Darmstädter Tagblatt 1928


09. Dezember 1928

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Einzelnummer 15 Pfennige

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche iAuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 342
Sonntag, den 9. Dezember 1928.
191. Jahrgang

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*
Die Liſcelbung dei henttun.

Kölner Barkeikag gegen den Parkei
ausſchuß.
ine Schaffung eines Direkkoriums. Dr. K445
zum Parkeivorſikenden gewählt.
Auch beim Zentrum iſt am Samstag nachmittag die Ent=
dung
gefallen. Der Parteitag hat mit 184 Stimmen von 318
eſenden Parteivertretern den Abg. Dr. Kaas zum Vorſitzen=
gewählt
. Auf den Abg. Joos entfielen 92 und auf Dr.
ſerwald 42 Stimmen. Mit dieſem Ergebnis hat der Parteitag
Ausdruck gebracht, daß er es für die beſte Löſung hält, wenn
Zeitung der Partei wie bisher in den Händen einer einzigen
önlichkeit bleibt. Vorübergehend ſah es ja ſo aus, als wollte
ſich mit dem Gedanken eines Direktoriums anfreunden,
dieſe Löſung jedoch ſchließlich wieder fallen und ſuchte nun=
einen
geeigneten Kandidaten ausfindig zu machen. Die
hiedenſten Namen tauchten auf, namentlich der Abg. Joos
im Vordergrund, der die jüngere Generation verkörpert,
aber noch zu ſchwach fühlte, und infolgedeſſen ein Drei=
ner
=Kollegium verlangte. Auch Stegerwald wurde viel
int, der aber wieder eine Zuſammenlegung des Parteivor=
mit
dem Fraktionsvorſitz forderte, ſo daß auch ſeine Kan=
itur
allmählich wieder ins Hintertreffen geriet.
ſieſem Durcheinander iſt man dann ſchließlich darauf abge=
en
, den Abg. Kaas herauszuſtellen, der dann auch die
zahl der Stimmen auf ſich vereinigen konnte. Kaas hat
halb des Zentrums einen ſehr guten Namen; er iſt ein
und geſchickter Parteipolitiker. In letzter Zeit wurde er
Aer Reichstagsfraktion bei außenpolitiſchen Debatten wieder=
ſorgeſchickt
. Von ihm wird übrigens behauptet, daß er den
4s iz habe, in der auswärtigen Politik des Reiches einmal eine
tgebende Rolle zu ſpielen.
..
Eröffuung des Kölner Zenkrumsparkeitages.
Köln, 8. Dezember.
nter Beteiligung von etwa 500 Delegierten aus allen Teilen
*ieiches trat heute der Zentrumsparteitag hier zuſammen.
221 zahlreichen Mitgliedern der Zentrumsfraktionen des
itages und der Landtage wohnten auch die preußiſchen
34ter Dr. Steiger und Hirtſiefer ſowie Reichsverkehrsminiſter
zuérard der Tagung bei. Als Gäſte befanden ſich am Vor=
ſ
S tiſch die Reichstagsabgeordneten der Bayeriſchen Volks=
A Leicht, Emminger, Dr. Bayersdörfer und Rauſch ſowie
S1’ter des Zentrums und der Chriſtlich=Sozialen Partei aus
reich, der Tſchechoſlowakei, Danzig und dem Saargebiet.
Vertreter der Stadt Köln waren Oberbürgermeiſter Dr.
uer ſowie zahlreiche Behörden vertreten.
er Vorſitzende der rheiniſchen Zentrumspartei, Juſtizrat
N8 ig, eröffnete den Parteitag mit einer Anſprache, in der er
ausführte: Der diesjährige Parteitag tritt in einer außer=
U lich ſchweren Zeit zuſammen. Nicht Silberſtreifen ſind am
Ent zu erblicken, ſondern düſtere ſchwarze Wolken. Wenn
If dem letzten Parteitage auf eine baldige Aufhebung der
2é ung hoffen konnten, ſo hören wir jetzt, daß von einer
mung erſt dann die Rede ſein kann, wenn
Setzte Groſchen von uns bezahlt worden iſt.
iſt eine große Enttäuſchung für unſer ge=
Eesdeutſches Volk, eine große Enttäuſchung
unſer beſetztes Gebiet. Wir ſind nach wie
Oder Meinung, daß wir ein Recht auf Räu=
1g haben, und daß wir darum nicht bitten und flehen
, daß die Räumung nicht abhängig gemacht werden darf
DInferen finanziellen Verpflichtungen. Wir wiederholen die
un unſere Vertreter im Reichstag, daß ſie keinesfalls grö=
ſisaſten
übernehmen, um eine frühere Räumung herbeizu=
10
Stegerwald über die polikiſche Lage.
folgte dann eine Reihe von Begrüßungsanſprachen, wo=
r
. Stegerwald das Wort ergriff. Er führte in ſeiner Rede
us:
ich dem gewaltigen Staats= und Wirtſchaftszuſammen=
nußten
jene Kräfte, die das alte Regime von der Staats=
2g ferngehalten hatte, nämlich Zentrum, Sozialdemokraten
emokraten, unter unſäglichen Mühen und Schwierigkeiten
S egend Wiederaufbauarbeit leiſten. Eine andere Möglich=

2 die Republik war nicht vorhanden. Die Kämpfe um die
ng der deutſchen Politik haben in der Zentrumspartei viel
gekoſtet. Sie haben zur Abſonderung der Bayeriſchen
2 artei geführt, aber in Verbindung mit den letzten Wahlen
*azu, daß alle führenden Menſchen im Zentrumslager ſich
iber folgendes klar ſind: 1. Daß eine Mehrheitsregierung
2 hts oder eine ſolche von links bis auf weiteres, insbeſon=
n
gegenwärtigen Reichstag, ohne aktive Beteiligung der
mspartei nicht möglich iſt. 2. Daß ein Minderheitskabi=
r
Mitte, mit dem wir uns in den letzten Jahren meiſtens
n haben, bei dem deutſchen Parteiweſen etwas fundamen=
deres
iſt, als ein Minderheits abinett von rechts oder ein
rheitskabinett von links. Der Parteitag wird der
No
Stagsfraktion keinen anderen Weg weiſen
15
En als den, den wir in den letzten Jahren
En mußten und wohl auch in den nächſten
Snmüfſen. Zur

Wehtfrage

erklärte der Redner u. a.: Deutſchland kann keine völlig unab=
hängige
Wehrpolitik treiben. Wenn ich mich perſönlich zu ent=
ſcheiden
hätte, ob Garantierung der deutſchen Grenzen durch eine
Entente und gar kein deutſches Heer oder aber keine Garantie
dafür aber ein Keer von 100 000 Mann, dann würde ich mich für

Die Woche.

Miniſterpräſident a. D. Dr. Adam Stegerwald
hat auf dem Parteitag des Zentrums das Hauptreferat über die
politiſche Lage gehalten.
eine Grenzgarantie ohne Heer entſcheiden. Das hat man aber
beim Verſailler Diktat nicht getan. Welche Aufgaben hat nun die
kleine Reichswehr? Erſtens hat ſie die Aufgabe, deutſches Land
zu verteidigen, falls man es uns gewaltſam wegzunehmen ſucht,
zweitens die Aufgabe, falls zwei andere europäiſche Staaten mit=
einander
Krieg führen, die deutſche Neutralität bewaffnet zu ver=
teidigen
. Wer der kleinen deutſchen Reichswehr größere Auf=
gaben
zuweiſt, iſt ein Illuſioniſt. (Sehr richtig.) Wir im Zen=
trum
müſſen uns zuſammenfinden in der Syntheſe zwiſchen
Fredenswille und volklicher Selbſtbehauptung. Zur Frage der
Beſoldungsneuregelung 1927 führte Stegerwald u.
a. aus: Man hat mir unterſtellt, ich ſei Gegner des Berufs=
beamtentums
und hätte alle abgebauten Beamten als Trinker
und minderwertige Elemente hingeſtellt. Beide Behauptungen
erkläre ich zum ſoundſovielten Male als eine grobe Unwahrheit.

Prälat Profeſſor Dr. Ludwig Kaas,
Mitglied des Reichstags und des Zentrumsvorſtands, iſt nach
dem Rücktritt des Parteivorſitzenden, Reichskanzler a. D. Dr. Marx,
vom Parteitag des Zentrums in Köln zum Vorſitzenden der
Zentrumspartei gewählt worden. Dr. Kaas ſteht im 47. Lebens=
jahre
. Er iſt dreifacher Doktor, nämlich der Theologie, der Rechte
und der Philoſophie. Seit zehn Jahren iſt er Profeſſor des
Kirchenrechts an der Univerſität Bonn, ſeit 1921 päpſtlicher Prälat.
Er war Mitglied der Nationalverſammlung in Weimar und iſt
im Reichstag ſeit 1920 vertreten.
Die deutſche Außenpolitik
ſteht bei der endgültigen Regelung des Neparationsproblems vor
ſchweren Stunden. Wenn man uns für viele Jahrzehnte ähnliche
Jahresleiſtungen wie im Davesplan zumuten und dabei noch an
eine Lockerung des Transferſchutzes denken ſollte, dann kann es
für uns nur ein klares Nein geben (lebhafte Zuſtimmung).
Auch in der Frage einer etwaigen früheren
Räumung der ziveiten und dritten Zone kann Deutſch=
land
weitere Zugeſtändniſſe nicht machen. Zur
Beſeitigung der größten Unzuträglichkeiten im beſetzten Gebiet
muß das unbeſetzte Deutſchland nach wie vor tun, was möglich
iſt. Wir wiſſen daß der politiſche Weg von Wien nach
Berlin nur über Rom und Paris gehen kann. Das kann uns
aber nicht daran hindern, die Freundſchaft zwiſchen
dem öſterreichiſchen und dem deutſchen Volke zu
feſtigen und zuverinnerlichen. (Lebhafter Beifall.)

* Die Reparationsfrage beherrſcht wieder einmal die euro=
päiſche
Politik. Durch die vielſeitigen Erörterungen des Pro=
blems
erſcheinen die Dinge im Augenblick allerdings ſo heillos
verwirrt, daß es notwendig erſcheint, ſich am Vorabend der Ent=
ſcheidung
nochmals ganz nüchtern auf die Tatſachen zu beſinnen.
In Genf waren die an der Reparationsfrage in erſter Linie inter=
eſſierten
ſechs Mächte dahin übereingekommen, daß eine Sachver=
ſtändigenkommiſſion
das Reparationsproblem nochmals eingehend
prüfen ſolle. Die Initiative zu dieſem Schritt und das iſt
wichtig, immer wieder feſtzuſtellen ging damals von Frankreich
aus. Gewiß nicht, um uns einen Gefallen zu tun! Im Sommer
nächſten Jahres haben die Franzoſen 400 Millionen Dollar an
Amerika zu zahlen, den Kaufpreis für das ſeiner Zeit den Fran=
zoſen
überlaſſene Heeresmaterial. Eine Handelsſchuld alſo, die
gezahlt werden muß, es ſei denn, daß die beiden Kontrahenten ſich
in anderer Weiſe über die Frage einigten. Eine ſolche Einigung
ſah das ſeinerzeit getroffene Mellon=Béranger=Abkommen vor,
das aber dann bekanntlich auf Betreiben Poincarés und ſeiner
Anhänger von den Franzoſen nicht ratifiziert wurde. Dieſe Ra=
tifikation
jetzt nachzuholen, dürfte gerade einer Regierung Poin=
caré
außerordentlich ſchwer, wenn nicht unmöglich ſein. Da aber
eine Zahlung von 400 Millionen Dollar auch für ein ſo kapital=
kräftiges
Land, wie Frankreich es wieder geworden iſt, kaum ohne
nachteilige Folgen bleiben dürfte, hatte man in Frankreich ein
Intereſſe daran, die Erörterungen über die deutſche Kriegsent=
ſchädigung
wieder in Gang zu bringen und, wenn möglich, zu
einer Löſung zu kommen, die wenigſtens eine teilweiſe Mobili=
ſierung
der deutſchen Schuld ermöglicht. Auf der anderen Seite
haben auch wir unzweifelhaft ein Intereſſe daran, die doch immer=
hin
vorläufige Löſung des Dawes=Planes durch eine endgültige,
den Verhältniſſen entſprechende Löſung zu erſetzen. Wenn man
ſich alſo auch in eingeweihten Kreiſen von vornherein über die
Schwierigkeiten, die noch zu überwinden ſein würden, klar war,
ſo brauchte doch damals, als man ſich über die Einſetzung einer
neuen Sachverſtändigen=Kommiſſion einigte, die Angelegenheit
durchaus nicht ausſichtslos erſcheinen. Inzwiſchen aber haben
ſich die Dinge doch ganz außerordentlich kompliziert, und zwar
durch die Schuld Frankreichs.
Immer deutlicher hat es ſich gezeigt, daß der tatſächliche
Leiter der franzöſiſchen Außenpolitik nicht Briand ſondern Poin=
caré
heißt, der insbeſondere jetzt, nachdem es ihm gelungen iſt,
die Mitglieder der Radikalen Partei aus dem franzöſiſchen Ka=
binett
auszuſchiffen, die Lage uumſchränkt zu beherrſchen ſcheint.
Nachdem der zunächſt gemachte Verſuch, die Sachverſtändigen von
vornherein auf ein beſtimmtes politiſches Programm feſtzu=
legen
, an dem deutſchen Widerſtand geſcheitert war, hat Poincaré
ſein ganzes taktiſches Geſchick und ſeine ganze Zähigkeit eingeſetzt,
um die Reparationskommiſſion von vornherein in die Verhand=
lungen
einzuſchalten. Nun könnte man vielleicht bei oberfläch=
licher
Betrachtung denken, daß es uns ja ſchließlich gleichgültig
ſein könnte, wer formell die franzöſiſchen oder engliſchen Sach=
verſtändigen
ernennt, ſolange die Sachverſtändigen ſelbſt nicht von
vornherein auf ein beſtimmtes Programm feſtgelegt werden. Tat=
ſächlich
aber hat Poincaré offenbar doch ſeine ſehr gewichtigen
Gründe für ſein Vorgehen. Die Reparationskommiſſion iſt eine
Inſtitution des Verſailler Vertrages, die, abgeſehen von allem
anderen, auch die Aufgabe haben ſollte, die deutſche Zahlungs=
fähigkeit
von Fall zu Fall nachzuprüfen. Darauf ſtützt ſich jetzt
Poincaré. Tatſächlich aber iſt doch durch Dawes=Gutachten und
Londoner Vertrag die Reparationsfrage auf ein ganz anderes
Geleis geſchoben worden. Sie ſollte der politiſchen Sphäre ent=
rückt
und auf wirtſchaftliche Grundlage geſtellt werden. An Stelle
der Reparationskommiſſion iſt de kacto der Reparationsagent
getreten. Mit anderen Worten: Solange der auf Grund des
Dawes=Gutachtens abgeſchloſſene Londoner Vertrag in Kraft iſt
und erfüllt wird, hat die Reparationskommiſſon keinerlei Recht,
von ſich aus in die Dinge einzugreifen. Das Genfer Abkommen
vom Herbſt konnte nur den einen Zweck haben, durch Sach=
verſtändige
der ſechs Hauptbeteiligten noch=
mals
die Frage überprüfen zu laſſen, ob eine
Möglichkeit beſteht, den Londoner Vertrag im
gegenſeitigen Einverſtändnis zu revidieren.
Erſt wenn ſich dieſe Sachverſtändigenprüfung zu einem konkreten
Vorſchlag für eine Aenderung des Londoner Vertrages verdichten
ſollte, dürfte alſo die Reparationskommiſſion in Aktion zu treten
haben. Wenn ſie franzöſiſcherſeits ſchon jetzt bei beſtehendem Lon=
doner
Vertrag eingeſchaltet werden ſollte, mit der Begründung,
daß es ihre Aufgabe ſei, die deutſche Zahlungsfähigkeit nachzu=
prüfen
, ſo bürgt niemand dafür, daß nicht die Franzoſen ſpäter
nach einem Fehlſchlagen der jetzigen Aktion mit derſelben Be=
gründung
eine Nachprüfung durch die Reparationskommiſſion
verlangen, weil ſie vielleicht der Meinung ſind, daß die Zahlungen
nach dem Dawes=Plan zu gering bemeſſen ſeien. Der Einwand,
daß ein ſolches Verlangen nach dem Londoner Vertrag ganz
unberechtigt ſei, kann dahin gehende Befürchtungen keineswegs
entkräften. Wir haben während des letzten Jahrzehnts zu oft
erlebt, daß ſich franzöſiſche Rabuliſtik gegen klares Recht durch=
geſetzt
hat. Von der Leitung der deutſchen Außenpolitik muß da=
her
verlangt werden, daß ſie allen franzöſiſchen Verſuchen, den
Londoner Vertrag zu durchlöchern, von vornherein mit aller
Schärfe entgegentritt.
Wie ſind nun unter dieſen Umſtänden die Ausſichten für die
kommenden Verhandlungen? Es wäre bedenklich, wenn ſich das
deutſche Volk trügeriſchen Hoffnungen hingeben wollte. Die Rede
Chamberlains, die in der Rheinlandfrage, entgegen der noch am
8. November von ſeinem Kollegen Chunhill eingenommenen Hal=
tung
die franzöſiſche Theſe ſich völlig zu eigen macht, beweiſt, wie
ſtark ſich Chamberlain den Franzoſen gegenüber gebunden fühlt.
Die Rede Briands aber dürfte den ungeteilten Beifall ſeines
Oberkollegen Poincarés gefunden haben, ebenſo wie ſie auch den
Beifall faſt der geſamten franzöſiſchen Preſſe fand. Auf der Red=
nertribüne
der franzöſiſchen Kammer ſtand nicht mehr der Mann
von Locarno, ſondern der Außenminiſter Poincarés. Verſtändlich,
daß die deutſche öffentliche Meinung auf dieſe Rede außerordent=
lich
ſtark reagiert hat. Nicht ganz berechtigt aber iſt die gewaltige
Erregung, welche die deutſche Preſſe vielfach ergriffen zu haben

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Seite 2

Sonntag, den 9. Dezember 1928

Nummer 34

ſcheint. Weſentlich anders liegen doch heute die Dinge wie da=
mals
, als deutſche Delegationen nach Spaa und London, Cannes
und Genua reiſten. Wir haben uns bereit erklärt, mitzuwirken an
einer endgültigen Löſung des Reparationsproblems im Sinne
einer friedlichen Verſtändigung der europäiſchen Völker. Erweiſt
die Zuſammenkunft von Lugano, daß eine ſolche Verſtändigung
ſchon an den Präliminarien ſcheitert, ſo ſtehen wir eben wieder
da, wo wir vor der Genfer Herbſttagung ſtanden. Das wäre ge=
wiß
bedauerlich, denn ein ſolcher Fehlſchlag würde natürlich auch
nicht ohne Einwirkungen auf die Beziehungen der Völker über=
haupt
bleiben, ganz abgeſehen davon, daß auch wir natürlich ein
ſtarkes Intereſſe an einer vernünftigen Löſung der Reparations=
frage
haben. Aber wegen der Gefahr eines ſolchen Rückſchlages
ſollten wir doch die Nerven nicht verlieren. Die Mehrheit des
deutſchen Volkes ſteht unzweiſelhaft hinter unſerer außenpoliti=
ſchen
Führung. Sie muß ſich erſt recht zu ihr bekennen in kri=
tiſchen
Augenblicken.
Nach langen Monaten kommen die drei Staatsmänner, die
einſt den Vertrag von Locarno unterzeichneten, wieder einmal
zuſammen. In unmittelbarer Nähe von Locarno liegt Lugano.
Damals ſtand lachende Herbſtſonne über der wundervollen Land=
ſchaft
, heute trüber Winternebel. Das mag bis zu einem ge=
wiſſen
Grade ſymboliſch ſein für die Wandlung der Dinge ſeit=
dem
. Aber trotzdem darf dieſes Empfinden nicht beſtimmend ſein
für die grundſätzliche Einſtellung zu den Problemen der europäi=
ſchen
Politik. Die Problemſtellung iſt heute noch die gleiche wie
im Jahre 1925. Sie wird trotz aller Rückſchläge auch fernerhin
die gleiche bleiben, die zwangsläufige Entwicklung der Dinge
wird die europäiſchen Völker doch eines Tages in ihren Bann
zwingen.
Wenig ſveihnachtlich ſieht noch immer die Welt aus. Neben
der Hauptfrage haben wir noch unſere anderen alten außen=
politiſchen
Sorgen, insbeſondere im Oſten, und innerpolitiſch kann
die Entlaſtung unſerer Lage durch die Beilegung des Eiſenkon=
fliktes
nicht darüber hinwegtäuſchen, daß wir in den großen
Fragen ſeit dem Sommer noch immer keinen Schritt weiter=
gekommen
ſind.
M.

Die Reze Stegerwalds.
A
F
Ingerpolikiſch
müſſe das Zentrum aus der Kulturkampfatmoſphäre
herauszukommen ſuchen. Der dezentraliſierte Einheitsſtaat
iſt, ſolange keine nähere Inhaltsangabe erfolgt, ein Schlagwort.
Andere reden von einem liberalen Einheitsſtaat. Wir wollen
aber kein Staatsweſen, das nur einen Aufſaugapparat der Hoch=
finanz
darſtellt und zugunſten der Hauptſtadt das übrige Land
geiſtig und kulturell verödet. Auch mit den Beſchlüſſen des
Städtetages, der anſtelle der 17 Länder 40 bis 50 Großſtadt=
republiken
ſchaffen will, kann ich mich nicht anfreunden. Für eine
Teillöſung wie ſie der Bund zur Errichtung des Reiches vor=
ſchlägt
, iſt es zu ſpät. Die Richtlinien des Zentrums vom ver=
gangenen
Frühjahr hatten zwar das Problem ein großes Stück
weitergebracht, aber jetzt müſſe die Partei ein Endziel in dieſer
Frage haben. Deshalb beauftragt der Parteitag zweckmäßig den
Reichsparteiborſtand oder eine von ihm eingeſetzte Kommiſſion,
die Frage von Reich und Ländern planmäßig voranzutreiben.
Auch das parlamentariſche Syſtem iſt noch un=
fertig
. Den häufigen Regierungskriſen wüſſe man durch die
Hebung des allgemeinen Verantwortungsbewußtſeins entgegen=
wirken
. Zu gegebener Zeit kann man auch ſehr wohl dem Zwei=
kammerſyſtem
nähertreten.
E6
Die Wahlreform
müſſe eine weſentliche Verkleinerung der Wahlkreiſe zum Ziele
haben. Das Verhältniswahlſyſtem werde beizubehalten ſein,
ebenſo die Reichsliſte. Statt der von der Sozialdemokratie ge=
forderten
allgemeinen Volksfürſorge wünſche das Zentrum die
geſetzliche Sozialverſicherung mit weitgehender Selbſtverwaltung
der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Durch die Sozialverſicherung
dürfe der gewerkſchaftliche und genoſſenſchaftliche Selbſthilfege=
danke
nicht getötet werden. Der Schutzzoll für die Landwirt=
ſchaft
ſei nicht nur eine wirtſchaftliche, ſondern eine polkspolitiſche
und nationalpolitiſche Sache. Soziale Staatspolitik müſſe das
Zentrum auch auf dem Gebiete des Bildungsweſens betreiben.
Den Grenzgebieten des Reiches müſſe in wirtſchafts= und
verkehrspolitiſcher Hinſicht die allergrößte Sorgfalt zu=
geſendet
werden. Daneben gehen die Kulturpolitik der
nächſten Jahre um Familie, Kind und Jugend=
erziehung
. Die Zentrumspolitik ſei nur möglich, wenn ſich
alle ihre Anhänger auf dem Boden dieſer Auffaſſung zuſammen=
fänden
. Die Stunde ſei gekommen, daß Zentrum und
Bayeriſche Volkspartei ſich an einen Tiſch ſetzen, ihre
noch vorhandenen politiſchen Meinungsverſchiedenheiten aus=
glichen
und dann wieder in einer Front gemeinſchaft=
lich
marſchieren. (Lebhafter Beifall.)


Weihn
lachismärchen im Landesthegter.
Liebſte Anna!
* Das war ſchade, daß Du heute nachmittag nicht auch im
Theater warſt! Ich war mit der kleinen Marianne dort. Es war
klor!
Es gab ein ganz modernes, aber ein ſehr hübſches Märchen,
mit Auto und Flugzeug! Ich bin überhaupt für das Moderne
und tanze Fox und Tango lieber als den alten Walzer, bei dem
man ſo bald ſchwindlig wird. Na, in dieſem Winter wird der Walzer
ja mehr engliſch getanzt, und da wird glücklicherweiſe nicht ſo arg
gedreht.
Doch, ich wollte Dir von dem Theater erzählen. Alſo: wir
machten eine richtige Himmelsreiſe mit! Was gab es da
nicht alles zu ſehen! In einem dunklen Hof auf der Erde trafen
ſich der kleine Klaus und der blonde Engel, der den verlorenen
Sonnenſtrahl ſucht. Sie gingen zuſammen auf die Reiſe, um den
Sonnenſtrahl zu finden, und der luſtige Lumpenſammler Tobby
ſchloß ſich ihnen an.
Es iſt doch merkwürdig: was früher im Märchen ein Zauber=
kunſtſtück
war, geht heute mit ganz natürlichen Dingen zu. Kamen
früher die Rieſen mit Siebenmeilenſtiefeln, ſo nimmt man ſich
heute ein Auto. Kam der Zauberer durch die Wolken geflogen
oder kamen die Hexen auf dem Beſenſtiel geritten, ſo dient jetzt
ganz natürlich das Flugzeug hierzu. Die moderne Technik ver=
wirklicht
das Märchen!
So machte es auch der Klaus mit ſeinen Freunden? Im Auto
ſauſten ſie in den herrlichen Märchenwald, der ſo ſchön und
ſtimmungsvoll im Schnee lag. Hier trafen ſie die alten Märchen=
geſtalten
, von denen wir früher immer gehört haben: Rotkäppchen,
Hänſel und Gretel, Dornröschen und ſogar die Witwe Bolte!
Dann ging es weiter ins Schlaraffenland, in dem die
gebratenen Hühner, die Würſte, Obſt und Kuchen in der Luft
herumflogen, und der Koch mit den Lebkuchen und den Puppen
tanzte.
Im Flugzeug fuhren ſie auf den Mond, ins Traumland, zu
den zarten Tau=Blumen, und in den Himmel, ins himmliſche
Poſtamt, wo ſüße kleine Engel den Dienſt verſahen. Und denke
Dir, ein Schalter trug das Schild: Vorübergehend geſchloſſen
worauf der luſtige Tobby meinte, das ſei gerade wie in Darm=
ſtadt
, der Poſtſtempel frühſtücke eben!
Schließlich fanden ſie den Sonnenſtrahl wieder, dem blonden
Engel wuchſen ſeine Flügel, und der kleine Klaus traf rechtzeitig
an Weihnachten zu Hauſe wieder ein.
: Ach, es war eine herrliche Fahrt! Marianne war entzückt, und

Vom Tage.
In Mainz ſind wiederum zwei Deutſche verhaftet worden. Sie
ſind nach ihrer Vernehmung nicht mehr aus dem Polizeigefängnis zu=
rückgekehrt
. In dem einen Fall handelt es ſich um einen Dolmetſcher,
der beim Reichsvermögensamt eine zeitlang tätig war.
Gegen das Vorgehen der franzöſiſchen Polizei im Mainzer Reichs=
vermögensamt
wird die deutſche Regierung Proteſt bei der franzöſiſchen
Regierung einlegen, mit der Betonung, daß die Verhaftungen im
Reichsvermögensamt Hausfriebensbruch und Verletzungen der deutſchen
Souveränität im beſetzten Gebiet darſtellen, auch dann, wenn die Be=
ſchuldigungen
gegen die Verhafteten zu Recht beſtehen ſollten.
Der deutſch=eſtländiſche Handelsvertrag iſt am
Freitag unterzeichnet worden, nachdem in verſchiedenen Punkten noch
eine Einigung erzielt wurde.
Wie aus Moskau verlautet, ſind die deutſch=ruſſiſchen
Wirtſchaftsverhandlungen, die einen für beide Teile gün=
ſtigen
Verlauf genommen haben, bis Anfang Januar vertagt worden.
Um dieſe Zeit wird auch der neue Botſchafter v. Dirkſen in Moskau
erwartet.
Die Vorſtandsſitzung der öſterreichiſchen Poſt=, Telegra=
phen
= und Telephonangeſtellten hat den Bericht des
Aktionskomitees über den Abſchluß der Verhandlungen mit der General=
poſtdirektion
einſtimmig zur Kenntnis genommen, womit die paſſive
Reſiſtenz ihren formellen Abſchluß findet.
Infolge der Ernennung des Oberſten Maximowitſch zum Obergeſpan
in Agram iſt in Belgrad eine Negierungskriſe eng=
ſtanden
. Durch den Proteſt des Chef3 der demokratiſchen Parkei,
Davidowitſch, gegen dieſe Ernennung, hat ſich die Lage kriſenhaft ent=
wickelt
.
Im amerikaniſchen Marineminiſterium erklärt man, daß die
amerikaniſche Regierung einen etwaigen Vorſchlag der
engliſchen Regierung, für die Einberufung einer
neuen Flottenabrüſtungs=Konferenz anzunehmen geneigt wäre,
allerdings nur unter der Bedingung, daß ſämtſiche Seemachte der Welt
eingeladen würden.
Präſihent Coolidge hat im amerikaniſchen Kongreß einen
Zuſatzkredit in Höhe von 2 700 000 Dollar angefor=
dert
, um zwei gegenwärtig im Bau befindliche RieſenUnter=
ſceboote
mit ſrärkeren Motoren auszurüſten, als
urſprünglich vorgeſehen war.

Die Verkreierkagung der deutſch
io
Butionnien.
Hugenberg ſetzt ſich durch. Skellverkreier und Par=
keileikung
werden eingezogen. Hugenberg über=
nimmt
die Führung. Die Minderheit Fügt ſich.
* Die Parteivertretertagung der Deutſchnationalen hat mit
einem glatten Sieg des neuen Parteivorſitzenden, Geheimrat
Hugenberg, geendet. Die von links her erwarteten ſenſationellen
Auseinanderſetzungen ſind ausgeblieben. Herr Hugenberg hat
ſich mit ſeinen Reformplänen reſtlos durchgeſetzt. Er hat zwar
nicht Einſtimmigkeit erzielt, aber die Minderheit hat doch zu=
nächſt
darauf verzichtet, in der Parteileitung gegen ihn Sturm
zu laufen. Als bemerkenswerteſtes Ergebnis muß die Unter=
mauerung
der Stellung des Parteivorſitzenden verbucht werden,
der von nun ab mit weitgehenden Vollmachten ausgeſtattet iſt
und eine Stellung einnimmt, wie ſie im deutſchen Parteiweſen
wohl kaum ihresgleichen findet. Durch die Satzungsänderungen
iſt es Geheimrat Hugenberg gelungen, die Partei feſt in ſeine
Hand zu bekommen, an deren Spitze er nunmehr als alleiniger
und maßgeblicher Führer ſteht. Die Poſten der Stellvertreter
ſind vollkommen eingezogen worden. Sollte ſich allerdings die
Notwendigkeit einer Vertretung ergeben, dann werden die Vor=
ſitzenden
der Reichstagsfraktion, der preußiſchen und der bayeri=
ſchen
Landtagsfraktion herangezogen. Den Reorganiſa=
tionsplänen
Hugenbergs iſt auch die Partei=
leitung
zum Opfer gefallen, die bisher zwiſchen dem
Vorſitzenden und dem Vorſtand lag. Dem Parteivorſtand wer=
den
in Zukunft ſämtliche Landesverbandsvorſitzenden angehören
und eine gleiche Anzahl gewählter Mitglieder wird in ihm Sitz
und Stimme haben, um auf dieſe Weiſe ſeine Arbeit fruchtbrin=
gender
geſtalten zu können. Außerdem iſt die Bildung eines
Arbeitsausſchuſſes des Vorſtandes ins Auge gefaßt. Dieſer Aus=
ſchuß
der aus 810 Mitgliedern beſtehen wird ſoll, das iſt be=
achtlich
, jederzeit gebildet werden können, ſoll ſich aber den Wün=
ſchen
des Vorſitzenden entſprechend zuſammenſetzen. Damit iſt
alſo das Schwergewicht der Verantwortung und Verantwortlich=
keit
auf den Parteivorſitzenden Hugenberg übergegangen, der
nunmehr zu zeigen haben wird, ob er in der Lage iſt, die Partei
aus ihren inneren Konflikten herauszuführen und aus ihr ein
noch mächtigeres politiſches Inſtrument zu machen.

ich fand es fabelhaft. Immer war etwas Neues, Schönes zu
ſehen; der Herr Schenck von Trapp hat reizende Dekora=
tionen
gemalt! Der junge Günter Haenel, dem wir immer in
der Karlsſtraße begegnen, hat es famos inſzeniert, und ſein
Freund Erwin Palm hat hübſche Lieder ſpielen laſſen. Verfaßt
iſt es von T. Bunzl und E. Siedel, die ich nicht kenne.
Am ſüßeſten aber war doch der luſtige Klaus! Ein friſcher,
herziger Junge! In ihn könnte ich mich verlieben! Als das der
Herr neben mir hörte, der mir in der Pauſe ſchönes Anisgebak=
kenes
anbot und der angeblich ein ſtrenger Kritiker ſein ſoll,
meinte er, das könne er verſtehen; aber der Klaus ſei im Leben
ein Mädchen und heiße Kitty Stengel!
Auch die übrigen waren famos: Paul Maletzki ein köſt=
licher
Tobby, Eduard Göbel ein echter Darmſtädter Verkehrs=
ſchutzmann
im Märchenland, Richard Jürgas, der aus einem
böſen Schuſter ein toller Luftikus wurde, Hanna Rüggold
als der blonde Engel, Kurt Weſtermann als der ſchmale
Mann im Mond, Käthe Gothe als leuchtende Frau Sonne,
Hugo Keßler als Doktor Kerngeſund, Hermann Gallinger
als Wirbelwind und viele andere.
In der Pauſe bekamen die Kleinen aus einem niedlichen
Pfefferkuchenhaus gute Lebkuchen von dem Koch im Schlaraffen=
land
und zum Schluß gabs bunte Luftballons zur Erinnerung an
die Himmelsreiſe.
Es war eine klore Vorſtellung, und auch mein Nachbar, der
Kritiker, freute ſich rieſig.
Doch jetzt muß ich ſchließen; es iſt die höchſte Zeit, daß ich
zum Weihnachtsfeſt der Burg fahre! Wenn ich morgen zur Ge=
burtstagsſchokolade
zu Dir komme, erzähle ich Dir noch viel
Schönes von der Aufführung. Auch vom V. d. A. und vom
Roten Kreuz! Das gibt zwei feine Feſte!
Alſo bis morgen!
Herzlichſt
Deine Ruth.
Heſſiſches Landestheaker.
Kleines Haus. Samstag, den 8. Dezember 1928.
Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft.
Klabund: Die Liebe auf dem Lande‟
Das Gaſtſpiel des Frankfurter Schauſpielhauſes, das zu
ihrem dritten Vereinsabend die Freie Literariſch=Künſtleriſche Ge=
ſellſchaft
geladen hatte, brachte einen ſtarken künſtleriſchen Erfolg.

Errichkung eines Landeskriminalpoli
Ateg in heſſen.

Darmſtadt, 8. Dezemb
Durch das Reichskriminalpolizeigeſetz vom 21. Juli 1922 wi=
ſtimmt
, daß die Landesregierungen Landeskriminalpolizeiämte
wirkſamen Bekämpfung des Verbrechertums zu errichten haben.
hatte bisher davon abgeſehen, ein ſolches Landeskriminalpolizeia
errichten und hat die für ein ſolches Amt vorgeſehenen Funktione.
Polizeiamt Darmſtadt übertragen. Dieſes hat zu dieſem Zweé
beſondere Abteilung die Kriminalzentrale für Heſſen gebilde
Aufgabe dieſer Abteilung liegt beſonders auf dem Gebiete des
ſungs= und Prüfungsdienſtes ſowie der Spionageabwehr. Die
hatte ſo ſtark eugenommen, daß immer wieder eine Vermehrun
Beamtenſtandes vorgenommen werden mußte. Damit iſt eine &
gung des eigentlichen Kriminaldienſtes, auf deſſen Koſten die Ve
rung meiſt vorgenommen wurde, eingetreten. Ein Vergleich mi
übrigen deutſchen Ländern ergibt folgende Zahlen: Heſſen hat 101
liche Kriminalpolizeibeamte. Bei Zugrundelegung der preußiſcher
hältniſſe müßten 232, nach badiſchen Verhältniſſen 214 und nach
tembergiſchen 195 Beamte tätig ſein. Da die Zahl der heſſiſchen /
nalbeamten nicht ausreicht, iſt der Dienſt nicht ſo zu verſehen, t
von einer modernen Polizei erwartet werden kann. Jetzt verlan,
Miniſter des Innern eine Vermehrung der Kriminalſtellen un
eine entſprechende Vorlage dem Landtag zugehen laſſen. Es wir
erſt jedoch nur die Umwandlung von Stellen innerhalb des geſ
Polizeiweſens für das Landeskriminalpolizeiamt gefordert.

Barlamenkariſches.

Dem Landtag gingen vom Abg. Dr. Niepoth (D.V.P.) fo)
Kleine Anfragen zu:
Die Inbetriebnahme des Schwelwerkes der Grube Friedrie
Hungen hat für die Einwohnerſchaft der umliegenden Gemeinder
außerordentliche Geruchbeläſtigung zur Folge gehabt. Da man be
tet, daß ſich mit Inbetriebnahme des Schwelwerkes der Hefrag in
fersheim dieſe Geruchbeläſtigung noch ſteigern wird, hat ſich der 2
kerung eine Hegreifliche Unruhe bemächtigt. Die Unruhe iſt um ſ.
ſtändlicher, wenn man hört, daß ein nach demſelben Verfahren arb
des Schwelwerk in Mitteldeutſchland wegen der Geruchbeläſtigun
Umgebung ſeinen Betrieb einſtellen mußte. Der heſſiſche Staal
in Bad=Nauheim und Bad=Salzhauſen viele Millionen inveſtiert
iſt an der Beſeitigung der Mißſtände erheblich intereſſiert.
Ich frage daher an:
1. Sind der Regierung dieſe Zuſtände bekannt?
2. Wenn ja, iſt die Regierung in der Lage, zu erklären, daß
beſondere Vorkehrungen eine Geruchbeläſtigung durch das
der Hefrag mit Sicherheit ausgeſchloſſen wird.
3. Iſt die Regierung bereit, von der Grube Friedrich zu verla
daß ſie entweder die notwendigen Maßnahmen zur Abſte
des jetzigen Zuſtandes trifft, oder aber den Betrieb einſtellt
Auf Anregung meiner Fraktion hat der Landtag in ſeiner Si
vom 1. Juni 1927 beſchloſſen, daß die kulturtechniſchen Koſten auf C.
eines Tarifs zurückzuerheben ſeien. Obwohl dieſer Tarif bisher
nicht veröffentlicht wurde, iſt in einem bekannt gewordenen Einz
einer Gemeinde mitgeteilt worden, daß ſich die Bauleitungsgebühre
folge des erwähnten Landtagsbeſchluſſes um 1000 Maxk erhöht he
Da dieſe Mitteilung in einer Verſammlung des Landgemeinde
in Gießen unliebſames Aufſehen erregte, frage ich an:
Iſt die Regierung bereit, den Tarif der Bauleitungsgebühren
Kulturbauämter unverzüglich zu veröffentlichen?
Darmſtadt, den 5. Dezember 1928.
(gez.): Dr. Niepot
Außerdem ſtellte die Deutſche Volkspartei folgenden
trag: Wir beantragen, der Landtag wolle beſchließen, die Regie
zu erſuchen, den Leitern der Realſchulen i. E. zu Nidda, Ober=Ingel.
Rüſſelsheim, Schlitz und Vilbel die Amtsbezeichnung Direktor zu
leihen.
Begründung: Seit 1925 ſind die genannten Anſtalten ta
lich ſechsklaſſige Realſchulen mit den Pflichten und Rechten dieſer E
gattung: lediglich in der Koſtenaufbringung unterſcheiden ſie ſich
den alten Realſchulen. Die Leiter üben durchaus die gleiche Tät
aus wie die Direktoren der übrigen Nichtvollanſtalten. Sowohl
eigenes Anſehen wie das ihrer Schule iſt deshalb die Verleihung
dem Amte entſprechenden Amtsbezeichnung geboten, zumal ſonſt f1
ein Intereſſe des Verbleibens in ihrer undankbaren Stellung nich
ſteht. Finanzielle Auswirkungen ſind mit der Maßnahme nicht
bunden, da eine Hebung der Beamten über 2e hinaus nicht in 7

*t= ti= es er at Er= n

kommt.

Das Schauſpiel hatte ſeine beſten Kräfte geſandt, die dieſe
bund=Komödie ſpielfreudig und in routiniertem Zuſammen
ganz ruſſiſch, will ſagen mit echt ruſſiſcher Realiſtik, aber
feinem ſatiriſchen Humor aufführte.

Klabund hat mit dieſer Komödie eine köſtliche Satire au
heutigen Verhältniſſe in Sowjetrußland geſchrieben, ſoweit ſ!
Eheſchließung reformiert, die Liebe, Religion und ähn
Dinge abgeſchafft, bzw. zur Privatſache geſtempelt hat. Eine
fache perſönliche Erklärung beider Teile genügt zur geſetzl
Eheſchließung, die eines Teiles des Paktes zur Eheſcheil
vor dem Volkskommiſſar=Standesbeamten. So kann ſich 2
im Laufe eines Tages und einer Nacht zwei Ehen, einen
bruch und eine dritte Ehe leiſten. Keiner aber nimmt das tral
Wodka tröſtet.
Klabund hat das mit feiner, auch ſcharfer Satire geſchi
und hat fünf köſtliche ruſſiſche Typen gezeichnet: Arina, die 2
rige, die Mädchen, Weib, Katze und Wölfin iſt, und die
Conſtanze Menz ſehr lebenswarm, ſehr echt in allen Pal
ten ihrer komplizierten Natur, dabei taktvoll zurückhaltend,
Aufgabe reſtlos erſchöpfend, geſpielt ward. Dann Wladimt
Kommiſſar=Standesbeamten, den Starken, Imponiere‟
Schlauen, der ſchließlich ſiegt in dieſem ungleichen Kamp
vier um das Weib, das dreie nur ehelichen wollen, weil ſſe.
nungslos ſind und ſie ein ſchönes, warmes Bett hat, S
Vierte, aber liebt. (Die Lieb kann nie abgeſchafft werden"
dieſer Sowjetbeamte.) Er wurde von Toni Imperbb.
derb, aber ohne Uebertreibung, mit der von dieſem Rünſte.
kannten guten Charakteriſierung verkörpert. Und dau
drei anderen, Stepan, der derb=dumme Schmierfink, Grilel,
der empfindſamen Seele und poetiſcher Veranlagung, und 2e
der zu ſpät kommt. Leopold Biberti (auch in Organ ua.
lekt ſehr echt), Robert Taube und Karl Luley ſtet..
gute Typen auf die Bühne. Ben Spaniers Regie Me.
lich und zeugte von beſter Kenntnis Klabunds.

*
Vor der Vorſtellung rezitierte Erika Mann. Hüt.
geſchultes, wenn auch nicht ſehr ſtarkes Organ. Sehr Ait

tragskunſt und treffliches Einfühlen in Klabunds Sh
Proſa. Sie brachte drei Proſaſtücke aus der Sammtuns.

Karuſſell, und eine Auswahl aus den Gedichten: Bom.2
vom Sterben. Mit beiden hat Klabund Jahre, hüpet.
kämpft.

[ ][  ][ ]

Nummer 742

Sonntag, den 9. Dezember 1928

Seite 3

Au Porabend des Ratstagung in Lugano.

4.
afde Miäiher Schändetemräteft in Lagang
2as Problein der Berfkändigung eine ſchwere

Aufgabe.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 8. Dezember.
Die dreiundfünfzigſte Sitzung des Völkerbundsrates iſt im
aus durch eine ziemlich enge Abgrenzung der Fragen, die er=
ert
werden ſollen, charakteriſiert. Von Anfang an beſtand die
ſicht, bei den zuſtändigen Kreiſen jene peinlichen und unlös=
en
Fragen, welche bei jeder Sitzung des Volkerbundsrates
elmäßig auftauchen, die Stimmung verderben und ſozuſagen
in zu der ſprichwörtlichen Atmoſphäre von Genf gehören, nicht
b Lugano hinüber zu pſlanzen. Inwieweit dies gelingen
d. iſt noch unentſchieden, denn die Dauerprobleme des Völker=
des
insbeſondere das Problem des ewigen Litauens
inen eine gewiſſe Neigung zu haben, die fuhrenden Staats=
iner
zu verfolgen.
In Lugano ſollte der Krieg liquidiert werden. Das iſt ſchon
Frankreich eine allgemeine Redensart geworden. Leider ſieht
r die Lage nicht beſonders günſtig aus. Für die Löſung des
arationsproblems iſt bisher ſehr wenig geſchehen; nicht ein=
die
Sachverſtändigenkommiſſion iſt zuſammengeſtellt und die
enſätze über den Charakter und die Vollmachten der Kommiſ=
ſind
noch nicht behoben. In Lugano ſoll alſo vor allem eine
Grundlage für die Reparationsverhandlungen geſchaffen
den, ebenſo eine feſte Grundlage für die Verhandlungen über
Räumung des Rheinlandes; es gehört ſchon ein ganz beſon=
r
Optimismus dazu, endgültige Ergebniſſe von Lugano zu
arten. Man wird aber reichlich zufrieden ſein können, wenn
u einer wirklichen Beſſerung der außenpolitiſchen Atmoſphäre
mt. Eine ſolche tut außerordentlich not; denn die Verſtän=
ng
in den großen europäiſchen Fragen hat in der letzten Zeit
r wie einen Rückſchritt zu verzeichnen. In Frankreich hat
ncarés Einfluß in der Außenpolitik ſehr ſtark überwogen,
dieſe Politik findet bei den engliſchen Konſervativen den er=
ten
Partner.
Die Ausſichten für Lugano ſind alſo nicht beſonders günſtig,
ſpricht in Paris ſehr viel von der Verſtimmung in Deutſch=
und man glaubt, daß Briand vor eine ſehr ſchwere Aufgabe
Ut iſt. Das, daß er dieſe ſchwere Aufgabe leichter löſen
te, wenn ſein Einfluß in der franzöſiſchen Politik ſtärker zur
uns käme, wird ſelbſtverſtändlich nicht erwähnt.
Dr. Sireſemann in Lugano.
Luganv, 8. Dezember.
Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Streſemann iſt an der
ſe der deutſchen Delegation in Begleitung von Staatsſekretär
von Schubert und dem Juſtitiar des Auswärtigen Amtes,
iſterialdirektor Dr. Gauß, heute abend kurz nach 6 Uhr mit
fahrplanmäßigen Schnellzug hier eingetroffen. Zum Emp=
des
Reichsaußenminiſters hatte ſich auf dem Bahnhof eine
ndköpfige Menge eingefunden, darunter neben zahlreichen
liedern der deutſchen Kolonie vorwiegend die Luganer Be=
rung
, die Dr. Streſemann einen ſehr freundlichen Empfang
kete und bei ſeintem Erſcheinen ſpontan Beifall klatſchte. Der
Sminiſter, der die Reiſe gut überſtanden hat, begab ſich nach
üßung durch den deutſchen Konſul Franken ſofort mit ſeiner
en Begleitung zu dem bereitſtehenden Automobil.
Zeachtet wird der Umſtand, daß ſeit ungefähr anderthalb
en der italieniſche Unterſtaatsſekretär im Aeußeren, Grandi,
dem italieniſchen Ratsmitglied Scialoja zum erſten Male
ran einer Völkerbundsveranſtaltung teilnimmt. Der ita=
chen
Delegation, die morgen vormittag in Lugano eintrifft,
wie man vernimmt, auch der italieniſche Rechtskonſulent
ti, angehören. Da Sir Auſten Chamberlain am Sonntag
alls bereits um die Mittagszeit in Lugano eintrifft, hält
es nicht für unwahrſcheinlich, daß ſchon am Sonntag nach=
g
eine erſte Fühlungnahme zwiſchen den Mitgliedern der
nen Delegationen aufgenommen wird.
Chamberlain nach Lugano abgereift.
hamberlain iſt am Samstag nachmittag nach Lugano ab=
t
. Der Evening Standard kommentiert die Reiſe dahin,
venn eine ſchöne Gegend große Gedanken einflößen könne,
berlain und Briand aus der Wahl Luganos entſprechende
ile ſür die Verhandlungen ziehen ſollten.
Die gerekkeie Walkäre‟.
on der Generaldirektion des Heſſiſchen Landestheaters wird
eſchrieben: Freitag, nachmittags 17 Uhr: Telegramm Lar=
dſen
aus München: Muß leider beide Gaſtſpiele abſagen,
hes Atteſt brieflich. Freudige Ueberraſchung allerſeits.
Uhr die erſten Telephongeſpräche mit Berlin, Wien und
gen: andere Brünhilden von Weltgeltung geſucht. Antwor=
enig
troſtreich: Wildbrunn, Wien, unabkömmlich. Frieda
in Chicago. Gertrude Kappel in New York. Die Ohms in
nd. 18 Uhr: Geſpräch mit hieſiger ausgezeichneter Ver=
n
, Elſa Varena, die zu allem Unglück erkältet iſt, aber ver=

ſofort mit Arzt zu reden. 18.10 Uhr: Telephongeſpräch
arſen=Todſen, München, Vier Jahreszeiten: Unmöglichkeit

Beſprechungen der Rechisfachverſtändigen in Lugano
Viel beachtet wird, daß anläßlich der Begegnung der
Außenminiſter Deutſchlands, Englands und Frankreichs, die ſich
bekanntlich aus Geſundheitsgründen ſeit März dieſes Jahres
uicht mehr beſprechen konnten, auch die Rechtskonſu=
lenten
Dr. Gauß, Sir Cecil Hurſt und Fromageot
mit nach Lugano gekommen ſind. Daraus ſchließt der
diplomatiſche Korreſpondent der Daily Telegraph, daß man
einige ſchwierige juriſtiſche Fragen behandeln wolle, die insbe=
ſondere
ſich auf die Auslegung des Artikels 431 ſowie auch an=
derer
Artikel des Verſailler Vertrages erſtrecken dürften, ſoweit
ſie auf die Frage der Beſetzung und der Räumung des Rhein=
landes
Bezug haben.
Andererſeits ſei es aber auch möglich, daß das Geſamt=
problem
einer vorzeitigen Räumung zunächſt nicht in Angriff ge=
nommen
werde, ſobald man feſtſtelle, daß nach der vorläufigen
Ausſprache zwiſchen Streſemann und Briand der franzöſiſche und
der deutſche Standpunkt nicht miteinander vereinbar ſeien. Es
ſei ferner möglich, daß andere juriſtiſche Punkte dasſelbe Schick=
ſal
haben werden, beſonders derjenige, ob eine Einſtimmigkeit
oder eine Mehrheitsabſtimmung notwendig ſein ſoll, für den Fall,
daß der Völkerbundsrat den Weltſchiedsgerichtshof erſuchen ſolle,
beratend in Sachen des internationalen Rechts zur Seite zu
ſtehen. Man ſei der Anſicht, daß im Hinblick auf die Ankündi=
gung
des Präſidenten Coolidge, wonach die Vereinigten Staaten
dieſem Gerichtshof beitreten könnten, größte Vorſicht beobachtet
werden ſollte, bevor man irgendwelche neuen Punkte aufwirft.
Der amerikaniſche Reparakions=Juriſt in Europa.
In Le Havre iſt geſtern an Bord des Dampfers Paris der
amerikaniſche Rechtsberater in der Reparationskommiſſion, Léon
Fraſer, eingetroffen. Er erklärte, wie Petit Pariſien berichtet,
daß er ſich nach Berlin begeben werde, um Parker Gilbert in
ſeiner Eigenſchaft als Delegierter für die Reparationskommiſſion
zu unterſtützen. Parker Gilbert und er würden jedoch nur als
Privatdelegierte an den Sitzungen der Reparationskommiſſion
teilnehmen, da die Vereinigten Staaten nicht den Friedensver=
trag
ratifiziert hätten. Auf eine Frage nach der Regelung der
franzöſiſchen Schulden bei Amerika erwiderte Fraſer: Die Ange=
legenheit
wird ernſtlich ſtudiert werden und ich kann ſogar er=
klären
, daß zum Beſten der Intereſſen beider Länder Aenderun=
gen
vongenommen werden dürften.

Die Rheinlandkommiſſien befiehlk!
Ludwigshafen, 8. Dezember.
Die Stadt Ludſvigshafen hat am 6. Dezember aus Anlaß
der zehnjährigen Beſetzung der Stadt durch die Franzoſen einen
Proteſtaufruf erlaſſen. Geſtern nachmittag hat die Rheinlandkom=
miſſion
nach längeren Verhandlungen mit Bürgermeiſter Kleefoot
nachſtehenden Befehl, der erſt auf ausdrückliches Verlangen des
Bürgermeiſters ſchriftlich erteilr wurde, dem Bürgermeiſteramt
übergeben: Auf Befehl der Hohen Kommiſſion und im Hinblick
auf § 1 des Artikels 19 der Ordonnanz 308 wird der Bürger=
meiſter
von Ludwigshafen die mit Kundgebung betitelten und
von Vertretern verſchiedener politiſchen Parteien unterzeichneten
Plakate beſeitigen laſſen, die an verſchiedenen Punkten der Stadt
Ludwigshafen angeſchlagen ſind. Die verlangte Handlung muß
bis 8. Dezember, mittags 12 Uhr, beendet ſein. Bürgermeiſter
Kleefoot hat die Beſatzungsbehörde ſofort auf die rechtliche Un=
haltbarkeit
dieſes Befehls hingewieſen. Allerdings mußte ſich die
Stadtverwaltung mit Rückſicht auf die Beſtimmungen der Ordon=
nanz
308 dem förmlich gegebenen Befehl fügen. Sie hat den
Proteſt ausdrücklich aufrecht erhalten.
likgviſch
Eint Haunger Uebergriff im Memelgebiet.
Memel, 8. Dezember.
Das Gouvernement hat dem Bürgermeiſter Kude in Heyde=
krug
den Befehl erteilt, ſeine ſämtlichen Aemter niederzulegen
und das Gebiet ſofort zu verlaſſen, ſonſt werde er dazu gezwun=
gen
werden. Gründe für dieſe Maßnahme ſind nicht angegeben
worden. Bürgermeiſter Kude hatte im Jahre 1921 von der da=
maligen
Beſatzungsbehörde eine dauernde Aufenthaltsgenehmi=
gung
als Beamter erhalten, die ihm nach dem Statut als wohl=
erworbenes
Recht auch unter den jetzigen Verhältniſſen nicht ent=
zogen
werden kann. Ueberdies wird darauf hingewieſen, daß die
Erteilung einer Aufenthaltsgenehmigung Sache der autonomen
Behörde iſt. Wie betont wird, hat Kude ſich von jeder politiſchen
Betätigung ferngehalten.

Muſſolini vor der Kammer.
Das neue große Ikalien: Schwarzhemd,
m.
roke Roſen und Kriegslärt.
Rom, 8. Dezember.
Zur letzten Kammerſitzung dieſer Legislaturperiode waren
alle fasciſtiſchen Abgeordneten im Schwarzhemd erſchienen. Nur
die kleine Anzahl nichtfasciſtiſcher Abgeordneter, darunter die Ex=
miniſter
Soleri, Beneduce und Gaſparotto, waren in gewöhn=
lichem
Anzug erſcheinen. Alle Tribünen waren dicht beſetzt und
auf der Diplomatentribüne Vertreter aller Staaten zugegen. Die
Verſammlung war feſtlich geſtimmt, als Muſſolini mit zwei roten
Roſen in der Hand erſchien und mit lang anhaltendem Begeiſte=
rungsſturm
begrüßt wurde. Als Muſſolini den Anweſenden den
römiſchen Gruß entbot, wurde von der Linken die Fasciſten=
hymne
Giovinezza angeſtimmt und von der ganzen Verſammlung
ſtehend geſungen. Der Geſetzentwurf über die Konſtituierung des
Großen Fasciſtenrates wurde nach einer kurzen Zuſtimmungs=
erklärung
eines fasciſtiſchen Abgeordneten mit 397:13 Stimmen
genehmigt, ebenſo einige andere Geſetzesvorlagen. Alsdann über=
gab
der Parteiſekretär Turati unter allgemeinem Jubel Muſſo=
lini
ein Pergament mit der Unterſchrift aller fasciſtiſchen Abge=
ordneten
und den Worten: Duce, das iſt kein Verzeichnis, ſon=
dern
eine Liſte von Kämpfenden.
Alsdann begann Muſſolini unter neuen Hochrufen ſeine Rede
über die geſamte Tätigkeit der Legislaturperiode. Zunächſt ſchil=
derte
er die Errungenſchaften des Fascismus auf innenpoliti=
ſchem
Gebiet und beſprach dann die Bedeutung des neuen Wahl=
geſetzes
. Auch die Außenpolitik wurde von ihm kurz berührt. Im=
mer
mehr höre man von allen Seiten vom Frieden reden. Man
habe ſogar einen Friedensvertrag, nämlich den Kelloggpakt unter=
ſchrieben
, der ſo erhaben ſei, daß er angeblich als überirdiſch an=
geſprochen
werden könne. Italien werde natürlich, falls noch
andere Friedenspakte kämen, ſie ſämtlich unterzeichnen. Gewiſſe
Leute behaupteten, daß dieſer bewundernswerte Friede nur durch
den italieniſchen Imperialismus geſtört werde. Während
aber die ganze Welt derart vom Frieden rede, be=
waffneten
ſich alle Nationen bis zum äußer=
ſten
. Wenn man eine Zeitung aufſchlage, leſe man nur von
neuen Unterſeebooten, Kreuzern und anderen Rüſtungen. Wenn
dieſe Rüſtungen bei den anderen Nationen bei=
behalten
werden ſollten, werde er ſich verpflich=
tet
fühlen, im Intereſſe der Sicherheit Italiens gleich=
falls
mit neuen Militärforderungen vor die
Kammer zu treten. Schließlich erklärte Muſſolini, daß
Italien es ſich lange überlege, ob es einer anderen Macht ſeine
Freundſchaft ſchenken ſolle. Wenn aber einmal ein Freundſchafts=
pakt
abgeſchloſſen ſei, werde es ſich nicht mehr davon abbringen
laſſen, ſondern bis zum äußerſten gehen. Muſſolini ſchloß ſeine
Rede mit dem Wunſche, daß ihm der Himmel die Gnade ver=
leihen
möge, ihn ſo lange am Leben zu erhalten, daß ſeine Augen
noch das große neue Italien ſehen könnten. Stürmiſcher Beifall
und das Abſingen fasciſtiſcher Lieder folgten der Rede.
94
Frig
he-
19*
Wozu ſoll man den Klieg gunanee geſtalten!
EP. Paris, 8. Dezember.
Die franzöſiſche Kammer ſetzte heute die Beratung des Bud=
gets
des Luftverkehrsminiſteriums fort. Ein Abgeordneter der
Demokratiſch=Sozialen Aktion (Gruppe Maginot) benutzte die
Tatſache, daß der ſozialiſtiſche Abg. Renaudel in ſeiner Eigen=
ſchaft
als Generalberichterſtatter für die von der Regierung bean=
tragte
Erhöhung der Kredite des Militärflugweſens eintrat, zu
einem ironiſchen Vorſtoß gegen die Sozialiſtiſche Partei. Re=
naudel
entgegnete, daß er mit ſeinem Berichterſtatteramt auch
den bereits fertiggeſtellten Bericht ſeines Vorgängers übernom=
men
habe. Seine Partei müſſe ſelbſt wiſſen, ob ſie für das Bud=
get
ſtimmen könne oder nicht. Die Sorge um die Landesverteidi=
gung
ſtehe keineswegs im Widerſpruch mit den ſozialiſtiſchen
Idealen. Renaudel verwies auf die Anſtrengungen Rußlands
für ſeine Verteidigung in der Luft; Rußland verfüge über 1300
Flugzeuge, 1600 Flieger, 1500 Beobachter und 10 000 Mechaniker.
Wozu, ſo rief er aus, ſoll man den Krieg humaner geſtalten. Je
abſcheulicher er ſein wird, umſo mehr wird man ſich ſcheuen, ihn
anzufangen. Wenn der Krieg unmöglich gemacht ſei, könne man
für ein ausſchließlich der Produktion und Ziviliſation gewidmetes
Budget eintreten.
Ahrüiſten
D0!"
7 S.
Auruſtang züt Zee!
Paris, 8. Dezember.
In Lorient werden in Ausführung einer Beſtellung der fran=
zöſiſchen
Kriegsmarine ſechs Torpedobootszerſtörer von je 2480
Tonnen in Bau genommen. Ihre Länge ſoll 130 Meter, ihre
Schnelligkeit 37 bis 38 Knoten betragen und ihre Beſtückung aus
fünf 130er, eines 75er, vier 37er Geſchützen und zwei Torpedo=
lanzierrohren
beſtehen.

aſtſpiels beſtätigt. 18.20 Uhr: Varena zuſagt. Alſo Vor=
e
4g in unſerer ausgezeichneten Beſetzung möglich. 18.21 Uhr:
ionsbeſprechung: wie ſagen wir’s unſerem Kinde, dem Pu=
2 Vorſtellung in unſerer Beſetzung? Nicht möglich, da für
I nenten=Gaſtſpiel erhöhte Preiſe. Andere Möglichkeit: pro=
ter
Gaſt in anderer Partie! Wotan?
Wotan!!!
2Uhr: Erneute Fernrufe nach allen Nichtungen, vor allem

a Nünchen: Wilhelm Rode, dem Bayreuther Wotan. 18.45
München, Staatsoper: Rode nach Berlin beurlaubt.
UIhr: Berlin, Wohnung Rode: Kammerſänger ausgegangen.
Uhr: Berlin, Städtiſche Oper: Rode Sonntag frei, jedoch
Slag abend beſchäſtigt. Ungewiß, ob Sonntag ſo große Par=
tie

Imſtadt gaſtſpielbereit. 20.05 Uhr: Telegramme in Rodes
* ung, Oper und Privatwohnung ſeines Agenten. Warten.
Endloſes Warten.
24.15 Uhr: Rode anruft: zuſagt.
hr: Notizen gehen an die Blätter, Anſchlag an der Kaſſe:
DE lung gerettet!

Berliner Thegierbrief.
de=renek ſpielt auf. Er tut’s, wie ein Krenek=Abend
Ekliner Staatsoper, unter Leitung des verdienten
* Umuſikdirektors Klemperer, deutlich erkennen läßt,
lehr mit dem jugendlich brauſenden, ſtürmiſch=original ſein
den Temperament. Das iſt eine Ueberraſchung, aber keine
* enehme. An Stelle des unentwegten Muſikrevolutionärs
* nit einem Male der routinierte Bühnenmuſikhandwerker
man höre und ſtaune! der Melodienfinder. Wenngleich
ei Einakter (Opus 49, 50 und 55) unmittelbar nach
9 entſtanden ſind. Eine innere Wandlung?. Oder ſollte

gar dieſe beinahe verſtaubt=konventionelle Art des Muſizierens
Kreneks eigenſtes muſikaliſches Ich repräſentieren? Keiner mag
das ergründen, jedenſalls ſteht es aber feſt, daß der melodiſche
Krenek entſchieden eigene Ideen aufweiſt. Nicht nur eigene,
immerhin bleiben aber die ſpärlichen Anlehnungen an Richard
Strauß, d’Albert und Puccini unweſentlich. Krenek, der Schöpfer
der kontinentalen Jazz=Oper, kann auf alle Fälle erfinden, ja ſo=
gar
mehr als das: empfinden. Es fallen ihm mitunter edle,
klangſchöne Herzenstöne ein. Man möge den romantiſch= unzeit=
gemäßen
Ausdruck verzeihen: es ſind aber faktiſch warm empfun=
dene
Herzenstöne, die aufhorchen laſſen. Auch ſonſt kehrt der
Kakophoniſt a. D. zu der vielverpönten Tradition zurück: ſeine
Linienführung, die individuell=charakteriſtiſche Behandlung der
einzelnen Inſtrumente machen ihm alle Ehre. Und Chöre baut er
auch, und eine Koloratur=Arie, die geradezu an italieniſche Meiſter
erinnert. Die Behandlung der Singſtimmen zeigt ebenfalls eine
vielverſprechende Entwicklung; Krenek iſt zweifelsfrei eine der
ſtärkſten Hoffnungen der deutſchen Opernbühne!
Von den drei Einaktern errang Das geheime =
nigreich
einen vollen Erfolg. Ein entthronter König findet
nach langem Umherirren ſein menſchlich überlegenes Ich, und
wird in einem ſtillen Walde, inmitten der Naturwunder Gottes,
glücklich. Da ſteckt viel Scele drin, unverfälſchte Poeſie und Sym=
bolik
von tiefſter Bedeutung. Unvergleichlich blaſſer als dieſes
ſymboliſche Märchenſpiel wirkte Der Diktator, eine laut
Spielzettel tragiſche, in Wirklichkeit jedoch eher pathetiſch= tragi=
komiſche
Oper. Verismus, kraß und mehr als brutal. Puccini=
ſowie
Mascagniaden weit überbietend. Schade: der Weltkrieg
als muſikaliſch=dramatiſiertes Erlebnis wäre in anderer Faſſung
ein guter Stoff geweſen. (Aber nicht ſo theatraliſch=oberflächlich
angefaßt!) Das dritte Stück Schwergewicht kann ledig=
lich
als Ulk bewertet werden, als Zeitparodie iſt es zu kitſchig ge=
raten
. Immerhin: auch hier äne geſunde Melodik! Und dies
dürfte das Weſentliche ſein!
Beſtimmt wird auch Krenek, gleich ſeinem Märchenkönig, ſein
geheimes muſikaliſches Königreich, noch einmal in prägnanteſter
Form finden. Er hat entſchieden die Begabung dazu.
* Feuchtwanger=Premicre in Berlin. Dr. Lion
Feuchtwanger befaßt ſich ſeit Jahren mit einem nicht mehr ganz
neuartigen Problem. Man erinnere ſich an ſeinen Roman Die
häßliche Herzogin Margarete Maultaſch, in dem der Kampf einer
geiſtig außerordentlich wertvollen Frau gegen ihr unſchönes
Aeußere geſchildert war. Der Schauplatz des Romans (das Tirol
des 14. Jahrhunderts) wurde jetzt in eine etwas legendariſche
Inſel im ſüdlichen Bereich der U. S. A. Anno 1928 verwandelt,

die Grundidee dramatiſiert und unter dem Titel Die Pe=
troleum
=Inſeln, als Stück in 13 Bildern aufgeführt. Im
ſtaatlichen Schauſpielhaus, unter der meiſterhaften Regie
von Jürgen Fehling. Man muß ſchon ſagen, daß Feucht=
wanger
ſein Handwerk verſteht: die 13 Bilder ſind meiſt ſpannend,
häufig ſchlagkräftig und oft ſogar rein ſprachlich nicht uninter=
eſſant
. Auch ſteckt ein ethiſches Etwas, in der gutgezimmerten

Augen führen. Leider geht er hierin. t Swenſchen hor di=
Schwarzſeher, der ſeinen Glauben an die Menſchheit wohl längſt
einbüßte. Wir täten nicht gut daran, wenn wir ihm. dem Nicht=
gläubigen
, unſeren Glauben opfern wollten; es wäre zum ver=
zweifeln
. Und während es Feuchtwanger einwandfrei nicht
gelingt, das Problem einer pſychiſch vollwertigen und gleichzeitig
biologiſch mißratenen Frau zu löſen (er läßt keine menſchlich zu=
friedenſtellende
Löſung aufkommen), beweiſen Dutzende von
Fällen im wirklichen Leben, daß Geiſt über körperliche Vorzüge
triumphieren kann. Es kommt lediglich darauf an, ob der Geiſt
ausreicht, das Fehlen der feminin=animaliſchen Reize vergeſſen
zu machen.
Item: Feuchtwangers großes Problem iſt in Wirklichkeit
keines. Dementſprechend iſt ſein Stück auf keinen Fall ein aktuelles
Drama des Heute. Blieben alſo: die erwähnten Vorzüge (man
vergeſſe nicht: ethiſche Geſichtspunkte!) eine gut geſteigerte mit
allerhand belebenden Nebenmotiven gepfefferte, ziemlich grad=
linige
Handlung, und (beſtimmt nicht an letzter Stelle) eine fa=
moſe
Aufführung inmitten einer par excellenca zeitgemäßen Auf=
André v. Kün.
machung.
Thomas Raucat: Die ehrenwerte Landpartie‟. Ein Roman aus dem
heutigen Japan. Autoriſierte Ueberſetzung aus dem Franzöſiſchen
von Gert Frank. Oeſterheld u. Co. Verlag, Berlin W. 15. Preis
5 Mark.
In dem Roman Die ehrenwerte Landpartie ſchildert Raucat die
Erlebniſſe eines Schweizers, der vom Völkerbund nach Japan geſchickt
worden iſt, um die moraliſchen Zuſtände auf den ehemalig deutſchen,
jetzt japaniſchen Inſeln zu ſtudieren. Anſtatt ſeine Miſſion zu erfüllen,
geht er in Tokio auf Liebesabenteuer aus und verabredet mit einem
jungen, ſchönen Mädchen aus dem Volke eine ehrenwerte Landpart:e‟
nach Enoſhima. Nun bemühen ſich die Japaner, dieſes Zuſammen=
treffen
, das allen konventionellen javaniſchen Sitten Hohn ſpricht, zu
verhindern. In höchſt amüſanter Form erzählt jeder, wie in einem
Interview, ſeinen Anteil an dem Unternehmen. Das ungewöhnlich
eigenartige Buch kann nachdrücklichſt zun Lektüre empfohlen werden.

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Seite 4

Sonntag, den 9. Dezember 1928

Nummer 34

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Nummer 342

Sonntag den 9. Dezember 1928

Seite 5

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mehr 9/
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Feras.

Aus der Landeshauptftadk.
Darmſiadt. 9. Dezember.
Hefſiſches Landestheater. Kammerſänger Wilhelm Rode, der
therühmte Heldenbariton der Münchener und Berliner Staatsoper
der Wotan der Bahreuther Feſtſpiele wird in der heute Sonntag
tfindenden Vorſtellung von Richard Wagners Walküre
ein
rengaſtſpiel als Wotan abſolvieren. Es iſt damit der Generaldirek=
erfreulicherweiſe
gelungen, für die durch eine plötzliche Erkrankung
hinderte Sängerin Nanny Larſen=Todſen einen durchaus gleichwer=
n
Ehrengaſt zu verpflichten. Die Brünhilde ſingt Elſa Varena, die
dieſer Partie bereits in Braunſchweig aufgetreten iſt. Der große
olg, den die Künſtlerin damals errungen hat, war um ſo bemerkens=
ter
, als ihr Auftreten nur einige Tage nach einem Gaſtſpiel der
u Larſen=Todſen in der gleichen Partie erfolgt iſt. Die Beſetzung
Hauptrollen iſt demnach folgende: Sieglinde: Roſe Landwehr, Sieg=
nd
: Hans Grahl, Hunding: Theo Herrmann, Brünnhilde: Elſa
ena, Fricka: Anna Jacobs, Wotan: Kammerſänger Wilh. Node
Gcſt. Im Walküren=Enſemble ſind unter anderem einige der erſten
iſtinnen des Opern=Enſembles beſchäftigt: Anny von Stoſch ſingt
Ortlinde, Regina Harre die Gerhilde, Käthe Walter die Helmwigs,
ja Jacobs die Waltraute. Anny Rieder die Schwertleite, Maria
nzl die Siegrune, Chriſtel Toubartz die Grimgerde, Marta Liebel
Roßweiße. Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm. Wer trotz=
von
der Karten=Rückgabe Gebrauch zu machen wünſcht, wird ge=
de
hen ½ n, dies heute vormittag möglichſt frühzeitig zu tun, damit über die
ten anders verfügt werden kann, da bei der Popularität Wilhelm
ſes mit einer ſtarken Nachfrage zu rechnen iſt. Die Vorſtellung
et außer Miete ſtatt und beginnt um 18 Uhr.
Im Kleinen Haus gelangen heute Die tote Tante und an=
Begebenheiten von Curt Goetz in der Premierenbeſetzung zur
derholung. Die Vorſtellung iſt der Zuſatzmiete I zugeteilt und be=
it
um 19.30 Uhr.
Im morgigen dritten Sinfoniekonzert gelangt Bruck=
romantiſche
Sinfonie Nr. 4 und das Violinkonzert von Brahms
iſt: Edmund Weyns) zur Aufführung. Dirigent: Generalmuſik=
ktor
Dr. Böhm. Das Konzert beginnt um 20 Uhr.
Im Kleinen Haus findet morgen abend ein Tanzabend von Mit=
dern
der Tanzgruppe ſtatt. Das reichhaltige Programm wird
genheit geben, die meiſten Mitglieder unſerer neuen Tanzgruppe
Solo= und Gruppentänzen nach alter und neuer Muſik kennen zu
en. Am Flügel: Berthold Goldſchmidt, Hans A. Hayn. Der Be=
des
Abends iſt auf 20 Uhr feſtgeſetzt.
Fidelio von Beethoven gelangt Dienstag, den 11. Dezember,
Vorſtellung der Miete A zur Aufführung. Infolge einer mit Krank=
begründeten
Abſage der Kammerſängerin Nanny Larſen=Todſen
Elſa Varena die Titelrolle; die übrigen Hauptrollen ſind mit
na Harre und den Herren Johannes Biſchoff, Haus Grahl, Theo
mann, Ernſt Overlack und Eugen Vogt beſetzt. Muſikaliſche Lei=
Generalmuſikdirektor Dr. Böhm.
Das geſtern von unſerem kleinen Publikum mit ſo großer Freude
enommene Weihnachtsmärchen Die Himmelsreiſe gelangt
er gleichen Beſetzung am Donnerstag, den 13. Dez., um 15.30 Uhr,
Wiederholung. Auch in dieſer ſowie in den weiteren Vorſtellungen
en die vom Bezirkskonſumverein geſpendeten Lebkuchen wie auch
ballons an die Kinder zur Verteilung gelangen.
Im Laufe der nächſten Tage veranſtaltet das Landestheater mit
m Enſemble drei auswärtige Gaſtſpiele; zur Aufführung gelangt
forms und Gießen Flotows Fatme und in Worms Der Prozeß
Dugan.
Zentraliſation der Kulturfilmbeſtrebungen in Darmſtadt. Die
raldirektion des Heſſiſchen Landestheaters hat ſich entſchloſſen, ge=
ſam
mit der Heſſiſchen Lichtſpiel A.G. (Helia) eine Kultur=
nbühne
Kleines Haus zu gründen, deren Aufgabe es ſein
den älteren und vor allem neuen und neueſten Kultur=, Lehr=,
wiſſenſchaftlichen und ſonſtigen künſtleriſchen Filmen eine ſtändige
jeſtätte zu ſein. Die Kulturfilmbühne Kleines Haus wird im
neinen in jedem Monat zweimal an drei oder vier aufeinanderfol=
in
Tagen nachmittags und abends Vorführungen veranſtalten. Die
Vorführungsſerie iſt für die Tage: Dienstag, den 11., Mittwoch,
12., Donnerstag, den 13. Dezember, feſtgeſetzt, und zwar werden
ieſen drei Tagen je zwei Vorſtellungen um 16 und 20 Uhr ſtatt=
i
. Zur Aufführung gelangt im Rahmen eines kleinen Beipro=
ms
der in Darmſtadt noch nicht gezeigte, in Berlin und anderen
ſtädten Deutſchlands mit ſenſationellem Erfolg aufgenommene
film des berühmten Naturforſchers Colin Roß: Die er=
ſende
Sphinx.
Heſſiſche Lichtſpiele für Schule und Volksbildung veranſtalteten
Freitag abend im Fürſtenſaal einen Filmvortrag. Herr
Vetter begrüßte die Erſchienenen herzlichſt mit dem Hinweis
f, daß der Dozent an der Handelshochſchule Mannheim Regie=
= und Baurat Dr.=Ing. Teubert über die Ergebniſſe ſeiner
n wiſſenſchaftlichen Expedition um die ganze Weit ſpreihen und
ährend der Reiſe geſonnenen Eindrücke im Film dorführen werde.
O ſeutſche und die badiſche Regierung, die Notgemeinſchaft der deut=
Wiſſenſchaft, der Verein Deutſcher Ingenieure u. a. waren die
Firer der Teubertſchen Expedition. Es galt die Löſung einer fiir
eutſche Wirtſchaft hochwichtigen Frage: Das Studium des fein=
ſe
derten Fadennetzes des heutigen Weltverkehrs, mit dem wir infolge
de krieges die Fühlung verloren hatten. Der Vortragende, Regie=
rWrat
Dr.=Ing. Teubert, gab dann zu den Filmausſchnitten, die
bhſer Ufa aus 13000 Meter heraus für dieſe Vorträge ausgewählt
wii, entſprechende Erläuterungen, die ſich namentlich auf Braſilien
uhIrgentinien konzentrierten.
Stäbtiſche Akademie für Tonkunſt. Am Donnerstag, 13. Dez.,
un) Uhr, findet im Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaues ein Vor=
tr
abend der Violin=Meiſterklaſſen von Göſta Andreaſſon ſtatt. Das
camm weiſt italieniſche Komponiſten: Vivaldi, Nardini, Viotti,
und Tartini auf. Die Klavierbegleitung der einzelnen Werke
ha telly Birrenbach, Lehrerin an der Städtiſchen Akademie für Ton=
11 übernommen. Karten zu 50 Pfg. im Sekretariat der Akademie,
El jethenſtraße 36.
Evangeliſche Petrusgemeinde. Auf die heute abend 8½ Uhr
Miemeindehaus ſtattfindende letzte Aufführung des Legendenſxiels
Lſtofferus von Otto Bruder ſei nochmals eufu erlſam gemacht.
Pr den numerierten Eintrittskarten zu 50 Pfg. ſind noch einige Stück
9O nden, die bei Herrn Kirchendiener Kropp, Gemeindehaus und an
dei bendkaſſe erhältlich ſind.
Hohes Alter. Der in weiten Kreiſen Darmſtadts b==ennte Händ=
ter
ulins Cohn, Obergaſſe (Ludwigshalle), feiert am Montag,
del). Dezember, ſeinen 88. Geburtstag. Seine Kinder ſind in Amerika
Urverdient ſich ſein beſcheidenes Brot immer noch mit einem kleinen
St nhandel.
Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Am Dienstag, 11. Dez.
I) Uhr, wird Herr Studienrat Dr. Gottron in der Turnhalle
*e ſiebigs=Oberrealſchule (Eingang Lagerhausſtraße) an Hand von
Uildern über eine Studienreife ſprechen, die er Oſtern 1928 nach
Sten und Paläſtina unternommen hat. Der Vortrag wird um=
von
muſikaliſchen Darbietungen des Bläſerchors der Schule. Wir
Nen unſere Mitglieder und ihre Angehörigen auf dieſen Vortrag
*rkſam und bitten um rege Beteiligung. Vor und nach dem Vor=
*S önnen die Bilder berühmter Dome beſichtigt werden, die anläß=
Dr Hundertjahrfeier geſtiftet wurden und jetzt im Treppenaufgang
E chule einen würdigen Platz fanden.
S. Der Geſangverein Beſſungen begeht am 30. Dezember ſeine
llachtsfeier. Nähere Mitteilung erfolgt noch durch Inſerate. Bei
Il8 Feier wird der Verein erſtmals unter ſeinem neuen Chorleiter
De Simon mit vollſtändig neuen Chören, dor die Oeffentlichkeit
tre
Die Kriegerkameradſchaft Hafſia, Darmſtadt, Ahaſtraße 5, gibt
ES ehendes bekannt: Der Verband der Kriegsbeſchädig=
* und Kriegshinterbliebenen des Deutſchen
2Skriegerbundes Kyffhäuſer hielt kürzlich eine Ge=
rſtandsſitzung
ab, in der das Forderungsprogramm
E2 ich der Verbeſſerung zur Verſorgungsgeſetzgebung beſprochen
Dieſes Forderungsprogramm liegt nunmehr gedruckt vor und
dieſen Tagen dem Neichstag und den Reichsbehörden übermittelt
n. Es enthält unter anderem folgende Punkte: 1. Erhöhung der
Srſätze mit Abbau des Bedürftigkeitsprinzips; 2. Verbeſſerung
*interbliebenenverſorgung; 3. Rechtsanſpruch der Hinterbliebenen
* eie Heilbehandlung; 4. Zuſatzverſorgung für alternde Kriegs=
*ſigte: 5. Entſchädigung der abgefundenen Kriegsbeſchädigten;
eichterte Gewährung der Pflegezulage, beſonders für tuberkulöſe
* beſchädigte; 7. Verbeſſerung der Lage der Inhaber von Beamten=
n
; 8. Wiedergewährung der Rente bei Kapitalabfindung nach
ig der Abfindungsſumme; 9. Verbeſſerung der Beſtimmungen
* die Heilbehandlung der Kriegsbeſchädigten; 10. Aufhebung von
S= und Anrechnungsbeſtimmungen. Der genannte Verband hat
ondere die dem 16. Ausſchuß angehörenden Reichstagsabgeord=
erſucht
, ſeine Wünſche bei der kommenden Arbeit dieſes Aus=
zu
berüickſichtigen. Unentgeltliche Beratung und Bearbeitung
jegsbeſchädigten=Angelegenheiten erfolgt durch unſere Geſchäfts=
* in Darmſtadt, Ahaſtraße 5.

Orpheum.
Millowitſch=Gaftſpiel.

Der ſtarke Erfolg, den das Millowitſch=Enſemble=Gaſtſpiel allabend=
lich
zu verzeichnen hat, hat die Direktion veranlaßt, die beiden burlesken
Schwänke Der ſchöne Wilhelm und Der Stolz der drit=
ten
Kompagnie noch auf dem Spielplan zu belaſſen. Wer dieſe
Schwänke noch nicht geſehen hat, und Wert darauf legt, das Grau des
Alltags ein paar wirklich heitere Stunden hindurch zu vergeſſen, ſollte
nicht unterlaſſen, ſich die Vorſtellung anzuſehen. Auch in anderen
Städten, in denen das Enſemble gaſtierte, waren Publikum und Kritik
ſich einig in der Anerkennung und Feſtſtellung des Erfolges. U. a.
ſchreibt eine Karlsruher Kritik: Der rheiniſche Humor hat ſeinen
beſten Vertreter mit ſeiner Künſtlertruppe geſandt: Wilhelm Millo=
witſch
, ein rhein’ſcher Jung, der aber auch wirklich mit allen Waſſern
des rheiniſch=kölniſchen Humors gewaſchen iſt. Millowitſch ſteht in zwei
Schwänken Der ſchöne Wilhelm und Der Stolz der dritten Kom=
pagnie
im Mittelpunkte des Geſchehens. Wie?. Das läßt ſich kaum
in Worten ſchildern, das muß man ſelbſt geſehen und erlebt haben. Die
beiden Schwänke ſtrotzen zwar von Unwahrſcheinlichkeiten und Unge=
reimtheiten
, aber was tut’s, Hauptſache iſt, daß der Hauptdarſteller ſein
Talent ſpielen laſſen kann. Und das wird ihm in ausreichendem Maße
ermöglicht. Millowitſch beſitzt einen überſtrömenden Humor, ſein Spiel
iſt von queckſilbriger Lebendigkeit; Hände, Füße, der ganze Körper
unterſtützen ſein Spiel. Sein ausgezeichnetes Mienenſpiel erſetzt völlig
die Worte. Der trockene Humor zündet, überträgt ſich auf das volle
Haus; minutenlange Heiterkeitsausbrüche unterbrechen die Handlung.
Von gleich guten Qualitäten ſind auch die Mitſpielerinnen und Mit=
ſpieler
; alle beſtens aufeinander eingeſpielt, mitgeriſſen vom Tempera=
ment
des Führers, angeſteckt von deſſen Humor und frohen Launen, bei
den tollſten Einfällen mit bei der Sache, unverwüſtlich in allen Lagen.
So viel wurde ſchon lange nicht mehr gelacht wie zur Zeit.

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RAUCH- U. LlkORSCHRANKCHEN
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IN SCHLEIFLACK, NUSSBAUM U. AND. HOLZARTEN
XUSSERST PREISWERT
VERSAUMEN SEE MCHT DEN BESUCH UNSERER
AUSSTELLUNGEN:
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LPMIG AFER A8
AN DEN ADVENTSSONNTAGEN AB 2UHR GEOFFNET

Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Wie
wir allgemein hören, begegnet unſer nächſter Vortragsabend am Mitt=
twoch
, den 12. Dezember, abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal, bei Chriſt
(Grafenſtraße) größtem Intereſſe in den Kreiſen unſerer Mitglieder,
Verſäume niemand, dieſen hochintereſſanten Vortrag über die Ent=
deckungsreiſen
zur Erforfchung der Nord= und Süd=
polargebiete
zu beſuchen. Auch Freunde des Handwerks ſind
herzlichſt willkommen.
Märchen=Erzählungen. Am Mittwoch, 12. Dezember, nachmit=
tags
4 Uhr, wird die Vortragskünſtlerin Frau Traute Meerwarth=
Sebold im Mozartſaal (Schulſtraße 8) Märchen erzählen. Die Volks=
hochſchule
bittet vor allem ihre Mitglieder, ihre Kinder recht zahlreich
hinzuſchicken und, ſoweit möglich, ſelbſt mitzukommen, damit alle teil=
haben
an der freudevollen Reiſe ins Märchenland. Karten für Kinder
30 Pfg., für Mitglieder 50 Pfg., für Nichtmitglieder 75 Pfg. in der
Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule und am Sacleingang.

Damen-Hüte

E. KUNERT-ELBERT
Wiener Strickkleider, Pullover. Westen
Rheinstraße 12½, 1. Stock. (*

B.D.J.=Baſar. Die Weihnachtsmeſſe der Jugendbünde
der Johannesgemeinde in der Kahlertſtraße 26 iſt auch heute
von 117 Uhr geöffnet. Es werden eine große Anzahl ſelbſt angefer=
tigter
Gebrauchsgegenſtände aller Art, ſowie auch Spielſachen preis=
wert
verkauft, die ſich vorzüglich als Gaben für den Weihniaeltstiſch
eignen. Für die Kinder ſpielt ab 2 Uhr ein Kaſperltheater (Eintritt
10 Pfg.) und auf die Erwachſenen wartet außerdem eine Kaffeeſtube.
Die geſtrige Eröffnung hat gezeigt, welches Intereſſe für die Hand=
arbeiten
vorhanden iſt, und kann der Beſuch nur ſehr empfohlen wer=
den
. Der Eintritt iſt frei. Die geſamten Einnahmen werden für das
Landheim obiger Bünde verwandt.

Briefmarkenalben
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in größter Auswahl (auf Wunſch Gutſcheine empfiehlt
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Darmstadt, Mathildenplatz 8
Verſand auch nach auswärts. / Proſpekte fre.
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An den Adventen nachmittags geöffnet.

Orpheum. Kartenverkauf für den heutigen Sonntau:
Verkehrsbureau vormittags von 1012 Uhr, anſchließend im Zeitungs=
kiosk
am Schloß von 122 Uhr; bei de Waal (Rheinſtraße) auch nach=
mittags
ab 6 Uhr, Orpheumskaſſe ab 3 Uhr. Beſtellungen unter Tel.=
Nr. 389. (Siehe Anzeige.)
Die Kunſthandlung J. König (Eliſabethenſtraße 30) zeigt zur
Zeit in ihrer Weihnachtsausſtellung Oelgemälde, Aquarelle,
Graphiken und Nadierungen von erſten hieſigei und auswärtigen
Künſtlern, wie Eimer, Diefenbach, Kaufmann, Reitzel, Schald, Toller,
Zernin u. a. m. Einen Beſuch dieſer Ausſtellung können wir empfehlen,

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Schleiermacherstraße 21/23 (am Gericht) (19963b

* Dr. Wauer=Vortrag über Klabund. Druckfehler= Bcrich=
tigung
. Ein Druckfehler hat den Sinn des Berichts über den zweiten
Teil des Abends in der Samstagsausgabe entſtellt. Nichtig muß es
heißen: Die ſtille Welt der Bücher der lauden Welt des Sports uſw.
gegenüberſtellend.
Orden des Sterns. Am Dienstag, den 11. Dezember, abends
8 Uhr, ſpricht im Bahnhofshotel Frau Iſa Syring über: Die
Geburt der Seele‟. Gäſte willkommen.

Die Spezialkonſtruktion der
Haucherzähne Chlorodont=Zahnbürſte er s
D möglicht das Reinigen und 2
Weißputzen der Zähne auch an den Seitenflächen. Nur echt in blau=weiß
grüner Originalpackung in allen Chlorodont=Verkaufsſtellen.

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheakers
vom 9. bis 16. Dezember 1928.
Großes Haus.
Sonntag, den 9. Dezember, 18 Uhr, Ende 22½ Uhr, Außer Miete:
Einmaliges Gaſtſpiel Wilhelm Rode, München: Die Wal=
küre
von Richard Wagner, Wotan: Wilhelm Rode. Preiſe
1.50 bis 15. Mark.
Montag, den 10. Dezember, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr: Drit=
tes
Sinfoniekonzert des Landestheater=
Orcheſters. Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm.
Soliſt: Edmund Weyns (Violine). Werke von Brahms u.
Bruckner. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Dienstag, den 11. Dezember, 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr, A 7:
Fidelio Oper von Beethoven. Preiſe 1.20 bis 12 Mk.
Mittwoch, den 12. Dezember, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr: In neuer
Inſzenierung; E 10: Minna von Barnhelm. Luſt=
ſpiel
von Leſſing. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Donnerstag, den 13. Dezember, 15½ Uhr, Ende 17½ Uhr: Die
Himmelsreiſe Kindermärchen von Bunzl und Siedel.
Preiſe 0.50 bis 2 Mark.
20 Uhr, Ende 22 Uhr, T Gruppe 6, 7, 8 (Nr. 251400). Volks=
Vorſtellung zu halben Preiſen (0.50 bis 5.00 Mark): Der
Prozeß Mary Dugan, Stück von B. Veiller.
Freitag, den 14. Dezember, 20 Uhr, Ende 22 Uhr, D8: Der
Leierkaſten von Jaap Kool; Der arme Gue=
rino
, von Renzo Maſſarani; Leboeufsurletoit,
von Darius Milhaud. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Samstag, den 15. Dezember, 15½ Uhr, Ende 17½ Uhr: Die
Himmelsreiſe. Kindermärchen von Bunzl und Siedel,
Preiſe 0.50 bis 2.00 Mark.
19½ Uhr, Ende 22 Uhr, L. 10, T Gruppe 1, 2, 3, 4, 5 (Nr. 1
bis 250): Minna von Barnhelm. Luſtſpiel von Leſ=
ſing
. Preife 1 bis 10 Mark.
Sonntag, den 16. Dezember, 15 Uhr, Ende 17 Uhr: Die Him=
melsreiſe
Kindermärchen von Bunzl und Seidel.
Preiſe 0.50 bis 2 Mark.
19½ Uhr, Ende 22 Uhr, B 8: Rigoletto. Oper von
Verdi. Preiſe 1 bis 10 Mark.
Kleines Haus.
Sonntag, den 9. Dezember, 19½, Ende 22 Uhr, Zuſatzmiete I (5):
Die tote Tante und andere Begebenheiten. Von Curt
Goetz. Preiſe 1.20 bis 6 Mark.
Montag, den 10. Dezember, 20 Uhr, Ende 22 Uhr: Kammer=
tanzabend
der Tanzgruppe. Preiſe 1 bis 5 Mark.
Dienstag, den 11., Mittwoch, den 12. und Donnerstag, den 13. De=
zember
, 16 und 20 Uhr: Der Colin=Roß=Film: Die
erwachende Sphinx. Preiſe 0.80 bis 2 Mark.
Freitag, den 14. Dezember: Unbeſtimmt.
Samstag, den 15. Dezember, 19½ Uhr, Ende nach 22 Uhr, Zuſatz=
miete
VII (5): Der Waffenſchmied Oper von
Lortzing. Preiſe 1.20 bis 6 Mark.
Sonntag, den 16. Dezember, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr, K 4
Bühnenvolksbund) für diejenigen K=Mieter die Zuſatzmiete
Xl haben: Dame Kobold. Luſtſpiel von Calderon,
Preiſe 1.20 bis 6 Mark.
H.S. Für das Eröffnungskonzert beim 2. Sängerbundesfeſt werden
ſeitens des Gaues Darmſtadt jetzt die Chöre beſchafft. Da die einzelnen
Stimmſätze beſtellt werden müſſen, müſſen die einzelnen Vereine um=
gehend
die Zahl der benötigten Stimmen bei dem Gauvorſivenden an=
melden
.
Der Gabelsberger Stenographen=Verein 1861 macht darauf auf=
merkſam
, daß er auch im Dezember, und zwar am Dienstag, den 1I.,
Freitag, den 14., und Dienstag, den 18., abends 8 Uhr, neue Anfängex=
kurſe
in Einheitskurzſchrift in ſeinen Unterrichtsräumen, nu= Bal=
lonſchule
am Ballonplatz, beginnt. Die Kurſe ſtehen unter Leitung
erfahrener und bewährter Stenographielehrer. Die Kenntnis der Kurz=
ſchrift
wird heute von jedem verlangt, der ſich im Bürodienſt, mag der
Betrieb klein oder groß ſein, betätigen will. Wer eine gute und ge=
wiſſenhafte
Aus= und Fortbildung haben möchte, wende ſich deshalb
ſofort ſpäteſtens zu Beginn der vorerwähnten Kurſe an die Geſchäfts=
ſtelle
des Vereins. Sprechſtunden Montags, Dienstags, Donners=ags
und Freitags, abends ab 8 Uhr bis 9½ Uhr, in der Ballonſchule, wo=
ſelbſt
jede weitere Auskunft gerne und unverbindlich erteilt wird.
Gleichzeitig, weiſt er auf ſeine eigenen Schreibmaſchinenſchule, nur
Heinheimerſtraße 42, hin. Die Lehrgänge können jederzeit
begonnen werden. (Näheres ſiehe auch heutige Anzeige.)
Hauſiererlaubnisſcheine für das Jahr 1929. Die nach § 42b der
Geſverbcordnung in Verbindung mit der Bekanntmchung des Kreis=
amts
Darmſtadt vom 31. Mai 1919 für das Jahr 1928 ausgeſtellten
Hauſiererlaubnisſcheine, verlieren mit dem 31. Dezember 1928 ihre Güil=
tigkeit
. Wer daher im nächſten Jahre das Hauſiergewerbe fortſetzen
oder beginnen will, d. h. wer im Gemeindebezirk Darmſtadt einen
Wohnſitz oder eine gewerbliche Niederlaſſung beſitzt und innerhalb des
Gemeindebezirks Darmſtadt auf öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen oder
an öffentlichen Orten ohne vorgängige Beſtellung von Haus zu Haus:
1. Waren feilbieten, oder 2. Waren bei anderen Perſonen als bei Kauf=
leuten
oder ſolchen Perſonen, walche die Waren produzieren, oder an
anderen Orten als in den offenen Verkaufsſtellen zum Wiederverkau
ankaufen, oder Warenbeſtellungen bei Perſonen, in deren Gewerbe=
betrieb
Waren der angebotenen Art keine Verwendung finden, aufſuchen,
oder 3. gewerbliche Leiſtungen, hinſichtlich deren dies nicht Landes=
gebrauch
iſt, anbieten will, hat Antrag auf Erteilung eines Hauſier=
erlaubnisſcheins
bei dem für ſeine Wohnung zuſtändigen Polizeibezirk
unter Beifügung eines Lichtbildes aus jüngſter Zeit zu ſtellen. Wer
eimen Getrerbebetrieb der gemannten Art ausübt, ohne im Beſitze eines
güiltigen Erlaubnisſcheines zu ſein, wird nach § 148 Ziff 5 der Gewerbe=
ordnung
mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. ober im Unvermögensfalle mit
Haft bis zu 4 Wochen beſtraft.
Weihnachts= und Neujahrsverkehr bei der Poſt. Die Deutſche
Reichspoſt richtet an die Bevölkerung die Bitte, mit der Verſendung der
Weihnachtspakete möglichſt frühzeitig zu beginnen, damit die Paket=
maſſen
ſich nicht in den letzten Tagen vor dem Feſt zuſammendrängen
und Verkehrsſtockungen vermieden werden. Wird dies beachtet, dann
wickelt ſich der Weihnachtsverkehr glatt ab und die Pakete gelangen ohne
Verzögerung in die Hände der Empfänger. Es wird gebeten, die
Pakete unter Verwendung guter Verpackungsſtoffe recht dauerhaft her=
zuſtellen
, die Aufſchrift haltbar anzubringen und den Namen des Be=
ſtimmungsorts
unter näherer Bezeichnung der Lage beſonders groß
und kräftig niederzuſchreiben. Ferner darf nicht unterlaſſen werden,
auf dem Paket die vollſtändige Anſchrift des Abſenders anzugeben und
in das Paket obenauf ein Doppel der Aufſchrift zu legen. Ebenſo ſind
die Päckchen recht haltbar zu verpacken und zu verſchnüren; etwaige
Hohlräume ſind mit Holzwolle oder anderem Füllſtoff auszufüllen, damit
die Sendungen nicht eingedrückt werden können. Die Bezeichnung
Briefpäckchen oder Päckchen iſt deutlich anzubringen. Am Mon=
tag
, den 24. Dezember, werden bei den Poſtanſtalten wie in den Vor=
jahren
Dienſtbeſchränkungen im Verkehr mit dem Publikum vorgenom=
men
. U. a. werden die Poſtſchalter im allgemeinen nur bis 16 Uhr
offen gehalten werden. Im Telegrammannahme= und Fernſprechdienſt
treten Beſchränkungen nicht ein. Auch der Verkehr am Jahreswechſel
wickelt ſich glatter ab, wenn die Neujahrsbriefſendungen möglichſt früh=
zeitig
aufgeliefert und mit vollſtändiger Anſchrift des Empfängers
Straße und Hausnumer mit Gebäudeteil und Stockwerk, Poſtbezirk und
Zuſtell=Poſtanſtalt) verſehen werden. Durch die Angabe der Zuſtell=
poſtanſtalt
auf den Briefſendungen nach Berlin und anderen Groß=
ſtädten
wird deren Ueberkunft weſentlich erleichtert und beſchleunigt. Es
wird auch dringend empfohlen, die Freimarken für Neujahrsbriefe nicht
erſt am 30. und 31. Dezember, ſondern ſchon früher einzukaufen, damit
im Schalterverkehr keine Stockungen eintreten.
Für Auswanderer nach den Vereinigten Staaten. Wie uns
die Hamburg=Amerika=Linie mitteilt, ſchreitet die Erledigung
der bei den amerikaniſchen Konſulaten während der letzten Annahme=
friſt
eingegangenen Anträge auf Erteilung des Einwanderungsſichtver=
merks
raſch voran. Es beſteht daher Grund zu der An=
nahme
, daß in nicht zu ferner Zeit neue Anträge
wieder entgegengenommen werden. Perſonen, die nach
den Vereinigten Staaten auswandern wollen, einen Antrag auf Ertei=
lung
eines amerikaniſchen Einwanderungsſichtvermerks aber noch nicht
geſtellt haben, tun daher gut, ſich ſchon jetzt um die Beſchaffung der für
den Antrag erforderlichen Papiere und ſonſtigen Unterlagen zu be=
mühen
. Zu allen näheren Auskünften ſind die Hamburg=Amerika=Linie
und deren Vertretyng in Darmſtadt, Luiſenplatz 1, gerne kereit. n

[ ][  ][ ]

Seite 6

Sonntag, den 9. Dezember 1928

Nummer 343

Grundſähe der Gruppe der Rechten im Heſſiſchen
Landeskirchentag.
(Kirchlich=poſitive Vereinigung.)
Wir ſtehen auf dem Boden des alten Glaubens, wie er in der Hei=
ligen
Schrift und in den Bekenntniſſen unſerer Kirche bezeugt iſt. Wir
bekennen uns zu dem Evangelium von Jeſus Chriſtus, dem lebendigen,
für unſere Sünden geſtorbenen und leibhaftig auferſtandenen Heiland.
Wir fordern deshalb und werden wie ſeither im Landeskirchentag
mit aller Entſchiedenheit dafür eintreten, daß dieſes Evangelium auch in
der heutigen Zeit als Kraft zu allem Guten und als Heilmittel gegen
alles Böſe klar und entſchieden an Herz und Gewiſſen herangebracht
und deshalf=
auf
den Kanzeln gepredigt,
in der Seelſorge verkündigt,
im Religions= und Konfirmandenunterricht gelehrt werde und
ſo in allen Zweigen der kirchlichen Arbeit unverkürzt und
unverfälſcht zur Geltung komme.
Dies zu verlangen iſt das unveräußerliche Recht der chriſtlichen
Gemeinde. Hierauf muß die geſamte Vor= und Weiterbildung des
Pfarrſtandes eingeſtellt ſein. Hierauf zu achten, iſt die Leitung der
Kirche verpfl chtet.
Hieran mitzuarbeiten iſt die gemeinſame Aufgabe aller lebendigen
Glieder der chriſtlichen Gemeinde.
Unſere Wahlvorſchläge.
I. Für die Landeswahl.
a) Weltliche: 1. D. Dr. Freiherr Heyl zu Herrnsheim (Rheinheſſen),
Präſident des jetzigen Landeskirchentags, 2. Landtagsabgeordneter
Fenchel=Oberhörgern (Oberheſſen), 3. Studienrat Dr. Avemarie= Darm=
ſtadt
(Starkenburg). 4. Medizinalrat Dr. Walger=Gießen (Oberheſſen),
5. Landgerichtsdirektor Schmahl=Gießen (Oberheſſen), 6. Frau Profeſſor
Heraeus=Offenbach (Starkenburg), 7. Bauinſpektor Fleckenſtein=Höchſt
(Starkenburg), 8. Reallehrer Deggau=Rockenberg (Oberheſſen), 9. Stu=
dienrat
Knöpp=Alzey (Rheinheſſen), 10. Lehrer Ratz=Oberhörgern
(Oberheſſen), 11. Landwirt Dr. Dehlinger=Weilerhof (Starkenburg),
12. Lehrer Runk=Skarben (Oberheſſen), 13. Kreisdirektor Wolff=Worms
(Rheinheſſen), 14. Frau Bierau=Darmſtadt (Starkenburg), 15. Land=
wirt
Friedrich Wilhelm Stein=Stumpertenrod (Oberheſſen), 16. Arbeiter=
ſekretär
Laufer=Darmſtadt (Starkenburg), 17. Bürgermeiſter Wienold=
Stockhauſen (Oberheſſen), 18. Altbürgermeiſter Viehl=Rainrod ( Ober=
heſſen
), 19. Landwirt Heinrich Ludwig Funk=Harreshauſen ( Starken=
burg
), 20. Weißbindermeiſter Karl Konrad Boller=Langgöns ( Ober=
heſſen
), 21. Zemeindeeinnehmer Lang=König (Starkenburg), 22. Ober=
ſtudienrat
Profeſſor Dr. Weimar=Gießen (Oberheſſen), 23. Forſtrat
Wahl=Heppenheim a. d. B. (Starkenburg), 24. Rektor Kumpf=Seeheim
(Starkenburg).
b) Geiſtliche: 1. Bernbeck, Landeskirchenrat, Pfarrer, Okarben ( Ober=
heſſen
); 2. Ausfeld, Pfarrer, Gießen (Oberheſſen); 3. Schrimpf, Pfr.,
Dieburg (Starkenburg), 4. Lenz, Pfarrer, Gießen (Oberheſſen); 5. Zatz=
mann
, Pfarrer, Friedberg=Fauerbach (Oberheſſen); 6. Glock, Pfarrer,
Mainz (Rheinheſſen); 7. Clotz, Pfarrer, Friſchborn (Oberheſſen);
8. Dames, Pfarrer, Ribach (Starkenburg); 9. Hill, Pfarrer, Dalsheim
(Rheinheſſen); 10. Marguth, Pfarrer, Seeheim (Starkenburg).

Wiederaufleben jeder Anwartſchaft in der Angeſtelltenverſicherung
bis zum 31 Dezember 1928. Alle Anwartſchaften in der Angeſtellten=
verſicherung
gelten bis einſchließlich 1925 als aufrechterhalten ohne Rück=
ſicht
darauf, ob für einzelne Jahre zu wenig Beiträge oder kein Bei=
trag
entrichtet wurde. Erſs vom Jahre 1926 an greifen die allgemeinen
Vorſchriften Platz, nach denen der Verſiherte vom 2. bis 11. Kalenderjahr
ſeiner Verſicherung jährlich mindeſtens 8, vom 12. Kalenderjahre an
jährlich mindeſtens 4 Beitragsmonate zur Erhaltung der Anwartſchaft
nachweiſen muß. Die Nachzahlungsfriſt für freiſvillige Beiträge für das
Jahr 1926 endet mit dem 31. Dezember 1928. Jeder berufsfähige Ver=
ſicherte
, der von 1913 bis Ende 1925 mindeſtens 4 Pflichtbeitragsmonate
nachweiſen kann, hat bis zum Schluß des Jahres 1928 noch die Mög=
lichkeit
, ſeine Verſicherung wieder aufleben zu laſſen. Wer im Jahre
1916 oder ſpäter in die Angeſtelltenverſicherung eingetreten iſt, muß für
1426 acht Beitragsmonate nachweiſen. Für die bereits 1913 bis 1915 ein=
getretenen
Verſichertene genügen für 1926 dier Beitragsmonate. Frei=
willige
Beiträge ſind für die Zeit vom 1. April 1928 an in der dem je=
weiligen
Einkommen entſprechenden Gehaltsklaſſe, mindeſtens aber in
Klaſſe B zu entrichten. In Klaſſa B können Beiträge nur von ſolchen
Verſicherten geleiſtet werden, die ohne Einkommen ſind oder deren Ein=
kommen
im Monat den Betrag von 100 RM. nicht überſteigt. Für die
Zeit vor dem 1. April 1923 ſind freiwillige Beiträge mindeſtens in der
Gehaltsklaſſe zu entrichten, die dem Durchſchnitt der letzten 4 Pflicht=
beiträge
entſpricht oder am nächſten kommt. In einer niedrigeren Bei=
tragsklaſſe
iſt die freiwillige Weiterverſicherung für dieſe Zeit dann zu=
läſſig
, wenn dieſe Gehaltsklaſſe dem Einkommen des Verſicherten ent=
ſpricht
. Es iſt nicht ratſam, die Entrichtung freiwilliger Beiträge bis
zum letztzuläſſigen Zeitpunkt aufzuſchieben, denn regelmäßig iſt nach
Eintritt des Verſicherungsfalles die Nachentrichtung freiwilliger Beiträge
unzuläſſig. Jeder freiwillige Verſicherte regele daher möglichſt laufend,
wenigſtens aber bis zum Schluſſe jeden Kalenderjahres, ſeine Verſiche=
rung
. Die zur Aufrechterhaltung der Anwartſchaft erforderlichen Bei=
träge
für arbeitsloſe Verſicherte ſind nach § 129 des Geſetzes über Ar=
beitsvermittlung
und Arbeitsloſenverſicherung vom 16. Juli 1927 wüh=
rend
des Bezugs der Hauptunterſtützung vom Arbeitsamt in Klaſſe B
zu entrichſten. Auskünfte können wie bisher beim Kreisamt Ver=
ſicherungZimt
Darmſtadt, Neckarſtraße 3 , den Reviſionsbeamten der
Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte, ſowie bei den Vertrauens=
männern
eingeholt werden.
Mit Einführung der Tarifänderung am 7. Oktober d. Js. wur=
den
in den Reichsbahndirektionsbezirken Eſſen, Elberfeld, Köln, Mainz
und Frankfurt a. M. ſämtliche Eilzüge für Inhaber von Schülermonats=
karten
ohne Eilzugszuſchlag allgemein freigegeben, jedoch vorbehalt=
lich
jederzeitigen Widerrufs. Dieſe Maßnahme kann aus betrieblichen
Gründen nicht beibehalten werden. Mit Wirkung vom 1. Januar 1929
wird deshalb die allgemeine Freigabe dieſer Züge aufgehoben.
Nur einzelne, durch Schalteranſchlag bekanntgegebene Eilzüge dürfen
wie bisher benutzt werden. Nähere Auskunft erteilen die Fahrkarten=
Ausgaben.
TAerztlicher Sonntagsdienſt. Am Sonntag, den 9. Dezember
1928, ſind in Notfällen als Vertreter des Hausarztes folgende Aerzte
erreichbar: Dr. Grode, Roßdörferſtraße 22, Telephon 1419; Dr. Hof=
mann
, Lauteſchlägerſtraße 16, Telephon 3069; Frl. Dr. Vaubel,
Heinrichſtraße 100, Telephon 1645.
Legitimationsſcheine für das Jahr 1929. Nach § 43 der Reichs=
geſverbeordnung
bedarf einer Erlaubnis der Ortspolizeibehörde, wer
gewerbsmäßig. Druckſchriften oder andere Schriften oder Bildwerke auf
öffentlichen Wegen, Plätzen oder anderen öffentlichen Orten ausrufen,
verkaufen, verteilen, anheften oder anſchlagen will. Der hierüber vom
Polizeiamt auszuſtellende Legitimationsſchein wird auf die Dauer eines
Kalenderjahres erteilt. Die für das Jahr 1928 ausgeſtellten Scheine
verlieren mit dem Schluſſe des Jahres ihre Gültigkeit. Alle in Betracht
kommenden Gewerbetreibenden haben daher Anträge auf Ausſtellung
von Legitimationsſcheinen für das Jahr 1929 umgehend bei dem zuſtän=
digen
Polizeibezirk zu ſtellen. Wer einen Gewerbebetrieb der in § 43
Eer Gewerbeordung bezeichneten Art ausübt, ohne im Beſitze eines gül=
tigen
Legitimationsſcheines zu ſein, wird nach § 148 Abſ. 1 Ziffer *
der Gewerbeordnung mit Geldſtrafe bis zu 150 RM., im Unvermögens=
falle
mit Haft bis zu 4 Wochen beſtraft.
Bekämpfung der Schnakenplage. Nach § 2 der Polizeiverordnung
über die Bekämpfung der Schnakenplage vom 6. Februar 1913 ſind die
Grundſtückseigentümer, die Mieter und Pächter verpflihtet, in ihren
Kellern mindeſtens einmal in der dazu geeigneten Zeit, und zwar bei
Froſtwetter, die überwinternden Schnaken durch Ausbrennen oder, wo
dies nicht angängig iſt, durch Ausräuchern zu vernichten. Bei Unter=
laſſungen
erfolgt Beſtrafung und polizeiliche Durchführung der Maß=
regeln
auf Koſten der Säumigen. Die Polizei fordert alle Grundſtücks=
eigentüimer
, Mieter und Pächter in der Stadt und Gemarkung Darm=
ſtadt
auf, obengenannte Bekämpfungsmaßregeln aufs genaueſte durch=
zuführen
.

Zum Ueberfall auf den Grafen von Hardenberg.
Leider iſt es den zuſtändigen Behörden trotz eingehender
Ermittlungen nach allen Seiten bis jetzt nicht gelungen, die
Täter des verbrecheriſchen Ueberfalls auf den Grafen von Har=
denberg
zu ermitteln. Wir haben bewußt davon Abſtand genom=
men
, an dieſer Stelle zu den zahlloſen phantaſtiſchen und ſinn=
loſen
Gerüchten, die in und außerhalb Darmſtadts kolportiert
wurden, Stellung zu nehmen. Soweit ſie die perſönliche Inte=
grität
des Grafen von Hardenberg berührten, haben wir ſie von
vornherein aus unſerer Kenntnis der Perſon des Grafen als
völlig gegenſtandslos abgelehnt. Immerhin halten wir es doch
für nützlich, feſtzuſtellen, daß nunmehr auch die Staatsanwalt=
ſchaft
gegenüber denjenigen heſſiſchen und außerheſſiſchen Zei=
tungen
, in denen dieſe Gerüchte weitergegeben wurden, unzwei=
deutig
erklärt hat, daß an all dieſen Erzählungen
nichts iſt.
Man kann nur hoffen, daß es den zuſtändigen Behörden doch
noch gelingen wird, die Verbrecher zu ermitteln, um ſo dem kör=
perlich
und ſeeliſch ſchwer getroffenen Grafen von Hardenberg
und dem verletzten Rechtsgefühl der Darmſtädter Bevölkerung
Genugtuung zu leiſten.

p. Bezirksſchöffengericht. 1. Ein Arbeiter iſt wegen Urkundenfäl=
ſchung
und Betrugs angeſchuldigt. Nach der Anklage ſoll er eine Be=
ſcheinigung
der Arbeitgeberin zwecks frühzeitigerer Erlangung der
Arbeitsloſenunterſtützung gefälſcht und die Kaſſe (Arbeitsamt) geſchädigt
haben, indem er die als Entlaſſungsgrund angegebene Trunkenheit
in Arbeitsmangel durch Radieren änderte. Urteil: 2 Wochen Ge=
fängnis
. 2. Ein Zuſammenſtoß eines Autos mit einem Kuhfuhrwerk
fand am 21. Mai 1928 gegen Abend auf der Straße Lützel=Wiebelsbach
Seckmauern ſtatt. Der Angeklagte, der das Mietauto des Vaters
fährt, ſoll an einer unüberſichtlichen Stelle (Kurve) beim Ueberholen
des Fuhrwerks zu raſch gefahren ſein und ſo die Körperverletzung eines
Landwirts verurſacht haben. Der Verletzte wird als Nebenkläger zuge=
laſſen
. Angeklagter will langſamer gefahren ſein und geſtoppt haben.
Auch der Lenker des Kuhfuhrwerks ſoll auf der an ſich engen Straße un=
vorſchriftsmäßig
gefahren ſein. Das Auto kam von Lützel=Wiebelsbach
und fuhr in Richtung Seckmauern. Die Straße wird als äußerſt kurven=
reich
mit Gefälle bezeichnet. Der Sachverſtändige betonte, daß Ange=
klagter
unter den vorliegenden Straßenverhältniſſen nicht an ein Ueber=
helen
des Fuhrwerks denken durfte; der Lenker des Kuhfuhrwerks mußte
1 Meter Abſtand vom Straßenrande halten. Das Urteil erkennt gegen
den Autolenker auf 100 Mark Geldſtrafe.
Aus den Parkeien.
Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. Hiermit ſei
nochmals mitgeteilt, daß unſere monatliche Zuſammenkunft mit einer
Adventsfeier am Mittwoch, dem 12. Dezember, nachmit=
tags
5 Uhr, ſtattfindet, und zwar im Muſikſaal des 1. Stocks
des Städtiſchen Saalbaus, Eingang Riedeſelſtraße.
Außer dem bereits erwähnten muſikaliſchen Teil werden unter Leitung
von Frau Chelius ſtimmung3volle Ueberraſchungen geboten. Wir bitten
um recht zahlreichen Beſuch.

Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Rotizen ſind ausfchließſich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falſie irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Wiederverkörperung und Schickſal, die Botſchaft
der Anthropoſophie an die moderne Menſchheit lautet das Thema des
Vortrages, den Dr. jur, et phil. Karl Heyer am Samstag, dem 15.
Dezember, in der Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 26, halten
wird. Der Vortrag wird als Ganzes in ſich abgeſchloſſen ſein; zugleich
bildet er ein Eingehen auf Einzelgebiete des von Dr. Unger letzthin
vorbildlich zuſanrmengefaßten Geſamten der Anthropoſophie. Es iſt ſelbſt=
verſtändlich
, daß ein ſo alle Lebensfragen Umſpannendes in einem Vor=
trag
nicht in Einzelheiten erörtert werden kann, daß es ſich damit nur
um einen Hinweis handelt, deſſen was für die Menſchheit als Tat=
ſacheninhalt
daſteht und zugänglich iſt. Von den verſchiedenſten Seiten
her dieſes Geiſtesgut auf ſeine lebensprattiſchen Möglichkeiten hin zu
prüfen und darzulegen, dazu ſollen dieſer und andene noch folgende Vor=
träge
der Anthropoſophiſchen Geſellſchaft Darmſtadt dienen.
Reichsbund der Zivildienſtberechtigten, Verein
Darmſtadt. Montag, den 10 d. M., 8,30 Uhr abends, im Vereinslokal
Stadt Coburg außerordentliche Hauptverſammlung. Tagesordnung:
Beratung und Beſchlußfaſſung über die neuen Vereinsſatzungen.
Im Hotel Prinz Heinrich Konzert mit Tanz.
Der Beſuch wird beſtens empfohlen.
Wiener Kronenbräu=Keller Auf vielſeitigen Wunſch
ſind nunmehr die üblſchen Sountagskonzerte mit Tanzeinlagen bis 1 Uyr
nachts verlängert, um den Orpheums=, Theater und Kinobeſuchern nach
Schluß nech Gelegenheit zu einem gemütlichen Zuſammenſein zu geben.
Eintritt und Tanz iſt frei. (Siehe Anzeige.)

Auch die kleinſte Wunde
überhaupt jede Verletzung mit Vaſenol=Wund= u. Brandbinde
behandelt, iſt ſchnell geheilt. Auch kleine Wunden können ge=
fährlich
werden. Deshalb AX.
Wund- u.
für jeden Haushalt
VasenOl-Brandbinde

Tageskalender für Sonntag, den 9. Dezember 1928.

Landestheater, Großes Haus, Anfang 18 Uhr, Ende 22,30 Uhr,
außer Miete: Die Walküre. Kleines Haus, Anfang 19,30 Uhr
Ende 22 Uhr Zuſatzmiete 1: Die tote Tante‟. Orpheum, abends
20,15 Uhr, Gaſtſpiel Millowitſch: Der Stolz der 3. Kompagnie‟
Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Reichs=
hof
, Reſtaurant Bender, Alte Poſt, Spaniſche Bodega, Weinhaus
Maxim, Stadt Malaga, Sportplatzkaffee, Kaffee Haſſia Perkeo,
Frankfurter Hof, Hotzel Prinz Karl, Hotel Priz Heinrich, Bürgerhof,
Waldſchlößchen, Eintracht, Nummelbräu, Hotel=Reſtaurant zur Poſt.
Paulus=Kirche, nachmittags 16 Uhr: Weihnachtskonzert.
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Palaſt=Lichtſpiele, Helia.

Winterkur für

Nergel
Kranke
u. Nervös-Erschöpfte. Spezialkuranstalt Hofheim im Taunus
bei Frankfurt am Main.
rospekte durch
I.6164
Dr. M. Schulze-Kahleyss, Nervenarzt.

Aus Heſſen.
Starkenburg.
E. Wixhauſen, 8. Dez. Treibjagd. Am Donnerstag 5
Woche fand in der hieſigen Gemarkung eine Treibjagd ſtatt. Das J
ergebnis waren zirka 100 Haſen und 1 Reh. Der Aufgang zur K.
der ſich ſonſt in einem ſehr ärmlichen Zuſtande befand, iſt ſeit ky
Zeit neu hergeſtellt worden. Die holperigen Pflaſterſteine, die das
auf= bzw. Heruntergehen ſchwierig, im Winter oft gefährlich geſtalt
ſind durch eine flach anſteigende Treppe erſetzt worden.
J. Griesheim, 8. Dez. Wie bekannt, ſind die Züge der Elektri
Straßenbahn ab Griesheim 9,17 und 10,17 Uhr abends und ab D.
ſtadt 9,45 und 10,45 Uhr abends wegen angeblicher Unrentabilitä
1. November d. J. durch die Heag eingeſtellt worden. Die Einſtel
dieſer Züge iſt in allen Kreiſen der hieſigen Bevölkerung als überaus
angenehm und nachteilig empfunden worden. Den Bemühungen
Bürgermeiſters iſt es nunmehr gelungen, daß dieſe Züge von geſter
wieder regelmäßig verkehren. Montag, den 10. Dezember, Dien=
den
11. Dezember, Freitag, 14. Dezember, und Samstag, den 15. De
bery, jeweils nachmittags von 15 Uhr, finden auf dem hieſigen Trut
übungsplatz Scharfſchießübungen ſtatt. Am Mittwoch nachmittag
ſchied nach kurzer Krankheit der Gaſtwirt und Ortsgerichtsmann, 9
Höhl 15., bekannt unter dem Namen Heizepeter. Mit ihm hat
der angeſehenſten Mitbürger unſerer Gemeinde, gleichzeitig aber
noch einer der wenigen Mitkämpfer im Kriege 1870/71, das Zeitliche
jegnet. Vor einigen Wochen noch war es dem Verſtorbenen vergk
im Kreiſe ſeiner Kameraden und Gäſte ſeinen achtzigſten Geburtsta,
feiern.
F. Eberſtadt, 8. Dez. Geſchäftsjubiläum. Das beka
Uhren= und Goldwarengeſchäft G. C. Grimm dahier konnte d
Tage auf ſein 40jähriges Beſtehen zurückblicken. Beratun
ſtunde. Am Montag, den 10. Dezember, nachmittags von 34
findet in der Gutenbergſchule eine Beratungsſtunde der Mutter=
Säuglingsfürſorge ſtatt. Maßregeln gegen die Einſchl
pung der Maul= und Klauenſeuche. In letzter Zeit
wiederholt Klagen darüber laut gewordem, daß die getroffenen An
nungen gegen die Maul= und Klauenſeuche nicht genügend beachtet
den. Das Kreisamt hat ſich daher veranlaßt geſehen, auf die beſteher
Vorſchriften, die im Rathauſe ausgehängt ſind, hinzuweiſen. M
nung. Gemeinde=, Kreis= und Provinzialumlagen (1.4. Ziel) ſind
20. Dezember zu entrichten. Dekanatswahlen. Für die be
ſtehenden Dekanatswahlen ſind im evangeliſchen Dekanat Eberſtadt
weltliche Kandidaten Landwirt Dehlinger auf Weilerhof bei Wolfske
und als Stellvertreter Fabrikant Dörr in Nieder=Ramſtadt aufgeſt
Als geiſtlicher Kandidat iſt für das gleiche Dekanat und für das Deke
Reinheim Pfarrer Marguth=Seeheim aufgeſtellt worden.
Aa. Eberſtadt, 8. Dez. Theaterabend. Der Geſangbe=
Sängerluſt, der unter der Leitung des Herrn Chormeiſters Bär
aus Darmſtadt ſteht, hält am Sonntag abend (9. Dezember) im Se
des Bergſträßer Hofes einen Chor und Theaterabend ab. We
nachten im Turnverein. Der Turnverein 1876 hält am Se
tag, den 16. Dezember, in ſeinem Vereinslokal Zur Eiſenbahn
Weihnachtsfeier der Knaben= und Mädchenabteilung ab. Während d
Veranſtaltung für mittags vorgeſehen iſt, wird abends eine Familienf
abgehalten. Die nächſte Beratungsſtunde für Mütter= und Säuglit
fürſorge findet am Montag nachmittag in der Gutenbergſchule ſtatt.
Das erſte und vierte Ziel Gemeindeſteuer (Gemeinde=, Kreis=
Provinzialumlage) wird ſoeben von der Bürgermeiſterei gemahnt. 2
lung hat bis 2. Dezember zu erſolgen.
a. Pfungſtadt, 7. Dez. Wie geſpart wird! Die beiden
ſigen Weihnachtsſparvereine Zinsgut und Friſch auf zahlen in
ſen Tagen ihren Mitgliedern die eingelegten Spargelder aus.
verlautet, ſind bei dem Sparverein Friſch auf über 3100 RM.
gelegt worden. Daß auch Fußballſpieler ſparſam ſind, beweiſt die 7
fache, daß die Weihnachtsſparkaſſe des Fußballklubs Germania
Eſchollbrücken, der eine Weihnachtsſparkaſſe für ſeine Mitglieder un=
hält
, in dieſem Jahre rund 5000 RM. Spargelder auszahlen kann.
Gelder waren bei der Pfungſtädter Volksbank zinsbringend angele
Neue Kanaliſation. Auf Grund eines Beſchluſſes des B
ausſchuſſes und des Gemeinderats ſollen die Sandſtraße von
Bahnhofſtraße bis zur Juſtusſtraße und die Anſchlußſtraßen der Lind=
ſtraße
in nördlicher Richtung mit Kanal verſehen werden.

Aa. Pfungſtadt, 8. Dez. Die Gemeindebeamtenbeig
dung. Auf der letzten Sitzung des Gemeinderats wurde erneut
Frage der Beſoldung der Gemeindebeamten und des Bürgermeiſters
ſprochen. Man war verſchiedentlich der Meinung, die Angelegenk
nochmals an den Finanzausſchuß zu bringen, den man zu dieſem Zw
evtl. erweitern könne. Um den Beamten noch zu Weihngehten den Ge=
des
ihnen aus der Neubeſoldung zukommenden Gehaltes zu verſchaff
könne man Vorſchüſſe geben. Jedenfalls ſei die Angelegenheit von
cher Bedeutung, daß die Vorberatung unbedingt gründlich ſein
Andererſeits war man aber auch wieder für ſofortige Erledigung
Beſoldungsfrage. Der Finanzausſchuß habe darüber nicht weniger
achtmal beraten. Da jedoch eine Einigung nicht zu erzielen war, befa
ſich der Gemeinderat mit den anderen Punkten der Tagesordnung.
zu gehörte u. a. die Frage der Holzhauerlöhne. Der Beratt
über dieſen Punkt wohnten verſchiedene Intereſſenten bei. Bürgermeil
Schwinn verlas die mit den Behörden uſw. gepflogenen Verhandlung
Es ſeien als Holzhauerlöhne zu zahlen: für den Feſtmeter Stammh
mit Rinde 2,45 RM., für Knüppel= und Scheitholz 2,45 RM. pro Rau
meter, für den Raummeter Stockholz 2,90 RM., für den Raumme
Rundſcheitholz 2,80 RM., für 100 Bohnenſtangen 5 RM., für 100 Wel
7,30 RM. bzw. 6,10 RM. In denjenigen Gemeinden, in denen b.
gangenes Jahr Zuſchläge zu dem feſtgeſetzten Tarif gezahlt worl
wären, könne dies wiederum erfolgen. Damit erhöhe ſich der Lohn
Scheit= und Knüppelholz um zehn Pfennig und für die Aufarbeitu
des Windfallholzes bei Scheit=, Knüppel= und Rundſcheitholz um weit
15 Pfennig pro Raummeter. Da bei dem Windfall gemäß Tarif 1
Stockholz, ſoweit es beſondere Mühe verurſachen ſollte, im Boden bleik
konnte, wurde der Antrag geſtellt, alle Stöcke auszumachen und für
geſamte Windfall=Stockholz pro Raummeter 60 Pfennig mehr, 3,50 M2
für den Raummeter, zu gewähren. Die Anträge fanden Annahme.
Der Gemeinderat läßt den hieſigen Vereinen auch in dieſem Jahre
Unterſtützung ihrer ideellen Ziele Vergünſtigungen zukommen. Bei
Diskuſſion über dieſen Punkt wurde mehrfach die Meinung vertretf
für die Zukunft jedoch keine Beträge mehr zu bewilligen.

Nieder=Beerbach, 9. Dez. Heute abend 8 Uhr findet im Sae
Zum Mühlthal ein Konzert des Geſangvereins Frohſinn ſtatt.
der Ehrung unſeres großen Wiener Meiſters Franz Schubert gilt. he
und Frau Horn=Darmſtadt, die beim hieſigen Publikum keine Frem
mehr ſind, haben in dankenswerter Weiſe ihre Mitwirkung zugeſagl,
daß Chorgeſänge, Sologeſänge für Sopran mit Klavierbegleitung 4.
Stücke für Violine und Klavier ein abwechſlungsreiches Programm 9
den, das jeden Muſikfreund zufriedenſtellen dürfte.
Groß=Umſtadt, 7. Dez. Einen großen Werbeabend be
anſtaltet die hieſige Ortsgruppe für Deutſche Jugendherbergen am ſic
ſten Mittwoch, den 12. ds. Mts., abends ½9 Uhr, im Saale Bum Ia
ßen Noß, wobei alle Jugendgruppen hieſiger Stadt mitwirken. Alß
einem Vortrag über Jugendwandern und Jugendherbergen, Ehſt
von dem bekannten Leiter der Zeutralſtelle für Jugendpflege und Zt
bildung, Herrn Schulrat Haſſinger=Darmſtadt, gelangt noch der 1. J
gendwander= und Herbergsfilm Ich fahr in die Welt zur Vorführa)
Die ganze Veranſtaltung wird von Wanderliedern der hieſigen Jugs.
bünde umrahmt. Ein evtl. Ueberſchuß des Abends kommt der Umſtädt
Jugendherberge auf dem Ohlſchen Berg zugute.

fall nieder. Es ſind zu verzeichnen: Lindenfels
Zentimeter, Siedelsbrunn 4 Zentimeter, G!
3 Zentimeter, Hirſchhorner Höhe 2 Zentimeter.

Leichkes Stauchen und Drücken in kalfer
Dersillauge sichert Sorgsamste Reinigung!

[ ][  ][ ]

Nummer 342

Sonntag den 9. Dezember 1928

Seite 7

iſſes
aßt
den.
Imte
de
in
TIN

Schmal=Beerbach, 8. Dez. Nächſten Sonntag, den 15. Dezember,
ßends 8 Uhr, veranſtaltet die hieſige Junglandbund=Oitsgruppe einen
andbundabend, verbunden mit 5jähriger Gründungsfeier. Als Ehren=
iſte
werden die Herren Landtagsabgeordneter Gußmann=Eberſtadt und
reisvorſitzender Dinges=Bobſtadt eine Anſprache übernehmen. Eine
zuſikkapelle, ſowie die Aufführung des Theaterſtückes Solomos Rein=
n
werden zur Verſchönerung des Abends beitragen. Am Schluß iſt
ne Verloſung vorgeſehen, bei der wertvolle Gewinne zur Verfügung
hen.
r Babenhauſen, 8. Dez. Bahnhofsumbau. Die Umbau=
heiten
an unſerem Bahnhof nehmen ihren Fortgang. Infolge des
inſtigen Wetters iſt noch keine Unterbrechung in den Arbeiten einge=
ten
. Nachdem ſich der ganze Verkehr nun monatelang durch die kleine
nterführung an der Darmſtädter Straße abgewickelt hat (mit Aus=
hme
der Laſt= und Kraftfahrzeuge), wird dieſe auf die Dauer von
va drei Wochen für jeden Verkehr vorübergehend geſperrt. Für die
uer der Sperrung iſt von Samstag, den 8. Dezember, ab ein Notweg
ſch die große Unterführung beim Bahnhofsgebäude für Fußgänger,
dfahrer und leichte Fuhrwerke freigegeben. Laſtfuhrwerke, ſchwer be=
dene
Wagen und Kraftfahrzeuge aller Art müſſen die alte Umgehungs=
aße
weiter wie bisher benutzen. Einen Theaterabend veran=
ltet
am Sonntag abend die Kleinkaliber=Abteilung der Schützengeſell=
aft
Babenhauſen=Harreshauſen im benachbarten Harreshauſen. Zur
rfführung gelangt das Volksſchauſpiel aus der Zeit der Freiheitskriege
as Volk ſteht auf
Bo. Michelſtadt, 8. Dez. Werbewochen. Bis jetzt iſt man mit
n Verlauf der Weihnachtswochen mit Licht und Freude in Michelſtadt
rchaus zufrieden. Die geſchäftlichen Erfolge ſind ſogar weit über das
der Erwartungen hinaus geſtiegen. Jetzt wird auch noch der volks=
nliche
Teil des vorgeſehenen Programms in Szene geſetzt. Geſtern
und um 6½ Uhr kam das Legendenſpiel Die heiligen Dreikönige mit
em Stern am Rathaus zur Vorführung. Dieſes Spiel wird heute,
nntag, den 9. Dezember, um 5½ und um 7 Uhr wiederholt. Am
nntag nachmittag gibt die Kapelle der Freiw. Feuerwehr von 3 bis
ihr Standkonzert am Marktplatz und verſchiedenen anderen Plätzen
Stadt. Der brennnende Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz, die
leuchtung der Kirche mit Flutlicht, die Illumination der Geſchäfts=
ſer
und ſchönen Auslagen der Geſchäfte werden unzweifelhaft eine
ße Zahl von Beſuchern von auswärts herbeilocken.
b. Erbach i. O., 7. Dez. Lutherfilm. Ein Filmwerk, wie ein
hes von der Deutſchen Filminduſtrie wohl ſelten wuchtiger und größer
haffen wurde, das in aller Lebendigkeit das Leben des großen Refor=
tors
und Begründers des deutſchen Proteſtantismus an unſerem Auge
iberziehen läßt. Wir beobachten ihn in ſeiner Kindheit in der armen
gmannsfamilie in dem Dorfe Möhra bei Eiſenach, begleiten ihn au
Schule nach Magdeburg und Eiſenach und ſehen ihn als Student
Rechte an der Univerſität Erfurt. Der Tod eines ſeiner beſten
unde, eine ſchwere Krankheit und das Studium einer Bibel veran=
en
ihn zu dem Gelübde, Mönch zu werden, und ſo tritt er gegen den
len ſeines Vaters in das Kloſter der Auguſtinermönche in Erfurt ein.
Wallfahrt nach Rom zeigt uns köſtliche Landſchaftsbilder. Zurück=
hrt
, werden uns die Kämpfe mit der katholiſchen Kirche und deren
äßhändlern eindringlich geſchildert. Der Anſchlag der 95 Theſen an
Schloßkirche zu Wittenberg, die Verbrennung der päpſtlichen Bann=
e
, der Gang zum Reichstag nach Worms, alles iſt in wunderbarer
ſe vorzüglich gegeben. Die Arbeiten an der Bibelüberſetzung auf
Wartburg, wohin ihn Kurfürſt Friedrich der Weiſe, vor ſeinen
chern als Junker Georg in Sicherheit hatte bringen laſſen, werden
h die Bilderſtürmerei in Wittenberg unter Führung Karlſtadts
rbrochen, zu deren Unterdrückung er ſich unter Einlatz ſeines Lebens
rt auf den Weg macht. Am beſten gefällt an dem Werk, bzw. dadurch
met es ſich beſonders aus, daß es ſich an ſtreng geſchichtlich=hiſtoriſche
ſachen hält. Der Film läuft Freitag, Samstag und Sonntag abends,
jie am Sonntag nachmittag 4 Uhr (Fremdenvorſtellung), in den Er=
er
Lichtſpielen.
Bn. Hitſchhorn, 8. Dez. Jubiläum. Am 3. Dezember ds. Js.
en es 50 Jahre, daß Herr Fabrikant Heinrich Klump in die Seiden=
erei
J. A. André Sohn, Hirſchhorn, eingetreten iſt. Wenngleich ſich
r Klump in ſeiner großen Beſcheidenheit und Selbſtloſigkeit jede
* verbeten hatte, ſo ließen es ſich Herr Dr. André, die Angeſtellten
die Arbeiter der Fabrik nicht nehmen, das ſeltene Feſt würdig zu=
hen
. Mit erleſenen Blumengewinden hatte man das Arbeitszimmer
Jubilars reich geſchmückt, wo wertvolle Geſchenke aufgeſtellt waren.
üihrt nahm Herr Klump dankend die vielen Gratulationen und Auf=
hamkeiten
von’allen Seiten entgegen. Richt nur als Kaufmann war
Klump allezeit auf ſeinem Poſten; auch um ſeine Vaterſtadt Hirſch=
hat
er ſich manche Verdienſte erworben. Erwähnt ſei nur die Er=
ung
und der Bau des Kriegerdenkmals 1870/71. Ferner, daß die
Langheinſchen Altertumsſammlungen der Stadt, vielmehr dem
, erhalten wurden, war mit ein Hauptverdienſt des Jubilars. Zu=
wird
ſich beſonders die ältere Generation noch gut erinnerm, was
Klump beim Bau und der Ausſtattung der evangeliſchen Kirche
ſtet hat. Wünſchen wir deshalb dem Jubilar noch viele Jahre ge=
Geſundheit und alles Gute.
Hirſchhorn, 8. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
jezember: 1,24 Meter; am 8. Dezember: 1,18 Meter.
Neckarſteinach, 7. Dez. Am 2. Dezember d3. Js. fand in Neckar=
ach
im Saale Zum Schwanen ein Probeſingen für einen Maſſen=
innerhalb
des Heſſ. Neckartalſängergaues ſtatt. Die Probe wurde
h den Geſangverein Sängerbund Neckarſteinach ausgeführt, und
üßte deſſen Vorſitzender, Herr Hans Mahn, die Erſchienenen und
nders den Komponiſten Herrn Karl Grim=Darmſtadt. Es hatten ſich
liche Dirigenten des Gaues, mit Ausnahme deren von Darsberger
Kortelshütter Vereine, eingefunden. Der Chor Heimat und Vater=
von
K. Grim, wurde von dem Komponiſten ſelbſt einſtudiert.
elbe hielt zuerſt einen lehrreichen Vortrag über das dirigieren und
Winke zu einem praktiſchen Einüben. Nach 2½ſtündiger Tätigkeit
te man den Chor unter der Leitung des Herrn Grim in einem an=
hmen
Vortrag hören. Nach einigen Fragen des Gauchormeiſters,
n Lehrer P. Heberer=Hirſchhorn, an den Komponiſten, dankte der
vorſitzende allen Dirigenten, dem Muſikausſchuß und ganz beſonders
in Grim für die lehrreichen Stunden ſowie den Sängern für ihren
ferten Sonntag.

P. Affolterbach, 7. Dez. Feier der Fünfziger. Auf viel=
ſeitigen
Wunſch hin hatte der Ortsgeiſtliche alle noch lebenden ehemaligen
Schulkameraden, die in dieſem Jahre ihren 50. Geburtstag feiern durf=
ten
, zu einer Wiederſehensfeier eingeladen, die ſehr zahlreich beſucht
war. Gerne war man dem Ruf in die liebe Heimat gefolgt. Vereinte
ſchon der Feſtgottesdienſt alle Jubilare, die Nachfeier im Saal von Herrn
Beigeordneten Trautmann hinterließ bei allen Teilnehmern viel Freude.
Den Begrüßungsworten durch Herrn Bürgermeiſter Bickel=Affolterbach
folgte der durch Herrn Röth=Frankfurt ausgeſprochene Dank der Gela=
denen
. Gemeinſam geſungene Heimatlieder, Chöre, Gedichte und Reigen
des Mädchenbundes, der ſich gern in den Dienſt der Sache geſtellt hatte,
verſchönten das Zuſammenſein. Im Mittelpunkt des Nachmittags ſtand
ein Vortrag des Ortsgeiſtlichen über Die Geſchichte der Gemeinde
Affolterbach und die Entwicklung der Kirchengemeinde Affolterbach ſeit
dem Jahre 1705. Weltbund. Anläßlich der vom Weltkomitee
der chriſtlichen Jungmännervereine jährlich veranſtalteten Gebetswoche
im November feierten auch wir acht Tage lang allabendliche Gottes=
dienſte
, die außerordentlich ſtark beſucht waren. Die Veranſtaltungen
wurden eingeleitet mit einer ſinnigen, chriſtlichen Lichtfeier, die beſon=
ders
in nordiſchen Gemeinden ſchon im letzten Jahr großen Anklang ge=
funden
hat. Folgende, gerade in der heutigen Zeit feſſelnde Themen
wurden behandelt: Chriſtus, das Licht der Welt; Der Wille Gottes in
Chriſtus; Verſöhnung des Menſchen mit ſich ſelbſt; Verſöhnung zwiſchen
den Klaſſen; Verſöhnung zwiſchen den Raſſen und Völkern; Verſöh=
nung
zwiſchen den Kirchen; Der Preis der Verſöhnung. Chriſt=
bäume
. Trotz der Härte der Zeit ſcheint ſich, nach dem Schlag von
Tannenbäumchen in unſerer Gegend zu urteilen, der Handel mit Chriſt=
bäumen
auch in dieſem Jahre ſehr zu beleben.
A. Ellenbach, 7. Dez. Konzert. Das von dem voriges Jahr
ins Leben gerufenen Mandolinenklub veranſtaltete Konzert, womit der
Klub zum erſtenmal an die Oeffentlichkeit trat, war ſehr gut beſucht.
Auch die Darbietungen, ſowohl die muſikaliſchen wie auch theatraliſchen,
waren gut, deren Gelingen vor allem durch die Leitung des Herrn
Monteurs Emig gewährleiſtet war.
HI. Birkenau, 6. Dez. Geburtstagsfeier. Wie wir bereits
berichteten, feierten die im Jahre 1878 im Kirchſpiel Birkenau Gebore=
nen
im Gaſthaus Zum Engel ihren 50jährigen Geburtstag. Viele
Altersgenoſſen waren herbeigeeilt, ſogar aus dem Taunus, von der
Bergſtraße, aus dem Odenwald und Darmſtadt; die Zahl der Teilnehmer
mag mehr als 60 betragen haben. Der Feſtabend ſelbſt, der ſich zu
einem wahren Familienfeſt geſtaltete, nahm einen ſehr ſchönen, animier=
ten
Verlauf. Die Begrüßungsrede hielt Herr Sattlermeiſter Jung
leider noch Junggeſelle , die großen Beifall fand, ebenſo verſchiedene
andere Anſprachen ernſten und heiteren Inhalts. Dahei wechſelten
Lieder und Muſikvorträge in angenehmer Weiſe miteinander ab. Ja,
es war ein wirklich gemütliches Beiſammenſein, und es war ſchon recht
ſpät, als die letzten nach Hauſe gingen.

DA
Sie magern
an welcher Körperstelle sie wollen
Ohne Körperbewegung, ohne Diät, ohne Chemikalien
zu nehmen, ohne Bäder, Neinäuserlicher Gebrauch,
Sichtbares Reſultat bereits am 6. Tage.
Schreiben Sie an Frau Schweitzer, Wiesbaden, Goeben=
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19, welche Ihnen gerne u. koſtenfrei das einfache
und wirkſame Mittel angibt welches Sie ſelbſt mit
großem Erfolg angewendet hat.
1.Bn.19,91

Jugenheim a. d. B., 7. Dez. Weihnachtsſtimmung
lagerte über dem Unterhaltungsabend, zu welchem die neugegründete
V. D. A.=Gruppe Untere Bergſtraße ihre Mitglieder und Gäſte in die
Krone geladen hatte. Trotz der Ungunſt der Witterung waren zahl=
reiche
Freunde des Vereins für das Deutſchtum im Ausland aus See=
heim
, Jugenheim, Alsbach und Zwingenberg dieſer Einladung nach=
gekommen
. Dank des liebenswürdigen Entgegenkommens des Herrn
Ferſtrates Bechtel=Jugenheim zierten zwei ſtattliche Tannenbäume in
weihnachtlichem Schmucke die Bühne, und der Spiegelſaal der Krone‟
prangte gleichfalls in grünem Tannenkleide. Der Abend wurde ein=
geleitet
durch eine Schilderung der deutſchen Heimat einſt und jetzt.
An Hand einer Landkarte konnten wir erſehen, was vor dem Frieden
von Verſailles unfer geweſen und was durch ihn uns entriſſen ward.
Das ſprach eindringlich davon, daß uns allen die heilige Pflicht oöliege,
uns der verlorenen deutſchen Brüder mit allen Faſern unſeres Herzens
anzunehmen und ſie unſerem Vaterlande, unſerem deutſchen Volkstum
und der deutſchen Kultur dauernd zu erhalten. Der zweite Teil des
Abends brachte unter dem Geſamttitel: Deutſche Weihnachten im Aus=
land
entzückende Stimmungsbilder, eigene Erinnerungen und Erleb=
niſſe
der Vorſitzenden wiedergebend. Weihnachtsabend daheim, Deutſche
Weihnachten in der Schweiz (Baſel), in Auſtralien (Sidneh), in China
(Schanghai) und in Siam (Bangkok). Ernſt und Scherz, ſtille Wehmut
und fröhliches Lachen klang aus den Worten der Vorſitzenden wieder
und weckte, von Lichterglanz und Liederſang aus Jungmädchenkehlen
umrahmt, in uns allen eine innige, weihevolle, echte deutſche Weihnachts=
ſtimmung
, welche in dem klangſchönen Terzett der Damen Dürr, Brſſe
und Marguth: Ehre ſei Gott in der Höhe ihren abſchließenden Aus=
druck
fand. Auch dieſer Teil des Vortrages wurde durch hübſche Licht=
bilder
illuſtriert. Reicher Beifall lohnte alle Darbietungen der Vor=
tragenden
.
Gernsheim, 8. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
7. Dezember: 1,48 Meter; am 8. Dezember: 1,27 Meter
* Rüſſelsheim, 8. Dez. Laut Beſchluß des Gemeinderates wurde
die Hundeſteuer für das Jahr 1929 wie folgt feſtgeſetzt: Für den erſten
Hund 12 RM., für den zweiten Hund 24 RM., und für den dritten
48 RM. Für jeden weiteren Hund iſt jeweils der doppelte Steuerbetrag
des vorhergehenden zu entrichten. An Stelle der Lindenallee, die der
Verbreiterung der Frankfurterſtraße zum Opfer fiel, ſoll laut Gemeinde=
ratsbeſchluß
eine Kugel=Akazien=Allee treten. Die neu eingeführten
Wochenmärkte erfreuen ſich eines ſtets wachſenden Beſuches, ſowohl von
ſeiten der Produzenten als auch der Konſumenten. Unter den Käufern
kann man zahlreiche Arbeiterfrauen aus Flörsheim beobachten, was be=

ſtimmt auf die bequeme Verbindung, die die neue Mainbrücke zwiſchen
den beiden Orten herſtellt, zurückzuführen iſt. Im neuen Bebauungsplan
der Stadt Rüſſelsheim iſt eine weſentliche Vergrößerung des Marktplatzes
vorgeſehen, doch muß das Projekt aus finanziellen Gründen vorläufig
noch zurückgeſtellt werden. Am Freitag abend wurde auf Veranlaſ=
ſung
der Betriebskrankenkaſſe der Firma Adam Opel im Rüſſelsheimer
Lichtſpielhaus ein Vortrag für die im Betriebe der Firma beſchäftigten
Lehrlinge über das Thema Verhütung und erſte Hilfe bei Unglücks=
fällen
abgehalten. Anhand von Lichtbildern wurde den Beſuchern in
eindrucksvoller Weiſe demonſtriert, daß ſich die meiſten Unfälle bei Be=
achtung
der einfachſten Vorſichtsmaßregeln verhindern laſſen.
By. Langen, 8. Dez. Bürgermeiſterwahl. In der Gemeinde=
ratsſitzung
dieſer Woche, die zum erſtenmal wieder ſeit langer Zeit im
neu hergerichteten Rathausſaale ſtattfand, wurde in geheimer Abſtim=
mung
der ſeitherige Bürgermeiſter, Herr Zimmer, mit 16 Stimmen bei
3 Enthaltungen wiedergewählt. Herr Beigeordneter Munz gratulierte
im Namen der Stadtverwaltung und führte aus, daß es Herr Bürger=
meiſter
Zimmer durch unparteiiſche Amtsführung verſtanden hat, ſich
die Achtung und Wertſchätzung der geſamten Einwohnerſchaft zu er=
ringen
.
Rheinheſſen.
Ad. Oppenheim, 7. Dez. Stadtverordnetenverſamm=
lung
. Wegen Befahrens des Rheindammes mit Fahrrädern wird die
Angelegenheit einer Kommiſſion überwieſen, zumal der Vorſchlag ge=
macht
wurde, für die Radfahrer einen beſonderen Pfad anzulegen. Da
die Pflaſterung des kanaliſierten Teiles der Ernſt=Ludwigſtraße in die=
em
Jahre nücht mehr möglich iſt, ſoll noch die Gartenſtraße kanaliſiert
werden. Die Herſtellung der Fußwege in der Ernſt=Ludwigſtraße wird
dem Pflaſtermeiſter Knobloch übertragen. Wegen Ueberlaſſung des
Feſtſaales der Volksſchule an den Verein Harmonie entſpinnt ſich eine
lebhafte Ausſprache zwiſchen dem Bürgermeiſter und Stadtv. Jungkenn,
die damit endet, daß der Saal durch einſtimmigen Beſchluß der Harmonie
für ihr Schubert=Konzert überlaſſen wird. Anſchließend findet auch der
Antrag des Stadtv. Steffan einſtimige Annahme, wonach der Feſtſaal
der Volksſchule allen Vereinen und Verbänden, die kulturelle Zwecke
verfolgen, für ihre Veranſtaltungen zur Verfügung geſtellt werden ſoll,
Hierüber iſt der Schulvorſtand mitzuſtändig.
Ad. Hillesheim, 7. Dez. Notlandung. Ein franzöſiſches Flug=
zeug
mußte hier notlanden, wobei es ſo ſtart beſchädigt wurde, daß es
den Flug nicht fortſetzen konnte und abgeſchleppt werden mußte. Der
Führer blieb faſt unverleßt.
Konzenkrierte Nahrung.
Als die Chemie im Anfange ihres Aufſchwunges ſtand, da
wurde allen Ernſtes die Möglichkeit der Ernährung eines Men=
ſchen
mit täglich einer Pille konzentrierter Nahrung erörtert.
Dieſe wiſſenſchaftliche Spekulation hat ſich längſt als verfehlt
herausgeſtellt.
Die Verdauungsorgane ſind darauf eingerichtet, eine gewiſſe
Mindeſtmenge zu verarbeiten. Würde die Nahrung bis zu den
Grenzen der Möglichkeit konzentriert, ſo würde der Organismus
auf dieſe Naturwidrigkeit mit ſchweren Störungen antworten.
Man hat inzwiſchen die große Bedeutung der Vitamine
(Lebensſtoffe) für die Ernährung entdeckt, man weiß, daß dieſe
vernichtet würden, wenn man die Nährſtoffe zu ſehr konzentrieren
wollte, man weiß auch, daß die Verdauungsorgane einen gewiſſe,
Grad von Beſchaftigung brauchen, wenn nicht Stoffwechſel, Ner=
ventätigkeit
und Blutzirkulation in Unordnung geraten ſollen.
Mit der Ernährung aus der Retorte des Chemikers dreimal
täglich eine Meſſerſpitze voll iſt es alſo nichts.
Dagegen hat ſich herausgeſtellt, daß ein richtig zuſammen=
geſtellter
Zuſatz konzentrierter Nährſtoffe zur täglichen Nahrung
ſehr nützlich und zweckmäßig iſt und daß in Fällen, wo infolge
Operation oder aus anderen Gründen die übliche Nahrung nicht
oder nicht in genügenden Mengen aufgenommen werden kann,
durch ſolche konzentrierte, leicht verdauliche Nährmittel die Ent=
kräftung
, die ſonſt in kurzer Zeit eintreten würde, verhütet wird.
Ein ſolches konzentriertes, leicht verdauliches Nährmittel iſt
. B. die Kraftnahrung Ovomaltine, und es iſt äußerſt intereſſant,
daß ſie ſchon vor 25 Jahren, alſo lange ehe die Allgemeinheit
etwas von Vitaminen wußte, ſo hergeſtellt wurde, als wäre die
Exiſtenz und Wichtigkeit der Vitamine ſo bekannt geweſen wie
heute.
Malzextrakt, Milch und Eier ſind in dieſer Hinſicht eine
äußerſt glückliche Zuſammenſtellung. Eine kleine Menge Kakao,
die außerdem in der Ovomaltine enthalten iſt, dient lediglich zur
Geſchmacksverbeſſerung.
Ovomaltine wird ſehr raſch und faſt ohne Reſte verdaut, und
ihre kraftſpendende Wirkung zeigt ſich deshalb ſehr ſchnell, eine
Eigenſchaft, die das Praparat bei den Aerzten ſo beliebt ge=
macht
hat.
Für geſchwächte Kinder, Wöchnerinnen, ſtillende Mütter,
Kranke und Geneſende. Altersſchwache iſt ſie ein nicht zu über=
treffendes
Starkungsmittel, aber auch überanſtrengte Geiſtes=
arbeiter
, Sportsleute, kurz alle, deren Nerven und Muskeln ſtark
in Anſpruch genommen werden, können ihre Leiſtungsfähigkeit
bedeutend erhöhen und bewahren, wenn ſie Ovomaltine nehmen.
Jeder Verſuch beweiſt das.
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kann nie zubiel von dleſem ſeinem unenebehrlichen
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Nummer 342

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Im Namen aller trauernden Hinterbliebenen:
Frau Margarete Grimm
Rechnungsrats Witwe.

Darmſtadt, Groß=Gerau b. Mainz, den 8. Dez. 1928.

Die Beiſetzung findet. Dienstag nachmittag 3½ Uhr
im alten Friedhof ſtatt. Das feierliche Seelenamt
Mittwoch, den 12. Dezember, 8¾ Uhr, in der St.
Ludwigskirche
Von Beileidsbeſuchen bitten wir Abſtand zu nehmen.

Statt Karien.
Dankſagung.

Für die vielen, wohltuenden Beweiſe herz=
lichſter
Teilnahme bei dem Hinſcheiden meines
ſieben Mannes, unſeres guten Vaters, Schwieger=
vaters
und Großvaters

Profeſſor Dr. Georg Müller

Studienrat in R.
danken wir herzlichſi.

Henriette Müller, geb. Meßinger
Elſe Berbenich, geb Müller
Heinz W. Berbenich, Architekt
Beity Blumenau, geb. Müller
Kurt Blumenau, Forſimeiſter
Marianne Müller, Lehrerin
Hans E. Knies, Ingenieur.

Unterfertigter erfüllt hiermit die traurige
Pflicht, ſeine E. M. E. M., A. H. A. H.,
A M. A M. von dem Ableben ſeines lieben
Alten Herren, des

Architekten

Julius Klauer

(W., S. 1900 W. S. 1902)
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
Ein ehrendes Andenken ſei ihm ſiets be=
wahrt
.
Darmſiadt, den 8. Dezember 1928.
Der Akademiſche Verein Darmſtadt
im B.=V.
Kunde X Wagner XXX

Dankſagung.
(Siatt Karten.)
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Heimgang unſrer lieben
Schweſier und Tante

Marie Hauſer

ſagen herzlichen Dank
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Minna Heß, geb. Hauſer
Friedricke Hauſer
Eliſabeth Hauſer.
(19881

19977)

Darmſiadt, Saarlouis, den 9. Dez. 1928.

Dankſagung.

Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme an=
läßlich
des Hinſcheidens meines lieben Mannes, unſeres
Vaters, G.oßvaters und Schwiegervaters

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Herrn Balthaſar Sauer

insbeſondere Herrn Pfarrer Renner für die troſtreichen
Worte am Grabe, der Freiwilligen Feuerwehr und allen
ſonſtigen Verwandten und Be annten un eren innigſten
Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:

Maria Sauer Wwe.
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Für alle Beweiſe wohltuender Teilnahme bei
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geb. Weiß

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und Aerzte des Eliſabethenſtifts und der Gemeinde
Groß=Zimmern unſeren herzlichſten Dank.

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Nammer 342

Sonntag, den 9. Dezember 1928

Seite 13

Mit dem Spiel am bergangenen Sonntg gegen Wormatia Worms
jat die Sportogg. Arheilgen nunmehr ihre auswärtigen Spiele erledigt
und hat nun in den noch ausſtehenden 4 Spielen den Vorteil, auf
igenem Gelände ſpielen zu können. Ob ſich dieſos Plus in den kom=
nenden
Spielen zugunſten der Platzherren auswirken wird, wird ſchon
der kommende Sonntag mit dem Spiel gegen
V. f. L. Neu=Iſenburg
u beweifen haben. Die Mainfürther galten anfangs als unbeſtrittene
Faporiten auf den 2. Tabellenplatz, ſehen jedoch durch das unerwartet
tarke Aufkommen anderer Vereine, wie Alemannia Worms und Sp.V.
Buesbaden, ihre Ausſihten ſelbſt auf den 3. Platz ſtart im Schinden
griffen.
Andererſeits haben nun die Arheilger immer noch die Gelegenheit,
ſch bei evtl. Punktegelvinn in den kommenden Spielen den Verbleib in
ſer ſo tapfer erkämpften Bezirtsliga zu ſichern.
Angeſichts dieſer Sachlage wird man mit einer hochintereſſanten
Ingelegenheit am Arheilger Mühlchen rechnen können, deren Ausklang
rotz der kaum zu vermeidenden Hänten ein guter ſein wird.
Das Spiel beginnt um 2 Uhr.
Polizeiſportverein Darmſtadt.
Auch hier müſſen die Poliziſten ebenſo wie ihre Kollegen von
er Handballabteilung nach auswärts. Das Ziel ihrer Reiſe iſt
Künſter. Für beide Mannſchaften gilt es, den Anſchluß an die Spitze
u befeſtigen. Münſter errcicht im Falle eines Sieges den derzeitigen
abellenführer Sp.V. 98, während bei einem Sieg des P. S.V. dieſen der
ritte Verein würde, der zuſammen mit Sprendlingen und Walldorf mit
nem Punkt Abſtand hinter dem Vorrunden=Meiſter rangierte. Es
uird alſo in Münſter zu einem harten Kampfe kommen, deſſen Ausgang
i der derzeitigen Form beider Mannſchaften als vollkommen offen zu
zeichnen iſt. Nur iſt dem Treffen ein energiſcher Schiedsrichter zu
ünſchen.
Sp. V. 1898 (Jugend).
JuniorenJunioren Heppenheim, Sradion, 11 Uhr.
1. Jgd.1. Jgd. Union, bort, 3410 Uhr.
2. Jgd.1. Jgd. Ballſpielcſub 1839 Ofenbach, hier, 9,30 Uhr.
3. Jgd.2 Jgd Eberſradt, dort, Abfahrt mit Nad 9,15 Uhr Beſſuu=
ger
Turnhalle.
4. Jgd.2. Jgd. Weiß=Blau Frankfürt, hier, 3411 Uhr.
5. Jgd.2. Jgd. und Schüler komb. V.f.R. dort, Treffpunkt 1 Uhr
bei Löffler
1. Scbüler1. Schüler Meſſel, hier, 10 Uhr,
2. Schüiler1. Schiler Union, dert, 11 Uhr.
3. und 4. Schüler ſind ſpielfrei.
Spielvereinigung 1921Egelsbach.
Am heutigen Sonntag iſt es der Tabellenführer Egelsbach, welcher
if dem Sportplatze Windwühle um die Punkte kämpfen wird. Ob=
ohl
ſich die 21er beim Vorſpiel 3:0 beugen mußten, ſo waren ſich doch
ide Mannſchaften gleichwertig, man kann ſagen, daß Darmſtadt zeit=
eiſe
mehr vom Spiel hatte. Die Siegesausſichten ſind Onher für Egels=
ich
nicht allzu groß. Wenn auch durch einen eventuellen Punktverluſt
zelsbach nicht von der Spitze zu derdrängen iſt, ſo wäre dies doch für
Meiſterſchaftsanwärter ein nicht erfreuliches Ereignis.
Egelsbach wird daher mit der ſtärkſten Aufſtellung Darmſtadt gegen=
ertreten
. Es wird einen ſehönen Kampf um die Punkte geben. Die=
Treffen beginnt nachmittags 2½ Uhr. Vorher ſpielen die 2. Mann=
aften
beider Vereine.
Die 1. Jugendmannſchaft fährt nach Wishauſen.
Euß
Zaßball im Kreis Starkenburg.
Das Programm des 9. Dezember und einige andere bedeutfame
Ereignifſe.
Die Staxkenburger Kreisliga hat am Sonntag nur drei
dele auf ihrem Programm ſtehen. Zwei davon ſind Nachtrags=
ele
, während das bedeutendere: Germania 03 Pfungſtadt
V. 98 Darmſtadt bereits der Rückrunde angehört. Gerade dieſer
mpf der beiden alten Rivalen wird mit großer Spannung erwartet.
1s Vorſpiel gewann der Sportverein 98 infolge ſpieleriſcher Ueber=
fenheit
verdient, dabei aber trotzdem ſehr glücklich mit 2:1, da die
ſte bis kurz vor Schluß noch mit 1:0 in Führung lagen und nur ein
imeter den Umſchwung brachte. Diesmal iſt die Lage noch viel un=
viſſer
. Der Sportverein hat ſich außerhalb immer recht hart tun
ſſen, und in Pfungſtadt wird das nicht anders ſein. Hinzu kommt,
die Germanen, wenn ſie alle Leute zur Verfügung haben, eine
annſchaft ſtellen können, die den Sportverein zu ſchlagen in der Lage
Es wird alſo darauf ankommen, in welcher Beſetzung die Pfung=
dter
antreten können, aber einen ſpannenden und auch fairen Kampf
rd man beſtimmt erwarten dürfen. Weiter ſehen wir am Sonn=
Sportverein Münſter Polizei Darmſtadt und
vortverein Mörfelden Germania Oberroden im
mpf. Man darf Münſter als Sieger und deſſen Aufſchließen zur
itze erwarten, während der Ausgang des Treffens in Mörfelden un=
diß
iſt. Ein Privatſpiel ſollte noch intereſſieren: Viktoria
berach tritt in Dieburg gegen den dortigen Sportklub
ſ ſia mit zwei Mannſchaften an.
Die Bergſträßer A=Klaſſe beginnt am Sonntag ebenfalls
der Rückrunde. Am 2. Dezember wurde lediglich ein Spiel außer
Reihe zwiſchen Eintracht Darmſtadt SV. Weiterſtadt ausgetra=
, das von den Darmſtädtern überraſchend ſicher geſonnen wurde.
richt war bereits hier veröffentlicht.) Am 9. Dezember ſpielen
imehr: Sportverein Groß=Gerau Viktoria Griesheim, Sport=
ein
Geinsheim Germania Eberſtadt, V.f. L. Michelſtadt Sport=
ein
Lengfeld, Sportverein Roßdorf Sportverein Weiterſtadt,
ruſſia Dornheim Eintracht Darmſtadt. Das Spiel in Groß=Gerau
eine Art Meiſterſchaftsvorentſcheidung, die Griesheim im Falle eines
ges kaum mehr zu nehmen ſein wird. Durch behördliches Urteil
de nämlich dem SV. Groß=Gerau das durch ſein Verſchulden in
terſtadt abgebrochene Spiel als verloren angerechnet, außerdem
rden drei Groß=Gerauer Spieler mit längeren Zeitſtrafen belegt.
5 kann für Groß=Gerau einen gewiſſen Rückſchlag bedeuten. Die
igen Spiele ſind nur für die Placierung von Intereſſe.
Auch in der A=Klaſſe Dreieichgau hat es am letzten Sonn=
wieder
eine Verwicklung gegeben. Der Favorit SV. 1911 Neu= Iſen=
g
berlor in Dietzenbach mit 0:2 (wir hatten dieſe Möglichkeit hier
edeutet), wodurch ſich Haſſia Dieburg und FC. 03 Egelsbach wieder
gleichen Hoffnungen auf die Meiſterſchaft machen dürfen. Das Ren=
wird
alſo noch ſehr ſpannend werden. Bemerkenswert iſt auch die
=Packung, welche der SV. Offenthal gegen die Reſerven des VfL.
1=Iſenburg einſtecken mußte. Am Sonntag ſpielen im Gau
teich: SV. 1911 Neu=Iſenburg FV. Eppertshauſen, SV. Offen=
Sportklub Dietzenbach, Sportgemeinde Sprendlingen VfL.
=Iſenburg Reſerve.
In der Bergſträßer B=Klaſſe iſt die Entſcheidung in der
lppe 2 noch nicht gefallen. Zum Spiel Sportverein Höchſt VfR.
ach war leider der Schiedsrichter nicht erſchienen, ſo daß das Treffen
fiel. Es wäre gut, wenn hier ſeitens der Behörde einmal dazwiſchen
hren würde, denn ſolche Sachen rufen nur Verärgerung hervor.
3. Dezember ſpielen: FV. Schaafheim Spielvgg. Groß= Um=
t
, Germania Dieburg
Sportverein Höchſt, VfL. Michelſtadt II.
OfR. Erbach, Sportverein Meſſel Rot=Weiß, VfR. Darmſtadt II.,
U=Weiß Jugenheim FSV. Groß=Zimmern, Sportvyg. Arheil=
I. Chattia Wolfskehlen.

Eglerverband Darmſtadt und Umgebung. Sportwoche, 6. Tag.
Der ſechſte Tag der Sportwvoche Freitag war den einheimiſchen
ern gewidmet. Sieben Klubriegen ſtarteten im Konkordiaſaale. Die
en im Bürgerverein waren ebenfalls gut beſetzt. Die beiden letzten
* ſind den auswärtigen Klub= und Verbandsmannſchaften im weſent=
n
noch vorbehalten.
Einzelergebniſſe:
Aubwettkämpfe, 250 Kugeln: 1. Zwölfer, 1. Abteilung, 1331; 2. L.
* Abteilung, 1259; 3. D. K. K. 23, 2. Abteilung, 1258; 4. Lokälchen,
Dreilung, 1223; 5. Gaſtwirte, 1. Abteilung, 1194; 6. Kegelfreunde,
breilung, 1153; 7. Zwölfer, 2. Abteilung, 1142.
Ehrenbahn, 10 Kugeln: Schinnerl=Darmſtadt 58.
Onduſtriebahn, 6 Kugeln: 1. Nößler=Darmſtadt 43; 2. Gebhardt=
ſtadtr
41; 3. Drautz 40; 4. Reinheimer 37; 5. Widmann 37.
Zuheubahn, 5 Kugeln: 1. Frau Reinhardt 33; 2. Frau Coenen 32.
Muavergütung, 6 Kugeln: 1. Reinhardt=Darmſtadt 38; 2. Rößler=
mſtadt
38.

Handball.
2,30 Uhr: Sportverein 98 Kickers Offenbach.
3,00 Uhr: Beſſungen Walldorf.
Fußball.
2,00 Uhr: Sportvereinigung Arheilgen Neu=Iſenburg.
2,30 Uhr: Rot=Weiß V.f.R. Akad. Sp.Cl.

Polizeiſportverein Darmſtadt.
Der heutige Sönntag ſieht faſt die geſamte Hanöballabteilung aus=
wärts
tätig. Die Ligamannſchaft fährt zum Handballſportverein Frank=
furt
a. M., der gerade in letzter Zeit durch ſeine anſteigende Spielſtärke
von ſich reden macht, und ſollte auch nach Kampf gewinnen. Naih
Babenhauſen begeben ſich drei Mannſchaften zu folgenden Spielen:
P. Sp.V. 3. MannſchaftGermania Badenhauſen 1. Mannſchaft vorm.
hr. P Sp.V. 1. Jgd.Geriania Babenhauſen Jgd. nachm. 1,30 Uhr,
11
1
Sp. V. 1. Schiile:Germania Babenhauſen Schüler nachm. 2,30 Uhr.
Die 2. Jugendmannſchaft des P. Sp.V. muß nach Griesheim zur Jugend=
mannſchaft
der dortigen Viktoria‟. Lediglich die 4. Mannſchaft ſpielt
in Darmſtadts Mauern. Gegner iſt hier die 1. Mannſchaft von Union
Wixhauſen. Dieſes Spiel findet um 11 Uhr auf dem Uebungsfels des
Polizeiſportplatzes ſtatt.

Gau=Gruppe: Das einzige Treffen Damm Obernburg iſt
ohne Bedeutung auf die Meiſterſchaft und kommt daher einem Freund=
ſchaftsſpiele
gleich. Die beiden Anwärter Griesheim und Pfungſtadt
haben noch eine Woche Zeit bis zu ihrem entſcheidenden Spiele. Dieſe
Gelegenheit hat Pfungſtadt benützt, um ſeiner Verpflichtung in Arheil=
gen
zu genügen. Es bedeutet ein Ereignis für die Arheilger, Pfung=
ſtadt
um 3 Uhr auf ihrem Platze zu ſehen. Beide Mannſchaften ſind
eben in vorzüglicher Verfaſſung, ſo daß das Spiel ſeinen Werbezweck
nicht verfehlen kann. Einzelne Mannſchaftsteile hervorzuheben, wäre
nicht richtig, da ſie ſich ebenbürtig ſind. Bei guter Spielauffaſſung müßte
die Routine der Pfungſtädter einen knappen Sieg davontragen. Doch
der Fall Obernburg hat gezeigt, wie ſchwer ungewohnte Platzverhält=
niſſe
ins Gewicht fallen können. Arheilgen hat deshalb einen guten
Bundesgenoſſen, und es liegt ganz bei Pfungſtadt, wie es ſich zurechtfin=
den
wird. Eine Ueberraſchung kann alſo kommen,
Meiſter=Klaſſe: Nur drei Spiele ſtehen auf dem Plane.
Von allergrößter Wichtigkeit iſt die erſtmalige Begegnung Bensheim
Bickenbach, da beide, neben der Turngemeinde Beſſungen, noch Meiſter=
ausſichten
haben, wovon die der Bensheimer am günſtigſten ſind. Wenn
dem Platzverein ein Sieg gelingen ſollte, dann iſt er knapp. Die
Darmſtädter Turngemeinde fährt nach Neu=Iſenburg. Dort iſt ein
heißes Pflaſter, wo Beſſungen 3:3 und Bickenbach gar 1:5 ſpielte. Nur
eine geſchickte Abwehr mit raſchen Vorſtößen wird dem maſſiven Spiele
der Neu=Iſenburger gewachſen ſein.
A=Klaſſe: Seeheim Ober=Ramſtadt. Der Platzverein hat
ſich am letzten Sonntag in Darmſtadt von der beſten Seite gezeigt und
wird bei Beſtändigkeit einen klaren Sieg erringen. Das Ried pauſiert
und zeigt folgenden Stand:
Punkte
Tore
getv. verl.
Spiele
8
4
Büttelborn
5
Erfelden

20:11
3
Worfelden
10:46
Griesheim II.
B=Klaſſe: Die Lage iſt noch unbeſtimmt, da verſchiedene Ein=
ſprüche
laufen. Roßdorf I. ſpielt in Arheilgen. Die Gäſte müiſſen
beſſere Leiſtungen als zu Hauſe zeigen, wenn ſie ihre Poſition feſtigen

kanu das Ergebnis des Voxſpieles mit 2:1 für Gernsheim diesmal um=
gekehrt
lauten.
C=Kläſſe: Auerbach Eſchollbrücken gibt eine ſichere Sache
für den Platzverein. Worfelden II. Stockſtadt I. Die Gegner ſind
ſich ebenbürtig. Roßdorf II. Turngeſellſchaft Darmſtadt II und Ur=
berach
I. Egelsbach II. Die Jugendklaſſen beenden ihr Pflichtſpiele
bis auf ein paar Hängepartien.

(Meiſterklafſe.)
Am heutigen Sonntag, 9. Dezember, ſteigt das letzte Verbands=
piel
auf eigenem Pſatze. Die Gäſte ſinid hier nicht unbekannt, denn vor
einigen Wochen mußte die Tgde. 1316 daran glauben. Walldorf’s Stütze
liegt im Sturm, weſcher ſchon immer die gegneriſche Verteidigung in
Verwirrung brache. Auch die iſbrige Mannſchaſt iſt gut durchgebildet
und von zäher Ausdauer. Außer Beſſungen war es noch keinem Verein
gegönnt, auf ihrem eigenen Platze Punkte zu holen. Hiermit dürfte es
einem Jeden klar ſein, daß am Sonntag ein Kampf zuſtande kommt, wie
noch ſelten einer auf der Rennbahn zu ſehen war. Beſſungen ſoll als
Meiſteranwärter ſeinen Anhängern zeigen, daß die drei letzten
ſchweren Spiele nücht einen Rückgang bedeuten ſollen, ſondern mit nener
Kraft will es der Spitze zuſtreben. Das äußerſt intereſſante Treffen
beginnt naclm. 3 Uhr auf dem Sportplatz an der Heidelbergerſtraße.
Beſſungens Mannſchaft ſei hiermit bekannt gegeben:
Kehmptzon
Jäger
Schmitt
Bauer. Mülſer
Hed
Hofmann Geter Seifert Kaltenbach Holletſch
Spielbeginn: 3 Uhr.

Club=Fechten beim Darmſtädter Fecht=Club.
Ju gleicher Zahl wie bei dem Damenfechten ſtellten ſich bei dem
geſtrigen Wettfeihten der Herren=Junioren dem Kampfgericht 8 Fechter
und trugen vor zahlreichen Mitgliedern und den faſt vollzählig erſchie=
tienen
Fechterinnen ihre Kämpfe aus. Bei der ziemlich gleichen Stärke
mehrerer Fechter und im Hinblick auf die ſchöne Fechterfigur, die 1924
von älteren Mitgliedern geſtiftet, als Wanderpreis dem Sieger wirkt,
wwaren hartnäckige Kämpfe zu erwarten. Die Tatſache war auch zu ver=
ſtehen
, aber darüber hinaus waren manche Gefechte reichlich nervös.
Es wurde, wie der prägnante Fachausdruck lautet: mehr mit den Bei=
nen
als mit dem Kopf gefochten, ſo daß der ſchöne Eindruck überlegt
planvoller Waffenführung unter der inneren und äußeren Unruhe der
Fechter wenig zur Geltung kam. In den Kämpfen hatte jeder Beweu=
ber
je ein Gefecht gegen einen Mitbewerber auf 5 Treffer auszutragen
nach dem internationalen Leitſatz: Treffen ohne getroffen zu werden.
Sieger war 192425 Hans Steffan, 1926 Heinrich Koch, 1927 Hans
Noth. Diesmal hatten die Kämpfe als Ergebnis: 1. H. Koch mit 10
erhaltenen Treffern, 2. cand. rer. vol. H. Roth u. 3. stud. jur. Heinz
Rodemer mit je 13 erhaltenen Treffern, doch gewann Roth ſein Gefecht
gegen Rodemer. Von den übrigen Fechtern, die ſämtlich über 20 Tref=
fer
bezogen, gefiel noch der junge fleißige K. H. Melcher durch gute
Haltung.

Auch dieſes Jahr wieder bringt das führende Geſchenthaus Darm=
ſtadts
, die rühmlichſt bekannte Firma Hermann Roſenthal, Darm=
tadt
, Ludwigsplatz, in ihrem, der heutigem Auflage beigefügten Weih=
nachtskatalog
, wertvolle und empfehlenswerte Hinweiſe zum bevor=
ſtehenden
Weihnachtseinkauf. Auswahl und Güte der Waren iſt be=
kannt
ſolide und einzigartig; ein Beſuch der neuzeitlich und weihnacht=
lich
dekorierten Lokalitäten kann daher unſeren verehrlichen Leſern nur
beſonders empfohlen werden. Daß die Firma die gekauften Waren bei
kleiner Anzahlung gerne zurückſtellt und Verſand durch Kraftfahrzeuge
koſtenlos, auch nach auswärts, frei Haus erfolgt, ſei nur nebenbei
bemerkt.
(19897
Wie aus der heutigen Anzeige erſichtlich, ſieht ſich das alte Uhren=
haus
A. Sperber, Kirchſtraße 10½, genötigt, wegen Umbau des
Hauſes, i dem die Firma bereits 70 Jahre beſteht, ihr Ladengeſchäft
während des Umbaues nach Kirchſtraße 8 (Eier=Lenner) zu verlegen. Um
das überaus große Lager zu räumen, bietet die Firwa äußerſt günſtige
Einkaufsmöglichkeiten von Weihnachtsgeſchenken. (Siehe Inſerat.)
Die heutige Nummer hat 28 Seiten.

Sonntag, 9. Dez. 8.30: Morgenfeier. o 11: Stenographiſches
Preiswettſchreiben. 12: Elternſtunde. Mittelſchullehrer Gerhardt:
Wie helfe ich meinem Kinde auf der Grundſchule im Rechnen?
8 13: Landwirtſchaftskammer Wiesbaden: Vom richtigen und falſchen
Melken. Die Geflügelcholera und ihre Behandlung. Die
Gänſemaſt. Die Behandlung der Obſtbaumſtämme im Winter,
13.10: Bruckuer=Zyklus. Zweite Sinfonie. a 15: Jugendſtunde,
Weihnachten im Tannenwald. Singſpiel von Elijabeth Reith=Hoerler.
Ausführende: Hanna Lüngen (Sprecherin), W. H. Simmermacher
(Klavier), Schülerchor der Volta=Mittelſchule, Chorleiter: Dr. Idel=
berger
. e 16: Funkorch.: Zum 125. Geburtstag Hector Berlioz’.
Ouv. König Lear. Die Gefangene, Träumerei. Aus Romeo
und Julia Auf dem Friedhof, Mondſchein. Aus Harold in
Italien. Mitw.: Gertrude Weinſchenk Allt), Konzertm. Caſpar
(Bratſche), S 17: Heinrich Herz, ein Lebensbild aus ſeinen Briefen
und Tagebüchern, Vortrag mit Vorleſung von Reitor Bartſcher.
18: Gedanken zur Zeit. Wilh. Heile: Notwendigkeit einer
europäiſchen Verſtändigung. Prof. Dr. Eulenburg: Die wirt=
ſchaftlichen
Möglichkeiten und Ausſichten der europäiſchen Zollunion.
19: Vortragsſtunde Erika Mann. o 12.30: Jenny Pleimes: Iſt
auch für die Landfrau Weiterbildung nötig? S 20: Bert Schiff
lieſt aus eigenen Werken. O 20.30; Koioratur=Konzert, Ricolan:
Ouvertüre und Arje aus Die luſtigen Weiber von Windſor
Cherubini: Ballettmuſik aus Anakreon. Thomas: Arie aus
Mignon. Boieldien: Ouv. Das Feſt des Nachbardorfes
David: Arie Die Perle von Braſilien Mitw.: Anny van
Krunswyk (Sopran), Otto Grunmach (Flöte). o 21.30: Stuttgart:

ſinger. O Anſchl.: Tanzmuſii der Kapelle Pinkus=Langer

Sonntag, 9. Diz. 11: Muſikal. Morgenfeier. Mitw.: Zak=
garete
Olden=Mehlich, Streichquartett des Philharmon. Orcheſters
Stuttgart. Am Flügel= Herm. Reutter. 12: Stuttgart: Prome=
nadekonzert
. Anſchl.: Schallplatten. 14: Berlin: Funkheinzel=
mann
. O 15: Alice Berend lieſt aus eig. Werken. o 15.30: W. T.
Beaer: Ueber die Entwicklung von Flugtechnik und Luftfahrt. 2 16:
Märchennachmittag. L
: C. Strupe. Mitw.: Maria Fiechtl, H.
Hanus, Funkorcheſter. 11. a.: Schneewittchen. Ein Märchenſpiel mit
Muſik von Grete Seitz. Muſikal. Leitung: Fr. Künſtner. Perſ.;
Die Königin; Schneewittchen: die Amme; die Dienerin; der Prinz;
der Begleiter; der Herold; der Narr; der Jäger Otto; die ſieben

Knabe. Tſcherepnin: Träume und Wogen; Letzte Liebe: Der
See in Zarskoje=Selo; Dämmerung. 20.15: Aus W. A. Mozarts
Lebenswerk. Einf. Vortrag: Prof. Nagel. Mitw.: Rhoda v. Glehn,
Streichquartett des Philharmon. Orceſters Stuttgart, Philharmon.

Godunow Soſchtſchenko: Die hohe Kunſt. Muſſorgſki: Aus
Bilder einer Ausſtellung. Prutkow: Die Wage. Strawinſky:
Scherzlieder. Ehrenburg: Aus dem Buch Dreizehn Pfeifen‟
Tſchaikowsky: Trepak und chineſiſcher Tanz. Das beite Rezept. Ein
Akt. Von A. Awertſchenko. Deutſch von M. Hirſchmann. Spiell.:
K. Köſtlin. Perſ.: Eudokiia Sergejewna Pikina; Lydotſchka, ihre
Tochter, ein junges feſches Mädchen; Maſtakow, ein junger Mann,
den Lydia liebt; Max, ein gemeinſamer Bekannter. Ort der Hand=
lung
: Ein Empfangsſalon bei Pikina. Es iſt Abend. Liadow=
Luſtiges Lied. O. Anſchl.: Nachrichten.

Sonntag, 9. Dez. 8.55: Glockenfpiel der Potsdamer Garniſon=
kirche
. 9: Morgenfeier. Anſprache: Kaplan Wachsmann. Mitw.:

des Muſikkorps des 3. Batl. 9. Preuß. Inf.=Regts., Spandau,
Dirig.: Obermuſikmeiſter Berdien. Händel: Marſch aus Herakles.
Beethoven: Menuett.
Böhme: Biedermeier=Gavotte.
Thießen: Boſton. Coburger Joſias=Marſch. Merkling: Zwei
elſäſſiſche Bauerntänze. Butting: Marſch. Lanner: Die Schön=
brunner
, Walzer. Strauß: Fledermaus=Quadrille.
Thieſſen=
Foxtrot. Prager: St.=Hubertus=Jäger=Marſch. Bauerntänze.
Altenburger Kirmeswalzer: Schottiſch: Polka; Dreher. Neumann:
Altbayeriſcher Ländler. Butting: Blues. Weill: Song. Teike:
Graf=Zeppelin=Marſch. o 14: Morſekurſus. e 14.30: Für den Land=
wirt
. 6 14.55: Privatdozent Dr. v. Falck: Rinderzucht und Rinder=
haltung
. 15.30: Märchen. Gretleins Weihnachtserlebnis (Jo
Marberg). Die Chriſtbeſcherung im Walde (A. S. Krauſe). Erzählt
von Adele Proesler. S 16: Bücherſtunde. O 16.30: Weihnachtslieder
für die Kinder. Geſungen von Edith Karin (Sopran). Flügel:
Heinr. Steiner. . Anſchl.: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Gebr. Steiner.
19: Wilh. Föllmer: Die Zahl im Leben der Völfer. o 19.30:
Dr.=Ing. Harbich: Empfangsſtörungen im Rundfunk und ihre Be=
ſeitigung
. O 20: Abendunterhaltung. Mitw.: Grete Wiedeke, Fr.
Baumann (Tenor), Luciano (Mundharmonika=Virtuoſe), Rud. Nelſon
und W. Joſeph (Flügel), Kapelle Gica Jonesco. Flügel: Ben Geyſel.
O 21: Das Winterſonnenmärchen von Otto Ernſt. Geleſen von
A. Braun. O 21.30: Ruſſiſche Muſik. Boris Schwarz (Violine), Joſ.
Schwarz (Flügel). Anſchl.: Tagesnachrichten. Danach: Tanzmuſik.
Kapelle Arkadi Flato.
Deutſche Welle. Sonntag, 9. Dez. 8.55: Glockenſpiel der Pots=
damer
Garniſonkirche. 9: Kathol. Morgenfeier. Anſprache des
Kaplan Wachmann, Berlm. S Anſchl.: Glockengeläut des Berliner
Doms. O 11.30: Konzert des Muſikkorps des 3. Batl. Preuß. Inf.
Regts Spandau. Dirigent: Obermuſikmeiſter Berdien. o 13.45:
Bildfunkverſuche. O 14.30: Mitteilungen für den Landwirt. O 15.55:
Privatdozent Dr. v. Falck: Rinderzucht und Rinderhaltung. O 15.30:
Märchen. Geleſen von Adele Proesler. 6 16: Bücher für die Jugend.
Am Mikrophon: Stadtrat Genſch. 16.30: Gerd Fricke: Chriſtus
in unſerer Zeit. o 17: Berlin: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Gebr.
Steiner. O 18: Wilh. Heile: Notwendigkeit einer europäiſchen Ver=

Eiſinger; Arzt. Diener, Bauern und Bäuerinnen, Muſikanten,
Tänzer und Tänzerinnen. Ort: Sevilla. Zeit: Mitte des 17. Jahr=
hunderts
. o Anſchl.: Preſſenachrichten. O. Danach: Tanzmuſik.
Kapelle Arkodi Flato.

Eine Tiefdruckrinne, die ſich von Spanien bis nach Skandinavien
erſtreckt, nimmt Deutſchland mit in ihren Bereich. Die Kaltluftmaſſen,
die an der Rückſeite der Skandinavienſtörung vordringen, werden beim
Ueberfluten unſeres Gebietes noch zu Temperaturrückgang führen. Da=
bei
rufen ſie gleichzeitig zunächſt unbeſtändiges Wetter, verbunden mit
Schauern, die teils als Schnee und Graupeln, teils als Regen nieder=
gehen
, hervor. Da mit dem Vordringen der Kaltluftmaſſen gleichzeitig
Druckanſtieg verbunden iſt, ſo iſt allmählich mit ruhigerem und auf=
heiterndem
Wetter zu rechnen.
Ausſichten für Sonntag, den 9. Dezember: Veränderliches, wechſelnd
vvolkiges Wetter mit vorübergehender Aufheiterung; zunächſt noch
geringer Temperaturrückgang und ſtellenweiſe Schnee= und Regen=
ſchauer
.
Ausſichten für Montag, den 10. Dezember: Noch vielfach ſvolkiges Wet=
ter
mit Niederſchlagsneigung, ſtellenweiſe auch aufheiternd.
Saupiſchriftleitu.ig. Rudolf Maupe
Veranwwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feulſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; ſür den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Druc
und Verlag: Z. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlongte Manuſſripte wird Garanſie der Rückſendung nich / Übememmen.

[ ][  ][ ]

Seite 12

Sonntag, den 9 Dezember 1928

Nummer 342

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Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der
Friederiche, geb. Ortwein, Wilwe des Gärtners
Hohannes Rußler in Darmſtadt, im Grundbuch einge=
tragen
war, ſoll
Dienstag, den 29. Januar 1929, nachm. 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll=
ſtreckung
.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 27. April 1928 in
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
rungsvermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor=
derung
zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei, der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
teilung
des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu=
bigers
und den übrigen Nechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
des
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
ſtandes
tritt.
(19970b
Darmſtadt, den 23. November 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.

Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk II, Band X, Blatt 749.
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wahl unter den Unternehmern
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Darmſtadt, 3. Dezember 1924
Heſſ. Kulturbauamt.

Bekaunkmachung.
Neuverpachkung d. ftädk. Kios

Die ſieben ſtädtiſchen Kioske, und a
1. der Kiosk am Schloß.
2. der Kiosk an der Poſt,

3. der Kiosk am Ständehaus.
4. der Kiosk an der Hochſchule,

5. der Kiosk am Ballonplatz,
6. der Kiosk am Rheintor,
7. der Kiosk am Theaterplatz,
ſollen ab 1. Januar 1929 neu verpach
werden. In den Kiosken kommen 3
tungen, Zeitſchriften, Zigarren, 3ie
retten, Milch und dergleichen zum V
kauf. Die näheren Vertragsbedingu
gen können im Stadthaus, immer
eingeſehen werden. Angebote v
Pachtliebhabern ſind unverzüglich
den Oberbürgermeiſter der Stadt Dar
ſtadt zu richten. Die Angebote könn
für einzelne und für alle Kioske
ſammen abgegeben werden. Letzter Te
min zur Einreichung von Angeboten
(St.199
der 21. Dezember.
Darmſtadt, 4. Dezember 1928.
Der Oberbürgermeiſter.

Bekannkmachung.
Beir.: Perſonen-Omnibuslint
Darmſtadt, Böllenfallkor-Ober
hamſtadt.

Dem geſteigerten Verkehrsbedürfn
entſprechend, gelten vom 9. d. M.
bis auf weiteres, folgende Fahrpla
veränderungen:
Der Sonntags=Kurswagen ab Bölle
falltor 11.45 Uhr bzw. ab Ober=Rar
ſtadt 12.17 Uhr verkehrt nunmehr au
an Werktagen.
Für den Verkehr, ab Böllenfallt.
11.15 Uhr bzw. ab Ober=Ramſtadt 11.
Uhr abends wird ein Spätwagen ei
(199
gelegt.
Darmſtadt, den 8. 12. 1928.

Heſ. Eiſenbahn Ariengeſelid

Darmſtadt.

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4 Tiſchlampen, 1 Waſchtiſch m. Spi
gel. 2 Steingutwaſchtiſche, 1 elekt
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ſpülſtein. 5 Lampen mit Seider
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Darmſtadt, den 8. Dezember 1928.
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Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
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Büro: Eliſabethenſtr. 23, II.

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[ ][  ][ ]

Nummer 342

Sonntag, den 9. Dezember 1928

Ja, Hanni. Wir treffen uns an dem kleinen Cafe! Sagen
wir ſo gegen neun Uhr. Ja?
Ja , murmelte ſie, und ihre Hände umklammerten plötz=
lich
ſeine Schultern.
Hugo wo willſt du es nur ſo ſchnell hernehmen?
Er lächelte.
Frage mich jetzt nicht, Lieb. Ich habe einen guten Gönner
ja, der der wird mir es geben ganz ſicher. Verlaß dich
darauf. Du bekommſt das Geld!
O du!
Heiß ſchmiegte ſie ſich an ihn. Ein Jubel war in ihr, daß
ſie laut hätte aufjauchzen können.
Liebſter du
Seine Hände ſtrichen über ihr heißes Geſicht mit einer leiſen,
innigen Bewegung.
Nun denke niht mehr daran, Hanni. Hörſt du? Sei wieder
froh. Und behalte mich lieb.
Er ſagte es voll verhaltener Inbrunſt, und ſeine Stimme
zitterte merklich.
Immer Hugo immer ."
Und nun laß uns zurückgehen in das Helle. Heraus aus
dem Schatten, aus dieſer drückenden Dunkelheit. Wir wollen
noch Muſik hören, frohe Menſchen um uns ſehen und Hanni
vergeſſen, was du getan haſt. Es lohnt jetzt nicht mehr, davon
zu ſprechen. Komm, wir wollen uns unſerer Jugend und unſerer
Liebe freuen!
6. Kapitel.
Alſo Kaſſenſprengung, ſagte Wittegaſt lächelnd zu
Hanni, die ihm gerade die erſte Vormittagspoſt hereinbrachte
und dabei bemerkte, daß ſie ihn an den eiſernen Beſtand er=
innern
ſollte. Schön ſoll gemacht werden. Rufen Sie bitte
Herrn Lieblich er kann das mit Ihnen erledigen.
Er lehnte ſich behaglich zurück.
Jetzt gefallen Sie mir ſchon wieder beſſer, Fräulein Berg=
mann
. Ihre Augen glänzen ja wie Brillanten.
Hauni lachte vergnügt.
Mir iſt auch außerordentlich wohl zumute, ſagte ſie, und
ihre Worte kamen aus einer ſeligen, freudigen Erlöſtheit heraus.
Sie fürchtete keine Gefahr mehr. Denn der Kaſſenbeſtand ſtimmte
jetzt auf Heller und Pfennig. Hugo hatte ſein Wort gehalten.
Er hatte das Geld herangeſchafft ſein Gönner hatte ihn nicht
im Stich gelaſſen. War es da ein Wunder, daß ihr die Freude
aus den Augen blitzte!
Ich werde Herrn Lieblich Beſcheid ſagen.
Der heiße Blick Wittegaſts irritierte ſie plötzlich.
Er blickte ihr verſonnen nach, während ſie hinausging. Ein
kurzes Zucken war um ſeinen Mund.
Hanni revidierte mit Lieblich gemeinſam die Kaſſe. Es
dauerte eine gute Weile. Dann erſtattete ſie Wittegaſt Bericht.
Er nickte nur ſchweigend.
Fortſ. folgt.)

Aaß soerlornnn Z

Still gingen ſie eine Weile nebeneinander. Leiſe ſtrich er über
Hannis Hand, die in ſeinem Arm lag.
Liebes, törichtes Mädel nicht verzagt ſein .
Sie flüſterte ratlos:
Was nun, Hugo? Was nun?
Und er fühlte mit Stolz: Auf mich baut ſie! Ich muß helfen!
Ich muß ihr aus der größten Not helfen, die ihr junges Leben
bisher zu beſtehen hatte.
Das Geld muß zur Zeit an Ort und Stelle ſein! ſagte
er feſt.
Und nach einer Weile des Nachdenkens ſetzte er hinzu:
Ich könnte mir etwas leihen. Eine kleine Summe. Es
ſähe ſonderbar aus allerdings. Von meinem Geld gab ich dir
ja am Erſten die Hälfte. Die haſt du alſo ſchon zugelegt. Aber
hm das langt alles nicht langt nicht.

Roman von Paul Hain.
Copyright 1925 by Verlag Oskar Meiſter, Werdau.
(Nachdruck verboten.)
1)
Was war mit Hanni? Hatte ſie ſchlechte Nachrichten von ihrer
Nutter? Dann tat ihr Troſt bitter nötig. Oder war da was
nderes? Und plötzlich hatte er ein heißes Angſtgefühl in ſich.
Nur ſchnell fort zu ihr!
Hanni brauchte Schutz er ſpürte es deutlich. Sie verlangte
ach ihm, weil ſie in Not war. Da war keine Minute zu ver=
jumen
.
Eine Stunde ſpäter ſchritt er mit Hanni durch den abend=
chen
Tiergarten. Im Café hatte ſie es nicht gelitten, ihr war
je Kehle wie zugeſchnürt, und auf ſeine dringenden Bitten, zu
gen, was ſie auf dem Herzen habe, antwortete ſie nur gepreßt:
Komm hier kann ich nicht ſprechen. Komm Liebſter .
Da gingen ſie denn, und nun hatte ſie unter den Schatten
er dunklen Bäume mehr Mut. Nur der Anfang der Anfang
ar ſo furchtbar ſchwer. Hugo drängte nicht weiter mit Fragen
ſie, er ſah, daß ſie bitte, daß ſie ſelber noch innerlich zur Ruhe
mmen mußte. Leiſe drückte er ihren Arm an ſich.
Da begann ſie endlich.
Hugo du weißt, daß ich nicht ſchlecht bin ,
Aber Mädel .
Und und was ich getan habe, das habe ich meiner Mut=
rwegen

Sie ſtockte.
Er blieb ſtehen, ſah ihr ins Geſicht und zog ſie an ſich. Ganz
hutſam,
Hanni es kann nichts Böſes ſein, was du getan haſt.
prich nur. Du haſt jetzt niemanden auf der Welt, dem du dich
ivertrauen kannſt als mich. Und ich liebe dich. Ich kenne
in Herz.
Da wich die letzte Angſt aus ihrer Seele. Und mit leiſer
timme erzählte ſie. Erzählte, wie die Krankheit der Mutter alle
ſparniſſe gefordert hatte, daß nichts mehr da war, um ihr zu
r koſtſpieligen Kur zu verhelfen, erzählte von ihren Seelen=
alen
, ihren tiefen Nötem und ihrer Tat. Und wie ſie hoffte,
ſie alles wieder würde in Ordnung bringen können. Wie
in aber der Zufall all ihre Berechnungen über den Haufen ge=
orfen
habe und die Entdeckung nahe bevorſtünde.
Hugo hörte zu, ohne ſie mit einem Wort zu unterbrechen.
ſr Bekenntnis erſchütterte ihn. Aber er bewahrte äußerlich
ne Ruhe. Er erriet, wieviel qualvolle Stunden ſie damals
rchlebt haben mußte, bevor ſie ſich zu dem Entſchluß durchrang.
Nun ſchwieg ſie.

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Sie hing mit den Blicken an ſeinem Mund, als erwarte ſie
dort ihr Urteil.
Langt alles nicht. Und man erregt unnötigerweiſe Aufmerk=
ſamkeit
.
Sie ſchauerte zuſammen.
Hugo dann dann nein, dann ſage ich es.
Er ſchüttelte heftig den Kopf.
Unſinn! Dieſem Wittegaſt! Mag ja ſein, daß er ein anſtän=
diger
Menſch iſt, nach deinen Schilderungen zu ſchließen. Aber
wer weiß, ob die Anſtändigkeit ſtand hält, wenn du ihm das
verrätſt. Und außerdem er
Hugo Wendler brach ab.
Erſt nach einer Weile fuhr er fort:
Nein ſo nicht! Du brauchſt auch ſeine Großmut
nicht.
Und wieder ſchritten ſie ſchweigend weiter.
Hanni wagte nicht zu ſprechen und Hugo in ſeinen Ueber=
legungen
zu ſtören. Aber ihr Herz war voll banger Sorge.
Da endlich ſagte Hugo wieder ein Wort.
Es klang leicht und zufrieden.
Keine Furcht, Hanni du kriegſt das Geld.
Sie war ganz überraſcht.
Wie wie denn?
Ruhig antwortete er:
Laß nur, Lieb. Du kriegſt es. Beſtimmt. Ganz beſtimmt.

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Becker, Beſſungerſtr. 108; Freifrau von
Bellersheim. Eichbergſtr. 28; Freiin von
Grancy, Wilhelmſtr. 26; Fräul. Mootz,
Roquetteweg 26, II; Frau Pfr. Rückert.
Vaulusplatz: Frau Geb. Rat Theobald.
Martinſtr. 76; Frau Dr. Vix, Karlſtr.
22; Frau Pfr. Walz. Wittmannſtr. 2:
Frau Pfr. Weiß. Beſſungerſtr. 65; Exz.
Frau von Wuſſow. Annaſtr. 34; die
Schweſtern der Kleinkinderſchule:
die
Pfarrer Rückert und Weiß. (19874

vom 9.11. Dezember in der
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ſeiner hervorragenden Verdienſte um die
Nege der deutſch=japaniſchen Beziehungen zum
Mendoktor der Hamburger Umiverſität ernannt.
Taf Goto iſt 72 Jahre alt, war urſprünglich Arzt,
Nelt im öffentlichen L.ben ſeines Landes und in der
Seltpolitik eine führende Rolle und war mehrmals
Miniſter.

Alviniſt Dr. Borcher, Expeditionsleiter Rickmer=Bremen und Zoologe Dr. Reinig im Alai=Gebiet.
Der Leiter der deutſchen Alai=Expedition W. Rickmer=Bremen iſt nach ſeiner glücklich beendeten
Forſchungsreiſe aus Ruſſiſch=Zentralaſien zurückgekehrt. Alle von der Notgemeinſchaft deutſcher Wiſ=
ſenſchaft
geſtellten Aufgaben hat er gelöſt. Nicht nur der Pik Lenin, der zweithöchſte bisher von
Menſchen erreichte Berggipfel, ſondern auch weitere ſieben Gipfel über 6000 Meter und 30 Gipfel
über 5000 Meter wurden von der Expedition erklommen.
Fünf Arbeiter verbrannt.
Der Erfinder des Tanks prozeſſiert gegen den
franzöſiſchen Staat.
Warſchau. In einer Siedlung bei Mokotow
ſind am Freitag abend fünf Arbeiter einem Brande
Paris. Der in Lille anſäſſige Fvanzoſe Pariſot
zum Opfer gefallen. Sie hatten ſich in einer Holz= de Mupt, der die Kriegstanks erfunden zu haben be=
baracke
zum Schlaf niedergelegt. Infolge Unvorſichtig= hauptet, beanſprucht von dem franzöſiſchen Staat eine
keit brach Feuer aus, das im Verlauf wveniger Mi=
Entſchädigung von 15 Millionen Franken, weil dieſer
nuten die Baracke in Flawmen hüllte. Der Feuer= die Pläne ſeiner Erfindung an England weiterge=
wehr
gelang es, zwei tödlich verletzte Arbeiter zu geben habe. Da mehrere ſeiner Proteſteingaben un=
retten
. Die Leichen der drei übrigen Arbeiter konn= beantwortet blieben, hat Pariſot den Klageweg be=
ten
erſt ſpäter gefunden werden.
ſchritten.

Feſtnahme eines berüchtigten Banditen.
Rom. In Sardinien gelang es der Polizei end=
lich
, den berüchtigten Banditen Raimondo Atzeui
dingfeſt zu machen. Atzeni trieb ſich jahrelang in den
Wäldern umher, um perſönliche. Nache an ſeinen
Feinden zu nehmen. Während ſeiner Flucht hat er
drei Morde begangen, ſich aber der Verfolgung durch
die Polizei immer wieder entziehen können, indem er
ſich im Gebirge von Igleſias herumtrieb. Der Prä=
fekt
der Provinz Cagliari hatte dann verſchärfte Maß=
nahmen
ergriffen, indem er die Familie des Banditen
in die Verbannung ſchickte und eine ſtrengere Wach=
ſamkeit
in der ganzen Gegend anordnete. Endlich
konnten die Karabinieri das Verſteck des Banditen
ausfindig machen und ihn ſtellen. Bei dem Zuſam=
menſtoß
wurde Atzeni leicht verletzt; er konnte aber
nochmals entkommen, wurde jedoch erneut eingeholt
und feſtgenommen.
Zuſammenſtoß zwiſchen Autobus und
Straßenbahn.
London. In Dublin wurden bei einem Zu=
ſammenſtoß
zwiſchen einem Autobus und (inem
Straßenbahnwagen neun Perſonen ſchwer verletzt.
Die Zahl der Leichtverletzten iſt ſehr groß.
Die Veſtris=Unterſuchung.
NewYork. Die offizielle Unterſuchung über
den Untergang der Veſtris iſt zu keinem einheit=
lichen
Reſultat gelangt, weil der amerikaniſche und
der engliſche Sachberſtändige ſich nicht einigen konn=
ten
. Der amerikaniſche Sachverſtändige wißt die
Hauptſchuld dem Kapitän des Schiffes, Carey. bei,
der es an den erforderlichen Führereigenſchaften habe
fehlen laſſen. Er ſtellte außerdem feſt, daß die Ret=
tungsboote
ſich in ſchlechtem Zuſtand befanden und
daß der Rettungsdienſt ſchlecht organiſiert war. Der
engliſche Sachverſtändige will dagegen nur die Kri=
tiken
hinſichtlich der Rettungsboote anerkennen, da=
gegen
nicht den Tadel gegen den Kapitän.
Der größte Scheingerfer der Welk.

Der Nieſenſcheinwerfer beim Wenden.
In einem Londoner Werk wurde dieſer Tage der
größte Scheinwerfer der Welt fertiggeſtellt. Sein
Projektor hat einen Durchmeſſer von 210 Zeutimeter.
Sein Lichtſtrahl leuchtet in einer Stärke von 3,5 Mil=
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[ ][  ][ ]

Nummer 342

Sonntag, den 9 Dezember 1928

Geite 15

Die Tätigkeit der Faſſadenkletterer,
Frankfurt g. M. In einer der letzten Nächte
ttorte ein Einbrecher in der Schadowſtr. an einem
uſo an der Dachrinne bis auf den Balton des
eiten Stockes empor. Da die Luft anſcheinend
bt rein war, ſtieg er auf den Balkon des erſten
ockwerkes herab und drückte dort ein Fenſter ein,
in die Wohnung zu gelangen. Er zog ſchließlich
eder ab, ohne zu ſeinem Ziele gekommen zu ſein.
Am gleichen Tage in den Abendſtunden kletterte
in der Myliusſtraße an einer Balkonſäule bis
n zweiten Stock empor.
In der Wohnung hatte
ſich bereits verſchiedene Sachen zum Mitnehmen
eit gelegt, mußte aber, er anſcheinend über=
cht
wurde, ebenfalls flüchten.
u der Verhaftung des Juweliers Rakowſki.
Stuttgart. Wie der Schw. Merkur zu der
haftung des Berliner Juweliers Rakowſki meldet,
te der Einbrecher Mefz bei ſeiner Vernehmung
ch die Stuttgarter Kriminalpolizei beſonders den
liner Juwelier Rakowſki ſehr ſchwer belaſtet. Er
auptete, dieſer habe ihn zu den Einbrüchem an=
iftet
. Auf Grund dieſer Beſchuldigungen habe die
uttgarder Kriminalpolizei Rakowſki auf die Probe
ellt. Mefz habe einen Brief an Nakowſki ſchreiben
darin mitteilen müſſen, daß er in München aus
Unterſuchungsgefängnis ausgebrochen ſei und in
ittgart ohne Geld ſitze. Wie gewünſcht, habe Ra=
ſſki
einen entſprechenden Betrag poſtlagernd an
f4 übermittelt. Die Stutygarter Kriminalpolizei
e darauf zwei Beamte nach Berlin entſandt, die
kowſki verhaftet und nach Stuttgart gebracht hät=
Bei der Gegrnüberſtellung ſei Mefz von einem
I ſeiner Beſchuldigungen zurückgetreten und habe
imehr behauptet, daß Rakowfki ihn früher zu
bſtählen angehalten habe. Die Stuttgarter Poli=
habe
hierauf den Haftbefehl gegen Rakowſki auf=
oben
. Rakowfki müſſe ſich jedoch weiter in Stutt=
t
aufhalten, da die Angelegenheit noch nicht ganz
ſeinen Gunſten geklärt ſei. Daß die Stuttgarter
izei im Recht geweſen ſei, gebe auch das Berliner
izeipräſidium zu. Es habe mitgeteilt, daß von den
den Stuttgarter Beamten oin richtiger Haftbefehl
gelegt worden ſei, ſo daß man ihnen pflichtgemäß
en Berliner Beamten zur Ausführung der Ver=
ung
habe beigeben müſſen. Ueberdies ſei dem
hafteten im Berliner Polizeipräſidium Gelegen=
gegeben
worden, ſich durch einen Rechtsbeiſtand
nten zu laſſen.
Kein Mord im Schwarzwald.
Freiburg i. Br. Die von anderer Seite ver=
tete
Meldung über einen neuen Mord im
warzwald bei St. Georgen iſt vollkommen un=
tig
. Es handelt ſich um die Auffindung der Leiche
s ſeit einigen Tagen vermißten etwa 26jährigen
nnes aus St. Georgen, der ſchwer magen= und
venleidend war. Er war ziellos im Walde umher=
rt
und war dann nach dem Genuß eines Schlaf=
vers
eingeſchlafen. Infolge des ſtarken Nacht=
tes
iſt er erfroren.
irch einen umſtürzenden Baum ſchwer verletzt.
Andernach. Im benachbarden Saffig waren
i Einwohner mit dem Umlegen eines ſtarken
imes beſchäftigt. Plötzlich fiel der Baum zur
hen Seite um. Während ſich der eine Mann
h rechtzeitiges Weglaufen vor einer Verletzung
en konnte, wurde der zweite von dem Geäſt des
imes erfaßt und kam unter den Stamm zu liegen.
ebei trug er ſchwere innere und äußere Verletzun=
davon
. Der Schwerverletzte wurde ins Kranken=
s
gebracht.
Großfeuer in der Warburger Zuckerfabrik.
Mehrere 100 000 Mark Brandſchaden.
Warburg (Weſtf.). In der Zucherfabrik War=
g
brach in der 6. Abendſtunde des Freitags wahr=
nlich
infolge Kurzſchluß Großfeuer aus, das ſich
raſender Schnelligkeit ausbreitete. Das Feuer
hand in dem Trockenſchnittlager, wo es an dem
t entzündbaren und brennbaven Material reiche
frung fand. Die Arbeiter konnten wur mit Mühe,
Not das nackte Leben retten. Der Trocken=
itzelraum
mit etwa 6000 Zentner Trockenſchnitzel
den wertvollen Maſchinen ſowie der Labora=
umsraum
ſind dem Großfeuer zum Opfer ge=
n
. Die Feuerwehr war gegenüber der furcht=
m
Gewalt des Feuers, das weithin ſichtbar war,
kommen machtlos und beſchränkte ſich nur auf
Sicherung der angrenzenden Fabrikliegenſchaften.
Schaden wird auf mehrere hunderttauſend Mark
Zätzt.

in japariſcher Stgaismann Ehren=
dokkor
von Hamburg.

Dr. Graf Shimpei Goto,
berühmte Staatsmann Japans, wurde in An=
nnung
ſeiner hervorragenden Verdienſte um die
ege der deutſch=japaniſchen Beziehungen zum
endoktor der Hamburger Umiverſität ernannt.
af Goto iſt 72 Jahre alt, war urſprünglich Arzt,
et im öffentlichen Liſben ſeines Landes und in der
ltpolitik eine führende Rolle und war mehrmals
Miniſter.

Die Mundharmonika=Kapelle einer Berliner Gemeindeſchule.
Neben dem muſikaliſchen Unterricht im Geſang wird in einigen Berliner Volksſchulen der Sinn
der Schüler auch für Inſtrumentalmuſik geweckt. Hierzu iſt die ebenſo praktiſche wie billige Mund=
harmonika
eingeführt worden. In der 51. Gemeindeſchule beſteht die Kapelle aus 142 Kin=
dern
, die unter Leitung eines Dirigenten hübſche Volkslieder ſpielt. Unſer Bild zeigt die An=
fänger
=Gruppe mit ihrer kleinen Dirigentin.

Die Zigarekke verdrängt die Zigarre.

Unſere Tabelle zeigt, daß ſich der Zigarettenverbrauch im Laufe der letzten 15 bis 20 Jahre in
den meiſten Ländern vervielfacht hat, indeſſen der Zigarrenverbrauch zum Teile erheblich zurück=
ging
. Die einzige Ausnahme ſcheinen die Niederlande zu machen, wo der Zigarettenverbrauch nur
wenig und der Zigarrenverbrauch etwas mehr geſtiegen iſt.

Heimkehr der deutſchen Alai=Expedikion.
Nach Beſteigung des 7200 Meter hohen Pik Lenin.

Alpiniſt Dr. Borcher, Expeditionsleiter Rickmer=Bremen und Zoologe Dr. Reinig im Alai=Gebiet.

Der Leiter der deutſchen Alai=Expedition W. Rickmer=Bremen iſt nach ſeiner glücklich beendeten
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Menſchen erreichte Berggipfel, ſondern auch weitere ſieben Gipfel über 6000 Meter und 30 Gipfel
über 5000 Meter wurden von der Expedition erklommen.

Fünf Arbeiter verbrannt.
Warſchau. In einer Siedlung bei Mokotow
ſind am Freitag abend fünf Arbeiter einem Brande
zum Opfer gefallen. Sie hatten ſich in einer Holz=
baracke
zum Schlaf niedergelegt. Infolge Unvorſichtig=
keit
brach Feuer aus, das im Verlauf weniger Mi=
nuten
die Baracke in Flawumen hüllte. Der Feuer=
wehr
gelang es, zwei tödlich verletzte Arbeiter zu
retten. Die Leichen der drei übrigen Arbeiter konn=
ten
erſt ſpäter gefunden werden.

Der Erfinder des Tanks prozeſſiert gegen den
franzöſiſchen Staat.
Paris. Der in Lille anſäſſige Franzoſe Pariſot
de Mupt, der die Kriegstanks erfunden zu haben be=
hauptet
, beanſprucht von dem franzöſiſchen Staat eine
Entſchädigung von 15 Millionen Franken, weil dieſer
die Pläne ſeiner Erfindung an England weiterge=
geben
habe. Da mehrere ſeiner Proteſteingaben un=
beantwortet
blieben, hat Pariſot den Klagewveg be=
ſchritten
.

Neuer Senakor der Akademie der
Künſte.

Geheimrat Prof. Dr. Waetzold,
der Generaldirektor dee preußiſchen Muſeen, wurde
zum Senator der Preußiſchen Akademie der Künſte
ernannt. Er iſt 1880 in Hamburg geboren, wirkte
191220 als Profeſſor in Halle und kam 1920 nach
Berlin, wo er zuerſt zum Kunſtreferenten des Kul=
tusminiſters
, ſpäter zum Generaldirektor der Staat=
lichen
Muſeen berufem wurde. Auch als Kunſt=
hiſtoriker
hat ſich Waetzold eimen bedeutenden Namen
gemacht.
Kundgebungen vor dem Deutſchen Schauſpiel=
haus
in Hamburg.
Hamburg. Während Freitag abend in der Bür=
gerſchaft
die Störungsverſuche vor dem Deutſchen
Schauſpielhaus gegen die Aufführung der Ver=
brecher
verhandelt wurde, kam es vor dem Deut=
ſchen
Schauſpielhaus zu neuen Kundgebungen gegen
die Aufführung des Stückes. Durch die Verteilung
eines Flugblattes gegen die Tendenz des Stückes war
vor dem Theater ein großer Menſchenauflauf ent=
ſtanden
, und ein ſtattliches Polizeiaufgebot mußte
wiederholt zum Gummiknüppel greifen, um die
Straße zu ſäubern. Die Polizei nahm einige Siſtie=
rungen
vor. Im Theater ſelbſt kam es, abgeſehen von
einem Zwiſchenrufer, der hinausbefördert wurde, zu
keinem Zwiſchenfall.
Feſtnahme eines berüchtigten Banditen.
Rom. In Sardinien gelang es der Polizei end=
lich
, den berüchtigten Banditen Raimondo Atzeui
dingfeſt zu machen. Atzeni trieb ſich jahrelang in den
Wäldern umher, um perſönliche. Nache an ſeinen
Feinden zu nehmen. Während ſeiner Flucht hat er
drei Morde begangen, ſich aber der Verfolgung durch
die Polizei immer wieder entziehen können, indem er
ſich im Gebirge von Igleſias herumtrieb. Der Prä=
fekt
der Provinz Cagliari hatte damn verſchärfte Maß=
nahmen
ergriffen, indem er die Familie des Banditen
in die Verbannung ſchickte und eine ſtrengere Wach=
ſamkeit
in der ganzen Gegend anordnete. Endlich
konnten die Karabinieri das Verſteck des Banditen
ausfindig machen und ihn ſtellen. Bei dem Zuſam=
menſtoß
wurde Atzeni leicht verletzt; er konnte aber
nochmals entkommen, wurde jedoch erneut eingeholt
und feſtgenommen.
Zuſammenſtoß zwiſchen Autobus und
Straßenbahn.
London. In Dublin wurden bei einem Zu=
ſammenſtoß
zwiſchen einem Autobus und (inem
Straßenbahnwagen neun Perſonen ſchwer verletzt.
Die Zahl der Leichtberletzten iſt ſehr groß.
Die Veſtris=Unterſuchung.
NewYork. Die offizielle Unterſuchung über
den Untergang der Veſtris iſt zu keinem einheit=
lichen
Reſultat gelangt, weil der amerikaniſche und
der engliſche Sachverſtändige ſich nicht einigem konn=
ten
. Der amerikaniſche Sachverſtändige mißt die
Hauptſchuld dem Kapitän des Schiffes, Carey. bei,
der es an den erforderlichen Führereigenſchaften habe
fehlen laſſen. Er ſtellte außerdem feſt, daß die Ret=
tungsboote
ſich in ſchlechtem Zuſtand befanden und
daß der Rettungsdienſt ſchlecht organiſiert war. Der
engliſche Sachverſtändige will dagegen nur die Kri=
tiken
hinſichtlich der Rettungsboote anerkennen, da=
gegen
nicht den Tadel gegen den Kapitän.

Der Nieſenſcheinwerfer beim Wenden.

In einem Londoner Werk wurde dieſer Tage der
größte Scheinwerfer der Welt fertiggeſtellt. Sein
Projektor hat einen Durchmiſſer von 210 Zentimeter.
Sein Lichtſtrahl leuchtet in einer Stärke von 3,5 Mil=
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Kerzen viele Meilen weit. Der 4,2 Meter
hohe Apparat erfordert nur einen Mann Bedienung.
Die Wendung des Projektors kann ſowohl durch die
Hand als nich elektriſeh geſchehen.

[ ][  ][ ]

Seite 16

Sonntag den 9 Dezember 1928

Nummer 341

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Erste Vorstellung 2 Uhr, dann um 4. 6. 8½4 Uhr
Unsere Preise sind herabgesetzt: Mk 0.60, 1.00 u. 1.30

Beginn 2 Uhr

TV. 1998

ORPHEUM

Landesthester und Helia

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Heute Sonntag, 8 Uhr
Das Stadtgespräch:
Gastspiel: Wilhelm

haben sich zur Pflege des Kultur-Filmes zusammengeschlossen.
Die gemeinsam geführte
Kultur-Film-Bühne Kleines Haus

Hotel Prinz Heinrie
Heute Sonntag abend

Konzert mit Tan


Mille witse

wird in der Regel monatlich 2mal an je 4 aufeinander
folgenden Tagen: Montag Dienstag Mittwoch
Donnerstag wertvolle Kultur-Filme, Lehr-Filme und
künstlerische Spielfilme bringen.

AESSSESS

nebst Ensemble
Ein grandioser
Lachepfols!

Der Stolz
Hor Iii. Henbägire
Vorher
Der schöne Wilhelm

Erste Vortührungsreihe:
Dienstag, den 11., Mittwoch, den 12, Donnerstag den 13. Dez., 16 u. 20 Uhr
16
Bie erwackende Sphinz
(V. 19988
Von Kap nach Keiro mit COLIN ROSS
Einleitung: Aschenputtel ein Scheerenschnittfilm und
Ehrlich währt am längsten, ein lustiger Zeichenfilm.

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Preise: Mk.: 0.80, 1.00, 1.25, 1.50, 1 75 u. 2.00 Für itglieder des Bühnen-
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ndes, der Volksbühne und der Volkshochschule ermäßigte Preise.

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Nummer 342

Sonntag, den 9. Dezember 1926

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Sachen der Zirma Philipps Akk.-Geſ., Frankfurk
M., Solmsſtraße 9, gegen die 1830 gegründeke
Inofabrik Karl Arnold & Sohn, verſchmolzen ſeit
R7 1928 mit der Firma Heinrich Arnold, Darm=
ſtadt
, Wilhelminenſtraße 9
hen wir unſere w. Geſchäftsfreunde darauf aufmerkſam, daß
von der Philipps Akt.=Geſ. einſtweilig erwirkte Verſügung
Idie Anordnung des Textes unſeres Inſerates und
Fehlen unſerer Firma unter dem Inſerat betrifft.
Wir bemerken dazu, daß jedes Kind in Darmſtadt weiß, daß
Firma Karl Arnold & Sohn unter dieſer Bezeichnung und
er der Firma Klavier=Arnold‟, Eliſabethenſtraße 29, zu ſin=
iſt
.
Die der Verfügung heißt es wörtlich: der Firma Karl Arnold
Sohn wird bei einer Geldſtrafe von 100. Mk. unterſagt:

a) das am 2. Dezember 1928 im Darmſtädter Tagblatt und in
der Heſſ. Landeszeitung erſchienene Inſerat,
b) die äußerliche Aufmachung: die Reklame der
Antragſtellerin nachzuahmen und im Zuſammenhang die Angabe
der Firma zu unterlaſſen.
Alſo, wird wiederholt, nur die äußerliche Aufmachung
iſt unterſagt. Die Firma Philipps zwingt uns dazu, etwas
deutlicher zu werden. Deshalb behaupten wir und werden es
beweiſen: die Philipps Akt.=Geſ. hat mit dem alten Namen
der Qualitätsmarke Arnold überhaupt nichts ge=
mein
. Dieſelbe hat noch nie ein echtes Arnold=Klavier hergeſtellt
und kann auch nie ein echtes Arnold=Klavier herſtellen. 2. Die
Philitps Akt.=Geſ. hat noch nie ein echtes Philipp=Piano herge=
ſtellt
, und dieſelbe kann auch niemals ein echtes Philipp=Piano
herſtellen, da die echten Philipp=Pianos ſeit Jahren in Forſt a. d.
Lauſitz hergeſtellt werden. Die Philipps Akt.=Geſ. mißbraucht
unſeren 100jährigen Firmennamen fortgefetzt, um ihre Produkte,
töelche ſie erſt ſeit etwa 2 bis 3 Jahren herſtellt, in Frankfurt a. M.
an den Mann zu bringen. Der echte Arnold wird ſeit
98 Jahren, 1 Monat und 8 Tagen in fortgeſetztem Betrieb, der
nunmehr alle drei Arnoldſirmen zuſammenfaſſenden Firma Karl
Arnold & Sohn, Fabrik Ecke Erbacher Straße, Verkaufs=Magazin
Eliſabethenſtraße 28, hergeſtellt. Wir werden demnächſt eine genaue

Aufklärung über alle dieſe von ſeiten der Philipps A.=G. zu
unſerem Schaden verbreiteten Nachrichten geben und bitten das
Darmſtädter Publikum ſowie unſere ſ. geſch. Geſchäftsfreunde
einſtweilen von unſerer heutigen Abwehr gebührend
20 001
Kenntnis zu nehmen.
Heinrich Arnold, Pianofabrik, Klein=Amſiadt
Gegr. 1830
Heinrich Arnold, Pianofabrik, Darmſiadt
Gegr. 1830
Zuſammengefaßt in:
Karl Arnold & Sohn, Pianofabrik, Darmſtadt
Gegr. 1830
Ecke Erbacherſtraße und Eliſabetbenſtraße 2 8.

[ ][  ][ ]

Sonntag den 9 Dezember 1928

Nummer 342

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9. Dezember 1928

Hummer 5o

NGt

nunununnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn
Dannngnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnngnnnnnnnnnennnennnnnnnnnnnnnunnnnnnnnnnnnnnruteg
Wer wäre vorher beiſpielsweiſe auf den Gedanken ge=
kemmen
, ſich einen Seugaffen zu kaufen, einen Seugaffen mit
grünen Glasaugen und großen braunen Filzhänden, die ſogar
Nägel auf den Fingern haben? Wer wäre auf die abſtruſe
Idee verfallen, ſich einen Kimono auszuſuchen, einen Kimono,
notabene Größe 42, hauchzart bleu mit filbergrauer Stickerei,
und eine zinnoberrote lederne Sigarettendole, in die höchſtens
fünf kleine Sigaretten hineinpaſſen? Wer frage ich, hätte
vorher die gewohnte Bahn ſeines irdiſchen Wandels auf eine
ſo ungewöhnliche, um nicht zu ſagen, leichtfertige Weiſe ver=
laſſen
, indem er in jenem ſonderbaren Chriſtſtollenladen eine
Nechnung machte, die ſeine Verhältniſſe auf eine geradezu
erſchreckende Höhe überſtieg, eine Nechnung übrigens, die
außer dem Poſten 1 Chriſtſtollen weitere ſieben enthielt,
von denen Gänſeleberpaſtete, Lübecker Marzipan und
Haut Sauternes eben nur drei ſind und die übrigen drei
gänzlich unausſprechlich bleiben? Ich frage, wer hätte das
vorher über ſich und die gehörige Ordnung der Dinge ge=
bracht
? Soviel iſt gewiß, ein ſo menſchen= und ladenſcheuer,
den Freuden dieſer Welt gegenüber ſo mißtrauiſcher, ſein
Monatsgehalt ſo ſtreng verwaltender alter Junggeſelle wie
ich jedenfalls nicht!
K
Was hat mich ſo aus meinem Gleichgewicht gebracht?
(.
Was hat dieſe merkwürdige, ja, unerhörte Wandlung in mir
Ref
vollzogen? Warum fällt mir auf einmal mein kleiner Neffe
wieder ein, der ein unartiger Dreikäſehoch iſt und mit dem
N.
2
ich nie etwas anfangen konnte? Warum muß ich jetzt ſo
geliebt habe, die dam irgendwo im Süden auf ihrem Wein=
geliebt
habe, die dan irgendwo im Süden auf ihrem Wein=
U.
berge hauſt und ein altes Mädchen geworden iſt wie ich em
alter Knabe?. Warum kaufe ich für mich alten Malzkaffee=
Kr
47I
philiſter, der ich keine Freude habe außer meiner Wirtin,
R
die ein Drache und Sankhaken iſt, warum kaufe ich für mich
A.02
9
A0
dieſes üppige Seugs da? Ich frage: Warum?
Es geht auf Weihnachten zu.. . Und ich will ſagen, was
das heißt. Das heißt fernen Erinnerungen nachhängen,
zurückdenken an Kindertage, an goldene Kinderweihnachten,
an die puttenden Aepfel in Mutters Bratröhre, an die
Arf ar
durchs ganze Haus duftenden Mandeln und Cannenwweige,
an die Feſtgans, die acht Cage aus dem Fenſter hing, an die
2
ſich füllenden Keksdoſen auf dem Sekretär, an den Lichter=
baum
im Schaukaſten des Krämers, der an einem Faden
Von Georg Grabenhorſt.
aufgehängt war und ſich drehte an die roten Pfefferkuchen=
=
Dies ſind nun wieder die ſeltſamen Cage auf Weih=
herzen
, die morgens in den Schuhen lagen, die wir ans
Drf45
nachten zu. Sch weiß nicht, wann es beginnt, das auf Weih=
Fenſter geſtellt hatten, an den Adventskranz unter der Cüre,
nachten zu, wann die Cage oder Wochen dieſen eigentüm=
der
in der Mitte einen goldenen Stern herabbaumeln ließ,
O4.II O
lichen Unterton, dieſen heimlichen Beiklang erhalten. Es
an das Stollenbacken, bei dem wir helfen durften, die übrig=
NELa
iſt nicht der erſte oder zweite Advent oder er braucht es
gebliebenen Noſinen aufeſſen, an die verſchloſſene Stube
SM
nicht zu ſein: auf einmal, ohne beſonderen Anlaß, in einem
und das Schlüſſeloch, das verhängt war und durch das wir
AA
Hi)
trotzdem die wundervollſten Dinge ſehen oder hören konnten,
vielleicht ganz flüchtigen Augenblick iſt es da, das leiſe, ſich

5
R0 4
an den Chriſtabend, an den Kirchgang im kniſternden Schnee,
ſelbſt nachlinnende Gefühl: es geht auf Weihnachten zu ...
* Sfl
N/
an den Rippenbraten und den Wein, von dem einem ſchon
Mir ging es ſo: Vor einem Schaufenſter, ach, ich gehe
Zo
vorher die Nührung überkam, an die Klingel zur Beſcherung,
täglich vorüber, jeden Morgen und jeden Nachmittag, das
Rr
an die Pracht der mit Gaben überhäuften Ciſche, auf denen
ganze liebe Jahr, und gucke kaum zur Seite, aber geſtern
man vor lauter Verwirrung und Glückſeligkeit gar nichts
bin ich eben ſtehengeblieben, aus irgendeinem unbegreiflichen
finden konnte, ach, und an das Nüſſeknacken und Marzipan=
Grunde, bin ich ſtehengeblieben, nur ein paar Sekunden lang,
6
knabbern hinterher, über den ausgebreiteten und gegenſeitig
und habe im Schaufenſter links, gar nicht einmal lehr auf=
vorgezeigten
Hinnſoldaten, Eiſenbahnen und Geſchichten=
fällig
war er dahin geſtellt, einen Chriſtſtollen entdeckt,
büchern, und an die Nachtwächter vor der Cür, die eine
einen regelrechten Chriſtſtollen mit unheimlich vielen Man=
G
Büchſe herhielten und dahinein ihren Caler bekamen. . . Ja,
deln, Noſinen, Sitronat und Sukkade. Ach, vielleicht hat
an alles das muß man zurückdenken, und an wie vieles mehr!
der Kaufmann in dieſer linken Ecke ſeines Schaufenſters
Es iſt ſogar manchmal etwas Schmerzliches, Crauriges
immer einen Stollen ſtehen, vielleicht iſt es gar kein be=
darunter
, das brennende Gefühl des Verlorenen, unwiderruf=
ſonderer
Chriſtſtollen, ſondern ein Stollen, wie man ihn das
lich Verlorenen, und die leiſe Bitterkeit von viel Verſäum=
ganze
Jahr über als Spezialität in dieſem Laden kaufen
tem, viel Nicht=wieder=gut=zu= Machendem. Aber über allem
kann! Was tut’s? Och lah ihn geſtern erſt, und da, vom
erſten Augenblick an, war es ein Chriſtſtollen, und ich
liegt doch der Glanz der Kindheit, der Jugend und der
Heimat!. Ueber allem liegt der Glanz der unzähligen Chriſt=
wußte
, es geht jetzt auf Weihnachten zu ...
baumkerzen, die je und je vor unſeren Augen gebrannt haben,
Ja, es iſt wunderbar damit. Man kommt nach Hauſe,
zieht ſeinen Mantel aus, ſeine Hausſchuhe und ſeinen grünen
all der Liebe, die je und je unſer Herz umgab und erfüllte, all
Schlafrock an, ſetzt ſich in ſeinen Sorgenſtuhl, ſtopft ſich die
der Erwartung und Hoffnungsfreude, die je und je unſeren
Pfeife, lieſt die Seitung, ißt ſeine Semmel mit Spitzkäſe
Lebensweg überſtrahlten.
2
nebenher und trollt ſich zur Seit in ſein einſames Jung=
Es geht auf Weihnachten z .. . Das heißt, Heimweb
geſellenbett, als ob nichts Beſonderes paſſiert iſt. Was ſollte
haben, Sehnſucht nach etwas Warmem und Geborgenem,
auch? Wieſo denn? Und irgendwo in einem, ganz zu unterſt
nach ein wenig Liebe, nach ein wenig Freude und Behag=
irgendwo
, in einer vergeſſenen, ein ganzes langes Jahr über=
lichkeit
. Ach, ſeht, ſogar mich alten, trockenen Hageſtolz
lehenen Ecke ſeines alten, ſchon ein wenig verſchrumpelten
hat es nun gepackt. Da laufe ich an den Schaufenſtern vor=
Herzens, da ſpürt man doch etwas wie von einer Ver=
über
, gaffe mir die Augen aus dem Kopf, kaufe mir die
änderung, einer kleinen, ganz unſcheinbaren, ganz unbegreif=
Caſche loer und ſuche und ſuche immer noch etwas. Was
in aller Welt?. Für wen ?. Ach, wenn ich das wüßte. .
lichen Veränderung, und wenn man einſchläft, noch gerade
mit der letzten Empfindung, die über die entſchlummernde
Hageſtolzenſeele ſtreicht, kommt es einem an, wie ein Hauch
von jenem Koſtbaren, jenem himmelhoch =unerreichbaren,
jenem heimlichen, unausdenkbaren Glück, das einem das
ordinäre Leben, ach, für alle Ewigkeit verſchloß. ..
Man wacht anderen Morgens wieder auf, geht ſeinen
gewohnten Gang ins Bureau, macht ſeine Arbeit wie ſonſt,
und aus der kleinen, lächerlich winzigen Ecke des Herzens
tönt es fort, leiſe, ganz leiſe und unaufdringlich, aber ohne
Unterlaß. Was es iſt? Wer will das ſagen? Was alles
es in uns wachruft und wieder anklingen läßt? Wer könnte
es erſchöpfen? Aber bis Weihnachten verläßt es uns nicht
660
mehr. Wir kommen nicht mehr ſo pünktlich nach Hauſe wie
U
ſonſt. Lieber Gott, was unterwegs auch alles zu ſehen iſt

auf einmal! Wie viele Schaufenſter es gibt, in die man
plötzlich unter allen Umſtänden einmal ſeinen Blicke hinein=
Moc-
geworfen
haben muß!. Wer hätte noch vor vierzehn Cagen,
Aae
jo, noch vorgeſtern gedacht, daß es lo viele Dinge auf der
Kttt
Welt gibt, die man tatlächlich kaufen und verſchenken kann?
D HnnnnnnnnnnnnnngnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnarnnnnnnnnnnnnnnnnanngnnnnnnnnnannnnEnannnnnngnnnnnnnngnnnnnnnnrnnennnnrngnnnnnnnnn

Auf Weihnachten zu!

[ ][  ][ ]

Beim Oberprieſter
der ſchwarzen Magie.
Beſuch beim Manne, der das Saubern fabriziert.
Von S. W. Chompſon.
Jeder von uns, ob er nun ein ſeriöſer Menſch iſt oder ein
Springinsfeld, ob er Sinn für Humor hat oder nicht, hat aus
den Kindheitstagen noch etwas für Cricks, Sauberei und harm=
loſen
Schwindel übrig. Wir freuen uns alle noch diebiſch über
das liebe, gute alte Kunſtſtück mit dem ausgeblaſenen Ei, mit
dem wir ſeinerzeit unſerer ſchon etwas verkalkten Cante Ma=
thilde
muſtiſches Grauen einjagten, wenn wir es mittels unſicht=
daren
Bindfadens und elegant drapierten Seidentuches un=

Die Prinzeſſin von Bakleten.
zählige Male in den in Ehren ergrauten Sulinderhut von
Onkel Cheodor fallen ließen. Und deshalb wäre es eigentlich
intereſſant, zu erfahren, wo alle dieſe ſchönen Sachen hergeſtellt
werden, die mehr oder minder gefährliche Illuſionen hervor=
zaubern
, und wie der Mann ausſieht, deſſen Beruf es iſt, die
weiße Magie zu erfinden. Die ſchwarze Magie nämlich iſt
ein Kapitel, das nur den Gläubigen vorbehalten bleibt: wir
aber, die Kecken, ewig Sweifelnden, die nichtswürdigen Laien,
dürfen uns nur an den Muſterien optiſcher Spiegel und doppelter
Böden erfreuen, und für immer wird uns das Paradies hölli=
ſcher
, ſchwarzer Meſſen verſchloſſen bleiben. Der Mann aber,
der das Haubern fabriziert, iſt wirklich kein bärtiger Magier mit
einer ſpitzen roten Mütze, ſondern ein ſmarter Gentleman, deſſen
gütige Augen voll freundlicher Bosheit den überaus neugierigen
Beſucher anblicken.
Mr. Floyd G. Chayer in Los Angeles iſt kein gelegentlicher
Magier, ſondern durch die Beſtimmung des Schickſals ein
man könnte ſagen wiſſenſchaftlicher Bahnbrecher für origi=
nelle
Neuheiten der Berufszauberer. Schon als Knabe beſchäf=
tigte
er ſich in ſeiner Vaterſtadt Jackſonville, anſtatt die väter=
lichen
Hühner und Kaninchen zu betreuen, mit Bluff und Cricks,
durch die er ſeine geſamte Umgebung in orgiaſtiſches Staunen
verſetzte. Der Vater ſterkte ihn in eine langweilige Holzfabrik,
aber der junge Chauer ließ ſich nicht abſchrecken und verfertigte
anſtatt ſolider Weinkiſten Sauberapparate, Schränke mit dop=
pelten
Böden und Geheimfächern, Käſten mit verſchiebbaren
Wänden und alle jene ſeltſamen Vorrichtungen, die der menſch=
lichen
Phantaſie Lockung und Anreiz bieten.
Ein ganzes Stockwerk nimmt das Lager aller dieſer Crick=
apparate
ein, das ſich in der zweiten Etage eines Hauſes in
einem nüchternen Fabrikviertel befindet. Die größten Souber=
künſtler
aller Nationen ſind ſeine Stammkunden, zahlreiche
Varietégrößen beziehen ausſchließlich ihre Apparate von ihm.
Mr. Chayer verſichert, daß trotz ihrer techniſchen Vollkommen=
heit
, die auf wiſſenſchaftlicher Syntheſe von Phyſik und Mecha=
nik
beruht, alle Kunſtſtücke zu 90 Prozent von der individuellen
Geſchicklichkeit des Künſtlers abhängen. Oft fallen Vorfüh=
rungen
nur darum ſchlecht aus, weil der Vorführende nicht
disponiert iſt‟. Die Kunſtſtücke, die den komplizierteſten und
verblüffendſten Eindruck machen, ſind in der Ausführung gerade
die einfachſten und kunſtloſeſten. Da gibt es z. B. die bekannte
Vorrichtung zum Serſägen einer Jungfrau oder eine andere,
die wie eine kleine Guilottine ausſieht. Kopf und Hände eines
Mädchens ragen aus dem Brett als einzig Sichtbares heraus,
während der Suſchauer im Glauben iſt, daß der übrige Ceil des
Körpers auf der Erde liegt; große eiſerne Nägel werden ihr in
den Hals geſchlagen, aber kein Blut fließt. Sie lächelt und

Von Egon Larſen.

Kurt Vollmar drückte auf einen Knopf des Haustelephons.
Neklamebureau, meldete ſich eine Stimme. Guten Morgen,
Willy, ſagte Vollmar, komm doch mal einen Sprung herüber!
Wenige Minuten ſpäter ſaßen ſich die beiden Herren gegen=
über
; Kurt Vollmar, der junge Direktor der Perlodont= Sahn=
paſtafabrik
, und Willy Mertens, ſein Jugendfreund, den er vor
kurzem erſt einem ſorgenſchweren Malerdaſein entriſſen und zu
ſeinem Reſlamechef gemacht hatte.
Was ich von deinen Plänen für unſeren diesjährigen
Neklamefeldzug halte? fragte der junge Maler nachdenklich.
Es dreht ſich ja in der Hauptſache um eine deiner Ideen, und
daher mußt du ſie mir ſchon etwas näher erklären, lieber Kurt.
Du meinſt den neuen Reklamekopf, nicht wahr? Nun, um
das mit dir zu beſprechen, habe ich dich hergebeten. Siehſt du, die
letzten Jahre, als du noch nicht bei mir warſt, ließ ich mir Dutzende
von Mädchenkopf=Entwürfen von den Neklameinſtituten vor=
legen
, aber ſie waren alle glattweg ſcheußlich. Ich konnte mich
nicht entſchließen, eines von dieſen Wachspuppengeſichtern gieich=
ſam
als Motto über meine Arbeit zu ſetzen. . . . Es war näm=
lich
, fuhr Kurt etwas leiſer und nachdenklicher fort, von jeher
mein heimlicher Wunſch geweſen, einen Mädchenkopf für unſere
Plakat= und Inſeratenreklame zu verwenden; erſtens ein ge=
ſchäftlicher
Wunſch, denn ein hübſches Frauengeſicht iſt ein nicht
zu verachtendes Reizmittel für das kaufende Publikum und
zweitens . . ."Kurt zögerte etwas, bevor er weiterſprach: . . . und
zweitens du als Künſtler wirſt mich verſtehen ein roman=
tiſcher
Wunſch. Mir iſt ſo, als könnte mir ſolch ein lachendes
Mädchengeſicht ich habe eine ganz beſtimmte Vorſtellung da=
von
mehr Kraft und Anſporn im Einerlei der Alltagsarbeit
Arnnt

ſingt während der grauſamen Prozedur. In Wirklichkeit kniet
oder ſitzt ſie, und ihr Körper befindet ſich gar nicht in der vor=
getäuſchten
Lage. Das Ganze wirkt ebenſo unheimlich wie un=

verſtändlich. Genau ſo verhält es ſich mit dem Mädchen, deſſen
Kopf auf einem Stuhl liegt, an deſſen Armlehnen noch die
blutigen Schwerter hängen. Der Körper iſt aber nirgends zu
ſehen. Das abgeſchlagene Haupt ſpricht, lacht, antwortet und
ſieht überaus vergnügt aus. Die Wangen ſind rot, die Augen
glänzen, und man hat den Eindruck, als ob dieſer Kopf immer
für ſich allein gelebt hätte. Man kann ſich unmittelbar vor den
Stuhl ſtellen, es iſt nirgends etwas von dem Körper zu ſehen.
Das iſt z. B. einer der einfachſten Apparate aus meiner
Werkſtatt. Auch der bekannte Altar des Geſchickes iſt von
mir, auf dem ein junges, hübſches Mädchen verbrant wird. Es
wird ein Scheiterhaufen mit Alkohol übergoſſen, das Mädchen
liegt ganz ruhig auf dem Feuer des Altars, ohne einen Laut
von ſich zu geben, man ſpürt den Brandgeruch, den Geruch des
Alkohols. Man ſieht das Opfer hinſchwinden, und es bleibt nur
noch ein Häufchen Aſche zurück, das von dem Sauberkünſtler in
einer Schale herumgereicht wird. Sie denken ſich natürlich, daß
das Opfer durch ein Loch im Altar ausgerückt iſt und mit
freudigen Gefühlen ſeiner eigenen Verbrennung zuſieht und ſich
dabei die Lippen ſchminkt. Mr. Chayer lächelt ironiſch. Aber
ich verſichere Ihnen, ſie wird wirklich verbrannt, und die Aſche
wird authentiſch in alle vier Winde geſtreut. Os es nun gerade
ihre Aſche ſei...?"
Die beſten Ideen haben die Amateure, meint Mr. Chayer.
Denn gerade ſie haben als anfängliche Laien den Kontakt mit
dem großen Publikum und wiſſen, daß ein weſentlicher Faktor
zum Gelingen des Experiments der Gegenſatz iſt, der zwiſchen
tatſächlichem Augenſchein und dem Verneinen des Verſtandes
beſteht. Dadurch wird jene Spannung erzeugt, jenes Nicht=
glauben
der Vernunft und jenes Glaubenmüſſen des Auges. Alſo
auch Pſychologie, wie man ſieht. Denn ohne Pſuchologie kann
heute kein moderner Beruf auskommen.

Das ſchönſte Kunſtſtück, erzählt Mr. Chauer, habe ich
im Jahre 1926 in London von meinem Kollegen Luciene geſehen.
Die Prinzeſſin von Bakleten. Ich bin ſelbſt nicht darauf ge=
kommen
, wie er es gemacht hat, und er mußte es mir erſt er=
klären
. Die ägyptiſche Prinzeſſin wird auf einem Poſtament als
Mumie hergerichtet aber lebend. Wenn ſie völlig eingepackt
und von Kopf bis zu Fuß mit Bändern umwickelt iſt, werden
Gebete gemurmelt, und nach zehn Minuten entweicht ihr Geiſt
aus der Hülle. Sie ſchreitet in unnachahmlicher Grazie und in
ihrer ganzen Schönheit weit davon.

Na, ſagte Willy Mertens nach einer Pauſe, dann zeig‟
mir doch mal das Bild deiner Herzallerliebſten, damit ich das
Neklamegeſicht danach zeichnen kann! Aber im ſelben Augen=
blick
bereute er ſeine voreiligen Worte, denn Kurts Augenbrauen
zogen ſich unwillig zuſammen: Du irrſt. Ich wüßte keine Frau,
die mir ſo nahe ſteht oder geſtanden hätte, daß ich ihr Bild als
Motto über mein Wirken ſetzen möchte. Nein, mein Freund, das
Mädchen, deſſen Bild du mir machen ſollſt und ich glaube, daß
nur du es zuwege bringen wirſt dieſes Mädchen exiſtiert nir=
gends
außer in meiner Phantaſie... Wie du ſie darſtellen
ſollſt? . . . Kurts Augen ſtarrten in eine unbeſtimmte Ferne,
während er fortfuhr: Geſund und froh, hellblondes, über der
hohen Stirn zurückgeſtrichenes Haar, ovale Geſichtsformen, kühle
und doch ſanfte graue Augen, kurze, gerade Naſe, weiches Kinn,
lächelnder Mund mit kräftigen Sähnen und vollen Lippen....
Genügt dir das?
Der andere nickte. Bis morgen haſt du den erſten Ent=
wurf
. Und ſchon an der Cüre: Du biſt alſo, Gott ſei Dank,
immer noch der alte, liebe, romantiſche Kurt von ehedem. . . .
Cäglich brachte Willy Mertens ſeinem Freund und Chef die
Skizzen und Entwürfe für den neuen Neklamekopf, täglich mußte
er nach Kurt Vollmars Angaben Anderungen und Verbeſſerungen
vornehmen, bis man endlich ſo weit war. Die Plakate wurden
zu vielen Cauſenden gedruckt. Wenige Cage darauf prangte zum
erſten Male an den lakatſäulen, in den Seitungen ganz Deutſch=
lands
ein in ſeiner geſunden Natürlichkeit entzückender Mädchen=
kopf
das neue Sirmenbild der Perlodontfabrik!
Eines Morgens überreichte Kurt Vollmar lachend dem in
ſein Privatbureau eintretenden Mertens einen Brief:
Firma Perlodontwerke
Friedrichsburg.
Su meinem größten Erſtaunen ſehe ich ſeit einigen Cagen
mein Bild als Reklame für Ihre Sahnpaſta erſcheinen. Da uh
hierdurch in die denkbar unangenehmſte Lage gekommen bin,

Von wem ich Anregungen bekomme? Ich habe eme un
fangreiche Korreſpondenz. Mr. Chayer eilt an ſeinen Schreil
tiſch und entnimmt einem Fache einen Brief. Es iſt ein fel
merkwürdiger Brief. Ein Mann in irgendeinem gottverlaſſen
Neſt in Virginia ſchreibt ihm, es wäre nicht mehr auszuhalte
da wäre ſo ein Kerl mit lauter Hokuspokus und Crickes, d
mache das ganze Städtchen verrückt. Er habe ihm ſchon fün
hundert Dollar geboten, aber der elende Menſch wolle ih
keines ſeiner Geheimniſſe verraten. Nun möge ihm Dr. Chau
doch ſofort poſtlagernd einige prima Saubertricks liefern: z.
eine Cabatiere, die Cinte oder Pfeffer ausſpuckt, wenn man
öffnet, oder einen Cabaksbeutel, der reden kann, ſo daß me
glaubt, es rufe ein Dritter im Simmer: Nimm dich in acht,
iſt Gift darin!. Auch eine Sigarre möchte er haben, die, wei
man ſie anbeißt, ruft: Cu mir nicht weh!
Mr. Chauer legt den Brief entrüſtet ob ſolcher Sumutung
in die Lade zurück. Ich bin doch kein Clown oder Spal
macher, ſagte er verächtlich. Meine Wiſſenſchaft iſt eben
ernſt zu nehmen wie jedes andere Handwerk. Ich muß lange
jedem Apparat arbeiten, und das meiſte iſt viel ſchwieriger g
es ausſchaut.
Auf die Frage, ob er uns nicht einen ſeiner Cricks verrat
woll, ſchüttelt er mit überlegenem Lächeln den Kopf. Das wür
Sie teuer zu ſtehen kommen, behauptet er, ſo ein Geheimn
iſt auch ein paar tauſend Dollar wert, und wenn wir auch Illy
ſioniſten ſind ein bißchen ſind wir doch ja auch Geſchäftsleute

Der Nikolaus in der Schule.

Skizze von Dr. Philipp Krämer.

Alſo, daß ihr es alle wißt, geſtern war der Nikolaus bei un
in der Schule. Endlich war er da, in eigener Perſon, der Vie
begehrte. Man glaubt nicht, wie er ſchon die ganze Woche üb=
als
unſichtbarer Geiſt im Hauſe herumrumorte, treppauf, treppa
bald bei den Kleinen, bald bei den Großen. Man glaubt de
nicht, wenn man nicht, wie ich täglich ungebetener Gaſt jen
Szenen war, aus deren Fülle ich beiſpielsmäßig nur zwei erzähle
will.
Da iſt alſo unſer dickes Fritzchen in der Sexta. Seine alle
böſen Seitläuften zum Crotz bemerkliche Wohlbeleibtheit hinde=
ihn
unangenehm am durchhaltenden Lernen. Denn man weiß, da
Lernen anſtrengt und auch, daß dicken Leuten bei großer Au
ſtrengung das Herz nur allzu leicht verſagt. Fritzchen, darf ie
ſagen, lernt nur nach Laune. Die erzieheriſche Kunſt beſteht dem
nach, wie logiſcherweiſe leicht zu begreifen iſt, darin allein, ihr
möglichſt viele Lernlaunen zu erzeugen. Es ſei feſtgeſtellt, de
Nikolaus hat ihm eine ſolche erzeugt. Man muß darüber unter
richtet ſein, daß ſein ganzes Sinnen und Crachten darauf ausgeh
ein Caſchenmeſſer zu beſitzen, eines jener märchenhaften Caſchen
meſſer mit vier bis fünf Klingen, die dank der Kenntnis des Be
ſitzers nur für dieſen aufklappbar ſind. Sollte er in den Sack de
Nikolaus geraten, ſo will er mit Hilfe dieſes Meſſers leicht da
Grautuch durchſchneiden, um fliehenderweiſe die Freiheit wieder=
zugewinnen
.
Da iſt der blonde Willi in der Quinta, der ſich auf ſeine ei
Jahre viel einbildet. Er ſagt in der Klaſſe laut und geringſchätzig
ſo daß er eines guten Eindrucks nicht ermangelt, in nicht gan
durchſichtiger Redeweiſe: Ich glaube doch nicht mehr an der
Nikolaus! Darum kann er mich ruhig in ſeinen Sack ſtecken.
Aber wie der Lehrer dieſen Ausſpruch vernimmt und Willi feier=
lich
vor der Klaſſe zur Wiederholung dieſer kecken Behauptungen
auffordert, nicht ohne geſagt zu haben: Aber ich werde, wenn
du es verantworten willſt, dem Nikolaus ſagen, daß er dich auch)
wirklich in den Sack ſteckt, da langt es bei dem blonden Willt
zwar noch dazu, daß er vor die Klaſſe tritt, mit jedem Schritt mehl
zögernd, aber dazu langt es durchaus nicht mehr, daß er ſeiie
kühnen Worte von vorhin wiederholt. Er erbleicht, ſeine Ge=
danken
ſind wie weggewiſcht. Nieſenhaft ſtehk vor ihm mit
drohend erhobener Rute der Geiſt des Nikolaus.
Dies waren beiläufig nur zwei Szenen, zwei von zwanzig
dreißig. Was ſchreibe ich? Dreißig ſchreibe ich? Ich ſolltt
hundert ſchreiben. Critt nur zu den Gruppen im Schulhof. Was
hörſt du? Iſt es nicht immer dasſelbe? Welche Fragen werder
unabläſſig erörtert? Es ſind ſolche, die mit dem Nikolaus urſäch=
lich
im Suſammenhang ſtehen. Hier ſind einige. Unveränderk
ohne literariſche Sriſur will ich ſie geben: Kommt der Nikolaus
aus Moskau, wo die Bolſchewiſten ſind? Iſt es nicht doch einer
von den Lehrern, der den Nikolaus macht? Iſt der Nikolaus
auch ein Bolſchewiſt? Muß er einen PDaß haben? Kommt der
Nikolaus mit dem Vieruhrzug? Übernachtet der Nikolaus beint
Wirt M. . . ?. Kommt der Nikolaus auch wenn es regnet? Ge=
nügt
meine Probe? Die Certianer, die aufgeklärt ſind (wie die
Quintaner und Sextaner auch) und bei denen die Aufklärung ihr
Serſtörungswerk mit durchſchlagendem Erfolg beendet hat (wie
noch nicht bei den Sextanern und Quintanern), die Certianer

bitte ich Sie, von einer weiteren Durchführung dieſer Prexu=
ganda
abzuſehen und erſuche Sie gleichzeitig, mir mitzuteiſen,
woher Sie meine Photographie haben oder was Ihnen ſonſ
dieſe naturgetreue Abbildung ermöglicht hat.
Hochachtend
LiſaFranke, Biebersheim.
Auch Mertens lachte aus vollem Halſe, als er den Brief 7u
Ende geleſen hatte. Auf was für verrückte Ideen die Lcute
kommen!
Du glaubſt alſo auch nicht, daß etwas Wahres daran iſt?
Kein Wort! Ein durchſichtiger Erpreſſungsverſuch. Veileß
dich darauf für ein paar hundert Mark hört dieſes Mädchen.
auf, irgendwelche Ahnlichkeit mit unſerem Neklamegeſicht herause.
zufinden. Wirf den Brief weg!
Das Ochreiben flog in eine Schublade, und damit war die
Sache erledigt. . . .
Lis eines Cages, als die beiden Freunde wieder einmal
in Kurts Bureau zuſammenſaßen, ein gewiſſes Fräulein Eilcs
Franke gemeldet wurde. Unſer Plakat=Original! erinnerte 1i9
Mertens. Sehen wir ſie uns einmal an.
Es klopfte, und mit einer gewiſſen Spannung ſahen die bei
den Freunde nach der Cür.
Herein! rief Kurt.
In das Bureau trat ein junges Mädchen, grüßte kühl Nis
nahm dann, wie um etwas zu demonſtrieren, den Hut Ab."
Etwas betroffen blickten ſich die beiden Herren an. B0e Ie
ſahen, war nicht nur ein außergewöhnlich hübſches Mädchen, Iie
dern es war das Reklamegeſicht!! Wenn man von ſieitk
Abweichungen in der Friſur, im Augenausdruck und im Profl
der Naſe abſah, konnte man tatſächlich glauben, dieſes Sräulein
Franke ſei Mertens Modell geweſen.
Run, meine Herren, glauben Sie mir jetzt? brach /4 De
überraſchte Stummheit der Beiden. Verſtehen Sie jekt, 900 J
die lechs Stunden Bahnfahrt bierher nicht geſcheut ADk Ecee

[ ][  ][ ]

ſagen zu alledem: Pah!, oder gar: n Dreck!, mit mitleidigem
Hochmut.
Nun war er geſtern wirklich da bei uns in der Schule. End=
ich
war er da, der Vielbegehrte, in höchſteigener Perſon. In der
Aula haben die Jungen alles zu ſeinem Empfang bereitet. Die
Stühle ſtehen in Neih und Glied und warten auf die abenteuer=
hungrige
Schar der Buben und Mädels, die draußen vor der
großen Haustür dicht gedrängt ſtehen und in einer gebieteriſchen
Weiſe Einlaß begehren, deren man zu anderer Seit an derſelben
Stelle nicht gewohnt iſt. Dort in der Ecke ſteht, ohne Schmuck,
aber mit einem Dutzend frommer Lichtaugen, der Chriſtbaum. Das
gehört ſich ſo für eine Nikolausfeier. Jetzt ſtrömen ſie alle herein
und füllen jedes Plätzchen des feſtlichen Naumes. Ein Quartaner
jäſh die kurzesRikplausanſprache, die er mir heute ſchon zum
ritten Mäle auf meinem Amtszimmer gehalten hat, weil er den

Wunſch hat, ſchon einmal vor einem Publikum geſprochen zu
haben. Jedesmal ſchrie er mich an: Liebe Kameraden! Heute iſt
das Nikolausfeſk! Dreimal! Wird man mir das wirklich nach=
fühlen
? Dreimal in zwei Cagen! Und dennoch blieb er einmal
hängen und fand den Faden der Nede nur dank meinem erfreulich
guten Gedächtnis und meiner diskreten Vorſagekunſt. Schließlich
hat er es hinter ſich. Er gibt das Lied an. Jetzt trägt ihn der
frohe Geſang davon. Eine Geſchichte wird erzählt, eine Nikolaus=
geſchichte
, verſteht ſich.
Da, endlich! Er kommt! Er iſt wirklich da! Sein Pelz=
mantel
iſt erſtaunlich reich und ungewöhnlich. Die Hoffnung ſo
vieler, den Nikolaus durch dieſes Kleidungsſtück zu entlarven und
das Geheimnis ſeiner Perlon zu enthüllen, zerſtiebt. Sein weißer
Bart wallt ehrfurchtgebietend tief herab. Surrend ſtreicht die
Nute durch die Luft, und viele ducken ſich.

Von drauß, vom Walde komm’ ich her,
Ich muß euch ſagen, es weihnachtet ſehr.
ertönt mit tiefem, keiner bekannten Perſon angehörigem Baß
Storms Nikolausgedicht. Dann entleert ſich der große Sack mit
Nüſſen und Apfeln. Draußen, auf ſeinem Wagen, ſo behauptet
unter ſchallendem Gelächter der Aufgeklärten der Nikolaus,
fände man noch mehr Gaben, ſofern ſich einige, die er Wunder
über Wunder! bei Vor= und Sunamen genau kennt, hinaus=
bemühen
möchten, ſie hereinzuholen, weil es hier offenbar eitel
gute Kinder habe. Die Meldung kommt, der Wagen ſei wirklich
da. Die Aufgeklärten machen unrationaliſtiſch dumme Geſichter.
Sie bringen neue Apfel, bringen Nüſſe und Gebackenes, bringen
ſogar Klömpchens, die ſüßen Dingerchen, den Sungenſchmaus
der Aufgeklärten. Einhundertvierundneunzig Kiefer fangen an
zu mahlen und zu beißen. Die Luft iſt erfüllt von köſtlichem
Knacken. Die Mädchen haben das Eßwerk im geweiteten Schoß
liegen, die Jungen auf dem Celler der blauen Mützen. Sie greifen
dem Nikolaus an den Pelz, an den Bart. Heil da ſauſt die Nute
züchtigend auf allzu vorwitzige Fingerlein.
Der Nikolaus geht, Gaben verteilend, durch die Veihen und
führt ſonderbare Nedensarten. Er murmelt, und plötzlich iſt der
Hauber in Kraft. Plötzlich glauben alle an ihn, auch die Aufge=
klärten
. Plötzlich iſt kein Sweifel mehr möglich. Es wäre lächer=

lich. Auch die Lehrerinnen glauben an ihn und die Lehrer und der
Schulleiter und die Putzfrau, die hinten zuhört. Sie ſind einge-
fangen
in das freundliche Wunder des Glaubens.
Dies bewirkt der Nikolaus, der liebe, alte, gute, ſtrafende,
lohnende Weißbart, unſer Freund. Jetzt, da er uns verlaſſen,
ſtrömt die Schar zum Saal hinaus. Die Plappermäulchen wollen
nicht ſtille ſtehen. Der Bann iſt gebrochen. Der ganze Schulhof
iſt durchbrauſt von Stimmen. Langſam nur fluten die Jungen und
Mädels davon. Was haben ſie alle? Was wird ſie in ihre
Cräume heute nacht begleiten? Was wird ſie noch tagelang be=.
ſchäftigen?
Der Nikolaus war bei uns in der Schule. Endlich war er da,
in eigener Perſon, der Vielbegehrte.
Was kann ich werden?
Seemann.
Von Peter Bergen.
Wenn wir von Sindbad, dem Seefahrer, leſen oder von
phantaſtiſchen Näubererlebniſſen auf den Meeren aller Länder,
dann bekommen wir wohl häufig Luſt, auch einmal ein tüchtiger
Seefahrer zu werden, nicht wahr? Aber wir wollen kein Näuber=
hauptmann
werden, ſondern ein tapferer Kapitän, der den Kampf
mit allen Gefahren und Hinderniſſen aufnimmt und ſeine Paſſa=
giere
ſicher und wohlbehalten an ihr Neiſeziel bringt.
Für den Jungen, der Seemann werden will, iſt es am beſten,
zur Handelsmarine zu gehen. Die Reichsmarine kommt deshalb
für einen Lebensberuf nicht in Betracht, weil der Seemann infolge
der Beſtimmungen des Verſailler Vertrages nach zwölf Jahren
wieder vom Dienſt zurücktreten muß.
Sunächſt muß der junge künftige Seemann einige Vorbe=
dingungen
voll und ganz erfüllen. Natürlich muß der betreffende
Junge eine äußerſt kräftige Geſundheit haben, dann muß er ſehr
gut ſehen können und darf auf keinen Fall farbenblind ſein, da
das gute Farbenunterſcheidungsvermögen eine höchſt wichtige
Nolle ſpielt.
Es gibt beſonders zwei Wege für die Berufsausbildung. Am
beliebteſten iſt wohl die Deutſche Seemannsſchule in
Hamburg=Finkenwärder. Hier erhält man zunächſt theoretiſchen
Unterricht ſowohl im Simmer, als auch auf einem feſtliegenden
Schulſchiff. Nach gründlicher Beherrſchung aller notwendigen
Kenntniſſe, wie Bootsdienſt, Segelexerzieren, Signaldienſt und
Navigation wird der angehende Seemann als Schiffsjunge von
den Needern übernommen. Nach ſechs Monaten rückt er dann
zum Jungmann, nach weiteren ſechs Monaten zum Leichtmatroſen
auf, um ſchließlich nach einem letzten ganzen Jahr zum Voll=
matroſen
zu avancieren. Bereits als Schiffsjunge erhält er eine
Heuer, das heißt einen Monatslohn, ungefähr 26 Mark. Als
Vollmatroſe erhält der Seemann bei freier Verpflegung ungefähr
eine Heuer von 100 Mark. Die Unterrichtskoſten vor dieſer Seit
betragen 140 Mark monatlich.
Die zweite Möglichkeit iſt die Ausbildung durch den Deut=
ſchen
Schulſchiffverein, der jährlich ungefähr 200 Schiffsjungen

em mir die letzten Wochen in meiner Heimatſtadt zur Hölle ge=
ſorden
waren? Man verſpottet mich, wo ich mich ſehen laſſe, man
ennt mich nur noch das Neklamegeſicht, man erzählt ſich die
Uſten Geſchichten über meine angeblichen Verbindungen mit
hrer Sirma oder einem Leiter dieſer Fabrik oder mit dem
ſeichner des Plakates. Sie können ſich wohl den Klatſch vor=
ellen
. Ich bin Waiſe und wohne bei meiner Cante, aber auch
e beginnt allmählich, mir zu mißtrauen, und . . . Ein verzwei=
Utes Schluchzen erſtickte Liſa Frankes weitere Worte; aber ſchon
ſar Kurt aufgeſprungen und hatte ſie zu einem Klubſeſſel ge=
itet
. Es iſt ein ſeltſames Spiel des Sufalls, liebes Fräulein
ranke, ſagte er dann, und es ſchien, als verſiegten bei dem
utigen Confall ſeiner Worte ihre Cränen hinter dem Caſchen=
uch
, aber es iſt nurder Sufall, der hier ſeine Poſſen treibt. Ich
ebe Ihnen mein Wort, daß unſerem Plakatkopf keine lebende
Derſon, keine Photographie, kein Bild als Modell diente!
Liſa Franke hob den Kopf, und ſiehe da, ein Lächeln erſchien,
die der Negenbogen nach dem Gewitter, auf ihrem hübſchen Ge=
cht
. Ich glaube Ihnen, Herr Direktor, aber was ſoll ich nur
un?
Kurt und Willy wechſelten einen ſchnellen Blick. Dann öff=
ete
Vollmar eine Schublade, entnahm ihr ein Scheckheft und
eBie die Feder an. Im ſelben Augenblick jedoch ſprang das
ltadchen auf, und zornig rief ſie: Nein, danke, mein Herr ich
in nicht hergekommen, um mich zu verkaufen!! Und ehe jemand
* hindern konnte, hatte ſie ihren Hut genommen und war hin=
usgeeilt
. .
Donnerwetter, rief Mertens nach der erſten Verblüffung.
4der Kurt Vollmar ſagte nur, in Gedanken verſunken: Alſo, ſie
Eiſtiert wirklich. . . Das hätte ich nicht für möglich gehalten. . . !
Lon dieſem Cage an war Kurt Vollmar wie ausgewechſelt.
Sleich und nervös kam er zur Arbeit, ſtarrte oft abweſend vor
9 hin, beging in ſeinen Dispoſitionen Fehler, kurz, er war nicht
nehr der Alte,

Du mußt Urlaub nehmen und dich erholen, ſagte Willy zu
ihm, morgen früh packſt du deine Sachen und fährſt irgendwo
hin aufs Land!
Kurt überlegte. Du haſt recht, lagte er dann, morgen
früh fahre ich. Und ſo geſchah es.
Aber ſechs Stunden nachdem er abgefahren war, ſtand er
auf dem Bahnſteig der Stadt Biebersheim. Nachdem er ſich ein
Simmer im Hotel genommen hatte, machte er ſich durch den ſtillen
und altertümlich anmutenden Ort auf den Weg. Und kurze Zeit
ſpäter ſtand der elegante Direktor Vollmar, atemholend und zag=
haft
, vor einem abgegriffenen Klingelzug im vierten Stock eines
alten Mietshauſes. Auf ſein Läuten erſchien eine alte Frau; ſein
Name ſei Vollmar ob Fräulein Liſa Franke zu ſprechen wäre?
Er wurde in die gute Stube geführt und mußte warten.
Endlich wie Ewigkeiten erſchienen ihm die Sekunden
öffnete ſich die Cür; Liſa Franke, die Vollmars Name nicht ge=
kannt
hatte, erſchien und muſterte neugierig den Beſuch, in dem
ſie, von einem Erſtaunen ins andere fallend, den Direktor der
Perlodontwerke erkannte. Ehe ſie ſich aber noch gefaßt hatte,
ging Vollmar auf ſie zu und faßte ſie bei den Händen. Ich habe
viel an Ihnen gutzumachen, liebes Fräulein Franke, und bitte Sie
vor allem um Verzeihung für die Beleidigung, die Sie durch
mich erfuhren. Das iſt der Hauptgrund meines Kommens. Können
Sie mir vergeben?
Liſa nickte ſtumm, von ſeiner liebenswürdigen Herzlichkeit
beſiegt. Da die Cante für einige Seit in der Küche verſchwand,
hatte Kurt die Möglichkeit, Liſa unter vier Augen zu berichten,
wie jenes. Bild in ſeiner Phantaſie, ja in ſeinem Herzen gelebt
hatte, bevor es durch den Pinſel des Malers und jetzt gar, Wun=
der
über Wunder! durch die göttliche Natur ſelbſt in Liſas
kleiner Perſon lebendig geworden war. Atemlos lauſchte Liſa.
und ihre ſanften grauen Augen ruhten ſinnend auf dem Mund des
Erzählers. Endlich kam Frau Franke mit einem großen Kaffee=
und Kuchentablett zurück; und als Kurt eine Pauſe in ſeinem
Bericht eintreten ließ, ſagte die alte Srau: Na, Liſa, ich ſeh‟

ſchon ich muß auch viel wieder gutmachen, weil ich dir nicht
geglaubt und dich mit meinem Mißtrauen gequält habe. . ..

Acht Cage ſchon war Kurt Vollmar in Biebersheim geblie=
ben
, ſtändig in Geſellſchaft der beiden Frauen Grund genug, um
die Klatſchmäuler des Ortes ſtändig über die arme Liſa und den
rätſelhaften Fremden in Bewegung zu halten. Aber Liſa ſtörte es
nicht mehr: wären ihr doch dieſe köſtlichen Cage mit Kurt, den ſie
immer mehr ins Herz ſchloß, eines noch größeren Opfers wert
geweſen. . . ."
Hörte Kurt von den häßlichen Redereien der Leute, ſo
pflegte er nur ſtill zu lächeln, als habe er einen Plan, mit dem er
zu geeigneter Seit ſchon hervortreten wolle
Eines Sonntags abends, als die drei wieder beiſammen
aßen, begann Kurt: Nun liebe Frau Franke, möchte ich Ihnen
eine Vorſchlag, betreffs Liſas Sukunft machen. . .
Und der wäre?
Ich engagiere Liſa als lebendige Neklame für meing
Sirma. . . ."
Was ſoll das heißen . . . ?"
z:3= und gleichzeitig als Frau Direktor auf Lebenszeit!
Immer und immer wieder las der verblüffte Willy Mertens
den Brief ſeines Chefs:
Lieber Willy!
Durchſuche bitte ſofort meinen Schreibtiſch. Brief Franke
ſoll eingerahmt und neben Neklamegeſicht über meinen Schreib=
tiſch
gehängt werden. Morgen komme ich zu zweit zurück: Du
bekommſt Gehaltserhöhung, wenn Du auch noch nicht weißt
wofür!
In alter Treue

Dein Kutt

[ ][  ][ ]

ausbildet. Der Gang der Ausbildung iſt ein wenig verſchieden
von dem der Deutſchen Seemannsſchule, aber er hat die gleichen
Endergebniſſe. Die Koſten der Ausbildung betragen für das erſte
Jahr 750 Mark, für das zweite Jahr 500 Mark, ferner wird
die einmalige Erſtattung von 250 Mark verlangt für die Kleider=
ausrüſtung
.
Nach der Ausbildung zum Vollmatroſen iſt der Weg zum
Kapitän noch rocht weit! Vielo Prüfungen ſind noch zu beſtehen
und eine lange Seefahrtszeit, in der der Seemann erſt einmal be=
weiſen
muß, ob er wirklich das Seug zu einem tüchtigen Kapi=
tän
hat.
Der Vollmatroſe muß mindeſtens 50 Monate Seefahrtszeit
nachweiſen, ehe er die weiteren Prüfungen an einer der ſtaatlichen
Seofahrtsſchulen ablegen kann, und die Prüfung des Steuer=
mannes
auf großer Fahrt iſt gewiß nicht leicht! Und wieder
kommt eine lange Fahrtzeit, bis man ſchließlich Schiffsoffizier
wird, und auch dann iſt man noch lange nicht Kapitän!
Doch, wenn ihr Luſt und Liebe zur See habt und Luſt und
Liebe, ſtets eure Pflicht zu tun, ja mehr, wenn ihr ſtets bereit ſein
wollt. euer letztes herzugeben, welcher Beruf wäre geeigneter da-
für
, als der des Schiffskapitäns?
Plakate.
Von Hermann Linden.
Sehr bald, vielleicht ſchon in einigen Jahren, iſt ihre Unter=
bringung
ein hohes Nätſel, ein großes Sragezeichen auf der
Stirn der Neklame, ſchwerſte Verlegenheit der Propagandachefs,
die ſich wohl kaum anders aus der Affäre ziehen können, als daß
ſie die Wolkenkratzer propagieren. Denn dann haben ſie wieder
Olatz für ihre Plakate. Alles, was zu erobern iſt, haben nämlich
dio Plakate inzwiſchen erobert, langſam erſt, dann im Sturm=
ſchritt
, im Eilſchritt, im Jazztempo, ſchnell, laut und rückſichtslos
dazu, Amerika mit Erfolg als Vorbild im Auge. Alles, was zu
orobern iſt, ſich durchnageln und bokleben läßt, hat ſich dem Pla=
katſturm
dieſes Jahrhunderts ergeben müſſen, Hausfaſſaden mit
ſämtlichen Stagen, die Dächer mit einbegriffen, Celegraphen=
ſtangen
und Viadukte, Bretterwände und Straßenbahnwagen,
Slugzeugkabinen und Eiſenbahnabteile. Nicht genug mit toten
Gegenſtanden, lebendige Menſchen müſſen heran, geduldige Köpfe,
geduldige Rücken, geduldige Beine. Das erſt iſt die Vollkommen=
heit
des Plakats, den unbewegten Standort zu vertauſchen mit
der beweglichen Revue.
Das Plakat, das vom Menſchen dienſtbar gemacht wurde,
hat ſich gerächt; nun machen ſich Menſchenrücken und =beine dem
Plakat dienſtbar. Wo aber ſollen ſie alle hin in Sukunft, die
Plakate, Cag um Cag werden neue erzeugt, fort und fort wird
entworfen, modelliert, geſchnitten, geklebt, geſchnitzt, gemeißelt,
dem Cempo der Plakatgeburten entſpricht keineswegs das Cempo
der Häuſerbauten. Das graphiſche Gewerbe iſt eine mächtige Gilde
geworden. Die Plakate ſteigern das Kolorit der Stadt, aber ſie
zerſtören auch den unbefangenen Sauber der Natur. Sie ſind nicht
iinmer einwandfrei, die Plakate; denn oft ſind ſie nicht nur mit
Farben bedeckt, ſondern auch mit Lügen, jedoch mit ſolchen Lügen,
die der Kaufmann mit dem Lächeln des Diplomaten unerläßlich
nennt; kleine, propagandiſtiſche Übertreibungskünſte, wer wird den
Mund ſchief ziehen bei ſolchen Selbſtverſtändlichkeiten? Die
Städte haben ſie erobert, die Plakate, und niemand hat ſich ge=
wehrt
; in das Geſicht der Stadt ſetzten ſie ſich hinein wie ein
buntes Sieber, wie ſeltſame, bizarre, oft ſogar groteske Flecken,
wie Pocken; niemand hat ſich gewehrt. Aber damit war es ihnen
nicht genug, landſtraßenentlang pflanzten ſie ſich auf, in die Dörfer
drangen ſie kinein, die Bauern empfingen ſie geſchmeichelt.
Nur einer ſah ſie mit grünen Augen an, der Dorfausrufer,
letzter Nachfahr der früheren königlichen erieurs; die gedruck=
ten
Anſchläge verſetzten ihn in Penſion, falls es für Dorfausrufer
Penſionen gibt. Plakate haben Ahnlichkeit mit Menſchen, ihre
Lebensdauer hängt ab von ihrem Material. Und von dem Platz,
auf den ſie geſtellt, geklebt, gehängt werden. Das Leben der Lit=
faßplakate
zählt nur nach Stunden. Die Aktualität iſt ihr ewiger
Mörder. Sie ſind nur aus Papier, auch oft nur von flüchtiger
Hand entworfen, von ſchnellen Maſchinen gedruckt. Einen Cag
lang, manche auch mehrere, gucken ſie hinein in den Nummel und
in die Bewegung der Straßen, und ſchon löſcht der Kleiſter des
Plakatanklebers ihr kleines Leben aus. Die anderen aber oben
auf den Dächern, zwiſchen den Stagen, aus Eiſen hergeſtellk, mit
koſtbaren Bronzen gemalt, überleben oft ihre Erzeuger. Die Pla=
kate
haben eine Geſchichte, und dieſe Geſchichte führt zurück bis
Gott. Ehe nämlich die Plakate das waren, was ſie heute ſind,

ſchreiende Anpreiſung von Waren, waren ſie Anſchläge in feier=
licherem
Dienſte: Staat und Gott bedienten ſich ihrer, Nömer
und Griechen mit Marmor, Gott mit Felsgeſtein, als er die Sehn
Gebote auf den Berg Sinai blitzte, und Moſes die Cafel unter das
Volk tragen hieß.

Von Toſef Scherl.

Ich fuhr im Sug und hatte als Neiſegefährten eine Familie,
Vater und Mutter mit einem friſchen Buben von etwa 45
Jahren. Als der Fahrkartenkontrolleur kam, meinte er: Für
den Buben dürften Sie doch auch ſchon eine Karte löſen. Er iſt
ſicher ſchon über 4 Jahre. Nein, er wird erſt im April vier.
Damit war die Sache erledigt. Für den Buben allerdings nicht.
Kaum war der Kontrolleur fort, ſagt er: Du, Papa, ich war
doch ſchon an Weihnachten vier Jahre. . ." Swiſchen Vater und
Kind gab es nun ein Geſpräch, das ich nicht hörte. Aber hernach
ſagte der Vater zu mir: Die Sache iſt mir ſehr peinlich. Ich
ſtehe nun vor dem Kind als Lügner da. Ich habe ihm zwar be=
greiflich
zu machen verſucht, warum ich die Wahrheit nicht ſagen

Nummer 288.

(1.

Aufgabe 418.
K. Traxler in Dub.
Preis im Miniatur=Turnier der Daily News und Weſtminſter
Gazette 1928.)
4
b (
e
g

Weiß zieht und ſetzt in drei Zügen matt.
Prüfſtellung: Weiß: Ka1 Dc3 Sc7 (3);
Schwarz: Ka4 Bb5 b7 c6 (4); 34

Partieſtellung Nr. 3.
In einer jüngſt im Münchener Schachklub zwiſchen den Herren Dr.
Steinbrecher und Benzinger geſpielten freien Partie kam es zu folgen=
der
Stellung:

Schwarz: Benzinger,
a b
d
h

Weiß am Zuge zog
1. Ta1 41 Nun ſuchen beide Spieler ſich gegenſeitig an Liſt und Schläu
überbieten.
1. . . . . . . . Dd7 c6 Schwarz ſtellt hier ſeinem Gegner mit Preisgabe des
gers und folgendem Te8 eine teufliſche Falle.
2. Dh4xe7 Ein dämoniſches Lächeln auf. Seite des Nachziehenden.
2. . . . . . . . Ta8 e8

3. De7 h4! Tesxex Das Lächeln wird ein ſiegesſicheres Grinſen, denn
droht für Weiß zum mindeſten Damengewinn (durch Abzugsſchach).
4. Dh4xh6F!!
Verblüffung! Zum Entſetzen ſeines Gegners lündt
Steinbrecher ein vierzügiges Matt an:
... . g74h6
4.."

5. g6 g7+Kh8 h7
6. g7Xf88 +: Kh7h8
7. Tg1g84
Applaus! Wer andern eine Grube gräbt . . ., bemerkten recht ſcha=
denfrohe
Kiebitze.
Die beiderſeitigen Kombinationen verraten indes Geiſt und Scharf=
ſinn
; der problemartige Schluß iſt entzückend.
(Münchn. Ztg.)
Schachliteratur: Einen neuen, für jeden Schachfreund wich=
tigen
Katalog hat der Schachverlag Hans Hedewigs Nachf., Kurt Ron=

Druck u. Verlag: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckers, Rheinſtr. B. Verant wortlich f. d. Redaktion: Dr. 6. Nette. Fernſpr. 1. B89.-B32. Alle Rechte

konnte, aber das Kind iſt nun einmal ſtutzig geworden. Aun,
ſchließlich iſts doch nur eine Kleinigkeit...".
Ja, es war eine Kleinigkeit, ſagen wir beſſer eine Kleini
keit. Denn wir finden viele, wenn wenn wir nur mit Sorgf
daran gehen, uns und andere ein bißchen zu beobachten.
Eine mir bekannte. Dame hat eine krankhafte Angſt 1
Gewittern. Einmal iſt ſie während eines ſtarken Gewitters
ihrem dreijährigen Mädel bei uns. Das Kind freut ſich ü.
die Blitze und das Krachen und die großen Regentropfen, die
eifrig an den Fenſterſcheiben niederrinnen als es aber de
die Mutter daſitzen ſieht, bleich und mit angſtvollen Augen,
wird es ſcheu und iſt nicht mehr ans Fenſter zu bringen. Wie
nur eine Kleinigkeit..."
Und es gibt noch ſo mauche: einmal ſetzt man ſich ſelbſt
ungewaſchenen Händen zu Ciſch oder man ſpricht eine ungi
ſtige Bemerkung über Bekannte, oder man lieſt bei Ciſch o
in der Dämmerung lauter Dinge, die man dem Kinde v
bietet und über die man dann bei Gelegenheit ſelbſt ſtolpert, K
nigkeiten, die man nicht oder nur wenig beachtet, die zwar
gar keiner Weiſe weltbewegende Bedeutung, aber doch e
ſtille, heimtückiſche Wirkung haben. Man ſpricht nicht gern
ihnen, weil man leicht in den Verdacht kommt, ein Pedant
ſein oder ein Nörgler, man weiſt ſie mit einer Handbewegt
großzügig den Schulmeiſtern zu, die ſollen ſich damit abfind
Man tut doch alles für die Erziehung, lieſt Bücher hört V.
träge an, aber mit ſolchen Kleinigkeiten kann man ſich nicht
geben.
Und doch weiß jeder, wieviel vom Kleinen, Unſcheinbar
Nebenſächlichen abhängt! Ein paar Staubkörner in der U
eine lockere Schraube am Auto, eine ſchwache Verſpannung
Flugzeug welche Folgen! Man erkennt das Sprichwort
Kleine Urſachen, große Wirkungen, überall, nur nicht in
Erziehung. Gewiß, vieles überſieht und überhört das Kind
vieles wird nur vorübergehend bewußt, aber manches macht d.
einen Eindruck und die Cücke des Schickſals will es, daß der m
tiefer ſitzt als mancher, der mit allerlei Erziehungskünſten herb
geführt iſt. Wenn das Kind darüber ſpricht, dann iſts ja n
gut. Aber oft verſchließt es ſeine Beobachtung ſtill in ſich
formt daraus allmählich ſeine Lehre. Wie lange mane
cheinbar harmloſe Eindruck oft nachwirken kann, dafür habe
eine perſönliche Erfahrung. Ich war etwa fünf Jahre und
Jahreszeit nach ſpielten wir Buben gerade Soldaten mit Papi
helm und Holzſäbel. Da kam unerwartet mein Onkel zu Beſt
Der verſprach mir am nächſten Cag einen eiſernen Säbel
einem ſchönen, ſchwarzen Griff zu kaufen. Er vergaß aber ü
allerlei Geſchäften darauf und ehe ich mir den Mut nahm, ihn
ſein Verſprechen zu erinnern, war er ſchon wieder abgereiſt. E
große Enttäuſchung blieb in mir zurück und ich konnte lau
Jahre kein inneres Verhältnis zu dem Onkel gewinnen. Wie
Stachel drückte das Erlebnis.
Kleinigkeiten in der Erziehung: immer werden ſie da
und jeder groß angelegten Erzieherarbeit in den Nücken fall
Niemand wird ſie vermeiden können. Aber wir ſollen um
wiſſen, mit ihnen rechnen und verſuchen ſie zu überwinden. L
verlangt innere Sammlung, ſtets Bereitſein, Selbſtbeobachtr
und Selbſterziehung aber dieſe Creue auch im Kleinen wi=
zurück
auf den Erzieher und bringt ihn vorwärts auf dem We
zur bewußten Erziehung.

niger, Leipzig C 1. Perthesſtraße 10, herausgegeben, in welchem ſich e
Ueberblick der geſamten Schachliteratur bietet. Wir erwähnen in
beſondere, daß von vielen Büchern die Begutachtung der Schach=Meiſt
und =Zeitungen wiedergegeben iſt. Ferner werden auch alle Schae
artikel, wie Schachſpiele, Turnieruhren u. a., preiswert empfohlen. D
Katalog wird an Intereſſenten völlig koſtenfrei von dem Verlag z
geſandt.
Briefkaſten: F. B.: 408. 1. Db5? Td41 414. 1. Bf47 42a1L12.C
412. Dg6? Lt8!
Berichtigung: In Aufgabe 417 (Enderlein) iſt der weiße Te5 nacha 5 zuverſetze

Rätſel

II

Vitte um Antwort.

a bart kau be del do ei ei er fur
ge graph grib ir is land land laus neu
o pa phi pho reb ren rer ruß ſal
ſchwein ſen ſen to tri zan.
Aus vorſtehenden Silben bilde man die Antworten zu den folger
den 15 Fragen, deren Anfangs= und Endbuchſtaben ein Sprichwor
nennen.
1. Wie heißt eine wichtige buchhalteriſche Bezeichnung? 2. We
verlangt ein freundliches Geſicht zu ſehen? 3. Wie hieß ein berühmte
Feldherr vor Chriſti? 4. Welches Tier iſt beſtimmten Kulturen ſeh
ſchädlich? 5. Wie hieß ein berühmter bayriſcher Heilkünſtler
6. Welche Inſel liegt im Atlantiſchen Ozean?, 7. Wie nennt man eit
ehen vollendetes Gebäude? 8. In welcher Stadt befand ſich das be
rühmteſte altgriechiſche Orakel?, 9. Welches iſt das wichtigſte Metall
10. Welcher Staat war im Weltkriege Deutſchlands Feind? 11. Welche
Inſtrument braucht der Schloſſer und der Arzt?, 12. Welchen Beinamer
führte König Wilhelm I. von England? 13. Was iſt menſchlicht
14. Wie heißt ein mehrſtimmiger Geſang? 15. Welche Stadt liegt an
Main?
Carl Deubel.
Auflöſungen der Rätſel aus Nummer 49:

Kreuzworträtſel.
Wagerecht: 1 Zola, 4 Eſel, 7 Adele, 8 Ulme, 10 Bier
12 Saar, 13 Elſe, 14 Reis, 17 Mehl, 20 Arno, 21 Area, 22 Kleid,
23 Arad, 24 Deka; ſenkrecht: 1 Zeus, 2 Lama, 3 Ader, 4 Glbe,
5 Seil, 6 Lire, 9 Lager, 11 Eſche, 14 Raja, 15 Inka, 16 Sold,
17 Maid, 18 Erde, 19 Lcma.
Silbenrätſel.
1 Daktylus, 2 Aluminium, 3 Schikane, 4 Salamander, 5 Däh
maſtock, 6 Ulfilas, 7 Diderot, 8 Jwangorod, 9 Efeu, 10 Renette, 11 Or‟
cheſter, 12 Skarabäus, 13 Eremit, 14 Helena, 15 Aquarium, 16 Stewarde
17 Tornado, 18 Dominikaner, 19 Azetylen.
Der Spruch lautet: Daß du die Roſe haſt, das merkſt du enß
am Dorn.

vorbehalten. Nachdruck verb. Kliſche): F. Haufmam alle HDr44

[ ][  ][ ]

ertRN

Alſo, wie mer ſo heert, is jetzt unſer guder Rudi Mueller ver=
krummbelt
, un is bees mit ere greeßere Baddie vun unſere ſtadt=
rädliche
Sennadorn, drowwe uffem Rodhaus, wun wääche weil
fe in däre bedräffende paſtoriſierte Ageläächenheit net ſo gewollt
hawwe als wie er wollt, un weil ſe net ſo abgeſtimmt hawwe, wie
er ſich’s in ſeine kindliche Unſchuld gedenkt hott. Un wie ich mer
hab ſage loſſe, brotzt er mit’n un es is em alles worſcht, un wann
der ganze Stadtrat, mit allem was ſo dra=erum bammbelt in
grundserdsboddem enei verſeicht wärd, vun lauder Milchbazilluſſe.
8 is awwer aach net die Meechlichkeit, bei unſerem Stadtrat
waaß mer nie ſo genau wie mer mitm dra is, un do hott ſich
ſchun mancher gewunnert, daß es bei ſo Abſtimmunge annerſter
kumme is, als wie mer ſich’s gedenkt hott.
Jetzt, was mich bedrifft, ich nemme die Sach dorchaus net ſo
dragiſch, wie er. Gott iwwer de Wält, ich ſag mir in dem Fall
gfach: wer net will, der hott gäſſe. Awwer ſich däßhalb gleich
ins Brotzeck zu ſtelle, un ſage zu wolle, ich ſpiel ne' mehr mit un

A.

jau, Schmuß vun Enkem; ausgerächent wääche ſoeme Be=
chlißche
. Do ſoll er mol ſein Blick in de Landag wärfe, was ſe
o erſt färdig bringe. Beiſpielsmeßig wie die Woch, wo die
leiwelskommuniſte ſogar gääche ihrn eichene Adrag geſtimmt
awwe, nooch dem Moddo: Ich bin defor, daß mer degääche ſin!
Wie geſagt, ich guck ſo Art Beſchliß immer bun de geſpäßiche
heid a, un ſag mir: Spaß muß ſei, ſunſt kimmt niemand uff
ie Leich!
Annerſter is däß nadierlich bei Vereine un ſo. Alſo do
ſärd zum Beiſpiel ernſthaft iwwer e Frog, odder iwwer en
drag e paar Stund lang hie= un herbroguradert, un wer net
indeſtens zwa= bis dreimol zum Wort kumme is, der is bu=
idicht
und fiehlt ſich wädder die Wand gedrickt, un behaubt, er
ett aach des Recht zur freien Magnungsaißerung; un ungefehr
r Fimfdel vun dene Herrn Redner ſchwätze mit Begeiſterung
in lauder ſcheene Saache, die wo gornet her geheern, un jeder,
er wo zum Wort kimmt, ſchließt ſich voll un ganz un mit Iwwer=
ichung
ſeim geehrte Herr Vorredner a, muß awwer zu ſeim
edauern konnſtadiern, daß ſei eiche Maanung doch /8 Abweiche
utt in Beziehung uff einiche Punkte vun dem, was der geſchätzte
err Vorredner geſagt hett, der wo iwwerhaubt kaa Ahnung hett
in däre Sach, die wo zur Debadde ſtind, ſo daß mer ſich bloß
unnern mißt, wo er die Kuraſch hernemme dhet zum Schwätze
ower en Gäächeſtand, vun dem er ſoviel verſteh dhet, wie e Ox
in=ere Abbedhek, un däßwääche ſei er aach brinzibinäll gääche
les, un dhet ſich der Stimm endhalte, un dhet ſich liewer im
indräſſe vum allgemeine Wohl dem Adrag vun ſeim geſchätzte
err Vorredner a’ſchließe, un er dhet beſtimmt hoffe, daß alle
wäſende Awäſende, un aach die groß Mehrzahl vun dene, die
onet do weern, mit ihm im gleiche Sinn ihre Stimm abgäwwe
un dhete, ſolle loſſe brauche wolle kenne dhu.
Un wann, nooch ſolch begabte Redde, kaa Menſch mehr waaß,
1s hinne un vorne is, un niemand mehr draus eraus kimmt,
r unrecht hott, un wer bloß dumm erausgebabbelt hott, un
un mer zuletzt allgemein vergäſſe hott, um was ſich’s eichentlich
breht hott, indem daß mer bei däre Redderei vum hunnerdſte
dauſendſte kumme is, da, do ſoll mer dann uff aamol ab=
nme
. Un nadierlich ſtimmt mer dann aach pflichtſchuldichſt ab.
macht noochher hinnenooch uff aamol zur allgemeiner Ver=
nnerung
zwaa märkwärdiche Endeckunge, nemlich erſtens,
wer was mer abgeſtimmt hott, un zweidens, daß mer offen=
in
ſeim Eifer aus Verſähe verkehrt abgeſtimmt hott.
So is däß wenichſtens emol in dem Verein gewäſe, wo ich
adief drinn bin, un der wo uff ſeim Stammdiſchwimmbel ſteh
t: Griffelheesche ſei’s Panier! Nemlich bei=ere außerordent=
eSchenneralverſammlung
, womer äxdra iwwer die Uffnahm von
e neie Mitglieder berode hott, do hott ſich uff aamol zum all=
teine
Erſtaune erausgeſtellt, daß mer aus Verſähe, anſtatts
Adrag iwwer die Uffnahm vun dene zehe neie Mitglieder,
Parregraf iwwer die Uffleeſung vum Verein a genumme
t. No un do hott ſich äwwe der Verein uffleeſe miſſe,
in Beſchluß is Beſchluß, ſei’s wie’s will. Die Griffel=
Zchersbrieder hawwe dann aach domols ſofort des Vereins=
meeche
, däß wo der Vereinskaſſier immer bei ſich hawwe mußt,
wääche de Kondroll, dann ſie hawwem nemlich net gedraut,
alſo des Vereinsvermeeche, däß hawwe ſe a’ſchließend an die
kwärdich Schenneralverſammlung ſofort klaa gemacht, un
owe, zu Ehrn vun ihrm Wahlſpruch, Griffelheescher gäſſe uff
*d un kapudd un Schobbe dezu gebaaft. Un wie s Vereinsver=
che
verjuckt, un ſie runderum ſchee voll worn, do hott=ſen
der lad gedha, un ſie ſin ſich voller Riehrung an die Häls
ille un hawwe noch in ſäller Nacht den Verein widder nei‟
lind. Un der Beſchluß is äwwenfalls a’ſtimmig a genumme
rn. So war däß mit unſerm Griffelheescherverein.

Der zeitgemäße Haushalt.

Vorjährige, pelzbeſetzte Straßenſchuhe wie=
borzurichten
. Die kälteren Tage bringen wieder für
* Frauen die chroniſchen kalten Füße mit ſich, zumal dann,
n dünne Seidenſtrümpfe getragen werden. Um dieſem Uebel
ihelfen, werden daher gern Halbſchuhe mit Pelzumrandung
agen, die neben ihrer wärmenden Eigenſchaft, auch noch den
Zug haben, den Füßen einen eleganten Rahmen zu verleihen.
ald es ſich aber um vorjährige, bereits getragene Schuhe
delt, iſt meiſt die Pelzumrandung ſtellenweiſe abgenutzt und
mt dazu noch ein vertragenes Oberleder uſw., dann ſind ſie
mehr ſtraßenfähig. Wird jedoch die Pelzumrandung durch
Fachmann durch eine neue erſetzt, das vertragene Oberleder,
ach der Farbe genau paſſend, mit Enilo=Lederlack nach An=
aufgerichtet
, ſo ſind derartig vorgerichtete Schuhe von neuen
zu unterſcheiden und leiſten nochmals lange Zeit die er=
ſchten
Dienſte.
Praktiſche Beihnachtsſpende für geſchickte
derhände. Ein Nähkörbchen ohne Henkel iſt der Mutter,
Bmutter, Schweſter und Tante ſicher ſehr willkommen. Die
LOſerm: einen Herrenkragenkaſten, ſchneidet man dazu an
Echen auseinander und beſpannt erſt die Innenſeite, mit
2e dder Satin recht ſtraff, die Ränder nach außen umgeſchla=
und angeklebt. Dan beſpannt man den Karton auch von
E, klebt auf die offenen Stoffränder, ein hübſches, ganz

No ich will domit nadierlich net geſagt hawwe, daß es uff im
Rodhaus, odder gar in unſerm hohe Landaag grad ſo zu geht,
daß alſo aus Verſähe e Abſtimmung ganz annerſter ausfellt, als
wie daß mer gewollt un erwadd hott. Un es is däßhalb e Glick,
daß unſer Stadtrad, un unſer Landag kaa Verein is, als wie der,
wo ich drin bin, un der wo ſich feſt an ſei Beſchluß gehalte hott,
wo er emol, un wann aach aus Verſähe, gefaßt gehatt hott.
Wie geſagt, do is es gottlob uff unſerm Rodhaus un im Lan=
dag
annerſter. So e uia genehm Beſchlißje is als ſchnell dorch e
anneres widder räbbariert, un wer heit naa geſagt hott, der
ſeecht, wann=er e paarmol driwwer geſchlofe hott, valleicht 18
nechſtemol ja. No un die Däg gehn jo vorerſt noch net aus,
wann ſe aach äwe immer kärzer un kärzer wärrn, däßhalb brauch
der Rudi aach net zu brotze un zu ſchmolle; um e Weil do krickt
die Sach e anner Geſicht, un uff Rääche folcht Sunneſchei, un
noch=ere Abſag kimmt aach widder mol e Zuſag, un es is jo noch
net aller Dag Awend un ſo . . .
Freilich, ich hab uff de annere Seid aach äbbes leide heern,
wo däre Sach e ganz anner Beleichdung gibt, un mer mecht’s faſt
net glawwe, ſo ungeheierlich is es, nemlich die Stadträt ihrerſeiz
ſin awwer aach bees mitm Herr Mueller, vun wääche weil er
abſolud mit’m Kobb dorch die Wand gewollt hott, un hott die
Scheierdorwinkerei net verſteh wolle. Un dodriwwer hawwe ſe
ſich mordsmeßich gemobbſt un ſin jetzt bees mit ihm. Soll mer
däß for meechlich halte? Ja un do ſeecht mer als noch, 18
geb kaan Mennerſtolz mehr, un unſer Zeitalder hett, außer uns
Weibsleit, kaa Helde mehr uffzuweiſe. Naa, es zeicht ſich immer
mehr: vun unſere Stadträt is faſt jeder aanslinge for ſich ganz
allaans e Held, der wo ſei Maanung hott, un ſei Maanung aach
verdräte dhut, geh’s wie’s will; un der wo doſteht wie aus Staa,
beſunners, wann’s ſo gääche die Wahl zu geht. Un wann mer
ſich die Sach aus däre Pärrſchbäckdief bedracht, do wärd aam in
de nechſte Zeit manches begreiflicher erſcheine . . . ."
Ja, do hott’s eichentlich unſer Bollezeiowwerſchenneral vun
de bewaffende Zivilgewalt ſchenner, der freecht net lang noch Be=
ſchliß
, ſundern befaßt ſich bloß mit Erläß. Un wann ſich der Herr
Bollizeidiräckzion als mol beim Bubligum lieb Kind mache will,
do brauch er alſo bloß e Erläßje loszuloſſe. Allerdings, die Ge=
läächenheit
dezu is ſehr ſälte, dann die meiſte Erläß ſin bereits
erloſſe. Awwer gottlob, zu was ham=mer dann de Verkehr?!
Un ſo krickt unſer Herr Bollizeidiräckzion vun Zeit zu Zeit als
emol ſoe Art vun verkehrsreechleriche Awandlunge, un do leßt er
ſich allerhand Leit kumme, hoche un wenicher hoche, un unnerhelt
ſich leidſeelich miten; un ſälbſtredend is aach die Preſſe dezu
ei’gelade vun alle Schaddierunge, bundiche un ganz bundiche,
dann er ſeecht ſich mit Recht: was nitzt däß, wann geredd wärd,
un die Wält erfehrt nix devo . . .
Un ſo warn ſe alſo neilich widder mol beiſamme un hawwe
mitnanner gebabbelt. 1s war net viel Neies, was mer driwwer
geläſe hott, ſundern es war ſozuſage die alt Leyer. Mer hott zum
Beiſpiel feſtgeſtellt, daß unſer Darmſtädter Straßeſiſtem ur=
bis
jetzt allerdings noch niemand uffgefalle, awwer es is en be=
dauerlicher
Labbſuß, un geradezu unverzeihlich, daß do die
Stadtbaumaaſter frieherer Johrhunnerde net dra gedenkt
hawwe. Hette die ſich aach emol den Bedrieb in Amerika age=
guckt
, wie unſer Bux, dann hette ſe jedenfalls die Fehler net ge=
macht
mit dene enge Gaſſe. Un daß ſe unſer Krankehaiſer mitte
in die Stadt gebaut hawwe, is aach en Unfug, wie mer feſtgeſtellt
hott, die hette uff de Grieſemer Schießblatz geheert, do weern ſe
net im Wähk gewäſe. Aach daß ſoviel gehubbt wärd vun de
Audomobiliſte is bea’ſtand worrn. Mit Recht. Dann was brauch
mer zu hubbe, wer iwwerfahrn wärd, märkts frieh genug. Aach
daß mer vorm Radhaus en Parkblatz ſchaffe will, for um Au=
domobille
hieſtelle zu kenne, is en ſchlauer Gedanke, dann do
glaawe nemlich die Leit, däß weern lauder Fremde, die wom
Radskeller zulieb hierher kumme weern. Däß hebt alſo unſer
A’ſehe als Fremdeſtadt. Ferner hott mer nadierlich aach uff
uns benzinarme Fußgenger erumgeridde. Awwer uff die afach
Leeſung is kaaner kummer, nemlich alle Fußgenger uff effentliche
Koſte per Audo durch die Stadt zu fahrn; do wer dem ganze emol. Ihr wißt doch, daß ich ſchun allerhand weide Reiſe ge=
Iwwel mit aam Schlag abgeholfe. No valleicht kimmt’s noch
ſoweit. Schließlich un endlich hott noch unſer Bux ſeim Kolleech
Ritzert in’s Räfferad gepuſcht, indem er behaubt hott, ihm weer’s
aach zu dunkel in Darmſtadt, bloß de Ritzerts Kall dhet be=
haubte
, 8 weer hell genuch. No un wies bei uns ſo is, bei nechſt=
beſter
Geläächenheit wärd dann widder de Kall Ritzert em Auguſt
Buxbaum aans auswiſche, zum Beiſpiel wääche no es
fellt mer grad nix ei.

ſchmales Börtchen, näht an den acht Ecken des Körbchens 25
Zentimeter lange Seiden= oder Baumwollbänder an und durch=
näht
noch die vier Kaſtennähte rings um den Boden, mit nach
innen unſichtbaren Stichen, damit das Futter beim Zuſammen=
binden
der vier Kaſtenſeiten mit den Schleifen, hübſch glatt
bleibt. Da das Körbchen aufgebunden ganz flach liegt, eignet es
ſich auch ausgezeichnet für die Reiſe.
Haſenpfeffer. Vorderläufe, Kopf, Bauchlappen, Herz,
Leber und Lunge ſetze man, mit Waſſer bedeckt, ſowie einer nel=
kengeſpickten
Zwiebel, etwas Lorbeerblatt, 34 Pfeffer= und Ge=
würzkörner
und 1 Stüchchen Zitronenſk)ale zum Kochen auf. Gut
weich, hebe man das Fleiſch heraus, entferne das Gewürz und
verdicke das Kochwaſſer mit einer dunkelbraunen Einbrenne,
worauf man die Soße mit Eſſig, Salz und wenig Zucker, ſowie
12 Eßlöffel Rotwein pikant ſüßſäuerlich abwürzt. Man reiche
dazu kleine Kartoffeleroquetten.
Speiſezettel.
Sonntag: Hagebuttenſuppe; Haſenpfeffer mit Kartoffel=
eroquetten
; Mandelſpeiſe. Montag: Ungariſcher Gulaſch
im Reisrand; Krautſalat. Dienstag: Blumenkohlgemüſe
mit gebr. Kalbshirn. Mittwoch: Gebratenes Hammelfleiſch
mit eingemachten grünen Bohnen. Don nerstag: Sauer=
kraut
mit Erbsbrei und Schweinsrippchen. Freitag: Grün=
kernſuppe
; Goldbarſch mit Senfbutter. Samstag: Linſen
mit Backpflaumen und Bratwurſt.

No un ſo hott alſo jeder bei däre g’reechende Ausſprach uff’s
Dabeed gebracht, was em grad ei gefalle is, un ſogar die Stadt=
rät
hawwe aans uff’s Dubbee krickt, weil ſe beinoh alle Stroße
zu Einbahnſtroße gemacht hawwe wolle, un zum Schluß is mer
ausenanner gange mit dem erhewende Bewußtſein, daß widder

mol was geſchähe is. Amen.

Bienche Bimmbernell.

Poſtſchkribbdumm: Alſo es is doch was Scheenes,
wann mer im dem druckene Zeidalter noch de Menſche was is,
un was ſei kann, un wann ſe aach, iwwer de Vag enaus, noch
an aam denke. Ich hab däß die Woch widder emol verſpiern
därfe; wie alle Johr, ſo um de Nickelosdag erum. Härzlichen
Dank drum allerſeiz!
Awwer ich därf net lieje, aach de Nickelos in heechſt eichener
Perſon hott ſich bei mer ei geſtellt, mit=eme Mordsſack un mit=ere
Mordsrut, un hott mich ganz geheerich in’s Gebäd genumme;
diddo däßgleichen aach mei Zwangsmiedern, die hott geziddert
wie Esbelaab, ſo hott=er däre de Star geſtoche.

Was mich betrifft, ſo bin ich allerdings in dem Fall net ſo
engſtlich. Ach du liewer Schiewer, wann mer 8 ganze Johr
duſchur mit ſoviel Nickeleeſer zu dhu hott, die wo in de aane
Hand die Rut, in de anner Hand de Abbel hawwe, do verlärnt
mer mit de Zeit des Gruſeln. Drotzdem hott’s mich gefreit, daß
aach der Nickelos bei mir war, un ich hab mer erzehle loſſe, daß
es derſällwiche Nickelos is, der wo ſchun zehe Johr lang an ſeim
Namensdag uff de Rheinſtroß erum macht, un redd dene klagne
Heſſeſtebbel baaderlag Geſchlechts ins Gewiſſe, un beſchenkt ſe
dann mit Ebbel, Niß und Guzel. Brawo, liewer Belzniggel!
Bewahr dir aach fernerhie dei freehlich Kinnerhärz, es is
doch des beſte, was mer ſich ins Alter eniwwerette kann . . . ."
Ja, un däß freehliche Kinnerhärz, däß wo die Wält dorch
blanke Aage a’gucke dhut, däß hott ſich gottlob aach unſer liewer
Darmſtädter Moler, de Profäſſer Heinrich Kröh, erhalte,
ſunft kennt er doch unmeechlich noch ſo jugendfriſch un unbekim=
mert
, um allen Kunſt= un Dunſtſtreit ſein Binſel fiehrn. E Wält
geht aam uff, e Wält voll heeherer Scheenheit, wann mer ſich
die Arweite vum letzte Johr aguckt, die wo er äwe in ſeim
Addelje in de Kiesſtroß ausgeſtellt hott; aanerlaa, ob’s Modiefe
ſin aus de Faſſanerie, aus em Odewald, aus Owwerheſſe odder
funſt woher; es ſin lauder Zeiche vun=ere feine, glickliche un reife
Kunſt. Un en ſeeliche Schimmer un Glanz devo dringt aach im
die Räumlichkeide, wo gans vum Heinrich Kröh ſeine Bilder
henkt odder henke wärd. Un däß is doch wohl de greeßte Wärt
un de Sinn, den wo ſo e Stick bemalt Leinwand for uns hawwe
kann. Es macht uns unſer Wohnung erſt heimiſch, wann ſo
e Stick Heimat drinn henkt.
Wer ſich’s alſo leiſte kann, der ſoll ſich en ächte Kröh leiſte
zu Weihnachte, däß is die beſt Kabbidahlalag, an däre kann mer
immer zehrn. Bei wem dohärngääche des neediche Klaageld fehlt,
ſpringlich net for den Audomobilverkehr gedacht war. Däß is der kann ſich jo den dißjährige Heſſe=Kallenner leiſte
vum Verkehrs=Verband, do macht=er, bildlich, im Laaf vum Johr
en Gang dorch unſer ganz Heſſelendche. Un wer en liewe
Menſch draus in de weide Wäld ärchendwo waaß, dem ſoll er
ſoen Kallenner ſchicke, es is ſicher die ſcheenſt Fraad, wo=er ſeim
färne Ageheeriche, odder ime gude Freund un Landsmann mache
kann. Dann aus all dene Zuſchrifte, die wo mer aus alle ſchwazze
un weiße, braune un gälwe Wältteile zugehe, do quillt die Sehn=
ſucht
nooch de Heimat; nooch unſere liewe, ſcheene Heſſe=Heimat.
Näwebei bemärkt, de Robert Schneider hott, gewiſſermaße
zum Geleit, e paar Verſelcher dazu gemacht. No, ſie ſin ſo,
wie ſe ſin, ich will nix driwwer ſage, ſunſt glaabt der valleicht.
ich weer neidich, weil ich ſe net hett mache därfe. Awwer, daß
ſe aach noch dem ſei Foddegravieh enei gemacht hawwe, däß hott
mich eichentlich e bische geſteert; ’s weer net needich gewäſe, daß
aam uff de erſte Blick gleich dem ſei fräch Geſicht endgääche bralle
dhut; mer maant wärklich wunner’s, wer der weer .....
*
Zum Schluß awwer, all ihr liewe Darmſtädter Kinner, horſcht
macht hab, mit em Milchmann, mit de Eiſebah’, mitm Audo,
mit’m Flugzeich un ſogar mit’m Luftballoh. Awwer die ſchennſt
Raas, die hab ich geſtern middag im Theriater gemacht, nemlich:
Die Himmelsraas!. Alſo, ich kann Eich bloß ſage,
ſeid brav, un gebt eierm Vadder un eire Mudder en dicke Kuß,
un fie ſolle mit eich im Theriater Die Himmelsrags mitmache.
De nechſte Sunndag erzehle mer’s, und dann, wie’s war,
gelle!

u mtor

Es werden eben die verſchiedenen Erfindungen durchgenommen und
der Lehrer fragt:
Kann mir einer von euch ſagen, woraus die erſte Sprechmaſching
Rernn Rtte4
Fritzchen: Aus einer Rippe, Herr Lehrer!
Inventaraufnahme. Er hat ganz die Augen der Mutter, ſagt die
Beſucherin von dem kleinen Jungen. Und vom Vater den Mund
fügt eine andere hinzu. Und vom Bruder die Hoſen, vervollſtändigt
Karlchen die Inventaraufnahme.

[ ][  ][ ]

InderMorgenſtunde.
Es iſt ſchon lange her. . . .", nämlich
daß die Dame des Hauſes des Morgens
gern ihr Frühſtück im Bett einnahm. Heute
verbietet das einmal die Notwendigkeit,
mangels ausreichenden Hausperſonals ſelbſt
energiſch mit Hand anzulegen, damit Gatte
und Kinder zu ihrem Recht kommen, zum
andern die Furcht, durch zu langes Liegen
die noch immer geforderte ſchlanke Linie zu
verlieren. Da aber der Morgen der Dame
heute mehr als in jener Zeit durch allerlei
Pflichten gegen Schönheit und Geſundheit
beanſprucht wird, geſtattet ſich die Hausfrau,
zunächſt den Pflichten gegen die andern, die
der Morgen bringt, im bequemen Morgen=
kleid
zu genügen, auch darin kann ſie adrett
und ſchick ausſehen!
Man hatte früher ſolche Gewänder,
Schlafröcke genannt. Aber dieſer Ausdruck
iſt in doppeltem Sinne überholt: wie ſchon
ausgeführt, ſind ſie abſolut nicht nur für den
erſten Moment nach dem Aufſtehen gedacht,
und weiter ſind ſie heute von jener zweck=
mäßigen
Eleganz, die mit den koketten
Negligés von einſt wenig gemein hat.
Vinterliche Morgenlühle Zentralheizung
iſt nicht überall, und wo ſie iſt, auch nicht
immer die Gewähr gegen einen Schnupfen!
läßt den Wunſch nach einer beſonders
wärmenden Kleidung für die erſten Tages=
ſtunden
wach werden. Ihn ſoll der wattierte
Morgenrock aus Satin oder Kunſtſeide
echte Seide iſt ein bißchen ſehr koſtſpielig
erfüllen, bei dem Stoff, Einlage und Futter
quadratiſch durchſteppt ſind. Ein einfacher
Schalkragen, wie das Futter in einer lebhaft
abſtechenden Farbe, gleichartige Blenden um
den unteren Saum und die mäßig nach
unten weiter werdenden Aermel ſowie eine
große, ebenfalls gleichfarbige Schleife, die
das Morgengewand ſchließt, geben die ein=
fache
, aber in ihrer Ruhe reizvolle Garni=
tur
(D). Noch aparter wirkt ein Morgen=
kleid
, das eigentlich eine Anleihe bei den
alten Griechen und den Japanern darſtellt:
die ſich plötzlich viereckig vom Ellbogen aus
erweiternden Aermel laſſen an den Kimono
der Japanerin denken, die Mäanderborte,
die ſie und den dezenten runden Halsaus=
ſchnitt
umrahmt und auch den Saum umi=
zieht
, wirkt im Verein mit dem geraden,
ziemlich anliegenden Schnitt wie eine An=
lehnung
an griechiſch=römiſche Frauenklei=
dung
. Wenn nicht der originelle, von der
Halsmitte zur linken Hüfte verlaufende
Schluß wäre! Der nämlich iſt abſolut Neu=
zeit
, genau ſo wie das Ganze zuſammenhal=
tende
ſchmale Schärpe mit ſeitlicher Schleife
C). Ganz und gar modernſter Stil aber
iſt das Morgengewand in Prinzeßform.
Hier finden wir alle Effekte wieder, die für
die augenblickliche Mode maßgebend ſind:
die lange Linie des oberen Teils, die aber
durch den breit und tief heruntergehend auf=
geſetzten
Garnierungseffekt des Kragens aus
im Ton des Chinakrepps eingefärbten
Spitzen verkürzt ſcheint, die ſchräg aufſtei=
gende
Linie des glockig gearbeiteten Rock=
teiles
, die bis zum Ende des Kragens em=
porſtrebt
und dort auf die ſchließende

Neue Schuhe.

Sur großen Samtmode.
Samt iſt die große Mode in dieſem Winter, aus Samt arbeitet
man Koſtüme, Nachmittags= und Abendmäntel, Tages= und
Abendkleider, Bluſen, Röcke und Hüte. Nicht nur alt und jung
trägt Samt auch ſchlank und weniger ſchlank denn die Zeit
iſt vorüber, wo Samt dick machte, wo jede nicht ganz ſchlanke
Frau die Zumutung, ein Samtkleid zu tragen, als eine Unmög=
lichkeit
glatt ablehnte. Was uns heute an Samtarten gebracht
wird, iſt ſo fein, ſo dünn, daß es ſelbſt bei den ftoffreichen Dra=
pierungen
und Raffungen nicht mehr und nicht weniger aufträgt
als irgend eine Seide oder ei Wollſtoff. Dabei gibt es außer=
dem
noch die verſchiedenſten leichten und noch leichteren Samt=
arten
; aus dem relativ ſchwerſten Samt, dem Köperſamt und
dem Velvet, arbeitet man Mäntel, Koſtüme und das einfache
glatte Genre der Kleider, alſo alles ſolche Modelle, für die auch
jeder Wollſtoff geeignet iſt. Und je mehr wir uns dem großen
Abendkleid nähern, deſto feiner wird die Samtart. Schon für
das Nachmittagskleid wird viel fließender Velourchiffon ver=
wendet
, der glatte ſowohl wie der glänzende, bedruckte. Hierbei
möchte ich gleich bemerken, daß dieſe Stoffe wegen des übergroßen
Glanzes und der Farblebhaftigkeit der Muſter und Müſterchen
nur von den Frauen getragen werden ſollten, die ſich mehrere
Nachmittagskleider leiſten können denn ſo ſchön und ſo elegant
und dekorativ dieſe Gewebe ſind, man ſieht ſie ſich beſtimmt ſehr
leicht über, wenn man ſie oft trägt. Am Abend komt dann
die Fülle der ganz dünnen Samtarten, unwahrſcheinlich dünner
Velourchiffon, Panne, Jacquard uſw., zu Worte.

Unſere Abbildung zeigt Ihnen Nachmittagskleider einfacher
und eleganter Art; einfach z. B. iſt unſer Modell a, ein Kleid,
bei dem ein ſchönfarbiger und dunklerer Samt ein farben=
frohes
Samtkleid wirkt am Tage immer unfein ſo voll und
ganz zur Geltung kommt. Einfach wie die Schnittform iſt auch
die Garnierung; der Kragen, das Jabot und die Aermelauf=
ſchläge
beſtehen aus elfenbeinfarbigem Crepe de Chine und ſind
mit ſchmalen Rüſchen aus gleichem Material berandet. Sehr
elegant ſind auch die beiden anderen Modelle; das erſte zeigt die
neue Prinzeßform, die uns allen ſo vollkommen überraſchend
kam! und gerade für Samt iſt dieſe figurbetonende Form be=
ſonders
geeignet, denn der Stoff fällt unten an den ang=ſchnittenen

Schleife aus Seidenband trifft, endlich
unterhalb des Aermels ſich erweiternt
Aermel. Solche Machart verlangt natür
das duftige Material des Chinakrepps
zartem Paſtellton und ſtempelt im Ver=
damit
das Morgengewand zu einem Kle
das mehr der Aufgabe zu dienen hat, d
Gatten einen erfreulichen Eindruck v.
Morgenfrühſtück mit auf den Weg in
grauen Alltag zu geben, als irgendweld
Hausfrauentätigkeit darin nachzugehen, 2
Name Morgengewand trifft hier nicht e
mal jede Verwendungsmöglichkeit: auch
ſpäter Abendſtunde könnte es etwa bei
kehr aus dem Theater ſtimmungs= und re
voll das Gewand ſein, in dem die Hausfr
dem Gatten beim Tee Geſellſchaft leiſtet (
Jedoch, die Dame von heute iſt ſachlich u
aktiv: nicht jeder ſagt die gelöſte Behagli
keit ſolcher Hausgewänder zu. Sie woll
angezogen ſein und ſchlüpfen darum gle
des Morgens in ein richtiges Kleid! W.
wäre da wohl praktiſcher als die Form d
Jumperkleides: lange Kaſackbluſe mit ape
tem Krägelchen, umgürtet mit ſchmale
Schärpengürtel, der ein Rockteil, mit Zie
ſtepperei bedeckt und in abſtechender Blen
endend, angeſetzt iſt? (B). Zu allen Mode
len ſind Lyon=Schnitte erhältlich.

Ein flotter Hut.
Aus einer einfachen, wenig koſtſpielige
Stumpe laſſen ſich die ſchickſten Hüte he
ſtellen; ſehr beliebt iſt die Art, die unſe=
kleine
Skizze veranſchaulicht: man ſchneid
den Stumpenrand glatt ab, dreht ihn un
ſo daß der Außenrand oben liegt, und näl
dieſe quaſi auf den Kopf geſtellte Kremt
dem Hutkopf wieder auf aber ſo, daß de
Kopf unter der Krempe durchgeleitet wir!
Um nun der Krempe mehr Halt zu gebet
füttert man ſie mit einem farblich abſtechen
den Samt ab.

Neue Schuhe.
Man trägt am Vormittag keine garnier
ten, kompliziert gearbeiteten und om Nach
mittag keine ſchmuckloſen Schuhe: wir ſind
in modiſchen Dingen erſtaunlich feinfühlenk
geworden! Die Schuhe auf unſerer Skizze
ſind Nachmittagsſchuhe in flotten Formen
der erſte wirkt durch die Kombination von
glattem und genarbtem Leder der zweit
durch eine ſchöne Schnalle und der letzte
durch die geſchmackvolle Lackledereinfaſſung
und den aparten Spangenſchluß äußerſt ele=
gant
. Auch für den Hausſchuh gibt es phan=
taſievoll
erdachte Gebilde, die einen ſchönen
Frauenfuß und nicht minder einen ſchönen
Seidenſtrumpf voll und ganz zur Geltun=
bringen
. Neben den beliebten, nicht ſonderlich
praktiſchen, hochbackigen Pantöffelchen aus
ſchwarzem Lackleder zeigen wir einen gand
aparten, ariginellen Hausſchuh.

Glocken durch ſeine bei aller Feinheit doch
vorhandene Schwere ganz prachtvoll aus,
während er ſich oben der Figur außerordente
lich ſchön anſchmiegt.. Unſer Modell zeiß!
eine ſehr ſchmeichelhafte Garnierung vois
Zartroſa Crépe de Chine, der mit feinen ein=
geſtickten
Pünktchen in kräftigerem Roſa ver=
ziert
iſt. Das letzte Modell iſt in der be=
liebten
, leicht drapiertew Form gehalten, die
in ihrer Schmuckloſigkeit für eine ſchlante
Frau ungewöhnlich kleidſam iſt. Natürlich
teht ſolch ein Kleid auch aus leichtem Woll=
on
oder aus Crepe de Chine gearbeitet
ſehr gut aus; an unſerem Modell betonr
auch der prachtvolle Stoff die Elegan3:
ſchwarzer Velour=Chiffon mit mattgold=
Zelben Tupfen, mit denen der Crepe de
Chine harmoniert, der die Paſſe und die
Aermelpuffen bildet. Als Ergänzung. der
Samtkleider kommen nur Samthute 1i
Froge, kleine ſchmalkrempige oder krempene
loſe Hütchen, die weniger durch irgendweiche
Garnierungen als durch ein ſchönes Mche
erial und eine ſchmeichelhafte Form witkeit,
Zu allen Modellen ſind. Lyo=Schnitte ei

[ ][  ][ ]

Waden

warum Leute, die Zeit und Geld baben, sich regel-
mäßig
massieren lassen? Wissen Sie, daß es darum
ist, daß Massage von den führenden Medizinern als
ein natürliches, dem geeunden Verstand entspre-
chendes
Mittel gegen Fettleibigkeit und andereStoff-
wechselkrankheiten
anerkannt ist? Auch Sie können
wie nie zuvor an jeder gewünschten Stelle den
lästigen Fettansatz beseitigen, und zwar durch die
geniale Erfindung des Punkt-Rollers. Fett bil=
det
sich, wenn die Blützirkulätion zu träge ist, es
zu lösen und aus dem Körper hinauszubefördern
Der Punkt-Roller bewirkt durch sanftes aber
durchdringendes Saugen eine lebhafte Blutzirku-
lation
in den fetten Partien, die rotierende Saug-
behandlung
festigt schnell schlaffe Muskein, löst das
Fett und macht dessen Lösung dem Blute leichter.
Gymnastische Ubungen haben dasselbe Prinzip,
doch kann man damit nicht bestimmte Körperteile
vom lästigen Fett befreien. Der Punkt-Rol er
wirkt an den massierten Körperteilen. Nach Ge-
brauch
haben Sie eine warme, lebhafte Empfindung,
und sofort merken Sie das Blut an der Arbeit, wie
es auf natürlichem Wege das überflüssige Fett a s-
scheidet
. Die kurze 5-Minuten-Behandlung wirkt
volle 2 Stunden nach. Sie können selbst beobachten,
wie bei der Anwendung des Punkt-Rollers Ihr
Leib, Ihre Hüften, Brust, Schenkel oder Waden
täglich schlanker werden. Kaufen Sie jetzt einen
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[ ][  ][ ]

Nummer 342

Bauttf

Sonnieg, den 9. Dezbr.

Franzöſiſcher Wirtſchaftsbrief.
Paris, 7. Dezember.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Die franzöſiſche Handelsbilanz bis zum 1. Oktober
liegt jetzt vor. Sie weiſt eine erhebliche Verſchlechterung der
Lage gegenüber derſelben Zeitſpanne im Vorjahre auf.
Die erſten neun Monate des Jahres haben ein Defizit von 1217 Mil=
lionen
gebracht gegenüber einem Ueberſchuß von 1629 Millionen im
Vorjahre. In den Wirtſchaftskreiſen herrſcht darüber eine gewiſſe Ent=
täuſchung
. Denn man hat an die allgemeine Proſperität geglaubt, und
ſie ſo oft betont, daß eine ſolche Verſchlechterung der Handelsbilanz
vielen unverſtändlich erſcheint. Ungünſtig beeinflußt wurde die Handels=
bilanz
allerdings auch durch die großen Rohſtoffeinkäufe der Induſtrie
und durch die Käufe des Großhandels im Auslande, welche gerade in
der letzten Zeit erfolgten, ſo daß die oben angegebene Export=Import=
Statiſtik kein ganz richtiges Bild von den wahren Verhältniſſen gibt.
Doch reicht dieſe Feſtſtellung nicht ganz aus, um das Defizit der Han=
delsbilanz
zu erklären.
Eine wirkliche Proſperität war in den letzten Monaten nur in der
Schwerinduſtrie und den ihr verwandten Induſtriezweigen zu verzeich=
nen
. Die Lage der übrigen Induſtrien iſt eher mittelmäßig und die
Lage des Handels, insbeſondere die des Detailhandels, iſt alles andere
denn günſtig. Die Effektenbörſe zeichnete ſich wochenlang durch eine
faſt vollkommene Geſchäftsloſigkeit aus, die am meiſten auf dem Nenten=
markte
fühlbar war.
Auf dem Kohlenmarkt geht der Abſatz ſeit einigen Wochen langſam
zurück. Die für den 1. November geplante Preiserhöhung iſt eben
darum nicht erfolgt. Der Rückgang der Käufe iſt auf eine Verlang=
ſamung
der induſtriellen Aktivität zurückzuführen. Nichtsdeſtoweniger
iſt das Gleichgewicht zwiſchen Produktion und Verbrauch vorhanden;
die Vorräte ſind ſogar um 100 000 Tonnen zurückgegangen. Die Preiſe
ſind jetzt im allgemeir n etwas niedriger, als ſie Anfangs des Jahres
waren; ſie ſind aber verhältnismäßig noch immer hoch genug. Die
Rationaliſierung hat in der letzten Zeit große Fortſchritte gemacht,
ebenſo gelang es, mit den Arbeitern eine Einigung zu erzielen, die jede
Streikgefahr auf abſehbare Zeit ausſchließt. Die Konkurrenz ziiſcher
den einzelnen Unternehmungen iſt groß, deshalb möchte nan bezirks=
weiſe
kartellartige Vereinbarungen zwiſchen den Unternehmungen her=
beiführen
. Zuerſt würde es ſich um ſolche Vereinbarungen im Norden
handeln, wo eine gewiſſe Zuſammenarbeit zwiſchen chemiſchen und
elektriſchen Unternehmungen bereits beſteht. Ueber das Zuſtandekom
men des internationalen Kartells denkt man wieder peſſimiſtiſcher, ob=
wohl
man eigentlich darin das einzige Mittel ſieht, um den Ueberpro=
duktion
einen Damm entgegenzuſetzen.
Die Lage des Eiſen= und Stahlmarktes iſt außerordentlich günſtig.
Die Preiſe wurden wieder erhöht, vorläufig zwar nicht im ſtarken
Maße und nur für gewiſſe Exportgebiete, wie für die Schweiz und
Italien. Die Preiſe der Holbprodukte wurden vorläufig noch nicht
erhöht. Es gibt aber mehrere Anzeichen, welche Preiserhöhungen
vorausſehen laſſen, vor allem die Hauſſe der Halbprodukte in Amerika
der bald eine Stahlhauſſe folgen ſoll. Die franzöſiſche Schwerinduſtrie
macht auf dem Gebiete des Exports weitere Fortſchritte. Man beſchäf=
tigt
ſich hier freilich noch nicht offiziell mit den Möglichkeiten der
Produktionserhöhung, da die jetzige Produktion dem Markte bei weitem
nicht genügt. Man behauptet, daß die Leiſtungsfähigkeit der franzö=
ſiſchen
Betriebe noch ſtark geſteigert werden könnte.
Auf dem Metallmarkt herrſcht ebenfalls große Feſtigkeit. Die Kup=
ferpreiſe
haben ihr hohes Niveau beibehalten können. Man deutet au
eine weitere Hauſſe hin, die das Kupferkartell alledgngs zu verhindern
ſucht, um einem ſpäteren plötzlichen Preisſturz zuvorzukommen. Die
Zinnpreiſe erfuhren eine erhebliche Erhöhung. Die Hauſſee wird ver=
ſchiedenartig
gedeutet. Einige ſprechen von den Ktontrollbeſtrebungen
einer engliſchen Gruppe, andere halten die Preisentwicklung für ganz
natürlich. Die Vorräte ſollen zurzeit außerordentlich niedrig ſein, wenn
man Statiſtiken ſolcher Art überhaupt trauen will."
Die amerikani=
ſchen
Käufer haben ſich bekanntlich gegen eine Zinnhauſſe organiſiert,
auch wird die New Yorker Metallbörſe, die am 3. Dezember eröffnet
wurde, in dieſem Sinne wirken. Es wird alſo einen langwierigen Zinn=
krieg
geben, ähnlich wie es der Kautſchukkrieg war. Die Bleipreiſe
ſind etwas in die Höhe gegangen. Der Zinnmarkt iſt feſt, man erwar=
tet
die Antwor dter amerikaniſchen Produzenten, ihren Beitritt zum
europäiſchen Kartell betreffend. Hier hält man es für wahrſcheinlich,
daß die Amerikaner ſich an dem Kartell nicht beteiligen werden, da ſie
den Markt ſowieſo nicht kontrollieren können.
Die Lage des Phosphatmarktes iſt nicht beſonders günſtig. Unter
den nordafrikaniſchen Phosphaten werden am meiſten die marokkaniſchen
gekauft, die angeblich von beſonders guter Qualität ſind. Die Produk=
tion
der tuniſchen Phosphate iſt auf die Hälfte der Vorjahrsproduktion
gefallen; für die erſte Hälfte von 1928 betrug ſie nur 1 490 000 Tonnen
gegenüber 3075000 Tonnen in der erſten Hälfte des Vorjahres. Noch
ſtärker war der Rückgang des Exportes, der von 2 956 000 Tonnen auf
1200 000 Tonnen fiel. Trotzdem beurteilt man hier die Lage des tuni=
ſchen
Phosphatmarktes nicht peſſimiſtiſch.
Die Lage des Kautſchukmarktes ſcheint unverändert zu ſein. Die
Preiſe ſind ſehr niedrig und die Preisſchwankungen äußerſt gering.

Wiekſch
ftliche Rundichau.

Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 5. Dezember 1928. Die auf
den Stichtag des 5. Dezember berechnete Großhandelsindexziffer des
Statiſtiſchen Reichsamtes iſt gegenüber der Vorwoche um 0,2 v. H. auf
140,0 (140,3) geſunken. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer für
Agrarſtoffe um 0,7 b. H. auf 133,9 (134,8) nachgegeben. Die Indexziffer
für Kolonialwaren iſt um 0,4 v. H. auf 127,1 (126,6) geſtiegen. Die
Indereiffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren hat ſich auf 134,2
(134,1) erhöht, während diejenige für induſtrielle Fertigwaren um 0,1
v. H. auf 159,7 (159,8) zurückgegangem iſt.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Beendete Konkurſe: Butzbach: Kfm. Joſef Loos, Inh. e. Zigarren=
geſchäfts
in Butzbach und Bad=Nauheim. Wörrſtadt: Fa. W. Maue
Nachf. in Wallertheim.
Fuſion im Werger=Konzern. An die Stelle der bisherigen loſen
Verbindung durch ein gemeinſchaftliches Vorſtandsmitglied und eine
Reihe von Mitgliedern des Aufſichtsrates ſoll die Fuſion der Werger=
Brauerei A.=G., Worms, und der Brauerei=Geſellſchaft Eichbaum vorm.
Hofmann in Mannheim, treten. Die Betriebsſtätten der beiden Geſell=
ſchaften
ſollen in der bisherigen Weiſe ſelbſtändig weitergeführt werden.
Das Fuſionsverhältnis beträgt 2:3. Zum Zwecke der Durchführung die=
ſer
Transaktion wird die Erhöhung des Stammkapitals der Werger=
Brauerei um 0,5 auf 6,5 vorgeſchlagen. Gleichzeitig werden die Abſchluß=
bilanzen
der zum Konzern gehörenden Geſellſchaften vorgelegt. Die
Werger=Brauerei verzeichnet nach N2833 RM. Abſchreibungen ein=
ſchließlich
des Vortrages einen Reingewinn von 788 115 RM., woraus
eine von 10 auf 12 Prozent erhöhte Dividende auf die Stammaktien vor=
geſchlagen
wird. 67 590 RM. ſollen neu vorgetragen werden. Die Eich=
baum
=Abſchlüſſe verzeichnen einen Reingewinn von 370 804 RM., von
dem 150 000 RM. den verſchiedenen Rücklagen zugeteilt und 12 (10) Pro=
zent
Dividende auf das Stammkapital ausgeſchüttet wverden ſollen. Zum
Vortrag gelangen 76 804 RM. Das Frankentaler Brauhaus, das nicht
in die Fuſion mit einbezogen wird, weiſt einem Neingewinn von 228 950
RM. aus, woraus gleichfalls 12 Prozent Dividende zur Verteilung ge=
langen
.
Bürgerbräu Ludwigshafen. Die Geſellſchaft erzielte im abgelaufe=
nen
Geſchäftsjahr einen Ueberſchuß von rund 3,353 Mill. RM. Unkoſten
erforderten 2,980 Mill. RM.; Abſchreibungen 77 619 RM., ſo daß zu=
züglich
32000 RM. Vortrag aus dem Vorjahre, ein Reingewinn von
326 983 RM. verbleibt, woraus auf die Stammaktien 12 Prozent und
auf die Vorzugsaktien 8 Prozent Dividende verteilt werden ſollen.
Rationaliſierung im Stahlhandel. Wie wir hören, iſt in einer dieſer
Tage abgehaltenen Sitzung ſeitens der Ravené Stahl=A.=G., der Firma
Otto Wolff und den ſächiſchen Gußſtahlwerken Döhlen, deren Groß=
aktionäre
bekanntlich Otto Wolff und Paul Rohde ſind, beſchloſſen wor=
den
, die Berliner Verkaufsabteilungen für Stahl von Ravené. Otto Wolff
umd der Sächſiſchen Gußſtahlwerke Döhlen bzw. der Sächſiſchen Guß=
ſtahl
=Handels=G. m. b. H., zuſammenzulegen. Die Ravené Stahl=A.=G.
wird der juriſtiſche Träger des Zuſammenſchluſſes ſein und ihr Kapital
zu dieſem Zweck entſprechend erhöhen. Die Beteiligungen werden be=
tragen
für Ravené 40 Prozent und für die beiden anderen Kontrahenten
* 39 Prozent.

Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 8. Dezember.
Nachdem jan der geſtrigen Abendbörſe eine merkliche Beruhigung
eingetreten war, machte ſich zu Beginn der heutigen Wochenſchlußbörſe
wieder eine erneute Unſicherheit und Zurückhaltung bemerkbar. Obwohl
der Abſatz der 10 Millionen Farbenbonds recht gut iſt und die Nachfrage
als ſehr rege bezeichnet werden kann, ging hiervon keine Anregung
aus. Die weiter flaue Haltung der geſtrigen New Yorker Börſe und der
immer noch ſtark geſteigerte Tagesgeldſatz am dortigen Platze drückten
ſehr ſtark auf die Stimmung. Auch das Anſteigen der Arbeitsloſigkeit
im Reich für Anfang Dezember blieb nicht ohne Wirkung. Der wieder
etwas flüſſiger gewordene Geldmaukt begünſtigte dagegen die Stimmung
und es wurden daher auf vereinzelten Marktgebieten Wochenſchlußdek=
kungen
vorgenommen, ſo daß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe die
Kursgeſtaltung nicht einheitlich wurde und ſich im Rahmen von 2 Pro=
zent
nach beiden Seiten bewegten. Das Geſchäft war im allgemeinen
ſehr klein, doch fand das herauskommende Material ohne beſondere
Schwierigkeiten Aufnahme. Deutſche Linoleum wurden weiter ſtark ge=
fragt
, und zwar in Nachwirkung der Fuſion der Linoleum= Unternehmun=
gen
mit der Deutſchen Linoleum A.=G. und konnten nach der beträcht=
lichen
Steigerung an der geſtrigen Börſe erneut 3,5 Prozent gewinnen.
Sonſt konnten noch Deutſche Bank, Barmer Banb, und Rheiniſche Braun=
kohlen
etwas anziehen. Stärker angeboten waren dagegen am Elektro=
markt
Geffürel mit minus 2,25 Prozent und Licht und Kraft mit minus
2 Prozent. Sonſt gingen hier die Verluſte kaum über 1 Prozent hinaus.
Am Automarkt waren Daimler gut behauptet und Kleher gaben etwas
nach. J. G. Farben bei kleinem Geſchäft 12/s Prozent niedriger. Renten
lagen ſtill. Von Ausländern Türken wieder gefragt und etwas erholt.
Im Verlaufe konnte ſich auf vereinzelte Wochenſchlußdeckungen eine
kleine Erholung durchſetzen. Die Grundſtimmung war nicht unfreund=
lich
, doch übte die Spekulation weitere Zurückhaltung und das Geſchäft
war daher ſehr minimal. Schuckert konnten zirka 1 Prozent, J. G.
Farben zirka 0,5 Prozent und Siemens zirka 0,75 Prozent zurückgelvin=
nen
. Adlerwerke waren wieder ſehr ſtark angeboten und erneut bis
2 Prozent niedriger. Zum Schluß der Börſe machte ſich wieder großes
abebedürfnis geltend und die Kurſe lagen durchſchnittlich bis 4 Pro=
t
unter Anfang. Am Geldmarkt trat mit 6,5 Prozent eine merkliche
leichterung ein. Am Deviſenmaukt nannte man Marr gegen Dollar
4,1965; gegen Pfunde 20,357/; London-Kabel 4,8507½; Paris 124,16;
Mailand 92,65; Holland 12,07¾.
Berlin, 8. Dezember.
An der Samstagbörſe machte ſich das Fehlen der rheiniſchen und
ſüddeutſchen Aufträge infolge des Feiertages ſtärker bemerkbar, da die
Geſchäftstätigkeit ohnehin gegenwärtig nicht ſehr umfangreich iſt. Trotz
des geringen Auftragseinganges war aber die Stimmung bei Beginn des
Verkehrs freundlicher als in den Vormittagsſtunden, wenn auch die Kurſe
faſt allgemein abbröckelten. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe hielt das
Intereſſe für Spezialpapiere bei Kursſteigerungen bis 3 Prozent, gegen=
über
dem Beginn an, doch wurde die Haltung im übrigen nach der zeit=
weiſen
Geſamterholung wieder unſicher.
Im weiteren Verlauf blieb das Intereſſe auf Spezialpaviere konzen=
triert
, deren Kurſe ſich freundlich geſtalteten. Der Börſenſchluß brachte
empfindliche Kursrückgänge. Ausgehend von einem Baiſſeangriff auf
Farben, die mit einem Schlußkurs von 267,5 notierten und nachbörslich
mit 266,5 Prozent angeboten blieben, gaben die Kurſe auf der ganzen
Linie nach. Neben Abgaben der Spekulation erfolgten ſtärkere Wochen=
end
=Realiſationen, unter denen auch alle Spezialitäten zu leiden hatten.

A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bafalt . . . .. ..
Bergmann . .
.
Berl. Karlsruhe Ind.
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. =Briketts
Bremer=Wolle .."
Danatbank . . . . .
Deutſche Bank . ..
Diskontogeſ. . . . .
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen.
Deutſche Erdöl ..
Deutſche Petroleum
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung ..
J. G. Farben . ..
Gelſenk. Bera. . ..
G. f. elektr. Untern.
Han. Maſch.=Egeſt.
HanſaDampfſch. . .
Hapag

Harpner .. . ..
Hemoor Zement . .

7 12
195.5
99
K(
23.
74.75
286.*
98
K.
2.
1
4:
9.
37.:
2.
73.
20.5
270.
46.25
181.
142.
133.875
278.

K. 12.
197.
9
e0
242.5
Re


161.75
171
A
75
86.5
.5
271.5
46.5
180.25
5
142.
134.75
1275.5

Hirſch Kupfer. . ."
Höſch Eiſen ...."
Hohenlohe Werke.
Kahla Porzellan . . .
Kali Aſchersleben . 1284.5
Salzdetfurtg.

Weieregeln /288.5
Lindes Eismaſch. . ..
L. Loewe & Co. . .
Lingel Schuh . .
Mannesmann Rökrer
Nieberlauſitzer Kohle
Nordd. Lohd . . .
renſtein . . . . .
Polyphon . . . ..
Rütgerswerke .. .
Sachſenwerke. . .
Siemens Glas..
Ver. Glanzſtoff ..
Ver. Stahlwerke
Volkſtedter Porzellan
Wanderer Werke.
Wifſner Metall ..
Wittener Gußſtahl. .

7. 12
22
121 25
1507.
1174.5
248.
GIN
125.
156.
1140. 25
191.5
dK5
H125*
33.5
29.
5C
92.25
59.
115.
48.5

8. 1:
140.
127.625
B6.5
120.
65
8.
2
188 25
140.-
102
460.2
104.875
13.
*
).
114.*
159.5
48.

Deviſenmarkk.

Helſingfors.. H10.542 10.582
Wien.... . . .
Prag .. .. . . . /12.422/12.442
Budapeſt .. . . /73.08 73.22
Sofia ...... ./ 3.025/ 3.031
Holland .. . . . 9168.32/168 6
Oslo ... ... . H111.76/111.98
Kopenhagen. /111.84 112.06
Stockholm .. . /112.04 112.261
Buenos Airesf 1.765/ 1.769
New York . . . /1. 1920 4.200
Belgien. . . . . . !158.27 158.39

7. 12.
Geld /Brief
18.98 59.10
Lonbon .... /20.332.20.372

12.
Geld /Brief

10.545
12.42
73.08
3.025

10.565
58.96 159.08
12.44
73.22
3.031

168.361168.70,
111.76/111.981

112 07
20.332
1.765
58 22

111.83/1 12.05
112 29
20.3.
1 70
4. 1725/4 20
58.39

Italien ....."
Paris .......
Schweiz .. . . ."
Spanien. . . ..
Danzig ......
Japan ...."
Rio de Janeirc
Jugoſlavien ..
Portugal ...
Athen .......
Konſtantinope
Kanada. . . . .
Uruguay .. .."

7 12.
Geld /Brief
21.955 21.99
6.37 116.41
30.735 80.885
67.7267.865
31.29 191.45.
1.929/ 1.93
0.4985 0.500
7.368/ 7.382
18.70 18.74
5.425/ 5.435
2.078/ 2 082
4 186/ 4.194
4 236 4.294

8. 12.
Geld. /Brief
21.95 21.99
16.375 16.415
80 .7
80.91:

67. 73
1.928
0.498
7.372
18. 06
5.4 25
2.0855
4.186
4.286

67.87
81.43
1.932
0.500
7.38(
18.70
5.43
0.895
4. 194
4.294

Boite Tasdenlſchen weovätienmärtt.
In weiter die argentiniſche Weizenernte vorſchreitet, um ſo mehr
verſtärkt ſich der von dorther ausgehende Preisdruck. Die argentiniſcher
Forderungen lauteten heute für ſeeſchwimmeliden Baruſſoweizen (77
Kilo) 11,50 (Vorwoche 11,65) holl. Gulden (1 Gulden 1.68,47 RM.)
Noſafé 11,55 (11,70); im Einklang hiermit ermäßigten ſich ſeeſchwim
mende Manitoba III auf 12,45 (12,70), IV 12,05 (12,25) und Kanſas I
auf 12 (12,30) Gulden die 100 Kilo eif (fracht= und verſicherungsfrei
Rotterdam. Auch die jetzige private Schätzung des Welteinfuhrbedarf=
an
Weizen auf 105,3 Millionen Quarters (je 217,5 Kilo) gegen 92,2 Mi
lionen Quarters i. V. und des Exportüberſchuſſes der Ausfuhrlände
auf 141 Mill, Qu. konnte kaum anregend wirken, zumal es jetzt heißt
die auſtraliſche Weizenernte werde 160 (bisherige Schätzung 150) Mill
Buſhels erbringen. Auch bleibt die Ergiebigkeit der Manitobas
berückſichtigen, die dieſes Jahr ſelbſt in der Gradierung Vl noch al
backfähig ſich erweiſen ſollen. Einzelne Abſchlüfſe fanden nur in Plata
weizen ſtatt, darunter ein ſolcher in Bahia Blanca (79 Kilo) Märzliefe
rung, zu 25,25 RM. frei ſüddeutſcher Mühle. Ausſtralweizen neue
Ernte wurde bisher an den ſüddeutſchen Märkten faſt noch gar nich
gehandelt, dagegen berichtet man über große Abſchlüſſe nach Indier
Japan und China. Das Kaufintereſſe der Mühlen für Inlands
roggen iſt wieder recht klein geworden; nach den jetzt beendeter
Feldarbeiten erwartet man verſtärkten Ausdruſch und vermehrtes An
gebot. Bezahlt wurde zuletzt bahnfrei Mannheim 23,25, gefordert 23,5
Reichsmark. Auch in Roggen erwartet man aus den gleichen Grün
den eine Zunahme des bis jetzt mäßigen Angebots in Süddeutſchlund
Roggen ab Odenwaldſtation ſtellte ſich auf 22 RM., ab Ludwigshafer
auf 22,5022,75, frei Mannheim 22,50 (22,5022,75) RM. Meh=
ruhig
und bei weiter andauerndem niederrheiniſchem Wettbewerb er
mäßigt. Weizenmehl auf 33,25 (33,75), Roggenmehl auf 29,2532 (29,5
bis 32). Niederrheiniſches Weizenmehl war mit 32,75, nordd. Rogger
mehl (6568 Proz.) mit 28 RM. frei Mannheim angeboten. Sehr ſtar
beeinflußt wurde das Geſchäft durch neue Zahlungsſtockungen ma
ſprach an der Börſe von fünf nicht in Mannheim anſäſſigen Firmen
Gerſte, Hafer und Mais unter kleinen Schwankungen unver
ändert. Futtermittel unter dem Einfluß der großen Kertoffel
ernte und des milden Wetters ruhig. Weizennachmehl 17,50 20, Ju=
termehl
15, Kleie 13,5014,00, Trockenſchnitzel 14,7515,00, Biertrebe
20,0020,25, Malzkeime 19,7520,50, Hafenſchalenmelaſſe 13,50, loſ
Rapskuchen 1919,25 RM. je 100 Kilo. Parität ſüddeutſcher Statior
Getreidefracht: RotterdamMannheim die Tonne 1,751,30 hol
Gulden bei größeren Partien, ſonſt 2 Gulden.
*
Vom ſüddeutſchen Tabakmaukt. Bei weiteren Sandblattverkäufe
wurden im Bühler Tal 54 Mark, für Partien mit beſſerem Vorblatt bi
zu 65 Mark je Zentner bezahlt. Die Pflanzer von Sandhofen erlöſte
für ihr Sandblatt 6065 RM., Heſſelhurſt 63 RM., Ichenheim=Weile
60 RM., Kappel und Ruſt 5354 RM. Im badiſchen Oberlan
hat die Verwiegung der Sandblätter ihren Anfang genommen; im al
gemeinen befriedigt die Qualität recht gut, teilweiſe iſt die Ware z
hoch gebrochen worden und infolgedeſſen mit Mittelgut ſtark durchſetz
In der Pfalz iſt der Tabak in der Gegend von Speyer abgehäng
Nach alten Tabaken hält die Nachfrage an; Rippen nur in kleine
Mengen verlangt. Aus dem landwirtſchaftlichen Notprogrammfond
ſind dem Heſſiſchen Tabakverband 20 000 Mark als Zuſchuß zur Errick
tung von Röhrentrockenſchuppen bewilligt worden, die e
in Lampertheim, Wimpfen, Viernheim, Hüttenfeld und Lorſch erbaue
will.
Berliner Produktenbericht vom 8. Dezember. Das Geſchäft kam at
Produktenmarkt heute nur ſehr ſchleppend in Gang. Die Forderunge
für Inlandsweizen und =Roggen lauteten unverändert. Das Angebo
hat ſich etwas verſtärkt, die Aufnahmeneigung war fowohl bei den Mi=
len
als auch bei den Exporteuren nur gering. Mit Veranläſfüng zu 1
zu bevbachtenden Zurückhaltung boten die ſchwächeren überſeeiſcher
Meldungen. Am Lieferungsmarkt ſtellten ſich ſpätere Sichten für beid
Brotgetreidearten niedriger. Am Mehlmarkt bleibt die Stimmung wei
ter ruhig; die Mühlenforderungen lauteten unverändert. Veremzel
wird von der Küſte über Roggenmehlexport berichtet. Für Hafer i
das Angebot infolge der Zurückhaltung des Konſums mehr als aus
reichend. Die Preiſe neigen zur Schwäche. Gerſten ſehr ſtill.
Ror

Beilguf der Mainzer Produttenvorfe im Aovemver
Der Produktenmarkt lag im Monat November weiterhin ſehr ruhig
Das Weizen= und Roggengeſchäft hat ſich in keiner Weiſe gehoben. Da
Angebot iſt immer noch ſehr reichlich und größer als die Nachſrage. Auc
in Weizen= und Roggenmehl bewegten ſich die Umfätze in engen Grei
n. Die Aufnahme von Mehl durch die Bäcker iſt im Hinblick darau
daß für die näckſte Zeit keine Erhöhung der Mehlpreiſe, ſondern ehe
ein Abflauen derſelben zu erwarten iſt, mäßig. Im Vergleich zu Weize
und Weizenmehl iſt der Roggen= und Roggenmehlpreis immer noch z
hoch, ſo daß Roggen gegenüber dem Vorjahre viel weniger verarbeite
wird. In Futtermitteln ſind die Preiſe zwar etwas nachgebend ge
weſen, jedoch verhältnismäßig hoch, ſo daß die Landwirtſchaft mehr ode
weniger ihre eigenen Vorräte verfüttert. Eine ſtarke Nachfrage herrſchn
nach Mais, der noch recht teuer iſt. In Gerſte iſt das Angebot reichlid
während der Abſatz ſchleppender wird. Die Folge daven iſt ein weitere
Nachgeben der Preiſe.

Biehmärkke.

Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am Samstag, de
8. Dezember, waren 264 Schweine zugeführt. Verkauft wurden 19
Stück. Milchſchweine wurden verkauft, das Stück von 10 bis 20 Mart
Läufer das Stück von 19 bis 45 Mark.

Frankfurter Kursbericht vom 8. Dezember 1928.

6% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1927
6% Baden Frei=
ſtaat
von 1927..
6% Bay. Freiſtaa
von 1927 ....."
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
7% Thüringer Frei
ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö
ungsſch. (Neub.)
Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
. . . .
80 Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24..
0. Darmſtadt v. 2
7"
% Frkf. a. M. v. 26
Mainz v. 26..
% Mannh. v. 26
Nürnberg v. 2

80 Verl. Hyp.;Bi.
6% Frkf. Hyp.Bk..
Pfbr.,
8%
8
Heſſ. Landesbi.
6 Kom. Landes
bank Darmſtadt.

5 Mein. Khb.Bk.
Pfälz. Hhp. Bk
8½ Preuß. Ctr.=
Stedtſchaft. I

Afe

92

Ue
97.5
97.5
97.25
88

93.*
84.5
81.25
98

27

3% Rhein. Hyp.=Bk
8% Rhein.=Weſtf
d.=Credit ..."
3½ Südd. Bod.
Cred.=Bank ..
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl
+ Ausl. Ser.
*
Ser, II

6% Daimler Benz
von 27.....
Klöckner=Werke
Berlin v. 26...
½ Mainkrw. v. 26
% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8% VoigtckHäffner
von 26 ........
6% Bosn. L. E. B
v. 1914 .......
4:1,%0 Oſt. Schatz
anw. b. 1914,nt,
%0 Oſt. Goldr
41/,%o Rum. Golt
von 1913 .....
4% Türk. Admin.
4o
1.Badgal
Zollanl.
41/,% 1913 Ungarn
(.%1914
4% Ung. Goldr
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ. .
Comm. u. Privatb

98
95.5

61.5
66.25

22.5
85.5

139
235.25
104.25

Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
Eff.=u. Wechſel=
bank
.. . . . . . ."
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank ..
Frankf, Bank.. . ."
Hhv.=Bk. .....
Bfdbr.=Bk. . ..
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bank.
Metallbank . .
..
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban 1.
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk.
Hyp.=Bank
Süidd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Banlverein

A.=G. f. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
2o Dt. Reichsbahn
Vorzge. .... . . ."
Hapag ........."
Nordd. Lloyd ...."
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ.

Accum. Berlin. . .
Adlerw. (v. Kleyer)
S39 AEG. Vorzug
AEG. Stamm
Jaſt Nürnberg
Bergm. El. Werke
BrownBroverickCie
Brüning & Sofz

294
171.5
126
101
161
171
117.5
148
157
A
15
*6
34.5
160
21:
14

181

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New York, 8. Dezember. (Priv.=Tel.)
Zucker: An dem Zuckermarkte lag der Dezembertermin auf Liqui=
Hationen ſchwächer; die ſpäteren Sichten hatten jedoch ſtetige Tendenz,
da ſich hierfür Deckungsnachfrage zeigte. Die Preiſe konnten ſich aber
auch hier nicht behaupten, da für europäiſche Rechnung weitere Abgaben
durchgeführt wurden.
Kaffee: Auf dem Kaffeemarkt drückten Liquidationen und Abgaben
Für europäiſche Rechnung, welche auf Grund der ſchwächeren Veran=
lagung
der europäiſchen Märkte vorgenommen wurden, auf das Preis=
giveau
. Verſtimmende Wirkung hatte auch die Ermäßigung der braſi=
rianiſchen
Poſtfrachtofferten. Gegen Schluß machte ſich eine teilweiſe
holung bemerkbar.
Baumwolle: Vor Bekanntgabe des Bureauberichts erfuhren die
Wreiſe auf dem Baumwollmarkte eine lebhafte Aufwärtsbewegung, da
höhere Kabelmeldungen vorlagen und der Handel Kaufluſt zeigte. Die
Preiſe wurden auch durch anhaltende Deckungen geſtützt. New Orleanſer
znd ſüdliche Firmen gingen dagegen mit Abgaben vor. Die Veröffent=
lichung
des Bureauberichts führte einen Tendenzumſchwung herbei, ſo
daß der Markt mit erheblichen Preiseinbußen ſchloß.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 8. Dez.:
Getreide, Fette: Wegen Feiertag geſchloſſen.
Leichte Schweine 8,408,85, ſchwere Schweine 8,558,90;
Schweinezufuhr Chicago 5000, im Weſten 60 000.
Baumwolle: Dez. 19,12, Jan. 19,18.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 8. Dez.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 155¾, Hartwinter 132½: Mais
neu angek. Ernte 97½: Mehl ſpr. wheat clears 5,756; Fracht
nach England 34, nach dem Kontinent 16.

Gonntag den 9 Dezember 1928
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,70; Talg extra loſe 9½.
Kakav: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 92, loco 10½, Dezember
10,12, Januar 1929 10,24, Februar 10,30, März 10,45, April
10,58, Mai 10,69, Juni 10,77, Juli 10,86, September 11,14.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berechnungen
wurden in der Zeit vom 25. 11. bis 1. 12. im Ruhrgebiet in ſechs
Arbeitstagen 2188 427 Tonnen Kohle gefördert gegen 1882 147 Tonnen
in der vorhergehenden Woche bei 5 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung
ſtellte ſich in den 7 Tagen der Berichtswoche (in den Kokereien wird auch
Sonntags gearbeitet) auf 440 224 Tonnen gegen 438371 Tonnen in der
vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 60 967 Tonnen
gegen 49 894 Tonnen in 5 Arbeitstagen. Die arbeitstägliche Kohlen=
förderung
betrug in der Zeit vom 25. 11. bis 1. 12. 1928 364 738 Tonnen
gegen 376 429 Tonnen in der vorhergehenden Woche. Die tägliche Koks=
erzeugung
ſtellte ſich auf 62889 Tonnen (62 624), die arbeitstägliche Preß=
kohlenherſtellung
auf 10 161 Tonnen (9 979). Wegen Abſatzmangels wur=
den
in der Berichtswoche 127 203 (arbeitstäglich 21 201) Feierſchichten
eingelegt gegen 80 424 (16 085) in der Vorwoche,
2A
Kleine Birtſchaftsnachrichten.
In einem beim Reichstag eingebrachten Antrag war neben einer
Erhöhung des Zuckerzolls auch eine Heraufſetzung des Zolls für Melaſſe
angeregt worden. Hierzu erfährt man, daß die Zuckerinduſtrie ſelbſt
nicht hinter dem Antrag ſteht, und daß auch die Regierungsſtellen keine
Veranlaſſung haben, dem Wunſch auf Zollerhöhung näher zu treten.
Die Schlefiſche Zementinduſtrie A.=G. hat, wie uns mitgeteilt wird
durch Ankauf eines Paketes Aktien der Société Continentale de Ciments
in Brüſſel, in welcher die Majorität des polniſchen Zementkonzerns der
Firley A.=G. in Warſchau, liegt, an der polniſchen Zementinduſtrie In=
tereſſe
genommen, dagegen hat die Firley A.=G. ein Paket der Schleſi=
ſchen
Zementinduſtrie A.=G. übernommen.

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der Bau des Waſſerwerkes Berkhof beſchloſſen. Mit dem Bau, deſſen
Koſten auf etwa 12,4 Mill. RM. veranſchlagt werden, ſoll möglichſt um=
gehend
begonnen werden.
Wie verlautet, wird der Präſident des hanfeatiſchen Oberkandes=
gerichts
, Dr. Kieſſelbach, Anfang nächſten Jahres einen mehrmonatigen
Urlaub nach den Vereinigten Staaten von Amerika antreten, wo er die
Freigabeverhandlungen, für die er bereits erfolgreich tätig war, zu Ende
zu führen beabſichtigt.
Die Aciéries de Micheville haben in dem am 30. Juni 1928 abge=
ſchloſſenen
Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 8000 954 Franken erzielt
gegenüber 8 343 707 Franken im Vorjahr. Die Dividende iſt mit 7 Pro=
zent
unverändert geblieben.
Die Etabliſſements J. Damoy, Paris (Lebensmittelgroßhandel),
haben im letzten Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 860820 Franken
gegenüber 7 653 495 Franken im Vorjahr erzielt. Die Dividende pei
Aktie iſt von 60 Fr. auf 70 Fr. per Aktie erhöht worden, was 6217 797
Fr. des Reingewinns abſorbiert. Der Reſt wurde auf neue Rcchnung
vorgetragen.
Die Tendenz auf dem polniſchen Hopfenmarkte iſt im allgemeinen
ruhig. Eine Reihe von Vertretern von Auslandsfirmen, in erſter Linie
von deutſchen, kauft größere Mengen Hopfen in Polen zum Export nach
Deutſchland, Frankreich und England. Aus dieſem Grunde ſind beſſere
Gattungen faſt ausverkauft
Wie gemeldet wird, ſind im Fermen Oſten Sibiriens bei Sutſchan
reiche Steinkohlenvorkommen, die auf 4 Millionen Tonnen geſchätzt wei=
den
, entdeckt worden.
Wie gemeldet wird, hat die chineſiſche National=Regierung den neuen
Zolltarif angenommen; die Veröffentlichung der neuen Tarife wird in
einigen Tagen erwartet. Die Inkraftſetzung des Zolltarifs wird jedoch
erſt im Februar erfolgen. Mit Ausnahme der Abgabe auf Oel und
Tabak gleicht der neue Tarif bis auf unweſentliche Abänderungen dem
von der Pekinger Tarifkonferenz aufgeſtellten Entwurf.

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