Darmstädter Tagblatt 1928


16. Dezember 1928

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Einzelnummer 15 Pfenfige

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Nummer 349 Sonntag, den 16. Dezember 1928.
191. Jahrgang

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Deutſch=Polniſcher Zwiſchenfall in Lugano.
der polniſche Außenminiſter macht den deutſchen Minderheiken ihre Rechke ſtreitig und wirft ihnen Hoch=
erral
vor. Scharfe Abrechnung Dr. Skreſemanns mit dem Geiſt des Haſſes. Die polniſche Drang=
alierungspolikik
vor dem ganzen Rak gebrandmarkk. Dr. Skreſemann beankragt Prüfung des ganzen
Minderheiken=Problems auf der nächſten Rakstagung.

Eine Bombe explodierk.
ngriffe Zalefkis gegen den Deutſchen Bolksbund.
Der polniſche Vorſtoß ein polikiſches Manöver.
Lugano, 15. Dezember.
Im Völkerbundsrat, der ſich heute vormittag ausſchließlich kuſſion? Soll ich erwidern, daß an der Spitze der Wöerke in
t den deutſchen Minderheiten in Oberſchleſien befaßte, kam es
ch dem Abſchluß der Tagesordnung zu einem aufſehen=
regenden
Zwiſchenfall. Der polniſche Außen=
iniſter
Zaleſki verlas eine längere Erklärung, in der er
e Tätigkeit des deutſchen Volksbundes als in
ler Hinſicht in offenem Widerſpruch mit dem Geiſt
rGenfer Konvention ſtehend bezeichnete. Durch
zahlreichen Beſchwerdefälle, die vor dem Völkerbundsrat ge=
icht
werden, ſolle in der Welt der Eindruck erweckt werden, daß
Rechte der deutſchen Minderheiten in Oberſchleſien verletzt
rden und die Verhältniſſe in Oberſchleſien unhaltbar ſeien.
ſch längeren ſtatiſtiſchen Angaben über die wirt=
aftliche
Entwicklung Oberſchleſiens ſchloß er mit
Erklärung, daß die Beſchwerden des Deutſchen Volksbundes
begründet und lediglich dazu beſtimmt ſeien, den Eindruck zu
vecken, daß die Lage in Oberſchleſien noch unſicher ſei. Das
ſeute einen offenen Mißbrauch der Beſtimmungen
r Minderheitenverträge und der Genfer Kon=
ntion
. Die Tagesordnung des Völkerbundsrates werde mit Bezugnehmend auf eine Wendung der polniſchen Erklärung über
ſchwerden des deutſchen Volksbundes überfüllt, und der Nat
rde auf dieſe Weiſe genötigt, Fragen zu prüfen, die bei einer
tigen Bewertung nur von untergeordneter Bedeutung ſeien.
ſe Diskuſſion könne nur das Anſehen des Völkerbundes
idigen.
leſemanns Ankwork läßt an Deuklichkeik nichts zu
wünſchen übrig.

Dieſe Erklärung, die vollkommen unerwartet nach Erledigung
auf der Tagesordnung ſtehenden oberſchleſiſchen Fragen ab=
eben
wurde, rief beim Ratsmitglied Dr. Streſemann, der bei
em der Schlußſätze unter lebhaſtem Proteſt mit der Hand auf
Tiſch ſchlug, größte Erregung hervor. Unter ungeheurer
annung des dicht beſetzten Natsſaales ergriff Reichsaußen=
niſter
Dr. Streſemann nach der engliſchen Ueberſetzung
Erklärung Zaleſkis das Wort, um in ſehr eindrucks=
Iler Weiſe ſich für die Minderheitenrechte und
ſonders für das vertragsmäßig feſtgeſetzte
icht des Deutſchen Volksbundes, ſich an den
ilkerbundsrat wenden zu dürfen, einzuſetzen.
führte dabei etwa folgendes aus:
Mit ſteigendem Erſtaunen bin ich der Rede des polniſchen
ßenminiſters gefolgt. Ich bedauere, nichts anderes ſagen zu
nen, als daß ausdieſer Rede der Geiſt des Haſſes
gen die deutſche Minderheit in Oberſchleſien
ſprochen hat, den er aufgerufen gegen Menſchen, die von
em Recht Gebrauch machen, welches ihnen durch den hier ver=
imelten
Völkerbundsrat anerkannt worden iſt. Es kann ſein,
3 die einzelnen aus Oberſchleſien kommenden Beſchwerden von
fergeordneter Bedeutung ſind, aber dieſe Dinge, wo es
hum Fragenhandelt, ob ich mein Kind in meiner
genen Sprache, in meiner eigenen Kultur er=
ehen
kann, die ſind vielleicht im Vergleich zu
indelsverträgen und andere vom polniſchen Außen=
niſter
angezogene Gegenſtände von untergeordneter
*deutung. Hier handelt es ſich aber um einen
ilmenſchlicher Leiden undmenſchlicher Rechte,
e bom Völkerbundsrat ſelbſt anerkannt wor=
u
ſind.
der polniſche Außenminiſter Zaleſki hat erklärt, es ſei un=
rhört
, daß dieſe Menſchen von dieſem Recht des Appells an
den Rat Gebrauch machen. Mit erhobener Stimme wandte
lch Streſemann an das polniſche Ratsmitglied, um ihn ein=
ringlich
zu fragen, wie er zu der Erklärung komme, daß die
Dehandlung dieſer Beſchwerden ein Mißbrauch der Zeit des
Nates ſei.

zenſatz zu dieſer Erklärung wies er auf die außerordent=
hevolle
und unparteiiſche Arbeit des Berichterſtatters, des
hen Natsmitgliedes Adatei, hin, der mit keinem einzigen
uch nur dahingehende Andeutungen gemacht hat. Der
ſident, der franzöſiſche Außenminiſter Briand, hat mit
Vort zum Ausdruck gebracht, daß hier Mißbrauch mit dem
ſeiner Zeit getrieben wird. Unter wiederholter
ung des vertraglich feſtgelegten Rechtes
eutſchen Minderheiten in Oberſchleſien
2r. Streſemann weiter aus:
u die oberſchleſiſchen Minderheitenfragen der Zahl nach
* Tagesordnung des Rates ſteigen, warum wird dann
nrecht nur auf der einen Seite geſucht, warum denn in
menhang mit reinen Schulfragen eine Debatte über
Luſtrielle und wirtſchaftliche Entwicklung Oberſchleſiens
rufen? Mit großer innerer Erregung fuhr Dr. Streſe=

mann dann fort: Welche politiſchen Gründe haben Sie, über
die Kohlenproduktion Oberſchleſiens, über die Zinkproduktion
und überhaupt über die induſtrielle Entwicklung Ober=
ſchleſiens
zu ſprechen? Soll ich Ihnen antworten mit An=
gaben
über die induſtrielle Entwicklung Deutſchlands aus den
letzten Jahren? Was hat dies überhaupt mit der Errichtung
von Minderheitenſchulen zu tun? Warum überhaupt dieſe Dis=
Oberſchleſien im weſentlichen deutſche Männer ſtehen, deutſche
Intelligenz mitwirkt? Soll ich erwidern, daß ohne dieſe Mit=
wirkung
die induſtrielle Entwicklung in Oberſchleſien nicht
erfolgt wäre? Warum rütteln Sie das alles auf? Warum
alte Wunden aufreißen?"
Unter ſehr energiſcher Betonung, daß der Völkerbund und
ſtänden wahren müſſen, verlangte dann das deutſche
Ratsmitglied, daß in einer grundſätzlichen Aus=
ſprache
auf Grund der beſtehenden Verträge und Abmachungen
die Minderheitsrechte in der nächſten Tagung ſiſchen Miniſterpräſidenten zum mindeſten abgewartet werden.
des Völkerbundsrates behandelt werden. An den
polniſchen Außenminiſter ſich wendend, führte er dabei weiter
aus: Ich habe nichts dagegen, wenn Sie ſich an den Völker=
bundsrat
wenden wollen.
Seit wann iſt es den Minderheiten verboten, Organiſatio=
nen
zu bilden und ihre Fragen vor den Rat zu bringen?
den oberſchleſiſchen Abgeordneten Ulitzka gab Dr. Streſemann der
ſagte, wegen Hochverrats verfolgt werden würde, wenn er nicht
Abgeordneter wäre. Er wolle die Frage des Hochverrats hier
nicht vertiefen. Liebe zur alten Heimat und Hochverrat ſeien oft zu werden brauche, ſo hat ihm Dr. Streſemann mit vollem Recht
ſtark verwandt.
Unter entſchiedener Wahrung des Organiſationsrechtes
wandte er ſich gegen die polniſche Darſtellung, als ob der
Deutſche Volksbund auf die Dauer eine nicht zu duldende
Organiſation ſei, die den Beſtand des polniſchen Staates
erſchüttern und ihm Schwierigkeiten machen könne.
Er dankte in dieſem Zuſammenhang dem kanadiſchen Ratsmit=
glied
Dandurant, der im Zuſammenhang mit der Erledigung
der auf der heutigen Tagesordnung ſtehenden oberſchleſiſchen
Fragen formell unter Berufung auf die Debatte der letzten Bun=
desverſammlung
den Antrag geſtellt hat, das Verfahren der Min=
derheitenbeſchwerden
grundſätzlich zu behandeln.
Der Reichsaußenminiſter betonte zum Schluß ſeiner Rede,
daß er nicht nur vom Standpunkt der deutſchen Minderheiten
in Oberſchleſien, ſondern auch vom Standpunkt der Minderheiten
überhaupt ſeine Stellungnahme aufrecht erhalten müſſe. Mit
aller Deutlichkeit erklärte er, daß, wenn der Völkerbund einen
anderen Standpunkt einnehmen würde, das Anſehen des Völker=
bundes
erſchüttert würde. Gerade wegen des Schutzes der Min=
derheiten
haben viele geglaubt, daß der Völkerbund etwas Neues
bringen werde.
Der Völkerbund muß ſeine Hand über den Minderheiten
und ihren Rechten halten. Geſchieht das nicht, dann wer=
den
manche Mächte es ſich überlegen müſſen, ob ſie in dem
Völkerbund ihr Ideal ſehen können, das ſie veranlaßt hat,
ihm beizutreten.
Während der engliſchen Ueberſetzung einigten ſich Briand,
Chamberlain und Drummond, daß Briand reden müſſe. Bri=
and
ſagte, daß der Zwiſchenfall wohl alle Teilnehmer
der Ratsſitzung peinlich berühre. Er wolle nicht, daß der
Rat mit dieſem Mißklang ſeine Tagung in Lugano abſchließe
und möchte deswegen ausdrücklich feſtſtellen, daß nichts
zu der Vermutung berechtige, daß der Völker=
bundsrat
oder der Völkerbund auf irgendeine Art
die geheiligten Rechte der Minderheiten ver=
letzen
werde. Dieſes Recht ſei feierlich vom Völ=
kerbunde
verkündet und durch verſchiedene Konventionen
erneut beſtätigt worden. Der Rat ſei durchaus mit dem Bericht=
erſtatter
einverſtanden, daß alle Minderheitenfragen in der detail=
lierteſten
und unparteilichſten Art geprüft werden müſſen. Viel=
leicht
könne man eine ſchnellere Methode finden, aber auf keinen
Fall ſolle das Recht der Minderheiten irgendeine Einſchränkung
erfahren. Er glaube, das einmütige Gefühl aller Ratsmitglieder
auszuſprechen, wenn er ebenfalls betone, daß das Minder=
heitenrecht
eine Säule ſei, die der Völkerbund
oder der Völkerbundgrat nie zerbrechen dürfe.
*
Der polniſche Außenminiſter, Zaleſki, hat heute Preſſevertre=
ter
empfangen, die ihn über ſeine Stellungnahme zur Rede des
deutſchen Außenminiſters Streſemann befragten. Zaleſki erklärte
dabei, er würde es begrüßen, wenn der deutſche Außenminiſter verſtändigenkommiſſion ſollte doch ſelbſtverſtändlich nicht nur die
die Frage des Minderheitenproblems vor dem Rat aufwerfen
würde. Er werde in dieſem Falle wahrſcheinlich mehr als Herr der ſie ſoll in erſter Linie die Aufgabe haben, die deutſche Lei=
Streſemann zu ſagen haben. Die ganze Schulfrage in Ober=
ſchleſien
ſei durch den Deutſchen Volksbund zu einer politiſchen Höhe der Jahreszahlungen.
Angelegenheit gemacht worden, und man treibe mit ihr eine anti=
polniſche
Propaganda, die den Zweck habe, eines ſchönen Tages
Oberſchleſien wieder mit Deutſchland zu vereinigen.

Die Woche.
Seit einer Woche tagt in Lugano der Völkerbundsrat und
nach langen Monaten der Krankheit und des Mißvergnügens
haben die drei Schöpfer des Vertragswerkes von Locarno wieder
einmal die erwünſchte Gelegenheit zu eingehender perſönlicher
Ausſprache. Daß dieſe Gelegenheit nach Kräften ausgenutzt wird,
darf man nach den faſt täglichen ſehr ausführlichen Beſprechungen
wohl ohne weiteres feſtſtellen, und zwar als ein Aktivum feſt=
ſtellen
, inſofern als daraus hervorgeht, daß auf allen Seiten
zum mindeſten das Beſtreben vorhanden iſt, die politiſche Atmo=
ſphäre
wieder einmal zu bereinigen. Auf der anderen Seite iſt
es ja allerdings keineswegs ein erfreuliches Zeichen für die Ent=
wicklung
des Verhältniſſes der europäiſchen Völker zueinander,
daß zum mindeſten in den letzten zwei Jahren dieſe Bereinigung
der Atmoſphäre immer wieder die erſte Aufgabe derartiger Zu=
ſammenkünfte
ſein mußte. Vor lauter Aufräumungsarbeiten
kommt man dann ſchließlich kaum noch zu der ſo notwendigen
Aufbauarbeit! Von einer poſitiven Förderung der politiſchen
Probleme konnte denn auch aus Lugano bisher noch nichts be=
richtet
werden. Immerhin dürfte es einen nicht unwefentlichen
Fortſchritt bedeuten, wenn die Beſprechungen Dr. Streſemanns
mit Briand und Chamberlain eine Grundlage für die kommen=
den
Verhandlungen ergeben würden, und zwar eine feſtere
Grundlage als die letzten Genfer Verhandlungen. Aber auch ein
ſolch mageres Ergebnis kann noch keineswegs als ſicher angeſehen
werden.
In der Rheinland=Frage haben ſich Briand und Chamberlain
am Vorabend der Begegnung von Lugano auf einen Rechts=
der
Völkerbundsrat die Rechte der Minderheiten unter allen Um= Standpunkt feſtgelegt, der mit dem deutſchen völlig unvereinbar
iſt. Ob aber die jetzigen Beſprechungen die Möglichkeit einer
politiſchen Kompromiß=Löſung ergeben, die für alle Teile tragbar
iſt, muß insbeſondere in Anbetracht der Einſtellung des franzö=
Auch bei den jetzigen Beſprechungen iſt der franzöſiſche Außen=
miniſter
wieder auf ſeinen alten Wunſch einer Kontrollkommiſſion
für die Rheinlande auch über das Jahr 1935 hinaus zurückge=
kommen
, wobei es ja wirklich keinen Unterſchied macht, ob man
eine ſolche Komiſſion Feſtſtellungs= und Verſöhnungskommiſſion
oder Liquidationskommiſſion nennt. Die Rheinlande ſind Be=
ſtandteil
des deutſchen Reichs, in denen ausländiſche Kontroll=
organe
über die Friſten des Verſailler Vertrages hinaus ganz
gewiß nichts zu ſuchen haben, und wenn Briand die Sache durch
Meinung Ausdruck, daß Ulitzka wahrſcheinlich, wie Herr Zaleſki, die Erklärung ſchmackhafter machen wollte, daß bei Einſetzung
eines ſolchen Kontrollorgans nicht bei jeder Bagatellfache die
ſchwerfällige Maſchinerie des Völkerbundes in Bewegung geſetzt
erwidert, daß ſolche Bagatellſachen ja auf dem üblichen diplo=
matiſchen
Wege erledigt werden könnten. Mehr wie einmal hat
Briand ſelbſt erklärt, daß die europäiſche Politik nicht mehr
zwiſchen Siegern und Beſiegten unterſcheiden dürfe, und daß das
deutſche Reich als völlig gleichberechtigte Großmacht in den Völ=
kerbund
eingetreten ſei. Kann man ſich wundern, daß man ihm
allmählich mißtraut, wenn er im Namen der franzöſiſchen Regie=
rung
immer wieder verſucht, Eingriffe in die deutſchen Souveräni=
tätsrechte
durchzuſetzen?
Auch in der Reparationsfrage iſt man ſcheinbar bisher kaum
weitergekommen. Daß das Problem an ſich in Lugano nicht
erörtert werden würde, ſtand ja allerdings von vornherein feſt.
Aufgabe der dortigen Beſprechungen aber ſollte es ſein, die Mei=
nungsverſchiedenheiten
zu beheben, die über die Formalitäten der
Ernennung der Sachverſtändigen entſtanden waren. Sir Williane
Tyrell, der engliſche Botſchafter in Paris, ſollte dieſer Tage nach
einer Meldung des Petit Pariſien Poincaré davon in Kenntnis
geſetzt haben, daß die engliſche Regierung zu dem franzöſiſchen
Entwurf für die Antwort auf die deutſche Demarche vom 30.
Oktober in der Frage der Bildung der Sachverſtändigenkommiſſion
ihr Zuſtimmung gegeben habe und nur einige Vorbehalte rein
formaler Art mache, und der Temps gab unmittelbar darauf den
Inhalt der angeblich fertig geſtellten Antwortnote der fünf Mächte
wieder. Danach ſollten u. a. die Sachverſtändigen zwar von den
Regierungen bezeichnet, aber von der Reparationskom=
miſſion
ernannt werden, während die deutſchen Sachverſtän=
digen
von der Reichsregierung oder von der Kriegslaſtenkom=
miſſion
ernannt werden ſollten. Aber auch die Vereinigten Staa=
ten
ſollten von der Reparationskommiſſion eingeladen werden und
die Ernennung ihrer Sachverſtändigen ſollte ebenfalls durch die
Reparationskommiſſion erfolgen. Von beſonderer Bedeutung
waren weiterhin die Ausführungen der angeblichen Note über das
Mandat des Sachverſtändigen=Ausſchuſſes. Hierzu wurde geſagt:
Das Mandat des Ausſchuſſes wird feſtgelegt werden. Die Sach=
verſtändigen
werden die Anzahl der Annuitäten, die Deutſchland
zur Tilgung ſeiner Reparationsſchuld zu bezahlen hat, feſtſetzen.
Die Höhe dieſer Annuitäten iſt vom Dawes=Plan beſtimmt wor=
den
, und zwar mit 2½ Milliarden Goldmark, die vom nächſten
Jahre an durch den ſogenannten Wohlſtandindex erhöht werden
können. Das Dawes=Abkommen hat jedoch die Zahl der Annui=
täten
nicht feſtgeſetzt. Außerdem werden die Sachverſtändigen
ein Programm für Kommerzialiſierung der deutſchen Schulden
aufſtellen. Dieſe Meldung des Temps aber ſoll nach den in
Berlin vorliegenden Nachrichten nicht zutreffen, ſowohl hinſichtlich
der Ernennung der amerikaniſchen Sachverſtändigen durch die
Reparationskommiſſion als auch die Umgrenzung des Mandates.
Die Sachverſtändigenkommiſſion hat vielmehr bisher keineswegs
die Zuſtimmung aller Gläubigerſtaaten gefunden, ganz abgeſehen
von der Auffaſſung der Vereinigten Staaten in der Frage der
Ernennung ihrer Vertreter. Es iſt nur zu wünſchen, daß dieſe
Berliner Auslaſſung recht hat, denn eine Sachverſtändigen=
Unterſuchung in der vom Temps ſkizzierten Weiſe hat für das
deutſche Reich wohl kaum noch irgendein Intereſſe. Die Sach=
Endſumme, d. h. die Zahl der Annuitäten feſtſtellen, ſon=
ſtungsfähigkeit
zu prüfen, insbeſondere auch im Hinblick auf die
Eine nicht unerhebliche Rolle hat in Lugano der engliſche
Außenminiſter Chamberlain geſpielt. Es mag dahingeſtellt bleiben,
ob ſeine Aktivität beflügelt wurde durch die außerordentlich herbe

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Seite 2
Kritik, die ſeine Politik faſt in der geſamten engliſchen Preſſe letzt=
hin
fand. In Paris iſt man jedenfalls von ſeinem jetzigen Wirken
recht befriedigt. Das braucht uns jedoch nicht ohne weiteres
peſſimiſtiſch zu ſtimmen, trotzdem ja Chamberlain ganz gewiß nicht
als Freund einer ehrlichen deutſch=franzöſiſchen Verſtändigung
angeſehen werden kann. Schließlich gibt es außer Reparations=
und Räumungsfrage auch noch andere politiſche Probleme, und
wenn Chamberlain in dieſen Tagen mehrfach mit dem italieni=
ſchen
Vertreter zuſammengekommen iſt, ſo dürfte es ſich bei dieſen
Unterhaltungen weniger um die Reparationsfrage als um die
Mittelmeerfrage gehandelt haben, da man ja weiß, daß die Fran=
zofen
die Gelegenheit von Lugano dazu benutzen wollten, um ihr
nicht gerade erfreuliches Verhältnis zu Italien zu verbeſſern.
Aber auch in dieſer Hinſicht ſcheint einige Skepſis angebracht, und
ſo wird man mit aller gebotenen Zurückhaltung abwarten müſſen,
wie die perſönlichen Unterhaltungen von Lugano ſich bei den kom=
menden
diplomatiſchen Verhandlungen auswirken werden.
Zurückhaltung! Es iſt zu einer recht wenig erfreulichen Ge=
pflogenheit
in Deutſchland geworden, jede außenpolitiſche Aktion
alsbald in breiteſter Oeffentlichkeit nach allen Richtungen hin zu
unterſuchen. Dabei denkt man weniger daran, wie ſehr uns der=
artige
öffentliche Unterſuchungen über Erfolg oder Mißerfolg
ſchaden können und müſſen, als an die Möglichkeit innerpolitiſcher
Auswertung. Unſer unſeliges Liſtenwahlſyſtem hat eine derartige
Ueberzüchtung rein parteipolitiſchen Denkens im Gefolge gehabt,
daß ſchlechthin jede Frage durch die parteipolitiſche Brille be=
trachtet
wird, auch die, welche mit Parteipolitik aber auch gar
nichts zu tun hat.
Das gilt von den Fragen der Außenpolitik ebenſo wie von
den wirtſchaftlichen Dingen. Umgekehrt liegt es auf der Hand,
daß z. B. das Hineintragen rein wirtſchaftlicher Erörterungen
in das politiſche Parteigetriebe unter Umſtänden für die Parteien
ſelbſt ſehr nachteilige Folgen haben kann. Das hat die Zen=
trumspartei
eben erſt bitter erfahren müſſen Bedrängt
durch die ſozialdemokratiſche Konkurrenz waren die chriſtlichen
Gewerkſchaften im Ruhrkampf die eigentlichen Rufer im Streit,
und bei ihrer engen Verbundenheit mit der Zentrumspartei, die
als politiſche Partei ohne Selbſtaufgabe kaum einen einſeitigen
Intereſſenſtandpunkt einnehmen konnte, ergaben ſich mit Natur=
notwendigkeit
ſchwere Konflikte zwiſchen Partei und Gewerkſchaft.
Auch der Zentrumsparteitag hat dieſe Konflikte nicht endgültig
zu beheben vermocht. Das dürfte aber auch keinem anderen
Parteitag gelingen, ſelbſt wenn es ihm vielleicht gelänge, die
Gegenſätze etwas mehr zu überkleiſtern, als dies in Köln der Fall
war. Nicht nur im Intereſſe des deutſchen Volkes alſo, ſondern
auch im Intereſſe der politiſchen Parteien würde es liegen, wenn
es gelänge, durch einen Ausbau des Reichswirtſchaftsrates zu
einer zweiten berufsſtändiſch aufgezogenen Kammer die Fragen
der Wirtſchaft bis zu einem gewiſſen Grade zu entpolitiſieren und
ihnen dadurch ſachlicher Behandlung zu ſichern. Längſt erkannt
iſt zwar die dringende Notwendigkeit durchgreifender Reformen,
aber dieſe Erkenntnis allein kann die Tat nicht erſetzen.
M.

Rehraus in Lugano.
Als Briand heute nachmittag die geheime Ratsſitzung verließ,
gab er den franzöſiſchen Journaliſten noch eine kleine humori=
ſtiſche
Schilderung des Zwiſchenfalles von heute vormittag, in=
dem
er ſagte: Ich hatte mich gerade einem kleinen Schläſchen
hingegeben, wie es meiner Stellung als Ratspräſident zukommt
und dachte, nun ſei alles bald überſtanden, da plötzlich verdun=
kelte
ſich die Sonne und ich hörte einen Kanonenſchuß donnern.
Ich dachte ſofort, daß dies der Moment ſei, um die Sache zu
Ende zu bringen und ſchloß deshalb die Sitzung ab.
Mit der geheimen Sitzung heute nachmittag hat die 53.
Tagung des Völkerbundsrates in Lugano ihr Ende gefunden,
Sir Auſten Chamberlain iſt ſofort nach London abgereiſt. Die
übrigen Delegationen fahren zum Teil heute abend ab oder ver=
bringen
noch bei dem herrlichen Wetter den Sonntag in Lugano
und ſeiner ſchönen Umgebung.
Die Abrüſtungskonferenz auf dem Marſch.
*. Die Komödie um die Abrüſtungskonferenz ſcheint etwas
gefährdet zu ſein. Jedenfalls wird neuerdings davon geſprochen,
daß die Unterausſchüſſe im nächſten Frühjahr zuſammenberufen
werden ſollen. Bisher haben ſich England und Frankreich da=
hinter
verſchanzt, daß die Kommiſſion erſt nach dem Amtsantritt
des neuen amerikaniſchen Präſidenten ihre Arbeiten aufnehwen
könne. Dieſen Vorwand hat ihnen das Staatsdepartement der
Vereinigten Staaten aus der Hand geſchlagen, indem es offenbar
nach Rückſprache mit dem künftigen Präſidenten Hoover erklärt
hat, daß es jederzeit bereit ſei, ſich an den Beratungen zu betei=
ligen
, ſobald erſt einmal eine Einladung erfolgt ſei. Die Ame=
rikaner
haben damit zu erkennen gegeben, daß ſie ſich mit der
Sabotage der Abrüſtungsverhandlungen nicht in Verbindung
bringen laſſen wollen.

Sonntag, den 16 Dezember 1928
Dee ſadämnernäatſche Honnet
vot demt Hat.
Die Ankwork Boliviens an den Völkerbund.
* Lugano, 15. Dez. (Priv.=Tel.)
Die bolivianiſche Regierung hat wegen der Demarche des
Rates in dem Konflikt zwiſchen Paraguay und Bolivien heute
dem Völkerbundsrat ein ſehr langes und ausführliches Tele=
gramm
geſandt, in dem der Präſident der bolivianiſchen Regie=
rung
, Fernando Giles, Paraguay beſchuldigt, einen Handſtreich
gegen eine kleine bolivianiſche Garniſon unternommen und ſeinen
Generalſtab und ſtarke militäriſche Kräfte an der bolivigniſchen
Grenze konzentriert zu haben. Solange Paraguay keine Ga=
rantie
in dieſem Konflikt gegeben habe, der nun ſchon jahrzehnte=
lang
ſpiele, ſehe ſich Bolivien außerſtande, friedliche Verhand=
lungen
aufzunehmen. Paraguay habe durch ſeinen unerwarteten
und unentſchuldbaren Angriff die Artikel 10 und 13 des Völker=
bundpaktes
verletzt. Deshalb erhebe die bolivianiſche Regierung
feierlichſt vor dem Völkerbundsrat gegen Paraguay die Beſchul=
digung
, der Angreifer zu ſein.
Der Völkerbundsrat hat ſich heute nachmittag in nichtöffent=
licher
Sitzung mit dem Konflikt zwiſchen Paraguay und Bolivien
befaßt. Er hat den Ratspräſidenten Briand beauftragt, den Re=
gierungen
beider Staaten ein Telegramm mit der erneuten Auf=
forderung
zu ſchicken, den Frieden wieder herzuſtellen. Das Tele=
gramm
ſoll in ſehr energiſcher Form gehalten ſein. Es wird
nach diplomatiſchem Brauch erſt veröffentlicht, wenn es den bei=
den
Regierungen zugeſtellt iſt. Die geſamte Korreſpondenz zwi=
ſchen
dem Rat und den beiden Regierungen, ſoweit ſie den Kon=
flikt
angeht, wird den Mitgliedern des Völkerbunsrates zur
Kenntnis gebracht werden. Der Ratspräſident wird beauftragt,
die Angelegenheit weiter zu verfolgen und unter Umſtänden, ſo=
fern
es ſich als notwendig erweiſen ſollte, eine außerordentliche
Ratstagung einzuberufen.
Eine ſcharfe Ankwork des Rakes an Bolivien.
Das Telegram, das der Rat auf Vorſchlag Briands an die
bolivianiſche Regierung geſandt hat, erklärt, daß der Völker=
bundsrat
die feſte Hoffnung habe, daß die Parteien ſich ſtengſtens
jedes Aktes enthalten, der die Situation verſchävfen und eine
friedliche Löſung erſchweren könnte. Am Ende ſeiner 53. Tagung
drücke der Rat in Lugano die feſte Ueberzeugung aus, daß die
Verpflichtungen des Völkerbundspaktes von den beiden Parteien
reſpektiert würden. Der Artikel 12 des Völkerbundspaktes zwinge
die Mitglieder, bei jeder Gefahr eines Bruches der Beziehungen
zwiſchen ihnen in irgendeiner Form von den im Pakt vorge=
ſehenen
Mitteln der friedlichen Löſung von Streitfällen Gebrauch
zu machen. Der Pakt mache jeden Staat, der ſich an dieſe Beſtim=
mungen
nicht halte, für die materiellen und internationalen Fol=
gen
eines ſolchen Bruches verantwortlich. Vor allem wüſſe jede
Verſchärfung der Lage durch militäriſche Maßnahmen aufs
ſtrengſte vermieden werden. Der Präſident des Rates ſei beauf=
tragt
, den Ereigniſſen zu folgen und die Ratsmitglieder durch
das Generalſekretariat über die Entwicklung der Dinge auf dem
Caufenden zu halten.
In einem Telegramm an Paraguay, das in den Grundzügen
denſelben Wortlaut hat, erklärt der Rat jedoch, daß er mit der
allergrößten Sorgfalt die Darlegung des Standpunktes der Re=
gierung
von Paraguay geprüft habe‟. In dem Telegramm wird
den beiden Regierungen durch den Rat gegenſeitige Kenntnis von
ihren an den Völberbund gerichteten Beſchwerdetelegrammen ge=
geben
.
Die vom Rat vorgeſehene außerordentliche Ratstagung, die
im Falle einer Verſchärfung des Konflikts zwiſchen Bolivien und
Paraguay einberufen wird, dürfte in Paris, am Sitze des amtie=
renden
Ratspräſidenten Briand, ſtattfinden.
Bolivien rüſtel weiter.
Aus La Paz wird gemeldet, daß Bolivien, das bereits die
Jahresklaſſe 1929 mobil gemacht hat, nun auch noch die Jahres=
klaſſen
1928 und 1927 einberufen hat. Von den 13 000 bisherigen
Freiwilligen ſind 3000 für den Heeresdienſt eingezogen worden.
Die Hotels, Reſtaurants und Lichtſpieltheater von La Paz haben
beſchloſſen, einen Wochenerlös für die Speiſung des Kriegsfonds
zu ſpenden. Mehrere Privatperſonen haben der Regierung Auto=
mobile
und Flugzeuge geſchenkt. Eine Automobilfirma hat der
Regierung ihren ganzen Vorrat an Automobilen und Motor=
rädern
zur Verfügung geſtellt. Im ganzen Lande werden flam
mende Reden für den Krieg gehalten, und die Preſſe unterſtützt
dieſe Bewegung.
Aus Paragugy liegen nur wenige Meldungen vor, da eine
ſcharfe Preſſezenſur ausgeübt wird. Die verſchiedenen Parteien
haben beſchloſſen, die Varteikämpfe während der Dauer des Kon=
flikts
mit Bolivien ruhen zu laſſen.

1
Franz Schuberk und Liſzk.*)
* Unſere Pianiſten ahnen kaum, welch herrlicher Schatz in
den Claviercompoſitionen von Schubert zu heben. Die meiſten
durchſpielen ſie en passant, bemerken hier und da Wiederholun=
gen
, Längen, anſcheinliche Nachläſſigkeiten . . . und legen ſie
dann bei Seite. Allerdings rrägt Schubert ſelbſt etwas Schuld
an der ſehr ungenügenden Pflege ſeiner vorzüglichen Clavier=
Werke. Er war zu übermäßig productiv, ſchrieb unaufhaltſam,
Geringfügiges und Bedeutſames, Hohes und Mittleres ver=
mengend
, ſcherte ſich nicht um die Kritik und ließ nur immerhin
ſeine Schwingen walten. Wie der Vogel in der Luft, lebte er in
der Muſik und ſang dabei Engelweiſen.
O raſtlos quellender, liebevoller Genius! O mein trauter
Heros des Jugend=Himmels! Wohlklang, Friſche, Kraft, An=
muth
, Träumerei, Leidenſchaft, Befänftigung, Thränen und
Flammen eniſtrömen Dir aus Herzens=Tieſen und Höhen, und
faßt läßt Du die Größe Deiner Meiſterſchaft vergeſſen ob dem
Zauber Deines Gemüths!
So ſchreibt in einem Briefe an Prof. Dr. Lebert aus der
Villa d’Eſte am 2. Dezember 1868 Franz Liſzt in heller Begei=
fterung
über Franz Schubert, deſſen Kompoſitionen erſt bei der
Nachwelt die Würdigung gefunden haben, die ihnen zu Lebzeiten
ihres Schöpfers verſagt geblieben war. War doch Schubert, der
einſam und zurückgezogen von der Welt ſeine Werke in Wien
vollbracht hatte, nur von einem kleinen Kreis, ſeiner Freunde
geſkätzt und anerkannt worden! Erſt als der zu Schubert’s
Zeiten bekannte und beliebte Sänger Vogel ſeine Lieder fang
drang ſein Ruf in die Oeffentlichkeit, doch bald waren ſeine
Kompoſitionen wieder tergeſſen.
Erſt in der Zeit der Hochromantik kamen Schumann und
Liſzt wieder auf ſie zurück und beſtaunten den ungeheuren
naiven Reichtum des Schubert’ſchen Werkes. Liſzt, der ſtets das
Beſtreben hatte, zu Nutzen der Kunſt und Künſtler zu wirken,
nahm ſich vor allem der Schubert=Geſänge an, die er bearbeitete
und durch die er ſeinen eigenen Paraphraſen und Fantaſien den
poetiſchen Grundcharakter gab, ohne jedoch den Geiſt des
Shubert’ſchen Originales zu verletzen. In ſeinem Beſtreben,
alle Werke der Geſamtliteratur durch ſein Klavierſpiel dem gro=
ßen
europäiſchen Publikum vorzuführen, machte er auch dieſe
von ihm tranſkribierten Geſänge bekannt, und ſo erfüllte Liſzt
damit ſeine kulturelle Miſſion.

*) Die angegebenen Briefſtellen ſind den Franz Liſzt Briefen ge=
ammelt
von La Mara, entnommen. Die den franzöſiſchen Briefen von
Liſzt entnommenen Stellen werden hier zum erſtenmal in deutſcher
Ueberſetzung veröffentlicht.

Mit ſeinen Tranſkriptionen Schubertiſcher Märſche und
Tänze, ſchaffte er Schubert, die Anerkennung, die ihm in einer
Zeit, in der Mazurkas, Walzer und Menuette populär waren,
nicht verſagt bleiben konnte. Er ſchreibt ſelbſt über Schubert’s
Walzer, daß ſie mehr Erfindung zeigen als viele große Coni=
poſitionen
, ältere oder neuere (Brief an Prof. Sigmund
Lebert, am 27. März 78 Budapeſth). Und daß dieſe Bearbei=
tungen
auch ſein künſtleriſches Empfinden begeiſterten, ſagt er
anläßlich der Inſtrumentierung Schubert’ſcher Märſche in einem
Briefe vom 28. Dezember 59 Weimar, an Eduard Liſzt:
. Dieſe kleine Arbeit iſt mir, glaube ich, gut gelungen und ich
werde ſie weiter, fortſetzen, da ſie mir manches Anziehende
darbietet.
Liſzt’s edles Beſtreben, die Kunſt Schubert’s dem Verſtänd=
nis
der Nachwelt näher zu bringen, ſpiegelt ſich in vielen ſeiner
Briefe wieder, ſo ſchreibt er u. a. aus Weimar am 19. April 1852
an ſeinen Lehrer Carl Czerny:
.. Ich bin Ihnen noch Dank für die Mühe ſchuldig, die
ſie ſich gemacht haben, indem Sie Herrn von Hardegg, dem Sie
mich bitte beſtens empfehlen wollen, die Schubert=Fantaſie,
die von mir bearbeitet worden iſt, haben ſtudieren laſſen. Es
iſt vielleicht zu bedauern, daß dieſes Werk, das recht feine
Details enthält, erſtmalig im Redoutenſaal, der hauptſächlich
ſür das Klavier ſo redoutable und undankbar iſt, aufgeführt
wurde. An einem weniger großen Ort, wie etwa im Muſik=
Verein=Saal, wären der Virtuoſe und das Werk ſicherlich mehr
zur Geltung gekommen. Wenn ich nicht befürchtete, unbeſchei=
den
zu erſcheinen, ſo würde ich Herrn von Hardegg bitten, es
gelegentlich ein zweites Mal auszuführen und zwar in einem
Konzertſaal von mittlerer Größe . . ." (Original franzöſiſch.
Auch der Kammerſängerin Marie Breidenſtein in Erfurt,
die ſich mit Vorliebe der Wiedergabe Liſzt’ſcher Kompoſitionen
widmete, empfahl er, in ihren Programmen don ihm inſtrumen=
tierte
Schubert=Lieder, wie Die junge Nonne und das wunder=
bare
Lied So laßt mich ſcheinen, bis ich werde zu bringen
Es genügte Liſzt jedoch nicht allein, die Geſänge, Walzer,
Märſche, Symphonien uſw. von Schubert zu inſtrumentieren
und konzertierenderweiſe dem Publikum zu vermitteln, ſondern
er nahm ſich u. a. auch die in Vergeſſenheit geratene Oper
Alfonſo und Eſtrella vor, die immer ein Schmerzenskind
Schubert’s geweſen war. Das Libretto dieſer Oper war für eine
Zeit, die in literariſcher Beziehung an einen Operntext größere
Anſprüche ſtellte, unbraſchbar geworden, und es war geboten,
ihr eine neue Dichtung zugrunde zu legen. Lifzt verſprach ſich
nur dann einen unzweifelhaften Erfolg, wenn dieſer Oper ein
Libretto gegeben wurde, das auf gleicher Höhe mit der reizen=
den
Muſik ſtünde‟. Er betont dies u a. in einem Briefe vom

Nummei 349

Zaleſkis Abfuhr.
Dr. Skreſemann ein ſtarker Anwalt der Minder=
heiten
.
* Nun hat auch der Völkerbundsrat in ſeiner letzten Sitzur
noch ſeine große Senſation gehabt: das Rededuell zwiſchen de
polniſchen Außenminiſter Zaleſki und dem deutſchen Außenmit
ſter Dr. Streſemann, wobei der Pole ſich eine ſchwere Abfu=
holte
. Was den Polen veranlaßt hat, die Beſchwerden der deu
ſchen Minderheiten zu einem politiſch zugeſpitzten Vorſtoß zu b
nutzen, iſt nicht recht erſichtlich. Vielleicht hat er die Gelegenhe
wahrnehmen wollen, um ſich als Ratsmitglied wichtig, und d
durch den Weſtmächten die Bedeutung Polens klar zu mache
was wieder in der Richtung der Forderung eines Oſtlocarn=
geht
. Praktiſch hat er ſich dabei allerdings vollkommen verrechne
Wir bedauern es nicht, daß dieſe Exploſion einmal erfolgt
Was Polen uns in den letzten Jahren zugemutet hat, war ſche
längſt unerträglich geworden. Es gehörte eine ſehr ſtarke Ec2u
dazu, alle die Provokationen zu ertragen. Nun iſt von Pol
ſelbſt die Handhabe dazu gegeben worden, einmal in öffentlich
Sitzung über das Thema zu ſprechen und den unerhörte
Skandal dieſer Vergewaltigung polniſche
Staatsbürger deutſcher Zunge vor der geſamten We
feſtzunageln. Herr Zaleſki hat ſich darüber beſchwert, daß
Klagen der deutſchen Minderheit vor dem Rat ſich fortgeſe
häuften, und hat daraus auf ein bewußtes Spionageſyſtem g
ſchloſſen. Er hätte beſſer die Urſachen in anderer Richtung
ſucht, nämlich bei den Polen ſelbſt. Wenn die polni;
Drangſalierungspolitik nicht immer mit neuen Ec
kanen zu quälen ſuchte, wäre eine Beſchſwerde nicht nodwende
Polen hat ſich zum Schutze der Minderheite
verpflichtet, bricht dieſe Verpflichtung ab
täglich und darf ſich alſo nicht wundern, wenn die Minde
heiten, deren einzige Hoffnung noch der Völlkerbund iſt, ſich
dieſe Inſtanz wenden, um vor der Vernichtung und Ausrottur
bewahrt zu bleiben. Wir können es verſtehen, wenn Dr. Strei
mann die unter Diplomaten ſonſt übliche Sprache änderte un
ſeinem Temperament die Zügel ſchießen ließ, um einmal
zeigen, wie wenig der Vorwurf des Hochverra
gegen die Deutſchen in Polen berechtigt iſt, de
ich bis zur letzten Grenze der Selbſtloſigke
in das vom Völkerbund über ſie verhängte un
recht gefügt und ihre beſte Kraft eingeſet
haben, um das polniſche Reich vor dem wir
ſchaftlichen Zuſammenbruch zu bewahren. Daf
hätten ſie von ihrem Staat etwas anderes als dieſen Undank ve
dient. Das wird auch bei der nächſten Ratsſitzung zur Sprae
kommen. Deutſchland hat offiziell den Antra
geſtellt, das ganze Minderheitenproblem au
die nächſte Tagesordnung zu ſetzen und gründl
durchzuſprechen. Durch dieſen von Polen provozierten Zwiſche
fall iſt Deutſchland in die Rolle hineingerückt, die ihm na
dem Friedensvertrag von ſelbſt zufiel: es iſt der gegebene An
walt der Minderheiten in Europa, und wird je
von allen Möglichkeiten, die das Völkerbundsſtatut gibt, reſtle
Gebrauch machen.
Guke Aufnahme der Skreſemann=Rede in Lugane
Die Kontroverſe zwiſchen Dr. Streſemann und Zaleiki v=
heute
beſchäftigt die Geiſter in Lugano weit mehr, als der fo
melle Abſchluß der Beſprechungen zwiſchen den Außenminiſter
Streſemann, Briand und Chamberlain. Der unvermutete vo
niſche Vorſtoß wird allgemein als eine Provokation aufgeſaß
um ſo mehr, als niemand im Rat von der Abſicht Zaleſkis, ein
ſolch ſcharfe Rede zu halten, Kenntnis hatte. Die dieferen Gründ
für das Verhalten der Polen ſucht man in allen Kreiſen darin
daß Polen über ſeinen Ausſchluß aus den Verhandlungen zw
ſchen den drei Außenminiſtern aufs tiefſte verſtimmt iſt und de=
halb
heute die Vormittagsſitzung dazu benutzte, um dieſer Ve
ärgerung gegen ſämtliche Hauptmitglieder des Rates einen Au
druck zu geben. Man unterſtellte Zaleſki ſogar, daß er mit die
Rede ſeine innerpolitiſche Situation in Polen wieder verbeſſer
wollte, die durch ſeine erzwungene Inaktivität während der L.
ganeſer Beſprechungen gelitten hat.
Die Entgegnung Dr. Streſemanns wird allgemein als b
rechtigte Zurückweiſung der polniſchen Provokation angeſehen.
neutralen Kreiſen betrachtet man die Rede jedoch weiterhin au
noch als einen Gewinn für den Völkerbund ſelbſt, da Streſemau
durch ſie die von Beelaerts van Blookland im September aufg
nommene Bewegung für die Löſung des Minderheitenproblen
in ſeinem ganzen Umfange fortſetzt. In allen Kreiſen, die a=
einen
prinzipiellen Löſungsverſuch des Minderheitenproblen
durch den Völkerbund hindrängen, wird deshalb die Rede Stref
manns als ein wertvoller Beitrag zu dieſer Frage begrüßt.

4. Februar 1851 aus Weimar an den Muſikverleger Léon Ese
dier in Paris:
.. . . . Betreff3 der Pünktlichkeit würden Sie ganz
Recht ſein. mir Vorwürfe bezüglich der Oper von Schubert
machen. (Daß Sie das nicht getan haben, dafür bin ich Ihne
dankbar; denn dem Anſchein nach hätte ich ſie, wenn auch ga
gegen meinen Willen, verdient.) Ich hoffe, daß Belloni S
inſormiert hat, daß das einzige Weſen, das ich für die Rei
ſchriſt dieſer langen Arbeit gebrauchen kann, bis jetzt n
dringenden Aeſchäftigungen überhäuft geweſen iſt. Es wi
jedoch noch ungefihr 3 Monate dauern, bis ich Ihnen die
3 Akte ſchiken kann, deren Schickſal ich in Ihre Hände le‟
und für die man, mit Hilfe eines intereſſanten Textes alu
liche Ausſichten an der Komiſchen Oper vorausſehen kan
Ich werde mit mehr Einzelheiten dann darauf zurückkomme
wenn ich im Stande bin, Ihnen die Klavierpartitur (mit C
ſang) zu ſchicken. an der ich bis jetzt nur in zu ſeltenen Mu=
ſtunden
arbeiten konnte. Aber ich verſpreche Ihnen, dies nie
länger ad calendas graecas hinaus zu ſchieben. (Origin
franzöſiſch.
Liſzt dachte für die Uraufführung dieſer Oper natürlich
keinen anderen Ort als an Paris, die Sonne, am europäiſche
Muſikfirmament der damaligen Zeit. Denn nur von dört al
konnte ein künſtleriſches Werk Weltgeltung bekommen.
ſchreibt er am 24. Februar 1850 an Breitkopf und Härtel;
.. Was Schubert’s Oper anbetrifft, ſo hat mich ei=
kürzliche
Erfahrung vollſtändig in meiner Meinung, die
ſchon ſeit den erſten Piano=Proben im letzten Frühjahr b.
ihr hatte, beſtärkt: nämlich, daß die zarte und intereſſan
Partitur von Schubert durch die Schwere des Opernter!
gleichſam erdrückt wird! Dennoch gebe ich die Hoffnung nii
auf, dieſes Werk mit Erfolg geben zu läſſen. Aber dieſer L
folg ſcheint mir nur unter der einzigen Bedingung mogti
einen anderen Text der Schubert’ſchen Muſik unterzulege
lind da durch ein ſeltſames Geſchick, für das ich mich kaum
beklagen habe, ein Teil des Erbes von Schubert mein Gul 9
worden iſt, ſo werde ich mich gerne zur rechten Zeit und.
rechten Ort um die Vorbereitungsarbeit und die Auffuhru=
dieſer
Oper bemühen, für die es m. E. von Vorteil wäre, we.
ſie zuerſt in Paris aufgeführt würde. Von Belloni habe
gehört, daß es Ihnen ganz leicht möglich ſein wird, mik Le
vollſtändige Eigentumsrecht dieſer Partitur für Frankreie. 2
ſichern. Wenn dies der Fall iſt, würde ich entſprechende 9"
nahmen für das Gelingen dieſes Werkes ergreifen . . .
(Original franzöſiſch.)
Es gelang Liſzt ſchließlich, Alfonſo und Eſtrella zwar Me
in Paris, wohl aber am 24. Juni 1854, am Geburtstäge.
Großherzogs, in Weimar zum erſten Mel aufführen. De.L"

[ ][  ][ ]

Nummer 349

Sonntag, den 16. Dezember 1928

Geite 3

miniſter.
Briands Verſuch, auf Umwegen zur Inveſtigakions=
zommiſſion
zu gelangen, geſcheikerk. Ein gemein=
ſchaftliches
Communigué.
Lugano, 15. Dez. (Priv.=Tel.)
Auf Grund einer kurzen Beſprechung zwiſchen Streſemann,
griand und Chamberlain einigte man ſich heute nachmittag auf
inen Communiqustext, der noch im Laufe des Nachmittags ver=
ffentlicht
werden ſoll, der ſpäter ausgegeben wurde und folgen=
en
Wortlaut hat:
Die Ratstagung hat es uns ermöglicht, die ſeit langem
nterbrochene perſönliche Verbindung zwiſchen uns wieder auf=
unehmen
und in einen Meinungsaustauſch einzutreten,
er von ſehr großem Nutzen geweſen iſt. Dieſe Beſpre=
jungen
haben uns dazu geführt, ſtärker denn je davon überzeugt
u ſein, daß eine Politik der Verſöhnung und An=
äherung
unſerer Länder am geeignetſten iſt, den
frieden zu ſichern. Dieſer Politik bleiben wir
reu. In dieſem Geiſte werden wir die Verhand=
ungen
fortſetzen, die auf Grund der Vereinbarungen ein=
eleitet
worden ſind, die zwiſchen den ſechs intereſſierten Mächten
m 16. Sepfember d. J. in Genf zuſtande gekommen ſind. Wir
nd entſchloſſen, alles im unſerer Macht ſtehende zu tun,
mſoſchnell wie möglich zu einer vollſtändigen
öſung der aus dem Kriege herrührenden
öchwierigkeiten zu gelangen und auf dieſe Weiſe auf
zrund gegenſeitigen Vertrauens die gedeihliche Entwicklung der
jeziehungen unſerer Länder zu ſichern.

*
* Es iſt alſo doch noch unter großer Mühe gelungen, ein
emeinſames Communiqué der drei Außenminiſter herauszu=
ringen
, das freilich ſachlich gar nichts enthält, ſondern nach
em alten Wort gezimmert iſt denn eben, wo Begriffe fehlen,
a ſtellt ein Wort zur rechten Zeit ſich ein. Immerhin, wenn in
er Erklärung geſagt wird, daß die verſöhnl iche Aus=
prache
von großem Nutzen geweſen ſei, dann neh=
ien
wir mit Befriedigung davon Kenntnis. Wir wiſſen, daß Dr.
ztreſemann ſehr deutlich geworden iſt in der Beurteilung der
kede, wie ſie von Herrn Chamberlain und Briand gehalten
ſorden ſind, und wenn die beiden Herren erklären, daß ihnen
ieſe Aufklärung von großem Nutzen geweſen iſt, dann freuen
üir uns darüber, beſonders, falls ſie daraus die Lehre ziehen,
inftighin derartige Reden nicht mehr zu halten. Dieſe Feſtſtel=
ung
ändert trotzdem nichts daran, daß das Ergebnis der
unganeſer Beſprechungen negativ war, was zur
lärung der Lage jedoch weſentlich beiträgt.
Das Ziel, das Dr. Streſemann ſich ſtellte, iſt offenbar das
eweſen: er wollte den Weſtmächten ſagen, daß die Locarno=
olitk
auf der bisherigen Baſis von Deutſchland nicht mehr
ſeiterzuführen iſt, und er wollte ihnen nahebringen, daß, wenn
e vielleicht auch ihren Rechtſtandpunkt nicht aufgeben wollten,
e doch aus politiſchen Gründen die Notwendigkeit einer beſchleu=
igten
Räumung anerkennen müßten. Soweit wir bisher wiſſen,
es bisher nicht gelungen eine Annäherung zu
rzielen, und Chamberlain hat daran feſtge=
alten
, daß die Räumung des Rheinlandes von
ſer Löſung der Reparationsfrage abhängig
i. während Dr. Streſemann erneut die Theſe
Afgeſtelli hat, daß Deutſchland ein vertrags=
äßiges
ein politiſches und ein moraliſches
echt auf die Räumung hat und für die Erfül=
ing
dieſes Rechtes keinerlei Zugeſtändniſſe
achen wird. Briand iſt denn auch die Antwort auf die
rage ſchuldig geblieben, wie es mit der Räumung ſtehe, falls
wa eine Verſtändigung über die Reparation nicht gefunden
erde. Vielleicht iſt er deshalb im letzten Augenblick mit dem
orſchlag der Liquidierungskommiſſion hervor=
treten
, die angeblich nur den Zweck haben ſolle, nach der Räu=
ung
beſtimmte mit der Beſetzung zuſammenhängende Reſtfvagen
erledigen, die aber nach der ganzen Art, wie Briand ſie vor=
Aug, nur eine Neuauflage der Inveſtigations=
ommiſſion
ſein könnte und deshalb auch von Dr. Streſe=
ann
abgelehnt worden iſt. Briand kann nicht darüber im Zweifel
in, daß Deutſchland über 1935 hinaus keinerlei Zugeſtändniſſe
achen wird, und daß jeder Verſuch, auf Umwegen über die
eſtſtellungskommiſſion oder ein anders benanntes Organ die
ontrolle zu verlängern, hoffnungslos iſt. Soweit alſo ſind die
nterhaltungen von Lugano nicht umſonſt geweſen. England
id Frankreich wiſſen jetzt, woran ſie mit uns ſind. Fragt ſich
tr, ob ſie die Folgerungen daraus ziehen.

bläſſigen Bemühungen von Liſzt um die poeſievollen Kompo=
tionen
von Franz Schubert werden uns nicht mehr in Erſtau=
in
verſetzen, wenn dir den Brief an ſeine Vertraute, die
ürſtin Wittgenſtein, lefen, worin er den Wunſch ausdrückt,
vald einige Werke zu vollbringen, . . . . die würdig ſind, zur
Uldigung ſür die 3 Patrone der Muſik: Beethoven, Weber und
ſhubert dargebracht zu werden, deren Büſten mir gebieten,
ſeinen Weg zu gehen und meine Aufgabe zu erfüllen. (Freitag,
5. April 52 Wien (Original franzöſiſch.)
Hatte Liſzt durch ſeine Bearbeitungen und ſein Klavierſpiel
ſeſentlich zur Erkenntnis der Schubert’ſchen Muſik beigetragen,
erſtand ihr noch in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts
Amalie Joachim, der Gattin des berühmten Geigers, die be=
Ifene geſangliche Interpretin. Wie Bülow durch ſein Klavier=
diel
die letzten Beethoven=Sonaten und Joachim die letzten
uartette Beethoven’s der Welt vermittelte, ſo ofefnbarte ſie
uurch ihren wunderbar vergeiſtigten Vortrag die geſamten
jederzytlen zum erſten Male im Urſinn der Schubert’ſchen
yrik.
Pf.

Münchener Theaker.
So ſind wir (Life is real), Komödie von E. L. Rice, und
und ſie, nämlich die Leiter des Bayeriſchen Staatsſchauſpiels,
dieſes amerikaniſche Machwerk am 24. vor. M. erſtmals 1000
unten Europäern im Münchener Prinzregententheater vor=
en
. Der Ueberſetzer erklärt So ſind wir ſei der amerika=
)e Jedermann und vergleicht einen troſtloſen Wolkenkratzer
einer gotiſchen Kathedrale. Inhalt: Der Held, Mr. Every=
(Hs. Schlenk) macht eine Metamorphoſe vom Gymnaſiaſten,
enten, Richter und Rechtsanwalt bis zum weißhaarigen
Greiſe durch, der ſein amerikaniſches Muſterdaſein (für die
gweilten Zuſchauer viel zu ſpät) auf der Bühne unter Trä=
der
Rührung beſchließt. Aber Herrn Nice, im Hauptberuf
erdirektor in New York, paclte auch der Ehrgeiz, ſeine Revue
tiefſinnigen Betrachtungen zu würzen, und daher machte er
9e Anleihen bei L. Andrejew, die von einem Peſſimiſten
einem Optimiſten zwiſchen den Bildern in möglichſt bana=
Form vorgetragen werden. Damit iſt über die literariſchen
Aiitäten des Stückes genug geſagt; ob der Ricer, ſprich
ber, wenigſtens ein Kaſſenſtück wird, wie die Theaterleitung
E bleibt noch abzuwarten. Jedenfalls hat Herr Rice, der
heaterfachmann ſein Publikum kennt, nur den Kaſſenerfolg
Auge gehabt, zumal die amerikaniſche Literatur in Sinclair
S Babitt eine ebenſo beißende wie wahre Satire des Ameri=
Smus beſitzt , ein Werk, das als Zeitdokument bleibenden
t behalten bürfte.

Alkoholverbok durch den Reichskagspräſidenken.
Berlin, 15. Dez. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag trat um 10 Uhr abends unter ſtarker Beſetzung von
Haus und Tribünen zuſammen, um zunächſt einige kleinere Vorlagen
zu erledigen. So wurde das Geſetz über den Verkehr mit unedlen Me=
tallen
bis zum 30. September 1929 verlängert. Ferner wurde eine An=
zahl
von Ausſchußanträgen über Maßnahmen zugunſten der beſetzten
Gebiete angenommen. Dabei wurde auch die Reichsregierung erſucht,
bei den Näumungsverhandlungen keine weiteren Belaſtungen des Rei=
ches
, insbeſondere die Forderung einer Feſtſtellungs= und Ausgleichs=
kumnmifſion
über 1935 hinaus, anzunehmen. Von der Platztvahl für ein
Reichsehreumal ſoll ſolange abgeſehen werden, bis das deutſche Land
reſtlos von fremder Beſatzung frei iſt. Die nächſte Sitzung wird dann
auf Sonntag früh 0,10 Uhr einberufen. Auf der Tagesordnung ſteht
der Nachtragsetat und ein Ausſchußantrag auf Aufhebung der Immu=
nitär
des nationalſozialiſtiſchen Abgeordneten Straſſer.
*
Die Nachtſitzung des Reichstags begegnet überall geſpannter Auf=
merkſamkeit
, da man auf manche Ueberraſchungen gefaßt ſein kann, wenn
die Wirtſchaftspartei wirklich auf dem Klavier der Geſchäftsordnung alle
Töne anſchlagen will. Sie will ſich allerdings erſt vor der Sitzung in
ciner Fraktionsbeſprechung darüber endgültig klar werden. Der Reichs=
tagspräſident
hat für alle Fälle Vorſorge getroffen, wobei er auch zu

dem draſtiſchen Mittel griff, den Alkoholausſchank in der Neuchstags=
reſtauration
von 8 Uhr abends ab zu verbieten, was bereits zu einigen
energiſchen Proteſten geführt het.
*
Die Wirtſchaftspartei hat alſo wirklich erzwungen, daß der Reichs=
tag
ſeine Nachtruhe opfern mußte. Pünktlich 1 Minute nach 12 Uhr
beginnt die zweite Sitzung. Die Wirtſhaftsdaulei hat die Hüte aus=
gezählt
und die Beſchlußfähigkeit des Hauſes, wenigſtens vorläufig, feſt=
geſtellt
. So kann der Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding ſeinen
Nachtragsetat begründen, kurz begründen, woraus ſich ergibt, daß er
immer noch nicht weiß, womit er das Defizit für den Hauptetat für 1929
von über 600 Millionen decken ſoll. Kein Wunder, daß Graf Weſtarp
von den Deutſchnationalen die Gelegenheit benutzt, um die Regierungs=
parteien
und vor allem die Regierumg mit der Laune ſeines Spottes zu
überſchütten. Er weiſt darauf hin, daß die Verzögerung des Etats mit
der Verfaſſung nicht in Einklang zu bringen ſei. Die Stimmung wird
auf beiden Seiten gereizt und lärmend, namentlich als er an eine Er=
klärung
des Finanzminiſters im Ausſchuß erinnert, daß die Reichskaſſe
nicht mehr die Mittel habe, um am 1. Januar 1929 die Gehälter und
Löhne auszuzahlen, und daß ſie ſich die nötigen Gelder bei Reichspoſt
und Reichsbahn leihen müfſe. Für das Zentrum weiſt ker Abg.
Groß den Vorwurf zurück, daß Abg. Stegerald ein Gegner des
Berufsbeamtentums ſei, andererſeits gäbe es viele Volkskreiſe, denen
es ſchlachter als den Beamten gehe, bei denen daher eine gewiſſe Zurück=
haltung
wotwendig ſei.
Da die Sitzung bis in die frühen Morgenſtunden hinein dauern
wird, kann man auf allerlei Ueberraſchungen, guch geſchäftsordnungs=
mäßige
, gefaßt ſei.

Der Skandpunkt des Skaatsgerichtshofes: durch das Borgehen der Reichsregierung die verfaſſungs=
mäßige
Täkigkeit des Staaksgerichtshofes unmöglich gemachl. Anrufung des Reichspräſidenken.

Der Einſpruch der badiſchen Regierung auf unbe=
ſtimmke
Zeit verkagk.
Leipzig, 15. Dezember.
Der Staatsgerichtshof des Deutſchen Reiches hatte
heute über den Antrag der badiſchen Regierung auf
Erlaß einer einſtweiligen Verfügung zu verhan=
deln
, die die Ernennung neuer Mitglieder zum
Verwaltungsrat der Reichsbahngeſellſchaft zu=
rückſtellt
, bis der Sreitfall zwiſchen Reich und
Ländern mit früherer Eiſenbahnhoheit wegen
ihrer Vertretung im Verwaltungsrat vollends
entſchieden iſt. Vor Eintritt in die Verhandlung zog ſich
der Staatsgerichtshof zur Beratung zurück und verkündete fol=
genden
Beſchluß:
Dadurch, daß die Reichsregierung am Tage vor
dem Termin zur Entſcheidung über die beantragte einſtwei=
lige
Verfügung die am 31. Dezember dieſes Jahres freiwer=
denden
Stellen im Verwaltungsrat der Reichsbahngeſell=
ſchaft
neu beſetzt hat, iſt die verfaſſungsmäßige
Tätigkeit des Staatsgerichtshofes in der Streit=
ſache
unmöglich gemacht worden. Eine Erklärung über
die Gründe des Vorgehens der Reichsregierung hat ihr Vertre=
ter
abgelehnt. Der Staatsgerichtshof vertagt da=
her
die Streitſache auf unbeſtimmte Zeit. Er
wird ſich an den Herrn Reichspräſidenten wen=
den
mit dem Antrag, dem Staatsgerichtshof für
das Deutſche Reich Gewähr für diejenige Achtung
ſeiner Gerichtsbarkeit zu verſchaffen, deren er
zur Erfüllung ſeiner verfaſſungsmäßigen Aufgaben bedarf.
*
* Der Streit um die Sitze im Verwaltungsrat der Reichs=
bahn
, der bekanntlich durch Preußen gegen das Reich eingeſetzt
hat, hat durch die Erklärung des Staatsgerichtshofes eine neue
unerquickliche Fortſetzung erfahren. Bekanntlich ſind den Ländern
im Jahre 1924 bei dem Uebergang der Reichsbahn auf das Reich
Zugeſtändniſſe gemacht worden, um ihren Einfluß auf die Bahn
auch in der neuen Form ſicherzuſtellen. In den Rahmen dieſer
Zugeſtändniſſe gehörte auch ein beſonderes Ernennungsrecht ſür
je ein Mitglied in den Verwaltungsrat der Geſellſchaft. Dann
kam der Dawesplan, der einen Umbau der Reichsbahn erzwang,

unter gleichzeitiger Herabſetzung der Rechte des Reiches. Das
Reich erhielt das Recht, in den Verwaltungsrat neun Mitglieder
zu entſenden, während die übrigen Mitglieder von dem inter=
nationalen
Treuhänder ernannt werden. Das Reich erklärte,
unter dieſen Umſtänden könnte es ſeine Zuſagen nicht halten,
denn, wenn es von neun Sitzen fünf an die Länder abgebe, fiele
ihm nur noch ein Minimum an Einfluß zu. Preußen wandte ſich
ſeinerzeit an den Staatsgerichtshof und hat dort Recht bekom=
men
. Dr. Luther, der zunächſt das Streitobjekt war, hat darauf=
hin
ſeinen Sitz niedergelegt. Preußen hat als ſeinen Kandidaten
nicht, wie urſprüglich beabſichtigt, Direktor Solmſſen, ſondern
Dr. Jeidels von der Berliner Handelsgeſellſchaft benannt, und
die Reichsregierung hat ihn ernannt. Gleichzeitig damit hat aber
auch die Reichsregierung die übrigen ihr zur Verfügung ſtehen=
den
Sitze beſetzt. Inzwiſchen hatten aber die anderen intereſſier=
ten
Länder unter Führung Badens beim Staatsgerichtshof eine
einſtweilige Verfügung beantragt, um die Beſetzung zu verhin=
dern
, bevor die endgültige Entſcheidung des Staatsgerichtshofes
erfolgt ſei. Der Staatsgerichtshof hat nämlich ſchon in ſeinem
Urteil in der preußiſchen Klage anerkannt, daß es vielleicht un=
möglich
ſei, die Anſprüche aller fünf Länder zu befriedigen, und
ihm ſchien die Möglichkeit eines Kompromiſſes vorzuſchweben in
der Form, ob nicht die eine oder andere Stelle den Ländern zur
Verfügung gehalten werden könne, während das Reich zur Wah=
rung
ſeines Standpunktes aller Stellen nicht bedürfe. Es war
alſo zu erwarten, daß der Staatsgerichtshof der einſtweiligen
Verfügung entſprach, um damit den Weg zu Verhandlungen
ofſen zu halten, und es iſt verſtändlich, daß man in Leipzig über
das Vorgehen des Reichskabinetts, das zweifellos abſichtlich am
Tage vor dem Termin mit ſeiner Ernennung Tatſachen ſchaffen
wollte, Befremden hervorgerufen hat. Die Reichsregierung führt
zur Entſchuldigung an, daß ſie keineswegs beabſichtigt hatte, die
ſüddeutſchen Länder oder den Gerichtshof zu beleidigen, ſie
glaubte aber, in einer Zwangslage zu ſein, denn wenn die einſt=
weilige
Verfügung erging, dann hätte die Ernennung der deut=
ſchen
Verwaltungsratsmitglieder bis zum 1. Januar nicht vor=
genommen
werden können, mit der Folge, daß die vom auslän=
diſchen
Treuhänder ernannten Mitglieder unter ſich geweſen
wären und Beſchlüſſe hätten faſſen können, die die deutſchen In=
tereſſen
ſchädigten, noch dazu in einer Zeit, wo das neue Sach=
verſtändigenkomitee
vielleicht auch mit der Reichsbahn wichtige
Verhandlungen zu führen hätte. Das ſind Gründe, die ſich hören
laſſen, denen ſich wahrſcheinlich auch die Länder nicht verſchloſſen
hätten. Immerhin war aber mehr als hinreichend Zeit, um eine
Form zu vermeiden, die verletzend wirken mußte. Das Reich
glaubt, ſeinen guten Willen bewieſen zu haben, indem es bei der
Ernennung der neuen Mitglieder auch Süddeutſchland berückſich=
tigt
habe. Der Kampf um die Sitze im Verwaltungsrat der
Reichsbahn iſt alſo um ein neues Kapitel bereichert worden, das
ebenſo unerquicklich iſt, wie die vorgegangenen.

150. Geburtstag des großen Phyſikers Davy.

Sir Humphry Davy,
der große engliſche Phyſiker und Chemiker, wurde vor 150 Jahren,
am 17. Dezember 1778, als Sohn eines armen Holzſchnitzers ge=
boren
. Bereits 24jährig wurde er Profeſſor in London und 42 Präſident der Royal Society, der vornehmſten wiſſen=
ſchaftlichen
Akademie des Landes. Er hat 1807 die Alkalimetalle
entdeckt und erwies ein Jahr ſpäter die chemiſche Zerſetzbarkeit
chemiſcher Stoffe durch den galvaniſchen Strom. Auch iſt ihm die
Erfindung der Davy=Lampe zu verdanken, einer Sicherheitslampe,
die in Schlagwettergruben unentbehrliche Dienſte geleiſtet hat.
Die Hauptſchriften Davys, der 1829 geſtorben iſt, zählen zu den
klaſſiſchen Werken der phyſikaliſchen und chemiſchen Literatur.

Erfreulicherweiſe weht in den Kammerſpielen eine andere
Luft als in den verſtaubten und moderigen Räumen des Staats=
ſchauſpiels
. Hier gibt man Wedekinds Lulu in neuer Auf=
machung
und konzentrierter Form. Während frühere Aufführun=
gen
der Lulutragödie, darunter auch Wedekinds eigene Inſzenie=
rung
im Münchener Künſtlertheater 1913, das Menſchliche ſtark

betonten, überſetzt Falkenbergs Regiekunſt das Drama in das
Dämoniſche‟ Lulu ſelbſt wird zum Phantom, die übrigen
Figuren ſind ſchreckhafte Traumerſcheinungen. Der geiſtige Gehalt
des Dramas, dadurch hervorgehoben, läßt manche geſchmackliche
Entgleiſung des Dichters vergeſſen. Die Darſtellung, mit Mar=
garete
Köppke=Berlin an der Spitze, war unter Falkenbergs Regie
packend und riß das ergriffene Publikum zu jubelndem Beifall
hin.
Die Oper brachte uns als Erſtaufführungen drei Einakter:
Von Ernſt Krenek Der Diktator. Text und Muſik glatt abge=
lehnt
. Ferner ein Märchen Das geheime Königreich; wenig=
ſtens
einen freundlichen Achtungserfolg erzielend. Schließlich von
Puccini Der Mantel, ein ausgereiftes Werk des Meiſters, von
unerhörter dramatiſcher Wucht; ſeit langer Zeit das ſtärkſte
Theatererlebnis unſerer Opernbühne.
A. G.

Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Vom 7. bis 10. Dezember fand wiederum wie in den
Vorjahren die traditionelle Schulungstagung der weſtdeutſchen
Korporationen der Vereine deutſcher Studenten im
Kyffhäuſerverbande auf der Freusburg bei Siegen ſtatt. Der
Tagesplan umfaßte zunächſt die Beſchäftigung mit der Geſtaltung
des Innenlebens der Bünde im Sinne eines verantwortungs=
vollen
Studententums. Insbeſondere ſtand die ſoziale Verpflich=
tung
des heutigen Studenten im Mittelpunkt der Tagung. Ferner=
hin
wurden Weſtfragen behandelt. Es ſprach über England und
die Engländer als Weltvolk Dr. Jenſen=Marburg. Ferner Dr.
Schönberg über das Verhältnis Deutſchlands zu den Nieder=
landen
. Die Weſtmächte, ihren ſtaatlichen Aufbau und ihre geo=
politiſchen
Grundlagen behandelte Dr. Langhans=Ratzeburg. Als
Gäſte der Tagung weilten unter uns der flämiſche Dichter René
de Clerca und Herr Privatdozent Lic. Dr. Schmidt=Bonn.
* Die Fliegenden Blätter verkaufen aus. 80 Jahre
genoß dieſes Witzblatt hohes Anſehen, und nur mangelnde Vorausſicht der
Vorbeſitzer, die dem Zeitgeiſt nicht Rechnung tragen wollten, konnte dieſes
alte Unternehmen dem Untergange preisgeben. Jetzt hat wan dieſes
Zerſtörungswerk bekrönt und verkauft zu Schleuderpreiſen die Original=
zeichnungen
angeſehener Künſtler, wie E. Kiſchner, Schlittgen, Hengeler
u. a. m. zu 1015 Mark, Blätter, die ſeinerzeit mit 2300 Mark be=
zahlt
wurden. Allerdings hat man die prominenten Namen, wie Ober=
länder
, Hauburger uſw. für Berlin reſewiert wo der Kunſtverkauf
groß aufgezogen, fortgeſetzt werden ſoll. Vielleicht täuſcht man ſich mit
ſeinen Erwartungen, da für die meiſten früheren künſtleriſchen Mitarbei=
ter
der Fliegenden in Berlin von heute das Publikum fehlt. Jeden=
falls
bedeuver dieſes bedauerliche Ende des Blattes eiwen Verluſt für dia
Künſtler und auch die Kunſtſtadt München

[ ][  ][ ]

Seite 4

Sonntag den 16 Dezember 1928

Nummer 349

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Seite 5

Nummer 349

Sonntag den 16 Dezember 1928

Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt. 16. Dezember.
In den Ruheſtand kritt am 1. Januar 1929 der Oberforſtmeiſter
zeiurich Schäfer zu Mönchbruch auf Grund des § 1 des Geſetzes über
je Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli/19. Dezember 1923
Verbindung mit Artikel 2 des Geſſetzes über die Einſtellung des Per=
nalabbaues in Heſſen und zur Aenderung des Heſſiſchen Perſozal=
bbaugeſetzes
vom 8. Oktober 1925.
Heſſiſches Landestheater. Das idcale Weihnachtsgeſchenk ſind die
euen Theaterſhecks des Heſſiſchen Landestheaters. Man braucht
ubt lange zu überlegen und zu grübeln, was man ſchenken ſoll, denn
je Theaterſchecks, die mit einer Ermäßigung ton 10 Prozent und in
eliebiger Preishöhe (von 4,50 Mark) an) gekauft werden können, machen
dem Freude. Der Veſchenkte ſelbſt kann die Vorſtellungen, die er be=
ſchen
will, auswählen: auf den Gebieten des Schauſpiels, der Oper oder
ir Operette, ganz, wie er will, nach eigenem Intereſſe und Geſchynack.
eben dieſſer Einrichtung der Theaterſchecks beſteht ein reguläres Weih=
achtsabonnement
, das (ebenfalls mit Preisermäßigung) zum
ſeſuch von 6 Vorſtellungen (zwei Opern, zwei Operetten und zwei Schau=
ielen
) berechtigt, jedoch im Gegenſatz zum Theaterſcheck auf eine be=
imte
Platzart lautet.
Heute Sonntag, 15 Uhr, das Weihnachtsmärchen Die Himmels=
eiſe‟
. Die Vorſtellung iſt nahezu ausbenkauft. Abends 19½ Uhr
orſtellung der Miete B Rigoletto mit den Damen Walter,
jenzl, Jacobs, Rieder, Schantz und den Herren Husler a. G., Heuſer
G., Herrnann, Kuhn, Overlack, Vogt, Ney, Tibaldi. Muſikaliſche Lei=
ing
: Max Nudolf.
Im Kleinen Haus geht heute Dame Kobold von Calderon=
ofmannsthal
in Szene.
Als Weihnachtsvorſtellung bereitet die Oper des Landestheaters die
Meiſterſinger von Nürnberg von Wagner in einer neuen
nſzenierung duuch Renato Mordo (Bühnenbild: Lothar Schenck
in Trapp) vor. Die muſikaliſche Neueinſtudierung des Werkes leite:
ſeneralmuſikdirektor Dr. Böhm.
Die erfolgreiche Neueinſtudierung der Verdi=Oper Traviata
arck, Carl .Bamberger in der neuen Inſzenierung Arthur Maxia
abenalts erſcheint Freitag, den 21., im Kleinen Haus wieder auf dem
pielplan.
Die nächſten Wiederholungen des Weihnachtsmärchens Die
immelsreiſe finden Dienstag, den 18., und Mittwoch, den 13.,
m 15½ Uhr nachmitags, ſtatt.
Minna von Varnhelm in der neuen Inſzenierung durch
arl Ebert gelangt Dienstag, dem 18., als Vorſtellung der Miete A zur
Ziederholung.
Candida, ein Myſterium von Bernard Shaw, wird Mittwoch),
en 19., im Kleinen Haus wiederholt.
Die erfolgreiche Operette Millöckers Der Bettelſtudent ge=
ngt
Donnerstag, den 20. Oklober, unter muſikaliſcher, Leitung von
arl Baneberger zur Wiederholung.
Für Sildeſter bereitet das Landestheater eine Neuaufführung der
ohann Straußſchen Operette Die Fledermaus vor. Die In=
eniernuf
leitet Arthur Maria Rabenalt, die Bühnenbilder ſtammen
on Wilhelm Reinking. Die muſikaliſche Leitung hat Generalmuſikdirek=
r
Dr. Böhm.
Berthold Goldſchmidt wurde von der Hamburger Philharmonie
leitung: Dr. Karl Muck und Eugen Papſt) eingeladen, Ende Januar
n Rahmen der Philharmoniſchen Konzerte die Uraufführung eines ſei=
er
letzten Werke ſelbſt zu dirigieren.
Vortrag im G. D.H. Herr Direktor Jöckel vom Arbeitsamt
armſtadt ſprach im vollbeſetzten G.D.A.=Heim über Der Angeſtellte
der Arbeitsloſenverſicherung. Herr Jöckel ging kurz auf die Ent=
ehung
des Geſetzes ein, das aus der Erwerbsloſenfürſorge entſtanden
. Aus der Fürſongeeinrichtung iſt eine Verſicherung geworden, die
eute ein wichtiges Glied in unſerer Sozialverſicherung darſtellt. Er
ihrte dann aus, welche B=deutung das Geſetz beſonders für die An=
ſtellten
habe, und zeigte, wie in den einzelnen Abſchnitten bes Ge=
tzes
Rechte und Pflihten der Verſicherten gewahrt ſind. Ebenſo zeigte
dann weiter, wie das ganze Geſetz überhaupt aufgebaut iſt. Zum
ſchluß ging er dann auf die beſondere Notlage der älteren Angeſtellten
. Als langjähriger Leiter des Arbeitsamts habe er Gelegenheit
ehabt, dieſe Notlage voll und ganz kennen zu lernen. Er ſagte auch,
6 die Verzweiflung dieſer Menſchen verſtändlich ſei. Dicſe Notlage
beheben; ſei die vornehmſte Pflicht, die er ſich denken könne. Das
rbeitsamt habe auch hiee verſucht, in weitgehendſtem Maße helfund
neugreifen. In vielen Kurſen wurde das Wiſſen der Angeftellten er=
ritert
. Ein wichtiges Elied ſei auch noch die Berufsberatung. Durh
ſte ſorgfältige Auswahl verſuche man möglichſt gute Kräfte dem An=
ſtelltenſtande
zuzuführen. Der 1. Vorſitzende der Ortsgruppe Darm=
idt
des GDA., Heer Jayme, konnte ihm den Dank der verſam=
elten
Angeſtellten ausſprechen. Weiterhin konnte er feſtſtellen, daß
r G. D.A. mit den Ausführungen voll und ganz einig gehen könne,
insbeſondere in der Berufsberatung uſw. Der G. D.A. ſelöſt habe
durch Erviklung von vielen Fachkurſen auch hnzu beigetragen, daß
R2
Wiſſen der Angeſtellten erweitert wird. Der Geſchäftsführer
DA. in Darmſtadt, Hugo Weinberg, wies nach, wie ſich der G. D.A.
r Lie älteren Angeſtellten eingeſetzt habe. Insbeſondere ging er auf
n Geſetzentwurf ein, der jetzt im Reichstag überreicht worden iſt. Er
nnte an Hand der Eingabe nachweiſen, daß tatſächlich die Notlage der
teren Angeſtellten gernsezu verzweifelt iſt. Einſtimmig wurde dann
lgende Entſchließung angenommen: Die im G.D.A.=Heim verſammel=
n
Angeſtellten danken dem G. D.A. für ſeine ununterbrochene Arbeit
Intereſſe der älteren Angeſtellten. Die Notlage dieſer Angeſtellten
deroart, daß unbedingt eine geſetzliche Regelung erfolgen muß, um=
ne
durchgreifende Aenderung herbeizuführen. Sie betrachten den vom
D.A. beim Reichstag eingebrachten Geſetzentwurf als einzige Mög=
bkeit
, die Notlage der älteren Angeſtellten durchgreifend, zu ändern,
nd hoffen, daß das Heſſiſche Miniſterium, der Heſſiſche Landtag, die
tadt Darmſtadt, das Arbeitsamt Darmſtadt und ſonſtigen Behörden
eſem Antrag die notwendige Unterſtitz ing gewähren. Mit Bedauern
ahm die Verſammlung dauon Kenutnis, daß die Bemühungen des
D.A. zwecks Herbeifuhrung des 5=Uhr=Ladenſchluſſes am Heiligenabend
S jetzt noch zu keinem Erfolg geführt hoben. Ferner wurde noch über
e Lehrlingsfrage berihtet.
Sparuhr. Die Städtiſche Sparkaſſe in Darmſtadt gibt noch vor
Feihnachten eine neue Heimſparbüchſe in Form einer elektriſchen
paruhr an ihre Kunden heraus. Mit dieſer Einrichtung ſoll in
ſter Linie das regelmäßige Sparen in kleinen Beträgen an=
regt
werden. Die Uhr ſelbſt iſt mit einem erſtklaſſigen Werk verſehen
nd ſtellt ein hübſches Schmuckſtück dar, das in jedem Haushalt Verwen=
ung
finden kann. Die Uhr wird durch regelmäßigen täglichen Ein=
ürf
eines Geldſtüickes aufgezogen, ſo daß der Beſitzer der Uhr zum
egelmäßigen Sparen verpflichtet iſt. Der Schlüſſel zum Gelo=
ehälter
der Uhr bleibt im Beſitze der Sparkaſſe, bei der die Uhr von
eik zu Zeit zum: Zwecke der Entleerung und zur Gutſchrift des ange=
immelten
Betrags auf dem dazugehörigen Sparbuch vorzulegen iſt.
kahere Auskunft über dieſe praktiſche Spareinrichtung wird an den
chaltern der Sparkaſſe jederzeit gerne erteilt.
Kaffeſtunden der Sparkafſe. Die Städtiſche Sparkaſſe in Darm=
adt
macht ihre Einleger auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam, daß
e am 24. Dezember 1928 ihre ſämtlichen Kaſſeſchal=
er
von vormittags 8½ bis 1 Uhr geöffnet hält. Nachmit=
498 iſt die Kaſſe dagegen geſchloſſen. (Siehe Anzeige in der
eutigen Nummer.)

Lukutate. Der genugſam bekannte Lukutate=Fabrikant Hiller
hat, da er von der Staatsanwaltſchaft in Hannover ſteckbrieflich verfolgt
wird, ſeine verdienſrliche Tätigkeit nach dem Ausland verlegt. Die
norwegiſche Negierung hat bereits nach dem Beiſpiel Oeſterreichs den
Handel mit Lukutate in Norwegen verboten. Auch aus Spa=
nien
und Braſilien wirk von einer ausgedehnten Schwindelreklame für
Lukutate berichtet, das in Deutſchland einen ſenſationellen Erfolg gehabt
und ſich mit erſtaunlucher Schnelligkeit durchgeſetzt habe.
II.
Denk daran
Die Frau liebt Porzellan!
Sie erinnern sich bestimmt noch an die anläßlich der Aus-
stellung
Ernährung und Wirt chaft so viel begehrten und
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= und Schngeverhältniſſen führt der Klub heute eine Uebungsfahrt
ins Gelände durch. Die Fahrt dient hauptſächlich zur weiteren Ausbil=
dung
der Teilnehmer am Trokenſkikurſus und ſonſtigen Anfängern.
Treffpunkt vormittags 10 Uhr am Böllenfalltor. Verpflegung mit=
nehmen
. Führer: Herr Gießmann. Am Montag, den 17. Dez. 1928,
abends 8,15 Uhr, findet in der Tunrnhalle, Soderſtraße 30, für die Teil=

Wartan Ein je bis morann!
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nehmen
können, ein Vortrag des Kurſusleiters, Herrn Gießmann, über
Ausrüſtung des Skiläufers und Pflege und Behandlung der Schnee=
ſchuhe
ſtatt. Zu Teilnahme an den beiden Jugend=Skikurſen, welche in
der Zeit vom 26. Dezember 1928 bis 1. Januar 1929 auf der Darm=
ſtädter
Hütte im Schwarzwald durchgeführt werden, haben ſich ins=
geſamt
60 Teilnehmer gemeldet Wcützere Anmeldungen können wegen
Platzmangels nicht mehr entgegengenommen werden.

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Darmſtadt. Zur Bewältigung geſteigerten Verkehrs nach und von
Darmſtadt werden Sonntag, den 16. und 23. Dezember, auf den vor=
genannten
Strecken folgende Sonderzüge gefahren: Hinfahrt: ab
Wiebelsbach 13.05, Lengfeld 13.12, Reinheim 13.27, Zeilhard 13.33, Ober=
Ramſtadt 13.40, Nieder=Ramſtadt 13.46, Darmſtadt Oſt 13.53, Darm=
ſtadt
Nord 14.01, an Darmſtadt Hbf. 1407; Rüfahrt ab Darmſtadt Oſt
19.25, an Nieder=Ramſtadt 19.33, Ober=Ramſtagt 19.39, Zeihard 19.46,

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führt
, ſo daß ein Umſteigen in Eberſtadt vermieden wird. Pfumgſtadt
ab 13.05, Eberſtadt ab 13.14, Darmſtadt an 13.25, Darmſtadt Hbf. ab
18.48. Eberſtadt an 18.58, Pfungſtadt an 19.06.

Der 6. Borkragskurſus für Molkereifachleuke
und Milchwirte in Darmſtadt
der von der Verſuchsanſtalt der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften,
Milchwirtſchaftliche Prüfungsſtelle der Landwirtſchaftskammern Darm=
ſtadt
, Kaſſel, Waldeck in der Zeit vom 11. bis 13. Dezember 1928 ver=
anſtaltet
wurde, wies einen ſehr guten Beſuch auf. Verbandsdirekter
Verg als Vorſitzender des Verwaltungsrats der Verſuchsanſtalt begrüßte
zu Beginn des Vorkragskurſus die Chrengäſte, vor allen Dingen den
Chef des Heſſiſchen Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft, Herrn Mi=
miſter
Korell, der in Begleitung der Herren Miniſterialrat Becker und
Regierungsrat Morneweg erſchienen ſpar. Außerdem waren als Gäſte
anweſend Vertreter der Landwirtſchaftskammern Darmſtadt und Kaſſel,
ſowie Bürgermeiſter Muelle=, Amtsdirektor Bohländer und Inſpektar
Meyer als Vertreter der Stadt Darmſtadt.
Herr Miniſter Korell überbrachte die Grüße und Wünſche des Mini=
ſteriums
. Er betonie die Bedeukung ſolcher Veranſtaltungen für die
Förderung der Miſchwirtſchaſt, da dieſe Arbeiten beſenders geeignet
ſeien, die Verſorgung der Verbraucher mit einer hygieniſch eitzwand=
freien
Trinknülch und qualitativ ho kwertigen Molkereiprodukten zu Ve=
trährleiſten
. Der Derr Miniſter erklürte weiter, daß das Mimſterium
dieſen Kurſus deshalb finanziell unterſtützt hätte und daß das auch in
Zukunft geſchehen ſollte.
Ueber die Entricklung der Milchwirtſchaft im Rhein=Maingebicl
hielt der Vorſtand der Vaſuhsanſtalt, Dr. Weidemann, einen Vortrag.
Ueber Die Milzvverſorgung der Städte ſprach dann Regierungsrat
Morneweg, Referent im Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft, Ab=
teilung
führ Ernährung und Landnürtſchmft, und Molkereidireklor Bill=
Oſtheim Ueber die gehaltenen Vorträge fand am 11. Dezember, abends,
eine ſehr angeregte Diskuſſion ſtatt.
Am Mittwoh, dem 12. Dezember 1928, ſprach Profeſfor Dr. Haſel=
hofſ
, Direktor der Landwirtſchaftlichen Verſuchsanſtalt für den Re ie=
rungsbezirk
Kaſſel. über Di= Fütterung des Milchviehes‟. Direktar
Müller von der Molkereilehr= und Verſuchsanſtalt der Landwirtſchafts=
kammer
fur die Rheinprobin; hielt einen Vortrag über Die Molkerei=
kontrolle
und ihre Bedentung für den Ausbau der Milchwirtſchaf:.
Ueber Butterbereitung ſprach Müllzu von der Molkereiſehle Fulda.
Den Schluß der Vorträge bildete ein Lühtbildervortrag des Ingenieurs
Fiſiher dom Bergedorfer Eiſenwerk, Bergedorf bei Hamburg.
Am 13. Dezember fand eine Beſichtigung der Seitz=Werke in Kreuz=
nach
ſtatt. Den Teilnehmern an dieſer Studienfahrt wurden die Appa=
rate
und Geräte, die dieſ weltbekannte Firma für den Vertrieb von
Flaſchenmilch herſtellt, vorgeführt und erläutert.

Weihnachten ſteht vor der Tür, und bei vielen taucht die Frage
auf, wir welchem Geſchenk werde ich meinen Angehörigen eine ſchöne
Weihnachtsfreude bereiten? In der heutigen Zeit der wirtſchaftlichen
Not kommen nur praktiſche Geſchenke in Frage. Beſonders die Hausfrau,
die am meiſten mit Arbeit, überlaſtet iſt, wird es begrüßen, wenn der
Weihnacſtsmann Ueberraſchungen bringt, die ihr unnötige Arbeiten ab=
nehmen
. Die Hauptarbeit im Haushalt iſt da zu leiſten, wo der Kohlen=
herd
im Gebrauch und tagtäglich bedient werden muß. Kohle und Holz
herbeizuſchaffen, Anſtecken und Bedienen des Herdes und letzten Endes
Reinigen der Küche von dem durch die Kohlenfeuerung verunſachten
Staub nehmen der Hausfrau eine ganze Menge Zeit weg. Durch die
von dem Gaswerk gebotenen Tarife, beſonders aber durch dem Woß=
nungstarif
iſt es heut: jedem Haushalt ohne Mehrkoſten möglich, den
Kohlenherd zu beſeitigen und die Beheizung der Küiche, ſowie die Ve=
reitung
der Speiſen mit Gas vorzunehmen. Die Warmwaſſerbereitung,
die ja bei Verwendung des gasförmigen Brennſtoffes außerordentlich
einfach und billig iſt, hat den Vorteil, daß Gas nur verbraucht, wenn
warmes Waſſer dem Apparat entnommen wird. Die Gasgeräte, die
heute ſich auf dem Markt befinden, ſind ſo gut und einwandfrei gear=
beitet
, daß ſie nicht nur ein Schmuckſtück für jeden Raum bilden, ſondern
auch den gasförmigen Brennſtoff ſo ausnutzen, daß die Koſten der Gas=
terwendung
wicht höher ſind, wie die der Kohlenfeuerung. Der Bevöl=
kerung
Darmſtadts iſt durch die Ausſtellung der Direktion der ſtädtiſchen
Betuiebe in dem Laden der Grafenſtraße Gelegenheit gegeben, alle für den
Haushalt in Frage kommenden Apparate ſich im Betrieb anzuſehen.
Fachmänniſche Verakung bezüiglich der Aufſtellung, ſowie der Betriebs=
koſten
wird hier erteilt. Das von den ſtädtiſchen Betvieben eingerichtete
Natenzahlungsfyſtem ermöglicht es heute auch dem kleinen Manne, ſich
einen für ſeine Zwecke brauchbaren Gasapparat anzuſchaffen. Die Aus=
ſtellu
iſt vor den Feiertagen auch Sonntags von 2 bis 6 Uhr nach=
mittags
geöffnet.
Arbeitsſchule des Evangeliſchen Bundes. Die Weihmachtsfeier
findet am Mittwoch, den 19. Dezember, nachmittags 4 Uhr, in der Turu=
halle
der Rundeturmſchule ſtatt. Eltern der Schülerinnen, ſowie Freunde
der Sehule ſind zu dieſer Feier, wie immer, herzläh eingeladen.
Johanneskirche. Den Gottesdienſt am heutigen 3. Advent hält
nicht, wie irrtümlich unter den Eirchlichen Anzeigen berichtet, Pfarrer
Marx, ſondern Pfarrer Goethe. Pfarrer Marx hält den Predigt=
gottesdienſt
mit Abendmahlsfeier um 5 Uhr.
Hohes Alter, Frau Johanna Sewald, geb. Wiegand, Pankra=
tiusſtraße
48, begeht am 23. Dezember in voller geiſtiger Rüſtigkeit ihren
85. Geburtstag.
Darmſtädter Schachklub 1875. Die diesjährigen Kämpfe im Heſſi=
ſchen
Schachverband ſind nunmehr, nachdem am letzten Sonntag Darm=
ſpadt
in Cießen den dortigen Schachverein im Städtewettkampf mit 5:3
Punkten ſchlagen konnte, beendet. Der junge Heſſiſche Schahverband
hat ſein Vorhaben, von nu an alljährlich ein Pokalſpiel zwiſchen den
Be=irken Darmſtrdt, Gießen, Mainz und Offenbach um die Beßzirks=
meiſterſchaft
zum Austrag zu bringen, erſtmalig in die Tat umgeſetzt.
Dreimal muß ein Bezirk aus dieſen Kämpfen ſiegreich hervorgehen, um
den Wanderpokal ſein eigen zu nennen. Darmſtadt hat ſich den Titel
des Heſſiſchen Bezirksmeiſters für 1929 erworben. Das Geſamtreſultat
iſt folgendes: Von den 16 Punkten erreichte 1. Darmſtadt 10½, 2. Offen=
bach
7 und 3. Gießen 6 Punkte. Mainz konnte ſich dieſes Jahr leider
an den Wettſpielen nicht beteiligen. Das Klubmeiſterturnier des
Darmſtädter Schachklubs geht ſeinem Ende entgegen. Der Stand iſt
nunmehr folgender: Orth 11½ Punkte Hängepartie aus 14 Partien,
Punga 91 (11), Flander 7 + H (13), Sixt 6 (12), G. Seeh 5½, II
(14), Meidinger 5½ (13), Spatz 3½ 2 H (13) und W. Seeh ½
FH(14).
Zur Beachtung der Hundebeſitzer. Nach dem heſſiſchen Hunde=
ſteuergeſetz
iſt jeder, der ſich zu Beginn des 1. Januar im Beſitze eines
Hundes befindet, verpflichtet, die Hundeſtener ohne Rückſicht auf dia
demnächſtige Dauer des Hundebeſitzes für das ganze Jahr zu ent=
richten
. Es liegt mithin im Intereſſe, aller derjenigen Hundebeſitzer,
wvelche vor dem 31. Dezember Ifd. Js. ihren Hund abſchaffen oder bereits
abgeſchafft haben, ohne dies bisher zu melden, daß ſie dieſe Abmaldung
müindlich oder ſchriftlich bei dem Oberbürgermeiſter, Stadthaus,
Zimmer 21, vornehmen. Die Stadt Darmſtadt wird im Steuerjehr 1929
die gleiche Hundeſteuer wie in 1928 erheben, d. h. neben der ſtaatlichen
Hundeſteuer von 12 RM. werden an gemeindlicher Hundeſtener für den
erſten Hund 30 RM. und für jeden weiteren Hund je weitere 20 RM.
erhoben. Fällt der Beginn des Hundebeſitzes in die Zeit vom 1. Juli
1929 ab, ſo gelangt nur die Hälfte der vorſtehenden Sätze zur Erhebung.
Ferner ſei darauf hingewieſen, daß die Nichtanmeldung von Hunden
mit hohen Geldſtrafen geahndet wird. Denjenigen Hundebeſitzern, die
eine fällige Meldung bisher unterließen, kenn daher nur dringend an=
geraten
werden, das Verſäumte alsbald nachzuholen.

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[ ][  ][ ]

Seite 6
Aakurwiſſenſchaftlicher Verein zu Darmſtadk.
346. Sitzung am 11. Dezember 1928.
Profeſſor Dr. B. Gutenberg ſprach Ueber Einwir=
kung
von Naturerſcheinungen auf Lebeweſen
* Bei der Unterſuchung der Einwirkung von Naturerſcheinungen auf
Lebeweſen ſind zweierlei Arten von Wirkungen zu trennen, wie zuerſt
Prof. Hellpach zeigte: Die direkte Einwirkung der Naturerſcheinung
auf die fünf Sinne (Beiſpiel: Wirkung von Donner und Blitz) und
die toniſche Wirkung durch direkte Beeinfluſſung von Körperteilen,
etwa der Gewebe (z. B. Schwüle vor dem Gewitter). Wir wollen nur
letztere betrachten. Zunächſt haben wir die Einflüſſe der Temperatur,
die nur innerhalb gewiſſer Grenzen (Erfrieren, Hitzſchlag) Leben zu=
läßt
. Die Wirkung der Temperatur hängt im übrigen von anderen
Faktoren ab: In Ruhe kann ein Menſch in trockener Luft von über 100
Grad Celſius mehrere Minuten ohne ernſtliche Schädigung leben, an=
dererſeits
kann bei Arbeit in feuchter Luft von weniger als 20 Grad
Hitzſchlag erfolgen. Neben der Feuchtigkeit (Schwüle) ſpielt auch der
Wind (Abkühlung) eine Rolle. Einflüſſe längerer Perioden mit zu
hohen oder zu tiefen Temperaturen auf die Zahl der Eheſchließungen,
Geburten und Todesfälle ſcheinen nach der Statiſtik nicht ausgeſchloſſen
zu ſein, und zwar entſteht in den beiden erſten Fällen der Zuſam=
menhang
möglicherweiſe aus volkswirtſchaftlichen Gründen (warme
Min er vernrjachen geringere Koſten); im letzten direkt durch das Wetter
(naßkaltes Wetter begünſtigt Krankheiten, zu heiße Sommer erhöhen
die Kinderſterblichkeit). Geringen Einfluß haben anſcheinend Luftdruck
und Luftzuſammenſetzung, während die Luftelektrizität vermutlich wie=
der
ſtärkere Wirkungen beſitzt. Einmal entſtehen bei Muskelbewegun=
gen
Aenderungen im elektriſchen Feld in der Luft, ſo daß auch mit der
umgekehrten Einwirkung zu rechnen iſt; andererſeits kann durch Reibung
der Kleidung je nach dem Wetter Reibungselektrizität erzeugt werden.
Die Urſache des Anſtiegs der Körpertemperatur am Abend iſt noch
ungeklärt.
Noch ſtärker wirken Vorgänge in der Atmoſphäre auf Tiere und
Pflanzen. (Winterſchlaf, Belaubung der Bäume, Bewäſſerung der
Pflanzen, Abhängigkeit der Fortpflanzung von der Temperatur u. a.).
Die Schlafbewegungen von Pflanzenblättern verlaufen mit einer
ähnlichen Periode wie die Temperatur des Menſchen. Beſonderes In=
tereſſe
beſitzt das Schwärmen des Palolowurmes und von Algen, das
in noch ungeklärtem Verhältnis zum Mond ſteht.
Auch Vorgänge im Erdkörper wirken auf Lebeweſen ein. Ein Vor=
ausfühlen
von Erdbeben iſt nicht denkbar, höchſtens können irgend
welche Vorgänge, welche Erdbeben auslöſen, fühlbar werden. Auch
elektriſche Vorgänge in der Erdkruſte (Erdſtröme) können wirkſam wer=
den
. Ob auf ſolchen die Wirkung der Wünſchelrute beruht, iſt noch ſehr
umſtritten.
Dauert die Aenderung des normalen Zuſtandes auf der Erde län=
ger
an (kalte oder feuchte Perioden in der Erdgeſchichte, Aenderung
der Sonneneinſtrahlung), ſo kann dadurch die Entwicklungsgeſchichte
der Organismen weſentlich beeinflußt werden.
Oberbergrat Köbrich bemerkte zu den Ausführungen über die
Wünſchelrute, daß das Wünſchelrutenweſen bedauerlicherweiſe noch im=
mer
in einem durch die Tatſachen gänzlich unbegründeten Anſehen ſtehe,
Hierzu erinnerte Geh. Sanitätsrat Dr. Hoffmann daran, daß ſeiner=
zeit
bei den Vorarbeiten für die Waſſerverſorgung von Darmſtadt in
den achtziger Jahren ſogar ein franzöſiſcher Abbé als Wünſchelruten=
mann
zugezogen worden ſei.
der Auslandsſtellenmarkk für deutſche Kaufmanns
gehilfen.
Die Ausſichten für deutſche Kaufmannsgehilfen in der Heimat, eine
Stelle nach dem Aunslande zu erhalten, ſind noch immer recht ungünſtig.
Vicle Staaten ſperren ſich wegen der Arbeitsloſigkeit im eigenen Lande
gegen ausländiſche Arbeitskräfte vollkommen ab oder laſſen ſie nur unter
erſchſverenden Bedingungen zu. Beſonders iſt das in Europa und
Nordamerika der Fall. Andererſeits kann in den wenigen Ländern,
welche Ausländern die Aufnahme einer Tätigkeit geſtatten (Spanien,
Südamerika), die Nachfrage nach deutſchen Kaufmannsgehilfen oſt durch
Ortsanſäſſige oder Zugewanderte befriedigt werden. In Spanien z. B.,
wo für junge tüchtige Fremdſprachenkorreſpondenten, Kurzſchriftler und
Buchhalter, die die Landesſprache beherrſchen, augenblicklich günſtige
Anſtellungsmöglichkeiten beſtehen, verlatzgen die Firmen ſogar perſönliche
Vorſtellung, ſo daß für die Poſten meiſtens nur im Lande anweſende
deutſche Kaufmannsgehilfen in Frage kommen. In Mexiko konnte man
Angeſtellte einſtellen und ſie zuweilen ſogar aus Deutſchland herüber=
holen
, gewiß ein Bzweis für die Wertſchätzung des deutſchen Ange=
ſtellten
. In Nordamerika herrſcht nach den der Auslandsſtellenver=
mittlung
des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=Verbandes vorliegen=
den
Berichten ganz allgemein große Arbeitsloſigkeit, ſodaß Einwanderer,
die die Landesſprache nicht beherrſchen, keine Ausſicht auf Unterkomnen
haben. Der Bedarf an deutſchen Angeſtellten für Afrika iſt in letzter
Zeit zurückgegangen. Vielfach wurden für dieſe Poſten, trotz großer
Anforderungen unter ungünſtigen klimatiſchen Verhältniſſen, recht un=
genügende
Bcbinguugen geboten. Die deu ſch=franzöſiſche Vereinbgrung
über den Arbeitnehmeraustauſch zum Zwecke der Ausbildung bringt
recht umſtändliche und erſchwerende Vorſchrüſten, ſo daß ſie für den Kauf=
maunsgehilfen
kaum von praktiſchem Wert ſein dürfte. Der Ankeii der
kaufmänniſhen und tehniſchen Angeſtellten an den jährlich zum Aus=
tauſih
gelangenden 500 Arbeitnehmern beträgt 290. Zulaſſungsanträge
müſſen erſt 4 Inſtauzen durchlaufen und werden nur genehmigt, wenn
der Vewerber bereits einen franzöſiſchen Arbeitgeber namhaft machen
kann, der bereit iſt, ihn zu den für Angeſtellte üblichen Bedingungen
auzuſtellen. Recht große iſt noch die Arbeitsloſigkeit im befreundeten
Oeſterreich. Es ſind ſo vicle Stellenſuchende allcrorts vorhanden, daß
die Firmen ihren Perſonalbedarf nicht durch auswärtige Kräfte zu
decken brauchen. Nur qualifizierte deutſche Spezialkräfte haben Ausſicht,
in Oeſterreih Stellung zu finden.
Trotz dieſer wenig günſtigen Meldungen iſt die Zahl der jungen
deutſchen Kaufmannsgehilfen, die nach dem Auslande gehen, auch in
dieſem Jahre weiter geſtiegen. Die Auslandsſtellenvermittlung des
Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=Verbandes kann z. B. in den Mo=
naten
Januar bis Oktober 1928 bereins 595 Vermittlungen im Auslande
und nach dem Auslande durch die Zentrale in Hamburg und durch ihre
zahlreichen Auslandsvertretungen aufweiſen gegen 349 im ganzen
Jahre 1927. Gegenüber Vorkriegszeiten ſind dieſe Ziffern aber immer
nuch ſehr beſcheiden. Gerade für den Kaufmannsgehilfen iſt aber Aus=
landsaufenthalt
zur Erweiterung ſeiner Berufs= und Sprachkenntmiſſe
notwvendig, und es iſt daher dringend zu wünſchen, daß die hohen
Schranken, die ſeiner Tätigkeit im Auslande aufgerichtet ſind, mehr und
mehr fallen.

Orpheum. Raſtelli=Gaſtſpiel. Vom heute Sonntag bis
einſchließlich Freitag tritt, wie ſeit Jahren üblich, eine kurze Pauſe ein.
Die erſten Vorſtellungen des großen Weihnachtsſpielplans ſind am näch=
ſten
Samstag und Sonntag, 22. und 23. Dezember, und bringen ein
erleſene3 Varietéprogramm mit dem weltberühmten Artiſten Enrico
Naſtelli an der Spitze. Der Vorverkauf iſt von Montag ab im Verkohrs=
büiro
und bei de Waal, Rheinſtraße, eröffnet. Die Eintrittspreiſe muß=
ten
(wegen, der enormen Unkoſten) eine mäßige Erhöhung erfahren, rei=
chen
aber bei weitem nicht an diejenigen anderer Städte heran.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſchelnenden Roilzen find an zſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten.
in leinem Faſie irgendwie als Beſdrechung oder Kritik.
Alldeutſcher Verband. Die letzte Monatsverſammlung
in dieſem Jahre finbet am Dienstag, den 18. Dezember, abends 8 Uhr,
im Weißen Saale bei Chriſt (Grafenſtraße 18) ſtatt. (Siehe Anzeige.)
Im Januar 1922 findet keine Monatsverſammlung ſtatt.
Liederzweig Darmſtadt. Die Weihnachtsfeier des
Siederzweig findet auch in dieſem Jahre am 26. Dezember (2. Feiertag)
in der Turnhalle am Woogsplatz ſtatt. Eine reich, ausgeſtattete wertvolle
Tombola bieter die Möglichkeit, brauchbare Gegenſtände zu gewinnen
Es wird auf die demnächſſt erſcheinende Anzeige verwieſen.
Vereinigung früherer Leibgardiſten Darm=
ſtadt
. Am Donnerstag, dem 20. Dezember 1928, abends 8 Uhr, feiert
die hieſige Ortsgruppe des Reichsbundes ehemaliger Militärmuſiker im
Konkordiaſaal, Waldſtraße, ihr Weihnachtsfeſt, welches aus einem reich=
haltigen
Programm beſteht. Wir bitten unſere Kameraden, die Ver=
anſtaltung
in Anbetracht unſerer engen kameradſchaftlichen und geſchäft=
lichen
Beziehungen durch zahlreichen Beſuch unterſtützen zu wollen.
Konzert mit Tanz im Hotel Prinz Heinrich. Der
Beſuch wird beſtens empfohlen. (Vergl. Anzeige.)

Sonntog, den 16. Dezember 1928
Vereinfachtes Abferkigungsverfahren für Spork=
gerät
auf der Bahn.
Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft hat kürzlich die im vergangenen
Winter verſuchsweiſe eingeführte vereinfachte Abfertigungsweiſe von
Winterſportgeräten auf Fahradkarten für dieſen Winter auch nach eini=
gen
anderen Bezirken Deutſchlands ausgedehnt. In dieſer verein=
fachten
Abfertigung waren die Bezirke Rhön, Taunus
und Vogelsberg nicht enthalten. Auf Antrag der Reichsbahndirek=
tion
Frankfurt hat nunmehr die Hauptverwaltung zugeſtimmt, das ver=
einfachte
Abfertigungsverfahren auch für die Aufgabe von Winterſport=
geräten
in dieſen Bezirken einzuführen. Die Direktion Frankfurt hat
nach der Rhön, Taunus und Vogelsberg das Verfahren ſofort ver=
ſuhsweiſe
eingeführt. Das Abfertigungsverfahren beſchränkt ſich
auf 150 Kilogramm.

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Für die Zeit vom 16. bis 31. Dezember 1928.
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20. Dezember: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom
1. bis 15. Dezember 1928 erfolgten Lohnzahlungen im Markenver=
fahren
und im Ueberiveiſungsverfahren; im letzteren jedoch nur
dann, wenn die in der erſten Hälfte des Kalendermonats einbehal=
tenen
Lohnſteuerbeträge für ſämtliche i einem Betriebe beſchäſtig=
ten
Arbeitnehmer den Betrag von 200 RM. überſteigen. (Keine
Schonfriſt.)
25. (27.) Dezember: Fünfte Vorauszählung (ſtaatliches Ziel) laut An=
forderungszettel
für die Grundſteuer, Gewerbeſteuer
und Sondergebäudeſteuer für das Rechnungsjahr 1928.
(Schonfriſt bis 5. Januar 1929.)
31. Dezember: Entrichtung der Beiträge zur Handwerks=
kammer
, drittes Ziel, an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße.
Steuerpflicht nach 8§ 10 und 28 des Grunderwerbſteuergeſetzes.
Der geſetzlich feſtgelegte Termin der Steuerpflicht (bisher der 1. Jan.
182)) iſt um 2 Jahre, bis zum 1. Januar 1931 herausgeſchoben
worden, nachdem der Reichstag am 14. Dezember 1928 einen entſprechen=
den
Antrag in dritter Leſung angenommen hat. H. W. Wohmanm


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Weihnachts= und Neujahrskarten. Ohne Umſchlag verſandte ge=
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einfache Weihnachts= und Neujahrskarten, die hinſichtlich der
Größe, Form und Papierſtärke den B ſtimmungen für Poſtkarten ent=
ſprechen
müſſen, koſten ſowohl im Ortsbereich des Aufgabeorts als auch
im Fernverkehr 3 Npf. Es dürfen in dieſen Karten außer den ſoge=
pannten
Abfenderangaben (Abſendungstag, Name, Stand und Wohn=
ort
nebſt Wohnung des Abſenders) noch weitere 5 Worte, die mit dem
gedruckten Wortlaut im Zuſammenhang ſtehen müſſen, handſchrifllich
hinzugefügt werden. Als ſolche zuläſſige Nachtragungen gelten z. B.
die üblichen Zuſätze ſendet, Ihre‟, Dein Freund, ſendet dir
ſendet mit beſten Grüßen Ihre uſw. Werden ſolche Karten im offenen
Umſchlag verſandt, ſo koſten ſie ſowohl im Ortsbereich des Aufgabeorts
als auch nach außerhalb 5 Rpf. Ungenügend freigemachte Sendungen
werden wit Nachgebühr belaſtet. Es kann daher den Verſendern nur
geraten werden, die Beſtimmungen zu beachten.

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An den Adventen nachmittags geöffnet.

Die Poſt in Erwartung des Weihnachts=Paketverkehrs. Um den
geſteigerten Anforderungen des Weihnachts=Paketverkehrs gerecht zu wer=
den
, hat die Poſt, geſtützt auf die Erfahrungen der früheren Jahre, um=
faſſende
Vorbereitungen getroffen, die eine ſchnelle und pünktliche Zu=
führung
der Sendungen in die Hand des Empfängers evwarten laſſen.
Die Annahmeſchalter werdem dem Bedürfnis entſprechend verwehrt,
weben den beſtehenden Poſtverbindungen ſind zahlreiche außergewöhnliche
Beförderungsgelegenheiten auf der Bahn und auf Landwegen vorgeſehen.
Soweit die Pakete vom Empfänger nicht abgeholt werden, erfolgt ihre
Zuſtellung unter Vermehrung der Betriebsmittel und der Zuſtellkräfte
ohne beſondere Koſten mit der gewohnten Pünkrlichkeit. Wer ſeine Pa=
kete
rechtzeitig bei der Poſt aufliefert, kann ſicher ſein, daß ſie zu der
gewünſchten Zeit den Empfänger erreichen. Wer verhindert iſt, ſeine
Pakete perſönlich bei der Poſt aufzuliefern, oder ſich den Weg zum Poſt=
amt
ſparen will, gebe ſie dem Paketzuſteller mit. Das kann überall ge=
ſchehen
, wo die Paketzuſtellung wit Fuhrwerk ausgeführt wird. Die Ge=
bühr
für die Mitnahme beträgt 20 Rpf. für ein Paket.
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Zentralheizung Telephon 1. Die Direktlon,

Vom Wochenmarkt. Kleinhandels=Tagespreiſe vom 15. Dezember
1928 für ein Pfund bzw. Stück in Reichspf.: 1. Gemüſe: Kohlrabi
1012, Erdkohlraben 1215, gelbe Rüben 1012, rote Nüben 1215,
weiße Rüben 1012, Schwarzwurzeln 4060, Spinat 1520, Rotkraut
1520, Weißkraut 1215, Wirſing 1215, Grünkohl 1520, Roſenkohl
3035, Ziwiebeln 152), Knoblauch 80, Tomaten 5090, Feldſalat,
Lattig 100120, Endivienſalat 1525, Gärtner=Kopfſalat 3035, Blu=
zenohl
5014), Rettich 520, Mcerrettich 80100.
2. Karkof=
eln
: Spätkartoffeln 67. 3. Obſt: Tafelärfel 3045, Wirt=
ſchaftsäpfel
2030, Tafelbirnen 2035, Wirtſchaftsbirnen 1520, Nüſſe
4555, Apfelſinen 1020, Zitronen 1020, Bananen 4055. 4
=
waxen
: Süßrahmbutter 240260, Landbutter 210230, Weichkäſe 30
bis 40, Handkäſe 515, Eier, friſche 1518. 5. Wild und Ge=
flügel
: Gänſe 120150, Hühner 190130, Tauben 7090, Haſen
120160. 6. Fleiſch= und Wurſtwauen: Rindfleiſch, friſch
80120, Kalbfleiſch 110, Hammelfleiſch 80, Schweinefleiſch 120140,
Dörrfleiſch 150, Wurſt 70140, Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 110.

Nummer 349

Beignaclsgebun.
Vor 6 Jahren hatte das Gewerbemuſeum dor Weihnachten ein
Ausſtellung veranſtaltet, die aus hieſigem Prſbatbeſitz vor allem d.
wertvollſten und älteſſten Formen für Anis= und Lebkuchenbäckerei z.
ſammenſtellte. Eige große Zahl der beſten Formen wurden damal
ausgebacken und gaben ein anſchauliches Bild von dem orginellen Rei
des alten Bildwerks. Auch in dieſem Jahre ſind im Gewerbemuſeur
über 100 Bachformen zuſammengeſtellt. Die Ausſtellung macht mic
wieder den Verſuch, das Seltenfte zu zeigen. Eine Reihe von Gips
abgüſſen, die vor 6 Jahren hergeſtell: wurden, bietet bafür Erſatz. Jt
Vordergrund ſteht aber anſchaulich die Tatſache, wie ſich die reizvoll
Sitte der Figurenbäckerei im Laufe des letzten Jahrhunderts verflack
hat, um ſchließlich an der Preisgabe alles Eigenen und Lebenswerte
einzugehen. Und wer lebhaft genug ſehen und das Weſentliche dieſe
luſtigen Formen in ſich aufnehmen kann, der erkennt in dieſem Verfa
ohne weiteres eine merkwürdige Verkettung verſchiedenſter Dinge. M
vollem Recht hat man oft die alte Kunſt der Formenſtecherei für die hän=
liche
Küche eine Volkskunſt bezeichnet. Aber die Motive der älte
ren Formen des 15. bis 18. Jahrhunderts ſind nücht dem Volksleber
ſondern der Idsenwelt ariſtokratiſcher Kreiſe entnommen. Die Kavalier
und Damen, die Schlittenfahrten und Reiſekutſchen und die mytholog
ſihen Szenen. all dieſe ſtattlichen Geſchenke und Liebesgaben, die zu
Weihnachtszeit gewiß eine große Rolle ſpielten, werden in erſter Lin
nicht für den kleinen Haushalt emiſtanden ſein. Volkstün
lich ſind ſie aber doch. Denn der eigene Reiz dieſe
Bilder beruht zum guten Teil auf der faſt unbewußten Pika
terie, mit der dieſe elegante Welt bei harmloſem Anlaß einfach und naf
ſein möchte. Eine gutmütige Freude an der Kemik der eigenen Grat
dezza klingt bei den meiſten dieſer Formen durch. Als ſie entſtander
gab es noch keinen Weihnahtsbaum. Aber Weihnachts ſtimmnn
komnt in dieſen weltlichen Bildern deutlich genug zum Ausdruck.
Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts iſt der Inhalt der Bo
formen grüindlich geändert. Der Ideenkreis iſt bürgerlich, und wen
man ſtreng ſein will, etwas ſ hulmeiſterlich. Bilder aus der Fibel un
dem Anſchauungsunterricht gaben der Phantaſie genügend Nahrung
Der Spießer nimmt ſich ſelbſt immer ernſt. Sein Witz richtet ſich
gegen andere und nicht ſelten gegen die Ausgeſtoßenen der S
Karmlos und liebenswürdig iſt auch dieſes Weihnachtsgebäck. 2
kräftiger und geſunder äußert ſich die Volkskunſt vor der bürgerlic
Zeit. Heute ſind die Formen des 18. Jahrhunderts vergeſſen, währen
noch in ungezählten Häuſern das Gebäck der Biedermeierzeit allwei
nachtlich eine Rolle ſpvelr. Niemand wird ſich die Freude an ihm ve
derben laſſen; aber tatſächlich war es doch jene Zeit, in deren grenze
loſer Brabheit die Urſprünglichkeit des Empfindens verloren ging, d
Neifrock und Perüicke nichts hatten anhaben können.
Wer an handwerklichen Dingen oder an den Arbeiten der Han
fertigkeit Intereſſe nimmt, der ſieht nun an den Backformen als
einem ſehr einfachen Beiſpiel, wie ſich dieſe Verſchiebung der Kult=
auswirkt
. Die älteren Formen bis gegen Ende des 18. Jahrhunber
ſind bei aller Anſpruchsloſigkeit von einem recht beachtlichen Reichtu
der Arbeit. Sie ſind ſo geſchnitten, daß man überall die Freude d
Sehnitzers an der eigenen Arbeit merkt. Davon iſt ſpäter bald nic
mehr die Rede. Der Kreis der Abnehmer hat ſich im Beginn de
19. Jahrhunderts ſicher gewaltig vergrößert. Dazu werden die einzelne
Stlicke auf ein beſcheidenes Format gebracht. Der Stecher bekommmt m
vermehrter Arbeit Routine, er lernt mit dem Hohleiſen großzügig
arbeiten. Die Formen werden glatt und derlieren immer mehr de
perſönlichen Ausdruck, nach dem der Abwehmer auch gar nicht verlang
Der Emfluß von Schule und techniſcher Anleſtung iſt dabei deutlich
ſpüren. Aber er bewirkte das Gegenteil von dem, was er erſtrebt
Nicht der mangelnde Bedarf, ſondern die eigene Nüchternheit dere
die aus Witz und Laune einen Beruf machen wollten, hat die Grazie
aus der Weihnachtsküche vertrieben. Freiwillige Liebhaber würden ſi
gewiß auch heute nicht vergeblich um ihre Gunſt wühen. Haupt.

Provinzialausſchuß.

Tp. 1. Berufung des Vollziehungsbeamten Jakob Schmitt 1. zu Ben
heim gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Bensheim vom 5. Dezembe
1927 wegen Dienſtentlaſſung. Erſchienen ſind der Bürgermeiſter un
der Berufungskläger.
Am 17. Junj 1927 wurde vom Bürgermeiſter Antrag auf Diſzipling
beſtrafung mit dem Ziel der Dienſtentlaſſung geſtellt. Auf erhok
Strafanzeige hat das Bezirksſchöffengericht am 31. Oktober 1927 auf eſt
Jahr Gefängnis erkannt und die Unfähigkeit zur Bekleidung öffentliche
Aemter auf die Dauer von 5 Jahren ausgeſprochen. Dieſes Urteil
rechtskräftig geworden; es ſtützt ſich auf 88 350, 351 StGB. Der Krei
ausſchuß hat auf Dienſtentlaſſung erkannt. Schmitt arbeitet fetzt al
Lackierer. Mit der Berufung möchte Schmitt die Weiterzahlung de
Gehalts bis zur Rechtskraft des Diſziplinarurteils erreichen. Ein
Jahre 1928 ergangener Defektenbeſchluß ergibt eine Fehlſumme vo
3020 Mark. Das Urteil verwirft die Berufung.
2. Klage des Philipp Hertel in Sandbach gegen den Beſcheid de
Kreisamts Erbach vom 22. Oktober 1928, wegem Nichterteilung eine
Wandergewerbeſcheines für den Sohn Philipp Hertel. Das Kreisan
hat dem Schein verſagt, weil der Sohn das geſetzlich vorgeſchriebene Alte
noch nicht erreicht hat. Hertel betreibt einem Handel mit Manufaktur
waren, er iſt daneben noch in der Anſtalt beſchäftigt. Die Klage wir
abgewieſen.

3. Klage des Joſ. Salomon 2. zu Beerfelden gegen den Beſcheid de
Kreisamts Erbach vom 21. April 1928 wegem Nichterteilung einer Legit
mationskarte. Das Kreisamt hat die Erteilung einer Legitimationskart
abgelehnt, weil Salomon wegen Anſtiftung zum Meineid zu 2 Jahre
Zuchthaus verurteilt iſt. Salomon betreibt ein Wiederaufnahmeverfal
ven, das zurzeit noch ſchwebt. Der Vertreter des Antragsſtellers b
mängelt die Anwendung des § 57, Z. 3, der Gewerbeordnung, da Sal=
inon
nicht aus Gewinnſucht gehandelt habe. Das eingeleitete Wiede
aufnahmeverfahren ſei formell zugelaſſen, materiell ſei es noch in de
Schwebe. Salomon habe ſich bei der Anſtiftung zum Meineid keine
Vermögensvorteil verſchaffen wollen, er habe nur einen immateriell=
Vorteil angeſtrebt. Es ergeht Urteil dahin, daß die Legitimation=
karte
zu erteilen ſei.
4. Klage des Phil. Roßmann zu Brensbach gegen den Beſcheid de
Kreisamts Dieburg vom 3. Oktober 1928 wegen Nichterteilung eine
Wandergewerbeſcheins. Roßmann iſt erſt 22 Jahre alt und verheirate
Der Vater betreibt einem Hauſierhandel. Auch der Sohn will eine
ſolchen betreiben, und zwar mit Kleinvieh, Federvieh, Obſt und Gemü
Der Schein wird erteilt.

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1.: D. Berlin 10. 1.: D. America 12 1.: D. Columbus 15. 1.: D. Stut
gart 17. 1.: D. Preſident Rooſevelt 18. 1. Nach New York a
Southampton: D. Pr. Rooſevelt B3. 12.; D. Georg Waſhington 30. 12
D. Republic 6. 1.; D. Berlin 11. 1.: D. Amerioa 13. 1.: D. Columbu
16. 1. Nach New York via Halifax ab Br.=Bremerhaven
D. Stuttgart 17. 1.: D. Seydlitz 5. 2. Nach Boſton ab Breme
haven: D. Karlsruhe 9. 3. Nach Canada ab Bremen: D. Kol
22. 12. Nach Philadelphia=Baltimore=Norfolk
Bremen: D. Köln 22. 12.; D. Weſtfalen 8. 1. NachNordamerik
Weſtküſte ab Bremen: D. Witram 22. 12.; D. Schwaben 12. 1.
Nach Hapana=Galveſton ab Bremen=Bremerhaven: D. 90
15. 12. Nach Cuba=New Orleans ab Bremen: D. Ingrat
15. 1. Nach Mittelbraſilien und dem La Plata (Pa
ſagierdampfer) ab Br.=haven: D. Sierra Ventana 29.12.; D. Gotha
1.: D. Sierra Morena 19. 1.; Frachtdampfer ab Brewen: D. Holg‟
5. 1.: D. Nienburg 26. 1. Nach Mittelbraſilien ab Bremel
D. Aegina 5. 1. Nach Nordbraſilien ab Bremen: D. Ar=
fried
9. 1. Nach Südamerika (Weſtküſte) durch den Panam
kanal ab Brewen: D. Rapot 15. 12.; D. Wiegand 29. 12.; durch 9
Magellan=Straße ab Bremen: D. Berengar 8. 1. Nach Weſtküſt
Zentral= und Mittelamerika und Mexiko: MS. Erfu=
ab
Bremen 28. 1. Fruchtfahrt Canar. Inſeln ab Bremen
D. Cavalla 22. 12.; D. Smyrna 5. 1. NachOſtaſien: D. Echleſie
ab Bremen 15. 12.; ab Hamburg 19. 12.; D. Derfflinger ab Bremen 4.
12.; ab Hamburg 26. 12.; D. Haimon ab Brewen 29. 12.; ab Hambur
. 1.: D. Göttingen ab Bremen 5.t1.; ab Hamburg 9. 1. N41
Auſtralien ab Bremen: D. Nechar 7. 1.; D. Alſter 28. 1. N4
der Lepante ab Bremen zirka 8 Abfahrten im Monat. N4
Finnland ab Bremen: 8tägiger Dienſt nach allen Haupthäfen.
Nach Reval ab Bremen: Abfahrten alle 810 Tage. 9*
Leningrad ab Bremen: je nach Bedarf. Nach England
Bremen-London 34 Abfahrten in der Woche. Bremen=Hut
2 Abfahrten in der Woche. BremenMiddlesboroug9
Newcaſtle 10tägig. Nach Afrika Lagus u. Oelflußlime:
Atto ab Hamburg 15. 12. Kongo=Linie: D. Gerrat ab Bremen 19.
ab Hamburg 23. 12. Geſellſchaftsreiſen: Orientſahr:
Lützow ab Genua 8. 3.; Orientfahrt D. Lützow ab Venedig 5. 4. Mihle
meerfahrt D. Lützow ab Genua 4. 5. Mitgeteilt von: Anton Flſche
Vertreter des Norddeutſchen Lloyd ſeit 1873, Telephon 186, Darmit
Frankfurterſtr. 1214.

[ ][  ][ ]

Nummer 349

Sonntag den 16 Dezember 1928

Seite 2

Zehnte Jahresſitzung
der Sefſiſchen Induſtrie=und SHandelskammer Darmſtadt

am 13. Dezember 1928.
Zu Beginn der Verhandlungew gab der Vorſitzende von dem Ergeb=
der
diesüährgen Etgänzungswahlen ſenntng. B ſonderz und Feiertagen nach bahetiſchem Muſter zum Wegfall zu bringen,
ib er Metpei heivor, daß in der Vertnetung des Wahlkreiſes Heppen= finden die einmütige Ablehnung der Heſſiſchen Induſtrie= und Handels=
eim
mit Beginn des Jahres 1923 eine Aenderung eintreten wird, kammern, die in einer ſolchen verkehrsſeindlichen Magnahme einen Mück=
ein
bicherichen, durch treue Mitarbeit wäypend 18 Jahren, ſehr verdien= ſchritt gegenüber dem bisherigen Zuſtand und eine ſtarke Sckädigung
n Mitgliede Georg Hamel übermittelte der Vorſitzende den beſon= weiteſter Wirtſchaftskreiſe erblichen müßten.
ven Dank der Kammer.

Aus dem Geſchäftsführungsbericht ſeien die folgenden Punkte beſon=
rs
hervorgehoben: Die Kammer hat ſich mit der Flage der Berück=
chtigung
des Darmſtädter Handels bei Vergebun=
en
ſeitens hieſiger Behörden befaßt. Grundſätzlich ſteht ſie auf dem
hadpunkt, daß ein freier Wettbewerb duſchaus geſund und angebrecht
daß indeſſen bei gleicher Leiſtungsfähigkeit die Belange des ortsan=
ſſigen
Handels nicht vernachläſſigt werden dürfen. Das gleiche gilt für
Vergebung von Aufträgen für Inſtallationsarbeiten der veiſchieden=
n
Ark. Insbeſondere ſollten ſich hierbei ſtädtiſche B=triebe einer über
n Rahmen ihres Aufgabenkreiſes hinausgehenden Konkurtenzierung
Privatwirtſchaft enthalten.
Der Bericht über das Ergebnis der von der Kammer gemeinſam
t der Stadtverwaltung Darmſtadt veranſtalteten Ausſtellung
sHafraba=Projektes zeigte, daß dem Gedanken dieſer Auto=
aße
gerade im Bezirk Darmſtadt ein weitgehendes Intereſſe entgegen=
bracht
wird. Die Kammer wird es ſich beſonders angelegen ſein laſſen,
r Behebung der Hemmungen, die in wichtigen Fragen der Durchfüh=
ng
des Gedanlens noch entgegenſtehen, das ihrige beizutragen. In
ſom Zuſammenhang wurde hervorgehoben, daß in der letzten Sitzung
3 Verwaltungsausſchuſſes des Hafraba=Vereins beſchloſſen worden iſt,
ie Sonderkommiſſion, in der die Kammer vertreven fein wird, mit der
irderung der Vovarbeiten des Baues der Teilſtrecke Frankfurt Darm=
dt
BeraſtraßeHeidelbergMannheim zu betrauen.
Dem Wirtſchaftsausſchuß für die beſetzten Gebiete gegenüber hat ſich
Kammer dahin ausgeſprochen, es ſei bei Verwertung frei=
erdender
Beſatzungsgegenſtände auch weiterhin unbe=
igt
darauf Bedacht zu nehmen, daß eine Schädigung des ortsanſäßi=
Handels vermieden wird. Das ſeitherige Syſtem einer weitgehen=
Verteilung des Verkaufs der Geräte muß beibehalten werden. Bei
em außerordentlich aufſchlußreichen Vortrag des Reſchskanzlers a. D.
Luther zur Frage der Reichsreform anläßlich der Mitglieder=
ſammlung
des Vereins Mitteldeutſcher Induſtrieller in Fpankfurt am
ain war die Kammer vertreten. Selbſtve ſtändlich wird die Kammer
ſer gerade auch für die Wirtſchaft ihres Bezirks ſehr wichtigen, nicht
cht zu löſenden Frage auch weiterhin ihr befonderes Augenmerk zu=
den
.
Von einem Schreiben der Vereinigung der Induſtriel=
ndes
Kreiſes Erbach i. O. nahm die Vollverſammlung Kennt=
. Hierin wird mit großer Beſorgnis feſtgeſtellt, daß Steuererhöhun=
die
im Gegenſatz zu der gemäß 8 42 des Geſetzes zur Uebergangs=
felung
des Finanzausgleichs vom 9. April 19M zu enwartenden Steuer=
kung
ſtehen, vorgenommen worden ſind. Die Kammer ſteht nach wie
auf dem Standpunkt, daß es nicht angängig iſt, dem Firmen des Be=
s
eine weitere Erhöhung der Steuerlaſten zuzumuten.
Eingehender Bericht wurde erſtattet über den Verlauf der letzten
ertreterbeſprechung der Heſſiſchen Induſtrie= und
andelskammern. Insbeſondere wurde hier die Notwendigleit
ont, den Fragen der Verwaltungsreform des Rhein=
ainiſchen
Wirtſchaftsgebietes auch von ſeiten der hefſi=
en
Kammern wie ſeither ſchon ein ſtarkes Intereſſe zu widmen, wobei
rausgeſetzt iſt, daß eine vertrauensvolle Zuſammenarbeit mit den be=
chbarten
preutziſchen Schweſterkammern auch fernerhin erfolgt.
Im Landeseiſenbahnrat Frankfurt a. M. wrd die
immer auch in Zukunft durch ihren bisherigen verdienſtvollen Vertreter
Ing. e. h. A. Klefenz vertretem ſein. ...
Die Kammern hatten zur Frage, der Ausführung des Auf=
rtungsgeſetzes
im Hinblick auf die am 1. Januar 1932 fällig
denden Hypothekenbeträge Stellung zu nehmen. Es wurde die Auf=
mg
vertreten, daß es übereilt ſei, bereits jetzt end ültige En ſchlie=
gen
in dieſer in ihrem Vorausſetzungen und Auswirkungen noch nicht
ügend zu überblichenden Frage zu treffen. Dringend erwünſcht wäre
wenn zur Klärung der Frage ſtatiſtiſche Erhebungem über Zahl und
fang der in Frage kommenden Hypothekenbeträge angeſtellt würden.

Die Beſtrebungen, die Beſtellung der Briefpoſt an Sonn=
Lebhafte Klagen wurden geführt über die zunehmende Beteili=
gung
von Gemeinden bei Konſumvereinen. Die Heiſi=
ſchen
Induſtrie= und Handelskammern müſſen hierin eine Verletzung des
notwendigen Grundſatzes der Neutralität der öffentlichen Verwaltung
in Wirtſchaftsfragen erblicken.
Die neuerdings zutage getretenen Beſtrebungen, die auf eine Beein=
trächtigung
des freien Spiels der Kräfte in der Entwicklung des Kraft=
wagenverkehrs
abzielen, fanden eine eingehende Erörterung. Die
im Anſchluß an die Verhandlungen der Vertreteibeſprechung erfolgte
eingehende Ausſprache über dieſe Frage von weiteſttragender; Bedeutung
in der Vollverſammlung ergab einſtimmig, daß die Kammer ſich mit
der Uebertvagung einer monopolartigen Stellung im Kraftwagenverkehr
auf beſtehende Verkehrsunternehmungen keineswegs einverſtanden er=
kläven
kann. Es muß vielmehr verlangt werden, daß dem neuzeitlichen
Verkehrsmittel des Automobils, deſſen wirtſchaftliche Ausnutzung ſich in
Deutſchland in einem noch verhältnismäßig jungen C twicklungsſtadium
befindet, nicht Beſchänkungen auferlegt werden, die letzten Endes für
die G=ſamtwirtſchaft zum Nachteil gereichen müſſen.
Der derzeitige Stand der heſſiſchen Steuergeſetz=
gebung
für das Jahr 1929, muß der Wirtſchaft in mancher Be=
ziehung
zu ſchweren Bedenben Anlaß geben. Hinſchtlich der Gewerbe=
ſteuer
iſt mit lebhoftem Befremden feſtzuſtellen, daß die endgül=
tige
Veranlagung für das Jahr 1928 ncch immer nicht zur
Durchführung gelangt iſt. Die Vorlage des von dem Landtag bereits
angenommenen Steuervorauszahlungsgeſetzes für das Rechnungsjahr
1929 beweiſt, daß die maßgelenden Stellen der heſſiſchen Steuervermal=
tung
offenbar nicht damit rechnen, dieſe Veranlagung bis zum Beginn
des nächſten Rrchnungsjahres, d. h. bis zum 1. April 1929, zur Durch=
führung
zu bringen. Immer wieder muß betont werden, daß die Grund=
lagen
, auf denen ſich die derzeitigen Gewerbeſteuervorauszahlungen und
nach dem Vorauszahlungsgeſetz für 1929 auch die Vorauszahlungen für
das nächſte Rechnungsjahr aufbauen, gänzlich veraltet ſind und in zu=
nehmendem
Maße für die Gewerbeſteuerpflichtigen zu einer offenſichtlich
ungerechten und viele Betriebe ſchädigenden Verteilung der Gewerbe=
ſteuerlaſten
führen. Die Gewerbeſteuerpflichtigen hätten erwarten dürfen,
daß Regierung und Landtag ihren ganzen Einfluß in der Nichtung einer
beſchleunigten Durchführung der endgültigen Gewerbeſteuerveranlagung
aufgeboten hätten, um die einzig noch in Heſſen beſtehenden, weiterhir
untragbaren Mißſtände in der Gewerbeſteuererhebung zu beſeitigen. Wie
unhalthar dieſer Zuſtand auf die Dauer iſt, erhellt daraus, daß als
Grundlage für die Erhebung der Gewerbeſtener nach dem Ertrag die
Einkommenſteuervorauszahlungen aus dem Jahre 1925 und für die
Erhebung der Gewerbeſteuer nach dem Anlage= und Betriebskapital gar
der Stand vom 31. Dezember 1923 maßgebend ſind. In den letzten Jah=
ren
neugegründete gewerbliche Unternehmungen werden hiernach mangels
Veranlagungsgrundlagen überhaupt nicht zur Gewerb=ſteuer heran=
gezogen
.
Der Entwurf eines Geſetzes über die Sondergebäudeſteuer
für das Rcchnungsjahr 1829, durch den dieſe bisher lediglich auf Grund
en veranlagte Steuer in Heſſen endlich in die Nechts=
von
Verordnung
form eines Geſetzes gekleidet werden foll, gab zu der bedauerlichen Feſt=
ſtellung
Anlaß, daß die gewerblichen Betriebe auch weiterhin der Son=
dergebäudeſteuer
unterworfen ſein ſollen. Auch hier muß immer wieder
darauf hingewieſen werden, daß die Einbeziehung der gewerblichen Be=
triebe
in die Sondergebäudeſteuerpflicht, die wie der ihr in Preußen
gegebene Name zeigt, eine Mietzinsſteuer ſein ſoll, mit
richtigerweiſe
dem Verwendungszweck der gewerblichen Gebäude nicht zu vereinbaren iſt.
Zu dem Entwurf eines neuen Kirchenſteuergefetzes iſt die
Hoffnung auszuſprechen, daß von der in Zukunft möglichen Verteilung
der Kirchenſteuerlaſten auf breitere Schultern ernſtlich Gebrauch gemacht
wird. Die Belaſtung der mittleren und größeren Einkommen und Ver=
mögen
durch die Kinchenſteuern iſt zurzeit unverhältnismäßig groß.
Die Verabſchiedung des Geſetzes, über die Beſteuerung des
Gewerbebetriebes im Umherziehen durch den Landtag iſt

die einzig erfreuliche Tatſache, die auf dem Gebiete der heſſiſchen Steuer=
geſetzgebung
für das Jahr 1929 hervorgehoben werden kann. Es darf.
erwartet werden, daß die Durchführung der für Wandergewerbebettiebe
und Wanderlager weſentlich erhöhten Steuerſätze zu einer gerechten
ſteuerlichen Heranziehung dieſer Betriebe führt. Vor allen Dimgen wird
an die Durchführung dieſes Geſetzes aber auch die Erwartung geknüpft,
daß der in ländlichen Bezirken anſäſſige Handel vor einer ſteuerlich be=
günſtigten
Konkurvenz, wie ſie ſeither das Wandergewerbe darſtellte,
geſchützt wird.
Dem Beſtreben der Gemeinden, ſtändig neue Steuerquellen zu er=
ſchliesen
, iſt wohl der Entwurf zur Abänderung des Gemeinde=
umlagegeſetzes
zu verdanken, der eine Ausdehnung der Filial=
ſteuer
auf die Betriebe der Verſicherungs=, Bank= und Kreditunterneh=
mungen
vorſieht. Angeſichts des heut gen Aufbaues mſerer Volkzwirt=
ſchaft
ſind die Filialbetriebe dieſer Unternehmungen eine zwingende Not=
wendigkeit
. Mit Filialen von beiſpielsweiſe Lebensmittrleinzelhandels=
geſchäften
und dergleichen können ſie keinesfalls auf eine Stufe geſtellt
werden. Ihre ſteuerliche Sonderbelaſtung wäre daher ungerechtfertigt.
Im übrigen ſollte auch die heute noch nicht zu überſehende endsültige
Faſſung des Reichsrahmengeſetzes für die Gewerbeſteuer abgewartet wer=
den
, ehe man in Heſſen durch die geplante Erweiterung des Kreiſes der
filialſteuerpflichtigen Betriebe der Entwicklung der Reichsgeſetzgebung
vorgreift.
Abſchließend berichtete ein Kammermitglied über die Entwicklung
ud die wirtſchaf liche Bedeutung der demtſchen Delgewinnung.
Insbeſondere wurde hierbei die ſteigende Bed=utung der Abfallprodukte,
die als Viehfuttermittel Verwendung finden, für die deutſche Landwirt=
ſchaft
betont. Der aufſchlußreiche Bericht zeigte, daß die Entwicklung
und die Förderung der deutſchen Oelinduſtrie im G=ſamtintereſſe der
deutſchen Volkswirtſchaft gelegen und geeignet iſt, in zunehmendem Maße
zur Beſſerung unſerer noch immer paſſiten Handelsbilanz beizutragen.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am Sonntag, den 16. Dezember,
zte erreich=
ſind
in Norfällen als Vertreter des Hausarztes folgende
bar: Dr. med. Draudt, Heinrichsſtr. 17. Telephon B20; Dr. med.
Vidal, Stiftsſtr. 25, Tellphon 1110; Frl. Dr. med. Kalcher,
Rheinſtr. 37, Telephon 3236.
* Straßenſperre. Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird
der Weberweg zwiſchen Alfred=Meſſelweg und Voglerweg vom 17. Ve=
zember
1998 bis auf weiteres für den Auto=, Fuhpwerks= und Rad=
fahwverkehr
geſperrt.

Aus den Parkeien.

Der Frauenausſchuß der Deutſchnationalen
Volkpspartei u. die Fmuengruppe des Deuzſi knatl. Arbeiterausſchuſ=
ſes
Darmſtadt rufen zum 18. Dez., abends 7.,30 Uhr, zu einer gemein=
ſamen
Weihnachtsfeier mit Kinderbeſcherung im Gartenſaal des
Städtiſchen Saalbaues auf. Es ergeht an alle deutſchnationalen Männer
und Frauen Darmſtadts die dringende Bitte, zu erſcheinen. Bietet doch
gerade Weihnachten, das Feſt der Liebe, die beſte Gelegenheit, der deut=
ſchen
Volksgemeinſchaft ſichtbaren Ausdruck zu derleihen. Der rührige
Verſtand der Frauengruppe und alle Helfer kaben auch dieſes Jahr
wieder ihr Beſtes daran geſetzt, um den Kindern der Arbeitergruppe
frohe Stunden zu bereiten. Den ſo emſig Tätigen ſei ſchon heute der
Donk des Arbeiterbundes, der in ſtetem Wachſen begriffen, ein gefeſtigtes
Glied der Geſamtpartei iſt, ausgeſprochen. Darum, nationale Männer
und Frauen, zeigt Intereſſe und nehmt an unſerer Weihnachtsfgier teil,
zu der wir hierdurch nochmals herzlich einladen.
Die Spezialkonſtruktion der
Raucherzahne Chlorodont=Zahnbürſte er.
möglicht das Reinigen und 2
Weißputzen der Zähne auch an den Seitenflächen. Nur echt in blau=weiß= 2
grüner Originalpackung in allen Chlorodont=Verkaufsſtellen

Tageskalender für Sonntag, den 16. Dezember 1928.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 15 Uhr, Ende
17 Uhr: Die Himmelsreiſe‟ Anfang 19½ Uhr. Ende 22 Uhr, B8:
Rigoletto. Kleines Haus. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr,
K4: Dame Kobold. Orpheum: Geſchloſſen. Konzerte:
Schloßkaffee Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Reichshof, Alte Poſt,
Spaniſche Bodega Weinhaus Maxim Reſt. Bender, Perkeo, Wald=
ſchlößchen
, Stadt Malaga, Kaffee Haſſia, Frankfurter Hof, Alice=Eck,
Rummelbräu, Eintracht, Hotel Prinz Heinrich, Hotel Prinz Karl,
Wiener Kronenbräukeller. Städt. Saalbau, nachm. 15 Uhr:
Volksbühne: Kindervorſtellung. Mathildenhöhfaal, nachm.
17 Uhr: Weihnachtsfeier des Marine=Vereins. Ludwigshöhe,

nachm. 16 Uhr: Künſtler=Gonzert.
Kinovorſtellungen:
Union=Theater, Helia, Paloſt=Lichtſpiele,

[ ][  ][ ]

Seite 8

Sonntag, den 16 Dezember 1928

Nummer 349

Aas heſſen.
Heſſiſches Gewerbeſtenergeſekz für Wanderbekriebe.

p. Wir verweiſen zunächſt auf die Ausführungen in Nr. 309 vom
6. November. Das vom Landtage verabſchiedete Geſetz iſt nun im Reg.=
Blatt veröffentlicht. Die Tarife ſind geändert, in Klammer geben wir
die alten Sätze wieder. Tarifnumner 1 Klaſſe A betrifft Hauſier=
gewerbe
geringerer Art; Klaſſe B alle anderen Hauſiergewerbe. Zur
Kläſſe A gehören: 1. Sammeln geringwertiger Erzeugmiſſe und Abgänge
der Haus= und Landwirtſchaft (z. B. Sammeln von Lumpen u. dgl. 220
Mark (2 Mk.); 2. Anbieten gewerblicher Arbeiten von untergoordneter
Beſchaffenheit (z. B. Scherenſchleifen, Keſſelflicken u. dal.) 430 Mark
(4 Mk.); 3. Handel mit gewöhnlichen Lebensmitteln u. dgl. 640 Mark
(6 Mk.); 4. Handel mit geringwertigen Haushaltungs= und Wirtſchafts=
bedürfniſſen
und anderen, insbeſondere ſelbſtverfertigten Waren, von
geringerem Werte u. dgl. 850 Mark (8 Mk.). Zur Klaſſe B: 1. Handel
mit Kurz=, Galanterie=, Ellen=, Woll= und Weißwaven, Glas= und Por=
zellanwauen
, ewailliertem Geſchirr, Schreibmatcrialien, Kupferſtichen,
Photographien, Oeldruckbildern und Landkarten, Parfümerien, Regen=
und Sonnenſchirmem, Kolonial= und Spezereiwaren u. dal.; 2. Handel
mit Pferden, Rindern, Schweinem u. dol.; 3. Anbieten gewerblicher Ar=
beiten
beſonderer Art, z. B. Phodographieren, Dreſchen mit Maſchinen
u. dgl. 20500 Mk. (2080 Mk.), Falls die Gewerbe der Tarifnummer 1
Klaſſe B in bedeutendem Umfange mit erheblichem Betriebskapital und
Umſatz betrieben werden, können erhöhte Steuerſätze bis zu 200 Mark
in Anwendung kommen. Die Erhöhung des Tarifſatzes geht bis zu 5000
Mark (200 Mk.). Unter Klaſſe 1B fallen insbeſondere Wandergewerbe=
betriebe
, die mit Kpaftwagen u. dal. im Umherziehen ausgeübt werden.
Tarifnummer 2: Detailreiſende. Die Steuerſätze können in beſonderen
Fällen, wenn der Betrieb von beſonders hoher Einträglichkeit iſt, bis
auf 400 Mark erhöht werden. Die Sätze ſind geändert: 2000 Mark (400
Mark.) Tarifnummer 3: Muſikaufführungen, Schauſtellungen, theatra=
liſche
Vorſtellungem und ſonſtige Luſtbarkeiten: Klaſſe A: Luſtbarkeiten
untergeordneter Art: Muſikaufführungen uſw. von wandernden Muſi=
kanten
, Drehorgelſpielern u. dgl. 2500 Mark (230 Mk.); Klaſſe B:
Schauſtellungen und Luſtbarkeiten beſſerer Art, oder von größerem Um=
fange
: Karuſſellen, Schau= und Schießbuden, Menagerien, Vorſtellungen
von Kunſtreitern, Gymngſtikern, Taſchenſpielern, Muſik=, Theater=,
und Schauſpielgeſelkſchaften: 123000 Mark (12120 Mk.). Tarif=
nummer
4: betrifft die Wanderlager: a) in Gemeinden bis zu 3000 Ein=
wohnern
: bis zu 160 Mark (80 Mk.); b) in ſolchew von über 3000 bis
zu 10 000 Eimwohnern bis zu 240 Mark (120 Mk.); c) in Gemeinden von
über 10 000 Einwohnern bis zu 300 Mark (150 Mk.). Der kleine Hauſier=
handel
wird mit niedrigen Anfangsſteuerſätzen belegt. Die nach dieſem
Geſetz Steuerpflöchtigen ſind für ihren der Wandergewerbe=
ſteuer
unterliegenden Geſchäftsbetrieb von der
Veranlagung zur Gewerbeſteuer befreit.

An. Arheilgen, 15. Dez. Gemarkungsrundgang. Montag,
den 17. ds. Mts., veranſtaltet der Obſt= und Gartenbauverband für den
Kreis Darmſtadt gemeinſam mit dem Landwirtſchaftskammerausſchuß
für die Provinz Starbenburg durch Herrn Obſtbauinſpektor Behne nach=
mittags
2.30 Uhr einen Gemarkungsrundgang und wird ſich daran ein
Vortrag anſchließen. Am 2. Weihnachtsfeiertage wird, wie alljährlich,
durch den Jünglingsverein in Gemeinſchaft mit dem Poſaunenchor für
die evangeliſche Gemeinde ein Gemeindeweihnachtsabend
abgehalten. Wie ſchon einmal in früheren Jahren, ſo wird auch in
dieſem Jahre durch den ebangeliſchen Frauenverein, und zwar am 28.
ds. Mts., nachmittags 3.30 Uhr, für Frauen über 65 Jahren eine Weih=
nachtsfeier
veranſtaltet.
E. Wixhauſen, 15. Dez. Am Freitag abend ereignete ſich auf der
Frankfurter Chauſſee zwiſchen den drei Brücken und Arheilgen ein
Autounfall, dem leicht hätten Menſchenleben zum Opfer falln können.
Ein Perſonengutg überholte in Richtung Darmſtadt einen Laſtwagen,
rutſchte durch den zum Teil aufgetauten und wieder gefrorenen Schnee
aus und ſauſte wider einen Chauſſeebaum, der durch die Wucht aufriß.
Der Zufall wollte es, daß der Anprall in der Mitte der Autopuffer

erfolgte. Dadurch ſchwächte ſich der Zuſammenſtoß weſentlich ab. Erſt
als man die Puffer abmontierte, konnte man den Wagen abſchieben und
abſchleppen. Der Chauffeur kam heil davon.
. Eberſtadt, 15. Dez. Weihnachtsfeiern. Am Sonntag, den
16. Dezember, veranſtaltet der Turnverein 1876 e. V. im Saale des Gaſt=
hauſes
Zur Eiſenbahn (Gruß) eine Weihnachtsfeier für ſeine Schüler=
und Schülerinnenabteilung. Beginn 3 Uhr. Deſer Weihnachtsfeier folgt
am Abend, um 8 Uhr beginnend, im gleichen Saale ein Familienabend,
bei dem Herr Dr. chem. Schmitt=Darmſtadt einen Lich bldervortrag
über das Thema: Wanderung durch die deutſch=öſterreichiſche Alpen=
welt
halten wird. Eine weitere Weihnachtsfeier veranſtaltet am glei=
chen
Tage, nachmittags 5½ Uhr, der hieſige Ortsausſchuß für Arbeiter=
wohlfahrt
im Saale Zur Harmonie (Kunz). Hierbei werden etwa
45 Altersventner und Invaliden mit Weihnachtsgaben bedacht werden.
Aa. Eberſtadt, 15. Dez. Selbſtmord auf den Schienen.
Schon wieder hat ſich hier ein Selbſtmord ereignet. Ein 20jähriger
junger Mann ließ ſich in der vergangenen Nacht auf der Main= Ncckar=
bahnſtrecke
von einem Zuge überfahren. Erſt nach längeven Bemühungen
gelang es, ſeine Perſonalien feſtzuſtellen. Die erſte Brenn=
holzverſteigerung
findet nach einer Mitteilung der Bürger=
meiſterei
am Montag, den 17. Dezember, ſtatt. Es handelt ſich um Holz
aus dem Forſtort Woog, insbeſondere um Kiefernholz. Das Holz wird
an Ort und Stelle meiſtbietend verſteigert.

Unanaet
Nar sangrnten Wögak!

Ak. Nieder=Ramſtadt, 15. Dez. Einkommenſteuerveran=
lagung
. Im Wirtſchaftsjahre 1927/28 wurden für die nicht buchfüh=
renden
Lanowirte folgende Durchſchnittsſätze feſtgeſetzt. Ertragswert
noch Klaſſe 14 je Hektar Land 255 bis 225 RM.; der Mietwert der Woh=
nung
des Beſitzers nach Klaſſe 14 bei einer Betriebsgröße unter 10 Hek=
tar
auf 225 RM., von 10 bis 25 Hektar auf 275 RMM., von 25 bis 50
Hektar auf 500 RM. Dieſe Sätze gelten für die Veranlagung zur Reichs=
einkommenſteuer
und verdienen von ſeiten der Intereſſenten der größten
Beachtung. Weihnachtsfeier. Am Mittwoch, den 19. d. Mts.
nachmittags 4 Uhr, findet im Vereinshauſe der Gemeinſchaft Ober= Ram=
ſtadt
eine Weihnachtsfeier der Säuglingsberatungsſtelle
ſratt. Mit dieſer iſt auch eine ſolche der Veteranen von 1870/71 verbun=
den
, die aus Mitteln des Heſſ. Stcates, des Heſſ. Landesvereins vom
Roten Kreuz und des eBzirksfürſorgeverbandes beſtritten wird. Die
Vcteranen in hieſiger Gemeinde noch 4 an Zahl , ſowie ſonſtige
Indereſſenten ſind zu dieſer Feier eingeladen. Tragiſches Ab=
leben
. In den vorgeſtrigen Nachmittagsſtunden wurde der erſt 15jähr.
Sohn Otto des Srellwerksmeiſters. Wilhem Rückert dahier in der
Griesbach tot aufgefunden. Die Leiche lag in einem faſt unſcheinbaren
Waſſergraben, mit dem Geſicht nach unten, im Schlamm verſteckt. Der
junge Mann war mit edileptiſchen Anfällen behaftet. Offenbar wollte er
ſich in der Nahe de3 Unfallplatzes Stöcke für Handwerkszeug beſchnffen,
bekam hienbei einen Anfall und fiel in den vorbeifließenden Waſſer=
giaben
, aus dem er ſich infolge des eingetretenen Starrkrampfes nicht
mehr zu retten vermochte, ihm aber auch fremde Hilfe nicht zuteil wer=
den
konnte, da ſich niemand in der Nähe befand.

41
Safnente genang

aller Wunden und Verletzungen ſichert die Vaſenol=Wund= u.
Brandbinde. Sie wirkt ſchmerzlindernd und verklebt nicht mit den
Wunden. In jeden Haus=
Wund- u.
O
halt gehört deshalb die BalonOl-Brandbinde.
L.18050)

G. Ober=Ramſtadt, 15. Dez. Auf die Reinhaltung und Weg=
ſamkeit
der Ortsſtraßen iſt während der Wintermonate ein
ganz beſonderes Augenmerk zu richten. Die Bürgermeiſterei ſieht ſich
desholb veranlaßt, die Beſtimmungen des Lokalpolizeireglements vom
16 Mai 1833 für den Kreis Darmſtadt erneut in Erinnerung zu bringen.
Daruach haben die Haus= oder Grundeigentümer bzw. deren Stellvertre,
ter bei eintretendem Schneefall das ganze Bankett, und, wenn ein ſolches
nicht vorhanden, einen ein Meter breiten Pfad ſauber kehren, und dies
ſo oft als nötig wiederholen zu laſſen. Entſtehr Glatteis, ſo ſind au
neder Straßenſeite und an Straßenkreuzungen gut gangbare Fußpfade
mit Sand, Sägemehl oder dergleichen zu beſtreuen und die Floßrinner
bei eintretendem Tauwetter von Shnee und Eis zu befreien. Verfeh
lungen gegen dieſe Beſtimmungen ſind ſtrafbar. Weitere Verbeſſe
rungen der Poſtverbindungen in abgehender Richtung wur
den hier ab 11. Dezember eingeführt. Von dieſem Tage ab ferligt da=
hieſige
Poſtamt einen Kaſtenſchluß auf den 12.45 Uhr in Darmſtadt ab
gehenden D=Zug Frankfurt-Baſel, der alle abgehende Poſr für Bens
heim, Weinheim, Heidelberg, Mannheim und Süddeutſchland mitnimmt
In Bensheim, Weinheim, Heidelberg und Mannheim werden die Brief
nachmittags noch beſtellt. Briefe nach Karlsruhe, Stuttgart und Frei
burg dagegen müſſen als Eilbriefe abgehen, um am gleichen Nachmitta
noh beſtellt zu werden. Schluß für dieſen Zug iſt beim Poſtamt Ober
Namſtadt rünktlich um 11.15 Uhr vormittags.
* Groß=Umſtadt, 15. Diz. Motorſchleppertagung i
Groß=Umſtadt am 20. Dezember, vormittags 10 Uhr. Am Don
nerstag, den 20. d. Mts. veranſtalten die Landwirtſchaftskammern
Heſſen, Darmſtadt und für den Regierungsbezirk Wiesbaden, gemein
ſam mit der Deutſchen Landkraftführerſchule in Zeeſen bei Berlin zur
Abſchluß des durch obengenannte Stellen in Groß=Umſtadt abgehalten.
vierwöchigen Motorpflug=Führerkurſus eine Movorſchleppertagung

Die vorhandenen Schlepper (W. D. Radſchlepper, Stockraupe, Lan=

Bulldog, M. T. W. Vollrgupe und Ford) werden durch die Schüler b=
der
Arbeit auf dem Felde vorgeführt. Die Vorführung beginnt vor
mittags 10 Uhr auf einem Felde am Ortsausgang nach Lengfeld (bei de
Zuckerfabrik). Nachmittags 2,30 Uhr Verſammlung der Tagungstein
nehmer im Saale des Gaſthauſes zum Lamm Groß=Umſtadt. Her
Abteilungsvorſtand Dr. Finger von der Landwirtſchaftskammer
Heſſen, Darmſtadt, ſpricht hier über Neuzeitliche Bodenb arbeitung
und Herr Diplomlandwirt Seidler von der Deulakraft über Motoy
pflüge. Anſchließend Diskuſſion. Die Tagung iſt für unſere Landwirt
ehr lehrreich. Die Veranſtalter laden deshalb alle Intereſſenten zur
Beſuche ein.
Bp. Lindenfels, 15. Dez. Skiſportgelegenheit im Oder
wald. In der Nacht zum Freitag ging ſehr ſtarker Schneefall niede=
der
mit kurzer Unterbrechung in den erſten Vormittagsſtunden, um zeh
Uhr, mit großer Heftigkeit anhielt. Ohne Schneeketten ſind die Straße
kaum paſſierbar. An einzelnen Kurven iſt der Schnee bis zu einer
Meter Höhe berweht. Um zehn Uhr vormittags war auf den Höhen die
Temperatur noch dem Gefrierpunkt nahe. Es iſt eine Schneedccke z
verzeichnen: Lautertal 15 Zentimeter. Lindenfels=Kolmbach=Fürth
Zentimetex, Neunkircher Höhe=Lützelbach 20 Zentimeter, Wegſcheide bi
Waldmichelbach 15 Zentimeter, Kreidacher Höhe 20 Zentimeter, Tromu
23B Zentimeter.
A. Schlierbach, 15. Dez. Kirchenwahlen. Kommenden Son
tag werden die neugewählten Kirchengemeindevertreter die Wahlen zuu
Dekanatsausſchuß und Landeskirchenrat vornehmen. Gleichzeitig werde
die neuen Kirchenvorſteher, deren Wahl beſtätigt wurde, im Gott=sdien
feierlich verpflichtet. Es ſind dieſes: Bürgermeiſter Appel von Schliet
bach, Joh. Gg. Schneider von Winkel, Altbürgermeiſter Wolf von Koln
bach, Adam Schneider von Breitenwieſen Bürgermeiſter Riebel un
Joh. Michael Eberle von Ellenbach, Gg. Schneider von Lautenweſchni
und Nik. Meiſter von Mittershauſen.
Az. Neuſtadt mit Burg Breuberg, 15. Dez. Das bereits angekür
digte Wertungsſingen des Mümlinggaues des Heſſiſchen Sänge
bundes findet nun doch beſtimmt am 26. Mai 1929 ſtatt. Dazu ſtehe
zwei große Säle zur Verfügung. Im folgenden Monat (16. Jun
wird der Odenwaldgau der Radfahrer ſein Bundesfeſt in den Mauer
unſeres Städtchens abhalten. Am Samstag abend vorher ſoll damf
eine Burgbeleuchtung größerer Art verbunden werden, die jedoch nu
bei günſtiger Witterung ausgeführt werden kann.
Am 2. Weil
nachtsfeiertage veranſtaltet der Männergeſangverein einen Theater
abend.

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Gesamt-Deckung RM 198500000.
Aktien-Kapital .. RM 9000000.
Offene Reserven. RM 2700000.

Einladung zur Zeichnung
Wir legen einen Teilbetrag von
GM 10000000.
8lbigen Goldpfandbriefe

Serie 15
April-Oktober-Zinsscheine

unkündbar bis 31. Dezember 1934
zum Vorzugskurse von 9.58 l

in der Zeit vom 18. bis 31. Dezember 1928 einschließlich,
früherer Schluß vorbehalten, zur Zeichnung auf.
Die Serie ist bereits an den Börsen zu Köln und Berlin
notiert; der Kurs beträgt seit Eintührung unverändert
98. Stücke von 100. GM auwwärts.
Zeichnungen bei jeder Bank und Sparkasse, bei uns selbst und
bei unserer Zweigniederlassung Berlin W 8. Französischestraßie 15.

KGLN, den 15. Dezember 1928.

Rheinsch-Westfälische Boden-Gredit-Bank

Der Aufsichtsrat:
Dr. h. c. Louis Hagen
Gottlieb von Langen

Die Direktion:
W. Schmitz. Düring.

stellv. Vorsitzender

W20366

[ ][  ][ ]

Nummer 349

Groß=Zimmern, 14. Dez. Männer=Geſangverein
röß=Zimmern. Das Jahr 1938, eines der denkwürdigſten der
amten deutſchen Sängerſchaft, geht ſeinem Ende entgegen. Galt es
in dieſem Jahre einem unſever glößten Komponiſten Franz
zbert in gebührender Erinnerung die Ehre zu geben. Wenn es
infolge Uebeilaſtung von lokalen Vevanſtaltungen leider nicht mög=
war
, eine Feier zu Ehren Franz Schuberts zu veranſtalten, ſo glau=
wir
doch, unſerer Pflicht voll und ganz genügt zu haben, indem es
s vergönnt war, B aktive Sänger zur größten aller Schubertehrungen
h Wien zu entſenden. Nach vorausgegangener Fahnenweihe am 2.,
und 4. Juni d. J., fanden unſere lofalen Veranſtaltungen, abgeſehen
Familienabenden, durch das 10. deutſche Sängerbundesfeſt in Wien
en Abſchluß, um den Vorarbeiten für das folgende Programm Raum
imtenſiven Tätigkeit zu geben. Im Vordergrund der folgenden Ver=
taltungen
ſteht unſere Weihnachtsfeier am 25. Dezember d. J. (1.
ihnachtsfeiertag) im Saale Zum Löwen Mit Beginn des Jahres
9 treten wir bereits in das Beichen des Prinzen Carneval, dem unſer
96. Januar 1929 ſtattfindender Maskenball im Saale von Auguſt
Umann alle Ehre geben wird. Am 3. und 10. März 1929 gelangt
Saale zur Harmonie die Operette Frühling in Heidelberg von
dy Raymond zur Aufführung. Anſchließend an dieſe Aufführungen
t unſer Frühjahrskonzert am 31. März 1929 (1. Oſterfeiertag) im
ale von Auguſt Pullmann, um dann offiziell in die Generalproben
heſſiſchen Sängerbundesfeſt in Darmſtadt einzutreten.
0- Groß=Bi=berau, 15. Dez. Der hieſige Seeverein, unter dem
rſitz des Lehrers Zimmer, hielt einen gut beſuchten Werbeabend ab.
miral Jacobſen hielt einen intereſſanten Vortrag über die Notwen=
keit
der Panzerkreuzer=Neubauten, ſowie über Flottenfahrten im
ttelmeer, die durch zahlreiche Lichtbilder veranſchaulicht wurden. Der
sein hatte einen namhaften Zuwachs zu verzeichnen.
b. Erbach i. Odw., 15. Dez. Gemeinderatsbericht. Der
pgermeiſter rügt energiſch die rückſichtsloſe Unpünktlichkeit einzelner
meinderäte und verlangt in Folge begründete Entſchuldigung, andern
3 er zur Herſtellung eines geordneten Verhältniſſes von ſeinen Macht=
teln
Gebrauch machen müſſe. Die Erhebung der Hundeſteuer wird
dem ſſeitherigen Umfange auch für das kommende Jahr beſchloſſen.
er ſei bemerkt, daß die Abmeldung eingegangener oder abgeſchaffter
nde bis 31. Dezember erfolgen muß, andernfalls die Steuer für ein
les Jahr weitergezahlt werden muß.) Die Durchführung von Kin=
erholungskuren
ſoll, da der Kreistag das gleiche für den Kreis be=
oſſen
, nicht mehr in dem ſeitherigen Umfange erfolgen. Es ſollen nur
ganz beſonderen Ausnahmefällen Gemeindezuſchüſſe zu Kuven gegeben
den, wo ſolche nach vertrauensärztlicher Feſtſtellung im Intereſſe der
haltung bzw. der Wiederherſtellung der Geſundheit von Kindern nicht
umgehen ſind. Die Entſcheidung behält ſich der Gemeinderat von
I zu Fall vor. Die Waſenmeiſterſtelle ſoll dem Bewerber Joh.
h. Homann aus Hetzbach übertragen werden. Doch hält der Gemeinderat
ſtimmig deſſen geforderte Pauſchalvergütung für zu hoch. Der Bür=
meiſter
ſoll vor Abſchluß des Vertrags mit H. nochmals verhandeln.
ſchließend nchtöffentliche Sitzung. Vom Odenwälder Rei=
everein
Erbach. Einer Mitgliederverſammlung, die gut beſucht
e, erſtattete der Vorſitzende des Vereins, Bürgermeiſter Dengler, den
chäftsb=richt, der weiter eine Aufwärtsentwicklung des Vereins und
ter Beſtrebungen erkennen ließ. Der Kaſſenbericht des ſtellvertreten=
Schatzmeiſters Orth ließ trotz der erheblichen finanziellen Belaſtun=
einen
Ueberſchuß erſehen. Am zweiten Tag des Eulbacher
arktes ſoll im kommenden Jahre wieder ein Schaufahren und ein
dwirtſchaftliches Pferderennen veranſtaltet werden. Außerdem wird
dieſen Tag ein Halb= und Vollblutrennen ausgeſchrieben. Der letzt
des Eulbacher Marktes ſoll dann erſtmals ausgeſprochene Sport=
nen
größeren Umfanges in Erbach ſehen laſſen. Heſſens erſte Pferde=
nbahn
, die wir hekanntlich im Städtiſchen Sport= und Erholungspark
tzen, wird an dieſem Tage beſonders zur Geltung kommen und un=
m
Städtchen einen großen Fremdenzuſtrom bringen. Verſchiedene
regungen, auch im Herbſt kommenden Jahres nochmals reitſportliche
kanſtaltungen abzuhalten, wurden dem Vorſtand als Material zur
. Verwertung überwieſen. Sport des Sonntags. Zum
igen Verbandsrückſpiel treten die Kichers Hergershauſen gegen d
e Elf des V. f. R. Erbach morgen nachmittag an. Im Handballſpiel
en ſich die erſte Elf Hergershauſen und die zweite Erbachs gegenüther.
H. Aus dem Ueberwald, 19 Dez. Weihnachtsbäume. Der
rſand von Chriſtbäumch’n hat nun kräftig eingeſetzt. Aus der ganzen
gegend kommen vollbeladene Wagen auf Station Waldmichelbach
um von hier ais in die Nachbarſtädte verſandt zu werden. Der
eiß der Bäumchen iſt derſelbe wie im vorigen Jahre. Guter
itſchſtand. Neuerdings bemerkt man immer ſtärkereves Auftreten
Hirfchen in der Gegend von Unter=Schönmattenwag. Im Ortsteil
ingen, dicht bei den Häufern, erſchien geſtern ein Rudel von 1012
ſchen.
H. Aus dem Weſchnitztal, 15. Dez. Gutsverkauf. Das überall
innte Hofaut Weſchnitzmühle wurde bürzlich auf dem Zwangswege
teigert. Steigerer iſt die Landwirtſchaftskammer Darmſtadt. Das
umfaßt 160 heſſiſche Morgen Wieſen, Feld und Wald. Wie ver=
tet
, ſoll es teilweiſe zur Erweitevung der angrenzenden Viehweide
ten.
1. Von der Bergſtraße, 15. Dez. Der künſtleriſche Beirat der Theater=
ieinde
Weinheim hielt geſtern abend in Weinheim im Grünen
um eine vierſtündige Sitzung ab. Dem von Oberinſpektor Wagener
atteten Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß die Mitgliederzahl
zeit 823 beträgt, davon 681 aus Weinheim und 138 aus den Land=
en
und den heſſiſchen Odewwaldgemeinden. Auf B. fürwortung durch
erbürgermeiſter Huegel wurde einſtimmig beſchloſſen, die gemein
ven Ausfahrten nach Darmſtadt zum Beſuche des heſſiſchen Landes=
aters
im neuen Jahre regelmäßig beizubehalten.
Groß=Rohrheim, 14. Dez. In der Zeit vom 5. bis 9. Dezember
rde hier im Saale des Gaſthauſes zum Deutſchen Haus die Heſſiſche
nderausſtellung für Geſundheitspflege und ſoziale Fürſorge gezeigt.
der Ausſtellung waren an 4 Abenden Volksvorträge verbunden, die
zwei Damen und zwei Herren gehalten wurden. Die Vorträge fan=
im
Ausſtellungsraum feweils um 8 Uhr ſtatt und hatten folgende
wen: Jugendfürſorge und Geſundheitspflege; Eine Volkskrankheit,

TLEFON
OEOT Tienin TO1
Drafsertet 19
PAerrTAEieIIe!
Kfgn aan ann anaagn.
Nanselntem alsKäln=
Phantaste beseichnet wor=
Der. Als ebenso wrewakr=
scheinlich
ware auch da-
mal
die Lioſche Ilersel.
lung von, MMlillioner von
Crgarelien i einem. Detricb
angesehen. worden.
Hente ftieber, mbe=
rirhrt
vor Merschenhander,
Hunderte von Cigeretten.
in einer Mwurte aus der.

Sonntag den 16 Dezember 1928

Geite 9

ihre Verhütung und Verbreitung; Das Kind, ſeine Pflege und Er=
ziehung
; Geſundheit, das wertvollſte Gut der Familie und des Staates.
Da die Vorträge wider Erwarten von der hieſigen Einwohnerſchaft gut
beſucht wurden, darf wohl auch mit einem bleibenden Erfolg gerechnet
werden. Gewiß geſchieht vieles für Volksgeſundheit und ſoziale Für=
ſorge
, aber es könnte noch mehr geſchehen. Wir möchten hier die Mah=
nung
des Leiters der Ausſtellung und der Gemeinde wiedergeben: Es
herrſcht allgemeine Anſicht, daß Aerzte, Krankenſchweſtern und andere
Fürſorgeſtellen pflichtgemäß beruflich für die Volksgeſundheit zu ſorgen
haben. Doch nicht nur dieſe. Jeder Volksgenoſſe hat die Pflicht, an
ſeinem Platze für das Ganze ſich verantwortlich zu fühlen, und es auch
zur Tat werden zu laſſen, wenn er ſich nach den in den Vorträgen und
durch die Ausſtellung gezeigten Richtlinien verhält. Mögen denn die
Ausſtellung und die Vorträge zum bleibenden Segen für unſere Ge=
meinde
, unſere Heimat und unſer Land werden.

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in ausgewählten Bildern und von belannten Fachleuten
geſchriebenen Texten einen Ueberblick über den der zeit gen
Stand von Zucht und Rennen, Turnterſport,
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Zu haben in allen Buchhandlungen, beim Verlag Ed. Zinſel,
Darmſiadt, Riedeſelſtr. 39 und in der Geſchäftsſteile des
Darmſtädter Tagblattes.
20005b

Nordheim, 15. Dez. Herr Gouv.=Sekretär L. Dietz aus Darm=
ſtadt
hielt, nachdem er nachmittags die Schulfugend durch Lichtbilder
über den Wert und die Bedeutung von Kolonien aufgeklärt hatte, abends
einen gut beſuchten Lichtbildervortrag unter dem Thema: Heitere und
ernſte Jugenderlebniſſe in Deutſchoſtafrika‟. Der Redner, welcher ſchon
im Jahre 1895 nach Deutſchoſtafrika ausgewandert iſt und zu Wißmanns
Zeiten in der Kolonie weilte, ſchilderte in außerordentlich verſtändlicher
Weiſe die Entwickkung der Kolonie aus den erſten Anfängen der Be=
ſiedlung
, indem er in einer Anzahl eigener Erlebniſſe, die des öfteren
große Heiterkeit hervorriefen, das Leben auf einer neu angelegter
Pflanzung, das Verhältnis der Weißen zu den Eingeborenen, die viel=
ſeitige
Tätigkeit der Deutſchen auf den Stationen uſw. darſtellte. Auf
die neuere Zeit übergehend, gab er einen kurzen Ueberblick über die Ge=
ſamtleiſtungen
der Deutſchen bis zum Ausbruch des Weltkrieges. Den
ſehr intereſſanten Ausführungen des Redners folgte langawhaltender
Beifall. Im Anſchluß an den Vortrag zeigte er den Anweſenden in
einer Reihe prächtiger kolorierter Lichtbilder Land und Leute, Pflanzen=
und Tierwelt Deutſchoſtafrikas, durch die der Vortrag ausgezeichnet er=
gänzt
und allen klar wurde, welch großen Wertverluſt Deutſchland durch
die Wegnahme ſeiner Kolonien erlitten hat.
Gernsheim, 15. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
14. Dezember 0,46 Meter, am 15. Dezember 0,36 Meter.
P. Raunheim, 15. Dez. Die von der Bürgermeiſterei auf letzten
Dienstag anberaumt geweſene Gemeinderatsſitzung mußte abermals
ausfallen, weil die meiſten Gemeinderatswitglieder auf dem Streik
wegen der Nichtzulaſſung eines zweiten Kaſſenarztes in Raunheim durch
den zuſtändigen Ausſchuß der Ortskrankenkaſſen in Heſſen, beharrten.
Die Bemühungen des Kreisamtes Groß=Gerau, im Gemeinderat wieder
geordnete Zuſtände herbeizuführen, ſind bis jetzt geſcheitert.

P Groß=Gerau, 15. Dez. Polniſche Wanderarbeiter.
Eine amlliche Bekanntmachung der Bürgermeiſterei macht darauf auf=
merkſam
, daß alle dem Rücktehrzwang unterliegenden polniſchen Land=
wirtſchaftsarbeiter
und =Arbeiterinnen, die im Gebiet des deutſchen
Reiches während des Jahres 1928 als Saiſonarbeiter beſchäftigt waren,
nach geſetzlichen Vorſchriften verpflichtet ſind, bis ſpäteſtens 20. d. Mts.
in das polniſche Staatsgebiet zurückzukehren. Die Arbeitgeber haben
für rechtzeitige Entlaſſung und Rücktransport Sorge zu tragen. Durch
Vermittlung der deutſchen Arbeiterzentrale in Hannover findet am
17. Dezember vom Hauptbahwhof in Frankfurt a. M. aus ein Sammel=
transport
zwecks Rückreiſe polniſcher Wanderarbeiter nach Polen ſtatt.
Die Rückreiſekoſten hat der Arbeitgeber zu tragen.
P. Rüſſelsheim, 15. Dez. Auf der Straßenbrücke von Kelſterbach
nach Frankfurt ereignete ſich geſtern mittag eine Karambolage zweier
Perſon nautomobile, die, abgeſehen von dem Sachſchaden, glücklicher=
weiſe
ohne weitere ſchlimmere Folgen ablief.
Rheinheſſen.
U. Oher=Ingelheim, 15. Dez. Da auf Veranlaſſung des Krieger= Ver=
eins
Schritte eingeleitet wurden, um durch Errichtung eines Ehrenmals
eine würdige Ehrung der gefallenen Kwieger der Gemeinde zuſtande zu
bringen, hat die evangeliſche Kirchengemeinde vorerſt ihre Abucht, in der
Kirche eine ſolche Ehrung durch Einbau eines Chorfenſters wit Hinweis
auf die Gefallenen vorzunehmen, zurückgeſtellt.
Ad. Nackenheim, 15. Dez. Durch den Gemeinderat wurde be=
ſchloſſen
, daß 40 Sozialrentner eine Winterbeihilfe von je 15 Mk. und
die Ortsarmen eine einmalige Unterſtützungs=Beihilfe erhalten. Zum
Beſuche des am 2. Januar boginnenden Hebammen=Lehrkurſes hat ſich
nur Frl. Anna Wucher gemeldet, ſo daß ſich der Gemeinderat für dieſe
entſcheidet. Die Wahl eines Beigeordneten findet am 20. Januar
1929 ſtatt.
HI. Alsheim, 15. Dez. Am Dienstag abend hielt der Preſſeausſchuß
für die Vorbereitung des am 30. Juni 1929 in Alsheim ſtattfindenden
Gauturnfeſtes ſeine erſte Sitzung ab. Der Hauptteil des herauszugeben=
den
Feſrbuches wird enthalten eine Abhandlung über die Geſchichte des
Turnvereins Alshoim von Herrn Lehrer i. R. Adam Mahlerwein. Die
geſchichtlichen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe des Feſtortes wird Herr
Pfarrer Sattler auf Grund der Ortschronik in einem längeren Auffatze
behandeln. Den im Weltkriege gefallenen Turnbrüdern und den Grün=
dern
des Vereins wird in würdiger Form im Feſtbuche ein Denkmal
geſetzt werden.
Oberheſſen.
Friedberg, 15. Dez. Heſſiſche Vereinigung für Volks=
kunde
. In Ergänzung über den voi der Volkskunde=Tagung in Lich
gebrachten Bericht ſei kurz noch einiges aus dem Verlauf der Haupt
verſammlung der Heſſiſchen Vereinigung für Volkskunde mitgeteilt, die
ſich an die Tagung anſchloß. Zunä=hſt erſtattete der Vorſitzende, Ober=
ſtndiendirektor
Dr. Faver (Friedberg), den Jahresbericht, der dankbar
die Unterſtutzung auerkannte, die die Vereinigung ſeitens des Hefſi=
ſchen
Staates, der Provinz Oberheſſen und der Notgemeinſchaft
der Wiſſenſchaft erfahren hat. Die von Studienrat Oßwald ( Fried=
berg
) vorgelegte Rechnung zeigte an Zahlen, wie ſehr die Vereinigung
auf finanzielle Beihilfen angewieſen iſt, wenn ſie ihre Hauptaufgabe, die
Herausgabe der vortrefflichen Heſſiſchen Blätter für Volkskunde weiter=
hin
erflillen will. Lebhaft begrüßt wurde die Mitteilung, daß das
heſſiſche Flurnamenwerk, deſſen Weitererſcheinen durch Krieg
und Inflation unterbrochen wurde, nun wieder fortgeführt werden ſolß,
Als nächſtes Heft erſcheint im kommenden Jahr die gründliche Flur=
namenſammlung
von Ingelheim vom Stadtkaſſendirektor Saal=
wächter
(Offenbach a. M.) im Druck. Auch die Drucklegung der von
Studienaſſeſſor Kraft bearbeiteten Flurnamen von Beſſungen (bei
Darmſtadt) wird von der Vereinigung unterſtützt. Sehr erfreulich ſind
die Fortſchritte auf dem Gebiete der heſſiſchen Volkslied=
ſammlung
. Verſchiedene größere Sammlungen ſind aus dem Lande
eingelaufen, ſo von Reallehrer Möſinger (Gernsheim). In der
von John Meier, Joh. Bolte und Max Friedländer beſorgten Ausgabe
Landſchaftlicher Volkslieder erſcheint jetzt auch ein heſſiſches Heft
von Dr. Faber, das 70 ausgewählte Volkslieder aus den drei Provinzen
mit zweiſtimmigem Satz, Gitarrebegleitung und künſtleriſchem Bild=
ſchmuck
bringen wird. Ein tiefangelegter Lichtbildervortrag von Prof.
Keiler (Friedberg), dem Schriftführer der Vereinigung, über Das
Weſen der deutſchen Kunſt in den Kunſtwerken der Heimat bildete den
Abſchluß und zugleich den Höhepunkt der Tagung. Die nächſtjährige
Hauptverſammlung findet in Lauterbach ſtatt.
* Bad=Nauheim, 15. Dez. Bis zum 13. Dezember 1928 betrug der
Geſamtbeſuch des Bades. 40 929 Gäſte, darunter 6528 Ausländer. An=
1.*
weſend am 13. Dezember 658 Gäſte.
h. Gießen, 15. Dez. Mehrere Saatgutmärkte finden im
Laufe des Winters ſeitens der Landwirtſchaftskammer in Oberheſſen
ſtatt. Vorgeſehen ſind Saatgutmärkte in: Grünberg, Nidda, Lauterbach
und Büdingen. Gurbewährte ertragreiche Sorten von Sommergerſte,
Sommerweizen, Hafer, Kartoffeln und Kleeſamen werden ausgeſtellt.
*
m. Aus dem Lande, 15. Dez. Landwirtſchaftliches. In
den Wintermonaten haben die Landwirtſchaftsämter verſchiedene Vor=
träge
vorgeſehen. Das Landwirtſchaftsamt Groß=Umſtadt hat für lau=
fenden
Monat an 9 Orten Vorträge feſtgeſetzt. Das Landwirtſchaftsamt
Heppenheim a. d. B. für 2 Orte. Es werden Fragen aus ſämtlichen
Gebieten der Landwirtſchaft behandelt, immer unter Berückſichtigung
deſſen, was für die betreffende Gegend, für den betreffenden Ort not=
wendig
und intereſſant iſt. Das Landwirtſchaftsamt Mainz v ran=
ſtaltet
für Nieder=Olm in der Zeit vom 19. bis 21. Dezember einen Vor=
tragszyklus
, in dem Düngungsfragen, unter beſonderer Berüchſichtigung
des Obſt=, Gemüſe= und Weinbaues uſw., des weiteren Fragen allge=
meinen
landwirtſchaftlichen Intereſſes, dann befonders ſolche des Wein=
baues
behandelt werden.

Muderwerk der moderner
Maschire.
Dre weitere Hrfstellung
immer nener Solcher Hock-
leistugs
-Mlaschiren ermög
lickk es uns, dem Stündig
unwarchsender Beschren.
der Kucher nach der

L
PiM
Aemrin

SPEZIAL-MAZEDONEN-MISCHUNG
gerecht zu wader.

[ ][  ][ ]

Geite 10

Sonntag, den 16 Dezember 1928

Nummer 349

Siatt beſonderer Anzeige.
Die Verlobung unſerer Tochter Erika Meine Verlobung mit Fräulein Erika
mit Hern Hans Gerhard Rave beehren Herrn Wihelm Schenck und ſeiner Frau
wir uns anzuzeigen.

Darmſtadt
Aliceſtr. 14

Schenck, Tochter des Oberſtleutnants a. D.
Gemahlin Martha, geb Klein, beehre ich
mich anzuzeigen.
Oberſileutnant a. D. Wilhelm Schenck
Hans Gerhard Rave
Betriebsingenieur
und Frau Martha, geb. Klein
bei den Junkerswerken Oeſſau (*
Advent 1928
Oeſſau
Mendelſohnſtr. 3
Zu Hauſe: Samstag, den 29. Dezember von 1618 Uhr.

Todes=Anzeige.

Stat Karten.

Wir geben unsere Vermählung bekannt
Dr. jur. Wilhelm Menges
Justizrat
Elisabeth Menges, geb. Mülier
Darmstadt, 15. Dezember 1928.

Die Beerdigung des Poſiſchaffners

Viktoriastraße 27.

findet am Montag nachmittag
2 Uhr auf dem Waldfriedhof
ſtatt

Gott dem Abmächtigen hat es gefallen, heute nach=
mittag
3 Uhr, meine innigſigeliebte, unvergeßliche Frau,
unſere gute ſüßeMama, unſere treue Tochter und Schweſter,
Schwiegertochter, Schwägerin, Nichte und Kuſine, Frau

Guſtel Kriſt

7362,

Siatt Karten.
Heute Abend iſi unſere liebe Mutter,
Großmutter, Schwägerin und Tante
Frau
Katharina Merz
geb. Breitwieſer
ſanft entſchlafen.
Georg Merz und Familie.

Dankſagung.

Nieder=Ramſtadt, den 14. Dezember 1928.
Bahnhofſtraße 68.

Die Beerdigung findet Montag, den 17. De=
zember
, nachmittags 2½/, Uhr ſtatt (.

Für die vielen wohltuenden Be=
weiſe
herzlicher Teilnahme und für
die zahlreichen Kranzſpenden bei
dem Hinſcheiden meiner innigſt=
geliebten
Frau, unſerer herzens=
guten
Mutter
Frau

geb. Gößz
nach ſchwerem Leiden, im blühenden Alter von 29 Jahren,
in die Ewigkeit abzurufen.

Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Karl Kriſt.
Arheilgen, zur Turnhalle‟, Frankfurterſtraße 28,
Wiesbaden, Ginsheim, Traiſa, Michelftadt i. Odw., Mann=
heim
, den 15. Dezember 1928.
Die Beerdigung findet am Dienstag nachmittag 3½/, Uhr
vom Trauerhauſe aus ſtatt.

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gegenüher
der Sparlasse.

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geb. Pflug

ſagen wir allen Verwandten, Freun=
den
und Bekannten unſeren tiefge=
fühlten
Dank. Insbeſondere danken
wir den Schweſtern im Städtiſchen
Krankenhaus für ihre liebevolle
Pflege.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Peter Elzer
Schuhmachermeiſter
und Kinder.

Darmſtadt, den 14. Dezember 1928.
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FrauNariesdam Pwe.

nach längerem Leiden ſanft eingeſchlafen iſt.
In tiefem Schmerz:
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Dankſagung.
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Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben Mutter;
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1928, nachmittags 2½ Uhr, auf dem alten Friedhofe
an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſta.t

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Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Frau B. Appel
und Kinder.
Darmſiadt, den 14. Dezember 1928.
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ſagen herzlichen Dank
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Paula Gulden, geb Orth
Heinrich=Wilhelm Orth
Freya Orth
Karl Muhl, Oberamtsrichter
Heinrich Gulden, Fabrikant
Elſa Orth, geb. Eiſenberg
und 4 Enkellinder.
Darmſtadt, Fürth i Odw., Pforzheim,
St Andreasberg (Harz), den 16. Dez. 1928.

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Geite 12

Sonntag, den 16. Dezember 1928

Nummer 349

2
ott, Shler und Tarnen.

Der Spork des Sonnkags.
Die beiden letzten Wochen vor Weihnachten ſind die ruhigſten im
Jahre. Das Programm wird faſt einzig beherrſcht vom Fußball. Von
den übrigen Sportarten treten nur Handball ſowie Radſport mehr her=
vor
, im übrigem iſt die ſportliche Speiſekarte wenig umfangreich. Im
Fußball gibt es einen Tag der Entſcheidungen, denn am Sonntag dürf=
den
aller Vorausſicht nach fünf Gruppen ihre Meiſter ermitteln, oder es
müßten ſchon durch unerwartete Ergebniſſe neue Komplikationen ent=
ſtehen
. Bis Weihnachten dürfte man jedenfalls in Süddeutſchlland klar
ſehen, ebenſo auch in den Handball=Verbandsſpielen. Hevvorzuheben ſind
zwei Meiſterſchaftskämpfe; in Eſſen entſcheidet ſich die deutſche Mann=
ſchaftsmeiſterſchaft
im Gewichtheben zwiſchen Siegfried Eſſen und Mün=
chen
1860, und in Mailand boxt Hein Domgörgen mit dem Italiener
Jaccovacci um die Europameiſterſchaft im Halbſchwergewichtsbogen. Von
internationalen Begegnungen ſind der deutſch=franzöſiſche Fechterkampf
im Frankfurter Haus der Fechter ſowie der Hallentenniskampf Amſter=
dam
=Rheinland in der Amſterdamer Tennishalle zu erwähnen.
Fußbal I.
Nun ſind die ſüddeutſchen Verbandsſpiele ſoweit, daß der nächſte
Sonntag bereits einige Gruppenmeiſter beſcheren wird. Faſt alle Ver=
eine
ſind wieder voll beſchäftigt; man möchte die Spiele nach Möglichkeit
vor Weihnachten unter Dach und Fach bringen. In der Gruppe
Nordbayern ſehen wir allerdings noch nicht klar. Der Club pau=
ſiert
wieder, während die Sp.Vg. Fürth auf eigenem Platze dem A. S.V.
Nürnberg empfängt, der auch nach Kampf unterliegen müßte. Die
Franken Nürnberg empfangen den F.B. 04 Würzburg. Wenn ſich auch
das Vorſpielergebnis (6:0 für Würzburg) nicht wiederholen wird, ſo
glauben wir doch an einen kngppen Sieg des Gaſtes. Im Spiel F. C.
Bayreuth gegen Bayern Hof iſt es leicht möglich, daß der Platzbeſitzer
zu den Punkten kommt, ohne dadurch vom zweitletzten Platz nach vorn
zu wechſeln In der Gruppe Südbayern ſteigt ein vorent=
ſcheidendes
Treffen. Wacker München gegen Bayern München, wenn es
der Wackerelf gelingen ſollte, Bayern zu ſchlagen und damit den
Bayern punktgleich zu werden. Der F.C. Wacker hat in einigen Durch=
ſchnittsſpielen
zu ſehr enttäuſcht, als daß man ihm dieſes Stückchen zu=
traute
. Wir nehmen eher ein Unentſchieden an, das den Bayern den
Titel bringen würde. Von einem tragiſchen Geſchick verfolgt ſind die
Ulmer Schwaben. Schon pfeifens die bekannten Ulmer Spatzen, daß
die Schwaben aus 13 Spielen noch keinen einzigen Pluspunkt buchen
koynten. Schwaben Augsburg iſt auch ſtark genug, um ſich im Ulm durch=
zuſetzen
, iſt doch für ſie Anſchlußmöglichkeit an den Dritten (1860 =
chen
) vorhanden. Weiter kann die Gruppe Württemberg eine
Entcheidung bringen, wenn es dem F.C. Germania Brötzingen gelingen
vollte, ſein letztes Spiel zu Hauſe gegen Union Böckingen für ſich zu ent=
ſcheiden
, mindeſtens aber einen Punkt zu gewinnen. Das eine, oder
das andere iſt anzunehmen. Stuttgarter Kickers müßten ſchon, um die
Brötzinger einzuholen, ihre beiden ausſtehenden Spiele gewinnen, falls
eben Brötzingen den Schwaben den Gefallen tut, gegen Böckingen zu
verlieren. Wir nehmen an, daß Brötzingen ungeſchlagen zu dem Titel
kommt, wie es überhaupt eine meiſterhafte Leiſtung für Pforzheimer
Vorſtädter war, ſich in 20 Kreisligatreffen mit 39 Punkten den Titel
und Aufſtiegsberechtigung zu holen und ungeſchlagen die Bezüksliga=
ſpiele
durchzuſetzen. Die Stuttgarter Kickers empfangen im Lokalſpiel
Sportfreunde Stuttgart. Die Sportfreunde haben nichts mehr zu ge=
winnen
, noch zu verlieren. Sie ſind alſo am Ausgang des Treffens, das
die Kickers für ſich entſcheiden werden, wenig indereſſiert. V.f.B. Stutt=
gart
hat din F.C. Birkenfeld zu Gaſt. Für den V.f.B. iſt dieſes Spiel
von Bedeutung, er kann evul, durch einen Sieg noch auf den dritten
Platz kommen. Der V.f.B. dürfte auch die Punkte für ſich buchen.
In der Gruppe Baden iſt nun nach der Niederlage des Freiburger
F. C. gegen Raſtatt die Situation ſo, daß der F.F. C. ſich nur in ſeinem
letzten Spiel in Freiburg gegen den Karlsruher F.V. durch Sieg mit
dieſem punktgleich ſchaffen kann. Allerdings hat der K.F.V. noch ein
Treffen (Sp.Vg. Freiburg in Freiburg) ausſtehen, das ihm evtl. den
cinen, noch nötigen Punkt, zur Meiſterſchaft bringen kann, wenn dies
nicht bereits in einem Unentſchieden im ſonntäglichen Treffen ge=
ſchieht
. In Offenburg könnte Raſtatt nach ſeinen vorzüglichen Leiſtungen
gegen Freiburg zu den Punkten kommen und damit ziemlich ſicher der
Abſtiegsgefahr entrinnen. Phönix Karlsruhe hat im Spiel in Karlsruhe
Gelegenheit, ſich durch einen Sieg über Sp.Vg. Freiburg den dritten
Platz vor dem F. C. Villingen zu ſichern. Es ſollte dies auch den Karls=
ruhern
gelingen, wenn ſie auch zuletzt etwas abfielen. Im letzten Spiel,
S.C. Freiburg gegen F.C. Villingen, erwartet man nach Kampf den
S.C. als knappen Sieger In der Gruppe Nhein ſteigt das be=
deutſame
Treffen S.V. Waldhof V.f.L. Neckarau. Der V.f.L. braucht
nur gegen Waldhof ein Unentſchieden herauszuholen, um ſich Meiſter
nennen zu können. Selbſt wenn Waldhof, was nicht ausgeſchloſſen iſt,
Sieger bleiben ſollte, hat der V.f.L. noch Gelegenheit, in dim beiden
letzten Spielen gegen Sandhofen und Mundenheim die beiden nötigen
Punkte zu erkämpfen. V.f.R. Mannheim empfangt Mundenheim, die
im Vorſpiel zu Hauſe mit 2:4 Unterlegenen. Der V.f.N. wird wohl zu
den Punkten kommen, die ihn dann als Zweiten, beſtimmt aber als
Dritten einlaufen laſſen. Phönix Ludwigshafen iſt ſtark zurückgefallen,
müßte aber auf eigehem Platze Mannheim 08 ſchlagen können. Schließ=
lich
bleibt noch das Spiel Sp.Vg. Sandhofen gegen Pfalz Ludwigshafen,
das Sandhofen als Sieger zeitigen wird, zumal Pfalz mit ſeinen zwei
Pluspunkten keine Möglichkeit mehr zur Rettung ſieht. In der
Gruppe Saar verſchiebt ſich die Situation weſentlich zugunſten des
1. F.C. Idar, wachdem der S.C. Saar 05 Saarbrücken in Pirmaſens
gegen den V.f.R unterlag. Idar hat nun die große Chance, am kom=
menden
Sonntag durch einen Sieg über den S.C. 05 an die Spitze zu
kommen. Auf eigenem Platze ſollte ein Sieg für Idar möglich ſein.
S.V. 05 Saarbrücken hat die Boruſſia Neunkirchen zu Gaſt. Neun=
Eirchen halten wir für ſtark genug, unter Umſtänden in Saarbrücken zu
beſtehen. In dieſem Falle könnte Neunkirchen noch entſcheidend in den
Kampf um den Titel eingreifen, wie überhaupt die Lage in der Spitze
bis zur letzten Stunde verworren zu bleiben ſcheint. Auf verlorenem
Poſten ſteht der F.V. Saarbrücken, der im Pirmaſens gegen den F.C.
ſchwerlich zu den Punkten kommen wird. Sportfreunde Saarbrücken
werden ſchließlich mit Kreuznach G2 wenig Erbarmen kennen. echt
intereſſant ſpitzen ſich die Verhältniſſe in der Gruppe Main zu.
Am kommenden Sonntag tritt Eintracht auf eigenem Platze gegen den
S. C. Rotweiß Frankfurt an, der ſich anſtrengen muß, will er unter den
erſten Dreien ſein. Hier erwartet man wohl in Bornheim eine Ueber=
raſchung
. Auf der anderen Seite iſt es aber nicht ausgeſchloſſen, daß
der F. S.V. Frankfurt der nur noch eine Möglichkeit zum Titel zu kom=
men
offen ſieht, in Niederrad unterliegt, denn es geht für Niederrad
um dasſelbe wie für Rotweiß. Es wäre nicht das erſtemal, daß die
Bornheimer in Niederrad unterliegen. Weiter kommen die Offenbacher
Rickers hinzu, die noch das verhältnismäßig leichteſte Spiel in Fechen=
heim
auszutragen haben. Auch ſie verſpuren Appetit auf einen ertrag=
reichen
zweiten oder dritten Platz. Der Endſpurt wird alſo ſpannend
werden, zumal zum Schluß Eintracht noch in Hanau gegen den 1. F. C.
93 und in Aſchaffenburg gegen Viktoria antreten muß, während der
F.S.V. auf eigenem Platze Fechenheim und Offenbacher Kichers hat.
Jedenfalls ſind die erſten beiden Kämpfe offen. Germania Bieber ſollte Thüringer Wald;
trotz geſchwächter Mannſchaft (2 Mann ſind disqualifiziert) Viktoria
Aſchaffenburg in Bieber ſchlagen, desgleichen wird ſich Hanau 93 gegen
die Tabellenletzte Sp.Vg. Hanau 60/94 auf deren Platz durchſetzen.
In der Gruppe Heſſen ſcheint ſich die Lage ähnlich geſtalten zu
wollen. Schon ſah man die Wormatia Worms im gewaltigen Endſpurt
als ſicheren Meiſter, als ſich die Verhältniſſe zu ihren Ungunſten ver=
ſchoben
. Nicht nur, daß die Wormatia ihren ausgezeichneten Hüter
Giesbert durch Disqualifikation verlieren wird (Langen!), noch ſtehen
drei ſchwere Spiele gegen Alemannia, Arheilgen und das entſcheidende
gegen Mainz 05 im Mainz aus. Der Sonntag gönnt der Wormatia
Ruhe. Mainz hat in Höchſt wohl keinen großen Widerſtand zu über=
winden
. In Iſenburg tritt die Alemannia Worms an. Iſenburg ent=
täuſchte
in den letzten Spielen. So würde ein Unentſchieden, ſogar ein
knapper Sieg für Worms nicht überraſchen. S.V. Wiesbaden hat ſich
ſeiner letzten Chancen vergeben, müßte aber gegen Haſſia Bingen zu
den Punkten kommen. Allerdings iſt die Haſſia noch nicht über alle
Berge, wird ſich aber nach Kampf noch geſchlagen bekennen müſſen. Die
Sp.Vg. Arheilgen empfängt den F. C. Langen 03. Hier iſt ein Sieg des
ſpielſtarken Gaſtes zu erwarten.
Handball.
Die Gruppenmeiſterſchaften im ſüddeutſchen Handball entſcheiden ſich
in den nächſten Spielſonntagen. Die Maingruppe A bringt das be=
deutende
Spiel Darmſtadr 98 gegen F. S.V. Frankfurt. Wenn die Frank=
furter
auch einen Punkt einbüßen und gleichzeitig die Darmſtädter Poli=
ziſten
gegen die Offenbacher Kickers gewinnen, dürfte den Hütern des
Geſetzes die Gruppenmeiſterſchaft ſicher ſein.
Leichtathletik.
In der Altonger Ausſtellungshalle veranſtaltet am Sonntag der
Hamburger Sportverein ein großes Hallenſportfeſt mit einer hervor=
ragenden
Beſchickung. Man erwartet die Sprinter Körnig, Lammers,
Wöllver, Jonath, die Mittelſtreckler Schoemann Wichmann und die
gſtreihler Boltze, Huſen, Dreckmann, Petri, Diechmann.

Handball in der Deutſchen Turnerſchaft.
Wie uns Spielwart Lehr mitteilt, ſallen infolge des hohen
Schnees alle Pflichtſpiele heute aus.
Deutſch=franzöfiſches Degenſechken.
Die Franzoſen ſchlagen Hermannia Frankfurt 23:13.
Der erſte deutſch=franzöſiſche Fechtkampf, ausgetragen am Samstag
auf deutſchem Boden, im Frankfurter Haus der Fechter zwiſehen der
Geſellſchaft zur Pflege des Fechtens in der freien Grafſchaft Burgund
und dem Feiht=Club Hermannia Frankfurt, war für din veranſtaltenden
Frankfurter Club ein voller Erfolg in jeder Hinſicht. Da der Kampf
mit je ſechs Fechtern auf Degen ausgetragen wurde, einer Fechtart alſo,
in der die Franzoſen Spezialiſten ſind, mußte man mit einem Sieg der
Gäſte re hnen. Die Franzoſen gewannen den Kampf von 36 Gefechten
mit 23:13 Siegen, alſo nicht allzu übenlegen, webei noch zu bemerken iſt,
daß die Mehrzahl der franzöſiſchen Siege nur inapp mit 2:1 Treffern
crſtritten wurde. Nach Erledigung der Hälfte des Kampfes führten die
Franzoſen mit 13:5 Siegen. Hermannia vermochte die Zahl ihrer Siege
auf 10 zu erhöhen, dann aber ſtellten die Franzoſen die alte Differenz
wieder her und erwieſen damit ihre allgemeine Ueberlegenheit im Degen=
feckſten
. Im Vordergrund ſtanden natürlich die Gefechte des deutſchen
Meiſters Erwin Casmir und der franzöſiſchen Spitzenfechter Barbier,
Schnetz und Adet. Casmir gewann fünf von ſeinen ſechs Kämpfen, da=
von
drei ohne Gegentreffer und zwei mit 2:1 Treffern. Er ſchlug alie
Gegner, außer dem ausgezeichneten Barbier, der ihn mit einer blitz=
ſchnellen
Ripoſte 2:1 beſigte Einen hervorragenden Kampf lieferte
Ccsmir gegen den baumlangen Schmetz, den er mit 2:0 abfertigte. Nächſt
Casmir hielt ſich bei den Frankfurtern der junge Eiſenecker mit 3:3 Sie=
gen
am beſtem. Eiſenecker wurde nur don Hoſtalier, Barbier und
Schmetz geſchlagen, beſiegte aber ſeinerſeits Jabouillet, Charton und
Adet. An 3. Stelle folgte Altmeiſter E. Schön mit zwei Siegen, ihm
folgten Jack, F. A. Müller und Roſenbauer mit je einem Sieg, ſo daß
alſo jeder der Frankfurter Fechter wenigſtens einen Punkt für ſeine
Mannſchaft gewann. Vei den Franzoſen gefielen am beſten Barbier
und Adet durch die Elegauz ihres Fechtens und die wundervollen Kreis=
Faraden und Finten. Barbier gewann alle ſeihs Gefechte, er war der
einzige Unbeſiegte des Abends. Ihm folgte mit vier Siegen Charton,
der ſich ausgezeichnet hielt. Das Ergebnis bedeutete für Hermannia eine
erfreuliche Aufmunterung und ein Zeichen des Erſtarkens auch im Degen=
fechten
Im Kampfgericht war der Vorſitzende des Deutſchen Fechter=
Bundes, Erckrath de Parré tätig, der von den Offenbachern Thomſon
und Halberſtadt gut aſſiſtiert wurde.
Einen Radländerkampf DeutſchlandSchlveiz veranſtaltet im Februar
die Baſeler Winterbahn.

Wekkerbericht.

Die weitere Vorherrſchaft der Kaltluft, verbunden mit zeitweiſem
Aufreißew der Wolkendecke, führten in unſerem Bezirk zur geringen Froſt=
zunahme
. Aber auch im übrigem Deutſchland läßt ſich geringer Tem=
peraturfall
feſtſtellen. Dabei hat erneuter Luftdruckanſtieg eingeſetzt.
Im Bereich höheren Druckes und weiterer Kaltluft iſt durch das Auf=
klarem
mit einer Verſchärfung des Froſtes zu rechnen, und die Nieder=
ſchlagstätigkeit
nimmt zunächſt mehr und mehr ab.
Ausſichten für Sonntag, den 16. Dezember: Wolkiges, auch zeitweiſe auf=
heiterndes
Wetter, mit Verſcharfung des Froſtes, Nachlaſſen der
Schneefälle.
Ausfichten für Montag, den 17. Dezember: Fortdauer des herrſchenden
Witterungscharakters.
Amtliche Winterſportnachrichten
herausgegeben von der
Heſſ. Offentl. Wstterdienſtſtelle am Landwirtſch. Inſtitut der
Univerſität Gießen.

Ort Witterung J.
S8 S
8 Beſchaffenheit
der
Schneedecke Sport=
möglichkeit
heute morgen
C Leml enl heute Vogelsberg:
Hoherodskopf
A 50 bewölkt 8 25 6.-10 Pulverſchnee Ski ſehr gut Odenwald:
Tromm
(523 m) Neunkirchen
(512 m) I. Schneefall 20 Pulverſchnee Ski u. Rodel
ſehr gut Taunus:
Kl. Feldberg
(880 m). Nebel N. 15 5 Pulverſchnee Ski u. Rodel gut Rhön:
Waſſerkuppe
Wſf. 50. heiter 29 35 35 Pulverſchnee Ski u. Rodel
ſehr gut Schwarzwatd:
Feldberg
(41497 m) bewölkt 7 12 verharrſcht Ski u. Rodel
gut Hornisgrinde
(1160 m) Miee
Schneefall 8 73 Pulverſchnee nur Ski möglich Ruheſtein
(220 m) Nebel 8 63 Pulverſchnee Skt u. Nodel
ſehr gut Furtwangen
. 50 heiter 12 73 S.10 Pulverſchnee Alpen:
Garmiſch= Parten=
kirchen
(713 m). bewölkt 2 45 6-10 Pulverſchnee Berchtesgaden
572 m) leichter
Schn eefall I 20 ) gekörnt Skt u. Nodel gut Harz:
Schierke
(620 m) I. Schneefall 5 17 3 Pulverſchnee Oberhof
(810 m) D

Was ſchenke ich? Am beſten Chaſalla=Schuhe fertig nach
Maß! Wie iſt das wöglich? Sehr einfach. Man entnehme ſchon jetzt
bei der Chaſalla=Schuh=G.m.b.H. eine Chaſalla= Weihnachtsgutſchein=
karte
. Die Meſſung mit den patentierten Chaſalla=Fußmeßapparaten
kanm beliebig nach dem Feſt vorgenommen werden; ſie ſichert dem Be=
ſchenkten
in jedem einzelnen Falle vollendet paſſende Chaſalla=Schuhe
in modernſter Ausſtattung und beſter Qualität. Auch dem Kinde kann
man keine größere Freude bereiten, als durch anatomiſch richtige Cha=
ſalla
=Schuhe, die eine gefunde Entwicklung der Füße gewährleiſten. Gut=
ſcheinkarten
für den Weihnachtstiſch ſind in allen Geſchäften der Cha=
ſalla
=Schuh=G. m.b. H. erhältlich, in Darmſtadt, Rheinſtraße 12½. 120323

Ein Einfamilienhaus für jedermann! Seit einigen
Jahren bemühen ſich verſchiedene Bauſparkaſſen zur Hebung der Woh=
nungsnor
beizutragen, die verſchiedenſten Syſteme ſuchen der Löſung der
Wohnungsfrage näher zu kommen, ohne daß ſie einen durchgreifenden
Erfolg erzielen. Ein ganz beſonderes Syſtem hat nun die Deutſch=
land
, Bauſpar=Aktiengeſellſchaft für Stadt und Land, Geſchäftsſtelle
Mittelrhein, Darmſtadt, Hofmannſtraße 18, die neben einem raſch zum
Ziele führenden Bauſpar=Syſtem ihre ſämtlichen Bauſparer gleichzeitig
präwienfrei bis zur Höhe von 15 000 RM. auf den Todesfall verſichert.
Das Syſtem der Deutſchland, Bauſpar=A.=G., lehnt ſich an engliſche
und amerikaniſche Vorbilder, und da in England und Amerika die
Bauſparkaſſen ſchon ſeit einigen hunderr Jahren beſt=hen und mit großen
Erfolgen aufzuwarten haben, iſt damit zu rechnen, daß auch das
Deutſchland=Bauſpar=Syſtem ſich eines guten Anſehens und guter Er=
folge
zu erfreuen hat.

Aufklärung. Es iſt in jedermanns Intereſſe gelegen, bef=
Einkauf von Huſtenmitteln ſich an bewährte, vom Arzt empfohlen
Huſtenbonbons zu halten. Es ſei hier beſonders auf Sagitta=Bonboy
verwieſen, die ein erſtklaſſiges, peinlich genau hergeſtelltes Fabrikat un
auf Grund ihrer Zuſammenſetzung als Huſtenſaft in feſter Form an=u
ſprechen ſind. Um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, muß an dieſer Stel
geſagt werden, daß Sagitta=Bopbons nicht eine gewöhnliche Art he
Huſtenmittel darſtellen, ſondern dieſes Präparat hat den Charakt
einer wertvollen Huſtenmedizin, die bei allen Erkrankungen der obere
Luftwege, wie Huſten, Heiſerkeit, Verſchleimung, Bronchialkatarrh uoß
desinfizierend, ſchmerzlindernd, ſchleimlöſend und daher heilend wir=
Sagitta=Bonbons, die in allen Apotheken erhältlich ſind, zeichnen ſi.
überdies noch durch angenehmen Geſchmack aus. Es empfiehlt ſie
Sagitta=Bonbons immer zu Hauſe zu haben und bei den geringſte
Anzeichen von Huſten, ſowie auch bei auftretender Grippe, ſofort vorbe
gend Sagitta=Bonbons zu nehmen.
M. I.

32. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlolkerie.
1. Tag, 3. Klaffe. In der Vormittags=Ziehung fiele=
2 Gewinne zu je 50 000 Mark auf Nr. 206 746; 2 Gewinne zu je 20
Mark auf Nr. 60 825; 8 Gewinne zu je 800 Mark auf Nr. 61 768 143,5
143 922 268 053; 16 Gewinne zu je 500 Mark auf Nr. 7841 679
115 949 118 373 151 949 244 632 257 748 314 562; ferner 106 Gewinne
je 400 Mark und 252 Gewinne zu je 240 Mark. In der Nag
mittags=Ziehung fielen: 4 Gewinne zu je 3000 Mark auf 9
2089 392 578; 2 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 300 187; 6 Gewin
zu je 1000 Mark auf Nr. 3185 128 742 315 858; 22 Gewinne zu je 8
Mark auf Nr. 73 914 133075 137 297 149 593 162708 178 163 2163
220 805 266 589 281 193 354 660; 22 Gewinne zu je 500 Mark auf. 9
23 557 103 639 135 072 177 105 239341 268 939 236 139 326 805 3543
362 456 392 911; ferner 80 Gewinne zu je 400 Mark und 244 Gewin
zu je 240 Mark.

Sonntag, 16. Dez. 8.30: Kathol. Morgenſeier. o 11: L.

Alice Ehlers (Cembalo), Maurits Frank (Viola da Gamba), Funkorch.
O Anſchl.: Landwirtſchaftskammer Wiesbaden. o 14.30: Ein Tag
auf der Wegſcheide. Ausf.: Die letzte Gruppe 1928 des Kinder=
dorfes
Wegſcheide und Rektor Jaſpert. O 15.30: Jugendſtunde.
Lieſel Simon Kaſperl und der Weihnachtsmann. O 16.30: Konzert,
Funkorcheſter: Beethoven (geb. 16. Dez. 1770). Erſte Ouvertüre
Lieder
Leonore‟. Rezitativ und Arie aus Fidelio‟
Wonne der Wehmut; Ich liebe dich; Freudvoll und leidvoll.
Sinfonie in C=dur. Mitw.: Ines Schneider (Sopran). o 17.30
Stunde des Landes. Dr. Kranz: Was geht in der Welt vor un
was geht es mich an? Landwirtſchaftsrat Schulze=Roeßler: Ueber
die großen Gemeindeviehweiden auf dem Weſterwald und de
Wert ihrer Verbeſſerung für unſere Bauernwirtſchaft. e 18.30
Gerdi von Bremen=Hirſchhendt: Gemeinſchaftserlebnis im geſprochene
Wort. O 10.30: Moderne amerikaniſche Dichtungen. Berühm
Frauen=Charaktere von Shakeſpeare. Portia, aus Merchant
Venice; Katharine, aus The Taminc of The Shrew; Ophelia
aus Hamlet. Vortragende: Lilian Harriſon, London. o A
Von der Markus=Kirche in Stuttgart: Weihnachtsmuſik. O 21.15
Fra Diavolo. Komiſche Oper in drei Akten von Auber. o An=
ſchl
.: Sportnachrichten. O Darauf: Tanzmuſik. Kapelle Pinkus=Langer,
Skufkgark.
Sonntag, 16. Dez. 11: Freiburg: Kathol. Morgenfeier. Mitw.:
Monſignore Dr. Gröber, H. Stoffel (Violine), K. Ueter (Klavier),
6. 12: Stuttgart: Promenadekonzert. O. Anſchl.: Schallpia
14: Chöre, ausgeführt von Zöglingen der Blindenanſtalt, Stutt=
gart
. O 14.30: Dr. Venzmer: Corrida de toros. 0 15: Elſe Pfei
Bonhöffer lieſt aus ihren Erzählungen: Im Garten niemals wieder
15.30: Unterhaltungskonzert. Mitw. Grete Burckard=Rohr (Soprat
el: Vom

maier: Die Erlöſererwartung in der Religion. O 20: Aus der Markus=
kirche
, Stuttgart: Weihnachtsmuſik des Singkreiſes der Stuttgarter
Jugendbünde. Weike von J. S. Bach. Mitw.: Prof. Dr. Keller
Emmy Haushahn (Sopran). Leitung: Guſt. Wirſching. Chriſtun
wir ſollen loben ſchon. Kantate 61: Nun, komm, der Heiden
Heiland. Der Tag, der iſt ſo freudenreich. Largo e dolce
für Flöte und Orgel. In dulri jubilo. Vom Himmel hoch,
komm’ ich her. Gloria in ercelſis Dev. Ich ſteh: an dein
Krippe hier. Gelobet ſeiſt du, Jeſu Chriſt. Inſtrumentalmu
der Orcheſterſuite in D=dur. Wir ſingen dir in deinem Heer
O 21.15: Frankfurt: Fra Diavolo oder Das Gaſthaus in Terracina
Komiſche Oper in drei Akten von Eugene Scribe. Muſik von D. 7
Eſprit Auber. Perſ.: Fra Diavolo, unter dem Namen des Marquf.
von San Marco; Lord Kookburn; Pamela, ſeine Gemahlin; Lorenzo
Dragoneroffizier; Matteo, Gaſtwirt; Zerline, ſeine Tochter; Giacomo
Beppo, Banditen. Zeit: 18.30. O Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Sonntag, 16. Dez. 8.55: Glockenſpiel der Potsdame: E.n.,B
kirche. O 9: Morgenfeier, Anſprache: Paſtor Riethmüller, Berli
Dahlem. Mitw.: Doris Reckwitz (Rezitat.), Margarete v. Winterfeli
(Sopran), W. Drwenſki (Orgel). Sprecher: E. Wilhelmy. o 11.30
Großes Schauſpielhaus: Vormittagskonzert, Orcheſter Bernard Ett
0 14: Morſe=Kurſus. 6 14.30: Für den Landwirt. O 14.55: Priv
dozent Dr. v. Falck: Rinderzucht und Rinderhaltung. O 15.3
Weihnachtsmärchen. Bärbele; Helle Fenſter bei Nacht (Guſt. Goes
Geleſen von Käthe Haack. 0 16: Bücherſtunde. 16.30: Weil
nachtslieder für die Kinder. Margarethe Roll (Sopran). Flüge
Ben Geyſel. O. Anſchl.: Teemuſik. Kapelle Ilia Lipſchatoff. 0 1.
Guſt. Hochſtetter: Die Umgangsſprache zwiſchen Haustier und Menſé
O 19.30: C. J. Luther, München: Wmterreiſe und Winterſport
Deutſchland. O 20: Herb. Ihering: Zeittheater. O 20.30: Konzer
Funkorcheſter, Leitung: Seidler=Winkler, Offenbach: Ouv. Z
Verlobung bei der Laterne‟ Kalman: Potp. aus Gräf
Mariza‟,
Offenbach: O. glücklich Paar aus Die ſchör
Helena‟. Elſe Kochhann (Sopran). Meyer=Helmund: Ein Aben
m St. Petersburg, ruſſiſche Suite. Theil: Feſtlicher Aufzu=
Leoncavallo: Vogellied der Nedda aus Baiazzi‟. Lind
mann: Groteske. Miallart: Er liebt mich aus Das Glöckche
des Eremiten. Offenbach: Trinklied aus Orpheus in
Unterwelt Neidhardt: Zirkus Konzert=Suite für Orcheſte
(Deutſche Uraufführung). o. Anſchl.: Tagesnachrichten. O Danag
Tanzmuſik. Kapelle Otto Kermbach.
Deutſche Welle. Sonntag, 16. Dez. 8,55: Berlin: Glockenſpi
der Potsdamer Garniſonkirche. 9: Morgenfeier. Anſprache: Paſt.
Riethmüller, Berlin=Dahlem. Anſchl.: Glockengeläut des Berlin
Doms. 0 11.30: Großes Schauſpielhaus: Vormittagskonzert. Dk!
Bernard Ette. 13.45: Bildfunkverſuche. O 14.30: Mitteilung
Privatdoze
und praktiſche Winke für den Landwirt. o 14.55:
Dr. v. Falck: Rinderzucht und Rinderhaltung. o 16: Bücherſtund
16.30: Weihnachtslieder für die Kinder. Geſungen von Ma
garethe Roll (Sopran). Flügel: Ben Geyſel. O. Anſchl.: Teemul
Kapelle Ilia Livſchafoff. 18: Gedanken zur Zeit. Coudenhob
Kalergi: Paneuropa. 6 18.30: Dr. Raemiſch: Die wirtſchaftlich
Grundlagen der paneuropäiſchen Bewegung. 0 19: Pkoſ. *
Zimmer: Der Inder und ſein Elefant, Mythos, Heilkunde 4
Naturgefühl. O 20: Alois Melichar: Einführung in die moder
Muſik. Paul Hindemith. Mitw.: Emmy v. Stetten (Sopral
6 20.30: Berlin: Orcheſterkonzert. Berliner Funkorcheſter, Leltal.
Seidler=Winkler. Mitw.: Elſe Kochhann (Sopran). o Anſchl: Pirell
nachrichten O Danach: Tan=mu’if. Layelle Otto Kermbach.
Sauptſchriftleitung. Rudoll Maup=
Veranwortich für Poltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupei für Feulſleien, Meig
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen 2MN"
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andree‟ Dan."
Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Wlltle KuNlf‟*
Die Gegenwart
und Verlag: L. C. Wittſch ſämilich in Darmſſad!
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantlie der Rückſendung nich1 Abemnewichete
Lie heutige Nummer hat 30 Seiten.

[ ][  ][ ]

I.

Bei ganz außerordentlich reichlicham Angebot in den verſchiedenen
alitäten Weizen, das in dieſer Woche ſowohl von Amerika-Ka=
da wie Argentinien ausging, blieben die Käufe in Ueberſceweizen
illig unbedeutend. Die Mühleninduſtrie rechnet angeſichts des argen=

niſchen Wettbewerbs mit einem weiteren Preisrückgang, ſobald der
zſtraliſche Weizen ſich für die argentiwiſchen Ablader fühlbar macht,

3 zu 13,50 für I, Plataweizen je nach Gewicht und Lieferzeit von
3511,85 und Auſtralweizen zu 13,35 Hfl. eif (fracht= und verſiche=
nasſrei
Antwerpen-Rotterdam angeboten. Hannoverſcher Weizen,
6 Kg., Dezember=Abladung, wurde zu 23,35 RM. eif Mannheim, rhei=
ſcher
Weizen zu 22,30 RM. cif Mannheim, mitteldeutſcher aus der Er=
rter
Gegend zu 23,75 für 77/78 Kg. Ware eif Mannheim gehandelt;
ddeutſcher Weizen koſtete 23,2523,50 die 10 Kg. frei Mühle. Für
oggen zeigte ſich keine nennenswerte Nachfrage; ſüdd. Herkunft
Ilte ſich auf 22,5022,75 frei Mannheim. Für Exportzwecke nannte
an dieſe Wocke deutſchen Roggen mit 72/73 Ka. Hl.=Gewicht in Hfl.
Rotterdam je nach Lieferzeit DezemberFebruar zu 10,60, 10,70 und
80. Am Mehlmarkt hält der niederrheiniſche Wettbewerb an.
je ſüddeutſchen Mühlen gingen gegen die Vorwoche mit ihrer Weizen=
ehlforderung
um 25 Pfg. auf 33 RM. die 100 Kg. zurück, vom Nieder=
ein
liegen jedoch Angebote frei Mannheim zu 32 RM. vor. Roggen=
hl
bei kleinem Geſchäft 2931,75 (Vorwoche 2932) RM. Gerſte
hig bei einiger Reſerve der Verkäufer; von einem drängenden Angebot
inte dieſe Woche nicht geſprochen werden. Preiſe unverändert. Din.
caugerſte war zu 18,75 dän. Kr. eif Hamburg Rotterdam angeboten.
Für Hafer iſt neue Nachfrage niht hervorgetreten. Für ſüdd. Her=
uft
wurden, je nach Qualität, 21,5022 RM. ab Station verlangt.
er Fortſchritt der amerikaniſchen und günſtige Nachfrage über die
gentiniſche Mais=Ernte haben für dieſen Artikel ruhigere Haltung
in den Vorwochen gebracht. In Mannheim verfügharer Mais koſtete
75 RMc. die 100 Kg. mit Sack, rheinſchwimmender Platamais 11,15 hfl.
Mannherm. Futtermittel ruhig; enol. Malzkeime wurden nicht
hr, engl. Bierkreber nur vereinzelt zu um 50 Pfg. die 100 Kg. erhöh=
Preiſen angeboten. Für Kleie erhielt ſich einige Nachfrage, Futter=
d
Nachmehl vorngchläſſigt. Man verlangte für die 100 Kg. deutſche
alzkeime 19 RM. Biertreber 20,2520,50, grobe Kleie 1414,25, feine
75, Futtermehl 15, auf ſpät. Lieferung 15,75, Nachmehl 1920,00 RM.

Vom ſüddeutſchen Tabakmarkt. Das Sandblatt der ſüddeutſchen Erzeu=
ngsgebiete
befindet ſich zum größten Teil im Beſitze der Verarbeiter
er des Handels. Zuletzt erfolgten Umſätze zu 5256 RM. je Ztr.,
h. alſo erheblich niedviger als zu Anfang der diesjährigen Verkäufe.
rumpen wurden zu 3040 RM. in der Kehler Gegend umgeſetzt.
bergut iſt bis jetzt nicht verkauft worden, weil man ſich über die
eiſe nicht einigen konnte. Rippen unverändert.

Vom ſüddeukſchen Holzmarkk.
Auf dem ſüddeutſchen Holzmarkt herrſcht weitere Zurückhaltung
im Einkauf. Auf dem Nadelſtammholzmarkt wurden nur für Quali=
ts
= und Maſtenhölzer angemeſſene Preiſe angelegt, wobei hier auch
Nachfrage lebhafter war. Ein weiteres Abbröckeln der Nadelſtamm=
lzpreiſe
war nicht zu verzeichnen. Auf dem Stangenmarkt hat die
achfrage nach den ſtärkeren Klaſſen ſeitens des Handels etwas nach=
laſſen
, was wohl im Zuſammenhang nit den oben angedeuteten Vor=
ängen
in der Induſtrie ſtehen dürfte, da die Zechen, welche vom Stan=
engroßhandel
in erheblichem Umfang Grubenhölzer beziehen, eine Klä=
ing
der Lage abwarten. Die ſchwächeren Klaſſen gelang es zu an=
hmbaren
Preiſen abzuſetzen. Bei örtlichen Verſteigerungen wurden
m Teil höhere Erlöſe erzielt. Papierholz konnte laufend verkauft
rden, jedoch immer noch zu den bisherigen gedrückten Preiſen.
Die Lage auf dem Eichenſtammholzmarkt iſt unverändert ruhig.
ſchwächeren Klaſſen und geringeren Qualitäten ſind bis jetzt noch
ck vernachläſſigt. Nennenswerte Eichenſtammholzverkäufe ſind noch
hr getätigt worden. Für die ſonſtigen Laubholzarten ſind bis jetzt
isbildende Verkäufe kaum bekannt geworden. Die Ausſichten für die
rwertung des Eichenbergholzes ſind in dieſem Jahr noch ſchlechter
im Vorjahr.

Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 12. Dezember. Die
den Stichtag des 12. Dezember berechnete Großhandelsindex=
fer
des Statiſtiſchen Reichsamtes war mit 140,0 gegenüber der
ſrwoche unveränderr. Von den Hauptgruppen hat die Index=
er
für Agrarſtoffe um 0,3 v. H. auf 134,3 (133.9) angezogen
d diejenige für Kolonialwaren um 1,.0 v. H. auf 125,8 (127.1.
chgegeben. Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halb=
ren
iſt auf 134,0 (134,2) zurückgegangen, während die Index=
fer
für induſtrielle Fertigwaren mit 159,7 keine Veränderung
ahren hat.

Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berechnungen
irden in der Zeit vom 2. bis 8. Dezember im Ruhrgebiet in 5½
beitstagen 2 079 957 Tonnen Kohle gefördert gegen 2 188 427 Tonnen
der vorhergehenden Woche bei 6 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung
Ute ſich in den 7 Tagen der Berichtswoche (in den Kokereien wird
h Sonntags gearbeitet) auf 468 108 Tonnen gegen 440 224 Tonnen
der vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 56 630 Ton=
n
gegen 60 967 Tonnen in der vorhergehenden Woche bei 6 Arbeits=
ſen
. Die arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom
bis 8. Dezember 378 174 Tonnen gegen 364 738 Tonnen in der vorher=
henden
Woche, die tägliche Kokserzengung ſtellte ſich auf 66 873
7889) Tonnen, die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf 10 296
161) Tonnen. Wegen Abſatzmangels wurden in der Berichtswoche
333 (arbeitstäglich 11 515) Feierſchichten eingelegt gegen 127 203
201) in der Vorwoche.

Die Rheiniſch =Weſtfäliſche Boden=Credit=Bank (Rheinboden),
legt einen Betrag von 10 000 000 Goldmark ihrer bereits
en Börſen zu Berlin und Köln notierten 8prozentigen Gold=
dbrief
=Serie 15 zum Vorzugskurſe von 97,50 Prozent für die
bom 18. bis 31. Dezember 1928 zur öffentlichen Zeichnung
(Vgl. heutige Anzeige.)
Die heſſiſche Kohlenproduktion im November. Die monatliche
iſtik der Kohlenproduktion des Volksſtaates Heſſen weiſt für
Monat November folgende Zahlen nach: An Rohbraunkohlen
den gefördert 40 601 Tonnen, verkauft wurden davon 14 004
nen. Der größte Teil der Rohkohlen wurde weiter verarbeitet.
den verarbeiteten Rohkohlen wurden neben Schwelereipro=
en
erzeugt: 251 Tonnen Braunkohlenbriketts. Unter Berück=
gung
der aus Vormonaten übernommenen Beſtände ſowie
Abſatzes und Selbſtverbrauches verblieben am Monatsſchluß
5fähig: 8010 Tonnen Rohkohlen, 529 Tonnen Briketts, 243
ſten Naßpreßſteine, zuſammen 8752 Tonnen Braunkohlen und
Unkohlenprodukte im Geſamtwert von 53 460 RM.

Serliner Produktenbericht vom 15. Dezember. Am Produktenmarkt
ſich heute ein etwas feſterer Unterton, in der Hauptſache auf
9 der feſteren Auslandsmeldungen, namentlich von Südamerika.
Inlandsangebot von Weizen und Roggen iſt nicht ſehr zahlreich
Eſinen und findet zu etwa ½ bis 1 Mark höheren Preiſen bei
ten und Exporteuren ſowie beim Handel bei letzterem zur Ne=
de
Unterkunft. In den geſtrigen Nachmittagsſtunden konnten
Einige Exortabſchlüſſe in Weizen nach England und Italien ge=
werden
, was gleichfalls einige Anregung bot. Am Lieferungs=
blieb
Dezember=Weizen unverändert, die ſpäteren Sichten und
Een in allen Sichten eröffneten ¾ bis 1 Mark höher. Dieſe Preiſe
* man jedoch bald wieder Brief. Weizenmehl hat eine leichte
ung des Geſchäftes zu verzeichnen. Bei Noggenmehl hält dagegen
ephende Umſatztätigkeit an. Hafer liegt im Platzgeſchäft bei ge=
EN Preiſen ruhig; das Expertgeſchäft iſt auch hier ſeit geſtern wie=
etwas
aufgelebt. Gerſten ſtill.

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 15. Dezember.
Zum Wochenſchluß machte ſih wieder eine größere Zurückhaltung
bemerkbar. Die Kursgeſtaltung war gegenüber der geſtrigen Abendbörſe
niht einheitlich, da verſchiedentlich Abgaben und auf der anderen Seite
aber wieder kleine Deckungen vorgenonnen wurden. Die peſſimiſtiſche
Beurteilung der Lage in Lugano verſtimmte und hatte eine größere
Zurückhaltung zur Folge. Das herauskommende Material fand ohne be=
ſondere
Schwierigkeiten Aufnahme, hatte aber zumeiſt kleine Kursrück=
gänge
im Gefolge, doch gingen die Verluſte kaum über 1 Prozent hinaus.
Die Tendenz neigte eher zur Schwäche. Die Erholung der geſtrigen
New Yorker Börſe machte ſich dagegen günſtig bemerkbar. Das Ge=
ſchäft
bewegte ſich jeboch in engſten Grenzen. Im Angebot und verngch=
läſſigt
lagen am Elektromarkt Gesfürel. Bis 1½ Prozent ſchwächer
lagen Siemens. Für Schuckert beſtand dagegen einige Nachfrage. J. G
Farben waren knapp gehalten, Scheibeanſtalt behauptet. Banken bis
1½ Prozent ſchwächer. Montanwerte ſtill. Am Automarkt machte ſich,
für Kleyer bei etwas erholtem Kurs einiges Intereſſe bemerkbar, Daim=
ler
dagegen 1 Prozent niedriger. Montecatimi behauptet. Der Ab=
bruch
der Verhandlungen zwecks Anbahnung einer Betriebs= und In=
tereſſengemeinſchaft
zwiſchen dem Nordd. Lloyd und der Hapag führte
zu größerem Angebot der beiden Papiere und hatte abbröckelnde Kurſe
zur Folge. Die an der geſtrigen Abendbörſe im Freiverkehr ſtark geſuch=
ten
Victor Talking waren eher angeboten und mit 140 Dollar etwas
niedriger. Renten waren geſchäftslos. Deutſche und Ausländer ver=
nachläſſigt
und etwas ſchwächer.
Nach den erſten Kurſen wurde es auf Abgabe der Kuliſſe über=
wiegend
ſchwächer. Das Fehlen von Orders machte ſich ungünſtig be=
merkbar
, ſo daß das Geſchäft faſt vollkommen zum Stillſtand kam.
Schuckert verloren 2 Prozent, J. G. Farben 1½ Prozent und Schiff=
fahrtswerte
weitere 1½ Prozent. A.E.G. blieben gut behauptet und
Siemens konnten etwas, anziehen. Am Geldmarkt war Tagesgeld zu
7½ Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen
Dollar 4,1952, gegen Pfunde 20,354, London=Kabel 4,8515, Paris
124,15, Mailand 92,66, Madrid 29,86, Holland 12,0780.

Berlin, 15. Dezember.
Die Börſe eröffnete am heutigen Wochenſchluß faſt völlig geſchäfts=
los
. Der in den letzten Tagen fühlbare Ordermangel trat infolge des
heutigen frrheren Börſenb=ginns noch ſtärker in Erſcheinung. Die über=
wiegend
geringen Kurserhöhungen durften zum größten Teil noch au
Deckungskäufe zurückzuführen ſein. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe
konnte ſich das Geſchäft auf verſpätet eintreffende Orders geringfügig
beleben und die Tendenz leicht befeſtigen.
Im weiteren Verlauf der Börſe blieb Lie Tendenz freundlih, wenn
auch das Geſchäft keine nennenswerle Belsbung aufwies. Gingelne
Werte, wie Chade, Svenska, Konti Kautſchuk, traten in den Vorder=
grund
. Gegen Schluß des offiziellen Verkehrs ſchwäckte ſich die Ten=
denz
auf umfangreiche Glattſtellungen der Spekulation angeſichts des
Wochenſchluſſes und teilweife auch auf Blankoabgaben erneut ab. Die
Börſe ſchleß durchweg 12 Prozent unter den Anfangsnotierungen.

A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Baſalt . . ..."
Bergmann . . . . .
Berl. Karlsruhe Ind.
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Briketts
Bremer=Wolle ...
Danatbank . . . . .
Deutſche Bank. ..
Diskontogeſ. . . . .
Dresdner Bank . .
Deutſche Maſchinen.
Deutſche Erdöl-.
Deutſche Petroleum
dynamtt Nobel . .
Elektr. Lieferung ..
J. G. Farben ...
Helſenk. Berg. ...
Gaf. elektr. Unt
n.
G.n. Maſch.=Egeſt.
HanſaDampfſch. .
Hapag ......
Harpner . . . . ..
Hemoor Zement ..

14 1 15. 12 114. 12 15. 12. 193.75 93.375 Hirſch Kupfer. . .. 134.5 136 94. 92.5 höſch Eiſen .. . . . 5.
125 81. 61. Hohenlohe Werke .. 83. 83.5 236 2 Al. Re Kahla Porzellan . . 185 19 70. 70.25 Kali Aſchersleben . . f280.- 278.25 283.: alzdetfurth . .
502.5 0. 62. Zeiteregeln .. 280. 1277. H=
2= 2
5.5 Lindes Eismaſch. . 171. 71. 191. 290. Loewe & Co. . .. 1245.5 a5 70. 169.5 Lingel Schuh . . ." 160.5 160. Mannesmann Rökren 122.75 123 5 170.5 170.5 Niederlauſitzer Kohl 1157. 7. 47. 46.5 Nordd. Loyd .. 138. 135.125 135.- Orenſtein . . . . 00. 2
0 35 B! Polyphon .... 455. 459. 5. 2. Rütgerswerke . .. 105. 183. 181. Sachſenwerke. . . . 33: 262. Siemens Glas .. 39. 95 9.75 119.7 Ver. Glanzſtoff . . . 542. 142. 267. W er. Stahlwerke. 92. 92. 45 Volkſtedter Porzellan= 57.5 57.- 175.25 73.5 Wanderer Werke. 113.5 113.25 141. 37. Wiſſner Metall ... 158. 37.- 131.2 133.
275.5 1278.75 Wittener Gußſtahl. 45. 45.

Deviſenmarkk.

Helſingfors. . .
Wien.... . . . .
Prag .... .."
Budapeſt .. .
Sofia ......"
Holland .. .."
Oslo ......
Kopenhagen.
Stockholm ..
London ...."
Buenos Aires
New York.."
Belgien.....

14. 12. 15. 12. 14. 12. 15 Geld /Brie Geld Brief Geld Brie Geld. /Brief 0.544 10.56 0.54 10.56 Italien ..... 21.95 21.99 21.945 59.00 59.14 59.015 59. 135 Paris ......". 16.375 16.41: 16.37 12.422 2.442 12.419 12 439 Schweiz .. . ." 80.72 80.88 80 2 3 06 73.20 73.05773.19 Spanien. . . . 68.06 68.20 68. 11 3.025 3.0311 3.026 3.032 Danzig ......" 31.27 81.43 81.27 168.31 68 65 168.31 168.65 Japan .... .." 1.922 1.926 1.924 11.74 111.96 11.74 111.98 Riode Janeiro 1.49750.4995 0.499 11.87/112.09 11.88 12.10 Jugoſlavien". 7.370 7.384 7.370 12.07112.29 112 06/112 28 Portugal ...." 18.20. 8. 24 18. 18 20.333/20.372 20.333 0.373 Athen ... ... 5.425 5.435 5.4 25 1.763 1.76 1.763 1.767 Konſtantinopel 2.061 2 065 2.065 1.1915 4.1995 11910 4.1990 Kanada. . . . . . 4.182 4.190 4.182 58,265.58.385 58. 27 58.39 Aruguay ....! 4 276 4:284 4.276

21.985
16.41
80.88
68.25
81.43
1.928
0.501
7.384
18.22
5.435
2.06
4.190
4.284

Diehmärkke.

Weinheimer Schweinemarkt vom 15. Dezember. Zugeführt waren
261 Schweine. Verkauft wurden 174 Stück Milchſchweine, das Stück
von 1217 Mark, Läufer das Stück von 2540 Mark.

New York, 15. Dez. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Am Kaffeemarkte ſetzten Liquidationen ein, die vor allem
auf mangelhafte Kaufunterſtützung zurückzuführen waren.
Zucker: Am Zuckermarkte war das Geſchäft ruhig und ſtetig. Die
Spekulation ſchritt anläßlich des Wochenſchluſſes zu Deckungen, und auch
der Handel nahm einige Käufe vor. Von kubaniſcher Seite zeigte ſich
Unterſtützung, in der Hauptſache für die nahen Termine.
* Chicago, 15. Dez. (Priv.=Tel.)
Fette: Im Zuſammenhang mit der ſtetigen Verfaſſung der Schweine=
märkte
und der feſten Haltung der Maispreiſe ergaben ſich auf dem
Schmalzmarkte überwiegend Preiserhöhungen.
Weizen: Der amtliche Ackerbaubericht wurde als baiſſegünſtig auf=
gefaßt
und gab im Zuſammenhang mit der Vorausſage von wohltuen=
den
Regenfällen im Südweſten auch dem Weizenmarkte zu Preisrück=
gängen
Anlaß. Weitere Baiſſemomente bildeten die Zunahme der
Sommerweizenankürfte und die nur unbedeutende Exportnachfrage. Im
Dezembertermin wurden vereinzelte Liquidationen durchgeführt. Gegen
Schluß trat eine teilweiſe unbedeutende Erholung ein, da ſich Deckungs=
nachfrage
einſtellte.
Mais: Bei Mais waren heute auf Grund des amtlichen Büroberich=
tes
, der hauſſegünſtig beurteilt wurde, und der ſtarken ſtatiſtiſchen Poſi=
tion
Preisſteigerungen zu beobachten, umſo mehr, als auch von der
Wetterwarte für die Pflanzen nicht vorteilhafte Regenfälle vorhergeſagt
wurden. Die Andienungen in Dezembertermin hatten nur ein außer=
ordentlich
geringes Ausmaß, und auch die feſte Haltung der ſüdweſt=
lichen
Märkte blieb auf die Preisgeſtaltung nicht ohne Einfluß. Reali=
ſationen
verurſachten teilweiſe eine unbeträchtliche Abſchwächung.
Roggen: Die Tatſache, daß im amtlichen Bericht die Geſamtroggen=
produktion
niedriger angegeben wurde, als man erwartet hatte, und un=
günſtige
Wettermeldungen waren auf dem Roggenmarkte von preisſtei=
gernder
Wirkung. Abgaben im Maitermin, die von öſtlichen Firmen
vorgenommen wurden, riefen jedoch ſpäter teilweiſe Rückgänge hervor,
ſo daß der Markt in unregelmäßiger Haltung ſchloß.
Hafer: Auf Grund der Zahlen des amtlichen Getreideberichts war
auch auf dem Hafermarkte anfänglich ein ſchwaches Anziehen der Preiſe
feſtzuſtellen, ſpäter trat aber im Einklang mit dem Maismarkte ein
Tendenzwechſel ein, wodurch die erzielten Preisgewinne zum Teil wieder
verloren gingen
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. Dez.:
Getreide. Weizen: Dez. 116, März 118½, Mai 121½: Mais:
Dez. 83½, März 87½, Mai 90½; Hafer: Dez. 48½, März 48,
Mai 48½; Roggen: Dez. 101, März 104½, Mai 106½-
Schmalz: Dez. 10,97½, Jan. 11,57½, Febr. 11,67½, März
11,80, Mai 12,05.
Fleiſch. Rippen: Dez. 10,35, Jan. 10,65, Mai 11,25: Speck,
loko 10,50; leichte Schweine 8,358,70; ſchwere Schweine 8,45
bis 8,75; Schweinezufuhren: Chicago 10 000, im Weſten 50 000.
Baumwolle: Dezember 19,55.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 15. Dez.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 157, Hartwinter 133½; Mais,
neu angek. Ernte 99½; Mehl, ſpring wheat clears 5,605,90:
Fracht: nach England 2,33,0 Schilling, nach dem Kontinent
16 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 11,70; Talg, extra, loſe 9½.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 50; Loko: 10½;
Dezember 10,17, Januar 10,27, Februar 10,36, März 10,52, April
10,62, Mai 10,76, Juni 10,84, Juli 10,90, Sept. 11,15.

In der Sitzung des Verwaltungsrats der Preußiſchen Zentral=
Boden=Kredit=A. G., Berlin, wurde mitgeteilt, daß die bisherigen Er=
gebniſſe
des Jahres 1928 vorausſichtlich die Verteilung einer Dividende
von 10 Prozent (i. V. 9 Prozent) geſtatten würden.
Die 82 Muerena=Auktion in Leipzig findet vom 9. bis 11. Januar
ſtatt. Es werden auf dieſer Auktion ſchon große Poſten Wildwaren in
Weihnachtsqualitäten zum Verkauf kommen, da die alten Vorräte faſt
geräumt ſind und für friſche Ware gute Preiſe gezahlt werden.
Nach Mitteilung der Wirtſchaftlichen Vereinigung Deutſcher Meſſing=
werke
E. V. in Köln wurden entſprechend geſtiegener Kupfer= und Zink=
preiſe
die Grundpreiſe für Meſſingbleche auf 168 MMM., für Meſſing=
ſtangen
auf 147 RM. ab 14. d. M. erhöht.
Wie vom Drahtverband Düſſeldorf beſtckigt wird, wurden die
Drahtausfuhrpreiſe abermals um 2,6 Lſtr. pro Tonne erhöht. Mithin
ſtellt ſich blanker Draht auf 7,17,6 Lſtr., lackierter Draht auf 9,7,6 Lſtr.,
verzinkter Draht auf 10 Lſtr., Stacheldraht auf 12.10 Oſrr., Draht
ſtiſte auf 8,10 Lſtr., geglühter Draht auf 8,7,6 Lſtr., alles unverpackt
fob Seehafen.
In der ordentlichen Hauptverſammlung der Univerſum=Film=A. G.
Berlin, war ein Aktienkapital von 43,7 Mill. RM., b. h. 97 Prozent des
Geſamtkapitals, vertreten. Davon entfielen auf die Hugenberg=Scherl=
Gruppe 22,3 Mill. RM., die ſomit über die abſolute Maforität derfügte.
Der bekannte Abſchluß wurde ohne Erörterung genehmigt. Der Rein=
gewinn
von 161 215 RM. wird auf neue Rechnung vorgetragen.
Die däniſche Folkething beendete in dritter Leſung die Behandlung
der Vorlage über die Erhöhung der Zigarettenſteuer. Die Vorlage
wurde mit 88 gegen 24 Stimmen angenommen. Die Erhöhung der
Zigarettenſteuer um ungefähr 50 Prozent tritt bereits am 17. Dezember,
die übrigen Beſtimmungen der Vorlage am 2. Januar nächſten Jahres
in Kraft.

Frankfurter Kursbericht vom 15. Dezember 1928.

5% Dtſche. Neichs=
anleihe
von 1927
% Baden Frei=
ſtaat
von 1927..
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ....."
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927..
7% ThüringerFrei=
ſtaat
von 1927..
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
.
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.)
Dtſche. Schußge
bietsanleihe. ..
8% Bad.=Bab. v. 26
6L Berlin v. 24..
% Darmſtadt v. 26
7%0 Frkf. a. M. v. 26
7% Mainz v. 26..
80 Mannh. v. 26.
1% Nürnberc v 26

8% Berl Hyp.;B1.
3% Frkf. Hyp.Bk.
58
Pfbr.,
89 Heſt. Landesb!
8
7%6 Kom. Landes
bank Darmſtadt
720
60 Mein. Ohv. Bk.
Pfälz. Hhp. Bk
8
Preuß. Ctr.=
8% Stadtſchaft. .

87.75
87.5
79.3

84.5
5211,
14

20R
93

95.2
95
K
92
84.5
81
94.5

30 Rhein.Hyp.=Bk.
30 Rhein.=Weſtf
Bd.=Credit.....
Südd. Bod.-
Cred.=Bank ..
8% Württ. Hyp.=B.
dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser.
Ser,II
*

6% Daimler Benz
von 27......."
8% Klöckner=Werk
Berlin v. 26..
Maintrw.v. 26.
7% Ver. Stahlwl
mit Opt. v. 26.
3% VoigtckHäffner
von 26 .......

6% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ....
4:,%0 Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914 ..
4% Oſt. Goldrente
41/,% Rum Gold
von 1913
4% Türf. Admin.
.Badgad
4%
Zollanl.
41/,% 1913 Ungarn
1914
4.
4% Ung. Goldr
nrtien
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.

95

R

74.75
97
85
94
40.25


19.1

25.8

137.5
187.5

Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ..."
Eff.=u. Wechſel=
bank
.. . . . . . . .
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank .."
Frankf. Bank.. .. .
Hyp.=Bk. .. . . .
Pfdbr.=Br. . . .
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bank.
Metallbank . ...
Mitteld Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban
Reichshank=Ant.
Rhein. Creditbr.
Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. B!
Wiener Bankverein

A.=G. ſ. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ..
%o Dt. Reichsbahn
Vorzge. ..... .."
Hapag .......!
Nordd. Lloyd ...
Schantung=Eiſenb.
Südd Eiſenb.=Geſ.

Accum. Berlin.
Adlerw. (v. Kleyer)
6% AEG Vorzug
AEG. Stamm
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werke
Brown BroverickCie
Brünin, & Sohn.

290
169
125
101
160.75
170.25
117.5
148
153.5
136.75
139
215
160
34.5
159:/,
334
125.*
215
1470,

177
170
947,
135.5
122

90
89.5
38.5
1931
237
153.5
121

Buderus Eiſen ../ 83.1

Cemen Heidelberg
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
Fabrik Milch
Daimler=Benz...
Dt. Atl.=Telegr. . . .
Eiſenh. Berlin.
Erdöl
Gold= u. Silb.
cheide=Anſtalt. /187.5
Linoleumwerk
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
Faber, Foh. Bleiſt.
F. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Fetter).
Frlft. Gas .... .."
Hof
Geiling & Cie.
Gelſenf. Bergwerk/119
Geſ. elektr. Un=
ternehmungen

Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
dafenmühle Frkfk. 1132
Hammerſen /O8n.
Harpener Wergbau/133.5
Henninger, Kempf. /187
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ...."
Hochtief Eiſſen ..../105
Holzmann. Phil. . 1136.25

5
85

81

346
2.
183
202
50.5
12
261
148
92.25
142.5
92
267
96
118
170.2:
87.5
105
13

Holzverk.Induſtriel.

Flſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth.
Weſteregeln".
Kammgarnſpinn
Karſtadt, R.. . . ..
Klein Schanzl. ..
Klöcknerwerke .
Kraftw. Alt=Württ.
Lahmener & Co.
Lech Augsburg
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Metal
Lutz Gebr. Darmſt.
Main tr.=W8 Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . . .
Mannesm Röhren
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werke
Netallgeſ. Frankft
Miag Mühlenbau /140
Motorenfb Darmſt.
Reckar), Fahrzeug.
Nicolay. Hofbr
Oberbedar
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen ...."
Peters Union Fr 14./105.5
Phön;; Bergbau..
Reiniger, Gebb
Rh Braunkohlen
Elektr. Stamm
Stahlwerke ./137
Riebeck Montan.
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke ... 1105

233
86
R
24
108
94.5
3
18
123.5
S6
122.75
111:,
102.5
61
165
110
14
61
89

79
124.5

Schachtleben A. G.,
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schucker: Eleftr..
Schwarz Storchen.
Siem. Glasinduſt
Siemens & Halsfe
Südd. Immobilien
Zucker=AG.
Strohſtoff. Ver.. .
Tellus Bergbau...
Thür. Lief.=Geſ..
Tucher=Brauerei..
Unterfr. Krs.- Elek=
tr
.=Verſ. ...

Veithwerte
Ver. f. Chem. Ind.
Gummifabril
Verlin=Frantf
Laurahütte.
Stahlwerke.
Ultramarin
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeſfner
Wanß & Freytag.
Wegelin, Rußfabrik
Werger Brauerei.
Zellſtoff. Aſcha ffbg.
Memel. . . .
Waldhof ..

Alltanz u. Stuttg
Verſicherung ..
Frkft. Allg. Verſ.=G
Frandna Rück- u.
Mitv. . . . . .
Mannh. Verſich. ..

An
362
128
263
177

155.75
118.5

33
83
67.5
154.8

A
138
235
203.25
m8

1015
155

[ ][  ][ ]

Seite 14

Sonntag den 16 Dezember 1928

Nummer 349

Fe
Grafenstrage

Ein Mädel aus dem Volke

Es ist kein Vergnügen, bei häßlichem Wetter auf der Straße zu sein;
Es ist aber ein Vergnügen, bei häßlichem Wetter ein gutes Filmprogramm zu sehen, zumal wir schon in allen Theatern um 2 Uhr beginnen.
Fräulein Laura, seine WitweDer Verführer
mit Laura la Plante ist eines der besten Lust-
Alt-Wiener Volksstück
Ein Abenteuer-Film in 3 Erdteilen mit
spiele, die Amerika herstellte
mit HARRY LIEDKE, AENIA DESNI
Die Königin des Varietes
Die Nacht der Liebe
Orientzauber
Ein deutsches Lustspiel, ist ebenfalls
Das Recht der ersten Nacht. Altspanische Romanze
für Mk. 0.80, 100 und 1.30 für Balkon und Loge.
wunderhübsch.
mit Kon 10 Colman und Vilma Banky.

T120408

R

Hotel Prinz Heinrich
Heute Sonntag abend
Konzert mit Tanz

Ha37 5356

Zur Kanone
Heldelbergerstraße 38
Heute Sonntag großes

Konzé
*

Café Rheingold
Sonntag, den 16. Dezember
Tanz-Tee
SnnLitdi
Familien-Konzert

ab 3 Uhr

Beslaurant ummelbräu

Rheinstraßs 101 gegenüb d. Festhalle
Telephon 2519

Jeden Sonntag
Konzent

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Mittagstisch von 122 Uhr

von Mk 1. an

Es ladet höfl. ein
Karl Heidenreich.

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Inhaber: HANS TOD

Heute Sonntag v. 81 Uhr abends
KONZERT
mit Tanz-Einlagen
Eintritt und Tanz frei. (20397

Gut bürgerlicher Mittagstisch
ReichhaltigeAbendkarte Iif

Rest, Eintracht
Eliſabeihenſraße 12
Sonntag ab 8 Uhr
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Bilderfälſcherprozeß
ſei
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nn

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arlsruher
Profeſſors
ill.
jarzenſki verſpricht

hie
II, der bereits über
in d
letzten Jahren ſehr
Ipr
erſcheine, ob er ein
hm herrührend be=
ichne

Sruhe bekannt, daß
hter
Gattin
rofeſſors malten und
Namen Dill abge=
tzt
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ratung beſchloß das
richt tr.
rnehmung des Prof. Dill durch
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der mit mehreven
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ke bei Anklam, wo er einen Handel betrieb, ſich
berheiratete und in dieſer Ehe Vater von fünf
dern wurde. Der richtige Name des Feſtgenom=
en
iſt Otto Bornemann. Er ſtawmt aus Berlin,
ſier verheiratet, wurde aber im Jahre 1919 für tot
art. Bald nach ſeiner Flucht aus dem Zuchthaus
augard wurde nämlich aus der Spree eine Leiche
det, bei der man die Papiere Bornemanns fand.
angelliche Bornemann wurde begraben.

Sturz das Gewehr entladen.
ge. Als der Allendörfer Stadtförſter
g. vormittag mit dem 28 Jahre alten
Heinrich Kremer auf dem Wege nach
* Waldgebiet war, glitt er aus. Dabei
ein Gewehr und die Kugel traf den Kre=
wer
verletzt ins Krankenhaus kam.

Einweihung des Kali=Hafens in Bremen.

Der neue Kali=Hafen in Bremen
wurde unter Teilnahme des bremiſchen Senats und hervorragender Wirtſchaftsführer feierlich
eingeweiht. Er wurde von dem Freiſtaat Bremen errichtet und wird vom Kali=Syndikat betrieben.
Die Anlage vermag täglich 5000 Tonnen Kali umzuſchlagen. Die Lagerhäuſer faſſen 120000 To.
Kali in einem Geſamtwert von 12 Millionen Mark.

Blinkſeuer für verirrke Winkerſporkler.

Die Wieſenbaude im Niefengebirge
hat auf ihrem Dache ein Blinkfeuer in Betrieb genommen, das alle zwei Sekunden ein blenden=
des
Licht nach allen Seiten ausſtrahlt. Die nachahmenswerte Einrichtung dürfte bei Dunkelheit
und Schneetreiben, ja ſelbſt bei leichtem. Nebel die Orientierung der Winterſpörtler erleichtern
und Unglücksfälle verhindern.

Radio in der Wüſte.

Die Andrews=Expedition beim Empfang von Rundfunknachrichten.
Selbſt in der entfernteſten Wüſte bleibt der Forſcher der Neuzeit im Kontakt mit der ziviliſierten
Welt. Unſer Bild zeigt, wie die Teilnehmer der Andrews=Expedition ſich um den richtigen Emp=
fang
der europäiſchen Funkwellen bemühen.

Schwerer Rodelunfall.
Hagen (Weſtf.) Ein ſchwerer Unglücksfall beim
Rodeln eveignete ſich am Freitag abend, kurz vor
7 Uhr, im Hagener Stadtwald. Ein mit fünf Per=
ſonen
beſetzter Rodelſchlitten fuhr mit voller Wucht
gegen einen Baum. Sämtliche fünf Fahrer, drei
Damen und zwei Herren, wurden in ſchwer verletztem
Zuſtand ins Krankenhaus eingeliefert.
Heimkehr nach 13 Jahren.
Berlin. Eine freudige Weihnachtsüberraſchung
erlebte eine Familie Köppke in Lichtenberg bei Neu=
Ruppin. Im Juni 1915 kam die amtliche Nachricht,
daß Köppke gefallen ſei. Jetzt aber traf eine Nach=
richt
von ihm ein, daß er zwar ſchwer kriegsbeſchä=
digt
, aber noch am Leben ſei. Er befinde ſich bereits
auf der Heimreiſe aus Sibirien.

Exploſionsunglück in einem Steinbruch.
Belgrad. Wie aus Oſijck in Slavonien ge=
meldet
wird, iſt in einem Steinbruch eine Mine vor=
zeitig
explodiert. Drei Arbeiter, die in der Nähe
ſtanden, wurden getötet, vier weitere under den
Steintrümmern begraben und ſchwer verletzt, wäh=
rend
drei mit leichteren Verletzungen davonkawen.
Güterzugzuſammenſtoß in Kroatien.
Belgrad. Bei der Station Jupin, auf der
Strecke DugozeloNovſka, ſtießen zwei Güterzüge zu=
ſawmen
. Ein Heizer wurde ſchwer und zwei Eiſen=
bahner
leichter verletzt. Der Sachſchaden iſt beträcht=
lich
. Die Strecke wurde ſtark beſchädigt.

Der gewalligſte Hokel=Wolkenkraßer
der Welk.

Das 40 Stock hohe Hotel The New Yorker
wird in New York demnächſt eröffnet. Mit ſeinen
2500 Zimmern, die alle mit Bad ausgeſtattet ſind,
ſtellt der Neubau den mächtigſten Typus der modern=
ſten
Welthotels dar.
Wildweſt im Ruhrgebiet.
Eſſen. Als ſich der Leiter der Nebenſtelle Dat=
teln
der Kreisbank Ricklinghauſen am Freitag abend
gegen 7 Uhr auf dem Wege nach Waltrop befand,
wurde er von einem Radfahrer angefahren, ſo daß er
zu Fall kam. Eine zweite Perſon kam dazu, und
beide, ſchleppten ihn ins Gebüſch, banden ihn an
einen Baum und raubten ihm ſämtliche Schläſſel zu
der Bank. Während einer der Wegelagerer bei dem
Gefeſſelten Wache hielt, überbrachte der awdere die
Schlüſſel in der Nähe weilenden Helfershelfern. Dieſe
begaben ſich in einem Auto zur Kreisbanknebenſtelle
Datteln und raubten hier 4000 RM. und Wert=
papiere
in unbekannter Höhe. Dem Ueberfallenen ge=
lang
es nach einiger Zeit, nachdem auch die ihn be=
wachende
Perſon verſchwunden war, ſich ſeiner Fef=
ſeln
zu entledigen und die Kriminalpolizei zu alar=
mieren
. Als dieſe bei der Bank erſchien, waren die
Räuber bereits unerkannt entkommen.
Schießerei in einem Lokal.
Berlin. Kurz nach Mitternacht kam es in
einem Lokal im alten Berliner Weſten zu einer
Schlägerei. Acht Rowdies griffen den Lokalpächter
an und warfen ihn zu Boden, ſo daß er Verletzungen
davontrug. Sie zertrümmerten die Schaufenſterſcheibe
und zerſchlugen die Einrichtungsgegenſtände. Der an=
weſende
Kellner, der gleichfalls angegriffen wurde,
gab drei Schüſſe ab, durch die der Haupttäter, ein
Bjähriger Arbeiter, an Kopf und Armen ſchwer ver=
letzt
wurde. Seine Komplizen brachten ihn in das
Eliſabeth=Krankenhaus, wo er kurz nach der Einliefe=
rung
ſtarb.
Eigenartiger Jagdunfall des Geſandten
v. Schoen.
Budapeſt. Die Abendblätter berichten von
einem Jagdunfall, bei dem der deutſche Geſandte in
Budapeſt, Baron v. Schoen, eine Rolle ſpielt. Baron
v. Schoen befand ſich auf der Jagd nach Wildenten
im Weißenburger Komitat. Herr v. Schoen, der ſich
von einem Treiber auf einen See rudern ließ, ſchoß
ſtehend auf die Vögel. Plötzlich kippte das Boot um
und der Geſandte fiel ins Waſſer. Dabei ging ſein
Gewehr los und der Treiber wurde durch die Schrot=
ladung
am Oberſchenkel ſchwer verletzt. Der Geſandte
wurde von anderen Jagdteilnehmern aus dem Waſſer
gezogen, den Treiber brachte man im Automobil in
das Krankenhaus von Stuhlweißenburg. Da aber die
Schrotladung die Hauptader zerriſſen hatte, ſtarb der
unglückliche Treiber unterwegs an Verblutung. Die
eingeleitete polizeiliche Unterſuchung des bedauerlichen
Falles ergab, daß für das Unglück niemand verant=
wortlich
gemacht werden könne. Die Jagd wurde ab=
gebrochen
und der Geſandte v. Schoen kehrte nach
Budapeſt zurück.
Verhaftung internationaler Schwindler.
Paris. Die Polizei hat am Freitag zwei
Rumänen namens Moſes Froimescu und Lupescu
verhaftet, die in verſchiedenen europäiſchen Ländern
großzügige Schwindeleien begangen haben, vor allem
in Holland, in der Schweiz und in Frankreich. Sie
ſollen mit Hilfe von gefälſchten Kreditbriefen 1½ Mil=
lionen
Franken den Banken abgeſchwindelt haben.
Außerdem ſollen ſie im Beſitz von falſchen Päſſen
geweſen ſein, die es ihnen ermöglichten, in den mei=
ſten
europäiſchen Ländern zu reiſen. Im Augenblick
der Verhaftung waren die beiden Schwindler faſt
mittellos, da ſie dieſer Tage ihr Geld in den Kur=
ſälen
verſpielt hatten. Nach neueren Berichten ha=
ben
die beiden verhafteten Rumänen für 10 Mill.
Franken Schwindeleien begangen. Holland und die
Schweiz haben bereits das Auslieferungsbegehren ge=
ſtellt
. In ihrer Wohnung fand man 35 Anzüge und
reichliches Schminkmaterial, das den Schwindlern of=
fenbar
dazu diente, ihr äußeres Ausſehen beſtändig
zu verändern. In der Schweiz haben die beiden
Gauner vor Allem in Genf gewirkt.
Die Schuld an der Veſtris=Kataſtrophe.
Waſhington. Am Freitag wurde das Er=
gebnis
der von dem Generalkontrollinſpekteur für den
Seeinſpektionsdienſt über den Untergang der Veſt=
ris
angeſtellten Unterſuchung veröffentlicht, der auch
vor der Ausreiſe der Veſtris aus New York das
Zeugnis unterzeichnet hatte, daß ſich ſämtliche Ret=
tungsboote
in gutem Zuſtand befunden hätten. Hier=
nach
iſt das Unglück nicht edwa dem unzulänglichen
Inſpektionsdienſt zuzuſchreiben, ſondern dem Mangel
an Diſziplin unter der Veſtris= Mannſchaft, welche
die Ausſetzung der Rettungsboote verzögert habe, ſo=
wie
der zu ſpäten Hilferufe.

[ ][  ][ ]

Seite 18

Sonntag, den 16 Dezember 1928

Nummer 349

Neue Einbände für das beſſiſche Geſangbuch.

* Man erinnert ſich, daß die evangeliſche Landeskirche ſchon
bor dem Krieg Muſterbände für das Geſangbuch anfertigen ließ,
die ſich aber mit der Zeit, vielleicht auch durch die Ungunſt der
Verhältniſſe (Inflation), doch etwas ſtark wandelten. Auch war
den Geſangbuchbindereien in bezug auf die Herſtellung von Ein=
bänden
freier Spielraum gelaſſen. Von wirklich werkgerechten und

kömmlichen im beſten Sinne entſpricht der Entwurf (Ein feſte
Burg) am meiſten, obwohl es, nach Profeſſor Kochs Aeußerung
in einer perſönlichen Unterhaltung, nicht ganz richtig ſei, den
Anfang eines Verſes auf den Einband eines Buches zu ſetzen.
Trotzdem ſind wir der Meinung, daß gerade dieſer Entwurf am
ſtärkſten der Tradition gerecht wird.

Man muß ſich über die reſpektable Bereitwillig=
keit
der heſſiſchen Landeskirche freuen, und es iſt gut, daß ſie
den Mut dazu gehabt hat, mit Koch dieſe Wege zu beſchreiten.
Sie ging dabei weiter als ſonſt irgendeine Stelle Deutſchlands,
Das ſchwarze Leder, das etwas Hartes hat, wurde als bevor=
zugter
, allein möglicher Stoff verdrängt; es fanden vielmehr

Nr. 2. Leinen, ſandfarben, 4. RM.

Nr. 3. Leinen ſchwarz . . 4. RM.
Nr. 7. Schafleder, ſchwarz, 7. RM.

Nr. 4. Ballonlein,, ſchwarz, 4. RM.
Nr. 5. Bugramleinen,
blau=grau . . . . . 3.60 RM.

Nr. 15. Bockleder, braun 8. RM.
Nr. 16. Bockleder, ſchwarz 10. RM.

vorbildlichen Bänden konnte deshalb kaum mehr die Rede
ſein, obwohl das Geſangbuch, auch was die äußere Form be=
trifft
, hätte führend ſein ſollen.
Der bedauerlichen Verflachung des Geſchmacks traten
nun neuerdings einige Landeskirchen entgegen und ſuchten,
vor allem dem Geſangbuch ein würdiges Kleid, durch gutes
Papier und materialechte. geſchmackvolle Einbände zu geben.
Es war wohl Frankfurt, das hier voranging; ſein neues
Geſangbuch iſt auf Dünndruckpapier der Papierfabrik zum
Bruderhaus gedruckt: Titel und Einband ſtammen von Pro=
feſſor
Rudolf Koch in Offenbach, dem Meiſter neukirchlicher
Gebrauchskunſt.
Heſſen blieb nicht zurück. Im Sommer dieſes Jahres
wurde Profeſſor Koch, der inzwiſchen auch für das
bayeriſche Geſangbuch Titel und Einbände geſchaffen hatte,
damit beauftragt, neue Einbände für das heſſiſche Geſang=
buch
zu geſtalten. Nach ſeinen Entwürfen, die wir nach=
ſtehend
abbilden, hat das Landeskirchenamt die Herſtellung
neuer Einbände der L. C. Wittich’ſchen Hofbuchdruckerei, die
das Geſangbuch ſeit Jahunderten druckt, in Auftrag gegeben.
Ein Proſpekt, der bei den Pfarrämtern und allen Buchhand=
lungen
einzuſehen ift, führt insgeſamt 15 Sorten von Ein=
bänden
in Leinen und Leder für das beſſere Gefangbuch, das
ſeit 1926 auf gutem Papier (Bruderhaus=Dünndruckpapier)
gedruckt wird, auf; alle Exemplare haben Goldaufdruck und
Goldſchnitt und koſten zwiſchen 3,60 und 12. RM. Die Nr. 12. Schafleder,
erſten Exemplare mit den neuen Einbänden ſollen laut. Nr. 14. Bockleder, braun . 9. RM.
Proſpekt etwa ab 15. Dezember zu haben ſein.
Die Entwürfe Kochs laſſen deutlich erkennen, wie der
Künſtler ſowohl der Tradition als auch dem Neuen gerecht
werden wollte. Der Wunſch, an die Tradition anzuknüpfen, ſie
feſtzuhalten, dokumentiert ſich in den Entwürfen, die für die Ein=
bände
2, 3 und 7, 15 und 16, beſonders aber für 8, 9 und 19 ver=
wendet
wurden. Der Ueberzeugung Vieler, überhaupt dem Her=

ſchwarzgrün . . . . 7.60 RM.

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(Bugram=, Bavaria= und Ballonleinen), ſchwarz und farbig,
für ſteife und biegſame Decken Verwendung, wenn auch
einige Farben, die mit den erſten Proben vorgeſchlagen wur=
den
(wie grün und violett), noch nicht unter den jetzt ange=
kündigten
Einbänden vertreten ſind. Es zeugt weiter von
umſichtiger Geſtaltung, daß auch nach den Entwürfen, die ſich
an die Tradition anlehnen, Einbände in ſchwarz und farbig
(wie ſandfarben, braun, dunkelbraun) ausgeführt wurden.
Weiterhin iſt es ein Verdienſt, daß jeder Geſchmacksrich=
tung
unter Berückſichtigung des Verkaufs=
preiſes
werkgerecht und vorteilhaft gedient wird. So koſtet
ein gutes Geſangbuch in ſchwarz Leder (mit Aufdruck nur auf
Rücken) 6,60 RM., und von weiteren 7 Lederbänden bewegen
ſich die Preiſe zwiſchen 7. und 9. RM.! Ohne Zweifel
werden Menſchen genug an den neuen Einbänden, die für
Auftraggeber und Künſtler ſprechen, Gefallen und Freude
finden; ſie werden aber auch für andere anſpornendes Bei=
ſpiel
werden können.
Es verdient ſchließlich noch hervorgehoben zu werden,
daß nicht nur für die beſſere Ausgabe des Geſangbuches,
ſondern auch für die Schulausgabe ein neuer Ein=
band
von Profeſſor Koch geſchaffen wurde. Hier iſt
bewußt der überlieferte Charakter feſtgehalten: Koch hatte
Nr. 10. Bockleder, rot . . 10.RM. urſprünglich nur Blindaufdruck dafür vorgeſehen. Jetzt
ſchmückt die Vorderſeite ein goldenes Kreuz, ebenſo den Rücken
der Aufdruck Geſangbuch in Gold: das Buch iſt mit Faden
Neue Wege ab vom Landläufigen beſchritt Koch mit den (ſtatt wie bisher Draht) geheftet und wird je nach Wunſch mit rot
Entwürfen für die Einbände 4, 5 und 10. So, wenn hier die oder blau Farbſchnitt geliefert. Trotz all dieſen Verbeſſerungen
Schrift als Rahmen läuft und dadurch z. T. quer und auf den koſtet das Schulgeſangbuch im neuen Kleid nur 2. RM. Die
Kopf geſtellt iſt. Oder wenn, nur für erleſenen Geſchmack be= Neuerung empfiehlt ſich alſo auch hier nicht nur durch die Güte,
ſtimmt, Soli Deo Cloria, ganz als Schrift auf rotem Grund ſondern auch durch die Preiswürdigkeit dem Geldbeutel jedes
Dr. B.

[ ][  ][ ]

Nummer 349

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Sonntag, den 16 Dezember 1928

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16. Dezember 1928

Nummer 51

Weihnachtszeit, daran hatte ich gar nicht gedacht. Geſang,
Geläut, das Summen vieler Menſchen umgibt mich, und
unter den gewaltigen hölzernen Beinen, auf denen das alte
Rathaus ſteht wie ein dunkles erſtarrtes Cier, erſcheinen
ſoeben drei hellerleuchtete Geſtalten.
Ich bahne mir einen Weg durch die Menſchen näher
heran, und ſehe vor mir die drei Könige aus dem Morgen=
land
ich habe ſie ſofort erkannt. Der Vorderſte, das iſt
Kaſpar, der Mohrenkönig, er iſt in ein weißes Gewand ge=
hüllt
und trägt einen Curban mit Stern. Die beiden anderen,
Balthaſar und Melchior, tragen ebenfalls helle Gewänder,
anſtelle des Curbans aber goldene Kronen.
Kaſpar rodet laut und fuchtelt dabei mit ſeinen ſchwarzen
Händen in der Luft herum. Alle drei ſind auf der Suche nach
dem Jeſuskind, von dem ſie ſich wunderbare Vorſtellunger
machen, und hätten es ſicher nicht gefunden, wenn jetzt nicht
Kilian, der Bauer, den erleuchteten Kreis betreten hätte.
Kilian in langem weißen Bart mit Harke und Baumſäge
redet ſie an in ſeiner Mutterſproch:
O mei, o mei, wärſch meechlich dann,
Daß do drei Keenig uff aamol ſann
Wo aaner elag ſchun e Selteheit
In dere ganz neumodiſche Seit,
Un dees nimmt mich am meiſchte Wunner,
En Kouleſchwarzer is gar drunner,
O jeddich naa, en Mohreferſcht,
Wie en Schwaartemaoche unner de Werſcht.
Die Könige ſchauen erſtaunt auf den Bauern:
Wie merkwürdig der Mann da ſpricht,
Wir verſtehen ihn beim beſten Willen nicht.
Kaſpar aber tritt auf Kilian zu und o Wunder
ausgerechnet er verſteht ihn ganz gut.
Dafür verſteh’ ich ihn um ſo beſſer.
Er ſpricht wie wir und die Menſchenfreſſer.
Schallendes Gelächter der Kleinſtadtjugend, die das Spiel
mit leuchtenden Augen verfolgt.
Nach mancher Nede und Gegenrede ſtellt ſich Kilian an
die Spitze und führt die Könige zu Maria und Joſeph. die
mit dem Kind im Hintergrund ſitzen. Der Stern mit dem
Schweif flammt auf. Geſang und Glockenſpiel beſchließen
das Ganze.
Langſam verlieren ſich die Menſchen ich ſtehe ſchließ=
lich
faſt ganz allein unter dem großen Lichterbaum, verſunken
in Gedanken , erſt eine Autohupe vermag mich aufzu=
ſchrecken
. Sie ſchreit mich laut an: Was ſtehſt du hier?!
Was ſtehſt du hier?! Sie hat Recht, ich muß ja
weiter. Auf ein baldiges Wiederſehen, mein lieber alter
weihnachtlicher Platz
(Das Spiel Die heiligen drei Könige mit ihrem Stern!
von Anton Sack wird von Michelſtädter Jugend in der
Adventszeit an den Samstag= und Sonntagabenden unter
dem alten Nathaus aufgeführt.)

Es iſt ſchon Jahre her, in ſtrömendem Regen, auf dem
Nad, durchnäßt, ſo durchquerte ich den Platz zum erſtenmal.
Das zweitemal war es tief in der Nacht, da ſah man nur
ſeine Silhouetten vor dem geſtirnten Himmel.
Erſt bei meinem dritten Kommen in einem Spät=
ſommer
, fand ich Seit zu verweilen und mich umzuſchauen.
Die alten Häuſer, der plätſchernde Brunnen, das Nat=
haus
, dahinter der dicke Curm der Kirche, alles lag im
warmen Sommerlicht, darüber der Duft vergangener Jahr=
hunderte
. Es war ein beſonders ſchöner Nachmittag, an den
ich mich ſchon oft erinnerte.
Ich liebe Plätze überhaupt, und bilde mir ein, daß ich
inich ein wenig auf ſie verſtehe. Kein Wunder, daß mir
meiner gleich ein ganze Reihe gegenwärtig iſt von ſolchen, die
ich öfter aufſuchte eine ganz exotiſche Neihe,wie eine ſeltene
Ausleſe von Menſchen, von denen jeder für ſich genommen
ein Einmaliges=Einzigartiges darſtellt. Da laſſen ſich keine
Parallelen ziehen. Wie könnte man auch etwa den Michel=
ſtädter
Marktplatz etwa mit dem Markusplatz in Venedig
vergleichen wollen. Von dieſem ſüdlichen Platz, aus einem
lonnigen Vormittag heraus in den feuchten Abend der nörd=
lichen
Heimat aber, kam ich ſoeben hierher auf den Michel=
ſtädter
Marktplatz. Das iſt ein ſehr großer Sprung. So
ſtehe ich auch eine Weile wie benommen, ſchaue um mich her
und glaube meinen Augen nicht recht zu trauen. Ein Lichter-
Reer ſteigt vor mir auf bis in den dunklen Himmel. Es iſt
ein Nieſentannenbaum mit vielen Lichtern, der auf dem Platz
vor dem alten Nathaus errichtet worden iſt. Adventszeit
innnnnnnmm

[ ][  ][ ]

Sſolde Kurz.
Sum fünfundſiebzigſten Geburtstag der Dichterin
am 21. Dezember 1928.
Von Lili von Baumgarten.
Ahnenkult und Ahnenſtolz haben ihren tiefen Sinn. Es iſt
nicht gleichgültig, aus welchem Blut wir ſtammen, denn unſere
Vorfahren gehen immer leiſe mit uns durchs Leben und färben,
uns ſelber unbewußt, all unſer Cun. In den großen Schickſals=
ſtunden
ſcharen ſie ſich als eine unſichtbare Leibwache u muns, wir
fühlen ihre gemeinſamen Kräfte, die uns durchdringen, ohne zu
wiſſen, woher dieſe Kräfte uns gekommen ſind.
Dieſe Sätze, die in ihrer Im Seichen des Steinbocks be=
annten
Gedankenſammlung ſtehn, beleuchten Entſcheidendes im
Weſen der Dichtertochter und Dichterin Iſolde Kurz: Ehrfurcht

vorm organiſch Gewordenen, wie ſie nur der echten Schöpfer=
natur
eignet, und einen über jede Kleinlichkeit erhabenen Sa=
milienſinn
. Ihm verdanken wir die herzenswarmen Lebensbilder
ihres Vaters Hermann Kurz und ihrer Mutter Marie, ge=
borener
Ereiin von Brunnow, ferner die ihrer Brüder, der
Aerzte Edgar deſſen Gedichte ſie auch herausgab und
Alfred Kurz (die beiden letzteren fanden Platz in ihren Floren=
tiniſchen
Erinnerungen), und nicht zu geringſt die liebenswürdige
Selbſtbiographie Aus meinem Jugendland.
Das alte Cübingen ſteigt in dieſen Kindheitsſchilderungen
vor uns auf, das damals noch von mittelalterlicher Nomantik
erfüllte Univerſitätsſtädtchen mit dem kühnen Profil und der
entzückenden Lage, in deſſen krummen und ſteilen Gaſſen Ueber=
ſchwang
der Jugend und engherziges Spießertum gar wunderlich
nebeneinander hauſten. Manch Bild aus jenen Cagen finden wir
in dem Noman Der Deſpot verwoben.
Frühzeitig ſchon ward das aparte, blonde Kind mit dem her=
ausfordernden
Namen, das als einziges Schweſterlein zwiſchen
vier Brüdern aufwuchs in Kampfſtellung gegen die Außenwelt
gedrängt und zur ſtolzen Betonung der eigenen Art entwickelt.
Jſolde Kurz beſuchte keine Schule, aber ihr häuslicher Unterricht
ſchloß nicht nur Franzöſiſch und Italieniſch ein, ſondern auch
Lateiniſch und Griechiſch. Später ergab ſich dann noch Gelegen=
heit
zu engliſchen und ruſſiſchen Studien. Durch dies ernſthafte
wiſſenſchaftliche Arbeiten von Jugend auf, was anno dazumal für
ſo ganz unweiblich galt, ward wohl die Grundlage für ſene Ge=
diegenheit
geſchaffen, die wir aus jedem Satz von Jſolde Kurzens
Werken heraushören und bewundern. Ihre erſte für die Oeffent=
lichkeit
beſtimmte literariſche Beſchäftigung waren Ueberſetzun=
gen
für den Novellenſchatz des Auslandes, den ihr Vater mit
Paul Heyſe zuſammen herausgab.
Nach dem Code des Vaters ſiedelte ſie mit Mutter und Ge=
ſchwiſtern
nach Italien über. Der Aufenthalt dort er ſollte
mit Unterbrechungen volle fünfunddreißig Jahre währen ward
ihr zum Schickſal. Siorenza, die ſtille Königin mit dem ſeltſam
wiſſenden, unergründlichen Mona=Liſa=Lächeln entſchleierte der
jungen Deutſchen, die hinter dem Lärm der Lebendigen die
lautloſe Uebermacht der Coten tief empfand, ihre märchen=
bunten
Geheimniſſe, und Oſolde Kurz verfiel dem Sauber der
Nenaiſſance.
Bisweilen gefällt es der Natur ihre eigenen Grenzen zu er=
weitern
und eine einzelne Perſönlichkeit mit ſo überſchwänglichen
Gaben auszuſtatten, daß alle Kräfte ihres Zeitalters in ihr ver=
ammelt
erſcheinen. So beginnt die bezwingende Beſchreibung
des großen Lorenzo de’Medici, genannt il Magnifico, die ſich
lieſt wie ein ſpannender Noman und mit andern gleich glücklichen
Schilderungen aus der Slorentiniſchen Nenaiſſance unter dem

Citel Die Stadt des Lebens vereinigt iſt. Auch für die Floren=
tiner
Novellen und für die klaſſiſche Erzählung Nächte von
Sondi bildet die Nenaiſſance den farbenprächtigen Hintergrund.
Nicht weniger aber als die Vergangenheit gab die italieniſche
Gegenwart der Dichterin. Die Geſtalten in ihren neuzeitlichen
Novellen leiben und leben; die Landſchaften, die ſie beſchreibt,
prägen ſich unvergeßlich ein. Wer, der ſein Abſchiednehmen vom
ſcheidenden Hauslehrer las, ſah das ſcheue Kind Cora nicht vor
ſich, wie es raſchelnd im Gebüſch der Cypreſſenallee verſchwand?
Wem, der ſich) von der unirdiſchen Poeſie der Allegria ergrei=
fen
ließ, leuchteten die Inſeln der Seligen bei San Cerenzo nicht
im Abendſonnenſchein?
Immer inniger ward mit den Jahren das Verhältnis der
Dichterin zur Natur, immer mehr vertiefte ſich ihr Gefühl für
alles Große und Schöne. Ein immer edler Schreiten ward ihre
Sprache, und immer offener ward ihr Sinn für die verborgenen
Suſammenhänge alles Seins. So reiſte ſie dem Erlebnis ent=
gegen
, das ſehnſüchtige Cräume ihrer Kindheit Erfüllung werden
und ſie die Wunſchheimat ihrer Seele mit leiblichen Augen er=
ſchauen
ließ: das war ihre Reiſe nach Griechenland, niedergelegt
in einem der gehaltreichſten deutſchen Reiſebücher der Neuzeit,
den Wandertagen in Hellas. Die ſchönen Mären, die dem
Kinde du erzähleſt, ſind alle, alle wahr, ſchrieb die Ergriffene
in der innigen Widmung an die geliebte, ein Jahr zuvor von

ihr geſchiedene Mutter. Von der erſten bis zur letzten Seite iſt
dies Buch die Seier eines ſeligen Wiederſehens, eines beglückten
Wiederfindens von längſt Gekanntem und Verehrtem. Schilde-
rungen
wie die der von urweltlicher Cragik umwitterten
Atreusburg zu Mykene oder des Dionyſostheaters zu Athen.
das mit zarter Wölbung und ſtrahlig gerieft wie die ſchönſte
Muſchel des Meeres dem flachen Abhang eingebettet iſt, ver=
gißt
man nicht wieder.
Von den immer vollendeteren Gaben der Gereiften ſeien zu=
erſt
ihre Legeuden genannt, ſtimmungsſtarke Gebilde wie phan=
taſtiſche
alte Holzſchnitte und ſodann die in ihrer künſtleriſchen
Geſchloſſenheit und Anſchaulichkeit vorbildlichen kleinen No=
vellen
, die unter dem Namen Vom Strande vereinigt ſind.
Noch manches wäre zu erwähnen, was zu weit führen würde; es
ſei darum nur noch der vor wenig Wochen erſchienenen füngſten
Gabe der Dichterin gedacht; in den gemeinſam Der Nuf des
Pan benannten zwei Geſchichten von Liebe und Cod offenbart
ſich aufs neue groß und lebenswarm ihre Meiſterſchaft. Keinen
beſſeren Beweis für den ſeltenen Reichtum von Sſolde Kurzens
Begabung vermöchte man zu erbringen als dieſe achtunggebie-
tende
Andauer des Aufſtiegs.
Möge ſeder, der dieſe Seilen lieſt, der Dreiviertelhundert=
jährigen
in dieſen Cagen huldigend und glückwünſchend gedenken!
Wir haben keine zweite ihrer Art.

Naubritterburgen in Afrika.
Von Afrikaforſcher Hans Schomburgk.

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Weihnachten im Dachſtübchen.
Von Ernſt Eimer.
In einem dunklen Hinterhaus=Gewinkel der Vorſtadt ſtieg
die Witwe Frieda Stumpel zu ihrer kleinen Dachwohnung hin=
auf
. Alle paar Stiegen blieb ſie mit ihrem ſchweren Henkelkorb
ein Weilchen ſtehen und ſchnappte nach Luft. Unter dem Dache
wurde es plötzlich lebendig. Es war das elfjährige Karlchen, das
ſchon lange nach den bekannten Schritten der Mutter die Ohren
geſpitzt hatte, und nun die Creppe hinunter ſtürmte.
Mutter, rief das Bübchen, Lieschen ſchläft und Hänschen
ſchläft auch, aber ſie haben viel geſchrien. Aber ſonſt war nie=
mand
da. Karlchen hatte nun ſchon den ſchweren Henkelkorb
gepackt und ſchleppte ihn tapfer treppauf.
Die erſchöpfte Mutter ſetzte ſich ein wenig auf die Creppen=
ſtufe
. Die Füße wollten nicht mehr. Und wenn die Kleinen ſchlie=
fen
, da hatte ſie ja auch Heit. Frieda Stumpel war noch nicht
alt. Aber der Cod ihres Mannes, die Sorge um die Kinder und
der anſtrengende Dienſt als Putz= und Waſchfrau hatten ihre
ohnehin nicht feſte Geſundheit untergraben. Nun humpelte ſie
ſchon, wie ein altes Großmütterchen, mit enger Bruſt in der
Welt herum.
Karlchen ſaß bereits oben im ärmlichen Stübchen und hatte
die neugierige Naſe in den Henkelkorb geſteckt. Da lagen Kar=
toffeln
drin, ein Laibchen Brot und ein Cütchen Salz.
Mutter, rief das Bübchen, als Frau Stumpel dann in die
Stube kam, Kuchen iſt keiner im Korb, ſoll ich ihn jetzt noch
holen?
Aber darauf konnte die Mutter nun gar nichts ſagen; ſie
ſetzte ſich auf einen Stuhl, zog ihren Jungen zu ſich heran und
weinte bittere Cränen.
Ach, Mutter, rief Karlchen, du ſollſt doch nicht weinen;
wir brauchen ja doch keinen Kuchen, und wenn es auch heute
Weihnachtsabend iſt.

Der gute Junge half ſeiner geplagten Mutter immer die Ar=
mut
tapfer meiſtern und das mit dem Weihnachtskuchen hatte er
noch ſo in Erinnerung von Vaters Seiten her.
Als Karlchen ein Weilchen ſpäter noch wegen Knochen zum
Metzger ſollte; da meinte das Knirpschen:
Mutter, von Knochen gibts eine gute Suppe; die ſchmeckt
doch am allerbeſten.
Mein lieber, braver Junge, ſagte Frau Stumpel, und ſtrich
ihm mit der Hand über den blonden Schopf.
Der Kleine zog dann ſein abgeſchabtes Mäntelchen an, ſtülpte
die braune Pelzkappe auf den Kopf und ſtapfte davon.
Unten im Hausgang blieb Karlchen ſtehen, zog ein Schächtel=
chen
aus dem Hoſenſack und ſchüttelte es emſig hin ud her. Das
rappelte, als wenn es hundert Caler wären. Aber es waren
nur ſiebzehn Pfennige. Mehr brachte der Junge nicht zuſammen,
obwohl er es dreimal zählte. Karlchen hatte ſchon öfters Boten=
gänge
gemacht und den Marktleuten geholfen und dafür manchen
Groſchen bekommen. Er brachte das alles heim zur Mutter,
durfte aber ab und zu ein paar Pfenige für ſich behalten.
Ach, dachte nun der kleine Mann, ich lege meine Pfennige
zum Knochengeld und kaufe Fleiſch für meine Mutter. Aber
gleich hatte er wieder einen neuen Einfall. Für die Mutter einen
Weck und für Hänschen einen Weck und für Lieschen eine
Puppe. Das paßte doch beſſer als Weihnachtsgeſchenk.
Karlchen ging nun in den nächſten Bäckerladen, kaufte zwei
Dreier=Wecke und ſtopfte ſie gar wichtig in die Manteltaſchen.
Dann ſtapfte er in ein Spielwarengeſchäft und verlangte eine
Puppe für elf Pfennige; mehr hätte er doch nicht und die Puppe
ſei für’s Lieschen.
Ja, mein großer Mann, ſagte lachend die ſchöne Ver=
käuferin
, unſer allerkleinſtes Bobbelche koſtet ſonſt zwanzig
Pfennige; aber weil es für’s Lieschen ſein ſoll, da nimm es ein=
mal
mit für zehn.
Ei, ich hab aber noch elf, meinte Karlchen, und ſoviel
kann ich ja geben.

Genau wie Europa und Aſien, hat auch Afrika ſeine Ent=
wicklungsgeſchichte
. Völkerwanderungen haben ſtattgefunden,
die in allen ihren einzelnen Phaſen, beinah parallel mit den gro=
ßen
europäiſchen und aſiatiſchen Völkerwanderungen geſtanden
haben. Vom Süden drängten die Sulu nach dem Norden, von
Norden nach dem Süden waren es die wandernden Sulbe und
andere Stämme ſemitiſchen Urſprungs. Wie in Europa aus dieſ
hin= und herwogenden Völkermaſſen einzelne Stämme ſich ab=
ſonderten
, um ſeßhaft zu werden, ſo bildeten ſich auch im dunkle
Afrika Negerreiche, die unter mächtigen Königen zu großer
Blüte emporwuchſen. Dieſe Häuptlinge verſtanden 2s, ihre
Untertanen in großen Städten, die natürlich nach Eingeborens
Art nur aus Lehmhütten beſtanden, anzuſiedeln. Eine jede ſolche

Stadt wurde von einem Unterhäuptling verwaltet der ſtreng
darauf zu achten hatte, daß ſich niemand aus dem Gemeinweſen
abſonderte. In anderen Ländern, wo das Feudalweſen und die
Herrſchaft der einzelnen Könige nicht ſo ſtark in Erſcheinung
trat, ſiedelten ſich die Neger in kleineren Gemeinden an, die aber
immer wieder unter einem Oberhaupt ſtanden. Dieſes Zuſammen=
faſſen
der Leute beruhte ſchon auf der allgemeinen Sicherheit.
Einen deutlichen Beweis hierfür gaben die Awemba in Nord=
Oſt=Rhodeſia. Dieſer kriegeriſche Stamm hatte, bevor die
Europäer vom Lande Beſitz ergriffen, in großen Anſiedlungen
gewohnt. Nachdem aber durch die Beſitzergreifung durch Eng=
land
Sicherheit eingetreten war, verfielen die großen Ortſchaften,
und jede Familie fing an, inmitten der Felder eine kleine Sied=
lung
anzulegen, um dieſelben bequemer zu beſtellen.

Sie koſtet aber nur zehn, erklärte die Verkäuferin.
Dann dank ich auch ſchön, ſagte Karlchen; er lachte mit
dem ganzen Geſichtchen, legte den Groſchen auf den Ladentiſch
und ſteckte ſein Püppchen in den Mantelſack.
Ein Weilchen ſpäter ſtand er vor einem großen Bücherladen.
Ei, die ſchönen, bunten Märchen= und Bilderbücher! Wenn man
die nur kaufen könnte!
Und auf einem Buch lief der leibhaftige Weihnachtsmann in
einem dicken Pelzmantel dahin. Er hatte einen vollgeſtopften
Sack auf der Schulter und die prächtigen Spielſachen guckten ihm
ſogar noch aus allen Manteltaſchen.
Wo mochten ſolche Weihnachtsmänner wohl zu finden ſein?
Ob die auch wohl zu den armen Leuten in die Dachſtuben
kommen?
Karlchen ſtand ganz verſonnen vor all den herrlichen Sachen.
Er baſtelte dann ſeinen letzten Pfennig aus der Caſch, betrach=
tete
ihn lange und erwog nun hin und her. Wenn er ſich fur
dieſes Geld jetzt noch ein Büchelchen kaufen könnte! Vielleichk
bekam er’s auch ein wenig billiger. Karlchen guckte mit großen
Augen nach den Büchern, überlegte und betrachtete dann wieder
ſeinen Pfennig. Aber der blieb wie er war und da wurde der
kleine Grübler ein wenig traurig, und ohne daß er es wollk=
gingen
ihm die Augen über und die Cropfen fielen auf leine
Munze.
Nun mein kleiner Weihnachtsmann, wo fehlt es denn
fragte eine mit Paketen beladene ſtattliche Dame, und beugte
ſich gar freundlich zum Karlchen herab. Sie hatte den Pfennig
in ſeinem Händchen und wohl auch die Cränen geſehen, die
darauf getöpfelt waren. Ja, und dann war es doch Weihnachten.
und der guten Frau ſtanden auch ohnedies die Augen voll Sble
nenſchein. Das hatte auch das anfangs ein wenig erſchrochenk
Karlchen bald bemerkt.
Ach, lagte das Bübchen, mir fehlt ja nichts, aber ſür.
einen Pfennig bekomme ich doch kein Buch und mehr hahe 12
doch nicht.

[ ][  ][ ]

In den Urwald=Gegenden des Kongo und Liberia finden wir
ttark befeſtigte Ortſchaften, teilweiſe mit ſieben Palliſaden um=
goben
, aber auch hier noch immer eine jede Ortſchaft unter einem
Häuptling. Wie in Europa zur Seit des Mittelalters die Naub=
ritter
einſam auf ihren Burgen hauſten, ſo gibt es noch heute im
Innern Afrikas, und zwar im Norden unſerer leider verlorenen
Kolonie Cogo, ganze Vollsſtämme, die nicht einheitlich unter
einem Oberhaupt zuſammengeſchloſſen, ſondern familienweiſe in
Burgen hauſen.
Die Camberma öſtlich von der Station Sanſana=Mangu ſind
noch heute ein wahres Naubrittervolk. Je eine Samilie baut ſich
wahllos im Lande verteilt eine richtige Burg. Dieſe Burgen
ſind, wie ſämtliche Bauten in Afrika, aus Lehm. Jeder Bau in
Ofrika, der nicht aus Lehm, ſondern aus Steinen hergeſtellt iſt,
iſt nicht afrikaniſch, ſondern man kann mit Sicherheit darauf
fchließen, daß derſelbe, wenn auch vor noch ſo langen Jahren,
von eingewanderten Europäern, Arabern, oder, wenn wir ganz
weit zurückgreifen wollen, von den Phöniciern erbaut worden iſt.
Dieſe Cambermaburgen, wie ſie landesläufig heißen, haben im
Gegenſatz zu den bekannten Negerhütten zwei Stockwerke. Im
unteren Stockwerk wird das Vieh untergebracht, während die
ONenſchen größtenteils im oberen Stockwerk hauſen. Die Bur=
gen
ſind geſchickt zur Verteidigung eingerichtet. Die Cürme ſind
gleichzeitig die Kornſpeicher, ſo daß ſich die Verpflegung bei
feindlichen Angriffen in größter Sicherheit befindet. Das Dach
der Burg iſt flach und von hier aus wird die Verteidigung ge=
leitet
.
Die Camberma ſind ein kriegeriſches, ſcheues Volk, das ſeit
Jahrhunderten mit jedermann in Sehde gelebt hat. Erſt in den
letzten Jahren vor dem Kriege war es der deutſchen Verwaltung
gelungen, mit den Leuten in Fühlung zu treten, aber immer galt
noch eine Reiſe in jene Länder für Privatunternehmer als ge=
jährlich
.
Als ich mit meiner Filmexpedition im Jahre 1914 dieſe Land=
ſtrecken
aufſuchte, mußte ich einen Nevers dahingehend unter=
zeichnen
, daß ich die Neiſe auf eigene Verantwortung unter=
nähme
und die Regierung für nichts haftbar machen würde.
Nach Möglichkeit verſteckt in dichten Baumgruppen oder
Geſtrüpp, aus dem ein Quelſſprudel fließt, bieten die Camberma=
burgen
einen düſteren Anblick, der mit dem finſteren, miß=
trauiſchen
Benehmen ihrer wilden Bewohner trefflich har=
moniert
.
Dicht um die Burgen herum liegen die Felder, ſo daß zur
Zeit, wenn die eingeborene Hirſe in Blüte ſteht, von der Burg
ſelbſt nur das Dach wie eine Inſel aus einem grünen Meere her=
vorragt
.
Bei den Camberma gehen Männer und Frauen vollſtändig
unbekleidet. Die Krieger ſind mit Pfeil und Bogen bewaffnet.
Ihre Schmuckſachen werden größtenteils aus Kaurimuſcheln her=
geſtellt
. Ihr ſchönſter Schmuck ſind die Kriegshelme. Eine Ka=
ebaſſe
, das iſt ein halber getrockneter Kürbis, wird mit Kauri=
nuſcheln
benäht und oben mit einem Antilopengehörn geſchmückt.
Die geſamten Arbeiten werden von den Frauen ausgeführt,
vährend die Männer als echte Naubritter nur von Jagd und
Krieg leben.
Gerade war dieſer wilde Stamm, der durch das ganze Land
ſerſtreut, familienweiſe in ſeiner Naubritterburg lebte, der deut=
ſchen
Verwaltung zugänglich gemacht, da kam der Krieg, um mit
einem Schlage die mühſelige Kulturarbeit vieler Jahre rückſichts-
los
zu vernichten.
Die Katze.
Von Karel Capek.
Erklärt mir jemand, warum eine Katze auf ſonderbare Weiſe
rregt wird, wenn man recht fein und hoch vor ſich hin pfeift?
Jobald die Katze euer Pfeifen vernimmt (namentlich, wenn ihr
jöglichſt hoch Oh ſchöne Nacht, der Liebe Seit, wie atmet alles
ehnſuchtsheiß pfeifet), ſo beginnt ſie ſich falziniert an euch zu
eiben, ſpringt euch in den Schoß, beſchnuppert eure Lippen und
eginnt euch ſchließlich in irgendeiner Liebeserregung leidenſchaft=
ch
in den Mund oder die Naſe zu beißen, mit einem wollüſtig
erderbten Ausdruck; worauf ihr freilich aufhört, und ſie heiſer
nd emſig wie ein kleiner Motor zu ſchnurren anhebt. Ich habe
ft darüber nachgedacht und weiß heute noch nicht, aus welchem
ralten Crieb die Katze das Pfeifen vergöttert: ich glaube nicht,
es einmal in der Urzeit üblich geweſen iſt, daß die Kater
anz fein pfiffen, anſtatt mit einem metalliſchen und rauhen Alt
u locken, wie ſie es jetzt zu tun pflegen. Vielleicht lebten in
ernen wilden Seiten irgendwelche Katzengottheiten, die zu ihren
läubigen Katzen durch magiſches Pfeifen redeten: aber das iſt
ur eine Hypotheſe, und die beſagte muſikaliſche Bezauberung iſt
ines der Nätſel der Katzenſeele.
Der Menſch glaubt die Katzen zu kennen, wie er die Men=
hen
zu kennen glaubt. Die Katze iſt ein Ding, das zuſammen=

gerollt im Lehnſtuhl ſchläft, manchmal ihren Katzenangelegen=
heiten
nachtrollt, manchmal die Aſchenſchale herunterwirft und
den Großteil ſeines Lebens im leidenſchaftlichen Genuß der
Wärme verbringt. Aber das geheimnisvolle Katzenweſen er=
kannte
ich erſt in Nom, und zwar deshalb, weil ich dort nicht
bloß eine Katze betrachtete, ſondern fünfzig Katzen, eine ganze

Katzenherde, das große Katzenbaſſin rings um die Crajan=Säule.
Dort iſt das alte Forum wie eine Siſterne inmitten des Stadt-
platzes
augegraben, und auf dem Grunde dieſer trocknen Siſterne
zwiſchen geborſtenen Säulen und Statuen lebt das unabhängige
Katzenvolk; es nähret ſich von Siſchköpfen, die ihm gutmütige
Italiener herunterwerfen, huldigt einer Art Mondkult und tut
anſonſten offenkundig nichts. Dort alſo wurde es mir offenbar,
daß eine Katze nicht einfach eine Katze iſt, ſondern etwas Rätſel=
haftes
und Undurchdringliches, daß die Katze ein wildes Cier iſt.
Sieht man zwei Dutzend Katzen ſchreiten, ſo überraſcht eien die
plötzliche Erkenntnis, daß die Katze überhaupt nicht ſchreitet,
ſondern daß ſie ſchleicht. Eine Katze unter Menſchen iſt mr eine
Katze, eine Katze unter Katzen iſt ein ſchleichender Schatten im
Oſchungel. Die Katze vertraut dem Menſchen; aber der Katze
mißtraut ſie, weil ſie ſie beſſer kennt als wir. Man pflegt zu
ſagen Hund und Katze als Cypus geſellſchaftlichen Mißtrauens,
oder ich habe oftmals ſehr intime Freundſchaften von Hund und
Katze geſehen, nie aber habe ich eine intime Freundſchaft zweier
Katzen beobachtet, ſofern wir alledings nicht von Katzenliebeleien
reden. Die Katzen auf dem Crajan=Forum ignorieren einander
ganz offenkundig; ſitzen ſie auf derſelben Säule, ſo ſitzen ſie mit
dem Nücken zueinander und zucken nervös mit den Schwänzen,
um zu verſtehen zu geben, daß ſie die Gegenwart jener Schlampe
dahinten mit Mißbehagen hinnehmen. Schaut eine Katze die an=
dere
an, ſo ziſcht ſie; begegnen ſie einander, ſo ſchauen ſie ſich
nicht um; niemals haben ſie ein gemeinſames Siel; niemals haben
ſie einander etwas zu ſagen. Beſtenfalls vertragen ſie ſich unter
verächtlichen und ablehnendem Schweigen.
Aber mit dir, Menſchenkind, redet die Katze; ſie ſchnurrt dich
an, blickt dir in die Augen und ſagt: öffnet mir, Menſchen, dieſe

Cüre da; gib mir, Vielfraß, von deiner Nahrung; ſtreichle mich;
ſag etwas; laß mich auf meinen Lehnſtuhl. Dir gegenüber iſt ſie
kein wilder, einſiedleriſcher Schatten; für dich iſt ſie einfach eine
Haus=Mieze, weil ſie dir vertraut. Die Domeſtikation iſt einfach
ein Vertrauensverhältnis.
Nun, lieber Menſch, wir Menſchen ſind ja auch nur ſoweit
nicht wild, als wir einander vertrauen. Angenommen, ich miß=
traute
, wenn ich das Haus verlaſſe, dem erſten Sevatter, dem
ich begegne, ſo würde ich beim Näherkommen dumpf brüllen und
im Gehen die Schenkel ſtraffen, um ihm beim erſten Wimper=
zucken
an die Gurgel zu ſpringen. Wenn ich den Leuten, mit
denen ich in der Straßenbahn fahre, mißtraute, ſo müßte ich mich
mit dem Nücken zur Wand kehren und prüfen, um ſie einzu=
ſchüchtern
; ſtatt deſſen hänge ich ruhig am Deckenriemen und
leſe die Seitung, indem ich ihnen meinen ungedeckten Nücken
preisgebe. Gehe ich auf der Straße, ſo denke ich an meine Ar=
beit
oder an nichts, ohne in Erwägung zu ziehen, was mir die
Vorübergehenden antun könnten; es wäre ſchrecklich, wenn ich
ſie argwöhniſch beobachten müßte, ob ſie ſich nicht rüſten, mich
aufzufreſſen. Der Suſtand des Mißtrauen iſt der Urzuſtand der
Wildheit; Mißtrauen iſt das Geſetz des Dſchungels.
Politik, die von der Süchtung des Mißtrauens lebt, iſt eine
Politik der Wildnis. Eine Katze, die dem Menſchen mißtraut,
ſieht in ihm nicht den Menſchen, ſondern ein wildes Cier; ein
Meuſch, der dem Menſchen mißtraut, ſieht in ihm gleichfalls ein
wildes Cier. Das Band wechſelſeitigen Vertrauens iſt älter als
alle Siviliſation und Kultur: es iſt auch wichtiger. Man kann
die Siviliſation zerſtören, und die Menſchheit wird Menſchheit
bleiben; zerſtört man jedoch den Zuſtand des Vertrauens, ſo wird
die Menſchenwelt ſich in eine Vaubtierwelt verwandeln.

Ihr ſollt wiſſen, jetzt gehe ich meine Mieze ſtreicheln; ſie ge=
währt
mir großen Croſt, denn ſie vertraut mir, mag ſie auch
nur ein kleines graues Cier ſein, das aus Gott weiß welchen un=.
bekannten Wildniſſen der Prager Höfe ſich zu mir verirrt haf.
Sie ſchnurrt und ſchaut mich an. Menſch, ſagt ſie, reib mich
mal zwiſchen den Ohren.
Weihnachtsgeſchenke.
Was ſchenkt das moderne Mädel?
Von Margret Halm.
Wir dürfen es dem jungen Mädchen nicht verargen, wenn
neben der Berufsarbeit und allem, was nach dem Arbeitstag
daheim an Pflichten ſeiner noch harrt, es die Seit nicht mehr
findet, ſeine Weihnachtsgeſchenke ſelbſt herzuſtellen, die Stunde
nicht und vielfach auch nicht mehr die notige Nuhe. Dem aber
ſteht entgegen, daß ein gekauftes Geſchenk auch aus den Händen
des geſchäftstüchtigſten jungen Mädchens leicht ein wenig arro=
gant
wirken kann und gerade darum muß es mit beſonderem
Cakt und Feingefühl ſeine Gaben wählen. Es kann dem Vater
nicht dasſelbe ſchenkon, wie etwa die Mutter oder die Cante ihm
ſchenken kann und ganz abgeſehen, wie groß oder wie knapp ſeine
Weihnachtskaſſe bemeſſen iſt, ſoll jede ſeiner Gaben in beſonders
überlegter Wahl den Stempel tragen, der zu anderen Seiten der
ſelbſtgefertigten Handarbeit angehaftet.
Der Mutter wird es trotz allem eine jener raſchen Hand=
arbeiten
zu machen wiſſen; aus ſchweren, vielleicht antiken Stof=

Ei, mein kleines Männchen, meinte lachend di freundliche
frau, da könnteſt du mir ja ein Päckchen tragen und dann
ommt glei chnoch ein bißchen Büchergeld dazu.
a, das will ich ja tun, ſagte Karlchen, machte wieder
rohe Augen, packte die Pakete feſt in ſeine kleinen Arme und
kapfte mit der guten Frau davon.
Für unſer Lieschen, erzählte der Kleine unterwegs, habe
c ein Püppchen für zehn Pfennige; für unſer Hänschen einen
WVeck und meiner Mutter auch einen Weck, und ich muß ihr
lachher noch Knochen kaufen und mein Vater iſt tot. Und meine
ellutter ſitzt immer auf der Creppe und hat keine Luft, und wenn
le oben iſt, legt ſie ſich ins Bett, denn ſie muß zuviel bei den
=euten waſchen. Und wenn Lieschen geſchrien hat, dann iſt es
luch wieder brav. Aber Kuchen haben wir keinen.
Und wohl auch kein Bäumchen, fragte die freundliche Frau.
Nein, ſagte das Karlchen. Ja, aber, fuhr es fort, zu
dem kommt denn der hübſche Weihnachtsmann, der mit ſeinem
liihken großen Sack auf dem Bilderbuch ſteht?
Ei, der kommt zu allen braven Kindern, erklärte ſeine Be=
Neiterin; ſie kaufte unterwegs noch mancherlei zuſammen und er=
land
auch noch ein hübſches, kleines Bäumchen.
Su Hauſe ſtellte die Dame ihrem kleinen Dienſtmann in der
Larmen Küche einen guten Kaffee hin und hieß ihn tüchtig in
een Koſinenkuchen beißen. Sie ſelber hatte zum Weihnachtsfeſt
leben Beſuch; ihr Vater, ein Oberförſter, war aus den Wald=
Dergen gekommen, um die Seſttage bei ſeinen Kindern und En=
Eeln in der Stadt zu verleben.
Der gute Alte ſaß in ſeinen bunten Straminſchuhen behaglich
u großen Kachelofen und paffte ſeine lange Pfeife, da haſtete
eine Cochter zur Cüre herein.
Liebes Väterchen, ſchmeichelte ſie, ich komme mit einer
Aoßen, aber ſchönen Bitte. Mache doch wieder einmal einen
Deihnachtsmann, weißt du, ſo wie daheim bei uns im Wald.
*4 hörte der Oberförſter vor Ueberraſchung auf zu paffen,

aber ſeine Cochter hatte ihn ſchnell in ihre Pläne eingeweiht.
Es wäre ja auch, erzählte ſie noch, ſo ein drolliges, bravee
Bübchen, und weil es auch ganz in der Nähe ſei, ſo könne man
dieſen armen Leuten die Weihnachtsfreude ja einmal machen.
So iſt’s recht, mein Elschen, rief lachend der Vater, und
einen langen, grauen Bart, den brauchen wir fa nicht erſt anzu=
kleben
, den haben wir ſchon. Und jetzt ſtopfe deine guten Sachen
in einen Sack und bringe ihn her.
Ein Weilchen ſpäter ſtapfte der alte Oberförſter im langen
Mantel als Weihnachtsmann im Hausgang herum. Er hatte die
braune Pelzkappe tief in die Stirn gedrückt, den dicken Sack auf
der Schulter und ſtockte mit ſeinem Eichenknüppel ungeduldig den
Boden ab. Und als man nun das Karlchen aus der Küche holte,
da ließ der Alte ſeine baßige, knorrige Stimme noch um einen
Con tiefer ſinken.
Komm, Karlchen, brummte er, komm, wir gehen jetzt
zur Mutter.
Da war der Kleine natürlich zufrieden, obwohl er noch ein
wenig Angſt vor dieſem Weihnachtsmann hatte; aber er durfte
ſogar das kleine, hübſche Bäumchen tragen. Und die gute Frau
Elſe hatte das Herz voll Weihnachts=Sonnenſchein und gab den
beiden die beſten Wünſche mit auf den Weg.
Draußen wirbelte der Schnee in dichten Flocken und tupfte
dem Kleinen und dem Großen weiße Kappen und weiße Schultern,
und ſa ſahen die Beiden aus wie richtige Weihnachtsmänner.
Karlchen hatte nun ſchon die Angſt verloren. Du ſtehſt auch
auf dem Bilderbuch, ſagte er unterwegs beherzt zu ſeinem Be=
gleiter
.
Hm, machte der Große; und das klang ſo tief, als wenn
ein dunkles Faß geſprochen hätte.
Im engen Hausgang von Karlchens Wohnung ſteckte der
gute Alte die Lichter des Bäumchens an, dann ſprang das Büb=
chen
voraus und der Weihnachtsmann polterte hintendrein.
Oben an der Creppenſtiege ſtand ſchon Frau Stumpel und
nahm ihren Jungen in Empfang. Gott ſei dank, ſagte ſie,

daß du da biſt; es wird dunkel, und ich hatte ſchon ſolche Angſt.
Ei, Mutter, rief Karlchen, mach Platz, ich bringe doch
den Weihnachtsmann. Und dieſer hatte es gar nicht leicht, mit
ſeinem dicken Sach und dem Bäumchen durch die ſchmale niedere
Cür ins Sfübchen zu kommen. Guten Abend auch, ſagte er
und ſang mit ſeiner baſſigen Stimme gleich ein ſchönes Weih=
nachtslied
. Und Karlchen ſang das Liedchen mit, denn er hatte
es in der Schule gelernt. Und auch das vierjährige Hänschen
verſuchte mitzuſingen, wenn es auch noch keine richtigen Wörter
waren. Doch die Mutter konnte nur noch weinen. Aber es
waren Cränen, die von der Freude kamen.
Der Weihnachtsmann ſchüttelte dann einen ganzen Haufen
Geſchenke aus ſeinem dicken Sack. Kleider und Schuhe, Spiel=
ſachen
und ein prächtiges Bilderbuch. Und aus einem Papier
guckte ſogar ein fein gezuckerter Kuchen heraus. Auch ein Stück=
chen
Fleiſch entdeckte das Karlchen, und da fielen ihm wieder
die Knochen ein, die es vergeſſen hatte mitzubringen. Ach,
dachte der kleine Pfiffikus, nun brauchen wir keine leeren
Knochen mehr, die ſtecken ja da ſchon drin.
Der Weihnachtsmann hat dann behaglich brummend den
Dank der armen Frau entgegen genommen und iſt mit ſeinem
Sichenknüppel und dem leeren Sack gleich wieder zur Cüre hin=
aus
gepoltert.
In ihrer Wohnung ſtand die gute Frau Elſe am Fenſter und
guckte mit ihrem Mann über die dämmernde Stadt hinaus. Ich
freue mich ſo, ſagte ſie, für die arme Frau und ihre Kinder.
Ud nun muß unſer Vater, der prächtige Nikolaus, ja auch bald
wieder um die Ecke kommen.
Am dunklen Abendhimmel blinkten jetzt die Sternlein auf.
Und über der winterlichen Welt lag jene wunderſame Weih=
nachtsſtimmung
, die das Band der Liebe um alle Menſchenherzen
ſchlingt.

[ ][  ][ ]

fen eine Decke zuſammenſetzen, die durch Goldborten verbunden
und umrandet und leicht unterfüttert, für einen beſtimmten Ciſch
oder eine Cruhe abgepaßt, in wenigen Stunden fertigzuſtellen iſt.
Auf ähnliche Art ſind auch geſchmackvolle Kiſſen bald gemacht.
Ein Ceegedeck aus zartfarbigem Batiſt wird lediglich mit einer
ſchönen Spitze umſäumt und iſt mit ſechs Serviettchen keine allzu
langwierige Arbeit; die Spitze kann im Notfall auch nur gereiht
und maſchinell dann angekurbelt werden. Ein Lampenſchirm,
Wäſche=Sachets und Neiſebeutel für Schuhe und Kleinigkeiten,
hübſche farbige Kleiderüberzüge mit paſſend überzogenen Bügeln
iſt alles bald genäht und behält doch den Charakter der Dankbar=
keit
, der in der Gabe liegen ſoll, die die Cochter der Mutter zum
Weihnachtsfeſt darbringt.
Den Vater zu beſchenken, war ſchon immer ſchwer. Gar
zu Brauchbares wirkt aus den Händen der Cochter vielleicht
nicht ſehr geſchmackvoll. Er ſchenkt ihr, was ſie braucht, das
ganze Jahr hindurch. Eine Weihnächtsgabe der Cochter aber
ſoll ihn dadurch überraſchen und erfreuen, daß die Gedanken
aus ihr ſprechen, die die Cochter darauf verwandt, ſeine heim=
lichen
Wünſche zu erlauſchen. Da iſt ein Bücherſtänder oder ein
kleiner handlicher Papierkorb auf den Schreibtiſch ſehr ange=
bracht
, eine Aſchenſchale, eine Weckeruhr im Ständer, ein
Coiletteneceſſaire für kurze Neiſen, ein Kragenbeutel, ein neues
PPortefeuille, vielleicht ein Buch, von dem man weiß, daß er’s
gerade leſen möchte.
Geſchwiſtern ihre Wünſche abzulauſchen, macht weniger
Schwierigkeit. Neicht die Seit, der Schweſter ein hübſches
farbiges Wäſcheſtück zu nähen, ſo wird ſie ſich vom Backfiſch=
alter
an damit am meiſten freuen, ſonſt aber macht das Ma=
terial
dazu, ein Stückchen Seide oder Batiſt und die erforder=
liche
Spitze ihr große Freude. Sur Verſchönerung des eigenen
Simmers erfreut eine gute Keramik oder eine Schale in Kunſt=
glas
, in Kriſtall für Blumen oder den Coilettetiſch. Daneben
aber findet ſich im Reiche der modiſchen Kleinigkeiten, unter den
Parfümerien gar manches, wonach ein junges Mädchen ſich
heimlich ſehnt und gerade das, was ihr ein anderer nicht ſchenkt
und darum ſich beſonders als Gabe unter Schweſtern eignet.
Der Bruder freut ſich über ein ſeidenes Caſchentuch, eine
hübſche Krawatte, einen Schal, Manſchettenknöpfe, natürlich auch
mit Sigaretten oder Briefpapier. Für ihn findet ſich unter den
ledernen Kleinigkeiten manches, das er aus den Händen ſeiner
Schweſter freudig begrüßt.
Bei Geſchenken für Großmutter und Canten läßt
man gerne unter einem leichten Schleier der Ungewißheit, ob lie
gekauft oder ſelbſt gefertigt ſind oder ob die guten Hände der
Mama einſichtsvoll der Cochter dieſe Arbeit abgenommen. Man
wählt darum ein hübſches Nackenkiſſen fürs Bett, ein Reiſe=
kiſſen
aus farbiger Seite mit Henkelgriff, eine Bettaſche, in
der das angebrochene Nachthemd am Cage ruht oder ein ähn=
liches
Sachet für angebrochene Wäſche, das dem modernen Ge=
brauch
, verſchiedene Wäſcheſtücke zu verſchiedenen Kleidern und
Cageszeiten zu tragen, ſehr entſpricht, eine Handtaſche aus Bro=

katſtoff oder Gobelin, wie auch ein Kiſſen, eine Docke aus an=
tiken
Stoffen oder ein Ceegederk, wie wir ſie für die Mutter
chon beſchrieben.
Für den Großvater und Onkel iſt eine Flaſche Kirſch
oder Kognak ſowie eine Delikateſſe, die ſie, wie man weiß, be=
ſonders
lieben, ein Schal, ein Portefeuille oder etwas auf den
Schreibtiſch angebracht.
Freundinnen beſchenken ſich untereinander wie
Schweſtern.
Dem Hausgeiſt macht die Cochter des Hauſes durch ein
Käſtchen Seife, Caſchentücher, Handſchuhe oder Briefpapier eine
Weihnachtsfreude.
Bleiben noch die vielleicht heikelſten Saben, die ein junges
Mädchen ferner ſtehenden Neſpektsperſonen darbringt.
Jür eine Dame ſind Blumen oder eine Pflanze ſtets am Platz,
einen Herrn darf es durch einen geſchmackvoll arrangierten De=
likateßkorb
erfreuen.
Wie

beſchenke ich meine Hausangeſtellte?

Su anderen Seiten das von der guten alten Seit hat man
ſich endlich abgewöhnt war es Sitte, den Hausgeiſt zum Weih=
nachtsfeſt
hauptſächlich mit kräftiger ſolider Bettwäſche zu be=
ſchenken
. Sowohl mit den fertigen Stücken als mit Stoffen
dazu, dem Seug, wie man ſagte. Auch Schirting für Leib=
wäſche
, Schürzenſtoffe, Handtücher oder ein dunkler Wollſtoff zu
einem Kleid zählten zu den traditionellen Gaben. Einen Mantel
oder Beſtecke gab man erſt nach längerer Dienſtzeit. Wollten

wir nach dieſem Schema heute unſere Hausangeſtellten beſchenken,
ſo möchten wir ſtatt einer Weihnachtsfreude manche Enttäuſchung
hervorrufen. Vor allem iſt heute ſehr zu unterſcheiden zwiſchen
der Haustochter, der gehobenen Hausangeſtellten und dem ein=
fachen
Mädchen, die, ſowohl ihrer Erziehung wie ihren Lebens=
zielen
entſprechend, ſehr verſchiedene Wünſche haben werden.
Die Haustochter, das junge Mädchen aus guter Fa=
milie
, das im fremden Haushalt ſich eine Betätigung ſucht, der
es nach beſten Kräften dient, iſt nun nicht, weil es auch die letzte
Hausarbeit nicht ſcheut, geringer zu beſchenken als irgend lonſt
ein junges Mädchen. Mit einer Frage, was ſie ſich wünſcht, wird
man bei ihr gerade weniger glücklich ſein als etwa bei anderen

Hausangeſtellten, denn ihr Feinempfinden wird ſie nicht ſagen
laſſen, wonach der Sinn ihr ſteht. So wird man ſich’s ſchon an=
gelegen
ſein laſſen müſſen, ihre Wünſche zu erraten oder abzu=
lauſchen
. Wie jedes andere moderne junge Mädel hat auch die
Haustochter ihren eigenen Geſchmack und es zeugte nicht davon,
daß man ſie mit Liebe beſchenkt, wählte man für ſie, was ihrer
Geſchmacksrichtung ſichtlich entgegenſteht.
In der Regel iſt es üblich, nach etwa halbjähriger Cätigkeit
die Hausangeſtellte jeweils mit dem Gegenwert eines Monats=
gehalts
zu beſchenken. Arbeitet jedoch die Haustochter nur für
ein Caſchengeld und freie Station und zeigte ſich als tatſächlich
das, was man von einer freudig ſchaffenden Stütze der Haus=
frau
erwartet, ſo bietet das Weihnachtsfeſt wohl die gegebene
Gelegenheit, ſich dafür erkenntlich zu zeigen. Hübſche farbige
Wäſche macht jedem Mädel Freude. Man kann da ein bißchen
ſehen, was ſie im allgemeinen trägt und, wenn möglich, an Ele=
ganz
eine Nuance drüber gehen; ſo wird man zweifellos einen
ihrer heimlichſten Wünſche treffen. Auch Schlüpfer, Strümpfe,
Handſchuhe, eine ſchöne Handtaſche, die man zu ihren Kleidern
paſſend wählt, vielleicht ein moderner Negenſchirm, auch ein
Jumper oder Sweater und gute Parfümerien ſind einem jungen
Mädchen ſtets willkommen. Ein Kleid oder Stoff dazu läßt man
ſie vielleicht doch beſſer ſelber wählen, will man vermeiden, daß
man eine größere Ausgabe macht, ohne dann auch den Sweck
zu erfüllen, eine wirklich große Freude zu bereiten. Daneben aber
wird das gebildete Mädchen auch auf die Ausſchmückung ſeines
eigenen Simmers bedacht ſein und ſich nicht weniger freuen, wenn
man ihr dabei behilflich iſt; eine gute Keramik oder eine hübſche
Vaſe in Kriſtall, ein geſchmackvolles Cintenfaß, eine Decke, die
ſich ſelbſt zu arbeiten die Seit ihm fehlt, auch ein Kiſſen ſind dazu
angetan, ihm Freude zu bereiten. Iſt die Haustochter verlobt, ſo
werden Geſchenke für den ſpäteren Haushalt ihr vielleicht lieber
ſein als etwas Modiſches, vielleicht ein Kaffee= oder Ceegeſchirr,
ein hübſches Teegedeck mit paſſenden Serviettchen, Obſt= und
Kuchenbeſtecke, Obſtteller, eine Garnitur auf den Soilettetiſch,
auch eine Stehlampe, ein Sucker= oder Sahneſervice oder hübſche
Sammelrömer ſind da als Weihnachtsgaben ſehr geeignet.
Der gehobenen Hausangeſtellten dagegen wird
man im gleichen Falle Bett= oder Ciſchwäſche ſchenken, und zwar
nicht nach Stückzahl, ſondern nach Garnituren. Auch zwei Woll=
decken
ſind da ein lehr beliebtes Geſchenk oder ſechs Eßbeſtecke,
Handtücher ſowie ein guter Wäſcheſtoff am Meter, aus dem ſie
ſich ſelbſt dann ihre Leibwäſche nähen kann. Spitzen dazu nach
ihrem Geſchmack. Sie wird ſchon eher ſagen, was ſie ſich wünſcht
und den Mut leichter finden, unter ihr gebotenen Möglichkeiten
das zu wählen, was ihr das liebſte iſt. Schenkt man der ge=
hobenen
Hausangeſtellten ein Kleid oder Stoff dazu, ſo wird man
auch ſie am beſten wählen laſſen, traut man ſich nicht ſicher zu, das
Nichtige zu treffen. Auch ein Paar Schuhe werden ihr Freude
bereiten, paſſende Strümpfe, Handſchuhe, eine Caſche ſelbſtver=
ſtändlich
und ebenſo wie auch der Haustochter gute Seife oder
Briefpapier.
n"
Das einfache Mädchen beſchenkt man nach ſeinen
Jahren. Iſt es ſchon älter und über die Seit hinaus, da es vom
eigenen Hausſtand träumt, ſo ſind gute ſolide Kleidungsſtücke
ihm am liebſten. Gutes Schuhwerk, ein warmes Kleid, eing
hübſche Wolljacke, gediegenes warmes Crikotunterzeug. Große
Freude bereitet ihr ein Pelz, wenn ſie ſchon längere Jahre dem
Hauſe treu gedient, oder ein guter warmer Mantel. Warme ge=
fütterte
Handſchuhe und Caſchentücher ſind ihr als Beigabe lie=
ber
wie parfümierte Seife oder Briefpapier, mit welchem ſich das
jüngere Mädel freut. Ihm wird man ſe nach dem ein Seiden=
ſtöffchen
zu einem Kleid ſchenken, nicht gar zu dünn und nicht zu
unerträglich im Con. Auch Stoff zu einem warmen Kleid, einem
Hauskleid oder Wäſcheſtoff wird es freuen, und zwar wird man
hier ſowohl für Leibwäſche als auch für Bettwäſche Aeterware

geben, davon es das Gewünſchte ſich dann ſelber nähen kam.
Hier ſind auch ein paar fertige Kopfliſſen oder Bettücher ſowie
Handtücher und Küchenwäſche durchaus das Vichtige. Natürlich
wird auch ſie ſich mit einer Handtaſche oder einem Negenſchirm
freuen, doch wird man nun dergleichen nicht zu beſtimmten Klei=
dern
wählen, ſondern möglichſt ſo, daß das Mädchen es zu allen
ſeinen Sachen tragen kann.

Die raſche Handarbeit.

Stoffen hergeſtellt für Schuhe und Kleinigkeiten, ſowie Klei=
derüberzüge
aus gemuſterten farbigen Stoffen mit paſſen=
dem
Bügel ſind gleichfalls ſehr willkommene, raſch zu fertigende
Geſchenke.
Sehr beliebt ſind farbige Caſchentücher aus Neſtchen
von Batiſt oder Seide, die man lediglich mit einer dunkelgetön=
ten
Valencienne- oder Spachtelſpitze umſäumt und vielleicht in
einer Ecke durch ein kleines Hohlnaht=Motivchen ziert.
Auch ein Ceegedeck aus zartfarbigem Batiſt oder Waſch=
ſeide
, die man mit einer breiten Valencienne- oder Spachtelſpitze
umſäumt mit ſechs paſſenden Serviettchen macht im Verhältnis
zur Sreude, die es bringt, tatſächlich keine Arbeit. Es iſt viel=
leicht
ſehr angebracht, wenn man die Spitze lediglich anreiht und
ſie mit der Maſchine feſtkurbeln läßt.
Wer ſich aufs Kleben verſteht, kann die entzückendſten Nauch=
ſervice
, Cabakdoſen, Sigarren=, Sigaretten= und Streichholz=
kiſtchen
, Buch= oder Briefſtänder auf den Schreibtiſch, und be=
ſonders
geſchmackvolle Cabletts aus antiken Stoffen herſtellen.

Die berufstätige Srau hat am Cage ihre vollen Kräfte ver=
braucht
und bedarf für die Anfordorungen des kommenden Cages
in der Nacht unbedingt der Ruhe. Sie kann nicht mehr halb=
Nächte hindurch über langwierige Sticheleien gebeugt wach
ſitzen bleiben. Darum wird man lieber zu leicht und raſch zu
fertigenden Handarbeiten ſich entſchließen und gar manche ganz
reizenden Geſchenke laſſen ſich tatſächlich mühelos auch noch in
letzter Stunde herſtellen. Da fliegt die Nähmaſchine mit flinkem
Stich über hübſche buntgedruckte und bemalte Stoffe und vers
bindet Reſte aus Brokat oder antiken Geweben zu einer Decke,
geſchmückt und umrandet durch aufgeſetzte Gold- oder Silber=
borten
. Das Sofakiſſen wird zum immer beliebteren Ge=
ſchenk
, ſeit man erkannt, daß in einem Naum Gemütlichkeit zu
verbreiten, gar nicht genug Kiſſen auf dem Diwan oder einer
Chaiſelongue liegeu können. Kunterbunt hingeworfen und doch
in den Farben zur Stimmung des Naumes fein abgeſtuft. Auch
hierzu wird man je nachdem moderne oder alte Stoffe wählen,
Buntdruck der Wiener Werkſtätte, Brokat oder alte Seide, die
man lediglich mit Kordel, Litzen oder Spitzen aus Metall um=
randet
. Hat man aus kleineren Stücken ein Kiſſen zuſammen=
geſetzt
, ſo decken aufgeſteppte Borten die Naht und werden
Schmuck zugleich.
Aus geſtrupptem Band laſſen ſich Kleiderbügel über=
ziehen
, ein Ning zur Aufbewahrung angebrochener Strümpfe
oder Strickſachen. Auch das runde Strumpfband, gleich=
falls
aus geſtepptem Band und an den Seiten mit ein paar
Blümchen oder Schleifchen ausgeſchmückt iſt heute ein beliebtes
kleines Weihnachtsgeſchenk geworden. Eine Abendtaſche
iſt aus breitem Band ſehr hübſch und leicht in Couvertform her=
zuſtellen
, ſowohl aus Brokatband, Nips= oder Samtband, das
man mit einer Einlage von doppeltem Steifmull hübſch abge=
füttert
, in unifarbe durch eine fertig zu kaufende Straßreihe an
der Ueberklappe ſehr wirkungsvoll umranden kann.
Su einem Ceewärmer wird farbige Seide in drei keil=
förmige
Ceile geſchnitten, auswattiert und mit Satin gefüttert;
eine kleine Rüſche wird zur Nandverbindung und eine reiché
Maſchenſchleife aus Atlasband faßt den Schopf.
Auch Sachets für Caſchentücher, Handſchuhe, Leibwäſche
und leit neueſtem auch Ciſch= und Bettwäſche ſind aus bunten
Seidenſtoffen ſchnell hergeſtellt und bringen große Freude. Durch
Aufſetzen von Goldſpitzen und farbigen Blümchen ſowie durch
breitere Bindebänder kann ihre Wirkung beliebig elegant ge=
ſtaltet
werden. Bettaſchen, in welchen das Nachthemd am Cage
ruht, ſowie ähnliche Caſchen für angebrochene Wäſche, die dem
modernen Brauch, verſchiedene Wäſcheſtücke zu verſchiedenen
Kleidern und Cageszeiten zu tragen, ſehr entſprechen, werden
gerne mit Parfümbeutelchen ausgeſtattet, die auf die Gegen=
ſtände
, welche ſie faſſen werden, einen leiſen Duft hinüberſtrömen.
Kofferbeutel werden aus bunten, vielleicht bedruckten

Nummer 289.

Aufgabe 419.
L. Schor in Budapeſt.
(Ehrenpreis in der Dreizüger=Abteilung der Schwalbe‟, 1928 II.)


Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen mat.

Prüfſtellung: Weiß: Kg4 Dh5 Ta6 La212 8d2 g5 Bo2 e5 14h7(11):
Schwarz: Kd5 Td7Ld8e28b7 Batb3c6 e6e7 f8(11/3½.
Aufgabe 420.
David Andrew Mitchell in Philadelphia.
(Good Companions, 1918.)
Weiß: Kh7 Do3 Te3 b5 Lf5 (5);
Schwarz: Kf6 De5 8g4 Be7 17. (5);
Matt in zwei Zügen.
Löfungen der Aufgaben 407410.
407. F. Köhnlein. Münchener Zeitung, 1916. (Kh8 Tf3 16; Kg2 Sa7Be7:4
1.Tf3 431 8b5 2. Ta8 3. Tg8; I.
Se8 2. To6 3. T02; 1. . . . B65
2. Ta7: 3. Tg7. Ein ausgezeichnetes Beiſpiel von harmoniſcher Zuſammenwirkung
weißer Figuren.

408. Dr. E. Zepler. Die Schwalbe, 1928. (Kf3 Da6 8d8 g6 Bc8e2; Kd5
Te4 Be5 63 14: 2,½) 1. 438 f71 Bc4 2, Dd6F 1.... Te beliebig 2. Sf4F;
1.. . . T bel. anders 2 Se 772. Ein Zugwechſelproblem mit völliger Mattänderung
dieſes z

Te bel.
. Be4 2. Dc4F:

runde liegenden Satzſpieles:
2. Dd3B, 1....!
anders 2. De 6T.
409. J. Juchli. Löſungsturnier, Baſel, 1898. (Ka6 Te5 Lb4 8g3 Bb314
15: Kd4 Sf2 h3 Bc7 d3 13: 3t.) 1. Ib4 45! (Schwarz bleibt blickiert.)
Sh38B14 2. La5d21 (Nun iſt das Tempo gewonnen.); 1. . . . . Bd2 2. Td5+;
el. .. Sgl (g5) 2. Ld2. Der 1. u. 2. Zux von Weiß in dem Hauptſpiel bilden
ine gedankliche Einheit und machen das Problem zu einem ſchweren und hübſchen.
410. F.%. P. A. Seilverger u. P A. Koetſcheid, 1. Pr., Good Companions 1918
(Kb2 Da2 Tcl h1 Lc6 e3 8c5 d1: Ke2 Ld2 Bb5 f4: 2) 1. Da2 e6,
Wartezüyer mit geänderten Mattſpielen.

Löſerliſte: Reutzel; Leo Schott in Pfaffen=Beerfurth; Franz
Buchty in Mainz: Hans Meidinger in Eberſtadt; Adam Hammann in
Pfungſtadt (alle); A. v. S. (407, 409); Georg Peter (408, 410).
Auflöſungen der Rätſel aus Nummer 50:
Bitte um Antwort.
1. Saldo, 2. Photograxh, 3. Agrippa, 4. Reblaus, 5. Eiſenbart,
6. Jsland, 7. Neubau, 8. Delphi, 9. Eiſen, 10. Rußlanb, 11. Zange,
12. Eroberer, 13. irren, 14. Trio, 15. Schweinfurt. Spar in der
Zeit, ſo haſt du in der Not.

Käfze

II

Silbenrätfel.
Aus den Silben: a a ak bi bir da di don dort dron
e e eſ en fal felt fen gat ge ge ge gen hu hum im ko
ket ko ko lauf le le leh len li li li li lo lon me mi me
mou mund na nau ne ue ni pe per ram rer ring ſal ſet
ſi ſtaff te te ti ti trom u um van pe wan wolf ſind 2
Wörter zu bilden, deren Anfangs= und Endbuchſtaben, beide von oben
nach uuten geleſen, ein Zitat aus Schillets Braut von Meſſina en
geben.
Die Wörter bedeuten: 1 Merkbuch, 2 Nachtvogel, 3 Dramengeſtal.
Shakeſpeares, 4 deutſche Stadt, 5 höfiſches Zeremoniell, 6 Propher

7 männlicher Vorname, 8 Gebirge in Schleſien, 9 Autoform, 10 Ex
zieher, 11 türkiſcher Titel, 12 männlicher Vorname, 13 Verbalform

14 ſalzſaures Ammomiak. 15 Blasinſtrument, 16 Aufenthaltsnachweis
17 europäiſche Hauptſtadt, 18 Dampfmaſchine, 19 bibliſcher Hoheprieſter

20 Gebirgsſtock ker Alpen, 21 Teil der Badeeinrichtung, 22 Reiterab=
teilung
, 23 Vermächtnis, 24 deutſcher Dichter, 25 Heilsbotſchaft.
Man ſagt. . .
Hahn, Halt. Strahl. Bahn, Gruppe, Kunde, Spiegel, Vogel, Stei,
Meſſer, Land, Zahl, Berg, Bart. Fleiſch, Mark, Liebe Sammlung,
Schwamm, Buch, Strauß, Grün, Suppe, Graben, Teich, Arzt, LhT=
Strauch, Wald. Kunſt. Haus, Laub. Wein, Block, Fleck.
Jedem der obigen Wörtir iſt ein anderes vorzuſetzen, ſo daß Doppei

wörter entſtehen, deren Anfangsbuchſtaben einen Spruch nennen.
Zur Verwendung kommen folgende Wörter: Abend, Auer Eier=
Eſel, Eſpen Eul n, Feuer, Immer,
Gis, Eiſen, Enten. Erbſen, Erz.
inſel, Kalb, Lauf, Münzen Mutter Nacht Natur Notiz, Oſt, Pchier=
Rat, Roſen, Roſt, Rot, Rübe, Sand, Schwarz, Ton, Ungar, Umer=
Carl Deubel.
Veilchen, Zahn.

Druck u. Verlag: L. C. Wittich ſche Hofbuckdr uckerei Nheinſtr 23 Verant

artlich f.) Redaitton: Dr 5 Nette Fernſpr. 1. 2399392 Alle Neckt vorbebaten. Nachdruck verb. Kliſches: F baußmann, alle im Darmtat

[ ][  ][ ]

Affd wer’s net in ſich ſällwer ſpiert, der märkts doch ſchließ=
aus
allerhand Fiſſemadende und Spojemende, daß es lang=
nuff
Weihnachte zugeht. Die greeßte bollidiſche Kriſcher wärrn
gſan heiſer, un wpann ſie aach ſchließlich hie un do noch emol
Ton rißgiern, ſo hott mer doch ſo ’s Gefiehl, als werſen ſälbſt
recht ernſt, un als wollte ſe ihr Stimm ſchone, indem ſe ſich
e, 8 nechſte Johr is jo aach noch net aller Dage awend; un
läächenheite, wo mer ſich for die Allgemeinheit verobferiern
in. gibt’s aach do noch genug. Un wann mer drotzdem noch
Heichelei un Verlogenheit a drifft, ſo dhut ſich doch der bolli=
he
Himmel im deitſche Vaderland allemol um die Zeit ſo vor
ihnachte e bische uffheidern, un mer kimmt langſam aus däre
ffliche und ſtiriche Addmoßfär eraus in e geſinder Luft un in
reundlicher Klima, wann’s aach ſchließlich ſo kaa agenehm
ächend is, wie die um Lugano erum, wo ſich dißmol die
tliche Kommiſſionär vun de bankrottene eirobäiſche Staate, un
umliegende Ortſchafte, hinverzoge hawwe; beiſpielsmeßig der
eeſemann, de Dſchemberlen, de Briejang, un wie däß annere
ne Grubbſchzeich noch haaße dhut, däß wo dounne erum wim=
t
, un die wo dem eirobäiſche Friedensengel die Fliechel nei
golde un den Palmwedel rebbariern wolle; uff unſer Koſte,
gewehnlich.

Iwwrichens, un däß geheert aach emol geſagt: warum
he die Brieder immer in ſo Gäächende, wo ſich’s gut ſei leßt?
Däß weer mir mol indräſſant zu wiſſe. Warum halte ſe
pielsmeßig net emol ſo=e Völkerbundsradsdagung mehr in de
dlichere Gäächende vun unſere Halbkugel ab, valleicht uffſo=ere
vergäſſene Inſel am Nordpol, odder do wo erum, wo’s nig
rinke gibt als wie Läwwerdrahn, un nix zu eſſe als wie Cis=
uff
Labblender Art; un wo=en die ſchennſt Redd im Hals
tiern dhet, un won die Nas dröbbſele dhet, wie e Shern=
eiferskiwwelche
, un wo en ſchun am zweide Dag allerhand mit
indeis gingt. Wie geſazt: warum mache ſe net emol mit
ſiwwe gebackne Biern do enuff, un warum mache ſe immer
ch em Sieden zu. Un gut, wann ſchun noochſm Sieden,
um dann net gleich richdich enunner nooch Zentral=Affriga,
s nix zu drinke gibt, als wie Räächewaſſer, un nix zu eſſe, als
Kamelshare mit Kackduskraut, Löwebeffſtick un Elefantelend=
Ja, warum, frog ich, warum? Un worum mache
dohärngääche ihr Zuſammekimft immer in Gäächende aus,
ſich’s gut ſei leßt. Alſo däß muß doch jedenfalls aach ſei
vandnis hawwe . . . .
Awwer nixdeſtodrotz, geſpannt bin ich emol, was uns der
eeſemann for=e Kriſtkindche mitbringt. Alſo do bin ich wärk=
emol
geſpannt, wie e alt Sähk mit=ere neie Kordel. No un
wärd mer doch ſei därfe, wo doch uff Weihnachte zu allgemein
geſpannt is, uf däß, was es krickt, un wo mer a’nimmt, es
aam jedes was unner de Baum leeche, nooch dem Moddo:
nich, awwer vun Härze, un wann meechlich, en ganze Heiwage
Freilich, frieher, wo mer noch jung war, do hatt die Weih=
te
däß Wgenehme an ſich, daß mer nix, odder doch ſo gut wie
hott zu ſchenke brauche, währendem daß mer ſälwer allerhand
eiheimfe därfe. Awwer mit=em zunehmende Alter, do wärd
annerſter, un ich bin eichentlich jetzt genau ſo alt, daß mer’ s
egrad umgekehrt geht: ich kridlt ſozufage gornir mehr, un
dohärngääche en Haufe Saches verſchenke. No ſchließlich is
aach net ſchlimm, dann mitm Alter wext aam aach de Ver=
d
, un mer nimmt zu an Weisheit, was immerhin e Glick is,
mmer dodorch langſam dehinnerkimmt, daß aam s Schenke
ſo e groß Fraad mache kann, wie als vor Zeide, wo mer
beſchenkt worrn is. Ich vor mei Perſon wenichſtens bin jetzt
lich ſoweit; un dodraus kann mer ſähe, daß ich erſtensmal
er zimmlich alt bin worrn; uff de annere Seit is däß awwer
for mich en Grund, mich meines beſcheidenens Daſeins erſt=
t
zu freie, indem daß ich in däre Zeit, ſo vor Weihnachte, ſo=
Freid erleb an däre Freid, die wo ich mer mach, indem ich
nerna mach.

Daß ich dodebei aach e bische an mich denke dhu, däß kann
mer ſchließlich niemand veriwwele, Un ſo hab ich mer in de letzte
Woche aach ſchun alles gekaaft, was ich nodwennicherweis brauch.
Un däßhalb bin ich ſo geſpannt. Ich waaß doch wenichſtens, was
ich krick, un daß ich alſo zum mindenſte kaa Endeiſchung erleb.
Zum Beiſpiel, wann ich an mei Hausdabbe denk, die wo ich mer
bereits ſchun vor=eme Värdeljohr im Ausverkaaf gekaaft hab; echt
immidiert Kamelshoor. No die alte warn aach abgenglich, ſie
ſtamme noch aus de Imflatzionszeit un ſin ſchun dermaße ver=
fliäkt
un verſtobbt, daß mer gor net mehr ſieht, wie ſe urſpringlich
ausgeſähe hawwe, un daß kaa Katz kaa Maus mehr drinn fengt,
un daß ich eichentlich nie ſo richdich waaß, was hinne un vorne
is; jedenfalls, wie ich ſe azieh, ſo baſſe ſe, ganz aanerlaa, ob die
Abſätz vorne ſin odder hinne; no, un weil ſe mer im Laaf der
Jahrn begreiflicherweis aach e bischer völlich ſin worrn, dhu ich
mer ſchun die ganz Zeit alle mojend e kommblätt Nummer vum
Dagblatt um jeden Fuß wiggle. Däß is nadierlich e bische um=

ſtendlich un zeitrauwend, leßt ſich awwer leider net vermeide,
dann ich ſag mir, hab ich ſolang Babier um die Fieß gewiggelt,
kimmt’s uff die letzte värrzeh Dag aach net mehr a: Awwer
dann, am Beſcheerawend däß gibt e Iwwerraſchung, wann
mei neie Hausdabbe, die wo ich ſo needich brauch, unnerm Weih=
nachtsbaam
ſteh . . . Däßhalb bin ich aach ſo geſpannt.
Un erſt mei nei Koſſätt, wo ich mer ärdra uff Dallje hab
aweite loſſe, un wo mer de Bauch mit ewäck zauwern kann, alſo
däß ſitzt wie agegoſſe. Un ſo bequem, ſooo bequem, mer maant
net, daß mer was ahett. No mei altes hott genau 18 Jahr ge=
halte
, ’s ſtammt noch aus de vormärzliche Zeit; ’s Fiſchbaa is
tengſt haus, un die Ciſeſtengelcher ſin verbroche und ſtäche aam
bei de geringſte Beweechungg in die Magegrub un in die umlie=
chende
Weichdeile. No die paar Dag wär=ich’s noch aushalte
kenne. Awwer dann. Am erſte Feierdag. Ich bin emol ge=
ſpannt
, was die Leit ſage, wann ich in meim neie Koſſätt in die
Kärch geh.
Aach e nei Brill hab ich mer geleiſt, e richdich Indelleſchents=
brill
, ſvo mer aach e bische was vorſtellt drinn. Mei alt hab ich
nemlich ſchun vor lengerer Zeit aus Verſähe in’s Neehmaſchiene=
ſchubblädche
gezwengt un do is mer der aane Arm abgebroche.
Ich hatt mer als ſeither en Wollfaddem an’s Schannier gebunne
un mit=ere Schlink hinner’s Ohr gehenkt. 8 is ganz gut gange, bloß
hab=ich alles ſchäbb geſähe; no beim Flicke kimmts jo bekanntlich
net ſo genau druff a, däß macht mer doch dem Gefiehl nooch; un
beim Läſe hott’s erſtrecht nix ausgemacht Gott, bei dene ver=
drehte
Zeite . .. Allerdings, wann ich ſe als eweil uffhatt, un
hab ſe dann abgedha, do is mer aach die Welt als ganz ver=
chrowe
vorkumme; un däß war mer peinlich. No am Weih=
nachtsawend
hott’s e Loch mit däre alte Brill, do wärd die nei
uffgeſetzt. Ich bin emol geſpannt, wie ich drinn ausſäh.
Am allermeiſte frei ich mich awwer uff mei’ nei’ Kaffeekann;
Zwiwwelmuſter. An de alte ach Gottche, 8 war einſt emol
e Geburtsdassgeſchenk vun meim Schorſch; Sie wiſſe, der Kabbe=
dendarm
bei de Fättſtiwwel ja, an däre is jetzt ſchun lang
die Zott ab, un beim Ei’ſchenke hot mer immer iwwer die Taß
ewäck geſchitt, odder ſunſt de Tiſch verdrebbelt, wann mer die
Schnud net gleich abgebutzt hott; an däre Kaffeekann nadierlich.
Un immer hatt ich braune Blagge (unner uns geſagt, ich dhu
nemlich immer e bischer Ziggorie nei, vun wääche’m Aroma!),
braune Blagge uf de Kaffecbeck. . . Awwer am erſte Feierdag
morgend, wo ich ſowieſo e nei Kaffeedeck uffgeleecht hett, däß is
Draditzion bei mir an Weihnachte, do ſteht alſo aach mei nei
Kaffeekann uffm Diſch. Ich bin emol geſpannt, wie däß Zwiw=
welmuſter
zu meine Kaffeedeck baßt. Un zur Feier des Dags
wärd ſich dann aach en Exdragude gebraut. Mer will doch wiſſe,
daß Weihnachte is. . ."
Ja un do ſag ich mir, es ſollt eichentlich jeder erfahrn,
daß Weihnachte is. Aach der Arme und Aermſte. Drotz Not
un Armut, die wo jetzt umgehn, derfts eichentlich am heiliche
Awend kaa Kind gäwwe, däß wo vum Kriſtkindche vergäſſe is
tvorrn. Un ich maan, in däre Beziehung kennt Jedes mithelfe.
Un mir ſollte uns net domit beruhiche, daß mer do odder dort ſei

Schärflein beiſteiern dhut, ſei’s beim Waiſeſchutz odder ſunſt wo
bei=eme Wohltätigkeitsverein. Es gibt dadenäwe noch e Art bun
Weihnachtsfreid, die mer ſich macht, indem mer ſich diejeniche
älbſt erausſucht, dene mer was Gudes dhu will. Un ich maan,
wer ärchendwie kann, der ſoll ſich en Bub odder e Mädchen hole,
aus ſeine Stroß, aus ſeine Gaächend, ooder ſoll ſich vum Wohl=
fahrtsamt
e Kind nachweife loſſe, dem wo er e Weihnachtsfraad
mache kann. Insbeſunnere ſollte ſolchene Ehepäärcher, die wo
ohne Kinner ſin, odder werktätige Menner un Fraue, ohne eichne
Famillje, die ſollte ſich ſo e Weihnachtskind ſichern; e ſchenner
Weihnachtsfraad kenne ſe ſich net mache.
Un dann ſoll mer aach dra denke, daß mer net bloß nitzliche‟
Sache ſchenke ſoll, ’s därf ruhich gach e bische Spielſach debei
ſei. Ach, mer glaabt jo gornet, mit wie wenich mer ſo
Kinnerhärzche glicklich mache kann.
Däßhalb, Herr Schenneral=Indendant, aach Ihne nochemol
mein beſte Dank, erſtens for des ſcheene Weihnachtsmärche Die
Himmelsreiſe däß wo Ihne Ihr neier Reſchiſſeer, der
Günther Haenel, ſo ſchee erausgebracht hott; un zweidensmal
aach dem Spender pun dene Lebkuche un Luftballone. Däß war

e Fraad un Begeiſterung! Un jetzt, Herr Schenneral= Inden=
dant
, mecht ich Ihne bloß winſche, daß es Ihne aach ſunſt ge=
linge
mecht, die Jugend widder ins Theater zu ziehe;
ich maan die Jugend, die wo ſich noch for des Wahre, Scheene
und Gude begeiſtern kann. Un die gibt’s noch, verloſſe Se
ſich druff, Herr Schenneral=Indendant, die gibt’s! Drotz Sport=
un
Rekord=Fimmel! Awwer mer muß ihr end gääche kumme.
Un dodra hott’s gehabert; wenigſtens zeither. No mit ihre
Minna von Barnhelm hawwe Sie jo endlich de Afang gemacht,
Herr Ebert, weider ſo, dann gewinne Se ſich aach die Jugend
widder. Dann, offe geſtanne, ohne die kenne Se’s uffſtecke wann
Se wolle.
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Ich hab in Owichem ſo beilaifich.
bemerkt, daß es net immer grad was Nitzliches ſei' muß,
wo mer jemand e Weihnachtsfraad mit macge kann, wann ſichs
aach bei dene Zeide woht dodrum haublſachlich hannele mag.
Awwer aach e bische was Scheenes macht de klaane un
große Kinner Spaß. No un die Klaane ſin jo, wie geſagt, leicht
zu befriedriche; bei de Große is es ſchun ſchwiericher. Un weil
do valleicht Manchem odder Mancher net bloß de Gibbs, ſun=
dern
aach de Gribbs ausgeht, mecht ich ganz poſtſchkribbdimm=
licherweis
e bische mit’m Scheierdor winke un mecht’en ſage, daß
mer, außer was Nitzliches un was Scheenes auch was Geiſti=
ches
ſchende kann. Ich denk do nadierlich net gleich un in erſter
Linnje an däß, wo uff Flaſche gefillt is, ſundern ich denk an däß,
wo en bleiwende Wert hott. Un was kennt ſich ſo als Weih=
nachtsbeigab
beſſer eichene, als wie e ſchee Buch. No un unſer
Darmſtädter Buchhannel is doch uff de Heeh in jeder Beziehung
Un der Bräſſendend vun de Deitſche Dichter=Vereinichung hott
jo aach neilich e Ukäßje ans Deitſche Volk losgeloſſe, un hott da=
mit
gedroht, daß die deitſche Dichter eines ſcheenen Dags ſtreike
dhete, wann mer’n kaa Gehör mehr ſchenke wollt. Alſo däß
Unglick weer net auszudenke! Däßhalb, behärzicht mein Wink
mitm Scheierdor un denkt an Weihnachte aach e bische an die
deitſche Dichter un Denker. Unſer Buchhennler kenne alle Ge=
ſchmäcker
Rechnung drage. Un ſälbſt wer lokalpatrivdiſche A=
wannlunge
hott, find was Boſſendes; ſei’s däß ſcheene Werk
iwwer unſer Kinſtlerkolonie vum Albin Müller, ſei’s De ge=
fangene
Pfarrer vum Wilhelm Diehl, odder ſei’s meindwääch=
e
Bendche Spuzze un Boſſe vun meim Freund un Speezel Wil=
8 is alles da, un es is bloß um e Frog
helm Kaminsky
zu dhu.
For unſern Niebergall=Brunne: Vun de Grieſemer Torner=
ſchaft
: 25 Mack. Danke ſchee un Gut Heil! allerſeits!

erren= und Damenſportſtutzen zu waſchen
ie weich und ſchmiegſam bleiben. Die beim
en des Winterſportes zur Sportausrüſtung unerläßlichen
ſtutzen, die über die Strümpfe gezogen werden, bedürfen
iner öfteren Reinigung. Namentlich dann, wenn ſie durch
n Gebrauch derart ausgeweitet ſind, daß ſie nicht glatt und
8 anliegen. Damit das Strickgewebe ſchön ſchmiegſam
eich bleibt, verwende man gut handwarmes Seifenwaſſer,
man auf fünf Liter Waſſer einen Eßlöffel Perſil in kaltem
verquirlt und dann langſam erhitzt. Dann werden die
ſtutzen ausgedrückt und in warmem Waſſer. geſpült, zum
en aufgehängt. Evtl. Löcher ſtopfe man ſofort mit genau
ſem Garn vor dem Waſchen, damit dieſe nicht un=
bergrößert
werden, Schäden, die namentlich bei gemuſterten
pfen in ausgebeſſertem Zuſtande augenfällig in Erſchei=
reten
.
ſortſtutzen und Gamaſchen von Herren, die ſie täglich auf
Berufswegen, namentlich beim Radfahren, tragen, ſollten
lich einmal gewaſchen werden, um Straßenſtaub und
ß aus ihnen zu entfernen.
frorene Kartoffeln noch verwerten zu
en. Sind die Kartoffeln nur leicht gefroren, ſo bringe man
der Verwendung in einen gleichmäßig warmen Raum,
G ſich der ihnen anhaftende ſüße Geſchmack wieder verliert.
gefrorene Kartoffeln kann man nur noch dadurch retten,
in ſie in kaltem Waſſer langſam auftaut und mit der Schale
ſem Zuſtande reibt. Dieſen rohen Kartoffelbrei verrührt
ann ſo oft mit reichlich kaltem Waſſer, wie noch Kartoffel=
arin
enthalten iſt und gießt dann die vollſtändig mehl=
Leberreſte weg. Das Kartoffelmehl wäſſert man nun ſo
bis das Waſſer klar bleibt, gießt dieſes ab und trocknet es
dern, um es zum Soße=verdicken zu verwenden.
epfelklöße als Abendmahlzeit für Kinder,
und geſchälte und vom Kernhaus befreite, feingehobelte
berrühre man mit 1 Taſſe Milch, 2 Eiern, ½ Teelöfſel
Eßlöffel Süßſtofflöſung und ſoviel Mehl zu einem Teig,
a von ihm mit einem Löffel Klöße abſtechen kann, die
in leichtgeſalzenem Waſſer ſolange kocht, bis ſie an der
uge ſchwimmen. Man ſerviere ſie entweder mit einer

Mandel= oder Vanilleſoße oder mit brauner Butter übergoſſen
und mit Zucker und Zimt beſtreut,
Birnenkompott auf ſüddeutſche Art. Dazu
wähle man möglichſt gleichgroße Birnen, die man ſchält und das
Kernhaus ausgeſtochen, die Höhlung mit Roſinen gefüllt, mit
Waſſer bedeckt und mit Zimt, Zitronenſchale und einer blüten=
loſen
Nelke, etwas Eſſig und Zucker, langſam weichſchmoren läßt.
In eine Schüſſel gehoben, ſetze man ½’s Liter Milch mit einem
Stückchen Vanille zum Kochen auf, verquirle ſie mit einem Tee=
löffel
verrührtem Kartoffelmehl, ſchmecke ſie mit einem Eßlöffel
Süßſtofflöſung, einer Meſſerſpitze Salz und einem Teelöffel fri=
ſcher
Butter ab und ziehe, etwas abgekühlt, ein Eigelb und das
zu ſteifem Echnee geſchlagene Eiweiß darunter. In dieſer Vanille=
ſoße
laſſe man die in einer Schüſſel angerichteten Birnen einen
Tag ziehen.
*
Reichswettkochen. Unter großer Beteiligung hat im
Reich und in Berlin der Reichsweitſtreit der Hausfrauen be=
gonnen
. Es handelt ſich darum, in Ausſcheidungskämpfen die
beſten und aus den beſten wiederum die vorzüglichſte Hausfrau
herauszufinden, d. h. diejenige, die in kürzeſter Zeit bei gering=
ſtem
Gasverbrauch das beſte Eſſen herſtellt. Angeſichts der glei=
chen
Bedingungen in bezug auf Geräte und Rohmaterialien
kommt es lediglich auf die perſönliche Geſchicklichkeit der am Wett=
bewerb
beteiligten Hausfrauen an. Die zahlreichen Meldungen
zur Teilnahme überall im Reich und der Andrang der Zuſchauer
beweiſen das große Intereſſe der Frauen aller Stände an dieſer
anregenden und inſtruktiven Veranſtaltung. Eine große Zahl von
Preiſen für die Teilnehmerinnen ſind überall vorgeſehen, und das
Publikum hat bei einer Art von Totaliſatorbetrieb, bei dem es
ohne Einſatz auf die vorausſichtlichen Gewinnerinnen wetten
kann, Gewinnchancen. Die endgültige Entſcheidung wird ge=
legentlich
der großen Ausſtellung Gas und Waſſer im April
1929, bei der ſich die Gewinnerinen aus dem Reich im Endkampf
meſſen werden, ſtattfinden.
Speifezettel.
Sonntag: Faſſonnudelſuppe. Grünkohl mit geſpicktem
Rinderbraten. Birnenkompott auf ſüddeutſche Art. Montag:
Profoßkohl mit Schweinefleiſch. Dienstag: Leberknödel.
Mittwoch: Teltower Rübchen mit gebratener Leber. Don=
nerstag
: Iriſh Stew. Freitag: Gefüllter Schellfiſch,
Samstag: Weiße Bohnen.

mor

Tante, wozut brauchſt du Schminke und Puder?
Damit es mich verſchönt, mein Kind!
Und warum tut es das nicht?
Der Troſt. Ich bin ganz unglücklich, rief die junge Frau aus.
Warum denn? fragte ihre Freundin. Ich ſehe immer mehr, daß
Fritz mich wegen meines Geldes geheifatet hat. Wenigſtens haſt
du doch den Troſt, zu wiſſen, daß er gar nicht ſo dumm iſt, wie er aus=
ſieht
.
Das Schlimmſte. Arzt: Sie müſſen Ihren Mann auf das
Ehefrau: Aber Herr Doktor, er wirh
Schlimmſte vorbereiten .
doch nicht ſterben? Arzt: Nein, das nicht, aber ich muß ihm jeden
Tropfen Alkohohl verbieten!
Druckfehler. Ich ſchmeichle mir ſelbſt, daß, wie man zu ſagen
pflegt, die Ehrlichkeit mir ins Geſicht geſchrieben iſt.
Gewiß,
natürlich, ein paar kleine Druckfehler machen ja nichts aus
Unerwartet. Er: Ich bin nun zu einem Schluß gekommen. Sie:
Und das wäre? Er: Ich habe mir heute klargemacht, daß ich nun
38 Jahre Junggeſelle geweſen bin und daß . . ." Sie: Oh, Wilhelm.
das kommt zu .. . Er: .., daß es mir doch ſchrecklich gut ge=
gangen
iſt und daß es auch noch weiter ſo bleiben kann.

[ ][  ][ ]

Die große Satitmode.
Die Mode iſt alles andere als konſervativ
in ihren Anſchauungen: was heute unum=
ſtößliche
Tatſache iſt, gilt ihr morgen als
längſt überwundener Standpunkt. Es iſt
noch gar nicht ſo übermäßig lange her, daß
die Idee, Samt als Kleidmaterial zu ver=
wenden
, bei der großen Mehrzahl der Damen
auf heftigen Widerſtand geſtoßen wäre.
Samt iſt doch nur für alte Damen, Samt
iſt viel zu heiß, Samt iſt unpraktiſch! So
und ähnlich lauteten die Verdammungs=
urteile
. Sie mögen damals nicht ganz un=
begründet
geweſen ſein aber ſie ſind es
heute beſtimmt. Denn inzwiſchen hat die
hochentwickelte Samtinduſtrie uns mit einer
reichen Fülle der wundervollſten Schöpfun=
gen
beſchenkt, die leicht und köſtlich im Tra=
gen
, wundervoll im Reflex des Lichtes und
auserleſen ſchön in den Farben und Muſtern
ſind. Und da mittlerweile auch die alte
Daue von einſt längſt durch vernunftge=
mäße
Lebensweiſe zur etwas reiferen oder
älteren Dame ſich gewandelt hat, entfällt
auch der Einwand, Samt ſei Vorrecht des
Alters, und der Entwicklung einer geradezu
ſchlagartig einſetzenden Sammetmode ſteht
nichts im Wege.
Die Eleganz des Materials verweiſt zu=
nächſt
natürlich die Verwendung auf die Ver=
arbeitung
zu Kleidern für den Nachmittag.
Die Freude an neuen Formen des Kleides
ſelbſt oder doch mindeſtens ſeiner Garnitur
erhält ſogar durch die vornehme Schönheit
des Samtes noch beſonderen Antrieb. Die
ein wenig verräteriſchen Linien des neuen
Prinzeßkleides z. B. werden minder ſtreng,
wenn ſie in weichem ſchwarzen Samt ge=
formt
werden. Das gefährlichſte bei dem
Frinzeßkleid iſt ja, daß es unerbittlich guten,
ſchlanken Wuchs verlangt; Samt aber
natürlich in geſchickter Verarbeitung wirkt
durch ſeinen ſchmiegſamen Fall gerade in
dieſer Beziehung ſehr wohltätig. Man läßt
über die Front des ganzen Kleides von der
Schulter aus zwei Nähte herunterlaufen, die
erſt in den Glockenfalten des Rockes verlau=
ſen
, gibt dem kleinen ſpitzen Ausſchnitt zwei
ſchmale Revers, formt die Aermel eng an=
liegend
allerdings nur bis zur Unter=
mitte
, wo ſie ſich zu tütenförmigen Manſchet=

ten erweitern und hat dadurch eine Fül
von ſtreckenden Effekten, die erſt durch d
intereſſanten Lichtwirkungen des Samts de
höchſten Grad ſchlank machender Wirkſamke
erhalten. Damit aber das Kleid nicht
ernſt in ſeinem feierlichen Schwarz erſchein
leuchtet ſchneeiges Weiß aus den Aerme
manſchetten und bringt die halb rot, ha
weiß abgefütterte Unterſeite des ſchmale
Samtſchals ein bißchen farbige Freudigke
in das Ganze (B). Längſt aber bedeut
Samt nicht gleichzeitig Schwarz i
haben heute Samt in den herrlichſten Far
tönen. Schon ein dunkles Blau wirkt
immer wieder durch die beſondere Lichtwi
kung des Materials recht freundlich un
lebendig. Es wird ſehr hübſch ausſehe
wenn man dieſe liebenswärdige Farbn=
in
Gegenſatz zu Silbergalons ſetzt! Me
arbeitet alſo das Kleid auf der Grundfor
des bluſigen Jumperkleides mit feſtem
tel und glattem Rock, überdeckt aber dieſ
mit einem aufſteigend angeſetzten Schürze
teil, deſſen Spitze da den tiefſten Punkt e
reicht, wo ſie oben am höchſten hinaufſtrel
und ſchmückt dieſes Schürzenteil mit dekor
tiv wirkenden Motiven aus Silbergalor
Ein korreſpondierendes Teil, ebenſo
ſchmückt und mit weißer Seide unterfütte
fällt von der rechten Schulter bis zur Hüf
während Silbergalon den Spitzen des K
gelchens und als geometriſcher Effekt unt
halb des Spitzenausſchnittes, bereits unte
halb des Kragens anſetzend, auch dem 2
chen noch einen beſonderen Schmuck gibt (
Wo man den lebhafteſten aller Samte,
in feinen oder größeren Blüten= oder Phe
taſiemotiven bedruckten Velour imprin
den Schlager der Samtmode dieſer Saiſ=
verarbeitet
, muß man natürlich angeſichts
Eigenart des Materials mit Schmuckeffekte
ſehr vorſichtig ſein. Man wird auch de
Schnitt unter Berückſichtigung der Lebendi
keit des Samts ſehr ruhig zu wählen habe
Anlehnung an das Prinzeßkleid alſo
gürtelloſes, nur an einer Hüfte durch ein
Säumchenpatte zuſammengefaßtes Kleid
wird den Stoff am ſchönſten wirken laſſet
Ein apart hochſtehender Kragen mit ang
arbeitetem Jabot und eine ſchmale Saun
blende aus einfarbigem Samt genügen völli
als Aufputz (A). Zu allen Modellen ſin
Lyon=Schnitte erhältlich.

Der Fächer

iſt wieder modern, und zwar in einem wahren
Rieſenformat ein wundervolles Spielzeug in
den Händen ſchöner Frauen. Man hat Fächer
aus großen, ſchön ſchattierten Straußfedern=
platten
, aber auch aus Tüll und Georgette in
verblüffend geſchmackvollen Arrangements. Für
das Geſtell verwendet man hauptſächlich Schild=
patt
, aber ausſchließlich in einfachen ſchönen
Linien, ohne alle Verzierung und ohne jegliche
Verſchnörkelung.

Der Blumenſchmuck
am Abendkleid.
Warum ſollen wir jahraus, jahrein die Blüte
vorn am Ausſchnitt oder auf der Hüfte befeſti=
gen
? Einmal muß auch hierfür etwas Neues
kommen. . . . Und ſicherlich iſt es nicht unſchön,
wie die geſchmackvolle Ranke, aus Samtblüten
und Samtblättern beſtehend, von der Schulter
ausgehend, ſich den Rücken herunterzieht.

Sie abendliche Cotlette.
Und wie das moderne Abendkleid auch immer
gearbeitet iſt irgendwo wird man ihm eine volle
ſchöne Schleife aufarbeiten , denn man liebt nun
einmal den Kontraſt, den Umſchwung in der Mode;
s iſt noch gar nicht ſo lange her, als alles, was an
Garnierungen oder Schnitteffekten auftrug oder
auch nur im entfernteſten auftragen konnte, pein=
lichſt
vermieden wurde, wo die Frauen niemals zu
chlank und rank waren. Und jetzt, Jetzt ſchwören
wir auf vollſchlank das heißt, eigentlich huldigt
Frau Mode nach wie vor dem gertenſchlanken
Frauentyp , nur eben die Kleider ſind anders
getvorden; man deutet bereits wieder Büſte und
Hüften an, man darf im ganzen wieder weiblich,
fraulich ausſehen. Und zu den Garnierungen, die
beſonders graziös und feſtlich ausſehen, gehören
die Schleifen große, volle Schleifen, die den Ab=
ſchluß
der Schärpen bilden können, die aber auch,
ohne jeglichen Zuſammenhang, ohne jeden Ueber=
gang
, irgendwo wie ſchwebend, befeſtigt ſind. Da=
bei
kommt es nz.. wenig darauf an, ob ſolch eine
Schleife aus dem ſchmal geſäumten oder mit einer
durchſchnittenen Hohlnaht abſchließenden Stoff
oder aus einem farblich abweichenden Seiden= oder
Samtband beſteht. Es gibt Modelle und Stoffe,
die nichts Abſtechendes dulden, die, nur ganz ein=
heitlich
aus einem Material gearbeitet, vornehm
und ſchön ſind, wie z. B. unſer Modell b, das,
ohne jegliche abſtechende Garnitur, nur durch ſeinen
Schnitt und durch den wunderſchönen ſeegrün
ſchillernden Moi.é wirkt.
Das hochelegant große Abendkleid zeigt häufig
ganz eigenartige Stoff= und Bandarrangements,
die rückwärts, am Uebergang von Rock und Taille,

ſitzen. Es iſt nicht einmal gar ſo unlogiſch un
unbedacht, die hauptſächliche Garnitur nach himte
zu verlegen, denn beim Tanz, vis=ä=vis vom Tai
zer ſtehend, iſt die Rückfront der Tänzerin weitau
exponierter als die Vorderſeite. Wundervoll un
ſehr graziös ſind die manchmal recht voluminöſe
Schluppen=Arrangements, die uns leiſe an di
Tournüren der achtziger Jahre erinnern. . . . !
Zuſammenhang mit dieſen Drapierungen ſtel
meiſt auch die Schnittform und das Arrangemel
des Rodes, und zwar vielfach ſo. daß die Schler
oder die Schluppe den Abſchluß der drapierte
Rockpartie bildet. Natürlich wirken dieſe Toilette
nicht ſo jugendlich, nicht ſo jungmädchenhaft, wi
manche anderen gleichmäßig verarbeiteten Kleit
chen; ſie ſind anſpiuchsvoller in ihrer ganzen Au
machung und eher ein Privileg der verheiratete
Frau. Für die jungen Mädchen gibt es ſehr viel
und ſehr hübſche Kleidformen, die ohne Zibie
ohne einſeitige Rockverlängerungen und ohne 49
gleichheiten in der geſamten Aufmachung dde
modiſch vollkommen auf der Höhe ſind; Kleidel
die durch Spitze, Rüſchen und Volants, glatte, ge
reihte, glockige und pliſſierte Volants, ſo übemu.
hübſch wirken. Spitzen ſind überhaupt in digen
Winter ſehr beliebt ſchmale Spitzchen, die be!
Abſchluß irgend welcher Stoffpartie bilden, un=
breitere
, die ganz ſelbſtändig verwendet, die Bi
mehrfach übereinanderliegenden Volants ergeſen
Und außerdem die ganz breiten Spitzen, aus deſe‟
die entzückenden, duftigen Kleidchen gearbeitet Pel.
den, die man über einem gleichfarbigen Crepe d‟
Chine=Unterkleid trägt und an denen wiederum die
volle Schleife den haurtſächlichſten Schmuck bidek=
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Nummer 349

Sonntag den 16. Dezember 1928

Seitt 29

Ta6 sonslornnn Jarz.
Roman von Paul Hain.
Copyright 1925 by Verlag Oskar Meiſter, Werdau.

(Nachdruck verboten.)
Wie ſanft und zärtlich die Worte klangen! Er fühlte die be=
nende
Schwingung ihrer Stimme in ſich übergehen, ein mat=
Lächelu ſpielte um ſeinen Mund, da er ſie ſprechen hörte.
Erzähle Hanni .
uund ſtill hörte er zu. Wie eingehüllt von der Weichheit und
me ihrer Worte. Als ſie geendet hatte, ſagte er ruhig:
Du haſt es gewollt, Hanni und ich danke dir nun. Ver=
daß
ich es nicht gleich tat.
Ich kenne dich doch , antwortete ſie ſchalkhaft. Aber nun
ich froh, daß du nicht mehr böſe biſt. Und nun, Liebſter,
b von der Zukunft. Nun darfſt du es ja tun. Und ich
tapfer ſein und mit dir aushalten, bis das Glück zu uns
mt.
Mein tapferes Mädel du!
Noch lange ſaßen ſie beiſammen und plauderten miteinander.
war beſchloſſene Sache bei Hugo: Er wollte nach Barcelona
en, nachdem er ſeine Schuld perſönlich bei Bankdirektor =
beglichen
hatte. An Racchetti wollte er umgehend ſchreiben
ſich ihm in empfehlende Erinnerung bringen.
Einige Tage ſpäter war alles ſo weit geregelt, daß er ab=
en
konnte. Hanni begleitete ihn zum Bahnhof. Ihr war
Herz ſchwer vor Abſchiedsweh, aber ſie hielt ſich mutig und
ng ſich zu einem fröhlichen Geſicht. Sie wollte Hugo bis zum
en Augenblick der tapfere Kamerad ſein, der froh wie er in
Zukunft ſchaute.
Dann fuhr der Zug ab.
Noch lange wehte ihr weißes Tuch ihm nach wehte ihm den
en Abſchiedsgruß aus der Heimat zu. Morgen ſchon lagen
ge Berge, breite Ströme, lag eine Entfernung zwiſchen ihr
ihm, die nicht ſo leicht zu überbrücken fein würde. Und nur
Gedanken würden ſich für lange Zeit begegnen, und die kal=
Zeilen der Briefe würden den Klang der Stimme erſetzen
ſen.
Es folgten ein paar lange, einſame Tage für Hanni. Mit
rſtürzte ſie ſich in ihre Arbeit, aber wenn ſie dann nach Büro=
nach Hauſe kam, empfand ſie doppelt die Leere um ſich, und
Gefühl, nun ganz allein zu ſein, bedrückte ſie.
Endlich kam ein Brief von Hugo an.
Mit klopfendem Herzen öffnete ihn Hanni und las.
Die
der letzten Tage, die ihre Nerven ſo ſtark in
pru
imen hatte, löſte ſich während der Lektüre und
ſtee
en Frohgefühl Platz. Hugo ſchrieb, daß er wohl=
en

und gleich im Hauſe Racchetti Stellung
irektor Düwel hatte ſich als Menſch von ſeiner
ider
n Seit
igt, indem er auf telephoniſche Anfrage der
na ei
Auskunft gegeben hatte. Man hätte ihn
h mi
vielverſprechenden Poſten betraut, denn
ſche Ar
ng ſtände dort hoch im Kurs, und wenn er
ſt
ßen eingearbeitet haben würde, würde er ſchnell
daus Racchetti ſei ja eine Firma von
riere
ing
Hanni ſolle nur getroſt ausharren
er beſtimmt herüberkommen und viel=
W
ten Weg ſchon gemacht hat.

Aus all den Zeilen ſprach eine herzliche Lebenskraft, ein ſtol=
zes
Bewußtſein und eine ſo frohe Hoffnung auf die Zukunft, daß
Hanni die Freudentränen in die Augen traten.
Nun fühlte ſie nicht mehr die Einſamkeit der Tage, und die
Aeußerung Hugos in dieſem erſten Orientierungsbrief daß er
vorläufig kaum wieder etwas von ſich hören laſſen würde, da die
Arbeit all ſeine Zeit ausfülle, und er erſt den erſten großen Er=
folg
abwarten wolle, irritierte ſie nicht mehr. Sie hielt ſich an
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ſeine Worte: Ich werde trotzdem immer bei dir ſein in Ge=
danken
und in den wenigen freien Minuten, die mir die ge=
ſchäftliche
Hetze hier läßt, werde ich immer in mich hineinhorchen
und den ſüßen Klang deiner Stimme vernehmen und dein ganzes
liebes Bild in meiner Seele erſtehen laſſen. Das wird dann
ſchöner ſein, als wenn ich dir ein paar fliegende‟ Zeilen ſchreibe.
Wittegaſt beobachtete ſie im ſtillen. Sie war jetzt nicht mehr
ſcheu und reſerviert zu ihm, und oft ſprachen ſie beide mitein=
ander
über Dinge, die eigentlich nicht rein geſchäftlicher Art
waren. Wie zwei gute Freunde, die mancherlei voneinander
wiſſen. Wittegaſt wußte wohl, dieſes Lächeln, das Hanni zur
Schau trug, kam aus den zärtlichen Erinnerungen an Hugo
Wendler heraus, und wenn ſie nun mit einer ſtillen Freundlich=
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keit um ihn herum war, ſo dankte er das auch nur ſeinem guten
Werk an ihrem Geliebten. Aber dieſer Gedanke ſchmerzte ihn
nicht mehr ſo ſtark. Er ſah immer mehr nur die Anmut des
Mädchens, die ſich jetzt nicht mehr verſteckte in ihrem Weſen, in
ihren Worten, in ihrer Tätigkeit, und da er liebte, ſo nahm er ihre
freundliche Art faſt unbewußt als eine ihm geltende Freundlich=
keit
hin.
Dieſes gute, kameradſchaftliche Verhältnis berechtigte ihn, ſich
nun auch öfter nach dem Wohlergehen ihrer Mutter zu erkundi=
gen
, die noch immer in der Kur weilte.
Hanni gab ehrlich Beſcheid
Sie müßte nun eigentlich bald nach Hauſe kommen, denn
die Friſt läuft ab, für die ich damals bezahlt habe. Aber der
Chefarzt ſchrieb mir neulich, daß es ratſam wäre, wenn ſie noch
länger bleibe, über den Hochſommer hinweg .
Ach alſo iſt ihr Zuſtand noch doch nicht
Sie fühlt ſich vollkommen wohl. Kann ſchon längere Spa=
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Hanni lachte leiſe.
Aber der Profeſſor meint, wenn ſie jetzt nach Hauſe käme,
könnte unter Umſtänden die Wirkung der Kur bald ſchwinden.
Wenn ſie dagegen noch ein, zwei Monate dableibe, garantiere er
dafür, daß ſie, bei einiger Vorſicht, noch mehrfache Großmutter
werden würde.
Der Schelm blitzte aus ihren Augen.

Wittegaſt lachte herzlich.
Aber, fuhr Hanni fort, es iſt ja kaum möglich, daß Mama
noch länger bleibt. Sie hat große Sehnſucht nach mir, und dann
ich glaube, der gute Profeſſor ſieht ein bißchen zu ſchwarz. Ich
werde ſchon darauf aufpaſſen, daß Mama auch hier ihre Ruhe
hat und ſich nicht überanſtrengt. Und ich freue mich ja ſelbſt ſo
ſehr auf ihre Rückkehr.
Wittegaſt nickte, aber ſein Geſicht wurde ernſt.
Fräulein Bergmann Sie unterſchätzen da wohl doch die
mediziniſche Wiſſenſchaft. Wenn der Profeſſor wirklich meint, es
ſei beſſer, ihre Mutter bleibe noch dort
Aber wie kann ſie denn, ſagte Hanni. Es geht doch gar
nicht
Doch es geht ſchon. Fräulein Hanni, bin ich nicht Ihr
guter Freund geworden?
Sie errötete plötzlich. Mit einemmal wurde ſie ſich wieder
bewußt, wie ſie dieſem Manne doch ſeit damals, da ſie ihm ihr
Herz ausgeſchüttet hatte, näher gekommen war. Wenn Hugo
wußte, daß es ſo war, er würde gewiß böſe ſein. Aber da dachte
ſie: Ach, du lieber, dummer Menſch dich allein habe ich ja lieb

und der andere weiß das ebenſo gut wie du.
Sie ſind gut zu mir, Herr Wittegaſt, ſagte ſie leiſe.
Nun laſſen Sie mich auch wirklich Ihr Freund ſein, wie ich
es ſchon einmal ſein durfte. Wiſſen Sie noch? Wenn Ihre Frau
Mutter noch länger die Kur durchhalten ſoll, um ganz zu geſun=
den
ſo ſoll ſie es tun.
Herr Wittegaſt .
Hanni blickte ihn faſt entſetzt an.
Er hob beruhigend die Hand,
Fräulein Bergmann ich habe für niemanden zu ſorgen.
Wiſſen Sie, was das heißt zu arbeiten und nicht zu wiſſen, für
wen und warum? Geld zu machen, wie man ſo ſchön ſagt, nur
um das Bankkonto unaufhaltſam zu erhöhen? Nur da=
rum
? Wiſſen Sie, daß ich, der große Konrad Wittegaſt, jeden
beneide, der ſich um einen Menſchen ſorgen darf, der ſich die
Finger für jemanden, der ſeiner Sorge bedarf, wundarbeitet?
Hanni wagte nicht, ihn zu unterbrechen. Noch nie hatte
Wittegaſt ſo zu ihr geſprochen. Einmal wohl hatte er ein kleines
Stück ſeines Innenlebens vor ihr enthüllt das war damals,
als er ſie drängte, ihre Mutter zu beſuchen. Da hatte ſie etwas
von ſeiner inneren Einſamkeit geſpürt. Jetzt aber legte er ſeine
ganze Seele bloß.
Wittegaſt lächelte verſonnen vor ſich hin.
Ja das iſt der reiche Wittegaſt, Fräulein Bergmann. Ein
Mann, den niemand liebt, aber Tauſende beneiden, und vielleicht
noch mehr haſſen. Warum? Ach, ſehen Sie: Die Menſchen
ſind eben niemals zufrieden wenn ſie noch ſo viel Geld haben.
Er rettete ſich mit dieſem Scherz aus der Melancholie ſeiner
Stimmung und fuhr haſtig fort:
Alſo geben Sie mir auch einmal eine Freude und laſſen
Sie mich die kleine Summe deponieren, die die längere Kur Ihrer
Mutter erfordert. Nehmen Sie es als kleinen Dank für das
bißchen Sonnenſchein, das Sie in meine Arbeit bringen
(Fortſetzung folgt.)

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