Darmstädter Tagblatt 1928


30. November 1928

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiiche iAuftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 333
Freitag, den 30. November 1928.
191. Jahrgang

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Rabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bank und Darm=

Die Wahl des Unterhändless.
wering, der Beauftragke des Reiches. Die Bar=
ien
ſollen ſich ſeinem Schiedsſpruch unkerwerſen.
Die Reichsregierung, die bisher durch die vorzeitige Feſt=
ung
des Arbeitsminiſters für den Schiedsſpruch von allen
rmittlungsverſuchen im Eiſenkonflikt ausgeſchaltet war, hat
nachdem die Gefahr beſteht, daß der Regierungspräſident
n Düſſeldorf, Bergemann, bei den Verhandlungen nicht mehr
iterkommt, dazu aufgerafft, ſich nun doch an dem Arbeitsmini=
vorbei
ernſthaft zu bemühen, um den Konflikt aus der Welt
ſchaffen. Sie hat daher bei den beiden ſtreitenden Parteien
fragen laſſen, wie ſie grundſätzlich über eine ſolche Vermitt=
igsaktion
dächten und, da beide wiederholt ihre grundſätzliche
reitwilligkeit zu Verhandlungen ausgeſprochen haben, auch
nzipielle Zuſtimmung gefunden. Schwierigkeiten machte die
ahl des Unterhändlers, der ja gleichzeitig die Rolle
es Schiedsrichters und Gutachters zu übernehmen hätte. Man
an verſchiedene Perſönlichkeiten gedacht: an den Reichs=
ichtspräſidenten
, an den früheren Arbeitsminiſter Brauns, an
: Oberbürgermeiſter Jarres. Dazwiſchen ſpielte der Gedanke,
Reichskanzler in Begleitung von zwei Miniſtern einzuſetzen.
von iſt man nachher wieder abgekommen und hat den Par=
ien
zuletzt den Vorſchlag gemacht, daß ſie ſich
zem Schiedsſpruch des Reichsinnenminiſters
vering unterwerfen ſollten. Die Arbeitnehmer haben fo=
zugeſtimmt
. Die Arbeitgeber haben aus der politiſchen Ein=
tung
des Innenminiſters heraus immerhin einige Hemmun=
wenn
ſie auch anerkennen, daß Herr Severing aus ſeiner
heren Tätigkeit als Reichs= und Staatskommiſſar die einſchlä=
en
Verhältniſſe kennt. Die Entſcheidung iſt alſo für die Arbeit=
er
nicht leicht. Sie haben am Donnerstag in Düſſeldorf dar=
rberaten
. Das Ergebnis iſt zur Stunde noch unbekannt. Man
d aber annehmen dürfen, daß Herr Severing ſich dieſer un=
kbaren
Aufgabe nicht unterzogen hätte, wenn er nicht gleich=
ig
ſehr ſtarke Erfolgsausſichten hätte, daß aber andererſeits
y die Arbeitgeber ihn als Gutachter nur annehmen werden,
in ſie ungefähr wiſſen, in welcher Richtung ſie einen Schieds=
ich
von ihm zu erwarten haben. Vermutlich wird alſo die
frage nicht darauf beſchränkt geweſen ſein, ob die Arbeitgeber
dieſem Schiedsſpruch einverſtanden wären; wahrſcheinlich
d auch nach der materiellen Seite hin Einiges angedeutet ſein
rdie Gedanken, die ſich der Miniſter hinſichtlich des völligen
sgleiches macht. Wenn alſo die Arbeitgeber ihn als Gutachter
tehmen, dann iſt vermutlich auch ſchon die Entſcheidung über
Abbruch des Kampfes gefallen. In politiſchen Kreiſen wird
ſenommen, daß dann am Freitag die beiden Parteien in Ber=
zuſammen
mit den zuſtändigen Reſſortminiſtern eine Beſpre=
ng
haben werden und daß daraufhin ſpäteſtens am Samstag
m Herr Severing ſeinen Schiedsſpruch fällt, ſo daß am Mon=
ſchon
die Arbeit wieder beginnen könnte. Die Baſis wäre
der Richtung zu ſuchen, daß eine Einigung erfolgt auf Grund
alten Tarifes mit einem kleinen Zuſchlag und einer Ver=
gerung
des Tarifvertrages auf mindeſtens ein Jahr, um den
eitgebern ſichere Rechnungsgrundlagen zu geben. Das juri=
he
Verfahren über die Rechtsgültigkeit des Schiedsſpruches
rde demungeachtet weiterlaufen, der Schiedsſpruch ſelbſt aber
einer praktiſchen Auswirkung unter den Tiſch fallen.
Anhäufung von Konflikksftoffen.
Im Reichstag würde es wohl als die beſte Löſung begrüßt
den, wenn auf dieſe Weiſe der Kampf, der wirtſchaftlich immer
tere Kreiſe zieht, aus der Welt geſchafft würde auch wegen
bolitiſchen Folgen, die der Kampf noch haben könnte. Die
chstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei iſt inzwiſchen mit
Entſchließung hervorgetreten, die ſie bereits am Mittwoch
1ßt hat und deren weſentlichen Inhalt wir bereits zur Kennt=
brachten
. Sie iſt darauf abgeſtellt, daß die Volkspartei
Koalitionsverhandlungen nicht bereit iſt,
ange die Mißſtände, die ſich bei den preußiſchen Aus=
rungsbeſtimmungen
über die Auszahlung der Für=
gegelder
gezeigt haben, nicht beſeitigt ſind. Die
iktion hat davon dem Reichskanzler am Mittwoch und Don=
Stag noch einmal Kenntnis gegeben. Die Fraktionsbeſpre=
igen
über die Große Koalition ſollten eigentlich ſchon am
itag beginnen. Es iſt aber anzunehmen, daß jetzt der Reichs=
öler
eine Formel finden wird, um eine Vertagung auf die
inende Woche zu ermöglichen. Sollte dann wider Erwarten
Eiſenkampf noch nicht beendet ſein, ſo werden die Aus=
anderſetzungen
über den preußiſchen Erlaß
kergehen. Die Volkspartei iſt entſchloſſen, vor keiner Konſe=
13 zurückzuſchrecken. Sie hat ſogar dem Kanzler zu verſtehen
Sben, daß ſie unter Umſtänden ihre Miniſter aus dem Kabinett
Ucziehen werde. Der Weg zur politiſchen Kriſe aus dem Eiſen=
2 heraus iſt alſo noch immer offen. Er iſt dadurch noch brei=
Beworden, daß ſich am Donnerstag im Reichstag unter den
IItionsparteien neue Gegenſätze ergeben haben. Die Deutſch=
lenalen
hatten den Innenminiſter interpelliert wegen ſeiner
ſcht, die Techniſche Nothilfe abzubauen. Herr Severing hat
du dieſem Plan bekannt. Eine Mehrheit aber, die von den
Aichnationalen über die Volkspartei, die Wirtſchaftspartei und
Zentrum bis zu den Demokraten reicht, hat dem widerſpro=
T und erklärt, daß bis auf weiteres die Teno noch eine unver=

zichtbare Notwendigkeit ſei. Herr Severing hätte ſich alſo ver=
mutlich
im Reichstag eine Niederlage geholt, wenn er eine Ab=
ſtimmung
nicht vermieden hätte durch die Überweiſung der Frage
an den Hauptausſchuß. Der Konfliktsſtoff häuft ſich
alſo von allen Seiten. Auch die beginnenden Beſprechungen
über die neuen Steuern laſſen ſich nicht gerade ſehr günſtig an
und können für die Regierung Gefahren in ſich bergen. Begreif=
lich
genug, daß der Reichstag aus ſozialen, wirtſchaftlichen und
politiſchen Gründen den Wunſch hat, daß zunächſt wenigſtens der
Eiſenkampf tunlichſt raſch liquidiert wird.
Volksparkei und Ausgeſperrkenfürſorge.
* Berlin, 29. Nov. (Priv.=Tel.)
Der volksparteiliche Reichstagsabgeordnete Otto Thiel, der
zu den Chriſtlichen Gewerkſchaften gehört, nimmt öffentlich zu
den vielen unklaren Kommentaren Stellung, die an die Haltung
der Volkspartei zur Unterſtützungsaktion der Reichsregierung
geknüpft worden ſind. Er ſchreibt, daß die Deutſche Volkspartei
eine Fülle von Material erhalten habe, wonach Ausgeſperrte
durch die öffentliche Unterſtützung zuzüglich der Gewerkſchafts=
unterſtützung
größere Einnahmen zugeführt erhielten, als ihr
Nettoeinkommen, in vielen Fällen ihr Bruttoeinkommen ausge=
macht
habe. Daß eine derartige Praxis eine unverantwortliche
Wirtſchaft mit öffentlichen Geldern bedeute, daß ſie auch den
Vorausſetzungen in der Ermächtigung des Reichstages an den
Reichsfinanzminiſter nicht gerecht werden, daß durch die Dul=
dung
ſolcher Fälle auch die Gewinnung der öffentlichen Mei=
nung
für die Sache der Ausgeſperrten nicht förderlich ſei, dar=
üüber
herrſche doch ſicherlich kein Zweifel. Mögen einzelne Abgeord=
nete
der Deutſchen Volkspartei die Forderung voller Anrech=
nung
der Gewerkſchaftsunterſtützung erheben, die Fraktion als
ſolche und die Miniſter halten ſich an die Beſchlüſſe des Reichs=
tages
und fordern nichts weniger, als deren loyale Durchfüh=
rung
. Sie denken nicht daran, eine kleinliche, die Gewerkſchafts=
mitglieder
ungerecht behandelnde Handhabung der Bedürftigen=
prüfung
zu veranlaſſen.
Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei hat in ihrer Sitzung
vom 28. November 1928 die Lage im Eiſenkonflikt behandelt und
einſtimmig folgende Entſchließung gefaßt: Der Reichsregierung
iſt durch Beſchluß des Reichstags vom 17. November 1928 die
Ermächtigung gegeben worden, Mittel zur Verfügung zu ſtellen,
um den Gemeinden des Ausſperrungsgebietes in Gemeinſchaft
mit Preußen eine ausreichende Erfüllung der ihnen obliegenden
Fürſorgepflicht zu ermöglichen. Nach dem am 17. November gel=
tenden
Recht war in jedem Fürſorgefall die Bedürftigkeit zu
prüfen. Am 19. November hat jedoch das Preußiſche Wohl=
fahrtsminiſterium
eine Verfügung getroffen, wonach praktiſch
jedem ausgeſperrten Arbeianehmer die volle Fürſorgeleiſtung zu
gewähren iſt, ohne Rückſicht auf etwaige Beihilfen der Gewerk=
ſchaften
. Die Vorausſetzung der Hilfsbedürftigkeit iſt damit im
weſentlichen fallen gelaſſen worden. Die Folge iſt, daß in vielen
Fällen organiſierte Ansgeſperrte mehr oder nahezu die gleiche
Unterſtützung erhalten, wie ſie im Arbeitsfalle Lohn beziehen
würden. Dieſe Praxis iſt finanziell ſehr bedenklich, verſtößt aber
auch gegen die Unparteilichkeit, welche der Staat in allen Wirt=
ſchaftskämpfen
aufrecht erhalten muß, und läßt befürchten, daß
der Arbeitskampf auf ungemeſſene Zeit verlängert wird. Die
Fraktion nimmt von dem Beſchluß der Reichsregierung Kennt=
nis
, eine Kommiſſion in das betroffene Gebiet zur Unterſuchung
und Abſtellung von Mißbräuchen zu entſenden und erwartet
eine beſchleunigte Erledigung dieſer Frage. Die Fraktion ſtellt
feſt, daß der Reichstagsbeſchluß vom 17. November keine Mittel
für eine Fürſorge im Sinne der Richtlinien des Preußiſchen
Wohlfahrtsminiſterium zur Verfügung ſtellt und erſucht die
Reichsregierung, keine Auszahlungen auf Grund des Beſchluſſes
vom 17. November zu leiſten, bevor nicht die geſchilderten Miß=
ſtände
abgeſtellt ſind.
Dazu erfahren wir von volksparteilicher Seite
weiter: Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz hat bereits am
Nachmittag des 28. November im einſtimmigen Auftrag der
volksparteilichen Reichstagsfraktion dem Reichskanzler von den
Verhandlungen in der Fraktion über die Mißſtände bei der Ge=
währung
von Unterſtützungen an die ausgeſperrten Arbeiter
Kenntnis gegeben und ihn auf die ernſten politiſchen Folgen auf=
merkſam
gemacht, die ſich aus ihr ergeben.
Die Nachprüfung der Verkeilung der Fürſorgegelder.
Köln, 29. November.
Die von der Reichsregierung ins Ausſperrungsgebiet ent=
ſandte
Kommiſſion, die die Verwendung der Unterſtützungsmittel
für die Ausgeſperrten unterſuchen ſoll und aus je einem Vertreter
des Reichswirtſchaftsminiſteriums, des Finanzminiſteriums, des
Arbeitsminiſteriums ſowie des preußiſchen Wohlfahrtsminiſte=
riums
beſteht, iſt heute vormittag hier eingetroffen und hat ge=
meinſam
mit dem Wohlfahrtsdezernenten der in Frage kommen=
den
Gemeinden aus dem Ausſperrungsgebiet ihre Beratungen
aufgenommen.
Amtlich wird mitgeteilt: Im Rahmen der Reiſe des inter=
miniſteriellen
Ausſchuſſes, der die Frage der Unterſtützungsſätze
der Ausgeſperrten prüfen ſoll, hat eine Erörterung der durch die
Ausſperrung hervorgerufenen Verhältniſſe mit den Regierungen
und anderen behördlichen Stellen des von dem Wirtſchaftskampf
betroffenen Gebietes ſtattgefunden. Die Ausſprache diente ledig=
lich
informatoriſchen Zwecken. Irgend welche Beſchlüſſe wurden
nicht gefaßt und waren auch nicht vorgeſehen.

Por der Entſcheidung im Eiſenkonflikt
In der Berufungsverhandlung der Feſtſtellungsklage in der
Nordweſtlichen Gruppe der Eiſen= und Stahlinduſtrie hat in der
vorhergehenden Woche das Arbeitsgericht in Duisburg ein Urteil
gefällt, wonach die Klage der Arbeitgeber abgewieſen wird, ſo
daß der Schiedsſpruch vorbehaldich der Entſcheidung der höchſten
Inſtanz, d. i. das Reichsarbeitsgericht, als verbindlich anzuſehen
iſt. Dem Syruche des Landesarbeitsgerichts iſt inſofern keine
praktiſche Bedeutung beizumeſſen, als ſowohl nach der rechtlichen
wie der wirtſchaftlichen Seite des Eiſenkonflikts durch ihn nichts
geändert wird. Die Gewerkſchaften haben auf den Spruch des
Landesarbeitsgerichts hin, der deren Auffaſſung in den weſent=
lichſten
Teilen Recht gibt, die Arbeitgeber aufgefordert, die Be=
triebe
zu öffnen bezw. die Ausſperrung auszuheben, widrigenfalls
ſie die Induſtrie ſchadenserſatzpflichtig mechen werden. Die Ge=
werkſchaften
haben darüber hinaus die Forderung aufgeſtellt, ein
Ausnahmegeſetz gegen die Arbeitgeber zu erlaſſen, wenn ſie nicht
der Aufforderung der Gewerkſchaften nachkommen. Dieſe aller=
dings
nicht anders zu erwartende parteipolitiſche Einſtellung der
Gewerkſchaften muß angeſichts der von dem Düſſeldorfer Regie=
rungspräſidenten
eingeleiteten Vermittlungsaktion, die bekanntlich
zu einem befriedigenden Ergebnis geführt hatte, um dann plötz=
lich
vertagt zu werden, und angeſichts der ſeitens der Gewerk=
ſchaften
bei den Vermittlungsverhandlungen zu Tage getretenen
Auffaſſung in der Oeffentlichkeit Verwunderung erregen. Die Ge=
werkſchaften
können doch von der Arbeitgeberſeite unmöglich ver=
langen
, trotz ihrer Meinung von der Evidenz des Urteils der
zweiten Inſtanz, daß dieſem Urteil nun unbedingt ſofort Geltung
verſchafft wird, und daß infolgedeſſen die aus dem Schiedsſpruch
folgenden Lohnerhöhungen, gegen die ſich der Kampf der Indu=
ſtrie
richtet, eintreten. Das Verlangen der Gewerkſchaften, aus
dem hervorgeht, daß ſie beſondere Hoffnung auf das Urteil des
Landesarbeitsgerichts geſetzt haben, gibt Veranlaſſung, ſich noch
einmal die Phaſen der Vermittlungsaktion des Regierungsprä=
ſidenten
Bergemann klarzumachen. Nachdem das erſtinſtanzliche
Urteil zu Gunſten der Arbeitgeber gefällt worden war, hatte be=
kanntlich
ſofort die Vermittlungsaktion eingeſetzt, zu der ſich die
Arbeitgeber bereits vor dem Urteil der erſten Inſtanz gegenüber
dem Regierungspräſidenten Bergemann bereit erklärt hatten. Es
iſt ſodann 4 Tage verhandelt tvorden mit dem Ergebnis einer auch
von den Gewerkſchaften als brauchbar anerkannten gefundenen
Grundlage in der Lohn= und Arbeitszeitfrage. Die Oeffentlich=
keit
konnte auf Grund der Meldungen über den Verlauf der Ver=
handlungen
die berechtigte Hoffnung haben, daß der Arbeitskampf,
als beendet angeſehen werden könne, zumal da der Düſſeldorfer
Oberbürgermeiſter in öffentlicher Rede erklärt hatte, daß mit der
Beilegung des Lohnkampfes am Montag der vergangenen Woche
beſtimmt zu rechnen ſei. Beide Parteien waren ſich aus grund=
ſätzlichen
Ertägungen, unberückſichtigt der betonten Notwendig=
keit
, daß eine Vereinbarung für Lohn= und Arbeitszeit auf der
gefundenen Grundlage getroffen werden müſſe, darüber einig,
daß die im Urteil des Duisburger Arbeitsgerichtes entſchiedenen
Rechtsfragen bis zur letzten Inſtanz durchzuführen wären, d. h.
alſo, daß nach dem Spruch des Landesarbeitsgerichtes vom 24.
November d. J. das Reichsarbeitsgericht angerufen werden ſolle.
Die Führer der gewerkſchaftlichen Spitzenverbände, die auf der
Gewerkſchaftsſeite an den Verhandlungen teilnahmen, waren ſich
demzufolge darüber klar und mußten es ſein, daß die Rechtsfrage
auch nach dem Urteil des Landesarbeitsgerichts in Duisburg bei
Wiederaufnahme der Vermittlungsverhandlungen, die am Montag
dieſer Woche wieder eingeſetzt haben, endgültig nicht geklärt iſt. Wenn
auch das zweitinſtanzliche Urteil zugunſten der Arbeitnehmer gefal=
len
iſt, ſo hat ſich in der Stellung der Gewerkſchaften inſofern nichts
verbeſſert, als die Arbeitgeber die Reviſion des Reichsarbeits=
gerichtes
beantragt haben, die Ausſicht auf Erfolg haben dürfte,
da die in dem zweitinſtanzlichen Urteil zum Ausdruck kommende.
Rechtsanſchauung, die zur Abweiſung der Klage der Arbeitgeber
geführt hat, im Widerſpruch zu der herrſchenden Anſicht in der
Literatur und zu der Rechtsfprechung des Reichsarbeitsgerichtes
ſteht. Unter dieſen Umſtänden und im Hinblick auf den Verlauf
und das Ergebnis der erſten Vermittlungsverhandlungen und der
Einſtellung der Gewerkſchaftsvertreter zu denſelben muß es ſomit
unverſtändlich erſcheinen, daß die Gewerkſchaften jetzt auf Grund
des Urteils der zweiten Inſtanz verſuchen, ein Ausnahmegeſetz
gegen die Induſtrie durchzuſetzen, wenn man überhaupt von den
juriſtiſchen Belangen abſieht, die gegen das zweitinſtanzliche Ur=
teil
ſprechen und den Verdacht aufkommen laſſen, daß es vielleicht
auf eine gewiſſe politiſche Rückſichtnahme bezw. Beeinfluſſung,
zurückzuführen iſt. Die Gewerkſchaften hatten mithin keineswegs
die Berechtigung auf Grund des Urteils der zweiten Inſtanz,
welches nur als eine Zwiſchenentſcheidung aufzufaſſen iſt, die alten
Forderungen wieder zu erheben, die mit irgendwelchen Vermitt=
lungsaktionen
überhaupt nicht in Einklang zu bringen ſind. Es
muß entſchieden der Arbeitgeberſeite die Tatſache als Verdienſt
angerechnet werden, daß ſie immer wieder betonen und trotz der
erſten zu ihren Gunſten ausgefallenen Eiſenentſcheidung hervor=
gehoben
haben, daß gänzlich unbeſchadet der durch Urteil des
Reichsarbeitsgerichts zu klärenden Rechtslage für die Wieder=
aufnahme
der Arbeit ſofort klare Verhältniſſe zwecks Beilegung
des Eiſenkonflikts geſchaffen werden müſſen.
Die Haltung der Gewerkſchaften nach der Fällung der zweiten
Entſcheidung ſeitens des Landesarbeitsgerichts in Duisburg legt
die Auffaſſung nahe, die man bereits bei dem Umfall der Gewerk=
ſchaften
gegenüber den erfolgverſprechenden erſten Vermittlungs=
verhandlungen
haben mußte, daß die Gewerkſchaften ſowohl in
der Bewilligung der 20 000 000 Reichsmark ſeitens des Staates
an die Gemeinden für die Ausgeſperrten als auch in dem Urteil
der Zwiſcheninſtanz Stützen für ihren Kampf ſehen, die ſie dazu
benutzen, um den Eiſenkampf mit ſeinen kataſtrophalen und kaum
wieder gutzumachenden Wirkungen weiter auszufechten. Dieſe
Taktik, die darauf ausgeht, den Kampf zu verlängern, bis das
letztinſtanzliche Urteil, welches allenfalls in 3 Wochen vorliegen
kann, gefällt iſt, kann unmöglich in der Oeffentlichkeit zuſtimmend
beurteilt werden, da ſie ſachliche Einſtellung und einheitliche Auf=
faſſung
im Lager der Gewerkſchaften vermiſſen läßt. Wenn es
wirklich dahin kommen ſollte, daß erſt das letztinſtanzliche, Urteil
die Beendigung dieſes größten Konfliktes, den die deutſche Wirt=

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Seite 2

ſchaft zu erleiden gehabt hat, herbeiführt, ſo würde es Tatſache
werden, daß nicht nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten, die doch
ſchließlich denKernpunkt des Eiſenſtreikes bilden, ſondern nach rein
juriſtiſchen an die Grundlagen unſerer Wirtſchaft rüttelnde Fragen
der Wirtſchaft= bezw. Lohnpolitik entſchieden werden. Gewiß han=
delt
es ſich um Machtfragen, aber nicht um perſönliche, ſondern
um die Frage, ob die Wirtſchaftsvernunft herrſchen und die Macht
der Wirtſchaftsgeſetze ſich durchſetzen ſoll. Dieſe Frage kann nur
wirtſchaftlich entſchieden werden, eine andere Löſung muß ſich an
der geſamten Wirtſchaft und damit am Volksganzen rächen, weil
ſie den Wirtſchaftsgeſetzen und letzten Endes damit auch den In=
tereſſen
der Arbeitnehmer ſelbſt widerläuft und eine geſunde
Grundlage für einen neuen Aufſchwung nach der auch von den
Gewerkſchaften zugegebenen Konjunkturabſchwächung nicht ſchaf=
fen
würde. Man ſollte daher bei der Beurteilung der von Regie=
rung
und Reichstag beſchloſſenen Unterſtützungsaktion, die an ſich
menſchlich verſtändlich iſt, nicht vergeſſen, daß ſich dieſe Aktion,
wenn ſie durch Stärkung der Haltung der Gewerkſchaften noch zu
einer weiteren Verlängerung und Verſchärfung des Kampfes
führt, der Volksgeſamtheit ſchadet, abgeſehen davon, daß ſie aus
den Steuermitteln der Allgemeinheit geſpeiſt wird; ſie würde dann
aus dem Kampf in der Eiſeninduſtrie einen Klaſſenkampf
auf Staatskoſten machen.
Inzwiſchen hat der ſehr rührige, geſchickte und verdienſtvolle
Düſſeldorfer Regierungspräſident den Parteien einen neuen Kom=
promißvorſchlag
unterbreitet, weil alles daran geſetzt werden
muß, den Eiſenkonflikt, der nun ſchon 4 Wochen anhält, und der
der Unternehmerſchaft, ganz gleich wie er auch ausgehen möge,
bereits ſoviel koſtet, als die Lohnerhöhung des für verbindlich er=
klärten
Schiedsſpruches auf mehrere Jahre ausmachen würde,
beizulegen. Die Verhandlungen über den neuen Kompromißvor=
ſchlag
Bergemanns ſind auf den 1. Dezember vertagt worden und
dieſer dürfte die Entſcheidung ſo oder ſo bringen. Nach dieſem
Kompromißvorſchlag ſind ſich beide Parteien darüber einig, daß
der Schiedsſpruch vom 26. 10. 23 durchgeführt werden ſoll, ſofern
durch rechtskräftiges Urteil des Reichsarbeitsgerichtes die Gültig=
keit
dieſes Tarifvertrages anerkannt wird. Bis zur Fällung die=
ſes
Urteils ſollen nach dem Vorſchlag Bergemanns die für den 31.
10. gekündigten Lohnſätze und feſten Zulagen wieder in Kraft
treten. Falls das Reichsarbeitsgericht die Gültigkeit des Tarifver=
trages
ablehnt, ſollen neue Verhandlungen zur Feſtſetzung der
Löhne und Zulagen ſtattfinden. Geht der Rechtsſtreit zu Gunſten
der Gewerkſchaften aus, ſo ſollen vom Tage der Urteilsverkün=
digung
die Löhne nach Maßgabe des für verbindlich erklärten
Schiedsſpruches zu zahlen ſein. Die Gewerkſchaften erklären ſich
bereit, falls das Reichsarbeitsgericht den Schiedsſpruch als zu
Recht beſtehend anerkennt, als Ablauftermin nicht den 31. 3. 1930,
ſondern den 31. 3. 1929 feſtzuſetzen. Damit wäre alſo den Arbeit=
gebern
die Möglichkeit gegeben, den Tarifvertrag auf Grund des
Schiedsſpruches zum 31. 3. 29. zu kündigen, eine Möglichkeit, von
der beſtimmt Gebrauch gemacht werden würde. Der neue Kom=
promißvorſchlag
Bergemanns geht mithin darauf aus, die Aus=
ſperrung
innerhalb kürzeſter Zeit zu beendigen und die endgültige,
aber kurzbefriſtete Feſtſetzung der Löhne und Zulagen von dem
Urteil des Reichsarbeitsgerichts abhängig zu machen, ſo daß auch
der Standpunkt der Gewerkſchaften, die für die Arbeitnehmer an
den Schiedsſpruch feſthalten zu müſſen glauben, bewahrt bleibt.
Man ſollte annehmen, daß dieſer Kompromißvorſchlag als zur
Beendigung des Eiſenkonfliktes geeignet von den Parteien ange=
nommen
wird.

Ralskagung in Lugano?
EP. Genf. 29. November.
Die Verlegung der 53. Tagung des Völkerbundsrates nach
Lugano erſcheint nunmehr ſicher. Beim Völkerbundsſekretariat
iſt ein entſprechender Wunſch aus Berlin eingegangen, der ſich
auf den Geſundheitszuſtand des deutſchen Außenminiſters Dr.
Streſemann gründet, und dieſe Anfrage iſt von dem ſtellvertre=
tenden
Generalſekretär Abenol telegraphiſch an den Ratspräſi=
denten
und die übrigen Ratsmitglieder zur formellen Stellung=
nahme
weitergeleitet worden. Die Entſcheidung des Ratspräſi=
denten
dürfte heute abend oder morgen vormittag fallen und
aller Vorausſicht nach zuſtimmend ſein, da eine einſtimmige An=
nahme
des Vorſchlages durch die Ratsmitglieder zu erwarten iſt.
Die offizielle Bekanntgabe der Verlegung wird jedoch erſt dann
erfolgen, wenn ſämtliche Antworten der Ratsmitglieder in Genf
vorliegen. Das Völkerbundsſekretariat hat bereits einige Be=
amte
zur Vorbereitung der techniſchen Bedingungen, wie Da=
gungsſaal
, Beratungsräume, Preſſeinrichtungen uſw. nach
Lugano entſandt, und auch der ſchweizeriſche Bundesrat und die
Teſſiner Kantonalbehörden ſind von der wahrſcheinlichen Ver=
legung
in Kenntnis geſetzt worden.

Freitag, den 30 November 1928

Vom Tage.
Wie verlautet, wurden im Laufe des geſtrigen Tages in Mainz
4 Beamte des Reichsvermögensamtes, darunter ein
Major a. D. Kratz, wegen angeblicher Spionage zugunſten Deutſch=
lands
durch die Franzoſen verhaftet.
Chamberlain gab i Unterhaus die Zuſammenarbeit Englands
mit Japan und China zu.
Der geſtern abend ausgegebene Bericht beſagt, daß der engliſche
König einen ruhigen Tag mit etwas Schlaf verbracht habe.
Im übrigen ſei das Befinden unverändert.
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand hat Graf Couden=
hove
=Kalerghi, den Leiter der paneuropäiſchen Bewegung,
empfangen und ſich mit ihm über den Stand der Bewegung unterhalten.
In der italieniſchen Kammer iſt ein feierlicher Proteſt
gegen das milde Urteil im Pariſer Prozeß gegen den Mörder des ita=
lieniſchen
Vizekonſuls Nardini erhoben worden.
Der fruhere portugieſiſche Miniſterpräſident Senor Antonio
Maria da Sylda, der der Demokratiſchen Partei angehört, iſt unter
der Beſchuldigung verhaftet worden, ſich gegen die Diktatur ver=
ſchworen
zu haben.
Admiral Frank Fletcher von der amerikaniſchen Kriegsmarine
iſt im Alter von 73 Jahrem geſtorben. Sein Name iſt beſonders
bekannt geworden in der Zeit vom Februar 1913 bis April 1914, als er
Beſehlshaber der amerikaniſchen Seeſtreitkräfte an der mexikaniſchen
Küſte war. Bei dieſen Operationen hatte er am 21. April 1914 die Stadt
Veracruz beſetzt. Im September 1914 wurde er zum Oberbefehlshaber
der atlantiſ ben Flotte ernannt.
v. Dirkſen zum Botſchafter
in Moskau ernannt.
Berlin, 29. November.
Der Reichspräſident hat den Miniſterialdirektor im Auswär=
tigen
Amt, Dr. v. Dirkſen, zum deutſchen Botſchafter in Moskau
ernannt. Der neue deutſche Botſchafter in Moskau, Herbert von
Dirkſen, iſt am 2. Februar 1882 geboren, als Sohn des Wirklichen
Geheimen Rates von Dirkſen. Er beſuchte nach beſtandener
Reifeprüfung Oſtern 1900 die Univerſitäten Heidelberg und Ber=

lin zum Studium der Rechte. Nach feiner Promotion im Jahre
1903 in Roſtock war Dirkſen als Referendar tätig und unternahm
von 1907 bis 1908 eine Reiſe um die Welt. Von 1910 bis 1914
war er Regierungs=Aſſeſſor beim Landratsamt in Bonn und
machte während dieſer Zeit eine Reiſe nach Oſt= und Südafrika.
Im April 1914 wurde Dirkſen als Hilfsarbeiter in das preußiſche
Handelsminiſterium berufen. Am Weltkriege nahm er vom Auguſt
1914 bis Oktober 1915 als Reſerbeoffizier beim 3. Garde=Ulanen=
Regiment teil. Von 1915 bis 1916 war er bei der Zivilverwal=
tung
in Belgien tätig. Von 1916 bis 1918 war Dirkſen der Ge=
andtſchaft
im Haag zugeteilt und wurde im Anſchluß hieran
unter Uebernahme in den Dienſt des Auswärtigen Amtes zum
diplomatiſchen Vertreter in Kiew ernannt. Im Januar 1919 trat
er in die Oſtabteilung des Auswärtigen Amtes ein, wo er das
Randſtaaten=Referat übernahm. April 1920 wurde Dirkſen Erſter
Sekretär der Geſandtſchaft in Warſchau, wo er ſpäter Geſchäfts=
träger
wurde. Im April 1921 wieder ins Auswärtige Amt ein=
berufen
, wurde Dirkſen Leiter des Referats Polen, im Frühjahr
1923 Generalkonſul in Danzig und im Februar 1925 Dirigent der
Oſtabteilung im Auswärtigen Amt. Im Frühjahr 1928 erfolgte
eine Ernennung zum Miniſterialdirektor und Leiter der Oſt
abteilung.

Mozark=Berein.
Konzert zum 100jährigen Todestag Franz Schuberts.
Die Schubert=Feier des Mozart=Vereins vermittelte einen
umfaſſenden Blick in das Schaffen des Meiſters für Männerchor.
Wenn Schubert auf einem Gebiet unbeſchreiblich kühn weit ſeiner
Zeit voraneilt, ſo iſt es in ſeinen Chorliedern. Kaum ein Jahr=
zehnt
vor Schuberts erſten Kompoſitionen dieſer Gattung waren
durch Zelter in Berlin und Nägeli in der Schweiz die erſten
typiſchen Männergeſangvereine gegründet worden, nachdem vor=
her
in einzelnen Freimaurerlogen ſchon von Männern mehrſtim=
mig
geſungen worden war. Aber in dieſer frühen Zeit herrſcht
überall das Strophenlied volkstümlicher Art, dem auch C. M. von
Weber in ſeinen Freiheitsliedern auf Körnerſche Texte huldigt.
Nur Zelter, Goethes Freund, hat damals ſchon die Verbindung
von Männerchor und höherer Kunſt geſucht und in einzelnen
Werken meiſt zu Goethes Dichtungen auch gefunden. Da erſcheint
Schubert auf dem Plan und gießt ſofort die ganze Fülle ſeiner
reichen Phantaſie und ſeines innigen Empfindens über dieſe bis=
her
ſtiefmütterlich behandelte Gattung aus. Weite Formen, melo=
diſche
und harmoniſche Kühnheiten aller Art, hinreißender
Schwung, feinſte Stimmungsmalerei zeichnet ſeine Chöre in dem
Maße aus, daß nach ihm die Produktion ſtillzuſtehen ſcheint in
bezug auf den künſtleriſchen Wert, und daß erſt die Männerchor=
komponiſten
der letzten fünfzig Jahre, ſoweit ſie künſtleriſch be=
ſonder
, hoch ſtehen, an das von Schubert Geſchaffene gleichwertig
anzuknüpfen beginnen. Schubert hat etwas mehr Männerchöre
mit Begleitung geſchrieben, als ſolche für a capella=Geſang, in
beiden Arten aber ſchuf er Werke von unvergänglicher Schönheit
und hohem Kunſtwert, manche dazu noch von ſolcher Schwierig=
keit
, daß ſie auch heute noch einen Prüfſtein für erſtklaſſige
Männergeſangvereine bilden können.
Der Mozart=Verein begann mit dem Chor Pilger auf Erden
den Peter Cornelius nach dem Lied Schuberts Der Tod und
das Mädchen in ſeiner Faſſung im D=Moll=Streichquartett be=
arbeitete
. Von a capella=Chören erklangen ferner das ſchon 1824
entſtandene Salve regina, für den Konzertvortrag mit Recht um
etwa die Hälfte verkürzt. Von frühen Werken turde der von dem
19jährigen komponierte Geiſtertanz geboten, von den beſonders
ſchwierigen Stücken das Lied im Freien deſſen Modulationen
leicht gefährlich werden können. Von den Chorliedern mit Klavier=
begleitung
hörte man das ſchlechtweg geniale Werk Der Gondel=
fahrer
von 1824, das in manchem ihm naheſtehende undatierte
Goethelied Im Gegenwärtigen Vergangenes, das mit einem
längeren Tenorſolo beginnt, die wundervolle Nachthelle, ein
Kleinod idylliſcher Tonmalerei von 1826, in dem der Chor mit

Profeſſor Zurkwängler
Beneraldirekkor der Wiener Staaksoper.

Prof. Dr. h. c. Wilhelm Furtwängler,
der Nachfolger Arthur Nikiſchs als Dirigent der Berliner Phil=
harmoniſchen
und der Leipziger Gewandhaus=Konzerte, hat einen
Ruf erhalten, die Generaldirektion der altberühmten Wiener
Staatsoper zu übernehmen.

einem herrlichen, ſtimmlich faſt übermäßig anſpruchsvollen Tenor=
ſolo
wechſelt, und den 23. Pſalm Gott iſt mein Hirt, der im
Sterbejahr Schuberts vollendet wurde. Manches große moderne
Chorwerk für Männerchor mutet den Chorſängern weniger zu
als dieſe Chöre, die Herr Kapellmeiſter Friedrich Rehbock mit
größter Sorgfalt vorbereitet hatte und mit der ihm eigenen Ruhe
und Großzügigkeit leitete. Unbedingt fühlte ſich der Mozart=
Verein bei den begleiteten Geſängen am wohlſten. Als Chor,
der häufig mit Orcheſterbegleitung ſingt, fühlte er ſich ausgezeich=
net
in die Begleitung ein und bot uneingeſchränkten Genuß, wäh=
rend
andere, nur an a eapella=Eingen gewöhnte Vereine hier
oft ſtraucheln und anders intonieren als das Inſtrument. Von

Nummer 333

Preußiſche Minderheitenpolitik.!
Bedenken gegen die Regelung des Schulweſens für
polniſche Minderheiten in Deutſchland.
Berlin, 29. November.
Das preußiſche Staatsminiſterium hat dem Staatsrat eine
Verordnung zur Regelung des polniſchen Minderheiten= Schul=
weſens
zugehen laſſen. Dieſe Verordnung iſt geradezu vorbild,
lich, da ſie die kulturellen Rechte der polniſchen Minderheit ir
außerordentlich großzügiger Weiſe anerkennt und regelt. In=
ſofern
iſt dieſe Verordnung auch von weittragender außenpoliti
ſcher Bedeutung. Im Grunde genommen wäre die von Preußer
vorgenommene Löſung noch eindrucksvoller geweſen, wenn ſie
durch ein Reichsgeſetz erfolgt wäre. Da aber ein ſolches Geſet
verfaſſungsändernden Charakter gehabt hätte, wären bis zu ſei=
nem
Inkrafttreten mindeſtens drei bis vier Jahre vergangen.
In einer zweiten Vorlage werden, die däniſchen Schulen ir
Schleswig behandelt. So ſoll z. B. in Flensburg=Stadt und
Flensburg=Land überall die Bedürftigkeit zur Errichtung pri
vater Volksſchulen mit däniſcher Unterrichtsſprache anerkann
werden, wenn die Schulpflichtigen wegen zu großer Entfernun=
oder
aus anderen Gründen nicht regelmäßig die Schule beſucher
können, der ſie zugeteilt ſind. Man iſt ſogar bereit, Werkſchuler
bis zu 10 Kindern anzuerkennen, die ebenfalls Unterſtützungen
des Staates erhalten ſollen. In Deutſch=Oberſchleſien geht man
ſogar noch weiter, indem Zugeſtändniſſe derart gemacht werden
ſollen, daß vom Lehrplan der deutſchen öffentlichen Schule im In=
tereſſe
der polniſchen Minderheit, wenn dieſe es verlangt, abge
wichen werden darf. Es ſind auch beſondere Lehrbücher geſtattet
allerdings ſoll vorher der Elternrat darüber gehört werden. Bein
Unterricht ſoll auf das kulturelle Volkstum, nicht aber auf da=
jeweilige
Minderheitentum Rückſicht genommen werden. In
Vordergrunde werden alſo das Volkslied, die Volksliteratur un
die Volkskunde ſtehen, nicht jedoch die Behandlung ſtaatsrecht
licher oder ſtaatspolitiſcher Fragen. Die beiden Abkommen ſin=
durch
internationale Abkommen nicht geregelt, ſondern ſtellen ei
freiwilliges Zugeſtändnis an die auf deutſchem Boden lebende
Minderheiten dar.
Die Germania, das Berliner Zentrumsorgan, nimmt i
einem kurzen Kommentar zu den vorſtehenden preußiſchen Ver
ordnungen Stellung und weiſt darauf hin, daß die deutſche Mir
derheit in Polen im allgemeinen und beſonders auch in ſchu
politiſcher Hinſicht ſich in einem kraſſen Gegenſatz zu der von de
preußiſchen Regierung vorgeſehenen Regelung ſteht. Wenn aue
die außenpolitiſchen günſtigen Wirkungen dieſer Vorlage aue
kannt werden, aus denen es gelte, bei den Verhandlungen m
Polen die notwendigen Folgerungen zu ziehen, ſo müſſe do
der Unterricht in den Schulen in Deutſch=Oberſchleſien im Geif
des deutſchen Staatsgedankens, ſich vollziehen. Aus dieſet
Grunde weiſt die Germania darauf hin, daß die Zulaſſun
ſolcher Lehrer zu Privatſchulen, die die Befähigung zum Unte
richt im polniſchen Schuldienſt erworben haben, nicht ganz ohr
Gefahren für die deutſche Staatsgeſinnung der Schule ſein kanz
Die Verordnung mache ihre Zulaſſung allerdings davon al
hängig, daß keine Bedenken ſachlicher und ſittlicher Art vorlieger
Man müſſe jedenfalls, wenn dieſe Beſtimmung aufrecht erhalte
bleibe, erwarten, daß ſolche Bedenken in jedem einzelnen Fa
ſehr ſorgfältig geprüft würden.

Frankreichs Programm für die Reparakions=

Zu den geſtrigen Erklärungen Poincarés und Briands b.
der außenpolitiſchen Senatskommiſſion weiß der Matm e
gänzend zu melden, die beiden Miniſter hätten Mitteilunge
über die Reihenfolge, in der ſie die Verhandlungen zu führe
gedächten, gemacht. Dieſe Verhandlungen umfaßten danach dr
Etappen: 1. Zuſammentritt der Sachverſtändigen, Feſtſetzut
der Schulden, Verteilung der Annuitäten, deren Zahl entſpr
chend den franzöſiſchen Leiſtungen an die Vereinigten Staate
62 betragen ſoll. 2. Kommerzialiſierung der Schuld, Ausga
von internationalen Anleihen. 3 Verhandlungen politiſcher N.
tür über die Sicherheit.

den unbegleiteten Chören ſpürte man bei dem erſten, daß ſich
Sänger erſt einſingen mußten, die Mittelſtimmen ſangen um ei
Schwebung zu tief, und bei dem Lied im Freien verurſacht
die überaus ſchwierigen Modulationen ein merkliches Sinke
Jedoch wurde in beiden Geſängen die künſtleriſche Wirkung ni
beeinträchtigt, und die beiden anderen a capella=Chöre gelang
ausgezeichnet. Beſonders ſei auch die vorzügliche Klavierbegl
tung von Fräulein Nelly Birrenbach hervorgehoben, die n
ausgezeichnetem Ton, mit künſtleriſcher Beherrſchtheit und beſt
ahythmiſcher Anpaſſung ſpielte. Man wird ſich die junge Dau
als Konzertbegleiterin, für Geſangs= und Inſtrumentalſoliſt
merken müſſen.
Die Tenorſoli in den beiden obengenannten Chorwerken ſa
mit hervorragendem Gelingen Herr Hans Grahl vom Lande
theater, der dazwiſchen eine größere Auswahl von Schube
Liedern vortrug. Seine herrliche Stimme und ſein feinſinnie
Vortrag machen ihn auch für den Konzertſaal beſonders geeign
und viele der Geſänge kamen erſtklaſſig zur Wirkung. Viellei
könnte der Künſtler zuweilen noch reichere Farben geben,
ſchien uns der Wegweiſer im Klang etwas zu hell. Ausgezei
net dramatiſch wurde der Unglückſelige Atlas geſtaltet, währe.
uns bei der Schillerſchen Sehnſucht die temperamentvollere 2.
faſſung von Paul Bender am vergangenen Montag der Kom.
ſition mehr zu entſprechen ſchien. Beſonders ſchön ſang der Se
ger dann die Romanze aus Roſamunde, die Taubenpoſt.,
fein durchdacht war Pauſe aus Der ſchönen Müllerin, lend
drängend der Frühlingsglaube und herrlich friſch und tem!
ramentvoll der Muſenſohn, der zweimal geſungen wert
mußte. Der reiche Beifall, den der ſympathiſche Sänger fand,
wies, wie ſehr er ſich ſchon die Herzen der Darmſtädter eth?
hat. Sicherlich liegt vor ihm nicht nur auf der Bühne, ſonde
auch im Konzertgeſang eine an künſtleriſchen Erfolgen reiche
kunft. Meiſter Rehbock begleitete ſelbſt die Sologeſänge, in.
künſtleriſchen Klarheit und Ueberlegenheit, die ſein Spiel ſiels
einem beſonderen Genuß macht. Und wenn einmal ein Li
zu früh kommt, wie in Sehnſucht, ſo folgt Rehbock ſo unmit
bar, daß keinerlei Störung die einheitliche Wirkung beeinträchtt
F. N
Kunft, Wiſſenſchaft und Leben.
Von dem bekannten Forſcher für Hochſchulkunde, Proſ.
Paul Sſymank (Göttingen), erſcheint ſoeben im Verlag b.
Strecker und Schröder in Stuttgart ein für die ganze gladen.
Welt beſtimmtes, reich bebildertes Studentenbuch: Bruder. S
dio in Karikatur und Satire, Im Einzelnen werden wir.
darauf zurückkommen.

[ ][  ][ ]

Nummer 333

Freitag, den 30. November 1925

Seite 3

Die Verpflichtung der Länder und Ge=
meinden
zur Senkung der Realſieuern.
Eine Erklärung des heſſiſchen Finanzminiſters.
Darmſtadt, 29. November 1928.
In der heutigen Sitzung des Heſſ. Finanzausſchuſſes am
Donnerstag, erklärte Finanzminiſter Kirnberger zu unſerer geſtri=
gen
Veröffentlichung der Reſolution heſſiſcher Wirtſchaftsverbände
über die Verpflichtungen der Länder und Gemeinden zur Senkung
der Realſteuern und des Referats des Rechtsanwalts Dr. Mattern
über das Realſteuerproblem, daß die Behauptung, Länder und
Gemeinden hätten die Realſteuern nicht nur geſenkt, ſondern im
Gegenteil noch erhöht, ſoweit das Land Heſſen in Betracht komme,
unzutreffend ſei. Was zunächſt die Sondergebändeſteuer bet=
trifft
, heißt es in der Erklärung weiter, ſo wäre es ein unlös=
barer
Widerſpruch in der Reichsgeſetzgebung, wenn auf der einen
Seite im R.J. 1927 die geſetzliche Miete um 20 Prozent erhöht
worden wäre (Steigerung von 100 auf 110 und ſpäter 120 Pro=
zent
) und zwar zwecks Beſchaffung neuer Steuer=
mittel
für Wohnungsbau und andere Zwecke, und wenn auf
der anderen Seite die Länder zugleich verpflichtet worden wären,
eben dieſelbe Steuer zu ſenken. In dem heutigen Geſetzentwurf
über die Sondergebäudeſteuer iſt überdies eine erhebliche Sen=
kung
dieſer Steuer vorgeſehen. Es kann ſich alſo lediglich um
Grundſteuer und Gewerbeſteuer handeln. Die Staatsvoranſchläge
beweiſen, nun aber ohne weiteres, daß der Heſſiſche Staat ſeit
1925 an Grund= und Gewerbſteuer unverändert die gleichen
Summen erhebt. Wie bei dieſer Sachlage von einer Erhöhung
geſprochen werden kann, iſt unerſindlich. Aber weiter: ſeit 1925
iſt die Wirtſchaft in einem langſamen Aufſchwung begriffen; bei
Fortbeſtehen desſelben Steuertarifs müßten ſich alſo bei Grund=
und Gewerbſteuer ſteigende Erträgniſſe ergeben. Indem aber
tatſächlich alljährlich nur dieſelben Summen wie im Vorjahre
gefordert werden, iſt die Senkung erfolgt; ſie iſt zu finden
in dem Verzicht des Staates auf den natürlichen Steuer=
zuwachs
; dieſer Verzicht zeigt ſich beiſpielsweiſe ganz augenfällig
darin, daß von den Neubauten in den erſten 5 Jahren überhaupt
keine Grundſteuer erhoben wird.
Heſſens Okkeber=Ausweis.
Der Monatsausiveis über die Einnahmen und Ausgaben des Landes
Heſſen für den Monat Oktober des Rechnungsjahres 1928 wird ſoeben
von der heſſiſchen Regierung veröffentlicht. Der Ordentliche Haushalt
ſchließt danach gegenüber dem Vorjahr für die Monate April bis ein=
ſchließlich
Oktober mit einer Mehrausgabe von 10 949 000 RM. ab, der
außerordentliche Haushalt mit einer Mehreinnahme von 3 532000 RM.
In einer Anmerkung wird dazu geſagt: Aus den monatlichen Teilergeb=
niſſen
können Schlüſſe auf das Ergebnis des ganzen Jahres auf rein
rechneriſchem Wege nicht gezogen werden, da bei verſchiedenen Poſten
erſt gegen Ende des Rechnungsjahres die Bruttoeinnahmen und = aus=
gaben
der betreffenden rechnungspflichtigen Kaſſeverwaltungen voll aus=
gewieſen
werden. Die Zahlen der Landesſteuern zeigen ein ebenſo irre=
führendes
Bild, da die Landesſteuern durch die verſpätete Zuſtellung der
Steuerzettel verhältnismäßig nur langſam fließen. Wenn auch hierin in
den letzten zwei Monaten bereits eine Beſſerung eingetreten iſt, ſo ſind
doch bei einem Jahresſoll von 43,240 Mill. RM. für 7 Monate nur
18,973 Mill. RM. gegenüber dem anteilsmäßigen Soll von 25,220
Mill. RM. eingegangen.
der Finanzausſchuß erledigt den Skellenplan in erſter
Leſung.
Der Finanzausſchuß beendigte geſtern den Stellenplan in erſter
Leſung und begann die zweite Leſung, die heute fortgeſetzt wird.
Der zweike Ausſchuß
begann geſtern die Beſprechung des Gewerbeſchulgeſetzes, die heute
fortgeſetzt werden ſoll. Der Ausſchuß gab ſodann mit 6:3 Stimmen,
bei 4 Enthaltungen, ſeine Zuſtimmung zur Einleitung des Disziplinar=
verfahrens
gegen Lehrer Hamman=Wixhauſen, welches in einer Re=
gierungsvorlage
gefordert wird, da Lehrer Hammann ſeit ſeiner Wahl
zum Landtagsabgeordneten den Dienſt verweigere. Der kommuniſtiſche
Mißtrauensantrag gegenüber dem heſſiſchen Miniſter für Kultus und
Bildungsweſen wurde gegen 1 Stimme abgelehnt. Mehrere Eingaben
wurden ſodann durch die Regierungsantwort für erledigt erklärt. Am
Freitag Beratung des Gewerbeſchulgefetzes, Fortſetzung der Beratung
über das Kirchenſteuergeſetz.
Der Antrag des Abg. Hammann und Gen., Maßnahmen zu treffen,
daß durch den Beſuch der Fortbildungsſchule keinerlei Lohnausfall für
den Fortbildungsſchulpflichtigen entſtehe, wird durch die Regierungs=
antwort
für erledigt erklärt. Es ſtehen dem zur Zeit reichsgeſetzliche
Beſtimmungen entgegen. Es ſind aber Beſtrebungen im Gange, das zu
ändern, und man darf erwarten, daß das Berufsausbildungsgeſetz dieſe
Frage klären wird. Ein gegen die Frachterhöhung der Milch gerichteter
Antrag der Abg. Blank, Weckler u. Gen. wird einſtimmig angenommen.

Der 3. Ausſchuß des Heſſiſchen Landkags
trat ebenfalls geſtern zuſammen und beriet zunächſt einen Antrag der
Abg. Hamann und Gen. auf Vorlage eines Hebammengeſetzentwurfs.
Miniſter Leuſchner erklärt dazu, daß ein ſolcher Geſetzentwurf in Bälde
vorgelegt werde. Der Antrag ſelbſt wurde durch die Regierungsantwort
für erledigt erklärt. Eine Eingabe des Deutſchen Rechtsbundes e. V. zu
Dresden, betr. Einführung planmäßiger allgemeiner Rechtsbelehrung,
wird einſtimmig durch die Regierungsantwort für erledigt erklärt. Der
Antrag der Abg. Blant, Heinſtadt, Weckler, der darauf hinausläuft,
den Winzern zu geſtatten, im Laufe eines Jahres ihre eigene Kreszens
in einer Zeit bis zu 5 Monaten in einer Straußwirtſchaft auszuſchenken
und den Anfang des Ausſchanks dem Antragſteller anheimzugeben, wird
einſtimmig angenommen. Ein weitergehender Antrag zur gleichen Frage
der Abg. Dr. Möbus und Gen. wird gegen zwei Stimmen abgelehnt.
Die Beratung eines Antrags Weſp, Hattemer, Späth, Heinſtadt, betr.
Ausbau der Sozialverſicherung, wird zurückgeſtellt.
Die Ausführung des § 4a des Geſetzes zur Uebergangsregelung
des Finanzausgleichs zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden
vom 9. April 1927.
Abgeordneter Haury (D.V.P.) hat dem Heſſiſchen Landtag folgende
Anfrage zugehen laſſen: Die angeführte reichsgeſetzliche Vorſchrift
bezweckt die im allſeitigen Intereſſe dringend erforderliche Senkung der
Reahſteuerbelaſtung durch Länder und Gemeinden entſpvechend den
höheren Reichsſteuerüberweiſungen. Die Notwendigkeit einer Milderung
auch der Landes= und Gemeindeſteuerlaſten iſt nicht nur ſeitens der da=
von
betroffenen Kreiſe, ſondern gelegentlich der Beratung der letzten
Finanzausgleichregelung endlich auch in mehreren Miniſtererklärungen
und ſpäter auch in Erläſſen dargetan worden. Trotz dieſer Anſprüche
und Verſprechungen, trotz tatſächlich höherer Reichsſteuerüberweiſung,
trotz Laſtenverminderung durch Beſſerung der Arbeitsmarktlage, trotz
Entlaſtung der Gemeinden durch Uebernahme der Erwerbsloſenfürſorge
auf das Reich iſt in Heſſen ſeither nichts zur Ausführung des § 4 des
Finanzausgleichsgeſetzes getan und damit die auf die reichsgeſetzliche Vor=
ſchrift
gegründete Hoffnung, insbeſondere der Gewerbetreibenden und
Grundbeſitzer, bis jetzt enttäuſcht worden. Vielmehr ſind die Realſteuern
nicht nur auf gleicher Höhe geblieben, ſondern vielerorts noch erhöht
worden. Ich frage an: 1. Was gedenkt die Regierung in Anſehung die=
ſer
Sachlage hinſichtlich der Landesbeſteuerung zu tun?. 2. Durch welche
poſitiv wirkenden Mittel gedenkt ſie die Gemeinden anzuhalten, damit
dort ebenfalls der durch die reichsgeſetzliche Vorſchrift beabſichtigte Er=
folg
erzielt wird?
Anfrage über die Vergebung von Uniformlieferungen.
Abg. Donat (Dem.) brachte im Heſſiſchen Landtag folgende
Anfrage ein:
Seit Jahren bemüht ſich das heſſiſche Schneidergewerbe, zuſam=
mengeſchloſſen
im Landesverband heſſiſcher Schneider=Innungen, um die
Zuführung der Uniformlieferungen für Poſt und Eiſenbahn, Schutz=
polizeibeamten
, Gendarmerie uſw. Trotzdem in den Innungen auch
die zahlreichen Uniformſchneidereien, die in früheren Zeiten infolge
der ſtarken Garniſon reichlichen Verdienſt fanden, organiſiert ſind, trotz=
dem
der Landesverband in Verbindung mit der heſſiſchen Handwerker=
zentralgenoſſenſchaft
die Gewähr für pünktliche, zuverläſſige Liefe=
rungen
bietet, ſind bis jetzt alle Bewerbungen ergebnislos geblieben.
Die Lieferungen wurden ſtets an einzelne große Betriebe vergeben,
bei den letzten Vergebungen der Uniformlieferungen für die Schutz=
polizei
wurde ſogar die ſtädtiſche Kleiderſtelle Mainz mit einem Auf=
trag
bedacht. Ich konnte feſtſtellen, daß im Zuchthaus Rockenberg Uni=
formſtücke
für die Schupo gearbeitet wurden. Da die Vergebung all
dieſer Lieferungen durch die zur Selbſtändigkeit erhobenen Kleiderkaſſen
erfolgt, ſtößt die direkte Berückſichtigung des Handwerks auf die größ=
ten
Schwierigkeiten. Das Handwerk erhebt aber einen voll berech=
tigten
Anſpruch, weil dieſen Kaſſen aus öffentlichen, Reichs= oder
Staatsmitteln größere Zuſchüſſe laufend gegeben werden. Es iſt mir
bekannt, daß die berufsſtändiſche Vertretung ſowie auch der Herr Ar=
beitsminiſter
ſich zu gegebener Zeit lebhaft für die Intereſſen des
heſſiſchen Schneiderhandwerks eingeſetzt haben, leider aber auch ohne
Erfolg. Iſt die Regierung gewillt, auf die Reichsbehörden einzuwirken,
daß beſonders bei den Lieferungen für Poſt= und Eiſenbahnbeamten
des hieſigen Bezirks das heſſiſche Schneiderhandwerk ſelbſtändig zu
Lieferungen herangezogen wird? Durch entſprechende bindende An=
weiſung
auf Teilung dieſer großen Aufträge in Loſe könnte dies er=
reicht
werden. Iſt die heſſiſche Regierung gewillt, darauf hinzuwirken,
daß bei Vergebung der Aufträge für Schutzpolizei, Gendarmerie, Forſt=
beamten
uſw. das heſſiſche Schneider= und Schuhmacherhandwerk mit
ſeinen Angeboten ebenfalls Berückſichtigung findet?
Das engliſche Steuerſyſtem als Borſpann für neue
Skeuererhöhungen bei uns?
Vom Verband der heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſen=
ſchaften
wird uns geſchrieben:
Sieht man ſich die Steuerpläne des Reichsfinanzminiſters Dr.
Hilferding genauer an, mit denen er das befürchtete Defizit im
nächſten Reichshaushalt decken will, ſo haben ſie in einem Punkte
etwas Gemeinſames: Gerade die ins Auge gefaßten Steuerarten
(Erbſchafts=, Bier= und Branntweinſteuer) bringen in England
unzweifelhaft größere Erträge als in Deutſchland. Daraus wird
vielfach ohne weiteres der Schluß gezogen, daß aus ihnen auch bei
uns mehr herauszuholen ſein müſſe. Bei näherem Zuſehen
erweiſt ſich dieſe Betrachtung aber ſofort als ſehr oberflächlich.

Denn das Steuerſyſtem Englands iſt grundver=
ſchieden
von dem deutſchen. Der Beſitz wird nicht wie
bei uns in erſter Linie durch eine laufende Vermögensſteuer
und daneben noch durch die Erbſchaftsſteuer und man=
che
anderen Abgaben erfaßt, ſondern ausſchließlich durch die Erb=
ſchaftsſteuer
. Deshalb kann dieſe abgeſehen von dem viel grö=
ßeren
Reichtum Englands natürlich mehr einbringen, als bei
uns. Ebenſo iſt es auch ein großer Unterſchied, ob das Einkommen
und der Verbrauch der großen Volksmaſſen von der Einkommen=
ſteuer
wie von allgemeinen Verbrauchsſteuern gänzlich frei bleibt
wie in England, oder durch derartige Steuern ſchon ſtark vorbe=
laſtet
ſind, wie bei uns. Im erſteren Falle können natürlich auch
wieder Spezialſteuern auf die Genußmittel verſchiedener Art ſehr
viel mehr einbringen, als in Deutſchland. Demgegenüber wird
nun vielfach eingewandt, daß ja die Steuerlaſt des Engländers,
im ganzen genommen, eine viel höhere ſei, als die des Deutſchen.
Das iſt richtig, wenn man unter Steuerlaſt den Jahresbetrag an
Steuern verſteht, der im Durchſchnitt auf jeden Einwohner ent=
fällt
. Aber die Frage, ob einem Volke überhaupt noch höhere
Steuerlaſten zugemutet werden können, hängt gar nicht davon ab,
welche Steuern es jetzt ſchon aufbringt, ſondern in erſter Linie
davon, was ihm nach Entrichtung der Steuern noch
für ſeinen Lebensbedarf übrig bleibt, und in der
Beziehung ſteht der Engländer erheblich günſtiger da, als der
Deutſche. Auf Grund einer ſorgfältigen Unterſuchung, die in einer
angeſehenen wirtſchaftlichen Zeitſchrift kürzlich veröffentlicht wur=
de
, kann man ſagen, daß in Deutſchland pro Kopf durchſchnittlich
433, in England aber 700 Friedensmark zum Lebensunterhalt
nach Abzug der Steuerzahlungen übrig bleiben, in England
alſo rund das 1½fache. Aus dieſem Grunde kann aus der grö=
ßeren
Ertragsfähigkeit einzelner Steuerarten in England in keiner
Weiſe der Schluß gezogen werden, daß die gleichen Steuerarten
oder überhaupt irgendwelche Steuern in Deutſchland noch eine
Steigerung vertrügen. Alle Kreiſe der Bevölkerung werden ſich
vielmehr darin einig ſein, daß unbedingt der Verſuch gemacht
werden muß, auch den nächſten Reichshaushalt ohne Steuerer=
höhungen
ins Gleichgewicht zu bringen.
Deutſcher Reichstag.
Der Kampf um die Techniſche Nokhilfe.
* Berlin, 29. Nov. (Eig. Bericht.)
Der Reichstag beſchäftigte ſich heute zunächſt mit einer Inter=
pellation
und einem Antrag der Deutſchnationalen Volkspartei auf
Beibehaltung der Techniſchen Nothilfe. In der Begründung der
Interpellation verwies Abg. Berndt (Dntl.) auf die Erklärung des
Reichsinnenminiſters in Hamburg, daß er die Auflöſung der Techniſchen
Nothilfe veranlaſſen werde. Das Vorgehen des Miniſters ſtelle eine
die Verfaſſung verletzende Eigenmächtigkeit dar. Die Teno ſei ein
unentbehrliches Staatsinſtrument. Sie habe unter anderem ſeit ihrem
Beſtehen 194 Elektrizitätswerke, 94 Gas und 95 Waſſerwerke vor der
völligen Stillegung bewahrt. Verzichte der Staat auf ſie, ſo würden die
Bevölkerung und die Wirtſchaft ihrerſeits eine ſolche Organiſation ſchaf=
fen
müſſen.
In Beantwortung der deutſchnationalen Interpellation bekannte
ſich Reichsinnenminiſter Severing nochmals zu ſeiner bereits in Ham=
burg
geäußerten Anſicht, die Teno aufzuheben. Er beſtritt aber, daß
eine ſolche Aufhebung nicht im Rahmen ſeines Geſchäftsbereiches liege,
oder daß ſie der Verfaſſung widerſpreche. Das Reihskabinett werde
allerdings noch über ſeinen Vorſchlag, für den er die alleinige Ver=
antwortung
trage, zu entſcheiden habe. Der Miniſter betonte weiter,
er wolle die Teno aufheben, um größere Mittel für Bildungszwecke
zu erhalten. Schließlich erinnerte der Redner daran, daß die letzte
Reichsregierung, in der die Deutſchnationalen ſaßen, die Teno für eine
Noteinrichtung erklärt hätte, die zu verſchwinden habe, wenn ein Not=
ſtand
nicht mehr beſtehe. Das ſei nach ſeiner Meinung jetzt der Fall,
denn die Wirtſchaft habe ſich konſolidiert, und politiſche Streiks ſeien
äußerſt ſelten geworden.
In der Ausſprache erklärte ſich Abg. Erſing (Z.) mit dem
deutſchnationalen Antrag auf Beibehaltung der Teno einverſtanden,
war jedoch der Anſicht, daß eine Ueberſchreitung der Amtspflicht durch
Miniſter Severing auf keinen Fall vorliege.
Auch der Abg. Hintzmann (DVP.) erklärte, daß die Teno im
Augenblick, angeſichts der großen Arbeitskämpfe, noch nicht zu ent=
behren
ſei. Der Redner bedauerte, daß der Miniſter ſich nicht vorher mit
dem Reichskabinett verſtändigt habe.
Aehnlich äußerte ſich Abg. Petzold (Wirtſchaftspartei). Der
Abg. Külz (D.) war der Meinung, daß die Teno nicht vollkommen,
überflüſſig ſei, trat jedoch dafür ein, daß eine Nachprüfung der Richt=
linien
der Koſtengewährung erfolge.
Abg. Dauch (BVP.) ſtimmte dem deutſchnationalen Antrag zu.
Abg. Bertz (Komm.) begründete einen Antrag ſeiner Fraktion
über die ſofortige Aufhebung der Techniſchen Nothilfe.
Die Vertreter der kleineren Fraktionen ſprachen ſich für den deutſch=
nationalen
Antrag aus. Nach längerer Geſchäftsordnungsdebatte, bei
der die Deutſchnationalen die ſofortige Abſtimmung über ihren Antrag
verlangten, wurden ſowohl der deutſchnationale wie der kommuniſtiſche
Antrag dem Haushaltungsausſchuß überwieſen. Auch zwei inzwiſchen
eingebrachte Mißtrauensvoten gegen den Miniſter
Severing, ein deutſchnationales und ein kommuniſtiſches, wurden
dem Ausſchuß überwieſen. Das Haus vertagte ſich dann auf Freitag
nachmittag 2 Uhr.

Die oſtaſigkiſche Kunſt
gemeſſen an der des Abendlandes.
* Ueber dieſes Thema ſprach im Hörſaal 326 der Techniſchen
Hochſchule einer unſerer Berufenſten, Prof. Dr. Emil Preeto=
rins
. Die Einladung zu der Veranſtaltung war vom Heſſiſchen
Gewerbemuſeum ergangen, in deſſen Namen Herr Profeſſor
Haupt einleitende und begrüßende Worte ſprach. Er wies zunächſt
auf die Eigenart der chineſiſchen Malerei und dann auf die Tat=
jache
hin, daß beſonders zu danken ſei, daß einer
unſerer beſten Graphiker, Herr Dr. Preetorius, beim Gewerbe=
muſeum
zu Gaſte ſei, und zwar als Redner zum erſten Male
hoffentlich nicht zum letzten Male in Darmſtadt.
Der vollbeſetzte Saal zeigte in der Mehrheit ein künſtleriſch,
literariſch und geiſtig eingeſtelltes Auditorium. Auch die Groß=
herzögliche
Familie war unter den Hörern.
Prof. Dr. Preetorius ſagte zunächſt Grundlegendes über die
Unterſchiede der oſtaſiatiſchen, chineſiſchen Kunſt zu der abend=
ländiſchen
und bewies ſeine auf tiefſchürfendes Spezialſtudium
auch der chineſiſchen Literatur (Laotſe) Schluß zulaſſenden
Ausführungen durch reiche und ſchöne Lichtbilder, in denen er
beſonders Dürer in ſeinen Zeichnungen und Radierungen als
beweiskräftigſte Potenz der abendländiſchen Kunſt heranzog. Der
Vortrag ſtand in Aufbau und Inhalt auf hohem Niveau und
griff auch in das Gebiet der Weltanſchauung beider Völker ein,
die für den künſtleriſchen Ausdruck von ausſchlaggebender Bedeu=
tung
iſt.
Die Weſensunterſchiede zwiſchen unſerer und der oſtaſiatiſchen
Kunſt beleuchten am beſten zwei Legenden: Die von dem großen
chineſiſchen Meiſter, der vor dem Kaiſer und dem ganzen Hof=
ſtaat
ein Gemälde ausführte, ſo naturhaft und geiſtig bindend,
Daß mit der Vollendung der Meiſter und ſein Werk in ein Nichts
entſchwanden und nur die leere Wand ließen, und die von Pyg=
Maleon, deſſen Werk, vollendet, zum Leben erwachte.
Die chineſiſche Kunſt kennt kaum Gemälde, ſie iſt die Zeich=
nung
in Tuſche ſeit Jahrtauſenden. Ihre Größe iſt die Beſchrän=
kung
, das Weglaſſen. Eine Raumloſigkeit, die aber nur ſcheinbar
eine ſolche, in Wirklichkeit eine wunderbare Raumerfaſſung,
Raumſchöpfung iſt. Die Fläche iſt in den chineſiſchen Zeichnungen
von ausſchlaggebender Bedeutung. Nie iſt eine Horizontallinie
Bdeichnet, und doch iſt eine unendliche Tiefe da. Kein Naturalis=
mus
und doch eine Naturgebundenheit, die zur Bewunderung
Neingt und von keinem abendländiſchen Künſtler erreicht wird,
Silder (die der Vortragende zeigte), deren Zeitbeſtimmung bei
Etvorragenden Forſchern um 5= bis 800 Jahre differiert, ſind
9on von einer Meiſterſchaft in der Naturgebundenheit, um die

ein Dürer lebenlang gerungen, die hier ſchon auf Jahrhunderte
älterer Reife ſchließen laſſen. Bilder wurden gezeigt, die (nach
beigegebener ſchriftlicher Deutung) mit dem in Tuſche getauchten
Finger gemalt wurden auf ſaugendem oder zerfließendem Grund
(Papier oder Seide), alſo eine fabelhafte techniſche und zeichne=
riſche
Sicherheit vorausſetzen. Die Einfachheit und das durch
Jahrhunderte Gleichbleiben der techniſchen Mittel, der klare und
unumſtößlich feſt und eng umriſſene Begriff Kunſt hat allerdings
den Chineſen die Kämpfe erſpart, die abendländiſche Kunſt immer
zu beſtehen hatte. Das Ringen um Stil und Ausdruck läßt darum
Zeitbeſtimmungen abendländiſcher Kunſt ſtets faſt um 50 Jahre
mit Sicherheit zu.
Die Weſensmerkmale und Unterſchiede ſind Naturalismus
und Begrifflichkeit. Die oſtaſiatiſche Kunſt hat die Natur bewäl=
tigt
, ſie ſich untertan gemacht, die abendländiſche ringt mit ihr.
Beide Betrachtungsarten aber bedingten ſich in der Tiefe. In
der Reinheit und Feinheit wird die oſtaſiatiſche Kunſt nur noch
von der abendländiſchen, wenn auch in ihrer eigenen Weſensart,
erreicht. Dennoch wäre es falſch, wollten wir oſtaſiatiſche Kunſt
machen. Die Anerkennung ihrer Größe und dieſe Erkenntnis
geben uns das Recht, auch im Dürer=Jahr mit ſo ehrlicher Ach=
tung
von oſtaſiatiſcher Kunſt zu ſprechen, ohne dem Verdacht zu
verfallen, das aus Reizgier zu tun. Worin wir den Chineſen
nahe kommen könnten, wäre der Verſuch, die Natur, wie ſie,
traumhaft ins Bild zu zaubern.
Der Abend hinterließ einen nachhallenden Eindruck. M. St.

Gerkrud Geyersbach in Wiesbaden.
Für das zweite Meiſter=Konzert der Konzertdirektion Wolff im
Kaſino war das frühere beliebte Mitglied unſeres Staatstheaters Frl.
Gertrud Geyersbach gewonnen worden, die man freudigſt wieder
begrüßte. Die Künſtlerin, die hier damals die jugendlich=dramatiſchen
Nollen geſungen hat mit Ausnahme der Leonore in Beethovens
Fidelio , iſt dann ſpäter zum hochdramatiſchen Fach übergegangen.
Ihr Organ iſt an Stärke und Umfang noch gewachſen, aber der Silber=
ton
darin iſt geblieben, der die Stimme ſtets ſo überaus reizvoll macht.
Sie leitete den Abend mit vier Schubert=Liedern, wovon beſonders An
die Leier Die Krähe und Die Stadt auch wegen des ungemein be=
ſeelten
, ja faſt dramatiſchen Vortrages hervorzuheben ſind. Es folgten
vier Lieder von Max Reger, die nur öfter die Einfühlung in die innere
Seele des Textes, das Kennzeichen des Liedermeiſters, vor lauter Muſik=
vergrabenheit
vergeſſen machen. Aber an und für ſich lebt dieſe Muſie
das großartigſte Leben. Welcher Schwung, welche Schlüſſe! So in Ein
Drängen iſt in meinem Herzen Glück genug und das reizende Mei
Bua, die die Künſtlerin vortrefflich wiedergab, ebenſo wie die folgen=
den
vier Lieder von Hugo Wolf. Wolf ſchien geboren, Lieder zu ſchrei=
ben
, aber er, der geſchaffen, in kosmiſche Gefühle zu verſinken, wird

durch die Alltäglichkeiten gereizt, und ſo gewinnen die Lieder über die
Lyrik hinweg einen polemiſchen Charakter. Ausgezeichnet ſang die Künſt=
lerin
beſonders Nun laß uns Frieden ſchließen und Du denkſt mit
einem Fädchen mich zu fangen. Von Richard Wagners fünf Gedichten
ſpendete die Künſtlerin uns vier. Es waren dies Der Engel Im
Treibhaus Schmerzen und Träume, die ja nach Gedichten von
Mathilde Weſendonk die Keime des Triſtan in ſich bergen. Sie ſind
der Frühling eines ſtarken Erlebniſſes und Gertrud Gehersbach ließ
ſie zum Erlebnis werden. Am Schluſſe des Abends gab ſie noch Teile
aus zwei ihrer Glanzrollen, mit denen fie ſeinerzeit in unſerem Staats=
theater
Triumphe gefeiert hat und den Werken zu einem großen Erfolg
verhalf, beide ſogar ſpäter unter der Leitung der Komponiſten. Die eine
war das Wiegenlied der Els aus Schrekers Schatzgräber und die
andere das Lied der Mariette aus Korngoids Tote Stadt‟ Beide
ſvurden von der Künſtlerin ſo hervorragend geſungen, daß der Wunſch
rege ward, ſie einmal wieder an der Stätte ihrer früheren Wirkſamkeit
zu hören. Der Saal war dicht gefüllt und die Zuhörer ſpendeten der
beliebten Künſtlerin überaus ſtürmiſchen Beifall. Auch koſtbare Blumen=
ſpenden
gab’s in Hülle und Fülle. So half es dann nicht ſie mußte noch
Hugo Wolfs herrliches Frühlingslied Er iſt’s und Richard Strauß
Ständchen als Zugaben ſpenden.

Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Helia.
* Fürſtoder Clown nach einem Roman von Maurice
Dekobra iſt ein ganz nettes Luſtſpiel. Die Idee jedenfalls,
daß ein Fürſt, um dem Schickſal zu entgehen, entweder Prinz=
gemahl
oder Präſident ſeines Landes zu werden, Zirkusclown
wird, iſt neu und wirkſam. Im ganzen aber iſt ein großer Auf=
wand
vertan, dem ein paar geſtrichene Akte zum Vorteil gereichen
würden. Es wird aber ausgezeichnet geſpielt. Namen wie
Picha, Barbara von Annekkoff, Jvan Petrovich,
Lilian Weiß u. a. bürgen für gute Darſtellung.
Auch Man ſpielt nicht mit der Liebe‟, Menſchen
von geſtern im Leben von heute, ein ſehr intereſſanter Film, der
beinahe ein Dokument der Zeitkultur ſein könnte, würde durch
Streichung gewinnen. Auch hier intereſſiert in erſter Linie die
Darſtellung, in der Werner Krauß, Lily Damita Egon
von Jordan und Erna Morena zu nennen ſind. Werner
Krauß allerdings iſt in dieſer Rolle nicht in der ſchauſpieleriſchen
Größe, die wir von dieſem Künſtler gewohnt ſind, zum mindeſten
nicht in einigen Szenen. Das Liebesſpiel zwiſchen dem Fürſten
der Vergangenheit, der die Jugend hinter ſich hat, dem Geld=
ariſtokraten
von heute, der die Jugend für ſich hat, und der
Tochter des ehemaligen Hofmobiliardirektors iſt intereſſant ge=
ſchildert
, auch pſychologiſch gut durchdacht. Die Liebe ſiegt im
*.4
Entſcheid für die Jugend.

[ ][  ][ ]

Oeite 4

Freitag, den 30. November 1920

Nummer 333

tabula raſa machen. Es ſteht ja ſowieſo ſchon feſt, daß
die innenpolitiſchen Fragen das Thema für den engliſchen Wahl=
kampf
abgeben werden. Das Kabinett Baldwin hat alſo alles In=
tereſſe
daran, der Oppoſition möglichſt wenig Angriffsflächen zu
bieten. Das gilt auch hinſichtlich der Beziehungen zu Amerika.
England ſcheint infolgedeſſen, ohne ſich ſehr viel um die grundſätz=
lichen
Fragen zu kümmern, ein wenig Entſpannung mit Amerika
zu ſuchen. Endlich: die ſachlichen, finanziellen Intereſſen Eng=
lands
in der Reparationsfrage ſind andere als die Frankreichs,
und in Paris konſtatiert man jetzt mit einiger Bitterkeit, daß die
Haltung Englands Frankreich nicht in allen Punkten günſtig iſt,
Frankreich war ja ſtets ſehr anſpruchsvoll. Die
meiſte Sorge macht der franzöſiſchen Außenpolitik jedoch Amerika.
Das ſchlechte Verhältnis zu Waſhington wirkt ſich
auch in den Reparationsverhandlungen ſehr ſtark aus.
Wenn bis Juli 1929 das Mellon=Bérenger=Abkommen von der
franzöſiſchen Kammer nicht ratifiziert wird, müſſen die ſoge=
nannten
Stocks, die kommerziellen Schulden Frankreichs an
Amerika bezahlt werden. Es handelt ſich dabei um rund zehn
Milliarden Franken. Falls Frankreich das Mellon=
Bérenger=Abkommen ratifiziert, würde die Zahlung der Stocks
wegfallen. Das iſt ein gewaltiges Argument für die Ratifizierun...
Aber das unterliegt keinem Zweifel es wäre für jede Re=
gierung
eine außerordentliche gewagte Sache, die Ratifizierung
des Mellon=Bérenger=Abkommens zu verlangen. Denn die Stim=
mung
iſt übrigens nicht nur in Kammer und Senat immer
noch gegen die Ratifizierung. Und, ſprechen wir es auf die kür=
zeſte
Formel gebracht ar s: gegen Amerika. Die Schwierig=
keit
, welche der Ratifizierung des Kelloggpaktes im
Waſhingtoner Senat gemacht werden, haben in Paris wirklich
ſelbſt die ausgeſprochenſten Amerikafreunde verſtimmt. Und die
Nachricht von hier aus iſt ſie ſchwer zu kontrollieren daß der
Waſhingtoner Senat den Kelloggrakt nur unter gewiſſen Reſerven
ratifizieren wird, hat beſonders in linksſtehenden Kreiſen Frank=

reichs eine wahre Beſtürzung verurſacht. Man befürchtet nämlich,
daß der Waſhingtoner Senat in der Ratifizierung gleich aus=
ſprechen
wird, die Abmachungen zwiſchen Briand und Kellogg,
d. h. die franzöſiſchen Vorbehalte, die in der Mantelnote des
Kelloggpaktes verzeichnet ſind, beſäßen keinen offiziellen Wert
und keine Rechtsgültigkeit.
Die franzö iſche Politik ging ſtets darauf aus, zwiſchen den
franzöſiſchen Schulden und den franzöſiſchen Reparationsforde=
rungen
ein feſtes Verhältnis zu ſchaffen. Heute ließe ſich das auch
ſo ausdrücken, daß Frankreich zwiſchen allen europäiſchen Schuld=
nern
Amerikas denn letzten Endes iſt jeder ein Schuldner
Amerikas eine Solidarität ſchaffen möchte. Das kom=
plizierr
die Reparationsverhandlungen beträchtlich, und zwar um=
ſomehr
, als Amerikas Politik ſtets darauf ausging, ſeine Schuld=
ner
voneinander zu trennen, und als Deutſchland begreiflicher=
weiſe
keine Luſt zeigt, als Generalſchuldner gegenüber
Amerika vorgeſchoben zu werden.
Eine eigentümliche Wirkung der Reparationsverhandlungen
iſt, daß die franzöſiſche Rechte jetzt mit ſtarkem Stimmenaufwand
bei jeder Gelegenheit betont, Poincaré müſſe auch nach der Er=
ledigung
des Budgets im Amte bleiben. Urſprünglich war aber
die jetzige Regierung der Concorde republicaine ja nur als eine
RegierungdesBudgets gedacht, als eine Regierung, deren
einzige Aufgabe in der Durchbringung des Budgets beſtehen ſollte.
Jetzt betont man ſchon, daß die Regierung bis zur Löſung
des Reparationsproblems nicht geſtürzt werden
dürfe. Andererſeits iſt die Linke etwas ruhiger geworden, die
Haltung der Radikalen iſt zögernd, man kann ſich ſchwer zu einer
Offenſive entſchließen.
Es iſt im übrigen charakteriſtiſch für die jetzige außenpolitiſche
Einſtellung in Paris, daß hier bereits das Gerücht lanciert wird,
die amerikaniſche Diplomatie bereite ſich auf die Anerkennung
der Sowjets vor

* Reparationsſorgen.
Frankreichs unerfreuliches Verhällnis zu Amerika.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Ende November 1928.
Die Verhandlungen über das Reparationsproblem erweiſen
ſich immer mehr als ſehr ſchwierig. In Paris hat man in dieſen
Tagen von einer förmlichen Welle des Peſſimismus
ſprechen können. Nachdem der deutſche Standpunkt auch in den
breiten Kreiſen der Oeffentlichkeit allmählich etwas bekannter ge=
worden
war, ſchien man jede Hoffnung auf eine Einigung auf=
zugeben
. So ſehr, daß die öffentliche Meinung offiziös beruhigt
werden mußte. Tatſächlich zeigt man ſich in Paris offiziös op=
timiſtiſch
, wenigſtens inſofern, als man betont, daß ein Kompro=
miß
zuſtande kommen wird‟. Die Ausſichten auf ein im fran=
zöſiſchen
Sinne günſtiges Reſultat hält Paris für gering.
Wobei es gefährlich wäre, daraus auf die Wahrſcheinlichkeit eines
deutſchen Erfolges zu ſchließen ..
Die außenpolitiſche Lage Frankreichs iſt in den Reparations=
verhandlungen
keineswegs günſtig. Nicht nur deshalb, weil man,
um vor den eigenen Augen einen Erfolg zu erreichen, etwas
vollkommen Unmögliches verwirklichen müßte,
ſondern auch wegen der allgemeinen Konſtellation.
Die konſervative Regierung in England hat gewiß in der
letzten Zeit eine Art franzöſiſcher Orientierung in der Außen=
politik
durchgeführt. Aber trotz aller engliſchen Sympathien für
Frankreich und für das Kabinett Poincaré gehen jetzt die Wege
der engliſchen und der franzöſiſchen Außenpolitik etwas ausein=
ander
. Und zwar aus äußeren Urſachen.
Die engliſche Politik drängt darauf, die Reparationsfrage noch
vor Mai zu erledigen. Denn man will vor den Wahlen

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[ ][  ][ ]

Nummer 333

Freitag den 30 November 1928

Sette 3

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 30. November.
Ein neues Darmſtädter Schul=Landheim.
Der Gedanke des Schullandheims hat in den letzten Jahren in
Deutſchland einen mächtigen Aufſchwung genommen. Er entſpringt dem
Streben und der Notwendigkeit, in der Schule neben dem Unterricht
die Erziehungsarbeit ſüärker zu ihrem Recht kommen zu laſſen und da=
füir
Zeit und Gelegenheit zu ſchaffen. So iſt das Schullandheim ein
Verſuch, dem beſten Gedanken der Sozialerziehung auch in der Schule
Raum zu ſchaffen und ſie aus dem Bereich theoretiſcher Erörterung zur
Tat werden zu laſſen. Ein Landheim iſt die Sehnſucht der Jugend un=
ſerer
Schulen. Das Herz der Jugend hängt an einer Stätte, die, fern
von der lärmenden Stadt und dem ernſten Schulbereich, der Geſellig=
keit
und Kameradſchaft, ſowie praktiſcher Lebenskenntnis zum Recht
verhilft.
Als erſte Knabenſchule Darmſtadts und wohl auch Heſſens wird das
Realgumnaſium Darmſtadt noch im Laufe dieſes Winters,
ſpäteſtens im Frühjahr 1929, ſein Schllandheim eröffnen. Nach mannig=
fahen
Benrühungen iſt es der Schule gelungen, geeignete Räumlich=
keiten
zu finden, die mit Hof, Garten und großer Spielwieſe allen billi=
gen
Anforderungen in bezug auf Raum, Lage, Hygiene uſw. entſprechen.
Nahe dem ſtillen Dörſchen Etzean bei Beerfelden i. O. ſoll das Landheim
erſtehen, im Wohngebäude des dortigen Hofgutes. Auf waldumkränzter
Höhe des Odenwaldes ſoll es eine Stätte fröhlichen Zuſammenlebens
und geiſtiger wie körverlicher Ausſpannung und Erfriſchung fur die
Schuiler werden. Weit ſchweift der Blick über Täler und Höhen, grüne
Wieſen locken zu Spiel und Sport, prächtiger Wald zu froher Wander=
fahrt
. Eine Woche Landheim wird den Segen einfacher Lebenshaltung
zeigen und Achtung lehren vor der Arbeit des Bauern, Handwerkers
und Arbeiters. Anſchauliche Kenntniſſe, deren Uebermittlung in der
Schule unmäglich iſt, können dort an die Jugend herangebracht werden.
Meuſchliche Lebensgemeinfchaft und Einordnung in ihre norwendige
Zucht werden natürlicher und ſtärker zur Geltung kommen als in der
Schule. Auch in den Ferien ſoll das Landheim erholungſuchender Ju=
gend
geöffnet ſein.
Das Landheim ſoll aus eigener Kraft erſtehen, ohne weſentliche In=
anſprucmahme
öffentlicher Mittel, die zunächſt für dieſe Zwecke auch noch
nickt verfügbar ſind. Alle Glieder der großen Schulgemeinde, die ehe=
maligen
Schuler, die Eltern der jetzigen Schüler, die Freunde der An=
ſtalt
, die Lehrer und die Schüler wollen zuſammenwirken, das begon=
neue
Werk zu fördern und zu vollenden. Alle ſind überzeugt, eine zute
Sache zu unterſtützen, die der Erziehung und Geſunderhaltung der Ju=
gend
dient und damir der Zukunft unſeres Volkes und Vaterlandes. In
dieſem Sinne wendet ſich das Realgymnaſium Darmſtadt an alle Kreiſe,
die ihm naheſtehen, mit der Bikte um Hilfe und Unterſtützung. Möge
ſein Aufruf ein williges Ccho finden, damit ſein Landheim entſteht in
der Form wie es allen Beteiligten vorſczwebt.
Freundliche Gaben in jeder Höhe nimmt die Direktion gern und
dankbar jederzeit entgegen.

Heſſiſches Landestheater. Heute geht der Prozeß Mary
Dugan pünktlich um 20 Uhr im Großen Haus in Szene. Die Vor=
ſtellung
iſt der Miets I. und T (Gruppe 1 und 2) zugeteilt.
Im Kleinen Haus findet nach längerer Pauſe heute wieder eine
Auffuhrung von Flotows komiſcher Oper Fatme ſtatt. In den
Hauptrollen ſind die Damen Jaobs, Walter uno die Herven Gbert=Beyer,
Kuhn, Overlack und Vogt beſchäftigt. Dieſe Vorſtellung iſt der Miete 1
Gruppe 4, 5, 6, 7, 8) zugeteilt und beginnt um 20 Uhr.
Kammerſängerin Nanny Larſen=Todſen wird im Rahmen
ihres erſten Gaſtſpiels im Landestheater Darmſradt (Sonntag, den 9. De=
zember
) die Brünhilde in Richard Wagners Walküre ſingen. Dieſe
Molle gilt als eine ihrer hervorragendſten Leiſtungen. Die Berliner
Zeitungen äußern ſich wie folgt: B. Z. am Mittag: .. Dieſe Brün=
hilde
bedeutct eine Erneuerung im Rahmen der Tradition . . ." Ber=
(imner Tageblatt: . . eine Wagnerſängerin größten Formats.
Der Vorwäris: . . keine Erwartung bleibt unerfüllt eine form=
vollendete
Dauſtellung. Deutſche Allgemeine Zeitung: . . . eine
Brünhilde, wie ſie als Geſamterſcheinung zurzeit wohl ohne Vergleich
daſteht die ideale Verkörperung der Wagnerſchen Sagengeſtalt.
ihre wundervolle Leiſtung iſt mit allen Tugenden der Bayreuther Schule
ausgeſtattet. Als zueite Gaſtcolls ſingt Frau Larſen=Todfen Diens=
tag
, den 11. Dezember, die Leonore im Beethovens Fidelio‟. Beide
Vorſtellungen ſtehen unter muſikaliſcher Leitung von Generalmſikdirek=
tor
Dr. Böhm.
Das Weihnachtsmärchen des Landestheaters. In
dieſem Jahre wird dem Weihnachtsmärchen beſondere Sorgfalt zuge=
wendet
. Zur Aufführung gelangt die Himmelsreiſe, ein Kinder=
marchen
mit Muſi, in ſechs Bildern von Bunzl und Siedel. Die Inſzenie=
rung
des Märchens beſorgt Günter Haenel, der ſchon hier das Oſter=
mänchen
mit großem Erfolg inſzenierte, die Bühnenbilder entwirft
Lothar Schenck von Trapp. Die Esſtaufführung dieſes Märchens iſt für
Samstag, den 8. Dezember, nachmittags, in Ausſicht genommen.
Morgen Samstag findet im Großen Haus eine Wiederholung von
Nicolais Oper Die luſtigen Weiber von Windſor in der
Premierenbeſetzung ſtatt.
Im Kleinen Haus gelangt morgen Die tote Tante und an=
dere
Begebenheiten von Curt Goetz zur Wiederholung.
Lohengrin von Richard Wagner wird als Vorſtellung der
Heſſenlandmiete I Sonntag, den 2. Dezember, um 14½ Uhr, aufgeführt.
In den Hauptrollen ſind die Damen Stoſch, Varena und die Herren
Grahl, Biſchoff, Herrmann, Ebert=Beyer beſchäftigt.
Sonntag ahend gelangt der Prozeß Mary Dugan als Vor=
ſtellung
der Heſſenlandmiete III pünktlich um 20 Uhr zur Aufführung.
Auch in dieſer Vorſtellung ſind die Damen Blum, Gothe, Joſt=Jaeke,
Rüggold, Stengel und die Herren Baumeiſter, Jungbauer, Klam und
Valk in den Hauptrollen beſchäftigt.
Wilhelm Michel ſprilt Sonntag, den 2. Dezember, anknüpfend
an die Inſzenierung des Don Carlos im Landestheater, über das
Thema Der Trjumphbes Gegenſpiels. Der Vortrag findet
im Kleinen Haus um 11½ Uhr vormittags ſtatt.
Sonntag abend geht im Kleinen Haus der Tolle Hund, eine
Lokalpoſſe von Niebergall, dargeſtellt von der Heſſiſchen Spielgemein=
ſchaft
, um 19½ Uhr in Szene.
Dritter Schubert=Abend des Drumm=Quartetts. Der dritte Schu=
bert
=Abend des Drumm=Quartetts, der die Klaviertrios des Meiſters
bringt, wird am Mittwoch, dem 5. Deßember, abends 8 Uhr, im Klei=
nen
Haus ſtattfinden. Der Abend gewinnt dadurch erhöhtes Intereſſe,
daß Generalmuſikdirektor Joſeph Roſenſtock (Wiesbaden) ſeine Mit=
wirkung
zugeſagt hat.
Die Trauer=Obe von J. S. Bach in der Stadtkirche. Die Auf=
führung
heute abend beginnt bünkelich um 8 Uhr. Der Ein=
tritt
iſt frei, Programme werden, an den Kirchentüren aus=
gegeben
.
Die geiſtliche Abendmuſik in der Johanneskirche iſt wegen der
Aufführung von Bachs Trauerode in der Stadtkirche von Freitag auf
Sonntag, den 1. Advent, verſchoben worden. Sie beginnt um 8 Uhr
und bring: Lieder von Bach, A. Mendelsſohn und Gmma Wooge ſowie
Violinvorträge. Programme mit Text am Eingang für 20 Pfg. Ein=
tritt
frei.
Orpheum. Große Abſchiedsvorſtellung. Heute Freitag, abends
8 Uhr 10 Minuten, geht die grandioſe Ausſtattungs=Prund=Revue
Dies und Das jetztmalig in Szene. Die Berechtigungsſcheine für
Plakataushang werden nur bei Hugo de Wagl, Rheinſtraße 14, von 4 bis
8 Uhr nachmittags in Umtauſch genommen. Morgen Samstag, den
1. Dezember, beginnt das Gaſtſpiel Wilhelm Millowitſch mit
Eigenem Enſemble mit dem ungemein heiteren Schwank Der Stolz
der 3. Kompagnie vorher: Der ſchöne Wilhelm.
Wuheſm Milloteitſch iſt der jüngſte, beſte rheiniſche Komiker aus der
berühmten Theater=Dynaſtie der Familie Millowitſch, Köln a. Rh. Das
Millowitſch=Theater, das ſich morgen in Darmſtadt erſtmals präſentiert,
dürfte hier ebenfall3 großos Intereſſe finden, zumal Millowitſch in die=
ſem
Genre das führende Unternehmen darſtellt. (Beachte heutige An=
zeige
!)
Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener. Samstag, den
1. Dezember, abends 8 Uhr, findet eime Werbeverſanmlung im Saale
zur Krone ſtatt. (S. Anz.)
Der deutſche Abenteurer Artur Hehe, durch eine Anzahl
feſſelnd geſchriebener Bücher dem deutſchen Leſepublikum längſt ein alter
Bekannter, hält am kommenden Mittwoch, den 5. Dezember, in den Ge=
ſchäftsräumen
der Buchhandlung Heinrich Schroth einen Lichtbilder=
vortrag
Aufden Landſtraßen der Welt, dem man mit gro=
ßer
Erwartung entgegenſehen darf. Näheres wird noch bekannt gegeben.

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Endgältige Ablehnung des Milchhofes.
Um die Palaisgarkenausgeſtalkung. Durchführung der Waldfiraße-Schuchardſtraße. Skellungnahne
der Fraktionen zur Milchverſorgung. Darmſtadt erhälk weiker friſche Milch.

Die Stadtverordnetenverſammlung.
Die geſtrige Dauerſitzung der Stadtverordnetenverſammlung, zu der
die Stadtverwaltung und Stadtverordneten vollzählig erſchienen waren,
nahm zeitweiſe einen recht lebhaften Charakter an. Insbeſondere die
Palaisgarten=Debatte und die Vorlage über die Milchverſorgung gaben
Anlaß zu mancherlei heftigen Memungsverſchiedenheiten, die ſich zum
Teil in perſönlichen Aeußerungen und Zwiſchenrufen Luft machten. Be=
dauerlicherweiſe
beteiligte ſich zeitweiſe auch die Galerie, die von Inter=
ceſſenten
dicht beſetzt war, ſehr vernehmbar durch Beifalls= oder Miß=
fallsäußerungen
an der Verhandlung, bis Oberbürgermeiſter Dr. Gläſ=
ſing
als Verſammlungsleites die Unruhe verbat. Sogar die Politik
wurde durch eine Aeußerung in die Verhandlung hincingeſpielt, da be=
haurtet
wurde, die Ablehnung des Milchhofes erfolge aus politiſchen
Gründen‟. Dieſem Srandpunkt wurde ganz energiſch entgegengetreten.
Schließlich wurde, wie in der Finanzausſchußſitzung bereits mitgeteilt
werden konnte, die Errichtung des Milchhofes gegen die Stimmen der
Sozialdemokratiſchen Partei abgelehnt.

der Sihungsverlauf.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing eröffnete kurz nach 5 Uhr die
Sitzung. Die Erhöhung des Zuſchuſſes an den Verkehrsverein wurde
einſtimmig genehmigt.
Der Antrag, die Ueberquerung von Straßen mit Rundfunkleitun=
gen
betreſſend, wurde einſtimmig genehwigt, ebenſo der Antrag der
Deutſchen Wohnungsbaugeſellſchaft, Berlin, die die Abſicht hat,
die Errichkung von 100 Dreizimmerwohnungen
durchzuführen, wenn ihr die Stadt das erforderliche Baugelände zu gün=
ſtigen
Bedingungen zur Verfügung ſtellt und weitere finanzielle Bei=
hilfe
leiſtet. Der Bauausſchuß ſtinrmte dem Antrag der Verwaltung
zu unter der Vorausſetzung, daß die Wohnungen in mehrgeſchoſſigen
Häuſern hergeſtellt werden und die Baugeſellſchaft 50 Prozent der Ge=
ſamtkoſten
ſelbſt aufbringt. Als Baugelände iſt ein Block längs der
Beſſunger Straße am Südbahnhof in Ausſicht genommen, das auf Grund
des Reichsſiedlunggeſetzes noch zu erwerben wäre.
Debittelofe Annahme fand der Antrag auf Inſtandſetzung des
Setengebäudes Lindenhofſtraße 5 mit einem Koſtenaufwand von 15 000
Neichsmark einſchließlich der äußeren Herſtellung des ganzen Hauſes. Es
werden hier 4 Wohnungen mit einem Zimmer und Küche gewonnen.
Der Antrag, die Bebauung des ſtädtiſchen Geländes vor dem Haupt=
bahnhof
zwiſchen Hotel zur Poſt und dem Bahnhofshotel betreffend,
wurde zurückgeſtellt. Ueber

die Umgeſtalkung des Palaisgarkens
Eerichnete zunächſt Stadtv. Prof. Walbe (D.V.P.). Er erinnerte
daran, daß bereits im Februar über die Umgeſtaltung des Palaisgartens
debettiert wurde. Es lag auch ein Plan vor, der von den Sladtver=
ordneten
abgelehnt wurde. Nunmehr liege ein Plan der Stadtverwal=
tung
vor, der den Garten m zwei ſich ſenkracht ſchneidende Straßen=
achſen
angelegt wiſſen will. Die Vorlage des Bauausſchuſſes zerfalle
in zwei Teile: die Durckführung der Waldſtraße für den Fahrverkehr
und die Ausgeſmltung des Palaisgartens. Der Bauausſchuß hält eine
alsboldige Inſtandſetzung des Palaisgartens für dringend erwünſcht,
empfiehlt aber gleichzeitig, die Durchführung der Waldſt aße wegen der
hohen Koſten vorerſt noch zurückzuſtellen. Die Inſtandſetzung des Gar=
tens
erfordere weit weniger Koſten als eine ganz neue Ausgeſtaltung.
Die unregelmäßige Garteneintoilung könne man ruhig beibehalten. Ein
dahingehender Plan des Bauausſchuſſes des Finanzmimiſteriums
liege vor, wogegen mit dem neuen Plan der Stadtverwaltung dem Gar=
ten
geradozu Gewalt angetan werde. Bei Erhaltung der matürlichen An=
lagen
ſei der Blickpunkt nach dem Alten Palais vollkommen beibehalten.
Auch ein dritter, ſein eigener Plan, ſei der Eigenart des Gartens an=
gepaßt
; die Raumbildung könne man beibehalten, wobei die Allee, die
ſchon älter als der Gurten ſelbſt ſei, berückſichtigt ſei. Spielplätze könne
man anlegen und den Diagonalverkehr durch den Garten ermöglichen.
Man könne auch die beſtehenden Erhöhungen des Gartens ausnutzen
und duvch entſprechende Erniedrigung der Mauer einen freien Einblick
in den Garten ſchaffen. Er wiſſe, daß viele Leute an jeder Mauer An=
ſtoß
nehmen; nach dem Plan der Stadtverwaltung müſſe die Mauer
fallen. Durch Angleichung der Mauerhöhe an die Verhältniſſe der Eli=
ſabethen
= und Luiſenſtraße könne man ſchon helfen, jedenfalls müſſe die
Abgeſchloſſenheit des Gartens gewahrt bleiben. Die Bäume dürfe man
nuht alle entfernen, da der Reiz dunh ſie erhöht werde. Schließlich
künne man parallel zur Eliſabethenſtraße im Innern des Gartens einen
Fußweg ſchaffen und dadunh den Fußverkehr ableiten. Im übrigen
habe auch das Finanzminiſterium letzten Endes einer Aenderung des
dem Staate gehörigen Geländes ſeine Zuſtimmung zu geben.
Bürgermeiſter Buxbaum entwickelte ſeine Anſichten über den
Palaisgartenausbau. Heute gehöre der Garten nicht mehr zum Palais.
Schon Moller habe den Lageplan für Eliſabethen=, Wald= und Schuchard=
ſtraße
weitſchauend angelegt. Man habe an eine Durchführung der
Waldſtraße zur Schuchardſtraße gedacht. Die Verhältniſſe ſeien ſeit An=
lage
des Gartens heute ganz andere geworden, man müſſe ihn als ein=
fachen
offenen Platz mit gärtneriſcher Anlage herichten. Eine Durch=
führung
der Straße wüirde ein Aufleben des jetzt toten Stadtteils für
die Geſchäiftsnelt zur Folge haben. Die Stadtverwaltung habe zwei Ent=
würfe
, die eine gerade Straßendurchführung, nach den Schuchardſtraße
oker eine Dunhführung um Ende der Palaisflügel vorſehen. Die ſinn=
loſe
Mauer müſſe beſeitigtz werden. Man wolle nicht alle Bäume beſei=
tigen
, auch den Verhältmiſſen und Unebenheiten im Garten ſei Rech=
nung
getragen.
Stadtv. Ziegs (Soz.) ſchließt ſich den Ausführungen des Bürger=
meiſters
Buxbaum an. Man könne nicht alle Mauern unter Denkmal=
ſchutz
ſtellen. Die Straßen durchzuführen, ſei eine Notwendigkeit. Man
müſſe den praktiſchen Bedürfniſſen der Zeit entgegenkommen, die
Mauern ebenfalls beſeitigen.
Stadtv. Prof. Berndt (Dem.) empfiehlt im Namen ſeiner Frak=
tion
die Verbindung der Wald=Schuchardſtraße, eine Veubreſterung
der Eliſahethenſtraße dunh Entfernen der Mauer; man könne wohl
dahinter eine Böſchung anlegen. Das gleiche gelte für die Luiſenſtraße.
Man müſſe durch Meſſungen die Höhenunterſchiede der Straßen und
des Gartens feſtſtellen, wie er es getan habe, und dieſe Feſtſtellungen
berückſichnigen. Ganz abwegig ſei es, hinter der Mauer in der Eliſa=
bethenſtraße
einen Fußweg anlegen zu wollen.
Stadtv. Dr. Nöllnar (D.V.P.) wünſcht, wenn ſchon eine
Straßendurchführung vorgenommen werde, eine gerade Verbindung
Wald=Schuchardſtraße. Im übrigen könnten die vorliegenden Pläne,
insbeſondere des Stadtv. Prof. Walbe, eine brauchbare Grundlage
für den Alusbau des Gartens abgoben, zumal, da ja ſowohl Geh. Rat
Walbe als auch Bürgermeiſter Buxbaum ſich auf eine beſtimmte Aus=
führung
nicht feſtgelegt hätten. Man möge, da der Verkehr es dort
erfordere, die Durchſührung der Straßen beſchließen, wegen der Um=
geſtaltung
des Gartens uber die Beſchlußfaſſung noch ausſetzen.
Bürgermeiſter Buxbaum erklärt ausdrücklich, daß er nicht die
Abſicht habe oder gehabt habe, die Bäume alle fällen zu laſſen, aber die
von Sachverſtändigen als untauglich oder ſchlecht befundenen Bäume
müſſe man doch ausrotten. Er habe auch gar nicht den Ehrgeiz, den
Gauten herzuſtellen, man könne ja ebentuell ein Alusſchreiben für die
Gartenanlage erlaſſen.
Stadtv. Finger regt an, die Straße, nach Durchführung als
Einbahnſtraße zu beſtimmen.
Stadtv. Geißner (Ztr.) beſtätigt, daß man endgültige Beſchlüſſe
noch nicht faſſen könne, da der Staat noch zu ſprochen habe, aber man
müſſe auf die Notwendigkeit der Durchführung der Straße hinweiſen,
die man dann als Einbahnſtraße gegen die Eliſabethenſtraße führen
könne. Es ſei unhaltbar, daß heute der Garten ſo früh für den Durch=
gang
geſchloſſen werde, es ſei doch im Garten nichts zu behüten. Auch
müſſe man die Notwendigkeit der Beſeitigung der Mauer einſehen. Es
ſei richtig, daß ein Teil der Bäume am Eingehen ſei. Von der Schaffung
eines Spielplatzes könne man nicht abſehen.
Stadwv. Hütſch (Soz.) fragt, wieviel Stadtverordnete eigentlich
ſich die Verhältniſſe im Garten angeſehen hätten, und ſchlägt eine Orts=
beſichtigung
vor.
Stadtv. Heß (D.N.P.) tritt für Durchführunn der Straße und
Beſeitigung der Mauer ein. Man freue ſich über die Schaffung eines
jeden neuen Spielplatz, nur möge man verhüten, daß durch Fußballſpiel

eine Behinderung der Fußgänger eintrete.

Stadtv. Prof. Walbe verteidigt in ſeinem Schlußwort nochmals
ſein Projekt bzw. das Projekt, das die Herrichtung des Gartens unter
Wahrung der jetzigen Eigenart vorſieht. Eu biete dann auch Erholung
durch die Möglichkeit eines ungeſtörten Aufenthalts. Auch könne man
bei beabſichtigter Beibehaltung der Unebenheit des Gartens die Mauer
nicht beſeitigen (Zwiſchenruf des Bürgermeiſters Buxbaum: Ich kann
es!) Er ſei ja in vielen Punkten mit Burgermeiſter Buxbaum einig,
z. B. der Baumfrage, aber er habe den Eindruck, daß Darmſtadt zu ſehr
Frankfurt ähnlich gemacht werden ſolle. Man möge doch nicht alles ver=
allgemeinern
wollen. Der Durchbruch der Straße koſte 200 000 Mark.
Vor der Abſtimmung fragt Stadtv. Haury zur Geſchäfts=
ordnung
, ob man überhaupt die Verechtigung habe, die Mauer zu be=
ſeitigen
. Bürgermeiſter Buxbaum erklärt, das Miniſterium ver=
lange
eine Entſcheidung, ob die Straße durchgeführt werden ſoll oder
nicht, ob die Mauer fallen ſolle, ob die Eliſabethenſiraße verbreitert wer=
den
ſoll und ob der Garten in Stand geſetzt werden ſoll. Stadtr. Dr.
Altendorf wirft ein, ob das Miniſterium auch frage, wer bezahle?
Nach kurzer Debate über die Abſtimmungszwecke und Gegenſtand,
wokei Stadtv. A ßmurh dringend ein= poſitive Stellungnahme fordert,
wird die Notwendigkeit der Straßendurchführung einſtimmig guerkannt.
Der zweite Punkt, die Notwvendigkeit der Beſeitigung der Mauer oder
deren Kürzung oder die Schaffung eines Durchblickes wird mit Stimmen=
mehrheit
angenommen. Einſtimmſige Annahme fand der Antrag, den
Garten in Stand zu ſetzen und die Eliſabethenſtraße zu verbrei=
tern
. Zur

Vorlage über die Michverſorgung
erſtattet Stadtv. Metzler nochmal3 eingehend Bericht, wobei er ſeinen
perſönlichen Standpunkt in dieſer Frage anfügt. Er erörtert die aus
Preſſeveröffentlicungen bekannten Anſichten, wobei er auch auf Aus=
laſſungen
im Darzaſtädter Tagblatt hinwies. In ſeinen Ausführungen
ſtreift er die Milchereisgeſtaltumg in Darmſtadt, den Miſchkonſum, das
Sammeln dunh die Händler, die Milchverarbeitung, den Konſumenten=
ſtandpunkt
und die Finanzerung. Rein ſachliche Gründe hätten ihn und
ſeine Partei geleitet, den Milhhof zu befürworten.
Bürgermeiſter Mueller gibt in längeren Ausführungen ſeine
Beweggründe bekannt, die ihn zu ſeinem Eintreten für den Milßhof ver=
anlaßt
hatten. Er habe den gegenwärtigen Zuſtand als eine Gefahr
augeſehen und es deshalb für ſeins Pflicht gehalten, die Vorlage unge=
ſäumt
torzulegen. Er müſſe erklären, daß zurzeit die meiſten Herren
der Verwaltung einer Milchhoferrichtung nicht abgneigt wären. Die
Verwaltung könne nicht ſtillſtehen, wenn der Herr Oberbürgermeiſter in
Urlaub ſei. Auch die Ferſönlichen Motive, die ihm unterſchoben wür=
den
, müſſe er zuruckweiſen, ebenſo wie die an ihn gerichteten anonymen
Schreiben. Er kam dann in einzelnen auf die bekannten Argumente
für und wider den Milchhof zu ſprehen und erklärte dieſe Ablehnungs=
gründe
als äußere, während die wirklichen Gründg auf politiſchem Ge=
biete
lägen. (Lebhafte Benegung.) Die Ablehnung des Milchhofes liege
auch nicht im Intereſſe des Handels. Die beſtehenden Kontrollmaß=
nahmen
könnten nicht alle Schäden beſeitigen. Man beuge ſich der Logik
der Straße bei dem Entſchluß, den Milchhof abzulehnen. Der Miſchhof
werde doch mal kommen, aber unter ungünſtigeren Bedingungen.
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing wies es zurück, daß man ſich der
Logik der Straße beuge. Er erklürte, daß man die Kontrollg in Zu=
kunft
energiſch durchſühren werde; er werde dieſe Kontrolle ſelbſt über=
nehmen
. Im übrigen habe er dieſen Verlauf vorausgeſehen, er ſelbſt
habe im Finanzausſchuß den Vorſchlag gemacht, die Sache anders zu
behandeln. Auch in Mainz habe man dieſelbe Anſicht, wie er ſie heute
vertrete. Den Miſchpreis volle man fenken. Es ſei richtig, daß die
Milchhändler eine Zentrale ſchaffen wollen, aber für Friſchmilch. Man
könne keine Diktatur über die ganze Bevölkerung ausüben, die Friſch=
milch
verlange. Er bedauere, daß bus Wort Politik bei der Behand=
lung
dieſer Frage gebraucht worden ſei. Er habe ſeither geſchwiegen,
aber es ſei das gute Recht des Cheſs einer Verwaltung, ſeine Anſicht
zu vertreten und auh öffentlich bekannt zu geben, denn man lebe im
Zeitalter der Oeffentlichkeit. Letzten Endes trage er auch die Verant=
wortung
. Er ſei ſtets zum Wohle der Stadt eingetreten und habe ſeiner
Uffentlichen Erklärung nühts hinzuzufügen.
Stadtv. Schneider (D.N.P.) wies nachdrücklich darauf hin, daß
politiſche Motive gar nicht in Betracht kämen; es müſſe um eine Sache
ſehr ſchlimm ſtehen, wenn ſolche Motive vorgeſchoben würden. Die
Milchhoffrage müſſe nach örtlichen Verhältniſſen beurteilt werden. Auch
ärztlicherſeits habe man die Milchverhältniſſe als gut in Darmſtadt be=
zeichnet
. Eine Milchhoferrichtung ſei nach Prüfung aller Fragen abzu=
lebnen
. Zum Schluß hält er die öffentliche Erklärung des Oberbürger=
meiſters
für durchnus in Ordnung, es ſei aber noch= nicht vorgekommen,
daß ein Vertreter des Chefs eine ſo wichtige Angelegenheit bearbeiter
habe, ohne dem Chef, auch wenn er in Urlaub war, vorher Mitteilung
zu machen.
Stadtv. Dr. Nöllner (D.V.P.) verteidigt zunächſt die Stellung=
nahme
des ärztlichen Vereins, der nach beſtem Gewiſſen die Milchverhält=
uiſſe
in Darmſtadt geprüft und als gut befunden habe. Nach Erörte=
rung
einiger Gründe gegen die Errichtung des Milchhofs kam er auf
die Preisgeſtaltung zu ſprechen und betonte, daß von den Milchhändlern
beabſicktigt ſei, im Januar den Milchpreis zu ſenken, etwa auf 32 Pf.
Er erklärte, daß ſeine Fraktion im Prinzip nicht gegen den Milchhof
ſei, aber in der jetzigen Zeit ihn aus finanziellen Gründen ablehne.
Stadtv. Geißner (Btr.) ſprach ſich im Namen ſeiner Fraktion
ebenfalls gegen den Milchhof aus. Die Milch werde von 98 Prozent der
Verbraucher abgekocht, außerdem möge man erſt die Folgen der Kon=
zeſſioniedung
abwarten, ehe man ſchon wieder neue Projekte ausarbeite.
Man möge Sammelſtellen draußen errichten und ſcharfe Kontrolle durch=
führen
. Auch nach Crrichtung des Milchhofes wäre ja die Milchver=
teilung
die alte geblieben. Außerdem könne man mit 500 000 Mark kei=
nen
ſo vollkommen mit Maſchinen uſw. ausgeſtatteten Milchhof errich=
ten
wvie etwa Nürnberg; man müſſe dann weit über eine Million vor=
ſehen
. Ferner ſei die Rentabilität ſehr fraglich, die ganze Finanzierung
alſo gefährlich. Die Erklärung des Oberbürgermeiſters könne man ver=
ſtehen
, nur wäre ſie beſſer frühen gekommen. Es ſei auch abwegig, zu
behaupten, man habe ſich der Straße gebeugt. Den Milchhof müſſe man
heute nach reiflicher Ueberlegung ablehnen.
Stadtv. Goſenheimer (Dem.) ſchließt ſich den Ausführungen
ſeines Vorredners an. Das finanzielle Riſiko ſei heute zu groß. Ohne
reſtloſe Löſung des Wohnungsbauproblems könne man nicht noch Mit=
tel
für ein Projekt zur Verfügung ſtellen, deſſen Rentabilität unſicher
ſei. Eine einzige geſtrichene Wohnung könne größere Gefahr für die
geſamte Bevölkerung in ſich bergen, als die Nichterrichtung des Milch=
hofes
. Er regte an, bei Abſchluß der Budgetberatung feſtzuſtellen,
welche Projekte als dringend erforderlich vorgenommen werden müßten.
Zu der Erklärang des Herrn Oberbürgermeiſters ſei nur zu bedauern,
daß ſie nicht früher gekommen ſei.
Stadtv. Ziegs (Soz.) erklärte, die Durchführung des Baupro=
gramms
habe Fortſchritte gemacht. Man wüſſe nun, da der Milchhof
vorausſichtlich abgelehnt werde, eine Aufhebung der Milchkonzeſſion ver=
treten
, um auch ſolchen Händlern Gelegenheit zum Abſatz der Milch zu
geben, die billiger im Preiſe ſeien. Der Milchpreis müſſe möglichſt her=
untergeſetzt
werden, eine ſcharfe Milchkontrolle durch polizeiliche Maß=
nahmen
müſſe durchgeführt werden. Weiter wünſcht er eine Veröffent=
lichung
der Milchkontrollergebniſſe.
In ſeinem Schlußwort erläuterte Stadt. Metzler (Soz.) noch=
mals
einige Punkte und wandte ſich dann an Oberbürgermeiſter Dr.
Gläſſing, er möge auch in anderen Fragen ſo energiſch eintreten, wie
gegen die Errichtung eines Milchhofes, z. B. habe er den Wohnungsbau
ſaloüiert. (Erregte Zurufe: Unerhört!)
Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing nahm gegen dieſe Aeußerung
ſcharf Stellung und verwies auf ſeinen Schriftſatz, durch den die Un=
haltbarkeit
dieſer Behauptung erwieſen werde.
In der mun folgenden Abſtimmung wurde die Errichtung des
Milchhofes gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und des Bürger=
meiſters
Müller abgelehnt.
Der Oberbürgermeiſter gibt Kenntnis von einer Eingabe des Milch=
händlervereins
Darmſtadt und Umgebung, wonach derſelbe ſich bereit
erklärt, alsbald in eine Verhandlung mit der Stadtverwaltung wegen
Milchpreisherabſetzung einzutreten. Es wird in der Eingabe die Bitte
ausgeſprochen, daß auch die Herren Vertreter der Landwirtſchaft an
den Verhandlungen teilnehmen.
Ferner wurde eine Erklärung verleſen, die beſagte, daß die Kon=
zeſſion
für den Vorortbahnbau nach Jugenheim erteilt iſt; wegen der
Linie BöllenfalltorOber=Ramſtadt ſchweben noch die Vevhandlungen.
Eine weitere Erklärung befaßte ſich mit der Ergänzung des Wagen=
beſtandes
und der Verbehrsqutos der Heag, die vorgeſehen iſt. Die
öffentliche Sitzung wurde nach 9 Uhr geſchloſſen.

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Seite 6

Fieitag, den 30. Roventei, 1928

Rimer 353

Verkehrsperein Darmſtadt.

Am Montag, den 26. November 1928, trat der Vorſtand des
Verkehrsvereins Darmſtadt zu wichtigen Beratungen zuſammen. Vor=
Eintritt in die Tagesordnung widmete der Vorſitzende dem verſtorbenen
Derrn Finanzminiſter Dr. Henrich herzliche Worte der Anelkennung und
des Dankes für ſeine tatkräftige Unterſtützung und Förderung der volks=
wirtſchaftlich
ſo wichtigen Verkehrsintereſſen des Heſſenlandes und der
Landeshauptſtadt.
Hierauf wurde eingehender Bericht über die Arbeiten des Vereins
erſtattet, die ſich in den letzten Monaten wiederum recht vielfältig ge=
ſtalteten
. Erfreulicherweiſe konnte mitgeteilt werden, daß nunmehr in
abſehbarer Zeit mit der von weiteſten Kreiſen der Darmſtädter Bevöl=
kerung
ſehnlich erwarteten zeitgemäßen Umgeſtaltung des Pa=
laisgartens
gerechnet werden kann.
Auf der Odenwald=Reliefkarte, die vom Heiſiſchen Ver=
kehrsverband
im Einvernehmen mit den regionalen Verkehrsorgani=
ſationen
und den örtlichen Verkehrsvereinen unter tatkräftiger Mitwir=
kung
des Odenwaldklubs herausgegeben wird, wird Darmſtadt als einer
der Hauptausgangspunkte des Odenwaldes beſonders wirkſam dargeſtellt
werden. Der Entwurf der Karte fand den ungeteilten Beifall des Vor=
ſtandes
. Der ebenfalls vom Heſſiſchen Verkehrsverband herausgegebene
Heſſenkalender für 1929 ein Abreißkalender von 120 Seiten
mit künſtleriſchen Abbildungen, der in dieſen Tagen erſcheint, wird eben=
falls
gerade auch für die Landeshauptſtadt eine beſonders günſtige Werbe=
wirkung
ausüben. Der Bezug des Kalenders, namentlich auch als Weih=
nahtsgabe
am beſten durch die hieſigen Buchhandlungen kann
allen denen, die in der Förderung des Verkehrs eine verdienſtvolle
Tätigkeit ihrer Vaterſtadt erblicken, nur beſtens empfohlen werden.
Das vorzüglich ausgeſtattete neue Werk des Herrn Profeſſor Albin=
müller
über die Mathildenhöhe fand den beſonderen Beifall
des Vorſtandes; auch dieſes Werk werden Freunde unſerer Vaterſtadt
zweckmäßig durch den hieſigen Buchhandel beziehen.
Das verſpätete Erſcheinen des Darmſtädter Adreßbuches,
das ſich auch in dieſem Jahre bemerkbar macht, löſt zahlreiche durchaus
begründete Beſchwerden wveiteſter Kreiſe der Einwohnerſchaft aus; der
Vorſtand iſt der Auffaſſung, daß in dieſem wichtigen Punkt für die Zu=
kunft
unbedingt Wandel geſchaffen werden muß.
Hinſichtlich des völlig unzureichenden Zuſtandes des Darmſtädter
Oſtbahnhofs, der den weitaus überwiegenden Teil des Verkehrs
zwiſchen Darmſtadt und dem Odenwald vermittelt, herrſcht nur eine
Stimme. Leider ſind bis jetzt Erfolge in der Richtung einer grund=
legenden
Aenderung nicht erzielt worden. Bezüglich der E.nrichtungen
im Darmſtädter Hauptbahnhof kann erfreulicherweiſe feſt=
geſtellt
werden, daß die Zuſtände an der Gepäckabnahme verbeſſert
worden ſind; weiterhin wurden weſentliche Verbeſſerungen der Toilette=
anlagen
durch Einrichtung beſonderer Räume in der Nähe der Warte=
ſäle
erzielt.
Dankenswerterſveiſe hat die Poſtverwaltung die Anzahl der Brief=
kaſtenleerungen
vermehrt und hierdurch auck von dem Verkehrs=
verein
vorgebrackten Wünſchen Rechnung getragen. Die zahlreichen
Klagen über die unzureichenden räumlichen Verhältniſſe der
Finanzbehörde in der Infanteriekaſerne gaben auch
dem Verkehrsverein Veranlaſſung, entſprechende Schritte in der Rich=
tung
einer im Inter=ſſe der Einwohnerſchaft unſerer Stadt dringend
notwendigen durchgreifenden Abhilfe zu tun. Ein Erfolg dieſer Beſtre=
bugen
wird indeſſen wohl erſt möglich ſein, wenn für dieſe für den
Verkehr des Publikums beſonders wichtigen Dienſtſtellen wirklich ange=
meſſene
andere Räume beſchafft werden.
Der Vorſtand befaßte ſich des weiteren mit aktuellen Verkehrsfragen.
Er iſt mit andeten maßgebenden Stellen der Auffaſſung, daß die
Bahuverbindungen zwiſchen der Landeshauptſtadt und
dem öſtlichen Odenwald gegenüber dem bisherigen Zuſtand durch=
greifend
verbeſſert werden müſſen, vor allem durch die Einlegung des
ſcit langen Jahren erſtrebten zweiten Paares Odenwald=Neckar=Eilzüge.
Des weiteren erſcheint es dringend notwendig, die Straßenver=
bindungen
nach dem mittleren und hinteren Odenwald weſentlich
zu derbeſſern. Dies gilt insbeſondere für die Straßen durch das Müm=
lingtal
, das Modautal und für die Querverbindungen von Darmſtadt

nach beiden Tälern. Deu baldigen Ausbau des Straßen= und
Vorortbahnnetzes der Landeshauptſtadt in der Richtung nach
Oſten hält der Verkehrsverein für dringend geboten. So begrüßens=
wert
die Einrichtung des Omnibusverkehrs durch die Heſſiſche Eiſen=
bahn
=Aktiengeſellſchaft von Darmſtadt über Traiſa und Nie=
der
=Ramſtadt nach Ober=Ramſtadt an ſich iſt, ſo iſt es doch
notwendig, daß dieſer vorläufigen Vegelung bald die endgültige Löſung
in der Art folgt, daß die elektriſche Bahn bis Ober=Ramſtadt
ausgebaut wird. Aber auch der Bau der Vorortbahn bis Ober=Ramſtadt
kann nur als eine teilweiſe befriedigende Regelung angeſehen werden.
Als Endziel, muß nach wie vor die Dunhführung der elektriſchen Bahn
durch das Modautal nach Lindenfels angeſtrebt werden. Nichſt min=
der
wichtig iſt es, daß die ſeit langen Jahren beſtehenden Pläne eines
Ausbaues der Vorortbahn über Eberſtadt hinaus nach der Berg=
ſtraße
nunmehr baldigſt in die Tat umgeſetzt werden.
Eine Einſchränkung der Verkaufsſonntage vor Weihnachten
kann der Verkehrsberein nicht für zweckmäßig ergehten, er iſt nach wie
vor der Auffaſſung, daß es im Intereſſe der Förderung des Darm=
ſtädter
Verkehrs gelegen iſt, wenn wie bisher an den letzten vier Sonn=
tagen
vor Weihnachten die Geſchäfte geöffnet ſind.
Verhandlungen mit der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G. hinſichtlich des
Fahrplans der Straßenbahn= und der Omnibuslinien
waren leider nicht von dem wünſchenswerten Erfolg begleitet. Einen
auf Antrag der Verkehrsintereſſenten eingelegten Spätwagen vom Haupt=
bahnhof
nach der Heidelberger Straße im Anſchluß an den letzten
Abendſchnellzug aus Frankfurt hat die Heſſiſche Eiſenbahn=A.=G. nur
wenige Tage verkehren laſſen und dann wieder eingeſtellt mit der Be=
gründung
, daß der Wagen nicht ausreichend beſetzt geweſen ſei. An3
dem gleichen Grunde wurde die Omnibuslinie, die früher bis zum Bo=
taniſchen
Garten verkehrte, an der Heidenreichſtraße abgeſchmitten. Dem
tierfreundlichen Antrag gegenüber, Humde in den Omnibuſſen mitführen
zu dürfen, hat ſich die Heag ebenfalls ablehnend verhalten.
Ganz allgemein beſteht der dringende Wunſch, daß die Heſſiſche
Eiſenbahn=A.=G., die in bezug auf den innerſtädtiſchen Verkehr tatſäch=
lich
ein Monopol genießt, berechtigten Wünſchen des Publikums,
wie ſie durch die zur Förderung des Verkehrs berufenen Organiſationen
vorgebracht werden, für die Folge eine entgegenkommendere
Einſtellung einnimmt, als ſie bisher leider immer wieder zu beob=
achten
iſt. Ein Unternehmen von der Ausdehnung der Heag kann nicht
verlangen, daß jede einzelne Leiſtung ſich unmittelbar durch entſprechende
Mehreinnahmen bezahlt macht. Es müſſen vielmehr in dem einen oder
anderen Punkt aus Gründen der Verkehrserleichterung Nachgabem ge=
macht
werden auch auf die Gefahr hin, daß einmal die eine oder andere
Fahrt ſich nicht direkt lohnt.
Ueber eine Reihe anderer für die Verkehrsentwicklung der Stadt
wichtiger Fragen, u. a. auch über die Frage der Beleuchtung der
Darmſtädter Straßen, erfolgte eine rege Ausſprache.
Schließlich konnte der Vorſißende noch Bericht erſtatten über die
reichen Eindrücke, welche die auf Veranlaſſung des Herrn Oberbürger=
meiſters
der Stadt Darmſtadt in Gemeinſchaft mit der Induſtrie= und
Handelskammer Darmſtadt im Gewerbemuſeum dahier veranſtaltete
Ausſtellung der Hafraba vermittelt hat. Die Ausſtellung gab
einen klaren Ueberblick darüber, in welcher Weiſe die Durchführung des
großzügigen Profektes einer Automobilſtraße von den Hanſeſtädten über
Frankfurt und Darmſtadt nach Baſel gedacht iſt. Weungleich, zu=
mal
bei der jetzigen Wirtſchaftslage, auch nach der maßgebenden Auf=
faſſung
der leitenden Perſönlichkeiten des Hafraba=Vereins das Projekt
als ganz’s in abſehbarer Zeit nicht durchführbar erſcheint, ſo iſt doch
die neuerdings erfolgte Konzentrierung der Arbeiten des Vereins auf
die Teilſtrecke FrankfurtDarmſtadt-BergſtraßeMannheim- Heidel=
berg
ein weſentlicher Fortſchritt. Gerade dieſe Teilſtrccke, die unſere
Stadt in nächſter Nähe berührt, iſt als Obiekt der erſten praktiſchen
Durchführung ds großen Gedankens in Deutſchland infolge der außer=
ordentlich
ſtarken Verkehrsdichte, die durch genaue Zählungen einwand=
frei
feſtgeſtellt iſt, ganz beſonders geeignet. Zweifellos trägt die von
mehr als tauſend Intereſſenten beſuchte Darmſtädter Hafraba= Ausſtel=
lung
ſtark dazu bei, dem großen Gedanken des Baues beſonderer Auto=
ſtraßen
neuen Auftrieb zu geben.

Die Offenhaliung der Läden vor Beißnachken.
Zu dem Berüht des Darmſtädter Einzelhandels über ſeine Mit=
gliederverſammlung
und zu der in dieſer gefaßten Entſchließung
ſ4reibt uns der Deutſhnationale Handlungsgehilfen=
Perband
In der Sitzung auf dem Polizeiamt wegen der Freigabe der Sonn=
tuge
vor Weihnachten hat ſich ergeben, daß ein wirtſ haftliches Bedürfnis
fr die Offenhaltung der Läden an allen 4 Adventſonntagen nicht be=
ſteht
. Da die Behördenvertreter als Vertzeter des kaufenden Publikums
zu betraiten ſind und auch diefe die Bedürfnisfrage verneinten, kann
iit Recht gefolgert werden, daß auf ſeiten des kaufenden Publikums
glei hfalls kein Bedurfnis beſteht, an 4 Sonntagen vor Weihnachten ein=
kaufen
zu können. Zu dieſer Frage werden ſich ſicher auh noch mehr
ausgeſprochene Käuferorganiſationen, wie Hausfrauenbund uſſ., ſelbſt
äußern. Von einem fühlbaren Verdienſtausfall für die Amgeſtellten.
ſchaft kann gleichfalls nicht geſprohen werden, da bekanntlich die an
den Adventſonntagen geleiſtete Sonntagsarbeit nicht als ſolche bezahlt
wird. Der Ausfall an Gehalt an dieſem Sonntag ſteht in keinem Ver=
hältnis
zu dem außerordentlichen Gcwinn, der in der Ruhe an dieſem
1. Adventfonntag beſteht. In einer ſtattgefundenen Beſprechung mit
dem Miniſterium für Arbei= und Wietſchaft nurde von deſſen Ver=
treter
mitgeteilt, daß der Antrag des Darmſtädter Einzelhandels auf
Aufhebung der poliseilichen Verfügung abgelehnt ſei. Es wurde den
Vertretern des D.N.V. erklärt, daß das Miniſterium durchaus für eine
möglichſte Einſchränkung des Verkaufs an den Sonntagen eintrete und
auch die Einführung des 5=Uhr=Ladenſchluſſes am Weihnachtsheiligen=
abend
durchaus für wünſchenswert halte. Dies dürfte für das taufende
Publikum weiterhin Anlaß ſein, für die Beſtrebungen zur Ginflchrung
des 5-Uhr=Ladenſchluſſes am Weihngchtsheiligenabend durch rechtzeitigen
Einkauf einzutreten.

Beffunger katholiſche Jugendvereinigung. Heute abend 8 Uhr
hält im Karitashaus, Hermannſtraße 43, Herr Hauptmann Jenne=
wein
einen Filmvortrag über Moderne Polizei‟. Die männ=
lihe
Jugend von St. Martin iſt hierzu höflichft eingeladen. Gäſte will=
kommen
. Gleuhzeitig wird darauf hingewieſen, daß am nächſten Frei=
tag
Herr Dr. Weſp einen Lichtbildervortrag hält über Die Ent=
ſrehung
der Lebeweſen auf der Erde‟
Das alte Kölner Hänneschen=Theater in Darmſtadt. Am Sams=
tag
, den 1. Dezember, wird das alte Kölner Hänneschen=Theater auf
Einladung der Volkshochſchule in Darmſtadt ſpielen. Die Vorſtellungen
ſinden ſtatt im Mathildenhöhſaal, Dieburger Straße 26. Zur Auffüh=
rung
gelangen, nachmittags 2und 5 Uhr: Der große Zauberer Tartüffel
oder Hänneschen auf der Sclangeninſel. Zauberpoſſe in 3 Akten mit
Geſang, Tanz und Schlägerei. Abends 8 Uhr: Die Goldgräber oder die
Kölſche Afrika=Expedition. Ein luſtig Spiel in 4 Akten mir Geſang,
Tanz und Schlägerei. Das Gaſtſpiel kann weder verlängert, noch wieder=
holt
werden, da das beliebte Theater ſchon auf Monate hinaus ver=
pflichtet
iſt. Das Hänneschen=Theater will Wiederbelebung einer alten,
angeſtammten volkstümlichen Kleinkunſt ſein; das aus dem Heimatboden
gewachſene, in ſeiner herzhaften Schlichtheit rein zu erhalten, iſt ſein
Ehrgeiz. Und es will nur ſo verſtanden werden, als Lebensäußerung
echt rheiniſchen, kölniſchen Humors. Es iſt eine Freude, ſtändig zu ſehen,
wie das ganze Volk, alt und jung, hoch und niedrig dem Hänneschen
treu iſt und in hellen Scharen zu ſeinen Vorſtellungen herbeiſtrömt. Das
harmloſe Puppenſpiel mit ſeinem tiefen Sinn und all ſeiner Luſtigkeit
ſchlägt alle in ſeinen Bann, Lachen, Jubel und Freude begleiten ſeinen
Weg. Erſt kürzlich war das Theater in der Rheinpſalz; auch dort wurde
es täglich von Tanuſenden beſucht und, wie die Zeitungen ſchreiben, mit
orkanartigem Beifall begrüßt. Schon im Januar wird es eine neue,
mehrere Wöcken dauernde Gaſtſpielreiſe durch die Pfalz machen. Näheres
über Preiſe iſt aus dem heutigen Inſerat zu erſehen.
Deutſchlandſender auf Welle 1648,3. Nachdem Kalundborg die
Welle 1680 für ſeinen Großrundfunkſender verlaſſen hat und gleichzeitig
die Luftſchiffahrt die Welle 1680 Meter, die ihr bisher zugewieſen war,
im Intereſſe des Rundfunks vorzeitig aufgegeben hat, ſo daß nach den
Beobachtungen des Reichspoſtzentralamtes und des deutſchen funktech=
niſchen
Verbandes Störungen des Deutſchlandſenders auf Welle 1648,3
Meter nicht mehr zu befürchten ſind, hat die Deutſche Reichspoſt ſich ent=
ſchloſſen
, vom 1. Dezember ab das geſamte Programm des Deutſchland=
ſenders
auf dieſer Welle (1648,3 Meter) zu verbreiten und die gleich=
zeitige
Ausſendung auf Welle 1250 einzuſtellen, da ſonſt die Luftſchiff=
fahrt
auf Welle 1288 geſtört werden würde.
Autounfall. Geſtern nachmittag nach ½3 Uhr ereignete ſich Ecke
Tarm= und Stiftſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſehen einem Laſtkrafiwagen
und einem Perſonenauro von hier. Letzteres ſurde am hinteren Wagen=
teil
erfaßt uind ſchlug um. Perſonen kamen glücklicherweiſe nicht zu
Schaden. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt.

Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 Wander=Abteilung. Am näch=
ſten
Sonntag, den 2. Dezember, findet die letzte Wanderung des Wan=
derjahres
1928 ſtatt. Zu dieſer Nachmittagswanderung laden wir die
Mitglieder frdl. ein. Der Abmarſch iſt auf 2 Uhr (Turnhalle) feſtgelegt
und führt der Spaziergang auf kleinen Umwegen zu unſerem Mitglied
Wenz=Ludwigshöhe. Wir hoffen, bei dieſer letzten Jahreszuſam=
menkunft
der Wanderer zahlreiche Mitglieder begrüßen zu können.
Verein für das Deutſchtum im Ausland. In Wort, Lied und
Tanz werden die von Frau von Vopelius geführten Saarländerin=
nen
am Samstag ſich in den Dienſt der Volkstumsarbeit ſtellen, und
Frau von Vopelius wird in eindrucksvollem Vortrag über die deutſche
Nor im Saargebiet ſprechen. Die Saarländer Spielſchar wird
auf ihrer Reiſe von reichen Erfolgen beglditet, und auch in Darmſtadt
dürften die ungeküinſtelten, ſchlichten Darbietungen eine große An=
ziehungskraft
ausüben. Zuſpruch verdient der Vortrag einer Frau, die
in dorderſter Reihe im Abwehrkampf ſteht. Kaxten zu 1 Mk. und zu
50 Pf. ſind bei J. Ph. Leuthner, Ernſt=Ludwigsplatz 2, zu haben.
da Morag snn kaitt
(19329
wenn Sie einen Mop benutzen. Oualitäts Mop in 7 Modellen.
Seifenhaus am Schillerplatz, Inh. Hans Knos, Fernruf 2073

Treue Mieter! Am 1. D2zember ſind es 25 Jahre, daß die Fa=
milie
Karl Vinſohn in dem Haufe Alexanderſtraße 25 wohnt.
Fahrplanverbeſſerungen. Zug 3520 der Strecke Pfungſtadt
Eberſtadt wird ab 2. Dezember d. J. an Sonn= und Feiertagen
fünf Minuten früher befördert, Pfungſtadt ab 15.50, Eberſtadt an 15.55.
Dadurch wird der Anſchluß an Zug 951, Eberſtadt ab 15.57, nach Darm=
ſtadt
auch an Sonn= und Feiertagen hergeſtellt.
Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird der Weg Am
Breitenwieſenberg, zwiſchen Dieburger Straße und Alfred=Meſſel=Weg,
vom 29. ds. Mts. bis auf weiteres für den Auto=, Fuhrwerks= und Rad=
fahrverkehr
geſperrt.
Schulgeldmahnung. Nach der heutigen Veröffentlichung im In=
ſeratenteil
iſt das Schulgeld für die hieſigen höheren Schulen ſowie der
ſtädtiſchen Maſchinenbau=, Gewerbe=, Handels= und Haushaltungsſchulen
für den Monat November 1928 bei Meidung der Beitreibung bis zum
10. Dezember Ifd. Js. an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, zu zahlen.

Wollen auch Sie erſt durch Schaden klug werden?
Sollen Ihnen die dünnen Stellen in Ihrer koſtbaren Wäſche erſt zeigen,
wie ſchädlich ſcharfe Wafchmittel ſind? Seien Sie klug, nehmen
Sie Naumann’s extrafeine, weiße Kernſeife. Beſſer können Sie
Ihre Wäſche nicht ſchonen. Gute Kernſeife greift die Wäſche nicht an.
(TV.15862,

Tageskalender für Freitag, den 30. November 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20 Uhr, Ende
22.15 Uhr, L 8: Der Prozeß Mary Dugan. Kleines Haus, An=
fang
20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr: Fatme Orpheum, abends
20.10 Uhr: BühnenPrunk=Schau Dies uund Das. Konzerte:
Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz Reſt. Bender, Wein=
haus
Maxim, Spaniſche Bodega, Brauerei Krone Sportplatzkaffee,
Zur Stadt Malaga, Kaffee Haſſia. Städt. Akademie für
Tonkunſt, abends 20½ Uhr, Chriſtengemeinſchaft: Vortrag Das
Schickſal der Toten Naturſchutzausſtellung im Lan=
desmuſeum
, 1013 1416 Uhr. Kinovorſtellungen:
Helia, Union=Thcater, Palaſt=Lichtſpiele.

Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraßel
Freitag, den 30. November: Vorabend ottesdienſt /4 Uhr 30 Min,
Sainstag, den 1. Der.: Morgengotte3dienſt 8 Uhr 45 Min.
Sabbatausgang 5 Uhr 20 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen:
Morgens 7 Uhr 15 Min. Abends 6 Uhr 30 Minuten
Gebetszeiten in der Syuagoge der Fſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 1. Dez: Vorabend 4 Uhr 05 Min. Morgens
8 Uihr. Nach/. 4 Uhr. Sabbitausgang 5 Uhr 20 Min
Sochengottesdienſt: Morgens 7 Uhr 05 Min. Abends 4 Uhr,
Dienstag, den 4. Dez abend3: Tal umotpr.

Aus Heſſen.

An. Arheilgen, 29. Nob. Gegenwärtig gelangen hier die Steuer=
kauten
für das Jahr 1329 zur Ausgave. Dieſelben werden in der
Reihenfolge der Wahlbezirke ausgegeben. Bei der am 1. Dezember
ſtattfindenden Viehzählung ſeren alle Beſitzer von Pferden, Maul=
tieren
und Mauleſeln, Eſeln, Aindvieh, Schafen, Schweinen, Ziegen.
Federvieh, Kaninchen und Bienenvölkern dringend darauf aufmerkſam
gemacht, den Zählern durch richtige und vollſtändige Angaben ihre Arbeit
zu erleichtern. Am Freitag, abends 8 Uhr, ſpricht im evangeliſchen
Frauenverein Pfarrer Waldeck über: Licht= und Schattenbiider
aus dem Elifabethenſtift. Der Vortrag wird von Lichtbildern begleitet
ſein. Am 9. Dezember 5. J3. wird der Verein katholiſcher
Familien im Gaſthaus Zum weißen Schwanen das Legendenſpiel
Genoveva zur Aufführung uringen. Zu der am 1. Dezember in der
Turnhalle ſtattfindenden feierlichen Ueberreichung der Geſel=
lenbriefe
an die Prüflinge ſind der Ortsvorſtand, die Lehrerſchaft,
die Eltern, die Prüfungs= und Lehrmeiſter ſowie, die Mitglieder des
Geterbevereins durch den Prüfungsausſchuß auf das herzlichſte ein=
geladen
. Der Lehrerin Frl. Nehmeyer, die ſeit etwa acht Jahren
hier tätig iſt, wurde eine hieſige Stelle definitiv übertragen.
J. Griesheim, 29. Nov. Am 1. Dezember ds. Js. findet wieder eine
Viehzählung ſtatt, die lediglich ſtatiſtiſchen Zwechen im Intereſſe
der Landwirtſchaft dient. Gezählt werden Pferde, Maultiere, Eſel,
Nindvieh, Schafe, Schveine, Ziegen, Federvieh und Bienenvölker. Mit
dieſer Zählung iſt auch eine Ermittelung der vorhandenen Hunde aller
Art verbunden.
Aa. Eberſtadt, 29. Nov. Ausgabe der Steuerkarten. Die
Steuerkarten für ſämtliche Lohn= und Gehaltsempfänger für das neue
Jahr können vom Montag ab auf der Bürgermeiſterei abgeholt werden.
Am Montag werden die Karten für die Namen mit den Anfangsbuch=
ſtaben
A. bis K. und am Dienstag die Karten für die Namen mit den
Anfangsbuchſtaben L. bis Z. ausgehändigt. Die Bürgermeiſterei bittet
alle Viehbeſitzer bei der bevorſtehenden Viehzählung um genaue
Angaben hinſichtlich des Viehbeſitzes und macht beſonders auf die vor=
geſehenen
Straxbeſtimmungen aufmerkſam.
Aa. Pfungſtadt, 29. Nov. Sängerfeſt.* Die Sängervereinigung
Pfungſtadt beſchloß in einer außerordentlichen Mitgliederverſammlung,
die dieſer Tage im Vereinslokal Herbert ſtattfand, im kommenden Jahre
ihr zehnjähriges Stiftungsfeſt zu feiern. Bemerkt muß werden, daß
die Sängervereinigung eine Verſchmelzung von zwei älteren Geſang=
vereinen
iſt. Sie iſt entſtanden aus dem im Jahre 1890 gegründeten
Geſangverein Eintracht und dem im Jahre 1891 gegründeten Gefang=
verein
Sängerbund. Beide Vereine ſchloſſen ſich nach Beendigung des
Krieges, als ſich die Reihen der Sänger gelichtet hatten, zur Sänger=
vereinigung
Pfungſtadt zuſammen. Das Jubiläum ſoll am 8., 9. und
10. Juni 1929 abgehalten werden. In der nächſten Mitgliederverſamm=
lung
ſoll ein beſonderer Feſtausſchuß gebildet werden, der die weiteren
Vorbereitungen treffen ſoll. Die Stadtkaſſe Pfungſtadt macht
bekannt, daß die Beträge für den elektriſchen Strom und die Zähler=
miete
vom November bis zum 7. Dezember an den Zahltagen zu ent=
richten
ſind. Die Freie Turngemeinde errang bei dem Kreis=
meiſterſchaftsturnen
in Enkheim mehrere Preiſe. Insbeſondere ſtehen
bei den Turnerinnen Lieſel Kritzmann und Kätha Schulz von Pfung=
ſtadt
an erſter Stelle. Ringkampf. Am kommenden Sonntag
emnpfängt der Sportverein Siegfried die Ringermannſchaft des Kraft=
ſportvereins
Hetzbach i. O. zum zweiten Kampf um die Gaumeiſterſchaft.
Da Hetzbach eine gut durchtrainierte Mannſchaft hat, wird es einen
ſpannenden Kampf geben.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 29. Nov. Turnverein. Am kommenden
Sonntag, abends 8 Uhr beginnend, findet im Saale des Gaſtwirts
Fiſcher das diesjährige Weihnachtsturnen ſtatt. Es werden ſämtliche
dem Verein angeſchloſſene Abteilungen mitwirken. Die Veranſtaltung
findet nicht, wie auf den Plakaten angegeben, nachmittags um 3 Uhr,
ſondern beſonderer Umſtände halber abends um 8 Uhr ſtatt. Feuer=
alarmſirene
. Wie allmonatlich, ſo auch am kommenden Samstag
mittag 12 Uhr, wird die Feueralarmſirene ausgeprobt werden. Am
Samstag, den 1. Dezember Ifd. Js., findet eine allgemeine Vieh=
zählung
ſtatt. Die Viehhalter ſind verpflichtet, den Zählern unein=
geſchränkte
Auskunft zu erteilen.
G. Ober=Ramſtadt, 23. Nov. Säuglingsberatungsſtunde
Kommenden Montag, den 3. Dezember, nachmittags von 23 Uhr findet
im unteren Rathausſaale Säuglingsberatungsſtunde ſtatt. Die nächſte
Gemeinderatsſitzung iſt auf Freitag, den 30. November, abends 8 Uhr,
anberaumt.

(k) Roßdorf, 29. Nob. Am nächſten Sonntag abend 8 Uhr hält die
Madrigal=Vereinigung Darmſtadt in unſerer Kirche ein Advents=
konzert
, veranſtaltet vom Frauenverein und den Jugendvereinen, als
Feier ihrer Jahresfeſte. Der Eintrittspreis beträgt pro Perfon 60 Pfg
Nach dem Programm dürften den Beſuchern genußreiche Stunden be=
vorſtehen
. Für Heizung der Kirche iſt geſorgt. Der Reingewinn ſoll
zur Herſtellung der Kirche Verwendung finden.
Lichtenberg, 27. Nov. Am Sonntag, 16. Dezember, hält die Geſ.=
Abteilung der hieſigen Ortsgruppe des Odenwaldklubs im Kaiſerſaäle
des Schloſſes Lichtenberg einen Theaterabend ab. Es gelangen
zwei Theaterſtücke zur Aufführung; außerdem werden einige Männer=
chöre
vorgetragen. Das erſte Theaterſtück iſt ein Luſtſpiel in vier Auf
zügen in Odenwälder Mundart. Es heißt Zwa Gretchen, iſt vor
unſerem Chorleiter W. Kuſchke verfaßt und gelangt zum erſten Male
zur Aufführung; das zweite iſt ein Schwank in einem Aufzug und heiß
Schuſter Fritze als Millionenbraut.
r. Babenhauſen, 29. Nov. Einen herben Verluſt erlitten die ber
ſchiedenen hieſigen Vereine und der Gewerbeverein durch den Tod zweie
angeſehener hieſiger Bürger. Gaſtwirt und Metzgermeiſter Ph. Fr
Wagner und Sattlermeiſter Hh. Jackel wurden unter zahlreiche:
Beteiligung von nah und fern dieſe Woh= zu Grabe getragen. De
Veteranen= und Militärverein Babenhauſen=Harreshauſen erwie‟
ſeinen Ehrenmitgliedern die letzten militäriſchen Ehren.
Groß=Bieberau, 28. Nov. Flieger=und Siegerausſtel
lung des Brieftaubenklubs. Am kommenden Sonntag, der
2. Dezember, findet zum erſtenmal eine große Ausſtellung edler Reiſe
und Schönheitsbrieftauben hier ſtatt. Um dem Beſchauer einen beſſere!
Ueberblick zu gewähren, wird zum erſtenmal der einreihige Käfigaufbau
durchgeführt. Ausgeſtellt werden die Flieger= und Siegertauben von
Wettflugjahr 1928, welche den weiten Weg bis Bruck in Oeſterrcic
(630 Kilometer) teils bei allerſchlechteſtem Wetter zurückgelegt haben
Welch eine erſtaunliche Leiſtung von einer Taube, als Sinnbild de
Heimatliebe, wenn man bedenkt, daß der Auflaßort Bruck noch 110 Kilg
meter weiter als Wien liegt. Mit der Ausſtellung iſt ein großer Ver
kauf von edlem Reiſematerial verbunden.
Al. Höchſt i. O., 28. Nov. Gemeinderatsbericht. Die Er
richtung eines öffentlichen Schwimmbades ſtand erneut auf der Tage=
ordnung
und löſte wiederum eine längere lebhafte Debatte aus. Di
vorgenommene Abſtimmung ergab ſchließlich mit Stimmengleichher
eine abermalige Ablehnung dieſes Projektes. Die Verleihung vo
Ehrenzeichen für 25= bzw. 50jährige Mitgliedſchaft bei der Freiwillige
Feuerwehr wurde beſchloſſen. Das Geſuch des Deutſchen Turnverein
um Abgabe von Holz zum Ausbau ſeiner Turnhalle wurde zunäch
zurückgeſtellt, da die Menge des benötigten Holzes noch nicht bekannt iſ
Dem Antrag der Petroleum=Geſellſchaft Frankfurt a. M. um Erric
tung einer Tankſtelle auf dem Grundſtück des Georg Göttmann wurt
entſprochen. Das Geſuch des Wilhelm Tomada um Anbringung eine
weiteren Lampe und Beſeitigung verſchiedener Mißſtände fand eber
falls Zuſtimmung. Die mangelhafte Waſſerverſorgung der Gemeind
in der letzten Woche, die zu zahlreichen Beſchwerden Anlaß gab, konnt
in einer außergewöhnlich lauten Ausſprache, deren einzelne Szenen Mie
nicht wiedergegeben werden können, keine Klärung finden.
Bo. Michelſtadt, 28. Nov. Geflügelausſtellung. Der 2
zirk 7 (Babenhauſen=Erbach) des Starkenburger Geflügelzüchterverbal
des hält am 1. und 2. Dezember in Michelſtadt im Saale von Schme
kers Garten eine Bezirksgeflügelausſtellung ab. Es kommen alle Arte
von Geflügel zur Schau und, wie verlautet, wird ſie ſehr reichhalt.
beſchickt ſein. Eine Tombolaverloſung mit einigen wertvollen Gewinlie
wird eine beſondere Anziehung ausüben. Der Provinzia
ausſchuß der Provinz Starkenburg weilte heute unter Führung Le
Herrn Provinzialdirektors Gebhardt in unſeren Mauern. Anlaß Me
zu bot die Beſprechung und Beſichtigung einiger Straßenbauproiette.
hieſiger Gegend. Es wäre ſehr zu wünſchen, daß es nicht nur bei Pk.
jekten bleibt, ſondern daß man endlich einmal zur Einſicht kommt, Oe
die Straßen im Odenwald dringend der Verbeſſerung und Reparal
bedürftig ſind. Ganz beſonders wäre es erwünſcht, daß endlich d
Straße von Michelſtadt über Groß=Umſtadt und Dieburg nach 2a.
ſtadt in einen dem ſtetig wachſenden Autoverkehr gerecht werdeloe
Dcſtand berſetzt würde. Wie bereits an anderer Stelle flüchtig e
wähnt, wird das Großruſſiſche Nationalorcheſter al
Montag, den 3. Dezember, von Mannheim kommend hier im Saal
von Schmerkers Garten ein einmaliges Gaſtſpiel geben. Die aus:
Mitgliedern beſtehende, rühmlichſt bekannte Künſtlerſchar wird unle
der Leitung ihres Direktors Alexander Michailowſky Vorträge auf de!
ruſſiſchen Nationalinſtrument, der Balalaika, zu Gehör bringen.
Mäunerchören und ruſſiſchen Nationaltänzen wird unzweifelhelt. O
ſehr reichhaltiges und künſtleriſch hochſtehendes Programm Veeſ.
werden.

[ ][  ][ ]

Mtioc def.
WerfEadch-Von.
Atsfrng

Auveplässigen

beweist der rapid steigende Verbrauch in unseren Ai-
garetten
, dass sie besser und preiswerter sein müssen
1als irgendwelche andere Marken. In noch nicht einem
Dahrgehnt hat sich unsere Firma aus kleinsten Anfän-
gen
heraus zur größten Zigarettenfabrik Mitteldeutsch-
lands
mit mehr als 4000 Arbeitern und Angestellten
entwickelt.
HAn diesem Tempo vermag keine Zigarettenfabrik der Welt
mit uns Schritt zu halten, Als jüngstes der jüngeren Groß-
unternehmen
sind wir frei von altem Ballast und können
uns deshalb sämtliche technischen undorganisatorischen
Neuerungen sofort dienstbar machen. Es gibt keinen
besser eingerichteten Betrieb als den unseren.

Ms 23 4 3.6 79
Das Steverjahr läuft vom 1. April bis 31. März

[ ][  ][ ]

Seite 8

Erbach, 29. Nob. Heag=Ausſtellung Elektrizität
in Haushalt, Geweobe und Landwirtſchaft Größtes
Intereſſe bei der Land= und Stadtbevölkerung findet die vielſeitige elek=
triſche
Ausſtellung der Heag in der Feſthalle zu Erbach. Es kann nur
mit Dank bgrüßt werden, daß die Heag dieſe Veranſtaltung getroffen
hat, um dort ein Bild von der Leiſtungsfähigkeit der elektrotechniſchen
IInduſtrie einerſeits und ihrer Stromlieferung andererſeits zu geben.
Kultur und Technik ſind hinſichtlich der Elektrizitätsverwendung eng
miteinander verbunden inſofern, als die Technik die Kultur fördern
hilft und andererſeits die Fortſchritte der Kultur nach neuen Leiſtungen
der Technik pufen. Wenn man all dieſe praktiſchen und ſchönen elektriſchen
Hausgeräte betrachtet, kann man ſich dem Wunſche nicht verſchließen, ſie all
auf einmal zu beſitzen; doch das geht in der hentigen geldarmen Zeit
leider nicht. Wohl aber iſt es jedem geſtattet, ſich nach und nach einen
vollſtändig elektrifizierten Haushalt anzueignen, indem er von dem
Ratenzahlungsſyſtem der Heag Gebrauch macht. Alle Hausgeräte ſind
in zehn Monatsraten, der Heißwaſſerſpeicher insbeſondere ſogar in 36
Monatsraten bei der Heag oder durch die bei ihr zugelaſſenen Elektro=
Inſtallationsfirmen erhältlich. Das iſt ein Lichtblick, denn ohne dieſe Er=
leichterung
müßte der gewöhnliche Sterbliche die Elektrizität noch in
mancherlei Beziehung entbehren. Die Aufmachung der Ausſtellung iſt
inſofern ganz beſonders geſchickt, als die einzelnen Geräte, ſoweit an=
gängig
, am Orte ihrer Verwendung gezeigt werden. So ſehen wir eine
elektriſche Küche, ein Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, Badezimmer und
Waſchküche und ſchließlich noch einen Raum für landwirtſchaftliche und ge=
werbliche
Geräte. Dieſe Art der Vorführung iſt dadurch beſonders vor=
teilhaft
, als den vielen Nachfragen ſchnell und ausgiebig gedient werden
kann. Wir ſtehen ja erſt am Anfang der Entwicklung, insbeſondere
was die Verwendung der Elektrizität im Haushalt anbetrifft. Wenn auch
eine elektriſche Kochplatte an und für ſich nichts neues darſtellt, ſo ſind
doch in den letzten Jahren erſt ſolche Konſtruktionen auf den Markt ge=
kommen
, die infolge ihrer ſoliden Ausführung Vertrauen in die Elektri=
zität
für dieſe Zwecke geſetzt haben. Die Arbeitsgebühr von 10 Pfg..
(Kwh.) geſtattet nicht nur beiläufig, ſondern allgemein die Eleltro=
Wärme im Haushalt wirtſchaftlich zu verwenden. Jährlich gelangen
Hunderte von elektriſchen Herden unter die Abnehmerſchaft, ſo daß die
Zeit nicht mehr fern iſt, wo jeder Haushalt, in welchem die Hausfrau
auf größte Einfachheit und Sauberkeit ſieht, mit einem elektriſchen Koch=,
Brat= und Backherd ausgerüfſtet iſt. Die unbedingt notwendige Ergän=
zung
des elektriſchen Herdes aber bildet der Heißwaſſerſpeicher für die
Küche. Nichts iſt ja jetzt einfacher als die Zubereitung des heißen Waſ=
ſers
, welche ſelbſttätig während der Nachtzeit erfolgt. Viele Hand=
reichungen
, viele Gänge, viele Umſtändlichkeiten fallen für die Hausfrau
von nun ab weg. Neben dieſen beiden hauptſächlichen Geräten, finden

Freitag, den 30 November 1928

im Haushalt bzw. in der Küche noch eine Unmenge anderer praktiſche
Verwendung. Die Vorzüge der einzelnen hier alle aufzuführen, ginge
zu weit und es kann daher nur jedem Leſer der wohlgemeinte Rat er=
teilt
werden, die Ausſtellung, welche noch bis Mittwoch geöffnet iſt, zu
beſuchen. Er kommt auf jeden Fall auf ſeine Koſten, mag er die Aus=
ſtellung
beſichtigen oder mag er den intereſſanten Filmvorführungen bei=
wohnen
, oder die lehrreichen Vorträge ſich anhören, oder aber bei einem
Glaſe guten Erbacher Bieres den Schallplatten= bzw. Radio=Konzerten
lauſchen! Es wwar fürwahr eine gute Idee, gerade jetzt vor Weihnachten
dieſe Ausſtellung in dieſer unterhaltugsreichen und vielſeitigen Form
zu veranſtalten. Das große Beſuchs= und Kaufintereſſe iſt der beſte Be=
weis
dafür, daß elektriſche Geräte in der Tat die ſchönſten und praktiſch=
ſten
Weihnachtsgeſchenke ſind. Jeder Käufer erhält überdies einen
Sonder=Rabatt von 10 Prozent oder ein Freilos für die große Weih=
nachtsverloſung
der Heag. (Siehe auch die heutige Anzeige der Heag.)
Bp. Gammelsbach, 29. Nov. In den letzten Tagen wurden hier ver=
ſchiedene
Kellereinbrüche verübt. Beim Förſter wurden 20 Flaſchen
Wein, Eier, Butter, Brot uſw. geſtohlen. Auch in verſchiedenen anderen
Häuſern wurden Kellereinbrüche verübt, und in allen Fällen wurden Le=
bensmittel
von den Tätern erbeutet. Zwiſchen Gammelsbach und Eber=
bach
wurde von der Gendarmerie ein Topf, der aus den Diebſtählen
herrührte, gefunden. Man iſt den Tätern auf der Spur.
Hirſchhorn, 29. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
28. November 1,73 Meter, am 29. November 1,50 Meter.
Reichenbach, 29. Nov. Hier wurde dieſer Tage ein Verſchö=
nerungs
= und Verkehrsberein unter dem Vorſitz des Herrn
Bürgermeiſters Mink gegründet, zu welchem ſich alsbald eine über=
raſchend
große Zahl Mitglieder meldete. Vorläufiges Ziel ſoll ſein: die
Inſtandsſetzung der Zugangswege zu den Wäldern und der Waldwege
ſelbſt ſowie die Aufſtellung von Ruhebänken. Auch wurde in der Ver=
ſammlung
angeregt, eine größere Anzahl Fremdenzimmer durch Private
bereitzuſtellen, da es den Gaſthäuſern beſonders im letzten Sommer oft
ſchwer fiel, ihre Gäſte geeignet unterzubringen. Da Reichenbach rings=
um
von ſchönen Wäldern umgeben iſt und in ſeiner nächſten Nähe viele
intereſſante Punkte beſitzt, wie Hohenſtein, Borſtein, Teufelſtein als
demnächſtiges Ehrenmal für die Gefallenen des Odenwaldkiubs und
nicht zuletzt den Felsberg mit Rieſenſäule, Felſenmeer uſw., ſo wird der
Ort ſtets gern von Fremden aufgeſucht, die zu längerem oder kürzerem
Aufenthalt hier weilen.
W. Heppenheim a. d. B., 29. Nob. Arbeitsloſigkeit. In=
folge
geringen Abſatzes in der hieſigen Zigarreninduſtrie iſt in drei
Betrieben der geſamten Belegſchaft, insgeſamt etwa 150 Perſonen, ge=
kündigt
worden. Die Kündigung iſt zum 1. Dezember ausgeſprochen,
was ſich infolge der vorgeſchrittenen Jahreszeit umſo ſchlimmer auswir=

Nummer 333

ken wird. Die Firma Niedlinger G. m. b. H., Hartſteininduſtrie, hält
ihren Betrieb nur noch halb offen und beabſichtigt, demnächſt gauz zu
ſchließen. Entſchädigung der Unwettergeſchadig=
ten
. Die infolge des Unwetters vom 29. April d. J. geſchädigten
Grundbeſitzer erhalten nunmehr eine Entſchädigung. Die Geſchädigten
erhalten allerdings nur ganz geringe Beträge. Odenwaldkluh.
Die letzte Wanderung des Odenwaldklubs Worms in dieſem Jahre fin=
det
am Sonntag, den 25. November, ſtatt. Sie beginnt hier in Heppen=
heim
und führt durch das Kirſchhäuſer Tal über Sonderbach Kreiswald.
Albersbach nach Rimbach. Von hier aus geht es über die Tromm nach
Waldmichelbach. 83. Geburtstag. Frau Kath. Diſtel begeht
morgen in voller Rüſtigkeit ihren 83. Geburtstag. Wahl der
Vertreter zur Handelskammer Darmſtadt. Bei der
geſtrigen Wahl eines Vertreters zur Handelskammer Darmſtadt wurden
48 gültige Stimmen abgegeben. Davon entfielen auf den Hotelier Sei=
bert
26 Stimmen, der damit zum Vertreter für den Bezirk Heppenheim
der Handelskammer gewählt iſt.
Gernsheim, 29. Nov. Waſferſtand des Rheins am
28. November 2,22 Meter, am 29. November 2,31 Meter.
Bm. Hofheim (Ried), 29. Nov. Beerdigung. Geſtern nachmit=
tag
wurde eine der älteſten Ortseinwohnerinnen, Frau Katharina Wetzel
Witwe, geb. Löſch, zu Grabe getragen. Noch am Samstag, 24. ds. Mts.,
konnte die Hochbetagte ihr 81. Lebensjahr beenden, während ſie am
Totenfeſtſonntag das Zeitliche ſegnete. Der große Trquerzug zeugte von
der Beliebtheit, welcher ſich die Greiſin in der Gemeinde erfreuen durfte.
v. Friedberg, Z7. Nov. Wille und Weg eine kommu=
nalpolitiſche
Auseinanderſetzung. Nun hat auch Bürger=
meiſter
Dr. Seyd von hier zu dem Aufſatz Wille und Weg Stellung
genommen, mit dem Bürgermeiſter Dr. Ahl (Bad=Nauheim) vor einiger
Zeit die Frage, ob ein Zuſammenarbeiten der Nachbarſtädte Friedber,
und Bad=Nauheim notwendig und möglich ſei, vor der breiteren Oeffent=
lichkeit
geſtellt hat. Nachdem die beiden Stadtoberhäupter ſchon in meh=
reten
Beſprechungen in dieſem und dem Vorjahre ſich über die Notwen=
digkeit
einer Verſtändigung beider Städte einig geweſen und Bürger=
meiſter
Dr. Seyd auch, wie ſchon berichtet, in der letzten hieſigen Stadt=
verordnetenſitzung
ſich für Förderung der angebahnten guten Beziehun=
gen
ausgeſprochen hat, gibt unſer Bürgermeiſter nun in den hieſigen
Blättern in einem ebenfalls Wille und Weg überſchriebenen Aufſatz
ſeinen Standpunkt der Oeffentlichkeit bekannt. Die Streitaxt ſcheint nen
begraben zu ſein. Die Verſtändigung der beiden Städte iſt da. Die
Zuſammenarbeit iſt angebahnt. Der gemeinſame Städteausſchuß kann
an eine dankenswerte, wenn auch nicht immer leichte Arbeit gehen, ſo=
ald
ihm beide Stadtverwaltungen das zunächſt auszuarbeitende, ge=
meinſame
Städteprogramm vorgelegt haben. Glück auf!
Gnn

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Lederwaren=
Karl Möser, Jabrikation,
Nieder=Ramſtädterſtraße 27.
Sonntag geöffnet.
Wer 77

auf

(Gruben=, Siamm=
und Höllerholz).
Die Gemeinde Groß=Umſtadt hat
folgendes Nutzholz abzugeben:
1) 370 Fm. Grubenholz,
2) 155 Fm. Kiefernſtammholz Kl. IIa,
3) 200 Fm. Kiefernſtammholz Kl. II5,
4) 145 Fm. Kiefernſtammholz Kl. IIIa,
5) 30 Fm. Kiefernſtammholz Kl. HIIb,
6) 10 Fm. Kiefernſtammholz Kl. UVa,
7) 100 Rm. Kiefernnutzſcheiter (Röller),
Länge nicht über 1,50 Mtr., von
14 Zentimeter Zopf aufwärts,
8) 40 Rm. Kiefernnutzknüppel, Länge
nicht über 2,00 Meter, Zopf von
7 bis 14 Zentimeter,
9) 100 Fm. Fichtenſtammholz (Abtrieb)
Klaſſe Ib., IIa und IIb.
Unter den 540 Fm. Kiefernſtamm=
holz
ſind etwa 200 Fm., welche ſich zu
Pfahlholz eignen. Auf Wunſch erfolgt
geſonderte Abgabe.
Das Holz iſt mit Rinde gemeſſen.
Preisangebote ſind bis zum 13. De=
zember
1928, mittags 12 Uhr bei der
Bürgermeiſterei abzugeben. Näh. Aus=
kunft
erteilt Förſter Zimmer Groß=
Umſtadt (Tel. Groß=Umſtadt Nr. 20),
und Förſter Rauch, Heubach (Tel.
Groß=Umſtadt Nr. 149)
Groß=Umſtadt, 24. November 1928.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Lampe.
(19286

NI Adohog li0
Nei iinet aner de Tig
aber nichts alltägliches!

1 Glas-Aufsatz, 2teilig . . . . 0.50
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1 Bierbecher, geschliffen . . . 0.25
3 Ahorn-Frühstück brettch. 0.25
1 Wäschetrockner, groß Buche 0.50
1 Wäscheleine, 10 Meter . . . 0.25

1 Kinder-Wärmflasche, rund
4 Kochlöffel, gebundelt. .."
1 Wichskasten, Buche, lack. .
1 Wichsbürsten-Garnit., Zteil.
1 Möbelbürste, lack, Kokos .
1 Straßenbesen, Piassava .."
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1 prima Küchenmesser, rostfrei
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1 Taschenlampenhülse mit Birne
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0.50
0.50
1 Paket Kerzen, 8 Stück, nicht tropfend
3 Stück Kernselfe, ca. 200 Gramm.
0.45
0.50
1 Zeitungshalter, 3teilig, gehämmert .

1 Sieb, mit 3 Einlagen . . . 0.50
6 Aluminium-Kaffeelöffel 0.25
3 Alum.-Löffel od. Gabeln 0.25
1 Porz.- Kuchenteller, dek. 0.50
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0.25
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1
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0.50
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1
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Hasserolle.
1

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1 Wasserflasche mit Glas
1 Emaill.-Konsole mit Maß
Milchträger . . .

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Nachttopf, weiß . .
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1 Kakao-Kanne . . . . . .
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1 Emaille-Milchtopf m. Deck.

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1 Rechenmaschine, groß . . 0.50
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1 Malkasten, groß".
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1 Holzeisenbahn, 3teilig . . 0.50
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Druckkasten . . . . . 0.50,
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1 Puppe mit Schlafaugen, 25 cm
1 Puppe, Kruße, groß.
1 Puppen-Wagen.
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Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit de
Eintragung des Verſteigerungsvermeris auf den Name
der Eheleute Guſtav Thomae und Antonie, geb. Herder
beide in Darmſtadt (Geſamtgut der Errungenſchaftsgemeit
ſchaft) im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Donnerstag, den 20. Dezember 1928, nachm. 3:, Uhe
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimme
Nr. 219, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvol
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 3. September 1928
das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteig
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich warei
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichnete
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſprich
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellur
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt, und bei der Ve
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Glät
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſteher
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung de
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung de
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht d
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gege
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 17. Oktober 1928.
(1774
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtüchs:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band XVII, Blatt 83
Betrag d
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am
Schätzun
1 T 1364 Hofreite Nr. 32 Hoch=
28 000 R9
ſtraße
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit d
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen d
Eheleute Peter Diehl, Metzgermeiſter, und Marie, ge
Herres, beide in Darmſtadt, zu je , im Grundbuch eine
tragen war, ſoll
Dienstag, den 18. Dezember 1928, nachm. 3, Uhr
durch das unterzeichnete Gericht, an Gerichtsſtelle, Zimn
Nr. 219, verſteigert werden. Die Verſteigerung erfolgt
Wege der Zwangsvollſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 12. Januar 1928 in d
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſt
gerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich war
ſind ſie ſpäleſtens im Verſteigerungstermin vor der A.
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichnel
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſprie
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellu
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der P
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gle
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehl
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Necht
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Geßh
(168 tritt.
Darmſtadt, den 12. Oktober 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band III, Blatt 12
Betrag 1
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Die Büſte des unſterblichen Wiener Tondichters
nicht länger fehlen.

Seite 14

Juwelenraub in der
Berliner Cittz.
28 Plakin=Diamankringe im Werke
von 200 000 Mark während der
Geſchäftszeit geſtohlen!
Berlin, 29. November.
In einem bekannten Juweliergeſchäft der Innen=
ſtadt
wurde geſtern während der Geſchäftszeit von
zwei Ausländern aus einer der Vitrinen ein Tablett
mit 28 koſtbaren Platin=Diamantringen im Werte
von 200 000 Mark geſtohlen. Die Diebe ſind mit ganz
beſonderer Kaltblütigkeit und Geſchicklichkeit zu Werk
gegangen und konnten ſich unbehelligt entfernen. Auf
die Wiederherbeiſchaffung der Juwelen iſt eine Beloh=
nung
von 10 000 Mark aufgeſetzt worden. Die Diebe
waven gutgekleidete Herren, anſcheinend Amerikaner,
die nur gebrochen deutſch ſprachen. Einer von ihnen
verlangte eine Krawattennadel zu kaufen. Sein Be=
gleiter
beteiligte ſich zunächſt am Ausſuchen, entfernte
ſich dann, aber vom Ladentiſch und ſchien in die Be=
trachtung
einer Vitrine vertieft, in der in verſchie=
denen
übereinander liegenden Fächern Juwelen aus=
geſtellt
waren. Inzwiſchen hatte ſich ſein Freund für
eine Krawattennadel zu 26 Mark entſchieden und be=
zahlte
mit einem Tauſendmarkſchein. Während der
Verzögerung, die durch das Wechſeln entſtand, ſtand
der andere ſcheinbar gleichgültig mit dem Rücken
gegen die Vitrine gelehnt. Als die Verkäuferin das
Tablett mit den Krawattennadeln in die Vitrine zu=
rücklegen
wollte, hielt er ſie daden ab und erklärte,
daß er ebenfalls eine Krawattennadel brauche. Statt
deſſen verließen die beiden, ſobald das Wechſeln be=
endigt
war, das Geſchäft, wobei der Käufer der Kra=
wattennadel
Handſchuhe und Stockſchirm auf dem
Ladentiſch liegen ließ. Als jemand vom Perſonal
den Kunden nachlief, um ſie auf die Vergeßlichkeit
aufmerkſam zu machen, kamen die beiden auch ſchon
zurück und nahmen ihr Eigentum an der Tür in
Empfang. Sehr viel ſpäter erſt ſtellte es ſich heraus,
daß das ganze mit dunkelrotem Samt bekleidete Ta=
blett
, auf dem die 28 Ringe aufgeſteckt waren, ver=
ſchwunden
war. Beide Diebe trugen einen weiten
Raglan=Mantel, der ihnen das Manövrieren erleich=
tern
mußte. Bemerkenswert iſt, daß am Tage vor=
her
dasſelbe Geſchäft von einem elegant gekleideten
Mann, der ſich Martelec nannte, nur franzöſiſch
ſprach und als ſeine Adreſfe die franzöſiſche Botſchaft
angegeben, um einen wertvollen Ring im Werte von
12000 Mark beſtohlen wurde. Er hatte eine mit
Steinen beſetzte Platin=Uhr auf den Tiſch gelegt und
erklärt, daß er ſie gegen einen Ring eintauſchen wolle.
Als ihm dann ein Tablett mit Ringen vorgelegt
wurde, es war dasſelbe Tablett, das geſtern voll=
ſtändig
geſtohlen wurde, vertauſchte er einen der
Ninge geſchickt mit einer wertloſen franzöſiſchen Imi=
tation
, worauf er den Umtauſch durch einen Vorwand
zuſtande brachte. Auch hier wurde der Verluſt erſt
nach ſeinem Weggehen entdeckt. In der franzöſiſchen
Botſchaft war ſelbſwverſtändlich von einem Herrn
Martelee nichts bekannt.
Eröffnung eines Deutſchen Leſeſaales
in Liſſabon.
Liſſabon. Am Mittwoch wurde hier der
Deutſche Leſeſaal mit einer feierlichen Sitzung der
Deutſch=Portugieſiſchen Geſellſchaft, unter dem Ehren=
vorſitz
des deutſchen Geſandten v. Baligand eröffnet.
Der Geſandte hielt einen Vortrag über die Bedeu=
tung
der internationalen Zuſammenarbeit in der
Entwicklung der weſtlichen Gedankengänge. Der De=
kan
der philoſophiſchen Fakultät der Liſſaboner Uni=
verſität
Queiroz Veloſo gab in einer Ausſprache dem
Wunſche nach weiterer Entwicklung der wiſſenſchaft=
lichen
und künſtleriſchen Beziehungen zwiſchen Por=
tugal
und Deutſchland Ausdruck. Eine große Anzahl
portugieſiſcher Profeſſoren, Schriftſteller, Journa=
liſten
und Künſtler wohnte der Feier bei, u. a. der
Rektor der Univerſität, die Vorſitzenden der Liſſa=
boner
Akademie der Wiſſenſchaften, des Inſtituts von
Coimbra, der Kunſtgeſellſchaft und der Geographi=
ſchen
Geſellſchaft ſowie der Direktor des Konſervato=
riums
Viana de Motta.
Erdbeben.
Madrid. In Barcelona wurden am Mittwoch
um 14.30 Uhr mehrere Erdſtöße verſpürt. In den
Dörfern Masru und Mataro wurden mehrere Ge=
bäude
beſchädigt. In Argentino ſtürzte ein Haus ein.
Großer Kunſtfälſcherſkandal in Italien

Bildhauer Alceno Doſſena
wird beſchuldigt, zahlreiche Kunſtwerke in den Jahren
19191928 geſchaffen und als Arbeiten des im Jahre
1466 verſtorbenen weltberühmten Bildhauers Dona=
tello
verkauft zu haben. Doſſena behauptet, daß nicht
er, ſondern ſein Kunſthändler in Rom die zahlreichen,
zumeiſt amerikaniſchen Käufer getäuſcht habe. Jeden=
falls
haben die Fälſcher, die es verſtanden haben,
den neuen Kunſtwerken kunſtvoll das Ausſehen
lter Koſtbarkeiten zu verleihen, durch ihren Betrug
lonen verdient. Unſer Bild zeigt links zwel
te neue alte Kunſtwerke‟,

Freitag, den 30 November 1928
Der Bakikan iſt baufällig.

Die neue Leipziger Großmarkthalle
wird nach ihrer Fertigſtellung das größte Kuppelgebäude der Welt darſtellen. Im Gegenſatz zu
der Breslauer Jahrhundert=Halle handelt es ſich hier um keine Rieſenkuppel, ſondern um eine
Schalenkuppel, die auf acht Stützen ruht, von denen aber nur zwei im Raume ſtehen, die anderen
in den Wänden ruhen. Sie hat einen Durchmeſſer von 67 Metern und überſpannt rund 6000
Quadratmeter Fläche. Ihr Bau iſt in Eiſenbeton ausgeführt.

Die Bombenexploſion in Amgra dos Reis.
Paris. Havas meldet aus Nio de Janeiro zu
dem Exploſionsunglück in der Seekadettenanſtalt von
Amgra dos Reis, daß ſich der Unfall ereignete, als
man Bomben in Militärflugzeuge verſtaute und eine
Bombe explodierte, wodurch eine Feuersbrunſt aus=
brach
, die jedoch bald gelöſcht werden konnte. Zwei
Majore wurden getötet, drei Offiziere, darunter ein
Offizier der amerikaniſchen Marinemiſſion, wurden
verletzt.
Zugzuſammenſtoß in Spanien.
Paris. Wie das Journal aus Madrid mel=
det
, ſtießen bei dem Dorf Musleta, an der Strecke
LillaValencia, zwei Perſonenzüge zuſammen. Die
beiden Lokomotiven und ſieben Wagen wurden voll=
ſtändig
zerſtört. 22 Reiſende wurden verletzt, davon
acht ſchwer.
Der Eiſenbahnunfall in Spanien.
Valencia. Nach den letzten Nachrichten iſt das
gemeldete Eiſenbahnunglück nicht auf den Zuſammen=
ſtoß
zweier Züge, ſondern eines Zuges und eines
Autobus zurückzuführen, der die Bahn durchquerte.
Die Zahl der Verletzten beträgt 17 darunter vier
ſchwer. Es ſind ſämtliche Inſaſſen des Autobus.

Zurchkbare Unwekkerverheerungen
in Griechenland.
Bisher 40 Todesopfer.
Wien. Das Neue Wiener Tagblatt meldet
aus Athen, daß das ſeit zwei Tagen in ganz Grie=
chenland
herrſchende Sturmwetter ungeheuren Scha=
den
verurſacht hat, der allein in Patras auf drei
Millionen Drachmen geſchätzt wird. Die Sturmwellen
vernichteten an zahlreichen Stellen die Kaimauer und
riſſen zum Teil die Warenſpeicher mit ſich. Am
ſchwerſten iſt Teneciki von dem Unwetter heimgeſucht.
Das Hochwaſſer hat derart zugenommen, daß die Be=
völkerung
auf die Dächer flüchten mußte. Die Flut
ſteigt andauernd. Neben dem geſamten Viehbeſtand,
der ertrank, ſind bisher 40 Menſchenleben zu beklagen.
Auch in Athen und im Piräus hat die Unwetter=
kataſtrophe
großen Schaden angerichtet. Im Hafen
riſſen große Dampfer von den Ankern und wurden
wie Nußſchalen gegeneinander geſchleudert. Nur un=
ter
ungeheuren Anſtrengungen gelang es, ſie ans
Land zu ſchleppen. Fah ſämtliche Auslandsdampfer
ſind überfällig.

Nummer 333

Reich und Ausland
goldene Skaaksmedaille von Baden
für Karl Benz.

Gemäldegalerie im Vatikan.
Der Hof des Belvedere im Vatikan.
Ein Deckeneinſturz, der ſich im Gebäude der Schweizergarden im Vatikan ereignet hat, gab dem
Kardinal=Staatsſekretär Veranlaſſung, auch die privaten Wohnräume des Papſtes unterſuchen zu
laſſen, um ähnliche Unfälle zu verhüten. Die perſönlichen Gemächer des Papſtes ſind von keiner
Gefahr bedroht, aber andere Gebäudeteile ſind ſtützungsbedürftig. Der Bau des vielbewunderten,
in der Welt einzigartigen Vatikans wurde im 6. Jahrhundert begonnen. Seither haben viele
Päpſte Erweiterungen und Verſchönerungen vornehmen laſſen. Heute zählt der Vatikan 20 Höfe
und mehr als 1000 Zimmer. Die berühmteſte Bibliothek und das koſtbarſte Archiv der Welt, ſowie
bedeutende Kunſtſammlungen ſind nebſt zahlreichen kirchlichen Aemtern im Vatikan, dem Sitze des
Papſtes, untergebracht.

Der größte Kuppelbau der Welt.

Zur Wiederherſtellung des Kölner Domes.

Eine Kölner Dom=Gedenkmünze
wird vom Kölner Zentral=Dombauverein herausgegeben. Die Münze kann in Gold oder Silber
bezogen werden. Sie trägt die Iſchriften: Dem deutſchen Volke Der deutſche Dom 1248 bis
1928 und Zur Erinnerung an Deutſchlands größtes Kunſtwerk‟. Die Einnahmen aus dem
Vertrieb der Münzen fließen dem Fonds zur Wiederherſtellung des Kölner Domes zu.

Dr.=Ing. e. h. Karl Benz
an ſeinem 84. Geburtstag ein Handſchreiben des
ſchen Staatspräſidenten erhalten, das ihn als den
ſtrukteur des erſten deutſchen Motorwagens feiert.
gleicher Zeit iſt der greiſe Pionier der deutſchen
mobilinduſtrie mit der goldenen Staatsmedaille
von Baden ausgezeichnet worden.
Drei Kinder überfahren.
Düſſeldorf. Am Brehm=Platz wurden drei
zwiſter im Alter von 4 bis 12 Jahren von einem
wagen überfahren. Zwei Kinder ſind ſchwer,
dritte leicht verletzt worden. Sie fanden Auf=
ne
im Marien=Hoſpital. Der Führer des Liefer=
ns
, der nach dem Unfall nicht anhielt, wurde von
n anderen Kraftwagenfahrer geſtellt.
entwichener Geiſteskranker als Brandſtifter
und Einbrecher.
Solingen. Die hieſige Kriminalpolizei konnte
Bande von Einbrechern feſtnehmen, die an
ig Einbrüche und Diebſtähle hier und in der
barſchaft ausgeführt hat. Der Führer der Bande
ſe zudem der Brandſtiftung in einem Fabrikge=
ſe
überführt. Es iſt ein aus der Anſtalt Galk=
entwichener
Geiſteskranker.
Geretteten des Schulſchiffes Pommern.
Bremen. Wie die Direktion der United Sta=
ines
mitteilt, hat ſie dem Präſidenten des Deut=
Schulſchiffvereins Prof. Dr. Schilling koſtenlos
Teberfahrt der Geretteten des Schulſchiffs Pom=
. nach Bremen zugeſichert.
Das Wrack der Pommern.
Paris. Das Wrack des deutſchen Schulſchiffes
nmern, das in der Nacht von Sonntag auf
tag bei der Inſel Guernſey von der Beſatzung
ſſen wurde und ſeither umhertrieb, wurde am
woch abend, ſechs Meilen von Pointe du Roi,
er Buccht von Mont St. Michael feſtgeſtellt.
rere Fiſcher und ein Lotſe begaben ſich an Bord,
von dem Wrack Beſitz zu nehmen, das darauf
dem Hafen Granville eingeſchleppt wurde.
tſcher Dank für die Rettung der Beſatzung
der Herrenwifk.
eopenhagen. Der deutſche Geſandte v. Haſ=
hat
aus Anlaß der heldenmütigen Rettung der
tzung des deutſchen Dampfers Herrenwifk durch
Beſatzung des Dampfers Eſtonia an den Prä=
ten
des Vorſtandes der Oſtaſiatiſchen Compagnie
Dankſchreiben gerichtet. Die Beſatzung der Her=
ijk
wurde von der Eſtonia in Kopenhagen ge=
et
, von wo ſie nach Deutſchland weiterreiſt.
jasvergiftungen auf einem braſilianiſchen
Unterſeeboot.
London. In das im Hafen von Ilha das
as liegende braſilianiſche Unterſeeboot lief Gas
das ſich mit den in den Akkumumlatoren befind=
* Säuren vermengte und dichte Gaswolken ver=
chte
. Ein Deckoffizier und ſechs Matroſen wurden
ſrch vergiftet.
Schuberk in der Walhalla.

[ ][  ][ ]

Nummer 333

Seite 12

Freitag den 30 November 1928

Italieniſcher Luftverkehr.
Von unſerem +=Korreſpondenten.
Rom, Ende November.
Mitte November ſind zwei neue italieniſche Luftverkehrslinien dem
Betrieb übergeben worden: NomGenugBarcelona und RomSyra=
EusTripolis. Beide neuen Linien ſind wirtſchaftlich und politiſch von
Bedeutung. Die Linie nach Spanien macht es möglich, Dampfer nach
Ueberſee zu erreichen, die ſchon ein oder zwei Tage zuvor von Genua
oder Neapel aus Italien verkaſſen haben, und ihnen Paſſagiere und
Poſt noch zuzuführen. Dieſe Linie wird noch an Wert gewinnen, wenn
ſie erſt einmal ein Zubringer für die geplante Verbindung von Flug=
ſchiffahrt
und Dampferbetrieb zwiſchen Spanien und Südamerika ſein
wird, wobei das Flugzeug die Strecke bis zu den kanariſchen Inſeln und
der Dampfer die weite inſelloſe Strecke bis zum amerikaniſchen Feſtland
überwinden ſollen. Dieſe Flugſtrecke nach Barcelona dient aber auch
einer Stärkung der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Italien und
Spanien, die augenblicklich bereits durch die Art des Regimes ſich nahe=
ſtehen
und ſeit jeher das Gefühl der Raſſenverwandtſchaft beſaßen.
Die Linie nach Tripolis hat dagegen weniger internationale Be=
deutung
. Sie iſt vorwiegend national=italieniſch, weil ſie eine Kolonial=
werbindung
darſtellt, die zwar wirtſchaftlich etwas von Nutzen ſein kann
noch iſt Tripolis kein Handelsemporium von einer derartigen Beden=
tung
, daß die gewöhnliche Schiffahrt nicht ausreichen könnte , die aber
vorwiegend doch politiſch=militäriſch bleibt. Der raſche Transport von
Beamten, von amtlicher Poſt und die durch das Flugweſen bedingte An=
näherung
von Mutterland und Kolonie haben bei der Schaffung dieſer
Flugſtrecke die Hauptrolle geſpielt.
Mit dieſem beiden neuen Linien iſt Italien nach italieniſchen An=
gaben
nun an die dritte Stelle im europäiſchen Flugnetz, wobei England
unberückſichtigt bleibt, gerückt. An erſter Stelle ſteht immer noch Deutſch=
land
mit einem Flugnetz von 24000 Kilometern, dann folgt das franzö=
ſiſche
mit 14000 Kilometern und nun das italieniſche mit 9200 Kilometern
Länge. Rom hat jetzt Flugverbindungen mit Deutſchland, Oeſterreich,
Griechenland, Albanien, der Türkei, Tripolis, Spanien und Frankreich.
Neuerdings iſt nun auch eine direkte Verbindung zwiſchen Rom und Mai=
land
geſchaffen worden, während man bisher nur von Oſtia, dem Meer=
hafen
Roms, mit dem Waſſerflugzeug nach Genug oder dem Flußhafen
auf dem Po ſüdlich von Mailand fliegen konnte.
Nach italieniſchen Angaben wurden auf ſämtlichen Linien (wobei an=
ſcheinend
die früher von deutſcher Seite betriebenen Linien in Albanien,
die jetzt in italieniſche Regie übergegangen ſind, mitgerechnet ſcheinen),
im erſten Halbjahre 1928 19 193 Reiſende, 5 Tonnen Poſt, und 92 Ton=
nen
Gepäck und Waren befördert. Das iſt für den Perſonenverkehr be=
reits
mehr, als im ganzen vorigen Jahre geſchafft wurde. Dabei darf

man allerdings nicht vergeſſen, daß in dieſem Jahre ungeheure Flug=
propaganda
in Italien gemacht wurde, wobei eine nicht unbeträchtliche
Zahl an Flugreiſen zu ermäßigten Preiſen oder auch als Prämien ohne
Entgelt gewährt wurden. Auf keinen Fall aber kann geleugnet werden,
daß Italien große Anſtrengungen macht, außer ſeiner ſehr bedeutenden
militäriſchen Luftflotte ſich auch eine beträchtliche Handelsluftflotte zu
ſchaffen. Es iſt dies um ſo beachtlicher, weil die Militärluftſchiffahrt
mehr oder weniger auf das ſchöne Wetter Rüchſicht zu nehmen pflegt,
während die Handelsluftfahrt bei jeder Witterung nach Möglichkeit ihren
Fahrplan erfüllen ſoll.
Nun iſt es aber eine der Eigentümlichkeiten der ganzen Konfigura=
tion
des italieniſchen Stiefels, daß das Fliegen dort gar nicht ſo leicht iſt,
wie man es bei den weſentlich beſſeven Wetterverhältniſſen annehmen
ſollte, wenn man als Vergleichsobjekt etwa an Deutſchland denkt. Aber
trotz weſentlich größerer Sonnenſcheindauer hat Italien den Nachteil,
daß ſein Mangel an Bewaldung und ſeine vielfach kahlen Gebirge eine
Unſicherheit in den Luftſtrömungen bedingen, die ſich in üblen Luftſächen
und Wirbeln ausdrückt. Die Ueberfliegung der Apenminnen bleibt immer
eine ſchwierige Sache und die Tücken der italieniſchen Steilküſte, zum
Beiſpiel bei Amalfi, ſind bekannt. Deutſche und Schweizer Flieger, die
in dieſen Gegenden geflogen ſind, haben von den Fallen des italieniſchen
Luftraumes erzählen können. Bei dem Eröffnungsflug von Rom nach
Tripolis konnte das italieniſche Flugzeug allerdings dieſen Gefahren nicht
die Stirn biefen. Es mußte bereits in Neapel notlanden.

Wetterprognoſe für Oezember.
Ausgegeben vom Deutſchen Zentralbureau für aſtronom. Wetterkunde.
Direktor A. M. Grimm=Goslar.
Ein verhältnismäßig milder Wintermonat; am ſchönſten in der
erſten und letzten Dekade, die vorwiegend ruhiges Wetter bringen, wäh=
rend
die mittlere Dekade mit ſtarken Niederſchlägen und Winden, mit
Negen und Schneeſtürmen und Erdſtößen aufwartet. Letztere konzen=
trieren
ſich beſonders um den 20./21.
1. 5.: Vorwiegend trockenes Wetter bei niederer Temperatur. Ge=
ringe
Störungen durch Mondeinflüſſe (3./4.).
6.10.: Unbeſtändiges Wetter mit einzelnen Regentagen bei mitt=
lerer
Temperatur.
11.15.: Kaltes Wetter mit Regen, Schnee und Wind.
16.20.: Vorwiegend trockenes Wetter mit geringen Störungen und
leicht ſteigender Temperatur.
21.25.: Winterſtürme brauſen durchs Land und zerſtören die verhält=
nismäßig
hohe Temperatur, Regen und auch Schnee bringend.
Dann ruhiges Wetter.
26.31.: Vorwiegend trockenes Wetter mit wechſelnder Bewölkung,
Störung durch den Mond um den 26.

Geſchäftliches.
Das Wirtſchaftsgeld reicht heute nicht hin noch
her. Trotzdem braucht man ſich den Genuß eines guten Tropfens nicht.
zu verſagen. Auch ohne daß man ſein Geld vergeudet, kann man jeden.
auch den koſtbarſten Likör kennen lernen und probieren, wenn man nach
alter Sitte ſeine Schnäpſe mit Reichel=Eſſenzen ſelbſt herſtellt.
Sämtliche Liköre, Edeiliköre, Branntweine und Punſchextrakte ſind her=
ſtellbar
. Die Selbſtbereitung mit Reichel=Eſſenzen iſt eine ein=
fache
Sache und man weiß, was man trinkt. Probieren geht üben
Studieren. Für gutes Gelingen und ſtets gleichbleibende Güte bürgt
der Name Neichel und die altberühmte Lichtherzmarke. Er=
hältlich
in Drögerien und Apotheken. Daſelbſt auch Dr. Reichels Rezept=
büichlein
umſonſt oder, wenn vergriffen, koſtenfrei durch Otty
Reichel, Berlin 80, Eiſenbahnſtraße 4.

Kennen Sie den Samstag=Geruch? Wenn Sie Ihrem Heim den
ſonntäglichen Glanz geben, wird Ihnen der ſcharfe Geruch des Bohner=
wachſes
ſchon öfters unangenehm in die Naſe geſtochen haben. Dieſer
Geruch gehörr nicht unbedingt zum Bohnern. Nehmen Sie ein beſſeres
Wachs nehmen Sie das mit gutem amerikaniſchen Terpentinöl her=
geſtellte
Wichsmädel und Sie werden nur einen ganz ſchwachen mil=
den
Geruch bemerken. Laſſen Sie ſich einmal eine Doſe öffnen. ½=Doſe
85 Pf., ½=Doſe 1,50 RM., 1/1=Doſe 2,80 RM.; auch flüſſig in Flaſchen.

Halt! Wichtige Tatſachen
iſt die Ueberſchift einer Broſchüre, die die Deutſche Dunlop Gummf=
Comnpagnie A. G., Hanau a Main, herausbringt. Zuſammen mit dem
Verkehrszeichen Halt zwingt die Titelſeite unbedingt zur Lektüre, zu=
mal
es ſich um Tatſachen handelt, die man, wie aus dem Untertitel er=
ſichtlich
iſt, leicht überſieht, Behandelt wird der Reifenverſchleiß von
damals und heute, ein überaus aktuelles Problem. Die Durchſicht
der Broſchuire kann wirklich empfohlen werden. Auf Anforderung er=
folgt
koſtenloſe Zuſtellung durch die Deutſche Dunlop Gummi= Com=
pagnie
A. G. in Hanau a. M.

Hauptſchriftleltung. Rudolt Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich and
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe: für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;ſit
Die Gegenwart, Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuble: Ome
und Verlag: L. C. Wittſch ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung aicht übernemmen.

Die heutige Nummer hat 20 Seiten.

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Freitag und Samstag
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Freitag und Samstag
Schlacht
Fest
mit ..
Stimmungsmuſik.
Reſtauration Frankfurter Hof
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Jnh.: Hch. Humberg.

Reſtauration A. Graf
Bleichſtraße Nr. 37
Heute großes
Schlachtfest
mit Konzert
*31211
wozu ich freund ichſt einlade.

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Heute und morgen
großes Schlachtfe
mit Stimmungsmuſik
ausgeführt von der Jazzkapelle
Will-Ha -Da- Band.
Freundlichſt ladet ein Franz Dern

Freitag, den 30. November
Konzerk :: Tanz
Samstag, den 1. Dezember
Anfang 8 U r
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Frl. Minny Morlag
mit ihren neuesten Liedern.

Restauration
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Freitag Samstag und Sonntag
Stimmungs-Konzert
am Jazz=Band; Ernſt Dubiel
der beliebte Stimmungsſänger

Reichsvereinigung
ehem.Kriegsgefangener
Ortsgruppe Darmſtadt
Samstag, den 1 Dezbr.,
abends 8 Uhr,
Werbeverſammlung s
im Saale zur Krone, Schuſtergaſſe.
Kamerad v. Lersner ſpricht über unſere
wirtſchaftlichen Forderungen, Guthaben=
frage
und das neue Kriegsgefangenenrecht.

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Samstag, den 1. Dezember

verbunden mit

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Freitag, 30. November, abends 8 Uhr 10 Min
Abschieds-Vorstellung

Armg

mit lackman

dem genialen Glown

Ie Die Berechtigungssch eine f. Plakataus-
hang
werden heute nachmittags v. 46 Uhr
bei de Waal, Rheinstr. 14 in Umtausch
genommen

Morgen
Zeginn der großen
Lach-Offensive

über Wilhelm

Millewitsch

Kunſt=Perein für Heſſen.
Der Unterzeichnete beehrt ſich hierdurch, die Mitglieder
des Kunſt= Vereins zu der am
Donnerstag, den 20. Dezember
17,30 Uhr, in der Kunſt alle dahier ſtattfindenden
Hauptverſammlung
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1 Geſchäftsbericht.
2. Vortrag und Abhör der Jahresrechnung.
3. Feſtſetzung des Voranſchlags.
4. Verſchiedenes.
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Nummer 333

Freitag den 30. November 1926

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[ ][  ][ ]

Seite 14

Freitag, den 30. November 1928

Nummer 333

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Solche Gelegenheit kommt nicht wieder!
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und Frau Rie Kiehl, geb. Moll
geben ihre Heirat bekannt.
November 1928.
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Für die überaus zahlreichen Blumen=
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anläßlich unſerer Silberhochzeit ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren herz=
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe innigſter Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Vaters,
Schwiegervaters und Großvaters
Heren Georg Braun
ſagen wir unſeren herzlichſien Dank. Ganz
beſonders danken wlr Herrn Pfarrer Beringer
für ſeine troſtreichen Worte am Grabe und
dem Pfiegeperſonal des Städt. Krankenhauſes
für ſeine aufopfernde Pfiege.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſiadt, den 28. November 1928. (31217

Wer an

jial

(TV. 19312

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welch. Donnerstag,
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im Oberwaldhaus
war, wird um Le=
bensz
. geb. Ang. u.
V 45 Gſchſt. (*31223

Määter
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Iasierhlormen
Telsformen
Wovieltspritzen
Garnierspritzen
Garniertualen
Dressierbeutel
Mandereibmaschinen
empkehle in großer
Ausmahl.
Ernsl
am Markt.

Es liegt auf der Hand

daß das Köſtritzer Schwarzhier aus der Fürſtlichen
Braueret Köſtritz ein ſtärkentes Getränk für Geſunde,
Kranke und Rekonv leſzenten, fürWöchnerinnenu, d
ſtillende Mütter ſein muß, wenn man berückſichtigt,
daß obige Menge beſten Gerſtenmalzes dazu gehört,
um einen halben Liter dieſes altberühmten Bieres
herzuſtellen.
Köſtritzer Schwarzbier iſt erhältlich durch Flaſchenbierhandlung
Gg. Herth, Darmſtadt, Stiitſtraße 89, Fern precher 1244, 2 ier=
handlung
Oſtertag, Darmſtadt, Hügelſtraße 27, zernſprecher
2468, Martin Florenz Kdlliſch, Dieburg, Forſthausſtraße 12
und in allen durch Schilder und Plakate kenntichen G ſchätn.
Man verlange ausdrück ich das echte Köſtritzer Schwarzbier mit
dem geſetzlich geſchützten Wappen=Etikett. I. Msd. 6472

Tadten

aus echt italievischem Alabaster,
hochlichtdurchlässig, wundervoll
getönt und gemasert. 40. em
Durenmeiser, mit
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16. Rll. an

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Ernst-Ludwigstr. 10
Fernruf 3449 (V.18295

Warum hatie Fritz den richtigen Inſtinkt?
Fritzchen muß Einkäufe beſorgen denn
Mutter hat heute wieder großes Reinemachen.
Was muß ich bringen, fragt er ſich unterwegs.
Ach ja, Bohnerwachs. Er ſpringt in den Laden
und der Kaufmann nennt ihm zweſerlei Preiſe.
Was tuiderFritz?Mſtvoller Sebſiverſtändlich=
keit
nimmt er das Teure, denn er ſagt ſich, das
muß auch beſſer ſein. Der kleine Philoſoph hat
recht, aber ſeine Mutter ſchimpft ihn gehörig
aus. Sie entdeckt aber bald, wie aus=
giebig
Wichsmädel iſt. Hauchdänn aufge=
fragen
, gab es ſchon einen dauerhaften Hoch=
glanz
; deshalb reichte es auch mehr als doppelt
ſo weſt, ſo daß es in Wirkliſchkeſt billiger iſt.
Es koſfei die 19 Ooſe nur
Rk 1,50, die I. Ooſe nur
4 2,80. Sollte Sie das Er-
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Seite 16

Freitag den 30 November 1928

Nummer 333

Opolt Shiet und Tarnen.

Fußball im Kreis Skarkenburg.
Die Spiele am Sonntag, 2. Dezember.
Nach dem ſpielfreien 25. November (wobei man in Anbetracht des
geradezu verheerend ſchlechten Wetters an dieſem Tage noch dankbar
für dieſe Tatſache ſein muß) ſetzen nun am erſten Dezember=Sonntag
die Spiele wieder ein. Noch nicht vollzählig, immerhin aber wieder
einen Anſtieg des Spielbetriebs kündend.
In der Kreisliga ſehen wir nur Nachtragsſpiele, weiter aber
zwei intereſſante Geſellſchaftsſpiele. Der Spielplan iſt folgender:
Sportverein MörfeldenSportverein Münſter,
Rot=Weiß V. f. R. Darmſtadt-Viktoria Walldorf,
Union WixhauſenGermania Oberroden,
Sportverein 98 DarmſtadtSportverein Wiesbaden (Geſ.=Spiel),
Germania Pfungſtadt-Viktoria Griesheim (Geſ.=Spiel).
Von den 3 Verbandsſpielen iſt das in Mörfelden am zweifelhafteſten im
Ausgang. Münſter iſt beſtimmt höher einzuſchätzen als der Gaſtgeber,
aber das iſt noch keine Sicherung für den unbedingten Sieg der Gäſte.
Ein knapper Erfolg eines der beiden Beteiligten ſteht wohl zu erwarten,
aber für welchen? Walldorf iſt im Treffen gegen Rot=Weiß unbedingt
die ſtärkere Mannſchaft; nur eine ganz große Leiſtung der Darmſtädter
könnte hier eine Ueberraſchung zu ihren Gunſten bringen. In Wis=
hauſen
ſollte man annehmen, daß die alte Union nach langer Zeit wie=
der
einmal zu Punkten kommt. Allerdings wäre auch Oberrodens Sieg
keine direkte Ueberraſchung. Die beiden Geſellſchaftsſpiele verſprechen
intereſſante Aufklärungen. Der Sportverein 98 hat Gelegenheit, gegen
den heſſiſchen Bezirksligiſten ſeine Kräfte für die kommenden ſchweren
Kämpfe zu prüfen, auf der anderen Seite hat das Darmſtädter Publi=
kum
Gelegenheit, einmal feſtzuſtellen, wieweit die Spielſtärke unſerer
Kreisligiſten gegenüber der Heſſenliga zurückſteht. Der Vergleich ſollte
für die Kreisliga nicht einmal ſchlecht ausfallen. In Pfungſtadt hat
der Tabellenführer der A=Klaſſe, Viktoria Griesheim, ebenfalls eine
gute Möglichkeit der Leiſtungsprüfung. Auch hier darf man mit
Spannung das Ergebnis erwarten.
In der A=Klaſſe iſt der Gau Bergſtraße am Sonntag
noch ſpielfrei. Dagegen beginnt der Dreieichgau am Sonntag ſeine
Rückrunde. Hier ſind folgende Spiele angeſetzt:
Sportklub DietzenbachS. V. 1911 Neu=Iſenburg,
F. C. 03 EgelsbachSportgemeinde Sprendlingen,
F. C. 02 DreieichenhainF. V. Eppertshauſen,
V. f. L. Neu=Iſenburg ReſerveF. V. Offenthal.
Faboriten dieſer Treffen ſind 1911 Neu=Iſenburg, Egelsbach, Epperts=
hauſen
und die Iſenburger Bezirksliga=Reſerven. Höchſtens in Dietzen=
bach
könnte eine Ueberraſchung heranreifen, aber auch das ſcheint un=
wahrſcheinlich
.
Die Bergſträßer B=Klaſſe hat ziemlich vollen Spielbetrieb.
Folgende Gegner werden ſich hier gegenübertreten:
Sportverein Höchſt i. O.V. f. R. Erbach,
F. C. Groß=Umſtadt-Kickers Hergershauſen,
Germania DieburgF. V. Schaafheim,
Chattia WolfskehlenSportverein Meſſel,
S. V. Groß=ZimmernSportvereinigung Arheilgen 3,
Rot=Weiß V. f. R. Darmſtadt 2Blau=Weiß Jugenheim.
Nachdem Erbach vor 14 Tagen die Dieburger Germanen ſchlagen konnte,
iſt Höchſt noch das letzte Hindernis auf dem Wege zur Meiſterſchaft.
Obs die Odenwälder Kreisſtädter packen?
Rok=Weiß, V. f. R. Bikkoria Walldorſ.
Kommenden Sonntag ſteigt auf dem Sportplatz an der Rheinallee
das letzte Vorrundeſpiel des Rot=Weiß, V. f. R. Gerade dieſes letzte
Spiel dürfte von weitgehender Bedeutung ſein, da es auf beiden Seiten
um etwas geht. Walldorf kann im Falle eines Sieges einen Punkt vor
Sportverein 98 die Führung übernehmen. Es iſt geradezu demnach
ſelbſrverſtändlich, daß Walldorf bei dieſem Spiele alles aufbieten wird,
um das erſehnte Ziel durch einen Erfolg zu erreichen. Bei den Darm=
ſtädtern
iſt die Sache ein wenig anders, aber mindeſtens genau ſo wich=
tig
; ja vielleicht noch viel wichtiger als auf der Gegenſeite. Rot=Weiß,
V. f. R., belegt zurzeit den Schlußplatz in der Tabelle, und könte bei
einem Siege nicht nur Union Wixhauſen überflügeln, ſondern auch mit
der Darmſtädter Union punktgleich werden. Das will ſchon etwas hei=
ßen
, wenn man bedenkt, daß die Mannſchaft in der Rückrunde nicht
weniger als ſieben Spiele auf heimiſchem Gelände auszutragen hat. In
den Spielen, die bis jetzt auf eigenem Platze ausgetragen wurden, ha=
die
Mannſchaft genügend gezeigt, daß in dieſem Fall der Wind doch
anders pfeift. Hoffen wir, daß ſich die Mamnſchaft von der beſten Seite
zeigt und alles daran ſetzt, um zu einem Erfolge zu kommen. Das Spiel
findet um 3 Uhr ſtatt und wird, da keine anderen Spiele von Belang
ſtattfinden, zahlreiche Beſucher aufzuweiſen haben. Das Treffen der Er=
ſatzmannſchaften
findet, wie gewöhnlich, vorher ſtatt. Die Aufſtellung
beider Mannſchaften wird am Freitag in der Spielerverſammlung be=
kannt
gegeben.

Fechken.

Beachtliche Erfolge der Turngemeinde Darmſtadt 1846 bei dem
Säbelfechten in Frankfurt a. M.
Bei dem diesjährigen Jungmannen=Fechten auf leichten Säbel in
Frankfurt befanden ſich unter den 41 Teilnehmern aus Fuankfurt, Offen=
bach
und Hanau auch fünf Darmſtädter. Es war ihnen diesmal nicht
leicht gemacht, denn die neue Wettkampf=Beſtimmung der D.T. ſieht für
Jungmannen auch im Säbelkampf nur drei Treffer vor. Das bedeutet
gerade bei dieſer Waffe eine ſchärfere Einſtellung auf die raſche Erfaſſung
des Gegners und der Kampflage. Trotz dieſer Neuerung, die ja auch
alle Fechter gleichmäßig betroffen hat, wurde von den Darmſtädtern die
Ueberlieferung hochgehalten, und wie jedes Jahr, konnte auch diesmal
ein Jungmann ſich zur Altmannenklaſſe durchfechten. Otto Burk=
hardt
von der Fechterſchaft der Tgde. Darmſtadt 1846 hat dieſen
ſchönen Erfolg vollauf durch ſein gewandtes Fechten verdient. Schon in
den Vorrunden nahm er mit den anderen Darnyſtädtern einen guten
Platz ein. Auch dieſe haben gut abgeſchnitten und ſtehen in der Rang=
folge
: Kurtz an 11., Seip an 13. und Beher an 15. Stelle. Die neun
Beſten des Fechtens ſind:
1. Rothfuß, Bornheim 32. Schmidt, Teutonia Frankfurt a. M.;
3. Burkhardt, Darmſtadt; 4. Leſti, T.= und F.=Club Frankfutt
a. M.; 5. Spahn, Bürgel; 6. Brendle, Bockenheim; 7. Weſtphal, Offen=
bach
; 8. Storck, Offenbach; 9. Wehner, Bockenheim.

Ein Uebungsſpiel der deutſchen Waſſerballmannſchaft zur Vorberei=
tung
auf das große Turnier in Budapeſt 1929 findet am 9. Dezember
in Magdeburg ſtatt.
Die Winterkampfſpiele ſollen in Zukunft wegen der Uneinigkeit
unter den deutſchen Winterſportverbänden fortfallen, dafür will man
eine Großdeutſche Skimeiſterſchaft vorſchlagen.
Der Berliner Schlittſchuh=Club ſchlug in ſeinem erſten Eishockeyſpiel
der Saiſon in Wien den Wiener Eislauf=Verein mit 1:0.

Beiterbericht.

Der hohe Luftdruck hat ſich weiter nach dem Kontinent ausgebreitet
und die an ſeiner Vorderſeite zufließende Kaltluft ließ die Temperaturen
wveiter zurückgehen. Dabei kam es immer noch zu Bewölkung und ver=
einzelten
Niederſchlägen. Das im Norden lagernde Tief drängt aber den
hohen Druck mehr ſüdwärts zurück, und milde, ozeaniſche Luftmaſſen
haben über den britiſchen Inſeln erneute Niederſchläge und eine Er=
wärmung
von 57 Grad gebracht. Wenn auch bei uns ſich der Witte=
rungscharakter
zunächſt wenig ändert, ſo dürfte doch mit dem Abbau des
hohen Druckes von Nordweſten her ein Witterungsumſchlag eingeleitet
werden.
Ausſichten für Freitag, den 30. November: Neblig=wolkig, auch ſtellenweiſe
aufheiternd, nach noch leichter Nachtfroſtgefahr unter allmählicher
Bewölkungszunahme milder und zunehmende Niederſchlagsneigung.
Ausſichten für Samstag, den 1. Dezember: Wieder milderes, wolkiges
Wetter mit vereinzelten Niederſchlägen.

Ort: Wetter: Temp.
in Ce Wind: Nieder=
ſchlag

in mm Schnee=
decke

in cm Gießen: wolkig W. 01 Aachen: wolkig NW. 1,0 Hamburg: bedeckt N. Berlin: wolkig NW. München: wolkig WNW. 6,0 Königsberg: Breslau: Regen NW. 1,0 Witterungsverhältnifſe der deutſchen Bergſtationen. Feldberg:
Taunus Nebel NW. 3

60

30


Waſſerkuppe wolkig

Feldberg: Nebel
(Schwarzw.)
Schnee
Zugſpitze:
NNO.
Kahler Aſten: Schnee
NW.
Fichtelberg: Nebel
NWs
Schneekoppe:
Amklichee Winkerſporknachrichkendienft
der Heſſ. Wekkerdienſtſtelle.
Gießen, 29. November.
Sauerland: Winterberg: Wetter: leichter Schneefall, Temp. 1, Schnee=
höhe
77 cm, Pappſchnee, nur Ski möglich.

Schwarzwald: Furtwangen: Wetter: bewölkt, 22 em Schnee, Pulver=
ſchnee
, 3 Grad, Ski und Rodel gut.
Ruheſtein: Wetter: leichter Schneefall, 2 Grad, 1 cm Neu=
ſchnee
, Pappſchnee, keine Sportmöglichkeit.
Alpen: Garmiſch=Partenkirchen: Wetter: leichter Schneefall, 1 Grad,
52 cm Schnee, Pappſchnee, Ski mäßig, Rodel gut.
Berchtesgaden: Wetter: leichter Schneefall, 1 Grad, 17 cm
Schnee, Pulverſchnee, nur Ski möglich.
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Frankfurt.
Freitag, 30. Nov. 6.30: Gymnaſtik. 13: Schallplatten.
O 14.15: Studien=Muſik. Helma Autenrieth=Schleußner: Das neue
Klavierbuch. O 15.05: Jugendſtunde. Ad. Hering: Hilfe es brennt!
0 16.35: Hausfrauen=Nachmittag. Lehrer Stricker: Wie man es nicht
machen ſollte, Beiſpiele zur Kindererziehung. o 17.35: Stuttgart:
Konzert des Funkorch. o 18.10: Leſeſtunde. Aus den Briefen Napo=
leons
. O 18.30: Oberſpoſtinſpektor Struwe: Wie kann das Publikum
dazu beitragen, die Briefzuſtellung zu erleichtern, zu beſchleunigen und
die Zahl der unzuſtellbaren Sendungen zu verringern? O 18.45:
Südweſtdeutſcher Radioklub. O 19.15: Emil Kranz: Geiſtige Grund=
lagen
der Angeſtelltenverſicherung. O 19.45: Fortſchritte in Wiſſen=
ſchaft
und Technik. 20.05: Film=Wochenſchau. O 20.15: Bunter
Abend. Mitw.: A. Heinen (Humoriſt). Funkorcheſter. O. Anſchl.:
Lieder=Abend John Armſtrong. D. Darauf: Uebertr, vom Frankf,
Sechstagerennen. Anſchl.: Tanzmuſik. o 0.30: Funtorcheſter:
Nachtkonzert. Weber: Ouv. Euryanthe‟. Geſang. Beethoven:
Vierte Sinfonie in B=dur.

Stuttgart.
Freitag, 30. Nov. 10.30: Schallplatten. O 12.30: Schallplatten.
O 16.15: Nachmittagskonzert. Mitw.: Herm. Lingor. Funkorch.
6 18: Ueberſicht über die Hauptveranſtaltungen der kommenden
Woche in Eſperanto. O 18.15: Geh. Archiprat Dr. Krauß: Das
Epigramm in der ſchwähiſchen Dichtung. o 18.45: Eſperantokurs.
6 19.15: Mannheim: Dichterſtunde: J. D. Ungerer. O 20.15:,
Militärkonzert. Leitung: Obermuſikmeiſter Müller. 8 21.15: Frank=
furt
: Liederabend John Armſtrong. O Anſchl.: Paul und Paula,
Ein Luſtſpielchen in einem Akt von Eulenberg. Spielleitung: K.
Köſtlin. Perſ.: Paul Paula, zwei ſozuſagen erwachſene Menſchen;
der kleine Paul und die kleine Paula, zwei Kinder.
Berlin.
Freitag, 30. Rov. 15.30: Frauenfragen und Frauenſorgen.
Anna Kappſtein: Zeitgefühl. O 16: Dr. Langheinrich=Anthos:
Schöpfer ſeitſamer Geſchichten. (Europäer des neunzehnten Jahr=
hunderts
., O 16.30: Fred Antonie Angermayer. Einführung:
Wolfgang Bardach=Benning. Leſeproben: Elſe Thael. o 17: Unter=
haltungsmuſik
. Kapelle Gerhard Hoffmann. 18.30: Prof. Pahl:
Deutſche Pioniere der Technik. (Werner v. Siemens, der Pionier
der deutſchen Elektrotechnik.) 19: Dr. Schwarzwald: Die fröh=
liche
Schule. O 19.25: Chefredakteur Bernhard: Entſtehung und volks=
wirtſchaftliche
Bedeutung des Geldes. (Die geſellſchaftliche Ent=
ſtehung
des Geldes.) o 20: Abendunterhaltung. Wagner=Abend.
Dirigent: Seidler=Winkler. Berliner Funkorch. Ouv. Rienzi.
Tanz der Lehrbuben und Aufzug der Meiſterſinger. Aus dem
Nibelungenring: Einzug der Götter aus Rheingoid; Walkürenritt
aus Die Walküre; Waldweben aus Siegfried: Siegfrieds
Rheinfahrt aus Götterdämmerung 21: Soziale Weltreiſen.
W. Stölting: Auſtralien als Land des Arbeiters. O 21.30: Plenar=

öffentlichem Markt mit der Piſtole ein krankes Mädchen wieder
geſund ſchießt. Doktor Eiſenbart und Ahasver, der ewige Jude.
Geleſen vom Dichter. O. Anſchl.: Tagesnachrichten.
Stettin. 19: Prof. Dr. Bley: Der Zwangsvergleich zur Ab=
wendung
des Konkurſes.
Deutſche Welle. Freitag, 30. Nov. 10.15: Berlin: Nachrichten.
6 12: Prof. Dr. Lampe, Dr. Nehlſen: Mexiko. O 12.30: Mitteilun=
gen
des Verbandes der Preuß. Landgemeinden. o 13.30: Berlin:
Nachrichten. 6 14.30: Kinderlieder Heute raten wir Rätiel. O 15:
Prof. Dr. Atzler: Allgemeine Geſichtspunkte bezüglich der Hygiene
der Körperarbeit. O 15.30: Wetter und Börſe. 6 15.40: Urſula
Scherz und William Wauer: Künſtleriſche Handarbeit für Frauen
und Mädchen. O 16: Rektor Spielhagen, Fr. Weſtermann: Ein
Arbeitstag in der Landſchule. O 16.30: Leipzig: Konzert des Phil=
harmoniſchen
Orcheſters. o 17.30: Min.=Dir. Dr. Staudinger:
Moderne Hafenpolitik. 18: Dr. Münnich: Der unbekannte
Schubert. O 18.30: Engliſch für Fortgeſchrittene. O 18.55: Stud.=Rat
Dipl.=Ing. Müller: Werkmeiſterlehrgang: Maſchinenteile, Hebe= und
Fördertechnik. O 19.20: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte. O 20:
Berlin: Abendunterhaltung. Wagner=Abend. Dirigent: Seidler=
Winkler. Berliner Funkorch. O 21: W. Stölting: Soziale Welt=
reiſen
. (Auſtralien als Land des Arbeiters.) 6 21.30: Berlin: Aus
dem Plenarſaal des Herrenhauſes: Veranſtaltung des Verbandes
deutſcher Erzähler. O. Anſchl.: Preſſenachrichten. O 22.45: Bild=
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1 P. H.-Lackschuhe
1 . Oberhemd
1 H.-Unterhose
1 H.-Pullover
1se d. Hemdhose
1 D.-Pullover
3 Taghemden
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[ ][  ][ ]

Freitag, den 30. Novbr.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Die Arbeitsgemeinſchaft der Heſſ. Kreditgenoſſenſchaften in
Darmſtadt (Richtung Schulze=Delitzſch) gibt die Bilanzziffern der
ihr angehörenden Genoſſenſchaften vom 31. Oktober 1928 be=
annt
. Danach ſtieg die Bilanzſumme auf 67,2 Millionen Reichs=
mark
gegen 65,8 Millionen Ende Auguſt ds. Js. Die Sparein=
agen
zeigten eine Zunahme um über 1 Million auf 33 Millonen
Reichsmark; die übrigen Kreditoren erfuhren eine leichte Zu=
jahme
. Im Gegenſatz zu den Großbanken, deren Oktoberbilanzen
ſeutlich die Einflüſſe des Konjunkturrückganges widerſpiegeln,
jaben die Zuflüſſe der Kreditoren bei den Genoſſenſchaftsbanken
eſtlos im Kreditgeſchäft Anlage gefunden; darüber hinaus
ind ſogar die flüſſigen Gelder um über ½ Million Reichsmark
ſeſchmälert worden, ſodaß insgeſamt 1,6 Millionen neue Kredite
jewährt wurden. Sie erreichten Ende Oktober d. J. im Geſamt=
jetrag
49,6 Millionen Reichsmark. Dazu kommen 9,7 Millionen
ſteichsmark Wechſelbeſtand, während etwa 5,5 Millionen Reichs=
nark
Wechſel weiterbegeben waren. Somit hatten die im Volks=
taat
Heſſen gelegenen Kreditgenoſſenſchaften Schul=
e
=Delitzſcher Richtung am 31. Oktober 1928 der heſſi=
chen
Wirtſchaft den ſtattlichen Betrag von rund
5 Millionen Reichsmark zur Verfügung geſtellt.
Motorenfabrik Darmſtadt, A.=G. Die geſtrige G.V., in der alle
lktionäre vertreten waren, genehmigte aus einem Reingewinn von
2071 RM. (34 456) die Verteilung einer Dividende von 6 Prozent auf
ſie Vorzugsaktien und von 4 Prozent auf die Stammaktien, während
0311 (12 696) RM. vorgetragen wurden. Der Betriebsgewinn bezifferte
ich in dem am 30. Juni abgelaufenen Geſchäftsjahre 1927/28 auf 428 064
KM., die Generalunkoſten beanſpruchten 338848 RM. Nach Abſchrei=
ſungen
in dem üblichen Rahmen ſowie Rückſtellung von 10 000 RM.
ür Delkredere=Konto ergibt ſich der erwähnte Reingewinn. In der
Zilanz ſtehen bei 540 000 RM. A.K. rd. 54 000 RM. Reſerven, 99 000
tM. Hypotheken zu Buch, ferner 202960 (258 746 RM. Gläubiger,
4340 (92647) RM. Anzahlungen, Golddiskontbank=Exportkredite
00000 (102000) RM., Akzepte 360 000 (0). Andererſeits erſcheinen
drundſtücke 192 000 (195 000) RM., Maſchinen 171000 (163 200) RM.,
Einrichtungen 60 000 (57 700) RM., Vorräte 439 700 (353 924) RM.,
lußenſtände 148 775 (184 073) RM., Wechſel 131500 (137 125) RM. und
Vertpapiere 1 115 (800) RM. Der Geſchäftsbericht wurde in der Ver=
ammlung
durch Direktor May ergänzt, der u. a. ausführte, daß die
Zeſchäftigung auch nach wie vor befriedigend ſei. Das Abkommen
tit der Friedrich Krupp=A.=G., Kiel=Gaaden, habe ſich bewährt und
en Vertrieb des ſtehenden Zweitaktmotors Modaag=Krupp inten=
viert
. Der Umſatz habe ſich gegenüber dem Vorjahre um 20 Prozent
ehoben. Man könne hoffnungsvoll in die Zukunft ſchauen, wenn auch
egenüber der inländiſchen und ausländiſchen Konkurrenz hier
amentlich der engliſchen alle Anſtrengungen gemacht werden müß=
n
. Auch mit dem neuen Orient hätten ſich neue Verbindungen an=
eſponnen
. Der Verkaufsentwicklung ſeien durch eine zurzeit unmög=
che
Kapitalserhöhung beſtimmte Grenzen gezogen. Die G.V. geneh=
ligte
einſtimmig Jahresbericht und Gewinn= und Verluſtrechnung,
denſo die Entlaſtung von A.R. und Vorſtand. Der turnusmäßig aus=
heidende
Vorſitzende des A.R,, Fabrikant R. Zinkann=Darmſtadt wird
ieder gewählt. Für die Commerz= und Privatbank, Frankfurt a. M.,
itt Direktor Guttmann neu in den A.R. ein.
W. Euler, Maſchinenpapierfabrik A.=G., Bensheim. Die Hauptver=
mmlung
genehmigte einſtmmig den Abſchluß für das Geſchäſtsjahr
27/P, nach dem eine Dividendenverteilung von 6 Prozent auf das
2 Mill. RM. betragende Aktienkapital aufgenommen wurde. Aus dem
ruttogewinn von 4 609 456 (4 350 901) RM. verbleibt nach Abzug des
fwandes und der Abſchreibungen in Höhe von 4 466 907 (4277 909)
M. einſchließlich des aus dem Vorjahr übernommenen Gewinnvor=
rges
von 4003 RM. ein Reingewinn von 146 551 RM. 15000 RM.
Uen der Rücklage zugeführt und 28 000 RM. für Belohnungen bewil=
ſt
werden. Der Reſt von 31 551 RM. wird vorgetragen.
Von Gans Erbew=Grundſtücks A.=G., Frankfurt a. M. Die Geſell=
ſaft
, die mit einem Aktienkapital von 1,3 Mill. RM. arbeitet, beab=
htigt
, machdem ſie ihre Grundſtücke veräußert hat, in Liquidation zu
eten.
Eiſenbahn=Renten=Bank und Eiſenbahn=Bank, Frankfurt a. M. Den
iden Banken iſt ſeitens des Reichsentſchädigungsamtes nunmehr der
hlußentſchädigungsbeſcheid mit Anerbennung der Wiederaufbaueigen=
ſaft
zugeſtellt worden.
Frankfurter Baukafſe A.=G., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft, die
n der Stadt Frankfurt a. M., der Deutſchen Bank, der Dresdner
ank, von Lazard Speyer=Elliſſen Kommanditgeſellſchaft Frankfurt a. M. und dem Bankhauſe J. Behrens Söhne, Hamburg, im Vorjahre
gründet wurde, hat nach längeren Verhandlungew einen mehrfachen
illionenkredit in London aufgenommen, nachdem bereits ſeit einiger
eit eime größere Kreditaufnahme erfolgt war. Die Kredite dienen zur
erſtellung von Wohnungen im Auftrage der Stadt Frankfurt a. M.
Wegen des Feiertags fallen heute die amerikaniſchen Ten=
nzberichte
aus.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Im Oktober 1998 wurdem 32 neue Aktiengeſellſchaften mit einem
ominalkapital von 15 Mill. RM. in das Handelsregiſter eingetvagen.
on 61 Geſellſchaften wurden Kapitalerhöhungen um insgeſamt 119,5
ill. RM. vorgenommen. Die bare Kapitalbeanſpruchung nahm im
tober erheblich zu.
Der Aufſichtsrat der Heſſiſchen und Herkules=Bierbrauerei A.=G.,
iſſel, beſchloß, der auf den 20. Dezember einzuberufenden Generalver=
mmlung
die Verteilung einer Dividende von 11 Prozent (i. V. 10
rozent) vorzuſchlagen.
Der Arbeitgeberverband des Großhandels von Hamburg hat den
ngeſtellten=Gewerkſchaften die Kündigung des beſtehenden Tarifes zum
Dezember übermittelt. Wie verlautet, ſollen auch die Arbeitnehmer=
pbände
ihrerſeits beabſichtigt haben, den Tarif zu kündigen. Nunmehr
erden Verhandlungen im Dezember ſtattfinden.
Der erſte Tag der Muerena=Auktion in Leipzig verlief ſehr rege.
ichſe zeigten in friſcher Ware gutes Intereſſe und wurden zu zufrie=
nſtellenden
Preiſen aufgenommen. Iltiſſe lagen in unteren Sorten
was ſchwächer; die hereingekommene friſche Primaware iſt zu anziehen=
n
Preiſen verkauft worden.
Die Stadt Beuthen O./S. hat bei einem gemeinnützigen Berliner
ankunternehmen eine Anleihe von 1 Mill. RM. aufgenommen. Die
ſleihe iſt zunächſt für den Zeitrcum von ½ Jahre getätigt worden.
Die däniſche Einfuhr belief ſich im Oktober auf 151 Mill. gegen=
Er 147 Mill. Kronen im September, die Ausfuhr unverändert auf
3 Mill. Kronen. Dadurch ergibt ſich ein Einfuhrüberſchuß von 8 Mill.
Onen gegenüber 5 Mill. im Sepvember. Im Januar d. J. betrug der
Rfuhrüberſchuß 92 Mill. Kronen gegenüber 76 Mill. Kronen in der
eichen Zeit des Vorjahres.
Am ſechſten Auktionstage der Londoner Kolonialwollauktionen
unte ſich trotz Anweſenheit vieler Käufer keine Stimmung entwickeln.
krückzüge waren ſehr häufig; insgeſamt wurden etwa 3040 Prozent
S Geſamtangebots wegen zu hoher Preislimite vom Verkäufer zurück=
Zogen. Haupttäufer dieſes Tages war der einheimiſch=engliſche Handel,
Grreich und Deutſchland tätigen geringe Abſchlüſſe.
De Gaumont Picture Corporation hat den Kinothegtern in der
Dhaz ein Angebot auf Zuſammenfaſſung unterbreitet. Falls die Vor=
lläge
angenomwen werden, kämen 300 britiſche Filmtheater unter die
ontrolle der Gaumont=Gruppe. Nach einer Londoner Meldung rechnet
an in engliſchen Fachkreiſen damit,, daß das Projekt in abſehbarer Zeit
* Durchführung gelangen werde.
Nach einer engliſchen Statiſtik haben, wie der V. Ztg. aus London
drahtet wird, die deutſchen Goldkäufe im London ſeit Anfang des
ahres rund 15 Mill. Pfund betragen, wovon 10.7 Millionen Pfund
* der Bank von England entwommen und 4,3 Millionen Pfund am
ſenen Markt angekauft wurden.
Dach einem New Yorker Kabeltelegramm iſt die durch Sbehzer u. Co.
* Schmann Brothers herausgebrachte Emiſſion von 20 Mill. Dollar
Orzugsaktien und 100000 nennwertloſe Shares kurz nach Eröſfnung
dirh überzeichnet worden.

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 29. November.
Die freundliche Haltung der geſtrigen Abendbörſe übertrug ſich auch
auf den heutigen Verkehr. Die Hauſſebewegung der geſtrigen New
Yorker Börſe und die ſtärkere Beteiligung des Auslandes und der Bank=
kundſchaft
am Börſengeſchäft hatten eine allgemeine Belebung des
Marktes zur Folge. Auch ſchritt die Spekulation zu weiteren Deckungen,
ſo daß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt weitere Kurs=
erholungen
bis zu 2 Prozent zu verzeichnen waren. Auf der anderen
Seite wurden jedoch verſchiedentlich Gewinnſicherungen vorgenommen,
ſo daß bei ganz vereinzelten Werten kleinere Kursrückgänge eintraten,
Die allgemeine Tendenz blieb jedoch feſt, da auch die immer noch un=
geklärte
Lage im Eiſenkonflikt keinen nennenswerten Einfluß ausüben
konnte. An der Spitze ſtanden, wie ſchon an den vorangegangenen Bör=
ſentagen
, weiter die Spezialwerte, deren Kreis ſich jedoch eher noch ver=
größert
hat. AEG plus 134 Proz., Chadeaktien plus 3 Mk., Elektr.
Lieferungen plus 1½Proz., Rhein. Glektr. plus 134 Proz. und Siemens
plus 1¾ Proz, waren weiter geſucht. Geſ. f. El., Bergmann, Licht u.
Kraft und Schuckert waren dagegen eher angeboten und bis 1 Prozent
ſchwächer. J.=. Fapben hatten nur kleines Geſchäft, blieben jedoch gut
behauptet. Am Montanmarkt waren auch heute die Umſätze minimal.
Nur Rhein. Braunkohlen, die lebhafter umgeſetzt wurden, konnten 4½
Prozent anziehen. Am Bankenmankt waren Reichsbank wieder etwas
lebhafter verlangt, plus 1½ Proz.; auch Barmer Bank plus 2½ Proz.
Einiges Intereſſe beſtand für Hapag plus 1½ Proz. Am Automarkt
wurde die Abwärtsbewegung in Adlerwerke heute durch etwas größere
Aufnahmeluſt unterbunden, and dieſelben konnten 1 Proz. zurückge=
winnen
. Stärker geſucht waren noch Holzmann mit plus 334 Proz. und
Zellſtoff Waldhof mit plus 4 Proz. Renten ſtill und gut behauptet.
Im Verlaufe wurde das Geſchäft wieder ſtiller und war größeren
Schwankungen unterworfen. Auf Abgaben der Spekubation überwogen
die Kursrückgänge bis etwa 1 Proz. Die Grundſtimmung blieb freund=
lich
. Eine Ausnahme machten die Kaliwerte, die Sonderbewegungen zu
berzcichnen hatten. Salzdetfurth wurden ſtürmiſch gehandelt und konn=
ten
bis zu 17 Prozent gewinnen. Auch Weſteregeln konnten im Zu=
ſammenhang
damit 7½ Prozent und Aſchersleben 8½ Prozent anziehen.
Weiteres Intereſſe beſtand für Glebtr Lieferungen wir erneut plus
1½ Prozent. Tagesgeld war zu 6 Prozent unverändert.
Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4.1945, gegen
Pfunde 20.353, London-Kabel 4.8518, Pavis 124.07, Madrid 30.09,
Mailand 92.60, Holland 12.07¾.
An der Abenbörſe bewegte ſich das Geſchäft in weſentlich ruhigeren
Bahnen. Die Stimmung blieb jedoch freundlich und auf verſchiedenen
Marktgebieten wurden neue, wenn auch nicht umfangreiche Käufe vor=
genommen
. Am Elektromarkt beſtand vor allem Intereſſe für A. E.G.,
Licht u. Kraft, Gesfürel, Schuckert und Siemens, die bis 1¾ Prozent
gegen den Berliner Schluß gewannen. Karſtadt blieben auf dem er=
mäßigten
Schlußniveau gut behauptet. Am Montanmarkt waren Man=
nesmann
etwas beachtet und feſter. J. G. Fatben blieben bei leicht nach=
gebendem
Kurs vernachläſſigt. Ferner waren Adlerwerke leicht gedrückt.
Die Rentenmärkte lagen ohne Umſatz.
Berlin, 29. November.
Die feſte Tendenz des vorbörslichen Freiverkehrs übertrug ſich auch
auf den offiziellen Börſenbeginn. Da das Ausland auch weiterhin um=
fangreiche
Orders erteilte, auch die Provinz und die Bankenbundſchaft
heute vermehrtes Intereſſe zeigte war die Geſchäftstätigkeit allgemein
lebhafter. Die Meldungen über die ſich zuſpitzende Lage im Lohnkon=
flikt
waren nur für Montanwerte von Bedeutung. Das Hauptgeſchäft
hatte wiederum der Elektromarkt, an dem namentlich für AEG Käufe
für Schweizer Rechwung beobachtet wurden, ſowie der Bankenmarkt, für

A. E. G
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Baſalt.
Bergmann.
Berl. Karlsruhe In
Berl. Kand.=Ge
Braunkohl. Brik
Bremer Wolle.
Danatbank.
Teutſche Bank.
Diskontogeſ.
Tresdner Bank.
Teutſche Maſchinen.
Deutſche Erdöl ..
Deutſche Petroleum
Tynamit Nobel.
Elektr. Lieferung
J. G. Farben..
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern. . .
Han. Maſch.-Cgeſt.
Kanſa Dampfſch.
Hapag
Harpner. . . . . . . .. . ."
Hemoor Zement. . . .

Helſingfors ..
Wien
Prag ..."
Budapeſt
Sofia ..
Kolland",
Cslo
Kopenhagen.
Stockholm
London ..
Buenos Aires
Neu=York
Belgien

528 11 29 11. 128. 11 29. 11. 186.25 191.25 Hirſch Kupfer 131.375/131.25 98.5 98.875 Höſch Eiſen 133.5 132. 68. 66. Hohenlohe Werke. 73 75 75.75 232 625 237.75 Kahla Porzellan. 1245 124.875 76. 76. Kali Aſchersleben 12n8.5 288. le82.5 286.
Salzbetfurth 492.5 508 164. 164. Weſteregeln 1281.5 1292. 228. 223.75 Lindes Eismaſch. 168.5 171. 1294 297.
170.5 L. Loewe & Co. 247.
45. 250.
44.75 169.25 Lingel Schuh" 1161.575 162,75 MannesmannR 129. 128 25 176. 170.5 Niederlauſitzer 160. 158. 49.125 48.5 Nordd. Lloyd 144. 144.5 1137.5 138.25 Orenſtein. 105. 103.5 87 87.
Polyphon 496. 496. 122. 123 5 Rütgerswerke
Sachſenwerke 104. 106.25 1725 178.5 134. 1135.75 263.5 264.5 Siemens Glas 143. 142.875 121.5 122 75 Ver. Glanzſto 568.5 564. 270.25 270. Ver. Stahlwerke 93.125 93. 41.5 41.25 Volkſtedter Porzellan 60. 59.75 178.25 182. Wanderer Werke 127. 128.25 1145. 146.375 Wiſſner Metall. 155. 155. 134.
1287.5 132.75
286. Wittener Gußſtahl 48. 48.

Deviſenmarkk.

28. 11. 29. 11. 28. 11. 29. Gelb Brie Eeld/Brief Geld Briet o.54 1o.56 1o.542/10.562 Italien 21.955 21.995121.95 158. 915 59.0: 58.915 9.035 Paris 16.385/16.42 16.385 H2.418 12.434 12.419 2 43 Schweiz 1 80.725 80.83 180 4 73 00 73.20 73.06 73.20 Spanien. 67 53 67.6 57. 53 3.026/ 3.03 3.0261 8.03: Danzig. 81. 28 81.44 81.30 1168.33 168 6 168.31 168.6: Japan. 1.924 1.921 1.926 Hit.ssltttg 111.74 111.96 Rio de Janeiro .. 0.500510.50 2510.5005 Hit-nättt.s u1.76 11.90 Jugoſlavien. 7.366 7.382 7.368 Wura.o0112.2 111 99 112 2 Portugal. 18.71 18.75 18. 71 20.33 1120.37 20.333 20.37 Athen. 5.425 5.435 5.425 1.767 1.771 1.767 1.77 Konſtantinopel 2.102 2.10e 2. 10. 1905 4. 198. 4. 1905 4. 198 Kanada.. 4.1945 4.2025 4.193 158.26 56.38 58.26 78.36 Uruguab. 4.283/4.294 4.306

1.
Geld / Brief
1.99
6.425
80.90
67.67
81 46
1.930
0.5025
7.382
18.75
5.435
2.107
4.201
4.314

den hauptſächlich von amerikaniſcher Seite Intereſſe gezeigt wird. Das
Rheinland nahm zu größeren Poſten Kaliaktien aus dem Markt.
Schwächer lagen Ver. Glanzſtoff und Adlerwerke. Auch Karſtadt waren
angeboten. Die leichte Anſpannung am Geldmarkt wird für eine wir
vovübergehende Utimoerſcheinung angeſehen. Man rechnet ſchon nach
Erledigung des morgigen Zahltages mit einer erneuten Entſpannung.
Der Satz für Tagesgeld erhöhte ſich auf 7 bis 9, für Monatsgeld auf
8 bis 9 Prozent. Bankgirierte Warenwechſel waren umſatzlos. Für
Geld über Ultimo wurde ein Satz von 8 bis 9½ genannt. Nach Feſt=
ſetzung
der erſten Kurſe wurde das Geſchäft allgemein ruhiger, doch
blieb die Tendenz fremndlich. Bei Schluß des offiziellen Verbehrs traten
Befürchtungen über die Möglichkeit eines Generalſtreiks bei einem wei=
teren
Andauern der Ausſperrungen auf. Auf umfangreiche Realiſa=
tionen
der Spekulation ſchloß die Börſe durchweg ſchwächer.

Mekallnokierungen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 29. November ſtellten ſich für
Kupfer: Januar und Februar 138.50 (138,75), März und April
138.75 (138,75), Mai bis Auguſt 138,75 (139.00), Sept. 139.00 (139.00),
Oktober 139.00 (139.25), November 138.75 (140.00), Dezember 138.50
(138,75). Tendenz: befeſtigt. Für Blei: Januar 43.00 (43.25),
Februar 43.00 (43.50), März bis Mai 43.00 (43.25), Juni bis Septem=
ber
43.25 (43.50), Oktober 43.50 (43.50), November 43.50 (44.50), Dezem=
ber
43.00 (43.25). Tendenz: feſt. Für Zink: Januar 52.50 (52.75),
Februar 52.50 (53.50), März und April 53.00 (53.50), Mai bis Juli
53.25 (53.75), Auguſt 53.50 (53.75), September 53.50 (54.00), Oktober
53,75 (54.00), November , Dezember 52.25 (53.50). Tendenz: ſtramm.
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Berliner Metallnotierungen vom 29. November ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam ( Notie=
rung
der Vercinigung für die deutſche Elektrolytkupfernoviz) 151.75 RM.
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvor=
ſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lieferung und Bezahlung) Originalhüttenaluminium, 9= bis 99proz.,
in Blöcken, Walz oder Drahtbarren 190 RM., desgl. in Walz= oder
Drahtbarren 99proz. 194 RM.; Reinnickel, 98= bis 99proz. 350 RM.,
Antimon Regulus 8487 RM., Feinſilber (1 Kilogr. fein) 79.00 bis
80,75 RM.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 29. November
ſtellten ſich für Kupfer: (Tendenz: feſt) Standard per Kaſſe 68/1 68½, drei Monate 68½6812/us, Settl. Preis 68½, Elektrolyt 74¾
bis 75½, beſt ſelected 72½73½, Elektrowirebars 75½; für Zinn:
(Tendenz: ruhig) Standard per Kaſſe 239½339½, drei Monate
B7//g237¾, Settl. Preis B9½; inoff. Banka und Straits B9½;
für Blei; (Tendenz: ſtramm) ausländ, prompt 2111/e, entf. Sichten
211),,, Settl. Preis 21¾; für Zink: (Tendenz: ſtramm) gewöhnl.
prompt 267/us, entf. Sichſten 26½/g, Settl. Preis 26½; Queckſilber ( in=
off
.) 22½223½; Wolframerz (inoff.) 18½

Produkkenberichke.

Mannheimer Produktenbericht vom 29. November. Bei etwas reich=
licheren
Angeboten lagen Inlandsweizen ſchwach, Roggen, Gerſte und
Mais behauptet, Hafer feſt, Weizenmehl ermäßigt. Man verlangte für
die 100 Kg. waggonfrei Mannheim ohne Sack in RM.: Weizen inl. 23,5
bis 23,75, ausl. 26,5028, Roggem inl. 22,5022,75, Hafer inl. 2223,25,
ausl. B,5024, Braugerſte, badiſche, heſſiſche und württembergiſche 25
bis 25,50, pfälziſche 2626,50, Futtergerſte 2022, Mais mit Sack 22,75,
ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial Null, 33,75, ſüddeutſches Roggenmehl,
je nach Ausmahlung, 2,5032, Kleie 13,50.
Frankfurter Produktenmarkt vom 29. Nov. Die ſchwächeren Aus=
landsnotierungen
drückten auf die Stimmung und der Frankfurter
Produktenmarkt eröffnete in ſtiller Haltung. Die dadurch verurſachte.
große Zurückhaltung der Händler hatte nur kleines Geſchäft zur Folge.
Das Angebot von Inlandsware war unberändert. Nur für Weizen= und
Roggenkleie beſtand etwas Nachfrage. Es wurden folgende Preiſe feſt=
geſetzt
: Weizen 22,8, Roggen 21,85, Sommergerſte für Brauzwecke 24
bis 24,2, Hafer inl. 22,7523,25, Mais für Futterzwecke 22,25, Weizen=
mehl
3333,75, Roggenmehl 29,2530, Weizenkleie 13,6013,75, Roggen=
kleie
14,25.
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 29. November. Aufgetrieben waren:
10 Ochſen, 136 Kälber, 17 Schafe. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber:
a) 6066, b) 5359, c) 4652 Pfg., für Schafe 4045 Pfg. pro Pfund.
Marktverlauf: Schleppend.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 29. November. Zum heutigen
Kleinviehmarkt waren zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht
je nach Klaſſe gehandelt: 168 Kälber 4674, 1 Schaf 44, 59 Schweine
7279, 632 Ferkel und Läufer, Ferkel bis 4 Wochen 1319, über vier
Wochen 2130, Läufer 3440. Marktverlauf: Mit Kälbern und Schwei=
gen
ruhig, langſam geräumt; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig.
Fraukfurter Schlachtviehmarkt vom 29. November. Der Auftrieb
des heutigen Nebenmarkdes beſtand aus 49 Rindern, 1107 Kälbern, 411
Schafen und 389 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Neben=
marktes
der vergangenen Woche waren heute 157 Kälber, 268 Schafe
und 90 Schweine weniger angetrieben. Bezahlt wurde pro Zentner
Lebendgewicht: Kälber B 6266. C 5461, D 4553, Schafe A I 44
bis 49, B 4043, C 3039 Schweine A , B 7477, C 7578, D 74
bis 77. Gegenüber den Notierungen der vergangenen Woche waren
Kälber bis 2 Mark und Schweine bis zu 1 Mark billiger. Fleiſch=
großmarkt
: Ochſenfleiſch I 8590, II 8085; Bullenfleiſch 7883,
Kuhfleiſch: II 5060, III 2545; Kalbfleiſch: I 8595, II 7585;
Hammelfleiſch 8595; Schweinefleiſch T 9B: Gefrierfleiſch: Rind=
fleiſch
, Vorderviertel: zollfrei 54, verzollt 65; Hinterviertel 85 bzw. 78.

Frankfurter Kursbericht vom 29. November 1928.

6% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1927
60 Baben Frei=
ſtaat
von 1927.
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 .....
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
7% ThüringerFrei=
ſtaat
von 1927.
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
. . . .

8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24..
8% Darmſtadt v. 2
7% Frkf. a. M. v. 26
7% Mainz v. 26.
8% Mannh. v. 26
8% Nürberg v. 26

80 Berl. Hyp.;B
6% Frkf. Hyp. Bk.
Pfbr.,
82
320 Heſſ.Landesb!.
78 Kom. Landes=
bank
Darmſtadt
g Mein. Hyv. Bk.
Pfälz. Hyp. Bk.
32 Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . .

79.3
84
51.15
14.9
6

33
86.5
93

97.5
97.5
97.5
97.25
88
86
93.8
85
81.5
98
98
95

8½ Rhein. Hyp.=Bk
8% Rhein.=Weſtf=
Bd.=Credit .. . ..
30 Südd. Bob.=
Cred.=Bank ..."
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
Ser, I

6% Daimler Benz
von 27...
80 Klöckner=Werke
Berlin v. 26...
70 Mainkrw.v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
3½ VoigtckHäffner
von 26.

6% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ......"
4:,% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914 ...
4½ Oſt. Goldrente
41,% Rum. Gold
von 1913 .... ..
4½ Türk. Admin. .
1. Badgad
4%
4%
Zollanl.
O 1918 Ungarn
,7 1914
4% Ung. Goldr
Aktien.

Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Tomm. u. Brivatb.

97.75
Ri
98

50.9
66

75
92.5
R
86

20.5

A

138.75
289
191.25

Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
Eff.=u. Wechſel=
bank
.. . . . . . . ."
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank".
Frankf. Bank. . . . . 117. 25
Hyp.=Bk. . . . . . 148.5
Pfdbr.=Bk.. . ..
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank.
Metallbank . . . . . . .
Mitteld. Crebitbk. . /220
Nürnb. Vereinsbk. /180
Oſt. Creditanſtalt . .
Pfälz. Hyp.=Ban 1.
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Creditbk. . .
Hyp.=Bank...
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Banlverein

A.=G. f. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn
Borzge.
Hapag ..........
Nordd. Lloyd ..."
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ.

297
174.5
126
101
162.75
171.5
153
135
140.5
143
34.5
159.5
334.5
124.75
215
180
15

Af6

An3
144

Accum. Berlin. .
Adlerw. (v. Kleher
6% AEG. Vorzug
AEG. Stamm.
Baſt Nürnberg . . .
Bergm. El. Werke
BrownBroverickCie
Brüning & Gohn..

121

88
88.25
87.5
192
236.5
237
53
Al3

Buderus Eiſen ...
Cemen Heidelberg
Karlſtadt
Chem.Werke Albert
Fabrik Milch
Daimler=Benz..
Dt. Atl.=Telegr..
Eiſenh. Berlin
Erdöl
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
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Hirſch Kupfer .
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Holzmann, Bhul. . .1138

86"
136.2!
76

81.5
155
75.5

190.5
323.5

200
57
Aa
38.55
264.25
156.5
89.75
142.25
90.5
99.5
34

87
108.5
115.5

Holzverk.=Induſtriel 96.75
Flſe Bergb. Stamml238
Genüſſel120
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Kalt Aſchersleben /299
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99.5
115.5
113.25
106
134.5
22
14.5
61.75
104
92
111
163,5
138
150
124.75
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206
340
124
122.5
260
177
423
151
268
118.5
106.25

108
28.5
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68.5
155
130
138
225
275

085
230
1158

[ ][  ][ ]

Seite 18

Freitag, den 30 November 1928

Nummer 333

daß sarslerenn Hrz

3)

Roman von Paul Hain.
Copyright 1925 by Verlag Oskar Meiſter, Werdau.
(Nachdruck verboten.)

Konrad Wittegaſt lauſchte darauf, als wäre es eine beſon=
dere
reizvolle Melodie. O er hatte ſchon oft auf dieſe Melodie
gelauſcht und dabei vor ſich hingeträumt und ſich bei abſon=
derlichen
Gedanken ertappt. Aber er wurde ſie nicht los dieſe
Gedanken. Sie kamen immer wieder. Doch niemand wußte
darum als er und vielleicht Hanni!
Dieſe Gedanken, die da flüſterten: Es iſt keine Torheit, dieſes
Mädel zu begehren. Nicht als flüchtige Epiſode als leicht=
ſinnige
Tändelei ſondern als ein ſchönes, liebenswertes Ge=
ſchenk
für ein langes Leben! Sie hat eine Hoheit und einen Stolz
in ſich, der von beſonderer Art iſt. Mütterlichkeit und Mädchen=
tum
, ſcheue Frauenhaftigkeit und zärtliche Anmut das alles iſt
an ihr. Warum hat ſie Schen vor mir?
Wittegaſt liebte! Zum erſtenmal in ſeinem arbeitsreichen
Leben liebte er. Er hatte nie viel Zeit für Flirt und Vergnügen
gehabt, das Werk ſeines Vaters, das er als einziger Erbe über=
nommen
, erforderte ſeine ganze Arbeitskraft. Und er hatte es
ausgebaut nach allen Richtungen hin und in der Arbeit ſeinen
höchſten Ehrgeiz geſehen. Seit Hanni zu ihm gekommen war,
hatte er natürlich gefühlt, daß ſeine Sinne dennoch nicht ſtumpf
für das Schöne in der Welt, für die lockende Anmut reinen
Frauentums geworden waren, und nach und nach waren ſeine
Blicke ſchärfer, ſein Herz lebendiger geworden. Bis er einmal
plötzlich ſpürte: dieſes Mädchen, das ſo ernſt und ſelbſtbewußt
und doch ſo voll rührender Feinheit mit ihren ſchlanken Händen
ihre Arbeit verrichtete, kam ſeinem Herzen näher und näher. Es
gab kein Wehren dagegen. Er merkte, ſie war von beſonderer
Art, gehörte nicht zu der großen Maſſe der Schreibmaſchinen=
damen
, die nichts anderes als gut tippen konnten und nebenbei
nach Amüſement verlangten. Ihr Bildungsgrad hob ſie über die
Menge ihrer Kolleginnen hinaus. Und gelegentliche, kurze Ge=
ſpräche
mit ihr verrieten ihm ein tiefes, ſchönes Seelenleben.
Da ſpürte er, daß er nicht zu alt war, um noch lieben zu
dürfen. Er war in den reifen Mannesjahren er war endlich
bereit, ſich an eine Frau zu ſchenken, die ſeiner wert war.
Aber die Sorgloſigkeit des Temperaments fehlte ihm. Zu
lange war er nur Geſchäftsmann geweſen, um nun ſein Herz
laut ſprechen zu laſſen. Zaghaftigkeit erfüllte ihn. Dazu kam,
daß er bemerkt hatte, wie Hanni zuweilen von jemandem vom
Geſchäft abgeholt wurde. Freilich kein goldener Reif war an
ihrem Finger alſo mußte ſie noch frei ſein. Aber dennoch
Wittegaſt fand nicht den Mut, ſeine Gefühle frei zu verraten, und

es mochte wohl ſo ſein, daß die Liebe ihn ſelbſt ſchwerfällig
machte.
So kam es, daß nur manchmal einige herzliche Worte, herz=
licher
wohl als ſonſt, Hanni eine ferne Ahnung von dem gaben,
was er für ſie empfand, und daß zuweilen ein verräteriſcher Blick
ſeiner Augen, die ihr Mädchentum bewunderten, ſie heimlich zit=
tern
ließ. Vielleicht wollte er ſo eine unſichtbare, ſchwankende
Brücke zu ihrem Herzen ſchlagen.
Und vielleicht verſtand er darum nicht, warum Hanni nicht
mehr ſo frei und ruhig zu ihm ſprach wie ſonſt, und ſcheu jedem
Geſpräch, das nicht ſachlich war, aus dem Wege ging.

6
30

mit Menthol
gegen
Husten, Heiserkeit.

Dummes, liebes Mädel!
Er murmelte es wieder vor ſich hin. Lächelnd, mit zärtlichen
Lippen. Ach, er hatte kein Wiſſen davon, daß Hanni mit dem
ſeinen Ahnungsvermögen jeder Frau ſchon lange ſeine heimliche
Sehnſucht erriet, daß ſie ſich reſerviert hielt, weil ſie ihr Herz
ſchon lange an einen anderen verloren hatte und ihm und ſich
ſelbſt eine törichte Frage und eine enttäuſchende Antwort erſpa=
ren
wollte.
Wittegaſt wiſchte mit der Hand über die Sonnenflecken auf
dem Schreibtiſch hin, als könnte er ſie wegfegen. Schreckte aus
ſeinen Träumereien auf.
Arbeiten , ſagte er leiſe und feſt. Arbeiten die Liebe
muß immer feſtlich ſein.
2. Kapitel.
Hubert Wendler wartete gegenüber dem Perſonalausgang.
Er hatte zwei Stunden früher Schluß in der Bank als Hanni,
allerdings mußte er nachher noch einmal hin, um in abendlichen
Ueberſtunden das Mehrpenſum, das das Vertrauen ſeiner Vor=
geſetzten
ihm aufgebürdet, zu ſchaffen.
Das Heer der Angeſtellten ſtrömte aus den großen Geſchäfts=
häuſern
auf die Straße. Auch aus dem Wittegaſtſchen Sandſtein=
bau
kam es heraus truppweiſe flatternde Mädchengeſtalten
Männer jung und alt in unaufhaltſamem Fluß.
Wendler ſpähte mit ſcharfen Augen nach drüben. Seine
ſchlanke, geſtraffte Geſtalt in dem gutſitzenden Anzug überragte
faſt um einen Kopf die Menge der Straßenpaſſanten. In ſeinem
ſcharf profilierten Geſicht blitzten die Augen über das Gewühl.
Da kam Hanni herau.s
Er erkannte ſie gleich. Auch ihr Blick ging ſuchend über die
andere Straßenſeite. Ein heller Schimmer machte ihr Geſicht froh.
Sie hob winkend die Hand und eilte über den Damm, ſich geſchickt
durch das gefährliche Durcheinander der Wagen, Autos und elek=
triſchen
Bahnen hindurchwindend.

Guten Tag, Hubert.
Tag, Lieb.
Ein herzliches Grüßen, Auge in Auge. Dann ſchritten ſie Arm
in Arm die Straße dahin.
Wie geht’s deiner Mutter, Hanni?
Ihr Geſicht verſchattete ſich wieder.
Nicht gut, Hubert. Die Nacht war ſehr böſe. Aber Frau
Eiſoldt rief am Nachmittag, es wäre wieder beſſer. Mama hätte
nach dem Eſſen gut geſchlafen. Heute abend wird der Arzt wieder
kommen.
Hanni wenn ich doch mehr Geld hätte!
Ach du
Sie drückte zärtlich ſeinen Arm. Sie wußte ja, daß ſein Ge=
halt
vorlänfig gerade ſo weit reichte, um ihn ſelbſt vor Not zu
ſchützen.
Aber ich ahne, daß es jetzt bergan gehen wird. Ich hab’ ſo=
was
läuten hören, daß eine von unſeren Bankfilialen einen neuen
Vorſteher braucht. Und mir iſt, als ob man dabei an mich denkt
Darum packt man mir jetzt auch alle möglichen Arbeiten auf
Aber ich ſchaff. Und wenn ich die Nacht durch ſchuften muß.
O, Hubert wenn du recht hätteſt!
Er nickte energiſch.
Es kommt beſtimmt ſo man fühlt ſowas doch durch. Die
Filiale iſt mir ſicher. Dann, Hanni, ſind wir ein gut Stück weiter
Dann brauchſt du dich nicht mehr ſo zu quälen. Und die Filiale
ſoll mir zum Sprungbrett werden da kann ich ſelbſtändie
arbeiten, habe Ellenbogenfreiheit, verſtehſt du? Mein Gott ich
will doch nicht immer Angeſtellter bleiben!
Hanni ſah ihn faſt erſchrocken an.
Ja, Hubert was willſt du denn erreichen? Wo hinaus
willſt du denn noch?
Er lachte ausgelaſſen, ohne ſich um die Straßenpaſſanten zu
kümmern.
Wo hinaus? Abſolute Selbſtändigkeit! Glaubſt du, id
weiß nicht, wie es gemacht wird? Ah du, ich habe gut auf
gepaßt. Ich kenne manche Tricks. Die Börſe verrät keinen, wenn
man klug iſt.
Spekulieren?!"
Ach ein dummes Wort! Aufpaſſen, Hanni das iſt be
der Bank alles! Die Ohren offen halten. Nur Dummköpfe faller
an der Börſe rein. Bin ich ein Dummkopf?
Er lachte Hanni vergnügt an.
Erſt muß ich allerdings die Filiale haben. Von da aus kann
ich Beziehungen anknüpfen. Und einmal, Hanni, einmal werder
wir unſere Villa im Grunewald haben, unſer Auto, unſer Land
haus in Partenkirchen
Ach, Hubert du Zukunftsmuſikant!
Sie bogen in eine der weniger belebten Seitenſtraßen ein
die in die Nähe des Tiergartens führte.
(Fortſetzung folgt.)

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