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Nummer 339
Donnerstag, den 6. Dezember 1928. 191. Jahrgang
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Darm=
ſädter und Nationalbank.
Heſſen und der deutſche Einheitsſtagt.
* Es ziſcht.
Von unſerem j=Korreſpondenten.
ſoch einmal die Lukherſchen Vorſchläge. — Reichsland Preußen? — Will Heſſen in Preußen aufgeßen?
2as „Ländergefühl”. — Iſt Heſſen lebensfähig? — Almoſencharakker der Reichs-„Zuſchüſſe‟.
Die Verpflichkung des Reiches zum Erſaß der Beſakungsſchäden.
„Am die Reichsreform.”
iſt ſeiner Geſchichte und ſeinem Weſen nach ein ſüddeutſcher
Vom Verband mitteldeutſcher Induſtrieller eingeladen, hat
ichskanzler a. D. Dr. Luther am Dienstag nachmittag in
Frank=
rt einen Vortrag gehalten, der die bekannten Pläne des
Bun=
s für eine Erneuerung des Reichs zum Gegenſtand hatte. Daß
Lutherſchen Vorſchläge unſerer Meinung nach
ine Löſung darſtellen, die im Intereſſe der weiteren
ſtaat=
en Entwicklung des deutſchen Volkes wünſchenswert wäre,
ben wir ſchon mehrfach und eingehend erörtert. Dr. Luther
hrt ſich ja aber auch ſelbſt, und hat das in ſeinem Frankfurter
rtrag wiederum getan, gegen die Auffaſſung, daß die
Denk=
riſt des Bundes für Erneuerung eine Art Patentlöſung in
rſchlag bringen ſollte, ſondern er ſieht den weſentlichen
Er=
g der Arbeit des Bundes darin, daß das Problem einer
eichsreform bei dieſer Gelegenheit zum erſten Male bis in
Einzelheiten hinein ſachlich durchgearbeitet und damit eine
ſthafte Diskuſſionsbaſis geſchaffen ſei. Im erſten hat Herr Dr.
ther zweifellos recht. Es iſt ſein und des Ereuerungsbundes
ibendes Verdienſt, durch Ausarbeitung eines konkreten
Vor=
lages die eigentlichen Probleme einmal herausgeſchält und
In deutſchen Volke greifbar vor Augen geführt zu haben. Ob
nit ſchon eine Diskuſſionsbaſis gefunden iſt, bleibt allerdings
brecht fraglich. Es ſcheint vielmehr, daß durch die
chliche Problemſtellung weiten Kreiſen des
utſchen Volkes erſtdie Augengeöffnetworden
1d über die gewaltigen Schwierigkeiten, die
ſt gelöſtwerden müſſen, bevor man daran
den=
n kann, den Traum vom deutſchen
Einheits=
at in die Wirklichkeit zu übertragen. Herr Dr.
her hat in ſeinem Frankfurter Vortrag ſcharf betont, daß der
reuerungsbund von der Erwägung ausgegangen ſei, daß
er beſtehende Dualismus zwiſchen Preußen und dem Reich
die Dauer abſolut untragbar ſei, und daß in dieſer Beziehung
nächſt Wandel geſchaffen werden müſſe. Gegen dieſe Theſe
1d wohl kaum ein Deutſcher, der die Verhältniſſe auch nur
acks, daß er bei der Gründung des Reichs die Schwierigkeiten,
wir während der letzten 10 Jahre in dieſer Beziehung erlebt
en, ſchon von vornherein in Rechnung ſtellte und ſie behob
ch die Perſonalunion des Reichskanzlers und des preußiſchen
tiſterpräſidenten, durch die ein Nebeneinander= und
Gegen=
inder=Regieren der beiden Inſtanzen unmöglich gemacht wurde, fähig” ſind, wäre in dieſem Zuſammenhang nur die Frage zu
n wollte in Weimar die Reichsgewalt ſtärken und hat ſie in der
reis dadurch unendlich geſchwächt, daß man ihr jeden Einfluß unbedingt zu bejahen ſein, denn ſeine
Lebens=
m auf die Durchführung der für das Reich beſchloſſenen
Maß=
men im größten der deutſchen Länder, das zwei Drittel des
zen Reichs umfaßt. Das Problem der Reichsreform iſt alſo,
darin wird man Dr. Luther unbedingt zuſtimmen müſſen, mit
in erſter Linie ein Problem Preußen — Reich.
r neben dieſem Problem gibt es zum mindeſten noch eine
ze Reihe ebenſo ſchwerwiegender Probleme!. Kann man das
herſchen Vorſchlages, der darin gipfelt, Preußen als
Reichs=
d der Verwaltung des Reichs und ſeiner parlamentariſchen
tanzen zu unterſtellen? Dieſe Frage iſt nicht von Süddeutſch=
2 aus zu beantworten. Die Antwort auf ſie muß
8 Preußen kommen! Nimmt mau aber die
Aeuße=
gen, die dort bisher laut wurden über die Lutherſchen
Vor=
ige, für den Ausdruck der öffentlichen Meinung in Preußen,
recht wenig Neigung dazu zu beſtehen ſcheint, dem Luther=
* Vorſchlag entſprechend im Reich aufzugehen. Und daran
mnt, daß Preußens Staatszuſammenhang erhalten bleiben
ſe. „Die Länder”, ſo erklärte Dr. Luther in Frankfurt in
alitäten als die Weimarer Verfaſſung das
Zibt.: Das iſt eine Feſtſtellung, die wir aus dieſem Munde ganz
die Denkſchrift des Erneuerungsbundes über dieſes Län= mehr verlangen, als es uns ſchuldig iſt. Der heſſiſche Staat muß
rung übergeht. Wir wollen ohne weiteres
zu=
en, daß die Politik der früheren heſſiſchen
gierung in Berlin vielleicht manchmal den
ſiſchen Bevölkerung an einer Erhaltung der
Tatſache, daß manche Parteien mit der Einheitsſtaatsparole I
den letzten Landtagswahlkampf zogen, um dadurch die Er= I
kung von unbequemen Fragen der heſſiſchen Finanzpolitik ab= 3
nken. Es iſt alſo verſtändlich, wenn außerhalb Heſſens falſche
den ſind. Die Denkſchrift des Erneuerungsbundes, die auf d
nd dieſer falſchen Vorſtellungen über Heſſen kurzer Hand zur
SSortnung überging, hat nun inſofern ſehr klärend gewirkt, z
ſich jetzt alsbald ſehr deutlich herausſtellte, daß die überwie= r
22 Mehrheit der heſſiſchen Bevölkerung dieſes „Ländergefühl” d
Daus beſitzt, und einen Weg zum Einheitsſtaat ablehnt, der 9
Staat.
Weite Kreiſe erſtreben bei uns den deutſchen Einheitsſtaat
als das Ziel unſerer ſtaatlichen Entwicklung, aber wohl
aus=
nahmsſos verſtehen ſie unter dieſem deutſchen Einheitsſtaat
und im Süden umfaßt!
Der preußiſche Staatszuſammenhang muß nach Auffaſſung Dr.
Ein Aufgehen in dieſem Reichsland alſo heißt doch kaum anderes
nachbarten preußiſchen Gebiet von einer
Auf=
gabe, der heſſiſchen Staatsſelbſtändigkeit
er=
wartet. Die Unerquicklichkeit des gegenwärtigen Zuſtandes, die
Neformen am meiſten intereſſert.
Aber man muß ſich ſtets vor Augen halten, daß wirtſchaftliche
und finanzielle Momente nicht allein für eine ſo weitgehende
Aenderung unſeres Staatsgefüges beſtimmend ſein können,
wie ſie eine Uebertragung des Luther=
Entwur=
fes in die Praxis bedeuten würde. Man hat in
man=
chen Volksverſammlungen für den Einheitsſtaat zu werben
ver=
ſucht mit der Begründung, daß der Verwaltungsapparat der
klei=
neren Länder verhältnismäßig biel zu teuer ſei. Ganz abgeſehen normal. Der Mord geſchah aus politiſchen Gründen, der Mörder
davon, daß die Finanznot der deutſchen Länder ihre
Haupt=
urſache unzweifelhaft in unſerer derzeitigen allgemeinen Notlage
hat, daß es ſich alſo nicht notgedrungen um eine
Dauer=
erſcheinung handelt, ergibt jede nüchterne und eingehende
Betrachtung der Dinge ohne weiteres, daß die Erſparniſſe, die
durch eine Verwirklichung des Einheitsſtaates auf rein
finanziel=
igermaßen zu überſehen vermag, grundſätzlich etwas ein= lem Gebiet erzielt werden könnten, außerordentlich gering ſind,
den können. Es zeugt für die ſtaatsmänniſche Weisheit Bis= ſo gering, daß ſie jedenfalls die algemeine Lage in keiner Weiſe
irgendwie weſentlich beeinfluſſen könnten. Man möchte
neuer=
dings unterſcheiden zwiſchen „lebensfähigen” und „nicht
lebensfähigen” Ländern. Ganz abgeſehen davon, daß es
ſich hier um ein Schlagwort handelt von dem gleichen geiſtigen
Gehalt wie die meiſten Schlagworte, inſofern als es ja lediglich
von der Finanzgebarung der Länder abhängt, ob ſie „
lebens=
ſtellen, obHeſſenlebensfähig iſt, und dieſe Frage dürſte
fähigkeit wird doch dadurch ganz gewiß nicht in
Frage geſtellt, daß ſeine Finanzgebarung
wäh=
rend der letzten Jahre häufig Anlaß zu unſerer
Meinungnach berechtigter Kritik gab. Daran ändert
blem Preußen— Reich löſen durch die Verwirklichung des ſranzöſiſche Beſetzung verurſachten Laſten verhältnismäßig vor gar nicht langer Zeit — als Echo einer groben
Muſſolini=
außerordentlich gering iſt, iſt unbeſtreitbare Tatſache!
Unbeſtreitbar alſo auch, daß das Reich verpflichtet iſt, dieſe
durch die Beſetzung verurſachten Schäden dem heſiſchen Stagt
zu erſetzen.
Zuſtand, wenn die Zuſchüſſe des Reichs wie bisher einem Almo= Italiener fühlen ſich von den Franzoſen übervorteilt, ſeit die
nuß man doch zu der Auffaſſung kommen, daß auch in Preu= ſen gleich gegeben werden, und dieſer Zuſtand iſt um ſo unhalt= Beute von Verſailles verteilt wurde. Die italieniſche offizielle
barer, wenn an die Gewährung dieſer Zuſchüſſe, auf die das Land
te wenig geändert werden dadurch, daß auch Dr. Luther ſelbſt Es iſt daher höchſte Zeit, daß die heſſiſche Regierung mit den
bis=
herigen Gepflogenheiten bricht und verlangt, daß nicht nur längſt bereits geſchildert wurde — ſogar die Vorführung von
die Erſatzpflicht des Reichs für die durch die Be= Filmen verboten, in denen die „Heldentaten” der Franzoſen und
em Zuſammenhang, „ſind viel ſtärkere politiſche ſetzung erwachſenen Schäden offiziell aner= Engländer (alſo auch die entſcheidende Hilfe der allierten Trup=
Etat des Reichs geſetzlich feſtgelegt wird. Es iſt
nders begrüßen. Er hat mit Recht auch von einem „Län= ganz gleich, ob dieſer Betrag die Höhe der bisherigen Zuſchüſſe Vorarbeit für eine Endabrechnung, die in den Köpfen der
leiten=
gefühl” geſerochen. Um ſo mehr aber muß es erſtaunen, erreicht oder nicht, denn wir wollen und dürfen vom Reich nicht
gefühl” z. B. bei uns in Heſſen einfach zur Tages= aber endlich mit beſtimmten Beträgen rechnen können, nung der letzten Jahre, kein Ergebnis der fasciſtiſchen Herrſchaft.
die Staatsausgaben im Rahmen der Einnahmen zu halten. Wir
ſchen Eindruck erwecken konnte, als ob der frei machen von dem Wahn, daß über Nacht vielleicht der Ein= eines bezeichnenden Vorfalls aus dem Frühjahr 1919, als er
un=
ſiſchen Staatsſelbſtändigkeit nichts, mehr beſeitigt. Auch wir erſtreben den Einheitsſtaat, aber wir erken=
92, als ob dieſes „Ländergefühl” bei uns nicht mehr vor= nen die gewaltigen Schwierigkeiten, die auf dem Wege zu ihm den, unter denen eine Dame war, die nicht italieniſch, wenig
den ſei. Unterſtützt wurde zweifellos dieſe Meinung noch durch in Nord und Süd noch zu überwinden ſind, und die Geſchichte deutſch, aber fließend franzöſiſch ſprach. Da ſagte dieſe Dame,
Zutun fällt ſolche Entſcheidung dem Menſchen als reife Frucht in mehr franzöſiſch. Man wird ſonſt ſo leicht angepöbelt.” So war
den Schoß. Vor der Ernte bedarf es zäher und zielbewußter Ar= die Lage unmittelbar nach dem gemeinſamen Kriege zwiſchen den
ſtellungen von der Einſtellung der heſſiſchen Bevölkerung ent= beit. Wir müſſenendlichdaran gehen, die Metho= Verbündeten verwandter Naſſe.
den unſerer Verwaltung in Reich und Ländern
Rom, den 3. Dezember.
In Rom, in Neapel und in allerlei andern italieniſchen
Städten ziehen die Studenten, ziehen Scharen von jungen
Schwarzhemden durch die Straßen und johlen ihr „Abbasso 1a.
Franeia”, „nieder mit Frankreich”. Sie ſuchen die Wege zur
franzöſiſchen Botſchaft, zu den Konſulaten der Republik und
ſtoßen an den Straßenkreuzungen, die zu den offiziellen
diploma=
tiſchen Gebäuden der „lateiniſchen Schweſter” führen, auf ſtarke,
über ihre beſonderen Intereſſen kurzer Hand hinweggeht. Heſſen undurchdringliche Abſperrungen von Gendarmerie und
fasciſti=
ſcher Mkliz. Kein Durchlaß, die Botſchaft und die Konſulate
werden vorſichtig vor den Demonſtranten geſchützt. Die formale
politiſche Ruhe, die internationale Rückſichtnahme und
Unantaſt=
barkeit fremder Mächte darf nicht verletzt werden. Auf der Gaſſe
dürft ihr ſchreien, ſo viel ihr wollt, gebietet Muſſolini, aber
diplomatiſche Zwiſchenfälle ſind nicht erlaubt. Tobt euch aus,
nur den, der fämtliche Länder des Reichs im Norden erleichtert euer Gemüt! Das Ventil wird ſo weit geöfnet, daß
der Dampf ziſchen kann.
Man muß manchmal „ziſchen” laſſen. Vor allem nach einer
ſolch langen Zeit, in der ſeit vielen Monaten keine rechte Ge=
Luthers auch erhalten bleiben, wenn Preußen Reichsland wird, legenheit war, die lochende Volksſeele prdentlich aufſchäumen zu
laſſen. Man hat alle natürlichen Ventile der italieniſchen Maſchine
wvie ein Aufgehen in Preußen. Um feſtzuſtellen, daß dies verſchloſſen, der Druck im Volkskörper ſteigt von Jahr zu Jahr,
von der überwiegenden Mehrheit der heſiſchen Bevölkerung abs es war wieder eimmal Zeit, irgendwo etwas Ueberdruck
ent=
gelehnt wird, brauchen wir keine Vollsabſtimmung, um ſo weichen zu laſſen. Die Gelegenheit war günſtig. Die
Innen=
weniger, als wir in Heſſen jaleider ganz genau politik kann neue Begeiſterung gebrauchen und außenpolitiſch
wiſſen, was man zum mindeſten in dem uns be= war auch gerade der rechte Augenblick gekommen, um zu
demon=
ſtrieren. Die Tagung des Völkerbundsrats ſtand vor der Tür,
und hinter der Tür die Neuaufrollung der Reparationsfrage.
Man ließ das Ventil ziſchen und Frankreich ausziſchen. Der
Aufblähung unſeres Verwaltungskörpers, wird naturgemäß von Urteilsſpruch in Paris gab den erſehnten Anlaß.
Selbſtverſtänd=
der Wirtſchaft am ſtärkſten empfunden. Sie iſt daher auch an liſt ſind dieſe Demonſtrationen kein ſpontaner Ausbruch der
Volkswut. „Pax ordre de Ugutti” kommen ſie, wohl geleitet
und behütet vom Palazzo Chigi, hinter deſſen hohen Fenſtern
Muſſolini geruhig auf die Piazza Colonna herunterſchaut, wo die
jungen Studenten — in Alter und Weisheit ungefähr unſern
Primanern entſprechend — in der Richtung nach dem Pglazzo
Farneſe, dem Sitz der franzöſiſchen Botſchaft, ziehen.
Dem nicht fasciſtiſchen internationalen Beobachter wird es
nicht ohne Weiteres einleuchten, warum die Vollsſele kochen
muß. Der Urteilsſpruch der Pariſer Geſchworenen iſt ziemlich
fühlte ſich obendrein — offenbar mit Recht — ſchwer gereizt durch
die Behandlung, die er von den italieniſchen Behörden erlitten
hatte. Die Paßſchikanen und andere Quälereien, denen er durch
die Machthaber ausgeſetzt war — (man machte ihm unter anderm
andauernd die Wiedervereinigung mit ſeiner Frau unmöglich) —
hatten ſchließlich die Vernunft des Attentäters getrübt. Eine
Sühnung des Verbrechens war immerhin ausgeſprochen worden,
und zwar mit einer Strafe, die bei den franzöſiſchen
Geſchwore=
nengerichten nicht unter das Uebliche ging. Das Urteil mag
natür=
lich durch die Antipathie gegen den Faseismus milder
ausge=
fallen ſein, als es in einer fasciſtiſch beeinflußten Umgebung
er=
gangen wäre, aber zu einer derartigen, allgemeinen Empörung
hätte es doch kaum Anlaß gegeben, wenn man an den
maßgeben=
den Stellen in Rom die Demonſtrationen nicht ganz gern geſehen
hätte. Es liegt ja in der Hand der Regierung, durch die
Preſſe=
zenſur alle Nachrichten aus dem Auslande derart zu friſieren,
daß ſie jede Unzufriedenheit entwaffnen, jeden Groll auslöſchen
kann.
Man darf nun nicht in den Fehler verfallen, dieſe
Demon=
ſtrationen als unmittelbare Vorboten ſchwerſter Zerwürfniſſe
aufzufaſſen. Ernſt ſind ſie natürlich. Denn jeder derartige
Gaſſen=
lärm läßt einen Stachel bei demjenigen zurück, gegen den er
ge=
auch die Tatſache nichts, daß das heſſiſche Budget mehrfach nur, richtet iſt, und vertieſt vorhandene Abneigungen bei denjenigen,
durch Neichszuſchüſſe ausbalaneiert werden konnte. Daß das die demonſtrieren. Aber in Italien wechſeln mehr wie in anderen
Steueraufkommen der Provinz Rheinheſſen infolge der durch die Südländern die Gefühle. Wir erinnern uns wohl alle noch, wie
Rede — gegen Deutſchland demonſtriert wurde. Damals zogen
dieſelben Studentlein mit Gejohle durch die Straßen Roms und
Neapels und ſchrien „Abboſſo la Germania!” Und doch waren
wir unlängſt wieder einmal ſehr gute Freunde, trotz Südtirol.
Aber bei dieſer letzten Demonſtration gegen Frankreich iſt doch
Es iſt alſo in Anbetracht dieſer Umſtände ein völlig unmöglicher immerhin ein nicht unbedenklicher Unterton, der mitſchwingt. Die
Propaganda hat gerade in letzter Zeit wieder — mit Rückſicht auf
Heſſen einen Anſpruch hat, noch Bedingungen geknüpft werden, die Aufrollung der Reparationsfragen — das Thema vom
Ge=
prellten von neuem zur Diskuſſion geſtellt. Man hat — wie
un=
kannt, ſonderndaß der entſprechende Betrag im pen) im Weltkriege in Erſcheinung treten. Das italieniſche Volk
wird in ſeiner Abneigung gegen Frankreich verſtärkt. All das iſt
den Leute in Rom rumort.
Im Grunde iſt die Abneigung gegen Paris keine Neuerſchei=
und es wird dann die Aufgabe der heſſiſchen Volksvertretung ſein, Dieſe Abneigung iſt ſchon im Kriege erwachſen und trotz aller
Rederei von der „lateiniſchen Schweſter” immer wieder an die
müſſen nüchtern den Tatſachen ins Auge ſehen und müſſen uns Oberfläche des Alltags gekomnen. Der Chroniſt erinnert ſich
heitsſtaat kommt und wie die Fee im Märchen alle unſere Nöte, mittelbar nach dem Friedensſchluß wieder nach Italien kam. Es
war in Neapel. Man kam aus dem Hotel zuſammen mit
Freun=
lehrt, daß Entſcheidungen von ſolcher gewaltigen Tragweite nur unterſtützt von einem der italieniſchen Herren: „Laſſen Sie uns
langſam in vielen Jahrzehnten heranreifen. Aber nicht ohne ſein jetzt auf der Straße und im Café lieber deutſch ſprechen, aber nicht
Niemals hat dieſer Gegenſatz ſeitdem ganz geruht,
wieder=
lie von Tag zu Tagmehr, holt waren ſchon ährliche Ergüſſe erfolgt, die das ſchlechte
Ver=
hältnis zwiſchen Rom und Paris beleuchteten. Aber diesmal
klingt der Haß lauter auf. Es ziſcht bedenklich heftig. Noch droht
der Topf nicht überzulaufen, noch kann man hoffen, daß das
Ven=
til wieder verſtummt, wenn der Dampf abgeblaſen iſt. Aber ber=
Seite 2
geſſen ſollte man dieſe Demonſtrationen doch nicht ganz.
Ver=
geſſen nicht und zur Beurteilung der Lage ſich ihrer erinnern.
Niemals aber ſollte man glauben, daß man dieſe Abneigung als
Faktor in politiſche Theorien einſtellen dürfte, die für die deutſche
Politik wichtig werden könnten. Es ziſcht, aber ob der
ent=
weichende Dampf irgendwelche Kraft und irgendwelchen Beſtand
hat, das iſt ſehr zweifelhaft.
Mund nin Burlg.
Die Chanberlain-Rede. — 2as geſpannke Berhältnis
3u Ikalien. — Inneres und der Finanz=Skandal.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 5. Dezember.
Die Rede Chamberlains im engliſchen Unterhaus wurde in
Paris mit Befriedigung aufgenommen. Zu viel Aufſehen macht
daraus die franzöſiſche Preſſe allerdings nicht. Dasſelbe ließe
ſich von der höflich ablehnenden Antwort Baldwins an den
Präſidenten der amerikaniſchen Marinekommiſſion Britten ſagen,
England will offenſichtlich in den
Abrüſtungsver=
handlungen mit Amerika die Initiative nicht
ergreifen; für offiziöſe Vorſchläge hat es nichts übrig.
Wenigſtens iſt das die Auffaſſung maßgebender politiſcher Kreiſe
in Paris.
Die Spannung mit Italien will nicht abnehmen. Nachdem
die Regierung den Italienern wegen der Nardini=Affäre jede
mögliche Genugtuung gab, wendet ſich die italieniſche Preſſe von
der Nardini=Affäre zu Syrien und formuliert die italieniſchen
Wünſche mit einer weitgehenden Klarheit. Man betont, daß
Frankrech das ſyriſche Mandat ſchlecht verwaltet und daß Italien
es viel beſſer verwalten würde. Eine Gelegenheit, dieſe Frage
anzuſchneiden, hat der italieniſchen Preſſe ein Ausſpruch
Poin=
carés in der Kammer gegeben. Auf die Angriffe der Sozialiſten
gegen die Militärkredite für Syrien hat Poincaré mit der
Bemerkung geantwortet, daß, falls Frankreich Syrien aufgeben
würde, das Mandat einer den Sozialiſten unſympathiſchen
impe=
rialiſtiſchen Macht zufiele. Die italieniſche Preſſe erblickt in
die=
ſer etwas durchſichtigen Anſpielung eine Beleidigung des
fas=
ciſtiſchen Italiens.
Daneben geht die Erledigung des Budgets in ſchnellem
Tempo vorwärts. In der Kammer herrſcht darüber aufrichtige
Befriedigung; man beglückwünſcht den Finanzminiſter Chéron
zu ſeiner Geſchicklichkeit. Das bedeutet aber noch nicht, daß alle
Hoffnungen der Regierungspartei in Erfüllung gehen. Man hat
in der letzten Zeit ſehr viel über die Auflockerung und
Diſziplin=
loſigkeit der Radikalen Partei geſprochen, in einer
Partei=
verſammlung haben aber die Radikalen den Beweis ihrer
Einig=
keit und gleichzeitig das Vordringem des Einfluſſes Daladiers
beſvieſen.
Sehr aufgeregt wird in den Wandelgängen der Kammer der
Finanzſkandal der „Gazette du Franc” beſprochen. Die Fäden
führen außerordentlich weit, die Zahl der Geſchädigten iſt ſehr
groß und es ſollen auch zahlreiche politiſche Perſönlichkeiten
kom=
promittiert ſein.
Coolidges lehte Bokſchaft an den amerikaniſchen
Kongreß.
EP. Waſhington, 5. Dezember.
Präſident Coolidge übergab ſeine Botſchaft an den Kongreß,
die letzte vor der Uebergabe ſeines Amtes an ſeinen Nachfolger
Hoover. Der Präſident tritt darin für die Gutheißung des
Kreuzer=
bauprogramms durch den Senat ein, er fordert die Ratifizierung
des Kelloggpaktes, der für die Welt ein wertvolleres Verſprechen
ſei, als alle bisher zwiſchen den Nationen abgeſchloſſenen
Ver=
träge. Die Vereinigten Staaten ſollten ſich edelmütig bei der
Regelung der von Griechenland und Oeſterreich aufgenommenen
Anleihen zeigen. Die inländiſche Lage der Vereinigten Staaten
ſei vielverſprechend. Das Verhältnis zwiſchen den Löhnen und
den Lebenshaltungsbedingungen ſei gut. Weiter unterſtreicht die
Botſchaft, daß die Vereinigten Staaten keinerlei militariſtiſche oder
imperialiſtiſche Ziele gegenüber den kleinen Völkern verfolgten.
Die Vereinigten Staaten wünſchten vielmehr ſtärker als dieſe
Länder ſelbſt, daß ihre Souveränität reſpektiert werde. Zum
Schluß ſpricht ſich der Präſident für die Beibehaltung der
Ein=
wanderungsbeſchränkungen und für eine Verſchärfung der
Prohi=
bitionsgeſetze aus.
Donnerstag den 6 Dezember 1928
Vom Tage.
Der preußiſche Miniſterpräſident Braun iſt in Hamburg
eingetrof=
fen und die Beratungen über die zwiſchen Prcußen
und Hamburg ſchwebenden Fragen wieder eingeleitet. Die
ſeit zweieinhalb Jahren ruhenden Verhandlungen ſind in der Abſicht
aufgenommen worden, Richtlinien für eine künftige
Zuſammen=
arbeit zwiſchen Preußen und Hamburg im Gebiet
der unteren Elbe, zu ſchaffen.
Der Schulkreuzer „Emden” iſt am Mittwoch zu einer
15monatigen Ausbildungsreiſe von Wilhelmshaven in
See gegangen.
Die beiden Parteien im Eiſenkonflikt werden von
Regierungspräſident Bergemann zum Abſchluß einer Vereinbarung, in
der ſie die Entſcheidung Severings als vertraglich anerkennen, nach
Düſſeldorf geladen werden.
In dem paſſiven Widerſtand der Poſtbeamten in
Oeſterreich iſt bis jetzt keine Aenderung eingetreten, da infolge
der Präſidentenwahl keine Verhandlungen mit den Poſt= und
Tele=
graphenbeamten und Angeſtellten ſtattfanden. Die Rückſtände an
Poſt=
ſendungen, vor allem an Paketen, mehren ſich in immer größerem
Um=
fange.
Der belgiſche Finanzminiſter hat am Mittwoch früh im
Finanzausſchuß der Kammer erklärt, daß neue Verhandlungen
mit Deutſchland über die Rückzahlung der
Mark=
beträge eingeleitet ſeien.
Am Dienstag nachmittag hat zwiſchen Parker Gilbert
und Poincaré eine neue Beſprechung über die
Reparations=
frage ſtattgefunden.
Die gegenſätzlichen Auffaſſungen über das
Sach=
terſtändigen=Komitee zur Regelung der Reparationsfrage
ſind unter den Alliierten noch immer nicht behoben.
In erſter Linie iſt man immer noch uneinig über den genauen
Auf=
gabenkreis dieſer Kommiſſion und darüber, inwieweit die
Eeparations=
kommiſſion beanſpruchen kann, dieſen Aufgabenkreis näher zu beſtimmen.
Für den 15. Dezember iſt eine Sitzung der
Repara=
tionskommiſſion vorgeſehen, in der die Mitglieder des
Sach=
verſtändigen=Ausſchuſſes ernannt werden durften.
Obwohl der engliſche König einen ruhigen Tag hatte,
iſt die Temperatur bis zu einem Punkt geſtiegen, der höher liegt als
zur Stunde des Vortages. Dies zeigt, daß der
Infektionspro=
zeß noch aktiv iſt. Der körperlihe Zuſtanb iſt erhalten geblieben.
Der Sonderausſchuß des Völkerbundes, der mit der
Aus=
arbeitung eines internationalen Abkommens für
die Ueberwachung der geſamten Waffenherſtellung
benuftragt worden iſt, trat am Mittwoch unter Vorſitz des Grafen
Bern=
ſtorff in Genf zuſaurmen.
Hermes in Barſchau.
Reue Fühlungnahme mik den polkiſchen
* Berlin, 4. Dez. (Priv.=Tel.)
Miniſter a. D. Hermes, der noch am Montag im Reichstag
die Zentrumsinterpellation über die Notlage der Landwirtſchaft
begründet hatte und dabei auch auf den deutſch=polniſchen
Han=
delsvertrag zu ſprechen kam, iſt unmittelbar darnach nach
War=
ſchau abgereiſt, wo er am Dienstag eintraf. Er will mit der
pol=
niſchen Regierung in Fühlung treten über die Möglichkeit einer
Wiederankurbelung der Wirtſchaftsverhandlungen. Es iſt
ſelbſt=
verſtändlich, daß er von der Reichsregierung mit beſtimmten
Voll=
machten und einer feſten Marſchroute ausgerüſtet iſt. Das
Kabi=
nett hat ja auch vor einiger Zeit, mehrere Male ſich mit den
ſchwebenden Wirtſchaftsverhandlungen beſchäftigt. Von dem
Ausgang der Warſchauer Unterhaltungen hängt es jetzt ab, ob
ſchon in naher Zukunft die beiden Delegationen die
Verhand=
lungen wieder aufnehmen.
Reichsminiſter a. D. Hermes hat am Dienstag in Warſchau
mnit dem Führer der polniſchen Handelsvertragsdelegation
Mini=
ſter Twardowſki den ganzen Tag über ſich unterhalten über die
Möglichkeiten, die unterbrochenen Verhandlungen wieder in
Gang zu bringen. Das Ergebnis wird in Warſchau ſtreng
ge=
heim gehalten. Miniſter Hermes iſt am Mittwoch wieder nach
Berlin zurückgefahren, wo er am Donnerstag eintreffen und
dann ſofort dem Kabinett über ſeine Verhandlungen Bericht
er=
ſtatten wird. Er hat ſicher noch einmal die deutſche
Stellung=
nahme zu allen Einzelheiten dargelegt, und es ſcheint nicht
aus=
gefchloſſen, daß Berlin in dem einen oder anderen Punkt noch zu
weiteren Verſtändniſſen bereit iſt. Ob die ſchon wochenlang
ruhenden Verhandlungen bald wieder beginnen, hängt von der
Entſcheidung in Warſchau ab. Wenn ſie auch ihrer Preſſe einen
Wink gegeben hat, vorläufig Zurückhaltung zu üben, ſo läßt ſich
aus der Provinzpreſſe ſehr deutlich die Stimnung erkennen, daß
die Polen unter allen Umſtänden eine Abberufung des deutſchen
Delegationsführers durchdrücken wollen, woran man aber in
Berlin nicht denkt, ſondern auf Hermes nicht verzichten will.
Rummei 339
Nochmals die Rheinlandfrage.
Chamberlain bleibt bei ſeiner Erklärung.
Im Unterhauſe richtete Thurtle an Chamberlain die A
frage, ob er in Verbindung mit der Frage der weiteren T
ſetzung des Rheinlandes der von dem verſtorbenen Präſident
Wilſon, Clémenceau und Lloyd George unterzei
neten Erklärung, die im Juni 1919 zur Interpretation d
Art. 431 des Verſailler Vertrages veröffentlicht wurde, Bea
tung geſchenkt habe. In dieſer Erklärung, ſo erklärte Thurt
iſt mitgeteilt worden, daß die alliierten und aſſoz
ierten Mächte, wenn Deutſchland zu einem früheren Ze
punkt als nach Ablauf der 15jährigen Friſt Beweiſe ſeines gur
Willens und befriedigende Bürgſchaften für ſeine Abſicht, e
ſeine Verpflichtungen zu erfüllen, gegeben habe, bereit ſe
würden, über eine frühere Beendigung der B
ſetzung untereinander zu einem Abkommen
gelangen.
Staatsſekretär Chamberlain antwortete: „Jawohl. 7
fragliche Erklärung beſagte, wenn Deutſchland zu einem früher
Datum als dem 10. Januar 1935 einen Beweis ſeines gu=
Willens und zufriedenſtellende Garantien für die Sicherung /
Erfüllung ſeiner Verpflichtungen gegeben habe, dann würt
die intereſſierten alliierten und aſſoziierten Mächte, näml
Großbritannien, Frankreich und die Vereinigten Staaten, ſich
reit finden, untereinander ein Einvernehmen über eine früh
Beendigung der Beſetzungszeit herbeizuführen.
Thurtle fragte dann: „Kann ich dann der Auffaſſu
ſein, daß Deutſchland nicht notwendig ſämtliche die Reparat
nen betreffenden Vertragsartikel voll und ganz erfüllt hab
muß, um eine Prüfung der Frage der Räumung des Rhe
landes zu erreichen?”
Chamberlain verwies den Abgeordneten lediglich
ſeine Antwort vom Montag. Als darauf der Abgeordnete Thur
fragte, ob nicht ein Widerſpruch zwiſchen der Antwort Chamb
lains vom Montag und ſeiner heutigen beſtehe, wurde dies *
Chamberlain beſtritten.
Als Kenworthy fragte, ob Chamberlain bei der Abf
ſung ſeiner Antwort dom Montag der Inhalt des Locarnopak
gegenwärtig geweſen ſei, antwortete Chamberlain bejahend,
ſtritt aber, daß der Locarnopakt mit der Auslegung des V
trages von Verſailles in irgendeiner direkten Beziehung ſte
Auf eine Frage Rennie Smith’, ob der Staatsſekretär hinſicht!
der juriſtiſchen Seite der Frage in ſeiner vom Montag erteil=
Antwort das von ſeinem Vorgänger im Staatsſekretariat 1
Auswärtigen 1919 unterzeichnete Dokument in Rechnung
zogen habe, antwortete Chamberlain im weſentlichen, daß die
Dokument keinen Bezug auf die von ihm am Montag abgegebe
Erklärung habe. Rennie Smith: „Iſt dieſes Dokument ni
eine Interpretation der juriſtiſchen Seite der Angelegenheit?”
Chamberlain: „Nein, gewiß nicht. Das Dokume
iſt eine Erklärung der Abſichten der drei genannten alliiert
Regierungen und eine gegenſeitige Verpflichtut
zwiſchen dieſen drei Regierungen. Es iſt nie
eine Verpflichtung gegenüber der deutſchen R
gierung oder gegenüber anderen alliierten R
gierungen.”
Wedgewood fragte: „Hat die britiſche Regierung
dahingehend entſchloſſen, daß ihrer Anſicht nach die Räumung d
Rheinlandes davon abhängig gemacht werden muß, daß Deutſ
land einer Aenderung oder endgültigen Regelung der Reparat
nen zuſtimmt?”
Chamberlain: „Ich möchte den Herrn Abgeordnet
erſuchen, auf die Antwört zurückzugreifen, die ich hinſichtlich 1
Auslegung des Art. 431 des Vertrages von Verſailles dem Ab
ordneten Smith am vergangenen Montag erteilt habe.”
Wedgewood: „Was immer auch die juriſtiſche Int
pretation des Art. 431 ſein mag, iſt es als endgültig
betrachten, daß wir, ſolange die derzeitige R
gierung im Amte iſt, uns der franzöſiſchen Au
faſſung anſchließen, dieſe beiden Fragen
nä=
lich die Räumung und die Reparationen, in zwangläuf
gem Zuſammenhang zu halten und die deutſo
Rechtsauffaſſung zu beſtreiten, daß die beiden Fr
gen nicht im Zuſammenhang ſtehen?”
Chamberlain erſuchte den Abgeordnete
ſeine Frage ſchriftlich einzureichen.
Wedgewood: „Haben wir nicht einen Anſpruch darat
das endgültig klargeſtellt zu ſehen?‟ Die Antwort am Mont
war nicht klar. Was ich wiſſen möchte, iſt, ob die Antwort, die d
Staatsſekretär am Montag hinſichtlich des juriſtiſchen Inhalt
des Art. 431 erteilt hat, Großbritannien verpflichtet, nunmehr 7
franzöſiſchen Rechtsanſprüche gegen die deutſchen Rechtsanſprüc
zu unterſtützen. Chamberlain erſuchte den Abgeordneten no
mals, ſeine Frage ſchriftlich einzureichen. Angeſichts der X
deutung der Frage habe er ein Recht, daß ihm derartige A
fragen vorher angekündigt würden.
Mainzer Alkerkumsverein.
Vortrag von Privatdozent Dr. Zeh über das Oſebergſchiff.
* Es ſind genau 25 Jahre her, daß in einem äußerlich
unan=
ſehnlichen Hügel beim Hof Oſeberg am Oslofjord zunächſt
Bruch=
ſtücke von geſchnitztem Holzwerk herauskamen, die ſich als Teile
eines prachtvollen Schiffes der Wikingerzeit erwieſen. Die
Aus=
grabung des Schiffes und ſeiner vielen Beigaben iſt eine Großtat
der norwegiſchen Archäologie, insbeſondere des Leiters der
Gra=
bungen Prof. Guſtafſon. Derſelbe Fjord hatte bereits in früheren
Jahrzehnten zwei Schiffsbeſtattungen der gleichen Zeit gebracht,
die Schiffe von Tune und vor allem von Gokſtad. Damals waren
es Kriegsſchiffe reiſiger Wikinger, mit denen ſie bei Lebzeiten
übers Meer gefahren waren, und nach dem Gokſtadſchiff wurde
1893 ein: genaue Kopie hergeſtellt, die mit eigener Kraft die Fahrt
über den Ozean zur Weltausſtellung in Chicago gemacht hat,
wo=
bei die ſeemäßigen Eigenſchaften des Schiffes genau ſtudiert
wer=
den konnten und ſich als ganz hervorragend erwieſen. Die
Wikinger beſchränkten ſich ja nicht auf Küſtenſchiffahrt wie die
Völker des Mittelmeeres, ſondern dehnten ihre kühnen Fahrten
bis Island, Grönland und Nordamerika aus, deſſen Küſte ſie
Winland nannten. Sie und nicht Kolumbus ſind die Entdecker
dieſes Erdteiles. Aber dieſe Tat geriet ebenſo in Vergeſſenheit
wie die Auffindung des Oſebergſchiffes, der doch in der Geſchichte
der Kunſt geradezu epochale und umwälzende Bedeutung
zu=
kommt. Es iſt nicht nur die Vorliebe der Deutſchen für alles
Ausländiſche, eine gewiſſe Preſſe forgte eifrig dafür, daß dieſes
in ganz unpolitiſchem Sinne nationale Ereignis nicht zu ſehr
be=
kannt wurde und daß ſtatt deſſen die Vorgänge des Südens und
vor allem des Oſtens im Vordergrund des allgemeinen Intereſſes
blieben. Für die Geſchichte der europäiſchen Kunſt bedeutet das
Grab eines Tutanchamon nichts, das Oſebergſchiff aber alles. Der
Redner hat in vergungenen Jahren in dieſen Blättern eine
aus=
führliche Darſtellung von der hohen Bedeutung des
Oſeberg=
fundes gegeben und iſt nun mit ſchönem Erfolg bemüht, durch das
lebendige Wort dahin zu wirken, daß weiteſte Kreiſe der
Gebil=
deten ein klares Bild von ihm gewinnen.
Das Oſebergſchiff iſt kein Kampffahrzeug wie ſeine Vorgänger
von Gokſtad und Tune, ſondern die Luſtjacht einer Fürſtin,
wahr=
ſcheinlich der Königin Aſa aus der Dynaſtie der veſtvoldiſchen
Inglinge, nach der der Hof noch heute ſeinen Namen trägt. Sie
ſſtarb 860 und wurde nach der Sitte ihres Geſchlechts in ihrem
Schiffe beigeſetzt. Die Bauart der Jacht iſt eine Augenweide
für jeden Segler in ihrer eleganten Linienführung, die große
Schnelligkeit und höchſte Wendigkeit ſichert. Wie alle
Wikinger=
ſchiffe war es ſowohl durch Rojen wie durch Segel zu treiben. Die
Steven tragen herrliches Schnitzwerk, der vordere lief in ein
mäch=
tiges Schlangenhaupt aus. Der Toten folgte ihr ganzes
pracht=
volles Inventar mit ins Grab, ein ſchwerer Zeremonialtvagen,
vier Schlitten, Betten, Tiſche u. a m., und alles Holzwerk trägt
unerhört ſchöne Schnitzverzierungen in der bekannten
germani=
ſchen Flechtornamentik, die oftmals von tieriſchen und gelegentlich
auch menſchlichen Geſtalten beleht iſt. Man kann nach dem Stil
der Kunſtarbeiten mindeſtens vier Hände unterſcheiden, die ſich
auf rund ein Jahrhundert verteilen. Der Wagen iſt das ſicher
älteſte Stück, am Ende ſtehen die Glanzſtücke des Fundes, die
Tierkorfpfoſten in barockreicher Formengebung, die noch durch
farbige Bemalung und eingeſchlagene ſilberne Nägel geſteigert
wurde. Schon von Jahrhunderten iſt das Grab beraubt worden,
doch haben die Grabräuber nur die Gegenſtände aus Edelmetall
mitgenommen, dagegen alles Holzwerk und auch die herrlichen
Webereien liegen laſſen, die uns nun zum erſten Male eine
leben=
dige Vorſtellung geben von der Kraft der nordiſch=germaniſchen
Kunſt des frühen Mittelalters. Nachdem der Vortragende an
Hand einer Reihe ganz ausgezeichneter Lichtbilder den Fund für
ſich vorgelegt hatte, zeigte er in pädagogiſch ſehr gutem Aufbau,
wie der Geiſt der germaniſchen Kunſt, die er treffend als
dyna=
miſche Ausdruckskunſt bezeichnete, auch in den ſpäteren
Kunſt=
ſtilen entſcheidend weiterwirkt, wie er vor allem der fälſchlich ſo
ge=
nannten „romaniſchen” Kunſt ihr Gepräge gibt. Der gleiche Geiſt
lebt in der deutſchen Spätgotik wie in den Werken eines
Grüne=
wald und Dürer, in denkbar ſchärfſtem Gegenſatz zum
ſüdeuro=
päiſchen Klaſſizismus. Ein mißverſtandener Humanismus hat
uns bisher die ganze Welt der abendländiſchen Kunſt allein unter
dem Geſichtswinkel der klaſſiſchen Kunſt ſehen laſſen und uns
den Blick dafür getrübt und verſperrt, daß die europäiſche
Kunſt=
entwicklung ohne den immer erneuten Antrieb aus dem Geiſte der
nordiſch=germaniſchen Kunſtgeſinnung überhaupt garnicht
ver=
ſtändlich iſt. Dieſes jedem, der ſehen will, mit eindeutiger und
eindringlicher Klarheit aufgezeigt zu haben, iſt die weltgeſchichtliche
Bedeutung des Fundes aus dem Oſeberg. — Der Vortrag war
ausgezeichnet beſucht und der große Saal des Pädagogiſchen
Inſtituts bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Hörer, die den faſt
zweiſtündigen Ausführungen des Redners mit ungeteiltem
Intereſſe gefolgt waren, dankten mit lebhaftem Beifall. Der
ſteigend ſtarke Befuch der Veranſtaltungen des Mainzer
Alter=
tums=Vereins iſt ein erfreuliches Zeichen dafür, daß das Intereſſe
an der Heimatkunde (im weiteren Sinne) zunimmt. Dr. B.
Schuberk=Zaklus des Drumm=Auarkeits.
* Das Drumm=Quartett hatte geſtern einen großen Aben
Im Rahmen des Schubert=Zyklus kamen die beiden Klaviertri.
Es=Dur Opus 100 und B=Dur Opus 99 zur Aufführung. Die
beiden Werke, die in des Meiſters reifſte Schaffensperiode falle
ſind in ihrer Art vollendete Werke. Es glitzert in ihnen alles b.
Glanz und Schönheit und ſprudelnden Einfällen, und ſie atm
in den lebhaften Sätzen eine beglückende Heiterkeit, in den lan
ſamen Sätzen tiefſte Empfindung. Drumm und Andrei
ſpielten dieſe beiden Trios mit innerſter Hingabe, und am
Klab=
ſaß ein Berufener — Generalmuſikdirektor Roſenſtock.
geſtehe, daß ich Kammermuſik, insbeſondere Schubert, noch 1
ſo wundervoll am Klavier gehört habe wie von ihm. Ich geſtel
daß ich keinen Kapellmeiſter kenne, der ſo vorzüglich Klavier ſpie
wie er, und keinen Pianiſten, der ein ſo guter Kapellmeiſter
Er iſt ein Meiſter des Anſchlags; das war geſtern alles wie in S
ber getaucht; in ſpielender Leichtigkeit und echt Schubertſcher Gk
zie ſpielte er. Man braucht nur das zweite Thema des erſt
Allegroſatzes aus Opus 100 zu erwähnen, oder das folgende 2
dante con moto oder den letzten Satz, und vollends gar 2
Rondo aus dem B=Dur=Trio: das war pianiſtiſch und iahe
meiſterlich meiſterlich. Dabei drängte er ſich nirgends vor; Le
dies ein Zeichen echter Künſtlerſchaft. In glänzendem Zuſchmine
ſpiel erklangen dieſe beiden Trios zur reſtloſen Freude der wie‟
Leute, die das Kleine Haus füllten und die nicht müde wurde
die drei Herren mit verdientem Beifall zu überſchütten. *
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
— Furtwängler bleibt in Berlin. Der Leiter.
Berliner Philharmoniſchen Orcheſters, Furtwängler, hat de.. *
trag, die Leitung der Wiener Staatsoper zu übernehmen, *
lehnt, da die Stadt Berlin die Sanierung des Philharmonie
Orcheſters von dem Verbleiben Furtwänglers in Berlm 4
hängig gemacht hat.
—Eine Geſellſchaft für die Paul=Ernſt=Spend
Der Georg Mueller Verlag, München, hat dankenswertermee..
unternommen, das geſamte Werk des Dichters Paul Grnſ, ſ.
zehn Bänden herauszubringen, die bereits im Erſcheinen begriſſe.
Um das Unternehmen des Verlages zu unterſtützen, hat ſch eine .
ſchaft für die Paul=Ernſt=Spende gebildet, die zur Subſkription.
Werke einladet. Als neueſte Bände der Geſamtausgabe erſchkein.
eben: „Geſchichten von deutſcher Art” und der Roman „Sagt 100.
nung”. Für die Geſellſchaft zeichnen der Herausgeber der beiſti
Zeitſchrift „Deutſches Volkstum”: Dr. Stapel und der Beich. S.
Müller in München.
M
Der erſte Wahlgang ergebnislos.
Wien, 5. Dezember.
Wenige Stunden vor der öſterreichiſchen Präſidentenwahl war
die Situation ſo ungeklärt wie möglich. Der geſtrige Beſchluß der
Sozialdemokraten, in dem ſie ſich bereit erklärten, einer
Wieder=
wahl des gegenwärtigen Präſidenten Hainiſch auf eine
Funk=
nonsdauer von vier Jahren zuzuſtimmen, um „die Wahl des
elerikalen Präſidenten zu verhindern”, hatte auf die Chriſtlich=
Sozialen derart verſtimmend gewirkt, daß die Kandidatur des
Dr. Hainiſch als erledigt angeſehen werden mußte. Das
be=
wieſen auch die heutigen Ergebniſſe.
Als die Bundesverſammlung heute nachmittag zur Wahl des
Bundespräſidenten zuſammentrat, waren die Tribünen dicht
ge=
üllt. In der Diplomatenloge bemerkte man eine Anzahl
aus=
ändiſcher Diplomaten. In der Mitte des Saales ſteht auf einem
Tiſchchen die Wahlurne, dahinter ein Lehnſeſſel, der zur
Ein=
ührungszeremonie des neugewählten Präſidenten beſtimmt iſt.
Das Halbrund iſt dicht beſetzt, da zu den Nationalräten auch die
Kundesräte kommen, ſo daß im ganzen — vier Mitglieder der
Zundesperſammlung ſind am Erſcheinen verhindert — 211
An=
peſende gezählt werden. Die Parteizuſammenſetzung iſt ohne
Berückſichtigung der Abweſenden folgende: 98 Chriſtlich=Soziale,
1 Sozialdemokraten, 14 Großdeutſche und 12 Landbündler.
Präſident Elderſch eröffnet um 3.15 Uhr mit einer Begrüßung
er Bundes= und Nationalräte die Verſammlung, worauf die
ein=
elnen Wähler zur Urne gerufen werden und ihre Stimme
ab=
eben. Die Stimmabgabe dauerte ungefähr 15 Minuten. Hierauf
purde die Sitzung zur Vornahme der Stimmenzählung
unter=
rochen. Noch bis zu dieſem Zeitpunkt waren die Namen der für
ie Bundespräſidentenwahl aufgeſtellten Kandidaten der
Par=
eien der Allgemeinheit nicht bekannt. Nach einer Pauſe von
6 Minuten wird die Sitzung wieder eröffnet, und Präſident
ilderſch verkündet, daß 211 Stimmzettel abgegeben wurden,
wo=
on einer leer und nach den bisherigen Gepflogenheiten ungültig
t, alſo 210 gültige Stimmzettel abgegeben ſind. Die abſolute
Nehrheit betrage ſomit 106. Es entfielen auf den Präſidenten
es Nationalrates Wilhelm Miklas 94 Stimmen, auf den
Ab=
eordneten Dr. Karl Renner (Sozialdemokraten) 91 Stimmen
nd auf den Polizeipräſidenten Johann Schober 25 Stimmen.
da ſomit keiner der drei Kandidaten die abſolute Mehrheit
er=
eicht hat iſt der Wahlgang ergebnislos geblieben. Auf Antrag
es Abg. Fink (Chriſtlich=Sozial) wird hierauf die Sitzung bis
Uhr unterbrochen.
Zu dem Ergebnis des erſten Wahlganges iſt zu bemerken,
aß die chriſtlich=ſoziale Partei geſchloſſen für ihren Kandidaten
Liklas, die Sozialdemokraten für Dr. Renner ſtimmten, der in
tzter Minute für den Bürgermeiſter Seitz als ſozialdemokratiſcher
räſidentſchaftskandidat aufgeſtellt wurde. Landbund und
Groß=
eutſche gaben ihre Stimmen für den außerhalb der Parteien
ehenden Wiener Polizeipräſidenten Schober ab.
Nach dem zweiten, um 6,15 Uhr begonnenen Wahlgang wurde
om Präſidenten Elderſch um 7 Uhr folgendes Ergebnis
ver=
indet: Abgegebene Stimmzettel 212, davon ein weißer, alſo 211
iltige Stimmen. Die unbedingte Mehrheit beträgt demnach 106.
s entfielen auf den Präſidenten Miklas 94, auf Dr. Karl
Ren=
er 91, auf Polizeipräſident Schober 26 Sümmen. Da die
unbe=
ingte Mehrheit wieder von keinem der Gewählten erreicht
urde, blieb auch dieſer Wahlgang ergebnislos. Auf
ſozialdemo=
atiſchen Antrag wurde die Sitzung zur Vorbereitung eines
itten Wahlganges auf drei Viertelſtunden vertagt.
Im 3. Wahlgang wurde der Präſident des
ſterreichiſchen Nationalrates, Wilhelm Mick=
1s, mit 94 von 120 abgegebenen Stimmen zum
Präſiden=
en der öſterreichiſchen Republik gewählt. Auf
n Wiener Polizeipräſidenten Schober entfielen 26 Stimmen.
eim 3. Wahlgang hatten die Sozialdemokraten leere
timmzettel abgegeben, und dadurch die Wahl des
hriſtlich=Sozialen Micklas ermöglicht, deſſen Wahl von dieſer
artei mit großem Jubel aufgenommen wurde. Nach der
Ver=
ndigung des Abſtimmungsergebniſſes hielt der Vorſitzende eine
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Union=Theater: „Wolga=Wolga”.
* Endlich ein deutſcher Großfilm, der den beſten Ruſſenfilmen
r Seite zu ſtellen iſt, der aber auch zu den beſten Filmen
deut=
er Produktion gehört. Der Vorwurf, und die dadurch bedingte
rade in den ruſſiſchen Filmen ſo ſpannende Darſtellung, gaben
ohl Veranlaſſung zum großen Teil auch ruſſiſche Filmdarſteller
t heranzuziehen. Auch die Regie war V. Turjanſky
über=
igen. Die Hauptrollen aber dieſes glänzend geſpielten, und
enſo glänzend techniſch unter ungeheurem Aufwand von Mate=
1 durchgeführten Films, werden nicht von Ruſſen geſpielt. In
eſen Hauptrollen ſind tätig H. A. Schlettow, Lilian
Hall=
abis, Boris de Fas, Rudolf Klein=Rogge George
eroff, Guſtl Stark=Gſtettenbauer. Die Träger dieſer
ruptrollen fügen ſich in ſchauſpieleriſcher Hinſicht den Ruſſen
inzend ein, ſo daß gerade im Abrollen der Handlung — es iſt
e Verfilmung der romantiſchen Ballade „Stenka Raſin”
te einheitliche, gut diſziplinierte und feſt umriſſene Darſtellung
rauskommit. Von wunderbarer Schönheit und ſtärkſter Wir=
1g ſind viele Einzelbilder und Szenen. Die Bauten zu dieſem
im, zu denen auch rieſige Schiffe aus dem 17. Jahrhundert
ge=
rten, die möglichſt hiſtoriſch nachgebildet wurden, haben
be=
intlich viele Monate hindurch gedauert und einen ungeheuren
ſtenaufwand erfordert. Nicht immer ſtand ähnlicher
Koſten=
ſwand mit dem künſtleriſchen Erfolg deutſcher Filme im
Ein=
ng. Von „Wolga=Wolga” darf das wohl geſagt werden. Es
ein Film geworden, der „Ben=Hur”, „Metropolis” und
ähn=
de nicht nur erreicht, ſondern in mancher Hinſicht weit
über=
fft.
Stenka Raſin iſt ein Koſakenrebell, der das Zarenheer in die
ucht geſchlagen hat, der nun aber mit dem ganzen Aufgebot
Iſtiſcher Kriegsmacht verfolgt wird. Strenges Geſetz iſt für
ne Koſaken, daß keine Frauen an Bord dürfen. Um Blutver=
Ben zu verhindern, flüchtet Stenka Raſin nach Perſien, wird
r mit großen feſtlichen Gelagen empfangen, dann aber
ver=
ken. Seine Koſaken üben furchtbare Rache. Sein Neben=
Der aber, in der Darſtellung des Ataman, raubt eine perſiſche
(kſtentochter und es geliugt ihm, ſie heimlich an Bord zu brin=
* Anhänger Stenka Raſins haben dies beobachtet und brin=
. die bildhübſche Perſerin in ſein Zelt. Damit beginnt für den
Ictenführer die Tragik ſeines Geſchicks. Er entbrennt in Liebe
der Ungläubigen, bricht damit ſein eignes ſtrenges Bordgeſetz
* berfällt der Rache der Mannſchaft. Er tötet ſchließlich die
Ziehte ſeibſt, wird aber verraten, gefangen genommen und endet
Anſprache an den abtretenden Bundespräſidenten Hainiſch, dem
er Worte des Dankes und der Anerkennung widmete. Das Haus
rhob ſich von den Sitzen. Sodann wurde der neugewählte
Präſident Micklas von den Schriftführern und den Beamten des
Parlamentes in feierlichem Zuge aus dem Präſidialgebäude in
den Sitzungsſaal geleitet. Das Haus erhob ſich zu ſeinen Ehren
von den Plätzen. Der Vorſitzende hielt eine Begrüßungsanſprache,
in der er u. a. der Hoffnung Ausdruck gab, daß der neue
Präſi=
dent ſtets an dem Grundſatz der öſterreichiſchen Verfaſſung
feſt=
halten werde, wonach Oeſterreich eine demokratiſche Republik iſt.
Er ſchloß mit einem Hoch auf die Republik. Hierauf leiſtete der
neue Präſident Micklas die Angelobung auf die Verfaſſung.
Wilhelm Miklas, der nene Bundespräſident,
vorher Präſident des Nationalrates, war urſprünglich
Gym=
naſiallehrer bzw. Mittelſchuldirektor und Landesſchulrat. Bereits
1907 wurde er mit chriſtlich=ſozialem Programm in den Reichsrat
gewählt. 1918 bis 1919 war er Staatsſekretär für Unterricht. Seit
1923 iſt er Präſident des Nationalrats. Er ſteht im 57. Lebensjahr.
Im Laufe des Freitag werden ſich der Generalſekretär des
Völkerbundes Sir Erie Drummond und die Untergeneralſekretäre
Dufour=Feronce, Sugimura und Paolucci nach Lugano begeben.
Der ſtellvertretende Generalſekretär Avenol wird der Ratstagung
in Lugano fernbleiben, da er ſich am 14. Dezember auf eine
Dienſtreiſe nach China begibt. Das Völkerbundsſekretariat
ent=
ſendet 80 bis 100 Beamte nach Lugano. Man hat aus
Sparſam=
keitsrückſichten eine ſehr ſcharfe Auswahl vorgenommen und nur
ſolche Beamte zur Entſendung nach Lugano in Betracht gezogen,
die als Sachreſerenten für Fragen fungieren, die auf der
Tages=
ordnung des Rates ſtehen. Die Umwanderung nach Lugano
voll=
zieht ſich reibungslos und gibt Zeugnis von der großen
Elaſti=
zität des Völkerbundsbureaus, deſſen Organiſation ſchon
wieder=
holt ſolche Verlegungen ohne Schwierigkeiten erledigt hat. — Die
Delegierten und die Preſſe werden in Lugano das gleiche
not=
wendige Material und dieſelben Dokumentationen vorfinden, wie
ſie ihnen in Genf zur Verfügung ſtehen. Während ein Teil der
Sekretariatsbeamten im Kurſaal, wo der Rat tagen wird, in
möglichſter Nähe der Preſſeeinrichtung untergebracht wird,
inſtal=
liert ſich der größere Teil des Sekretariats in einer dicht beim
Kurſaal gelegenen Villa.
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand wird, wie verlautet,
ſchon Freitag abend in Lugano eintreffen. — Die deutſche
Dele=
gation wird im Laufe des Samstag nachmittag den Tagungsort
erreichen. Wann der engliſche Außenminiſter Chamberlain
ein=
trifft, ſteht noch nicht feſt, doch rechnet man mit ſeiner Ankunft
für Sonntag mittag.
Nach den Parlamentserklärungen Chamberlains und
Briands, durch die die für Lugano zu erwartende Haltung der
beiden Staatsmänner ſchor im voraus feſtgelegt wird, erwartet
man in Genf für die außerhalb des Rahmens der Ratstagung
ſtattfindenden Beſprechungen keine Ueberraſchungen.
Eine Zilchner=Medaille der Skadt München.
Vorder= und Rückſeite der Münchener Filchner=Medaille.
Die Stadt München hat eine Medaille ſchaffen laſſen, die
verdienſt=
vollen Männern verliehen werden ſoll. Als erſter wurde der
berühmte deutſche Tibetforſcher Dr. Wilhelm Filchner damit
aus=
gezeichnet. Die Vorderſeite der Medaille zeigt Kopf und Namen
des zu Ehrenden. Die Rückſeite das Münchener Kindl mit der
Umſchrift „Anerkennung und Dank”.
ſein romantiſches Daſein am Maſtbaum ſeines von den Ruſſen
in die Luft geſprengten Schiffes.
Dieſe Handlung iſt ungemein naturecht, von den ruſſiſchen
Komparſen mit dem von ihnen gewohnten Realismus geſpielt,
durchgeführt. Sie wird umrahmt von einer Fülle wundervoller
Bilder teils auf dem Meer, teils auf der Wolga. Beſonders
feſſeln die Szenen auf dem Koſakenſchiff ſelbſt und die in Perſien
ſich abſpielenden. Das U. T.=Orcheſter bringt zu dieſem Film
eine gut zuſammengeſtellte Begleitmuſik, in der das bekannte Lied
44
der Wolgaſchiffer vielfach variiert wiederkehrt.
— Tumultſzenen im Berliner Theater des Weſtens. Zu recht
liebſamen Vorkommniſſen kam es Dienstag abend im Theater
s Weſtens, wo gegenwärtig die Negerin Joſefine Baker
der Revue „Bitte einſteigen!” ein Gaſtſpiel gibt. Laut Kontrakt
r die Künſtlerin bereits am Montag zum letzten Male aufge=
Duisburg, 5. Dezember.
Die Aufnahme der Arbeit im Ausſperrungsgebiet geſtaltet
ſich nicht ſo einfach, wie man urſprünglich angenommen hatte.
Insbeſondere ſind während der Ausſperrung etwa 50 Hochöfen
vollkommen ausgeblaſen worden. Die dadurch entſtandenen
Schäden ſind ungeheuer. Während man glaubte, die Hochöfen
ohne weiteres wieder in Gang ſetzen zu können, mußte man beim
Anheizen feſtſtellen, daß die meiſten Kanäle gebrochen ſind und
ſtarke Riſſe zeigen. Aus dieſen Gründen kann die
Wiederauſ=
nahme der Arbeit nur langſam und etappenweiſe erfolgen. In
den Heizungsbetrieben, in denen zwei Drittel der
Geſamtbeleg=
ſchaft beſchäftigt werden, iſt bereits geſtern mittag wieder
ge=
arbeitet worden. Etwas länger wird die Ingangſetzung der
Feuerungsbetriebe dauern. Der normale Abſtich der Hochöfen
dürfte nicht vor Ende dieſer Woche zu erwarten ſein. Die
Wiederaufnahme der vollen Tätigkeit in den Walzwerksbetrieben
dürfte nicht vor Mitte der nächſten Woche möglich ſein.
Severing über ſeine Vermitklungsaktion.
Wie Reichsminiſter Severing Vertretern der Preſſe mitteilte,
iſt damit zu rechnen, daß bis Ende der Woche etwa 75 Prozent
der ausgeſperrten Arbeiter des Ruhrgebietes die Arbeit wieder.
aufgenommen haben. Wenn die Arbeitsaufnahme bis dahin
nicht vollſtändig iſt, ſo hat das ſeinen Grund in techniſchen
Schwierigkeiten. Bei ſeinem Beſuch im Ruhrgebiet hat Miniſter
Severing Beſprechungen mit beiden Parteien gehabt. Dieſe
Be=
ſprechungen haben aber noch nicht den materiellen Inhalt des
Streites umfaßt, vielmehr wird Miniſter Severing, wenn er den
Schiedsſpruch des Reichsarbeitsminiſters und den
Vermittlungs=
vorſchlag des Regierungspräſidenten Bergemann genau ſtudiert
hat, erneut ins Ruhrgebiet fahren, um über die ſachliche Seite
des Problems zunächſt mit den Parteien einzeln und dann an
einem Tiſch mit beiden ſeinen Schiedsſpruch vorzubereiten.
Die=
ſer Spruch wird frei von allen Bindungen erfolgen und
wahr=
ſcheinlich gegenüber den bisherigen Löſungsverſuchen etwas
Neues darſtellen. In ſeinem erſten Beſuch im Ruhrgebiet hat
Miniſter Severing zum Ausdruck bringen wollen, daß die
Reichsregierung vor allen Dingen den größten Wert darauf legt,
die Wiedereröffnung der Betriebe ſobald wie möglich
herbeizu=
führen. Dieſer Zweck iſt erreicht worden.
Berlin, 5. Dezember.
Reichsinnenminiſter Severing iſt geſtern abend wieder in
Ber=
lin eingetroffen. Ueber die Aktion des Miniſters im Ruhrgebiet
verlautet, daß er von den Vertretern der beiden Parteien genaues
Material über die Streitfragen erhalten und daß er weiter
ein=
gehende Beſprechungen gepflogen habe. Severing wird in Kürze
den Reichskanzler und den Reichsarbeits= und
Reichswirtſchafts=
miniſter über ſeine Eindrücke unterrichten. Wann Severings
Schiedsſpruch verkündet werden wird, läßt ſich zurzeit noch nicht
ſagen, doch will der Miniſter die Sache möglichſt beſchleunigen.
Der Reichskanzler und der Reichsarbeitsminiſter erſtatteten
geſtern abend vor der ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion
Be=
richt über die Vermittlungsaktion der Regierung. In aller
Heim=
lichkeit hat die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion ihre Sitzung
abgehalten, ſo geheim, daß auch der ſonſt übliche Anſchlag am
ſchwarzen Brett nicht erſchien. Was in der Sitzung beſprochen
wurde, iſt allerdings wohl ziemlich klar: die Fraktion iſt endlich
ihren Groll, den ſie namentlich gegen den Reichskanzler auf dem
Herzen hatte, losgeworden und hat Herrn Müller die Leviten zu
leſen verſucht. Partei und Gewerkſchaften waren beide entrüſtet,
daß der Kanzler es gewagt hatte, Politik zu machen, ohne ſie
vor=
her um ihren Rat zu fragen. Sie werden ihn daran erinnert
haben, daß bei dem Panzerkreuzer die Dinge genau ſo lagen, daß
damals ſchon die ſozialdemokratiſchen Kabinettsmitglieder
gerüf=
ſelt wurden und Beſſerung gelobt hatten, aber trotzdem die erſte
Gelegenheit benutzt haben, um genau das Gegenteil zu tun.
Schließlich iſt dann die übliche Verſtändigung zuſtandegekommen,
daß die Miniſter zuſagten, ſie würden künftighin auf die
Empfind=
lichkeiten der Fraktion mehr Rückſicht nehmen. Ob ſie ſich
aller=
dings daran halten, bleibt abzuwarten.
treten, wurde aber von der Direktion des Theaters darum gebeten,
auch noch in den nächſten vier Tagen die Hauptrolle in der Revue
zu ſpielen. Dieſem Verlangen kam Joſefine Baker zunächſt nach,
forderte aber plötzlich am Dienstag abend für jede Vorſtellung
eine Gage von 1000 Mark, die gleich für die vier Abende auf
ein=
mal ausgezahlt werden ſollte. Als man dieſem Verlangen nicht
nachkommen konnte, erklärte die Tänzerin, daß ſie gar nicht daran
denke, fernerhin aufzutreten. Sie nahm ihre Koſtüme, warf ſie
in den auf dem Hofe bereitſtehenden Privatkraftwagen und fuhr
davon. Das Publikum verlangte unentwegt, Joſefine Baker zu
ſehen. Als der Tumult nicht enden wollte, entſchloß man ſich, das
Geld für die Eintrittskarten an der Kaſſe zurückzuzahlen.
Unter=
deſſen war auch ein größeres Aufgebot von Polizeibeamten im
Theater erſchienen. Vor dem Theater kam es noch bis in die
ſpäten Nachtſtunden zu Anſammlungen, ſo daß die Polizei
mehr=
mals einſchreiten mußte.
— „Chriſtian, der Dorfjunge”, von Ernſt Eimer. Dieſes hübſche
Jugendbuch, in dem der bekannte Darmſtädter Maler Ernſt Eimer
wehl eine Geſchichte ſeiner eigenen Jugend erzählt, iſt nunmehr, von
ihm ſelbſt mit reizenden farbigen Bildern verſehen, erſchienen und im
Buchhandel zu haben. Wir haben bereits vor einiger Zeit eine
aus=
führliche Beſprechung des Buches veröffentlicht.
— Das Leben erfreut einen jeden Menſchen mit ein paar beſonders
unbehaglichen Augenblicken, ſei es nun, daß ſich im ungeeignetſten
Moment ein Taſchentuch nicht finden läßt, ſei es, daß die freundliche
Warnung „Friſch geſtrichen” leider überſehen wurde. Zu den
unbehag=
lichſten Augenblicken gehört es aber zweifellos, wenn man feſtſtellen
muß, daß man falſch angezogen war, während man ſich für eine
aus=
gezeichnete Erſcheinung gehalten hatte, Bittere Enttäuſchung, die Ihnen
aber erſpart bleibt, wenn Ihre Ratgeberin die „Frauen=Mode‟
iſt, deren Novemberheft vom derben Winterſport=Anzug bis zum großen
Abendkleid alles bringt, was die gutangezogene Frau zu den
verſchie=
denſten Gelegenheiten benötigt. — Heft 11 iſt durch jedes einſchlägige
Geſchäft zum Preiſe von 90 Pfg. zu beziehen, ſonſt auch direkt vom
Verlag Otto Beyer, Leipzig, Weſtſtraße 72.
Argentinien im Alltagskleid. Eine Fundgrube alles Wiſſenswerten von
Heinrich Junken. Kleinoktav 288 Seiten mit 1 Karte.
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band 5.— Mk. Verlag von Strecker u. Schröder in Stuttgart.
Der Verfaſſer, den der Drang, die Welt mit eigenen Augen zu ſehen,
ſchon vor dem Weltkrieg an Südamerikas Küſte warf, hatte reichlich
Gelegenheit, das Leben und Treiben, die Zuſtände des Landes ſo kennen
zu lernen, wie ſie ſich dem Manne aus dem Volke darbieten, wie ſie ſich
in ihrem rauhen Alltagskleid zeigen. Und ſo entſtand ein vortreffliches
Handbuch über Argentinien, das für alle diejenigen geſchrieben iſt, die
drüben wirtſchaftlich, ſei es in welchem Beruf auch immer, ſich betätigen
wollen.
Hefſiſcher Landkag.
Das Wandergewerbeſteuergeſek und das
Steuer=
vorauszahlungsgeſekz verabſchiedet. — Erſte Leſung
des Sondergebäudeſteuergeſetzes.
* Präſident Delp eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 15 Minuten.
Nach Beantwortung einiger Kleiner Anfragen und nach Erledigung
einer Großen Anfrage durch eine Erklärung von Dr. Möbus werden
das Wandergewerbeſteuergeſetz und das
Steuervor=
auszahlungsgeſetz 1929 in zweiter Leſung angenommen.
Das Haus tritt ſodann in die Beratung des
Sondergebäudeſteuer=
geſetzes 1929 ein.
Abg. Dr. Beſt (V. R.P.) hält ſeine im Ausſchuß abgelehnten
An=
träge aufrecht.
Abg. Dr. Niepoth erklärt, die Deutſche Volkspartei habe an dem
Entwurf aktiv mitgearbeitet. Sie habe damit bezweckt einen Ausgleich
der Härten, Ermäßigung der Steuerſätze, Vereinfachung der
Steuer=
erhebung und die Betonung des Charakters als
Gebäudeentſchuldungs=
ſteuer. Heſſen, das mit die höchſte Steuer erhebe, verwende davon nur
einen ganz geringen Teil zum Wohnungsbau. Redner ſpricht ſein
Be=
dauern darüber aus, daß ſeine Anträge im Ausſchuß abgelehnt wurden.
Die Deutſche Volkspartei lehne das Geſetz in der vorliegenden Form
im Hinblick auf das Kompromiß ab.
Regierungsſeitig wird die Erklärung abgegeben, daß die Annahme
der volksparteilichen Anträge einen Steuerausfall von 4—5 Millionen
Mark ausmachen würde.
Abg. Weckler (Z.) erklärt, die Gebäudeentſchuldungsſteuer könne
nach dem jetzigen Finanzausgleich leider nicht vollſtändig zum
Woh=
nungsbau verwendet werden. Das Zentrum habe das Geſetz nicht
ſcheitern laſſen wollen, deshalb habe es ſich für das Kompromiß
ein=
geſetzt. Denn durch das Geſetz würden doch weſentliche Erleichterungen
geſchaffen. Das Zentrum ſtimme dem Geſetz, das es als eine
Ueber=
gangsregelung bis zur Vorlage des Steuervereinheitlichungsgeſetzes
be=
trachte, zu.
Abg. Dr. Leuchtgens (Lbd.) hält die Erhebung vom
Nutzungs=
wert für gerechter. Er macht die Zuſtimmung ſeiner Fraktion zu dem
Geſetz davon abhängig, daß der Antrag ſeiner Partei auf Freilaſſung
der Gebäude bis 4000 Mark angenommen wird.
Abg. Lux (Soz.) ſtimmt der Vorlage zu.
Abg. Dr. Müller (Lbd.) unterſtreicht nochmals den Standpunkt
ſeiner Partei.
Die Regierung erklärt, daß die Annahme des Antrags des
Land=
bundes auf Freilaſſung der Häuſer bis 4000 Mark Wert einen
Steuer=
ausfall von 12,8 Millionen Mark bedeutet.
Abg. Haury (D.V.P.) behauptet, daß 90 Prozent aller im Geſetz
enthaltenen Vergünſtigungen bereits auf dem Verordnungswege nach
Verhandlungen der Deutſchen Volkspartei mit Finanzminiſter Henrich
erreicht und in Anwendung gebracht worden ſeien. — Dieſe Feſtſtellung
löſt den heftigſten Widerſpruch des Zentrums aus.
In der nun folgenden Einzelberatung begründet Dr. Beſt ſeine
im Ausſchuß abgelehnten Anträge zu den Artikeln 7 und 13.
Die Abſtimmung über das Geſetz wird auf Dienstag der
näch=
ſten Woche vertagt.
Nunmehr wird die von uns ſeinerzeit im Wortlaut bereits
ver=
öffentlichte Große Anfrage des Zentrums wegen der
Aus=
ſperrung in der Gruppe Nordweſt zur Beratung geſtellt.
Miniſter für Arbeit und Virtſchaft Korell gibt
auf dieſe Anfrage folgende Antwort:
„Nachdem die Kampfparteien ſich bereit erklärt haben, ſich dem
Schiedsſpruch des von der Reichsregierung vorgeſchlagenen Schlichters
zu unterwerfen, und daraufhin die Betriebe wieder eröffnet worden
ſind, glaube ich von der Beantwortung der geſtellten Anfrage abſehen
zu können.
Stillegungen haben zudem infolge der Ausſperrung der Gruppe
Nordweſt in Heſſen nicht ſtattgefunden. Im übrigen ſteht die Heſiſchze
Regierung auf dem Standpunkt, daß rechtsverbindlich erklärte
Schieds=
ſprüche durchzuführen ſind.”
Abg. Weſp, ſieht ſich durch einen Artikel im „Darmſtädter
Tag=
blatt”, in dem an der Bewilligung von 2 Millionen Mark zur
Unter=
ſtützung der Ausgeſperrten Kritik geübt wird, veranlaßt, einen
Ueber=
blick über den Verlauf des Konflikts, wie er ihn ſieht zu geben. Er
bezeichnet dabei das „Darmſtädter Tagblatt” als deutſchvolksparteiliches
Organ.
Abg. Hammann (Komm.) benutzt die Gelegenheit, um den
ſozial=
demokratiſchen und chriſtlichen Gewerkſchaftsführern den Standpunkt
klar zu machen.
Un Fele, uelfe Maile auaun e Saulfcer anfe.
bartei:
1. Die Fraktion der DV.P. lehnt eine Erörterung der Rechtsfragen
in dem Konflikt der Arbeitgeber= und Arbeitnehmerſchaft der
Gruppe Nordweſt ab, ſolange das Verfahren ſchwebt;
2. Die Fraktion der D.V.P. fordert auf das nachdrücklichſte, daß Reichs=
und Staatsbehörden in Arbeitsſtreitigkeiten ſtrenyſte
Unparteilich=
keit bewahren und ſich jeden Eingriffs zugunſten einer der
Par=
teien euthalten;
3. Die Fraktion der D.V.P. hat mit Genugtuung davon Kenntnis
genommen, daß beide Parteien, Arbeitgeber= u. Arbeitnehmerſchaft,
ſich der Entſcheidung eines Schiedsrichters zu unterwerfen bereit
erklärt haben und ſomit der Weg zum Arbeitsfrieden geebnet iſt.
Nach Verleſung dieſer Erklärung führt Abg. Keller dann noch
aus: Wiederholt hat Herr Weſp davon geſprochen, daß das „
Darm=
ſtädter Tagblatt” ein Organ der Deutſchen Volkspartei ſei. Wir haben
zwar des öfteren mit Vergnügen feſtſtellen können, daß wirtſchaftliche
und politiſhe Anſchauungen dort dertreten wurden, die den unſerigen
entſprachen. Ich habe aler feſtzuſtellen, daß Verlag und Redaktion des
„Darmſtädter Tagblatt” ſtets jede Bindung an die Deutſche Volkspartei
abgelehnt haben.
Nach Mitteilung Miniſter Korells ſind in Heſſen alle
Still=
legungserklärungen bis auf eine zurückgezogen worden. Der größte
heſſiſche Betrieb befürchtet allerdings, daß ihm in der nächten Zeit
nicht genügend Material geliefert werden könne. Seitens der
Betriebs=
leitung werde jedoch derſucht, auch über dieſe Schwierigkeit
hinwegzu=
kommen.
Präſident Delp ſchließt die Sitzung um 2 Uhr. — Nächſte Sitzung
Diens tag, 11. Dezember, vorm. 10 Uhr: Fortſetzung der
Tages=
ordnung.
Vor dem Zenkrums=Parkeitag.
Das Zenkrum auf der Führerſuche. — Ein Direkkoriem
geplank?
* Am Mittwoch erfolgte von Berlin aus eine wahre
Maſſen=
abwanderung nach Köln, denn faſt die geſamte Zentrumsfraktion
hat ſich auf die Reiſe begeben, um am Donnerstag an der
Vor=
ſtandsſitzung teilzunehmen, die alle erforderlichen
Regiemaßnah=
men für den am Freitag beginnenden Parteitag zu treffen hat.
Das iſt nicht ganz einfach. Auch im Zentrum gärt es. Das
Zentrum hat offen zugegeben, daß ihm die letzten Wahlen eine
Schlappe brachten und ſucht nach den Gründen dieſer
Entſchei=
dung, die teils auf die Politik, teils auf die Taktik zurückgeführt
werden. Nach den Meinungsäußerungen, die bisher aus dem
Zentrumslager kamen, iſt damit zu rechnen, daß eine
programma=
tiſche Erklärung angenommen wird, die darauf abgeſtellt iſt, alle
Unzufriedenen zufrieden zu ſtellen und mit ſchönen Worten von
der kulturpolitiſchen Miſſion des Zentrums ſpricht.
Wichtiger aber iſt, wem die Partei die Führung anvertrauen
will. Auch da zeigt ſich, wie ſtark die Spaltungen innerhalb der
Partei ſind, weil es bisher nicht möglich geweſen iſt, eine
Mehr=
heit für einen Kandidaten zu finden. Die Namen, die genannt
ſvorden ſind, haben wir bereits wiedergegeben. Es iſt auch jetzt
noch ſo, daß Herr Stegerwald aus Beamtenkreiſen Widerſpruch
findet, daß gegen die Herren Ulitzka und Dr. Kaas wegen ihrer
Eigenſchaft als Geiſtliche opponiert wird, daß Herr von Guérard
leine Freunde hat wegen der Führung der Reichstagsfraktion.
Ein Experiment mit einer Verlegenheitslöſung wäre aber zu
ge=
fährlich. Auf der anderen Se e hat die Parteileitung ſich aber
auch geſcheut, an den Stimmzettel zu appellieren, weil eine ſtarke
Oppoſition den Auftrieb des neuen Vorſitzenden ſchwer belaſten
müßte. Kein Wunder, wenn man jetzt auch im Zentrum ganz
ernſthaft mit dem Gedanken eines Direktoriums ſpielt, weil
an=
geblich die Geſchäfte einer ſolchen politiſchen Partei ſo ſtark
ange=
wachſen ſind, daß ein Einziger ihr überhaupt nicht mehr Herr
ſperden kann. Dahinter verbirgt ſich allerdings nur die
Ver=
legenheit, daß man nicht weiß, wen man an die Stelle von Marx
ſetzen will. Daher wäre es eigentlich ein grimmiger Witz, wenn
jetzt die Zentrumspartei zu dem Ausweg käme, den die
Deutſch=
nationalen gerade erſt abgelehnt haben.
Kriegsgefangenengathaben
Hundetke von Millionen zahlte Dentſchlage
die Enkenke?
In letzter Zeit mehren ſich die Stimmen aus den Reihen der el
maligen Kriegsgefangenen, die eine baldige Regelung ihrer wir.
lichen Forderungen verlangen. Es dürfte daher intereſſieren,
hier=
dieſe Dinge einmal kurz einzugehen.
Gemäß Artikel 6 der Haager Landkriegsordnung ſoll der Verdie
der Kriegsgefangenen zur Beſſerung ihrer Lage verwandt und der Ueb
ſchuß nach Abzug der Unterhaltungskoſten ihnen bei der Freilgſſung au
gezahlt werden.
In Deutſchland erhielten die Kriegsgefangenen im allgemeinen d
ſelbe Vergütung für ihre Arbeit wie die deutſchen Arbeitskräſte. 2
ihnen gutgeſchriebenen Ueberſchüſſe waren nicht unbettächtlich und bet:
gen oft mehrere Mark pro Tag. Sie wurden den Kriegsgefangen
beim Abtransport aus Deutſchland ausgehändigt. Welche gewaltig
Summen auf dieſe Weiſe damals ins Ausland floſſen, geht daraus h
vor, daß ſich allein die Erſparniſſe der ſranzöſiſchen Kriegsgefangen
in Deutſchland zuverläſſiger Schätzung zufolge auf Hunderte von M
lionen Mark beliefen.
Die Arbeitsentlohnung der Kriegsgefangenen in den Ententeſtaat
ſuar mit der in Deutſchland nicht zu vergleichen. In England u
Frankreich erhielten die Kriegsgefangenen durchſchnittlich 20 Centin
pro Tag ausgezahlt und einen gleichen Betrag gutgeſchrieben, in ander
Ländern lagen die Verhältniſſe noch ſchlechter. Dieſe geringfügig
Guthaben wurken jedoch den kriegsgefangenen Deutſchen beim Abtrat
port nicht einmal ausgezahlt, ſondern zurückbehalten. Nach langjährig
Verhandlungen hat England dieſe Guthaben ſeit Anfang des vergangen
Jahres der deutſchen Regierung zur Auszahlung überwieſen. Es he
delt ſich um einen Geſamtbetrag von etwa 16 Millionen Mark, defſ
Auszahlung in der Hauptſache beendet iſt. Auch dieſe Ueberweifu
ſtellt eine unbefriedigende Regelung dar, da eine große Anzahl der Er
landgefangenen keine Auszahlung erhalten hat und die engliſche Reg
rung eine Nachprüfung dieſer Anſprüche ablehnt.
Frankreich hat zur Abgeltung der Guthaben einen Betrag von n
4,5 Millionen Franken im Werte von etwa 750 000 Reichsmark Anfa
d. J. der deutſchen Regierung überwieſen. In dieſe Summe ſollen
nicht weniger als etwa 250 000 ehemalige Kriegsgefangene teilen.
diele dieſer Einzelguthaben ſich nur auf Pfennige belaufen und die Mel
zahl unter 3 Mark liegt, hat das Reichsfinanzminiſterium ſich zu ein
Auszahlung dieſer Guthaben bisher nicht entſchließen können, zumal ar
techniſche Schwierigkeiten dem entgegenſtehen. Aus den Reihen der el
maligen Kriegsgefangenen ſelbſt iſt der Vorſchlag gemacht worden, d
Geſamtbetrag nicht zur Auszahlung zu bringen, ſondern für eine ſozie
Aufgabe zu Gunſten der ehemaligen Kriegsgefangenen zu verwenden.
In dem anderen Ländern der Entente liegen die Verhältniſſe ne
weit ungünſtiger, ſo daß die ehemaligen Kriegsgefangenen in Rußlan
Serbien, Belgien, uſw., keine Ausſicht haben, eine Entſchädigung für 4
von ihnen geleiſtete Arbeit von den ehemaligem Feindſtaaten zu erhalte
Allein die Vereinigten Staaten von Nordamerika haben ihren Krieg
gefangenen beim Abtransport die Guthaben reſtlos ausgezahlt.
Anders liegt es bei den ſogenannten Sanitätsguthaben. Hier iſte
unzweifelhafter Rechtsanſpruch auf Grund Artikel 13 der Genfer Ko
vention gegeben. Dieſer verpflichtet die feindliche Regierung zur 3a
lung des Soldes in gleicher Höhe wie an die Angehörigen des eigen=
Sanitätsperſonals. Die hierdurch entſtandenen Guthaben wurden vr
England zum großen Teil bereits ausgezahlt, eine größere Anzahl v.
Fällen dieſer Art iſt aber ſtrittig. Die Verhandlungen hierüber dauer
noch an. Bei Frankreich ſind die Sanitätsguthaben in die oben erwähn
Summe einbezogen. Bei den anderen Ländern liegen die Dinge ähnli
wie bei den oben erwähnten Arbeitsguthaben.
Bedenkt man, daß die in Kriegsgefangenſchaft geratenen deutſch
Soldaten keinerlei militäriſche Löhnung erhielten, und ihnen nach ihre
ſpäten Heimkehr im Jahre 1920 nur eine geringfügige Beihilfe im B
dürftigkeitsfalle gezahlt wurde, ſo wird man verſtehen, daß in de
Reihen der ehemaligen Kriegsgefangenem über die unbefriedigende Reg
lung ihrer Guthabenanſprüche Beunruhigung und Empörung herrſch
Die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener hat in eine
Eingabe an den Reichstag und die Regierung eine endgültige Löſung a
dieſer Fragen verlangt und Vorſchläge hierfür unterbreitet. Es iſt z
erwarten, daß ſich der Reichstag demnächſt hiermit befaßt. Nachdem d
Entſchädigungsfragen der Auslandsdeutſchen unlängſt durch das
Krieg=
ſchädenſchlußgeſetz zum Abſchluß gebracht wurden, ſollte man in ähnliche
Weiſe auch für dieſe Fragen eine endgültige Löſung finden, die die g
veiktfertigten Anſprüche der ehemaligen Kriegsgefangenen berückſichtie
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Donnerstag, den 6 Dezember 1928
Aus der Landeshauptſtadl.
Darmſtadt, 6. Dezember.
— Ernanut wurden: am 7. Nodember: die proviſoriſche
Hand=
grbeitslehrerin Johauna Holtz zur Handarbeitslehrerin an der
Viktoriaſchule (Studienanſtalt) in Darmſtadt mit Wirkung vom 1.
No=
vember 1928 ab; am 9. November: die proviſoriſche
Handarbeitslehre=
ein Marie Knöll aus Klein=Umſtadt, Kreis Dieburg, zur
Handarbeits=
lehrerin an der Volksſchule zu Reinheim und Umgegend, Kr. Dieburg;
am 24. November: der Lehrer Peter Reinig zu Kortelshütte, Kreis
Erbach, zum Lehrer an der Volksſchule zu Neckarhauſen, Kreis
Hep=
venheim, mit Wirkung vom 1. Dezember 1928 ab; am 27. November
der Studienaſſeſſor Dr. Ernſt Jäger aus Darmſtadt zum
überplan=
mäßigen Studienrat mit Wirkung vom 1. November 1928 ab; am 28.
November: der Baupraktikant Franz Sauer zu Gießen mit Wirkung
vom 1. November 1928 an zum überplanmäßigen Oberbauſekretär bei
einem Kulturbauamt.
— Verſetzungen in den Ruheſtand. Auf Grund des § 1 des Geſetzes
über die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli 1923/19.
Dezem=
ber 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8 „Oktober 1925 (Reg.=Bl.
S. 249) treten in den Ruheſtand: am 1. De
Seite 5
— Reichsfinanzverwaltung — Landesfinanzamt Darmſtadt.
Regie=
rungsrat Sehrt beim Finanzamt Darmſtadt=Stadt wurde an das
Landesfinanzamt Darmſtadt, Abteilung für Beſitz= und Verkehrsſteuern,
verſetzt.
Ausſtellung Prof. H. R. Kröh. Profeſſor Kröh, der Senior
der Darmſtädter und auch wohl der heſſiſchen Maler, zeigt
zurzeit eine Kollektion von Gemälden aus ſeiner jüngſten
Schaffenszeit im Atelier des Künſtlers, Kiesſtraße 58 II. Die
Ausſtellung dauert bis 20. Dezember. Es wäre zu wünſchen, daß
recht viele ſich die bemerkenswerten jugendfriſchen Arbeiten des
Künſtlers, auf die wir im einzelnen noch zurückkommen, anſehen.
Die Ausſtellung iſt von 9—12 und 2—4 Uhr geöffnet.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Donnerstag gelangt im Großen
Haus „Toboggan” von Gerhart Menzel in der Inſzenierung von
Günter Haenel und Wilhelm Reinking mit Fritz Valk in der
Haupt=
rolle zur Wiederholung. Die Vorſtellung iſt der Miete G zugeteilt und
beginnt um 20 Uhr.
Im Kleinen Haus findet als Vorſtellung der Zuſatzmiete V eine
Aufführung des „Barbier von Sevilla” ſtatt mit den Damen
Liebel und Walter, den Herren Leo Husler vom Stadttheater Eſſen
als Gaſt, Ebert=Beyer, Herrmann, Kuhn und Tibaldi in den
Haupt=
rollen. Muſikaliſche Leitung: Berthold Goldſchmidt; Beginn der
Vor=
ſtellung 19.30 Uhr.
Die morgige Aufführung von Lortzings Oper „Der
Waffen=
ſchmied” findet in völlig neuer Einſtudierung und Inſzenierung
durch die Herren Arthur Maria Rabenalt (Bühnenbild Lothar Schenck
von Trapp) und Carl Bamberger ſtatt. Die Vorſtellung iſt der
Zu=
ſatzmiete IV zugeteilt und beginnt um 19.30 Uhr.
Der Vorverkauf zur erſten Aufführung des Weihnachtsmärchens
„Die Himmelsreiſe” hat begonnen. Volkstümliche Preiſe: 0,50
bis 2 Mark.
Zum erſten Gaſtſpiel der Kammerſängerin Nanny Larſen=
Tod=
ſen als Brünhilde in Wagners „Walküre” am Sonntag, 9. Dezbr.,
beginnt heute der allgemeine Vorverkauf zu Preiſen von 1,50—15 Mk.
Die Mieter erhalten gegen Abgabe eines Gutſcheins 10 Prozent
Er=
mäßigung auf dieſe Preiſe; Tauſchkarten gelten an dieſem Abend nicht.
Das zweite Gaſtſpiel von Frau Larſen=Todſen als Leonore in „Fidelio”
am Dienstag, den 11. Dezember, iſt der Miete A zugeteilt. Die Mieter
haben auch zu dieſer Vorſtellung ein Vorkaufsrecht zu ermäßigten
Prei=
ſen (1,20—12,00 Mark) am Freitag, den 7. Dez. Der allgemeine
Vor=
verkauf für „Fidelio” zu Preiſen von 1,50—15,00 Mark beginnt am
Samstag, den 8. Dez. Zu dieſem zweiten Gaſtſpiel gelten weder
Er=
mäßigungsgutſcheine noch Tauſchkarten.
— Das Stziel vom „Chriſtofferus” das preisgekrönte Werk des
Dichters Otto Bruder, gelangt am Sonntag, den 9. Dezember (2.
Ad=
vent), nochmals durch die Jugendvereinigung der Petrusgemeinde zur
Darſtellung. Dies Spiel verleiht Ausdruck dem Suchen und Sehnen
ill der Menſchen, die darum wiſſen, daß „über allen geſchäftigen
Stim=
nen hoch und heilig eine gar gewaltige Stimme wach iſt” — Erich
Bockemühl ſchreibt in der Saarländer Schulzeitung über den Verfaſſer
des „Chriſtofferus”; „Bruder iſt innerlich fromm. Seine Spiele
uibrieren in jener tiefen Menſchlichkeit wahrer Religioſität. Eine Luft
des Heiligen iſt in ihnen allen. Ihre Sphäre iſt das heilige Leben
elbſt.” — Jeder, der teilhaben will an der inneren Erhebung, die das
Spiel bewirkt, ſei deshalb auf die Aufführung hingewieſen, die abends
½ Uhr im Gemeindehaus Eichwieſenſtraße 8 ſtattfindet und zu der
iumerierte Karten zum Preiſe von 0.50 Mk. bei den Mitgliedern der
Jugendbünde, Herrn Kirchendiener Kropp und in der Papierhandlung
7. F. Bender, Beſſungerſtraße 47, zu bekommen ſind. — Für die Bünde
der Evang. Jugendgemeinſchaft erfolgt eine beſondere
Auf=
ührung am Samstag, den 8. Dezember, ebenfalls um 8½ Uhr im
Ge=
neindehaus der Petrusgemeinde, wozu Karten zu 0.25 Mk. an der
Abendkaſſe abgegeben werden. Kartenvorausbeſtellungen zu dieſer
Auf=
ührung ſind an das Pfarramt der Petrusgemeinde zu richten. —
Be=
ſierkt ſei noch, daß bei beiden Aufführungen der Singekreis der
Jugend=
blinde mitwirkt durch Darbietung von Liedern zwiſchen den einzelnen
Szenen.
— Dem Richard=Wagner=Verband deutſcher Frauen iſt es gelungen,
frau Geh.=Rat Daniela Thode für einen Vortrga zu gewinnen.
frau Thode wird am Donnerstag, den 13. Dezember, nachmittags
„30 Uhr, im Hauſe der Frau Geh.=Rat Merck, Annaſtraße 15, über
Richard Wagner als Chriſt” ſprechen. Die Veranſtaltung
indet zu Gunſten der Richard=Wagner=Stipendien=Stiftung ſtatt. Um=
=ahmt wird der Vortrag von den Wagnerſchen Weſendonkliedern:
Engel” und „Träume”, die Frl. Hilde Groß und Herr Fritz Bohne
u Gehör bringen werden. Die „M. N. N.” ſchreiben: „Bayreuther
Hund der deutſchen Jugend. In einem weihevollen Vortrag ſprach Frau
Heh.=Rat Thode in der hieſigen Ortsgruppe über „Richard Wagner als
Nenſch und Chriſt‟. Die Enkelin Liſzts und die Tochter der Frau
2oſima vermochte durch Kindheitserlebniſſe eindringlich und lebenswahr
as Menſch ntum Wagners nahezubringen, als deſſen tiefſten und
be=
himmenden Weſenzug ſie ſeine zu innerſt begründete Religioſität
bezeich=
ſete, die vom Gebet des Rienzi bis zu Parſifals Leiden künſtleriſchen
Ausdruck fand, wie ſie den Menſchen durchflutete, genährt und erneut
ſertieft an dir Ethik Schopenhauers. Aus chriſtlicher Anſchauung erwuchs
em Mitleid und Mitleiden, das in der Liebe zur Kreatur und zu ihrem
Seiden ſich ausſprach. Mitleid und Treue, die erhabenſten
Seelen=
egungen ſeiner Werke, umſchließen mit feſteſtem Bande den Charakter
(nes Kreuzträgers im Leben, in deſſen Temperament die Gegenſätze
Groff einander begegneten: Milde heiligem Zorne zugeſellt, Weich=
Eeit des Gemüts, mit hartem, unbeugſamen Kampfwillen gepaart ſtolzes
kunſtlerbewußtſein neben frommer Demur gelagert. Briefe Wagners
Undeten das Geſamtbild. Es war der ſeltſam berückende Zauber des
Dauſes Wahnfried, der, ausgehend von der Vortragenden, um die
Dorer wob.” (Siehe Anzeige.)
Die Herſtellung von Weihnachtsgebäck iſt eine Vorfreude für die
8e näher das Feſt herankommt, um ſo größer wird das Intereſſe der
raktiſchen Hausfrau an dieſen nützlichen und neuzeitlichen Geräten.
Des zeigte wieder der letzte, bereits zum dritten Male wiederholte
Jortrag im Heaghaus, in welchem Frau Dr. Jakob das
Weihnachts=
ſeback in den elektriſchen Backapparaten herſtellte. Es iſt ein äußerſt be=
Uemes Arbeiten wit dieſen Apparaten, dieſe milde und gleichmäßige
Ibe läßt das Gebäck recht gut gelingen und vereinfacht die
Beaufſich=
lgung auf das geringſte Maß. Die ſchönen elektriſchen Geräte bilden
in hübſches Weihnachtsgefchenk und werden jeder Hausfrau willkommen
ein, da ſie ebenſo geſchmackvoll wie praktiſch ſind. Der nächſte Vortrag
ebenſolches Intereſſe finden
Bärme=Gerät.‟ Der Beſuch dieſes Vortrages, wellcher am nächſten
Freitag, den 7. Dezember, abends 8 Uhr, im Heaghaus ſtattfinden wird,
jeder Hausdrau dringend zu empfehlen. Schmackhafte Koſtproben
Verzeugen Sie von der einfachen und ſauberen Wirkungsweiſe der
leſtriſchen Geräte. Vorteilhaft iſt der baldige Einkauf der
Haushal=
ungsgeräte, da es jetzt noch Loſe für die Weihnachtslotterie der Heag
ſ9 daß jeder Käufer noch ein weiteres Gerät gewinnen kann.
— Kauft am Platze! Die Darmſtädter Geſchäftswelt legt mit Necht
Dertk darauf, daß das Darmſtädter Publikum immer wieder darauf
hin=
ceſen wird, nicht auswärts, ſondern in Darmſtadt zu kaufen. Das
berechtigt, und in Erkenntnis dieſer Berechtigung nehmen die
Darm=
tädter Tageszeitungen, ſo oft es ihnen möglich iſt, Gelegenheit, dieſe
äynung „Kauft am Platze!” zu veröffentlichen. — In Darmſtadt
erſcheint in den Wochen vor Weihnachten ein „Weihnachtsanzeiger”.
bieſem „Weihnachtsanzeiger” geben zahlreiche hieſige Geſchäftsleute
Aizeigen auf. Dagegen iſt nichts zu ſagen. Dieſer Weihnachtsanzeiger
der wird in einer auswärtigen Druckerei gedruckt.
Rommentar überflüſſig!
Die Weihnachtsmeſſe der Künſtlerhilfe
in der Kunſthalle am Rheintor erfreut ſich, wie alljährlich, eines regen
Beſuchs. Beſonders nachmittags drängen ſich zwiſchen den gemütlichen
Kaffeetiſchen, um den brennenden Chriſtbaum, viele ſich begrüßende
Be=
kannte, die durch die farbenfrohen Bilder ringsum in beſte Stimmung
verſetzt werden. Da werden Gemälde betrachtet und kritiſiert,
Graphik=
mappen durchblättert, die Vitrinen voll Koſtbarkeiten an Schmuck,
ge=
ftickten und gemalten Kleidern, reizenden Keramik= und
Elfenbeinarbei=
ten, eleganten Damenſchuhen, Ledertaſchen, Decken, Kiſſen, Käſtchen,
wertvollen Bucheinbänden geöffnet.
Der Verkauf hat lebhaft eingeſetzt mit Bildern, Graphik und vielen
kunſtgewerblichen Arbeiten. Gibt es doch keine beſſere Gelegenheit,
kleine und große, billige und ſchöne Geſchenke zu erwerben, als hier,
wo jedes Stück ein Originalkunſtwerk darſtellt, das nur einmal
vor=
handen, in keinem Laden zu kaufen iſt und deshalb dem Beſchenkten
beſonders wertvoll ſein muß. Auch der Kunſtverein hat für ſeine
Lot=
terie zwei Aquarelle und eine Originalhandzeichnung angekauft. Die
Preiſe ſind ſo niedrig angeſetzt, daß für jedermann die Möglichkeit
ge=
geben iſt, günſtig einzukaufen und gleichzeitig Kunſt und Künſtler zu
unterſtützen. Die Weihnachtsmeſſe dauert nur noch zwei Wochen und
iſt täglich von 11—18½ Uhr geöffnet mit kurzer Unterbrechung von
13—14½ Uhr.
Große Posten
Froftier-Handtücher
und
Bade-Tücher
weit unter Preis
CaolKocnainit
Markt
— Teeabend des Frauenvereins der Johannesgemeinde. Es ſoll.
eine ſtimmungsvolle Adventsfeier ſein, was die Mitglieder des
Frauenvereins heute abend im Gemeindehaus zuſammenführt. Für
den muſikaliſchen Teil haben ſich freundlich bereit erklärt Frau Hildegard
Dingeldey (Violine) und Fräulein Aenne Bach (Alt). Die
Be=
gleitung hat Herr Niebergall übernommen. Herr Ed. Goebel
wird geeignete deklamatoriſche Beiträge liefern. Teekarten beim
Kirchen=
diener und Lina Paul. Anfang 8.15 Uhr.
— Verkehrsverein. Die Mitglieder des Verkehrsvereins ſind zu
dem Vortrag des Herrn Regierungs= und Baurat Dr.=Ing.
Deu=
bert, an der Handelshochſchule in Mannheim, über die Ergebniſſe
ſeiner großen wiſſenſchaftlichen Expedition um die ganze Welt auf
Freitag, den 7. Dezember, abends 8 Uhr, eingeladen, und wird
der Beſuch dieſes intereſſanten Vortrags mit Filmvorführungen warm
empfohlen.
Nätkan Ein din Porksiln
MMarns kaomangegrai
Strumpfhaus
Slite
Wilhelminenstr. 11—13
10702
— Männer=Vereinigung der Petrusgemeinde. Es ſei nochmals auf
die Monats=Verſammlung heute abend (Donnerstag) aufmerkſam
gemacht, in welcher Herr Pfarr=Aſſiſtent Lic. zur Nieden ſprechen
wird über das Thema: „Der Kampf um die Weltanſchauung.” Einem
ſvogenden Meer gleicht in unſerer gähnenden Zeit das Ringen der
Welt=
anſchauungen untereinander. Hierbei einen ruhenden Pol zu finden zur
Feſtigung einer wahrhaft beglückenden Lebensauffaſſung, ſollte die Sorge
jedes Menſchen, beſonders auch die Sorge jedes jungen Menſchen ſein.
Es iſt deshalb zu erwarten und zu wünſchen, daß der Vortrag viele
männliche Glieder der Gemeinde — es ſind natürlich auch Angehörige
anderer Gemeinden willkommen — anziehen wird. Die Verſammlung
beginnt um 8½ Uhr und findet im Gemeindehaus in der
Eichwieſen=
raße ſtatt.
Wichtige
Neuerschennungen:
Hesse, Betrachtungen
Mk. 7 50
Glaeser, Jahrgang 1902
Mk. 6
Klabund, Borgia.
Mk. 5.50
Timmermans, Pieter Brueghel Mk. 7.—
Galsworthy, Ein Kommentar . Mk. 6.—
Undset, Olaf Audunssohn, Bd. 3/4 Mk. 15.—
Wassermann, Lebensdtenst . . Mk. 12.50
sowie alle übrigen neuen Bücher
(V.18582
stets vorrätig
MÜLLER & RÜHLE
BUCHHANDEUNG
Elisabethenstr. 5
Fernruf 220
— Aus Sängerkreiſen wird uns folgende Neugründung mitgeteilt:
Mehrere ſangesfreudige Herren haben ſich am Freitag, den 30.
Novem=
ber, in der Reſtauration K. Bickelmann Wwe., Beſſungerſtraße 6,
zu=
ſammengefunden und für den Stadtteil Beſſungen einen neuen
Geſang=
verein unter dem Namen „Harmonie=Kranz‟ Darmſtadt=Beſſungen
ge=
gründet. Das Vereinslokal befindet ſich im obengenannten Reſtaurant.
Die Chorproben, die jeden Freitag abend 8½ Uhr ſtattfinden, haben
bereits begonnen und machen gute Fortſchritte. Als Chorleiter wurde
Herr Chordirektor Guſtav Wendorf vom Heſſiſchen Landestheater
ge=
wonnen. An die Spitze der Vereinsleitung wurde Herr Ph. Nungeſſer,
Moosbergſtraße 70, gewählt. Der weitere Vorſtand ſetzt ſich aus den
Herren Adolf Hartenfels (2. Vorſitzender), Karl Horſt (
Rechnungs=
führer), Alex Wagenbach (Schriftführer), Heinrich Fiſcher und Georg
Schuhmann als Beiſitzer zuſammen.
0 Reine Wolle . . Mk 800
Die heue SiFUmpl-damasche Wolle mit Seide Mk. 6.75
19873/ Heinrich Bauer jr., Ludwigsplatz1
Stenographie. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, eröffnet die
Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger” in ihren Unterrichtsräumen
Ecke Karl= und Nieder=Ramſtädterſtraße morgen abend 8 Uhr neue
Kurſe in Reichskurzſchriſt. Es wird an dieſer Stelle hierauf nochmals
aufmerkſam gemacht und die Teilnahme an dieſen Kurſen jedermann
empfohlen. Der Unterricht wird von ſtaatlich geprüften Lehrern der
Stenographie erteilt und iſt hier Gelegenheit geboten, die Kurzſchrift
gründlich zu erlernen. Das ſehr geringe Unterrichtsgeld kann in Raten
bezahlt werden.
Vorkrag über das Reninerverſorgungsgeſeß.
* Am. In einer vom Deutſchen Rentnerbund
Orts=
gruppe Darmſtadt, einberufenen öffentlichen Verſammlung
ſprach am Dienstag abend Fräulein Emmy Schrader aus Kaſſel,
Leiterin der Geſchäftsſtelle des Deutſchen Rentnerbundes, über den
Stand der Verhandlungen über das
Rentnerver=
ſorgungsgeſetz. Der Fürſtenſaal war bis auf den letzten Platz
beſetzt, als die Referentin nach kurzer, herzlicher Begrüßung durch die
ſtellvertretende Vorſitzende der Ortsgruppe, Fräulein Walz, ihren
um=
faſſenden Vortrag begann. Das Rentnerproblem iſt ein Problem des
ganzen deutſchen Volkes, und das an den Rentnern begangene Unrecht
muß wieder gut gemacht werden. Die Rentner ſind nach dem Krieg, als
man die Entwicklung noch nicht überſchauen konnte, in die ſoziale
Für=
ſorge hineingekommen, in deren Feſſeln ſie ſich jetzt noch befinden. Acht
Jahre ſind nun vergangen, ſeit in einzelnen Städten zuerſt die
Rent=
nerfürſorge einſetzte. Dann kam die Inflation, und mit dem
Klein=
rentnergeſetz 1923 wurde die Verpflichtung anerkannt, den Rentnern zu
helfen. 1924 kam die Fürſorgepflicht=Verordnung, die in überſtürzter
Form entſtand und in deren Rahmen die Rentner hineingepreßt
wur=
den. Anderen Geſchädigtenkreiſen, den Sozialrentnern, den
Kriegs=
beſchädigten uſw. hat man mit Renten (der Poſt= und
Ver=
ſorgungsrente) geholfen, den Kapitalrentnern will man etwas
Aehnliches nicht geben. Die zunächſt liegende Forderung des Deutſchen
Nentnerbundes iſt die, daß die Rentner den Rechtsanſpruch
auf eine Rente erhalten, die nach ihrem früheren Vermögen
geſtaffelt iſt. Keine Gruppe von Deutſchen, die auf ein Geſetz warten,
kann weniger warten als die Gruppe der Rentner. Die heutige Lage
iſt nun die, daß alle maßgebenden Parteien im Reichstag Anträge
ein=
gebracht haben, die von der Regierung die Vorlage eines
Rentner=
verſorgungsgeſetzes verlangen. An den Parteien liegt es jetzt, zu
be=
weiſen, daß ſie es ernſt meinen und nicht vor der ſicher ablehnenden
Haltung der Regierung zurückweichen. Einen beſtimmten Entwurf und
feſte Nentenſätze kann der Rentnerbund mit Rückſicht auf die vielen nicht
faßbaren Imponderabilien nicht verlangen. Die Hauptſache iſt, daß
für die Anerkennung der Forderungen eine Rechtsgrundlage gefchaffen
wird. In unferem Milliarden=Etat muß es bei einigermaßen gutem
Willen möglich ſein, die 150 Millionen zu beſchaffen, die bei einer
ange=
meſſenen Durchſchnittsrente jährlich für die Rentner aufzuwenden wären.
Für die Aufbeſſerung der Beamtengehälter hat man vor einem Jahre
den zehnfachen Betrag ja aich herauswirtſchaften können. Die
Refe=
rentin ſchloß mit der Hoffnung, daß die Wiedergutmachung des Unrcchts
endlich einmal kommen möge! — Die ſich anſchließende Ausſprache
jahm teilweiſe recht temperamentvolle, durch die bittere Not weiteſter
Rentnerkreiſe erklärliche Formen an.
Arkur Hene lieſt vor.
* 1m. Artur Hehe, der am Mittwoch abend von ſeinen Fahrten
„Auf den Landſtraßen der Welt” in der Buchhandlung
Schroth erzählte, iſt der deutſche Jack London. Wie dieſer in Amerika
nimmt er in der wachſenden Flut der Reiſe= und Abenteuerſchriftſteller
eine Sonderſtellung ein: einmal durch die Unmittelbarkeit und Friſche
ſeiner Erzählungen, dann durch die Art, wie er wurde und nach einem
wechſelvollen Wanderleben, das ihn durch ſchwere Stellungen in den
Niederungen des Seins führte, den Weg zur Schriftſtellerei, mit „Kurz”=
Geſchichten beginnend, fand. Die Etappen ſeiner Lebenslaufbahn —
Arbeiterkind, Sch.ffsjunge, Heizer, Tramp in Nordamerika, in 3 Jahren
20 verſchiedene Berufe, jahrelang als Beduine in der Wüſte lebend,
als Journaliſt auf Weltreiſen, Kampf in Oſtafrika und
Kriegsgefangen=
ſchaft, dann wieder Weltreiſen — erklären, daß ein ſo durchrütteltes
Leben einen überſchäumenden Widerhall in den Büchern des Verfaſſers
finden muß. Der Vortrag war irrtümlicherweiſe als
Lichtbildervor=
trag angekündigt; aber die Vielen, die gekommen waren, brauchten das
Fehlen von Lichtbildern wirklich nicht zu bedauern, denn Artur Hehe
erzählte ſo bildhaft und mit einem unwiderſtehlichen trockenen Humor,
der ſeine draſtiſchen Vergleiche überall, aber treffend herholte, daß die
Spannkraft der Zuhörer nie erlahmte und an den vielgentaltigen
bun=
ten Ereigniſſen reiche Nahrung fand. Zuerſt erzählte Hehe, wie er,
beinahe ohne Geld, nach Aegypten fuhr und dort in dem Lande der
Gegenſätze Stellung fand und arabiſch lernte, um ſchließlich in
Ab=
wandlung einer erträumten Indianerromantik drei Sommer hindurch
mit nomadiſierenden Beduinenſtämmen zu leben, die dem mittellofen
Fremden echteſte orientaliſche Gaſtfreundſchaft erwieſen. Von plötzlicher
Europaſehnſucht gepackt, kehrte der Vortragende zurück und wurde von
trüber Novemberſtimmung bald wieder, nun als Weltreiſender für eine
deutſche Zeitſchrift, in die Welt hinausgetrieben und erlebte in
Oſt=
afrika als ſelbſtändiger Tier=Photograph die ganze, hinter der
Phan=
taſie nicht zurückbleibende tauſendfältige Wirklichkeit oſtafrikaniſcher
Tierwelt, die heutzutage leider — in noch ſtärkerem Maße gilt dies von
Südafrika dank der Jagdwütigkeit der Buren — ſo ſtark ausgerottet
iſt. Tauſend Aufnahmen im Koffer, überraſchte den Erzähler der Krieg
— und alles ging verloren. Das Jahr 1925 führte hn wieder nach
Oſtafrika zu neuen Tieraufnahmen, von deren Mißlingen nach manchem
Mißgeſchick Hehe anſchaulich plauderte. Herzlicher Beifall dankte für den
ſo intereſſanten Abend.
— Tanzabend des Frauenvereins vom Roten Kreuz für
Deutſche über See (früher für die Kolonien). Am Samstag, den 13.
Januar 1929, beabſichtigt der Frauenverein vom Roten Kreuz für
Deutſche über See, Ortsgruppe Darmſtadt, einen Tanzabend mit
Vor=
führungen in der Otto=Bernd=Halle zu veranſtalten. Der Ertrag des
Abends iſt in erſter Linie zum weiteren Ausbau des Wöchnerinnen=
Heims in Swakopmund, Deutſch=Südweſt=Afrika, beſtimmt. Dieſes Heim,
welches vor dem Kriege vom Frauenverein vom Roten Kreuz für
Kolo=
nien (jetzt für Deutſche über See) gegründet worden iſt, hat ſich als
ein Segen für unſere Landsleute in Deutſch=Südweſt=Afrika erwieſen,
Eine ſehr große Anzahl deutſcher Frauen haben dort liebevollſte
Auf=
nahme und treueſte hingebende Pflege in ihrer ſchweren Stunde
ge=
funden. Auch während und nach dem Kriege hat das Heim trotz Zeiten
ſchwerſter Not ſeine Pflicht an unſeren deutſchen Frauen und den
Neu=
geborenen aufs treuſte erfüllt. Da die Mittel aus der Heimat in
dieſen Jahren nur ſehr ſpärlich fließen konnten, iſt es jetzt an der Zeit,
dem ſchwerkämpfenden Heim zu Hilfe zu kommen. Vor allen Dingen
bedarf es dringend einer Erweiterung. Es fehlt z. B. ein Raum für
Unterbringung der Säuglinge, die im Saale der Mütter aus
nahe=
liegenden Gründen nicht untergebracht werden können. Das Heim war
im Anfange nur für eine kleine Anzahl von Wöchnerinnen eingerichtet.
Bald aber zeigte es ſich, daß der vorhandene Raum bei weitem nicht
mehr ausreichte. Der vortreffliche Ruf der Schweſtern bewirkte, daß
die deutſchen Franen auch aus den weiteſten Teilen der Kolonie die Hilfe
des Heims in Anſpruch nahmen. Das Heim iſt damit nicht nur ein
Segen für das Deutſchtum in der Kolonie, ſondern auch ein ſehr
wert=
volles Propagandamittel für das Deutſchtum über See geworden.
Pflicht der Heimat iſt es nun, das Weiterbeſtehen des Heims zu ſichern,
und für ſeine unbedingt nötige Erweiterung Sorge zu tragen. —
Jeder, der ſein Scherflein dazu beiträgt, wird ein Helfer unſerer
deut=
ſcher Mütter und ihres Nachwuchſes, der uns nicht verloren gehen darf.
Jeder leiſtet praktiſche Arbeit am Deutſchtum. Jeder hilft das Anſehen
der Deutſchen über See fördern und jeder Geber trägt einen kleinen.
Teil der Dankbarkeit den deutſchen Schweſtern gegenüber ab, die in
treueſter Hingabe und Selbſtloſigkeit ihrer Lebensaufgabe dem Dienft
an unſeren Landsleuten über See gewidmet haben. — Mögen
möglichſt=
viele Darmſtädter ſich dieſer Pflicht bewußt werden! — Der Dank der
deutſchen Mütter in Südweſt wird ihm gewiß ſein.
— Adventsfeier des Hausfrauenbundes. Es wird erneut darauf
hingewieſen, daß zum Beſuch dieſer Feier vorherige Anmeldung in der
Geſchäftsſtelle, Rheinſtraße 7, nötig iſt, auch ſind die Mitgliedskarten
vorzuweiſen; nur Gäſte von auswärts können eingeführt werden.
— Verband Darmſtädter Frauenvereine. Bei ſeiner Sitzung am
30. November hat der Verband ſich auch mit den Fragen ſeiner
Mit=
glieder aus den Angeſtellten=Verbänden beſchäftigt und folgende
Ent=
ſchließung einſtimmig angenommen: „Die in dem Verband Darmſtädter
Frauenvereine zuſammengeſchloſſenen 42 Vereine bekennen ſich mit der
Geſamtheit ihrer Mitglieder, durch die zahlreiche Käufer vertreten ſind,
zur freudigen Bejahung der Durchführungsmöglichkeit des Fünf=Uhr=
Ladenſchluſſes am Heiligen Abend. Die Frauen der Stadt Darmſtadt
begrüßen als wirtſchaftliche Hausfrauen den früheren Ladenſchluß am
Heiligen Abend, weil er den Anlaß gibt zur rechtzeitigen
Bedarfs=
deckung der Weihnachtseinkäufe. Als Frauen wünſchen ſie aber auch
vor allem auch deshalb die Durchführung des Frühſchluſſes am
Vor=
abend des ſchönſten Feſtes, weil ſie dadurch die Möglichkeit ſehen, daß
alle im Dienſte des Handels ſtehenden Kräfte mit innerer Sammlung
und ſtarker Freudigkeit die Feier des Heiligen Abends im Kreiſe ihrer
Familie begehen können. Sie richten an die Geſchäftsinhaber den Ruf,
den Fünf=Uhr=Ladenſchluß am Heiligen Abend reſtlos zur Durchführung
zu bringen.”
— Deutſchnationaler Handlungsgehilfenverband, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Wir machen unſere Mitglieder auf den heute, Donnerstag, dem
6. Dezember, abends 8½ Uhr, im oberen Saal des Bürgerhofs,
Eliſa=
beihenſtraße 2, ſtattfindenden Nikolausabend, unter Mitwirkung
von Heini Bertſch vom Frankfurter Volkstheater, aufmerkſam.
Kollegen wit ihren Damen ſind hierzu herzlichſt eingeladen. Für die
Kinder findet am Sonntag, den B. Dezember eine beſondere Feier ſtattz
Seite 6
Donnerstag, den 6. Dezember 1928
Nummer 339
Weihnachksbitie der Nieder=Ramſtädter Anſtalken
bei Darmſtadt, Anſtalk für Epilepkiſche und Krüppel=
Anſtalken.
Wiebiel bedeutet Weihnachten für die Geſunden? Wiedielmehr
noch) für die Kranken? Vollends wieviel erſt ſür Menſchen, die immer
unter dem Druck ſchwerer Erkrankung dahinleben miiſſen? Deshalb
wird jeder verſtehen, daß ſich die Pflegebefohlenen der Nieder=Ramſtädter
Anſtalten, d. h. mehr als 300 Epileptiſche und Krüppel, in ganz
beſon=
derer Weiſe auf das Feſt der Liebe freuen. Alle haben ihre
Weiynochts=
wüinſche, und wir möchten alles tun, die Strahlen der Weihnachtsſonne
recht voll und hell in das Dunkel ihres Lebens hineinleuchten zu laſſen. So
bitten wir denn, mit herzlichem Dank für alle frühere Weihnachtshilfe,
nuch in dieſem Jahre die Freunde unſeres Licbeswerkes und jeden, der
Erbaumen mit den Aermſten unter den Armen hat, um eine freundliche
Weihnachtsſpende. Je mehr uns die Hände gefüllt werden, um ſo beſſer
können wir ſelßſt geben und Freude bereiten.
Wir ſind für jede, auch die kleinſte Gabe, aufrichtig dankbar und
bitten, ſie auf unſer Poſtſcheck=Konto (Fraukfurt a. M. Nr. 4992, Nieder=
Namſtäöter=Anſtalten) einzuzahlen oder zu überweiſen.
Mit herzlichen Weihnachtswünſchen
Pfarrer Schneider,
Direktor.
Das Gaſtſpiel des Frankſurter Schauſpielhauſes, das auf
Ein=
ladung der Freien Literariſch=Künſtleriſchen
Geſell=
ſchaft am nächſten Samstag, den 8. Dezember, 8 Uhr, im Kleinen.
Haus des Landestheaters ſtattfindet, bringt die letzte Komödie des
kürz=
lich verſtorbenen Dichters Klabund, „Die Liebe auf dem
Lande”, die den zarten Humor Klabunds in leuchtenden Farben zeigt.
Bei der Aufführung wirken wie bei der Frankfurter Premiere die erſten
Kräfte des Frankfurter Schauſpielhauſes, wie Konſtanze Menz, Toni
Impekoben, Robert Taube, Leopold Biberti u. a. mit. Vor
der Komödie wird Erika Mann, die junge, begabte Tochter von
Thomas Mann, zur Einleitung ausgewählte Stücke aus Klabunds
Dich=
tung vortragen. Da der Andrang zu dem hervorragenden künſtleriſchen
Ereignis überaus ſtark iſt, empfiehlt ſich rechtzeitige Kartenbeſorgung an
der Kaſſe des Kleinen Hauſes. (S. Anz.)
— Deutſcher Touring=Club. Am 27. November verſammelte ſich, in
den Räumen der Vereinigten G=ſellſchaft in Darmſtadt eine große
An=
zahl Mitgliede: und Gäſre, um die Gründung der Ortsgruppe
Darm=
ſtadt vorzunehmen. Die Gründung, bei der außer der Landesgruppe
Mainz auch die benachbarten Ortsgruppen vertreten waren, erfolgte
unter Leitung des Landesvorſitzenden, Herrn Dr. Reen, Mainz.
An=
ſehließend an einen Vortrag des Beauftragten der Hauptgeſchäftsſtelle
München, Herin Dipl.=Ing. Kinkelin, gründete ſich die Ortsgruppe und
nahm die Vorſtandswahl vor. Zum 1. Vorſitzenden wurde einſtimmig
Herr Obec.Ingenieur Georg Hoffmann gewählt. Außer dem Amte des
Schriftführers übernahm Herr Kurk Bode die Geſchäftsſtelle. Bei der
Konſtituierung waren auch der A. v. D. ſowie der A. D.A. C. vertreten.
Cinmütig wurde dem Wunſche Ansdruck verliehen, mit den beiden
vor=
genannken Clubs Schulter an Schulter für die gemeinſamen Aufgaben
zu arbeiten.
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. Nach
New York ab Bremen=Bremerhaven: D. Columbus 12. 12., D.
Dres=
den 20. 12., D. Preſ. Rooſevelt 22. 12., D. George Waſhington 29. 12.,
D. München 3. 1., D. Republic 5. 1., D. Berlin 10. 1., D. America
12. 1.. D. Columbus 15. 1. Nach New York ab Southampton: D.
America 8. 12., D. Columbus 13. 12., D. Preſ. Rooſevelt 23. 12., D.
George Waſhington 30. 12., D. Republic 6. 1., D. Berlin 11. 1., D.
America 13. 1., D. Columbus 16. 1. Nach New York via
Hali=
fax ab Bremen=Bremerhaven: D. Stuttgart 17. 1. Nach Boſton
ab Bremen=Bremerhaven: D. Karlsruhe 9. 3. Nach Kanada ab
Bremen: D. Cairnmona 10. 12., D. Köln 22. 12. Nach
Philadel=
phia-Baltimore—Norfolk ab Bremen: D. Hannober 8.
12., D. Köln 22. 12. Nach Nord=Amerika=Weſtküſte ab
Bremen: D. Witram 22. 12., D. Schwaben 12. 1. Nach Havana—
Galpeſton ab Bremen=Bremerhaven: D. York 15. 12. Nach Cuba
— New Orleans ab Bremen: D. Naimund 8. 12. Nach
Mittel=
braſilien und dem La Plata (Paffagierdampfer) ab
Bremer=
haven: D. Weſer 8. 12., D. Sierra Ventana 29. 12., D. Gotha 5. 1.
Frachtdampfer ab Bremen: D. Germar 8. 12., D. Holger 5. 1.
Nach Mittelbraſilien ab Bremen: D. Attika 10. 12., D. Aegina
5. 1. Nach Nordbraſilien ab Bremen: D. Anatolia 9. 1. Nach
Süd=Amerika (Weſtküſte) durch den Panamakanal ab
Bre=
men: D. Rapot 15. 12., D. Wiegand 29. 12.; durch die Magellan=Straße
ab Bremen: D. Berengar 8. 1. Nach Weſtküſte, Zentral= und
Mittelamerika und Mexiko: M.S. Erfurt ab Bremen 28. 1.
Fruchtfahrt Kanariſche Inſeln ab Bremen: D. Elſter 8. 12.,
D. Cavalla 22. 12. Nach Oſtaſien ab Bremen=Hamburg: D. Lahn
ab Bremen 8. 12., ab Hamburg 12. 12.; D. Schleſien ab Bremen 15. 12.,
ab Hamburg 19. 12.: D. Derfflinger ab Bremen 19. 12., ab Hamburg
26. 12.: D. Haimon ab Bremen 29. 12., ab Hamburg 2. 1.: D. Göttingen
ab Bremen 5. 1., ab Hamburg 9. 1. Nach Auſtralien ab Bremen:
D. Oder 8. 12., D. Neckar 7. 1., D. Alſter 28. 1. Nach der Levante
ab Bremen: ca. 8 Abfahrten im Monat. Nach Finnland ab
Bre=
men: 8tägiger Dienſt nach allen Haupthäfen. Nach Reval ab
Bre=
men: Abfahrten alle 8—10 Tage. Nach Leningrad ab Bremen: je
nach Bedarf. Nach England ab Bremen-London: 3—4 Abfahrten
in der Woche. Bremen—Hull: 2 Abfahrten in der Woche.
Bremen— Middlesborough—Newcaſtle: 10tägig. Nach
Afrika: Lagus & Oelflußlinie: D. Atto ab Hamburg 15. 12.
Kongo=Linie: D. Gerrat ab Hamburg 21. 12., ab Bremen 23. 12.
Geſellſchaftsreiſen: Orientfahrt D. Lützow ab Genua 8. 3.,
Orientfahrt D. Lützow ab Venedig 5. 4., Mittelmeerfahrt D. Lützow ab
Genua 4. 5. Mitgeteilt vom Vertreter Anton Fiſcher, Darmſtadt,
Tele=
phon 186.
Kurſe über Baukonkrolle.
Im weiteren Verfolg ſeiner bekannten Beſtrebungen, die Güte der
Auführung von Beton= und Eiſenbetonbauten zu heben und
ſicherzu=
ſtellen, wird Herr Prof. Dr. Ing. Kleinlogel in den Tagen vom
4.—12. Januar 193 hier in Darmſtadt einen Kurſus über
Bau=
koutrolle abhalten. In den Vormittagsſtunden werden in
allge=
mein verſtändliher Form vortragsweiſe die hauptſächlich in Betracht
kommenden, vom Deutſchen Beton=Verein und von der Deutſchen
Reichs=
bahn vorgeſchlagenen Prüfungsverfahren erörtert, während nachmittags
in Verbindung mit der Materialdrüfungsanſtalt der Techn. Hochſchule
Praktiſche Uebungen ſtattfinden. Beitrag je Teilnehmer RM. 50.—. Es
ſcheint allgemein großes Jutereſſe für einen ſolhen Kurſus vorhanhen
zu ſein, denn allein das Heſſ. Meniſterium der Finanzen, Abteilung für
Banweſen, hat 17 Veamte angemeldet.
Ge8
S Taagng.
— Bühnenvolkskund. Am Freitag, den 7. Dezember, hat die
Kul=
turfilmgemeinde ihren zweiten Filmabend, diesmal im
Fürſten=
ſaal (Grafenſtraße). Baurat Dr.=Ing. Teubert von der
Handelshoch=
ſchule in Mannheim führt mit eigenem Vortrag ſeinen Reiſefilm „Die
Reiſe um die Welt in 80 Minuten” vor mit beſter Apparatur, ſo daß
klare Bilder zu ſchauen ſind. Wir würden uns freuen, wenn unſere
Mitglieder, die als Mitglieder der Kulturfilmgemeinde verbilligten
Ein=
tritt haben, den Film befuchen würden, um damit zugleich der
Kultur=
filmbewegung das Intereſſe zu zeigen, das ſie unbedingt verdient. —
Schon jetzt machen ir auf unſere übliche
Weihnachtsmorgen=
feier am zweiten Feiertag im Kleinen Haus des Landestheaters
auf=
merkſam, bei der die Darmſtädter Spielſchar ein Ehriſtfeſtſpiel vom
Gotteskind” aufführt und die Madrigalvereinigung unter Leitung von
Profeſſor Dr. Noack ihre ſchönen Weihnachtslieder ſingen wird.
An=
zeige erfolgt demnächſt. Wir eröffnen in den nächſten Tagen den
Vor=
verkauf bei Chriſtian Arnold am Weißen Turm.
— Brand. In der Eſchollbrücker Straße 18 war in der
Maß=
ſtabfabrik Ph. Barfeld durch einen Gastrockenofen der Fußboden
in Brand geraten. Der Beſitzer bemerkte auf einem Rundgang
recht=
zeitig das Feuer, ſo daß die ſofort herbeigerufene Berufsfeuerwehr mit
Handfeuerlöſchern den Brand ablöſchen konnte, ehe größerer Schaden
entſtanden war.
— Unfall. Eine Schülerin der Beſſunger Schule fiel bei dem
Verlaſſen der Schule in eine Scheibe der Glastür, ſo daß ſie ſich eine
ſchwere Handverletzurg zuzog, die die Sehnen bloßlegte. Die
Sanitäts=
wache verband die Wunde und brachte das Mädchen zunächſt nach dem
Stadtkrankenhaus.
Lofale Veranſtaltungen.
Die dierunfer erſcheinenden Nofizen ſind ansſchließlich als Hinweiſe auf Unzeigen zu befrachten.
in keinem Faſle irgendwie als Beiprechung oder Kritk.
— Der „Stahlhelm”, Bund der Frontſoldaten, Ortsgruppe
Darmſtadt, hat heute Donnerstag, 8.30 Uhr abends, im Reſtaurant
Sitte (Karlſtraße) Pflichtverſammlung.
— Deutſchorden. Kommende Darmſtadt. Am
Mon=
tag, 10. Dezember, 8.30 Uhr abends, Meiſterſchaftskapitel bei Sitte —
Karlſtraße. Am Dienstag, den 13. Dezember, 8.30 Uhr abends,
Gefolg=
ſchaftsabend aller Gefolgſchaften der Kommende bei Sitte (Gelber Saal).
Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht!
Aus den Barkeien.
— Deutſche Volkspartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
Morgen, Freitag, findet der an jedem Freitag im Monat angeſetzte
Stammtiſchabend im Saalbaureſtaurant ſtatt. Die Mitglieder werden
gebeten, ſich an dieſer Einrichtung, die in ſteigendem Maße Anklang
findet, recht zahlreich zu beteiligen.
— Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. Unſere
monatliche Zuſammenkunft fällt diesmal zuſammen mit einer
Advents=
feier, die am Mittwoch, den 12. Dezember, nachmittags 5 Uhr,
ſtatt=
finden ſoll. Die Adventsſeiern der Frauengruppe haben ſich ſtets durch
ihren ſtimmungsvollen Verlauf ausgezeichmet. Auch diesmal ſoll ſie die
Befucher, die ſich hoffentlich recht zahlreich einfinden werden, nicht
ent=
täuſchen, u. a. wird bei dem muſikaliſchem Teil Frau Dingeldey
mit=
wirken. Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß die Feier
im Muſikſaal im 1. Stock des Saalbaues, Eingang
Riedeſelſtraße, ſtattfinden wird.
Tageskalender für Donnerstag, den 6. Dezember 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anf. 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr,
G 4: „Toboggan”. — Kleines Haus, Anf. 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr,
Zuſatzmiete V: „Der Barbier von Sevilla”. — Orpheum, Anfang
20,15 Uhr, Gaſtſpiel Millowitſch: „Der Stolz der 3. Kompagnie‟
Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Span.
Bodega, Reſtaurant Bender, Weinhaus Maxim, Zur Stadt Malaga.
Bürgerhof, abends 20,30 Uhr: Familienabend der Vereinigung
früherer Leibgardiſten. — Kinovorſtellungen: Union=
Thcater, Helia.
Ans Heffen.
Starkenburg.
Meſſel, 4. Dez. Der Gefangberein „Sängerbund” Meſſel hat
Reigen der Winterveranſtaltungen der hieſigen Vereine mit einem
T=
terabend eröffnet. Der Verein kann mit Zufriedenheit auf dieſe
Ve=
ſtaltung zurückblicken. Die vorgetragenen Chöre unter Leitung des
ſanglehrers Herr Ormanns=Darmſtadt kamen klangſchön und rhythn
gut zum Vortrag. Bei den gebotenen Theaterſtücken haben alle Mit.
kenden ihr beſtes geleiſtet. Wie verlautet, feiert der Verein am 2.
1929 ſein 70jähriges Beſtehen, verbunden mit dem Wertungsſingen
Heſſiſchen Sängerbundes — Gau Darmſtadt=Land.
Aa. Eberſtadt, 5. Dez. Vom Standesamt. Nach den ſtan
amtlichen Aufzeichnungen betrug die Zahl der Geburten im abgelaufe
Monat November 9, und zwar kamen fünf Mädchen und vier Knc
zur Welt. Die Zahl der Sterbefälle war fünf. Außerdem wurden
November fünf Ehen geſchloſſen. — Im Saale des Gaſthauſes
Harmovie” hielt der heſſiſhe Innenuriniſter Wilhelm Leuſchner
größeres Referat über die belitiſehe Lage. Nach einem kurzen Strei
durch die deutſch= Außenpolitik äußerte ſich der Miniſter u. a. über
Einheitsſtaat. Er erklärte, daß man ſchon jetzt beſtrebt ſei,
Borbereitung auf den kommenden Einheitsſtaat Geſetzgebung und
waltung auf die einfachſte und modernſte Form zu bringen. Der
ner betonte, Heſſen habe bereits jetzt die einfachſte Verwaltung in
Deutſehland
Aa. Pfungſtadt, 5. Dez. Die Gasausſtellung. Die von
Direktion der Städtiſchen Betriebe Darmſtadt in Verbindung mit
brüder Roeder A.=G., Darmſtadt, und Herdfabrik und Emaillier
G. m. b. H. (Gebrüder Konzelmann), Darmſtadt, veranſtaltete
ſtellung von Gasherden und Gasgeräten aller Art iſt am Dienstag
Saalbau Vögler eröffnet worden. Die Ausſtellung wies bereits
erſten Tage einen guten Beſuch auf, ein Beweis dafür, daß das J.
eſſe beſonders unter den Hausfrauen groß iſt. Die beiden genan
Firmen haben übrigens je zwei Gasherde und zwei Gaskocher der
rektion der Städtiſchen Betriebe zur Verloſung zur Verfügung gef
— Die Steuerkarten für des Jahr 1929 ſind Mitte d
Woche auf der Bürgermeiſterei ausgegeben worden. Die Gemeinde
waltung weiſt ausdrücklich darauf hin, daß jeder Arbeitnehmer im 2
einer Steuerkarte ſein muß.
— Pfungſtadt, 4. Dez. In den Nummern 330 und 335 brachten
eine Notiz über eine Aufführung der „Zärtlichen Verwandten”
Benedix. Der Veranſtalter iſr jedoch nicht, wie berichlet wurde,
Evangeliſche Frauenverein, ſondern der Zweigverein
Alice=Frauenvereins und Seſſiſchen Land
vereins vom Roten Kreuz, der politiſch und religibs
ſtändig neutral iſt.
— Nieder=Ramſtadt, 4. Dez. Der Stonographenver
Einheit hält am Samstag, den 8. Dezember, im Saale des D
ſtädter Hofs (Beſ. A. Knapp) ſeine Weihnachtsfeier ab. Der Vor
hat ein reichhaltiges Programm zuſammengeſtellt, ſo daß jedem Beſ.
einige genußreiche Stunden geboten werden. Unter anderem gela
zwvei Theaterſtücke zur Aufführung: „St. Nikolaus in Banden”, ar
führt von den Schülern des Vereins, und „Die Stenographie als Ar
von Elſa Maher. Die Rollenbeſetzung dieſer Aufführungen lief
guten Händen. Krafts Humor trägt zur Verfchönerung der Feier be
wis einige Geſangseinlagen don den Schülern. Eine reichhaltige
loſung ſowie eine Chriſtbaumverſteigerung bilden den Schluß der
anſtaltung.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 3. Dez. Wohltätigkeitsbaſar.
kommenden Sonntag, den 8. ds. Mts., findet im Saale des Gaſthe
„Zur Poſt” (Beſ. Breidert) ein Verkauf von Gegenſtänden ſtatt.
Verkaufszeit iſt feſtgeſetzt von nachmittags 1—6 Uhr; ab 3 Uhr iſt in
Verkaufsraum Kaffee mit Kuchen zu billigen Preiſen zu haben; ab
8 Uhr beginnend iſt im gleichen Saale noch Unterhaltungsabend,
dem die Evgl. Frauen= und Jungmädchenvereinigung mitwirken 1
Der Reinerlös des Baſars wird als Grundſtock für ein demnächſt zi
bauendes evgl. Gemeindehaus angelegt. Die Preiſe der einzelnen
kaufsgegenſtände ſind ſo gehalten, daß ſich jedermann etwas für geri
Entgelt erwerben und damit ſeinen Angehörigen eine Weihnachtsft
bereiten kann. — Sterbekaſſe. Wegen anderweiter Beſetzung
Saales „Zum Darmſtädter Hof” findet die am kommenden Sam
abend angefetzte außerordentliche Mitgliederverſammlung im Saale
Gaſthauſes „Zum Goldenen Anker” (Beſitzer Fiſcher) ſtatt. — Si
tätskolonne vom Roten Kreuz. Am kommenden Sonntag a
gelangt im Soale des Gaſthauſes „Zum Darmſtädter Hof” (Beſ. Kn
die Bauerntragödie in drei Aufzügen „Der verlovene Sohn” zur
führung. Der Reinertrag der Veranſtaltung iſt für die wohltät
Zwecke der hieſigen Kolonne beſtimmt, und darf auch für dieſesmal
der erwartet werden, daß der Veranſtaltung ein guter Beſuch geſi
wird, zumal die Eintrittspreiſe in erträglichen Grenzen gehalten ſit
* Brandau, 5. Dez. Selbſtmord. Ein hieſiger Burſche.
19 Jahren hat ſeinem Leben dadurch ein Ende gemacht, daß er an ei
eiſernen Maſt der Hochſpannungsleitung emporkletterte und vom
triſchen Strom getroffen wurde. Vorgeſtern fand man den Toten.
demſelben Maſt hatte dor einigen Jahren ein junger Mann aus L
bach ebenfalls freiwillig den Tod gefunden.
* Gundernhauſen, 4. Dez. Der hieſige Geſangverein „Sänger
Chorleiter Emil Sulzmann=Darmſtadt, vergnſtaltet am Sonntag,
9. Dezember, im Saalz „Zur Krone” bei K. Dreieſcher einen
volks=
lichen Konzertabend, verbunden it Schubertfeier, unter Mitwicl
des hier bekannten Soloquartetts aus Darmſtadt. Das reichha.
Programm bringt im erſten Teil Chöre und Lieder von Franz E
bert, u. a „Die Nacht”, „Der Lindenbaum”, „Frühlingsglaube‟, „T.
lied” mit Solo und Kladier, „Der Wanderer” und „Ungeduld”; im z
ten Teil kommen nnr Volkslieder und heikere Quartette von verſ
denen Komponiſten zum Vortrag. Die Kladierbegleitung liegt in
den von Frl. Suzuann=Darmſtadt, während die Sololieder
Konzertſänger E. Sulzmann übernommen hat.
Graue Kissen
in sehr aparten
Muste-
rungen . . . . . . . 2.20,
Tisch-Läufer
40/130 cm, in reizender Aus-
5
musterung . . . 250, 2.15, H-
Tisch-Decken
100/100 cm, in weiß u. grau, GZS
aparte Muster 3.15.
Kaffee-Decken
130/160 cm, in hübschen
Kreuz- und Spannstich-
Zeichnungen . . 8.25. 5.35.
Kaffee-Decken
160/200 cm auf la Stoffen,
in schönen Dessins, 13.50,
DARMSTADT MARk!
40/40 cm, in schönen mod.
Zeichnungen . 0.60, 0.38, Dae
Gezeichnete Kissen
auf guten schwarzen und
farbigen Stotten, 2 10, 1.35, Aws
Mittel-Decken
60/60 cm, in Quadraten und
runden Mustern, 1.65, 1,35, 903
Kaffee-Wärmer
genäht, weiß und grau, ir
hübschen Mustern . 1.15,
2 u ad T a e
30/30 cm, in Kreuz- und
Spannstich-Must, 0.55, 0.38, 02
Nachttisch-Decken
Nummer 339
Donnerstag, den 6. Dezember 1928
Geite 7
. Roßdorf, 3. Dez. Gemeinderatsbericht. Zur Sitzung
waren auch zwei Vertreter des Kulturbauamts eingelalen, die eine Reihe
Anfragen ſeitens verſchiedener Gemeinderäte beautworteten, die teilweiſe
Is richtig anerkannt wurden, teilweiſe von der Baukommiſſion in einer
jeſonderen Sitzung nochmals nachgeprüft werden ſollen. In dieſer
Sitzung ſoll auch die geſamte Abrechnung über die nunmehr fertiggeſtellte
panaliſation einer Prüfung unterzogen werden. Etwas Nachteiliges
ür den Unternehmer Maurermeiſter Felger war aus den Verhandlungen
richt zu erblicken, es wurde vielmehr vom Kulturbquamt betont, daß
ine Reihe Arbeiten in ſehr muſtergültiger Weiſe erledigt worden ſeien,
venn die Arbeiten manchmal nicht ſo gefördert wurden, wie dies hätte
ein müſſen, ſo ſei dies auch auf den von dem Unternehmer während
er Ausführung erlittenen Unfall zurückzuführen. Der Bürgermeiſter
rbat noch eine Erklärung des Kulturbauamts darüber, ob die von dem
Internehmer in der vorletzten Gemeinderatsſitzung aufgeſtellte
Behaup=
ung, er, der Bürgermeiſter, ſei während der Ausführung bei dem
Lulturbauamt wegen Abnahme der Arbeiten vorſtellig geworden, richtig
ei. Die Herren des Kulturbauamts erklärten dieſe Behauptung als
un=
ichtig. Bis zur Prüfung der Abrechnung foll nach dem Beſchluß des
zemeinderates der von der Verwaltung beautragte weitere Kredit nicht
evilligt werden. Die Bezirksſparkaſſe Groß=Bieberau hat in einem
mfangreichen Schreiben, das vom Bürgermeiſter verleſen wird, um
öhere Aufwertung ihrer Markanleihen gebeten. Durch Beſchluß vom
8. Auguſt d3. Js. wurden 2½ Prozent des Goldmarkbetrages als
Auf=
zeutung gutgeheißen. Bei der ſehr angeregten Debatte wurde ein
Vor=
hlag auf 5 Prozent gemacht, der jedoch der Ablehnung verfiel.
Schutz=
rann Schumann wird mit Wirkung vom 1. Dezember zum
Oberſchutz=
tann ernannt. Für die Frieda Prillwitz, geſchiedene Lehmann, iſt die
zemeinde zur Zahlung von Wochenfürſorge, Krankenhauspflegekoſten
ſp. herangezogen worden. Entſprechende Mittel werden vom
Ge=
teinderat bewilligt, da dies auf Grund geſetzlicher Beſtimmungen nicht
u umgehen iſt. Die Vergnügungsſteuer für künſtleriſche oder als
volks=
ildend anerkannte Filme ſoll von den Kinobeſitzern mit nur zur Hälfte
er feſtgeſetzten Beträge erhoben werden. Für einen Schulſaal im
Schul=
aus Schulgaſſe wird die Anſchaffung eines gußeiſernen Ofens
beſchloſ=
n. — Das Arbeiterſportkartell bielt am Samstag und Sonntag abend
n Saale „Zur Sonne” einen Theaterabend ab, der ſehr gut beſucht
ar. Zur Aufführung gelangte die Operette „Winzerlieſel” in drei
kten; es war ein voller Erfolg. Den Mitgliedern gebührt durchweg
ir ihr einwvandfreies Spiel ohne Zweifel große Anerkennung. Auch
ie Muſikkapelle unter Leitung des Chordirektors Herfurth=Darmſtadt
ab ihr Beſtes.
— Groß=Umſtadt, 5. Dez. Theaterabend mit Ball. Der
tadfahrer=Club „Germania” wird Samstag, den 19. Januar 1929,
bends 8 Uhr, im Saale „Zum Weißen Noß” wieder ein beliebtes
Volks=
ück zur Aufführung bringen und anſchließend hieran ſeinen Ball
ab=
alten. Wir machen jetzt ſchon darauf aufmerkſam, daß die Hauptrollen
jieder in bewährten Händen liegen und dieſer Verein alles aufbieten
ſird, um den Beſuchern einen genußreichen Abend zu verſchaffen.
(ngeregt durch die volle Zufriedenheit der Beſucher mit dem
letz=
n Volksſtück, „Der Schmied von Ruhla”, hat de Verein ſich wieder
ie Aufgabe geſtellt, das bekannte Volksſtück. Der Glockenguß zu
Bres=
zu” aufzuführen, und wir zweifeln nicht, daß die mitwirkenden Kräfte
urch volle Hingabe zur Sache ſelbſt dieſes ergreifende Volksſtück voll
ur Geltung bringen werden.
W. Klein=Umſtadt, 5. Dez. Familienabend. Der vom
Turn=
erein im Saale von Herrn W. Heil veranſtaltete Familienabend hatte
nen ſehr guten Beſuch aufzuweiſen. Es galt, neben dem turneriſchen
önnen der Muſterriege den Eltern unſerer Kleinen und Kleinſten zu
igen, was dieſe ſich in der kurzen Zeit ſchon alles an turneriſchen
Uebun=
en angeeignet haben. — Am erſten Weihnachtstage findet ein
heaterabend ſtatt. Neben einem Odenwälder Volksſtück wird
n Weihnachtsmärchen für die Kleinen zur Aufführung gelangen.
— Groß=Zimmern, 3. Dez. Theaterabend. Am kommenden
onntag, den 9. Dezember, findet im Kaiſerſaal (am Bahnhof) durch
n Turnderein 1863 die erſte Aufführung der beliebten Schwankoperette
2er Weg ins Paradies” ſtatt. Theatergeſellſchaft und Orcheſter werden
les aufbieten, um ihren guten Ruf auch in dieſer Hinſicht zu erhalten.
r. Babenhauſen, 3. Dez. Der Theaterabend, den der Verein
r Theaterfreunde (gegr. 1923) im Saalbau „Deutſcher Hof” am
Sonn=
g abend veranſtaltete, erfreute ſich eines recht guten Beſuches. Zur
eier ſeines bjährigen Beſtehens ſpielte der Verein das Drama „Das
olk in Not‟. Der 2. Vorſitzende, Herr W. Blümler, begrüßte vor
Be=
nn der Aufführung alle Anweſenden mit herzli en Worten, gedachte
rz der Vereinsgeſchichte und gelobte, daß der junge, vorwärtsſtrebende
erein getreu den Zielen der Zentralſtelle für Volksbildung weiter ein
räger und Förderer der eihiſchen Kultur in Babenhaufen ſein volle.
ann ging die Aufführung, unterſtützt von trefflichen Muſikrorträgen
* Kapelle Lautz=Weigand=Köhler, einer ſchönen Bühnenausſtattung,
riginal=Tiroler=Koſtümen und einem lebendigen Zuſammenwirken aller
käfte flott vonſtatten. Die Vorſtellung, deren Reinerlös der Kaſſe des
rtsausſchuſſes für Volksbildung und Jugendpflege zufließt, war ein
ſöner Erfolg für den Verein.
4l. Höchſt i. Odw., 5. Dez. Aus dem Gemeinderat. Die
rovinzialſtraße von Groß=Umſtadt bis Michelſtadt wird im kommenden
rühjahr durch die Provinz Starkenburg neu hergerichtet und mit einer
altaſphaltdecke überzogen. Mit einbegriffen in dieſes Projekt ſind in
r Gemeinde Höchſt die „Groß=Umſtädter Straße” und die „Erbacher
traße‟. Zur Vermeidung von neuen Straßenaufbrüchen und der meiſt
imit verknüpften Senkungen ſollen die Waſſerleitungsanſchlüſſe in den
nannten Straßen, ſoweit erforderlich, baldigſt hergeſtellt werden. Der
forderliche Koſtenbetrag beläuft ſich auf zirka 1800 Mark. — Von den
enen Holzhauertarifen ſowie von einem Schreiben der Forſtbehörde,
elche die baldige Inangriffnahme der diesjährigen Holzhauerarbeiten
npfiehlt, wurde Kenntnis genommen. Für diejenigen Holzhauer,
elche nicht im Beſitze des erforderlichen Werkzeuges ſind, beſchafft die
emeinde die nötigen Geräte.
Bo. Michelſtadt, 4. Dez. Das Großruſſiſche
National=
rcheſter bot uns geſtern abend eine Probe ſeiner Kunſt. Das iſt
unſt ganz eigener Art, aber wirkliche Kunſt, die auf dem ruſſiſchen
Na=
onalinſtrument, der Balalaika, hervorgezaubert wurde. Ganz
eigen=
tig wirkte der Vortrag der Quvertüre zu „Dichter und Bauer”, mit
r die Künſtler ihre Darbietungen einleiteten. Die Klangwirkungen
r verſchiedenen Inſtrumente ſind ſo fein aufeinander abgeſtimmt, daß
an kaum eines der Inſtrumente vermißt, die man bei der
Zuſammen=
zung unſerer gewöhnlichen Orcheſter zu hören gewöhnt iſt. Dann die
iſſiſchen Weiſen, teils tieftrauernde Shwermut, teils aufgeveitſchte
eidenſchaft und Sehnſucht, meiſterhaft wurden ſie vorgetragen und
dten einen Genuß, der ſtürmiſche Begeiſterung bei den Zuhörern
aus=
ſte. Nickt weniger beifällig wurden die Geſinge der Tenoriſten
. Wiſchmiewſki aufgenoymen. Eine ſympathiſche und klangvolle
timme. Den Männerchor darf man wohl unzweiſelhaft dem berühm=
N Donkoſakenchor zur Seite ſtellen. Als eine Senfation wirkt die
Ba=
ſgikameiſterin Frl. Eliſabeth Wolgina. Lieblichkeit des Vortrags,
ge=
art mit einer meiſterhaften Beherrſchung des Inſtruments,
bezauber=
n die Zuhörer. Und dann noc) die ruſſiſchen Nationaltänze. Sovie
razie und Temperanent zuſammen mit den übermütigen akrobatiſchen
eiſtungen zeigen, daß die Ruſſen nicht nur den Tanz lieben, ſondern
ſich zu tanzen verſtehen und in ihrem Tanz ihre Gemütsbewegungen
senſo wie in ihren Geſängen zum Ausdruck zu bringen vermögen.
Bahn Beusheim-Lindenfels.
Man ſchreibt uns: Nur noch) wenige Wochen trennen uns von der
Entſcheidung des Landtages in obiger Angelegenheit. Die Vorarbeiten
für den Bahnbau ſind nun auch ſoweit gediehen, daß nur noch die
finanzielle Beteiligung des Staates an dem Projekt ausſteht. Die von
ſeiten der Regierung vorgebrachten Vorwände, es ſei für derartige
Projekte bei der ſchlechten Finanzlage des Landes kein Geld da, ſind
hinfällig. Für verſchiedene andere Zwecke hat der Staat noch Geld.
Aber auch für Bahnen, ſoweit ſie nach Preußen führen, hat der
Staat Geld. So liegen die Verhältniſſe bei der neuen Bahn Birſtein
(Preußen) —Hartmannshain (heſſiſcher Vogelsberg). Nur 2 Kilometer
heſſiſches Gebiet durchfährt die Bahn, um dann nach Preußen
einzu=
münden und heſſiſche Arbeitskraft und heſſiſche Gelder aus dem
Heſſen=
land hinauszuführen. Für dieſe kleine heſſiſche Strecke hat der heſſiſche
Staat anſtandslos 42 000 Mark bewilligt.
Wir wollen alle Aufwendungen des Staates nicht beanſtanden und
niemanden mißgönnen, wenn auch hier in unſerem Falle der
Steuer=
zahler des mittleren Odenwaldes gedacht wird. Die Zukunft des
Luft=
kurortes und demnächſtigen Bades Lindenfels und damit der zahlreichen
Hotels, Gaſthäuſer und Penſionen ſteht und fällt mit der
Bahnverbin=
dung mit Bensheim. Die Orte Reichenbach und Gadernheim können
und wollen ſich zu einfacheren Luftkurorten entwickeln und eröffnen neue
Steuerquellen, wenn die Bahn durch das Lautertal gebaut wird. Die
in den letzten Jahren beobachtete Abwanderung aus dem
Lauter=
tal (Landflucht!) nach den Städten wird ſofort aufhören; denn
meiſtens waren es geſundheitliche Gründe, welche die Arbeiter
bewo=
gen, an ihren Arbeitsort zu ziehen. Man bedenke nur den Weg, welche
Hunderte durch Kriegs= und Nachkriegszeit geſchwächte Arbeiter und
An=
geſtellte jeden Tag und bei jeder Witterung zu Fuß und zu Rad bis zu
ihrer Arbeitsſtätte zurücklegen müſſen. Dazu kommen die vielen Schüler
der beruflichen, kaufmänniſchen Schulen, der Fortbildungsſchulen ſowvie
der höheren Schulen, die auch täglich dieſen Weg zurücklegen müſſen.
Ebenſo hat die Bevölkerung täglich in der Kreisſtadt bei Behörden,
Ge=
ſchäften uſw. zu tun.
Deshalb: Durch das Vertrauen des Volkes gewählte Abgeordnete,
ſtimmt einmütig für die Bahn Bensheim-Lindenfels und damit für
einen finanziellen Zuſchuß des Staates in irgendeiner Form!
Anſer Liebling
IL.18050
fühlt ſich wohl! Täglich mit Vaſenol=Wund= u. Kinder=Puder
ein=
gepudert, iſt er vor Wundſein, Rötungen und Entzündungen der
Haut geſchützt. Deshalb ge=
Wund- u.
hört in jede Kinderſtube VaScnOl-kinder-Puder
b. Erbach i. O., 3. Dz. Handball. Michelſtadt — Erbach 0:5.
Ein Spiel, das, von der Witterung ſehr beeinträchtigt, im großen und
ganzen in ſchönem Nahmen ausgetuagen wurde. Erbachs Elf iſt in
Hoch=
form und iſt ihrem Gegner in jeder Beziehung überlegen. Halbzeit 0: 4.
Gleich nach Beginn der zweiten Hälfte einigte man ſich wegen des
durch=
weichten Bodens und des anhaltenden Regens auf Spielabbruch mit
obigem Reſultat. Der Schiedsrichter leitete einwandfrei. — Fußball.
Erbach und Höchſt ſtehen zum Treffen bereit, doch — unglaublich aber
wahr — der Schiedsrichter iſt nicht erſchienen und hält zwei
Mann=
ſaften zum Narren. Erbach, das mit zwei Omnibuſſen angefahren iſt,
hat überdies noch erhebliche Unkoſten. Es iſt wirklich bedauerlich, daß
derartige Vorkommniſſe heute noch möglich ſind, wahrlich kein gutes
Zeichen ſür die Güte der Organiſation.
m. Beerfelden, 4. Dez. Aus Vereinen. Der
Stenographen=
verein Gabelsberger häſt dieſe Woche eine Mitgliederverſammlung ab
und beginnt am 7. Dezember, abends 8 Uhr, einen Fortbildungskurſus
in der Einheitskurzſchrift. Herr L. Lenz iſt Leiter des Kurſus. — Der
Evangeliſche Bund hält im Laufe der Woche ſeine Generalverſammlung
ab, an die ſich ein Lichſtbildervortrag anſchließt.
* Hirſchhorn, 5. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
4. Dezember: 1,88 Meter; am 5. Dezember: 1,54 Meter.
P. Hammelbach, 4. Dez. Am 1. Adbent wurde Herr Pfarrer
Loh=
fink. Hammelbach, in feierlichem Gottesdienſt durch Herrn Dekan
Bern=
beck, Hirſchhorn, in ſeine neue Gemeinde eingeführt. Die raſche
Wieder=
beſetzung der durch den Wegzug des vorherigen Ortsgeiſtlichen Winkler
nach Meſſel bei Darmſtadt fre gewordenen Stelle hat allzemein veirtdigt.
Eine ſehr zahlreiche Gemeinde wohnte der Einführung bei. Während
der Vakanz wurde Hammelbach von Affolterbach aus mitverſehen.
P. Gras=Ellenbach, 3. Dez. Friedhofseinweihung. Am
vorvergangenen Sonntag, dem Totenfeſt, wurde unter großer
Beteili=
gung der Gemeinde und Anweſenheit der Geiſtlichen beider Konf=ſſionen
der neue Friedhof der Gemeinde Gras=Ellenbach eingeweiht.
Männer=
geſangverein und Schulkinder umrahmten durch Chöre die ſchlichte Feier.
Bl. Ellenbach, 4. Dez. Abendunterhaltung Vorgeſtern abend
trat der Mandolinenklub Ellenbach zum erſten Male anläßlich einer
Abendunterhaltung an die Oeffentlichkeit. Die vorgetragenen Muſikſtücke
waren recht nett und ſauber und verdienten den geſpendeten Beifall. Mit
den Luſtſpielen „Die Millionenbraut”. „Die Meiſtergeige” und „Die
beiden Lügner” verſtanden die Darſteller die Lachmuskeln der dankbaren
Zuhörerſchaft in Bewegung zu ſetzen.
Bl. Erlenbach bei Fürth, 4. Dez. Abendunterhaltung des
Geſangvereins „Sängerbund‟ Der hieſige Geſangverein
hält am kommenden Sonntag, den 9. Dezember, im Saale des Gaſthaufes
Peter Bitſch ſeine diesjährige Abendunterhaltung ab. Das Programm
verſpricht etwas Außergewöhnliches. Das Stück „Bauer und Bellmann”
von Hans Holzamer gibt ſo ganz den Odenwälder Volkscharakter wieder,
während das andere, „Der Herrgottſchnitzer von Oberammergau”, die
Lachmuskeln der Zuſchauer in Bewegung ſetzen will. Einzelne
Männer=
chöre werden den Abend verſchönern helfen.
Ag. Lindenfels, 4. Nov. Mit Spannung wurde geſtern abend der
Vortrag im Hotel „Heſſ. Haus” erwartet, den Herr Kapitän d.
Senden=Darmſtadt über ſeine 43jährige Laufbahn als Seemann hielt.
Aus einer Bürgersfamilie ſtammend, brachte er es vom einfachen
Matro=
ſen bis zum Kapitän eines der größten Schiffe vom Norddeutſchen Lloyd.
Zum erſtenmal wurde uns hier ein Lichtbilderabend gegeben. Das Leben
und Treiben auf den friedlichen Handelsſchiffen, die in den Augem unſerer
Feinde gehaßt waren, die ſtetig fortſchreitende kulturelle Entwicklung
und die „Made in Germany” ſollte durch die Einkreiſungspolitik unſerer
Feinde lahmgelegt oder vernichtet werden. Wir haben geſtern Abend eine
wundervolle Fahrt in Gedanken miterlebt, eine Ausreiſe nach Helgoland,
England, Spanien, Gibvaltar, Afrika, Suezkanal uſw. Wir geſtehen:
Dieſer alte 65jährige Seebär hat mehr geboten, als man von ihm
ver=
langen konnte. Wir wünſchen nur, daß ſich derartige Abende nicht erſt
im nächſten Jahr ſondern ſchon im Januar kommenden Jahres
an=
ſchließen möchten.
Bl. Lindenfels, 4. Dez. Brieftgubenſport. Bei der
vorgeſt=
uigen Ausſtellung von Siegern und Fliegern der Bensheimer
Reiſever=
einigung, die in Viernheim ſtattfand, hat der hieſige
Brieftaubenzüchter=
ve ein beachtenswerte Erfolge errungen. Es waren 320 Tiere ausgeſtellt,
und es errangen: Herr E. Fahr 2 Ehrenpreiſe, HerOLehrer Hoffmann
1 Ehrenpreis und 1. Preis, Herr Gg. Hofmann jr. 1 Ehrenpreis. Herr
Ldw. Euler und Herr Lehrer Joſeph je einen 2. Preis.
W. Heppenheim a. b. B., 3. Dez. Weihnachtsmarkt.
Zugun=
ſten der katholiſchen Kleinkinderſchule veranſtaltete der kath. Frauenbund
einen wohlgelungenen Weihnachtsverkauf. Zum Verkauf bamen kleinere
Geſchenkartikel, welche von verſchiedenen Spendern zur Verfügung geſtellt.
wurden. Dem Verkauf ſchloß ſich eine Adventsfeier an, in deſſen
Mittel=
punkt ein Lichtbildervortrag über die Entſtehung der Krippe und vom
Krippenbau ſtand. Die Veranſtaltung war gut beſucht, insbeſondere
hatten ſich Mitglieder verſchiedener katholiſcher Vereine aus den
Nach=
barorten zahlreich eingefunden. — Bahnſteigunterführung.
Auf dem hieſigen Bahnſteig mußte wegen des Auftretens von
Grund=
waſſer die Bahnſteigunterführung vollſtändig neu in den letzten Wochen
abgedichtet werden. Sie wurde mit einer dreifachen Iſolierungsſchicht
verſehen und dann mit Beton waſſerdicht überzogen, ſo daß das läſtige
Auftreten von Grundwaſſer in Zukunft unterbunden ſein dürfte.
Typhuserkrankungen. Das Kreisgeſundheitsamt teilt mit, daß
die Ausbreitung der Typhuserkrankungen nun wahrſcheinlich zum
Stillſtand gekommen iſt. Im ganzen handelt es ſich ſeit Anfang Oktober
um 15 Fälle, wovon drei bereits ſchon wieder geheilt ſind. Die
Er=
krankungen ſollen nicht auf eine Infektionsquelle, ſondern auf
Ueber=
tuagungen von einem Kranken auf andere Menſchen zurückzuführen ſein.
In Heppenhcim ſind augenblicklich noch ſechs Wohnungen geſperrt.
Die Erkrankung war oder iſt bei den meiſten der Erkrankten nicht
be=
ſonders ſchwer, ſo daß die Geneſung aller Kranken in abſehbarer Zeit
in Ausſicht ſteht. — Bei der Kreisausſtellung für Geflügel in Bobſtadt
wurken verſchiedene Heppenheimer Züchter mit 13 Auszeichnungen bedacht.
Bm. Hofheim (Ried), 5. Dez. Im nahen Bobſtadt wurde geſtern
abends 5 Uhr der etwa 45jährige Johann Cornelius, ein Bruder des
dortigen Bürgermeiſters, von einem plötzlichen Tod ereilt. Cornelius
war kurz vorher vom Felde heimgekehrt, als er bei einer Arbeit in der
Scheune plötzlich von der dritten Sproſſe der Scheunenleiter herunter fiel
und tot liegen blieb. Wahrſcheinlich dürfte nicht der Sturz aus dieſer
geringen Höhe, ſondern ein Herzſchlag dem ſchnellen Tod herbeigeführt
haben. — Caniſius=Haus. Hinter dem hieſigen katholiſchen
Pfarr=
haus wurde nun ein neues Vereinsheim errichtet, in welchem künftig alle
Feſtlichkeiten uſw. des kath. Kirchenchores „Cäcilia”, ſowie ſolche der kath.
Gemeinde abgehalten werden. Der Neubau umfaßt einen ſehr
geräumi=
gen Saal mit großer Bühne, einen Schenkraum und eine Empore. Aur
Eingang rechts iſt eine ausreichende Bedürfnisanſtalt errichnet. In
eini=
gen Tagen wird das „Caniſius Haus” im Rohbau fertiggeſtellt ſein und
findet die Einweihung am kommenden Samstag und Sonntag im
enge=
den Rahmen ſtatt.
S. Lampertheim, 4. Dez. Werbewoche. Mit der in der Zeit vom
29. November bis 10. Dezember veranſtalteten Werbewoche mit
Ver=
loſung kann der hieſige Verein ſelbſtändiger Kaufleute einen vollen
Erfolg buchen. Von den zur Ausgabe gelangenden Freiloſen war bereits
am zweiten Tage nicht ein Stück mehr zu erhalten, ſo daß ſich der Verein
genötigt ſah, bei dem Miniſterium um weitere Genehmigung von
vier=
tauſend Loſen nachzuſuchen. Aber auch dieſe waren bis Sonntag abend
ebenfalls vergriffen und mußte um nochmalige Erlaubnis zur Abgabe
von tauſend Loſen nachgeſucht werden. In dankenswerter Weiſe hat
das Miniſterium erneut Genehmigung erteilt. Nach dem äußerſt regen
Einkauf rechnet man jetzt damit, daß dieſe folgende Ausgabe nicht
aus=
reichen wird. Entſprechend der ausgegebenen Freiloſe werden auch die
Gewinne ganz bedeutend erhöht. Bei den Geſchäftsinhabern ſieht man
nur ſtrahlende Geſichter, zumal dieſe ſofort bares Geld in der Hand haben
und weitere Einkäufe tätigen können.
g. Gernsheim, 4. Dez. Zum erſten Male findet aur hieſigen Platze ein
offizieller Weihnachtsmarkt, veranſtaltet von den Firmen
Möbel=
haus Weimar, Roſel Kiſſel, Philipp Bender, Ernſt Klinner und Karl
Canz, im Saalbau Darmſtädter Hof, Beſitzer Ludwig Maier, ſtatt. Die
vorgenannten Geſchäftsleute haben wirklich keine Arbeit und Mühe
geſcheut. Sie bieten den Käufern alles das, was für die
Weihnachts=
zeit für alt und jung von Intereſſe iſt. Der Verkauf erſtreckt ſich bis
zum 24. Dezember. — Kommenden Samstag und Sonntag veranſtaltet
der Geſangverein Sängerluſt im Saalbau Haas einen
Operetten=
abend. Auch diesmal ſetzt die Vereinsleitung alles daran, um den
Be=
ſuchern ein paar wirklich genußreiche Stunden zu bereiten. Die früheren
Operettenabende der Sängerluſt ſind noch in friſcher Erinnerung, ſo daß
auch diesmal beſtimmt mit einem ausverkauften Haus zu rechnen iſt.
Die Aufnahme der Aſpiranten der Marianiſchen Jünglingsſodalität geht
am nächſten Sonntag in der Nachmittagsandacht der katholiſchem Kirche
vor ſich. Zur Vorbereitung finden deshalb an zwei Wochentagen in der
Pfarrkirche Vorträge ſtatt, die von dem Vereinspräſes, dem Hochw. Herrn
Beneſiziaten Becker, gehalten werden. — Die Gernsheimer
Feſthauslicht=
ſpiele konnten am bergangenen Sonntag auf das fünfjährige Beſtehen
zurückblicken. Aus dieſem Grunde war den Aufführungen ein
Elitepro=
gramm zu Grunde gelegt. — Bei der letzten Treibjagd wurden von
30 Jägern 43 Haſen zur Strecke gebracht. — Mit Wirkung vom 1.
Dezem=
ber Ifd. J3, ab iſt Herr Lehrer Valentin Weber, der ſeither beurlaubt
war, andgiiltig in den Ruheſtand getreten — Die Zahl der Anbeitsloſen
beträgt zurzeit 48 männliche und 5 weibliche Perſonen. — Die
Waſſer=
leitungsarbeiten ſchreiten rüſtig vorwärts. — Die von der Gemeinde
er=
richteten Flachwohnbauten ſind ſoweit fertiggeſtellt, ſo daß mit dem
Ein=
zug der in Frage kommenden Mieter in nicht mehr allzulanger Zeit zu
rechnen ſein dürfte. — Der älteſte männliche Einwohner, Herr Landwirk
Johannes Engraf 3, der ein Alter von nahezu 86 Jahren erreicht hatte,
wurde vergangenen Sonntag zu Grabe getragen. Der Krieger= und
Mili=
tärverein, deſſen Mitglied der Verſtorbene war, gab ihm das letzte Geleit.
* Gernsheim, 5. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
4. Dezember: 1,98 Meter; am 5. Dezember: 206 Meter.
Rheinheſſen.
Ah. Ingelheim a. Rh., 5. Dez Spargelſtichim Dezember.
Es hat bei der abnormen Witterung dieſes Spätherbſtes ſchon ſo viele
Naturkurioſa gegeben, daß man dieſe ſchon ohne beſonderes Erſtaunen
hin=
mimmt. Immerhin dürfte die Tatſache bemerkenswert ſein, daß man
letzter Tage im Ingelheimer Spargelbaugebiet, als das Spargelgras
entfernt wurde, zwei 15 Zentimeter lange Spargeln, die ſchon blau
waren, geerntet hat.
k. Zornheim, 5. Dez. Ueberfall. Von unbekannten Tätern
wurde ein Kriegsinvalide auf dem Wege von hier nach Nieder=Olm
über=
fallen und des Geldes, das er bei ſich führte — 15 Mark —, beraubt.
Aberheſſen.
V. Bad=Nauheim, 4. Dez. Verkehrswerbung. Mit der
Frage der Verkehrswerbung beſchäftigte ſich die hieſige Vereinigung des
Einzelhandels in einer gurt beſuchten Verſammlung. Es wurde
be=
ſchloſſen, zu der in der letzten Sitzung der Verkehrskommiſſion
angeſchnit=
tenen Frage der Neuorganiſation der Verkehrswerbung den Vorſchlag
zu machen, einen Kurverein nach dem Vorbilde Bad Kiſſingens
zu gründen und ſämtliche Kurintereſſenten am Platze zu einer
Kur=
förderungsabgabe heranzuziehen. Zur Frage der Verkaufszeit in Bad=
Nauheim an den 3 Sonntagen vor Weihnachten wurde beſchloſſen, die
Geſchäfte von 1—6 Uhr nachmittags offen zu halten. Vom
Gewerk=
ſchaftsbund der Angeſtellten war ein Schreiben mit der Bitte an die
Vereinigung gerichtet worden, die Geſchäfte am Heiligen Abend bereits
um 5 Uhr nachmittag3 zu ſchließen. Die Verſammlung beſchloß aber,
daß die Läden am 24, Dezember, wie in den Vorjahren, bis um 7 Uhr
geöffnet bleiben.
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guten, treubeſorgten Mutter, Schweſier, Schwiegermutter,
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jagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten
unſern tiefgefühlten Dank. Insbeſondere danken wir
Herrn Kaplan Rieth für ſeinen tröſienden Beiſtand, Herrn
Dr. Degen und den Barmherzigen Schweſiern der
St. Martinusgemeinde in Beſſungen für ihre
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bereitſchaſt und der liebevollen Pfiege.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
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Familie Abraham Lantelme.
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Beigeordneter,
und 4 Enkel.
Wembach, den 5. Dezember 1928.
Die Beerdigung findet Freitag,
den 7. Dezember, nachmittags
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Teilnahme beim Heimgange
unſeres geliebten Vaters danken
wir herzlichſt.
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Nummer 339
Donnerstag, den 6. Dezember 1928
Der Ludwigshafener Werkſpionage=Prozeß
ſammen, der auch Angaben über die Reichswehr und deutſche Parteien
und Wehrverbände forderte. Hier iſt er mit Nordes zuſammenge rof=
Die Bernehmung der Zeugen.
fen. Hellmann wohnte auch einer ſolchen Unterredung bei.
Geite 9
Geſchäftliſches.
ingünſtige Ausſagen über den Angeklagken Hellmann
Ludwigshafen, 5. Dezember.
Am Mittwoch früh 8.45 Uhr wurde im Werkſpionageprozeß die
ſeweisaufnahme fortgeſetzt. Als erſter Zeuge wurde Karl Walter,
gboratoriumsarbeiter bei der J.G. Farbeninduſtrie, vernommen.
Wal=
p war bei Dr. Fiſcher und Dr. Speer im Bau 140 tätig. Hellmann
rt ſich bei Walter eingehend nach beſtimmten Kontakten erkundigt.
em Zeugen iſt nicht bekannt, ob Hellmann an dem im Schubkaſten
egenden Buch geweſen ſei.
Zeuge Wentz aus Oggersheim war auch im Bau 140 beſchäftigt,
id zwar bei mehreren Chemikern. Hellmann hat den Zeugen über
e Kontakte (beſonders Kontakt 266) gefragt; der Zeuge hat keine
Aus=
nft gegeben.
Zeuge Johann Grüner, Laboratoriumsarbeiter, war im Bau
0 mit Hellmann bei Dr. Hertz tätig. Es wurden damals
Methan=
altungen vorgenommen. Der Zeuge hat gehört, wie Hellmann geſagt
be: „Wenn ich wüßte, daß ich einige tauſend Mark bekomme, würde Ludwigshafen folgende Strafen: gegen
das Journal Dr. Speers mitnehmen”. Grüner hat dieſe Worte als
herz aufgefaßt. Die bisher vernommenen Zeugen wiſſen aus der
beitsordnung, daß ſie nichts aus dem Laboratorium ausplaudern
rfen.
Der noch nicht mündige Karl Schäfer iſt ſeit Mai 1927 im
mu 140 bei Dr. Pfaundler tätig. Auch er wurde von Hellmann nach
n Kontakten gefragt und antwortete, ſoweit es ſeinem beſcheidenen
iſſen möglich war. Der Zeuge weiß nichts von der Pflicht, etwas
heim zu halten. Er habe aber Fremden gegenüber nichts geäußert,
eil es ſie nichts angehe‟. — Die Aufklärung über den Kieſel=
Wolfram=
ure=Prozeß erſcheint dem Vertreter der Anilin, Juſtizrat Wagner,
chtig, und er verlangt die nochmalige Herbeirufung des Zeugen Dr.
aundler, da bei Hellmann ein Zettel mit den Worten „Kieſel=
Wolf=
m=Säure=Vorbereitung” beſchlagnahmt wurde.
Zeuge Hans Müller, Kaufmann in Ludwigshafen, hat bei
ner Tätigkeit bei Dr. Speer den Kontakt 266 öfters angeſetzt. Er Verrat militäriſcher Geheimniſſe ſechs Monate Gefängnis, zuſammen
ildert Hellmann als einen mit ſeinem Beruf unzufriedenen Menſchen.
* Zeuge weiß aus der Arbeitsordnung und von ſeinen Vorgeſetzten,
z er nichts erzählen darf.
Zeuge Ludwig Dreher, Portier, war früher bei Dr. Speer
chäftigt. Dem Zeugen war aufgefallen, daß Hellmann ihn mehrmals
der Mittagspauſe über Apparaturen befragte. Der Zeuge gab keine
twort, weil er ſelber nicht Beſcheid wußte. Er machte Dr. Speer
den Worten darauf aufmerkſam: „Herr Dr. Speer, es ſcheint mir,
Sache mit Hellmann iſt nicht ſauber‟. Der Zeuge wurde dann an Angeklagte Hellmann wurde wegen fortgeſetzten Vergehens gegen
Witze verwieſen; es ſei aber daraufhin nichts weiter erfolgt.
Dem Zeugen Hans Müller, Laboratoriumsarbeiter, war es
gefallen, daß Hellmann ausfragte. Beim Glyzerin=Verſuch, bei dem
Ausſage des Zeugen Hellmann Aufzeichnungen ücer die bei den
ſuchen verarbeiteten Stoffe gemacht.
Dem Zeugen Georg Ehresmann, Laborato=iumsgehilfe, fiel / 1
auf, daß Hellmann ſeine Naſe immer zuerſt in die Hefte ſteckte, die
Zeuge für die Chemiker holen mußte. Einmal habe Hellmann
meh=
lmann für jeden Laboranten, den ſie ihm namhaft mache, und deſſen
anntſchaft ſie ihm vermittele, 500 Mark verſprochen.
Der Ludwigshafener Kriminaloberkommiſſar Beyer wies darauf
hin, es lägen Mitteilungen vor, daß in letzter Zeit die Franzoſen
mehr=
fach verſucht hätten, mit Angehörigen der Leunawerke in Verbindung
zu kommen. Er iſt der Anſicht, daß Hellmann und Schwarzwälder den
Franzoſen viel größere Dienſte geleiſtet hätten, als die Vorunterſuchung
ergeben habe.
Ausſchluß der Oeffenklichkeit.
Um 12 Uhr mittags wurden die Oeffentlichkeit und die Preſſe
aus=
geſchloſſen, um den Angeklagten Gelegenheit zu Ausſagen zu geben, die
ſie in öffentlicher Sitzung mit Rückſicht auf ihre Perſon nicht machen
wollten. — Damit war die Beweisaufnahme geſchloſſen. Am
Nach=
mittag ſollen die Sachverſtändigen gehört werden.
Die Strafankräge.
Ein Zeuge wird nicht vereidigk.
Der beim Leunawerk angeſtellte Kaufmann Joſeph Noe befand
auf Krankheitsurlaub in Ludwigshafen. Durch einen anonymen
ef verſchaffte ſich Stöſſel hier ſeine Bekanntſchaft. Bei mehreren
ammenkünften verlangte Stöſſel von Noe, ihm Leute aus dem
nawerk zu nennen, die bereit ſeien, Fabrikgeheimniſſe zu verraten.
ſſek gab ſich als Beauftragter eine franzöſiſchen Firma aus. Noe,
unvereidigt vernommen wird, hat ſeine Vorgeſetzten und die deut=
Polizei verſtändigt. Er war aber noch mehrmals mit Stöſſel zu=
Im Werkſpionageprozeß beantragte der Staatsanwalt Dr. Keller=
Hellmann wegen fortgeſetzten Vergehens nach § 17 Abf. 2 U.=
W. G. ein Jahr Gefängnis, wegen Anſtiftung des Müller 10 Monate
Gefängnis, wegen Anſtiftung des Magin drei Monate Gefängnis,
ins=
geſamt ein Jahr und zehn Monate Gefängnis;
Schwarzwälder wegen Vergehens nach § 17 U.W.G. ſechs
Monate Gefänguis, wegen Vergehens nach § 17. Abſ. 2 U.W.G. ein
Jahr Gefängnis, wegen Vergehens nach § 6 Abſ. 1 des Geſetzes gegen
den Verrat militäriſcher Geheimniſſe ſechs Monate Gefängnis,
insge=
ſamt ein Jahr ſechs Monate Gefängnis;
Müller wegen Vergehens nach 8 17 Abf. 1 U. W. G. acht Monate
Gefängnis, wegen Vergehens nach § 6 Abſ. 1 des Geſetzes gegen den
zehn Monate Gefängnis;
Magin drei Monate Gefängnis wegen fortgeſetzten Vergehens
nach 8 17 Abf. 1 U.W. G.
2as Urkeil.
Um 8.50 Uhr verkündete der Vorſitzende folgendes Urteil: Der
§ 17 Abſ. 1 des Geſetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs,
wegen zweier Vergehen der Anſtiftung zu einer Geſamtſtrafe von
ige ſelber nicht gewußt hat, daß es ſich um Glyzerin handle, hat 1 Jahr Gefängnis verurteilt; der Angetlagte
Schwarzwäl=
der wegen eines Vergehens gegen § 17 Abſ. 1, wegen eines
fort=
geſetzten Vergehens gegen 8 17 Abſ. 2 zu neun Monaten
Gefäng=
nis; der Angeklagte Müller wegen fortgeſetzten Vergehens gegen
8 17. Abſ. 1 zu fünf Monaten Gefängnis, und der Angeklagte
Blätter herausgeriſſen. — Der Servierfrau Kratze hat Magin wurde freigeſprochen. Die Angeklagten haben
außer=
dem die Prozeßkoſten zu tragen. Die Unterſuchungshaft von 4 Monaten
wird angerechnet. Wegen Spionage erfolgte Freiſpruch.
Hauptſchriftlettung: Rubolf Maupe
Verantwortlich für Pollilk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reſch und
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Streeſe; ſür Sport: Dr. Eugen
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für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Drug
und Verlag: L. C. Wittlch — jämilich in Darmffadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Ernährung und Geſunderhaltung unſerer Kinder.
Durch den Verluſt der Millionen von Menſchen in dem Weltkrieg iſt
das Intereſſe für die Geſunderhaltung unſerer Jugend in allen Staaten
wachgerufen worden, und werden wir in, der Ergreifung geeigneter
Maßnahmen durch die bolſchewiſtiſche Regierung bei weitem überflügelt.
Dieſe legt, trotz der brutalſten Anſicht in bezug auf Menſchenrechte, den
allergrößten Wert auf die Jugend und läßt es bei Einrichtungen zur
Erziehung und Geſunderhaltung der Kinder an nichts fehlen.
Auch wir haben in den letzten Jahren große Fortſchritte gemacht:
wir betrachten unſere Nahrungsmittel auf den wahren Nährwert und
beobachten die Art der Herſtellung unſerer Speiſen. Als bedeutendſten
Fortſchritt muß man jedoch die wiſſenſchaftlichen Arbeiten über den Wert
der Vitamine betrachten, da dieſe für die Ernährung und das
Wachs=
tum des geſunden Kindes, ſowie für die Behandlung der rachitiſchen
und ſkrofulöfen Kinder von ganz beſonderer Bedeutung ſind.
Seit Jahrhunderten war beſonders der Lebertran als Heilmittel
gegen die engliſche Krankheit geſchätzt, und man ſchrieb die Wirkung dem
natürlichen Jod= und Phosphorgehalt zu. Erſt die Arbeiten der letzten
Jahre haben bewieſen, daß außer dieſen wichtigen Beſtandteilen als
Hauptfaktor die „D.=Vitamine gelten, welche beſonders antirachitiſch
wirken,
Wunder des Alltags.
Wir Menſchen einer ſchnellebigen Zeit ſind frei vom Wunderglauben
und doch, mitten im Alltagsgetriebe nötigt uns ein Gegenſtand des
täg=
lichen Bedarfs zu einer kurzen Betrachtung. Iſt doch die uns erläuterte
Rieſenarbeit einer einzigen Muleuto=Raſierklinge wert, als ein Wunder
bezeichnet zu werden. Vor uns liegen die markanten Zeilen des Herrn
Fritz Stegmann, Karlsruhe i. Baden, Karl=Wilhelm=Str. 26 III. der
wörtlich ſchreibt: Heute nach 2½jährigem Gebrauch einer Muleuto=Gold=
Klinge kann ich freudig berichten, daß ich mich mit dieſer einen Klinge,
ohne daß ſie in der Zwiſchenzeit abgezogen wurde, genau genommen
300 mal raſiert
habe. Man erlebt da tatſächlich ein Hleines Wunder, denn nicht als ob
die Klinge abgenützt wäre, o nein, ſie fährt noch ſo ſanft und zart über
den rauhſten Bart, daß es eine Freude iſt, ſich zu raſieren.
Illuſtrierte Blätter legt das bekannte Darmſtädter Haus für gute
und billige Fertigkleidung Ernſt Stegmüller der heutigen Ausgabe
unſerer Zeitung für Darmſtadt und Umgebung bei und begegnet damit
ſicherlich dem ſtarken Intereſſe aller Leſer, die ſich mit der Frage neuer
Kleideranſchaffungen für das bevorſtehende Weihnachtsfeſt beſchäftigt
haben. Dieſe „Illuſtrierten Blätter” geben manche intereſſanten
An=
regungen und zeigen auch, welche Leiſtungen unſere Leſer bei
Steg=
müller hinterm Darmſtädter Schloß zu erwarten haben. (19684
Für Zigarettenraucher iſt es intereſſant zu erfahren, daß die
Zi=
garettenfabrik Garbaty, Berlin=Pankow, unter dem Titel „Deutſche
Heimat” eine umfangreiche Sammlung von farbigen Bildern herausgibt,
welche ſie ihren Zigarettenpackungen beilegt. Beachtenswert iſt der
Ge=
danke der Firma Garbaty, durch ihre Sammlung jedem Kinde eine
enge Beziehung zu ſeiner Heimat zu ſchaffen. Auch iſt die Abſicht gur
gelungen, durch präziſe gefaßte erſchöpfende Erklärungen in dem
reiz=
voll ausgeſtatteten Sammelalbum dem Sammler die einzelnen Bilder
noch anſchaulicher zu geſtalten und den kulturellen Wert der Bilder zu
erhöhen. Dieſes Sammelalbum, welches gegen Voreinſendung von
1 Mark von der Fabrik franko zugeſtellt wird, dürfte jeden Erwachſenen
ebenfalls intereſſieren.
Wekkerberichk.
Das mit ſeinem Kern geſtern abend über Island gelegene Tief hat
ſich raſch oſtwärts nach Skandinavien hin fortbewegt und dabei an der
Nordſeite des weſt= und mitteleuropäiſchen Hochs eine Abſchwächung
des hohen Drucks herbeigeführt. Da die Druckſtörung keinen ſtärkeren
Einfluß auf unſere Wetterlage gewinnen dürfte, ſo wird im
weſent=
lichen der Witterungscharakter fortbeſtehen oder nur vereinzelt geringe
Niederſchläge auftreten.
Ausſichten für Donnerstag, den 6. Dezember: Neblig=wolkiges Wetter,
ſtellenweiſe auch aufheiternd, Temperaturen nur wenig verändert,
keine oder nur vereinzelt geringe Niederſchläge.
Ausſichten für Freitag, den 7. Dezember: Wolkiges Wetter, ſtellenweiſe
auch vorübergehend aufheiternd, Temperaturen ſchwankend.
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[ ← ][ ][ → ]Geite 10
Donnerstag den 6 Dezember 1928
Kleine Frankfurter Rundſchau.
Am 29. November entfernte ſich hier die ledige
Katharina Wachendörfer aus Schwanheim aus der
Wohnung von Bekannten in der Schnurgaſſe, um ſich
zu ihren Eltern nach Schwanheim zu begeben. Am
Nachmittag dieſes Tages wurde ſie noch in der
In=
nenſtadt hier geſehen. In Schwanheim iſt ſie aber
nicht eingetroffen. Am Tage nach ihrem Fortgang
wurden an der Niederräder Schleuſe ein ihr
gehöri=
ges Handköffeichen und ihre Handtaſche gefunden.
Möglicherweiſe hat das Mädchen Selbſtmord verübt.
— Der ehemalige Fremdenlegionär Paul Dellemann
und die Hausangeſtellte Maria Stiehl treiben ſich
unangemeldet in Frankfurt umher. Dellemann fälſcht
Briefe auf den Namen ſeiner Verwandten, worin
dieſe um Geld bitten. Mit den Briefen geht dann die
Stiehl zu Bekannten der angeblichen Bittſteller und
läßt ſich den gewünſchten Betrag aushändigen. In
einem anderen bekannt gewordenen Falle wurde die
Vermieterin einer Bekannten der Stiehl von einer
Frauensperſon telepheniſch angerufen die mitteilte,
daß ein junger Mann kommen würde, um die
beſſeren Kleider der Mieterin für eine Feſtlichkeit
abzuholen. Der junge Mann erſchien dann auch und
die Vermieterin händigte die gewünſchten
Kleidungs=
ſtücke anſtandslos aus. Erſt als die Mieterin nach
Geſchäftsſchluß nach Hauſe kam, ſtellte ſich der
Schwindel heraus.
Die Unregelmäßigkeiten bei der Wiesbadener
Sparkaſſe.
Wiesbaden. Vor einiger Zeit wurden in
Wiesbaden der Direktor der dortigen Kreisſparkaſſe
Glowezewſki, der Rendant Müller, und wenige Tage
mrauf der Häuſermakler Marx in Eſſen verhaftet,
weil ſie gemeinſam die Wiesbadener Kreisſparkaſſe
um rieſige Summen geſchädigt haben ſollen. Hinter
drei Verhafteten ſtand die Valencia G. m. b. H., die
in Eſſen mehrere Vergnügungslokale unterhält. Bei
einer Dienstag abgehaltenen Gläubigerverſammlung
der Valencia G m. b. H. erfuhr man, daß der
Schaden, den die Wiesbadener Kreisſparkaſſe erlitt,
über eine halbe Million Mark beträgt. Welcher Art
die Geſchäfte zwiſchen Direktor und Rendant
einer=
ſeits und den Geldnehmern andererſeits waren, muß
die gerichtliche Unterſuchung ergeben.
Wo iſt Meiſter Petz?
Wiesbaden. Einem Bärenführer aus der
Türkei ſind zwei Tanzbären, der eine ein ſchwarzer
Bär mit Namen Kalim, der andere ein brauner Bär,
Moritz geheißen, im Oldenburgiſchen geſtohlen
wor=
den. Als Diebe kommen ein gewiſſer Jakob Kohle,
25 Jahre alt, der 19jährige Horſt Galaun und eine
30 Jahre alte Frau Krämer in Frage. Möglich iſt
es, daß die fünf bei einem Durchmarſch durch Naſſau
Halt machten und zu einem Tänzchen aufſpielen.
Verſuchsfahrt des „Graf Zeppelin”.
Friedrichshafen. Nach gründlicher
Ueber=
holung iſt das Luftſchiff „Graf Zeppelin” am
Diens=
tag vormittag kurz nach 9 Uhr zu der erſten der
ſieben von der Deutſchen Verſuchsanſtalt für
Luft=
fahrt vorgeſchriebenen Verſuchsfahrten aufgeſtiegen.
An Bord befanden ſich etwa 90 Perſonen. Die
Paſ=
ſagiere ſetzten ſich außer den Herren der Deutſchen
Verſuchsanſtalt vorwiegend aus Werksangehörigen
zuſammen. Die Führung des Luftſchiffes hatte
Ka=
pitän Lehmann. Die Fahrt dauerte bis um 2 Uhr
und beſchränkte ſich auf das Ueberfliegen des
Boden=
ſeegebietes. Der Start ging glatt vonſtatten. Das
Wetter war ſehr ſchön, aber kalt.
Opfer der Berge.
München. Seit Montag werden zwei
Mün=
chener Skifahrer vermißt, und es ſcheint, daß ſie ein
Opfer der ſchlimmen Schneeverhältniſſe oder einer
Lawine geworden ſind. Die am Montag alarmierte
Bergwacht mußte am Dienstag abend ihre
Nach=
forſchungen als ergebnislos abbrechen, da eine weitere
Suche bei den augenblicklichen Schneeverhältniſſen
ausſichtlos erſcheint. Es handelt ſich um den
Chauf=
feur Baßler und ſeine Schwiſter, die am Sonntag
trotz der außerordentlich ungünſtigen Verhältniſſe —
es herrſchten ſchwere Stürme bei tiefer,
wäſſerig=
lockerer Schneelage — eine von ihnen gepachtete Alm
am Trainsjoch aufſuchen wollten. Sie wurden noch
ſpät nachmittags in der Nähe einer anderen Alm
geſehen und dürften dann an die Steilhänge geraten
ſein. Wie man vermutet, haben ſie ein Schneebrett
losgetreten und wurden von dieſem mitgeriſfen und
begraben. Lawinenſpuren laſſen auf dieſen Hergang
ſchließen, doch macht die ſtarke Neuſchneelage die
genaue Feſtſtellung des Unglücksortes und weitere
Grabungen unmöglich.
Louis Joſef Gay=Luſſac
der berühmte franzöſiſche Phyſiker und Chemiker,
wurde vor 150 Jahren, am 6. Dezember 1778
ge=
boren. Er gab von 1816 bis zu ſeinem 1850
er=
folgten Tode die franzöſiſchen Annalen für Chemie
und Phyſik heraus und hat ſich durch zahlreiche
For=
ſchungen ausgezeichnet. Das von ihm 1802 entdeckte
Geſetz, daß das Volumen, bzw. Druck der Gaſe
pro=
portional der Temperatur zunimmt, trägt den Namen
des großen Gelehrten,
ſammenſtoß
Ein gerammter Ozeandampfer. — Selkene Aufnahu
Ein 1200 Perſonen faſſender Ueberſeedampfer
wurde vor dem Hafen von San Franzisko von einem anderen Ozeandampfer ſo heftig gerammt,
daß die Außenwand des Schiffes völlig aufgeriſſen wurde. Nur der ſchnellen Hilfe eines
Regie=
rungsdampfers war es zu verdanken, daß Schiff. Paſſagiere und Beſatzung gerettet werden
konn=
ten. Unſer Bild zeigt den verunglückten Dampfer im Hafen.
12 Toie bei einem Flugzeug=Abſturz.
Das Dornier=Wal=Flugboot „D 1213‟
das im Dienſt der braſilianiſchen Syndicato Condor ſtand, geriet über der Bucht von Rio de
Ja=
nairo in ziemlich großer Höhe in Brand und ſtürzte nahe der Cobras=Inſel ab. Der deutſche
Pilot Baſchen, der Bordmonteur, ſowie zehn prominente Braſilianer, die als Fluggäſte
aufgeſtie=
gen waren, um dem Pionier der Fliegerei Santos Dumont entgegenzufliegen, ſind, wie gemeldet, tot.
Eine Straße in der Unglücksſtadt Valparaiſo.
Das gewaltige Erdbeben in Südamerika hat auch in Valparaiſo, der größten Hafen= und
Handels=
ſtadt der ſüdamerikaniſchen Weſtküſte erheblichen Schaden angerichtet. In der von 200000
Menſchen bewohnten Stadt, die am 16. Auguſt 1906 durch Erdbeben und Feuer zur Hälfte
zerſtört wurde, haben diesmal beſonders die Außenbezirke viel gelitten.
Mord an einem Kind?
Tettnang (Württemberg). Nach langem
Suchen, wobei der Hund der Eltern zu Hilfe
ge=
nommen wurde, gelang es, die ſeit einigen Tagen
vermißte 10jährige Marie Röſch aus Bürgermoos tot
in einem Waſſergraben aufzufinden. Allem Anſchein
nach liegt ein Verbrechen vor, zumal auch der
Ruck=
ſack fehlte, den das Mädchen mitgenommen hatte.
Ein 15jähr. Ackerknecht als Mörder.
Neuwied. In Wallroth bei Buchholz im
Weſterwald wurde am Sonntag abend die Händlerin
Maria Stockhauſen in ihrer Wohnung mit mehreren
Beilhieben am Kopfe aufgefunden und ſtarb alsbald,
Als Täter wurde der 15jährige Ackerknecht Joſef
Zimmermann aus Altenhofen feſtgenommen, der auch
die Tat eingeſtand. Er hatte Zigarrenſchulden bei
der Händlerin gemacht und erſchlug ſie, als ſie zum
Bezahlen drängte.
Schwerer Unglücksfall bei einem
Uebungs=
ſchießen.
Kolberg. Der 22 Jahre alte Fiſcher Auguſt
Henke aus Kolberg wurde in ſeinem Kutter auf der
See erſchoſſen. Die 5. Kompagnie des 4.
Infanterie=
regiments hielt an der Oſtſeeküſte ein Scharfſchießen
ab, wobei Henke von einer Kugel getroffen wurde.
Der Kutter dürfte wahrſcheinlich der Küſte zu nahe
gekommen ſein.
Die Erdbebenſchäden in Chile.
Santiago. Die chileniſchen Zeitungen ſchätzen
die durch das Erdbeben angerichteten Schäden auf
150 Millionen Peſos. In der Stadt Conſtitucion
wird der Schaden allein auf 50 Millionen Peſos
ge=
ſchätzt. Die Erdbebengeſchädigten ſind an die Ne
gierung herangetreten, um ein allgemeines
Mora=
torium zu erwirken. Dienstag ſind neuerliche, wenn
auch nicht ſo ſtarke Erdſtöße verſpürt worden, ſogar
in Santiago. Zurzeit fällt ſtarker Regen, der die
Rettungsarbeiten behindert. Die chileniſche
Geſandt=
ſchaft in London hat ein ausführliches Telegramm
über das Erdbeben in Chile erhalten. Hiernach
wer=
den die Verluſte an Menſchenleben auf rund 250 und
die der Verletzten auf 600 angegeben. Das
Tcle=
gramm beſtätigt die Berichte, wonach die Städte
Talca und Conſtitucion vollſtändig zerſtört wurden.
Es fügt hinzu, daß auch Chillan, San Fernando,
Curico und andere Städte ſtark gelitten haben. Die
Regierung habe Eiſenbahnzüge und Kriegsſchiffe zur
Hilfeleiſtung entſandt. — Von dem Kongreß wurden
die folgenden Geſetze angenommen: Bereitſtellung
von zwei Millionen Peſos zur Beſtreitung
unmittel=
barer Ausgaben, ein Geſetz, das die Spekulation mit
Baumaterial verhindert ſowie ein Geſ.tz über die
Bedingungen, unter denen die Städte wieder
auf=
gebaut werden ſollen. Die Hypothekenbank foll
30 Millionen Peſos in 7prozentigen Anteilen für die
Wiederaufbauzwecke ausgeben. Man erwartet, daß
der Aufbau von Talca und Konſtitucion innerhalb
eines halben Jahres möglich ſei
Nummer 33
Der Hamburger Phosgen=Proze
Hamburg, 5. Dezem
Am Dienstag begann in Hamburg der Proze
100 durch die Giftgaskataſtrophe vom 20. Mai
geſchädigten Perſonen gegen den Hamburg
Staat. Im einzelnen werden die Anſprüche
begründet, daß die Lagerung ſo gefährlicher Gi
nicht in der Nähe einer Großſtadt zugelaſſen n
durfte. Außerdem wird von den Klägern zu
gründung ihrer Klagen angeführt, daß die Lag
des Phosgengaſes entgegen den Vorſchriften
irdiſch erfolgt ſei, zumal ausreichende Sicherr
vor allem Ueberflutungsanlagen, fehlten. Der
walt der Geſchädigten ſchilderte die verſchiedena
Schäden, die das Giftgas hervorgerufen hat.
den zehn Todesopfern ſind Hunderte von Per
an ihrer Geſundheit ſchwer beeinträchtigt worde
befinden ſich teilweiſe heute noch in Erholungshe
Der Vertreter des Hamburgiſchen Staates gin
von aus, daß es ſich um ein Elementarereign
handelt habe. Es ſei völlig abwegig, von
Pflichtverletzung von Beamten zu ſprechen
daraus Anſprüche gegen den Staat abzuleiten.
Verkündung der Entſcheidung iſt vom Gerich
den 11. Dezember anberaumt worden.
Vom Starkſtrom getötet.
Berlin. Ein ſchweres Starkſtromunglü
eignete ſich Dienstag bei Kanaliſationsarbeite
Funkberg in der Nähe des Luckenwalder Kre
hauſes. Bei dieſen Arbeiten geriet einer der
mit der Lichtleitung in Verbindung. Sofort w
ſämtliche Arbeiter vom elektriſchen Schlag getr
Zwei Arbeiter wurden ſofort getötet, währenl
andere zum Teil ſchwer verletzt wurden.
Eine Mordtat im Garten des Warſchau
Wohnſitzes Pilſudſkis.
Warſchau. Im Park des Belvederes
chens, der Reſidenz Pilſudſkis, wurde am Mit
früh ein Mord verübt, der jedoch keine politiſch
deutung haben dürfte. Der wegen Trunkſucht vr
Polizei verabſchiedete Polizeiagent Koſowſki,
früher bei der Bewachung des Belvedere vern
wurde, aber von ſeinem Poſten entfernt worden
erſchoß den Gendarmerie=Sergeanten der Belv
wache, Korywna. Koſowſki wurde gefaßt und
haftet. Der Park des Belvedere wurde abgeſ
und der anliegende Lazienki=Park iſt für das
kum geſchloſſen, bis die Lokalunterſuchung beend
Vereitelter Sachlieferungsſchwindel.
Lauſanne. Durch den Abſchluß fing
Verträge über große Zuckerlicferungen von De
land nach Frankreich auf Reparationskonto
Fälſchung der Rechnungs=, Lieferungs= und 2
portdokumente, und durch den Verſuch, dieſe
Lieferungspflicht in Bargeldzahlungen Deutſch
umzuwandeln, verſuchte ein gewiſſer Noblot
einige Helfershelfer Deutſchland und Frankreic
bedeutende Summen zu prellen. Der Verſuch
jedoch entdeckt. Noblot konnte in St. Gallen
haftet werden. Deutſchland verlangte ſeine
Au=
rung, die das Bundesgericht einſtimmig genehr
Die Einwendung Noblots, er habe aus polit
Gründen gehandelt, ſo daß eine Auslieferung
in Frage kommt, wurde vom Bundesgericht
wieſen.
Die Zukunft des Sprechfilms.
In Hollywood wurde eine von der Fox=Film
poration mit einem Koſtenaufwand von 10 Mill
Dollar neuerbaute Filmſtadt eröffnet, die led
der Herſtellung von Sprechfilmen dienen wird.
Anlage umfaßt drei Rieſengebäude für Aufne
atcliers und Bureaus ſowie etwa ein Dutzend N
gebäude. Ein viertes Ateliergebäude wird
dem=
noch errichtet werden. En beſonderes Kennze
der Anlage iſt, daß beim Bau der Ateliers Wer
eine vorzügliche Akuſtik und auf den Abſchluß
dem Lärm der Außenwelt gelegt werden m
Dieſe Anlage iſt ein Beweis dafür, daß man in
Vereinigten Staaten einen großen Aufſchwung
Sprechfilminduſtrie erwartet. Bei dieſer Gelege
erinnern die Blätter daran, daß ſich von den
geſamt 51 100 Kinotheatern der Welt nicht wer
als 20 500 in den Vereinigten Staaten befind
für Java.
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Seite 12
Donnerstag, den 6 Dezember 1928
Nummer 33
Opork Soiet and Tarnen.
Spotlverein Darinſtadt 1898 — Kickets Offenbach.
Nach einer Pauſe von zwei Wochen ſetzt die Ligamannſchaft des
Sportvereins 1898 am kommenden Sonntag die Reihe der
Verbands=
ſpiele fort. Das in Darmſtadt zum Austrag kommende Spiel gegen
Kickers Offenbach bedeutet den Auftakt zu den für die Meiſterſchaft
ent=
ſcheidungsvollen Treffen der 98er gegen Fußballſportverein Frankfurt
am 16. Dezember und Polizeiſportverein Darmſtadt am 30. Dezember.
Wenn auch
Kämpfen gegen die beiden derzeitigen Tabellenführer werden. Aehnlich
der Spielweiſe der beiden jetzigen Spitzenmannſchaften pflegt auch die
Kickersmannſchaft eine in erſter Linie auf Energie und Wucht aufgebaute
Spielweiſe. Man wird bei den 98ern alſo bemüht ſein müſſen, ſich mit
dieſen Faktoren abzuſinden, d. h. durch Schnelligkeit und Technik einen
Ausgleich zu ſchaffen, um ſo den zweifellos hartnäckigen Gegner doch in
Nachteil zu bringen.
Das Spiel beginnt nachmittags halb 3 Uhr und wird von den 98ein
in folgender Aufſtellung beſtritten:
Henß
Nothenburger Reuter
Werner. Delp Jäger
Riedel Fiedler Fuchs Hennemann Freu
Handbelt in der Deutſchen Turnerſchaft.
Odenwaldgau.
Meiſterklaſſe: Michelſtadt — Erbach 0:5. Erbach iſt von
An=
fang an überlegen und erzielt bis zur Halbzeit 4 Tore. Am Ende
der=
ſelben ſetzt ſtrömender Regen ein. Nach der Pauſe ſchießen die Gäſte
ihr 5. Tor. Michelſtadt überläßt die Punkte, und der Schiedsrichter
bricht wegen Regen das Spiel ab. — Groß=Zimmern — Nieder=Klingen
6:2. Groß=Zimmern gewinnt das Spiel verdient auf Grund beſſerer
Stürmerleiſtungen.
A=Klaſſe: Wald=Amorbach — Lützel=Wiebelsbach 2:2. Ein
har=
tes ausgeglichenes Spiel. Bei gleichwertigen Leiſtungen endet das Spiel
unentſchieden. — König 1. — Erbach 2. 5:2. Das ſchöne, aber etwas
laute Spiel entſcheidet bei offenem Feldſpiel der beſſere Sturm des
Platzvereins.
B=Klaſſe: Habitzheim — Kirch=Brombach 2:5. Die Gäſte nützen,
mit 11 Mann ſpielend, die Torgelegenheiten beſſer aus und ſiegen
ver=
dient. — Richen — König 2. 0:1. Auf dem aufgeweichten Platz kommt
kein ſchönes Spiel zuſtande. Das einzige Tor war ein 1850 Mater.
Zußkall.
Kreisliga — Südheſſen.
* Die erſten Spiele der Nachrunde ließen ſich ſehr gut an. Wohl gab
es Ueberraſchungen, doch diesmal nicht dort, wo man ſie erwartet hatte,
Jetzt haben wir drei Vereine an der Spitze der Tabelle, von denen
Bürſtadt durch ſein beſſeres Torverhältnis führt. Im übrigen ſieht die
Tabelle jetzt ſo aus:
Spiele gew. unſch. verl. Punkte
VfR. Bürſtadt . . .
Olympia Worms.
.... 11
Olympia Lampertheim . .
16
Normannia Pfiffligheim .
15
Olympia Lorſch
.. 11
14
FV. Biblis
13
Starkenburgia Heppenheim . .
10
Sportverein Hochheim . . .
Sportverein Horchheim
Sportverein Pfeddersheim . . 11=
VfL. Lampertheim
10
Das am Sonntag eingeſetzte Spiel Olympia Lampertheim —
Hep=
venheim wurde von den Einheimiſchen glatt 4:1 gewonnen. Die
Gäſte aus Heppenheim konnten diesmal nicht überzeugen. Unentſchieden
(2:2) trennten ſich Normannia Pfiffligheim und Olympia Worms. Die
Wormſer ſind durch dieſen Punktverluſt und ihr ſchlechtes
Torverhält=
nis auf den zweiten Platz verwieſen worden, während die Normannen
mit einem Punkt weniger immer noch nicht aus dem Ange gelaſſen
wer=
den dürfen. In Biblis ging es diesmal hoch her. Die Gäſte aus
Pfed=
dersheim mußten eine 6:0=Packung einſtecken, und entſpricht dieſes
Reſul=
tat dem Spielverlauf. Die Riedleute ſpielten wieder einmal einen
aus=
gezeichneten Fußball, jedoch muß berückſichtigt werden, daß der Gegner
nicht die nötige Spielſtärke aufbrachte, ſo daß dies noch kein Gradmeſſer
ſein kann. Bürſtadt hat ſich unverhofft an die Spitze der Tabelle
ge=
ſchraubt. Das letzte Spiel gegen Horchheim gewannen die Raſenſpieler
4:1, und ſind ſie nun drauf und dran, den Meiſtertitel zu holen. Der
Sieg des Altmeiſters gegen Hochheim war recht knapp. Mit vieler
Mühe gelang es, 2:1 zu gewinnen, ſo daß Lorſch immerhin mit bei den
„Erſten” bleibt.
Germania 03 Pfungſtadt-Viktoria Griesheim 6:1 (2:0).
Der Tabellenführer der A=Klaſſe Viktoria Griesheim wurde am
vergangenen Sonntag in Pfungſtadt glatt mit 6:1 Toren geſchlagen.
Der Sieg der taktiſch und techniſch beſſeren Elf der Platzbeſitzer iſt
auch in der Höhe verdient und ſtand nie in Frage. Beide Mannſchaften
hatten Erſatz eingeſtellt und zeigten nicht ihre beſten Leiſtungen.
Lei=
derer, Sportverein 98 Darmſtadt, war dem fairen Spiel ein korrekter
Leiter. Wir verweiſen bereits heute auf das am nächſten Sonntag in
Pfungſtadt ſtattfindende Verbandsrückſpiel des Sportvereins 98,
Darm=
ſtadt.
Boxen.
Zum Groß=Kampfabend des Sporkvereins 98
am konmenden Samstag.
Die Box=Veranſtaltungen des Sportvereins Darmſtadt genießen dank
der ſtets dabei gebotenen erſtklaſſigen Kämpfe nicht nur im Mainbezirt
des SW. A. B. V., ſondern in ganz Süd= und Weſtdeutſchland beſten Ruf.
Das nimmt weiter nicht wunder, wenn man bedenkt, daß die 98er
nie=
mals große Mühen und Koſten ſcheuen, um durch Engagements von nur
Amateur=Boxern erſten Ranges ihren vielen Anhängern wirklich ſolide
Kämpfe zu zeigen. Nicht zuletzt deshalb gilt der Sportverein Darmſtadt
heute in Fachkreiſen als einer der tatkräftigſten Pioniere im ſüddeutſchen
Boxſport. Diesmal geht in der Woogsplatz=Turnhalle ein Klub=
Zwei=
kampf zwiſchen den erſten Garnituren vom Koblenzer Boxklub und
Sportverein 98 vonſtatten. Es wäre ein gewagtes Beginnen, mit
Vor=
ausſagen über das mutmaßliche Reſultat aufzuwarten, weil alle
Unter=
lagen für einen Vergleich hinſichtlich Kampfſtärke beider Vereine fehlen.
Sicher iſt aber, daß die Gäſte mit einer ſehr kampftüchtigen Mannſchaft
in den Sportvereins=Ring gehen, denn die Rekordliſte der Koblenzer iſt
ſogar für weſtdeutſche Verhältniſſe einfach ausgezeichnet, und das will
ſchon etwas heißen, iſt doch gerade der Weſtdeutſche Amateur=Boxverband
der führende Verband in Deutſchland.
Aber mit den Paarungen Darmſtadt-Koblenz allein iſt das
Pro=
gramm des Abends noch nicht erſchöpft. Es erfährt vielmehr noch eine
qualitariv überragende Bereicherung durch den Start des Süddeutſchen
Mittelgewichtmeiſters Bernlöhr, 1. Stuttgarter Boxklub. In
einge=
weihten Kreiſen bezeichnet man Bernlöhr heute mit abſolutem Recht als
Deutſchlands kommenden Mann. Deshalb wurde er auch zum
Reprä=
ſentativen ſeiner Klaſſe in der deutſchen Mannſchaft für die demnächſtigen
Länderkämpfe auserwählt. Der Stuttgarter hat noch überall, wvo er
kämpfte, ob ſeiner blendenden, harten Diſtanzarbeit und ſeines techniſch
reinen Stils hervorragenden Eindruck hinterlaſſen. Weil dem
Süddeut=
ſchen Meiſter im Ring des Sportvereins in Zimmer=1. Rüſſelsheimer
Boxklub (früher Mainz) ein Mann gegenüberſteht, der eine ganz ähnlich
geartete Kampfführung wie der Sturtgarter pflegt, wird dieſe Paarung
zweifelsohne einen hochklaſſigen Fight bewirken.
Weitere aktive Teilnehmer am Kampfabend ſind noch
Halbſchwer=
gewichtler Nickel und Weltergewichtler Zickwolf, beide vom 1. Offenbacher
Boxklub, ſowie der Weltergewichtler Schwarz=1. Stuttgarter Boxklub;
alle drei ebenfalls Kämpfer von gutem Namm. Zickwolf und Schwarz
meſſen ſich im zweiten Einladungskampf, während Nickel gegen
Zeutz=
heim=Koblenz ebenfalls per Einladung kämpft.
Sportverein 98 ſtellt folgende Garnitur: Fliegengewicht Rügner,
Banmmgewicht Hechler, Federgewicht Weimer, Leichtgewicht Ziegler,
Weltergewicht Heß und Schwergewicht Trumpfheller, Außerdem
debu=
tieren noch einige Anfänger des Veranſtalters.
Beginn der Veranſtaltung präzis 8 Uhr. Trotz des guten Beſuchs
der letzten Kampfabende und ungeachtet der enormen Unkoſten hat der
Verwaltungsausſchuß des Sportvereins die Preiſe diverſer Plätze ganz
erheblich ermäßigt. Dieſe Tatſache und die Lehren der vovangegangenen
Boxabende Sportvereins empfehlen es dringend, den Vorverkauf, welcher
von Donnerstag mittag bis Samstag kurz vor Beginn der Kämpfe bei
Sportbuchhandlung Adolf Skurmik, Grafenſtraße, ſtattfindet, zu Genutzen.
(Siehe auch heutiges Inſerat im Anzeigenteil.)
Frankfurker Hechskagerennen.
Entſcheidende Jagden. — Rieger=Richli und Rauſch=Hürtgen klar vorn.
Es ſpricht für den ſportlichen Geiſt der Fahrer, daß ſie nach
Auf=
hebung der Neutralkſation, nachdem ſie zunächſt ruhig gefahren waren,
vor faſt leerem Hauſe (rund 500 Zuſchauern) Jagden entfeſſelten. Um
14,20 Uhr ging plötzlich Degraeve los, Kroſchel löſte gut ab und ehe
ſich das Feld verſah, hatten die beiden eine Nunde zurückgewonnen. Nun
verſuchten Louet=Junge auszureißen, aber Chourh=Fabre ſetzten ſich
dahinter, ſo daß bald abgeſtoppt wurde. Dann ſtieß Rieger aus dem
Felde, mit Rauſch am Hinterrad. Auch hier wurde wieder abgeſtoppt,
aber ſämtliche Fahrer waren auf der Bahn, das Feld blieb ſtändig in
Unruhe. Remold=Schäfer entgingen kmapp einer Ueberrundung. Choury=
Fabre, Boſſi=Beſtetti verſuchten jetzt ihr Glück, aber die Ablöſung klappte
nicht, und das Feld konnte wieder aufſchließen. Dorn=Maczinſki waren
es dann, die, von Rieger gefolgt, einen Vorſtoß verſuchten, der jedoch
verpuffte. Plötzlich ging Goebel auf und davon, Maczinſki und Rieger
folgten mit 20 Meter Abſtand, das Feld lag 50 Meter zurück. Rauſch=
Hürtgen und Louet=Junge machten ſich daran, die Ausreißer einzuholen.
Remold=Schäfer mußten zuerſt eine Bahnlänge hergeben. Die Jagd blieb
im Gange, zog ſich über die ganze erſte Wertung um 14,30 Uhr hin
(weshalb auch Rieger=Richli ſämtliche Spurts geſvannen). Das
deutſch=
ſchweizeriſche Paar blieb auf dem Poſten, holte Choury=Fabre und
De=
graeve=Kroſchel. Nur Rauſch=Hürtgen und Louet=Junge fuhren hinter
dem nachſtoßenden Goebel ein großes Rennen. Inzwiſchen waren auch
Dorn=Maczinſki und die Belgier Charlier=Duray von Rieger=Richli
ge=
holt, wvorauf die Jagd zum Stehen kam und Louet=Junge, Goebel=Schorn
ſowvie Rauſch=Hürtgen Anſchluß an Rieger=Richli fanden. Es hatten alſo
in der erſten Jagd Degraeve=Kroſchel eine Runde gewonnen, ſpäter
Choury Fabre, Degraeve=Kroſchel, Dorn=Maczinſki, Charlier=Duray und
Boſſi=B ſtetti je eine Bahnlänge eingebüßt. Die Italiener erhielten
außerdem wegen ſchlechter Ablöſung eine Strafrunde und Remold=
Schäfer liefen ſogar zwei Bahnlängen zurück, konnten aber gegen 15,30
Uhr eine davon wieder gutmachen. — Um 17 Uhr, nach 115 Stunden,
waren 2556,240 Klm. zurückgelegt. Der Stand: 1. Riegler=Richli 287
Punkte. 2. Rauſch=Hürtgen 165 Punkte. Zwei Runden zurück: 3. Goebel=
Schorn 211 Punkte. 4. Choury=Fabre 86 Punkte. 5. Louet=Junge 64
Punkte. 6. Charlier=Duray 48 Punkte. Drei Nunden zurück: 7.
De=
graeve=Kroſchel 138 Punkte. 8. Dorn=Maczinſki 128 Punkte. Vier
Runden zurück: 9. Boſſi=Beſtetti 219 Punkte. Sieben Nunden zurück:
10. Remold=Schäfer 103 Punkte.
Kegeln.
Keglerverband Darmſtadt und Umgebung. — Sportwoche. 3. 2
Der dritte Tag war nur von Verbandsmitgliedern in Anfpru
rommen. Neben zwei Klubriegen wurde auf den Einzelbahnen g
tet. Der Zuſpruch hätte beſſer ſein dürfen. Im Laufe der Wochet
an auswärtigen Kampfmannſchaften noch diejenigen der Verbände 9
(Donnerstag) und Frankfurt ſowie Neu=Iſenburg (Samstag) ein.
ner ſind am Samstag vier Klubriegen von Frankfurt a. M. vert
— Die Ergebniſſe des dritten Tages ſind:
1. Klubwettkämpfe. — 250 Kugeln. Fall um 1250; K.K. 21 12
Ehrenbahn. — 10 Kugeln. 1. Wilbert=Darmſtadt 57; 2. V
Darmſtadt 56.
Induſtriebahn. — 6 Kugeln. 1. Wilbert 42; 2. Mohr=Darmſta
3. Dörr=Darmſtadt 36.
Rückvergütungsbahn. — 6 Kugeln. Robert Dörr=Darmſtadt 3/
Damenbahn. — 5 Kugeln. 1. Frau Schwinn=Darmſtadt 32; 2.
Reichert=Darmſtadr 31; 3. Frl. Bangert=Darmſtadt 31.
Ftankfurk.
Donnerstag, 6. Dez. 6.30: Gymnaſtik. o 13: Funkorche
Mittagskonzert. O 15.05: Jugendſtunde. Berufsberater Burkha
Der Lehrling im Eiſen=, Maſchinen= und Autobau. O 16.35: S
gart: Konzert des Funkorcheſters. O 18.10: Leſeſtunde. „Zwi
Himmel und Erde” von Otto Ludwig. o 18.30: Kaſſel: Ratſch!
für den Gartenfreund. O 18.45: Kaſſel: Vortrag. 19.15: Lu
Klienenberger: Der Einfluß Deutſchlands auf das Wiener Theg
20.15: Aus acht Städten. Bunter Dialekt=Abend aus Stuttg
Kaſſel, Freiburg, Mainz, Mannheim, Ulm, Karlsruhe und Fre
furt a. M.
Skukkgark.
Donuerstag, 6. Dez. 10.30: Schallplatten. o 12.30: Sch
platten. 13.30: Nachrichten. O. Anſchl.: Schallplatten. o 15.
Plauderei über Blumenpflege. O 16.15: Nachmittagskonzert. Mit
Emma Eichenbrenner, Funkorcheſter. O 17.15: Choräle. Gregorie
ſche Choralgeſänge. Ausgeführt von Sängern des Wilhelmſtifts
Tübingen unter Leitung von Muſikrepetent Alt. S 18.15: Freibu
Bernh. Merten: Ueber die Probleme der Geſelligkeit. O 18.
Stuttgart: Colin Roß: Das Intereſſanteſte von meinen Rei
O 19.15: Berufsberater Stäbler: Berufsmöglichkeiten für Erwer
beſchränkte. 19.45: Stunde der Technik. Telegraphen=Direl
Rundfunkgeräte und ihre Verwendung in der Familie. O 20.
Aus ſieben Städten: Bunter Dialektabend. Stuttgart, Kal
Freiburg, Mainz, Mannheim, Karlsruhe und Frankfurt. Anſe
Nachrichten. O Anſchl.: Mannheim: Spätkonzert. Mitw.: Prof.
Rehberg (Klavier), D. Altyzer/ Cello). Beethoven: Sonate in G=m
Chopin: Klavier=Sonate in H=moll. — Rubinſtein: Sonate
D=dur.
Berlin.
Teemuſik. Kapelle Ilja Livſchakoff. 19: Oberſchulleiter
Andreeſen, Spiekeroog: Das Landerziehungsheim, der Verſuch e.
Donnerstag, 6. Dez. 12.30: Für den Landwirt. 15.
Reichsbankinſpektor Behrbohm: Buchungsmaſchinen und ihre
zeitliche Verwendung. O 16: Mini.=Rat a. D. von Schenck:
moderne Landſtraße. O 16.30: Konzert. Roſe Walter (Sopre
Wilfried. Hanke (Vio ine), Seidler=Winkler (Klavier), o 17.
neuen Gemeinſchaftserziehung. S 19.30: Prof. Dr. Marc:
Aſtronomie in allgemeiner Darſtellung. (Die Sonne.) o 20: Abe
unterhaltung. Daios Bela ſpielt. 21: Dichtung der Gegenw=
Herm. Kalack: Erſtlingsbücher und Manuſkripte. (Diettrich, Ginſ
Habetin, Heuſer, Luſchnat, Mohrhenn, Remarque, Schiel., e 21.:
Wie wir ſchaffen und wozu wir ſchaffen. Der Theaterleiter 1
Regiſſeur. Streit= und Zwiegeſpräch zwiſchen Generalintendant P.
Dr. Jeßner und Dr. Kerr. S. Anſchl.: Nachrichten. O 22.30: Fu
Tanzunterricht. Leitung: Reinh. Sommer, Danach: Tanzmu
Kapelle Marek Weber.
Stettin. 20: Advents=Stunde. Mitw.: Kirchenchor Maria=H
Züllchow. Dirigent: Pater Schoenen. Reinh. Jentſch (Haymoniu
Cläre Darius (Sopran), Gertrud Schuldt (Rezitat.) Herm. Scheib
ho er (Flügel). 8 21: Vergeiſene pommerſche Dichter. Kurt Bo
Stern (Vortrag und Rezitation). Aus den Werken von: Dan
Bartels, Ewald Chriſtian v. Kleiſt, Ad. Friedr. Furchau, Edmu
Hoeſer, Georg Karl Lange, Karl Lappe, Otto Berdrow, Kon=
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Deutſche Welle. Donnerstag, 6. Dez. 10.15: Berlin: Nachrichte
O 12: Hauptmann a. D. Meyer: Fortſchritte der Luftfahrt. (E
Gang durch die Jla.) 6 12.30: Mitreilungen des Reichsſtädtebunde
S 13.30: Berlin: Nachrickten. O 13.45: Bildfunknerſuche. o 14.3
Dr. Heinitz: Reien und Abenteuer. (Eine muſikaliſche Reiſe um 2
Welt. 6 15.30: Wetter und Börſe. 15.40: Dr. Charlot
Dietrich: Frauenbewegung und Frauenfragen. o 16: Dr. m=
Turnau: Erziehungsberatung. S 16.30: Berlin: Klavierkonzei
17.30: Landgerichtsdir. Dr. Lehmann: Brennende Rechrs rage
(Neuerungen im Strafverfahren.) O 18: Dr. Güniher: Einführun
in das Verſtändnis des Dramas. O 18.30: Spaniſch für Fortgeſch
8 18.55: Dr. Wild: Die Verwertung des Getreideſpiritus. 0 19.2
Dr. Guſtav Manz: Hermann Sudermann zum Gedächtnis. O 2
Berlin: Abendunterhaltung. Dajos Bela ſpielt. S 21: Dichtung d
Gegenwart. Herm. Kaſack: Erſtlingsbücher und Manuſkripte. 6 21.31
Wie wir ſchaffen und wozu wir ſchaffen. Der Theaterleiter un
Regiſſeur. Streit und Zwiegeſpräch zwiſchen Generalintendant Pro
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Abgetrelen Gebiete — Ehematige Schutzgebiele
Aus dem „Taschenatlas der ganzen Welt”
Außer 24 Doppelkarten in Kupferstich 96 Seiien
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teil — Größenzahlen der Erde — Fläche und Tieſe
der Meere — Meerengen — Bevölkerung der Erde —
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in allen Buchhandlungen, Agenturen de
„Darmstädter Tagblalt” und beim Verlas=
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Nummer 339
Donnerstag den 6. Dezember 1928
Seite 13
Naß saslorann Jrz.
Roman von Paul Hain.
Copyright 1925 by Verlag Oskar Meiſter, Werdau.
(Nachdruck verboten.)
O — ſie war töricht geweſen, ſich Gedanken zu machen.
Unaufhaltſam ratterte der Zug.
Sie hatte Hugo geſchrieben, wann ſie auf dem Bahnhof
an=
n. Er würde ſie erwarten. Der Zug mußte am frühen Abend
rlaufen. Sie würden noch ein paar frohe Stunden zuſammen
eleben können.
Wie ſie ſich nach ihm ſehnte! Wie er ſie in den Armen
auf=
igen würde, wenn ſie aus dem Kupee ſprang! Wie er ſich mit
freuen würde, wenn er hörte, daß die Mutter ſo gut
aufge=
gen und gute Hoffnung auf Heilung ſei. O — ſie hörte ſchon
n glückliches Lachen — dieſes frohe, mutige Lachen, das dann
hell in ihrem Herzen widerklang.
und morgen — würde ſie wieder ins Büro gehen. Wittegaſt
rde ihr die Hand ſchütteln — ſie ahnte es. Auch aus ſeinen
gen würde die Freude leuchten. Und ſie ſelbſt würde ihm ein
cheln ſchenken. Ja — das würde ſie tun. Denn ſchließlich —
ikte ſie es ihm ja doch, daß alles gut wurde, wenn er es auch
ht ahnte. Aber ihr Herz — nein, ihr Herz konnte ſie ihm nicht
ſen. Das hatte ſie an Hugo verloren. UInd dort — ſollte es
iben. Immer und immer.
Ein ſeliges Lächeln umſpielte ihren Mund. Und in dem
ichmäßigen Rhythmus der Räder fiel ihr eine Melodie ein,
ſie als Schulmädel oft geſungen hatte, im Sommer, wenn
mit dem Vater Sonntags durch die grüne Herrlichkeit der
ilder um Berlin geſtreift war, wenn alles in der Runde gerade
ſchön und bunt war wie hier und jetzt, da ſie durch fremdes
ad fuhr. Und frohe Kinderluſt ihr das Herz laut ſchlagen
z. Nun ſummte ſie, allein im Kupee, die alte Weiſe vor ſich
in der ſchwermütigen Melodie, die ihr ſo lieb war:
„Ich han mein Herz verloren
An einen Knappen hold,
Erſt hab’ ich’s mir verſchworen,
Dann hat’s mein Herz gewollt.
Er hat mich wach geküſſet
An einem Sommertag,
Nun hör’ ich allewege
Der Nachtigallen Schlag.
und ſchlägt man meinen Kngppen.
Zum Ritter auf der Au”,
Hebt er mich auf den Rappen
Und ich werd Ritterfrau.
Und will er mich nicht haben,
Ich wein’ und gräm” mich ſehr,
Ich han mein Herz verloren
Und find’ es nimmermehr.”
So ging das alte Lied. Und als Hanni zu Ende geſummt
hatte, lachte ſie froh in ſich hinein.
„Ich hab' mein Herz verloren — aber ich weiß, wo es iſt
und ich finde es immer, immer wieder.”
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1.Abg.1730
Stunden ſpäter lief der Zug in die große Halle des
Pots=
damer Bahnhofs ein. Ein Gewimmel auf dem Bahnſteig von
Wartenden, die ihre Lieben an den Kupeefenſtern ſuchten. Rufen
— Schreien — laute Begrüßungen — dazwiſchen die hin= und
herflitzenden Zeitungsverkäufer — Obſthändler — die
leuchtend=
roten Mützen der Dienſtmänner und Gepäckträger — das übliche,
lärmvolle, bundbewegte Bild bei Ankunft oder Abfahrt eines
Fernzuges.
„Hallo — Hanni!”
Sie hatte noch am Kupeefenſter geſtanden, wollte den
Schwarm der Menſchen ſich erſt verlaufen laſſen. Aber Hugo
Wendler hatte ſie doch entdeckt.
„Mädel — liebes —‟
Da ſprang ſie heraus — gerade in ſeine Arme hinein. Er
drückte ſie an ſich, küßte ſie ſchnell — ihr war, als wäre ſie nun
erſt ganz ſicher und die letzten Schatten, die unſichtbar in ihrer
Seele lebten, mußten weichen.
„Hanni — du liebes Wunder! Gott wie lange ſind mir die
beiden Tage geworden. Ewig lang. Und daß ſie überhaupt
ver=
gangen ſind, das iſt einfach rätſelhaft. Aber du biſt wieder da!
Und aus deinen Augen ſehe ich, daß alles gut gegangen iſt —.”
Er nahm ihre kleine Reiſetaſche, ſchob den Arm unter den
ihren.
„Biſt müde?‟
Sie lachte ihn ſtrahlend an.
„Gar nicht, Hugo. Nur glücklich. Und Hunger hab ich!”
„Gott ſei dank! Das iſt die Hauptſache. Dann machen wir
ſchnell, daß wir in ein Reſtaurant kommen.”
„Ja — natürlich.”
„Und dann erzählſt du —."
Er ſah forſchend in ihr Geſicht.
„Biſt du auch wirklich nicht müde?"
Sie ſchmiegte ſich au ihn.
„Keine Spur. Ich bin ja ſo bequem gefahren. Den
Vormit=
tag über habe ich geſchlafen. Und nun — bin ich bei dir!“
Da lachte auch er frohgemut.
„Famos, Hanni. Ich habe heute abend frei. Da können wir
lange zuſammen ſein.”
„Das wollen wir auch.”
Sie gingen in eine der nächſtliegenden Reſtaurationen. Hanni
hatte ſich vom Reiſeſtaub geſäubert und aß mit großem Appetit.
Hubert ſtand ihr nicht nach. Und zwiſchendurch erzählte ſie.
Leb=
haft, noch voll Entzücken über die wundervolle Gegend, die ſie
ſelbſt zwei Tage lang genießen durfte.
„Laß nur, Hanni — die Welt läuft uns nicht weg. Zum
Erſten kriege ich den neuen Poſten — dann geht’s immer weiter
— und einmal werden wir beide auch in Ruhe all die
Schön=
heiten genießen können, die da draußen gufgebaut ſind. Es wird
gar nicht mal ſo lange dauern.”
Sie nickte ſtill vor ſich hin.
„Ich glaube an unſere Zukunft, Hugo,” ſagte ſie feſt.
Es war ein eigner trotziger Ton in ihrer Stimme, ſo daß
er überraſcht in ihr Geſicht ſah.
„Du ſagſt das, als hätteſt du ſchon einmal Zweifel gehabt.”
Sie ſchüttelte ſchnell den Kopf.
„Nein, nein.”
Dann verließen ſie das Lokol. Draußen hing ein warmer
Abend über dem Steinmeer. In den Straßen drängten ſich die
Menſchen, angelockt von den Klängen der Muſik, die aus den
Caféhäuſern heraus tönte, werbend, zur Einkehr zwingend. Die
abendliche Stadt begann ihre bunten Fäden auszuwerfen. Luſt
lag in der Luft, Sehnſucht nach Rauſch, Tollheit, Begierde nach
den tauſend Verlockungen der Nacht. Suchende Blicke aus leicht
gepuderten Frauengeſichtern blitzten, leiſe raſchelten die
ſommer=
lichen Kleider, Frage und Antwort zuckte hier und da lautlos
aus flackernden, bettelnden Augen, heimlich knüpften ſich
Ver=
bindungen — Trunkenheiten wurden in den Seelen wach und
lechzten nach Erfüllung.
(Fortſetzung folgt.)
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Mhnoliat in deſcäftsage Tout 20.
Der nunmehr vorliegende mit reichhaltigem ſtatiſtiſchem Material
verſehene Geſchäftsbericht des Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſyndikates
gibt neben ausführlichen Schilderungen der Förderungsverhältniſſe und
des Abſatzmarktes für die Ruhrkohle in dem abgelaufenen Geſchäftsjahr
(31. März) Aufſchluß über die Entwicklung der effektiven
Verkaufsbeteili=
gungen und der rechnungsmäßigen Verkaufsbeteiligungen bei Kohle,
Koks und Briketts. Das Verhältnis in der Verkaufsbeteiligung am
Jahresſchluß zur rechnungsmäßigen Beteiligung im Jahresdurchſchnitt
ſtellte ſich für die letzten drei Berichtsjahre wie folgt: 1925/26 133 326 420
Tonnen Verkaufsbeteiligung, 130842 232 Tonnen rechnungsmäßige
Ver=
kaufsbeteiligung, 1926/27 136 154 60 Tonnen Verkaufsbeteiligung,
135 439 987 Tonnen rechnungsmäßige Verkaufsbeteiligung, und 1927/28
136 562 620 Tonnen Verkaufsbeteiligung, 136 475 274 Tonnen
rechnungs=
mäßige Verkaufsbeteiligung. — Die Kohlenbeteiligung hat im
Berichtsjahr um 408 600 Tonnen zugenommen und betrug Ende März
1928 136,5 Mill. gegen 136,1 Mill. Tonnen Ende März 1927. Die
Steigerung der Koksbeteiligung gegenüber dem Vorjahr um
2342 114 Tonnen auf 30 570 710 Tonnen iſt dadurch herbeigeführt
wor=
den, daß die Moderniſierung der Kokereianlagen nach dem
Syndikats=
vertrag Anſpruch auf Mehrbeteiligung nach der erhöhten
Leiſtungsfähig=
keit gibt. Die Brikettsbeteiligung konnte ſich durch
Aufſtel=
lung neuer Preſſen und Erſatzbauten für alte Anlagen um 358 290 To..
d. ſ. 4,69 Prozent, auf 7 996 270 Tonnen erhöhen.
Der Geſamtabſatz des Syndikats ſtellte ſich im Berichtsjahre auf
116883 270 Tonnen gegen 121 937 635 Tonnen im Vorfahr. Der auf die
Verkaufsabteilung in Anrechnung kommende Abſatz ſtellte ſich auf
82 172 120 Tonnen gegen 91 619 742 Tonnen im Vorjahr. Von den
letz=
teren Abſatzmengen entfielen auf den Verſand einſchließlich Landabſatz,
Deputatkohlen und Abſatz auf Vorverkäufe 61 658815 Tonnen gegen
70 099 008 Tonnen im Vorfahr. 2 513205 Tonnen entfielen auſ den
Selbſtverbrauch für eigene Werke gegen 21 514 733 Tonnen im Vorjahr.
Der arbeitstägliche Verſand des Syndikats wies im Berichtsjahr nicht
mehr die hohen Ziffern auf, die im Vorjahre unter dem Einfluß des
engliſchen Streiks zu verzeichnen waren. Der höchſte Stand wurde im
Januar 1928 unter dem Einfluß der Wintereindeckungen mit 271 400
Tonnen erreicht, d. ſ. 53 021 Tonnen oder 16,35 Prozent weniger als der
höchſte Stand des Vorfahres. Dieſer betrug im November 1926 324 421
Tonnen. Der arbeitstägliche Verſand des Syndikats im Durchſchnitt des
geſamten Berichtsjahres ſtellte ſich auf 255 873 Tonnen gegen 288 676 To.
im Vorjahre, d. ſ. 32808 Tonnen oder 11,28 Prozent weniger.
Der Abſatz in das umſtrittene Gebiet zeiate den höchſten
arbeits=
täglichen Monatsdurchſſchmitt im November mit 156 339 Tonnen, der
Jahresdurchſchnitt betrug 144 435 Tonnen.
Aus dem allgemeinen Bericht iſt der Hinweis auf die Entwicklung
im Inland, die für die Zukunft der deutſchen Ausfuhr von größter
Be=
deutung ſei, bemerkenswert. Es wird beſonders die Bereitwilligkeit
be=
tont, einer internationalen Verſtändigung über die Koblenausfuhr
bei=
zutreten, doch glaubt man, daß zurzeit in England die Verhältniſſe für
eine ſolche Verſtändigung noch nicht reif ſind, daß dort im Gegenteil der
Wille zum Kampf noch vorberrſcht und ſich auch praktiſch mit
Unter=
ſtützung der Regierung durchſetzt. Durch dieſes Einareifen der engliſchen
Regierung wird die Verſtändigungsfrage aus der Sphäre des priva
wirt=
ſchaftlichen Wettbewerbs zwangsläufia in das Gebiet ſtaatlicher
Macht=
mittel hinübergeſchoben. Bei grundſätzlicher Ablehnung jeder
Subven=
tionspolitik wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß es der deutſchen
Regierung gelingen möge, durch andere Hilfsmittel die ſchädliche
Ein=
wirkung der ausländiſchen Subventionspolitik zu paralyſieren.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die landwietſchaftlichen Genoſſenſchaften im Monat November 1928.
Nach der Statiſtik des Reichsverbandes der deutſchen landwirtſchaftlichen
Genoſſenſchaften waren am 1. Dezember 1928 vorhanden: 114
Zentral=
genoſſenſchaften, 20 571 Spar= und Darlehnskaſſen, 4638 Bezugs= und
Abſatzgenoſſenſchaften, 4320 Molkereigenoſſenſchaften, 10 750 ſonſtige
Genoſſenſchaften, zuſammen 40 393 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften.
Auch im November zeigt die Bewegung im landwirtſchaftlichen
Genoſ=
fenſchaftsweſen das ſeit Monaten gewohnte Bild, nur daß der
Geſamt=
zuwachs mit ſeiner Verdoppelung im Vergleich zum Vormonat dieſes
Mal einen beſonders hohen Stand erreicht. Insgeſamt hat ſich die
Zahl der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften um 37 vermehrt. Dieſer
Zuwachs entfällt wiederum in der Hauptſache auf die
Molkereigenoſ=
ſenſchaften, die 18 Neugründungen und 3 Abgänge zu verzeichnen
haben, und auf die ſonſtigen Genoſſenſchaften, bei denen 47
Neugrun=
dungen nur 15 Abgänge gegenüberſtehen. Bei den Neugründungen
der letztgenannten Kategorie halten die Spitze 11
Elektrizitätsgenoſſen=
ſchaften, 10 Eier= und Geflügelverwertungsgenoſſenſchaften und 7
Vieh=
verwertungsgenoſſenſchaften. Die Bezugs= und Abſatzgnoſſenſchaften
ſind mit 2 Neugründungen und 13 Abgängen abermals in ihrer
Ent=
wicklungstendenz rückgängig. Die zwei neugegründeten
Zentralgenoſ=
ſenſchaften ſind der Oldenburgiſche Viehverwertungsverband, e. G.m.b.H.,
Vechta, und die Weſtfäliſche Provinzial=Viehverwertungsgenoſſenſchaft,
e. G.m.b. H., Münſter i. W.
Die älteſte Lederhandlung Deutſchlands aufgelöſt. Die Firma S.
Gernsheim Söhne G. m. b. H. Worms wurde durch Beſchluß der
Geſell=
ſchafter aufgelöſt. Das Haus war die älteſte Lederhandlung Deutſchlands
und wurde im Jahre 1768 gegründet. Gründer war der ſogenannte
Judenbiſchof Michael Gernsheim. An die Gründungsjahre der Firma
erinnern noch heute alte Geſchäftsbücher, die in der damals in jüdiſchen
Firmen üblichen hebräiſchen Sprache und Schrift geführt wurden.
Die Rübenzuckergewinnung 1927/1928 in Heſſen. Im
Betriebs=
jahre 1927/28 verarbeiteten die fünf heſſiſchen Zuckerfabriken in
Gerns=
hemn, Groß=Gerau, Broß=Umſtadt, Friedberg=Fauerbach und Worms
insgeſamt 2 785 806 Doppelzentner rohe Rüben, die auf 7981 Hektar
Ackerfläche geerntet waren. In den freien Verkehr wurden davon
über=
führt: Kriſtalliſierter Zucker (Verbrauchszucker) 182 100 Doppelzentner.
Hierunter waren 33034 Doppelzentner eingeführter Verbrauchszucker.
An Zuckerſteuer wurden erhoben insgeſamt 1 912078,70 Mk., erſtattet
wurden daneben 295 373 Mk.
Mainzer Aktienbrauerei, Mainz. Nach dem Bericht hat das
Ge=
ſchäftsjahr 1927/28 einen Rohgewinn von 1200 RM. und nach Abzug der
Unkoſten und Abſchreibungen einem Reingewinn von 790 000 RM.
er=
geben. Der auf den 19. Dezember einberufenen G.=V. wird die
Ver=
teilung einer Dividende von 12 Prozent vorgeſchlagen. Im neuen
Ge=
ſchäftsjahr ſeien die Ausſichtem im allgemeinen hoffnungsvoll, doch wird
darauf hingewieſen, daß eine etwa beabſichtigte abermalige
Bierſteuer=
erhöhung der geſamten deutſchem Brauinduſtrie einen neuen Rückſchlag
bringen müßte.
Schöfferhof=Binding=Bürgerbräu A.=G., Frankfurt a. M. Der
Auf=
ſichtsrat der Schöfferhof=Binding=Bürgerbräu A.=G., Frankfurt a. M.,
beſchloß, der auf den 28. Dezember einzuberufenden
Generalverſamm=
lung die Verteilung einer Dividende von wieder 20 Prozent
vorzu=
ſchlagen.
Demſche Bergin A.=G. für Kohke= und Erdöl=Chemie, Heidelberg.
Die Geſellſchaft ſchließt mit einem Verluſt von 25 545 RM., der ſich
zu=
züglich des Verluſtvortrages aus dem Vorjahre in Höhe von 315 626
RM. auf 341 171 RM. erhöht. In der Bilanz erſcheinen: 669 086 RM.
Kreditoren, andererſeits 10 442 RM. Debitoren, 21 787 RM. Vorräte
und 4716 RM. Kaſſe.‟ Die Anlagen ſind mit 1 290 968 MM. bewertet.
Das Aktienkapital beträgr 1 Million RM.
Joſeph Vögele A.=G., Mannheim=Neckarau. Die A.=R.=Sitzung
be=
ſchloß, der auf den 19. 12. einzuberufenden G.=V. für das Geſchäftsjah=
1927/28 (30. 9.) aus dem nach 278 957 (280 766) RM. Abſchreibungen
ver=
bleibendem Reingewinn von 203252 (21 704) RM. wieder 5 Prozent
Dividende zu verteilen und die reſtlichen 16 892 (15 344) RM.
vorzu=
tragen.
Geſchäftsſtille in ber Lonboner City. — Fehlſchlag der Münchener
Anleihe. Das Geſchäft der Londoner City wird durch die Erkrankung
des Königs empfindlich lahmgelegt. Die Umſätze an der Börſe werden
don Tag zu Tag geringer. Es macht ſich eine abwartende Haltung des
Publikums bemerkbar. Ein deutlihes Beiſpiel hierfür iſt die Münchener
Stadtanleihe (Londoner Tranche 1,3 Mill. Pfund), deren Zeichnungsliſte
vor einigen Tagen bald nach der Auflegung abgeſchloſſen wurde. Jetzt
ſtellt ſich aber heraus, daß nur 64 Prozent des Betrages vom Publikum
gezeichnet wurden. Das Emiſfionshaus bat die Liſte nur vorzeitia
ge=
ſchloſſen, um den Mißerfolg nicht öffentlich werden zu laſſen. Die Bons
wurden geſtern erſtmalig an der Börſe gehandelt, und zwar mit einem
Käsagio vun 1½ bis 2 Prozent.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 5. Dezember.
Nachdem an der geſtrigen Abendbörſe im Grundton der Tendenz
eine eher freundlichere Stimmung zu bemerken war, eröffnete der
heutige Maukt in feſterer Haltung. Die Spekulation ſchritt in
verſtärk=
tem Maße zu Deckungen, da das Ausland und die Privatkundſchaft
ſtärker am Geſchäft beteiligt ſind. Der unſichere Verlauf der geſtrigen
New Yorker Börſe wurde nur wenig beachtet, doch übt die Kuliſſe
zeit=
weiſe noch Zurückhaltung, und das Geſchäft konnte ſich daher nicht ſo
lebhaft geſtalten. Nur Spezialwerte waren lebhaft gehandelt. Im
Vor=
dergrund ſtanden am Elektromarkt Schuckert mit plus 6 Prozent, Licht
und Kraft mit plus 6,25 Prozent, Rhein. Elektr. und Siemens mit je
plus 4 Prozent und ACG. mit plus 3,5 Prozent. Auch am
Farben=
markte beſtand bei lebhafterem Geſchäft für J. G. Farben mit plus 4,5
Prozent größeres Intereſſe. Am Montanmarkt blieben die Umſätze bei
nur meiſt behaupteten Kurſen minimal. Etwas bevorzugt und 1,5
Pro=
zent höher eröffneten Rhein. Braunkohlen. Trotz des geſteigerten
Kali=
abſatzes im Monat November waren Kaliwerte in nur geringem
Um=
fange umgeſetzt und bis 1,5 Prozent gebeſſert. Nachfrage beſtand noch
für Zellſtoff Waldhof mit plus 3,5 Prozent und Dt. Linoleum mit plus
3,25 Prozent. Von den Bauunternehmungen waren Holzmann 2
Pro=
zent erhöht, Hoch und Tiefbau dagegen eher angeboten und etwas
nied=
riger. Am Automarkt unterlagen Adlerwerke weiteven Schwankungen
und waren vernachläſſigt und etwas ſchwächer. Schiffahrtswerke eine
Kleinigkeit erholt. — Am Rentenmarkt waven die Umſätze klein, Deuttſche
Anleihen behauptet. Von Ausländern waren Türken auf angeblich
er=
neut eingetretene Schwierigkeiten in der Schuldenregelung, ſtark
vernach=
läſſigt und ſchwächer. Nach der erſten Kursfeſtſetzung ſchränkte ſich das
Geſchäft merklich ein, nur von den ſchon anfangs bevorzugten Papieren
blieben vereinzelte Werte gefragt, die auf weitere Deckungskäufe der
Kuliſſe erneut etwas anziehen konnten. Die Tendenz war weiter feſt.
Am Geldmarkt war Tagesgeld zu 6 Prozent unverändert. Am
Deviſen=
markt nannte man Mark gegen Dollar 4,1960; gegen Pfunde 20,358;
London=Kabel 4,8503; Paris 124,16; Mailand 92,68; Madrid 30,02;
Holland 12,08½/s=
Die Abendbörſe war weiterhin recht feſt und lebhaft, allerdings
wiederum nur auf den bevorzugten Gebieten. Man beobachtete wiederum
größere Prämiengeſchäfte, meiſt von Ultimo Februar geſtellt. Die ſtärkſte
Steigerung erzielten Farben (plus 3), Schuckert und AGG. um weitere
2 Prozent höher. Daneben waren Verkehrsweſen ſtärker bgachtet. Auf
die Farbenſteigerungen hin auch Farben=Bonds ſehr feſt und 148.
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473. — 88.5 89.— Polyphon". 11275 139.— Rütgerswerke 103.5 107.625 186.25 191.25 Sachſenwerke 135.— 1134.75 f271.25 275.25 Siemens Glas 439.— 142.— H123 75 123.25 Ver. Glanzſtoff 1563.5 558.- 280.— 280.— Ver. Stahlwerke 93.5 93.375 41.25 43.— Volkſtedter Porzellan 60.5 59.— 183.5 184. — Wanderer A 121.5 119.— 143.125 142.375 Wiſſner Metall. . . ." 182.— 151.— 139.5
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Wien
Prag"
Eudapeſt.
Sofia".
Kolland.
Lslo.
Kopenhagen
Stockholm .. . 12 00
London ....
Xuengs Aires
Neu=York ... /4.1925
elgien".
5. 12.
Geld /Brief
10.545/10.565/Italien
58.95 59.07
12.422/12.444
73 08
3.024
13.22
3.030
168.29 168 63
111.75/111.9
111.82/112.04
112.02112.24
20.331/20.3711
1.76g 1.770
4 1925 4.2005
58.27 56.39
Paris.
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan.
Rio de Janeir
Jugoſlavien.
Portugal
Athen.
Konſtantinopel
Ranada.
Uruguay.
4.
Geld
21.94
16.375
30 6
7. 66
1. 28
1.92e
.500
7.364
18. 70
5.425
2.090
4. 190
4. 286
12.
Brie
21.99
16.4 15
80.92
67.80
81 441
1.930
1.502
7.378
18.74
5.435
2.10)
4. 198
4.29‟
5.
Geld /Brief
1.945 21.935
16.375 16.415
80.765 80.925
67.6667 89
1 29 81.45
793
1.500
1.935
„502
7.365/ 7.379
18.70 18.74
5.425
2.093
4. 187
4.28;
5.435
2 097
4.195
4.294
Mentanwerte blieben weiterhin vernachläſſigt. Kaliwerte knäpp gehalt
nur Rheinſtahl von Farben mitgezogen. Der Rentenmarkt blieb ale
falls vernachläſſigt.
Berlin, 5. Dezember
Die am Dienstag beobachtete Unſicherheit wurde bereits heute wie
von einer zuverſichtlichen Stimmung abgelöſt. Trotz der politiſch
günſtig aufgenommenen Rede Briands nahm die Spekulation in führ
den Terminaktien Anſchaffungen ſvor, geſtützt auf lebhaftere Verkäufe
ausländiſche Rechnung. Bemerkenswert war, daß ſich erſtmalig auch
etwas breiterer Grundlage Intereſſe für reine Kaſſapapiere zeigte.
Kursſteigerungen betrugen am variablen und Terminmarkt in zahlreie
Fällen zwei bis über vier Prozent. Vereinzelt noch mehr. Am Ge
markt nannte man wenig veränderte Sätze. Tagesgeld zirka 8—
Monatsgeld 8—9, Warenwechſel bei geringen Umſätzen zirka 6‟/,
7 Prozent. Im Deviſenverkehr ſtellte ſich Kabel New York-Be=
4,1965; Kabel New York-London auf 4,8503; London-Paris auf 12.
und London-Mailand auf 92,65. Der Börſenſchluß brachte weitere
feſtigungen, insbeſondere Farben konnten weiter anziehen. Ibſe
Rheiniſche Braunkohlen wurden vielfach gegen Elektrowerte getauf
Für Deutſche Erdöl zeigte das Rheinland weiteres Intereſſe. Schwa
kopf ſchloſſen bei geringeren Umſätzen 6 Prozent höher. Für Farben
ſtand großes Prämienintereſſe. Auch ACG. vielfach per Januar=Febrr
gebauft. An der Nachbörſe erfuhren die Kurſe für Spezialweite
weitere Erhöhung.
Frankfurter Produktenbericht vom 5. Dezember. Auch am heuti
Produktenmarkt war die Haltung ruhig. Das Geſchäft bleb klein. 9
für Roggen machte ſich vereinzelt etwas Intereſſe bemeikbar. Das
gebot von Inlandsware iſt ziemlich reichlich, findet aber nur zöge
Unterkunft. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 22,
Roggen 21,75—22; Sommergerſte 23,75—24; Hafer inl. 23,75—24; He
Berliner Produktenbericht vom 5. Dezember. Von den Andienung
in Amerika waren es hauptſächlich ſolche, die den Berliner Getreideme
unter Druck hielten. Die Inlandsofferten ſind für Weizen und Roge
mäßig, immerhin iſt aber billiger anzukommen. Prompter Weizen 1
tuch Dezemberſicht eröffneten auf Deckungen unverändert. Frühjah
ſichten wurden 1 Mark ſchwächer, Roggen war per laufenden Monat ü
1 Mark zurückgegangen, zeigte ſich aber ſonſt nur wenig ſchwächer. Ha
wird in Deckung für bisherige Exportverkäufe gefragt, im übrigen *
nachläſſigt. Gerſte und Mais ſtill, Mehle unverändert.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 5. Dezember ſtellten ſich
Kupfer: Januar, Februav, Marz 138,25 (138,75), April 138 (138,;
Mai 138 (138,75), Juni 138 (138,50), Juli, Auguſt 138,25 (138,50), Se
tember, Oktober 138,50 (138,75), November, Dezember 138,25 (138,
Tendenz: abgeſchwächt. Für Blei: Januar, Februar, März, Ap
Mai 43,50 (43,75), Juni. Juli, Auguſt, September 43,50 (44), Oktok
November 43,75 (44), Dezember 43 (43,75). Tendenz: ruhig. Für Zin
Januar 52 (53,50), Februar 52,50 (53,50), März 52,50 (53), April,
52,50 (53,25), Jun: 52,75 (53,25). Juli, Auguſt 52,50 (53,25), Septemb
Oktober 52,50 (53,50), November 52,75 (53,50), Dezember 52 (53,25). T
denz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern 1
gefügten Brief.
Die Berliner Metallnotierungen vom 5. Dezember ſtellten ſich
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (9
tierung der Vereinigung für die D. Eletrolyikupfernotiz) 151,50 R1
— Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenb
ſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prom
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminin
98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM., d
gkeichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Reinnid
88—99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 84—87 RM., Feinſil!
(1 Kg. fein) 78,50—80 RM.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 5. Dezeml
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: willig): Standard p. Kaſſe 68½=
3 Monate 6858—1/us, Settl. Preis 68½, Elektrolyt 7434—75½, b
ſelected 73—74½, Elektrowirebars 75½; Zinn (Tendenz: flau) Ste
dard p. Kaſſe 23258—34, 3 Monate B1½—3, Settl. Preis B2
Banka (inoff. Not.) 233½, Straits (inoff. Not.) 233; Blei (Tender
willig): ausländ, prompt 217/ us, entft. Sichten 2134, Settl. Preis 211
Zink (Tendenz: unregelmäßig): gewöhnl. prompt 26½/us, entft. Sicht
26½, Settl. Preis 26; Antimon Reg. chineſ. per (inoff. Not.) 36½—
Queckſilber (inoff. Not.) 22½—34; Platin (inoff. Not.) 15½; Wolfra
erz (inoff Not.) 19.
Tonmlennt, Kommanangefeafcäft W
Frankfurter Kursbericht vom 5. Dezember 1928.
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe v. 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ...."
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24.
80 Darmſtdt. v. 26.
72 Frkf. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26..
80 Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
80 Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp. Bk.
„ Pfbrbank,
8‟ Heſſ. Landesbk.
8% Kom.
Landes=
bank Darmſtadt
6
8% Mein. Hyp. Bk.
3% Pfälz. Hyp.Bk.
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. .
8%Rhein. Hyp.=Bk.
3% Rhein.=Weſtf.=
Bd. Credit.
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ..
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm. Sam.=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser, I.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
Ausloſ. Ser, II
6% Daimler Benz
von 27..... ..
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26...
7% Mainkrw. v. 26
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8½ Boigt & Häffner
b. B6... . ...
5% Bosn. L. E. B.v.
1914..
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
4% Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913....."
4% Türk. Admin.
4% „ 1. Bagd.
Zollanl.
4%
4½½ 1:13 Ungarn
1914
42o Ungar. Göldr.
Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ...
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ..."
Dt. Eff.=u.
Wechſel=
bank .. .."
Vereinsbank. .
Diskont.=Geſellſch..
Dresdener Bank ..
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk..
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank
Metallbank. . .
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbank
Hyp.=Bank
Südb. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A=G. f. Verkehrsw).
Dt. Eiſenbahn=Geſ.
7% Dt. Reichsbahn=
Vorzge. ... . . ."
Hapag ..........
Nordd. Lloyd. . . .
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin ...
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
6Oſ.
AEG. Stamm..
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werke.
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ..."
Cement Heidelberg
„ Karlſtadt.
41 371. 23.5 19.75 8.75 131. 12.5 71/. 26.5 26.05 10 138 140.5 11 172 185 12 11 187.75 197 12 290 299 10 166.5 173.75 126.5 126 101 101 10 161.75 164.25 19 167.5 173 118.5 117.25 148.25 149.5 9 153.5 153.5 9 132.5 140.25 135 141.75 204 216 166 160 18 34.5 34.5 10 159 160.5 12 304 341 124.75 125.5 212 214.75 15‟, 141. 11 175 184.25 9 166.5 167.25 91.75 91.5 148 144 8 144 1417, 10 120 120 109.5 92.5 87.5 91 85.25 87.5 8 182 12 237.5 9 215 152.75 154 125.5 23.5 5 85.25 88. 10 136.5 138 10 175 175 1
Them.Werke Albert
Fabrik Milch
Daimler=Benz.
Dt. Atl.=Telegr..
„ Eiſenh. Berlin
„ Erdöl.
Gold= u. Silb.=Anſtalt
„ Linolwerk. Berl.
Eichbaum,Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer.=Geſ
Eſchw. Bergwerk".
Eßling. Maſchinen
Ettling. Spinnerei
Faber, Joh., Bleiſt.
J. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter)
Frkft. Gas.
Hof..
Geiling E Cie. ..
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen ..
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
HafenmühleFrnkf.
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf,
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....
Hochtief Eſſen ..
Holzmann, Phil. . .
Holzverk.=Induſtrie
IlſeBergb. Stamm
Genüſſe / 8
Junghans Stamm.
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth.
Weſteregeln".
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R.. . . . .
Klein, Schanzl..
Klöcknerwerke
Kraftw. Alt=Württ.
2.1.5 Lahmeyer & Co..
Lech, Augsburg ..
Löwenbr. Münch.
246.5 Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Braur
Mannesm. Röhren
Ke
35.1
5
90.75
90.5
65
88
38
89.1
Mars=Werke.
Metallgeſ. Frankft.
Miag, Mühlenbau.
Motorenfb. Darmſt
Neckar). Fahrzeug
Nicolay Hofbr.
Oberbedarf.
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen..
Peters Union Frr
Phönix Bergbau
Reiniger. Gebb.
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke".
Sachtleben A.=G..
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. . .
Schwarz Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Südd. Immobilien
Zucker=AG.
Strohſtoff, Ver.. ..
Tellus Bergbau..
Thür. Lief.=Geſ...
Tucher, Braueret.
Unterfr. Krs.=
Elek=
tr.=Verſ.
Veithwerke.
Ver. f. Chem. Ind.
Gummifabrik.
Berlin=Frankf
Laurahütte . ..
Stahlwerke. . .
Ultramarin. . .
Zellſt., Berlin.
Vogtländ. Maſch..
Voigt & Haeffner
Wahß & Freytag.
Wegelin Rußfabrik
Werger Brauerei.
10
Ae
10
7.11.
101
187
56
24.25
116
109
14.75
55.1
106.25
90.5
123
134
139
124
104.7!
200
335
12-.5
112
227.25
178
404.75
93.75
149.5
273
118.5
105.75
153
5.14
103
197
63.:
22
162
115
14
108
80.*
11.5
288
178.7
147
108
200
944
129
270
175
440.
155.7
267
157
94.5
Zellſt. Aſchaffenbg
Memel ...
Waldhof ..
99.5
19
Allianz u. Stuttg.
D.5
85
80.5
66
91
155.5
131
78.1
20S
134
215
118.5
107
150.5
108
28.5
91.2
86.7
32.7
156.9
129
Re
137.5
130.5
230
12 203.75
10 136
12 279
250
36
221
—
212.7!
143
Mé
1025
[ ← ][ ][ → ]Donnerstag den 6 Dezember 1928
Die Geſchäftslage der N. 5. 1.
In dem Geſchäftsbericht der N. S.U., Vereinigte Fahrzeugwerke,
3. Neckarſulm, für das Jahr 1927 berichtet
terung der Produktionsmittel. Die Zugänge auf Maſchinenkonto in
ze von 1100 000 RM., auf Gebäudekonto von rund 400 000 RM.
guf Anlagekonto in Höhe von rund 260 000 RM. zeigen die
Aus=
bung der diesbezüglichen Maßnahmen. Der Umſatz iſt von 25 563000
7. im Jahre 1926 auf 35 748000 RM. im Berickſtsjahr geſtiegen.
fe Umſatzſteigerung war möglich bei günſtigen Verkaufspreiſen in
Motorrad= und Fahrradabteilung, aber nicht immer befriedigen=
Preiſen im Motorwagenvertrieb. Leider ſind wir nicht in der
e, über unſere Beteiligung bei Berliner
Großdroſchkenunterneh=
igen, über die Automobilabteilung unſerer Berliner Filiale und
die Rentabilität des Karoſſeriewerkes Tempelhof günſtig zu
be=
en. Die Erwartung auf eine Beſſerung des Droſchkengeſchäfts hat
im Verlauf des Jahres 1927 nicht erfüllt. Das Kavoſſeriewerk
Tem=
of konnte mit den modernen, leiſtungsfähigen Großunternehmungen
Karoſſeriefabrikation nicht mehr Schritt halten. Ende Juni 1928
de Tempelhof vollſtändig ſtillgelegt. Auch unſere Auttomobilver=
6sabteilung, Filiale Berlin, der aus ihrer früheren Tätigkeit große
enlokalitäten und ausgedehnte Büroräume im Zentrum Berlins ſo=
Großgaragen zur Verfügung ſtanden, vermochte mit Ausnahme des
agenbetriebes nicht gewinnbringend zu arbeiten. Seit etwa Mitte
laufenden Jahres iſt die Selbſtändigkeit der Berliner Filiale
auf=
oben, das Tempelhofer Werk geſchloſſen, die Arbeiter= und
Beamten=
ft in Berlin bis auf eine kleine, zunächſt noch notwendige Gruppe
gſſen und die Speſenanteile auf ein Minimum heruntergeſetzt. Die
tehend geſchilderten ungünſtigen Verhältniſſe kommen insgeſamt in
Bilanz pr 1927 zur Auswirkung. Hierdurch ergibt ſich eine erheb=
Unterbilanz, die uns nötigt, eine Reorganiſation unſerer
Geſell=
ft vorzuſchlagen. Vorausſetzung für eine vollſtändige Bereinigung
Geſchäfte wird die Beſeitigung der oben erwähnten Verluſtquellen
dem Droſchkengeſchäft, der Fortfall der großen Zinsverpflichtungen
ie die Verwvertung des ausgedehnten unrentablen
Immobilien=
ßes ſein. Die in dieſer Richtung aufgenommenen Verhandlungen
en dazu geführt, daß eine der Geſellſchaft naheſtehende Gruppe
vor=
iltlich der Zuſtimmung der G.=V., die nicht zum eigentlichen
Fabri=
onsbetrieb erforderlichen Grundſtücke und Beteiligungen übernimmt.
ſe Maßnahme wird der Geſellſchaft, einſchließlich der damit zur
Er=
gung kommenden Giroverbindlichkeiten, eine Entlaſtung von rund
Millionen RM.: bringen.
Die Bilanz per 1927 ſchließt ohne Abſchreibungen mit einem
Ver=
von 7 814 225,8 RM. ab. Durch Verkauf der Berliner
Grundſrücks=
ſerungen an Tochtergeſellſchaften und Droſchkenabnehmer ſowie die
RM. ermäßigt ſich der Fehlbetrag auf 8599 190,40 RM. Zur Deckung
dieſer Unterbilanz ſchlagen wir vor, das Aktienkapital von 12 500 000
RM. um 10 Millionen RM. auf 2 500 000 RM. im Verhältnis von 5:1
zuſammenzulegen und zur Beſchaffung der erforderlichen Betriebsmittel
wieder um 7 500 000 auf 10 Millionen RM. zu erhöhen.
Der Verlauf des Jahres 1928 hat für unſere Fabrikationsſtätten bei
einem Umſatz von 35 307 000 RM. bis Ende Oktober eine normale
Ent=
wicklung gebracht. Für das Jahr 1929 ſind die Ausſichten nicht
un=
günſtig, ſo daß mit einer guten Entwicklung des ſanierten Werkes
ge=
rechnet werden kann. Bereits heute liegen für das Jahr 1929 in der
Motorrad= und Fahrradabteilung Abſchlüſſe vor, die die ſeitherige
Produktion des Jahres 1928 annähernd erreichen. Die Produktion
dürfte durch die geplante Intereſſenahme der bekannten Fiatwerke in
Turin eine weitere Belebung erfahren.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* Chicago, 5. Dez. (Prib.=Tel.)
Weizen: Der Markt nahm heute einen ſchwechen Verlauf. Die
Kurſe gaben bis zu 1½ Cts. nach auf größere Andienungen, den
gün=
ſtigen Wochenwetterbericht und kleine Loko= und Exportnachfrage.
Mais: Hier lagen die Kurſe ebenfalls ſchwach und bis zu 3½ Cts.
unter dem geſtrigen Niveau auf die größeren Zufuhren und Abgaben
und Rückverkäufe euroßäiſcher Firmen unter dem Eindruck der Schwäche
in Buenos Aires.
Roggen: Abgaben für Rechnung öſtlicher Fiumen in Mai=Ware
und ſtarke Angiederungen führten bei geringer Exportnachfrage zu
einem Rückgang der Preiſe.
Hafer: Auf die Schdäche am Lokomarkt und vereinzelte
Liquidauo=
nen gaben die Kurſe ebenfalls nach, und zwar bis 7 Cts.
* New York, 5. Dez. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Anfangs waren Rückgänge, der Preiſe zu verzeichnen, da
Liquidationen und Abgaben für europäiſche Firmen erfolgten, die man
der Schwäche in Hamburg und Le Havre bei ermäßigten braſilianiſchen
Offerten zuſchrieb. Der Schluß war erholt.
Zucker: Die enttäuſchenden Londoner Kabel bewirkten anfangs
Liquidarionen, doch war der Markt bis gegen Schluß wieder erholt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 5. Dez.:
Getreide: Weizen, Dez. 115½, März 119½, Mai 122: Mais.
Dez. 83½, März 86½, Mai 89½; Hafer, Dez. 47½4, März 48½4,
Mai 4838; Roggen, Dez. 100½, März 104, Mai 107.
Seite 15
Fette: Schmalz, Dez. 11,60, Jan. 11,65, Febr. 11,87, März
12,25: Rippen, Dez. 10,61, Mai 11,85; Speck loco 10,75; leichte
Schweine 8,20—8,70, ſchwere Schweine 8,40—8,75; Schweinezufuhr
Chicago 35 000, im Weſten 145 000.
Baumwolle: Dez. 19,72, Jan. 19,77.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 5. Dez.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 156½, Hartwinter 133; Mais
neu angek. Ernte 97,50; Mehl ſpr. wheat clears 5,75—6; Fracht
nach England 3—4, nach dem Kontinent 16.
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,75; Talg extra loſe 9,25.
Kakav: Tendenz kaum ſtetig, Umſa tzin lots 258, loco 10½,
Dezember 9,79, Januar 1929 9,94, Februar 10,04, März 10,20,
April 10,23, Mai 10,45, Juni 10,45, Juli 10,65, Auguſt 10,95.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Am 7. Dezember werden in Holland 1,5 Millionen Dollar 6½proz.
geſicherte Goldobligationen Serie A der Ruhrgas=A.=G. Eſſen zum Kurs
von 94 Prozent Amſterdamer Ufancen als ei Teil der 12 Millionen
Dollaranleihe, wovon 8,9 Millionen in New York und 1,6 Millionen
in Europa placiert werden, aufgelegt.
Mit dem Fortſchreiten der Winterwitterung iſt auch die Zahl der
Arbeitsloſen in Dänemark ſtändig im Steigen begriffen, und zwar nahm
ſie in der letzten Woche von 42 213 auf 50 047 zu. Die Arbeitsloſigkeit
hat jedoch noch nicht die Höhe des gleichen Zeitraumes im Jahre 1927
mit 61 000, 1926 mit 65 800 und 1925 mit 61 400 erreicht.
Wie aus Warſchau berichtet wird, ſollen mit ausländiſchen
Finanz=
kreiſen Verhandlungen über die Beſchaffung von einer Milliarde Zloty
für den Ausbau des polniſchen Eiſenbahnnetzes geführt werden.
Im öſterreichiſch=fugoſlawiſchen Handelsvertrag wurde der
öſter=
reichiſche Zoll für die Einfuhr von Schweinen, der bisher 9 Goldkronem
pro Doppelzentner betragen hatte, um 100 Prozent auf 18 Goldkronen
erhöht. Dieſe Zollerhöhung gilt automatiſch infolge des
Meiſtbegunſti=
gungs=Vertrages auch für die Einfuhr polniſcher Schweine nach
Oeſter=
reich. Polen dürfte ſich bei einer Reviſion des polniſch=öſterreichiſchen
Handelsvertrages bemühen, eine Zollermäßigung für ſeine
Schweine=
einfuhr zu erlangen.
Das ſpaniſche Handelsgeſetzbuch wird auf Regierungsbeſchluß
voll=
kommen neu bearbeitet. Die von der Regierung berufene Kommiſſion
hat ihre Tätigkeit bereits aufgenommen.
In Kürze wwird ein Dekret des ſpaniſchen Königs erwartet, wodurch
alle für die Weltausſtellung von Sevilla beſtimmten Gegenſtände und
Waren zollfrei nach Spanien eingeführt werden und an den Grenzem
bevorzugt behandelt werden.
Vortrag von Frau Dr. Iakob
am Freitag, den 7. Dezember 1928
abends um 8 Uhr, im Heaghaus,
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