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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iduſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſienangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 338
Mittwoch, den 5. Oezember 1928.
191. Jahrgang
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ede Verpſichtung auf Erfillung der
Anzeſgen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fälli ſeder
Nabat weg. Dankonio Deutſche Bank und Darme
ſädter und Naiſonalbank.
Nach Chamberlain Briand
„Deukſchland hak kein Rechk auf vorzeikige Rheinlandräumung”. . . . erklärf Briand vor der
franzöſi=
den Kanffer.- die geie eraliſc fengäfiſhe Eienie Hifk fin us. — deiſchland eif die Behlung
begleichen. — Die Rheinlandräumung für die Franzoſen ein Geſchäft.
ſchaftlichen Verhandlungen wieder aufgenommen worden. Er vember dieſes Jahres dazu benutzt hat, eine ſozialdemokratiſche
Außenpolikiſche Ausfprache in der
Frankreich gegen den Anſchluß. — Berſteckte
zunfaugen gegen deuſchland und deitereſcl.
EP. Paris, 4. Dez.
Die Kammer begann heute vormittag die Diskuſſion des
dgets des Außenminiſteriums. Zunächſt hielt Cachin, eine
gere Rede, über Rußland. Er beſchuldigte die weſtlichen
ichte, einen neuen Angriff gegen Sowjetrußland vorbereiten zu
len.
Dann hielt der frühere Unterrichtsminiſter im Kabinett Her=
Francois Albert, eine umfangreiche Rede über die
iſchlußfrage. Er forderte Briand auf, ein Süd=Locarno
gründen. Das wäre eine Revanche gegen den Vertrag von St.
main, der das ärgſte unter den ſchlecht gelungenen Werken
Jahres 1919 ſei. Er bewundere den Verſailler
rtrag nicht. — Zwiſchenruf Briands: „Ich
be=
ndere ihn auch nicht, ich werde aber gehalten,
n durchzuführen. Er iſt eben ein menſchliches
rk.” — Franeois Albert entgegnete: „Nein, der Ver=
IIer Vertrag hält ſich unterdem Durchſchnittder
nſchlichen Werke.” Frankreich habe, ſo führte der
Red=
weiter aus, früher immer die traditionelle Politik verfolgt, in
traleuropa zwei Mächte gegeneinander auszuſpielen und je
dem die eine oder andere zu unterſtützen. Wenn Oeſterreich
chwinde, ſo werde es nur noch eine Macht geben, wodurch die
zöſiſche Poſition in Europa bedeutend geſchwächt werde.
terreich ſei in ſeiner gegenwärtigen Form allerdings ein
tot=
orener Staat. Der Redner prüfte die Mittel, mit denen der
chluß verhindert werden könne. In Deutſchland ſeien ſämt=
Parteien für den Anſchluß, ſogar, die Sozialdemokraten.
neois Albert erinnert vor allem daran, daß die deutſche Zen= auf ſoforklige Räumung nach dem Berſailler Berkrag.
nspartei für den Anſchluß ſei, und er behauptet, daß, wenn ſie
hlußfreundlich ſei, ſie dies dem Vatikan zu verdanken habe.
iſt der Anſicht, daß der Anſchluß die Intereſſen des Vatikans
ern würde. Er erblickt den Beweis für ſeine Annahme be= Problem auf politiſcher Grundlage zu
unter=
ers in der Kampagne der „Germania”, die nicht möglich
1 e, wenn ſie vom Vatikan nicht gebilligt würde. Auch in Frank=
1 könne man mit Erſtaunen feſtſtellen, daß gerade einige
her=
agende katholiſche Organe für den Anſchluß Stimmung mach=
Widerſtand gegen den Anſchluß gebe es in Deutſchland
ledig=
in den proteſtantiſchen Kreiſen, denen es nicht gleichgültig ſei,
Un der Proteſtantismus die Hegemonie verliere. Man müſſe
aber in acht nehmen, der Anſchluß könne eines ſchönen Abends
(lgen, wenn Europa gerade anderswo beſchäftigt ſein werde.
ei werde dann die größte Kriegsgefahr geſchaffen ziehungen zwiſchen den beiden großen Völkern hergeſtellt werden
1den, die es in der Geſchichte Europas
über=
lipt je gegeben habe. Der Redner fordert dann Briand gerichtet? (Lebhafter Beifall.) Dieſer Friede ohne
Mißverſtänd=
ringlich auf, zu handeln, ſolgnge es noch Zeit ſei. Man dürfe
1 eiten laſſen.
ſei; vielmehr ſei er überzeugt, daß der Kanzler die Hoffnung hege, der Hörer dieſe nicht wollte
bald zu einer allgemeinen Liquidierung des Krieges zu kommen.
eſſe Frankreichs habe er dazu nicht ſchweigen können. Er habe
antworten müſſen und habe dies in freundſchaftlichem Tone
Frieden. Deutſchland habe ſeine Abrüſtung durchgeführt, aber
es habe ſich Zeit dazu genommen.
2 franzöſiſchen Sozigliſten fordern ſoforkige und
Feläaungsie Häunng des Mellandes.
Die franzöſiſche Kammer ſetzte heute nachmittag die
Aus=
che über das Budget des Außenminiſteriums fort. Zunächſt
1 der ſozialiſtiſche Abgeordnete Bracke darauf hin, daß die Ab=
1 mung über das Budget des Kriegsminiſteriums in einer
pein=
n Atmoſphäre erfolgt ſei. Jedermann habe den Willen zum
den, aber man arbeite nicht immer am Frieden mit kriege=
Ten Mitteln. Die Erfahrungen der Ruhrbeſetzung hätten
be=
en, daß eine Beſetzung weder eine Sicherheit
heine Zahlungsgarantie ſei. Der Redner erinnerte
1er an die Wirkung der Genfer Rede Briands.
1e habe hinſichtlich des ſeit dem Krieg vollbrachten Werkes
en Skeptizismus verurſacht. Die ſozialiſtiſche
Par=
fordere als wahres Friedensprogramm die ſofortige
1bedingungsloſe Räumung des Rheinlands.
s9die Räumung des Saargebiets ſei notwen=
Jeder, der dieſes Land kenne, wiſſe ſchon im voraus das
ebnis der Volksabſtimmung. Es ſei daher für Frankreich
2r, dieſe Abſtimmung überhaupt zu vermeiden. Die Löſungen
29Schiedsſpruch und Verſöhnung müßten allenthalben geſucht
den.
Ein Krieg ſei zwiſchen Deutſchland und Frankreich
inner naß Malſch.
ſolange nicht ein wahrer Friedensgeiſt geſchaffen werde. Briand
verbreitet ſich dann eingehend über die ſeitdem geführten
Ver=
handlungen. Frankreich ſei dem Geiſt von Locarno vollſtändig
treu geblieben, (2) Auch Streſemann habe erklärt, daß für
Deutſch=
land eine andere Politik unmöglich ſei. Er, Briand, habe nach
der Unterzeichnung des Abkommens von Loearno die deutſchen
Erleichterung der Rheinlandbeſatzung
zuge=
ſtanden worden. Streſemann habe dann die
Räumung gefordert, aber dann die erwarteten
Vorſchläge nicht gemacht. Als Reichskanzler Müller
wei=
terhin den Wunſch nach weiteren Verhandlungen geäußert und
das Recht Deutſchlands auf ſofortige Räumung proklamiert habe,
habe er geantwortet,
rein juriſtiſch geſehen habe Deukſchland kein Recht
England habe die gleiche Ankwork erkeill.
Er, Briand habe dann vorgeſchlagen, dieſes
ſuchen. Frankreich, ſo habe er erklärt, wolle keinen Nutzen
aus der Situation ziehen, aber es fordere ſein Recht. Er
habe darauf die Einſetzung einer Sachverſtändigenkommiſſion
vor=
geſchlagen, die die Einigungsgrundlagen ſuchen ſolle. Seit einigen
Monaten ſeien hierüber Verhandlungen im Gang. Er hoffe, daß
dieſe Kommiſſion zu einem Ergebnis kommen werde, das die
allgemeine Liguidierung des Krieges herbeiführe. Wenn die
Deutſchen ebenſo wie Frankreich entſchloſſen den Frieden wollten,
ſei dieſes Ergebnis ſicher. Wenn dann vertrauensvolle Bes allgemein und in ſozialdemokratiſchen Miniſterſtuben im
Beſon=
könnten würde dann nicht der Friede endgültig in Europa
auf=
niſſe, aufgebaut auf einer Bereinigung der Konten wäre weniger
nicht von der Theſe des Selbſtbeſtimmungsrechts der Völker, zerbrechlich und dieſen Frieden ſuche er mit aller Zähigkeit. Der
franzöſiſch=deutſche Handelsvertrag ſtelle bereits ein ſchätzens= Rundfunkhörer zur Vertretung ihrer Intereſſen gegenüber der
wertes Ergebnis dar. Poincaré und er arbeiteten daran in
voller Uebereinſtimmung.
Der Redner geht dann zur Kontrollfrage über. Die
Mili=
tärkontrolle ſei durch den Verſailler Vertrag
geſchaffenworden. Aberwenn ein Landwünſche,
daß die Kontrolle nicht ausgeübt zu werden
brauche, ſei dies Frankreich. So ſei die Lage zwiſchen
Frankreich und Deutſchland. Die beiden Länder ſtänden in einer
Fühlung zueinander, die es ermöglichen werde, die Ungewiß= Hugenbergs erinnert.
heiten, die ihre Beziehungen noch trübten, zu beſeitigen. Dies ſei
ſicherlich ein guter Geiſt.
geordneten Bracke erklärte Briand weiter, es beſtehe zweifellos
ein Abrüſtungsproblen und Frankreich werde über ſeine Löſung funk als letzte Möglichkeit dazu zu benutzen!
wachen. — Man habe von Geheimabkommen geſprochen. Es
einen baldigen Zuſammentritt der Abrüſtungskonferenz zu
er=
möglichen. Das engliſch=franzöſiſche Abkommen ſei ſofort nach
ſeinem Abſchluß allen Völkern bekanntgegeben worden. Wenn
alle Kanzleibeſprechungen vor der Oeffentlichkeit vor ſich gehen
ſollten, ſei jede Einigung unmöglich. Man habe ferner von
Mili=
tarismus und Imperialismus Frankreichs geſprochen. Seit 1913
hätten ſich die franzöſiſchen Militärausgaben vermindert, während
die der Vereinigten Staaten von ſechs auf zehn Milliarden
ge=
ſtiegen ſeien. Alle Möglichkeiten, friedliche Löſungen an die
Stelle kriegeriſcher Löſungen zu ſeetzn, habe Frankreich verſucht, turellen Sendung geſchmält und geſchädigt wird —, aber, nun
Es gebe kein Volk, mit dem es nicht Abkommen zu ſchließen be=
Darauf ergriff Außenminiſter Briand das Wort. Er dankte reit ſei. Gegenwärtig ſeien Verhandlungen mit Italien über die will ich die Geiſter wecken, die ſich nicht zum Arbeiterradio=Bund
ichſt dem Berichterſtatter dafür, daß er den Willen der fran= Unterzeichnung eines Freundſchaftsvertrages im Gange. Zwiſchen bekennen, um ihre Front nicht zur Abwehr zu ſammeln, ſondern
hen Diplomatie, auf den Frieden hinzuarbeiten, ekannt habe. Frankreich und Italien könne trotz aller Ereigniſſe kein Krieg aus= auch zum Gegenſtoß willig und entſchloſſen zu machen! Das iſt
gebe gewiſſe Pazifiſten, die die Zeichen einer allgemeinen brechen, denn Frankreich werde nie ſeine Freundſchaft zu Italien ein Gebot der Minutel. Was man von ihr ausgeſchlagen, „gibt
Ne Genfer Abmachungen Illuſionen. — Ein
Ein=
geſchanfs Plndek.
cherheit zum Anlaß nähmen, um die Zerbrechlichkeit des Frie= verleugnen. Man habe von einem Urteil geſprochen, das
Frank=
zu ironiſieren. Dieſe Leute verſtünden die Schwierigkeiten, reichs Haß gegen Italien beſtätigen ſollte. Die Blätter, die
dieſ=
denen man gegenüberſtehe. All die Jahre, die ohne Krieg. Theſe jenſeits der Alpen aufſtellten, ſchöſſen etwas über das Ziel
ibergingen, verſtärkten die Hoffnung, daß der Krieg nicht hinaus. Wenn man die meiſten franzöſiſchen Blätter leſe, ſo
der erſtehen möge. Die in Genf erzeugten Illuſionen ſeien, könne man ſagen, daß kein Haß gegen den italieniſchen Nachbar
he. Frankreich werde niemals die Stunde des Krieges
ver=
eicht auf eine Propaganda zurückzuführen, die unmögliche
8e als möglich hingeſtellt habe. Nach dem durch ſeine Rede geſſen und derartige Zwiſck enfälle könnten keine unüberbrückbare
orgerufenen Preſſeſturm ſeien die vernünftigen und freund= Kluft zwiſchen den Völkern ſchaffen.
Bolikiſierung des Kundfunks.
Von
Joſef Buchhorn, Mitglied des Preußiſchen Landtages,
Aufſichtsratsmitglied der Dradag.
Politiſierung des Rundfunks — und kein Fragezeichen
da=
hinter, daß dieſe Angelegenheit noch in der Schwebe und vor der
endgültigen Klärung ſei?. Nein — kein Fragezeichen: die
Politi=
ſierung des Nundfunks iſt da. Stit, um nur ein weithin
erkenn=
bares Beiſpiel zu nehmen, der Innenminiſter Severing den 9.
No=
habe nicht den Eindruck, daß der Reichskanzler Müller verzweifelt Erinnerungsfeier an ihm zu veranſtalten, obwohl die Mehrzahl
Wie hatte doch der Nundfunkkommiſſar Staatsſekretär Dr.
Er ſei erſtaunt darüber, daß gerade die Sozialiſten, die doch immer Bredow am 29. Oktober gemeint („Mitteilungen der Reichs=
Rund=
die Freimütigkeit zwiſchen den Völkern predigten, ihm eine Rede funk=Geſellſchaft Nr. 101‟): „Wir ſollten uns ſehr gründlich und
zum Vorwurf machten, in der er vor 50 Nationen klar ſeine An= ohne Voreingenommenheit überlegen, ob es nicht möglich iſt, auch
ſicht dargelegt habe. „Man habe übrigens ſeine Gedanken entſtellt, im Rundfunk die großen aktuellen Zeitfragen rein ſachlich zu be=
Reichskanzler Müller habe in höflicher Form erklärt, daß ſeine, ſprechen und die Ueberparteilichkeit dadurch zu wahren, daß eine
Briands, Politik beinahe ein doppeltes Geſicht zeige. Im Inter= Beleuchtung des jeweiligen Themas unter verſchiedenen
Geſichts=
punkten erfolgt.”
Das einmal als Leitſatz anerkannt — dann hätte an jenem
getan. Beide Länder, ſo habe er damals erklärt, wollten den 9. November, wenn er überhaupt gefeiert werden ſollte, auch ein
Redner zu Worte kommen müſſen, der ihn unter weſentlich
ande=
ren „Geſichtspunkten” angeſehen hätte. Im Sinne des
verſtorbe=
nen Zentrumsabgeordneten Groeber etwa, der am 13. Februar
1919 in der Nationalverſammlung in Weimar u. a. ausgeführt
hatte:
„Wir konnten in der Revolution weder eine innere
Notwen=
digkeit noch ein Glück für die Entwicklung der politiſchen
Ver=
hältniſſe in Deutſchland finden. Vor allem haben wir dieſe
Revo=
lution des 9. November nicht als eine notwendige anſehen
kön=
nen uſw. uſw.”
Wieviele Menſchen, Abonnenten des Nundfunks als eines
bisher überparteilichen Organs, darum am 9. November dieſes
Jahres verletzt und verärgert worden ſind, braucht nicht beſonders
Vorſchläge erwartet. Inzwiſchen ſei Deutſchland bereits eine unterſtrichen zu werden. Ich behazpte noch einmal, die Mehrzahl
der Hörer!
Und das umſo mehr, als ihnen irgend ein Einfluß auf eine
andere Programm= und Meinungsgeſtaltung nicht möglich iſt ...
Nun leſen ſie gar, daß in der letzten Generalverſammlung
der Drahtloſen Dienſt Aktien Geſellſchaft (Dradag) am 27.
No=
vember, die, kurz geſagt, die Lieferung des Nachrichtenmaterials
an die neun Sender in Deutſchland vermittelt, ein, wie ich es
an jenem Tage ausgedrückt habe, politiſcher Pairsſchub in den
Aufſichtsrat erfolgte, der im weſentlichen den Einfluß der in
Deutſchland herrſchenden Parteien der Sozialdemokratie und des
Zentrums noch erhöht. Daran ändert auch die Tatſache nichts,
daß bei der Gelegenheit je ein volksparteilicher und
deutſchnatio=
naler „Konzeſſionsſchulze” in dieſen Aufſichtsrat mit
hineingekom=
men iſt. Iſt doch nunmehr, neben allem anderen, auch der
ſozial=
demokratiſche Arbeiterradio=Bund in ihm vertreten, und der
ſozialdemokratiſche Abgeordnete Heilmann wieder in ihn
zurück=
gekehrt
Es war eine Ueberrumpelung der Anderseingeſtellten an
jenem Tage, die bewußt vollzogen und durchgeführt wurde. Und
zwar einzig deshalb, um die Oeffentlichkeit vor die bekannten
„vollendeten Tatſachen” zu ſtell en; eine Auseinanderſetzung vorher
darüber aber zu vermeiden. Nimmt man doch in Deutſchland
deren an, daß man ſich nach Schaffung dieſer Tatſachen nach
kar=
gem Aufwall und Gegentrotz wieder beruhigen und ſich in das
Gegebene ſchicken würde.
Wenn man ſich diesmal da nur nicht täuſcht und diejenigen
Kräfte, die die Herbeiführung einer Gemeinſchaft der bürgerlichen
bisherigen Rundfunkdiktatur anſtreben, mit (längſt ſchon
notwen=
digen) neuen Energien erfüllt hat. Es wird ſchon dafür geſorgt
werden, daß diesmal die oft an falſcher Stelle gerufenen
Goethe=
ſchen Geiſter rege bleiben.
Denn: ſo kann es auf die Dauer nicht weitergehen, daß die
Millionen und Abermillionen von Rundfunkhörern lediglich
Ob=
jekte einer in ſich feſtgefügten Macht ſind, die bedenklich an das
von der Linken oft und gerne, zitierte Zwölfmännerkollegium
Der Rundfunk iſt eine öffentliche Einrichtung von heute noch
nicht zu überblickendem Einfluß in geradezu jeder
Wirkungsmög=
lichkeit. Der kommuniſtiſche Verſuch, ſich ſeiner im Kampf um den
Das Geſpenſt des Krieges geht immer noch um. Panzerkreuzer A als Hilfstruppe zu bemächtigen, war von der
ſehr richtigen Erkenntnis diktiert, nachdem alle Mittel der Volks=
In Beantwortung der Ausführungen des ſozialiſtiſchen Ab= verſammlung und Preſſe erſchöpt waren: Bewegung in die Maſſen
in der Zielſetzung der Roten Fahne hineinzutragen, den Rund=
Der Reichsinnenminiſter Sebering hat als kluger Mann dieſe
habe her leöiglich ein Meinungsaustauſch ſtattgeunden, un Bedeutung des Rundfunks fürdie Durchzwingung ſeinerpolitiſchen
Endabſichten erkannt und nützt die Stunde. Die beiden von mir
dafür angeführten Beiſpiele ſind der Beweis für ſeine
Linien=
führung.
Rückſchauend darf man darum heute ruhig eingeſtehen, daß
bürgerliche Miniſter auf ſeinem Poſten ihre Sendung verſchlafen
haben, weil ſie politiſch zu überparteilich eingeſtellt waren ...
Wohlverſtanden: ich will keinen Kampf der Parteien um den
Rundfunk, weil er dabei der Leidtragende ſein und in ſeiner
kul=
der Kampf um ihn entbrannt iſt (nichts mehr und nichts weniger!)
keine Ewigkeit zurück”! In Bereitſchaft ſein iſt alles!
Nach den Richtlinien des demokratiſchen Reichsinnenminiſters
Dr. Külz vom 2. Dezember 1926 ſoll der Nundfunk keiner Partei
dienen und ſein Nachrichten= und Vortragsdienſt ſtreng
über=
parteilich ſein. Das iſt an ſich durch die Beborzugung
linksgerich=
teter Sprecher und Tendenzen im Rundfunk (auch in künſtleriſcher
Beziehung!) längſt durchbrochen, iſt nunmehr aber dank der
Ge=
neralverſammlung der Dradag weithin offenbar geworden. 3ch
Seite 2
ſage abſichtlich: dank!. Denn ich bin immer für Klarheit, weil ſie
die Willen bloßlegt und das Kampffeld abſteckt.
Und dabei hätte ſich über das Thema: Aktualität des
Rund=
funks ruhig ſprechen laſſen. Denn darüber, daß er
tagverbunde=
ner und damit problemmoderner ſein ſoll und kann, gibt es kaum
Meinungsverſchiedenheiten. Wie weit dabei auch eines der
wich=
tigen Probleme der Zeit, die Politik, mit herangezogen werden
ſoll, iſt aber eine Frage, die man nicht vom grünen Tiſch des
Reichsinnenminiſters, mit den Grundſätzen der
ſozialdemokrati=
ſchen Partei als Leitfaden für ihre Löſung darauf, entſcheiden
kann. Denn es gibt zu viele Millionen Hörer, die das als
heraus=
fordernde Vergewaltigung und Meinungsknebelung empfinden
und da nicht mittun!
Der Rundfunkkommiſſar Dr. Bredow hat in ſeinen
Aus=
führungen vom 29. Oktober gewiſſe Hinweiſe gegeben. Er hat
u. a. gefragt, ob der Deutſche nicht auch fähig ſein ſollte, „ſich
andere politiſche Anſchauungen anzuhören, ohne dadurch verärgert
zu werden” und gemeint, „wenn er heute noch nicht dazu fähig
iſt, könnte es eine lohnende Aufgabe des Rundfunks werden, ihn
daran zu gewöhnen.” Gut. Und: gut auch der weitere Satz:
„Vielleicht können wir alle nur gewinnen, wenn wir lernen, die
Dinge nicht nur von einem Standpunkt aus zu betrachten."
Fragt ſich nur — wie?
Sicher doch nur durch eine dflegliche Vorbereitung der großen
Rundfunkhörerſchar; ſicher nur durch ihre langſame Einſtellung
darauf; ſicher nur durch taktvolle Ausführung, die peinlich
ver=
meidet, die politiſche Weisheit einer Partei der anderen
einzuhäm=
mern; mit Phraſen übler Zeitungs= und Verſammlungspolemik,
aus überheblichem Bonzentum und ſtelzbeinig=geſpreiztem
Beſſer=
wiſſen heraus ..."
Bredow prägt dann im Zuſammenhang den ſchon zitierten
Satz, in dim das Kernſtück ſolcher Problemgeſtaltung liegen
könnte, „daß eine Beleuchtung des jeweiligen Themas unter
ver=
ſchiedenen Geſichtspunkten erfolgt‟. Sind wir aber ſchon ſoweit,
daß ſich ein paar Politiker verſchiedener Einſtellung vor dem
Sender zuſammenfinden und in freiem Gegeneinander ein
poli=
tiſches Problem anpacken und —: zu klären verſuchen? In
meſſer=
ſcharfem Hin und Her, beſchwingtem Gedanken= und Redefluß?
Unter Umſtänden unter einem Menſchen, der jenſeits von Gut
und Böſe ſteht: Dämme ſetzt, wenn die Sprudel überſchäumen,
und nachher Ergebniſſe zieht und zuſammenfaßt?! Ich könnte
mir eine ſolche Stunde, die vom Schema (auch der Häufigkeit)
nicht erſchlagen werden dürfte, ſchon als eine Bereicherung und,
um mit Bredow zu ſprechen, als eine Aufgabe des Rundfunks
denken! Aber ſie darf nicht über betonte Abſicht, ſondern kann
nur aus zwanglos=frohem Schöpferwillen aller erwachſen, die ein
Intereſſe daran haben, unſer Volk politiſch mündiger zu machen.
Darum könnte ich mit Bredow, kann ich nicht mit Severing
gehen. Seine Rundfunkrede vom 9. November dieſes Jahres
ſchreckt; ſeine Vergewaltigung der Dradag ruft auf den Plan
alles, was den Rundfunk davor bewahren will: Ausdrucks= und
Wirkungsmittel jeweils herrſchender Parteien zu werden. Denn
das iſt, in Deutſchland jedenfalls, der Tod des Rundfunks für die
Geſamtheit des Volkes, ſoviel techniſche Wunder auch noch hinter
ihm verborgen ſind und in die Zukunft locken.
Aber der Kampf um ihn iſt da und: „Beruf zu ſchwerem
Kampf iſt Ruf zu größerem Sieg!”
Briand gegen den Anſchluß und das
Selbſt=
beſtimmungsrecht des öfferreichiſchen Bolkes.
Der Außenminiſter erwiderte dann weiter auf die
Aus=
führungen des Abg. Frangois Albert in der Anſchlußfrage. Der
Anſchluß ſei nicht möglich ohne die Erfüllung gewiſſer
Formali=
täten des Artikels 88 des Vertrages von St. Germain. Dieſer
Artikel beſtimme, daß die Unabhängigkeit Oeſterreichs
unabänder=
lich ſei ohne die Zuſtimmung des Völkerbundsrates. Ein
Ver=
ſuch, die Nation vor eine vollendete Tatſache zu ſtellen, wäre ſehr
ernſt. Die deutſchen Sozialiſten ſollten über die Tragweite des
Problems nachdenken. Die Völker hätten das
Selbſtbeſtimmungs=
recht, nicht aber das Recht, Selbſtmord zu begehen. Wenn in
einem Land neun Zehntel der Bevölkerung für den Selbſtmord
ſind und ein Zehntel dagegen, ſo hätte dieſe Minderheit das
Recht; ſich zu widerſetzen. Aber glücklicherweiſe ſei das Problem
nicht aufgerollt worden. Frankreich habe das Verdienſt, von
An=
fang an Oeſterreich zum Leben verholfen zu haben. Franeois
Albert habe von der Wiederaufnahme der Beziehungen zum
Hei=
ligen Stuhl geſprochen und verlangt, daß man Verhandlungen
einleite und ſich dabei auf die Artikel 70 und 71 ſtützen ſolle.
Die deutſchen Katholiken könnten aus innerpolitiſchen Gründen
verſuchen, den Anſchluß zu verwirklichen. Daß aber der heilige
Stuhl den Wunſch hätte, eine Zelle des Katholizismus vernichtet
zu ſehen, würde ihn, Briand, ſehr in Erſtaunen ſetzen. Außerdem
aber ſei der Heilige Stuhl an der Aufrechterhaltung des Friedens
intereſſiert und werde wahrſcheinlich nichts tun, wodurch dieſer
Friede geſchädigt werden könne.
ſif-Not
Maftt Aeiein BArmſtagt.
Dienstag, den 4. Dezember. — Großes Haus des Landesthcaters.
Joſeph Haydn: Die Schöpfung.
* Der Muſikverein erfreute in Hauptprobe und Konzert bei
jedesmal vollbeſetztem Großen Haus ſeine Hörer durch
ausge=
zeichnete, wohlausgefeilte Aufführungen der „Schöpfung‟. Die
unberührte Jugend des Werkes erweiſt ſich auch heute noch bei
würdiger Aufführung, und man vermag ohne beſondere hiſtoriſche
Einſtellung an dem Gleichmaß und der Vollendung aller Teile
an den unendlich reichen genialen Einfällen Haydns ungetrübten
Genuß zu empfinden. Die Naturfreude einer Zeit, die nach
ver=
künſtelter Lebenshaltung wieder zurück nach der Natur zu
ge=
langen ſucht, ſpricht ebenſo aus dem Oratorium, wie die reine
Frömmigkeit und Gotteskindſchaft des Komponiſten und ſein
genialer Erfindergeiſt. Wie er, der früher ſowohl in der
Kirchen=
muſik als auch im Oratorium einen ganz anderen Stil
geſchrie=
ben hatte, unter dem Eindruck der Oratorien Händels und der
Spätwerke des ihm befreundeten, viel jüngeren Mozart ſich einen
neuen Stil ſchafft, der die künſtleriſchen Werte beider Meiſter in
ſich aufnimmt, aber völlig ſelbſtändig verarbeitet und
weiter=
bildet, iſt bewundernswert.
Die Aufführung war von ſtärkſter Wirkung, die vielen der
mitwirkenden Faktoren zu danken iſt, in erſter Linie Herrn
Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm, der mit vorzüglicher
Be=
herrſchung der Partitur im Großen wie im Kleinen geſtaltete.
Gerade in der Schöpfung kommt es ſelbſt in den größten Städten
bei erſtklaſſigen Vereinen vor, daß die Aufführung darunter
lei=
det, daß berühmte Chordirigenten nicht imſtande ſind, eine ſolche
Genauigkeit des Orcheſterſpiels zu erzielen, wie ſie zum Ausdruck
aller Haydnſchen Tonmalereien unbedingt notwendig iſt. Hierin
war Dr. Böhm von vorbildlicher Klarheit und Schlichtheit,
unter=
ſtützt durch die ausgezeichneten Künſtler des
Landestheater=
orcheſters, die mit Hingebung und Freude ihre dankbaren
Auf=
gaben löſten. Hat doch faſt jedes Inſtrument wichtige,
aus=
drucksvolle und charakteriſtiſche Soli zu ſpielen, ſogar das
Kontra=
fagott wirkt verantwortungsvoll.
Wie das Orcheſter, ſo folgte auch der Chor ausgezeichnet
ſeinem Leiter. Er ſang in vorzüglicher Friſche,
Klangfreudig=
keit und muſikaliſcher wie rhythmiſcher Sicherheit. So geſtalteten
ſich die Chöre wirklich zu Höhepunkten des Werkes trotz der im
Theater ungünſtigen Aufſtellung. Diesmal hatte nämlich die
ſtarte Chorbeſetzung und die durch eingehendes Studium unter
Kapellmeiſter Bohne erreichte Beherrſchung aller Einſätze und
Schwierigkeiten allen Stimmen ſolche Klangentfaltung ermög=
Mittwoch den 5. Dezember 1928
Vom Tage.
Die Mainzer Spionage=Affäre zieht weitere Kreiſe. Die Beſatzung
hat jetzt drei Franzoſen verhaftet. Unter ihnen ſoll ſich ein Offizier
befinden. Die Franzoſen ſind angeklagt, mit den Deutſchen gemeinſame
Sache gemacht zu haben.
Am 30. November und 1. Dezembe, weilte eine franzöſiſche
Fach=
kommiſſion im Frankfurt a. M., um hier die ſtädtiſche Siedlungs= und
Bautätigkeit zu ſtudieren. Außer den Siedlungen wurden auch einige
Altſtadtquartiere beſichtigt, um das vorhandene Wohnungselend kennen
zu lernen.
Reichstagspräſident Loebe hat, angeblich wegen
per=
ſönlicher Differenzen mit Graf Coudenhove=Kalerghi, ſeinen
Vor=
ſitz in der Paneunopäiſchen Union niedergelegt.
Welcher Art dieſe Differenzen geweſen ſind, iſt nicht bekannt, doch
ver=
mutet man, daß ſich Coudenhove der Politiſieuung der Unien zur
Er=
reichung praktiſeher Ziele widerſetzt haben ſoll.
Das Ergebnis der Landes= und
Bezirksvertre=
tungswahl in der Tſchechoſlowakei zeigt, daß die
Regie=
rungsparteien die Mehrheit verloren haben. Bei
Parlamentswahlen käme die Koalition in die Minderheit.
Die Parteileitung der Kroatiſchen Bauernpaxtei hat
beſchloſſen, an der Belgrader Hauptverhandlung
des Prozeſſes gegen Puniſcha Ratſchitſch und Genoſſen
nicht teilzunehmen.
Der abendliche Krankheitsbericht über den Zuſtand des
eng=
liſchen Königs lautet: Die Temperaturſteigerung, wie ſie bereits
am Nachmittag begonnen hat, hält an. Als eine Folge davon befindet
ſich der König wenig wohl. Sonſt ſind die Bedingungen unverändert.
Wie Baldwin im Unterhaus mitteilte, hat der engliſche König in
der Kronratsſitzung die Königin, den Prinzen von Wales, den Herzog
von York, den Erzbiſchof von Canterburh, den Lordkanzler und den
Premierminiſter zu Mitgliedern des Staatsrates ernannt, deſſen Amt
es iſt, die Sitzungen des Kronrats einzuberufen und abzuhalten und
andere Obliegenheiten der Krone und des Königs wahrzunehmen. Eine
entſprechende Kabinettsorder iſt bereits vom König unterzeichnet
worden.
Drohungen mit dem Kelloggpakt.
Zum Schluß wandte ſich Briand dem Kelloggpakt zu. Man
habe geſagt, daß er keine Sanktionen vorſehe und nur
illu=
ſoriſche Garantien biete. „Ich glaube, daß man Labei die
ideolo=
giſchen Faktoren vergißt. Wenn eine Nation den Krieg zum
Verbreihen ſtempelt, ſo bedeutet dies mehr als nur eine leere
Geſte. Bis zu dieſem Tag ſei der Krieg geſetzlich geweſen. Heute
iſt er zum Verbrechen geſtempelt. Daß dieſer Pakt morgen von
einer Nation zerriſſen werde, ſei möglich, aber dieſe Nation
würd=
ſich in einer ernſten Lage befinden und ſich einer Kataſtrophe
ausſetzen. Mehr und mehr müſſe ſich die Welt davon Rechnung
ablegen, daß man in den Völkerbund Vertrauen haben könne.
Im Völkerbundsmilieu bilde ſich außerdem nach und nach das
univerſelle Gewiſſen heraus und ein Geiſt der univerſellen
Soli=
darität. Der Völkerbund achte das perſönliche Intereſſe jedes
Landes, das in Genf auf dem Fuße der Gleichberechtigung mit
allen Völkern zuſammenarbeiten könne. Aus dieſem Grunde
wende er ſich Oeſterreich zu, um ihm zu ſagen: „Laſſe dich nicht
verwirren, die Reihe wird auch an dich kommen. Wenn du dich
beengt fühlt in deinem öſterreichiſchen Gewiſſen, appelliere an
das europäiſche Gewiſſen, und du wirſt es nicht zu bedauern
haben
Die Rede Briands wurde von der ganzen Kammer mit
großem Beifall aufgenommen. Damit wurde die allgemeine
Dis=
kuſſion für abgeſchloſſen erklärt und zur artikelweiſen Beratung
übergegangen. Die Kammer nahm ſämtliche Kapitel des Budgets
an und vertagte ſich ohne weitere Diskuſſion auf heute abend
9 Uhr zur Beratung des Budgets des Juſtizmiyiſteriums.
Schluß der Agrardebakke im Reichstag.
* Berlin, 4. Dezember. (Priv.=Tel.)
Der Reichstag beendete am Dienstag die allgemeine
Aus=
ſprache über die Not der Landwirtſchaft. Von dem Intereſſe des
Vortages war nicht mehr allzuviel zu verſpüren. Das zeigte ſich
einmal bei der ausgiebigen Geſchäftsordnungsdebatte über die
Verteilung der Ausſchußplätze, dann auch im Laufe der
Aus=
ſprache ſelbſt, die vor ziemlich leerem Hauſe vor ſich ging, wobei
faſt nur die Vertreter der kleineren Parteien zu Worte kamen.
Reichsernährungsminiſter Dietrich griff noch einmal in die
De=
batte ein, um verſchiedene Fragen zu beantworten. Der Abg.
Drewitz brachte in den ſpäten Nachmittagsſtunden wieder etwas
Leben ins Haus, als er plötzlich mit einem Vertagungsantrag
erſchien. Auf das Marmſignal des Pröſidenten füllte ſich aber
der Saal bald wieder, ſo daß der Antrag der Vertagung verfiel.
Herr Drewitz mußte ſich allerdings ſagen laſſen, daß er eigentlich
keinen Anlaß gehabt hätte, mit einem Vertagungsantrag zu
ſpielen, da ſeine ganze Fraktion bei der Rede des Demokraten
Tanzen nur durch 2 Abgeordnete vertreten war. Die Ausſprache
ſchleppte ſich bis in die ſpäten Abendſtunden hin fort, um dann
den Abſtimmungen über die zahlreichen Anträge Platz zu machen.
licht, daß die Stimmeintritte ausgezeichnet gelangen, und auch
die dynamiſche Schattierung und die zarte Chorbegleitung zu den
Sologeſängen befriedigte höchſte Anforderungen.
Eine Neuerung für Darmſtadt war, daß die früher ſtets vom
Streichorcheſter begleiteten Secco=Recitative dem Klavier
über=
geben waren. Wir begrüßen dieſe Rückkehr zur
Aufführungs=
praxis der alten Zeit darum, weil dadurch klangliche und ſtiliſtiſche
Gegenſätze wertvoller Art gewonnen werden. Haydn will, daß
man es als ſtarken Unterſchied empfindet, ob er ein Reeitativ
nur mit Klavier oder aber, um es zu beſonderer Bedeutung zu
erheben, mit Orcheſter begleitet. Herr Kapellmeiſter Bohne war
ein ausgezeichneter, rhythmiſch beſonders ſtilvoller Begleiter.
Von den Soliſten, denen ein weiterer großer Anteil am
Er=
folg des Abends gebührt, ſei in erſter Linie die Sopraniſtin
Giſela Derpſch=Kroak aus Köln genannt. Wir haben die
große und anſpruchsvolle Partie ſelten ſo vollendet ſingen hören,
ja vieles kann man ſich kaum ſchöner geſungen vorſtellen. Eine
überaus ſympathiſche Stimme, die in allen Lagen weich und voll
klingt, ausgezeichnete Koloratur und ein beneidenswertes
Stil=
gefühl zeichnen die Künſtlerin aus, die nicht nur die Arien
und mehrſtimmigen Soloſätze, ſondern auch die Rezitative mit
einer Natürlichkeit und Selbſtverſtändlichkeit ſang, die hellſte
Freude auslöſte. Der kleine Unfall im vorletzten Duett war durch
einen Strich veranlaßt worden, der uns, wie auch der im letzten
Duett, nicht berechtigt erſcheint. Beide zuſammen kürzen die
Aufführung höchſtens um vier Minuten, alſo ſehr unweſentlich,
der erſte aber zerſtört die Klarheit der Rondoform, bei deren
Allegretto=Tempo eine Wiederholung mehr kaum ſtören würde.
Man läßt ja auch in Rondos von Sinfonien und Konzerten
nicht einen Teil weg, und dort wären Sprünge faſt noch leichter
auszuführen. Der zweite Sprung ſtreicht die reizvolle, innige
Koloraturepiſode weg und die ſchöne, feinſinnig variierte
Wieder=
holung des Hauptthemas „Die Kühle des Abends, o wie
er=
muntert ſie”. Glücklicherweiſe hat man nicht wie in manchen
Ber=
liner Aufführungen, das ganze zweite Duett weggeſtrichen, was
uns immer eine unverſtändliche Barbarei ſchien. So
ſelbſtver=
ſtändlich uns Kürzungen bei Händel oder in dem weniger
wert=
vollen Fleißchor der Jahreszeiten erſcheinen, ſo wenig ſcheinen
ſie uns in der Schöpfung berechtigt, wo Haydn eine
bewunders=
werte Konzentration erreicht hat.
Die Tenorſoli ſang Eyvind Laholm=Wiesbaden, deſſen
Stimme nach der Tiefe hin beſonders ergiebig, in der Höhe nicht
immer ausreichend iſt. Wohl aus dieſem Grunde ſang er die
be=
rühmte Arie des zweiten Teiles nicht mit der Beſeelung, die
be=
ſonders gegen Ende nötig iſt, wo manches an die Sopranarie
des=
ſelben Teiles erinnert. Sein Höhepunkt war das einleitende
Rezitativ des letzten Teils, das vollendet ſchön im Ausdruck und
Nummer 338
Chamberlain,
der Beauftragte Poincarés.
Starkes Befremden an Berliner amtlicher Stelle
* Die Rheinlanderklärung Chamberlains hat nur in ein
Teil der engliſchen Preſſe ein zuſtimmendes Echo gefunden.
franzöſiſche Preſſe zollt ihr jedoch ungeteilten Beifall. Das
auch nicht weiter verwunderlich, hat doch der engliſche Außenm
ſter dem Artikel 431 des Verſailler Vertrages eine Auslegung
geben, wie ſie ſchärfer ſelbſt in Paris noch nicht gegeben wor
iſt. In Berlin haben die Ausführungen Cha
berlains vor dem Unterhaus, das denkbar ſchärf
Befremden ausgelöſt. Man fragt ſich mit Recht im A
wärtigen Amt, was den verantwortlichen Leiter der engliſe
Außenpolitik veranlaßt haben könnte, gerade in dieſem Augen!
der Reparationsverhandlungen das Thema unſerer ſich aus
ſem Artikel ergebenden Rechtsanſprüche anzuſchneiden und ſie
und bündig zu verneinen. Das muß umſo mehr überraſchen,
noch vor ganz kurzer Zeit der engliſche Schatzkanzler Chur
gerade den entgegengeſetzten Standpunkt eingenommen
Offenbar iſt Chamberlain jetzt ſoweit in das franzöſiſche F
waſſer eingeſchwenkt, daß er bereit iſt, der franzöſiſchen, auf
Verquickung des Reparationsproblems mit der Rheinlandy
mung hinauslaufenden Theſe rückhaltslos beizutreten. Si
ſeine Erklärung aber ein Verſuch ſein, einen Druck e
Deutſchland auszuüben, umuns zu Zugeſtändniſ
auf reparationspolitiſchem Gebiet gegen Ri
mungskonzeſſionen zu bewegen, dann darf 1
wohl daran erinnern, daß die Berliner Regierung nach wie
eine derartige Verſchmelzung beider Probleme ablehnt. W
auch im Augenblick der Wortlaut der Erklärungen Chamberle s
nicht an amtlicher Stelle vorliegt — der deutſche Botſchafter ſ
angewieſen, ihn ſchnellſtens nach Berlin zu geben —, ſo erſch
es doch notwendig, ſich mit einigen Sätzen ſeiner Ausführun
zu beſchäftigen.
Der engliſche Außenminiſter ſteht auf dem Standpunkt, da
Deutſchland die ſich aus dem Verſailler Vertrag ergebende
Verpflichtungen nicht erfüllt hat.
Daß dieſe Redewendung in Berlin die denkbar größte Ue
raſchung hervorgerufen hat, nur nebenbei. Sachlich darf n
dazu bemerkt werden, daß von uns alle territorial
Verpflichtungen erfüllt worden ſind: wir haben
Oſten alle Gebietsabtretungen vorgenommen, wie ſie von
verlangt wurden; das gleiche iſt im Norden und im Weſten
ſchehen. Wir haben Heer und Flotte abgerüſtet, das geſa e
Kriegsmaterial entwender abgeliefert oder unter interalliie
Aufſicht zerſtört, ſo daß ſchließlich die Kontrollkommiſſionen
rückgezogen wurden und in Genf ein Beſchluß zur Annahme
langte, der die Erfüllung aller Entwaffnungsbeſtimmungen
ſtätigte. Wir haben ſchließlich auch das Dawesabkom
akzeptiert, das vollkommen den Vertragsbedingungen entſpit
und in ſich ſelbſt ſo zahlreiche Sicherheiten enthält, daß von ei
Abhängigkeit unſerer Gläubigerſtaaten von unſerem Zahlur
willen gar nicht geſprochen werden kann.
Die willkürliche Auslegung des Artikels 431 durch Chamberlai
macht es notwendig, ſich einmal dieſen Teil des Verſailler 9
trages genauer anzuſehen. Nach dem engliſchen und franzöſiſe
Text, der mit der deutſchen Ueberſetzung, wie ſie in dem von
Nationalverſammlung am 9. Juni 1919 angenommenen Ge
enthalten iſt, übereinſtimmt, heißt es ausdrücklich: Leiſtet
Deu=
land vor Ablauf der 15 Jahre allen ihm aus dem gegenwärti
Vertrag erwachſenden Verpflichtungen Genüge, ſo werden die
ſatzungstruppen ſofort zurückgezogen. Wenn dieſer Artikel irge
einen Sinn hat und wenn man in Verſailles nicht bewußt dar
ausgegangen iſt, die Oeffentlichkeit in der gröbſten Weiſe irre
führen, dann kann aus dieſer Faſſung nichts anderes hera
geleſen werden, als daß nunmehr der Zeitpunkt eingetreten
der uns das Recht gibt, die Zurückziehung der fremden Trup
von deutſchem Boden zu verlangen. Auch der Sekretär Wilſ
erklärt in ſeinen Erinnerungen, daß man in Verſaill
einen Schriftwechſel untereinander ausgetauſcht habe,
dim ſich die Bevollmächtigten der Allierten, zu de
damals Wilſon, Lloyd George und Clémenceau gehörten,
rauf geeinigt hätten, das Rheinland vorzei
zu räumen, wenn unſererſeits alle Beweiſe d
guten Willens für die Erfüllung unſerer Ve
pflichtungen gegeben worden ſind. Es gehört ſe
recht viel dazu, plötzlich mit einer anderen Meinung aufzutre
Immerhin Herr Chamberlain hat ſich jetzt wenigſt
endgültig demaskiert und ſich uns als der Beau
tragte Poincarés vorgeſtellt.
der Stimmgebung gelang. Gewiſſe melodiſche Ergänzungen
Rezitativ, auf die Haydn unbedingt gerechnet hat, und die z
Stil jener Zeit gehören, wandte der Künſtler nicht an. Auf
dem kamen mehrfach kleine rhythmiſche Verſtöße vor.
Die überaus wichtige Baßpärtie war Emmerich A. Wei
Frankfurt a. M. anvertraut. Der Sänger gab Vollendetes ne
weniger Vollkommenen. Hervorragend iſt ſein künſtleriſches
ſtalten in Rezitativ wie Arie, etwas ſchroff der Gegenſatz zwiſe
ſeinem techniſch ausgezeichnet ausgeführten pp und dem etn
ſpröden Forte=Ton. Mehrmals intonierte er nicht ganz gen
beſonders in dem Terzett „Der Herr iſt groß‟. Die Maeſtl
Arie im zweiten Teil hört man meiſt ein wenig beſchwing
was ſowohl dem geſanglichen Eindruck, als auch den Trompet
fanfaren günſtig iſt, die in dem gewählten Tempo etwas trot
und unbegeiſtert klangen. Seine hohe Künſtlerſchaft bewies
Sänger in den ausdrucksvollen Rezitativen und in der gu
künſtleriſchen und ſtimmlichen Anpaſſung in den Duetten.
Schlußchor trat Aga Zeh zu den Soliſten hinzu und fügte
mit größter Sicherheit und ſchönem Klang in die beiden
Quart=
ſtellen ein.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Erlaugen: Das Ordinariat der Chirurgie, das ſich durch
Rücktritt des Geh. Medizinalrates Prof. Dr. E. Graſer erledigen w.
iſt dem a. p. Profeſſor und Oberarzt der chirurgiſchen Klinik der 1
verſität Frankfurt a. M. Dr. med. Otto Gpetze angeboten word
Budapeſt: Der Ordinarins und Direktor der 1. Gynäkologii”
Klimik, Prof. Dr. Dr. Paul Kubinyi iſt am 23. November im 2.
von 58 Jahren geſtorben.
Ap. In der vom Verlag Georg Müller in München herausgeg”
nen Sammlung „Zwei Mark=Bücher” erſchien eine Erzählung
Nikolaus Schwarzkopf: „Greta Kunkel”, in deren Mitteln”
die liebliche Förſterstochter des Odenwälder Dorfes Habich.Sich e
Es iſt die Schilderung eines Mädchenſchickſals und zugleich ein Si
Dorfgeſchichte. Das Erwachen des Weibes in dieſem Naturkinde,
Seelenleben und ihre Freundſchaft mit dem Doktorsſohn, die zu. L”
reinen und beglückenden Liebe wird, werden lebenswahr und mit piyee
giſcher Feinheit geſchildert. Die Enttäuſchung, die ihr Geliebter ihr
reitet, indem er eine andere zur Frau nimmt, überwindet ihre 9e!""
Natur, die eine unglückliche Liebe nicht mit ſich herumtragen kan.
vorübergehende Regung, ſich als Brunhild an der Kriemhild zu kas”
bekämpft ſie und wirbt ſogar um die Freundſchaft des jungen Pſin
die ihr zuteil wird. Die anfangs zur Tragik neigende Erzählung I.
ein glückliches Ende, indem Greta einem Bewerber aus chrell.
die Hand reicht. Naturſchilderungen, Geſchichten und Sagen des T
waldes ſind in dieſe, eine feine Beobachtung und Detailmater”.
ſchönes Heimatgefühl verratende Erzählung von dem prächtigeh
waldmädchen eingeflochten, die den Leſer bis zum Schluſſe felee
Me
Hau
Saarbrücken, 4. Dez.
Anlüßlich des Beſuchs reichsbeutſcher Handelsredakteure im
Saar=
gebiet hielt Dr. Paul Keuth, Syndikus des Schutzvereins für Handel
und Gewerbe im Saargebiet e. V., einen Vortrag über
Wirtſchafts=
vrobleme des Saarhandels, dem wir Folgendes entnahmen: Durch die
Zollabſcmürung iſt der alte Saaumarkt im weiteren Sinne des Wortes
erſchlagen worden. Die im Reichszollgebiet liegenden Abſatzgebiete ſind
o gut wie ganz ausgefallen. So iſt der Saarhandel heute im
weſent=
ichen auf das eigentliche Saargebiek angewvieſen. Die Verkleinerung
ſes Abſatzmarktes, ſowie die durch die Inflarion bedingte überſtarke
Ver=
nehrung der Handelsbetriebe hat es mit ſich gebraht, daß heute der
Saarhandel ſehr ſtark leidet unter einem erheblichen Mißverhältnis
wiſchen Markt und Organiſacion. Auf zu kleinem Raum drängen ſich
u viele Betriebe. Bei der ausgeſprochen, deutſchen Eigenart des
ſaar=
ändiſchen Marktes ift es ſelbſtverſtändlſch, daß der hier tätige
Groß=
ind Einzelhandel vollkommen deutſchen Charakter hat. Die Stellung
er deutſchen Ware auf dem Saarmarkt blieb trotz vieler Frankreich
be=
ünſtigender Momente immer noch ſo ſtark, daß erſt die endgültige
Zoll=
bſelmürung 1925 der franzöſiſchen Ware zum Beſitze der
Vormaeht=
ellung verhalf, den früher die deutſche Ware eingenommen hatte. Man
ann annehmen, daß heute das Saargebiet etwa für 1,2 Milliarden
Vare aus Frankreich bezieht. Dank der deutſh=franzöſiſchen
Handels=
erträge und begünſtigt durch die Saarzollabkommen, nicht zuletzt aber
uch unter der Auswirkung der endgültigen Frankenſtabiliſierung, iſt es
doch der deutſchen Ware gelungen, wieder einen anſehnlihen Teil des
erlorenen Bodens eurückzugewinnen. Das wird aus folgender
Zahlen=
egenüberſtellung deutlich: deutſche Einfuhr in das Saargebiet: 1925
711 Mill. RM., 1826 54,236 Mill. RM., 1327 80,781 Mill. RM.,
128, 1. Halbjahr 49,228 Mill. RM. Für den Saarhandel gilt
jeden=
ills ſo viel, daß er nur bei einer Wiedereingliederung in
ie deutſche Wirtſchaft den Lebensraum gewinnen kann, den er
enötigt.
Aus dem gleichen Anlaß ſprach Syndikus Martin auf Einladung
er Arbeitsgemeinſchaſt der Saarpreſſe (Verein der Saarpreſſe und Ver=
und Deutſcher Zeitungsverleger, Bezirksverein Saar) vor den
reichs=
eutſchen Wirtſchaftsredakteuren über
die zollpolikiſche Lage zes Saargebiekes.
Nach einem Ueberblick über die bisherige Entwicklung der
Saarzoll=
age kennzeichnete der Redne= die augenblickliche Lage wie folgt: Das
gargebiet bleibt grundſätzlich nach wie vor dem franzöſiſchen Zollſyſtem
ngegliedert. Tatſächlich aber iſt für die geſamte lebenswichtige
Produk=
on des Saargebiets, mit einigen Ausnahmen, der zollfreie Abſatz im
eihe geſichert. Bei der Einfuhr unterliegt die Geſamtheit der aus dem
rrade niedrig zu nennen ſind. Nur für einzelne, beſonders dringend
nötigte deutſche Waren konnten Erleichterungen erkämpft werden.
ierbei wurde insbeſondere die Schwierigkeit des gegenſeitigen
Aus=
uſches unterſtrichen und die Unzulänglichkeit der Zugeſtändniſſe fir
Bezug deutſcher Waren angeſichts der Tatſache, daß die Bevölkerung
s Saargebiets nach Geſchmack, Qualität und Gewohnheit ganz auf dieſe
ngeſtellt iſt, betont. Eine Gefahr liegt in der Tatſache der immerhin
nkbaren Kündigung des Eiſenpaktes im nückſſten Jahre (am 1. Moi
29, erſtnals kündbar zum 1. Oktober 1929), da die mit dieſem Pakt
fſammenhängenden Teile des Saarzollabkommens alsdann gekündigt
erden können. Zuſammengefaßt: Die durch den Verſailler Vertrag
m Sanrgebiet beſtimmte zollpolitiſche Lage iſr heute weſentlich im
inne einer Wiedereingliederung in die deutſche Wirtſchaft korrigiert.
ber es liegt in der Natur der Dinge, daß die erreichte Abänderung
ich wie vor unerfreulich und eine ſtarke Belaſtung. Die Endlöſung
nn nur in einer klaren Rückgliederung in das deutſche
Wirtſchafts=
jiet liegen. Auch dabei werben naturgemäß wieder neue zollpolitiſche
obleme auftauchen. Kommerzienrat Dr. h. c. Röchling ſprach über
die Zukunfk des Sgarbergbaues.
Bei der burch die Art der Kohlenablagerung von vornherein
ſchwie=
fen Lage des Saarkohlenbergbaues, die ſich in der Nachkriegszeit
außer=
dentlich verſchärft habe, hänge die weitere Entwicklung ganz
weſent=
von der Frachtenfrage ab. Durch die neuem Kanalbauten
be ſich auch frachtinäßig die Konkurrenz der woſtfäliſchen Zechen noch
rſtärkt, wodurch der Abſatz der Saarkohle nach) Deutſchland ungünſtig
einflußt worden ſei. Aber auch innerhalb (es Saargebiets habe die
nführung des Staffeltarifs eine weſentliche Verteuerung gebracht. Um
nkurremzfähig zu bleiben, mußten die Preiſe der Saarkohle auf einem
r niedrigen Stand gehalten werden. Eine Senkung der Frachten
daher erforderlſch. Der Redner empfahl die Einführung von
Regel=
tigkeitstarifen nach franzöſiſchem Muſter, die nicht nur dem Erzeuger
behandelte Generaldirektor Tgahrt. Die günſtige Lage dieſer Induſtrie
vor dem Kriege habe ſich mit dem Beginn der Fremdherrſchaft im
Saar=
gebiet grundlegend geändert. Während alle anderen Länder,
einſchließ=
lich des übrigen Deutſchlands, bis zum Jahre 1927 ganz erhebliche
Fort=
ſchritte in ihrer Erzeugung gegenüber der Vorkriegszeit machen konnten,
blieb das Saargebiet ſtark zuvück. Den gewaltigen Vorſprung in der
Rationaliſierung einzuholen, werde kaum möglich ſein. Ohne die
Grün=
dung des Stahlwerksverbandes und der Internationalen
Rohſtahlgemein=
ſchaft wäre die ſaarländiſche Eiſeninduſtrie heute vollkommen aus dem
Exportmarkte ausgeſchaltet. Keine eigenen Erze, die Kohlen in der
Hand eines Monopolbeſitzers, im Verhältnis zu den Nachbarländern
höhere Löhne, mit hohen Frachten belaſtet, für den Abſatz nach dem
deutſchen Markt durch frachtlich günſtiger gelegene Werke und den
Wettbewerb einer leiſtungsfähigen Waſſerſtraße im Nachteil, durch den
langen Kapitalmangel und die Ueberfremdung techniſch zurückgeblieben,
mit verhältnismäßig geringer Verfeinerung: ſo ſtellle ſich heute die
Lage der Saarinduſtrie ſehr ungünſtig dar. Was ſie am Leben erhält,
ſei die Tatſache, daß gewaltige Kapitalien in ihr inbeſtiert ſind, daß eine
werktätige Arbeiterſchaft vorhanden und die Unternehmer von dem
ernſten Streben beſeilt ſind, die Saareiſeninduſtrie nicht nur am Leben
zu erhalten, ſondern ihr auch eine beſſere Zukunft zu gewinnen. Im
Anſchluß daran ſprach Hüttendirektor Dr. Wagner über die
induſtrie.
Er hob die beſonderen Schwierigkeiten herbor, die ſich infolge der
Be=
ſchaffenheit der Saarkohle bei der Rationaliſierung der Kokerei= und
Hochofenbetriebe ergäben. Nach Betrachtung der verſchiedenen
Induſtrie=
zweige kam er zu dem Ergebnis, daß die Saarinduſtrie von einem
ge=
ſunden Geiſte des Fortſchritts belebt, tatkräftig und zuverſichtlich in den
Konkurrenzkampf eingetreten ſei und alles tue, was in ihren Kräften
ſtehe, um der Saarbevölkerung ihre wichtigſte Lebensgrundlage nicht nur
zu erhalten, ſondern auch zu ſtärken.
Die weikerverarbeilenze Induſtrie des Sgargebiels,
ſo führte Fabrikdirektor Siegfried in ſeinem Vortrage aus, war vor
dem Kriege völlig auf den deutſchen Markt eingeſtellt. Nach dem Kriege
zeigte ſich bald, daß Frankreich als Lieferant und Abnehmer das
Mutter=
land nicht erſetzen konnte. Für früher von Deutſchland bezogenes
Ma=
terial hätten eigene Fabriken eingerichtet werden müſſen, die mit ihrer
geringen Produktion gegen die großen ausländiſchen Spezialfirmen nicht
konkurrieren könnten. Bis zur Rückgliederung des Saargebiets müßten
dieſe unrationellen Betriebe ſelbſt unter großen Verluſten mit
durch=
gehalten werden. Danbbar ſei anzuerkennen, daß das Reich durch
Be=
willigung entſprechender zollfreier Kontingente vielen Betrieben
über=
haupt erſt die Weiterexiſtenz ermöglicht habe. Von einer Bevorzugung
der Saarinduſtrie könne aber nicht geſprochen werden.
Glashüttenbeſitzer Leo Wenzel referierte über die Lage der
Tafelglasinduſtrie des Saargebiets. Nach einem
Vor=
trag von Generaldirektor Dr. h. c. L. v. Boch=Galhan über die
Keram=Induſtrie des Saargebiets und von Redakteur Dr.
König über „Neue Induſtrien im Saargebiet” fand eine
rege Ausſprache ſtatt.
Die deutſche delegakion für Lugano.
* Berlin, 4. Dez. (Priv.=Tel.)
Die Ratstagung in Lugano beginnt am 10. Dezember. Die
deutſche Delegation unter Führung Dr.
Streſe=
manns begibt ſich am Freitag abend auf die Reiſe nach dem
diesmaligen Tagungsort. Vermutlich wird vorher in Berlin noch
eine Zuſammenkunft zwiſchen Dr. Streſemann
und dem polniſchen Außenminiſter Zaleſki
ſtatt=
finden, der auf der Reiſe nach Lugano Berlin zu berühren
ge=
denkt. In Berliner amtlicher Stelle weiß man allerdings von
ſolchen Plänen noch nichts. Die Zuſammenkunft iſt aber inſofern
ſchon nicht ausgeſchloſſen, weil Miniſter Hermes zurzeit in
War=
ſchau weilt, um die Handelsvertragsverhandlungen wieder in
Gang zu bringen. Daraus kann ſich ſehr leicht die Notwendigkeit
einer direkten Ausſprache der beiden Außenminiſter ergeben. Die
Tagesordnung für Lugano iſt nicht ſehr umfangreich und wird
alſo kein beſonderes Intereſſe erwecken. Umſo wichtiger ſind die
Verhandlungen hinter den Kuliſſen, zumal da die
Reparations=
verhandlungen noch auf dem toten Punkt ſind und auch Herr
Chamberlain mit ſeiner Rheinlandrede eine Atmoſphäre
geſchaf=
fen hat, die nicht gerade den Reparationsverhandlungen förderlich
ſein dürfte.
Uns wird geſchrieben:
Preſſenachrichten zufolge iſt aus der Mitte des Reichstags an die
Reichsregierung die Anfrage gerichtet worden, ob ſie bereit ſei, gegen
die geſetzwidrige Verteilung der zur Linderung der Notſtände im
rhei=
niſch=weſtfäliſchen Induſtriegebiet bewilligten 20 Millionen RM. durch
die preußiſche Regierung vorzugehen. Die Geſetzwidrigkeit wird darin
geſehen, daß die preußiſche Regierung unterm 19. Nov mber 1923
ver=
fügt hat, auf die Fürſorgeunterſtützung ſeien die Beihilfen, die die
aus=
geſperrten Arbeiter von dritter Seite erhalten haben, nicht
anzurech=
nen. Durch dieſe Verfügung hat ſich die preußiſche Regierung in der Tat
in Widerſpruch geſetzt mit denjenigen Beſtimmungen, die für die
Ge=
ſvährung von Fürſorgeunterſtützungen grundlegend ſind. Die
Ermäch=
tigung der Reichsregierung durch den Reichstag am 17. November
1928 „zur Abſtellung der Notſtände, die im rheiniſch=weſtfäliſchen
In=
duſtriegebiet durch Ausſperrungen entſtanden ſind, nach näherer
Ver=
einbarung mit Preußen Mittel zur Verfügung zu ſtellen, um den in dem
genannten Gebiet gelegenen Gemeinden (Gemeindeverbänden) in
Ge=
meinſchaft mit Preußen eine ausreichende Erfüllung der ihnen
oblie=
genden Fürſorgepflicht zu ermöglichen”, läßt deutlch erkennen,
daß es ſich um eine Fürſorgemaßnahme handelt, bei deven Ausführung
die B=ſtimmungen des Fürſorgerechts naturgemäß zu beachten ſind. Die
Fürſorgepflicht der Gemeinden iſt niedergelegt in der Verordnung über
die Fürſorgepflicht vom 13. Februar 1924 und in den hierzu erlaſſenen
Reichsgrundſätzen und Ausführungsvorſchriften. Nach dieſen
Beſtim=
mungen ſetzt die Gewährung einer Fürſorgeleiſtung das Vorliegen einer
Hilfsbedürftigkeit voraus. Dieſe iſt dann gegeben, wenn
je=
mand den notwendigen Lebensbedarf für ſich und ſeine
unterhaltungs=
berechtigten Angehörigen nicht oder nicht ausreichend aus eigenen
Kräf=
ten und Mitteln beſchaffen kann und ihn auch nicht von
an=
derer Seite, insbeſondere von Angehörigen, erhält.
Demnach wäre alſo in jedem Einzelfall feſtzuſtellen, ob eine Un
er=
ſtützung von dritter Seite gewährt wird oder nicht. Soweit eine
der=
artige Unterſtützung geleiſtet wird, müßte ſie bei der Verteilung der
öffentlichen Unterſtützungsgelder angerechnet werden. Solche, der
Anrech=
nung zwingend unterliegende Unterſtützungen ſind auch die Beihilfen, die
die Gewerkſchaften ihren im Ausſtand befindlichen Angeſtellten bisher
gezahlt haben. Dieſe Rechtsauffaſſung hat das preußiſche Miniſterium
für Volkswohlfahrt zunächſt geteilt, als es durch Erlaß vom 12.
No=
vember 1928 die Regierungen Arnsberg, Köln und Münſter angewieſen
hat, daß „ausgeſperrten oder ſtreibenden Arbeitern Beihilfen der
Gewerk=
ſchaften bei der Bemeſſung der Unterſtützung der öffentlichen Fürſorge
anzurechnen ſind‟. Das war alſo die Anſicht des preußiſchen
Wohlfahrts=
miniſteriums vor dem Unterſtützungsbeſchluß des Reichstags. Um ſo
eigentümlicher muß es berühren, wenn die preußiſche Regierung nach
dem Zuſtandekommen des Reichstagsbeſchlufſes verfügt hat, die
Für=
ſorgeleiſtung ſei jedem ausgeſperrten Arbeitnehmer zu gewähren ohne
Rückſicht auf etwaige Beihilfen, die von den Gewerkſchaften gezahlt
wer=
den, und ohne daß Rückzahlung der Unterſtützung von dem
Arbeitneh=
mer nachträglich verlangt werden kann. Hiermit hat die preußiſche
Re=
gierung die in den geſetzlichen Vorſchriften als Vorausſetzung für die
Gewährung der Fürſorgeleiſtung enthaltene Bedingung der
Hilfsbedürf=
tigkeit fallen gelaſſen und ſich über die beſtehenden Geſetzesbeſtimmungen
hinweggeſetzt. Der Fürſorgegedanke, wie er in dem Beſchluß des
Reichs=
tags zum Ausdruck kommt, wurde durch die Anordnung der preußiſchen
Regierung völlig mißachtet. Mit ihrer Anordnung hat die preußiſche
Regierung in den Wirtſchaftskampf zugunſten der Arbeitnehmergruppe
eingegriffen und damit die Neutralität, die ſie in dem Streit unbedingt
zu wahren hatte, aufgegeben. Es muß deshalb erwartet werden, daß
unbedingt eine Korrektur der Anordnung der preußiſchen Regierung
intritt.
Sozialdemokrakiſche Oppoſikisa.
* Berlin, 4. Dez. (Priv.=Tel.)
Die Verärgerung innerhalb der Sozialdemokratie über den Ausgang
des Eiſenkonfliktes wagt ſich jetzt vorſichtig an die Oeffentlichkeit. Der
Abg. Anfhäuſer, der als Vorſitzender der freien Angeſtellten eine
wwich=
tige Rolle ſpielt, iſt der Erſte, der wider den Stachel lö.kt, allerdings in
ziemlich vorſichtiger Form, aber die Kritik iſt doch deutlich genug. Er
beklagt es, daß die Staatsgewalt von ihren Machtmitheln gegen die
„Rebellen” im Ruhrgebiet, womit die Unternehmer gemeint werden,
nicht Gobrauch gemacht habe, während ſie jetzt mithelfe, den für
verbind=
lich erklärten Schiedsſpruch rechtsunwirkſam und nichtig zu machen.
Er quält ſich ein mühſame3 Lob ab für den Mut Severings, aber nur,
um daran die verhängmisvolle Tatſache anhängen zu können, daß im
Ciſenkonflikt, genau wie beim Panzerkreuzer, die ganze Aktion ohne
dorherige Fühlungnahme mit Fraktion und Geſverkſchaften erfolgte.
Eine ſolche Verantwortungsfrendigkeit, die einer Iſolierung der politiſch
und gewerkſchaftlich organiſierten Arbeiterſchaft gleichkomme, ſei
bedenk=
lich. Wenn das ſchon in alle ſozialdemokratiſ hen Zeitungen
hinein=
lanciert wird, dann kaun man ſich ungefähr vorſtellen, wie innerhalb
der Fraktion der linke Flügel ſich über die „Unbotmäßigkeit” der
Miniſter auslaſſen wird.
Uraufführung am Stadttheater zu Leipzig.
Zum erſten Male in ſeinem Leben hat ſich der Kölner
Kom=
niſt Hermann Hans Wetzler, der mit einigen Werken
nigſt in unſeren Konzertſälen heimiſch geworden iſt, an ein Wer
*Operngattung herangewagt. Man kann aber kaum von einem
ſtlingswerk ſchlechthin ſprechen. Wetzler hat als Kapellmeiſter
* Jahrzehnten eine enge Fühlung mit der Gattung, und eine
nze Reihe ſeiner Konzertwerke haben ſo enge Beziehungen zur
kamatik, daß man gewiß ſein durfte, er werde ſich auf das neue
ebiet nicht begeben, wenn er nicht das Bewußtſein haben konnte,
buwertiges zu ſpenden. Dieſe neue Oper trägt denn auch, wenn
in bon einer gewiſſen Länge der Expoſition abſieht, alle Zeichen
lek in allen Sätteln gerechten Opernroutine; ja, ich möchte faſt
Zen, ſie läßt zuviel von dieſer Routine erkennen. Was über=
Ubt auf der Opernbühne an wirkſamen Szenen möglich iſt, das
Io man in dieſer Oper auch finden. Kein Wunder alſo, daß
einen überaus ſtarken Publikumserfolg gab, der dem Werk
G in anderen Städten, wenn nicht alles trügt, treu bleiben
rfte.
Sicherlich ein Werk der Routine! Aber doch ein Werk von
ſolut perſönlichem Charakter. Und ſicherlich keine der land=
Inigen veriſtiſchen Opern. Der Text, von der Gattin des
Kom=
liſten Lini Wetzler nach der bekannten Novelle von Proſper
Srimse „La Vénus dllle geſtaltet, führt ins Basken=
1O, das mit ſeiner Landſchaft, ſeinen Sitten und Bräuchen,
Nen Feſten und Tänzen dem Komponiſten beſonders ſtarke An=
Zungen gab. Die Handlung der Oper aber wird in allen Teilen
ſuimmt durch den myſtiſchen Zauber und die dämoniſche
Ge=
h, die von einer ausgegrabenen Venus=Statue ausgeht. Alle
Fonen des Dramas verfallen ihrer Macht, von dem alten, mit
einen närriſchen Götzendienſt treibenden Schloßherrn
ange=
ten, bis zum letzten Dorfburſchen. Den Sohn des Schloß=
„In, der um einer reichen Heirat willen ſeine arme Geliebte
Llaßt, treibt der Zauber der Statue in den Tod, während ſie
Eichzeitig die Schirmherrin einer neuen echten Liebe der Braut
ird.
Man ſoll und darf bei dieſem Werk die Handlung nicht in
EI Einzelheiten erzählen; denn wirkliches Leben gewinnt das
Aze erſt durch die ſehr temperamentſtarke Muſik. Wetzler kennt
* moderne Orcheſter in allen ſeinen Feinheiten und ſeiner
Den Widerſtand beſiegenden Klangfülle, er kennt auch die Wir=
8 weitgeſponnener Kantilenen, die ſich, womöglich noch in
eisſorm, zu glänzender dynamiſcher Gipfelung emporſteigern,
tEumhr die unfehlbare Wirkung großer geſchloſſener Tanzſzenen
F.
Graf Leopold von Kalckreuth,
der große Porträt= und Genremaler, iſt 73jährig geſtorben. Seine
Werke ſind in den erſten Sammlungen des Reiches, ſo in der
Berliner Nationalgalerie, in Hamburger, Leipziger, Karlsruher
und Stuttgarter Muſeen vertreten. Er hat als Direktor der
Kunſtſchule in Stuttgart in den Jahren 1900—1905 die
Entwick=
lung der deutſchen Malerei auch als Lehrer beeinflußt. — Die
Familie Graf Kalckreuth gab ſchon in der Perſon des Grafen
Stanislaus v. Kalckreuth, der der Vater des Verſtorbenen war,
einen wertvollen Maler der deutſchen Kunſt. Graf Stanislaus
v. Kalckreuth, der von 1820 bis 1894 gelebt hat, war 1860 der
Gründer und bis 1876 Direktor der Kunſtſchule in Weimar.
und ſchließlich auch die Verbindung von Szene und Orcheſter in
großartigen Naturſchilderungen. Damit ſind die hauptſächlichſten
Faktoren genannt, auf denen der ſtarke Erfolg der Oper beruhte.
Schwächer iſt Wetzler in den komiſchen Szenen, die überhaupt
angeſichts der ernſten Grundhaltung des Werkes wie
Fremd=
körper wirken.
Die Aufführung des neuen Werkes an der Leipziger Oper
war mit jener Sorgfalt vorbereitet und durchgeführt, die dieſe
Bühne nun ſchon ſeit einigen Jahren zu einem bevorzugten
Ur=
aufführungsort gemacht hat. Guſtav Brecher war der
ſou=
veräne muſikaliſche Leiter des Ganzen; die von Arapantinos
geſchaffene Szene belebte Brüggmanns intenſive Regie. Im
Arrangement der ſehr ſchwierigen Tanzſzenen bewährte ſich der
als Gaſt aus Berlin berufene Terpis. Die geſanglichen
Haupt=
rollen waren bei Fanny Cleve Max Spilcker Fritz Zoſel
und anderen führenden Mitgliedern des ausgezeichneten Leip=
Dr. Adolf Aber.
ziger Enſembles in beſten Händen.
Der amtliche preußiſche Preſſedienſt veröffentlicht nachſtehende
außerordentlich bedeutſame Kundgebung des Vorſitzenden der
Sektion für Dichtkunſt in der Preußiſchen Akademie der Künſte,
Walter von Molo:
„Wir fühlen uns verpflichtet, die Oeffentlichkeit auf die
Ge=
fahr hinzuweiſen, die unſere Kultur durch die täglich wachſende
Gleichgültigkeit gegen dichteriſche Werke an der
Wurzel ihres Lebens bedroht. Viele Einzelne warnen und
mah=
nen, ohne das Gehör des Volkes zu finden. Jetzt, in ſpäter
Schickſalsſtunde, erhebt unſere Sektion als die ſichtbare
Vertrete=
rin der geſamten deutſchen Dichtung ihre Stimme. Sie klagt nicht
an: dazu iſt die Lage unſerer Kunſt und aller Künſte viel zu ernſt;
ſie verurteilt nicht, denn Erſchlaffung und Entfremdung liegen
wie eine Krankheit über dem Lande. Nachdrücklich aber ruft
ſie noch einmal zur Umkehr auf: Alle, deren Arbeit an
Gefüge und Werk der Geſamtheit nicht nur das tägliche Leben
friſten möchte, ſondern die einen menſchlichen Sinn in ihrer
Tätig=
keit ſuchen. Wir wenden uns an die Heranwachſenden wie an die
Alternden. Wir wenden uns an die berufenen Vermittler des
dichteriſchen Werkes. Ohne kleinliche Bemäkelung modiſcher und
geſchäftlicher Zeiterſcheinungen auf dem Gebiete der Literatur
machen wir darauf aufmerkſam, daß bei weiterer Ausbreitung der
Gleichgültigkeit die ſchöpferiſchen Geiſter immer ſeltener werden
müſſen, und daß es vielleicht zu ſpät ſein wird, wenn man
einſt nach ihnen wieder verlangt. Der Verzicht breiter Maſſen
auf die Dichtkunſt beraubt Gegenwart und Zukunft nicht nur eines
wichtigen Erziehungsmittels, ſondern der mächtigſten
Ver=
ſöhnerin der in ſich und untereinander
getrenn=
ten Völker.”
Seite 4
Heiſticher Sinelag.
Annahne des Gewerbefteuergeſetzes für
Wander=
beiriebe und des Skeuervorauszahlungsgeſetzes in
erſter Leſung. — Die Winkerbeihilſe genehmigk.
Präſident Delp eröffnete die geſtrige Sitzung des Heſſiſchen
Land=
tags um 10 Uhr 15 Minuten. — Nach Beantwortung einer Reihe
Kleiner Anfragen tritt das Haus in die Beratung des Geſetzes über die
Beſteuerung des Gewerbebetriebs im Umherziehen.
Abg. Sumpf (Komm.) lehnt die Vorlage ab.
Abg. Dr. Niepoth (D.V.P.) erklärt die Zuſtimmung ſeiner
Par=
tei trotz mancher Schönheitsfehler der Vorlage
Eine Anzegung des Abg. Schort (D.V.P.), die Beſteuerung von
Wander=Ausſtellungen mit Auftragsannahme ins Auge zu faſſen, findet
die Zuſage des Arbeitsminiſteriums. Die Zuſtimmung zur Vorlage
er=
klären außerdem die Abg. Dr. Müller (Bbd.), Weckler (3.),
Donath (Dem.), Lux (Soz.), Böhm (Dntl.) und Axt (VRP.).
Das Geſetz wird in erſter Leſung angenommen. Die zweite Leſung
erfolgt heute.
Das Steuervorauszahlungsgeſetz, das ſodann zur Beratung geſtellt
wird, findet die Zuſtimmung des Abg. Weckler (Z.), der aber raſcheſte
Beendigung der Gewerbeſteuerveranlagung 1928 wünſcht.
Abg. Dr. Beſt (VRP.) begründet ſeinen Abänderungsantrag.
Miniſterialrat Dörr weiſt auf die techniſchen Schwierigkeiten bei
der Steuerveranlagung hin.
Abg. Haury ſpricht den Wunſch aus, daß man endlich mit den
Vorauszahlungsgeſetzen Schluß mache.
Abg. Dr. Leuchtgens übt Kritik an der Beſteuerung nach
Friedenswertſätzen.
Nach Mitteilung von Finanzminiſter Kirnberger ſind
die Finanzämter nicht in der Lage, mehr als eine Steuerart zu
veran=
lagen. 1928 wird in Uebereinſtimmung mit der Mehrheit der öffentlichen
Meinung die Gewerbeſteuer als vordringlichſte Steuer veranlagt, 1929
ſoll die Sanderſteuer folgen. Dieſe werde, da ſie geſenkt worden ſei,
2 Millionen dem Heſſiſchen Staat weniger einbringen. Für 1930
rech=
net der Miniſter mit der Grundſteuerveranlagung auf Grund eines
Grundſteuerrahmengeſetzes.
In der Einzelberatung werden, nachdem dann noch die Abg. Lux
(Soz.), Glaſer (Bbd.), Weckler (Z.) und Dr. Leuchtgens (Bbd.) zu dem
Geſetz Stellung genommen haben, Abänderungsanträge von Dr. Beſt
(VRP.), Haury (DVP.), Dr. Niepoth (DVP.), des Landbundes und der
der Sozialdemokraten abgelehnt.
Die Regierungsvorlage, Entwurf eines
Steuervorauszah=
lungsgeſetzes, wird entſprechend den Ausſchußbeſchlüſſen in erſter
Leſung angenommen. Die zweite Leſung wird heute erfolgen.
Mittwoch, den S. Dezember 1928
Runmer 338
Die nun folgende Beratung der Anträge auf Gewährung einer
Winterbeihilfe an Erwerbsloſe, Sozial=, Indaliden= und
Klein=
rentner von durchſchnittlich 40 Mark, — die Mittel ſollen den
Fürſorge=
verbänden zunächſt darlehensweiſe von der Regierung zur Verfügung
geſtellt werden — bringt als Ergebnis die Annahme des
Ausſchuß=
antrages.
Präſident Delp ſchließt die Sitzung um 2 Uhr 30 Minuten und
beraumt die nächſte Sitzung auf heute vormittag 10 Uhr an.
Auf die kleine Anfrage des Abg. Haury, betr. die
Wohnungs=
fürſorgegeſellſchaft für Heſſen, gem. G. m. b. H., die wir
ſeinerzeit veröffentlichten, hat der Heſſiſche Miniſter für Arbeit und
Wirtſchaft Korell am 3. Dezember im Landtag eine eingehende Antwort
abgegeben, der wir u. a. folgendes entnehmen:
Zu Ziffer 1. Der Regierung iſt nicht bekannt geworden, daß
die Wohnungsfürſorgegeſellſchaft für Heſſen, gem. G. m. b. H., Bauten
durchführen läßt, die nicht ausreichend finanziert ſind. Dagegen iſt
be=
kannt, daß die Wohnungsfürſorgegeſellſchaft ſehr vorſichtig finanziert
und meiſtens höhere Voranſchlagsbeträge annimmt, weil ſie neben den
eigentlichen Bau= und Grundſtückskoſten die Nebenkoſten berückſichtigt, ein
Verfahren, was die privaten Planderfertiger und Unternehmer nur
lei=
der zu wenig beachten.
Zu Ziffer 2. Die Vergebung von Bauausführungen an
Generalunternehmer war namentlich im Jahre 1925 bei der
Unſicherheit der Preisgeſtaltung im Intereſſe der meiſt
minderbemittel=
ten Bauherren gelegen, um dieſe durch feſte Preisvereinbarungen vor
einer nicht tragbaren Mehrbelaſtung zu ſchützen.
Zu Ziffer 3 und 4. Der Vorwurf einer einſeitigen
Bevor=
zugung des Konſumvereins ſowie der Bauhütte wird von der
W. F. G. mit aller Entſchiedenheit zurückgewieſen.
Zu Ziffer 5. Die auf Gerüchten beruhende Anfrage trifft in
keinem Falle zu und wird von der W. F. G. als vollkommen unbegründet
beſtritten.
Die Geſchäfte der W.F.G. werden in finanzieller Hinſicht von einem
Miniſterialoberreviſor und einem Bankreviſor regelmäßig geprüft.
Außerdem bietet die Zuſammenſetzung des Aufſichtsrates ſchon eine volle
Gewähr für die Ueberwachung der Geſchäftsführng.
Allgemein ſei bemerkt, daß die in der Anfrage berührten
an=
geblichen Mißſtände und Mutmaßungen durch die Ermittlungen als
un=
begründet widerlegt ſind. Um auch jeden Anſchein zu beſeitigen, der
ge=
eignet ſein könnte, die Geſchäftsführung und das Geſchäftsgebaren der
W.F. G. nach außen hin herabzuſetzen oder unmittelbar zu ſchädigen,
wird feſtgeſtellt, daß die W. F.G. ihre Aufgaben ſowohl auf dem Gebiete
der Betreuung wie auch der Baufinanzierung und Bauleitung durchaus
ordnungsmäßig und gewiſſenhaft erfüllt hat.
Aus dem Jahresbericht von 1927 iſt zu erſehen, daß im Berichtsjahr
1925 440, 1926 490, 1927 1070 und 1928 1150 Wohnungen bearbeitet
wurden. Die Zahlen zeigen eine günſtige Weiterentwicklung und
ſtei=
gende Inanſpruchnahme der W. F.G. durch die Bauintereſſentem.
Die Neuwahlen zum Landeseiſenbahnrak.
Zur beratenden Mitwirkung in Angelegenheiten des Eiſenbah
Verkehrs und der Tarife der deutſchen Eiſenbahaen ſind Landes=Eiſe
bahnräte in verſchiedenen Teilen des Reiches und ein Reichs=Eiſenbah
rat im Jahre 1922 errichtet worden. Heſſen iſt dem Bezirk Frankfu
am Main zugeteilt worden (der außerdem Braunſchweig, ſowie Teile h.
Preußen und Baden umfaßt) — und wird vertreten von vier von 2
Regierung ernannten, vier von den Induſtrie= und Handelskamme
gewählten und drei von der Landwirtſchaftskammer bezeichneten M
gliedern. Außerdem ſind die Gewerkſchaften mit 13 Mitgliedern a
dem geſamten Bezirk des Landes=Eiſenbahnrats Frankfurt bertreten. T
Geſamtzahl des Landes=Eiſenbahnrates beträgt 52. Für jedes Mitgli
wird noch ein Stelbvertreter beſtellt. Die Neuwahl ſoll demnächſt
die Zeit vom 1. Januar 1929 bis 31. Januar 1931 vorgenommen werde
Die Wahl zum Reichs=Eiſenbahnrat erfolgt durch die Landes=Eiſenbal
räte und durch den Reichswirtſchaftsrat. Heſſen war bisher mit eine
Mitglied aus Darmſtadt im Reichs=Eiſenbahnrat vertreten. — Die
ſtimmung für die von den Induſtrie= und Handelskammern zu wähle
den vier Mitgliedern hat von Anfang an gewiſſe Schwierigkeiten
macht, weil ſieben Handels= und Induſtriekammern in Betracht kame
die jede für ſich Anſpruch auf Vertretung machten. Auf Grund der R. Beiräte für die Deutſche Reichsbahn vom 24. 4. 22 beſtimmte
Regierung die Induſtrie= und Handelskammern, aus deren Bezirk
ein Mitglied und ein Stellvertreter zu wählen war. Im vorigen Wa.
termin im Jahre 1925 hatten die Induſtrie= und Handelskamme
Mainz, Worms, Darmſtadt und Offenbach je ein ordentliches Mitgli
zu bezeichnen, während Oberheſſen mit den Induſtrie= und Handel
kammern Gießen und Friedberg leer ausging. Dafür hatte man dar
einen gewiſſen Ausgleich geſchaffen, indem von den dier von ker Reg
rung zu ernennenden Mitgliedern je eines auf Mainz, Darmſtadt, Oſ
bach und Bad=Nauheim (Oberheſſen) entfielen. Das Mitglied in B
Nauheim vertrat nebenher als Syndikus die Intereſſen der Induſtr
und Handelskammer Friedberg. Mit dieſer Regelung konnte ſich ind
Oberheſſen nicht einverſtanden erklären, da namentlich Gießen als Eiſ
bahnknotenpunkt wichtige Intereſſen im L.ER. zu vertreten hat.
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft hat nun, wie wir hören, den
W=
ſchen Oberheſſens Rechnung getragen, indem er angeordnet hat, daß
Induſtrie= und Handelskammer Gießen ein Mitglied in Vorſchlag bri
gen ſoll, ſo daß die Provinz Oberheſſen, ſofern das bisherige Mitgli
in Bad=Nauheim von der Regierung wieder ernannt wird, dann mit
Mitgliedern im L.E.R. vertreten ſein wird. Auch auf die Provit
Starkenburg würden weiterhin ein von der Induſtrie= und Handel
kammer Darmſtadt zu wählendes und zwei (aus Darmſtadt und Offe
bach) von der Regierung zu ernennende Mitglieder entfallen. Auf Rhe
heſſen würden zwei von den Induſtrie= und Handels mmern Mai=
und Worms und ein von der Regierung zu beſtimmendes Mitglied kor
men. Die Stellvertretungen werden auf nicht vertretene wichtige O
verteilt.
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Kundschaft mitzuteilen, daß ich seit 1. Januar d Js. aus der
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Nummer 338
Mittwoch den 5 Dezember 1928
Seite 5
Aus der Onndesgaagiftndt.
Darmſtadt, 5. Dezember.
— Ernannt wurden: am 15. November der
Gendarmeriehauptwacht=
neiſter auf Probe Ernſt Jäger zu Groß=Steinheim zum
Gendar=
neriehauptwachtmeiſter mit Wirkung vom 16 „Nobember; am 21. Nov.:
ſer Amtsarzt Medizinalrat Dr. Friedrich Kullmann in Bad
Salz=
ſauſen unter Belaſſung der Amtsbezeichnung „Medizinalrat” zum
lmtscrzt bei dem Kreisgeſundheitsamt Offenbach a. M. mit Wirkung
om 1. Dezember 1928 ab; der Anſtaltsarzt bei der Landes=Heil= und
Fflegeanſtalt in Heppenheim Medizinalrat Dr. Karl Otto Ferdinand
ſteyer in Philippshoſpital bei Goddelau unter Belaſſung der
lmtsbezeichnung „Medizinalrat” zum Amtsarzt bei dem
Kreisgeſund=
etisamt Büdingen in Salzhauſen mit Wirkung vom 1. Dezember ds.
3. ab.
Techniſche Hochſchule Darmſtadt. Der Beſuch der Techniſchen
ſochſchule Darmſtadt ſtellt ſich für das laufende Winterſemeſter
jie folgt: 2511 Studierende, 27 Hörer, zuſammen alſo 2538, die ein
egelrechtes Fachſtudium betreiben. Dieſe Zahl verteilt ſich auf die
inzelnen Abteilungen wie folgt: Architektur 267, Bauingenieurweſen
19, Maſchinenbau 779, Papieringenieurweſen 85, Gasingenieurweſen
). Elektrotechnik 545, Chemie einſchließlich Elektrochemie,
Gerberei=
emie, Pharmazie 145, Mathematik und Naturwiſſenſchaften 160,
Kul=
ir= und Staatswiſſenſchaften 238. Zu dieſen 2538 Hörern kommen
och 218 Gäſte, ſo daß ſich die Geſamtbeſucherzahl der Techniſchen
Hoch=
hule für das laufende Winterſemeſter auf 2756 ſtellt. Im Vergleich
im letzten Winterſemeſter (2651) und zum vergangenen
Sommer=
meſter (2551) iſt daher im laufenden Winterſemeſter ein Zuwachs zu
erzeichnen.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Mittwoch findet im Großen
aus die 10. Vorſtellung des Senſationsſtückes „Der Prozeß Mary
ugan” in der Inſzenierung Renato Mordos (Bühnenbild: Lothar
chenck v. Trapp) ſtatt. Die Beſetzung iſt die der Erſtaufführung mit
n Damen Gothe, Jacke=Joſt, Stengel und den Herren: Baumeiſter,
ungbauer, Klam und Valk in den Hauptrollen. Die Aufführung iſt
* Miete E zugeteilt und beginnt um 20 Uhr.
Roſſinis „Barbier von Sevilla” gelangt morgen
Donners=
g als Vorſtellung der Zuſatzmiete V zur Aufführung. In den Haupt=
Ien ſind die Damen Walter, Liebel und die Herren Husler a. G.,
uhn, Herrmann, Cbert=Beher und Tibaldi beſchäftigt. Muſikaliſche
itung: Berthold Goldſchmidt. Beginn: 19½ Uhr.
Im Großen Haus gelangt morgen „Toboggan” von Gerhart
enzel mit Fritz Valk in der Hauptrolle als Vorſtellung der Miete G
* Aufführung. Die Vorſtellung beginnt um 20 Uhr.
„Der Waffenſchmied” von Lortzing wird in völlig neuer
nſtudierung und Inſzenierung Freitag, den 7. Dezember, im Kleinen
uus zur Aufführung gebracht. Regina Harre ſingt die Marie, Martha
ebel die Irmentraut, den Grafen ſingt Karl Ebert=Beher, den
Adel=
f Heinrich Kuhn, den Stadinger Theo Hermann, den Brenner Hans
ebus und den Georg Eugen Vogt. Die Bühnenbilder ſtammen von
ſthar Schenck von Trapp; die Infzenierung leitet Arthur Maria
ibenalt; muſikaliſche Einſtudierung und Leitung: Carl Bamberger.
e Vorſtellung iſt der Zuſatzmiete IV zugeteilt und beginnt um
30 Uhr.
„Die Himmelsreiſe”, ein Kindermärchen in 6 Bildern, wird
der Inſzenierung Günter Haenels, Bühnenbild: Lothar Schenck
n Trapp, Samstag, den 8. Dezember, um 15 Uhr zum erſten Male
fgeführt.
Für das erſte Gaſtſpiel der Kammerſängerin Nanny
Larſen=
odſen, die Sonntag, den 9. Dezember, als Brünhilde in „
Wal=
re” gaſtiert, hat der Vorverkauf unter ſtärkſter Beteiligung des
tblikums begonnen. Der allgemeine Vorverkauf beginnt morgen
„unerstag.
Im 3. Sinfoniekonzert des Landestheaterorcheſters, das
ontag, den 10. Dezember, ſtattfindet, gelangt unter Leitung von
neralmuſikdirektor. Dr. Carl Böhm Brahms Violinkonzert und
uckners Romantiſche Sinfonie Nr. 4 zur Aufführung. Das
Violin=
izert ſpielt als Soliſt Edmund Weyns, der bekannte Darmſtädter
rtuoſe.
Die neue Tanzgruppe des Heſſiſchen Landestheaters (Leitung:
äre Eckſtein), die mit der Aufführung der drei Pantomimen bereits
* die Oeffentlichkeit getreten iſt, veranſtaltet am Montag, den 10.
De=
nber, einen Kammertanzabend. Im Rahmen dieſes Abends
den einzelnen Mitgliedern der Tanzgruppe Gelegenheit geboten
iden, auch ſoliſtiſch hervorzutreten. Mitwirkende ſind: Carletto
jeben, Hans Macke, Kurt Naue. Irene Scheinpflug, Gertie Tenger,
ika Brünauer, Aenne Reiß, Milly Reiß, Hannelore Kern, Ilſe
eher und Wera Korſchan.
— Roſenſtock=Drumm=Quartett. Heute Mittwoch bringen die
rren Otto Drumm und H. Andreae gemeinſam mit
General=
ſikdirektor Joſeph Roſenſtock im Kleinen Haus Klaviertrios von
zubert zum Vortrag. Das Konzert beginnt um 20 Uhr.
— Zum Lichtbildervortrag Artur Hehe, der heute abend 8½ Uhr, in
Näumen der Buchhandlung Heinrich Schroth ſtattfindet:
tur Heye, durch ſeine beiden, im Safariverlag erſchienenen
cher „Unterwegs” und Wanderer ohne Ziel” in weiten Kreiſen
ens bekannt, hat auch dieſes Jahr wieder im ſelben Verlag über
ie Oſtafrikareiſe ein äußerſt ſpannendes Buch „Meine Brüder”
her=
gebracht. So ungeſchminkt und erlebnisreich wie ſeine Bücher wirkt
h ſein Vortrag, ſo daß man glaubt, mit dabei geweſen zu ſein.
ine Schilderungen ſind mit köſtlichem Humor durchwürzt.
— Dr. Wauer=Vortrag bei Müller u. Rühle. Der letzte Vortrag
Wauer vor Weihnachten findet am Freitag, den 7. Dezember,
nds 8.30 Uhr, ſtatt und zerfällt in zwei Teile. Der erſte Teil iſt
Vortrag und Rezitation dem Gedächtnis Klabunds gewidmet, des
u früh dahingeſchiedenen Lyrikers, Dramatikers und Epikers. Dieſe
iführung wird um ſo größeres Intereſſe erwecken, als man am
Sams=
hier Gelegenheit hat, Klabunds letzte dramatiſche Arbeit: „Die
be auf dem Lande”, kennen zu lernen. Im Rahmen des zweiten
les ſeines Vortragsabends wird Dr. Wauer eine kurze Bücherſchau
* wertvolle Neuerſcheinungen und damit eine willkommene Antwort
die bei der Fülle der Erſcheinungen nicht leichte Frage geben: „Was
en wir leſen und welche Bücher ſollen wir zu Weihnachten ſchenken?"
ehe Anzeige.) Einige Karten ſind noch erhältlich.
— Im Heaghaus ſpricht am Freitag, den 7. d. M., abends 8 Uhr,
u Dr. Jakob über die Zubereitung des Weihnachtsbratens im
elek=
chen Herd, der elektriſchen Bratröhre, der Stromküche oder im Elek=
Oekonom mit Kochvorführungen ſowie Koſtproben der Braten. —
zum 19. Dezember gibt es beim Einkauf elektriſcher Geräte Freiloſe
die Weihnachtslotterie, wobei jedes zehnte Los gewinnt. — Der
Ve=
des Vortrages am Freitag abend iſt ſehr zu empfehlen und wird
ge=
in, ſich rechtzeitig einen Platz zu ſichern.
— Kulturfilmgemeinde. Am Freitag, den 7. Dezember, abends
Uhr, wird im „Fürſtenſaal” (Grafenſtraße 18) der Dozent an der
ndelshochſchule Mannheim, Regierungs= und Baurat Dr.=Ing.
Teu=
rt über die Ergebniſſe ſeiner großen wiſſenſchaftlichen Expedition
die ganze Welt ſprechen und die während der Reiſe gewonnenen
drücke in dem Film vorführen. Die deutſche und die badiſche
Re=
ung, die Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft, der Verein
ikſcher Ingenieure u. a. waren die Förderer der Teubertſchen
Expe=
dn. Es galt die Löſung einer für die deutſche Wirtſchaft
hochwich=
n Frage: Das Studium des feingegliederten Fadennetzes des
heu=
n Verkehrsweſens, mit dem wir infolge des Krieges die Fühlung
Oren hatten; in Verbindung hiermit die Feſtſtellung neuer Betäti=
9sgebiete für die deutſche Induſtrie, den deutſchen Handel, für deut=
Arbeit. Der Vortrag wird jedem, dem die Förderung des deut=
T Ueberſeehandels, die wirtſchaftliche Geltung Deutſchlands im
Aus=
de am Herzen liegt, viel Neues und Wiſſenswertes bieten und eine
te neuer Anregungen bringen.
Deutſche Kolonialgeſellſchaft, Abt. Darmſtadt. Wie alljährlich,
„talten wir auch in dieſem Jahr einige koloniale Lichtbildervorträge
Unſere ehemaligen Kolonien. Da im Laufe dieſes Jahres beſonders
don den Leiden, des unter auſtraliſcher Herrſchaft ſchmachtenden
les der deutſchtreuen „Samoaner” bekannt geworden iſt, haben wir
I ausgezeichneten Kenner ſamogniſcher Verhältniſſe, Herrn
Ober=
ilpektor a. D. Traub=Jugenheim, der 18 Jahre in Samoa
* für einen Lichtbildervortrag über „Samoa” gewonnen. Der Vor=
Iindet am Donnerstag, den 6. Dezember, abends 8 Uhr, im
Feſt=
des Ludwig=Georgs=Gymngſiums, Eingang Karlſtraße 2, ſtatt.
Nedner wird an Hand einer großen Anzahl ſehr ſchöner Licht=
** (photographiſche Aufnahmen) einen klaven Einblick in die Schön=
EI des Landes ſowie das Leben und die Gewohnheiten ſeiner B
woh=
ben. Die Mitglieder der DN.G. haben gegen Vorzeigung der Mit=
Skarte freien Eintritt. Zur Deckung der Unkoſten iſt für
Nichtmit=
e ein geringes Eintrittsgeld feſtgeſetzt. (Vergl. Anzeige in der
ligen Ausgabe dieſes Blattes.)
Deutſcher Nationalverein der Freundinnen junger Mädchen. Es
auf das vielverſprechende, ſtimmungsvolle Weibnachtskonzert
uach, den 9. Dezemher, nachmittags 4 Uhr. in der Paulauskirche
erkſam gemacht. Mitwirkende: Konzertmeiſter Drumm (Violine),
Dr. Noack (Orgel), Madrigalvereinigung (Geſang). (Alles Nähere
e Anzeige.)
ZJan, Mataastäg
am 6. Dezember.
Huckepack, Huckepack,
Rupprecht kommt mit ſeinem Sack.
Fragt, ob auch die Kinderlein
Hier im Hauſe artig ſein.
Braven gibt er Zuckerkand,
Böſen Schläge auf die Hand.
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— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Da der Dezember frei
von einer offiziellen Wanderung iſt, findet, vielen Wünſchen
entſpre=
chend, am 16. Dezember eine außerprogrammäßige
Wan=
derung nach Alsbach ſtatt. Abfahrt Luiſenplatz 10.30 Uhr.
We=
gen der in Alsbach zu treffenden Vorbereitungen muß die Anmeldung
zur Teilnahme bis ſpäteſtens 8. Dezember bei Herrn Robert
Berg=
mann, Wilhelminenſtraße 19, erfolgen.
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Otto Prumm
Hugo Andreae
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— Trockenſkikurſus des Skiklubs Darmſtadt=Odenwald. Unter
Teil=
hme von 27 Perſonen wird augenblicklich in der Turnhalle
Soder=
raße 30 jeden Freitag abend ein Trockenſkikurſus durchgeführt. Es iſt
inzunehmen, daß der reiche Uebungsſtoff des Kurſes auf die Teilnehmer
körperlicker ſowie ſkitechniſcher Beziehung für die ſpätere
Ausbil=
ung zum Skiläufer günſtig einwirken wird. Die nächſte
Uebungs=
unde des Kurſes, welche am Freitag, den 7. Dez,, ſtattfinden ſollte,
nuß ausnahmsweiſe auf Samstag, den 8. Dezember, abends um
Uhr, verlegt werden.
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— Stenographie. Die Stenographen=Vereinigung „Gabelsber=
Handwerkerſchule, Ecke Karl= und Nieder=Namſtädter Straße,
en Hauptaufgabe die Heranbildung tüchtiger und leiſtungsfähiger
lographen iſt, eröffnet zu dieſem Zweck am Freitag, den 7. 12.
ds 8 Uhr, in ihren vorgenannten Unterrichtsräumen neue Kurſe
keichskurzſchrift, deren Beſuch beſtens empfohlen werden kann. Die
er Leitung ſtaatlich geprüfter Lehrer der Stenographie ſtehenden
ſe geben die Gewähr für gründliche und gewiſſenhafte Ausbildung.
Unterrichtsgeld iſt ſehr gering und kann in Naten bezahlt werden.
he heutige Anzeige.)
— Vogelsberger Höhenklub, Zweigverein Darmſtadt. Mancher
Wan=
derer betrachtete vergangene Woche das Barometer, oft wurde nach der
Wetterfahne geſchaut, und mit zweifelhaftem Gefühl dachte man an den
Wandertag. Gehr es auch nach altem Brauch bei Wind und Wetter
fort, ſo gibt es doch wirklich angenehmeres, als ſtundenlang im Regem
zu marſchieren. Die Ausſichten auf ſchönes Wetter waren ſchlecht, aber
ſchließlich wird alles nicht ſo ſchlimm, wie es ausſchaut, ſo auch am
Sonn=
tag. Trocken von oben, konnte die ganze Wanderung durchgeführt
wer=
den, welche am Botaniſchen Garten ihren Anfang nahm. Die Führer
hatten meiſt unbekannte Wege ausgeſucht, es ging kreuz und quer durch
den Roßdörfer Wald, ſo daß man des Oefteren im Zweifel war, ob man
auch wirklich noch Nieder=Ramſtadt, das Endziel, erreichen würde. Die
Wanderung ging den Schnampelweg am Flugplatz entlang, nach dem
Böllenfalltor; am Fuße des Donnersbergs vorbei. Hier gab es kurzen
Aufenthalt, da zur größten Freude von alt und jung St. Nikolaus
mit ſeinem ſchwer beladenen Eſelein erſchien, um nach Begrüßung, an
groß und klein die reichlich mitgebrachten Gaben auszuteilen. Mit
Dank ließ man St. Nikolaus weiterziehen und weiter gings nach den=
Eleonorenbrünnchen, woſelbſt Frühſtücksraſt gehalten wurde. Nach
ein=
halbſtündigem Aufenthalt ging es weiter am Grabe des Förſters
Hof=
mann, am Forſthaus „Eiſerne Hand” und Dippelshof vorbei, auf
wun=
derbarem Höhenweg mit ſchöner Fernſicht auf Traiſa, Kirchberg und den
vorderen Odenwald, nach Nieder=Ramſtadt, woſelbſt man bei Gaſtwirt
Breidert, mit einigen nachgekommenen „Kurzarbeitern” noch einige
Stun=
den beiſammen blieb. Eine ſchöne Wanderung liegt hinter den
Teil=
nehmern. Wie nicht anders zu erwarten war, haben die Führer, VHC.=
Schweſter Naether und VHC.=Bruder Bang, in vorbildlicher Weiſe ſich
ihrer Aufgabe entledigt. Den beiden Führern, und allen Mitwirkenden,
welche zum ſchönen Verlauf des Tages beigetragen haben, ſei nochmals
herzlichſt Dank geſagt. Die Wanderung ſchloß das Wanderjahr würdig
ab. Ende gut, alles gut. — Schon jetzt ſei auf die am 6. Januar 1929
ſtattfindende Wanderung, verbunden mit Dekorierungsfeſt, nach Tiaiſa
(Gaſthaus Scheerer) aufmerkſam gemacht.
— Weihnachtsfeier des Rot=Weiß, V.f.R. Der Weihnachtsmann
hatte den Rot=Weißen das beſte Geſchenk zu ihrem Feſt geſandt, das ſie
ſich nur wünſchen konnten, nämlich einen Sieg der Fußballiga über
den Tabellenzweiten und Meiſterſchaftsanwärter Walldorf. So war es
begreiflich, daß die Gäſte die denkbar beſte Stimmung zu dem fröhlichen
Weihnachtsfeſt mitgebracht hatten. Leider erwies ſich der
Mathilden=
höhſaal als viel zu klein, um die zahlreich erſchienenen Mitglieder des
Not=Weiß, V.f.R., alle faſſen zu können. Nach zwei guteinſtudierten
Märſchen des neugegründeten Vereinsorcheſters begrüßte der 1.
Vor=
ſitzende, Herr Dr. Walter Brüning, die anweſenden Feſrgäſte mit
einer kurzen Anſprache. Der Sinn ſeiner Worte ging weit über die
Bedeutung einer Begrüßungsanſprache hinaus. Mit warnender Stimme
ermahnte er die Mitglieder, ſich von der heutigen verderblichen
Sport=
auffaſſung frei zu machen und wieder zu dem wahren Sportgedanken
zurückzukehren. Sport treiben, heiße Körper und Geiſt ertüchtigen. In
dieſer Beſtrebung wolle der Rot=Weiß, V.f.R., vorbildlich werden und
ſich nicht von der heutigen Sportkriſe befangen laſſen. Reichen Beifall
erhielt der Redner für ſeine tiefempfundenen Worte; ein Beweis
da=
für, daß ſeine ideale Sportauffaſſung nicht auf unfruchtbaren Boden
gefallen iſt. Das Programm wickelte ſich unter der unermüdlichen
Lei=
tung des Veranſtaltungsausſchuß=Vorſitzenden Herrn Wenzel raſch
ab und unterhielt die Mitglieder und Gäſte von 8—12 Uhr zwanglos.
In liebenswürdiger Weiſe hatten ſich Verſchönerung des Abends der
Quartett=Verein 1920, Fräulein Käthe Köbel (Geſang), Herr Hans Haas
(Klavier) und Herr Ernſt Hartmann (Eylophon) zur Verfügung geſtellt.
Der größte Teil des Programms wurde jedoch von den Mitgliedern
ſelbſt ausgeführt, wofür von der Damenabteilung Fräulein Spamer,
Fräulein E. König und Fräulein E. Merkel, und von der
Herren=
abteilung die Herren Hanſt, Hohl, Oelsner und Reubold
verantwortlich zeichneten. Das Schlußbild brachte in Form von
plaſti=
ſchen Gruppen das Symbol der Vereinigung des V.f. L. Rot=Weiß und
des V.f.R., das reichen Beifall erzielte; ein Beweis, mit welcher
Ein=
mütigkeit von allen Mitgliedern beiderſeits die Vereinigung begrüßt
wurden. — Das Konzertpiano wurde in liebenswürdiger Weiſe von
der Firma Chriſtian Arnold, Muſikhaus am Weißen Turm,
geſtellt.
— Rundfunkausſtellung. Man ſchreibt uns: Innerhalb der großen
Reichsrundfunkgeſellſchaft bildet der Frankfurter Sender, dem Kaſſel.
angeſchloſſen iſt, einen kleinen Teil. Der unter dieſen beiden Sendern
zuſammengefaßte Südweſtdeutſche Rundfunkdienſt hat ſeine ganz
be=
ſonderen werbetechniſchen Aufgaben, beſonders, da er ins beſetzte
Ge=
biet hineinragt. In den Veranſtaltungen außerhalb des Senders will
der Nundfunk, der ſich aus kleinen Anfängen im Laufe von wenigen
Jahren zu einer Einrichtung von größter Bedeutung entwickelt hat,
einen engeren Kontakt mit ſeinen Hörern gewinnen. Welches
Inter=
eſſe dieſem neuen, einzigartigen Unterhaltungs= und
Volksbildungs=
mittel heute in Deutſchland entgegengebracht wird, zeigt die Tatſache,
daß um die Jahreswende 1927/28 die Zahl der Rundfunkteilnehmer
bereits die zweite Million überſchritten hat. Der
Rund=
funk bietet jedem etwas, ſei es, daß er in ihm Belehrung oder
Unter=
haltung ſucht. Beſonders in der Kleinſtadt und auf dem Lande, wo
die Belehrungs= und Unterhaltungsmöglichkeiten der großen Städte
ganz oder teilweiſe fehlen, iſt der Rundfunk für Geſchäft und
Beruf ein unentbehrlicher Helfer und Berater, für
die Stunden der Muße ein unterhaltſamer
Geſell=
ſchafter geworden. Der Rundfunk befindet ſich auch jetzt noch in
der Entwicklung, und die Höhe ſeiner Volkstümlichkeit hat er noch
nicht erreicht. Es kann aber nur noch eine Frage von wenigen Jahren
ſein, bis der Menſchheit zum Bewußtſein gekommen iſt, daß ihr dieſes
Mittel, das alle Berufszweige und jede Familie mit allen Gebieten der
Kunſt und Wiſſenſchaft und ganz allgemein mit dem geſamten
öffent=
lichen Leben in ſtändiger Verbindung hält, zu einer
Lebensnotwendig=
keit geworden iſt. In Darmſtadt findet im Saalbau am Samstag und
Sonntag eine Rundfunkausſtellung ſtatt. Sonntag,
nach=
mittags 4 Uhr, führen prominente Mitglieder der Frankfurter Bühnen
und des Rundfunks den Sketch „Rundfunk im Fernſeher” auf.
— Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Der Z.d.A. veranſtaltete
vorgeſtern abend im „Heſſiſchen Hof” eine Verſammlung. Nach
einem Bericht über die Verhandlungen mit dem Polizeiamt über die
Herabſetzung der Verkaufsſonntage nahmen die Anweſenden zu dem
5=Uhr=Ladenſchluß am Heiligabend Stellung. Sie ſtellten ſich einmütig
hinter die Organiſation und gaben dem Wunſche Ausdruck, alle
Ver=
handlungswege zu benutzen, um die berechtigte Forderung in die
Wirk=
lichkeit umzuſetzen. Namens des Bezirks=Gewerkſchaftskartells ſprach
Herr Ringer und unterſtützte die Anträge des Z. d.A. im Auftrag
von 15 000 gewerkſchaftlich organiſierten Arbeitern.
— Schloß=Kaffee. Das heutige Programm des Nachmittags=
Sonderkonzerts enthält die beliebteſten Werke von Verdi,
Puc=
cini im erſten Teil, während der zweite Operetten uſw. bringt, unter
Z4
„Die Herzogin von Chikago”.
anderem den neueſt
Freitag, den 7. Dezember, findet ahends 8.15 Uhr im Nahmen des
Sonder=Konzerts ein Wunſch=Abend ſtatt. (Näheres ſiehe Anzeige.
Seite 6
Mitwoch, den 5 Dezember 1928
Nummer 338
Landes-Borſchlagsliſte der Heſſiſchen Evangeliſchen
Bereinigung.
1. Weltliche Abgeordnete:
1. Profeſſor Karl Lampas=Friedberg, 2. Landwirt und
Bürger=
meiſter Martin Rickerich=Flonheim (Rheinh.), 3. Lehrer Wilh. Schäfer=
Darmſtadt, Lichtenbergſtraße 46, 4. Landwirt und Bürgermeiſter
Kon=
rad Philipp Diehl=Hochweiſel bei Butzbach, 5. Ludwig Neuenhagen,
Präſident des Landgerichts, Gießen, 6. Arztwitwe Auguſte Lambert=
Nieder=Ingelheim, 7. Lehrer und Organiſt Wilhelm Würz=Eichelsdorf
bei Nidda, 8. Landwirt und Mühlenbeſ. F. Bauer=Schmalmühle bei
Fr=Crumbach, 9. Werkmeiſter Joh. Wehrmann=Guſtavsburg b. Mainz,
10. Lehrer und Organiſt Roſenthal=Mainz, 11. Landwirt und
Bürger=
meiſter Stock=Blitzenrod bei Lauterbach, 12. Studienrat Dr. Heinrich
Simon=Offenbach a. M., 13. Fabrikdirektor Dr. Auguſt Deininger=Mainz,
14. Lehrer und Organiſt Dollinger=Alsfeld, 15. Fabrikarbeiter Wilh.
Bauer II.=Pfungſtadt, 16. Oberſtudiendirektor Wilh. Zimmer=Worms,
17. Landwirt und Bürgermeiſter Georg Ludirig Hofmann=Ulfa bei
Nidda, 18. Wagnermeiſter Heinrich Mühlich=Gießen, 19. Frau San.=
Nat=Witwe Minna Brückner, Vorſteherin des neuen Städtifchen
Alters=
heims, Darmſtadt, 20. Landwirt Konrad Heinrich Poſt=Büdesheim in
Oberheſſen, 21. Landwirt und Bürgermeiſter Johann Peter Arras=
Ober=Oſtern bei Reichelsheim i. Odw., 22. Magazinauffeher Matthäus
Endlich=Mainz=Mombach, 23. Pfarrerswitwe Marie Deggau=Gießen,
24. Profeſſor D. Heinrich Matthes=Darmſtadt.
2. Geiſtliche Abgeordnete:
1. Landeskirchenrat und Pfarrer D. Hans Waitz=Darmſtadt, 2. Pfr.
Ludwig Georgi=Ermenrod bei Grünberg, 3. Pfr. Hans Hoffmann=
Weſthofen (Rheinh.), 4. Dekan Ludwig Gußmann=Kirchberg=Lollar,
5. Pfr. Heinrich Brill=Groß=Steinheim, 6. Dekan Emil Mahr=
Eppels=
heim (Rheinh.), 7. Pfr. Richard Weber=Kaichen, 8. Pfr. Ludwig Berck=
Roßdorf bei Darmſtadt, 9. Pfr. Friedrich Schuſter=Nierſtein a. Rh.,
10. Pfr. Ludwig Bähr=Lindheim.
— Opernſchule der Städtiſchen Akademie für Tonkunft. Von den
mit Beginn der Spielzeit aus der Geſangsklaſſe Profeſſor Carl Beines
engagierten Kräften liegen folgende Kritiken vor: „Anny Kaiſer
erfreute als Zigeunermädchen Saffi ſowohl durch freundlich=
gewinnen=
des Spiel als durch den Wohlklang ihrer ausdrucksvollen, icher
be=
herrſchten Stimme, die noch dadurch an Reiz gewinnt, daß ſie ein
Qnentchen Wehmütigkeit in ſich trägt. (Nordhauſener Zeitung.) Die
Ulmer Abendpoſt ſchreibt: Einen ſicheren, ſtimmlich auch wohl
anſpre=
chenden Zaren bot Geo Mayer. Das bekannte Lied „Sonſt ſpielt
ich mit Zepter” wurde ſtürmiſch da Capo verlangt. Aus Kaiſerslautern
wird berichtet: Ebenſo war die Partie des Gegenſpielers Scarpia bei
Joſef Herrmann beſtens aufgehoben. Hier handelt es ſich
da=
rum, einen küſternen und ſkrupelloſen Bluthund hinter falſcher Maske
glaubhaft zu machen. Joſef Herrmann unterſtrich mit Recht die
Bru=
talität dieſes Gewaltmenſchen und beſaß jenes Maß von Leidenſchaft,
das man für die Rolle wünſcht. So vollbrachte er darſtelleriſch eine
Leiſtung, die volles Lob verdient. Den Höhepunkt bedeutete der
eroti=
ſche Ausbruch am Schluſſe des zweiten Aktes. Auch der gefangliche
Teil ſeiner Rolle gelang ihm ſehr gut.
— Große allgemeine Geflügelſchau. Wie in früheren Jahren, ſo
hält auch in dieſem Jahre am 8. und 9. Dezember der hieſige
Geflü=
gelzuchtverein eine große allgemeine Schau ab. Dem Wunſche
vieler Züchter nachkommend, erfolgte der Käfigaufbau nur einſtöckig,
ſo daß jedes Tier ſich, von allen Seiten gut belichtet, zeigen wird. Um
dieſe Aufſtellung ermöglichen zu können, wurde die große ehemalige
Exerzierhalle am Rheintor gemietet. In langen Reihen werden ſich
hier Puten, Enten, Gänſe, Hühner ſowie Tauben in zahlreichen
Exem=
plauen präſentieren. Auch Futtermittel und Medikamente für Geflügel
werden zur Schau geſtellt. Der Beſuch iſt nicht nur Züchtern, ſondern
auch allen Liebhabern der gefiederten Welt ſehr zu empfehlen.
Ans den Parkeien.
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Mittwoch abend findet ein Handarbeits= und Leſeabend bei Haury —
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Große Strafkammer.
*p. Der fahrläſſigen Körperverletzung iſt der Ingenienr Willy Hock
hier angeklagt. Es handelt ſich um den von uns ausführlich anläßlich
der Verhandlung vor dem Bezirksſchöffengericht am 3. Oktober d. J.
erörterten Autozuſammenſtoß, der am Abend des 5. Juni d. J. in der
Nähe des Cafés Henn in der Eberſtädter Villenkolonie ſtattfand. Der
Angeklagte Hock wurde vom Bezirksſchöffengericht zu einer
Gefängnis=
ſtrafe von bier Monaten verurteilt. Der mitangeklagte Chauffeur
Reſchauer wurde freigeſprochen. Das gegen ihn ergangene Urteil iſt
rechtskräftig. Hock hat Berufung eingelegt.
Die Beweisaufnahme der erſten Verhandlung muß, da Angeklagter
in erſter Linie freigeſprochen werden will, wiederholt und vervollſtändigt
werden. Zwei Sachverſtändige ſind zur Stelle. Der Verteidiger verweiſt
auf die immer wieder feſtzuſtellenden widerſprechenden Ausſagen der
Augenzeugen aus Anlaß von Autounfällen; auch hier gelte der Satz:
„Irren iſt menſchlich” Man müſſe bei dem Suchew nach Erklärung
der Kataſtrophe die Zeugenausſagen ausſchalten. Was für Reſchauer auf
der einen Seite ſpreche, ſpreche auf der anderen Seite für Hock. Aus der
Lage der Splitter ſei keine Schlußfolgerung zu ziehen. Auch die Oelſpur
beweiſe an ſich nichts. Woraus wolle man dann ein Verſchülden des
Angeklagten feſtſtellen? Könne nicht auch der Mendelſche Autobus den
Hockſchen Wagen angefahren haben? Hocks Wagen könne in eine Rille
und dann ins Schleudern gekommen ſein. Es ſei nicht feſtzuſtellen, daß
Hock ein Verſchulden treffe; deshalb ſei er freizuſprechen. Wenn
übri=
gens Reſchauer in zu großer Geſchwindigkeit gefahren ſei, ſo dürfe nicht
überſehen werden, daß das Hauptverſchulden auf deſſen Seite liege;
dann erſcheine aber die erkannte Strafe zu hoch und eine Geldſtrafe
an=
gemeſſen.
Der Staatsanwalt bejaht die Schuld Hocks, die Würdigung dieſer
Frage hänge weſentlich von den Zeugenausſagen ab. Die Fahrgäſte
Hocks hätten eine Bierreiſe gemacht, die Inſaſſen des Omnibuſſes ſeien
durchaus nüchterne Leute. Reſchauer habe nach Bekundung der Zeugen
die rechte Straßenſeite eingehalten, während Hock eine Linksſchwenkung
gemacht habe. Die erkannte Strafe ſei angemeſſen, da die Fahrläſſigkeit
des Angeklagten ſchwerwiegende Folgen nach ſich gezogen habe.
Das Urteil hebt das von Hock angefochtene Urteil auf und
ſpricht Hock frei. Dieſes Ergebnis ſei gewiß nicht befriedigend, aber
das Gericht habe ſich von einer Schuld auch des Angeklagten Hock nicht
überzeugen können. Die Zeugenausſagen gingen in weſentlichen Dingen
zu ſehr auseinander.
Aus Heſſen.
Die Vereinigung früherer Leibgardiſten hält
im Donnerstag, den 6. Dezember, abends 8½ Uhr, im großen Saale
des Bürgerhofes wieder einen, unter den Mitgliedern und ihren
Ange=
hörigen ſo ſehr beliebten. Familienabend ab. Der Abend ſteht wieder in
dem Rahmen eines Vortrages, betitelt „Mit dem Zsppelin=Luftſchiff
ſiber Feind und Wolken”. (Selbſterlebniſſe eines Kameraden der
Ver=
einigung.) Außerdem wird der Abend durch Unterhaltungskonzert noch
verſchönt werden. (Siehe auch heutige Anzeige.)
— Der Verein ehem. 117er Darmſtadt hält nächſten
Sonntag, den 9. Dezember, nachmittags 4 Uhr, im Konkordiaſaal ſeine
Weihnachtsfeier ab. Aus dem Programm iſt zu erwähnen die
Kinder=
beſcherung durch den Nikolaus, eine Reihe ſportlicher Darbietungen
ſo=
wie das Theaterſtück „Haltet aus”. Ferner iſt mit der Veranſtaltung eine
Tr nbola verbunden, auch Tanzluſtige kommen zu ihrem Rechte, ſo daß
allen Teilnehmern einige genußreiche Stunden bevorſtehen.
— Morgen, abends 8 Uhr, ſpricht im Kaiſerſaal, weißes Zimmer,
Herr Dr. med. B. Günther über „Hom. Heilverfahren”. Gäſte
willkom=
men. Eintritt frei. Siehe Inſerat.
Tageskalender für Mittwoch, den 5. Dezember 1928.
Landestheater Großes Haus, Anfang 20 Uhr: „Der Prozeß der
Mary Dugan”, — Kleines Haus, abends 20 Uhr: Dritter Schubert=
Abend des Drumm=Quartetts. — Oupheum, abends 20,15 Uhr,
Gaſtſpiel Millowitſch: „Der Stolz der 3. Kompagnie” — Konzerte:
Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Reſtaurant Bender,
Spaniſche Bodega, Weinhaus Maxim, Zur Stadt Malaga. —
Kino=
vorſtellungen: UnionTheater, Helia.
Verſteigerungskalender für Donnerstag, den 6. Dezember 1928.
Städt. Leihamt, Kirchſtraße 9, vormittags 9 Uhr: Verſteigerung.
An. Arheilgen, 3. Dez. Schubertfeier. Nächſten Samstag
geht, wie ſchon mitgeteilt, im Gaſthauſe „Zum goldenen Löwen”,
Orcheſtervereinigung ihre Schubert=Ehrung. Der erſte Teil des 8. Ky
zertes der Vereinigung wird dem Gedächtniſſe dieſes Komponiſten
wdmet ſein. Das Programm verzeichnet die unvollendete U=Mo
Symphonie Nr. 8, die Ouvertüre zu „Roſamunde” und Militärmar
Opus 51 Der zweite Teil enthält heitere Muſik und ſind hier „C
ſchichten aus dem Wiener Wald, Walzer von Strauß, Ouverti
„Orpheus in der Unterwelt” von Offenbach und ein „Zigeunermarſ
von Sailer beſonders hervorzuheben. Die bisherigen Darbietungen u
die Beſtrebungen der Orcheſtervereinigung, nur gute Muſik zu bringe
verſprechen auch diesmal einen genußreichen Abend. — Am Sonnt
wird der Poſaunenchor als Abſchluß feiner 70jährigen Jubiläuy
feier einen Konzert= und Theaterabend im Gemeindehauſe veranſtalte
Unter anderem enthält der erſte Teil des Programms Teile aus We
ners Parſifal, während im zweiten Teil ein Lebensbild in 3 Akten,
titelt „Bauern”, zur Aufführung gebracht wird. — Im „Löwenſaa
wird am gleichen Abend der Gerätewettkampf Dreieichenhain
Arheilgen zum Austrage kommen. Derſelbe beſteht aus 4 Uebunge
Reck, Barren, Pferd und einer Freiübung, und werden unſere Arbeit
turner beſonders beſtrebt ſein, durch ihre Vorführungen dem Turn
neue Anhänger zu werben. Zwiſchendurch zeigen die Turnerinnen u
Leichtathleten ihr Können und wird ſo allen Intereſſenten Rechnu
getragen werden. — Am Mittwoch dieſer Woche ſpricht Frauena
Dr. Altſchüler im Gaſthaus „Zum Löwen” über „Die wichtigſte
Krankheiten der Frau”. Als Fachmann wird er unſer
Frauen und Mädchen (nicht unter 15 Jahren) viel Wiſſenswertes u
für das ſpätere Leben Nützliches zu ſagen haben.
F. Eberſtadt, 4. Dez. Blumenſchmuck=Prämiierung.
Hebung und Verſchönerung des Ortsbildes hatte die Gemeinde im letz=
Sommer bekanntlich einen Wettbewerb mit der Maßgabe ausgeſchrieß
daß beſonders ſchöner Blumenſchmuck von Häuſern, Veranden und
Vorgärten prämiiert werden ſollte. Daß dieſe Anregung auf füuchtbar
Boden gefallen iſt, darf mit Genugtuung feſtgeſtellt werden. Die B.
ligung war überaus ſtark und hatte zur Folge, daß das Straßen=
Ortsbild eine freundliche Geſtaltung gewann. Einzelne Ortseinwol
hatten ſich ganz beſondere Mühe gemacht und keine Koſten geſcheut,
Blumenſchmuck in geſchmackvollſter Weife zu zeigen, und dienten
Vorbild für andere. Die mit der Prämiierung beauftragte Kommiſſ
hatte keine leichte Arbeit. Sie hatte ſich entſchloſſen, auch ſolche Perſor
an der Prämiierung zu beteiligen, die ſich hierzu angemeldet hatten. T
Ergebnis liegt nunmehr vor. Die beiden erſten Preiſe erhielten Leh
Blum. Neute Darmſtädter Straße 70, und Wilhelm Kirſchner
Pfungſtädter Straße 52. Die Prämien beſtehen in Geldpreiſen
Wertgegenſtänden, die von der Gemeinde und hieſigen Firmen und V
einen geſtiftet wurden. Sie werden den damit Bedachten demnächſt ar
gehändigt werden.
4a. Pfungſtadt, 4. Dez. Der Frnuenverein nahm am Sau
tag eine Wiederholung des Theaterabends mit der Aufführung
„Zärtlichen Verwandten” vor und hatte auch bei der zweiten Aufführu
einen vollen Erfolg, zu derzeichnen.. — Der Turnverein unterna)
am Sonntag eine Wanderung, die über die Marienhöhe nach Nied
Ramſtadt ging. — Der Odenwaldklub, Ortsgruppe Pfungſta
hatts die Eberſtädter Odenwaldklubiſten zu Gaſt. — Der Man
ſchaftsringkampf zwiſchen Sportverein „Siegfried” und Kre
ſportverein Hetzbach um die Gaumeiſterſchaft endete mit einem Sieg v.
18:2 Punkten zugunſten der Pfungſtädter Ringer. — Sehr begri
wurde auch der Sieg des Turnvereins Pfungſtadt im Handbal
ſpiel gegen Obernburg. Pfungſtadts Mannſchaft konnte mit 7:0 ſieg
Auch die Fußballer waren ſiegreich. Die Ligawannſchaft der „G
mania 1903” ſiegte gegen „Viktoria” Griesheim mit 6:1. Die Handbe
mannſchaft der „Germania” ſiegte gegen Polizeiſportverein Darmſtadt
9:3 Fußballderein Pfungſtadt ſchlug Königſtädten (1. Mannſchaft
mit 1:0. Die Freien Turner ſiegten gegen Trebur mit 6:5. Nur
„Kraftſportvereinigung 1914” verlor im Ringen gegen Lamperthe
nit 11:3.
Bw. Langſtadt, 4. Dez. Unſer allſeits beliebter Mitbürger Herr He
rich Funk feierte dieſer Tage im Kreiſe ſeiner Familienangehöri
ſeinen 80 Geburtstag. Dank ſeines guten Geſundheitszuſtandes kont
er bis jitzt immer noch ſeinen beruflichen Arbeiten als Landwirt na
gehen. — Die Rechnung der hieſigen Kirchengemeinde für das O
1927/28 liegt acht Tage lang auf dem Amtszimmer der Pfarrei zu jed
mann Einſicht offen.
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* Der erſte Adbent war ein Feſttag beſonderer Art für unſere
Ge=
meinde. Wir feierten die Einweihung unſerer renovierten Kirche. Dieſes
eigenartige Bauwerk ſtammt aus der Zeit vor der Reformation, war
ur=
ſprünglich eine gotiſche Kapelle mit Namen St. Jakob und wurde 1728
durch einen tüchtigen Baumeiſter in intereſſanter Art zu einer ſchönen
Dorfkirche umgeſtaltet. Durch Zuſchüſſe aus Reichs= und Staatsmitteln
und duich Unterſtützung des Landeskirchenamtes und der Gemeinde war
es ermöglicht, in dieſem Jahre die dringend notwendige Erneuerung
vorzunehmen. Unter der Leitung von Architekt Pfuhl aus Darmſtadt
in Verbindung mit Kirchenmaler Velte, iſt durch das unverdroſſene
Ar=
beiten unſerer hieſigen Handwerksleute eine Kirche erſtanden, deren wir
uns nicht mehr zu ſchämen brauchen. In geſchickter Art iſt Einfachheit
und Würde, Feierlichkeit und Behaglichkeit vereinigt. Zum
Einweihungs=
gottesdienſt fand ſich eine große, feſtlich geſtimmte Gemeinde zuſammen.
Pſarrer Diebener predigte über den Text: „Machet die Tore weit und
die Türen in der Welt hoch, daß der König der Ehren einziehe!‟ Die
Fredigt kam von Herzen und ging zu Herzen. Herr Prälat Dr. D.
Diehl, der als Vertreter der Kirchenregierung am Gottesdienſt teilnahm,
fand in ſeiner Anſprache Worte, die mit großer Freude und tiefem Ernſt
von der Gemeinde aufgenommen wurden. Daß er an dieſem Tag von
derſelben Kanzel als Prälat zu uns ſprechen konnte, von der er 1891
ſeine erſte Kandidatenpredigt gehalten hat, bewegte ihn und uns das
Herz. Der neugebildete Kirchenchor erhöhte die Fieude an dieſem
feſt=
ichen Gottesdienſt. Ein beſonderer Augenblick war es, als am trüben
Dezemberhimmel plötzlich die Sonne durchbrach und ihre Strahlen über
Orgel, Kanzel und Altar auf das große Gemälde fielen, das zur Ehrung
inſerer Gefallenen an der freien Wand neben der Kanzel angebracht iſt.
Dieſes Bild iſt gemalt von Wilhelm Kufittich aus Frankfurt, Mitglied
der Darmſtädter Poſchgruppe. Es zeugt von ſtarkem Können und gibt
een Eindruck von Kraft gerade in der Schlichtheit und Einfachheit ſeiner
Heſtalten. Eine große Anzahl von auswärtigen früheren
Gemeinde=
fliedern waren gekommen, um an dieſem Tag ihre alte Heimatkirche zu
beſuchen. Es duar uns eine Freude, auch Herrn Kreisdirektor Dr. Merck
ind Herrn Vizepräſident Dr. Dahlem vom Landeskirchenamt als
Teil=
iehmer an dieſem feſtlichen Gottesdienſt unter uns zu haben. Der
Ein=
veihungsgottesdienſt wird der Gemeinde im Gedächtnis bleiben. Am
Lachmittag fand ein Kirchenkonzert ſtatt, das ebenfalls auf die Gemeinde
jefen Eindruck machte. Das Orgelſpiel von Frl. Johanna Senfter aus
ppenheim, einer Schülerin von Max Reger, ließ in der horchenden
Ge=
neinde die Freude an ihrer neuerſtandenen Orgel erſt recht wach werden.
fräulein Betta von Bellersheim aus Darmſtadt ſpielte auf der Geige
artini, Händel, Bach — darunter das Air von Bach — ſo eindrucksvoll,
aß in der an ſolche Muſik noch nicht gewöhnten Zuhörerſchaft tiefe
ötille herrſchte. Fräulein Kühling aus Darmſtadt ſang: „Herr ſchicke,
das du willſt, ein Liebes oder Leides” von Hugo Wolf, „Kein Hälmlein
hächſt auf Erden” von Friedemann Bach, „Die drei Könige” von Peter
ornelius, „Chriſtkindleins Wiegenlied” u. a. ſo, daß ein feiner Kontakt
viſchen Sängerin und ländlicher Zuhörerſchaft deutlich ſpürbar war.
luch der Kirchenchor bot ſein Beſtes. — So war der 1. Advent für uns
in Tag, auf den wir mit Freude und Dankbarkeit zurückblicken.
b. Erbach i. O., 4. Dez. Gemeinderatsbericht. Die
Be=
atungen des ſtädtiſchen Voranſchlages fanden geſtern abend unter
außer=
ewöhnlich großer Anweſenheit des Publikums ſtatt. Bürgermeiſter
dengler wies einleitend darauf hin, daß der Voranſchlag demjenigen des
reiſes auf dem Fuße folgte. Er macht darauf aufmerkſam, daß die
all=
r ſpäte Vorlage durch den gleichen Mißſtand beim Kreis bedingt ſei,
eß aber ſchon jetzt keinen Zweifel darüber aufkommen, daß in der Folge
hne Rückſicht darauf, ob der Kreisvoranſchlag verabſchiedet ſei oder
icht, der ſtädtiſche Voranſchlag rechtzeitig unter Dach gebracht werden
füſſe, da die verſpätete Vorlage mit einer geordneten Verwaltung nicht
Einklang zu bringen ſei. Namens der ſtädtiſchen Finanzkommiſſion,
ie den Voranſchlag in vielen Sitzungen vorberaten hatte, gab
Gemeinde=
ar Volk eine Erklärung ab, in der er ausführte, daß die Unterbringung
es in Frage ſtehenden Etats eine beſonders ſchwierige, langwierige und
ndankbare Arbeit ſei. Der Abſchluß gebe einen erheblichen Mehrbedarſ
7 Steuern, der durch alle nur möglichen Abſtriche gemildert werden
üſſe. Er erläutert die Urſachen des Fehlbetrages und bemerkt, daß im
ahre 1926 an Steuerausfällen rund 11000 RM. zu verzeichnen ſind,
nzu kommen die übermäßig hohen Zinſen, die Erhöhung der
Beamten=
ſoldungen und der Ausfall an Sonderſteuein, durch den Mehrbedarf
ſſw. die Mehrinanſpruchnahme derſalben durch den Kreis. Eine
Drük=
ing der Ausgaben werde ferner dadurch erreicht, daß an
Baurepara=
ren nur die dringend notwendigſten ausgeführt werden. Den ſtädtiſchen
camten und Angeſtellten habe man ihren geſetzlichen Anteil an den
ſo=
alen Laſten, den nach einem Vorkriegsbeſchluß die Verwaltung getragen
ibe, mit Wirkung vom 1. April d. J. ab auferlegt. Außerdem wurde
urch neu hinzu gekommene Sozial= und Kleinrentner, ſowie durch
not=
endig gewordene Steuererläſſe der Etat unnormal hoch belaſtet. — Auf
ntrag des Bürgermeiſters wird beſchloſſen, mit Genehmigung einer
oſition auch die Mittel bereitzuſtellen. Der Gemeinderat tritt dann in
e Beratung ein: Der aus dem Vorjahre übernommene Rechnungsreſt
und 17 000 RM.) wird auf 10 Jahre verteilt, um den Etat nicht zu
hr zu belaſten. Selbſtverſtändlich erfolgt frühere Abſetzung, wenn
vor=
r ein Ueberſchuß aufzuweiſen iſt. Die Poſition wird einſtimmig
ge=
hmigt. Das Kapitel Gebäude wird in Einnahme mit rund 22000
id in Ausgabe mit 21000 RM. genehmigt. Trotz der Erhöhung der
eieten im laufenden Jahre war dieſes Konto nicht aktiv zu geſtalten.
er Gemeinderat ſieht ſeine Aufgabe darin, in der Folge nur
Klein=
ohnhäuſer zu bauen und dieſe ſobald als möglich zu erträglichen
Be=
ngungen an Intereſſenten abzuſetzen. Gelände, das in ſtädtiſchem Be=
und nicht mehr zu Tauſchzwecken benötigt wird, wird ſchnellmöglichſt
geſtoßen. Kapitel Waldungen weiſt in Einnahme 40 892 RM., in
usgabe 13500 RM. auf und wird einſtimmig genehmigt. Ebenſo
eitere Kapitel. Die Koſten der Waſſerverſorgung decken ſich in
Ein=
ihme und Ausgabe. Eine Aenderung ſoll der ab 1. April kommenden
ahres zu erwartende Tarif für Großabnehmer bringen. Das Kapitel
erwaltung bringt ſowohl bei den fachlichen als auch bei den
perſön=
hen Ausgaben eine lebhafte Ausſprache. Dieſelbe führt zu dem Reſul=
, daß eine Nachprüfung der Eingruppierung der ſtädtiſchen Beamten
der Voranſchlagsberatung für das kommende Wirtſchaftsjahr in
usſicht genommen wird. Bei der Stadtkaſſe werden am 1. April 1929
dei Gehilfen abgebaut. Bei der Büirgermeiſterei ſoll ebenfalls ein
hreibgehilfe, ſobald als möglich abgebaut werden. Eine
Bezah=
ing der Beamten und Angeſtellten nach Leiſtungen ſoll alsbald
geſtrebt werden, da in manchen Fällen die Leiſtungen den gewährten
eſoldungen nicht entſprechen. — Für Kanäle werden 3297 RM. einge=
3t. Hier ſoll erwogen werden, wie in anderen Städten
Anlieger=
bühren zu erheben. An Ortsbürgernutzen werden zur Verteilung 3812
M. eingeſetzt. Das Kapitel Nuhegehalt und ſoziale Fürſorge wird
ge=
hmigt. Hier ſind an Sozialrentner und Kleinrentnerfürſorge allein
000 RM., ſtädtiſche Anteile aufzubringen. Für öffentliche Sicherheit
iſſen insgeſamt 11176 RM. aufgebracht werden. Die Armenpflege
ingt 8000 RM. Ausgaben. Hier gibt jedoch der Kreis einen Zuſchuß.
he Aufwendungen zeigt das Kavitel Schulen (in Einnahme 1800 RM.,
Ausgabe 16 895 RM.). Der Diamantſchleifereibetrieb ſoll am 1. 1.
29 berkauft werden und verlangt für die Folge keinerlei Mittel. Für
ſere Straßen müſſen nach Abzug der Einnahmen rund 11000 RM.
gewendet werden. Das Kapitel Steuern und Abgaben weiſt
gegen=
er dem Vorjahre Ausfälle auf, die in der Hauptſache durch die
geringe=
n Anteile der Gemeinden an den Ueberweiſungsſteuern des Reiches
kſtanden ſind. Hier erwartet der Bürgermeiſter rür das kommende
ihr eine Beſſerung durch die verbeſſerte Konjunktur und damit
ver=
hrte Steueraufbringung. Der Reſervefonds iſt mit 2000 RM. ſehr
ring. Der Voranſchlag ſchließt in Einnahme und Ausoabe mit
967,65 RM. ab. An Gemeindeumlagen wird der Betrag von 87 087
N. erforderlich, der folgende Steuerausſchlagſätze bedinat (in Klam=
Eü ſind die früheren angegeben): Sonderſteuer: Bauplätze 40 (35),
„o= und forſtwirtſchaftlich benutzter Grundbeſitz 75 (65), Gewerbliches
llage= und Betriebskapital 95 (90), vom Ertrag 95 (55), Sonderſteuer
m bebauten Grundßeſitz 37,2 (39855). Letztere ſcheinbare Differenz
Hunſten der Steuerzahler rührt aus der vermehrten
Inanſpruch=
yme dieſer Steuer durch den Kreis her, der damit den G=meinder
ſen Teil dieſer Stener genommen het. Der Voranſchſag und
Euerausſchlagſätze finden einſtimmig Genehmigng. Gemeind rat Volk
d Bürgerweiſter Denaler betonen, daß mit dieſen Beſchlüſſen die
Enze des Möglichen erreicht ſei und kommende Steuer rhöhungen eine
Imöglickkeit darſtellen. Von Staat und Reich wird erwartet, daß ſie in
Trunft die Gemeinden mehr entlaſten.
1. Ober=Oſtern, 4. D z. Edelnelztierfarm. Hier wird eine
che Farm, die erſte dergleichen im Odenwald, eingerichtet. Sie foll den
amen „Zur Oſternhöhle” tragen. Wie man hört, werden die Zucht=
re, wie Silberfüchſe, Blaufüchſe und Waſchbären aus Amerika und
Deren außerdeutſchen Ländern bezogen.
A. Fürth i. O., 4. Dez. Ueberfahren. Von einem
Motorrad=
hrer überfahren wurde ein Kind, das beim Sbiel, aus einer Seiten=
4be kommend, dem Fahrer in das Nad lief. Das Kind wurde ſo ſchwer
5t, daß es ſofort in eine Klinik nach Weinheim überführt werden
ußte.
Bekriebsgeheimniſſe der 3.6. Zarben durch deutſche
an die Franzoſen vertaten.
Ludwigshafen, 4. Dezember.
Vor dem Erweiterten Schöffengericht Ludwigshafen begann
am Dienstag vormittag der Prozeß der bekannten Werkſpionage
in der J.G. Farbeninduſtrie, Werk Ludwigshafen. Die Aufdeckung
hat ſeinerzeit in der geſamten deutſchen Preſſe großes Aufſehen
er=
regt, um ſo mehr als man hörte, daß eine franzöſiſche Induſtrie=
Spionage=Organiſation beſtände und auch die franzöſiſche „Sureté
ihre Hand im Spiele habe. Inwieweit tatſächlich dieſe
franzöſi=
ſchen Stellen die in die Anklage verwickelten Perſonen —
Ange=
ſtellte der J.G. Farben — beeinflußt haben, zugunſten einer
frem=
den Macht Betriebsgeheimniſſe einer führenden Weltfirma zu
ver=
raten, wird die Verhandlung ergeben. Nach Verleſung des
Er=
öffnungsbeſchluſſes wurden die Angeklagten aufgerufen. Der 23, aus Erbach i. Odw. ſtammende, Hellmann, noch nicht
vorbeſtraft, machte den intelligenteſten Eindruck. Der 28jährige
verheiratete und vorbeſtrafte Franz Schwarzwälder ſtammt
aus Ludwigsburg. Müller, 27 Jahre alt und aus Bad=
Dürk=
heim gebürtig, iſt wegen Münzverbrechens im vergangenen Jahr
beſtraft. Der 23jährige Schifferſtädter Magin hat eine
Vor=
ſtrafe wegen Diebſtahls. Die Angeklagten zeigen ſich gleichgültig.
Als erſten vernimmt man Hellmann. Er beſtreitet. gewußt zu
haben, daß es ſich um Fabrikgeheimniſſe handelte. Als gelernter
Kaufmann iſt er ſpäter in die Anilinfabrik gekommen. Er führt
ſeine Bekanntſchaft mit den Franzoſen auf die Bemühung um eine
Stellung in Toulouſe zurück, da ihm die Verhältniſſe bei der J. G.
Farbeninduſtrie zu „rigoros” geweſen ſeien. Verſchiedene
gefähr=
liche Arbeiten, ſo die mit Phosgen, hätten ihm nicht behagt. Auf
ſeine Bewerbung nach Toulouſe im Sommer 1927 blieb er ohne
Antwort. Sein Bewerbungsſchreiben habe Angaben über ſeine
Beſchäftigung bei den J.G. Farben und über die Mitbeteiligung
an der Ausarbeitung neueſter Probleme enthalten. Eines Tages
erhielt er einen Brief aus Mainz, der ihn für Sonntag, 18. Dez.
927 nach Mainz einlud, und über den er mit dem Angeklagten
Schwarzwälder ſprach, der ihn von der Reiſe abriet. Trotzdem
unternahm er ſie und wurde am Bahnhof in Mainz durch einen
Unbekannten mit den Worten begrüßt: „Sie ſind doch Herr
Hell=
mann?” Man führte ihn zur franzöſiſchen Kaſerne wo er von
dem Briefſchreiber einen Paß erhielt mit den Worten: „Ich
glaube, daß Sie mir ſehr wichtige Dokumente zu verkaufen haben
werden” was Hellmann verneint haben will, trotzdem ihm der
Briefſchreiber
habe. Anſchließend führte man ihn in ein Lokal und relagierte
ihn mit Likör u. dgl., zahlte ihm auch die Reiſe, worauf
Hell=
mann wieder heimfuhr und Schwarzwälder unterrichtete. Aufdie
Frage des Vorſitzenden, wie er dann in Ludwigshafen mit den
Franzoſen in Verbindung kam, gibt Hellmann an, eines Tages
im Bürgerbräu Zeitung leſend geſeſſen zu haben, als ihn plötzlich
vom Nebentiſch her jemand anſprach: „Sie ſind doch in der
Ani=
linfabrik beſchäftigt” und weiter: „Für Sie wäre doch eigentlich
eine Menge Geld zu verdienen; ich wüßte für Sie eine gute
Sache.‟ Der Sprecher im Sportanzuge habe ſich dann entfernt
und die Straßenbahn beſtiegen. Vereinbart habe man nichts.
Dieſer Mann war Stöſſel, Inſpektor der Sureté. Ein zweites
Treifen ſei auf der Straße in Ludwigshafen erfolgt. Stöſſel ſei
hier unvermutet in Arbeiterkleidung neben Hellmann
hergegan=
gen, habe ihn als den Herrn aus dem Bürgerbräu begrüßt und
für Sonntag in ſeine Wohnung, Kaiſerallee 35, eingeladen mit
dem Hinzufügen: „Sie wiſſen doch alſo ungefähr, um was es ſich
haudelt: Sie können viel Geld verdienen.” Hellmann ſagte zu.
Er wolle ſich indeſſen erinnert haben, daß ſein Vorgeſetzter in dem
Laboratorium bemerkt habe, es gäbe Leute, die ſich in der
Ani=
linfabrik für die Fabrikationsgeheimniſſe intereſſierten. Das habe
ihn angeregt, der Sache nachzugehen und vielleicht eine
Spionage=
geſellſchafttaufzudecken und als Belohnung eine gute Stellung bei
der J.G. Farben zu ergattern. Bei dem Beſuch in Stöſſels
Woh=
nung habe er dieſen zunächſt gefragt, woher er ihn kenne. Stöſſel
meinte: „Lieber Herr, Sie würden nicht ſtaunen, wenn Sie
wüß=
ten, woher ich Sie kenne. Ich bin ganz genau über Sie und Ihr
ganzes Leben unterrichtet” und weiter: „Für uns kommt es vor
allen Dingen darauf an über bereits gelieferte Sachen eine
Kon=
trolle zu erhalten.” Stöſſel legte Wert darauf. Verbindung mit
Akademikern zu erhalten, was ihn, Hellmann. in Erſtaunen
ver=
ſetzt habe, da er Akademikern derartiges nicht zutraue. Stöſſel
habe ihn beruhigt: „Wir haben auch Verbindung mit ſolchen”
Hellmann möge auf Laboranten in ſeinem Bau 140 achten, die
irgendeine
zeigten; ſie könne man am leichteſten fangen. Hellmann blieb die
Antwort ſchuldig, als der Vorſitzende nach ſeiner damaligen
Be=
reitſchaft fragte, wirklich das Verlangte beizubringen. Er will
nicht gewußt haben, daß die im Bau 140 hergeſtellten Kontakte
von wiſſenſchaftlicher und wirtſchaftlicher Bedeutung ſind, und
ſchweigt, als der Vorſitzende das Wiſſen um dieſe Wichtigkeit ſchon
angeſichts der Intelligenz des Angeklagten behauptet. Die zweite
Zuſammenkunft in Stöſſels Wohnung war dann am
Gründonners=
tag 1928, in Gegenwart der Frau Stöſſel.: Später kam Nordesc
hinzu, der Hellmann fragte, ob er über ſynthetiſches Benzin.
For=
manit, Natrium, Zyanit und dergleichen Angaben beſchaffen
könne und dann von Hellmann einen Verſuch über Braunkohle
erhielt den Nordesc ſpöttiſch lächelnd angenommen habe als
be=
reits Bekanntes. Hellmann widerruft trotz wiederholten
Vorhal=
tens des Vorſitzenden die in der Vorunterſuchung gemachte
wieder=
holte Ausſage, für den Bericht 50 Mark erhalten zu haben.
Nor=
desc ſchilderte er als brutalen Induſtriekapitän. Er habe ihn für
einen Wiſſenſchaftler gehalten und nur ſeine ironiſchen
Bemerkun=
gen unangenehm empfunden. Merkwürdigerweiſe habe Nordesc
genau gewußt, welche Herren im Bau 140 beſchäftigt waren, ja
ſogar die einzelnen Doktoren genannt. Er ſei in Höchſt geweſen
und habe dort gearbeitet. Stöſſel habe mit Nordesc ſehr vertraut
getan. Nordesc äußerte den Wunſch. auch Skizzen des
Leung=
werkes bei Merſeburg zu erhalten. Später habe ſich aus
Hell=
manns Unterhaltung mit Schwarzwälder ergeben, daß Nordesc
von der Pariſer Regierung komme. Hellmann war ſpäter
neuer=
dings in Stöſſels Wohnung und lieferte Nordesc, dem wieder
ironiſch Lächelnden, einen Braunkohlen= und zwei Formanverſuche
ab, ohne Bezahlung zu erhalten, wenn man dem Angeklagten
* Hirſchhorn, 4. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
3. Dezember: 1,90 Meter; am 4. Dezember: 1,88 Meter.
m Lampertheim, 4. Dez. Hohes Alter. Heute begeht Herr
Lehrer i. R. Georg Heinrich Keil in voller körperlicher und geiſtiger
Friſche ſein 80. Lebensjahr. Aus Ettinghauſen bei Gießen ſtammend,
wirkte er von 1871—72 in Inheiden bei Gießen, von 1872—74 in
Lichten=
ſtein in Württemberg, von 1874—76 in Güttersbach i. O., dann kurz in
Lützel=Wiebelsbach, dann definitiv in Beerfelden i. O. Letzteren Ort
ver=
tauſchte er mit der Hausvaterſtelle an der Rettungsanſtalt in Hähnlein
(Kreis Bensheim), wo er 23 Jahre lang ſegensreich wirkte; nach dieſer
Zeit nahm er eine Lehrerſtelle in Lampertheim an, wo er in den
Ruhe=
ſtand trat, und wo er heute noch ſeinen Wohnſitz hat. Alle Bekannten
wünſchen dem wackeren Alten noch viele Jahre geſunde Lebenszeit.
oderbrennend rotes Geſicht wirken
Hote Hände unfein. Ein wirkſames Mitel
da=
gegen iſt die kühlende, reizmildernde
und ſchneeig=weiße Cxeme Leodor, auch als herrlich duftende
Puder=
unterlage vorzüglich geeignet. Ueberraſchender Erfolg, Tube 1 Mk.,
wirk=
ſam unterſtützt durch Leodor=Edelſeife, Stück 50 Pfg. In allen
Chlorodont=
zr. 182 GV.11861
Verkaufsſtellen zu haben.
glauben will. Wieder 14 Tage ſpäter nahm Nordesc in Stöſſels
Wohnung einen Bericht Hellmanns (Forman= und Methon=
Spal=
tungsverſuche) entgegen. Hellmann bemerkt, Andeutungen der
beiden hätten auf
abgezielt. Es kamen dann noch weitere Zuſammenkünfte zuſtande
und die Franzoſen ſchlugen insgeſamt fünf Berichte heraus. Erſt
beim ſechſten (Bericht über die Gewinnung ſynthetiſchen Benzins
mit genauen Angaben über den Kontakt) erfolgte der Zugriff der
deutſchen Behörde. Bei Erörterung der Beziehungen zwiſchen
Hellmann und Schwarzwälder kommen deſſen Filmintereſſen zur
Sprache. Hellmann ſpielte gegenüber Schwarzwälder den Naiven.
Er ließ ſich von Schwarzwälder in die franzöſiſchen Beziehungen
einführen, indem er dieſem in die Wohnung von Stöſſel folgte,
der ſeinerſeits das Spiel mitmachte und bei der Vorſtellung
Hell=
manns durch Schwarzwälder mit keinem Wort verriet, daß er
und der neue Beſucher längſt alte Bekannte waren. Die Franzoſen
erhielten im weiteren Verlauf der Beziehungen genaue
Aufzeich=
nungen, die Hellmann und Schwarzwälder zur Hingabe an die
Werkſpionage übergeben hatten.
Nach einigen Zwiſchenfragen des Juſtizrates Wagner, der
die Intereſſen der J.G. Farbeninduſtrie bei dieſem Prozeß
wahr=
nimmt, findet
die Berneßmung des Angeklasken Schwarzwälder
ſtatt. Schwarzwälder lernte den franzöſiſchen Sureté=Beamten
Stöſſel bereits im Jahre 1924 in Straßburg kennen. Als
Schwarz=
wälder gehört habe, daß ſeine Entlaſſung bei der Anilinfabrik
be=
vorſtehe, ſei er zum franzöſiſchen Konſul gegangen, um eine
Stel=
lung im Auslande zu erhalten. Man habe ihn dann an die Sureté
verwieſen. Bei dieſer habe er Stöſſel getroffen und ihn um einen
Paß gebeten. Schwarzwälder war aber keineswegs billig in
ſei=
nen Forderungen. Er verlangte 30 000 Mark, um ſeine Familie
ſicherzuſtellen. Schwarzwälder habe bei einer dritten
Zuſammen=
kunft den Franzoſen einige Kontakte übergeben, damit ſie ſehen
ſollten, wie Schwarzwälder informiert ſei, um auf die 30000 Mk.
einzugehen. Als ihm 300 Mark auf den Tiſch gelegt worden ſeien,
von denen 100 Mark für Hellmann beſtimmt waren, erwiderte
Schwarzwälder: Ich arbeite für Trinkgelder nicht.”
Schwarz=
wälder erklärt, leider habe er nicht gewußt, daß der
Glyzerinver=
ſuch Millionen wert ſei. Die Franzoſen hätten an Schwarzwälder
auch noch andere Anſinnen geſtellt. So ſollte Schwarzwälder über
die Anilinpolizei, die Anilinfeuerwehr, Einſtellung der
Rechts=
organiſationen, militäriſche Ausbildung bei der Reichswehr uſw.,
über Schützenvereine, Bewaffnung der Reichswehr und ähnliches
Mitteilungen machen. „Was haben Sie darauf erwidert?” fragt
der Vorſitzende. „Ich will mir das überlegen”. „Das war der
Abbruch meiner Beziehungen zu den Franzoſen. Denn ich habe
mir geſagt, das iſt Landesverrat, und da gibt es Zuchthaus. Ich
bin dann nicht mehr in das beſetzte Gebiet gekommen und habe
auch mit den Franzoſen keine Beziehungen mehr gehabt.” Schw.
gibt vor Gericht der Ueberzeugung Ausdruck, daß die von ihm den
Franzoſen gemachten Angaben dieſen nichts nützen konnten, da ſie
ohne Gewichtsangabe gemacht worden ſeien.
Der driſte Angeklagke, der Laborgkoriumsarbeiker
will durch Hellmann mit den Franzoſen bekannt geworden ſein.
Hellmann habe ihn auf ſeine ſchäbige Kleidung aufmerkſam
ge=
macht und ihm geſagt: „Ich kann Dir Verbindungen mit den
Franzoſen verſchaffen. Du kannſt doch Geld brauchen.” Einige
Zeit darauf bekam Müller einen Brief, in dem er gebeten wurde,
ins Kleine Bürgerbräu in Ludwigshafen zu kommen; Kennzeichen
ſei das aus der Taſche heraushängende Tüchlein. Im Lokal habe
ſich ein fremder Herr dem Müller genähert mit der Frage: „Sie
arbeiten doch vornehmlich in Phosgen?” Müller habe dieſes
be=
ſtätigt. Der Herr habe erklärt, er ſei von der Konkurrenzfirma.
Müller könne ſchönes Geld verdienen. Später habe er geſagt, er
wolle Müller nicht im Zweifel darüber laſſen, wer er ſei, und habe
einen Ausweis hervorgezogen. Darauf habe Stöſſel” geſtanden.
Stöſſel habe erklärt, Müller könne unbeſorgt ſein, er ſtehe bei
ſei=
nen Arbeiten unter ſeinem Schutz. Er habe Leute, die für ihn
arbeiteten. Akademiker ſeien auch darunter. Wenn er ihm
Na=
men nennen würde würde er vom Stuhle fallen. Stöſſel habe
hauptſächlich Intereſſe für Phosgen gehabt. Unter
anderem habe er die Frage geſtellt, ob das Phosgen für
Kriegszwecke hergeſtellt werde und aus welchen
Jahr=
gängen die Beſtände ſeien. Müller lieferte in der Folgezeit den
Franzoſen Angaben über Verſuche, die er aber nicht genau
ge=
geben habe, ſondern, wie Müller ausdrücklich ausſagt, ſo
ver=
mengt, daß ſie Kraut und Rüben geweſen ſeien. Die Franzoſen
hätten damit nichts anfangen können. Müller habe nie ernſtlich
daran gedacht, den Franzoſen irgend welches Material zu liefern.
Die von Stöſſel an ihn gerichteten Anfragen über Reichswehr
bolitiſche Organiſationen uſw. habe er mit angehört und Stöſſel
vertröſtet.
war bei den Paraphinverſuchen beſchäftigt. Er habe in gutem
Glauben, Hellmann brauche ſie für ſeine Ausbildung, Aufſchlüſſe
über die Verſuche gegeben. Er ſchrieb die Verſuche aus dem
Ge=
dächtnis für Hellmann nieder und die Kontakte aus dem
Arbeits=
buch des Chemikers ab und übergab ſie Hellmann. Hellmann
habe ihm auch keine Belohnung in Ausſicht geſtellt. Auf die
Frage, ob nicht ausdrücklich geſagt worden ſei daß es verboten ſei,
auch in den verſchiedenen Abteilungen des Betriebes
Arbeitsge=
heimniſſe auszutauſchen, erklärte der Angeklagte Magin, daß das
nicht der Fall ſei. Es wäre gang und gabe, daß, wenn einer den
inderen nach etwas frage, auch geantwortet werde. — Damit war
die Vernehmung des Angeklagten beendet.
Als erſter Zeuge wurde Major a. D. Kuhn, der
Perſonal=
referent im Werk Oppau der J.G. Farben, über die Beſchäftigung
der chemiſchen Arbeiter vernommen. Er erklärte das
Vertrags=
verhältnis zwiſchen den ſogenannten Leiharbeitern und der J. G.
Farbeninduſtrie. Er konnte über den Fall Schwarzwälder keine
beſonderen Angaben machen, da dieſer von der Firma Kraus
übernommen worden ſei und nicht zu ſeinem Arbeitsgebiet gehörte.
Der zweite Zeuge der 29jährige Buchhalter bei der Firma
Kraus, Hoch= und Tiefbau in Frieſenheim, Klein, gibt an daß
Schwarzwälder keine Arbeitsordnung bekommen habe, die auf das
Verbot der Ausplauderung von Werksgeheimniſſen aufmerkſam
machte.
Die Sitzung wurde nach 13 Uhr auf heute nachmittag 15.45 Uhr
vertagt, wo die Zeugenvernehmung fortgeſetzt werden wird.
Gernsheim, 4. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
3. Dezember: 1,72 Meter; am 4. Dezember: 1,98 Meter.
z Guſtavsburg, 4. Dez. Entlaſſungen bei der M.A.N.
Infolge der äußerſt ſchlechten Materialbeſchaffung, bedingt durch den
Ruhrkonflikt, mußte die M. A.N. letzte Woche zu Entlaſſungen ſchreiten.
In der letzten Woche wurde nur an 5 Tagen gearbeitet.
Ad. Oppenheim, 3. Dez. Lohnbewegung der
Weinbergs=
arbeiter Nachdem die Weinbergsarbeiter im Rheingau vom 15.
Oktoßer ab in freier Vereinbarung bei 10 Pf. Erhöhung einen
Stunden=
lohn von 70 Pf. erhalten, glauben die Arbeiter des Bezirks
Oppen=
heim—Dienheim, einem ebenſo qualifizierten Weinbaugebiet, Anſpruch
auf dieſelbe Löhnung zu haben. Eine Verſammlung der Aubeitgeber
lehnte dieſes Anſinnen ab, was zur Folge hatte, daß von der
Arbeit=
nehmerſeite der Mantel=, Lohn= und Akkordtarif friſtgemäß gekündigt
wurde. Der jetzige Stundenlohn ſoll von 58 auf 75 Pf. erhöht werden.
Außerdem verlangen die Weinbergsarbeiter eine Aenderung der
Ar=
beitszeit und einen erhöhten Zuſchlag für Arbeiten bei der
Rebſchäd=
lingsbekämpfung, mit der Begründung, daß nach Gutachten von Aerzten,
Krankenkaſſen und Fachleuten durch die Vera=beitung von Arſen und
anderen Giftſtoffen die Geſundheit ſehr gefährdet ſei. Eine dieſe
For=
derungen enthaltende Entſchließung wurde von einer
Weinbergsarbeiter=
verſammlung einſtimmig genehmigt und den Weinbergsbeſitzern von
Oppenhein. Duenheim überreicht.
Seite 8
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Am 1. Dezember entſchlief nach langem, überaus ſchwerem
Leiden meine innigſtgeliebte Gattin
geb. Seitz.
Im Namen der Hinterbliebenen:
O. Tränkle, Oberregierungsbaurat.
Darmſtadt, den 3. Dezember 1928.
Lucasweg 31.
Die Beerdigung findet in aller Stille auf dem Waldfriedhof in
Stuttgart ſtatt.
(19637
Todes=Anzeige.
Heute morgen entſchlief ſanft im Alter von
70 Jahren unſer lieber Vater, Schwiegervater und
Großvater
Schneidermeiſter.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Georg Friedrich III.
Familie Wilh. Friedrich II.
Brensbach, den 4. Dezember 1928.
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 6. Dezember,
19607
nachmittags 3 Uhr ſtatt.
Mittwoch, den 5 Dezember 1928
Nummer 338
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Die Verlobung ihrer Tochter
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Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
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Heubach, den 4. Dezember 1928.
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1 Schlafzimmer eich. mit 3tür.
Kom=
modenſchrank,
1 Herrenzimmer eich. mit Ztür.
Bücher=
ſchrank.
Büfett nußb., Schränkchen pol.,
Sekre=
tär gr. Büropult 2 Schülerpulte,
einf. Schreibtiſch, Waſchkomm. weiß,
Friſiertoilette. Waſchſchrank eich.,
Kommode, O Auszugtiſch, einfache
Tiſche und Stühle, 10 nußb. Stühle,
Gold= u. Trumeauſpieg., Paneel.
Gon=
del Truhe, Barockſofa mit 2 Seſſeln,
Seſſel= u. Polſterſtühle, Sofa, vollſt.
Betten, eiſ. u. hölz. Bettſtellen, einf.
Küchenſchrank u. Anrichte, Oelbilder,
Bilder goldene u. Tula=
Damenarm=
banduhren, Herrentaſchenuhr
Regu=
lator, Schrankgrammophon, Gas= u.
elektr. Beleuchtung, Porzellan,
Klei=
der, Haus u. Küchengerate, 1 Piano,
gutes Markeninſtrument.
Beſichtigung ½ Stunde vorher.
Sohünmes Kamnen,
Auktionator und Taxator.
Telephon 4133.
Annahme von Verſteigerungen und
Taxationen.
(19603
Beiian
von Ziegenböcken.
Die Gemeinde Arheilgen hat ſechs
überzählige Ziegenböcke zu verkaufen.
Dieſelben werden am Donnerstag,
den 6. d. Mts, nachmittags 2 Uhr in
der Faſelhofreite öffentlich meiſtbietend
(19600
verſteigert.
Arheilgen, den 3. Dezember 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Jung.
Aolus Aastelkauf
bei H. Ripoll, Ernst-Ludwigstr. 21
25—39%0 Nachlaß
Liköre, Weinbrand, Zwetschenwasser, Arrak,
Sauternes. Portwein, Santa Lito (Süßer Malaga),
Französische Rotweine, Vermouth (Martini),
Sherry, Samos. Muskatel. — Offene Weine-
Malage, Tarragona, Rioja, Alcante
Verkauf nur noch kurze Zeit (19622
Geite 10
Mttwoch den 5 Dezember 1928
Nummer 33
Rakekenfahrt Volkharts in Berlin.
Rechts das Raketenauto in voller Fahrt.
Ing. Volkhart an ſeinem Raketenwagen.
Ein neues Rieſen=Mokorſchiff der Hapag.
Das Doppelſchrauben=Motorſchiff „St. Louis”
wird demnächſt, und zwar zu gleicher Zeit mit ſeinem Schweſterſchiff „Milwaukee”, in den Dienſt
der Hamburg=Amerika=Linie geftellt. Es hat eine Waſſerverdrängung von 16 000 Tonnen, iſt 175
Meter lang, 32 Meter breit, kann mit ſeinen vier, insgeſamt 12 600 PS=Motoren eine
Stunden=
geſchwindigkeit von 30 Kilometern entwickeln und bietet 1100 Paſſagieren Raum.
Reich und Ausland.
Erwerbsloſendemonſtrakion in der
Kafſeler
Stadkverordnekenverſamm=
lung. — Das Ueberfallkommando
muß eingreifen.
Kaſſel, 4. Dezember.
Das Kaſſeler Nathaus war geſtern während der
Stadtverordnetenſitzung Gegenſtand wüſter
Skandal=
ſzenen, die von eingedrungenen Erwerbsloſen
veran=
ſtaltet wurden. Nachdem der ſogenannte
Erwerbs=
loſenausſchuß am Nachmittag in einer Verſammlung
im Stadtpark ſeine Forderungen um Erhöhung der
Richtſätze für die allgemeine Fürſorge auf 60 Mark
(bisher 53 Mark) aufgeſtellt und eine entſprechende
Weihnachtsbeihilfe verlangt hatte, zogen die
Ver=
ſammlungsteilnehmer vor das Rathaus, wo es über
100 Burſchen und Mädchen, meiſtens unter 20 Jahren,
gelang, in das Rathaus einzudringen, nachdem die
Polizei zurückgezogen worden war. Sie zogen vor
die Tribüne, drängten die dort aufgeſtellten
Auf=
ſichtsbeamten zur Seite, drückten die Tür ein und
erſchienen auf der Tribüne. Von dort aus
be=
ſchimpften ſie die Stadtverordneten und ſtimmten die
Internationale an. Dem neuen ſozialdemokratiſchen
Stadtverordnetenvorſteher Haupt blieb nichts übrig,
als die Sitzung zu unterbrechen. Das alarmierte
Ueberfallkommando der Schutzpolizei räumte die
Tribüne mit Gewalt. Die Demonſtranten verteilten
ſich auf die Gänge, wo ſie weiter randalierten und
ſangen. Erſt nach geraumer Zeit gelang es der
Polizei, ſie aus dem Rathaus zu entfernen, ſo daß die
Sitzung, auf deren Tagesordnung die Angelegenheit
der Erwerbsloſenfürſorge gar nicht ſtand, wieder
auf=
genommen werden konnte. Da die Demonſtranten
bereits in der erwähnten Sitzung beſchloſſen haben,
durch Demonſtrationen ſolange die Nuhe und die
Ordnung in der Stadt zu ſtören, bis ihre
Forderun=
gen erfüllt find und nach einer Entſchließung auch an
Weihnachten auf der Straße antreten wollen,
wer=
den die Behörden vor die Notwendigkeit ſehr ernſter
Maßnahmen geſtellt werden.
Sich ſelbſt gerichtet.
Frankfurt a. M. Zu dem gemeldeten
Leichen=
fund im Walde bei Zell am Harmersbach erfahren
wir folgendes: Es handelt ſich um den ſeit dem
28. Oktober d. J. wegen Unterſchlagung polizeilich
geſuchten 41 Jahre alten verheirateten
Bahnpoſt=
ſchaffner Teubner aus Frankfurt a. M., der nach
Verübung der Unterſchlagungen geflüchtet war. Er
hat ſich vergiftet und das Ende im Walde abgewartet.
Neben der Leiche lag eine Flaſche mit einem Reſt
Kirſchwaſſer. Der Leichnam wurde nach Frankfurt
a. M. übergeführt.
Ein ſpät geſühnter Raubüberfall.
Marburg. In der Revolutionszeit wurde der
Beſitzer eines alleinſtehenden Gehöftes bei Geismar
(im nördl. Oberheſſen) zu mitternächtlicher Stunde
aus dem Schlafe geweckt. Als er öffnete, ſtanden drei
Soldaten mit Stahlhelm und Gewehr vor der Tür,
die angaben, das Gehöft nach Waffen und Spionen
durchſuchen zu müffen. Während ſich die geſamte
ſchon zu Bett gegangene Familie in die Küche
be=
geben mußte und dort von einem der Soldaten
be=
wacht wurde, durchſuchten die andern das ganze Haus,
ſchafften alle Wertſachen fort und verſchwanden
ſchließlich ſamt dem Wachtpoſten, der mittlerweile
auch die Küche verlaſſen hatte. Jetzt erſt merkte der
Landwirt, daß es ſich um als Soldaten verkleidete
Räuber gehandelt hatte. Zwei der Räuber konnten
nach einiger Zeit gefaßt und abgeurteilt werden.
Der Hauptführer jedoch, ein Mann namens Metz,
wurde erſt ſpäter verhaftet, nachdem er noch weitere
Straftaten (Urkundenfälſchung, Diebſtahl uſw.)
be=
gangen hatte. Er wurde damals abgeurteilt, konnte
aber flüchten und landete ſchließlich in der
fran=
zöſiſchen Fremdenlegion. Dort machte er die
Ma=
rokkokämpfe mit, bis er jetzt krank und ſiech nach
Deutſchland zurückkehrte, wo man ihn in Haft nahm.
Unter Anrechnung mildernder Umſtände infolge
feines ſchweren Leidens wurde er vom hieſigen
Schöffengericht wegen ſchweren Raubes zuſammen
mit den andern noch zu verbüßenden Strafen zu
drei Jahren Gefängnis verurteilt.
Zum großen Bilderfälſcher=Skandal
in Berlin.
hat etwa 30 Bilder, deren Echtheit jetzt angezwveifelt
wird, als Werke des berühmten holländiſchen Malers
van Gogh an bekannte ausländiſche Kunſthändler
verkauft. Wacker behauptet, daß die Beſchuldigungen
ungerechtfertigt und die Bilder tatſächlich Arbeiten
des van Gogh ſind. Er lehnt jedoch ab, den Namen
und Wohnort derjenigen vornehmen ruſſiſchen
Emi=
grante=Familie zu nennen, von der er die Bilder
er=
worben hat. Die Haltung des Kunſthändlers trägt zur
Entſchleierung des Rätſels keinesfalls bei.
Verkehrswerbung der Deutſchen
Reichsbahn=
geſellſchaft im Auslande.
Berlin. Im Lichthof des ehemaligen
Kunſt=
gewerbemuſeums iſt am Dienstag durch den
Gene=
raldirektor der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft Dr.
Dorpmüller eine Ausſtellung der Reichsbahnzentrale
für den deutſchen Reiſeverkehr (R. D.V.) eröffnet
worden. Generaldirektor Dr. Dorpmüller betonte,
daß alle Verkehrstreibenden mit ihren Mitteln dahin
wirken müſſen, Deutſchland zum begehrteſten
Reiſe=
ziel der Welt zu machen. Nur durch eigene
Anſchau=
ung und perſönlichen Beſuch Deutſchlands kann das
Verſtändnis für deutſches Weſen und deutſche Art
geweckt werden. Die Reichsbahn hat Bureaus im
Auslande eröffnet, z. B. in Amerika, England, der
Schweiz, Oeſterreich, Holland, Schweden, und plant,
wenn die Mittel ausreichen, weitere Bureaus in
Süd=
amerika, Paris und dem Oſten einzurichten. Dieſe
Bureaus leiſten Pionierarbeit. Die verkehrswerbende
Propaganda umfaßt nicht nur die deutſchen
Eiſen=
bahnen mit ihren Einrichtungen, ſondern auch
Schil=
derungen in Schrift und Bild über Deutſchland. Der
Leiter der Reichsbahnzentrale für den deutſchen
Reiſe=
verkehr, Wirkl. Rat Krauß, ſchilderte ſodann den
Aufbau und die Entwicklung der deutſchen
Verkehrs=
werbung im Auslande. Die Ausſtellung zeigt, daß
die Reichsbahn in ihrer Propaganda im Auslande
durch das Reiſeziel wirbt, nämlich die Schönheit und
Sehenswürdigkeit Deutſchlands. Die Wände des
Licht=
hofes ſind mit Rieſenphotos und farbigen Plakaten
bedeckt, die in künſtleriſchen Aufnahmen landſchaftliche
und architektoniſche Schätze Deutſchlands zeigen. In
der Mitte des Saales iſt eine große Vitrine
aufge=
ſtellt, in der die Werbeſchriften der R.D.V. in den
wichtigſten Weltſprachen aufliegen.
Vom Spiel in den Tod.
Ahauſen b. Weilburg. Die von der Jugend
ſo oft ausgeübte Unſitte, ſich an den Gruben mit
Rollwagenfahren zu vergnügen, hat am Sonntag
wieder ein junges Menſchenleben gekoſtet. Mehrere
Jungen von Ahauſen benutzten die von der
Krupp=
ſchen Grube Waldhauſen nach der Walderbach
füh=
rende Grubenförderbahn zu einer Talfahrt. Infolge
des ſtarken Gefälles ſprang der Wagen aus den
Schienen, wobei der 13jährige Walter Schmidt aus
Ahaufen ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß er noch
in der Nacht verſtarb.
Schneefall in Tirol.
Innsbruck. Der Schneefall in Tirol iſt
überall von ſelten beobachteter Ausgiebigkeit
ge=
weſen. In Innsbruck liegt der Schnee 40 bzw. 50
Zentimeter hoch, in Seefeld 1,20 Meter. Die
Paſſau=
ten in Innsbruck ſind durch Dachlawinen gefährdet.
Die Schneehöhe auf dem Hafelekar erreichte 4
Me=
ter, und der Betrieb der Seilſchwebebahn mußte
ein=
geſtellt werden. Auf der Mittenwaldbahn konnte
Montag abend der Verkehr wieder aufgenommen
werden, nachdem Militär die Strecke freigemacht
hatte. Am Arlberg ſind die Räumungsarbeiten in
vollem Gange. Die Weiterführung des ſeit dem
2. Dezember in Wald am Arlberg feſtgehaltenen
Per=
ſonenzuges Innsbruck-Feldkirch dürfte Dienstag
nachmittag möglich werden. Die Wetterlage hat ſich
was gebeſſert, und es iſt Aufklärung eingetreten.
Gefangene im eigenen Hauſe.
Berlin. Die Berliner Kriminalpolizei
be=
ſchäftigte ſich am Montag abend mit der Aufklärung
einer ſonderbaren Angelegenheit. Bewohner des
Hauſes Lübbenerſtraße 13 teilten der Polizei mit,
daß die 62jährige Witwe Jenny des früheren
Land=
tagsabgeordneten und Stadtverordneten Goldſchmidt
von Sadowfki, ihrem Untermieter, in ihrer im
eige=
nen Hauſe gelegenen Wohnung gewaltſam
zurückge=
halten werde. Beamte begaben ſich nach der
be=
treffenden Wohnung und fanden, dem „B. T.”
zu=
folge, die Angaben der Hausbewohner zum Teil
be=
ſtätigt. Sadowſki wird auch beſchuldigt, die Frau,
die gelähmt iſt und ſich auch ſonſt in einem hilfloſen
Zuſtande befindet, um ihr geſamtes Hab und Gut in
argliſtiger Weiſe gebracht zu haben. Die Polizei
konnte bis jetzt jedoch noch keine Klärung der
Sach=
lage herbeiführen, da Sadowſki unauffindbar iſt.
Zwei Beamten gelang es ſchließlich nach längerer
Suche, Sadowſki in der Stadt aufzuſpüren. Er
wurde ſofort ins Polizeipräſidium gebracht und
einem Verhör unterzogen. Sadowſki iſt im Laufe des
Dienstag dem Unterſuchungsrichter vorgeführt
wor=
den. Die bisherigen Ermittlungen ergaben, daß
Sadowſki von Frau Goldſchmidt folgendes zu
er=
langen verſtanden hat: Einen Erbvertrag, in dem
ihn die Frau zum Univerſalerben macht und ihm
10000 Mark für die Pflege ihres Grabes zur
Ver=
fügung ſtellt; einen Kaufvertvag, durch den
Sa=
dowſki in den Beſitz der Wohnung und ihrer
geſam=
ten Einrichtung gelangt iſt, und ſchließlich vier
Blanko=Unterſchriften, durch die er ſich die geſamte
bewegliche Habe der Frau verſchaffte. Alles in allem
dürfte ſich Sadowſki für folgende Verfehlungen zu
verantworten haben: Freiheitsberaubung, Nötigung,
Drohung, Erpreſſung, Betrug, ſchwere
Urkunden=
fälſchung und falſche eidesſtattliche Verſicherungen.
Bei einer Menſur ſchwer verletzt.
Konſtanz. Wie erſt jetzt bekannt wird, iſt im
Laufe der vergangenen Woche bei einer ſchweren
Säbelmenſur zwiſchen Angehörigen von zwei
Ver=
bindungen des Konſtanzer Technibums der ſchwächere
Gegner durch einen Kopfhieb, der die Schädeldecke
ſpaltete, ſchwer verletzt worden, ſo daß er ſofort ins
Krankenhaus übergeführt werden mußte.
Gebirgseinbruch im Stapel.
Weſterholt. Im Grubengebiet der Zeche
Weſterholt ging von einem neuangeſetzten Stapel auf
der Bauſohle das Gebirge zu Bruch und ſchloß einen
Fahrſteiger und vier Bergleute für mehrere Stunden
völlig ein. Einer der Bergleute wurde von den
Ge=
ſteinsmaſſen auf der Stelle erſchlagen. Nach
mehr=
ſtündiger Arbeit der Rettungsmannſchaft gelang es,
die drei übrigen Bergleute unverſehrt zu befreien.
Duell mit tödlichem Ausgang.
Warſchau. Dienstag früh fand in der
Reit=
bahn des hieſigen Chevauleger=Regimenets ein
Piſto=
lenduell zwiſchen einem hieſigen Schriftſteller und
einem Hauptmann der Reſerve, Alexander Zawadzki,
Vizedirektor der Allgemeinen Kreditbank, ſtatt.
Za=
wadzki wurde mit einem Kopfſchuß ins Militärſpital
gebracht und ſtarb, ohne das Bewußtſein
wiederer=
langt zu haben.
Ein Finanzſkandal in Par
Berhaftung der Hauptſchuldige
Paris, 4. Dezen
In politiſchen und finanziellen Kreiſen bil?
Krach der „Gazette du Franc” das Tagesge
Paris hat einen neuen Skandal, deſſen unü
bare Folge vielleicht den Verluſt von Hunderte
Millionen franzöſiſchen Barvermögens bedeute
den. Die Montag verfügte Verhaftung der
ſchuldigen des Finanzkrachs, der Leiterin des
nehmens, Frau Hanau, und ihres
Mitarbeite=
geſchiedenen Mannes, Lazarus Bloch, erfolgte
tag vormittag.
Die Vorgeſchichte iſt folgende: Martha Han=
Bloch, die ſich im Jahre 1908 geheiratet hatte
gen als einfache Handlungsreiſende an. 1920
die Ehe geſchieden, doch blieben die beiden
lich weiter zuſammen. 1926 gründeten ſie ihre
gruppe, nachdem im vorausgegangenen Jak
„Gazette du Frane” entſtanden war, von de
urſprünglich behauptete, daß ſie keine Börſer
Bankgeſchäfte zu machen gedenke. Das Blatt,
ſeinem politiſchen Teil Beiträge hervorra
Journaliſten und bekannter Politiker veröffen
machte aber in ſeiner Finanzbeilage auffallende
paganda für eine ganze Reihe von Börſenwerte
alles andere als ſolide waren. Nach und nach
den weitere Geſillſchaften gegründet, die fü
Kunden den Ankauf und Verkauf von Börſenpa
übernahmen und eine große Zahl von Kom
nären, die die franzöſiſchen Sparer zu beau
hatten, anſtellten. 400 Depotſtellen wurden
Provinz und im Auslande in bürzeſter Zeit geſ.
Erſt vor wenigen Tagen ſchickte man ſich an
neue Obligationsſerie in Höhe von 170 Mil
Franken zu lancieren. Jetzt griffen die Behörde
Frau Hanau zahlte übrigens ihre Zinſen zu
großen Teil mit Aktien, deren Kurswert ſie
beſtimmte.
Es verlautet, daß hauptſächlich kleinere Leu
mehrere Hundert Millionen Franken geſchädigt
den ſeien. Die Oeffentlichkeit intereſſiert ſich
mehr für dieſe Angelegenheit, als eine Reihe
hafter Parlamentarier, man ſpricht von etwa
dieſe Angelegenheit verwickelt ſein ſollen.
Abſturz eines Waſſerflugzengs
Vierzehn Tote.
London. Wie aus Rio de Janeiro
ge=
wird, ſtürzte ein Waſſerflugzeug, das einem
menden Dampfer entgegengeflogen war, ins
Die vierzehn Inſaſſen des Flugzeuges ertr
Unter den Verunglückten befinden ſich mehrere
verſitätsprofeſſoren und drei Führer der Der
tiſchen Partei.
Die Erdbebenkakaſtrophe in Ch
London. Nach einer Meldung der „2
aus Santiago de Chile werden jetzt die Geſat
luſte an Menſchenleben durch das Erdbeben ai
Tote und 535 Verletzte angegeben; ſie verteile
auf Talca, Conſtitucion, Chillan, Churico, Pel
und Santa Cruz. Eine Feuersbrunſt iſt in
nicht ausgebrochen, jedoch leidet die Stadt z
ſtark unter Wind und Regen, auch macht ſie
empfindlicher Trinkwaſſermangel bemerkbar.
Talca allein werden die Schäden mit 40 Mill
Reichsmark angegeben.
Die Karte des Erdbebengesietk
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U N
ummer 9.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſie Nachrichten
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Rmfeffäftäunifrnefinrnetinreisrnungdemn detitzffenernfengrirtifnfmfl
Konftitution und Charakter
Die Forſchung nach der Perſönlichkeit iſt heute in den Mittelpunkt
ſchiedenſter Wiſſenſchaftszweige gerückt. Faſt ſchlagwortartige
Gel=
ggewonnen haben Begriffe wie: Erbbiologie, Konſtitutionsforſchung,
re von der inneren Sekretion — Pſtchoanalyſe, pſychologiſche
Typen=
re, Graphologie. Es iſt dabei natürlich, daß die Mediziner, ob ſie
r von der Pſhchiatrie oder von der inneren Klinik ausgehen, die
ge vom Körperlichen, von der Konſtitution her anfaſſen, die
Pſycho=
in dagegen von der charakterologiſchen Seite. Einen erſten
Zuſam=
iſchluß beider Betrachtungsmöglichteiten vollzogen zu haben, iſt das
dienſt von Kretſchmer (Körperbau und Charakter) und von Jung.
z ſoeben erſchienen Buch
G. Jung: Ueber die Energetik der Seele, Raſcher Verlag Zürich,
vier Einzelbeiträge, die manches Erläuternde und weiter
Ausfüh=
de zur bisherigen Arbeit des Forſchers enthalten, ohne daß der mit
em Werk nicht Bekanute daraus den breit angelegten Bau ſeiner
ſenlehre begreifen könnte. Immerhin genügt es, dem Verfaſſer in
ſpezielle Abhandlung, etwa über den Traum, zu folgen, um zu
n, wvie hier der Schematismus der Freudſchen Lehre zu einer
um=
nden Lehre von den Schichten des bewußten und unbewußten
See=
ebens fruchtbar gemacht und ausgeweitet wird.
Aus dem Lebensſtil ſucht Adler zu den Grundlagen und zur
Struk=
der Perſönlichkeit vorzudringen.
Ailfred Aöler: Die Technik der Individualpſychologie,
lag Bergmann=München, führt uns in die „Kunſt, eine Lebens=
Krankengeſchichte zu leſen”, ein, und zwar in der erfreulichſten
ſe, nämlich an Hand eines ausführlichen Beiſpiels. Adler benutzt
Aufzeichnungen eines Patienten, die er faſt Satz für Satz erörtert
analhſiert, um zu einem vollſtändigen Bild des Menſchen zu
kom=
hier zum Bild eines verzärtelten nervöſen Mädchens, das in ſeiner
ht vor dem Leben, vor Beruf und Liebe eine Reihe intereſſanter
rotiſcher Momente aufweiſt. Das Vorwort ſagt, daß das Buch
Vorleſungen entſtand, in denen der Verfaſſer unvorbereitet und
Kenntnis der Kraukengeſchichte die Analyſe vornahm, und gerade
Improviſierte iſt ein Vorteil und bietet einen großen Reiz. Wir
achten den Arzt und Seelenforſcher bei ſeiner Arbeit; wir lernen
Technik in den Einzelheiten ihrer Anwendung kennen und erfahren
irch mehr über ihre allgemeinen Prinzipien, als allgemeine
Erklä=
gen uns verraten könnten. — Adler iſt bekanntlich wie Jung als
tändiger Führer aus der pſychoanalytiſchen Schule hervorgegangen,
auch dieſe Schrift bietet an mehreren Stellen Belege dafür, welche
eitgkeit die Anſchauung von der ausſchließlich ſexualen Entſtehung
nervöſen Krankheiten darſtellt. Die gelegentlichen Seitenhiebe auf
gſcheinen nicht im gleichen Maße berechtigt. Auch muß man Adler
egentreten, wenn er nun alle feeliſchen Tendenzen in den Dienſt
Machtſtrebens, der Ueberwindung des Minderwertigkeitsgefühls
ſtellt, denn das führt dazu, den Charakter nur noch als Fiktion,
eine Summe von Tricks im Lebenskampfe und zur
Machtgewin=
g anzuſehen. Damit aber rückt man weit ab von der Erkenntnis
fundamentalen Charaktereigenſchaften und von der einzig möglichen
olemlöſung: der Erforſchung der konſtitutionellen Verſchiedenheiten
Sinne leiblich=ſeeliſcher Einheit.
daß auf dieſes Ziel heute auch von mediziniſcher Seite hingearbeitet
beweiſt das Buch
ax Hirſch: Konſtitution und Charakter, Verlag Kabitzſch Leipzig,
em namentlich der Aufſatz des wiſſenſchaftlichen Entdeckers der
fenperſon” Fr. Kraus, ſehr tiefſchürfend iſt, ſo daß ein Referat in
ſe unmöglich iſt. Daneben enthält das Heft einen einleitenden
Auf=
des Herausgebers, Betrachtungen über die Frageſtellungen der
akterologie von Kronfeld, über die körperlichen Grundlagen des
akters von Ewald, über die ſeeliſchen Grundlagen des Charakters
Hoffmann, „Charakter und Umwelt” von Utitz und „Die angebo=
Minderwertigkeit des Charakters” von Hildebrandt. In dieſem
mmenhang ſind zu nennen
Kurt S. hneider, Die pſychopathiſchen Perſönlichkeiten,
ag Franz Deuticke, Leipzig. Dies Gebiet hängt ja mit der
Per=
chkeitsforſchung aufs engſte zuſammen, zumal ſich der Begriff des
hopathen nicht klar umgrenzen läßt und nur als anormale
Ab=
ung von einer ungefähren Durchſchnittsbreite menſchlicher
Per=
chkeiten beſtimmt werden kann. Ja, alle hier im ſpeziellen Teil
ilderten Pſychopathen weiſen ſo allgemein menſchliche Züge auf,
das „Normale” faſt auf die Breite einer mathematiſchen Geraden
nmenſchrumpft und nur mehr einen theoretiſchen Trennungsſtrich
ttet. Der allgemeine Teil der ſehr inſtruktiven Schrift ſtellt die
lichen Grundlagen der pſychopathiſchen Perſönlichkeit dar und gibt
ausführliche Ueberſicht über die verſchiedenen Einteilungsarten
Typologien (Gruhle, Kretſchmer, Ewald u. a.). — Die
Tat=
daß die einzelnen Forſcher nicht nur die Berechtigung
verſchie=
e mediziniſcher Betrachtungs= und Arbeitsmethoden zugeben,
ſon=
auch die Notwendigkeit des Vorgehens von der pſychologiſchen
betonen, läßt hoffen, daß eine große Syntheſe in der Erkenntnis
Konſtitution und Charakter bevorſteht.
Dr. Herbert Nette.
Politik, Wirtſchaft, Soziologie
Opocenfky: Der Untergaug Oeſterreichs und bie Entſtehung des
ſechoſlowakiſchen Stgates. Prag, Orbis=Verlag 1928. — Die
tſchecho=
wakiſche Republik. Jahrbuch, herausgegeben von Dr. B. Horäk.
enda.
Seit zehn Jahren iſt die geopolitiſche Funktion der K. und K.
archie — keineswegs nur ein hiſtoriſches Ueberbleibſel, wie neuer=
Verſuche um eine Donauföderation beweiſen — erloſchen. Die
nlöſung des Nationalitätenproblems durch die Schaffung ſouverä=
Staaten für die divergierenden Völker des Habsburgerreiches ſchuf
ich neuen Konfliktsſtoff, indem ſie den bisherigen Herrſchaftsvölkern,
ſchen und Magyaren, unerlöſte Irredenten größter Ausdehnung und
zahl brachte. — Die Herbſtmonate dieſes Jahres ſind mit gutem
id der Erinnerung gewidmet, die teils ſchmerzlich, teils — für die
in Staatsvölker — voll ſtolzer Genugtuung iſt. Daß von dieſer
aus Gedenkbücher geſchrieben werden, darf nicht verwundern. Daß
nen die frühere Herrſchaft nicht immer liebevoll betrachtet wird, iſt
indlich. Unverſtändlich dagegen der Ton, in dem des Tſchechen
enſty: Werk geſchrieben iſt. Nicht nur, daß er jegliche Kenntnis
nationaler Höflichkeit vermiſſen läßt, macht die Lektüre für den
ſchen zur harten Probe der Selbſtbeherrſchung, ſondern auch, daß
Werke die eigentlich wohl zu fordernde hiſtoriſche Obiektivität ab=
Dem chauviniſtiſchen Unterton gibt eine hämiſch=verſteckte Freude
die gelungene Terroriſierung der Deutſchböhmen durch tſchechiſche
en ſeine beſondere und unſympathiſche Färbung. Das Tatſächliche
Vorgänge, die in raſchem Verlauf vom 15. September — dem Tag
Zuſammenbruchs der bulgariſchen Armee — bis zum 28. Oktober —
Rebolutionstag in Prag — die Klammern der Armeen löſten, und
en riſſigen Bau der Donaumonarchie dem Zerfall preisgaben, es
aus dem Rahmen nationaliſtiſcher Floskeln herausgeſchält werden
bedarf der Ergänzung durch Berichte der Gegenſeite.
Vertboller, weil um ſachliche Darſtellung bemüht, iſt das Handbuch:
tſchechoſlowakiſche Republik, das ſchon äußerlich — biegſam in
n gebunden, reich illuſtriet und ſauber gedruckt — einen angenehmen
ruck hervorruft. Wenn eine natürliche und halboff zielle
Schön=
ng „ein zuverläſſiges und objektives Bild” nicht durchaus und bis
Setzte ermöglicht, ſo iſt andererſeits anzuerkennen, daß die verſchie=
Verfaſſer ſich mit großer Sorgfalt ihren Einzelthemen gewidmet
E ohne dabei den Blick für das Ganze zu verlieren, ſo daß auf
350 Seiten ein Querſchnitt durch das geſamte Leben der jungen
blik gegeben wird. Bemerkenswert iſt die Nuhe, mit der man das er in lebendiger, bilderkräftiger Farbe die Landſchaft Afrikas, das
Ent=
derheitenproblem zu behandeln verſucht, das bei einem Staat mit
25 Prozeut fremder Bevölkerung der Brennpunkt innerpolitiſcher
Die iſt. Daß einzelne Dinge — z. B. die Bodenreform — einſeitig
oziale und nicht — wie tatſächlich — als nationaltſchechiſche Maß=
Te gezeichnet werden, ſtört den Geſamteindruck etwas. Dem aufmerk=
7 Leſer iſt es jehoch möglich, an Hand des reichen Zahlenmaterials
ben den Zeilen manches zu leſen, und die im Textteil aufgeſtellten
W. S.
En als gelungen bezeichnet werden.
U N
3. Dezember 1928
Mädunftäfkffntäfifäiff
MudRifRtuktftfRftik
Dr. Karl Wachendorf=Berlin, Zehn Jahre Fremdherrſchaft am beutſchen
Rhein. Eine Geſchichte der Rheinlandbeſetzung von 1918—1928.
(Rheiniſche Schickſalsfragen. Schrift 22/24.) 230 Seiten. 82 1928.
Ver=
lag: „Rheiniſcher Beobachter”, Berlin SW. 48, Preis 6 RM.
Beſetzung des Rheinlandes. Am 1. Dezember 1928 jährt ſich
zum zehnten Male der Tag, an dem freide Truppen über die deutſche
Weſtgrenze in das Rheinland einrückten. Nach dem zweifelhaften
Ergeb=
nis der letzten Verhandlungen in Genf iſt noch nicht abzuſehen, wie Verlag, Angsburg.
lange Deutſchland und mit ihm Europa an dieſer Frage kranken wird.
Der franzöſiſche Vorſchlag einer „Vergleichskommiſſion” iſt nichts anderes turellen Stellung der Pfahlbaukultur, als deren Mittelpunkt ſich die
ſches, ſich unter irgendeiner Form am Rhein feſtzuſetzen. Jeder Deutſche
ſollte wiſſen, wie groß die Gefahr der agreſſiven franzöſiſchen
Rhein=
landpolitik auch heute noch iſt. Die Arbeit von Wachendorf iſt die erſte
Geſamtdarſtellung dieſer großen Ereigniſſe. Möge die Schrift dazu
beitragen, daß ganz Deutſchland auch in Zukunft feſt zuſammenſteht zu
einer unüberwindlichen und unerſchütterlichen Wacht am Rhein.
Chinas Werden im Spiegel der Geſchichte. Ein Rückblick auf vier
Jahr=
tauſende. Von Privatdozent Dr. EHauer. In Sammlung
Wiſſen=
ſchaft und Bildung. 158 Seiten und 16 Tafeln. Gebunden 1.80 Mk.
Verlag Quelle u. Meher in Leipzig.
China, das Reich der Mitte mit ſeiner uralten Kultur, das größte Beck, München.
zuſammenhängende Staatsgebilde der Erde mit etwa 1/e der ganzen
Menſchheit, hat von jeher als das intereſſanteſts Land des fernen Oſtens
gerade wegen ſeiner geheimnisvollen Abgeſchloſſenheit einen beſonderen
Reiz auf das gebildete Abendland ausgeübt. Auch heute noch, wo der
Zauber des Unbekannten vielfach bereits zirſtört iſt, bildet Chinas
Kulturleben und Chinas Entwicklung eines der intereſſanteſten Kapitel
aus der Geſchichte der Menſchheit, zumal noch nicht abzuſehen iſt, ob die
gelbe Gefahr für alle Zukunft übevwunden, ob Europa oder China der
Welt in Zukunft den Stempel aufprägen wird. Verſtändnis für die
Lage des gegenwärtigen China vermirtelt der vorliegende Ueberblick
über die 5000jährige Geſchichte Chinas, der von umfaſſender hiſtoriſcher
Kenntnis und der Gabe lebhafter und feſſelnder Darſtellung zeugt.
Durch Werkſtätten und Gaſſen dreier Erdteile. Das ſoziale Bild von
Amerika, Oſtaſien und Auſtralien. Von Edmund Kleinſchmitt. Mit
34 Abbildungen auf Kunſtdrucktafeln. In Ganzleinen gebunden 7,80
RM. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg 36 und Berlin=Leipzig.
Amerika, Oſtaſien, Auſtralien, das ſind drei Brennpunkte, um die
ſich Kräfte und Gewalten ſammeln, die das Geſicht der Welt zu
ver=
ändern drohen. Drei Erdteile, die heute das größte Intereſfe auf ſich
lenken. Hier liegt nun ein ausgezeichnetes Buch vor, das nicht trocken
wiſſenſchaftlich, ſondern in recht anregender und feſſelnder Form die
wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſe dieſer Länder eingehend
be=
leuchtet. Amerika, ein Pionier kapitaliſtiſchen Geiſtes ohnegleichen. Dann
Japan und Ching, die große Gefahr. 400 Millionen Menſchen greifen
nach europäiſcher Technik, nach dem Geheimnis der Ueberlegenheit des
weißen Mannes. Aus Induſtrien und Werkſtättem Oſtaſiens wächſt eine
neue Konkurrenz billiger Arbeitskräfte heran, bedrohlich für
Unterneh=
mer und Arbeiter in der alten und in der neuen Welt. Und endlich
Auſtralien. Beinahe noch Raum ohne Volk, Halbkolonie,
Siedlungs=
land, Hochburg für Bodenreform und Sozialismus, auf Vorpoſten
kämpfend für das engliſche Weltreich gegen Amerika und Oſtaſien. Alle
drei ſind in geiſtigen Kriſen, ringen um Lebensinhalt und =form, um
eine neue Prägung ihrer Kultur. Der Verfaſſer hat zweieinhalb Jahre
dieſe Erdteile kreuz und quer durchreiſt, die Völker beim Kampf ums
tägliche Brot beobachtet. Er war kein eiliger Reiſender, ſondern ein
beſchaulicher, nachdenkender Wanderer, der die praktiſche Welt nicht floh,
der ſelbſt in den Fabriken arbeitete, der ſich hinter den Schraubſtock in
der Autofgbrik Fords ſtellte, um aus eigenſter Anſchauung die Pſyche
des Arbeiters kennen zu lernen, und der ſo in der Lage war, ein
wirk=
lich lebensechtes Bild auſzuzeichnen. Ein überaus aufſchlußreiches Buch,
das uns weſentlich Fragen näherbringt, denen wir heute nicht mehr ſo
ganz gleichgültig gegenüberſtehen dürfen.
Ap. A. von Troth: Volkstum und Staatsführung. Briefe und
Auf=
zeichmungen aus den Jahren 1915/1820. Großdeutſche Verlagsanſtalt
G. m. b. H., Berlin SWV 68. In Ganzleinen gebunden 6 RM. Admiral
von Trotha wurde im Frühjahr 1916 Chef des Stabes der Hochſeeflotte
unter Admiral Scheer und kurz vor dem Zuſammenbruch zum Chef des
Marinekabinetts ernannt. Seine Briefe und Aufzeichnungen aus den
Jahren 1915/1920, die hier der Oeffentlichkeit übergeben werden und
geſchrieben ſind in don Tagen des Kampſes aus banger Sorge um die
Zukunft des Reiches und in den Monaten vor dem Zuſanumenbruch des
kaiſerlichen Deutſchland, als es galt, die Marine auf neuer Grundlage
aufzubauen, daß ſie den Gedanken der Welt= und Seegeltung unſeres
Volkes hinübertrage in die deutſche Zukunft, lehnen es ab, in den Streit
über den Verlauf der jüngſten Geſchichte einzugreifen. Deshalb
begni=
gen ſich die Anmerkungen mit dem Notwendigſten zum Verſtändnis der Angegriffenen zeigt. Auch die ungeheueren ſchlummernden
wirtſchaft=
beſonderen Lage, aus der die einzelnen Stücke geſchrieben ſind. Die
geſchichtliche Einleitung gibt aim Bild von der deutſchen Außenpoliti:
und des deutſchen politiſehen Zielwillens und der Geltung, die ſich die kein wiſſenſchaftlich und trocken geſchriebenes Werk. Es lieſt ſich wie ein
Marine in der Zeit ihres Wachſens in die Reihe der gwoßen Seemächte Noman, der aus der Tiefe der Geſchickte beginnend, durch die
Spannun=
erarbeitet hatte. Mit Stolz darf die deutſche Marine offen ſagen, daß gen der Gegenwart hindunh Schickſale der Zukunft fühlhar, faſt
greif=
trotz ihrer Jugend in der Durchbildung der ſtolzen kaiſerlichen Flotte
etwas geleiſtet war, ſo einheitlich, ſo pflichttreu und ſo
vorwärtsdrän=
gend, daß auc) die auf einer Weltgeſchichte aufgebaute überſtarke
eng=
liſche Flotte hierin unſere Kraft ſcheute. Der Kraft, die den Flottenbau
durshgeſetzt und beſtimmt hatte, war es nicht vergönnt, diefes
Machi=
inſtrument im Kriege einheitlich zu führen und einzuſetzen. Daß uns
kein Staatsmann geſchenkt war, der die Lebensrichtung unſeres Volkes
fühlte, ließ uns im Kriege nicht die Form der politiſchen Führung
fin=
den. Die Entfremdung zwiſchen Staatsführung und Volkstum ließ
uns ohne klar erkanntes Ziel in das ſcharfe Ringen deutſcher Geſchichte
hineingehen. Das Schickſal fügte es, daß der einheitliche Wille, der die
Marine aufgebaut hatie, in der Leitung des Seekrieges nicht zur
Durch=
ſetzung kam. Es iſt über die Marine viel geſchrieben worden, das ſie,
herausgelöſt aus dem Zuſammenhang des politiſchen und geiſtigen Lebens
wicklung der letzten Jahre. Und es gilt, um ihrer und der deutſchen
Zu=
kunft willen über die ſpezialiſtiſche Betrachtung aus der Studierſtube
lichkeit des Seeoffiziers lebt. Dies iſt der Zweck dieſer Blätter, die in Und welche Fülle des Wiſſenswerten bietet der Text; mit welch liebevollev
dem Dunkel der Gegemwart zeugen wollen von dem Glauben an die
nicht zerſtören kann.
* Induſtrieller Friede. Paul Liſt Verlag, Leipzig.
kämpfen, trotzdem ſie doch gleichſam von Natur aus aufeinander
ange=
wieſen ſind, ſind namentlich in Amerika und England mächtige
Beſtre=
bungen im Gange, einer Zuſammenarbeit ohne innere und äuvere
Spannungen die Wege zu ebnen.” „Induſtrieller Friede!” iſt das
Lo=
ſungswort einer neuen Bewegung, die einen ehrlichen Ausgleich der
Kräfte erſtrebt und beiden Parteien gerecht werden will. Zweifellos
Robert Boſch iſt einer der erſten, der ſich um eine Löſung dieſer
bren=
nenden Frage bemüht und ſtellt ſich in dieſem Buche an die Seite der
Geſchichte und Literaturgeſchichte
* Loe Frobenius, Das ſterbende Afrika. Paideuma, Frankfurter
Socie=
tätsdruckerei, Frankfurt.
Frobenius hat das große Verdienſt, uns in jahrzehntelanger Forſchung
die Seele Afrikas erſchloſſen zu haben. In dem erſten Buch ſchildert
ſtehen, Blühen und Verſinken mächtiger Städte und Reiche und
künſt=
leriſche Erfindungsgabe, die dieſen Erben alter Kultur eigen iſt. Einen
breiten Naum nehmen Märchen ein, die Frobenius nach den
Erzäh=
lungen der Schwarzen niedergeſchrieben hat. Das Buch gibt uns vor
ihrem Sterben noch einen Begriff von der uralten afrikaniſchen Kultur
und der myſtiſchen Beſeeltheit ihres Daſeins. In „Paideuma” nimmt
Frobenius aus der großen Ueberſicht, ſeines völkerkundlichen Wiſſens
ſuptungen zu korrigieren. Im Ganzen darf der Verſuch einer zu= eine Wendung zum Kulturphiloſophiſchen und gibt den Umriß einer
Euſaſſenden Darſtellung des bisher unter dem neuen Regime Er= Kultur= und Seelenlehre, die bei voller Eigenart intereſſante
Para=
lellen zur Lehre Spenglers und Bachofens aufweiſt.
* Karſten, Die Germanen. Verlag de Gruyter, Berlin.
Das vorliegende Werk ſtellt den erſten Verſuch von nichtdeutſcher
(ſchwediſcher) Seite dar, Sprache und Kultur der geſamten germaniſchen
Raſſe darzuſtellen unter Einbeziehung auch der zahlenmäßig kleinſten
Eine der wichtigſten Fragen, die jetzt alle Gemüter bewegt, iſt die Splitter, wie der finnländiſchen und oſtbaltiſchen Schweden. Wir werden
auf das Buch, das eine Fülle neuer Geſichtspunkte nötig und möglich
macht, noch genauer eingehen.
* Hans Reinerth, Die jüngere Steinzeit der Schweiz. Dr. Benno Filſer
Das vorliegende Werk verſucht, die Frage der zeitlichen und
kul=
als eine neue Einkleidung des Jahrhunderte alten franzöſiſchen Wun= Schweiz durch die Forſchungen Ferdinand Kellers erwies, erſtmalig in
erſchöpfendem Umfang zu keantworten. Es gibt eine umfaſſende
Dar=
ſtellung der älteſten Kultur= und Siedlungsgeſchichte des ſchweizeriſchen
Bodens. Aus der Reihe der Ergebniſſe iſt beſonders die Ablehnung der
Pfahlbauten als Waſferſiedlungen und der Nachweis eines
indogermani=
ſchen Zuges über die Alpen hervorzuheben. Das wertvolle Werk iſt mit
etwa hundert überwiegend ganzſeitigen Abbildungen ausgeſtattet. —
Hingewieſen ſei ferner auf die im gleichen Verlag erſcheinenden „Führer
zur Urgeſchichte”, die in gedrängter Kürze alles Weſentliche bedeutender
Fundſtätten und Funde der Vorzeit vermitteln.
* Egon Friedell, Kulturgeſchichte der Neuzeit, 2. Banb. Verlag C. H.
In außerordentlich reizvoller und ſpannender Weiſe, die trotzdem
immer dem Ernſt ihres Gegenſtandes gerecht wird, ſchildert Friedell gier
die Zeit vom Dreißigjährigen Krieg bis zur franzöſiſchen Revolutwn.
Für den Verfaſſer, der bekanntlich auch Schauſpieler iſt, wird die
Kul=
turgeſchichte zur Bühne mit dauernd wechſelnden Szenen und packenden
Aktſchlüſſen. Die franzöſiſche Revolution wird zu einem faſzinierenden
Schauſpiel, das Leben Schillers ſelbſt zum Drama, die Zeit des
Des=
cartes und Pascal wird unter dem Symbol der Marionette geſehen und
begriffen. Eine glänzende Leiſtung iſt zumal das Kapitel von der „
Er=
findung der Antike‟. Wer bedenkt, was und wer alles in dieſer Zeit
über die Bretter der Weltbühne in Weſteuropa gegangen iſt, kann ſich
vielleicht einen Begriff von dem Rhythmus, der Buntheit und Fülle
die=
ſes zweiten Bandes machen.
— Guſtav Kofſinna, Urſprnng und Verbreitung der Germanen in
vor= und frühgeſchichtlicher Zeit. Verlag Curt Kabitzſch, Leipzig. In
ſeinem etwa 300 Seiten ſtarken Werk ſucht der Verfaſſer neue Wege in
der Erforſchung der Urgeſchichte der germaniſchen Völker bis zum
Ein=
tritt in die römiſch=fränkiſche Zeit einzuſchlagen. An Hand reichen
Bil=
dermaterials ſucht er die einzelnen Stämme und Völker nach
archäolo=
giſchen Geſichtspunkten zu gliedern, abzugrenzen und ihren mutmaßlichen
Standort auf dem Kartenbild zu fixieren. Hierzu dient ihm beſonders
eingehendes Studium der Formen und Verzierungen an Hausgeräten,
vor allem den Erzeugniſſen der Töpferkunſt. Die Studien ſind anregend
und fruchtbar, die Auswahl der Bilder ſorgfältig, und das Werk iſt,
abgeſehen von nicht unparteiiſchen raſſekundlichen Folgerungen, von
hohem wiſſenſchaftlichen Wert.
* Altmexikaniſche Hymnen. Eugen Dieberichs Verlag, Jena.
Um 1500 von einem ſpaniſchen Mönch nach der altaztekiſchen Sprache
aufgezeichner, ſind dieſe Hymuen ein ſeltſames Dokument einer
verſchol=
lenen Kultyx. Die Sammlung umfaßt 20 Kultlieder und dramatiſche
Gebete, die im Maskenſchmuck geſungen und getanzt wurden. Die
Nach=
dichtungen von Schottelius und R. Freund offenbaren den gewaltigen
religiöfen Hintergrund, der in dieſen Liedern der Fruchtbarkeit, des
Werdens und Vergehens lebendig iſt. Ausführliche Einleitungen über
den Urtext und die Bedeutung der Hymnen ſowie 8 Abbildungen
alt=
aztekiſcher Kunſtwerke ſind dem Band beigefügt.
* Malaiſche Weisheit und Geſchichte. Eugen Diederichs Verlag, Jena.
Der Bremer Hans Overbeck, der die vorliegenden Stücke aus dem
malaiſchen Schrifttum übertragen hat, lebt als Kaufmann auf Java und
iſt einzigartiger Kenner javaniſchen Volkslebens. Aus der malaiſchen
Literatur, dem Zeugnis einer alten, hochſtehenden Kultur, bringt der
Band „Die Krone aller Fürſten”, der die Regeln für den Fürſten und ſeine
Untertanen enthält, und die „Malaiſche Chronik”, in der Blüte und
Verfall der malaiſchen Reiche nach der dortigen Ueberlieferung
geſchil=
dert wird. Es lohnt ſich ſehr, die Literatur dieſer begabten,
hochſtehen=
den Raſſe kennen zu lernen.
Herr über Aien. Betrachtungen eines Reiſenden. Von Dr. Alphons
Nobel. Mit 33 Abbildungem und drei geographiſchen Karten. In
Ganzl. gebd. 8,50 RM. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg 36.
Der heutige Herv über Aſien iſt England. Wer wird es in Zukunft
ſeinä Ching? Oär wird Europa ſeine Vormachtſtellung behaupten
knnen? Um dieſes Proklem geht es. In kürzeſter Form bietet dieſes
Werk eine enorme Stoffülle, die vom Alexanderzug bis zur modernen
farbigen Bewegung in Indien, Europa bald als Angreifer, bald als
lichen und politiſchen Kräſte des Oſtens werden charakteriſiert.
Einge=
ſtreut ſind Stimmungsbilder und Reiſeerlebniſſe des Verfaſſers. Es iſt
bar macht.
Mehers Lexikon in 12 Bänden. Siebente, völlig neubearbeitete Auflage.
Ueber 160 000 Artikel und Verweiſungen auf etwa 20 000 Spalten Text
mit rund 5000 Abbildungen, Karten und Plänen im Text; dazu etwa
610 beſondere Bildertafeln (darunter 96 farbige) und 140
Karten=
beilagen, 40 Stadtpläne ſowie 200 Text= und ſtatiſtiſche Ueberſichten,
Band 5 (Germanium bis Hornbaum) in Halbleder gebunden 30 Mk.
Verlag des Bibliographiſchen Inſtituts in Leipzig.
Der fünſte Band von Meyers Lexikon reicht von Germanium bis
Hornbaum und umfaßt 1788 Spalten Text mit einer Fülle von
lehr=
reichen Textbildern, 53 ſchwarzen Tafeln, 14 Karten und Plänen, ſowis
den vier wvohlgelungenen Farbentafeln „Giftpflanzen”, „Kunſtgläſer”,
der Nation, verantwortlich machte vor dem deutſchen Volke für die Ent= „Heidelandſchaften” und „Hochzeitskleider‟. Bei letzteren handelt es ſich
allerdings nicht um Hochzeitskoſtüme, ſondern um die Kleider, die die
Tiermännchen anlegen, um den Weibchen beſonders zu gefallen. Mitz
hinaus das Bild der Flotte zu gewinnen, wvie es in der Geſamtperfön= Staunen erſieht man auch hieraus, was die Natur zu leiſten vermag.
Sorgfalt findet man in ihm das Kleine und das Große regiſtriert! Der
Lebenskraft unſeres Volkstums, den ein Menſchenalter völkiſcher Not Artikel „Gewebe” z. B. iſt ein kleines Meiſterwerk von wohlgegliederter,
aufſchlußreicher und dabei doch einen rieſigen Stoff auf engſtem Raum
behanbelnder Darſtellungskunſt; wie groß der Unterſchied zwiſchen
Buck=
ſkin und Batiſt iſt, lernt mancher erſt hier. Sehr zu begrüßen iſt der
Während in Deutſchland ſich Kapital und Arbeit uoch vielfach be= ausführliche Artikel über die „Gewerkſchaften” mit Mitgliederzahlem von
Ende 1925 und einer überſichtlichen Einteilung, die durch dieſes ſchwer
überſehbare und doch ſo wichtige Gebiet den Weg bahnt. Der Artikel
„Glas” mit ſeiner achtſeitigen illuſtrierten Textbeilage bringt über
die=
ſen, von jedermann benutzten und von ſo wenigen gekannten Stoff alles
Weſentliche; das gleiche gilt von der Beilage „Gold= und
Silbergewin=
nung”. Beim Artikel „Gotiſche Kunſt” iſt bemerkenswert, daß Baukunſt,
beſitzt dieſe Aufgabe auch für Deutſchland außerordentliche Bedeutung. Malerei und Bildhauerei nebeneinander behandelt werden; eine
ausge=
zeichnete Methode der Schilderung, die uns ſchon im Artikel „
Expreſſio=
misnuus” angenehm aufgefallen war. Meiſterhaft abgefaßt und bei aller
Ford, Rockefeller uſw., die mit intereſſanten Beiträgen vertreten ſind. gnaspheit doch erſchöpfend ſind die großen geographiſchen Artikel „
Grie=
chenland” und „Großbritannien‟. Das heiße Eiſen der „Grundrente‟
wird beherzt angepackt und abgehandelt. Je aufmerkſamer man dem
Band durchſieht, um ſo freudiger wind man überraſcht ſein, was man
alles darin finden kann. Weſcher Beſitzer des Buches ahnt wohl, daß es
einen Artikel „Grußformeln” mit einer Liſte von Guten Tag, Gute
Nacht uſw. in 17 Spuachen enthält?. Sehr imtereſſant iſt der Artikel
„Hafen” mit 2 Tafeln Illuſtrationen. Durch die Fülle des
zuſammen=
getragenen Stoffes überraſcht der Artikel „Handarbeiten” mit 2
Bilder=
tafeln, die auch die allerneueſten Kütnſte auf dieſem Gebiete
veranſchau=
lichen. Gut und nützlich zu leſen iſt, was bei „Hirſche” ſteht; aus der
abgerundeten Darſtellung lernt man nebenbei auch eine Menge
Jäger=
latein. Der Artikel „Hochſchulweſen” bringt eine gelugene
Zuſammen=
faſſung des Grundſätzlichen. Die reichilluſtrierten Artikel „Holz” und
„Holzbearbeitung” ſind ein Beiſpiel dafür, wie ſehr es ſich lohnt, auch
einmal das im Lexikon aufzuſchlagen, worüber man gut Beſcheid zu
wiſ=
ſen glaubt. Was Holz iſt und was damit gemacht werden kann, wiſſen
wir ja alle; aber wer dieſe beiden Artikel nachlieſt, wird ſich doch
wun=
dern, was alles er noch nicht gewußt hat. — Der fünſte Band reiht ſich
würdig ſeinen Vorgängern an und beſtätiat die Richtigkeit dr3 Wortes,
daß jeder gewinnt, der den „Meter” wirdt.
Nummer 9.
Literatur und Kunſi
5. Dezember 192
Reiſe=Literatur
Die Abenteuer des Fürſten Dſhaparidſe, des größten
Bären=
jägers Sibirien. Erzählt von ſeinem letzten überlebenden
Gefähr=
ten Egon von Kapherr. Mit 81 Abbildungen von Emil Lohſe.
Verlag von Rich. Bong, Berlin. Preis geb. Mk. 5.—. Ein Buch
recht nach dem Herzen aller Freunde eines kühnen Lebens in freier
Natur, nicht zum wenigſten der Jugend und der Jäger.
Uner=
meßlich breitet ſich das Wäldermeer der ruſſiſchen Taiga mit
dich=
tem Unterholz und Fallholz, durchblinkt von den Spiegeln der
Seen und den Bändern der Flüſſe. Hierher zieht der aus ſeiner
kaukaſiſchen Heimat verbannte Fürſt Dſhaparidſe, zugleich der
größte Bärenjäger Sibiriens, mit ſeinem Freunde, dem Verfaſſer
dieſes Buches, und mit ſeinen Jagdhelfern. Denn der Urwald mit
ſeinen Seen und Flüſſen birgt einen Reichtum an Tieren, den
Eu=
ropa längſt nicht mehr kennt und der das Herz des Jägers höher
ſchlagen läßt. Da iſt der König dieſer Wildnis, der Bär, da ſind
der gewaltige Elch, der Vielfraß, eine Unzahl von Pelztieren,
Vögeln und Fiſchen aller Art. Das aufſchlußreiche, außerordentlich
lebensvolle Buch iſt vom Verlage aufs vornehmſte ausgeſtattet.
Ap. Ph. C. Viffer: Zwiſchen Karg=Korum und Hindukuſch. Eine
Reiſe nach dem unbekannten Herzen Aſiens. Aus dem Holländiſchen
überſetzt ven Henry Hoek. (Leipeig, F. A. Brockhaus, 1928). Zweck der
Reiſe, die in dieſem 280 Seiten umfaſſenden und mit mehr als 50
Ab=
bildungen verſehenen Buche nusführlich beſchrieben wird, war die mit
wiſſenſchaftlichen Zwecken verſchiedener Art verbundene Erforſchung des
bisher unbekannten weſtlichen Lindes an der Nordſeite des Kara=
Korums, eines Berges, der nur un 230 Meter niedriger iſt als der
Monnt Evereſt. Die umſrändliche Vorbereitung zu der Reife war ſchon
ein Jahr vorher begonnen, und bei der Abreiſe von Rotterdam
wur=
den 56 Kiſten mit Proviant, wiſſenſ haftlichen Inſtrumenten aller Art,
Kleidungsſtücken und Bergausrüſtungen, 8 Bliudel verſchiedenen
In=
halts, 26 Koffer und Handtaſchen, zuſammen 30 Stück mit einem
Ge=
wickt von mehr als 400 Kilo eingeſchifft. Die Reiſe ging über Bombat,
Kalkutta und Delhi nach Srinagar, der Hauptſtadt von Kaſchmir, von
wo aus der Uebergang über die beiden über 4200 MMeter hohen
Himalaya=
päſſe erfolgte. Am 30. April brach die anfänglich 90 Mann zäblende
Karawane auf und nahm ihren Weg durch das Hirza=, Khunjirab=,
Bara Khun=, Eujiral= und Shingſal=Tal. Unter ungeheuren
Schwierig=
keiten und wiederholten Proteſten der Kulis wurde das bisher ganz
unbekannte, noch nie von einem Curopäer betretene Gletſchergebiet,
deſſen Erforſchung bisher für unmöglich gehalten wurde, erforſcht und
das erforſchte Land in der Karre eingezeichnet, womit der „letzte weiße
Fleck” in diefer bisher vollkomemen unbekannten und unvorſtellbar
groß=
artigen Gletf;herſvelt in der Karte verſchwunden iſt. Während dieſer
be=
ſchüverlichen Forſchungsreiſe durch das unwitliche Gebiet wurde die
Karawane fortwährend durch tagelange Schneefälle, Schnee=, Eis= und
Steinlawinen bedroht. Anf Einzelheiten der gusführlichen und
feſſeln=
den Sihilderung der Reiſe, auf der die Expedition von den britiſch=
indi=
ſchen Behörden, den Mirs (Fürſten) und der Bevölkerung bes Landes
überall tatkräftig gefördert und feierlich empfangen wurde, der Groß. des genaltigen Hochgebirges und der Sitten und Gebräuche
der Bevölkerung hier näher einzugehen, würde zu weit führen.
An=
fangs Dezeker wurde die Rückreiſe von Sringar qugetreten. Der
Er=
folg der Jorſchungsreife hatte die kühnſten Erwartungen übertroffen.
Im gaiizen wurden 6887 Geviertmeilen, von denen 2000 mit ewigem
Schuge und Eis bebeckt waren, erforſcht. Geographiſch betrachtet, war
die Erforſchung der Nieſengle=ſcher und die Feſtlegung eines großen
Stückes der bedeutenden zentralaſiatiſchen Waſſerſ heide auf der Karte
das wihtigſte Ergebnis der Reiſe. So konnte die Expedition,
befrie=
digt von dem wiſſenſchaftlichen Ergebnis der Jorſchungsreiſe und von
den vielen Beweiſen von Intereſſe und Sympathie, die ihr in Indien
und Europa gezeigt wurden, nach Hauſe zurückkehren.
* Carl Hagenbeck, Von Tieren und Menſchen. Paul Liſt Verlag,
Leip=
zig. — Carl Hagenbeck— der Name iſt ſchon ein Begriff generden.
Das Buch vermittelt das Bild eines echten deutſchen Mannes, dem
Arbeit und Liebe zu den Tieren alles war. Sein Leben, aus kleinen
Anfängen bis zur Gründung eines Welthauſes, gleitet an unſerem Nuge
vorüber, Jagdabenteuer in fernen Erdteilen, deren Wildnis er mit
ſei=
nen Leuten auf Tierfang durchſtreifte. Wenn der „alte Hagenbeck” aus
der Fülle ſolcher Erlebniſſe einfach und ſchlicht rzählt, hält dieſer große
Tierfänger und Tierfreund mit ſeiner anſchaulichen Schilderung auch
uns gefeſſelt.
Wo das Südlicht flammt. Meine Beteiligung an Scotts letzter
Süd=
polexpedition und was ich dabei erlebte. Von Major Tryggve
Gran. Aus dem Norwegiſchen von Dr. Adrian Mohr. 240 Seiten
auf Kunſtdruckpapier. Vier farbige Kunſtblätter. 82 meiſt ganzſeitige
Textbilder. Kartenbeigabe. Ganzleinenband 10 Mark. Otto Uhlmann
Verlag, Berlin SW. 61, Gitſchiner Straße 13.
Was Millionen in Ergriffenheit in dem gewaltigen Filmwerk „Das
große weiße Schlveigen” miterlebten — hier wird es als wundervoll
ausgeſtattetes Buch, als packende, lebenswahre Darſtellung, als
ge=
ſchloſſene, abgerundete Erzählung dem deutſchen Volke, der deutſchen
Jugend dargeboten von einem, der dies alles ſelber miterlebte — von
einem, der dabei war, als die Szenen des großen Filmwerkes gekurbelt
wurden, von einem, der in dem Film ſelber als handelnde Perſon
auf=
tritt. Die Tragödie des unerſchrockenen ernſten Forſchers, der ein
Leben lang daran arbeitet, den Südpol zu exreichen! In letzter Stunde
entreißt man ihm den einzigen Lohn: den Ruhm des Entdeckers.
Bitter=
keit im Herzen, beraubt ſeiner ſeeliſchen Kraft geht Scott mit ſeinen
Gefährten auf dem Rückmarſch elend zugrunde. Dieſe Tragödie eines,
dem man ſein Lebensziel ſchmählich entwunden, wird immerdar das
Herz des Leſers rühren. — Tryggve Gran, der mit drei Geführten den
Todgeweihten entgegeneilt, um ſie zu retten, der aber nur noch die
Leichen fand, erzählt das Drama des großen weißen Schweigens in
ſeinem Buche mit tiefgefühlter Bewegung, die zu Herzen geht, erzählt
plaſtiſch, lebendig, wahr und echt. — Dr. Adrian Mohr, Norwegens
beſter deutſcher Kenner, beſorgte die muſtergültige Ueberſetzung. Das
verblüffend reichhaltige Bildmaterial, zum größten Teile Aufnahmen
des Verfaſſers, wer in Deutſhland bisher faſt gänzlich unbekannt.
Herren und Städte Itgliens. Eine lebendige Wanderchronik durch
Mittelalter und Renaiſſance.
Geheimniſſe einer längſt verfloſſenen Zeit; Schickſale berüymter
Fürſten und Tyrannen, großer Männer, umworbener Frauen, der
Con=
dottieri, Dichter und Künſtler, Zeitgenoſſen eines Dante, Baccaccio,
Lionardo, Michelangelo, Savonarola; Aufruhr und Krieg, friedliche
Zeiten der Arbeit und der prunwollen Feſte. Jede alte Stadt, jeder
Bau, jedes Kunſtwerk trägt ein hinter den Faſſaden verborgenes
heim=
liches Antlitz. Dieſes innere Leben der Dinge ſpiegelt ſich nirgendwo
deutlicher wieder als in den alten Stadt=, Haus= und Künſtlerchroniken,
Aus der Füille dieſes reichen, meiſt unbekannten Materials wählt C.
S. Gutkind in ſeinem neuen Buch „Herren und Städte Italiens”
(Allgemeine Verlagsanſtalt München, 439 Seiten, in Leinen 8.50 Mk.)
die Berichte, Erzählungen, Legenden, die durch ihre beſondere
Alusdrucks=
form die kulturelle Phyſiognomie jener Städte und Menſchen am
beſten zu vermitteln vermögen.
Romane, Nobellen, Erzählungen
Helene Chriſtaller, Berufung. Roman. Ia elegantem
Ganzleinwand=
band 6.80 Mk. — 8.50 Fr. Druck und Verlag von Friedrich Reinhardt
in Baſel.
Nach der meiſterhaften künſtleriſchen Nachdichtung des Lebeus der
Annette von Droſte=Hülshoff und der Schilderung eines Stückes eigenen
Familienlebens voll Innigkeit und Natürlichkeit in dem letztjährigen
Bande „Als Mutter ein Kind war”, erwarteten wir von dem neuen
Buche ſehr viel. Wir ſind nicht enttäuſcht worden. Helene Chriſtaller
hat ſich darin wieder dem reinen Noman zugewendet und denſelben um
ein recht intereſſantes Problem aufgebaut. Die einzelnen Perſonen
ſind wiederum vorzüglich durchgeführt. Die Künſtlerin, noch ein
hal=
bes Kind, liebebedürftig, voll goldklarer Reinheit und Sehnſucht nach
allem Schönen; aber den harten Anforderungen, die an eine
Anſtalts=
mutter treten, nicht gewachſen. Im Gegenſatz dazu ihr Mann, herb.
aufrecht, nur in ſeiner ihm von Gott gegebenen Arbeit aufgehend. Auch
die Schilderung des Anſtaltslebens mit ſeinen ſchönen und ſchweren
Tagen iſt ein kleines Meiſterſtück an ſich. Das kann nur eine
grund=
güitige Frau, die das Leben und Treiben in einer ſolchen Anſtalt mit
eigenen Augin geſehen hat, geſchrieben haben. In die Erzählung
ein=
geſtreut ſind tiefempfundene Naturbilder aus deutſchem Waldgebirg und
leuchtendem Süden.
— Janine, Tagebuch einer Verjüngten. Herausgegeben und mit einem
Nachwort verſehen, von Dr. med. Ludwig Levy=Lenz. Kart. Mk.
3.—, Ganzleinen Mk. 4.—. Man=Verlag, Berlin W. 15.
Zum erſten Male berichtet eine Frau wahrheitsgetreu über die an
ihr vorgenommenen Verjüngungs= und Verſchönerungsoperationen.
Dieſe Operationen bedeuten für Janine die Löſung ſ chwerer
Pro=
bleme, die ihr Leben lange Jahre hindurch belaſteten. Ein Leben, das
wirklich gelebt wurde, ein Schickſal, deſſen Ablauf unglaublicher und
erſchütternder iſt als die Phantaſien eines Dichters
E. Philipps Oppenheim, „Nicholas Goade, der Detektiv”. Berechtigte
Ueberſetzung von Dr. R. v. Voß. 230 Seiten. Broſchiert 3 Mk., in
Ganzleinen gebunden 4 Mk. (Eden=Verlag, G. m. b. H., Berlin W. 62.)
Die unerſchöpfliche Phantaſie des engliſchen „Erzählerfürſten” zeigt
ſich hier in ihrer ganzen Vielſeitigkeit. Die Novellen, die im
Zuſammen=
hang einer Rahmenerzählung ſtehen, bilden auch getrennt, eine jede für
ſich, ein Ganzes. Sie ſind untereinander ſo verſchieden, daß man ſie
mehreren Antoren zuſchreiben könnte. Aber ob ſie die Seelenqualen
eines Richters ſchildern, der ſelbſt zum Mörder geworden iſt, ob ſie uns
in die froſtige Atmoſphäre eines engliſchen Herzogsſchloſſes führen, oder
in die einſamen Dörfer Weſt=Englands, deren primitide Bewohner in
ihrem Aberglauben an finſteres Mittelalter oder ruſſiſches Bauernelend
erinnern, ſie halten durch Spannung und Humor das Intereſſe des
Leſers wach, bis es an den Schluß gekommen iſt — und darüber hinaus.
Die Hauptgeſtalt, ein engliſcher Gentleman in jedem Sinne, gewinnt
durch ſeinen Scharfblick, ſeine Geiſtesgegenwart, vor allem aber durch
ſein wohlwollendes, hilfreiches Weſen, ſein menſchenfreundliches Herz
von Anfang an unſere Sympathie und behält ſie.
E. Philipps Oppenheim. Der fromme Lebemann. Roman. 256 Seiten,
auf holzfreiem, federleichtem Papier. Broſchiert 3 Mk., in
Ganz=
leinen gebunden 4 Mk. (Eden=Verlag, G. m. b. H., Verlin W. 62.)
Der Herzog von Chatfield lernt auf ſeiner Vergnügungsreife durch
Italien die ſchöne Tochter eines verarmten italieniſchen Edelmannes
kennen und heiratet ſie, hält aber die Ehe geheim, und läßt ſeine junge
Frau in Armut und Einſamkeit dahinwelken. Er ſtirbt plötzlich durch
einen Unfall auf der Jagd, bald nachdem der Tod ſeine Gattin aus
ihrer traurigen Lage erlöſt hat. Dieſer Ehe entſtammt ein Sohn, den
die trüben Eindrücke ſeiner Kindheit ins Kloſter getrieben haben. Er
kennt nur einen Wunſch: ſeine unglückliche Mutter zu rächen. Der
fanatiſche Mönch wird Herzog und vollführt die Rache, indem er Schmach
und Schande über ſein Haus, über die Verwandten ſeines Vaters
bringt. Aber in dem Augenblick ſeines Triumphes macht ihm ſeine
ſchöne Couſine einen Strich durch die Rechnung und — den Mönch zum
Herzog.
Die originelle Grundidee, die lebendige Schilderung der Londoner
„Welt und Halbwelt”, die mit großer Kunſt geſteigerte Spannung, die
beinahe jedes Kapitel zu einem Höhepunkt macht, die mit Humor und
Konſequenz durchgeführten Charaktere, heben den Roman weit über die
Durchſchnittsromane der heutigen Literatur hinaus. Der Verfaſſer iſt
in der Tat — wie ihn ſeine Landsleute nennen — ein König im Reiche
der Erzähler.
Vergnügte Tiere. Heitere Scherze und Geſchichten von Tieren und aus
dem Leben mit Tiexen, geſammelt von Hans Oſtwald. Verlag
Paul Franke, G. m. b. H., Berlin SW. 11. Preis geb. RM. 2,40.
(Füillhorn=Blicherei.)
Jeder, der einen Gund oder eine Katze beſitzt, wird Humorvolles von
ſeinem Tier erzählen können. Humorvolles, das nicht nur in den Augen
der Menſchen humorvoll erſcheint, ſondern das auch von den Tieren
humorvoll gemeint war. Die meiſten humoriſtiſchen Tiergeſchichten hat
jedoch der Menſch erfunden. Und viele Tierwitze zeigen das Tier nur
als Mittel zum Zweck, über das Tier oder über einen Menſchen zu
lachen. Oft dient das Tierleben zu mehr oder weniger draſtiſcher
Ver=
ſpottung des Menſchen. Und doch kommt auch oft die gemütvolle
Ein=
ſtellung des Menſchen zur Tierwelt in beluſtigender Weiſe zum
Vor=
ſchein. Manches grundſätzliche Wort über Tierfreunde, Menſchen und
Tierwelt, von der Weisheit der Tiere, und den Freuden mit Tieren,
von Wanzen, Flöhen und anderem zoologiſchem Kram wird in ulkiger
Form geſagt.
Ganz Deutſchland lacht! Ein Dokument des volkstümlichen Humors! —
Das luſtigſte Buch der Gegenwart! (Verlag Lindauerſche
Univerſi=
täts=Buchhandlung, München.)
Der bekannte Münchener Buch=Kritiker Nichard Braungart ſchreibt
u. a.: Das reizende Buch enthält 75 ausgewählte „Luſtige
Begeben=
heiten” deren Schauplatz, bezeichnenderweiſe, weit mehr das Land als
die Stadt iſt, und deren ſtiliſtiſche Faſſung deutlich die Hand des
Be=
arbeiters Schmid=Dimſch verrät. Solche Geſchichten gut zu erzählen, iſt
bekanntlich eine große Kunſt, die immer nur wenige können. Schmid=
Dimſch kann ſie. Und man ſagt nicht zuviel, wenn man ihn auf dieſem
Gebiet einen direkten Nachfahren Hebels, des Verfaſſers des „
Schatz=
käſtlein”, nennt. In die gleiche Gattung Bücher gehört auch dieſe jüngſte
Anekdotenſammlung. Sie wird neben den klaſſiſchen alten ſtets mit
Ehren beſrehen. Und man wünſcht deshalb dieſem neueſten Schatzkäſtlein
gerne die allergrößte Verbreitung. Denn wer die Leute lachen macht,
iſt auch ein Wohltäter der Menſchheit, und einer der verdienſtvollſten
noch obendrein.
Werner Schendell, Ein glücklicher Erbe. Jdylliſcher Roman aus Berlin.
Mit einem Vorwort von Hermann Stehr. Verlag Deutſche Buch=
„Gemeinſchaft, Berlin SW. 68. Alte Jakobſtraße 156/57.
Hermann Stehr widmete dieſem Roman des jungen Berliner
Dich=
ters ein ausführliches Patenwort, in dem er u. a. ſagt: „Auf dem
Wege zu dem wahren Idcal, dem Weltfortſchritt nur gilt, wenn er
tiefer in den göttlichen Kosmos des Menſcheninnern führt, liegt das
Werk des jungen Werner Schendell „Ein glücklicher Erbe”, das
er ſo treffend „Idylliſcher Roman aus Berlin” nennt. Er lenkt ſein
Augenmerk nicht auf das Unbedingte, nicht auf das grenzenloſo Streben,
das auf die Welt gerichtet iſt und ſicher aus ihr hinaustreibt, nicht auf
feſſelloſe Leidenſchaft, für die bei unüberſteiglichen Hinderniſſen, nur
Ruhe im Verzweifeln der Verſtumpfung oder Rettung in den Tod
bleibt. Es iſt der Lebenslauf eines einfachen, beſcheidenen Mannes
namens Claus Muddelmöß geſtaltend erzählt, der die Arbeit um ihrer
ſelbſt willen liebt, dem Pflicht keine Laſt und die Ehrfurcht von den
Eltern keine Wand bedeutet, die eingeriſſen werden muß.
Gertrub Prellwitz: Das Geheimnis hinter Liebe und Tod. Drei
Novellen. Kartoniert RM. 3.50, in Leinen RM. 5.—. Maien=Verlag,
Stuttgart.
Drei Schickſale kreiſen um das Geheimnis hinter Liebe und Tod.
Die hinreißend lebendige Sprache ſteigert ſich oft zu faſt muſikaliſcher
Schönheit. Die Geſtaltung iſt ſtraff, die Pfhchologie klar und erhellend,
und das Ganze wie verklärt von einer großen Liebe, die auch dem
neuen Buche dieſer ſeltenen Frau ſeinen hohen menſchlichen Wert
verleiht.
Murtha Oſtenſo, Die tollen Carews. Roman, 308 Seiten. F. G.
Spei=
delſche Verlagsbuchhandlung, Wien und Leipzig.
Wie von einem großen Erlebnis diktiert und atemlos nachgeſchrieben
mutet der neue Roman der Verfaſſerin von „Der Ruf der Wildgänſe‟
und „Erwachen im Dunkel” an, diesmal die Geſchichte einer ſſeltenen
Liebe, aus der Fülle äußeren Erlebens und inneren Geſichtes geſchöpft,
erdgewachſen, mutig gefaßt, ein Stoff, der Ewigkeitswerte in ſich trägt.
Eindringlicher als je wird uns das Leben der Bewohner von Minneſota
vor Augen geführt: ihr Ringen nach Befreiung von der Knechtſchaf:
dieſer kargen Erde, Befreiung aus dem einſamen Sumpfland des
Elders=
grabens, ihrer Heimat.
Meine Ehe mit Leo Tolſtoi von Sofia Andrejewna Tolſtoi. Mit 7
Bild=
tafeln und einer Bibliographie von Tolſtois Werken. 104 Seiten.
Pappband 3,80 Mk. Leipzig 1923. C. Weller u. Co., Verlag.
Die Ehe Tolſtrois, das Familienleben des Dichters ſind ſchon oft
Gegenſtand zahlreicher Erörterungen geweſen. Die rätſelhafte Losköſung
von ſeiner Familie hat immer wieder Veranlaſſung gegeben, die Urſachen
in ſeiner Ehe zu ſuchen. Es iſt daher zu begrüßen, daß Sofia Andrejewna
Tolſtoi, die Gattin des Dichters, ſelbſt über ihre Ehe berichtet.
Erſchüit=
teund ſind dieſe Aufzeichungen. Wir finden in Sofia, nicht nur die
trenſorgende Gattin und Mutker, ſondern auch eine aktive Mitarbeiterin
an den Werken ihres Mannes, bis ſchließlich die eigenartige Entwicklung
des Dichters, die Laſt der Guts= und Vermögensverwaltung ſie ihm
immer mehr entfremden. Während Tolſtoi in die ſelbſtgewählte
Ver=
bannung geht, bleibt ſie auf ihrem Poſten, und als des Dichters Kräfte
ihrem Ende entgegengehen, eilt ſie zu ihm in dem Gefühl, daß er nach
ihr verlangt — und wird zum Sterbelager ihres Gatten nicht zugelaſſen.
Ullſiein=Bücher. Georg Fröſchel: „Der Schlüel zur Macht”; Ida
Boy=Ed: „Ein Augenblick im Paradies”.
In Gcorg Fröſchels „Der Schlüſſel zur Macht” klingen alle die
erregenden und ſpannenden Motive an, die in einen richtigen Kriminal=
Roman gehören: der Goldrauſch von Monte Carlo; der Kampf eines
findigen Kopfes gegen die anonyme Macht der Spielbank; ein
geheim=
nisvoller Mord an dem Beſitzer des „Schlüſſels zur Macht”, einem
Mathematiker, der das Syſtem im Roulette zu gewinnen entdeckt hat;
der liſtenreiche Feldzug der Bank gegen den Mörder — und, in die
feſſelnde Detektivgeſchichte verwoben, ein Liebesroman! — In einer völlig
anderen Sphäre ſpielt das zweite Buch, Ida Boy=Eds „Ein Augenblick
im Paradies‟. Dieſer Roman ſchildert mit ergreifender Naturwahrheit
die Nöte und den Zerfall einer Ehe zwiſchen höchſt ungleichen Partnern:
einem ſympathiſchen jungen Leutnant und einer kleinen Schauſpielerin.
Ida Boy=Ed, der Meiſterin in der Zeichnung von Frauen=Charakteren,
iſt in den vorliegenden Buch eine ungemein anziehende Darſtellung der
jungen Soubrette gelungen, die in aller Unſchuld und mit einer gewiſſen
Inmut beinahe das Glück einer ganzen Familie zerſtört.
Almanache, Kalender
— Kürſchners Jahrbuch 1923. Kalender, Welt= und Zeitſo=
Im Verlage von Hermann Hillger, Berlin W. 9, erſchien ſoeber
27. Jahrgang von Kürſchners Jahrbuch in einem Umfang von 480
(in Halbleinen, gebunden 3 RM.). Auch in dieſem Jahre ſind
des Verlages keine Koſten und Mühen geſcheut, um ein
Handbuch=
auszubringen, das in redaktioneller und techniſcher Beziehung den
ſten Anforderungen entſpricht Ueber alle Ereigniſſe des verflo
Jahres gibt dieſer Band Auskunft, auf welchem Gebiete ſie auch i
liegen mögen. Das Jahrbuch 1929 iſt für alle Gebildeten und nach
dung Strebenden unentbehrlich, weil es jedem die Möglichkeit biet
kurzer Zeit einen Ueberblick über die Ergebniſſe und Errungenſe
des letzten Jahres zu gewinnen.
Limperts Turner=Taſchen=Kalender für das Jahr 1929. Wilhelm
perts Verlag, Dresden=Altſtadt 1. In Leinen gebunden Preis 50
Limperts Turner=Taſchen=Kalender für das Jahr 1929, bearbeit
Franz Breithaupt Geſchäftsführer der Deutſchen Turnerf
128 Seiten mit Kalendarium und Terminen für die wichtigſten
riſchen Veranſtaltungen mit ausreichendem Raum für Notizen
mit einem Anhang, enthaltend turneriſche Anſchriften, die Meifte=
Deutſchen Durnerſchaft, Regeln für die Hilfe bei Unglücksfällen
Dieſer kleine Taſchen= und Notizkalender hat ſich bisher als ein
und zuverläſſiger Begleiter während des ganzen Jahres erwieſen.
Kalender iſt in ſeiner praktiſchen und zweckmäßigen Anordnung
Turner unentbehrlich.
Geſundheitskalender 1929. Herausgegeben und bearbeitet
Dr. med. Otto Neuſtätter, Berlin. 5. Jahrgang. Preis 2
Geſundheitswacht Verlags=G.m.b.H., München 2 SW.
Der „Geſundheitskalender” wird als der wichtigſte und v
vollſte Haus= und Familienkalender bezeichnet. Und dieſes U
beſagt nicht zu viel. Sport, Gymnaſtik und Körperkultur h
für unſere Zeit eine Bedeutung gewonnen wie nie zuvor. E
denn, man greift auf das alte, ſportfreudige Griechenland zu
in dem der Sport von einer zielbewußt und planmäßig be
benen Geſundheits= und Körperpflege untrennbar war. Schr
Turn= und Sportvereine Behörden, Beratungsſtellen, ſollter
allgemeinem Nutzen dieſen ſchönen Kalender in allen Räu
aushängen. Das wäre praktiſcher Dienſt an dem Volkswohl.
Der Jüger aus Kurpfalz. Pfälziſcher Heimatkalender 1929. Her
gegeben vom Pfälziſchen Verband für freie Volksbildung, Neu
a. d. Haardt, Rathaus. Druck und Verlag Verlagshaus Lieſer
(Pfälziſche Verlagsanſtalt), Neuſtadt a. d. Haardt. Preis 60 Pf.
Als er ſich in den Sattel ſchwang, unſer Jäger da fiel es
ein, daß nun ſchon zihn Jahre vergangen ſind, ſeit über vielen
Pfälzer Dächern fremde Farben wehen und viel Leid und Not in
Heimat trugen. Da ift er nachdenklich geworden und ernſt, un
trieb ihn, einmal nicht nur quer über Land zu reiten, und von da
dort etwas mitzubringen. Er ritt geradewegs in die Vergange,
unſerer Pfalz hinein und horchte an allen Wirtstiſchen und in
Spinnſtuben, was man ſich von anderen Notzeiten erzählt. So kli
diesmal, wenn wir den Kalender aufſchlagen: Als ſprächen Ur=Urel
zu uns, bis der Vater das Wort weitergibt an den Sohn: Daß Not
Treue in der Pfalz immer ein Begriff waren. Der Kalender,
einem ſo ernſten Gedanken geweiht iſt, konnte nicht heller, nicht
diger werden. Die Einheitlichkeit konnte nur ſo feſtgehalten wer
Einmal, wenn der Jäger durch freies Land reitet, wird ſein helles
lauter Freude blaſen!
Kurpfälzer Jahrbuch 1929. Ein Volksbuch über Heimatgeſchichte,
künſtleriſche, geiſtige und wirtſchaftliche Leben des Gebietes der
ſtigen Kurpfalz. — 207 Seiten Text, 53 Textbilder, 1 Karte, Ka
darium mit 12 Reproduktionen alter Stiche vom Neckartal aus
Anfang des vorigen Jahrhunderts, ſowie 6 Kunſtbeilagen. P
geb. RM. 4,75. Braus=Verlag, Heidelberg.
Das „Kurpfälzer Jahrbuch”, das längſt zu einem geiſtigen B.
zwiſchen den getrennten Gebieten der einſtigen Pfalz geworden iſt,
ſcheint nun zum 5. Male, und was es bringt, iſt ſo vielfältig anrege
daß es hoffentlich zu den alten Freunden zahlreiche neue hinzu erwi
Wieder haben ſich hier viele der erſten Pfälzer Schriftſteller und
lehrten zuſammengetan. Geſchichte und Gegenwart, Ernſt und Hur
kommen in buntem Wechſel, in Pröſa und Vers zur Geltung,
auch die wiſſenſchaftlichen Beiträge fügen ſich organiſch in den Rahr
eines Volksbuches, das nicht akademiſche Verſponnenheit verträgt,
dern überall Lebensnähe und Allgemeinverſtändlichkeit erfordert.
Und wie ſtets iſt dis Bildmaterial ſo reich, daß ſchon das Durchblätt
Genuß bereitet. Möge das „Jahrbuch” den Weg zu vielen Weihnac
tiſchen finden.
Lehrbuch des „Schach= und Damſpiels”. So betitelt ſich das jüngſt
Verlage der Tagblatt=Bibliothek erſchienene Buch (Preis 2 S. b
1,20 Mk.),
welches das einzige in deutſechr Sprache iſt, das dem Lernenden
legenheit bietet, ſich gleichzeitig die Kenntniſſe dieſer beiden tiefſinni
Brettſpiele anzueignen. Die Autoren ſind der bekannte Schachmei
und Problemekomponiſt Lcopold Horwitz, ſowie deſſen Sohn Wal
Horwitz, wohl der beſte Kenner des Damſpiels in Oeſterreich, der a
in England, dem Mutterlande dieſes Spiels, hohes Anſehen genießt
Hallo, Sie filmen noch nicht? Kurzgefaßte Anleitung für Amate
Kinematographie. Von Wolfgang Jaenſch. Mit 81
Abbildun=
im Text. Preis 1,80 RM. Union Deutſche Verlagsg=ſellſchaft Zwe
niederlaſſung Berlin SW. 19.
Auf dem Gebiete der Amateur=Kinematographie hat bisher
kurzgefaßtes, leichtverſtändliches und auf das unbedingt norendige M
beſchränktes Buch vollkommen gefehlt. Der Verfaſſer hat es ſich d
halb zur Aufgabe gemacht, denjenigen eine Anleitung an die Hand
geben, die ſich vorerſt einmal in großen Zügen über die Amateur=K!
matographie unterrichten wollen. Das wirklich neuzeitliche Buch ka
allen Intereſſenten für den Filmſport wärmſtens empfohlen werd
— Der Herr von heute unter der Zeitlupe. Welcher Mann möe
ihn nicht ſehen, welche Frau wird nicht neugierig auf das neue Herr”
brevier „Der vollendete Adam” von Paula und Burghard v. Reznie‟
(In rofenholzfarbige chineſiſche Rohſeide gobunden. Mit 127 foin
Künſtlerhandzcichnungen und ſeihs mehrfarbigen Tafeln. Preis 13 %=
Verlag Dieck u. Co., Stuttgart.) Die männliche Parallele zu Pal
t. Neznicets begeiſtert aufgenommener „Auferſtehung der Dame”.
finder der Mann m 90 feingeſchliffenen Kapiteln alles, was eu mill
möchte. Es wird üſber alle körverlihen und geiſtigen Fragen des „wei
der Schöpfung geplaudert. Das ſelten ſchöne Buch iſt gleich amuſant 1.
empfehlenswert für den Herrn wie für die Dame. Endlich etwas,
dem man jedem Herrn, und ſei er alt wie Metyuſalem, ein Vergnug
bereiten kann.
„Kind und Straße‟. Eine Verkehrsfibel für Klein und Groß. Verk
Carl Schnell, München. Preis 1.20 Mk.
Unter dieſem Titel iſt eine Verkehrsfibel erſchienen, die vor auf
unſerer heranwachſenden Jugend zugeeignet iſt. Das von Pollé
hauptmann Erich Stahl und Polizeimajor Fritz Sendel verfäßte
Bu=
lein iſt mit einer großen Anzahl lehrreicher und ſehr anſchaulicher 2
der von der Hand des bekannten Kunſtmalers K. W. Boehmer 4.
geſtattet. Die pädagogiſche Beratung und Korrektur lag in Händen2
Stadtſchulrates Max Reichel und des Oberlehrers Hans Pruckner.
bandbuch der Pflege von Mutter und Kind. Ein Handbuch 7.
Mütter, Säuglingsſchweſtern, Hebammen und Wohlfahrtspflegerinue
Von Ober=Medizinalrat Dr. Fritz Mann (Paderborn), MEile
nalrat Dr. Fritz Heinlein (Paderborn) und Medizinalral.
Fritz Stork (Bochum). Mit mehr als 150 Abbildungen. *
Seiten auf Kunſtdruckpapier. Geh. 8,50 RM., in Ganzleinel
bunden 10.— RM.
Der Geburtenrückgang geſtaltet ſich für die Volksgemeinſchaft imn
bedrohlicher. Hier wirken bevölkerungspolitiſche und ſoziale Gele2
die ſtaatliche Maßnahmen nicht aufzuheben vermögen. Ein Ausbt.”
kann zunächſt nur dadurch angeſtrebt werden, daß verſucht wird
hohe Sterblichkeitszahl der Kinder im erſten Lebensjahre zu let”
Dies iſt nur möglich durch eine Sicherung des Kindes vor und i.
Geburt, die ſehr oft ſchwerſte Schädigungen ſetzt, und durch die Zie
mäßige Pflege und Ernährung des Säuglings und des Kleintlih.”
Weiter iſt es notwendig, die Kenntnis der wichtigſten Krankyſei..
dieſem Frühalter zu vermitteln, um die rechtzeitige Behandlung t
den Arzt zu veranlaſſen und ihre Behebung anzuſtreben. ü*
laſſungsſünden rächen ſich an dem Kinde oft für Lebenszeit. O
Aufgaben hat ſich das ſoeben erſchienene Drei=Verzt”:”
geſtellt. Es hat den Vorzug vor ähnlichen Veröffentlichungen.
es die letzten Ergebniſſe der einſchlägigen Forſchung ausweie.
ſie in einer Form darbietet, die den Anſprüchen an ein berte
entſtprechen, aber auch jenen, die die Säuglingspflegerin und Ste
ſchweſter an ein Werk ſtellen muß, das über die Aufzucht geſutyee.
kranker Kleinkinder verläßliche und gründliche Belehrung Geben"
Nummer 338
Mittwoch den 5. Dezember 1928
Seite 13
Spott, ehlel und Tarnen.
Turnen.
Odenwaldgau D.T.
Wie in vergangenen Jahren ſo fand auch wieder am letzten Samstag
Sonntag in Groß=Umſtadt ein Lehrgang für Leiter und Lciterinnen
Frauenturnen ſtatt, jedoch fand die Sache am Sonntag nicht ihren
uß, ſondern wird am 8. und 9. Dezember ſich ſortſetzen. Es war
ſtattliche Teilnehmerzahl erſchienen, die Oberleitung hatte
Gau=
enturnwart Adrian geſandt, unterſtützt wurde dieſer noch von
Gau=
erturnwart Nebeling, welcher Lauf= und Körperſchule, ſowie Spiele
„ommen hatte, und als Abſchluß des Samstags einen Vortrag hielt:
e Leibesübung und ihre Verwendungsmöglichkeit im Frauenturnen,
„Berückſichtigung des Körperbaues‟. Der Vortrag war fein
durch=
t und dürfte jedem Hörer gefallen haben. Am Sonntag früh um
hr begann die Arbeit aufs neue. Es gab erſt Körperſchule unter
ung von Frl. Biſſinger, ſodann wurden unter Adrian die
Frei=
ngen für das kommende Gauturnfeſt geturnt, anſchließend übernahm
volksturnwart Diehl die Abteilungen, um dieſen Anleitung zu geben
Stoß und Lauf. Am Nachmittag zeigte Frl. Biſſinger Geh=, Lauf=
Hüpfübungen, welche mit großem Eifer durchgeübt wurden, hierauf
man zum Geräteturnen über, welches Adrian leitete, ſodann kam
Volkstanz, und man tanzte die Tänze für das nächſte Gauturnfeſt.
war gleichzeitig ſämtlicher Uebungsſtoff der zwei Tage zu Papier
acht, um dieſen am Schluß ſämtlichen Teilnehmern auszuhändigen
1s Erleichterung ihrer Arbeit im Verein und einer größeren
Zweck=
igkeit des Lehrgangs. Es dürfte dies eine nützliche Einrichtung ſein
der Frauenturnſache inr Odenivaldgan noch beſſere Fortſchritte
brin=
als in den letzten Jahren.
Fußball im Kreis Starkenbutg.
Der Tabellenletzte ſchlägt den Spitzenreiter.
Die Nachtragsſpiele der Kreisliga am letzten Sonntag haben
ut beſtätigt, wie ausgeglichen im Grunde genommen die Spielſtärke
einzelnen Mannſchaften im Kreiſe iſt und wie ein einziges Ergebnis
auch oft die Lage grundlegend verändern kann. Von den drei
an=
ſten Spielen kamen nur zwei regulär zum Austrage, während der
pf Wixhauſen — Oberroden nur als Geſellſchaftsſpiel
jgeführt werden konnte, da der Schiedsrichter nicht erſchienen war.
* Leitung eines Oberrodener Herrn wurde das Treffen als
Geſell=
sſpiel durchgeführt, wobei Oberroden mir 3:0 (2:0) ziemlich glatt
er blieb. Es ſoll dabei nicht alles glatt zugegangen ſein, und man
von Hinausſtellungen uſw., doch war Poſitives nicht zu erfahren.
Unterlegenen bleibt jedenfalls der Troſt, bei der Wiederholung
Ergebnis umkehren zu können. — Die Ueberraſchng war in
Darm=
fällig. Hier brachte es der Tabellenletzte Rot=Weiß=VfR.
tat=
ch fertig, die favoriſierten Walldörfer mit 3:1 aus dem Sattel zu
i. Gute Leiſtung des Siegers und der moraliſche Hinterhalt
außer=
der Barrieren (Darmſtadts Fußballanhänger waren ziemlich zahlreich
ienen) trugen zum Sieg bei, der nun Walldorf auf den zweiten
zurückwirft. Nutznießer dieſes Erfolges der Rot=Weißen iſt
in=
t der Sportverein 98 Darmſtadt, der damit an die
lenſpitze gelangt iſt, allerdings kaum lange bleiben wird, denn es
zu erwarten, daß der Sportverein Münſter in ſeinem letz=
Spiel der Vorrunde auf die gleiche Punktzahl kommt. Münſter
ſte es am Sonntag fertig, in Mörfelden mit 2:0 zu gewinnen.
iſt eine Leiſtung, die viel wert iſt. Da nach Lage der Dinge
anzu=
ten iſt, daß Münſter auf eigenem Platze auch die Darmſtädter
Poli=
hlägt, ſo ſehen wir alſo auch Münſter in der Reihe der Favoriten
rüchen.
Die Lage nach dem 2. Dezember iſt nunmehr folgende:
Handball.
Tv. Groß=Umſtabt — Tſchft. Griesheim 3:5.
Kurz vor dem Spiel noch ein kräftiger Regen, der den ſchon
aufge=
weichten Platz ſtellenweiſe unter Waſſer ſtellte. Mit wenig Ausſichten
auf ein gutes Spiel beginnt der Kampf. Groß=Umſtadt, an ſolche
Platz=
verhältniſſe gewöhnt, findet ſich ſchnell, und bis ſich die Griesheimer an
die Rutſchpartien gewöhnt haben, hat der Linksaußen, Umſtadts beſter
Mann, zwei Tore geſchoſſen. Allmählich kommen auch die Griesheimer
zu ſich und können bis zur Halbzeit ausgleichen. Nach der Pauſe,
zu=
erſt verteiltes Feldſpiel, dann geht Griesheim, die techniſch beſſere
Mann=
ſchaft, bald in Führung. Wäre die Mannſchaft nicht gar zu ſehr durch
den ſchlechten Platz behindert geweſen, dann hätte Groß=Umſtadt eine
höhere Niederlage nicht vermeiden können. Das echt turneriſch und
an=
ſtändig durchgeführte Spiel endet unter der guten Leitung des
Schieds=
richters, eines Herrn aus Aſchaffenburg, mit 5:3 zu Gunſten Griesheims.
Frankfurter Sechskagerennen.
Ruhiger Gang am Dienstag. — Nach 91 Stunden.
Die eigentliche Belebung des Frankfurter Sechstagefeldes ſetzt immer
erſt abends ein. Tagsüber verläuft das Rennen eintönig und einförmig,
wie auch der Beſuch um dieſe Zeit meiſt ſchwach iſt. Die Spitzengruppe
wartet ab, zweifellos wird der entſcheidende Schlag vorbereitet und ſo
nehmen die Fahrer eine ſorgfältige Einteilung ihrer Kräfte vor, um gut
gerüſtet zu ſein. Am Dienstag ereignete ſich von der Neutraliſation an
bis zur Nachmittagswertung nichts von Belang, das Tempo iſt
gleich=
mäßig und ruhig. Die Wertungskämpfe des Nachmittags hatten
folgen=
des Reſultat:
1. Spurt: Degraeve, Richli, Junge, Schorn. — 2. Spurt: Rieger,
Rauſch, Ehmer, Remold. — 3. Spurt: Beſtetti, Dorn, Junge,
De=
graebe. — 4. Spurt: Goebel, Boſſi, Remold, Maczinſki. — 5. Spurt:
Dorn, Kroſchel, Beſtetti, Richli. — 6. Spurt: Goebel, Remold, Boſſi,
Richli. — 7. Spurt: Maczinſki, Fabre, Ehmer, Schäfer. — 8. Spurt:
Goebel, Boſſi, Remold, Richli. — 9. Spurt: Rauſch, Rieger, Fabre,
Maczinſki. — 10. Spurt: Boſſi, Richli, Coury, Goebel.
Nach Erledigung von 91 Stunden, um 17 Uhr nachmittags, hatte das
Feld 2033,400 Kilometer hinter ſich gebracht. Der Stand:
1. Rieger=Richli 218 Punkte; 2. Ehmer=Kroſchel 151; 3. Rauſch=
Hürt=
gen 141; 4. Choury=Fabre 61; 5. Charlier=Duray 38 Punkte. — Eine
Runde zurück: 6. Boſſi=Beſtetti 164 Punkte; 7. Schorn=Goebel 142;
8. Dorn=Maczinſki 117: 9. Junge=Louet 34 Punkte. — Drei Runden
zu=
rück: 10. Remold=Schäfer 89 Punkte. — Vier Runden zurück: 11.
De=
graebe=Klaß 99 Punkte.
Geſchäftliches.
1. Große Motorradſchau.
Die Fiuma Otto Darmſtädter veranſtaltet im großen Saal
des Bürgerhofes eine großzügig arrangierte Motorradſchau. Durch die
geſchnrackvolle Dekoration gewinnt der Beſucher einen guten Ueberblick
über die ausgeſtellten Modelle. Ganz beſonderes Intereſſe erregen die
ausgeſvellten ſteuer= und führerſcheinfreien ſchnittigen RMW=Maſchinen,
deren Preis als ſehr vorteilhaft zu bezeichnen iſt. Auch die verſchiedenen
Horex=Modelle finden lebhafte Bewunderung. Den Clou des Tages
bilden neben der 4=Cylinder Windhoff die neuen rotlackierten Standard=
Maſchinen. Dieſe raſſigen, eleganten Maſchinen rufen die Begeiſterung
aller Beſucher hervor. Beſonders ſympathiſch wirkt, daß die ſämtlichen
usgeſtellten Mororräder Erzeugniſſe deutſcher Firmen ſind. Die
Aus=
tellung iſt heute abend um 10 Uhr beendet.
allverein Sprendlingen 29:16 14 26:20 14 tverein Münſter 23:15 13 ria Urberach 11 B:16 13 ſei Darmſtadt.
-" 19:17 12 tverein Mörfelden . 13:15 10 rania 03. Pfungſtadt . . .. 11 24:25 tania Oberroden . . . 10:16 n Darmſtadt . ... 1. 16:26 n Wixhauſen
.... 10 18:28 Veiß=VfR. Darmſtadt . . . 10 F= 16:34 Von der Vorrunde ſtehen nun noch folgende Spiele aus: Union auſen — Oberroden; Mörfelden — Oberroden Rot=Weiß — Mör= und Münſter — Polizei Darmſtadt, von denen im kommenden itag bereits zwei ihre Erledigung finden.
Ein Vortrag üiber den Rnudfunk findet am Freitag, den 7.
De=
zember in Groß=Umſtadt ſtatt. Wir verweiſen auf die heutige Anzeige.
Die größte Weihnachtsfreude
ift für die Hausfrau ein O=Cedar=Mop und eine Flaſche O=Cedar=
Poli=
tur. Dieſe praktiſche Gabe erleichtert die Reinigung von Möbeln, Fuß=
Göden uſw. außerordentlich und koſtet nicht viel. Es iſt ein wirklich
auf=
merkſames Weihnachtsgeſchenk, an dem die Hausfrau das ganze Jahr
Freude hat.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herdert Nette; für den Juſeraienteil: Willp Kuhle; Drus
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt"
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Darmſtädter Keglerverband. — Sportwoche, 2. Tag.
der vergangene Montag war in der Hauptſache durch Mannſchafts=
Klubkämpfe belebt. Von dem Verbande Hanau war eine 10er
nſchaft anweſend. Die weite Reiſe auf einem Laſtauto hat
anfchei=
nicht günſtig auf ihre ſportliche Leiſtungsfähigkeit eingewirkt. Mit
Geſamtholzzahl blieb die Mannſchaft erheblich unter der
Durch=
tSzahl von 2500. Anzuerkennen bleibt, daß ſie weder Koſten noch
n Weg geſcheut haben, um die Kegelbrüderlichkeit gegenüber
Darm=
erneut zu beweiſen.
Zu den Klubkämpſen waren vier Riegen angetreten. Es erzielten:
R.K. 1911 — B.V. — 1. Abteilung, 1290; 2. Konkordia, 2. Abteilg.,
3. Keglerluſt, 2. Abteilung, 1207; 4. D.K.K. 1911 — B.V. — 1173.
Einzelhöchſtreſultate.
öhrenbahn (10 Kugeln): 1. Mederle=Darmſtadt 58; 2. Willi
Schwab=
u 56; 3. Sommer=Darmſtadt 55.
Induſtriebahn (6 Kugeln): 1. Thümmel=Darmſtadt 41; 2.
Deuchert=
iſtadt 41; 3. Kummer=Darmſtadt 40; 4. Willi Schwab=Hanau 40.
kückvergützugsbahn (6 Kugeln): 1. Joſt=Darmſtadt 39; 2.
Rößler=
rſtadt 36.
Rundfunkprogramme.
Frankfurk.
Mittwoch, 5. Dez. 6.30: Gymnaſtik. 12.45: Schulrat
Schwarz=
haupt: Praktiſche Staatsbürgerkunde: Der preußiſche Landtag, wie
er zuſtande kommt und wie er arbeitet. o 13.15: Schallplatten.
O 15.05: Jugendſtunde. Rektor Wehrhan: Freiheitskämpfe deutſcher
Stämme. (Die Sendlinger Bauernſchlacht.) 16.35: Konzert des
Funkorcheſters. Werke von Mozart. Aus „Idomenev” —
An=
dante con moto und Menuett aus dem Streichquartett in Es=dur.
— Deutſche Tänze. — Aus „Der Schauſpieldirektor”. — Aus dem
Quintett für Klavier, Oboe Klarinette, Horn und Fagott. —
Suite aus „Figaros Hochzeit”, Mitw.: Alice Fränkel (Sopran).
18.10: Bücherſtunde. 6 18.30: Kaſſel: Ratſchläge für Mutter und
Kind. o 18.45: Stenographie. (Am 9. Dez., vormittags 11 Uhr,
findet ein ſtenographiſches Wettſchreiben für die Rundfunkhörer ſtatt.)
6 19.15: Dr. Mertens: Meeresſäugetiere. o 19.30: Franzöſiſche
Literatur. O 19.45: Franzöſiſch. O 20.15: Stuttgart: „Der arme
Jonathan”. Operette von K. Millöcker.
Sfukkgark.
Mittwoch, 5. Dez. 10.30: Schallplatten. o 12.30: Schallplatten.
O 13.30: Nachrichten. O. Anſchl.: Schallplatten. O 15: Im
Märchen=
wald. Singſpiel für den Kinderfunk von O. Wollmann. Muſik von
Lilly Dürre. Perſonen: Troll, Elfenkönigin, zwei Elfen, Grille,
Froſch, Nachtigall, Hahn, Eſel, Hund, Katze, Chor der Fröſche.
Funk=
orcheſter. S 16.35: Frankfurt: Nachmittagskonzert. Werke von
Mozart. Muſikal. Leitung: R. Merten. Mitw.: Alice Fränkel
(Sopran), Streichquartett und Bläſer des Funkorcheſters. o 18:
Spielzeugviertelſtunde. O 18.15: Dr. Schairer: Störungen des
Willens. O 18.45: Dr. Rüdiger: Amundſen und Nordenskiöld,
8 19.15: E. Schleicher: Einführung in die ſpaniſche Sprache. O 19.15:
Hanns Philipp Weitz lieſt aus eigenen Schriften. O 20.15:
Frank=
furt: Der arme Jonathan. Operette in drei Akten von H. Wittmann,
und J. Bauer. Muſik von Millöcker. Hauptperſonen: Vandergold,
ein reicher Amerikaner; Tobias Quickly, Impreſario: Harriet;
Jonathan Tripp; Molly, in Dienſten Vandergolds. Wien 1890.
O Anſchl.: Nachrichten.
piele der
Mittwoch, 5. Dez. 15.30: P. Schmugg
Deutſchen Turnerſchaft. e 16: Prof. Pahl: Ernſt Ablie und Karl
Zeiß, die Pioniere der deutſchen optiſchen Induſtrie. O 16.30:
Jugend=
bühne. Unterhaltungsſtunde. Für die Größeren. O 17: Werke
von Chopin. Prof. Lukaſiewicz (Flügel). 17.30:
Unterhaltungs=
muſik. Kapelle Emil Rooſz. o 19: Juſtizrat Prof. Dr. Heikfron:
Rechtsfragen des Tages. o 19.30: Prof. Dr. Jäckh: Amerikaniſche
Weltpolitik. (Von Waſhington bis Hoover.) o 20: Sendeſpiel:
„Der Tanz ins Glück”, Operette in drei Teilen von Rob. Bodanzky=
und Br. Hardt=Warden. Muſik von Rob. Stotz. Dirig.: Seidler=
Winkler. Perſ.: Deſiree Viverande, Varietee=Diva; Fritz Wendelin,
Friſeurgehilfe; Adam Mutzenbecher, Hutfabrikant: Lizzi, ſeine Tochter;
Sebaſtian Platzer, Logenſchließer; Graf Ludo von Bibersbach=
Elfriede, ſeine Gemahlin; Hans Joachim, beider Sohn; Lizzig
Freundinnen; Varitebeſucher; Gäſte bei Mutzenbecher. . Anſchl.;
Tagesnachrichten. S Danach: Tanzmuſik. Kapelle Gerhard Hoffmann.
Deutſche Welle. Mittwoch, 5. Dez. 10.15: Berlin: Nachrichten.
12: Min.=Dir. Brandenburg: Eindrücke von der Zeppelinfahrt
nach Amerika und von dort nach Europa. o 13.30: Berlin: Nachr.
O 13.45: Bildfunkverſuche. o 14.15: Kindertheater: Hänſel und
Gretel. S 15: Aus dem Preußiſchen Kultusminiſterium. 15.30:
Wetter und Börſe. S 15.40: Frauenſtunde. Weihnachtsgebäcke.
6 16: Berufsberatung. Schweſter Antonie Zerwer: Die
Kinder=
pflegerin. O 16.30: Hamburg: Gelegenheit macht Muſik. Ausf.:
Norag=Funkorcheſter. o 17.3: Staatsſekretär Prof. Dr. Müller:
Die Ergebniſſe der Enqueteunterſuchungen über die
Rohſtoffgrund=
lagen der Eiſeniduſtrie. 6 18: Dr. Preußſer: Kunſtlied und moderne
Dichtung. e 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene. O 18.55:
Werk=
meiſterlehrgang. Ing. Guttwein: Arbeitslehre. O 19.20: Prof. Dr.
Mersmann: Emführung in das Verſtehen von Muſik. 20: Berlin:
Sendeſpiel: Der Tanz in’s Glück”. Operette in drei Teilen von
Robert Stolz. Anſchl.: Preſſenachrichten. Anſchl.: Tanzmuſik.
Kapelle Gerhard Hoffmann.
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Wekierbericht.
Gießen, 4. Dezember.
Der hohe Luftdruck im Weſten hat ſich weiter nach dem europäiſchen
Feſtland ausgebreitet. Faſt ganz Deutſchland liegt im Bereich von 770
Millimeter Luftdruck und darüber. Die winterlich= Hochdruckwetterlage
führte bereits zu vielfacher Nebelbildung, die auch morgen die
Wetter=
lage kennzeichnen wird. Tagsüber dürfte es gelegentlich zur Auflöſung
der Nebeldecke kommen und Aufheiterung eintreten. Die Tempraturen
gehen noch etwas zurück, ſo daß ſie nachts vielfach den Gefrierpunkt
über=
ſchreiten werden und Bodenfroſt auftritt. Auch tagsüber dürften ſie nur
wenig Grad über Null zu liegen kommen,
Ausſichten für Mittwoch, den 5. Dezember: Neblig=wolkig,; ſtellenweiſe
auch aufheiternd, Tempernturen langſam ſinkend bis nachts unter
Null, trocken.
Ausſichten für Donnerstag, den 6. Dezember: Nach zunächſt wenig
Aen=
derung der Wetterlage wieber Uebergang zu ſchlechterem Wetter
wahrſcheinlich.
in Ce Wind: Nieder=
ſchlag
in mn) Schnee=
decke
in em Me wolkig Aachen: wolkig ONO. Hamburg: Nebel Berlin: wolkig NW. München: Schnee WNW.
Windſtill Königsberg: wolkig Breslau: wolkig NNW. Witterungsverhältnifſe der deutſchen Bergſtationen. Feldberg:
Taunus Regen Windſtill Waſſerkuppe wolkig Feldberg:
(Schwarzw.) Nebel 10. Zugſpitze: Kahler Aſten: wolkig Fichtelberg: Nebel Schneekoppe: Schnee
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
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Nummer 338
Mittwoch, den 5. Dezbr
Tabakbau und Tabakernke 1327-28 im
Landes=
finanzamtsbezirk Darmſtadt.
Zweithöchſte relative Vergrößerung der Anbaufläche unter allen deutſchen
Tabakbau=Gebieten.
Nach den vom Statiſtiſchen Reichsamt jetzt mitgeteilten vorläufigen
Ergebniſſen des Tabak=Erntejahres Juli 1927 bis Juli 1928 kommen von
den 65 467 Tabakpflanzern im Deutſchen Reich 950 Tabakpflanzer
auf Heſſen, auf den Landesſinanzamtsbezirk Darmſtadt. Dieſes ſteht
nach Anzahl der Tabakpflanzer im Deutſchen Reich an neunter Stelle
der 2 Landesfinanzamtsbezirke, nach dem Bezirk Stuttgart mit 1236
Tabakpflanzern und vor dem Bezirk Kaſſel mit 481 Tabakpflanzern.
Weitaus an der Spitze aller Bezirke finden wir den Bezirk Karlsruhe
(Baden) mit 25 144 Tabakpflanzern, dann Königsberg mit 18 168 und
Würzburg mit 10 861 Tabakpflanzen.
Kleinpflanzer, die nicht mehr al3 je 2 Ar bebauen, ſind es
im Bezirk Darmſtadt nur 8 unter allen Tabakpflanzern gegen 110 im
Bezirk Stuttgart und 29 im Bezirk Kaſſel. Die im Verhältnis zur
Ge=
ſamtzahl der Tabakpflanzer größte Anzahl der Kleinpflanzer beſitzt der
Bezirt Königsberg, nämlich 17 489 Kleinpflanzer.
Mit einer Tabakanabaufläche von 310,=5 Hektar mimmt
Darmſtadt den ſechſten Platz der Landesfinanzamtsbezirke ein.
Darm=
ſtadt befindet ſich hier in der Mitte zwiſchen den Bezirken Nürnberg mit
357,48 Hektar und Stettin mit 217,95 Hektar Tabakanbauflähe. Im
genzen Deutſchen Reich haben wir im Erntejahr 1927/28 eine
Tabak=
anbaufläche von 9198,53 Hektar gegen 6604,04 Hektar im vorletzten
Ernte=
jahr, alſo eine Geſamtzunahme der Anbaufläche um „faſt vier Zehntel,
Darmſtadt hat gegenüber dem Jahr 1926/27 eine Vergrößerung der
An=
banfläche um 114 Hektar oder um 58,2 vom Hundert, das iſt die
zweit=
grüßte relative Vergrößerung der Anbaufläche von allen Bezirken.
Von der ganzen Tabakanhauflä he des Reiches fällt rund die Hälfte,
nämlich 4529,76 Hektar auf den Bezirk Karl3cuhe, etwa ein weiteres
Viertel, nämlich 2258,10 Hektar auff den Bezirk Würzburg.
An dem geſamten deutſchen Tabak=Ernteertrag, der Menge
des geernteten Tabaks in dachreifem, trockenem Zuſtand, von 199 641
Dopvelzentnern gegen 144 105 Doppelzentner im Vorjahr, iſt Darmſtadt
beteiligt mit 4891 Doppelzentnera Tabak. In der Reihe der
Landes=
finanzamtski zirke nach dem Ernteertrag treffen wir Darmſtadt an ſechſter
Stelle, in nächſter Nachbarſchafr der Bezicke Brandenburg mit 5904
Dob=
pelzentnern und Hannover mit 3795 Doppelzentnern Tabak=Ernteertrag.
Ueber die Hälfte des ganzen deutſhen Ernteertrags liegt im Bezirk
Karlsruhe, nämlich 108 281 Doppelzentner; ein Viertel, nämlich 49 789
Doppelzentner, kommt auf den Bezirk Würzburg.
Der durchſchnittlihe Ernteertrag auf ein Hektar iſt für
das abgelaufene Jahr im ganzen Reich 21,70 Doppelzentner gegen 21,82
Doppelzentner im vorigen Jahr. Darmſtadt weiſt einen Durchſchnitts=
Hektarertrag von 15,77 Doppelzentnern auf. Mit dieſem Durchſchnitts=
Hektarertrag hat Darmſtadt unter den Landesfinanzamtsbezirken den
fünfzehnten Platz inne, über dem Bezirk Stettin mit 11,87
Doppelzent=
nern und unter dem Begirk Nürnberg mit 19,60 Dospelzentnern
Durch=
ſchnitts=Hektarertrag. Den höchſten Durchſchnitts=Gektarertrag bieten die
Bezirke Oberſchleſien mit 39,37 Dospelzeutnern, Kaſſel mit 30,42, dann
Breslau mit 28,06 und Königsberg mnit 28,00 Doppelzentnern. Den
niederſten Durchſchnitts=Hektarertrag beſitzen die Bezirke Mecklenburg=
Lübeck mit 7,45 Doppelzentnern, Brandenburg mit 9,27 und Münſter
i. W. mit 10,36 Doppelzentnern.
Der mittlere Erzeugerpre’s für den Doppelzentner dachreifen
Tabak aller Sorten ſrellt ſich im Durchſchnitt des ganzen Reiches auf
112,86 Reichsmart gegen 130,00 Reichsmark im Vorjahr. Darmſtadt hat
einen mittleren Erzeugerpreis von 135,32 Mark für den Doppelzentner
Tabak. Das iſt der höchſte Mittelpreis unter allen
Landesfinanzamtsbezir=
ken, von denen Würzburg den zweithöchſten Preis mit 120,73 Mk.,
Düſſei=
dorf den dritthöchſren Preis mit 117,66 Mark aufwies. Den niederſten
Preis bieten die Bezirke Breslau mit 61,58 Mark, Münſter mit 74,44
Mark, Oberſchleſien mit 79,28 Mark.
Endlich der Geſamtwert der diesjährigen Tabakernte im Bezirk
Darmſtadt macht 661 785 Mark aus unter 22 531 279 Mark im Deutſchen
Reich gegen 18 687 739 Mark im Vorjahr. Darmſtadt ſteht am fünften
Platz der Landesfinanzamtsbezirke, was den Geſamtwert der Tabakernte
angeht. Am nächſſten bei Darmſtadt treffen wir die Beziuke Nürnberg
mit 822 450 Mark und Brandenburg mit 555 322 Mark Geſamtwert der
Tabakernte. Ueber die Hälfte des ganzen deutfchen Tabak=Erntewertes
fällt auf ken Bezirk Karlsruhe, nämlich 12179 105 Mark. An zweit=
Löchſter Stelle folgte Würzburg mit über einem Viertel des deutſchen
Gefamt=Erntewertes, nämlich mit 6010 981 Mark, am dritten Platz iſt
Königsberg mit einem Fünftel des Bezirks Würzburg, nämlih mit
1 229 010 MNark Geſamt=Erntewert.
Der Ausweis der Reichsbank.
Wie der Ausweis der Reichsbank vom 20. November zeigt, hat ſich
die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln, Schecks, Lombards und
Effekten um 586,3 Millionen auf 2474,3 Millionen RM. erhöht. Die
Beſtände an Wechſeln und Schecks für ſich allein ſtiegen um 452,4 Mill.
auf 2211,5 Mill. RM. und die Lombardbeſtände um 76,6 Mill. auf
113,1 Mill. RM. An Reichsſchatzwechſeln wurden 57,3 Mill. RM. aus
dem Verkehr hereingenommen. Die Effektenbeſtände blieben mit 92,3
Mill. RM. weiterhin nahezu unverändert. An Reichsbanknoten und
Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 703,9 Millionen RM. neu in den
Verkehr abgefloſſen, im einzelnen hat ſich der Umlauf an
Reichsbank=
noten um 680,8 Millionen auf 4724,0 Millionen RM., derjenige an
Rentenbankſcheinen um 23,1 auf 524,3 Millionen RM. erhöht.
Dement=
fprechend hat ſich der Beſtand der Reichsbank an Rentenbankſcheinen
auf 12,9 Millionen RM. vermindert. Die fremden Gelder zeigen mit
einem Beſtande von 473,4 Millionen RM. eine Abnahme um 115,3
Millionen RM. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen
insgeſamt ſtiegen um 32,6 auf 2796,6 Millionen RM., und zwar ſind
die Goldbeſtände mit 2623,5 Millionen RM., die Beſtände an
deckungs=
fähigen Deviſen mit 173,1 Millionen RM. ausgewieſen. Die Deckung
der Noten durch Gold allein betrug 55,5 Prozent gegen 63,6 Prozent
in der Vorwoche, die durch Gold und deckungsfähige Deviſen 59,2
Pro=
zent gegen 68,4 Prozent.
Produkkenberichte.
Frankfurter Probuktenbericht vom 4. Dezember. Der Frankfurter
Produktenmarkt eröffnete in ruhiger Haltung. Die ſchwächeren
Aus=
landsnotiernugen übten einen Druck auf die Stimmung aus. Die
Händ=
ler übten große Zurückhaltung und die Umſätze blieben daher minimal.
Das Angebot in Bootgetreide war bei entgegenkommenden Forderungen
don ſeiten der Provinz ziemlih reichlich. Nur für Roggen machte ſich
bei anziehenden Preiſen Nachfrage bemerkbar. Auch am
Futtermittel=
markt beſtand für Roggenkleie ciniges Intereſſſe. Die Preiſe wurden wie
folgt feſtgeſetzt: Weizen 22,75, Roggen 21,75—22, Sommergerſte 23,75
bis 24, Hafer, inländiſcher 22,75—23,25, Mais für Futterztecke 22,25,
Weizenmehl 33—33,50, Roggenmehl 29,25—30, Weizenkleie 12,75 bis 13,85
und Roggenkleie 14,25.
Mekalinokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 4. Dezember ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
tierung der Vereinigung für die D. Elektrolytkupfernotiz 151,50 NMM.
— Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſenvor=
ſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium,
98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Reinnickel,
98—99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 84—87 MöM., Feinſilber
(1 Kg. fein) 78,75—80,25. RM.
Die Berliner Metallnotierungen vom 4. Dezember ſtellten ſich für
Kupfer: Januax, Februar 138,50 (139), März 138,75 (139), April
138,75 (138,75), Maz, Juni, Juli 138,75 (139) Auguſt 138,75 (139,25),
September, Oktober, November 139 (139,B), Dezember 138,50 (138,75).
Tendenz: abgeſchwächt. Für Blei: Januar 43,75 (44), März 43,75
(43,75), April, Mai, Jum, Juli 43,75 (44), Auguſt 44 (44), September,
Oktober November 44 (44,25), Dezember 43,25 (43,75). Tendenz: ruhig.
Für Zink: Januar 52 (53), Februar, März, April, Mai 52 (52,75),
Juni 52,25 (53), Juli 52,25 (53,25), Auguſt, September, Oktober 52,50
(53,50). November 52,75 (53,50), De ember 51,50 (53). Tendenz: ſchwächer.
—DDie erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief=
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 4. Dez.
Die ſich ſchon an der geſtrigen Abendbörſe bemerkbar machende
Un=
ſicherheit nahm zu Beginn des heutigen Marktes eher noch zu, da die
Börſe von vorliegenden ungünſtigen Momenten ſtark beeinflußt wurde.
Es beſtand große Zurückhaltung bei der Spekulation, die durch den
unſicheren Verlauf der geſtrigen New Yorker Börſe, des ſtark
geſteiger=
ten Tagesgeldſatzes am dortigen Platze und den Standpunkt der
eng=
liſchen Regierung, der in der Rede Chamberlains über die
Rheinland=
frage, wonach Deutſchland kein Recht beſitzt, die ſofortige Räumung zu
verlangen, zum Ausdruck kommt, verurſacht wurden. Es wurden
größere Abgaben vorgenommen, und das herauskommende Material
fand nur mit Verluſten bis zu 2½ Prozent Aufnahme. Auf der anderen
Seite machte ſich jedoch in ganz vereinzelten Werten weiterer
Deckungs=
begehr geltend, da der weiter flüſſige Geldmarkt eine Stütze bot, und
die Tendenz zeigte im Grundton eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit.
Starke Realiſationsneigung beſtand hauptſächlich am Elektromarkt.
Siemens waren bis 5 Prozent, Schuckert bis 3½ Prozent, Gesfürel bis
3 Prozent und Bergmann 2½ Prozent ſchwächer. Verſtärktes
Inter=
eſſe beſtand dagegen aus dem ſchon erwähnten Grunde für A. E.G. mit
plus 2 Prozent, Lahmeyer mit plus 1 Prozent und Rheag mit plus 1½
Prozent. Am Chemiemarkt hatten J. G. Farben bei gut behauptetem
Kurs etwas lebhafteres Geſchäft. Am Montanmarkt waren Rheiniſche
Braunkohlen mit minus 2¾ Prozent und Mannesmann in demſelben
Ausmaße angeboten. Am Bankenmarkt waren ebenfalls bis 2
½pro=
zentige Kursrückgänge zu verzeichnen. Von Bauunternehmungen waren
Holzmann gefragt und etwas gebeſſert. Am Automarkt büßten
Adler=
werke 2 Prozent ein, Daimler konnten ſich dagegen gut behaupten.
½ Prozent höher eröffneten Süddeutſche Zucker, Schiffahrtswerte
der=
nachläſſigt und ſchwächer. — Renten ſtill, Ausländer eher angeboten und
etwas niedriger. Im Verlaufe war das Geſchäft klein. Die
Ab=
gaben verſtärkten ſich eher noch, ſo daß bei den meiſten Werten erneute
Kursrückgänge eintraten. Im großen und ganzen war die
Kursent=
wicklung uneinheitlich, da ſich für die anfangs bevorzugten Papiere das
Intereſſe erhielt, und dieſelben konnten weiter etwas anziehen. Am
Geldmarkt war Tagesgeld zu 6 Prozent unverändert. Am
Deviſen=
markt war die Mark angeboten und etwas ſchwächer. Mark gegen
Dollar 4.1965, gegen Pfunde 20.357, London=Kabel 4.8505, Paris 124.10,
Mailand 92.68, Madrid 30.03 und Holland 12.075/8.
Die Abendbörſe lag ziemlich auhig und teillvdiſe ſchwächer. Der
Bauken= und Montanmarkt verlor durchſchnittlich ½—1 Prozent, nur
Mannesmann waren um 2½, Rheinbraun um 1½ Prozent erhöht.
Elektrowerte lagen allgemein etvvas feſter, man konnte Kursbeiſerungen
von ½½—1 Prozent feſtſtellen. Auch der Farbenmarkt, der ſich zunächſt
auf Mittagshöhe hielt, erfuhr im Verlauf eine Steigerung um 34 Proz.
Die ubrigen Märkte lagen umfatzlos, auch der Rentenmarkt war
töllig ſtill.
Berlin, 4. Dez.
Die Börſenlage hat ſich gegenüber den Vortagen ungünſtiger
ge=
ſtaltet. Das Geſchäft zeigte mit Ausnahme weniger Spezialpapiere
deutliche Ermüdungserſcheinungen, nachdem es ſich vorübergehend etwas
belebt hatte. Die Börſenſpekulation legte größere Zurückhaltung an
den Tag und nahm überwiegend Tauſchoperationen vor, da man bei
dieſen Geſellſchaften mit Transaktionen rechnete. Die Ausführungen
der preußiſchen Handelskammern über den anhaltenden
Konjukturrück=
gang, ferner der angeſpannte Ultimoausweis der Reichsbank und die
ſchlechte Haltung der Montanaktien vermochten naturgemäß die
Grund=
ſtimmung nicht anzuregen, ſondern trugen im Verein mit ſchlechteren
Tendenzmeldungen von den heutigen weſtlichen Auslandsbörſen eher
N. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Baſalt ..
Bergmann. . .
Berl. Karlsruhe Ind.
Berl. Hand.=Geſ..
Braunkohl.=Briketts
Bremer Wolle..
Danatbank. .
Deutſche Bank..
Disfontogeſ. . . . . .
Dresdner Bank. .
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl ...
Deutſche Petroleum.
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J. G. Farben..
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G. f. elektr. Untern.
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236.— Wittener Gußſtahl . 48.5 485
Deviſenmarkk.
Selſingfors
Wien ..
Prag.
Budapeſt.
Sofia ..
Kolland".
Lslo ..
Kopenhagen".
Stockholm.
London .. . . . 120.329/20.36C
Buenos Aires
Neu=York .
Belgien".
12.
Brief
21.99
16.4 15
0.92
67.80
81 44
1.930
1.502
7.378
18.74
5.435
2.100
4.190/ 4.198
4.294
zu Verkäufen bei. Selbſt die ausländiſchen Intereſſenten an deut i
Wertpapieren legten ſich Zurückhaltung auf. Die Geldmarktlage z
keine Entſpannung. Tagesgeld 8—9½ Prozent, Monatsgeld
Warenwechſel 67/—7. Im Deviſenverkehr war das Geſchäft intern
ſ=
nal ſehr ſtill, ſo daß keinerlei Kursbewegungen eintraten. Nach
ſetzung der erſten Kurſe wurde die Haltung an den Aktienmärkten
heitlich ſchwächer. Die Börſe ſchloß in unverändert luſtloſer Hal
bei abbröckelnden Kurſen. An der Nachbörſe ſetzten ſich die Rück
um ¼ bis ½ Prozent fort.
Piehmärkke.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 4. Dezember. Auf dem heu n
Großviehmarkt war der Antrieb bedeutend ſtärker wie auf dem
markt, während der Schweinemarkt ſchwächer beſchickt war. Die
Geſ=
bowegten ſich bei ſchſankenden Preiſen, ſehr ruhig. — Der Groß
maukt brachte 217 Stüick mehr wie in der Vorwoche. Bei Kuihen
Färſen gaben die Preiſe 2—3 Mark nach. Es verblieb ein gröf
Ueberſtand. — Auf dem Kälbernarkt war der Antrieb um 68
ſtärker und war aus, hier bei ausverkauftem Markt ein Preisruck
ton 1—2 Mark zu verzei hnen. — Der Auftrieb auf dem Schweiner
war um 45 Stück ſchhrächer. Das Geſchäft bewegte ſich ſehr
lan=
doch konnte bei unverminderten Preiſen geräumt werden. Zum
Ve=
ſranden 57 Ochſen, 31 Bullen, 707 Kühe oder Färſen, 380 Kälber und
Schweine. Für 50 Kilogramm Lebendgewicht wurden, je nach Qua
im einzelnen folgende Preiſe erzielt: Ochſen 48—54, 44—48, Bülle
Eis 43, Kühe 40—43, 32—33, 27—32, 18—22, Färſen 45—56,
Kälb=
bis 62, 42—54, Schweine 73—78, 76—78 und 78—80 Mark.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* Chicago, 4. Dezember. (Prib.=Te
Weizen: Nach ſtetiger Eröffnung gaben die Preiſe etwas nach
die Zunahme, der Vorräte in Minneapolis und größere Zufuhrer
Nordweſten. Später kam eine leichte Erholung auf Deckungskäufe.
Mais: Der Markt verkehrte heute in vorwiegend ſchwacher Hal
auf ermäßigte Liverpooler Kabel für gemiſchten Mais. Auf
Deck=
käufe trat gegen Schluß eine Erholung ein.
Noggen: Die Preiſe konnten ihre geſtrige Höhe nicht voll
behau=
auf die enttäuſchende Lokonglfrage. Die Termine gaben heute bi.
34 Cts. nach.
Hafer: Der Markt konnte auch heute wieder Preisgewinne
zeichnen auf Käufe von Lokofirmen bei geringen Anlieferungen.
* New York, 4. Dezember. (Priv.=Te
Zucker: Die am heutigen Markt erfolgenden Liquidationen und
käufe von den Produzenten naheſtehenden Firmen bewirkten eine
ſchwächung der Termine. Auf dem Lokomarkt kam eine größere Un
tätigkeit nicht auf.
Baumwolle: Auf die vorliegenden Liverpooler Kabel begann
Markt mit erhöhten Notierungen. Liquidationen und Abgaben ſüdl
Firmen bewirkten vorübergehend eine leichte Abſchwächung. Später
folgten jedoch Käufe des Handels und der Spekulation, ſo daß die
mine mit Gewinnen gegenüber dem Vortage ſchloſſen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 4. T
Getreide: Weizen, Dez. 116½, März 120½, Mai 123½: M
Dez. 85½, März 88½, Mai 91½; Hafer, Dez. 4888, März 4
Mai 49½: Roggen, Dez. 1005, März 105, Mai 10778.
Fette: Schmalz, Dez. 11,175, Jan. 1929 11,70, März 11,95,
12,20; Rippen, Dez. 10,66, Jan. 1929 10,8; Speck loco 10
leichte Schweine 8,25—8,75, ſchw. Schweine 8,50—8,80; Schwe
zufuhr Chicago 60 000, im Weſten 190 000.
Baumpolle: Dez. 19,70, Jan. 19,76.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 4. D
Getreide: Weizen, Rotwinter 157½, Hartwinter 135½: M.
neu ang. Ernte 99½: Mehl ſpr. wheat clears 5,75—6: Fr.
nach England 3—4 sh, nach dem Kontinent 16 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,98: Talg ertra loſe 9½.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 268, loco 10½, Dezem
9,88, Januar 1929 10,03, Februar 10,13, März 10,27, April 10
Mai 10,55, Juni 10,65, Juli 10,75, September 11.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Der Aufſichtsrat der Kammgarnſpinnerei Stoehr beſchloß, die
höhung des Aktienkapitals um 4½ auf 22 Mill. RM. zu beantrag
In der gleichzeitig abgehaltenen Sitzung des Aufſichtsrates der Kar
garnſpinnerei Gautzſch A. G. urde beſchloſſen, der auf den 28. Dezen
einzuberufenden ao. G.V. die Fuſion mit der Kammgarnſdinnerei Sh
mit Wirkung ab 1. Januar 1928 durch Austauſch von 640 RM. Gaus
Aktien gegen 250 RM. Stoehraktien vorzuſchlagen.
Die Abladungen des Deutſchen Kaliſyndikates im November
liefen ſich auf 824 625 Doepelzentner Reinkali" gegen 683 486 Dop
zeniner in dem gleichen Monat des Vorjahres.
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurden im Novem
d. Js. durch den „Reichsanzeiger” 674 neue Konkurſe — ohne die we
Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung — und
eröffnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben. Die entſprechenden Zah
für den Vormonat ſtellen ſich auf 685 bzw. 264.
Der Telegraphenagentur der Sowjetunion wird von unterrichte
Kreiſen mitgeteilt, daß die Vacuum Oel Company den Vertrag mit 1
Naphtha=Syndikat über die Belieferung der Märkte des nahen Oſt
mit ſowjetruſſiſchem Naphtha für einige Jahre verlängert habe.
Frankfurter Kursbericht vom 4. Dezember 1928.
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
60 Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ... . .."
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +½=
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . . .
8% Vad.=Bad. v. 26
60 Berlin v. 24...
8O Darmſtadt v. 26
70 Frkf. a. M. v. 26
72 Mainz v. 26...
8% Mannh. v. 26
8%0 Nürnberg v. 26
8% Berl. Hyp.;B1
1% Frkf. Hyp. Bk..
K
Pfbr.,
8% Heſi. Landesb1.
70 Kom.
Landes=
bank Darmſtadt
7%
6%
80 Mein. Hhb. Bk.
80 Pfälz. Hyp. Bk.
8% Preuß. Ctr.=
Stabtſchaft.
87.5
78.25
79.3
84
51.5
14.9
19
93
87
92.5
97.5
97.5
97.5
97.25
88
85
93.8
85
81.5
98
94.5
97
8O Rhein.Hyp.=Bk=
80 Rhein.=Weſtf=
Bd.=Credit . . . .
180 Südd. Bod.,
Cred.=Bank ...."
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
* „ Ser. I.
% Daimler Benz
von 27.....
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26. . . .
7%0 Mainkrw. v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtcHäffner
von 26 ....."
6% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ..... ..
4:/.%0 Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ..
4%0 Oſt. Goldrente
4:/=% Rum. Gold
von 1913 ... ..."
4% Türk. Admin.
4%
1.Badgad
4%
Zollanl.
4/, 0 1913 Ungarn
9 1914
4% Ung. Goldr .
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bl. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatb.
97.75
97.5
98
94.5
50.9
66.2
K
92.5
87
93
42.75
37.15
20
8.25
13
13.05
27.15
26.1
140.25
131:5
198
Darmſt. u. Nt.=Bk./299
Deutſche Bank ...
„ Eff.=u.
Wechſel=
bank .. . . . . . . . 126
Vereinsbank ../101
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank. . . . . 117.25
„ Hhp.=Bk. ....
„ Pfdbr.=Bk. . ..
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank.
Metallbank . . . . . . .
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk
Oſt. Creditanſtalt . .
Pfälz. Hyp.=Ban 1.
Reichsbank=Ant. . 339.75
Rhein. Creditbk. . .
„ Hyp.=Bank...!
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.=G. f. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge. .. .. . . .
Hapag ..........
Nordd. Lloyd ...."
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
174.5
165
173.25
149.5
153.5
139.5
141.5
217.25
160
34.5
159.5
125.5
215
14:½=
183.5
G
148
120.5
Rccum. Berlin. . .
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
AEG. Stamm.. .
Baſt Nürnberg ...
Bergm. El. Werke
BrownBroverickCie
Brüntng & Sohn..
33
200
238
241
155
124.25
Buderus Eiſen .."
Cemen Heidelberg
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Gelſenk. Bergwerk
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Un=
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Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....
Hochtief Eſſen ....
Holzmann. Phil. . .
39.5
75
01
85.1
140.75
195
263
200
62
225
Ml
156.25
91
142.2!
92
124.5
278.5
19
174.75
134
139.5
133.5
88
115
115
142
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Flſe Bergb. Stamm
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Kalt Aſchersleben.
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Kraftw. Alt=Württ
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Lech. Augsburg ...
Löwenbr. Münch..
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Lutz Gebr. Darmſt.
Maintr.=W. Höchſt.
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Mannesm. Röhren
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Nicolay, Hofbr.
Oberbedar;
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Otavi Minen ...
Beters Union Fr.
Phöni; Bergbau.
Reiniger, Gebb..
Rh. Braunkohlen
„ Elektr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan. . .
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgersperke ....!
242
116
89
520
293
229
108
112
93
185
117
99.5
20
16.25
26S
130.5
102.5
195
22.1
162
14.5
64.25
108.25
90.75
113
175
145
152
125.75
Schachtleben A. G..
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.
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Memel. . . . . . 143
Waldho
151
139.
284.5
Nummer 338
Jaß warlerann gz
Roman von Paul Hain.
Copyright 1925 by Verlag Oskar Meiſter, Werdau.
(Nachdruck verboten.)
Ihre Muskeln ſtrafften ſich.
Nun — mußte es geſchehen!
Sie blickte zum Kaſſenſchrank hinüber. War es nicht, als
tte die dunkle Stahltur plötzlich lebendige Züge? Als grinſte
teufliſches Geſicht — irgendwie — daraus hervor?
Mechaniſch bewegten ſich ihre Füße vorwarts.
Ich — muß — es tun — ſummte ein Gedanke durch ihr Hirn
und die Worte bohrten ſich ein — waren nicht auszulöſchen
trieben gebieteriſch vorwarts — bis ſie vor dem Schrank ſtand.
Ihre Hand hob ſich. Der Schlüſſel knackte im Schloß.
utlos ging die dicke Stahltür auf.
Ein letztes Zögern.
Raſend ging der Herzſchlag — dröhnte im Blut wider.
nni war es, als wäre der ganze Raum angefüllt von dieſem
hnenden Geräuſch — und es war doch nur das Sauſen des
ites in ihren Adern, das niemand hören konnte.
Dann ein Griff in die dunkle Höhlung des Schrankes.
Mit einemmal wurde ſie ruhiger. Nun, da ſie mitten in
Tat ſtand, ebbte die furchtbare Erregung zurück.
Sie ſah das Kaſſenbuch neben der Kaſſe liegen, in dem
Veränderung des Kaſſenbeſtandes eingetragen wurde. Der
ſettendeckel ſchnappte auf. Schnell, aber voll ruhiger
Ueber=
ung, zählte Hanni die Summe ab, die zu leihen ſie ſich
vorge=
umen hatte. Barg ſie ſofort in die Handtaſche. Der Deckel
opte wieder zu. Lautlos ſchloß ſich die Tür des Schrankes.
Es war — geſchehen!
Hanni glitt an den Tiſch zurück.
Nun — konnte ſie die Mutter wegbringen.
Eine Weile war ſie unfähig, etwas zu tun. Gedankenlos
rte ſie vor ſich hin. Wie ſinnlos. Dann ſchreckten die Schritte
blichs, der vom Eſſen zurückgekommen war und pfeifend in
iem Büro auf= und abzugehen begann, ſie aus ihrer
Gedan=
loſigkeit auf.
Haſtig beſchäftigte ſie ſich mit der Schreibmaſchine. Die
ten klapperten eilfertig. Hanni empfand dieſes klappernde
käuſch wie eine Wohltat. Es ließ keine neuen, quälenden
Ge=
ken aufkommen, es wirkte beinahe beruhigend.
Eine Stunde lang noch arbeitete ſie ununterbrochen, dann
chte ſie Schluß. Wie hatte doch Wittegaſt in ſeiner herzlich=
„oerwbaren
ſtecke in 800 u
wer verſilbert.
Taſchen=
äziſionsuhren
mbanduhren
ro”e Auswahl
rauringe.
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Mollerſtr. 28.
Mittwoch den 5. Dezember 1928
energiſchen Art geſagt? Er hoffe nicht, ſie nach ſeiner Rückkehr im
Büro vorzufinden. Nein — ſie hätte ihm auch nicht mehr unter
die Augen treten können. Jetzt nicht. Sie hatte ſeinen Anblick
nicht ertragen. Es war Zeit, daß ſie ging.
Sie nahm die Koſtümjacke über den Arm — die Handtaſche
preßte ſie wie einen koſtbaren Schatz an ſich.
Nur fort — fort!
Da war wieder die Furcht, der ſie nur durch ſchnelle Flucht
entrinnen zu können glaubte. Nur erſt aus dem Hauſe ſein. Nur
erſt mit der Mutter im Zuge ſitzen — ſie in Sicherheit wiſſen.
Mochte dann kommen, was wollte!
Sie eilte durch das Vorzimmer, in dem Lieblich ſaß. Er
blickte erſtaunt auf.
„Nanu? Sie gehen ſchon?”
„Wie Sie ſehen. Viel Vergnügen heute abend,” rief ſie
ihm zu.
Seite 15
Kin verwagen
aller Art, neueste Modelle eingetroffen, Es ist Inr Vorteil,
wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören.
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„Gleichfalls — gleichfalls,” erwiderte er ſpöttiſch. „
Gratu=
liere zum Urlaub. Fahren Sie am Ende nach — Wannſee?”
Er zwinkerte boshaft mit den Augen. Daß Hanni beim Chef
„gut angeſchrieben” war, hatte er natürlich „ſchon lange” gemerkt.
Er hätte es, ſeiner boshaften Art nach, auch gemerkt, wenn es
nicht der Fall geweſen wäre.
Hanni antwortete nicht auf ſeine zyniſche Bemerkung. Sie
hatte die Tür ſchon hinter ſich.
Wie ſie nach unten kam, ſie wußte es laum. Nur erſt zu
Hauſe ſein! Angſtvoll ſah ſie nach links und rechts. Es war die
Zeit, da Wittegaſt zurückkommen mußte. Sie wollte ihm nicht
noch im letzten Augenblick begegnen.
Gott ſei dank — da näherte ſich ihre Bahn. Sie rannte faſt
über den Damm, ſprang auf die Plattform. Nun war ſie in
Sicherheit.
Tief atmete ſie auf.
4. Kapitel.
Zwei Tage lang blieb Hanni in dem idhlliſch gelegenen
Kur=
ort, der eingebettet war in einen Talkeſſel, ringsum umſtanden
von den dunkelgrünen Kuliſſen des Laub= und Tannenwaldes.
Das Sanatorium hatte eine noch beſonders bevorzugte Lage —
wie ein altes Schloß lehnte es an einer Bergwand.
Frau Bergmann hatte die Reiſe verhältnismäßig gut
über=
ſtanden. Der Chefarzt, der ſie ſofort nach der Ankunft
unter=
ſuchte, ſagte hoffnungsvolle Worte, und Hanni merkte bald, daß
ihre Mutter hier in der Tat vortrefflich aufgehoben war. Die
Luft hier mußte ja Wunder tun, und die freundliche Fürſorge
der Aerzte und Schweſtern für ihre Patienten mochte ein übriges
dazu beitragen, um den Kranken hier neuen Lebensmut zu
ſchenken.
„Sie können unbeforgt wieder heimfahren,” erklärte Profeſſor
Kluge, der leitende Arzt, am zweiten Tage, als Hanni fragte,
was er von dem Zuſtand ihrer Mutter halte. „Was wir hier
tun können, um unſeren Patienten zu helfen, das geſchieht. Im
übrigen ſorgt ja hier der liebe Gott beſonders herzlich für die
Menſchen, wie Sie wohl ſchon bemerkt haben. Blicken Sie getroſt
in die Zukunft — und ſie wird Ihnen nichts Böſes tun.”
So nahm Hanni denn Abſchied. Frau Bergmann hatte ſchon
ein bißchen von ihrem alten, guten Lächeln aus geſunden Tagen
in dem ſchmalen Geſicht.
„Schreib’ mir recht oft, Hanni, hörſt du? Und grüße Hugo
von mir. Sorge dich nicht ſo viel um mich — und —” ſie drückte
Hannis Hände feſt — „was ich an dir in zwanzig Jahren getan
habe, das haſt du mir reichlich damit vergolten, daß du mich
hier=
her gebracht haſt und nun für mich auf deine Sommerreiſe
ver=
zichten mußt
Hanni preßte die Lippen zuſammen. Sie konnte nur
hervor=
ſtoßen: „Werde bald geſund, Mama —
Dann fuhr ſie ab.
Wieder zurück durch das herrliche Panorama der ſchleſiſchen
Berge, mitten durch die wundervollen Landſchaften, die ſchon in
beginnender Reife zu prangen begannen und über die eine
ewig=
ſchöne Sonne leuchtete.
Mit frohen Augen blickte Hanni durch die Fenſter des
Ku=
pees in dieſe blühende, romantiſche Schönheit hinaus. Ihr Herz
wurde weit beim Anblick dieſes Landes, und der Gedanke, die
Mutter nun geborgen zu wiſſen, ließ alles Schwere in ihrer
Seele vergehen. Alle Sorgen ſchwanden. Was vor wenigen
Ta=
gen ſie noch mit heimlich=dumpfem Entſetzen erfüllt hatte, verlor
nun ſein Gewicht. Alles ſah heller aus — froher — glücklicher.
Sorglos war ſie mit einemmal. Sie begriff ſelbſt nicht,
warum ſie ihre Tat ſo ſchwer genommen hatte. Es war ja doch
alles ſo einfach. In einigen Monaten war dieſe Tat ausgelöſcht
— dann konnte niemand mehr ihr etwas nachweiſen. Dann war
die Mutter wieder geſund — ihr frohes, mütterlich=zärtliches
Lachen würde durch die liebe, alte Wohnung klingen, ſie würde
wieder wie ſonſt behende in der Wirtſchaft hantieren — und
Hugo war dann ſchon viele Sproſſen auf der Leiter zur Höhe
emporgeklommen, hatte den beſſeren Poſten, der ihm als
Sprung=
brett zu weiteren Erfolgen dienen ſollte, und ſie ſelbſt — ſie ſelbſt
war dann ſchon ſeine Braut und durfte in eine glückliche,
ſonnen=
helle Zukunft ſehen!
(Fortſ. folgt.)
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Seite 16
Mittwoch den 3 Dezember 1928
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Am Sonntag versprachen wir, weitere Großfilme zu bringen, nannten aber einen der
größten nicht, weil die Verhandlungen noch schwebten. — Gestern konnten wir uns
auch den sichern und zwar ist es:
(Das allgemeine Urteil
der Presse überall,)
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Beginn 3½ Uhr.
wingte beitere Handlung.
Abends 8½ Uhr.
Orpheumg
Ein Millionenfilm der neuesten Deutschen Produktion.
(Frankturt spielt ihn erst am 28. Dezember)
(TV. 19641
Holé
Die romantische Ballade „Stenka Rasin” — Regie: Victor Turjansky.
Neben Lilian Hall-Davis, H. A. Schlettow, Rudolf Klein-Rogge, hauptsächl. russische Besetzung.
Was Ben-Hur und Metropolis waren, wissen unsere Besucher, was Wolga-Wolga ist,
werden sie ertahren.
Wir bitten möglichst die Nachmittags-Vorstellungen zu wählen. — Beginn 3½ Uhr.
Wol a-Wolga ist as künstlerisch anerkannt, für Mitglieder der Kulturtilmbühne mit
Bühnenvolksbund usw. Platzvergünstigung.
Nicht für Jugendliche
Gastspiel: Wilhelm
der Riesen-Lachertolg:
Der Stolz
der 3. Kompagnie
Vorher:
Der schöne Withelm
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Freitag, 7. Dezember, abends 81, Uhr: Großes
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