſellſchaften. Die Holzhydroſe A.=G., 
Gerg (Gruppe der Deutſchen Bergius A.=G.), will in Stettin ein 
sön oſewerk mit einer Kapazität von 60 000 Tonnen Jahresproduk 
wechten und verlangt dazu Subvenſionen vom Reich, Preußen 
br: Stadt Stettin. 
hallgeſellſchaft A.=G., Frankfurt a. M. In der 
            Geneualverſamm=
n welcher 39 Aktionäre 40,298 Mill. RM. Stammartien und 
NMTI. RM. Vorzugsaktien vertraten; wurde, wie üblich, ohna 
            jeg=
örterung der Jahresabſchluß 1927/28 mit wieder 8 Prozent 
jige genehmigt und anſtelle des durch Tod ausgeſchiedenen Dr. 
Herr Franz Königs, Berlin=Anſterdam (Delbrück, Schickler 
nnen in den Aufſichtsrat gewihlt.
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— oder 
Dahtbarren 99proz. 194.— RM.; Reinnickel 98= bis 
B30.— RM., Antimon Regulus 82.,00—85.00 RM., Feinſilber 
ſ2amm fein) 78.25—78.80 RM. 
e Berliner Metallnotierungen vom 8. Januar ſtellten ſich für 
er: Januar 145.50 (146.25), F.bruar Eis April 145.75 (146.00), 
ino Juni 146.00 (146.00), Juli und Auguſt 145.75 (146.25), Sopt 
(1 46.5 
Oktober 146.25 (146.50) Nodember 146.00 (146.75), De= 
FRt 146.0 
(146.50). Tendenz: Eeum behauptet. — Für Blei: 
r 44.50 (44.50), Februar bis April 44.75 (45.25), Mai bis Sept 
(46 25), Oktobe: 45.25 (45.50), November und Dezember 45.25 
Für Zink: Januar und Februar 
Tendenz: Gefeſtigt. 
518.00), März 52.50 (53.00), April und Mai 52.50 (53.25), 
            Jun=
i 52.75 (53.25), Auguſt und September 52.75 (53.50), Oktober 
Blsmber 53.00 (53.50). Tendenz: auhig. — Die erſten Zahlen be= 
WSeld, die in Klammern Brief.
Produkkenberichte.
 eauikfurter Produktenbericht vom 8. Januar. Am Frankfurter 
Kuftenmarkt war die Haltung heute etwas freundlicher. Die 
            erhöh=
us=landsnotierungen hatten eine Befeſtigung der Tendenz zur 
DDie Händler waren heute eher geneigt, einige Deckungen 
            vor=
nem, da das Angebot von Inlandsware beträchtlich nachgelaſſen 
urtereſſe beſtand für Brotgetreide, und zwa= beſonders für Wei= 
.2ze Provinz konnte hier mit etwas erhöhten Forderungen durch= 
En. Auch für Weizenmehl zeigte ſich im Einktang hiermit einige 
tayre. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 22.90—23, 
Aen: 22.50, Sommergerſte 23.75—24, Hafer inl. 22.75—23, Mais für 
zuecke 22, Weizenmehl 32.25—32.50, dito niederrheiniſch 31.75. 
Elennnehl 29.25—29.75, Weizenkleie 13.65—13.75. 
enliner Produktenbericht vom 8. Januar. Die Geſamthaltung iſt 
wutymte freundlicher, Aufgelder werden aber vorſichtiger bewilligt 
eberſeeiſchen Kurſe zeigten einen neuerlich langſamen Anſtieg und 
im Cifgeſchäft wurden erhöhte Forderungen notiert. Die Provinz 
Avmehrte Kaufaufträge hierher, andererſeits bewirken Realiſa 
f ine größere Belebung des Geſchäfts. Weizen konnte ſich nur 
Hguin für ſpätere Lieferung eine Kleinigkeit befeſtigen, neigte ſchon 
eir erſten Kurſen eher wieder zur Schwäche. Roggen wurde bis 
Mark höher, Gerſte blieb ruhig. Hafer iſt etwas weniger 
            ange=
bii Frage für gute Sorten. Im Mehlgeſchäft iſt es nach 
            vorüber=
er Belebung am geſtrigen Nachmittag wieder ruhiger geworden.
Biehmärkke.
 Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 8. Januar. Aufgetrieben 
147 Ochſen, 11 Bullen, 579 Kühe und Färſen, 360 Kälber, 1017 
Liwe. Der Marktverlauf war mäßig rege, trutzdem wurde 
            ſchließ=
le’s ausverkauft. Im einzelnen wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht 
Preiſe in RM. erzielt: Ochſen 50—56, 45—50; Vullen 32—43; 
—4), 34—40, 22—34, 20—26; Färſen 48—57: Kälber 60—70, 
E): Schweine 72—77, 75—77, 77—79. .."
 Frankfurker und Berliner Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 8. Jan. 
In vorbörslichen Verkehr unterlag der Markt größeren 
            Schwan=
kungen, doch machte ſich zu Beginn der offiziellen Börſe eine 
            freund=
lichere Haltung bemerkbau. Die vernünftigere Beurteilung des 
            Berich=
tes Parker Gilberts im Auslande und der zurückgeſtellte Beſchluß der 
in Ausſicht genommenen Preußenanleihe hatten eine allgemeine 
            Be=
ruhigung zur Folge. Das Geſchäft war jedoch verhältnismäßig klein, 
da der immer noch beſtehende Ordermangel keine größeren Umſätze 
aufkommen ließ. Das Geſchäft beſchränkte ſich lediglich auf einige 
Spezialpapiere, in denen die Kuliſſe zu etwas lebhafteren Deckungen 
ſchritt. Es kamen zur erſten Notiz nur wenig Notierungen zuſtande, da 
auch der matte Verlauf der geſtrigen New Yorker Börſe eher zur 
            Zu=
rückhaltung mahnte. 
In Verlaufe ließ jedoch hier das Geſchäft nach, und die Umſätze 
            be=
ſchränkten ſich in dieſen Werten auf ein Minimum. Harpener lagen 
1¾ und Rheinſtahl 1¾ Prozent höher. Banken waren überwiegen. 
etwas niedriger. Nur Metallbank lagen etwas gebeſſert. Am 
            Renten=
markt war das Geſchäft etwas reger. Deutſche Anleihen gaben 
            durch=
ſchnittlich eine Kleinigkeit nach. Von Ausländern konnten Türken, 
beſonders Anatolier, etwas anziehen. Nach den erſten Kurſen konnte 
von einem Geſchäft kaum mehr die Rede ſein. Die Tendenz war nicht 
unfreundlich, doch hatte die Geſchäftsloſigkeit eine uneinheitliche 
            Kurs=
entwicklung zur Folge. Siemens waren auf Realiſationen angeboten 
und 1½ Prozent rückgängig. A. E.G. und J. G. Farben blieben 
            gu=
gehalten, während von Autowerten Adlerwerke und Daimler bis 
2 Prozent nachgaben. Zum Schluß machte ſich wieder eine gewiſſe 
Unſicherheit bemerkbar und die Tendenz neigte wieder etwas nach 
unten. Einiges Intereſſe beſtand noch für Gelſenkirchen, Stahlverein 
und Phönix, die ſich weiter etwas beſſern konnten. Tagesgeld war zu 
4½ Prozent weiter unverändert angeboten. Am Deviſenmaukt erfuhr 
die Mark eine erneute Abſchwächung. Man nannte Mark gegen 
ollar 4.2042½, gegen Pfunde 20.395, London=Kabel 4.8510, Paris 
124.08, Mailand 92.64, Madrid 29.72½ und Holland 12.077/g 
Die Abendbörſe lag ohne jegliche Anregung und faſt völlig 
            geſchäfts=
los. Die wenigen Kurſe waren zumeiſt nominell, jedoch gegenüber den 
Berliner Schlußkurſen etwas behauptet. Nur Elektroaktien auf 
            offen=
bar nicht befriedigende Liquididätsziffern von Siemens wieder etwas 
abgeſchwächt. Der Automarkt hat ſich vollkommen beruhigt, 
            Adler=
wverke Kleher ohne Kurs, am Rentenmarkt Ungaun gut gehalten. Der 
weitere Verlauf und die Nachbörſe blieben umſatzlos, 
Berlin, 8. Jan. 
Nach der Anfangs eher ſchwächeren Haltung des vorbörslichen 
            Frei=
derkehrs war ſchon kurz vor dem offiziellen Börſenbeginn eine Erholung 
eingetreten. Die Börſe eröffnete, wenn auch bei recht kleinem Geſchäft, 
in überwiegend freundlicher Tendenz. Nach Feſtſetzung der erſten 
Kurſe konnte ſich die Tendenz, ausgehend vom Farbenmarkt, durchweg 
befeſtigen. Im weiteren Verlauf der Börſe war die Tendenz 
            ſchwan=
kend und uneinheitlich. Die kurz nach Feſtfetzung der erſten Kurſe 
            ein=
getretene Geſchäftsbelebung und leichte Tendenzbefeſtigung wich bald 
einer allgemeinen Geſchäftsunluſt und Abſchwächung. Spiter trat an 
Deckungen und Käufe einiger Abitragefirmen wieder teilweiſe eine 
            Er=
holung ein, die die Kurseinbuße wieder ausglich. Einige Werte, die 
ſtärker beachtet waren, wie Farben, Warenhausaktien und Spritwerte, 
konnten ſogar geringe Kursgewinne erzielen. Gegen Schluß des 
            offi=
ziellen Verkehrs fanden Umſätze nur noch am Montanmarkt ſtatt, ar 
dem Käufe einer Großbank zu beobachten waren; auch Spritwerte und 
Farbenaktien wurden noch umgeſetzt. Die übrigen Märkte lagen 
            voll=
kommen ſtill. Die Börſe ſchloß uneinheitlich und ausgeſprochen luftlos.
 I. E. G. ... 
igsb.=Nürnb. Maſch. 
. 
alt 
n.... 
rl. Karlsruhe Ind 
I. Hand.=Ge 
un 
I. „Briketts 
remer=Wolle ... 
Danatbank . . .. 
Deutſche Bank ... 
Diskontogeſ. . . . 
er Bank .. . 
Dres 
Ké 
Maſchinen 
Erdöl .. 
A 
ſe Petroleum 
Dynamit Nobel . . 
ktr. Lieferung .. 
G. Farben . . 
Gelſent. Berg. . .. 
Geſ. f. elektr. Untern. 
. 
Han. Maſch.=Egeſt 
h.. 
Hanſa Dam 
... 
Hapag .. 
Harpener . . . .. 
Hemoor Zement ...
 Helſingfors.. 
Wen.... .. . 
Prag ...... 
Budapeſt .... 
Sofia ......" 
Hol and .. . . 
Oslo ....." 
Kopenhagen.. 
Stockholm .. 
London ....
184.— 18375 öirſch Knpfer .." 1
140.— 92.25 93.5 öſch Eiſen . .. hu 60.1 60.— ohenlohe Werke. 74.3 2. 227 Kahla Porzellan .. 14.2! 25 67.375 Kali Aſchersleben. A DaK2 Salzdetfurth " 36.— regeln. 12.5 Lindes Eismaſch. 168.25 739 L. Loeme & Co. Schuh . . 40.— Nannesmann Röhren 128 625 — Niederlauſitzer Kohl= 32 45.75
5.8 Lloyd .
Ne 131.75 134. 136.75 renſtein . . . . (100.— ....
tgersw 1464.5 122.75 werke. 1103. 45 17* . 3o 5
26‟ 33.3, Glas .. 1145 2
26 Zer. Glanzſtoff . n5 261.57 Ver. Stahlwerke . . 3.75 „0. Volkſtedter Porzellan 57. 69.77 169. Werke
Vander 108.—
5.7 etalt.
iſſne 147.5 75 ittener Gußſtahl 45.— 276: 275.—
Deviſenmarkk.
 New York 
Belgien. . ..
68.68/169. 68.68 11.97/112.19 11.97 h
MMie. A 12 ii2* 112.35 20.41 20. 175 768 1.19 4.2000 158 36 158.48 58 36 5o.48
 Italien ....." 
Paris ....... 
Schweiz ... . . 
Spanien ....." 
Danzig ......" 
Fapan. . . . . . 
Riode Janeirv 
Jugollawien 
Portgal. . . . 
Athen ......" 
Konſtantinpel. 
Kanada .. . . . . 
Uruguay .. . ."
 7. 1 
Geld Br. 
„ 
21.985/22.02 
16.42 16.* 
80 .,965,8 1.025 
68.54 68.6 
B1.43 81.5‟ 
928 1.* 
1.49850.50 
7.380/ 7.39 
18.78 19
 5.4 25 
2.058 
4.187 
4.280
 5.43 
Taß. 
4.194 
4.294
 8. 
142.7 
122.. 
25 
115.25 
2 
129.875 
164. 
13 
159.— 
459.5 
104.— 
129.— 
40.75 
7.— 
05.— 
147.75 
46.5
 8. 1. 
Geld /Brie 
21.995 22.03:
 16.42 16.46 
80.835/81.025 
68.54/ 68.66 
81.43 81. 
1.93 
1. 
0.49 
33 
18.* 
18. 
5., 
2 
4.187 
15 
4.2861 4.294
 Amerikaniſche Kabelnachtichken. 
Chicago, 8. Jan. (Prid.=Tel.) 
Weizen: Der Markt ddar heute durehiveg feſter geſtimmt auf 
            Be=
rihte, daß für Londoner Rechnung umfangreiche Kiufe in Kanada 
            ge=
tätigt würden und die Feſtigkeit Liverpools und Winnipegs anregte 
ebenſo wie die kleineren argentiniſchen Offerten und anhaltend große 
Verſchiffungen von Vanconver nach dem Orient. 
Mais: Der Markt tendierte im allgemeinen ſtetig auf das kleiner 
Provinzangebot, bis ſpüiter beſſere Wetterprognoſen etwas verſtimmten 
Roggen: Am Lokomarkt war die Haltung unregelmäßig. Beſſere 
Wetterberichte und enttäuſchende ausländiſche Nachfrage bewirkten an 
fangs ein leichtes Nachgeben. Im Einklang mit Weizen konnte ſich die 
Tendenz ſpäter erholen. 
Hafer konnte ſich eine Kleinigkeit erholen auf die Abnahme der 
kontraktmäßigen Vorräte und die feſteren nordweſtlichen Berichte. 
* New York, 8. Jan. (Priv.=Tel.) 
Baumwolle: Der Markt verkehrte überwiegend in feſter Haltung 
da die beſſeren Liverpooler Kabel anregten und Käufe des Handels und 
der Kommiſſionäre beobachtet wurden. 
Zucker: Am Lokomarkt kam es zu Deckungen und Käufen des 
Handels. Nach Befriedigung der Nachfrage in den nahen Terminen 
ſoar die Haltung etwas gedrückt. 
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 8. Jan.: 
Getreide. Weizen: März 115, Mai 117½, Juli 119½; Mais: 
März 88½, Mai 91½8, Juli 92½; Hafer: März 48, Mai 4838, Juli 
46½; Roggen: März 10278, Mai 1057, Juli 103¾4. 
Schmalz: Jan. 11,62½2, Febr.—11,70, März 11,80, Mai 12,05. 
Fleiſch. Rippen: Fan. 11,80, Mxt 12,15, Sept. —; Speck, loto 
11,75; leichte Schweine 8,85—9,25, ſchwere Schweine 8,75—9,15; 
Schweinezufuhren: Chicago 48 000, im Weſten 145 000. 
* 
Baumwolle: Januar 19,24, März 19,34. 
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 8. Jan.3 
Getreide. Weizen: Rouinter 150½, Hartvinter 12834; 
Mais, neu angek. Ernte 102½; Mehl, ſpring wheat clears 5,50 
bis 5,80; Fracht: nach Englund 2,0—3,0 Schilling, nach dem 
            Kon=
tinent 16 Cents. 
Sihmalz: Prima Weſtern, loko 12,45; Talg, extra, boſe 9. 
Kakav. Tendenz: willig; Umſatz in Lots: 114: Loto: 16; 
Januar 9,82, Februar 9,88, März 9,94, April 10,07, Mai 10,21, 
Juni 10,31, Juli 10,46, Sept. 10,65. 
Kleine Wirkſchaftsnachrichken. 
 
Die Lage in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie hat ſich in der letzten 
Zeit merklich gebeſſert. Verſchiedene Firmen haben reiht beträchtliche 
Neueinſtellungen vorgenommen. Eine der namhafteſten Schuhfabriken 
berichtet ſogar, üler einen ſo hohen Auftragsbeſtand zu verfügen, daß 
für Januar und Februar keine Aufträge mehr entgegengenommen 
            wer=
den komnten. 
Die Verhandlungen über die Aufnahme der neuen Kaſſeler inneren 
Anleihe ſind nunmehr abgeſchloſſen und am Montag von den 
            Stadt=
verordneten genehmigt worden. Es hanbelt ſich um eine Anleihe von 
ſechs Mill. Reichsmark auf Feingoldbaſis, deren Mittel zum Bau 
            pro=
durtiver werbender und kultureller Anlagen beſtimmt ſind. Der 
            Zins=
fuß beträgt 8 Prozent. Der Kurs, zu dem das Konſortium die Anleihs 
übernimmt, iſt 89¾ Prozent. 
Die Süddeutſche Zinkblechhändlervereinigung, Sitz Frankfurt a. M., 
hat ihre Preiſe mit Wirkung vom 8. ds. Mts. um rund 1½ Prozent 
wieder erhöht, nachdem erſt am 4. ds. Mts. eine Herabſetzung von ca, 
2½ Prozent erfolgt war. 
Wie aus Basra gemelbet wird, iſt eine Einigung zwiſchen 
            Groß=
britannien und dem Irakgebiet über die Uebereignung der 
            Eiſenbah=
uen im Irak an die Irak=Regierung gegen Zahlung von 585 000 Lſtrl. 
zuſtandegekommen. Die Zahlungen erſtrecken ſich auf 20 Jahre. Die 
Schienenlänge der Eiſenbahn im Jrakgebiet beträgt 800 Meilen. 
Wie gemeldet wird, haben bereits jetzt Beſpreihungen über die 
Frage einer Erneuerung des ungariſchen Zuckerkartells begonnen, 
            ob=
wohl das beſtehende Kartell erſt 1931 abläuft. Die Beſprechungen 
haben ſich infolge der durch die ſcharfe Konferenz der javaniſchen 
Zuckerindnſtrie ergebenden Veränderungen der Lage auf dem 
            Weltzucker=
markt als notwendig erwieſen. 
Infolge der verfehlten Einteverwertungspolitik hat die ungariſche 
Laydwirtſchaft auf dem Papier bisher einen Verluſt von 80 Millienen 
Pengö erlitten. Gegenwärtig ſind noch 8 Millionen Doppelzentner 
Weizen und Roggen als Exportüberſchuß vorhanden. Der Weizenpreis 
iſt ſeit Einbringung der Exnte von 34,40 Pengö auf 24 Pengö 
            zurüick=
gegangen. 
Die Erhöhung der italieniſchen Einfuhrabgabe auf Zucker von 24 
auf 36 Lire iſt mit dem 3. Januar in Kraft getreten. 
Wie gemeldet wird, iſt mit einer ſofortigen Diskontermäßigung in 
Athen von 9 auf 8 Prozent zu rechnen. 
Das amerikaniſche Ackerbauminiſterinm beruft zum 11. März 
wiederum eine der alle zwei Jahre ſtattfindenden 
            Baumwollſtandard=
konferenzen ein, zu der die Vertreter der ausländiſchen Baumwollbörſen, 
vor allen Dingen auch Bremens, eingeladen ſind. 
Der Vorſtand ber New Yorker Baumvollbörſe hat nach einer New 
Yorker Kabelmeldung beſchloſſen, daß für die Zukunft das 
            Höchſiengage=
ment einer Jirma in einem Monat 250 000 Balſen Baumwolle nicht 
überſchreiten darf. 
Die erſte Verſteigerungsſerie oſtimdiſcher Wollen in Liverpool 
            be=
ginnt am 15. Januar und endigt am 18. Januar. Während der vier 
Auktionstage gelangen 17 740 Ballen Wolle zur Verſteigerung.
Frankfurter Kursbericht vom 8. Januar 1929.
 6% Dtſche. 
            Reichs=
anleihe von 1927 
60 Baden 
            Frei=
ſtaat von 1927.. 
6% Bay Freiſtaat 
von 1927 ....." 
60 Sachſen 
            Frei=
ſtaat von 1927. 
7% Thüringer 
            Frei=
ſtaat von 1927. 
Dtſche. Anl. 
            Auslo=
ſungsſch. 
* 
Ablöſungsanleih. 
Dtſche. Anl. Ablö 
ungsſch. (Neub. 
Dtſche. 
            Schußge=
bietsanleihe. . . .
 8% Bad.=Bad.v. 26 
6‟ Berlin v. 24. 
Darmſtadt v. 2 
frrf. a. M. v. 26 
2i Wornden Sctau 
80 Mannh. v. 26 
8% Nürnbere v. 2/ 
8% Berl. Hyp.;B 
Frkf. Hyp.Bk., 
Pfbr., 
Heſt. Landesb 
8. 
7%6 Kom. 
            Landes=
ban1 Darmſtadt.
 Mein. Hhs. Bi. 
Bfälz. Hyp. B 
8% Preuß. Ctr.- 
8% Stadtſchaft. . .
 87.3 
79.5 
79.4 
80 
85?1, 
53.4 
15.25 
Ka 
R 
91.5 
87 
95 
93.5 
97.* 
97.5 
97.5 
97.5 
89 
85 
93.s 
 
81.5 
94.5
 8‟ Rhein.Hyp.=Bk. 97.75 
% Rhein.=Weſtf= 
Bd.=Credit . . . . . 97.5 
3% Südd. Bob. 
Cred.=Bank .. 
98 
8% Württ. Hyp.=B. 
Dt. Komm. 
            Sam=
mel=Ablöf.-Anl. 
* Ausl. Ser. I/ 52: 
Ser. III 66.5 
 6% Daimler Benz 
von 27.... .. 
½⁄ Klöckner=Werke 
93 
Berlin v. 26.. 
% Mainkrw.v. 26. 85 
Ver, Stahlwl 
nit Opt. v. 26.. 85 
VoigtckHäffner 
von 26 .. . . . . . .! 93.25 
— 
5% Bosn. 9, E. B 
v. 1914 ... .. . . . 39 
4:/,%0 Oſt. Schatz 
anw. v. 1914 
38 
4% Oſt. Goldrer 
1/,% Rum. Gold 
in 191: 
20.5 
4% Türt. 
1.Badgadl — 
4*3 
zollanl. 12:/ 
.3 1913 Ungarn 
1914 
28 
4½ Ung. Goldr . 26.65 
Aktien. 
Alig. Dt. Creditanſt. 140.25 
Bk. f. Brauinduſtr. 181 
Berl. Handelsgeſ. 
Eomm. u. Prinatb. 1196
 Darmſt. u. Nt.=Bk 
Deutſche Bank .. . 171.5 
Fff.-u. Wechſel 
bank 
 
Vereint 
Diskonto=Geſelliſch. 
Dresdener Bank .. 
Frankf. Bank.. . . . 
Hyp.=Br. .. . .. 
Pfdbr.=B 
Fr.B. 
Botha. Gru= 
Mein. Hyp.=Banf. 
Retallban 
tteld. Erebitbk. 
Nürnb. Vereinsb 
Oſt. Creditanſtalt. 
Pfälz. Hyp.=Bank 
Reichsbank=Ant. 
Creditbk. . . 126 
Rh 
„ Hyp.=Bank . . . /215 
Südd. Bod.-Cr. B 
Wiener Banwerein
 288 
124.* 
4 
45 
 
148.75 
139.* 
34.5 
159 
14:1,
 A.=G. f. Verkehrsw 
Eiſenb.=Geſ.. 
70 Dt. Reichsbahn 
Vorzge. ...... 
Hapag", 
„ 
Nordd. 
 
Schantung=Eiſenb. 
Südd. Eiſenb.=Geſ.
 Accum. Berlin.. 
Iblerw. (v. Kieher 
1% AEG. Vorzug 
AEG. Stamm.. . . 1841,
 Aa5 
89.5 
90.5 
134.75 
131.5 
Ge
61.5
 Ae. 
Baſt Nürnberg . . . 1227 
Bergm. El. Werke 227.5 
BrownBroverickCie 1 
Brüning & Sohn.. 1123
Buderus Eiſen ...! 82.5
 Fement 
8 
Chem.Werke 
Fabrik Mild 
Daimler=Benz....! 6* 
Dt. Atl.=Telegr.. . . /144 
Eiſenh. Berlin. 
. 
„ Erböl 
135 
.. 
Gold=u. Silb. 
cheide=Anſtalt. /186 
Linoleumwert. /944 
Eichbaum, Brauer. /315 
Elektr. Licht u. Kraft 
Liefer.=Geſ. 
Eſchw. Vergwerk". 
12 
Eßlinger Maſchinen 
Ettlinger Spinnereil225 
Faber, Foh., Ble 
F. G. Farbenindſtr. /263.75 
Felt. & Guilleaun 
145. 
Feinmech. (Fetter)./ 90 
Frkft. Gas .... .. . /143 
„ Hof „..... .! 85 
Beiling & Cie. ... 
Gelſent. Bergwerk/125 
Geſ. f. elektr. 
            Un=
ternehmungen //92,gs 
Goldſchmidt Th. . . 
Gritzner Maſchinen 1114 
190.5 
Grün & Bilfinger. 
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11 
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 137.5 
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 28 
98 
80 
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üis 
210 
33.26 
D0 
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138
R
[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Mittwoch, den 9. Januar 1929
Nummer
A=
Ab heute ein neuer:
Pat und Patachon: Die Filmhelden
und
Ber Talstäuck
 Willy Fritsch 
mit 
Suzy Vernon
 Nur noch einige Tage: 
EMIL TANNINGg 
gsbein terdter Belen
und
Nur bis Samstag! Jugendliche zahlen nachmittags halbe Preise.
(TV.916
Beginn 3½, Uhr.
Letzte Vorstellung 8/ Uhr.
 Norma Shearer 
Eine Verkäuferin von Hlassr
Welnte2
Schloß-Café
Annn
Orpheum
Droheum
Molste2
 „Schloß-Café-Enzemble‟ 
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer 
Mittwoch, 9. Januar 1929 (Beginn 4 Uhr) 
Nachmittags-Sonder-Konzert 
Im Programm: Hans Heiling Ouvertüre — Marschner 
Margarethe — Gounod/ Wichelm Tell — Roseini, La 
Bohéme — Puccini/Maskenball — Verdi. 
Abends 8” Uhr: 
desellschafts-Abend 
Eigene Konditorei. — Tucher-Bräu (Nürnberg). 
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Furstenberg-Bräu (Donaueschingen). 
jnngnnenannnnnnnannnnnnnnnnnnvnprannä 
Motto: Mir ſin aach noch do!! 
Darmslädter Hänner-Gesangverein 1881 
Samstag, den 12. Januar, abds, 7,11 Uhr 
in den Perkeo=Sälen, Alexanderſtraße 
Großer Maskenball 
Herrliche, neuartige Dekoration 
Schneidiges Tanz=Orcheſter 
Jazzband. Neue Uberraſchungen 
Eintritt: Mitglieder 1.50 Mk., Frembe 2.50 Mk. 
Vorverkauf: Zigarrenhandl Meher, Waldſtr. 
Reſtaurant „Perkeo”, Alexanderſtraße 
Gaſtwirtſchaft Jean Mohr, Wendelſtadtſtraße 
Das närrische Komitee
 Ab morgen Donnerstag, den 10, Januar (abends 8 Uhr) nur 5 Tage! 
Die dreiMusketiere
Oroneum
Eine urkomische Burleske mit
(887
Peter Prang,
dem beliebten rheinisch, Komiker in der Hauptrolle
MäDige Preise 090— 2 5. Karten Wie bekannd.
 Spanische „Bode 
Inh. Juan Mir 
Telephan 
Hugelstr. 35 
Heute 
goder Kappenahe
 Sanskag 
den 12. Januar 1929 
abends 8 Uhr
 im 
Srboevoce Besisaal am Woogsplal 
Vekorierungs-Fest 
unter Mitwirkung bekannter Künst erinnen 
und Künstler, der Gesangsabteilung des 
Klubs und des Stadt-Orchesters 
Nach dem bunten Teil 
TANZ 
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 Karten bei R. Bergmann, Wilhelminenstraße 19 far 
Mitglieder und ihre Familien 1.25 Mark.
 Sekt-, Likör- und Kaffeestuben. 
2 Musikkapellel 
ausgeführt vom Stadt-Orchester 
Le tung Kepellmeister W. Schlupp
 Motto: Närrisch unn froh, 
mir sinn noch dol
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Darmstadt von 1899 e. V. 
Großer Oala- 
Waskenball 
abends 73 Uhr, in sämtlichen 
feenhaftdekorierten Räumen 
des „Städtischen Saalbau‟
 Eintrittsprelse Mitglieder und Studenten 3.— Rm. Frenden 4.— Rm., 
im Vorverkauf bei S. Guttmann, Wilhelminenstraße 8, 
abends an der Kasse jewells 1.— Rm, Zuschlag.
868
Das närrlsche Komitee.
Großes Haus 14.30—16.45 Uhr Die HimmelsreiseEin Kindermärchen in 6 Bildern
Kein Kartenverkaut. Hessisches
Landestheater
Mittwoch,
9. Januar 1929 Außer Miete Zusstz-Mliete
II. 6 Kleineskaus 20-22.0 Uhr
(849
 6 
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 auf das wir ganz beſonders aufmerkſam 
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ſich aus dem Kreiſe unſerer Mitglieder recht 
viele Damen beteiligen würden 
(830 
Meldungen zur Teilnahme bis 15. Januar. 
Bedingungen und Anmeldeformulare 
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Donnerstag, den 
10. Januar, 20 Uhr, 
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Am Freitag, den 11. Januar 1929, nachmittags 2 Uhr, 
findet im Städtiſchen Saalbau in Darmſtadt die 
Landes=Perſammlun 
des Hefſiſchen Landbundes 
ſiatt. 
Tagesordnung: 
1. Eröffnungsmarſch und Aufmarſch der Junglandbundbanner. 
2. Eröffnung der Verſammlung durch den Landesvorſitzenben Herrn 
tagsabgeordneten Dr. von Helmolt, Nieder=Wöllſiadt. 
3. Geſchäftsbericht 
4. Bericht der Nechnungsprüfer. 
5. „Heſſiſche Politik”. Referent: Landtagsabgeordneter Glaſer=Nordhd 
6. „Des Bauern Kampf um ſein Rechi”. Referent: Reichstagsabge) 
Candwirt Karl Hepp, Seelbach, Präſident des Reichslandbundes. 
7. Ausſprache und Verſchiedenes. 
Alle Mitglieder des Heſſiſchen Landbundes ſind mit ihren Angehörigen und 
den der Tandwirtſchaft zu der Verjammlung freundlichſt eingeladen. 
Vertrauensieute! Sorgt für Maſſenbeſuch! 
Der Vor
MedTierlmainiEloddTAbelle
 im Kleinen Haus 
Freitag, den 11. Januar 
Preise Mk. 1.00—3.00 
914
Abenteurer von Ehre.
Roman von Max Uebelhör.
 (Nachdruck verboten.) 
ſifſeit vielen trägen Jahren nicht mehr verſpürter Schauer 
ihn, es war ihm, als werde er in dieſen wenigen Minn= 
Geboren, als werde er umgeſchmolzen. 
mit Mühe unterdrückte er heſtige Wallungen, eine 
            Un=
ihn faſt emporſchnellte — es galt, ruhig und ſachlich zu 
Kdie Schwierigkeiten zu erwägen. 
Tander hatte, wie die meiſten Menſchen von lebhafter 
io e, Dutzende von Kriminalromanen und änhliche 
            Schmö=
nüchlungen, und ſo gut wie immer hatte er über das Naive 
zählers lächeln müſſen, der ſeinen Helden mir nichts, dir 
nichtt auf die ſchwierigſten Abenteuer losgehen und ihn dieſe 
El. zueſlt üelend überwinden ließ, der, auf den noch naiveren Leſer 
ermungid, aus hurtiger Feder von all jenen techniſchen 
            Schwie=
taßhen, abſah, die ſich demjenigen entgegenſtellen müſſen, der 
omm Fach, ſondern ein Amateur, ein mit den elementarſten 
wwungungen nicht vertrauter Dilettant iſt. 
ſun, als ſolch ein reiner Tor würde er ſich nicht in dieſes 
bHeuer ſtürzen. 
11 
da ſtampfte Hohlander auf einmal leicht auf — warum 
üüennicht zu Schikaneder, dem Chef der Berliner Kriminal= 
WWrollu wwarum war er nicht ſchon längſt zu ihm gegaugen? 
aldieſem Herrn Schikaneder, der ſein guter Bekaunter, ja 
füt u Freund ſeit jener Zeit war, als Hohlander dem von der 
ogiſteu iren „öffentlichen Meinung” ſcharf, hämiſch und 
            grund=
oSiß gegriffenen Beamten ſeine gerade übernommene 
            Wochen=
uan ſia chynimtr Verteidigung zur Verfügung geſtellt, hatte, empört 
bcheif- Unrecht, das von einem Teile der Preſſe begangen 
MMvoßteuchpar? 
ur, Schikaneder hatte ſich verteidigt, daß die Späne nur ſo 
teu, waren, daß ſeine Widerſacher gekuſcht hatten oder 
            davon=
leute 
kri= waren wie die begoſſenen Pudel, und das Gelächter der 
w WWelt hinterdrein. 
warum war er nicht gleich zu Schikaneder gegangen 
on merz um Kathleen hatte ihn daran gehindert! 
uſe upchmals nahm ſich Hohlander vor, das Denken an das 
2Kädchen bis zum geeigneten Augenblick mit aller Euergie 
Engen. 
cikaueder, der konnte helfen, konnte ihm dasjenige bieten, 
ſehmr noch fehlte. 
leint 
eurn alles andere hatte er. 
en 9 Jan 
rſhate Geld, dieſes unerläßliche Geld, für viele Monate. 
rAhatte Welterfahrung wie wenige; ſeine großen Reiſen 
chur große Lektionen geweſen, er konnte von ſich ſagen, daß 
itn), nichts Menſchliches fremd war keine menſchliche 
            Eigen=
prikinre Gewohnheit, keine Leidenſchaft. 
zu mannigſaltigem Können gebrach es ihm auch nicht, 
            um=
ätie er nicht ſo oft ſeinen Beruf gewechſelt, von einem, 
licht mehr genugte, zum anderen, deſſen er auch bald ſatt 
n war.
 Und am allerwenigſtei fehlte es ihm an phyſiſchen 
            Fähig=
keiten; er hatte nicht nur die Muskeln und die Geſtalt eines 
Aihleten, ſondern auch deſſen Geſchmeidigkeit und deſſen Können, 
er war auch phyſiſch der geſchaffene Abenteurer. 
Hohlander winkte dem Kellner, erſtand für ein gutes 
            Trink=
geld die Nummer der „Daily Mail”, zahlte und ſprang in ein 
Tari, elaſtiſch und friſch, voll der Erwartung, zum Kampf bereit, 
kurz, ein Menſch, der ſeit langem keine Tat mehr getan, aber 
ganz plötzlich den erlöſenden Entſchluß gefaßt hat. 
Ein Eniſchluß erlöſt ja immer, ſei er richtig oder falſch, 
weiſe oder töricht 
Ein Schurke großen Stils. 
Etwas ratlos ſtand Hollander jetzt in dem langen Gang des 
zeutralen Polizeigebäudes, ein Gang, in dem ſich Tür an Tür 
reihte, eine wie die andere, und jede der Eingang zu einer Zelle 
dieſes proſaiſchen Kloſters, in dem faſt genau wie in den anderen 
Klöſtern ein Wille herrſchte und auf ein Ziel hingearbeitet, 
gewunſchr und verwünſcht wurde.
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aller Art, geueste Modelle eingetroften. Es ist Inr Vorteil 
wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören. 
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 Und auf jeder Türe ein weißes Schild aus Emaille, auf dem 
groß eine Nummer ſtand, die Hauptſache ſicherlich, und unter der 
Nummer das weit weniger Bedeutende, das Unweſentliche, der 
bürgerliche Name, den dieſe Nummer zufällig trug, und wieder 
eilwas größer der Stand und Rang des Zellenbewohners. 
Aeußerſt nüchtern, ganz und gar nicht abenteuerlich ſah dieſer 
Gang aus, hier obwaltete eben die Organiſation, und wo dieſe 
hinkommt, da iſt es aus mit jeder Romantik, und ſei es die 
            Ro=
mantik der Verfolgung des Verbrechens. 
Ein kleiner, wohlangelegter, hierarchiſch vollendeter Staat 
war dies große Gebäude, Hohlanver, ahnte noch viele andere, 
gleichgeartote Gänge, der eine genau ſo wie all die anderen, ahnte 
noch endloſe Zellen und Nummern dieſer Art, und es war ihm, 
als ſei dies hier das Modell für den anderen, den großen Staar, 
der vorderhand ja noch nicht ſo wohlgegliedert war, den aber in 
gleicher Weiſe zu organiſieren und zu mechaniſieren ungeheure 
Krafte am Werke waren. 
und dieſe Kräſte unterſtützt durch die Luſt des 
            durchſchnitt=
lichen Bürgers, auch ein Rädchen der großen, ſauſenden und 
dröhnenden Maſchine mit ihrer gut geſchmierten und feſt 
            gekager=
ten Achſe zu ſein, auf das Metall des Rädchens auch eine dieſer 
Nummern eingeſtanzt, von eins bis zur ſiebzigſten Million, und 
womöglich noch penſionsberechtigt. 
Hohlander atmete wieder tief auf, von neuem glücklich über 
ſeinen Entſchluß, dieſer großen Maſchinerie zu entfliehen, der 
auch ihm ſchon ſo nahegerückten Gefahr, ebenfalls eines dieſer 
Nädchen, auch eine, ſolche Nummer zu werden, in einer dieſer 
Zellen zu ſitzen, zu entrinnen. 
Er frug einen haſtig den Gang mit einem Aktenſtoß 
            entlang=
eilenden, verſtaubten Diener nach dem Bureau des Herrn Schika=
 neder und fügte hinzu, daß er den Chef der Kriminalpolizei 
            ver=
ſönlich gut kenne und ihn dringlich zu ſprechen habe. 
Ein mißtrauiſcher, abſchätzender Blick muſterte ihn, doch das 
Mißtrauen wich der Ergebenheit des Subalternen gegenüber dem 
ſo offenſichtlich ſozial Höherſtehenden, gegenüber dem Herrn in 
eleganter Kleidung und mit entwaffnender Höflichkeit. 
„Zimmer dreihundertundzwölf, zweiter Stock, die nächſte 
Treppe, oben links, bitte.” 
Das Zimmer dreihundertundzwölf war zwar nur das 
            An=
meldezimmer eines von etwas beſſeren Zellen gebildeten Ganges 
— ja, es waren ſogar ſcheue=Verſuche von Eleganz zu 
            konſtatie=
ren — doch Hohlander ſtand ſehr bald, nachdem er ſeine Karte 
abgegeben hatte, vor Schikaneder in einem weiten Bureau, der 
Arbeitstiſch an dem einzigen, großen Fenſter, die Wände verſtellt 
mit Regalen bis zur Decke und grün behangen, und hinter 
dieſem grünen Stofſ vermutlich Tauſende von Akten, Schachteln 
und Karthoteken. 
Ob auch Schikaneder letzten Endes eine ſolche Nummer iſt? 
frug ſich Hohlander, indem er ſich in dem bequemen Seſſel 
            nieder=
ließ und, ſchon ſprechend, ſein Gegenüber muſterte. 
Schikaneder war auf jeden Fall in ſeinem Fach eine 
            inter=
uationale Berühmtheit. 
Noch als junger Mann hatte er bei der Verfolgung eines 
Verbrechers eine Kugel in den Unterleib bekommen, ſtändig 
            ge=
bückte, wie gebrochene Haltung war die äußere, eine gigantiſche 
Rach= und Vergeltungsſucht gegen den Verbrecher überhaupt, der 
ihm Geſundheit und Jugend geraubt hatte, war die andere 
Folge. 
In den Dienſt dieſer Gefühle vermochte er ein ſcharf 
            denken=
des Hirn, einen angeborenen Spürſinn und die Fähigkeit zu 
ſtellen, der Natur der Dinge und nicht dem Verſtande nach, alſo 
oft anſcheinend unlogiſch zu denken und zu folgern. 
Beſeelt ſchließlich von verzehrendem Ehrgeiz, ſeit jenem 
Schuß dem verwirrenden, Kräfte vergeudenden Geſchlecht nicht 
mehr tributär und darauf erpicht, ſeine, des Krüppels, 
            Ueber=
legenheit im kleinen wie im großen nachzuweiſen, war er von 
Stuſe zu Stufe geſtiegen, von den Verbrechern gefürchtet, mehr 
noch lange Jahre hindurch von ſeinen Gleich= und den ihm 
            Höher=
geſtellten, gegen die er einen mit allen Mitteln arbeitenden 
            Vex=
drängungskrieg ſuhrte; ja, er hatte es ſogar vollbracht, einige 
Rangklaſſen ungewöhnlicher Verdienſte wegen zu überſpringen, 
und dies war damals ein Gipfel, war eine Tat. 
Endlich war die höchſte ihm erreichbare Stufe erſtiegen, von 
der aus er nunmehr als patriarchaliſcher Tyrann unter 
            vollkom=
mener und höhnender Mißachtung jeglicher Bureaukratie wirkte 
und leitete, und dies, wiees ſelbſt ſeine Gegner und Opfer 
            zu=
gaben, oft genialiſch, wenn auch immer aller Bedenken frei. 
Aufmerkſam hörte S hikaneder jetzt zu, ſtellte einige kurze, 
larte Fragen, und Hohlander, der nun zu Ende war und eine 
ihm gebotene Zigarre anzündete, ſagte ſich: 
Nein, der iſt keine Nummer! 
(Fortſetzung folgt.)
  
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Seite 16
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 Montag, den 14. Januar 1929, vorm. 
9½ Uhr beginnend, werden im 
            Büttel=
borner Gemeindewald nachſteh. Stamm 
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112 Stück 3. Klale — 74.7 
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64,49 Feſtmeter 
12 Stuck 5. Klaſe — 18.5= 
Feſtmete 
Stück 6. Klaſſe — 8,84 Feſtmeter
2. Birkenſtämme.
 Stück 1. Klaſſe — 
1.80 
Stück 
Klaſſe 
8 Stuck 3. Klaſſe— 
9
 3. Eſchenſtämme. 
5 Stück 1 
Klaſſe= 
0.76 Feſtmete 
A 
Stück 
Klaſſe — 1.1 
Feſtmeter 
6 Stück 3. Klaſſe 
40 Feſtmeter 
4. Erlenſtämme. 
5 Stück 2. Klaſſe — 
1,56 Feſtmeter 
5 Stück 3. Klaſſe — 2.18 Feſtmeter 
5. Ulmenſtämme. 
2 Stück 2. Klaſſe — 1.79 Feſtmeter 
6. Eichen=Nutzſcheit. 
12 Raummeter.
 7. Fichtenderbſtangen. 
15 Stück 1. Klaſſe 
1.35 Feſtmeter 
Stück 2. Kla)e — 
0,66 Feſtmete= 
420 Stück 3. Klaſſe 
12,60 Feſtmeter 
8. Fichtenreisſtangen. 
289 Stück 4. Klaſſe — 
5,68 Feſtmeter 
136 Stück 5. Klaſſe — 1.77 Feſtmeter 
Bemerkt wird, daß ſich unter dem 
Stammholz viel ſchönes Schnittholz 
            be=
findet. 
Zuſammenkunft auf der Darmſtädter 
Chauſſee am Eingang des Waldes. Ver 
zeichniſſe ſind auf der Bürgermeiſterei 
erhaltlich. 
(859 
Büttelborn, den 7. Januar 1929. 
Heſſiſche Bürgermeiſterei. 
Barthel.
 Am Donnerstag, den 10. Januar 
1929, nachmittags 3 Uhr, verſteigere 
ich in meinem Verſteigerungslokal 
            Lu=
iſenſtraße 32 zwangsweiſe meiſtbietend 
gegen Barzahlung: 
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Partie Zigarren, Zigaretten und 
Tabak, 1 Fahrrad, 1 Sprechapparat 
mit Platten, 1 Ladentheke, 1 
            Waren=
ſchrank. 1 Stanzmaſchine, verſchiedene 
Möbel, 1 Schreibtiſch, 1 Backenſeſſel 
ſowie Gegenſtände aller Art. 
Weinheimer, 
Gerichtsvollzieher.
Mittwoch, den 9. Januar 1929
 Die Frauen 
Fragen wir!
 Haben Sie unsere Ausverkaufs- 
Angebote geprüft? Müssen Sie 
nicht sagen,Stegrnüller ist halt doch 
Stegrnüller 7 Haben Sle sich ein. 
mal dle Ulster angesehen, die wir 
jetzt M. 36, M. 45, MI. SS Verkaufen? 
Oder dle Sport-Anzüge zu M. 58 
M. 48 und M. 28, dle bisher fast 
das Doppelte kosteten?? 
Nur das Bestreben, einmal 
            grund-
lich zu räumen, Veranlaßte uns zu 
Rekord-Reduzierungen. Und Ihr 
Gatte, braucht er nichts?
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am Markt
 Ais den Amtsverrundigungen des Freian 
armſtadt und den Belanntmachungen 
Polizeiamt Darmſtadt 
Gefunden: 1 Kinderpelz, 1 Auton
 ſchlußkapſel, 1 Portemonnaie. 2 Dammu 
handſchuhe, 1 Füllfederhalter 1 
Handtäſchchen. 1 Autokurbel. 
ſchmierſpritze, 2 Handbänder. 1 Bchu 
Schlüſſel. 
Zugelaufen: 1 Fox. 1 ſchwarz=weisl 
Hofhund. 
Wir machen wiederholt daraufo 
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtäg
vorhanden ſind, die in früheren
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 Gr. ſchw. Schnauzer 
entlaufen. (
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B 107 Geſchſt. (*mf
kanntmachungen verzeichnet ſind.
Zimmer 1 beſichtigen.
Felannimachugg
 betreffend Baulandumlegung 
der Landskron” der Gemarkug. 
Darmſtadt.
 Intereſſenten können die 
            Fundgen=
ſtände während der Büroſtunden
 Nachdem die Vorarbeiten für die W. 
landumlegung über die Grundſtſt 
Flur XXII, Nr. 1—4, 6—12, 13‟ , 18 
14—21, 23, 24, 25 (teilweiſe), 26 (tein 
7—30, 213 on 213- ,o, 213 wr L2ict /1 
214, 216 (teilw.) und 217 (teilw. 
Gemarkung Darmſtadt offengelegenhapu 
oringe ich hiermit zur allgeieinen 
            Ker=
nis, daß Mittwoch, den 30. J. nnn 
1929, vormittags 9 Uhr, im Stul 
haus, Z mmer 43, zu Darmſtadt 1 
die vorgebrachten Wünſche und Einnn 
dungen verhandelt wird. 
In der Tagfahrt wird auch die Au 
der von den Grundeigentümern zu nm 
lenden Mitglieder des Umlegungsau 
ſchuſſes — ein Vertreter, der bet ilion 
Grundeigentümer und ein 
            Sachverſtſt=
diger für die Bewertung der Grund 
ſtücke — und deren Stellvertreter u. 
genommen. Die Wahl erfolgt mit Stütz 
menmehrheit der anweſenden 
            Grundeigi=
tümer und bei Stimmengleichheit dra 
das Los. Wenn in der Tagfahrt Gran) 
eigentümer der Umlegung widerſprechdlan 
ſo hat dem Umlegungsausſchuß auf chm 
dem ein von die en Grundeigentümny, 
zu wählender Vertreter anzuge 5ä, 
Die der Umlegung zuſtimmenden 1940 
widerſprechenden Grundeigentümer mr 
len ihre Vertreter und deren Erſatzmänuſnt 
dann in getrennten Wahlgängen, (onzAwlge 
Ich lade alle Beteiligten ein, 
dient. 
hierzu einzufinden. 
Darmſtadt, den 8. Januar 1920, 
Der Oberbürgermeiſter,
 Anfahren von 
Skraßenbaumakerialie=
 Für die Ausführung von Walzarl 
ten auf den Provinzialſtraßen Roß 
—Gundernhauſen km 10.39—10 
dernhauſen—Dieburg Em 11..
 16.68—23.42. Groß=Umſtadt—Höch 
23.8—25,2 und km 28.2—34.39, H0f 
König km 34,68—41.19. König-Ze4mh 
Michelſtadt km 41,73—48,074 und 
Erbach bis zur Abzweigung nach M 
Marbach km 48,328—53,8 ſoll das Hol 
fahren der Straßenbaumaterialien 
einzelnen Loſen vergeben werden. 
Die Bedingungen liegen in den Die/ 
            Yw=
räumen der Provinzialſtraßenbau-p 
waltung in Darmſtadt. Neckarſtraße, 
Zimmer 34, offen, woſelbſt Anged. /,h=, 
formulare zum Selbſtkoſtenpreis alln 
geben werden, die verſchloſſen mit 
ſprechender Aufſchrift verſehen bis Iſte 
teſtens Dienstag, den 15. I. Mts. v 45 
10 Uhr, hierher einzureichen ſind. e
 Darmſtadt, den 7. Januar 19290 
Provinzialdirektion Starkenbure 
Tiefban. 
eboi 
obun
Mruenisbergebang-
 Für die Erſtellung eines Wohnhas 
blockes mit 21 Dreizimmerwohnurn 
an der Riedlingerſtraße ſollen folge” 
Arbeiten vergeben werden:
 1. Erd= und Maurerarbeiten 
2 Steinhauerarbeiten 
3. Zimmerarbeiten 
4. Dachdeckerarbeiten 
Spenglerarbeiten 
6. Glaſerarbeiten 
7. Schreinerarbeiten 
8. Tüncher= und Anſtreicherarbei Ah4n 
9. 
Schloſſerarbeiten 
10. Inſtallationsarbeiten 
HAnn 
11. Elektriſche Anlagen 
12. Tapezier= und Linoleumarbeit 
Angebotsunterlagen werden zum Se 
koſtenpreis, ſolange der Vorrat IS 
auf dem Büro der Unterzeichneten. 2 
der=Ramſtädter Straße 17. abgeg 
14ifre 
Die Angebote der Loſe 1—7 ſind 
zum 25. 1. 29. 12 Uhr. und die Ange=Nn 
der Loſe 8—12 bis zum 26. 1. 29. 12 —fſhhn 
mit Unterſchrift in verſchloſſener 
ſchlag mit entſprechender Aufſchrift 
zureichen.
 Gemeinnützige Eiſenbahner=Baugeno 
ſchaft, e. G. m. b. H., Darmſtadt.
 Bekanntmachung. 
Am Freitag, den 11. Jan‟ 
1929, vormittags 9½ Uhr, weider 
Diſtrikt Täubcheshöhle, Flur Xll./ 
Ort und Stelle die nachverzeichr” ms 
Holzſtämme öffentlich an den Mug 
bietenden verſteigert: 
Klaſſe 2a 15 Stämme — 5,40 fT un du 
2b 39 
— 168+ 9) 
* 
— 6.90 — 
„ 3a 10 
— 0.81 = 
„ 3b 1 
4a 1 
— 0,88 „ 
Die Verſteigerungsbedingungen V 
den vor Beginn der Verſteigenung 
kannt gegeben. 
Arheilgen, den 7. Januar 1929. 
Heſſiſche Bürgermeiſterei. 
Jung.