Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 8
Dienstag, den 8. Januar 1929.
192. Jahrgang
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Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
konuanenden Koglitionsberhandlungen.
Borfeldgefechte.
Konfliktsſtoffe in der Luft.
* Berlin, 7. Januar. (Priv.=Tel.)
ſnrlücer größere Spaziergänge unternehmen kann, wird Ende der
h= in Berlin zurückerwartet. Es wird dann für ihn an der
ein, zu unterſuchen, ob ſich die Schaffung der Großen
Koali=
werwirilichen läßt. Den Angelpunkt aller
künfti=
ſgiWerhandlungen wird wieder das Zentrum bilden,
ſo doei man aber heute noch nicht ſagen kann, welchen Weg es
eichllagen wird. Die verſchiedenen Preſſekommentare der
Zen=
unlsblätter haben nur inſofern Klarheit gebracht, daß die
An=
ſieir und Meinungen innerhalb der Zentrumspartei noch heftig
1
nreiriandergehen. Bei der einen Gruppe beſteht Neigung, nicht
ve Gegenleiſtung in die Große Koalition einzutreten; die
ueie lehnt Programme und Nichtlinien energiſch ab; eine dritte
ſwonr mahnt zu vorſichtiger Zurückhaltung, ſo daß man nicht rechnet damit, daß der Zuſammentritt des
Sachverſtändigen=
inſtuveiß, ob es für den Kanzler überhaupt Zweck hat, gleich nach
Rückkehr mit Vertauensleuten der Fraktion des Zentrums
Phmndlungen einzuleiten. Er wird wahrſcheinlich beſſer tun,
indieſtens bis zum Wiederzuſammentritt des Reichstages zu
atyn, weil dann die Fraktion wieder verſammelt iſt und auch
ſin, Fraktionsvorſitzenden gewählt haben wird, weil ſich dann
nauch ermöglichen läßt, Koalitionsverhandlungen auf einen
harz Zeitraum zuſammenzudrängen. Gerade darauf wird der
Kuler den meiſtens Wert legen müſſen, daß ſich ſeine
Verhand=
hun nicht wieder in langatmige und zeitraubende
Beſprechun=
ber Nebenſächlichkeiten auflöſen.
Vergendwelche Vorausſagungen zu machen, iſt ein Ding der
uöglichkeit. Aus innen= und außenpolitiſchen Gründen wäre
eil erdings zu begrüßen, wenn ſich die Parteien möglichſt=raſch
werden würden. Namentlich die bevorſtehenden
Repa=
voinsverhandlungen erheiſchen eine breite parlamentariſche
2i für das Kabinett, wobei allerdings nicht überſehen werden
hraß der Schaffung dieſes Fundamentes weſentliche etat= und
ſen politiſche Schwierigkeiten entgegenſtehen. Wir erinnern an
Kweue Panzerkreuzer=Rate, die der Sozialdemokratie ſchwer
heMragen liegt. Wir können uns weiter vorſtellen, daß die Baye=
5e. Volkspartei mit einer etwaigen Bierſteuererhöhung nicht
worſtanden ſein wird, die Deutſche Volkspartei ſich wieder
einſeitige Steuerbelaſtungen wehren wird. Aber außerdem
Et noch mancher andere Konfliktsſtoff in der Luft, der erſt in
unächſten Wochen in die Erſcheinung treten wird und der
Sm ierigkeiten ohne Ende ſchaffen kann. Unter dieſen
Umſtän=
ſoie Parteien an die Regierung zu bringen, wird mehr als
ſoar ſein, was aber durch die bevorſtehenden Verhandlungen
iri die endgültige Reparationslöſung gebieteriſche
Notwendig=
ſt. Dieſes Ziel zu erreichen, wird die vornehmſte Aufgabe
Kanzlers in den nächſten Wochen ſein.
Vot der Ernennung der Sachverftändigen.
* Berlin, 7. Januar. (Priv.=Tel.)
Die Reparationskommiſſion wird am 10. Januar
zuſammen=
eft und die Sachverſtändigen der Alliierten ernennen. — In
miächſten Tagen will ſich auch das Reichskabinett über die
nauung der deutſchen Experten und Stellvertreter ſchlüſſig
rchen. Als feſtſtehend kann die Ernennung Dr. Schachts
an=
ehen werden, dem dann der Induſtrielle Dr. Vögler oder der
mkier Melchior zur Seite treten wird, evul. der Staatsſekretär
uwann. Aus dem Kreiſe dieſer Perſonen werden ſich aber die
utüchen Vertreter zuſammenſetzen. Fraglich iſt im Augenblick
h: der Zeitpunſt der Ernennung. Möglich iſt, daß in der
kom=
noen Woche unter dem Vorſitz des Kanzlers die deutſchen
ch verſtändigen ermannt werden und gleichzeitig die entſprechen=
/Einladungen hinausgehen würden. Möglich iſt aber auch,
)gleichzeitig mit der Reparationskommiſſion am 10. Januar
98erlin die Entſcheidung fällt. Dann werden nach den
bis=
fitzhen Dispoſitionen die Repko und die Kriegslaſtenkommiſſion
meinſchaftlich die annerikaniſchen Sachverſtändigen auffordern,
ias Sachverſtändägenkomitee einzutreten und ſich an der
Vor=
tung der Löſung des Reparationsproblems zu beteiligen.
DDie von der Länderkonferenz eingeſetzten
Aus=
ſſe für Verfaſſungs= und
Verwaltungs=
wrm ſind auf Ende Januar erſt einberufen
wor=
weil verſchiedene Ländervertreter evkrankt und einige der
rweſehenen Denkſchriften noch nicht fertiggeſtellt ſind.
Die Sachverſtändigen.
EP. Paris, 7. Januar.
DDer Zuſammentritt der neuen Sachverſtändigenkonferenz
kſte nunmehr in Kürze erfolgen. Am nächſten Donnerstag
arde ſich nämlich, dem „Temps” zufolge, die
Reparationskom=
ſſu on in Paris verſammeln, um die Sachverſtändigen zu
er=
unen oder, beſſer geſagt, zu beſtätigen, nachdem dieſe von den
ſiterten Regierungen bereits ernannt oder eigentlich „bezeichnet”
orſcden ſind, wie es der „Temps” juriſtiſch ausgedrückt haben will.
DDie Sachverſtändigen ſind, um es nochmals
zuſammen=
faſſſen, für die einzelnen Länder folgende:
annkreich: Moreau, Gouverneur der Bank von Frankreich, und
Parmentier, Mitglied des Transfer=Komitees;
ſland: Stamp und Lord Revelſtoke, beide Verwaltungsräte
der Bank von England;
aſtien: Pirelli, früheres Mitglied der Daweskommiſſion, und
Prof. Suvitſch;
an: Mori, früher Finanzattaché bei der japaniſchen Botſchaft
in London, und Aoki, zwueiter Gouverneur der Bank von
Japan;
Belgien: Francqui, früherer Finanzminiſter, und Gutt, früheres
Mitglied der Reparationskommiſſion;
Deutſchland: Reichsbankpräſident Schacht und Melchior,
Mitin=
haber des Bankhauſes Warburg.
Die belgiſchen und die deutſchen Sachverſtändigen
ſind von ihren Regierungen bisher noch nicht offiziell
er Reichskanzler, der an Grippe erkrankt war, aber ſchon ernannt worden. Die deutſchen Sachverſtändigen
brauchen von der Reparationskommiſſion nicht
beſtätigt zu werden. — Die amerikaniſchen Delegierten
werden erſt ernannt werden, wenn die Reparationskommiſſion
zuſammengetreten ſein wird. Wahrſcheinlich wird die Wahl auf
den amerikaniſchen Botſchafter in Mexiko, Morrow, und auf lands, legen ſou.
Rufus Dawes, den Bruder des Generals Dawes, fallen.
Engliſches zum Reparakionsproblem.
EP. London, 7. Januar.
Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph”
komitees für die Regelung der Reparationsfrage kaum vor dem
5. Februar ſtattſinden kann. Der byitiſche Botſchafter in
Waſhing=
ton, Sir Esme Howavd, verhandelt zunzeit noch immer im
Namen der intereſſierten Mächte mit dem Süaatsdepartement
über die Methode der Ernennung der amerikaniſchen
Sachver=
ſtändigen. In dieſer Frage iſt Kellogg urſprünglich der
Auſfaſ=
ſung geweſen, daß die Ernennung durch die Alliierten und die
deutſche Regierung erfolgen ſoll, während andererſeits
Ein=
ſprüche erhoben worden ſind, daß dieſe Ernennung durch die
Reparationskommiſſion und Deutſchland geſchehen ſoll. Ferner
berichtet der Korreſpondent von neuen Bemühungen Italiens,
einen erhöhten Anteil an den deutſchen Reparationsleiſtungen
zu erhalten. Diesbezügliche Beſprechungen ſeien ſeinerzeit
be=
reits von dem italieniſchen Delegierten Pirelli geſührt worden.
Endlich verfucht der Korreſpondent, das Zugeſtändnis Englands
an die franzöſiſchen Wünſche zu erhlären, daß die Ernennung
der engliſchen Delegierten letzten Endes durch die
Reparations=
kommiſſion erfolgen ſoll. Poincaré habe am 1. Januar nochmalls
ſeinen Standpunkt gegenüber der engliſchen Regierung
darge=
legt, wonach er die Reparationskommiſſion als die einzige
Auto=
vität anerkenne, die dazu berechtigt ſei, die Sachverſtändigen für
das neue Komitee zu ernennen. Dieſem Standpunkt habe
Eng=
land nachgegeben, um einen wveiteren Austauſch von Noten über
rein juriſtiſche Spitzfindigkeiten im Intereſſe einer praktiſchen
Löſung der Frage zu vermeiden.
Was Parker Gilberk überſehen hal.
Der Verband der Bergbaut=Induſtriearbeiter Deutſchlands
(Deutſcher Bergbauarbeiterverband) veröffentlicht
bemerkens=
werte Ausführungen an die Wdreſſe des Reparationsagenten, in
denen es heißt: Parker Gilbert hat einen Bericht herausgegeben,
der auf den Grundton geſtimmt iſt, daß Deutſchland
verhältnis=
mäßig leicht die ihm im Dawesplan zugedachte
Reparations=
zahlung leiſten könne. Den Beweis hierfür will Gilbert erkennen
in der Tatſache, daß Deutſchland bis jetzt ſeine
Reparations=
leiſtungen prompt erfüllt hat, wobei die deutſche Wirtſchaft
ver=
ſpreche, daß auch in Zukunft die beobachtete Leiſtungsfähigkeit
gegeben ſei. Die deutſche Wirtſchaft beſteht aber nicht nur, wie
Parker Gilbert anzunehmen ſcheint, aus Steuereingängen,
Re=
parauionsabgaben von Reichsbahn und Induſtrie, Artienrenten
und geliehenem Auslandsgeld, ſondern auch aus arbeitenden
Menſchen. Dieſe letzteren aber ſind es, die in erſter Linie ein
Werturteil über deutſchen Wohlſtand und deutſche
Leiſtungs=
fähigkeit abgeben können. Und wie ſieht es hier aus? Kein
Menſch wird im Ernſte behaupten wollen, daß die Lage der
deut=
ſchen Arbeiterſchaft als zufredenſtellend bezeichnet werden bann.
Gerade Parker Gilbert müßte das am beſten wiſſen, da er doch
Gelegenheit hat, den Unterſchied in der Lebenshaltung des
deut=
ſchen und des amerikaniſchen Arbeiters aus eigener Anſchauung
zu ſtudieren. Warum iſt der Agent nicht einmal hinabgeſtiegen
zu den Maſſen der Arbeiter? Dort hätte er gemerkt, daß ihr
Lebensverhältnis im Vergleich zum menſchlich Notwendigen noch
jammervoll genannt werden muß, und daß die Wirklichkeit doch
etwas anders ausſieht, als ſie ſich am grünen Tiſch
herauskal=
knlieren läßt. Das menſchliche Wohlergehen iſt Sinn und Zweck
des Wirtſchaftens, und ihm iſt die Priorität aller Forderungen
an die Wirtſchaft zuzuerkennen. Die deutſche Arbeiterſchaft und
ihr ſozialwirtſchaftliches Wohlergehen iſt und bleibt der
wich=
tigſte Faktor für jede Wirtſchafts= und Reparationspolitik.
Reviſion der Sahungen des Haager Gerichtshofes.
Genf, 7. Januar.
Der amerikaniſche Senator Elihu Root hat ſeine Berufung
in das vom Völkerbundsrat eingeſetzte Juriſtenkomitee
ange=
nommen, das auf Grund eines Beſchluſſes der letzten
Völler=
bundsverſawmlung die Prüfung einer etwaigen Reviſion der
Satzungen des Ständigen Internationalen Gerichtshofes im
Haag vornehmen ſoll. Die Zuſage des amerikaniſchen Senators
iſt angeſichts der ſeit Jahren ſchwebenden Bemüchungen um den
Beitritt der Vereinigten Staaten zu dieſem Gerichtshof von
be=
ſonderem Intereſſe. Auch der Präſident und der Vizepräſident
des Ständigen Internatiovalen Gerichtshofes, Amzilotti (
Ita=
bien) und Huber (Schweiz), haben vor einigen Tagen die
Ein=
ladung des Rates zur Teilnahme an den Arbeiten des
Juriſten=
komitees angenommen. Dem Komitee gehören außerdem an:
Miniſterialdirektor Dr. Gauß (Deuuſchland), Fromageot (
Frank=
reich), Sir Cecil Hurſt (England), Ito (Japan), Politis (
Grie=
chenland), Rigeſtadt (Norwegen), Rundſtein (Polen), Scialoja
(Italien), Urutia (Kolumbſen) und van Eyſinga (Holland).
Nordoſteuropäiſche Bilanz.
Von Rolf Wingendorf, Danzig.
I.
Der gefährdete Friede. Politik nach Weſten oder nach Oſten?
Das Jahr 1928 war in der Politik und Wirtſchaft des
geſam=
ten Nordoſtens Europas ein Jahr der Unruhe und Unſicherheiten.
Seit dem Inkrafttreten des unglücklichen Diktats von Verſailles
hat wohl noch kein Jahr ſo kraß gezeigt, zu welchen unhaltbaren
Zuſtänden die politiſche Zerſchlagung des europäiſchen Nordoſtens
geführt hat. Immer mehr bricht ſich die Anſicht Bahn, daß für den
europäiſchen Weſten die kleinen und kleinſten neu geſchaffenen
Staaten an der Oſtſee nichts anderes bedeuten als Glieder einer
Kette, die ſich um den Hals des öſtlichen Nachbars, Sowjetruß=
Bei dieſer politiſchen Rechnung iſt den allzu klugen Politikern
jedoch ein ſchwerer Rechenfehler unterlaufen: Glieder einer Kette
haben nur dann einen Wert, wenn ſie ſich ineinander fügen, nicht
aber, wenn ſie hart aufeinander ſtoßen. Daher iſt die Nervoſität
des Weſtens zu verſtehen, mit der man die Frage des
polniſch=
litauiſchen Konfliktes in dieſem Jahre behandelt. Der ſchwelende
Brandherd Wilna ſchien faſt der Ausgangspunkt für einen
Welt=
brand werden zu wollen. Im Zeichen dieſer drohenden Gefahr
ſtand daher die oſteuropäiſche Politik des Jahres. Noch im Mai
ſchien die Gefahr nicht mehr abzuwenden und in den nächſten
bei=
den Monaten erwartete die Welt faſt täglich einen neuen
Gewalt=
ſtreich des polniſchen Diktators Pilſudski, der Litauen in den
Beſitz Polens bringen ſollte. Als dann die Tagung der Legionäre
am 12. Auguſt in Wilna ſtattfand, an der neben Pilſudſki der
Okkupator des Wilnagebietes, General Zeligowſki, teilnahm,
waren in Wilna über 100 Journaliſten der ganzen Welt
verſam=
melt und warteten voller Spannung auf die Senſation, die dieſe
Tagung bringen ſollte. Die Senſation kam auch, aber in einem
ganz anderen Sinne, als man ſie erwartet hatte: Die Rede des
Marſchalls Pilſudſki, des faſt zu einer mythiſchen Geſtalt
ge=
wordenen Heros der polniſchen Armee, war ohne Senſationen,
in Wilna auf umſtrittenem Boden, erzählte er Soldatenanekdoten,
kein Wort von Litauen, kein Wort von der polniſchen Sehnſucht
nach Kowno. Die Welt atmiete auf, denn das Geſpenſt des
Krie=
ges ſchien wieder einmal für einige Zeit gebannt.
Man verzichtete auf die Fortſetzung der Diplomatie „mit
anderen Mitteln” und blieb bei den Verhandlungen, von denen
man zwar in Litauen, wie in Polen wußte, daß ſie zur
Ergebnis=
loſigkeit verurteilt ſein müſſen, die aber beiden Seiten zunächſt
einmal eine gewiſſe Beruhigung verſchaffen.
Litauen kann bei einem militäriſchen Zuſammenſtoß mit
Polen nicht gewinnen, und Polen weiß zu genau, daß ſein
Geg=
ner nicht nur das kleine bald überrannte Litauen iſt, ſondern das
große, in ſeinen Kräften ſo wenig abzuſchätzende Sowjetrußland.
Wie man im Weſten ein Intereſſe daran hat, die Kette des
Staa=
tenbundes gegen Sowjetrußland vom Schwarzen Meer bis hinauf
zum nördlichen Eismeer zu ſchließen, ſo hat Rußland ein
Inter=
eſſe daran, dieſen Zuſammenſchluß mit allen Mitteln, auch mit
Hilfe der „ultima ratio”, des Krieges, zu verhindern; denn,
kommt dieſer Zuſammenſchluß zuſtande, ſo iſt die Abdroſſelung
der Sowjets nach Weſten hin Tatſache geworden.
Die polniſche Politik iſt bis zu einem gewiſſen Grade immer
ein Spiegelbild der Politik der Weſtmächte geweſen. Die
poli=
tiſche Abhängigkeit von Frankreich ſchien nach dem Staatsſtreich
Pilſudſkis zunächſt gelöſt; im Laufe der Entwicklung aber hat
auch Pilſudſki, der markanteſte Vertreter der Forderung einer
oſteuropäiſchen Politik, einer Politik, die weder gegen noch für den
Oſten gerichtet ſein ſollte, einer „Politik nach Oſten”, die
Rich=
tung geändert. In den letzten Monaten des Jahres hat die
pol=
niſche Außen= und Wirtſchaftspolitik ganz eindeutig den Kurs
nach Weſten eingeſchlagen. Man hört nichts mehr von der
Mög=
ligkeit eines Vertragsabſchluſſes mit Rußland, die litauiſche Frage
wird offenſichtlich verſchleppt, dagegen intereſſiert ſich die polniſche
Politik ganz unberechtigter Weiſe für die Frage der
Rheinland=
räumung, Herr Zaleſki reitet Attacken beim Völkerbund und
verhandelt unter der Aſſiſtenz — um nicht zu ſagen Führung —
des franzöſiſchen Generals Le Rond mit Rumänien und der
Tſchechoſlowakei. Die polniſche Wirtſchaftspolitik hat anſcheinend
bis auf die Lodzer Textilinduſtrie die Hoffnung auf Abſatzgebiete
im Oſten ganz aufgegeben. Dafür organiſierte man in Polen
einen Boykott ausländiſcher Waren. Dafür erklärte man immer
wieder ſeine Unintereſſiertheit an einem Handelsvertrag mit
Deutſchland um das große Intereſſe, das man tatſächlich daran
hat, zu verbergen. Denn wenn auch die letzten Monate dieſes
Jahres eine Beſſerung der polniſchen Handelsbilanz gebracht
haben, ſo muß man eines Tages doch an den Abbau der
Zoll=
mauer gegenüber Deutſchland herangehen. Die polniſche
Boden=
wirtſchaft braucht Deutſchland als Abnehmer und die polniſche
Induſtrie braucht Deutſchland als Lieferanten hochwertiger
Ver=
arbeitungsmaſchinen.
Während man in Polen alſo ſich vom Oſten abwendet, haben
die baltiſchen Staaten den Weg nach dem Oſten gefunden. Es
kann gar kein Zweifel darüber beſtehen, daß in den Beziehungen
Litauens, Lettlands und Eſtlands zu Sowjetrußland im Laufe
des vergangenen Jahres eine bemerkenswerte Aenderung
einge=
treten iſt. Beſonders auffallend trat das in die Erſcheinung nach
dem Abſchluß des lettländiſch=ſowjetruſſiſchen Handelsvertrages,
der ſich für die lettländiſche Wirtſchaft und die lettländiſchen
Häfen ſo günſtig auswirkte, daß ſelbſt die Erwartungen einzelner
Opkimiſten übertroffen wurden. Dabei iſt dieſer Handelsvertrag
das Objekt eines ſchweren innerpolitiſchen Kampfes in Lettland
geweſen.
Aehnlich liegen die Verhältniſſe auch in den übrigen baltiſchen
Staaten, wenn auch dort die Anknüpfung wirtſchaftlicher
Be=
ziehungen vielleicht noch nicht ſo weit gediehen iſt. Litauen hat
endlich auch den Weg der wirtſchaftlichen Verſtändigung mit
Deutſchland gefunden. Die Auswirkungen des Ende des Jahres
abgeſchloſſenen Handelsvertrages wird man jedoch erſt in dem
neuen Wirtſchaſtsjahr beurteilen können.
Mit der Abkehr von der Oſtpolitik hat Polen den Kontakt mit
den baltiſchen Staaten mehr und mehr verloren. Dort hat man
auch allmählich das Streben der polniſchen Außenpolitik nach
einem führenden Einfluß auf dem Wege über einen baltiſchen
Staatenbund erkannt. Dieſer Verſuch kann ſchon heute als
miß=
lungen angeſehen werden. Die baltiſchen
Außenminiſterbeſprechun=
gen haben in letzter Zeit immer ohne Beteiligung Polens
ſtatt=
gefunden. In Lettland kann man bei einzelnen politiſchen
Krei=
ſen ſogar ſtarke Sympathien für Litauen feſtſtellen. Darauf iſt es
auch zurückzuführen, daß die polniſch=lettiſchen
Wirtſchaftsver=
handlungen noch immer zu keinem Ende gekommen ſind.
Polen hat trotzdem ſein Streben nach einer Vormachtſtellung
an der Oſtſee nicht aufgegeben. Der Weg aber, auf dem es ſein
Ziel zu erreichen ſucht, iſt ein anderer geworden und liegt in der
Richtung der „Politik nach Weſten”, wobei beſonders Danzig
und Gdingen eine Rolle ſpielen. Dieſes Problem wird in einem
weiteren Artikel zu behandeln ſein.
Franzöſiſche Propaganda im Saargebiek.
Was ſagt der Völkerbund dazu?
Saarbrücken, 7. Januar
Die neue ſeparatiſtiſche Organiſation, der ſog.
Ver=
band der Bergleute des Saargebiets, der im Volksmund der
„neue Saarbund” oder „Verein der 1935er” genannt wird,
ent=
faltet im Warndt=Gebiet eine rührige Tätigkeit. Agenten ziehen
durch das Land, die den Bergleuten höhere Löhne verſprechen,
für ſpäter eine beſſere Stellung im Ausſicht ſtellen, wenn ſie dem
Saarbund beitreten. Tatſächlich werden denn auch die neuen
Saarbündler an die beſten Arbeitsſtellen geſchickt oder einer
eigens zu dieſem Zwecke gegründeten Abteilung zugewieſen, die
unter beſonders günſtigen Bedingungen arbeitet. Sodann wird
behauptet, es läge bereits zwiſchen Deutſchland und Frankreich
ein Abkommen vor, daß das Warndt=Gebiet und die Grube
Velſen zu Frankreich komme. Mit derartigen aus der Luft
ge=
griffenen Behauptungen" ſucht man die Bergleute zu ködern.
Auf der anderen Seite werden die Arbeiter, die aus ihrer
Ab=
neigung gegen dieſen Saarbund kein Hehl machen, in ſchlecht
bezahlte Arbeitsorte gelegt oder es wird ihnen mit Kündigung
gedroht. So hat man dieſer Tage den Gauvorſitzenden des
Saar=
ſängerbundes des Warndt=Gebietes ohne jeden Grund entlaſſen.
Vor allem ſind es die franzöſiſchen Gruben=Ingenieure, die in
jeder Hinſicht dieſe Machenſchaften unterſtützen. Auch ſtehen dem
neuen Verband reichliche Mittel zur Verfügung, die keinesfalls
aus Mitgliedsbeiträgen ſtammen. Die Verantwortung für
die=
ſes Vorgehen trifft damit ausſchließlich den franzöſiſchen Staat
als Saargrubenbeſitzer. Die Regierungskommiſſion ſieht dieſem
Treiben tatenlos zu. Nach ihrer Auffaſſung alſo ſcheinen
der=
artige Dinge ſehr wohl mit dem Charakter des Saargebiets als
Abſtimmungsland vereinbar zu ſein.
Beamkenkagung in Königsberg.
Königsberg, 7. Januar.
Der Reichsbund höherer Beamter veranſtaltet gegenwärtig
hier ſeine diesjährige Reichstagung.
Am Sonntag vormittag fand eine Feſtſitzung in der
Stadt=
halle ſtatt. Der Bundesvorſitzende, Miniſter a. D. Scholz,
rich=
tete in ſeiner Begrüßungsanſprache ſehr ſcharfe Angriffe gegen
Reichskanzler und Reichsregierung, weil dieſe nicht der Einladung
Folge geleiſtet hätten und auch kein Vertreter zur Stelle war.
Oberpräſident Siehr führte aus, es ſei ein Symbol, daß er im
Namen ſämtlicher Reichs=, Staats= und Kommunalbehörden der
Provinz ſpreche, ein Symbol dafür, daß man in Oſtpreußen gelernt
habe, nicht viel Gewicht auf viele Reden zu legen, ſondern mehr
auf praktiſche Arbeit.
Aus den weiteren Verhandlungen des heutigen Tages iſt
be=
ſonders hervorzuheben, daß nach dem Geſchäftsbericht des
Haupt=
geſchäftsführers die wirtſchaftlichen Einrichtungen des Bundes ſich
durchaus bewährt haben; insbeſondere hat ſich der
Geſchäftsver=
kehr der Reichsbundbank, die über das ganze Reich ein Netz von
Zahlſtellen einrichtete, ſtark erweitert. Für das neue
Beamten=
recht wünſcht die höhere Beamtenſchaft, daß es als ein
einheit=
liches Werk erſcheine. Zur Vor= und Fortbildung der höheren Be
amten wurde eine Entſchließung angenommen, die ein
kenntnis=
reiches, pflichttreues und der Geſamtheit dienendes
Berufsbeam=
tentum für unbedingt erforderlich erklärt. Zur Beſoldung wurde
eine Entſchließung angenommen, die eine Reihe von Härten
auf=
zählt und begründet. Die höhere Beamtenſchaft habe noch nicht
80 Prozent ihrer Friedensbeſoldung erreicht. Die einheitliche
Be=
ſoldungsregelung ſei von einem Teil der Länder durchbrochen
worden. Die höheren Reichsbeamten hätten gegenüber den
Län=
dern eine ſtarke Benachteiligung hinſichtlich ihrer
Beförderungs=
ſtellen erfahren. Mit beſonderem Nachdruck wird auf die
Schädi=
gung hingewieſen, die die höheren Beamten des beſetzten Gebietes
durch den faſt reſtloſen Abbau der Grundzuſchläge erlitten hätten.
Weitere Wünſche betreffen die Gleichſtellung der Anwärter mit
den Feſtangeſtellten und Beſſerungen des Wohnungsgeldes,
namentlich der Beamten in Neuwohnungen.
Vom Tage.
Nachdem die Hamburger Werften bereits geſtern vormittag zur
Wiederingangbringung der Betriebe mehrere hundert Werftarbeiter
eingeſtellt haben, wird die Wiederaufnahme der Arbeit
auf den Hamburger Seeſchiffwerften allgemein am
Dienstag erfolgen.
Der deutſche Geſandte in Oslo, Dr. Wallroth, iſt
ge=
ſtorben
Der polniſche Geſandte in Moskau, Patek, iſt ir
Warſchau eingetroffen. Sein Beſuch ſteht im
Zuſammen=
hang mit dem ſowjetruſſiſchen Vorſchlag eines Zuſatzprotokolls zum
Kellogg=Pakt.
Polen wird vorausſichtlich das ruſſiſche Paktangebot
unter gewiſſen Vorbehalten annehmen.
Der künftige amerikaniſche Präſident Hoover iſt Sonntag
nachmittag wieder in Waſhington eingetroffen.
In Aſuncion wurden zwei Deutſche unter der
Anſchuldigung verhaftet, bolivianiſche Spione zu
ſein. Sie ſollen in der Umgebung eines paraguayiſchen Forts ſich
verdächtig benommen haben.
Nach Meldungen aus Nanking trifft am 10. Januar dort der
amerikaniſche Finanzberater Prof. Kamerer ein, der vor
drei Jahren die polniſchen Finanzen ſaniert hat. Prof. Kamerer ſoll
zum ſtellvertretenden Vorſitzenden der chineſiſchen Staatsbank ernannt
werden. Kamerer wird von 42 amerikaniſchen Sachverſtändigen
be=
gleitet, die die wirtſchaftlichen und finanziellen Verhältniſſe der
chine=
ſiſchen Republik ordnen ſollen. Kamerer beabſichtigt, drei Jahre in
China zu bleiben.
Die Affäre der „Gazelke du Franc” — Neue Enk=
EP. Paris, 7. Januar.
Das letzte Verhör der Frau Hanau hat wenig Neues ergeben.
Sie ſtellte zunächſt einige Ausſagen des verhafteten Agenten
Amard und der drei Redakteure und Direktoren des „Journals”
richtig. Ferner gab ſie der Anſicht Ausdruck, daß die Aktiven der
„Gazette du Franc” ausreichend ſeien, um die Paſſiven zu decken.
Falls ſich dieſe Anſicht nicht beſtätigen ſollte, werde ſie mit ihrem
perſönlichen Vermögen und mit ihren Beteiligungen an anderen
Finanzunternehmungen, für die eine Zwangsverſteigerung nicht in
Frage komme, für den Ausfall haften. — Nach dem berühmten
Geheimbuch befragt, das die Konten beſtochener Perſönlichkeiten
enthalten ſoll, zuckte Frau Hanau die Achſeln und ſuchte
Aus=
flüchte. Es komme ihr merkwürdig vor, daß die Entwicklung der
Unterſuchung von Preſſe=Informationen abhänge. Zur Sache ſelbſt
könne ſie nichts mitteilen. Zum Schluß erklärte Frau Hanau, ſie
wiſſe noch Vieles, was ſie ſelbſt ihrem Verteidiger noch nicht
mit=
geteilt habe. Sie behalte ſich vor, nötigenfalls weitere
Enthüllun=
gen zu machen.
Die Blätter melden, daß die Buchhaltungsſachverſtändigen
dem Unterſuchungsrichte: nach dem geſtrigen Verhör des
Chef=
redakteurs der „Liberté”, Aymard, mitgeteilt haben, es exiſtieren
in der Buchhaltung der „Gazette” ein Dutzend Konten, die nur
mit Nummern ſtatt mit Namen bezeichnet ſeien. Man ſei daran,
die Inhaber dieſer Konten, auf denen jedoch nur unbedeutende
Be=
träge verbucht ſeien. feſtzuſtellen.
Die „Liberté” ſetzt ihre Enthüllungen in der Affäre der „
Ga=
zette du Franc” fort. Sie behauptet, daß Frau Hanau mehreren
Perſonen, die in der Buchhaltung nicht mit Namen, ſondern mit
einer Ziffer bezeichnet waren, Schecks ausgehändigt habe, und daß
es ein Leichtes ſein werde, dieſe Schecks aufzufinden und ſo die
von Frau Hanau beſtochenen Perſönlichkeiten ausfindig zu machen.
Das Blatt läßt durchblicken, daß es dieſe Perſönlichkeiten
durch=
wegs kenne, erklärt aber, es ſei nicht ſeine Aufgabe, dieſe zu
be=
nennen, da ein Journaliſt niemals den Polizeiſpitzel ſpielen könne.
Nach den Zeugenvernehmungen der letzten Tage wurde heute
die erſte politiſche Perſönlichkeit angehört, nämlich der frühere
Unterſtaatsſekretär und Senator Rio. Dieſer war früher
Präſi=
dent des Verwaltungsrates der „Interpreſſe” reichte aber ſeine
Demiſſion ein, als er einſah, daß dieſes Unternehmen eine Finanz
agentur war und nicht, wie man ihn glauben machen wollte, eine
Agentur für wirtſchaftliche Dokumentierung. Rio, der ſeine
Aus=
ſagen belegen konnte, wurde unbehelligt gelaſſen.
Heute nachmittag ſind der Winkelagent Amard ſowie der
frü=
here Unterſtaatsſekretär und Redakteur des „Journal”. Gaſton
Vidal, neuerdings angehört worden.
Der Direktor der „Liberté” hat an den Unterſuchungsrichter in
der Affäre der „Gazette du Franc” einen Brief gerichtet, worin
er dieſem den Rat gibt, die Angeſtellten der Zeitung „Gazette‟
und beſonders die Buchhalter zu verhören, wenn er über das
ge=
heime Notizbuch der Frau Hanau Aufklärung erhalten wolle.
Da=
mit deutet er offenbar an, daß er ſeine Informationen ebenfalls
auf dieſem Wege erhalten hat.
Wird ſich Poincaré halten und wie lange nocht
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 7. Januau
Man ſpricht hier immerfort von einer latenten Kriſe. E
nach den vielen Erklärungen über die Feſtigkeit und Unſü
barkeit der Regierung nicht ganz leicht, zu verſtehen, was
damit meint. Denn Poincarés Reformprogramm, obzwar
noch nicht genau weiß, worum es ſich handeln wird, iſt bereitt
der Kanimer ſehr volkstümlich. Es gibt vierzig radilale Den
tierte, die bereit ſind, die Regierung zu unterſtützen, ſo
verlo=
jetzt wenigſtens. Es iſt belannt, daß Poincaré ſehr gerne
Annäherung an die Radikalen herbeiführen möchte, und es
viele, die den Sinn einer Kriſe in der Reſtaurierung des gessu
wärtigen Kabinetts mit der Hilfe der Radikalen erblicken.
die Radikalen auch tatſächlich dasſelbe wollen, das iſt eine am
Frage. Sicher iſt es aber, daß ſelbſt die am meiſten begeiſte
Anhänger Poincarés die augenblickliche Zuſamanenſetzung
Kabinetts für abſurd halten. Angeblich auch Poincaré ſ.
In Regierungskreiſen zeigt man ſich in Erwartung
großen Auseinanderſetzung in der Kammer recht optimißt
Man behauptet, daß, ſelbſt wenn die Regierung geſtürzt wüü)
Poincaré wieder zurückkehren würde. In vertraulichen
ſprächen führt man jetzt außer dem Reparationsproblem
noch ein anderes Argument ſür die Prolongierung der Ay
caré=Aera auf. Die Ratifizierung der Abkommen über die frid
alliierten Schulden ſoll in dieſem Jahre aktuell werden und 1
behauptet, daß es nur einen einzigen Mann in Frankreich A u
der die Ratifizierung in der Kammer durchſetzen könnt,
war Poincaré. Nach dem Bericht Parker Gilberts — ſehr u.
Leute greifen ſich jetzt in Paris an den Kopf und merken,
dieſer Bericht für Frankreich nicht ſo reſtlos günſtig iſt —, ii
nämlich noch unwahrſcheinbicher als je, daß Amerika für die
duzierung der interallüerten Schulden zu haben ſein wird.
genügt, einige Waſhingtoner Preſſeſtimmen zu leſen, um ſich
von zu überzeugen. Andererſeits wieder iſt es ſehr ſchwer,
Problem der interalliierten Schulden noch lange in der Schu,
zu laſſen.
Neuerdings verlautet, daß in der Kammer bei den Angr
der Oppoſition auch die Fragen der Außenpolitik eine gr
Nolle ſpielen werden. So unwahrſcheinlich es auch klingt, ſo
dient es doch erwähnt zu werden, daß angeblich in den R
rungskreiſen die etwaigen Angriffe der Oppoſüition au
Außenpolitik der Regierung ſür die gefährlichſten gehalten
den. In den meiſtgenannten innenpolitiſchen Streitfragen ſr
nämlich ſchon geheime Abmachungen zwiſchen den Parteiem
ſtehen.
Gründe für das vorläufige Berbleiben Poincan
EP. Paris, 7. Janua-
Im „Echo de Paris” enzwickelt Maroel Hutin,, der a.
Poincaré ſelbſt informiert zu werden pſlegt, die Gründe für
vorläufige Verbleiben des Miniſterpräſidenten im Amte. S
Ausführungen zeigen deutlich, in welcher Linie die Argum
liegen, mit denen Poincaré in der bevorſtehenden politf
Kammerdebatte auf das Parlament einzuwwirken verſuchen mi
Deutſchland ſchicke ſich an, vor dem Anfang Februar in P
zuſammentretenden Reparationsregelungsausſchuß mit Belu
und Züffern die Forderung zu vertreten, daß es nicht bez
könne, und daß der Dawesplan für ſeine Wiruſchaft unt
ſei. Frankreich und Belgien würden demgegenüber den Ein
punkt vertreten, daß die normale Annuität von 2½ Milliar7,
Mark nicht herabgeſetzt werden dürfe, da ſie ja nicht einmal au
reiche, um die Forderungen der Vereinigten Staaten an Eurn
zu befriedigen und Frankreich und Belgien darüber hinaus
Kriegsſchäden zu erſetzen. Von den Vereinigten Staaten ſe.
Schuldennachlaß nicht mehr zu erhoffen. Man müſſe ſich die
bemühen, von ihm wenigſtens Erleichterungen für die Komr
zialiſierung der deutſchen Schuld unter Gewährung eines Eu
lichſt niedrigen Zinsſatzes und für die vorzeitige Bezahlung!
europäiſchen Schuld an das amerikaniſche Schatzamt unter
währung eines möglichſt hohen Zinsſatzes zu erlangen.
Sachverſtändigenausſchuß werde alſo das Problem nicht priſi
löſen können. Damit Deutſchland nicht zuviel fordere, müſſe
mit der Feſtigkeit und dem Preſtige der Männer rechnen, di.
gefährliche Ehre der Regierungsgewalt in Frankreich hä=
Nach dem Eingeſtändwis der ganzen Welt ſei aber Poincar=
Augenblick allein in der Lage, die vollſtändige und emdgüt:
Finanzliquidierung des Kvieges zu einem guten Ergebnis
führen. Darum ſei er an die Regierungsgewalt geſchwiedet,
ein Parlament, das dieſes für Frankreich folgerichtige Werk
fährde, würde in nächſter Zukunft eine derartige Mißbillig
finden, daß ſogar die Staatsform darunter erliegen könnte.
Peter Viſcher.
Zum 400. Todestage des Nürnberger Erzbildners
Von Dr. Helmut Dingeldey.
Im April vorigen Jahres und noch den ganzen Sommer
hindurch ſtand Nürnberg im Zeichen ſeines größten Sohnes
Albrecht Dürer, deſſen Gedächtnis man anläßlich der 400.
Wieder=
kehr ſeines Todestages mit lautem Gepränge feierte. Ein ganz
analoger Anlaß, wenn auch vielleicht von vielen minder zwingend
empfunden, ſollte auch in dieſem Jahre Blick und Gedanken des
Freundes altdeutſcher Kunſt wieder nach Nürnberg lenken, denn
dort ſtarb am 7. Januar 1529 der große Erzbildner Peter Viſcher.
Und wie im vergangenen Jahre bei Dürer, erhebt ſich auch jetzt
wieder die Frage: Was wiſſen wir, was weiß das deutſche Volk
von dieſem Künſtler?
Der Nürnberger Rechenmeiſter Johann Neudörfer ſchrieb
1517 in ſeinem „Verzeichnis der Künſtler Nürnbergs” über
Viſcher: „Dieſer war auch gegen jeder männiglich freundlichen
Geſprächs und in natürlichen Künſten fein erfahren, im Gießen
auch dermaßen berühmt, daß wenn ein Fürſt herkam oder ein
großer Potentat, er ſelten unterließ, daß er ihn nicht in ſeiner
Gießhütten beſuchte. Wie er aber geſehen und wie er täglich in
ſeiner Gießhütten umgangen und gearbeitet, das findet man
unten am Ende des St. Sebalds=Grab eigentlich konterfeit.‟ Dies
Konterfei des Meiſters nun, eine kleine Statuette an der öſtlichen
Schmalſeite des großen Erzgrabmals in der Sebaldus=Kirche zu
Nürnberg, iſt wohl heute noch das volkstümlichſte Werk Peter
Viſchers. Wenn auch denen, die vielleicht nicht einmal wiſſen,
daß dieſes Figürchen eines bärtigen Mannes in Kappe und
Schurzfell, ſein Werkzeug in Händen haltend, in Wahrheit ein
Selbſtbildnis Peter Viſchers iſt, ihnen iſt es doch aus vielen Ab=
und Nachbildungen vertraut und bekannt als das Bild des
alt=
deutſchen Handwerkers ſchlechthin. Im Grunde war ja Viſcher,
obwohl Künſtler von Ruf, nur Handwerksmeiſter. Die
Meſſing=
gießer, damals Rotſchmiede genannt, bildeten ſeit dem 15.
Jahr=
hundert in Nürnberg ein „geſchworenes Handwerk” und ihre
Ar=
beit war geradezu eine Nürnberger Spezialität, deren Wert man
ſich u. a. dadurch zu erhalten trachtete, daß man den Rotſchmieden
verbot, ihr Handwerk außerhalb auszuüben, oder auch nur den
zum Formen beſonders geeigneten Nürnberger Lehmſand zu
exportieren. Bis zum Auftreten Peter Viſchers jedoch erſchöpfte
ſich der Aufgabenkreis dieſes Handwerks nur in der Herſtellung
von metallenem Hausgerät, erft Peters bildhaueriſchem Genie
gelang es, die engen Zunftgrenzen zu erweitern und über das
Handwerkliche hinaus zum Kunſtwerk vorzuſtoßen.
Der Name Viſcher, deſſen Schreibung mit V ſtatt F auf
nord=
deutſche Herkunft ſchließen läßt, taucht in Nürnberg zum erſten
Male auf mit Peters Vater, Hermann Viſcher, der 1453 in
Nürnberg das Bürgerrecht erwirbt und ſpäter in den Ratsakten
einfach als „Hermann Rotſchmied mit dem Bart” geführt wird.
hat er, zuletzt in gemeinſchaftlicher Arbeit mit ſeinen Söhnen F
dem Jüngeren und Hermann, faſt ſein ganzes Leben lang O
beitet, wiewohl der cigentliche Guß erſt 1508 begann und erſt
ganz vollendet werden konnte.
Den erſten Entwurf zum Sebaldus=Grab, eine detaill
Selbſtbildnis des Erzgießers Peter Viſcher d. A.
Von ſeiner Tätigkeit als Gießer iſt aber nur ein Taufbecken für
Wittenberg bekannt. Nach ſeinem Tode (1488) erbt ſein älteſter
Sohn Peter Viſcher die Gießhütte und wird 1489 ſelbſt in die
Meiſterliſte eingetragen. Doch ſchon vor der Erlangung der
Meiſterwürde erhält er von Nürnbergern im Jahre 1488 einen
Auftrag, deſſen Größe erkennen läßt, wie hoch ſchon damals Peter
Viſchers Kunſt von ſeinen Mitbürgern geſchätzt wurde. Man
ſtellte ihm die Aufgabe, für den aus dem Ende des 14.
Jahr=
hunderts ſtammenden Prunkſarg mit den Gebeinen des
Nürn=
berger Lokalheiligen St. Sebald ein großes Grabmal aus Erz
zu ſchaffen. Und dieſes gewaltige Werk, deſſen Schönheit heute
noch jeden Beſucher der Sebaldus=Kirche in Bann ſchlägt, bildete
gewiſſermaßen die Lebensaufgabe Peter Viſchers, denn an ihm
Zeichnung von Peter Viſchers Hand aus dem Jahre 1488, b
die Bibliothek der Kunſtakademie in Wien. Es iſt der genaue 2
zu einem 14 Meter hohen Kunſtwerk, beſtehend aus einem Sl
der mit Reliefs aus dem Leben des Heiligen geſchmückt iſt, ½
über erhebt ſich eine offene Arkadenhalle, die den auf dem Um ½
geſchoß ſichtbar ruhenden Sarkophag umſchließen ſollte und di
Pfeiler mit Standbildern der Apoſtel geſchmückt ſind. Das G
iſt in ſpätgotiſchem Sinne hallenartig überwölbt und mit drei
men und vielen Fialen und allerlei Zierrat prächtig ausgeſten
Dieſer Plan, deſſen Verwirklichung den Nürnbergern zun
wohl zu koſtſpielig war, hat ſpäter zweifellos auf das berükn
Sakramentshaus des Adam Kraft in der Nürnberger Lorn
Kirche gewirkt, denn Kraft war mit Peter Viſcher befreundet.
Ausführung des erſten Plans unterblieb aus Geldmangel,
Peter Viſcher fand während der Zeit andere lohnende Aufgal
von denen eine Reihe von Grabmälern, teils in einfacher Ritz!
reils mit weiterem plaſtiſchen Schmuck verſehen, zu nennen
Werke dieſer Art ſtehen in Magdeburg, Römhilt, Altenbll
Poſen, Bamberg und in vielen anderen Kirchen Mittel= und
deutſchlands. Im Jahre 1507 wurde dann die Ausführung 9
Sebaldus=Grabes beſchloſſen und im folgenden Jahre in Ang
genommen. 1507 und 1512 entſtehen die Apoſtelfiguren und
oben genannte Selbſtbildnis des Meiſters. Mitten in der Ar
erhält Peter Viſcher vom Kaiſer Maximilian den Auftrag.
deſſen Prunkgrabmal in Innsbruck eine Anzahl lebensgroßer F
ren zu ſchaffen, die als eine ſtattliche Hofgeſellſchaft — gemi
waren ſie als Ahnen und Vorgänger des Kaiſers — das Grab
ſtehen ſollten. Von den insgeſamt 40 großen Statuen, die deſ
geplant waren und ausgeführt wurden, ſind jedoch nur zwei Win=
Peter Viſcher gearbeitet, d. h. gegoſſen worden, die Statuen
Theoderich und des Königs Arthus. Geldſchwierigkeiten
Kaiſers und allerlei andere Unzuträglichkeiten ſcheinen eine p.
tere Arbeit Viſchers an dem Grabmal verhindert zu haben.
beiden Heldenfiguren aber ſind neben dem Sebaldus=Grab
ſchönſten und kunſtgeſchichtlich bedeutſamſten Werke Peter Viſch
zeigen ſie ihn doch als den begnadeten deutſchen Plaſtiker, der
der Grenze zwiſchen Spätgotik und Renaiſſance ſtehend be
Stilarten zu vereinigen beſtrebt war, wobei freilich der etme
tänzelnde Stand des Theoderich Viſchers ſtarkes Erfülltſein
dem Geiſte der älteren Epoche deutlich verrät. Er gehörte ja
der Generation der um 1460 Geborenen — ſein Geburtsjahr
nicht bekannt — und wurzelte alſo noch ganz in der Traditt
tummer 8
Dienstag, den 8. Januar 1929
Die neue Aera in Südſlawien.
ſchi chr
Leidear
Bertau
MA
Der Staaksſtreich in Südſlawien.
204zfnahme des Borgehens des Königs Alexander
in Kroalien.
Wien, 7. Januar.
Sie aus Agram eintreffenden Meldungen beſtätigen, daß
m Sorgehen des Königs Alexander von der kroatiſchen
Bevöl=
ſing begrüßt wird. In führenden Kreiſen der bäuerlich=
demo=
ſchen Union weiſt man darauf hin, daß der König
vollkom=
mn Sinne der Vorſchläge gehandelt habe, die ſchon vor dem
Ensat in der Sluptſchina von Raditſch und ſeinen Freunden
aalt worden ſeien. Der Verein jugoſlawiſcher Induſtrieller
Haufleute hat dem König ein Begrüßungstelegramm ge=
9t in dem er zu ſeinem Vorgehen beglückwünſcht und der
5uning Ausdruck gegeben wird, daß es nunmehr zum wirt=
Atiichen Fortſchritt und zur Konſolidierung der Verhältniſſe
maunzen Lande kommen werde.
Aie Bedeukung des Belgrader Staaksſtreiches.
DDer Staatsſtreich König Alexanders war die letzte und
ol auch einzige Möglichkeit, um den Zerfall des vor zehn
ſiren gegründeten Reiches der Serben, Kroaten und Slowenen
t inmal zu verhindern. Ob er den Beſtand des
jugoſlawi=
ſctn Reiches auf eine längere Dauer garantieren kann, muß erſt
m ukunft entſcheiden.
Doaß die Errichtung der königlichen Diktatur, die Aufhebung
Berfaſſung, die Auflöſung des Parlaments und der
Par=
n, kurz die Uebernahme der ganzen Gewalt durch die Perſon
bih unter den Kugeln ihrer groß=ſerbiſchen Mörder fielen,
ſie das Parlament ſelbſt ſich bereits der Möglichkeit, die
Sa skriſe zu löſen, begeben. Es folgte der Auszug der Oppo=
und die Ausrufung der kroatiſchen Landesverſammlung
HApram. Noch einmal verſuchte der König trotzdem im
Nah=
m wer Verfaſſung eine Beilegung der unüberbrückbar
erſchei=
ſio n Schwierigkeiten und Gegenſätze. Koroſchetz wurde
Mi=
ſerwräſident. Er arbeitete einen Entwurf zur Reform der
wwiſchen Verfaſſung auf einer dreiſeitigen / rundlage aus
Re weißt, Südſlawien ſollte in drei mehr oder n—iger autononi
beerte Länder, Altſerbien und Mazedonien, Kroatien, mit
Dal=
ſtinn und Slowenien zerfallen. Die großſerbiſche
Parlaments=
ſicheit lehnte den Entwurf ab und führte den Sturz des
Mi=
ßieutpräſidenten Koroſchetz herbei. Auch der letzte
verfaſſungs=
ntäche Verſuch war geſcheitert.
„Shn nochmals zu wiederholen, war bei der Eigenart der
umentariſchen Verhältniſſe in Südſlawien ohne Frage zwveck=
N Der Widerſtand des ſtarken und klturell hochſtehenden
furſchen Volkes gegen die bisherige Verfaſſung und deren
ſil habung und gegen einen Ausgleich mit den ſerbiſchen
Par=
hen hat ſich alſo als unüberwindlich erwieſen. Die Kroaten
ſthin eine volle Autonomie an, und ihre Führer, Dr. Matſchek
w Wribitſchewitſch, haben dieſen Standpunkt gegenüber allen
buchen, zu einer proviſoriſchen Löſung zu gelangen, mit aller
Riequenz vertreten.
Schließlich blieb dem König nur noch ein Eingriff in die
Afnſſung übrig. Neben der Obſtruktion der Kroaten beſtand
urich über die Möglichkeiten zur Beilegung der Kriſe zwiſchen
erbiſchen Parteien ſelbſt eine ſo tiefgehende
Meinungsver=
ſte) enheit, daß zwiſchen Radikalen und Demokraten
ebenſo=
r eine Einigung erzielt werden konnte wie mit der
Kroati=
ſin Bauernpartei. Inſofern erhält das Vorgehen König
xunders eine gewiſſe ſtaatspolitiſche Rechtfertigung.
Der König hat den bisherigen Chef des Kgl. Kabinettes
vmnowitſch, durch den ſüdſlawiſchen Geſandten in Wien,
Zev=
ſich. erſetzt, da Joranowitſch von kroatiſcher Seite vorgeworfen
hrden war, er habe von dem Attentat auf Raditſch gewußt.
mi
ie Männer der neuen jugoflartſchen Regierung.
In der Zuſammenſetzung der neuen Regierung fällt vor
m. auf, daß ihr fünf bis acht altive Parlamentarier angehören.
find dies der bisherige Miniſterpräſident und Führer der
Sweniſchen klerikalen Volksxartei, Dr. Koroſchetz, der
Mini=
des Aeußern, Dr. Marinkowitſch, die Mitglieder des radikalen
Burums Uſunowitſch, Maximowitſch und Dr. Srſtkyc. Auch die
neuen Mitglieder Dr. Alaukowitſch, Dr. Krulj und Dr.
Drinko=
witſch, können inſofern als Parlamentarier bzw. Politiker
bezeich=
net werden, als ſie ſowohl den Nationalregierungen in Bosnien
bzw. Kroatien nach dem Umſturz angehörten. Neun Mitglieder
des neuen Kabinetts ſind Serben, vier Kroaten und einer
Slowene. Die bosniſchen Moslims ſind in dem Kabinett nicht
vertreten, vielmehr gehören ihm als Vertreter Bosniens ein
Kroate und zwei Serben an. Kroatien iſt durch die Miniſter Dr.
Franges und Dr. Sverljupa, Dalmatien durch Dr. Drinkowitſch
vertreten. Dagegen befindet ſich im Kabinett kein Vertreter der
Bäuerlich=demokratiſchen Koalition, wie es auch auffällt, daß fünd
radikalen Mitgliedern nur ein Demokrat (Maximowitſch)
gegen=
überſteht. Die beiden führenden Männer im Kabinett,
Miniſter=
präſident und Miniſter des Innern, Zivkowitſch, und
Kriegs=
miniſter General Hadjitſch, galten bisher inſofern als Gegner, als
ſie in der Frage der geheimen Offiziersorganiſationen
aus=
einandergingen. Daß trotzdem die beiden Generale ſich in der
Regie=
rung zuſammengefunden haben, kann als Beweis dafür
ange=
ſehen werden, daß das Offizierskorps geſchloſſen hinter dem
König und der neuen Regierung ſteht.
Die Aufnahme des Staaksſtreiches in Paris.
Paris, 7. Januar.
Die Vorgänge in Südſſlawien finden in der heutigen
Mor=
genpreſſe eine ernſte Beurteilung. Die Blätter ſprechen allgemein
von einem Slaats= oder Gewaltſtveich und von der Errichtung
einer Diktatur in Belgrad. Die Rechlspreſſe, und dazu gehören
in derartigen Fällen auch die fünf großen Inſorwationsblätter,
billigen rückhaltlos das Vongehen König Alexanders. Pertinax
gibt im „Echo de Paris” der Anſicht Ausoruck, daß der
lang=
jährige Erfolg der Diktaturen in Italien, Spanien, Porzugal
und der Türkei den König zu ſeinem Schritt vevanlaßt habe.
Ganz allgemein könnten die Balkanvölker nur durch Männer mit
ſtarker Fauſt, die ſich aller Waffen eines mehr oder weniger
aus=
geſprochenen Despotismus bedienten, wirkſam geleitet werden.
Die Linksblätter dagegen werfen ſich zu Verteidigern des von
König Alexander in ſeinem Erlaß ſcharf kritiſierten
parlamen=
tariſchen Syſtems auf. Der ſozialiſtiſche „Populaire” wirft die
Frage auf, ob der Quai d’Orſay, ohne deſſen Willen bei den
ſüdlawiſchen Verbündeten nichts vorgehe, an dieſem neuen
Fortſchritt des Fascismus mitſchwleig ſei und was die
fran=
zöſiſche Regierung zu tun gedenke, um der ſüdſſlawiſchen
Regie=
rung Achtung vor der Freiheit der Völker und vor dem Rechte
Europas auf den Frieden zu inſpirieren. Beide Blätter machen
auf die möglichen außenpolitiſchen Folgen der Ereigwiſſe
auf=
merkſam, da Südſlawien gemeinſame Grenzen mit Bulgarien,
Ungarn, Italien und Albanien habe und insbeſondere der
letz=
tere Umſtand zu einer Intervention Italiens Veranlaſſung
ge=
ben könnte.
Engliſche Simmen zum Belgtader Staalsſtreich.
EP. London, 7. Januar.
Die Süuatsumwälzung in Jugoſlawien ſteht noch immer im
Mittelpunkt des Intereſſes. Wie wir aus gut unterrichteter
Quelle erfahren, vertritt die englliſche Regierung die Anſicht, daß
das neue Regiment in Jugoſlawien zu einer Konſolidierung der
Verhältniſſe und zu einer Annäherung Jugoſlawiens an
Ita=
lien führen dürfte. In Regierungskreiſen befleißigt man ſich
jedoch offiziell einer ſtreng neutralen Haltung, weil man die
Maßnahmen des Königs Alexander als eine innere
Angelegen=
heit betrachtet. Eine Annäherung an Italien dürſte in London
zweifellos begrüßt werben.
Die Abendpreſſe widmet dem Umſchwung ziemlich
ausführ=
liche Kommentare. Die „Evening News”, das Blatt
Rouher=
meres, des Vorkämpfers für die Reviſion des Trianonvertrages,
erinnert daran, daß die Schwierigkeiten zum größten Teil auf
die nicht gerechtfertigten Landesostretungen an Jugoſlawien
zu=
rückzuführen ſeien. Wenn der König an Sſtelle des
Parbamenta=
rismus eine ſtärkere Regierungsform ſetze, ſo könne man das
nicht ohne weiteres von der Hand weiſen.
Der „Standard” ſieht die Urſache der Kriſe in der Tatſache,
daß Jugoſlawien ein aus verſchiedenen Einheiten
zuſammen=
geſetztes Gebüilde iſt. Den Abſichten des Königs könne man jedoch
ſtarke Hoſfnung entgegenbringen.
Der „Star” vertritt die Anſicht, daß die Auflöſung des
Par=
laments eine Notwendigkeit geweſen ſei, um den Zerfall des
Königreiches zu vermeiden, was eine europäiſche Gefahr bedeutet
hätte. Man könne die Maßnahmen des Königs aber nur mit
Sorge verfolgen, wenn er bisher auch ſich ſtets als ein ſtreng
konſütutioneller Herrſcher gezeigt habe.
letzten Blüte deutſcher Gotik, die etwa in Dürers großen
Holz=
iten zur Apokalypſe ihren reinſten, für uns prägnanteſten
Asſruck gefunden hat. Hierin aber, in dieſem Verwurzeltſein
ſter Viſchers in eine früheren, der Schönheit und der beruhig=
Sarmonie der Renaiſſancekunſt innerlich fremd
gegenüber=
ſcheriden Stilepoche liegt jene Tragik, die über der deutſchen
kuft nach 1500 überhaupt waltet. Auch Viſcher, als er nach
Armberg zurückgekehrt, wieder an die Weiterführung des
Sebal=
usTBrabes ging, ſcheint es empfunden zu haben, daß er dem
uen, das ſich eben anbahnte, innerlich nicht gewachſen war. Er,
Sotiker, vermochte den neuen Stil nicht ganz in ſich
aufzu=
ſymen und ſo überließ er die weitere Arbeit, nicht nur am
Rhuldus=Grab, ſeinen beiden Söhnen, ſich ſelbſt mit der
geſchäft=
dem Leitung der Gießhütte begnügend. Der König Arthus und
Theoderich blieben ſeine letzten Werke. Die Söhne vollendeten
s Sebaldus=Grab, gaben ihm im Ganzen und imDetail die Form,
dem neuen Geſchmack entſprach, in den noch von Peter Viſcher
m Aelteren ſelbſt geſchaffenen Apoſtelfiguren lebt jedoch ſchon
dus von der ſtiliſtiſchen Verknüpfung altdeutſcher mit
italieniſch=
naäſſancehafter Kunſt, die ſie mehr als 300 Jahre ſpäter zu
Yikerbildern werden ließen für die von den deutſchen
Roman=
eni in der Malerei und von Thorwaldſen in der Plaſtik
ver=
timen Auffaſſung einer neueren kirchlichen Kunſt.
Hefſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Montag, den 7. Januar 1929.
4. Sinfonie=Konzerk.
Eine burleske Ouvertüre, Op. 6 von Hans Holenia, leitete
Abend ein. Das kurze prägnante Werk iſt hübſch, ſtets guter
ture, mehr humorvoll als eigentlich burlesk, und intereſſiert
trch ſeine netten Einfälle, den Reichtum an Abwechſlung, die
te, allerdings nicht ſehr originelle/ Inſtrumentierung und die
ſſellnde Verarbeitung der eingeführten Themen. Wenn noch
rBrauch beſtünde, auch ein Luſtſpiel durch eine
Orcheſterouver=
ire einzuleiten, ſo würde man hierfür das Werk warm begrüßen
iin en, denn es umgeht bei ausgeſprochenem Humor gut die
Ge=
hr. nur geſchickte Mache zu ſein. Heutzutage hat eine ſolche
ut ertüre einen viel ſchwereren Stand, da im Konzertſaal ſich
ich=e Werke nur ſchwer einbürgern) die nicht auf hohem Kothurn
breiten. Auch heute hatte ſie vor dem Es=Dur=Konzert von
Beet=
pen den Rang einer leichten Vorſpeiſe, die mit Wohlbehagen
nig enommen wurde.
Dann ſpielte Elly Ney Beethovens Op. 73. Wir haben die
Künſtlerin mehrere Jahre hindurch nicht mehr gehört, und waren
erſtaunt, wie ſtark ſich ihr Weſen geändert hat. War früher ihr
Temperament kaum zu zügeln, ließ ſie ihrer genialen
Vortrags=
kunſt ganz freien Lauf, ſo ſpielte ſie heute mit einer Abklärung,
einer ruhigen Bewußtheit der Geſtaltung, die uns noch ein
bedeu=
tender Aufſtieg ihrer Künſtlerſchaft zu ſein ſcheint. So erſtand
das ſtrahlende Es=Dur=Konzert, das Beethoven im erſten Satz faſt
ſinfoniſch ausgeſtaltet hat, in einer Größe und Klarheit, die in
der Unterordnung unter das Werk weit höher ſtand als die
Inter=
pretation durch Eugen d’Albert, der mit beſonderer Vorliebe dies
Konzert ſpielte. Völlige Beherrſchung alles Techniſchen,
groß=
zügige Geſtaltung, wundervoller Anſchlag, und dann im
Schluß=
ſatz ſprühendes Temperament in klaſſiſcher Beherrſchtheit ergaben
ſo eine Leiſtung, die den begeiſterten Beifall und die zahlloſen
Hervorrufe der einzigartigen Künſtlerin ſelbſtverſtändlich machte.
Selbſt der noch in der Stimmung der burlesken Ouvertüre
ſich gebärdende Patent=Kladierſtuhl war ſchon nach den erſten
Takten vergeſſen, ſo ſehr feſſelte Elly Ney, obwohl ſonſt ſolche
im entſcheidenden Augenblick verſagende mechaniſchen Dinge
ebenſo wie die hoffentlich bald der Vergangenheit angehörende
Firmenreklame auf den Konzertflügeln ſtimmungstötend wirken
können.
Von beſonderem Intereſſe war dann die Darmſtädter
Erſt=
aufführung der C=Moll=Sinfonie Nr. 1, Op. 6, von Wilhelm
Peterſen. Hatte vor einigen Jahren die hieſige Aufführung der
zweiten Sinfonie unſeres Darmſtädter Komponiſten ſtarken
Ein=
druck hinterlaſſen, ſo ſteht die 1921 in Nürnberg erſtmalig
aufge=
führte erſte ihr in keiner Weiſe nach. Merklich entſtammt Peterſen
in beiden Werken der ſpätromantiſchen Schule Münchens, ſicher
haben auf ihn die vielen Aufführungen ſämtlicher Sinfonien
Bruckners in München ihren Eindruck nicht verfehlt. Aber er iſt
ſchon in ſeiner erſten Sinfonie kein Nachahmer, ſondern er hat
Eigenes zu ſagen, und geſtaltet und erfindet aus einem feinen, ſtark
vergeiſtigten perſönlichen Empfinden heraus. Beſonders fällt der
Wille zur Konzentration und zur einheitlichen Geſtaltung auf, der
ihn auf ein Scherzo verzichten läßt, und das dreiſätzige Werk von
Anfang bis zu Ende ſteigern läßt, ſo daß das Finale im Sinne
Bruckners der Höhepunkt und der eigentliche Kampfſatz der
gan=
zen Sinfonie wird. Sehr ſtraff und überſichtlich iſt der
leiden=
ſchaftliche erſte Satz aufgebaut. Das durch charakteriſtiſchen
Rhythmus beſonders einprägſame Hauptthema wird groß
ge=
ſteigert, der lyriſche Seitenſatz iſt reich an Einzelerfindung. Bei
kurzer Expoſition gewinnt die Duichführung erhöhte Bedeutung,
in der ſchließlich kontrapunktiſche Verſchmelzung der verſchiedenen
Gedanken eintritt, und deren Höhepunkt das Hauptihemä in
brei=
ten Notenwerten bringt, hiermit ſchon den Beginn der Repriſe
Geite 3
Der Skreik um den Verwalkungsrak
der heiclsonhn.
Der Konflikt Badens mit dem Reich.
Berlin, 7. Januar.
Vom Reichsverkehrsmniſterium wird mitgeteilt: Das
ba=
diſche Finanzminiſterium veröffentlſicht eine Darſtellung über die
Frage der deutſcherſeits zu beſetzenden Stellen im
Verwaltungs=
rat der Deutſchen Reichsbahn. Angeſichts der bekannten
Dar=
legungen der Reichsregierung über die Verfaſſungsmäßigkeit
und die Notwendigkeit ihres Vorgehens erübrigt ſich ein
noch=
maliges Eingehen auf dieſe Fragen.
Die Darſtellung enthält aber einen Bericht über eine am
7. Dezember v. J. ſtattgehabte Beſprechung des badiſchen
Staats=
präſidenten und des Reichsverkehrsminiſters, der den
tatſäch=
lichen Vorgängen nicht entſpricht. Die Beſprechung fand am
7. Dezember in Köln bei einem gelegentlichen Zuſammentreffen
ſtatt. Der badiſche Staatspräſident verlangte, daß als Vertreter
der Binnenſchiffahrt ein in Mannheim wohnender Herr in
den Reichsbahn=Verwaltungsrat durch die Reichsregierung
be=
rufen werde, daß aber außerdem ein weiterer Vertreter der
ba=
diſchen Staatsregierung ernannt werde.
Der Reichsverkehrsminiſter wies auf die Unmöglichkeit
der=
art weitgehender Forderungen hin und betonte, daß leider die
Benennung des Mannheimer Herrn zu ſpät erfolgt ſei, denn die
Verhandlungen über den Vertreter der Binnenſchiffahrt ſeien
abgeſchloſſen. Wäre der Wunſch der badiſchen Regierung früher
bekannt geworden, ſo wäre er ſelbſtverſtändlich in Erwägung
gezogen worden. Im übrigen vertrat der Miniſter den
bekann=
ten Standpunkt der Reichsregierung.
Zu der Erllärung des Reichsverkehrsminiſteriums wird von
zuſtändiger badiſcher Stelle u. a. mitgeteilt: Baden kannte den
Beginn der Verhandlungen über die Auswahl der Perſonen ſo
wenig wie der Staatsgerichtshof das Ende der Verhandlungen,
die Ernennung. Die rechtzeitige Mitteilung von dem Beginn
und von dem Ende der Verhandlungen iſt dem
Staatsgerichts=
hof und den Ländern vorenthalten werden. Das Reich hätte
vielmehr von ſich aus an alle Länder herantreten müſſen. Nur
mit Preußen hat die Reichsregierung verhandelt und dieſem auch
die Vertretung zugebilligt. Eine Meinung, als ob der
Wirt=
ſchaftsvertreter im Reichsverkehrsminiſterium erſtmals am 7.
De=
zember genannt worden ſei, wäre unzutreffend. In der letzten
Woche des November wurde der Staatspräſident darauf
aufmerk=
ſam gemacht, daß die Reichsregierung die Ernennung der
Mit=
glieder des Verwallungsrates aus wirtſchaftlichen Kreiſen
be=
reits eingehend prüfe. Er beauftragte ſofort den badiſchen
Ge=
ſandten, Fühlung in Verlin zu nehmen. Der Geſandte berichtete
unter dem 29. November über ſeine Beſprechungen im
Reichs=
verkehrsminiſterium über die zwei in Betracht kommenden
Kan=
didaten aus der Schiffahrt. Das Reichsverkehrsminiſterium ſagt
nun in ſeiner Erwiderung: „Wäre aber der Wunſch Badens
früher bekannt geworden, ſo würde er ſelbſtverſtändlich in
Er=
wägung gezogen worden ſein.” — Mit einer bloßen „Erwägung”
iſt natürlich nichts getan, oder ſoll damit ausgeſprochen werden,
daß der Mannheimer Schiffahrtsvertreter auch Ausſicht gehabt
hätte, wirklich ernannt zu werden? Es beſteht Grund, dies zu
bezweifeln.
Der Beſtand des Reichshaushalkes Ende November
1928.
Im Nobember 1928 betrugen die Reichseinnahmen des
ordentlichen Haushaltes 720,5 Millionen RM., ſeit Beginn des
Rechnungsjahres 6621,6 Millionen RM. (Jahresſoll 9562,1
Mil=
lionen RM.). Die Ausgaben betrugen. 877,8, ſeit Beginn des
Rechnungsjahres 6501,5 (Jahresſoll 10 209,2). Es ergibt ſich für
November eine Mehrausgabe von 157,3, ſeit Begimn des
Rech=
nungsjahres ein Mehrbetrag von 120,1. Für den
außerordent=
lichen Haushalt ergab ſich im November eine Mehrausglabe von
14,8, ſeit Beginn des Rechnungsjahres insgeſcmt eine ſolche von
139,0. Der Abſchluß für den ordentlichen und außerordentlichen
Haushlalt zuſammengenommen ergibt Ende Nobember 1928
einen Beſtand von 197,9 Millionen RM.
Ankunft des neuen deutſchen Botſchafters in Moskau
Moskau, 7. Januar.
Botſchafter von Dirhſen und Gemahlin ſind heute hier
ein=
getroffen. Sie wurden vom Chef des Protokolls, Florinſki, dem
Leiter der Abteilung Mitteleuropa im Auswärtigen Amt, Stein,
und deſſen Stellvertreter und zwei weiteren Vertretern des
Aus=
wärtigen Amtes empfangen. Die Mitglieder der Deutſchen
Bot=
ſchaft und die Vertreter der deutſchen Preſſe waren vollzählig
erſchienen, außerdem zahlreiche Herren der deutſchen Kolonie.
andeutend, die merklich erſt im lyriſchen Seitenſatz erſcheint. Auch
dieſe Vereinfachung der großen Form ſchließt an Bruckner an.
Schwermütig verklingt der Satz mit dem Hauptgedanken.
An dieſe Stimmung ſchließt der breite Mittelſatz an, der
aus B=Dur ruhig verklärend ſeine elegiſchen Melodien ſtrömen
läßt. Die Stelle des Seitenſatzes nimmt hier eine Art Paſtorale
ein, das unter Bevorzugung der Holzbläſer wie ein liebliches
Intermezzo wirkt und zweimal die Hauptentwicklung unterbricht.
Die große Steigerung in der Mitte wird durch ausdrucksvolle
Variierung und reiche Kontrapunktik zu leidenſchaftlicher Höhe
geführt, eine edle Erhabenheit ſchließt den Satz ab.
Ein plötzliches Aufzucken, eine bebende Erwartung beginnt
das Finale, deſſen Themen den Stimmungsgehalt des erſten
Satzes wieder anllingen laſſen und durch ihre punktierten
Rhyth=
men die Verwandtſchaft kennzeichnen. Um ſo ruhiger gleitet
der Seitenſatz dahin, ein Ruhepunkt vor dem großen Kampf,
der nun anhebt. Der Formgedanke iſt dem des erſten Satzes
verwandt, der Durchführungsteil wird hier jedoch noch
pathe=
tiſcher geſteigert, große kontrapunktiſche Entwicklungen, die bald
einen Gedanken polyphon durchführen, bald heterogene Themen
miteinander verſchlingen, wirken wie das Ringen eines edlen
Geiſtes nach Vollbringen und Vollendung. Eine kurze
Zwiſchen=
ſatzepiſode unterbricht noch einmal lyriſch, und dann beginnt die
letzte Steigerung, die in ſtrahlendem C=Dur verklärt mit
Glocken=
klängen endet.
Die Sinfonie benutzt ganz großes modernes Orcheſter und
zeigt Peterſen auf derſelben Höhe geiſtigen Schaffens und
tech=
niſchen Könnens. Bei dem erſtmaligen Hören ſchien uns der
erſte Satz am vollkommenſten abgerundet, hier ſchien ſich Form
und Inhalt reſtlos zu decken und eine Prägnanz erreicht, die
den Vergleich mit bedeutendſten Meiſterwerken zuläßt. In den
beiden anderen Sätzen dürfte in den großatmigen Steigerungen
vielleicht noch eine gewiſſe Schwere im Techniſchen belaſten, die
ſich in ſehr breiter Inſtrumentierung und zuweilen in einem
Allzuviel von Polyphonie äußert. Die Kenntnis beider
Sin=
fonien ſcheint von ſelbſt die Frage zu ſtellen: wie wird das
nächſte ſinfoniſche Werk Peterſens geartet ſein? Denn ein
Künſt=
ler, der ſo Bedeutendes zu ſagen hat, ſollte nicht mitten auf dem
Wege ſtehen bleiben, und trotz alles Widrigen, das ſich heute dem
nach ſolcher Vergeiſtigung Strebenden entgegenſtellt, des
Ver=
ſtändniſſes immerhin nicht weniger in der Gegenwart, und
hof=
fentlich zahlreicher Geſinnungsgenoſſen in naher Zukunft ſich
verſichert fühlen. Peterſen durfte perſönlich für ſtarhen Beifall
danken, den er mit dem hervorragend ſpielenden Orcheſter teilte
und mit Dr. Karl Böhm, deſſen geniale Leitung das Konzert
wieber zu einem bedeutſamen muſikaliſchen Ereignis ſtem=
F. N.
pelte.
Seite 4
Dienstag, den 8. Januar 1929
Nummer 8
HHH
Marie Treusch
Anton Weigand
sagen zugleich im Namen
ihrer Eltern herzlichen Dank
für die anläßlich ihrer Ver-
Jobung erwlesene
Aufmerk-
samkeit,
Darmstadt, Heinrichstraße 104, Zell a. M., Lübeck
(838
Januar 1929.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten
hier=
durch die ſchmerzliche Nachricht, daß unſer lieber
einz’ger Sohn, mein guter Bruder, Brautigam,
Vetter, Pate und Neſfe
Karl Wilhelm Biener
heute früh um 6 Uhr im blühenden Alter von
25 Jahren nach kurzem, ſchwerem Leiden ſanft im
Herrn entſchlafen iſt
Intiefer Trauer:
Familie Karl Ludwig Biener
Marie Geidel
Wilhelm Biener (Dinslaken)
Ludwig Biener.
Groß=Umſtadt, 6. Januar 1929.
(844
Die Beerdigung findet kommenden Mittwoch, den
9. Januar, nachm 1Uhr ſtatt. — Von Blumenſpenden
und Belleidsbeſuchen bittet man abſehen zu wollen.
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe der
Verehrung und herzliche Teilnahme an
dem Heimgang unſres lieben
Ent=
ſchlafenen ſage ich hiermit im Namen
der ganzen Familie tiefempfundenen
Dank.
Frau Frieda Rudolph.
Darmſiadt, den 7. Januar 1929. (*
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme
und zahlreichen Blumenſpenden bei dem Heimgang
unſeres unvergeßlichen Entſchlafenen ſagen wir Allen
auf dieſem Wege herzlichſten Dank. Jusbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer Heß für die troſtreiche
Grabrede, ſowie der Tapezier= und Dekorateur=
Zwangs=Innung für die Kranzniederlegung.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Thereſe Gottwalz Wwe.
Darmſtadt, den 7. Januar 1929.
Gr. Ochſengaſſe 15.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller Teilnahme und
zahl=
reichen Blumenſpenden bei dem ſchmerzlichen Verluſte
meines lieben Mannes, unſeres guten Vaters,
Schwieger=
vaters, Großvaters, Bruders und Schwagers
Herrn Georg Kies
Reichsbahnſekretär
ſagen wir allen unſeren innigſten Dank. Insbeſondere
danken wir Herrn Pfarrer Lic. zur Nieden für die
troſi=
reichen Worte, ſowie allen Vereinen und Veibänden für die
Ehrungen am Grabe und Niederlegung der Kränze.
Frau Anna Kies, Witwe, und Kinder.
Darmſtadi, Eſchollbrückerſtr. 44, den 8. Januar 1929.
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Gott der Herr hat heute Nacht unſern lieben Vater und
Großvater
Herrn
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im 74. Lebensjahr zu ſich in die Ewigkeit abgerufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Orlemann
Familie Döll,
C
Arheilgen, den 7. Januar 1929.
Die Beerdigung findef am Mittwoch nachmittag 4 Uhr vom Sierbehaus, Dieburgerſtr. 26
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Meine über Alles geliebte, gute, treubeſorgte Mutter
Frau
Multe Bennann Pwe.
geb. Lehr
iſt heute früh nach kurzer Krankheit im nahezu 80.
Lebens=
jahr ſanft entſchlafen.
In tiefſiem Schmerz:
Elly Kröhler Wwe.
Darmſiadt, den 7. Januar 1929.
Karlſtraße 63,
Die Beerdigung findet Mitiwoch, den 9. Januar, nachmiitags 3 Uhr,
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Am 6. Januar, 12 Uhr nachts,
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Anna Dörr
geb. Taucher
im 24. Lebensjahr.
Die trauernd. Hinterbliebenen:
Familie Dörr
Familie Karl Jaucher.
Die Beerdigung findet am
Mitt=
woch, nachmittags 3 Uhr, vom
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tale des Wald riedhofs aus ſiatt.
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Unſre gute Mutter,
Schwieger=
mutter und Großmutter
Frau
Eliſabethe Daum Bwe.
ver chied heute morgen um 8 Uhr
nach langem, geduldig ertragenem
Leiden.
Margarete Roß, geb. Daum
Wilh. Roß, Lehrer
Willi Roß, stud. rer. nat.
Wembach, den 7. Januar 1929.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 9 Januar, nachmittags½2 Uhr
ſtatt.
(837
ſind beſtätigt.
Hunderte von notariell beglaub gten Referenzen Geheilter ſtehen
auf Anforderung z. Verfüg (Dopp Rückporto erwünſcht) Z. B
Hatte einen fauſtgroßen Bruch, welcher bs in den H.
ging. Habe mehr re Bänder gehabt, waren aber wertlos. Jch
bin jetzt 75 Jahre alt und durch „Hermes”” vollſtändig geleilt
S. R., Manz 22. 7. 28.
Seit ½ Jahre gehe ich vollſtändig o ne Band und von
meine n ehemalig auſtgroßen Bruch, den ich etwa 25 Jahre
lang hatte, iſt nichts mehr zu bemerken. Ich bin vollſtändig
g. heit.
Frau Thereſe Linn, Wiesbaden, 12. 9. 28.
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Dienstag, d:n 8. Jauuar 1929
Seite
BeUh
Ans eer Landeshanptfihot.
Darmſtadi, 8. Januar.
Ernanut wurden: Am 10. Dezember: die prov. Handarbeits=
12 Würnen Roſe Füller und Lina Weil zu Handarbeitslehreuinnen
Volksſchule in Offenbah, mit Wirkung vom Tage des
Dienſt=
aMü- an.
Heſſiſches Landestheater. Heute zum letten Male
Birer Vogel‟. Die deutſch=ruſſiſche Kleinkunſtbühne „Der
ſiſs Vogel”, die auch Ciesmal wieder ſo freudig in Darmſtadt
aAnommen wurde, abſolviert heute Dienstag, 20 Uhr, im Kleinen
Er letztes Gaſtſviel. Im Großen Haus geht heute „Minna von
helm” in der Neuinſzenierung Carl Eberts mit
Charlott=
reke, Kitty Stengel, Poldi Dorina und den Herren Hans
Bau=
r. Hans Jungbauer, Paul Maletzti, Bernhard Minetti, Rürtzard
ſiat Hugo Keßler in Szene. Die Vorſrellung iſt der Miete K des
zueorvolksbundes zugeteilt und keginnt um 191 Uhr.
ue Oper des Landestheaters gaſtiert heute im Feſtſpielhaus Worms.
hAuufführung gelangt „Lohengrin” in der neuen Inſzenierung
Mordos unter muſikaliſcher Leitung von Generalmuſil urektor
Blehm.
— nächſte Wiederholung der beiden erfolgreich aufgenommenen
Euſſiele im Kleinen Haus, des Schwankes „Theo macht alles”
morgen Mittwoch, die des Schauſpiels „Herr Lamberthie.”
hnergen Donnerstag ſtatt. Beide Vorſiellungen beginuen um 20 Uhr.
Norgen nachmittag gelangt das Weihnachtsmärchen „Die Him=
Sw eiſe” als geſchloſſene Vorſtellung für winderbemittelte Schul=
Bur Aufführung
— „Boheme” von Puccini wird Donnerstag, den 10. Januar,
eier Spielzeit zum erſten Male wieder aufgeführt. Die muſikaliſche
urg hat Max Rudolf. Die Mimi ſingt Anny von Stoſch, den Ru=
Adolf Jaeger, die Muſette Käthe Walter, den Marcell Hans
eng. Die übrigen Hauptrollen werden von den Herren Herrmann,
rogt, Grohm und Binzer Largeſtellt.
Tläßlich des in dieſen Tagen wiederkehrenden Geburtstages Ernſt
ſurwalls bereitet die Heſſiſche Spielgemeinſchaft eine
Neueinſtudie=
ues „Datterich” vor. Die Aufführung findet Sonntag, den
6aruar, im Kleinen Haus ſtatt.
— Der Liederabend Theo Herrmann, der Freitag, den 11. Januar
atrfidet, ſieht einen Teil der Lieder vor, die Theo Herrmann
ſiuf ßergewöhnlichem Erfolg anläßlich ſeines Liederabends in Prag
oen hat. Ueber ſeinen Prager Liederabend ſchreibt die dortige
beru. a.: „Die ſchöne Stinnne, Wortdeutlichkeit und Muſitalität
ein=
eiu, zu harmoniſcher Geſamttirkung.
„Seinen tiefen kümſtleriſch
Ei Sewies Herrmann ſchon hurch die Wahl der Lieder. Wir leinten
errmann den ſympathiſchen Künſtler kennen, der ſich mit allem
füar und Wiſſen für das Kunſtwerk einſetzt. Die Klavierbegleitung
Olga Herrmanns fordert zu uneingeſchränkter Anerlennnug
Der Vorverkauf für das Konzert hat bereits an der
Tages=
uur Kleinen Haus zu Preiſen vorr 1 bis 3 RM. begonnen.
—Bücherſtube Alfreb Bodenheimer. Die Bücherſtube hat in ihren
linnn eine Ausſtellung des Malers Lothar Toller eröffnet. Toller
ine größere Anzahl Aquarelle und Paſtellzeichnungen. — Die
Fuceinſchnitzereien des Frankfurter Bildhauers Bruno Schäfer, die
ſemem heuvorragenden Können des Künſtlers zeugen, ſind mr noch
irüige Tage zur Beſichtigung ausgeſtellt.
Naturheilverein Darmſtadt. Atmen iſt Leben! Geſund durch
ſterl! Wie aus dem Inſerat zu erſehen iſt, ſpricht am Mittwoch, dem
urtar, abends 8 Uhr, in der Aula der Ludwig=Oberrealſchule, Kapell=
Frau Maua Gerwig über die Vokal=Atmungsmethode von
Leſer=
ruo zur Verhütung und Linderung von Krankheiten. Es iſt feſt=
A. daß die wenigſten Meuſchen richtig atmen. Die meiſten wiſſen
uikt, daß ein richüges Atmen Leben bedeutet und damit auch G==
Guät. Durch ſchlechtes Atmen bleibt Kohlenſäure im Blute zurück
rurſacht viele Krankheitsbeſchwerden, die beim Sauerſtoffatmen
jass eintreten würden. Von überall her im In= und Auslande, vo
u Serwig geſprochen, kommt die Kunde größten Erfolges. So iſt
ſeucz hier keine Fremde mehr, ſondern eine hekannte und geſchätzte
e in, von vielen Aeuzten begutachtet. Frau Gerwig hat überall
Säle und erzielt größte Begeiſterung. Sie genießt den Ruf einer
g—vandten und ſhmpathiſchen Nednerin, die es verſteht, ihre
Zu=
su feſſeln. Es wird am Vortragsabend ſchon jedem Beſucher
Ge=
frit geboten, die wohltuende Wirkung des Syſtems am eigenen
: zu verſpüren. Daß Frau Berwvig ihre Sache gründlich verſteht,
üen die dielen Anerkennungen und Dankſchreiben nicht nur von
ſondern auch von Aerzten. Auch der Humor kommt auf ſeine
nrung, und es kann jeder Beſucher koſtenlos einen genußreichen,
en. Abend genießen, der von hohem Wert für die Geſundheit iſt
An=
augende Veurteilung von allen Teilnehmern haben die bisher von
Wernig geleiteten Kurſe gefunden. Schon während des Kurſus
ier ſich bei verſ ljiedenen Teilnehmern derblüffende Erfolge zeicen,
SB. bei Schlafleſiokeit, Aſthma, Kopfweh uſw., ſo daß man diefe
aufs wärmſte empfehlen kann. Da dieſe Methode, mit
Atem=
ſtik nicht zu verweelfelr iſt, ſo ſollte jedermann die Gelegemheit
ſitzen, um die Sache kennen zu lernen. So wünſchen wir Frau
Ge=
aetzh hier ein volles Haus und rege Beteiligung, zumal ſie auf
e. Baſis arbeitet und es jedenn ermöglicht, daran teilzunehmen.
Lichtbildervortrag. Ein äußerſt intereſſanter Vorkrag findet am
.IM., abends 8 Uhr, im Städtiſchen Saalkau ſtatt. Der während
I9ten Amerikafahrt des Zeprelinluftſchiffes vielgenannte Naviga=
Gof- fizier Pruß der Luftſchiffwerft Friedrichshafen wird als Thema
elicten Ozcanflug uſw. in allen Ginzelheiten in Wort und Lichtbild
enoeln. In allen Städten erzielte Gieſer Vortrag ausverkaufte Hüu=
EEs iſt daher empfehlenswvert, ſich rechtzeitig mit Karten zu ver=
Der Alleinvertrieb der Kauten liegt im den Händen der Firma
Aſit an Arnold am Weißen Turm.
— Volksbühne. Zu der geſchloſſenen Vorſtellung „Die
Himels=
dam Mittwoch, dem 9. d. M., künnen die Mitglieder der Volksbühne
om zu ermäßigten Preiſen bei verheriger Beſtellung in der
Ge=
ſit=Ftelle, Eliſaheiſhenſtraße 34 (Haus Alter) erhalten. Auch zu dem
ſenabend Theo Herrmann am Freitag, dem 11. d. M., im Kleinen
s ſind Karten in der Geſchäftsſtelle zu hoben.
— Volkshochſchule. Heute Dienstag, den 8. Januar, beginnt unſer
der! Arbeitsabſchnitt. In einer neuen Vortragsreihe von acht Abenden
dmi. a. Herr Dixl.=Kaufmann Brohm den Kredit= und
Zahlungs=
hear behandeln und dabei die verſchiedenen Arten, Geld. Wechſel,
zAS, Giro keſpreſen. — Der ſpaniſche Unterriht iſt auf Donuerstag
ert und beginnt am 10. Jauuar im Gewerbemuſeum, für Fort=
Gnü ttene von 7—8 Uhr, für Anfänger von 8—9 Uhr. Anmeldungen
en Kurſen ſind zu rühten an die Geſchüftsſtelle her Volkshochſchule,
Eh Idenplatz 17.
— Frauenverein vom Roten Kreuz für Deutſche über See. Wir
en nochmals auf den Feſtabend des Frauenvereins vom Roten Kreuz
Deutſche über Sce hinweiſen. Die Geſchäftsleute Darmſtadts haben
Srenden aller Art die gute Sache in ſo großzugiger Weiſe
unter=
t, daß der Tombola ein reiher Gewinn geſichert iſt; auuch iſt für
eude Preiſe heim Kotzillon geſorgt. Unſere Mitglieder werden herz=
Arbeten, jedes ſich ſelbſ: als Gaſtgeber zu betrachten und durch pünkt=
5 Erſcheinen einen rechtzeitigen Anfang zu ſichern.
— Der Geſangverein „Frohſinn” 1884 veranſtaltete ſeine Weihnachts=
Meufahrsfeier im Mathillenhöhſaal. Die überaus gut beſuchte Feier
1s in von Ehrenmitglied Gmil. Thomas ſehr gut zuſammengeſtelltes,
raltiges Progrumm auf, das die zahlreich Erſchienenen oft zu
ſtür=
uam Beifall hinriß. Mit Chören von Kugler, Werth, Waelrent,
ter und Pauly, die der Chor unter der ziellewußten Leitung ſeines
rmieiſters, Herin Kammermufter Guſtav Adam, ſehr ſchön
wieder=
ſwuechſelten Duette und Terzette, vorgetragen von Damen und
ier Fenfs. und Sicher der Felti fchden uen der aelnche
ſiun Thomas reichen Beifall und Aneckennung. Eime gut beſchickte
Masola ließ diele Beſucher mit ſchönen Gewinnen nach Hauſe gehen.
Das Preſſefeft 1929.
Dem Bericht über, das nach allgemeinem Urteil äußerſt ſchön
und harmoniſch verlaufene Preſſefeſt, in der „Traube”, iſt
nachzu=
tragen, daß in erſter Linie die Liſte der freundlichen Spender, für
Angelbude, Prämiierungen und Roulettetanz=Gewinne zu
ergän=
zen iſt: Die L. C. Wittichſche Hofbuchdruckerei ſtiftete die
ori=
nellen Einladungen und ſonſtigen Druckſachen. Weiter beteiligten
ſich an den Stiftungen die Firmen Juwelier Macholdt,
Sport=
haus Adelmann, Juwelier Hartoch (Schneider), Speiers
Schuhwarenhaus, Donges u. Wieſt, Alfred Schmitz (Café
Ernſt=Ludwig), Johanne Becker (Cliſabethenſtraße), Konditorei
Graßmann, Fa. Ludwig Alter, Jakob Nohl, Mathilde
Mayer, Parfümerie Frank und von den Künſtlern Herr
Marcel W. Richter mit einer ſchönen Originalarbeit.
Die Prämiierungen
hatten folgendes Ergebnis: Es erhielten für das ſchönſte
Geſell=
ſctskleid den 1. Preis (Porträt Adolf Beyer), Frau F.
KOr½ eſtellt in der Maßſchneiderei der Zuſchneidelehr=
4ilt Margarte Becker), 2. Preis (Eingelegte Holzſchmuckdoſe
Fa. Roſenthal und Morgenſchuhe Fa. Speier) Frau Profeſſor
Ebert, 3. Preis (Baumkuchen, Union=Café) Frau Dramaturg
Bing. Für das ſchönſte und originellſte Koſtüm den 1. Preis
(Blumenſchale Dürerhaus und Torte Café Ernſt=Ludwig) die
Gruppe „Sarotti” (Frau Nelly Trier, Frl. Käthe Brink, Frau
Vögele — die Koſtüme wurden von der Fa. Schürmann u. Co.
hergeſtellt), 2. Preis (Traubenſtüler, Kriſtall, Fa. Roſenthal),
Fräulein Pfotenhauer, 3. Preis (Torte, Schloß=Café)
Frau Walter Trier.
Wie ſchon bemerkt, hat beſonders ſtarkes Intereſſe der Roulette=
Tanz gefunden. Die reichen Spenden der Darmſtädter Firmen
und Künſtler ermöglichten es, 20 wertvolle Doppelgewinne
aus=
tanzen zu laſſen. Der wertvollſte Goldfiſch der Angelbude war
ein Gasherd. Als erfreuliches Ergebnis kann feſtgeſtellt werden,
daß der Unterſtützungskaſſe des Landesvereins heſſiſcher
Zeitungs=
redakteure ein anſehnlicher Betrag zugeführt werden konnte. Eine
Tatſache, die umſo erfreulicher iſt, als bekanntlich das letzte
Preſſe=
feſt mit einem erheblichen Defizit abſchloß.
Abschieds-Vorstellung
„Der blaue Vogel"
im Kle nen Haus
Anfans 20 Uhr (848) Preise 1—5 Mk.
— Anthropoſophifche Geſellfchaft, Darmſtadt. Vortrag mit
Licht=
bildern. Ueber „Menſchwerdung und Tierwerdung” wird
Herr Dr. Hermann Poppelbaum aus Frankfurt a. M. am
kom=
menden Freitag, abends 8.15 Uhr, in der Loge (Sandſtraße 10) ſprechen.
Der Verfaſſer des kürzlich erſchienenen Buches „Menſch und Tier”
hier kein Fremder mehr. In der Verlagsanzeige dieſes Buches heiß
es: „Eine der brennendſten Fragen der Menſchheit, die nach dem
Ver=
hältnis von Menſch und Tier, erhält durch dieſe Ausführungen neues
Licht. Zugleich tritt Wahres und Falſches der Abſtammungslehre durch
eine ſorgfältige Empirie geſondert, klar heraus.” — Mit dieſem
Vor=
trag iſt Gelegenheit gegeben, den weit über die Grenzen ſeiner
Vater=
ſtadt hinaus bekannten Naturforſcher perſönlich zu hören, ehe er, einem
Nufe dorthin folgend, ganz nach Hamburg überſiedelt.
WWENTUR-AUSVERKAUF
L-UL-DMZRI
Kinder-
Bekleidung
Wäsche
Strümpfe
— Das Schloß Braunshardt, ſonnig und geſund in einem herrlichen
Park gelegen, wurde im November 1926 vom Caritasverband der
Diö=
zeſe Mainz angekauft und im Jahre 1927 zu einem Erziehungsheim für
Mädchen umgebaut. Die Säle des alten Schloſſes ſind jetzt große
ge=
ſunde Arbeits= und Aufenthaltsräume; der Neubau, der mit dem alten
Schloß verbunden iſt, gab der Anſtalt: 1. das Gotteshaus, 2. zwei große
Speiſeſäle, 3. den Feſtſaal, 4. drei große Schlaffäle viele Einzelzimmer,
5. die Küche, die Lehrküche 6. eine moderne Wäſcherei und Büglerei,
7. die Oekonomiegebäude. Der Neubau umſchließt fünf Spielplätze und
die große Naſenbleiche. Ueber 60 000 Quadratmeter Park und Garten
umgeben das ſchöne Heim. Die Anſtalt hat ein eigenes Waſſerwerk.
(Ueber Wäſcherei, Büglerei und Raſenbleiche ſiehe Anzeige in der
heu=
tigen Nummer.) Die Anſtalt iſt jetzt in vollem Vetriebe.
— Stadtkapelle. Die Bibelſtunden nehmen Mittwoch, den
9. Januar, abends 8 Uhr, ihren Fortgang. Zur Behandlung kommt
der Prophet Jeremia.
Unser Inwentur-Ausverkauf bringt
heute BILLIGE BÜRSTEN:
Waschbürsten handl. Form . . Stück 17 3
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Lamperiebürsten, extra stark, Stück 23 3
Tepsichbürsten, a Cocos . . . Stück 45 ₰
Inhsber: Hans Knos
Fernruf Nr. 2073 m Seifenhaus am Schillerplatz
— Verein der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. Am
Frei=
tag, dem 11. Januar, abends 8 Uhr, hält Profeſſor Dr. Gundel (Gießen)
im Hörſaal 326 der Techniſ.n Hochſchule einen Lichtbildervortrag über
„Antike und moderne Aſtrelogie‟. Eingang Weſtportal. Der Eintritt
iſt frei. Gäſte ſind willkommen.
—Gegen Krieg und Giftgas. Die Darmſtädter
Friedensorganiſatio=
nen verunſtalten am Miktooch, dem 9. Januar, abends 8 Uhr, im
Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaues eine Verſammlung. M.
Sheepſhanks=England b=richtet über die Internationale Konferenz über
die modernen Kriegsmethoden und den Schutz der Bevölkerung, die
vom 4. bis 6. Januar in Frankfurt a. M. ſtottfand. Madame Wanner=
Lyon ſpricht über den „Unfug des Krieges”. Beide Rednerinnen wirken
in ihren Ländern für Verſtindigung und gegen Kriegshetze. Ihr
Vor=
trag wird daher de3 Intereſſe aller Freunde der Wahrheit und des
Friedens erregen. Eintritt frei.
p. Anlegung von Dampfkeſſeln. Die allgemeinen polizeilichen
Beſtim=
mungen über die Anlegung von Landdampfkeſſeln und von
Schiffs=
dampfkeſſeln ſind geändert, worauf wir Jutereſſenten hinweiſen wöchten.
Bp. Anerkenute Leiche. Der als unbekannt gemeldete Tote wurde
als der 25jihrige Landwirt Fr. Schupp von Griesheim erkannt.
Zas Mnkerfef des Svorkuereins Darzfadl 1298
hatte auch in dieſem Jahre trotz vieler anderer geſellſchaftlicher
Verau=
ſtaltungen ſeine Zugkraft nicht verfehlt. In den Näumen der Vereinigten
Geſelſchaft verſaumelten ſih au Samstag abend zu dieſer aljährlich
wiedevkehrenden Veranſtaltung die Mitglieder des Vereins und
zahl=
reiche Gäſte. Das Feſt wurde eingeleitet durch einen Eröffnungsmarſch
des Stadtorch ſters unter der perſönlichen Leivung des Herrn
Kapell=
meiſters Willi Schlupp. Die nun folgende Fledermausouvertüre leitete
ſchon hinüber zu der „Bunten Bhihne”, die von Mitgliedern des
Landes=
theaters beſtritten wurde. Sie hatten ſich in dankenswerter Weiſe zur
Verfügung geſtellt und ermöglichten ſo die Abwicklung eines auf hoßer
küinſtleriſcher Stufe ſtehenden Programms. Herr Theo Herrmann
erntete mit der Loeweſchen Ballade „Heinrich der Vogler” und mit
Richard Strauß” „Ich trage meine Minne” boſonders ſtarken Beifall.
Frl. Waltyaude Biſchoff, die ſämtliche Geſangsvorträge in feinſter
Anpaſſung auf den von der Firma Karl Arnold und Sohn freundlichſt
zur Verfügung geſtellten Konzertflügel Steinway u. Sons begleitete,
fand fur ſen mit guter Tochmik vorgetragenen Militärnarſch von
Schubert dankbare Zuhörer. Indendanzrat Baumeiſter wußte mit
einigen netren heiteren Dichtungen, vor allem aber mit dem Vortrag:
„Mein Kollege, der Aff” eine vorzügliche Stimung zu erzeugen, die
ihren Ausdruck in dem verdienten ſtarken Beifall fand. Die komiſche
Muſe wurde danz von Herrn Ney mit Rheinliedern „Laß die Zeit”
aus der Operette „Bruder Kellermann” und „Fein, fein ſchmcckt der
Wein” aus „Lachender Ehemann” weitergeſponnen. Der gleiche
Künſt=
ler erſchien, nachdem das Drcheſter durch die Bajazzophantaſie den
kon=
zertlichen Teil bereichert hatte, noch einmal, diesmal mit einer Parodie
eute eie dien ehein e ie engele eanſche
gleiben Abend jätig war, in dankenswerter Weiſe ihre
Mit=
wirkung zugeſagt hatte, verſchönte den Abend durch zwei
lrien aus der Fledermaus „Mein Herr Marquis” und „Spiel ich die
Unſchuld vom Lande”, die ſie in der ihr liegenden Art meiſterhaft
vor=
trug. Der verdiente überaus reichliche Beifall galt ihver Kunſt und ihrer
Perſon. Käthe Gothe, im Koſtüm als Priuz Orlowſky, hatte ſich rafd
mit einer Arie aus dem 2. Akt der Fledermaus und „Komm mit mi=
Karoline in mein Quartier” die Herzen der Zuhörer erobert, die ihr
begeiſterten Beifall zollten. Allzu undermittelt hatte damit das
Pro=
graunm der Bunten Bühne ſein Ende erreicht. Der nun folgende Ball
berſöhnte aber. Eine von Göyaern und Mitgliedern des Vercins
neich ausgeſtattete Tombola erhöhte nomentlich bei Len von der
Glücks=
göttin Geſegneten die Feſtesſtimmung. Allzuraſch verflogen die
an=
regenden frohen Stunden.
— Petrusgemeinde. Es iſt uns eine beſonders günſtige Gelegenheit
geboten, als Ausklang des Landesmiſſionsfeſtes am kommenden
Sonn=
tag Herrn Miſſionar Richter aus Heidelberg in unſerer Gemeinde
zu hören. Er ſtand und ſteht noch heute im Dienſte der älteſten aller
deutſchen Miſſionsgeſellſchaften, nämlich der Herrnhuter
Brüder=
gemeinde. Zu den vierzig Ländern, die die Herrnhuter Brüdergemeinde
in den 196 Jahren ihres Beſtehens in Angriff genommen hat, gehört
auch Auſtralien. In einem der dortigen Bezirke, im Staate
Queens=
land, hat Miſſionar Richter ſeit 1904 gearbeitet unter den
Auſtral=
negern, die man zu den niedrigſtſtehenden Menſchen der Erde zühlen
kann. Staunenswertes iſt unter den primitiven Erdenkindern, die ohne
Hütte und Kleidung dahinleben und faſt zum Tier herabgeſunken ſind,
durch die unermüdliche Liebeskraft des Miſſionars erreicht worden.
Man kann alſo den Darbietungen des Miſſionars Richter in Predigt
und Vortrag — letzterer von farbigen Lichtbildern erläutert — mit
be=
rechtigter Spannung entgegenſehen. Heute ſeien ſchon alle
Miſſious=
freunde der Petrusgemeinde ſowie der ganzen Stadt darauf
hinge=
wieſen.
— Das Monatsprogramm des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten
(G.D A.). Ortsgruppe Darmſtadt, iſt für den Monat Januar wieder
ſehr reichhaltig Montags, Mittwohs und Freitags, abends, werden
die Faclikurſe für Stenographie, Buchhaltung, Bilanzkunde, Steuerkunde
und Luckſchrift fortgeſetzt. Am 5. Januar beteiligte ſich die Ortsgruppe
Daruſtadt an der Weihnadtsfeier der Ortsgruppe Bensheim im
Er=
holungshein zur Krone in Auerbah. Am 12. Januar iſt ein
Licht=
bildervortrag über Kohle und Eiſen. Die Jahreshauptverſaummlung
findet au 16. Janurr ſtatt, in der der Vorſtand Nachenſchaſt ablegen
wird über das vergannene Jahr. K. W. Roſenkranz wird am 20. Januar
mit ſelbſt aufgenommenen Lichthüldern über Paris einen
Lichtbildervor=
trag haiten. Herr Inſpektor Schorlemmer von der
Berufsberatungs=
ſtelle wurde ehenfalls für einen Vortrag gewonnen. Für die Kleinen
wird die Märchentante am 19. Januar ſcſne Märchen vorleſen, die
von vielen und herrlihen Lichtbildern begleitet ſind. Aber auch in den
Gruppen findet reges Leben ſtatt. Die Jügendoruppe welchen jeden
Dienstag ihren Heimabend hut, hat Herrn Betriebsinſpektor Brambac),
den Geſckäftsfuhrer des Verbandes Drutſcher Jugendherbergen in
Darm=
ſtadt, für einen Lichibildervoirrag über Handwerksburſchen am 15.
Ja=
nuar gew=nuen. Ein weiterer fachviſſenſchaftlicher Vortrag iſt vor=
Mtas Dirſch am 10. Januar über Kaffee. Am 31. Januar ſpricht Kollege
Jarme über die Nechenmaſchine und ihre Verwendung im Büro. Die=
duleon über Aloungsarbei. Fadlufſelſchuſt ud algeneins Viſſei.
werden gepflegt, damit alle Miglieder Gelegenheit haben, ihr Blickfeld
zu ervuektern.
— Der Gartenbauverein Darmſtadt beginnt eben ſein 94.
Vereins=
jahr. Er hat große Erfolge während dieſer langen Zeit zu vepbuchen;
aber nie zuvor hat er wohl eine rührigere Tätigkeit entfaltct als in den
letzten anderthalb Jahrzehnten. Man denke nur an die ungeheure Zahl
der Kleingärten, die in der Zeit größter Bedrängnis in allen
Studt=
teilen zur Linderung des Nahrungsmangels geſchaffen wurden, heute
aker in ungekürzter Zahl zu Stätten reiner Freude und edler
Körper=
kultur gewouden ſind. Man denke auch daran, wie er in Gemeinſchaft
unt den großen Verbänden zur Förderung des Obſtbaues beigetragen
lat und gegenwärtig mit großem Eifer die Maßnahmen unterſtützt, die
debin zielen, dem deutſchen Obſte Geltung zu verſchaffen gegenüber der
Naſſenuberflutun
von auslän
verſchönert und unſerer Reſidenz den Nuf als „Gartemſtadt” ſtets aufs
neue verbürgt. Ganz beſonderes Geſchick und tiefes Verſtändnis iſt aber
am Werk bei der Ausgeſtaltung der Vereinsabende, die ſtets auf idealer
Höhe ſich halten und durch ihr abwechſelungsreiches Programm als
lieb=
gewordene Veranſtaltungen immer ſtark beſucht werden. Auc) die nähſte
Zuſammenkunft am Donnerstag abend dürfte zu einem Ereignis erſten
Nauges werden. Ein bedeutender Fachmann auf dem Gebiete der
Bota=
nik wird in ſeiner ihm eigenen, intereſſeerweckenden Weiſe „von Kultur=
Pflanzen und deren Heimat” zu erzählen wiſſen und dabei u. a. ganz
reizende Lichtbilder verwenden, die, von geübter Meiſterhand hergeſtellt,
die Farbenpracht der Natur in kaum zu überbietender Treue
wiedei=
geben. Der G.V.D. hat ſich noch manche erſtrebenswerte Ziele geſetzt.
Zu derrn Erreichung bedürfte er ainer noch tärkeren Mitgliederzaht.
Noch viele ſtehen dem Verein fern, die durch ihren Beruf, durch ihre
Stellung im öffentlichen Leben oder durch ihre geiſtige Einſtellung
über=
haupt unbedingt ihm angehören müßten. An ſie alle ergeht die Bitte,
den geringen Jahresbeitrag von 5 Mark nicht zu ſcheuen und die Pläne,
an denen bereits im Stillen für die Hundertjahrfeier gearbeitet wird,
verwirklichen zu helfen.
Die Fliegende Brücke bei Oppenheim abgeſchleppt. Die fliegende
Brücke iſt abgeſchleppt worden. Sie wird einer Reparatur unterzogen
und erhält auch den Motor. Entgegen den Annahmen wird aber der
größte Teil des Verkehrs doch weiterhin eufrecht erhalten. Perſonen,
kleine Wegen und Autos können mit dem zur Verfügung ſtehenden
Dampfloot beföudert wverden. Ledirlich für ſchwere Wagen und
Laſt=
autos iſt der Verkehr für etma vier Wochen geſpernt.
A
hilft in der Küche spanen.
Schon wenige Tropfen geben schwachen Suppen, Soßen, Gemüsen und Salaten kräftigen
Wohlgeschmack — Vorteilhaftester Bezug in großen Originalflasche zu R.M. 6.50.
Venlangen Sie ausdrucklich MAGGis Wurze
[ ← ][ ][ → ]Seite 6
Dienstag, den 8. Januar 1929
Landesbibſialhel.
Neue Erwerbungen, vom 7. Januar an auf 14 Tage zur
Anſicht im Leſeſaale aufgeſtellt:
Doſtojewſki, A. G., Lebenserinnerungen, München, 1925; Fiſcher,
P., Goethe=Wortſchatz, Leipzig 1829; Heinroth, M., Die Vögel
Mittel=
europas, Berlin=Lichterfelde, Bd. 1—3; Huizinga, J. Erasmus, Deutſch
von Werner Kaegi, Baſel 1928; Jahrbuch, Kurpfälzer, 1929, Heidelb.rg;
Itzerott, E., Bemerkungen zu Friedrich Hebbels Tagebuchaufzeichnungen
im Lichter chriſtliche Weltanſchauung, Berlin und Leipzig 1927;
Krae=
mer, R., Weltweit wirkende Gotteskraft. Erläuterungen und Gedanken
zum Römerbrief. Wernigerode; Polzer=Hoditz, Graf, Kaiſer Karl,
Zürich, Leipzig, Wien; Kunſtdenkmäler, die, von Bayern, Niederbayern,
Amt Mainb:rg. München 1928: Rechtsbibliothek, Stilkes, Bd. 1:
An=
ſchüitz. Die Verfaſſung des Deutſchen Reichs vom 11. Auguſt 1919,
Ber=
lin 1928; Wilamowitz=Moellendorff, U. v., Erinnerungen. 1848—1914.
Leipzig 1928; Zinngießer, die Deutſchen und ihre Marken. Bd. 6:
Hintze, E., Süddeutſche Zinngießer. Teil 2: Künzelsau=Sulzbach.
Leip=
zig 1928.
Zeitſchriften: Annalen, der Phyſik. 390. 391. Vierte Folge.
85. 86. Leipzig 1928: Ergebniſſe der allg. Pathologie und Pathologiſchen
Anatomie der Menſchen und Tiere, 22, 2. München 1928; Wiſſen und
Witken. 46—49, 50—53. Karlsruhe 1928; Zeitſchrift für Phyſik, 50.
Berlin 1928. — Vom 21. Januar an verleihbar. Vormerkungen werden
im Leſeſaale entgegengenommen.
— Landwirtſchaftliche Woche in Darmſtadt. Vom 8. bis 12. Januar
findet hier eine landwirtſ haftliche Vortragswo he ſtatt, die mit
Tagun=
gen einzelner landwirtſchafrlicher Intereſſen=Verbände verknüpft iſt. So
tagen am Dienstag der Laudesverband der Obſt= und Gartenbauverein=
und ber Verband der Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften,
am Donnerstag die Raiffeiſen=Genoſſenſhaften und der Landes=
Pferde=
zudtverein für Heſſ.n. In einer am Donnerstag nachmittag um 14 Uhr
ſtattfindenden Tagung des Heſſiſchem Landbundes wird auch der
Neichs=
tagsabgeordnete Hepp ſprechen.
— Die Stenographen=Vereinigung Gabelsberger, hier,
Handwerker=
ſchule, Ecke Karl= und Nieder=Ramſtüdter Straße, eröffnet heute, ſowi,
am Freitag, dem 11. Januar, abends 8 Uhr, neue Kurſe in
Reichs=
kurzſchrift, in denen Gelegenheit geboten iſt, für billiges Geld dieſe
S hrift gründlich zu erlernen. Die Unterruhtsertellung iſt ſtaatlich
ge=
prüften Lehrern übertragen.
— Raſſetauben im Frankfurter Zoo. Es iſt beabſichtigt, den Garten
an verſchiedenen Stellen mit beſonders ſchönen frei fliegenden Farb=
und Geſtaltstaubenraſſen wirkungsvoll zu beleben. Die neuerdings
er=
richteten Taubenſchläge ſind zur Zeit von ſogenannten „Huhnſchecken”,
„Elſterkröpfern” und „Hamburger Tigern” bewohnt. An den Freiflug
ſind bereits die „Elſterkröpfer”, die „Hamburger Tiger” und die
„Huhnſchecken” gewöhnt worden. Durch Stiftung ſchöner Raſſetauben=
Zuchtpaare machten ſich neuerdings verdient die Herren Karl Solzer
Baſtardkitzchen des indiſchen Langohrziegenbocks mit einer
afri=
kaniſchen Zwergziege geboren.
Obſtbäume beſchneiden! Den ganzen Winter hindurch bis zum
Be=
ginn Les Frühjahres iſt es Zeit, im Obſtgarten die Bäume zu beſchneiden
und auszulichten. Die Arbeit ſoll an einem nicht zu kalten Tage
vor=
genommen werden, außerdem muß ſie vor dem Safttrieb der Bäume
vorhanden ſind, die ſich reihen oder zuſammenwachſen. Einer von den 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis beantragt.
ſtörenden Zweigen muß dann herausgenommen werden.
Selbſtverſtänd=
lich ſind alle durren und trockenen Aeſte, ebenſo wie die Waſſerſchoſſe zu
entſernen. Das Auslichten der Bäume muß ſorgfäitig geſchehen; dabei
kultur pflegt man jetzt ein gründliches Durchlicshten der Bäume, da nur 3 Monaten ausgeſppochen. Im übrigen erfolgt Freiſprechung.
bei genügendem Herantritt der Sonne gute Früchte erzielt werden
können. Zweige, die eine Lücke in der Baumkrone ausfüllen, läßt man
ſtehen. Moſe und Flechten an den Bäumen werden mit einer
Stahl=
drahtbürſte entfernt. Das Brorhen größerer Aeſte erfordert ein Anſägen
des Aſtes, ſonſt wird beim Abbrechen des Aſtes oft die Baumpinde
be=
ſchädigt. Wenn mit einem Meſſer Zweige glatt abgeſchnitten ſind, ſo
A man die Schmittwunden mit kaltflüſſigem Baumwachs beſtreichen.
Die Stammzweige
müſſen rhne zurückbleibende Aſtſtümpfe entfernt
werden. Die Entfernung ber Wurzelſchöſſe ſollte man ebenfalls nicht
verſäumen, Kranke Stellen werden nach einer Reinigung mit Waſſer
und Austratzen mit Lehm oder Holzteer ausgefüillt.
— Dampferxepeditionen des Norddeutſchen Lloyd, Bremen (
Aende=
rungen ohne vorherige Anzeige vorbehalten). Nach New York ab
Bremen=Brenrerhaven: D. Berlin 10. 1., D. Amerioa 12. 1., D.
Colum=
bus 15. 1., D. Stuttgart 17. 1., D. Preſ. Rooſevelt 18. 1., D. Dresden
21. 1., D. George Waſhington 26. 1., D. Preſ. HarLina 30. 1., D.
Mün=
chen 31. 1. Nach New York ab Southampton: D. Verlin 11. 1.,
America 13. 1., D. Colunbus 16. 1., D. Preſ. Rooſevelt 19. 1.,
D. Dresden 25. 1., D. Gaorge Waſhington 27. 1. D. Preſ. Harding
1. 1. Nach New York via Halifax ab Bremen=Bremerhaven:
D. Stuttgart 17. 1., D. Sehölitz 5. 2. Nach Boſton ab Bremerhaven: chungen vorliegen, werden die Kameradinnen gebeten, vollzählig zu
D. Karlsruhe 9. 3. Nach Kanada ab Bremen: D. Cairnroß 7. 1.,
D. Crefeld 22.
1. Nach Philadelphia=Baltimore=
Nor=
folk ab Bven
D. Weſtfalen 8. 1., D. Crefeld 22. 1. Nach
Nord=
amerika (Weſtküſte) ab Bremen: D. Schwaben 12. 1., M.S.
Havel 2. 2. Nach Havanna=Galveſton ab Breuen
Bremer=
haven: D. Setzdlitz 5. 2. Nach Cuba=New Orleans ab
Bre=
men: D. Ingram 15. 1. Nach Mittelbraſilien und dem
La Plata (Paſſagierdampfer) ab Bremerhaden: D. Sierra Morena warum dann gnonym? Geben Sie uns doch eine Schilderung.
19, 1., D. Madrid 26. 1., D. Sierra Cordpba 9. 2. Frachtdampfer ab folgt, ſo iſr jedermann zur vorläuſigen Feſtnahme befugt, falls
lien ab Buemen: D. Arnfried 9. 1. Nach Südamerika (
Weſt=
küſte) durch den Panamakanal ab Bremen: O. Aahen 19. 1., D. Tar= feſtgeſtellt werden kann. Die geſtellte Frage iſt demnach zu
der=
gis 16. 2., durch Magelhaens=Straße ab Bremen: D. Berengar 8. 1.,
amerika und Megiko: M.S. Erfurt ab Bremen 28. 1.
Frucht=
fahrt Kanar. Inſeln ab Bremen: D. Ouotava 2, 3., D. Arueas durch einen Kunſtfehler eine Geſundheitsbeſchädigung oder den Tod
16. 2. Nach Oſtaſien: D. Göttingen ab Hamburg 9. 1., D. Gießen
ab Bremen 12. 1., ab Hamburg 16. 1., D. Saarbrücken ab Breme
19. 1., ab Hamburd 23. 1., D. Deſſau ab Bremen 26. 1., ab Hamburg
3. 1. Nach Auſtralien ab Bremen: D. Neckar 7. 1. D. Alſt
28. 1., D. Aller 2. 3. Nach der Levante ab Bremen: ca. 8 Ab= Landestheater, Großes Haus. Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr,
fahrten im Monat. Nach Finnland ab Bremen: 8tägiger Dienſt
nach allen Haupthäfen. Nach Reval ab Bremen: alle 3—10 Tage.
Nach Leningrad ab Bremen: je nach Bedarf. — Nach
Eng=
and ab Bremen—London: 3—4 Abfahrten in der Woche, Bremen—
Middlesborough—New Caſtle: 10tägig. Nach Afrika,
Geldküſten u. Oelfuß=Linie: D. Winfried ab Hamburg 15. 1. Geſe
ſchaftsreiſen: Orientfahrt D. Lützow ab Genua 8. 3., Orient;
ahrt
D. Lützow ab Venedig 5. 4., Mittelmeerfahrt D. Lützow ab Genua 4, 5.
Bezirksſchöffengerichl.
Fp. 1. Der Leiter eines hieſigen gemeinnützigen Unternehmens hat
einen Strafbefehl des Finanzamtes über 1000 Mark wegen
Umſatzſteuer=
gefährdung erhalten, wogegen gerichtliche Entſcheidung beantragt iſt.
Das Unternehmen iſt bemüht, für die Handwerker gegen weitgehende
Natenzahlungen und Preisverbilligung die Lieferung von Maſchinen
zu beſorgen. Das Unternehmen handelt lediglich als Zwiſchenhändler
und hat deshalb die bezüglichen Beträge als umſatzſteuerfrei in der
Deklaration abgeſetzt. Die gelieferten Maſchinen werden von dem
Her=
ſteller direkt an den Handwerker geſandt und nicht von dem
Unter=
nehmen auf Lager genommen. Der Verſand geht auf Rechnung des
Empfängers, der die Maſchine auch abholt. Der Verkauf geſchieht gegen
Vorlage eines Proſpektes. Auch hier ſteht die Auslegung des 8 7 des
Umſatzſteuergeſetzes in Frage. Im Gegenſatz zu dem Vertreter der
Nebenklage, der die Aufrechterhaltung des Strafbefehls beantragt, ſtellt
der Staatsanwalt die Entſcheidung in das gerichtliche Ermeſſen. Das
Urteil iſt freiſprechend. Das Gericht vertritt die Anſicht, daß
der Angeklagte nicht fahrläſſig gehandelt habe, ſelbſt wenn man
an=
nehme, daß eine Umſatzſteuerpflicht beſtehe.
2. Ein Hilfsarbeiter iſt angeklagt, in den Jahren 1924—28 im Walde
bei Seeheim Wellen angezündet zu haben. Er iſt verſchiedene Male
zurzeit von ſolchen Bränden in der Nähe der Brandſtellen geſſehen
wor=
den. Er ſelbſt leugnet jede Brandlegung. Der ärztliche Sachverſtändige
ſtellt hochgradigen Schwachſinn bei dem Angeklagten feſt, ſo daß
der=
ſelbe als im ſtarken Maße vermindert zurechnungsfähig erſcheit. Der
Staatsanwalt hält nur einen Fall der Brandſtiftung für einwandfrei
nachgewieſen. Der Straſontrag geht auuf die Mindeſtſtrafe, wobei
Strafaufſchub befürwortet werden ſoll. Der Verteidiger betont, daß in
10 Fällen kein Beweis der Brandlegung geführt ſei, aber auch in einem
Falle ſei das Beweismaterial keineswegs ausreichend. Hier könne der
Brand aber auch fahrläſſig von dritten Perſonen verurſacht worden
ſein. Sollte aber Angeklagter der Täter ſein, ſo bleibe doch die Frage
der Fahrläſſigkeit zu prüfen. Das Urteil ſpricht frei. Es Geſtehe zwar
ſtarker Verdacht, aber die Möglichkeit, daß andere Perſonen den Brand
gelegt hätten, ſei immerhin gegeben.
D. Wir tragen den Schluß der Verhandlung aus Nr. 6 nach:
Der Staatsanwalt vertritt die Auffaſſung, daß die angeklagten
Ehe=
leute des fortgeſetzten geueinſchaftlicher Betrugs in Tateinheit mit
ſ.zwerer Urkundenfälſchung überführt erſcheinen. Als Geſchädigte
wer=
den da3 Bankfinanzierungsunternehmen und eine Reihe anderer
Gläu=
biger bezeichnet. Der Angeklagte habe den Kredit und das Anſehen
des Vaters für ſich nutzbar gema9”; in ſeinem Geſchäft, habe er mit
Fälſchungen gearbeitet und dabei habe ihm die Ehefrau Gefolgſchaft
ge=
leiſtet. Eine ſchier endloſe Kette von ſtrafbaren Handlungen reihe ſich
hier anemander. Angeklagter habe es nicht bei Betrug und
Urkunden=
fälſchung bewenden laſſen, er habe auch wiſſentlich falſche eidesſtattliche
Verſicherungen — an der Zahl fünf — abgegeben. Das ganze
Karten=
haus ſei zuſammengebrochen. Der Ehemann habe ſprukellos gehandelt,
der einzige mildernde Umſtand, der für ihn ſproche, ſei, daß er
unbe=
ſtraft ſei uund daß er aus einem gewiſſen Sanguinismus gehandelt habe,
und Franz Braun. Im Nundbau wurden zwei reizende, poſſierliche gehandelt habe, um ſich über Waſſer zu halten. Eine ganze Reihe von
Leu=
n habe durch den Angeklagten ſthwere finanzielle Einbuße erlitten,
Die Ehefrau ſei für den Mann ein williges Werkzeug geweſen,
gehan=
delt habe ſie allerdings unter einem gewiſſen Einfluß des Mannes und
aus Furcht vor ihm. Gegen den Ehemann wird eine Geſamtſtrafe von
3½½ Jahren Gefängnis und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrachte
auf die Dauer von 5 Jahren beantragt; ein Teil der Unterſuchungshaft
erledigt ſein. Jeder Baum muß darauf geprüft werden, ob nicht Zweige möge angerechnet werden. Gegen die Ehefrau wird eine Strafe von
Das Urteil erkennt gegen den Chemann auf eine Gefängnisſtrafe von
3 Jahren 6 Monaten unter Anrechnung von 2 Monaten
Unterſuchungs=
haft und unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer
iſt vor allem die konmende Belaubung zu berückſichſtigen. In der Garten= von 3 Jahren; gegen die Chefrau wird eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr
Aen
AoFaga
Ruut
Bei Kuten
Katadnh
Lokale Veranſtalkungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Sinweiſe auf Anzelgen zu beirachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krik.
— Bund Königin Luiſe. Mittwoch, den 9. Januar, 8 Uhr
abends, Pflichtverſammlung bei Sitte (Karlſtraße). Da wichtige
Beſpre=
erſcheinen.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzie Bezugsqulitung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
Ein wohlgemeinter Rat. Wenn Sie Zeuge des Vorfalles waren,
G. H. in A. Wärd ein Täter auf friſcher Tat betroffen oder ver=
Bremen: 2. Holger 9. 1., D. Nienburg 26. 1. Nach Nordbraſiß der Täter der Flucht verdächtig iſt oder ſeine Perſönlihkeit nicht ſofort
neinen.
1867. 1. Darüber werden die Organiſationen der Arbeitgeber und
2. Ansgir 19. 2. Nach Peſtküſte Zenkral= und Mittel; Arbeitnehmer zuverläſſig Auskunft geben können, 2. Der Arzt, der
eines Patienten herbeiführt, haftet beim Nachweiſe des Verſchuldens für
den verurſachten Schaden.
Tageskalender für Dienstag, den 8. Januar 1929.
K 6 (Bühnenvolksbund), T Gruppe 6, 7 und 8 (Nr. 251—400): „Minna
von Barnhelm”. — Kleines Haus, Anfang 20 Uhr, Ende 2214 Uhr
„Der blaue Vogel”. — Rheingauer Weinſtube, abds. 8 1
Zigeuner=Kapelle Piſta Magda. — Nentnerbund, nachmittags
5—7 Uhr, im Fürſtenſaal (Vorſaal): Zuſammenbunft. — Konzerte:
Schloßkaffee Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Sponiſche Bodega,
Weinhaus Maxim, Reſt. Bender, Stadt Mallgga. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=Theader, Helia=Palaſt.
Nummer 8:
Aus Heſſen.
Skarkenburg.
An. Arheilgen, 7. Jan. Standesamt. Beim hieſigen Stan.
amt wurden im Jahre 1928 folgende Perſonenſtandsfälle Eeurkun=
Geburten 114 (116), Eheſchließungen 77 (73), Sterbefälle 44 (45), fern
in auswärtigen Krankenhäuſern 9 (9). Die in Klommern beigefün=n
Zahlen ſtellen das Ergebnis des Jahres 1927 dar. — In der letz:
Woche wurde der Milchpreis von den Händlern von 34 auf 32 820
für das Liter herabgeſetzt. — Das anhaltende Froſtwetter ve.
laßte unſere Landwirde, mit dem Eisfahren zu beginnen. Die
fluteten Wieſen der „Au” und des „Bellerich” liefern Eis in F
Das Eis wird mit Wagen an die Darmſtädter Braueveien geliefert.
den Zentner mit 35 Pfennigen bezahlen. — Am Epiphanieſorn
tag, welcher der Miſſion gewidmet war, predigte im Haupt= und ..
dergottesdienſte Miſſionar Rottmann, auch trug der Poſaunem
paſſende Stücke vor. Abends hielt derſelbe Redner im Gemeindehr
einen Lichtbildervortrag mit dem Thema „Kamerun für Chriſtus”
Am Dienstag, den 8. d. Mts, findet auf dem Nathauſe Beratun
ſtunde der Mutter= und Säuglingsfürſorge ſtatt. — Abends 7 Uhg
eine öffentliche Gemeinderatsſitzung mit der
Tages=
uung: 1. Aenderung der Fluchtlimien beiderſeits der Straße zwifſ
Arheilgen und Hawmelstrift. 2. Erlaß einer Polizeiberordn
Entwäſſerung von Grundſtücken in der Gemeinde, ſowie Ortsſatzung
die Erhebung einer Kanalbenutzungsgebühr. 3. Vertilgung von Krä
— Nach dem Reichsgeſetz für die Jugendwohlfahrt muß derjenige,
ein Pflegekind aufnimmt, vorher die Erloubnis des
Jugenda-
einholen, wozu Antrag bei der Bürgevmeiſterei zu ſtellen iſt. —
Sprechtage des Kreiswohlfahrtsamtes ſind ab 1. d.
auf Dienstags und Freitags von 9—12 Uhr vorm. und 3—6 Uhr nan
feſtgeſetzt. Dies betrifft auch Angelegenheiten der Kriegsbeſchädigten
ſouge und Amtsvormundſchaft. — Ein Gerätewettkampf
nächſten Sonntag in der hieſigen Turnhalle an der Frankfurterſt
ſtattfinden. Als Gäſte des Turnveveins von 1876 werden die Brrg.
vereine wie Urberach und Babenhauſen erwartet, um ihre Kräfte:
den hieſigen zu meſſen. — Der Arbeiter=Geſangve
„Treue” hält dieſen Samstag ſeine 25. Jahreshauptverſammlung
19. d. Mts. ſeinen Jubiläumsball und am 9. Februar einen Mashern
ab. — Der Vereinsball des Arbeiter Turn= und
Sportw=
eins findet am 2. Februar im Gaſthaus „Zum Löwen” ſtatt. —
Woche beginnt die Freiwillige Sanitätskolonne
Roten Kreuz im Gaſthaus „Zur Sonne” einen Untervichtskurſus.
By. Erzhauſen, 7. Jan. Im bergangenen Jahre ſind hier verzeiin
53 Geburteu, B Eheſchließungen und 17 Sterbefälle. Die
Einwoll=
zahl betrug am 31. Dezember 2116, die Haushaltungen 503 und die 4
der bewohnten Häuſer 366.
Aa. Weiterſtadt, 7. Jan. Baulandumlegung. Der :I
landumlegungsplan für das Baugelände in der
Darmſtädterſtmß=
behöndlicherſeits genehmigt. Die Umlegurng wird am Dienstag,
15. Januar, durchgeführt. Die Ueberweiſung der neuen Grundſtück
folgt an Ort und Stelle.
J. Griesheim, 7. Jan. Dienstag, 8. Januar, Mittwoch, 9. Jan/
Freitag, 11. Januar und Samstag, 12. Januar, jedesmal von 12—51
nachmittags, finden auf dem hieſigen Truppenübungsplatz
Scharff=
übungen ſtatt. — Die Weihnachtsferiem der hieſigen Schule nahmerr!
Samstag ihr Ende, der Unterricht wurde heute wieder aufgenommes
In der Generalverſammlung der Arbeiter=Samariterkolonne wurdel
neuer Vorſtand gewählt: Vorſitzender Philipp Sechaus, Rechner
helm Roßmam, Schriftführer Johannes Rühl, Techniſcher Leiter
hann Hirſch, Materialverwalter Karl Hannemann und Peter W=
Im Verlauf des verfloſſenen Jahres leiſtete die Kolonne erſte Hil.
78 Fällen mit einer Kranbenpflege und zwei Transporten. Es wi.
neu angeſchafft: ein Kranbenfahrſtuhl und ein Nachtſtuhl; dieſe A
ſtehen der Bevölkerung ekenfalls leihweiſe und unentgeltlich zur
fügung. Oeffentliche Uebungen woren: eine mit der Kolonne P74
ſtadt und eine mit der Feuerwehr. Wachen wurden für ſportlich
anſtaltungen geſtellt: in Griesheim 35 mit 70 Mann und zwei in.
felden und Büttelborn. Von den Krankenverleihartikeln wurde zwölln
Gebrauch gemacht. Bei der Weihnachtsfeier wurde 51 Kindern und
älteven Perſonen beſchert.
Aa. Eberſtadt, 7. Jan. Kirchliches. Auch in der hieſigen
geliſchen Kirche wurde am Sonntag das Landesmiſſionsfeſt gefeien
Predigttext ſtammte aus den Briefen des Paulus an die Röm
handelte von dem Evangelium als Gotteskraft, „die da ſelig mach
die daran glauben”.
4a. Eberſtadt, 7. Jan. Das diesjährige Dekorierungsfeſt der B.
gruppe Eberſtadt im Odenwaldklub findet am kommenden
Si=
tag, den 12. Januar, im Saale des „Bevgſträßer Hofes” ſtatt.
F Eberſtadt, 7. Jan. Stenographiſches. Am San/ 1.,
alend faud im Vereinslokal „Zur Straßenbahn” (Wörner) die Ja4 6
hauptverſaumlung des Stenographenvereins „Gabelsberger” ſtatt,
Vorſitzend= Peter Heißt, erſtattete den Jahresbevicht, in dem er
ſtellen konnte, daß das Jahr 1928 ein für den Verein in jeder Bezie4
erfolgreiches geweſen iſt. Die Unterrichtstätigkeit war ſehr rege.
konnte ein Anfängerlehrgang mit 43 Teilnehmern im März abgeſchu0 ki
und ein ſolcher mit 50 Teilnehmern im Oktober v. J. begonnen
den. Forthildungsnnterricht wurde das ganze Jahr hindurch im
gut beſuchten Kurſen erteilt. Gingeführt wurde Schreibmaſchienat
richt, bei dem das Ideal=Griff=Syſtem GBlindſchreiben) gelohrt
Der Verein, der nunmehr in das 24. Vereinsjahr eingetreten iſt, 29f!
am 31. Dezember 1928 153 Mitglieber, gegenüber 135 am Anfang”
Vorjahres. Die Vorſtandswahl ergab im weſentlichen die Wieder,
des alten Vorſtandes. An Stelle des wegen Wegzugs ausgeſchiele
Sandlungsgehilfen Fritz Dieter wurde Eiſenbahnaſſiſtent Georg Bi
mer neu in den Vorſtand gewählt. Beiſitzer Auguſt Schmidt
wur=
das Amt des 2. Schriftführers berufen. Die finanziellen Verhäk=)
des Vereins ſind geordnet. Die Reviſion der von dem Rechner Pkl
Wörner muſtergültig geführten Kaſſe ergab keine Anſtände.
P. Eberſtadt, 7. Jan. Volkshochſchalkurſus. Nachdem:!
volkswirtſchaftliche Kurſus des Dr. Baſſelli am 19. Dezember bedl
worden iſt, veranſtaltet der hieſige Ortsausſchuß für Volksbild
Jugendpflege demnächſt einen zweiten Volkshochſchultupſus, de
15. Januar beginnen und 4 Abende umfaſſen wird. Der Kurſus fü
wieber im Hörrgum der Geopgſchule ſtatt. Als Referent iſt Pfc1
Clemenz Taesler gewonnen worden, der über das Thema: „Die
letzten Fragen der Menſchheit: Woher? Warum? Wozu? Wokn
ſprechen wird. Das Hörgeld beträgt für den ganzen Kurſus 1,50 2
Hörkarten ſind bei dem Vorſitzenden des Ausſchuſſes, Rektor Bc
ſowie am Eröffnungsabend im Hörſaale erhältlich.
F. Eberſtadt, 7. Jan. Odenwaldklub. Der Odenwalk!
(Ortsgruppe Eberſtadt) veranſtaltet am Samstag, den 12. Januar
Saale „Zum Bergſträßer Hof” (Fiſcher) ſein diesjähviges De
rierungsfeſt.
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ſeſicht und am Körper, Miteſſer, Blüter
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—. Eberſtadt, 7. Jan. Bauernball. Die Ortsgruppe Eberſtad=
Jxunglandbundes hait unter Bsteiligung des Landſund’s am
Sams=
en 19. Januar ihren herkömmlichen Bauernball ab. Die Muſit
von der Kapelle der ehemaligen Militärmuſiker (Rühlemann)
fü-,
He. Pfungſtadt, 7. Jan. Hauptperſammlungen. Die
Ver=
palten gegemwärtig ihre Hauptverſammlungen ab. Am Samstag
fanden allein funf Hauptverſammlungen ſtatt und zwar vom
orsverein Pfungſtadt, der beſonders die Pfungſtädter
Verkehrs=
hältniſſe beſprach, vom Radfahrerklub „Union” vom Geſangverein
rerluſt”, vom Krieger= und Militärverein und vom Aubeiter
Fuß=
ſtrein. Auch der Kaninchenzuchtvevein „Einigkeit” hielt am Sams=
Me. Pfungſtadt, 7. Jan. Miſſionsfeſt. Der Gottesdienſt des
sgenen Sonntags ſtand im Zeichen des Miſſionsfeſtes. Im An=
na end eine Verſammlung ab.
an die Worte aus dem Matthäusevangelium ſprach der Geiſtliche
Die Frage „Mohwmmed Buddha oder Jeſus der Welt=Heiland?
9 4rollekte war für die Heidenmiſſion beſtimmt.
iea. Pfungſtabt, 7. Jan. Ortsgewerbeverein. Die
dies=
ſü Hauptverſammlung ſdes OntsgewerEevereins und der
Handwer=
einigung Pfungſtadt finder am Somtag, den 13. Januar, ſtatt.
(a— Jugend Pfungſtadt nahm am Sonntag an dem Dreikönigstreffen
Heer=Ramſtadt teil.
A, Nieder=Rumſtadt, 7. Jan. Krieger= und Veteranen
erin. Die Vorbereitungen zu dem im Juli ds. Js. ſtattfindenden
hirverbundem mit der Weihe der neuen Fahne, ſind im Gange. D
en Ausſchüſſe ſind gebildet und ſind bereits in Tätigkeit. Die
Ariigung der neuen Fahne wurde der Firma Schlegel=Darmſtadt
iſtgen. Bei der am Sonntag nachmitrag bei Gaſtwirt Gräf
ſtatt=
ſiuSen Generalverſammlung wird näheres über die
Feſtveranſtal=
ruu Sprache kommen. — Geſangverein „Eintracht‟. Der Verein
jig bemüht, das am 4. und 5. Maf I. Js. ſtattfindende
Jubiläums=
perhunden mit Liedertag, zu einem wahren Volksfeſt auszugeſtalten.
Aufittlerweile in Tätigkeit getretenen Ausſchüſſe haben alle
Vorberei=
heis getroffen, um dem Feſte den Erfolg zu ſichein. Schon treffen
Hef ſtem Beteiligungszuſchriften der einzelnen auswärtigen Vereine
In der am komwenden Samstagabend im Vereinslokal „Zur
ſtattfindenden Jahvesverſammlung dürfte neben der gewöhnlichen
G=rdnung auch über die Feſtvevanſtaltung des näheren geſprochen
zw. — Der Kraftſportverein 1926 hält als eiſter am
kom=
war Samstagabend im Sgale des Gaſthauſes und Metzgerei Fiſcher
diesjährigem Maskenball ab. Für die beſten und eindrucksvoll=
Ntasken ſind verſchiedene Preiſe ausgeſetzt.
.. Groß=Umſtadt, 7. Jan. Aus dem Gemeinderat, Unter
R
Ge
niesjährige Gewveſöeball ſoll übrigens Anfang Februar abgehalten
ar. — In Eſchollbrücken betrug im vergangenen Jahre
na=
häintragungen in das Standesamtsregiſter die Zahl der Geburten
er Eheſchließungen ſechs und der Sterbefälle ſieben. — Die
evan=
sorſitz des Bürgermeiſters Lampe wurde in der letzten Sitzung be=
1ſurn: Bezüglich der drei erſten Punkte der Tagesordnung: Erlaſ=
=Polizeiverordnung, betreffend Entwäſſerung der Gruncſtücke in
RGemarkung Groß=Umſtadr Techniſche Vorſchriften über die
Ent=
ſeimingsanlagen auf den Grundſtuichen, Erhebung einer
Kanal=
ſetzugsgebühr in der Gemeide Groß=Umſtadt, wird eine Kommiſſion
„dSt, welche über dieſe Punkte vorbereitend beraten ſoll. 2. Der
Eerwderat nimmt Kenntnis von der Verfüigung des Miniſteriums
ſi19beit und Wirtſchaft, betreffcad Gewährung von verbilligten
Bau=
weln für die Errſch ung eines Zollamtsgebäudes und
be=
i4k: Der Schuldſchein für das geivährte Baudarlehen wird
unter=
tegen. 3. Das Gefuch der Gemeinde Groß=Umſtadt, die Erhauums
7Zollamts betreffend, ſoll dem Kreisamt behufs Genehmigung und
Gillug des Baubeſ heides weitergegeben werden. Der
Gemeindera=
ſini= den von dem Bauingenieur Ohl vorgelegten Plänen einverſtan=
4. Der Gemeinderat beſhließt nah Kemtnisnahme der Verfügung
Herrn Miniſters für Arbeit und Wirtſchaft vom 10. Dczember 1923,
Eieß end Norſtandsdarlehen aus Mitteln der Arbeitloſenfürſorge: Die
Ainndsdarlehen werden angenommen. Mit den entſprechenden
Ar=
n, ſoll am 1. Februar 1929 begonnen werden. 5. Die vorkiegenden
Gmngen über Arbeiten in ſtädtiſehen Gebäuden werden genehmigt
zur Aussahlung angewieſen. 6. Das Nohrnetz der ſtädtiſchen
Waſſer=
jang ſoll an der Dieburger Straße nach dem Gewächshausbau des
Nu Arzt den vorgelegten Plänen entſprechend verlängert werden.
.dmr Holzhiuern, die im Diſtrikt Hackmeſſer und Amorbacher Pfad
Eer machen, wird ein Stundenlohn von 70 Pf. gewährt. Mit Rück
eif den weiten Anmarſch zur Arbeitsſtelle werden ihnen bei acht=
Kdger Arbeitszeit 9 Stunden bezahlt. 8. Für das Städtiſche Kranken=
Büverden verſchiedene elektriſche Appgrate angeſchafft. Zu dieſem
c wird der Leitung des Krankenhauſes ein Betrag von 1200 Mark
Rlgt.
— Groß=Umſtadt, 7. Jan. Ganz Umſtadt ſpricht davon! Die
be=
uenende Ueberſee=Schnellfahrt des Geſangvereins „Liederkranz”, iſt
Tagesgeſpräch geworden. Gerüchte, die von unvorhergeſehenen
rerigkeiten bei der Fertigſtellung des für die Reiſe beſtimmten
Srelldampfers ſprechen, und die Ausfahrt in Fiage ſtellen, ſind nach
Rün gter Mitteilung der Ueberſee=Reiſeleitung des Vereins gänzlick
Sta r und vollſtändig aus der Luft gegriffen. Die Ueberfahit wird
rant am 19. ds. Mts. angetreten werden. Die Vorbereitungen
hier=
ſnechen wider Erwarten äußerſt günſtige Foltſchritte. Ueber die ge=
* Ebfahrtzeit wird immer noch Stillſchweigen gewahrt; anſcheinend
mnan einem allzu großem Andvang von Schauluſtigen und
Neugie=
ſiwermeiden. Wir hoffen, demnächſt beſtimmtere Mitteilungen machen
Wö—nen.
A.. Vielbrunn, I. Jan. Wanderer=Ehrungsfeſt. Im
biſetzten, feſtlich geſchmückten Saale des Kurhauſes Odenwaldheim
m Samstagabend das Wanderer=Ehrungsfeſt der hieſigen
Oden=
nünuh=Ortsgruppe in einer alle Erwartungen übertroffenen Weiſe
ſz. Ein reichhaltiges, von wohlgeübten, talentierten Darſtellern
durch=
hutes Programm hatte die Bühne zu paſſieten, die bekanntem
Sing=
l, die Kaffeeſchlacht, Tante Tratſchig, Frau Gnadſchebachin, um
Mann, das Wetterhäuschen uſw. ernteten reichen Beifall. Die
en
eſten Kräften beſtehende Muſikkapelle trug mit ihren erfriſch
ſeru noch zur Erhöhung der ſchon vorhandenen feſtlichen Stimmung
Bwei Wanderinnen und zehn Wanderer wurden mit der goldenen
ßeimradel ausgezeichnet, und wurde anſchließend mit Muſikbegleitung
den Mitgliedern das Wanderlied „Früh morgens ſchon bei
Tages=
rr” geſungen, worauf ſeitens eines Mitgliedes der in Reime ge
ſtze, die Lachmuskeln in ſteter Bewegung haltende humoriſtiſche
Wan=
ſten icht erfolgte, in welchem bei den Mitgliedern auf den Wanderungen
ug: getretene kleine Schwächen und Verfehlungen etwas beleuchtet,
hurs gegeißelt wurden und der zum Schluß mit einem ſtürmiſchen,
— gendenwollenden Applaus quittiert wurde. Nur „allzu früh‟
prahren Sinne des Wortes — mußten wir dem gemütlichen Feſt=
U,fin dem wir von den brillanten Wirtsleuten Saul aufs vorzüglichſte
Näiret wurden, Valet ſagen.
Beerfelden, 7. Jan. Konzert des
Männergeſang=
ieins „Sängerkranz”. Der „Sängetkranz” wartcte ſeinen
Mimn Mitgliedern mit einem ſolennen Konzert auf. Der Ldichtbeſetzke
Andaal bewies wiederum, welche Zugkraft dieſe Veranſtaltung au
AEitglicder des Männergeſangvereins ausüben. Die Mitwirkenden
ex ihre wochenlange Arbeit und ihr unermüdliches Schaffen gekrönt
uh den überaus ſchönen Verlauf des Liederabends. Die Feſtlichkeit
ufte der 1. Vorſitzende, Herr Bürgermeiſter Löb, mit einer burzen
Brif=ßungsanſprache und dem Dank für den zahlreichen Beſuch. Schon
deen erſten Vorträgen merkte man, daß hinter der Veranſtaltung
Lriter ſteckt, der ſich und ſeinen Sängern und Sängerinnen nichts
u. Es war eine Freude zu ſehen und zu hören, mit welcher
Hin=
igg ſie die Chöre ſangen und dem Taktſtock des Dirigenten folgten.
war eine Reinheit umd Ausgeglichenheit im Vortrag, die faſt nichts
uwäinſchen übrig ließ. Schon der die Liederfolge einleitende Chor
öget die Tore weit” war wuchtig und eindrucksvoll. Wie zart und
erklangen, um nur einige Männerchöre herauszugreifen, ferner
n Hcimattal; Am Ort, wo meine Wiege ſtand und Zu dir ziegt’s
Die gefährlichſten Jahre der Frau.
Welches ſind die gefährlichſien Jahre der Frau? Ein Spötter
einmal geſagt: alle!
Wirklich? Sind alle Jahre gefährlich? In einer Beziehung
Mämlich: was das Ausſehen der Frauen anbelangt. In dieſer
ſirht ſind ſie immer in Gefahr. Am allergefährlichſten in jener
ſt, wo die Jugeno zu entweichen beginnt. Man kann hier wirklich
„/=inem kritiſchen Stadium erſten Ranges ſprechen. Wenn der
ſiengel anfängt, der Frau Wahrheiten vorzuhalten, dann iſt dies
ſt überaus ſchmerzlich für die Frau. Sie hat das Gefühl, als
e fihr Wert. Und eigentlich iſt es auch ſo, denn das
jugendlich=
ine Ausſehen der Frau macht einen beträchtlichen Teil ihres
tuangsvermögens aus; vorausgeſetzt, daß dies jungſchöne
Aus=
n ohne ſichtbare Mittel, ohne „Tuſche” erreicht worden iſt.
Wiſſende Damen haben heute keine Furcht mehr vor jenen Jahren
ie Jugend ſonſt zu erlöſchen begann. Sie nehmen einfach das
Dienstag, den 8. Januar 1929
mi hin, ein reizendes Volkslied aus Kärnten. Nicht minder feſſelten die
gemiſchten Chöre, beſonders die einfachen, mit ſeeliſchem Empfinden
vorgetragenen Volksweiſen und die reizenden Duette. Das Publikum
belohnte denn auch die Feſtgeber mit reichem Beifall und bezeugte damit
erneut ſein Intereſſe an der Pflege der edlen Gcfangskunſt. Die aus
humoriſtiſchen Nummern beſtehenden Einlagen riefen große Heiterkeit
hervor und wurden oft mit ſtürmiſchen Lachſalven quittiert. Mit Stolz
kann der Sängerkranz und ſein Dirigent, Herr Göbel, cuf den Verlauf
des Liederabends zurückblicken, der ihnen den Segen reichen Mühens
brachte. Sicher wird dieſer Erfolg der Anſporn zu nachhaltigem
Wei=
terſtreben ſein. Daß der Kurs weiter aufwärts führt, verbürgen
Ver=
einsleitung und nicht zuletzt der nimmermüde, wenn auch ſchon bejahrte
Dirigent des „Sängerkranz”, Herr Gauchormeiſter Rektor i. R.
Gö=
bel. Herzlichen Dank dem wackeren Männergeſangverein, der uns durch
ſeine herrlichen Weiſen den gbwechſlungsreichen, herzerquichenden Abend
bereitete.
Hirfchhorn, 7. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
6. Januar 1,15 Meter, am 7. Januar 108 Meter.
Siebelsbrum, 7. Jan. Beim Holzfällen wurde heute der
62jährige Mathäus Sattler von hier von einem fallenden Baum
ge=
troffen. S. erlitt drei Rippenbrüche. Er wurde von ſeinen Kollegen in
ſeine Wohnung verbracht.
P. Affolterbach, 7. Jan. Turnverein. Der
Unterhaltungs=
abend des Turn= und Sportvereins Affolterbach im Saal von Herrn
Leonhard Trautmann verlief in harmoniſcher Weiſe. Herr Georg Bickel
begrüßte die zahlreich Erſchienenem. Die beiden Affolterbacher Männer
geſangvereine umpahmtemn mit eindrucksvollen Chören die kurneriſchen
Darbietungen. Vor allem ſind die Pyrgmiden und Marmorgruppen
ſo=
wie das flott geſpielte Turnerſpiel zu erwähwen.
— Steinau i. Odw., 7. Jan. Einen gemütlichen, genußreichen Abend
vorlebten die Steinauer Einwohner. Zahlreich waren die Zuſchauer
von Billings, Meßbach, Nonrod, Neunkirchen, Laudencu und Klein=
Bieberau erſchienen. Herr Pfarrer Flöring zu Niedernhauſen ließ es
ſich nicht wehmen, mit ſeinem gur geſchulten Poſaunemhor
Niedern=
hauſen=Nonrod und den gut eingeübten Theaterſpielern von
Niedern=
hauſen, in eiſiger, verſchneiter Winternacht dem weitem Weg zu uns zu
lenken. Es lohnte ſich ſür jeden, dahin zu gehen; die Poſaunenvorträge
ſowie die Vorführung des Theaters „Der Schmied von Nula” waren
feſſelnd. Alle Spieler verſtanden ihre Nollen ausgezeichnet zu ſpielen.
Alle, die mit dieſer Vorſtellung eng verbunden waren, können des
Dankes der Steinauer Einwohner verſichert ſein.
Bp. Lindenfels, 7. Jan. Auf den Odenwaldhöhen war Neuſchnee
nicht zu verzeichnen. Der Schnee iſt auch weiterhin ſtark verweht und
vereiſt und für Schneeſchuhſport keine Gelegenheit.
bei Rheume, Sſchias, Dexenſchuß
Nerven= u. Erkältungsſchmerz
Karmelitergeiſt Amoliſt in allen
Apptheken u. Drogerien erhäſtlich.
I. Hbg. 17907
Ag. Lindenfels, 7. Jan. Volksmiſſion. In der katholiſchen
Pfarrei Lindenfels, welche 27 Filialen umfaßt, iſt in dieſer Woche bis
einſchließlich 13. ds. Mts. eine Miſſion angeſetzt. Gehalten wird die
Miſſion von den Redemptoriſtenpatres Th. Fiſcher und W. Brinkmann,
die den Zweck haben ſoll, die Belebung römiſch=hatholiſcher Frömmigkeit
zu fördern und beſonders das Landvolk durch beſondere geiſtliche
Exerzitien auf eine gute Sache vorzubereiten. Die geſtrigen
Sonntags=
predigten waren in Lindenfels, Seidenbuch und Kolmbach überaus
zahl=
reich beſucht. — Holzfällung. In den hieſigen Waldungen, die
teilweiſe ſtaatlich, gemeinheitlich und im privaten Beſitz ſind, haben
nun=
mehr allenthalben die Holzfällerarbeiten eingeſetzt. Es iſt keine
benei=
denswerte Arbeit, die da geleiſtet werdem muß, jedoch kommt das
trockene, kalte Wetter der Arbeit ſehr zuſtatten. Die Zahl der
Holz=
fäller aber wird in jedem Jahr geringer. Viele junge Leute benutzen
die Wintermonate zum „Stempeln”, das faſt denſelben Verdienſt
ein=
bringt. Könnten hier die Gemeindem keine Notſtandsaxbeiten, wie
Wege=
bauten, Sportplatzanlagen, Kuranlagen uſw. ſchaffen, damit die jungen
Leute wewigſtens Erdarbeiten leiſten könnten, wenn das Holzfällem für
Ungeübte manchmal gefährlich iſt? Die Vorarbeiten zum Stadion ſind
noch nicht abgeſchloſſen, weil die Gemeinde eine genaue
Koſtenberech=
wung und Verzinſunge der geſamten Anlage verlangt hat. Dort wäre
das Arbeitsfeld für die Wintermonatze aller Arbeitsloſen, und wir ſind
überzeugt, daß dieſe Arbeit auch gern ausgeführt werden würde, weil
das Stadiont unſerem Volk, unſerem Kurbetrieb und keinen
Son=
derintereſſen dienen ſoll.
42. Bickenbach, 7. Jan. Theaterabend. Der Durnverein
Bickenbach 1897 hielt am Sonntag abend im Gaſthous „Zum Hirſch
einen gut beſuchten Thegterabend ab. Zur Aufführung gelangte der
Schwank: „Das Hollandmädel‟. Die Spieler verhalfen durch ihr
flüſſiges Spiel der Aufführung zu einem vollen Erfolg.
i. Von der Bergſtraße, 7. Jan. Ein Schriftſetzer als
Schwankdichter. Anläßlich des geſtrigen Winterfeſtes des Steno=
Veinheim 1892 im Eintrachtſaale in
graphen=Vereins „Gabelsberger”
Weinheim wurde der einaktige Schwank des dortigen Schriftſetzers Karl
Zöller „Ein Hoch der Einheitskurzſchrift” mit großem Heiterkeitserfolge
uraufgeführt. Der Autor, der bereits wit einer Anzahl Odenwälder
Mundartſtücke hervorgetreten war, erhielt am Schluſſe der obigen Auf
führung auf offener Bühne als Zeichen äußerer Anerkennung einen
prachtvollen Blumenſtrauß überreicht.
i. Von der Bergſtraße, 7. Jon. Im vergangener Nacht wurde im
Warenhauſe Wilhelm Brauch in Hemsbach a, d. B. ein Einbruch verübt.
Die Tärer raubten Herrenmäntel, Schuhe, Handſchuhe und andere
Herrenartikel im Geſamtwerte von weit über 1000 Mark. Die
Gen=
darmerie hat die Recherchen nach den Einbrechem eingeleitet.
Bm. Hofheim (Ried), 7. Jan. Mit ſeinere vorgeſtrigen
Damen=
ſitzung im „Kaiſerhof”, welche den Faſching hier eröffnete, hatte der
Turnverein 1896 einen guten Erfolg. Die Saaldekoration, Beleuchtung,
Bühne uſw. ließ nichts zu wünſchen übrig, wie auch die Leitung der
Sitzung beim Elferpräſidenten Adolf Gölz gut aufgehoben war. Zum
gemeinſamen Geſang waren gute Karnevalslieder geſchaffen, welche
ſtets Stimmung brachten. Gute Büttredner, darunter einige echte
Fa=
ſchingskanonen, ließen urwüchſige Vorträge laufen, von welchen
beſon=
ders ſolche über örtliche Geſchehniſſe ſtarken Beifall ernteten. — Für
den Kirchbau. Im Saale „Zum ſchwarzen Adler” hielt vorgeſtern
abend der ev. Kirchengeſangverein (Leitung: Herr Lehrer Pfeiffer) eine
Abendunterhaltung ab, deren Reinerlös dem Kirchbaufonds zufließt
Der gemiſchte Chor ließ wieder gute Lieder hören und konnte viel
Applaus ernten. Herr Pfarrer Volp hielt eine längere Anſprache und
auch der Poſaunenchor brachte gute Muſikvorträge. Sehr gefallen konnte
das dreiaktige Luſtſpiel „Das Stiftungsfeſt”, welches von den
Darſtel=
lern ſehr gut wiedergegeben wurde. Der Verkauf von geſpendetem
Le=
bensmitteln war ſehr rege, ſo daß ein zufriedener Reingewinn erzielt
werden konnte. Geſtern abend wurde die Veranſtaltung wiederholt.
Gernsheim, 7. Jan. Waſſerſtand des Rheins am
6. Januar 0,50 Meter, am 7. Januar 0,39 Meter.
z. Groß=Gerau, 7. Jan Der Verbandsausſchuß des
Gruppenwerkes „Gerauer Land” hat die Ausführung der
Geſamtrohrnetze der übrigen Verbandsgemeinden an nachſtehende
Fir=
men vergeben: Los 1 Nauheim: Firma Küchler Söhn, Cronberg; Lo=
Wallerſtädten: Jak. Schneider, Wallbach; Los 3 Büttelborn: H. Schmidt,
Höhr=Koblenz; Los 4 Kiein=Gerau: Jgk. Nohl, Darmſtadt; Los 5
Wor=
felden: Küchler Sühn, Cronberg; Los 6a Berkach: Gg. Friedrih, Kirch=
Brombach; Los 6b Dornberg: Köhler u. Roos, Viernheim. Sämtliche
Fernleitungen innerhalb der Verbandsgemeinden, deren Finanzierung
ſichergeſtellt iſt, ſollen innerhalb 14 Tagen ausgeſchrieben werden und
ſoll die Vergebung noch bis Ende Januar erfolgen.
Aa. Büttelborn, 7. Jan. Landwirtſchaftlicher
Konſum=
verein. Der landwirtſchaftliche Konſumwerein hat in ſeiner
General=
verſawmbung die Umwandbung der Genoſſenſchaft, die ſeither eine ſolche
wit unbeſchränkter Haftpflicht war, in eine Genoſſenſchaft mit
be=
ſchränkter Haftpflicht beſchloſſen. Der Beſchluß wurde einſtimmig geſaßt.
eine, wunderſame Mittel, auf das ſie ſich feſt verlaſſen können. Es
heißt! Marylan=Creme. Schon nach kürzerem Gebrauch kommt eine
wunderbare Ruhe über alle Damen, die Marylan=Creme anwenden,
weil ſie zuſehends feſtſtellen, daß Marylan=Creme der Haut eine
erquickende Jugendfriſche verleiht und daß ein weicher, lieblicher
Schimmer auch in verbrauchte und überanſtrengt geweſene Haut
einzieht. Auch die Fältchen, dieſe fchlimmen Gäſte, beginnen
allgemach das Geſicht zu verlaſſen.
Wollen Sie alſo Ihr Geſicht jugendlicher, intereſſanter und
anziehender machen, ſo nehmen ſie Marylan=Creme. Dies iſt
un=
bedingt Ihre beſte Freundin im Kampf mit den Spuren vergangener
Jahre. Marylan Creme erſchließt Ihnen wieder das Tor zun
Jugendland. Faſt 15000 dankbare Damen und Herren, Aerzte,
viele Künſtlerinnen und Künſtler, haben ihre Anſicht in vielen
Lobbriefen ausgeſprochen.
Sie müßten dies leſen, um ſogleich überzeugt zu ſein. Morgen
ſchon würden ſie mit der Anwendung der Marylan=Creme beginnen.
Seiſte
P. Rüfſelsheim, 7. Jan. Chrowik. Der Gemeſinderat
beſchloß, das Weggelände von derr Grundbeſitzern zu dem derzeitigen
Steuerwert der anliegenden Grunſtücke für die Gemeinde in Eigentum
zu übernehmen. Sollte innerhalb von 10 Jahren die Gememde das
Weggelände zu einem höheren Preis verkauſen, dann iſt ſie verpflichtetz,
den Mehrpreis abzüglich des jetzigen Kaufpreiſes mit Zinſen an den
früheren Beſitzer zurüchzuzahlen. — Den Bemühungen der
Kriminalpolizei iſt es gelungen, den 18jährigen Sch, der bei
den Opelwerken 185 RM. unterſthlug, im Frankfurter Hauptbahnhof
feſtzunehmen. Er wurde dem Elternhaus zugeführt. — Der Voran
chlagder Realſchule in Rüſſelsheim wurde wie folgt genehmigt:
Gemeindezſchhrß 12383 RM., Staatszuſchuß 10 120 NM., Zuſchuß der
Opelwerke 15360 RM. — Die amtliche Wohnungsſtatiſtir
unſerer Gemeinde zeig: in den Jahren 1926, 1927 und 1928 ein rapides
Anwachſen der Zahl der neuerſteiltea Wohnhäuſer. Im Jahre 1926
umfaßte Rüſſelsheim 1238 beſvohnte Gebäude, die im Jahre 1927 um
30 Neubauten vermehrt wurden. Im Jahre 1928 betrug die Zahl der
Neukzuten 120, ſo daß Ende 1928 1418 Wohnhäuſer vorhanden waren
Auch für das Jahr 1929 ſind wiederum Neubauten in großer Zahl
an=
gemeldet. — Der Anſchluß der Gemeinde Riſſelsheim
an das Städtiſche Gaswerk in Mainz hatte das erfreuliche
Ergebnis, daß zurzeit 1609 Bcennſtellen in 1441 Wohnhänſern im
Be=
triek ſind. Nur noch 37 Wohngebäude ſind ohne. Anſchluß an die
Gas=
leitung von Mainz. — Eine ausländiſche Srudiengeſellſchaft, beſtehend
aus Engländern, Amerikanern und Kapländern, die ſich auf einer
Deutſchlandreiſe befindet, beſichtigte heute die Opelwerke.
z. Biſchofsheim, 7. Jan. Gemeinderatsſitzung. Der
ein=
zige Punkt der Tagesordnung was: „Vergebung der Arbeiten für die
Laſſerleitung‟ Es hatten 15 Firmen Offerten abgegeben. Der
Zu=
ſehlag wurde erteilt an die Fiomen Hch. Mandam, Viernheim und H.
Penk, Biſchofsheim. Die Einwohner ſollen ihre Hausanſchlüſſe bald
onmelden, die mit den Hauptarbeiten erledigt werden. Für ſpätere
An=
meldungen müſſen die Koſten von den Einwohnern ſelbſt getragen
werden.
Bv. Egelsbach, 7. Jan. Kirchliches. Im verfloſſenen Jahre
wurden 47 Kinder getauft, 39 Paare getraut und 31 Eirchliche
Beerdi=
gungen vongenommen. — Volksbücherei. Die Volksbücherei hat
jetzt einen Beſtand von 545 Bänden, nachdem im Dezember 41 neue
Bucher angeſchafft wurden.
By. Langen 7. Jan. Die Inſtandſetzungsarbeiten des Trottoirs auf
der ſüdlichen Seite der Bahnſtraße mußten durch das eingetretene
Froſt=
wetter unterbrochen werden. Dasſelbe wird ungefähr 2 Meter breit
und mit Randſteinen verſehen. Daneben wird noch ein erhöhter 1,50
Meter breiter Fahrradweg angelegt.
Aa. Sprendlingen bei Offenbach, 7. Jan. Jubiläum der
Feuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr Sprendlingen, die in dieſem
Jahre auff ein 50jähriges Beſtehen zurüickblicken kaun, hat beſchloſſen, ihr
50, Stiftungsfeſt Ausgang Juni d. J. zu feiern.
Rheinheffen.
Ac. Worms, 7. Jan. Chriſtian Herbſt †. Geſtern fand hier
unter großer Beteiligung die Beiſetzung des Herrn Chriſtian Herbſt
ſtatt, der zwei Tage vor ſeinem 70. Geburtstage nach kurzer Krankheit
überraſchend geſtorben war. Herbſt, der Inhaber der bekannten
Kunſt=
handlung am Lutherdenkmal, war jahrzehntelang der Schriftführer des
Verkehrsvereins und ſtellte ſein Geſchäft als Auskunftsſtelle zur
Ver=
fügung, bis die beiden Verkehrsbüros am Lutherplatz errichtet wurden.
Der Verkehrsverei hat ihn damn auch in Anenbennung ſeiner
ſelbſt=
loſen Arbeiter zum Ehrenmitglied ernannt und ihm an ſeiner Gruft
durch ſeinen Schatzmeiſter Mayer einen warmen Nachruf gewidmet. Die
Rede des Herrn Pfarrers Klingenſchmidt ließ den zahlreichen
An=
weſenden noch einmal ein Bild des Verſtorbenen, der auch im Stillen
ſo viel für die Armem wirkte, beſonders in Kriegs= und
Inflations=
zeiten, erſtehen. — Polizeibericht. Einen Selbſtmordverſuch
unternahm nach einer Auseinanderſetzung mit ſeiner Geliebten eim
21jähriger wohnungsloſer Gipſer aus Nürnberg, indem er ſich mit einem
Küchenmeſſer die Pulsader am linken Handgelenk zu durchſchneiden
ver=
ſuchte. Er wurde mit dem Sanitätsauto in das Städt. Krankenhaus
verbracht. — Von der Bahnpolizei wurden auf dem hieſigen
Haupt=
bahnhof zwei junge Männer aus Offenbach verhaftet, die in
dringen=
dem Verdacht ſrehen, dort ſchwere Körperverletzungen begangen zu haben.
Die Verhafteten, bei denen feſtſtehende Meſſer gefunden wurden, ſind der
Polizei übergeben worden, — Verkehrsunfälle. An der
Käm=
mererſtraße, Ecke Stefansgaſſe, iſt geſtern mittag gegen 1 Uhr ein fün
gerer Radfahrer beim Kreuzen der Straßenbahngleiſe ausgerutſcht und
beim Fallen iſt ein entgegenkommendes Fuhrwerk über das Fahrrad
ge=
fahren, das dabei zertrümmert wurde. Dem jungen Mann iſt außer
Hauvabſchürfungen nichts paſſiert. — An der unüberſichtlichen Stelle
Ecke Weſtendſtraße ud Parkſtraße iſt ein aus der Parkſtraße einbiegen
des Perſonenauto mit der Straßenbahn zuſammengeſtoßen, ein zweites
dahinterfahrendes Perſonenauto iſt dann auf das erſtere aufgefahren,
Beide Fahrzeuge wurden beſchädigt, Perſonen ſind nicht zu Schaden
ge=
kommen.
Ah. Bingen a. Rh., 7. Jan. Plötzliche Finſternis. In den
ſpäten Nachmittagsſtunden des 4. Januar, etwa gegen 53/ Uhr, erloſchen
nach kurzem Flimmern mit einem Schlage ſämtliche elektriſchen Lampen,
ſo daß die Stadt in völliges Dunkel gehüllt war. Dieſe Finſternis
ver=
breitcte ſich über den ganzen Mittelrhein, die Moſel, den Hunsrück,
ein=
ſchließlich Kceuznach, und bis in die untere Eifel. Sie war auf eine
Störung in der 100 000=Voltleitung zurückzuführen, die vom Niederrhein
zu der großen Transformatorenſtation der R.W.E. bei Wallersheim
führt. Erſt nach etwa einer halben Stunde, als ein Glektrizitätswerk in
Beuel=Köln die Erſatzleitung eingeſchaltet hatte, war die Störung
be=
hoben. — Generalxerſammlung des Binger
Winzer=
dereins. Zu ſeiner ordentlichen Generalverſammlung hate der
Bin=
ger Winzerverein ſeine Möitglieder zuſammengerufen. Der
Geſchäfts=
bericht verriet, daß die geſamte Kellerwirrſchaft des Vereins auf
neu=
zeitlicher Baſis ſteht. U. a. ſind auch die Kellerräume neu hergerichtet
werden. Der Verein wird in den kommenden Jahren ohne Zweifel
einen großen Aufſchwung nehmen. Die Bilanz des abgelaufenen
Jah=
res weiſr einen Reingewinn auf. Dieſer ſoll zu einer 7prozentigen
Ver=
einſung der Geſchäftsanteile und zur Stärkung der Betriebsrücklage und
des Reſervefonds verwandt werden. Von der beabſichtigten Binger
Weinwoche, die die Stadtveswaltung durchführen will, nahm die
Ver=
ſammlung in dankenswerter Weiſe Kenntnis.
Oberheſſen.
h. Vilbel, 7. Jan. Die Schenkung einer Deutſch=
Ame=
rikanerim in Höhe von 2410 Mark ging der hieſigen evangeliſchen
Kirchengewcinde zu wit der Beſtimmung, die Zinſen zum Beſten
evan=
geliſcher Armen zu verwenden. Die Spenderin iſt Hayna Tannenbaum
in New York.
Bad=Nauheim, 7. Jan. IV. Allgemeiner ärztlicher
Kongreß für Pſychotherapie Bad=Nauheim. Die Vorarbeiten für
den vom 11. bis 14. April in Bad=Nauheim ſtattfindenden Kongreß, zu
dem hevvorragende deutſch= und ausländiſche Vortragende erſcheinen
werden, ſind ſoweit abgeſchloſſen, daß das Pvogramm in großen Zügen
feſtſteht. Jede Auskunft wird erteilt durch den Ortsausſchuß des
Kon=
greſſes in Bad=Nauheim.
Gießen, 7. Jan. Ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen
einem Auto und einem Motorrad trug ſich an der Ecke Bismarchſtraße
und Ludwigſtraße zu. Der Motorfahrer, ein Reichswehrſoldat, mi
einem Beifahrer rannte gegen das Auto, wodurch beide zu Bok
ſtürzten. Der Führer des Autos erlitt durch Glasſplitter leichte
Schmitt=
wunden im Geſicht. Der Beifahrer des Radlers trug ſchwere
Kopfver=
betzungen davon und mußte in die Klinik gebracht werden, während der
Führer des Motorrades leichtere Verletzungen erhielt.
*
Gießen, 7. Jan. Bei den ſtädtiſchen
Brennholzver=
ſteigerungen wurden folgende Durchſchnittspreiſe erzielt:
Buchen=
ſchnittholz 18 Mark, Buchenknüppel 13 Mark, Buchenſtöcke 8 Mark je
Raumme
; Buchenreiſer 25 Mark, Eichenreiſſer 15 Mank, Fichtenreiſer
12 Mark je 100 Wellen.
Alle jungen Damen aber ſollten ſich ebenfalls zurufen laſſen,
daß ſie ſich in „gefährlichen” Jahren befinden. Sie behandeln
nämlich ihr Jugendkapital, ihren Jugendſchmelz, als wenn es
un=
ausſchöpflich wäre. Wer aber klug und vorausſchauend iſt, wird
ſchon jetzt das jugendliche Ausſehen behandeln, erhöhen und
konſervieren, durch Marylan=Creme.
Schneiden Sie endſtehenden Gratisbezugsſchein aus, legen
Sie ihn in ein offenes Kuvert, weil es dann durch ganz Deutſchland
nur 5 Pfg. Porto koſtet und ſchre ben Sie auf die Rückſeite des
(IV.836
Kuverts Ihren Namen nebſt Adreſſe.
Gratisbezugsſchein: An den Marylan=Vertrieb, Berlin 47,
Friedrich=
ſtraße 24. Erwarte Probe Marylan=Creme und das Büchlein über
kuge Schönheitspflege. Beides völlig koſtenlos und portofrei.
Seite 8
Nummer=
Reich und Ausland.
Die früheren Schüler der älteſten Schule
Frankfurts,
der Douſchule, beabſichtigen, am 14. April b. J. im
Volksbildungsheim eine Wiederſehensfeier zu
ver=
anſtalten. In Verbindung wit dieſer Feier will die
ſeit 1904 beſtehende Vereinigung ehemaliger
Dom=
ſchüler ihr ſibbernes Jubiläum begehen. Damit ſich
möglichſt viele ehmalige Schulkameraden einfinden,
ſei ſchon jetzt auf dieſe Veranſtaltung aufmerkſam
gemacht. Alle ehemahgen Domſchüler, die
beabſich=
tigen, an der Wiederſehensfeier teilzunehmen,
er=
fahren alles nähere auf ſchriftliche Anfrage durch die
Vereingung ehemaliger Domſchüler, Frankfurt am
Main, Seilerſtraße 20.
Kirchendiebſtähle in der Fuldaer Gegend.
Frankfurt a. M. Der Schneider Johann
Rapp hatte ſich vor dem Erweiterten Schöffengericht
wegen einiger Kirchendiebſtähle in Petersberg und
Langenbieber, in der Nähe von Fulda, zu
verant=
worten. Rapp gab zwar zu, daß er eines Abends mit
einigen Komplizen nach Fulda gefahren ſei und am
andern Tag Kirchengewänder im Beſitz gehabt hat,
den Diebſtahl aber wollte er nicht mit ausgeführt
haben. Das Gericht hatte aber nach den Ausſagen
der Ehefrau keinen Zweifel, daß der Angeklagte an
der Tat beteiligt geweſen ſein muß. In einem
wei=
teren Falle hatten die Diebe einen wertvollen
Tep=
pich und andere wertvolle Gegenſtände aus der
Kirche in Langenbieber entwendet. Auch in dieſem
Falle hielt das Gericht den Angeklagten für
über=
führt. Das Gevicht verweigerte dem Angeklagten die
Zubilligung wildernder Umſtände und verurteilte
ihn wegen Rückfalldiebſtahls in zwei Fällen zu je
zwei Jahren Zuchthaus. In Verbindung mit einer
früher verhängten Strafe von zwei Jahren und neun
Monaten bildete das Gericht eine
Geſamtzuchthaus=
ſtrafe von fünf Jahren und ſppach dem Angeklagten
auch die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Douer von
fünf Jahren ab.
Schweres Hochſpannungsunglück.
Köln. Beim Aufrichten eines Maſtes für eine
neute Hochſpannungsleitung von Brauweiler nach
Dormagen ereignete ſich am Freitag abend bei
Pul=
heim ein ſchweres Unglück. Neben einer beſtehenden
100 000=Volt=Hochſpannungsleitung wwurde ein neuer
Maſt errichtet. Die Arbeit bot erhebliche
Schwierig=
keiten, da die Baugrube ſtets mit Grundwaſſer voll
lief. Bei Ginbvuch der Dunkelheit hing der zehn
Tonnen ſchwere Maſt in der Schwebe und geriet in
die Nähe der Hochſpannungsleitung, als aus einer
Entfernung von etwa anderdhalb Metemn ein Funke
mit furchtbarem Knall überſprang. Vier Arbeiter
eplitten leichte Brandwunden, während zwei
Arbei=
ter auf der Stelle tot waven. Da ſie keinerlei
Ver=
brennungswunden aufweiſen, awird angenommen, daß
ſie vom Schreck getötet wurden.
Kirchenbrand in Mörs.
Mörs. In der Nacht zum Sonntag wurde
Mörs von der größten Feuersbrunſt ſeit
Menſchen=
gedenken heimgeſucht, der die katholiſche Kirche zum
Opfer fiel. Als der Brand bewerbt wurde, färbten
die Flamen den Himmel ſchon blutrot. Die
Feuer=
wehr war allsbald zur Stelle, aber vorerſt machtlos,
das Feuer zu bekämpfen. Sie mußte ſich auf den
Schutz der durch Funkenflug bedrohten umliegenden
Gebäude beſchränken. Die größte Gefahr bildete der
Kirchtuum, aus dem ungbläſſig mächtige
Feuergar=
ben hervorſchoſſen. Der etwa 1400 Menſchen, die
dem Brand zuſahen, bemächtigte ſich eine Panik, als
ſich die Turmſpitze ſenbte. Aber glücklicherweiſe fiel
der Turm faſt ſenkrecht in die Tiefe und ſtreifte nur
hart das Gebäude der Volksſchule. Die Hauptgefahr
war nun beſeitigt und die Feuerwehr komnte den
Brand wirkungsvoll bekämpfen. Am Movgen war
jegliche Gefahr beſeitigt. Der Kirchvuym und die
Orgel ſind gänzlich vernichtet worden, während die
Inneneinrichtung ſchwer beſchädigt wurde. Wie der
Brand entſtanden iſt, ſteht noch nicht feſt. Wenn der
Schaden auch durch Verſicherung gedeckt iſt, ſo trifft
er die katholiſche Kirchengemeinde um ſo härter, als
Mörs nur eine katholiſche Kirche beſitzt. Die Kirche
iſt vor 45 Jahren evbaut worden.
Brandſtiftung?
Düſſeldorf. In der Nacht zum Montan
brannten an zwei Stellen in der Umgegend
Düſſel=
dorfs drei Strohſchober wit ungedroſchenem Getreide
nieder. Eine Scheune war mit lamdwirtſchaftlichen
Geräten gefüllt. Der geſomte Schaden wird auf
80 000 Mark geſchätzt.
Ein Dichker -erfroren!
Tancrede Martel,
der einſt ſehr bekannte franzöſiſche Schriftſteller,
wurde in ſeiner Manſarde in einem der ärmſten
und dunkelſten Wohnwinkel von Paris erfroren
aufgefunden. Seine Leiche lag in einem
voll=
ſtändig leeren Raum auf dem bloßen. verfaulten
Boden, und
die Leichenträger fanden in dem
Wohnloch nicht eine einzige Hülle, um den Toten
einzupacken.
Dienstag, den 8. Januar 1929
Amerikaniſcher Welkrekord im Dauerflug.
Neunmal in der Luft gefankk!
Ueberführen von Benzin mittels Schlauch von einem Flugzeug zum anderen.
Das amerikaniſche Armeeflugzeug „Queſtion Mark” hat am vierten Tage ſeines ununterbrochenen
Fluges ſeinen Betriebsſtoff zum neunten Male ohne Landung ergänzt und einen neuen Weltrekord
im Dauerflug
aufgeſtellt. Bei dem „Tanken in der Luft” überfliegt ein zweites Flugzeug die
Queſtion Mark” in einem Abſtande von 5 bis 6 Metern und läßt durch einen Schlauch Eſſen,
Waſſer und Benzin herab. Unſer Bild wurde kurz vor dem Weltrekordflug gelegentlich eines
Verſuches aufgenommen.
Wirbelſturm in Weſtjapan.
Ueberfluteter Badeort an der Weſtküſte von Hondo.
Der Sturm, der in den letzten Tagen auf dem Japaniſchen Meer gewütet hat, ſetzte ganze
Land=
ſtriche unter Waſſer. Beſonders die beliebten Badeorte an der Weſtküſte der japaniſchen
Haupt=
inſel Hondo haben unter den gewaltigen Ueberſchwemmungen viel gelitten. Eine Anzahl
Ort=
ſchaften iſt völlig vernichtet.
Mit dem Auto in den Rhein.
Hamborn. Sonntag vormittag wollte der
Arzt Dr. Goſciniak aus Homborn über die Fähre
bei Walfum=Orſoy fahren. Wahrſcheinlich infolge
Verſogens der Bremſe fuhr er aber über die Fähre
hinaus in den Rhein. Das Auto trieb ſofort ab.
Es gelang dem Arzt, ſich daraus zu befreien. Als
man ihn jedoch mit Hilfe eines Kahns geborgen
hatte, war er bereits tot. Man mimmt an, daß er
einen Herzſchlag erlitten hat.
Brandſtiftung in einem Eierlager?
Berlin. In einem Seitenflügel eines
Grund=
ſtücks in Neukölln brach am Somtag abend Feuer
auts. Der Lagerraum des Händlers Ernſt Steinhof,
i dem 80 Kiſten mit zuſommen 80000 Eiern
un=
tergebracht waren, iſt dem Brand zum Opfer
gefal=
len. Die Urſache des Brondes iſt noch nicht
feſtge=
ſtellt, doch wird Brandſtiftung angenommen.
Dazu erfahren wir noch folgende Einzelheiten:
Der Beſitzer des ausgebrannten Eierlagers, der
Eier=
händler Ernſt Steinhof, und der bei ihm angeſtellte
Stephan Grabowſki ſind unter dem Verdacht der
Brandſtiftung feſtgenowmen worden, da feſtgeſtellt
wurde, daß nur 30 Kiſten Eier zu tauſend Stück,
und nicht, wie Steinhof angegeben hatte, 80 Kiſten
auf Lager geweſen ſind, und da ſich Steimhof durch
andere Angaben, die ſofort widerlegt werden
konn=
ten, verdächtig gemacht hatte. Steinhof, der ſehr hoch
verſichert iſt, hat ſich mit ſeinem Gehilfen am
Sonn=
tag abend, trotz der Geſchäftsruhe, in ſeinem Lager
aufgehalten.
Der Sohn eines Hoteliers verſchwunden.
Berlin. Seit vier Tagen iſt der 30jährige
Sohn des Hoteliers Heſzler, des Beſitzers des
Ho=
tels Heſzler ud Pächter des Zoo=Reſtqrants, Georg
Heſzler, nach einer Eistour ſpurlos verſchwunden.
Es beſteht die Beſorgnis, daß er eingebrochen und
ertrunken iſt.
Mord an einem Berliner Gaſtwirt.
Berlin. Seit dem 3. Januar wurde der
63jährige Gaſtwirt Karl Fröhlich aus Neukölln
ver=
wißt. Am Samstag wurde ſeine Leiche am
Mark=
grafendawm im Baumſchulenweg aus dem
Neu=
köllner Stichkanal geländet. Es beſteht der dringende
Verdacht, daß Fröhlich einem Raubmord zum Opfer
gefallen iſt.
Einſtellung der Elbeſchiffahrt infolge Treibeiſes.
Lauenburg. Das ſtarke Treibeis auf der
Elbe hat zu einem vollſtändigen Stillſtand der
Schiff=
fahrt geführt. Im Lauenburger Hafen haben
fünf=
zehn Dampfer und 70 Schleppkähne Notquartier
beziehen müſſen. Der Verbehr der Paſſagierdampfer
von und nach Lauenburg ruht ebenfalls.
Ueberfall auf einen Generaldirektor.
Berlin. Vor einigen Tagen hat ſich an der
Ecke Pariſer und Sächſiſche Straße ein Vorfall
er=
eigwet, der erſt jetzt zur Kenntnis der
Kriminal=
polizei gelangt iſt. Bei der Rückkehr von einer Reiſe
wurde der Generoldirektor der Kemna=
Dampfpflug=
fobrik, A.=G., Fritz Hermann, von drei Rowdies
überfallen und niedergeſchlagen. Er erlitt einen
ſchweren Schädelbruch und ſtarb am nächſten Tage,
ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. Der
Fall wird beſonders tragiſch dadurch, daß die beiden
hinterbliebenen Kinder Hermanns, der in ſehr guten
Verhältniſſen lebte, erſt vor vier Wochen ihre
Mut=
ter verloren haben. Es ſteht noch nicht feſt, ob die
drei Täter, die kurz nach dem Verbrechen verhaftet
werden konnten, einen Raubüberfall oder einen
Racheakt geplant hatten.
Schmugglerpech.
Beuthen. Am Samstag erlitt auf der
Gutenbergſtraße ein Kraftwagen eie Panne. Ein
Schupobeamter wurde auf das Hindernis
aufmerk=
ſam und ſtellte bei näherer Kontrolle feſt, daß ſich in
dem Auto neun polniſche Schmuggler befanden, die
fünf Zentner Preßtabak über die Grenze ſchmuggeln
wollten. Da ſie micht im Beſitz von nötigen
Aus=
weispapieren waren, wurden ſie feſtgenowmen und
dem Gericht zugeführt, um im Wege des
beſchlen=
nigten Verfahrens abgeurteilt zu werden.
Doppelmord.
Straßburg. Der „Elſäſſer” berichtet über
eine Familicntragödie, die ſich in Neudorf bei
Straß=
burg ereignete. Ein aus Roubaix zugereiſter
Kauf=
mamn wollte bei der geſchiedenen Frau ſein
acht=
jähriges Töchterchen beſuchen, wozu er zweimal im
Monat das Recht hatte. Es entſpann ſich eine
Aus=
einanderſetzung, und plötzlich krachten zwei
Revolver=
ſchüſſe. Die Frau und ihr Gefährte, ein Schweizer
Ingenieur, wurden getroffen und waren ſofort tot.
Abends gegen 7. Uhr ſtellte ſich der Mörder ſelbſt
der Polizei.
Die deutſche „Schönheitskönigin” Irma So
begibt ſich demnächſt nach Amerika, um
Internationalen Schönheitskonkurrenz in
ſtone teilzunehmen. Sie wurde in der Sil
nacht in Berlin „gekrönt” und wird in A
als „Miß Germany” die deutſche Frauenſch
repräſentieren.
Autounglück am Eiſenbahnübergang.
Apenrade. In der Nacht zum Monta
fuhr bei Holebüll, an einem nicht durch eine S
geſchützten Bahnübergang der Chauſſee Apen
Flensburg, der Perſonenzug Pattburg—Sonzel
ein Auto, deſſen Inſaſſen, drei Brüder Qc
Moltrup, ſchwer verletzt wurden. Der Wagen
zertrümmert.
Fünf Fiſcher ertrunken.
Schlawe. Fünf Fiſcher, die am
abend aus Vietzer=Strand mit einem Kutter a
gefahren waren, waren bis Sonntag nicht z
kehrt. Die Angehörigen begaben ſich auf die
und fanden am Strande die Leichen von vier
der Beſatzung des Kutters. Es ſcheint unzwe
daß auch der fünfte den Tod gefunden hat.
Großfeuer in einer Rigger Fabrik.
Riga. Durch ein Großfeuer wurde da
ſchinenhaus der hieſigen Guwmiwarenfabrik V
vernichtet, ſo daß der Betrieb eingeſtellt
mußte. Mehrere hundert Arbeiter ſind brotlos
Wiedevherſtellung der Fgbrik dürfte ſechs
beanſpruchen. Das Feuer iſt vermutlich auf
ſtiftung durch unlängſt entlaſſene Arbeiter
führen.
Drei Kinder erſtickt.
Luxemburg. In der luxembupgiſcha
ſchaft Hagen fand der nachts heimkehrende A
Schmit in dem mit Rauch angefüllten Schla
ſeine Frau betäubt und ſeine drei Kinder
vor. Die Frau konnte ins Leben zurück
werden. Am Ofen zum Trocknen aufgehängte
hatte Feuer gefangen; durch die ſtarke Rauche
lung wurde die Fomilie im erſten Schlaft
raſcht.
Viele Todesopfer in Frankreich infolge
Schneefalles.
Paris. Die geſtrige Bilanz der auf den
zurückzuführenden Todesfälle beziffert ſich auf
Man meldet auch, daß die im Departement V
gende Gemeinde Sainte Daume, die nur 32
zählt, durch den ungeheuren Schneefall volls
von der Außenwelt abgeſchnitten worden it?
Behörden trafen Vorkehrungen, um die
Gim=
der kleinen Gemeinde aus ihrer ſchwierigen 9
befreien.
Einſturz einer Flugzeughalle.
Marſeille. Am Sonntag nachmittag
eine im Bau befindliche, 60 Meter lange und 79
ter breite Halle der Flugzeugwerke in Bend
während noch zehn Arbeiter in ihr tätig warg?!
von ihnen wurden unter den Trümmern als !
geborgen, fünf find verletzt worden und mußt
Krankenhaus übergeführt werden. Die Halle,
Eiſenbeton gebaut war, war bis auf die Gin
der Fenſterſcheiben und der Türen fertig.
Havas bevichtet aus Marſeille: Ein weits
bei dem Einſturz der aus Eiſenbeton beſten!
Flugzeughalle ſchwer verlitzten Arbeiter iſt Eur!
ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus geſtorbe
Zahl der Toten erhöht ſich damit auf vier?d
ſchiedene Blätter ſprechen ſogar von 10 Toten
Verbrecherrazzia in einem Vorort von Crd
New York. Die anfangs Dezember ud
Ermordung des Polizeichefs des Chicagoer 1
Chicago Heights, Gilbert, die infolge der Noeſ
gleichheit, wie erinnerlich, zu dem Gerücht M
gab, daß der Polizeipräſident von Chicago eroe!
worden ſei, hat nunmehr die Behörden zu
giſchem Einſchreiten veranlaßt. Gegen die in Ciec
Heights tänge Verbrecherorganiſation, der
rigen noch 60 andere Morde zur Laſt gelegt viMt
wurde eine Razzia unternommen, bei der 2
ſonen verhaftet worden ſind. Man fand über HiN
abgeſägte Schrotflinten, die wegen ihrer
Streuung und der damit verbundenen tödliche?
kung eine beliebte Waffe der amerikaniſchei”l
brecher ſind, zahlreiche Revolver und qune
Glückſpielapparate in großer Anzahl. Der eiM
winkel der Verbrecher wies ein weitverzweigte
unterirdiſcher Gänge mit geheimen Ein= unM
gängen auf, das den Alkoholſchleichhändlern w
Verbrechern als Zuflucht diente. Von hier au
den auch Raubzüge organiſiert, bei denen A
durch ausgedehnte Sumpfgebiete führenden eineh.
Landſtraßen der Umgegend aus Kanada komn
Alkoholſendungen angehalten und gergubt weſ”
jährk nach Ane
[ ← ][ ][ → ]homer 8
Dienstag, den 8. Januar 1929
Eeite 9
Gedanken.
II.
ſchit: Liebe? — Gibt es einen perſönlichen Gott? — Gibt es
ennt nach dem Tode? — Spiritismus. — Shaws literariſche
Pläne für die Zukunft.
Von George Bernard Shaw.
(Autoriſiertes Interview mit Hayden Church.)
Copyright by United Preß Aſſociations.
Nachdruck, auch im Auszug, verboten.
s: Liebesaffäre kann man alles mögliche bezeichnen, alles,
zur Beiſpiel zwiſchen einem zahrelangen Briefwechſel von
üiegt, die einander kaum je zu Geſicht bekommen haben,
Weiterungen, die ein Trinkgelage nach ſich gezogen hat.
Wirllichkeit ſind alle Fälle, die überhaupt erwähnenswert
deüßſchieden gelagert. Ich könnte verſichern, daß ich nie ver=
Ge)oeſen ſei. Ich könnte aber auch verſichern, daß ich immer
ſtpgeweſen bin. Ihr würdet dadurch nicht klüger ſein als
DDeshalb werde ich euch darüber lieber gar nichts ſagen.
FGott oder die „Lebenskraft” von Bewußtſein erfüllt?
enaber die Lebenskraft automatiſch wirkt, iſt dann das Gebet
eerlvergeudung?
e „Lebenskraft” wird bewußt, indem ſie Sinnesorgane
Di Zim ät garre Augen und Ohren zum Beiſpiel oder eure Naſe und
merika, m Hb.: Alle Lebeweſen bilden ihre Werkzeuge.
inkurrenz /94½. Gebet iſt nur dann eine Zeitvergeudung, wenn es bloße
de in der a.äſt Und ſelbſt dann noch kann es für den Betenden einen
Aer deuten. Wenn ihr betet, daß das Pferd, auf das ihr
De M9thbt, ſiegen möge, dann werdet ihr damit ſeine
Sieges=
ie Grauenit m micht vergrößern. In dieſem Sinne verſchwendet ihr eure
ten
ſtAlenn es aber eure Hoffnung bis zum Schluß des Rennens
ſtt dann mag das Gebet doch für euch der Mühe wert
ahnidteras pn ſein.
Nt zum Mm 4. Gebet, in dem ein Heiliger ſeine Seele erſchließt, wurde
durch emethighammed als ein größerer Genuß bezeichnet, denn der
Chauſſe AEpfels Weibes. Niemand, der dem Propheten Verſtändnis ent=
Patburg—S./ herangt, wird ſagen können, daß dieſe Art des Gebetes eine
ei Brüder 44ütrHeudung bedeute.
ſals den Beginn aller Dinge, einſchließlich der „Lebenskraft”
Ffyt, ſo iſt jeder ein Narr, der ſo in Unkenntnis über die
mükheit ſeines eigenen Geiſtes iſt, daß er nicht darauf ver=
Laſieh. ſt urnlösbare Rätſel aufzuſtellen. Das genannte Rätſel fällt
die am etſkundiſche Kategorie von philoſophiſcher Spekulanion. Woher
nem Kutte uſ ſwir wiſſen, daß die Schöpfung ein Akt der
Verfer=
ntag nicht z„W wwar?
ſch af) ½e. Juden, die leugneten, daß Chriſtus Gott ſei, taten es
ri Begründung, daß er ein Zimmermann war. Wir ſind
von
t mzurßeſralten, die Schöpfung als das Werk eines Zimmermannes
uhnn, der von einem gnderen Zimmermann genuacht ſein
Aht.
2äeſe Auffaſſung führt nur zur Annahme einer unendlichen
non Zimmerleuten, alſo zu barem Unſinn. Napoleons
1
hirt all das gemacht?” war Kindergeſchwätz. Das Problem
deiigei ßerhalb der Reichweite unſerer geiſtigen Kräfte.
*
hen wir als Individuen in Gwigkeit weiter?
eunn ihr ewig leben wollt, wenn ihr die Erinnerung an eure
5iſuke und Unzulänglichkeiten, Schwächen und Fehlgriffe,
Er=
yungen, Sünden und Krankheiten bis ans Ende aller
Zei=
litz euch ſchleppen wollt, ſo müßt ihr zu euch ſelbſt in einem
ſen Verhältnis ſtehen als mir je gelungen iſt, zwiſchen
wFPerſon und Bernard Shaw herzuſtellen.
Seltene
Gelegenheit!
Folgt meinem Rat und dem Vorſchlag Dogberrys: Stirb wie
ein Gentleman und danke Gott, daß du einen Schelm los biſt!
Alles, was in dir wert war erhalten zu werden, wird wieder
Verwendung finden bei dem Verſuch, einen Menſchen zu ſchaffen,
der beſſer iſt als du.
Alle meine Bekannten, die an ein ewiges Fortbeſtehen ihrer
Perſönlichkeit glauben, machen zur Bedingung, daß ſie in der
nächſten Welt Engel ſein werden.
Da ſie aber in einem ſolchen Falle ſich ſicherlich weder ſelbſt
wiedererkennen werden noch von ihren Freunden wieder erkannt
werden werden, ſo könnten ſie eigentlich ebenſo gut ohne Murren
den Weg alles Fleiſches gehen, und an ein künftiges Leben
glau=
ben, ohne darauf zu beſtehen, daß ihre Namen und Adreſſen
bei=
behalten werden.
Tennyſon riet ihnen, ihr totes Selbſt als Vorſtufe zu höheren
Dingen zu betrachten; auch ich gebe ihnen denſelben Rat. Sie
aber wünſchen, daß ihre tote Perſönlichkeit aufbewahrt wird, wie
meine Großmutter Kerzenſtummel auſzuheben pflegte. Für ſolche
Ueberheblichkeit fehlt mir das Verſtändnis.
*
Spiritismus?
Ich lernte den Spiritismus zuerſt kennen als ich noch ein
kleiner Junge war. Meine Mutter vertrieb ſich im Alter die Zeit
damit, daß ſie, wie ſie es nannte, Geiſterzeichnungen machte, (ich
beſitze davon noch irgendwo ein ganzes Bündel), und daß ſie mit
den Toten Zwieſprache hielt.
Sie war genau ſo geſund und vernünftig wie Sir Oliver
Lodge; daraus geht hervor, daß der Glaube an den Spiritismus,
wenn er eine Narrheit iſt, doch ein Fümrmel iſt, den ein völlig
geſunder Menſch in einer gedankendichten Kammer in ſich tragen
kann, ohne daß ſeine allgemeine geiſtige Geſundheit darunter zu
leiden braucht.
Ich bemerkte, daß meine Mutter bald der Geiſter ihrer
Be=
kannten, einſchließlich der verſtorbenen Verwandten, derentwegen
ſie ſich dem Spiritisyrus zugewandt hatte, überdrüſſig wurde.
Seither ſtand ſie faſt ausſchließlich nur noch mit einem Weiſen
aus dem 6. Jahrtauſend vor Chriſtus in Verbindung.
Ueber dieſes Thema habe ich mich nie zuvor in der
Oeffent=
lichkeit geäußert. Ich habe den Mund gehalten, weil ich nicht
gerne etwas ſagen wollte, an dem meine Mutter hätte Anſtoß
nehmen können. Von dieſer Regel bin ich auch nach ihrem Tode
nicht abgewichen, weil ich mit Oliver Lodge und Cowan Doyle
befreundet bin. Es gibt auch in meiner Vergangenheit eine
Tat=
fache, die es uns unmöglich macht, in dieſer Frage zu einer
Ueber=
einſtimrmung zu gelangen.
Keiner von beiden hat nach meiner feſten Ueberzeugung je
bei einer Seance gemogelt. Aber ich habe es getan. Ich pflegte
zu ſagen, daß ſpiritiſtiſche Seancen nur Wert haben könnten
wenn ihre Reſultate alles, was man in Verſuchen, bei denen jeder
Beteiligte nach Kräften mogelte, in den Schatten ſtellen würden,
Demgemäß mogelte ich und war von meinem Erfolg (ich bin
durchaus kein Zauberkünſtler) überraſcht. Noch wehr war ich
überraſcht durch die Entdeckung, daß es um ſo leichter war, meine
Opfer zu täuſchen, oder vielmehr zur Selbſttäuſchung zu
veran=
laſſen, je kultivierter, klüger und phantaſiebegabter ſie waren.
Selbſt als ich alles eingeſtand, wollten ſie mir kaum glauben.
So ging meine Einfalt dahin, und ich konnte die Verſuche von
Lodge und Doyle nicht mit denſelben Augen onſehen wie ſie.
Man wird finden, daß die Hauptſchwierigkeit darin liegt, daß
faſt alle Spiritiſten, ſo weit es ſich nicht um wunderſelige
Ein=
faltspinſel handelt, einen Menſchen verloren haben, der ihnen
lieb war.
Man kann auch einen Troſt und eine Hoffnung nicht mit
den=
ſelben Mitteln zunichte machen, wie man ein wiſſenſchaftliches
Experiment krit=ſiert. Wie ſollte es mir in den Sinn kommen, Sir
Frank Benſon mit einem Skeptizismus aus dem Gleichgewicht zu
bringen, wenn ihn ſeie Beziehungen zu den Toten glücklich
machen?
*
Die Aufnahme, die mein letztes Buch „Führer zum
Sozialis=
mus für die intelligente Frau” gefunden hat, iſt überwältigend
geweſen. Darauf hatte ich auch gerechnet!
Im Augenblick arbeite ich an keinem neuen Buch oder
Theater=
ſtück. Ich beſchäftige mich vielmehr mit einer Geſamtausgabe
meiner Werke, für die ich ſchon ſeit Jahren leider vergeblich
Muße ſuchte.
Es gibt eine Menge Schriften von mir, die in der Preſſe
zerſtreut und die niemals geſammelt worden ſind. Sie ſind faſt
unzugänglich und zumeiſt vergeſſen. Nur Amateur=
BißCio=
graphen haben Notizen darüber. Und ohne ihre Hilfe würde ich
niemals imſtande ſein, dieſe Schriften wieder aufzufinden.
Ich bin nicht der Mann für vorbedachte Pläne; vielmehr habe
ich ſtets zu viele Rückſtände aufzuarbeiten, um je das Bedürfnis
nach nenen Plänen zu empfinden.
Geſchäfliches.
Vergangenheit und Gegenwart am Hohentwiel
im badiſchen Hegau. Wer in früheren Jahrhundertin den Hohentwie
beſteigen wollte, mußte je nach ſeiner Kraft einen Stein auf die Kuxpe
des Berges tragen. Herzog Eberhard III von Württembeng ſetzte 1652
das Mindeſtgewicht eines Steines auf 40 Pfund feſt. Heutze iſt die daarit
ausgobaute Feſte auf dem Berge zerfallen, und wur Ruinen zeugen von
ihrer einſtigen Herrlichkeit. Am Fuße des Hohentwiel aber blüht neues
Leben. Seit mehr denn 40 Jahven haben im Dienſte einer zeitgemäß:n
Voltswirtſchaft kaufmänniſcher Geiſt, Arbeitskraft und Kundentreue
nehmen.
Indenturausverkauf. bei, Oberſky. Eonſt=Ludwigs=
alons unterhält, bietet diesmal ihre bekgumten Modeneuheiten, in
des Jachs beraten.
Wekkerbericht.
Die über der Biskaya und Frankreich lagernde Störung hat auch
in unſerem Gebiet durch das Umdrehen der Winde nach Südoſten zur
Abſchwächung des Froſtes geführt. Dagegen zeigt das öſtliche
Deutſch=
land, namentlich die Teile, in denen ſtärkere Bewölkungsabnahme
ein=
geſetzt hat, eine Froſtverſchärfung (Breslau heute morgen 10 Grad,
Königsberg 14 Grad Celſius).
Ausſichten für Dienstag, den 8. Januar: Meiſt wolkiges Wetter,
Tem=
veraturen etwas unter Null, vereinzelte Schneefälle.
Ausſichten für Mittwoch, den 9. Januar: Wenig Aenderung der
Wetterlage.
berg
Taunus Waſſ.=
Kuppe Feld=
berg
Schwarz
Babd Zug=
ſpitze Kahler
Aſten Fich=
telberg Schnee=
koppe Wetter Nebel Nebel — wolkig Nebel Nebel Nebel Temperatur ((C, —7 —7 — — 13 —5 —8 —7 Wind S Ono. — SSO, SO. SSO S Niederſchlag mm — — — — — — — Schneedecke (cm) 15 — — 120 38 101 107
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Seite 10
Sport, Spiel und Zurnen.
Nummer 3
Dienstag, den 8. Januar 1929
Maiabezieks-Meiſterſchaft der Sädweſtdeutſchen
Amaleurborer.
Die diesjährigen Bezirksmeiſterſchaften im Kreis Main des
Südweſtdeutſchen Amateurboxverbandes beginnen, wie bereits
ge=
meldet, am Freitag, den 11. Januar, in Wiesbaden mit den
Vor=
kämpfen, die folgende Paarungen verzeichnen: Fliegengewicht:
Rügener=Darmſtadt—Willand=Frankfurt. Bantamgewicht: Imhof=
Mainz — Goebel=Rüſſelsheim, Hechler=Darmſtadt — Langmann=
Frankfurt. Federgewicht: Feckler=Rüſſelsheim—Weiner=Darmſtadt,
Krietenſtein=Wiesbaden — Mitzel=Mainz. Leichtgewicht:
Winter=
bauer=Frankfurt—Weiner=Mainz. Weltergewicht: Bleul=Frankfurt
Kleemann=Bockenheim, „Amendt=Frankfurt—Heß=Darmſtadt.
Mittelgewicht: Krietenſtein=Wiesbaden—Meder=Frankfurt. — Die
Zwiſchenkämpfe finden dann am 25. Januar in Frankfurt a. M.
ſtatt. Es gre fen dabei n=u ein im Fliegengewicht: Neugebauer=
Wiesbaden gegen Baum=Frankfurt und Kratzenberger=Wiesbaden,
der mit dem Vorkampfſieger gebaart wird. Im Federgewicht
tre=
ten neu an: Brand=Wiesbaden und Erler=Bockenheim, deren
Geg=
ner nach Beendigung der Vorrunde ausgeloſt werden. Im
Leicht=
gewicht ſtehen ſich gegenüber Engelhard=Bockenheim-Bürkle=
Wiesbaden, im Weltergewicht: Zickwolf=Offenbach und Eckert=
Mainz gegen die jeweiligen Vorkampfſieger. Im Mittelgewicht
ſchließlich ſind Zimmer=Rüſſelsheim und Rauſchmann=Frankfurt
neu gepaart. — Nach Erledigung dieſer Runde finden dann,
eben=
falls in Frankfurt, am 8. Februar die Entſcheidungen ſtatt. Hier
ſetzt auch die Halbſchwergewichtsklaſſe ein, die in Nickel=Offenbach
und Rodemich=Mainz ihre Bewerber ſieht. Im Schwergewicht
fällt der Titel ohne Kampf an Trumpfheller=Darmſtadt.
Wanderpreis des Zeutſchen Bobverbandes.
Die Fünfer=Bobrennen um den Wanderpreis des Deutſchen
Bobverbandes kamen in Friedrichsroda bei prächtigem Wetter
zur Durchführung. Leider gingen nur fünf Thüringer Schlitten
an den Start, da die an den Feſttagen in Thüringen weilenden
auswärtigen Bobfahrer zur Austragung ihrer
Gaumeiſterſchaf=
ten vorher abgereiſt waren. Trotzdem war die 2450 Meter lange,
in hervoragendem Zuſtand befindliche Bahn von einer
Rekord=
zuſchauermenge umſäumt, die ſportlich voll auf ihre Koſten kam.
Der im vergangenen Jahre nicht ausgefahrene Wanderpreis
wurde von dem Verteidiger Bobklub Friedrichsroda neuerdings
gewonnen, ſo daß dieſer nur noch eines einmaligen Sieges
be=
darf, um den Preis endgültig in ſeinen Beſitz zu bringen. Die
Ergebniſſe: 1. Boh Steyr (Bobllub Friedrichsroda) 5:12
Min.; 2. Bob D.K.W. (Bobklub Ilmenau) 5:15: 3. Bob Blücher
(Bobklub Friedrichsroda) 5:26.
Juternationales Tiſch=Tennis in Frankfurt a. M. Dem
Frank=
furter Tennisklub 1914 e. V. iſt es gelungen, die Tiſch=Tennis=National=
Mannſchaften von England und Wales zu einem Wettſpiel nach
Frank=
furt zu verpflichten. — Die Spieler befinden ſich auf der Durchreiſe zu
den Weltmeiſterſchaften nach Budapeſt und werden in Frankfurt am
Donnerstag, den 10. Januar, ihr großes Können zeigen.
Kraftſpork.
Stemm= und Ringklub Lampertheim — Sp.=Vg. Sandhofen.
Im Saale des „Rheingold” ſtanden ſich am Sonntag Stemm= und
Ringrlub Lampertheim und Spielvereinigung Mannheim=Sandhofen,
je die erſten Mannſchaften, im Ringen gegenüber. Ein zahlreiches und
mit Spannung die Kämpfe verfolgendes Publikum hatte ſich daſelbſt
eingefunden. Vorweg darf geſagt werden, daß die Kämpfe mit
höch=
ſtem Anſtand durchgeführt wurden und daß der Kampfrichter, Herr
Weber=Ludwigshafen, ſeiner Aufgabe in jeder Weiſe gewachſen war. Es
ſtanden ſich gegenüber
Fliegengewicht: Moos=Lampertheim — Klegatz=Mannheim=Sandhofen.
Moos wird nach 2 Minuten Sieger nach Punkten.
Bantamgewicht: Hahl=Lampertheim — A. Metz=Mannheim=Sandhofen.
Hahl gelingt es, ſeinen Gegner nach 2 Minuten durch Aufreißen
und Eindrücken der Brücke zu erledigen.
W. Metz=Mannheim=Sandhofen.
Federgewicht: Jakob=Lampertheim
Durch Hüftſchwung zud Eindrücken, der Brucke bekämpft Jakob den
Metz in 2½ Minuten.
Leichtgewicht: Hartmann=Lampertheim — Wehe=Mannheim=Sandhofen.
Nach 3 Minuten zwingt Wehe ſeinen Gegner durch Ueberwurf auf
die Schultern.
Leichtmittelgewicht: Hilsheimer=Lampertheim — Schröder=Mannheim=
Sandhofen. Innerhalb 2½ Minuten iſt Hilsheimer durch
Hüft=
ſchwung geworfen.
Schwermittelgewicht: Steffan=Lampertheim — Conde=Mannheim=
Sand=
hofen. Nach ½ Minuten überwältigt Steffan Conde durch
Stütz=
griff.
Schue=gewicht: Da Lampertheim Emerling=Sandhofen keinen Mann
gegenüberſtellen kann, ſo wird Emerling kampflos Sieger.
So endigten die Kämpfe mit 11:9 für Stemm= und Ringklub
Lam=
pertheim. — Vorher trafen ſich die Jugendmannſchaften von Stemm=
und Ringklub Lampertheim und Anthletikſportverein Ladenburg. Die
nicht minder ſchönen Kämpfe endigten mit dem Reſultat 6:12 für
Ladenburg. — In einer Einlage zwiſchen den beiden Kämpfen traten
ſich die beiden Fliegengewichtler Steffan=Lampertheim und Tahlmon=
Mannheim=Sandhofen gegenüber. Tahlmon wurde nach äußerſt
hart=
näckigem Kampfdurch Eindrücken der Brücke Sieger über Steffan.
Fußball.
Sp.=V. Lengfeld — Germania Eberſtadt 0:2.
Lengfeld kämpfte in dieſem Verbandsſpiel ſehr unglücklich. Obwohl
es zwei Drittel des Spieles überlegen war, mußte es ſich 2 Zufallstore
gefallen laſſen. Das erſte reſultiert an einem groben Fehler des
rech=
ten Läufers. Lengfeld drängte, aber es gelang nichts, man hatte rieſiges
Schußpech. Als ein Eberſtädter Spieler im Strafraum den Ball mit
beiden Händen herunterſchlug, wurde der fällige Elfmeter nicht
ge=
geben. In der zweiten Halbzeit zog ſich Eberſtadt in die Defenſive
zu=
rüick, die es allmählich bis zu 10 Mann verſtärkte. Für die große
Ueber=
legenheit Lengfelds zeugt das Eckenverhältnis 8:1 für Lengfeld. Bei
dem Sieger ſind hervorzuheben der Torwart und der linke Läufer. Der
ſchwächſte Mann bei Lengfeld war der allzu pomadig und ſteif ſpielende
Mittelſtürmer. Bei Lengfeld gefielen Mittelläufer und rechter
Ver=
teidiger. Der Schiedsrichter war im allgemeinen zufriedenſtellend, nur
dürfte er mehr auf abſeits ſehen.
Arb.=Turn= und Sportverein Mümling=Grumbach —Fr. Tgd. Steinbach.
Am vergangenen Sonntag hatte ſich der hieſige Arb.=Turn= und
Sportverein die 1. Mannſchaft der Freien Turngemeinde Steinbach
im Odenwald zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. Mümling=
Grumbach konnte das Spiel 0:3 gewinnen.
Hauptſchriftlettung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltiſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für
urt: Dr. Eugen Buhlmann;
ir den Handel: Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdienſt:
dreas Bauer: ft
Inſeratentell:
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für
Ziliv Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich
ämtlich in Darmſiat
Für unverlangte Manu/kripte wird Garantie der ltückiendung nict übernommen.
Rundfunkprogramme.
Frankfurk.
Dienstag, 8. Jan. 6.30: Gymnaſtik. O 13.30: Schallplatte,
Alte Operetten. 15.05: Stunde der Jugend. Prof. Dr.
Drevermann: Einführung in die Jugendvorträge: Unſer Sendenh.
Muſeum. 16.35: Stuttgart: Konzert des Funkorch.: Aus galante
Zeit. Haydn: Trio in G=dur; Mi itär=Sinfonie. — Mozart:
Lor=
hetto aus dem Violinkonzert in G=dur. — Bocccherini: Menuett.
Mozart: Ouv. „Die Entführung aus dem Serail”. Mitw
Adolphi (Violine). O 18.10: Aus der Erzählung „Das Mäd
mit den Goldaugen” von H. Balzac. o 18.30: Kaſſel: Vortro
O 19: Oberarzt Dr. Spiro: Fettſucht. O 19.30: Norbert Jacau
Vorleſung aus eigenen Werken: Der Ritt nach Doores,
Vom großen Saal des Saalbaues: Konzert Umberto Urbon=
O Anſchl.: Schallplatten.
Skuktgark.
Dienstag, 8. Jan. 10.30: Schallplatten. O 11: Nachrichten
12.15: Schallplatten. O 15.45: Fräulein Sophie Reis: *
Kurz zum 75. Geburtstag. O 16.15: Aus galanter Zeit. Mi.
M. Adolphi. Funkorch. O 18.15: Prof. Beutel: Der Mond
18.45: Dr. Manfred Schneider: Reiſe durch Dalmatien. o 19.I
Erwin Ruge: Bei den Schwaben in Bulgarien. O 20: Frankfun=
Konzerk. Soliſt: Umberto Urbano (Scala, Mailand), o. An
Die Ueberlagerungsehe. Ein kleines Spiel von M. F. Mendelsſohn
Peſr.: Friedrich; Lotte, ſeine Frau; Adalbert; Maria Blank;
Anſager im Radio; Geſchäftsführer. Stimmen aus dem Publikun
Schlenker, Miller, Rießland, Schiecke.
Berlin.
Dienstag, 8. Jan. 12.30: Für den Landwirt. O 15.30;
Ebert: Deutſchlands wichtigſte Obſtbau=Gebiete. O 16: Dr. Wolf
Das Problem der Willensfreiheit. S 16.30: Unterhaltungsmu
Kapelle Emil Rooſz. O 19: Dr. Pohl: Sozialpolitiſche Umſt
O 19.30: Prof. Dr. Wegener: Die Polarforſchung mit dem Lu
fahrzeug. O 20: Literatur der Gegenwart. Joſeph Roth. Vorſte
und Leſeproben: Dr. M. Georg. o 20.30: Internationale
grammaustauſch. Uebertragung von der Polskie Radio Warſcha
Orcheſterkonzert. Moniuſzko: Ouv. „Hrabina”. — Szopen:
F=moll für Klavier und Orcheſter. — Polniſche Tanzmuſik un
Volkslieder. Krupinſki: Polonaiſe aus der Oper „Krakowia
Gurale‟ — Moniuſzko: Mazur aus „Straſzny Dwor”. —
Volk=
lieder: Wo fährſt du, Hänschen?: Drei Vöglein; Heize ino; 3
Teiche ſind Fiſche: Dort in Krakau; Unweit des Gärtchens.
ſozycki: Crakovienne aus dem Ballett „Pan Twardowſ
Stefani: Mazur aus „Die Hochzeit in Oicow”. — Lewan
Oberek (Volkstanz). Warſchauer Philharmoniſche Orcheſter, Dirigen
Dr. Mlynarſki. Mitw.: Sophie Rabcewicz (Klavier), Adam Dobo
Tenor), Prof. Urſchtein (Flügel). O Anſchl.: Umſchau des Drahtloſn
Denſtes. O Danach: Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Dienstag, 8. Jan. 10.15: Berlin: Nachrichten
6 12: Franzö iſch für Schüler. O 12.25: Dr. Renſch und Stud.R
Dr. Leeke: Biologiſche und Völkerkundliche Beobachtungen auf d
Sundainſeln. O 13.30: Ber ’in: Nachrichten. S 15: Gerh.
Kun=
ich mir ein Kaleidoſkop?o
Jugendbaſtelſtunde. Wie bau
Wetter und Börſe. O 15.40: Mutterſtunde. William A
Wie wird ein Kind geſchickt? o 16: Annemarie Pailat=Hartl
rziehungsberatung. O 16.30: Leipzig: Unterhaltungskonzert
Feiereis=Orch. O 17.30: Prof. Dr. Schmid: Am Plattenſee. o.
Dr. Stein: Neuere Hausmuſik für Klavier. (Rußland.) 0 18N
Franzöſiſch für Anfänger. 18.55: Prof. Dr. Freyer: W
Sosiologie? O 19.20: Oberpräſident Siehr: Die Inſel Oſtprei
20: Vortrag. O 20.30: Berlin: Internationaler Progran
austauſch. Uebertragung von der Polskie Radio, Warſchau. Orcheſtie
konzert und Po niſche Tanzmuſik und Volkslieder. Ausf.: Warſcha
Phr harmon. Orch., Dirig.: Dr. Mynarſki. Mitw.: Sophie
Klavier), Adam Dobofz (Tenor). Flügel: Prof. Urſchtein. O A
rahtloſen Dienſtes. O Danach: Preſſenachrichte
Preſeumſchau.
He
D 22 4.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Um den sehr zahlreichen Wünschen
entgegen-
zukommen, läuft der Film:
A
Nel
DrAnT
Matterhern
auch heute noch!
Leider konnten wir weitere Tage nicht mehr
vorsehen, weil der Film bereits anderweitig
vermietet ist.
letzter Befe
Se
EML ANNiNGS
Eine
Verkäuferin von Klasse
Uersec i
Mtit
wieder ein ganz großer Erfolg!
V841
Städtiſche Akademie
für Tonkunſt.
Donnerst g, den 10 Januar, 20 Uhr, im
Großen Saale des Städt ſchen Saalbaus
Liederabend von
Ro e Landwehr
Am Flügel:
Generalmuſikdirektor Dr Karl Böhm.
Lieder von Händel, Schubert, Hugo Wolf,
Richard Strauß und Walter Braunfels
Karten von 1.50 bis 6 . im Sekretariat
der Akademie, Eliſabethenſtr. 36.
Der Bechſtein=Konzertflügel iſt aus dem
Pianolager A. W. Zimmermann,
Grafen=
ſtraße 21, nächſt der Rheinſtr
(St 550
Gartenbau=
verein
Darmſtadt e. V.
Gegründet
im Jahre 1835.
Monats=
verſammlung
Donnerstag, den
10
Januar, 20 Uhr,
im Fürſtenſaal.
. Mitte lungen. 2.
Bon Kulturpflanzen
und deren Heimat
Vortrag mit
Licht=
bildern von Herrn
Dr. Heil, Dozen: an
der Techniſchen
Hoch=
ſchule). 3. Freiver
loſung. (605
Gäſte willkommen.
Gebr. Herrenſattel
30 ℳ. Zaumzeug
Herren=
Reitlack=
ſtiefel. Gr. 43. 25-0
Näh. Geſchſt. (811b
Städt. Saalbau y
Mittwoch, den 16. Januar. 8 Uhr
Die Ozeanfahrt des
L. Z. 129
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Die geplante 100=Millionen=Preußen=Anleihe. Im Preußiſchen
Landtag begannen geſtern nachmittag die Ausſchußberatungen über den
Staatshaushaltsplan für 1929. Aktuelle Verhandlungen finden aber
bereits gegenwärtig ſtatt. In den Vormittagsſtunden verhandelte der
preußiſche Finanzminiſter Dr. Höpker=Aſchoff mit der Preußiſchen
Staatsbank über die eventuelle Ausgabe einer neuen 100=Millionen=
Anleihe Preußens. Es verlautet, daß die Verhandlungen, die
gegen=
wärtig noch ſchweben, zu einem poſitiven Ergebnis führen werden, weil
die Staatsbank, die Anleiheberaterin des preußiſchen Staates, unter
Hinweis auf den gegenwärtigen billigen Geldmarkt die Zeit für
Anleihe=
aufnahmen als günſtig erachtet. Mit den neuen 100 Millionen würden
Anleihevorſchüſſe abgedeckt. Dadurch würde das Finanzminiſterium
in die Lage verſetzt, nun für neue werbende Zwecke abermals
Vorſchuß=
leiſtungen gewähren zu können. Die perſönlichen Verhandlungen des
preußiſchen Finanzminiſters Dr. Höpker=Aſchoff mit der Preußiſchen
Staatsbank über die Auflegung der geplanten 100=Millionen=Anleihe
hatten noch kein poſitives Ergebnis.
Vom Holzmarkt ſ=hreibt uns unſer Mitarbeiter: Sägewerke und
Holzhandlungen ſind mit ihren Indenturarbeiten beſchäftigt und daher
wenig unternehmungskuſtig. Die Einkäufe der Platzholzhandlungen
beſchränken ſich auf notwendige Ergänzungen der zur Jahreswende
reichlich angefüllten Läger. Die Preiſe, die der nur ſchwach beſchäftigte
Holzkonſum anlegen will, ſind niedriger als vor Jahresfriſt, was darauf
zurüickzufüihren iſt, daß vielfach unmittelbar aus der Sägewerksinduſtrie
billigere Angebote auch bei kleineren Tiſchlereibetrieben vorliegen.
Außer=
dem entickeln die Gooßbetriebe eine umfangreiche Reiſetätigkeit,
kleinſten Orte werden von den Vertretern aufgeſucht, den Verbrauchern
werden Sammelladungen, zu deren Abnahme mehrere Betriebe ſich
ge=
nneinſam verpflichten, geliefert. Das Geſchäft des legitimen
Platzholz=
handels leidet unter dieſer Erſcheinung ſtark. Dem Großkonſum,
Maſchi=
nen= und Möbelfabriken werden jetzt Schmitthölzer oft zu den gleichen
Preiſen augeboten wie dem Platzholzhandel, der mit teuven
Ablagerungs=
ſpeſen rechnen und hänfig die Ware zwecks genügender Trocknung ein
Jahr und länger halten muß. Gefragt waren blaue, aſtreine Seiten,
die kaum zu beſchaffen ſind und häufig von den Leiſtenfabriken durch
blankes, daher teureres Material erſetzt werden müſſen. Die Prciſe für
Leiſten haben infolge dieſer ſchwierigen Einkaufsverhältniſſe des
Roh=
materials eine leichte Erhöhung erfahren, der Abſatz macht der
Leiſten=
induſtrie keine Schwierigkeiten. Ebenſo lebhaft iſt der Geſchäftsgang in
der Sperrplatteninduſtrie, die voll beſ häfügt iſt und um den Abſatz ihrer
Erzenoniſſe in den nächſten Monaten nicht beſorgt zu ſein braucht. Am
Eichenmarkt iſt die Lage undurchſitig. Der Abſatz von eichenen Dickten
ſicckt, und die Nachfrage nach Furniexen iſt gering. Dazu kommt, daß
faſt alle Läger mit alten Beſtänden reichlich angefüllt ſind. Infolge der
Abſperrung der polniſiien Grenze, die am 18. Dezember eintrat, iſt die
Beſchaffung von Erlenſchaittholz ſchwierig geworden. Die Preiſe für
gute Ware ſtiegen um 5 v. H.
Mannheimer Viehmarkt vom 7. Januar. Zum heutigen Viehmarkt
waren zugeführt und wurden die 50 Kilo Lebendgeſicht je nach Klaſſe
gehandelt: 219 Ochſen 32—56, 151 Bullen 32—51, 333 Kühe 18—51, 381
Färſen 36—57, 587 Kälber 50—76, 44 Schafe 44—46, 6 Ziegen 14—22,
3115 Schweine 58—78. Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig,
For=
derungen teilweiſe etwas höher gehalten; Kälber mittelmäßig, geräumt:
Schweine mittelmäßig, ſpäter langſam.
Frankfurter Viehmarkt vom 7. Januar. Der Auftrieb des
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heutigen Hauptmarktes beſtand aus: 1382 Rindern, daru
Gäl
42
ern
Ochſen. 54 Bullen, 512 Kühen. 380 Färſen. Ferner
177 Schafen und 4460 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb
des Hauptmarktes der vergangene
Woche waren 250 Rinder
weniger angetrieben, während 40 Kälber. 116 Schafe und 1951
Schweine mehr zum Verkauf ſtanden. Marktverlauf: Rinder mäßig
rege, jedoch bei Ochſen ſchleppend, Ueberſtand. Schweine
ſchlep=
pend. geringer Ueberſtand. Kälber und Schafe ruhig. geringer
Ueberſtand. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen A
54—57; II 50—53: B T 45—49, Bullen A 50—54:
B 46—49;
Kühe A 43—47 B 36—42. C 30—35
D 25—29. Färſen A 54—58,
49—53. C 42—48. Kälber B 72—
) 58—64.
5. C 65—71.
Schafe 4 I 50—52. B 45—49. C 30—44. Schweine A 73—76. B 7
bis 76. C 74—77. D 74—78, E 70—74. Im Vergleich zu den
No=
tierungen des Hauptmarktes der vergangenen Woche waren
Rin=
der bis zu 2 ℳ teurer. Bullen hatten ſogar eine Steigerung bis
4 ℳ zu verzeichnen. Gegenüber den Notierungen des letzten
Nebenmarktes lagen Kälber 1 ℳ. Schafe bis 2 ℳ und Schweine
ebenfalls bis 2 ℳ höher. Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch T 90—95,
I 80—85: Bullenfleiſch 80—84: Kuhfleiſch II 55—65, III 35—55.
Kalbfleiſch
100—110. IT 90—100. Hammelfleiſch 90—95
Schweinefleiſch 1 90—100. Gefrierfleiſch: Rindfleiſch. Vorderviertel,
zollfrei: 52; verzollt: 65. Hinterteil: 58 bzw. 76.
Frankfurter Pferdemarkt vom 7. Januar. Der Auftrieb des
heuti=
gen Pferdemarktes war gering; es ſtanden nur 500 Pferde zum Verkauf,
gehandelt wurden vorwiegend leichte Laufpferde und Hunsr icker Kferde.
Schwerſte Arbeitspferde belgiſcher Raſſe und Wagenpferde norddeutſchen
Schlages wurden weniger gefragt. Die Preiſe waren im allgemeinen
normal, trotzdem bot der Markt dem Kenner vielfach Gelegenheit zu
günſtigem Kauf, da der Handel diesmal nicht als flott zu bezeichnen
war. Vom bevorſtehenden Pferdemarkt (4. Februar) erwartet man
größeren Umſatz, weil die Landwirtſchaft erfahrungsgemäß meiſt im
Februar und März kurz vor der Feldbeſtellung ihren Pferdebedarf
deckt. Schlachtpferde waren wie immer von Aufkäufern aus dem
Rhein=
lande geſucht und im Preiſe anziehend.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Chieago, 7. Januar. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt berkehrte in durchweg ſeſter Haltung, da ſich
die ausländiſche Naöffrage gebeſſert hatte, höhere Liverpooler Kabel und
günſtige argentiniſche Berichte eintraten. Außerdem verlautete, daß
das kanadiſche Pool auf den gegewwärtigen Preisniveau im Auslande
Offerten abgegeben habe.
Mais wurde in erſter Linie durch die feſten Meldungen aus
Liver=
pool und beſſere Nachfrage öſtliher Häuſer beeinflußt.
Roggen: Die Kurſe konnten ſich heute etwas befeſtigen auf Käufe
öſtlicher Firmen per März und Mai und die ungüinſtigen Wetterberichte
aus Europa.
Hafer: Hier waren die Preisveränderungen gegenüber der letzten
Notierung nur gering. Kleinem Provinzangebot ſtand die Zunahme
der ſichtbaren Vorräte gegenüber.
* New York, 7. Januar. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die Kurſe gingen etwas zurück, da die Hauſſiers
Glatt=
ſtellungen vornahmen und ſüdlihe Spinner Abgaben tätigten, da die
Berichte aus dem Handel enttärſihten.
Kaffee: Die Preiſe konnten ſich heute etwas befeſtigen, da nach
an=
fänglichen Lianidationen auf die ermäßigten enropäiſchen und braſiliani.
ſchen Kabel ein Tendenzwechſel einſetzte, als die beſſeren Kabel aus Rio
de Janeiro eingingen
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 7. Jan.:
Getreide. Weizen: März 113½, Mai 116½, Juli 118; Mais:
März 88, Mai 90½, Juli 92½; Hafer: März 47½4, Mai 48½,
Juli 46½; Roggen: März 102½ Mai 105, Juli 102¾.
Schmalz: Januar 11,60, Februar 11,70, März 11,80, Ma
12,0
Fleiſch. Rippen: Jan. 11,80, Mai 12,45: Speck, lolo 11,75;
leichte Schweine 8,85—9,25, ſchſwere Schweine 875—9,15;
Schweinezufuhren: Chicago 46 000, im Weſten 160 000.
Baumwolle: Januar 19,07, März 19,17.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 7. Jan.:
Getreide. Weizen: Rotvinter 149½, Hartwinter 127¾4;
Mais, neu angek. Ernte 101½; Mehl, ſpring wheat clears 5,50
bis 580; Fracht: nach England 2,0—3,0 Schilling, nach dem
Kontinent 16 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,35; Talg, extra, loſe 9.
Kakav: Tendenz: haum ſtetig; Umſatz in Lots: 182: Loko:
10: Januar 9,90, Februar 9,96, März 10,06, April 10.19, Mai
10,33, Jnni 10,41, Inli 10,50, September 10,75.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 7. Jan.
Zu Beginn der neuen Woche erfuhr die Tendenz eine allgemeine
Abſchwächung. Die immer noch herrſchende Orderloſigkeit drückte ſtart
auf die Stimmung, und das Geſchäft bewegte ſich in kleinem Rahmen.
Die Spekulation hielt ſich ſtark im Hintergrund und ſchritt nur in
ver=
ſtärktem Maße zu Abgaben, da auch der ſchwächere Schluß der New
Yorker Börſe vom Samstag ungünſtig beurteilt wurde. Der weiter
ſtark entſpannte Geldmarkt fand nur wenig Beachtung. Gegenüber
den Schlußkurſen vom Samstag gingen die Verluſte durchweg bis zu
4 Prozent. Stark angeboten waren am Elektromarkt Siemens mit minus
4 Prozent, Licht und Kraft mit minus 3½ Prozent und A. E. G., die
2½ Prozent nachgaben. Auch Danatbank mit minus 4½ Prozent lagen
ſtark im Angebot. Am Automarkt gaben Adlerwerke auf Verſionen
einer Kapitalzuſammenlegung von 2 zu 1 erneut 5½ Prozent nach.
Auch Daimler eröffneten daraufhin 3½ Prozent niedeiger. J. G.
Far=
ben hatten ebenfalls nur kleinſte Umſätze und lagen 1½ Prozent
ab=
geſchwächt. Einiges Intereſſe beſtand dagegen für Phönix mit plus
1½ Prozent. Südd. Zucker plus 1 Prozent, hier muß der
Dividenden=
abſchlag berückſichtigt werden. Auch Lechwerke waren bei etwas
erhöh=
tem Kurs gefragt. Am Kalimarkt gaben Salzdetfurth 3½ Prozent
nach, während Weſteregeln gut behauptet blieben. — Nenten ſtill, nur
Anatolier etwas gebeſſert.
Im Verlaufe blieben die Umſätze weiter ſehr klein. Die
Kursgeſtal=
tung war uneinheitlich, neigte jedoch überwiegend nach unten.
Ver=
ſchiedentlich traten bei einigen bevorzugten Werten kleine Erholungen
ein. Adlerwerte blieben gehalten, während Daimler weiter geringfügig
nachgaben. J. G. Farben verloren erneut 1½ Prozent, A. E.G. waren
gut behauptet und Phönix, die noch gefragt blieben, lagen abermals
etwas erhöht. Am Geldmarkt war Tagesgeld zu 4½ Prozent
unver=
ändert. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4.2026,
gegen Pfunde 20.305, London=Kabel 4.8515, Paris 124.10, Madrid 2972
und Holland 1205/g.
Stiummung freundlicher. Bei ſehr ruhigem Geſchäft zeigte die
Abendbörſe Widerſtandsfähigkeit. Eine Anregung boten Käufe des
Rheinlandes für Montanweite, da angeblich die Bilanzziffern von
Rheinſtahl und Phönix günſtig ſind. Auch der gegenwärtige
Geſchäfts=
gang wird als gut bezeichnet. So gewannen Gelſenkirchen 1, Phönix ½
Stahlverein ½ Prozent. Kupferwerte gut gehalten. Die Farbenaktien
waren zunächſt etwas gedrückt, ſpäter gleſchfalls ³8 Prozent freundlicher.
A. E. G.
lugsb.=Nürnb. Maſch.
aſalt . . . ."
ergmann . . . .
Berl. Karlsruhe J
Berl. Hand.=Ge
Braunkohl. Briketts
Bremer=Wolle
Danatbank . . . .
Deutſche Bank . . .
„
Diskontogeſ.
Dresdner Bank ...
Deutſche Maſchinen.
Deutſche Erdöl . .
Deutſche Betroleum
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung
J. G. Farben . . ..
Gelſenk. Berg.
n.
Geſ. f. elektr. Un
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch. . .
.
Hapag.
Harpener .. . ...
Hemoor Zement .
Ver. Glanzſtoff.. 145 22.25 31. 30. 1. Ver. Stahlwerke . . GZ. 8.7 50.— Volkſtedter Porzella 58. 777.— H2. 169. Wanderer Werke .. 2. 108. 35.75 Wiſſner Metall .. 147.5 147.5 34.
281.— 35.—
276.— Wittener Gußſtahl K 45.—
griſo
A.
Zeuuenmartt.
Helſingfors. ..
Wien.... . ..
Prag ......"
Budapeſt .. .
Sofia ......"
Holland .....
Oslo ......."
Kopenhagen.
Stockholm ..
London
J
res
Buenos
New York ..
Belgien. . . . .
Geld /Brief
0.552/10.572
59.06 59.18
126 12.448
3 16 73.30
3.032/ 3.038
168.56 168
11.91/112.
12.01/112.2:
12.29/112.5
358 20.
1.767/ 1.77
4. 1970 4.2050
18.335,56.455
Geld/Brief
10.554/10.5
59.09 159.
12.434/12 45.
73. 1973.33
3.032/ 3.03
68.68/169.02
11.971112.19
12.0711 12.2
12.34/1125
0.37220.41.
1.768
4. 1995
58 36 158.48
Italien ......
Paris .......
Schweiz ... .."
Spanien ....."
Danzig ....."
Fapan. . . . . .
Riode Janeiro
Fugoſlawien .
Portugal. . . . .
lthen .....
Lonſtantinpel.
Lanada .. . . .."
Uruguay .. . .
5. 1.
Geld /Brie
ſer.975 22.01:
16.405 16.445
30.825 80.93*
68.50 68.641
81.56
31.4
1.930/ 1.93
.4985 0.5
7.379/ 7.393
18.78/ 18.82
2 oss
061
4.186/ 4. 194
4.286/ 4 29
7.
Geld. /Brie
21.985 22.025
16.42 116.4
80 .8658 1. 021
68
68.5
81.4:
81.5
1.
1.49
7.380
18.70
5.4 25/ 5
2.05
4.187/ 4.19‟
4 .286
2.06
4.294
Adlerwerke Kleyer in Rückdeckung von Mehrkäufen 34 Prozent fit
Renten gut gehalten. Beachtet waren Neubeſitzanleihe. Im ſt3,s
Verlauf blieb die Haltung ausgeſprochen freundlich. Im Vordemel
ſranden weiter Montanaktien. An der Nachbörſe nannte man
F=
induſtrie 262,5, Aeg 184, Phönix 91,75, Gelſenkinchen 126,5, Waldhaf 4
Von Kurſen ſind zu nennen: Maunesmann 128,25, Rheinſtahl zze u
Nerdd. Lleyd 131,5, Adlerwerke 62,75, Daimler 64, Gesfürel oe
Rütgers 103,5, Siemens 418.
Berlin, 7. Jab
Im Gegenſatz zum vorbörslichen Freiverkehr, der zwar zun
minimale Umſätze, doch eine nicht unfreundliche Tendenz zeigte, eröfit
die Börſe mit Ausnahme einiger weniger Spezialwerte durchwee
ſchwächt. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe ſtagnierte das Geſchäft
kommen und die Tendenz neigte weiter zur Schwäche. Im weit
Verlauf der Börſe drückte die Geſchäftsſtille empfindlich auf die o.tz
Nur für Montanwerte zeigte ſich einiges Intereſſe. Gegen Schluß=,
offiziellen Verkehrs konnte man Interventionen einiger Großhau
beobachten, die jedoch kursmäßig nicht ſtärker zum Ausdruck kamen.
Börſe ſchloß leicht erholt, ſchwächer lagen nur in Neaktion aufin
Steigerung Bemberg und auf ungünſtige Dividendenſchätzungen Goo
Nachbörslich waren die Schlußkurſe meiſt angeboten.
Produkkenberichte.
Mannheimer Produktenbörſe vom 7. Januar. Bei ermäßn
Auslandsforderungen und geringer Nachfrage lag die ProduktenEn
ruhig. Braugerſte etwas mehr beachtet, Mehl abgeſchwächt. Man
langte für die 100 Kilo ohne Sack waggonfrei Mannheim in M.
Weizen inl. 23.50, ausl. 25.75—27.75, Roggen inl. 22.50, Hafer inſn
bis 23, Braugerſte, badiſche, heſſiſche und württembergiſche 25,500)
pfälziſche 26.25—27, Futtergerſte 20—22, Mais mit Sack gegen Bez=l
ſchein 22.50, ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial Null, 32,50, ſüddeutu
Roggenmehl, je nach Ausmahlung, 28.50—31.50, Weizenkleie 13.500
13. 75.
Frankfurter Produktenbericht vom 7. Januar. Die Franimt
Getreidebörſe zeigte eine abgeſchwächte Tendenz. Es notierten fes/
Kg.: Weizen inl. 22,75—22,90, Roggen 22,50, Hafer inl. 2,74
Sommergerſte 23,75—24, Mais 22, ſüdd. 32—32,50, niu
rheiniſch 31,50—31,75, Roggenmehl 29
—29,75, Weizenkleie 13,65—1I.
Roggenkleie 14,25—14,50, Erbſen 25—62, Linſen 70—110, Heu 13—1:
Weizen= und Roggenſtroh drahtgepr. 4,50—5, gebündelt 4—4,50. Tn7l
getrocknet 20—20,75.
Amtliche Notierungen für Speiſekartoffeln vom 7. Januar. E=3
tierten je 50 Kg. Induſtrie hieſiger Gegend 3,20 RM. Tendenz ua
din
Rleine wirkſchaftsnachricten.
Am 22. Januar findet der 10. Allgemeine deutſche Saatenmalll
Vereinigung der Samenhändler des Deutſchen Reiches e. V. gemeinn
mit dem Berliner Getreide= und Produktenhändler=Verein ſtatt.
Der Aufſichtsrat der Rheiniſch=Weſtfäliſchen Stahl= und Walzu,
A.=G., Gelſenkirchen, beſchloß, wieder eine Dividende von 8 Prozem
Vorſchlag zu bringen.
Am 1. Januar iſt das nach längeren Verhandlungen am 21. 9e3
ber 1928 in Straßburg abgeſchloſſene Schiedsgerichtsabkommen zm*
dem Verein von Holzintereſſenten Südweſtdeutſchlands (Sitz Freir
i. Br.) und der Straßburger Holzhandelskammer in Kraft getretenn.
Aus London wird über das Zuſtandekommen einer Fuſion von
engliſchen Zinnunternehmungen berichtet, nämlich der Rawang
der Serendah Zinn und der Serendah South Zinn, deren derr
aneinander grenzen. Das Kapital der Rawang Zinn=Geſellſche
um 1 Mill. Lſtrl. erhöht, wovon der größte Teil den Anteilbeſitzemg
zwei anderen Geſellſchaften zur Durchführung der Fuſion angchd
wird.
Die ruſſiſchen Beſtellungen in der Tſchechoflowakei erreichtm
abgelaufenen Jahr insgeſamt den Betrag von 185 Mill. R.
größten Anteil haben Maſchinen und Apparate mit 100 Mi
Eiſen= und Stahlwaren mit 50 Mill. K:. und landwirtſchaftliche M.”
nen mit 10 Mill. Kr.
Die Delegation Bulgariens für die Verhandlungen mit der
contogeſellſchaft iſt nach Berlin abgereiſt. Der Delegation
noch zugeteilt Profeſſor Dikoff, Dekan der juriſtiſchen Fakultät in S
und Boyadjieff vom bulganiſchen Kommiſſariat für Reparationen.
Die griechiſche Regierung hat nunmehr mit einem cmerikan5f
Bankenkonſortium unter Führung des Bankhauſes Seligman,
Yerk, ein Abkommen für die Gewährung einer Anleihe von 7½
Dellar zu 5½ Prozent abgeſchloſſen. Die Unterzeichnung wird in
Kürze erfolgen.
Frankfurter Kursbericht vom 2. Januar 1929.
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe v. 1927
32 Baden Fr
ſtaat von 192‟
5% Bay. Freiſtaat
von 1927 ..
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch.
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
8‟ Bad.=Bad. v.
6% Berlin v. 24
8% Darmſtdt v. 26
230 Frkf. a. M.b. 26
Nainz v. 26.
Mannh. v. 2
3% Nürnberg v. 26
80 Berl. Hyp.=Bk.
v.Bk.
8% Frlf.
„ Pfbrbank.
2 Heſſ. Landesbk.
9
390 Kom. Landes
bank Darmſtadt
8.
32 Mein. Hyp.B
8% Pfälz. Hyp.B
% Preuß. C
Stadtſchaſt.
8% Rhein. Hyp.=Bk.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd. Credi
8‟
Südd. Bod.=
Cred.=Bank.
8% Württ. Hyp.=B
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
Ausi. Ser. I.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
Ausloſ. Ser. II
6% Daimler Benz
von 27.....
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26
Mainkrm. v. 26
7½ Ver. Stahlw.
mit Opt. v.
8% Boigt & Häffner
v. 26...... ..."
5% Bosn. L. E. B.v.
1914 .....
Oſt. Schatz=
4½
anw. v. 191=
4% Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
in 1913 ..."
4% Türk. Admin.
„ 1. Bagb.
4%
anl.
4½½ 1213 Ungarn
914
42o Ungar. Goldr.
Dib
Aßtien
Allg. Dt. Creditanſt
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Tomm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank
Dt. Eff.= u.
Wechſel=
bank .. . ..
Vereinsbank.
Diskont.=Geſellſch..
esdener Bank .."
Frankf. Bk.
zyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B.
Hyp.=Bank
lbank.
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditba
Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. B
Wiener Bankverein
A.G. f. Verkehrswi.
Dt. Eiſenbahn=Geſ.
Dr. Reichsbahn=
forzge. .. . . .."
.
Sieis Johd.
Ne
d. 4
ng=Eiſenb
Schant
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin ..
Idlerw. (v. Kleyer)
AEG. Vorzug
AEG. Stamm..
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werke
BrownBoverickCie
Brüning E Sohn
Buderus Eiſen
10
Cement Heidelberg
„ Karlſtadt.
Daimler=Benz..."
Dt. Atl.=Telegr.
Eiſenh. Berlin
öl ...."
Gold= u. Silf
ſcheide=
ſtalt
„ Linolwerk. Berl.
Eichbaum, Braue
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer.=G
Eſchw. Bergwer
ßling. Maſchinen
Ettling. Spinnerei 12
B
Foder Do min
f. G. F
Felt. & Gu
im.
einmech. (Jetter)
Frkft. Gas ......"
Hof..... ..."
Geiling E& Cie
Gelſenk.
A
ktr. 1
ternehmungen
Hol
Naſchinen
Gritzner
Grün & Bilfinger
HafenmühleFrn
dammerſen (Ost
darpener Bergbau
enninger, Kemp
Hilpert Armaturf
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....
Hochtief Eſſen.
Holzmann,
Holzverk.=Induſtrie —
IlſeBergb. Stam
Genüſſe
Junghans Stamm
Kalt Aſchersleben
Salzdetfurtl
Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
Karſtadt. R.. . . ."
Klein S hanzl.. .
Rlöcknerwerke
Kraftw. Alt=Württ.
Sahmeyer & Co.
Lech. Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mant.=W Höchf
tainz. Aft=Braur.
Nannesm Röhren
5. 12. 7.1. 80 75 — 35.1 63.75 145 142.8 135 95.25 185.5 15 340 344 5 * 43.5 30.* 14 20 203 225 225 12
275 261I. 90.75 14.
3 143 90.5 67 3 123.75 10 101.25 12. 9 114.25 10 172.5 177 134 135.25 Te — 5 1 38 2 113 6 2 142 39.25 96 97.5 * 32.5 89.1 10 90.5 354 A 1. 98 93 10 184.75 13 323.5 99.5 108 6 5 120 29.5 7 113.75 114.5
Mars=Werke..
.
etallgeſ. Frankft.
Miag, Mühlenbau
Motorenfb. Darmſt
Neckar). Fahrzeug
Nicolay Hofbr. ..
Oberbedarf.
PO7.
Oſterr. Alpine
Otavi Minen ....."
Peters Union Frrf.
Phönix Bergbau
Reiniger. Gebb
Rh. Braunkohlen
tamm
Eler=
erke ..
kiebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke . . .
Sachtleben A.=G.
chöfferhof=Bind.
hramm Lackfbr
chriftg. Stempel
uckert Elektr
warz Storchen
Siem. Glasinduſt
emens & Halsk
Südd. Immobilien
Zucker=A(
Strohſtoff. Ver.. . .
Tellus Bergbau ..
Thür Lie
Geſ.
Tucher, Brauerei.
Unterfr. Krs.=
Elek=
tr.=Verſ. ......"
Veithwerke ...
Ver. f. Chem. Ind.
Zummifabrik.
Berlin=Frankf
aurahütte
Stahlwerke.
Ultramarin . .
Iſt. Berlin
Vogtländ. Maſch.
Voigt &. Haeffner
Wanß & Freytag
Begelin, Rußfabrit
Werger Brauerei
Zellſt Aſchaffenbg.
Memel .. ..
Waldhof ..."
0
13
2.3.
5½
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung ..
Frkft. Allg. Verſ.=
Frankona Rück= u.
Mitv. . . .."
Mannh. Verſich.
12
1211,
5.12
10
197
63.25
K
11
A.
9s
111.5
147
125-75
108
0
129
178
440.5
155.75
118.5
107
150.5
108
18.5
91.25
86.75
9
56.S
129
216
J5.
2.)
137.5
30.5
Ka
212.75
282.5
V
1025
235
[ ← ][ ][ → ]Zhnmer 8
Dienstag, den 8. Januar 1929
Geite 13
Gl. Abenteurer von Ghre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
Ar and hier in Berlin wußte, oder hatte auch nur eine
Ahurzu wavon, warun die junge Engländerin auf ſo grauenvolle
Weilſetführt, weshalb die Geſellſchafterin ermordet worden
war,n um dieſe nicht um Hilfe gerufen haite, wer eigentlich
dieſe teen Manroe war, wer dieſer Dienſtmann.
rniemand in England ſchien zu wiſſen, warum und von
wemieie Mrs. Blomm überfallen worden war, wer der
Ver=
breäch=unid wer eigentlich dieſes Opfer war; die ſpärlichen
No=
tizen wer Zeitung beſagten ja ſo gut wie nichts.
*
Menſchenjäger.
9s war zu tun?
waltete ein Zufall, der ihm die Zeitung in die Hände
kier waltete noch ein anderer Zufall, der dies ſeltſame
Meßsitei geöffnet hatte — nun, Hohlander war nicht der Mann,
eineſchſiffall ungenutzt vorbeigehen zu laſſen ooer ſeines nicht zu
achtelst
ungeheure Rolle ſpielt der Zufall in unſerem Leben,
abengſft wird er nicht richtig eingeſchätzt, meiſt wird er nur
be=
ſtau ücd kaum beachtet, geſchweige denn verwertet; Hohlander
gehäft icht zu dieſen meiſten.
ſo wie die niedergedrückte Stahlfeder, ſo ſchoß in ihm auf
einn ie Hoffnung hoch, dieſem „Verbrechen der
Charlotten=
ſtrat etsch noch auf die Spur zu kommen und Kathleen, ſeine
Katlhin dies junge Mädchen, das er ſo ſehr liebte, das er ſchon
ganz’s zu ihm gehörig erachtete, doch noch aufzufinden.
Mwieſer Hoffnung atmete Hohlander auf, es durchzog ihn
einehllnuung ſo tiefen Glücks, daß es ihn faſt ſchmerzte.
Ae: mit einer harten Bewegung der Hand ſchob er die
Ahlzſur vieder von ſich, nein, dies war zu unwahrſcheinlich, die
Entnſchung würde zu bitter werden, ſie wäre nicht zu ertragen
getitet.
dn. Handbewegung iſt aber leichter gemacht, als ein
Schim=
mer uu Soffnung verlöſcht, und habe er noch ſo ſchwach geleuchtet.
P
IX gelang es Hohlander, den Gedanken an ein Wieder=
E urzſeheſm— Kathleen zurückzudrängen, doch da und vorhanden war
der yA och, und ſicherlich würde dieſer Gedanke, dieſer Wunſch
—mäaßf än ſeinem Unterbewußtſein arbeiten, ſicherlich würde er
is ſich aur jietzt an ſtändig geltend machen, ihn ſtimulierend, ihn
er=
ndeſt regeMm — eine Kraft, die treiben und beſtimmen mußte.
(inierhin, er dachte nicht mehr an Kathleen, dafür um ſo
7. Muehnn die Möglichkeit der Aufdeckung dieſes Verbrechens und
RM. Xdamzuc um erſtenmal in intenſiver Weiſe an den Verbrecher ſelbſt,
an Dienſtmann.
ſin: erſtenmal, denn bis jetzt war der Schmerz um die
Ver=
ei, loram zut groß geweſen, er hatte jeden anderen Gedanken
ver=
tiche Er-dräuhl
ſches e Id wie er an dieſen Dienſtmann dachte, mit welcher Kraft,
=Verell mmitſi t lchen Gefühlen, dies konnte man jetzt auf ſeinem Geſicht
Etahl= mleichſtkeſen, dem Geſicht eines Menſchen, der vom Denken und
nde bo Fül)t Serart übermannt wird, daß er ſich und die Umwelt
ver=
u
4
gißt, daß er ſich nicht mehr ganz zu beherrſchen weiß, und ſei er
in der Beherrſchung auch ein ſo großer Meiſter wie Hohlander.
Zur grauſamen, Grauen einflößenden Maske wurde dies
markante Geſicht, die ſo ſprechenden, ſo menſchlichen Augen
wur=
den ſtarr und wie eingeſetzte Augen aus ſchillerndem Glas oder
edelm Stein, die leicht gebogene, kräftige Naſe wurde ſchmal und
gekrümmt, die Lippen preßten ſich zuſammen, waren wie mit dem
Meſſer geſchnitten; wie die bronzene Maske eines barbariſchen
Gottes der Rache und Vergeltung ſah dies Geſicht jetzt aus, wild
und unheimlich, derart wild, daß ein Kind, mit ſeiner Mutter
am Nebentiſchchen ſitzend und von Hohlander gar nicht beachtet,
dieſen aber nach Kinderart ſchon ſeit geraumer Zeit muſternd,
nach und nach erſtarrte, dann zuſammenſchreckte und nun mit
einem kleinen erſtickten Schrei auf Hohlander wies, um ſich dann
weinend im Schoß der Mutter zu bergen.
Hohlander kam durch den leichten, dünnen Schrei wieder zu
ſich; wie aus einem blutigen, triumphierenden Traum erwachend.
fuhr er ſich mit der Hand über das Geſicht, wiſchte er mit der
Hand dieſe grauenvolle Maske ab.
Was war da zu tun? fragte er ſich von neuem.
Das Naheliegende, das Normale, des Bürgers Pflicht wäre
es geweſen, zur Polizei zu laufen, mit dieſer Daily Mail” in
der Hand, und auf die Wahrſcheinlichkeit eines Zuſammenhanges
der beiden Verbrechen hinzuweiſen.
Hohlander dachte nicht einen Augenblick ernſthaft hieran.
Sehr gut hatte er noch in ſeiner Erinnerung die bärenhafte
Tolpatſchigkeit, mit der an jenem furchtbaren Mittag alles
vor=
gegangen war; die unſinnigſten Fragen waren geſtellt, die
kind=
lichſten Vermutungen waren wahllos geworfen, jeder war
bearg=
wöhnt worden, nicht einmal der kleine Franz oder die harmloſe
Frau von Maltzahn waren verſchont geblieben, und als
Hoh=
lander, halb irrſinnig vor Wut über dies geſchäftige und ſo
nutz=
loſe Getne und Gefrage, endlich äußerſt energiſch verlangt hatte,
daß man dem Dienſtmann mit dem Karren nachſetzte, da hatte
der dieſen ganzen Betrieb leitende Herr mit höhniſch=
überlege=
nem Blick von dem Dienſtmann als dem wohlbekannten „großen
Unbekannten” geredet, der dadurch nicht wahrſcheinlicher werde,
daß man ihm einen Handkarren mit einem phantaſtiſchen Koffer
anhänge.
Und es hatte nicht viel bis zur Verhaftung Hohlanders wegen
Verdachtes der Täterſchaft oder der Mitſchuld gefehlt
Hohlander lachte ironiſch in ſich hinein, von dieſer Seite aus
war gar nichts zu erwarten.
Nur eines blieb übrig, nur das, was ſonſt nur in Romanen
vorkommen ſoll, was aber in Wirklichkeit unendlich oft der Fall
iſt: er ſelbſt, er, Hohlander, übernahm die Verfolgung des
Mör=
ders, die Aufklärung dieſer Entführung.
Romantiſch mag dies nanchem Leſer klingen, ganz und gar
nicht außergewöhnlich ſchien es Hohlander; auf ſeinen vielen
Reiſen, die ihn nicht nur durch fremde Länder, ſondern auch durch
alle Schichten der fremden Völker geführt hatten, war er oft auf
Menſchen geſtoßen, die die Ausübung der Rache und der
Vergel=
tung in die eigenen Hände genommen hatten.
Zu Tauſenden, wenn auch getrennt, mußten ſolche Menſchen,
von dem quälenden Durſt nach Rache gepeinigt, unſere an der
Oberfläche ſo ziviliſierte Welt durchirren und durchſuchen, und
mancher mochte das Ziel erreichen.
Sollte er ei: Gleiches tun?
Es war dies eine rein rhetoriſche Frage, denn in ſeinem
In=
nern war ſchon alles entſchieden, und im bejahenden Sinn.
Vieles mochte zu der raſchen Entſcheidung beigetragen
haben.
Als erſtes natürlich der jetzt in ſeinem Unterbewußtſein
ar=
beitende, mächtige Trieb, alles zu tun, nichts zu unterlaſſen, was
ein Wiederſehen mit Kathleen ermöglichen konnte.
Dann die Luſt, die Gier nach Rache und Vergeltung, ſie war
brennend in ihm.
Den Ausſchlag gegeben aber hatten Hohlanders
Tempera=
ment und ſein Naturell, dieſer Käfig, aus dem kein Menſch
je=
mals herauskommt.
Sein Naturell als Abenteurer.
Aus dieſem lähmenden, ſchleimigen Alltag, aus dieſer ſatten,
ſicheren und fettigen Bürgerlichkeit wieder herauszutreten; ſich
ſelbſt einſetzen, wenn es ging, mit Hilfe ſtaatlicher Gewalten,
wenn es nicht ging, auch ohne dieſe, wenn es ſein mußte, auch
gegen dieſe; den Feind auf eigene Fauſt, auf eigenes Riſiko
ver=
folgen, das große Spiel, die große Jagd beginnen, die Jagd
be=
ginnen, die Jagd auf den Menſchen, auf ſeinesgleichen, einem
Wild nachſtreifen, das geſchaffen war wie er — das war eine den
Abenteurer lockende Perſpektive.
(Fortſ. folgt.)
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