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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelienangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 340
Freitag, den 7. Dezember 1928.
191. Jahrgang
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Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung fälli jeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Naſionalbank.
Die Nolle der Reparationskomenifſion.
Ausſichksloſe Erverkenberakungen.
zutſchland gegen die frühzeitige Einſchalkung der
Repko. — Die Mitwirkung der amerikaniſchen
Sach=
verſtändigen noch fraglich.
* Die Verhandlungen über die Bildung des neuen
Sachver=
ndigenkomitees in der Reparationsfrage ſind in den letzten
ochen keinen Schritt vorwärts gediehen. Der tiefere Grund
da=
iſt — wie wir ſchon ſagten — darin zu ſuchen, daß Herr
ſincare, nachdem die urſprünglichen Schwierigkeiten im
weſent=
en aus der Welt geräumt waren, plötzlich die Reparations=
Enmiſſion nicht nur in den techniſchen, ſondern auch in den
ſach=
hen Apparat ausſchlaggebend einſchalten wollte, im klaren
Ge=
nſatz zu den in Genf getroffenen Abmachungen, wo ausdrücklich
von geſprochen wird, daß die ſechs beteiligten Regierungen die
ue Kommiſſion bilden wollen. Daß die Repko nicht ganz
aus=
ſchaltet werden kann, iſt von der deutſchen Regierung von
vorn=
rein anerkannt worden. Nach dem deutſchen Vorſchlag ſollte
ihre Mitwirkung allerdings darauf beſchränken, daß ihr das
gebnis der Expertenberatung vorgelegt wurde, bevor die
Re=
rungen ſich zu äußern hatten. Das würde praktiſch heißen, daß
Repko aus den Arbeiten ausgeſchaltet bliebe, bis die
Sachver=
ndigen fertig waren, und ſie ſich dann gutachtlich äußern
inte. Herr Poincaré genügt das nicht. Er fürchtet, daß die
rtſchaftlichen Tatſachen auf die unbefangenen Sachverſtändigen
tien ſehr ſtarken Eindruck machen könnten, ſo daß von den
fran=
ſiſch=engliſch=belgiſchen Forderungen nicht mehr allzuviel
rig bliebe. Deshalb will er das politiſche
Schwer=
ewicht der Repko dagegen aufhängen und verlangt, daß
e Sachverſtändigen, zum mindeſten unſerer Gläubigerſtaaten,
rch die Repko ernannt werden, daß aber auch dieſe Kommiſſion
tteriell ihren Einfluß auf die Beratungen der Sachverſtändigen
Süben kann.
Um dieſen Komplex drehten ſich die diplomatiſchen
Unterhal=
ngen. Deutſchland iſt nicht bereit, hier den franzöſiſchen
Wün=
en entgegenzukommen, und Frankreich will keinen Zentimeter
rückweichen. Wir können es von uns ſchließlich nicht hindern,
in die Gläubigerſtaaten für die Beſtellung ihrer
Sachverſtän=
zen den Umweg über die Repko nehmen. Wir gehen ihn ganz
ſtimmt nicht, wobei dann noch — mehr als Etikettefrage — zu
ren wäre, in welcher Form die amerikaniſchen Sachverſtändigen
igeladen werden ſollen. Der „Matin” treibt wieder einmal
immungsmache und behauptet, Parker Gilbert habe bei ſeinem
ſigen Beſuch Herrn Poincaré dahin verſtändigt, daß die
Ver=
ligten Staaten damit einverſtanden ſeien, wenn die Ernennung
ch der amerikaniſchen Sachverſtändigen durch die Repko erfolgt.
ſchließt daran einen ganzen Roman von zum Teil finanziellen
mmbinationen; was daran richtig iſt, iſt nicht neu, und was neu
ſcheint uns nicht richtig zu ſein. Es ſtimmt, daß Amerika eine
izielle Beteiligung an dem Expertenkomitee ablehnt, daß es aber
1t einer privaten Mitarbeit der amerikaniſchen Sachverſtändigen
iverſtanden wäre, daß es ſogar einen amerikaniſchen Vorſitz
nz gerne geſehen hätte. Wir glauben aber nicht, daß die
Imerikaner auf die Einſchaltung der Repko
aus=
laggebenden Wert legen, weil ſie genau wiſſen, daß die
Forde=
ngen Englands, Frankreichs und Belgiens nicht zu erfüllen
d, und daß auf dieſer Grundlage die
Experten=
ratungen von vornherein zur
Ausſichtsloſig=
itverurteilt wären.
Nachdem in den letzten Wochen keinerkei Fortſchritte zu
er=
len geweſen ſind, glauben wir, daß die Entſcheidung ſchließlich
Lugano fallen wird, und daß die drei Außenminiſter — wie
lich — die erlöſende Formel finden müſſen. Der
Reichsaußen=
niſter Dr. Streſemann verläßi am Freitag Berlin.
Chamber=
mn hat ſeine Abreiſe für den Samstag morgen angekündigt.
hält vorläufig daran feſt, daß er fahren wird, läßt allerdings
* Möglichkeit offen, daß eine Kriſis im Befinden des engliſchen
ſnigs ihn unter Umſtänden doch noch in London zurückhalten
nnte, wobei vorläufig ununterſucht zu bleiben braucht, ob er
Yt perſönlich gerne von Lugano fernbleiben und dem Reichs=
Benminiſter aus dem Wege gehen möchte, der ihm doch
mancher=
unbequeme Fragen vorzulegen hat. Aber ſelbſt wenn Sir
ſten kommt, iſt damit noch nicht viel gewonnen.
ir die Auffaſſung in Berlin iſt es immerhin bezeichnend, daß
„Germania” am Vorabend der Konferenz einen Artikel bringt,
* Schwarz in Schwarz malt. Das iſt zum Teil freilich bedingt
Tch den bevorſtehenden Zentrumsparteitag= und gewiſſe
inner=
litiſche Beſtrebungen des Zentrums in der Richtung auf das
1Swärtige Amt. Trotzdem bleibt es bemerkenswert, wenn an
2ſer Stelle die Entwicklung unſerer Außenpolitik im letzten
tben Jahr ſehr peſſimiſtiſch beurteilt wird, wenn von einem
orten Vertrauensverhältnis zwiſchen den drei Außenmini=
In geſprochen und zum Schluß die Möglichkeit erwogen wird,
R Herr Dr. Streſemann eine neue Formel ſuchen muß, unter
* das engliſch—franzöſiſch—deutſche Verhältnis ſich ſtellen läßt,
S bisher mit dem Wort Locarno ebenſo kurz wie
mißverſtänd=
umſchrieben war. Wie dieſe Formel gedacht iſt, läßt ſich an=
Arungsweiſe daraus entnehmen, daß die „Germania” die Rede
2 Zentrumsvertreters Dr. Kaas zitiert, wonach unter Umſtän=
E ein ehrliches „Nein” beſſer ſei, als ein falſches „Ja”.
cho.
Lanzdſiene Kembingkionen über die Tagesordnung
der Kommifſion.
EP. Paris, 6. Dezember.
Der „Matin” glaubt zu wiſſen, daß, obgleich die amerikani=
Zen Sachverſtändigen durch die Reparationskommiſſion ernannt
„F2en, die Einladung an die amerikaniſche Regierung zur Be=
Lugung an der Kommiſſion von allen intereſſierten Regierungen
TSdehen werde. Auf dieſe Art würden die Vorverhandlungen
bedeutend abgekürzt werden. Denn wenn man das Prinzip
an=
nehme, daß die amerikaniſchen Sachverſtändigen durch die
Repa=
rationskommiſſion ernannt werden ſollen, ſo könne man dies
mit Bezug auf die Vertreter der übrigen Länder nicht ablehnen.
Die Zeitung hält es für wahrſcheinlich, daß innerhalb zwei oder
drei Tagen ſämtliche Prozedurfragen endgültig geregelt ſein
wer=
den und daß man dann das Datum der Einberufung der
Kom=
miſſion feſtlegen könne. Ueber die Tagesordnung der
Kommiſ=
ſion ſei man ſich ebenfalls ſchon einig. Die Sachverſtändigen
hätten lediglich die Zahl der Dawesannuitäten feſtzuſetzen und Gründe in einzelnen Werken eine Verzögerung herbeiführen.
Vorſchläge für eine etwaige Herabſetzung der Höhe dieſer
Annu=
itäten auszuarbeiten, um Deutſchland für die Aufhebung der
Transferklauſel eine Kompenſation zu gewähren. Außerdem
hätten die Sachverſtändigen nützliche Vorſchläge für die beſte
Methode vorzubringen, die politiſche Reparationsſchuld in eine
reine Handelsſchuld umzuwandeln. Man ſehe aus dieſem Grund
ein, warum die Beteiligung der amerikaniſchen Sachverſtändigen
ſo notwendig ſei. Bis jetzt nenne man am häufigſten Owen Young,
der bekanntlich bereits in der Daweskommiſſion vertreten war,
und jetzt Generaldirektor an der amerikaniſchen
Elektrizitäts=
geſellſchaft iſt. — Es ſei ſehr unwahrſcheinlich, daß in Lugano
über die techniſche Seite der Reparationen verhandelt werde.
Man werde ſich in Lugano darauf beſchränken, über die
Räu=
mung des Rheinlandes zu verhandeln. Allerdings würden die
Verhandlungen über die Räumungsfrage rein theoretiſchen Wert
haben, ſolange die Reparationsfrage nicht endgültig geregelt ſein
werde.
Briand und Chamberlain.
* Berlin, 6. Dezember. (Priv.=Tel.)
Das Kreuzverhör, das die Oppoſition am Mittwoch mit Herrn
Auſten Chamberlain im Unterhaus veranſtaltete, muß teilweiſe
von dramatiſcher Spannung geweſen ſein. Chamberlain iſt zum
Schluß ſo in die Klemme gekommen, daß er ſich nur mit Hilfe
der Geſchäftsordnung aus der Affäre zu ziehen wußte und die
ſchriftliche Frageſtellung verlangte. Der Oppoſition war es freilich
leicht, auf Widerſprüche hinzuweiſen, die nicht nur zwiſchen ihm
und Churchill beſtehen, ſondern auch zwiſchen ihm und der
be=
kannten Erklärung der 3 Großmächte vom 16. Juni 1919.
Da=
mals haben Lloyd George und Wilſon dieſe Erklärung verlangt,
weil ſie darin die einzige Möglichkeit für die Tragbarkeit der
Beſatzung auf 15 Jahre erblickten, und jetzt kommt Lloyd Georges
Nachfolger, um die Rechtsverbindlichkeit zu beſtreiten. Ein
Be=
weis, wie ſehr ſich ſeither das franzöſiſch=engliſche Verhältnis
verſchoben hat. Selbſt der Abgeordnete Breitſcheid, der in Genf
noch als „hilfsbereiter Friedensengel” aufgetreten iſt, wird durch
die letzten Erklärungen Briands und Chamberlains ſtutzig und
gibt zu, daß der Tenor, in dem ſie die deutſch=franzöſiſchen
Be=
ziehungen behandelt haben, doch zu Bedenken Anlaß gibt.
Deutſch=
land verlange nun endlich Taten. Briand dürfe ſich nicht
wun=
vern, wenn man in Deutſchland allmählich unruhig und
miß=
trauiſch werde. Auch die Beſorgniſſe, die Herr Briand wegen des
Anſchluſſes an den Tag lege, verſöhnt Breitſcheid einigermaßen,
wenn er freilich auch zugibt, daß die Frage nicht aktuell iſt.
Briand und Poincaré über die
Reparakions-
verhandlungen.
EP. Paris, 6. Dezember.
Miniſterpräſident Poincaré und Außenminiſter Briand
Erklä=
rungen ab, über die zur endgültigen Regelung der Reparationen
geführten Verhandlungen. Die beiden Miniſter betonten erneut
den Willen der Regierung zu einer vollſtändigen und endgültigen
Liquidierung aller Reparationsprobleme zu kommen. Die
gegen=
wärtige Phaſe der Verhandlungen, deren algemeiner Verlauf wirtſchaftlichen Tatſachen herangehen wird, ſo daß ſein
Schieds=
durch das Genfer Abkommen vom September dieſes Jahres
vor=
gezeichnet werde, ſtelle eine Unterſuchung der Fachmänner (
Ex=
pertiſe) dar. In dem zwiſchen Frankreich und den ehemaligen
Alliierten ſowie zwiſchen Frankreich und Deutſchland auf Wunſch
des letzteren geführten Verhandlungen ſei vereinbart worden,
daß die unabhängigen Sachverſtändigen die Regierungen nicht
feſtlegen könnten. Es werde alſo Sache der Regierungen ſein,
nach Beendigung der Expertiſe zu beurteilen, ob die Ergebniſſe
es ermöglichten, in politiſchen Verhandlungen eine neue Etappe
zu erreichen. Die beiden Miniſter erklärten ſich überzeugt, daß die
Verhandlungen in einem Geiſte der Verſtändigung und des
guten Willens eröffnet würden und daß die Hoffnung auf einen
günſtigen Abſchluß berechtigt ſei. — Auf eine Frage des früheren
Präſidenten der Reparationskommiſſion, Dubois, erklärte
Mi=
niſterpräſident Poincaré, man müſſe das Problem vom legis=
Guthabens übernehmen könne.
„Daily Expreß” fordert ſofortige Räumung.
London, 6. Dezember.
In einem ſcharf gehaltenen Leitartikel tritt der „Daily
Ex=
preß” für die ſofortige Zurückziehung der engliſchen Truppen aus
dafür zu ſorgen, daß dieſe „ſinnloſe und erbitternde Streitfrage‟,
führe, was man erwarten müſſe, wenn die Räumungsfrage im
behandelt werde. Es ſei Pflicht des Parlaments, dieſer
unmög=
lichen Lage ſofort ein Ende zu machen. Es gebe keinen einzigen
eriftigen Glund für die weitere Beibehaltung der Veſetzung, die
im Gegenteil England in eine Politik hineinziehe, die nicht
Europa zum Wohl gereiche. Das Blatt ſchließt, der geſunde
Vor=
ſtand, die Rückſicht auf den internationalen Anſtand und die
Gercchtigkeit gegenüber den engliſchen Truppen und luch
Deutſch=
land gegenüber forderten die ſofortige Zurückziehung der Trup= erkennen glauben, mit der Entſcheidung Severings einberſtau=
pen aus dem Rheinland.
* Zur Schlichtermiſſion Seberings.
— In das größte Induſtriegebiet Deutſchlands iſt durch
die Initigtive der Reichsregierung wieder der Friede eingezogen.
Dieſer Friede kann allerdings vorerſt nur als ein Notfriede
be=
zeichnet werden, ſolange der endgültige Friedensvertrag nicht
geſchloſſen iſt; es wird noch lange Zeit hingehen, bis die große
Maſchine der weſtdeutſchen Eiſeninduſtrie wieder in Gang
ge=
kommen iſt und bis die Produktion wieder ihren normalen
Verlauf nehmen wird. Am Schluß dieſer Woche werden bereits
75 Prozent der Eiſenbetriebe laufen, auch die Maſchinen= und
weiterverarbeitende Induſtrie kann den Betrieb wieder
auf=
nehmen, ſoweit nicht Mangel an Material vorliegt oder andere
Schwieriger liegen allerdings die Verhältniſſe bei den
Feuer=
betrieben, bei Hochöfen, Martinsöfen uſw., wo längere Zeiten
beanſprucht werden. Hinzu kommt, daß auch das
Schlichtungs=
weſen, wie es in der Struktur der Eiſeninduſtrie liegt, wieder
geregelt werden muß.
Wenn man den jetzt beendeten Kampf in der Eiſeninduſtrie
rückblickend überſieht, ſo ergibt ſich zweifellos, daß er in dem
Augenblick, wo er vor die Arbeitsgerichte getragen worden iſt,
für beide Parteien zwecklos war. Dies liegt vor allem daran, daß
die beiden vorliegenden Gerichtsurteile an dem
wirtſchaftsſchädi=
genden Stillſtand der großen weſtlichen Eiſeninduſtrie nichts
än=
dern konnten, weil ſie eine ſachliche, d. h. den Belangen der
wirtſchaftlichen Vernunft gerecht werdende Entſcheidung nicht
bringen konnten. Abgeſehen davon, daß zwei widerſprechende
Urteile gefällt worden ſind. Dem Gerichtsurteil kommt eben in
dieſem Fall nur noch eine formelle Bedeutung zu, und dies gilt
auch für den Spruch des Reichsarbeitsgerichtes, der wohl der
einen oder der anderen Partei in dem Eiſenkonflikt Recht geben
wird, jedoch nicht die Frage der wirtſchaftlichen Tragbarkeit des
für verbindlich erklärten Spruches entſcheidend klären kann. Denn
die von den Arbeitgebern angeführten wirtſchaftlichen Gründe
werden ſtets, ganz gleich wie auch das Urteil des
Reichsarbeits=
gerichts ausfallen mag, weiter beſtehen, Gründe, die nicht nur für
die Eiſenwirtſchaft ſelbſt, ſondern für die geſamte Wirtſchaft
gel=
ten. Jedenfalls ſollte man aus dem Eiſenkonflikt ſchon jetzt die
Lehre ziehen, daß man in Deutſchland alle Dinge von einem
größeren Standpunkt aus, der ſich nicht zuletzt aus der durch die
Reparationen im weſentlichen beeinflußten und hervorgerufenen
Zwängslage ergibt, betrachten muß, und daß wir alles
daran=
zuſetzen haben, eine Stabilität unſerer geſamten wirtſchaftlichen
Verhältniſſe zu ſchaffen, die allein eine der erſten
Voraus=
ſetzungen für unſere Leiſtungsfähigkeit abgibt.
Die ſich aus der Entwicklung des Eiſenkonflikts und aus
dieſen Umſtänden ergebende Erkenntnis, daß es nicht darauf
an=
kommt, wer in dem Eiſenkonflikt recht behält, ſondern daß es ſich
darum handelte, die Schädigungen des Eiſenkonflikts für die
Geſamtheit zu beenden und der deutſchen Wirtſchaft damit zu
helfen, iſt leider erſt ſpät, nach fünfwöchiger Dauer des
Eiſenkonflikts, durch den annähernd ſieben Millionen
Arbeits=
tage verloren gegangen ſind, d. h. beinahe ſoviel, wie in den
beiden letzten Jahren im ganzen Reich durch Streiks und
Aus=
ſperrungen an Arbeit ausgefallen ſind, durch das Eingreifen
der Reichsregierung in die Praxis umgeſetzt worden.
Reichs=
miniſter Severing iſt auf Vorſchlag des Reichskanzlers mit der
Aufgabe des neutralen Schlichters betraut worden und hat ſich
unverzüglich in das Ruhrgebiet begeben, um an Ort und Stelle
Beſprechungen mit den maßgebenden Kreiſen abzuhalten. Die in
dieſer Reiſe des Reichsinnenminifters liegende beſondere Geſte
der Reichsregierung beweiſt, daß ihr alles an einer ſchnellen
Erledigung und Bereinigung des Eiſenkonflikts durch Abſchluß
Vor der außenpolitiſchen Kommiſſion, der Kammer gaben eines endgültigen Friedensvertrages gelegen iſt, vor allem aber
hat die Reiſe Severings zu einer allgemeinen Beruhigung
bei=
getragen. Severing hat nun in aller Oeffentlichkeit ſeine
Ein=
drücke über die Beſprechungen und ſeine Auffaſſung über ſeine
Miſſion als Schlichter klargelegt. Seine Mitteilungen laſſen die
Hoffnung zu, daß er mit aller Sorgfalt an die Prüfung der
ſpruch, vollkommen unabhängig von dem Urteil des
Reichs=
arbeitsgerichtes, vorausſichtlich Ende der nächſten Woche gefällt
werden wird. Durch die Miſſion Severings wird Vermittlung
und freie Schlichtung verbunden, denn es handelt ſich um eine
Schlichtung außerhalb des amtlichen Schlichtungsverfahrens, die
nicht für verbindlich erklärt werden kann, bei der aber die
Ver=
bindlichkeitserklärung durch die vorherige Erklärung der
Par=
teien, daß ſie die Entſcheidung annehmen würden, erſetzt wird.
Dieſes Verfahren iſt vollkommen neu und in ſeinem Erfolg von
der Perſönlichkeit abhängig, von der es durchgeführt wird. Seine
Zweckmäßigkeit hängt alſo in dieſem Falle von dem Geſchick und
der Fähigkeit Severings ab, dem allerdings ſeine Arbeit durch
das von dem Negierungspräſidenten Bergemann Geleiſtete,
wenn auch nicht Erfolgreiche, erleichtert wird. Denn gerade die
latoriſchen und praktiſchen Standpunkt aus betrachten, um die Verſtändigungsverhandlungen des Regierungspräſidenten Berge=
Mindeſtſumme zu ſinden, die Frankreich für die Feſtſetzung ſeines mann haben wichtige Ergebniſſe in Geſtalt von Sondierungen
und Abtaſtungen ergeben, und es iſt ganz klar, daß die
Kom=
promißvorſchläge Bergemanns von Severing weiteſtgehend
be=
rückſichtigt werden müſſen. Es iſt den Arbeitgebern gewiß nicht
leicht geworden, Severing, den früheren Metallarbeiter, den alten
Gewerkſchaftler, den Sozialdemokraten, als Vermittler
anzuer=
kennen, um ſich mit dieſer Anerkenntnis ſeinem Spruch
vorbe=
haltlos zu unterwerfen. Sie haben dies getan in der Erkenntnis,
dem Rheinland ein und fordert das Parlament auf, unverzüglich daß der Eiſenkonflitt beendet werden muß, und in der
Voraus=
ſetzung, daß Severing als Schiedsrichter die Nachprüfung der
der Näumung nicht zu einer neuen internationalen Verwicklung Wirtſchaftslage bei der Gruppe Nordweſt vornehmen und zur
Grundlage ſeiner Entſcheidung machen wird. Die Tatſache, daß
Sinne der letzten Ausführungen des engliſchen Außenminiſters die Arbeitgeber die Autorität des Reichsinnenminiſters
aner=
kannt haben, und daß es außerdem das ganze Reichskabinett war,
welches die Autorität des letzten Votums auf Herrn Severing
übertragen hat, beweiſt, daß der von der Reichsregierung gefundene
Weg der richtige iſt, der allein zum Ziele führen kann. Es iſt auch
anzunehmen, daß ſich die Arbeitnehmer, trotz ihrer großen
Be=
denken gegen die von der Reichsregierung unternommene
Vermitt=
lungsaktion, die ſie nicht als eine Unterſtützung des Rechts
auzü=
den erklären werden, zumal ſie ihm mit dem größten Vertrauen
Freitag den T. Dezember 1928
Nummer 340
Seite 2
gegenüberſtehen. Bekanntlich haben die freien Gewerkſchaften zu
der Vermittlungsaktion der Reichsregierung ihre Zuſtimmung
negativ zum Ausdruck gebracht, indem ſie betonten, daß ſie ſich
außerſtande ſähen, die Vermittlungsaktion abzulehnen. Die
Zu=
ſtimmung der Gewerkſchaften iſt nur widerſtrebend erfolgt, da ſie
ſich nach wie vor auf das Urteil des Duisburger
Landesarbeits=
gerichts berufen haben und den prinzipiellen Rechtsſtandpunkt
als Kernfrage des ganzen Problems nicht freigeben wollten. Der
Deutſche Metallarbeiterverband hat daher der Erwartung
Aus=
druck gegeben, daß der materielle Inhalt des verbindlich
erklär=
ten Schiedsſpruchs erhalten bleibe. In dieſer Erklärung liegt
zweifellos der Verſuch einer Beeinfluſſung Severings, bzw. das
Beſtreben, wiederum die wirtſchaftlichen Belange auch bei dem
neuen Verfahren auszuſchließen. Wenn Severing einfach den
materiellen Inhalt des Schiedsſpruches anerkennen würde, dann
wäre die ganze von der Reichsregierung eingeleitete
Vermitt=
lungsaktion zwecklos. Gewiß mag es an ſich politiſch unmöglich
ſein, daß Severing mit ſeinem Schiedsſpruch materiell unter den
ſeines Fraktionskollegen Wiſſell heruntergeht. Aber die Politik
muß bei der Entſcheidung Severings, der als vollkommen
neu=
traler Schlichter zu fungieren hat, gänzlich ausgeſchloſſen werden,
zumal da die Unternehmer nur mit der Rechtsverwahrung einer
genauen Prüfung der Wirtſchaftlichkeit der einzelnen Betriebe
durch Severing ſich ſeinem Spruche unterwerfen wollen. Eine
wirklich ſachliche Entſcheidung kann von Severing nur auf
Grund der Ergebniſſe dieſer Prüfung der Wirtſchaftlichkeit
ge=
troffen werden, und dieſe ſachliche Entſcheidung dürfte Severing
nicht ſchwer fallen inſofern, als umfangreiche Vorarbeiten zur
Klärung der Frage der Wirtſchaftlichkeit bereits geleiſtet
wor=
den ſind. In dieſem Zuſammenhang muß noch berückſichtigt
wer=
den, daß die Verhandlungen zwiſchen Arbeitgebern und
Gewerk=
ſchaften bereits dazu beigetragen haben, Forderungen und
Zu=
geſtändniſſe beiderſeits zu analyſieren, ja, daß dieſe
Verhand=
lungen bereits einmal beinahe zu einer Einigung geführt haben.
Infolgedeſſen liegen wohl eine ganze Reihe von
Anknüpfungs=
punkten vor, die zu benutzen für Severing freie Hand beſteht.
Alles in allem kommt es darauf an, daß der von Severing zu
fällende Schiedsſpruch die Syntheſe zwiſchen den Intereſſen der
Wirtſchaft und den Intereſſen der Arbeitnehmerſchaft, ſoweit ſie
berechtigt ſind, bildet. Seine Entſcheidung ſoll in erſter Linie eine
Regelung auf lange Sicht treffen. Daß dieſe Regelung der
Ar=
beitsverhältniſſe die wirtſchaftlichen Belange berückſichtigt und
damit den Intereſſen der Geſamtheit dient, dafür trägt jetzt der
Reichsinnenminiſter Severing bzw. die Reichsregierung, die ihn
mit der Miſſion des Schlichters im Eiſenkonflikt betraut hat, die
Verantwortung.
Die deutſchen Mark=Beſkände in Belgien.
* Berlin, 6. Dezember. (Priv.=Tel.)
Die Einigung zwiſchen Deutſchland und Rumänien über das
deutſche Okkupationsgeld aus der Kriegszeit hat natürlich in
Belgien allgemeines Aufſehen erregt. Die belgiſche Preſſe hat
ſich ſehr eingehend mit dieſem Abkommen beſchäftigt und nichts
unverſäumt gelaſſen, auf die Mark=Beſtände in Belgien
hinzu=
weiſen. Jetzt wird behauptet, daß bereits zwiſchen Brüſſel und
Berlin Verhandlungen über die Einlöſung des deutſchen
Okku=
pationsgeldes laufen. Nach unſeren Inforwationen iſt daran kein
wahres Wort. Es darf in dieſem Zuſammenhang darauf
hin=
gewieſen werden, daß im Dawesabkommen alle Anſprüche unſerer
Gläubiger in der Weiſe abgegolten wurden, daß wir jährlich eine
beſtimmte Summe zahlen, die an die Gläubigerſtaaten verteilt
wird und der Befriedigung aller Anſprüche dient. — Im übrigen
wäre es intereſſant zu erfahren, ob Belgien tatſächlich noch im
Beſitze der Mark=Beſtände iſt. Nach einem bisher nicht
dementier=
ten Gerücht ſoll im Jahre 1923 Belgien ſich veranlaßt geſehen
haben, die 6 Milliarden Papiergeld ſchleunigſt abzuſtoßen und in
Induſtriepapieren anzulegen.
Das Befinden des Königs von England.
EP. London, 6. Dezember.
Um 16 Uhr nachmittags engliſcher Zeit war das Befinden
des Königs unverändert. Das heute morgen ausgegebene
Bulle=
tin wurde im Palaſt mit großer Beruhigung aufgenommen.
Wenn auch immer wieder darauf hingewieſen werden muß, daß
eine Geneſung nur ſehr langſam erfolgen kann, ſo läßt ſich doch
nach dem letzten Krankheitsbericht ein kleiner Fortſchritt bereits
erkennen. Als günſtiges Zeichen wird angeſehen, daß in dem
Bericht nichts über Herzbeſchwerden erwähnt werden mußte.
Unter dem Jubel der harrenden Menge unternahm die Königin,
die zuverſichtlicher als bisher ausſah, am Nachmittag eine
Spazierfahrt. Der Prinz von Wales wird am Samstag
vor=
mittag in Suez erwartet und wird dann mit dem engliſchen
Oberkommiſſar Lord Lloyd in einem Sonderzug nach Kairo
weiterfahren. Nach dem bisherigen Programm wird er dann am
Sonntag abend ſich nach Bord Said begeben, um an Bord eines
engliſchen Kreuzers nach Italien weiterzufahren.
Bilder, Kaffee, Muſik.
Kunſthalle am Rheintor.
* Heute nachmittag habe ich mich aufgemacht, um das Tun,
Treiben und die Werke eines faſt in Vergeſſenheit geratenen
Volkes zu erforſchen. Dieſes Volk wohnt zum Teil verſtreut in
der Stadt, zum Teil hauſt es auf jenem ſteilen Felſen, der ſich
im Oſten der Stadt erhebt und von großen Hallen, Bäumen und
einem fünffingrigen Turm gekrönt iſt. Es beſchäftigt ſich damit,
Leinwand und Pazier mit Menſchen, Landſchaften und ſchönen
Dingen zu bemalen. Einmal des Jahres hängen ſie dieſe Werke
zuſammen auf in den weiten Hallen auf dem Berg, aber der Berg
iſt zu ſchroff und der Weg zu beſchwerlich, daß jemand käme, um
zu ſchauen. Und wenn die Zeit der Weihnacht naht, dann ziehen
ſie herab in die Ebene und tragen ihre Arbeit in eine andere
Halle, fern, am weſtlichen Rande der Stadt. Aber die Straße iſt
weit und der Weg zu beſchwerlich, daß jemand käme, um zu
ſchauen. — —
Ich hatte alſo gehört, daß die Darmſtädter Künſtler am
Rheintor wieder eine Weihnachtsmeſſe eröffnet haben, bin kurz
entſchloſſen in die Straßenbahn geſtiegen, und war in ein paar
Minuten dort. An der Tür der Halle hing ein Schild, das mir
die ſympathiſchen Worte entgegenjubelte: Eintritt frei!“
Ich trat ein, es war nach der Kälte draußen angenehm warm,
und als ich in den unteren Saal kam und mir in Ruhe die
Bil=
der betrachtete, drang mit Muſikbegleitung aus den oberen
Räu=
men ein würziger Kaffeeduft herab. Oben empfingen mich einige
freundliche Damen und Herren, die mich höflich fragten, ob ich
etwa für ein Los aus der Lotterie der Künſtlerhilfe Intereſſe
habe. Man könne für nur fünfzig Pfennige ſehr ſchöne
Bil=
der und Zeichnungen gewinnen. Ich überlegte, daß ich am
ſicherſten etwas gewinnen würde, wenn ich jedem der Damen
und Herren einige Loſe abkaufte. Das habe ich dann auch getan,
und rate jedem, genau ſo zu verfahren.
In dem großen Oberlichtſaal iſt es übrigens äußerſt
gemüt=
lich. In der Mitte ſteht ein hoher Chriſtbaum, der bis an die
Decke ragt. An einigen Tiſchen kann man Platz nehmen und
be=
haglich ſeinen Kaffee trinken, der von jungen Damen freundlich
gereicht wird. Die Kunſthalle iſt wirklich jetzt eines der ſchönſten
Kaffees von Darmſtadt. Man ſitzt zwiſchen wertvollen Bildern,
lauſcht den zauberiſchen Klängen eines Grammophons und
unter=
hält ſich mit den Künſtlern und Künſtlerinnen, die alle gute
Geſellſchafter ſind.
Am Samstag abend ſoll ein Feſt in der Halle veranſtaltet
werden. Der Chriſtbaum wird brennen, man wird inmitten
Vom Tage.
Der Reichspräſident empfing die Sieger in dem
amerikaniſchen Reitturnier, die Oberleutnants Frhrn.
von Nagel, von Barnekow und Schmalz.
General der Artillerie a. D. Kuhn feiert am 8. Dez.
ſeinen 80. Geburtstag.
Wie aus Oslo berichtet wird, beſchloß der Nobelausſchuß des Storting,
den Friedensnobelpreis des Jahres 1928 erſt im
nächſten Jahre zur Verteilung zu bringen.
Parker Gilbert iſt am Mittwoch von Paris nach
Ber=
lin zurückgereiſt.
Faſt einſtimmig wurde in Rom der italieniſch=türkiſche
Freundſchafts= und Schiedsvertrag angenommen. Vor
der Abſtimmung wies Muſſolini auf die große Bedeutung des
Vertrags hin, der die Möglichkeit für eine freie und aufrichtige
Zuſam=
menarbeit der beiden Länder auf wirtſchaftlichem Gebiete gebe. Die
Türkei könne auf vorbehaltloſe Unterſtützung der italieniſchen Regierung
rechnen.
Die belgiſche Kammer nahm am Donnerstag mit 85 gegen
61 Stimmen einen Geſetzentwurf an, der die Stärke des belgiſchen Heeres
für 1929 auf 63000 Mann feſtſetzt.
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand wird am
Freitag früh 7 Uhr zur Teilnahme an den Arbeiten des
Völkerbunds=
rates nach Lugano abreiſen.
Innerhalb der ſüdſlawiſchen
Regierungskoa=
lition ſind ſchwerwiegende
Meinungsverſchieden=
heiten aufgetaucht.
Es verlautet, daß der amerikaniſche Senator Britten
die Abſicht hat eine interparlamentariſche
eng=
liſch=amerikaniſche Konferenz für den Auguſt des nächſten
Jahres nach Genf einzuberufen.
die Puttier Blhanzafſchte.
Franzöſiſche Regierungsmitglieder und Parlamen
karier in die Affäre verwickell.
EP. Paris, 6. Dezember.
Die gerichtlichem Durchſuchungen der Büros der „Gazette
du Franc” und ihrer Filialen wurden auch heute eifrig
fortge=
ſetzt. Außerdem wurde eine Hausdurchſuchung der Comptoires
Textiles du Nord vorgenommen, die mit der Gazette in enger
Geſchäftsverbindung geſtanden hat. Auch hier wurden die
Ge=
ſchäftspapiere unter Siegel gelegt und Bücher beſchlagnahmt. —
Der Unterſuchungsrichter vernahm ferner zahlreiche Angeſtellte
der „Gazette du Franc”. — Einige Blätter behaupten, daß die
Verhaftung zweier weiterer Perſönlichkeiten
bevorſtehe. Eine dieſer Perſönlichkeiten habe eine
hervor=
ragende Rolle im öffentlichen Leben geſpielt.
Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Chaſtenet, der kürzlich in der
Kammer über die Affäre der „Gazette du Franc” interpellierte,
und Poincaré die Bekanntgabe der Namen der in
berüch=
tigte Finanzgeſchäfte
verwickeltenRegierungs=
mitglieder und Parlamentarier in Ausſicht ſtellte,
hat heute an den Miniſterpräſidenten ein Schreiben gerichtet, das
in parlamentariſchen Kreiſen ungeheures Aufſehen erregt hat.
Chaſtenet behauptet, daß der Ackerbaumimiſter
Hen=
neſſy als Eigentümer einer großen Zeitung (gemeint iſt der
„Quotidien”) in die Gazette=Affäre hineingezogen werde, da
die=
ſes Blatt die finanzielle Hilfe der „Interpreß”, einer Filiale der
„Gazette du Franc”, angenommen habe. Außerdem ſei der
unterſtaatsſekretär Henry Paté,
Aufſichtsratsvor=
ſitzender oder Aufſichtsratsmitglied in etwa einem Dutzend
Ge=
ſellſchaften zum Teil zweifelhaften Charakters. Paté müſſe
demiſ=
ſionieren. Ein ehemaliger Miniſterpräſident und
jetziger Senator ſei an 33 Bank= oder Finanzgeſellſchaftem
beteiligt, die nicht alle der Kritik ſtandhielten. Er nehme ferner
an, daß Kolonialminiſter Maginot,
Unterſtaats=
ſerretär Brancvis Poncet, Senatspräſident
Doumer und der Generalberichterſtatter des
Senats, Dumont, aus den zahlreichen Geſellſchaften
ausge=
ſchieden ſeien, au denen ſie früher beteiligt waren. — Zum Schluß
fordert Chaſtenet den Miniſterpräſidenten auf, ein Geſetz
einzu=
bringen, durch das den Miniſtern und Parlamentariern die
Be=
teiligung an allen Finanzgeſellſchaften verboten wird.
aller Herrlichkeiten ſitzen und plaudern, wenn man keine Luſt hat,
mitzutanzen. Bühnenkünſtler werden wahrſcheinlich auch wieder
dabei ſein, gerade wie das vorige Jahr. Die Polizeiſtunde wird
bis in den Spätnachmittag des kommenden Sonntag hinein
ver=
längert, für die Autos iſt der Exerzierplatz reſerviert, die
Straßenbahn hat für die ganze Dauer der Ausſtellung
Sonn=
tagsrückfahrkarten eingeführt. Man will auf dem Feſt einmal
harmlos fröhlich ſein, denn ſonſt haben die Maler gar wenig
Freudentage in der heutigen Zeit. Man kauft ihnen kaum einige
wenige Bilder ab. Das ganze Jahr zu ſchaffen voll Begeiſterung,
ohne nachher den geringſten Verdienſt bavon zu haben, das muß
ſchrecklich ſein. Beſonders wenn man weiß, daß man etwas leiſtet
und Anerkennung findet. Aber, wenn alle einmal die Freude an
einem wirklich guten Bild auszukoſten gelernt haben, dann wird
man ſich wieder um die Malerei kümmern. Ich habe da übrigens
ein ſchönes Blumenſtück geſehen, das ich mir kaufen möchte. In
unſerem Büro hat der Chef ein Loch in der Wand mit einem
Rohkoſtfrühſtück in Dreifarbendruck zugehängt, von dem er
be=
hauptet, daß es ein Stilleben ſei. Das wird nun abſerviert.
Einige Kaffeehäuſer und Reſtaurants in Darmſtadt haben ja auch
Oelbilder und Zeichnungen an den Wänden hängen, was ſie ſehr
anheimelnd macht. Staat, Stadt und andere Behörden kaufen
Bilder, aber in den traurigen Gängen ſo mancher Schulhäuſer
fehlt noch der richtige Wandſchmuck. Laokoon in Liniendruck,
ver=
gilbt, durch eifrige Mitwirkung der Fliegen retouchiert, iſt nicht
erbaulich. Die Warteſäle der Bahnhöfe überbieten ſich an
Troſt=
loſigkeit, die der Behörden meiſt auch. Das ſchmerzliche Harren
beim Zahnarzt ſowohl, wie beim Finanzamt wäre durch
wohl=
tuende Ausſtattung der Räume in ein Feſt zu verwandeln. Es
fehlt uns allen an der rechten Lebenskunſt. Das merkt man erſt,
wenn man dieſe ſchönen Dinge ſieht, die ſo wohlfeil ſind, dieſe
kunſtvollen Lederkäſtchen, Bücherbände, geſtickten und gemalten
Kiſſen, Kleider, Tücher und Binder, die zierlichen Elfenbeindoſen,
Elfenbeinfiguren und Schmuckſachen, die feinen Bronzen und
Terrakotten. Wenn man die Ausſtattung ſeines Heimes mit dieſen
Dingen vergleicht und daran denkt, wie es ausſehen könnte,
wenn man nur wollte!.
Uinſere Umgebung hat Einfluß auf unſere Stimmung, alſo
umgebe man ſich nur mit Schönem. Es iſt wirklich nicht ſo
koſt=
ſpielig, wie mancher denkt, und man gibt vieles Geld für weniger
wertvolles aus.
Außerdem naht Weihnachten, und viele wiſſen noch nicht
recht, womit ſie ihre Angehörigen und Freunde bedenken ſollen.
Unter den Schätzen der Kunſthalle findet ſich ſicher ſchon
etwas!
G.
EP. Genf, 6. Dezember
Am Mittwoch vormittag trat beim Generalſekretariat dess
kerbundes der Sonderausſchuß zur Ausarbeitung einer Kon)
tion über die Kontrolle der Rüſtungsinduſtrie zuſammen.
Sonderausſchuß, der unter dem Vorſitz des Grafen Bernsſt
tagt, iſt im September ergebnislos auseinandergegangen, de
nicht gelang, die ſich diametral gegenüberſtehenden Meinun
der Waffenverbraucher= und Waffenherſtellerländer einander
nähern. Er hat deshalb von der Septembervollverſammlung
Völkerbundes den Auftrag erhalten, in einer neuen Tag
nochmals eine Einigung zu verſuchen, die es erlauben würde,
Sonderkonferenz für die Rüſtungsinduſtrie entweder gleichze
mit der allgemeinen Abrüſtungskonferenz oder zu einem ſpäte
Termin einzuberufen. Die Hauptgegenſätze beſtanden in
Frage der Veröffentlichungspflicht über die ſtaatliche Waffen
duktion, gegen die ſich vor allem Frankreich und Engl
ſträubten.
Die gegenwärtige Tagung nahm einen Anfang, der für
weiteren Verlauf wenig Ausſichten verſpricht. Graf
Be=
ſtorff leitete die Sitzung mit einem Hinweis auf die Beſchl
der Septembertagung der Bundesverſammlung ein, in denen
völlige Gleichſtellung der Verbraucher= und Herſtellerſtaaten
geſprochen wird, und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es
mal gelingen werde, den ſogenannten Einheitstext der Kont
tion aufzuſtellen. Auf ſeine wiederholte Aufforderung zum (
tritt in die Generaldebatte meldete ſich jedoch niemand zum W
Man ernannte ſodann den früheren Berichterſtatter Guerr
Salvador erneut zum Berichterſtatter für dieſe Seſſion. Aber
vohl Guerrero recht temperamentvoll für die Notwendigkeit e
Generaldiskuſſion eintrat, in der man die verſchiedenen Ste
punkte einander näherbringen müſſe, um dem Ausſchuß
erfolgverſprechende Arbeitsgrundlage zu geben, hüllten ſich
Komiteemitglieder auch weiterhin in Schweigen.
Es blieb dem Sonderausſchuß ſchließlich nichts anderes
rig, als einen engeren Unterausſchuß zu bilden, in dem
Spezialfragen behandelt werden ſollen. Der Unterausſchuß t
von Graf Bernſtorff präſidiert und beſteht aus Guerrero=”
vador, Maſſigli=Frankreich (an Stelle des ausgeſchiedenen f.
zöſiſchen Delegierten Jouhaux), Rütgers=Holland, Sato=Ja)
de Marinis=Italien und dem Spanier Cobian, der ſein Land
erſtenmal im Ausſchuß vertritt. In dem Sonderausſchuß
Deutſchland durch Legationsrat Dr. Weißäcker vertreten.
Der Sonderausſchuß für die Kontrolle der Rüſtungsindu
hat ſich am Donnerstag nicht über den Konventionsentn
einigen können. In dieſer Lage kam dem Sonderausſchuß
neuer belgiſcher Vorſchlag zu Hilfe, in dem eine völlig n
Klaſſifizierung der zu kontrollierenden Erzeugniſſe der Rüſtur
induſtrie vorgeſchlagen wird. Dieſen Vorſchlag wird der Son
ausſchuß, der morgen ſeine Abſchlußſitzung hält, zum Ar
nehmen, um den Völkerbundsrat aufzufordern, den Sondere
ſchuß zum Studium der neuen Vorſchläge zu einem ſpäte
Zeitpunkt neu einzuberufen. Soweit ſich die Lage überſehen I
wird jedoch der belgiſche Vorſchlag an den tiefgehenden ſachlie
Differenzen in dem Sonderausſchuß nichts ändern, da er
le=
lich formale Aenderungen bringt.
Die franzöſiſchen Kongregakionen.
EP. Paris, 6. Dezembei
Im heutigen Kabinettsrat wwurde der endgültige Text der
die Kongregationen bezüglichen Artikel 70 und 71 des Fing
geſetzes feſtgelegt. Er entſpricht der vor der Regierungskriſe1
Habinett genehmigten Faſſung. Zur Begründung wird auf
Rückgang des franzöſiſchen Einfluſſes durch das Ausſterben
Miſſionen und ihre Erſetzung durch ausländiſche Konkurrenz k
gewieſen und ferner daran erinnert, daß den religiöſen Miſſio=
und den Laien=Verbänden durch alle Regierungen ſeit Gründ!
der Republik ſtets Unterſtützungen aus dem Budget zugeflol
ſeien. Die neue Faſſung beſteht aus 11 Artikeln; in 9 Artik
werden 9 namentlich aufgezählte Kongregationen zur Verwalt:
des Beſitzes ermächtigt, der ihnen oder ihren Rechtsvorgäng
vor der Liquidierung gehörte. Eine Begrenzung der ihnen zu
weiſenden Niederlaſſungen und ihres Perſonals wie auch
ſtimmte Kontrollmaßnahmen ſind vorgeſehen. Ein weiterer
tikel beftimmt, daß jedes künftige Geſuch durch ein Geſetz
nehmigt werden muß. Der letzte Artikel tritt an die Stelle
früheren Artikels 70 über die Rückerſtattung des noch vorhe
denen Sultusbeſitzes an die Diözeſan=Verbände. Der neue T
wird erſt veröffentlicht werden, nachdem das Dezember=Kollekt
in das die Artikel aufgenommen werden, der Finanzkommiſſt
überwieſen ſein wird.
Kleine Selbſtbiographie.
Von Klabund.
* Ich bin, da ich dieſes ſchreibe, ſiebenundzwanzig Jahre
Aber ich könnte auch ſchreiben: drei Jahre, oder fünfzigtauſe
Ich ſtamme irgendwo aus der Mark. Ich bin ein Preu
Und meine Farben, die ihr kennt, ſind ſchwarz und we
Schwarz, das iſt die Nacht, und weiß, das iſt der Tag. Ich
Tag und Nacht. Ich bin in der Mark geboren, aber früher le
ich einmal in China und ſchrieb, mit einer großen Hornbrille
tan, kleine Verſe auf große Seidenſtreifen.
Mein Weg iſt noch weit. Wer mich eine Stunde beglei
will, ſoll mir willkommen ſein. Immer wieder muß ich
gebo=
werden. Ich kann mich noch gut erinnern, daß ich einmal
Haſe war und über die Felder hoppelte und Kohl fraß. Spä
war ich ein Geier, der den Haſen die Augen auszuhacken pfles
So mordete ich mich ſelbſt.
Ich war gut. Ich war ſchlecht. Ich war ſchön und häßli
liebreizend und entſetzlich, feige und tapfer, herriſch 1
knechtiſch.
Ich liebe die Menſchen. Aber ich liebe ſie nicht mehr als
Tiere oder die Sterne, mit denen ich gerade ſo zu ſprechen P
mag, wie mit dir, mein menſchlicher Bruder.
Ich liebe die Frauen. Allen voran die liebſte Frau, die
Tochter und Mutter Gottes war. Sie iſt längſt an Gottes Lyk
zurückgekehrt. Dort ſteht ſie, die Lilie in der Hand, und lach
und weint auf mich herab. —
Was ihr kennt, iſt nur ein Teil deſſen, was ich dichtete.
hat mir der Wind die Blätter verweht, auf denen ich ſchrieb.
habe bei meinen vielen Wanderſchaften zwei ganze Oram.
manuſkripte verloren. Wer ſie gefunden hat, ſoll ſie behalten,
er nun ſein Zimmer damit tapeziert oder ob er ſie ſeiner Fr
nach dem Nachtmahl vorlieſt.
Immer wieder muß ich mit heißer Klinge die klingend.
Kämpfe in mir zu Ende fechten. Den Kampf der roten und O
weißen Roſe. Wenn ich einmal verblutet dahinſinke, ſoll me
mir weiße und rote Roſen aufs Grab werfen. Das ſoll geſchmu
ſein wie ein Brautbett, und ein liebendes Paar ſoll wie Go‟
regen darauf niederſtürzen. Und noch im Tode werde ich 2i
neue Leben ſegnen.
Im Hinblick auf die Aufführung von Klabunds Komol
Liebe auf dem Lande” durch das Frankfurk*
zember 1928,
uſpielhaus, am Samstag,
Seite 3
Nummer 340
Broadoein aandee Hart Gebädytals.
Fin Nachruf Dr. Streſemanns für den verſtorbenen
Bofſchafter.
Die Deutſche Geſellſchaft zum Studium Oſteuropas veran=
(altete heute abend eine Gedächtnisfeier für den verſtorbenen
eutſchen Botſchafter in Moskau, den Grafen Broadorff=Rantzau.
Tach einem Muſikſtück ſprach der Präſident der Geſellſchaft, Mi=
„iſter Schmidt=Ott, Begrüßungsworte an die zahlreich
er=
chienenen Gäſte, unter ihnen die Verwandten des Verſtorbenen,
je Reichsminiſter Streſemann und Koch=Weſer, den neuen
Bot=
cafter für Moskau, v. Dirkſen, für den verhinderten
Reichs=
räſidenten den Statsſekretär Meißner, ſowie die Spitzen von
Folitik und Wirtſchaft.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann betonte, daß durch
en Tod dieſes führenden deutſchen Staatsmannes eine geradezu
nfüllbare Lücke geriſſen worden ſei. Er war ein Wanderer
zwi=
hen zwei Welten, führte der Miniſter weiter aus, zwiſchen dem
lten und dem neuen Deutſchland. Es zog ihn nach Tradition
nd Vergangenheit zum Alten, und die Kurzſichtigen verſtanden
icht, wie er es übernahm, als Botſchafter für das neue
Deutſch=
and zu wirken, die noch Engſtirnigeren ſtießen ſich daran, daß er
as in Moskau tat. Aber Graf Brockdorff=Rantzau hat es tief
mpfunden, daß der Staat und das Volk weiterleben müſſen,
icht die Fürſten. Er ſei kein Demokrat derart geweſen, daß er
ie Maſſe umſchmeichelt hätte, aber in dem Sinn, daß er jeden
nerkannte, der durch Leiſtungen hochgekommen ſei, ob er Fürſt
der Mann des Volkes geweſen ſei, daß er aber jeden verachte,
er vor ſeiner Aufgabe verſagte. Ein ſtarkes Empfinden für
ine Mitarbeiter und Untergebenen habe ihn gekennzeichnet. Mit
eredten Worten zeichnete der Miniſter den Weg, den der
Ver=
orbene über Verſailles bis nach Moskau gegangen ſei. Er —
r. Streſemann — lehne die Kritik ab, die von mancher Seite an
em Verhalten des Verſtorbenen in Verſailles geübt worden ſei.
diegerhochmut und Unehrerbietigkeit habe er in einem ſtummen,
ber beredten Proteſt zurückgewieſen, und das Wort, das er
da=
tals geſprochen habe, „daß die Alleinſchuld Deutſchlands in
ſei=
em Munde eine Lüge iſt, ſei treffend und angebracht geweſen.
iine heiße, ſich verzehrende Liebe zum Vaterland ſei das
Kenn=
eichen des Wirkens des Verſtorbenen geweſen. Er habe ſein
folk des letzten Kampfes, mindeſtens des letzten ſittlichen Kamp=
3, fühig gehalten. Er — der Miniſter — habe ihm damals in
Zeimar ſpontan die Hand gedrückt, als Graf Brockdorff aus
Ver=
nilles zurückgekommen ſei.
Auch in ſeiner diplomotiſchen Arbeit in Moskau waren zwei
Velteg verbunden. Eeine Tätigkeit in Moskau hat er ftets als
eſchichtliche Miſſion aufgefaßi und ſein ganzes Leben nur der
Solitik geweiht. In Tſchitſcherin fand er einen Gegenſpieler, mit
em bei Herausarbeitung der beiderſeitigen Standpunkte eine
freundſchaft ſich zu entwickeln vermochte, die ſich in herzlicher
ſorm auch in Tſchitſcherins Kundgebung beim Tode des Grafen
usdrückte. Achtung dor jedem, der von großen Geſichtspunkten
us auch andere Wege ging, als ihm ſelbſt richtig ſchien, war
in anderer Weſenszug des Verſtorkenen. Die Befeſtigung der
freundſchaft zwiſchen beiden Völkern wollen wir in ſeinem Sinn
ortſetzen Wiſſend, daß er ſterben müſſe, war ſein letzter Gruß
n das Oberhaupt des Deutſchen Reiches und an den Vertreter
er Außenpolitik der Sowvjetunion gerichtet. In grimmigem
humor ſprach er damals noch über die Freude, die ſeine Feinde
ber ſeinen Tod empfinden würden. „Auch ich bin ſchon ſeit
Zerſailles geſtorben”, ſo meite er. Aber ſein Leben war der
iebe zu ſeiner Jamilie, zu ſeinem Dienſte, ſeiner Heimat und
em deutſchen Vaterlaude gewidmiet. Den Dank des
Auswär=
gen Amtes und des deutſchen Volkes für ſeine Tätigkeit
aus=
prechend, wollen wir ſeiner geſchichtlichen Miſſion ſtets
geden=
en, ſchloß der Miniſter ſeine warm empfundenen Worte.
Nach ihm führte der Sowjetbotſchafter Kreſtinſki u. a. aus,
aß die allgemeinen Sympathien auch unter den breiteſten
Maſ=
en Sowjetrußlands dem verſtorbenen Grafen gewidmet
ge=
veſen ſeien, wie ſich das gegenüber einem Vertreter der alten
lriſtokratie erklärte. Das wirtſchaftliche Gemeinſchaftsintereſſe
abe die Grundlage des Rapallovertrages gebildet. Daraus ſei
ine ehrenvolle aber ſchwierige Aufgabe für den Verſtorbenen in
Noskau erwachſen — ſchwierig, weil er auf fremdem, ſozialen.
nd politiſchen Boden mit einer gegebenen Kunſt der
Unter=
heidung zwiſchen Beiwerk und Weſentlichem eine große Linie zu
mmer feſterer Zuſammenarbeit in Europa einzuhalten wußte.
Heſſiſches Landeskheater.
Kleines Haus. — Donnerstag, den 6. Dezember 1928.
Der Barbier von Sevilla.
Komiſche Oper von Roſſini.
Heute ſtand Leo Husler aus Eſſen in einer Rolle des
ſches, für das ſeine Anſtellung in Frage kommt, als Graf
mabiva. Sein Don Joſé, der einen ſtarken Eindruck hinter=
B, iſt für das lyriſche Fach nicht ausſchlaggebend.
In dieſem zweiten Gaſtſpiel ſchien der in Ausſehen und
iſtreten ſympathiſche Künſtler doch nicht allen an einen lyri=
Tenor zu ftellenden Anforderungen genügen zu können.
nie Stimme iſt ſchön, hat leichtanſprechende Höhe, iſt fein
ge=
liffen. Doch fehlte ihr heute die zündende Wärme, in den
ſellen Sätzen gab ſie wenig Ton her und hatte in den Enſem=
S geringe Tragfähigkeit. Störte vielleicht eine Indispoſition,
mangelte die Anpaſſung an die ungewohnte Akuſtik des
imes? In der Darftellung war wieder viel Routine und
In=
genz, auch offenbar Sinn für Humor, und überall Kultur
irbar.
Auf jeden Fall kommt der angenehm und ſehr perſönlich
wir=
de Künſtler bei einer Bewerbung ſtark in Betracht, obwohl
9 der heutigen Leiſtung eine Entſcheidung verfrüht
er=
v, H.
eint.
Zünfkes Akademie=Konzerk.
Auch dieſem Konzert blieb künſtleriſcher Erfolg nicht verſagt.
Geſagtes kann nur immer wiederholt werden, ein gut ge=
Aies, gut eingeſpieltes, der Hand ſeines Leiters willig ge=
Hendes Inſtrument iſt das Orcheſter der Städtiſchen Akademie
Lonkunſt, der frühere Inſtrumentalverein, geworden; nicht
die Streicher leiſten jetzt wertvolles, auch die Bläſer mühen
um Veredlung des Klangs, und will man die Fortſchritte in
* Hinſicht konſtatieren, ſo braucht man nur die Einleitung
Gbenderöffnenden „Anacreon”=Ouvertüre zu erwähnen, die
e den Bläſern ausgezeichnet gelang; die Streicher
hinwie=
um zeigten Schwung und Präziſion im Schluß=Allegro, kurz:
Auftakt für den das Programm heherrſchenden Mozart war
Eine junge, hoffnungsvolle Geigerin, Frl. Elſe Popp aus
e Schülerin von Fleſch, ſpielte das anmutige D=Dur=Kon=
Ion Mozart in eindrucksvollſter Weiſe; es iſt kein
Virtuoſen=
berlangt aber einen ganzen Muſiker. Frl. Popp zeigte auf
uem Inſtrument ſchönen, ebenſo weichen wie vollen Geſangs=
Freitag, den 7. Dezember 1928
Seine feine Art, ohne Vernachläſſigung dieſer Zuſammenarbeit
einen freundſchaftlichen Charakter zu geben, hat ihn uns teuer
gemacht, ſchloß der Botſchafter, der dann den letzten Brief des
Verſtorbenen an die Volkskommiſſare Tſchitſcherin und
Litwi=
noff vom 8. September verlas, in dem er gewiſſermaßen die
Fortſetzung ſeiner Arbeit an der deutſch=ruſſiſchen Verbindung
als ſein Teſtament hinterließ.
Hierauf gab Profeſſor Hoetzſch, der ſtellvertretende Vorſitzende
der Geſellſchaft, perſönliche Reminiſzenzen aus ſeiner
Zu=
ſammenarbeit mit dem Verſtorbenen bekannt und kennzeichnete
ſein Charakterbild in geiſtreicher Vertiefung. Für den
Reichs=
verband der Deutſchen Induſtrie gab Geheimrat Kaſtl dem Dank
an den Verſtorbenen für ſein Verſtändnis für den wirtſchaftlichen
Teil ſeiner Miſſion und die Stärkung der ökonomiſchen
Bezieh=
ungen in warmen Worten Ausdruck. Ein Mozartſches Adagio
ſchloß die eindrucksvolle Feier.
Die Kriſis
beiden Hamburger Demofraten
Von unſerem ſtändigen Hamburger Mitarbeiter wird uns
geſchrieben:
Die Hamburger Demokraten haben laut Beſchluß ihrer
Bürger=
ſchaftsfraktion den verdienſtvollen Präſes der Hamburger
Finanzbe=
hörde, Senator Cohn, aufgefordert, von ſeinem Amte freiwillig
zurück=
zutreten. Senator Cohn hat dieſer Aufforderung entſprochen. Die
Vor=
geſchichte dieſes Miniſterſturzes durch die eigenen Parteifreunde hat
durch die formelle und fachliche Behandlung des auch bei dem politiſchen
Gegner hochgeachteten Hamburger Finanzſenators peinliches Aufſehen
erregt.
Die Hamburger Demokraten haben in einem langen Schreiben
ihres Fraktionsvorſtandes eine Rechtfertigung verſucht. Sie ſtützen ſich
dabei auf die Vereinbarungen der Hamburger Regierungsparteien bei
der letzten Senatsbildung, der auf der Baſis von zwölf vollamtlichen
und vier nebenamtlichen Senatoren zuſtande kam. Das Amt des mit
halbem Gehalte zu beſoldenden demokratiſchen Senators wurde ſpäter
auf Grund perſönlicher Abmachungen dem langjährigen und überaus
erfolgreichen Finanzſenator Cohn zugewieſen, mit der ſachlich allerdings
etwas verwvunderlichen Einſchränkung, daß ein ſo bewährter und
auto=
ritativer Behördenchef dieſes für Hamburg ſo wichtige Amt auch
neben=
amtlich verſorgen könne. Immerhin ſchien damit das Prinzip der vier
halbamtlichen Senatoren gerettet, ohne daß die Demokraten ihren Präſes
in der Hamburgiſchen Finanzbehörde preiszugeben brauchten. Nach den
geſetzlichen Beſtimmungen hätte Senator Cohn als hauptamtlicher
Sena=
tor zurücktreten müſſen, um ſich als halbamtlicher Senator wiederwählen
zu laſſen. In dieſem Falle aber hätte ſeine Penſion und das ihm
zu=
ſtehende halbe Senatorengehalt eine noch größere Summe als das volle
Senatsgehalt ergeben, ſo daß wenigſtens auf dem demokratiſchen
Senatsflügel der Gedanke der Sparſamkeit in Senatsgehältern praktiſch
illuſoriſch geworden wäre. Aus dieſer Not (und Angſt vor den Wählern)
haben die Hamburger Demokraten ſchließlich keinen anderen Ausweg
gewußt, als Senator Cohn, einem ihrer beſten Repräſentanten im
Senate, zu kündigen.
Der demokratiſche Dolchſtoß hat umſo peinlicheres Aufſehen erregt,
als nach den Veröffentlichungen des Briefwechſels der
Regierungs=
parteien, die beiden anderen Regierungspartner, die Deutſche
Volks=
partei und die Sozialdemokraten, ſich mit der Beibehaltung des
bis=
herigen Zuſtandes mit Rückſicht auf die großen Verdienſte des
Ham=
burger Finanzſenators einverſtanden erklärt hatten, nachdem die
Demo=
kraten ſelbſt in wochenlangen Verhandlungen ihre Koalitionfreunde
gebeten hatten, dem vollamtlichen Verbleiben von Senator Cohn unter
Verzicht auf die ſeinerzeit getroffenen Regierungsvereinbarungen ihre
Zuſtimmung zu geben. Da die Demokraten in der Hamburger
Finanz=
behörde noch über einen zweiten Finanzſenator verfügen, dieſer aber
auf Fraktionsbeſchluß für einen halbamtlichen Poſten nicht freigegeben
wpurde, beſteht in parlamentariſchen Kreiſen und ſelbſt an maßgebenden
Stellen im Senate und der demokratiſchen Partei kein Zweifel, daß
die Gründe zu dem Keſſeltreiben gegen den um die Hamburger Finanzen
hochverdienten Beamten in perſönlichen Animoſitäten ſeiner eigenen
Parteifreunde geſucht werden müſſen.
*
Gleichzeitig mit dem fragwürdigen Entſchluß der Demokratiſchen
Bürgerſchaftsfraktion melden ſich auch die ſogenannten Hamburger
Jungdemokraten wieder zu Wort, die ſchon vor einiger Zeit durch ihre
lärmenden Proteſte gegen den neuen deutſchen Panzerkreuzer
Aufmerk=
ſamkeit zu erregen ſuchten. Ihre neue Empörung richtet ſich gegen den
eigenen Bundesvorſitzenden Ernſt Lemmer, weil er ſich mit der
demo=
kratiſchen Reichstagsfraktion ſchließlich für die Bewilligung der weiteren
Bauraten ausgeſprochen habe. Der Proteſt ſpricht von einer „Preisgabe
der jungdemokratiſchen Haltung”, was umſo ſchwerer wiege, als bereits
die Vertrauenswürdigkeit zahlreicher, auch demokratiſcher, 9
Krlamen=
tarier „durch ſchwankendes und widerſpruchvolles Verhalten ſtark
er=
ſchüttert” ſei. Dieſe ins Schwanken geratene Vertrauenswürdigkeit
könne „nur durch Charakterfeſtigkeit und geſinnungstreue Erfüllung
gegebener Wahl= und Verſammlungsbeſprechungen wieder hergeſtellt
werden”. Eine Wiederaufſtellung des Bundesvorſitzenden Lemmer müſſe
daher als „völlig untragbar” gelten.
Die Hamburger Demokraten ſcheinen ihren wenigen ariſtokratiſchen
Führern, zu denen die kaufmänniſche Autorität des Senators Cohn
ebenſo gehört, wie der nicht ohne Zivilkurage und Veranttvortungsgefühl
handelnde Jungdemokrat Lemmer, weniger Treue zu zeigen, als der
Angſt vor dem Parteiprogramm. Wenn dieſe, von den Hamburger
Demokraten genährte Politik Raum gewinnt, dürfte die Führerkriſis bei
den Demokraten wohl in dem Sinne gelöſt werden, daß ſich die Führer
einſchließlich der Wähler von der Partei löſen.
ton, ſchlackenloſe Technik und das ruhige rhythmiſche Stilgefühl
das die klaſſiſche Muſik verlangt; Mozart liegt ihr ebenſogut wie
ein Larghetto (H=Moll) von G. F. Händel, urſprünglich für Flöte
geſetzt, aber auch günſtig der Geigenbearbeitung, und eine
leben=
dig dahinfließende Fuge von Tartini, welche der Geigerin,
be=
gleitet am Klavier von Paul Ottenheimer, tadellos
ge=
langen; für ihre gediegene, in ernſtem Studium gereifte Leiſtung
dankte ihr herzlicher und wiederholter Beifall.
Von Mozart kennen wir über drei Dutzend Sinfonien; die
erſte hat er ſchon im Alter von acht Jahren geſchrieben. Auf dem
Höhepunkt ſeines Schaffens ſtand er (er ſchrieb um dieſe Zeit
„Figaros Hochzeit” und „Don Giovanni), als er ſeine vier großen
Sinfonien in D=Dur, Es=Dur, G=Moll und C=Dur komponierte.
Man hat die Mozartſchen Sinfonien lange Zeit in den
Konzert=
ſälen vernachläſſigt, freuen wir uns jeder Gelegenheit, die ſich
bietet, dieſe Meiſterwerke zu hören, und was wäre ein
muſika=
liſches Meiſterwerk, wenn es die C=Dur=Sinfonie nicht wäre?
Sie iſt nach Form und Inhalt ſchlechthin vollendet zu nennen;
da iſt doch alles von einer Größe des Ausdrucks und von einer
ſtolzen Anmut, von einer Natürlichkeit, von einem Frohſinn, wie
ſie ſelbſt ein Meiſter nur auf der Höhe ſeines Schaffens findet,
und es kommt gar nicht darauf an, daß das letzte Finale eine
mit ungeheurer kontrapunktiſcher Kunſt aufgebaute Fuge iſt;
einerlei ob Tripelfuge und Umkehrungen und Engführungen, die
ja doch nur den Fachmann intereſſieren, für uns bleibt dieſes
Finale ein Stück Muſik von hinreißendem Schwunge, voll Kraſt,
Feuer und Freude.
Volle Hochachtung gebührt Muſikdirektor Schmitt dafür,
wie er die Wiedergabe herausbrachte; man merkte überall Klein=
und Feinarbeit, aber der große Zug blieb ſtets gewahrt; die
Sinfonie wirkte daher, wie ſie immer wirkt, wenn die Aufführung
gelingt, jung und freudig. Das Publikum dankte durch herzlichen
Beifall.
A.
Akelierausſtellung Profeſſor Kröh.
in ſeinem Atelier in der Kiesſtraße veranſtaltet Profeſſor
h eine Ausſtellung von Werken aus ſeiner jüngſten
Schaf=
veriode. Wer dieſe Ausſtellung beſucht und den Künſtler
kennt, wird beſtimmt hinter dieſen friſchen, farbenfreudigen,
rgebundenen Arbeiten nicht den Senior der heſſiſchen Maler
tten. Profeſſor Kröh iſt, wenn wir nicht irren, über 85 Jahre
Noch heute malt er vor der Natur. Von den hier
ausge=
n Bildern ſind viele vor der Natur im Odenwald, am
tr, ebenſoviele aber auch in Bayern, aus der Gegend von
nſee, entſtanden. Es iſt von beſonderem Intereſſe, auch
Die deutſch=polniſchen Berhandlungen.
Rückzug vor deu polniſchen Forderungen? — Die
deutſchen guklichen Skellen hüllen ſich in Schweigen.
* Die Rückkehr des deutſchen Delegationsführers, Miniſter
a. D. Hermes, hat ſich im letzten Augenblick etwas verzögert. Das
hängt wohl mit dem umfaſſenden neuen deutſchen Angebot
zu=
ſammen, über deſſen Inhalt man an amtlicher deutſcher Stelle
ſo gut wie nichts erfahren kann. Dogegen iſt die polniſche Preſſe
voll von Mitteilungen,die, wenn ſie richtig ſind, doch zu ſtarken
Bedenken Anlaß geben. Nach den polniſchen Meldungen ſind wir
bezüglich der Schweine ihnen ſehr weit entgegengekommen. Wir
hätten uns darnach zu einem Jahreskontingent bereit erklärt,
wie es in dem vorjährigen Abkommen zwiſchen Dr. Streſemann
und dem polniſchen Unterhändler Jacowſki nicht gedacht war.
Auch betr. der Holzeinfuhr aus Polen haben wir nach polniſcher
Quelle nachgegeben. Weiter ſind für Kohle, Eiſen und Schrott
ſehr weitgehende Zugeſtändniſſe gemacht worden. Solange Herr
Hermes aus Warſchau nicht zurück iſt, bzw. von deutſcher
amt=
licher Stelle zu den polniſchen Behauptungen nichts geſagt wird,
kann natürlich zu dieſen Einzelheiten kritiſch noch nicht Stellung
genommen werden. In parlamentariſchen Kreiſen wird
aller=
dings behauptet, daß die Meldungen der polniſchen Preſſe richtig
ſind, daß wir alſo auf breiter Front vor den Polen
zurück=
gewichen ſind. Zur Begründung wird auf die Beteiligung der
Sozialdemokraten in der Reichsregierung hingewieſen, die die
Verantwortung für dieſe Zugeſtändniſſe tragen ſolle. Die
Sozialdemokraten ſeien von dem Wunſche beſeelt, ihre
Wahlver=
ſprechen einzulöſen und einen Handelsvertrag mit den Polen
zu=
ſtande zu bringen, zumal ſie früher dauernd behauptet hätten,
daß die Deutſchnationalen durch ihre Haltung das
Zuſtandekom=
men dieſes Handelsvertrages unmöglich machten. Miniſter
Her=
mes ſoll übrigens mit dieſem Entgegenkommen durchaus nicht
einverſtanden ſein. Er habe, ſo wird erklärt, unmittelbar vor
ſeiner Abreiſe nach Warſchau ſeine ernſten Bedenken gegen die
Belaſtungen namentlich der deutſchen Landwirtſchaft zum
Aus=
druck gebracht und wahrſcheinlich ſeinen Beſuch in Warſchau
deshalb etwas verſchoben, um erſt im Reichstag ſeine perſönliche
Stellungnahme begründen zu können, die ja zu heftigen
Angrif=
fen in der polniſchen Preſſe führten und eine Preſſepropaganda
für ſeine Erſetzung durch eine andere Perſönlichkeit hat laut
wer=
den laſſen. Hermes ſei aber nur aus Rückſicht auf das Zentrum
nach Warſchau gefahren.
Die deukſch=rumäniſchen Berhandlungen.
* Berlin, 6. Dez. (Priv.=Tel.)
Der rumäniſche Arbeitsminiſter Reducanu, der ſich mehrere
Tage in Berlin aufgehalten hat, iſt wieder nach Bukareſt
zurück=
gekehrt. Seine Verhandlungen mit dem Auswärtigen Amt ſind
von Erfolg gekrönt geweſen. Einige Unklarheiten im Vertrag
ſind ausgemerzt worden, die Regelung ſelbſt hat jedoch keine
Aenderung erfahren. Seine Reiſe galt aber in erſter Linie der
Flüſſigmachung der 75 Millionen. Auch in dieſer Beziehung hat
er Erfolg mit nach Hauſe nehmen können, da die Verhandlungen
mit den deutſchen Banken zu einem poſitiven Ergebnis geführt
haben.
Der Aufſtand in Afghaniftan.
EP. London, 6. Dezember.
Engliſchen Meldungen zufolge ſcheint die Lage in
Afghani=
ſtan immer ernſtere Formen anzunehmen. Die Lebensmittel der
Europäer in Kabul werden knapp, da ſich die Wagenfahrer,
be=
ſonders Hindus, weigern, die gefährliche Reiſe nach Peſchawar
anzutreten. Die Poſt für Indien wurde aufgehalten und nach
Kabul zurückgeſandt. Die höheren Beamten begeben ſich mit
ihren Familien nach Peſchawar in Sicherheit. Den Aufſtändiſchen
iſt es gelungen, Kabul vollkommen vom Verkehr abzuſchneiden.
— Nach der „Lahore Gazette” wollen die Aufſtändiſchen den
ge=
ſamten Verkehr nach Indien unterbinden. Die Lage iſt durch die
heftigen Schneefälle noch ſchwieriger geworden. Innerhalb eines
Monats konnte nur zweimal die Poſt geliefert werden. Die
Poſtfahrer berichten, daß die Straßen mit Bäumen blockiert ſeien.
die friſchen, temperamentvollen Skizzen und Studienblätter zu
ſehen, die dem Künſtler zunächſt die Unterlagen für die
endgül=
tigen Gemälde geben. Sie zeugen von einer ſo friſchen,
urwüch=
ſigen Art die Natur zu ſehen, von ſo prachtvollem Gefühl für die
Landſchaft und Liebe zur Natur, die Bewunderung abringt.
Pro=
feſſor Kröh hat ſich ein junges Herz gewahrt. Das beweiſen all
ſeine Bilder, die wohl in der Malweiſe peinlich ſauber ausgeführt
ſind, die aber eine ſo friſche impreſſioniſtiſche Stimmung atmen,
daß der Beſchauer, wenn auch Beſonnenheit und Abgeklärtheit,
künſtleriſche Reife, ſo doch jugendliches Temperament in dem
Künſtler fühlt.
Von den Bildern aus der heſſiſchen Heimat ſind es beſonders
einige Skizzen aus dem Odenwald, die die herb=liebliche
Schön=
heit der Odenwaldtäler und Odenwaldberge in ſehr feinen
Emp=
findungen und Stimmungen wiedergeben. Noch farbenfreudiger
ſind die Gemälde aus Hirſchhorn und der Umgebung, am Neckar,
hier in erſter Linie eine hübſche Anſicht von Ersheim. Auch vom
alten Schloß Hirſchhorn iſt ein ſehr wirkungsvoller Ausſchnitt
gewählt. Von eindringlichen Stimmungen ſind die Bilder vom
Starnberger See und anderen charakteriſtiſchen Orten
Ober=
bayerns. In all dieſen Bildern frappiert immer wieder die
unbe=
dingt künſtleriſche Wahl des Bildausſchnittes und die treffſichere
Wiedergabe des Bildhaften und Bildwirkſamen der Landſchaft.
Daneben das reiche, auch in intenſiver Farbengebung
ſtimmungs=
weiche Kolorit. Dabei ſind alle Gemälde des Künſtlers reich an
Inhalt, gut und weit geſehen. — Wer irgend Gelegenheit hat,
**
ſollte dieſe Atelierausſtellung beſuchen.
Die exakte Unterſcheidung von Torf und Braunkohle kann
oftmals erhebliche praktiſche Bedeutung haben, namentlich wenn
8 ſich um bergrechtliche Entſcheidungen handelt. Es iſt jedoch
manchmal ſehr ſchwierig, dieſe Trennung auf Grund äußerlicher
Merkmale in allen Fällen einwandfrei durchzuführen. Dr. Benade
beſchreibt in den Sitzungsberichten der Preußiſchen Geologiſchen
Landesanſtalt ein neues Verfahren, das geeignet iſt, in dieſe
Frage endgültige Klarheit zu bringen, das ſich auf den
Zelluloſe=
gehalt von Torf und Braunkohle ſtützt. Es hat ſich jedenfalls
bei den eingehenden Unterſuchungen gezeigt, daß Torfe in allen
Fällen einen erheblich größeren Gehalt an Zellſtoff haben als
Braunkohlen. Der Inkohlungsprozeß, „Vermoderungsprozeß”
der bei der Braunkohle weiter vorgeſchritten iſt als beim Torf,
bewirkt zunächſt beſonders den Abbau der Zelluloſe, die in den
Braunkohlen nur noch in recht geringen Mengen vorhanden iſt,
während in den meiſten Torfen kaum eine Zerſetzung der
Zellu=
loſe ſtattgefunden hat.
Seite 4
Freitag, den 2. Dezember 1928
Numier 340
Der Wohnungsbau in den hefſiſchen
Landgemeinden.
Berakungen des Zinanzausſchuffes.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags trat geſtern
vormittag, nachdem er das Eichamt, die Heſſiſche Chemiſche Prüfſtation
für die Gewerbe und die Fabrik Wehner und Fahr beſichtigt hatte, zu
einer Sitzung zuſammen. Er nahm die Regierungsmitteilung über die
Verteilung der für polizeiliche Zwecke bewilligten 200000 Mauk mit 7:4
Stimmen zur Kenntnis. Ein Antrag des Landbundes, dieſen Kredit
auf 100 000 Mark herabzuſetzen, wurde abgelehnt. Die
Regierungsvor=
lage, Entwurf eines Abänderungsgeſetzes zum Gemeindeumlagengeſetz
wurde einſtimmig angenommen. Der Ausſchuß bewilligte ſodann für
bauliche Herſtellungen in der Wein= u. Obſtbauſchule Oppenheim 4499,35
Mark. Der Antrag Sumpf und Genoſſen, auf Unterſtützung der
Aus=
geſteuerten gemäß den Sätzen der Erwerbsloſen, wird durch die
Regie=
rungsantwort für erledigt erlärt, da die Regierung über die geſetzlichen
Vorſchriften nicht hinausgehen kann. Eine kommuniſtiſche Vorſtellung
wegen der Vergebung von Auſträgen bei der Bade= und Kurverwaltung
Bad=Nauheim, wird durch die Annahme eines Antrags Lux für erledigt
erklärt. Dieſer beantragt: „Alle vorkommenden Arbeiten, ſoweit ſie 500
Mark überſteigen, ſind auf dem Wege des öffentlichen Wettbewerbs zu
vergeben; Arbeiten, die freihändig vergeben werden, alſo unter dieſem
Betrag liegen, ſind abwechſelnd an die in betracht kommenden Handwerker
zu übertragen.” Für die Beſchaffung von Badewäſche für Bad=Nauheim
bewilſigt der Ausſchuß 50 000 Mark, für Bad Salzhauſen zum gleichen
Zweck 11000 Mark. Die Regierung wird ermächtigt, der Witwe des
ehemaligen Kurtheaterdirektors in Bad=Nauheim, Hofrat Steingoetter in
Gießen, eine Beihilfe zu gewähren. Genehmigt wird der vom
Innen=
miniſter und Finanzminiſter geſtellte Antrag, den Staatsanteil an der
Kraftfahrzeugſteuer auf jährlich 100 000 Mark zu begrenzen und den
über=
ſchießenden Betrag den Provinzen zu überlaſſen. Der Wirtſchaftsminiſter
erklärt auf einen Zentrumsantrag gegen die Wiedereinführung der
Wein=
fteuer, daß von der Wiedereinführung der Weinſteuer nichts bekannt ſei.
Die von dem Abg. Donath gewünſche Einrichtung einer 3.
Verſuchs=
anſtalt für Frühgemüſebau und Glashauskulturen im Kreiſe Groß=
Gerau, wird durch die Regierung abgelehnt, da die Anſtalten in Groß=
Umſtadt unb Gonſenheim den beſtehenden Anforderungen vollauf genüg=
ten und die erforderlichen erheblichen Mittel für eine neue Anſtalt
zur=
zeit nicht zur Verfügung ſtehen. Für den Ankauf eines Hauſes in der
Goetheſtraße in Gießen werden 45 000 Mark bewilligt.
Cin ſozialdemokratiſcher Antrag, zur Förderung des
Woh=
nungsbaues und Belebung des Arbeitsmarktes in
den Landgemeinden jetzt ſchon Mittel aus dem nächſtjährigen
Bauprogramm zur Verfügung zu ſtellen, wird durch die Antwort des
Arbeits= und Wirtſchaftsminiſters ſür erledigt erklärt.
Miniſter Korell über die Finanzierung des
Wohnungsbaues.
Der Miniſter wies in ſeiner Antwort darauf hin, daß im laufenden
Jahr 8 Millionen Mark für verbilligte Baudarlehen bereitgeſtellt und
verteilt worden ſind, die aber für die geſtellten Anſprüche nicht
ausreich=
ten. Dazu trug viel bei, daß zahlreiche Bauvorhaben ohne Rücklicht auf
die Baufinanzierung begonnen wurden in der Erwartung, daß die
Be=
willigung eines Darlehens für einen bereits begonnenen Bau leichter
zu erreichen ſei. Um frühen Stillegungen vorzubeugen, wurden im Juli
d. J. im Einvernehmen mit dem Finanzminiſter weitere 400 000 RM.
für die Landgemeinden bereitgeſtellt. Für den allerdringlichſten Bedarf
waren aber noch weitere 300000 RM. notwendig. Auch dieſer Betrag
wurde als Vorgriff auf das Bauprogramm 1929 zur Verfügung geſtellt.
Auch jetzt noch wurden Darlehensanträge für 691 Bauten mit rund
1000 Wohnungen geſtellt, denen aber nicht entſprochen werden konnte.
Dabei waren 761 Wohnungen als vordringlich bezeichnet worden. Bei
einer Beleihung von 2000 RM. für jede Wohnung wäre ein weiterer
Betrag von 1520 00 RM. notwendig geweſen, ſo daß ſich alſo der
Ge=
ſamtaufwand an verbilligten Baudarlehen auf 10 220 000 RM. belaufen
haben würde. Bei der ſtarken Inanſpruchnahme des Geldmarktes konnte
der Landesbank die Ausſchüttung weiterer Mittel aber nicht zugemutet
werden, zumal die Bezirksſparkaſſen ihren übernommenen Anteil von
2 Mill. RM. zur Baufinanzierung noch nicht vollſtändig beſchafft hatten.
Für die allerdringlichſte Notlage werden aber im Einvernehmen mit dem
Finanzminiſter noch weitere 700 000 RM. zur Verfügung geſtellt werden
aus dem Anteil der Landgemeinden am nächſtjährigen Aufkommen der
Sondergebäudeſteuer. Weitere Mittel für Rohbauten zur Verfügung zu
ſtellen, iſt ausgeſchloſſen, zumal noch nicht feſtſtehe, ob für das Jahr 1929
Anleihemittel zur Förderung des Wohnungsbaues der Landgemeinden
verwendet werden können, weil aus dem Geſamtaufkommen der
Sonder=
gebäudeſteuer von 11 Mill. RM. für den Wohnungsbau den
Landgemein=
den nur 4,4 Mill. RM. zufallen, von welchem Betrage noch die Verzin=
ſung und Tilgung alter Anleihen aus den Jahren 1927 und 1928 ſichu
zuſtellen iſt. Weitere Vorgriffe auf das nächſte Jahr dürftem daher ni
erfolgen, weil ſonſt im nächſten Jahre die Baueinſchränkungen ſch
frühzeitiger einſetzen müßten, was ſich dann noch viel fühlbarer ausw
ken würde, als das jetzt der Fall ſei. Auch die Beſchreitung des Anlei
weges müſſe ſolange vermieden werden, als dadurch die ordnungsmä=
Verzinſung und Abrechnung alter Schulden beeinträchtigt würd,
Die Erhebungen über den Wohnungsbedarf für 1929 ſeien im
und der Miniſter hofft, daß er bereits im Januar des kommenden
dem Landtag ſeine entſprechende Vorlage unterbreiten kann,
Die Mainzer Spionageaffäre.
Zu unſerer in Nr. 338 wiedergegebenen Notiz werden a
von amtlichen franzöſiſchen Stellen gebeten, folgender Richt
ſtellung Raum zu geben: „Die in der deutſchen Preſſe am 4. u.
5. Dezember 1928 erſchienene Information, nach welcher 3 frg
zöſiſche Staatsangehörige, darunter ein franzöſiſcher Offizier,
Mitſchuldige in der Mainzer Spionageaffäre verhaftet wort
ſeien, iſt vollſtändig grundlos. Kein Franzoſe, zu keiner
wurde in die Sache verwickelt.”
Der Reichsparkeikag des Zenkraßts.
Köln, 6. Dezember
Als Auftakt für den bevorſtehenden Reichsparteitag des 7
trums fand heute nachmittag eine Sitzung des Vorſtandes 1
Zentrumspartei ſtatt. Am heutigen Vormittag tagte der Reid
ausſchuß der Handels= und Induſtriebeiräte der Zentrumspart
Das Hauptreferat hielt Dr. R. ten Hompel=Münſter über
Verhältnis zwiſchen Arbeiterſchaft und Unternehmerſchaft.
warnte vor einer Ueberſpannung des Organiſatoriſchen und tr
für eine Reform des Schlichtungsweſens ein, deſſen bureaukr
tiſche Handhabung und Ueberſteigerung des ſtaatlichen Auſſicht
rechtes das Selbſtverantwortungsgefühl erſticke und dadur
demoraliſierende Wirkungen auf Arbeitgeber und Arbeitnehm
ausübe.
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gehörigen, ſowie Freunde des Gewerbes
und Handwerks ſind zu dieſer
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Nummer 340
Aus der Lanoeshauptfradt.
Darmſtadt, 7. Dezember.
* Profeffor Dr. Georg Müller †. Am 29. November ſtarb im 70.
bensjahre der ſeit 1. Januar 1924 im Ruheſtand lebende Studienrat
rofeſſor Dr. Georg Müller. Am 11. Februar 1859 in Darmſtadt
ge=
ven, beſuchte er das hieſige Realgymnaſium, um nach beſtandener
ifeprüfung vom Herbſt 1877 an Naturwiſſenſchaften und Mathematik
ſtudieren. Ihren Abſchluß fanden die Univerſitätsſtudien in
Mar=
ura im Mai 1882 mit der Fakultätsprüfung, der ein Jahr ſpäter die
romotion folgte. Zu Oſtern 1883 ging Müller als Akzeſſiſt an das
irſtliche Gymnaſium in Corbach, diente vom 1. April 1884 an als
njährig=Freiwilliger, war dann ein Jahr Volontär am
Ludwig=
zorgs=Gymnaſium in Darmſtadt und wurde Oſtern 1886 proviſoriſcher
hrer an der Realſchule und dem Progymnaſium zu Alzeh, wo er am
Oktober 1888 eine definitive Anſtellung erhielt. Nach 20jähriger
rtigkeit in Alzeh wurde er Oſtern 1906 an die hieſige Ludwigs=
Ober=
alſchule und im Herbſt 1911 an die neu errichtete, unter Dorfelds
itung ſtehende Liebigs=Oberrealſchule berufen, wo er in Gemeinſchaft
* Weinsheimer im weſentlichen den Unterricht in Chemie übernahm.
e Bedeutung, die die Naturwiſſenſchaften durch den Aufſchwung der
ſchnik ſeit Beginn des Jahrhunderts auch an den Höheren Schulen
d insbeſondere den Oberrealſchulen erlangt hatten, ſicherte Müller
gen ſtarken Einfluß auf ſeine Schüler; in den chemiſchen Uebungen
tte er reichlich Gelegenheit, dem Einzelnen perſönlich näher zu tre=
Sein überaus liebenswürdiges, leutſeliges Weſen und ſein
lau=
er Charakter gewannen ihm die Herzen
hmen und kurz vor Erreichung der Altersgrenze in den Ruheſtand zu
zten. Von einem Schlaganfall, der ihn vor etwa drei Wochen traf,
Ute er ſich nicht mehr erholen. R. i. p.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Freitag findet im Kleinen Haus
Erſtaufführung von Lortzings Oper „Der Waffenſchmied‟
der neuen Inſzenierung Arthur Maria Rabenalts (Bühnenbild:
ſthar Schenck von Trapp) ſtatt. In den Hauptrollen ſind die Damen
trrre, Liebel und die Herren Ebert=Beyer, Herrmann, Kuhn, Debus
d Vogt beſchäftigt. Muſikaliſche Leitung: Carl Bamberger.
Die Erſtaufführung des Weihnachtsmärchens „Die
Himmels=
iſe” findet morgen Samstag, nachmittags 15 Uhr, ſtatt. Der
Be=
kskonſumverein Darmſtadt hat 10 000 Lebkuchen freundlicherweiſe zur
rfügung geſtellt, die in den Aufführungen des Märchens an die
Kin=
e verteilt werden. In den Hauptrollen des Märchens ſind die Damen
irlſen, Gothe, Stengel, Rüggold, Wigandt und die Herren Finck,
Ma=
zki, Jürgas, Gallinger, Göbel, Baumeiſter, Ney, Weſtermann, Keßler
d Abramezyk, ſowie die Tanzgruppe beſchäftigt. Die Inſzenierung
tet Günter Haenel (Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp);
muſi=
liſche Leitung: Erwin Palm.
Morgen Samstag findet im Kleinen Haus ein Geſamtgaſtſpiel des
ankfurter Schauſpielhauſes als Veranſtaltung der Freien
Literariſch=
inſtleriſchen Geſellſchaft ſtatt. Zur Aufführung gelangt „Die Liebe
af dem Lande” — die letzte Komödie des kürzlich verſtorbenen
chbegabten jungen Dichters Klabund. Die Beſetzung iſt die der
Erſt=
fführung des Frankfurter Schauſpielhauſes mit Conſtance Menz,
i Impekoven, Robert Taube, Leopold Biberti. Vorher lieſt Erika
ann, die Tochter Thomas Manns, aus den We ken Klabunds. Die
ufführung beginnt um 20 Uhr und endet um zirka 22 Uhr.
„Walküre” von Richard Wagner mit Kammerſängerin Nanny
rſen=Todſen als Brünhilde gelangt am Sonntag, den 9. Dezember,
ſtmalig in dieſer Spielzeit zur Aufführung. Die Sieglinde ſingt Roſe
indwehr, den Siegmund Hans Grahl, den Wotan Johannes Biſchoff,
n Hunding Theo Herrmann, die Fricka Anna Jacobs. Muſikaliſche
itung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm. Der Kartenvorverkauf für
eſe Vorſtellung hat begonnen. Für das zweite Gaſtſpiel der
Kammer=
ngerin Larſen=Todſen als Leonore in „Fidelio” beginnt der
allge=
eine Vorverkauf Samstag, den 8. Dezember.
Im Rahmen des Kammertanzabends, den die Mitglieder
* Tanzgruppe am Montag, den 10. Dezember, um 20 Uhr, im Kleinen
uus des Landestheaters veranſtalten, gelangen eine Reihe von Solo=
Gruppentänzen zur Vorführung. Aus dem reichhaltigen
Pro=
amm ſeien einige Nummern herausgegriffen: Erika Brünauer tanzt
legro espaniolo nach Muſik von Caſella, Hannelore Kern einen
Klage=
nz, Wera Korſchan einen Sprungtanz nach Muſik von Mozart, Ilſe
eher einen humoriſtiſchen Tanz nach Muſik von Schumann, Irene
heinpflug einen Walzer von Schulhof, Gertie Tenger tanzt nach Muſik
n Muſſorgsky, Aenne und Milly Reiß tanzen nach Muſik von
Weis=
ann, Hans Macke tanzt zwei Solotänze nach Muſik von Debuſſy und
trawinsky und ein Terzett nach Muſik von Bartok mit den Damen
heinpflug und Kern, Carletto Thieben tanzt nach Muſik von Jaap
ool und Poldowſki, Kurt Naue einen Zweitanz mit Ilſe Meyer nach
uſik von Kodaly und einen Solotanz „Dumpfer Tanz” nach Muſik
n Muſſorgsky.
— 25jähriges Dienſtjubiläum. Heute Freitag, den 7. Dezember,
nn der techniſche Betriebsleiter der Häuteverwertung der
Metzger=
nung Darmſtadt, Herr Valt. König, Frankfurter Straße Nr. 69
ohnhaft, ſein 25jähriges Dienſtjubiläum begehen. Der Jubilar, der
ſrher eine Reihe von Jahren im Städtiſchen Schlachthof als
Kopf=
llächter tätig war, erfreut ſich allgemeiner Beliebtheit. Sein großer
ekanntenkreis wird ſich an dieſem Jubeltage gern ſeiner erinnern.
— Jugendbünde der Johannesgemeinde Darmſtadt. Am kommenden
amstag, den 8. Dezember, nachmittags von 2½ Uhr bis 7 Uhr, und
onntag, den 9. Dezember, von 11 bis 7 Uhr, findet im Gemeindehaus
* Kahlertſtraße 26 eine Weihnachtsmeſſe ſtatt. Wirkl.ch
brauch=
re und ſelbſt angefertigte Gegenſtände, die ſich vorzüglich für den
eihnachtstiſch eignen, wie Spielſachen, Kalender, Weihnachtskäſtchen,
eider, Schürzen und andere Gebrauchsgegenſtände werden preiswert
rgeboten. Auch findet eine Verloſung ſtatt. Am Sonntag mittag um
Uhr ſpielt daſelbſt ein Kaſperltheater für die Kinder (10 Pfg.) und
te Kaffeeſtube erwartet die Erwachſenen noch dabei. — Der Ertrag
* Meſſe iſt für unſer Landheim im Odenwald beſtimmt, das wir
S vor einiger Zeit gekauft haben, wofür wir den Preis von einigen
uſend Mark ſelbſt in vielen kleinen Beiträgen aufgebracht haben.
uch haben wir perſönlich an dem Ausbau mitgearbeitet. Damit das
eim nun endgültig fertig wird und ſo wirklich ſeinen Zweck als
Er=
lungsſtätte für die Buben und Mädels unſeres Induſtrieviertels er=
Uen kann, brauchen wir noch Hilfe über unſere Kraft hinaus. Wir
den daher alle Gemeindemitglieder, ſowie die Freunde unſerer Sache
rzlichſt ein, die Meſſe recht zahlreich zu beſuchen.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung: „Die Kämpfe
m Nord= und Südpol” Ueber dieſes Thema ſpricht am
kom=
enden Mittwochabend um 8 Uhr im „Fürſtenſaal” bei Chriſt (
Grafen=
raße) Herr Geologe H. K. E. Krueger von der hieſigen Techniſchen
bchſchule in einem Lichtbildervortrag. Gerade in unſerer
eit ſind manche Schleier in kühnen Entdeckungsfahrten vom Antlitz
Eſerer Erde gezogen worden. Aber ſo mancher weiße Fleck,
nament=
cauf den Karten der Nord= und Südpolargebiete, zeigt, daß es noch
ſele Rätſel auf dieſem Gebiete zu löſen gibt. Hierüber und über die
anze an Tragödien und Heldentaten ſo reiche Entdeckungsgeſchichte der
ſblargebiete wird Herr Krueger ſprechen. Großartige, zumeiſt aus
iſſenſchaftlichen Inſtituten ſtammende Lichtbilder ſtehen ihm dabei
1r Verfügung. Herr Krueger, der im vergangenen Jahre ſo
außer=
bentlich intereſſant im Rahmen eines unſerer Vorträge über ſeine
orſchungsreiſen in Südafrika geſprochen hat, iſt auch auf dem Gebiete
Polarforſchung kein Neuling; hat er doch erſt vor wenigen Jahren
Hilfe des Heſſiſchen Staates die ſo erfolgreiche erſte Deutſche
Grön=
indexpedition durchgeführt. — Zu dem Vortrag am nächſten Mittwoch
dend ſind auch Freunde tes Handwerks und Gewerbes herzlichſt will=
Immen. (Näheres ſiehe Anzeige in der heutigen Nummer d. Bl.)
— Kulturfilmgemeinde. Wir verweiſen nochmals auf die heute
bend im Fürſtenſaal (Grafenſtraße 18) ſtattfindende zweite Sonder=
Orführung, in der Herr Dr. Teubert=Mannheim zu ſeinem
ſum „Die Reiſe um die Welt in 80 Minuten” ſprechen wird.
— Bücherſtube Alfred Bohenheimer. Der Bildhauer Bruno Schäfer
Eigr in den Räumen ber Bücherſtube eine Reihe Elfenbein= und Bronze=
Jaſtiken, die in ihrer ſubtil durchgebildeten Art von ſtarkem Können
Egen. Die Ausſtellung, die bis Ende Dezember geöffnet iſt, dürfte
* Piebhaber der Elfenbeiuſchnitzerei=Kunſt von großem Intereſſe ſein.
Sind Hämorrhoiden heilbar?
Ja und nein! Wenn ein Hämorrhoidenkranker dieſes
wirk=
ernſte Leiden, vernachläſſigt, wird es ihm immer größere
tar bereiten. Die anfaugs unbedeutenden Knoten am Darm
en, ſie wandern in den Darm hinein und platzen ſchließlich
Dann beſtieht die Gefahr, daß Blutgerinnſel in die Blut=
Men kommen und dort zu ſehr gefährlichen Verſtopfungen
Eeh. Es kommt hinzu, daß die Schmerzen, das Brennen und
* Jücken der erkrankten Teile immer unerträglicher werden
den Kranken körperlich und ſeeliſch zugrunde richten. Schließ=
Heibt dem verzweifelten Patienten nur noch übrig, ſich auf
Bege der Operation unſichere Heilung zu verſchaffen.
Freitag den 7. Dezember 1928
Seite 5
Heſſenraienser Toun.
Der vom Heſſiſchen Verkehrsverband herausgegebene „
Heſſen=
kalender 1929” iſt ſoeben erſchienen. Gegen das Vorjahr hat
die=
ſer hübſche und praktiſche Abreiß= und Notizkalender
erheb=
liche Fortſchritte aufzuweiſen. Drucktechniſch gut, bringt der Kalender
auf jedem Blatt ausgezeichrete Anſichten aus Darmſtadt, ganz Heſſen
und aus der ſchönen heſſiſchen Umgebung; teilweiſe nach Photographien,
teilweiſe nach Gemälden. Von der Aktualität gerade des Bildmaterials
ſpricht die Tatſache, daß Profeſſor Jobſts „Sterbender Löwe”, das
ſchöne Denkmal der Leibgarde, ſchon darin enthalten iſt.
Nach dem farbigen Titelbild, das den Mainzer Dom zeigt, grüßt
das freundlich=ernſte Gedicht des Darmſtädter Lokaldichters Robert
Schneider, der dem Kalender folgendes Geleitwort beigibt:
Nun ziehſt du zum zweitenmal in’s Land
Bis weit iwwer Heſſens Grenze,
Du wärſt am bevorzugte Platz an de Wand,
Un aach iwwerim Schreibtiſch glenze!
Vun Dag zu Dag, vun Woch zu Woch
Wärſt du uns dorchs Jahr begleide,
Als ſtiller Freund, un dreier doch,
Ob froh odder drieb die Zeide.
Doch manchmal wärd zum gude Glick
In all dem Haſte un Dreiwe
En ſtillvergniechter un ſonnicher Blick
Dann uff dir haffde bleiwe.
Der aane denkt dann an ſei Jugendzeit,
Der anner an frohe Stunne,
Der dritte, wo er gewannert ſo weit
Un gude Freunde gefunne!
So wärbſt du im Bild uff beſunner Art,
Die Zeit vergeht unnerdeſſe
For die liewe Heimat! — Glick uff die Fahrt,
Un grieß mir all mei Heſſe!
Helft den älteren Angeſtellken.
Erneute Eingabe an den Reichstag.
Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten, der ſchon
ſeit 1925 in der Oeffentlichkeit mit Unterſtützung der Preſſe für eine
durchgreifende Hilfe für die älteren Angeſtellten eintritt, hat ſich erneut
in einer längeren Eingabe an den Reichstag gewandt. In dieſer
Ein=
gabe werden folgende Forderungen vertreten:
1. Die Arbeitgeber ſollen verpflichtet werden, alle freien Stellen
ge=
mäß dem anliegenden Geſetzentwurf vorzugsweiſe mit älteren
An=
geſtellten zu beſetzen.
2. Die Vorſchriften des Angeſtelltenverſicherungsgeſetzes ſollen dahin
geändert werden, daß
a) das Altersruhegeld bereits nach Vollendung des 60. Lebensjahres
zu gewähren iſt,
b) die Rentenleiſtung nur an eine Wartezeit von 60
Beitragsmona=
ten gebunden ſind;
3. Die Begrenzung der Kriſenunterſtützung für ältere Angeſtellte ſoll
auf 52 Wochen feſtgeſetzt und die Ueberführung in die
Wohlfahrts=
pflege beſeitigt werden.
Die Forderungen werden in eingehender Weiſe begründet. In
dem angefügten Entwurf eines Geſetzes über die Unterbringung
er=
werbsloſer Angeſtellter wird u. a. verlangt, daß ſich die Bevorzugung
bei der Beſetzung von freien Stellen auf Angeſtellte beiderlei
Ge=
ſchlechts, die das 40. Lebensjahr überſchritten haben, beziehen ſoll,
Als Vorausſetzung ſoll eine mindeſtens 10jährige verſicherungspflichtige
Beſchäftigung gelten und eine dreimonatige gemeldete Erwerbsloſigkeit.
Die Verpflichtung der Arbeitgeber ſoll ruhen, ſofern der Arbeitgeber
bereits mehr als 30 Prozent aller Angeſtellten=Stellungen mit
Ange=
ſtellten im genannten Sinne beſetzt hat.
din Sauun dar Hausfran
iſt ein MOP. Qualitätsmop in 7 Qua täten. Seifer haus am
(1. 768
Schillerplatz, Inh. Hans Knos. Fernruf 2073.
— Die Sektion Starkenburg des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpenvereins beging im mrit Tannengrün und Edelweiß feſtlich
geſchwütck=
ten „Fürſtenſaal” ihr 44. Söiftungsfeſt. Der 1. Vorſitzende, Herr
Mini=
ſterialrat Guntrum, begrüßte während des Mahles die ſeyr zahlreik;
erſchienen Mitglieder und insb=ſondere die Gäſte. In längerer Rede gab
er einen Ueberblick über die Tätigkeit des Vereins ſeit ſeiner Gründung
und gedachte des verdienſwollen Wirkens der früheren Vorſitzenden
Kunſtmaler Fritz Oberamtsrichter Seibert, Kaufmann Egenolf,
Kauf=
mann Roll und Oberſtaatsanwalt Wünzer. Die Glüchwünſche der Sektion
Darmſtadt überbrachte Herr Oberſtuviendirektor Lauteſchläger.
Herr A. Ober hatte wiedec in humorvollen Verſen das Protokoll des
letzten Stiftungsfeſtes bearbeitet, und die Verleſung fand rauſchenden
Beifall. Wie ſtets hatten ſich auch diesmal wieder Mitglieder und
Freunde der Sektion mit ihrem künſtleriſchen Können zur Verfügung
ge=
ſtellt. Die vorzüglichen muſikaliſchen Darbietungen der Hauskapelle des
Mozartvereins unter Leitung des Herrn Grünpeter, unterſtützt durch
Herren des Stadtorcheſters, werhſſelten mit Solovorträgen der Herren
Wilk (Flöte) und Frey (Violine). Die Begleitung am Klavier hatte in
dankenswerter Weiſe Herr Nieberyall übernommen. Herr Robert
Schnei=
der erfreute die Anweſenden durch ſeine neueſten Dichtungen, Herr
Hartoh durch ſeine Vorträge in Kölner Mundart. Die Herren C.
Zim=
mer und Th. Schneider berichteten in luſtiger Wechſelrede als Heiner und
Shorſch über die vorletzte und Herr Letz über die letzte
Sektionswan=
derung. Auch fehlte es nichſt an gemeinſamen Liedern, die z. T. von den
Mitgliedern Ober und Dr. Köſer verfaßt waren. Das Ehrenzeichen für
25jährige Mitgliedſchaft konnte Herrn Oberforſtmeiſter Heyer in
Michel=
ſtadt i O. verliehen werden. Der übliche Nachmittagsgang am
Sonn=
tag nach Nieder=Modau beſchloß bei roger Beteiligung das
wohl=
gelungene Feſt.
— Volksbund für Kriegsgräberfürſorge. Die
Mitgliederverſamm=
lung des Heſſiſchen Landesverbandes ſollte am Sonntag, den 16.
Dezem=
ber 1928, ſtattfinden. Dabei ſollte die Arbeit des Volksbundes an
ein=
zelnen Modellen von Friedhöfen im Ausland und an bildlichen
Dar=
ſtellungen von ſolchen, die durch den Volksbund neu angelegt wurden,
erläutert werden. Da aber für die Ausſtellung zurzeit paſſende Räume
nicht zur Verfügung ſtehen, ſo ſoll ſie im nächſten Jahre ſtattfinden.
Ebenſo wurde die Verſammlung auf Anfang nächſten Jahres verlegt.
Herr Schulrat Haſſinger=Darmſtadt wird dabei einen Vortrag über
„Heldengedenken und Heldengräber in Geſchichte und Dichtkunſt” halten.
Die Leitung des Volksbundes hofft, daß die Herren Bürgermeiſter und
Kreisdirektoren, welche die Sache des Volksbundes in dankenswerter
Weiſe fördern, zu den Veranſtaltungen ſich zahlreich einfinden möchten.
Aber auch aus Kreiſen der Lehrerſchaft, die ſich der
Kriegsgräberfür=
ſorge in anerkennenswerter Weiſe vielfach annimmt, hofft man auf
zahl=
reichen Beſuch. Gerade auch die Lehrerſchaft zeigt für dieſes Heimat=
und Kulturwerk im Auslande großes und feines Verſtändnis.
Vorbild=
lich wirkt hierbei die Lehrerſchaft im Kreiſe Erbach i. Odw. unter
Füh=
rung des Herrn Kreisſchulrates Gerbig mit. Die Bezirksgruppe Erbach
iſt mit nahezu 1000 Mitgliedern die ſtärkſte Gruppe Heſſens. Das iſt
weſentlich auf die rührige und aufklärende Wirkſamkeit des Herrn
Ger=
big zurückzuführen. Auch die Bezirksgruppe Mainz, Herr
Stadtſchul=
rat Profeſſor Rohr und Herr Regierungsrat Falck ſind hervorragend
tätig und in Groß=Gerau hat nunmehr Herr Kreisſchulrat Backes die
Ausbreitung des Volksbundes übernommen. Auch die Bezirksgruppe
Darmſtadt hat in den letzten Jahren unter der tüchtigen und
umſich=
tigen Leitung des Herrn Lehrer German weſentliche Fortſchritte zu
verzeichnen. In Gießen iſt Herr Bürgermeiſter Dr. Frey als Vorſtand
mit lebhaftem Intereſſe und Verſtändnis in anerkennenswerter Weiſe
tätig.
Grundſähe der Gruppe der Rechken im Hefiſchen
Landeskirchentag.
(Kirchlich poſitive Vereinigung.)
Wir ſtehen auf dem Boden des alten Glaubens, wie er in der
hei=
ligen Schrift und in den Bekenntniſſen unſerer Kirche bezeugt iſt. Wir
bekennen uns zu dem Evangelium von Jeſus Chriſtus, dem lebendigen,
für unſere Sünden geſtorbenen und leibhaftig auferſtandenen Heiland.
Wir fordern deshalb und werden, wie ſeither, im
Landeskirchen=
tage mit aller Entſchiedenheit dafür eintreten, daß dieſes Evangelium
auch in der heutigen Zeit als Kraft zu allem Guten und als Heilmittel
gegen alles Böſe klar und entſchieden an Herz und Gewiſſen
herange=
bracht und deshalb
auf den Kanzeln gepredigt,
in der Seelſorge verkündigt,
im Religions= und Konfirmandenunterricht gelehrt merde und ſo
in allen Zweigen der kirchlichen Arbeit unverkürzt und unverfälicht
zur Geltung komme.
Dies zu verlangen iſt das unveräußerliche Recht der Chriſtlichen
Ge=
meinde.
Hierauf muß die geſamte Vor= und Weiterbildung des Pfarrſtandes
eingeſtellt ſein.
Hierauf zu achten, iſt die Leitung der Kirche verpflichtet.
Hieran mitzuarbeiten, iſt die gemeinſame Aufgabe aller lebendigen
Glieder der chriſtlichen Gemeinde.
TAm. Samoa im Lichtbild. Nach Samoa, jener fruchtbaren, mit
üppigſter Vegetation bedachten polyneſiſchen Inſelgruppe, deren deutſche
Teile, ſolange ſie deutſch waren, blühende Pflanzungen enthielten, führte
am Donnerstag abend die Deutſche Kolonialgeſellſchaft,
Abteilung Darmſtadt in Wort und Bild eine leider nicht allzu
zahlreiche Zuhörerſchaft, die ſich im Feſtſaal des Ludwig=Georgs=
Gym=
naſiums eingefunden hatte. Herr Obexpoſtinſpektor a. D. Traub aus
Jugenheim, der früher faſt zwei Jahrzehnte in Samoa zugebracht hat,
erzählte von Land und Leuten aus eigener Kenntnis und aus eigenen
Erlebniſſen heraus in feſſelnder Weiſe. Zunächſt wurden die Zuhörer
mit einem kleinen hiſtoriſchen Rückblick bekannt gemacht, der mit der
Entdeckung der Samoa=Inſeln im Jahre 1722 durch eine
höllän=
diſche Expedition begann und bis zur Einigung Deutſchlands und der
Vereinigten Staaten über die Teilung der Samoa=Inſeln im Jahre 1899
ging, die Deutſchland den größeren Teil mit 2572 Quadratkilometern
brachte. Von der Sprache der Samoaner, die nur ein Alphabet von
14 Buchſtaben kennt, ihren Sitten und Gebräuchen, ihren Strafen und
ihrem Kommunismus, der in den Dörfern mit Bezug auf die
Güter=
verteilung herrſcht, plauderte der Vortragende und entwarf ein
freund=
lich geſtimmtes Bild, von jenem braunen Volke, das, äußerlich meiſt
wohlgeſtaltet, unter der gerechten deutſchen Schutzherrſchaft glücklich
da=
hinlebte; die moraliſchen Begriffe dabei einfach und Ehe und Scheidung
den primitiven Verhältniſſen entſprechend. Seine Beſchäftigung läßt
der Samoaner nicht gern in Arbeit ausarten; ein mildes Klima
unter=
ſtützt ihn dabei. Groß iſt der Einfluß der Miſſionen in mehrfacher
Beziehung. Auch von der Tier= und Pflanzenwelt Samoas, den
wirt=
ſchaftlichen und Verkehrsverhältniſſen ſprach der Redner ausführlich.
Die Neuſeeländer, die nur zu ernten brauchten, wo wir geſät hatten,
die viel Eeld in das Land geſteckt haben, haben aus ihrem
Mandats=
gebiet eine Kolonie gemacht, mit der ſie keinen Staat machen können!
Wer wird ihr Nachfolger? — Dem Vortragenden ward für ſeinen
au=
ſchaulichen Vortrag, den im zweiten Teil viele gute Lichtbilder
begleite=
ten, reicher Beifall zuteil. — Es war wirklich bedauerlich, daß dem
Vor=
trag nicht mehr Zuhörer beiwohnten. Der koloniale Gedanke in
Deutſch=
land iſt nicht tot, ſondern lebt, und es gilt, ihn in immer weitere
Kreiſe zu tragen. Ganz abgeſehen von den moraliſchen Anſprüchen, die
wir auf unſere früheren Kolonien haben, müſſen die aus unſerer
Zu=
gehörigkeit zum Völkerbund ſich ergebenden Rechtsanſprüche auf
Ueber=
tragung der mandatariſchen Verwaltung der früher deutſchen Kolonien
auf Deutſchland verwirklicht werden. Hierzu iſt eine Vertiefung und
Verbreitung des kolonialen Gedankens notwendig; hierzu ſollen die
Veranſtaltungen der Deutſchen Kolonialgeſellſchaft im Verlauf auch des
diesjährigen Winterprogramms dienen. In dieſem Sinne etwa bewegten
ſich die Ausführungen eines Mitgliedes des Vorſtandes der Deutſchen
Kolonialgeſellſchaft, die dem eigentlichen Vortrag vorausgeſchickt wurden.
— Der „Heſſiſche Jagd=Klub‟ Darmſtadt hat dem Schriftſteller Hainz
Alfred von Byern, Pirna a. E., für ſeine Vertonung des Gedichtes
„Avalun — Ein Wiegenlied” von Hermann Löns, den maſſiv ſilberneis
Ehrenbecher (Herſteller: Herr Juwelier S. Hartoch Nachf., Darmſtadt)
verliehen. Die gedruckte Partitur, deren Reinertrag dem „Heſſiſchen
Jagd=Klub” gehört, iſt entweder von der Geſchäftsſtelle des „Heſſiſchen
Jagd=Klub”, Darmſtadt, oder von der Südweſtdeutſchen Jägerzeitung”,
Frankfurt a. M., Schillerſtraße 30, erhältlich.
— Auf den Vortrag im Heaghaus über die Verwendung der
elektri=
ſchen Geräte bei der Herſtellung des Weihnachtsbratens heute abend
8 Uhr wird nochmals hingewieſen.
— Deutſche Kolonialgeſellſchaft, Abteilung Darmſtadt. Die
Mitglie=
der unſerer Abteilung ſind zu dem Film=Vortrag des Herrn Regierungs=
und Baurat Dr.=Ing. Teubert über die Ergebniſſe ſeiner großen,
wiſſenſchaftlichen Reiſe um die ganze Welt auf Freitag, den 7.
Dezem=
her 1928, abends 8 Uhr, im Fürſtenſaal (Grafenſtraße) eingeladen
wor=
den. Der Beſuch dieſes außerordentlichen Vortrages wird beſtens
emp=
fohlen.
— Der Ausſchuß für Leibesübungen hält heute Freitag, abends
um 8 Uhr 30 Min., eine Ausſchußſitzung im Reſtaurant
Für=
ſtenſaal ab, worauf die beteiligten Vereinsvertreter noch beſonders
hin=
gewieſen werden.
— Paulusgemeinde. Am Sonntag, 2. Advent, abends 8 Uhr, ſpricht
im Gemeindeſaal der Pauluskirche Profeſſor D. Dr. Frick aus Gießen
über „Der deutſche Proteſtantismus im gegenwärtigen Kampf der
Welt=
religionen‟ Dieſes aktuelle Thema wird gewiß in der Behandlung
durch den hochgeſchätzten Redner einem weitgehenden Intereſſe
entgegen=
kommen. Dieſer Vortrag wird im Rahmen eines Gemeindeabends
ge=
halten und von muſikaliſchen Darbietungen umrahmt ſein.
Teebewir=
tung findet nicht ſtatt. Der Eintritt iſt frei, Gäſte ſind willkommen.
— Der Obenwald=Club „Frankonia‟ Darmſtadt hält am Sonntag,
den 16. Dezember, nachmittags 4 Uhr, ſeine Weihnachtsfeier im
Nummelbräu ab. Wie in früheren Jahren, ſo hat auch dieſes Jahr
der Vorſtand keine Mühe geſcheut, um den Mitgliedern und Freunden
des Clubs einige frohe Stunden zu bereiten. Außer der
Kinderbeſche=
rung durch den Nikolaus gelangen zwei Weihnachtstheaterſtlicke zur
Vorführung. Auch eine Tombola iſt mit der Feier verbunden. Damit
auch die Tanzluſtigen zu ihrem Recht kommen, findet ab 8 Uhr Tanz
ſtatt.
— Stadtkirche. Im Hauptgottesdienſte am 9. Dezember werden die
neugewählten Kirchenvorſteher der Markusgemeinde in ihr Amt
einge=
wieſen. — Abends um 8 Uhr findet eine liturgiſche
Advents=
feier ſtatt, in der der Organiſt der Stadtkirche, Herr Studienrat
Borngäſſer, Kompoſitionen von D. Buxtehude, J. S. Bach, Reger und
A. Mendelsſohn ſpielen wird. Der Eintritt iſt frei. Programme
wer=
den an den Kirchentüren verteilt.
Poſtaliſches. Die Zahl der von den Abſendern unzureichend
frei=
gemachſten Briefſendungen nach dem Ausland iſt immer noch
außeror=
dentlich hoch. Die unzureichende Freimachung iſt beſonders feſtgeſtellt
worden bei Sendungen nach Orten in Polniſch=Oberſchleſien und den
übrigen Gebieten, die Deutſchland durch den Verſailler Frieden verloren
oder die zu der früheren öſterreichiſch=ungariſchen Monarchie
gehört=
haben. Briefſendungen nach dieſen Orten unterliegen gegenwärtig, von
einigen Ausnahmen (Danzig, Memelgebiet, Oeſterreich) abgeſehen, du
ch=
weg den Weltpoſtvereinsſätzen oder beſonders vereinbarten Gebühren.
In zweifelhaften Fällen empfiehlt es ſich daher, am Poſtſchalter
nach=
zufragen.
p. Schwurgericht. Die am 10. d. M. beginnende Tagung ſieht vor;
Am 1. Tage die Verhandlung zweier Meineidanklagen. am 12. d. M.
verſuchte Brandſtiftung. Am 13. d. M. wird gegen Schreinergehilfen
Peter Gölz von Oberſchönmattenwag wegen Mordes verhandelt. Es
ſind 34 Zeugen und 4 Sachverſtändige geladen.
Muß das ſein? In den meiſten Fällen: Nein! Denn
imorrhoiden, rechtzeitig als ſolche erkannt und ſachgemäß
be=
ndelt, können mit großer Ausſicht auf Erfolg auch ohne
veration beſeitigt werden. Neben peinlicher Sauberkeit muß
ne geeignete Salbe zur Anwendung kommen, die die Knoten
r Schrumpfung bringt, die Schmerzen lindert, die
Entzün=
ingen beſeitigt. Die bewährte Humidon=Salbe verbindet
le dieſe Eigenſchaften in hervorragendem Maße. Schon nach
uz kurzer Anwendung läßt das Jucken und Brennen nach.
amit iſt ſchon viel gewonnen; denn fällt der Juckreiz fort, ſo
rringert ſich auch die Gefah= weitergetragener Infektionen.
in erſt kann der Heilungsprozeß beginnen. Die
Humidon=
albe wird ſeit Jahren auch in verzweifelten Fällen gebraucht,
und unzählige Franke bezeugen, daß ſie faſt Wunderdienſte
geleiſtet hat.
Aber die Humidon=Kur iſt keine Wunderkur, ſondein das
Reſultat einer wiſſenſchaftlich wohldurchdachten Arbeit. In
dieſer Salbe ſind alle Stoffe vereint, die dieſe tückiſche Krankheit
erfolgreich zu bekämpfen geeignet ſind. Die Humidon=Geſellſchaft
wwill überzeugen und nicht überreden. Sie erhalten durch die
Verſand=Apotheke umſonſt eine ausreichende Probe Humidon
nebſt ärztlicher Aufklärungsſchrift über Hämorrhoidenleiden.
Dieſen koſtenleſen Verſuch iſt jeder ſeiner Geſundheit ſchuldig.
Ueberzeugen Sie ſich am beſten ſelbſt, und ſchreiben Sie ſofort,
ehe Zie es vergeſſen, nach Probe und Broſchüre an die Humidon=
TV 19204
Geſellſchaft, Berlin W. 8, Block 233,
Seite 6
Freitag den 7. D:zember 1928
Nummer 340
Demnächſt gelangen vom Statiſtiſchen Reichsamt die Ergebniſſe der
Lohnſteuerſtatiſtik 1926 und die der Reichseinkommenſtener=
Veranlagungs=
ſtatiſtik 1925 zur Veröffentlichung, die geſtatten, die Zahl der
Arbeitneh=
mer nach Einkommensſtufe zu ermitteln. Von den Ziffern ſind die
Werbungskoſten und Sondereiſtungen, nicht aber der ſteuerfreie
Ein=
kommensteil abgezogen. Auch iſt deis Einkommen von Arbeitnehmern
(alſo ſteuerrarhtlich auch Direktoren von Akt.=Geſ. oder G. m. b. H.) aus
Kazitalvermögen, Vorpachtung und Vermietung uſw. außer Anſatz
ge=
blieben. Bei den nachſrehenden Ergedniſſen für die drei heſſiſchen
Pro=
einzen iſt die beruflirhe Struktur ſoſort zu erkennen. In Starkenburg,
mit ſeiner überwiegend induſtviell tätigen Bevölkerung, ſind die höheren
Einkommenſtufen ſtärker beſetzt als in dem überwiegend agrariſchen
Oberheſſen. Wenn Heſſen in ſeiner Geſamtheit den Reichsdurchſſchnitt
inſofern überſteigt, ils ſeine höheren Einkommenſtufen relativ ſtärker
beſetzt ſind als beim Roich, fo iſt dabei zu bcachten, daß die Kaufkraft des
Geldes nicht in allen Teilen des Reiche3 gleich iſt und in Heſſen zun
Ausgleich für das höhere Preisnidean der wichtioſten Lebensbedürfniſſe
in den hauptſächlIſten Arbeitnehmerbezitken auch zum Teil die
Nomi=
nallkhne höher ſein müſſen als in anderen Gebieten. Uebrigens iſt der
Unterſchied im Durcſſchnirtseinkommen aller Arbeitnehmer unter
Ein=
ſchluß ſowohl der Veranlagten (über 8700 Mk. Jahreseinkommen) wie
der Unterbeſteuerken (bis zu 1200 Mk. Jahregeinkommen) im Reich und
in Heſſen nur gering —, er beträgt nämlich in Heſſen 1025 Mk. und im
Rcich 980 Mk. Einkommen bis zu 1220 Mk. haben im Reich 10 391 209
Arbeitnehmer (44,3 Prozent), in Heſſen 177 914 (39,3 Prozent), in
Star=
kenburg 95 692 (37,1 Prozent), Oberheſſen 41 508 (45,3 Prozent) und in
Rheinheſſen 50 714 (30,2 Prozent). Auf Stufe 1200—1500 entfallen im
Reich 7 301 503 (31,2 Prozeut), in Heſſen 155 434 (34,4 Prozent),
Starken=
burg 81 785 (35,4 Prozent), Oberheſſen 34,5 Prozent, Rheinheſſen 41 957
(32,4 Prozent); auf die Stufe über 1500—300) Mk. im Reich 4 154 536
(17,8 Prozent), in Heſſen 86821 (19,2 Prozeut), Starkenburg 47 062
(20,4 Prozent), Oberheſſen 13 319 (14,5 Puozent), Rheinheſſen 26 410
(20,3 Prozent); auf die Stufe über 3000—500 Mk. im Rcich 1048 818
(4,5 Prozent), Heſſen 21 666 (4,8 Prozent), Starkenburg 10 941 (4,8
Prozent), Oberheſſen 3 607 (3,0 Prozent), Rheinheſſen 7118 (3,5 Proz.);
auf die Gruppe über 5000—8/, Mk. im Reich 325 157 (1,4 Proz.), Heſſen
C762 (1,5 Prozent), Starkenburg 3365 (1,5 Prozent), Oberheſſen 1163
(1.2 Prozent), Rheinheſſen 2234 (1,7 Prozent); auf die Grupße über
E000—8720 Mk. im Reich 24257 (0,1 Prozent), Heſſen 499 (0,1 Prozent),
Starkenburg 215 (0,1 Prozeit), Oberheſſen 99 (0,1 Prozent), Rheinheſſen
185 (0,1 Prozent); auf die Grußpe über 8720 Mark, im Reich 158 093
(0,7 Prozent), Heſſen 3087 (0,7 Prozent), Starkenburg 1611 (0,7 Proz.),
Oberheſſen 445 (0,5 Prozent) und Rheinheſſen 1081 (0,8 Prozent).
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Am Sonntag, den 9. Dezember,
findet Monatsverſammlung ſtatt. Da die Tagesordnung der
Monatsverſammlungen mehr unterhaltend als rein geſchäftlich iſt,
findet diefelbe verſuchsweiſe Sonntags ſtatt. Die Mitglieder nebſt
ihren werten Angehörigen ſind herzlichſt eingeladen. Evtl. werden auch
Schrittübungen gemacht. (Siehe Anzeige.)
— Turngemeinde Beſſungen 1865 e. V. — Wander=Abteilung. Am
kommenden Sonntag, den 9. Dezember Ifd. Js., findet die diesjährige
letzte Wanderung ſtatt. Dieſelbe iſt als Familienſpaziergang gedacht.
Aus dieſem Grunde rechnet der Wander=Ausſchuß auf Maſſenbeteiligung.
Die Zuſammenkunft iſt am ſüdlichen Ausgange des Orangeriegartens,
wo um 2 Uhr (pünktlich) zu einem Gang durch den Beſſunger
Laub=
wvald mit Endziel Ludwigshöhe abmarſchiert wird. Wie bei der letzten
Wanderung in Groß=Zimmern ſchon bekannt gemacht wurde, wird dieſer
Waldſpaziergang als Nikolaustour ausgebaut und wird er
Ueberraſchun=
gen für groß und klein geben. Deshalb, liebe Turnſchweſtern und
Turnbrüder, kommt zahlreich und bringt ſelbſtverſtändlich auch die
Kleinſten mit. Für gute Unterhaltung auf der Ludwvigshöhe iſt beſtens
geſorgt.
— Der Gabelsberger=Stenographen=Verein von 1861 Darmſtadt
(Ballonſchule) veröffentlicht das Ergebnis ſeines großen
Herſtver=
einswettſchreibens, das einen glänzenden Beweis der
Lei=
ſtungsfähigkeit des ſeit nahezu 70 Jahren führend in Darmſtadt für
die Verbreitung der Kurzſchrift tätigen Vereins liefert. Das
Wett=
ſchreiben wies eine Beteiligung von 148 Stenographen auf; eine
Be=
teiligung, wie ſie mitunter knapp ein Gau= bzw. ein Bezirkswettſchreiben
der ſtenographiſchen Organiſationen aufweiſen kann. Das Ergebnis
zeigt hervorragende Leiſtungen von 60 Silben aufwärts bis 280
Sil=
ben. Es wurden insgeſamt ausgegeben: 43 Ehrenpreiſe, 63 erſte, 29
zlveite und 6 dritte Preiſe. Ein Ergebnis, das für ſich ſpricht. Die
Höchſtleiſtung in 280 Silben wurde geſchrieben von Frl. Marie
Vet=
ter; eine weitere ſchöne Leiſtung wurde in 260 Silben von Fräulein
Chriſtine Göriſch getätigt. Von der Veröffentlichung der übrigen
Preisträger, unter denen ſich weiter ganz hervorragende Leiſtungen
befinden, muß wegen der großen Zahl hier abgeſehen werden. Es ſei
aber noch erwähnt, daß der Verein mit der Leiſtung von 280 Silben
die Spitzenleiſtung in Einheitskurzſchrift am Platze hält. Der Verein
hat durch das hervorragende Ergebnis ſeines Wettſchreibens, welches
einen Gradmeſſer für die Leiſtungsfähigkeit bildet, bewieſen, daß er
ſeine Aufgabe, die Heranbildung tüchtiger Geſchäftsſtenographen für
die öffentliche und private Wirtſchaft, in hervorragender Weiſe erfüllt.
Die führende Stellung des Vereins in der Bewegung, nicht nur wegen
ſeines langen Beſtehens, ſondern auch wegen ſeiner Größe und ſeiner
Leiſtungsfähigkeit iſt deshalb auch in den intereſſierten Kreiſen bekannt.
Die regelmäßigen Anfängerkurſe des Vereins, die wegen ihrer
bewähr=
ten Methoden und wegen ihres weitgeſteckten Lehrziels ſtets großen
Anklang finden, beginnen für dieſen Monat am 11. und 14. Dezember,
abends 8 Uhr, nur in der Ballonſchule. Näheres wird in den
bekannten Anzeigen des Vereins in den nächſten Tagen in dieſem Blatt
veröffentlicht. Der Not der Zeit Rechnung tragend, hat der Verein
auch diesmal niedrigſte Preiſe und außerdem noch Natenzahlungen
zu=
geſtanden.
Kammermuſikabend der Eleonorenſchule. Es ſpurde bei der
Be=
ſpreihung am 3. Dezembar vergeſſen hinzuzufligen, daß der wundervolle
Steinway Flügel von der Firma Konzert=Arnold, Elrſabethenſtraße,
ge=
ſtellt ſvorden War.
Tagesordnung zu der öffentlichen Sitzung des Kreisansſchuſſes
des Kreiſes Darmſtadt am Montag, den 10. Dezember 1928, nachmittags
3½: Uhr: Einſpruch der Frau Apotheker Julius Eller Witwe zu
Darmſtadt gegen die Umlegung von Bauland in der Gemarkung Eber
ſtadt, zwiſchen der Alten und Neuen Darmſtädter Straß
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (einſchl.
Deutſch=Auſtral= und Kosmos=Linie). (Ohne Verbindlichkeit. —
Aende=
rungen vorbehalten.) Nach New York, Halifax: D. New York
ab Hamburg am 13. 12., ab Cuxhaven am 14. 12., D. Thuringia (Halifag
wwird nur für Paſſagiere angelaufen) ab Hamburg direkt am 19. 12.,
D. Reſolute ab Hamburg am 20. 12., D. Deutſchland ab Hamburg am
37. 12., ab Cuxhaven am 28. 12., D. Hamburg ab Hamburg am 3. 1. 23.,
ab Cuxhaven am 4. 1. 29., D. Clev land (Halifax wird nur für
Paſſa=
giere angelaufen), ab Hamburg am 8. 1. 29, ab Cuxhaven am 9. 1 29.
Nach Boſton, Newv York: D. Hagen am 18. 12.. D. Amaſis am
1. 1. 29, D. Ammon am 15. 1. 29. Nach Philadelphia,
Balti=
more, Norfolk: D. Kiel am 14. 12., D. Harburg am B 12., ein
Daunfer am 11. 1. 23. Nach Kanada: D. Hada County am 10. 12.
D. Schwarzvald am 22. 12., D. Brant County am 5. 1. 29 Nachder
Weſtküſte Nord=Amerika: M. S. Oſiris am 15. 12., M. S.
San Francisco am 2. 12., M. S. Seattle am 12. 1. 29., M. S.
Port=
land am 26. 1. B. Nach Weſtindien Weſtküſte Zentral=
Amerika: D. Feodoſia am 8. 12., D. Yſſeldifk am 15. 12, M. S.
Ingrid Horn am 22. 12., M. S. Magdalena am 29. 12., M. S.
Phoeni=
cia am 5. 1. 29., D. Gruneſuald am 12. 1. 29, M. S. Mimi Horn am
19. 1. 29. Nach Porto Nico San Domingv,Haiti,
San=
tiago de Cuba und Jamaica: M. S. Henry Horn am 11. 12.,
D. Artemiſia am 27 12., M. S. Waldtraut Horn am 8. 1. 29. Nach
Cuba: D. Eupatoria am 28. 12., D. Amaſſia am 26. 1. 39., D. Mexico
am 25. 2. 29. Nach Mexiko: D. Seſoſtris am 8. 12., M. S. Rio
Bravo am 19. 12., ein Dampfer am 5. 1. 29., D. Nord=Schl=swig am 16.
1. 29. M. S. Riv Panuco am 29. 1. 29. Nachder Oſtküſte
Süd=
amerika: D. Kyphiſſia am 8. 12., D. Baden am 12. 12.: D. Granada
am 19. 12., D. Niederwald am 22. 12., D. Holm am B. 12., D. Emden
am 4. 1. 3., D. Aragonia am 5. 1. 29, D. Bayern am 9. 1. 29, D.
Hohenſtein am 16. 1. 29. Nachder Weſtküſte Südamerika: D.
Planet am 15. 12., D. Carl Legien am 19. 12., D. Nitokris am 29. 12.,
D. Rh=dobis am 2. 1. 29 ein Dampfer am 25. 1. 20. Nach
Nieder=
ländiſch=Indien: D. Karnak ab Rotterdam am 11. 12., D. Bochum
am 19. 12., D. Adraſtus am 2. 1. 23. M. S. Magdeburg ab
Rotter=
dam am 8. 1. 29, M. S. Rendsburg am 16. 1. 29. Nach Auſtralien:
D. Hanau am 15. 12., M. S. Oreſtes am 26. 12., D. Neckar am 5. 1. 23,
D. Leuna am 16. 1. 29. Nach Südafrika: D. Caſſel am 22. 12.
D. Freiburg am 19. 1.29, D. Eſſen am 16. 2. 29. Nach Oſtaſien: M.
S. Havelland am 8. 12., D. Scheer am 15. 12., D. Havenſtein am 22. 12.
M. S. Leberkuſen am 31. 12., D. Tirpitz am 10. 1. 29, M. S. Ermland
am 19. 1.29. Hamburg=Rhein Linie: D. Frankfurt am 6. 12.
D. Köln am 11. 12., D. Karlsruhe am 15. 12., D. Mannheim am 20. 12.,
D. Straßburg am 24. 12. Hamburg=London Linie:
Wöchent=
lich drei Abfahrten. — Mitgeteilt durch die hieſige Vertretung
Bank=
geſchäft Friedrich Zaun, Luiſenplatz 1, Telephon 1308 und 1309.
ſrollen beachten, ebenſo die Vormünder uſw., daß Zehrlinge nur in
ſolchen Betrieben beſchäftigt werden, welche ſeitens der
Landwirtſchafts=
kammer für Heſſen als „Gärtneriſche Lehrbetriebe”
aner=
kannt ſind. Trifft dieſes nicht zu, ſo werden die betreffenden Lehrlinge
in der Stammrolle der Landwirtſchaftskammer nicht geführt und zu
den von dieſer Stelle veranſtalteten Lehrlingsprüfungen nicht
zuge=
laſſen. Das kann in der Folge die betreffenden Leute in ihrem
Vor=
wärtskommen außerordentlich behindern, da die abgelegte
Lehrlings=
prüfung heute für die meiſten Stellungen verlangt wird.
Die Inhaber gärtneriſcher Betriebe, welche Lehrlinge einſtellen,
haben demgegenüber die moraliſche Verpflichtung, ihren Betrieb zunächſt
bei der Landwirtſchaftskammer anzumelden und nach vollzogener
Aner=
kennung die Perſonalien der Lehrlinge der Landwirtſchaftskammer
mit=
zuteilen zwecks Eintragung der Lehrlinge in die Stammrolle.
5s. Die Firma O. in R., die Mitglied der Vereinigung der
Metall=
induſtriellen von Mainz und Umgebung iſt, zahlt ihren am „Laufenden
Band” beſchäftigten Arbeitern Stundenlohn, behandelt ſie bei
Beur=
laubungen hinſichtlich der Vergütung aber nicht als
Zeitlohnarbei=
ter, ſondern als Akkordarbeiter. Die Bandarbeiter, die wegen der
be=
deutend höheren Anforderungen an ihre Leiſtungsfähigkeit einen weit
höheren Stundenlohn als andere Zeitlohnarbeiter erhielten, fühlten ſich
durch dieſe Behandlung benachteiligt, da der Erfolg eintrete, daß ſie
bezüglich der Urlaubsvergütung als Akkordarbeiter angeſehen würden,
deren Lohn erheblich unter ihrem Stundenlohn als Bandarbeiter liegt.
Der Deutſche Metallarbeiterverband klagte deshalb
gegen die Vereinigung der Metallinduſtriellen von
Mainz und Umgebung auf Feſtſtellung, daß die am „
Laufen=
den Band” beſchäftigten Arbeiter Zeitlohnarbeiter und keine
Stücklohn=
arbeiter ſind und daß ſie demgemäß den für ſie feſtgeſetzten
Stunden=
lohn auch während des Urlaubs zu beanſpruchen haben. — Das
Arbeits=
gericht wies die Klage ab, dagegen gab das Landesarbeitsgericht
Darmſtadt der Klage ſtatt. Der von Arbeitgeberſeite bei dem
Neichs=Arbeitsgericht eingelegten Reviſion iſt der Erfolg
verſagt worden. Aus den reichsarbeitsgerichtlichen Entſcheidun
ys=
gründen intereſſiert: Die Bandarbeiter in den Werken der
beklag=
ten Firma erhalten durchweg Stundenlohn und ſind außerſtande, durch
körperliche oder geiſtige Tüchtigkeit, durch beſondere Werkzeuge oder
durch Vertvertung techniſcher oder ſonſtiger Kenntniſſe ihre
Arbeits=
leiſtung und damit ihren Lohn zu erhöhen. Der Hauptunterſchied
zwi=
ſchen am „Laufenden Bande” beſchäftigten Zeitlohnarbeitern und
Ak=
kordlohnarbeitern iſt ſomit, daß die Bandarbeiter eine vertraglich
feſt=
gelegte, keiner Steigerung fähige Vergütung erhalten, während eine
Begrenzung des Akkordlohnes nach oben nur durch den Eifer, die
Ge=
ſchicklichkeit und die ſonſtigen Fähigkeiten des Akkordarbeiters beſtimmt
wird. Die Grundlage für die Lohnberechnung der Zeitlohnarbeiter
bilden ſtets die Arbeits ſtunden und die vereinbarten
Stunden=
löhne. Dieſe weſentlichen Merkmale der Zeitlohnarbeiter treffen auf
die am „Laufenden Bande” beſchäftigten Arbeiter der Firma O. zu,
während ihnen die Merkmale der Akkordarbeiter fehlen. Für die hier
in Frage kommenden und die ihnen gleichſtehenden Bandarbeiter
gel=
ten alſo die tariflichen Beſtimmungen über Zeitlohnarbeiter in jeder
Beziehung, alſo auch bezüglich der Urlaubsvergütung. (Aus den
„Reichsgerichtsbriefen”. Herausgeber: K. Mißlack, Leipzig S. 3.)
*p Bezirksſchöffengericht. Wegen fahrläſſigen Falſcheides hat ſich der
Kraftwagenführer Bernhard Stollenmaier aus Weiler bei Schwäbiſch=
Gmünd zu verantworten. Dieſe Anklage iſt aus einem gegen Richard
Knauer von Frankfurt a. M., anläßlich eines zwiſchen Heppenheim und
Bensheim am 15. April 1927 ſtattgehabten Autozuſammenſtoßes
einge=
leiteten Verfahren erwachſen. Die falſche Ausſage ſoll der Angeklagte
in eben dieſer Strafſache gegen Knauer vor dem in Heppenheim
tagen=
den Bezirksſchöffengericht am 25. November 1927 gemacht haben,
insbe=
ſundere ſoll er nach der Anklage unter Eid ausgeſagt haben, er kenne
den Richard Knauer nicht, er habe auch nach dem Unfall Knauer nicht
wiedergeſehen. Auch in der zweiten Inſtanz hielt im Tirmm vom
13. Marz 1923 vor der Strafkammer der Angeklagte dieſe Ausſage
auf=
recht, erſt auf eindringlichen Vorhalt des Vorſitzenden und des
dama=
ligen Vertreters des Nebenklägers geſtand er zögernd, mit dem
dama=
ligen Angeklagten einmal (im Mai 1927) zuſammengeweſen zu ſein.
Wegen Verdachts des Meineids erließ damals das Amtsgericht I, hier,
gegen Stollenmaier Haftbefehl. Aus den Akten erhellt, daß Angeklagter
ſich zur Zeugenſchaft gedrängt und ſich als kompetenten Zeugen in
Ein=
gaben bezeichnet hat. Das Gericht hält den Verdacht des Meineides für
gegeben und derweiſt die Sache an das Schwurgericht.
Wandergewerbeſcheine für das Jahr 1929. Nach § 60 der
Ge=
vverbeordnung ſind Wandergewerbeſcheine nur für die Dauer des
Kalen=
derjahres gültig, für das ſie erteilt ſvorden ſind. Wer daher den
Ge=
werbebetrieb im Umherziehen im nächſten Jahre fortſetzen oder beginnen
will und in Darmſtadt wohnt, muß Antrag auf Erteilung eines
Wander=
gewerbeſcheines für das Jahr 1929 alsbald bei dem für ſeine Wohnung
zuſtändigen Polizeibezirk ſtellen. Der Gewerbebetrieb im Umherziehen
darf nicht eher begonnen werden, als bis der Gewerbetreibende im
Beſitz des Wandergewerbeſcheines iſt. Zuwiderhandlungen werden mit
Geldſtrafe bis zu 150 RM. und im Unvermögensfall mit Haft bis zu
vier Wochen beſtraft.
E Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie. In der am 16. und 17.
November ſtattgefundenen Ziehung zweiter Klaſſe der 32. (258.) Lotterie
fielen die beiden Hauptgewinne von je 100 000 RM. auf Nr. 84 170 in
den beiden Abteilungen I und II. — Die Ziehung 3. Klaſſe in der
wieder zwei Hauptgewinne von je 100 000 Reichsmark zur Ausſpielung
kommen, findet am 14. und 15. Dezember ſtatt. Die Erneuerung der
Loſe zur dritten Klaſſe muß planmäßig ſpäteſtens bis zum 7.
Dezember, abends 6 Uhr, bei Verluſt des Anrechts in der
zu=
ſtändigen Lotterie=Einnahme erfolgen. Die Beachtung dieſer Friſt
wird dringend empfohlen, da bei der großen Nachfrage über die nicht
rechtzeitig erneuerten Loſe anderweitig verfügt werden muß.
Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
Wir ſeiſen nockynals auf den heute Freitag abend — wie jeden erſten
Freitag im Monat —, von 8.30 Uhr ab im Saalbau=Reſtaurant
ſtatt=
findenden Stammtiſchabend hin nnd bitten unſere Freunde, recht
zahl=
reich zu erſcheinen.
Lokale Veranſialtungen.
Die dieranter erſcheinenden Noilyen ſnd ansſchlledtlch a‟s Hinweiſe auf Anzeigen iu beiracten.
in leinem Jalle irsendwie eit Beſprechung oder Kriftk.
— Dr. Wauer=Vortrag. Wir machen nochmals darauf
auf=
merkſam, daß der Vortrag des Herrn Dr. Max Wauer in der
Buch=
handlung Müller u. Rühle heute abend 8.30 Uhr beginnt. Einige
Kar=
ten ſind noch erhältlich.
führt ab, es wirkt sehr
milde, versuch es, und
Du bist im Bilde
Tageskalender für Freitag, den 7. Dezember 1928.
Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung. — Kleines
Haus, Anfang 19,30 Uhr, Ende nach 22 Uhr, Zuſatzmiete V: „Der
Baubier von Sebilla”, — Orpheum, abends 20,15 Uhr, Gaſtſpiel
Millowitſch: „Der Stolz der 3. Kompagnie‟. — Konzerte: Schloß=
Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Spaniſche Bodega, Reſtaurant
Bender, Weinhaus Maxim, Stadt Malaga. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=Theater, Helia, Palaſt=Lichtſtuele.
Gottesdienſt der iſrae itiſche: Religion3gemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrich traße
Beginn des Chanukkafeſtes.
Freitag, den 7. Dezember: Vorabend — Jugend gottesdienſt
und Predigt 4 Uh 30 Min
Samstag den 8. Def.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min Predigt
— Sabbatausgang 5 Uhr 15 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen:
Morgens 7 Uhr 30 Min. — Abends 6 Uhr 30 Minuten
Gebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſchen Religions geſellſchaft.
Samstag, den 8. Des: 1. Tag Chanukoh Vorabend 4 Uhr.
— Morgen= 3 Uhr. — Nachm. 4 1hr — Sabb tausgang 5 Uhr 15 Min
Wochengo tesd enſt. Chanukoh. Norgen; 7 Uyr 10 Min.
Nachm 4 UUr
Donnerstag und Freitag, den 13, und 14. Dezember: Rauſch
Chaudeſch Tewes.
An. Arheilgen, 6. Dez. Gegenwärtig wird auf dem hieſigen Frie
hofe eine Urnenſtätte errichtet. — Im Auftrage des Verband
für Freidenkertum und Feuerbeſtattung ſpricht dieſ
Freitag im Gaſthauſe „Zum goldenen Löwen” Bezirksſekretär Rie
über „Erd= oder Feuerbeſtattung‟. Der Vortrag wird von Lichtbilde
begleitet ſein.
— Weiterſtadt, 6. Dez. Am kommenden Samstag, den 8. ds. M)
abends 8 Uhr, hält die Turngemeinde 1891 Weiterſtadt im Gaſtho
„Darmſtädter Hof” ihren Turnabend ab. Da in den fruheren J
ren der Turnavend ſich eines guten Beſuches zu erfreuen hatte, ſo
auch in dieſem Jahre in bezug auf turneriſche Darbietungen den s
ſuchern voll und ganz Rechnung getragen.
Aa. Pfungſtaot, 6. Dez. Von der Gasausſtellung. A
der Gasausſtellung im Saalbau Vögler, die in der Einwohnerich
großes Intereſſe findet, ſind befanntlich auch Vorträge aller Art v
gunden. Unter anderem ſprach Dr. Halberſtadt von der Direk.
der Städtiſchen Betriebe Darmſtadt über die Verwendung des Ga
im Haushalt. Dr. Halberſtadt ging dabei eingehend auſ die volksw
ſchmftliche Bedeutung der Verwendung von Gas im Haushalt ein.
wies darauf hin, daß weitvolle Beſtandteile unſeres Volksvermöge
beim Verbrennen von Kohle dernichtet würden, da Kohle heute k
Brennſtoff mehr, ſondern Nohſtoff ſei. Bei der Verarbeitung der Ko
im Gaswerk ſei die Zahl der aus ihr gewonnenen Produkte außerorde
lich groß. Der Vortragende wies beſonders auf die vielen Farbſtt
hin, die aus Teer gewonnen werden. So fänden durch die Verarbeity
der Kohle viele Tauſende von Arbeitern ihren Unterhalt. Gas
Brennſtoff ſei nicht zu teuer. Vielmehr ermögliche das Gas rs heute d
kleinen Haushalt, ſich ſeiner zu bedienen. Gas komme nicht nur
Lichtquelle, ſondern auch als Heizung in Betracht. Für die Hausf.
ſei das Gas beſonders wichtig für das Kochen. Die Benutzung
Gaſes im Haushalt ſchaffe viel Bequemlichkeit und Erſparnis an
und Arbeit. — Die Freiwillige Feuerwehr Pfungſtadt h
dieſer Tage eine Verſammlung ab, in der ſie ſich mit den Vorbereit.
gen für das im kommenden Jahre ſtattfindende 50jährige Stiftungs
befaßte, Das Goldene Jubiläum der Wehr ſoll vom 2. bis 22. J
1929 abgehalten werden. Die Ausſchußbildung wurde bereits
vorgen=
men. In der Verſammlung überreichte übrigens der Ortsbürgermei
Schwinn dem Feuerwehrmann Philipp Rieber das Ehrenzeichen
25jährige Dienſtzeit.
Aa. Hahn bei Pfungſtadt 6. Dez. Gemeinderechner Hall
tritt demnächſt in den Ruheſtand. Ein Nachfolger iſt noch nicht beſtim=
— Die Gemeindehundeſteuer für das Jahr 1929 ſoll für je
Hund 6 RM. betragen; ſie bleibt alfo auf der gleichew Höhe wie in
ſem Jahre. — Die projektierte Taunusſtraße, die urſprünglich n=
Meter breit werden ſollte, ſoll nach einem neuen Beſchluß des Gemein
rats nur acht Meter breit werden.
— Nieder Namſtadt, 4. Dez. Nächſten Sonntag nachmittag vor
bis 6 Uhr veranſtaltet der hieſige Ev. Frauenverein im Sa
des Gaſthauſes „Zur Poſt” (Breidert) einen Wohltätigkeit
haſar. Der Reinertrag iſt zum Beſten des Fonds zur Schaffung ei
Gemeindehauſes beſtimmt. F3 iſt hier Gelegenheit gegeben, hübt
Weihnachtsgeſ henke für billigen Preis zu kaufen. Während des Baf
wird vom Frauenverein Kaffe= und Kuchen zu ſehr mäßigen Prei
verabreiht. Der Eintritt iſt frei. Abends um 8 Uhr findet im g
chen Saale ein UnterhalsungZabend des Frauenvereins ſt=
Junge Mädchen werden das Märchenſpiel „Die Sterntaler” und A
glieder des Frauenvereins das Lobensbild „Das Lotterielos” zur A
führung bringen. Der Vorverkauf der Eintrittskarten (40 Pf.) iſt ſch
rege im Cange, ſo daß es ſich empfichlt, mit dem Kartenkauf mögli
nicht bis zu dem Abend ſelbſt zu warten.
— Nieder=Ramſtadt, 6. Dez. Unter Berichtigung der geſtrigen Nr.
betr. Wohltätigeitsbazar des Frauenvereins iſt mitzuteilen, daß der A
kauf von Kaffee, Kuchen uſw. ſchon um 1 Uhr beginnt. Von 3 bis 51
wird der Poſaunenchor der evangeliſchen Gemeinſchaft ſpielen.
G. Ober=Ramſtadt, 6. Dez. Beurkundungen des Sta
desamts. Im Monat November kamen beim hieſigen Standes,
zivei Geburten und acht Eheſchließungen zur Beurkundung. Steibeſ”
waren in dieſem Monat nicht zu verzeichnen.
f. Roßdorf, 5. Dez. Theaterabend. Auch die Freiwill
Feuerwehr hat ſich die Zeit nicht verdrießen laſſen und ein Theaterſt
eingeübt. Dies gelangt am nächſten Sonntag, abends 8 Uhr, im Sa
„Zum Darmſtädter Hof” in 4 Akten zur Aufführung und iſt betit
„Der Brandſtifter”. Hoffentlich zeigt die Einwohnerſchaft der Feu
wehr gegenüber durch zahlreichen Beſuch ihr Intereſſe. — Steue
larten. Am nächſten Freitag nachmittag von 2—4 Uhr findet ne
mals die Ausgabe von Steuerkarten für 1929 auf dem Rathaus ſtatt.
Faſelverkauf. Die Gemeinde Roßdorf veräußert am 12. ds. M.
vormittags 11½ Uhr, einen gut gehaltenen Fafelochſen. Näheres ſie
Anzeige in heutiger Nummer.
h. Groß=Umſtadt, 6. Dez. Schubertfeier. Die von der hieſie
Oberreal= und Höheren Landwirtſchaftsſchule und der Höheren Mälch
fchule geplante öffentliche Schubertfeier, die in der Woche vor We
nachten ſtattfinden wird, bringt eine reiche und gediegene Vortragsfol
Dem Liederfürſten wie auch dem Inſtrumentalkomponiſten Schubert
gleicher Weiſe zu huldigen, iſt der Impuls zu dieſer Veranſtaltut
Eine Schulfeier mit ähnlichem Programm gehr der öffentlichen
Ver=
ſtaltung voraus. — Durneriſches. Der Frauenturnwart des h
ſigen Gaues, Adrian aus Kirch=Brombach, hielt am verfloſſenen San
tag und Sonntag in der Turnhalle der Oberrealſchule einen Lrhrga
für Frauenturnen ab. Derſelbe umfaßte: Volksturnen, Körp rſchu
Geräteturnen und Spiele. — Am 12. Dezember veranſtalter die hieſ
Ortsgruppe für Deutſche Jugendherbergen im „Weißen Roß”, ein
Werbeabend. Sämtliche Jugendvereinigungen unſerer Stadt wirken
bei mit. Herr Schulrat Hafſinger aus Darmſtadt wird dabei im 2
ſchluß an den Jugendherbergs= und Wanderfilm „Ich fahr” in die We
ſprechen über „Jugendwandern und Jugendherbergen‟. Der Film w
von entſprechenden Liedern der hieſigen Jugendgruppen begleitet.
Unglücksfall. Bei der Dachdeckerarbeit an der reformierten Kir
zu Heubach ſtürzte der von hier gebürtige Dachdeckergehilfe Peter He
ſo unglücklich ab, daß er ſchwerverletzt in das Dieburger Krankenha
gebracht werden mußte. — Handballſpiel. In dem PTlichtſpi
das am Sonntag zwiſchen den Mannſchaſten des Groß=Umſtädter u
Griesheimer Turnvereins ausgetragen wurde, ging Griesheim als E
ger hervor. Die Ueberlegenheit des Siegers zeigte ſich vor allem in.
leichten Beweglichkeit des einzelnen Mannes, in zielbewußtem und
ſammenhängendem Arbeiten und in dem feinausgearbeiteten Stur
angriff. Der Sieg war wohlverdient.
— Sickenhofen, 6. Dez. Mit einem Theaterabend am Soir
tag, den 9. Dezember, im Saale „Zur Traube” wird der G.ſangver”
„Frohſinn” den Reigen der Winterveranſtaltungen der hieſigen Verei
eröffnen. Zur Aufführung gelangt das dreiaktige Odenwälder Vol
ſtück „Die ſchöne Meluſine” von Friedrich, außerdem der luſtige E
akter „Trottelheim wird Kurbad‟. Eine neue, geräumige Bühne,
lebenſprühendes, von urwüchſigem Volkshumor getragenes Stück, &.
geführt von bekannt guten Kräften, werden ficher den Beifall der Z2
ſchauer finden.
O. Groß=Vieberau, 6. Dez. Die Wintermonate laſſen in dem P
einsleben eine große Arbeit entwickeln, denn jeder Verein rüſter I
ſeine Veranſtaltungen. Faſt jeder Sonntag iſt beſetzt. Als erſter 2e
ein tritt der Deutſche Turnverein am kommenden Sonntag abend
Lorzſchen Saalbau auf den Plan. Er ſpielt mit ſeines trefflich)
Schar Löfflers Dorfſtück: „Der Polizeidiener Strubb”
und die Beſemgräit”. Sicherlich iſt da der große Saal wiel
zu klein.
* Prenshach, 6. Dez. Der Geſangverein „Männerchor” Brensbe
veranſtaltet am kommenden Sonntag, den 9. Dezember, abends, im Oe
haus „Zum Odenwald” ſeinen Konzertabend. Den inſtrumentalen *
hat die Kapelle Ruppert=Heubach übernommen. Der Chor wird eine 2
zahl ſchöner Lieder vortragen; ebenſo wird durch Einzeldarbiekung
angenehme Abwechſelung geboten. Im Mittelpunkt des Abends Ee
die Ehrung des vom Heſſ. Sängerbund zum Ehrenchormeiſter
ernchu=
früheren Dirigenten, Herrn Altbürgermeiſter Friedrich. Herr Fhie”.
hat mit ſeltener Treue und Arbeitsfreudigkeit dem Verein 53 Jahre 1a.
als Dirigent vorgeſtanden. Ein Menſchenalter hat er der Pflege
Männergeſangs gewidmet, was wahrlich Anerkennung verdient. *
gleiche iſt zu ſagen von dem verdienten Sänger Herrn Gg. Becker 3
jetzt nahezu 50 Jahre aktiver Sänger iſt und der demzufolge ebenſc!
Horn für 28jährige aktive Sängerſchaft den Sängerbrief. Letzter”.
rechner des Gerſprenzgaues die Sängernadel für Bjährige Porſtan.
tätigkeit im Verein.
— Fränkiſch=Crumbach, 4. Dez. Der Reicksbund der Kriegsbeige
digten, Hinterbli benen und Kriegsteilnehmer, Ortsgruppe BranaI
Crumbach, veranſtaltet am nächſten Sonntag, dem 9. Dezember. L*
abends 8 Uhr, im Gaſrhaus „Zur Trauve” eine Theatervorſtellung. S
gelangen zur Aufführung „Des blinden Kriogers Heimtehr” nüd .
Fremdenlegionär‟. Die Rollen liegen in guten Händen und verlpisn.
jedem Beſucher einen ſo genuß= wie lehrreichen Abhemb
Nummer 340
Freitag, den T. Dezember 1928
die Elekkriſche nach der Bergſtraße.
Aa. Eberſtadt, 5. Dezember.
Der heſſiſche Finanzminiſter hat bekanntlich vor kurzem der Heſſi=
Eiſenbahnaktiengeſellſchaft in Darmſtadt die Konzeſſion zum
und Betrieb einer elektriſchen Straßenbahn von Eberſtadt
=dhof) über Malchen und Seeheim nach Jugenheim an
Bergſtraße als Verlängerung der Straßenbahnlinie 8 von
Darm=
nach Eberſtadt verliehen.
Wie zuverläſſig verlautet, iſt die Bahn von der jetzigen Endſtation
Elektriſchem in Eberſtadr (Friedhof) ab auf Grund der
landespolizei=
genehmigten Entwurfpläne vorläufig nur eingleiſig zu
n. Die Spurweite wird einen Meter betragen. Für den ſpäteren
gleiſigen Ausbau der Bahnlinie iſt eine beſondere landespolizeiliche
ehmigung erforderlich.
Die Gleisführung verläuft außerhalb der Orte Seeheim
Jugenheim auf eigenem, an der Oſtſeite der Provinzialſtraße
liegen=
beſonderen Bahnkörper. Die vorgeſehenen Halteſtellen ſind als ſolche
alle Züge einzuhalten. Schnellzugsbetrieb zwiſchen benachbarten
eſtellen iſt unterſagt.
Für den Umfang der von der elektriſchen Bahn Eberſtadt (Fried=
—Jugenheim zu übernehmenden Beförderungen gelten die
Beſtim=
gen für die Vorſtrecke Darmſtadt—Eberſtadt. Die Vollendung und
betriebnahme der Bahnſtrecke Eberſtadt-Jugenheim muß
ſtens innerhalb der nächſten anderthalb Jahren
er=
mm Wird dieſer Termin erheblich überſchritten, ſo kann außer den
oirkten Verzugsſtraſen eine erneute landespolizeiliche Prüfung
an=
dnet werden. Ueberhaupt kann Nichtbefolgung der Vorſchriften der
zeſſion vom heſſiſchem Finanzminiſter mit erforderlichen Falles
wie=
olt zu erkennenden Geldſtrafen und, falls dieſe fruchtlos bleiben,
Entziehug der Konzeſſion geahndet werden. Für Ueberſchreitung
Termins hinſichtlich der Inbetriebnahme (1½ Jahre nach
Konzeſſions=
ilung) wird für jede angefangene Woche der Ueberſchreitung eine
zugsſtrafe in Höhe von 500 RM. verwirkt.
Sehr weſentlich ſind die Beſtimmungen hinſichtlich des
Wettbe=
rbes zwiſchen Straßenbahn und
Reichsbahn=
zenlinie Bickenbach-Seeheim. Im Hublick darauf iſt
mmt, daß ſich die „Heag” für den Fall, daß die Neicksbahnverwal=
, veranlaßt durch den Wettbewerb der neuen Straßenbahn oder
anderen Gründen, auf der Reichsbahnlinie Bickenbach—Seeheim eine
h Anſicht des heſſiſchen Finanzminiſters) erhebliche Einſchränkung der
fahrenden 13 Perſonenzugspaare vornimmt, verpflichtet, auf ihre
mung nach Anordnung des heſſiſchen Finanzminiſters und innerhalb
r von dieſem zu beſtimmenden Friſt einen
Kraftwagenver=
fürr zwiſchen Jugenheim an der Beraſtraße und
Zwingen=
g (Endſtation ſoll der Bahnhof Zwingenberg ſein) einzurichten
anſtatt eines ſolchen die Verlängerung des Stuagßenbahnbaues und
riebes Darmſtadt. Jugenheim unter gleichen Konzeſſionsbedingungen
Jugenheim nach dem Main=Neckarbahnhof Zwingenherg vorzuneh=
In beiden Fällen iſt beſondere Konzeſſion erforderlich.
Die jetzt erteilte Konzeſſion läuft übrigens bis zum 5. Mai 1936.
„Heag” hat ſich ferner verpflichten müſſen, hinſichtlich der Beſetzung
Unterbeamtenſtellen mit Verſorgungsanwärtern die jeweils gültigen
chlägigen Reichs= und Landesvorſchriften zu beachten. Die Verpflichtung
„Heag” gegenüber der Reichstelegradhenverwaltung richtet ſich nach
Telegraphenwegegeſetz vom 18. Dezember 1899.
Bo. Michelſtadt, 6. Dez. Der Odenwald=Klub (Ortsgruppe
chelſtadt) veranſtaltet am Sonntag, den 9. Dezember, ſeine 14. und
e Wanderung in dieſem Jahre. Abmarſchiert wird vom Bahnhof
chelſtadt um 12 Uhr nach Rehbach, Kohlgrube und dem Waldhorn,
bei gemütlichem Zuſammenſein der Abſchluß der
Jahreswanderun=
gefeiert wird. — Die Vereinigung für Kunſt und
iſſenſchaft hat für ihren 7. Vortrag am 7. Dezember im „Anker”
Stockheim Herrn Rektor Schulz, Leiter der Fachſchule in Erbach
Idw., gewonnen. Herr Rektor Schulz wird über „Neuzeitliche
Woh=
egskultur” ſprechen. An Hand von Lichtbildern, die das Wohnen
einſt und jetzt gegenüberſtellen, wird der Wandel in der
Geſchmacks=
ſtung gezeigt werden. Ebenſo, wie der Drang nach Zweckmäßigkeit
2s Kitſchige und Ueberladene ablehnt und der neue Geiſt der
Sach=
keit Anpaſſung der Wohnungseinrichtung an die neue Bauweiſe
er=
ugt. Der hohe Ruf des Redners als Kunſtgewerbler läßt erwarten,
z er ſich mit den neuen Formenproblemen in geſchickter Weiſe ab=
1 den wird.
b. Erbach i. O., 6. Dez. Turnverein Erbach 1860 (D. T.).
Turnverein 1860 e. V. hält am Sonntag, den 9. ds. Mts., ab.nds
Ihr beginnend, in der ſtädtiſchen Feſthalle „Unter den Linden” ein
ßes Bühnenſchauturnen ab. Es gilt, der Oeffentlichkeit Zeugnis von
Arbeit des Vereins in dem nun zu Ende gehenden Jahr zu geben.
ben den jüngſten Schülern werden Zöglinge, Turner und Turnerinnen
e Kunſt an ſämtlichen Geräten in allen Arten von Freiübungen, in
Handballev, die in ihrem Fach Anwärter auf die Meiſterſchaft der
iſterklaſſe im Gau ſind, zeigen moderne Körperſchule. Gemeinſame
rnerweiſen vervollſtändigen das gut ausgewählte Programm. Der
ſuch iſt den Freunden der Deutſchen Turnerſchaft und beſonders den
ern und Freunden der uns anvertrauten Jugend dringend zu
empfeh=
meinderatsſitzung. Am Freitag, den 7. Dezember ds. J3.,
ne Punkte zur Beratung ſtehen, die aus Len Verhandlungen über die konnte gut gefallen und hinterließ einen erſchütternden Eindruck. Ein
panſchlagsfeſtſetzung hervorgingen.
H. Fürth i. O., 6. Dez. Tödlicher Unfall. Wie wir früher
bballſpiel einen Unfall, ſo daß er in das Akad. Krankenhaus in
Hei=
berg verbracht werden mußte, wo der Junge ſeinen Verletzungen nun
h erlegen iſt.
ege von Birkenau nach Mumbach fuhr ein Auto gegen einen
Brücken=
in, ſo daß die Eiſenſtange abgeriſſen wurde. Das ſtark beſchädigte
tto mußte abgeſchleppt werden. Ein telephoniſch beſtelltes Auto aus
rkenau brachte den Fahrgaſt bald an Ort und Stelle.
4. Gras=Ellenbach, 4. Dez. Holzſchlag. Dieſer Tage wird mit
n Holzſchlag im hieſigen Gemeindewald begonnen. Es werden tauſend waſſerwerksverbandes „Gerauer Land” fand unter
An=
ſtmeter gefällt und dadurch den Arbeitsloſen produktive Beſchäftigung
geben.
— Lindenfels, 5. Dez. Einen überaus glücklichen Gedanken hotten
hieſigen Militärv eine, als ſie Herrn Kapitän, v. Senden
8 Darmſtadt zu einem Lichtbildervortrag im hieſigen Orte für den Waſſergeld eine Höhe von nahezu einer Mark erreiche. Sämtliche
betei=
zten Senntag gewannen. Der Vortragende ſchilderte in gut feſſelnder
eiſe ſeine eignen Erlebniſſe: „Vom Schiffsjungen bis zum Kapitäu”, rates der Gemeinde Nauheim wunde bekannt, daß in Nauheim verſucht
Hand ſeiner ſehr reichhaltigen „Lichtbilderſammlung führte er die
ſpannt lauſchenden Zuhörer nah unſeren früheren Kolonien und nach
en Erdteilen. Ganz beſonders gefielen die ſarbenxrächtigen
Auf=
hmen auf der Südſee und den tropiſchen Meeren, ſowie das Leben beit vom Kulturbauamt erledigt werde,
7d Treiben an Bord.
Beedenkirchen, 6. Dez. Am Sonntag, den 2. Dezember, feierte hier
au Babara Jährling ihren 80. Geburtstag. Sie iſt körperlich
d geiſtig noch recht friſch und führt mit ihrem zweiten Mann, mit
m ſie ſchon 45 Jahre verheiratet iſt und der ehemals Leineweber war,
ſtilles, beſcheidenes Leben. Im Dorf führt Frau Jährling den
Na=
in Butterbärbl. Das iſt, recht beſehen, kein Uebername, ſondern ein — Das ſeltene Feſt der Goldenen Hochzeit feierten der Schreinermeiſter
prenname. Erinnert er doch an die Zeit, da das alte Frauchen, noch
ſcher als heute, mit ihrem Mann zuſammen den weiten Weg von
er über den Frankenſtein nach Eberſtadt machte und dort und in
armſtadt die hier aufgekaufte Butter ihnen Kunden brachte.
Hirſchhorn, 6. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
Dzember: 1,54 Meter; am 6. Dezember: 1.32 Meter.
Gernsheim, 6. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
Dezember: 2,06 Meter; am 6. Dezember: 1,79 Meter.
Seite 2
Heſſiſcher Wein unter preußiſcher Krikik.
Die Berichte über die Sitzung des Hauptausſchuſſes des Verbandes
preußiſcher Weinbaugebiete in Koblenz am N. November, in der von
preußiſchen Winzern über Weinfälſchungen in Hefſen ſowie
über mangelnde Ausübung der Weinkontrolle geklagt
wurde, gab dem Heſſiſchen Miniſter ſür Arbeit und Wirtſchaft Korell
Veranlaſſung, Vertreter des Weinbaues und des Weinhandels zu einer
Beſprechung der Angelegenheit auf den 4. Dezember 1928 zuſammen zu
berufen. Zu dieſer Sitzung waren weiterhin der Oberſtaatsanwalt in
Mainz, die Landwirtſchaftskammer, Vertreter der Weinkommiſſionäre,
rheinheſſiſche Abgeordnete aus den verſchiedenen Parteien, der Vorſtand
des Chemiſchen Unterſuchungsamtes in Mainz, die heſſiſchen
Weinkon=
trolleure, und ſonſtige Intereſſenten zugeladen. Die Beſprechung gab
Veranlaſſung zu einer eingehenden Ausſprache, in der mit Entrüſtung
von den Auslaſſungen bei der Koblenzer Verſammlung Kenntnis
genom=
men wurde und wobei insbeſonlere auch von allen Intereſſenten die
ſachgemäße Durchführung der Weinkontrolle im Lande anerkannt wurde.
Der Vorſitzende des Heſſiſchen Weinbauverbandes, Kommerzienrat
Sitt=
mann, gab eingehende Sacherläuterungen; er wurde beauftragt, von dem
Grafen Plettenberg das Protokoll der fraglichen Sitzung einzuverlangen,
von ihm bzw. den Rednern in der Verſammlung das Material zu
ver=
langen, das Veranlaſſung zur Kritik geboten hat. Die Verſammlung
beſchloß endlich, die Veröffentlichung folgender Verlautbarung:
„Nach Preſſemeldungen hat ſich der Hauptausſchuß des Verbandes
preußiſcher Weinbaugebiete in ſeiner Sitzung vom N. November 1928
in Koblenz auf einem Antrag des Winzerverbandes Nahe und Glan mit
rheinheſſiſchen Weinverhältniſſen befaßt. Es wurde bei dieſer
Be=
ſprechung über zahlreiche Weinfälſchungen in Heſſen Klage geführt; es
— Jugenheim a. d. B., 5. Dez. Wie uns aus zuverläſſiger Quelle
mitgeteilt wird, ſoll bereits bei offenem Wetter anfangs künftigen
Jah=
res mit den Strechenarbeiten behufs Weiterſührung der elektriſchen Bahn
von Eberſtadt über Malchen, Seeheim nach Jugenheim begonnen werden.
Sämtliche beteiligten Gemeinden haben ihre Zuſtimmung bereits ſchon
ſeit längerer Zeit erteilt, auch hat man ſich über die anteiligen Koſten
geeinigt. Die Landes= und Reichsbehörden haben ebenfalls die
Geneh=
migung zum Bau der Bahn erteilt. Es bleibt mithin nur noch, nachdem
der Plan über die Linienführung behufs Einſpruchs offen gelegen und
auch die Vermeſſungen und Beſichtigungen des zu erwerbenden Geländes
für den Bahnkörper ſtattgefunden hat, der Erwerb des erforderlichen
Geländes übrig. Aber auch in dieſer Beziehung iſt inzwiſchen ein
weſentlicher Fortſchritt zu verzeichnen, indem die Verhandlungen ſoweit
gefördert worden ſind, daß ſich der übergroße Teil der Beſitzer von
Ge=
lände, welches für den Bahnkörper in Betracht kommt, dahin bereit
er=
klärt hat, dasſelbe zu annehmbarem Preiſe abzutreten, um einem
ge=
meinnützigen Unternehmen nicht hinderlich zu ſein. Hoffen wir, daß die
noch Wenigen ihren Sinn lenken und den Widerſtand aufgeben, damit
die Arbeiten ungehindert durchgeführt werden können; es wäre damit
den ſchon lange Hoffenden gewiß eine große Weihnachtsfreude bereitet
und der Dank aller wäre ihnen gewiß ſicher.
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W. Heppenheim a. b. B., 6. Dez. Wieder ein Autvunglück.
In der Nähe der hieſigen Heil= und Pflegeanſtalt ſtieß ein in der
Rich=
tung Heppenheim-Weinheim fahrendes Auto innerhalb einer Kurve
mit einem in entgegengeſetzter Richtung kommenden Perſonenauto
zu=
ſammen. Ein Auto mußte ſchwer beſchädigt abgeſchleppt werden. Zwei
Inſaſſen wurden verletzt, davon der eine ſo ſchwer, daß er nach
Heidel=
berg gebracht werden mußte. — Bezirksſparkaſſe
Heppen=
heim. Die Guthaben der Einleger bei der hieſigem Bezirksſparkaſſe
haben ſich in den Monaten Oktober und November dieſes Jahres um
270 000 RM. vermehrt. Die Zahl der Sparer iſt in derſelben Zeit von
nderbaren= Pyramiden und vollendeten Tänzen und Reigen zeigen. 8598 auf 9056 geſtiegen, ſo daß in den letzten beiden Monaten 458
Sparer hinzugekommen ſind.
Bm. Hofheim (Ried), 3. Dez. Filmabend. Der geſtrige
Film=
abend des hieſigen Krieger= und Soldatenvereins war ſehr gut
be=
ſucht. Der neue große Marinefilm „Die verſunkene Flotte” mit ſeinen
ſehenswerten Bildern aus dem Leben und Treiben der ehemaligen
Auf das Gelingen der Veranſtaltung ein kräftiges Gut Heil! — kaiſerlichen Marine an Bord der großen Kriegsſchiffe, großen
See=
ſchlachten während des Weltkrieges, U=Bootkampf und Verſenkung und
½. 6 Uhr, findet eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt, in der ein= durchwirkt von einer ergreifenden Geſchichte treuer Seemannsliebe,
luſtiger Karikaturfilm beſchloß den wohlgelungenen Filmabend.
Schubertkonzert. Das beute abend im „Schwarzen Adler”
ichteten, erlitt vor einiger Zeit ein 13jähriger Junge von hier beim ſtattgefundene Schubertkonzert des Männergeſangvereins „Liederkranz”
(Leitung: Lehrer Röder) war für den Verein finanziell und geſanglich
ein achtbarer Erfolg. Die Schubertſchen Männerchöre wurden
durch=
weg gut geſungen, wie auch Herr Konzertſänger Landzettel aus Darm=
H. Aus dem Weſchnitztal, 6. Dez. Autounfall. Auf dem ſtadt ſehr gut gefallen konnte. Starker Beifall belohnte den Chor
und den Soliſten. Ein Streichorcheſter der Kapelle Haſch aus Worms
brachte ſehr gute Muſikvorträge und konnte nebſt ſeinem Violinſoliſten
ebenfalls reichen Applaus ernten. Jedenfalls hat dieſes Konzert der
allgemeinen Volksbildung ſehr gedient.
z. Groß=Gerqu, 4. Dez. Eine Verſammlung des
Gruppen=
weſenheit von Regierungsbaumeiſter Bruſius ſtatt, in der die Frage
des Waſſergeldes behandelt wurde. Der Vorſitzende und der Vertreter
des Kulturbauamte3 erklärten, daß beim Einbau von Waſſermeſſern das
ligten Gemeinden ſtimmten zu, daß ſie für die Zinszahlung des
Neichs=
darlehens die Bürgſchaft übernehmen. Nach Mitteilung eines
Gemeinde=
werde, Stimmung gegeu das Gruppenwaſſerwerk zu ma hen, um
Nau=
heim zu beuvegen, ſich an das Waſſerwerk Mainz mit Königſtädten
anzu=
ſchließen. Der Verbandsvorſitzende erklärte hierzu, daß die Angelegen=
** Rüfſelsheim, 6. Dez. In der Nacht vom 4. auf 5. Dezember
wurde ein verdächtiges Subjekt in der Hauptſtraße ſiſtiert und zum
Wachtlokal gebracht. Bei Prüfung ſeiner Papiere ſtellte es ſich heraus,
daß man es mit einem ſteckbrieflich verfolgten Einbrecher zu tun hatte.
Er kam am Mittwoch morgen nach Mainz ins Unterſuchungsgefängnis.
Heinrich Adam Hummel nebſt Ehefrau Marie, geb. Sachſe. Dem
Jubel=
paare wurden allgemeine Ehrungen zuteil. — Auf Einladung der
Allge=
meinen Ortskrankenkaſſe Rüſſelsheim und der Betriebskranenkaſſe der
Firma Adam Opel hielt am Dienstag Herr Dr. med. Saß, Chefarzt des
ſozialärztlichen Inſtituts Mainz, einen Vortrag über das Thema „Neue
und alte Wege in der Ernährung‟. Der Redner verſtand es, das
zahl=
reich erſchienene Publikum in einem zweiſtündigen Vortrag mit den Er=
nährungsproblemen der Neuzeit bekannt zu machen.
wurde auch darauf hingewieſen, daß die Weinkontrolle in Heſſen im
argen liege. In der daraufhin beſchloſſenen Entſchließung wurde auch
auf das zahlreiche Angebot zweifellos gefälſchter Weine, insbeſondere aus
dem heſſiſchen Weinbaugebiet, hingewieſen, und es wurde gewünſcht, daß
die ungenügende und verſagende Kellerkontrolle in Rheinheſſen ſtrenger
ausgeübt werde, damit die Gefahr der Uebertragung auf andere
Ge=
biete ausgeſchaltet werde.
Gegenüber dieſen Auslaſſungen, die ſich zum Ausgangspunkt die
rheinheſſiſchen Weinverhältniſſe nehmen, erachten wir es für angebracht,
zu erklären, daß allerdings im letzten Jahre mehreve Vergehen gegen
das Weingeſetz bekannt geworden ſind; wir müſſen uns aber für Heſſen
dagegen verwahren, daß man es in Heſſen in höherem Maße mit
Wein=
fälſchungen zu tun habe als in anderen Weinbaugebieten. Wir erachten
dieſe Entſchließung des preußiſchen Weinbauverbandes als eine aus
konkurrenzneidiſchen Rückſichten gezeugte Auslaffung, die wir im
allge=
meinen. Intereſſe des reellen heſſiſchen Weinbaues und Weinhandels
außerordentlich bedauern. Auch die Klagen über die mangelnde
Kon=
trolle müſſen wir als unzutreffend zurückweiſen, nachdem ſeit dem
Vor=
jahre für unſer Land der zweite Weinkontrolleur hauptberuflich tätig iſt.
Wenn auch nicht alle Anzeigen der Kontrolleure bei der Schwierigkeit
des zuverläſſigen chemiſchen Nachweiſes den Erfolg einer Beſtrafung
hatten, ſo beweiſt doch der Tätigkeitsbericht der Weinkontrolleure, daß die
Kontrolle in unſerem Lande in ſachgemäßer Weiſe ausgeübt wird.
Jedenfalls iſt die Regierung mit dem reellen Weinbau und dem reellen
Weinhandel darüber einig, daß mit aller Energie gegen jede
Weinfäl=
ſchung und jede Ueberzuckerung vorgegangen wird, damit der
rhein=
heſſiſche Wein das ihm nach ſeiner Eigenart und ſeiner Qualität
zukom=
mende Anſehen behält.”
die Baſſerverſorgung aus dem Kahlgrund.
*Aa. Offenbach, 6. Dez. Die Frage der Waſſerverſorgung in den
öſtlichen Gemeinden des Kreiſes Offenbach iſt immer noch nicht geklärt.
Für den nordöſtlichen Rodgau kommt neben einem eigenen
Gruppen=
waſſerwerk bei Seligenſtadt in allererſter Linie die
Waſſerverſor=
gung aus dem „Kahlgrund” in Betracht. Es iſt nämlich durch
Sach=
verſtändigengutachten feſtgeſtellt worden, daß dem Waſſer aus den
Kahlquellen jenſeits des Mains der Vorzug zu geben ſei. Der
Kreis=
ausſchuß des Kreiſes Offenbach hat ſich bereits eingehend mit dieſem
Projekt beſchäftigt, ohne aber zu einer abſchließenden Stellung
gekom=
men zu ſein. An der Waſſerleitung aus dem Kahlgrund ſind außer den
heſſiſchen Gemeinden Seligenſtadt, Zellhauſen, Groß=Steinheim, Klein=
Steinheim, Klein=Krotzenburg, Klein=Welzheim, Hainſtadt und
Main=
flingen auch bayriſche Gemeinden der nächſten Nachbarſchaft intereſſiert.
Das Waſſerleitungsprojekt ſieht eine Faſſung der im Kahlgrund
liegenden Quellen vor. Dieſe liefern in der Sekunde 55 Liter Waſſer,
die ausreichen würden, um die in Betracht kommenden Gemeinden
hin=
reichend mit Waſſer zu verſorgen. Die Kahlgrundquellen liegen rund
180 Meter höher als das vorgeſehene Verſorgungsgebiet. Die Leitung
von den Quellen bis an das genamnte Verſorgungsgebiet würde einer
Länge von etwa 35 Kilometern gleichkommen. Falls ſich auch bahriſche
Gemeinden an dem Projekt beteiligen, würden ſich für das heſſiſche
Verſorgungsgebiet im Oſten des Kreiſes Offenbach die Koſten bedeutend
geringer ſtellen. Die Koſten der Ausführung der Waſſerleitung von den
Kahlquellen bis ins Verſorgungsgebiet ſind mit 2977 000 RM.
ver=
anſchlagt. Die Mühlenwerke im Kahlgrund, die durch die Faſſung der
Kahlgrundgellen und durch die Errichtung der Waſſerleitung geſchädigt
würden, müßten allerdings eine Entſchädigung erhalten.
Nunmehr iſt man beſtrebt das Waſſer durch ein Konſortium
oder=
einen Gemeindeverband auf der bayriſchen Seite bis an die heſſiſchen
Gemeinden heranbringen zu laſſen, vom heſſiſchen Mainufer ab iſt dann
der Oſtbezirk des Kreiſes Offenbach Abnehmer. Der Kreisausſchuß des
Kreiſes Offenbach hat ſich mit dieſer Regelung im Prinzip bereits
ein=
verſtanden erklärt. Es ſoll daher demnächſt eine Tagung der
inter=
eſſierten Gemeinden ſtattfinden, in der die Waſſerverſorgungsfrage der
genannten Gemeinden hoffentlich einer baldigen Löſung entgegengeführt
wird.
By. Langen, 5. Dez. Evangeliſationswoche. In der
ſoeben von der evangeliſchen Gemeinde veranſtalteten
Evangeliſations=
woche hält Herr Miſſionar Schäfer aus Hauſen bei Butzbach eine Reihe
von Vorträgen unter dem Leitgedanken: Zeit= und Ewigkeitsfragen.
Die Vorträge, die das Evangelium und ſeine geſunden Kräfte tiefer in
unſer Volksleben hineintragen, ſind ſehr gut beſucht.
Aa. Seligenſtadt, 6. Dez. Tödlicher Unglücksfall. Der
Schutzmann Adam Brauneis hatte ſich zum Schlachten eine Lichtleitung
auf ſeinem Hof hergeſtellt. Dabei kam er dem elektriſchen Strom ſo
nahe, daß er einen Schlag erlitt und ſofort tot war. Dadurch, daß der
Hof naß war, war die Wirkung um ſo ſtärker. Brauneis iſt Vater dreier
unmündiger Kinder.
Rheinheſſen.
U. Nieder=Ingelheim, 6. Dez. Die Gemeinde hat eine
Polizei=
verordnung erlaſſen, die das Parken von Autos an beſonders
ge=
fährlichen Straßenkreuzungen regelt. Danach dürfen Fahrzeuge an der
Straßenkreuzung Binger= und Bahnhofſtraße, an der ſich ſchon viele
Unfälle, auch mit tödlichem Ausgang, ereignet haben, nur 15 Meter von
der Mitte der Kreuzung entfernt auf der Bingerſtraße halten. Das
Parken in dem beſonders engen Stück zwiſchen Grund= und Belzerſtraße
iſt ganz verboten. — Die Erben des von Erlangerſchen Gutes haben
die Karolinenhöhe, die früher mit Bäumen bepflanzt und ein
vielbeſuchter Ausſichtsplatz war, der Gemeinde zum Geſchenk gemacht.
Statt der vor Jahren gefällten Bäume ſoll, um damit auch dem
Vogel=
ſchutze zu dienen, niedriges Gebüſch angepflanzt werden. — In der
letzten Sitzung des Gemeinderates wurde über einen
An=
trag der neugegründeten Obſtverwertungsgenoſſenſchaft, die für die
Bauſumme der von ihr zu errichtenden Markthalle die Bürgſchaft der
Gemeinde haben will, eine ausführliche Ausſprache hervorgerufen. Der
Plan wurde von der Mehrheit der zu Wort gekommenen Gemeinderäte
bekämpft, da es ſich bei dem ganzen Unternehmen um eine Konkurrenz
für den ſeit 27 Jahren beſtehenden Obſt= und Gemüſemarkt, der auch
ſchon eine große Markthalle beſitzt, handelt. Schließlich einigte man ſich
dahin, daß von der neuen Genoſſenſchaft, die amtsgerichtlich noch nicht
eingetragen iſt, erſt weitere Unterlagen beigebracht werden ſollen. —
In dem Rechtsſtreit, den die Firma Jonaux in Gau=Algesheim
gegen die Gemeinde führt, ſoll der Präſident des Landesgerichts der
Provinz Rheinheſſen als Schlichter angerufen werden. — Der Platz
zur Aufſtellung eines Karuſſells wird für das nächſte
Jahr der Frau Wwe. Schneider zu dem verbilligten Preiſe von 300 RM.
überlaſſen. — Von einer Baufirma auf dem Flugplatz wurde der
Ge=
meinde der Betrag von 2000 RM. als Schadenerſatz überwieſen.
k. Nieder=Olm, 5. Dez. Im Saale des Gaſthauſes. Zum Pfälzer
Hof” hielt der Eiſenbahnerverein Nieder=Olm und
Umgebunn” feinen, diesjährigen Familienabend ab. Herr
Bahnmeiſter Habe=Nieder=Olm begrüßte die in großer Anzahl
Erſchiene=
nen. Gin Komiker aus Mainz trug einige Stücke vor, die toſenden
Bei=
fall ernteten; zuweilen begleitete ihn Frau Barber, am Flügel beim
Singen humoriſtiſcher Lieder. Die OucheſterMuſik wurde von der
Kapelle Schmitt ausgeführt. Anſchließend fand noch Tanzbeluſtigung ſtatt.
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Ladwiastraße 12
Ladwigstraße 12 ksol. Griff, 14 em 0.00
ummer 340
Freitog, den 2 Dezember 1928
Seite 11
25 Jahre prakkiſche Fliegerei.
Rreuzer „Emden” fährk zu ſeiner
zweiten Welkreiſe aus.
Frau Rechtsanwalt Dr. v. Erffa
als wiſſenſchaftliche Hilfsarbeiterin ins
Reichs=
niniſterium berufen. Die junge Juriſtin iſt
Miniſter Koch=Weſer mit der Bearbeitung von
mder Strafrechtsform betraut worden. Sie iſt
rſte Frau, die im Reichsjuſtizminiſterium einen
Referentenpoſten erhält.
50. Geburtstag.
ie Millionen von Menſchen, die durch das über=
Xannte Mittel Togal Beſeitigung ihrer
Schmer=
insbeſondere bei Rheuma, Gicht uſw. gefunden
i, dürfte es gewiß interſſieren, daß der Grün=
und Leiter der Togalwerke München, Zürich,
„ Budapeſt, Toronto, New York, Herr
Kommer=
at Gerhard F. Schmidt, am 11. Dezember 1928
n 50. Geburtstag feiert. Durch hervorragenden
nänniſchen Weitblick, außergewöhnliches
Organi=
istalent und raſtloſe Tatkraft, verbunden mit
n ſozialen Empfinden, vermochte er das
Togal=
zu dem heute in der pharmazeutiſchen Branche
ngeſehenen Unternehmen zu machen und
dem=
n Weltruf zu verſchaffen.
iterſkandal im Frankfurter Schauſpielhaus.
rankfurt a. M. Nachdem ſchon vorher ſcharf
: die Aufführung von Haſenclevers Komödie
n werden im Himmel geſchloſſen” ſeitens der
ichen Verbände proteſtiert und vom Magiſtrat
(bſetzung des Stückes vom Spielplan des Frank=
* Schauſpielhauſes verlangt worden war, kam
ihrend der Aufführung des Stückes am Mittwoch
5 zu großen Tumultſzenen. Schon kurz nach
un der Vorſtellung demonſtrierten zwei Herren
Larkett, die von der Polizei ſofort entfernt wur=
Im ſelben Augenblick wurde von der Galerie
5 auf die Bühne gewörfen. Dieſem Vorfall folgte
vahres Bombardement von Stink= und
Tränen=
omben, dem ſich ein unbeſchreiblicher Tumult an=
3. Nachdem die Polizei die Haupttäter mit Hilfe
Theaterperſonals entfernt hatte, konnte die
Vor=
ing ihren Fortgang nehmen. Aber wenige Mi=
: ſpäter gab es einen neuen Höllenlärm.
Wie=
n führte die Polizei einige Demonſtrierende ab,
end zahlreiche Beſucher das Theater verließen.
trat erſt ein, als die Akte, die auf der Erde
en, an der Reihe waren. Am Schluß ſetzte
wie=
m ein großes Geſchrei und Pfeifkonzert ein.
dem Schauſpielhaus hatte ſich eine zahlreiche
iſchenmenge angeſammelt, die gegen die das
iter verlaſſenden Beſucher eine drohende Haltung
ihm und Stinfbomben und Steine gegen die
ahrt ſchleuderte. Die Polizei mußte einſchreiten
den Platz vor dem Hauſe zwangsweiſe räumen.
ei wurden einige Verhaftungen vorgenommen.
Tödlicher Grubenunfall.
Laldenburg. Ein tödlicher Grubenunfall
er=
ete ſich auf dem Schweſternſchacht der
Friedens=
nungs=Grube in Niederhermsdorf. Der
Werk=
r Fvitz Beutel aus Fricdland wurde von einem
bſtürzenden Kohlenblock getroffen. Er erlitt
1 Schädelbruch und wurde auf der Stelle getötet.
Verunglückte hinterläßt eine Frau und zwei
un=
dige Kinder.
„Sriderleus Rex” als „Blücher”.
In Gebühr in der Filmrolle des alten Blücher.
* Wlichte Filmdarſteller des großen Preußenkönigs,
2 Gebühr, ſpielt im neuen Millionenfilm der
„Eia den „Marſchall Vorwärts‟. Es heißt, daß
Dhr als Blücher nicht weniger echt iſt, als er in
ſeinen Fridericus=Rollen war.
Das hiſtoriſche Flugzeug der Brüder Wright.
(Links: Die Begrüßung Orville Wrights 1908 in Berlin.)
Am 17. Dezember werden es 25 Jahre, daß die Brüder Wright einen der kühnſten Träume der
Menſchheit, verwirklichten, indem ſie in Kitty Hawk, im amerikaniſchen Bundesſtaat Nordkarolina,
mit einem einmotorigen Doppeldecker in die Luft aufſtiegen. Sie unternahmen am ſelben Tage
vier weitere Flüge, bei denen ſie ſich an Bord ablöſten. Fünf Zeugen wohnten dieſem
entſcheiden=
den Verſuch bei. Das hiſtoriſche Flugzeug der Brüder Orville und Wilbur Wright iſt im
Wiſſen=
ſchaftlichen Muſeum in London aufgeſtellt.
Der Winkerſpork hal begonnen!
Skifahrer im Hochgebirge.
Der Ski (ſprich: Schi, das iſt „Scheit”) hat ſchon in der vorgeſchichtlichen Zeit der Skandinavier
als Fortbewegungsmittel gedient. Heute verſchafft dieſer eigenartige, 3 Meter lange und nur zirka
10 Zentimeter breite Schneeſchuh dem Winterſportler im ſchneebedeckten Hoch= und Mittelgebirge
ungewöhnliche Freuden. Dem geübten Fahrer eröffnet der Ski ein wirkliches Wunderland.
Verhaftung eines Rieſenkreditbriefſchwindlers.
Berlin. Ein Kreditbriefſchwindler, der in
zahl=
loſen Städten vieler Länder Rieſenſummen erbeutete,
iſt durch gemeinſame Arbeit mehrerer
Bankkriminal=
abteilungen ſowie der deutſchen und franzöſiſchen
Kriminalpolizei unſchädlich gemacht worden. Es
han=
delt ſich um einen Mann, der ſich von verſchiedenen
Banken Briefe auf kleinere Summen ausſtellen ließ,
dieſe durch Fälſchungen erhöhte und dann in allen
Ländern Banken aufſuchte, um jedesmal erhebliche
Beträge abzuheben. Das Treiben des Schwindlers,
der verſchiedene Namen führte und viele Sprachen
beherrſcht, geht ſchon viele Jahre. Die Kreditbriefe
lauteten ſtets auf hochwertige Valuten. Geſchädigt
wurden u. a. holländiſche, franzöſiſche und
ſchweize=
riſche Banken. Auch in Konſtantinopel iſt der
Schwindler aufgetreten. In Deutſchland hat er
wie=
derholt Verſuche gemacht, die ihm aber nur zum
kleinen Teil gelangen. Die Ermittlungsabteilung der
Deutſchen Bank verfolgte, im Verein wit anderen
Stellen alle Wege, die die Spuren des Gauners
auf=
zeigten. Ihr Bankdetektiv ermittelte den
Vielge=
ſuchten in einem kleinen Pariſer Hotel, und die
Pa=
riſer Kriminalpolizei nahm ihn dann überraſchend
feſt mit einem zweiten Mann, deſſen Rolle noch nicht
geklärt iſt. Der Schwindler beſaß noch 180 000
Fran=
ken. Wer er eigentlich iſt, weiß wan noch nicht.
Man vermutet zunächſt nur, daß ſein richtiger Name
Dupont de ia Tour war. In Paris und von dort
aus werden nun von den Kriminalbehörden die
Er=
mittlungen weiter betrieben.
Der Haftbefehl zwecks Zeugniszwanges.
Berlin. Während der Verhandlung einer
Be=
leidigungsklage zwiſchen zwei weiblichen
Hausnach=
barn weigerte ſich ein Zeuge, eine Ausſage zu machen.
Bei dieſer Weigerung blieb er auch trotz der
An=
drohung des Richters, ihn in eine Strafe von 100
Mark zu nehmen. Darauf verfügte das Gericht einen
Haftbefehl gegen den Zeugen zum Zwecke der
Durch=
führung des Zeugenzwanges und ließ ihn ſofort
ab=
führen. Nach der Strafprozeßordnung kann die
Haft=
dauer in einem ſolchen Falle bis auf ſechs Monate.
ausgedehnt werden.
Schwere Belaftung des Direktors Damm.
Die Unterſuchung der Geſchäfte des
Generaldiren=
tors Damm vom Verband öffentlicher
Feuerverſiche=
rungsanſtalten hat, wie die „B. Z.” meldet,
über=
raſchende Reſultate erbracht. Durch die
Buchſachver=
ſtändigen und die eingehenden Ermittlungen der
Kri=
minalpolizei iſt feſtgeſtellt wonden, daß Damm eigene
Geſchäfte auf Koſten und Konto des Verbandes
machte. Sowohl bei dem Bankhaus Bruno u. Co., als
auch bei dem Bankhaus Herrig, dem Damm
be=
ſonders nahe ſteht, ſind umfangreiche Korrentgeſchäfte
gemacht worden. Abgeſchloſſen ſind dieſe Konten nicht.
Bei dem Bankhaus Philipp beliefen ſich die
Verbind=
lichkeiten auf über zwei Millionen Mark. Hier hat
Damm nachweislich einmal 100 000 Mark erhoben.
Beim Bankhaus Hervig ſogar emmal 150 000 Mark
mit von ihm geßeichneten Schecks. Dieſe
Ver=
bindlichkeiten ſollten angeblich von der Berliner
Feuerſozietät gedeckt werden. Nun hat aber die
Re=
viſion der Bücher micht ergeben, daß irgendwie dieſe
Beträge durch die ordnungsmäßige Buchführung
ge=
gangen ſind.
Zuchthausſtrafen für Einbrecher.
Elberfeld. Der Raubüberfall auf ein
Land=
gut bei Wülfrath am 3. Mai d. J., bei dem der
Schwager Boerter des Wohnungsinhabers Erbach
durch Meſſerſtiche ſo ſchwer verletzt wurde, daß er
nach mehreren Wochen ſtarb, und bei dem den
Näu=
bern rund 2000 Mark in die Hände fielen, fand am
Mittwoch ſein gerichtliches Nachſpiel. Der 30jährige
Arbeiter Robert Vogelſang aus Eſſen, der vor
kur=
zem bereits in Eſſen wegen eines anderen
Ver=
brechens zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt
wor=
den war, wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus
ver=
urteilt. Seine Helfershelfer, der 21jährige
Ar=
beiter Schomäcker und der 32jährige Arbeiter Melſa,
beide ebenfalls aus Eſſen ſtammend, erhielten ſechs
Monate Gefängnis bzw. 12 Jahre Zuchthaus. Melſa
war kürzlich ſchon in Eſſen zu vier Jahren
Zucht=
haus verurteilt worden. Nach der Verkündung des
Urteils griff Vogelſang den übendachenden Beamten
jeführt wwerden
kätlich an, ſo daß er
mußte.
Unſere „Emden” im Hafen.
Als Träger eines in der Geſchichte der
Seekriegs=
führung unvergeſſenen Namens tritt der Kreuzer
„Emden” unſrer Reichsmarine ſeine zweite,
Aus=
bildungs= und Vermeſſungszwecken dienende Weltreiſe
an. Das Kommando des Kreuzers iſt dem Pour le
Mérite=Ritter Fregattenkapitän Arnauld de la
Per=
riére, einem im Weltkrieg vielfach bewährten U=
Boot=
führer anvertraut.
Mord.
Köln. In Köln=Ehrenfeld wurde in einem
Hauſe in der Lichſtraße der Werkzeugmacher Heinrich
Sehbert ermordet aufgefunden. Der Ermordete, der
etwa ſechs Beilhiebe im Kopf aufwies, ſtammt aus
Nürnberg, iſt 25 Jahre alt und unverheiratet. Als
Täter kommt der ſeit Dienstag verſchwundene
Stu=
bengenoſſe des Seybert, der 32jährige, ebenfalls aus
Nürnbeng gebürtige Kupferſchmied Georg Simon
in Betracht. Das vermuttliche Mordwerkzeug wurde
blutbeſpritzt im Kleiderſchrank des Zimmers
gefun=
den. Das Motiv der Tat iſt noch nicht geklärt.
Auszeichnung einer deutſchen
Rettungs=
mannſchaft.
Berlin. Zur Anerkennung der in der
Weih=
nachtsnacht 1927 bei ſchwerem Sturm ausgeführten
Rettung der Beſatzung eines geſtrandeten
ſchwe=
diſchem Schiffes durch das Cuxhavener Retrungsboot
der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung
Schiffbrüchi=
ger hat der König von Schweden nunmehr dem
Vormann des Rettungsbootes einen ſilbernen Pokal
und den übrigen fünf Bootsleuten je einen ſilbernen
Becher überreichen laſſen.
*Zuſammenſtoß zwiſchen elektriſchem Zuge
und Güterzug.
Bayonne. Bei nebligem Wetter iſt der
elek=
triſche Perſonenzug Bayonne-Bjarritz an einer
Gleiskreuzung mit einem Güterzug
zuſammenge=
ſtoßen. Elf Perſonen wurden verletzt ins
Kranken=
haus übergeführt. Der Führer des elektriſchen Zuges
iſt ſchwer verletzt.
Feuer auf einem engliſchen Tankdampfer.
London. In Löndon ſind am Mittwoch ſpät
abends Nachrichten eingegangen, nach denen an Bord
des engliſchen Tankſchiffes „Britiſch Courage‟ Feuer
ausgebrochen iſt. Der deutſche Dampfer „Uarda”
be=
findet ſich an der Seite des brennenden Schiffes und
hat die geſamte Bemannung übernommen.
Das Brünnſteinhaus von einer Lawine
verſchüttet.
Roſenheim. Eine von der Gipfelwand des
Brünnſteins niedergehende Lawine verſchüttete das der
Alpenvereins=Sektion Roſenheim gehörige
Brünn=
ſteinhaus. Während das gut gebaute Haus dem Druck
des Schnees ſtandhielt, wurden die Nebengebäude
größtenteils zerſtört. Die Inſaſſen des Hauſes kamen
mit dem Schrecken davon. Man rechnet damit, daß
die Unterkunftshütte bis Donnerstag abend wieder
ausgegraben werden kann.
Lawinenkakaffrophe an der Arlberg=
Perſonenzug und Zirkuswagen unter den
Schneemaſſen.
G.
npte
TALIEN
Die Karte der Unglücksſtrecke.
Die Gewalt mächtiger Staulawinen hat die Station
Langen der Arlberg=Bahn völlig verſchüttet. 80
Fahr=
gäſte eines von der Lawine eingeſchloſſenen
Perſonen=
zuges konnten erſt nach 52ſtündiger Arbeit aus ihrer
weißen Haft befreit werden. Auch zwai große
Laſt=
autos, die auf der Arlberg=Straße exotiſche Raubtiere
des Zirkus Barnum transportierten, wurden gem
ſchüttet. Die Bergung iſt im Gange.
Seite 12
Der Mann, der den erſten
Nobne=3OS=Ruf empnng.
Von unſerem Moskauer Berichterſtatter.
N. Moskau, November 1928.
Nicolai Schmidt — ſo heißt dieſer 22jährige junge Mann, der
in ſeiner vollkommenen Weltabgeſchloſſenheit in dem Dorfe
Wochma im Norden Rußlands ſeiner einzigen Freude lebte: den
Experimenten auf dem Gebiete des Kurzwellenempfanges.
Schmidt, der als Sohn eines deutſchen Sprachlehrers in Kiew
geboren wurde, mußte ſchon in den jüngſten Jahren das Schickſal
ſeines deutſchen Vaters teilen und mit Rückſicht auf ſeine deutſche
Abſtammung während des Krieges den Weg in die
Verban=
nung nach Sibirien antreten. Im Jahre 1920 wird der
14jährige Junge, von den Wellen der Revolution durch das ganze
Land getragen, nach Wladiwoſtok verſchlagen, wo er bereits ganz
auf ſich ſelbſt angewieſen iſt. Schon zu dieſer Zeit zeigte er eine
ſtarke Neigung für techniſche Dinge, beſonders für radiotechniſche.
Dieſer Leidenſchaft ſollte aber bald ein ſeltſames Ende beſchieden
ſein. Schmidt ſtellte ſeine Verſuche mit Vorliebe auf einem
klei=
nen Boot an, das ſtets an einem Baum am Ufer des Fluſſes in
Wladiwoſtok angebunden war. Das zweite Ufer war, zu dieſer
Zeit, 1920, von japaniſchem Militär beſetzt. Eines Abends, als
Schmidt in ſeinem Boot an ſeinem ſelbſtkonſtruierten Sender
hantierte, wurden am anderen Ufer die japaniſchen
Okku=
pationspoſten auf ſeine Signallampe aufmerkſam und, wie
es zu dieſer unruhigen Zeit üblich war, ſandten mehrere
Militär=
boote aus, das Myſterium auf der anderen Seite zu klären. Der
Junge, der ſich mit ſolch ſeltſamen Dingen abgab, erſchien den
Japanern äußerſt verdächtig, zumal die meiſten Soldaten noch
keine Ahnung vom Radio hatten. Er wurde ſofort verhaftet,
während ſein Boot mit dem ganzen Gerät beſchlagnahmt und
dem japaniſchen Kommando zugeſtellt wurde. Erſt nach Wochen
wird Schmidt wieder entlaſſen, nachdem ihm auf das Strengſte
befohlen wurde, ſich nie mehr mit dieſen gefährlichen Dingen zu
befaſſen.
Wie wenig ahnte denn das japaniſche Kommando, daß
die=
ſem beſcheidenen Jungen und ſeiner „gefährlichen” Arbeit einmal
eine ganze Welt zu Dank verpflichtet ſein würde, zu Dank für
eine ſeltene Leiſtung, für die Lüftung eines der ſchrecklichſten
Ge=
heimniſſe, das die Natur allen Mitteln zum Trotz nicht
preis=
geben wollte.
Letztens wohnte Schmidt in dem Dorfe Wochma, einem von
Gott und den Menſchen verlaſſenen Neſt, wohin Zeitungen erſt
nach Wochen gelangen. Er war nach wie vor ſeiner einzigen
Lei=
denſchaft ergeben, den Radioexperimenten, baſtelte und
konſtru=
ierte mit primitivſten Mitteln und Material die manigfachſten
Apparate und erzielte auf kurzen Wellen Verbindungen faſt mit
dem ganzen Erdball. Schmidt hatte noch keine Ahnung von der
„Italia”=Kataſtrophe, als er plötzlich — es war in der Nacht vom
3. zum 4. Juni zwiſchen 21 und 22 Uhr — auf einen leiſen
Rufvon ungewohnter Richtung her aufmerkſam
wurde. Es war im Garten hinter ſeinem Hauſe und er hatte
ſeinen Apparat im Freien. Sein Freund Smirnow war zufällig
dabei. Angeſtrengt verfolgte er die Rufe weiter, bis er ein
ein=
wandfreies Notſignal von der „Italia”, mit Nobile gezeichnet,
empfing. Ohne die leiſeſte Ahnung zu haben, worum es ſich
han=
delt, lief Schmidt zum einzigen ſich im Dorfe befindlichen
Poſt=
beamten und ſandte folgendes Tclegramm an Mukoml, den
Se=
kretär der ruſſiſchen Geſellſchaft der Radiofreunde: „Moskau ODR
Mukoml Italia Nobile SOS Schmidt 3. 6. 28." Zehn Worte.
Wieviel Erlöſung und Entſpannung dieſe zehn Worte enthielten,
vermutete Schmidt nicht. Und es war gut ſo.
Freitag, den 2. Dezember 1928
„Denn”, ſo erzählte Schmidt bei ſeinem Empfang in Moskau,
„wvenn ich gewußt hätte, von welcher Bedeutung dieſer Ruf war,
wie er erwartet wurde und mit welchen gewaltigen Mitteln die
ganze Welt nach ihm im Aether ſuchte und forſchte, ich würde es
beſtimmt nicht gewagt haben, ein Telegramm nach
Mos=
kau zu ſenden. Wie konnte ich mich unterſtehen, ich der arme,
un=
erfahrene, in den wilden Norden verſchlagene Burſche, der nicht
einmal einen richtigen Apparat beſitzt, mich in eine Angelegenheit
einzumiſchen, die von ſo vielen großen Gelehrten mit den größten
und modernſten Apparaten verfolgt wird. Ich würde beſtimmt
an=
genommen haben, daß das, was ich in meinem Garten mit einem
„Kaſten” empfangen habe, ſchon längſt überall bekannt ſein dürfte,
da man je danach geſucht hat. Ich hätte Angſt gehabt, mit meinen
unvollkommenen Angaben die Menſchen irrezuführen.”
Umſo größer war die Ueberraſchung von Schmidt und das
Entſetzen des Poſtbeamten des Dorfes, als nach zwei
Stun=
den hunderte von Telegrammen und
Funk=
ſprüchen von allen Enden der Welt einzulaufen
begannen. Dringende Aufforderungen nach Einzelheiten
ka=
men an, Anfragen aus allen europäiſchen Ländern und aus
Ame=
rika, Bitten, unentwegt den Apparat zu beobachten und die
Ver=
bindung mit der „Italia” feſtzuhalten, überſtürzten ſich. Der arme
Poſtbeamte wurde immer verzweifelter von dieſer ungewohnten
Flut, die ſich auf ihn ſtürzte, blieb aber zwei Tage und
Näch=
te ununterbrochen bei ſeinem Morſeapparat, während Schmidt
mit ſeinem Freunde Smirnow keine Minute ſeinen
Empfangs=
apparat verließ. Fieberhaft wurde jede leiſeſte Bewegung im
Aether von ihm aufgegriffen. Der gegen Morgen eingetretene
Sturm machte jedoch den weiteren Empfang der kaum hörbaren
Rufe durch dieſes unvollſtändige Gerät faſt unmöglich. Erſt am G.
Juni konnte Schmidt die Rufe der „Italia” wieder aufnehmen.
Auch in den folgenden Tagen hörte er alles, was vom roten Zelt
geſandt wurde, ganz deutlich ab.
„Es war eine ſeltſame Nacht” erzählt der 22jährige den ihn
umlagernden Moskauer Journaliſten, „dieſe Nacht am 3. Juni.
So ganz in Wochma von der Welt iſoliert, lauſchte ich in meinem
Garten, blickte und hörte in den Aether, in der Hoffnung, einen
Klang der mir ſo fernen ſchönen Welt zu faſſen, von der ich ſo
viel in den Büchern geleſen habe und die ich in dieſer Einöde ſo
vermiſſe, einen Klang, den ich nachher bis zum grauen Morgen im
Halbſchlaf zu den bunteſten Träumen weiterſpinnen konnte, und
der mir Lebensinhalt iſt.
Auch in dieſer Nacht ſeufzte und flüſterte mir das Aethermeer
zu. Als etwas Seltſames, Schwaches, bald Erlöſchendes mein
Ohr ſtreifte, etwas Erſtarrendes aus meiner träumeriſchen
Ver=
geſſenheit riß und alle meine Sinne anſpannte. Es war der erſte
Hilſeruf vom roten Zelt.”
Jetzt dürfte Nicolgi Schmidt’s Schickſal eine entſcheidende
Wendung erfahren haben. Die Sowjetregierung hatte ihn nach
Moskau eingeladen, und für die Zukunft iſt ihm eine Stelle ſicher,
auf der er, ſeiner Neigung und ſeiner Fähigkeit entſprechend,
beſſere Radioapparate zu bedienen haben wird.
Schutz gegen Luftangriffe.
Welche Gefahren ein neuer Feldzug uns bei der Entwicklung
der chemiſchen und mechaniſchen Waffen bringen würde, iſt im
letzten Aufſatz vom 2. September 1928, Nr. 244 in der hieſigen
Zeitung ziemlich ausführlich geſchildert worden. Die Aufgabe
des heutigen Aufſatzes ſoll es ſein, aufzuweiſen, welche
Möglich=
keiten beſtehen, um die uns durch das Parifer Luftabkommen
gegebene Erlaubnis zum Selbſtſchutz für unſere friedfertige
Zivil=
bevölkerung auszuwerten.
Der Zukunftskrieg als ſolcher wird, wie einem jeden beim
geringſten Nachdenken ohne weiteres klar wird, noch weniger vor
Nummer 340
Nichtkombattanten Halt machen, wie es im Weltkriege der 8
war. Es iſt deshalb ein dringendes Erfordernis der Stun
gerade die Zivilbevölkerung vor den Folgen eines Angrit
krieges, ſoweit wie möglich zu ſchützen.
Der Krieg wird ſich vermutlich zur Hauptſache und in
erſten Zeit in der Luft abſpielen. Es iſt alſo notwendig,
zivile Bevölkerung gegen Luftangriffe zu ſchützen. In allen
deren Ländern, außer in Deutſchland, wird ſelbſt die Jugend ſo
eingeübt, um ſich vor Luftangriffen ſchützen zu können. Nur
uns iſt bisher nichts geſehen. Dabei läßt ſich der Luftſchutz
verhältnismäßig einfachen Mitteln und ohne übertriebene
Ko=
bis zu einem gewiſſen Maße auch heute ſchon vorbereiten.
Die Großſtädte ſind die Punkte, die am leichteſten durch ei
Luftangriff verletzt werden können und durch deren Zerſtör,
am ſchnellſten das Leben des Staates zerſtört werden kann.
Ideal des Luftſchutzes wäre an ſich eine vollkommene Ver
derung des Städtebaues: die Dezentraliſation. Je mehr Gar
ſtädte, je weiter die Behörden auseinanderliegen, je kleiner
Betriebe wirtſchaftlicher Art zur Verſorgung der Bevölker
(z. B. Elektrizität und Waſſerverſorgung) ſind, je mehr und
nere Bahnhöfe vorhanden ſind, deſto ſchwieriger wird auch
Zerſtörung durch Luftangriffe ſein. Es wäre alſo evtl. für
Zukunft darauf Bedacht zu nehmen, dieſe Forderungen mit
Städtebau zu vereinigen. Das augenblickliche Zuſammenbe
aller Betriebe und Behörden iſt jedenfalls die allergrößte Gef
für den Angegriffenen, da es dem Angreifer zur Luft das
reichen des Ziels erleichtert.
Mehrere Dinge ſind aber ohne weiteres auch heute ſchon ;
Schutz der nichtkämpfenden Bevölkerung — und das ſind
heute beinahe alle — ohne weiteres möglich. Wir können, wie
in den Nachbarſtaaten geſchieht, wenigſtens in den erſten Zor
die am meiſten und am ſchnellſten von einem angreifenden Fe
gefährdet ſind, die Bevölkerung mit Gasmasken und Sauerſt
apparaten verſehen und ſie in ihrer Benutzung üben. In R
land, Frankreich und der Tſchechoſlowakei, ſowie Polen wer
derartige Uebungen andauernd vorgenommen. Wir können 1
ter auch heute ſchon mit geringen Mitteln aus vorhande
Kellern und unterirdiſchen Räumen jeglicher Art ſprengſie
Räume herſtellen, die ſich als Zuflucht für die gefährdete
völkerung eignen. In jeder Stadt befindet ſich eine große
zahl derartiger Räume, die ſich mit geringen Mitteln ſplitterſi
machen laſſen. Es wäre eine ſelbſtverſtändliche Pflicht der
hörden, eine derartige Aufgabe in die Hand zu nehmen.
Wir wiſſen aus eigener Erfahrung aus dem Krieg, .
großen Vorteil uns die Tarnung ſowie Scheinanlagen gebr
haben. Dasſelbe können wir auch heute noch zur Abwend
derartiger Angriffe zum wenigſten vorbereiten, wenn nicht
geringen Mitteln ſogar fertigſtellen, da unſere chemiſche Ir
ſtrie uns die Mittel zur Einnebelung in die Hand gegeben
Daß bei Nacht das Abſperren aller Lichter, alſo völlige 2
dunkelung als Mittel gegen Angriffe benutzt wird, verſteht
von ſelbſt. Immerhin müſſen derartige Sachen ſehr grünl
vorgeübt und wiederholt vorbereitet werden.
Schließlich muß als letztes und wichtigſtes erlaubtes M.
nahe der Grenze ein Ring zum Luftnachrichtendienſt ange
werden, der mit den weiter rückwärts liegenden Linien in
ſter Verbindung ſteht, um ſofort Angriffe rechtzeitig melden
können. Wie weit die anderen Staaten uns in der Bezieh
voraus ſind, ſehen wir jedes Jahr an den in England und Fr
reich ſtattfindenden Luftmanövern. Daß dieſer Nachrichtend
nicht von heute auf morgen vorzubereiten iſt, wird der kraſ
Laie ſich ſagen können.
Damit der Gedanke der ſelbſtverſtändlichen Selbſtverte
gung und des Selbſtſchutzes ohne Angriffsmittel, die uns d.
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Mit größter Spannung erwartet man den Ausgang dieſes nachm.
2,30 Uhr beginnenden Kampfes. Das Vorſpiel in Darmſtadt gewann der
Sporiverein reeht glücklich in den letzten Minuten, nachdem Pfungſtadt
bis fünf Minuten vor Schluß noch geführt hatte. Wie wird das
Rück=
ſpiel enden? Jedermann iſt nech das Propagandaſpiel anläßlich des 25 Jubiläums Pfungſtadts in Erinnerung, das nach beiderſeits
guten Leiſtungen mit einem 3:2 Sieg der Gaſtgeber endete. Ob
Pfung=
ſtadt dieſen Erfolg wiederholen wird, muß abgewartet werden.
Zweifel=
los hat ſich die Ferm der Sportvereins=Ligamannſchaft inzwiſchen
weſent=
lich verbeſſert, auch das Schmerzenskind, die Stürmerreihe, hat enrinent
an Spielſtärke gewonnen. Die Routine des ehemaligen Bzirksligiſten
hat in den Verbandsſpielen den Ausſchlag zu ſeinen Gunſten gegeben.
Die Vorrunde wurde als Tabellenführer beendet. Bide
Mann=
ſchaften werden in ſtärkſter Beſetzung antreten. Bei Pfungſtadt ſind
lediglich Petry und Nickel 2. erſetzt. Da in Darmſtadt kein
Verbands=
fpiel ſtattfindet, wird ſich das Treffen eines ſtarken Zuſpruchs aus der
Reſidenz erfreuen. Der Ausgang iſt völlig ungewiß. Pfungſtadt hat
erſt am vergangenen Sonntag ſeine Spieltüchtigkeit bewieſen, und den
Tabellenerſten der A=Klaſſe, Viktoria Griesheim, glatt 6:1 geſchlagen, ſo
daß es offen bleibt, ob der Sportverein in Pfungſtadt feine
Spitzenſtel=
lung behaupten kann. Einen Wunſch zum Schluß: Möge der Kampf
bei aller Härte in dem ſportlichen Geiſt des Jubiläumsſpieles verlaufen.
— Vorher ſpielen die Reſerven.
Kegeln.
Keglerverband Darmſtadt und Umegbung. — Sportwoche. 4. Tag.
Am Mittwoch, dem vierten Tage, waren die Bahnen im
Bürgerver=
ein gut beſucht. Es ſtartete auch die erſte Mannſchaft im
Städtewett=
kampf, fedoch außer Konkurrenz, weil ſie auf den Bahnen vertraut iſt
und damit einen Vorteil gegenüber den auswärtigen Verbänden hat.
Am ſpäten Abend kam eine Klubriege von Frankfurt, deren Skart
für dieſe Zeit nicht vorgeſehen war. Durch das Entgegenkommen des
an dieſem Abend anweſenden Klubs gelang es, ihren Start durzuführen.
Einzelergebniſſe:
Manuſchaftskämpfe, 500 Kugeln: Darmſtadt, außer Konkurrenz, 2625.
Klubkämpfe, 250 Kugeln: Harmonie Frankfurt 1330.
Ehrenbahn, 10 Kugeln: 1. Kindinger 60, 2. Bäumer 58, 3. Schüßler 57.
Induſtriebahn, 6 Kugeln: 1. Erbes 42; 2. Grün 41; 3. Meher 40; 4.
Nun=
geſſer 40; 5. Preuß 40.
Damenbahn, 5 Kugeln: Frl. Bäumer 30; Frau Coenen 29.
Kraftſpork.
Kraftſpurtv. Fürth — Sportv. Nieder=Kainsbach.
Fliegengewicht: St. Keil=Fürth — Schmitt=Nieder=Kainsbach. Der
Fürther ſiegte in ſchöner Manier in 3,40 Min. — Bantamgewicht: P.
Schorſch=Fürth — Schwinn=Nieder=Kainsbach. Schwinn rettete für
ſei=
nen Verein die Ehrenpunkte; er brachte nach 4,05 Min. ſeinen Gegner
auf beide Schultern. — Federgcwicht: Walter=Fürth — Vornoff=Nieder=
Kainsbach. Sieger Walter nach 2,15 Min. — Leichtgewicht: Hirt=Fürth
— Erhardt=Nieder=Kainsbach. Nach anfänglicher Ueberlegenheit
Er=
hardts beſann ſich Hirt auf ſein Können und warf ſeinen Gegner in
8,25 Min. — Leichtmittelgewicht: Bormuth=Fürth — Lautenſchläger= N.=
Kainsbach. Sieger Bormuth in 3,03 Min. — Schwermittelgewicht:
Buſer=Fürth — Burkh=Nieder=Kainsbach. Der Fürther Spezialiſt im
Ueberſtürzen fertigte, ſeinen Gegner in fünf Minuten ab. —
Schwer=
gewicht: Schmitt=Fürth — Götz=Nieder=Kainsbach. Der hartnäckigſte
Kampf des Tages. Nach den erſten zehn Minuten keine Entſcheidung.
Das Los brachte in den zweiten 10 Minuten Götz in Parterre, wo ihm
Schmitt durch blitzſchnellen Ausheber auf beide Schuiltern brachte.
Reſul=
tat: 18:3 für Fürth. — Anſchließend wurde der Rückkampf ausgetragen,
der mit demſelben Reſultat, 18:3, für Fürth endigte. Geſamtreſultat 36:6,
ein ſchöner Erfolg. Da am Sonntag, den 25. November, die Fürther
Mannſchaft die Hetzbscher im Vor= und Rückkampf ſchlagen konnte, ſtehen
ſie mit 8 Punktew an der Spitze der teilnehmenden Vereine in der
B=Klaſſe.
Gruße Schaukämpfe in Hannover, Offenbach und Fraukfurt.
Uedo Nadi aus Livorno, der berühmte Weltmeiſter der
Berufs=
fechtlehrer, Weltmeiſter bei der Stockholmer Olympiade 1912, wird
kom=
menden Samstag zu Hannover, am Sonntag in Offenbach in den
Ge=
ſellſchaftsräumen der Loge (Louiſenſtraße), und am Montag zu
Frank=
furt im Fechterhaus (Kaiſerhofſtr. 11), Fechtkämpfe in den Sportwaffen
Florett, Degen und Säbel gegen bekannte deutſche Fechtmeiſter und
meh=
vere Herren der beſten Klaſſe der deutſchen Sportfechter austragen.
Vor dem Ende der Frankfurker Six=days.
Nach der Aufhebung der Neutraliſation am letzten Tage des
Frankfurter Sechstagerennens blieb das Feld in ruhiger,
mono=
toner Fahrt. Außer kleinen Tempobeſchleunigungen und Spurts,
die ſchnell wieder abebbten, gab es nichts. Der Beſuch war um
dieſe Zeit nicht nennenswert. Die Zuſchauer bereiteten ſich ebenſo
wie die ſichtlich zurückhaltenden Fahrer auf den Abend vor.
Be=
ſonders die beiden Spitzenpaare waren auf Schonung ihrer Kräfte
bedacht. Die Nachmittagswertung endete:
1. Spurt: Degraeve, Goebel, Fabre, Rieger.
2. Spurt: Choury, Beſtetti. Richli, Louet.
3. Spurt: Hunge, Goebel, Degraeve Charlier.
4. Spurt: Choury, Boſſi, Charlier, Richli.
5. Spurt: Charlier, Junge, Fabre. Goebel.
6. Spurt: Goebel, Hürtgen, Kroſchel. Junge.
7. Spurt: Charlier, Fabre, Boſſi. Degraeve.
8. Spurt: Duray, Goebel, Hürtgen. Junge.
9. Spurt: Charlier, Fabre. Degraeve, Rieger.
10. Spurt: Goebel, Kroſchel, Richli. Junge.
Nach 139 Stunden waren 3051.820 Kilometer gefahren.
Der Stand: 1 Rieger—Richli 307 Punkte, 2. Rauſch-Hürtgen
173 Punkte. 2 Runden zurück: 3. Goebel—Schorn 267 Punkte,
4. Choury—Fabre 153 Punkte, 5. Charlier—Duray 118 Punkte,
6. Louet—Junge 90 Punkte. 3 Runden zurück: 7. Degraeve—
Kro=
ſchel 161 Punkte 8. Dorn—Maczinſki 134 Punkte. 4 Runden
zu=
rück: 9 Boſſi—Beſtetti 243 Punkte. 6 Runden zurück: 10. Remold
—Schäfer 131 Punkte.
Die deutſchen Reiteroffiziere, die beim New Yorker
Reittoux=
nier ſo erfolgreich waren, ſins am Donnerstag vom
Reichspräſi=
der
Hindenburg empfangen worden.
Schießſpork.
Die Privilegierte Schützengeſellſchaft Darmſtadt
ſchreibt uns: Der Vorſtand hatte ſeine Mitglieder am letzten Samstag
zu einem Dekorierungsfeſt eingeladen, welchem Rufe auch eine ſehr
ſtatt=
liche Anzahl Schützen nobſt ihren Damen gefolgt war. Wenn wir auch
zurzeit immer noch nicht unſere, im beſetzten Gebiet liegenden,
Schieß=
ſtände benutzen dürfen, ſo hatten wir doch im abgelaufenen Jahre ſehr
gute Erfolge zu verzeichnen, dank dem kameradſchaftlichen und ſportlichen
Geiſte unſerer Schiitzen.
Das Feſt verlief in anregendſter und gemütlichſter Weiſe.
Ober=
ſchüttzenmeſter Engel begrüßte ſämtliche Erſchienenen, insbeſondere den
Vorſitzenden des Heſſiſchen Jagdklubs, mit welchem unſere Geſellſchaft
ſeit Jahrzehnten ſpeundſchaftliche Beziehungen unterhält, Herrn Geh.
Oberfoyſtrat Ebel. Muſikſtücke und Geſangsvorträge, letztere in
kunſt=
voller Weiſe durch Frl. Lieſel Böhm und Schützenbruder Walther Storck
(Lieder zur Laute) zu Gehör gebracht, ſowie einen humorvollen
Jahres=
überblick, vorgetragen von Schützenbruder Jakobi, leiteten das eigentliche
Dekorierungsfeſt ein.
An den Mannſchaftskämpfen um die Schießmeiſterſchaft des Deutſchen
Schützenbundes beteiligte ſich unſere Geſellſchaft und errang die
Gau=
meiſterſchaft des Gaues Darmſtadt=Odenwald für 1928 mit den Sckützen
Prof. Hohenner (300 Meter); Herm. Schönberger (175 Meter); Boch
(Wehrmanngewehr); Lorſch (Piſtole) und Storck (Kleinkaliber). Der
ſiegenden Mannſchaft wurde das Gaumeiſterſchaftsabzeichen überreicht.
Die Deutſche Schießmeiſterſchaft wurde errungen:
in Bronze auf 300 Meter Feld von Aug. Gunſchmann; in Silber,
50 Meter Kleinkaliber in drei Stellungen, von Karl Endres. Aug.
Gunſchmam. Prof. Hohenner, Leo Raſt, Fritz Schönberger und Walther
Storck; in Bronze auf 50 Meter, Kleinkaliber in drei Stellungen, von
Jakob Göbel und Auguſt Zürtz.
Bei der Odenwälder Schützenvereinigung errang unſere Fünfer=
Mannſchaft beim Schießen anſ laufendes Wild und Kleinkaliberſchießen,
je den 1. Rang, und beim Schießen auf 175 Meter den 2. Rang.
Als Gewinner unſerer Wanderpreiſe wurden ausgezeichnet die
Schützenbrüder Auguſt Gunſchmann (5mal), Prof. Hohenner, Fritz
Schön=
berger und Herm. Schönberger (2mal).
Mit herzlichen Worten des Oberſchützenmeiſters und unter lebhaftem
Beifall der Anweſenden wurde unſerem lieben und eifrigen
Schützen=
bruder Auguſt Gunſchmann, auf Grund ſeiner ausgezeichneten
Leiſtun=
gen die Schützenkönigswürde für 1929 verliehen und mit der ſchweren
ſilbernen Königskette geſchmückt. Meiſterſchütze im Kleinkaliber wurde
Schützenbruder Walther Storck und als ſolcher mit der Vereinskette
aus=
gezeichnet. Die Dekorierung unſerer Schützenbrüder hat eindringlichſt
gezeigt, auf welcher Höhe zurzeit nicht nur unſere Mannſchaften, ſondern
auch die Einzelmitglieder ſtehen. Mit dem Wunſche, daß man im
kom=
menden Jahre nicht nur einen gleichen, ſondern noch einen größeren
Er=
folg zu verzeichnen habe, ſchloß Oberſchützenmeiſter Engel den off ziellen
Teil des Feſtes, und blieb man noch lange in fröhlicher Stimmung
zu=
fammen.
Gau=Abſchießen des Gaues Darmſtadt (Hefſ. Schützenbund.)
Am Sonntag, den 2. Dezember, fand das Gau=Abſchießen des Gaues
Darmſtadt des Heſſ. Schützenbundes bei ſehr guter Beteiligung ſtatt.
Geſchoſſen wurde in drei Klaſſen nach der Sportordnung des Deutſchen
Kartells für Jagd= und Sportſchießen, Abt. K.K.S., auch die Bewertung
war darauf abgeſtimmt. Die Ergebniſſe ſind wie folgt:
Klaſſe 4: Jean Rittſcher, Auguſt Schäfer, Albert Schnatz, Karl
Kunz. Adolf Horn.
Kiaſſe B: Theo Bormuth, Konrad Winter, Karl Metz, Johann
Haf=
ner, Karl Henkelmann, Georg Hermann.
Klaffe C: K. Rau, Karl Wagner, J. Kirſch, K. Röth, Jean Reibold,
Heinrich Habicht, Herm. Frank.
Beikerberichl.
* Gießen, 6. Dezember.
Die nördlichen Druckſtörungen haben den hohen Luftdruck weiter
ſüd=
wärts verdrängt. Da unſer Bezirk mit in das Grenzgebiet der
Störun=
gen hineinragt, ſo iſt mit überwiegend wolkigem und noch dielfach
nebli=
gem Wetter zu rechnen, wobei einzelne Niederſchläge nicht ausgeſchloſſen
find. Die Temperaturen werden zwar etwas anſteigen, aber doch keine
ſtärkeren Schwankungen erfahren.
Ausſichten für Freitag, den 7. Dezember: Weiterhin vielfach
neblig=
wolkiges Wetter mit vereinzeltem Sprühregen ohne ſtärkere
Tempe=
raturänderung.
Ausſichten für Samstag, den 8. Dezember: Bei meiſt wolkigem Wetter
weiterhin einzelne Niederſchläge nicht ausgeſchloſſen.
in Ce Wind: Nieder=
ſchlag
in mm Schnee=
decke
in em Gießen: Nebel 3 S0. Aachen: Hamburg: Nebel 3 N. Berlin: wolkig W. München: heiter SSWV, Königsberg: Nebel WSN. gef. Breslau: wolkig NW. 0,1 Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen. Feldberg:
Taunus Nebel NO, Waſſerkuppe Nebel SW, Feldberg:
(Schwarzw.) Nebel NO, Zugſpitze: Rahler Aſten: Nebel SV. Fichtelberg: Nebel SW. 52 Schneekoppe: Nebel SW. 68
Haupiſchrittleitung. Rudoif Maupe
Veranzwortich für Pollilk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Reich and
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann,
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbeti Neite; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Drue
und Verlag: L. C. Wlttſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangie Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Abernemmen.
Die heutige Nummer hat 20 Geiten.
Das Photo=Spezialhaus Ph. Baumbach Nachflg. O. Brzo
Gliſabethenſtr. 1—3, veranſtaltet ſeinen 25. Photo Kurſus für Anfän
ab 28. 12. 28. Wir empfehlim denjenigen Amateuren, die zu Weihnach
einen Photo Apparat beſchert bekamen, dem Kurſus beizuwohnen, da
ſie auch auf billige Weiſe die Kunſt des Photographierens ſchnell
lernen können.
Ein ſtrahlendes Kindergeſicht.
wird Ihr Weihnachtsfeſt verſchönern, wenn Sie Ihrem Jungen v
Mädel ein Fahrrad unter den Chriſtbaum ſtllen. Die Mifa Mit
deutſche Fahrradwerke G. m. b. H., Berlin, konnte auf Grund der
folge ihres Verkaufsſyſtems. Direkt ab Fabrik” erſt kürzlich die Pr
der Mifa Knaben und Mädchenräder bedeutend herabſetzen. Schon
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der 280 Mifa=Fabrik=Verkaufsſtellen das bekannte hochwertige Mar)
fahrrad kaufen. Preiswerte Sprechapparate und Nähmaſchinen kön
Sie dort ebenfalls erhalten.
Was eine Zahl erzählt.
Für Millionen Menſchen iſt die Zohl., Siebenundvierzigelf” auf
blau=gold=etikettierten Kölniſch=Waſſer=Flaſche ein ſeit Jahren gewohn
und v.rtrauter Anblick. Schon manchem wird vielleicht die Frage
getaucht ſein, wwelche Bewandtnis es denn mit dieſer in aller Welt
kannten Zahl eigentlich habe. Nun, die urſprümgliche Faſſung laut=
„Glockengaſſe Nr. 4711‟. Und in der Tat war die „4711” die Ha
nummer des Gebäudes, in dem der Gründer der Firma Mülhens
Jahre 1792 damit begann,, ſein „4711” Kölniſch Waſſer — das Wund
waſſer aus Köln — zu deſtillieren. Damals wurden die Häuſerr
nicht ſtraßenweiſe numeriert, ſondern in der ganzen Stadt durchgezä
ſo daß auf dieſe Weiſe die recht hoch anmutende Hausnummer „47
zuſtande kam.
Heute iſt die 4711” in allen Erdteilen das Symbol für das kräft
würzige „4711” Kölniſch Waſſer, diſſen Garantie=Vermerk „Doppe
Auszug” auf ſeine beſondere Stärke und anhaltende Wirkung hinw
Es gibt, wirklich ein ſehr einfaches Mittel, ſich vor läſti,
Schnupfen zu ſchützen:
Sobald Sie das nächſtemal auch nur ein Kitzeln der Naſenſchle
häute bemerken, reiben Ste einmal die Naſenflügel von innen und au
mit Nivea=Creme ein. Verteilen Sie die Creme durch Maſſieren
Naſe und gleichzeitigem Hochziehen gut im Innern der Naſe; Sie wer
f ſtſtellen, daß die Reizerſcheinungen ſchwinden, und der Schnupfen u
gar nicht erſt zum Ausbruch kommen
9
Rarofamgrostämme.
Frankfurk.
Freitag, 7. Dez. 6.30: Gymnaſtik. O 13: Schallplatten. Au
Operetten und Revuen. O 15.05: Jugendſtunde. Mittelſchullehre
Ad. Hering: Trevithik, der Erfinder der Lokomotive. o 16.35
Hausfrauen=Nachmittag. Gred Freudenthal: Wie und wo ſtudier
man Hauswirtſchaft? 6 17.35: Stuttgart: Konzert des Funkorcheſters
O 18.10: Lefeſtunde. Aus den Briefen Napoleons. O 18.30: Süd
weſtdeutſcher Radioklub O 19: Schach. O 19.30: Fortſchritte i
Wiſſenſchaft und Technik. O 19.50: Film=Wochenſchau. O 20: Lieder
halle Stuttgart: Konzert. O. Anſchl.: Tangos.
Skuktgark.
Freitag, 7. Dez. 10.30: Schallplatten. O 11: Aus dem Ha
delshof: Eröffnung der Danziger Ausſtellung des Deutſchen
Au=
land=Inſtituts. O 12.30: Schallplatten. O 13.30: Nachrichten. O Ar
ſchl.: Schallplatten. 16.15: Nachmittagskonzert. Mitw.: Fri
Löffler. Funkorcheſter. 6 18: Ueberſicht über die Hauptveranſtaltun
gen der kommenden Woche in Eſperanto. O 18.15: Freiburg: Pro
Dr. Guenther: Die Wiedererweckung deutſchen Naturempfmden=
O 18.45: Aerztevortrag: Die Bedeutung des Lichts als Schutz un
Heilmittel für unſere Kinder. O 19.15: Engliſch für Anfänger. O 2
Symphoniekonzert des Philharmoniſchen Orcheſters Suttgart. Dirig.
M. Hahn. Mitw.: Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik. Brahms
Variationen über ein Thema von Joſ. Haydn; Symphonie Nr. 4
Schickſalslied für Chor und großes Orcheſter. O Anſchl.: Nachrichten
O Anſchl.: Frankfurt: Tangos. Ballettſuite von Dar us Mühaud.
Berlin.
Freitag, 7. D:z. 15.30: Frauenfragen und Frau=org
guter Einkauf — die beſte Sparkaſſe.” Ein Zwiegepräch. o 16
Dr. Staedler: Luftſchiffahrt und Weltpoſt. 16.30: „Jagd au
Menſch und Geſpenſter” von Rob. Neumann. Geleſen vom Autor
0 17: Unterhaltungsmuſik. Orcheſter Ferdy Kauffmann. 19
Prof. Dr. Eſau: Einführung in die Kurzwellentechnik. o 19.30
Chefredakteur Bernhard, M. d. R. und M. d. RWR.: Entſtehung und
volkswirtſchaftliche Bedeutung des Geldes. (Der Kompf ums Ge.?
zwiſchen Geſellſchaft und Staat.) o 20: „Wolfsblut” von Jae
London. Geleſen von Beierle. o 21: Soziale Weltreiſen. Frit
Tarnow, M. d. R. und M. d. RWR.: Die Arbeiterfrage in Amerika
O 21.30: Mozart=Lieder. Daphne, deine Roſenwangen. — Wie un
glücklich bin ich nit. — Der Sylphe des Friedens begleitet mein
Leben. — Warnung. — Die Alte. — Das Lied der Trennung.
Abendempfindung. Johanna Klemperer (Sopran), Generalmuſikdir
Klemperer. O. Anſchl.: Nachrichten.
Stettin. 10.05: Landwirtſchaftskammer für die Provinz
Pom=
mern. 8 16: Prof. Dr. Kneſer: Gelöſte und ungelöſte Aufgaben
der Mathematik.
Deutſche Welle. Freitag, 7. Dez. 10.15: Berlin: Nachrichten
6 12: Prof. Dr. Lampe und Dr. Nehlſen: Die mexikaniſche Oſt
und Weſtküſte. O 12.30: Mitteilungen des Verbandes der Preuß
Landgemeinden. O 13.30: Berlin: Nachrichten. 0 14.30: Kinderlieder
Von Sankt Nikolaus und Aepfeln und Nüſſen. O 15: Dr. Mosbachei
und Margarete Röſeler: Unterhaltung eines Arztes mit einer
Haus=
frau über Ge undheitsfragen des Winters. O 15.30: Wetter und
Börſe. 6 15.40: Künſtleriſche Handarbeit für Frauen und Mädchen
Ein Weihnachtsgeſchenk für die Kinder: ein n=ues Geſellſchaftsſpiel
O 16: Rektor Spielhagen: Heimatpflege im Rahmen des
Arbeits=
unterrichts. O 16.30: Leipzig: Alte Hausmuſik. O 17.30: Geh. Ober=
Reg.=Rat Flach: Die Handelsverhandlungen in Genf und ihre
Er=
gebniſſe. 6 18: Mu ikdir, Ohrmann: Der Weg zu Bruckner. 2 18.30:
Engliſch für Fortgeſchrittene. O 18.55: Werkmeiſterlehrgang. Stud=
Rat Dipl.=Ing. Müller: Maſchinenteile. Hebe= und Fördertechnik.
Reg=Rat Dr. Kuhnert: Sozale Schichtung des gademiſchm
Nach=
wuchſes. O 21.30: Berlin: Mozart=Lieder. Geſungen von Johanna
Klemperer (Sopran). Flügel: Generalmuſikdir. Klemperer. o Anſchl.:
Preſſenachrichten. O 22.45: Bildfunkverſuche des Senders
Königs=
wuſterhauſen.
Seht eimmal her, so muß man’s machen.
Neu bleibt alles durch -
AIH Henkels bewährtes Putz- u. Scheuermrttel.
Silberne
Armleuchter
aus Privath. prei
wert zu kauf. g4
ſucht. Angeb. m
Preisangabe u.
47 a. die Geſchäft
ſtelle d. Bl. (1971.
gebote u. W 48 a.
Geſchäftsſt. (1971
Biedermeier=Korx
mode zu kau en
ſucht Heinrichſtraß
Nr. 48, I
Rummer 340
latte
Neue Eiſenpreiſe für Süddeutſchland.
Von der Süddeutſchen Form= und Stabeiſenhändler=Vereinigung
de eine neue Preisliſte herausgegeben. Die Gvoßhandelsgrundpreiſe
Lieferunger ab Werk oder ab Schiff von 15 Tonnen Ladungen auf=
1s an Händler, die der Süddeutſchen Ciſenzentrale angeſchloſſen ſind,
gen für Form=, Srab=, Univerſal= und Bandeiſen unverändert.
ſegen ſiellen ſich die neuen Preiſe bei Werkslieferungen in Ladungen
15 Tonnen und mehr an Verbraucher für Formeiſen auf 139,30 RM.,
heiſen 142,40 RM., Unierſaleiſen 149,20 RM. Frachtgrundlage
ntirchen und Bandeiſen unter 5 Tonnen 163,70 RM. Frachtgrund=
Hamburg (Saar), alles Grundpreiſe für 1000 Kg.
Bei Lieferungen von 50 Tonnen und mehr zur Spezifizierung
inner=
der laufenden Spezifikationsfriſt des Stahlwerksverbandes
reduzie=
ſich dieſe Verbraucherpreiſe um 2 Mk. je Tonne. Für Material ab
tiſch=weſtfäliſchen Werken, welches mit der Bahn nach dem
ſüd=
chen Gebiet verſandt wird, verſtehen ſich obige Preiſe auf der
Fracht=
dlags Oberhauſen: bei Plätzen, die zu Oberhauſen frachtgünſtiger
n als zu Neunkirchen, gilt entweder der ſüddeutſche Preis auf der
btgrundlage Neunkirchen und der rheiniſche Preis auf der
Fracht=
dlage Oberhauſen. Füir die Anlieferug an die Verwendungsſtelle
Fuhre wird der Minbeſtfuhrlohnzuſchlag von 3 auf 5 RM. je
te erhöht.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Neue Preisſtellung des Deutſchen Kalifyndikates. Das Syndikat teilt
daß es auf Aufträge, die ihm bis zum 20. Dezember zur promp=
Lieferung zugehen, 4,5 Prozent in bar zurückvergüte, oder daß es
Beanſpruchung des Wechſelkredits ein zinsfreies Ziel auf drei
Mo=
gewährt. Die Wechſel könne man bis zum 15. November 1929
ongieren laſſen. Die Reichsbankdiskontſpeſen der prolongierten
zſek ſind vom Beſteller zu tragen. Vom 21. Dezember 1928 bis 30.
1 1929 wird vom Syndikat eine Barzahlungsvergütung don 2,5
zent oder ein Wechſelkredit bis äußerſtens 15. Nov. 1929 gewährt.
Deutſche Mühlenvereinigung A. G. In der G.V. der Deutſchen
Uenwerke A.G., der Holdinggeſellſchaft der von der öffentlichen
d übernommenen Scheuerunternehmungen, war das geſamte A.8.
10 Millionen RM. vertreten. Sie genehmigte den Abſchluß für
erſte Geſchäftsjahr, das die Zeit vom 5. Januar bis 30. Juni 928
aßt, und beſchloß die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent
rata temporis. Der Aufſichtsrat wurde durch Zuwahl von
Ver=
rn der Landwirtſchaft, der Binnenlandmühlen, der
Bäckerorgani=
nen und Konſumvereine ergänzt.
Frankfurter Hof A.G., Frankfurt a. M. Wie wir erfahren, ſind
handlungen wegen Wechſels der Aktienmajorität des Unternehmens,
zwar 51 Prozent des Stammkapitals und 51 Prozent der
Vorzugs=
n, aus den Händen des Bremer Großaktionärs bisher ergebnislos
eſen. Augenblickliche diesbezügliche Transaktionen ſchweben nicht.
Aufſichtsrat nahm in ſeiner letzten Sitzung den Bericht des
Vor=
des entgegen, der den bisherigen Verlauf des Geſchäftsjahres als
mein befriedigend verzeichnete. Ueber die Dividende (i. V. 7
Pro=
ſei noch nichts klar zu ſagen.
Mannheimer Beamtenbank e.G.m.b.H. Die außerordentliche G.V.
Mannheimer Beamtenbank war von etwa 200 Mitgliedern beſucht.
zweite Beſchluß auf Auflöſung der Genoſſenſchaft wurde gegen eine
nme gefaßt. Die Liquidationseröffnungsbilanz wurde
bekauutge=
n. ebenſo der Revſionsbericht des Reviſionsvereins. Außerdem
den einige interne Angelegenbeiten erledigt.
Durlacher Hof A.G., vorm. Hagen, Mannheim. Die G.V.
geneh=
te wiederum 10 Prozent Dividende auf 1,5 Millionen Reichsmark
U. und 8 Prozent auf die 5000 Reichsmark V.A. Erörterungen
en nicht ſtatt.
Mekallngkierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 6. Dezember ſtellten ſich für
trolyttupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
ung der Vereinigung für die D. Elektrolytkupfernotiz) 151,50 RM.
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſenvor=
des (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
erung und Bezahlung) ſtellten ſich für Origimal Hüttenaluminium,
1 99 Prozent. in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM.,
des=
hen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Reinnichkel,
99 Prozent, 350 RM. Antimon Regulus 84—87 RM., Feinſilber
kg. fein) 78,50—80 RM.
Die Berliner Metallnotierungen vom 6. Dezember ſtellten ſich für
pfer: Januar, Februar 137,25 (137,75), März 137,25 (138) April
1 25 (137,75), Mai 137,50 (137,75), Juni 137 (138), Juli 137,25 (137,75,
Wuſt, September 137,50 (138), Oktober, November 138 (138,25)
De=
ber 137,25 (138). Tendenz matt. Für Blei: Januar 42,50 (43,25),
ruar 43 4(3,25), März, April, Mai, Juni 43 (43,25), Juli 43 (43,50)
fuſt, September 43,25 (43,50), Oktober 43,50 (43,50), November 43,50
30), Dezember 42,75 (43,25). Tendenz: ſchwächer. Für Zink:
Ja=
r 52,75 (53,50), Fobruar 52,75 (53,75), März, April, 52,75 (53,25),
i, Juni 53 (53,50), Juli 53 (53,50), Auguſt 53 (53,75), September
5 (53,75), Oktober, November 53,25 (54), Dezember 52,50 (53,50),
denz: ſtill. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
efügten Brief.
Die Metallnotierungen der Londoner Börſe vom 6. Dezember
ſtell=
ſich für Kupfer (Tendenz; ruhig): Standard p. Kaſſe 68/½e-
Nonate 682/te—5, Settl. Preis 68½4, Elektrolyt 7434—75½, beſt
eted 73—74½, Elektrowirebars 75½; Zinn (Tendenz:
unregel=
zig): Standard p. Kaſſe 231—½, 3 Monate 229½—230, Settl. Preis
Banba (inoff. Not.) 231½, Straits (inoff. Not.) 231½; Blei
Undenz: unregelmäßig): ausländ, prompt 212ſyo, entft. Sichten A1/,o,
tI. Preis 21½; Zink Tendenz: ruhig): gewöhnl. prompt 26½,
It. Sichten 26½, Settl. Preis 26½; Queckſilber (inoff. Not.) 22½—34;
framerz (moff. Not.) 19.
Produkkenberichte./
Mannheimer Produktenbericht vom 6. Dezember. An der heutigen
dduktenbörſe waren inländiſcher und ausländiſcher Weizen, ſowie
is um je eine Viertelmark abgeſchwächt bei geringer Kaufluſt. Der
htpreis für Weizenmehl wurde um 25 Pfg. für die 100 Kilo
herab=
itzt. Man verlangte für die 100 Kilo waggonfrei Mannheim ohne
* in Reichsmark: Weizen inländ, 23,50, ausländ. 26,50—28, Noggen
ind. 2,50, Hafer inländ. 2—23, ausländ, 23,25—24 Braugerſte
iſche, heſſiſche und württembergiſche 25—25,50, pfälziſche 26—26,50,
ttergerſte 20—22, Mais mit Sack 22,50, ſüddeutſches Weizenmehl
Szial Null 33,25, ſüddeutſches Roggenmehl, je nach Ausmahlung,
25—32, Kleie 13,75.
Frankfurter Produktenbericht vom 6. Dezember. Die Frankfurter
reidebörſe lag ruhig. Roggen etwas anziehend. Die übrigen Preiſe
ren unverändert. Es notierten je 100 Kilo: Weizen 22.75, Roggen
9, Sommergerſte B,75—24, Hafer 22,75—23,25, Mais 22,95, Weizen=
N 32,75—33,25, Roggenmehl 29,25—30, Weizenkleie 13,75—13,85,
ggenkleie 14,25.
Piehmärkke.
— Darmſtädter Viehmarkt vom 6. Dezember. Aufgetrieben waren
Ochſen, 154 Kälber, 35 Schafe, 1 Ziege. Die Preiſe ſtellten ſich für
her auf a) 60—66, b) 53—59, c) 46—52, für Schafe 40—45 Pfg. pro
und. Marktverlauf: ſchleppend.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 6. Dezember. Zum Kleinvieh=
EEr waren zugeführt und wurden die 50 Kilo Lebendgewicht je nach
*)ſe gehandelt: 167 Kälber 44—72, 6 Schafe 44—46, 43 Schweine 70
80. 506 Ferkel und Läufer: Ferkel bis vier Wochen 12—18, über
* Wochen 20—28, Läufer 32—38. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig,
äumt; mit Schweinen mittelmäßig, geräumt; mit Ferkeln und
Läu=
n wittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 6. Dezember. Der Auftrieb des heuti=
Hauptmarktes beſtand aus 1172 Kälbern, 547 Schafen, 312 Schwei=
Verglichen mit dem Auftrieb der vergangenen Woche waren 65
tber und 134 Schafe mehr angetrieben, während 77 Schweine
weni=
zum Verkauf ſtanden. Marktverlauf: in allen Viehgattungen mäßig
Pe ausverkauft. Bezahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht: Käl=
*: b) 67—7, c) 62—66, d) 54—61: Schafe: a) 46—51, b) 42—45,
D—41: Schweine: b) 76—78, c) 76—79, 0) 75—78. — Fleiſchgroß=
Lrtt: Ochſenfleiſch: 1. 85—90, II. 80—85; Bullenfleiſch: 78—83;
Kuh=
lich II 54—60, TIT 30—45; Kalbfleiſch II 75—90: Hammelfleiſch 20
2: Schweinefleiſch T 90—96. Gefrierfleiſch: Rindfleiſch, Vorder=
SLLE zolfrei 52, verzollt 65; Hinterviertel 58 bzw. 78. — Im
Ver=
a zu den Notierungen des letzten Hauptmarktes waren Kälber bis
Dak und Schweine bis 2 Mark teurer.
Freitag, den 7. Dezbr.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 6. Dezember.
Obwohl im Vormittagsverkehr im Anſchluß an die feſte Haltung
der geſtrigen Abendbörſe der Markt ein weiter freundliches Ausſehen ringere Andienungen, weniger dringendes Angebot und kleinere
Schätun=
gezeigt hatte, machte ſich zu Beginn der offiziellen Börſe eine größere, gen der Winteranbaufläche.
Zurückhaltung bemerkbar. Die Spekulation ſchritt in verſtärktem
Maße zu Entlaſtungsverkäufen und Gewinnſicherungen. Der ſtart heute etwas anziehem. Es erfolgten Anſchaffungen in Dezember= und
geſteigerte Geldſatz an der New Yorker Börſe und die Verknappung März=Ware. Auch die Exporteure in St. Louis zeigten Kaufluſt. Die
von Tagesgeld am hieſigen Platz mahnten allgemein zur Zurückhaltung, höchſten Kurſe konnten ſich zwar nicht halten, doch lagen die Schluß=
Die Tendenz war unſicher und das Geſchäft bewegte ſich in dem engſten notierungen über dem geſtrigen Niveau.
Nahmen. Im Verlaufe ſchritt die Kuliſſe zu weiteren Abgaben, obwohl
ſonſtige ungünſtige Meldungen nicht vorlagen, ſo daß gegenüber der Die anfangs erzielten Gewinne auf kleine Anlieferungen gingen auf
geſtrigen Abendbörſe zumeiſt Kursverluſte bis zu 3 Prozent eintraten, teilweiſe Negliſationen etwas zurück.
Beſonders in Mitleidenſchaft wurden am Elektromarkt Siemens mit
minus 5 Prozent, Schuckert mit minus 3.75 Prozent, Felten mit minus, nachfrage und Käufe der Verbraucherſchaft im Oſten.
3.5 Prozent und Geſ. für El. mit minus 3,75 Prozent gezogen. Auch
Montanwerte waren ſtark vernachläſſigt, doch gingen die Kursabſchläge
kaum über 1,5 Prozent hinaus, nur bei Mannesmann betrugen dieſe
3.25 Prozent. Am Bankenmarkt war die Kursgeſtaltung uneinheitlich. größeren braſilianiſchen Angebotes gingen die Preiſe etwas zurück.
Reichsbank minus 2,5 Prozent und Kommerzbank mit minus 2 Proz.
lagen ſtärker angeboten. Danatbank und Deutſche Bank dagegen etwas ten anfangs auf die Preiſe. Später kam es auf beſſere
Deckungsnach=
gefragt und eine Kleinigkeit erhöht. Am Chemiemarkt beſtand für J. G.
Farben bei einem Verluſt von 1,75 Prozent weiter, aber geringeres
In=
tereſſe. Angeboten und 3,25 Prozent ſchwächer waren Zellſtoff
Wald=
hof. Deutſch=Linoleum bei einiger Nachfrage gut behauptet. Etwas Getreide: Weizen, Dez. 11578, März 1193, Mai 122½; Mais,
Intereſſe beſtand noch für Goldſchmidt, bei nicht erhöhtem Kurs, für Dez, 83½8, März 87, Mai 8934; Hafer, Dez. 48, März 483, Mai
Rütgerswerke, die gut gehalten blieben, und am
Bauunternehmungs=
markt für Wahß u. Frehtag, bei ebenfalls gut gehaltenem Kurs. — Am 48½; Roggen, Dez. 100½, März 104½4, Mai 107.
Nentenmarkt waren Ab öſung mit Option geſucht und etwas erhöht.
Ausländer ſtill, Türken weiter angeboten und etwas ſchwächer. Im Rippen, Dez. 10,60, Jan. 10,85: Speck loco 10,50; leichte Schweine
Verlaufe blieb das Geſchäft klein, und auf weitere Abgaben traten
zu=
meiſt erneute Abſchwächungen bis zu 2 Prozent ein. Plötzlich machte
ſich jedoch, in Reaktion der verſtärkten Abgaben, einige Nachfrage nach Baumwolle: Dez. 19,88, Jan. 19,66.
einzelnen Spezialwerten geltend, und das Kursniveau konnte ſich
all=
gemein etwas heben. An der Spitze ſtanden J.G. Farben, die zirka 1,5
Prozent zurückgewinnen konnten. Auch A.E.G. waren wieder etwas
gefragter. Am Tagesgeldmarkt wurde der Satz auf 6,5 Prozent erhöht.
Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4.1960, gegen Pfunde nach England 3—4 sh, nach dem Kontinent 16 C.
20.355, London-—Kabel 4.8505, —Paris 124.15, —Mailand 92,65, gegen
Madrid 30,04, gegen Holland 1207½.
An der Abendbörſe trat wieder eine Abſchwächung ein. Man
befürchtet Rückſchläge von den unſicheren Auslandsbörſen und Rückflüſſe
deutſcher Aktien aus dem Ausland. Andererſeits würde die neue J.G. Mai 10,55.
Farben=Bonds=Transaktion den Farbenmarkt ſtärker belaſten. Es traten
zunächſt Kursrückgänge von 1—2 Prozent in den meiſten Märkten ein.
Berlin, 6. Dezember.
Die Börſenſpekulation ſcheint ſich während der letzten Tage etwas
übernommen zu haben und neigte aus dieſem Grunde bei Beginn der
heutigen Börſe faſt allgemein zu Gewinnrealiſationen. Infolgedeſſen
war die Tendenz mit wenigen Ausnahmen abgeſchwächt. Nach
Feſt=
ſetzung der erſten Kurſe war die Stimmung unverändert zurückhaltend.
Die Abdeckungen ſetzten ſich auf der ganzen Linie in geringem
Um=
dern auch von dieſer Seite ſpäter Nealiſationen vorgenommen wurden. von 500 Millionen Lire der „Montecatini”=Societ4 Generale per
Im weiteren Verlauf der Börſe geſtaltete ſich die Tendenz
uneinheit=
lich. Die Glattſtellungen der Börſe ſetzten ſich fort, ſo daß die
Mehr=
zahl der Terminwerte erneut um 1—2 Prozent abbröckelte. Gegen
Bör=
ſenſchluß konnten ſich am Elektromarkte und Farbenaktienmarkt auf
größere Kauforders Schweizer Großbanken nennenswerte Erholungen
durchſetzen.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Bafalt ..
Bergmann.
Berl. Karlsruh
Berl. Kand.=Geſ
Braunkohl. Br.
Bremer Wolle.
Tanatbank. ..
Teutſche Bank.
Tistontogeſ. . .
Tresdner Bank. . . ..
Teutſche Maſchinen,
Teutſche Erdöl ... . . 1142.75
Teutſche Petroleum.
Kynamit Nobel ....
Clektr. Lieferung .
3. 6. Farben.. ..
Celſenk. Berg. ...
G.f. eleftr. Untern. . 1 280.—
Ean. Maſch.=Cgeſt.
Kanſa Tampfſch. . . . 184.—
Kapag ......
Karpner. .. . . . . . ...
Kemoor Zement. .
Selſingfors
Lien .....
Trag ..
Ludapeſt ..
Sofia ...
Eolland ....
Koxenhagen /11.82
Stcäholm.
London
Luenos gires
Neu=Por!
Belgien .."
202.—
99.—
6o.
247.—
76.—
280,5
164.5
228.—
299.—
1173.— 6 12.
1202.75
99.875
60 125
egs.—
75.5
ſ2s1.—
164,5
229.5
297.—
172.75 Hirſch Kupfer.
Söſch Eiſen
Hohenlohe Werke.
Kahla Vorzellan.
Kal’ Aſchersleben
Salidetſurth
Weſteregeln
Lindes Eismaſch.
2. Loewe & Co.
Lingel Schuh .. j. 12
445.5 142.5
188.—
85.—
H21.—
ſ292.—
519.—
1295.—
174.—
257.—
45.25 47.25 164.— 163.5 Mannesmannd 123.— 172.25 172.25 Niederlauſitz 1159,5 48. 48.— Nordd. Lloyd 142,5 89.— 142.75
88—89 Crenſtein. 103,5 Bolyphon 473.— (4760.— 130.— I= 13175 Rütger /107.6251 191.25 191.75 ie 134.,73 1134.— 275.25 278. emens 1142. 123.25 123 75 Ver. Glanzſto 558. I. 43.—
142.375
138.75
285.5 = 276.—
45.—
184.—
142.—
134.—
281.75 Ver. Stahlwerke
Volkſtedter Porzella
Wanderer Werke
Wiſner Metall.
Wittener Gußſtahl. 93.375
85-.
119.—
f181.— 11
48.5
Deviſenmarkk.
5. 1 12. 8. 12. 5. 12. 6. 12. Geld Brief0.545 10.365 geld Brief Geld /Bke Geld . 10.54210.582 Utalien .. E1.9454 aos 59,07 58,25 s307 Paris . 5.375 18.415 49 2.322 212.442 12.421 12.441 Schweiz :. 80.765 80.925 30 „6 80.92 zog 13.22 73.07 73.21 Spanien.. 67.66 67 8) 157.71 3.024 3.030 3.027 2.033 Tanzig 81. 28 181.45 81.29 66. 23 168 63 168.3 168.84 Japan. 1 931 1.935 1.9as Cslo ........M11.75lt11.97 111.761 111.98 Rio de Janeir 1.500 0.502 0.489 2112,04 111.89 12.04 Zugoſlavien 7.365 7.379 7.368 112,02 112.24 112 62 Oti2 2‟ Portugal 18.70 18.74 120.33120.371 20.335 e0.373 Uthen .. 5.425/ 5.435 / 5.425 1.768 1.770 1.766/ 1.770 Konſtantinopel „1 2.093/ 2 0971 2.083 1925 4.20o 4.1920 54.20004 Fanada.. 4.187 4.195 13a7 Go.39 59.2758 5.8395 Jruguay. 4.2851 4.2941 4.286
1 6. 12.
127.—
122,5
2536
512,5
295.—
175.25
253.
125 —
158.25
102.—
107.5
136.—
551.—
92.—
59.—
119.—
157.5
48.5
ſe1.39
15.41
67.85
81 45
1.930
0.501
18.70 18.74
5.435
20.,87
Ameritaniſce Kabelnachrichken.
* Chicago, 6. Dezember. (Prib.=Tel.)
Weizen: Der Markt nahm heutg einen ſtetigen Verlauf auf ge=
Mais: Die Preiſe konnten nach dem geſtrigen ſtarken Abfallen
Roggen: Die Preiſe zeigten heute vur geringe Veränderungen.
Hafer: Die Preiſe konnten heute etwas anziehen auf beſſere Loko=
* New York, 6. Dezember. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Auf Liquidationen und europäiſche Abgaben angeſichts des
Zucker: Enttäuſchende europäiſche Berichte und Liquidationen
drück=
frage und Käufe kubaniſcher Firmen zu einer Erholung.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 6. Dez.:
Fette: Schmalz, Dez. 11, Jan. 11,60, März 11,85, Mai 12,10;
8,25—8,70, ſchwere Schweine 8,40—8,75 =Schweinezufuhr Chicago=
48 000, im Weſten 135 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 6. Dez.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 156½, Hartwinter 13338: Mais
neu angek. Ernte 97½; Mehl ſpr. wheat clears 5,75—6: Fracht
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,75; Talg extra loſe 9½4.
Kakav: Tendenz feſt, Umſatz in lots 294, loco 10½4, Dezember
9.95, Januar 10,08, Februar 10,18, März 10,31, April 10,46,
Kleine Wirffchefisnachrichken.
Nunmehr hat auch die Kalkinduſtrie des Lahngebietes bei
Regierung und Behörden Antrag auf Subventionen geſtellt.
Vor=
geſchlagen wird die Gewährung öffentlicher Kredite,
Steuerfrei=
heit für einige Jahre ſowie Frachtermäßigung für Kohle, um
3 Reichsmark je Tonne und gleichfalls Frachtermäßigung für
Kalk um 3 Reichsmark je Tonne.
Der Proſpekt anläßlich der auf Antrag eines
Bankenkonſor=
fange fort, zumal neue ausländiſche Kauforders nicht vorlagen, ſon= tiums unter Führung der Dresdner Bank erfolgenden Zulaſſung
LInduſtria Mineraria ed Agricola in Mailand an der Berliner,
Frankfurter und Hamburger Börſe iſt erſchienen.
Die J.G. Farbeninduſtrie hat lt. „F. 3.” einem Konſortium
Berliner Großbanken. 10 Millionen Reichsmark Bonds, feſt
be=
geben mit einer Option auf weitere 20 Millionen Reichsmark.
Die Bonds können entweder zu 145 Prozent feſt verkauft oder zu
145 Prozent plus einer halben Option mit 146,50 Prozent
ver=
kauft werden, wobei die Option bis zum 12. Dezember ausgeübt
ſein muß.
Die Verwaltung der Vereinigten Glanzſtoff=Fabriken. A. G.,
Elberfeld, beſtätigt, daß ſie zuſammen mit Courtaulds die
Lilien=
feld=Patente übernommen hat, nachdem die Nuera=Geſellſchaft ihr
Einverſtändnis zur Fabrikation des außergewöhnlich ſtarken
Kunſtſeidengarnes gab.
Wie von den Emiſſionsbanken mitgeteilt wird ſind alle
Zeichnungen auf die geſtern im Betrage von 300 000 Pfund
Ster=
ling aufgelegten 6prozentigen Obligationen der Stadt München
141.125 voll zugewieſen worden.
Die a.o. Generalverſammlung der Deutſchen Linoleum=
Unter=
nehmungen A.G. beſchloß Fuſion mit der Deutſchen
Linoleum=
werke A. G. Auf nom. 500 RM. Aktien der Linoleum=
Unterneh=
mungen entfallen nom. 600 RM. Aktien der Linoleumwerke
zu=
züglich 30 RM. in bar.
Am 7. d. Mts. findet in Stockholm eine Konferenz der
ſkandi=
naviſchen Notenbanken ſtatt, auf der u. a. die Frage der
Wieder=
einführung der Münzunion erörtert werden ſoll. Von däniſcher
Seite nehmen an der Konferenz die Direktoren der Nationalbank
Stephenſen und Schröder teil.
Der ſchwediſche Grängesberg=Konzern hat durch den ſieben
Monate dauernden Grubenarbeiterſtreik einen Verluſt von über
9 Millionen Kronen erlitten. Die Geſellſchaft ſieht ſich daher ge=
Brief nötigt nur 5 Prozent Dividende gegen 17 Prozent im Vorjahre
auszuſchütten.
Die von einem ſchweizeriſchen Bankenkonſortium unter
Füh=
rung der Schweizeriſchen Kreditanſtalt zu 97 Prozent aufgelegte
zweite Tranche der Auslandsanleihe der Badiſchen Girozentrale
in Mannheim in Höhe von 10 Millionen Schweizer Franken
(3 Millionen waren ſchon außerhalb der Schweiz untergebracht)
7.362 wurde mehrfach überzeichnet.
Wie wir erfahren, hat eine Bankengruppe unter Führung der
New Yorker Bankfirma Hallgarten u. Company die Finanzierung
z uss/ 4.194 eines der größten Baugeſchäfte der Welt übernommen. Es wur=
S den 160 000 Aktien zum Nominalwert von 3,50 Dollar emittiert.
Frankfurter Kursbericht vom 6. Dezember 1928.
62 Diſche. Reichs=)
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
62 Bah. Freiſtaat
von 1927 ......
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
720
ThüringerFrei=
ſtaat von 1927.
Otſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *I=
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schusge=
bietsanleihe..
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24..
8%0 Darmſtadt v. 26
7% Frkf. a. M. v. 26/
79 Mainz v. 26...
8% Mannh. v. 26,
82 Nürnbere v. 26
8% Berl. Hyp.;B1.
6% Frkf. Hyp.Bk.,
Pfbr.,
8% Seſt. Landesbi.
78 Kom.
Landes=
bank Darmſtadt.
82g Mein. Hnb.Bk.
82 Pfälz. Sbp. Bk.
820 Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
87.5
78.25
79.3
89.25
92.5
97.5
97.5
97.5
97.25
93.8
89
85
98
94.5
97
18% Nhein.Hyp.=Bki.
82 Rhein.=Weſtf=
Bd.Fredit .....
18% Südd. Bod.=
Ered.=Bank ....
8% Württ. Ghp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser.
Ser, II
6% Daimler Benz
von 27.,.775
18% Klöckner=Berke
Berlin v. 26....
72 Mainkrw. p. 26.
72 Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
18% VoigtcHäffner
von 26 ....
16% Bosn. L. C. B.
v. 1914 ..... ..."
4:1.% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ..
425 Oſt. Goldrente
4I.%0 Num. Gold
von 1919 ....
4% Türk. Admin.
1Badgab
Zollanl.
42
4,% 1913 Ungarn
„7 1914
42 Ung. Goldr
Aktien.
Alg. Dt. Crebitanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Eomm. u. Brivatb.);
97.75
97.25
51-,
66.32
75.25
40.25
37.
19.3
12.4
241.
21.2
26.05
139.5
184
195
Darmſt. u. Nt.=Bk.)
Deutſche Bank ...
Eff.=u.
Wechſel=
bank ........"
Vereinsbank".
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank...../.
„ Hyv.=Bk. .. . .
Pfdbr.=Bk...
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank.
Metallbank..
Mitteld. Ereditbk.,
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban 1.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Ereditbk.
Hyp.=Bank
Südb. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Banberein
A.=G. t. Verkehrsw).
Dt. Eiſenb.=Geſ..
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge.
Masae
Nordd. Llohd ....
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin. . .
Ablerw. Gb. Klehzer)
6% AEG. Vorzug
AEG. Stamm=
Baſt Nürnberg
Bergm. Gl. Werke
BrownBrovericCie
Brüning & Sohn..
297
173.75
1126
101
164
172.75
115.25
149.,5
153.5
139.5
142
217.5
160
34.5
160.5
1335.5
126
215
141,
167.25
92
143.25
141.25
122.25
Anzk
90.25
88.25
203
246
155
123.5
Buderus Eiſen
Eemen Heidelberg!
Karlſtadt!
Chem.Werke Albert
Fabritk Milch
Daimler=Benz..
Dt. Atl., Telegr.. .
Eiſenh. Berlin.
Erdöl.
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwerk
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraftl,
Lieſer.=Geſ.
Sſchw. Bergweri
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
Faber, Joh., Bleiſt.
J. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Fetter).
Frkft. Gas .......!1
„ Hof ...
Geiling & Cie...
Gelſenk. Bergwer!
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen..
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen!
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frkft. 11
Hammerſen (ben.
Harpener Vergbaul135
Henninger, gempf./184
Hilpert Armaturfb.! 88
Hindrichs=Aufferm.)=
Hirſch Kupfer ....!4
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil. . .!"
138
175
85
142.5
341
315
265
1193.5
201
58
225
Ret
17475
134
114
145
139
Lahmeher & Co... 1184
Lech. Augsburg . . . 116
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt. 19
Maintr.=W. Höchſt. /117
Mainz. Akt.=Br. /270
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb., /111.75
Mars=Werke . .... /103
Metallgeſ. Frankft. /196.I
Migg. Mählenbau.
Motorenſb. Darmſt. 63
1 Holzverk. Induſtrie 96
3lſe Bergb. Stammſ239
Genüſſel117.5
80.5 Junghans Stamm 87.5
Kalt Aſchersleben /292
„ Salzdetfurth. /516
Weſteregeln „1292
Kammgarſpinn 253.5
Karſtadt, R.. . . . . . 229
Klein Schanzl. .. 1u0
Klöcknerwerke ..
105.5
198 Kraftw. Alt=Württ.,/ 94.5
Reckar). Fahrzeug..
Nicolath, Hofbr. . .
.!
Oberbedar
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen
Petere Union Fr!1
Phöniz Vergbau.:
Reiniger, Gebb...
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stanm/1 78
Stagliverke ..
Riebeck Montan.
Noeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke . ...11G7.0
22
162
112.5
44
63.25
107.75
90,8
148
125.75
Ka 3
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel
Schucker: Elektr.. . .
Schwarz Storchen.
Siem Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Südd. Immobilien
Zucker=AG./1
Strohſtoff. Ver...
Tellus Bergbau.
Thür. Lief.=Geſ..).
Tucher=Brauerei..
unterfr. Krs.=
Elek=
tr.=Verſ. ..
Beithwerke" .
Ver. f. Chem. Ind.
Gummifabrit
Berlin=Franki
Laurahütte.
Stahlwerke.
Ultramarin
„ Zelſt. Berlin= 133
Vogtländ. Maſchin
Boigt & Haeſſner e15
Wahß & Frehtag.
Begelin Rußfabrik 133,5
Werger Brauerei. 235
Zellſtoff. Aſchaffbg.
Memel. ..
Waddho „./a84.5
700
3a4
128
118
263
175
438
93
155
118.5
108
uos
28.5
91.5
84
75.5
825I.
1557
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Freitag, den 2. Dezember 1928
Nummer 34
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Nummer 340
Fleitag, den 7. Dezember 1928
Geite 19
aß sosklornnn Jarz
Roman von Paul Hain.
Copyright 1925 b9 Verlag Oskar Meiſter, Werdau.
A.
(Nachdruck verboten.)
Hanni und Hugo wanderten durch die Menge der Flaneure.
ar einem kleinen Cafs am Tiergarten machten ſie halt. Auf
r Terraſſe davor ſaßen die Gäſte unter den bunten,
ſeidenbe=
irmten Lampen. Die Tiſche waren durch Blatxpflanzen
von=
rander getrennt. Hier war gut ausruhen — der Verkehr pulſte
ir ſchwach vorüber. Aus dem Café wiegte der feine Rhythmus
r Kapelle. In weichen Tönen ſang die Geige.
„Komm — da iſt ein Tiſch frei,” ſagte Hugo Wendler. „Hier
t es ſich gut — und drüben rauſchen die Bäume des
Tier=
rtens.”
Sie gingen hinein und nahmen auf der Terraſſe Platz. Der
Uner bediente ſchnell und diskret. Ihre Hände lagen
ineinan=
r. Die gedämpfte Muſik, die laue Abendluft, der Anblick der
nilen Silhouette des Tiergartens drüben mit den zahllos
mmernden Sternen darüber — all das verſetzte ſie ein eine
mantiſch=ſchwärmeriſche Stimmung, aus der heraus ſie ſtolze
iftſchlöſſer zu bauen begannen. In ihren Worten war eine
fe Zärtlichkeit.
Wie lange ſie ſo ſaßen — ſie wußten es nicht.
Sie träumten in die Dunkelheit des Abends hinein. Und
war ein großes Erſchrecken in Hanni, als ſie den Geliebten
ötzlich ſagen hörte:
„Sag’ einmal, Lieb — was koſtet eigentlich der Kuraufent=
It deiner Mutter?”
Aber ſie faßte ſich ſofort.
„Ich weiß es ſelbſt noch nicht, Hugo. Was ich hatte, habe
bezahlt. Nun muß Gott helfen — oder — vielleicht du!“
Sie blickte ihn feſt an, mit einer rührenden Innigkeit.
Er nickte, wie ſelbſtverſtändlich.
„Natürlich, Hanni — das iſt doch klar, daß ich helfe, ſowie
kann. Ich glaubte, du hätteſt die Hilfe deines Chefs in
An=
ruch genommen.”
„Nein —,” ſagte ſie kurz.
„Na ja — wenn’s nicht nötig war!“
„Nein, es war nicht nötig, Hugo. Aber ſprich jetzt nicht
ehr davon. Heute nicht. Heute will ich nur froh ſein mit dir.
Phantaſieren. An die Realität der Dinge werden wir ſchon nochk
zeitig genug denken müſſen, nicht wahr?”
Er zog ihren Arm enger an ſich.
„Haſt recht, Hanni. Mir fiel das auch nur ſo beiläufig ein,
Du, ich komme mir heute wie ein König vor. Wie lange iſt es
her, daß wir nicht einen ſo langen Abend beiſammen waren?
Sorglos — ohne Gewiſſensbiſſe! Sonſt mußteſt du dich beeilen,
nach Hauſe zu kommen, um nach deiner Mutter zu ſehen, oder
ich hatte gerade auf einen Sprung Zeit, um dann wieder in die
Bank zu rennen. Heute iſt ein richtiger Ferientag. Morgen? Du
— wie iſt es morgen?”
„Nun werden wir öfter zuſammen ſein, Hugo. So wie
früher — vor Mamas Krankheit. Und wir werden ihr oft
ſchrei=
ben in ihre ſchöne Stille hinein — ſie freut ſich ſo auf unſere
Briefe.”
„Ja, Hanni. Dieſer Sommer ſoll auch für uns ein großes
Glück werden, auch wenn wir nicht wie andere in die Ferien
„reiſen” können. Hanni — wieviel Küſſe biſt du mir noch
ſchuldig?"
Sie ſchaute ſich vorſichtig um. Sie ſaßen zwiſchen den
Blatt=
pflanzen und Weinrankengeſtellen wie in einem luftigen
Sé=
parée. Hier war niemand, an den Tiſchen neugierig auf den
Nachbar und jeder fühlte ſich abſeits von der Welt.
„Hugo —
Ihre Arme umſchlangen ſeinen Hals.
Er preßte ſie leidenſchaftlich an ſich.
„Mein liebes Mädel — du — wie lieb habe ich dich! — Hanni
— ſo lieb kann dich kein Menſch in der Welt haben.”
Sie lächelte ihn glückſelig an.
„Das ſoll auch niemand tun, Liebſter —
„Weißt du — manchmal, wenn ich ſo allein hinter meinen
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ſinn — aber —
Sie ſchloß ihm raſch den Mund mit ihren Lippen. Ihr
Kör=
per zitterte verhalten in ſeiner Umarmung.
„Nur dir gehöre ich — immer und immer —,” flüſterte ſie,
während ſich ihre Lippen für einen Augenblick von ihm löſten.
„Du dummer, lieber Menſch. Du mußt es doch fühlen —
Seine Augen flammten ſie an.
„Hanni — es iſt ja nur für dich, daß ich etwas werden will
— etwas Großes! Um deinetwillen muß ich Sterne vom Himmel
reißen. Für dich muß ich Geld aus der Erde ſtampfen!“
Sie ſchüttelte den Kopf.
„Nur deine Liebe brauche ich, Liebſter.”
Da zog er ſie von neuem an ſich und küßte ihren Mund voll
Leidenſchaft.
Gedämpft klang aus dem Innern des Cafés die Muſik auf
die Veranda. Süß und mild ſpielte die Geige und ließ alle
In=
brunſt einer ſehnſüchtigen Künſtlerſeele hinausſtrömen in den
Abend. Groß und ſilbern hing der Mond über den Bäumen, wie
eine ſchöne, prunkvolle Ampel des lieben Gottes.
Von weither tönte das dunkle Geräuſch der Stadt, ein fernes
Rauſchen, das wie die ewige Melodie des Lebens war. Aber
hier, in dieſer Stille, war nichts Beängſtigendes mehr darin,
und das Lied der Geige verſchmolz mit dieſer fernen Melodie
und der Feierlichkeit des klaren Nachthimmels zu einem einzigen
Akkord tiefer, reiner, zitternder Seligkeit.
Hannis Kopf ruhte an Hugos Schulter.
„So kommt das Glück — ſo auf den feinen Schwingen einer
ſüßen Melodie —. Sieh nur, wie die Sterne leiſe zittern im
Rhythmus der Muſik.”
„Ja — Lieb, ſie tanzen um den Mond, der ſie regiert, ſo wie
die Menſchen um das goldene Kalb tanzen. Es iſt im
Welten=
raum und auf dem Erdball immer das gleiche.”
„Liebſter — küſſe mich noch einmal — dann wollen wir
lang=
ſam gehen — in die laute, klingende Stadt zurück. In die bunte
Wirklichkeit. Aber dieſer Abend ſoll in uns bleiben —
„Hanni — ich habe ſoviel Mut zum Glück — mit dir."
Hellauf jubelte jetzt die Geige in lautem Crescendo, und
Flöte und Cello wurden im Rhythmus der Muſik mitgeriſſen
zu jauchzendem Einklang.
„Hörſt du?” flüſterte Hugo.
Hanni nickte freudig.
„So voll Freude iſt heute mein Herz, Geliebter.”
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 20
Freitag den 7 Dezember 1928
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