Darmstädter Tagblatt 1929


05. Januar 1929

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Einzelnummer 10.Pfennige

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 5
Samstag, den 5. Januar 1929.
192. Jahrgang

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Nabat weg. Bonkkonto Deutſche Bonk und Darme
Kädter und Nationalbank.

26

Biere

Haf.

Parker Gilberks Abſichken.
Gerüchke in Amerika.
* Berlin, 4. Jan. (Priv.=Tel.)
Die Vernutung, daß Parker Gilbert ſeinen Bericht nur des=
Mer gen ſo optintiſtiſch gehalten habe, um die amerikaniſche Finanz=
Melt zur Aufnahme der deutſchen Eiſenbahnobligationen zu be=
äh
fluſſen, ſcheint ſich zu beſtätigen. Meldungen aus Amerika
e echen davon, daß Parker Gilbert bei ſeinen jetzi=
tn
Verhandlungen mit New Yorker Bankiers
Wich ſpeziell auf die Unterſuchung der Markt=
Mähigkeit der Eiſenbahnbonds konzentrieren
MoeII. Ob es allerdings klug von ihm war, einen ſolchen Opti= Meldung noch nähere Einzelheiten über dieſe Erklärungen Gil=
uusmus
an den Tag zu legen, der ſchon jetzt in der amerikani=
Ad en Finanzwelt ſtarkem Mißtrauen begegnet, ſcheint
West fraglich. Er hat jedenfalls zunächſt die kleineren amerikani=
ten
Geldgeber in Harniſch gebracht, die darauf aufmerkſam
n chen, daß zwiſchen Parker Gilbert und dem gro=
n
Bankhaus Morgan enge Beziehungen beſtün=
en
und daß der Generglagent offenbar beabſichtigt habe, das
Ut tereſſe der großen Bankiers wahrzunehmen, die in der Haupt=
Uuse für die Mobiliſierung der Eiſenbahnbonds in Frage kämen,
lot durch dann wieder die Vergebung kleinerer Kredite an Deutſch=
ſſu
. d in Mitleidenſchaft gezogen würde. Wir glauben nicht, daß
zc bert bei der Abfaſſung ſeines Berichtes die Wahrnehmung der
er tereſſen beſtimmter Bankiers im Auge gehabt hat. Für ihn
ürfte nur die raſcheſte Löſung des ganzen Problems maßgebend
eweſen ſein, zu der auch die beſchleunigte Abſtoßung der Eiſen=
aonobligationen
gehört. Ueber ſeine eigentlichen Abſichten wird
litn jedoch erſt nach Abſchluß der jetzt in Amerika im Gang be=
yölichen
Beſprechungen Näheres erfahren können und erſt, wenn
R! Sachverſtändigenverhandlungen, bei denen man ſicher, ſeine bericht verdient eine Aeußerung der Wafhington Poſt Erwäh=
ſtrinung
zu eiizelnen Fragen einholen wird, eingeleitet ſind. nung, in der es heißt, offenbar habe Gilbert Deutſchlands Wohl=
Deuſchaute.
In Uebereinſtimmung mit der perſönlichen Auffaſſung Par=
e
: Gilberts, daß ſein Jahresbericht auch Lehren für Frankreich
n= halte, ſtellt die Times in einem längeren Leitartikel über die
Uaparationsfrage ſich auf den Standpunkt, daß man annehmen
lölrne, Frankreich wolle nicht auf Forderungen beſtehen, die
eSen Europas erneut in Verwirrung bringen könnten. Sie
anlungen von 2½ Milliarden Mark einen hinreichenden ueber= wenn es ſich der Illuſion einer möglichen Verbindung zwiſchen
huß für die Wiederaufbauarbeiten ließen, wenn man berück= Kriegsſchulden und Reparationen hingäbe. Niemals würde eine
outen Pfund belaufen würden. Die verhältnismäßig möglichen Ausmaß die Zuſammenarbeit der privaten Kapi=
uch
kein Beweis dafür, daß die vollen Ein= merzialiſierung der deutſchen Zahlungen erleichtern werde.
Meitsjahresleiſtungen zur tatſächlichen Ueber=
peiſung
(Transfer) gebracht werden könnten.
5u weit ſcheine die Lage geklärt zu ſein, daß Deutſchland voll in
er Lage ſein werde, die Forderungen ſeiner Gläubiger zu er=
üllen
, wenn dieſe verſtändig ſeien. Deutſchland müſſe bereit ſein,
ei, unter völliger Wahrung der engliſchen Intereſſen keiner, der dadurch in Deutſchland hervorgerufene Eindruck würden die
tehungen in Europa beitragen könne. Aufgabe des Sach= wärtig ſei der 28. Januar für den Zuſammentritt des Ausſchuſ=
erſtändigenkomitees
ſei es, darüber zu ent= ſes feſtgeſetzt, aber dieſes Datum ſei nur proviſoriſch.
geiden, welche Summe man von Deutſchland
erſtändigerweiſe bedingungslos ohne den
löchutz der Ueberweiſungsklauſel des Dawes=
lanes
als Zahlung erwarten könne. Obwohl an
ch die Kommerzialiſierung der Schuld nicht unbedingt in den
Iu fgabenkreis des Komitees falle, ſo hätte es doch den Auftrag,
ie mögliche und wahrſcheinliche Wirkung auf das Wirtſchafts=
ehen
Deutſchlands zu unterſuchen, für den Fall, daß der gegen=
btatten
, um ſich perſönlich über die Verhältniſſe in Deutſchland des Senats Berichterſtatter über den Dawesplan war, teilt mit,

breche n. Die Hage der Lonmerſtſſung der Schll
Wiwnne aber letzten Endes doch an Bedeutung.
Zweiſel an Gilherks Bericht.
Paris, 4. Januar.
Das Journal befaßt ſich heute neuerdings mit dem Be=
icht
Parker Gilberts und wirft dieſem vor, vielleicht ein zu opti=
niſtiſches
Bild von der deutſchen Wirtſchaftslage entworfen zu
zaben. Es ſei nicht zu leugnen, daß die deutſche Zahlungsbilanz
1mit 1,8 Milliarden RM. paſſiv ſei. Parker Gilbert habe die Lage
roſiger dargeſtellt, weil er damit Wallſtreet für die in Ausſicht
genommene Kommerzialiſierungs=Anleihe günſtiger ſtimmen
wolle. Bisher habe es Gilbert nicht an Verſprechungen nach jeder
1Seite hin fehlen laſſen. Den Deutſchen habe er eine Herab=

ſetzung ihrer Schulden verſprochen, und den Alliierten die Fata=
das
Räderwerk zu legen, das nicht nur die Reparationen, ſon=
dern
auch die Kriegsſchulden zermalmen ſolle. Man zue in Unehrlichkeit bloßzuſtellen. So iſt ſoeben eine nachgelaſſene kleine
immer wieder die volle Wahrheit und nur Realitäten zu fordern.
Parker Gilbert über ſeinen Berichk.
London, 4. Januar.
Wie bereits gemeldet, hat der Reparationsagent nach ſeiner
abgegeben. Der Daily Telegraph läßt ſich in einer New Yorker
berts berichten. Der Reparationsagent betont, daß der deutſche
Aerger und die franzöſiſche Begeiſterung nur auf einer nicht ſorg=
fältigen
Prüfung des Berichts beruhen könnten. In Berlin
habe man die Objektivität des Berichtes anſcheinend nicht im
Auge behalten, und die franzöſiſche Freude ſei auf die Neigung
zurückzuführen, eine Darſtellung vergangener Geſchehniſſe als
Anempfehlungen für die Zukunft auszulegen. Ausſagen dar=
über
, ob er ſich bereits auf Grund ſeiner Beobachtungen eine
endgültige Reparationsſumme errechnet habe, und welche Rat=
ſchläge
er dem Sachverſtändigenausſchuß geben könne, lehnte
Parker Gilbert entſchieden ab.
Amerikas Skellungnahme.
New York, 4. Jan.
Wie verlautet, hat ſich Owen Young bereit erklärt, der Be=
rüfung
in den Sachverſtändigenausſchuß Folge zu leiſten. Von
den weiteren amerikaniſchen Preſſekommentaren zum Agenten=
ſtand
für die amerikaniſchen Kapitaliſten möglichſt verlockend ſchil=
dern
wollen, um die Kommerzialiſierung der Dawesſchuld vorzu=
9ie Times über die Leiſtungsmöglichkeiten bereiten. Gilberts Bericht erwies ſich jetzt aber als Bumerang,
denn er habe bewirkt, daß ſeinerſeits die Allierten nun höhere
Anſprüche gegen Deutſchland geltend machten, andererſeits aber
EP. London, 4. Januar. Deutſchlands Begeiſterung für den Kommerzialiſierungsplan ab=
gekühlt
werde und die Deutſchen ſich überlegten, daß ſie wohl mahnen. Umſo mehr hätte Grey dieſen Weg beſchreiten müſſen,
beſſer führen, wenn ſie es bei der bisherigen Regelung belaſſen
würden.
Nach einer Meldung aus Paris äußerte ſich der Leiter der
europäiſchen Ausgabe des New York Herald, Hills, der als
line endgültige Regelung gefährdeten oder das wirtſchaftliche einer der Vertrauten des neuen Präſidenten Hoover gilt, über die
Stellungnahme des öffiziöſen Ametika, zum Sachverſtändigen= Er hieß am 24. Juli in einem Geſpräch mit dem franzöſiſchen
legründet dieſe Anſicht zahlenmäßig damit, daß die Jahres= komitee u. a. wie folgt: Europa beginge den größten Fehler,
atige, daß die geſamten jährlichen interallierten, Schulden= amerikaniſche Negierung zugeben, daß die Löſung des einen Pro= nen Botſchafter ließ er in Petersburg mitteilen, England werde
anlungen an die Vereinigten Staaten ſich im Jahre 1930 auf blems von dem anderen abhängen werde. In Waſhington werde
urd 50 Millionen Pfund, im Jahre 1940 auf rund 70 Millionen man aber nichts gegen eine für ſehr nützlich anerkannte Konſul= Streit ein europäiſcher hervorgehe: Da Saſonow, wie Grey wußte,
Uind in den Jahren 19801987 ſich auf etwas mehr als 80 Mil= tation unternehmen, und es ſei vorauszuſehen, daß man in jedem im Begriff war, einen ſolchen europäiſchen Konflikt durch Be=
urzen
Erfahrungen der letzten Jahre ſeien talien an der Finanzierung einer vorſichtig fortſchreitenden Kom= mit dem Verſprechen engliſcher Hilfe. Und dem ruſſiſchen Bot=
Verzögerung der Reparakionskonferenz!
däter den Weg der Verhandlungen zu gehen, den es einmal ein= Verzögerung des Zuſammentrittes der Reparationskonferenz. Nußland Zeit zu Vorbereitungen gewinnen und Deutſchland den
eichlagen habe. Die engliſche Politik halte an dem Grundſatz Das Blatt will nämlich wiſſen, der Bericht Parker Gilberts und Vorteil ſeiner ſchnellen Mobiliſation verlieren. Eine beſſere Ein=
gendwie
gearteten Regelung Schwierigteiten in den Weg zu Folge haben, daß der Zuſammentritt des Sachverſtändigen= Aus=
eten
, die zur Sicherung und Förderung der friedlichen Be= ſchuſſes für die Neparationsregelung ſich verzögern werde. Gegen=
Die Verwendung der deufſchen Reparakionen
Mu Krafeſch.
ſoärtige Plan der Jahreszahlungen in Kraft bleibe. Hinſichtlich gebenen Actualitäs veröffentlichen einen Artikel des ehemaligen ſrochen worden iſt, war nur darauf berechnet, noch einige Zeit
lieſes Punktes werden die Alliierten ſicherlich ſich von Parker. Miniſters Senator Charles Dumont über die Verwendung der für die Vollendung der ruſſiſchen Rüſtungen und einen günſtigen
löübert beraten laſſen und auch ſelbſt einen Beſuch in Berlin deutſchen Reparationen. Dumont, der in der Finanzkommiſſion Kriegsvorwvand für England zu ſinden.
u unterrichten. Man habe auch nach und nach erkannt, daß Frankreich in der Zeit vom 1. September 1928 aus weltpolitiſchen Gründen unbedingt mit Nußland zuſammen=
die Summe von 132 Milliarden Goldmark, bis 1. September 1929 von Deutſchland 78 Mil= zubleiben. Ihre Ergänzung findet ſeine Politik in dem Verſuche,
her deren Verteilung ſich die Allierten bereits in Spa ge= liarden Franken Reparationskonto erhält, 20= Deutſchland, den gemeinſamen Gegner, hinters Licht zu führen.
erhalten werden, von werden rund 720 Milionen für die Beſatzungstruppen im
Rheinland ausgegeben; 1250 Millionen erhalten die Kriegsge=
ſchädigten
; 1117 Millionen gehen an das britiſche Schatzamt auf in falſchem Lichte. Er erweclte in ihm gefliſſentlich den Eindruck,
Grund des Caillaux=Churchill=Abkommens: 319 Millionen an das
engliſcher Warenbeſtände des induſtriellen Wiederaufbauamtes
und 114 Millionen für die Ausführung eines franzöſiſch=ſchwei=
Milliarden iſt eine Milliarde zum Ausgleich des Budgets vorge=
ſehen
, eine Milliarde in Sachlieſerungen wird den öffentlichen ausſchließlich gegen Oeſterreich gerichtet hin (26., 27., 29. Juli):
verzinslicher Anleihen den von Wirbelſtürmen verheerten Kolo= Petersburg, Warſchau und in den Oſtſeeprovinzen, alſo gegen
bis 400 Millionen zu veranſchlagen. Alles in allem bleibe dann, weil ſonſt Deutſchland mit Gegenmaßregeln und der Kriegserklä=
noch
eine Summe von 1600 Millionen verſügbar, die zur Be= rung antworten müſſe, verſprach er zweimal, ſolche Ratſchläge
ſchaffung moderner Ausrüſtungen für Kolonien, große öffentliche, nach Petersburg zu richten (29, 31. Juli); er hat ſein Wort nicht

4 Neues über Englands Kriegsſchuld.
Von
Profeſſor Guſtav Roloff (Gießen).
Jcde neue Quelle über den Kriegsausbruch, die auf Seite
morgang ſofortiger Zahlungen vorgezaubert. Die Frage ſei nür der Entente erſchloſſen wird, trägt dazu bei, das Werk der En=
die
, ob die amerikaniſchen Geldgeber bereit ſeien, den Finger in tente, den Spruch von Verſailles, in ſeiner ganzen Nichtigkeit und
Frankreich gut daran, ſich nicht Illuſionen hinzugeben, ſondern Schrift des Lord Morley, eines engliſchen Miniſters im Jahre
1914, der nach der Kriegserklärung ſein Miniſterium aufgab, ver=
öffentlicht
worden, die der von England mit ſo großem Geſchick
verbreiteten Vorſtellung von dem Friedenswillen Greys, des
Außenminiſters im Jahre 1914, einen neuen harten Stoß verſetzt.
Morley führt darin aus, daß Grey in den entſcheidenden Tagen
ſich nicht um den Frieden, ſondern um einen günſtigen Kriegs=
Ankunft in New York Erklärungen über den Reparationsbericht vorwand bemüht hat; in den Kabinettsberatungen hat Grey
nach dem Zeugnis dieſes Teilnehmers nicht die Notwendigkeit
einer Vermittlung, ſondern die Notwendigkeit einer Teilnahme
am Kriege nachzuweiſen geſucht.
Man muß dieſe Charakteriſtik auf Grund von Dokumenten,
die Morley verheimlicht worden und erſt nach ſeinem Tode be=
kannt
geworden ſind, ſogar noch verſchärfen und erweitern. Es
iſt kein Zweifel: die engliſche Regierung hat ſeit dem 24. Juli,
alſo noch vor dem endgültigen Bruch zwiſchen Serbien und Oeſter=
reich
, nicht nur nichts für die Erhaltung des Friedens getan, ſie
hat ſogar ſyſtematiſch das Kriegsfeuer in Rußland geſchürt und
bewußt jede Möglichkeit des Friedens erſtickt; ſie hat fortgeſetzt
der deutſchen Regierung wahrheitswidrige Verſicherungen gegeben,
damit Deutſchland unvorbereitet überfallen werden könne.
Am 24. Juli wußte Grey aus Erklärungen des öſterreichiſchen
Botſchafters und aus Berichten des engliſchen Botſchafters in
Wien, daß die öſterreichiſche Regierung im Falle eines Krieges
ſerbiſches Gebiet nicht zu aunektieren beabſichtige, und daß ſie
beim Ablauf des Ultimatums (25. Juli) nicht ſogleich in Serbien
einrücken werde. Von der Petersburger Regierung erfuhr er auf
anglogem Wege, daß ſie in dem ſerbiſch=öſterreichiſchen Konflikt
intervenieren wolle und ſchon militäriſche Vorbereitungen be=
ſchloſſen
hatte, um eventuell gewaltſam gegen Oeſterreich vorzu=
gehen
. Oeſterreich zeigte ſich alſo verſöhnlich und vorſichtig. Ruß=
land
aggreſſiv. Für einen ehrlichen Vermittler und Friedens=
freund
war die Aufgabe klar: er mußte unter Hinweis auf die
verſöhnliche öſterreichiſche Haltung Rußland zur Ruhe, insbeſon=
dere
zur Unterlaſſung der den Frieden gefährdenden Rüſtungen,
als er zu derſelben Zeit von ſeinem Petersburger Botſchafter er=
fuhr
, daß die ruſſiſche Regierung Bedenken hegte, in einen Krieg
gegen die Mittelmächte ohne Unterſtützung Englands einzutreten:
wie ſtark hätte alſo ein Druck in friedlichem Einne auf den Zaren
und Saſenow wirken müſſen! Grey tat das Gegenteil.
Botſchafter die ruſſiſche Interventionsabſicht ausdrücklich gut, was
dieſer natürlich ſogleich nach Rußland weiter gab, und am 25.
ſprach er ſich Rußland gegenüber noch deutlicher aus. Durch ſei=
nicht
gleichgültig bleiben, wenn aus dem ſerbiſch=öſterreichiſchen
drohung Oeſterreichs hervorzurufen, ſo war das gleichbedeutend
ſchafter in London ſagte er an demſelben Tage. England werde
eine Vermittlung vorſchlagen, aber zu Rußlands Gunſten: es
werde in der Vermittlung gemeinſam mit Frankreich die ruſſiſchen
Intereſſen vertreten und Deutſchland durch ſeine Beteiligung an
EP. Paris, 4. Januar. der Vermittlung an der Vornahme militäriſcher Rüſtungen ver=
Dem Intranſigeant zufolge beſteht die Möglichkeit einer hindern, während Rußland darin ungehemmt ſei. So werde
leitung des Krieges konnte ſich Rußland in der Tat nicht wün=
ſchen
. Zur Bekräftigung ſeiner Worte ließ Grey zugleich die
Flotte, die zu Manöverzwecken teilweiſe mobiliſiert war, nach be=
endeter
Uebung nicht demobiliſieren, ſondern zuſammenhalten.
So hat Grey alles getan, um das Bedenken Saſonows vor
einem Bruch mit den Mittelmächten aus dem Wege zu räumen:
unmittelbar nach dem Eintreffen der Nachrichten aus London hat
daher die ruſſiſche Regierung die Rüſtungen verſtärkt und jedes
Einlenken in dem Gegenſatz mit Oeſterreich verworfen. Damit
war der Friede bereits gemordet, und Grey iſt an dem Morde
EP. Paris, 4. Januar. ebenſo ſchuldig wie Saſonow. Alles, was in den folgenden Tagen
Die von der Agence Economique et Fingnciere herausge= von ruſſiſcher und engliſcher Seite noch über Vermittlung ge=
Die Erklärung für dieſe Haltung liegt in dem Vorſatz Greys,
Zunächſt ſchilderte er dem deutſchen Botſchafter ſeine Politik
daß er nach einer Lokaliſierung des Streites zwiſchen Serbien und
amerikaniſche Schatzamt; 124 Millionen ſeien für die Bezahlung. Oeſterreich ſtrebe; gleichzeitig bemühte er ſich, Rußland zur In=
tervention
zu beſtimmen (24. Juli). Sodann lag ihm, wie ſchon
erwihnt, daran, deutſche Rüſtungen zum Nutzen Rußlands zu
zeriſchen Währungsabkommens beſtimmt. Von den reſtlichen fünf verhüten. Er ſtellte daher wiederholt dem deutſchen Botſchafter
die ruſſiſchen Vorbereitungen als verhältnismäßig harmlos und
Dienſtzweigen, und 100 Millionen an Werkzeugen und Material= dabei war er ſchon im Beſitz von authentiſchen Nachrichten, daß
werten den Departements zur Unterhaltung der Straßen zur die Ruſſen mehr als eine Million Mann zu mobiliſieren begon=
Verfügung geſtellt. Weitere 100 Millionen werden in Form un= nen hatten und daß nicht nur gegen Oeſterreich, ſondern auch in
nien zufließen. Die vom Schatzamt zum Ausgleich der deutſchen Deutſchland, Rüſrungen im Gange waren. Als ihn der deutſche
und franzöſiſchen Preiſe zu gewährenden Nachlaſſe ſeien auf 300 Botſchafter drängte, in Petersburg von Rüſtungen abzumahnen,
Unternehmungen, Werke und Bergwerke verwendet werden, gehalten, vielmehr die ruſiſche Regierung ermutigt, in ihre

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Seite 2

Eamstag, den 5. Januar 1929

Nummer 3

Rüſtungen fortzufahren, indem er ſie dem ruſſiſchen Botſchafter
als berechtigte Verteidigungsmaßregeln bezeichnete (30., 31. Juli).
Dieſelbe Illoyalität bewährte Grey in der Beeinfluſſung der
Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Als ihm der
deutſche Botſchafter Beſorgniſſe über die friedensfeindliche Hal=
tung
der franzöſiſchen Regierung äußerte, ſuchte er ſie mit der
Behauptung, Frankreich mache ſeinen ganzen Einfluß in Peters=
burg
in friedlichem Sinne geltend, zu zerſtreuen (30. Juli). Er
wußte aber längſt, daß Frankreich der ruſſiſchen Regierung Er=
füllung
ſeiner Bundespflicht verheißen hatte und daß der fran=
zöſiſche
Botſchafter in Petersburg ſeit dem Beginn der Kriſis un=
ausgeſetzt
zum Kriege drängte, und er ſelbſt hatte tags zuvor
dem franzöſiſchen Botſchafter in London es als ſelbſtverſtändlich
bezeichnet, daß Frankreich ſeinem Bundesgenoſſen im Kriegsfalle
zur Seite ſtehen werde. Alſo auch hier der Verſuch, der deutſchen
Regierung in bewußter Entſtellung der Wahrheit die Dinge als
weniger bedrohlich, als ſie waren, hinzuſtellen, um ſie von ener=
giſchen
Gegenmaßregeln abzuhalten.
Der böſe Wille Greys dürfte damit ausreichend erwieſen ſein.
Wenn er im Vorwort zur Neuausgabe ſeiner Denkwürdigkeiten
zugegeben hat, daß das Schuldbekenntnis Deutſchlands erpreßt
iſt, ſo iſt er allerdings einer der beſten Kronzeugen: niemand
wußte beſſer als er, daß die Schuldigen nicht in Berlin und Wien,
ſondern in London, Petersburg und Paris zu ſuchen ſind.

Bedenken in Finanz= und Wirkſchaftskreiſen.

* Berlin, 4. Januar. (Priv.=Tel.)
Der preußiſche Staat trägt ſich mit der Abſicht, eine An=
leihe
von etwa 100 Millionen Reichsmark aufzunehmen, die
zur Förderung der landwirtſchaftlichen Sied=
lung
in Oſtpreußen und in der Grenzmark ver=
wertet
werden ſoll. Einzelheiten dieſer Anleihepläne verſchwei=
gen
zurzeit die amtlichen Stellen noch, weil das Projekt noch
nicht perfekt iſt. Offenbar ſteht aber die Anleihe unmittelbar
vor ihrer Auflegung. So erfreulich es auch iſt, daß der preußiſche
Staat der Oſtſiedlung durch die Flüſſigmachung von Mitteln un=
ter
die Arme greifen will, ſo bedenklich iſt dieſe Abſicht jedoch:
einmal weil der Zeitpunkt wegen der bevorſtehenden Sachver=
ſtändigenberatungen
äußerſt ungünſtig iſt, und zum anderen,
weil es ſo ausſieht, als ob Preußen auf Koſten der übrigen Län=
der
ſeinen außerordentlichen Finanzbedarf am inländiſchen Geld=
warkt
decken will. Namentlich aus dem Kreis der übrigen Län=
der
wird man daher ſehr bald mit einer ſcharfen Stellungnahme
zu reihnen haben, weil auch die übrigen deutſchen Länder den
inländiſchen Geldmarkt in Anſpruch nehmen möchten, aber nach
der beſchleunigten Durchführung der preußiſchen Pläne wohl
kaum dazu komen werden. In Finanz= und Wirt=
ſchaftskreiſen
macht man auch Bedenken geltend, daß
noch keineswegs feſtſtehe, wie Preußen die Darlehenserträgniſſe
verwerten wolle. Offiziell wird das Ergebnis zur Förderung
der Oſtſiedlung in den Vordergrund geſchoben; tatſächlich aber
wird man einen nicht unerheblichen Teil den preußiſchen Er=
werbsgeſellſchaften
zuſchanzen, ſo daß letzten Endes die Wirtſchaft
zu Gunſten der öffentlichen Hand zur kurz kommt und auch die
Siedlungstätigkeit im Oſten nicht den Antrieb erhält, den man
ihr aus nationalpolitiſchen Gründen wünſchen muß. Noch viel
ſchwerer fallen aber die reparationspolitiſchen Be=
denken
ins Gewicht. Der Generalagent hat ſich eben erſt dar=
über
beklagt, daß Länder und Kommunen nach wie vor eine
ſtarke Neigung zur Anleiheaufnahme zeigen. Wenn jetzt Preußen
mit einer 100 Millionenforderung an den Kapitalmarkt herantritt,
dann iſt es ſelbſtverſtändlich, daß ein derartiges Vorgehen uns
bei den Sachverſtändigenberatungen und den anſchließenden
diplomatiſchen Verhandlungen nachteilig belaſtet. Es wäre da=
her
beſſer, wenn Preußen ſeine Anleihepläne wenigſtens vor=
läufig
zurückſtellt und ſich damit begnügt, durch Einſparungen
einen Betrag von 80100 Millionen frei zu machen, ſo daß auf
dieſem weniger bedenklichen Wege die Wünſche der Oſtmark be=
friedigt
werden können.
Die Verſorgung der Kriegsbeſchädigken.
* Berlin, 4. Januar. (Priv.=Tel.)
Im Reichsarbeitsminiſterium finden zurzeit Beſprechungen
mit den Leitern der Hauptverſorgungsämter ſtatt, die ſich um
eine beſſere Verſorgung der Rentenempfänger drehen. Dabei
iſt es von Intereſſe zu erfahren, daß 1928 unter den Renten=
empfängern
795 000 Kriegsbeſchädigte, 375 000 Witwen, 780000
Waiſen und 232 000 verſorgungsberechtigte Eltern ſich befanden.
Für 1929 rechnet man mit 820 000 Rentenempfängern, während
für die geſamten Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen
rund 1,6 Milliarden Goldmark vorgeſehen ſind.

Vom Tage.
Gleich der ſächſiſchen und der württembergiſchen Regierung hat
nunmehr, wie von maßgebender Seite beſtätigt wird, auch die baye=
riſche
Staatsregierung beim Staatsgerichtshof
Klage gegen das Reich wegen der Anſprüche aus
den Staatsverträgen über den Uebergang der Poſt
und der Eiſenbahn auf das Reich erhoben, um der
Einwendung der Verjährung zu begegnen. Die bayeriſche Klage er=
ſtreckt
ſich jedoch nicht auf den Kapitalanſpruch, ſondern auf die Zinſen=
anſprüche
, die ſeit der Einſtellung der Zinszahlungen durch das Reich
ſeit 1. Oktohr 1923 ausgefallen ſind.
Dr. Hermes wird am Sonntag in Berlin eintreffen und
dann im Laufe der kommenden Woche wieder nach
Warſchau zu neuen Beſprechungen reiſen. Von dieſen
hängt es ab, ob die deutſch=polniſchen Verhandlungen in Bälde wieder
aufgenommen werden können.
Der neuernannte deutſche Botſchafter in Moskau Dr.
v. Dierkſen wird ſeinen Poſten am nächſten Montag an=
treten
.
Der Reichsarbeitsminiſter hat den am 6. Dez. 1928 vom Schlichter
gefällten Schiedsſpruch über die Löhne der in der oſt=
ſächſiſchen
Textilinduſtrie beſchäftigten Arbeiter aus
öffentlichem Intereſſe für verbindlich erklärt.
In der kommenden Woche nehmen im Reichstage und im
Preußiſchen Landtage die Ausſchüſſe ihre Arbeiten wieder
auf, um den vorliegenden Arbeitsſtoff bis zum Wiederbeginn der Ple=
narſitzungen
vorzubereiten.
Der Wiederzuſammentritt des Reichstages iſt erſt
für Montag, 14. Januar, vorgeſehen.
Als Nachfolger des bisherigen franzöſiſchen Bot=
ſchafters
in Berlin de Margerie wird der gegenwärtige Kopen=
hagener
Geſandte Hermitte genannt.
Die litauiſche Regierung hat den Vorſchlag Ruß=
lands
, ten Kelloggpakt ſchon jetzt in Kraft treten zu laſſen, an=
genommen
. In Polen wird der Vorſtoß Litwinows ſcharf kritiſiert,
für den aber auch Rumänien wachſendes Intereſſe bekundet.
Die Konvention gegen den Giftgaskrieg vom 17. 6.
1925 wurde fetzt auch von der belgiſchen und der ägyptiſchen Regierung
ratifiziert. Im Laufe der dreieinhalb Jahre, die das Abkommen be=
ſteht
, iſt es bis jetzt nur von acht Staaten ratifiziert worden, während
es von mehr als 30 Regierungen unterzeichnet wurde.
Wie aus Waſhington gemeldet wird, wurde vereinbarungsgemäß
das Verſöhnungsprotokoll von den bolivianiſchen
und paraguayiſchen Delegierten unterzeichnet.
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus begann
die Beratung des Militärbudgets für 1929/30, das mit
438 428 415 Dollar einen Rekord für die amerikaniſchen Budgets der
Friedenszeit darſtellt. Für Bauten und Befeſtigungsarbeiten aller Art
ſind 328 Millionen Dollar vorgeſehen. Das Budget rechnet mit einer
Armee von 118 750 Mann und rund 20 000 Offizieren.
Der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph nennt als
japaniſche Delegierte für die Sachverſtändigenkom=
miſſion
: Kango Mori, früheren Finanzſachverſtändigen bei der
japaniſchen Botſchaft in London, und Aoki, Direktor der Kaiſerlichen
Bank von Japan.

Verbindlichkeitserklärung von Schiedsſprüchen
durch den Reichsarbeifsminiſter.

Berlin, 4. Jan.
Der Reichsarbeitsminiſter hat heute drei
Schiedsſprüche für verbindlich erklärt, und zwar
den am 20. November vorigen Jahres im Tarifſtreit der münſter=
ländiſchen
Textilinduſtrie von dem Schlichter für den Bezirk Weſt=
falen
, Regierungsrat Briſch, gefällten, den am 30. November vori=
gen
Jahres im Lohnſtreit der Bielefelder Textilinduſtrie von dem=
ſelben
Schlichter gefällten und den am 6. Dezember vorigen Jah=
res
von dem Schlichter für den Bezirk Sachſen, Miniſterialrat
Haack, im Tarifſtreit, der oſtſächſiſchen Textilinduſtrie gefällten
Schiedsſpruch. Die Verbindlichkeitserklärung erfolgte im öffent=
lichen
Intereſſe. In der Begründung der Verbindlichkeitserklä=
rung
fürs Münſterland wird ausdrücklich geſagt, daß die im
Schiedsſpruch vorgeſehene Lohnerhöhung nur einen geringen Teil
der Beſchäftigten betreffe und wirtſchaftlich tragbar ſei. Da fer=
ner
die im Reichsarbeitsminiſterium wiederholt ſtattgefundenen
Einigungsverhandlungen ergebnislos verlaufen ſind und eine
Einigung der Parteien untereinander vorausſichtlich auch in ſpäte=
ren
Verhandlungen nicht erreichbar erſcheint, glaubte der Miniſter
zur Vermeidung eines tarifloſen Zuſtandes die Verbindlichkeits=
erklärung
im öffentlichen Intereſſe ausſprechen zu ſollen.

Pfändungsankrag gegen die Prager
deutſche Geſandtſchaft.
Der Ankrag völkerrechklich unmöglich.
Prag, 4. Jan.
An die noch immer ſchwebende Angelegenheit der gegen die
ungariſche Geſandtſchaft in Prag beantragten Zwangsverſteige=
rung
ſchließt ſich ein zweites Zwangsvollſtreckungsverfahren an,
das gegen das Gebäude der deutſchen Geſandtſchaft in Prag ge=
richtet
iſt. Die Firma Loy & Markus in Mombaſſa in Britiſch=
Oſtafrika hat beim gemiſchten tſchechoſlowaliſch=deutſchen Schieds=
gericht
in Genf gegen das Deutſche Reich und gegen die Deutſch=
Oſtafrikaniſche Bank A.=G. ein Urteil auf Zahlung von etwa 1½
Millionen tſchechiſcher Kronen erwirkt. Mit Zinſen dürfte die
Summe zwei Millionen überſchreiten. Die Firma habe in Deutſch=
land
die Zwangsvollſtreckung durchzuführen verſucht, doch habe
der Vertreter des Reiches dem Schiedsgericht die Vollſtreckungs=
vollmacht
verweigert. Der Anwalt der Gläubigerin, Dr. Hahn
(Karlsbad) erſuchte nun den Prager Anwalt Dr. Rabl, dem Ur=
teil
in Prag Geltung zu verſchaffen. Der Prager Anwalt be=
antragte
hierauf beim Prager Landesgericht Zwangsvollſtreckung
durch Zulaſſung pfandrechtlicher Maßnahmen an dem Gebäude
der Deutſchen Geſandtſchaft in Prag zwecks Eintreibung der For=
derung
. Das Landesgericht hat die Bewilligung der Vollſtreckung
verweigert. Die Entſcheidung der zweiten Inſtanz über den von
Dr. Rabl eingebrachten Rekurs iſt bisher noch nicht zugeſtellt wor=
den
. Das Oberlandesgericht hat das Juſtizminiſterium im Sinne
der Zwangsvollſtreckungsordnung um eine Erklärung erſucht, ob
die pfandrechtlichen Maßnahmen gegen das Geſandtſchafts=
gebäude
nach den Grundſätzen des Völkerrechts zuläſſig ſeien,
Die Erklärung ſteht noch aus.
Zu dem Pfändungsantrag gegen die Prager Deutſche Ge=
ſandtſchaft
kann geſagt werden, daß die tſchechoſlowakiſche Firma
Loy & Markus in Mombaſſa, die Urheberin des Antrages bei
dem gemiſchten tſchechoflowakiſch=deutſchen Schiedsgericht in Genf,
zwar ein obſiegendes Urteil in ihrer Klage gegen das Reich und
die Deuſch=Oſtafrikaniſche Bank A.=G. erlangt hat, daß aber ihre
Abſicht, dieſem Urteil in Prag durch eine Exekution gegen die
deutſche Geſandtſchaft Geltung zu verſchaffen, völkerrechtlich un=
möglich
iſt. Alle derartigen Forderungen fallen für uns unter den
Dawesplan, ſo daß die Firma ſich deswegen an die tſchechoſlowa=
kiſche
Regierung wenden müßte. Eine Entſcheidung des tſchecho=
ſlowakiſchen
Außenminiſteriums oder Juſtizminiſteriums bleibt
zu erwarten.
Pariſer Heße gegen Dr. Streſemann.
EP. Paris, 4. Januar.
Im Echo de Paris wirft Pertinax die Frage auf, ob
Streſemann in der Märztagung des Völkerbundsrates die Frage
der Minderheiten zur Sprache bringen werde, und gibt Polen,
der Tſchechoſlowakei und allen anderen Ländern, für die die
Friedensverträge Minderheitenklauſeln beſtimmt haben, den Rat,
zu erklären, ſie würden unter keinen Umſtänden Beſtinmmungen
über die Minderheiten annehmen, denen ſich nicht auch die Groß=
mächte
unterwerfen würden. Es ſei klar, daß weder Deutſchland
noch Italien ihre Souveränität über ihre Minderheiten ſich
jemals abſprechen laſſen würden. Auch Frankreich werde niemals
geſtalten, daß z. B. elſäſſiſche Beamte vor den Genfer Organismus
zitiert würden. Auf dieſe Weiſe könnte die Offenſive Streſe=
manns
am beſten zum Stillſtand gebracht werden, und die Deut=
ſchen
müßten ſich Rechenſchaft davon ablegen, daß ſie ſich mit dem
gegenwärtigen Minderheitenregime zufrieden geben müßten.
Sozialverſicherung und Volkswirkſchaft.
Die Oeffentlichkeit hat ſich im Zuſammenhang mit der all=
gemeinen
Finanzlage in der letzten Zeit vielfach kritiſch mit der
angeblichen Theſaurierungspolitik der öffentlichen Verſicherungs=
träger
beſchäftigt. Von zuſtändiger Seite iſt demgegenüber auf
das Selbſtverwaltungsrecht der Verſicherungsträger und auf die
Notwendigkeit der Erhaltung ihrer Liquidität wegen der großen
Aufgaben verwieſen worden, die ihnen auf dem Gebiete der vor=
beugenden
und heilenden Geſundheitsfürſorge des gemeinnützigen
Wohnungsweſens uſw. und vor allem ihrer Rentenlaſt erwachſen
ſind. Auch wer Verſicherungsgelder nicht als öffentliche Gelder
im Sinne des gewöhnlichen Sprachgebrauches anſieht, muß aner=
kennen
, daß die Sozialverſicherung mit der geſamten deutſchen
Wirtſchaft und dem Reichshaushalt aufs engſte verbunden iſt.
Dieſe Verſicherungsträger haben dieſem Geſichtspunkte ſchon bisher
nach Maßgabe ihrer Mittel und ihrer Bewegungsfreiheit Rech=
nung
getragen. Die am 5. Januar unter Vorſitz von Miniſterial=
direktor
Dr. Grieſer im Reichsarbeitsminiſterium beginnenden
Verhandlungen ſind beſtimmt, den Ausgleich zwiſchen den Belan=
gen
der Volkswirtſchaft und des Reichshaushalts auf der einen
und denen der Sozialverſicherung auf der anderen Seite weiter zu
fördern.

Silveſter.

Die Dämmerung ſenkt ſich über die Seine.
Ueber den wuchtigen Umriſſen der Schloßburg, in deren Ker=
ker
Marie=Antoinette und Robespierre dem Tode entgegenſahen,
vor den Türmen der Notre=Dame, die bald der chriſtlichen Kirche,
bald der Vernunft als Tempel diente, leuchten die Flammen=
ſchriften
der modernen Kaufhäuſer auf und laſſen den abendlichen
Himmel rötlich erſchimmern. Paris feiert den Beginn des neuen
Jahres mehr als Weihnachten. Geſchenke werden zum Jahres=
wechſel
gegeben. Die Tage zwiſchen den Feſten ſind die beleb=
teſten
des Jahres. Die Geſchäfte ſtrahlen im Licht, die Straßen
ſind übergoſſen von leuchtenden Anzeigen. An der Front des
Louvre wird in Bündeln, Kugeln, Keulen von Licht der Kampf
zwiſchen Herkules und der Hydra wie ein Feuerwerks=Drama auf=
geführt
.
Die alten vornehmen Pariſer Familien beſuchen an Sil=
beſter
traditionell die Große Oper. Es entfaltet ſich ein
geſellſchaftliches Vorkriegs=Bild, an dem die Stürme des Welt=
krieges
und der Inflation nicht rütteln konnten und das ſich ſtreng
in den Bahnen der Tradition hält. Das Theater iſt, wie meiſt in
Frankreich, geſellſchaftliches Ereignis. Die Damen in glänzenden
Toiletten, die Herren im vorgeſchriebenen Habit noir. Im Parkett
erſcheinen die Herren durchweg im Frack mit Zylinder und Stock
wie die gepflegten Geſtalten des feinen franzöſiſchen Luſtſpiels.
Man gab im vorigen Jahre Traviata, diesmal Hero=
diade
, große Oper von Maſſenet. Die Dekoration iſt durch=
aus
alter Stil; nur die zahlreichen Balletteinlagen bringen An=
klänge
an die neue Gymnaſtik, die in dieſem Rahmen nur dadurch
möglich ſind, daß gekonnteſte Tanzkunſt ihnen zugrunde liegt. Man
ſchwelgt im Wohlklang des von dem alten, würdigen Ruhlmann
geleiteten Orcheſters; man ſchwelgt im Wohlklang herrlicher Stim=
men
, ſo des wundervollen Soprans von Fanny Heldy und des
ſchönen Tenors von Franz.
Nach dem Theater geht es zu den Silveſter=Soupers, die an
allen Orten bereitet ſind, und denen keine Polizeiſtunde ein Ende
ſetzt.
II.
Siegfried Topace.
Das franzöſiſche Schauſdiel dient überwiegend der Unter=
haltung
. Problemſtücke ſind ſelten, die Fragen moderner Regie

ſind den meiſten Theatern fremd. Man ſpielt ein unterhaltendes
Theater um des Theaters willen!
Ausflüge in das literariſche Gebiet und Verſuche neuer
Regie macht von Zeit zu Zeit die Comédie des Champs=Elyſes,
die in Louis Jouvet einen angeregten Leiter, Schauſpieler und
Regiſſeur hat. Sie bringt gegenwärtig die ſchauſpieleriſche Sen=
ſation
von Paris: Siegfried von Jean Giraudoux. Eine
Auseinanderſetzung mit Deutſchland, aber auf phantaſtiſchſter
Grundlage! Der franzöſiſche Schriftſteller Foreſtier wird im
Krieg verwundet, bewußtlos und nackt aufgefunden und in einem
deutſchen Lazarett als Deutſcher gepflegt. Wiederhergeſtellt, hält
er ſich für einen Deutſchen, wird Geheimerat der Republik und
arbeitet die neue Verfaſſung für Deutſchland aus. Seine frühere
franzöſiſche Braut erſcheint und erweckt in ihm das Bewußtſein
der franzöſiſchen Geburt. Er ſchwankt zwiſchen Deutſchland
puiesance, orgueil et méthode und Frankreich désordre
charmant, tendresse et douceur! Selbſtredend ſiegt das letztere,
Siegfried wird wieder Foreſtier und kehrt mit der Braut nach
Frankreich zurück.
Eine phantaſtiſche Angelegenheit! Jean Giraudoux, der
in Frankreich geſchätzte Romancier, bemüht ſich, gerecht zu ſein.
Aber es gelingt ihm nicht. Mit der Brille der Einſeitigkeit ſieht er
deutſches Weſen und deutſche Einrichtungen. Der Salon des
Geheimerat Siegfried wird mit Möbeln ausgeftattet, wie ſie in
Pazaurets Muſeum der Gegenbeiſpiele ſich befinden, aber nicht
in dem Hauſe eines gebildeten Deutſchen. Frankreichs Kunſt=
gewerbe
hat wahrlich keine Veranlaſſung, ſich Deutſchland über=
legen
zu fühlen. Es iſt bedauerlich, daß führende franzöſiſche
Intellektuelle wie Giraudoux und Jouvet mit ſolchen Entſtellun=
gen
ein falſches Bild von Deutſchland geben und ſich über Deutſch=
land
luſtig zu machen ſuchen.
Geſpielt wurde mit natürlicher Selbſtverſtändlichkeit Ge=
heimrat
Siegfried, von Pierre Renoir, dem Sohne des
Malers.
Erfolgreich kommt als Dramatiker Marcel Pagnol auf,
der neuerdings auf die deutſche Bühne übernommen wird. Seine
Komödie Topace hat durch den Finanzſkandal von Frau
Hanau und Herrn Bloch zeitgemäße Bedeutung für Frankreich
gewonnen. Man könnte faſt meinen, Pagnol habe den Krach
der Gazette im Voraus gekannt oder doch geahnt. Profeſſor To=
pace
, wegen allzugroßer Gewiſſenhaftigkeit von der Schule ent=
laſſen
, entwickelt ſich unter den Händen einer eleganten Frau zum
erfolgreichen Finanzſchwindler. Ein reines Unterhaltungsſtück,
ohne tieferen Gehalt, aber gefchickt gemacht, mit amüſanten Sze=

nen. Geſpielt im Theatre des Varietés mit volkstümlicher, ſtark
übertreibender Komik!
III.
Operette Revue.
Zahllos ſind die Operettentheater, die dem Unterhaltungs=
bedürfnis
der Pariſer dienen. Stark iſt zurzeit die Einfuhr aus
Amerika, ſo Roſe=Marie und der Detektiv=Reißer Broadwan.
Daneben aber auch gute franzöſiſche Ware, unter der die neneſte
Operette von Meſſager: Les eoups de roulis ( Wellen=
ſchläge
) durch friſche Muſik und amüſante Handlung hervortritt.
Frankreich iſt eine ſchon ſo alte Republik, daß ſie ſich ſicher fühlt
und eine Verulkung verträgt. Ein Abgeordneter kommt als Un=
terſuchungskommiſſar
der Regierung auf ein Kriegsſchiff und ent=
wickelt
ſich ſchleunigſt zu dem Gegenſtand allgemeiner, unfrei=
williger
Heiterkeit. Die leichte, luſtige Sache wird in den elegan=
ten
Folies Marigny famos geſpielt, hell, friſch, komiſch, ein höchſt
vergnügter Abend für das ausverkaufte Haus!
Maſſen=Revuen hat man in den letzten Jahren ſo oft ge=
ſehen
, daß ſie nicht mehr reizen können. Und doch ſah ich wieder
eine Revue: Liage d’or im Theater des Palais Royal.
Ludwig XI. gründete das entzückende Barock=Theater in der
Zeit ſeiner wahnſinnigſten Verſchwendung und ſchuf einen der
ſchönſten Theaterräume. Hier ſpielt die beſte Komödie Frank=
reichs
. Es iſt das Theater, das ich bei jedem Pariſer Aufenthalt
zuerſt und unfehlbar beſuche.
Diesmal gab man eine Revue, aber keine Revue der Maſſen,
ſondern eine Revue der Grazie und des Witzes. In entzückenden
Szenen ſpiegeln ſich die Ereigniſſe der jüngſten Zeit wieder: die
Geburt des kleinen Louis ,d. h. die Stabiliſierung des Franken,
die Miniſter als die mittelalterlichen Ritter von Corcaſſonne, eine
heitere Satire auf den Eiſerne Guſtav Iſt die Pferde=
droſchke
nicht das ungefährlichſte Gefährt? Muß ſie daher nicht
dem Frieden dienen , eine höchſt luſtige Verſpottung der kur=
zen
Kleider als neue Rückkehr zur Natur, eine Probe des Moulin=
Rouge mit Verulkung der finanztüchtigen Miſtinguett und der=
gleichen
hübſche Dinge mehr.
Alles in überaus gefälliger, liebenswürdiger Form (ohne die
zerſetzende Bitterkeit der Berliner Mehring’s), dabei durchweg
mit vaterländiſchem Grundton; zum Beiſpiel ſo: zwei Dachdecker
politiſieren auf dem Dach, wobei der eine als ſcharfer Kommuniſt he
Krieg dem Kriege, Abſchaffung aller Heere, Beſeitigung aller
Grenzen verlangt; als aber unten die Militärmuſik vorbeizieht,
iſt er es, der zuerſt die Mütze abnimmt und dem Kameraden die
Kappe vom Kopfe zieht! Stürmiſcher Beifall des ganzen Hauſes!

[ ][  ][ ]

Rummer 5

Samstag, den 5. Januar 1929

Gelte 3

Reich un
aber ihr

auf, 4
z die Frage
zibt Polen,
ür die die
en, den Rat,
die Groß=
hland

ſit
Streſe=
die
Deut=
mit
den

Jährlich entſtiehen dadurch 981 Millionen Franken
Ausgaben.
EP. Paris, 4. Januar.
In der Kammer wird demnächſt ein Regierungsentwurf zur
Debatte kommen, der das künftige franzöſiſche Flottenbaupro=
ramm
und die endgültige Stärke der Flotte regelt. Marine=
iiniſter
Leygues ſchlägt für das Jahr 1943 folgende endgültige
Tonnage vor: Schlachtſchiffe und Schlachtkreuzer
75 000 Tonnen, leichte Kreuzer, Zerſtörer uſw. 390000
Tonnen, Unterſeeboote 96000 Tonnen, Flugzeug=
rutterſchiffe
60 000 Tonnen. Nach der Vorlage ſollen die
Schlachtſchiffe alle 20 Jahre und die U=Boote alle 12 Jahre er=
ſetzt
werden. Die Hälfte der Flotte ſoll vollzählig bemannt
Derden, wogegen die übrige Hälfte nur mit Skelett= Mannſchaf=
wn
beſetzt würde. Der Berichterſtatter Pierre Appel erklärt,
Srankreich habe nach den Beſchlüſſen der Waſhingtoner Konfe=
enz
das Recht, 175 000 Tonnen an Schlachtſchiffen zu unter=
hralten
; ſei jedoch bereit auf den Bau von Großkampfſchiffen zu
erzichten, falls die übrigen europäiſchen Nationen ſich gleich=
lls
dazu verpflichteten. Dagegen ſeien die leichten Einheiten
unbedingt notwendig und müßten ſo ſchnell als möglich fertig=
u
=eſtellt werden. Die Unterſeebootstönnage entſpricht etwa 40
Fahrzeugen; dieſe werden von Appel ebenfalls als ein Minimum
wezeichnet. Da meiſt die Hälfte der U=Boote außer Dienſt iſt,
nnte Frankreich im Atlantiſchen Ozean einſchließlich des Kanals
nd im Mittelmeer je zehn Boote unterhalten. Falls dieſes
Tieſenprogramm vollſtändig durchgeführt werden ſollte, würden
d adurch jährliche Ausgaben von 981 Millionen
ranken entſtehen. Selbſt beim Wegfall der Großkampf=
shiffe
würden die Jahresausgaben noch 794 Millionen Franken
Ietragen. Die gegenwärtige Stärke der franzöſiſchen Kriegs=
ſbtte
wird in dem Bericht mit 424000 Tonnen angegeben, was
ſicherlich bedeutend zu niedrig iſt, denn Flottenſachverſtändige
daben gelegentlich der großen Flottenſchau Mitte 1928 die Ge=
ſmmttonnage
mit über 500 000 Tonnen an.
Bie Ereziikelengen des Ankerſuchungsrichkers in der
Affäre Fachof.
EP. Paris, 4. Januar.
Der Attentäter auf Fachot, Benoit, wurde geſtern abend vom
Unterſuchungsrichter neuerdings angehört, beſonders über die
Brieſe, die er an den Volkswille, den Elſäſſer und an ver=
ſrhiedene
Autonomiſten im Elſaß geſchrieben hatte. In einem
deer Briefe an den Volkswillen hatte er z. B. geſchrieben: Ich
habe jetzt meine Miſſion vollbracht, wie ich es Ihnen letzthin
mitgeteilt habe. Der Weg iſt für Sie wie immer vorgezeichnet:
Autonomismus und Gerechtigkeit. Ueber dieſen Brief befragt,
ſtellte Benoit in Abrede, die Redaktion des Volkswille, von
ſeiner Abſicht verſtändigt zu haben, gegen Fachot ein Attentat
aiszuführen. Die Anſpielung, wie ich es Ihnen angezeigt
habe betreffe einen voraufgegangenen Brief, in dem er aber
eineswegs von ſeinen Attentatsabſichten geſprochen habe.
In einem anderen Brief an den Volkswillen ſchrieb Be=
moit
: Meine lieben Brüder, dieſes Jahr wird das heilige Weih=
ſachtsfeſt
das Gegenteil des vorjährigen ſein. Darüber be=
ſragt
, erklärte der Attentäter, daß er für dieſes Jahr für die
Zutonomiſtiſche Partei eine Erlöſung erwartet habe. Benoit
tab auf Befragen zu, daß er drei Eintrittskarten für die Kam=
mrerſitzungen
von elſäſſiſchen Abgeordneten erhalten habe, dar=
umter
eine von dem Kommuniſten Maurer. Dieſer habe ihm u. a.,
als er auf die Mißſtimmung im Elſaß zu ſprechen kam, erklärt:
Was wollen Sie, die Elſäſſer können in der Kammer nichts aus=
uchten
; alle Franzoſen ſind gegen uns.
Benoit trug darauf dem Unterſuchungsrichter ſeine politi=
ſchen
Anſichten vor. Er habe Fachot nicht als einen Richter an=
z
hen können, ſondern als einen parteiiſchen Politiker. Schon im
Fpahre 1926 anläßlich des erſten Kolmarer Prozeſſes ſei in
Kolmar unſchuldiges Kommuniſtenblut gefloſſen. Fachot habe
aSer keinerlei Sanktionen gegen die Angreifer ergriffen.
Der Unterſuchungsrichter hörte auch den Polizeibeamten an,
der nach dem Elſaß geſandt worden war. Dieſer erklärte, er habe
mit dem Volksſchullehrer Benoits geſprochen, der ihm geſagt
habe, Benoit ſei ein fleißiger Schüler geweſen, habe aber einen
verſchloſſenen Charakter gehabt. Einer ſeiner Brüder ſei als
geiſteskrank interniert worden. Der Polizeibeamte habe ſich auch
zu dem Vater Benoits begeben, der bekanntlich Bürgermeiſter einer
kleinen Gemeinde im Elſaß iſt. Dieſer erklärte ihm, er habe keine
Krenntnis von den Plänen ſeines Sohnes gehabt.

Man hält es für möglich, daß der Unterſuchungsrichter heute-
einen
Pſychiater bezeichnen wird, um Benoit auf ſeinen Geiſtes=
zuſtand
zu unterſuchen.
Der Unterſuchungsrichter verhörte heute zum erſten Male
den ehemaligen Kolmarer Staatsanwalt Fachot. Dieſer be=
ſtätigte
die bereits bekannt gewordenen Einzelheiten des gegen
ihn verübten Attentats. Seine Ausſage ſtimmt mit den Er=
klärungen
des Täters Benoit überein.
Die Affäre der Gazeike du Franc. Beſtochene
Polikiker.
In der Affäre der Gczette du Franc geht der Aufmarſch
der Aktionäre vor dem Unterſuchungsrichter weiter. Unter den
heute Vernommenen befindet ſich auch ein ehemaliger Bericht=
erſtatter
des Intranſigeant namens Bourgois. Dieſer erklärte,
er habe ſich mit Frau Hanau in zweifelhafte Finanzoperationen
eingelaſſen, damit ſein Sohn, der bei der Gazette du Franc an=
geſtellt
war, nicht entlaſſen werde. Ein bereits im April 1927
von ausgetretenen Redaktionsmitgliedern des Quotidien ge=
gründetes
Verteidigungskomitee der Aktionäre dieſes Blattes for=
dert
in einem Aufruf die geſchädigten Aktionäre, meiſt kleine
Leute zum Beitritt auf, um geſchloſſen gegen den ehemaligen
Direktor Dumay, deſſen Sohn, den Chefredakteur Bertrand und
die Verwaltungsratsmitglieder des Quotidien vorzugehen und
ſie finanziell hafbar zu machen.
Die Liberté macht heute ſenſationelle Mitteilungen, Frau
Hanau habe, wie ſeinerzeit Landru über ſeine Opfer, über die von
ihr beſtochenen Politiker Buch geführt. In dieſem Buch befänden
ſich 61 Konten, darunter die von zwei ehemaligen Miniſterpräſi=
denten
und von zahlreichen Parlamentariern. Dieſen Leuten
ſeien Summen von 200 000 bis 1 800 000 Franken pro Jahr zuge=
floſſen
. Das Blatt behauptet, daß ſich unter den beſtochenen Per=
ſönlichkeiten
auch der ehemalige kommuniſtiſche Abgeordnete Vail=
lant
=Couturier befinde, der gegenwärtig unvorſichtigerweiſe jeden
Morgen in der Humanité gegen den Skandal Hanau Poin=
caré
zu Felde ziehe. Die weiteren Enthüllungen aus dem Notiz=
buch
der Frau Hanau würden noch recht merkwürdige Ueber=
raſchungen
bringen. Das Blatt beſchuldigt ſchließlich den Unter=
ſuchungsrichter
, daß die Anklagen gegen die ihrer Unerfahrenheit
zum Opfer gefallenen kleinen Scheinaktionäre lediglich dazu be=
ſtimmt
ſeien, die Aufmerkſamkeit von den Politikern in der Um=
gebung
der Frau Hanau und von den Hauptſchuldigen abzulen=
ken
. Eine Wendung könne jedoch von einem für morgen angeſetz=
ten
Verhör der Frau Hanau erwartet werden, falls dieſe neue
Enthüllungen mache.

Die Zührer der bäuerlich=demokrakiſchen Koalition
zur Audienz beim König.
EP. Belgrad, 4. Januar.
Heute vormittag ſind hier die Führer der bäuerlich= demokra=
tiſchen
Koalition Dr. Macek und Pribitſchewitſch eingetroffen. Auf
dem Bahnhof wurde ihnen von ihren Anhängern eine Sympathie=
kundgebung
bereitet, worauf ſie ſich in die Wohnung von Pri=
bitſchewitſch
begaben. Um 10 Uhr vormittags erſchien Dr. Macek
beim König in Audienz die bis ½12 Uhr dauerte.
Ueber den Verlauf der Audienz verlautet, daß Dr. Macek dem
König erklärt habe, die gegenwärtige Staatskriſe könne nur in
der Weiſe beigelegt werden, daß die gegenwärtige ſtaatliche Ver=
faſſung
vollſtändig abgeändert werde und Kroatien einen eigenen
Landtag und eine eigene Landesregierung erhalte. Der König
habe die Darlegungen Dr. Maceks aufmerkſam angehört und er=
klärt
, er werde die Konſultierung der Parteiführer fortſetzen.
Wie verlautet, hat Dr. Macek dem König auch ein ſchriftliches
Memorandum der bäuerlich=demokratiſchen Koalition überreicht.
in dem die künftige Einrichtung des Staates in der von der Ko=
alition
gewünſchten Form ausführlich dargelegt wird. Dr. Macek
wie auch Pribitſchewitſch ſind bezüglich des Erfolges ihrer Audien=
zen
wenig zuverſichtlich.
Auch Pribitſchewitſch, der ebenſo vom König empfangen
wurde, erklärte nach dem Verlaſſen des königlichen Palais, er
habe dem König mitgeteilt, daß nach ſeiner Auffaſſung die Löſung
der Kriſe nur im Wege einer Verfaſſungsreviſion erfolgen könne,
da es ſich diesmal nicht um eine parlamentariſche Kriſe, ſondern
um eine Staatskriſe handle. Die Verfaſſungsreviſion müſſe auf
Grund der Beſchlüſſe der bäuerlich=demokratiſchen Koalition vom
1. Auguſt durchgeführt werden, in denen die Koalition die Auto=
nomie
für alle hiſtoriſchen Landesteile fordert. Pribitſchewitſch
riet ferner dem König, er möge von ſeinem verfaſſungsmäßigen
Rechte Gebrauch machen und eine Regierung ernennen, die die
Aufgabe hätte, die Verfaſſungsreform vorzubereiten und zur Wahl
einer konſtituierenden Nationalverſammlung zu ſchreiten. Wenn
dies nicht geſchehe, ſo erklärte Pribitſchewitſch dem König, ſeien
die Grundlagen des Staates gefährdet. Pribitſchewitſch hat ſchließ=
lich
, wie er den Journaliſten ſagte, den König aufgefordert, nach
Agram zu kommen und damit den Anſchein zu vermeiden. als ob
die Staatskriſe nur von Belgrad aus gelöſt werden könne und
ſolle. Sollten Koroſchetz oder Wukitſchewitſch mit der Regierungs=
bildung
betraut werden, würden die Kroaten nicht länger ſprechen,
ſondern handeln.

Die Bohterounosarveiten im Januar.
Kohlen=Hachverſtändigenberakungen und Tagung
des Wirkſchaftskomikees.
EP. Genf, 4. Januar.
Die heute vom Völkerbundsſekretariat veröffentlichte Vorſchau
über die Völkerbundsarbeiten im Januar verdient wegen der
Zuſammenſtellung des wirtſchaftlichen Arbeitsprogramms, das
darin einen Hauptteil einnimmt, beſonderes Intereſſe. Neben
der Fortſetzung der Arbeiten über die Vereinheitlichung des Ver=
zollungsverzeichniſſes
, die im letzten Jahr einen entſcheidenden
Schritt nach vorwärts gemacht haben, wird darin die am nächſten
Dienstag beginnende erſte techniſche und wirtſchaft=
liche
Beratung der Kohlenſachverſtändigen be=
ſonders
eingehend dargeſtellt. Dieſe Kohlenſachverſtändigen, die
aus 11 Ländern entnommen werden, nämlich Belgien, Deutſch=
land
(Generaldirektor Dr. Silverberg), England Frankreich,
Holland, Italien, Oeſterreich, Polen, Schweden, Schweiz und
Tſchechoſlowakei, ſollen im Intereſſe des Bergbaues wie auch
der Verbraucherkreiſe und im Hinblick auf die etwaige Möglichkeit
planmäßiger internationaler Maßnahmen zur Erleichterung einer
Löſung der internationalen Kohlenkriſe das bereits vorhandene
dokumentariſche Material prüfen und ergänzen und alle An=
vegungen
ſammeln, auf die ſich das Wirtſchaftskomitee ſelbſt bei
ſpäteren Beratungen und Unterzeichnung ſtützen könnte, um dem
Rat zu gegebener Zeit die Feſtſtellung zu ermöglichen, ob und
gegebenenfalls welche internationalen Maßnahmen auf dieſem
Gebiet möglich und zweckmäßig erſcheinen. Unterſucht werden
ſollen: 1. Die Beziehungen zwiſchen dem Bergbau und der
übrigen Energiewirtſchaft im allgemeinen (Konkurrenz zwiſchen
Kohle, Braunkohle, Minreal=Oel, Holzkohle uſw. bzw. der vor=
ausſichtliche
prozentuale Verbrauch dieſer Brennſtoffe). 2. Die
Frage, ob das Mißverhältnis zwiſchen Förderung und Nachfrage
auf Urſachen ſtändiger oder vorübergehender Natur zurückzu=
führen
iſt. 3. Die Wirkung ſtaatlicher Eingriffe auf die Kohlen=
förderung
, den Kohlentransport und die Kohlenverteilung ( Zoll=
tarif
, Ein= und Ausfuhrvorſchriften, Kontingentierung, direkte
und indirekte Zuſchüſſe, Transport uſw.) und 4. die Wirkung
der in einigen Ländern und Bergbaubezirken geübten Preis=
politik
auf die Entwicklung des Kohlenverbrauches und Kohlen=
verkaufes
. Bei dieſen Unterſuchungen ſollen alle beteiligten In=
tereſſen
, und zwar ſowohl die der Länder und Einzelperſonen, die
Bergbau treiben oder Kohlen verbrauchen, als auch die der Ar=
beiter
gebührend berüclſichtigt werden.
Das Wirtſchaftskomitee, das am 14. Januar zuſammentritt,
wird von den Ergebniſſen der erſten Beratungen der Bergbau=
fachleute
, die unter der Leitung einer Abordnung des Wirt=
ſchaftskomitees
, darunter auch ſeines neuen Präſidenten Staats=
ſekretär
Trendelenburg, arbeiten, Kenntnis nehmen, und das bei
der Unterſuchung dieſes Problems in Zukunft einzuſchlagende
Verfahren beſtimmen. Außerdem ſtehen auf ſeiner Tagesord=
nung
die Fortſetzung der Beratungen über die Schwierigkeiten
auf dem internationalen Zuckermarkt, wozu 36 Statiſtiker, dar=
unter
auch ein Deutſcher, Berichte ausgearbeitet haben und wei=
tere
Unterſuchungen über die Möglichkeit einer Aufhebung oder
Herabſetzung der Zölle für Aluminium (deutſche Anregung) und
für Zement (öſterreichiſche Anregung). Sodann ſollen die Arbei=
ten
über die Anwendung und Auslegung der Meiſtbegünftigungs=
klauſel
fortgeſetzt und die Vorarbeiten für die Einberufung einer
internationalen Konferenz zum Abſchluß eines Abkommens über
die Behandlung der Ausländer und der ausländiſchen Unter=
nehmungen
abgeſchloſſen werden. Der dazu ausgearbeitete Ab=
kommenenturf
wurde von der Mehrzahl der Regierungen in
günſtigem Sinne beantwortet. Schließlich ſollen die Arbeiten
über Truſts und Kartellweſen unter beſonderer Berückſichtigung
ihrer Rechtsformen wie auch die Frage des Alkoholſchmuggels
in Angriff genommen und die Maßnahmen zur Bekämpfung des
immer mehr auftretenden ſogenannten adminiſtrativen Protek=
tionismus
weiter beraten werden.
Wolkeffs römiſche Miſſion.
Sofia, 4. Januar.
Zu der Miſſion des Kriegsminiſters Wolkoff wird bekannt,
daß die Reiſe Wolkoffs in ſeiner Eigenſchaft als Kriegsminiſter,
nicht aber als General der bulgariſchen Armee erfolgt. Seine
Abreiſe nach Rom iſt nicht vor dem 15. Januar zu erwarten. Er
wird ſich nicht lange in Rom aufhalten, weil er als Träger einer
beſonderen perſönlichen Miſſion des Zaren Boris an den italieni=
ſchen
Hof geht. Im Zuſammenhang damit iſt im Laufe des Jah=
res
eine Auslandsreiſe des Zaren Boris ſehr wahrſcheinlich. Die
geſtrige Unterredung des Außenminiſters Boroff mit den Ge=
andten
Englands und Frankreichs hatte den Zweck, den Vertretern
dieſer Staaten zu verſichern, daß die Entſendung Wolkoffs nach
Rom keine Aenderung der bisherigen bulgariſchen Außenpolitik
nach ſich ziehe. Boroff behält vorläufig noch das Portefeuille des
Auswärtigen, um vor allem den unausbleiblichen Gerüchten über
etwaige Anlehnung Bulgariens an Italien die Spitze abzubrechen,
da die Kleine Entente hinter Wolkoffs römiſcher Miſſion einen
bulgariſch=italieniſchen Heiratsplan vermutet.

ſer

IV.
Man tanzt.
Man tanzt an allen Orten und zu allen Stunden in Paris.
Man tanzt auf dem Montparnaſſe. Wie in vielen
Städten, zieht auch in Paris die Entwicklung nach dem Weſten.
Der Montmartre, früher die Wohnſtätte der Boheme, hat ſeine
Pedeutung verloren. Wohl beſitzt er noch ſeine Kneipen; aber die
m eiſten ſind für die Fremden dekoriert und von den Fremden
bsſucht.
Die Boheme iſt auf den Montparnaſſe gezogen. Neben dem
haffee du Dome, der Geburtsſtätte der modernen ſranzöſiſchen
Muſik und Malerei, und neben der eleganteren Rotonde iſt ſeit
entigen Monaten die Coupole entſtan den, ein weiteres Kaffeehaus,
bei dem die trauliche Dämerung früherer Zeiten durch ſtrahlende
Helligkeit in Licht, Glas und Eiſen erſetzt wird. Es tanzt die
gerivierte Boheme zwiſchen den Souper=Tiſchen bei den
AVikings, einer reizenden Gaſtſtätte, norwegiſcher Art, die
ſieben Renntier=Braten und Schneehühnern Steak Vikings und
Boeuf Vikings anbietet, welch letzteres ſich als Hacſtück mit Zwie=
beln
enthüllt; ob die Zwiebel das Lieblingsgericht der Vikinger
war?
Es tanzen die Studenten mit den kleinen Mädchen nach wie
vor bei Bullier; doch der Pariſer Emberg hat ſeine An=
ziehungskraft
verloren. In dem weiten Saal war nicht die Hälfte
der Tiſche beſetzt.
Es tanzt die mondäne Welt im Lido, der neueſten und
wunderbarſten Vergnügungsſtätte des vornehmen Paris. Man
tritt in einer Paſſage der Champs=Elyſſees in einen Aufzug. Doch
er iſt kein Aufzug, ſondern ein Abzug: man verſinkt ſtockwerktief
uriter die Erde, und eine Märchenwelt tut ſich auf.
Tief unter der Erde liegt ein weites Schwimmbaſſin mit Gon=
deln
in dem blauſchimmernden Waſſer, mit Schwimmern und
Schwimmerinnen, umgeben von der abendlich beleuchteten Land=
ſchaft
Venedigs. Am Strande eine Tanzplatte mit allen Raffine=
ments
moderner Beleuchtung. Nachmittags bei Tee und Coktails,
nachts bei Champagner tanzt hier das eleganteſte Paris, tanzt
hier die luxuriöſeſte Geſellſchaft der Welt, die ſich in Paris ihr Stell=
dichein
gibt.
Man tanzt bei den Negern! Nein, man tanzt noch nicht
bei den Negern; denn noch ſteht es in keinem Reiſeführer, noch
weiß es kein Hotelpoxtier, daß ſeit einigen Monaten die in Paris
wohnenden Neger ſich in beſtimmten Nächten in einer kleinen,
dunklen Seitenſtraße des Montparnaſſe zum Tanzen zuſammen=
jinden
. Ein kleiner Saal mit Galerie. Als ich an einem Sonn=

tagabend kurz vor Mitternacht hinkomme, iſt der Saal gedrängt
voll. Kopf an Kopf ſteht die Menge, keine Sitzgelegenheit mehr.
Faſt nur Neger und Negerinnen in allen Farbenſchattierungen.
Mädchen von zarteſter Schönheit mit ſehnſüchtigen Augen, Frauen
von abſchreckender Häßlichkeit. Einige wenige junge Franzoſen
aus der dortigen Vorſtadtgegend. Die Muſik ſetzt ein: wildeſter
Neger=Jazz! Der Saal tanzt. Die Urinſtinkte werden wach. Die
Paare umſchlingen ſich in immer wilderen Bewegungen. Ein
Neger ſchüttelt eine mit Eiſenſtücken gefüllte Blechrolle und gibt
der Muſik einen raſenden Rhothmus. Die Neger kennen keine
Grenzen mehr. Der Urwald dampft!
Von Lido bis Negerball ſpannt ſich das heutige Paris! X.

Der Holzſchnikk.
Hart und ſpröde iſt der Holzſtock, ſchlicht und aufrichtig, ab=
hold
aller Künſtlei. Er duldet kein Geplapper der Linien und
keinen unweſentlichen Strich. Jeder Zug des Meſſers muß ein
Zeichen graben zur Offenbarung des Weſentlichen. Wo er das
nicht tut, belaſtet er das Werk mit nichtsſagenden Beiläufigkeiten,
die ſeine Sprache verwirren. Der Geſtaltungswille unterliegt
der Beſchränkung, nur zur Sache zu reden, denn der Holzſchnitt
zwingt zu bündiger Ausſage. Er verſagt ſich allem, was nicht
klarſte Eindeutigkeit iſt und gewährt nur dem Großen und Be=
deutſamen
Ausdruck. Der Schöpfer iſt gehalten, jede Linie ab=
zuwägen
auf ihren Wert und das Geſetz zu finden, das die Form
beherrſcht und den Sinn, der ſie belebt.
Rein und beſtimmt ziehen ſich die Linien, greifbar feſt ſtehen
die Formen im Raum, umlagert von klaren Lichtern und dichten
Schatten. Eine gewiſſe Schwere und Erdgebundenheit haftet
dem Holzſchnitt an, doch ſtarr und leblos wird er nur unter den
Händen des Spieleriſchen; der erlebnisreiche und ſchöpferiſch
Starke haucht ihm Kraft, Bewegung und Leben ein. Denn was
nicht hindurchgegangen, iſt durch die Pforten der Seele, die
Sinne, und im Innern dann anklang als Erlebnis, das hat die
Macht nicht, dem widerſpenſtigen Holzſtock packenden Ausdruck
abzugewinnen.
Zu ſtreng und zu derb, die Sinne zu umſchmeicheln, wahrt er
Zurückhaltung, indem er vieles nur andeutet, was der Beſchauer
leicht und ſicher zu Ende führt. Das iſt es, was die Holzſchnitt=
blätter
unerſchöpflich macht und immer reizvoll zu betrachten.
Rudolf Gläſer.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Ueber die AusgrabungeninUr, über welche die
Deutſche Orient=Geſellſchaft am 7. Januar 1929 einen Vortrag
halten wird, wird uns von Freundesſeite geſchrieben: Die engliſch=
amerikaniſchen
Ausgrabungen in Ur. In Ur iſt ein Tempel=
bezirk
mit einem großen Stufenturm ausgegraben worden, wobei
zahlreiche Kunſtwerke aus der erſten Hälfte des 3. Jahrtauſends,
einer Zeit, die bisher wenig bekannt war, gefunden worden. Ganz
beſonders wichtig iſt aber die Aufdeckung von Königsgräbern, die
Koſtbarkeiten von ungeahnter Pracht darboten. Sie werfen auf
die Kulturhöhe der frühen Zeit, aus der ſie ſtammen, ein einzig=
artiges
Licht. Die wichtigſten dieſer Gegenſtände waren im Som=
mer
im Britiſh Muſeum in London ausgeſtellt, und wohl kein
Englandreiſender wird es verſäumt haben, ſie anzuſehen. Ur
iſt ein feines Thema. Die in London ausgeſtellten Funde habe
ich geſehen. Der Bericht darüber von Woolley, einem der Leiter
der Ausgrabungen auf dem Orientaliſtentag in Oxford wa wohl
der am ſtärkſten beſuchte Vortrag.

von Deutſchlands Hohen Schilen.

Nürnberg: Der durch den Weggang des Prof. Dr. Emil Wehrle an
der Handelshochſchule freiwerdende Lehrſtuhl der Volkswirtſchaftslehre
wurde dem Honorarprofeſſor Dr. rer, pol. Spen Helander an der
Univerſität Kiel angeboten.
München: Der Prähiſtoriker, Univerſitätsprofeſſor Dr. Ferdinand
Virkner. Direktor der Prähiſtoriſchen Staatsſammlung, beging am
28. Dezember ſeinen 60. Geburtstag.
Hildesheim. Hier iſt der ehemalige Direktor des Hildesheimer
Römermuſeums, Profeſſor Adolf Hauthal, den Folgen eines Sturzes
im Alter von 75 Jahren erlegen.
Hagen i. W.: Prof. Lic. theol. Dr. phil. Sellmann, Direktor
des evangeliſchen Preſſeverbands von Weſtfalen und Lippe, beging am
31. Dezember ſeinen 60. Geburtstag.
Bonn. Zur Wiederbeſetzung des Lehrſtuhls der romaniſchen Philo=
logie
(an Stelle des Geh. Rats W. Meyer=Lübke) iſt ein Ruf an den
Ordinarius Dr. Ernſt Robert Curius in Heidelberg ergangen.
Göttingen. Die Privatdozenten in der mediziniſchen Fakultät Dr.
Hermann Meher (Chirurgie und Orthopädie) und Dr. Max Baurmann
(Augenheilkunde), ſind zu nichtbeamteten a. o. Profeſſoren ernannt
worden.
Halle. Der ordentliche Profeſſor der hiſtoriſchen Theologie, Geh.
Konſiſtorialrat D. Dr. Johannes Ficker, iſt zum 1. April 1929 von den
amtlichen Verpflichtungen entbunden worden.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Samstag, den 5. Januar 1929

Nummer 5

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Trinkt das gute Mainzer Aktien-Bier!

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Telephon 4031

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Samstag und Sonntag
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Für Speiſen und Getränke beſt. geſorgt.
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Nur noch einige Tage!
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im Städt. Saalbau

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Damenprobe zu Paulus

Mittwoch, 9. Januar, 8 Uhr
im Vereinshaus. (604

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Heute Samstag und Sonutag
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mit Konzert, ſowie komiſchen Borträgen
des Herrn Hildebrand mit Frau.
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Offenbach. Frankf.,
ſowie Rücklad, von
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frauenſtr
. 33, Tele=
phon
1011.

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Zur Traube, dr Gekr.

Theaterſtück: Komödianten aus Liebe‟
von Emil Thomas.
Theater Tombolg Tanz
Eintritt: Gäſte 0,75 Mk. Mitglieder 0,50 Mk.
Saalöffnung 31, Uhr.
(572
Wir laden unſere Gäſte, Freunde u. Mitglieder herzlichſt ein.
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Mittagstiſch von 123 Uhr
Fiſch, Geflügel, Wild. (578b
Im Ausſchank: Hell. dunkel und Pfung=
ſtädter
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Rhein=, Moſel= und Pfälzer Weine.
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die Vogeſen und Beſichtigung der
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Bedingungen und Anmeldeformulare für die kostenlose Teil-
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[ ][  ][ ]

Nummer 5

Camstag, den 5. Januar 1939

Ceite. 5

SHaupefikor.
Darmſtadt, 5. Januar.
1929

Uhr,

4 Uhr ab

Löwen

Seibert.

bill. abzug.

am 5. Januar 1929.
In ebenſo dankenswerter wie erfreulicher Weiſe haben eine große
nizahl. Darmſtädter Geſchäfte und Künſtler ihr Intereſſe für das
eſſefeſt und dem damit verbundenen ſchönen und ſozialen Zweck
ſarch reiche Stiftungen bekundet. Beſonders wertvolle Stiftun=
zm
wurden für Roulette=Tänze zur Verfügung geſtellt. Der 1. Preis
mw. Haupttanz beſteht für die Dame aus einem Brokat=Abendmantel,
de die Firma Carl Schürmann u. Co. freundlichſt zur Ver=
ung
geſtellt hat. Dazu kommt als Herrenpreis ein wertvolles Ge=
rälde
. Roulettepreiſe in gleichem und ähnlichem Wert ſtifteten ferner
die Firmen: Gebr. Rothſchild, Herdfabrik und Email=
erwerk
, Tietz A. G., Phil. Heß, Teppichhaus Meyer, Sei=
embaus
Volz, Strauß u. Mayer, Tapetenhaus Ehrhardt,
Lrrdwig Netz, K. Jäger, Hermann Roſenthal Geiger
Günther, Langenbach=Worms. Und zwar ſtifteten: Gebr.
Rothſchild: 2 Divankiſſen, handgeſtickt, Herdfabrik und Emaillierwerk:
Ensherd, Tietz A.G.: ein Seidenpyiama, Phil. Heß: 1 Seiden= Herren=
erhlafrock
, Tepvichhaus Meher: Divankiſſen, handgeſtickt, Seidenhaus
Volz: Theaterſchal, handgeſtickt, Strauß u. Mayer: Theaterſchal, per=
emgeſtickt
, Teppichbaus Ehrhardt: Sofakiſſen (Chinaſtickerei), K. Jäger:
2men=Armbanduhr, Ludwig Netz: Peddigrohrſeſſel, Hermann Roſen=
bul
: daverſe Qunſtgegenſtände (Kriſtalle, Bronzen, Vorzellane und Ein=
ſer
arbeiten), Sektkellerei Langenbach=Worms: 2 Kiſten Sett: ferner
teten: Georg Karv: Zigarettengarnitur uſw., L. C. Wittich=
t
e Hofbuchdruckerei: 1 Liebhaberdruck, L. Borné: Kunſt=
tergenſtand
. Union=Kaffee: 1 Baumkuchen, Schloß=Kaffee:
orte, Koffer=Kolb: Damentaſche, Heſſ Eiſenbahn=A. G.:
iRr iſebügeleiſen, elektr. Brennſcherenapparat, Pelzhaus Zimmer=
ſnrnn
: Abendkleidblume, Eichbergs Nachf.: Seidenhemdhoſe
urv., Joſ. Trier: Kakteentiſch, Hch. Lautz: diverſe Gegenſtände.
Von Darmſtädter Künſtlern und Künſtlerinnen haben wertvolle
C.iginale freundlichſt zur Verfügung geſtellt: Nrofeſſor H. R. Kröh,
2 Toller, M. Stegmaner, Alerander Noſch, Otto Wachs=
nuith
, Walter Reitzel, Karl Scheld, Karl Deppert, Well
ömbicht. Herr Profeſſor Ad. Beyer hat einen Gutſchein für ein
8ſtellbildnis geſtiftet. Die Gewinnerin oder der Gewinner erhalten
vwrt nach dem Preſſefeſt ihr Porträt angefertigt.
Ebenſo rei Stiftungen wurden der Pr ſſe zur Verfügung geſtellt
u die Tombola (Angelbude) von den Firmen: Bücherſtnbe Bo=
nheimer
Ru hbandlung Schrath. Navierhandlung Lautz,
Svorthaus Adelmann, Karl Geller, Lina Hardt, Konditorei
Karth, Elſe Fiſcher, Ph. Baumbach Nachf., Otto Cartba=
ſntus
, Ludwig Schmidt (Juwelier) Leinenhaus Becker Grete
elter, D. Faix u. Söhne Müller u. Sohn, Leonbard
Bein, Blumen u. Kunſt (Schulenburg), S. Joſenh, Vhil.
8 uthner Geiger u. Günther: Konditvrei Schwarz,
Vrynker n. Co. C. F. Erb Nachf., Handſchuh=Schmitt, Lud=
vry
Ruß. Heinr Bauer fun., Alfred Hammer, K. Gieſel=
ſterg
: die Stadt Darmſtadt ſtiftete eine Anzahl Exemplare
Srunſt und Leben in Darmſtadt
Die Liſte der freundlichen Shender iſt noch nicht vollſtändig, ſie
vd ſelbſtverſtändlich ergänzt werden.
*
Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß die Beſucher,
ie in der Traube das Souper einzunehmen wünſchen, die Beſtellung
u* Soupers bis heute mittag 12 Uhr direkt an die Traube richten
nu gen.
Die Eintrittskarten müſſen heute bis ſpäteſtens 6 Uhr nachmittags
m. Verkehrsbureau abgeholt werden. Karten, die bis 6 Uhr nicht ab=
be
golt werden, werden am Saaleingang bereitgehalten. Der Eingang
u. den Lokalitäten des Preſſefeſtes iſt ausſchließlich Haupteingang vom
Bäiſenplatz.
Da das Preſſefeſt in ſämtlichen Parterreräumen der Traube‟
te findet, iſt dafür Sorge getragen, daß die Anſprachen und Bekannt=
ſuGe
von Sonderveranſtaltungen in allen Räumen gehört werden. Es
ommt dazu eine Beſprechungsanlage in Anwendung, die es ermöglicht,
ie Anſprachen in allen Räumen zu hören. Dieſe Anlage beſteht aus
ſitsem Mikrophon; es iſt das Reiß=Mikrophon, das heute bei vielen
Saidern Verwendung findet, zuſammen mit einem Spezialverſtärker
i. direkten Netzanſchluß. Das Mikrophon verwandelt das hineinge=
vrwchene
Wort in elektriſche Energie um, welche durch Leitungen zu
emr Verſtärker geführt wird, der ſie alsdann verſtärkt auf die Laut=
orecher
gibt, die die Rückverwandlung in Sprache vornehmen. Es iſt
erau derſelbe Vorgang wie bei Radioſendung und =Empfang, nur daß
ſie Weitergabe nicht drahtlos, ſondern mittels Drahtleitungen vor ſich
ſett. Ausgeführt wurde die Anlage von der Firma C. Boßler u.
t., G. m. b. H., Darmſtadt, Ernſt=Ludwigſtraße 14.

Ernannt wurden: am 3. Dezember 1928: der Lehrer Georg
z eim an der Volksſchule zu Reichelsheim (Kreis Erbach) zum Rek=
u
. an dieſer Schule, der Schulamtsanwärter Edmund Gegel aus
znbach a. M. zum Lehrer an der Volksſchule zu Hummetroth (Kreis
roach), der Schulamtsanwärter Wilhelm Krimmelbein aus
V.rms zum Lehrer an der Volksſchule zu Nieder=Kinzig, ſämtlich mit
Irkung vom Tage des Dienſtantritts an; am 19. Dezember 1928: die
arizleigehilfin bei den Forſtämtern Offenbach und Iſenburg zu Offen=
aty
Mathilde Büchnex aus Frankfurt a. M. zum Kanzliſten vom
Ernſt
er 1928: der Kanzleig

ant zum Kanzliſten mit Wirkung vom 1. Dezember 1928 an; am 29.
R=ember 1928: der Schleuſenwarter an der Schleuſe zu Offenbach
ſoHanves Chriſt, zu Offenbach zum Strommeiſter vom 1. Januar
2B an. Am 19. Dezember wurde der Kommunalforſtwart Georg
iſenhauer zu Mörlenbach auf Grund des Artikels 3 des Geſetzes
hrr die Ermächtigung der Staatsregierung zur Regelung der Dienſt=
eSige
der Kommunalforſtwarte ſowie zur Neueinteilung der Förſte=
ei
n vom 30. Juli 1920 unter Vorbehalt der Regelung der Dienſtalters=
olnxe
vom 1. Oktober 1928 an in den Staatsdienſt übernommen und
un Förſter der Förſterei Mörlenbach ernannt.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an
er Volksſchule in Bretzenheim (Kreis Mainz). Mit der Stelle iſt
as. Amt des Rektors verbunden.
Heſſiſches Landestheater. Heute Sonntag findet die letzte öffent=
ſche
Vorſtellung des Weihnachtsmärchens Die Himmelsreiſe‟
Ser Inſzenierung Günter Haenels (Bühnenbild: Lothar Schenck von
urpp, muſikaliſche Leitung: Erwin Palm) ſtatt. Die Vorſtellung be=
immt
um 14 Uhr.
Abends findet im Großen Haus die erſte Wiederholung der erfolg=
eisen
Neueinſtudierung der Johann Straußſchen Operette Die Fle=
ermaus
unter muſikaliſcher Leitung von Generalmuſikdirektor Dr.
EHm ſtatt. In dieſer Aufführung, die der Miete E zugeteilt iſt, und
m 19 Uhr beginnt, ſingt die Roſalinde an Stelle von Roſe Landwehr
aarla Kapper als Gaſt.
Im Kleinen Haus geht nachmittags Shaws Myſterium Can=
iSa
mit den Damen Joſt=Jaeke, Ziegler a. G., und den Herren
hrt, Baumeiſter, Finck, Minetti in Szene.
Heute abend findet die Erſtaufführung des Schauſpiels Herr
amberthier von Verneuil als Vorſtellung der Zuſatzmiete VI
a. Die beiden einzigen Rollen werden von Beſſie Hoffart und Hans
ungbauer geſpielt. Die Inſzenierung leitet Hanns Werner Langer.
ſeninn: 19.30 Uhr.
Morgen Sonntag wird Aïda zum erſten Male in dieſer Spiel.
aufgeführt. Die Hauptrollen ſind mit den Damen Landwehr, Ja=
elS
. Rieder und den Herren Grahl, Herrmann, Komregg, Overlack
nd Grohm beſetzt. Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf. Die Vorſtel=
ins
iſt der Heſſenlandmiete II zugeteilt und beginnt um 18.30 Uhr.
Der Blaue Vogel in Darmſtadt. Das deutſch=ruſſiſche
ſaparet Der Blaue Vogel beginnt ſein Gaſtſpiel morgen Sonntag
iit einer Nachmittagsvorſtellung, die um 16 Uhr ſtattfindet; die zweite
u führung iſt morgen Sonntag, 20 Uhr. Der Vorverkauf hat unter
ürſter Beteiligung des Publikums begonnen.
Dre Boheme von Puccini wird wieder in den Spielplan aufge=
ommen
. Die Erſtaufführung unter muſikaliſcher Leitung von Max
MDolf iſt für Donnerstag, den 10. Januar, angeſetzt.
Elly Ney, die in den letzten Tagen neuerlich Triumphe als
be thovenſpielerin in Kopenhagen und Stockholm feierte, trifft heute
tex ein, um die Proben für das am Montag ſtattfindende 4. Sinfonie=
ſonzert
mitzumachen Elly Ney ſpielt den Klavierpart in Beethovens
hwierkonzert Es=Dur. Im Rahmen dieſes Sinfonie=Konzerts gelangt
rrer unter Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Böhm die Sinfonie
:. 1 des Darmſtädter Komponiſten Wilhelm Peterſen zur Aufführung,
erdem eine Luſtſpielvuvertüre von Holenia.
Zum Liederabend Theo Herrmann am 11. Januar im Kleinen
aris beginnt ab heute der allgemeine Vorverkauf zu Preiſen von 100
ſis 3,00 Mark.

Wochenſpielplan des Heſiſchen Landeskheakers
vvm 6. bis 13. Januar 1929.
Großes Haus.
Sonntag, den 6. Januar, 18½ Uhr, Ende 22 Uhr. Heſſenland=
miete
IIs. Ajda. Oper von Verdi. Preiſe 1.20 bis 12 Mk.
Montag, den 7. Januar, 20 Uhr. 4. Sinfonielonzert des
Landestheater=Orcheſters. Soliſtin: Elly. Ney
(Klavier). Werke von Beethoven, Holenia und Peterſen.
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Dienstag, den 8. Januar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. K 6 ( Bühnen=
volksbund
), T Gruppe 6, 7 und 8 (Nr. 2514)0). Minna
von Barnhelm. Luſtſpiel von Leſſing. Preiſe 1 bis
10 Mk.
Mittwoch, den 9. Januar, 14½ Uhr, Ende 16¾ 17hr. Die Him=
melsreiſe
. Kindermärchen von Bunzl uund Siedel.
Geſchloſſene Vorſtellung, kein Kartenverkauff
Donnerstag, den 10. Januar, 19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhr. G 7,
Gruppe 14 (Darmſtädter Volksbühne). Die Boheme.
Oper von Puccini. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, den 11. Januar, 19 Uhr, Ende nach 22 Uhr. D 10. Die
Fledermaus. Operette von J. Strauß. Preiſe 1
bis 10 Mk.
Samstag, den 12. Januar, 16 Uhr, Ende 12/ Uhr. Heſſenland=
miete
Is. Der Prozeß Mary Dugan. Von Bayard
Veiller. Preiſe 0.60 bis 6 Mk.
20 Uhr, Ende 22½ Uhr. L. 12, R 6 (Darmſädter Volksbühne).
Die Boheme. Oper von Puccini. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag, den 13. Januar, 17 Uhr, Ende 22 Uhr. B 10. Die
Meiſterſinger von Nürnberg. Oper von Nichard
Wagner. Preiſe 1.20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, den 6. Januar, 16 Uhr, Ende 18½ Uhr, und 20 Uhr,
Ende 22½ Uhr. Gaſtſpiele des deutſch=ruſſiſchen Kabaretts:
Der blaue Vogel. Preiſe nachnrittags 1 bis 4 Mk.,
abends 1.20 bis 6 Mk.
Montag, den 7., und Dienstag, den 8. Januar, 20. Uhr, Ende
22½ Uhr. Letzte Eaſtſpiele des deutſcheruſſiſchen Kabaretts:
Der blaue Vogel Preiſe 1 bis 5 Mk.
Mittwoch, den 9. Januar, 20 Uhr, Ende 22½ Uhr. Zuſatzmiete IIe.
Theomacht alles. Schwank von Nancey und Armont.
Preiſe 1.20 bis 6 Mk.
Donnerstag, den 10. Januar, 20 Uhr, (Inde 22 Uhr. Zuſatz=
miete
IIIa. Herr Lamberthier. Schauſpiel von Ver=
neuil
. Preiſe 1.20 bis 6 Mk.
Freitag, den 11. Januar, 20 Uhr. Lieberabend: Theo
Herrmann. Preiſe 1 bis 3 Mk.
Samstag, den 12. Januar, 20 Uhr, Ende Uhr. Zuſatzmiete Vs.
Herr Lamberthier. Schäuſpel von Verneuil.
Preiſe 1.20 bis 6 Mk.
Sonntag, den 13. Januar, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. Datterich.
Von Ernſt Niebergall. Dargeſtellt vin der Heſſ. Spielgemein=
ſchaft
. Preiſe 0.50 bis 3 Mk.

Heute 14 Uhr:

93

Letzte
ölFentliche
Auff hrung
D Preise 0.502 Mark

Karneval 1929 in Heſſen.
Nachdem ſchon in den Vorjahren die dem Karnevalvergnügen lange
Zeit gezogenen Grenzen weitgehend gelockirt worden ſind, hat der Herr
Miniſter des Innern verfügt, daf in dieſem Jahre die Rege=
lung
der Karnevalveranſtaltungen wiedei; ausſchließlich durch die ört=
lichen
Polizeibehörden erfolgen ſoll. Danfit iſt in Heſſen wieder
dieſelbe Karnevalordnung wie vor dem Kriege in
Kraft, wo das herkömmliche Faſtnachtſtreiben und die an den mei=
ſten
Orten traditionellen Faſtnachtsumzüſe grundſätzlich keinerlei Ein=
ſchränkungen
unterworfen waren.
Nur im beſetzten Gebiete ſollen erforderlichenfalls von
der Provinzialdirektion Rheinheſſen in MMainz beſtimmte Richtlinien
erlaſſen werden, um Zuſammenſtöße mit den Beſatzungstruppen zu
vermeiden.
Im Schloßmuſeum finden Führun gen ſtatt Sonntag bis Freitag,
vormittags 11 und 11,30 Uhr. Samstau geſchloſſen.
Bayern=Verein Darmſtadt e. V. =Pgihnachtsfeier. Ehren=
vorſitzender
Herr Ritter erläuterte in ſſiner Begrüßungsanſprache den
tiefen Sinn der Veranſtaltung, die den Landsleuten die Erinnerung an
die Heimat beſonders lebendig vor Augen führe. Ein von Fräulein
Vonderſchmitt gefühlvoll vorgetragener Prolog Stille Nacht leitete
unmittelbar zur Weihnachtsſtimmung üibef. Im Rahmen des Pro=
gramms
erfreute die Geſangsabteilung unſer vorzüglicher Leitung des
Chordirektors Herrn Hippauf durch weiſtierhaft zu Gehör gebrachte
Chöre, während, die in verblüffender Sicheyheit und Eleganz ausgeführ=
ten
Tänze der Schuhplattlerabteilung den bayeriſchen volkstümlichen
Charakter der Feier offenbarten. Den nachhaltigſten Eindruck hinter=
ließ
die Wiedergabe von drei Theaterſtückzn, und zwar einer ſinnigen
Kinderkomodie Weihnachtsopfer, ſowie des ergreifenden Einakters
Wilderers Heimkehr und einer überaus heiteren Poſſe Zensl und
Zenſerl‟. Die Leiſtungen der Darſteller herdienen ein ſpezielles Lob.
Neben wirkungsvoll vorgeführten lehenden Bildern erregten auch die
zwerchfellerſchütternden humoriſtiſchen Einſagen unſerer Vortragskünſt=
ler
Salzner und Sturm beſonderes Wohlgefallen.
Orpheum. Der Neujahrs=Spyelplan mit dem glänzen=
den
abwechſlungsreichen Varieté=Prygramm währt nur noch
einige Tage. Die Raſtellis im Reiche der Tiere, dieſe wunderbaren
Seelöwen=Jongleure der Geſchw. Wallendas, finden großen Bei=
fall
; ihre Produktionen als Jazzbandſpieler und Black=Bottomtänzer
ſind einzig und als das Beſte auf dem Gbiete der Dreſſurkunſt anzu=
ſprechen
. Das wirklich hervorragende Mfprogramm bietet in ſeiner
bunten Abwechſlung beſte Unterhaltung. / Es gelten übliche Eintritts=
preiſe
von 1 Mk. an. (Siehe heutige Wtzeige.)
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Mirgen Sonntag, den 6. Jan.,
findet in der Aula des Realgymnaſium) Monatsverſammlung ſtatt.
Turner Penk und Dieter halten einen Yſchtbildervortrag über Eine
Wanderung durch die Vogeſen und Beſſhtigung der Schlachtfelder.
Die Mitglieder ſind herzlich eingeladen. (Siehe Anzeige.)
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. 1Die Mitglieder der Turner=
ſingmannſchaft
machen wir darauf aufmerkſam, daß die nächſte Sing=
ſtunde
am Montag, dem 7. Januar, abendes 8 Uhr, im Kneipſaale ſtatt=
findet
. Wie bitten um pünktliches Erſchoimen. Sport= Abtei=
lung
: Die Hauptverſammlung der Sport=Abteilung findet am Diens=
tag
, dem 15. Jcuar, im Kneivſaale des Vereinshauſes ſtatt. Die wich=
tige
Tagesordnung erfordert ein zahlrencl)=8 und pünktliches Erſcheinen
aller Spieler und Volksturner; Vercinsmſiglieder ſind ebenfalls freund=
lich
willkommen.
Freie Elektromonteurvereinigung Darmſtadt und Umgegend. Am
1. Januar fanden ſich Mitglieder und Freunde der Vereinigung zu einer
Weihnachtsfeier in der Reſtauration G. (lunder, Schloßgartenplatz, zu=
ſammen
. Nach einer kleinen Anſprache de3 1. Vorſitzenden, Herrn Wil=
helm
Bauer ſen., folgten die verſchiedemm Programmnummern, an
denen ſich die Geſellſchaft Homet und ihre Soliſten durch äußerſt gute
Geſangsvorträge beteiligten. Fräulein 1Peiß brachte Das Glöcklein
von Innisfär unter Klavierbegleitung da Herrn Theo Bauer tadellos
zu Gehöx, ebenſo wurden die Weihnachtsyrdichte der bleinen Geſchwiſter
Nold recht ſinnig vorgetragen. Eine kheine Gratisverloſung beſchloß
die äußerſt gelungene und gemütliche Feier.
Das Winterfeſt 1329, das der Spouſverein Darmſtadt heute abend
8 Uhr in den Räumen der Vereinigten Gſſellſchaft veramſtastet, ſei hier=
mit
nochmals in empfehlende Erinnerung gebracht. Der Veranſtalter
het keine Mühen und Koſten geſcheut, unſ ſeinen Mitgliedern, Freun=
den
und Gönnern einen wirklich genußreihen Abend unter Bedingungen
zu bereiten, die für jedermann tragbar ſind. Das von namhafteſten
Mitgliedern des Heſſiſchen Landestheaterß beſtrittene Programm birgt
Darbietungen hochkünſtleriſcher Art, und Ueberraſchungen, die gceignet
ſind, eine feſtliche und frohe Stimmung h)i allen Beſuchern zu erwecken.
Die reich ausgeſtattete Tombola und der anſchließende Ball vervollſtän=
digen
die Veranſtaltung, die zveifelsohne jeden Beſucher reſtlos befrie=
digen
wird.

Es iſt das Beſtreben jeder Hausfrau, bei ſparſamem Kochen ein
ſchmackhaftes Mahl zu bereiten, Bequemlichkeit mit Billigkeit zu ver=
einen
und die perſönliche Ueberlaſtung auf das Mindeſtmaß herabzu=
ſetzen
.
Die Direktion der Städtiſchen Betriebe veranſtaltet am 22. und 23,
Januar 1929 in der Turnhalle am Woogsplatz ein Preiswettkochen,
das den Weg hierzu weiſt, und zu dem die Hausfrauen Darmſtadts
herzlichſt eingeladen ſind. Wie einfach, ſauber und billig das Kochen
auf Gas iſt, wurde bereits verſchiedentlich bei den Kochvorführungen
des Gaswerks, ſowie der in Darmſtadt anſäſſigen Herdfabriken bewieſen.
Bei dieſem Preiswettkochen ſoll aber gezeigt werden, daß nicht nur ge=
übte
Vortragsdamen in der Lage ſind, dieſe Forderungen zu erfüllen,
ſondern die Hausfrauen ſelbſt ſollen beweiſen, daß es auch ihnen mög=
lich
iſt, ein ſchmackhaftes Eſſen in kurzer Zeit auf Gas billig, zuzu=
bereiten
.
Wettkochen dieſer Art haben bereits in verſchiedenen Städten mit
beſtem Erfolg ſtattgefunden. Die Beteiligung der Hausfrauen beim
Kochen wie auch beim Zuſchauen war außerordentlich groß. So iſt der
Gedanke aufgetaucht, in der Zeit allgemeiner Wettkämpfe auch die
tüchtigſten Hausfrauen zu Wort kommen zu laſſen und ihnen Gelegen=
heit
zu geben, ihr Können auch einmal in der Oeffentlichkeit zu zeigen.
Aus dieſem Grunde iſt der großen Ausſtellung Gas und Waſſer im
Frühjahr 1929 in Berlin ein Reichswettkochen angegliedert worden.
Hier treffen ſich alle Siegerinnen der vorausgegangenen Orts= und Be=
zirkswvettkochen
zur letzten Entſcheidung, wer die tüchtigſte Hausfrau
Deutſchlands iſt. Das für Darmſtadt maßgebende Wettkochen findet,
wie ſchon geſagt, am 22. und 23. Januar in der Turnhalle am Woogs=
platz
ſtatt. Wir bitten die Hausfrauen, ſich zu der aktiven Teilnahme
recht zahlreich zu melden und den Beweis zu erbringen, daß auch ſie
mit wenig Mitteln gut und ſchmackhaft kochen können. Alle Apparate,
wie Kocher, Gasmeſſer und Töpfe, ſowie die Speiſen werden vom
Gaswerk geſtellt. Jede Hausfrau ausgeſchloſſen ſind Berufsköche
und =köchinnen erhält einen Stand, in dem die erforderlichen Appa=
rate
vorgeſehen ſind. Die zur der Bereitung des Eſſens verbrauchte
Gasmenge wird durch einen beſonderen Gasmeſſer gemeſſen. Entſchei=
dend
iſt bei der guten Schmackhaftigkeit der Speiſen der geringſte Gas=
verbrauch
in kürzeſter Zeit. Die Durchführung des Preiswettkochens
liegt in den Händen der Werbeabteilung der Direktion der Städtiſchen
Betriebe und des Hausfrauenbundes Darmſtadt. Jede der Teilneh=
merinnen
erhält einen Preis, die jeweilige Siegerin außerdem freie
Fahrt zu dem Bezirkswettkochen. Die näheren Bedingungen für die
Teilnahme ſind wie aus der heutigen Anzeige erſichtlich im Gas=
werk
, Frankfurter Straße 100, ſowie im Stadtladen, Grafenſtraße 30,
zu erhalten.
80. Geburtstag. Heute kann der Apotheker i. R. Herr Georg
Schmidt in volle; körp=rlicher und geiſtiger Friſche ſeinen S0. Ge=
burtstag
feiern. Aus ſeiner mehrjährigen eyrenamtlichen Tätigkeit bei
verſchiedenen ſtädriſchen Kriegs= und Nachkriegsämtern iſt er wohl vielen
Darmſtädtern bekannt.
Goldene Hochzeit feiern heute in ſeltener geiſtiger und körper=
licher
Fr ſche die Eheleute Simon Degginger, Ireneſtraße Nr. 7, hier.
Aus der Diartinsgemeinde. Am Sonntag, den 6. Jan., abends
7 Uhr, begeht der Poſaunenchor unter Mitwirkung der Chor=
ſchule
ſeine Weihnachtsfeier. Neben muſikaliſchen und thea=
traliſchen
Darbietungen wird auch eine Verloſung, wie alle Jahre, ſtatt=
finden
; ebenſo wird St. Nikolaus erſcheinen. Der Eintritt iſt frei. Der
Beſuch wird allen Freunden und Gönnern auf das herzlichſte empfohlen.
Er. Er. Eine kirchliche Neujahrsbegrüßung in der Petrusgemeinde.
Mit dieſer ſinnigen Neueinführung, angeregt durch Pfarrer Weiß und
gutgeheißen vom Kirchenvorſtand und der Gemeindevertretung, trat die
Gemeinde in die Aufgaben und Arbeiten des neuen Jahres auf religibs=
kirchlichem
Gebiete ein. lind die Anregung fand, um es gleich vorweg
zu nehmen, Widerhall und Verſtändnis bei allen Beteiligten, denn nach
dem Neujahrsgottesdienſt fanden ſich etwa 90 Vertreter im Gemeinde=
haus
ein, herzlich begrüßt durch den erſten Pfarrer. Er führte etwa
aus, daß es wohl ein glücklicher Gedanke, aber auch ein chriſtliches Be=
dürfnis
ſei, ſich zu Beginn des neuen Jahres die Hand zu reichen und
unter Gottes Schutz und Segen die Aufgaben und Arbeiten, die unſer
in brüderlicher Verpflichtung im neuen Jahre harren, zu löſen. Denn
wir alle ſeien in der neuen Volks= und Gemeindekirche die Träger des
religiös=kirchlichen Gedankens, und deshalb ſei uns eine gemeinſame
Ausſprache zu Beginn des neuen Jahres nötig, zur brüderlichen Stär=
kung
, zur gemeindlichen Aufklärung und zur Stillung eines herzlichen
Bedürfniſſes. Darauf gab das den Kirchenvorſtand nach außen hin
vertretende Mitglied, Lehrer Knell, einen tiefſchürfenden, eindrucksvollen
Rückblick über die kirchlichen und gemeindlichen Geſchehniſſe des ver=
gangenen
Jahres. Er ſchloß ſeinen inhaltsreichen Bericht mit der
Mahnung, nicht nachzulaſſen am begonnenen Werke. Mit einem Dankes=
worte
an alle Mithilfer und mit einem kurzen Arbeitsplan für das
neue Jahr, das als Ziel habe: Vertiefung des religiös=kirchlichen Le=
bens
, Stärkung und Ausbau unſerer ſozialen Aufgaben und Verſorgung
des Weſtbezirks, ſchloß Herr Pfarrer Weiß die eindrucksvolle ſchlichte
Feier. Es ſei noch beſcheiden erwähnt, daß am Neujahrsabend und
=morgen über 2000 Beſucher das Gotteshaus füllten. Es darf alſo ge=
troſt
geſprochen werden: Ja, der Herr war mit uns und ſegnete das
Werk unſerer Hände und Herzen!
Im Verkehrsbüro liegen Profpekte 5 volle Tnge in Paris
unter Führung des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros, zu 78 RM. auf.
Wiederholt muß darauf aufwerkſam gemacht werden, daß auf dem Ver=
kehrsbüro
ſämtliche Eiſenbahnfahrkarten zu amtlichen Preiſen zu haben
ſind.
Winterſportzüge. Am Sonntag, den 6. Januar, verkehren von
Frankfurt a. M. Hauptbahnhof folgende Winterſportzüge: Frankfurt
(Hbf.) über Hanau nach Hartmannshain: Frankfurt (Hbf.) ab 7.17 Uhr,
an Hartmannshain 9.16 Uhr. Dieſer Zug fährt abends zurück ab Ilbes=
hauſen
17.50, Frankfurt (Hbf.) an 21.02. Winterſportzug nach der
Rhön: Frankfurt (Hbf.) ab 5.28, Gersfeld an 8.43; Gersfeld ab abends
18.25, Frankfurt an 21.45 Uhr. Winterſportzug Frankfurt (Hbf.)
Königſtein: Frankfurt ab 6.46, Königſtein an 7.49 Uhr.
Unfall. Geſtern morgen 10,15 Uhr iſt an den zwei Straßen=
biegungen
Nieder=Namſtädter Straße und Pädagogſtraße ein Motor=
radfahrer
(Zweiſitzer mit 2 Herren) uit ſeiner Maſchine ins Rutſchen
und zu Fill gekemmen. Ein Glück war es, daß dieſelben ſehr langſam
fuhren und ſo einem größeren Unglück entgingen. Der eine Herr iſt
mit einer Hautabſchürfung kavengekommen, der andere blieb unver=
ſehrt
und konnte weiterfahren.
Muſikverein. Die für Montag, 7. Januar, angeſetzte Damen=
probe
zu Paulus muß des an dieſem Abend ſtattfindenden Sin=
foniekonzerts
wegen auf Mittwoch, den 9. Januar, verlegt
werden.

Aus den Parkeien.

Frauengruppe der Deutſchen Bolkspartei. Wir
machen ſchon jetzt unſere Freundinnen aufmerkſam, daß unſere erſte
geſellige Zuſammenkunft im neuen Jahre am Mittwoch, 9. Januar,
nachmittags 4 Uhr, und zwar im Saalbau, wieder in den oberen Räu=
men
ſtattfindet. Für Unterhaltung ſoll geſorgt werden. Wir hoffen
auf recht zahlreiche Beteiligung.

Lokale Veranſtalkungen.

Ole biermnter erſcheinenden Notizen ſind au=ſchließlich als Sinweiſe auf Anzelgen zu beirachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Ein Maskenball des Arbeiter=Radfahrer=Vereins Waldes=
grün‟
Darmſtadt=Süd findet am Samstag, dem 12. Januar, abends
20,11 Uhr, in den Räumen der Beſſunger Turnholle ſtatt. Die Beleuch=
tung
des Saales liegt in den Händen des Beleuchtungsinſtituts Geil,
Holzſtraße.

Briefkaſten.

in H. Dem Wunſche wird entſprochen werden.

Tageskalender für Samstag, den 5. Januar 1929.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 14,30 Uhr, Ende 16,45 Uhr:
Die Himmelsreiſ.; abends 19 Uhr, Ende 22,30 Uhr, E 12: Die
Fledermaus. Kleines Haus, Anf. 3 Uhr, Ende 17.15 Uhr, Heſſen=
landmiete
I (4. Vorſtellung): Candida; abends 19,30 Uhr, Ende
22 Uhr, Zuſatzmiete Vl: Theo macht alles. Orpheum, abends
8,15 Uhr: Raſtelli im Reiche der Tiere Einſiedel, abends
8 Uhr: Faſchings=Redoute. Rheingauer Weinſtube abends
8 Uhr: Zigeunerkapelle Piſta Magda. Vereinigte Geſell=
ſchaft
, abends 8 Uhr: Sportverein Darmſtadt: Winterfeſt.
Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Span.
Bodega, Weinhaus Maxim, Reſtauramt Bender, Stadt Malaga,
Perkeo, Rcichshof, Alte Poſt, Zum Neckartor. Kinovorſtel=
lungen
: Union=Theater, Heſia, Palaſt=Lichtſpiele.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Camstag, den 5. Januar 1929

Nummer 3

Konſumvereine in Hamburg und als kleineren Verband den Reich3g
band deutſcher Konſumbereine in Köln. Auch auf die Arbeitsgenog

beim Landwirkſchaftlichen Inſtikuk der Landesuniverſiläk in Gießen.

1. Tag.

Der Einladung des Landwirtſchaftlichen Inſtituts der Hefſiſchen
Landesuniverſität des Verbandes der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Ge=

noſſenſchaften Darmſtadt, des Raiffeiſenverbandes Frankfurt, und des
Verbandes der naſſauiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften Wies=
baden
, zu einem dreitägigen Vortragskurſus über Landwirtſchaftliches

Genoſſenſchaftsweſen wurde von ſeiten der genoſſenſchaftlichen und
kandwirtſchaftlichen Praxis, den Genoſſenſchaftsverbänden und ihren Zen=
tralen
, den öffentlichen Körperſchaften und Behörden ſehr zahlreich
Folge geleiſtet. Die große Zahl von über 300 Teilnehmern beweiſt wie
allgemein in der gegenwärtigen Zeit die Bedeutung des Genoſſenſchafts=
weſens
für die Landwirtſchaft gewürdigt wird. Zu Beginn des Lehr=
gangs
ergriff Se. Magnifizenz der Rektor der Landesuniverſität, Herr
Profeſſe: Dr. Herzog, das Wort und gab, die Bedeutung der vom
Landwirtſchaftlichen Inſtivut und damit von der Landesuniverſität für
2ie Landwirtſchaft und das Genoſſenſchaftsweſen geleiſteten Arbeit wür=
digend
, ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Anregung zu dieſem
Lehrgang auf ſo fruchtbaren Boden gefallen iſt. Er betonte ganz be=
ſonders
, wie ſehr an Stelle eines Abbaus ein Ausbau der hieſigen, die
Landwirtſchaft wahrhaft fördernden Einrichtungen notwendig ſei. An=
ſchließend
begrüßte der geſchäftsführende Direktor des Landwirtſchaft=
lichen
Inſtituts, Herr Profeſſor Dr. Seſſous, die zahlreich erſchiene=
nen
Ehrengäſte und Kursteilnehmer und eröffnete den Kurſus mit dem
Wunſch, daß alle Teilnehmer wertvolle Anregungen für ihre Tätigkeit
draußen in der Praxis hieraus gewinnen möchten. Namens der Gäſte
und Kursteilnehmer dankte Herr Verbandsdirektor Berg=Darmſtadt
für die Einrichtung dieſes Vortragsburſus und betonte ſehr eindringlich,
welche Bedeutung der genoſſenſchaftliche, auf Selbſthilfe beruhende Zu=
ſammenſchluß
heute für jeden Einzellandwirt und für die geſamte Land=
wirtſchaft
beſitzt. Nur durch Stärkung und Ausbau des genoſſenſchaft=
lichen
Gedankens ſei die Löſung des heute für die Landwirtſchaft ſo
ſchwierigen Abſatzproblems möglich. Daher ſei es ganz beſonders zu be=
grüßen
, daß in dieſem Winter=Semeſter erſtmalia beim Landwirtſchaft=
lichen
Inſtitut ein Soudiengang über landwirtſchaftliches Genoſſenſchafts=
weſen
eingerichtet wurde und damit Gießen in dieſer Frage führend vor=
angegangen
iſt.
Den erſten Vortrag hielt Herr Prof. Dr. Günther=Gießen über
Die Grundfragen des Genoſſenſchaftsweſens und führte etwa folgen=
des
aus. Die Genoſſenſchaft iſt nicht blos eine Kapitalgeſellſchaft, eine
reine Intereſſengemeinſchaft, ſondern ſie iſt, oder ſollte es wenigſtens
ſein, eine Perſonenvereinigung, eine Geſinnungsgemeinſchaft. Im Grunde
genommen iſt das Genoſſenſchaftsweſen ethiſch fundiert. Es ſind bei der
Genoſſenſchaft allein nicht rein wirtſchaftliche Ziele, ſondern auch ethiſche
maßgebend und grundlegend. Redner kam ſodamn auf die Entwicklung
während des 18. und 19. Jahrhunderts zu ſprecken und zeigte, wie das
18. Jahrhundert jedem genoſſenſchaftlichen Gedanken feind war. Damals
herrſchte die Parole: Es gibt nur den Staat und das Individuum. Alle
ſonſtigen Zwiſchenorganiſationen ſind ausgeſchloſſen. Dieſe Anſchauung
hielt bis in die erſte Hälfte des 19. Jahrhunderts an. Profeſſor Günther
zeigte, wie die wirtſchaftliche Freiheit nur dem Starken zugute kommt,

während dagegen der wirtſechaftlich Schwache, der kleine Mann, durch die
Freiheit eher zu Schaden kommt. Dem wirtſchaftlich Schwachen iſt nur
durch wirtſchaftlühe Bindung zu helfen. Und ſo wurde es langſam
die Aufgabe der Genoſſenſchaften, die Schwachen einzeln zuſammenzu=
faſſen
, um dadunh ſchließlich wirtſchaftliche Großkräfte zu erzielen.
Weiterhin ging der Redner dann auf die drei Hauptgvuppen der Ge=
noſſenſchaften
ein und unterſchied zwiſchen Veibraucher=, Arbeits= und
Unternehmer=Genoſſenſchaften. Bei den Konſumgenoſſenſchaften beſteht

die Möglichkeit einer mehr paſſiven, genießenden Mitgliedſchaft. Die

Arbeitsgenoſſenſchaff ſtellt die höchſten Anforderungen an das perſönliche
Verhalten der Gqupffen, gibt aber auch die höchkſten Vorteile. Eine
Mittelſtellung nehmen die Unternehmergenoſſenſchaften ein. In klaren
Ausführungen zeigt: dann der Redner, wie die Unternehmergenoſſen=
ſchaften
, bei denen fn grich in dieſem Kurſus das Hauptintereſſe ruht, in
ihrer Entwicklung dunch die Stärke des Konfliktes zwiſchen Gemeinſchafts=
und Einzel=Intereſſe bedingt iſt. Er wies auf die beſondere Lage der
Landwirtſchaft hin, lei der die Konkurrenz zwiſchen den einzelnen Nach=
barn
kaum in Frage: kommt. Die Landwirtſchaft kennt wohl Konkur=
renz
, aber nur mit dem Auslande und nicht mit den unmittelbaren
Nachbarn. Der eigentliche Kampf zwiſchen den Produzenten iſt auf dem
Lande nicht vorhanden. Während in der Stadt der Genoſſenſchaft ſtarke
Widerſtände entgegenſtehen, ſind auf dem Lande die Vorausſetzungen für
die Grundlage der genoſſenſchaftlichen Entwicklung viel günſtiger. Das
zeigte ſich beſonders it; den drei letzten Menſchenaltern, in denen die Zahl
der ländlichen Genoſſenſchaſten bedeutend gewachſen iſt.
Bei ſeinem Thema Ein Gang durch die Geſchichte des deutſchen Ge=
noſſenſchaftsweſens
ginig der nächſte Redner, Herr Prof=ſſor Dr. Hill=
ringhaus
=Berlin, twn den wirtſchaftlichen und ſoz alen Verhältniſſen
aus, aus denen heraus die moderne Genoſſenſchaftsbewegung in Stadt
und Land entſtanden iſt. Er legte die Bedeutung der Vorläufer des
Genoſſenſchaftsweſens, vor allen Dingen von Victor Aimé Huber, dar
und zeigte dann die bleibende Bedeutug, die Friedrich Wilhelm Raiff=
eiſen
durch die Gründung und Zuſammenfaſſung der ländlichen Spar=
und Darlehnskaſſen fün die weiteſten Kreiſe der deutſchen Bauernſchaft
hatte. Neben ihn tritt als Orgnaiſator ein Sohn unſerer heſſiſchen
Heimat, der Begründer der größten landwirtſchaftlichen Genoſſenſchafts=
organiſation
der Welt, des Reichsverbands der deutſchen landwir ſchaft=
lichen
Genoſſenſchaften, Wilhelm Haas. Als der Vater des ſtädtiſchen
Genoſſenſchaftsweſens kann Schulze=Delitzſch angeſehen werden, über deſ=
ſen
genoſſenſchaftliche Titigkeit der Vortragende ein anſchauliches Bild
entwarf. Neben dem (Schulze=Delitzſchen Genoſſenſchaftsverbande war
ſeit 1901 der Hauptverband deutſcher gewerblicher Genoſſenſchaften tätig,
bis die beiden Verbände 1920 ſich zu dem Deutſchen Genoſſenſchafts=
verband
vereinigten. Im Anſchluß daran wies Redner auf die gegen=
wärtigen
Beſtrebungen hm, das landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen
zu einem Einheitsverbande zuſammenzufaſſen und ſprach die Hoffnung
aus, daß ſie in Kürze er reicht werden möchte. In dem weiteren Ver=
laufe
ſeiner tempevament vollen Ausführungen wurde eine Schilderung
der Entſtehung und Entwicklung der ſtädtiſchen Konſumvereinsbewegung
gegeben, die zwei Verbäurde aufweiſt: den Zentralverband deutſcher

ſchaften, die in der Nachkriegszeit aufs neue von Bedeutung gewod=
ſind
und auf die Genoſſenſchaftsbewegung der Kolonialwavenhärſ
(Edeka) und andere wurde des näheren eingegangen. In ſeinen Scuz
ausführungen legte der Vortragende den geſpannten Zuhörern dar,
aus der geſchichtlichen Entwicklung des Genoſſenſchaftsweſens fürd
gegenwärtige und zukünftige Arbeit der Genoſſenſchaften gelernt wem
könne.
Der folgende Redner, Herr Profeſſor Dr. Kraemer=Giie
ſchildert zurächſt die furchtbare Krifis in der Landwirtſchaft und dm
Verſchuldung, die bedingt ſind durch das Mißverhältnis der Preiſe Im.
wirtſchaftlicher Erzeugniſſe zu ſenen der Bedarfs= und Betricbsmtl
ſodann durch die gegenüber der Vorkriegszeit um das mehrfache erhri
Steuern und Abgaben, ſowie endlich durch die hohen Zinsſätze fürſg
in den letzten Jahren beanſpruchten Kredite. Hilfe kann neben deng=
eigneten
Maßnahmen des Staates nur eine weitere Vervollkommfte,
in der Arbeit der Genoſſenſchaften bringen, billigere Darlehus=
mittlung
, Beſſerung der Technik, Anwendung von Maſchinen, güc
mäßigere Preiſe, Konzentration von Kapital, Arbeit und Intellen,
ſowie ſchließlich die Bekämpfung unlauterer Machenſchaften des ed
dels. Vom ethiſchen Geſichtspunkt aus betrachtet, führt das Genon=
ſchaftsweſen
zur Hebung des Standesbewußtſeins, des Vertrauens auſe
eigenen Kräfte, des geiſtigen und ſittlichen Lebens, und zum Beham
auf der eigenen Scholle. Die Weltgeſchichte lehrt, daß der Untergang)
Bauernſtandes je eide zu dem der ganzen Kulturvölker geführt w
und deshalb iſt die Eihaltung einer lebenskräftigen Landwirtſchafti
erſtes ethiſches und vaterländiſches Gebvt. Der Entwicklungs= und Ure,
gang der Staaten wird unter dieſer Beleuchtung für das alte Rom.)
talieniſchen Handelsrepubliken, Spanien, die Niederlande, gezeigt, m
die Verhältniſſe von England und Deutſchland beſprochen.
Von den drei großen Bevölkerungsſtufen iſt nur der Stand ſ,
Bauern der uralte von gleichmäßiger und ſicherer Währung, wog
ſich der ſtädtiſche Mittelſtand und zum Teil auch die A=beterſchafth
ſonders aus den ländlichen Kreiſen erneuern und die Großſtädte obnei
Binnenwanderung vom Lande her Maſſengräber bedeuten. Nach

Kriege hätte man ſich der Kulvr der Oedländereien annehmen ſon
in dem Sinne, wie er als das befriedigendſte und herrlichſte fürü
Volk am Ende der Fauſt=Tragödie ſo tief ergreifend zum Ausdruck;
langt. Aber in Deutſchland wird ſelbſt in gebildeten Kreiſen die ethy
und geſundheitliche Bedeutung des Bauernſtandes noch immer zu wei
begriffen. Gelingt es, durch die genoſſenſchaftliche Bwegung n
Landwirte auf der Scholle zu erhalten und damit dem deutſchen Van
lande eine glückbringende Innenſtruktur im Wirtſchaftsleben ſowie zu
ernde Volkskraft zu ſichern, ſo werden die Genoſſenſchaften weit in
ihre rein materiellen Ziele hinaus, ſelbſt zu Trägern hoher, ethiſe,
Gedanken. Und wie ihre Arbeit in Deutſchland ſchon in den Zeiten
dem Kriege für andere Staaten vorbildlich war, ſo wollen wir ſie m
weiter ausbauen und in Anvaſſung an die erſchütternden Vexhälnſe
von heute ihrer Höchſtleiſtung und Vollendung entgegenführen.
aller Anerkennmg der wirtſchaftlichen Wichtigkeit der Ausfuhrinduſie
ſoll unſere Zukunft nicht wieder auf dem Waſſer liegen. Wir fren
uns, daß die Univerſität Gießen andeven Bildungsſtätten auf dem
biete der Förderung des Genoſſenſchaftsweſens vorausſchreitet, womitil
verſtändnisvoll den ethiſch ſo hochwertigen Bauernſtand ehrt, und un
wollt auch ſich ſelbſt.
Ueber den Vortrag des letzten Redners des heutigen Tages, Hen
Profeſſor Dr. Mombert, werden wir morgen berichten.

Turngemeinde Darmſtadt 1846

Samstag, 12. Januar 1929
abends 8 Uhr

Haupt=Perſammlung.

Tagesordnung:
1. Verhandlungsſchrift 1928;
2. Berichterſtattung; 3. Anträge
4. Neuwahlen; 5. Verſchiedenes.
Anträge ſind bis zum 9. Januar
1929 beim Vorſtand einzureichen.
Wir bitten um zahlreichen Beſuch.
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renmütze
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laufen
: 1 Katze. 1 Dobermann. 1 Nott=
weiler
, 1 junger Baſtard. 1 Wolfshund.
Wir machen wiederholt darauf uf=
merkſam
, daß auch noch Fundgegen=
ſtande
vorhanden ſind, die in friſheren
Bekanntmachungen verzeichnet ſind.
Intereſſenten können die Fundgegen=
ſtände
während der Büroſtunden au=
Zimmer 1 beſichtigen.

Jagd=Verpachkung.

Mittwoch, den 16. Januar 1929, var=
mittags
11 Uhr, wird im Rathausſaal
in Arheilgen die Gemeindejagd auf
weitere 6 Jahre öffentlich verpachtat.
Der Jagdbezirk umfaßt 6650 Morgen,
hiervon 900 Morgen Wald. Der Haupt=
wildbeſtand
beſteht aus Haſen. Reßwild
und Hühnern. Die Verpachtungslrdin=
gungen
können bei unterzeichnieter
(5771
Stelle eingeſehen werden.
Arheilgen, den 27. Dezember 1929.
Heſſ. Bürgermeiſterei Arheilgen.
Tung.

Die Holzverſteigerung Nr. 1 vom
3. Januar 1929 iſt genehmigt. Die Ab=
fuhrſcheine
können ab Montag, der
8 Januar 1929 bei den zuſtändigen
Finanzkaſſen und Untererhebſtellen ein=
gelöſt
werden. Ueberweiſung und geſter
Fahrtag Mittwoch, 9. Januar 1929.
Zuſammenkunft zur Ueberweiſung vor=
mittags
9 Uhr am Forſthaus Büllen=
(590
falltor.
Arheilgen, den 27. Dezember 1928.
Forſtamt Darmſtadt.

Brennholz.
Donnerstag, den 10. Jan. 1929,
vormittags 9 Uhr, werden in der
Turnhalle am Woogsplatz aus hem
Staatswalddiſtrift Baſſinteil der
Förſterei Baſſinteil=Holzhof verſteigert:
Scheiter, im: Buche 1, Eiche 2, Kie=
fer
22; Knüppel, rm: Ahorn/ 1,
Buche 5. Eiche 5, Kiefer 305; Reiſer
I. Kl. (Reisknüppel), rm: Ahori 1,
Eiche 1, Linde 1, Kiefer 28.
Ferner aus den Diſtrikten Grakſſn=
tück
, Eichbaumeck, Saufang und
Texas des Philippshoſpitalwaldein
Scheiter, rm: Kiefer 13; Knüppel,
rm: Eiche 3. Pappel 4, Kiefer 118;
Reiſer I. Kl., rm: Kiefer 12.
Das Holz iſt vorher einzuſehen. Mäh.
Auskunft durch Herrn Förſter Gg. KlEp=
ſtein
, Holzhofallee 10, Fernruf 3674.
Darmſtadt, 4. Januar 1929. (*00
Forſtamt Darmſtadt.

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Mod. 7. ſehr gut er=
halt
., preisw. abzug.
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Rheinſtr. 39. (614b

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Gervinusſtraße zu errichtende
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werden Intereſſenten geſucht. Gefl. Ang.
unter A 22: an die Geſchäftsſtelle.

Holzverſkeigerung Nr. 1

(Brennholz).
Montag, den 7. d. M., von vorm.
9 Uhr ab, werden in der Turnhalle am
Woogsplatz hier aus der ſtädt. Förſterei
Heiligkreuz (Los Nr. 15366 und 554
bis 642. Diſtr. Spitz u. Zaun 7. Holz=
ſchlag
2326. Hitzberg 2731. Spitz a. d.
Chauſſee 32. Lichtſchlag 33. 34. Woogs=
berg
38. 41. Eichelacker 56. 57 u. verſch.)
verſteigert:
Scheiter: rm: 572 Buche, 21 Hainbuche.
36 Eiche, 19 Birke, 8 Erle:
Knüppel: rm: 170 Buche. 18 Hainbuche.
12 Eiche, 5 Birke. 7 Eſche. 11 Fichte;
Reiſigknüppel: rm: 23 Buche. 1 Eiche:
(St.454b
Stöcke: rm: 8 Eiche.
Darmſtadt, den 2. Januar 1929.
Städt. Güterverwaltung.

Dienstag, den 8. Januar 1929,
nachmittags 3 Uhr, wird in Weiter=
ſtadt

1 Dreſchgarnitur, beſtehend aus:
Dreſchwagen, Strohpreſſe und Motor,
öffentlich, zwangsweiſe gegen Barzah=
lung
perſteigert.
Zuſammenkunft der Steigliebhaber
an der Bürgermeiſterei.
(636
Litters
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.

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Märkte

Die größte Wohl-
tat
, die jede Mut-
ter
ihrem Kinde
bieten kann, ist
die mit Künstl.
Höhen - Sonne‟"
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minreiche
Kin-
dermi
ch
Höhensonvenmilch
- Origlnzl Hanau-
ultraviolelt
bestrahlt
nach Dr. Scholl.
Durch die Be-
strahlung
m. der
Kün-klichen
Höhensonne‟
Orig Hanau
wrd die Milch
m. Ultraviolett
Energie, dem
Hauptheilfaktor
d. Hochgebirgs-
kuren
, geladen
und fördert das
Gedeihen des
Kind. ungemein.
Die Abwehr-
kräfte
d Kindes
geg. rachtti-c/e
Erkrankungen
und somit gegen
die häufigsten
Kinder- Krank-
heiten
, wie Ma-
sern
. Grippe,
Lungenentzün-
dung
, Keuch-
husten
u s f.,
werd. verstärkt.
Höhensonnen-
milch
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April, 13. Mai, 10 Juni, 8. Juli, 19.
Auguſt, 7. Oktober, 2. Dezember.
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aller Riſſen, auch Schlachtpferde
rößte Auswahl u beſte Ge egen=
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dieſer kte iſt zu empfehlen.
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Pallaswiesenstr.

[ ][  ][ ]

Nummer 5

Camstag, den 5. Januar 1929

Seite 7

in

Im Rahmen der diesjähcigen Landwirtſchaftlichen Woche in Darm=
ſtrdt
findet am Mittwoch, den 9. Januar 1929, nachmittags 2.30 Uhr,
ur Rummelbräu, Rheinſtraße, eine außerordentliche Hauptverſamm=
ung
des Lanbesobſtbau=Verbandes ſtatt. In dieſer wird Herr Dr.
4=anſche:d=Würzburg einen Vortrag halten über: Die Befruchtungs=
orrhältniſſe
beim Obſt und ihre Bedeutung für den Obſtbau und Obſt=
tüchtung
. Das Thema wurde gewählt, da die Frage der Befruchtung
brim Obſt einmal in bezug auf Sicherung reicher Erträge von größter
A ichtigkeit iſt, dann aber auch eine große Bedeutung bei den Beſtre=
bu
ugen zur Sortenbeſchränkung erlangt hat. Die Sortenverringerung
bekanntlich das Hauptziel des bereits im Vorjahre begonnenen groß=
fn
gigen Umpfropfens mit nur wenigen wertvollen Handelsſorten. Nun
ſird aber reiche Erträge dieſer Sorten nur geſichert, wenn die gegen=
ſt
tige Befruchtung möglich iſt. Herr Dr. Branſcheid beſchäftigt ſich ſeit
dahren mit der wiſſenſchaftlichen und praktiſchen Erforſchung der Be=
ſn
ichtungsverhältniſſe unſerer Obſtarten und Sorten und iſt zu ſehr
b ichtenswerten Ergebniſſen gelangt. Die Ausführungen des Redners
merden daher von größter Wichtigkeit für den praktiſchen Obſtbau ſein
ſund gleichzeitig wiſſenſchaftlich hochintereſſant ſein. Allen obſtbaulich
Ym 4ritereſſierten, ſeien es Berufsobſtzüchter, Landwirte, Liebhaber von
CSſt oder reine Wiſſenſchaftler, kann der Beſuch dieſer Veranſtaltung
agelegentlich empfohlen werden.

RA4
hoher, echictl
venächren. 1f
pent. Bir frr.
iten auf dem
Ghritet, wonzit

ſchulen in Darmſtadl.

Am Donnerstag, den 10. Januar 1929, nachmittags 2,30 Uhr,
ſirdet in den Räumen der Loge‟, Sandſtraße 16, eine Zuſammenkunft
Mos Landfrauen und ehemaligen Schülerinnen der landw. Haushal=
urmigsſchulen
ſtatt.
An die Beſprechung wichtiger Fragen auf dem Gebiete der Land=
ſimuenbewegung
wird ſich ein gemütliches Zuſammenſein bei Kaffee
Rt ſurd Kuchen anſchließen. Um jede unnötige Koſtenausgabe zu ver=
mSiden
, werden die Damen gebeten, ſich etwas Kuchen mitzubringen,
den Fern) Am Vormittag werden im Rummelbräuſaal zwei wichtige Vorträge
Douen wir ſie enſtattet, die von Landfrauen beſucht werden können, und zwar ſpricht
Noen Vrhältz unr 8.45 Uhr Herr Prof. Dr. Schmidt=Göttingen über die bäuerliche
erhweinezucht, und um 10,30 Uhr Frau E. Boehm=Halle über die
Ausuhmdt Bedeutung der Landfrauenarbeit. Frau Boehm iſt die langjährige
Vorſitzende des Reichsverbandes der landw. Hausfrauenvereine, die in
derr letzten Jahrzehnten beſonders in Norddeutſchland eine fruchtbrin=
gmde
Arbeit geleiſtet haben. Der Vortrag kann unſeren Landfrauen
Ar. md ynrr beſtens empfohlen werden.

Lags G J. Griesheim, 4. Jan. Beim hieſigen Standesamt wurden im
Frhre 1928 folgende Perſonenſtandsfälle beurkundet: Geburten 136
81), Eheſchließungen 73 (81), Sterbefälle 56 (59), darunter 2 (5) Tot=
gBurten
. Die in Klammern beigefügten Zahlen ſtellen die Ergebniſſe
S Jahres 1927 dar.
4a. Eberſtadt, 3. Jan. Abgeſagter Theaterabend. Der
9ü den Neujahrstag vom Geſangverein Frohſinn 1842 geplante
Toegterabend, bei dem Das Hollandmädel zur Aufführung gelan=en
rUlte, mußte wegen Erkrankung des Hauptdarſtellers in letzter Minute
usgeſagt werden. Dafür hielt der Verein einen gut beſuchten Neujahrs=
Dad nul anz mit Geſangseinlagen und Tombola ab.
Aa. Eberſtadt, 4. Jan. Turnererfolge. Wie aus dem Turn=
icht
der Turngeſellſchaft e. V. (die am Samstag abend in ihrem Ver=
HHSik. amslokal ihre diesjährige Hauptverſammlung abhält) hervorgeht, wur=
dar
im abgelaufenen Turnjahr 1928 von den aktiven Mitgliedern des
U= eins insgeſamt 81 Einzelpreiſe, 5 Mannſchaftspreiſe und ein Ver=
en
sriegenpreis errungen. Senkung des Milchpreiſes.
2s: Milchpreis iſt hier von 36 auf 34 Pfg. für den Liter herabgeſetzt
wrden.
4a. Pfungſtadt, 4. Jan. Um die Entſcheidung im Hand=
II. Das Entſcheidungsſpiel um die Meiſterſchaft der Gauverbands=
ſonderklaſſe
der D.T., das urſprünglich für den 16. Dezembev vorge=
egen
war, aber in letzter Minute wegen Schneewetters abgeſagt wer=
dm
mußt= und bei dem ſich die 1. Handballmannſchaften des Turn=
reins
Pfungſtadt und der Turnerſchaft Griesheim gegenüberſtehen,
BAIIe ahl nunmehr am kommenden Sonntag, den 6. Januar, in Pfungſtadt
um Austragung gelangen.
rolfen
Ak. Nieder=Ramſtadt, 4. Jan. Säuglingsberatungs=
tande
. Die nächſte Beratungsſtunde findet am kommenden Mittwoch,
2hTTElK en 9. d. M., nachmittags von 3 bis 4 Uhr im Vereinshaus ſtatt.
Seinst,/ 3wlzuerſteigerung im Gemeindewald. Am kommenden Mon=

Uavierlehreril
ige Praf

erſpiel.
lnverh. 19

jahr alt. 1

90/e mreder aufgenommen.
Eof

SeSb. HfEDerden eit. Vch ite uerte eigstet
eilt gründlich 8: rfügung ſind dieſe bis auf weiteres feſtgeſetzt auf Dienstag und Frei=
ax
vormittags von 9 bis 19 Uhr und nachmittags von 36 Uhr.
4arnevalveranſtaltungen 1929. Nach einer Verfügung des
eisamtes iſt in dieſem Jahre das Abhalten karnevaliſtiſcher Veran=
telltungen
nicht beſtimmten Anweiſungen des Herm Miniſters des Ju=
neen
unterworfen. Dieſe Angelegenheit umterſteht für dieſes Jahr der
ſir gelung der Ortspolizeibehörden. Obſt= und Gartenbauver=
n
. Am Mittwoch, den 9. d. M., nachmittags 2½ Uhr, findet zu
Zurmſtadt im Rummelbräu, Rheinſtvaße 101 im Rahmen der land=
vwtſchaftlichen
Woche eine außerordentliche Hauptverſammlung des
Zandesverbandes der Obſt= und Gartenbauvereine ſtatt, womit ein Licht=
zt
dervortrag des Herrn Dr. Branſcheidt vom Botaniſchen Inſtitut der
riverſität Würzbupg über das Thema: Die Befruchtungsverhältniſſe
m Obſt und ihre Bedeutung für Obſtbqu ud Obſtzüchtung verbunden
9. Dieſer Vortrag iſt zwoeifellos ſehr lehrreich und der Beſuch der Ver=
4mmlung für jeden Obſtzüchter zu empfehlen. Für die Mitglieder der
Suſt= und Gartenbauvereine iſt der Entritt zu der Veranſtaltung frei.
Gegenwärtig zirkulieren die Liſten über die Beteiligung an dem wei=
der
Obſtbäume ſowie über die Nachbehandlung der

ſtubenell) ammenden Baumbeſitzer handeln nur im eigenſten Intereſſe, wenn ſie
zu ſh ice in der durch den Verein duichzuführenden Maßnahme reſtlos be=
Eignulgl elligen, denn nur tadurch iſt Gewähr geboten, daß ihre Bäume unter
nicht erl. ds Aufſickt ſachverſtändiger Berater zwechentſprechend behandelt werden.
9.211 Armeldungen nimmt neben dem Baumwart Liebermann auch der Vor=
jäftsſtell
=) ithzende des Vereins entgegen.
G. Ober=Ramſtadt, 4. Jan. Säuglingsberatungsſtunde.
erriagt) montag, den 7. Januar, nachmittags von 23 Uhr, findet im unteren
zdchen Krthausſaal Säuglingsberatungsſtunde ſtatt. Schulbeginn. An
de= hieſigen Schule wird der Unterricht am Montag, den 7. Januar,
f. Roßdorf, 4. Jan. Gefkügelſchau. Der Geflügelzuchtverein
ge9 Noßdorf veranſtaltet am Sonntag, den 6, ds. Mts., im Saale Zur
Sonne eine Lokalgeflügelſchau. Daran anſchließend findet abends
un8 Uhr ab eine Tanzbeluſtigung ſtatt. Rohheit. Auf den
4-ovinzialſtraßen RoßdorfGroß=Zimmern und RoßdorfSpachbrücken
wrden von 28 jungen Obſtbäumen die Kronen von Rohlingen nachts
ab gebrochen: die Mehrzahl der Bäume gehört der Provinz. Hoffert=
lich
werden die Unholde von der Polizei ermittelt, die Ausſetzung einer
eingetfole1 Xelohrung für die Ermittlung der Täter dürfte jedoch weſentlich dazu
büitragen.
* Michelſtadt, 4. Jan. Geſtern abend (Mittwoch) ereignete ſich auf
der Straße Erbach-Michelſtadt ein Autounfall, bei dem glücklicherweiſe
keine Perſonen zu Schaden kamen. Der Perſonenwagen, ein moderner
Mercedes=Benz=Wagen geriet beim Bremſen auf der ſtark fallenden
vereiſten Straße ins Schleudern und fuhr mit Wucht gegen einen ihm
eu tgegenkommenden Laſtwagen. Ein Wildſchwein, das der Autobeſitzer
as Jagdtrophäe auf dem vorderen Kotflügel mitführte, wirkte dabei
noch als Stoßdämpfer. Das Perſonenauto wurde ſtark beſchädigt ab=
geſchleppt
.
Az. Neuſtadt mit Burg Breuberg, 2. Jan. Bei den letzten kirch=
lichen
Wahlen zum Dekanatstag und Landeskirchentag beteiligten ſich
n2 Santbach, Hainſtalt, Rai Breitenbach und Ncuſtadt 44 Wahlmänner.
As Vertreter für den Dekanatstag wurden Büngermeiſter Koch=Nen=

ſtrdt und Bürgermeiſter Hallſtein=Hainſtadt (Stellvertreter) gewählt.
Tei der Wahl, der weltlichen Abgeordueten des Dekauats Reinheim
ſir den Land=sknichentag erhielt Bauinſpektor Fleckenſtein=Höchſt i. O.
N, Rektor i. R. Schäfer=König 7 Stimmen. Bei den in Frage kommen=
den
Geiſtlichen war das Stimmeuverhältnis umgekehrt: Marguth 7,
Apgel 37. Bei dem letzten Wahlgang auf Guund der Landesvor=
läge
erhielt die Poſitive Vercinigung (Heyl) 17, die Freie Volks=
tirihliche
Vereinigung (Herrmann) 15, die Heſſiſiche Evangeliſche Ver=
gmügung
(Lampas) 11 und der Neue Bund für lebendige Kirche (Koch)
1 Stimme

für die Woche vom 6. bis 12. Januar 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobilklub.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Neckargemünd-Neckarſteinach, Km. 11,88813,65, vom 28. 12. bis
7. 1. geſperrt. Umleitung: ZiegelhauſenSchönau.
LauterbachSchlitzHeisfeld (Ortsdurchfahrt Schlitz) vom 3. 1. Künſtler faſt vollkommen ausgeſchaltet ſind.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: AngersbachSalzſchlirf.
Sonſtige Straßen in Heffen.
8. Januar auf etwa vier Wochen für ſchwere Fuhrwerke und Laſtkraft=
wagen
geſperrt. Leichte Fuhrwerke und Perſonen werden mit der durch ten und Chorliedern werten Zeitverhältniſſe und Zeitgenoſſen in ſati=
Boot geſchleppten Nähe übergeſetzt.
SprendlingenBuchſchlag vom 26. 11. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung nach Bahnhof BuchſchlagSprendlingen über die forſtfiska=
liſche
Waldſtrecke zum Forſthaus Mitteldick.
Ortsdurchfahrt Groß=Karben (Heldenberger Straße) vom 11. 10. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Büdesheim, Rendel, Klein=Karben, den Narhalleſen, oſt verlangt wird.
Ortsdurckfahrt Nieder=Eſchbach vom 19. 11. bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: Ober=EſchbachOber=Erlenbach reſp. Bonames Har=
heim
-Nieder=Erlenhach.
Ortsdurchfahrt Keſtrich vom 22. 11. bis auf weiteres für ſchweren
Verkehr geſperrt. Umleitung: RomrodOber=Breidenbach.

Das von dem bekannten Architekten und Vorkämpfer des Werkbund=
gedankens
Profeſſor Hugo Eberhardt im Jahre 1917 in der Stadt
der Lederware, Offenbach a. M., begründete und mit Unterſtützung
des Reichs, des Staates Heſſen, der Stadt Offenbach und zahlreicher
Gönner aus dem ganzen Reichsgebiet durchgeführte Deutſche Leder=
muſeum
, wurde nach der Neuordnung ſeiner Beſtände für Beſucher
wieder geöffnet. Das Muſeum bezweckt die Beeinfluſſung der deutſchen
kunſtgewerblichen und kunſtinduſtriellen Arbeit in Leder in ge=
ſchmacklicher
, techniſcher, qualitativer Beziehung. Es zeigt reichhaltige
Sammlungen zum Teil hervorragender Lederarbeiten aller Zeiten und
Völker auf jedem Gebiet der Lederverwendung: Taſche, Koffer, Käſt=
chen
, Truhe, Futteral, Hausgerät, Kleidung, Gürtel, Hut, Schuh, Sattel
und Zaumzeug, Schutz= und Trutzwaffe, Muſikinſtrument und Spiel,
Tapete, Bucheinband, religiöſe Kunſt. Einen Zuwachs von beſonderer
Bedeutung erhielt das Deutſche Ledermuſeum durch die Neuerwerbun=
gen
aus der Sigmaringer Sammlung des Fürſten von Hohenzollern.

Bei

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Vieltausendfach von den Arzten anerkanntes
Schutz- u. Desinfektionsmittel für Mund und Rachen,
die Eingangspforte der meisten Krankheitskeime.
Erhältlich in Apotheken und Drogerien

Ai. Vielbrunn, 4. Jan. Nachdem über die Feiertage Schnee= und
Tauwetter um die Vorherrſchaft gegenſeitig ihre Kräfte erprobten, hat
nunmehr ſtarkes Schneetreiben eingeſetzt und ſind ſtellenweiſe meter=
hohe
Schneewehen zuſammengetrieben. Im Uebrigen iſt tieſer Neu=
ſchnee
ein ganz unanſtändiger Geſelle, der durch alle Fugen und Nitzen
in die Gebäude kriecht, um ſich dort breit zu machen.
Nieder=Kainsbach, 4. Jan. Näckſten Sonntag, 6. Januar, hält
der Geflügelzuchtverein Nieder=Kainsbach ſeinen diesjährigen Masken=
Ball mit großer Preisverteilung ab. Da der Verein ſehr wertvolle
Preiſe angekauft hat, und dieſe zur Verteilung kommen, ſo iſt mit einem
guten Beſuch zu rechnen.
Hirſchhoin, 4. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
3. Januar: 1.42 Meter; am 4. Januar: 1.,29 Meter,
Bn. Hirſchhorn, 4. Jan. Vom Turnverein. Die Abend=
unterhaltung
des Turnvereins Hirſchhorn fand am Neujahrstage ſtatt.
Sie hatte ſich eines zahlreichen Beſuches zu erfreuen. Nach einer kurzen
Begrüßung durch Herrn Fabrikant Dobel, in der derſelbe einen kurzen
Nückblick über das verfloſſene Vereinsjahr gab, wickelte ſich das reich=
haltige
Programm vor den Augen der Zuſchauer ab. Sowohl die Frei=
übungen
der Schüler und Turnerinnen, ſowie die Keulenübungen der
Letzteren unter Leitung von Herrn Gauoberturnwart, Lehrer Schmitt,
als auch die Reigen der Schülerinnen unter Leitung von Frl. Erna
Kleinſchmidt, und die von den Turnern geſtellten Pyramiden wurden
exakt ausgeführt und ernteten, ebenſo wie die Zithervorträge zweier
Turnerinnen mit Violin= und Mandolin=Begleitung, reichen Beifall
der Zuſchauer. Desgleichen fand das Theaterſtück Beim Kreisturn=
feſt
und das Couplet Schwindelmayer allgemeinen Beifall, ſtellten
doch alle Darſteller ihre ganze Kraft und Können in den Dienſt der
Sache zu ihrer Ehre, wie auch zur Ehre des Leiters derſelben Herrn
Lehrer Schmitt. Großen Anklang fand auch wieder die wie alljährlich,
auch dieſesmal wieder durchgeführte Gabenverloſung, zu der dem
Verein zahlreiche, größtenteils wertvolle Gegenſtände geſtiftet wurden.
Es konnte mancher glückliche Gewinner einen anſehnlichen Gewinn mit
nach Hauſe nehmen. Es ſei noch an dieſer Stelle, wie auch Herr Dobel
ſchon in ſeiner Begrüßung zum Ausdruck brachte, allen denen gedankt,
die dem Verein durch Stiftung von Gewinngegerſtänden unterſtützt,
ſowie auch denjenigen, die ſich um die Herbeiſchaffung der Gewinne be=
müht
haben, nochmals herzlichſter Dank geſagt. Ein ſich anſchließender
Tanz beſchloß die ſehr harmoniſch verlaufene Veranſtaltung und hielt
alt und jung bis zur vorgerückten Morgenſtunde in heiterer Stimmung
beiſammen. Am kommenden Sonntag, den 6. Januar, abends um
8 Uhr, veranſtaltet der Geſangverein Sängerbund Hirſch=
horn
im Gaſthaus Zum Erbach=Fürſtenauer=Hof, dahier, ſeinen dies=
jährigen
Familienabend, beſtehend in einem Militärkonzert, ausgeführt
von Muſikern der Kapelle des Reiterregiments zu Cannſtadt b. Stutt=
gart
, unter Mitwirkung einer Sängerin, Frl. Wagner zu Mannheim.
Das ſoeben ausgegebene Programm iſt ein ſehr reichhaltiges und ver=
ſpricht
den Beſuchern einige gemütliche und genußreiche Stunden.
A. Unter=Schönmattenwag, 4. Jan. Starkes Auftreten
von Wildenten, die oft in Schwärmen bis zu 30 Stück in der
Ulfenbach in den letzten Tagen beobachtet wurden, laſſen darauf ſchlie=
ßen
, daß größere Kälteperioden zu erwarten ſind. Für die Jäger iſt
dies eine beſonders günſtige Gelegenheit, dies in unſerer Gegend ſonſt
ſeltene Wild zum Schuß zu bekommen.
A. Wald=Erlenbach, 4. Jan. Abendunterhaltung. Die
vom hieſigen Männergeſangverein veranſtaltete Abendunterhaltung
brachte etwas Bewegung in unſer winterlich ſtilles Dorfleben. Sowohl
die unter Leitung von Herrn Lehrer Schmitt vorgetragenen Chöre,
wie die Aufführungen des Schauſpiels Lorbeer= und Dornenkranz und
des Luſtſpiels Walzerträume gelangten ſehr gut zur Wirkung. Die in
den Pauſen durch die hieſige Muſikkapelle vorgetragenen Konzertſtücke
ließen keine Langeweile aufkommen. Möchte der Verein bald wieder
einen ſo ſchönen Abend bereiten.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 3. Jan. Geſtern den ganzen Tag und
heute nacht fegte der eiſige Oſtwind über unſere Höhen dahin und wir=
beſte
den locker fallenden Schmree in tollem Treiben umher, ſo daß der=
ſelbe
die Landſchaft nicht in gleichmäßiger Lage zu decken vermochte, ſon=
dern
in unn gelmäßigen Wehen und Wellen das Gelände deckte und da
und dort verkehrshindernd wirkte. Dadurch iſt örtliche Rodelmöglich=
keit
gegeben, jedoch für Skiſport ſind noch leine Bahnen vorhanden;
vielleſcht wenn der Sturm ſich gelegt hat, bilden ſich ſolche. Bier=
brauer
und Metzger, d. h. ſolche, die ſich im Winter mit Eis eindecken
müſſen, erleben jetzt ſchon ihre zweite Frerde, denn an den Eisweihern
wird zum zweiten Male eine Decke von anſehnlicher Dicke abgehoben.
Bp. Neunkirchen, 4. Januar. Vergangene Nacht war hier die Tem=
peratur
bis 8 Grad unter Null gefallen. In den Morgenſtunden wurde
es gelinder, und während des ganzen Toges ging teilweiſe ſtarker, teil=
weiſe
ſchwacher Schneefall nieder. Die frühere Schneedeche von 5 Zenti=
meter
iſt hart gefroven. Durch den Neuſchnee dürfte bis Somntag Ge=
legenheit
für Sckneeſchuhſport gegeben ſein. Das Kreisamt Dieburg
dürſte es intereſſieren, daß an der Kurve nach Winzerkaſten der Schnee
auf der Straße über 1 Meter hoch verweht iſt. Fahrzeuge, die nicht mit
Schneeſchaufeln ausgerüſtet ſind, können den Weg nicht paſſieren. Es wäre
angebracht, wenn die Straßenwärter angewieſen würden, für Beſeiti=
gung
des Hinderniſſes Sorge zu tragen.

Vom Malnzer Karnenal.
Das größte Volksfeſt der weinfrohen Stadt Mainz iſt der jährlich
wiederkehrende Karneval, der in der Zeit vom 1. Januar bis zum
Aſchermittwoch gefeiert wird. Dieſer Mainzer Karneval hat ſeine Eigen=
tümlichkeiten
, die ihn grundlegend von dem Faſching anderer Städte
unterſcheiden. Er iſt ein wirkliches Volksfeſt, da alle Kreiſe der Bevöl=
kerung
teilnehmen und bei ſäntlichen Veranſtaltungen berufzmäßige
Dies gilt insbeſondere für das Kernſtück des Mainzer Karnevals,
die Sitzungen. In dieſen Sitzungen iſt vielleicht eine auf unſere Tags
Fliegende Brücke zu Oppenheimer Fahrt wegen Umſtellung vom überkommene Form der alten, volkstümlichen Kunſt der Meiſterſinger zu
erblicken. In Form von Monologen, Zwiegeſprächen, Couplets, Duet=
riſcher
Form gloſſiert. Beſtimmte, feſte Normen haben ſich im Laufe
der Jahre eingebürgert, auch eine ganz beſondere Tradition der Leitung
und Ausgeſtaltung der Sitzungen. Stürmiſcher Beifall erbrauſt, aber
auch ſchärfſte Kritik wird laut am den Vorträgen geübt, ebenſo an den
Chorliedern, denen ganze oder teilweiſe Wiederholung vom Publikum,
Auch bei den großen Maskenbällen, auf denen rheiniſcher Humor und
Frohſinn Siege feiert, ſind alle Kreiſe der Bevölkerung vertreten. Einen
ſteifen Maskenball kennt man in Mainz nicht, und trotz der über=
mütigſten
Laune artet keine Feſtlichkeit aus.
Nach außen hin iſt das Glanzſtück des Karnevals der große Roſen=
montagszug
, an dem ſich ebenfalls die geſamte Bevölkerung beteiligt,
und der nur durch die Unterſtützung aller Kreiſe der Bürgerſchaft er=
möglicht
werden kann.
Die bedeutendſten karnevaliſtiſchen Verauſtaltungen in Mainz ſind
folgende: Samstag, den 5. Januar: 1. Herrenſitzung des Mainzer Carne=
val
=Vereins; Sonntag, 6. Januar: Maskenball der Mainzer Nanzen=
garde
; Freitag, den 11. Januar: 2. Herrenſitzung des Mainzer Carne=
val
=Vereins; Samstag, den 12. Januar: 1. Maskenball des Mainzer
Carneval Vereins; Sonntag, den 18. Januar: 1. Maskenball der Mainzer
Prinzengarde mit Ball; Freitag, den 18. Januar: 1. Damenſitzung des
Mainzer Carneval=Vcreins; Sonntag, den 20. Januar: 2. Damenſitzung
des Mainzer Carncval=Vereins; Samstag, den 26, Januar: 3. Herren=
ſitzung
des Mainzer Carneval=Vereins; Sonntag, den V. Januar:
Karnevaliſtiſches Konzert; Freitag, den 1. Februar: Damenſitzung der
Mainzer Ranzengarde mit Ball; Samstag, den 2. Februar: 2. Masken=
ball
des Mainzer Carneval=Vereins; Sonntag, den 3. Februar: Fremden=
ſitzung
des Mainzer Carneval=Vereins; Samstag, den 9. Februar: Mas=
kenball
der Mainzer Prinzengarde; Sonntag, den 10. Februar: Karne=
valiſtiſches
Konzert; Montag, den 11. Februar: Roſenmontagsball des
Mainzer Carnebal=Vereins; Dienstag, den 12. Februgr: Maskenball
des Mainzer Carneval=Vereins.
W. Heppenheim a. d. B., 3, Jan. Bautätigkeit 1828. In
der Stadt Heppenheim wurden im Jahre 1928 insgeſaut 39 Neubauten
errichtet mit etwa 83 Wohnungen. Von den Wohngebäuden iſt der
grüßte Teil Kleinhäuſer mit 12 Geſchoſſen. An der Krone wurde
ein großes Funfreihengeſchäftshaus erſtellt. Dunch Reich, Staat und
Stadt wurden 2 Beantenhäuſer mit je drei Wohnungen errichtet. Zwei
weitere Beamtenbauten ſollen in der Hagenſtraße in dieſem Jahre für
Reichsfinanzbeamte errichtet werden. An öffentlichen Gebäuden wurden
im Jahre 1325 dure, die etangeliſche und katholiſche Gemeinde uutt
Unterſtützung der Stadt je eine Kleiuöinderſchule erſtellt. Außerdem
wurde der Turmbau der Starkenburg vollendet, welcher im Jahre 1929
eingeweiht wird Bezirksſparkaſſe Heppenheim. An
1. Januar errichtete die Bezirtksſparkaſſe Hepbenheim für Waldmichelbach
uud die umliegenden Ortſchaſten eine ſelbſtändige Zweigſtelle, die alle
Kaſſengeſchlifte, we Srareinlagenverkehr, den Scheck= und Konto= Korrent=
verkehr
, den Darlehensverfehr erledigen wird. Jagdverpach=
tung
. Am 30. Januar wird in Waldmichelbach die Jagd der dortigen
Gemarkung, beſtehend aus 3 Bezirken mit zuſammen 1900 Hektar Wald,
Feld und Wiefen, auf 2 Jahre verpachnet. Das Jagdgebiet weiſt einen
vorzüglichen Wildſtand auf. Kreisfeuerwehrinſpektor.
Da Herr Stadtbaumeiſter i. R. Maier mit Beginn des Jahres 1929 ſein
Amt als Kreisfenerwvehrinſpektor viederlegte, wurde ein Abſchiedsfeier
veranſtaltet, zu der Herr Regierungsrat Dr. Jann, die Herren Bürger=
meiſter
und Vorſtände der Feuerwehren aus den Orten des Bezirts
Heppenheim erſchienen waren. Ve=ſchiedene Redner wieſen auf die gro=
Gen Verdienſte des Herrn Stadtbaumeiſters Maier hin, welcher 35 Jahre
Mitglied der Feuerwahr der Kreisſtadt Heopenheim iſt. Darauf ergriff
Herr Stodtbaumeiſter Maier das Wort und dankte allen herzlich, die ſei=
ner
ehrend ge acht hatten. Die Feuerwehrlapelle Hexpenheim ver=
ſchönerte
die Feier durch einige Konzertſtücke zwiſchen den einzelnen
Noden.
W. Heppenheim, 3. Jan. Sängerquartett Heppenheim.
Am 30. Dezember fand die Weihnachtsfeier des Sängerquartetts Hep=
penheim
ſtatt. An die Darbietungen ſchloß ſich ein Tanz an. Die
Vortragsfolge beſtand aus einem Männerchor, ſowie einem Bunten
Abend, der großen Anklang fand. Die dritte Bezirksaus=
ſtellung
des zweiten Bezirks des Starkenburger
Geflügelzuchtverbandes in Heppenheim erfreute ſich eines
guten Beſuches, und war die Ausſtellung auch inbezug auf Qualität
zufriedenſtellend. Verſchiedene Ehrenpreiſe, ſowie erſte und zweite
Preiſe wurden den Ausſtellern zugeſprochen. Neudeutſch=
land‟
. Die Vorarbeiten für den ſtattgefundenen Weihnachtsabend
berbürgten einen erfolgreichen Verlauf der Veranſtaltung. Den erſten
Teil füllte ein gemreinſchaftliches Lied, Inſtrumentalmuſik für Geigen,
Bratſche, Klampfe ſowie Sologeſang aus. Die Heppenheimer Oxts=
gruppe
von Neudeutſchland führte ferner das Stück Die Welt um
Bethlehem, das ſo recht für Weihnachten paßte, auf. Die Eindrücke
der Aufführung waren ſehr nachhaltige. Die Veranſtaltung nahm einen
harmoniſchen Verlauf. Neujahrsentſchuldigungskarten.
Die in dieſem Jahre eingehenden Betuäge aus den Neujahrsentſchul=
digungskarten
werden dem Grundſtock für das Ehrenmal der Gefalleneir
dr Stadt Heppenheim zugewendet werden. Männergeſang=
verein
1843. Der durch ſeine Konzerte wie Volksliederabend,
Beethobenfeier, Rheiniſcher Abend und Schubertfeier bei der hie=
ſigen
Bevölkerung beſtens bekannte Männergeſangverein 1843 hat auch
in dieſem Winter wieder ein Konzert vorbereitet. Die Verherrlichung
des deutſchen Waldes liegt demſelben zu Grunde. Alle Männerchöre
behandeln unſern ſchönen deutſchen Wald. Das Konzert findet am 6.
Januar ſtatt.
* Sprendlingen (Kr. Offenbach), 4. Jan. Der nach zurückgelegten
46jähriger Dienſtzeit am 1. Februar 1926 in den Ruheſtand getretene
Schutzmann Karl Ferdinand Stroh, kann am 14. Januar 1929 in
geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 70. Geburtstag feiern. Der weit
und breit bekannte Herr Stroh genießt allgemein volle Hochachtung.
Ah. Worms (Rhein), 3. Jan. Tagung der Rübenbauern.
Die Vereinigung rübenbauender Landwirte Rheinheſſens und der Pfalz
balte zu ihrer Jahres=Haupt Verſammlung eingeladen. Aus allen
Teilen Rheinheſſens und der Pfalz waren die Landwirte herbeigeeilt,
die alle mit großem Intereſſe die Ausführungen der einzelnen Redner
verfolgten. Nach einer vorausgegungenen Vertrauensmänner= Verſamm=
lung
am Vormittag, fand am Nachmittag die Haupttagung ſtatt die
Gutsbeſitzer Ph. WolfeAlbig gröffnete und zunächſt mit eindringlichen
Worten auf die derzeitige ſchleclſte Lage der rübenbauenden Landwirt=
ſchaft
, bedingt durch die ungünſtige Pceisenwwicklung am Zuckermarkt
hinwies. Ueber die im Fahre 1928 angeſtellten Anbauverſuche referiert
Geſchäftsführer Pufahl. Nedner kann mitteilen, daß ſowohl bei Aus=
ſaat
= und Erntezeitverſuchen wie auch bei Standeweite= und Sorten=
anbau
=Verſuchen die von der Vereinigung erſtresten Ziele in den Vorder=
grund
treten. Die Verſuclistätigkeit wird allgemein befürwortet und zum
weiteren Ausbau empfohlen.
Ad. Nackenheim, 3. Jan. Geſangswettſtreit. Am erſten
Sonntag des neuen Jahres findet im Saalbau. Zum Schiff, dahier, der
Delegiertentag zum rheiniſchen Geſangswettſtreit ſtatt, der vom Geſang=
verein
Frohſinn an Pfingſten 1929 abgehalten wird. An Preiſen
kommen bekanntlich RM. 5575 an Geld und 330 Flaſchen Wein Nacken=
heimer
Wachstums zur Verteilung. Silberpappeln, deren Holz
bekanntlich in den letzten Jahren ſehr geſucht iſt, werden am 8. Januar
1929 auf der unſerem Ort gegenüberliegenden Jakobsbergerau durch das
Waſſerkauamt Mainz zur Verſteigerung gebracht. Die Beigeprd=
netenwahl
findet am 20. Januar n. ſtatt. Bis jetzt werden
zwei Kandidaten genannt. Der neugewählte Bürgermeiſter A. Sans 6.
wird am 3. Januar in ſein Amt eingewieſen.
*
m. Aus dem A.nde, 3. Jan. Landwirtſchaftliches. Zum
Jahresende hat die Landwirtſchaftskammer eine größere Anzahl Aus=
zeichnungen
für langjährige treue Dienſte an landwirtſchaftliche Dienſt=
boten
verliehen. Eine Ehrenurkunde für zehnjährige ununterbrochene
Dienſtzeir wurde 29 teil weibl. teils männlichen Perſonen zuerkannt:
die Bronze=Medaille für 25jährige ununterbrochene Dienſtzeit konnte
an 18 Perſonen verteilt werden, die Bronze Medaille für 25jährige
ununterbrochene Dienſtzeit an 6 Perſonen, die ſilberne Medaille für
40jährige ununterbrochene Dienſtzeit an 4 Perſonen, die ſilberne Broſche
für dieſelbe Dienſtzeit an 2 Perſonen, die goldene Medaille für 50jähr.
ununterbrochene Dienſtzeit an 4 Perſonen; die mit Medaillen und
Broſchen Ausgezeichneten erhielten außerdem auch eine Anerkennungs=
urkunde
. Dieſe Auszeichnungen ehren Dienſtboten und Dienſtherr=
ſchaft
gleichermaßen.

[ ][  ][ ]

Nach kurzem Krankenlager verſchied heute nacht unſere
innigſtgeliebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante

geb. Duft.
Benno Roſenhain
Hetty Bergmann, geb. Roſenhain
Artur Bergmann und 2 Kinder.
Darmſtadt, Baden=Baden, den 4. Januar 1929.
Die Beerdigung findet Sonntag vormittag 11 Uhr vom Portal
des iſrael. Friedhofs aus ſtatt.
601
Kondolenzbeſuche dankend verbeten.

19925a

Geſtern nachmittag iſt un ere
li be Mu ter, Großmutter und
Urgroßmutter

Aute
Bitwe des Landesöionomierats
Rudo.f Goethe
im 79. Leben=jahre in Frieden
heimgegangen.
Wir bringen ſie Montag, den
7. Januar, 11 Uhr, auf dem alten
Friedho, nach ihrem Wunſch in
der Stille zur Ruhe.
Wir btten von Beileidsbeſuchen
abzuſehen, aber in Geden en ſch
mit uns zu verbinden.
Im Namen der Angehörigen:
Pfarrer Rudolf Goethe
Darmſtadt, den 4. Jan. 1929. (633

Seite 8

Gamstag, den 5 Januar 1929

Nummer 5

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Die glückliche Geburt ihrer
zweiten Tochter zeigen in
dankbarer Freude an

Dr. jur. Hugust Roesener
und Frau Helena, geb. Boy.

Darmstadt, 4 Januar 1922.
Alice-Hospital, Neues Wöchnerinnen-
heim
.
(622

August Wolf=
Marie Wolf, geb. Kaiser
Vermählte

Darmstadt
Kranichsteinerstr. 22

Eberstadt b. D.
N. Darmstädterstr. 22

Kfrchl Trauung: Sonntaa, den 6. Januar 1929 nach-
mittags
22/. Uhr, in der St. Elisabetnenkirche. (*

Bücher, oke

a es uns unmöglich erſcheint, jedem einzeln
S zu danken, jagen wir auf dieſem Wege

Statt Korten.

Heinrich Maul
arie Olaser
Vermählte

Kirchliche Trauung! Sonntag, den
6. Januar 1929, nachmittags ½/.3 Uhr,
in der Petruskirche

Darmstadt, im Wingert 17. (*

unſeren herzlichen Dank für die überaus zahl=
reichen
Glückwünſche und Geſchenke, die uns an=
läßlich
unſerer Goldenen Hochzeit von nah
und fern zu teil geworden ſind.

Zeitſchriften

Adam Hellermann und Frau.

werden gut un
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Darmſtadt, den 3. Januar 1929.
Wienersſtraße 48.

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Trauung: Sonntag, den 6. Januar,
121 Uhr mittags in Darmstadt, Hotel
Stadt Frankturt, Bleichstraße. (*

Todes=Anzeige.
Unſer guter Vater und Schwiegervater
Oberzahlmeiſter a. D.
Wilhelm Lutz

iſt am 1. Januar 1929 im 84. Lebensjahr ſanft ent=
ſchlafen
.
Amtsgerichtsrat Ferdinand Lutz
Helene Lutz geb. Bachmann
Am 8gerichtsrat Ludwig Lutz
Marie Lutz, geb. Breidenbach,

Tapezier=, Polſter=u. Dekorateur=Zwangs=Innung
Darmſtadt.

Todes=Anzeige.
Unſer treuer Freund und Kollege
Adam Gottwalz

Spar=Verein Stadt Rürnberg
Obergaſſe 38
bringt ſeinen Mitgliedern zur Kenntm
daß hente, Sam=tag, die erſte Eit
zahlung beginnt.
Der Vorſtand.

Darmſtadt, Frankfurt a. M., den 3. Januar 1929.
Die Beiſetzung fand in aller Stille ſtatt.

iſt nach arbeitsreichem Leben von uns geſchieden.
Wir werden ihm ſtets ein ehrendes Andenken be=
waren
.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 5.
Januar, nachmittags 3 Uhr, auf dem alten Friedhof
an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Wir bitten die Kollegen, dem Dahingegangenen
die letzte Ehre zu erweiſen durch vollzähliges Er=
(587
ſcheinen.
Der Vorſtand:
F. Schütz, Obermeiſter.

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1. Januar 1929
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Ab Lager leterbar!
AutorGaras

Am Neujahrstage entſchlief
plötzlich und unerwartet infolge
eines Schlaganfalls mein leber,
treuſorgender Gatte, unſer her=
zensguter
Vater Schwiegervater,
Großvater, Schwager und Onkel

Dankſagung.

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im 67. Lebensjahr.

Für die uns anläßlich des Heimganges
unſeres lieben Entſchlafenen erwieſene
Teilnahme und Blumenſpenden ſagen
herzlichen Dank

G.m-
Gebr. Achenbackb. y

Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:

Kätha Roth, geb. Kuhn.

Sprendlingen (Kreis Offenbach),
den 3. Januar 1929.

Die Beerdigung fand am Freitag,
den 4. Januar ſtatt. (589

Statt Karten.
Aufrichtigen Dank für die
herzliche Teilnahme, ſowie die
Kranzipenden bei dem Seim=
gange
unſerer teueren Ent=
ſchlafenen
. Insbeſondere danken
wir Herin Pfarrer Rückert für
ſeine tröſienden Worte am
Grabe.
Im Namen d. Hinterbliebenen:
Karl Schäfer.
Darmſiadt, den 4. Jan. 1929.
Orangerleſtiaße 17.

Cläre Dörner
Fritz Bickelhaupt
und Fam.lie.
Eberſiadi, den 3. Januar 1929. 6598

Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
und für die zahlreichen Kranz= und Blumen=
ſpenden
bei dem Heimgange unſerer lieben Ent=
ſchlatenen
, beſonders für die ſchöne Grabrede
des Herrn Pfarrer Scheid jagen wir hiermit
herzlichen Dank.
Konrad Müller
Chriſtian Funk.
(617
Altheim, 4. Januar 1929.

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ſeummer 5

Samstag, den 5. Januar 1929

Seite 9

ſtachrichten des Standesamts Darmſiadt.

Eseſtorbene. Am 28. Dezember: Johannes Buchhold, 1 J., Gins=
hier
Heinheimerſtraße 21. Victoria Wilhelmine Eugenie Holz=
geb
. Sennewald, 67 J., Witwe des Stationsaſſiſtenten, Wiener=
Hollge 51. Am 29. Dezember: Katharina Jakoby, geb. Späth, 83 J.,
voi d.s Hilfsarbeiters in Ober=Ramſtadt, hier Grafenſtr. 9. Heinrich
Miſten, S7 J. Pfungſtadt, hier Grafenſtr. 9. Am 30. Dezember: Luiſe
Ffm, geb. Battefeld, 76 J., Ehefrau des Vizefeldwebels i. R.,
Up gerieſtr. 17. Roſa Theuerkaufer, 2 Mon., Langgaſſe 27. Am 28. De=
weis
: Kurt Heiuruh Johannes Flach, 4 Mon., Liebigſtr. 10. Wilhelm
hedein, Altbürgermeiſter, 63 J., Reichelsheim, Kr. Erbach, hier
lißerſtr. 9. Am 30. Dezember: Anna Katharina Seel, geb. Nöder,
f. Ehefrau des Bäckermeiſters in Auerbach, Kreis Bensheim, hier
VAAuger Straße 21. Ernſt Lulyvig Anton Hiſſerich, Buchdruckerei=
19e 70 J., Nieder=Ramſtädter Str. 37. Am 29. Dezember: Fried=
rs//
ohann Backes, Magaziner, 74 J., Heinheimerſtraße 69. Am 31.
entlber: Karl Schäfer, Mechaniker, 17 J., Leeheim, Kr. Groß Gerau,
diß (Srafenſtraße 9. Am 1. Januar: Konrad Lorenz Lutz. Oberzahl=
spe
i. R., 84 J., Landwehrſtr. 14. Am 31. Dezember: Oskar Hein=
ſaMC
nil Puſch, Färbereibeſitzer, 77 J., Kiesſtr. 88. Am 30. Dezember:
LMtlethe Müller, rhne Beruſ, ledig, 24 J. Am 1. Januar: Marie
ahl. 5 Mon., in Asbach, hier Erbocher Str. 25. Am 2.

be 9.

üc Siſenbahzſekretär, 48 J., Eſchollbrücker Str. 41. Am 3. Januar:
tSſt uſſtot Luh, 4 Mon., Schloßgaſſe 27. Richard Albert Ferdinand Ru=
zamst
6y Stedtbaurat i. R. 69 J., Frankfurter Str. 29. Am 2. Januar:
an /Ur Cottwalz, Möbelhändler, 59 J., Große Ochſengaſſe 15. Marga=
elle
ap Schüler, geb. Löſch, 73 J., Wiiwe des Milchhändlers, Ploennies=

Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Epiphanias (6. Januar).
Landesmiſſionsfeſt.
Kollekte in allen Kirchen für die Heidenmiſſion.
abtkirche. Samstag, 5. Januar, abends 8,30 Uhr: Andacht.
ſmng, 6. Jenuar, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lauten=
Err. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergoitesdienſt. Pfarrer Lauten=
tr
.
ettadtkirche iſt wochentags von 94 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
ecadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgcnandacht. Pfarxer Wagner.
rm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pſarer Heß. Vorm. 11,15 Uhr:
iergottesdienſt. Pfarrer Vogel. Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt.
tner Köhler. Mittwech, 9. Januar, abends 8 Uhr: Bibelſtunde.
trer Vogel.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarer Bergér.
Kanfirmandenſaal im Schloß. Montag, 7. Januar, abends 8 Uhr:
erBvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung), Poſaunen=
Dienstag, 8. Januax, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung der
abe 28 gemeinde. Mittwoch, 9. Januar, und Samstag, 12. Januar,
n 24 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde.
&meindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 6. Januar, nachm. 2,30
ſG Saubſtummengottesdienſt. Pfarrer Heß. Abends 8 Uhr: Jugend=
Hungung der Stadtgemeinde (B.d. J.). Montag, 7. Januar, abends
ſir= Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung). Männer=
hiy
gung der Lukasgemeinde: Monatsverſammlung; freie Ausſprache.
eh uanstag, 8. Januar, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkivche.
ArDvcreinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). Mitt=
od
Beloll2 Januar, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und
fkirche. Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung),
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410 Wochen=// Einſ von 50 Pfg. Originalpackung geg. //Mkahchen C1. W.533

829

Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung).
Donnerstag, 10. Januar, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukas=
gemeinde
(jüngere Abteilung). Jugendvereinigung der Stadigemeinde
(füngere Abteilung). Freitag, 11. Januar, abends 8 Uhr: Mütter=
abend
der Stadtgemeinde. Jugendbund der Markusgemeinde ( jün=
gere
Abteilung). Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pſarrer Marx.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Seidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt. Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprech=
ſtunden
vormittags von 1012 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindegmt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis
12 Uhr und nachm. von 36 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Borm. 10 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer
Köhler. Abend 6 Uhr: Pfarrer Bergér.
Nachm. 3 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Martinsſtift. Mittwoch,
9. Januar, abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift. Bibelſtunde
im Gemeindehaus: Jeremia.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 7. Januar, abends
8 Uhr, im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt. Diensiag,
8 Januar, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeinde=
haus
: Jugendbereinigung. Donnerstag, 10. Januar, abends 8 Uhr,
im Martnsſtift: Mäd=kenvereiigung Oſt; im Gemeindehaus: Mädchen=
vereinigung
Weſt; Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. Freitag, 11. Ja=
nuar
, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Müterabend Oſt; im Gemeinde=
haus
: Mütterabend Weſt; Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfaruer Goethe.
Voru. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Mittſpoch, den 9. Januar,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Marx.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7,305 Uhr zu ſpiller Awdacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonic). Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Gecorgi. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Dienstag, den 8. Januar, abends 8 Uhr: Männer=
abend
. Donnerstag, den 10. Januar, arends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarraſſiſtenr Lic. zur Nieden. Vorm. 11,15 Uhr: Kinder=
go
tesdienſt. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. Abends 6 Uhr: Abend=
gottesdienſt
. Pfarrer Weiß.
Veuanſtaltungen: Sonntag, 6. Januar, vorm. 7,30 Uhr:
Abmarſch der Jugendvercinigung zum Dreikönigstreffen in Ober= Ram=
ſtadt
. Montag, 7. Januar, nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung des
Frauenvcreins. Abends 8 Uhr: Mäd henvereinigung. Dieustag,
8. Januar, abends 8 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, 9. Januar, nacm.
3 Uhr: Sitzung des Frauenvereins. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde über
den Jekebusbrief im Gemeindehaus. Pfarrer Weiß. Abends 8 Uhr:
Bibelſtunde über den Aufbau einer chriſtlichen Gemeinde im Saal der
neuen Trainkaſerne. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden. Donnerstag,
10. Januar, abends 8,15 Uhr: Frauenabend mit Vortrag von Pfarr=
aſſiſtent
Lic. zur Nieden über Der Kampf um die Secle. Freitag,
11 Januar, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: HauptgottesSienſt. Pfarrer Rückert.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, abends 8 Uhr: Jugendvereini=
gung
. Montag, abends 8 Uihr: Jugendbund. Dienstag, abends
8 Uhr: Kircenchor. Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabenb.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptsottesdienſt. Miſſionsinſpektor
D. Weishaupt=Leizzig. Ncchm. 4 Uhr: Miſſionsvortrag. Miſſions=
inſpektor
D. Weishaupt=Leipzig. Ev. Sonntagsverein: Nachm. 4 Uhr:
Beſuch des Miſſionsvortrags. Donnerstag, 10. Januar, abends
8 Uhr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebeisſtunde.
Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Stadtmiſſionar Anders. Vom
7. bis 13. Januar: Welt=Allianzwoche. Montag: Dankſagung und

Demütigung. Dienstag: Die allgemeine Kirche‟. Mittwoch: Die
Völker und ihre Regierungen. Donnerstag: Aeußere Miſſion
Freitag: Familie und Jugend. Scnstag: Judenmiſſion und
Innere Miſſion. Sonntag, den 13. Januar, abenſs 8,15 Uhr: Lol=
und Dankverſammlung. Prediger: Rudnitzky, Sauer, Semmel.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhrs
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. 4,/45 Uhr: Bibelbeſprech=
ſrunde
für junge Mädchen. Vom 7. bis 13. Januar: Welt= Allianz=
gebetswochſe
.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt, Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, 6. Januar, rorm. 10 Uhr: Menſchenweihe=
handlung
mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraßs 17.
Sonntag, den 6. Januar, vorm. 10 Uihr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Narhm. um 4 Uhr: Predigt. Abends 8,15 Uhr:
Jugendverſammlung. Prediger N. Rudwitzky. Von Montag, den 7.
bis Samstag, den 12. Januar, jeden Abcnd um 8.15 Uhr: Gebetsve
ſammlung. (Evangeliſche Allianz=G=betswoche.) Zu allen Verſammlun=
gen
jedermann herzlich eingeladen.
Chriftlich wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society).
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
korm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
6. Januar, vorm. 9,30 Uhr: Andacht. Nachm. 2.30 Uhr: Jugendbund.
Abends 8 Uhr: Evangeliſation. Mittwoch, abends 3,15 Uhr: Bibel=
ſtunde
. Jedermann herzlich willkommen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 7. Januar, abends 8 Uhr,
im Feierabend, Stiftſtraße 51: Bibeiſtunde.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtraße 44. Sonntag, 6. Jan.,
morgens 10 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr:
Predigt. Am Montag findet kein Jugewverein ſtatt. Vom Diensiag
bis Froitag werden Allianzgebetsverſammliigen gehalten; ſie beginuen
8.15 Uhr. Sonntag, 13. Januar, ifr morgens 10 TThu Predigt.
Abends 8 Uhr ſindet ein gemeinſamer Gottesdienſt ſtalt in dem Ver=
einsſal
der Stadtmiſſion, Mühlſtraße. Jedermann ſt herzlich eingeladen.
Prediger Sauer.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Sautz=
gottesdienſt
. Miſſionskollekte. 11 Uhr: Chriſtenlehre. Abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. Montag: Frauenverein. Mittwoch: Jugendbund
Wartburg. Donnerstag: Jungmädchenvercin. Sonntag, 13. Jan.,
nachm. 2,30 Uhr: Evang. A=beiter= und Handwerkerverein. Vortrag
von Pfarrer Schreiber=Mainz: Die Zukunft des Arbciterſtandes.
Evang. Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, 6. Jan.: Landesmiſſionsfeſt.
9,45 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für die Miſſion. 11.15 Uhr: Rinder=
gottesdienſt
. Montag, 20 Uhr: Psſaunenzhor. Dienstag, 20 Uhr:
Fraquenverein. 19,30 Uhr: Mädchenvereinigung. Mittwoch, 20 Uhr:
Kirchengeſangverein. Freitag, 20 Uhr: Wartburgverein. In der
Provinzialpflegeanſtalt: Gottesdienſt 13.30 Uhr.
Evang. Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 6. Jan. (Epiph.), vor=
mittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dreikönigstreffen der Starkeuburger
ebang. Jugend. Predigt: Pfarrer Weißgerber=Troſſa. Nachm. 5 Uhr:
Liturgiſihe Abendfeier. Montag abend: Mütterabend in der Klein=
kinderſchule
. Jugendvereinigung im Pfarrhaus. Mittwoch: Kirchen=
geſangverein
. Donnerstag: Poſaunenchor. Freitag: Mädchenver=
ein
. Samstig: Jugendvereinigung.
Evang. Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 6. Jan. (Epiph.),
vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdicnſt. Kollekte für die Heidenmiſſion. Nack= 12,30 Uhr: Aömarſch der Jugendvereinigung und des Jung=
mädchenvereins
nach Ober=Ramſtadt zum Wintertreffen. Montag:
Jugendvcreinigung. Dienstag: Generalverſammlung des Kir henchors.
Mittwoch: Jungmädchenverein. Donuerstag: Frauenvercin.

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[ ][  ][ ]

Seite 10

Camstag, den 5. Januar 1929

Nummer

Reich und Ausland.
Die Auswirkungen des neuen Reichs=
bahnkarifs
.
Ein neuer Wagentyp für die Polſter=Klaſſe.
Umbau der vierter Klafſe=Wagen.
Seit Inkrafttreten des neuen Reichsbahntarifs vom
7. Oktober 1928 iſt eine beträchtliche Aufwanderung
von der Holzklaſſe in die Polſterklaſſe erfolgt. Sie
beträgt etwa 30 v. H. Infolge dieſer Tatſache iſt
ein ziemlicher Mangel an Wagen der früheren
2 Klaſſe fühlbar geworden. Die Reichsbahngeſell=
ſchaft
hat deshalb 750 neue Wagen für Perſonenzüge
in Auftrag gegeben, die als Einheitswagen einen
ganz neuen Typ darſtellen und nach Anſicht der
Reichsbahnfachverſtändigen geeignet ſind, der Zu=
kunftswagen
des Eiſenbahnverkehrs zu werden.
Die neuen Wagen, von denen einige bereits im
Ruhrgebiet auf der Strecke Dortmund-Köln in Be=
trieb
genommen worden ſind, und die ſich ſehr gut
bewährt haben, haben 4 Achſen und ähneln in ihrer
ganzen Konſtruktion den bisherigen D=Zugwagen.
Die Reichsbahnv rwaltung hat ferner veranlaßt, daß,
9000 von den 30000 Wagen der 4. Klaſſe vollſtändig
nach Art der früheren 3. Klaſſe=Wagen umgebaut
werden. Die Wagen werden Bänke mit Rückenlehnen
erhalten, außerdem werden Abteilwände gezogen und
auch die ſonſtige Ausrüſtung, Fenſtervorhänge uſw.
den 3. Klaſſ.=Wagen angepaßt werden. Allerdings
wird die Reichsbahn für die im Nahverkehr einge=
ſetzten
Perſonenzüge noch einen erheblichen Teil
4. Klaſſe=Wagen in ihrer bisherigen Form und Aus=
vüſtung
verkehren laſſen. Dieſe Maßnahme wird
durch den ſogenannten Marktverkehr bedingt, denn
den zu den Märkten und mit großen Traglaſten vom
Lande in die Städte fahrenden Reiſenden wäte nicht
mit eier Aenderung des eigentlichen 4. Klaſſe=Wagen=
Typs gedient, der bekanntlich ſehr viel Raum für die
Unterbringung von Körben, Säcken uſw aufweiſt.
Ein drittes Opfer der Wiesbadener
Vergiftungsaffäre.
Ah. Wiesbaden. Der bisher noch nicht völlig
geklärte Vergiftungsfall in einer Wiesbadener Fa=
milie
(Monteur Hemme) am vergangenen Sonntag
hat noch ein weiteres drittes Todesopfer ge=
fordert
. Die in bewußtloſem Zuſtand ins Kranken=
haus
eingeli ferte Frau Hemme iſt nunmehr ebenfalls
geſtorben. Eine Speiſevergiftung, wie man anfäng=
lich
vermutete, liegt nach den Unterſuchungen der
Kriminalpolizei und des Amtsarztes nicht vor, doch
ſind die Feſtſtellungen noch nicht abgeſchloſſen. Man
neigt zu der Annahme, daß der Tod der drei Per=
ſonen
durch ausſtrömende Kohlenoxydgaſe herbeige=
führt
wurde.
Wieder ein Großfeuer in Köln.
Köln. Am Freitag früh um 3.30 Uhr wurde
die Kölner Feuerwehr erneut zu einem Großfeuer
gerufen, das in der Severin=Straße entſtanden war.
Dort brannte ein Lagerhaus, in deſſen Räumen ſich
ein großes Sacklager ſowie eine Tiſchlerei und ein
Holzlager befanden. Als die F uerwehr erſchien,
ſchoſſen bereits hohe Flammengarben zum Himmel.
Das Feuer breitete ſich über die ganze Länge des
großen Gebäudes aus und bedrohte auch die um=
liegenden
Wohnungen ſowie eine direkt neben der
Brandſtell: gelegene Großgarage, eine f.ühere Markt=
halle
. Dank der aufopfernden Tätigkeit der Feuer=
wehr
, die mit ſechs Löſchzügen erſchienen war, konnte
das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden. Das
Gebäude iſt vollkommen ausgebrannt.
Großes Schadenfeuer in einer Gummi=
warenfabrik
.
Dresden. Ein Schad nfeuer brach am Donners=
tag
nachmittag in der Gummiwarenfabrik von Weiß
u. Baeſſeller Vulkan=A.=G. in Großenhain aus. Das
Fabrikgebäude wurde völlig zerſtört. Fümf Arbeiter
ſind erheblich verletzt. Der Sachſchaden beträgt etwa
100 000 Mark. Es wird vermutet, daß der Brand
durch Heißlaufen eines Lagers und Exploſion eines
Benzinbottichs entſtanden iſt.
Schweres Gasunglück in Duisburg.

Deukſchlands größtes Kremakorium.

Die amerikaniſche Botſchaft in B4
ſiedelt in die Billa Bleichröder ü

Die Unterſuchungskommiſſion an der freigelegten
Unglücksſtelle.
Duisburg. Am Donnerstag wurden der Fri=
ſeur
Brüggmann und zwei ſeiner Lehrlinge wegen
ernſthafter Gasvergiftungen in das Marienhoſpital
eingelief rt. Der Friſeur hatte am Morgen in dem
Hauſe Gärtnerſt.aße 38 ſeine Arbeit wieder aufge=
nommen
, da allgemei augenommen wurde, daß die
Häuſer nunmehr gasfrei ſeien. Im Laufe des Vor=
mittags
ſtellten ſich jedoch bei ihm wie auch bei den
beiden Lehrlingen ernſtliche Beſchwerdin ein, ſo daß
ein Arzt zu Rate gezogen werden mußte, der die
ſofortige Ueberführung der Drei ins Hoſpital ver=
anlaßte
. Es ſtellte ſich jetzt auch heraus, daß die
übrigen von der Gaskataſtrophe betroffenen Häuſer
woch nicht gasfrei ſind, ſo daß alle Vorſichtsmaß=
regeln
aufs Neue getroffen 1

Das Krematorium in Berlin=Baumſchulenweg
wird nach dem vollendeten Umbau die größte deutſche Feuerbeſtattungsanſtalt. Die Verbrennung
der Leichen erfolgt in reiner etwa 1000 Grad heißer Luft. Nach anderthalb Stunden iſt von
dem Toten nur ungefähr 1 Kilogramm pulvrig=bröckliger Aſche übrig. In Bayern werden 10 Pro=
zent
, in Thüringen 55 Prozent, in Preußen etwa 20 Prozent der Toten eingeäſchert. Berlin hat
drei große Krematorien.

Rauld als Sarſac.

Die Schüler der Moskauer Radiſchtſchew=Schule
werden durch Einlegung einer radiotechniſchen Stunde in den Schulplan zu gelehrten Radiobaſtlern
herangebildet. Hoffentlich wird den Kleinen nicht nur das beigebracht, was man machen kann, ſon=
dern
auch das, was man nicht machen ſoll. Die rückſichtsloſen Rückkoppler dürfen keinesfalls in eine
höhere Klaſſe verſetzt werden.

Ein Sektgroßhändler verhaftet.
Bei mehrerin Berliner Weingroßhandlungen ſtellte
ſich vor kurzem ein ſehr eleganter, ſicher auftretinder
Herr vor, nannte ſich Renée Tournere aus Paris
und gab ſich als Sektgroßhändler und Vertveter erſter
franzöſiſcher Champagner=Fabriken für das ganze
deutſche Gebiet aus. Einige Weingroßhandlungen
ſchloſſen größere Verträge ab und da Tournére ge=
rade
Geld benötigte, ſo leiſteten ſie die gewünſchte
Anzahlung. Es waren ſtets mehrere Hundert Mark.
Tournére ließ ſich dann nie mehr blicken. Auch das
franzöſiſche Generalkonſulat in Berlin wußte an die
betrügeriſche Gewandtheit des eleganten Franzoſen
glauben. Touinere erhielt vom Sekretariat des
Generalkonſuls ein hübſches Sümmchen gcliehen.
Berlin iſt nicht die einzige Stadt, die der falſche
Champagnerreiſende heimſuchte. Hamburger, Kölner,
Düſſeldorfer, Mainzer und Hannoverſche Wein= und
Sektfirmen fielen auf die Betrügereien Tourneves
herein.
Ein betrügeriſcher Rechtsbeiſtand.
Berlin. Wie das Tewpo meldet, iſt der
Syndikus Jakob Neumark, der ſeit einigen Jahren
ein großes Burcau hatte, aus Berlin geflüchtet und
hat ſich in ein Sanatorium zurückgezogen, um ſich
der Verhaftung durch die Kriminalpolizei zu ent=
ziehen
. Neumark war der Rechtsbeiſtand des In=
tereſſewverbandes
gewerblicher Pächter‟. Er erhob
von den ſtellungſuchenden Pächtern entweder eine
Kaution oder einen Vorſchuß für ein Viertel oder
halbes Jahr. In zahlreichen Fällen hat er das ein=
gezogene
Geld nicht rechtmäßig verwendet, ſondern
einfach für ſich behalten und ausgegeben. Nicht we=
niger
als 5060 Leute ſollen auf dieſe Art von Neu=
mark
um faſt ihr ganzes Hab und Gut gebracht wor=
den
ſein. Der Schaden dürfte 100000 Mark weit
überſteigen. Das Bureau wurde am Donnerstag vor=
mittag
von der Polizei geſchloſſen.
Großer Bankkrach in Schwiebus.
Berlin. Die Schwiebuſer Vereinsbank, e. G.
m. b. H., hat, wie das Tempo meldet, zugleich mit
ſämtlichen Niederlaſſungen in Züllichau, Stenſch,
Bomſt, Unruhſtadt, Tirſchtiegel und Neu=Bentſchen
ſeit Mittwoch ihre Zahlungen eingeſtellt. Gleich=
zeitig
hat ſie beim Amtsgericht Schwiebus das
Zwangsvergleichsverfahren zur Abwendung des Kon=
kurſes
beantragt. Durch den Zuſammenbruch der
Bank iſt insbeſondere die Grenzmärkiſche Bevölkerung
aufs ſchwerſte betroffen. Die Vereinsbank in Schwie=
bus
will den Mitgliedern und Gläubigern bei ſechs=
prozentiger
Verzinſung eine 100prozentige Aus=
zahlung
ſichern unter der Vorausſetzung, daß die
Bank für das Jahr 1929 von irgendwelchen Aus=
zahlungen
befreit bleibt.
Großfeuer in Wernigervde.
Wernigerode. Am Freitag morgen brach
aus bisher unbekannter Urſache in der Werkſtätte der
Müllerſchen Holzbearbeitungsfabrik in Wernigerode
ein Brand aus, der in wenigen Sturden den ge=
ſamten
Betrieb in Afche legte.

Diphtherie=Todesfälle in Potsdam.
Berlin. Wie der M. L. aus Potsdam be=
richtet
, hat die Diphtherie im Stadtbezirk eine er=
ſchreckende
Ausdehnung angenommen. Mehrere To=
desfälle
ſind bereits zu verzeichnen. Das ſtädtiſche
Geſundheitsamt ſieht die größte Gefahr in den vielen
leichten Fällen, die nicht gemeldet und meiſtens nur
mit Hausmitteln behandelt werden, aber dadurch eine
dauernde Anſteckungsgefahr bleiben. Das Wohlfahrts=
amt
d.r Stadt hat den Auftrag erhalten, den minder=
bemittelten
Familien Arzt und Arzneikoſten frei zur
Verfügung zu ſtellen.
Auch in Nord=Thüringen und im Harz ſtarke
Schneeverwehungen.
Halle. Der ſtarke Sturm, der ſeit Neujahr mit
ſcharfer Kälte und zeitweiſe heftigem Schneefall ver=
bunden
iſt, hat auch auf den Landſtraßen im Südharz
und Nordthüringen auf den Verkehr ſehr beeinträch=
tigend
gewirkt. Die unüberwindlichen Schneewehen
haben die Landſtraßen unpaſſierbar gemacht und
zwingen die Kraftwagen zur Umkehr, wenn ſie ſich
nicht der Gefahr ausſetzen wollen, im Schnee ſtecken
zu bleiben. Im Südharz kam es übevall zu erheb=
lichen
Verkehrsſtörungen, namentlich des Autover=
kehrs
. Auf den freien hohen Flächen, die dem ſcharfen
Wind ungehindert ausgeſetzt ſind, ſtaut ſich der
Schnee bis zu einem Meter Höhe an. An der Straße
zwiſchen Molmerswende und Schiele beiſpielsweiſe
blieben nicht weniger als vier Autos, zwiſchen Harz=
gerode
und Königerode drei Autos ſtecken, die erſt
durch mühſelige Schaufelarbeit befreit und mit
Pferdegeſpann in den nächſten Ont geſchleppt werden
mußten.
Die Anklage wegen der Straßenſchlacht.
Berlin. Zu der Schlägerei in der Breslauer
Straße erfahren Berliner Blätter, daß von ſeiten der
Polizei das geſamte umfangreiche Aktenmaterial dem
Unterſuchungsrichter übergeben und die 21 verhaf=
teten
Perſonen dieſem vorgeführt wurden. Der
Unterſuchungsrichter hat nach kurzer Prüfung des
Aktenmaterials ſämtliche Verhafteten bis auf zwei
wieder entlaſſen. Der eine der beiden iſt der Haupt=
rädelsführer
, während der andere ein ſeit Jahren ge=
fuchter
Schwevverbrecher iſt. Die Anklage erfolgt
wegen Raufhändel, Landfriedensbruch und Körper=
verletzung
.
Ein Auto vom Güterzug überfahren.
Hannover. Am Donnerstag abend ereignete
ſich imn der Nähe des Bahnhofs Lage (Lippe) an einem
Eiſenbahnübergang ein ſchweres Automobilunglück,
wobei ein Zigarrenreiſender aus Bad Salzuflen ge=
tötet
wurde. Das Auto des Reiſenden kam aus der
Richtung Lage und näherte ſich in dem Augemblick
der geſchloſſenen Bahnſchramke, als der Güterzug
8986 heranb auſte. Aus bisher nicht geklärter Urſache
durchbrach der Kraftwagen die Schranke und geriet
vor die Lokomotive. Weitere Perſonen kamen micht
zu Schaden.

Das zukünftige Gebäude der Berlinerkn
amerikaniſchen Botſchaft
zählt zu den ſchönſten Häuſern im Berline:
gartenviertel. Es war lange Jahre hindun
Heim der bekannten Berliner Bankier=F
v. Bleichröder und wird von der amerikan
Botſchaft am 1. April bezogen.

Im Gebirge erfroren.
Hirſchberg. Der 18jährige Schüler
Laux aus Leipzig hat ſich auf einer Schneeſcht
mit einem Schulkameraden auf dem Rieſenge
kamm verirrt, ſo daß die beiden die Nacht im 7
zubringen mußten. Dabei iſt Laux, der einzige
einer Witwe, erfroren. Sein Begleiter konnte
die Spindlerbaude vetten.
Ein Kraftwagen in den Fluß geſtür//
Brüſſel. Am Donnelstag abend ſtüri
der Straße von Comblain im Bezirk Lüttich en
kehrskraftwagen, mit dem 18 Arbeiter aus den
brüchen bei Anthisnes nach Hauſe fuhren,
reißende Qurthe. Der Wagen mit ſämtlichn/
ſaſſen verſchwand in den Fluten. Sämtliche 2u
fanden den Tod.
Die Schneeverwehungen in Italien,
Mailand. Der zwiſchen Adelsberg und
im hohen Schnee ſtecken gebliebene Orientexpr
ſtantinopelParis war Freitag nachmittag ro
mer nicht in Mailand eingetroffen. Er Eu7
kehlen und eine andere Strecke einſchlagen 19
Auf der Linie AdelsbergTrieſt iſt ebenſo
der Linie TrieſtFiume jeder Zugvenkehr weſt
hohen Schnees eingeſtellt worden. Zahlreichſe
graphenſtangen wurden umgelegt. Einige Dobl
päſſe ſind infolge der Schneeſtürme ungangb aut
Stlaße BresciaTrient iſt durch einen ErW
unterbrochen. An der italieniſch.n Riviera ſin)g
Fiſcherdörfer infolge des Unwetters ohne Lich
Zugverkehr zwiſchen Savona und Aleſſandraf
den ganzen Tag über eingeſtellt, weil die E
ſtürme in den Apenninen die Linie verweht
Rom. Der Tiber, der im Underlauf ibed
Ufer getreten iſt, hat beſonders zwiſchen Ru,
Oſtia Ueberſchwemwungen verurſacht. Die /.
ſtpaße ſteht an einigen Stellen unter Waſſer.
Bauernhäuſer ſind vollſtändig vom Waſſer
ſchloſſen, doch konnten die Bewohner von der
wehr gerettet wevden.
Exploſion beim Bvis de Boulogne.
Paris. Bei den Sprengarbeiten, die z
zur Beſeitigung des alten Feſtungsgürtels /
Grenze zwiſchen Paris und dem Bois de Bo
ausgeführt werden, explodierte am Donnerst
mittag eine durch Verſehen eim8 Arbeiters
großer Ladung verſehene Mine, wodurch
Mauerſtücke Hunderte von Metern in die Umet
geſchleudert wurden. Durch die herabfallenden ſie
maſſen wurde der in der Nähe liegende 9=
Bois de Boulogne ſchwer beſchädigt und eirme
übergehende Frau verl tzt. Außerdem zerſpraft
weiter Umgebung die Fenſterſcheiben der Häuß
Starker Froſt und Schneetreiben in Sparz
Paris. Wie die Mittagspreſſe aus Maden
richteth, wird aus verſchiedenen Provinzen, b.
Valencia und Katalonien über heftige ),
richtet. In Lerida iſt der Eſtagento=See volk.
froren und die Temperatur im ganzen Gebfe,
18 Grad unter Null gefallen. In Valenal
mehrere Züge durch Schnee ſtillgelegt. In
wurde ein Poſtautomobil und ein Laſtwagen
Doncla=Paß eingeſchloſſen. Die Reiſenden
unter beträchtlichen Anſtrengungen das nächſten
gewinnen, wo ſie alle erſchöpft amlangten. W
Orte ſind von allem Vewkehr abgiſchnitten. Ai
Ueberfälliger Fiſchereidampfer. i
Paris. Im Hafen von Fécamp wird ſeſh,
Woche ein Hochſeefiſchereidampfer vermißt, arſc.
Bord ſich 42 Mann Beſatzung befanden. Man Fm
daß der Dampfer beim letzten Stuvm im Atlafn
Ozean untergegangen iſt.
Ein neuer Dauerflug Weltrekord für 7
London. Die 18jährige amerikaniſche FMim
Fräulein Bobbie Trout ſtellte am Donnerstag)
Angeles einen neuen Dauerweltrekord für
auf, indem ſie zwölf Stunden, elf Minuten Krf
Luft blieb.
Die Sturmflut an der Küſte von Ko
Tokio. Die Sturmflut im Japaniſcherf
hat die koreaniſchen Küſten erreicht. Dien
Gendſan, Tſchemulpo und Fuſan haben bereit
der Sturmflut zu leiden. Der Sturm rißſ
Häuſer um. Die Verbindung zwiſchen Japf
Korea iſt unterbrochen. Nach halbamtlichen
dungen ſind an der koveaniſchen Küſte 41 Pf
ums Leben gekommen. Die Sturmflut
weiter an.
Tokio. Der japaniſche Funkdienſt meldet
Einzelheiten über die Springflut in Japan.
iſt die Zahl der Menſchenopfer auf 92 geſtiege

[ ][  ][ ]

Neummer 5

Eamstag, den 5. Januar 1929

Geite 11

Sport, Spiel und Turnen.
Sportverein Hochheim Olympia Worms.
Olympia Lampertheim V.f.L. Lampertheim,
Subontg.
Starkenburg Heppenheim Olympia Lorſch.
FV. Biblis Sportverein Horchheim.
Anion Fußballverein Hprendlingen.
Sportverein Pfeddersheim V.f.R. Bürſtadt.

2mn kommenden Sonntag treffen ſich nachmittags 2.30 Uhr
b= Ligamannſchaften zu dem 1. Verbandsſpiele der Rückrunde
ſtm Sportplatze an der Heidelberger Straße. Gemeſſen an
Meeiſtungen der einzelnen Mannſchaften iſt der Ausgang des
ciemes vollkommen offen. Im Vorſpiel zeigte Sprendlingen
Prachtleiſtungen und ſtellte eine ſehr gut eingeſpielte Elf
hüäeeld, die verdient mit 3:1 Toren, den Sieg an ſich riß. Ob
inal der Spieß umgedreht wird, hängt von der Spielweiſe der
Huu ger ab. Zeigt die Mannſchaft Unions dieſelben Leiſtungen
ſicgen Sportverein 1898 Darmſtadt, ſo müßte es den Ein=
binhen
ein Leichtes ſein, den Gegner zu bezwingen. Union be=
geidie
Ruhepauſe zu eifrigem Training, konnte auch den ſpiel=
Re1 A=Klaſſenverein Groß=Gerau gut ſchlagen, ſo daß man an=
ſeſtmi
darf, daß ſelbſt das kurze intenſive Training ſchon Fort=
MMts zeitigen wird. Bei dem nötigen Ernſt und bei Aufbietung
ſz nzen Könnens wird Union zu einem Siege kommen, wenn
10 Sprendlingen ein ſehr gefährlicher Gaſt iſt. Den Sieger im
us zu beſtimmen, wäre verfehlt und würde auch die andere
Aröchaft nur beeinfluſſen. Auf jeden Fall wird es auf der
hrl ahn zu einem ſehr ſpannenden Kampfe kommen, der ſeine
tiſhe ungskraft nicht verfehlen kann. Außerdem iſt zur gleichen
in Fußballverbandsſpiel in Darmſtadt, ſo daß mit einem
enbeſuch zu rechnen iſt. Vor dieſem Spiele treffen ſich die
ir eitigen Reſervemannſchaften, die ebenfalls einen ſehr inter=
ſitan
Kampf dem Publikum vor Augen führen werden, ſo daß
hes Beſuch dieſes Spieles ſchon lohnen wird. Spielbeginn für
Erſatzmannſchaften 12.45 Uhr.
Wvoria Urberach Polizeiſporkverein Darmſtadt.
e Fußball=Ligamannſchaft des Polizeiſportvereins beginnt
Imzuenntag, den 6. d. Mts., mit den Spielen der Rückrunde und
M at ſie gleich ein ſchweres Treffen zu beſtehen. Zur Viktoria
hirech geht nämlich die Reiſe. Daß dort die Trauben ſehr hoch
mer hat in der Vorrunde ſo mancher Verein erfahren. Im
lpugel in Darmſtadt konnten zwar die Poliziſten den knappſten
Siege (1:0) landen, doch ehrlich geſagt verdient war er
huls nicht. In der Zwiſchenzeit hat aber die Polizeimannſchaft
ühlch an Spielſtärke gewonnen, ſo daß eine Wiederholung des
wyglſieges ſelbſt in Urberach durchaus möglich iſt. Das
pie fſelbſt wird in Anbetracht der guten freundſchaftlichen Be=
Ainsen beider Vereine beſtimmt einen ſchönen Verlauf nehmen,
Bufir ihm hier nochmals wünſchen. Die Fahrt erfolgt in
Faszirka 35 Perſonen faſſenden Omnibus welcher mittags 1230
uon der Holzhofallee 25 abgeht. Es wird erwartet, daß ſich
tfiele Intereſſenten der Mannſchaft an der Fahrt beteiligen
ſſſ den Spielern eine moraliſche Unterſtützung angedeihen

D.J. K. Seligenſtadt D.J.K. Darmſtadt.

un fälligen Verbandsrückſpiel begibt ſich die D. J.K. Darmſtadt am
mie dem Sonntag nach Seligenſtadt. Hoffen wir, daß Darmſtadt
urfim Vorſpiel errungenen Sieg einen weiteren in Seligenſtadt an=
Fem kannt.
Fußball im Kreis Skarkenburg.
Die Kreisliga fängt wieder an ...
erh der freiwillig feſtgelegten Weihnachtspauſe geht am 6.
uar der Spielbetrieb in der Starkenburg=Kreisliga wieder los.
R Toch nicht im ganzen Umfang, aber dafür mit einigen intereffanten

heu gen.
1niont Darmſtadt Fußballverein Sprendlingen (1:3),
1nion Wixhauſen Viktorig Walldorf (2:5),
9Siktoria Urberach Polizeiſportverein Darmſtadt (0:1);
(Sermania Ober=Roden Rot=Weiß=VfR. Darmſtadt (1:3);
Atr Sdie angeſetzten Begegnungen. Sehr bedeutſam iſt das Treffen
u.Heidelberger Straße, da der Spitzenreiter Sprendlingen hier auf
heteiſten Widerſtand ſtoßen dürfte. Die Darmſtädter Union iſt die
ickaft, welche Sprendlingen zu Fall bringen könnte. Das käme
Büch auch wieder dem SV. 98 zugute, der ſelbſt ſpielfrei iſt.
ſarf mit Maſſenbeſuch rechnen, im übrigen wird aber der Platz=
put
tun, für ausreichende Platzordnung zu ſorgen. Gerade dieſes
irgt Gefahrenmomente in ſich und Platzſperren ſind ſchnell
Aiyt. In Wixhauſen iſt ein erneuter Erfolg der Gäſte aus Wall=
zivuhrſcheinlich
. Dagegen könnten ſich Urberach und auch Oberroden
is Vorſpielniederlagen revanchieren. Hoffentlich braucht man am
ban nicht über unliebſame Vorfälle zu berichten, denn auch in Ober=

½ Sönnte es Komplikationen wegen der Ereigniſſe im Vorſpiel
Man hofft nur, daß die dortige Vereinsleitung beruhigend ge=
Iat.
in der A.=Klafſe kommen wir der endgültigen Nominierung der
leſter immer näher. Im Gau Bergſtraße iſt am Endſieg von

ir Griesheim kaum mehr zu zweifeln, da die nach Verluſtpunkten
ürſtigſten liegenden Groß=Gerauer am Sonntag in Eberſtadt mit
eik oren. Weiter ſpielten noch: Viktoria GriesheimSV. Lengfeld
SW. Geinsheim-Boruſſia Dornheim 3:2.
Spitzengrnppe der Tabelle zeigt nunmehr folgendes

chefim
ariradt
s Aribeitet bch erau

ast

m die 1chihrim
Weadt

Sp.
1:

10

gewv.

un.

verl.

Tore
45:15
R:39
33:18
31:16
39:41.
29:32

Pkt.
24
15
14
13
13
11

m. Dreieichgau gab es am 30. Dezember keine Spiele. Die
hnt aber am grünen Tiſch eine intereſſante Wendung erfahren.
Fetortklub Dictzenbach hat vom SV. 1911 Neu Iſenburg zwei Punkte
uiochen erhalten, weil bei Iſenburg im Vorſpiel ein nicht ſpielbe=
gter
Mann mitwirkte. Die Tatſache, daß die Konkurrenz Kennt=
ben
in E/l or dieſem Fall hatte, macht jetzt auch das ſo plötzlich erfolgte Zu=
ſen
klappen der Iſenburger verſtändlich. Ein pſychologiſch zu wer=
b
Mückſchlag! Durch dieſen Punktgewinn wird Dietzenbach plötzlich
AetSreichſter Meiſteranwärter mit Egelsbach. Dieburg dagegen, das
kyrtäuſcht hat, (man brachne es am 2. Dezember fertig, gegen Drei=
min
nur mit 3:2 zu gewinnen!), wird wohl ſeine Hoffnungen
R zurückſtellen müſſen.
Im der B=Klaſſe hat man ſich ſo nach und nach dem Ende zu=
heiret
, trotzdem die Spiele hier nur ſozuſagen bruchſtücksweiſe durch=
hrt
wurden. Als Abteilungsmeiſter dürften ſich Chattia Wolfs=
bem
und VfN. Erbach präſentieren. Näheres darüber noch,
ſächt ſeitens des Klaſſenleiters genaues Material vorliegt.
Teiser iſt wieder von einigen unangenehmen Vorkommniſſen zu be=
. Eintracht Darmſtadt hat Platzſperre erhalten,
Unach dem Spiel gegen Geinsheim Eintrachtonhänger es nicht unter=
lonnten
, für im Vorſpiel erlittene Unbill handgreiflich Redanche zu
ſen. Auch in Groß=Zimmern iſt es am letzten Sonntag nicht
che gaſtfreundlich zugegangen: Gäſteſpieler und Schiedsrichter batten
lte zu leiden. Auch hier iſt eine Platzſperre zu erwarten. Wann
yon endlich in dieſem Kreiſen einſehen, daß die Methoden des
grechts im Sport verpönt ſind?
Spielbetrieb der A= und B=Klaſſe am 6. Januar:
Aſ Gau Bergſtraße: Viktoria Griesheim SV. Roßdorf; SV.
Dergfeld Germanin Eberſtadt; Boruſſia Dornheim Eintracht
armſtadt; SV. Weiterſtadt VfL. Michelſtadt.
ſſe Gau Dreieich: FV. Eppertshauſen FC. 03 Egelsbach; Sport=
emeinde
Sprendlingen Haſſia Dieburg; SC. Dietzenbach VfL.
iſmburg Reſ.
ſir: FSV. Groß=Zimmern Rot=Weiß=VfR. 2.; Blauweiß Jugen=
eim
SV. Meſſel: SV. Höchſt FC. Groß=Umſtadt; VfL. Michel=
ntr
2. Kickers Hergershauſen.

wird es wieder ſehr intereſſant werden. Es treffen ſich:

Kreisliga Südheſſen.
Schon ſtehen wir wieder in der Hälfte der Nachrunde, und

immer iſt keine Klarheit in unſerem Bezirk. So verzwickt
dre Sache noch nie, und es iſt leicht möglich, daß erſt Aus=

lungsſpiele den Meiſter unſeres Kreiſes bringen. Auch dies=

Sportverein Hochheim hat ſich in letzter Zeit recht gut geſchla=
gen
und die Nibelungenſtädter müſſen ſicher alle Regiſter ihres
Könnens ziehen, um ehrenvoll abzuſchneiden. Immerhin liegt ein
knapper Sieg der Gäſte am nächſten. Das Lokaltreffen in Lam=
pertheim
iſt in gewiſſer Hinſicht ausſchlaggebend für die Meiſter=
frage
. Gewinnt die V.f.L.=Mannſchaft, was nach ihrem guten Kön=
nen
nicht ſo ganz ausgeſchloſſen iſt, ſo wären die Olympianer wie=
der
weit vom Ziele. Ein Sieg der Olympiaelf dagegen bringt ſie
der Meiſterwürde näher. In Heppenheim hat der Altmeiſter Lorſch
zu beweiſen, ob er ſo ſpielſtark iſt, wie das 8:1 gegen Biblis ver=
muten
ließ. Es wäre leicht möglich, daß die Punkte am Galgen
hängen blieben und für Lorſch der Anſchluß an die Erſten ver=
loren
geht. Die Horchheimer müſſen nach Biblis, und werden dort
wohl kaum zu Ehren kommen. Die Riedleute haben in letzter Zeit
oft mit echtem Fußballpech verloren und müſſen diesmal unbe=
dingt
wieder einmal ihr Punktkonto erhöhen. Die Bürſtädter die
noch vor wenigen Wochen ſehr gut an der Spitze der Tabelle ſtan=
den
haben in letzter Zeit ſehr enttäuſcht. Das Können der Vf.R.=
Leute in Ehren. ob es zu einem Sieg in Pfeddersheim genügt,
bleibt abzuwarten.

Rol-Weiß, V.ſ.R. V. ſ.B. Friedberg.
Zum letzten Verbandsſpiel auf eigenem Platze empfängt die
Ligamannſchaft von Rot=Weiß am Sonntag um 2.30 Uhr den
V.f.B. Friedberg. Friedberg war als letzter Verein in die Liga
gekommen und konnte ſich lange nicht durchſetzen, ſondern verlor
Spiel auf Spiel, allerdings faſt immer ſehr knapp. Friedberg
wird verſuchen, den Mangel an Technik durch Eifer und Energie
zu erſetzen. Wahrſcheinlich werden bei Friedberg Spieler der ehe=
mals
beſtbekannten Polizeielf von Babenhauſen mitwirken. Rot=
Weiß wird alſo gut tun, von vornherein mit aller Energie zu
kämpfen, wobei ſich die Hintermannſchaft ſehr vor Strafwürfen
hüten ſollte, da Friedherg gerade für Strafwürfe über einen Spe=
zialiſten
verfügt, während der Sturm genötigt ſein wird, ſein
ganzes Schußvermögen aufzuhieten um den guten Amendt im
Friedberger Tor zu ſchlagen. Es dürfte alſo zu einem ſpannenden
Kampf kommen, ſo daß ſich ein Beſuch des Platzes an der Rhein=
allee
ſicher lohnen wird.
Vor dem Spiel der Ligamannſchaften trifft die Liga= Re=
ſerve
des Platzvereins um 1.15 Uhr auf die 1. Mannſchaft
von Biebesheim. Biebesheim repräſentiert gute A=Klaſſe
und wird dieſes Jahr an den Aufſtiegsſvielen teilnehmen, ſo daß
man auch hier mit einem feſſelnden Spiel rechnen darf.
D. J.K. Darmſtadt D.J.K. Bürſtadt.
Unſere Jüngſten empfangen am komnenden Sonntag Gäſte aus dem
Ried. Bürſtadts Schülermannſchaft iſt für Darmſtadt kein zu verachtender
Gegner. Bei der Gleichwertigkeit beider Mannſchaften wird ſicher ein
recht intereſſantes Spiel zum Austrag kommen. Spielbeginn 3 Uhr auf
dem Egerzierplatz.
Handhall in der Deukſchen Turnerſchaft.
Engſpiel um die Gruppen-Meiſterſchaft
Pfungſtadt Griesheim.
In Pfungſtadt treffen ſich um 3 Uhr obige Mannſchaften zum
Schlußſpiele. An Bedeutung gewinnt das Spiel noch dadurch, daß
der Sieger ohne weiteres zur Kreis=Klaſſe aufſteigt. Heckel= Frank=
furt
iſt als Schiedsrichter gewonnen worden.
In der Meiſterklaſſe findet nur ein Spiel ſtatt. Die Turn=
gemeinde
1846 erwartet Neu=Iſenburg und wird, wenn ſie wieder
gut bei der Sache iſt, glatt gewinnen und damit wieder zwei wert=
volle
Punkte beſitzen.
Winkerſpork.
Der Sport in Schnee und Eis erreicht jetzt mit Beginn des neuen
Jahres ſeinen Höhepunkt. Das Wetter und mit ihm die Eis= und
Schneeverhältniſſe ſtabiliſieren ſich und ſo nimmt die Zahl der Veran=
ſtaltungen
zu. Die Südweſtdeutſchen Eishockeymeiſterſchaft in Schwen=
ingen
fühnt die Vertreter dieſes Landgebietes zuſammen; auf dem
Eibſee ſpielen München und Füſſen um die bayeriſche Meiſterſchaft, der herbei. In München lagen die Temperaturen heute morgen 5 Grad
SC. Rieſſerſee trägt ein Spiel gegen den Troppauer EV. aus. Eis= tiefer als vor 94 Stunden (geſtern 5, heute 10 Grad Celſius). Noch

Rundfunkprogramme.
Frankfurk.

Gernaniche Mäicheſt. 2 1.S. Hasfaugndell. Rn WDanſeli
Was bietet die Gasgeſellſchaft ihren Abnehmern? Programm
der nächſten Woche. o 16.35: Konzert des Funkorcheſters: Karl
Go dmark (geſt. 2. Jan. 1915). O 18.10: Leſeſtunde. Aus dem
Roman Doktor Kaßenbergers Badereiſe von Jean Paul. Sprecher:
O. W. Studtmann. 18.30: Briefkaſten. O 18.45: Eſperanto.
6 19.15: Parrer Taesler: Aufbau, dichteriſche Formen, einleitende
und entworſene abſchließende Dichtungen in Goethes Fauſt.
O 19.45: Henriette Fürth: Erziehung zur Menſchlichkeit. 20.15:
Stuttgart: Ballnacht. Operelte von Oscar Straus. o. Anſchl.:
Berlin: Tanzmuſik. Kapelle Marek Weber.
Stuktgark.
Samstag, 5. Jan. 10.30: Scha lplatten. O 12.15: Schallplatten.
13.45: Nachrichten. 14: Jugendſtunde. Elſa Pfeiffer. Karl
Köſt in. Funkorch 6 15: Unterhaltungslonzert. Leitung: C. Struve.
Miw.: Trudel Eipperle, H. Hofele. Funkyrch. 15.35: Frankfurt:
Nachmittagskonzert. 18.15: Freiburg: Reg.=Rat Dr. Hoffmann:
Verbrechertypen und ihre B=kämpfung. 18.45: Otto Schwarz lieſt
aus eigenen Schriften. O 19.15: Fr. C. Endres: Magie in des
Gegenwart. 20.15: Eine Balnacht. Operett; in drei Ukfen von
Leov. Jacob’on und Rob. Bodansky. Muſik von O. Stras.
Mu ikal. Leitung: W. Hahn. Perf.: Fürſt Gregor Gerolshem,
ſenior; Fürſt Harrn Gerolsheim, ſein Sohn; Graf Klemens Orten=
dorff
: Edith, ſeine Nichte: Riki Schöngruher; W. Hofer, Kummis:

zofen, Gäſte, Probiermamſellen. Grooms.
Berin.
Sonnabend, 5. Jan. 15.30: Schachſtunde. Das Korreſpondenz=
ſchach
. O 16: Sanitätsrat Dr. Frank: Mediziniſch=hygieniſche Plaude=
rei
. 0 16.30: Rezitationen. Albert Reinicke: Das umſtrittene Ei,
Der Unentbehrliche: Der Ungläubige; Das Hühnerbein: Die müden
Wanderer: Der Zufall. o 17: Unterhaltungsmuik. Orcheſter
Schmidt=Boelcke. 19: Dr. Buſe: Buch und Arbeiter. 0 19.25:
Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Delbrück: Das Verhältnis der ver=
ſchiedenen
Staatsformen zu Krieg und Frieden. 20: Einakterabend.
Die Unſchuldige, ein Akt von Heinr. Mann. Regie: M. Bing.
Perſ.: Gabriele; Doktor Halland; die Alte (Monicaſ. Concerto
Gregoriano für Violine und Orcheſter Berliner Funkorch, Georg
Knieſtedt (Violine). Prinzeſſin Teſſa und ihre Freier Scherzo
amoroſo von Bernh. Reeſe. Perſ.: Teſſa, die Tochter ihres Papas;
Rolf, Dolf. Ralf, Marionetten aus Millionärshäuſern; Franz,
Haushofmeiſter; der Medizinalrat; der Diener: die Zofe. Ort der
Handlung: Halle i Palais des Generalkonſuls. o Anſchl.: Unter=
haltungsmuſik
. Kapelle Geza Komor. . Danach: Tagesnachrichten.
Anſchl.: Tanzmulik. Kapelle Marek Weber.
Deutſche Welle. Sonnabend, 5. Jan. 10.15: Berlin: Nach=
richten
. O 12: Künſtleriſche Darbietungen für die Schule: Der junge
Leſing, ſeine Vorbi der und Zeitgenoſſen. 9 13.30: Berlin: Nach=
richten
. 0 13.45: Bildfunkverſuche. 17.30: Kinderbaſtelſtunde.
Wir kneten Lieſe, Franz und Fritz. o 15: B. K. Graef: Sprech=
technik
. 15.30: Wetter und Börſe. 0 15.40: Dr. Elly Heuß=
Knapp: Die Kunſt zu erzählen. o 16: Prof. Dr. Lampe: Aus
der pädagogiſchen Zeitſchriftenliteratur. o 16.30: Hamburg: Neu=
zeitliche
Werke für Flöte und Klavier. o 17.30: Ob.=Reg.=Rat
Teieſſy: Die Beamtenvertretungen in der Schutzpolizei. o 18: Dr.
Feldhaus: Maſchinenſtürmer in alter und neuer Zeit. o 18.30:
Spaniſch für Anfänger. O 18.55: Alf Due: Norwegiſche Volkslieder
(durch Ge ang iluſtriert). o 20: Stunde des Landes. Fried Kieling=
Idyll und Behagen der Kleinſtadt. Ausf.: Trompeten= und
Poſaunenchor des Kammervirtuoſen Plaß. Stadt= und Ortsmuſiken:
Soeſt: Weihnachts=G oria der Turmmuliker. Nürnberg=Worms:
Aufzugsweien der Stadtpfeifer zum Römer imn Frankfurt a. M.
Köln a. Rh.: Marſch der Funken (Stadtſoldaten). Fried
Kieling lieſt aus Werken Karl Röttgers, Wilh. Raabes und Ed.,
Mörikes. Gotha: Die Coburger Reveille. Turmionate vom
Jahre 1803. Potsdam: Dragonermarſch von Franz Benda. o An=
ſchl
.: Einakter: Prinzeſſin Teſſa und ihre Freier von Bernhard
Reeſe. Regie: M. Bing. O Anſchl.: Unterhaltungsmuſik. Kapelle
Geza Komor. Anſchl.: Preſſenachrichten. O Danach: Tanzmuſik.
Kapelle Marek Weber.

KAOT

Nur beim Rachmann
C. Boßler & Co G. m b H
Ernst-Ludwgst/aße 14
Telephon 2140 (163089

Welkerbericht.

Die Dortmunder Weſtfalenhalle bringt am Sonntag ein wahres
Meiſterprogramm zur Durchführung. Vier Deutſche Meiſterſchaften wer=
den
allein entſchieden: im Fliegengewicht zwiſchen Titelhalter Erich
Kohler=Berlin und Schulze=Magdeburg, im Federgewicht zwiſchen
Meiſter Paul Noack=Berlin und Gohres=Duisburg, im Leichtgewicht
nach Meiſter Czirſons Titelaberkennung zwiſchen den Herausforderern
Reppel=Herne und Phil. Nefzger=München, im Weltergewicht zwiſchen
Meiſter Hans Seifried=Bochum und Schulz=Königsberg. Schließlich
findet noch die Schwergewichtsausſcheidung Rudi Wegener gegen Dr.
Bach ſtatt, zu der ſich Wegener zur Verfügung ſtellte, nachdem Dr. Bach
ſchon von der Anwärterliſte geſtrichen worden war.
Radfahren.
In Berlin rollt das am Freitag begonnene 21. Berliner Sechs=
tagerennen
im Sportpalaſt; in Brüſſel geht gleichzeitig eins zu Ende,
das allerdings wenig ausländiſche Fahrer beteiligt ſah. Die Stuttgarter
Sportarena bringt am Samstag ein Dreiſtunden=Mannſchaftsrennen,
die Breslauer Arena am Sonntag ein 100 Kilometer=Mannſchaftsrennen,
das den Namen Großer Preis von Europa trägt. Paul Krewer geht
auf der Pariſer Winterbahn an den Start.

Die weitere Nordoſtluftzufuhr führte eine Verſchärfung des Froſtes
laufen finden in Hamburg ſtatt, ausgetragen werden Senatspreis und immer ſchneidet das Hochdruckgebiet die Waumluft der im Norden vor=
Preis der Stadt Altona. Auch die Sfläufer betätigen ſich lebhafter, überziehenden Störungen ob, ſo daß wir zunächſt mit Fortdauer des
Froſtes zu rechnen haben. Die Neigung zu mehr verbreiteten Schnee=
fällen
nimmt jedoch zu, denn die Kaltluft führt von Oſten her Schnee=
fälle
mit ſich.
Ausſichten für Samstag, den 5. Januar: Weiterhin Froſtvetter, meiſt
wolkig und zeitweiſe Schneefälle.
Ausſichten für Sonntag, den 6. Januar: Noch keine weſentliche Aenderung
der Wetterlage.
Amtliche Winterſportnachrichten
herausgegeben von der
Heſſ. Offentl. Wetterdienſtſtelle am Landwirtſch. Inſtitut der
Univerſität Gießen.

Geſchäftliches.

Der Zeitungskatalog 1929, welchen der Verband Deutſcher Annoncen=
Expeditionen E. V., Berlin SW 68, Markgrafenſtraße 22, im Auftrage
ſeiner über ganz Deutſchland verteilten Mitglieds=Firmen zeitgemäß
bearbeitet und ergänzt hat, iſt erſchienen und liegt uns in einem ſehr
handlichen, ſtattlichen Bande vor. Er enthält überſichtlich geordnet die
ganze deutſche Tages= und Fachpreſſe, auf insgeſamt 214 Druckſeiten ver=
teilt
. Beachtenswert iſt u. a. die erſtmalige Aufnahme der
Kalender=Ausgaben für das Jahr 1930. Anſchließend folgt
die Tages= und Fachpreſſe des europäiſchen Auslandes, die weitere 74
Druckſeiten einnimmt. Wenn man ſich näher in den Inhalt des Werkes
verticft, ſo muß man zur Ueberzeugung kommen, daß hier eine wert=
volle
Aufgabe mühevoll, fleißig und erfolgreich gelöſt iſt, ein lüchenlofes
Bindeglied zwiſchen Verlegern, Annoncen=Expeditionen und Inſerenten
zu ſchaffen, welches dem Zeitungsinſergt ſeine ſieghafte Weiterentwick=
lung
ebnet.
Daß ſehr viele Verlage in dem vorhandenen, umfangreichen An=
zeigenanhang
des Verbandskataloges ſelbſt zum Worte gegriffen haben,
um ihre Organe zu erläutern und textlich zu ergänzen, beweiſt am
beſten, was man ſich vom Werbewert der Anzeige verſpricht.
Hauptſchriftlettung. Rudolf Maup=
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streele; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch für den Schlußdienſt: Andreat Bauer; für
Die Gegenwart Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil. Willy Kuble: Druck
und Verſag: C. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkeipte wird Garantie der Kückſendung nict übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

Ort Witterung Beſchaffenheit
der
Schneebecke Sport=
möglichkeit
hente m vorgen
heute mort Vogelsberg:
Hoherodskopf
(767 m) heiter 3 gekörnt für Skt
ſehr gut Odenwald:
Tromm
(523 m) Neunkirchen
(512m) Taunus:
Kl. Feldberg
(880 m) Rhön:
Waſſerkuppe
(950 m) Nebel 30 etw. verweht SR u. Rodel gut Schwarzwald:
Feldberg
(1497 m) Nebel 12 83 2s etw. verweht Sh u. Rodelnur
ſtellenw. möglich Hornisgrinde
(1160 m) Nebel 9 45 Pulverſchnee Ski u. Robel
ſehr gut Ruheſtein
((920 m) Furtwangen
(850 m) heiter -8 30 Pulverſchnee Skt u. Rodel
ſehr gut Alpen:
Garmiſch= Parten=
kirchen
(71s m) heiter Pulverſchnee Ski u. Nodel
ſehr gut Berchtesgaden
(572 m) bewölkt * Pulverſchnee Sk u. Nodel gu Harz:
Schierke
(620 m Schneefall 9 30 Pulverſchnee Ski u.
Rodel gut Thüringer Wald;
Oberhof
6810 m) [ ][  ][ ]

Nummer 5

Samstag, den 5 Januar

Borſe uid Geiomäert.

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.

Im Anfang des Berichtsabſchnittes ſtand die Börſe zunächſt unter
der geſchäftshemmenden Wirkung der Unterbrechung durch die Feiertage
und der infolge des Jahresendes bedingten Anſpannung am Geldmarkt.
Nachdem jedoch die Ultimoliquidation infolge der rechtzeitig getrof=
fenen
Vorſorge einen glatten Verlauf genommen hatte, konnte ſich die
Tendenz wieder befeſtigen, und auch die Spekulation, die ſich angeſichts
der angeſpannten Geldſituation ſtärker zurückgehalten hatte, nahm
wieder in lebhafter Form am Börſengeſchäft teil. Den Anſtoß hierfür
gaben nicht Momente aus der Wirtſchaft, die in keiner Weiſe vorlagen,
ſondern das anhaltende Kaufintereſſe des Auslandes. Eine gewiſſe
Reſerve der berufsmäßigen Spekulation war jedoch unverkennbar, da
man den Jahresbericht des Reparationsagenten mit größter Spannung
erwartete. Dieſe Veröffentlichung am Neujahrstage brachte dann der
Börſe eine durch die optimiſtiſche Färbung wenig angenehme Ueber=
raſchung
. Es mag der Fall ſein, daß durch die günſtige Schilderung der
augenblicklichen deutſchen Wirtſchaftslage und der günſtigen Prognoſe
das Vertrauen des Auslandes zu unſerer Induf rie geſtärkt werden
wird, und auch das Auslandskapital weiter und in verſtärktem Maße
an den deutſchen Effektenmärkten Anlage ſuchen wird. Auf der anderen
Seite werden jedoch die Verhandlungen über eine Reviſion des Dawes=
Abkommens außerordentlich erſchwert und die Ausſichten auf eine Rege=
lung
in dem von uns erhofften Ausmaß ſtark getrübt. Bei der Feſt=
ſtellung
, daß Deutſchland alle Zahlungen friſtgemäß geleiſtet hat, ver=
gißt
der Reparationsagent, daß dies nur durch eine ſtändig anwach=
ſende
Auslandsverſchuldung Deutſchlands möglich war. Er vergißt
ferner zu erwähnen, daß die Konjunkturkurve weiter rückgängig, die
Kapitalbildung mehr als unzulänglich und die Handelsbilanz bis 1928
noch ſtark paſſiv iſt. Gerade die Aktivierung der Handelsbilanz dürfte
doch die Grundbedingung für die deutſchen Reparationsleiſtungen ſein.
Die deutſche Wirtſchaft hat entgegen den Ausführungen Parker Gilberts
nach wie vor mit ſtarken Schwierigkeiten zu kämpfen und muß weiter=
hin
Auslandskredite in Anſpruch nehmen. Durch die wachſenden Zins=
und Zinſeszinsverpflichtungen wird ſich die Situation weiterhin zu=
ſpitzen
, und die Reviſion des Dawesplanes iſt für die deutſche Wirt=
ſchaft
eine Lebensfrage. Die Börſe ließ ſich durch dieſe Betrachtungen
ſtark beeinfluſſen und nahm gegen Ende der Berichtswoche recht um=
fangreiche
Poſitionslöſungen vor.
Aus der allgemein ruhigen Haltung hoben ſich einige Spezialwerte
hervor, von denen Elektrewerte und Kalipapiere aus den bereits be=
kannten
Gründen die Führung hatten. Hinzu kam eine Belebung am
Bankenmarkt im Hinblick auf die dicht bevorſtehenden Abſchlüſſe. Auf
einige Auslandskäufe, in der Hauptſache von holländiſcher Seite, wur=
den
Reichsbankanteile weiter recht lebhaft umgeſetzt. Am Kaſſamarkt
trat die allgemeine Geſchäftsſtille noch deutlicher hervor, da das Publi=
kum
ſich weiter äußerſt reſerviert verhielt und Auslandsintereſſe für
dieſe Werte kaum vorhanden war.
Schon unmittelbar nach dem Jahresende trat eine weſentliche Ent=
fpannung
am Geldmarkt ein, da für den Ultimo vor allem von ſeiten
der Großbanken frühzeitige Vorſorge getroffen und auch erhebliche Be=
träge
aus Zinszahlungen dem offenen Markt zugefloſſen waren. Auch
aus der Provinz, die vor dem Jahresultimo recht umfangreiche Sum=
men
abgezogen hatte, nahm größere Rücküberweiſungen vor. Der Satz
für Tagesgeld konnte ſich, nachdem er vorübergehend eine Höhe von
9.510 Prozent erreicht hatte, wieder auf 57 Prozent ermäßigen.
Der Satz für Monatsgeld ging auf 7,5 bis 9 Prozent wieder zurück.
In den letzten Tagen trat auch eine beträchtliche Nachfrage nach Pri=
vatdiskonten
auf, ſo daß der Satz für beide Sichten zweimal um 1s auf
6‟/8 Prozent herabgeſetzt werden konnte. Warenwechſel wurden nur
vereinzelt zu einem Satz von 6.757 Prozent umgeſetzt. Man rechnet
mit einer weiter flüſſigen Verfaſſung des Geldmarktes unter der Vor=
ausſetzung
, daß von ſeiten des Auslandes keinerlei Störungen ein=
treten
.

Der Ausweis der Reichsbank.

Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Dezember 1928 hat die
geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards
und Effekten in der Ultimowoche um 883,4 Millionen auf 2946,8 Mill.
Reichsmark zugenommen. Die Zunahme entfällt mit 693,8 Mill. RM.
auf die Beſtände an Wechſeln und Schecks, die auf 2627,4 Millionen
Reichsmark angewachſen ſind. Außerdem ſind 51,1 Mill. RM. an Reichs=
ſchatzwechſeln
angekauft worden. Die Lombardbeſtände haben ſich um
138,5 Mill. RM. auf 176,1 Mill. RM. erhöht; die Anlage in Effekten
iſt mit 92,3 Mill. RM. annähernd unverändert geblieben
An Reichsbanknoten und Reichsbankſcheinen zuſammen ſind 464,0
Mill. RM. in den Verkehr abgefloſſen; in einzelnen erhöhte ſich der
Umlauf an Reichsbanknoten um 448,5 Mill. auf 4930,1 Mill. RM.,
derjenige an Rentenbankſcheinen um 15,5 Mill. RM. auf 529,9 Mill.
Reichsmark. Dementſprechend ſind die Beſtände der Reichsbank an
Rentenbankſcheinen auf 7.4 Mill. RM. zurückgegangen. Der geſamte
Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich unter Einbeziehung von etwa 965,0
Mill. RM. Scheidemünzen und etwa 190,0 Mill. RM. Privatbanknoten
auf rund 6615,0 Mill. RM. gegen rund 6300 Mill. RM. Ende 1927.
Die fremden Gelder zeigen mit 816,1 Mill. RM. einen Zuwachs um
319,6 Mill. RM. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen
insgeſamt nahmen um 2,9 Mill. RM. auf 2884,6 Mill. RM. ab; im
einzelnen ſind die Goldbeſtände mit 2729,3 Mill. RM., die Beſtände an
deckungsfähigen Deviſen mit 155,3 Mill. RM. ausgewieſen. Die Dek=
kung
der Noten durch Gold allein betrug 55,4 Proz. gegen 60,9 Proz.
in der Vorwoche und 40,9 Prozent Ende 1927 die durch Gold und
deckungsfähige Deviſen 58,5 Proz. gegen 64,4 Proz. in der Vorwoche
und 47,0 Prozent Ende 1927.

Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Mainz: Ehefrau des Landwirts Georg Hoffmann, Berta Auguſte
geb. Kaiſer, in Mainz=Kaſtel. Af. 1. 1., GlV. und Prft. 8. Jan.
Offenbach: Metzgermeiſter Johann Emil Alfred Cordier. Af. 21.
Jan., Prft. 6. Febr.
Unveränderte Eiſenpreiſe. Die Eiſenpreiſe bleiben trotz der Mehr=
belaſtung
, die der Schiedsſpruch Severings für die eiſenſchaffende In=
duſtrie
gebracht hat, ducchweg unverändert. Die Verkaufstätigkeit iſt
jetzt faſt allgemein zu unveränderten Preiſen und Bedingungen auf=
genommen
worden. Einige Verbände, ſo unter anderem die Drahtver=
einigung
, ſind dazu übergegangen, den Verkauf für das ganze erſte
Quartal 1929 freizugeben. Der Grobblechverband verkauft gleichfalls
unverändert auf der Grundlage des Preiſes von 157 Mark je Tonne
(Frachtbaſis Eſſen).

Produkkenberichke.

Frankfurter Produktenbericht vom 4. Januar. Die Frankfurter
Getreidebörſe lag geſchäftslos bei unveränderten Preiſen. Es notierten
je 100 Kg.: Weizen 22,90; Roggen 22.50; Sommergerſte 23,7524; Hafer
22,7523; Mais 22; Weizenmehl ſüdd. 32,5032,75; dito niederrhein.
3232,25; Noggenmehl 29,5530; Weizenkleie 13,7513,85; Roggenkleie
14,2514,50.
Wormſer Produktenbö=ſe. Bei unverändert ruhiger Tendenz notier=
ten
heute: Weizen 2325; Roggen 22; Gerſte (Rheinheſſiſche) 24,75 bis
25 25; Gerſte (Ried) 24,752; Gerſte (pfälziſche) 25.526; Gerſte= Aus=
ſtich
2626,5; Futtergerſte 2021; Hafer 2323,5; Mais 23,5; Weizen=
mehl
, Baſis Null 33; Roggenmehl 60prozentig 32; Weizenfuttermehl
und =Nachmehl 1519,5: Roggenfuttermehl und =Nachmehl 17 521,5;
Roggenmehl 15.516; grobe Weizenſchalen 14,5; feine Weizenkleie 14;
getrocknete Biertreber 2020,5; Malzkeime 19,520; Maisſchrot 24,5;
Heu 1115,5; Stroh 3,755; Kartoffeln 56.

Die Berliner Metalltermine vom 4. Jan. ſtellten ſich für Kupfer:
Januar 145,50 (147,50), Februar 146,50 (147,50), März. April, Mai,
Juni 146,50 (147). Juli, Auguſt, September 146,75 (147), Oktober 147
(147), November 146,75 (147), Dezember 147 (147). Tendenz: ſtetig. Für
Blei: Januar 44,25 (45), Februar 44.50 (45), März 44,50 (44,75),
April 44,50 (45), Mai 44,75 (45), Juni, Juli. Auguſt 44,75 (45,25), Sep=
tember
45 (45,50), Oklober 45,25 (45,50), November 45,25 (4525) De=
zember
45,25 (45.50). Tendenz: abgeſchwächt. Für Zink: Januar,
Februar 51 (53), März, April 51,50 (53), Mai 52 (53). Juni 52 (52.50),
Juli, Auauſt, Sevtember, Oktpber, November, Dezember 52 (53). Ten=
denz
: ruhig. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern bei=
gefügten
Brief.

Frankfurt a. M., 4. Januar.
Die Börſe eröffnete weiterhin außerordentlich unſicher. Weiterhin
bleiben die Gerüchte für eine ſchwächere Börſenhaltung b ſtehen, die be=
kanntlich
in der ungünſtigen Berichterſtattung des Reparationsagenten,
dem Ausbleiben jeglicher Auslandsorder und vor allem der Kunden=
aufträge
zu ſuchen ſind. In erſter Linie beſprach man weiter die Situ=
ation
der deutſchen Automobilinduſtrie und befürchtet, daß in den Haupt=
aktiengeſellſchaften
, die an der Börſe notiert ſeien, nochmals Reorganiſa=
tionsmaßnahmen
zu treffen ſeien. Adlerwerke ſetzten nochmals 2, Daim=
ler
ebenfalls 2 Prozent ſchwächer ein. Im Verlaufe kam größeres Mate=
rial
am Elektro= und Farbenmarkt heraus. Farben gingen von 266,5
auf 261,5 Prozent zurück. Siemens verloren von 424 auf 417, Schuckert
bis 250 nach 253. Auch AEG. um 2,5, Bergmann 3, Felten 4, Geffürel
2 Prozent ſchwächer. Der Montanmarkt brachte Kursrückgänge von
13 Prozent. Banken durchweg 1 Prozent niedriger, Schiffahrtswerte
12,5 Prozent ſchwächer. Sämtliche übrige Werte zeigten mit einigen
Ausnahmen in Einzelwerten nur Kursrückgänge. Lediglich Kupferaktien
auf die erneute Preiserhöhung feſt. Am Rentenmarkt Türken und
Rumänen gut gehalten. Tagesgeld 5,5 Prozent, London-New York
4,8517; PfundeMark 20.37¾; DollarMark 4,25.
An der Abendbörſe konnte ſich die Haitung in allgemeinen leicht
erholen, da nach den heutigen und geſtrigen Abgaben die Kuliſſe etiras
Deckungsneigung bekundete. Die Umſatztätigkeit war jedoch wieder
gering, und von einer Beteiligung außenſtehender Kreiſe war nach wie
vor nichſts zu bemerken. Montan= und Elektrowerte waren gegen den
Berliner Schluß überwiegend bis etwa 1 Prozent gebeſſert, AFG. aber
weiter leicht gedrückt. J. G. Farben blieben gut behauptet. Am Maukte
der Autoaktien waren Adlerwerke auf Deckungskäufe 2½ Prozent erholt,
blvohl das Ergebnis der heutigen Aufſichtsratsſitzung noch niht bekinn:
war. An den Rentenmärkten war das Geſchäft minimal. Aßl. Schuld
15,15, Commerzbank 1983, Danatbank 293, Metallbank 173½, Reichs=
bank
331, Buderus 832½, Gelſenkir en 123, Harpemer 135¾, Aſchers=
leben
291, Weſteregein 293, Mannesmann 1293, Phönix 89, Rheiniſche
Braunkohlen 289, Rheinſtahl 137, Stahlverein 9210 Adlerwerke 74½,
AEG. 183, Scheideanſtalt 186½, Licht und Kraft 248½, J. G. Farben
265, Gasfürel 264, Holzmam 139, Schuckert 256½, Siemens 422½,

Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* Chikago, 4. Januar. (Priv.=Tel.)

beir

Berlin, 4. Januar.
Die Börſe eröffnete heute in ausgeſprochen ſchwacher und luſtloſer
Tendenz. Verſchiedene Momente ungünſtiger Natur, wie das weitere
Anſchwellen der Arbeitsloſenziffer, die ungünſtigen Berichte der preußi=
ſchen
Induſtrie= und Handelskammern, zuſammen mit den Nachwirkun=
gen
des Reparationsberichtes verſtärkten die Abgabeneigung. Nach Feſt=
ſetzung
der erſten Kurſe wurde die Tendenz, da die Spekulation für die
ſtärker gedrückten Werte wieder Intereſſe zeigte und Meldungen von
einem feſten Beginn der Londoner Börſe vorlagen, freundlicher.
Im weiteren Verlauf der Börſe war die Tendenz zunächſt ſchwankend
und uneinheitlich. Später trat jedoch auf Käufe einer Großbank und
der Abitrage=Firmen, namentlich am Elektrowarkt wieder eine Befeſti=
gung
ein. Die Kurſe konnten ſich durchweg erholen und überſchritten
an den Spezialmärkten ſogar teilweiſe ihre Anfangsnotierung. Die
Käufe verſchiedener Großbanken hielten bis zum offiziellen Börſenſchluß
an und trugen weiter zur Befeſtigung bei. Hinzu kamen Verlautbarun=
gen
, nach denen die Preußen=Anleihe nicht die erwartete Höhe erreichen
wird und das Ausland bereits größeres Intereſſe zeigen ſoll. Die Börſe
ſchloß in durchaus feſter Haltung. Namentlich Schuckert und Deſſauer
Gas blieben lebhaft gefragt. Auch Kunſtſeidewerte fanden ſtarke Beach=
tung
. Nachbörslich machte die Befeſtigung weitere Fortſchritte.

A. E. G... 13125 4.
185.1251 Hirſch Knofer 1415 4. 1.
140. Augsb.=Nürnb. Maſch. 94. ööſch Eiſen . 124. 1225 Baſalt . . . 60.12: 60.125 Hohenlohe Werke. 75. 75. Beramann . . 234 228. Kahla Porzellan .. 113 75 108.5 Berl. Karlsruhe Ind 69.25 68. Kali Aſchersleben 293.5 1290.5 Berl. Hand.=Geſ. 249.25 245. Salzdetfurth 1529.75 525 Braunkohl. Briket 165. 166.5 Weſteregeln
Lindes Eismaſch. 294. 25 292. Bremer=Wolle". 225.5 222.5 171.5- 169. Danatbank 293. 299.5 L. Loewe & Co. 246.5 242.25 Deutſche Bank= 172.75 172.5 Lingel Schuh 42.5 Diskontogeſ. 167.5 166.75 MannesmannRi 131.5 126 75 Dresdner Bank 172. 171.5 Niederlauſitzer K 160. 160. Deutſche Maſchin 44.25 44.25 Nordd. Lloyd 133.5 34.5 Deutſche Erdöl= 135.75 135. Orenſtein 101.5 100. Deutſche Betrole 88. 85. Polyphon 456.5 452.5 Dynamit Nobel 124. 122 5 Rütgerswerke 1104.5 103.25 Elektr. Lieferung 183. 177.5 Sachſenwerke 130. 1130. J. G. Farben 267. 261.75 Siemens Glas 145. 145 Gelſenk. Berg. 124.75 123. Ver. Glanzſto 538. 526. Geſ. f. elektr. 1 265. 262.5 Ver. Stahlwerk 92.5 91. 875 Han. Maſch.= 51. 48. Volkſtedter 59 58. Hanſa Dampfſch. 174. 171. Wanderer Werke 117.875 115. Hapag. 139. 136.25 Wiſſner Metall". 145 147. Harpener 138.5 136. Wittener Gußſtahl. 45. 45. Hemoor Zen 275.125 279.

Helſingfors..
Wien. . ..
Prag ...."
Budapeſt.
Sofia ..
Hol and
Oslo ....
Kopenhagen..
Stockholm
London

New York ...
Belgien. . . .

3. 1. 4. 1. 3. 4. I. Geld Brief Geld/Brief Geld Brief Geld /Brief 0.555 10.575 10.553/10.57: Italien .. 21.98 22.02 21.975 22.075 59.12 59.24 59.06859. 185 Paris ....." 16.405 16.445 16.40 16.44 12.435 12.45: 12.42/ 12 446 Schweiz ..... 80.87 1.03 30.82 180.98 73 18 (73.32 73. 16 73.30 Spanien ... 68.51 68.65 38.50 68.6 4 3.029/ 3.035 3.022 3.035 Danzigt.. 81. 46 1.62 81.40 81.50 168. 61/168 9: 168.57 168.9 Japan. . . 1.929 1 933 1.932/ 1.936 111.95 1121 111.91 12.1 Riode Janeiro 0.49c 0.501 0.4935 0.5005 12.06 112.28 112.0 112.2: Fugollawien 7.382 7.396 7.382/ 7.393 112.33112.55 112 29/112 51 Portugal. . . 18.60 18.64 18.731 18.77 20.372 20.412 20.358 20.398 Athen. 5 425 5.435 5.4 251 5.435 f.768 1.772 1.768 1 77 Konſtantinpel 2 066 2.070 2.058 2.0622 1.2000 4.2080 4 1905 4 2045 Kanada ..." 4.187 4 195 4.183 4.191 58 39 58.51 58 35 58.47 Uruguay ... 4.286 4 294 4.286/ 4.294

Weizen: Der Markt wurde heute wiederum von einer ſchwächerun dch=
Stimmung beherrſcht. Die Exportnachfrage hielt ſich weiter in engnheüs
Grenzen. Baiſſegünſtige Wetterberichte und größere Ankünfte bliebnwie
auf das Nachgeben der Preiſe nicht ohne Einfluß.
Mais: Die Preisſchwankungen hielten ſich heute in engen Grenze
doch war die Tendenz auf größere Waggonzufuhren an den Stapg
plätzen und günſtige Wetterberichte nach unten gerichtet.
Roggen: Die Exportnachfrage entſprach auch heute nicht den Eriwüäf
wartungen. Höhere kanadiſche Ernteſchätzungen und günſtige Teldesmin
und Wetterberichte trugen ebenfalls zur Verflauung bei.
Hafer: Der Markt ſchloß ſich der Abwärtsbewegung der übrigd md
Märkte an.
* New York, 4. Januar. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Ungünſtige europäiſche und braſilianiſche Marktberiche,
bewirkten Abgaben heimiſcher und europäiſcher Firmen. Später erfol
ten dann einige Deckungen.
Zucker: Deckungen der Spekulation und Käufe des Handels führteſ
zunächſt eine Befeſtigung herbei. Gegen Schluß wurden dann abazein
Realiſationen beobachtet, ſo daß die Kurſe etwas zurückgingen.
Baumwolle: Die Preiſe unterlagen heute mehrfachen Schwanku,
gen, doch meiſt von geringem Ausmaß. Liquidationen und AbgabeimMe
auf die verſtimmenden Kabel aus Liverpool und die Zurückhaltung
vieler Spinner drückten auf die Preiſe.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 4. Jark)ih lie
Getreide: Weizen, März 113½, Mai 116½, Juli 117½: MaizMund
März 88½, Mai 90½, Juli 923; Hafer, März 47½, Mai Auo
Juli 46½: Roggen, März 101½, Mai 104½8, Juli 10238. ſickt et
Fette: Schmalz, Jan. 11 625, Febr. 11,75, März 11,85, Mfiche
12.10; Rippen, Jan. 11,85, Mai 12,90; Speck loco 11,75: leichee.
Schweine 8,508,90, ſchwere Schweine 8,508,85, Schweinezu
fuhren Chicago 38000, im Weſten 145 000.
Chicagver Baumwolle: Jan. 19,28, März 19,30.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 4. Jan

Getreide: Weizen, Rotwinter 149½, Hartwinter 128½: Ma/
neu ang. Ernte 101½; Mehl ſpr. wheat clears 5,505,80; Frach
nach England 23, nach dem Kontinent 16.
9
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,35; Talg extra loſe 9.
Kakav: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 90, loco 10, Janua
9,88, Februar 9,95, März 10/05, April 10,17, Mai 10,34, Jun
10/44, Juli 10,55.

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Die deutſch=amerikaniſche Rationaliſierungs=Konferenz wird vom
bis 9. Februar 1929 als Veranſtaltung des Ausſchuſſes für wirtſchaf
liche Verwaltung beim Reichskuratorium für Wirtſchaftlichkeit ſtar
finden. Gegenſtand der Tagung iſt ein Gedankenaustauſch über de
Einführung des Budgets in induſtriellen Betrieben.
Der Reichsarbeitsminiſter hat den am 6. Dezember 1928 von de
Schlichter gefällten Schiedsſpruch über die Löhne in der oſtſächſiſche
Textilinduſtrie beſchäftigten Arbeiter aus öffentlichem Intereſſe für ve
bindlich erklärt.
Der Schrottmarkt zeigte in der Zeit von Mitte Dezember bis zu
Jahresſchluß keinerlei Veränderungen. Das Geſchäft war in anbetradh=
der
Feſttage außerordentlich ſtill. Preisveränderungen ſind für d
Berichtswoche nicht zu verzeichnen. Der Bedarf wird als unverändem
groß bezeichnet.
Das vor einigen Tagen vom Verband Württembergiſcher Metal
induſtrieller gekündigte Lohnabkommen in der württembergiſchen Mo
tallinduſtrie iſt nun auch von den Arbeitnehmerorganiſationen gekündig
worden.
Der auf den 28. Dezember 1928 abgeſtellte Ausweis der Bank vol
Frankreich ſchließt das erſte Halbjahr ſeit der Frankenſtabiliſierum/
und der damit verbundenen Bilanz=Umſtellung ab. Seit dem 25. Jun
1928 haben ſich die Goldreſerven von 28,9 auf faſt 32 Milliarden erhöh=
Die Auslandsguthaben gingen von 16 auf 13,5 Milliarden zurück.
Aus Kattowitz wird gemeldet: Sämtliche Bauarbeiterorganiſatione=
der
Woiwodſchaft haben den beſtehenden Tarifvertrag gekündigt. S
fordern eine Lohnerhöhung von 30 Prozent.
Die däniſche Zuckerproduktion für das Jahr 1928 wird auf 155 0c/4009
Tonnen Rohzucker gegenüber 140 000 To. im Vorjahre geſchätzt. Di
Zuckerpreiſe haben in der letzten Zeit um ein Oer nachgegeben, wa
darauf zurückzuführen iſt, daß der Weltzuckermarkr infolge Ueberprr)
duktion ſchwach liegt. Für den däniſchen Markt kommt eine fühlbar
Konkurrenz von tſchechoſlowakiſcher Seite hinzu.
Die polniſch=franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen ſollen am 10.
Januar nach Unterbrechung durch die Feiertage wieder aufgenomme
werden.
Auf Einladung der polniſchen Regierung wird ſich am 7. Janua
eine Danziger Delegation nach Warſchau begeben, um über Ausfuhr)
zölle und Ausfuhrſyndikate zu verhandeln.
Die neuen Deviſenbeſtimmungen in der Tſchechoſlowakei, die i
Kraft getreten ſind, bedeuten faſt vollſtändige Freigabe des Deviſer
verkehrs, da die beſtehen bleibenden Beſchränkungen praktiſch nich
mehr fühlbar werden dürften. Ke=Kredite im Auslande ſind ohne Be
willigung der Nationalbank nur bis 3 Millionen täglich für jede Firm
geſtattet. Kc=Arbitrage bis zu 1 Mill. Kr. täglich für jeden Kommit
tenten

Unarbant, Kemmänoktgefeafchaft
Frankfurter Kursbericht vom 4. Jahuar 1929.

6% Dtſche. Reichs=
anleibe
von 1927
6% Baden Frei=
ſtaat
von 1927..
6% Bay Freiſtaat
von 1927 ....."
3% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
7% Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927.

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. *
Ablöſungsanleih
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.

Dtſche. Schusge=
bietsanleihe
. . ..

8% Bad.=Bad. v. 26
6 Berlin v. 24.
8% Darmſtadt v. 26
7% Frkf. a. M. v. 26
70 Mainz v. 26.
80 Mannh. v. 26.
32 Nürnberc v. 26

8% Berl. Hyp.;B1.
6% Frkf. Hyp.Bk.
Pfbr.,
82 Heſt. Landesb
120 Kom. Landes=
ban
: Darmſtadt

625 Mein.Gnv.B:
8% Pfälz. Hpp. Bk.
8½ Preuß. Ctr..
82 Stadtſchaft.

87.5
79-1.
79.4
80
84.75

53.6
14.65

95.5

87.25
91.25

97.5
97.5
97.5
97.25
88
85

93.8
85
81.5
98
98

97

80 Rhein.Hhp.=Bk,
8O Rhein.=Weſtf=
Bd.=Credit .....
30 Südd. Bob.-
Cred.=Bank ..
8% Württ. Hyp.=B.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
*.. Ser,II

6% Daimler Benz
von 27........
3% Klöckner=Werke
Berlin v. 26....
% Mainkrw.v. 26.
% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8% VoigtckHäffner
von 26 ......."

6% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ......
4½/.%0 Oſt. Schatz
anw. v. 1914 ..
4%0 Oſt. Goldrente
4:/,% Rum Gold
von 1913
4% Türt. Admin. .
1.Badgat
4½
4%
Zollant.
/,%0 1913 Ungarn
41/.%1914
4% Ung. Goldr

Aktien.

97.75
97.5

38

52
67

84.5
85.5
93.25

39

20.75

12.55

27.75
26.2

Allg. Dt. Creditanſt. 140.5
Bk. f. Brauinduſtr. 182.25
Berl. Handelsgeſ. . 1244.5
Comm. u. Privatb. 196

Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bant ..."
Eff.=u. Wechſel=
bank
..."
Vereinsbanl ..
Diskonto=Geſellſch
Dresdener Ban!
Frankf Bank..
Hyv.=B?.
Pfdbr=Bk. ..
Gotha Grundkr. B
Mein. Hyp.=Ban1. /139.5
Metallbank.
Mitteld Creditbl.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbanf=Ant.
Rhein. Creditbr.
Hyp.=Bank ...
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Banwerein

Ra
171.5

124.5
104.5
163.75
171.5
115
143.25
152
143
144
212
160
34.5
160
329
126
215

Buderus Eiſen

Tement Heidelberg
Karlſtadt
Them.Werke Albert
Fabrit Milch

Datmler=Benz
Dt. Atl.=Telegr. . . .
Eiſenh Berlin.
Erdöl
..
Gold= u. Silb.=Anſtalt
Linoleumwerk.

14:1,

A.=G. ſ. Verkehrsw/172.25
Dt. Eiſenb.=Geſ.. . 1170
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge ..... . ./ 90,
Hapag".
Nordd. Lloyd .. .. 133.2:
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ. 123.5

Accum. Berlin.
Adlerw. (v. Kleyer)
6 AEG Vorzug
AEG. Stamm

71.5

9.
185.5

Baſt Nürnberg
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BrownBroverickCie 156.25
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Holzmann. Phil. ..

137.5
176
78

144

Aiu
185

315
245.75
173.5
202
48.5
225

261.5

91
143
87
123

265
94.75
118
181
134.5

83
113
140
105
138.5

Holzverk.=Induſtrie/ 97.75

Fiſe Bergb. Stamm
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232
15
83.4

289
526
239

92

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28
164
110
14.25

69.1
105.5
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133:/,
135
.

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205
139
Mn6

125
104

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Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . . 228
Mannh. Verſich. . . 1153

[ ][  ][ ]

Nummer 5

Camstag, den 5. Januar 1929

Seite 13

Ein Abenteurer von Ehre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
Der Abenteurer.
Für Karl Hohlander war dem anders.
ewige Tage nach dem ſogenannten Verbrechen der Char=
ſyeſe
ſtraße, ſaß er wieder in dem gleichen großen und welt=
biuten
Café unter den Linden, wieder an einem der Tiſchehen
1 hes dem breiten Bürgerſteig, wieder den vom Kellner raſch her=
. me chleppten Stoß fremder Zeitungen vor ſich und wieder,
Mui den letzten Tagen, grübelnd.
weute aber war die große Scheibe nach den Linden zu hoch=
gien
, draußen war ein haßlicher Tag.
Sünner, kalter Regen ging in ſchiefen Strichen nieder, regel=
mir
und monoton wie die ſchiefen Striche im Schönſchreibe=
I, der naſſe Aſphalt ſplegelte einen trüben, grauen Himmel,
oſtäihler, faſt ſchon herbſtlicher Wind fuhr in Stößen durch die
98 n und holte ſchon erſte welke Blätter.
Saſtig und unfroh eilten draußen die Menſchen ihren Zielen
mu i0’enit aufgeſpannten, vom Wind hin= und hergeriſſenen Schir=
a
1m) mit triefenden Regenmänteln und hochgeklappten Kragen,
mihe ſchon, es mochten Ruſſen ſein, mit den großen ſchwarzen
ührmſo häßlichen Gummiſchuhen, Raben in dieſem widergeſpie=
gen
, troſtloſen Aſphalthimmel, den Herbſt und Winter ver=
1üde nd.
Elſo Hohlander ſaß und grübelte, und man ſah ihm dies
oot an.
Fervös kaute er an dem kleinen, dunklen und engliſch ver=
ſſchiſtenen
Schnurrbart, die Augen blinzelten oft, ein Zucken
Vüthlef manchmal das Geſicht, grub die Falten tiefer um die
Nnwwinkel, zog eine die Stirn zerteilende ſenkrechte Rinne
umrümpfte die kräftige, ein wenig gebogene Naſe, die dem Ge=
ſichrtwas
Lebensgieriges, etwas Maskenhaftes und Abenteuer=
Wigs verlieh, dies noch verſtärkt durch die buſchigen Brauen und
ſechgmiaſſive, herriſche, faſt ein wenig brutale Kinn.

Wäre nicht der moderne Schnitt des Bärtchens geweſen.
ſäe Hohlander ſeinen ſtarken, nach keltiſcher Art angeſetzten
Auarrbart unbeſchnitten getragen, ſo würde er das Aeußere
os jener Eroberer und Abenteurer des ausgehenden fünf=
etien
Jahrhunderts gehabt haben, das eines ſpaniſchen Ent=
gets etwa mit deſſen markantem, maskenhaftem Profil, mit
Aper Atmoſphäre des Fremden, Heimatloſen, und im Hinter=
und auf den Wellchen träge ſchaukelnd die dickbauchigen, hohen
au bielgemaſteten Gallonen mit ſchwellenden Segeln und die
Fſer zur Fahrt nach dem Unbekannten gelichtet.

In dieſen Tagen aber entſprach Hohlanders Junere wenig
ſolchem Aeußeren und, um die Wahrheit zu ſagen, es ſtand nicht
ſehr gut um ihn.

741

B

Das grauenhafte Verbrechen und vor allem die Entführung
der jungen Engländerin hatten ihn ſchwer getroffen, derart, wie
der unbedachte Schrei den Nachtwandler trifft, er ſchrickt zuſam=
men
, er ſtürzt und liegt nun unten, ledig ſeiner Träume, ein
gefallener Mann mit zerſchlagenen Gliedern.
Der Galgenhumor half ein wenig.
Egal, jagte ſich Hohlander leiſe, egal, bin ich auch ge=
fallen
, zerſchunden und zerſchlagen, ſo iſt es doch endlich klar in
mir; und dies iſt auch etwas wert.
Das, was ihm in der Tat ſehr klar geworden war, das war
die Tatſache ſeiner Liebe; er liebte dieſe junge Engländerin, er
liebte Kathleen mit allen Kräften.

Hier war kein Zweifel mehr erlaubt, hier half das ſo vieles
deckende Wort vom Flirt, das er bei ſeinen Selbſtanalyſen ſo
gern gebraucht hatte, gar nichts mehr; das einzig richtige Wort
war: er liebte er war verliebt.
Er liebte Kathleen in der vollſten Bedeutung dieſes Wortes,
es war in ihm eine heiße, ätzende, nach der Betätigung und nach
der vollen Erfüllung gierigen Liebe.
Karl Hohlander war von einem das andere Geſchlecht er=
regenden
und es reizenden Aeußeren, er war kein unbeſchriebenes
Blatt, er wußte ſehr wohl, was Liebe heißt, aber ein ſogenann=
ter
Don Juan war er freilich nicht.
Er, der nun ſchon über dreißig Jahre alt war, allerdings
weit jünger ſchien, er hatte nur drei Frauen wirklich geliebt.
Die erſte war die ſchönſte geweſen, mit herrlichem Körper,
mit edeln Zügen, mit aus Metall gegoſſenen Gliedern, eine
ſchlanke Ueppigkeit, hart umriſſene und doch volle Hüften, die
Bruſt ſtolz und herausfordernd, das klaſſiſche Geſicht von einer
wilden Fülle goldener Haare umlodert.
Aber es war eine einſeitige Liebe geweſen, denn dieſe Ge=
liebte
ſtand fern und nackt als Statue auf dem Waſſerturm
ſeiner Heimatſtadt, an dem er, der Primaner von damals, jeden
Tag viermal vorbeigegangen war, ein vierfacher, platoniſcher
Opfergang
Die zweite Liebe war jene franzöſiſche Tänzerin geweſen,
die anfangs Abend für Abend im Moulin=Rouge auf der heiligem
Butte in Paris und dann, nach Mitternacht, im Monico getanzt
hatte, um ſpäter als Schauſpielerin einer die Provinz Frank=
reichs
durchziehenden Truppe anzugehören, ein richtiges enfant
de la balle‟.
Die Liebe des an der Sorbonne in Paris irgendwelche, nur
keine nahrhaften Studien betreibenden Karl Hohlander zu Vio=
laine
war wirklich nicht platoniſch geweſen, ſie hatten in der im
großen Bogen und ſteil der Sacré Coeur zuſtrebenden Rue Lepic
faſt zwei Jahre zuſammen gelebt, und ihr zuliebe hatte Hohlan=
der
das Quartier Latin auf dem linken Ufer der Seine und auch
manche ſeiner Studien aufgegeben, um ein profeſſioneller Tänzer
in dieſem Monico in der Rue des Martyrs und ſpäter ein
Schauſpieler der wandernden Truppe zu werden, ebenfalls ein
enfant de Ia balle‟.
Das war zu jener Zeit geweſen, als aus dem ſüdlichen
Amerika jene erregenden Tänze kamen, die ſpäter zu ſimpeln
Schiebetänzen wurden, und aus dem Norden der Neuen Welt,
von den großen Baumwolleplantagen her, jene ſtumpfe, heiße
und erotiſche Negermuſik; nach Paris war all dies zuerſt gekom=
men
, um von da aus den Siegeszug über den ganzen Kontinent
anzutreten, über ein Abendland, das ſeiner eigenen Kultur ſchon
etwas müde, deſſen Kultur vielleicht ſchon dämmernd und das
auf jedem Fall gierig nach fremden, exotiſchem Genüſſen war.
(Fortſetzung folgt.)

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Camstag, den 5. Januar 1929

Numnet 3