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Morgenzeitang der Landeskauptſtadt
Wöchentiiche iKuffrierte Beilage: „Die Gegerwart”, Tagesfpiegel in Bilb und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 354
Freitag, den 21. Dezember 1928.
191. Jahrgang
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Küdter und Natſonabon.
Die Jahresberichte der Dawes-
Kommiffare und Treuhänder.
Deutſchlands Leiftungsfähigkeit ſelbft nach ihren
Maichen Legenſk.
* Berlin, 20. Dezember. (Priv.=Tel.)
Die auf Grund des Dawesabkommens für die Reichs= der Treuhänder für die deutſchen Eiſenbahn-
ihn, die Induſtrieobligationen, die
verpfän=
ten Einnahmen und der Reichsbank eingeſetzten
t ſtinem Generalbericht gegen Ende der Voche folgen. Seine Schuldverſchreibungen im Laufe von 37 Jahren bekannt.
Außer=
rechtigt iſt, die mit Induſtriebelaſtung belegten Werke zu
über=
ſchen und daß er hinſichtlich der Entwicklung der
deut=
ſen induſtriellen Produktion über keine beſonderen
formationsquellen verfügt, vielmehr ſeine Angaben und Ziffern
üiglich aus amtlichen und privaten Veröffentlichungen in
utſchland entnommen habe. Schon dadurch erhalten ſeine
Aus=
hrungen über die günſtige Lage Deutſchlands einen
empfind=
en Stoß.
Der Eiſenbahnkommiſſar beſchränkt ſich im weſentlichen auf
e Verhältniſſe bei der Reichsbahn und glaubt
und zu der Annahme zu haben, daß die Reichsbahn der einzelnen Einnahmequellen wird ausgeführt, daß das
Ab=
den nächſten Jahren ihre Ausgaben ohne
uerliche Tariferhöhung durchführen kann. Er
1ſt das Gleichgewicht des Reichsbahn=Haushal=
8 aber für gefährdet, wenn der Reichsbahn übermäßige
er nicht zeitgemäße Laſten auferlegt werden oder Einnahme=
1Sfälle durch ungerechtfertigte Tarifermäßigungen verurſacht
irden.
Schließlich kommt noch einmal der Kommiſſar bei der
Reichs=
nk zu Wort, deſſen Ausführungen am wertvollſten ſind, weil
einen genauen Einblick in unſere finanziellen Verhältniſſe
I. Er ſchreibt in vorſichtiger Zurückhaltung, muß aber in den
zten Sätzen ſeiner Betrachtung doch, feſtſtellen, daß ohne ferner einige Mitteilungen über die Entwicklung der belaſteten
ückſicht auf die zukünftige Entwicklung ſicher
i, daß die Gegenwart noch gänzlich unter dem
ruck des augenblicklichen ernſten
Kapital=
efizits ſteht. Dieſe Feſtſtellung iſt wohl die beſte
Feſtſtel=
ng auf die übertriebenen Reparationsanſprüche Frankreichs.
naßmen an Beförderungsffener.
Der Kommiſſar beider Deutſchen Reichsbahn= nen, daß die zutage getretene Steigerung der erzielten Gewinne
re Reparationszahlungen pünktlich beſorgt aufrecht erhalten können.
7t. Zu den 660 Millionen Goldmark, mit denen im
erten Dawesjahr der Geſamtbetrag der Normaljahresleiſtungen
reicht wurde, ſind noch 290 Millionen aus den Einnahmen
In Beförderungsſteuer hinzugekommen. Die
Mehrein=
ahme aus dieſer Steuer iſt in Höhe von rund 24 Millionen dem
erkehr im Jahre 1927 entſprechend der Belebung der allgemeinen
öhung der Betriebsausgabenüber die der
Ein=
ahmen hinausging, ſo daß eine Tariferhöhung
icht zu umgehen war. Dieſe Tariferhöhung, ſo führt
er Reichsbahnkommiſſar aus, wird anſcheinend keinen
ernſt=
chen Einfluß auf die Verkehrsentwicklung ausüben. Im
üb=
igen liegt Grund zu der Annahme vor, daß bei Durch=
ührung einer vernünftigen Wirtſchaftspolitik,
die das Reichsbahngericht ſie empfiehlt, die Geſellſchaft
7 den nächſten Jahren ihre Ausgaben decken kann.
Me enenr en den Mifel eier Lanfekfunf
greifen zu müſſen.
ertigte Tarifermäßigungen, en
Neichsbahnkommiſſar hält die Lage der Reichsbahn im
kanzen genommen nicht für ungünſtig. Nach ſeiner
Auffaſung iſt ſie trotz ihrer ſchweren Belaſtung durch Penſionen,
Die den abgebauten Beamten gewährt werden mußten, und bei
Oerüchſichtigung der ſonſtigen Betriebsbedingungen den auslän=
Lichen Bahnen gegenüber nicht im Nachteil. Der Reichsbahn=
Lommiſſar beſchäftigt ſich eingehend mit der Kritik, daß die Aus=
Konen der Reichsbahn für Erneuerung und ihre Tilgungen un=
Zureichend ſeien. Er kommt nach einem Vergleich mit den Eiſen=
Dahnen der Nachbarländer zu dem Ergebnis, daß die Neichsbahn
Die Erneuerung ihrer Einrichtungen auf wenigſtens ebenſo be=
Liedigende Art ſicherſtellt wie die benachbarten Eiſenbahnen.
Helien Msſraltsksfägteß.
Die Abſchreibungen, die das Reichsbahngericht, für erforderlich
hält, erſcheinen dem Reichsbahnkommiſſar ebenfalls im Vergleich —. unter dieſem Namen ſaßt man jetzt in Paris die wichtigſten
mit, daß die Betriebsrechnung für das ganze Geſchäftsjahr nahe= ging man nach Lugano, auf der einen Seite, um den ſchlimmen
Millionen aufweiſen werde.
Gglſanen
euhänder haben bereits ihre Berichte über den Verlauf des gibt in ſeinem Bericht den Schriftwechſel über die Einigung der ſes in Frankreich und England.
parationsjahres 1927/28 veröffentlicht. Parker Gilbert wird beteiligten Parteien hinſichtlich der Bildung der 11 Millarden
sfülrungen werden aus diesmal wi der von hervorragender dem bezieht er ſich auf ſeine Ausführungen vom Juni d. J., tiſchen Orientierung in Paris wie in London fühlbar. Lugano
deutung ſein. Nicht minder wichtig ſind aber die Feſt= worin er die Aufſtellung eines genauen und endgültigen Finanz= ſolte für gewiſſe franzöſiſche Politiker den Beweis erbringen,
llungen der Treuhänder, vor allem deswegen ſchon, programms für die Reichsbahngeſelſchaft forderte. Aus der daß auch unter der neuen Aera Poincaré die Politik der
euro=
il in wenigen Wochen, namentlich von franzöſiſcher Seite ein daraufhin von der Generaldirektion der Geſellſchaft ausgearbei= päſchen Verſtändigung fortgeſetzt werden könne. Dieſer Beweis
4:s Retarationstrommelfeuer einſetzen wird. Der Treuhänder teten Denkſchrift über die Beträge, die im Laufe der nächſten wurde, wie zu erwarten war, nicht erbracht, Und das iſt nach
die Juduſtrieobligationen verſucht, die wirtſchäftliche Lage acht Jahre unbedingt verausgabt werden müſſen, hebt der Treu= der in Paris herrſchenden außenpolitiſchen Anſchauung
glück=
utſchlands durch eine roſgfarbene Brille zu betrachten. Er muß händer hervor, daß die Generaldirektion zu der Annahme ge= licherweiſe viel ſchlimmer für die franzöſiſche Junenpolitik als
aber in einer Fußnote, die von dem Reich ſeinem Bericht an= laugt iſt, es werde im Jahre 1929 wahrſcheinlich möglich ſein, für die europäiſche Verſtändigung ſelbſt. Naive Optimiſten haben
ſügt worden iſt, ſagen laſſen, daß er weder verpflichtet noch 113 Millionen Anlagezuwachs aus Vetriebseinnahmen zu decken, vielleicht die Pariſer und Londoner Beſtrebungen, in Lugano
Der Bericht des Kommiffars für die verpfändeken
Ginfſinen.
der ſich auf die letzten fünf Monate des vierten Zahlungsjahres
bezieht teilt mit, daß im Juni 1928 der Reſerveionds in Höhe
Wagge halten dürfte.
Mnclanelt.
gationen über die Zeit vom 1. September 1927 bis zum 31. Au= die Union nationale, und an Stelle Briands den normalen
poli=
guſt 1928 gibt eine Darſtellung üüber die zur Durchſührung des tiſchen Betrieb in Frankreich, und das Bild wird an Treue ge=
Induſtriebelaſtungsgeſetzes getroffenen Maßnahmen und bringt winnen.
allgemeinen. Zuſanamenfaſſend wird feſtgeſtellt, daß ſich der das Gebiet der Außenpolitik übertragen werden. Nichts lag
Wiederaufſtieg der induſtriellen Produktion in der Periode Poincaré, als er an einem ſchickſalsſchtveren Tag die Union
1925/27 im Berichtsjahr 1927/28 gehalten habe. Man könne
ſtellenden Geſchäftsgang zu verzeichnen hatte und im ganzen den allein Poincaré zeichnet für ſie verantwortlich — ſolte eine
Ge=
bereits erreichten haben Stand ſich erhalten hat. Dieſe Feſt= legenheitspolitik ſein. Und dieſe Gelegenheit hat das
ie Daweslaſten der Reichsbahn: 660 Miclionen für ſtellung finde eine weitere Stütze einmal in der Tatſache daß Foreign Office geliefert. Ihm war eine Annäherung an
Frank=
die Arbeitsloſigkeit in der fraglichen Peviode prozentual geringer, reich um jeden Preis erwünſcht. Und man weiß ſchon aus
Er=
inſen und Tilgeng und 290 Miſlionen ans GeR Cln- war als diejenige der Periode 1926/27, ferner in der Steigerung fahrung, daß die Zeiten des engliſch=franzöſiſchen
Zuſammen=
des Exportes von Fertigſabrikaten. Außerdem ließen die bisher gehens nicht mit den Höhepunkten der deutſch=franzöſiſchen
für das Geſchäftsjahr 192728 veröffentlichten Bilanzen erken= Freundſchaft zuſammenzufallen pflegen.
eſellſchaft ſtellt in ſeinem Bericht feſt, daß die Geſellſchaft der induſtriellen Unternehmungen ſich in dieſem Jahre werde zwiſchen Poinears und Briand zu. Briand foll ſich mit den
ir Zinſen und Tügung der Nebdratonsſchuldberſchreibungen Die Gegenwark nach ganzich unier dem Drack des weſentlichen und Briand, die unwefentlichen
angenblicklichen ernſten Kapikaldefiziks.
In den Schlußbetrachtungen des Kommiſſars bei der Reichs= lichkeit einer innenpolitiſchen Verſchiebung. Die Union nationale
leich zugefloſſen. Der Bericht ſtellt feſt, daß ſich der Eiſenbahn= bank, G. W. J. Bruins, in ſeinem Bericht für die Zeit vom beſteht in Frankreich nicht mehr, nur ihr Geiſt lebt noch fort.
ertſcharftsctlgtet, ſehr gluſti geſtaltete, daß aher die Ere 1. Sebtenber 197 bä 31. Augaft 128 heift S 1. 4: Deim Der. Man, hist der Berlich, die Gunprcklene Der ſarldblichesn
gleich der jetzigen Lage mit der vor vier Jahren iſt ein ſehr, dieſer Verſuch iſt mißlungen. Weder das Problem der
großer Fortſchritt zu konſtatieren, ſowohl hinſichtlich der Ent= interallierten Schulden, noch das Reparationsproblem, noch die
wicklung des Wirtſchaftslebens im allgemeinen, als in der Lage Räumungsfrage, die die eigentlichen Probleme des deutſch=
fran=
der Reichsbank im beſonderen.
Weniger günſtig als im übrigen Wirtſchaftsleben — obſchon ſpärlich ſind dieſe Erfolge! — können darüber keinen einzigen
hier und da eine Beſſerung feſtgeſtellt werden lann — bleibt die Franzoſen hinwegtröſten.
Lage in der Landwirtſchaft, wo die Möglichkeiten, den hohen
Zinsfuß innerhalb der Betriebe ſelber zu kompenſieren, oder verſchiedene Arten ausgelegt. Einige betrachten dieſe wenigen
aber die hohen Zinslaſten auf den Konſumenten abzuwälzen, zuverſichtlichen Worte als einen Erfolg. Andere verraten in
in=
bedeutend geringer ſind.
gang des Angebots von neuen Arbeitskräften, der eine Folge des energiſche Antwort Streſemanns an Zaleſki zerſtört. . .
Geburtenausfalls während der Kriegsjahre ſein wird. Die Zahl
der Kinder, die in den Jahren 1922 bis einſchließlich 1925 ſchul= zeſſionen an Deutſchland hinter den unbeſtimmten Ausdrücken
pflichtig wurden, blieb durchſchnittlich unter 700 000, d. h. nur ſchickt iſt, vielleicht nicht unrecht. Denn die Zeit drängt, die
inter=
wenig mehr als die Hälfte der Zahl aus den früheren Jahren, allierten Schulden drücken auf Frankreich, der Wert der Rhein=
Davon wird auch der Wohnungsmarkt in einer ſpäteren Periode landbeſetzung als Tauſchobjekt nimmt von Tag zu Tag ab, die
beeinflußt werden.
Gegenwart noch gänzlich unter dem Druck des bare Schwierigkeiten.
augenblicklichen ernſten Kapitaldefizits ſteht.
Demgegenüber iſt es eine glückliche Erſcheinung, daß die Poſition ſtand, wiederhergeſtellt. Man befürchtet, daß die Sitzung des
Er=
der Reichsbank ſich fortwährend wieder hat feſtigen können und vertenkomites die Unlösharkeit der Schwierigkeiten zutage
för=
jetzt kräftiger iſt, als in irgend einem anderen Zeitpunkt der letz= deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung nicht zu verzweifeln. Es in
ten vier Jahre.
Paris und das Ergebnis von Lugano.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Mitte Dezember 1928.
Seit Mitte September hat die „Liquidierung des Krieges”
mit anderen großen Eiſenbahnverwaltungen übermäßig hoch. Probleme der europäiſchen Politik zuſammen — keinen einzigen
Das Ergebnis der erſten neun Monate des Ges Schritt vorwärts getan. Man mußte im Gegenteil, was die
ſchäftsjahres 1928 ſchließt mit einem Fehlbe= Stimmung und die allgemeine politiſche Situation anlangt,
trag von 13 Millionen ab. Die Geſellſchaft rechnet da= einen fühlbaren Nückſchritt konſtatieren. Mit dieſem Bewußtſein
zu ausgeglichen ſei oder höchſtens einen Fehlbetrag von etwa 20 Eindruck der letzten Monate zu verwiſchen, auf der anderen, um
einen wahren Fortſchritt zu ermöglichen.
Lugano läßt ſich nicht wie die anderen Tagungen nach den
üblich gewordenen ſchematiſchen Prinzipien beurteilen. Denn das
kurze Communique, das über die Beſprechungen der
Außen=
miniſter Rechenſchaft geben ſoll, iſt das Ergebnis eines langen
und folgenreichen politiſchen Entwicklungsprozeſ=
Schon im September waren die Folgen einer neuen
poli=
den Schein zu retten, für eine Offenbarung des Geiſtes von
Lo=
carno ſelbſt gehalten. In Wirklichkeit wollte man nur den
Be=
weis vermeiden, daß die eigene Politik im Widerſpruche zu der
Verſtändigungspolitik von Locarno ſteht. Das iſt nicht gelungen,
obgleich Briand alles tut, um mit einem möglichſt freundlichen
Lächeln aus Lugano heimzukehren.
Kolonialpolitiſche Notwendigkeiten und die Frage der
See=
von 100 Millionen Goldmark durch eine Schlußzahlung boll auf= abrüſtung haben England und Frankreich nach langen
Streitig=
gefüllt wurde und die Ueberwelſungen an den Reparations= keiten außenpolitiſch wieder zuſammengeführt. Ein
Zuſammen=
agenten pünktlich erſolgen konnten. Hinſichtlich der Entwicklung wirken in gewiſſen Fragen ergab ſich von ſelbſt. Nicht
Frank=
reich, ſondern England war es, das dieſes
Zu=
ſinken des Zollaufkommens für das geſamte Jahr einen Ueber= ſammenwirken von Fall zu Fall auf alle
Ge=
ſchuß des Aufkommens aus den anderen Einnahmequellen die biete übertragen wollte, Nach dem finanzpolitiſchen
Zuſammenbruch der franzöſiſchen Linten, nach den Erfolgen
Poincarés bei der Stabiliſierung des Franken und nicht zuletzt
nach den Mißerfolgen Briands bei den Verhandlungen über den
dee Bericht des Treahänders für denkiche Indaſtrie- Keuoggpakt hat ſich in Frautreich eine innere Verſchiebung des
politiſchen Gleichgewichts vollzogen. Man kann dies (allerdings
unexakt) durch die Zurückdrängung des Briandſchen Einfluſſes
Der Bericht des Treuhänders für deutſche Induſtrieobli= durch Poincaré veranſchaulichen. Man ſetze an Stelle Poincares
Die innere Politik der Union nationale — ſie hat ſichtbare
Uinternehmungen und über die induſtrielle Produktion im Erfolge erzielt und unſichtbare Fehler begangen — ſollte auf
nationale gründete, ſo fern wie die Aufſtellung eines
außenpoli=
daraus ſchließen, daß die deutſche Induſtrie einen zufrieden= tiſchen Dogmas. Die Außenpolitik der Uinion nationgle — nicht
Man gibt in Frankreich eine Zweiteilung der Außenpolitik
rein außenpolitiſchen und Poincaré mit den durch die
Finanz=
politik beeinflußten Problemen befaſſen. Dieſes Verhältnis ließe
ſich etwas klarer, ſo charakteriſieren, daß Poincare die
Probleme zufallen.
Sowohl in England als auch in Frankreich beſteht die Mög=
Außenpolitik im Geiſte der Union nationale zu löſen. Auch
zöſiſchen Verhältniſſes ſind, konnten gelöſt werden. Das weiß
man in Paris genau, und Erfolge auf anderen Gebieten — wie
Das kurze Communigué der drei Außenminiſter wird auf
timen Geſprächen, daß es fatal war, wegen dieſer paar guten
Worte dem deutſchen Außenminiſter ſo ſtark den Hof machen zu
Ein beſonderer Faktor iſt der demnächſt zu erwartende Rück= müſſen. Die ganze geringe Wirkung war ja ſowieſo durch die
Die ewig ängſtliche franzöſiſche Rechte befürchtet neue
Kon=
des Communigles. Und ſie hat diesmal, wenn Deutſchland ge=
Situation erlaubt kein allzu langes Zögern. Solange man in
Frankreich an gewiſſen, recht undiplomatiſch feſtgelegten For=
Wie immer ſich die Zukunft entwickeln mag, ſicher iſt, daß die derungen feſthält, ſtößt aber jede Verhandlung auf unüberwind=
In Lugano wurde die alte Lage, wie ſie im September
be=
dern wird. Auch wenn es ſo käme, brauchte man aber an der
jedoch unendlich viel wahrſcheinliſcher, daß die Verhandlungen
ife 4
Freitag den 21 Dezember 1928
Nammer 354
der Sachverſtändigen der franzöſiſchen Politik die nötige Zeit
geben werden, um die als unhaltbar erkannte Front
zu wechſeln. An Anzeichen dafür fehlt es nicht.
Die Nachrichten über die birtuelle Verſtändigung betreffs der
Sachverſtändigenkommiſſion haben in Paris keine irgendwie
ge=
artete Ueberraſchung ausgelöſt. Man zeigt ſich optimiſtiſch, wie
in der letzten Zeit immer, aber man behauptet trotzdem nicht, daß,
wenn die Experten endlich ihre Beratungen aufnehmen werden,
damit ſchon ein prinzipiell wichtiger Fortſchritt erzielt wäre.
Die franzöſiſche Politik ſtrebt eine mögliche Aufteilung und
Zer=
ſtückelung der Schſvierigkeiten an; ein ſolches Verfahren hat
vielleicht den Vorteil, einen eklatanden Bruch zu vermeiden, aber
es verlangſamt die Verhandlungen. Man glaubt, daß die Arbeit
der Sachverſtändigen lange dauern wird, ſo daß man in der
Zwiſchenzeit der innenpolitiſchen Auseinanderſetzung nur ſchwver
aus dem Wege gehen kann.
Die Lage der Regierung in der Kammer iſt heikel. Man
kann die überaus ſchnelle Votierung des Budgets auf viele Arten
deuten, die Abſtimmungen haben keineswegs auf eine
Erſtar=
kung der Regierung ſchließen laſſen. Die viel umſtrittenen Artikel
70 und 71 — jetzt werden ſie ſchon unter einer anderen Nummer
genannt — zugunſten der Kongregationen und der religiöſen
Orden wurden im Rahmen des Budgets nicht angenommen. Die
Finanzkomiſſion hat ſich in dieſer Frage inkompetent erklärt, die
Regierung iſt alſo gezwungen, die beiden Artikel in einer
be=
ſonderen Fomm nach der Erledigug des Budgets der Kammer
vorzulegen. Es verlautet, daß Poincaré im neuen Jahre über
dieſen Punkt die Vertrauensfrage ſtellen wird; überhaupt ſoll er
im Januar bei mehreren Gelegenheiten die Vertrauensfrage
ſtellen. Der Oppoſition, wird es alſo nicht an Gelegenheiten
fehlen, ſich mit der Regierung auseinanderzuſetzen. Vorläufig
gehen die Sachen verhältnismäßig glatt; das übliche Pendeln
zwiſchen Senat und Kammer macht den Regierungskreiſen keine
beſondere Sorgen. Der Senat ſoll allerdings etwas verſtimmt
(ein, da ihm praktiſch jede Gelegenheit genommen worden iſt,
an dem Budget mitzuarbeiten.
Es veulautet, daß im Januar der Kammerkommiſſion für
auswärtige Angelegenheiten eine wichtige Vermittlungsrolle
in der Innenpolitik zufallen wird. Dieſer Auffaſſung gegenüber
iſt aber ein wenig Skepſis am Platze.
Die Vermittlungsaktion Briands in dem ſüdamerikaniſchen
Konflikt wird hier mit viel Intereſſe verfolgt. Man behauptet in
der Umgebung des Außenminiſters, daß er die Sache nicht nur
als Präſident des Völkerbundes angenommen hat, ſondern auch
einen perſönlichen Erfolg anſtrebt. Die Gegner ſeiner Politik
kritiſieren heftig ſeine Vermittlungsaktion; ſie behaupten, daß
ſie von Waſhington aus mit mißtrauiſchen Augen verfolgt wird.
Die Landwirkſchaft an der Jahreswende
Eine Reze des Reichsernährungsminiſters.
Berlin, 20. Dezember.
Im „Landwirtſchaftlichen Rundfunk” der Deutſchen Welle
ſprach heute abend der Reichsminiſter für Ernährung und
Land=
wirtſchaft, Dietrich, über die Lage der Landwirtſchaft an der
Jahreswende. Der Miniſter führte u. a. aus: Die deutſche
Agrar=
kriſe iſt nur ein Teil der internationalen Agrarkriſe und kann nur
im Zuſammenhang mit dieſer verſtanden werden. Die
Grund=
urſache iſt das Mißverhältnis zwiſchen den Preiſen, die der
Land=
wirt für ſeine Erzeugniſſe bekommt und den Preiſen, die er für
ſeine Betriebsmittel und Bedarfsmittel anlegen muß. Dazu
kommt, daß der Weg vom Produzenten zum Konſumenten teurer
geworden iſt, nicht zum wenigſten auch durch die hohen Steuern
und die verteuerten Frachten — alles Folgen des verlorenen
Krieges —, und daß die ungeheuren Kredite, welche die
Land=
wirtſchaft im vergangenen Jahre in Anſpruch genommen hat, bei
uns in Deutſchland zu Zinsſätzen gegeben ſind, die der Landwirt
unmöglich aus ſeinem Betrieb herauswirtſchaften kann.
Die Agrarkriſe iſt nicht eine Angelegenheit, die lediglich die
Landwirtſchaft angeht, ſie bedeutet vielmehr in ihren
Auswir=
kungen eine unüberſehbare Gefahr für das geſamte deutſche Volk
und ſeine Wirtſchaft. Ein Rückgang der landwirtſchaftlichen
Produktion um 20 Prozent würde bedeuten, daß das deutſche Volk
zwei bis drei Milliarden Reichsmark jährlich weniger zu
verbrau=
chen hätte. Hinzu kommen die bedenklichen Folgen für die
Han=
delsbilanz, die Gefahr der Proletariſierung und das Geſpenſt der
Arbeitsloſigkeit. Enge Zuſammenarbeit aller ſchaffenden Stände
unſeres Volkes iſt notwendig.
Der Miniſter ging dann im einzelnen auf die gegenwärtige
Lage der Landwirtſchaft ein und ſagte hierzu: Nach den bisher
vorliegenden Unterlagen darf angenommen werden, daß wir mit
unſerer Brotverſorgung im laufenden Wirtſchaftsjahre weit
un=
abhängiger vom Auslande ſein werden, als in den beiden
zurück=
liegenden Jahren. Die Kartoffelernte kann wohl als gut bezeich=
Vom Tage.
Am Donnerstag mittag 2 Uhr traf Dr. Streſemann, der
ziemlich friſch ausfah, wieder in Berlin ein. Auf dem Bahnhof
wurde er neben ſeiner Gattin von Staatsſekretär v. Schubert,
Reichs=
preſſechef Dr. Zechlin, Miniſterialdirektor Dr. Gaus und anderen
Her=
ren des Auswärtigen Amtes begrüßt. Der Miniſter begab ſich ſofort
in das Auswärtige Amt.
Zur Deckung der Gehaltserhöhungen der Poſtbeamten hat die
öſterreichiſche Regierung der Erhöhung des
Brief=
portos für Oeſterreich, Deutſchland und Danzig von
15 auf 16 Groſchen zugeſtimmt.
In Wien fand die Generalverſammlung der
Pan=
europäiſchen Union, Sektion Deutſchland, ſtatt, an
der neben dem Reichsvorſtand und dem geſchäftsführenden Ausſchuß
alle Delegierten aus Berlin und dem Reich teilnahmen. Die
Verſamm=
lung wählte Coudenhove=Kalergi einſtimmig zu
ihrem Präſidenten.
Der Referent für Minderheitenfragen im
Völ=
kerbund, der Japaner Adatſchi, wird, wie in informierten
Krei=
ſen verlautet, vor der Märztagung des Nates zum
Stu=
dium der Lage der deutſchen Minderheiten eine Reiſe nach
Polniſch=Oberſchleſien unternehmen.
Die alliierten Regierungen werden nicht, wie
bis=
her angenommen wurde, getrennte Antworten an die
deutſche Regierung über die Sachverſtändigenkommiſſion
ſen=
den ſondern es werde gleichzeitig in Berlin und den
alliierten Hauptſtädten je ein Communigué
veröf=
fentlicht werden, worin die Prozedur für die Ernennung der
Sach=
verſtändigen bekanntgegeben werde."
Das als Antwort der fünf alliierten Mächte auf die
deutſche Note vom 30. Oktober gedachte Communiqué wird
laut „Temps” am Freitag veröffentlicht werden.
Gleich=
zeitig wird der Oeffentlichkeit ein Dokument übergeben werden, worin
Mitteilungen über den Verlauf der Verhandlungen zur Bildung eines
Sachverſtändigenausſchuſſes für die Reparationsregelung gemacht
werden.
Paxſt Pius XI. hat das Jubeljahr ſeines 50jährigen
Prieſterjubiläums geſtern in der Peterskirche mit einer
feier=
lichen Meſſe eröffnet, der zahlreiche Kardinäle und hohe Würdenträger
der Kirche beiwohnten. Am Nachmittag wurden in Gegemvart des
Pe)ſtes die neuen Säle der vatikaniſchen Bibliothek eingeweiht. Die
neuen Säle können 250000 Bände faſſen.
Die Berliner afghaniſche Geſandtſchaft hat geſtern ein Telegramm
aus Kabul erhalten, demzufolge die Aufſtändiſchen von
Regierungs=
truppen zerſtreut worden ſind und die Aufſtandsbewegung als erloſchen
angeſehen werden müfſe. Auch das Berliner Auswärtige Amt ſteht ſeit
Mittwoch wieder mit der deutſchen Geſandtſchaft in Kabul in
telegraphi=
ſcher Verbindung, und die letzten hier eingegangenen Meldungen
ſpre=
chen dafür, daß die afghaniſche Regierung die Lage beherrſcht.
Der amerikaniſche Senat hot entgegen dem Rat des
Präſi=
denten Coolidge beſchloſſen, die Debatte über die
Ratſfizie=
rung des Kelloggpaktes bis nach den
Weihnachts=
ferien zu vertagen.
Zu den engliſch=chineſiſchen
Zolltarifsverhand=
lungen wird bekannt, daß die Ratifikation des Vertrages in London
erfolgen wird. Die Verhandlungen werden dadurch erleichtert, daß
England den Grundſatz völlſiger Zollautonomie
für Chinaanerkennt.
net werden. Trotz dieſer Lage der Dinge will die Stimmung
auf dem Lande nicht zuverſichtlicher werden. Wir haben die
ge=
fährliche Erſcheinung zu verzeichnen, daß die Landwirtſchaft für
Getreide und Vieh Preiſe bekommt, die im weſentlichen den
Vor=
kriegsſätzen entſprechen, während ſie auf der anderen Seite
natur=
gemäß für ihre Bedarfsartikel, ihre Betriebsmittel und Löhne
rund das Anderthalbfache aufzuwenden hat, für Speziallaſten
aber, Steuern und Abgaben ein mehrfaches. Hierbei muß
be=
tont werden, daß das Reich nennenswerte Steuern von der
Landwirtſchaft nicht mehr erhebt. Sehr ſchwierig iſt die
Kredit=
lage. Die Geſamtverſchuldung der Landwirtſchaft ohne die
Rentenbankgrundſchuld (zwei Milliarden Mark) wird auf 11,5
Milliarden Reichsmark geſchätzt, die Zinſenlaſt beträgt über eine
Milliarde Reichsmark im Jahre. Ein Zwangseingriff durch
Re=
gierungsmaßnahmen würde die Lage, was wir endlich aus der
Zwangswirtſchaft her wiſſen ſollten, nicht verbeſſern, ſondern
ver=
ſchlechtern. Richtig iſt, daß das Geld auf dem Wege vom erſten
Geldgeber bis zum letzten Geldnehmer zu ſtark verteuert wird.
Eine Beſſerung kann vielleicht, ſoweit genoſſenſchaftliche Kaſſen
in Frage kommen, erreicht werden, wenn die ſchon ſeit langem
in Gang befindliche Rationaliſierung und Reorganiſierung des
Genoſſenſchaftsweſens zuſtande kommt.
Ich glaube, daß wir uns dem Höhepunkt der Kriſe nähern,
daß wir im Begriffe ſind, über den ungeheuren Berg
hinüber=
zuſteigen, der ſich vor der deutſchen Landwirtſchaft aufgetürmt
hat. Mit geſetzgeberiſchen und zöllneriſchen Maßnahmen ſind
Agrarkriſen allein nicht zu beheben. Sie ſind überhaupt nicht von
heute auf morgen zu beſeitigen. Der Wille, ſoweit die Mittel
und Möglichkeiten des Staates ausreichen, ihr zu helfen, iſt
vor=
handen; er muß ergänzt werden durch den Willen der
Landwirt=
ſchaft, ſich ſelbſt zu helfen.
Abrecht Dürer und die Entſtehung der Frakkurſchrift
Von Max Fleck, Berlin.
In ganz Deutſchland und weit über ſeine Grenzen hinaus,
überall wo die deutſche Zunge klingt, gedenkt man in dieſem
Jahre feierlich des großen deutſchen Meiſters, der vor 400 Jahren
zu Nürnberg, ſeiner Vaterſtadt, viel zu früh ſeine Künſtleraugen
ſchloß.
Wir ſagen „viel zu früh”. Nicht allein, weil Dürer, als
ihn der Tod dahinraffte, noch in den beſten Mannesjahren — er
zählte 57 Jahre — ſtand, und der deutſchen Welt wahrſcheinlich
noch viel zu geben gehabt hätte. Sondern es wäre vielleicht auch,
wenn er länger gelebt hätte, manches aus ſeinem Leben, worüber
jetzt noch geheimnisvolles Dunkel waltet, offenkundiger geworden.
Hierzu gehört auch ſein Mitwirken bei der endgültigen
Ge=
ſtaltung der Frakturſchrift. Bei den tauſenden von Gedenkreden,
die in dieſen Wochen gehalten worden ſind, hat kaum ein Redner
dieſer für die Nachwelt ſo überaus wichtigen Tätigkeit Dürers
gedacht. Man pries an erſter Stelle — und das mit Recht —
den großen Maler und Zeichner, den Deutſcheſten der Deutſchen,
man gedachte wohl auch ſeines Verſtändniſſes für andere Zweige
der geſtaltenden Kunſt, ſeiner techniſchen, weit über das
Mittel=
maß hinausgehenden Kenntniſſe, aber daß er ſich auch eifrig mit
Schriftfragen beſchäftigt hat, wurde ſelten erwähnt.
Dürer lebte in einer Zeit der Gärung der Geiſter. Aus den
bröckelnden Ruinen des Mittelalters ſchoſſen berauſchend die
bunten Blüten des Rinascimento und des Humanismus hervor.
Die Reformation kündigte ſich an, neue Erdteile waren entdeckt
und der letzte beharrende Reſt altertümlicher Kultur, Byzanz,
war gefallen. Auf der Kirche der heiligen Weisheit wehte der
Halbmond.
Dieſe Zeit, in der es eine Luſt war zu leben, wie Ulrich v.
Hutten ausrief, brachte es unter anderem mit ſich, daß man viel
von dem Althergebrachten über Bord warf, und daß den
Schwär=
mern für die neuentdeckte „Antike” die bisher gebräuchlichen
mittelalterlichen Schriftarten, die man in den romaniſchen
Län=
dern nunmehr als „gotiſch”, d. h. barbariſch, ſchalt, trotzdem ſie
bis dahin ihren Zweck vollauf erfüllt hatten, nicht mehr würdig
erſchienen, um die Reden eines Cicero und die Dichtungen eines
Horaz und Virgil wiederzugeben. Man ſchuf ſich, dort im Lande
der Wiedergeburt, eine neue Sonderſchrift aus der wieder
hervor=
geholten Römerſchrift und der Schriſt des Karolingerreiches und
nannte ſie „Antiqua”. Auch Dürer hat wohl zuerſt die
Antiqua=
ſchwärmerei mitgemacht und hat die neue Lateinſchrift angewandt,
ſoweit er bei ſeinen Stichen lateiniſche Inſchriften hinzuſetzte. Sein
deutſches Gewiſſen aber wies ihn dann andere Wege.
Als er von Kaiſer Maximilian den Auftrag bekam, deſſen
dem Kaiſerlichen Sekretär Vinzenz Rockner als Schöpfer
zugeſchriebenes Gebetbuch mit Bildſchmuck zu verſehen, lag ihm
eine neue Schriftart vor, die wir, ebenſo wie die Teuerdankſchrift
Schönſpergers, als unmittelbare Vorläufer der eigentlichen
Fraktur bezeichnen. Ob und inwieweit Dürer bei der Formgebung
dieſer beiden Schriftarten mit Rat oder Tat mitgewirkt hat,
wiſſen wir nicht.
Dagegen können wir uns eher ein ungefähres Bild machen, in
welchem Maße der Meiſter bei der Entſtehung der eigentlichen
Fraktur mitgewirkt hat. Milchſackk) ſtellt feſt, daß dieſe
Schriftart nach einem Bericht des Nürnberger Schreibmeiſters
Johann Neudörffer von dieſem entworfen und von dem
Formenſchneider Hieronymus Andreä geſchnitten worden
ſei: „Ich, Hanns Neudörffer, macht ihm eine Prob von
Fraktur=
ſchrift, die ſchnitt er (Andreä) in Holz und danach in ſtählerne
Punzen und verändert dieſelbige Schrift in mancherlei Größ ..."
Dieſe Schrift, unter der wir die noch jetzt gebräuchliche Fraktur
zu verſtehen haben, wurde, ebenfalls nach Milchſack, zunächſt für
Dürers Hausdruckerei, alſo in ſeinem Auftrage und auf ſeine
Koſten hergeſtellt. Milchſack ſchließt daraus, daß die Anregung
zur Schaffung dieſer Schriftart von Dürer ausgegangen ſein
muß, ferner nimmt er ſinngemäß an, daß Dürer mit Neudörffer
und Andreä ſich vorher eingehend über die Form der Schrift
ver=
ſtändigt hat. Kautzſchr*) hält es für unwahrſcheinlich, daß
Dürer vor 1527 eine eigene Hausdruckerei beſeſſen hat, was aber
ſchließlich hier ohne Bedeutung iſt. Hauptſache iſt, daß Kautzſch
ebenfalls zu dem Schluß kommt, daß Dürer ſicherlich bei dem
Entwurf der Frakturſchrift gewiſſermaßen Pate geſtanden, alſo
ihn mit Rat und Tat unterſtützt hat. Daß der Meiſter ſich ſchon
lange vorher mit der Schriftfrage beſchäftigt hat, wiſſen wir,
denn er hatte bereits bei ſeinem Aufenthalt in Italien geſehen,
wie ſich die bedeutendſten Künſtler und Gelehrten bemühten, die
beſte Form der Antiqua auf dem Wege des mathematiſchen
Auf=
baues herauszufinden, und hatte ſelbſt umfangreiche Verſuche
angeſtellt, auf dieſe Weiſe die Formen der Bruchſchrift feſtzulegen.
Deshalb wird er die Mitarbeit Neudörffers und Andreäs mit
Freuden angenommen und wird ihr ſeinen Geiſt eingehaucht
haben, zumal ſeinem feinen Formenſinn die Schriften des
Kaiſer=
lichen Gebetbuches und des Teuerdanks ſicherlich noch nicht als
die Vollendung erſchienen. Mittelbar bewieſen wird ſein
Mit=
wirken dadurch, daß Dürer ſein nächſtes Werk, die 1525 erſchienene
„Underweyſung der Meſſung mit dem zirkel und richtſcheyt” in
*) Milchſack: „Was iſt Fraktur?” Braunſchweig, 1918.
**) Rud. Kautzſch: „Die Entſtehung der Frakturſchrift”; Mainz 1922
Die Mainter Affäte.
Heue Berhaftungen von Beaiten
vermögensamtes durch die Beſt
95-
Koblenz, 20. Dezember.
Die durch die in den letzten Tagen vorgenommenen
Verb=
tungen aufgerollte Affäre zieht immer weitere Kreiſe. Vorgeſte
iſt wieder ein Beamter des Reichsvermögensamtes in Kohle
von den Franzoſen vernommen und dann in ſeine Wohnung
bracht worden, wo er ſeitdem unter militäriſcher Bewachung
halten wird. Eine Anzahl anderer Beamter iſt von den Fra
zoſen bereits zur Vernehmung vorgeladen. Da die franzöſiſe
Staatsanwaltſchaft den deutſchen Behörden keine Mitteilu
macht, iſt der wahre Grund für das Vorgehen der
Beſatzun=
behörden bis jetzt nicht zu erkennen. Man weiß nur, daß
hieſigen Verhaftungen mit der Mainzer Affäre in Verbindu
ſtehen.
Eine Berhaftung durch die franzöſiſche Sureté.
Ludwigshafen, 20. Dezember
Verſchiedene Blätter brachten die Nachricht, daß die
fran=
ſiſche Sureté in den letzten Tagen in Ludwigshafen den 1890
Prag geborenen Brauereidirektor Joſef Vojaczet unter dem V
dacht der Spionage zu Gunſten des Deutſchen Reiches verhaf
und nach Landau in das franzöſiſche Gefängnis einselief
habe. Dieſe Nachricht ſtimmt nicht mit den bis jetzt bekannt
Tatſachen. Es handelt ſich auch nicht um einen Brauereidirekt
ſondern um einen Brauburſchen, der Richard Vojaczek heißt u
in Prag geboren iſt. Er wurde auch nicht in den letzten
Tag=
ſondern bereits am 30. Oktober d. J., alſo bereits vor 7 Wock
von den Franzoſen verhaftet und nach Landau verbracht.
Bemerkung, daß der Verhaftete für deutſche Stellen zu Gunf=
Deutſchlands Spionage getrieben habe, iſt abſolut unzutreffe=
Dagegen ſtand Vojeezek im franzöſiſchen Nachrichtendienſt u
hat in zahlreichen Fällen verſucht, Werksſpionage zu treiben.
Gründe, warum Vojeczek durch die Franzoſen verhaftet wur
ſind deshalb nicht ganz klar. Vermutlich iſt er unter der 2
ſchuldigung des Betrugs durch die Beſatzungsbehörde in H
genommen worden. Im Jahre 1923 ſtand der Verhaftete bere
in Düſſeldorf in Verbindung mit dem franzöſiſchen Nachricht
dienſt.
Die Rheinland=Manöver vor dem Ankerhaus.
EP. London, 20. Dezember
Im Unterhaus ſtellte heute Kenworthy an den Schatzkanz
Churchill verſchiedene Fragen, darunter über die Zuſamm
ſetzung der Kommiſſion für die Regelung der Reparationen, n
den Namen der britiſchen Sachverſtändigen, und über die Bete
gung der Regierungen der Domimions an der vorgeſchlagen
Kommiſſion. Churchill antwortete, daß die Verhandlungen
friedenſtellende Fortſchritte machten und daß er eine Einigr
in wenigen Tagen erhoffe. — Von der zuſtändigen Stelle
Foreign Office wird hierzu mitgeteilt, daß die Beſprechung
zwiſchen den intereſſierten Mächten bezüglich des Sachverſt
digen=Komitees noch andauerten, daß aber eine amtliche Mit
lung in wenigen Tagen erfolgen werde.
Der Abgeordnete Wedgewood brachte die Angelegenheit
meinſamer engliſch=franzöſiſcher Manöver im „Rheinland
Sprache. Der Vertreter des Kriegsminiſteriums erklärte: So
abermals eine franzöſiſche Einladung erfolgen, ſo würde
Fall unter Berückſichtigung der dann herrſchenden Umſtände
nau erwogen werden. Der Miniſter glaube nicht, daß die Bet
ligung engliſcher Truppen an den franzöſiſchen Manövem v.
dem Geſichtspunkt aus angeſehen werden könne, daß ſie Unwill
in Deutſchland errege. — Dieſe Antwort löſte ſcharfe Bemerk!
gen der Oppoſition aus. — Kenworthy warf dem Kriegsmini
vor, daß er die Angelegenheit nicht mit dem nötigen Ernſt
handle. Der Abgeordnete Rennie Emith vertrat den Sta
punkt, daß derartige Manöver im Gegenſatz zu den freundſch,
lichen Verſprechungen ſtünden, die England den Deutſchen
macht habe. Wedgewood ſtellte dann die Frage, ob der Krie
miniſter dieſe Angelegenheit mit ſeinen Miniſterkollegen bere
werde. Der Kriegsminiſter wich einer direkten Beantwort
mit dem Bemerken aus, daß dieſe Zuſatzfragen nichts mit
gemeinſamen Manövern zu tun hätten, verſprach aber, alle
ſtände in Erwägung zu ziehen, falls ſich die franzöſiſche (
ladung im nächſten Jahre wiederholen ſollte.
Lloyd George war durch eine ſtarke Erkältung verhin!
an der heutigen letzten Unterhausſitzung vor den Weihnae
ferien teilzunehmen.
Die Parlamentsſitzungen werden vorausſichtlich am
Januar wieder aufgenommen.
der neuen Schrift ſetzen ließ und ſich fortan bis zu ſeinem 2
nur dieſer Druckſchrift bediente.
Dieſe Fraktur war es, die nunmehr in ſtürmiſchem Sie
lauf ſich das geſamte deutſche Schrifttum eroberte und es
zur Gegenwart beherrſchte, die ferner auch bei den Skandinak
und den ſlawiſchen Völkern, ſoweit ſie nicht bereits das kyrill
Alphabet beſaßen, Eingang fand und zur Volksdruckſchrift wi
Wir können demnach mit gutem Gewiſſen behaupten,
Albrecht Dürer, wenn er auch vielleicht nicht ſelbſt Schl
war, ſo doch ſeinen Formenſinn und ſeinen Künſtlergeiſt bei
Entſtehung der Frakturſchrift hat mitwirken laſſen. Die
dörffer, Andreä, die Rockner und Schönſperger ſind dem Ne
nach nur wenigen Fachgelehrten bekannt, der Name Dürers
wird glänzen, ſo lange es noch deutſche Menſchen gibt. Er
ſein Werk ſind gewiſſermaßen der Leitſtern, der ſinnfällige
druck ſeines Kunſtzeitalters. Darum können wir auch mit ?
die Fraktur, die, immer neu geſchaffen, auch die Jetztzeit
eigen nennt, als „Dürerſchrift” bezeichnen, wie es Kau
unbedenklich tut.
Bon Deutſchlands Hohen Schulen.
Heidelberg: Zum Nachfolger des Geh. Rats Prof. Hans v. Sch
auf dem Lehrſtuhl der Kirchengeſchichte iſt Profeſſor D. Dr. We
Köhler von der Univerſität Zürich in Ausſicht genommen.
Mannheim: Der außerordentliche Profeſſor für römiſches Recht
Arbeitsrecht an der Grazer Univerſität, Dr. Julius Georg Laut!
hat einen Ruf als ordentlicher Profeſſor für Bürgerliches und Ar
recht an die hieſige Handelshochſchule zum Sommerſemeſter 192
halten.
Marburg: Prof. Harry Mayno in Bern hat die Berufung
den durch die Emeritierung Geheimrat Ernſt Elſters erledigten
ſtuhl für neuere deutſche Sprache und Literatur an der hieſigen u!
ſität angenommen.
Würzburg: Zur Wiederbeſetzung des durch den Rücktritt des
heimen Rates Beckenkamp an der hieſigen Univerſität erledigten
nariats für Mineralogie und Kriſtallographie iſt ein Ruf an den oi
lichen Profeſſor Dr. Kurt Spangenberg in Kiel ergangen.
München: Das durch den Rücktritt des Geh. Rates Ed. Sch
freiwerdende Ordinariat der klaſſiſchen Philologie iſt dem ordenk
Profeſſor Dr. Rudolf Pfeiffer in Freiburg i. B. angeboten wo
— An Stelle des in den Ruheſtand getretenen Vorſtandes des Landes
für Denkmalpflege. Generalkonſervators Geh. Regierungsrat Prdſ
Georg Hager, iſt bis auf weiteres der Direktor des Bayeriſchen 2
nalmuſeums, Generaldirektor Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Pl
Maria Halm, neben ſeiner bisherigen Dienſtaufgabe mir der 2.
nehmung der Geſchäfte des Direktors des Landesamts für Denkmal!
betraut worden.
Nummer 354
Freitag den 21. Dezember 1928
Seite 3
der Ronſittt
Hindenburgs Ankwork.
der Reichspräſidenk macht ſich den Skandpunkt des
Reiches zu eigen. — Bolikiſche Gründe
ausſchlag=
gebend.
* Berlin, 20. Dezember. (Priv.=Tel.)
Der Reichspräſident hat ſeine Antwort an den
Reichsgerichts=
räſidenten Dr. Simons nach Rückſprache mit dem Reichskabinett
rtiggeſtellt und ſchon abgehen laſſen. Die Veröffentlichung wird
lange zurückgeſtellt, bis Herr Dr. Simons im Beſitze des
Schrei=
ens iſt. Soweit wir hören, hat der Reichspräſident ſich
achlich auf den Standpunkt des Reiches geſtellt.
r hat anerkannt, daß die politiſchen Gründe, die das
abinett für ſeinen Beſchluß angeführt hat,
ausſchlag=
ebend waren und daß deshalb ein Grund zum Eingreifen
ir ihn nicht vorliege. Herr v. Hindenburg war ja auch
tatſäch=
ch in einer ſchwierigen Lage. Gab er dem
Reichsgerichtspräſi=
enten recht, ſo lag darin ein Tadel an dem Vorgehen des
Reichs=
abinetts, das vermutlich mit ſeinem Rücktritt geantwortet hätte,
ſodurch ein Verfaſſungskonflikt heraufbeſchworen worden wäre.
darauf deuten jedenfalls die Kommentare, die von links her
ommen und darüber belehren wollen, daß der Reichspräſident
ach der Verfaſſung gar nicht befugt ſei, materiell in dieſem
5treit eine Entſcheidung zu treffen. Wir lehnen dieſen Verſuch,
en Reichspräſidenten zu einer reinen Repräſentationsfigur zu
jachen, mit aller Entſchiedenheit ab. Seine Rechte ſind gewiß
ach der Verfaſſung nicht allzugroß. Aber Herr v. Hindenburg
at bereits des öfteren bewieſen, daß ſeine ſtarke Perſönlichkeit
ch auch im Rahmen dieſer Begrenzung durchzuſetzen vermag.
Im vorliegenden Fall zudem genügt ein Hinweis auf Artikel 42
er Verfaſſung und den Eid des Reichspräſidenten, worin er
eſchworen hat, daß er Gerechtigkeit gegen Jedermann üben
verde, um daraus an ſich die Berechtigung zum Eingreifen
her=
uleiten. Allerdings beſteht die Gefahr, daß der
Reichsgerichts=
räſident aus einer Ablehnung ſeines Appells die Folgerung
ieht und auf ſeinem Rücktrittsgeſuch, das jetzt auch amtlich
zuge=
eben wird, beharrt. Das Abſchiedsgeſuch iſt bereits vom 16.
Dezember datiert, trotzdem aber bis zum 20. Dezember verleugnet
vorden. Man rechnet aber noch immer damit, daß es dem
keichspräſidenten gelingen wird, Herrn Dr. Simons zu einem
Zurückziehen ſeines Rücktrittsgeſuches zu veranlaſſen und durch
eine Vermittlung die Spannung zwiſchen dem Reichskabinett
ind dem Reichsgerichtspräſidenten zu beſeitigen. Beide Teile
ühlen ſich angegriffen. Für die Oeffentlichkeit beſteht aber doch
ſer Eindruck, daß das Reichskabinett durch ſeine unverbindliche
Form des Vorgehens die Schuld an dem Zwiſchenfall trägt.
Dieſer Eindruck wird verſtärkt durch die Mitteilungen, die
in=
wiſchen Herr Dr. Simons über die Vorgänge gemacht hat. Er
vollte eine Verſtändigung und hat daher ſeine Autorität
einge=
etzt, ohne dafür bei der Reichsregierung volles Verſtändnis zu
inden; aber aus ſeinen Erklärungen ſcheint uns auch der Weg
u einer Verſtändigung noch offen zu ſein.
Bevorſtehender Rückkrikt des
Reichsgerichts=
präſidenken.
Leipzig, 20. Dezember.
Reichsgerichtspräſident Dr. Simons gab heute nachmittag
Vertretern der Preſſe gegenüber zu den in der heutigen
Morgen=
reſſe verbreiteten Nachrichten über ſein Rücktrittsgeſuch folgende
Erblärung ab:
„Es iſt richtig, daß ich unter dem 16. dieſes Monats
gleich=
eitig mit der Eingabe, in der ich namens und im Auftrage des
Staatsgerichtshofes für das Deutſche Reich um Genugtuung für
die Vereitelung des Termins vom 15. Dezember durch die
Reichsregierung gebeten habe, um meine Verabſchiedung
ein=
gekommen bin. Es geſchah, weil ich die Verantwortung dafür
rage, daß nicht alsbald nach dem Eingang des Antrages Badens
durch Erlaß einer einſtweiligen Verfügung gegen das Reich
vegen Offenhaltung der zum 1. Januar 1929 freiwerdenden
Stellen im Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft
ch als Vorſitzender des Staatsgerichtshofes, wozu ich nach meiner
Auslegung ſeiner Geſchäftsordnung befugt war, ein entſprechende
Verfügung erlaſſen habe. Die Reichsregierung gewann dadurch
die Friſt, die ſie benutzt hat, um die Stellen zu beſetzen.
Ich habe die Verfügung unterlaſſen, weil das Reich gegen
eine ſolche Verwahrung eingelegt und gleichzeitig gebeten hatte,
Staatsgerichtshof.
noch im Laufe dieſes Monates zur Sache ſelbſt zu entſcheiden,
da die Entſcheidung dringlich ſei, und weil ich es vorzog, den
ſchwerwiegenden Schritt der Unterſagung eines Hoheitsaktes der
Reichsregierung dem Staatsgerichtshof ſelbſt vorzubehalten.
Obwohl bei der ſchwerfälligen Geſchäftsordnung des
Staats=
gerichtshofes, an die ich gebunden bin, bis dahin die Sache noch
nicht entſcheidungsreif gemacht werden konnte, habe ich Termin
auf den 15. Dezember angeſetzt und alle Beteiligten veranlaßt,
auf die Innehaltung der vorgeſchriebenen Friſten zu verzichten.
Dieſen Verzicht hat auch die Reichsregierung ausgeſprochen, ohne
mir mitzuteilen, daß ſie ihre Entſcheidung ſchon vor dem 15.
De=
zember treffen müſſe. Die Tatſache der Ernennungen iſt mir
vielmehr erſt nachher am 14. 12. telegraphiſch und telephoniſch
mitgeteilt worden. Meine Hoffnung, im Termin des
15. Dezember eine ſachliche Verſtändigung
zwi=
ſchen den Parteien herbeizuführen, wurde dadurch und
durch die Ablehnung einer Mitteilung der Gründe des
Vor=
gehens der Reichsregierung unmöglich gemacht.
Der Staatsgerichtshof hat einſtimmig in
dieſem Verfahren eine ſchwere Kränkung
er=
blickt und den bekannten Beſchluß gefaßt. Da die
Geſchäfts=
leitung dieſe Lage mitveranlaßt hat, habe ich daraus die
Folge=
rung, das noch einmal die Darlegung ihres Standpunktes
ent=
iſt aber der Vorſitz im Staatsgerichtshof von der Stellung des
Präſidenten des Reichsgerichts untrennbar. Infolgedeſſen mußte
ich auch mein Hauptamt niederlegen. Uebrigens kann eine
Schädigung des Anſehens des Staatsgerichtshofes auch für das
Reichsgericht nicht gleichgültig ſein.”
Präſident Dr. Simons fügte hinzu, daß er entgegen
anders=
lautenden Preſſenachrichten bisher keinerlei Mitteilungen, weder
vom Reichspräſidenten noch vom Reichsjuſtizminiſterium oder
vom Reichsminiſterium des Innern erhalten habe. Er werde die
Entſcheidung des Reichspräſidenten abwarten, von der ſein
ferneres Verbleiben im Amt abhängig ſein werde.
Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, trifft es zu. daß der
Herr Präſident des Staatsgerichtshofes noch keine Mitteilung
erhalten hat. Die Entſcheidung des Herrn Reichspräſidenten iſt
heute nachmittag zuſammen mit einem Schreiben der
Reichsregie=
rung das noch einmal die Darlegung ihres Standpunktes
ent=
hält, an ihn abgegangen. Die Veröffentlichung der Entſcheidung
des Herrn Reichspräſidenten und der Mitteilung der
Reichs=
regierung wird erſt morgen erfolgen damit der Herr
Reichs=
gerichtspräſident die ihm gemachten Eröffnungen unmittelbar
und nicht erſt durch Preſſemeldungen erhält.
Reichsverkehrsminiſter v. Guärard über den Konflikt
Reichsberkehrsminiſter v. Guérard hat ſich gegenüber dem
„Dresdener Anzeiger” über den Reichsbahnkonflikt wie folgt
aus=
geſprochen: Sollte ein Urteil des Staatsgerichtshofes zu
un=
gunſten der Reichsregierung kommen, ſo würde ſie ſich ihre
wei=
teren Maßnahmen vorbehalten müſſen. Unter Umſtänden müßte
die Dawes=Geſetzgebung entſprechend geändert werden, um zu
vermeiden, daß ein Zuſtand eintrete, in dem die Stimmen der
Reichsregierung im Verwaltungsrat der Reichsbahn nicht mehr
ausreichend zur Geltung kommen.
Ueber die prozeſſuale Seite des Konfliktes erblärte der
Miniſter, wenn der Staatsgerichtshof behaupte, daß das Reich
ſich durch die Ernennungen formal ins Unrecht geſetzt habe, werde
das von der Reichsregierung energiſch zurückgewieſen und
dem=
gegenüber betont, daß der Staatsgerichtshof nicht das Recht
habe, einer der ſtreitenden Parteien die Wahrnehmung ihrer
Rechte zu verwehren. Jedenfalls weiſe die Reichsregierung den
Vorwurf weit von ſich, daß ſie ſich irgend eine Verfehlung in
prozeſſualer Hinſicht habe zuſchulden kommen laſſen.
Dem Reichsgerichtspräſidenten ſei noch am 14. Dezember die
vollzogene Ernennung der neuen Mitglieder des
Verwaltungs=
rates telephoniſch mitgeteilt worden. Dr. Simons habe am
Tele=
phon geſaat, daß er nun verſuchen werde, am nächſten Tage in
die Haupwerhandlung einzutreten, ohne daß er in dieſem
Ge=
ſpräch nach den Gründen der Reichsregierung für dieſe
Ernen=
nungen gefragt hätte. Die politiſchen Gründe ſeien in dieſer
Angelegenheit das ausſchlaggebende Moment. Es kommt jetzt
vor allem darauf an, mit dem Treuhänder eine Verſtändigung
über dasjenige neu zu ernennende Mitglied des
Verwaltungs=
rates zu treffen, das aus der Gruppe der deutſchen Mitglieder,
die der Treuhänder ernennt, ausgeloſt worden ſei. Der
Treu=
händer habe zugeſagt, daß fünf von den neun von ihm zu
er=
nennenden Mitgliedern Deutſche ſein ſollen. Ein Zwang zur
Einhaltung dieſer Zuſage beſtehe jedoch nicht. Infolgedeſſen ſei
die Notwendigkeit einer Verſtändigung gegeben, die wiederum
die Berückſichtigung gewiſſer Wünſche des Treuhänders
erfor=
derlich mache.
Reichskags-Bilanz.
* Drei Weihnachkstage aus deutſcher Vergangenheit. Der Alkmeiſter der klaſſiſchen Philologie 80 Jahre alt.
König Karl der Große hatte im Jahre 784 nach Chriſti
Ge=
burt im Sachſenlande ſein Winterlager aufgeſchlagen. Es war
Weihnachten: die Freudenbotſchaft von der Geburt des
Heilan=
des wurde verkündet, die feſtlichen Klänge der Lobgeſänge
er=
tönten, König Karl beugte ſeine Knie vor dem König aller
Könige.
Einer der grimmigſten Feinde des Chriſtentums, der
Sachſen=
herzog Widukind, hatte ſich, als Späher verkleidet, in König
Karls Lager geſchlichen. Er war Augenzeuge der chriſtlichen
Weihnachtsfeier, die ihn ſo tief ergriff, daß er ſeinen Chriſtenhaß
aufgab; im folgenden Jahre erſchien Widukind in König Karls
Hoflager zu Attigny in der Champagne, erbat und empfing die
heilige Taufe.
Einundeinhalbes Jahrhundert ſpäter: In dem erleuchteten
Dom zu Frantfurt am Main wird Weihnachten gefeiert;
Orgel=
klänge ertönen, Chöre ſingen, vor dem Hochaltar ſteht im
Pur=
burmantel Kaiſer Otto I., der Große. Da ſucht durch die
an=
dächtige Gemeinde ein Mann im Büßerhemde ſich Bahn, kniet
bor dem Kaiſer nieder und bittet um Gnade und Vergebung.
Es iſt des Kaiſers jüngerer Bruder Heinrich, der ſich zu
wieder=
holten Malen gegen Kaiſer Otto verſchworen, ihn verraten und
die Fackel der Empörung in die Maſſen des Volkes getragen
hatte. Der fromme, ernſte und zugleich milde Kaiſer Otto ver=
Wirklicher Geheimer Nat
Zeiht großmütig zum dritten Male ſeinem Bruder Heinrich, der
Prof. Dr. Ulrich v. Wilamowitz=Möllendorff,
bon dieſer Weihnacht an ein treuergebener Anhänger ſeines
kai=
der berühmte deutſche Altphilologe, begeht am 22. Dezember
lerlichen Bruders iſt und bleibt.
ſeinen 80. Geburtstag. Er wurde 1876 Univerſitätsprofeſſor in
Greifswald, 1883 in Göttingen und wirkte 1897—1921 als Ordi=
Kaiſer Heinrichs IV. Lieblingsſohn, Heinrich, haite ſich von, narius der klaſſiſchen Philologie in Berlin. Seine Unterſuchungen
(eines Vaters Gegnern zu offener Empörung verleiten laſſen.
über Homer, Platon, Ariſtoteles, Sappho, Pindaros und ſeine
„n dem Kampfe zwiſchen Vater und Sohn war es leßzieiem 9e Uebertragungen aus dem Griechiſchen zählen zu den beſten
lungen, den Vater zu überliſten und in ſeine Gewalt zu bringen.
Arbeiten auf dem Gebiet der Philologie.
Als Gefangener wird der Kaiſer in die Burg zu Böckelheim an
der Nahe gebracht: Je mehr der gefangene Kaiſer ſein Leben
In alten Zeiten wurde die Chriſtmette, d. h. die eigentliche
und ſein Geſchick überdenkt, deſto finſterer blickt er drein; ſein
Geſicht wird hart und kalt wie Marmor und ſein Herz iſt mit Chriſtnacht, viel feſtlicher und feierlicher begangen als in der
Gegenwart, deshalb war der Eindruck des Weihnachtsfeſtes wohl
Daß gegen den undankbaren, aufrühreriſchen Sohn erfüllt.
Es iſt Weihnachtsabend des Jahres 1105: Die Türe des auch — wie die erwähnten drei Begebenheiten zeigen — ſo
be=
kaiſerlichen Kerkers öffnet ſich und hinein trat des Burgvogts ſonders groß. Dramatiſche Darſtellungen der Geburt Chriſti,
Töchterchen mit einem Lichterbaum, den es mitten in den dunkeln / Weihnachtsſpiele, öfters verbunden mit Prophetenſpielen, wur=
Raum ſtellt. Mit dem Glanz des Weihnachtsbaumes iſt auch die den aufgeführt. Dann folgten eine Anzahl von Feiertagen — ſo
Veihnachtsliebe eingezogen: Kaiſer Heiurich II. kniet nieder, wurden auf einem Konzil zu Mainz vier Weihnachtsfeiertage
faltet die Hände zum Gebet und verzeiht ſeinem auf Irrwege angeord et —. Später gab es offiziell drei Weihnachtsfeiertage,
bis um das Jahr 1773 der dritte Feiertag abgeſchafft wurde.
geratenen Sohn!
609 Millionen Defizik. — „Ein mageres Ergebnis”.
* Berlin, 20. Dezember. (Priv.=Tel.)
Allzuviel iſt es gewiß nicht, was der Reichstag in dem
Drei=
bierteljahr ſeit ſeinem Beſtehen geleiſtet hat. Er hat, da die
Mehrheitsverhältniſſe immer noch ungeklärt ſind, im
weſent=
lichen Ferien gehabt. Die Sozialdemokraten, die Sieger des
Wahlkampfes, fühlen ſich verpflichtet, gegenüber dem Vorwurf
von links her, daß ſie eigentlich nichts geleiſtet hätten, den „
Nach=
weis großer Erfolge” zur Beruhigung der eigenen Anhänger zu
erbringen. Der „Vorwärts” begrüßt es deshalb, daß die
Par=
lamentariſchen Blätter” in 11 Punkten das inzwiſchen Geleiſtete
aufzählen. Dazu rechnet er die Kürzung der Lohnſteuer, die das
Reich 130 Millionen Mark koſtete, die Vergrößerung des Kreiſes
der Arbeitsloſen, die 80 Millionen koſtete, die Verlängerung der
Unterſtützungsdauer in der Kriſenfürſorge, die Unterſtützung der
ausgeſperrten Ruhrarbeiter. Ausbau der Unfallverſicherung,
Er=
höhung der Pflichtgrenze in der Angeſtelltenverſicherung,
Zuſatz=
verſicherung für Angeſtellte Erhöhung der Lohnpfändungsgrenze,
Nacherhebung der Vermögensſteuer, die politiſche Amneſtie, und
endlich den Kampf gegen die Todesſtrafe. Dabei wird
voraus=
ſchauend hinzugefügt, daß die Hauptirbeit erſt im Januar
be=
ginne, daß alſo noch große Dinge zu erwarten ſeien. In der
Aufzählung fehlt der Panzerkreuzer, was aber ſchließlich
be=
greiflich iſt. Etwas fehlt aber auch noch, daß die
Sozialdemo=
kraten den Wechſel, den ſie bei der Senkung der Lohnſteuer
aus=
ſtellten, bisher nicht eingelöſt haben, und daß ihr Finanzminiſter,
obwohl er ein halbes Jahr Zeit zur Ueberlegung hatte, immer
noch zu keinem Entſchluß gekommen iſt, wie er das durch die
Gebefreudigkeit der Sozialdemokraten auf 600 Millionen
ange=
wachſene Defizit decen will.
Eine Unkerredung mit dem Reichsaußenminiſter.
Vor ſeiner Heimreiſe hatte der deutſche Außenminiſter Dr.
Streſemann eine kurze Unterredung mit dem Korreſpondenten
des „Reſto del Karlino‟. Der Außenminiſter erklärte ſich mit
dem Ergebnis der Luganeſer Beſprechungen befriedigt. „In
erſter Linie iſt es mir gelungen,” ſagte Dr. Streſemann, „
Cham=
berlain und Briand begreiflich zu machen, daß die Frage der
Rheinuandräumung mit der Reparationsfrage nicht
zuſammen=
hängt. Ebenſo iſt es wir gelungen, das Thema der nationalen
Minderheiten auf die Tagesordnung der nächſten Seſſion des
Völkerbundes zu bringen.” Auf eine Frage über den
Zuſammen=
prall mit Zaleſki antwortete Dr. Streſemann, daß Zaleſki ihn
verſchuldet habe, indem er ihn (Streſemann) von dem gehäſſigen
und heftigen Ton ſeiner Erklärungen nicht im Voraus
unter=
richtete, ſondern einfach überraſcht habe. Daher habe er auch
ſelbſt ſeine Entrüſtung ſpontan und in unzweideutiger Weiſe zum
Ausdruck gebracht. In der Erwiderung an Zaleſki habe er ſich
nicht erniedrigen wollen, die Anſchuldigungen zu widerlegen.
Jedermann wiſſe, daß der Deutſche Volksbund in Oberſchleſien
zweder mit der Reichsregierung noch mit ſeiner Partei
ingend=
welche Beziehungen unterhalte. Jedenfalls ſei es ein großer
Fehler Zaleſkis geweſen, gerade in dem Augenblick, da alle von
dem Ergebnis der Beſprechungen in Lugano befriedigt waren,
eine Frage aufzuwerfen, die gar nicht mit der Tagesordnung der
Seſſion irgendetwas zu tun hatte.
Ein Völkerbundsmemorandum über den Skreik in
Südamerika.
EP. Genf, 20. Dezember.
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht heute nachmittag
ein Memorandum, in dem die Entwicklung des Konfliktes zwiſchen
Paraguay und Bolivien ſeit dem 12. Dezember und die Schritte
des Völkerbundsrates ſowie die Ne han
Paris noch einmal zuſammengefaßt wele
Das Memorandum wird eingeleitet mit dei de ei beiben
Telegrammen, die Briand an die Regierungen von Bolivien und
Paraguay geſandt hat, nachdem dieſe ſich mit der Annahme der
Vermittlungsaktion des panamerikaniſchen Kongreſſes
einverſtan=
den erklärt hatten. Briand ſpricht in einem Telegramm den
Wunſch aus, daß das Schiedsgerichtsverfahren ſo ſchnell wie
mög=
lich die guten Beziehungen zwiſchen den lateinamerikaniſchen
Schweſterſtaaten wieder herſtellen und zu einer Löſung des
Kon=
fliktes führen möge. Der Rat, der die beiden Staaten
aufgefor=
dert hat, in irgendeiner Weiſe eine friedliche Regelung zu ſuchen,
könne ſich nur beglückwünſchen, daß die Ausbreitung des
Kon=
fliktes ſo ſchnell aufgehalten worden ſei. In einem dritten kurzen
Telegramm macht Briand ſämtlichen Mitgliedern des
Völker=
bundsrates von der Anbahnung der Einigungsverhandlungen
zwiſchen den beiden im Streit liegenden Staaten Mitteilung, mit
der die Aufgabe des Völkerbundsrates in dieſer Angelegenheit
abgeſchloſſen iſt.
Der längſten Nacht des Jahres folgt die Geburt des
Heilan=
des, des Lichtes der Welt, des Retters in unſerer Verzagtheit:
eine Botſchaft des Friedens iſt das Weihnachtsfeſt im alten
kirch=
lichen Sinn!
„Ein neu Gebot gebe ich euch, daß ihr euch untereinander
liebet”, ſagt Jeſus Chriſtus. Wo Liebe iſt, da iſt auch Frieden.
So iſt Weihnachten das Feſt der Liebe und des Friedens. Liebe
und Frieden aber haben die Verſöhnung im Gefolge.
Als einen Tag inneren Friedens, ſollen wir Weihnachten
feiern. Dann brauchen wir kein luxuriöſes Feſt, dann hat das
Weihnachtsfeſt die alte, ewig=ſchöne Poeſie und die
Weihnachts=
glocken ſind für uns wirkliche Friedensglocken, die uns in der
„Heiligen Nacht” verkünden:
„Ehre ſei Gott in der Höhe und Friede auf
Erden und den Menſchen ein Wohlgefallen!” Ei.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Helia.
* Weihnachtsſtimmung! Zu beiden Seiten der Bildfläche ſtehen
rieſige Weihnachtsbäume im Kerzenglanz, und die Muſik ſpielt
ein weihnachtliches Potpourri.
Die beiden Filme haben mit Weihnachten allerdings nichts
zu tun. „Die Nächte einer ſchönen Frau” mit Adolphe
Menjou und Edna Purviance iſt als franzöſiſches
Kultur=
dokument vielleicht intereſſant. An dieſem Film aber iſt außer
den beiden genannten Künſtlern keine darſtelleriſche Größe
be=
teiligt. Auch der Vorwurf und die Bilder ſind nicht gerade
packend.
Sehr flott geſpielt hingegen iſt der in Aufbau und
Durch=
führung der Handlung allerdings echt amerikaniſche Film
„Sonne, Süden und Leidenſchaft”, ein neunaktiger
Großfilm mit Norma Talmadge, Noals Berry, Gilbert
Roland und Eddie Bordon in den Hauptrollen. Dieſer
Film iſt zwar von der Regie ſo gehalten, daß der Beſchauer in
keiner Situation weiß, ob es ſich um eine ernſte Sache oder um
eine luſtig gemeinte Satyre handelt. Die letztliche iſt überwiegend.
Es wird aber ſehr flott, ſehr gut und eindringlich geſpielt. Norma
Talmadge und Gilbert Roland ſind ein bildhübſches
Men=
ſchenpaar, mit dem man wohl fühlen kann. Die Charakteriſierung
des rohen Genießers Don Joſé durch Noals Berry iſt
aus=
gezeichnet. Im ganzen gibt der Film, der auch eine große Reihe
ſehr ſchöner Bilder zeigt, denen, die ſich dem amerikaniſchen Ge=
*
ſchmack anſchließen, eine recht gute Unterhaltung.
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Freitag, den 21 Dezember 1928
Seite 5
Ans eer Banbesgaaglfradt.
Darmſtadt. 21. Dezember.
— Ernannt wurden: am 16. November die Schulamtsanwärterin
hilde Krieger geb. Kornmann aus Darmſtadt zur Lehrerin an
Folksſchule zu Obertshauſen (Kreis Offenbach a. M.): am 22. Nov.
Lehrer Peter Grimm zu Biblis (Kreis Bensheim) zum Nektor
„er Volksſchule daſelbſt — beide mit Wirkung vom Tage des
Dienſt=
itts ab.
— Verſetzungen in den Ruheſtand: am 7. Dezember der Lehrer an
Volksſchule zu Arheilgen (Kreis Darmſtadt) Martin Jung auf
Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Januar 1929 an; am 10. Dez. die
darbeitslehrerin an der Volksſchule zu Darmſtadt Elſe Doll auſ
Nachſuchen vom 1. Januar 1929 an; am 14. Dezember der Förſter
inn Peter Zink zu Beerfelden auf ſein Nachſuchen vom 1. Jan.
an.
Auf Grund des § 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der
Staats=
iten vom 2. Juli 1923 bzw. 19. Dezember 1923 in der Faſſung des
tzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249) treten am 1. Januar
in den Ruheſtand: der Kreisſchulrat Karl Backes beim
Kreis=
amt in Groß=Gerau; der Oberſtudienrat an dem Realgymnrſium
jießen Dr. Peter Dittmar, der Lehrer Auguſt Boving an der
Sſchule zu Gonſenheim (Kreis Mainz).
— Titelverleihung. Am 15. Dezember wurde dem
Miniſterialamt=
n Oberförſter Auguſt Heidenreich zu Darmſtadt unter
Be=
ng in ſeiner bisherigen Dienſtſtellung die Amtsbezeichnung „
Forſt=
ter” verliehen.
Gewerbemuſeum. Das Heſſiſche Gewerbemuſeum iſt am
Mon=
den 24. Dezember, von 11—1 Uhr geöffnet. Leſeſaal und
Büro=
ne bleiben geſchloſſen.
— Heſſiſches Landestheater. Heute wird im Kleinen Haus „
Tra=
ta” von Verdi in der erfolgreichen neuen Inſzenierung von Arth.
ia Rabenalt in der Beſetzung der Erſtaufführung als Vorſtellung
Zuſatzmiete UI wiederholt. Muſikaliſche Leitung: Carl Bamberger.
Im Großen Haus gelangt heute das Senſationsſtück „Der Pro=
Mary Dugan”, der ſich trotz der großen Anzahl der bisheri=
Aufführungen immer noch des ſtärkſten Intereſſes erfreut, als
Vor=
ung der Gemeinde E in der Beſetzung der Erſtaufführung zur
Wie=
ſolung. Beginn 20 Uhr.
Die beiden nächſten Vorſtellungen des Weihnachtsmärchens „Die
mmelsreiſe” ſind für Samstag, den 22. Dezember, 15.30 Uhr,
Sonntag, den 23. Dezember, 15 Uhr, angeſetzt.
Die „Meiſterſinger von Nürnberg” werden am erſten
hnachtsfeiertag, Dienstag, den 25. Dezember, neu einſtudiert und
eniert aufgeführt. In den Hauptrollen ſind die Damen Anny von
ſch, Anna Jacobs und die Herren Johannes Biſchoff, Hans Grahl,
o Herrmann, Heinrich Kuhn und Eugen Vogt beſchäftigt. Die
In=
ierung leitet Renato Mordo. Die Bühnenbilder ſtammen von Lo=
Schenck von Trapp. Die muſikaliſche Leitung hat
Generalmuſik=
ktor Dr. Böhm.
Leſſings Luſtſpiel „Minna von Barnhelm” in der neuen
zenierung Carl Eberts wird fallweiſe in das Kleine Haus
über=
imen und gelangt am erſten Weihnachtsfeiertag, Dienstag, 25. Dez.,
der Beſetzung der Erſtaufführung erſtmalig im Kleinen Haus zur
führung.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag, Mittwoch, 26. Dezember, gelangt
Großen Haus nachmittags das Weihnachtsmärchen „Die
Him=
lsreiſe” und abends Nicolais Oper „Die luſtigen Weiber
n Windſor” zur Aufführung. — Im Kleinen Haus gehen am
iten Weihnachtsfeiertag die „Tote Tante und andere
Begeben=
en” von Curt Goetz in Szene.
Heute Freitag beginnt der Vorverkauf für Mieter zu den
Vorſtel=
gen am zweiten Weihnachtsfeiertag. Zugleich iſt heute der letzte Tag
Vorverkaufs für Mieter zu den Vorſtellungen des erſten
Weih=
htsfeiertags. Der allgemeine Vorverkauf für dieſe beiden Tage
be=
nt morgen. Zu den Aufführungen am erſten Weihnachtsfeiertage
Großen Haus „Meiſterſinger”, im Kleinen Haus „Minna von
rnhelm”) gelten keine Tauſchkarten der Mieter.
— Heſſiſcher Polizeiſportverein Darmſtadt. Für Sonntag, den 23.
zember, iſt, da auch der Gegner der Handball=Ligamannſchaft —
lizeiſportverein Butzbach — infolge verſchiedener widriger Umſtände
nicht antreten kann, für den geſamten Polizeiſportverein Ruhetag.
für treffen ſich die Mitglieder bei einer anderen Gelegenheit, und
ar bei der heute Freitag, abends 8.15 Uhr, im Speiſeſaal der
Polizei=
terkunft (Holzhofallee 25) ſtattfindenden Weihnachtsfeier des
reins. Zu derſelben, die in ihrem Programm außer anderem einen
m und ein kleines Tänzchen vorſieht, ſind alle Mitglieder und
In=
eſſenten des Vereins herzlichſt eingeladen. Vorher — um 6.30 Uhr
innend — findet eine kleine Beſcherung für die Jugend= und
hülerabteilung des Vereins ſtatt, zu der St. Niklas perſönliches
Er=
einen zugeſagt hat. Daß er nicht mit ganz leeren Händen kommt,
mit Rückſicht auf den hohen Grad von Bravheit unſerer geſamten
gend zu erwarten. Zu dieſer Beſcherung, die ebenfalls im
Speiſe=
iI der Polizeiunterkunft — Holzhofallee 25 — ſtattfindet, ſind außer
ſeren Mitgliedern beſonders die Eltern unſerer Jugendlichen gern
ehene Gäſte.
— Geſellſchaft Heſſiſcher Bücherfreunde. Die Mitglieder der
Geſell=
aft Heſſiſcher Bücherfreunde werden freundlichſt darauf aufmerkſam
nacht, daß die Jahresgabe nunmehr erſchienen iſt. Dieſelbe
in im Geſchäftszimmer der Geſellſchaft (Reſidenzſchloß, Eingang vom
arkt aus) vormittags von 9—1 Uhr und nachmittags von 3—6 Uhr
Empfang genommen werden.
— Karoline=Balſer=Hilfe. Die Veratungsſtelle bleibt über die
Feier=
ge geſchloſſen. (Nahere ſiehe Anzeige.)
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Den Reigen der Weihnachts=
=anſtaltungen eröffnen die Jugendabteilun en am Samstag abend mit
iem Weihnachtsſchauturnen. Nah=zu 150 Buben und
ädels werden an dieſem Abend beim brennenden Kerzenbaum eine
ihe von turneriſchen Uebungen zeigen. Nach einem Aufmarſch aller
ndir und Geſang eines Weihnachtsliedes beginnt das Turnen. Zuerſt
mmen die Frei= und Handgeräteübungen der Schüler= und Schü
erin=
n, dann folgt ein Turnen an den Geräten, und im dritten Abſchnitt
Volkstänze und Spiele. Es wird eine Freude ſein zu ſehen, wie
cht und mit welcher Freude ſich die Jugend den turneriſchen Uebungen
agibt. Als Abſchluß der Jugendweihnachtsfeier folgt dann noch ein
ärchenſpiel, das ebenfalls von Schülern und Schülerinnen geſpielt
rd. Der Saal iſt gut geheizt. — Am zweiten Weihnachtstag folgt
nn die Hauptweihnachtsfeier des Vereins. Schon immer
Ɨren die Weihnachtsfeiern der 1875er Turner gern beſuchte
Veranſtal=
ngen, denn man konnte ſich einige Stunden bei ſchönem,
abwechſlungs=
ichem Programm erfreuen. Auch in dieſem Jahre hat der
Ver=
tligungs=Ausſchuß wieder ein nettes Weihnachtsprogramm
zuſammen=
ſtellt, das allen Beſuchern gefallen dürfte. Die Darbietungen des eiſten
eils ſind ernſterer Art und folgt als Abſchluß dieſes Teils ein
Weih=
rchtsſpiel in einem Akt „Weihnachtsglocken”. Im zweiten Teil ſind
arbietungen luſtigerer Art und kommt als Schlußſtück ein Luſtſpiel in
nem Aufzug zu Aufführung. Als dritte We hnachtsfeier folgt die der
portabteilung Anfang Januar, und ſind hierzu Mitglieder ebenfalls
eundlich willkommen.
—Fernſprechverkehr Deutſchland-Buenos=Aires. Vom 21.
Dezem=
er an werden alle Orte Deutſchlands zum
Fernſprech=
erkehr mit Buenos=Aires zugelaſſen. Ein Geſpräch von
Minnten Dauer koſtet 180 RM., jele weitere Minute 60 RM. mehr.
furzeit können die Geſpräche in den Stunden von 15 bis 18 Uhr
aus=
etauſcht werden. Es empfiehlt ſich, ſie ſchon am Vormittag des Tages,
ar den ſie gewünſcht werden, anzumelden und hierbei außer der Per=
In, mit der das Geſpräch in Buenos=Aires geführt werden ſoll, für den
au ihrer Abweſenheit noch eine Erſatzperſon anzugeben. In
Buenos=
ires können die Geſpräche nur von einer öffentlichen Sprechſſtelle aus
Fſührt werden, die in der Betriebszentrale von Transradio
Internatio=
fale eingerichtet worden iſt.
T Poſtdienſt am 24. Dezember. Am 24. Dezember werden die
lEligen Poſtſchalter um 16 Uhr geſchloſſen. Beim Poſtamt 1 in der
Echeinſtraße wird von 16 bis 18 Uhr ein Schalter für den
Freimarken=
errauf geöffnet ſein. Telegramme und Geſpräche können wie ſonſt
rags an den Schaltern des Telegraphenamts und des
Zweigpoſt=
s 2 (Hauptbahnhof) aufgeliefert bzw. angemeldet werden.
50 Jahre Beſſunger Knabenſchule.
Am. Das 50jährige Beſtehen der Beſſunger Knabenſchule in
Darm=
ſtadt wurde am Donnerstag mit einer ſchlichten Feier, zu der ſich Lehrer
und Schütler, Angehörige und Gäſte in ſehr ſtattlicher Anzahl in der mit
Grün geſchmückten Turnhalle der Schule eingefunden hatten, feſtlich
be=
gangen. Die Feier bot in einem künſtleriſchen muſikaliſchen Rahmen eine
ganze Reihe von ausgezeichneten Darbietungen aus Kreiſen der Schule
ſelbſt. Herr Breyer, der derzeitige Leiter der Schule, b grüßte die
Erſchienenen, die Vertreter der Schulen und der Kiiche, beſonders
herz=
lich zwei ehemalige Rektoren der Schule, die es ſich nicht hatten nehmen
laſſen, an der Feier teilzunehmen; ein Zeichen für die ſchöne, ſtets
ge=
pflegte Tradition, die Herr Stadtſchulrat Bach, der als Vertreter des
Herrn Oberbürgermeiſters und des Stadtſchulamtes ſprach, beſonders
feierte.
In der eigentlichen Feſtanſprache gab Herr Breyer ein anſchauliches,
feſſelndes Bild von der hiſtoriſchen Entwicklung der Beſſunger
Knaben=
ſchule, ein Bild, das gleichzeitig auch intereſſante Schlaglichter auf die
allgemeine Entwicklung der Gemeinde Beſſungen und der Stadt
Darm=
ſtadt warf. Eine der ſchönſten Aufgaben der Schule ſoll es weite hin
ſein, den Sinn für die Heimatliebe und Heimatkunde unter der
heran=
wachſenden Jugend zu wecken und zu erhalten.
Um die Abwicklung des muſikaliſchen Teiles der Feier, der Werke
von Schubert und Mozart brachte, machten ſich die Herren Frey,
Niebergall und Dr. Kaffenberger (Trio) ſowie Müller
(Tenor) in eiſter Linie verdient. Daneben war es für die Zuhörer eine
rechte Freude, bei dem Vortrag von Gedichten und Sprech=Chören wie
von Liedern die friſchen, unbekümmerten und doch gut geſchulten
Knaben=
ſtimmen zu vernehmen. Recht gut gelang die Wiedergabe des Sanktus
aus der Deutſchen Meſſe für dreiſtimmigen Knabenchor von Franz
Schubert.
So wurde die Feier, die mit dem Allegretto aus op. 15 Nr. 1 von
Mozart ſchloß, zu einer würdigen, harmoniſchen Veranſtaltung, die allen
Beteiligten ſicher noch lange in ſchönſter Erinnerung bleiben wird. Wir
wünſchen der Knabenſchule Beſſungen weitere 50 Jahre einer
ſegens=
reichen Entwicklung im Intereſſe der Schule ſelbſt und der Allgemeinheit.
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— Bühnenvolksbund. Die Weihnachtsmorgenfeier am 2. Feiertag
im kleinen Haus des Landestheaters bringt ein Weihnachtsſpiel vom
Gotteskind nach alten deutſchen Volksſpielen aus der Feder von Emil
Alfred Herrmann. Die begleitenden Weiſen werden von der
Madrigal=
vereinigung unter Leitung von Prof. Dr. Noack geſungen. Auch
Nicht=
mitglieder haben Zutritt. Mitglieder genießen bedeutende
Ermäßi=
gungen. Aus unſerem Kreis ſollte niemand fehlen. Auch Kinder
wer=
den ihre Freude an dem ſchönen Feſtſpiel haben. Karten bei Chriſtian
Arnold am weißen Turm.
Zollabfertigung. Zur Abholung von zollpflichtigen Paketen iſt
die Poſt=Zollabfertigungsſtelle, Alexanderſtraße, am 24. und 31.
Dezember von halb 8 Uhr bis 1 Uhr geöffnet. Am erſten
Weih=
nachtstage iſt die Stelle von 10—12 Uhr geöffnet.
Raſtelli, das Weliwunder.
Zum Gaſtſpiel im Orpheum.
Gelegentlich eines Gaſtſpiels Raſtellis in der Berliner Scala
ſchrieb ein Berliner Blatt u. a.: Und dann? — Naſtelli! —
Was ſoll man da nun ſagen? Man hat ihn ſchon „das achte
Weltwunder” genannt. Ob die anderen ſieben Wunder auch
wirk=
lich ſo „wunderbar”, ſo unglaublich waren, wie dieſer Raſtelli? —
Er hat einen ſechſten Sinn (den wir nicht haben), den Sinn fürs
Gleichgewicht, für Statik. Kann dieſer Menſch fallen? Kann er
etwas fallen laſſen? Er ſpielt nicht nur mit ſeinen Bällen und
runden Stöckchen, er kämpft auch mit ihnen. Nein, er kämpft mit
den Naturgeſetzen, die wir „Schwerkraft” oder „Anziehungskraft
der Erde” nennen. Er hindert ſeine Bälle, dieſen Naturgeſetzen
zu gehorchen. Er will nicht, daß ſie fallen. Sie ſollen nicht,
ſie dürfen nicht! — Und er hindert ſie wirklich: ſie können nicht
fallen. — Was er macht, iſt einfach unglaublich. Das iſt nicht
mehr Jongleurgeſchicklichkeit, das iſt: Zauberei. — Aber wie er
es macht, das iſt auch zauberhaſt. Er ſcheint mir nicht nur „das
achte Weltwunder” zu ſein, ſondern mehr als das: ein reizender,
menſchlich=begabter Menſch. Er hat ſehr ſchöne Augen. Sie ſind
ſchnell, wie die Augen des Tieres. Und er ſelbſt iſt ſchnell, wie
ein Tier Wen er arbeitet, ſo geſchieht das mit einer Heftigkeit,
mit einem Temperament — wie ein Raubtier jagt er hinter ſeinen
flinken Bällen her. Immer noch einen Bruchteil flinker als ſie.
Er kämpft mit ihnen. Und nach dem Kampf, nach dem Sieg über
das Naturgeſetz der Schwerkraft tobt ſich ſeine Sieges=, ſeine
Arbeits=, ſeine Lebensfreude in einem ganz unerwarteten, ganz
unnötigen, ſinnloſen und ſinnlos heftigem Sprung aus. Er
ſtampft die Erde, die er beſiegt hat. Das Publikum raſt — und
er ſteht ganz ruhig, ganz ſtill und ſieht mit ſeinen Tieraugen,
ſchnell wie ein Adler, hinunter ins Parkett. Plötzlich iſt er weg
— und ſtürzt ſich in ein neues Abenteuer — wie ein Raubtier,
wie ein Beſeſſener, wie ein Kämpfer. Geſchicklichkeit, die Kunſt
wird? Das hat man wohl noch nie geſehen. Unbeſchreiblich!
— und wunderſchön! Das Publikum iſt faſſungslos — und raſt.
Morgen, Samstag, Premiere des Feſtprogramms. — Das
Naſtelli=Gaſtſpiel dauert nur 8 Tage, bis 30. Dezember und wird
nicht verlängert. — Weitere Angaben ſiehe heutige Anzeige.
— Um den 5 Uhr=Ladenſchluß am Heiligen Abend. Die
Kirchen=
gemeindevertretung, der evangeliſchen
Martins=
gemeinde hat folgende Entſchließung einſtimmig gefaßt: „Wir
tre=
ten nachdrücklichſt für die Beſtrebungen ein, die auf einen Fünfuhr=
Ladenſchluß am Heiligen Abend gerichtet ſind. Wir bitten unſere
Ge=
meindeglieder, im Intereſſe der Geſchäftsbeſitzer und der Angeſtellten,
ſowie in ihrem eigenen Intereſſe, ihre Einkäufe an dieſem Tage
mög=
lichſt frühzeitig zu machen.”
— Petrusgeweinde. Für die Tage des Schauens und Schenkens
weiſen wir unſere Gemeindeglieder hin auf den Weihnachtsgabentiſch,
den unſere Jugendvereine auch dieſes Jahr wieder aufgebaut haben. Er
iſt zu finden in dem ſogenannten Jugendzimmer, dem Anbau an das
Gemeindehaus Eichwieſenſtraße 8, das in beſonderem Zugang durch dem
kleinen Vorgarten zu erreichen iſt. In dem reizvoll ausgeſtattetem
Raume präſentieren ſich in geſchmackvoller Anordnung wunderſchöne
Gaben; gute Bücher und wertvolle Bilder, Kunſtmappen und Kalender;
von der Mä’chenvereinigung außerdem Handarbeiten und
kunſtgewerb=
liche Gegenſtände, die von feiner künſtleriſcher Auffaſſung und treffl cher
Ausführung Zeugnis ablegen. Der Weihnachtstiſch iſt geöffnet
Sonn=
tags von 11—6 Uhr, an den übrigen Tagen von 6—9 Uhr. Wir können
raſchen Beſuch nur empfehlen.
— Panlusgemeinde. Am Heiligen Abend findet die
Weih=
nachtsfeier um 4 Uhr ſtatt; am Schluß derſelben um 5 Uhr
Choral=
blaſen vom Turm. Die vom Kirchenchor veranſtaltete
kirchen=
muſikaliſche Feier iſt am erſten Feiertag um 5 Uhr. Zur
Auf=
führung gelangt u. a. das Weihnachtsoratorium von Heinrich
Schütz in der Bearbeitung und Ergänzung von Arnold
Mendels=
ſohn. Den Evangeliſten wird Herr E. Weſtphal ſingen, den Engel
Frl. Betty Aßmuth, den Herodes Herr E. Hennemann.
Ferner=
wird ein dreiſtimmiger Frauenchor die ſechs Weihnachtslieder
von Peter Cornelius in der Bearbeitung von C. Küynhold ſingen;
die Solopartien darin werden von Frl. Aßmuth geſungen. Da auch die
Gemeinde zum Wort kommt, ſind die Geſangbücher mitzubringen. Der
Eintritt iſt frei, doch werden zur Deckung der Unkoſten freiwillige
Spen=
den erbeten. Am zweiten Feiertag, nachmittags 5 Uhr, wird in der
Kiiche von unſerer Jugend ein Krippenſpiel zur Aufführung
ge=
bracht. Zu allen dieſen Veranſtaltungen wird herzlich eingeladen.
Auszahlung von Renten bei dem hieſigen Poſtamt. Die
Aus=
zahlung der Militärverſorgungsgebührniſſe für Januar findet beim
Poſtamt in der Rheinſtraße in dieſem Monat bereits am 2. 12. ſtatt.
Die Auszahlung der Invaliden= (T, A, O, W. K, WK) und Unfallrenten
für Januar findet beim Poſtamt in der Rheinſtraße bereits am 29.
De=
zember ſtatt. Es wird daran erinnert, daß die Quittungen für Januap
ſämtlich beglaubigt ſein müſſen. Wird die Rente für Kinder oder eine
andere Perſon gezahlt, ſo muß auch deren Leben in den Quittungem
beſcheinigt ſein.
— Unbeſtellbare Poſt. Bei der Oberpoſtdirektion in Darmſtadt
mußten im Jahre 1928 12220 Briefe und 9828 Poſtkarten ſowie
zahl=
reiche Druckſachen, die infolge ungenügender Anſchrift
weder dem Empfänger ausgehändigt noch an den Abſender zurückgegeben
werden konnten, vernichtet werden. Hierdurch mögen für die
Beteilig=
ten wohl Unannehmlichkeiten mancherlei Art entſtanden ſein. Auch
wird das Fehlen dieſer Sendungen oft zu ungerechtfertigten Vorwürfen
gegen die Poſtverwaltung und ihre Beamten Anlaß gegeben haben.
Ohne genaue und vollſtändige Anſchrift des Empfängers, zu der bei
größeren Orten außer dem Vor= und dem Zunamen der Stand, die
Straße nud die Hausnummer gehören, iſt aber die Zuſtellung
einer Poſtſendung auch dem findigſten Zuſteller nicht immer möglich.
Auch iſt es unumgänglich nötig, auf allen Poſtſendungen ſtets Name
Wohnort und Wohnung des Abſenders anzugeben, damit
dieſem die Sendung im Falle der Unzuſtellbarkeit zurückgegeben
wer=
den kann.
Der Weihnachtsbaum, iſt für ſo manchen ſchon verhängnisvoll
geworden, indem er nicht nur Gardinen= und größere Brände, ſondern
auch Schäden an Leben und Geſundheit verurſacht hat. Man dulde
des=
halb nicht, daß Weihnachtsbäume neben Gardinen, Vorhängen oder
ſonſt leicht brennbaren Gegenſtänden Aufſtellung finden. Man
ver=
wende beim Baumputz am beſten gar keine verbrennbaren Sachen. Die
Kerzen bringe man in der Weiſe an, daß ſie entzündbare Gegenſtände,
vor allem aber auch die harzreichen Tannenzweige, nicht entflammen
können. Wenn die Tannennadeln ſchon ſtark abfallen, dann ſollte der
Baum überhaupt nicht mehr angezündet werden. Dann gerät er
näm=
lich ſehr leicht, und zwar faſt exploſiv, in Brand und kann großes
Un=
heil anrichten. Deshalb ſoll man gebrauchte Weihnachtsbäume auch
nicht in einem geſchloſſenen Ofen und nur vorſichtig verbrennen, da
ſich aus dem Harze ſtarke Gaſe entwickeln, die in Verbindung mit Luft
den Ofen zerſtören und Menſchenleben gefährden können. Anzüinden
der Kerzen hat ſtets von oben nach unten zu erfolgen. Gar häufig
ſind die Fälle, in denen Bluſen, Spitzen uſw. beim Anzüinden der
oberen Kerzen durch die bereits brennenden unteren zu Schaden
ge=
kommen ſind. Eine Gießkanne Waſſer oder beſſer ein Handfeuerlöſcher
in der Nähe iſt ine Vorſichtsmaßnahme, die ſich oft gut bewährt hat.
Auto und Eiſenbahn. Am 19. Dezember um 15.49 Uhr überfuhr
der Triebwagen 3162 zwiſchen dem Bahnhof Viernheim und dem
Halte=
punkt Poſtſtraße auf dem unbewachten Straßenübergang den
Perſonen=
kraftwagen der Fa. Gebr. Liebig aus Darmſtadt. Der Wagenlenker Gg.
Menger aus Darmſtadt erlitt hierbei einen leichten Schlüſſelbeinbruch.
Das Auto wurde ſtark beſchädigt. Urſache: Anſcheinend Nichtbeachtung
der Licht= und Sirenenſignale.
Seite 6
Freitag, den 21 Dezember 1928
Nummer 234
Der Pohnungsbau in Darmſtadt.
945 Bguprograzm am Hauptbahnhof, die Grrichkung von 28 Drei= und 5 Bierzimmerwohnungen,
geneh=
migl. — Bereiftellung von Aoiftandskredifen.
merwohnungen vorgeſehen, um dieſe Räume im Bedarfsfalle auch als ten nicht erfolgen. — In Andetracht der gegenwärticen Witter;
Bureauräume verwenden zu können. Es gäbe viele Menſchen in Darm= gibt die hieſige Bürgermeiſterei bakannt, daß die Fußſreige von S
Skadkverordnekenſihung.
ſtadt, die in Frankfurt arbeiten und gerne in die Wohnungen am Bahn= und Eis zu ſaubern ſind, auch müſſen die Floßrinnen täglich gerei
Zu Beginn der geſtrigen letzten Sitzung vor Weihnachten, zu der
außer Bürgermeiſter Mueller und Delp die Stadtverwaltung und die
Stadtverordneten vollzählig erſchienen waren, übermittelte
Oberbürger=
meiſter Dr. Gläſſing für das neue Jahr die beſten Glückwünſche
der Stadtverwaltung und gab der Hoffnung Ausdruck, daß trotz der
ſchweren Zeiten in erſprießlicher Zuſammenarbeit zum Wohle der
Stadt ſtets das Beſte geſchaffen werde. Vor Eintritt in die
Tagesord=
nung verlas er folgende Erklärung: „In einer hieſigen Zeitſchrift
iſt bei Beſprechung der Milchhof=Debatte in der
Stadtverordnetenver=
ſammlung unter anderem behauptet, Herr Bürgermeiſter Mueller habe
ſeinerzeit einen Urlaub des Oberbürgermeiſters dazu benutzt, um ein
wichtiges Finanzprojekt von ſich aus zu entſcheiden. Das Gegenteil
dieſer Behauptung iſt richtig. Herr Bürgermeiſter Mueller hat bei der
in Nede ſtehenden Entſcheidung mich während meines Urlaubs im
Frühjahr vor, Js. ausdrücklich mittelſt eingeſchriebenen Briefes erſucht,
die Entſcheidung in dieſer bedeutungsvollen Frage perſönlich zu treffen.
Ich habe daraufhin meinen Urlaub ſofort unterbrochen und die
ge=
nannte Entſcheidung perſönlich gegeben. Die Erwähnung dieſer
Tat=
fache erfolgte im Laufe meiner Rede, die hervorhob, daß der Chef der
Verwaltung nach dem Geſetz allein die Verantwortung trage und daher
in den Angelegenheiten von großer Tragweite die Entſcheidung treffen
müſſe.”
Die umfangreiche Tagesordnung erledigte ſich, da außer zur
Be=
bauungsfrage des Geländes am Hauptbahnhof ſämtliche Punkte
debatte=
los Annahme fanden, in verhältnismäßig kurzer Zeit. Im einzelnen
wurde der Gewährung eines Zuſchuſſes von 400 Mark für den Ausbau
des Lehrlingsheims für Krüppel in Nieder=Ramſtadt ſowie dem
vor=
liegenden Bauprogramm zugeſtimmt. Für das Jahr 1929 liegen bis
jetzt
drei Anträge von Baugenoſſenſchaften
auf finanzielle Beteiligung der Stadt an ihren Bauoorhaben vor, u. zw.
1. der Dewog zum Bau von 100 Wohnungen am Südbahnhof, 2. der
Gagfah zum Bau von 16 Wohnungen am Südbahnhof, 3. der
Deut=
ſchen Bau= und Siedlungsgemeinſchaft zum Bau von 6—10 Wohnungen
am Südbahnhof. Da alle dieſe Baugenoſſenſchaften auf die finanzielle
Unterſtützung der Stadt angewieſen ſind, wurden Richtlinien für dieſe
Unterſtützung aufgeſtellt, deren Genehmigung im Einvernehmen mit
dem Bauausſchuß erteilt wurde.
Im Einvernehmen mit dem Bauausſchuß wird der Antrag, auf dem
ſtädtiſchen Gelände zwiſchen Lindenhof=, Teichhaus=, Adolf Spieß= und
Stiftſtraße 44 Vierzimmerwohnungen und Ecke Donnersbergring=
Sand=
ſtraße 28 Vierzimmerwohr ungen alsbald zu errichten und den
erforder=
lichen Kredit von 1 115 000 Mark aus Anlehensmitteln zur Verfügung
zu ſtellen, angenommen,
Ein Einſpruch von Anwohnern der Schießhausſtraße wegen der
Umbenennung dieſer Straße in „Jahnſtxaße” wird im
Einver=
nehmen mit dem Bauausſchuß abgelehnt.
Die Nolſtandsarbeiten für den Winker 1928-29.
Es iſt erforderlich, daß alsbald Arbeiten bereitgeſtellt werden, die
geeignet ſind, während des kommenden Winters durch
Beſchäftigungs=
loſe ausgeführt zu werden. Die beiden Bauämter haben bezügliche
Vorſchläge gemacht, deren Verwirklichung einen Koſtenaufwand von
insgeſamt 472 748 RM. verurſachen würde. Hiervon iſt aber ſchon ein
Teilbetrag von 268 000 RM, durch den Jahresvoranſchlag für 1928 oder
durch beſonderen Beſchluß der Stadtverordnetenverſammlung
geneh=
migt. An Kredit iſt deshalb nur noch erforderlich ein Betrag von
204 748 RM. (119 246 RM., perſönliche Ausgaben und 85 502 RM.
ſachliche Koſten). Jener Betrag ſoll verwendet werden für
Herrich=
tung von Gartenanlagen am Landestheater innerhlab des
Herrngartens, an der Hindenburgſtraße zwiſchen Rhein= und
Wald=
ſtraße, an der Ecke Heinrich Rinck= und Alfred Meſſel=Weg, am
Ober=
waldhaus und Steinbrücker Teich, am Orpheum und am Böllenfalltor
ſowie für Anpflanzung einer Doppellallee an der neu hergeſtellten
Nieder=Ramſtädter Straße. Außerdem ſollen Beſchäftigungsloſe bei
folgenden Arbeiten Verwendung finden: Bei Neuherrichten und
Be=
feſtigen der Woogsdämme und Wege, ſowie bei Herrichten des Geländes
zwiſchen Woogsdamm und Heinrich=Fuhrſtraße für Gartenanlagen und
Kinderſpielplatz, beim Gewinnen von Kies und Steinen aus Städtiſchen
Gruben, bei Befeſtigung des Ruthſenbaches und Erdarbeiten bei
Ver=
breiterung der Heidelberger Straße (Oſtſeite) zwiſchen Landskronſtraße
und Gemarkungsgrenze. Der erforderliche Kredit von 204 748 RM.
wird genehmigt und bereitgeſtellt.
Die Errichtung von Wohnhausbauten an der Hindenburgſtraße
er=
folgt in offener Bauweiſe. Mit Zuſtimmung des Bauausſchuſſes wird
für die Hindenburgſtraße die offene Bauweiſe nach den Beſtiwmungen
des 8 49 der Ortsbauſatzung für anwendbar erklärt.
Der Bewilligung eines ſtändigen Jahresbeitrages von 30 Mark
für die Deutſche Kriegsblindenſtiftung für Landheer und Flotte wird
zugeſtimmt.
Zur Vorbereitung des zweiten Heſſiſchen Sängerbundesfeſtes, das
in der Zeit vom 12.—15. Juli 1929 in Darmſtadt ſtattfinden ſoll, fehlt
es dem Heſſiſchen Sängerbund zur Zeit an Mitteln, und er ſucht
des=
halb um die Gewährung eines Vorſchuſſes in Höhe von 3000 RM. nach.
Die Rückzahlung ſoll beſtimmt ſpäteſtens bis Ende Mai 1929 erfolgen.
Die Bewilligung eines unverzinslichen Darlehens im Betrage von
3000 RM. wird genehmigt.
Dem Beiſpiel der Städte Frankfurt, Offenbach und Mainz folgend
ſoll in dieſem Jahre auch hier an die Unterſtützungsempfänger des
Wohlfahrtsamtes und der Arbeitsloſenverſicherung eine einmalige
Honderzuwendung als Weihngchlsgabe
verabfolgt werden. Sie bemißt ſich wie folgt: 1. für den alleinſtehenden
Hauptunterſtützungsempfänger in ſeinem von ihm ſelbſt geführten
Haus=
halt auf 10 RM.; 2. für den Hauptunterſtützungsempfänger im eigenen
Haushalt und ſeine im Haushalt lebende Ehefrau 15 RM.; 3. für
jedes verſorgungsberechtigte Kind 3 RM.; 4. für den ledigen
Haupt=
unterſtützungsempfänger, ſofern er im Haushalt der Eltern lebt. 5 RM.
An Mitteln werden insgeſamt benötigt rund 55 000 RM. — Ueber die
Vorlage der
Bebazung des ſtädkiſchen Geländes vor dem
Haupkbahnhof
zwiſchen dem Hotel zur Poſt und dem Bahnhofshotel
erſtattet zunächſt Stadtv. Tempel (Soz.) Bericht. Die Verwaltung
hat die Abſicht, auf dem ſtädtiſchen Gelände am Hauptbahnhof — hinter
dem Hotel zur Poſt — vier abgeteilte Doppelwohnhäuſer zu errichten.
Dieſe Häuſer ſollen 28 Dreizimmerwohnungen und 5
Vierzimmerwoh=
nungen enthalten. Der umbaute Raum des Baublocks beträgt 18000
Kubikmeter. Die Baukoſten errechnen ſich demnach bei einem
Einheits=
preiſe von 35 RM. für den Kubikmeter auf 630 000 RM. Der Bau=
Ausſchuß hat dem Projekt zugeſtimmt. Es wird nunmehr die
Bereit=
ſtellung des vorbemerkten Kreditbetrags aus Anlehensmitteln zur
Ver=
wirklichung des Bauvorhabens erbeten. Der Berichterſtatter erklärt,
er könne ſich ebenſowenig wie ſeine Fraktion der Auffaſſung des Bau=
Ausſchuſſes anſchließen, da dieſe Wohnungen viel zu teuer feien. Aus
den geforderten Mitteln könne man viel mehr Kleinwohnungen bauen.
Stadtv. Haury (DVP.) bittet, dem Beſchluß des Finanz= und
Bauausſchuſſes zuzuſtimmen. Man müſſe auch für die Kategorie, die
ſolche Wohnungen, wie die geplanten am Haupthahnhof ſuchten,
berück=
ſichtigen. Durch Errichtung dieſes Wohnungsblocks würden mehrere
Wohnungen in der Stadt frei. Es gäbe viele Leute, die die
Annehm=
lichkeit, in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs zu wohnen, hochſchätzten,
und eine dortige Wohnung bei weitem einer ſolchen in der Stadt
vor=
zögen, zumal, wenn ſie täglich nach Frankfurt fahren müßten,
Außer=
dem fehle es an Wohnungen wie den geplanten.
Stadtv. Ziegs (Soz.) wünſcht dieſes Bauprogramm zurückgeſtellt; Sabbatausgang 5 Uhr 20 Min.
er lehne es nicht ab, aber bei der heutigen Zwangslage müſſe man erſt
kleine Wohnungen bauen.
Bürgermeiſter Buxbaum befürwortet und begründet das
Pro=
jekt. Man ſei beſtrebt, die Baulücken in der Stadt auszufüllen; man
ſuche weiter möglichſt baureifes Gelände zu bebauen, da der
Quadrat=
meter jungfräulichen Vodens, wenn er bebaut werden ſolle, durch
Her=
ſtellung der Straße, des Kanals, Waſſer= und Gasleitung uſw. mit
4,29 Mark belaſtet werde. Das ſtadteigene Gelände am Bahnhof ſei
zur Bebauung ſehr geeignet. Man habe auch reichlich große Dreizim=
hof ziehen würden.
Stadtv. Goſenh eimer (Dem.) ſtimmt im Namen ſeiner Frak= ſind, wenn nötig mit Sand, Aſche oder Sägemehl zu beſtreuen.
tion dem Projekt zu, da auch durch deſſen Ausführung die Wohnungsnot für die kommenden Jahre am Heiligen Abend in den G. ſchäften der
gemildert werde.
Stadtv. Schneider (Dnatl.) ſtimmt ebenfalls, auch für ſeine vorſtand und die Gemeindevertretung beſchloſſen, bei der hieſigen
Fraktion, zu, zumal er beſtimmt annimmt, daß die Wohnungen ſchnell wohnerſchaft dahin zu wirben, am 24. Dezember nach 5 Uhr keine
Liebhaber finden und der ſoziale Gedanke durch Freiwerden anderer käufe mehr vorzunehmen. — Weihnachtsfeiern finden ſtat,
Wohnungen innerhalb der Stadt durchaus gewahrt ſei.
man bekomme für das gleiche Geld faſt die doppelte Anzahl Wohnungen. „Liederzweig” im Gaſthaus „Zur Sonne”, des Geſangvereins „Eintre
Man müſſe auch am Bahnhof andere Projekte, die ſpäter zu
verwirk=
lichen ſeien, vorſehen.
dieſer 32 Wohnungen notwendig ſei, und unſer Blick — wie Stadtv, eins am zweiten Feiertage im „Löwen” ſtatt. Die Vortragsfolgen
Ziegs ebenfalls ausgeführt habe — nach dem Bahnyof gerichtet ſein halten außer Geſangs= und Muſikvorträgen auch kleine
Phe=
müſſe.
Stadtv. Hütſch (Soz.) hält die Miete für dieſe Wohnungen für
zu teuer.
nehmigung der Vorlage; er hält eine Zuſtimmung für unverantwortlich, trägt der Verein ein Lied in der Kirche vor. Am gleichen Tage ha
Stadtv. Haury (DVP.) unterſtreicht nochmals, daß größere
Woh=
nungen nicht in ausreichendem Maße vorhanden ſeien; man möge doch eihnachtsfeiern ab. — Die Bahnſtation Erzhauſen iſt jetzt
der Stadt Gelegenheit geben, auch Wohnungen zu bauen, durch die ſie an die Waſſerleitung angeſchloſſen worden.
abſolut nicht belaſtet werde und durch deren Bau gar nichts von dem
Baufonds für Kleinwohnungen genommen werde. Man baue ja zu
90—95 Prozent Klein= und Kleinſtwohnungen in Darmſtadt. Das ſei
erfreulich, aber man dürfe auch die Bedürfniſſe anderer Mieter nicht den des Oberturwwarts Johs, Vetter und ſoiner Gehilfen. Es
ganz außeracht laſſen.
Nach einem kurzen Schlußwort des Berichterſtatters, bei dem wie abwickelten, zuzuſchauen. In zündender Anſprache begrüßte der
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing, die Verwaltung ſtimme ihrerſeits
der Vorlage zu. — Ueber die Bebauung des ſtädtiſchen Geländes vor
dem Hauptbahnhof wird daraufhin abgeſtimmt und die Vorlage gegen
die Stimmen der Sozialdemokraten angenommen.
Stadtv. Wieſenecker (Soz.) erſucht die Verwaltung dringend,
vor Inangriffnahme dieſes Baues die unter Punkt 2 vorgeſehenen
Bau=
vorhaben durchzuführen.
Die öffentliche Sitzung wird nach Erledigung der übrigen
Tages=
ordnung um 6 Uhr geſchloſſen.
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(V. 18582
p.* Bezirksſchöffengericht. 1. Ein hieſiger Gärtner hat ſich wegen
Urkundenfälſchung in Tateinheit mit Betrug zu verantworten. Er iſt
geſtändig, einen Scheck des Wohlfahrtsamts auf die Stadtkaſſe über
3 Mark auf 30 Mark geändert und auf, dieſen Scheck hin alsdann bei
der Stadtkaſſe letzteren Betrag erhoben zu haben. Der Staatsanwalt
beantragt 5 Monate Gefängnis unter Anrechnung der ſeit 10.
Okto=
ber d. J. dauernden Unterſuchungshaft. Das Urteil erkennt auf 5
Mo=
nate Gefängnis und rechnet 2 Monate der Unterſuchungshaft an. —
2. Ein in die Heimat zurückgekehrter Fremdenlegionär ſteht jetzt unter
der Anklage, in der Nacht vom 28./29. Juli 1920 einem Landwirt in
Steinbach bei Mſchelſtadt i. O. ein Nind in Werte von 5000 Papiermark
entwendet zu haben, und zwar in Bemeinſchat mit bereits abgeurteilten
drei Tätern. Er will nicht beteiligt geweſen ſein. Der Angeklagte hat
5 Jahre in der Fremdenlegion zugebracht, zu der er ſich, auf der
Wan=
derſchaft in Frankreich beſindlich, anwerben ließ. Urteil: 3 Monate
Ge=
fängnis wegen Diebſtahls. — 3. Der Guſtap Zeiſing, Arbeiter von
Querfurt, ſoll in der Nacht vom B./29. Oktober 1928 zu Groß=Bieberan
ein eivem jungen Manne in Nonrod gehöriges Fahrrad geſtohlen
hoben. Das Gericht beſtließt, den Angeklagten auf ſeinen Geiſteszuſtand
unterſuchen zu laſſen
Die Städtiſchen Bureaus. Am Montag, den 24., und
Mon=
tag, den 31. Dezember, bleiben die ſtädtiſchen Geſchäftszimmer und
Kaſſen geſchloſſen. Lediglich die Städtiſche Sparkaſſe hält am
Montag, den 24 Dezember, vormittags von 8—1 Uhr, ihre Schalter
offen, ebenſo die Stadtkaſſe; letztere aber nur in beſchränktem Umfange
zur Erledigung dringender Angelegenheiten und zur Auszahlung von
Renten uſw.
Reichsbank. Montag, den 24. Dezember, bleiben die Schalter
von 12 Uhr mittags ab geſchloſſen.
7 Paketzuſtellung. Am Sonntag, den 2. Dezember, und am eiſten
Weihnachtsfeiertag findet vormittags eine außergewöhnliche
Paketzuſtel=
lung ſtatt.
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspaxtei, Oxtsgruppe Darmſtadt.
Der für heute, Freitag, den 21. Dezember, angeſetzte Politiſche
Aus=
ſprache=Abend fällt aus.
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in bekannter Qualität
M. W. Praſſel
20517b)
Darm ’adt
Schulſtraße 10
Tageskalender für Freitag den 21. Dezember 1928.
Landestheater Großes Haus Anfoa 20 Uhr, Ende 22 Uhr,
d 5: „Der Prozeß Ma.ty Dugan”. — Kleines Haus, Anfang 19.30
Uhr, Ende 2 Uhr, Zuſatzmite II: „La Traviata”. — Orpheum:
Geſchloſſen. — Konzerte: Sckloßkaffee, Kaffee Aheinnold, Hotel
Schmitz, Spgniſche Bodega, Weinhaus Maxim. Stadt Malgaa. —
Kinovoxſtellungen: Union=Theater, Helia, Palaſt=Lichtſpiele.
Gottesdien”t der iſrae itiſchen Religionsgemeinde
Sauptſynagoge (Friedrich traße
Freitag, den 21. Dezember: Vorabend ottesdienſt 4 Uhr 30 Min.
Samstag den 2 Der: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min
Gottesdienſt an den Wochenta en:
Morgens 7 Uhr 30 Min — Abends 6 ( 90 Minuten
Gebetszeiten in der Synagoge der Fraelitiſchen Religionsgeſellſchaf=
Samstag, den 22 Des Vorabend 4 Uhr. — Morgen= 8 Uhr.
— Nachm 4 Uhr — Sabb tanz ang 5 Uhr 20 Min
Wochengo tesd enſt ſtorgen 7 Uhr 15 Min — Nachm 4 Uhr,
Sonntag, den 23. Dez. Faſttag Aſſoroh Be=Tewes, —
Ausgang 5 Uhr 12 Min.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
An. Arheilgen, 20. Dez. Winterhilfsmaßnahmen.
im vorigen Jahre werden auch in dieſem Winzer in Durgffuhrung
Winterh.ufsmaßnahme duich die Gemeinde Gutſcheile ausgegeven
ſelben ſouen in den hienigen Geſchäften in Zahlung gegeben werden
müſſen dann bis ſpäteſtens 15. Januar 1323 bei der Gemeindekaſſe
geloſt ſein. Ein Umtauſch der Scheine in Bargeld darf in den G.f
werden, um das Abfließen des Waſſers zu ermöglichen. Die Fu,
Uhr=Ladenſchluß durchſetzen zu können, haben der bieſige Kre
23. d. M. von ſeiten des Geſangvereins „Tueue” im „Lö.ven”, des Ne
Stadtv. Aßmuth (Soz.) lehnt den Plan ab mit der Begründung, bundes der Kriegsbeſchädigten unter Mitwirkung des Geſangver
im „Schwanen”, des Turnvereins von 1876 für die Schülerinnen
Schüler (am Nachmittag), der Freiwilligen Sanitätskolonne vom M
Stadtv., Geißner (Ztr.) erklärt für ſeine Fraktion, man habe Kreuz (abents) in der Turnhalle. Die Weihnachtsfeier des Turnver
nach reiflicher Ueberlegung dem Plane zugeſtimmt, da auch der Bau findet am erſten Feiertage in der Turnhalle und die des Odonwald
aufführungen.
O. Erzhauſen, 20. Dez. Der evangeliſche Kirchengeſanoverein
am 24. Dezember, abends, im Saale „Zur Ludwigshalle‟ Chr
Stadtv. Tempel (Soz) warnt aus demſelben Grunde vor Ge= beſcherung mit reichhaltigem Programm ab. Am erſten Feie
in ihren Lokalen die Geſangvereine „Sängerbund” und „Germania”
* Weiterſtadt, 19. Dez. Unſere Turngemeinde veranſtaltete i1I
Turnabend, der überaus gut beſucht war und einen gläpzenden Ver
nahm Die Vorbereitungen lagen, wie immer, an den bewährten 4
wirklich eine Luſt, den Darbierungen, die ſich ſo ſpielend leicht und e
während der ganzen Diskuſſion öftere Zwiſchenrufe erfolgen, erklärt, ſitzende, Herr Chriſtoph Hirſch, die zehlreich Erfchienenen. Der 9.
ſpuuch eines Turners und einer Turnerin verſetzte in die echte Tur
ſümmung. Beſonders gefielen der Reigen und die Freüibungen
kleinen Mädchen (6—Jjährig), die wiederholt werden mußten und
Oberturnwart Vetter vielen Dank einbrachten; ebenſo ernteten die 2
nerinnen mit ihren Leuchtkeulenübungen ſowie den Stab= und Keu
übungen reichen Beifall. Alles in allem, es war ſehr befriedigend,
auch geboten wurde. Eine beſondere Weihe erhielt der Abend dadu
daß ein begeiſterter Turner und Sportler — Fabrikant aus Da
ſtadt —, der ſich auch beſonders um unſere Turngemeinde verdient
mecht hat, zum Ehrenmitglied eruannt und ihm vom Vorſitzenden
Ehrenbrief überreicht wurde. In bewegten Worten ſprach der
Geehrte ſeinen Dank aus.
* Weiterſtadt, 19. Dez. Gemeinderatsbericht. Die 7
fung der Gemeinderechnung 1926, duie unter dem Vorſitz des Gomeiu
rats Adam Danz ſtattfand, ergibt leinerlei Anſtand. Der Gemeinde
keſchließt, die Anbringung der Lochkandeln an den beiden Gemein
häuſern auf Grund der Angebote den Wenigſtnehmenden zu übertrag
Die Hundeſteuer für die Gemeinde beträgt jährlih 4 Mk., jeder weit
Kund 4 Mk. mehr. Ein Faſel und 4 Ziegenbölke ſollen auf dem S
miſſionswege verkauft werden. An Minderkemittelte werden 1 Me
an glte Holzhauer 2 Meter Tarifholz abgegeben.
J. Griesheim, 20. Dez. Zu Mitgliedern des Umlegungsausſchu
für die Baulandumlegung zwiſchen Wolfsweg und Friedr
Ebert=Straße ſind folgende Perſonen beſtimmt worden: Vorſitzend
Regierungsrt Dr. Probſt=Darmſtadt; Vertreter der Gemeinde: Büre
meiſter Schüler=Griesheim; Vertreter der beteiligten Grundeigentüm
Heinrich Hubach=Griesheim; Höherer Vermeſſungsbeamter: Verm
ſungsrat, Burk=Darmſtadt; Bauſachverſtändiger: Oberbaurat Reck
Darmſtadt: Sachverſtändiger für die Bewertung: Vermeſſungsobe
inſpektor Metzger=Griesheim. Der Umlegungsplan nebſt den weſten
Unterlagen liegt während der Zeit vom 14. Dezember 1928 hi8 ei
ſchließlich 13. Januar 1929 auf der Bürgermeiſterei offen. — Bei
gügender Beteiligung hält die hieſige Gewerbe= und HandwerkerP
einigung Anfang nächſten Jahres wieder einen Buchführung
kurſus ab. Die Handwerkskammer leiſtet hierzu einen Zuſchuß,
daß jeder Teilnehmer für mindeſtens 30 Doppelſtunden nur 10 Ml.
zahlen hat. Anmeldungen nimmt der 1. Vorſitzende, Herr Zimm
meiſter Schick, bis 31, Dezember ds, J3. entgegen. — Am Sonnt
den 23. Dezember d8. J8., abends 8 Uhr, findet im Saale. Zum grüt
Baum” die Weihnachtsfeier des hieſigen Epangeliſchen Kirch
geſangvereins ſtatt.
P. Eberſtadt, 20, Dez. Volkshochſchulkurſus. Der von d.
hieſigen Ortsausſchuß für Volksbildung und Jugendpflege veranſtalt
volkswirtſchaftliche Kurſus, der 8 Vortragsabende umfaßte, fand geſt
abend ſeinen Abſchluß. Der Redner, Dr. Baſſelli=Darmſtadt, behande
abſchließend das Merkantilſyſtem, deſſen Hauptvertreter in prartiſe
Hinſicht Colbent (Frankreich) iſt, das von Quesnay begründete Shſte
den Phyſiokratismus, das von Adam Smith begründete
Induſt=
ſyſtem, ferner die ſog, klaſſiſche Schule, die ſich durch präziſe Faſlt
der theoretiſchen Grundlehren ſowie durch Abneigung gegen Eingr
des Staates in die wirtſchaftlichen Dinge auszeichnet und theoretiſch 1
praktiſch durch die ſog. Freihandelsſchule verfochten wurde, ferner
in Deutſchland durch Liſt und in Amerika durch Careh entſtand
protektioniſtiſche Gegenſtrömung (Schutzollſyſtem) und die ſpätere na
nalökonomiſche Richtung, welche die Auswüchſe der freien Konkurr
durch ſtaatliches Eingreifen beſeitigen will (Sozialpolitik). Alles
allem genommen, darf feſtgeſtellt werden, daß Dr. Baſſelli es in
vorragender Weiſe verſtanden hat, ſeine Hörer durch Vorträge zu feſſ
und in das ſehr umfangreiche Gebiet der Volkswirtſchaftslehre ein
führen, wodurch er ſich in hohem Maße ihren Dank erworben hat. 2
ſem Dank gab der Vorſitzende des Ausſchuſſes, Rektor Becker,
Schluſſe des geſtrigen Vortrages beredten Ausdruck.
42. Pfungſtadt, 20. Dez. Ehejubiläum. Am komment
Samstag können Valentin Spieß 1., Landwirt, und Ehefrau Ma
geb. Fey, in der Pfarrgaſſe, ihre Goldene Hochzeit begehen. — Or
bauplan. Der Gemeinderat hat bekanntlich kürzlich die Verbre
rung der Eberſtädterſtraße an der Stcaßentreuzung Mcinſtraß
Rheinſtraße und Borngaſſe beſchloſſen. Der berichtigte Ortskaup
liegt ſeit heute Donnerstag auf die Dauer von 14 Tagen zur Ein
auf der Bürgermeiſterei auf. Irgendwelche Einwendungen müſſen w.
rend der Offenlegungsfriſt gemacht werden. — Die Arbeite
Wohlfahrt (Ortsausſchuß Pfungſtadr) wird in dieſem Jahre
Weihnachten ungefähr 170 alleinſtehenden Perſonen und hilfsbedürfti
Familien Weihnachtsgaben zukommen laſſen. Die Ueberreichung
Gaben erfolgt bei einer Weihnachtsfeier am 1. Weihnachtsfeiertag,
der Wirtſchaftsminiſter a. D. Naab=Pfungſtadt die Anſprache hal
wird.
— Traiſa, 20. Dez. Weihnachtsfeier. Die Turngemel!
hält wie immer am zweiten Weihnachtsfeiertag ihre Wehnachtsfeier
anſchließendem Tanz im Saal von K. Scheerer. Auch die Kleinſten n
den diesmal dazu helfta, daß der Abend in echt turneriſcher und gem
licher Weiſe verläuft.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 20. Dez. Weihnachtsfeier. Im 2
einshaus der evang. Gemeinſchaft fand geſtern nachmittag eine 1.
kungsvolle, recht impoſante Weihnachtsfeier der die Säuglingsberatun
ſtunde beſuchenden Mütter ſtatt. Als Vertreter des Kreiswohlfahr
amtes war Herr Reg.=Rat Schäfer, als ſolcher der Gemeinde Bürg
meiſter Jährling, anweſend. Die Feier ſtand unter der Leitung
Kreisfürſorgerin Schweſter Lizzi Beſt und war ſehr gut vorberei=
Herr Reg.=Nat Schäfer betonte in ſeiner bedeutungsvollen Anſpra‟
daß es dank der Mithilfe von ſeiten der Behörden und Gemeint
möglich geweſen ſei, auch in dieſem Jahre wieder derartige Feiern
den einzelnen Gemeinden zu veranſtalten. Beſonderer Dant
wu=
dem Frauenverein abgeſtattet, der ſich jederzeit hilfreich in den Die
der guten Sache geſtellt habe. Gedichts= und Geſangsvorträge der Kl
nen und miterſchienenen Mütter machten die Feier ſehr eindrucksv”
Herrn Dr. med. Georgi dahier gebührt ebenfalls Dank für die dar
brachte Weihnachtsrezitation. Er dürfte wohl im Namen aller geſt”
chen haben, wenn er glaubte, der Kreisfürſorgerin Lizzi Beſt den 20
ausſprechen zu ſollen für die überaus eifrige Tätigkeit im Dienſte
Wohltätigkeit. Gemeinſam mit dieſer Feier fand auch eine Beſchern
der alten Kriegsveteranen ſtatt. Es ſind dies in hieſiger Gemeinde n.
vier an Zabl, und zwar 1. Ad. Wittersheim, 2, Gg. Gckert, 3. Ph. Me
4. Phriſtoph Nungeſſer.
G. Ober=Ramſtadt, 20. Dez. Steuerfälligkeit. Das ſün
Ziel Landesſtener 1928 iſt bis zum B5. ds. Mts. bei Meidung der Me
nung und Beitreibung an die Untererhebſtelle zu zahlen. — OrI
bauplan. Ueber die Verlegung der Baufſuchtlinien in der Dart
ſtädterſtraße wurde ein Teilortsbauplan feſtgeſtellt, der bei der Bürge
meiſterei eingeſehen werden kann.
Nummer 334
Frei ag den 21. Dezember 1928
Seite 7
SGneeſchuhfport im Odenwald.
By. Lindenfels, 20. Dez. Nach den Ausſichten, wie ſie jetzt beſtehen,
en unſere Schneeſportler an den Feiertagen günſtige Gelegenheit
Ausübung des Skiſportes. Neuſchnee iſt heute auf den Höhen nicht
verzeichnen. Die Temperatur beträgt etwa 5 bis 6 Grad Celſius.
Die Odenwaldhöhen ſind im Verhältnis leichter zu erreichen, als
nus oder Vogelsberg. Brandau iſt ab Darmſtadt 7.55 Uhr mit dem
nibus zu erreichen. Ankunft 9.35 Uhr. Von hier aus iſt das
Ge=
de für Skilauf ſehr geeignet, aber beſonders günſtig bei: Schöne
ſicht, Neunkircher Höhe, Lützelbach. Schöne Ausſicht iſt mit dem
nibus Bensheim (8.16 Uhr) —Lindenfels 9.26 Uhr) zu erreichen
ter befindet ſich gutes Skigelände auf der Kreidacher Höhe (ab
mſtadt 6.49 Uhr, ab Weinheim 7.30, an Kreidach 8.58 Uhr). Die
in zieht ſich von Kreidach über den Höhenrücken nach der Tromm.
— Beerfelden, 20. Dez. Winterſport. Der vergangene
Sonn=
brachte eine Menge auswärtiger Ski= und Rodelſportler nach hier,
bei den ausgezeichneten Schneeverhältniſſen dem Winterſport
hul=
en. Die Schneedecke beträgt augenblicklich 15 Zentimeter — es
eit weiter.
— Wembach=Hahn, 20. Dez. Am 2. Weihnachtsfeiertag, abends,
d der hieſige Geſangverein „Liederkranz”, einen
Familien=
end bei Gaſtwirt Keller abhalten. Das Programm der Feier iſt
hhaltig und verſpricht angenehme und genußreiche Stunden. Unter
erem werden außer dem Männerchor auch ein gemiſchter Chor und
iſten mehrere Lieder vortragen. Die Inſtrumentalmuſik geſchieht
ch Harmonium und 2 Violinen.
f. Roßdorf, 2. Dez. Einkommenſteuerveranlagung.
it einer Bekanntmachung des Finanzamts Darmſtadt=Land ſind für
ſtbuchführende Landwirte in Noßdorf für das Wirrſchaſtsjahr 1927/28
ſende Durchſchuittsſätze feſtgeſetzt worden; Ertragswertklaſſe 13
Durch=
littsſatz je Hektar 275 bis 245 Mk., für den Mietwert der Wohnung
Beſitzers bei Betriebsgröße unter 10 Hektar 225 Mk., von 10 bis 25
tar 775 Mk. und von 25 bis 50 Hektar 500 Mk. — Obſt= und
rtenbauverein. Am Samstag, den 22. d3. Mts., abends
) Uhr, findet im Gaſthaus „Zum goldnen Stern” Beſitzer Barth, eine
fammlung des Obſt= und Gartenbauverein3 ſtatt, bei der
Obſtbau=
pektor Behne von Darmſtadt einen Vortrag halten wirb. Alle
Mit=
der und alle Freunde des Obſt= und Gartenbauvereins ſind
ein=
aden.
— Gundernhauſen, 20. Dez. Am Freitag, den 21. ds. Mts., feiert
rr Wilhelm Romig ſeinen 80. Geburtstag. Er iſt der letzte
ſige Altveteran des ruhmreichen Feldzuges 1870/71, dem ſeine ſechs
ſigen damaligen Feldzugskameraden im Tode voran gingen.
Le. Groß=Umſtadt, 20. Dez. Schubertgedächtnisfeier.
chdem ſich die Schubertfeier an der hieſigen Oberreal= und Höheren
ndwirtſchaftsſchule in Verbindung mit der Höheren Mädcheuſchule
vor=
ern nachmittag eines recht guten Beſuches von ſeiten der Angehör gen
Schüler zu erfreuen hatte, fand an dem Abend desſelben Tages im
ſthaus zum „Weißen Roß” eine öffentliche Feier für weitere Kreiſe
rt. Der geräumige Saal war bis zum letzten Platze beſetzt. Frau
udienrat Hilsdorf (Sopran), Frau Abels (Klavier), der
Männergeſang=
ein, ſowie Herr Direktor Haug mit ſeinem Streichquartett (d.e Hei=
Frey, Müller=Semd, Luſt=Höchſt und Paluczak=Lengfeld), hatten in
Zenswürdiger Weiſe ihre Kunſt in den Dienſt der guten Sache geſtellt.
2 Feſtrede hatte Herr Studienrat Lang übernommen. Beſonderen
Bei=
erntete die 11jährige Klärlieſel Rothwell am Klavier und eine
Mäd=
ngruppe der Höheren Mädchenſchule, die in ſtilgemäſen reizenden
edermeierkoſtümen, die von Fräulein Becker eingeübten deutſchen Tänze
fführten. Herr Obetſtudiendirektor Pfersdorff übermittelte allen, die
dem ſchönen Gelingen des Abends beigetragen hatten, den Dank der
hule und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch dieſe Veranſtaltung
ge=
net ſein möchte, das Band zwiſchen Schule und Elternhaus immer
ter zu knüpfen.
Bw. Langſtadt, 20. Dez. Die Schubertfeier, welche der
eſige Arbeitergeſangverein Vorwärts” in der Kirche veranſtaltete,
hm einen hübſchen Verlauf. Die in die Vortragsreihe der Chöre
igeſtreuten Sologeſänge der Konzertſängerin Frau Lu Kramer=
Frank=
rt a. M. („Der Tod und das Mädchen”, „Lied an Mignon” uſw.)
tgen wohlgefälligen und anſprechenden Charakter. Herr Pfarrer
cker ſtreifte kurz mit treffenden Worten Schuberts Lebensgeſchichte,
alsdann näher auf das Weſen und die Bedeutung ſeiner Schöpfungen
izugehen. Ein wirkſamer Muſikvortrag (2 Violinen und Orgel) des
edes „Du biſt die Ruh”, ausgeführt von den Herren Darmſtädter
d Feller, verlieh der Feier einen würdigen Abſchluß,
r. Babenhauſen, 20. Dez. In der öffentlichen
Gemeinde=
t8ſitzung am Mittwoch abend wurde unter dem Vorſitz des Herrn
irgermeiſters Rühl zunächſt über das Kapitel „Waſſerverſorgung”
prochen. Es wurde beſchloſſen, einen Rohrmeiſter anzuſtellen. Nach
giebiger Ausſprache wurde ein Beſchäftigungsgrad von 60 Prozent
an=
nommen. Die Einſtufung ſoll nach Gruppe 7 Stufe 1 erfolgen mit
tem Anfangsgehalt von 2000 Mark, ſteigend bis 2700 Mark. Zu ſeinen
inſtlichen Obliegenheiten gehören u. a. die Wartung und Pflege der
impe, des Hochbehälters, die Ueberwachung des ganzen Nohrnetzes, die
forderlichen neuen Zuleitungsarbeiten, die Unterhaltung der
Waſſer=
tung in den Gemeindehäuſern, ferner die monatliche Erhebung der
aſſergeldbeträge. Eine einmalige Winterhilfe an Erwerbsloſe,
Sozial=
nitner und Ortsarmen noch vor Weihnachten auszuzahlen, wird
ein=
mmig genehmigt. Die Wohlfahrtskommiſſion wird mit der
Feſt=
zung beauftragt. Auf Vorſchlag des Herrn Bürgermeiſters ſollen an
auprunterſtützungsempfänger gezahlt werden: Männer 20, Ehefrauen
und Kinder je 5 Mark. Nach Genehmigung eines Bauplatzverkaufs
ird das von Herrn Fritz Kehr hergeſtellte Modell des Denkmals für
emalige 6ler Artilleriſten beſichtigt und ſich über die Ausgeſtaltung
S der Bahn gehörigen Platzes ausgeſprochen. Gegen die Aufſtellung
id die äußere Form des Denkmals, das aus Muſchelkalk beſtehen wird
id etwa 2 Meter hoch iſt, werden keine Einwendungen erhoben. Ueber
e Plantzanlage, Ausfüllung des tiefgelegenen Geländes und
Ein=
nung ſoll noch mit der Bahndirektion verhandelt werden. Nach
ſchrift=
her Abſtimmung wird als Hebamme, deren Ausbildung die Gemeinde
Zernimmt, Frl. Joh, Held in Vorſchlag gebracht. Nach Erledigung
dn Friſt= und Erlaßgeſuchen und Uebernahme von Pflegekoſten wird
ſchloſſen, zur raſcheren Abwicklung der Holzfällung ab 1. Januar 1929
och 4 Partien auswärtige Holzhauer einzuſtellen, die ſich auf die
Ge=
einden Schaafheim, Harreshauſen, Harpertshauſen und Sickenhofen
exteilen ſollen. Die im Waſſerturm vorzunehmenden Schloſſerarbeiten
erden an Schloſſermeiſter Jakoby=Darmſtadt als den
Wenigſtfordern=
en übertragen.
** Michelſtadt, 20, Dez. Unglücksfall. Nachdem erſt vor
weni=
m Tagen ein hieſiger Junge beim Rodeln verunglückte, ereignete ſich
orgeſtern in den Abendſtunden wieder ein ſolcher Unglücksfall. Ein 19
jäh=
ger funger Mann erlitt dabei innere und äußere Verletzungen und
urde noch in der Nacht nach Darmſtadt ins Krankenhaus transportiert.
Gemeinderatsſitzung. Die letzte Gemeinderatsſitzung wurde
Urch Bürgermeiſter Ritzel eröffnet. Die Gemeinderäte Bert, K.bel,
Kühlhäuſer und Enſinger fehlten. — Zu Punkt 1. Rückrritt des
Ge=
reinderats Hch. Arzt und Feſtſtellung ſeines Nachfolgers, wurde als
achfolger, nachdem Otto Marquardt infolge Arbeitsüberhäufung
abge=
hnt hatte, Joh. Wilh. Rein beſtimmt. — Zu Punkt 2, Erhebung der
jemeindehundeſteuer für 1929, wurde beſchloſſen, die Sätze wie im
Vor=
ihre beizubehalten. — Punkt 3, Beſtellung eines neuen Waſenmeiſters,
dier wurde ab 1. Januar 1929 der Fuhrmann Hch. Gärtner gewählt.
Sunkt 4, Antrag der ſozialdemokrat’iſſchen Gemeinderatsfraktion auf Be=
Lilligung von Mitteln zur Auszahlung von Winterbeihilfen, wurde
em Wohlfahrtsausſchuß überwieſen. — Zu Punkt 5, Geſuch des Reichs=
Undes der Kriegsbeſchädigten und des Kriegervereins um
Zurverfügung=
ellung von Mitteln für eine Weihnachtsbeſcherung. Hier wurde
beſchloſ=
en, die gleichen Mittel wie im Vo jahre bereit zu ſtellen. Zu Punkt
Verſchiedenes, erfolgten einige Mitteilungen. — Anſchließend
nicht=
ffentliche Sitzung.
Weihnachtsgruß an Heſſens Jagend.
Nund um uns bremen viel Lichter.
aber wenig Herzen.
(Friedrich Naumann.)
Liebe Heſſenjugend!
Das Weihnachisfeſt greift nach allen Herzen in den deutſchen
Lan=
den. Es iſt noch eines der letzten Bänder, vielleicht das letzte
über=
haupt, das alle umſchlingt. Für jeden, ob arm, ob reich, ob vornehm
oder gering, ob alt oder jung, ſind irgendwie beſonders liebe
Erinne=
tungen damit verbunden, für alle wiro es zu dem Feſt, an dem ſich die
Liebe im ſchönſten und reenſten Lichte, am uneigennützigſten und
gebe=
freudigſten zeigt. Jene wenigen Worte: Ehre, Gott, Frieden den
Men=
ſchen, die als Symbol über dem Weihnachlsfeſte ſtehen, ſind, wie ſie auch
im einzelnen ausgelegt werden mögen, irgendwie leuchtendes Ideal für
die ſuchende und ringende deutſche Jugend. Die Zeit der längſten
Nächte wird durch ſie, wenn ſich die Winterſonne wendet, zur Zeit, in
der das Lüht am hoffnungsvollſten aufleuchten will, zur Zeit, in der ſich
der neue Morgen fur die Menſchheit kündet, zur Zeit, in der die
Ju=
gend des „guten Willens” ſich immer wieder erneut und hoffungsfroh
zu den Kämpfern im Heere des Lichtes findet und aller Lauheit und
allem Unverſtand die ſieghaften Worte entgegenhält: „Mit uns geht die
neue Zeit!“
Ja, mit euch geht ſie, ihr jungen Menſchen, und euer
Weihnschts=
glaube ſoll euch Jahr für Jahr zur Weihnachtsgewißheit werden. Ich
habe euren Worten gelauſcht, ich habe eure Taten geſehen; den Blauben
an unſere organiſierte heſſiſche Jugend, wie ich ſie aus den Bunden und
Verbänden aller Gattungen kenne, kann mir niemand rauben. Von
Jahr zu Jahr vermehrte und ſtärkte ſich unſer heſſiſcher Landesausſchuß
der deutfchen Jugendverbände, von Jahr zu Jahr wuchs die Zahl der
gemeinſamen Vecanſtaltungen und Tagungen, und ob es nun eine
Singefreizeit war, ob es eine Tanzfreizeit war, ob wir ein Neues planen,
wie etwa die vorgeſehene Laienſpiel=Frcizeit, ihr wißt und ich weiß es
mit euch, wie frendig ihr alle und aus allen Lagern kamt, und wie
be=
glückt und erregt von jiefem Erleben ihr wieder zu eurer Arbeit und
zu euren Biinden und Verbänden zurückkehrtet. Laßt us deshalb am
Ende des Jahres noch einen Blick auf das ſchönſte Erleben dieſes
ab=
gelaufenen Jahres werfen.
Wie was das mit der Singefreizeit im Frühling auf der
Orbis=
höhe? Waren das nicht unvergleichlich ſchöne Tage für uns alle? War
das nicht das echre Erleben untrennbarer Gemeinſchaft trotz allem? War
das nicht das Große B=wegende, in dem der Einzelne alles
Eigenſuch=
tige zurückſtellte, ſich bewußt dem Bemeinſamen hingab, in dem das
Verſtändnis fur die ſoziale Gliederung ſtärker wuchs als ſonſt in
Mo=
naten und Jahren? Es war eine Singefreizeit, und vom Liede aus,
von der R.ickſiht der Stinunen aufeinander ſchlang ſich das Band, das
euch auch im Chor des Lebens und im Chor der Menſchheit alle
um=
ſchlingen ſoll:
Ein kleines Lied, wie geht’s nur an,
daß man ſo lieb es hoben kam,
was lag darin? Erzähle!
Es liegt darin ein wenig Klang,
ein wenig Wohllaut und Geſang
und eine ganze Seelel
Und wie war das mit der Tanzfreizeit im Sommer auf der
Weſter=
burg? War das nicht faſt woh eine Steigerung gegenüber der
Oubis=
höhe? Da waren die Tage voll Arbeit, aber voll einer Arbeit, die
Froh=
ſinn ſchuf und Freude am Körper und ſeinen Bewegungen. Und wenn
ihr euch zu euren Gemeinſchaftstänzen fandet, wenn ihr im Fackeltanz
den ſcheidenden Tag feiertet und das Feuer eure roten Backen noch
oben=
drein mit Glut übergoß, dann erlebtet ihr an euch ſelbſt, was ihr
viel=
leicht einmal in der Schule wit nur geringem Verſtändmis gehört und
Ein Zug in eine Schafherde gefahren.
Am Mittwoch nachmittag 17.26 Uhr fuhr die Lokomotive des
Arbei=
terzuges 20 720 auf der Strecke Höchſt (Odenwald)—Wiebelsbach
in eine Schafherde und tötete 194 Stück. Die Herde, die auf einem
Acker dicht nehen dem Bahnkörper weidete, wurde von dem jungen
Schäferhunde beim Annähern der Lokomotive auf die Gleiſe Tejagt.
Der Schaden beträgt etwa 5000 Mark.
* Michelſtadt, W. Dez. Werbewochen. Die beiden
Werbe=
wochen „Weihnachten, Licht und Freude”, haben der Michelſtädter
Geſchäftswelt einen über Erwarten günſtigen Erfolg gebracht, ſind doch
8000 Freiloſe mehr ausgegeben worden, als vorgeſehen waren. Die
Ziehung iſt vorgeſtern planmäßig und pünktlich erfolgt und die
glück=
lichen Gewinner können noch vor Weihnachten ihre Gewinne in
Emp=
fang nehmen.
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ein herv rragend 3 Mte rei Rheuma,
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b. Erbach i. O., 20. Dez. Straßenerweiterung.
Erfreu=
licher Weiſe iſt für das kommende Jahr eine Verbreiterung der
Pro=
vinzialſtraße Erbach-Marbach in Ausſicht genommen, eine Maßnahme,
die dringend notwendig, inſonderheit von allen Automobiliſten freudig
begrüßt wird und ohne Zweifel viel Anreiz zur Fahrt durch den
Oden=
wald gibt. Die Vergebung von zirka 1420 Kubikmeter Steinlieferung
findet öffentlich am 2. Januar kommenden Jahres bei der
Provinzial=
ditektion in Darmſtadt ſtatt. — Militär= und
Veteranen=
verein. Der Familienabend des Militär= und Veteranen=Vereins
Er=
bach, der ſich aus früheren Jahren großer Beliebtheit erfreut, findet am
Sonntag, den 30. Dezember d. J., im Vereinslokal „Zum Adler” (Saal)
ſtatt. Mit der Feier iſt eine Ehrung verdienter Kameraden verbunden.
Dem Verein, der hier in der Kriegs= und Nachkriegszeit zum Wohle der
Allgemeinheit ſegensreich wirkte, wünſchen wir vollen Erfolg. Vom
Friſeurgewerbe. Eine Bekanntmachung des Heſſiſchen
Kreis=
amtes Erbach regelt die Sonntags=Arbeitszeit für Angeſtellte im
Friſeur=
gewerbe im Kreiſe Erbach wie folgt: Die Beſchäftigung von Arbeitern,
Geſellen und Dehrlingen iſt an Sonn= und Feiertagen bis 12 Uhr
vor=
mittags geſtattet. An den zweiten Weihnachts=, Oſter= und
Pfingſtfeier=
tagen iſt die Beſchäftigung vollſtändig unterſagt. Die Bekanntmachung
gibt außerdem den Angeſtellten den ſogenannten freien Tag. —
Winter=
ſport. Nachdem in den letzten Tagen ausgiebig Schnee gefallen und
nunmehr plötzlich Kälte eingetreten iſt, huldigt groß und klein dem
be=
liebten Winterſport. Schlitten= und Bobfleighbahnen ſind vollbeſetzt.
Die allgemeine Verbreitung des Ski=Sportes macht ſich auch hier
be=
merkbar, überall ſieht man begeiſterte Läufer auf den langen Brettern.
— Die Firma Kaufhaus Schneider hat ihrem B=trieb, die Erforderniſſe
der Zeit erkennend, eine Sportabteilung angegliedert, in der alle
Sport=
geräte, auch ſolche für den Winterſport, in reicher Auswahl zu haben ſind.
— Hirſchhorn, 20. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
19. D:z.: 0.,89 Meter; am 20. Dez.: 0.88 Meter.
auswendig gelernt hattet, dieſen Spruch eines Meiſters: „Tagesarbeit,
abends Gäſte, ſaure Wochen, frohe Feſte!” Und von jenem Feuer auf
der Burg, um das ihr in Frohſinn und feſtlichem Ernſte tanzret, wird,
das glaube ich beftimmt, auch ein wärmender Strahl auf euren Alltag
und eure Arbeit in den Bünden und Verbänden gefallen ſein! Wer
freute ſich von denen, die das einmal erleben deirften, nicht jeßzt ſchon
auf die geplanre Laienſpiel=Freizeit und auf das eine und andere, was
in dieſem Sinne noch für das nächſte und übernächſte Jahr geplant iſt,
was ich aber heute noch nicht verrate!
Aber alles erfüllt ſich erſt, wenn es Ausdruck der Gemeinſchaft wird.
Daher die Betonung der allſeitigen Zuſammenſetzung, daher die
Pfliht zur Weitergabe an die Verbände und Bünde, daher die
Pflicht der zuſammenfaſſenden Stelle, die Verbindung mit allen
auf=
reiht zu erhalten und die Fühlungnahme mit der ganzen Jugend, mit
ihren Verauſtaltungen und Treffen jeder Art aufzunehmen.
Und weiter denke ich mit Freude der Jugendherbergstage im
ab=
gelaufenen Jahre, als wir am Himmelfahrtstage mit 25 Laſtautos die
jugendlichen Teilnehmer marh Miltenberg ur Herbergsweihe brachten,
als wir im Herbſt bei noch größerem Aufgebot in Zwingenberg den
neuen Grundſtein legten und in Auerbach zwei neue Bleiben weihten.
Und ich denke an die Zuſtimmung zum diesjährigen „Brückenbauer”,
der zu 100000 jungen Menſchen von all” den Dingen ſprach, wie ſie das
Verhältnis von Jugend und Volk mit ſich bringen. In allem zeigt ſich
ein ſtetiges Aufvärts des gemeinſamen Willens, und die Erinnerung
daran und die Freude über ſo bielle liebe Kartengrüße und Briefe iſt
für den Mitkämpfer ein ſchönes Geſchenk zur Weihnuchlszeit.
Aber noch iſt ein weiter Weg zur ſozialen Tat. Stärker noch muß
der Wille werden, auf daß er zur Tat werde im Sinne lebendigen,
ſozialen Verantwortungsbewußtſeins. Wenn mit der Jugend die neue
Zeit geht, dann muß ſie zuwege bringen, was die Alten nicht zu
er=
reichen vermochten: den allſeitigen Willen zu ſotialer Gerechtigkoit, die
Beſinnung auf das gemeinſame Ziel, eines Volkes mit gemeinſamem
Schickſal, das lebendige und zukunftsſtarke Volk!
Aber lebendiges Volk iſt nur dort, wo die Alten und die Jungen
ſich in der gleichen Liebe zum Guten treffen, ſvo jeder in ſeiner Art und
nach ſeinen Kräften mithilft, neues, aufwärtsgerichtetes Leben zu
ge=
ſtalten. Darum, ihr jungen Meuſchen, ſteht ſeſt auf dem Boden eures
Volkes, täuſcht nicht das Vertrauen derer, die an euch glauben, und
werdet nicht müd=, auch immer wieder die andere, die abſeits ſtehende
Jugend auf euren Weg zu führen und mit zur Höhe zu nehmen. Betet
und kämpfet gerade darum mit euren beſten Kräften! Laßt das Jahr
unſeres zehnjährigen Zuſammenarbeitens wicht ausklingen ohne das feſte
Gelöhnis, den Frieden des Lebens, den ihr für euch ſellbſt erſtrebet,
immer mehr zu einem Frieden eures ganzen Volkes werden zu laſſen.
Das ſoll mein Wunſch ſein in dieſen Weihnachtstagen, und in euren
Herzen möge ſich die baldige Erfüllung dieſes Wunſches als Geſchenk
für euer Volk immer ſtärker vorbergten. Und wenn die Glocken in der
Heiligen Nacht mäcſſtig über das Land tönen, dann wollen wir in ihrem
Klange hören:
Im Glauben Har,
In Liebe wahr,
In Hoffirung fröhlich immerdar!
Indem ich euch allen ſowie euren Führern ein recht geſegnetes
Weih=
nahtsfeſt und ein glückliches neues Jahr wunſche, bin ich
mit herzlichen Heilgrüßen
in treuer Verbundenheit
Euer
Heinrich Hafſinger.
P. Affolterbach, 20. Dez. Kirchliche Wahlen. Bei den in
hieſiger Kirchengemeinde vorgenommenen Wahlen wurde als weltliches
Mitglied in den Dekanatstag Herr Peter Trautmann gewählt. Sein
Stellvertreter wurde Herr Leonhard Köhler. Bei der Wahl des
welt=
lichen Abgeordneten des Dekanats Erbach zum Landeskirchentag fielen
ſämtliche Stimmen auf Fabrikant Ludwig Arzt=Michelſtadt und deſſen
Stellvertreter Schulrat Gerbig=Erbach. Als geiſtlicher Abgeordneter der
Dekanate Erbach und Zwingenberg wurde der von dem Dekanat
Er=
bach vorgeſchlagene Herr Dekan Bernbeck=Hirſchhorn mit allen Stimmen
gewählt. Sein Stellvertreter iſt Pfarrer Dieſtelmann=Fürth. Bei der
dritten Wahlhandlung fielen auf den Wahlvorſchlag der Eirchlich=
poſi=
tiven Vereinigung für Heſſen 8 Stimmen, auf den Wahlvorſchlag der
heſſiſchen evangeliſchen Vereinigung 8 Stimmen, auf den Wahlvorſchlag
der freien volkskirchlichen Vereinigung für Heſſen 14 Stimmen und auf
den Vorſchlag des Bundes für lebendige Kirche in Heſſen 3 Stimmen.
— Gernsheim, 20. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
18. Dez. 0,03 Meter; am 20. Dez.: 0,01 Meter.
— Sto=ſtadt, 19. Dez. Die Turngemeinde E. V. Stockſtadt a. Rh.
hielt ihren Familienabend ab. Nach einem Eröfſnungsmarſch und einem
ſihön vorgetragenen Vorſpruch begrüßte der 2. Vorſitzende die
Ver=
ſammlung. Es folgten einige Weihnachtsſtückchen, die durchweg glänzend
gefpielt wurden. Dem Ehrenvorſitzenden Fritz Fuchs wurde für der
Turngemeinde treu geleiſtete Arbeit, das Bild des Turnvaters Jahn
uberreicht. Ebenſo wußte man den fleißigen und pünktlichen Beſuch der
Turnſtunden der Schülerin Roſa Reichard zu würdigen. Sehr gut
ge=
fiel ein von dem Oberturnwart Waguer verfaßtes Theaterſtückchen,
wwel=
ches zum Schluß einen Blick in fleißige und exakte Turnarbeit werfen
ließ. Auch die Siegerehrung legte Zeugnis von guten Leiſtungen
ſo=
wohl der Turnerinnen als auch der Turner in allen Abteilungen ab.
Alle Mitwirkenden hatten ihr ganzes Können in den Dienſt der guten
Sache geſtellt.
a. Offenbach, 20. Dez. Der Finanz= und Rechtsausſchuß
hatten am Dienstag das Geſuch des Oherbürgermeiſters, ihm für den
Fall der Notwendigkeit das geſetzliche Ruhegehalt, das ihm heute zuſtehen
würde, und die Verſorgung ſeiner Witwe zu gewährleiſten, aus
grund=
ſätzlichen Erwägungen einſtimmig abgelehnt. Demokraten und
Sozial=
demokraten enthielten ſich dabei der Stimme. In nichtöffentlicher
Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung ſollte geſtern (Mittwoch)
über das Rücktrittsgeſuch endgültig entſchieden werden. Bürgermeiſter
Weil, der die Sitzung vertretungsweiſe leitete, konnte jedoch bei Beginn
der Sitzung ſofort bekannt geben, daß der Ausgang der Ausſchußſitzung
den Oherbürgermeiſter bewogen habe, ſein Geſuch zurückzuziehen.
Un=
ſer Oberbürgermeiſter bleibt alſo.
Rheinheſſen.
Ad. Gimbsheim, 20. Dez. Schweinezucht. Veranlaßt durch
die geſunkenen Kartoffelpreiſe, beginnt man, ſich wieder mehr der
Schweinezucht zuzuwenden, weshalb das Paar 3—4 Wochen alte Ferkel
jetzt mit 44 Mark bezahlt wird.
* Ober=Ingelheim, 19. Dez. Vortrag des Oberſtleunant
von Hagen. Der Einladung des Krieger= und
Soldaten=
vereins Ober=Ingelheim zu dem Vortrage „Die
Marne=
ſchlaht”, gehalten von Herrn Oberſtleutnant von Hagen, waren eine
ſtattliche Anzahl Intereſſenten gefolgt. In klaren Umriſſen, an Hand von
Karten wurden den Anweſenden die Begebenheiten der Marneſchlacht vor
Augen geführt. Der Vortragende erntete reichen Beifall.
. Gau=Algesheim, 19. Dez. Ferkelmarkt. Auf dem letzten
Ferkelmarkt der vereinigten Schweinezuchtvereine des Kreiſes Bingen
dahier waren nur 7 Tiere aufgetrieben, während Kaufliebhaber ſich in
großer Zah: eingefunden hatten. An dem geringen Auftrieb durfte die
kalte Witterung ſchuld geweſen ſein. Der nächſte Markt findet am
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den Enwohnern von Seldenbuch jagen
wir unſeren herzlichſten Danl.
Im Namen d. trauernd. Hinterbliebenen:
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Waſchenbach, den 19. Dez 1928.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
bei dem Heimgange unſerer lieben Mutter.
jagen herzlichſten Dank.
Georg Merz und Familie
Nieder=Ramſiadt, den 20. Dezember 1928
(20647
Kleine Anzeigen
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und Geſuche, Tiermarkt uſw uſw.)
haben im Darmſtädter Tagblati
großen Erf=
1g!.
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Freitag den 21 Dezember 1928
Seitt 11
Sport. Spiel
Der Spott des Sonetags.
magerer Sonntag ſteht bevor. Eine Erklärung dafür geben die
tstage, die einen Teil des ſportlichen Programms zu ſich her=
müßte ſchon ſein Spiel in Birkenfeld gegen den VfB.
Stutt=
en. Aber für den VfB. geht es um den dritten Platz, und
en Ausſchlag geben. Ein Punkt genügt für ihn, um ſich vor
ckingen zu ſchaffen. — In der Gruppe Baden abſolviert der
arlsruher FV. ſein letztes Spiel in Freiburg gegen die Sp.=
und Targen.
en. Dadurch tritt eine Spaltung ein, wie ſie zu dieſer Zeit
rtuſch iſt. Der Sonntag vor Weihnachten iſt der matteſte im
Fahre. Fußball und Handball ſtehen beinahe allein auf der
nFz en Flur. An Hockey= und Rugbyſpiele iſt nicht zu denken, im
en hat auch eine Paufe eingeſetzt. Der Winterſport iſt im Reich
richtig im Gange, ſo daß ſelbſt auf dieſem Gebiete nichts los
t die Hallentadrennen fehlen diesmal, nur Mailand und Paris
en, in Deutſchland iſt alles ruhig.
Fußball.
zte bereits der letzte Sonntag einige Gruppenmeiſter, Karls=
„ Germania Brötzingen und Bayern München, ſo darf man
oldenen Sonntag” eine weitere Klärung erwarten, weiteren
gratulieren. In der Gruppe Nordbayern ſieht man
z ſowveit klar, daß man das Ende zwiſchen der SpVg. Fürth
. FC. Nürnberg erwartet. Vorausſetzung iſt dabei all rdings,
Club ſein Spiel gegen den ASV. Nürnberg auf deſſen Platz
ge=
mit Fürth punktgleich zu werden. Der Club hat im
entſchei=
enblick nie verſagt, kämpſen wird er jedoch müſſen, um
knap=
zu bleiben. — Die Gruppe Württemberg, die ihren
er Germania Brötzingen gefunden hat, trägt am Sonntag
el aus. Der FC., Birkenfeld ſteht als Zweitletzter ſchlecht
er evtl. mit Erſatz beſtreiten wird, zumal ihm am Punktgewnn
ehr gelegen ſein dürfte. Freiburg könnte ſch jedoch durch
Punkt=
in dieſem, ſowie im letzten Spiel noch auf den drittletzten Platz
Fen und Raſtatt wieder hinter ſich laſſen. Phönix Karlsruhe hat
ſho y nen dritten Platz ſicher, wird aber gegen FV. Offenburg durch
ieg die Poſition noch zu verbeſſern ſuchen. — In der Gruppe
ſth könnte die Entſcheidung fallen. SV. Waldhof empfängt
Maſn=
beir- und müßte auch die Oberhand behalten. Für den SV. Waldyof
iſt ’s letzte Spiel. Siegt der VfL. Neckapau in ſeinem Spiel gegen
Ea— en, ſo haben wir hier den vierten Gruppenmeiſter. Im Falle
eines ientſchieden wäre er mit Waldhof punktgleich, hätte aber immer
ſnock1 e Chance, ſein Spiel gegen Mundenheim zu gewinnen. Man
geh —o nicht ehl, wenn man Neckarau nach menſchlichem Ermeſſen als
on— en Meiſter betrachtet. — Aehnlich iſt die Lage in der
Nachbar=
gri Saar. In Neunkirchen ſteigt das entſcheilende Treffen, Boruf=
FC. Saar. Mit einem Spiel und einem Punkt mehr führt
Idar vor Neunkirchen. Boruſſia würde ſich durch einen Sieg
ar den Wcg ebnen. Es wird ein hatter Kampf werden, deſſen
z wir für dunchaus offen halten, zumal Idar wieder im Kommen
* FV. Saarbrücken wird wohl in ſeinem Spiel gegen den VfN.
ns zu Hauſe wieder einmal zu den Punkten kommen, während
iltreffen, SV. 05 gegen Sportfreunde Saarbrücken, die Erſteren
Sportfreunden wohl kapitulieren müſſen. — In der Gruppe
genügt der Eintracht Frankfurt ein einziger Punkt, um Meiſter
In Aſchaffenburg wird es dazu wohl reichen, zumal
Aſchaffen=
ine Rettung mehr ſieht. Die Offenbacher Kickers können durch
ein Sieg zu Hauſe über SpVg, Hanau 60/94 ihre Poſition weiter
„während Union Niederrad gegen Germania Bieber auf eigenem
iegen wird. Hanau 93 empfängt Rot=Weiß Frankfurt. Hier ſteht
ein harter Kampf in Ausſicht, deſſen Ausgang nach den letzten
gen von 93 immerhin ungewiß erſcheint. Der FSV. Frankfurt
wird Fechenheim kaum zu Wort kommen laſſen, der Sieg dürfte
glich ſein. — In der Gruppe Heſſen iſt über Langen 03 die
rre verhängt worden, ſo daß Langen ein zweites Mal in
Bin=
reten muß. Haſſia wird ſich zu Hauſe nach Kampf die Punkte
Iſenburg empfängt Höchſt 01, das den Sieg der Iſendurger
d gefährden können. Alemannia Worms hat Wiesbaden zu Gaſt.
1sgang iſt offen. Beide haben keine Möglichkeit mehr, auf den
Platz zu kommen. Beſondere Bedeutung kommt dem Treffen
tig Worms gegen FSV. Mainz 05 zu. Es iſt das letzte Spiel der
r. Gewänne Mainz, was nach der Disqualifikation Giesberts
usgeſchloſſen iſt, dann hätte Wormatia immerhin noch Chancen,
beiden dann noch ausſtehenden Spielen zu drei Punkten zu
kom=
ie zur Meiſterſchaft genügen würden. Die Reihenfolge dürfte
wenn ſie auch vorübergehend unterbrochen wird.
Privatſpiele.
r Sonntag ſetzt bereits die Reihe der ſüddeutſchen Lehrſpiele mit
— diſchen Profis ein. Bayern München hat den Wiener AC. zu
G— zeſſen Können in der öſterreichiſchen Profiliga ſür ein „Lehrſpiel”
dos äirklicher Qualität Garantie leiſtet. Da zudem die Münchener
Brir einen techniſch guten Fußhall ſpielen, iſt ein hechklaſſiges Spiel
ur mentſprechend ein großer Erfolg zu erwarten. — Der SC.
Frei=
at vom Club Olympique Marſeille, einer der beſten franzöſiſchen
Umannſchaften, eine Einladung erhalten und wird hier eine
Ge=
eit haben, den deutſchen Fußball gut zu vertreten.
Handbal I.
ne Reihe von Gruppenmeiſtern der ſüddeutſchen Handball=Liga iſt
ermittelt, einige fehlen aber noch. In der Gruppe 4
Main=
en wird die Entſcheidung noch etwas auf ſich warten laſſen, bis
zwereren Kämpfe des Polizei=SV. Darmſtadt kommen, der dem
Frankfurt dicht auf den Ferſen hat. In der B=Gruppe ſind
05 und Polizei Worms die Anwärter, die am Sonntag ihre
bei=
piele wohl gewinnen werden, wenngleich die Poliziſten in
Wies=
gegen den SVW. einen ſchweren Stand haben. In der Rhein=
1 pemuß Waldhof zu Mannheim 08, während der zweite Anwärter
2x Mannheim ſpielfrei iſt. Württemberg erledigt noch einige
Chende Spiele.
Radſport.
deutſchlands Winterbahnen haben einen Ruhetag. Die Krefelder
ider Schamberg beſtreiten auf der Pariſer Winterbahn ein Zwei=
* n=Mannſchaftsfahren gegen ſtake einheimiſche Konkurrenz, der
* Mathias Engel trägt im Mailänder Sportpalaſt einen
Flieger=
gegen die Italiener Martinetti und Giorgetti aus. Auch dieſe
tſtaltung bringt ein Zweiſtunden=Mannſchafts=Rennen.
Winterſport.
ſon den bedeutenderen winterſportlichen Veranſtaltungen findet
— in St. Moritz den Ski=Wettbewerb der beiden engliſchen Univerſi=
* Oxford und Cambridge, die bekanntlich auf allen Sportgebieten
Kräfte meſſen, ſowie ebenfalls in St. Moritz ein Eisbockeyſpiel um
* hweizeriſche Meiſterſchaft zwiſchen St. Moritz und Davos.
Pferdeſport.
Cach einer kurzen Ruhepauſe in ganz Frankreich ſetzt die franzöſiſche
erſaiſon der Galopprennen am Sonntag in Pau ein und eröffnet
* die Serie der ſüdfranzöſiſchen Riviera=Rennen, die den Uebergang
teuen Saiſon 1929 bilden.
Handball.
ktemberg=Badiſch= Bezirksmeiſterſchaft. Beginn ſchon am 23. Dez.
Die Spiele um die Württembergiſch=Badiſche Bezirksmeiſterſchaft
dandball nach Ermittlung der Gruppenmeiſter werden entgegen der
ünglichen Abſicht, bereits am 23. Dzember beginnen. Da der
Sruher FV. auf eine Beteiligung verz chten will, bleiben nur zwei
nſchaften und damit auch nur zwei Spiele. Am B. Dezember
ſpie=
die Stuttgarter Kickers auf eigenem Platz gegen den Polizei=SV.
burg, das Rückſpiel der beiden Meiſter von Württemberg und Süd=
U ſteigt am 30. Dezember in Freiburg.
Som heſſiſchen Tennisſport. Der Bezirk Heſſen und Heſſen=Naſſau
Eeter gewählt wurden. Eine Statiſtik ergab, daß ſich der Bezirk von Abendhut, den ich letzte Woche im Schaufenſter des Seidenhauſes Volz
Dereinen zum Jahresbeginn auf 41 Vereine mit 3661 Mitgliedern
ge=
ert hat. Die Terminliſte 1999 wird nicht viel Aenderungen gegen
Vorjahr aufweiſen, das Frankfurter internationale Turnier ſoll im
ſtattfinden. Die Beibehaltung der Vereins=Meden=Spiele innerhalb
Bezirks iſt vorgeſehen.
Daſſerball=Vorbereitungen in Berlin. Für die ſchweren Aufgaben
kommenden Somuiers bereitet ſich die deutſ che Waſſerball=Elite beſtens
* Im allen Anforderungen gewachſen zu ſein. Die Waſſerballmann=
T iſt eine der Hauptſorgen des Deutſchen Schwmmverbandes. Am
Dzember und 27. Januar ſollen zwei neue Uebungsſpiele der
deut=
u Mannſchaft im Lunapark zu Berlin gegen Berliner Städtemann=
Eften ausgetragen werden.
Geſchäftliches.
Beim Verhör.
Können Sie wir wicht die Nummer nennen oder das Auto näher
beſchreiben, welches Sie überfahren hat?
Ach — Herr Wachrmeiſter, das iſt unmöglich — das ging alles ſo
furchtbar ſchnell! Ich erinn re mich nur noch, daß eineDame in dieſem
Auto ſaß mit einem Kleid aus lindfarbigem Velour Jacquard mit
ſchwarzem Schalkragen und ebenſolchen Aufſchlägen. Sie trug einen
Abendhut aus ſeidenen Spitzen, lindfabrig mit ſchwarzen kleinen
Mo=
tiven und ſchwarzem hängenden Kronenreiher. In der Hand hatte ſie
Deutſchen Tennisbundes hielt eine Vertre erverſammlung ab. bei ein Täſchchen aus Goldbrokat mit aufgeſetztem lindfarbigen Leder=
Dr. Liebmann wieder zum Präſidenten, Dr. Kirchholtes zum Stell= ſtreifen und mit Goldbügel. Es war dasſelbe Kleid und der gleiche
geſehen habe.
Sauptſchriftleitu.g. Rudoi Maupe
Veranzwortlich für Polnll und Wirtſchaft: Rudolf Maupe, für Feuilleton, Reich und
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe. ür Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. 6. Que iſch, für den Schlußdſenſt Andreas Bauer, füu
„Die Gegenwari”. Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell. Willv Kuble: Drue
und Verſag: C. C. Wiitich — ſämilich in Darmſſad”
Für unverlangte Manuſkriptr wird Garantte der Rückſendung nich bernommen.
Frankſurk.
Von Hermann Engelhard.
* Zwei Kapitel umfaßt mein Aufſatz. Beide Teile ergänzen ſich und
ergeben zuſammen in Kürze einerſeits die Eindrüicke und Erfahrungen
meiner laufſportlichen Tätigkeit, zum anderen die rein praktiſche Arbeit
des Wintertrainings, wie ſie meiner ſelbſtändigen Entwicklung und dem
Zwecke entſprechen.
I.
Wenn ich über das Training eines Mittelſtrecklers, alſo eines
Lauf=
ſpezialiſten, ſpreche, ſetzte ich als natürlich eine planmäßige
Körpererzie=
hung zum Zwecke der Spezialiſierung voraus. Iſt jene Ausbildung
vor=
handen, ſo iſt das neue Ziel die vollendete Beherrſchung des
durchgebil=
deten Körpers. Wir werden von vollendet in unſerem Sinne ſprechen
können, wenn wir bewußt den Wechſel von Spannungen und
Entſpan=
nungen beſtimmter Meskelgruppen unſeres Bewegungsapparates
aus=
führen können. Der Ausdruck dieſer Beherrſchung iſt entweder
Konzen=
tration oder Lockerung.
Die Fähigkeit, dieſe Wirkungen ſeinem Stile nutzbar zu machen, iſt
ein eigenes Erlebnis, das niemand lehrt. Es iſt das Eindringen und
Erkennen in das Ich, deſſen äußerer Ausdruck die beſchwingende
ratio=
nelle Leichtigkeit und damit Schönheit der Bewegungen iſt. Es
offen=
bart ſich in dieſem Rhythmus eine tiefe Freude, Lebensfreude und
be=
herrſchte Kraft.
Selten finde ich den Weg der ſportlichen Entwicklung ſo gegangen
oder ähnlich, wie ich ihn nun bekannt habe. Man kennt nicht die
lang=
ſame Reife. Falfcher Ehrgeiz treibt viele junge veranlagte Sportler
auf die Bahn, man will nur laufen. Die geſundheitliche Schädigung
iſt die Folge, die perſönliche Höchſtleiſtung natürlich nicht erreichbar.
Soll ein ſolcher Nur=Läufer umlernen, ſo wird die beſte Körperſchulung
ſeinem verkrampften und gequälten Stile nur ſehr ſchwer das feine
Körperempfinden vermitteln können.
Um eine Steigerung unſerer Leiſtungsfähigkeit zu erreichen, müſſen
wir jede Bewegung einer Uebung mit Innigkeit, Kraft und
wohldurch=
dacht in jeder Phraſe ausführen. Dieſes Erlebnis, das uns vor
ſeelen=
loſen Dauerübungen, die bald zur Gewohnheit werden, bewahrt,
ent=
wickelt den größten Muskelreiz und damit den Ausbau. Wichtig iſt, daß
wir durch dieſe Konzentrierung der Uebungen, je kraftvoller und
ſchnel=
ler ſie ausgeführt werden, dieſe wegen ihrer Wirkſamkeit nur wenig
wiederholen müſſen. Wir ſparen an Zeit, an überflüſſiger
Beanſpru=
chung beſonders der Gelenke, Bänder uſw. Ein Beiſpiel hierzu iſt auch
der unnötig lange Dauerlauf. Wer, wie ich, den ganzen Winter im
Freien trainiert, lernt in einer halben Stunde das vielſeitige Programm
zuſammenzufaſſen und in geſteigerter Bewegung unempfindlich gegen
Witterungseinflüſſe abzuwickeln.
Der verſchiedene Charakter des Sommer= und des Wintertrainings,
das ſich auch hier mit dem Schlagwort als Arbeit in die Höhe und als
ſpezielle Breiten= und Tiefenarbeit kennzeichnen läßt, erfordert eine
phyſiſche und pſychiſche Umſtellung des Körpers. Wir müſſen deshalb
nach jedem Saiſonwechſel eine Zeit der vollkommenen Ruhe und der
Vorbereitung einſchalten.
Dieſe Pauſierung muß eine mindeſte Zeitſpanne von 6—8 Wochen
einnehmen. Natürlich iſt der Uebergang zur Ruhe, wie wir es jetzt
vom Sommer= zum Wintertraining wünſchen, ein langſamer,
gefühls=
mäßiger. Genau wie bei der Leiſtungsſteigerung (in Form bringen) iſt
hier das negative, das langſame Ausklingen ein Stück Arbeit am
Körper. Dieſe Ferienzeit des Athleten, die ihm die Friſche ſeiner
Ner=
ven wiedergeben ſoll, findet er in reichem Schlaf und im Erholen in der
freien Natur.
Die Pflege unſeres Körpers überehaupt, dem wir ſo viel entnehmen,
verdient die höchſte Aufmerkſamkeit. Während des ganzen Jahres iſt
die größte Regelmäßigkeit, der Lebensweiſe Hauptbedingung. Hinzu
kommen als ſelbſtverſtändliche, unentbehrliche Hilfsmittel die Maſſage,
Bäder (hier beſonders wirkſam wöchentlich Abreibungen mit
Staß=
furter Badeſalz), weiter Beſtrahlung durch Höhenſonne (Ultra violette)
und ebenſo die vernünftige Diät und hier beſonders keine einſeitige
Er=
nährung, ſondern die gemiſchtn Koſt.
II.
Praktiſche Trainingsarbeit.
Die praktiſche Arbeit, die ich auf wöchentlich drei Trainingstage
ver=
teilt habe, ſoll, wenn ſie im Freien ſich abſpielt, folgende
Vorbedingun=
gen erfüllt ſehen: Gute Bodenverhältniſſe, bei Dunkelheit zweckmäßige
Beleuchtung, gute Waſchgelegenheit (kaltes und warmes Waſſer).
Nun verteilt und zergliedert ſich das Programm wie folgt:
Dienstag: 1. Warmlaufen, 1—2 leichte Runden, und Warmreiben.
2. Zweckgymnaſtik (nach Waitzer): a) Kräftigung des Lendenmuskels;
b) Dehnung des Lendenmuskels (Ausgleich); c) Lockerung der
Hüf=
ten und Schultern: 4) Laufbewegung an Ort; e)
Schrittverlänge=
rung und Dehnung der Beugemuskulatur; k) Erweiterung des
Bruſtkorbes; g) Dehnung des Wadenmuskel und Kräftigung des
Schenkelſtrecker. 3. Medizinball: Auch wieder Zweckarbeit. Und
zwar Rücken an Rücken mit Partner, Arme geſtreckt, Drehen in den
Hüften, ſteigernd. Der Ball geht zum Partner über und macht
eine 8=Kurve. Dann die bekannten Würfe und Stöße im Stand
und aus der Hocke. Blitzſchnelle Reaktionswürfe, links oder rechts
oder über den in der Hocke befindlichen Partner. Dasſelbe auch
mit Handball, aber blitzartiger. Es gibt auch kleine Ball=
Kampf=
ſpiele. Man vergeſſe das Ueben und ſpiele, es iſt natürlicher und
anregender. (10 Minuten.) 4. Zum Schluß, wenn der Körper gut
warm iſt, einige leichte lockere Sprints, ohne Anſtrengung und ohne
tiefen Start, ſteigernd 60—70 Meter. Anſchließend eine Runde
langſam auslaufen.
Donnerstag: 1. Warmlaufen, 1—2 Runden. 2. Geräte:
Medizin=
ball. Hammer= oder Tauſchwingen, Gewicht reißen. (10. Minuten.)
3. Stillauf: Anziehen der Beine an die Bruſt wechſelſeitig, ſchnell
und locker, wechſelſeitiges Durchdrücken des Standbeines beim
Strecken: flüſſig und öhne Stoß. Stilverbeſſerung und Ausgleich.
Atmung. 4. Laufen: 2—4 Runden gutes Durchſchnittstempo, das
ſich jährlich verbeſſern muß, entweder gleichbleibend oder etwas
ſteigernd in den Geraden oder einen leichten, flüſſigen 400—1000=
Meter=Steigerungslauf. Niemals aber mit Kraft
lau=
fen. Zum Schluß langſames Auslaufen bis zur völligen
Beruhi=
gung der Organe.
Samstag: Waldlauf: Möglichſt ebenes Gelände, nicht über 3
Kilo=
meter. Der Atmungs=Rhythmus, den wir beſonders beachten
müſſen, wird niemals durch die Schrittzahl, ſondern durch das
je=
weilige Bedürfnis von ſelbſt geregelt. Ausatmung betonen. Aus= Odenwald:
und Einatmung durch den Mund.
Wir müſſen erkennen, daß die eigentliche Arbeit zur Höchſtleiſtung
im Winter geleiſtet werden muß, der Sommer und damit die Sonne
reift dieſe Früchte, und es gehört nur nicht in den Rahmen dieſes
Auf=
ſatzes, zu ſagen, was uns dann noch fehlt, die Höchſtleiſtung und damit
den Erfolg zu erringen.
Freitag, 21. Dez. 6.30: Gymnaſtik. 6 13.39: Schallplatten.
0 15.05: Jugendſtunde. Mitte ſchullehrer Ad. Hering: Eine
tech=
niſche P.auderei im Eiſenbahnwagen. 6 15.35: Hausfrauen=
Nach=
mittag. 6 17.35: Stuttgart: Konzert des Funkorch. O 18.10:
Lee=
ſtunde. Aus den Briefen Napoteons. 6 18.30: Eva v. Heringen:
Kinderturnen nach Naumann=Neurode. 18.45: Südweſtdeutſcher
Radio=Club. 6 19.15: Marcheſa Vitelleſchi: Der indiche
Glück=
philo oph Kriſhna Murti, 8 19.45: Wiſſenſchaft und Technk:
Faute Kinder. — 214,8 Km ſtündlich im Leichtflugzeug. — Im
Ausbruchsgebiet des Aetna. 20.05: Film=Wo henichau. 0 20. J:
Von der Aula der Unverſität: Weihnachtskonzert. Manfree ni=
Paſtora.e aus einem Weihnachtskonzert. — Valentini:
Weihnachts=
konzert. — Schröder: Ein Kind, geboren in Bethlehem. — Thiel:
Pre’s ſei Gott. — Schütz. Geſang des Engels für So oopran. —
Tunder: Weihnachtskantate für Soloſopran. — Lotti: „Quem
vidiſtis, paſtores. — Cornelius: Weihnachtslieder. — Wüllner:
Wiegenlied in der Weihnacht. — Kretzſchmar: Joſph, lieber Joleph
mein. — Riedel: O du fröhliche. — Händel: Weihnachtsſinionie
aus dem „Meſſias”. Ausf.: Frankfurter Motettenchor, Nia Ginſter
(Sopran), Stüdentenorcheſter.
Stuftgark.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
Freitag, 21. Dez. 10.30: Scha platten. O 12.15: Schallplatten.
16.15: Nachmittagskonzert. Mitw.: Fridl Voelter. Funjorch.
18: Ueberſicht über die Hauptveranſtaltungen der kommenden
Woche in Eperanto o 18.15: Rich. Tſchorn: Aufſtieg oder
Nieder=
gang? Betrachtungen über den Sport. 8 18.45: Landgerichts at
Leibfried: Die Verjährung. 8 19.15: Eng iſch für Anfänger. 8 20:
Humoresken. Leitung: K. Köſt in. Mitw.: Elſa Pfeifſer, Th. Brandt,
Fred Höger, C. Strupe. U. a.: Bem Frieur. Eine Szene von Fr.
Mo nar. Perſ.: Der Chef; der Gehilfe: der Kunde — Elegantes
Zimmer zu vermieten. Eine Szene nach Ern H. Gulden von K.
Köſtlin Per‟: Eine vornehme Dame; der Herr der ein Zimmer
ſucht. Anſchl.: Sch agerſtunde. Mitw.: Käte Mann, H. Hanus,
C. Struve. Funkorcheſter, Raymond: Suſann, du haſt ja faſt gar
nichts mehr an! — Denes: Wenn du mich liebſt, Lied und Tango.
— Siecznki: Sag’ ich blau, ſagt ſie grün! — Schlager. — Berlin:
Das Lied der Liebe! — Schlager — Engel=Berger: Wenn du Putzi
ſagſt, bin ich glück ich. — May: Wenn in Werder die Bäume blühn.
6 Anſchl.: Mannheim: Unterhaltungskonzert. 8 Anſchl.: Nachrichten.
Freitag, 21. Dez. 15.30: Elſa Oeſterreicher: Weihnachtsbäckerei.
16: B”herſtunde. 6 16.30: „Wanderer zum Ewigen.” Paula
Crogger, Io er Georg, Oberkofler, Ruth Schaumann. Käthe Graber
GSiezitat.). 6 17: Winterreigen. Bagatellen von E. Dohnanni. Prof
Weiß Flücel) O Anſchl.: Tee=Muſik. Kapelle Bernhard Ettt. 8 19:
Dr. Langheinrich (Anthos): Zeitgenöſſiſche deutſche Phan;aſtiter
(P. Scheerbart, K. H. Strobl, H. H. Ewe s. Guſt. Menrink). O 19.30:
Min.=Rat Dr. med. Beyer: Geiſtesgegenwart — der beſte Schutz,
0 20: Orcheſte ronzert. Fun orch., Dirig.: Dr. Stiedry. Bach:
Konzert für Vio ine und Orcheſter. E=dur. — Brahms: Sin onie
Fedur. Mitw.: Te many (Vio inel O 21: Resierungsrat Dr. Peiſer:
Zur Sozuologie der Gewerkſcha tspreſſe. 0 21.30:
Unterhaltungs=
m.ſik. Kapelle Geza Komor. o Anſchl.: Tagesnachrichten.
Daſche We e. FF.e lau, 21. D.3. 9: Ei . act piel nach
alter Art. Regie: Dr. Dürre. 8 10.15: Berlin: Nachrichten.
12.30: Mittei ungen des Verbandes der Preuß. Landgemeinden.
6 13.30: Berlin: Nachrichten. O 14.30: Kinderlieder: „Stille Nacht”.
e 15: Geh.=Rat Fürbringer: Geſundheitliche Ratſchläge für die
Feiertage. 6 15.30: Wetter und Börſe. 6 15.40: Künſtleriſche
Handarbeiten für Frauen und Mädchen: Der Weihnachtsbaum.
16: Dr. Tourbier: Wann, wie und wo ſollen unſere Kinder
Nach=
hilfeunterricht erha ten? 16.30: Leipeig: Werke von Mozart.
Dresdner Philharmonie. o 17.30: Miniſter a. D. Dr. Hermes:
Die bisherigen Ergebniſe der Enqueieunterſuchung auf
landwirt=
ſchaftl. Gebiet. 18: Muſiidir, Ohrmann: Der Weg zu Bruckner,
O 18.30: Englich für Fortgeſchr. O 18.55: Stud.=Rat Dipl.=Ing.
Müller: Werkmeiſterlehrgang. Maſchinenteile, Hebe= und
Förder=
technik. O 19.2D: Wiſenſchaftl. Vortrag für Aerzte. O 20: Berlin:
Orcheſterlonzert. Berliner Funkorch Leitung: Dr. Striedry. M.iw.:
E. Teimanyi (Violine). O 21: Regierungsrat Dr. Peiſer: Zur
Soziologie der Gewerkſcha tspreſſe. 8 21.39: Berlin:
Unterhaltungs=
muſik. Kapelle Geza Komor. . Anſchl.: Nachrichten. O 22.45:
Bildfunkverf:
Weiterbericht.
* Gießen, 20. Dezember.
Eine Warmluftſtaffel des ſich bis über die britiſchen Inſeln und der
Nordſee erſtreckenden Tiefs brachte bereits in Weſtdeutſchland
Erwär=
mung, ſo daß dort heute morgen die Temperaturen um Null und etwas
darüber lagen. Ueber Holland brachte ſie neben Erwärmung
Neder=
ſchläge, die als Regen niedergingen. Die Warmluft wird auch in
unſe=
rem Gebiet zu ſtärkerer Bewölkung ſowie Erwärmung und
Nieder=
ſchlägen führen. Der Umſchlag dürfte aber nur vorübergehend ſein, denn
über Irland dringen bereits wieder kältere Luftmaſſen vor.
Ausſichten für Freitag, den 21. Dezember: Vorwiegend bedeckt, Tem
era=
turen um Null, zeitweiſe etwas darſüber, Niederſchläge als Regen
oder Schnee.
Ausſichten für Samstag, den 22. Dczember: Temveraturen wahrſcheinlich
unter Null zurückgehend und Nachlaſſen der Niederſchläge.
Amtliche Winterſportnachrichten
herausgegeben von der
Heſſ. Offentl. Wetterdienſtſtelle am Landwirtſch. Inſtitut der
Univerſität Gießen.
der
Schneedecke Sport-
möglichkeit heute morgen
eml eml heute Vogelsberg:
Hoherodskopf
(767 m) bewölkt 30 Pulverſchnee Skt ſehr gut Tromm
(523 m) heiter Pulverſchnee Ski u. Rodel
ſehr gut Neunkirchen
(512 m) wolkig Pulverſchnee St u. Rodel
ſehr aut. Taunus:
Kl. Feldberg
(880 m) bewölkt Pulverſchnee Sh u. Rodel
ſehr gut Rhön:
Waſſerkuppe
(950 m) bewölkt Pulverſchnee En u. Rodel
ſehr gut Schwarzwald:
Feldberg
(1497 m) heiter Pulverſchnee Skt u. Rodel
ſehr gut Hornisgrinde
41180 m) Ruheſtein
(920 m) Furtwangen
(850 m) bewölkt Pulverſchnee Skt u. Rodel
ſehr aut — Alpen:
Garmiſch= Parten=
kirchen (718 m) heiter Pulverſchnee Sh u. Rodel
ſehr gut Berchtesgaden
(572 m) heiter Pulverſchnee Sk u. Nodel
ſehr gut Harz
Schierke
(620 m Tyuringer Wa d:
Oberhof
(810 m) [ ← ][ ][ → ]
Rummer 354
Freitag, den 21. Dezbr.
Deutſche Gold= und Silberſcheideanſtalt, vorm. Rocßler, Frankurt
am Mam. Die Geſellſchaft ſchliett 1927/28 (30. September) mit einem
Bruttogewinn von 9,963 (0,126) Mill. RM., woraus 6,471 (5,748) Mill.
RM. allgemeine Unkoſten erforderlich waren. Nach 1025 (0,938) Mill.
MM. Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 2,573 (2,545) Mill.
RM., woraus bekanntlich wieder 9 Prozent Dividende auf 22,4 Mill.
RM. Stammabtien vorgeſchlagen werden. Der Bericht verzeichnet eine
Aufwärtsbewegung des Bedarfes auf den wichtigſten Gebietem der
Gefell=
ſchaft, von Edelmetallen und chemiſchen Spezialprodukten. Zur
Fort=
ſetzung der begonnenem Umbauten und Ausbauten zwecks großer
Leiſtungsfähigkeit erhöhte man in der G.=V. vom 30. Oktober das Kapital
um 6,6 auf 29 Mill. RM. Stammaktien. Mit den Eingängen aus dieſer
Euhöhung und mit dem erwarteten Amerikaguthaben int Höhe von etwa
1,8 Mill. Dollar, will man das große Programm durchühren.
Sämt=
liche Tochtergeſellſchaften hätten befriedigend in ihren Geſchäftsjahren
ge=
arbeitet. Die Bilanz zeigt noch 224 Mill. RM. Stammaktien, die
in=
zwiſchen auf 29 erhöht wurden, ferner 600 000 RM. Vorzugsaktien, ſowie
(alles in Millionen RM.) geſetzliche Rücklage 2,26 (2.15) und Gläubiger
25,57 (2,25), andererſeits erſcheinen Grundſtücke 2,11 (2,14), Gebäude
401 (3,95), Maſchinen 4,79 (3.19), Wertpapiere und Beteiligungen 6,75
(5,6), Vorräte 13,49 (10,74), Kaſſe 0,71 (0,99), Wechſel 0,66 (0,96) und
Debitoven 21,24 (20,61). Ueber das laufende Geſchäftsjahr äußert ſich
der Bericht leider nicht.
Noch keine Erörterung des Stahlwerksverbandes in der Preisfrage.
In der Donnerstagsſitzung des Stahlwerksverbands wurden die
Markt=
verhältniſſe eingehend beſprochen. Von einer Erörterung der
Preis=
frage wurde mit Rückſicht darauf abgeſehen, daß die Entſcheidung des
Reichsinnenminiſters über die Neuregelung der Löhne und der
Ar=
beitszeit erſt am Freitag vorliegt und die ſich hieraus ergebende
Aus=
wirkung noch nicht zu erkennen iſt.
Beteiligungsverhandlungen der J.G. Farbeinduſtrie A.G. mit der
Enka. Wie mitgeteilt wird, ſcheinen ſich die ſeit längerer Zeit
kurſie=
renden Gerüchte über Schaffung engerer Beziehungen der J. G.
Far=
beninduſtrie mit der Holländiſchen Kunſtſeidefabrik Enka zu beſtätigen.
Es haben in dieſen Tagen in Ludwigshafen Verhandlungen
ſtattgefun=
den, die auf eine engere Zuſammenarbeit beider Geſellſchaft
hinaus=
laufen, wobei auch Aktienbeteiligung an der Enka vorgefehen iſt. Da
ſeitens der J.G.=Verwaltung noch keine Entſcheidung über das Angebot
vorliegt, ſind neue Verhandlungen notwendig.
Feſtfetzung des Zuckerhöchſtpreiſes. Im Anſchluß an die geſtrige
Verſammlung des Vereins der deutſchen Zuckerinduſtrie wurde in einer
Sitzung des Zwölferausſchuſſes der Zuckerhöchſtpreis mit 25,60
Reichs=
mark pro 50 Kilo brutto für netto einſchließlich Sack, Baſis gemahlenem
Melis, Lieferung Dezember 1928 frei Halle, errechnet.
Notiz für niederrheiniſches Weizenmehl an der Frankfurter
Produk=
tenbörſe. Der Börſenvorſtand hat beſchloſſen, von heute ab auch
Wei=
zenmehl niederrheiniſches Spezial Null zu notieren. Unter
niederrhei=
niſchem Weizenmehl iſt ſolches zu verſtehen, welches von Mühlen
her=
geſtellt wird, die rheinabwärts von Bingen liegen.
Rheiniſche Hoch= und Tiefbau=A. G., Mannheim. Die G.V.
geneh=
migte einſtimmig die Regularien und beſchloß, antragsgemäß aus 70 087
Reichsmark Reingewinn eine Dividende von 10 Prozent auf die Stamm=
und 8 Prozent auf die Vorzugsaktien zu verteilen. 16 678 RM. werden
vorgetragen. Das turnusgemäß ausſcheidende Aufſichtsratsmitglied
Direktor Nied wurde wiedergewählt.
Der 1928er Mofelwein. Von der Moſel wird berichtet, daß ſich der
1928er zu klären beginnt und ein guter Mittelwein von raſſiger
Moſel=
art werden wird. Die beſſeren Sorten dürften die Qualität der 1921er
erreichen. Nachfrage nach neuem Wein iſt bis jetzt noch wenig
vor=
handen.
* Die Berliner Metallnotierungen vom 20. Dezember ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer prompt eif Hambung, Bremen oder Rotterdam (
No=
tierung der Vereinigung für die D. Elektrolytkupfernobiz) 151,50 RM.
— Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſenvor=
ſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lieferug und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüutzenaluminium,
98—9 Proznt, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 YM.,
des=
geichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Reinnickel,
98—99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 84—85 RM., Feinſilber
(1 Kg. fein) 77,25—79,75 RM.
Die Berliner Metallnotierungen vom 20. Dezember ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 138 (138,50), Februar 138,25 (138,75), März 138,50
(*38,75). April 138,50 (139), Mai 138,50 (138,75), Juli 138,75 (138,75),
Auguſt 138,75 (139), September, Oktobr 139 (139), November 139 (139,25),
Dezember 138 (139). Tendenz: feſt. Für Blei: Januar 43,50 (43,50),
Februar, März, April 43,50 (44), Mai 43,50 (43,75), Jumi, Juli,
Auguſt 43,50 (44), September, Oktober, November 43,75 (44), Dezember
43,25 (43,75). Tendenz: leicht befeſtigt. Für Zink: Januar, Februar,
März 52,50 (53,50), April, Mai, Juni, Juli, Auguſt, September=
Ok=
tober, November 52,75 (53,50), Dezember 52,50 (54). Tendenz: ruhig. —
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 20. Dezember
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: ſtramm): Standard p. Kaſſe 692/e
bis 695, 3 Monate 69—69½/, Settl. Preis 69¾, Glektrolyt 74½—75½
beſt ſelected 73—74½, Glektrowirebars 75½; Zinn (Tendenz; ruhig):
Standard p. Kaſſe 22354—223½, 3 Monate 223—233½, Settl. Preis
2233/ Banka (inoff. Not.) 224½, Straits (inoff. Not.) 224; Blei
(Tendenz: ſtetig): ausländ, prompt 212/zs, endft. Sichten 211/, Settl.
Preis 21½; Zink (Tendenz: ruhig): gewöhnl. prompt 2611/,o, entft.
Sichten 26½, Settl. Preis 2658, Antimon Reg. engl. Erzeug.=Preis
(inoff. Not.) 54½—55, Queckſilber (inoff. Not.) 22½—34, Wolframerz
(inoff. Not.) 20½.
* Chikago, 20. Dezember. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die Preiſe mußten von ihren geſtrigen Gewinnen heute
einen Teil abgeben; auch im Verlaufe erfolgende Deckungskäufe
konn=
ten dieſe Bewegung nicht aufhalten. Die Exportnachfrage ließ zu
wün=
ſchen übrig, während das größere inländiſche Angebot verſtimmte.
Mais: Mais tendierte heute wieder ſchwächer und mußte bis zum
Schluß bis 1 Cts. nachgeben auf größere Andienungen, günſtiges
Wet=
ter und große argentiniſche Wochenverſchiffungen.
Roggen neigte heute gleichfalls zur Schwäche. Im Dezember=
Ter=
min wurden vereinzelt Liquidationen beobachtet. Die Exportnachfrage
war gering.
Hafer lag gedrückt auf Abgaben öſtlicher Firmen und günſtiges
Wetter.
* New York, 20. Dezember. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die hauſſegiinſtige Veröffentlichung über die entkörnte
Baumwollmenge und beſfere Kauftätigkeit ließen die Preiſe zunächſt in
die Höhe gehen. Dann aber trat ein Tendenzwechſel ein auf Verkäufe
füdlicher Häuſer.
Kaffee: Anfangs herrſchte ruhige Stimmung und eine ſchwache
Er=
mäßigung. Im Verlaufe ſetzten dann Deckungen und Käufe des
Han=
dels ein auf günſtige Kabel aus Rio.
Zucker: Die Preisgeſtaltung war heute ziemlich unregelmäßig,
doch war im allgemeinen die Tendenz leicht abgeſchwächt auf größere
Andienungen, namentlich in den nahen Sichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 20. Dez.:
Getreide: Weizen, Dez. 115½, März 118½, Mai 121½: Mais,
Dez. 82½, März 87, Mai 89½; Haſer, Dez. 475, März 47½8,
Mai 48; Roggen, Dez. 100½, März 104, Mai 106¾.
Fette: Schmalz, Dez. 11, Jan. 11,675, Febr. 11,80, März 11,925,
Mai 12,20; Rippen, Dez. 10,50, Jan. 10,90, Mai 11,60; Speck
loco 10,70; leichte Schweine 8,10—8,55, ſchwere Schweine 8.30
bis 8,55 „Schweinezufuhren Chicago 65 000, im Weſten 170 000.
Chicagver Baumwolle: Dez. 19,54, Jan. 19,62.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 20. Dez.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 155½, Hartwinter 132¾; Mais
neu angek. Ernte 99½: Mehl ſpr. wheat clears 5,60—5,90; Fracht
nach England 2,3—3, nach dem Kontinent 16.
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,75; Talg extra loſe 9½.
Kakav: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 153, loco 10, Dezember
9,87, Januar 9,97, Februar 10,07, März 10,21, April 10,32, Mai
10,37, Juni 10,55, Juli 10,62, Sept. 10.
Frankfurt a. M., W. Dezember.
Die weitere Erholung, die ſich im vorbörslichen Verkehr geltend
ge=
macht hatte, wurde zu Beginn des offiziellen Marktes von einer
größe=
ren Zurückhaltung und Luſtloſigkeit unterbrochen. Die Spekulation kam
mit Abgaben an den Markt, und das herauskommende Material fand
jedoch ohne beſondere Schwierigkeiten Aufnahme. Der bevorſtehende
Jahresultimo und die Unterbrechung des Börſengeſchäftes drückten
ziem=
lich ſtark auf die Stimmung und wirkten eher geſchäftshemmend. Auch
das Fehlen von Orders machte ſich ſtärker fühlbar, ſo daß ſich das
Ge=
ſchäft in kleinſtem Rahmen bewegte. Die weiter feſte Haltung der
geſt=
rigen New Yorker Börſe bot auf der anderen Seite dagegen eine
An=
regung, ſodaß die Kuliſſe, veranlaßt dadurch, im Verlauf zu vereinzelten
Deckungen ſchritt und die anfänglich größeren Kursverluſte wurden
all=
gemein wieder etwas aufgeholt. Bei den Hauptwerten gingen
gegen=
über der geſtrigem Abendbörſe die Kursrückgänge bis zu 2 Prozent. Im
großen und ganzen war die Kursgeſtaltung uneinheitlich. Stärker in
Mitleidenſchaft gezogen wurden am Elektromarkt Siemens mit minus
4 Prozent und Schuckerr mit minus 2,5, da die heute ſtattfindende
Aufſichtsratsſitzung bei Siemens, in der alle Hoffnungen einer
Dividen=
den=Erhöhung wieder in Frage geſtellt werden, ſtark verſtimmten. J. G.
Farben eröffneten 1,5 Prozent niedriger. Montanwerte ſtill. Rheinſtahl
2,25 Prozent niedriger. Banken etwas reger verlangt und durchweg bis
etwa 1 Prozent erhöht. Am Automarkt beſtand für Daimler bei etwas
erhöhtem Kurs Nachffrage. Kleyer plus 1 Prozent. Renten ſtill, jedoch
gut behauptet.
Im Verlaufe kam das Geſchäft faſt vollkommen zum Stillſtand und
die Tendenz neigte, infolge neuer Abgaben der Kuliſſe, weiter zur
Schwäche. Das Angebot war jedoch nicht ſehr dringend, ſo daß ſich die
neueren Abbröckelungen in kleinem Rahmen hielten. Am
Tagesgeld=
warkt wurde Tagesgeld wieder auf 7 Prozent erhöht und war ſtärker
ge=
ſucht. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,1930, gegen
Pfunde 20,3575; London-Kabel 4,8657; Paris 194,05; Spanien 29,30;
Mailand 92,67 und Holland 12,08.
Bei unverändert herrfchendem Ordermangel war die Abendbörſe
faſt vollkommen umſatzlos. Auf die etwas feſteren Anfangskurſe konnte
ſich die Stimmung jedoch eher etwas beſſern, und die Kurſe blieben
gegen den Berliner Schluß gut behauptet. Die Zahl der zur amtlichen
Notierung gelangenden Papiere war zunächſt wieder ſehr gering. J. G.
Farben, Bergmann und Svenska konnten um Bruchteile eines Prozents
anziehen. Nenten ohne Geſchäft. Abl.=Schuld 14.10.
Berlin, 20. Dezember.
Die Börſe bot bei Eröffnung ein ſehr ruhiges Bild, doch war die
Tendenz im Gegenſatz zum vorbörslichen Freiverkehr, der eine
freund=
liche Stimmung zeigte, eher etwas unſicher. Nach Feſtſetzung der erſten
Kurſe flaute das Geſchäft erheblich ab und das Geſchäft neigte eher zur
Schwäche.
Im weiteren Verlauf der Börſe war die Tendenz ſchwankend und
uneinheitlich bei Umſätzen kleinſten Ausmaßes. Da entgegen der zu
Börſenbeginn geäußerten Befürchtungen Reportgeld doch leichter
erhält=
lich ſein ſoll, zudem Meldungen über den feſten Verlauf der weſtlichen
und ſchweizer Börſenplätze vorlagen, konnte ſich das Geſchäft gegen
Schluß des offiziellen Geſchäfts wieder beleben und da die Spekulation
zu Rückkäufen ſchritt, ſich die Tendenz wieder befeſtigen. Die
Schluß=
kurſe erreichten in den meiſten Fällen wieder die Anfangsnotierungen.
Sehr feſt lagen Sarotti und Reichsbankanteile, bei welch letzteren holl.
Käufe zu beobachten waren. Nachbörslich ſetzten ſich in erſter Linie am
Elektromarkt die Deckungskäufe fort.
A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Ma
Baſalt.
Bergmann.
Berl. Karlsruhe In
Berl. Hand.=Geſ
Braunkohl. =Brike
Bremer=Wolle
Danatbank
Deutſche Bank=
Diskontogeſ.
Dresdner Bar
Deutſche Maſchine
Deutſche Er
Deutſche Petroler
Dynamit Nobe
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſenk. Berg.
Geſ.f. eleftr. Unter
Han. Maſch.
HanſaDampfſch.
Hapag.
Harpner
Hemoor Zement
Weseregeln .. 505.— 503 — 163.5 164.75 1279.— 281.5 226.25 (226.— Lindes Eismaſch. . . 171.5 170.— 290.— 290.— L. Loewe & Co. . . 241.5 170.5 170.— Lingel Schuh . . 40.5 41.— 181.— 1161.— Mannesmann Rökrentt24. — 1225 151.— 1170.5 Niederlauſitzer Kohle 156 5 156.75 45.25 45.— Nordd. Loyd. 136.— 137.125 135.75 135.25 Orenſtein . 100.75 100,5 86.— 86.— Bolyphon 46O.— 456.— 124.25 1245 Rütgerswerke 104.75 104.— 183.25 181.75 Sachſenwerke. 131.— 131.— 264.375 1263.875 Siemens Glas 139.- 140 — 120.25 119.5 Ver. Glanzſte 541. 535.— 268.— 1266.— Ver. Stahlwer 91.75 91 25 45.— 45.— Volkſtedter Porzelle 57.5 565 172.25 173.— Wanderer Werke 113.— 112.— 138.— 140.— Wiſſner Metall f155.— 155.— 134.75 132.75
277.— 1276.— Wittener Gußſtahl 45.— 46.5
Helſingfors..
Vien...
Prag ...
Budapeſt.. ..
Sofia ..
Holland
Oslo.
Kopenhagen
Stockholm ..
London
Belgien.
19. 12.Geld
10.54
59.03:
Hr2.411
73.05
3.029 Brief
10.56
59.15.3
12.43
73.19
3.035 20. 12.
Geld /Brief
10.54 10.56
59.00 59.12
12.415 112435
73.03/73.17
3.027 3.033 Italien ..
Paris.
Schweiz ..
Spanien.
Danzig 19. 12.
Geld Brie
21.955 21.985
16.40 13.44
80.78 89.94
68.24 68.38
81.32 81. 48 ü168. 41/168.7 108.37 168.71 Japan 1.9251 1.922
0.496 10.498
7.374 7.368
18.33 18.37
5.425/ 5.435 4.1900 4.1980 4 1890/4 1970 kKanada. .
58 295 56.4151 58 315158.435 ! Hitsastteortit-zslttaot
Hrit.sa at2.16i titsofti2.12
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R0.343 20.2831 20.342120.382 1.763/ 1.7671 1.763/ 1.767 MKonſtantinop ruguah
20. 12.
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21.845121.985
15.39 16.43
80 .75580 915
68. 28 68.42
81.32 81.48
1.925/ 1.929
0.497 0.499
7.373/ 7.387
18. 48/ 19.52
5.4 25/ 5.435
2.063 2.067
4. 180 4.188
4.2761 4.284
Mannheimer Produktenbörſe vom 20. Dezember. Die heutige
höhurng der amerikaniſchen Forderungen blieb hier für Brotgetreide
Rückwivkung; Braugerſte eine Kleinigkeit feſter; Roggenmehl „
ſchwächt. Man verlangte für die 100 Kg. ohne Sack waggonftei M.
heim: Weizen inl. 23,25 bis 23,50; ausl. 26 bis 28; Roggen inl.
bis 22,50; Hafer inl. 20 bis B,25: Braugerſte, heſſiſche, badiſche
württembergiſche, 25,25 bis 25,75; pfälziſche 26,25 bis 26,75; Futtera
20 bis 22; Mais mit Sack 22,50 bis 22,75; ſüddeutſches Weizenn
Spezial Null, 33, ſüddeutſches Roggenmehl, je nach Ausmahlung, 29
31,50; Kleie 13,75.
Frankfurter Produktenbericht vom 20. Dezember. Die Frankfu
Getreidebörſe war befeſtigt. Die Preiſe unverändert wie am Vor
Es notierten je 100 Kilo: Weizen 22,90, Roggen 22,25, Sommerg
23,75—24, Hafer 22,75—23, Mais 22—22,25, Weizenmehl ſüddeut
32,75—33, Weizenmehl niederrhein. 32—32,50, Roggenmehl 29,25.
zenkleie 13,75—13,85, Roggenkleie 14,25—14,50.
Berliner Produktenbericht vom 20. Dezember. Die Befürchtur
hinſichtlich der Auswirkungen des Froſtes auf die Flußſchiffahrt neh
ernſtere Formen an, nachdem die Schiffahrt auf der Oder bereits
weiſe zur Einſtellung gekommen iſt. Der Bedarf kann deshalb
größten Teil nur auf Waggonware zurückgreifen, die aber bei
neuerlich feſteren Tendenz des Auslandes abwartend offeriert
Im Lieferungshandel waren Weizen und Roggen ſpeziell per Dezer
weſentlich feſter; ſpätere Sichten wurden bis eine Mark höher bez
Gerſte unverändert ruhig, Hafer bleibt im Lokogeſchäft ſtill. Ter;
bei feſteren Forderungen ruhig. Mehl ruhiger.
* Darmſtädter Viehmarkt vom 20. Dezember. Aufgetrieben wa
193 Kälber, 10 Ochſen, 8 Schafe, 2 Ziegen. Die Preiſe ſtellten ſich
Kälber a) 68—74, b) 61—67, c) 54—60; für Schafe 38—42 Pfg.
Pfund. Marktverlauf: geräumt.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 20. Dezember. Zum heut
Kleinviehmarkt waren zugeführt und wurden die 50 Kg.
Lebendge=
ze nach Klaſſe gehandelt: N2 Kälber 48 bis 75; 25 Schafe 44 bis
301 Schweine 70 bis 78; 404 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier W.
14 bis 20; über vier Wochen 22 bis 30; Läufer 32 bis 38. — Mark
lauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen ruhig, u
ſtand; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Der Ferkelmarkt
Donnerstag, 27. Dezember, fällt aus.
Frankfurter Kleinvfehmarkt vom 20. Dezember. Aufgetrieben w.
2252 Kälber, 415 Schafe und 1701 Schweine. Der Auftrieb war
1464 Kälber, 189 Schafe und 160 Schweine größer als zum letzten E
viehmarkt. Die Preiſe erfuhren bei Kälbern einen Rückgang von
Mark, bei Schweinen einen ſolchen von 1—3 Mark; Schafe waren
verändert. Marktverlauf: Schweine ſchleppend, Ueberſtand; Ki
und Schafe lebhaft, ausverkauft. Preiſe für 1 Ztr. Lebendgew
Kälber b) 70—75, c) 65—69, d) 58—64: Schafe a1) 45—49 b) 40=
() 31—39; Schweine b) 73—76 c) 73—77, d) 74—78, e) 68—74. Fle
großhandelspreiſe: Ochſenfleiſch 1. 85—92, desgl. 2. 70—83: Bu
fleiſch 65—80, Kuhfleiſch 1. 60—70, 2. 50—60, 3. 30—50: Kalbfl
1. 100—110, 2. 90—100; Hammelfleiſch 90—100: Schweinefleiſch 1.
bis 96, Gefrierfleiſch (Rindfleiſch) Vorderviertel 52, Hinterviertel
Geſchäftsgang lebhaft.
Die Eſſigſäureſteuer beträgt vom 1. Januar 1929 ab für in Am
nung auf das Betriebsrecht oder Hilfsbsdriebsrecht abgefertigte Eſſigſä
49,40 MM. für andere Eſſigſäure, ſowie für Eſſigſäure und Eſſio,
aus dem Ausland eingeführt werden, 74,10 RM. für den Doppelzet:
waſſerfreier Säure.
Am Montag, den 31. Dezember 1928, fallen die Abendbörſen a
Die Oberleitung der konſtruktiven Arbeiten der Daimler=Benz A.
iſt dem Vorſtandsmitglied Dipl.=Ing. Dr. Nibel aus SMannheim ü.
tragen worden, der ſeinen Wohnſitz nach Stuttgart verlegt.
Nach einer DHD.=Meldung wird vom Zentralderband des Deutzſ
Bank= und Bankiergewerbes (E. V.) mtgeteilt, daß die Art der Pr
ganda ciner Firma Gebr. Niedlich, Bankgeſchäft in München, Vorſich=
Geſchäftsverkehr mit dieſer Firma anempfehlen läßt.
In der Sitzung der Vertreter der Kontinentalen Bandeiſen=
Röhrenſtreifen=Produzenten wurde beſchloſſen, angeſichts der herr)
den Marktlage und der Erwägung darüber, daß die bisherigen P
der Lage in allen Punkten Rechnung getragen haben, keine Preise.
rung irgend welcher Art für Exportnotierungen vorzunehmen.
Zur eventuellen Bildung eines belgiſchen Gußeiſen=Kontors
eine Konferenz in Brüſſel ſtattfinden. Die Schwierigkeiten, die die
fugniſſe des Kontors in bezug auf die Quantitäten (Kontinger
und die Art und Weiſe des Verkaufs betreffen, ſcheinen beigeleg
ſein.
Die außerordentlichen Generalverſammlungen der franzoſl
Bankhäuſer Banque du Rhin und Banque d’Alſace et de Lor!
genehmigten die Fuſionsvorſchläge. Der Aktienumtauſch geſchieb!
Verhältnis 1:1. Die Banque d’Alſace nimmt zur Schaffung der
tauſchaktien eine Kapitalerhöhung um 6 Millionen auf 131 Mill:
Franes vor.
Die Bank von England verkaufte 226 485 Pfund Sterling Xi
gold, die ſämtlich nach Deutſchland gingen.
Im Monat November betrug die Einfuhr in Italien 18597
Lire mit einer Zunahme von über 414 Millionen Lire gegenüber
gleichen Monat des Vorjahres. Die Ausfuhr betrug 1 394 437413
gegenüber 1304 951 682 Lire im November des Vorjahres.
Frankfurter Kursbericht vom 20. Dezember 1928.
25 Dtſche.
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anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bay Freiſtaat
von 1927
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
7% Thüringer
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ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
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Dtſche. Anl.
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Dtſche.
Schusge=
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6% Berlin v. 24...
8% Darmſtadt v. 26
2o Frkf. a. M. v. 26
7% Mainz v. 26...
8% Mannh. v. 26.
1% Nürnber= v. 2e
3% Berl. Hyp.;B1.
6% Frkſ. Hyp.Bk.
K
Pfbr.
82 Heſſ. Landesb
720 Kom. Landes
bank Darmſtadt.
60 Mein.Kyp.B.
8% Pfälz. Hyp. Bk.
80 Preuß. Ctr.=
8% Stadtſchaft.
2 Rhein.Hyp.=B
87.25 18% Rhein.=Weſtf=
Bd.=Credit .. ...
78.25 18% Südd. Bod.=
Cred.=Bank .."
79.3 18% Württ. Hyp.=B.
83.25
52.1
14.05
6.2
94.75
79
Me
97.5
97.5
97.25
93.8
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
*
Ser, II
6% Daimler Benz
von 27........"
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26... .
70 Mainkrw.v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8% VoigtckHäffner
von 26 ...
98
97
6% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ........"
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97.75
97.25
98
51
86,
85.25
85
84.75
40
37
31.6
19.8
2
25.3
133.5
76
93.5
Darmſt. n. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ..."
Eff.=u.
Wechſel=
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Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Neichsbahr
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125
101
170
116
143
152.5
133.25
133.5
138.25
215
160
34.5
157.5
333
125.25
215
14:
171
92
149
1377
5.4
124
39.5
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200
43
225
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264.75
145.5
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142
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10
101‟
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ausgekämmte u.
ab=
geſchnittene, kauft
laufend G. Kanzle=
Friſeur, Schulſtr. 12
(19713a)
Koffergrammap zon
geſ. Angeb. u Z. 171
n die Geſchſt.
Pelanntmachung.
Am Montag, den 24. Dezember, ble
(2064
ben die Büros
geſchloſſen.
Die Kaſſe iſt wie üblich geöffnet.
Heſſiſche Eifenbehn=A.=G.
Felanntmachung.
Montag, den 24. d8. Mts., bleib
unſere Schalter von 12 Uhr mittags
geſchloſſen.
Reichsbankſtelle,
Müller. (20673) Bayerdörff
Algemeine Ortskrankenkeſſe
die Landgemeinden des Kreif
Darmſtadt. Riedeſelſtr. 31.
Am Montag, den 24. Dezember 1I
(2C
bleibt die Kaſſe geſchloſſen.
Der Vorſtand:
Nierbauer 1. Vorſitzender.
Ihre ueine Tochtet.
Wenn Sie klagt, daß ihre Haare n
wachſen, nehmen Sie Kreml 90
waſſer, von dem ich weiß, daß es
Haare im Wachstum=wundervoll
dert. Sie erhalten die Flaſche zu 3.50
bei Ernſt Köhler, Friſeurgeſchäft. Er
Ludwigſtr. 22 in Darmſtadt. (IIed
AES SoSsker
UBERALL ZU HABEN- PREIS RNIBN
IN TEILZAHLUNGEN RM 140.-
11823
[ ← ][ ][ → ]ummer 334
Geite 15
Heic and Aubland.
amerikaniſche Botſchafter
Ehren=
bürger von Heidelberg.
Der Schurmann=Kopf
Zildhauers Pillarz wird demnächſt in der Aula
der Heidelberger Umiverſität aufgeſtellt.
e Strafanträge im Bilderfälſcherprozeß.
rankfurt a. M. Nach dreiſtündigem
Plai=
beantragte der Staatsawalt im
Bilderfälſcher=
eß gegen die Angeklagten folgende Strafen:
Baumann 1 Jahr Gefängnis, gegen Müller
hre 6 Monate Zuchthaus und fünf Jahre
Ehr=
ſt, gegen die Angeklagre Trumm 9 Monate
Ge=
tis, gegen Lynker 10 Monate Gefängwis, gegen
Reinheimer 6 Monate Gefängnis und gegen
SAngeklagten Körber Freiſprechung. Die
Unter=
ngshaft ſoll in allen Fällen mit Ausahme von
er angerechnet werden, gegen die Angeklagte
Inm ſoll der Haftbefehl aufgehoben werden.
ei Handwerksburſchen in einer Herberge
erſtickt.
aſſel. In dem benachbarten Oberaula hatten
ältere Handwerksburſchen in der
Gemeinde=
rge das Feuer im Ofen durch übermäßiges
legen derart angefacht, daß bald eine
Ueber=
ng des Raumes eintrat. Während die beiden
Hifen, begann die Wand am Ofen infolge der
2 heuren Hitze zu ſchwelen. Da keine Luftzufuhr
Sgte, war der ganze Raum bald mit Rauch und
Sengas gefüllt. Beide Handwerksburſchen wurden
Inerstag früh tot aufgefunden.
Wieder ein Großfeuer in Berlin.
Zerlin. Die Berliner Feuerwehr hatte in der
etzten Nacht verſchiedene größere Brände zu
en, unter denen ein Großfeuer in der
Stralauer=
ze beſondere Schwierigkeiten bereitete. Dort
ſtan=
auf dem 2. und 3. Hof in zwei Seitenflügel das
3., 4. und 5. Stochwerk mit dem Dach in Flam=
Die Lage war hier inſofem gefährlich, als ſich
inem Seitenflügel ein Lager mit Celluloidplatten
ndet. Es gelang aber der Feuerwehr, dieſes Lager
ſchützen und ſo eine Kataſtrophe zu vermeiden.
6 Schlauchleitungen gelang es ſchließlich, die
mmen einzudämmen. Ein Teil des Dachgefchoſſes
verwichtet. Bei dem Brande mußte ein
Obdach=
r von der Feuerwehr über einen Strickleitergang
Sichevheit gebracht werden. Er wurde von der
minalpolizei feſtgenommen, da die Möglichkeit
eht, daß er den Brand verurſacht hat.
ſtnahme im Zuſammenhang mit dem neuen
Berliner Brand.
Im Zuſammenhang mit dem bereits gemeldeten
en Fabrikbrand in der Stralauer=Straße am
nerstag früh iſt der 58 Jahre alte wohnungsloſe
Ifmann Theodor Wiegand, der aushilfsweiſe in
von dem Brande betroffenen Tütenfabrik
be=
iftigt war und dort genächtigt hatte, zunächſt von
Kriminalpolizei feſtgehalten worden, da zunächſt
Verdacht beſtand, daß der Brand durch ſeine
hrläſſigkeit entſtand. Allerdings wird nach neueren
mittlungen bereits angevommen, daß Wiegand,
mit einer leichten Rauchvergiftung von der
ſerwehr, wie bereits gemeldet, aus dem brennen=
Gebäude gerettet wurde, an dem Ausbruch des
uers unſchuldig iſt. In der Tütenfabrik hatte die
beit erſt um 12 Uhr nachts aufgehört.
rkennung für Rettung aus Seenot.
lin. Die Deutſche Geſellſchaft zur Rettung
ichiger hat für die vom deutſchen Bergungs=
„Heros” am 25. November unter
außer=
ſchwierigen Umſtänden ausgeführte
Ret=
geſamten, aus 79 Perſonen beſtehenden
Be=
des Schulſchiffes „Pommern” dem Kapitän
ros”, Wilhelm Reinecke, die große goldene
dem Steuermann und dem 1. Maſchiniſten
ße ſilberne, dem 2. Maſchiniſten und dem
die kleine ſilberne Medaille der Laeiß=Stiftung
ungen auf hoher See verliehen und die ge=
Lannſchaft durch eine größere Geldbelohnung
1sgezeichnet.
ſtmord eines Wiener Millionärs.
malige ſehr bekannte Wiener Millionär
zinduſtrielle Dr. Julius Koritſchoner hat
iner Meldung der „B. Z.” aus Wien vor
igen in Konſtantinopel erſchoſſen! Die
Nach=
on der Wiener türkiſchen Botſchaft Korit=
Ungehörigen übermittelt worden.
Korit=
vor einigen Wochen, der „B. 3.” zufolge,
auſchgiftſchmuggelaffäre verwickelt geweſen
1s nach Budapeſt geflüchtet ſein.
Tatſäch=
er von Budapeſt aus ſeinen Wiener
An=
e die Schauſpielerin Maria Orska davon in
geſetzt, daß er aus dem Leben zu ſcheiden
Freitag den 21. Dezember 1928
Ein Berg am Rhein droht zu ſtürzen.
Die gefährliche Stelle am Berge Nollig bei Lorch.
Neue Riſſe am Nollig bei Lorch am Rhein laſſen einen gewaltigen Bergſturz erwarten. Seit dem
Bergſturz bei Caub, der vor 52 Jahren 28 Menſchen begraben hatte, ſind die Behörden vorſichtig.
Es wurde veranlaßt, daß die unterhalb der gefährdeten Stellen in Lorch liegenden Häuſer
unverzüg=
lich geräumt werden.
Kakaſtrophaler Fabrikbrand in Berlin. — 3 Toie, 30 Schwerverlehte.
Der zerſtörte Hauptplatz der chileniſchen Stadt Talca
bot nach dem gewaltigen Erdbeben, das die Weſtküſte von Südamerika heimgeſucht hat, ein
erſchüt=
terndes Bild. Kaum ein Gebäude iſt in der einſt wohlhabenden Stadt ohne Schaden geblieben.
35 000 Menſchen irrten obdachlos auf den freien Feldern von Talca herum. Die Kataſtrophe iſt
größer als nach dem grauenvollen Beben des Unglücksjahres 1906.
Die Feuerwehr bei der Bekämpfung des Feuermeeres.
Zum graßen Erdbeben in Südamerika.
Die erſte aus dem Kataſtrophengebiet eingetroffene Aufnahme.
Geſtändnis der Hellbrooker Bankräuber.
Altona. Die kürzlich in Amſterdam
feſtgenom=
menen Bankräuber Hannack und Hülſen haben nach
längerem Leugnen nunmehr eingeſtanden, am 27.
Juni den Naubüberfall auf die Filiale der
Weſthol=
ſteiniſchen Bank in Hellbrock ausgeführt zu haben,
wobei der Bankvörſteher Bienwald erſchoſſen wurde
und den Tätern etwa 5000 Mark in die Hände fielen.
Bis zu ihrer Feſmahme haben Hannack und Külſen
nach ihrem weiteren Geſtändnis mehr als hundert
Einbrüche in verſchiedenen Großſtädten wie
Düſſel=
dorf, Köln, München, Stuttgart, Nürnberg,
Frank=
furt a. M., Dresden und Halle ausgeführt. In
Leip=
zig wurden ſie auf friſcher Tat ertappt und von
einer größeren Menſchenmenge verfolgt, wobei
Han=
nack auf die Verfolger mehrere Schüſſe abgab, ohne
aber jemand zu verletzten. Bei den Tätern wurden
aus Einbrüchen ſtammende Schmuckſachen und
Klei=
dungsſtücke, darunter einige Pelzmäntel, gefunden.
Exploſionsunglück in einem franzöſiſchen
Steinbruch.
Paris. In einem Stcinbruch in der Nähe von
Limoges entzündete ſich plötzlich ein Sack Pulver, den
ein Arbeiter forttrug, und explodierte. Fünf
Ar=
beiter wurden verletzt, vier davon ſchwer.
Selbſtmord einer ungariſchen Virtuoſin.
Auf See über Bord geſprungen!
Paris. Der Kapitän des deutſchen Dampfers
„Deutſchland”, der Mittwoch in Cherbourg eintraf,
teilte mit, daß auf der Ueberfahrt die ungariſche
Klaviervirtuoſin Kereſteſy über Bord geſprungen ſei
und es nicht gelungen ſei, ſie zu vetten. Fräulein
Kereſteſy hatte eine Konzertreiſe durch die
Vereinig=
ten Staaten unternommen, war aber gezwungen, nach
Ablauf des Viſums, das auf ſechs Monate lautete,
ſich wieder einzuſchiffen, obwohl ſie ſich mittlerweile
mit einem Amerikaner verlobt hatte.
Für 5 Millionen Dollar Rauſchgifte
beſchlagnahmt.
NewYork. Die amerikaniſche Zollbehörde
be=
ſchlagnahmte mehrere Kiſten mit Morphium und
Kokain im Werte von fünf Millionen Dollar, die der
franzöſiſche Dampfer „Rochambau” am vergangenen
Freitag ausgeſchifft hatte und die nach Philadelphia
beſtimmt waren. Die Polizei hat feſtgeſtellt, daß die
Sendung von einer in Frankreich und Deutſchland
tätigen amerikaniſchen Bande herrührte und für ein
amerikaniſches Syndikat beſtimmt war, deſſen Führer,
der Milliardär Arnold Tothſtein, kürzlich in New
York ermordet worden i
auf die
Rulmbach.
Nürnberg. Am Mittwoch abend drangen zwei
Räuber mit vorgehaltenen Revolvern in die in der
Güterabfertigungsſtelle untergebrachte Stationskaſſe
der Station Kulmbach ein und raubten, während ſie
den Kaſſenverwalter mit der Waffe bedrohten, 3000
Mark. Die Räuber flüchteten darauf mit einem
Mietauto nach Lichtenfels, wo ſie am Stadteingang
von der inzwiſchen benachrichtigten Gendarmerie
an=
gehalten wurden.
Während der Führer des Mietautos die Bremſe
zog, ſchoſſen die beiden Räuber durch die Fenſter
des Autos auf die Gendarmeriebeamten und verletzten
dabei einen Oberwachtmeiſter am Arm. Sie
flüch=
teten dann im Schutz der Dunkelheit in Richtung
Michelau, verfolgt von den geſamten Beamten der
Gendarmerieſtation Lichtenfels. Die
Gendarmerie=
beamten der umliegenden Stationen wurden
ver=
ſtändigt, ebenſo die Landespolizei in Koburg und
Bamberg. Das geſamte Gelände iſt abgeſperrt
wor=
den und wird mit Hilfe von Polizeihunden durchſucht.
Neue Bluttat der Kulmbacher Räuber.
Lichtenfels. Aus dem in Neuenmarkt=
Wirs=
berg eintreffenden Perſonenzug aus Lichtenfels
ſtie=
gen aus der verkehrten Seite zwei verdächtige
Per=
ſonen aus dem Zug, auf die die Beſchreibung der
Kulmbacher Räuber zutrifft. Sie wurden dabei von
Bahn= und Gendarmeriebeamten bemerkt und ſollten
feſtgenommen werden. Hierbei entſpann ſich ein
leb=
haftes Feuergefecht, bei dem der
Stationskomman=
dant Kraus aus Neuenmarkt durch drei Bauchſchüſſe
ſchwer verbetzt wurde. Einer der Räuber verübte
Selbſtmord, der andere flüchtete. Bei dem getöteten
wurden Ausweispapiere auf den Namen Johann
Brauer aus Hohenedenkoben gefunden. Die in der
Lichtenfelſer Gegend aufgeſtellte Landespolizei wurde
ſofort nach Bekanntwerden der Tat nach
Neuen=
markt=Wirsberg beordert.
Neuenmarkt=Wirsberg. Der durch vier
Uauchſchüſſe ſchwerverletzte Stationskommandant
Kraus aus Neuenmarkt iſt noch nicht, wie irrtümlich
berichtet, geſtorben, ſondern wurde in das
Landes=
krankenhaus nach Bayreuth eingeliefert, doch iſt es
fraglich, ob er mit dem Leben davonkommt. Der eine
Verbrecher, der ſich einen Schuß beigebracht hatte,
wurde in das Kulmbacher Städtiſche Krankenhaus
gebracht. Die Kugel iſt ihm ins Gehirn gegangen,
und es beſteht wenig Ausſicht, ihn am Leben zu
er=
halten.
Die Verfolgung des flüchtigen Kaſſenräubers.
Nürnberg. Der nach dem Zuſammenſtoß mit den
Kulmbacher Kaſſenräubern in Neuenmarkt=Wirsdorf
geflüchtete Verbrecher wird in der Gegend
Kupfer=
berg=Bad Steinach vermutet. Die in Stärke von 100
Mann bei Lichtenfels zuſommengezogene
Landes=
polizei wurde nach Neuenmarkt beordert. Inzwiſchen
haben 20 Landespoliziſten bereits die Verfolgung des
Flüchtigen aufgenommen. Sein Gefährte, der ſich,
wie gemeldet, nach dem Zuſammenſtoß in
Neuen=
markt einen Kopfſchuß beigebracht hat, liegt in den
letzten Zügen. Er iſt erſt kürzlich nach Verbüßung
einer langjährigen Zuchthausſtrafe aus dem
Zucht=
haus Straubing entlaſſen worden.
Ein Fiſchkutter von dem Torpedoboot
„Albatros” gerammt.
Wilhelmhaven. In der Nacht zum
Don=
nerstag um ½1 Uhr wurde der Wilhelmshavener
Fiſchkutter „Merkur” von dem Torpedoboot „
Alba=
tros” gerammt und zum Sinken gebracht.
Torpedo=
boot „Albatros” kehrte im Verbande ſeiner
Torpe=
doboothalbflottille von einer Uebung auf der Oſtſee
nach Wilhelmshaven zurück, und traf auf der Fahrt
zum Hafen auf den Kutter, der entgegen den
Be=
ſtimmungen im Hauptfahrwaſſer der Jade und
un=
beleuchtet vor Anker lag. Das Torpedoboot traf den
Kutter ſo ſtark, daß das Schiff ſofort unterging. Das
Torpedoboot „Albatros” begann ſofort mit den
Ret=
tungsmaßnahmen, konnte auch zwei Mann der
Be=
ſatzung des Kutters, aber nicht mehr den Beſitzer, den
Fiſcher Wackermut, retten. Das Torpedoboot hat
kein Verſchulden an dem Untengang des Fiſchkutters.
Schwere Gasexploſion in London.
London. Bei Straßenbauarbeiten im Zentrum
Londons trat eine furchtbare Gasexploſion ein, die
die Straße auf die Länge von einer halben Meile
wie ein Erdbeben zerriß. Die Fußgänger wurden in
die Luft geſchleudert. Eine Autodroſchke ſtürzte um.
Ein Pferd wurde getötet. Wie befürchtet wird, iſt
ein Arbeiter, der unter der Erde beſchäftigt war,
ge=
tötet worden.
Schwerer Aukounfall des Schauſpielers
Wolfgang Zilzer.
Wolfgang Zilzer,
der beliebte Berliner Film= und Bühnenſchauſpieler,
wurde bei einem Zuſammenſtoß ſeines Autos mit
einem Laſtwagen lebensgefährlich verletzt. Er ſaß
ſelbſt am Steuer. Auch ſein Vater, der 60 Jahre
alte Schauſpieler Max Zilzer, hat erhebliche
Ver=
letzungen davongetragen. — Unſer Bild ſtellt den
populären, erſt 25jährigen Künſtler in einer
Film=
rolle dar.
Rummer 354
Geite 16
Dai Badertit
Weltgeſchichte in Anekdoten. Von A. v Gleichen=Rußwurm.
586 Seiten, Einband von Prof. E. Preetorius, gebunden in
Ganzleinen 12,50 ℳ. Max Heſſes Verlag, Berlin=Schöneberg I.
Blitzartig und raſcher als langatmige Darſtellungen erhellt
die Anekdote Vorgänge, Charaktere, ja ganze Epochen. So
zeich=
nete Gleichen=Rußwurm ein Weltbild, wie es einzigartiger und
funkelnder nirgends wohl zu finden iſt. In vielen Jahren
unermüdlichen Fleißes geſammelt, ſchlingen ſich nun Hunderte von
Anekdoten und Geſchichtchen zum lebendigen Inhalt der
Welt=
geſchichte. Die „Weltgeſchichte in Anekdoten” iſt ein Reiſetagebuch
in die Vergangenheit. Wir begleiten den Weltmann und Cauſeur,
den gelehrten Kulturhiſtoriker und geiſtvollen Chroniſten
gleich=
ſam in unbekanntes Land und ſtaunen, welche Schönheiten, welche
grauſigen Abgründe, welche hellen Gipfel ſich dem erſtaunten
Blick plötzlich enthüllen. Durchaus modern in der Ausführung iſt
dieſes einzigartige Buch in blendend geſchliffenem, packenden
Stil geſchrieben,wie ihn nur Gleichen=Rußwurm beherrſcht. Kein
Roman, keine Senſation der Gegenwart hält uns ſo in Atm, wie
dieſe Chronik. Sie offenbart uns Dinge, die uns noch keine
Ge=
ſchichte enthüllt hat. Alles in allem: Die amüſanteſte und
Dr. —
i=
belehrendſte Weltgeſchichte.
Sonnennähe — Erdenferne. Erlebniſſe eines Bergſteigers von
Ernſt Schulze. Mit 79 photographiſchen Aufnahmen des
Ver=
faſſers. Ganzleinenband 20 RM. (H. Haeſſel, Comm.=Geſch.,
Leipzig.)
Ernſt Schulze, der in alpinen Kreiſen durch ſeine zugkräftigen
Lichtbildervortrage in Berlin, Wien, Dresden, Leipzig, Halle
Zit=
tau, Reichenberg, Prag, Brünn und anderen Städten aufs beſte
bekannt und eingeführt iſt, iſt nicht nur einer der erfolgreichſten
führerloſen Hochtouriſten der jüngeren Generation — hat er doch,
obwohl kaum vierzigjährig, u. a. von den 69 Viertauſendern
unſe=
rer Alpen bereits 66 erſtiegen und ſich meiſt Wege gewählt, die
nicht alltäglich ſind — er iſt auch ein ausgezeichneter Photograph,
der ſelbſt in den ſchwierigſten Situationen ſeine Kamera
unermüd=
lich und meiſterhaft zu handhaben verſteht. In 17 Kapiteln
ſchil=
dert er mit Kraft. Wärme und begeiſternder Naturliebe in
über=
aus ſpannender Weiſe eine Anzahl Bergtouren aus den meiſten
großen Alpengruppen von den Doldmiten, der Zugſpitze dem
Ortler bis zu den Bergrieſen der Schweizer und franzöſiſchen
Alpen.
Mikkjel Fönhus: Die Wildnis brauſt. Aus dem Norwegiſchen
übertragen von J. Sandmeier und S. Angermann. V. 260
Sei=
ten Oktav. Geheftet 5,25 ℳ, in Ganzleinen 7 ℳ.
Im Norden ſind die letzten Reſte des alteuropäiſchen
Urwal=
des, der vordem unſeren ganzen Erdteil bedeckte, das iſt der
Schau=
platz der drei Tiergeſchichten von Mikkjel Fönhus, die unter dem
obigen Titel bei C. H. Beck in München erſchienen ſind. Wie man
mit Blitzlicht und Büchſe in den Urwald Afrikas eingedrungen iſt,
ſo dringt hier ein Dichter, der zugleich ein Jäger iſt, in jenen
Urwaldreſt Europas ein und zeigt uns Bilder von ungebrochener
Naturherrlichkeit.Hier herrſcht noch das Tier. Wenn der Menſch
darin auftritt, ſo tut er es wie ſeine Urväter, als Jäger, freilich
mit modernen Feuerwaffen ausgerüſtet. Doch wenn dieſe einmal
verſagen, ſo iſt er dem Tiere gegenüber wieder allein auf ſeine
Klugheit Behendigkeit und den Zufall angewieſen. Nur ein
nor=
diſcher Menſch war fähig, dieſen Natur=Akkord zu erlauſchen und
auch erklingen zu laſſen. Und da es in Deutſchland noch Menſchen
genug gibt, die ſich nach ihm ſehnen, ſo ſei das Buch allen
Freun=
den von Dichtung, Natur und Jagd als ein Kleinod empfohlen.
Sandmeiers Uebertragung lieſt ſich wie ein deutſches Original.
Frederick A. Cook, Zum Mittelpunkt der Arktis. Die Reiſeberichte ohne
die Pol=Kontroverſe. Verdeutſcht und herausgegeben von Erwin
Volckmann. 4. bis 6. Tauſend. 385 Seiten Oktav. Mit 43
Abbil=
dungen und Karten im Text und auf Tafeln. In Ganzleinen 11 Mk.
Verlag Georg Weſtermann, Braunſchweig, Berlin, Hamburg.
Unter dem Titel „Zum Mittelpunkt der Arktis”, hat
Erwin Volckmann (Coburg) die von ihm derzeit übertragenen
Berichte Dr. Cooks (eigentlich: Friedr, Albert Koch!) einer ge=
Freitag, den 21. Dezember 1028
ſchickten Neubearbeitung unterzogen, indem er den unerquicklichen und
gehäſſigen Polſtreit, der etwa ein Fünftel der lange vergriffenen
Erſt=
ausgabe füllte, gänzlich ausmerzte. Hierdurch treten die meiſterhaften
Schilderungen von Natur, Szenerie und Leben, in der
Arktis um ſo wirkungsvoller hervor und bieten zugleich dem Leſer
die Möglichkeit, ſich leichter ein unbefangenes Urteil über Leiſtungen
und Erfolge des Forſchers zu bilden. Spra=hſchönheit und Intuition
hat der Herausgeber voll erfaßt und vortrefflich wiederzugeben
verſtan=
den, ſo daß hier eine der reizvollſten und belehrendſten
Reiſebeſchrei=
bungen der Arktis, begleitet von zahlreichen Abbildungen und
erläutern=
den graphiſchen Beigaben, dem Leſer geboten wird.
Die Schweiz im 20. Jahrhundert, Sonderausgabe der
Viertel=
jahrsſchrift für Philoſophie und Kunſt „Individualität”.
(Verlag Orell Füßli. Zürich.) Preis 6,80 ℳ.
Ap. Das 334 Seiten umfaſſende, mit mehr als 30 Bildern und
Tafeln ausgeſtattete Buch, eine Monographie der heutigen Schweiz,
gibt im erſten Abſchnitt Betrachtung” in 24 Aufſätzen
verſchiede=
ner namhafter Schriftſteller ein Bild des neuen Geſichtes der
Schweiz in Geſchichte, Politik, Wirtſchaft, Kunſt und Dichtung,
u. a. in Abhandlungen über die Eigenart und die Aufgabe der
Schweiz im heutigen Europa, ihre geiſtige Beſtimmung und ſoziale
Aufgabe und die Schweiz im Rahmen der Weltwirtſchaft, über
Architektur, Malerei, Bildhauerkunſt, Muſik und Dichtung uſw.
Der zweite Abſchnitt Geſtaltung” bringt zahlreiche größere und
kleinere Proben ſchweizeriſcher Poeſie und Proſa von etwa 50
Dichtern und Dichterinnen, die 100 Seiten umfaſſen und eine
ſchätzenswerte Anthologie, für ſich bilden. Der dritte Abſchnitt
Theatrum mundi” ergänzt durch einige Beiträge. Erinnerungen,
Erfahrungen und Betrachtungen, literariſche Proben und Eſſays
die beiden erſten Abſchnitte. Der letzte Abſchnitt enthält Literatur.
Auf Einzelheiten dieſes umfangreichen Buches näher einzugehen,
würde bei der Fülle und Vielſeitigkeit des Stoffes und der
Ver=
ſchiedenartigkeit der behandelten Themas zu weit führen. Es
möge genügen, auf dieſes ein erſtes Reſultat ernſter Bemühungen
um die Erkenntnis der Sonderaufgabe der Schweiz in 20
Jahr=
hunderten bildende gediegene Buch empfehlend hinzuweiſen.
Naturgeſetze der Heimat. Von Raoul Francé 100 Seiten,
16 Abbildungen. Preis kart. 2.50 Schilling. 1.70 RM.; in
Ganz=
leinen geb. 3.50 Schilling, 2.30 RM. (Deutſche Hausbücherei,
Band 176.) Oeſterreichiſcher Bundesverlag, Wien/Leipzig, 1928.
Ein Buch vom Weſen der Natur und Umwelt. Die
Auffaſ=
ſung des Dichters, die Naturkunde in neuem Gewande, in
dichte=
riſcher Form, intereſſant und reizvoll zu machen, bietet dem Leſer
mannigfache Anregung zur Ergründung von Problemen, die ihm
ſonſt fremd bleiben. Das Werden und Vergehen, das Leben und
Kämpfen im Geiſte des Harmoniegeſetzes betrachtet, eröffnet uns,
vom Dichter liebevoll geleitet, ein wunderbares Bild.
Aus Südtirols Vergangenheit. Erzählungen von Heinrich
Schul=
lern. 96 Seiten. Preis kart. 2.20 Schilling. 1,50 RM.; in
Halbleinen geb. 3.90 Schilling. 2,60 RM. (Deutſche
Hausbüche=
rei. Band 186.) Oeſterreichiſcher Bundesverlag, Wien/Leipzig,
1928.
Dieſe ſechs Novellen mit ihrer dichteriſch feinen Einleitung
ſind kein „politiſch Lied‟. Es wird nichts darin geſagt von dem
ungeheueren Weh des Tirolers über die Trennung vom Bruder
jenſeits des Brenners kein Vorwurf, kein Trotz, keine Drohung.
Und doch fordern ſie beredt das Recht für Südtirol: durch deſſen
deutſche Treue, die Macht der Geſchichte, die Aufopferung , der
Helden.
* Paul Eipper, Tiere ſehen dich an. Verl. Dietrich Reimer, Berlin.
Von dieſem Werk kann man ſchon einmal den Ausdruck
ge=
brauchen, daß es einzigartig iſt. Sein Zauber beruht in der
Schlichtheit und demütigen Freundſchaft, mit der hier Paul
Eip=
per von den Tieren ſpricht und das Letzte an ihnen erfaßt das
Menſchen überhaupt zugänglich gemacht werden kann. Nicht
menſchliche Gefühle und Abſichten werden dabei dem Tier
unter=
ſchoben, wie es ſo oft bei Tierbetrachtern geſchieht; es wird das
ganz Vertraute und zugleich ſo unüberbrückbar Ferne und Fremde
des Tierweſens geſchildert. Man fühlt wirklich die Blicke der
Tiere ſelbſt auf ſich ruhen. Zweiunddreißig Photographien von
Hedda Walther, die zu den beſten Tierphotos überhaupt gehören,
verſtärken noch das Unmittelbare dieſes Werkes. Allein dieſe
Photographien machen das Buch zu einem großen Geſchenk.
In Reclams Univerfal=Bibliothek erſchien:
Neidhart von Reuenthal: Gedichte. Uebertragen und herausgegebe
von Karl Pannier. Reclams Univerſal=Bibliothek Nr. 6927/
Geheftet 80 Pf., gebunden 1,20 Mk.
Unter den Liederdichtern des deutſchen Mittelalters ſind zwei
beſo=
ders hervorragende Meiſter, der eine, Walther von der Voge
weide, als Vertreter des höfiſchen Minneſangs, der andere, Neit
hart von Neuenthal, als Vertreter der ſogenannten höffſch,
Dorfpoeſie. Walthers Dichtungen ſind von idealen Anſchauungen a
tragen, Neidhart baut ſeine Dichtungen auf der realen Wirklichkeit au
Er geſtaltet das im Volke längſt vorhandene Tanzlied aus und entnimt
ſeine Stoffe dem Leben und Treiben der Dorfbewohner.
Richard Wickenhauſer: Die Symphonien Franz Schuberts. Analytif,
Einführung. Reclams Univerſal=Bibliothek Nr. 6915 und 6916.
heftet 80 Pf., gebunden 1,20 Mk.
Der Verfaſſer übergibt hiermit eine neue Arbeit der Oeffentlichkei
eine Analyſe der wüchtigſten Symphonien Franz Schuberts. Mit hi
gebender Liebe bemüiht ſich Wickenhauſer, auch die muſikaliſch nicht dur
gebildeten Verehrer des Wiener Liederfürſten in deſſen ſymphoniſe
Welt einzuführen; hiſtoriſche Daten der Entſtehung eines jeden der
ſProchenen Werke verbinden ſich mit ſorgfältigen Darlegungen d
Baues, der melodiſchen Linienführung ſowie mit Bemerkungen über au
fällige rhythmiſche und harmoniſche Elemente, wobei auch lie Inſtrume
tation nicht zu kurz konmmt.
Nobert Michel: Die geliebte Stimme. Roman.. Mit einem
Nachwv=
von Pnul Wiegler. Reclams Univerſal=Bibliothek Nr. 6913/14. 6
heftet 80 Pf., gebunden 1,20 Mk.
Eine anmutige, launig=beſchwingte Liebesgeſchichte, die trotz au
Widerſtände glücklicher Erfüllung zueilt. Die junge Rukeja, die frer
ins Dorf gekommen iſt, verliebt ſich in die Stimne eines Unbekannte
deſſen abendlichen Geſang ſie hört. Wie der Sänger in der Perſon
„Schwarzen Beg” ausfindig, wie ſein brüderliches Widerſpiel, der „We
Beg”, unſchädlich gemacht wird, möge der Leſer ſelbſt ſehen. Der Scha
platz des kleinen Romans iſt Bosnien, das Land zwifchen Orient u
Okzident, mit all ſeinen farbigen Seltſamkeiten und merkwürdig
Bräuchen.
Longus: Daphnis und Chloe. Hirtengeſchichten. Nach der Ueberſezu
von Fr. Jacobs herausgegeben von Prof. Dr. Otto Güthling. Reclau
Univerſal=Bibliothek Nr. 6911/12. Gehefter 80 Pf., gebunden 1,20Y
Dieſes reizende Liebesidyll iſt der beſte ſpätantike Roman. Goet
war beſonders begeiſtert von ihm. Er behandelt die Geſchichte zwei
ausgeſetzter Kinder, die von liebevollen Hirten aufgenommen, ſchließl
als Kinder reicher Eltern erkannt werden, aber die lieblichen Triſten
liebgewonnen hatten, daß ſie dieſelben wieder aufſuchen, um dort il
Hochzeit zu feiern. Bevölkert iſt die Szene von den anmutigen Geſte
ten der ländlichen Muſe, don Nymphen, Eroten und Panen.
Martin Beheim=Schwarzbach: Lorenz Schaarmanns unzulängliche Buf
Novelle. Mit einem Nachwort von Max Sidow. Reelams Univerſe
Bibliothek Nr. 6906. Geheftet 40 Pf., gebunden 80 Pf.
„Lebenslauf eines kleinen Mannes und ein großes Schickſal” nen
der Dichter ſelbſt dieſe Erzählung. In der Tat hat es Martin Behei.
Schwarzbach mit pſychologiſcher Hellſicht verſtanden, das Innenleb
eines einfachen Mannes zu erfaſſen und die ungeheure Tragik ein
bergab führenden Lebens mit ſchlichten Worten darzuſtellen. Der We
der Wirklichkeit, der Feindſeligkeit, des Haſſes und der Schuld iſt d
Märchenwelt eines Kindes mit all ihrer Verträumtheit und Unſchul
mit ihrer Liebe und Opferbereitſchaft gegenübergeſtellt.
Ferdinand Gregorovius: Die Inſel Capri. Mit einem Nachwort vo
Ernſt Sander. Neelams Univerſal=Bibliothek Nr. 6897. Geheft
40 Pf., gebunden 80 Pf.
Geſchichte und Sage haben um das kleine Mittelmeereiland Cap
einen verklärenden Schimmer getvoben, der dennoch die düſteren Schatter
die ſich ſeit dem Aufenthalt des greiſen Tiberius niedenließen, niht völli
berſchwinden laſſen kann. Ferdinand Gregorovius, der große Geſchich
ſchreiber und glühende Schilderer ſüdlicher Landſchaft, hat es verſtander
in ſeiner Idylle „Die Inſel Capri” die Vergangenheit der Inſel iu
Prachtvoll geſehenen Bildern wieder aufleben und ſie zuſammenfließen z1
laſſen mit Capris Gegenwart, wwie er ſie ſah.
Selbstgekelterten, glanzhellen
Hepfelwein
45 Pfg. die Flasche
Johannisbeerwein süß, Fl. soPt.
Ohstschaumwein Fl. Mk. 2.—
Deutscher Weinbrand
von 3 Mk. an
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Freitag, den 21. Dezember 1928
Seite 17
W6 wanlerann Harz.
Roman von Paul Hain.
Copyright 1925 by Verlag Oskar Meiſter, Werdau.
(Nachdruck verboten.)
der — es mochte eine ſchöne Ruhe neben ihm ſein. Und —
utter würde ſich wohl freuen.
derr Wittegaſt — ich werde nie mehr in meinem Leben
ſie können. Das — iſt — vorbei. Ich kann Ihnen gut ſein —
iein Herz habe ich verſchenkt, das kann ich niemandem mehr
hörte nur die Hoffnung für ſich aus ihren Worten.
„anni — Sie wollen meine Frau werden?”
Lenn Ihnen Dankbarkeit und Herzlichkeit genug iſt —.”
a zog er ſie leiſe an ſich.
), Hanni — du biſt ja ſo jung — du wirſt dein Herz wieder=
„Ich will warten — warten — bis du mir auch das
ſchen=
iexnnſt —
je ſchüttelte wehmütig den Kopf. Aber er lachte froh.
Zorläufig will ich zufrieden ſein mit dem, was du mir geben
ta; Hanni. Es iſt ja ſo viel.”
inen Monat ſpäter fand die Hochzeit ſtatt.
rau Bergmann ſiedelte mit in die ſchöne, palaisartige Villa
faſts über, die von oben bis unten neu renoviert worden
und ein neuer Lebensabſchnitt begann für Hanni.
ine ſtille, milde Heiterkeit erfüllte ſie nun. Zuweilen dachte
ſig ie Menſchen ſagen — ich habe Glück gehabt. Und dann
ver=
wen ihre Gedanken dabei: War ihr wirllich das Schickſal doch
nyjum Guten ausgeſchlagen? Ach — die Menſchen ſahen nur
dxißeren Dinge. Glück? Nein — das Glück, wie ſie es einmal
ew imt hatte, hatte ſie nicht gefunden. Würde es auch nie fin=
Doch — was iſt Glück? Die Mutter ſagte: Ein Rauſch!
iefſte Glück liegt in der ſtillen Harmonie zweier Menſchen
ja — es war ſchön, dem Manne ſeiner Wahl Achtung und
parkeit entgegenbringen zu können. Sich umhegt und um=
zu fühlen. Aber — Glück? Und dann konnte es geſchehen,
ie die Hände zuſammenpreßte und gegen ihr laut
ſchlagen=
herz drückte und ſich lang auf den Diwan warf und in die
i weinte. Es gibt ein Glück — es gibt ein Glück — ein
es — ſchlug ihr Blut — ich hab’s ja einmal beſeſſen. Iſt
chon ſo lange her?
(ber von dieſen Gedanken wußte niemand außer ihr. Ihrem
n gegenüber zeigte ſie immer eine gleiche, innige Freundlich=
keit, und die Mutter freute ſich ihres friſchen, geſunden
Aus=
ſehens.
So gingen Wochen und Monate dahin. Wittegaſt liebte es
jetzt, Geſellſchaften zu geben und ſich beneidet zu fühlen. Hanni
verſtand es vortrefflich, die Hausfrau zu ſpielen, und ihre
ſtrah=
lende Jugend eroberte ſich ſchnell viel Sympathien. Im
Hoch=
ſommer fuhren ſie in die Berge, nach der Schweiz, und Hanni
genoß berauſcht und mit vollen Zügen die Schönheit der reichen,
ſchönen Gotteswelt, von der ſie vordem ſo wenig geſehen hatte.
Nun durfte ſie ſchrankenlos ſich allen Eindrücken hingeben, ohne
mit dem Pfennig zu rechnen. Sie blieb mit ihrer Mutter länger
weg als ihr Mann. Wittegaſt konnte das Geſchäft nicht über
Gebühr ohne Aufſicht laſſen, dringende Pflichten riefen ihn eher
zurück.
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Hanni war voll überſtrömender Dankbarkeit, daß er nicht
forderte, auch ſie müßte die Reiſe abbrechen. Und eine tiefe
Traurigkeit erfüllte ſie, daß ſie ihm nicht mehr als nur
Dank=
barkeit ſchenken konnte. Lieben — lieben —, dachte ſie, ich müßte
ihn lieben können. Er verdient es. Aber — es konnte nicht ſein.
So koſtbare Gefühle ließen ſich nicht erzwingen — es war
Tor=
heit, wenn die Menſchen ſagten, man könnte lieben lernen.
Nein — das große Gefühl war entweder da — irgendwie —
im Unbewußten der Seele, oder es war nicht dal
Wunderſchön waren die Wochen, die ſie noch mit der Mutter
in den Bergen verbrachte. Sie ſtand auf hohen Felsgipfeln und
trank die Unendlichkeit der Stille, ſie ſah die rieſenhaft ſich
aus=
dehnenden Schneefelder, in denen die ewig leuchtende Sonne
ſich in Millionen Funken brach, und ſie genoß die Stille
rauſchen=
der Wälder, in denen von Fels zu Fels die Gießbäche ſtrömten.
Abſeits von dem lauten Treiben der mondänen Kurorte wohnte
ſie mit ihrer Mutter, in einem einfachen Dorfwirtshaus, und ſie
fand es tauſendmal ſchöner ſo, als das bewegte Leben in den
faſhionablen Hotels, in denen ſie während der Anweſenheit ihres
Gatten hatte logieren müſſen.
Schon blühte der Nachſommer müde, ein bißchen matt von
der Schönheit, die er ausgeſtrahlt hatte, als Frau Bergmann
und ihre Tochter ſich zur Heimreiſe rüſteten, an Körper und Seele
neugeſtärkt. Wittegaſt hatte alle Zimmer feſtlich ſchmücken laſſen
zum Empfang. Was gab es in den nächſten Tagen alles zu
er=
zählen! Hanni war noch ſo voll von den Erlebniſſen der langen
Reiſe, daß ihr Mann nur ruhig=lächelnd zuzuhören brauchte.
Und — es war ihm lieb ſo. Wäre Hanni weniger mit ſich und
allem, was ſie genoſſen hatte, beſchäftigt geweſen, hätte ihr wohl
eine gewiſſe verhaltene Nervoſität in der Haltung Wittegaſts
auffallen müſſen. Er blickte manchmal bei Tiſch wie abweſend
vor ſich hin und hatte Eile, wieder ins Geſchäft zu kommen.
Erſt nach längerer Zeit, nachdem das Alltagsleben wieder in
ſeine Rechte getreten war, merkte Hanni, daß ihr Mann
beſchäf=
tigter als früher zu ſein ſchien und — nervöſer war als ſonſt.
Sie ſagte nichts von ihrer Beobachtung, ſchob dieſe Erſcheinung
auf irgend welche geſchäftlichen Mißhelligkeiten, und nahm ſich
vor, ihren Gatten, wie in der erſten Zeit ihrer Ehe, hin und
wie=
der im Büro zu überraſchen und — vielleicht — an ſeinen
ge=
ſchäftlichen Unternehmungen wieder regeren Anteil zu nehmen.
Sie hatte ja genügend Einblick in die Dinge von früher her und
vielleicht würde ihre Mitarbeit ſeine Nerven beruhigen. Sie
wußte ja, wie lieb und beruhigend ihre Anweſenheit immer auf
ihn geweſen war, wenn ſie — noch als Privatſekretärin —
ge=
meinſam mit ihm am Schreibtiſch arbeitete. Das — ſollte nun
ihr beſonderer Dank für die Reiſe ſein.
Wittegaſt war nicht wenig überraſcht, als ſeine Frau ihn
eines Vormittags im Büro beſuchte. Es leuchtete in ſeinen
Augen auf — ſie ſah es — und die Sekretärin, die er jetzt hatte,
verließ ſchnell und diskret das Zimmer.
„Ich ſtöre dich doch nicht, Konrad?"
„Aber nein, Hanni — gar nicht —
Sie ſah ihn forſchend an.
Weißt du — warum ich gekommen bin?”
Sie lächelte ſchelmiſch.
Er drückte ſie in einen Seſſel, ſtreichelte ihre Hand.
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den öffentlichen Büchern. inſoweit ſie
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icht berichtigen oder ergänzen zu
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Müller & Ober, Rheinstraße
Heinrich Grimt
Schweine= und Kalbsmetzgere
Fabrik ff. Fleiſch= und Wurſiwarer
Schulſtr. 16 — Telephon 11
Empfehle in nur allererſter Qual
(20
billigſt
Mastkalbfleisch
alle Stücke
Schweinebrate
Roteletts, Tendchen, Schuitzel, Kaſſ
Rippenſpeer, Rolle und Nußſchin
Dörrfleiſch, Thür. u. Braunſchw. Gel
lat= u. Salami=Wurſt. Teewurſt, Bra
ſchw. u. Weſtfäl. Mettwurſi, ferner f!
Aufſchnittwaren, wie gel. Ochſenzul
Kalbs=Fricandeau, Roaſtbeet, Kaſſ
Rippenſpeer, gebratenes Geffügel,Gau
leber= Galantine, Hamburg. Rauchflei
Paſieten,div. Rouladen,farciert. Schwei
kopf, ſonſtige erſtklafſige Wurſiwa"
in reichſter Auswahl.
Friſche hausm. Wurſt per pfd. 4 2
magen T 41