Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 2
Mittwoch, den 2. Januar 1929.
192. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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Konkurs oder gerichticher Beitreibung fäll” ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deuſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbani.
Der offizielle Neujahrstag beim Reichspräſidenten begann
um zehn Uhr vormittags mit dem Aufziehen der Wachtparade,
deren Meldung der Reichspräſident vor dem Portal des Hauſes
entgegennahm. Hieran ſchloß ſich ein Morgenſtändchen der
Ka=
velle des Wachtregiments.
Um zwölf Uhr mittags empſing der Reichspräſident die
Chefs der hieſigen diplomatiſchen Vertretungen.
Nunkius Pacelli
überbrachte die Glückwünſche des diplomatiſchen Korps für den
Reichspräſidenten und das deutſche Volk. In ſeiner Anſprache
wies der Redner u. a. darauf hin, daß Deutſchland gleich im
Anfang dem Kriegsverzichtpakt beigetreten ſei und ſich damit
feierlichſt zum friedlichen Ausbau der Beziehungen zwiſchen den
Staaten bekannt habe. Möge das heute beginnende Jahr, ſo
ſägte Nuntius Pacelli, die glückliche Löſung der wichtigen und
heitlen Fragen bringen, von denen die Ruhe Europas abhängt.
Reichspräſidenk von Hindenburg
evwiderte mit Worten des Dankes und fuhr dann u. a. fort:
Sie haben von den Enttäuſchungen und Rückſchlägen
ge=
ſprochen, von denen die Völker Europas in ihrem Beſtreben nach
friedlicher Entwicklung betroffen wurden. Seien Sie verſichert, daß
kein Land ſolche Enttäuſchungen und Rückſchläge
härter empfindet als Deutſchland, das trotz ſeiner
ernſten Bemühungen um die Herſtellung einer wahren
Friedens=
gemeinſchaft immer wieder von der Sorge um die Erfüllung
be=
rechtigter Erwartungen bedroht wird.
Mit beſonderer Bitterkeit empfindet es das deutſche Volk,
daß einem großen Teil unſerer Gebiete immer noch die
Freiheit vorenthalten wird, auf die wir nach göttlichem
und menſchlichem Recht Anſpruch haben.
Wir wollen trotz harter Enttäuſchungen hoffen, daß im
neuen Jahre dem deutſchen Volk die volle
Selb=
ſtändigkeit zurückgegeben wird. Dann kann der hohe
Gedanke der Verſtändigung, des Friedens und der Endwicklung
der Menſchheit voll zur Auswirkung gelangen. Für die
Ueber=
windung der Hemmniſſe, die einer geſunden und natürlichen
Entwicklung entgegenſtehen, alle Kräfte einzuſetzen, iſt
Deutſch=
land ſtets bereit geweſen, und wird es auch immer ſein.
Zur Erreichung dieſes, für die Ruhe Europas entſcheidenden
Zieles gehört die freie und verſtändnisvolle Zuſammenarbeit
aller Nationen. Auf der Grundlage des Kriegsverzichtspaktes
gilt es weiter zu arbeiten. Der Reichspräſident ſchloß mit
herz=
lichen Neujahrswünſchen für die verſammelten Diplomaten, ihre
Staatsoberhäupter und Völker.
An dem Empfang nahmen der Reichskanzler Müller,
Reichs=
außenminiſter Dr. Streſemann, die Staatsſekretäre Dr. Schubert
und Dr. Meißner ſowie der Chef des Protokolls, Geſandter
Köſter, teil.
Im Anſchluß an den Empfang der fremden Diplomaten
empfing der Reichspräſident den Reichskanzler, die Reichsminiſter
und die Staatsſekretäre der Reichsregierung.
Reichskanzler Hermann Müller überbrachte die
Glückwüniche der Reichsregierang und des deutſchen
Bolles.
und führte dann u. a. aus: Die Reichsregierung iſt ſich mit
allen Deutſchen voll Stolz der Tatſache bewußt, an der Spitze des
Reiches einen Mann zu wiſſen, dem die ganze Welt die größte
Achtung zollt für die Art, in der er ſein hohes und ſchweres
Amt ausübt.
Das vergangene Jahr hat die Hoffnungen und Wünſche
auf außenpolitiſchem Gebiet, die jeder Deutſche hegt, nicht
erfüllt. Das wird uns nicht abhalten, unabläſſig wie
bis=
her auf ihre Erfüllung zu drängen, bis Rhein, Saar und
Pfalz vom fremden Drucke befreit ſein werden.
Die bevorſtehende Zuſammenkunft der Sachverſtändigen wird,
ſo hofſen wir, die für Reich und Volk ſo entſcheidend wichtige
Reparationsfrage in Fluß bringen und damit uns der völligen
Liquidierung des Krieges näher bringen. Erſt die Löſung dieſer
gewaltigen Aufgaben kann die noch aus dem Krieg
zurückgeblie=
benen Spannungen beſeitigen und eine Aera vertrauensvoller
Beziehungen zwiſchen uns und allen Nachbarn ermöglichen,
ohne die die Grundlagen eines wahrhaften Friedens nicht gelegt
werden können.
Trotz all dem Furchtbaren, was das deutſche Volk in den
tten zehn Jahren erlitten hat, könne doch feſtgeſtellt werden, ſo
hr der Kanzler fort, daß ſich unſere innere Lage gefeſtigt habe.
Nanchmal wolle es aber ſcheinen, als wenn die Fortſchritte
über=
rieben würden und manche ausländiſche Beobachter Deutſchland
einem Zuſtand der Blüte ſähen, der nicht den Tatſachen
ent=
reche; denn genug Sorgen und Schwierigkeiten laſteten auf
ns. Der Reichskanzler erinnert in dieſem Zuſammenhang an
s Problem Reich und Länder, an die ſchweren
Wirt=
haftskonflikte und an die Schwierigkeiten infolge der finanziellen
aſten des verlorenen Krieges. Wir hoffen, die Schwierigleiten
ſe bisher. Schritt für Schritt zu überwinden, geſtützt auf die
atkraft unſeres Volkes und im Vertrauen auf die politiſche
rfahrung, über die das deutſche Volk, ſeitdem es ſein Geſchick
Ubſt in die Hand genommen hat, von Jahr zu Jahr in größerem
aße verfügt. Geſtärkt haben uns in unſerer Arbeit die
viel=
hen heroiſchen Leiſtungen deutſcher Männer.
Möge auch im neuen Jahr der Weg aufwärts gehen und
öge es beſſere Tage beſcheren für unſer Volk, dem unſere ganze
rbeit gilt,
Reichspräſidenk von Hindenburg
erwiderte mit Worten des Dankes und fuhr dann u. a. fort:
Mein erſter Gruß gilt unſeren Brüdern und Schweſtern
im beſetzten Gebiet, deren ich mit dem geſamten deutſchen
Volke in ſchmerzlicher Anteilnahme gedenke. Es war die
ſchwerſte Enttäuſchung des vergangenen Jahres, daß die
berechtigte Erwartung für die endliche Befreiung des
be=
ſetzten Gebietes von fremder Militärgewalt bis heute noch
keine Erfüllung fand. Mit Befriedigung begrüße ich daher
die Erklärung, daß die Reichsregierung entſchloſſen iſt,
un=
abläſſig darauf zu drängen, daß Rhein, Saar und Pfalz
von fremdem Druck befreit werden.
Wir haben trotz der Schwierigkeiten politiſcher und
wirt=
ſchaftlicher Art ſo manche Fortſchritte erzielt, und können
feſt=
ſtellen, daß auch im Ausland das Vertrauen auf eine günſtige
Entwicklung Deutſchlands wächſt. Mit Genugtuung habe ich
beſonders begrüßt, daß es der tatkräftigen Mitarbeit der
Reichs=
regierung und der verſtändigen Einſicht der Arbeitnehmer wie
der Arbeitgeber gelungen iſt, die wirtſchaftlichen Kämpfe im
Induſtriegebiet Nordweſtdeutſchlands und in Sachſen
beizu=
legen, und den ſo dringend nötigen wirtſchaftlichen Frieden zu
ſichern. Die deutſche Wirtſchaft hat im vergangenen Jahr
man=
cherlei Nöte zu beſtehen gehabt. Wir wollen hoffen, daß im
kommenden Jahr die Hemmniſſe, die der freien Kraftentfaltung
noch entgegenſtehen, beſeitigt werden. Ein lebenswichtiger Zweig
unſerer Voltswirtſchaft leidet ganz beſonders Not: die
Land=
wirtſchaft, namentlich im öſtlichen Deutſchland. Sie wieder in
die Lage zu ſetzen, ihre Aufgabe, die Volksernährung
Deutſch=
lands zu erzeugen, erfüllen zu können, wird eines der dringenſten
Probleme der nächſten Monate ſein. Deshalb wiederhole ich
der Reichsregierung gegenüber die dringliche
Bitte, in Erkenntnis der Wichtigkeit dieſer Frage, alle
Kräfte für die Behebung der Not der
Landwirt=
ſchaft einzuſetzen.
Auch ich bin der Auffaſſung, daß trotz der Schwere
der Zeit unſere innere Lage ſich gebeſſert hat.
Ja, es will mir ſogar ſcheinen, als ob die Gegenſätze, die unſer
Volk ſo unheilvoll durchziehen, ſich gemildert haben, oder
wenig=
ſtens nicht mehr in ſolcher Schärfe zutage treten, wie früher.
Möge das deutſche Volk auch im kommenden
Jahrfortfahren, im Gedankenan das Vaterland
und ſeine Zukunft, perſönlichen und politiſchen
Widerſtreit zu überwinden und zu überbrücken.
Im Anſchluß an den Empfang der Reichsregierung nahm
der Reichspräſident die Glückwünſche der Vertreter des
Reichs=
tags, des Reichsrats, der Wehrmacht, der Reichsbahn und der
Reichsbank entgegen.
Neujahrsempfang
des heſſiſchen Geſamkminiſteriums.
Im Staatsminiſterium fand geſtern vormittag ein
Neujahrs=
empfang ſtatt, zu dem eine größere Anzahl Perſönlichkeiten aus
allen Kreiſen der Bevölkerung erſchienen war, um mit dem
Staatspräſidenten und den Miniſtern Glückwünſche
auszutau=
ſchen. Anweſend waren neben den Vertretern heſſiſcher Zentral=
und Lokalbehörden die Leiter der Reichsbehörden in Darmſtadt,
ſowie führende Perſönlichkeiten der Politik, Kunſt, Wiſſenſchaft,
Wirtſchaft und der Preſſe. Man bemerkte u. a. den
Landtags=
präſidenten, den Prälaten der Evangeliſchen Landeskirche, den
Oberbürgermeiſter der Stadt Darmſtadt und mehrere
Landtags=
abgeordnete und Stadtverordnete. Von Organiſationen waren
u. a. vertreten der Heſſiſche Beamtenbund, Reichsbanner,
Gewerk=
ſchaften, Verein für das Deutſchtum im Ausland und Lufthanſa.
Skaakspräſidenk Dr. Adelung
richtete an die Verſammelten folgende Anſprache: „Das Jahr 1928
iſt im Schoße der Zeiten verſunken. An der Schwelle des neuen
Jahres ſtehen wir mit Wünſchen, deren Erfüllung wir vom
kom=
menden Jahre erhoffen. Die Wirkung der Nachkriegszeit, die
Deutſchland bedrückt, laſtet vor allem auf dem Heſſenlande, das
10 Jahre nach dem Friedensſchluß immer noch faſt zur Hälfte von
fremdem Kriegsvolk beſetzt iſt. Das dahingegangene Jahr hat
uns die erſehnte Erleichterung und Befreiung leider nicht
ge=
bracht; Wirtſchaft und Kultur bleiben auch bei uns fürderhin
behindert und gehemmt. Es wird deshalb wohl überall
verſtan=
den, wenn hier an Deutſchlands Weſtmark in erſter Linie der
Wunſch lebendig iſt, daß der Weltfriedensgedanke immer mehr
Gemeingut aller Völker werde und ſo die Vorbedingungen
ge=
ſchaffen werden für ein gedeihliches Zuſammenleben der Nationen.
Heſſen wünſcht vor allen Dingen die baldige
Befrei=
ung ſeines Gebietes und aller deutſcher Landesteile von
den Laſten der fremden Beſatzung, die uns wirtſchaftlich und
kul=
turell ſchwer benachteiligen und die eine ſtändige Gefährdung des
Friedens bilden.
Und Heſſen wünſcht ferner, daß ſeine durch die Beſatzung
ver=
urſachten beſonderen Nöte auch überall in Deutſchland
Beach=
tung und Verſtändnis finden und die Bereitwilligkeit
auslöſen, dieſe Bürde mit uns tragen zu helfen.
Ich bin gewiß, daß ſich in dieſen Wünſchen nicht nur die
Volksgenoſſen aller Parteien und Bekenntniſſe in Heſſen, ſondern
im ganzen deutſchen Vaterlande einig zuſammenfinden. In
die=
ſer Hoffnung wünſche ich von Herzen ein geſegnetes neues Jahr!”
Nach den mit herzlichem Beifall aufgenommenen Worten des
Staatspräſidenten blieb man noch kurze Zeit in angeregter
Unter=
haltung vereint. Der wohlgelungene Akt, der ſich in einfachen
Formen hielt war ein würdiger Beginn des neuen Jahres in der
Landeshauptſtadt.
*Wirtſchafticher Rück= und Ausblick
an der Jahreswende 1928/29.
„ Mit dem Ablauf des Jahres 1926 ſind 10 ſchwere Jahre
für die deutſche Wirtſchaft ſeit dem Waffenſtillſtand, der das
Ende des großen Weltkrieges bedeutete, vergangen. In dieſen
zehn Jahren iſt die deutſche Wirtſchaft Belaſtungsproben
ausge=
jetzt geweſen, die in ihrer Schwere und in ihrem Umſange
ihres=
gleichen in der Wirtſchaftsgeſchichte der Welt kaum finden. Der
Frieden hat der deutſchen Wirtſchaft den Verluſt großer Teile
deutſchen Landes mit wichtigen Rohſtoffquellen und der geſamten
Kolonien als Bezugsländer und Abſatzmärkte, den Verluſt faſt
des geſamten deutſchen Auslandsvermögens und ſeiner großen
Handelsflotte gebracht. Der Ruhreinbruch, die Inflation führte
dann den Zuſammenbruch der Währung und zugleich des
In=
landsvermögens herbei und beraubte die deutſche Wirtſchaft
ihrer wichtigſten Kapitalien, der Betriebsmittel. Es folgte dann
nach der Inflation der Wiederaufbau einer neuen Währung und
damit begann die große Reinigungskriſe, die bis heute
angehal=
ten hat, und die wohl noch nicht als beendet bezeichnet werden
darf, wenngleich die wirtſchaftlichen Verhältniſſe einen
bedeuten=
den Grad der Konſolidierung aufzuweiſen haben.
Mit dem Jahre 1928 iſt das letzte Uebergangsjahr des
Dawesplanes zu Ende gegangen; die deutſche Wirtſchaft iſt
mittlererweile in das von den Sachverſtändigen als „endgültig”
bezeichnete Stadium eingetreten. Dieſer Uebergang hat ſich zwar,
äußerlich betrachtet, ohne beſonders auffallende Störungen
voll=
zogen, er iſt aber von Erſcheinungen begleitet worden, die nicht
nur in der ganzen Wirtſchaft der Welt zutage traten ſondern
ſich in einem Land wie Deutſchland, das ſich im wirtſchaftichen
Uebergangszuſtande befindet, doppelt bemertbar machen mußten.
Der Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft nach der
Inflations=
zeit mußte von der Währung als der Grundlage unſeres
wirt=
ſchaftlichen Lebens und unſerer wirtſchaftlichen Zukunft
aus=
gehen; denn die Währung bildet den Rückhalt des deutſchem
Wirtſchaftslebens. Wenn wir dieſen Rückhalt heute, nach einem
Dezennium ſchwerſten wirtſchaftlichen Ringens, auf ſeine
Feſtig=
keit hin prüfen, ſo ſehen wir, daß er ſich gerade im Jahre 1928
noch weiter hat feſtigen können. Der Goldbeſtand der Reichsbank
hat den Betrag von rund 2,7 Milliarden RM., das
Deckungsver=
hältnis durch Gold und Deviſen den hohen Satz von 64,7
Pro=
zent erreicht.
In den letzten Monaten des Jahres 1927 hat bereits der
langſame Abſtieg der durch den engliſchen Kohlenſtreik
hervorge=
rufenen Hochkonjunktur der deutſchen Wirtſchaft eingeſetzt. Es
wurden ſchon damals häufig Stimmen laut, die der deutſchen
Wirtſchaft für das Jahr 1928 eine ungünſtige Prognoſe ſtellen
wollten. Dieſe peſſimiſtiſchen Urteile haben ſich, wenn man die
Produktionsziffern des Jahres 1928 insgeſamt überblickt, als
übertrieben herausgeſtellt. Der Rückgang der
Produktionstätig=
keit hat ſich erſt gegen Ende des Jahres 1928 auf verſchiedenen
Gebieten verſchärft, wobei allerdings berückſichtigt werden muß,
daß die Produktionsziffern des Jahres 1928 nicht mit denen
des Jahres 1927, dem Jahre einer annormal geſteigerten
Pro=
duktion, verglichen werden können. Rückblickend läßt ſich alſo
nur von einem allmählichen Abbröckeln der Konjunktur ſprechen,
der Abſtieg konnte ſich nur langſam vollziehen, da die
fortwäh=
rende Zufuhr ausländiſchen Kapitals immer wieder belebend
auf den Geſchäftsverkehr eingewirkt hat. Bei dem Uebermaß
von ſtatiſtiſchen Unterſuchungen und Vorausſagen, wie wir ſie
heute auf faſt allen Gebieten der Wirtſchaft, ſoweit ſie ſtatiſtiſch
erfaßbar ſind, haben, muß man ſich überhaupt fragen, ob dieſes
Uebermaß nicht ſchädlich für die Beurteilung der Wirtſchaft iſt
in einem Zeitpunkt, der an ſich ſchon durch große Nervoſität
ge=
kennzeichnet iſt, beſonders aber deswegen, weil das deutſche
Wirtſchaftsleben noch immer in ſtarker Abhängigkeit von
äuße=
ren Einwirkungen und von dem Zuſtande der Vorkriegszeit, wo
die Konjunktur in ihrem Auf und Nieder von inneren
Einflüſ=
ſen, von der Kapitalbildung abhängig war, weit entfernt iſt.
Man ſcheint dem Umſchlag der Konjunkturbewegung in
Still=
ſtand und mäßigen Rückgang an ſich, obgleich hierin eine
regel=
mäßige Erſcheinung liegt, eine allzu bedrohlich= Bedeutung
bei=
gelegt zu haben und ſo zu übervorſichtigen Dispoſitionen
ge=
kommen zu ſein, die ſicherlich wiederum zu weiterer
Ab=
ſchwächung des Tätigkeitsgrades und damit der Konjunktur
ge=
führt haben. Wir ſehen im Schiffbau, in der Lokomotivinduſtrie
und in manchen Teilen der Textilinduſtrie, im
Steinkohlenberg=
bau ſcharfe Depreſſionen, dagegen auf anderen Gebieten der
Wirtſchaft, in der Elektrizitätsinduſtrie, in der chemiſchen
Indu=
ſtrie, im Braunkohlenbergbau und im Baugewerbe eine ziemlich
lebhafte, teilweiſe recht angeregte Tätgkeit. So hat auch das
Jahr 1928 trotz dieſer Depreſſionserſcheinungen auf einzelnen
Teilgebieten der Wirtſchaft für Handel und Induſtrie reiche
Be=
tätigungsmöglichkeiten geboten, was vor allem die Ziffern der
Wagengeſtellung bei der Reichsbahn und der Arbeitsloſen
be=
weiſen. Die Arbeitsloſenzahl hat ſich in den Sommermonaten
des Jahres 1928 auf einige Hunderttauſend
Unterſtützungs=
empfänger geſenkt, einen Satz, der in einem Induſtrielande vom
Umfange Deutſchlands wohl immer vorhanden ſein wird. Alles
in allem genommen hat das Jahr 1928 damit eine
bemerkens=
werte Widerſtandskraft gegenüber den rückgängigen
Konjunktur=
tendenzen gezeigt, die in der nicht unbeträchtlichen Steigerung
der Ausfuhr eine wertvolle Stütze fand. Die deutſche Ausfuhr
hat ſchon ſeit dem Vorjahre die 10 Milliarden=Grenze der
Vor=
kriegszeit wieder erreicht; die Zahlen des Jahres 1928 haben
ſich durchweg über die von 1927 gehoben und wenn auch manches
Ausfuhrgeſchäft von der Induſtrie ohne die Ausſicht auf einen
Verdienſt getätigt worden iſt, um den Betrieb weiter zu
beſchäf=
tigen, ſo iſt doch insgeſamt feſtzuſtellen, daß der Umfang unſeres
Auslandsgeſchäftes geſtiegen iſt, da der größere Teil der
geſtei=
gerten Wertſummen auf Steigerung der ausgeführten Mengen
zurückzuführen iſt.
Kann, ſomit im ganzen von befriedigenden
Produktions=
ziffern für das Jahr 1928 geſborchen werden, ſo gilt dies jedoch
in bielem nicht für die Ueberſchüfſe in den verſchiedenen Zweigen
der Volkswirtſchaft, die bei dem Abſatz der Produktion erzielt
worden ſind. Das Preisnivegu zeigt insgeſamt trotz der
erheb=
lichen Selbſtkoſtenſteigerungen keine beträchtlichen Veränderun=
Seite 2
Mittwoch, den 2. Januar 1929
Nummer 2
gen gegenüber dem Vorjahr. Dies iſt vor allem drauf
zurück=
zuführen, daß ſich der Preisindex für landwirtſchaftliche
Pro=
dukte infolge der durch die gute Ernte geſteigerten
Bodenerzeug=
niſſe geſenkt und dadurch die Steigerung der induſtriellen
Preis=
indices ausgeglichen hat. Die Warenpreiſe zeigten zwar im
Jahre 1928 eine gewiſſe Tendenz zur Erhöhung, aber dieſe
Ent=
wicklung kam den induſtriellen Fertigfabrikaten nur in
verhält=
nismäßig beſcheidenem Umfange zugute und begünſtigte die
Landwirtſchaft kaum. Dies iſt um ſo bedauerlicher, als die
Landwirtſchaft den ſchwerſten Notſtand in der deutſchen
Volks=
wirtſchaft aufzuweiſen hat und ſich in einer ernſten Kriſe befindet.
Dieſe Kriſe, die eine ſtarke Einengung des inländiſchen Marktes
zur Folge hat und daher auch ein ſchwerer Nachteil für alle
andern Erwerbszweige iſt, kann nur behoben toerden, wenn es
gelingt, der Landwirtſchaft Betriebskredite zu Bedingungen zur
Verfügung zu ſtellen, die mit den Preiſen für landwirtſchaftliche
Produkte in Einklang zu briegen ſind. Wenn auch die Ernte gut
ausgefallen iſt, ſo zwingt doch die herrſchende Geldnot viele
Land=
wirte, ihre Ernte raſch zu verkaufen, wodurch gerade infolge der
guten Ernte ein noch ſtärkerer Preisdruck entſteht. So liegt die
Landwirtſchaft vorläufig noch immer danieder, und es iſt vorerſt
ſchwer abzuſehen, wie ſich die Verhältniſſe in der Landwirtſchaft
zum Beſſeren wenden ſollen, ſolange auf langfriſtigem Leihgeld
der hohe gegenwärtige Zins liegt, der natürlich auch dazu
bei=
trägt, daß die Landwirtſchaft die für die Entlaſtung unſerer
Han=
delsbilanz erwünſchte Produktionsvermehrung vorläufig nicht
vornehmen kann. Man kann zunächſt nur den Beſtrebungen der
Landwirtſchaft, ihre Erzeugniſſe durch Standardiſierung nach
ausländiſchem Muſter zu verbeſſern, Erfolg wünſchen.
Ueberblickt man die bisherige deutſche
Wirtſchaftsentwick=
lung, ſo iſt und wird für die nächſte Zukunft der ſtärkſte Eindruck
das Kapitaldefizit bleiben. Solange es nicht möglich iſt, in dem
volkswirtſchaftlich notwendigen Umfange Subſtanz bzw.
Eigen=
kapital zu bilden, iſt überhaupt an einen Aufſchwung der
deut=
ſchen Wirtſchaft von der in Teilen erreichten
Konſolidations=
grundlage, überhaupt nicht zu denken, ſchon aus dem Grunde
nicht, weil Deutſchland nach den Stürmen des Krieges und vor
allem der Inflation den größten Kapitalbedarf von allen
Län=
dern der Welt hat. Beſonders aufſchlußreich bezüglich der
deutſchen Kapitalverhältniſſe iſt der diesjährige Bericht des
Reparationskommiſſars bei der Reichsbank, den man mit der
leberſchrift „Deutſchlands Kapitalnot” hätte verſehen ſollen. Ber
der gewaltigen Kapitalnot, die Zinsſätze gebracht hat, wie man
ſie ſonſt nur in Ländern mit wirtſchaftlicher oder politiſcher
Un=
ſicherheit findet, muß man ſich ſehr wundern, daß von
Deutſch=
land bei ſo hohen Zinsſätzen, die den Export deutſcher Ware
er=
ſchweren und das Preisniveau weſentlich über das der
auslän=
diſchen Märkte ſteigern, die Zahlung eines Tributes in Höhe
von 2½ Milliarden RM. pro Jahr an ſeine
Reparationsgläu=
biger verlangt wird. Der Kapitalmangel iſt es, den die
Sach=
verſtändigen des Dawesplans bei Abfaſſung dieſes Gutachtens
nicht genügend in den Vordergrund geſtellt haben, die
Entwick=
lung hat jedoch erſt die überragende Bedeutung der deutſchen
Kapitalfrage bewieſen, eine Frage, die ohne Zweifel bei den
künftigen Sachverſtändigenverhandlungen über das Reparations=
Problem die erſte Rolle ſpielen wird. Der ſtändige Zuſtrom von
Auslandsgeldern mit ſeiner günſtigen Wirkung der
Geſchäfts=
belebung täuſcht uns ein Wohlſtandsbild, der Wirtſchaft vor,
welches der Wirklichkeit in keiner Weiſe entſpricht. Man kann
wohl von einer Beſſerung der deutſchen Wirtſchaftslage nach
10 Jahren ſeit dem Waffenſtillſtand ſprechen, aber nur, wein
man dabei ein gewiſſes Maß erreichter Stabilität und Ordnung
des Wirtſchaftsganges im Auge hat. Dieſes Urteil muß bei der
Nachprufung der Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands maßgebend ſein.
In Anbetracht der herrſchenden großen Kapitalnot ſollte man
annehmen, daß in Deutſchland alle auch nur denkbaren,
beſon=
ders ſtaatlichen Maßnahmen ergriffen werden, um die
Anſamm=
lung von Eigenkapital zur Vermeidung von Leihkapital und zur
Auffüllung des gewaltigen Kapitalbedarfes zu fördern. Von
ſol=
chen Maßuahmen iſt jedoch bisher nichts zu merken. Es liegen
nur Beſtrebungen vor, die auf die zahlreichen, aus der Wirtſchaft
kommenden Vorſchläge hinſichtlich einer Einſchränkung des
ſtaat=
liehen Verwaltungsapparates zurückgehen. Tatſache iſt, daß auch
im Jahre 1928 die Laſten für die Wirtſchaft weiter geſtiegen ſind
und daß die geſamten öffentlichen Ausgaben ein Maß erreicht
haben, welches man als letzte Grenze vor einer von dieſer Seite
ausgehnden Kriſis bezeichnen kann. Man darf auch nicht
un=
erwähnt laſſen, daß gerade die Steigerung der öffentlichen
Aus=
gaben Deutſchlands im Auslande den Eindruck einer günſtigen
Lage der deutſchen Wirtſchaft, die ja ſchließlich dieſe ungeheuren
Uffentlichen Laſten aufzubringen hat, erweckt und zu
publiziſti=
ſchen Auslaſſungen geführt hat, welche beweiſen, wie ſehr man
in den Gläubigerländern, die deutſche Leiſtungsfähigkeit
über=
ſchätzt und ſogar annimmt, daß Deutſchland über die
nichttrag=
dare gegenwärtige Reparationsbelaſtung hinaus, mehr zahlen
kinne. Wenn ſomit im Auslande vorerſt wenig Neigung beſteht,
die Reparationsannuität in Höhe von 2½ Milliarden RM. zu
ermäßigen, was einſichtige Wirtſchaftskreiſe auch in andern
Län=
dern für das Richtige halten, ſo muß demgegenüber immer wie=
Großes Haus. — Montag, den 31. Dezember.
Die Fledermaus.
Operette nach Meilhac und Halevy, Muſik von Johann Strauß
* Ein flotter Silveſter=Vorabend im ausverkauften Hauſe.
Gleich zu Beginn gute Stimmung; im zweiten Bild echter
Ope=
rettenſchmiß; ulkiger Abgeſang im letzten Akt. Und doch wollte
das befreiende Lachen in gar mancher Szene nicht recht
aufkom=
men, weil die Perſo=ienbeſetzung nicht ſo entſprach wie in
frühe=
ren Jahren. Wer ſchoß heute den Vogel ab?
Käthe Gothe, die Unverwüſtliche, mit ihrem unbeſchreiblich
komiſchen Orlowſki — ihr Erſcheinen allein rief ſpontanen
Bei=
fall auf offener Szene hervor Hans Macke als ein fabelhaft
eleganter Tänzer, und Dr. Böhm als feinfühligſter,
beſchwing=
ter Dirigent. Auch Guſtav Deharde als Eiſenſtein und Hans
Baumeiſter als Froſch waren unübertrefflich — beide wohl
in ihren perſönlichſten Rollen. Wohl gab Roſe Landwehr
eine äußerlich beſtriaende, temperamentvolle Roſalinde, ſtimmlich
und perſönlich etwas ſeriös, wohl ſtellte Käthe Walter ihre
Adele mit feſcher Routine hin, ſang Adolf Jäger ſeinen Alfred
ſehr ſchön — natürlicher Humor fehlte allen dreien. Karl Ebert=
Beyer, der naive Humoriſt als Dr. Falke, Heinrich Kuhn,
unſer ausgefeimteſter Draſtiker, als Frank — beide ſtanden im
Geſellſchaftsſtück in Parkettrollen, in denen ſie ſich nicht heimiſch
fühlten, auf ihnen fremdem Boden. Hans Ney verdirbt ſich als
Dr. Blind die Pointen durch Uebertreibung. Die Komik des
Stotterns wirkt nur, wenn es unerwartet eintritt. Die Ida war
durch Johanna Blum wohl nur behelfsweiſe beſetzt.
Die Einlagen im zweiten Akt: fünf ſind zu viel. Das
Pik=
kolokonzert mit Arzneigläſerbegleitung, von Mitgliedern des
Or=
cheſters ſehr originell gebracht, dauert reichlich zu lang. Die
Tänze: das erſte Ballett auf kleiner Bühne mit vorgetäuſchter
Bühnenmuſik gekünſtelt und ablenkend vom einzigen Solo
Or=
lowſkis. Der Cſardas mit Hans Macke hinreißend. Die
Wa=
ſhington=Poſt von Cläre Eckſtein und Hans Macke. Nun
lie=
gen die Karten offen. Cläre Eckſtein niag viel können, was ich
nicht weiß: tanzen kann ſie ſicher nicht. Sie hat weder Können
noch Begabung dafür. Ueber den Enſembletanz der
Tanz=
gruppe — Irene Scheinpflug verſchwand leider darin—
ſei der Schleier des Vergeſſens gedeckt.
Die neue Inſzenierung Wilhelm Reinkings bewährte ſich
im zweiten Bild, das in der Tat berauſchend war, und im gut
brauchbaren dritten Akt. Dem erſten war die Aufteilung in drei
Vom Tage.
Die engliſche Preſſe begrüßt einmütig die Wahl von Sir
Joſiah Stamp und Lord Revelſtoke zu engliſchen
Sach=
verſtändigen für das Komitee zur endgültigen Regelung des
Re=
parationsproblems. Die Citykreiſe beurteilten die Ernennung
der beiden Bankiers, deren Sachkenntnis im Bank= und Finanzweſen
nicht in Zweifel zu ziehen iſt, günſtig.
Die engliſche Regierung wird außerdem zwei ſtellvertretende
Sachverſtändige ernennen, deren Namen zu einem ſpäteren
Zeit=
punkt bekanntgegeben werden ſollen.
Zwiſchen der Schweiz und Spanien iſt im letzten Augenblick
ein Handelsproviſorium abgeſchloſſen worden, nachdem die
ſpaniſche Regierung den Handelsvertrag wit der Schweiz zum 1.
Ja=
nuar 1929 gekündigt hatte. Damit wird der befürchtete vertragloſe
Zu=
ſtand oder gar ein Zollkrieg vermieden.
Das von Paraguay und Bolivien in ſeinen Grundzügen
angenommene Schiedsprotokoll der Panamerikaniſchen
Konfe=
renz beſtimmt, daß Argentinien, Braſilien, Uruguay, Kuba und die
Vereinigten Staaten je ein Mitglied in die mit der Regelung des
Grenzkonfliktes beauftragten Kommiſſion endſenden werden. Bolivien
und Paraguay ſind in der Kommiſſion durch je zwei Delegierte
ver=
treten.
Wie aus Moskau gemeldet wird, verſchwand im Laufe eines
Erd=
bebens in der Krim die Halbinſel Jja im Meer. Die
niederſtürzenden Erdmaſſen begruben zwei Fiſcherfahrzeuge, deren
Be=
mannung, insgeſamt 30 Perſonen, ertranken.
Die türkiſche Nationalverſammlung hat nach einer Meldung aus
Konſtantinopel die Abkommen über den Rückkauf der
Anatoliſchen Eiſenbahn und des Hafens Haidar
Paſcha ratifiziert.
der mit allem Nachdruck darauf hingewieſen werden mit den
Worten des Reichsaußenminiſters, daß als eine wirkliche Löſung
der Reparationsfrage nur eine ſolche Löſung gelten könne, welche
uns die Erfüllung unſerer Verpflichtungen dauernd aus
eigener Wirtſchaftskraft und ohne Gefährdung
der Lebenshaltung unſeres Volkes ermöglicht. Der
Reichsaußeuminiſter hat mit dieſer Formulierung nur den
Crundgedanken des Dawesplanes wiedergegeben. Man wird
er=
tuarten dürfen, daß jede deutſche Regierung an dieſem Grundſatz
immer feſthält und bei allen Verhandlungen über das
Repara=
tionsproblem auf ihn den größten Wert legt. Für die kommende
Sachverſtändigen=Konferenz wird dieſer Grundſatz eine
Selbſt=
verſtändlichkeit ſein, da ſie nicht mit Politikern, ſondern mit
Wirtſchaftsſachverſtändigen beſchickt wird.
Was für die Behandlung des Reparationsproblems gilt,
nämlich eine von einſeitigen politiſchen Geſichtspunkten freie
Bearbeitung, gilt auch für die Behandlung der ſchwebenden
Pro=
bleme unſerer inneren Wirtſchafts= und Finanzpolitik, für die das
Jahr 1928 zum größten Teil leider nicht eine weſentliche
Förde=
rung gebracht hat. An der Spitze dieſer Probleme ſtehen die
Frage der Verwaltungsreform und die des Finanzausgleichs
bzw. der Regelung der finanziellen Beziehungen zwiſchen Reich,
Ländern und Gemeinden, bei denen wir eine die Wirtſchaft zu
ihrem Schaden belaſtende Konkurrenz ſehen. Auf ſteuerpolitiſchem
Gebiete ſeien 3 vom Centralverband des Deutſchen Bank= und
Bankiergewerbes leitende Geſichtspunkte hervorgehoben, die
ſozu=
ſagen die Richtſchnur für die Wünſche der Wirtſchaft abgeben,
nämlich Schutz der Kapitalbildung, Gerechtigkeit der
Steuerver=
teilung, Einfachheit und Ueberſichtlichkeit der ſteuerlichen Normen,
d. h. mit anderen Worten Beſeitigung der Kapitalertragsſteuer,
Ermäßigung der Börſenumſatzſteuer auf ein erträgliches Maß,
Steuervereinheitlichungsgeſetz, keine ſteuerliche Bevorzugung der
öffentlichen Hand.
Unter den Faktoren, die ernſte Gefahr für die Wirtſchaft
be=
deuten, iſt auf ſozialpolitiſchem Gebiet das ſtaatliche
Schlichtungs=
weſen mit ſeinem Syſtem der Verbindlichkeitserklärung von
Lohnſchiedsſprüchen an die erſte Stelle gerückt. Beſonders in der
zweiten Hälfte des Jahres 1928 ſind in der Oeffentlichkeit
zahl=
reiche Vorſchläge und Anregungen von berufener Seite aus der
Wirtſchaft gemacht worden, die auf eine Aenderung, und zwar
eine der gegenwärtigen Wirtſchaftslage und ihren
reparations=
politiſch bedingten Belangen angepaßte, abzielen. Wir müſſen
uns daran gewöhnen, und dies kann man für das neue Jahr nur
allen verantwortlichen Stellen des Staates, der Arbeitgeber, der
Arbeitnehmer und der Konſumenten wünſchen, alle Fragen
unſe=
rer inneren Wirtſchafts= und Finanzpolitik unter Berückſichtigung
der uns auferlegten Reparationsverpflichtungen zu behandeln
und zu löſen verſuchen. Wenn wir einmal wiſſen, wie hoch die
geſamte Reparationsſumme iſt, werden wir uns vorausſichtlich
vor die Notwendigkeit geſetzt ſehen, die geſamten Methoden
unſe=
rer derzeitigen Wirtſchaftsführung grundlegend zu ändern, um
ſie den Erforderniſſen, die ſich aus der Abzahlung dieſer
Repa=
rationsſumme auf Jahre hinaus ergeben, anzupaſſen. Vorerſt
kommt es darauf an, den induſtriellen Frieden zu ſchaffen und zu
ſichern, da man nur in Zeiten des Friedens aufbauen und
lang=
friſtig disponieren kann. Die Schlichtungsinſtanzen ſind dazu da,
daß ſie ſchlichten, und der Staat ſoll nur da als Schlichter
auf=
treten, wo bei Arbeitsſtreitigkeiten Kataſtrophen für die geſamte
Räume nicht günſtig. Die Operette zerflatterte darin; das
Sin=
gen war erſchwert, das Spielen verkünſtelt. Auch weil die Regie
A. M. Rabenalts, wie ſchon oft, zuviel hineinpacken wollte,
deſſen die „Fledermaus” gar nicht bedarf. Sie pfropft von außen
auf, anſtatt von innen zu entwickeln. Vorhandene gewandte
Kräfte anſetzen und laufen laſſen. So entſtanden dem natürlichen
Ablauf nur Hemmungen.
Es mag nicht leicht ſein, ein Opernperſonal auf die Operette
umzuſtellen, zumal wenn Proben kärglich zugemeſſen ſind. In
dieſem Falle wäre weniger mehr geweſen. Doch über alles war
die genial leichtgeſchürzte Straußſche Muſik ausgegoſſen und
er=
gab triumphierend den nie verſagenden Erfolg.
v. II.
Großes Haus. — Dienstag, den 1. Januar.
Lohengrin.
Romantiſche Oper von Richard Wagner.
* Heute ſang Hans Komregg den Telramund. Die
Erwar=
tungen wurden belohnt durch eine noch nicht reife, aber
außer=
gewöhnliche, ſehr erfreuliche Leiſtung. Der junge, imponierend
ausſehende Sänger ſetzte ſein großes, vollklingendes Material
mit Friſche, Spannkraft und Sicherheit ein. Sein Temperament,
ſeine hochragende Geſtalt ſchufen den ſtarken dramatiſchen
Aus=
druck von ſelbſt. Ein ſchöner Erfolg war verdient. Aber fertig iſt
dieſer Telramund freilich noch nicht. Der Darſtellung mangelt
Geſtaltung von innen, dem Spiel die Einzelzüge und die Plaſtik.
Die Stimme bedarf Kultur und ſorgliche Tonbehandlung der
hohen Lage.Hier iſt ein Kapital zu pflegen, das ungeahnte
Zin=
ſen tragen kann. Schon heute zeigten ſich wundervolle Anfänge,
und ſtarke Hoffnungen für einen dramatiſchen Bariton von
jugendlichem Format wurden geweckt. Glückauf!
V. H.
Kleines Haus. — Montag, den 31. Dezember.
Zum erſten Male:
Theo macht alles.
Schwank von Nancey und Armont (deutſch von Erich Motz).
Es erwies ſich als ein glücklicher Gedanke, dieſen ausgelaſſen
luſtigen Schwank als Silveſtervorſtellung herauszubringen. Für
alle wenigſtens, die in der Silveſternacht luſtig ſein und ſich für
die Feier daheim oder in fröhlicher Geſellſchaft Stimmung holen
wollen.
Eine echt franzöſiſche Sache, dieſer tolle und luſtige Schwank.
Beileibe nicht irgendwie literariſch oder geiſtig beſchwert. Einfach
Volkswirtſchaft drohen, er ſoll jedoch nicht ſeine Schlichtertätigkeit
ſo auffaſſen, daß er für eine einſeitige und nicht einmal als richtig
bewieſene Lohnpolitik kämpft. Das Jahr 1929 muß vor allem
auf ſozialpolitiſchem Gebiete klare Verhältniſſe bringen, weil die
Entwicklung des Jahres 1928 gezeigt hat, welche außerordentlichen
Gefahren vorliegen, ein Eindruck, der noch verſtärkt wird, wenn
man einen Vergleich mit dem Auslande zieht. Vorausſetzung für
eine grundlegende Aenderung unſerer Sozialpolitik zum beſſeren
iſt allerdings die, daß ſich die gegenwärtigen politiſchen
Verhält=
niſſe umſtellen, denn die Vorgänge auf den übrigen Gebieten der
ſozialen Geſetzgebung im Jahre 1928 (Erhöhung der
Angeſtellten=
verſicherungsgrenze, Erhöhung der Unterſtützungsdauer in der
Kriſenverſicherung uſw.) lehren, daß die Ausſichten für eine
Wen=
dung zum beſſeren nur gering ſind.
Noch einige Worte zur Handelspolitik! Auch dieſe muß
not=
gedrungen unter der Deviſe ſtehen, daß die Ausfuhrüberſchüſſe
erhöht werden müſſen, da nur ſie eine wirkliche Grundlage für
unſere Reparationszahlungen abgeben können. Betrachtet man
die Außenhandelsziffern des Jahres 1928, ſo ergeben ſich trotz
des ſtetigen Anwachſens des Außenhandelsvolumens, welches
ſich allerdings in beſcheidenen Grenzen hält, vorerſt nur geringe.
Ausſichten auf eine weſentliche und dauernde Steigerung. Der
Abbau der ZoAlmauern zeigt trotz der von den internationalen
Kongreſſen ausgehenden Empfehlungen keine Fortſchritte, nur
Deutſchland hat ſich dieſe Empfehlungen zu eigen gemacht und
ſchreitet trotz ſeiner Kapitalarmut, wie auf dem Gebiete der
Sozial=
politik, auch auf dem des Zollabbaues an der Spitze aller Länder,
Andere Länder dagegen verſtärken ihre Zollbeſtrebungen, z. B.
Polen, England, Spanien. Dieſe Tendenz ſollte bei den
Handels=
vertragsverhandlungen der kommenden Jahre mehr Beachtung
finden.
So ſtellt uns das neue Jahr vor ungeheuer große Aufgaben,
es geht darum, unſere eigene Arbeit aus eigener Kraft, unſeren
inländiſchen Markt zu ſchützen, zu erhalten und auszubauen.
Wenn auch das Bild der deutſchen Wirtſchaft an der
Jahres=
wende 1928/29 viele dunkle Züge aufzuweiſen hat, ſo zeigen ſich
doch auch eine ganze Reihe von Lichtblicken, die die Hoffnung einer
Wendung zum beſſeren erwecken. Nur durch Wirtſchaftsfreiheit
iſt auch die politiſche zu erreichen. Darum laſſe man der
Wirt=
ſchaft die Freiheit ihrer Bewegung und Entwicklung, weil ſie ſo
am beſten den Intereſſen des Staates und des geſamten Volkes
dienen kann.
EP. Belgrad, 2. Januar.
Infolge der Erkrankung des Königs iſt in der
Regierungs=
kriſe im Laufe des geſtrigen Tages keinerlei Fortſchritt erzielt
worden. Der König wird vorausſichtlich heute die Entſche dung
treffen, ob er die Demiſſion der Negierung Koroſchetz annimmt.
Wenn die Demiſſion angenommen wird, werden die üblichen
Audienzen der politiſchen Führer beim König ſofort beginnen.
Die Lage wird beſonders durch die Haltung des Führers der
Raditſch=Partei, Dr. Macek, erſchwert, der ſich in dem letzten
Tagen wieder ſehr intranſigent zeigt und in einer geſtern
ver=
öffentlichten Erklärung in der „Politika” betont, daß die Kroaten
an keiner Belgrader Slupſchtina=Mehrheit teilnehmen werden,
Sie wollten nicht als Partei, ſondern als Volk betrachtet
wer=
den. Dieſe Aeußerungen, von denen übrigens die
verſöhnliche=
ren Erklärungen Pribitſchewitſchs bedeutend abweichen, haben
in Belgrader politiſchen Kreiſen große Erregung hervorgerufen.
Die Mitglieder der bisherigen Regierungskoalition weiſen darauf
hin, daß angeſichts dieſer Mentalität Verhandlungen mit den
Kroaten kaum möglich erſcheinen. — Die üblichen
Neujahrs=
empfänge beim König ſind wegen der Unpäßlichkeit desſelben
unterblieben.
Hiſſung der nakionaliſtiſchen Flagge in der
Mandſchurei.
London, 1. Januar.
Nach langwierigen Verhandlungen zwiſchen Mukden und
Nanking über die Regelung der Jeholfrage, die ſich auf die
Kon=
trolle über einen Teil der Tſchiliprovinz erſtreckte, hatte der Sohn
Tſchang=Tſolins, Tſchang=Su=liang, angeordnet, daß überall
in der Mandſchurei die nationaliſtiſche Flagge gehißt werde. Es
wurde in Mukden ein öffentlicher Feiertag begangen, wobei die
Polizei nationaliſtiſche Flaggen und Photographien von Sun=
Yat=ſen verteilte. — Dieſe unerwartete Entſcheidung ſei, wie die
„Times” meldet, dadurch beſchleunigt worden, daß man wußte,
daß Japan im Hinblick auf die bekannten Schwierigkeiten
zwi=
ſchen der Nankingregierung und Japan in der Schantungfrage
nicht eingreifen würde. Unterrichtete chineſiſche Beobachter
drücken die Anſicht aus, daß die Anerkennung der
Nanking=
regierung durch England eine große Rolle bei der Entſcheidung
in Mukden geſpielt habe. Tſchang=Su=liang iſt zum
Oberkom=
mandeur der Verteidigungskräfte an der Nordoſtgrenze ernannt
worden.
harmlos luſtig, aber dieſe Luſtigkeit bis zur Ausgelaſſenheit
ge=
ſteigert. Und zwar iſt dieſe Steigerung konſequent durchgeführt
bis zum Endeffekt und iſt auch mit einem guten Quantum
Span=
nung geladen.
Theo iſt der etwas knapp gehaltene Neffe eines Pariſer
Sena=
tors. Er nimmt es nicht weiter tragiſch, daß er nur 30 Franes
monatlich Taſchengeld hat und lebt das rege, aber leichtſinnige
Leben auf ſeine Art. Er vermietet für teures Geld anderer Leute
Balkone, wenn es etwas zu ſehen gibt, und vermietet auch die
Gargon=Wohnung des Onkels für ſeine Zwecke. Er rettet für
teures Honorar leichtſinnige Frauen eiferſüchtiger Männer aus
heiklen Situationen und bringt es ſogar fertig, einem Freund
ſeines Onkels deſſen eigene Ehefrau nach luſtiger Metamorphoſe
als „Verhältnis” zu verkuppeln und die ehrenwerte Gattin zu
dieſem Zwecke zu einer exotiſchen Varieté=Tänzerin umzuwandeln
urz, dieſer Theo macht alles!
Die Premiere war eine luſtig=ausgelaſſene, animierte
Auffüh=
rung, die den Darſtellern ſelbſt Freude machte und die dadurch
das Publikum in heiterſte Stimmung mitriſſen. — Dankbare
Rol=
len hat dieſer Schwank. Da iſt in erſter Linie der Theo ſelbſt.
Eine dankbare Aufgabe für Hermann Gallingers
tempera=
mentvolle Beweglichkeit. Dann vor allem die Adrienne. Als ſolche
offenbarte Hanna Rüggold Talente von ganz ausnehmender
Qualität. Sie ſpielte dieſe Doppel=Rolle, die ſich mehrfach zu
einer drei= und vierfachen auswächſt, bewundernswert, und
ent=
wickelte ſo fabelhaftes grotesk=exotiſches Tanztalent als Varieté=
Star im Verein mit Hermann Gallinger, daß dieſer Black bottom
mehrfach da capo verlangt wurde. — Arthur Keßler, Richard
Jürgas, Paul Maletzki, Kitty Stengel, Elſa Knott,
Walter Klam, Hans Baumeiſter Werner Finck Kurt
Weſtermann, Bernhard Minetti fügten ſich dem Enſemble
mit beſter Spiellaune in ihren mehr oder weniger großen Rollen
ein, ſo daß ein ſehr flottes geſchloſſenes Enſembleſpiel in der
In=
ſzenierung Günter Haenels und in den Bühnenbildern Elli
Büttners herauskam. — Das Publikum nahm die Novität
mit heiterer Laune hin und quittierte mit dankbarem Beifall. 7.*
— Jahrbuch der Deutſchen Werkſtätten 1929. Das Jahrbuch der
deutſchen Werkſtätten, herausgegebei von Alice von Pechmann, iſt
wiederum in ſeiner bekannten, bibliophilen Aufmachung erſchienen und
im Zeichen des Jubiläums gehalten. Die literariſchen Beiträge ſind von
Thomas Mann, Graf Hermann Keyſerling, Alfons Paquet,
Frank Thieß, Lulu v. Strauß u. Torney, Eugen Diederichs,
Paul Zech, Leo Blech, Clemens Holzmeiſter, Sent
M’Aheſa, Mary Wigman u. a. m. Sie verleihen dem Jahrbuch
ein beſonders kulturelles Gepräge.
oge für
ſtet me
hres=
igen ſich
ing einer
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der
Wirt=
eil ſie ſo
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ſöhnliche=
haben
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Sohn
Nummer 2
Mittwoch, den 2. Januar 1929
Seite 3
Opkimifkiſche Beurkeilung der deutſchen
Wirtſchaftslage durch Parker Gilberk.
Berlin, 1. Januar.
Der Generalagent der Reparationszahlungen, Parker
Gil=
bert, legte heute ſeinen Jahresbericht über das vierte Jahr ſeiner
Tätigkeit vor. Das Schriftſtück umfaßt im engliſchen Originaltert
188 Druckſeiten, von denen 167 dem eigentlichen Bericht, der Reſt
ſtatiſtiſchen Anlagen gewidmet iſt.
Der Dawes=Plan hat, ſo wird dargelegt, mit Bezug auf die
Reparationszahlungen und den Transfer weiter erfolgreich
ge=
wirkt. Deutſchland hat, wie in den Vorjahren, alle Zahlungen
loyal und pünktlich erfüllt. Das Transferkomitee hat regelmäßig
und laufend, ohne Störung für die deutſche Währung, ſeine
Uebertragungen ausführen können. Die Sachlieferungen haben
erheblich zugenommen, und zugleich ließ ſich die Uebertragung
eines wachſenden Teiles der Annuität in fremder Währung
durch=
fführen. Im vierten Jahre wurden Bar=Transfers in Höhe von
rund 943 Millionen Goldmark oder 54 Prozent des geſamten
Transfers vorgenommen, während die Reichsmarkübertragungen,
—eiſt für Sachlieferungen, ſich auf rund 796 Millionen, alſo etwa
-46 Prozent des Geſamttransfers, beliefen.
Die Einnahmen haben ſich in ihren Beträgen weiter
befriedi=
gend entwickelt. Die Verkehrsſteuer ergibt jährlich die
Normal=
leiſtung von 290 Millionen Goldmark mit einem ſteigenden
Sicher=
beitskoeffizienten Ebenſo ergibt die Induſtriebelaſtung
regel=
mäßig, den vollen Betrag. Die Finanzlage der Reichsbahn iſt
ſtaxk, teilweiſe infolge der jüngſten Tariferhöhung und teilweiſe
wegen beſſerer Finanzgebarung.
Das Reichsbudget ſteht noch immer, ſo führt der Repa=
½ationsagent weiter aus, unter dem Einfluß einer
Ten=
denz zu übermäßigen Ausgaben und Anleihen,
die in dem Memorandum vom 20. Oktober 1927 erwähnt war.
Die ſteigenden Ausgaben ergeben ſich vornehmlich aus den
Durchgreifenden Erhöhungen der Beamtengehälter
und =Penſionen, und aus den fortgeſetzten
Anforde=
rungen des Finanzausgleichs mit den Ländern
und Gemeinden, die dem Reich automatiſch den Hauptanteil
an den wachſenden Einnahmen der Einkommens= und
Körper=
ſchaftsſteuern entziehen. Auch die Finanzlage des Reiches ſteht
unter dem Druck außerordentlicher Ausgaben in früheren
Jah=
ren, die urſprünglich durch Anleihen finanziert werden ſollten,
zaber zu einem großen Teil aus den jetzt für die laufenden
Aus=
gab nötigen Betriebsmitteln entnomnen werden müſſen. Das
Problem des Finanzausgleiches wird immer
dringender. Es wird dabei auf den Hinweis des
Sachver=
ſtändigenberichtes vom April 1924 Bezug genommen, der das
finanzielle Verhältnis zwiſchen Reich und Ländern und
Gemein=
den als das „zu verſtopfende Loch im Budget” bezeichnet. Es
ſei jetzt klar, daß die Reichsregierung, wenn ſie nach einer
vier=
jährigen Friſt die geeigneten Schritte in dieſer Rchtung zum
Schutze ihres eigenen Budgets unternehme, hierdurch allein
hunderte von Millionen ſparen könnte, die jetzt willkürlich den
Ländern und Gemeinden übertragen würden. In bezug auf die
vorherrſchenden Tendenzen der Budgetlage des Reiches, die der
Länder und Gemeinden führt der Bericht aus: Die Notwendig=
ves Mpürallonsägenten.
keit eines ausgeglichenen Budgets ſteht nicht in Frage. Die
praktiſche Aufgabe beſtehe aber darin, die
Regierungsaus=
gaben im Rahmen der Einnahmen zu halten, und
es nahe der Zeitpunkt heran, wo entſchiedenere
Maß=
nahmen in dieſer Richtung notwendig ſeien. Ob
und in welcher Höhe Steuererhöhungen notwendig ſeien, werde
von den zu treffenden internen Maßnahmen abhängen. Aber es
gebe nichts in der Budgetlage, was nicht auf die Anwendung
geſunder Budgetierungsgrundſätze reagiere, und die Aufgabe ſei
im weſentlichen eine für die verantwortlichen Behörden intern
zu löſende. Wie im vorigen Bericht erwähnt, könne
normaler=
weiſe und im Lichte der bisherigen Erfahrungen kein Fall
ein=
treten, wonach das Reichsbudget nicht in der Lage wäre, ſeinen
Normalbetrag an Reparationen planmäßig zu leiſten.
Die Aufgaben der Währungsſtabiliſierung, die andere
Hauptaufgzabe des urſprünglichen Sachverſtändigenplans, ſind
nach dem Bericht voll erfüllt. Die Reichsmark gewährleiſtet
weiterhin alle Anforderungen in bezug auf ihre Stabilität, wie
zu allen Zeiten ſeit Aufſtellung des Sachverſtändigenplanes. Die
Goldreſerven der Reichsbank ſind höher als je, und während des
größten Teiles des abgelaufenen Jahres iſt die Reichsmark eine
der ſtärkſten Währungen der Welt geweſen.
Es ſcheint, ſo wird weiter ausgeführt, daß die Neigung zu
einer übermäßigen Expanſion der Wirtſchaft, wie ſie ſich 1927
entwickelte, jetzt eingedämmt iſt, und daß die Schwankungen,
wie ſie bis zum Frühjahr 1928 beobachtet wurden, nach
Ausdeh=
nung und Zahl ſtark zurüchgegangen ſind. Deutſchlands
Produk=
tion und Handel, wie auch die Kreditverhältniſſe haben den
Charakter einer größeren Beſtändigkeit angenommen als zu
irgendeiner Zeit ſeit dem Kriege.
Der Außenhandel habe ſich deutlich in der Richtung auf
grö=
ßere Stabilität und einen Ausgleich entwickelt. Die übermäßige
Ausdehnung der Ueberproduktion ſcheine gegen Ende 1928 ſo
ein=
gedämmt, daß eine verhältnismäßige Stabilität erreicht werde.
Das Volumen des Konſums ſcheine 1928 etwa auf der Höhe des
Vorjahres geblieben zu ſein, was der Bericht als
eindrucks=
volles Anzeichen des verbeſſerten Lebensſtandards bezeichnet.
Aber ſo groß der Fortſchritt Deutſchlands während, der letzten
vier Jahre geweſen ſei, ſo ſchließt dieſer Teil des Berichts, es könne
nicht angenommen werden, daß er die Zerſtörungen des Krieges
oder den Produktionsausfall gutgemacht hätte, den der Krieg
ver=
ſchuldet habe.
In ſeinen Schlußfolgerungen führt der Reparationsagent
aus, daß die Tatſache, daß noch immer keine endgültige
Feſt=
ſetzung der deutſchen Reparationsverpflichtungen beſtehe, dem
Plan ſelbſt ein Element der Unſicherheit gelaſſen habe, das alle
an den Reparationen beteiligten Länder in Mitleidenſchaft ziehe,
und es ſei in wachſendem Maße klar geworden, daß eine
endgül=
tige Regelung des Problems, die in gegenſeitigem Einvernehmen
erfolgen ſollte, den Intereſſen der Gläubigermächte und
Deutſch=
lands gleichermaßen dienen werde. Zum Schluß wird erklärt:
„Der neue Sachverſtändigenausſchuß wird alſo mit anderen
Wor=
ten Vorſchläge für eine vollſtändige und endgültige Regelung des
Reparationsproblems zu machen haben, und ſo ausdrücklich von
den beteiligten Regierungen bevollmächtigt ſein, das
Grundpro=
blem zu prüfen, das noch zu löſen iſt, um das Werk des erſten
Sachverſtändigenausſchuſſes zu ſeinem logiſchen Abſchluß zu
bringen.”
Pariſer Neujahrsgedanken.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
4 Paris, 31. Dezember.
* Die Kriſenſtimmung will nicht weichen. Die zwei kritiſchen
Geſetzvorlagen, die Erhöhung der Bezüge der Abgeordneten und
die Unvereinbarkeit des Deputiertenmandats mit
Privatgeſchäf=
ten, ſind angenommen. Aber deshalb kann man noch nicht von
einer Entſpannung reden. Vielmehr haben die erregten
Sitzun=
gen in der Kammer und im Senat ein grelles Licht auf die Lage
des Kabinetts geworfen.
Poincaré iſt vor einem großen Teil, der Kammer und des
Senats nicht mehr volkstümlich. Man wünſcht ſeinen Sturz. Er
iſt aber auch mit den Mitgliedern des Kabinetts nicht mehr einig.
Es iſt eine ſonderbare Sache, Poincaré verſteht, ſich mit den
Männern der Linken oft beſſer als mit den parteipolitiſch ihm
am nächſten ſtehenden.
Die Vermittlerrolle im Kabinett und zwiſchen Kabinett und
Kammer hat Henry Chéron, der Finanzminiſter, überuommen.
Er entledigte ſich auch ſo geſchickt dieſes Amtes, daß man ihn für
den zukünftigen Miniſterpräſideuten hält. Beſonders dadurch,
daß er energiſch gegen die parlamentfeindliche Campagne Stellung
nahm, hat er ſich viele Sympathien erworben.
Ueber Poincarés Abſichten gehen verſchiedenartige Gerüchte
um. Man ſpricht von ſeiner Amtsmüdigkeit, aber die Rechte
be=
hauptet, daß er bis zur Löſung des Reparationsproblems
un=
bedingt die Führung behalten will.
Wenn Poincaré nicht von ſelbſt zurücktritt, iſt es keine leichte
Aufgabe, ihn zu ſturzen. In der Kammer iſt ſeine Stellung noch
immer nicht ganz geſchwächt, eher noch kann die Uneinigkeit des
Kabinetts ſeiner Politik gefährlich werden.
Die Außenpolitik dreht ſich jetzt um die Reparationsfrage.
Man iſt hier, mit der Reiſe Parker Gilberts ſehr zufrieden,
leberhaupt iſt man in Paris mit allem, was Parker Gilbert zut,
zufrieden. Aber es iſt, kein Geheimnis, daß die Anſichten des
Reparationsagenten ſich ſehr ſelien mit denen der offiziellen
Waſhingtoner Kreiſe decken.
Es hat ſich erwieſen, daß die amerikaniſche Außenpolitik ſich
niht in allen Punkten ſo intranſigent zeigt, als man es
befürch=
tet hatte. Manche behaupten hier ſogar, daß die Reiſe Hoovers
in Südamerika die Aufmerkſamkeit gewiſſer Waſhingtoner
Kreiſe ſtark auf die Notwendigkeit, mit England und
Frank=
reich beſſer zu kooperieren, hingelenkt hätte. Das kann pure
Kombination ſein, jedenfalls iſt feſtzuſtellen, daß hier die
Hal=
tung Amerikas in der Reparationsfrage um eine Haarbreite
optimiſtiſcher beurteilt wird.
In einem heute im Finanzminiſterium unter dem Vorſitz
Poincarés abgehaltenen Kabinettsrat wurde die politiſche Lage
gebrüft. Der Miniſterpräſident erklärte, er habe ſich bei der
Bildung des Kabinetts am 11. November, von dem Gedanken
leiten laſſen, die Kriſe abzukürzen und damit eine Verzögerung
der Budgetberatung zu verhindern. Da das Budget nunmehr
angenommen ſei und auch die Stabilität des Franken ſich als
gefeſtigt erwieſen habe, betrachte er ſeine Aufgabe als erledigt
und beabſichtige, dem Präſidenten Doumergue ſeine Demiſſion
zu überreichen. In dem von dieſer Ankündigung hervorgeruſenen
Meinungsaustauſch gaben die Regierungsmitglieder einſtimmig
der Anſicht Ausdruck, daß trotz der bereits erzielren Ergebniſſe
noch viel auf internationalem und innerpolitiſchem Gebiet zu
tun übrig bleibe und daß das Verbleiben Poincarés an der
Spitze der Regierung für einen Erfolg dieſer Aufgaben unbedingt
erforderlich ſei. Der Miniſterpräfident änderte daraufhin ſeinen
Standpunkt und der Kabinettsrat begann die Prüfung der beim
Wiederzuſammentritt der Kammer zu behandelnden Fragen.
(UV. 6036
DOorlatdie
Alle Anzeichen deuten daraut hin, daß das
deutsche Wirtschattsleben im kommenden
Jahre eine starke Belebungertahrenwird. Die
wichtigste Voraussetzung hierzu ist jedoch
die weitere eindringliche Woforisierung des
Verkehrs. In Deutschland hat sich kein
Ge-
brauchstahrzeug geeigneter gezeigt als der
OPEL APS. Erist der Wagen, der am
billiasten in der Anschaftung, am
sparsam-
sten in der Haltung ist. 1o0000 Besitzer aller
Volksschichten sind bereits seine
begeister-
ten Anhänger. Viele Millionen Kilometer
werden fäglich aut ihm zurückgelegt. Er ist
Deutschlands volkstümlichster Wagen, der
beste Kleinwagen der Welt. Ihn noch
wei-
teren Kreisen zugänglich zu machen, hat
OPEL beschlossen, eine beträchtliche
Senkung der Preise vorzunehmen.
ADAM OPEL •RUSSELSHEIM AM MAIN
OPEL APS kostet ab heute:
230O RM
2WEISNAEA
HIEKEIIEEK.
2800 RM
5
LIMOUSINE Preise sbMert 3200 RM
500-600 RM AnzahlungeRest in langtristigen beguemen Raten.
Von vielen Neuerungen und Verbesserungen sind hervorzuheben:
Steigerung der Motorkraft auf 20 PS, reichere Ausstattung der Karosserie,
die nach einem neuen Herstellungsverjahren vertertigte bequeme
Folste-
rung, die schönen unbegrenzt haltbaren Farben.
Seite 4
Mittwoch, den 2. Januar 1929
Hus der Enngeshaupiftäst.
Darmſtadt, 2. Januar.
Die Silveſternacht
iſt in Darmſtadt überall animiert und ſcheinbar lebensfreudig
ge=
feiert worden. In den Straßen herrſchte der gewohnte
Silveſter=
radau. Ueberall knallten Fröſche und Kanonenſchläge, ſchon vom
Eintritt der Dunkelheit ab, und um die Jahreswende nahm das
Schießen und Knallen natürlich zu. Ueberall öffneten ſich die
Fen=
ſter und ein fröhliches Proſit=Neujahr=Rufen miſchte ſich in den
Klang der Glocken und in das Knattern und Knallen des
Feuer=
werks. —
Nach großſtädtiſchem Vorbild wird auch in Darmſtadt
viel=
fach die Silveſter= und Neujahrsfeier aus dem Familienkreiſe
her=
aus in die öffentlichen Lokale verlegt. In den Cafés und in
vie=
len Reſtaurants fanden beſondere Feſtlichkeiten ſtatt, und überall
wurde in das neue Jahr hineingetanzt. Die Cafés und
Reſtau=
rants waren ſo überfüllt, daß ſie zeitweiſe geſchloſſen werden
mußten. Die Karnevalswochen ſind in 1929 kurz und es muß
jede Stunde ausgenutzt werden. —
Beſonders ſchön, angeregt und vornehm war der
Silveſter=
ball inder „Traube‟. Hier traf ſich ſchon zum Souper und
mehr noch nach dem Theater ein großer Teil der Darmſtädter
Ge=
ſellſchaft. Herr und Frau Gabler hatten im Verein mit ihrem
Maitre de plaisier die Parterre=Räume des Hotels ſchön
ge=
ſchmückt und auf allen Tiſchen lagen Scherzartikel, Knallbonbons
uſw. aus, die eifrig benutzt wurden und bald beſte Stimmung
hervorriefen. Im roten Saal und im Foyer wurde getanzt. Um
die Mitternachtsſtunde verlöſchte das elektriſche Licht, in der
Dun=
kelheit verklangen die zwölf Schläge, bis das Wiederaufſtrahlen
der Beleuchtung das neue Jahr begrüßte und dann die allgemeine
gegenſeitige Beglückwünſchung einſetzte. Ein illuſtrer Gaſt brachte
ein blütenſauberes lebendes Glücksſchweinchen, das unter
allge=
meinem Halloh herumgereicht wurde und das viele ſeiner Borſten
als Andenken in ſchönen und glückhoffenden Damenhänden laſſen
mußte. — Man fühlte ſich heimiſch in den ſchönen neuen Räumen
*
der „Traube”, deren Silveſterball vorbildlich wirkt.
— Heſſiſches Landestheater. Die nächſte Wiederholung des
Weih=
nachtsmärchens „Die Himmelsreiſe” findet heute Mittwoch um
15.30 Uhr ſtatt. — Leſſings Luſtſpiel „Minna von Barnhelm”
in der neuen Inſzenierung Carl Eberts wird heute Mittwoch als
Vor=
ſtellung der Miete B wiederholt. Beginn 19.30 Uhr.
„Zar und Zimmermann” von Lortzing geht heute im
Kleinen Haus als Volksvorſtellung in dieſer Spielzeit vorausſichtlich
zum letzten Male in Szene. Beginn 19.30 Uhr.
In der Donnerstag, den 3. Januar, ſtattfindenden Aufführung von
Verdis „Rigoletto” gaſtiert Carl Hellgren vom Stadttheater
Graz in der Partie des Rigoletto und Cornelius Oedregard vom
Staatstheater Kaſſel in der Partie des Herzogs.
Die nächſte Wiederholung des mit ſo großem Beifall
aufgenom=
menen Schwankes „Theo macht alkes” in der Inſzenierung von
Günter Haenel findet Donnerstag, den 3. Januar, um 19.30 Uhr, im
Kleinen Haus ſtatt. Die Vorſtellung muß aus ſpielplantechniſchen
Gründen der Zuſatzmiete IV zugeteilt werden.
— Die Kamerabſchaftliche Vereinigung ehem. 118er Darmſtadt feierte
am Sonntag, den 30. Dezember, im „Fürſtenſaal” ihre
Weihnachts=
feier. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt; gewiß ein
ſchönes Zeichen für den Zuſammenhalt der alten Gelben. Die Feier
wurde mit dem Regimentsmarſch der 118er, geſpielt von ehemaligen
Militärmuſikern, eröffnet. Nach einem ſehr gut geſprochenen
Weih=
nachtsprolog von Frau Eliſabeth Schmitz und einem Melodram von
Herrn H. Becker hielt Kamerad Leonhardt die
Begrüßungs=
anſprache, die in dem altdeutſchen Weihnachtsliede ausklang. Der
Vor=
ſitzende des Verbandes, Kamerad Hohmann=Ofefnbach, überbrachte die
Grüße des Verbandes ehem. 118er. Nach einem Vortrag von zwei
Lie=
dern durch Frau E. Schmitz kamen plaſtiſche Gruppen zur Darſtellung:
Speerwerfer, Kugelſtoßer, Fußballer, Diskuswerfer, Stafettenläufer,
und zum Schluß dieſe um die alte Fahne vereint, die der Fahnenträger
in alter Regimentsparadeuniform trug. Hiexauf folgte eine
humoriſti=
ſche Duoſzene, die von Fräulein Liſel Becker und Herrn Scherbel
ſehr flott geſpielt wurde und viel Freude erregte. Auch eine Militär=
Burleske, geſpielt von Damen und Herren der Vereinigung, fand
dank=
bare Aufnahme, desgleichen ein heiteres Terzett. Mit dem Marſch der
Weihnachtsglocken ſchloß der offizielle Teil dieſer harmoniſchen Feier,
Bei dem darauf folgenden Tanz blieben die Anweſenden noch lange
zu=
ſammen.
Schulgeldmahnung. Nach der heutigen Veröffentlichung im
An=
zeigenteil iſt das Schulgeld für die hieſigen höheren Schulen, ſowie der
ſtädtiſchen Maſchinenbau=, Gewerbe=, Handels= und Haushaluungsſchulen
für den Monat Dezember 1928 bei Meidung der Beitreibung bis zum
10. Januar 1929 an die Stadtkaſſe, Grafenſt=aße 28, zu zahlen.
Der Segen des Kleinſparens. Bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe
in Darmſtadt wurde bereits vor dem Kriege die Einrichtung der
ſo=
genannten Weihnachtsſparkaſſen beſonders gepflegt. Dieſe
Einrichtung hat ſich auch in den letzten Jahren wieder erfreulich
ent=
wickelt. Während im Jahre 1926 erſt 70 Sparvereine beſtanden, die
auf Weihnachten 1926 einen Betrag von rund 80000 Mk.
zuſammen=
geſpart hatten, war die Zahl der Sparvereine im Jahre 1927 bereits
auf 102 Vereine angewachſen, die an Weihnachten 1927 zuſammen rund
120 000 Mk. an ihre Mitglieder verteilen konnten. Im Jahre 1828 iſt
eine weitere Steigerung der Sparvereine eingetreten. An Weihnachten
1928 beſtanden bereits 130 Vereine, die aus den Kreiſen ihrer
Mit=
glieder in kleinſten Beträgen eine Summe von rund 170 000 Mk.
zuſammengeſpart hatten. Die den Vereinen gutgeſchriebenen Zinſen
für 9128 belaufen ſich auf rund 5000 Mk. — Aus dieſen Zahlen geht
herbor, welcher Segen in dem Kleinſparen liegt, und daß durch die von
den Weihnachtsſparvereinen gepflegte regelmäßige und zielbewußte
Spartätigkeit zahlreichen Familien eine wirkliche Weihnachtsfreude
be=
reitet werden konnte. Die Einrichtung iſt auch deshalb beſonders
empfehlenswert, weil der Erfolg dieſer Einrichtung in erſter Linie der
hieſioen Wirtſchaft wieder zugute kommt. Die für Weihnachten angeſparten
Gelder werden kurz vor den Weihnachtsfeiertagen abgehoben und von
den Sparvereinen an ihre Mitglieder zur Beſchaffung von
Weihnachts=
geſchenken verteilt. Sie fließen daher in voller Höhe der hieſigen
Wirtſchaft wieder zu. Die Gründung von neuen Weibnachtsſparvereinen
kann daher nur aufs wärmſte empfohlen werden. Die Anlage von
ent=
ſprechenden Sparkonten kann bei der Sparkaſſe Darmſtadt jederzeit
er=
folgen. (Siehe Anzeige in der heutigen Nummer.)
p. Regelung des Reklamewefens im Kreiſe Darmſtadt. Eine am
29. Dezember 1928 in Kraft getretene Polizeiverordnung beſtimmt:
Das Anbringen oder Aufſtellen von Reklameſchildern und
ähnlichen Geſchäftsanpreiſungen außerhalb der
ge=
ſchloſſenen Ortſchaften iſt verboten. Bereits beſtehende
Anlagen dieſer Art ſind bis zum 1. April 1929 zu
beſei=
tigen. Ausnahwen von dieſen Vorſchriften können in den
Gemar=
kungen der Landgemeinden vom Kreisamt, in der Stadtgemarkung vom
Oberbürgermeiſter bewilligt werden. Zuwiderhandlungen werden mit
Geldſtrafe bis zu 150 Mark (im Unvermögensfalle mit Haft) beſtraft.
—- Schlägerei und Ueberfahren zweier Perſonen in der
Heidel=
berger Straße. In der Nacht vom 31. Dez. auf 1. Jan. fuhren fünf
Perſonen mit einer Autodroſchke gegen 3 Uhr von der Saalbauſtraße
nach der Heidelberger Straße und hielten gegenüber der Wirtſchaft
Weimar, Ecke Beſſunger und Heidelberger Straße, an. Hier fingen
mehrere junge Leute, die vorher in der Wirtſchaft Weimar gezecht hatten,
und vor der Wirtſchaft ſtanden, mit den Autoinſaſſen Streit an. Der
48 Jahre alte Eiſenbahnaſſiſtent Georg Kies und ſein 19jähriger
Sohn Karl wurden bei der Schlägerei verletzt und dann noch durch ein
in der Richtung Eberſtadt fahrendes Perſonenauto aus Gernsheim
über=
fahren. Der Vater Kies ſtarb auf dem Transport nach dem
Stadt=
krankenhaus, während der Sohn in ſchwerverletztem Zuſtande in das
Herz=Jeſu=Hoſpital eingeliefert wurde. Der Führer des Autos und die
Perſonen, die die Schlägerei angefangen haben, konnten ermittelt
wer=
den. Die Ermittelungen, insbeſondere diejenigen über die Schlägerei,
ſind noch nicht abgeſchloſſen.
— Lebensmüde. Eine 29 Jahre alte Ehefrau, die nervenleidend iſt,
ſtürzte ſich aus dem Fenſter der Manſarde und wurde mit mehreren
Verletzungen in das Stadtkrankenhaus eingeliefert.
— Beſtanderhebung des Heſſiſchen Sängerbundes. Die
Beſtands=
erhebungen des Heſſiſchen Sängerbundes werden 1929 in anderer Weiſe
erhoben wie dies früher der Fall war. Die Vordrucke ſind den
einzel=
nen Vereinen vom Deutſchen Sängerrund zugegangen und don dieſen
an die Gauvorſitzenden umgehend weiter zu leiten. Die vollſtändigen
Gauerhebungen ſind dem Deutſchen Sängerbund, und zwar ſchnellſtens
nach Berlin einzureichen.
Preſſefeſt 1929
am 5. Januar im Hotel „Zur Traube‟
Um eine Ueberſicht zur zweckmäßigen Platz= und
Tiſchord=
nung zu gewinnen, wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht,
daß die Beſtellung von Eintrittskarten auf Grund der ergangenen
Einladungen umgehend erfolgen muß. Ab Donnerstag werden
die nach den beſtellten Eintrittskarten hergeſtellten Sitzpläne
zur Verfügung ſtehen zwecks Entgegennahme von Platz= und
Tiſchbeſtellungen. Es wird noch bekannt gegeben, wo die Pläne
eingeſehen werden können. Es ſind Einzeltiſche in ſämtlichen
Räumen von 4—14 Perſonen vorhanden.
Die Koſtümberatung bei der Fa. Tietz wird durch Frau
Irma Habicht erteilt, die heute, Mittwoch, und Donnerstag
anweſend ſein wird.
Orpheum.
Seelöwen als Jongleure.
Auch das neue Programm iſt Varieté und bringt wiederum eine
Senſation. Nach Raſtelli, dem menſchlichen Ballſpielwunder, ein
glei=
ches aus der Tierwelt. Aus Eismeer=Regionen holt der Menſch ſich
Tiere und verpflanzt ſie in Rampenlicht und Scheinwerfer. Seelöwen
ſind’s, die ſich aber in dem ungewohnten Element der Varietébühne
ſehr wohl zu fühlen ſcheinen. Jedenfalls verrichten ſie ihre „Arbeit”
in ſcheinbar beſter Laune und laſſen oft ein ganz vergnügtes
Ball=
brüllen hören. Und ihre Arbeit iſt bewundernswert. So plump dieſe
Tiere gebaut ſind, ſo elegant wiſſen ſie ſich zu benehmen und ſo grazibs
ſind ihre Bewegungen. Dabei ſcheinen ſie mit ihren ſchlangenhaft
be=
weglichen Hälſen die geborenen Jongleure. Dennoch bleibt die Dreſſur
bewundernswert. Dieſe Tiere, die nicht einmal Füße haben, ſich auf
ihren Floſſen fortbewegen, balancieren mit Bällen klein und groß,
allein und im Doppelſpiel, indem ſie ſich den Ball mit unfehlbarer
Sicherheit zu= und wieder zurückwerfen; dann auch mit Stäben,
bren=
nenden Doppelfackeln, Lampen, auf Leitern u. dgl. mehr. Dabei ſind
ſie munter, luſtig und komiſch; klatſchen ſelbſt Beifall, wenn das
Publi=
kum damit kargt, und wälzen ſich vergnügt, ſich einrollend, auf Teppich
und Läufer. Dabei iſt ihre Vorführung ohne jedes anfeuerndes
Hilfs=
mittel. Peitſche oder ſonſt etwas gibt es nicht. Sie gehorchen auf
Wort und Wink ihrer liebenswürdigen Herrin und quittieren mit
dankbarem Brüllen, wenn ein Stück rohen Fiſchfleiſches ihre Mühe
lohnt. Es iſt wirklich beſundernswert.
Im übrigen iſt das Programm ungemein reichhaltig und vielſeitig,
beſonders auf dem Gebiet der Parterre= und Hoch=Akrobatik und der
Gymnaſtik, der Tanzkunſt und des Humors. Dagma und Apado
ſind ein ſehr ſchlankes, elegantes Tänzerpaar. Tanzakrobatik bringen
dieſe beiden Künſtler in höchſt gediegener Form und geſchmackvollem
Koſtüm. Beſonders ſchön ſind ihre an ägyptiſche Tempeltanzkunſt
an=
klingenden Bewegungstänze. Maurus iſt die Dritte im Bunde, ein
liebenswürdiger Tanzkobold. — Sehr humoriſtiſch verſteht ſich der
Bauchredner Niki Niklas mit ſeiner luſtigen Holzpuppe zu
unter=
halten, zu ſingen und das Publikum zu apoſtrophieren.
Auch Fred und Fredy in ihrem Humſti=Bumſti=Akt ſind
ſehr komiſch und unterhaltend, dabei von akrobatiſcher Fertigkeit, die
ſich auf eine Stufe ſtellen mit den fabelhaft guten zwei Stuarts,
Turnen am Reck und mit dieſem kombinierten Barren, die kaum
ihresgleichen haben dürften: mit den Equilibriſten zwei Krämos,
den zwei Buwas, die mit Recht ihren Akt „Das ſchwankende
Wunder” nennen und die einen Weltrekord halten, mit den drei
Do=
rettas, in iihrem Percheakt, und ſchließlich noch mit den fabelhaft
arbeitenden vier Polis, die einen Kettenakt von ſeltener
Vielſeitig=
keit bringen. — Alles in allem, iſt das Programm auch nicht eine Welt=
* *
ſenſation wie Raſtelli, ſo iſt es doch unbedingt ſehenswert.
Ein flüſſiges Nahrungsmittel, das
Nähr=
wert, Schmackhaftigkeit und
Herdau=
lichkeit in ſich vereint, iſt das
Köſtritzer Schwarzbier
Ueber 4:00 Rerzte=Gutachten und
Berorönungen-
das altberühmte Köſtritzer Schwarzbier iſt erhältlich in allen
Flaſchen-
bierkandlungen und den durch Schilder und Plakate kenntlichen
Ge=
ſchäften. Ruskunft über bequemſten Bezug erteilt gern die Fürſtliche
Brauerei Bad Köſtritz.
1. Mgd 426
Wohnungseinbrüche.
In der Zeit vom 26. bis 31. Dezbr. 1928, beſonders zwiſchen
16—19 Uhr, wurden in Darmſtadt elf Wohnungseinbrüche
von bis jetzt noch unbekannten Tätern ausgeführt.
Der Täter drang mit Nachſchlüſſel, durch offenſtehende Fenſter,
durch Einſchlagen von Fenſterſcheiben, durch Hochklettern an Reben
über Balkone und durch Anſtellen von Balken an Badezimmerfenſter
in die im Parterre, im 1., 2. und 3. Stock gelegenen Wohnungen ein.
In fünf Fällen wurde er von den Wohnungsinhabern überraſcht,
flüchtete jedoch durch die von ihm geöffneten Fenſter und verließ den
Tatort über Verandas, Balkons, durch Abrutſchen an Dachkandeln und
Blitzableitern.
Beſchreibung des Täters: 18—22 Jahre alt, kleine,
ſchwache Geſtalt, blaſſes Geſicht und krankhafte Augen. Er trug
ver=
mutlich blauen Anzug und Batſchkappe.
Geſtohlen wurden: Bargeld, Herren= und Damenuhren, ein
blauer zweireihiger Cheviotanzug mit langer Hoſe, 1 blauer
Mancheſter=
anzug mit kurzer Hoſe, 1 ſchwarzer einreihiger Ueberzieher aus
gefärb=
tem Militärſtoff, Herrenhemden mit weiß in ſich gemuſterten Einſätzen
(Halsweite 37, gez. L. G.), Normalhemden, Silberſachen, zum Teil gez.
„Erna” ſowie mit Fabrikmarke Helbſing=Peine; 1 ſilbernes Zigaretten=
Etui gez. P.H., 1 Kipper Gedenkmünze der Stadt Peine, 1 Damen=
Elfenbein=Operngkas, Beſtecke mit Ebenholz= und Hirſchhorngriffen,
1 Armeepiſtole 08 mit ſieben Schuß und Aufſchrift „1. Bayriſches
Feld=
artillerie=Regiment 1. reitende Batterie Nr. 116”, und ſonſtige
Gegen=
ſtände.
Beim Einſchlagen von Fenſterſcheiben hat ſich der Täter an den
Händen jedenfalls verletzt.
Die Kriminalpolizei hatte eine Anzahl verdächtige Perſonen
feſt=
genommen, die aber nach Prüfung des Alibis wieder entlaſſen wurden,
Gründet jetzt schon
St.416
Heihnachtssparkat
ei
für
Weihnachten 1929
Städtische Sparkasse Darmstadt.
Nummer 2
F. Eberſtadt, 31. Dez. Das Ende eines
Bürgermeiſter=
kandidaten. Der Inhaber der vor kurzem in Konkurs geratenen
Strick= und Wollwarenfirma Hermann Schäfer u. Co. in Weimar, der
32 Jahre alte Dr. Hermann Schäfer, der von 1913 bis 1922 bei der
ſtädtiſchen Verwaltung in Frankfurt a. M. in verſchiedenen Stellungen
tätig war, iſt jetzt wegen umfangreicher Wechſelfälſchungen
feſtgenom=
men und in das Landgerichtsgefängnis in Weimar eingeliefert worden.
Bei einer Hausſuchung ſind in Schäfers Wohnung zahlreiche Stempel
größerer auswärtiger Firmen aufgefunden worden, die Schäfer ſich in
Weimar hatte anfertigen laſſen und die er zur Ausſtellung falſche:
Wechſel benutzt hatte. Angeblich ſollen die bis jetzt feſtgeſtellten
Fälſchungen die Geſamtſumme von 100 000 Mark überſteigen. Dr.
Schäfer kandidierte bekanntlich um den hieſigen Berufsbürgermeiſter
poſten, gelangte neben Stadtinſpektor Guſtav Lang=Darmſtadt und Ge
richtsaſſeſſor Dr. Hugo Wolf=Mainz ſ. Zt. bei dem zweiten Wahlgange
in die engere Wahl, entwickelte am 17. Dezember 1927 im Saale „Zum
Bergſträßer Hof” (Fiſcher) ſein Programm, wurde darnach aber, wei
gegen ſeine Perſon Bedenken beſtanden, als Kandidat fallen gelaſſen
Vorher hatte er auch als Kandidat bei der Bürgermeiſterwahl in Groß=
Gerau eine gleiche Niederlage erlitten. Nunmehr hat Schäfer ein
unrühmliches Ende gefunden.
f. Roßdorf, 31. Dez. Arbeitsloſenſtatiſtik. Die Zahl der
Arbeitsloſen hat in den letzten Wochen beträchtlich zugenommen. Z. Zt.
melden ſich 125 Perſonen. Gemeinderechnung. Die
Gemeinde=
rechnung für Rechnungsjahr 1927 liegt gegenwärtig zur Einſicht auf der
Bürgermeiſterei offen. Winterbeihilfen. Auch dieſes
Jah=
wurde den Arbeitsloſen und Sozial= und Kleinrentnern, ſoweit ſie
al=
bedürftig anerkannt wurden, eine Winterbeihilfe nach den Richtkiuien
des Kreisamts gewährt. Die erſten ausgegebenen Gutſcheine ſind von
den Geſchäftsleuten bis 10. Januar an die Bürgermeiſterei abzuliefern
bei Nichteinhaltung dieſes Termin kann ein Erſatz nicht geleiſtet werden.
Nauchverbot. In einer öffentlichen Bekanntmachung weiſt die
Bürgermeiſterei daraufhin, daß das Rauchen an feuergefährlichen Orten
insbeſondere Stallungen, Scheunen uſw. verboten iſt und Zuwiderhand
lungen zur Anzeige gebracht werden.
Le. Groß=Umſtadt, 31. Dez. Männergeſangvereinse
konzert. Das Konzert des im Jahre 1842 gegründeten
Männerge=
ſangvereins nahm einen äußerſt ſchönen Verlauf. Die Vortragsfolge
wies Chöre von Schubert, Silcher, Kern, Kempfe, Abt und
Mendels=
ſohn auf, die alle unter der bewährten Leitung des Zeichenoberlehrers
Frey in muſtergültiger Weiſe zum Vortrag gelangten. — Im Anſchluß
an das Konzert wurde den Sängern Georg Reichwein 1., Arthur Rapy
und Georg Vogel für 25jährige ununterbrochene Mitgliedſchaft eine
künſtleriſch ausgeführte Ehrenurkunde, und den Sängern Matzanka,
Beorg Kiſſel und Adam Zimmer der goldene Sängerring überreicht.
— Eine beſondere Freude bereitete der Geiangserei,
den Inſaſſen des hieſigen Krankenhauſes, in dem er am 1. Weihnachts
tage einige Chöre zum Vortrag brachte.
—
Tageskalender für Mittwoch, den 2. Januar.
Landestheater. Großes Haus. Anfang 15.30 Uhr, Ende 17.4
Uhr: „Die Himmelsreife”, 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr (B9 T. Gruppe 6.
7, 8 Nr. 251 bis 400): „Minna von Barnhelm”. Kleines Haus.
An=
fang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr (T. Gruppe 1—5, Nr. 1—250): „Zar
und Zimmermann”. — Orpheum. Abends 8 Uhr: Die Raſtellis
im Reiche der Tiere. — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rhein=;
gold, Hotel Schmitz, Spaniſche Bodega, Weinhaus Maxim, Reſtaurant
Bender, Stadt Malaga. — Kinovorſtellungen: Union
Theater, Helia.
Miofanepresrämie.
Frankfurk.
Mittwoch, 2. Jan. 6.30: Gymnaſtik. e 12.45: Schulfunk.
0 13.15: Schallplatten. Aus wenig gehörten Opern. O 15.05:
Stunde der Jugend. Rekkor Wehrhan: Was ſich die
Weihnachts=
bäume erzählen und andere Geſchichten. 15.55: Hausfrauenſtunde.
Praktiſche Winke und Warenkunde. — Anleitung zur Handhabung
des neuen Gasherdes. o 16.35: Konzert des Funlorcheſters. Neue
Tanzmu i!. O 18.10: Bücherſtunde. O 18.45: Induſtrie= und
Han=
delskammer Frankfurt a. M.=Hanau: Vortrag von Prof. Dr.
Trumpler. O 19.15: Senckenberg=Viertelſtunde. (Eine Viertelſtunde
Naturkunde., 19.30: Franzö iſche Literatur. 0 19.45: Franzöſiſch.
O 20.15: „Die Arleſierin.” Schauſpiel in fünf Akten von Alphonſe
Daudet. Muſik von G. Bizet.
Stuktgatl.
Mittwoch, 2. Jan. 10.30: Schallplatten. O 12.15:
Schall=
platten. O 15: Kinderſtunde. Tante Gretle, Fred Höger. Funkorch.
16.35: Frankſurt: Nachmittagskonzert. O 18:
Landwirtſchafts=
nachrichten. 18.15: Prof. Verweyen: Heraklit, der weinende
Phioſoph. O 18.45: Fr. C. Endres: Magie in der Gegenwart.
0 19.15: Einführung in die ſpaniſche Sprache. O 2D: H. Bühler:
Der Sternenhimmel im Januar. O 20.15: Frankfurt: Die
Arleiierin.” Schauſpiel von A. Daudet. Muſik von Bizet. Muſikal.
Leitung: Reinh. Merten. O Anſchl.: Nachrichten.
Berlig.
Mittwoch, 2. Jan. 15.30: Dr. Kaßner: Wirtſchaftliche
Ehe=
hemmungen. & 13: Prof. Vahl: Hugo Junkers, ein Pionier des
deutſchen Flunzeugbaues. O 16.30: Jugendſtunde. „Das Wildpferd‟
Amerikaniſche We’tpolitik. (Von Waſhingion bis Hoover., o 20:
Abendunterhaltung. Mitw.: Noſe Lichtenſtein, Lothar Müthel. O 21:
Schubert=Lieder. Prof. Walter (Tenor). Flügel: Seidler=Winkler.
Verklärung. — Der Jüngling und der Tod. — Abendſtern. —
Nachtſtück. — Du biſt die Ruh. — Nacht und Träume. — An eine
Quelle. — Der Jüngling an der Quelle. o 21: Der Journaliſt
ſpricht. S Anſchl.: Preſſeumſchau des Drahtloſen Dienſtes. O
An=
ſchl.: Tagesnachrichten. O Danach: Tanzmuſik. A. Guttmanns
Jazz=Sinfoniker.
Deutſche Welle. Mittwoch, 2. Jan. 10.15: Berlin: Nachrichlex.,
O 13.30: Berlin: Nachrichten. O 13.45: Bildfuniverſuche. O 14.45:
Kindertheater. Der Winterkönig. 15.30: Wetter und Böxſe.
15.40: Lili Fahlberg: Was müſſen wir Hausfrauen von der
Binnenfiſcherei wiſſen? o 16: Dr. Grabert und Dr. Hartig;
Bildungsmöglichkeiten und Bildungsweſen im franz. Unterricht.
15.30: Hamburg: A titalieniſche Muſik. O 17.30: Poſtrar Dr.
Staedler: Tagesfragen des Poſtverkehrsrechts. O 18: Chineſiſche
Proſadichtung. Ueberſetzt und geleſen von Dr. Kuhn. O 18.30:
Franzöſiſch für Fortgeſchr. o 18.55: Ing. Guttwein:
Werkmeiſter=
lehrgang: Arbeitslehre. O 19.20; Prof. Dr. Mersmann: Einführung
in das Verſtehen von Muſik. O 20; Berlin: Abendunterhaltung.
Mitw.: Roe Lichtenſtein, Lothar Müthel. o 21: Schubert=Lieder.
Prof. Walter (Bariton). Am Flügel: Seidler=Winkler. S 21.30:
Der Journaliſt ſpricht. Anſchl.: Preſſeumſchau des Drahtloſen
Dienſtes. O. Anſchl.: Preſſenachrichten. O Danach: Tanzmuſik.
A. Guttma ns Ja=Sinkoni”e
Kadle
Nur beim Fa hmann
C. Boßler & Co G. m b H
Ernst-Ludwigstiaße 14
Telephon 2140 (16306a
Bekterberichk.
Das britiſche Druckfallgebiet hat ſich nach dem Kontinent verlagert
und ſein barometriſches Minimum liegt über Frankreich. An ſeiner
Nordſeite führt die dortige Kaltluft zu kräftigem Barometeranſtieg. Da
auch unſer Gebiet von dem Warmluftbereich mehr in den der kalten
Luft kommt, ſo ſteigt der Luftdruck wieder an und die Temperaturen
gehen bis unter Null zurück. Dabei treten noch einzelne Niederſchläge
auf, die teilweiſe als Schnee niedergehen.
Ausſichten für Mittwoch, den 2. Januar: Uebergang zu Froſtwetter und
meiſt trocken.
Hauptſchrittleitung. Rudolf Maupt
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Gugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andria” Bauer; für
„Die Gesenwart‟ Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuble: Druck
und Verlag: C C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unveriengte Manuſkripte wird Garantte der RücTiendung ni t übernommen.
Oie heutige Nummer hat 8 Seiten.
[ ← ][ ][ → ] 1505:
ie
und Hon=
„.
honie
r weine
Nummer 2
Mittwoch, den 2. Januar 1929
Eeſte 5
Der Neujahrstag 1929 brachte im Fußball nur ſehr wenige
SSpiele. Das iſt in erſter Liwie darauf zurückzuführen, daß die
wmeiſten führenden Mannſchaften und in anderen
Landesverbän=
den eigentlich alle Vereine ſchon am 6. Januar wieder vor
ſchwe=
aren Meiſterſchaftsſpielen ſtehen und deshalb ihre Leute am
Neu=
jahrstage ruhen laſſen wollten.
Die Hauptereigniſſe des Tages waren wieder die
Lehr=
ſipiele. Süddeutſchland hatte zwei Lehrſpiele und außerdem
nnoch ein weiteres Ausländerſpiel auf der Tagesordnung. In
Paarbrücken ſpielte Nemzeti Budapeſt gegen eine
Stadt=
wmannſchaft 2:2 (0:0). Der Kampf war eine Enttäuſchung, da
Weide Mannſchaften nichts beſonderes zeigten. Vor allem hatte
aman von den Ungarn mehr erwartet. Eine andere ungariſche
EMannſchaft, der Amateurmeiſter Sport Egyefület Budapeſt bot
(dagegen in Ludwigshafen gegen eine Kombination aus den
WVereinen 03 und Pfalz eine ganz hervorragende Leiſtung. Mit
96:1 (Halbzeit 3:0) Treffern blieben hier die um eine volle Klaſſe
Weſſer ſpielenden Ungarn in Front. — In Mannheim konnte
WVienna Wien, deren Manſchaft erſatzgeſchwächt und ſichtlich
er=
mnüdet war, den VfR. nur knapp 3:2 (3:1) ſchlagen. Immerhin
waren hier die 8000 Zuſchauer wenigſtens in der erſten Halbzeit
von der reifen Fußballkunſt der Gäſte hochbefriedigt. — In
Weipzig ſpielte Sparta Prag gegen eine Kombination VfB.=
FFortung ohne beſondere Anſtrengung 5:0 (1:0). Die Tſchechen
fſtießen bei den Sachſen nur auf einen mäßigen Widerſtand. Ber=
Min ſah nur ein Spiel, das Repräſentativſpiel Nord gegen Süd,
(das von der einheitlicheren Südelf 5:2 (1:0) gewonnen wurde.
In Königsberg ſchlug der Oſtpreußenmeiſter VfB. den DFC.
PPrag 4:3 (3:2). — Mit dieſer einen Ausnahme und abgeſehen
von dem Unentſchieden in Saarbrücken ſind alſo am
Neujahrs=
tage die Ausländer wieder allenthalben in Front geblieben.
Neben den Privatſpielen ſtanden in Süddeutſchland auch
mnoch einige Punktekämpfe auf der Tagesordnung. Im
Ulmer Entſcheidungsſpiel um die Qualifikation für die
Troſt=
runde fertigte Schwaben Augsburg den FC. Wacker München
53:1 ab. Schwaben Augsburg gilt alſo als ſüdbayeriſcher Zweiter.
(Umn den dritten Platz müſſen nun am 6. Januar Wacker und
E1860 München ſpielen. — Das Wiederholungsſpiel in
Paarbrücken, zwiſchen SV. 05 und Saar 05 fiel an Saar 05,
Ida der SV. 05 nicht antrat. Da nun FC. Idar, FC. Pirmaſens
rund Saar 05 punktgleich den zweiten bzw. dritten Platz
einneh=
men, werden alſo auch in der Gruppe Saar Qualifilationsſpiele
ffür die Troſtrunde notwendig.
Die Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Um den zweiten Platz in Süddeutſchland.
In Ulm: Schwaben Augsburg — Wacker München . 3:1
Verbandsſpiele.
Gruppe Saar: SV. 05 — Saar 05 Saarbrücken, für
Saar 05 kampflos gewonnen, da SV. 05 nicht antrat.
Privatſpiele.
Stadtelf Saarbrücken — Nemzeti Budapeſt . „ 2:2
VfR. Mannheim — Vienna Wien
2:3
Pfalz/03 Ludwigshafen — Sport Egyeſület Budapeſt 1:6
Spiele im Reich:
Berlin: Nord—Süd
VfB./Fortuna Leipzig komb. — Sparta Prag .. . 0:5
Guts Muts Dresden — Nordböhmen
2:3
:3
VfB. Königsberg — DFC. Prag
Beikere ſüddeutſche Endſpiel=Termine.
Das Programm für den 6. Januar.
Nach den Entſcheidungen, die der 30. Dezember noch bei den
fſüddeutſchen Gruppenſpielen brachte, konnte das Spielprogramm
für den 6. Januar endgültig zuſammengeſtellt werden. Es ſieht
*die folgenden Treffen vor:
Nunde der Meiſter:
In München: Bayern München — Karlsruher Fußballverein
In Frankfurt a. M.: Eintracht Frankfurt — Germ. Brötzingen;
„In Neunkirchen: Boruſſia Neunkirchen — Wormatia Worms.
(1. FC. Nürnberg und VfL. Neckarau bleiben ſpielfrei.)
Runde der Zweiten und Dritten.
Abteilung Südoſt.
In Stuttgart: Stuttgarter Kickers — VfB. Stuttgart;
In Karlsruhe: Phöwix Karlsruhe — ASV. Nürnberg;
In Freiburg: Freiburger FC. — Südbayern (Wacker München
oder Schwaben Augsburg.)
Abteilung Nordweſt.
Mannheim: VfR. Mannheim — Dritten der Gruppe Saar;
n Mannheim: SV. Waldhof — FSV. Frankfurt;
n Frankfurt: Union Niederrad — VfL. Neu=Iſenburg;
Mainz: FSV. 05 Mainz — Zweiten der Gruppe Saar.
Die Troſtrundenſpiele in Freiburg, Mannheim (VfR.
ritten Saar) und Mainz ſind noch fraglich, da bezweifelt
wer=
ekann, ob bis zum 6. Januar ſchon die Troſtrundenteilnehmer
Gruppen Südbayern und Saar endgültig feſtſtehen.
Die Placierung in Südbayern.
Schwaben Augsburg auf dem zweiten Platz. — Augsburg ſchlägt
Wacker München in Ulm 3:1 (1:0).
Die Placierung hinter dem Meiſter Bayern München in
Südbayern machte Entſcheidungsſpiele erforderlich, da drei
Ver=
eine: Wacker Munchen, München 1860 und Schwaben Augsburg
punktgleich auf dem zweiten Platz waren. Das erſte dieſer
bei=
den Entſcheidungsſpiele ging am Neujahrstage im Ulmer
Sta=
dion zwiſchen Wacker München und Schwaben Augsburg vor
4000 Zuſchauern vor ſich. Es gab einen nicht ganz erwarteten
Ausgang, da die Augsburger einwandfrei und verdient wit 3:1
ſiegten und ſomit Zweiter der Gruppe Südbayern wurden. Die
Augsburger ſpielten von Anfang an eifriger und geſchloſſener,
ihre ſtabile Verteidigung tat ein Uebriges, um München ſcheitern
zu laſſen. Wacker war im Sturm denkbar zerfahren und
unein=
heitlich, der Angriff kam faſt nie in Fluß, obwohl ſogar der
Mittelläufer Hwiras, der in der letzten Zeit oft ſchwach geſpielt
hatte, diesmal der beſte Spieler der Munchener war, wenn er
auch bisweilen reichlich hart ſpielte. Bei Augsburg überragten
der Torwart Niederhofer, der Halblinke Eiberger und der
Mittel=
ſtürmer Krauß. Der Sieg war ohne Zweifel auf Grund der
beſſeren Mannſchaftsleiſtung verdient.
Bei gutem Wetter entwicelte ſich in der erſten Halbzeit ein
ausgeglichenes Spiel, das ſelten eine Mannſchaft ausgeſprochen
im Vorteil ſah. Den Führungstreffer erzielte Mitte der
Halb=
zeit — in der 25. Minute — Eiberger für die Schwaben. Auch
die zweite Halbzeit brachte ein ausgeglichenes Spiel, in dem
Augsburg den Vorſprung zu halten wußte, bis in der 20.
Mi=
nute Wacker durch einen Hand=Elfmeter zum Ausgleich kam.
Schon acht Minuten ſpäter gab es auf der Gegenſeite einen
Hand=
elfmeter, der das alte Verhältnis wieder herſtellte. Zunächſt
blieb der Kampf noch verteilt, fünf Minuten vor Schluß aber
ſteckten die Münchener das Rennen auf und gaben das Spiel
verloren. So konnte zwei Minuten vor Schluß ein ſtarker
An=
griff der Schwaben durch den Mittelſtürmer Kraus zum dritten
Tor führen. Der Schiedsrichter Becker=Ludwigshafen gefiel nicht
beſonders. — Während die Augsburger Schwaben ſich den
zwei=
ten Platz geſichert haben, muß Wacker als Unterlegener jetzt in
eiwem Entſcheidungsſpiel mit München 1860 um den dritten
Platz ſpielen. Dieſer Kampf findet am 6. Januar ſtatt.
die Gruppe Heſſen
war am Neujahrstage ganz ſpielfrei. Der SV. Wiesbaden war
zwar Verhandlungen wit der Amateu=Elf von Vienna Wien
eingegangen, kam aber nicht damit zum Abſchluß, ſo daß dieſes
Spiel ausfiel. Ebenſo ging es mit dem geplanten
Freundſchafts=
ſpiel des FSV. 05 Mainz gegen den SC. 07 Gelſenkirchen, das
ebenfalls abgeſagt wurde.
Punkkgleichheik in der Gruppe Saar.
Für den Neujahrstag war trotz des Lehrſpiels Saarbrücken
gegen Nemzeti Budapeſt das wichtige Verbandsſpiel zwiſchen
SV. 05 Saarbrüchen und SV. Saar 05 Saarbrücen angeſetzt.
Der SV. 05, obwohl Platzverein, trat aber nicht an und
über=
ließ Saar kampflos die Punkte. Dadurch iſt die Platzfrage wie
in Südbayern offen zwiſchen den drei punktgleichen
Mannſchaf=
ten Saar 05, FK. Pirmaſens und 1. FC. Idar. Es dürfte hier
alſo nach dem Muſter von Südbayern zwiſchen dieſen drei
Mannſchaften pu Entſcheidungsſpielen auf neutralen Plätzen
kommen, die zwar noch nicht terminiert ſind, aber zweifellos
ſchon am 6. Januar eingeleitet werden, damit an dieſem Tage
wenigſtens ſchon der Tabellenzweite feſtſteht. Die
Zuſammen=
ſtellung des erſten Spiels wird ausgeloſt werden.
Stadkelf Sagrbrücken — Nemzeki Budapeſt 2:2 (0:0).
Das Saarbrücker Lehrſpiel einer Stadtmannſchaft gegen
Nemzeti Budapeſt am Neujahrstage war für die ziemlich
zahl=
reich erſchienenen Zuſchauer eine Enttäuſchung, da es keineswegs
die Reize bot, die man von ihm erwarten, durfte. Da am
glei=
chen Tage ein Verbandsſpiel S.V. 05 gegen Saar 05 angeſetzt
war, ſollte Saarbrücken als Kombination von F.V.S. und
Sportfreunde ſpielen, aber der S.V. 05 ſtellte doch noch den
Nechtsaußen W. Schmidt und nach der Pauſe auch Deutſch in
der Läuferreihe. Wohl zeigten die Ungarn techniſch ſchöne
Leiſtungen, gute Ballbehandlung, flüſſiges und ſchnelles
Kom=
binationsſpiel, aber ihrem Spiel mangelte jeglicher Kampfgeiſt,
es war ohne Druck und Willen, pomadig zu nennen. Geſchoſſen
wurde faſt nie, im Strafraum wurde das Spiel unpraktiſch in
die Breite gezogen. Da zudem von ſeiten der Gäſte wenig
ris=
kiert wurde — aus der Läuferreihe gab man Bälle an den
Tor=
wart zurück — und da ferner die Saarelf in der erſten Halbzeit
mäßig ſpielte, hatte das hier noch torloſe Spiel weder mitreißende
Momente noch irgendwelche Reize. Erſt in der zweiten Halbzeit
wurde es beſſer, als Saabrücken umſtellte, Zeimet in den Sturm
und L. Schmitt (Sportfreunde) dafür als Mittelläufer nahm
Dadurch bebam die Saarelf mehr Angriffselan und war dreißig
Minuten lang von der Pauſe ab im Vorteil, zumal hier die
un=
gariſchen Läufer rein auf Abwehr ſpielten und den Sturm nicht
unterſtützten.
Das erſte Tor fiel in der fünften Minute für Saarbrücken
durch den Rechtsaußen W. Schmidt, der eine ſchöne Vorlage des
Halblinken verwandelte. Bei verteiltem Spiel kamen die Ungarn
in der 18. Minute zum Ausgleich, und zwar auf evwas glückliche
Art, denn ein weiter, hoher Flankenball des Halblinken wurde
von Dahlheimer nicht mehr erreicht. Etwa zwanzig Minuten
ſpäter konnte Saarbrücken wieder die Führung übernehmen.
W. Schmidt leitete den Ball aus einem Gedränge zu Walle
(Sportfreunde), der hoch aufs Tor gab. Der ungariſche Torwart
erreichte den Ball zwar noch, konnte ihn aber nur noch ins eigene
Tor lenken. Der Ausgleich für Nemzeti fiel drei Minuten vor
Schluß durch eine wirklich ſchöne Leiſtung, die ſchönſte des Spiels.
Der Mittelſtürmer nahm eine Kopfvorlage des Halbrechten
direkt aus der Luft und ſchoß ſcharf ein. Der Schiedsrichter
Eckert=Kaiſerslautern war gut, er hatte bei dem fairen Spiel
auch ein leichtes Amt.
Bienna Wien auch in Mannheim ſiegreich.
VfR. Mannheim wird von den erſatzgeſchwächten und ermüdeten
Wienern 3:2 (3:1) geſchlagen. — 8000 Zuſchauer,
Der Neujahrstag brachte ein wundervolles Fußballwetter.
Klarer Himmel und Sonnenſchein begünſtigten das Mannheimer
Lehrſpiel, zu dem dann auch eine verhaltnismäßig ſtattliche
Zu=
ſchauermenge kam. Die 8000 Sportbegeiſterten ſahen aber leider
nicht die richtige Vienna=Elf, denn die Oeſterreicher waren
einerſeits gezwungen, Erſatz einzuſtellen, und andererſeits merkte
man ihnen doch ſchon die Anſtrengungen der drei
vorausgegan=
genen Lehrſpiele an. Beſonders in der zweitem Halbzeit
mach=
ten die Wiener einen ſehr ermüdeten Eindruck. Trotzdem ſah
man von ihnen noch Gutes und der Charakter eines Lehrſpieles
war durchaus gegeben. In der erſten Halbzeit war das Spiel
flott und intereſſant. Die Wiener ließen ihre ganze Kunſt
ſpie=
len, man konnte von dieſer Spielphaſe wirklich hochbefriedigt
ſein. Hätten die Wiener über ein beſſeres Schußvermögen
ver=
fügt, ſo wären ſie wohl auch noch mit einem beſſeren Reſultat
als mit einem 3:1 in die Pauſe gegangen. Nach der Halbzeit
flaute dann der Kampf ſtark ab, die Wiener konnten kein
weite=
res Tor mehr erzielen, ſie mußten es ſogar erleben, daß der VfR.
die Tordifferenz verringerte.
Was die Wiener zeigten.
Die techniſche Ueberlegenheit der Oeſterreicher war ſehr
deutlich. Abgeſehen von der ſauberen Ballbehandlung, dem
feinen Ball= und Spielgefühl der Einzelkräfte, ſah man
vorbild=
liche, den Kenner entzuckende Kombinationszüge, zwechmäßiges
Spiel auf dem freien Raum, eine Neihe lehrreicher taktiſcher
Einzelheiten. Man bewerkte allerdings auch wieder die
typi=
ſchen Fehler, die dem Wiener Fußball von heute anhaften: zu
breite Kombination, mangelhafte Entſchlußkraft im Torraun
und ein nur ſchwaches Schußvermögen. Es mag ſein, daß die
Durchſchlagskraft des Angriffs unter dem Fehlen des beſten
Stürmers Gſchweidl litt. Die Mannheimer Raſenſpieler
reich=
ten an die techniſch und taktiſche Ueberlegenheit des Gegners
nicht heran, aber auch bei ihnen fah man manche ſaubere
Kom=
bination, ſchöne techniſche Einzelleiſtungen. Das Minus an
Technik verſuchten die Mannheimer durch entſchloſſenen Angriff
und ſehr großen Eifer wettzumachen. Es gelang ihnen dies denn
auch ſo weit, daß es nie zu einer drückenden Ueberlegenheit der
Proſis kam, daß man ausgedehnte Phaſen ausgeglichenen Spiels
zu ſehen bekam. Bemerkenswert war auch die Schnelligkeit und
Wendigkeit der Mannheimer.
Aus dem Spielverlauf.
Nach einer kurzem Begrüßung der Wiener durch ihre
Gaſt=
geber nahm der Kcmpf unter der vorzüglichen Leitung von
Müller=Beiertheim gleich einen lebhaften Charakter an.
Anfäng=
lich konnten die Wiener die Befangenheit ihres Gegners ſtärker
auswerten und überlegen ſpielen. Allmählich fanden ſich aber
auch die Platzherren. Durch einige ſteil vorgetragene Angriffe
konnte dann der VfR. ſogar vor dem Tor des Gegners
Ver=
wirrung ſtiften. Im allgemeinen lagen aber die Wiener doch
mehr im Angriff. Allerdings ſchoſſen ſie zu wemg. Von der
Mitte der Halbzeit ab legten die Gäſte dann noch mehr Kraft
in den Angriff und nun blieben auch die Erfolge nicht aus. Nach
ſchöner Kombinationsarbeit im ganzen Angriff ſchoß der
Links=
außen in der 26. Minute den Führungstreffer. Wien blieb im
Angriff und kam ſchon bald im Anſchluß an eine Ecke durch den
Linksaußen zum zweiten Treffer. In der 40. Minute wurde
nach ſchönem Durchſpiel des Angriffs ein Wiener Stürmer vom
rechten Mannheimer Läufer unfair behindert, der von Müller
verhängte Elfmeter ergab das dritte Tor für Wien. Kurz vor
Halbzeit ſtellte ſich dann auch das erſte Gegentor für Mannheim
ein. Im Anſchluß an einen Eckball entſtand vor dem Wiener
Tor ein Gedränge, der linke Verteidiger Wiens ließ ſich ein
Handſpiel zuſchulden kommen und der Elfmeter wurde bei einer
Wiederholung verwandelt. Nach dem Wechſel bam Mannheim
ſchon bald zum zweiten Gegentor. Ein Strafſtoß von
Fleiſch=
mann konnte nur knapp zur Ecke abgewehrt werden. Der gut
hereingegebene Eckball wurde dann nach kurzem Geplänkel vom
Halbrechten Vanhauer verwandelt. Der Kampf flaute dann
im=
mer mehr ab. Kurz vor Schluß hatte der vom Publikum ſtark
angefeuerte VfR. noch eine klare Torchance, die aber nicht
ver=
wertet werden konnte.
Spork Egvefület Budapeſt ſchlägt eine
Ludwigs=
hafener Kombinakion Pfalz 03 mit 6:1 (3:0).
Schade, daß zu dieſem Spiel in Ludwigshafen nur 3000
Zu=
ſchauer kamen. Es gab nämlich einen Fußball=Hochgenuß. Der
ungariſche Amateurmeiſter überraſchte durch ein ganz
hervor=
rogendes Spiel, In gleicher Vollendung hat man in
Ludwigs=
hafen ſchon lange keine Mannſchaftsleiſtung mehr geſehen.
Kör=
verbeherrſchung, Technik und Schnelligkeit waren bei den Gäſten
vorbildlich. Durch weitmaſchiges, präziſes Kombinationsſpiel
zermürbten die Ungarn ihren Gegner buchſtäblich. Es iſt
eigent=
lich alles geſagt, wenn man feſtſtellt, daß trotz des 6:1 bei der
Pfälzer Mannſchaft die Verteidigung und der Tormann noch die
beſten Leute waren. Auch bei den Ungarn ſtand eine gute
Hin=
termannſchaft, die aber wenig Arbeit hatte. Der beſte Mann der
Gäſte war aber der Mittelläufer, der die Budapeſter Elf
vor=
bildlich dirigierte. — Die Ludwigshafener Kombination erſchien
gegenüber dem Spiel der Gäfte direkt ſteif. Die aus den
Ver=
einen 03 und Pfalz entnommene Elf war viel zu langſam, bei
den wenigen herausgearbeiteten Torchancen benahm ſie ſich ſo
unentſchloſſen, daß nicht mehr als ein Gegentor erzielt werden
konnte. Der Kampf war anfänglich dank des großen Eifers der
Pfälzer noch ausgeglichen. Bald aber ſetzte ſich das überlegene
Können der Gäſte durch und innerhalb einer Viertelſtunde
er=
zielten die beiden Halbſtürmer der Ungarn drei Treffer. Mit
einem Weitſchuß des Rechtsaußen kamen die Gaſtgeber bald nach
der Pauſe zu ihrem Ehrentor. Im weiteren Spielverlauf
be=
herrſchten aber die Budapeſter ſtets die Situation. Drei weitere
Treffer waren die Ausbeute ihrer Bewhungen. Rettelbach=
Ludwigshafen leitete den Kamf gut.
Seite 6
Mittwoch, den 2. Januar 1929
Nummer 2
Ein mitkeldeutſches Lehrſpiel.
Sparta Prag ſchlägt V.f.B. Fortuna Leipzig 5:0 (1:0).
Wenn der Zweck des erſten mitteldeutſchen Lehrſpiels, das
am Neujahrstage in Leipzig zwiſchen der Sparta und einer
Leip=
ziger Kombination aus V.f.B. und Fortuna ſtattfand, nicht voll
erreicht wurde, dann lag das in erſter Linie an den Sachſen
ſelbſt, die die Tſchechen nie zur vollen Hergabe ihres wirklichen
Können zwingen konnten. Leipzig trat zwar mit Erſatz für die
beiden Internationalen Paulſen und Edy an, damit kann aber
das ſchwache Spiel der Sachſen allein nicht entſchuldigt werden.
Einen ſehr ſchlechtne Eindruck machte es auch, daß die Leipziger
nur mit zehn Mann antraten und erſt nach einer Weile ihre
Mannſchaft vervollſtändigten.
Bis zur Pauſe blieb der Kampf ziemlich offen, da die
Sachſen bis dahin wenigſtens mit großem Eifer kämpften. Erſt
kurz vor der Pauſe konnten die Tſchechen durch Patek ihr
Füh=
rungstor erzwingen. Nach dem Wechſel ließen die Leipziger mehr
und mehr nach. Während die Tſchechen jetzt wenigſtens zeitweiſe
ihr großes Können zeigten, kam die Leipziger Elf nur noch
ge=
legentlich zu einem durchbruchsartigen Angriff. Sie hatten
da=
unit allerdings keinen Erfolg. Die Sparta dagegen kam noch zu
vier Torerfolgen. Baron ſchoß in der 12. Minute den zweiten
Treffer, die anderen drei Tore erzielte in der 15., 19. und 43.
Minute der hervorragende Silny.
9. 5. C. Prag in Königsberg geſchlagen.
In ſeinem zweiten Oſtpreußenſpiel trat der Deutſche F. C.
Prag am Neujahrstag in Königsbevg gegen den
Oſtpreußen=
meiſter V.f.B. an. Vor 3000 Zuſchauern kam ein ſchönes,
ſchnel=
les Spiel zuſtande, bei dem die beiden Mannſchaften faſt
gleich=
wertig waren. Die größere Durchſchlagskraft der Oſtpreußen gab
fchließlich den Ausſchlag. Mit 4:3 (3:2) Treffern blieb
Königs=
berg knapp Sieger.
Eine Reihe ſkiſportlicher Wettbewerbe gab es am Sonntag
in der Schweiz. In Adelboden gewann der Einheimiſche
Sepp Schmid den Sprunglauf mit Note 18,766 vor Peter Schmid
Note 16,941, den Langlauf gewann Em. Gyger in 55:02 Min. —
In Aroſa beteiligten ſich 22 Springer an einem Sprunglauf
auf der Bärenbadſchanze, den Gérard Wuilleumier=Chaux de
finds mit Note 18,938 vor David Zogg=Aroſa (17,416) und Ernſt
Maurer=Davos (17,222) gewann. — Grindelwald ſah unter
15 Springern Fritz Steuri=Grindelwald mit Note 18,377 vor
F. Kaufmann (Note 18,110) und A. Müller (15,083) in Front.
Steuri erzielte mit 45 Metern den weiteſten geſtandenen Sprung.
— In Kloſters verbeſſerte ſogar Adolf Badrutt=St. Moritz
den Schanzenrekord des Norwegers Sigmund Ruud von 56 auf
57 Meter. Der ſchönſte Sprung des Tages, ausgeführt von
Badrutt, wurde mit Note 19,916 bewertet. Im Geſamtergebnis
ſiegte Angelo Maroni=Pontreſina mit Note 16,355 vor Badrutt
15,833 und Florian Koch=St. Moritz Note 11,666.
Berlin gewinnt den Spenglet-Pokal.
Rießerſee auf dem dritten Platz.
Nach ſechstägiger Dauer iſt am Montag das große
inter=
nationale Eishockeyturnier um den Spengler=Pokal in Davos
mit den beiden letzten entſcheidenden Spielen abgeſchloſſen
wor=
den. Das Turnier brachte einen großen deutſchen Erfolg, da der
Berliner Schlittſchuh=Club durch einen 1:0=Sieg über Cambridge
Sieger wurde und der SC. Rießerſee mit einem 2:0 über
Mai=
land den dritten Platz belegte. Berlin hat damit den Pokal, der
1923 zum erſten Male ausgeſpielt wurde, zum dritten Male
ge=
wonnen und erringt ihn durch einen vierten Sieg endgültig. Bei
herrlichem Wetter ging der Entſcheidungskampf zwiſchen Berliner
Schlittſchuh=Club und Univerſität Cambridge 1:0 (0:0, 1:0, 9:0)
vor ſich. Vor 3500 Zuſchauern wickelte ſich ein temperamentvoller
Kampf zweier ebenbürtiger Mannſchaften ab, bei dem Berlin
techniſch etwas beſſer war. Nach einem torloſen erſten Drittel
konnte Berlin im zweiten Drittel einen Fehler der engliſchen
Verteidigung ausnutzen und durch einen Schuß von Herbert
Brück das erſte und einzige Tor erzielen. Im letzten
Spiel=
abſchnitt verlegte ſich Berlin mehr auf die Deckung, ohne jedoch
den Angriff zu vernachläſſigen. Die Anſtrengungen beider
Mannſchaften waren umſonſt, Tore fielen nicht mehr, und ſo
ver=
licß der BSC. mit einem knappen 1:0=Sieg als Sieger das Eis.
Der Erfolg der Deutſchen wurde, ſehr beifällig aufgenommen.
Im Kampf um den dritten Platz gewann der SC.
Rießerſe=
gegen EHC. Mailand 2:0 (0:0, 1:0, 1:0). Das erſte Spieldrittel
war offen, dann aber verſchafften ſich die Bayern, ein kleines
Uebergewicht und vermochten durch Gruber in Führung zu
gehen. Die Bayern blieben weiterhin etwas im Vorteil, und in
den letzten 15 Minuten ſtellte Rammelmeher durch ein zweites
Tor den Sieg der Bayern ſicher. Die abſchließende Tabelle zeigt
damit folgenden Stand:
(Oxford und Paris Canadians ausgeſchieden.)
Am Neujahrstag kam auf dem Rieſſerſee ein Eishockeyſpiel
zwiſchen Brandenburg Berlin und SC. Rieſſerſee Reſerve zur
Durchführung, das die Berliner mit 9:2 (1:0, 6:0, 2:2) gewannen,
nachdem das Vorſpiel am zweiten Weihnachtstag von den
Bay=
ern mit 3:1 gewonnen worden war. Der hohe Sieg der
Ber=
liner erklärt ſich einerſeits aus dem ganz ausgezeichneten Spiel
der Gäſte, dann aber auch aus der auffallend ſchlechten Form
der Rieſſerſee=Reſerven, die ihren ſchwärzeſten Tag hatten. Ihr
beſter Mann war noch der Mittelſtürmer Schröttle, der auch die
beiden Tore erzielte. Bei Brandenburg ſpielte der am Vortog
auf dem Eibſee verletzte Kuklinſty wieder mit. In die
Tor=
erfolge teilten ſich Kuklinſki, Kummetz, Schleſinger, Herker und
Wiener.
Deutſche Eishockey=Mannſchaften in der Schweiz.
Ein ſenſationelles Eishockeyergebnis gab es am Neujahrstag
in Davos, wo der EHC. Davos nach überlegenem Spiel gegen
eine kombinierte Mannſchaft von Berliner Schlittſchuhllub und
SC. Rieſſerſee wit nicht weniger als 8:0 gewann. Während
Davos in ſehr guter Form ſpielte, war die deutſche Kambination
vollkommen zuſammenhang= und ſyſtemlos.
wourhandſchau.
Das Kölner Turnier.
Eine besonders gute
Virginia-Zigarette
bietet dem starken
Raucher eine
genußreiche
und pikante
Abwechselung.
Es gehört zu den Seltenheiten des Hockeyſports, daß an
den Feiertagen zwiſchen den Jahren Turwiere ſtattfinden. Man
iſt mit dieſer Neuerung in Köln herausgekommen, es war alſo
weſtdeutſches Erzeugnis. Nachdem es bei uns faſt keinen Winter
mehr gibt, iſt es nicht weiter verwunderlich, daß die
Hockley=
ſaiſon ſtellenweiſe keinen Unterſchied erleidet. Das Kölner
Tur=
nier war gut beſchickt und erfreute ſich eines großen Intereſſes,
da nicht nur erſtklaſſige Mannſchaften des Reichs, ſondern auch
des Auslandes anweſend waren.
Von weſtdeutſchen Mannſchaften beteiligten ſich der
Ver=
anſtalter Rotweiß Köln, Etuf und Bonner T.H.V. Rotweiß war
ange Zeit der ernſthafteſte Konkurrent Etufs in Weſtdeutſchland.
Heuer hat die Mannſchaft ſtark nachgelaſſen. Sie ſchlug zwar die
Pariſer Mannſchaft Stade 3:2. Aber ſchließlich ſind die Pariſer
im allgemeinen nicht ſo ſpielſtark — die Kölner Studenten haben
das wieder unter Beweis geſtellt — und dann iſt Stade nicht
mehr der beſte Vertreter. Der bisherige Pariſer Meiſter iſt dieſe
Saiſon erheblich ſchwächer geworden und mußte den Kampf um
die Meiſterſchaft ſeinen Rivalen überlaſſen, vermutlich wird es
Racing werden. Alſo iſt das 3:2 der Kölner knapp. Umſo
be=
denklicher kommt die 1:9=Niederlage Köln gegen Oxford. Man
ſieht hieraus — denn Oxford iſt auch nicht beſſer als unſere
Spitzenmannſchaften — wie ſehr Köln nachgelaſſen hat. Auch
Etuf iſt nicht mehr ganz auf früherer Höhe geweſen, hat ſich
aber wieder gefunden und kann ſich in den Reihen der deutſchen
Spitzenklubs behaupten. Mit dieſen verbindet es ſchon eine
ge=
wiſſe Tradition. Die iſt wicht ſo leicht zu zerreißen. Gegen die
dieſe Saiſon ſo hervorragenden Heidelberger iſt auch eine 2:3=
Niederlage ein Erfolg, auf den ſich Etuf berufen kann. Man
wird Etuf weiterhin als beſten weſtdeutſchen Vertreter anſehen
können! Bonn, das ſich ebenfalls hervortat und Anſpruch erhob,
in Weſtdeutſchland zu führen, leiſtete ſich gegen den DHC.
Hannover ein eigenartiges Reſultat, nämlich 5:10! Bei Halbzeit
ſtand es 0:5. Die Niederlage iſt alſo immerhin deutlich. Aber
was hat denn die Hannoveraner Verteidigung angeſtellt, daß ſie
plötzlich 5 Tore durchließ? Bonn mußte jedenfalls 10 Treffer
hinnehmen und wurde mit 5 Toren Unterſchied geſchlagen. Das
wäre wohl Eſſen nie paſſiert.
Das wichtigſte Treffen war natürlich die Begegnung des
D.H. C. Hannover mit Oxford. Beide ſind führende Mannſchaften
in ihren Ländern bzw. engeren Verbänden. Sie trennten ſich
1:1 unentſchieden, alſo mit einem jener Reſultate, die Hannover
in Folkeſtone ſo oft erzielte. Ein kleines Pflaſter auf die Wunde,
die ſich Köln ſchlagen ließ!
Heidelberg ſpielt 2:2 gegen Oxford.
Mit drei weiteren Spielen wurde am Montag das Kölner
Internationale Hockeyturnier in Müngersdorf, das am
Neu=
jahrstage zu Ende geht, fortgeſetzt. Den Anfang machten
D.H. C. Hannover und Stadion Rot=Weiß Köln 5:2 (4:0).
Die Einheimiſchen, die noch ziemlich ſchwach ins Turnier
gingen, haben ſich inzwiſchen gut eingeſpielt und waren deshalb
in der Lage, den Norddeutſchen einen intereſſanten, ſchönen
Kampf während der zweiten Halbzeit zu liefern. Die erſte
Spiel=
hälfte ſah die Hannoveraner noch klar in Front, ſie erzielten
vier Tore, Nach dem Wechſel aber kam Köln beſſer in Schwung
und konnte zwei Gegentore erzielen, mußte aber ebenfalls noch
ein Tor hinnehmen. — Sehr intereſſant war das Treffen
Stade Frangais Paris — Etuf Eſſen 3:1 (2:1).
Beide Mannſchaften lieferten ſich einen ſehr ſairen und
techniſch hochwertigen Kampf, der meiſt ausgeglichen verlief. Die
Franzoſen waren im Angriff etwas energiſcher und erzielten,
da=
durch bis zur Pauſe ſchon eine 2:1=Führung, die ſie dann noch
auf 3:1 ausdehnen konnten. — Den Schluß des Tages bildete
das intereſſanteſte Treffen
H.C. Heidelberg — Oxford Occaſionals 2:2 (1:2).
Die engliſchen Gäſte erwieſen ſich in dieſem Spiel mehr noch
als in den vorhergegangenen als die ſpieleriſch ſtärkſte und
tech=
niſch beſte Elfe des Turnier. Wenn auch der bisher in der
Sai=
ſon ungeſchlagene H.C.H. auch hier keine Niederlage
hinzu=
nehmen brauchte, ſo ſtand er doch diesmal dicht davor. Oxford
hatte drei Erſatzleute in ſeinen Reihen, und dieſer Umſtand war
vielleicht mit maßgebend. Die Engländer hatten bei Halbzeit
ſchon mit 2:1 die Führung. Durch energiſches, zielbewußtes
Spiel gelang den Süddeutſchen der Ausgleich und die
beider=
ſeitigen Anſtrengungen um den Sieg blieben erfolglos.
Am Neujahrstage wurde das Kölner Internationale
Hockey=
turnier bei guten Bodenverhältniſſen und anſprechendem Beſuch
in Müngersdorf zum Abſchluß gebracht. Am Vormittag
zeig=
ten die
Oxford Occaſionales gegen Etuf Eſſen 5:0 (1:0)
noch einmal ihr hervorragendes Können. Die Engländer hatten
Erſatz für zwei der beſten Spieler, Mittelläufer und Halblinken,
waren aber trotzdem der zurzeit ziemlich ſpielſchwachen Eſſener
Elf klar überlegen. Nach dem Führungstor der erſten Halbzeit
konnten ſie in der zweiten Spielhälfte ihre beſſere Spielkultur
noch in vier Torerfolge umſetzen. Mittags ſpielten
Bonner T. H.V. und Stade Frangais 5:1.
Die Weſtdeutſchen ſpielten in guter Form, dagegen ſchienen
die Franzoſen etwas abgedämpft, denn ihr Spiel war matt und
ohne Elan. Der Bonner Sturm dagegen zeigte ſich ſehr
ſchuß=
freudig und konnte einen verdienten Sieg herſtellen. — Den
Ab=
ſchluß machte dann ein Spiel zwiſchen einer Kreismannſchaft Köln=
Bonn und einer kombinierten Turnierelf, zuſammengeſetzt aus
faſt allen Mannſchaften, die am Turnier beteiligt waren. Die
Kreismannſchaft war einheitlicher und gewann mit 9:4 Toren.
Eine Europameiſterſchaft?
Main-Rheingau - Deutſche Turnerſchaft.
Der Gedanke einer Europameiſterſchaft wie ſie 1925 in Genf
unter dem hochklingenden Namen einer Weltmeiſterſchaft
durch=
geführt wurde, taucht immer wieder im Hockey als Projekt auf.
Es iſt wirklich nichts dagegen einzuwenden, daß ein großes
Turnier von Ländermannſchaften ſtatrfindet. Im Hockey hat man
dazu Zeit und „turniert” gerne. Es fehlt zur Ausübung all
dieſer guten Gedanken faſt immer nur an einem, am Geld, denn
Hockeyländerſpiele ſind keineswegs lukrative Ereigniſſe.
Diesmal bewirbt ſich — nach LAuto=Paris — die
Tſchecho=
ſlowakei um dieſe Europameiſterſchaft. Zweifellos wäre ſie von
größter Propagandawirkung beſoders in dieſem Lande, wo der
Hockeyſport noch in den Kinderſchuhen ſteckt. Man muß aber
be=
fürchten, daß es bei den ſchönen Plänen verbleibt. .
Rückblick auf das Jahnjahr 1928.
Das Jahnjahr 1928 war für den Rhein=Maingau von außer
ordentlicher Bedeutung, denn es erhebt ſich in mehrfacher Htn
ſicht aus dem gleichmäßigen Fluß anderer Jahre heraus. Iu
ſeinem Mittelpunkte ſtand die Erinnerung an den 150. Geburts
tag des Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn, und üben
allen Gauveranſtaltungen, die im Jahnjahre ſtattfanden, ſtard
als blinkender Stern das gewaltige 14. Deutſche Turnfeſt, das
in Köln abgehalten wurde, und der Rhein=Maingau lebhaften
Anteil daran nahm. Vor allem trat das Jahnjahr in Er
ſcheinung, daß in vielen Orten des Gaugebiets der Verdienſte
und des Wollens des Turnvaters gedacht und der Altmeiſter in
irgend einer Form geehrt wurde, ſo durch turneriſche
Veranſtal=
tungen, Feſtfeiern, Pflanzung von Jahneichen, Benennung von
Straßen und Plätzen, wozu Stadtverwaltungen und Gemeinde
vertretungen ihre Genehmigung gaben und damit bewieſen, wie
ſehr man die Verdienſte des Turnvaters würdigt und daß en
dem im Leben die Anerkennung verſagt blieb, heute zur geſchicht
lich anerkannten Perſönlichkeit geworden iſt, die von der
Nach=
welt in ihr Ehrenrecht eingeſetzt wurde. Das Jahnjahr brache
innerhalb des Gaues eine Fülle turneriſcher Wettkämpfe, die ale
im Zeichen des uneingeſchränkten Fortſchritts auf allen Gebieten
der Leibesübungen ſtanden. Schon der Frühjahrswaldlauf in
Seeheim wies eine ſtarke Beteiligung der Volksturner auf, urid
zum Gauvolksturnen in Neu=Iſenburg konnte, ein gewaltigen
Aufſchwung des Volksturnens gegen das Vorjahr im Main
Rheingau feſtgeſtellt werden. Im Mittelpunkte der Gauarbeit
ſtand das 47. Gauturnfeſt in Büttelborn, das ebenfalls, im Ver
gleich zum Vorjahre, ein Wachstum des Turnens verzeichnen
konnte. Daß das Frauenturnen innerhalb des Gaues
zahleu=
mäßig keinen Rückſchritt erlitt, ſondern ſich vielmehr auf auſ
ſteigender Linie bewegt, bezegte das 9. Gaufrauenturnen in
Crumſtadt. Ein beſonderer Fortſchritt iſt erfreulicherweiſe in
der Entwicklung und Ausgeſtaltung der Betriebsformen des
Frauenturnens, die ſich immer mehr neuzeitlichen Erfahrungen
anpaſſen, die das gute Alte mit gutem Neuen zu verbinden ſucht
uind danach ſtrebt, etwas Eigenes zu ſchaffen, feſtzuſtellen urnd
erkennen läßt, daß innerhalb des Gaues die Leitung des
Frauey=
turnens in bewährten Händen liegt. Das Schwimmen hat ſigh
ebenfalls weiter ausgebreitet und Zuwachs zu verzeichnen. Gau
ſchwimmfeſte und Stromſchwimmen brachten Teilnehmerzahlen
auf, die alle Erwartungen übertroffen haben. Das Kindertu/
neu, welches im Gau von bewährten Führern geleitet wir)
turde eifrig gepflegt und iſt auch hier kein Stillſtand, ſondern
ein wertvoller Fortſchritt zu verzeichnen. Ueberall, auf allen
Gebieten, wurde verſtändnisvolle Lehrtätigkeit in
Uebungsſtun=
den uno Lehrgängen zur Ausbildung tüchtiger Vereinsführer
und Abteilungsleiter ausgeübt, und der ſelbſtloſen Hingabe der
einzelnen Gaufachwarte iſt es zu danken, daß der Main=
Rheir=
gau mit zu den beſtgeleiteten der D.T. zählen kann. Neiu
Sport= und Turnplätze konnten einige Gauvereine bez*hen, und
trotz aller Schwierigkeiten, die ſich in den Weg ſtellten, konny
die Turngeſellſchaft Ober=Ramſtadt eine eigene Turnhalle erriche
ten. Allüberall kam die Vielſeitigkeit der in der D. T. gepflegten
Arbeit zum Ausdruck, ihre neuzeitliche Geſtaltung und ihre Zie
ſetzung, die ſowohl demjenigen Betätigungsfreiheit gewährt, der
nur, um zu turnen, um zu ſpielen und um zu ſchwimmen
Leibes=
übungen treibt, als auch demjenigen, der Leiſtungen erſtrebt und
ſieh deshalb dem Wettkampf widmet. So waren auch die Erfolo)
der Wettkämpfer auf großen Feſten außerhalb des Gaues, wi
dem 75. Feldbergfeſt und beſonders dem 14. Deutſchen Turnfel
in Köln, ganz erfreuliche, und trugen dazu bei, die Farben deß
Gaues zum Siege zu führen.
Freilich fiel auch mancher Schatten auf die Arbeit, mußter
doch viele der Getreuen und mancher wertvolle Vereinsführen
vom Schauplatz der turneriſchen Arbeit abtreten, weil ihn der
Todes unerbittliches Schickſal traf und an ihm das ewige
Natur=
geſetz vom Werden und Sterben in Erfüllung ging.
Aber erfreulicherweiſe regt ſich überall friſches Leben, un
wo der Tod Lücken reißt, da treten andere ein, um in ſelbſtloſet
Hingabe turneriſche Erziehungs= und Fühverarbeit zu leiſter/
Hohen volkserzieheriſchen Aufgaben diente das vergangene Jah=
1928, ihre Erfüllung iſt auch das Ziel des Main=Rheingaues in
der Zukunft, bereit, mitzuarbeiten am hohen Ziel der ſittlichen
und körperlichen Erziehung des deutſchen Volkes, bereit,
prak=
tiſehe Arbeit für den deutſchen Volksgedanken zu leiſten und der
inneren Feſtigkeit der deutſchen Volksgemeinſchaft zu dienen. EA
ging im Main=Rheingau vorwärts im alten Jahr, vorwärts der
geſteckten Ziel entgegen im neuen Jahr, daran mitzuarbeiten iſ
Aufgabe eines jeden einzelnen Vereinsführers und Mitgliede4
des Main=Rheinturngaues der Deutſchen Turnerſchaft.
Eishockey in Titiſee und Triberg. Die Eishockeymannſchaff
von Preußen Berlin ſpielte am Neujahrsmorgen in Titi)
ſee gegen Schwenningen 2:0. Am Nachmittage trugen did
gleichen Mannſchaften in Triberg ein Propagandaſpiel aus, dad
von den Berlinern mit 6:0 Treffern gewonnen wurde.
Das Stiſpringen in Bayriſch Zell gewann in der Hauptklaſſ
Guſtav Müller (Bayriſch Zell) mit zwei ausgezeichneten geſtan
denen 36 Meter=Sprüngen.
Ballangrud meldet. Zur Europameiſterſchaft im Eisſchnell
laufen, die am 19./20. Januar in Davos zur Entſcheidung
ge=
langt, hat der bekannte Norweger Jvar Ballangrud ſeine
Mel=
dung abgegeben.
Deutſche Leichtgewichtsmeiſterſchaft. Die Boxſportbehörd/
beitätigt, daß am 6. Januar, in Dortmund Reppel=Herne und
Phil. Nefzger=München um die Deutſche
Leichtgewichtsmeiſter=
ſchaft, die dem bisherigen Titelhalter Paul Czirſon entzogen
wurde, kämpfen ſollen.
Ein zweites Sechstagerennen in Frankfurt a. M. Der
Ver=
band Deutſcher Radrennbahnen hat dem Sportpalaſt Frankfurf
am Main die Genehmigung erteilt, in der Zeit vom 7. bis
13. Februar ein zweites Sechstagerennen auszutragen.
Auf der Radrennbahn Baſel gewannen die Schwizer Richli/
Suter am Neujahrstage ein 100 Km.=Maunſchaftsrennen gegen
Jan van Kempen/Pagnoul. Die Krefelder Gebr. Schamberg
wurden nur Sechſter.
In Brüſſel nahm am Silveſterabend das Sechstagerennen
ſeinen Beginn. Vorher gewann Jan Aerts ein 100 Km.=
Einzel=
tennen vor van Hebel und Csſar Debaets.
Das Mailänder Sechstagerennen wurde von der italieniſchen
Mannſchaft Girardengo/Linari gewonnen.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 2
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag um 2/,2 Uhr ſiatt.
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Krankheit ſeiner Großmutter in den Tod gefolgt.
In tiefer Trauer:
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Darmſtadt, Liebigſtr. 10, den 29. Dezember 1928.
Beerdigung: Mittwoch, den 2. Januar 1929, nachm
3 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes aus.
Für die herzliche Teilnahme beim
Heim=
gange unſeres lieben Entſchlafenen
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Oberſtudienrat i. R.
ſagen wir herzlichen Dank.
Im Namen der tief Trauernden:
Eliſabeth Kornmeſſer
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Darmſiadt, 31. Dezember 1928.
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme und für die zahlreichen
Kranzſpenden bei dem Heimgang
unſerer teuren Entſchlafenen ſagen
wir allen innigſten Dank. Beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Heß für
die tröſtenden Worte am Grabe,
Jakob Stofft
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Nummer 2
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Speiſezimmer, Angeſtellten=Echlafzimmer
und andere Möbelteile. Kraft. Mühlſtr 36,
Waruer Ferdßhtst
wird angelietert von z5
A. & 1. Monnard, Fefdbergstr. 38
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