Darmstädter Tagblatt 1928


24. November 1928

[  ][ ]

Bezugspreis:

Bei wöchentlich 7 maligem Erſcheinen vom 1. November
bis z0. November 2.48 Neichsmart und 22 Pfennig
Abragegebühr abgeholt 2.25 Reichsmark, durch die
Agenluren 2.40 Reſchsmark frei Haus. Poſbezugspreis
m Nopbr ohne Beſtellgeld monatlſch 2.25 Reichemark.
Verantwortlichkeſt für Aufnahme von Anzeigen an
beſimmten Tagen wird nicht übemommen. Nicht=
erſcheinen
einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
berechtigt den Bezſeher nicht zur Kürzung des
Bezugspreiſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Fernruf ohne Verbindichkeſt für uns. Poſtſcheckonto
Franfſurt a. M. 1301.

Hefſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt

Wöchentiiche iAuſirierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſienangabe Darmſit. Tagbl. geſtattet.
Nummer 327
Samstag, den 24. November 1928. 191. Jahrgang

27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfg.
FinanzAnzeigen 40 Reſchepfg. Rellamezeile 92 mm
breitl2NeſchsmarlAnzeiſgen von auswärte 4o Reſchepſg.
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspig. 92 mm breite Reklame=
zeile
300 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(4 Dollar 4.20 Markl. Im Falle höberer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streil uſw., erliſcht
ede Verpſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
auſträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Nobat weg. Banfonio Deuſche Bant und Dam=
ſädter
und Nationalbanl.

Die deutſche Oenkſchrift überreicht.

b. Hoeſch bei Briand und Poincaré.
Vorerſt keine Abſendung der Ankwork der Allierken
aif en Schuf der beuſchen FReleng gun.
30. Okkober.
Paris, 23. November.
Botſchafter von Hoeſch hatte heute mittag eine Unterredung
mit Außenminiſter Briand und heute nachmittag eine ſolche mit
Miniſterpräſident Poincare. Dieſe letzte Unterredung war der
Frage der Einſetzung des Sachverſtändigen=Ausſchuſſes für die
Regelung des Reparationsproblems gewidmet, ein Thema, das
ters mit Außenminiſter Briand bildete.
* Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch hat der franzöſiſchen
Regierung bei ſeinen heutigen beiden Beſuchen die angekündigte
Denkſchrift überreicht, in der die deutſchen Wünſche bei der Rege=
lung
der Reparationsfrage auseinandergeſetzt ſind. In einer zu=
ſammenfaſſenden
Darſtellung der deutſchen Botſchaft wird feſt=
geſtellt
, daß man ſich über die Hinzuziehung der Amerikaner und
über die Ernennung von unabhängigen Sachverſtändigen einig
wurde. Auch über den Zeitpunkt herrſche gleiche Auffaſſung,
nämlich daß der Sachverſtändigenausſchuß möglichſt bald zu=
ſammentreten
müſſe. Der Ort iſt noch nicht beſtimmt, doch
ſcheint ſich die Auffaſſung zu beſtätigen, daß er von den Sachver=
ſtändigen
ſelbſt ausgewählt werden dürfte, wobei man mit Be=
ſtimmtheit
damit rechnet, daß der Ausſchuß auch zeitweiſe in
Berlin tagt. Der deutſche Botſchafter in London überreichte
ebenfalls am Freitag nachmittag dem Schatzkanzler Churchill das
Antwortmemorandum der deutſchen Regierung auf das kürzlich
von der britiſchen Regierung in der Reparationsfrage über=
gebene
Memorandum.
Zu dem Stand der Verhandlungen über die Einſetzung eines
Finanzſachverſtändigenkomitees für die Reparationsangelegen=
heiten
lenken die diplomatiſchen Korreſpondenten der engliſchen
Blätter übereinſtimmend die Aufmerkſamkeit darauf, daß die
deutſche Regierung ſich dahin entſchieden habe, die Forde=
rungen
der Alliierten als Bedingung für die Einſetzung des
Komitees nicht anzunehmen. Auch müſſe ſie ablehnen, daß
die völlige Freiheit der Sachverſtändigen irgendwie
beeinträchtigt werde. In dieſem Falle würde die offizielle Ant=
wort
der alliierten Regierungen auf den Schritt der deutſchen
Regierung vom 30. Oktober zunächſt einmal nicht abgeſandt wer=
den
und es ſei auch fraglich, ob ſie tatſächlich ſchon vollſtändig fertig=
geſtellt
ſei. Der Pariſer Korreſpondent der Times meldet, daß die
vorläufigen Beſprechungen zwiſchen den Vertretern der intereſ=
ſierten
Mächte, die ſeit einiger Zeit in Paris ſtattfanden ſich
ihrem Ende nähern. Es blieben nur noch gewiſſe Fragen zu
regeln, die ſich auf die Art des Vorgehens bezögen. Wenn dieſe
nicht genügend vorbereitet ſeien, ſo hätte man befürchten müſſen,
daß eine Verzögerung der Arbeiten des Komitees entſtehen
könnte, was man hätte vermeiden können.
Neuerdings die Rheinlandkonkrolle.
In der Zwiſchenzeit, ſo berichtet der diplomatiſche Korreſpon=
dent
des Daily Telegraph weiter, haben die interallierten
Beſprechungen über die Einſetzung des Komitees für das Rhein=
land
begonnen. Ein Teil der britiſchen Diplomaten, aber auch
nur ein Teil, ſtimme mit der franzöſiſchen Auffaſſung darin über= Premierminiſter Baldwin verbringen. Dieſer, ſo glaube man,
ein, daß die Verlängerung der Lebensdauer dieſes Ausgleichs=
komitees
über das Datum des Friedensvertrages vom 10. Ju= rations= und Rheinlandfrage zu erörtern ueber
nuar 1939 hinaus, die deutſch=franzöſiſchen Beziehungen ver=
beſſern
würde, denn man könnte hierdurch vermeiden, daß eingehend unterrichten.
kleinere Vorfälle vor das Forum des Völkerbundrates gebracht
würden. Ein anderer Teil der britiſchen öffentlichen Meinung
ſei im Gegenteil der Anſicht, daß es viel richtiger ſein würde, daß
derartige Vorfälle ganz offen in Genf vor den Völkerbundsrat
kommen, denn in dieſem ſeien die neutralen Anſichten viel ſtärker
vertreten und deshalb würden die Vorfälle in einer beſſeren
Perſpektive geſehen werden.
An deutſchen amtlichen Stellen iſt nichts davon bekannt, daß die
immerhin denkbar, daß Poinearé den Genfer Beſchluß über die
Sicherheitskommiſſionen hervorholt, um damit einen diploma=
tiſchen
Druck auf Deutſchland auszuüben, was freilich ein Ver=
ſiuch
mit untauglichen Mtteln iſt.
Peincaré über das Rezarakiensproblen.
Poincaré empfing am Freitag mittag eine Abordnung der
Reparationsverhandlungen informiert zu werden wünſchte. Die
die Verhandlungen in einem Sinne geführt werden könnten, der
dem Intereſſe der Großbanken entſpreche, weshalb ſie Gegen=
maßnahmen
verlangten, Poincaré erklärte, daß gerade aus die=
ſem
Grunde außer dem Gouverneur der Bank von Frankreich
worden ſei, der keinerlei Beziehungen zu Großbanken beſitze.
chafter befragt, weigerte ſich Poincaré, genauere Angaben

62 Jahre. Außerdem erklärte er auf Befragen, daß die fran=
zöſiſche
Regierung der Rheinlandräumung zu=
ſtimmen
werde, wenn die Reparationsfrage in
günſtigem Sinne geregelt ſein werde. Die Frage,
ob die Rheinlandräumung der Reparationsfrage untergeordnet
ſei oder nicht, ſpiele praktiſch keine Rolle, denn über die beiden
Fragen ſei gleichzeitig verhandelt worden.
Briand und Pginlevé über Frankreichs Außen=
ud
Muſinalff.
Die Außenkommiſſion der franzöſiſchen Kammer hörte am
Freitag nachmittag Briand und Painlevé über die außenpolitiſche
auch den wichtigſten Gegenſtand der Unterhaltung des Botſchaf= öffnete Politik unter allen Umſtänden fortſetzen werde. In der
letzten Zeit ſeien oft Vorwürfe gegen Frankreich laut geworden,
es treibe eine doppelte Politik, eine pazifiſtiſche in Genf und eine
militariſtiſche in Paris. Dieſe Vorwürfe betrachte er als unbe=
gründet
. Es gebe Länder, deren Rüſtungspolitik weitaus beun=
ruhigender
oder wenigſtens weniger gerechtfertigt ſei. Beunruhi=
gend
ſei z. B. die Rüſtungspolitik Rußlands. Wenig gerecht=
fertigt
erſcheine ihm die Rüſtung der Vereinigten Staaten, die
doch keinen Angriff zu befürchten hätten. Das hindere aber nicht,
daß man gerade in Amerika Frankreich eine militariſtiſche Politik
vorwerfe.
Der ſozialiſtiſche Abg. Grumbach ſtellte darauf verſchiedene
Fragen an Briand. Dieſer erwiderte ihm, die Abrüſtungs=
konferenzwerde
unter allen umſtänden anfangs
des nächſten Jahres einberufen werden. Auf die
Frage, ob die franzöſiſche Regierung einem allge=
meinen
Garantie= und Schiedsgerichtsvertrag
freundlich gegenüberſtehe und evtl. einen ſolchen der Ab=
rüſtungskonferenz
vorlegen werde antwortete
Briand bejahend. Schließlich fragte Grumbach, ob die Erhöhung
der Rüſtungsausgaben im Etat 1929 nicht die Poſition Franl=
reichs
in Genf, die bisher glänzend geweſen ſei, ſchwächen könnte.
Briand ſtellte die Gegenfrage: Was würden Sie antworten,
wenn Sie an meiner Stelle wären worauf Grumbach er=
widerte
: Ich würde an Ihrer Stelle äußern, daß die Ver=
mehrung
der Rüſtungsausgaben die Poſition Frankreichs in
Genf tatſächlich geſchwächt hat.
Darauf wurde Kriegsminiſter Painlevé von der Kommiſſion
über die Gründe zur Erhöhung der Rüſtungsausgaben ange=
hört
. Er erklärte, daß die Mehrausgaben lediglich durch die Ein=
führung
der einjährigen Dienſtzeit begründet ſeien. Von ver=
mehrten
Rüſtungen könne nicht geſprochen werden, da gerade
durch die einjährige Dienſtzeit die Mannſchaftsſtärke herabgeſetzt
werde. Die Schaffung eines Berufsheeres ſei aber anfangs ſehr
koſtſpielig, ſpäter allerdings ſei mit einer fortſchreitenden Aus=
gabenverringerung
zu rechnen. Auf alle Fälle ſtehe die Mili=
tärpolitik
Frankreichs immer in Uebereinſtim=
mung
mit ſeiner Außenpolitik.
Berichkerſtaktung Tyrrells in London.
EP. London, 23. November.
Der politiſche Korreſpondent der Morning Poſt berichtet,
daß der britiſche Botſchafter in Paris, Sir Wil=
liam
Tyrrell, ſich Ende der Woche nach London
begeben wird. Der Hauptzweck ſeiner Reiſe be=
ſtände
darin, den britiſchen Außenminiſter Chamberlain zu ſehen,
den man am Sonntag von ſeiner Erholungsreiſe in England
zurückerwartet. Tyrrell würde das Wochenende in Chequers beim
dieſe Fragen werde Tyrrell auch den Außenminiſter Chamberlain
Die wiedererſtandene Enienke. Engliſch=
ingdiſce
Aifeifslanf gegeniſier den eiſen

Audfiſchen.
Zu dieſen Verhandlungen Tyrrells ſchreibt der diplomatiſche
Frage im Augenblick wieder aktuell werden ſoll. Es wäre aber Korreſpondent der Arbeiterzeitung Daily Herald, es beſtünden
kaum Zweifel, daß die Verhandlungen, die zur Zeit in Paris
zwiſchen Briand und Tyrrell geführt würden, weit über die
techniſchen Fragen für die kommende Reparationsſachverſtändigen=
Konferenz hinausgingen. Sie befaßten ſich vielmehr mit der
viel wichtigeren Frage der neuen Entente, von der
Lord Cufhendun vor einigen Wochen geſprochen
habe. Das franzöſiſche Außenminiſterium habe klar zum Aus=
druck
gebracht, daß es von England eine volle diplomatiſche
Unterſtützung erwarte: insbeſondere in der Reparations= und
ſozialiſtiſchen Kammerfraktion, die über die Entwicklung der Rheinlandfrage wünſche es eine Einheitsfront gegen=
über
den deutſchen Anſprüchen und beſtünde darauf,
Kommiſſion brachte vor allem die Befürchtung zum Ausdruck, daß daß alle Mitteilungen an Deutſchland wenigſtens gleichlautend im
Ton, wenn auch nicht identiſch in den Worten ſein ſollen. Mau
habe erfahren, daß dem Quai d’Orſay von London Zuſicherungen
gegeben worden ſeien, daß ſeine Wünſche erfüllt würden. Man
müſſe in dieſem Zuſammenhang daran erinnern, daß im Jahre ſelbſt von Blättern, die entſchieden für ihn eingetreten ſind, zu=
Morreau noch ein zweiter Delegierter, nämlich Alix, ernannt 1924 Chamberlain der franzöſiſchen Regierung einen Vorſchlag gegeben. Das zu der etwa 26 große Zeitungen umfaſſenden Kette
zur Erneuerung der Entente gemacht habe, und daß im Jahre der Seripps=Howardſchen Verlagserſcheinungen gehörende New
Ueber die Unterredung mit dem deutſchen Bot= 1925 private Zuſicherungen gegeben worden ſeien in der Form.
daß, obwohl der Locarnovertrag die alten Gruppierungen zu
zerſtören ſcheine, er in der Tat eine wirkliche engliſch=franzöſiſche
Allianz auslöſen würde. Sir William Tyrrell hätte die früheren 2
Zuſicherungen und Verſprechungen dem Inhalt nach wisderholt d
und volle britiſche Unterſtützung für die franzöſiſchen Verhand= erlegte ihm Schweigen, anhaltendes Schweigen auf. Er folgte
lungen zugeſagt. Was, ſo fragt der Daily Herald, erhält Eng=
9
land als Gegenleiſtung?

Abgeſang.

Nachträgliches von der Präſidentenwahl in den Vereinigten
Staaten.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
AGA. New York, im November 1928.
Man war auf Ueberraſchungen bei der amerikaniſchen Präſi=
dentenwahl
gefaßt. Man durfte mit Beſtimmtheit erwarten, daß
die zahlreichen neuen Faktoren, die unbekannten Größen, die nur
als Fragezeichen in die Kalkulationen eingeſtellt werden konnten,
eine Neugeſtaltung der parteipolitiſchen Aufreihung bewirken
würden. Aber kein Menſch wird behaupten wollen, daß er ein
Ergebnis vorausgeahnt habe, wie es ſich bis jetzt herausgeſtellt
hat. Der republikaniſche Sieg iſt überwältigend, iſt beiſpiel=
los
. Der Zahl der Stimmen wie ſeinem Anteil am Elektorak=
Kollegium nach was ja nicht unbedingt dasſelbe iſt iſt Her=
bert
Hoover zweifellos des Volkes Erwählter.
Die politiſchen Analytiker werden auf Jahre hinaus den
Lage an. Briand erklärte, daß Frankreich die in Locarno er= Gründen nachzuſpüren verſuchen, auf denen ein Ergebnis be=
ruht
, das alle Klaſſen= Raſſen= und Religions=Scheidelinien ver=
rückte
, die Anſichten über die großen Zeitfragen Agrarreform,
nationale Kraftquellen, Prohibition durcheinander rüttelte und
ſelbſt jenem Provinzialismus ein Ende machte, der als übelſtes
Erbe des Bürgerkrieges den maſſivdemokratiſchen Süden von
dem übrigen Lande trennte. Man wird hundert Gründe finden,
aber nie wird man zu einer Einigung gelangen. Die Reli=
gionsfrage
hing wie eine Klette an der Wahlkampagne. Die
republikaniſche Partei hat ſie mit ein paar Redensarten aus dem
Munde ihrer Führer abzuſchütteln verſucht, nie aber mit der Tat.
Intoleranz und Vorurteil ſind in voller Stärke zur Wahlurne
geſchritten und werden, darauf kann man ſich verlaſſen, ihren
Anteil an dem Sieg beanſpruchen. Prohibition
ſchloß ſich ihnen an, und daß die Trockenen auf ihrem Schein=
beſtehen
werden, geht ſchon aus dem Ton hervor, den ihre Füh=
rer
anſchlagen, der Drohung, die kürzlich einer der ihren mit den
Worten ausſprach: Ein ſchlimmes Schickſal harrt ſeiner ( Hoo=
vers
) und ſeiner Partei, wenn ſie nicht in der Durchführung der
Prohibition weit entſchiedener vorgehen als bis=
her
. Und alle anderen Fragen haben auf der einen Seite hem=
mend
, auf der anderen fördernd mitgeſpielt. Am ſchwerſten mag
vielleicht der Gedanke in die Wagſchale gefallen ſein: Es geht
uns gut; abgeſehen von der Landwirtſchaft, der Textil= und der
Kohleninduſtrie iſt alles in vollem Schwung, alſo warum einen
Lotfen an Bord nehmen, der einen neuen Kurs einſchlagen will,
wo der andere verſprochen hat, das Staatsſchiff auch ferner im
Proſperitätsfahrwaſſer zu halten?
Das war natürlich am bequemſten. Aber damit ſind die wirk=
lichen
Probleme, um die die Wahlſchlacht gekämpft wurde, nicht
erledigt, die Fragen nicht beantwortet. Eine Mehrheit von 20
oder ſelbſt 25 Millionen Bürgern kann eine Minderheit von
vielleicht 15 Millionen, die eine andere Löſung dieſer
Probleme anſtrebte, nicht ohne weiteres mundtot machen. Die
Landwirte, die Smith nicht trauten, werden auch weiter auf Ab=
hilfe
ihrer Nöte beſtehen. Die Trockenen, die Smith mit Nägeln
und Zähnen bekämpften, werden ſich mit der jetzigen Durchfüh=
rung
der Prohibition nicht zufrieden geben und werden drako=
niſche
Maßnahmen verlangen. Die Naſſen, die Smith die
Gefolgſchaft verweigerten, weil ſie annahmen, daß er ſchließlich
doch nichts auszurichten vermöchte, werden auch weiterhin das
Geſetz ebenſo mit Füßen treten wie am Wahlabend, als ſie Hoo=
vers
Sieg bei geſchmuggeltem Stoff und Fuſel
aus einheimiſchen Schwarzbrennereien feier=
ten
. Von dem Tage an, wo Herbert Hoover in das Weiße Haus
einzieht, kann er ſich nicht mehr darauf verlaſſen, daß das
lockere Band der Furcht vor Smith die divergieren=
den
Elemente ſeiner ungeheueren Stimmenmehrheit auch ferner=
hin
zuſammenhalten wird.
Hoover hat die größte Anzahl Stimmen, die je ein Präſident
habe den Wunſch geäußert, mit dem Botſchafter die Repa= erhalten hat, auf ſich zu vereinigen gewußt. Als ehrlicher Mann
wird er zugeben, daß, ſoweit die Kampagne in Betracht kommt,
er perſönlich wenig dazu beigetragen hat. Daß es die Schwerkraft
der Partei war, die ihn in das Amt getragen hat. Daß der
Kampf eigentlich um Smith ging, für oder gegen ihn. Daß In=
toleranz
, Fanatismus und eine faſt unüberwindliche Partei=
erganiſation
ſich zuſammentaten, um den Demokraten unter einer
Lawine von Stimmzetteln zu begraben. Die Heerſäulen der Tole=
ranz
, des Liberalismus, des aller Feſſeln ledigen ſozialen Fort=
ſchrittes
, die Vorkämpfer für die Wahrung der letzten noch vor=
handenen
natürlichen Hilfsquellen im Intereſſe der Geſamtheit
waren ſtark ſo ſtark faſt wie das ganze Harding=Votum vor acht
Jahren , aber ſie waren nicht ſtark genug. Wenn ſie heute be=
ſiegt
darniederliegen, ſo bedeutet das keineswegs, daß ſie ſich nicht
wieder aufrichten werden. Vielleicht ſchöpfen ſie aus der Nieder=
lage
neue Kraft. Vielleicht werden ſie ſtärkere Faktoren als zuvor,
mit denen zu rechnen ſein wird. Vielleicht paſſen ſie der in der
Macht befindlichen Partei um ſo ſchärfer aufdie Finger
und treten dem Mißbrauch ihrer Macht um ſo entſchiedener ent=
gegen
. Kein Mehrheits=Mandat iſt ſtark genug, um die Rechte
und den Willen der Minderheit ganz zu unterdrücken. Vertritt
dieſe eine gerechte, eine lebensfähige Sache, dann erſtickt ſie nicht
im Triumph der Mehrheit. Sie ſammelt ſich und wirft Schützen=
gräben
aus. Ob ſie ſich um ein neues Banner ſchart oder ob ſie
der Standarte der alten Jefferſon= und Jackſon=Demokratie treu
bleiben wird, ſoll die Zukunft lehren.
Daß Herbert Hoover als Perſönlichkeit beim Abſchluß der
Wahlkampagne kleiner erſchien als vor ſeiner Nominierung, wird
York Telegramm ſchreibt: In Hoover erwarten wir einen
beſſeren Präſidenten zu ſehen, als er Kandidat
war. Nachdem ſeine eigene, wohlverdiente Popularität ſeine
Parteimaſchine gezwungen hatte, ihn anzunehmen, benützte er
dieſe Maſchine, um ſeine Wahl durchzuſetzen. Politiſche Strategie
dem Gebot der Dringlichkeit, wie es zweifellos mancher brave
Mann an ſeiner Stelle getan haben würde. Die Folge war jedoch,

[ ][  ][ ]

Seite 2

Samstag, den 24. November 1928

Nummer 322

daß gewiſſe Momente der Bigotterie und der Intoleranz Amok
liefen und weiterhin, daß ſich in die Herzen gewiſſer räuberiſcher
Eigennutz=Intereſſen die Hoffnung einſtahl, daß ſie mit Hoover
als Präſident nach Belieben würden ſchalten und walten können.
Und gewiſſe Politiker, die ſich dadurch zu behaupten wiſſen, daß
ſie den Pribatintereſſen auf Koſten der Allgemeinintereſſen dienen,
und die mit Hoover hochgekommen ſind, hoffen, daß man auch
ihnen ihre warmen Plätzchen nicht ſtreitig machen wird.
Wir hoffen und vertrauen zuverſichtlich darauf, daß die Bigotten,
die Sonderintereſſen, die ſelbſtſüchtigen Politiker vier Jahre der
Enttäuſchung erleben werden. Wir glauben nicht, daß Herbert
Hoover der Präſident der Anti=Saloon=Liga, des Kraft=Truſts
oder der Politiker ſein wird. Die liberalen Elemente in der repu=
blikaniſchen
Partei erzwangen ſeine Nominierung, die reaktionä=
ren
ſahen ſich gezwungen, ihm bei der Erwählung zu helfen.
Und wir glauben, daß er dort zu finden ſein wird, wo er immer
zu finden war, auf der liberalen, der progreſſiven, der Seite,
deren Dienſte zum Beſten der Mehrheit des amerikaniſchen Volkes
ausſchlagen. Soweit die Stimmen ſeiner Parteifreunde.
Herbert Hoover hat ſich auf Beibehaltung der Coolidge=
Politik verpflichtet. Wenn das Ausland mit dieſer einver=
ſtanden
war, ſoweit die internationalen Beziehun=
gen
in Betracht kamen, ſo ſollte es nach dieſer Erklärung auch
von Hoover nichts zu befürchten, aber auch nichts zu erwarten
haben. Die ganze Wahlkampagne in den Vereinigten Staaten
war faſt ausſchließlich auf interne Fragen eingeſtellt, und man
muß weit zurückgehen, um einen politiſchen Feldzug zu finden, in
dem die Parteien dem Lande ſo wenig über äußere Probleme zu
ſagen hatten. Trotzdem wird man gut daran tun, ſich vor Augen
zu halten, daß Hoover acht Jahre lang Handelsſekretär war, daß
ſich während, ſeiner Amtszeit die Ausfuhr der Vereinigten
Staaten um rund 70 v. H. ſteigerte, daß er aus dem Han=
delsamt
, das früher eine beſcheidene Auskunftsſtelle war, eine in
alle Weltteile reichende Organiſation gemacht hat, mit hundert=
tauſend
Augen zum Sehen, Ohren zum Hören und Händen zum
Zugreifen. In dem Kampfe um Behauptung der
Märkte, die Amerika durch den Krieg in den Schoß gefallen
ſind, wird Hooper eine viel aggreſſivere Haltung
einnehmen als ſein Amtsvorgänger. Wie er ſich zu
auswärtigen Anleihen ſtellt und zu Monopolen, iſt den deutſchen
Kaliintereſſen, den braſilianiſchen Kaffee= und den engliſchen
Kautſchukplantagenbeſitzern bekannt. Ueberhaupt hat Hooper eine
bei einem ſo viel und weit in der Welt herumgekommenen Men=
ſchen
auffallende Abneigung gegen alles Fremde, Auswärtige,
In Amerika iſt alles beſſer, ſchöner, größer. Gleich in ſeiner
erſten Erklärung, die er am Tage nach der Wahl erließ, hat er
es fertig gebracht, ſich als künftigen Inhaber des höchſten
AmtesaufErden zu bezeichnen, kaum daß er ſich herabließ,
zu ſeiner Verwaltung göttliche Führung zu erflehen. Und daß,
wenn es nach ihm ginge, die ganze Welt auf amerikaniſchen Lei=
ſten
umgeſchuſtert würde, hat er in einer der wenigen Reden, die
er während der Kampagne gehalten hat, deutlich zu verſtehen
gegeben. Das läßt nicht gerade auf Internationalismus ſchlie=
ßen
, aber ein Kandidat um ein hohes politiſches Amt in Amerika
ſagt mancherlei, woran er ſich nach der Wahl nicht mehr zu er=
innern
braucht, und man darf hoffen, daß er im Weißen Hauſe
etwas von dem weltumfaſſenden, weltverſtehenden Geiſte an
den Tag legen wird, von dem man ihn erfüllt glaubte, ehe er in
die politiſche Arena eintrat. Man darf vor allem hoffen, daß er
ſich von den Elementen losſagen wird, die ſo ſtark zu ſeinem er=
ſtaunlichen
Siege beigetragen haben, den Elementen, die das
Muckertum, das Phariſäertum, die Unduldſamkeit, das Vorurteil,
den Aberglauben, den Haß und die Selbſtſucht im amerikaniſchen
Volke vertreten. In der Kampagne hat ihn das, was man poli=
tiſche
Klugheit nennt, von einer Verzichtleiſtung auf ihre freund=
lichen
Dienſte abgehalten. Jetzt werden ſie alle an ihn heran=
treten
und ihren Lohn haben wollen. Jetzt iſt es an ihm, zu
zeigen, wie ein Ingenieur, der es gewohnt iſt, Hinderniſſe aus
dem Wege zu räumen, zu Werke geht, wenn ſich ihm ſolche ent=
gegenſtellen
, die nicht überbrückt, untertunnelt, umgangen oder
mit der Dampfſchaufel und mit Dynamit beſeitigt werden können.
*
Das soch im Reichsetgt.
Die letzten Beſerven aufgebrauchk. Auf der Suche
nach neuen Sparmöglichkeiken.
Im Reichsfinanzminiſterium müſſen nun langſam die letz=
ten
Vorbereitungen für den neuen Haushalts=
plan
1929 getroffen werden. Sie geſtalten ſich ſehr ſchwierig
aus ſachlichen und politiſchen Gründen. In den letzten Jahren
ſind die Einnahmen bis aufs Maximum eingeſchätzt worden. Es
zeigt ſich aber jetzt, daß der Etatanſatz nicht in allen Fällen er=
reicht
werden wird, vor allem nicht bei den Zöllen. Hier aus dem
an ſich erfreulichen Grund, weil durch unſere beſſer ausgefallene

Heſſiſches Landestheaker.
Kleines Haus. Freitag, den 23. November.
La Traviata.
Oper von Piave, Muſik von G. Verdi.
Die Oper iſt zwei Jahre lang nicht gegeben worden und
erſchien heute in neuer Regie A. M. Rabenalts; in neuer
Inſzenierung und Koſtümierung von Elli Büttner und Wil=
helm
Reinking. Hierzu die Zeit der 60er Jahre zu wählen,
iſt kein ungeſchickter Gedanke. Denn die Dumasſche Kamelien=
dame
, ebenſo wie Verdis Muſik ſind dieſer ſentimentalen Atmo=
ſphäre
eng verbunden. Es iſt die Zeit der Kaiſerin Eugenie. Da=
mit
war ein geſellſchaftliches Milieu geſchaffen, aus dem die
Handlung ſehr lebensnah emdorwuchs, ein Interieur gegeben,
das in der Dekoration das vervönte Wort ſtellt ſich hier tref=
fend
ein die naturaliſtiſche Bühne wieder aufleben ließ, die in
Details nach Makarts Geſchmack vielleicht ſchon etwas zu weit
ging. Einheitlich mit ihr war auch die Regie ganz auf Realiſtik
geſtellt. Wer hätte das bei den Namen Reinking und Rabenalt
vorausgeahnt? Jeder Verſuch indes, eine ſchon ſtereotyp ge=
wordene
Oper von einer Seite anzupacken, von der ein Hauch
neuen Lebens für eine bedeutende Muſik erhofft wird, muß be=
grüßt
werden. Sollte er auch nicht glücken, ſo iſt’s ein Kampf
gegen die Schlamperei, der allzu leicht jede Oper verfällt. Und
in dieſem guten Kampf, den unſere Bühnenleitung ungeachtet
unvermeidlicher Fehlſchläge mit friſchem Wagemute ficht, geht
Darmſtadt der Mehrzahl aller deutſchen Opernbühnen vorbildlich
voran!
Die Titelrolle iſt eine der glänzendſten Koloraturpartien.
Dies aber nicht allein, ſie iſt auch eine der feinſten Charakterrollen.
Hier genügt ſelbſt vorgeſchrittener Ziergeſang, verfängt die Rou=
tine
noch ſo eleganter Koketterie nicht mehr. Dieſe Violetta will
tiefer nachempfunden, höher erfaßt werden. Erſtaunlich, wie die
junge Käte Walter der anſpruchsvollſten Aufgabe gewachſen
war. Wie ſie ſich fähig zeigte, eine von jedem Vorbild freie, aus
ihrer Perſönlichkeit temperamentvoll geſchöpfte Geſtalt zu ſchaffen,
die in Verfolg der Regie wohl kraß realiſtiſch, nie aber äſthetiſch
verletzend durchgeführt wurde. Wenn zu voller Beherrſchung die
erforderliche Reife die künſtleriſche und weibliche noch fehlte,
wenn die muſikaliſche Behandlung der ſauber ſtudierten großen
Partie noch Mängel und Ungleichheiten aufwies, ſo war der
große Erfolg, den ſie heimtrug, heute ſchon wohlverdient. Käte
Walter hat innerhalb weniger Wochen fünf große Partien ihres
Faches erfolgreich herausgebracht. Allein ſchon die phyſiſche, muſi=

Vom Tage.
Das eſtländiſche Parlament hat einen Geſetzentwurf an=
genommen
, durch den die Todesſtrafe für Frauen, ſowie
für Männer über 75 Jahre abgeſchafft wird.
Das Befinden des engliſchen Königs iſt ſehr ernſt.
Die Lungenſchmerzen haben zugenommen, jedoch dem Bulletin zufolge
noch keinen Einfluß auf den Kräftezuſtand gehabt.
Der deutſche Botſchafter in London ſprach auf dem
Foreigu Office bei Unterſtaatsſekretär des Aeußeren, Sir Ronald
Lindſay, vor und erkundigte ſich im Namen der Reichsregierung
nach dem Befinden des Königs. Gleichzeitig gab der Bot=
ſchafter
der aufrichtigen Hoffnung auf eine baldige Geneſung des Königs
Ausdruck.
Da gewiſſe engliſche Kreiſe für die Erneuerung einer Allianz
zwiſehen England und Japan eintreten, fordern die Japaner die Mit=
wirkung
Englands in China, aber viele Beobachter weiſen darauf hin,
daß die Erneuerung des engliſch=japaniſchen Bündniſſes wenig wahr=
ſcheinlich
ſei angeſihſts der Beziehungen zu den Vereinigten Staaten,
die geeignet ſei=n, die Bedingungen dieſes Bündniſſes weſentlich zu
beeinfluſſen.
Wie aus Nanking gemeldet wird, iſt dert der chineſiſch=
belgiſche
Handelsvertrag unterzeichnet worden. Der
Wortlaut iſt noch nicht vekannt.
Getreideernte die Einfuhr zurückgegangen iſt. Irgendwelche Re=
ſerven
, die einen Ausgleich bieten könnten, ſind im Etat
nicht mehr vorhanden. Wir werden alſo, wenn nicht bei
anderen Reſſorts Einſparungen möglich ſind, im laufenden Jahre
ein Defizit haben. Dazu kommen für das nächſte Jahr die mehr
aufzubringenden 600 Millionen. Neuerdings ſcheint man im
Finanzminiſterium wieder mit dem Gedanken zu ſpielen, die
Ueberweiſungen an die Länder und Gemeinden, die gegenwärtig
3 Milliarden Reichsmark überſteigen, zu beſchneiden und entweder
einen feſten Garantieſatz den Ländern anzubieten, ſo daß der
geſamte Ueberſchuß dem Reich zufallen würde, wie auch ein
Minus zu ſeinen Laſten ginge, oder den Anteil des Reiches an
dem Ertrag der Steuern ſchlüſſelmäßig zu erhöhen, beides For=
derungen
, die im Reichsrat auf den erbittertſten Widerſtand
ſtoßen werden, da die Länder und Gemeinden ohnehin ſchon nicht
wiſſen, wie ſie auskommen ſollen.

Die Tagung der Sentralvorftandes
der Deutſchen Polkspartei.
Dr. Sireſenann als Vorſihender einſtimwig wieder
gewählk.
* Berlin, 23. November. (Priv.=Tel.)
Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei iſt am Frei=
tag
in Berlin zuſammengetreten. Der erſte Tag war im weſent=
lichen
Organiſationsfragen gewidmet. Dr. Streſemann, der ſich
zum erſtenmal nach ſeiner Geſundung im Parteikreiſe zeigte,
wurde mit ſtürmiſchem Beifall willkommen geheißen und ein=
ſtimmig
zum Vorſitzenden wiedergewählt. Der frühere Vize=
präſident
des Reichstages, Dr. Rieſſer, wurde zum Ehrenmitglied
der Partei ernannt. Am Samstag wird Dr. Streſemann ein
politiſches Referat und der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius
eine wirtſchaftspolitiſche Rede halten. In der Debatte wird ver=
mutlich
auch die Frage des Konkordates eine bedeutſame Rolle
ſpielen, da die preußiſche Fraktion dazu ihre Stellungnahme feſt=
gelegt
und ſie im Zentralvorſtand bekanntgeben will. Dabei iſt
hervorzuheben, daß die Fraktion jede Erwähnung von Schul=
fragen
in dem Konkordat ablehnt.
Die neuen Mitglieder des Zenkralvorſtands der
Deukſchen Volksparkei.
In den Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei wurden
am Freitag u. a. gewählt: Verbandsvorſteher Bechlin=Berlin,
Verbandsgeſchäftsführer Bertram=Berlin, Baurat Brüggemann,
Generalſekretär a. D. Bruhne=Melle, Eiſenbahnoberinſpektor
Fahrenholz=Hannover, Drechslerobermeiſter Feuerbaum= Dort=
mung
, Verbandsgeſchäftsführer Glatzel=Eſſen, Malermeiſter Have=
mann
=Hildesheim, Lehrerin Hoffmann=Berlin, Bankdirektor Dr.
Kiehl=Berlin, Reg.=Rat Dr. Anne Meyer=Berlin, Frau Clara
Mende=Berlin, Oberbürgermeiſter Moſt=Duisburg, Frau Char=
lotte
Mühſam=Werder, Dr. med. Noeſchmann, Reichsbahnrat
Schiftan=Sternberg, Generaldirektor Dr. Ing. Schmidt=Hirſchberg,
Geh. Oberbaurat Dr. Ing. Schwarz=Berlin, Bankdirektor Dr.
v. Stauß=Berlin, Gewerkſchaftsvorſitzender Steiger=Berlin, Dr.
Gertrud, Wolf=München, Pfarrer Dr. Luther=Charlottenburg,
Techniter König=Eſſen, Dr. Göpel=Berlin, Generalſekretär Brett=
ſchneider
=Braunſchweig, Stadtrat Frank=Leipzig, Generalſekretär
Dr. Regh=Köln, Generalſekretär Findler=Frankfurt a. M., Gene=
ralſekretär
Schütze=Dortnund, Generalſekretär Trucksmann.

kaliſche und Gedächtnis=Leiſtung fordert höchſte Bewunderung
heraus.
Franz Tibaldi ſtand heute als Vater Germont in einer
Aufgabe, die er ſicher beherrſchte, und ſiehe da: es blühte eine
Stimme auf von außerordentlicher Qualität, von voller, warmer
Klangfarbe, edelſter Kultur, vornehmſter Behandlungsart und
ſtarkem, beſeeltem Ausdruck. Wir wünſchen herzlich, daß der be=
gabte
ſympathiſche Sänger nun aller Hemmungen Herr geworden
iſt und uns ſein herrliches Material in lyriſchen Partien ſeines
Faches oft genießen läßt. Glückauf!
Adolf Jäger verlieh dem meiſt ſehr aufgeweichten Alfred
eine wohltuend kräftige Note und rückte damit die muſikaliſch
trefflich von ihm beherrſchte Figur in ein überraſchend günſtiges
Licht. Auch er hatte an den Ehren des Abends vollen Anteil.
In kleinen Rollen wirkten die Damen Rieder Kien=
zel
, die Herren Deharde, Kuhn, Wünzer, Overlack
und die Chöre mit Sicherheit und angenehm aufgelockerter
Lebendigkeit.
Die ſorgſame Einſtudierung und eine trotz mancher Ver=
ſchleppungen
ſehr intelligente, muſikaliſch feine Leitung lag in der
Hand Karl Bambergers.
V. H.

Ban Gogh=Schau in Karlsruhe.
Cinhundertundfünfzig Werke Vincent van Goghs bergen die
Räumc der Karlsruher Kunſthalle, ſpo ſich, anders wie in Darm=
ſtadt
, jeden Sonntag Hunderte von Menſchen in genießendem
Beſchauen ergehen. Die Sammlung iſt großartig und enthält
manches von den bedeutenden Bildern, die die Welt in Repro=
duktionen
kennt, deren Farben bei weitem nicht die Kraſt haben
wie die des Originals.
In den frühen Arbeiten iſt ein Kampf, der etwas Fanatiſches
hat: Das Ringen glühenden Erlebens mit der Form, die zum
Ausdruck nicht willig ſcheint. Dilettantiſch faſt und unbeholfen ſind
dieſe Zeichnungen von alten und verhärmten Menſchen oder die
ſchon ausdrucksvollen Köpfe der Oelbilder. Aber dieſe Unbe=
holfenheit
iſt rührend in ihrem liebenden Eifer. Als dieſe Bil=
der
entſtanden, wieſen noch die alten Niederländer den Weg.
Der Impreſſionismus machte pan Goghs Malerei lichter.
Mehr hat er nicht vermocht. Van Gogh iſt auch keiner anderen
Richtung einzuordnen. Er ſteht ganz allein.
Der ältere van Gogh hat alle Schwere und Unbeholfenheit
überwunden. Er brachte es zuſtande, die Materie in Betvegung
aufzulöſen, weil er überall Werden und Geſchehen ſah. Die
ruhende Feſtigkeit des Beſtehens gab ſich vor ſeinen Augen preis

Das Steuervereinheitlichungs=
geſetz
vor dem Reichsrat.
Sachſen, Bayern. Würkkemberg. Mecklenburg=Skrelit
und Oldenburg in Oppoſition.
Der frühere Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler hat ſeinen Ver=
ſuch
, ein Steuervereinheitlichungsgeſetz zu ſchaffen,
nicht zu Ende führen können. Der Reichsrat hat ihm ſoviel
Schwierigkeiten bereitet, daß ſeine Vorlage in den Ausſchüſſen
über Jahr und Tag liegen geblieben iſt und erſt vor kurzem zur
endgültigen Verabſchiedung an den Reichsrat kam. Das hier zur
Debatte ſtehende Problem iſt außerordentlich verwickelt. Das
Steuervereinheitlichungsgeſetz zerfällt in fünf Teile: in das
Grundſteuerrahmengeſetz, das Gewerbeſteuerrahmengeſetz, das
Steueranpaſſungsgeſetz, das Gebäudeentſchuldungsſteuergeſetz und
ſchließlich ein Geſetz zur Uebernahme von Beamten in Reichs=
dienſte
aus Anlaß der Steuervereinheitlichung. Das Ganze wurde
umſpannt von einem Rahmengeſetz. Der Plan, der Dr. Köhler
vorſchwebte, war eine Vereinheitlichung der Steuerveranlagung
und Erhebung. Er wollte beſtimmte Schlüſſelzahlen feſtſtellen,
die für das ganze Reich gelten ſollten, und zu denen dann die
Länder beſtimmte Zuſchläge nehmen könnten. Die Länder haben
darin einen Eingriff in ihre Steuerſelbſtändigkeit erblickt. Sachſen
verſuchte auch diesmal wieder eine Vertagung, die aber vom
Reichsrat abgelehnt wurde, und gab daraufhin zuſammen mit
Bayern, Württemberg, Mecklenburg=Strelitz und Oldenburg eine
Erklärung ab, daß das Geſetz für ſie unannehmbar ſei. Juriſtiſch
ſchwierig geſtaltete ſich die Frage nach dem verfaſſungsändernden
Charakter der einzelnen Geſetze. Der Reichsrat, deſſen Ausſchüſſe
anders beſchloſſen hatten, ſchloß ſich der Meinung der Reichsregie=
rung
an, das lediglich das Gebäudeentſchuldungsſteuergeſetz einer
qualifizierten Mehrheit bedürfe, dazu das Geſetz über die Beam=
tenübernahme
. Bei dem Gebäudeentſchuldungsſteuergeſetz ergab
ſich nur eine Mehrheit von 34: 31 Stimmen, die Zweidrittel=
mehrheit
war alſo nicht erreicht und das Geſetz im Reichsrat
gefallen. Das Rahmengeſetz iſt in ein Einleitungsgeſetz umgeän=
dert
worden, um die qualifizierte Mehrheit zu vermeiden. Es
gelangte auch in dieſer Form zur Annahme. Die Reichsregierung
wird alſo wahrſcheinlich eine Doppelvorlage im Reichstag ein=
bringen
. Aber auch hier wird bei der ſchwierigen Materie vermut=
lich
noch längere Zeit vergehen, bis ſich die Ausſichten über eine
Annahme der Geſetze überblicken laſſen.
Der preußiſche Haushaltsplan 1929. Ausgaben
ohne Zeckung. Sparſamkeit auf dem Papier.
Das preußiſche Finanzminiſterium hat den Haushaltsplan
für das Rechnungsjahr 1929, deſſen weſentliche Ziffern wir ſchon
vor einigen Tagen bekanntgeben konnten, jetzt der Oeffentlichkeit
übergeben. Leider fehlen im Etat noch die einzelnen Miniſterien,
ſo daß man ſich noch kein Bild von der Geſtaltung bei den ein=
zelnen
Miniſterien machen kann im Vergleich zu dem laufenden
Haushaltsjahr.
Abgeſehen davon gibt das bereits veröffentlichte Material
einen intereſſanten Einblick in den Kreis der Einnahmen und
Ausgaben, wie ſie durch die veränderten Verhältniſſe nach dem
Kriege in Preußen entſtanden ſind. Scharfer Kritik iſt von jeher
das Anwachſen der Ausgabenſeite bei den Ländern und Gemein=
den
wie beim Reich ausgeſetzt geweſen. Im preußiſchen Haus=
halt
zeigen die Verwaltungsausgaben der wichtigſten Miniſte=
rien
ein neues ſtarkes Anſchwellen gegenüber dem Jahre 1913.
Auffallend ſind hier die Unterſchiede beim Finanzminiſterium, im
Juſtizminiſterium, im Miniſterium des Innern und beim Mini=
ſterium
für Kunſt und Wiſſenſchaft.Hier muß aber bemerkt wer=
den
, daß ſich z. B. beim Innenminiſterium die perſönlichen Koſten
ſtark vermehrt haben durch den erheblichen Ausbau der Polizei
und die Uebernahme erheblicher Koſten des Volksſchulweſens, die
früher auf den Gemeinden lagen, jetzt dem Staat aufgebürdet
wurden. Schließlich kommen dazu die erheblichen Ausgaben für
Penſionen uſw. und die Mehrausgaben aus der letzten Beamten=
beſoldungsordnung
. Auf der anderen Seite ſteht dagegen ein
Verluſt an Einnahmequellen durch den Verſailler Vertrag, durch
den Verluſt vieler Staatsbergwerke und die Uebertragung der
Bahn auf das Reich. Der preußiſche Finanzminiſter ſteht auf
dem Standpunkt, daß in Zukunft weitere Erhöhungen der Ein=
nahmen
und Ausgaben nicht mehr erfolgen dürfen, und iſt vor
allem der Anſicht, daß auch unter das Kapitel der Beamten=
beſoldung
ein Schlußſtrich zu machen iſt. Sehr beachtenswert iſt
ſeine Forderung nach Einſchränkung der Bewilligungsfreudigkeit
der Parlamente des Reiches, der Länder und Gemeinden, daß
Forderungen nur geſtellt werden dürfen, wenn gleichzeitig die
Art der Deckung angegeben wird.

und enthüllte ihm in allen Dingen den Aufruhr des Werdens
und Gebärens. In der Landſchaft ſtrömt die Luft und zittert
ſchwer unter der Glut der kreiſenden Sonne. Die Bäume wachſen,
es drängt in ihnen, ſo daß ſie mit bebenden Aeſten in den Himmel
greifen. Die majeſtätiſch ragende Maſſigkeit der Berge iſt weg=
genommen
. Es liegen jetzt die urweltlichen Kräfte bloß, die ſie
türmen, falten und ſchütten. Die Geſichter der Menſchen verraten
Zug um Zug letzte Abgründigkeiten.
In dieſen Werken ſcheint ſich die Schöpfungsgeſchichte jeden
Augenblick zu wiederholen. Es ſind die Berichte eines Sehers,
für den alle Dinge in der Natur beſeelt waren und der ſich im
Schauen und Schaffen verzehrte.
R. Gläſer.

Künſtlerkolonie und Rathildenhöhe.
Vor mir liegt ein ſchönes, von Profeſſor Albin Müller zu=
ſammengeſtelltes
Buch, das den Titel Künſtlerkolonie Mathilden=
höhe
Darmſtadt führt. In einem einleitenden, von dem Heraus=
geber
vortrefflich geſchriebenen kurzen Aufſatz wird auf das hohe
Verdienſt des fürſtlichen Schöpfers und Erhalters der Darm=
ſtädter
Künſtlerkolonie hingewieſen und in großen Zügen das
Wirken der Kolonie in den Rahmen der modernen Kunſtentwick=
lung
eingeordnet. Der Verfaſſer ſchildert, wie ſie ſich mit kühner
Tat von Ueberlebtem losgeſagt und durch neue Gedanken und
Formen zur Bildung eines der Gegenwart angemeſſenen, übri=
gens
auch jetzt noch nicht fertigen Bau= und Wohnſtils hinge=
leitet
habe.
Es folgt dann ein reiches und ausgezeichnetes Bildermaterial,
das teils auf der Mathildenhöhe ſtehende, teils für ſie gedachte
Bauten und Werke darſtellt. Zuerſt werden Architekturen von
Olbrich, das Behrens=Haus und Plaſtiken von Habich, danach
Bauten von Albin Müller ſowie Bildwerke von Hötger und Jobik
gebracht. Den Schluß bilden 13 Seiten mit Grundriſſen und An=
ſichten
von Bauprojekten, die Albin Müller für die Oſt= und Süd=
oſtſeite
der Mathildenhöhe ausgearbeitet hat, hochintereſſante, in
modernem Geiſt geſchaffene Pläne, deren Ausführung die Mathil=
denhöhe
an der Oſtſeite abſchließen, darüber hinaus aber, zu=
ſammen
mit den vorhandenen Bauten, ein ziemlich geſchloſſenes
Bild der Bauentwicklung vom Anfang des Jahrhunderts bis
heute geben würde.
Das vortrefflich ausgeſtattete Buch iſt im Buchhandel zu
haben. Der Preis konnte ſehr niedrig bemeſſen werden, da zwei
Kunſtfreunde die Erſtellung des Werkes durch anſehnliche Spen=
Guſtap von Römheld.
den ermöglicht haben.

[ ][  ][ ]

Nummer 327

Geite 3

Samstag den 24 November 1928

Der Arbeitskampf in Nordweſt.
Die Berufungsrechtferkigung der Mekallarbeiter=
verbände
.
Duisburg, 23. November.
Der Berufungsantrag der drei Metallarbeiterverbände in
Sachen gegen den Arbeitgeberverband Nordweſt iſt dem Landes=
arbeitsgericht
Duisburg eingereicht worden. Der Schriftſatz um=
faßt
mehr als 22 Schreibmaſchinenſeiten. Er nimmt Stellung zu
den Gründen des angefochtenen Urteils und zu den Rechtsgut=
achten
, die das angefochtene Urteil zur Begründung heranzieht.
Der Schriftſatz zerfällt in zwei Hauptteile. Teil A bezieht ſich auf
die Frage, ob überhaupt ein Schiedsſpruch der Schlichterkammer
vorliegt. Teil B behandelt die Frage, ob Schiedsſpruch und Ver=
bindlichkeitserklärung
unwirkſam ſind, wenn und inwieweit ein
Einbruch in den Rahmentarif vorliegen ſollte.
Kündigung des Tarifabkommens in der mitkel=
deuffchen
Mekallinduſtrie.
Halle a. d. S., 23. November.
Der Arbeitgeberverband für die mitteldeutſche Metallinduſtrie
hat das Tarifabkommen zum 31. Dezember d. J. gekündigt. Die
Kündigung erſtreckt ſich auf Lohntarif, Arbeitszeitabkommen und
Manteltarif. Betroffen werden in den drei Tarifgebieten Magde=
burg
, Halle und Anhalt insgeſamt etwa 50 000 Arbeiter. Von
Arbeitgeberſeite wird darauf hingewieſen, daß mit erneuten Lohn=
forderungen
der Arbeitnehmerſchaft gerechnet werden muß. Die
Abſatzverhältniſſe und die Preislage ließen aber eine weitere
Erhöhung der Geſtehungskoſten keinesfalls zu. Unter dieſen Um=
ſtänden
hat man ſich auf Arbeitgeberſeite entſchloſſen, um bei den
zu erwartenden neuen Lohnverhandlungen nicht von vornherein ins
Hintertreffen zu geraten, den Lohntarif zu kündigen. Wiederholt
wird von Arbeitgeberſeite, daß man durchaus bereit ſei, die bis=
herigen
Lohnſätze weiter beſtehen zu laſſen, wenn von der Arbeit=
nehmerſeite
bei Ablauf des jetzigen Lohntarifs keine neuen For=
derungen
geſtellt werden. Von Arbeitnehmerſeite iſt zu der
durch die Kündigung geſchaffenen Lage noch nicht Stellung ge=
nommen
worden.
Skellungnahme des Reichsverbandes der deutſchen
Induſtrie zum Eiſenkonflikk.
Der Vorſtand der Vereinigung der Deutſchen Arbeitgeber=
verbände
und das Präſidium des Reichsverbandes der Deutſchen
Inuſtrie haben in einer gemeinſamen Sitzung am 23. November
1928 zu der durch die Auseinanderſetzungen in der Eiſeninduſtrie
des Weſtens und der Werftinduſtrie geſchaffenen Lage folgende
Stellung genommen:
Die in dem Schiedsſpruch für die Eiſeninduſtrie vorgeſehene
Lohnerhöhung bedeutet eine weſentliche Steigerung der Selbſt=
koſten
und damit eine Erhöhung der Eiſenpreiſe, die eine ernſte
Gefährdung des geſamten deutſchen Preisniveaus nach ſich ziehen
müßte. Jede weitere Steigerung des Preisniveaus muß aber
unter allen Umſtänden vermieden werden. Die Preisentwick=
lung
, insbeſondere in den Schlüſſelinduſtrien, iſt nicht nur für
die ummittelbar beteiligte Wirtſchaft, ſondern für Deutſchlands
weltwirtſchaftliche Stellung und damit für die Volksgeſamtheit
von entſcheidender Bedeutung. Eine Entwicklung, die der allge=
meinen
wirtſchaftlichen Lage und der Wettbewerbsfähigkeit der
durch Kapitalknappheit, hohe Zinſen und andere Verpflichtun=
gen
in drückender Weiſe vorbelaſteten Induſtrie nicht genügend
Rechnung trägt, ſchädigt letzten Endes die Arbeiterſchaft ebenſo
wie die Unternehmungen. Der Abwendung dieſer Gefahr dient
die Haltung der Unternehmungen in den gegenwärtigen Ausein=
anderſetzungen
. Nach dieſer Richtung muß daher auch von der
deutſchen Oeffentlichkeit der Wirtſchaftskampf in der weſtlichen
Eiſeninduſtrie mit dem großen Ernſt und dem Verantwortungs=
bewußtſein
gewertet werden, wvie dies von der deutſchen Indu=
ſtrie
im Intereſſe des Volksganzen geſchieht.
Vereinigung der Deutſchen Arbeitgeberverbände und Reichs=
verband
der Deutſchen Induſtrie ſtellen ſich infolgedeſſen in vol=

ler Erkenntnis der Tragweite des jetzigen Konfliktes für die
ganze deutſche Wirtſchaft geſchloſſen hinter die nordweſtliche
Gruppe des Vereins Deutſcher Eiſen= und Stahlinduſtrieller.
Beide Organiſationen haben beſchloſſen, die Arbeitgeber der
nordweſtlichen Gruppe mit allen geeigneten Mitteln zu unter=
ſtützen
.
Dieſelbe Haltung nehmen Vereinigung der Deutſchen Arbeit=
geberverbände
und Reichsverband der Deutſchen Induſtrie
gegenüber dem Wirtſchaftskampf in der Werftinduſtrie ein. Beide
Organiſationen ſchließen ſich namens der geſamten deutſchen In=
duſtrie
der Erklärung an, die der Geſamtverband. Deutſcher
Metallinduſtrieller für die Arbeitgeber der Werftinduſtrie abge=
geben
hat.
Präſidentenwahl in Baden.
Finanzwiniſter Dr. Schmitt zum Staakspräfidenken
gewählt.
Karlsruhe, 23. November.
In der Nachmittagsſitzung des Vadiſchen Landtages wurde
der dem Zentrum angehörende Finanzminiſter Dr. Schmitt mit
49 von 70 abgegebenen Stimmen zum badiſchen Staatspräſiden=
ten
gewählt. Die Wahl ſeines Stellvertreters fiel mit der glei=
chen
Stimmenzahl auf den badiſchen Miniſter für Kultus= und

Dr. Franz Schmitt

Unterricht, Dr. Leers (Dem.). Alle Oppoſitionsparteien
Deutſchnationale, Deutſche Volkspartei, Wirtſchaftliche Vereini=
gung
, Kommuniſten haben ſich der Stimme enthalten.
Nachdem der Landtagspräſident Dr. Baumgartner dem bis=
herigen
Staatspräſidenten Dr. Remmele (Soz.) für ſeine vorbild=
liche
Amtsführung gedankt und die beiden genannten Miniſter
zu ihrer Wahl beglückwünſcht hatte, hielt der neue Staatspräſi=
dent
eine Anſprache, worin er gelobte, ſein Amt zu führen auf
Grund der faſt ſeit zehn Jahren bewährten republikaniſchen
Verfaſſung, auf dem Boden der Geſetze, mit Gerechtigkeit und
Wohlwollen gegen alle und mit Verſtändnis für die ſchweren
ſozialen Nöte aller Volksſchichten. Der Redner hob hervor, daß
es dem Streben des Badiſchen Landtages zur Stabilität zu dan=
ken
ſei, daß man während der letzten zehn Jahre ruhige Verhält=
niſſe
gehabt habe.
Der Staatspräſident unterſtrich ſodann, daß es jetzt nach der
Entſcheidung des Staatsgerichtshofes im Bierſteuerprozeß und
nachdem das Reich hinſichtlich der Ueberweiſungen einen ſoge=
nannten
Sicherheitskoeffizienten zu Gunſten des Reiches einfüh=
ren
wolle, aller Anſtrengungen und Einmütigkeit bedürfe, um
das Defizit des Voranſchlages zu meiſtern.
Er erinnerte weiter an die ſchwere und notwendige Aufgabe
der Reichsreform und an die Fragen der Reparationslöfung,
ſowie die Geſtaltung und Lage der beſetzten Gebiete auch des
badiſchen. Wenn man von Landeswegen zur Löſung dieſer Auf=
gaben
verhältnismäßig wenig beitragen könne, ſo ſtehe doch das
eine ſeſt: Wir können einig ſein, und wir müſſen einig ſein.
Wir müſſen beſonders als Grenzland ein geſchloſſenes und ent=
ſchloſſenes
Volksganzes darſtellen, um denen, die das entſchei=
dende
Wort zu ſprechen haben, die nötige Rückendeckung zu
geben. Er, Dr. Echmitt, übernehme ſein Amt mit der Bitte um
Geſchloſſenheit, mit der Bitte um Sachlichkeit im kommenden
Landtagswahlkampf und mit dem Gelöbnis der Treue gegen
Reich und Land.

*Die Entſcheidung
über die Moskauer Botſchafft.
Botſchafter v. Dirkſen.
Faſt ein Vierteljahr iſt ſeit dem Tode des Botſchafters von
Brockdorff=Rantzau vergangen und noch immer iſt ſein Nachfolger
nicht ernannt. Das iſt ein mehr als unerfreulicher Zuſtand, der
in der Hauptſache durch die lange Abweſenheit des Reichsaußen=
miniſters
erklärlich wird. Er hat aber leider dazu geführt, daß
ſich um die Nachfolgeſchaft Brockdorff=Rantzaus ein ganzer Kranz
von Legenden gebildet hat. Die merkwürdigſte Blüte finden wir
jetzt in einem Berliner Blatt abgedruckt. Danach ſoll die Mos=
kauer
Regierung von der deutſchen Regierung kategoriſch verlangt
haben, daß nur General v. Seeckt als Nachfolger in Frage kom=
men
könne mit dem Hinzufügen, daß ſie einen anderen deutſchen
Vertreter zwar nicht ablehnen, aber in Moskau nur dulden
würde. Soweit wir wiſſen, iſt das falſch. Es würde dem diplo=
matiſchen
Brauch nicht entſprechen, wenn ein derartiges Anſinnen
geſtellt worden wäre, und ſelbſtverſtändlich würde Deutſchland
eine ſolche ultimative Forderung zurückgewieſen haben. Dagegen
iſt es immerhin möglich, daß von Moskau aus zu verſtehen
gegeben worden iſt, daß man dort den General v. Seeckt gerne
ſehen würde. Das entſpricht einem alten diplomatiſchen Brauch,
der aber nur einen verſteckten Vorſchlag bedeutet. Jedenfalls hat
die deutſche Regierung die Kandidatur v. Seeckts ernſthaft über=
haupt
nicht in Erwägung gezogen, weil ſie zweifellos geglaubt
hat, daß aus der ganzen Perſönlichkeit Seeckts heraus ſeine Er=
nennung
in London und Paris als die endgültige Abkehr von
der Locarnopolitik aufgefaßt werden müßte. Gerade deshalb war
es ja auch ſo ſchwierig, einen geeigneten Erſatz für Brockdorff=
Rantzau zu finden, weil durch die Ernennung auch nach außen hin
dokumentiert werden mußte, daß wir nach wie vor eine Feſt=
legung
auf einen Weſtkurs oder auf einen Oſtkurs ablehnen. In=
zwiſchen
ſind nun wohl die Dinge ſoweit gediehen, daß die
Entſcheidung über den neuen Moskauer Bot=
ſchafter
gefallen iſt. Jedenfalls iſt der ruſſiſchen Regie=
rung
jetzt ein beſtimmter Name unterbreitet worden mit der Bitte
um das erforderliche Agreement. Die Regierung hält den Namen
noch bis zum Eingang der ruſſiſchen Antwort von der Veröffent=
lichung
zurück. Das iſt begreiflich nach den vielen Verſagern.
Wenn wir recht unterrichtet ſind, iſt aber die Wahl jetzt end=
gültig
auf den Leiter der Oſtabteilung des Aus=
wärtigen
Amtes, Miniſterialdirektor v. Dirk=
ſen
, gefallen, der nach dem Eintreffen der ruſſiſchen Zu=
ſtimmung
dann in einigen Tagen offiziell ernannt werden dürfte.
Dr. Herbert v. Dirkſen ſteht im 46. Lebensjahr. Er iſt erſt nach
dem Kriege in unſeren auswärtigen Dienſt hineingekommen.
Früher ſtand er im Dienſte der preußiſchen Verwaltung. Im
Jahre 1920 war er an der Warſchauer Geſandtſchaft tätig, von
1921 bis 1923 hatte er das Generalkonſulat in Danzig inne und
kam dann nach Berlin zurück, um ſpäter als Nachfolger Wallroths
die Leitung der Oſtabteilung des Auswärtigen Amtes zu über=
nehmen
. Er hat ſich während ſeiner kurzen Tätigkeit ausreichende
Oſtkenntniſſe zugelegt, ſo daß er befähigt ſein dürfte, den Mos=
kauer
Poſten ausfüllen zu können.
Das heſſiſche Kirchenfteuergeſekz in erſter Leſung
verabſchiedet.
Die erſte Leſung des Kirchenſteuergeſetzentwurfes wurde am
Freitag im Geſetzgebungsausſchuß beendet. Die ausſtehende Ab=
ſtimmung
zu Artikel 8 wurde nachgeholt, der Artikel ſelbſt redak=
tionell
geändert. Artikel 10 rief eine längere Debatte hervor über
die Art, wie ſich die Kirchenſteuer nach der in dieſem Artikel vor=
geſehenen
Veranlagung auswirken würde, wenn Zuſchläge zur
Reichseinkommenſteuer, Vermögensſteuer, Grund= und Gebäude=
ſteuer
vorgenommen werden. Nachdem an zahlreichen Beiſpielen
die Regierungsvertreter die Auswirkung der Veranlagung erklärt
hatten, wurde der Artikel mit geringfügigen Abänderungen an=
genommen
. Die Artikel 11, 12 und 13 fanden ebenfalls Zuſtim=
mung
. Bei Artikel 14, der die Beſteuerungsgrundlage bei gemiſch=
ten
Ehen behandelt, fanden weder die Regierungsfaſſung noch
Anträge Dr. Müller (Bbd.) und Sturmfels (Soz.) Genehmigung,
ſo daß eine Lücke im Geſetz entſtand, die bei der zweiten Leſung
ausgefüllt werden ſoll. Die Artikel 15 bis 20 werden unter Ab=
lehnung
kommuniſtiſcher Anträge genehmigt, Artikel 21 wird zu=
rückgeſtellt
, da die Regierung noch Unterlagen beſchaffen will.
Die Artikel 22 bis 26 und 28, 29 werden in der Regierungsfaſſung
angenommen, jedoch wird Artikel 27 zurückgeſtellt, da die Regie=
rung
eine neue Faſſung ausarbeiten will. Der Ausſchuß vertagte
ſich darauf auf Donnerstag kommender Woche.

Perſönliches von Sndermann.
* Als ich Hermann Sudermann zum letzten Male
ſprach, war er in ſeinem mit erleſenem Geſchmack ausgebauten
Heim in der Bettinaſtraße im Grunewald, wo zwei Kuſinen aus
der oſtpreußiſchen Heimat, die ehedem des Dich=
ters
hochbetagte Mutter betreut hatten, nunmehr
in dankenswerter Umſicht für den von mancherlei
Kümmerniſſen bedrückten Vetter ſorgten. Noch
als Siebziger hatte Sudermann ſich ſeine ſchlanke,
aufrechte. Figur bewahrt, der langherabfallende
Bart, der früher ſeiner äußeren Erſcheinung eine
beſondere Note verliehen hatte, war gefallen, was
ihn bedeutend jünger erſcheinen ließ. Seine Ge=
ſundheit
war zwar nie eine feſte geweſen, und die
ihn näher kannten, wunderten ſich, daß er trotz=
dem
das bibliſche Alter erreichen durfte. Aber
Lebenswille und unerſchöpfliche Arbeitskraft riſſen
ihn immer wieder aus jedem Krankheitsanfall
heraus.
Meine Beziehungen zu dem Verſtorbenen, die
auf weitläufiger Verwandtſchaft fußten und auf
gemeinſamen Erinnerungen an das verlorene
Memelland, brachten es mit ſich, daß unſere Ge=
ſpräche
ſich mehr um perſönliche als um literariſche
Dinge bewegten. Nach dem Tode ſeiner Frau,
geb. Clara Lauckner, die ſchriftſtelleriſch auch in
kleinerem Kreiſe mit Achtung genannt wurde,
war es um Sudermann innerlich recht einſam ge=
worden
. Nur ſelten noch ließ er ſich bei öffent=
lichen
Veranſtaltungen ſehen, entzog ſich anläßlich
ſeines 70. Geburtstages durch eine Reiſe jeglichen
Ovationen. Aber auf dem alljährlich in Berlin
ſtattfindenden Preſſeball zeigte er ſich auf einige
Abendſtunden. Innere Nötigung trieb ihn zur
Abfaſſung der zwei großen Romane Der tolle
Profeſſor und Die Frau des Steffen Tromholt.
In letzterem ſteckt viel Perſönliches. Es klingt wie
eine Art Beichte, wenn man auch hoffen darf, daß
der Autor die ſeeliſchen Qualen ſeines Helden und deſſen konflikt=
reichen
Erſchütterungen nicht ihrem ganzen Umfange nach ſelbſt
durchgekoſtet haben möchte.
Als ich Sudermann fragte, wann wir auf die von ihm ſelbſt
in Ausſicht geſtellte Fortſetzung ſeiner Erinnerungen Aus dem
Bilderbuch meines Lebens rechnen könnten, ſagte er: Die liegt
bei Lotter und wird erſt viele Jahrzehnte nach meinem Tode

Das Geſpräch wechſelte vom literariſchen aufs politiſche Ge=
biet
hinüber. Von Haus aus war Sudermann Demokrat; ſeine
Jugend= und Bildungsjahre ſtempelten ihn dazu. Er hat gleich
vielen anderen am 9. November 1918 ſeine Rampenrede unter
den Linden gehalten, aber nicht erſt an jenem Datum ſein repu=
blikaniſches
Herz entdeckt. Die Puppen von einſt können wir
nicht mehr tanzen laſſen, warf er hin, fügte aber
gleich darauf hinzu: Der Kaiſer muß bei allen
heute der Sündenbock ſein. Es wird ganz ver=
geſſen
, was wir ihm an kulturellen Werten in
den fünfundzwanzig Friedensjahren zu verdan=
ken
haben!
Unter den demokratiſchen Parteigenoſſen
wurde es ihm ſeinerzeit auch ſehr übel vermerkt,
daß der Verfaſſer der Ehre mit der ihm eigenen
Energie ſich ſo nachdrücklich gegen jenes Volks=
begehren
ausſprach, das auf Enteignung der Ver=
mögen
der deutſchen Fürſten hinarbeitete.
Mit dem Strom zu fahren, mit dem großen
Haufen zu gehen, iſt nie Hermann Sudermanns
Art geweſen. Feind und Freund gegenüber
wahrte er aufrechte Haltung. Und nun hat der
Lebenskämpfer, der auch häufig den Kampf mit
Dämonen in der eigenen Bruſt auszufechten hatte,
der unermüdliche Arbeiter, eher, als er geglaubt,
die letzte Ruhe gefunden. Dr. Ella Menſch.

Von deutſchlands Hohen Schulen.

Danzig: Der bisherige Direktor der Bibliother
der Techniſchen Hochſchule. Dr. phil. Albert Pre=
deek
, iſt zum Direktor der Bibliothek der Tech=
niſchen
Hochſchule Berlin als Nachfolger Direktors
Dr. Carl Dieſch ernannt worden. In Vertre=
tung
des beurlaubten Profeſſors Dr. K. Ramſauer
hat der Ordinarius der theoretiſchen Phyſik der
Techniſchen Hochſchule, Dr. Eberh. Buchwald
die Leitung des Phyſikaliſchen Inſtituts dieſer
Hochſchule übernommen; an Buchwalds Stelle iſt
der Breslauer Privatdozent Dr. Hans Bartels
mit der Vertretung des Lehrſtuhls für theoreti=
ſche
Phyſik beauftragt worden.
Bonn: Der Lehrſtuhl der alten Geſchichte an der hieſigen Univerſi=
tät
iſt (an Stelle des Geh. Rats C. Cichorius) dem ordentlichen Pro=
feſſor
Dr. Friedrich Oertel in Graz angeboten worden. Zur Wieder=
beſetzung
des durch die Emeritierung des Geh. Regierungsrats Prof.
A. Ehrhard in der katholiſch=theologiſchen Fakultät erledigten Lihr=
ſtuhls
der Kirchengeſchichte iſt ein Ruf an den Ordinarius Dr. theol.
et phil. Karl Vihlmeyer in Tübingen ergangen.

herausgegeben. Und was beſtimmt Sie zur Anſetzung einer
ſo langen, Friſt? fragte ich. Ich habe in dieſer Fortſetzung
ſo vieles über noch Lebende geſchrieben und möchte nicht, daß ſich
darüber irgendwelche Erörterungen entſpinnen, lautete die Ant=
wort
. Sudermann war alſo der Meinung, daß die ſpäte Nach=
velt
an ſeinen Aufzeichnungen noch ein ſtarkes, rein ſachliches

Intereſſe nehmen wird, und ſeine bildhafte plaſtiſche Schilde=
rungskunſt
, die auch im Perſönlichſten ſtets Zeitatmoſphäre mit=
ſchwingen
läßt, ſtützt ſolche Meinung aufs entſchiedendſte. Er
machte keinen Hehl aus der Tatſache, daß in der Nachkriegszeit
die Einnahmen aus den Aufführungen ſeiner Theaterſtücke arg
zuſammengeſchmolzen waren, daß auch er wirtſchaftlich zu
kämpfen hatte.

Hermann Sudermann auf dem Totenbett.

[ ][  ][ ]

18291

Reichsbund der Kriegsbeſchädigten,
Kriegsteilnehmer und Hinterblie=
benen
, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die Ortsgruppe beteiligt ſich am Sonn=
tag
, den 25. November (Totenſonntag) an
der gemeinſamen Gefallenen=Ehrung auf
dem Waldfriedhof. Treffpunft vormittags
11 Uhr am Portal.
Wir bitten unſere verehrlichſten Mitglie=
der
ſich recht zahlreich beteiligen zu wollen
18998)
Der Vorſtand.

Speierls

Tafelbestecke
m ſtärkſt. Reinſilberauflage. JedesStück
trägt den Stempel K. H.90; für die Halt=
barkeit
gebeich 25jähr. ſchriftl Garantie.
Als Beiſpielmein, herabgeſetzt, Preiſe nenne ich:
72teilige Garnitnr nur Mk. 135.-
Nur mod. Muſter, Klingen eingelöt. Verl.
Sie ſof. koſtenlos Proſpekt u. Preisl von
Karl Hölder, Silb rw. Pforzheim 45

FOTOAHUS
OHLENFORST
Schützenstrade
gegenüher
der Spärkasse.

gute Herren-Schuhe

für die nasse Jahreszelt!

Marken der Zuverlässigkeit:
Marke Fortschritt
Marke Dorndorf
Marke Hassia‟
Marke Via‟

haben, danke ich biermit herzlichſt.
Elſe Rühl.
Darmſtadt, den 23. November 1928.
Sandſtraße 26.
(*30716

1Sperrsitz, MieteC
bis Ende d. Spielzeit
abzugeben Angeb u.
U 37 Geſhſt. (30671

K

reislagen für gute Herrenschuhe
Oa5o
950
4650
A
A-

Opel=
Lieferwagen
ſehr gut hergerichtet,
abzugeben. (18805a
Donges & Wiest.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen,
unſre liebe Schwägerin, Tante, Nichte und
Couſine
Fräulein
Enfgeeig Srteng
von ihrem ſchweren Leiden zu erlöſen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
E. Spreng, geb. Olm.
Darmſtadt, den 23. November 1928.
Die Beerdigung ſindet Montag vormittag 11½ Uhr von
der Kapelle des alten Friedhofs aus ſtatt. (18981

beim Fachmann gekauft, befriedigt immer!
Ich empfehle:
Mäntel, aller Art
von 15 bis 85 Mk.
Anzüge
1= und 2=reihig, ſowie Sportform
von 26 bis 88 Mk.
Einzelne Hoſen, Weſten, Joppen,
Windjacken
(18978
zu billigſien Preiſen.
Gg. Schmeck, früher Daum
Ochſengaſſe 26, im Anker

Se
Schulkaparenharals Ztuug

Darmstadt

Ludwigstraße 16

Größtes und leistungsfähigstes Spezialge-
schäft
für moderne und Solide Schuhwaren

Nach mehrwöchigem ſchweren Kranken=
lager
entſchlief am Donnerstag unſere ge=
ſchätzte
, pflichtgetreue Mitarbeiterin
Fräulein
Eindeeig Shreng
die ſeit mehreren Jahren in der kaufmänniſchen
Abteilung unſeres Kontors tätig war.
Der Dahingeſchiedenen werden wir unſer
beſtes und achtungsvollſtes Andenken be=
wahren
.
Roetherdruck, G. m. b. H.
Bleichſtraße 24/26.
Darmſiadt, den 23. November 1928, (18988

aiet kain
K
kasrns Tainlzang

für unsere Mädels als dle Puppe
denn sle pflanzt mütterliche Für-
sorge
, Liebe und Zärtlichkelt in
dle kleinen Herzen. Schön und
vollkommen sind jetzt dle Pup-
pen
, modern und doch klndlich,
In Kleldern, Anzügen, Wäsche,
Schuhen und Strümpfen gibt es
eine Gberraschende Auswahl.
Lassen Sle sich nur alles bel
uns zeigen, Sle werden Ihre
Freude haben an all dem
Schönen und Wohlfellen.

D.FAIR A SONNE

Auf Teilzahlung
ohne Aufſchlag
Gebiſſe, Goldkronen
u. Brücken. Rep.
n einigen Stunden
FrauFoſeph. dentiiſtn,
J. Joſeph, Dentiſt,
Marktplatz 4,im Fiſch=
haus
Fertig. (18413=

Felle

wie Haſen, Reh. Hirſch, Ziegen uſw.;
ſowie Füchſe, Marder, Iltis uſw.
kauft zu den höchſten Preiſen (183704
Lippmann May
Ankaufsſtelle: Kleine Och engaſſe 14, am
Schlachthausplatz. Telephon 157 u. 158.

Fertige u. angefangene
Handarbeiten für Weih-
nachten
in allen Preis-
lagen

*

(9001

Marie Wevgandt
Wilhelminenstr. / Hellahaus

Bür Weihnachten
Erst bedenke, dann schenke!
Elektr Koch- und Heizgeräte sind die schönsten
und beliebtesten Weihnachts-Geschenke.
Sie Hnden in großer Auswahl:
Elektr. Bügelefsen, komplett . . Mk. 9.50
Kochtöpfe, komplett . . . 12.50
7.50
Kochplatten, komplett . .
Foen /Haartrockenapparate): 21.00
18.00
Brotröster
25.00
Helzöfen
Heizkissen . . . . . . . 14.70
Staubsauger (Vampyr) . .130.00
Bei Einkauf dieser Geräte erhalten Sie je 1 Frelles
für die Weihnachts- Verlosung der Heag.
E. Lange
Telephon 399 Elektr. Institut Schulstraße 6

18990)

[ ][  ][ ]

Nummer 327

Samstag, den 24. November 1928

Seite 5

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 24. November.
Ein 60jähriges Straßenjubiläum. Am Sonntag, den 25. Novem=
ber
, werden es 60 Jahre, daß die obere Hügelſtraße, von der Karlſtraße
bis zum Hauſe Hügelſtraße 13, eröffnet wurde. Urſprünglich lagen auf
dieſem Gelände Gärten, ſo z. B. der Hehlerſche Garten, heute Gaſtwirt=
ſchaft
Sitte. Das Anweſen des Gaſtwirts Heyler zog mit ſeinem ſchönen
Garten bis zur Hügelſtraße und bot für die alten Darmſtädter einen be=
liebten
Aufenthaltsort. Weiter lag hier noch das große Gartenanweſen
des Dekans Klotz von Groß=Gerau. Hier war die Straße durch eine
Bordwand abgeſperrt, die an dem genannten Tage entfernt wurde und
einer Muſikkapelle Platz machte, die zur Feier der Freilegung der Straße
hier durchzog und ihre Weiſen ertönen ließ. Vorher war die Verbin=
dung
ein 1½ Meter breiter, gewundener Weg, der von der Hügelſtraße
nach der Karlſtraße bis zum Triller, einer eiſernen Drehtüre, die immer
nur von einer Perſon paſſiert werden konnte, und der Jugend als Ka=
ruſſell
diente, der etwa in der Gegend des heutigen Prinz Karl lag.
Wenn wir noch etwas weiter in der Zeit zurückgehen, finden wir an der
oberen Hügelſtraße, bei unſerere heutigen Städt. Sparkaſſe, den Uebungs=
platz
und die Schießſtände der Darmſtädter Schützen. Es war weites,
freies Gelände, das durch eine ziemlich hohe Schußmauer abgeſchloſſen
wurde, über die ſich manche Kugel zum Riedeſelsberg hin verirrte. Der
kleine Schießplatz bildete den Abſchluß und am oberen Ausgang der
Schützenſtraße, nach der Hölgesſtraße, war das ſogenannte Höhlchen
eine Sandhohle oder Hohlweg. Wo dann die Hügelſtraße in die Karl=
ſtraße
mündet, lag die altbekannte Wirtſchaft Nola, auf deren großen
Höfen die Viehmärkte abgehalten wurden. So hat ſich dieſes Stadtbild
im Wandel der Zeiten geändert. Zum 60. Jubiläum der Straßeneröff=
nung
und =erweiterung dies kleine Gedenken und für die Weiterentwick=
lung
dieſes Stadtteils ein herzliches Glück auf!
75 Jahre wird am Sonntag, den 25. November, der Polizeiwacht=
meiſter
i. R. Heinrich Kirchner, Stiftſtraße 30.
Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt: Sonntag bis Freitag
vormittags 11 und 11½ Uhr. Samstag geſchloſſen.
Gewerbemuſeum. Am Sonntag, den 25. ds. Mts., wird im Licht=
hof
des Gewerbemuſeums eine Ausſtellung von Holzarbeiten des Lehrers
an der Kunſtgewerbeſchule in Stuttgart, Profeſſor Th. A. Winde, er=
öffnet
. Die Ausſtellung der Radierungen und Zeichnungen von Kätel=
hön
bleibt weiter beſtehen.
Heſſiſches Landestheater. Heute, Samstag, findet die erſte
Wiederholung der drei Pantomimen Der Veierkaſten von Jaap
Kool, Der arme Guerinv von Renzo Maſſarani, Le boeuf
ſur le toit von Darius Milhaud ſtatt. Erklärend ſei darauf hin=
gewieſen
, daß Le boeuf ſur le toit der Name eines berühmten alten
Pariſer Hotels iſt, in das die Handlung dieſer Pantomime verlegt
wurde. Ausführende des Abends iſt die Tanzgruppe des Landestheaters
unter Mitwirkung der Herren Gallinger und Grohm. Die muſikgliſche
Leitung der beiden erſten Werke hat Carl Bamberger, die der dritten
Pantomime Berthold Goldſchmidt. Die Choreographie der Pantomimen
ſtammt von Cläre Eckſtein, die Bühnenbilder von Wilhelm Reinking.
Für die dekorative Ausſtattung des Pantomimenabends wurde dem
Landestheater von privater Seite ein namhafter Betrag zur Verfügung
geſtellt. Die heutige Vorſtellung iſt der Miete L. zugeteilt und beginnt
um 19,30 Uhr.
Im Kleinen Haus geht als Vorſtellung der Heſſenlandmiete I nach=
mittags
15,30 Uhr die Entführung aus dem Serail in
Szene. Mitwirken die Damen: Harre, Walter und die Herren: Biſchoff,
Herrmann, Hoefflin a. G Vogt. Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf.
Morgen, Sonntag, findet im Großen Haus eine Wiederholung von
Wagners Lohengrin in der neuen Einſtudierung und Inſzenie=
rung
ſtatt. In dieſer Vorſtellung ſingt Guſtav Deharde die Partie des
Lohengrin, die übrige Beſetzung iſt die der Erſtaufführung. Muſikaliſche
Leitung: Max Rudolf. Beginn 17,30 Uhr.
Im Kleinen Haus geht morgen zu Georg Kaiſers 50. Geburtstag
deſſen dreiaktiges Schauſpiel Oktobertag in Szene. Die Haupt=
rollen
ſind mit den Damen: Gothe, Stengel und den Herren: Bau=
meiſter
, Gallinger, Jungbauer, Jürgas beſetzt. Die Inſzenierung ſtammt
von Robert Klupp, die Spielleitung beſorgte Hans Werner Langer.
Die Vorſtellung iſt der Zuſatzmiete III zugeteilt und beginnt um 20 Uhr.
Die berühmte hochdramatiſche Sängerin Nanny Larſen= Tod=
ſen
wird Sonntag, den 9. Dezember, und Dienstag, den 14. Dezember,
ein zweimaliges Gaſtſpiel im Landestheater abſolvieren. Frau Larſen=
Todſen, die ſoeben mit ſenſationellem Erfolg an der Wiener Staats=
oper
geſungen hat, befindet ſich auf einer Tournee durch Dgutſchland und
wird im Frühjahre an der deutſchen Opernſtagione in London teil=
nehmen
.
Die nächſte Wiederholung der geſtern in der neuen Einſtudierung
und Inſzenierung aufgeführten Oper La Traviata findet in der
Beſetzung der Erſtaufführung, Donnerstag den 29. November, ſtatt.
Don Carlos von Friedrich von Schiller wird Donnerstag, den
29., als Vorſtellung der Miete C in der bekannten Beſetzung wiederholt.
Petrusgemeinde. Die Feier des Totenſonntags ſoll
auch in dieſem Jahre mannigfaltig geſtaltet werden. Er iſt ja ein Tag
tiefſter Beſinnlichkeit, an dem eigentlich alle anderen Veranſtaltungen
wegfallen ſollten. Außer unſerem Hauptgottesdienſt und der Feier auf
dem Beſſunger Friedhof findet darum um 8 Uhr abends noch ein Litur=
giſcher
Totenſonntagsgottesdienſt ſtatt. Mit dieſem hat es eine beſon=
dere
Bewandnis. Am Jugendſonntag hat es ſich herausgeſtellt, daß
unſere Jugendgemeinde weit über die Mitglieder unſerer kirchlichen
Jugendvereine hinausgeht. Dieſer unſerer großen Jugendgemeinde
wollen wir darum von Zeit zu Zeit einen Gottesdienſt in ihrem Sinn
und Geiſt bieten. Einer davon ſei der am Totenſonntag. Der Jugend=
ſingekreis
wird den Gottesdienſt geſtalten helfen. Wir erwarten alle, die
ſich an dieſem ernſteſten Tage eine Stunde der Andacht ſchaffen wollen.
Selbſtverſtändlich iſt auch die übrige Gemeinde eingeladen.
Gemeinſame Totengedenkfeier. Zur gemeinſamen Totengedenk=
feier
auf dem Waldfriedhof am Totenſonntag treffen ſich folgende Ver=
einigungen
vormittags 11 Uhr im Hofe des Waldfriedhofs: Gau Darm=
ſtadt
im H. S.B., Darmſtädter Turnerſchaft, Reichsbanner Schwarz=Rot=
Gold, Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Volkschor Darmſtadt, Reichs=
vereinigung
ehemal. Kriegsgefangener, Männerquartett Weſtend und
Reichsbund jüdiſcher Frontſoldaten. Es wird gebeten, die Fahnen der
einzelnen Vereinigungen mitzubringen. Die Muſik hat die Stadtkapelle
unter Leitung des Herrn Kapellmeiſters Schlupp übernommen. Die
Gedächtnisrede hält Herr Schulrat Haſſinger. Die Bevölkerung Darm=
ſtadts
wird zu dieſer Feier herzlichſt gebeten.
Die Totengedenkfeier der Arbeitsgemeinſchaft Darmſtädter Ju=
gendverbände
findet am kommenden Sonntag, den 25. November, abends
6 Uhr, in der Johanneskirche ſtatt. Die Gedenkrede hält Lic. v. d. Au,
Vorſitzender vom Landesausſchuß Heſſen der Deutſchen Jugendverbinde.
Zum gemeinſamen Einzug in die Kirche ſammeln ſich vorher die Bünde
mit ihren Wimpeln pünktlich um 5.40 Uhr auf dem Aliceplatz.
Muſikaliſche Abendfeier. Heute abend 8.30 Uhr veranſtaltet die
Muſikantengilde in der Stadtkapelle am Kapellplatz eine muſi=
kaliſche
Abendfeier. Die Folge enthält verſchiedene Sätze zu dem
Choral Aus tiefer Not ſchrei ich zu dir von Arnold von Bruck, Martin
Agricola und Hans Leo Haßler, Werke von Adam Gumpelzhaimer und
Ludwig Weber und eine Kantate von Joh. Philipp Krieger. Der Ein=
tritt
iſt frei.
Ein Gang durch die Maggi=Gutswirtſchaft und Maggiwerke in
Singen am Hohentwiel. Dieſer Film, der nicht nur den Fabrikations=
prozeß
zeigt, ſondern auch hervorragend ſchöne Landſchaftsaufnahmen,
wird am Samstag, den 24. November, abends 8 Uhr, im großen Saal
des Bürgerhofs (Eliſabethenſtraße 2) in einer Veranſtaltung des
Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=Verbandes gezeigt. Während der
Pauſen werden Koſtproben der Maggierzeugniſſe koſtenlos ausgeteilt.

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestkhegkers.
Großes Haus.
Sonntag, den 25. November, 17.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Heſſenland=
miete
III, 3. Vorſtellung. Lohengrin, Oper von Rich.
Wagner. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Montag, den 26. November. Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 27. November, 19.30 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. A 6.
Die luſtigen Weiber von Windſor, Oper von
Nicolai. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Mittwoch, den 28. November, 19.30 Uhr, Ende 22.50 Uhr. R 3,
M 2 (Darmſt. Volksbühne), T Gruppe 3 (Nr. 101150).
Carmen Oper von Bizet. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, den 29. November, 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. C 7.
Don Carlos, Schauſdiel von Schiller. Preiſe 1 bis
10 Mk.
Freitag, den 30. November, 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. T. 8,
PGruppe 1 und 2 (Nr. 1100). Der Prozeß Mary
Dugan, Stück von B. Veiller. Preiſe 0,80 bis 8 Mk.
Samstag, den 1. Dezember, 19.30 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. K 3
(Bühnenvolksbund). Die luſtigen Weiber von
Windſor, Oper von Nicolai. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag, den 2. Dezember, 14.30 Uhr, Ende 19 Uhr. Heſſenland=
miete
I, 3. Vorſtellung. Lohengrin, Oper von Rich.
Wagner. Preiſe 1 bis 10 Mk.
20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Heſſenlandmiete III, 4. Vor=
ſtellung
. Der Prozeß Mary Dugan, Stück von
B. Veiller. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Kleines Haus.

Sonntag, den 25. November, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. Zuſatz=
miete
III (4). Zu Georg Kaiſers 50. Geburtstag: Ok=
tobertag
, Schauſpiel von Kaiſer. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Montag, den 26. November. Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 27. November, 20 Uhr, Ende 21.45 Uhr. Erſter
Mozartabend des Schnurrbuſch=Quartetts.
Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Mittwoch, den 28. November, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. Zuſatz=
miete
II (4). Oktobertag, Schauſpiel von Georg
Kaiſer. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Donnerstag, den 29. November, 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. H 3
(Bühnenvolksbund). La Traviata, Oper von Verdi.
Preiſe 1.50 bis 7.50 Mk.
Freitag, den 30. November, 20 Uhr, Ende geg. 22 Uhr. T Gruppe
4, 5, 6, 7, 8 (Nr. 151400). Fatme komiſche Oper von
Flotoſv. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Samstag, den 1. Dezember, 19.30 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. Zu=
ſatzmiete
VII (5). Die tote Tante und andere
Begebenheiten. Von Curt Goetz. Preiſe 1 bis 5 Mk.
Sonntag, den 2. Dezember, 11.30 Uhr. Vortrag Wilhelm
Michel: Der Triumph des Gegenſpiels.
Preiſe 1 und 2 Mk.
19.30 Uhr, Ende 22 Uhr. Der Lumbeawend oder
Mannis Mann‟. Dargeſtellt von der Heſſiſchen Spiel=
gemeinſchaft
. Preiſe 0,
2, 3 Mk.

So Billig

Winter-Mäntel

einfarbig und gemustert, teils mit
Pelz, teils mit Plüsch beseizt
24 00, 14 75,
Seal-Plüsch-Mantel
ganz gefüttert neue Fassons
K00. 500. So
Posten
einzelner Muster-Mäntel
elegant verarbeitet, mit reicher
Pelzgarnierung, ganz auf Seide
in allen Weiten . 110.00.79.00, G0

390

S dsde

Oberſchleſiſche Feierſtunde. Der Schleſierverein Darmſtadt veran=
ſtaltet
heute, Samstag, 20 Uhr, in der Aula des Realgymnaſiums eine
oberſchleſiſche Feierſtunde. (Moderne Dichtung und Muſik.) U. a. wir=
ken
mit Frau Konzertſängerin Marianne Langner=Jäger und
Pianiſt Karl Dietrich. Der Eintritt iſt frei, der Beſuch zu empfehlen.
Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Hinter=
bliebenen
, Ortsgruppe Darmſtadt. Die Ortsgruppe beteiligt ſich am
Sonntag, den 25. November (Totenſonntag), an der gemeinſamen Ge=
fallenen
=Ehrung auf dem Waldfriedhof. Treffpunkt vormittags 11 Uhr
am Portal. (S. heutige Anzeige.)
Poſtverkehr mit der Freien Stadt Danzig. Es liegt Veranlaſſung
vor, darauf hinzuweiſen, daß im Pächchenverkehr mit der Freien Stadt
Danzig nur Briefpäckchen bis zum Gewicht von 1 Kg. zugelaſſen
ſind. Sonſtige Päckchen werden nicht befördert.

30698
in größter Auswahl bei
-Lautsprecher
Netzgeräte
-Einzelteile
UAST
Empfangegerste VO T
Tel. 713
Landgr.-Georgstraße 4

Feſtnahmen. Hier feſtgenommen wurden der Gärtner Joſef
Schwank aus Gottenau, der Arbeiter Edmund Gleich aus Lud=
wigshafen
a. Rh. und die Stütze Clara Berzel aus Martinshöh, die
von auswärtigen Behörden geſucht werden. Weiterhin wurde ein hier
wohnhafter Krankenkaſſenbeamter wegen Betrugs und ein Gärtner
wegen Sittlichkeitsverbrechens feſtgenommen und in Unterſuchungshaft
gebracht.

Der Berband Heſſiſcher Regimenksvereine
feierte geſtern abend im Hotel zur Traube den 60. Geburtstag
des Ehrenvorſitzenden des Verbandes, Sr. Kgl. Hoheit des
Großherzogs. Der Abend ſah über 120 ehemalige Kriegs=
teilnehmer
aller Dienſtgrade in ſchöner Kameradſchaft ein paar
Stunden beiſammen. Während des beſcheidenen, aber vorzüg=
lichen
Feſtmahles faſt alle Teilnehmer hatten ſchon vor Beginn
Sr. Kgl. Hoheit dem Großherzog perſönlich Glückwünſche aus=
geſprochen
brachte Se. Exz. Generalleutnant v. Klein=
ſchmit
als Vorſitzender den Trinkſpruch auf Se. Kgl. Hoheit in
etwa folgenden Worten aus: Königliche Hoheit! Wir alten Sol=
daten
aller militäriſchen Dienſtgrade, Angehörige des Verbandes
der Heſſiſchen Regimentsvereine, haben, altem Brauch folgend,
zur Feier des 60. Geburtstages Euerer Kgl. Hoheit, des Ehren=
vorſitzenden
unſeres Verbandes, uns hier verſammelt. Wir dan=
ken
Eurer Kgl. Hoheit für die Teilnahme an der heutigen kame=
radſchaftlichen
Vereinigung. Iſt uns doch hierdurch die allſeitig
erwünſchte Gelegenheit zu einer perſönlichen Beglückwünſchung
gegeben. Wir bitten Euere Kgl. Hoheit, als unſere Geburtstags=
gabe
die Verſicherung unſerer unwandelbaren Anhänglichkeit,
Dankbarkeit und Verehrung, ſowie die ehrerbietigſten Wünſche
für Glück und Segen, Geſundheit und Wohlergehen im kommen=
den
Lebensjahr entgegenzunehmen. Möchte in der Zukunft ein
gütiges Schickſal über E. K. H. und dem Großherzoglichen Haus
immerdar walten! Kameraden! Ich bitte Sie, dieſe aus treuem
Herzen kommende Wünſche zum Ausdruck zu bringen durch den
Ruf: S. K. H. Ernſt Ludwig, Großherzog von Heſſen, und bei
Rhein, lebe hoch, hoch, hoch!
Weitere Reden wurden nicht gehalten. Der Abend verlief
äußerſt harmoniſch und kameradſchaftlich im Austauſch perſön=
licher
Erinnerungen aus ſchöner und ſchwerer Friedens= und
Kriegsdienſtzeit unter Angehörigen aller Truppengattungen. *.*
Lichtbildervarkrag dr. Golin Roß.
*Am. In die Reihe von wiſſenſchaftlichen, künſtleriſchen und aktu=
ellen
Vorträgen, die ſeit gercumer Zeit von verſchiedenen Buchhand=
lungen
unſerer Stadt in verdienſtvoller Weiſe regelmäßig veranſtaltet
werden, fügte ſich glänzend der Lichtbildervortrag ein, den Herr Dr.
Colin Roß am Freitag abend auf Einladung der Buchhandlung
Heinrich Schroth in der Aula der Höheren Landesbauſchule
vor eine: von Anfang an intereſſiert mitgehenden Zuhörerſchaft hielt.
Der Vortragende iſt auch für diejenigen, die ihn noch nicht ſelbſt
gehört haben, kein Fremder mehr. Als Schriftſteller und Forſchungs=
reiſender
von eigener Prägung durchſtreifte er auch darin vom
Durchſchnitt der Weltreiſenden abweichend, daß er mit Frau und Kin=
dern
reiſt die Länder, um in Zeitſchriften, Zeitungen und Büchern
in Wort und Bild über Erlebniſſe und Erfahrungen Rechenſchaft abzu=
legen
. Und daß er vor uns nicht Filme abrollen ließ, ſondern zu Licht=
bildern
ſproch war gut, denn ſo gewinnt man ein ganz anderes Bild
von der Perſönlichkeit des Vortragenden, als wenn der Eindruck durch
das unruhig pauſenlos laufende Filmband abgelenkt wird.
Das Intereſſanteſte aus meinen Reiſen wvollte Dr. Roß erzählen,
und ſo wurde es auch. Es war ein recht buntfarbiges Bild, mit vielen
Lichtern ſonnigen Humors durchleuchtet, das der Vortragende in ſeinen
Schilderungen entwarf und mit lebhaften Strichen ſo kräftig und an=
ſchaulich
zeichnete, daß man alle die kleinen harmloſen und großen,
nicht ſo harmloſen Abenteuer mitzuerleben glaubte. Im übrigen reiſte
Dr. Colin Roß mit ſeiner Familie ſo, daß er überall in der ganzen
Lebensweiſe ſo ſehr wie möglich und ſo lange wie möglich ſich den
Landesſitten anpaßte. So allein iſt es natürlich nur möglich, Land und
Leute wirklich und anders kennen zu lernen, als der übliche Durch=
ſchnittsreiſende
es vermag. Man muß Dr. Roß auch darin folgen,
wvenn er die jetzt ſich überſtürzende Europäiſierung, Amerikaniſierung,
Typiſierung und Techniſierung der ſogenannten wilden und farbigen
Naſſen in ihren bedenklichen Auswirkungen (Afrika den Afrikanern!)
kennzeichnete. Die vielen Lichtbilder, die die Reiſe von Nordamerika
über Südamerika nach Afrika, Aſien und der Südſee begleiteten, waren
ganz ausgezeichnet, zum Teil farbig, ſehr bildhaft und charakteriſtiſch.
Dem Vortrag, der auch kulturelle und wirtſchaftliche Probleme
ſtreifte, folgte dankbarer Beifall.

Der Darmſtädter Journaliſten= und Schriftſteller=Berein wird an
ſeinem achten literariſchen Abend Montag, 26. November,
einen jungen Dichter zu Wort kommen laſſen, der als Dramaturg und
Schauſpieler am Mainzer Stadttheater erfolgreich gewirkt hat und jetzt
in gleicher Eigenſchaft am Bamberger Stadttheater tätig iſt: Herr Dr.
Walter Beſt, von dem bisher zwei Bände lyriſcher Dichtungen
den Weg in die Oeffentlichkeit gefunden haben (Die Wolke, Mainz
1927 und Neue Gedichte, Bamberg 1928). Sie ragen hervor durch
ſtarke Eigenart der ſeeliſchen Haltun) tiefen Ernſt der Lebensbetrach=
tung
, echtes Feuer und überlegene Kunſt der Formung. Die ſchöne
Gelegenheit, ſie vom Verfaſſer ſelbſt vorgetragen zu hören, dürfte von
vielen Seiten dankbar begrüßt werden, zumal außerdem noch Ungedruck=
tes
in novelliſtiſcher Form geboten werden wird. Im zweiten Teil
des Abends wird Herr Hans Walter Wohmann über die dies=
jährige
Internationale Preſſeausſtellung in Köln in dankenswerter
Weiſe Bericht erſtatten. Auch Nichtmitglieder des Vereins, Damen wie
Herren, ſind als Gäſte willkommen. Die Verſammlung findet ſtatt bei
G. Chriſt (Kaiſerſaal, Grafenſtraße 18, 1. Stock) um 8.15 Uhr abends.
Das 14. Deutſche Turnfeſt in Köln im Film! beider Turn=
geſellſchaft
Darmſtadt 1875. Nimm teil an dem großen Ge=
ſchehen
, ſo ſchloß der letzte Werbeartikel, der zum Beſuche dieſes großen
Werbefilms aufforderte. Und heute, am Tage der Aufführung, kann
noch einmal betont wenden, dieſen prächtigem Turnfeſtfilm zu beſuchen.
Dieſer Film iſt über alles Lob erhaben. Er bringt denen, die in Köln
waren, das Turnfeſt noch einmal wieder, und allen anderen, die nicht in
Köln ſein konnten, in geradezu ſrappierender Echtheit alles, was ſie jetzt
im Bilde nicht anders erleben können, als wenn ſie ſelbſt dabei geweſen
wären. Ja, die Bildwirkung iſt faſt noch ſtärker, als die perfönliche
Beobachtung, da der Film mit meiſterhafter Regie alle weſentlichen Er=
eigniſſe
zuſammenfaßt und wundervoll überſichtlich, beinahe möchte man
ſagen, plaſtiſch zur Vorführung gibt. Daß ein derartiger Werbefilm
bei ſeinen Vorführungen immer volle Häuſer gebracht hat, iſt ſelbſtver=
ſtändlich
und beweiſen dies auch die günſtigen Preſſeberichte, von denen
wir einige hier wiedergeben. So ſchreibt Der Mittag‟, Düſſeldorf,
unterm 19. 9. 28: . Ein Bild von gewaltiger Größe rollt vor den
Augen des Beſchauers ab. Es wird auf alle, die es ſehen, einen tiefen
Eindruck hinterlaſſen. Die Nechar=Zeitung, Heilbronn, ſchreibt
unterm 28. 9. B: . . . In ſtetigem Wechſel der Bilder rollt in plan=
vollem
Aufbau ein über 3000 Meter langer Großfilm ab, der in ſeiner
techniſchen Vollendung ein Meiſterwerk genannt werden muß. Nicht
ungünſtiger ſchreibt der Berliner Weſten unterm 27. 9. 28: . . . Die
Abſicht des Filmausſchuſſes der D. T., die Erinnerung an das große, ge=
waltige
Erlebnis in Köln zu erhalten, und über das rein Techniſche
hinaus die Idee des deutſchen Idealismus und der deutſchem Freiheit
mit der Werbekraft des Films darzuſtellen, iſt im großen und ganzen
gelungen. Die Vorführungen bei der Turngeſellſchaft Darmſtadt be=
ginnen
nachmittags um 4,30 Uhr für Kinder und abends um 8 Uhr für
Erwachſene. Verſäume niemand dieſe Gelegenheit, denn ſie wird kaum
wiederkommen. (Siehe Anzeige in der Freitags=Nummer.)

Un den ersten 1O Jahren.

sollte jede Mutter ihr Kind nur mit
der reinen, milden
TNANA
KINDERSEIFE
waschen und baden. Das Kind wird
es ihr einst danken, weil ihm da-
durch
später manche Sorge um die
Erhaltung seines guten Teints er-
spart
bleibt. Nivea-Kinderseile ist
überfettet und nach ärztlicher Vor-
schrift
besonders für die empfind-
liche
Haut der Kinder hergestellt.
TPreis 20-Pfo.-

Vor dem Rasieren
Tzwak vor dem Einseifen,müssen Sie Ihre Hauf gründlich mit
NNNNAOAL
einreiben. Schmerzloses Rasieren, blendendes
Schneiden des Messers, Vermeidung jeglicher Haut=
reizung
sind der Erfolg.
Stets gründlich in die Haut einreiben, damit die
Schaumerzeugung beim nachfolgenden Einseifen
nicht beeinträchtigt wirdt‟

Dosen 0,20 bis 1.

reinem Zinn 0,60 u. 1,00 M

Die Wirkung der Nivea-
Creme beruht auf ih= Gehalt an hautver-
wandtem
Eucerit. Keine
andere Creme Tenthält

Eucerit.

[ ][  ][ ]

Scte 6

Gamstag, den 24 November 1928

Nummer 327

Volk und Heimat.
Alf=Darmftadk. Bereinigung für Orksgeſchichte und Heimalkunde. 258. Veranſtalkung.
Herr Schulrak Haſſinger behandelte das Thema: Volk und Heimal.

Zunächſt behandelte der Redner Volk und Heimat als Problem un=
ſerer
Zeit und führte unter anderem aus: Die Tatſache allein, daß man
ſich in den Kreiſen ſtrebender Menſchen, in Kreiſen alſo, die den Fragen
der Zeit nicht gleihgültig gegenüberſtehen, die aufbauend und kämpfend
einzugreifen gewillt ſind, wo Beſſeres geſtaltet, Unbrauchbares und Ver=
derbliches
ausgerottet werden ſoll, wo man ſich bemüht, in Auf und Ab,
in Vor und Zurück der Zeit einen Sinn zu bringen, und von dieſem
Sinn aus das eigene Leben und das Leben der Seinen im engeren und
weiteren Sinne, der Familie, der Berufsgenoſſen, des Volkes, zu mei=
ſtern
, ich ſage, die Tatſache allein, daß man ſich in ſolch ernſt ringenden
Kreiſen mit dieſem Problem von Volk und Heimat befaßt, beweiſt, daß
dieſe Frage nach Volk und Heimat wirklich ein Problem unſerer Zeit
iſt, und daß es notwendig iſt, ſich mit ihr auseinanderzuſetzen.
Die Begriffe Volk und Heimat ſind heute aus den mannigfaltig=
ſten
Gründen für viele unſerer Volksgenoſſen leer und inhaltlos ge=
worden
. Wir erkennen dieſen Zuſtand als eine große Not für unſer
Volk. Wenn wir dieſen Zuſtand beheben, wenn wir die innere Er=
neuerung
für unſer Volk ſchaffen wollen, damn müſſen wir unſerem
techniſchen Zeitalter wieder mehr Seele geben. Wir müſſen die Ge=
fihlswerte
ſtärker, als es bisher der Fall iſt, in den Kampf um die Ge=
ſtaltung
unſeres Lebens, um das Verſtändnis für unſere Awbeit ein=
beziehen
. Gelingt uns das nicht, ſo tragen Staat und Geſellſchaft den
Todeskeim in ſich Für den Einzelnen heißt das Ziel: Verbindung mit
der lebendigen Natur, Sinn für Weſen und Aufgabe der Gemeinſchaft.
Die Grundelemente für dieſe Einſtellung, das Fundament ſozuſagen,
finden wir in einer gefühlsſtarken Anlehnung an unſer Volk und un=
ſere
Heimat. In dieſem Zuſammenhang ging der Redner auf die
große Frage: Was iſt Volk? ein, und behandeſte dieſe Frage unter
den Geſichtspunkten: Volk als Strom Volk als Schick=
ſal
, Volk als Organismus, Volk als Lebensform.
in der Zuſammenfaſſung: Volk iſt eine Einheit und eine Vielheit. Sein
Weſen iſt das Weſen des Organismus. Nicht nur die jetzt Lebenden ſind
das Volk, es umgreift in ſeiner Geſamtheit alle ſeine Toten und alle
aus ihm Kommenden. Wie ein Strom fließt es durch die Jahrhunderte,
und wir ſind der gerade an dieſer Stelle ſichtbare Teil. Was die Viel=
heit
zur Einheit eines Volkes ſtempelt, das iſt das Gemeinſame aller,
das gemeinſame Schickſal. Volk iſt aber auch gleichzeitig Lebensform,
und als ſolche ſteht es unter dem Begriff des Heiligen‟. Seine organi=
ſchen
Zellen ſind Familie, Beruf, Geſellſchaft, kurzum ſeine Lebens=
kreiſe
; ſeine ſchickſalhafte Bildung erhält es aus Sitte, Religion, Tradi=
tion
und Kultur. Nur wenn dieſe Zellen lebensfähig ſind, iſt auch das
Volk lebensfähig. Von hier aus wurde die Frage: Wie werden wir
unſerer Aufgabe als Teil des Volkes geracht? behandelt, und aus der
Fülle des Stoffes zuſammenfaſſend ergab ſich das Reſultat, daß ebenſo
wie ein echter Vater und die echte Mutter, das gute Kind ihrer Familie
gerecht werde. Ihre Arbeit iſt Gemeinſchaftsarbeit. Es ſtrebt der Vater
nicht nach eigenem Profit innerhalb ſeiner Familie, wenn er weiß, daß
die übrigen Glieder der Gemeinſchaft darunter leiden und darben wer=
den
. Es wird eine echte Mutter nicht das Beſte aus Küche und Keller
für ſich behalten, nichr etwa, weil ſie denkt, ſie könne die anderen ſchä=
digen
, ſondern weil ſie ihrem Gefühl nach nicht anders kann. Das echte
Familiengefühl kennt keinen Vorteil des einen zum Schaden des anderen.
Es kennt nur ein Wohl aller, es arbeitet für alle; die Arbeit des einen
macht die A=beit des anderen möglich, und die Arbeit aller macht das
Wirken der Familie fruchtbar für die Geſamtheit von Volk und Staat.
Weiter ſprach der Nedner von der Tat unſerem Volke gegenüber, vom
rechten Verhältnis zu unſeren Volke, das darim gipfelte: Durch alle
jene Bindungen, die ſich aus dem Gefühl des Geborgenſeins, des unbe=
dingten
Verſtanderverdens und Verſtehens ergeben, kurzum, durch
jenen feſten Glauben an die ſchützende und erhaltende Kraft eines
Daheimſeins, eines Beheimatetſeins, einer Heimat, wie ſie das Kind
im Hauſe des Vaters hat
Von der Heimat ſelbſt führte der Redner dann weiter aus: Den
Wert dieſes Heimatgefühls kann man gar nicht hoch genug in die Rech=
nung
unſeres Lebens einſetzen. Es wird zum ſtarken Antrieb für all
unſer Tun, ſolange es ſelbſt ſtark und von einer geſunden Natürlichkeit
iſt, und vo es verloven gegangen iſt, da tritt an ſeine Stelle jene unge=
ſtillte
, quälende Sehnſucht, die wie eine Laſt in unſerem Wege liegt und
über unſere Arbeit den Fluch des Unfrohen und Unfreien legt.
Ich weiß, wenn ich hier von Heimat rede, dann denkt jeder von uns
an ein beſtimnntes Dorf, eine beſtimmte Stadt, an eine Straße in die=
ſem
Dorf, einen Platz ir dieſer Stadt, er denkt vielleicht an eine Wieſe,
vielleicht an einen Wald, an eine Brücke, einen Rain, vielleicht an hohe
Häuſer mit grauen Wänden, an ein paar Winkel, in denen man ſich
verſtecken konnte, an den oder jenen Baum, der die beſten Birnen oder
Aerfel trug, man iſt erfüllt von ganz beſtimmten Perſönlichkeiten, die
irgend zu uns in Beziehung ſtanden. Daß wir uns gerade dieſer, doch
meiſt weit zurückliegender Dinge erinnern, daß wir gerade dieſes Dorf
oder jene Stadt nennen, wenn man uns nach unſerer Heimat fragt, das
hat einzig ſeinen Crund darin, daß die Erſcheinungen jener Umwelt
eine Weſensverbindung mit uns eingegangen haben. Das heißt nicht
mehr und nicht weniger, als daß wir da das Gefühl der Heimat und
des Beheimatetſeins haben, wo zwiſchen uns und den Dingen und Er=

ſcheinungen und Menſchen um uns her eine Bindung eintritt, die ſich
nicht auf das Aeußerliche beſchränkt, ſondern die in unſer Inneres
hineingreift und in uns den Freund, den Gleichen, den Vollberechtigten
ſucht. Durch dieſe Vindungen erhält unſer Leben in allen ſeinen For=
men
einen ganz anderen, höheren Sinn. Es iſt mehr, als ob wir zwi=
ſchen
Mauern gingen, nein, daß neben uns einer lebt, daß um uns
chen, deren Herz im gleichen Rhythmus ſchlägt wie das unſere, das
macht das Atem leicht, das läßt un3 die Sonne heller ſehen, das läßt
uns unſere Arbeit ſroher tun, das läßt uns unſer Brot zufriedener
eſſen. Wir fühlen uns verſtanden, und wir verſtehen uns. Dieſes Ge=
Volksbildung, ſein Vorhandenſein oder Nichtvorhandenſein fördert bzw.
verhindert eine gedeihliche Entwickelung von Volk und Staat. Von
hier aus wurden die Heimatgefühle der einzelnen Volksteile beleuchtet,
das Heimatgefühl des Bauern, deſſen Heimat ſtärkſte Wirklichkeit iſt.
Von dem Heimatgefühl des Städters, des Arbeiters, vom echteſten
und ärmſten Sohn der Großſtadt und den Begleiterſcheinungen der
Zeit ſprach der Redner in ernſten Worten. Der weitangelegte Vortrag,
der alle die Prebleme, die Volk und Heimat mit ſich bringen, auf=
rollte
, klang aus in der ernſten Mahnung: Wir hören den Schrei und
die Not um H=imat und Volk, der nicht weniger und nicht mehr als
Heimat fordert. Da hilft alle Romantik nichts, wenn es auch Gott
ſei Dank noch Hundert= und Aberhunderttauſende gibt in unſerem Volk,
die wiſſen, was Heimat iſt und die mit allen Kräften, die dieſe Ver=
bundenheit
ſpendet, an ihre Arbeit herangehen und in ihrer Arbeit
leben, aber es gibt auch Millionen, bei denen dieſe Vorausſetzungen
fehlen und dadurch ganz anders eingeſtellt ſind. Ih wollte Ihnen
mit dieſen Gegenſätzen und dieſen Zuſammenhängen ein Bild geben,
wie es tatſächlich um unſer Volk ausſieht, und wollte zeigen, was für
den Sinn des eigenen Lebens und des Berufes und der Arbeit und
damit für uns als Volk bedeutet, Heimat zu haben, oder Heimat nicht
zu haben. Und ich glaube, daß man verſteht, wenn ich ſage: Wer
eine Heimat hat, wer in der Liebe zu dieſer Heimat lebt, wer den
Segen verſpürt, der von ihr ausgeht, wer ſeine Kräfte wachſen fühlt,
wenn er ſich im ſicheren Gefühl des Geborgenſeins auf ſeine Heimat
ſtützen kann, der wird wohl jedem eine Heimat gönnen, der wird ſoweit
das nur in ſeinen Kräften ſteht, dem andern die Heimat ermöglichen,
der wird ſeine Arbeit nur dann erfüllt ſehen, wenn ſich Stück für
Stück in das große Werk einfügt, dem Volk in allen ſeinen Teilen
zu dienen.
Wer alſo ſeiner Aufgabe als Glied dieſes Volkes gerecht werden
will, der tue, was er zu tun vermag, um ſeinem Volke jene heiligen
Kräfte zu erhalten, die es ſeeliſch ſtark machen, die Liebe zum Volk,
zum Volkstum und Heimat und das Gefühl für ſoziale Gerechtigkeit
und für die ſchickſalhafte Verbundenheit aller Volksgenoſſen.
Der Redner ſchloß ſeinen tiefgründigen Vortrag, der mit lebhaftem
Beifall von der Verſammlung aufgenommen wurde, mit den Worten:
Laßt mich aus vollem Herzen ſagen,
Wie teuer mir die Erde gilt,
Die mich genährt ſeit Kindheitstagen,
In treuer Liebe herb und mild.
Und war’s auch unter Qual und Luſt,
Doch trag ich dich in meiner Bruſt.
Und wärſt du Heide nur und Sand,
Doch lieb ich dich, mein Heimatland.
Anſchließend an den Vortrag, führte Herr Rechnungsrat Enders
noch ein Stück engere Heimat Alt=Darmſtadt vor, ein von unſerem
Altmeiſter Profeſſor Hermann Müller gemaltes Bild des
Kanzliſten Hauſer, der das Urbild des Datterich darſtellt, das Bild,
welches im Beſitz des Herrn Bürgermeiſters Mueller iſt und
von dieſem in dankenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt wurde, fand
beſonders bei der älteren Generation lebhaften Beifall, und allerlei
Epiſoden aus dem Leben Hauſers wurden dabei lebendig. In ſeinen
Dankesworten betonte der Vorſitzende, Herr Philipp Weber, daß
gerade die Aufrollung des Themas: Volk und Heimat aufs neue ge=
zeigt
habe, wie wichtig es ſei, Heimatgeſchichte zu pflegen und daß dies
etwas mehr als bloße Liebhaberei und Unterhaltung ſei. Es ſolle
dem Einzelnen zeigen, wie wir in den mannigfachen Beziehungen durch
die Bande des Blutes aus älterer und neuerer Zeit miteinander ver=
bunden
ſind, wie gemeinſames Streben und Arbeiten, Not und Gefahr
unſere Vorfahren und auch uns zuſammenſchließen und wie durch dieſen
Zufammenſchluß die Heimatliebe erweckt und gefördert wird. Wie
Erinnerungen an gemeinſame Not und an die Größe der Heimat das
Bewußtſein der Zugehörigkeit zum Volksganzen erweckt und erſtarkt.
Deshalb mehr Achtung vor dem Althergebrachten und dem geſchichtlich
Gewordenen, deshalb aber auch noch mehr Weckung und Förderung des
Verſtändniſſes für Heimat und Volk. Dieſe Frucht aus dem Vortrag
ſei der beſte Dank an den Redner. Nächſter Vortragsabend am
6. Dezember. Es ſpricht Herr Apotheker Ramdohr über: Das
Apothekenweſen vom 16.20. Jahrhundert, unter beſonderer Berück=
ſichtigung
der Darmſtädter Verhältniſſe‟.

* Das Elektrolakonzert, das die Firma K. Jaeger, Georgen=
ſtraße
, geſtern abend im bis auf den letzten Platz beſetzten Saalbau
veranſtaltete, fand bei den Zuhörern ſtärkſten Beifall. Durch das künſt=
leriſche
Programm, das neben klaſſiſcher Muſik, wertvollen Geſangs=
darbietungen
auch heitere Operettenmuſik und Tänze bot, war jedem,
auch dem verwöhnteſten Geſchmack Rechnung getragen. Um es vor=
wegzunehmen
, ſämtliche Elektrola=Muſikinſtrumente waren in ihrer Ae=
Produktion von ſolcher Tonreine und Klangfülle, daß das Zuhören ein
Genuß für jeden Muſikfreund war. Die Nebengeräuſche ſind ſo gut
wie verſchwunden; die Technik hat in dieſen neueſten Muſikapparaten,
deren neun in jeder Größe und Ausführung auf der feſtlich geſchmück=
ten
Bühne Aufſtellung gefunden hatten, Vollendetes geſchaffen. Herr
Dr. Hoffmann=Berlin, der zu den einzelnen Darbietungen jeweils
ſehr wertvolle Erläuterungen gab, begrüßte die Zuhörer im Namen der
Direktion der Elektrolawerke und der Firma Jgeger. Es wäre an ſich
ungerechtfertigt, einzelne Vortragsſtücke aus dem Programm herauszu=
greifen
, da tatſächlich jede einzelne Darbietung in ihrer Art ihre Vor=
züge
hat und je nach der individuellen Einſtellung Gefallen fand. Be=
ſondere
Beachtung verdiente der Geſang der Wolgaſchiffer, wobei
aber auch die leiſeſten Baßtöne deutlich wiedergegeben wurden. Sehr
großen Anklang fanden die Geſangsdarbetungen der berühmten Kolo=
raturſängerin
Amlita Galli=Curci. Originell und von ſeltener Wirkung
war ein Morgenbild, bei dem die Stimmen erwachender Vögel an
einen Frühlingsfrühmorgen erinnerten. In dem Zuſammenſpiel verſchie=
dener
Apparate, wobei mit den Vogelſtimmen auch Der Morgen von
Strauß mit prachtvoller Stimme geſungen wurde, war hier die reine
und geräuſchloſe Reproduktion beſonders auffallend. Der Kirchenchor
von Wagner, die Ungariſche Rhapſodie fanden bei dem dankbaren Publi=
am
eben ſolche begeiſterte Aufnahme wie alle übrigen Darbietungen,
deren Abſchluß der Straußſche Walzer An der ſchönen blauen Donau
und auf das ſtürmiſche da capo eine Zugabe aus dem Wiener Wald
bildeten. Durch geſchickte Lichteffekte im Saalbau wurde die Stim=
mung
der Zuhörer noch erhöht.
Polizeibericht. In letzter Zeit wurden einkaufenden Damen
und auch Verkäuferinnen in hieſigen Warenhäuſern von einer unbekann=
ten
Frauensperſon die Handtaſchen geſtohlen, das Geld und
die ſonſtigen Sachen herausgenommen und die Handtaſchen dann weg=
geworfen
. Am 20. November wurde die Frauensperſon in einem Kauf=
haus
wiedererkannt, verſchwand jedoch ſofort und entging ihren Ver=
folgern
in der Altſtadt. An Hand der Beſchreibung konnte die Täterin
am nächſten Tage durch die Kriminalpolizei in ihrer Wohnung feſt=
genommen
werden. Es handelt ſich um eine 32 Jahre alte Ehefrau.
Bei der in ihrer Wohnung vorgenommenen Durchſuchung wurden
Damenuhren, Ringe, Ziertaſchentücher, Lederhandſchuhe ein Schirm
und fonſtige Gegenſtände vorgefunden, die ſie alle in Geſchäften und
bei anderen Gelegenheiten entwendet hatte. Der größte Teil der ent=
wendeten
Gegenſtände konnte den Geſchädigten wieder zugeſtellt werden.
Bei der Kriminalpolizei beſinden ſich noch ein ſchmaler goldener Damen=
ring
mit weißem Stein, ein dünnes goldenes Armbändchen, ein dünnes
goldenes Halskettchen, mit Kleeblattanhänger und weißer Perle, ein
goldener Herrenring mit rotem Stein, ein Portemonnaie aus dunkel=
braunem
Leder mit ſechs Gefachen und ein Füllfederhalter Original=
Montblanc; außerdem meiße Taſchentücher mit Monogramms B.J.,
C.R., A.M., R.M. C. J., C., G., B., mit Blumen und ſolche ohne Zei=
chen
. Es beſteht der dringende Verdacht, daß auch dieſe Gegenſtände
aus geſtohlenen Handtaſchen herrühren. Auskunft wird im Zimmer 3
des Polizeiamts, Hügelſtraße 3133, erteilt:

Lekale Veranſtaltungen.
Diz biernnter erſcheinenden Rofiten find anzſchlieſilich als Hinweiſe auf Anzeigen zu bekrechten.
in keinem Jalle irgendwie alt Veſprechung oder Krittk.
Marine=Verein Darmſtadt und Umgegend, gegr. 1899.
Zur Gefallenen=Gedenkfeier in der Stadtkirche verſammeln, ſich die
Kameraden Sonntag vormittag um 7½ Uhr am Marktplatz ( Schloß=
eingang
) Nach der Kirche Kranzniederlegung auf dem Waldfriedhof.
Dragonar 24 ſammeln ſich zur Teilnahme an dem Gefallenen=
Gedenk=Gottesdienſt in der Stadttirche am Sonntag, den 25. November,
vormittags 7,45 Uhr hinter der Stadtkirche bei der Standarte.
Der Stahlhelm Bund der Frontſoldaten Ortsgruppe
Darmſtadt. Die Fahnenabordnung tritt am kommenden Sonntag früh
7.50 Uhr zur Totengedächtnisfeier hinter der Stadtkirche (Feuerwache)
an. Die Kameraden werden ebenfalls gebeten, ſich zahlreich am Gottes=
dienſt
zu beteiligen.
Kriegerkameradſchaft Germania‟. Der Verein
beteiligt ſich geſchloſſen mit den Brudervereinen am Totenſonntag den
25. November, vormittags 8 Uhr, an dem Gefallenen Gedenk=Gottesdienſt
in der Stadtkirche. Sammelpunkt der Kameraden um 7.30 Uhr am
Marktplatz, dicht vorm Schloßtor.
Der Verein ehem. 6ler Artilleriſten verſammelt
ſich am Totenſonntag um 7 Uhr 40 Min. an der Apotheke gegenüber
der Stadtkirche zur Teilnahme an dem Gefallenen=Gedenkgottesdienſt.
Anſchließend an den Kirchgang findet um 9 Uhr 20 Min. Kranznieder=
legung
an unſerem Gefallenendenkmal ſtatt, zu der alle Mitglieder
unſeres Vereins gebeten werden zu erſcheinen.
Verein ehem. Angehöriger des Großh. Artille=
riekorps
. Wir machen hierdurch unſere Mitglieder auf den Gefal=
ſenen
=Gedenkgottesdienſt am nächſten Sonntag, den 25. Nob., in der
Stadtkirche nochmals beſonders aufmerkſam. Antreten 7.35 Uhr Ecke
Kirch= und Schulſtraße. Nach dem Gottesdienſt ebenfalls Antreten dort=
ſelbſt
zum gemeinſamen Marſch nach unſerem Denkmal. Vollzähliges
Erſcheiner iſt Ehrenſache.
Kavallerie=Verein Darmſtadt. Wir erinnern an
den Gefallenen=Gedenkgottesdienſt am Totenſonntag, 25. November,
8 Uhr vormittags, in der Stadtkirche. Sammlung der Mitglieder 7.30
Uhr vormittags an der Turnhalle Woogsplatz. Teilnahme Ehrenſache.
Heute, Samstag, den 24. November, abends, wird im Café
Rheingold Fräulein Berty Schwed als Konzerteinlage ihre be=
liebten
humoriſtiſchen Lieder zur Laute zum Vortrag bringen und bittet
der Inhaber, die Künſtlerin durch recht zahlreichen Beſuch zu unterſtützen.
Im Perkeo Samstag Tanzunterhaltung, Sonntag Konzert
mit Kunſteinlagen. Beſuch iſt zu empfehlen. (Siehe Inſerat.)

Tageskalender für Samstag, den 24. November 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 19,30 Uhr, Ende gegen
22 Uhr, I. 7: Pantomimen=Abend der Tanzgruppe. Kleines Haus,
Anfang 15½ Uhr, Ende 18 Uhr, Heſſenlandmiete 1: Die Ent=
führung
aus dem Serail. Orpheum, abends 20,15 Uhr: Die
Rafchhoffs. Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel
Schmitz, Reichshof, Reſtaurant Bender, Spaniſche Bodega, Weinhaus
Maxim, Sportplatzkaffee, Kaffee Haſſia, Alte Poſt, Bürgerhof,
Frankfurter Hof, Zum roten Löwen Perkeo, HotelReſtaurant zur
Poſt, Reſtaurant Kümmerlein, Reichskrone, Waldſchlößchen. Ma=
thildenhöhſaal
, nachm 16½ Uhr und abends 20 Uhr, Film=
Vorführung: 14. Deutſches Turnfeſt in Köln. Kinovorſtel=
langen
: Union=Theater, Helia, Pglaſt=Lichtſpiele.

J. Griesheim, 23. Nov. Gelegentlich einer ſportlichen Vekanſtaltung
in Aſchaffenburg wurde einem jungen Mann von hier ein neues Motor=
rad
aus einer Wirtſchaft, woſelbſt es abgeſtellt war, geſtohlen. Der
Dieb kam damit bis kurz vor Würzburg, wo er eine Panne erlitt und
von einem Gendarmen, dem er verdächtig vorkam, feſtgenommen wurde,
da er keinerlei Ausweis mit ſich führte. Die Unterſuchung hat ergeben,
daß man es mit einem gewohnheitsmäßigen Fahrraddieb zu tu:, hat,
Der Beſtohlene iſt jetzt wieder in den Beſitz ſeines Rades gelangt,
J. Griesheim, 23. Nov. Am kommenden Sonntag, den 25. Nob.,
abends pünktlich 8½ Uhr, gaſtiert nach einer längeren Pauſe die Heſ=
ſiſche
Operettenbühne hier im Feſtſaal Zum grünen Laub‟. Die Ope=
viele
leben, die unſere Sprache ſprechen, und deren Sprache wir ſpre= rettenbühne, die ja noch von ihren letzten Gaſtſpielen beſtens in Erin=
nerung
ſein dürfte, hat auch für diesmal ein beſonders zugkräftiges
Stück gewählt, das dem Sinn des Tages entſpricht. Zur Aufführung
gelangt der große Welt=Bühnen=Erfolg Liebelei, eine Wiener Tra=
gödie
in 3 Akten von A. Schnitzler. Um der Jugend auch ein: Freude
fühl iſt der Anfang jedes echten Zuſammenſchluſſes, der Urſprung jeder zu bereiten, findet nachmittags 4 Uhr eine große Kindervorſtellung
ſtatt. Zur Aufführung gelangt das große Kindermärchen Frau Holle,
in 6 Bildern. Zum Schluß erhält jedes Kind von Frau Holle ein
Geſchenk.
Aa. Eberſtadt, 23. Nov. Dekanatsfeſte. Das räumlich ſehr
ausgedehnte evangeliſche Dekanat Eberſtadt, deſſen Dekan Pfauzer
Vogel in Gernsheim iſt, hält im kommenden Jahr ſein Oekanatsfeſt,
das immer auf den Sonntag Exaudi fällt, nicht zuſammen, ſondern
nach zwei Bezirken getrennt, ab. Der öſtliche Teil (Bergſtraßbezirk)
hält ſein Feſt in Seeheim ab, während der weſtliche (Ried=) Bezirk in
Biebesheim a. Rh. zuſammenkommt. Auf den Dekanatsfeſten ſollen
Maſſenchöre geſungen werden, die bereits ausgewählt wurden. Ver=
breiterung
der Landſtraße nach Bickenbach. Die Land=
ſtraße
zwiſchen Eberſtadt und Bickenbach, die bekanntlich als Hauptdurch=
gangsſtraße
nach der Bergſtraße ſehr ſtarken Verkehr hat, ſoll in ihrer
eigentlichen Fahrbahn ſoweit verbreitert werden, daß die dielen Kraft=
wagen
und ſonſtigen Fahrzeuge, die die Strecke paſſieren, bei Begegnen
genügend Platz haben. Die Fahrbahn wird durch Kleinpflaſter um 1,70
Meter verbreitert. Die Verbreiterung erfolgt jedoch zunächſt nur auf
eine Länge von 16 Kilometern. Die Arbeiten haben bereits am Orts=
ausgang
von Eberſtadt begonnen und werden nach Möglichkeit beſchleu=
nigt
durchgeführt. Eine Sperrung der Straße iſt nicht erforderlich.
Aa. Pfungſtadt, 23. Nob. Hohes Alter. Dieſer Tage können
zwei hieſige Witwen ihren 80. Geburtstag begehen; es ſind dies Frau
Katharine Steinmetz in der Rheinſtraße und Frau G. Feh 7. in der ver=
längerten
Kirchſtraße. Beide haben am kommenden Sonntag Ge=
burtstag
.
Traiſa, B3. Nov. Am Totenſonntag findet wieder eine Toten=
gedenkfeier
auf dem hieſigen Friedhof ſtatt. Beginn pünktlich um
11½ Uhr. Der Arbeitergeſangverein Eintracht und der Geſangverein
Sängerluſt haben ihre Mitwirkung zugeſagt.
Roßdorf, 23. Nov. Am 24. und 25. November bringen die Union=
Lichtſpiele in Roßdorf den Film nach dem Schauſpiel Die Weber
von Gerhart Hauptmann. Als Beiprogramm Mit dem Flugzeug durch
Europa von London nach Konſtantinopel in 1934 Stunden.
Reinheim, 22. Nov. Die Elektrizität im Haushalt unter beſon=
derer
Berückſichtigung der eleftriſchen Küche lautete der Werbevortrag,
den die Heag am 21. d. M. im gut beſetzten Saale des Gaſthauſes Zum
Schwanen hier abhielt. Es iſt kein Zweifel mehr, daß die Elektrizität
auf dem beſten Wege iſt, ſich den Haushalt zu erobern. Einfachheit der
Bedienung der elektriſchen Apparate, peinliche Sauberkeit und dabei
höchſter Wohlgeſchmack der in den verſchiedenſten elektriſchen Kochgeräten
zubereiteten Speiſen, machen der Hausfrau das Kochen wirklich zu einer
freudigen Arbeit. In treffenden, mit friſchem Humor gewürzten Wor=
ten
, verſtand es der Redner des Abends, Herr A. Heß von der Werbe=
abteilung
der Heag, den Anweſenden die Vorteile der Kochgeräte, vom
ſtromſparenden Elektro=Oekonom bis zum kleinen ſchnellwärmenden
Tauchſieder, ſowie der übrigen mannigfaltigen elektriſchen Apparate vor
Augen zu führen. Insbeſondere hob er die Vorzüge des Wohnungs=
tarifs
und des langfriſtigen Teilzahlungsſyſtems hervor, das eine An=
ſchaffung
auch im Hinblick auf das nahende Weihnachtsfeſt ohne
fühlbare Belaſtung des Geldbeutels geſtattet. Als eine geradezu ideale
Ergänzung des elektriſchen Haushalts muß der Heißwaſſerſpeicher
Cumulus bezeichnet werden, der, mit billigem Nachtſtrom aufgeheizt,
eine jederzeitige Entnahme heißen Waſſers an verſchiedenen Zapfſtellem
im Hauſe geſtattet. Nicht weniger als 20 ſolcher Speicher ſind bereits in
Reinheim und näherer Umgebung in Verwendung, doch ſicherlich ein Be=
weis
für ihre erhebliche praktiſche Bedeutung im Haushalt. Der Redner
fand unter den Anweſenden dankbare Zuhörer, die, nachdem auch die
während des Vortrages in den verſchiedenſten Kochtöpfen zubereiteten
Koſtproben verteilt waren, mit ihrem Beifall nicht zurückhielten.
Bw. Langſtadt, 23. Nov. Ein raffinierter Spitzbube
trieb hier ſein Unweſen. Als Arbeitsfeld hatte er ſich zwei Wirtſchaften
ausgewählt. In einer derſelben ſtahl er 5 Mark, während er bei dem
Gaſtwirt Ludwig Selzer 250 Mark, welcher Betrag in einem Zimmer
des erſten Stockwerkes aufbewahrt war, mitgehen hieß. Die ſofort an=
geſtellten
Ermittlungen führten zur Feſtnahme des Täters, der inzwi=
ſchen
ſchon nach Babenhauſen ausgeriſſen war. Glücklicherweiſe befand
ſich die geſtohlene Summe noch in ſeinem Beſitze, welche den Beſtohlenen
wieder ausgehädigt werden konnte.
r. Babenhauſen, 22. Nov. Von unſerer Schutzpolizei.
Eine recht betrübende Nachricht iſt für unſer Städtchen vom Mini=
ſterium
des Innern eingetroffen. Nach einer Verfügung wird Baben=
hauſen
nicht mehr Standort der Schutzpolizei bleiben. Ihre Tage ſind
hier gezählt. Die 7. Bereitſchaft wird mit dem 1. Dezember ds. Js.
aufgelöſt, ihre Beamten kommen teils nach Darmſtadt, teils nach Ober=
heſſen
. Von dieſem Termin ab ſind verſetzt: Pol.=Major Wagner, Pol.=
Hytm. Schwarz, Pol.=Leutnant Münd=lein, Abteilungsarzt Dr. Zülch
und Pol.=Sekretär Bergſträßer nach Offenbach a. M., Pol.=Ltn. Röſchen
nach Darmſtadt. Noch etwa 50 Mann, meiſt verheiratete Beamte, von
der achten Bereitſchaft bleiben vorläufig hier. Standortälteſter iſt
Pol.=Hptm. Keller. Von den Offizieren verbleibt noch hier Pol.=Obltn.
Schmitt, ferner noch die Polizeikaſſe mir Pol.=Hptm. D. V. Kraft und
Pol,Obltn. Schulz. Die Stadt ſieht nur ungern die Schutzpolizei von
hier ſcheiden, ſie verdankt ihr gar viel für ihre raſche und wirkſame
Hilfeleiſtungen bei Ueberſchwemmungen, Feuersgefahr und anderen
Unglücksfällen. Was aus unſerer ſchönen neuen Kaſerne werden wird,
iſt vorläufig noch in Dunkel gehüllt.
Bo. Michelſtadt, 23. Nov. Wahl zur Handelskammer.
In der geſtern im Rathaus in Erbach i. O. ſtattgefundenen Erſatzwahl
eines Mitgliedes der Handelskammer Darmſtadt iſt das im Turnus
ausſcheidende Mitglied, Herr Tuchfabrikant Ludwig Arzt=Michelſtadt,
wiedergewählt worden. Von den 96 abgegebenen Stimmen entfielen
25 auf Herrn Arzt, während für die 26, ein weißer Zettel abgegeben
wurde.
Ag. Lindenfels, 23. Nov. Gemeinderatsſitzung. Die
Mineralwaſſerbohrung und die Bewilligung eines Betrags hierzu, bil=
dete
einen Hauptpunkt der Tagesordnung, wis aich durch die zahl=
reichen
Zuhörer beſtätigt wurde. Gemeinderat Schmitt hielt nun ein
längeres Referat über das Aufſuchen von neuen Quellen, namentlich von
Süßwaſſer mittels Wünſchelrute. Ferner machte er praktiſhe Vor=
ſchläge
über die Art der Abgabe von Waſſermengen an die neue Bau=
geſellſchaft
, nachdem ſich herausgeſtellt hat, daß unſere Waſſermengen
im Reſervoir unzureichend und ungenügenden Druck haben. Redner
gab auch noch bekannt, wie und wo die neue Mineralwaſſerquelle ge=
funden
wurde und entwickelte ein Zukunftsbild unſeres neuen Stadt=
viertels
inmitten des Badbrunnens. (Wir haben vor 14 Tagen bereits
eine genaue Darſtellung über den erfolgreichen Wünſchelrutengang des
Herrn Otto Edler von Graeve im Lindenfelſer Gemeindegelände ge=
gegeben
. Red.) Der Gemeinderat bewilligt die Koſten für einen wei=
teren
Rundgang im Schenkenberg und Buch. In den Waſſerleitungs=
angelegenheiten
hat die Gemeinde Lindenfels ſchon vor Jahren einen
Nohrmeiſter angeſtellt, damit eine genaue Ueberwachung des geſamten
Rohrnetzes vorgeſehen iſt. Der jetzige Rohrmeiſter, welcher noch ver=
pflichtet
iſt, bis 31. März 1929 ſeinen Dienſt auszuführen, hat nun
ſchon wiederholt feſtgeſtellt, daß von anderer Seite Anborungen an das
Hauptnetz ſtattgefunden haben, was unſtatthaft iſt. Eine Beſchwerde
hierüber läuft ihren Dienſtweg. Es wird erneut der Beſchluß gefaßt,
daß nur der jeveilige Rohrmeiſter allein das Recht hat, Anbohrungen
an die Hauptleitung rorzunehmen. Eine Verletzung dieſes Beſchluſſes
iſt ſtrafbar. Die Vergebung der Lieferung von Rand= und Pflaſter=
ſteinen
zur Fortſetzung des im letzten Jahr in Angriff genommenen
Kleinpflaſters innerhalb der Ortsdurchfahrt iſt erfolgk. Berückſichtigt
wurden die Lieferanten vom Vorjahr; die Vergebung der Arbeit hat
jetzt ſchon ſtattgefunden, damit ſorgfältigere Bearbeitung erwartet wird,
weil mit den Randſteinen die Hauptpromenade für die Kurgäſte belegt
werden ſoll.
* Hirſchhorn, B3. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
22. November: 0,80 Meter; am B. November: 0,75 Meter.
* Gernsheim, B. Nov. Waſferſtand des Rheins am
22. November: 0,61 Meter; am B. November: 0,42 Meter.

[ ][  ][ ]

Nummer 322

Samstag, den 24. November 4928

Seite 7

Die Halteſtelle Erzhauſen.

* Aus Erzhauſen ging uns folgende Zuſchrift zu:
Von dem Verkehrsausſchuß der Gemeinde Erzhauſen wird uns ge=
ſchrieben
: Seit Jahren bemüht ſich der Verkehrsverband der Strecke
Frankfurt a. M. Darmſtadt (dem alle an dieſer Strecke gelegenen
Orte angehören) um eine beſſere Zugverbindung, beſonders für den
Berufsverkehr. Ein großer Teil der in Frankfurt a. M. beſchäftigten
Arbeiter und Arbeiterinnen, die um 16.30 Uhr Arbeitsſchluß haben,
müſſen über eine Stunde, bis 17.53 Uhr warten, um nach Hauſe fahren
zu können, weil der um 17.28 Uhr in Frankfurt a. M. abgehende Per=
fonenzug
von Langen ab nicht mehr hält. Alle Verhandlungen, die vom
Verkehrsverband geführt wurden, um auch für die 4 nach Langen liegen=
den
Orte Egelsbach, Erzhauſen, Wixhauſen und Arheilgen eine Halte
dieſes Zugs zu erreichen, ſcheiterten, weil der Verkehrsverein Darmſtadt
dagegen Einſpruch erhob. Die Begründung des Einſpruchs durch den
Verkehrsverein Darmſtadt ſpricht für ſich. Weil die den genannten Zug
benutzenden Darmſtädter Berufsreiſenden etwa 10 Minuten ſpäter nach
Hauſe kommen könnten, deshalb müſſen zirka 400 Arbeiter und Arbei=
terinnen
der obengenannten 4 Orte in Frankfurt a. M. warren auf die
Heimfahrt. Ob das Verkehrspolitik iſt, vermag ſchließlich nur der Darm=
ſtädter
Verkehrsverein bzw. deſſen Leitung zu beurteilen. Die betrof=
fenen
Arbeiter und Arbeiterinnen haben kein Verſtändnis für eine ſolche
Verkehrsbehinderung, wie ſie im vorliegenden Falle geübt wird.. All=
gemein
ſollte man von einer Organiſation, die dem Verkehr dienen will,
annehmen, daß ſie beſtrebt iſt, den Verkehr zu fördern und nicht die
Eigenintereſſen denen anderer Organiſationen voranſtellt. An die
Reichsbahndirektion Mainz ſei die Frage gerichtet, ob der Verkehrsverein
Darmſtadt eine Monopolſtellung beſitzt? Kann es die Reichsbahndirek=
tion
Mainz nicht verantworten, daß die wenigen Darmſtädter Berufs=
reiſenden
das kleine Opfer von 10 Minuten Verſpätung auf ſich neymen
müſſen im Intereſſe von 400 Berufsreiſenden, die genau, wie die Darm=
ſtädter
, auch in Anſpruch nehmen können, rechtzeitig befördert zu
werden?
Zu dem vorſtehenden Eingeſandt erklärt der Verkehrsverein
Darmſtadt, dem wir Gelegenheit zur Aeußerung gegeben haben,
daß von ihm eine Stellungnahme, wie die oben geſchilderte, nicht vor=
genommen
worden ſei. Wohl aber hat, wie wir inzwiſchen erfahren,
die Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt auf Er=
ſuchen
der Reichsbahndirekrion Mainz ſich zu der Frage ge=
äußert
. Von dieſer Stelle erhalten wir zu dem Eingeſandt aus Erz=
hauſen
die folgende Erklärung:
Der in Frage ſtehende Zug 946, Frankfurt Hauptbahnhof ab
17.28 Uhr, dient nicht nur dem Berufsverkehr nach den zwiſchen
Frankfurt und Darmſtadt gelegenen Orten, er wird vielmehr auch
Tag für Tag von einer großen Anzahl Berufsreiſenden be=
nützt
, die in Frankfurt arbeiten und in Darmſtadt wohnen.
An und für ſich erſcheint das Beſtreben der in den Orten zwiſchen
Langen und Darmſtadt Wohnenden, in Frankfurt Berufstätigen be=
greiflich
, den genannten Zug zur Heimreiſe benützen zu können. An=
dererſeits
würde durch die beantragten neuen Halte nicht weniger
als vier eine ſpätere Ankunft des Zuges 946 in Darmſtadt um 12
Minuten eintreten. Die in Darmſtadt wohnenden und in Frankfurt
beſchäftigten Berufsreiſenden würden ſomit Tag für Tag durch die
längere Fahrzeit 12 Minuten verlieren, ſo daß ſie von Frankfurt bis

Darmſtadt eine Fahrzeit von mehr als eine Stunde hätten. Anderer=
ſeits
erreichen die in den Orten zwiſchen Langen und Darmſtadt woh=
nenden
Reiſenden mit dem Zuge 952, Frankfurt Hauptbahnhof ab
17.53 Uhr, ihren Wohnort nur um 17 Minuten ſpäter, als ſie ihn
erreichen würden, wenn Zug 946 dem Antrag gemäß an den vier
Stationen zwiſchen Langen und Darmſtadt anhielte. Dieſe Reiſen=
den
haben ohnehin infolge der geringeren Entfernung ihres Wohn=
orts
von Frankfurt eine weſentlich kürzere Reiſe nach ihrem Heimat=
ort
zurückzulegen, als die in Darmſtadt wohnenden Frankfurter An=
geſtellten
.
Bei Beurteilung der geſamten Sachlage, um welche die Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt durch die Reichsbahndirektion Mainz
erſucht wurde, waren die beiderſeitigen Intereſſen pflichtgemäß ab=
zuwägen
. Mit Rückſicht darauf, daß die Anzahl der zuſchlagfreien
beſchleunigten Züge zwiſchen Frankfurt und Darmſtadt gegenüber dem
Zuſtand der Vorkriegszeit ſehr ſtark beſchränkt iſt und mit Rückſicht
auf die Notwendigkeit, gerade auch im Verkehr von Stadt zu Stadt,
zumal für den Berufsverkehr, günſtige Verkehrsverbindungen zu ſchaf=
fen
, hat die Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt nach eingehen=
der
Prüfung der Sachlage ſich dahin ſchlüſſig gemacht, dem Antrag
auf Einführung weiterer vier Halte bei Zug 945 ihre Zuſtimmung zu
verſagen, dies umſo mehr, als aus den Kreiſen der in Darmſtadt
wohnenden, den Zug regelmäßig benützenden Berufsreiſenden Ein=
ſpruch
gegen eine Verlängerung der Fahrdauer des Zuges 946 er=
hoben
worden war. Die in Darmſtadt wohnenden Berufsreiſenden
erleiden durch die Notwendigkeit, daß Zug 945 in Langen durch Zug
D 186 überholt wird, was einen Aufenthalt in Langen von 9 Minuten
erforderlich macht, ohnehin täglich einen ſtarken Zeitverluſt, ſo daß
eine Verlängerung der Fahrzeit um 12 Minuten auf dann im ganzen
1 Stunde 3 Minuten dieſen zahlreichen Berufsreiſenden nicht wohl zu=
gemutet
werden kann. Hinzu kommt, daß durch eine ſpätere Ankunft
des Zuges 946 in Darmſtadt der Anſchluß von dieſem Zug an Zug
649 in Richtung Groß=Gerau-MainzWiesbaden verloren ginge.
Gerade dieſer Anſchluß wird Tag für Tag ebenfalls von einer Anzahl
von berufstätigen Reiſenden benützt.
Wenn, wie in dem vorliegenden Falle, auf beiden Seiten Gründe
für und wider die eine oder andere Regelung geltend gemacht werden,
ſo ſollte man ruhig und ſachlich auch die Gründe des anderen
Teiles würdigen, auch wenn ſie den eigenen Wünſchen nicht gerecht
werden.
Der in Rede ſtehende Einzelfall wird übrigens den zuſtändigen
Stellen der Reichsbahn Veranlaſſung bieten, den Verkehrsverhältniſſen
auf der Strecke FrankfurtDarmſtadt ein ganz beſonderes Augen=
merk
zu widmen. Es handelt ſich hier um eine außergewöhnlich ſtark
befahrene Bahnlinie, die inſofern erhebliche betriebliche Schwierig=
keiten
bietet, als neben dem durchgehenden, zum Teil internationalen
Schnellzugsverkehr ein außerordentlich reger, mehr örtlicher Verkehr
zu bewältigen iſt. Die Reichsbahnverwaltung wird mit der Zeit nicht
umhin können, dieſem, wie zugeſtanden werden muß, ſchwierigen Pro=
blem
mit großzügigen Maßnahmen näherzutreten. Hier=
bei
wird es notwendig werden, den Intereſſen des Verkehrs von
Stadt zu Stadt in gleicher Weiſe Rechnung zu tragen wie den
durchaus berechtigten Verkehrswünſchen der zwiſchen Darm=
ſtadt
und Frankfurt gelegenen Ortſchaften.

Hähnlein, 23. Nov. Bei der am 18. November ſtattgefundenen
Kirchenvorſtandswahl lehnte Bürgermeiſter Seib als Kirchen=
vorſtandsmitglied
, genau wie bei der Vertreterwahl, wegen der zurzeit
beſtehenden unangenehmen kirchlichen Verhältniſſe die Kandidatur ab.
Trotzdem wurden gegen ſeinen Willen für ihn ſieben Stimmen abge=
geben
. Bürgermeiſter Seib lehnt ſchon ſeit über einem Jahr die Zu=
ſammenarbeit
mit dem derzeitigen Ortsgeiſtlichen ab.
W. Heppenheim a. d. B., 23. Nov. Vereinfürdas Deutſch=
tum
im Ausland. Vorgeſtern abend veranſtaltete der V. D. A.,
Ortsgruppe Hep enheim, im Parkhotel Halber Mond einen ſehr gut
beſuchten Werbeabend, bei dem die erſte Südtiroler Werbegruppe auf=
trat
. Zur Vorführung kamen Geſangsvorträge, Alpen=Konzertſtücke
und National=Tänze. Beſonders erwähnt ſeien die beiden Lichtbilder=
vorträge
, in denen der Redner über Volksſitten und Volksſagen berich=
tete
, und Lichtbilder von hervorragender Klarheit und S hönheit vor
Augen führte. Der erſte Teil des Vortrages führte die Beſucher der
Eiſack entlang, während der zweite Teil die Dolomiten zeigte mit ihren
ſchwindelerregenden Nadeln und Türmen. Ein wertvoller Beitrag zum
Gelingen des Abends waren die Schuhplattlertänze. Die Veranſtaltung
zeigte die Anhänglichkeit und Treue der Südtiroler zum deutſchen
Mutterlande. Die Parole war das Südtiroler Trutzlied: Ihr könnt
die Hände ketten, doch unſere Herzen nicht. Frauengruppe
der deutſchen Volkspartei. Am 28. November wird die
Frauengruppe der deutſchen Volkspartei in Heppenheim einen gemüt=
lichen
Nachmittag im Parkhotel Halber Mond veranſtalten, zu dem
die Parteifreundinnen von Worms eingeladen ſind. Typhus=
erkrankungen
. In der hieſigen Stadt wurden amtlich im Okto=
ber
4 Typhuserkrankungen feſtgeſtellt, die inzwiſchen als geheilt gelten.
Im November ſind bis jetzt 8 Erkrankungen feſtgeſtellt, die als Unter=
leibstyphus
zu betrachten ſind. Einbruch im Konſum=
verein
. Letzter Tage verſuchte man in die Geſchäftsräume des Kon=
ſumvereins
einzudringen. Anſcheinend hatte man es auf die großen
Warenbeſtär de abgeſehen. Die Einbrecher hatten ſich bereits Zugang
vom Hof aus verſchafft, mußten jedoch wegen der intenſiven Verſchluß=
vorrichtung
am Lagerraum ihr Vorhaben aufgeben.
S. Lampertheim, 21. Nod. Wandererehrung. In dem in
eine ſtimmungsvoll Waldlandſchaft umgewandelten Saale des Darm=
ſtädter
Hof veranſtaltete die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs
ihr 7. Wanderer=Ehrungsfeſt. Em auserleſenes Programm lag der
Veranſtaltung zugrunde. Orcheſtervorträge der Kapelle Roth, Prolog,
gemiſchter Chor, eine Schwankoperette Der wilde Horſt, ein Trio der
Herren F. Meyer (Flöte), Ed. Komba (Violine) und Ehrenchormeiſter
Lehrer M. Keilmann (Klavier), ſowie gemeinſam geſungene Lieder wech=
ſelten
miteinander ab. Die äußerſt zahlreich erſchienenen Klubmitglieder,
insbeſondere die auswärtigen Gäſte aus Mannheim, Bürſtadt und
Viernheim, begrüßte der Vorſitzende, Fritz Meher, aufs herzlichſte. Nicht
weniger als 23 Mitglieder konnte Herr Schäfer=Mannheim als Ver=
treter
des Ausſchuſſes der Mannheimer Ortsgruppe mit entſprechenden
Worten der Anerkennung mit dem goldenen Wandererehrenzeichen be=
denfen
. Dieſes wurde verliehen an K. W. Gollnick und Ferd. Rückert
zum ſiebten Male, L. Loy zum ſechſten Mal, Mich. Zehnbauer, W. Loy,
A. Maiſchein und Jakob Grieſer zum fünften Male, Fr. Meyer, R.
Kmietſch, J. Schärges und Ed. Komba zum vierten Male, G. Maiſchein,
J. Munch 5. und Leon Grieſer zum dritten Male, J. Emrich, O. Gei=
ger
und K. Bock zum zweiten Male, und an die Damen Noſa Meyer
und Barb. Chriſtmann, ſowie die Herren M. Schuſter, H. Gleißuer,
H. Kuhn und Joh. Biegi zum erſten Male. Auch die Jugendgruppe
hatte tapfer am Wandern teilgenommen und wurden ausgezeichnet:
F. Metzner, H. Feiſtle und O. Schubert zum dritten Male, Marie
Feiſtle, O. Widmeyer, L. Weibenauer, A. Seitz und K. Derſt zum zwei=
ten
Male und Marie Jakob, Marg. Schärges, Marg. Haas, Marie
Wunder, Elifabeth Bloch, Grete Grünewald, Eliſabeth Grünewald,
Lotte Klotz, Jck. Widmayer, Joh. Sebold, Ad. Hüiter und Fritz Schärges
zum erſten Male. An die Ehrung ſchloß ſich alsdann der gemütliche
Teil mit Tanz an.
D. Biblis, 21. Nob. Der Geſangverein Frohſinn veranſtaltet
am Sonutag, dem 25 d. M., abends 8 Uhr, im großen Saale des Ver=
einslokals
Zum weißen Löwen für ſeine Mitglieder und deren Ange=
hörige
ſovvie Freunde und Gönner des Geſangs einen Lichtbildervor=
trag
über das 10. Deutſche Bundesſängerfeſt in Wien, an dem bekannt=
lich
verſchiedene Mitgliede= des Vereins teilgenommen haben. Her=

Chormeiſter Treffert wird den Vortrag erläutern, und da der Eintritt
frei iſt, kann man mit großem Zuſpruch rechnen, ſo daß es geraten
ſcheint, ſich ſchon frühzeitig einen guten Platz zu ſichern. Auch der
Geſangverein Eintracht gibt ſich große Mühe, ſeinen Mitgliedern ſowie
dem ſonſtigen Bibliſer Publikum nach Möglichkeit die langen Winter=
abende
zu kurzen. Der Vereinwird die diesjährige Winterſaiſon ſei=
ner
bekanntn Theaterabende am kommenden Sonntag eröffnen, und
zwar im Deutſchen Haus‟. Das Programm iſt wieder äußerſt viel=
ſeirig
und verdient beſte Beachtung. Für Abwechſelung und Ver=
kürzung
der langen Werktagsabende, die nun kommen werden, will ſich,
die Turngemeinde Biblis verdient machen In der letzten Vorſtands=
ſitzung
wurde beſchloſſen, das Turnen wieder intenſiter zu betreiben.
Leider hat das beliebte Turnerſpiel, der Handball, in Büblis noch kei=
nen
Eingang gefunden, und auch im übrigen weiß man bei uns das
allgemeine Turnen nicht reiht zu wurdigen. Das Intereſſe wendet ſich
mehr anderen Sportarten zu, ohne aber zu berückſichtigen, daß gerade
Turnen die Grundlage der Körperbildung iſt. Es wäre zu wünſchen,
daß der Zuſpruch zu den Turnſtunden über die Winterſaiſon beſſer wird.

Was ist Togalf
Togal=Tabletten ſind ein hervorragendes Mittel bei Rheuma,
Gicht, Ischias Grippe, Nerven- und Kopfschmerz, Erkäl-
tungskrankheiten
! Schädigen Sie ſich nicht durch minderwer=
tige
Mittel! Lt. notarieller Beſtätig, anerkennen über 5000
Aerzte, darunter viele bedeutende Profeſſoren die gute Wirkung
des Togal, Fragen Sie Ihren Arzt. In allen Apoth, Mk. 1.40,

0.46 Chin. 12,6 Lith, 74,3 Acid, aseb. sal, ad. 100 Amyl.
1574S

Groß=Gerau, B3. Nov. Groß=Gerauer Ferkelmarkt.
Die Wiedereröffnung des Groß=Gerauer Ferkelmarktes findet erſtmalig
am Mittwoch, den 28. November 1928, vormittags 9 Uhr, ſtatt. Ferkel
aus dem Sperr= und Beobachtungsgebiet ſind nicht zugelaſſen. Ur=
ſprungszeugniſſe
ſind mitzubringen.
Wallerſtädten, 22. Nob. Am Dienstag veranſtaltete unſere Ge=
meinde
eine Abſchiedsfeier zu Ehren des Herrn Lehrer Bopp,
der in den nächſten Tagen Wallerſtädten verläßt, um ſeinen Lebensabend
in Groß=Gerau zuzubringen. Eine recht ſtattliche Anzahl der hieſigen
Einwohner hatte ſich im Saale zur Krone verſammelt, um den ver=
ſchiedenen
Anſprachen und Geſangsvorträgen zu lauſchen. In lobenden
Worten wurde dem Scheidenden für ſeine Verdienſte Dank geſagt. War
doch Herr Bopp 22 Jahre in unſerer Gemeinde als Lehrer tätig. Er
erfreute ſich jederzeit allgemeiner Achtung. Das Verhältnis des jetzt im
Ruheſtand lebenden Lehrers und ſeiner Familie zur Gemeinde war ein
recht gutes.
z. Biſchofsheim, 22. Nov. Keine Verbreiterung der
Straße Biſchofsheim-Rüſſelsheim. Die Provinz iſt
wegen Verbreiterung der Straße BiſchofsheimRüſſelsheim an die Ge=
meinde
herangetreten zwecks Geländeſtellung und Uebernahme von einem
Achtel der Baukoſten. Beide Wünſche lehnte der Gemeinderat ab mit
der Begründung, daß die Straße breit genug ſei, und daß finanziell
die Gemeinde die Koſten nicht tragen kann.
z. Trebur, 22. Nov. Der Deutſche Männergeſangverein
feierte am Sonntag in beſonderer Weiſe den 100. Todestag des Kom=
poniſten
Franz Schubert, unter Mitwirkung des Konzertſängers Dr.
Hubertus=Darmſtadt. Die Feier nahm einen ſchönen Verlauf.
* Walldorf, 22. Okt. Rationelle Geflügelzucht. Frau
von Weinberg, die früher im Frankfurter Stadtwald ihre Geflügelfarm
unterhielt, iſt in dieſem Herbſt mit einem Teil ihrer Beſtände in die
Gemarkung Walldorf (Kreis Groß=Gerau) übergeſiedelt. Neben den
Verwaltungsgebäuden ſind dort bereits umfangreiche Anlagen errichtet
worden. Zurzeit ſollen ſich ſchon faſt 3000 Hühner dort befinden. Im
nächſten Frühjahr werden die Anlagen noch um ein gutes Stück er=
weitert
. Auch ſonſt in der Umgegend von Walldorf wurden in der letz=
ten
Zeit viele Geflügelfarmen angelegt oder ſind projektiert.
Aa. Langen, 21. Nov. Ebangeliſationswoche. Vom 2.
bis 9. Dezember findet hier eine Evangeliſationswoche der evangeliſchen
Gemeinde ſtatt. Die Amtszeir des Bürgermeiſters läuft Ende
dieſes Jahres ab.

Hefſiſcher Skraßenbericht.
für die Woche vom 25. November bis 1. Dezember 1928,
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobilkluv.),
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Neckargemünd-Neckarſteinach, Km. 11,888 bis 13,650, vom 19. 11.
bis 3. 12. geſperrt. Umleitung: ZiegelhauſenSchönau.
MainzBingen (Mginzer= und Belzerſtraße in Nieder=Ingelheim)
vom 15. 11. auf 14 Tage geſperrt. Umleitung in Nieder=Ingelheim.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
SeligenſtadtMainflingen-Zellhauſen (Ortsdurchfahrt Mainflin=
gen
) vom 1. 10. bis 2. 12. geſperrt.
Ortsdurchfahrt Groß=Karben (Heldenberger Straße) vom 11. 10. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Büdesheim, Rendel, Klein=Karben.
Ortsdurchfahrt Nieder=Eſchbach vom 19. 11. bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: Ober=Eſchbach-Ober=Erlenbach reſp. Bonames Har=
heim
-Nieder=Erlenbach.
Ortsdurchfahrt Keſtrich vom 22. 11. bis auf weiteres für ſchweren
Verkehr geſperrt. Umleitung: Romrod-Ober=Breidenbach.
Keſſelbach-Weitershein, von der Straßenkreuzung Grünberg
OdenhauſenGontershauſen bis nach Weitershain, vom 21. 11. bis
1. 12. geſperrt. Umleitung: Rüddingshauſen.

a. Offenbach, 22. Nov. Es wird uns geſchrieben: Die troſtloſe
Finanzlage unſerer Stadt hat den Verwaltungsgerichtshof am
10. November veranlaßt, die Ablöſung der Offenbacher Stadt=
anleihen
auf 12,5 v. H. feſtzuſetzen. Der Spruch iſt endgültig. Es
iſt aber bedauerlich, daß bei der Verhandlung kein Vertreter der
Gläubiger zugelaſſen werden konnte. Er hätte wenigſtens auf fol=
gende
Punkte aufmerkſam machen können: 1. Die Stadt hat ſeit
Stabiliſierung der Währung ihren Grundbeſitz nicht unweſentlich
vermehrt. 2. Die Verſuche der Stadt, Siedlungspolitik im Wege
des Erbbaurechts zu treiben, haben beſonders im Anfange viel
Gelände verſchlungen. Es wurden damals Erbbauplätze von
1000 Quadratmeter Fläche abgegeben! 3. Das Beſtreben, möglichſt
Einfamilienhäuſer, ideale Wohngelegenheiten, zu ſchaffen, alſo
weitläufig und zerſtreut zu bauen, verſchlang ſehr erhebliche
Straßenherſtellungskoſten, die in der gegenwärtigen, mageren Zeit
von der Stadt vorgelegt werden mußten und nur ſehr langſam
wieder eingehen. 4. Ein Vermögensverzeichnis der Stadt liegt bis
heute immer noch nicht vor. 5. Die Stadt, die anerkanntermaßen
eine notleidende Bevölkerung hat, wendet für die Beſoldung ihrer
Beamten die Regelung des Reiches und nicht des Landes Heſſen
an. Während das Reich und Heſſen 12 Gruppen benutzen, um ihre
Beamten auskömmlich zu beſolden und richtig einzuſtufen, kommt
die Stadt mit nur zehn aus. Nur die höchſte Beſoldungsgruppe
ſtimmt in Reich, Land Heſſen und Stadt überein. In allen an=
deren
Gruppen des Reiches (und der Stadt) und des Landes
Heſſen ſind die Unterſchiede ziemlich beträchtlich. Es kommt hinzu,
daß trotz einer Beſoldungsordnung, die über diejenige des Landes
hinausgeht, in einem neuen Stellenplan 68 von 595 Beamten in
eine höhere Beſoldungsgruppe gehoben werden ſollen. Der Plan
ſtammt von der Bürgermeiſterei. Bei einer notleidenden Bevöl=
kerung
müßte aus pſychologiſchen Gründen der Mindeſtaufwer=
tung
der Stadtanleihen die Beſoldungsordnung des Landes Heſſen
für die ſtädtiſchen Beamten entſprechen. Will die Stadt auf
das Recht Anſpruch machen, bei der Herabminderung der Vor=
kriegsſchulden
den geringſten Satz zahlen zu dürfen, ſo ſollte ſie
auch in den angeführten Punkten etwas anders wirtſchaften.
Rheinhefſen.
HI. Eich, B. Nov. Man rechnet damit, daß bis Ende dieſes Jahres
die Entwäſſerung des unteren Seebachgebietes in Angriff ge=
nommen
wird. Beſonders ſind an der Entwäſſerung intereſſiert die Ge=
meinden
Eich und Gimbsheim. Um zu vermeiden, daß ſich in den Ge=
markungen
dieſer Gemeinden Waſſer aus dem oberen Seebachgebiet an=
ſammelt
, wird der Seebach in der Gemarkung Rhein=Dürkheim oberhalb
des Gutes Mückenhäuſerhof abgeleitet und fließt bei Rheindürkheim im
den Rhein.
Ah. Dittelsheim (Rh.), 23. Nov. Eine fette Belohnung!
Auf der Straße nach Framersheim fand ein Landwirt eine Brief=
taſche
mit 4000 Mark Geldinhalt. Als Verlierer ſtellte ſich ein Wein=
händler
aus Bad Dürkheim heraus, der dem Finder als Belohnung
eine ganze Zigarre gab.
Ah. Appenheim (Rhh.), 22. Nov. Unter den Eiſenbahn=
zug
geraten. Auf der Fahrt von Selzen=Hahnheim nach Mainz
begab ſich die 27jährige Metzgers=Ehefrau Horn von hier, da ihr die
Luft im Eiſenbahnabteil nich= zuſagte, auf die Plattform des Wagens.
Hier erlitt die Frau einen Schwindelanfall, ſtürzte ab und kam unter
den Zug, wobei da3 eine Vein abgefahren wurde. Leider beſteht nur
wenig Hoffnung, die arme Frau am Leben zu erhalten.
Ah. Flomborn b. Alzey, 23. Nov. Freiwillig aus dem Le=
ben
geſchieden iſt ein hier bei dem Gutsbeſitzer Stauffer Bedien=
ſteter
namens Poppenmeier. Der Lebensmüde wurde in der Scheune
erhängt vorgefunden.
Ah. Wörrſtadt, B. Nov. Treibiagden. Gelegentlich der diesjäh=
rigen
erſten Treibjagd in hieſiger Gemarkung konnten 300 Haſen und
10 Rebhühner zur Strecke gebracht werden. Die Beute bei der Jagd
in Dalsheim betrug 140 Haſen und bei der in Jugenheim 200 Haſen,
Ihre in der Gemarkung Jugenheim gelegenen Grundſtücke und ihr am
Ortsausgang Jugenheims gelegenes Hofreitegebiet verkaufte Frau Lud=
wig
Kröhl Ww., Mainz, zu folgenden Preiſen: die Hofreite ging für
12000 Mark und die Weinberge und Aecker pro Klafter zu 5 bis 16.
zw. 3 bis 6 Mark in anderen Beſitz über.

9berheſſen.
v. Bad=Nauheim, 22. Nob. Verkehrsfragen. Die von Nota
Stahl geleitete Verkehrskommiſſion eröffnete ihre Wintertätigkeit mi
einer von Behörden und aus Wirtſchaftskreiſen ſtark beſuchten Sitzung
die mit einem ehrenden Gedenken an den verſtorbenen langjährige=
Vorſitzenden des Heſſiſchen Verkehrsverbandes, Paul Sieben (Auer
bach a. d. B.), eröffnet wurde. Notar Stahl gab in kurzer Skizze A
regung zu einer Ausſprache über das Ergebnis der Saiſon 1928
Zahlenmäßig bedeutet ſie für die Bad= und Kurverwaltung einen vollen
Erfolg, wurde mit über 40 000 Kurgäſten doch der höchſte Frequenz
ſtand ſeit Beſtehen des Bades erreicht; ein Erfolg, der zum guten Te
der vorbildlichen modernen Propaganda zu danken iſt, den die Bad= und
Kurverwaltung im Reiche, und vor allem auch im Auslande entfalte
hat. Wie Bad= und Kurdirektor v. Boehmer mitteilte, ſoll auch der
Werbefeldzug für 1929 wieder großzügig geſtaltet werden, nicht zuletzt
auch durch Anknüpfung perſönlicher Beziehungen im Auslande. Bür
germeiſter Dr. Ahl, der mit klavem Blick Notwendigkeit und Wer
einer modernen Werbetätigkeit für die Verkehrsförderung ſieht, wil
neben der vorbildlichen Propaganda der Bad= und Kurverwaltung nod
eine allgemeine ſtädtiſche Werbung haben, die ſich vornehmlich auf die
Hebung des Paſſantenverkehrs zu erſtrecken habe. Die Ver
treter der Kurintereſſenten können beim Rückblick auf die Saiſon 192
kein ſo günſtiges Ergebnis wie die Bad= und Kurverwaltung feſtſtellen
weil die Kaufkraft des Publikums nachgelaſſen habe und dazu Bad=Nau
heim heute einer der billigſten Kurorte ſei, denn trotz geſtei=
gerter
Geſtehungskoſten würden die Preiſe am Platze, vor allem die
Penſionspreiſe, koum diejenigen der Vorkriegsjahre übertreffen. Be
ſchloſſen wurde, eine Neuorganiſation der Verkehrskommiſſion au
ſicherer finanzieller Grundlage herbeizuführen. Ob die Form des Kur=
vereins
nach dem Beiſpiele Kiſſingens oder eine Organiſation unten
ſtädtiſcher Führung zu wählen iſt, das werden die weiteren Beratungen
ergeben. Dieſe ſollen möglichſt bald wieder aufgenommen werden; eine
beſondere Kommiſſion wurde beauftragt, ſofort mit den Vorarbeiten
für eine große, alle beteiligten Kreiſe erfaſſende Verkehrsorganiſation
zu beginnen.

(TV. 19000

Für neue Cigaretten-Namen
Verlangen Sie im Tebetwarengeschäft den.

Annnanntge

Dtider

[ ][  ][ ]

Seite 8

Samstag, den 24. November 1928

Wa

Tücht. Anfangsver=
käuferin
m. g. Lehr=
zeugniſſ
. in Kurz,
Schnitt, Manufak=
tür
u. Konfektion,
ſucht Stelle für ſof.
od. ſpäter. Gries=
heim
b. Darmſtadt
Sandgaſſe b. Weig=
land
. (*30646

Wegen Geſchäftsauf=
gabe
am 1. 1. 1929
ſucht jüng., perfekte
Kontoriſtin u. Steno=
typiſtin
anderweit
Stellg. Eintritt kann
ſof. erfolgen. Ang. u
U 59 Gſchſt. (*30704

Pflegerin, im Haus=
halt
, Umg. mnit Kind
erfahr., ſucht per ſof.
Tätigkeit bei älterer
Dame oder ähnlich.
Angeb. unt. U 64 an
die Geſchſt. (* 30714

Beſ,ält., unabhäng.
Fran ſucht tagsüber
einige Stund. Beſch.
Angeb. unt. U 55 an
die Geſchſt (z30699

Nummer 327

Ganz
außergewohnlich
Sinlg!

Junge Frau
nimmnt n. Kund. zum
Waſchen an. Ang. u.
U 36 Geſchſt. (* 30669

Jg. ſaub. Frau hat
noch Tage z. Putzen
frei. Arheilgerſtr.
69, 2 Tr. r. (*30681

Jg. kräft. Mädchen
ſucht Stellung bei
guter Familie. Zu
erfr. Löffelgaſſe 26,
ptr., lks. (*30692

Junge, ſaubere Frau
mit guten Empfeh g.
geht waſch, u. putzen.
Ang. u. M. H. 985 an
die Geſchſt. 19009

Perf. Schneiderin
empf. ſich i. Anfert.
u. Umänderung. L.
Friedrich, Soderſtr.
40 part. (*30676

Männlich

Jung., tüchtig. Auto=
ſchloſſ
. ſucht Stellg. als
Chauffeur
Führerſch. 2b geſt. auf
g. Zeugn. Angeb. u.
U 39 Geſchſt. (18928

Jung. Chauffeur
Führerſchein 11 und
IIIb, mit Reparat
vertraut, ſucht Stellg.
pd. Arbeit jeder Art.
Ang. u. U 60 Gſchſt.
(*30708)

Jg. Mann
22 J. ſ. Vertrauens=
ſtellung
mit Inter=
eſſeneinlage
v. 2000
Angebote unt. U 5.
an die Gſchſt. (*3/690

Anatole Gebets
. 78. S4.
Beladiestans
S. 118. BS.-
Täbriz und Heris
138. 115. OS.
Schiraz
25. 1O5. 168.
Mossuls
138. 11O.

feine Schirwans, Kassakz, Bocharas,
Kirmans usw. in größter Auswahl

Soumak ea. eioXseo cm
prachtvoll. Herrenzimmertepplch
Schiraz ca eioXso cm
wundervolle Farben u Knüpfung
Täbriz ca 2354340 cm
für Salon oder Spelsezimmner

Ho.
10.
65.

A
DAlete!
AMAIS

kaufte ich besonders günstig ein.
Prachtvolle Eemnplare befinden Sick
darunter. Benutzen Sie jetzt diese
wundervolle Kaufgelegenheit.

Sbrechabparate, Schauplatten

kleine, Anzahlung, kl. Raten
Fr. Spengler
Mornewegſtr. 29 Ahaſtr. 24
Ausk. ert. auch A. Büchſel, Wenchſtr. 2. 7536a

Zur Einführung eines neuen, patent.
Straßenbau=Berfahrens wird ein
fachkundiger, mit den Behörden bekannter
Acherafter leiet
geſucht. Angebote unt. K. M. 1854
Rudolf Moſſe, Köln.

General-Vertreiung
erſtklafſiger Schnellwagen
an gut in der Branche einge=
führte
Firmen oder ſolvente
Herren zu vergeben, die für ein
evtl. Konſignationslager Sicher=
heit
leiſten können und über
ein Auto verfügen.
Ausführliche Offerten mit Licht-
bild
uſw. unter U 57 an die
Geſchäftsſtelle d. Bl. 18962

Monatl. 800-1000 Mk.
verdienen, auch Sie mind, nachweisl. auch
oyne Vorkenntniſſe bei Uebernahme ſelbſt.
Bezirksleitung für unſere wirkl. gangb. und
reellen Pat.=Art. alle Branchen). Ernſtl.
Intereſſenten, weltte über 5001000 Mk.
bar oder gu e Sicherheit verfügen, wollen
ausführl. Bewerbungen mit Ang. des gew
Bezirks und ſeith Tätigk. unter U 41 an
die Geſchäftsſtelle ds. Bl. einſenden. (18901

Prachtvolle große Teppiche, Reris,
Afgan Ehinesen Mahal usw.

(18948

Ve
aus gut. Fam, vom
Lande, jucht paſſende
Stelle, evtl. kaufm.
Lehrſtelle, in Darm=
ſtadt
oder Umgebung.
Angebote unt U 49
an die Gſchſt. (*30689

Zesichtigen Sie mein Lager und Hauptfenster

DARMSTAPTER TEPpIEM=

HAUS

Lür !




MOTTa

Zuverlässiger
HElZER

z. ſtundenweiſen Bedienung einer
Dampfheizung per alsbald
geſucht. Bewerbungen mit An=
gabe
von Referenzen find zu
richten unter U 17 an die Ge=
ſchäftsſtelle
ds. Bl. (18900fs

Miturdeler geſachr!
Wir vergeben, die Generalvertretung un=
ſerer
weltbekannten
II.Mch. 18967
Felma=Hochfrequenz=Heil=Apparate
und Felma=Biolett=Strahlen=Raller
an rührige Firmen oder Herren, die den
Verkauf an Private zu organiſieren in der
Lage ſind. Fixum und hohe Proviſion,
Ernſthafte Bewerber belieben Angeb. unter
Angabe von Referenzen einzureichen bei
Felma‟ G. m. b. H.

DARMSTAPT T ERASTeLUPMIGESTRASSE

Fabrik Elektro=Mediziniſcher=Apparate,
Munchen, 2 NW 11.

Schlagworte
befriedigen den Kunden nicht
Tatsachen
müſſen Beweiſe erbringen!
Ich biete Ihnen ganz ſpeziell
Qualitäts=Spielwaren.
Meine Billigkeit und Auswahl iſi
ſiadtbekannt!

Geſchäftsmann
28 J., mit allen =
chern
vertraut, ſucht
Stellung als Ver=
käufer
, Lagerhalter
od. Reiſender. Auto
kann geſtellt w. Ang.u
T 242 an die Gſchſt.
(*30574deg

Nee
Mädchen
für tagsüber geſucht
Losffler
Mollerſtr. 47. (30719

Junger Mann ſucht
Heim-Arbeit.
Angebote unt. U 61
an die Gſchſt. (30709
Aöfene Stelleng
Weiblich

Auch in Darmſtadt
fortbildungsſchulfr.
Ailleinmädchen f. ſo=
fort
geſucht. (* 30735
Prof. Dr. Limmer
Olbrichweg 14, p.

Re
für Haushalt=Artikel
geſucht. Angeb. unt.
U 40 Geſchſt 189 7b

Gute,
geübte Maſſeuſe
für wöchentl. einmal
geſucht. Ang.m Pr u.
U 46 Geſchſt (30686

N e
bis nach dem Spülen
geſucht. Wilhelm=
ſtraße
21, I. (30742s9
Mannlich

Tägl. bis 15 Mark
zu verdienen. Näh.
im Proſpekt mit
Garantieſch. Viele
Dankſchr. Joh. H
Schulz. Adr.=Verl.
Köln 1/236. (18959

Für Knaben:
Metallbaukaſien
Taubſäge= und Hand=
werkskaſien

Eiſenbahnen
Dampfmaſchinen
Kinos=Modelle
Schaukelpferde
Bubiräder
Kinderautos
Feſiungen
Kaufläden
Geſpanne, Stälſe
Kaſperl=Theater

Für Mädchen:
Puppen in jeder Art
Puppenwagen
Puppenbeittenu. wiegen
Puppenſiuben
Puppenküchen
Möbel für Zimmer
und Küche
Herde und Geſchirr
Kinder=Nähmaſchinen
Nähkaſien und Körbe
Märchen= und Bilder=
bücher

Ausnäharbeiten

Moderne Geſellſchaftsſpiele
und noch vieles Andere finden Sie bei mir
Teilzahlung und Aufbewahrung bis zum Feſte
Hiineli Bentinen
altbekanntes Spielwarenhaus.
974

Engrosgeſchäft
ſucht f. Stenographie
u. Maſchinenſch ei .,
ſowie für Lager= Ar=
beiten
und geſchäftl.
Beſorgungen Steno=
ypiſtin
(160 Silben
ca. aus guter Fa=
milie
per ſofot rode
1. Dezember. Gute
Schulbildung erfor=
derlich
. Anfangsge=
halt
60 bis 70 Mk.
Angeb. u. K. S. 975
an d Gſchſt. (1V.19004
Suche für mittleren
Gutshaushalt i. der
Nähe von Hersfeld
ev. Mädchen.
das mit mir und
ein. Dienſtmädchen
die Hausarbeit zuſ.
verrichtet a. Stütze
bei Familienanſchl.
Gefl. Angebot und
Gehaltsforderung
erbeten an Ilſe
Pröſcher, Rittergut
Meiſebach b. Hers=
feld
, Heſſen=Naſſau.
(18961
Aelteres
Mädchen
v. Lande (Odenw.)
f. Landwirtſch. und
Haush. n. Darmſtdt.
z. 1. Jan. 1929 geſ.

Es immer und immer wieder ſagen,
denn Tauſende ſuchen gute Einkaufs=
gelegenheiten
. Hat Mark Twain nicht
recht? Und wenn einer Gold als Blei
anzubieten hat, er wird es nicht los,
wenn er es nicht bekannt macht. Und
wenn Sie zu Tauſenden ſprechen wollen,
das richtige Sprachrohr wählen! Die
Zeitungsanzeige! Anzeigenraum im
Darmſtädter Tagblatt iſt für den
Kaufmann unſerer Stadt die ſicherſte
Brücke zum Kunden, zum Erfolg.
Wirtſchaftlich denkende Leſer kaufen
beim Inſerenten, denn der Inſerent
kann mehr bieten als der, der ſich in
Schweigen hüllt!

G. Bogel,
erſtr. 23½

Arheil=

Faaremm

18759 4

In Privatkreiſen beſtens eingeführter

DIIH Reiſender (aud dane)

Uhr

können Sie ſich ein
Vermögen erwerhen
Uebernehmen Sie die
General-
Vertretung
für den hieſig Bezirk
eines Verkaufsſchla=
gers
für alle Indu=
ſtrien
, Büros, Läden.
Ale ſind Käufer! Nur
Herren, die 500 Mk.
bar zur Verfügung
haben, wollen ſich
melden unter Poſt=
fach
52, Arnſtadt
(Thür.) (I. Msd. 18934

zum Mitverkaufen eines leicht gehenden
Artikels geſucht. Täglich feſter Speſen=
Zuſchuß und Proviſion. Angebote unter
U 38 an die Geſchäftsſtelle ds Bl. *30672

junger, ſofort geſucht.
Schuh=Erpreß
Holzſtraße 1.
(*30678

Für unſere

Lederwaren=

Mputakuren
tüchtigen

Pürtefeulet

geſucht.
5. Roſenthal
Schulſiraße 4

(10702h)

Eriſtenz
Dreihundert Mark
und mehr können
redegew. Herren,
welche bei Land=
wirten
u. Geflügel=
beſitzer
gut eingef.
ſind, verd, durch d.
prov. Verkf. meiner
Ware. Anzufr. bei.
Karl Beck. Inh.
Aug. Müller, Stadt=
mühle
Alzey, Telef.
Nr. 394 (1860

Zuverläſſiger Mann
für Haus= u. Gar=
tenarbeit
halbtags=
weiſe
geſ. Vorzu=
ſtellen
1012. Alfr.
Meſſelw. 36.
(*30675

VERTRETER
der Lebensmittebranche, der die fragliche Lund=
ſchaft
in der Pfalz laufend beſucht, wird von
leiſtungsfähiger Käſefirma, die nur er klaſſige
Ware auf den Markt bringt, zur Mitnahme
dieſer Artikel geſucht. Angebote unter U 56
(18963
an die Geſchäftsſtelle d2. Blattes.

Wer 181 Akguisiteur?
Provisions-Vertreter laller Branchen), die
Energie, Ausdauer u. Intelligenz besitzen.
und sich bei großer Aktien-Gesellschaft
Lebensstellung mit testem Vertrage,
steigenden Einnahmen und Pensions-
berechtigung
schaffen wollen, werden
gebeten, sich zu wenden unter F. P.B. 596
durch Rudolf Mosse, Frankfurt a. M.
Diskretion zugesichert u. verlangt, I.,18830

[ ][  ][ ]

Nummer 322

Samstag, den 24. November 1928

Seite 9

Tatsache!

Schreib-
Maschine
nur
198.

Haner Koßer

Rheinstr. 39
8969a

Die diesjährige Weihnachtsmeſſe findet
vom 14. bis 24. Dezember auf dem
Schillerplatz und der Chriſtbaummarkt
auf dem Mercksplatz ſtatt. Anweldungen
für Plätze nimmt der ſtädt. Marktmeiſter
vom 3. Dezember ds. Js. ab wäh=
rend
der Dienſtſtunden entgegen. Das
Platzgeld iſt bei Anmeldung zu ent=
richten
.
Darmſtadt, den 22. Nov. 1928. (st18986
Der Oberbürgermeiſter.
Arbeitsvergebung.
Für die Kanaliſation Nauheim
(Kreis Groß=Gerau) ſollen die Erd=,
Beton= und Rohrverlegungsarbei=
ten
, einſchl. Lieferung der Materialien
in der Hügelſtraße, Bleichſtraße, Jahn=
ſtraße
und Königſtädterſtraße in einem
Los vergeben werden.
Grabenaushub ca. 3000 cbm,
Zementrohre ca. 1500 Ifdm.
Angebote ſind mit entſprechender Auf=
ſchrift
bis Montag, den 10. Dezem=
ber
1928, vormittags 10 Uhr, bei der
unterzeichneten Behörde, Bleichſtraße 1,
einzureichen, woſelbſt die Pläne und die
Bedingungen offen liegen und Angebots=
unterlagen
zu 2 RM. zu haben ſind.
Darmſtadt, den 21. Nov. 1928. (18997
Heſſiſches Kulturbauamt.
Arbeitsvergebung.
Die Herdlieferung zur Erbauung
einer Wohnhäuſergruppe für die Stadt
Darmſtadt, begrenzt durch Rhönring,
Eckhardt=, Barkhaus= und Schuknecht=
ſtraße
ſoll auf Grund der Reichsverdin=
gungsordnung
vergeben werden.
Bedingungen liegen bei dem unter=
zeichneten
Architekten, Kaſinvſtr. 8, offen. Rind= u. Schweineſleiſch.
Angebote ſind bis Montag, den
3. Dezember ds. Js., vormittags/2 g. erh. Bettſt. m.
10 Uhr, daſelbſt einzureichen. (19005 Sprungrahmen bill.
Darmſtadt, den 24. Nop. 1928.
Markwort & Seibert.

Besonders groß
ist die Auswahl

In unserer

Popeline-Kleider
reinwollene Qualität. in großer
Farben-Auswahl und hübschen
Macharten . . . . . . 9.75, 8,75.
Composé-Kleider
aus streng modernen Stoffen. in
neuzeitlichen Dessins 15.75, 10 75,
Danz-Kleider
in hübschen hellen Farben u. ent-
zückend
. Ausführ, 16.50, 14,75, 12.75,

Jumper-Kleider
in den neuen Stoffarten u. wunder-E
75
vollen Farben, in feschen Formen
19 75, 15.75,
Veloutine-Kleiderga00
aus reiner Seide mit Wolle, in
großer Farben-Ausw. 32.00. 26.00 dd

Großes Sortiment in
Damen-Rilzhüten

SallOlRO OTHOTN

Damen-Mäntel
in den beliebten engl. Stoffarten,
abarte, jugendl. Formen 12 75, 9 75.
Ottoman-Mäntel
in schwarz und marine mit reich &
Plüschkragen, teils auch mit Stulpen
21.00, 18 75, 15.50,
Damen-Mäntele
mit vollem Plüschkragen, aus Stoffen
englischer Art . . . . 24.00, 18.75.
Damen-Mäntel
aus streng modernen Stoffen engl.
Art, mit voll. Pelzkrag. 29 00,24.00,
Ottoman-Mäntel
mit reichwirkend Pelzkragen, in
sehr aparten Formen 29.00, 2400,
Ottoman-Mäntel
halb gefüttert, in guter Ausführung
mit Plüsch an Kragen u. Stulpen
garniert . . . . . . 29.00, 26.00, d

Morgenröcke
aus warmen molligen Stoffen, in
großem Farbsortiment
8 75. 6 95, 5.95, 4.75,
Crepe de chine-Blusen
in allen modernen Farben, jugend-
liche
Formen . . . 19.75, 15.75.
Ottoman-Män tel
ganz gefüttert Ia Dualität, mit
vollem Pelzkragen, hochelegante
Ausführungen 75.00 69.00, 59 00.
Plüsch-Mänte
gute Pelz-Imitation, in entzück.
Macharten . . 54.00, 45.00. 39 00
Seal-Plüsch-Mäntel
gute Qual. bis zu den weitesten
Frauen-Größen
86.00. 79 00, 69.00, 59.00

Pelz-Mäntel
in reicher Auswahl, nur mod
Formen
295., 195 , 145 , 129

A
1

Te
Freibant hof.
von 811 Uhr und
nach mitt. ab 4 Uhr
14702a

zu verkf. Blumen=
thalſtraße
62, I.
K

Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
der Firma Heinrich Arnold, offene Handelsgeſellſchaft
in Darmſtadt, im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Freitag, den 30. November 1928, nachmittags 4 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer
Nr. 219 verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvoll=
ſtreckung
.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 17. September 1928
in das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
rungsvermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor=
derung
zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
teilung
des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu=
bigers
und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
des
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
ſtandes
tritt.
(15708a
Darmſtadt, den 25. September 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.

Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk II, Band VIII, Blatt 572.
Betrag der
O.=Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm
Schätzung
1 II 324 Hofreite Nr. 10 Die=
burgerſtraße

610 40 000 R.s

Bücher-Versteigerung!
Die Fortsetzung der Bücherversteigerung
findet Montag, den 26. November, von
vormittags 9 bis nachmittags 2 Uhr, in
meinem Lokale
Karistraße 23
statt. Beslchtigung Sonntag, den 25.
November, nachmittags von 25 Uhr.
Darmstadt, den 24. November 1928.
Kunst- und Auktionshaus
Phil. Kling
Fernruf 4323.
18941)

Aus den Amrsverrundigungen des Freisamts
Darmſtadt und den Betanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 2 Zwicker. 1 gold. Trau=
ring
. 1 goldenes Armbandkettchen. Ein
Zehnmarkſchein. 1 Metzgerkittel. 1 Horn=
brille
. 1 rehbrauner Herrenhut, 1 gold.
Zwicker. 1 Damentaſche mit Inhalt. Ein
Buch, 1 Kinderbrille, 2 Gürtel. 1 Leder=
taſche
mit Werkzeug. 1 Portemonnaie,
3 Damenhandtaſchen. 3 Handſchuhe. Ein
kleines Körbchen. 2 Kaffeetaſſen. Eine
Schuldverſchreibung der S adt Offenbach.
1 Manſchettenknopf. 1 Kurbel 1 Täſch=
chen
. 1 Mappe 1 Spazierſtock. 1 Tabaks
beutel. Zugeflogen: 1 Vogel ( Wellen=
ſittig
).
Wir machen wiederholt darauf auf=
merkſam
, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren Bekannt=
machungen
verzeichnet waren. Inter=
eſſenten
können die Fundgegenſtände täh=
rend
den Büroſtunden auf Zimmer 1 be=
ſichtigen

Honntagsdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
inſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
24. Nov. bis einſchließlich 1. Dez. die
Merck’ſche Apotheke, Rheinſtr. 9, Beſſun=
ger
Apotheke, Wittmannſtr. 1.
Wanlen
zur Heſſiſchen Induſtrie= und
Handelskammer. Darmſtadt.
Die Ergänzungswahlen zur Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt findet
am Mittwoch, den 28. und Donnerstag,
den 29. November 1928, im Sitzungsſaal
der Heſſiſchen Induſtrie= und Handels=
kammer
Darmſtadt, Rheinſtraße 14 ( Ein=
gang
Grafenſtraße), 1. Stock, wie folgt
ſtatt:
1. Mittwoch, den 28. November
1928, vormittags von 1012 Uhr, Er=
gänzungswahlen
für die Erwerbs=
gruppe
Einzelhandel, 2 Sitze,
2. Donnerstag, den 29. November
1928, vormittags von 1012 Uhr, Er=
gänzungswahlen
für die Erwerbs=
gruppe
Induſtrie, 2 Sitze,
3. Donnerstag, den 29. November
1928, nachmittags von 1618 Uhr,
Ergänzungswahl für die Erwerbs=
gruppe
Großhandel, 1 Sitz.
Wahlberechtigt ſind alle in ein Han=
delsregiſter
des Kreiſes Darmſtadt ein=
getragenen
Firmen entſprechend der Wahl=
liſte
, wie ſie in der Zeit vom 29. Oktober
bis 8. November ds. Js. offen gelegen
hat. Die Vertretung des Wahlberechtigten
kann nur durch einen für ihn im Handels=
regiſter
eingetragenen Prokuriſten oder,
wenn ein ſolcher nicht vorhanden iſt,
durch einen volljährigen kaufmänniſchen
oder techniſchen Angeſtellten ſeines Ge=
ſchäftes
erfolgen; der Angeſtellte bedarf
dazu ſchriftlicher Vollmacht. Die Wahl=
zettel
dürfen die Größe 9X12 cm nicht
überſteigen.
(18957
Heſſiſche Induſtrie=und Handelskammer
Darmſtadt.
Eine faſt neue Natio=
nal
= Regiſtrier=Ka ſe
mit Addierer u. Ku=
ehr
billig abzugeb. ponwurf bi l. zu verk.
Grafenſtr. 43/45. Moritz Löb, Viktoria=
(18799a)
ſtraße 58. ( 30700

Renault=
Cabriolet
2=Sitzer u. 2 Notſitze,
in allerbeſter Ver=
faſ
ung, weit unter
Preis abzug. 18795a
Donges & Wiest.

Ke 2. hwolhek Darlehen
an Beamte u. Angeſt.
A. Simmer, Frankf. a. M,
Moltke=Allee70, Vertr.
der Franken=Bank
(* 0549d3) Main. (I 18951
993

300 Mark
zu lei en geſ., mögl.
von Selbſtgeb. Ang.
unter U 58 an die
Geſchſt. erb. *30703

GAnch in Soban
werden die bei uns leit langem bekannien, mit
Oindantharen

gefarbten Olotfe und Sarne aus GSaumvolle,
(unllleide und sGeinen gern geiragen. Serade in
dem heißen undh regenreichen Glima Oltaſien=
haben
ſich indanthrentarbige Seuebe belonders
glangend beuahrt, zur Streude ihrer Mauter.
Seriß haben auch Sie die Gbſicht, demnachſt großere Sin=
kaufe
zu machen. (eihnachien ſtehl ja vor der Cur. 1ber was
chenken? Streilich kann kein allgemein gultiger KKat erkeilt
verdeny doch Kteis it ane Siabe, die ſchon und zueekmcßig iſt,
dern gelehen Obei einem indanihrenjarbigen Seuabe haben
Oie beides
Ob Oie anen abarten Otoff zu sinem Klad oder beller eine
geſchmackvolle Giſch- oder Oiwandecke wählen, loll nicht mt.
Chieden worden. SGeſtimmt aber hoben Oie den Wunrſch, daß
Uhr Seſchenk mögkichK lange lein gefalliges Gusſchen bchalt. Dieſe
Sewahr haben Olie bei indantkrenfarbigen Cestilwaron, hie ind
unnbertrotten
vaſchecht
lichtecht
wekterecht!
(ieder Slonnenlicht noch käuhges (Weſchen beein-
trachtigen
die Ochonhett sines indantkrenfarbigen
Oteffer. Wicten Sie darrm beim Sikauf auf
die abgebildeie Ochuismarke. On jodem *
guten Oertilwarengelchaft bekommen Olie k7.
mndanthrenterbige Olieffe und Seme *

4

8

[ ][  ][ ]

Seite 30

Samstag, den 24. November 1928

Nummer 327

Wieio

PREISRDNTE M BRONTE DARMSTADT 728

Weihnachts-Vorverkauf
Miie 0r Näödtt
vom 2d. November bis 8. Dezember

PBEISRINTE W BRONTE 09RRSTADT 729

Blumen-Krippen
Topf-Ständer
Korb-Hocker
Liege-Stühle
Lehn-Sessel
Wäsche-Truhen
Wäsche-Puffs
Wasch-Körbe

bietet Ihnen glänzende Gelegenheiten zum bil-
ligen
Einkauf schöner Festgeschenke. Be-
denken
Sie, daß Sie den Nachlaß auf meine
ohnehin schon sehr niedrigen Preise ethalten
auch auf die bereits stark herabgesetzten
Solelugen.
Sehen Se sich mene Schaufenster an ode
besichtigen Sie in ganz unverbindlicher Weise
mein Lager, Sie finden große Auswahl und
nur gute Qualitäten!

Einkaufs-Körbe
Bast-Taschen
Japan-Reisetaschen
Reise-Körbe
Bast-Matten
China-Matten
Hochfeine, garnierte
Arbeits-Körbchen und
Arbeits-Ständer

aller

Bel Leistung einer kleinen
Anzahlung auf Wunsch Auf-
bewahrung
bis zum Fest!

Korb-Sessel Korbtische Garnituren Korbwaren dt
Elppen - Soſel eren Stploeh Mager Kinde Lesse
SODOTOu
U
Karistraße 20
Das führende Fachgeschäft für Korbmöbel und Korbwaren 18592

Bel Leistung einer kleinen
Anzahlung auf Wunsch Auf-
bewahrung
bis zum Fest!

Alle Sorten
Taſchenlampen

und

Anoden=Batterien

friſch eingetroffen. (18989

Tel.
399

L. Lange

Schulſtr.

T. Buflebls
U Eucalyptusél
Marke Bebüco ein heilkräftig. Mittel
bei Rheuma, Gicht. Gliederschmerzen, zum
Inhalieren bei klust., Hleiserkeit, Asthma
Erkältungssuständen. Man beschte Dr.
Butleb’s Debuco. 1s F1. 1.10, 1, F1
( 2. Drogerie Eischer Frankkurterstr.,
Palais-Drogerie, Pohl, Droserie Seeker
Nachk, Hoechster, Ludwigshöhstr. 1, Dro=
gerie
Vierheller, Schnstergasse 14. /B.16976
Ket
Parum leiden Sie noch?
Hervenleiden aller Art,

Gicht, Rneumatismus, Ischigs.
Magenleiden, Kricköpfapgsanflände
Unſere hochintereſſante Bro chüre zeigt
Ihnen Den Weg zur Geſundheit na=
turgemäß
, ſchnell und ſicher. Koſten=
loſe
und unverbindliche Zuſendung durch
J. P. Moſer Nachf., Frankfurt a. M. 3,
Bornheimerlandſtraße 62. l.18672

d geſpielte

Mianos
mit 10 Jahr. Garant.
billig zu verk. /B18307
Neue Pianos von
800 bis 1325 Mk.
Nic. Berg
Heidelbergerſtr. 88.

Verkäufeß

Hie
Klubſeſſeln i. Stoff=
bezug
, ſehr gut er=
halten
ganz mo=
derne
Form preis=
wert
zu verkaufen.
Anzuſ. vorm. 911
Uhr. Niebergallw.
(530677
24.

Spielſachen, Verkf., Badeanſtalt,
Pupp.möb. Spring=
brunnen
, Spiele ze.
b. z. verk. Prinz=
Chriſtiansweg 7.
(*30560

Schlafzimmer
neu, mit Spiegel=
ſchrank
, weg. Abreiſe
billig zu verkaufen
Ang bote unt. U 43
an die Gſchſt. 3o68o

Opel=
Zweiſitzer
wie neu, billigſt ab=
zugeben
. 188032
Donges & Wiest.

Glastüre m. Rollad.
(2.90 81,13 m) und
Holztüre 2.23X1,/8
m) weg. Umbau ver=
käuflich
. Näh. Annag=
ſtraße
20.

D. K.W.=
2.Sitzer mit 2 Nol=
ſitzer
, ſchneller, raſ=
ſiger
Wagen, koſtet
nur Mk. 25 0. ab
W. Lieferung ſofort.
Natenzahlungen.
Donges & Wiest.

Klavier
12 Inſtrument,
preiswert zu verm.
Näheres Geſchäftsſt.
(*30425

Elektr. Ofen
Fahzence), 220 Volt,
gebraucht, Linoleum,
Schapirograph zn
verkaufen.
(230721
Annaſtraße 20.

Buchführungs=
bücher
, wie amerik
Journal uſw. bill.
abzug. Anzuſ. zw.
12 u. 15 Uhr. Her=
derſtr
. 10 (*30673

Unser Umpag
geht seiner Vollendung entgegen
Mützen Sie unseren
Räumungs-
Ausverkauf
wegen Umbau. Bis zu
B0s Rabatt
erhalten Sie auf unsere
Aaalitätsware

Oite Wietschmann Kacht.
Magazin für Haus und Küche
18985
10 Ludwigstraße 10

Zürk Rekord=
Motorrad, 250 ccm.
prima Läufer, engl.
Getriebe, zu verkf.
Eberſtadt, Schloß=
ſtraße
42. (*30682

W
Billige
Spielſachen
10, 25, 50, 95 Pfg.
Röbel-Vertrieb
Rob. Heerwagen.
Große Ochſengaſſe 10.
(30711ego)

Nee e
k. Grude, 1 eich
Bet, 1.Flaſchenſchr.
Liegeſtuhl m Matr.
billig abzugeb. An=
zuſehen
, 37 Uhr
Hof, Dieburgerſtr. 20,
(*30732
1. Stock,

Ue
Trumeau, Vertiko.
ſchwarz, 2tür. Klei=
der
= und Waſchkom=
mode
mit Marmor
Nußbaum). (*30734
Barkhausſtraße 16
Werkſtätte.

Elektro-Familien-Sprechapparat
ennan at
genau wie Abbildung, in Eiche, mit runder Vollklang-
Tonführung, Größe 42842431 cm, Electro-Schalldose,
ohne Nebengeräusch, vernickelt. Electro-Schlangenton-
Gratis geben
arm, B-em-Flattenteller.
MMift Fete
Bvirzu jel 4y=
KAparat 400 Nad.
vur lt.s5. Atſ.
Aund ; Koyrert=
extra
stark. Präzi-
zionsdoppei
-
W Schallplatten
A. 14 Nusiſt=
federschnel
-
M. stückel 25em
kenperk nur
Durchm, im
Mk. 43.
2 Gesaminert
3 Jahre
Garauti=
r
.Mk. 19.
Versand per Nachn, Umtausch oder Geld zur. Laher kein
Riuiko, Katal.ib. Sehalblat, Spreehappar, klarmonikar,
Lithern sonie Musikinstrumente aller Art gratis u, kragkto.
Husberg & Gomp., Heuonrade Nr. 422/West.)

Mathis=
5=Sitzer
4879ea
wie neu.
uur Mk. 1850,
Donges & Wiest.

Derc
H. 3. 0. - 6.PS. bill.
zu verkauf. Kahlert
ſtraße 18. (30754

Sehr ſchönerGranat=
ſchmuck
. (Halskette,
Anhänger u. Broſche)
preisw. z. vk. Ebenſo
ſchwarzſ. Unterrock
faſt neul. Näh. Gſchſt.
19006)

Mod weiß, Kinder=
ſitzliegewagen
mit
Federung zu vertf.
Anzuſehl, v. 3 Uhr ab.
Schloßgaſſe 34, pt.
230736)

Ladeneinrichtung
7 Theken verſch. Gr.
2 gr. Regale äußerſt
maſſiv u. wie neu
preisw. abzugeben.
Näheres in der Ge=
ſchäftsſt
. (*30426

Tiermarkt g
Hdglack
zuvk. Marienp atz 1.
Kaſ., Zim. 47. 430707

ee
Fele‟-Anodenbatterien
werden jetzt direkt an Private
zu Pabrikpreisen abgegeben.
Sle kaufen ca- 50% billiger,
Mret Mitt
60 g0 100 120 150 Volt
420 6.30 7. 8,40 10 50 Rm.. Gittervorspannung in Normalgröße
Nur tageskrische Batterien von grödter
Lebensdauer. V.18846
Taschenlampenbatterien, 36 Ciel. 9 MK.
Porio u. Verpack. zu Selhskost. Nur Nachnahwe.
Fele‟‟ Elektrotechn, Fabrik
Fransfart z. M. Mes1 6 Mdaleristrade 44.

*
2 ſtarke
Russen-Pferde!"
bill. z. verkauf. Heidel=
bergerſtr
. 43. (3050243

Weihnachts=
Geſchenk!
KanariensHähne, gt.
Sänger,bill.,z verkbei
Fiſcher. Lachgaſſe 7½,
Hinth. I. St. (so730

Schwarzer, leiner,
ſchöuerDackel ſtuben=
rein
) in gute Hände
unentgeltlich abzu=
geben
. Anfr. unter
U 77 Geſchſt. *30748

Kanarienvögel zu verk.
Truffel, Bismarckſt. 28,
179432)

Selbſt=
Achtung! Züchter:
Prima Vorſänger,
Kanarienhähne und
Weibchen zu ver=
kaufen
.
(*30706
Klein=Gerau
Schulſtraße 14.

Schöne, ſtarke ab=
gewöhnte
. (18958
Zeifel.
(Schlappohren), zu
verkauf. Griesheim,
Schafgaſſe 5. (18958

Bargeldmangel und die Lage der Lohn= und Gehaltsempfänger.

Armſelig der Mann ohne Kredit, an deſſen Zukunftskapital,
das in ſeiner Arbeitskraft ſteckt, niemand glaubt. Der Satz ſtammt
von einem amerikaniſchen Volkswirtſchafter und ſein Inhalt iſt
eine große Wahrheit.
Die Amerikaner haben es gewagt, in einer Zeit, als Deutſch=
land
am kreditunwürdigſten ſchien, nach dem Ruhreinhruch dem
Reich die Dawes=Anleihe in der Höhe von nur 800 Millionen
Mark als Kredit anzuvertrauen. Was Deutſchland in wenigen
Jahren dataus gemacht hat, wiſſen wir alle, trotz des Druckes,
der nach dem unglücklichen Kriege noch auf uns laſtet. So
drückend die Bedingungen der Anleihe waren, ſie hat den Beweis
erbracht, wie richtig es iſt, auf die reine Arbeitskraft eines tüch=
tigen
Volkes zu vertrauen, auch wenn ſonſt kein Aktivum vor=
handen
zu ſein ſcheint.
Seitdem iſt in und nach Deutſchland immer Kredit gefloſſen.
Induſtrie, Handel, alles bis zur Kleinbauernſchaft, iſt damit
wirtſchaftlich angelurbelt worden und hat ſich hocharbeiten können.
Wer aber iſt zu kurz gekommen?
Diejenigen, welche erſt die Grundlage des Kredits, nämlich
das Vertranen, geſchaffen haben, die arbeitenden Lohn=
empfänger
, die Beamten, die kaufmänniſchen An=
geſtellten
und alle die ſchwerarbeitenden weiblichen An=
geſtellten
.
Als eine Art Zukunftskapital auf Grund des unermüdlichen
Fleißes der arbeitenden deutſchen Bevölkerung hat, die deutſche
Induſtrie große Auslandskredite erhalten, aber gerade dieſe
Schichten haben bis jetzt den geringſten Nutzen davon.
Hundert Mark oder auch ſchon die Hälfte ſind aber für einen
Lohn= und Gehaltsempfänger eine erhebliche Summe. Für
ihn kommen Zeiten, daß er ſich Anſchaffungen (Möbel, Kleider,
Wäſche, Ausſteuer) machen muß, die für ihn genau ſo wichtig
ſind und ſich genau ſo wenig aus den laufenden‟ Einnahmen

beſtreiten laſſen, wie bei einem Induſtriellen ein Fabrikneubau
oder bei einem Landwirt eine Scheune.
Warum findet der Lohn= und Gehaltsempfänger ſo ſelten
Kredit (von Wucherdarlehen iſt nicht die Rede), obwohl im höch=
ſten
Maße gerade er es iſt, der durch ſeine Arbeit das Funda=
ment
für allen Kredit ſchafft. Die Frage ſteht da, und man
kann ſie nur ſe beantworten, daß ein Fehler vorliegt, wenn
Lohn= und Gehaltsempfänger von Krediten zu billigen Be=
Lingungen ausgeſchloſſen werden.
In Amerika, dem Lande, das die rührigſten und fortgeſchrit=
tenſten
Bewohner auf der ganzen Welt hat und deſſen Wirtſchaft
blüht, ſind für 48 Milliarden Mark Waren im Volke, die auf
Kredit gekauft ſind. Das bedeutet auf die Einzelperſpn
umgerechnet, d. h. durch die Diviſion der genannten Summe in
die Bevölkerungszahl von 110 Millionen, daß jeder einzelne ame=
rikaniſche
Bürger, gleichviel ob Mann Frau oder Kind, 436 Mark
Kreditſchulden in Warengeſchäften hat.
Sollte ein deutſcher Gehalts= oder Lohnempfänger dem Ame=
rikaner
derart moraliſch unterlegen ſein, daß er nicht einmal ein
Zehntel dieſes Kredites für ſeine ganze Familie verdient?
Dünkt ſich der deutſche Gehalts= und Lohnempfänger vornehmer
als der Großinduſtrielle oder der Amerilaner, die beide Kredit
nehmen, wenn er zu vorteilhaften Bedingungen zu erhalten iſt.?
Nein, der deutſche Lohn= und Gehaltsempfänger iſt nicht
zu vornehm, Kredit zu nehmen, nachdem er geſehen hat, daß die
Amerikaner ſich bei Anwendung dieſes Syſtems äußerſt wohl=
befinden
. Einerſeits gibt es tatſächlich in Amerika keine ſchlecht=
gelleideten
Leute, denn der Aermſte bringt die hierzu erforder=
lichen
Raten für Tilgung der Garderobeanſchaffung auf, ander=
ſeits
allerdings bewirkt die hochſtehende öffentliche Moral in
Amerika, daß dem Publikum die Verpflichtungen aus einem
Teilzahlungskauf heilig ſind.

Wir, die Heliosgeſellſchaft, haben 30 000 Stammkunden in
unſeren drei Geſchäften, in Frankfurt, Große Friedbergerſtraße
3335, in Offenbach, Große Marktſtraße 30, und in Darmſtadt,
Eliſabethenſtraße 6. Unſere Kunden ſind ausnahmslos Menſchen,
die jeden Pfennig dreimal herumdrehen, ehe ſie
ihn bei uns ausgeben, auch wenn es die geringe erſte Raten=
zahlung
iſt.
Es ſind Familienväter darunter und Mütter, die ihre bür=
gerliche
Exiſtenz nicht durch leichtſinniges Kaufen gefährden wol=
len
. Der Großeinkauf für 3 Geſchäfte und 30 000 Stammkunden
ermöglicht uns jeden Abnehmer ſo gut und billig zu bedienen
wie andere Firmen, die keinen Kredit geben.
Wer ſeine Winter= und Weihnachtseinkäufe (Wintermäntel,
alle Kleider, auch Kinderkleider, Möbel, Winterwäſche und
Grammophone) für ſich und ſeine Familie nicht aus den laufeu=
den
November= und Dezembereinnahmen beſtreiten kann oder
will, der komme in unſere Geſchäfte, in Darmſtadt, Frankfurt
(Zentrale, die kürzlich erheblich vergrößert wurde) und Offenbach.
Wer noch ein Vorurteil hat, überwinde es als rückſtändig.
Ein ſpezielles Beratungsbüro der Helios G. m. b. H. ermöglicht
Ihnen jede erdenkliche Auskunft über unſer allein zeitge=
mäßes
Verkaufsfyſtem. Kommen Sie jetzt, damit Sie
kurz vor Weihnachten nicht dem großen Gedränge ausgeſetzt ſind,
das dann in unſeren Verkaufsräumen herrſcht.
Wir wollen unſer Abſatzgebiet erweitern, dieſerhalb ſchneiden
Sie dieſen Artikel aus und beſuchen Sie uns in unſeren Ge=
ſchäftslokalitäten
in Darmſtadt: Eliſabethenſtr. 6, im
Hauptgeſchäft in Frankfurt: Gr. Friedbergerſtraße 33/85, und in
unſerer Offenbacher Filiale: Große Marktſtraße 80.
(18929
Beachten Sie ſtets unſere Zeitungsinſerate!

[ ][  ][ ]

Nummer 327

Gamstag, den 24. November 1928

Geite 11

Stott Ohlr and Tarnen.

Fußball.
Kreisliga Südheſſen.
Die Terminliſte (Nachrunde).
Die Herbſtſaiſon der diesjährigen Verbandsſpiele hat uns gezeigt,
daß der Klaſſenunterſchied der früheren Jahre heute vorüber iſt. Jeder
Spielſonntag brachte ſeine Ueberraſchung und der Kampf um die
Punkte war diesmal härter denn jemals. Wer diesmal Meiſter werden
vird, iſt heute noch völlig ungeklärt, und es iſt deshalb die Nachrunde
im ſo ſpannender. Die Terminliſte für die Rückſpiele liegt bereits ſchon
vor, und iſt die Paarung folgende:
5. 11. 28: Olympia WormsVfL. Lampertheim, SpV. Pfeddersheim
Olympia Lorſch, Olympia LampertheimStarkenb. Heppen=
heim
. SpV. Horchheim-Normannia Pfiffligheim. SpV.
HochheimFV. Bihlis.
2. 12. 28: Norm. PfiffligheimOlympia Worms, FV. BiblisSpV.
Pfeddersheim, VfR. BürſtadtSpV. Horchheim, Olympia
LorſchSpV. Hochheim.
9. 12 28: Olympia WormsVfR. Bürſtadt. Norm. Pfiffligheim
Okympia Lampertheim, VfL. LampertheimOlympia Lorſch,
SpV. HochheimSpV. Horchheim, FV. BiblisStarkenburg.
Heppenheim.
6. 12. 28: FV. Biblis-Norm. Pfiffligheim, VfL. Lampertheim
Starkenb. Heppenheim, SpV. PfeddersheimOlympia Lam=
pertheim
, SpV. HochheimVfR. Bürſtadt, Olympia Worms
Olympia Lorſch.
3. 12. 28: Starkenb. HeppenheimOlympia Worms, Norm. Pfifflig=
heim
VfL. Lampertheim, Olympia LorſchFV. Biblis,
Olympia LampertheimSpV. Hochheim, SpV. Horchheim
SpV Pfeddersheim.
0. 12. 28: FV. BiblisOlympia Lampertheim, Norm. Pfiffligheim
SpV. Hochheim, SpV. HorchheimStarkenb. Heppenheim,
Olympia WormsSpV. Pfeddersheim, VfR. BürſtadtVfL.
Lampertheim.
6. 1. 29: SpV. HochheimOlympia Worms, Olympia Lampertheim
gegen VfL. Lampertheim, Starkenb. HeppenheimOlympia
Lorſch, FV. BiblisSpV. Horchheim, SpV. Pfeddersheim
VfR. Bürſtadt.
3. 1. 29: SpV. PfeddersheimStarkenb. Heppenheim, VfR. Bürſtadt
gegen Norm. Pfiffligheim, Olympia LorſchSpV. Horchheim,
VfL. LampertheimSpV. Hochheim, Olympia WormsF.V.
Biblis.
0. 1. 29: Olympia Lorſch-Norm. Pfiffligheim, Starkenb. Heppenheim
VfR. Bürſtadt, Olympia LampertheimOlympia Worms.
7. 1. 29: VfR. BürſtadtOlympia Lorſch, SpV. HorchheimOlympia
Lampertheim, VfL. LampertheimFV. Bihlis, SpV. Hoch=
heim
SpV. Pfeddersheim.
3. 2. 29: VfL. LampertheimSpV. Horchheim, Olympia Lorſch
Olympia Lampertheim, Norm. PfiffligheimSpV. Pfedders=
heim
.
0. 2. 29: Olympia LampertheimVfR. Bürſtadt, Starkenb. Heppen=
heim
SpV. Hochheim, SpV. HorchheimOlympia Worms.
7. 2. 29: Starkenburg. Heppenheim-Norm. Pfiffligheim, SpV. Pfed=
derskeim
VfL. Lampertheim, VfR. BürſtadtFV. Biblis.
die Spiele beginnen um halb 3 Uhr.

Spielvereinigung 1921 Dreieichenhain.
Zum letzten Auswärtsſpiel der diesjährigen Serie muß die Spiel=
ereinigung
nach Dreieichenhain. In den vergangenen Spielen wurden
ie A1er reichlich vom Pech verfolgt, ſo daß ſie heute mit 17 Punkten
n drittletzter Stelle ſtehen. Dreieichenhain geht es nicht viel beſſer; ſie
hließen die Tabellenliſte ab. Die Spielvg.=Mannſchaft muß am kom=
tenden
Sonntag alls aufbieten, um dem ſo naheliegenden Abſtieg zu
rtgehen.
Die zweite Mannſchaft ſpielt gegen die gleiche obigen Vereins dort.
(bfahrt der beiden Mannſchaften 11½ Uhr ab Windmühle per Auto.
die 1. Jugendmannſchaft ſpielt gegen die gleiche des Fußhallvereins
Sfungſtadt, hier, vormittags 10 Uhr.
D.J.K. Darmſtadt D. J.K. Mainz=Michgel.
Am kommenden Sonntag ſtehen ſich obige Mannſchaften auf dem
ierzierplatz zu einem Freundſchaftsſpiel gegenüber. Beide Gegner
reuzten ſchon des öfteren die Klingen und konnten abwechſelnd als
Sieger aus dieſen Kämpfen hervorgehen. Wie der Kampf diesmal en=
en
wird, kann mit Gewißheit nicht vorausgeſagt werden. Ein ſpan=
ender
Kampf wird bevorſtehen. Das Spiel beginnt um 3 Uhr auf dem
Sportplatz der D.J.K. auf dem Exerzierplatz.
Fauſtkämpfer=Verein Rüſſelsheim.
Der Nationale Groß Kampftag im Boxen findet am kommenden
Sonntag im Frankfurter Hof in Rüſſelsheim ſtatt. Folgende Kämp=
er
werden antreten: Die Einleitungskämpfe beſtreiten: Im Fliegen=
ſewicht
: Hunos (1. Kreismeiſter) Kilbinger=Koblenz; Bantamgewicht:
Sprengert (1. Baumeiſter) Kallmann=Koblenz; Federgewicht: Schä=
del
Jäger=Koblenz; Leichtgewicht: Rohte I Kalme=Koblenz; Halb=
chwergewicht
: Luch (1 Kreismeiſter) Fauſt=Koblenz: Schwergewicht:
Melzon (1 Kreismeiſter) Steinmüller=Mannheim ( 2. Deutſcher Mei=
ter
). Die Hauptkämpfe des Abends beſtreiten: Leichtgewicht: Brepohl
1. Kreismeiſter) Virnig=Köln (1. Deutſcher Meiſter im Bantam=
gewicht
), Kern=Frankfurt (1. Deutſcher Meiſter im Fliegengewicht)
Lutz=Mannheim (1. Deutſcher Meiſter im Bantamgewicht). Aus dieſem
Programm kann man erſehen, daß der F. K.V. Rüſſelsheim keine Mühe
geſcheut hat, ausgezeichnete Boxkämpfe zu zeigen.

Schöne

Zim.=Wohn.
in Hep engeim
Bergſtr.) per bald
u verm. Angeb. er=
let
. poſtlagernd F.M
Heppenheim. (*3075:
Auswärt. Bohn.

Griesheim.
Schöne, mod. 3 Zim=
ner
=Wohnung in
ieuerbautem Haus
Tüche Bad, Zen ral=
ſeizg
., Waſſ rleitg.
Bas, eleltr. Licht
Balkon. Halteſtelle
der Elektr, an ſolide
Leu e zu vermieten
Anzuſeh. bei Auzuſt
Leber, Pfungſtädter=
traße
4. (18841b

Zu vermieten
großer hell. Raum
(für photogr. Atel.)
und Nebenräume
Georgenſtr. 1½,
(*3067
Läden

Laden
m. 1 Schaufenſt in g.
Geſchäftsl. zu verm.
Ang. unt. U4 Gſchſt.
*30593

Laden in ſehr guter
Geſchäft=lage, für
Friſeurgeſchäft. in
Pfungſtadt, ſofort zu
vermieten. Ang. u
U 75 Geſchſt 3074*

Autogaragen
neu z. verm. Kahlert=
ſtraße
10 ( 30512d30

Tannenſtr. 23, III.,
b. Lang, einf. möbl.
Zim. z. vm. B18976

S4ön möbl Wohn=
u
. Schlafzimmer, im
Zentr. der Stadt ge=
legen
, an berufstät.
Herrn zu vermieten
Angebote unt. U 66
an die Geſchſt. 18975

Liebigſtr. 13, I., gu
möbl. Woln= und
Schlafz, el. Licht zu
vermiet. (*30730emt

Grafenſtraße 4, II.
gut möbl. Zim mit
el. Licht per 1. Dez
*30729
zu verm.

Kaſinoſtraße 7, II.
freundl. möbl. Zim.
abzugeben. ( 30705
Eſchollbrückerſtr. 1, I
ſchönes, gut möbl.
Zimmer mit elektr.
Licht z. vm. (189462

Aliceſtr. 8, I. möbl.
Z. m. Penſ. z. verm.
30581

Möbl. Zimmer zu
verm. Erzhauſen,
Bahnſtraße 65.
(18902b

Auf 1. Dezember
3 behaglich
möbl. Zimmer
mit kleiner Küche zu
verm. Sep. Eina,
Kachelofe;, el Licht.
Gas, evtl. Mittags=
tiſchim
Hauſe 7 30741
Saalbauſtraße 72.

Zumieten geſucht

für Schreinerei ge=
eignet
, 50100 qm
groß, zu mieten geſ.
2 Hobelbänke und
Schreinerwerkzeuge
zu kaufen geſucht.
Angebpie mit P eis
unter U 76 an die
Geſchäftsſt. (18245
Räume
für leichten Fabrikbe=
trieb
ca. 50 qm. geſ.
Angeb. unt. U 62 an
die Geſchſt. ( 30712
Mit I. Beamter, ver=
heir
, kinderlos, ſucht
ſofort vd. z. 1. Jan.
1929 ruh. 34Zim.=
Wohnung in Darmſt.
oder Nähe. Schriftl.
Angeb. unt. U 67 an
die Eeſchſt. (18971b
Suche für meine
Frau u. ernr achſene
Tochter z. 1. Januar
gut möbl.
Wohn= und
Schlafzim.
mit pder ohne Pen=
ſion
bei gebildeter
Familie Ar gebote
unter T 229 an die
Geſchäftsſt (18851b
Kinderl. Ehepaar ſ.
Zimmer m. Küchen=
benutzung
. Angeb u.
U 44 Gſchſt ro684
Berufstät. Herr ſucht
gut möbl. Zimmer,
ſeparat, el. L. Ruhige
Lage bevorz. Ang. u.
U 51 Gſchſt. ( 306911

Die inkereſſanke Woche.
Alles auf zwei Schultern.
Weiter geht die Debatte um Nurmi, nachdem nunmehr feſtgeſtellt
worden iſt, daß die Klage um die Amateureigenſchaft des großen Finnen
verfrüht war. Es bleibt alſo ein Rätſelraten um die Pläne Nurmis.
Die vielgerühmte Schweigſamkeit des größten Läufers verdichtet noch
das Dunkel um die Affäre Nurmi. Wie dem auch ſei, es geht zu weit,
daß die Idealiſten alles Hoffen und Bangen auf die Schultern eines
Menſchen laden. Man kann den Beſtand einer ſportlichen Idee, einer
Weltanſchauung ſozuſagen, nicht von dem ſchwachen Willen eines Man=
nes
abhängig machen. Die Tatſachen, daß dieſer Menſch 10000 Meter
in 30:18,8 Minuten läuft, macht ihn noch nicht zum Prüfſtein für die
Berechtigung des Amateurbegriffes. Wir wehren uns ſo oft gegen die
Behauptung, daß die ſportliche Leiſtung überſchätzt werde, wir ſelbſt aber
geben Grund zu einem ſolchen Vorwurf, wenn war an eines Menſchen
Tun oder Unterlaſſen den Beſtand der ſportlichen Moral prüfen wollen.
Wie die Alten ſonſt nichts.
Der Zweite im Olympiſchen Marathonlauf, Plaza=Chile, hat die
Summe von 20000 Mark aus einer Nationalſpende angenommen. Die
kanadiſche Hochſpringerin, Catherwod, und der Sprinter Williams, beide
Olympigſieger, wurden mit Limouſinen beſchenkt. So ſinnig es auch
ſein mag, daß man dem ſchnellſten Manne der Erde einen Kraftwagen
verehrt, dieſe hochherzigen Schenkungen ſcheinen doch mit dem rein olym=
piſchen
Gedanken nicht ganz vereinbar. Wird geſagt! Nun iſt der
olympiſche Gedanke nicht ganz ſo, wie er ſich im Gehirn unſerer Sport=
ideologen
und Stammtiſch=Amateur=Fanatiker ausmalt. Es ſoll näm=
lich
auch bei den Griechen, denen man den Profeſſionalismus ſchlecht vor=
werfen
kann, ähnliche Dinge gegeben haben. So genoſſen die griechiſchen
Okympioniken Vorzüge, die ſie außerordentlich wohltuend an ihrem
Zechinnenbeutel zu ſpüren bekamen. Die Sieger von Olympia waren
von den Steuern befreit. In einer Zeit, da man beſchaulich bei Schal=
meienklang
die Lämmer graſen ließ, hatte man alſo Verſtändnis dafür,
daß eine finanzielle Zuwendung in allen Ehren den Beſchenkten keines=
wegs
zur Schande gereichen könne. Und heute in der Periode des rück=
ſichtsloſeſten
Exiſtenzkampfes, will man das nicht mehr begreifen! Das
ſcheint der unechten Poſe zu viel.
Das Lehrſpiel
Darüber iſt ſich Fußballdeutſchland einig. Die 4:1 Niederlage der
Berliner gegen die Wiener=Stadtmannſchaft war ein ideales Lehrſpiel.
Fragt ſich nur, ob die daraus reſultierenden Lehren beſonders erfreulich
waren. Die erſte Lehre iſt wohl die, daß die Wiener Profis eine Zug=
nummer
für Deutſchland ſind. Trotz der Propaganda, die von der deut=
ſchen
Fußballregierung gegen die unidealen Wiener gemacht wurde. Die
zweite Lehre iſt ſehr eindeutig. Wir ſind in Deutſchland im Fußball
nicht weiter gekommen, wir ſind nicht nur ſtehem geblieben, ſondern
zurückgegangen. Was in Berlin geſchah, war nur eine Ergänzung zu
der Kataſtrophe von Budapeſt. Wien ſiegte und bewies gleichzeitig einen
Klaſſeunterſchied zwiſchen unſeren reinen Amateuren und ſeinen tri=
vialen
Profis. Vergeſſen wir nicht, daß heute in Berlin ebenſo gut
Fußball geſpielt wird wie in feder anderen deutſchen Stadt. Der Ein=
wand
von der kompletten öſterreichiſchen Nationalmannſchaft iſt wie ein
Kräutlein, mit dem man allenfalls die Schmerzen mangelhaft informier=
ter
Gebirgsbauern zu lindern trachten ſollte. Hier hilft nur ein Ge=
ſtändnis
. Seit unſere großen Spitzenmannſchaften, Mürnberg und Fürth,
ihre unerreichte Höhe verloren haben, ſind wir zur Mittelmäßigkeit
herabgeſunken. Trotz Reichstrainer und der anderen Fußballweiſen!
Die Hochburg war auch für Wien, Budapeſt und Prag ein Platz, vor
dem man ſich ſcheute. Heute ſuchen wir ihn in Deutſchland vergeblich.
Handball.
Rot=Weiß, VfR. Fußballſportverein Frankfurt.
Am kommenden Sonntag tritt der Rot=Weiß=VfR. ſeinen ſchwerſten
Gang an. Er ſteht nicht nur dem Bezwinger des vorjährigen ſüddeut=
ſchen
Meiſters und des Polizeiſportvereins Darmſtadt=Babenhauſen
gegenüber, ſondern er hat auch gegen eine Mannſchaft zu kämpfen, die
mit allen Mitteln die unrühmliche 7:2=Niederlage des Vorſpiels wieder
gutmachen will. Ohne jene Niederlage ſtünden die Frankfurter heute
vor dem Polizeiſportverein an der Spitze der Tahelle.
Ueber den Spielausgang beſteht kein Zweifel. Der Fußballſportver=
ein
iſt heute mehr denn je in Hochform und wird ſich auf dem eigenen
Platze keine Punkte abnehmen laſſen. Rot=Weiß=VfR. iſt infolge
Spielerverletzung in den Leiſtungen ſtark zurückgegangen. Die Mann=
ſchaft
macht einen abgekämpften Eindruck. Bei der ſtarken Hnterm=
ſchaft
der Darmſtädter ſollte jedoch den Frankfurtern ein zahlenmäßig
hoher Sieg ſchwer fallen. Beide Mannſchaften treten in ſtärkſter Auf=
ſtellung
an. Die übrigen Mannſchaften ſind ſpielfrei, da in Heſſen
wegen dem Totenſonntag alle Spiele ausfallen.

Die deutſche Eishockeymeiſterſchaft 1929, die nach Berlin vergeben
wurde, wird mangels einer Eisſtätte in Berlin wahrſcheinlich am 13.
Januar auf dem Rieſſerſee ſtattfinden.
Einen feſtlichen Empfang erhalten in Hamburg die ſiegreichen deut=
ſchen
Reiter, die mit dem Dampfer Albert Ballin aus Amerika zurück=
kommen
.
Der Berliner Schlittſchuhklub trägt am N. November in Wien ein
Eishockehwettſpiel gegen den Wiener EV. aus.
Ein Hallentenniskampf Uhlenhorſter Klippers gegen Racing Club
de France ſteigt am 1./2. Dezember in der Hamburger Tennishalle. Hier
werden Cochet, Borotra, Brugnon und George mitwirken.

Kärnberger
Zürger-Zeitung
Organ der Reichspartei des deutſchen
Mittelſtandes (Wirtſchaftspartei) Nürn=
berger
Hausbeſitzerzeiturg Einzige täglich
erſcheinende Mittelſtandszeitung Bayerns.
Die umfaſſende Verbreitung bei den Kreiſen
von Hausbeſitz, Handel, Handwerk und Ge=
werbe
in Nürnberg und Fürth wie beim
geſamten Mittelſtand in ganz Franken
ſichert allen Inſerenten die beſten Erfolge.
Erſcheint täglich werktags=Verlangen Sie
unverbindl. Probenummern u. Preisangebot

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 24. Nov. 12.45: Dr. Laven und Dr. Rich.
Wieske: Ein Beſuch des Zoologiſchen Gartens: Rohben und Pin=
guine
. O 13.15: Konzert. O 15.05: Jugendſtunde. Humboldtſchule
(ſtädt. Oberlyzeum mit Frauenſchule). Dem Gedächtnis des Todes
von Franz Schubert. O 16.35: Operettenmuſik. Millöcker: Ouv.
zu Der Bettelſtudent. Czibuka: Angelo=Walzer aus Pfingſten
in Florenz Geſang. Strauß: Potpourri Simplicius.
Millöcker: Quadrille aus Der Feldprediger Strauß: Ninetta=
Walzer. Suppe: Potpurri Zehn Mädchen und kein Mann
Genee: Nanon=Marſch. Mitw.: Alois Resni (Tenor). o 18.10
Leſeſtunde. Aus Auf zwei Planeten von Kurd Laßwitz. O 18.3G
Dombaumeiſter Güldenpfennig, Köln: Deutſchlands größtes Bau=
kunſtwerk
: Der Kölner Dom o 19: Briefkaſten. 19.15: Espe=
ranto
. O 19.45: Dr. Hanna Szaß: Zum 70. Geburtstag von
Selma Lagerlöf, 0 20.15: Gaſtſpiel Robert Koppel. O. Anſchlss
Berlin: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Samstag, 24. Nop. 10.30: Schallplatten. 12.30: Schall=
platten
. 8 14: Jugendſtunde. Elſa Pfeiffer, K. Köſtlin, Funkorch,
S 15.15: Unterhaltungskonzert. Leitung: C. Strupe. Mitw.: Ellen
Beck. Funkorcheſter. 16.35: Frankfurt: Operettenmuſik. Muſikal.
Leitung: R. Merten. Mitw.: Alois Resni (Tenor). O 18: Freiburg:
Generalſekretär Wieſen: Heifende Volksgemeinſchaft. O 18.30: Berlin:
Kölner Dombaumeiſter Güldenpfennig: Deutſchlands größtes Bau=
kunſtwerk
: Der Kölner Dom. 19: Handelsſchulaſſeſſor Dr. Wolff:
Die verſchiedenen Bücher und Formen der doppelten Buchführung,
O 19.30: Aus W. A. Mozarts Lebenswert. Mitw.: Philharmon,
Orcheſter Stuttgart, Leitung: E. Kahn. Eif. Vortrag: Prof. Nagel.
Ouv. und drei Kontertänze. Teile aus der Oper, Mitridates
Symphonie. Lieder. Divertimento. e 20.45: Vor und
hinter den Kuliſſen. Zuſammengeſtellt von Fr. Konr. Hoefert, Berlin,
Mitw.: Elſe Rüthel=Schabe., Fr. Konr. Hoefert, Emil Heß, Phil=
harmoniſches
Orcheſter Stuttgart (Dirigent: E. Kahn). Die Geſetz=
geber
: Mozart: Der Schauſpieldirektor. Shakeſpeare: Rede an
die Schauſpieler. Leſſing: Dramaturgie. Goethe: Ratſchläge
für die Bühne. Das Perſonal: Reger: Pierrot und Pierrette.
Werfel: Der Dirigent. Wilde: Die Diva. Roth: Einer aus dem
Orcheſter. Reger: Colombine. Haſenclever: Der Schauſpieler.
Klabund: Der Anfänger. Hoefert: Die Souffleuſe. Silbergleit:
Der alte Mime. Reger: Harlekin. Dem Mimen flicht die Nach=
welt
keine Kränze! 1760. Erzählung des Bauern Schorſch Möhle
über die letzten Tage der Neuberin. Saint=Saens: Die Muſe
und der Künſtler. Wovon das Publikum nichts erfährt. Lortzing:
Opernprobe. Lerſch: Kurzſchluß im vierten Akt. Berlioz:
Epiſode aus dem Leben eines Künſtlers. O Anſchl.; Heitere ſchwäbiſche
Stunde. Leitung: Stockinger. Mitw.: Erna Faßbinder, Artur
Anwander, E. Stockinger, Funkorcheſter. e 2580; Tanzmuſik,
Kapelle Albert Seeliſch.
Berlin.
Sonnabend, 24. Nov. 15.30: Schach. Nebermann: Die beiden
letzten Berliner Meiſterturniere (Mit Partievorführungen). o 16:
San.=Rat Dr. Frank: Mediziniſch=hygieniſche Plauderei. e 16.30:
Harry Gondi: Der deutſche Witz in verſchiedenen Mundarten‟. O
17: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Eugen Sonntag. O 18.30:
Dombaumeiſter Güldenpfennig, Köln: Deutſchlands größtes Bau=
kunſtwerk
: Der Kölner Dom e 19: Armin T. Wegner: Auf
der Völkerbrücke‟. (Die Stadt der ſchwarzen Türme (Baku),. O
19.30: Oberregierungsrat Dr. Wende: Die Entwicklung des deuf=
ſchen
Arbeitsrechts und ſeine künftige Geſtaltung, 20: Abendunter=
haltung
. Mitw.: Irene de Noiret, Ralph Erwin, Karl Leuſchner,
Zigeunerkapelle Iliescu vom Tſcherkeß. Am Flügel: Karl Rock=
ſtroh
. 21: Georg Kaiſer (Zum 50. Geburtstag am 25. Nov.).
Mitw.: Georg Kaiſer, Herm. Kaſack, W. Frack u. a. Anſchl.:
Tagesnachr. Danach: Tanz=Muſik (Kapelle Burnabas von Geczy),
Deutſche Welle. Sonnabend, 24. Nov. 10.15: Berlin: Nach=
richten
. O 12: Für die Schule. Schulſingſtunde unter Leitung von
Prof. Jöde. O 13.30: Berlin: Nachrichten. O 14.30: Kinderbaſtel=
ſtunde
. Der Aufbau unſeres Zoolog. Gartens. O 15: B. K. Graef:
Sprechtechnik. 15.30: Wetter und Börſe. 6 15.40: Anna Roſe
Bube: Streiflichter der kommenden Mode. o 16: Fr. Weſtermann:
Aus der pädagogiſchen Abteilung des Zentralinſtituts. o 16.30:
Hamburg: Wandel der Myſterien. o 17.30: Th. Kotzur: Die
Frage des Einheitsſtaates und die Beamten. 18: Siegfr. Böhm:
Kohle und Licht. Dialog mit einem Gasarbeiter. 18.30;
Spaniſch für Anfänger. O 18.55: Dr. Hurwicz: Die ruſſiſche Welt,
0 19.20: B. A. Haaſe=Faulenorth: Einführung in die Genealogie.
O 20: Berlin: Abendunterhaltung. Mitw.: Irene de Nofret, Ralph
Erwin Karl Leuſchner, Zigeunerkapelle Iliescu vom Tſcherkeß.
Flügel: K. Rockſtroh. S 21: Georg Kaiſer. (Zum 50. Geburtstag.
am 25. November.) Mitw.: Herm. Kaſack. W. Franck, G. Kaiſer.
O Anſchl.: Preſſenachrichten. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Bar=
nabas
p. Gecu.

Nur beim Fachmann
C. Boßler & Co G. m. b HI
Ernst-Ludwigstiaße 14
Telephon 2140 (16308a

Wetterbericht.
Ausfichten für Saustag, den 24. November: Unbeſtändiges, wechſelnd
wolkiges Wetter, mild, zeitweiſe Niederſchläge, ſüdweſtliche bis weſt=
liche
Winde.
Ausſichten für Sonntag, den 25. November: Unter wechſelnder Bewöl=
kung
verbunden mit vorübergehender Aufheiterung etwas friſcher,
noch vielfach Regenſchauer.

Berufstät. Herr ſucht
per !. Dez ſchönmöbl.
Zimmer, evtl. m. Kla=
vierbenutzg
. Ang. u
U 82 Gchſt. (*30758
Ruhiger Student ſ
Zimmer mit el. L. z.
1. Dez. Angeb. unt
U 79 Geſchſt. 30753
Jg. Frau ſ. leere=
Zimmer bei ält, Frau
od. errn gegeu
Miete und Hans=
(30695
arbeit.
Angebote u. U 54
an die Geſchäftsſt
Einfach möbl. Zim.,
heizb. u. el. Licht, v.
berufst., ſolid. Herrn
per ſofort z. miet. geſ.
Ang. m. Preisang. u
U 68 Gchſt. 30717
Lehr unge ſucht
möbliert. Zimmer
mit Penſion u. Fa=
mii
enanſchluß bgut.
kath. Fam. Ang. m.
Preis u. U 80 Gſchſt.
Nähe Marienplatz be=
30755
vorzugt,

Sofort beziehbares

i. Vorort Darmſtadts,
5 Zimmer, Küche.
Badeg., Geſamtf äche
1100 qm. (19003
ſonderſteuerfrei,
tauſch os bezb
für nur 14 500 Mark
u verk., Anz. Ver=
ein
arung Intere
ſenten erhalt, näheren
Aufſchlnz nur durch
Alb. Mittelſtäd=
Eliſabethenſtraße 34.
ernſprecher 2340.

Prima Exiſten z.
Haus mit gutgehender Bäckerei!
Gelegenheitskauf! Jahrzehnte beſtehend!
Nachweisbarer jährl. Mehlverbrauch: 1000
Sack. Familienv rhältniſ e halber zu ver=
kaufen
. Preis 47000Mc Anz. 10-1500.
Näheres durch: II.18950
Immobilien,
Wolff. Moos & Gb., Bensheim a. d. B

Limanthenkaas

im Herdwegviertel, enth. 7 Zimm., 2 Mäd=
chenzimmer
. Veranda, Bad, Dampfhe zung
und großer Garten mit Feinobſt, ofort
zu verkaufen und bald beziehbar. Preis
40 000 ℳK, unz. ca. 15000 ℳK. A. geb unter
U 47 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl (*30688

nahe Wilhelmninenſtraße, enthaltend 8 große
Zimmer und Zubehör, Bao uſw. und iſt
iu jeder Weiſe hochherrſchaftl ausgeſtattet,
beſitzt ferner Vorgarten, Einfahrt u. ſchön.
Rückgarten. Preis 50000. Anzahlung
Vereinbarung. Näheres durch Conrad &
Hel mund, Waldſtraße 3. Tel. 3084 (*30727

Günſtig zu verkaufen mehrere Häuſer;
ſaarländiſch. Beſitzer, davon 2 mit freiem,
Laden, 2 mit Toreinfahrt u. ſch. Werkſtatt,
1 billiges Wochenendhaus an der Bergſtr,
1 Kaffeereſtanrant mit Fremdenpenſion.
iſ chönes Landhaus (Odenwald), 1 Gut;
57,6 Morgen. Anzahlung 4 5000 Mark.
Nur
durch Matth. Britz (3on4s
Darmſtadt, Viktoriaſtraße 100, Tel. 3962.

Haus
m. freiwerdend. Woh=
nungi
. gt. Wohnl, bet
3000 Mk. Anzahlg. u
1000Mk jährl. Abzahl
v. ſolv Käuf geſ.Ang.
u. U 28 Gſchſt. (*30642 Med. Drogerie
in d. Nähe Darmſtadts
zum fabelhaft billig.
Preis v. Mk. 3000 bar
z. verk. Ang. u. T192
Geſchäftsſt. (*30427 [ ][  ][ ]

Nummer 322

arm

Samstag, den 24. Novbr.

Börſe und Gelomarft.
Im großen und ganzen konnte die Aufwärtsbewegung am Berliner
Effektenmarkt auch in der hinter uns liegenden Berichtswoche Fortſchritte
machen. Dies iſt um ſo bemerkenswerter, als verſchiedene ungünſtige
Vorgänge in der Wirtſchaft und der Politik vorlagen und vor noch nicht
allzulanger Zeit die Börſe geneigt war, auf günſtige Momente überhaupt
nicht, auf ungünſtige um ſo kräftiger zu reagieven. Die Verſchärfung
der Situation im Lohnkonflikt in der Eiſeninduſtrie, und gerade dieſe
hatten die Börſenkreiſe mit einem ſtaunenswerten Optimismus bisher
beurteilt, die ſich daraus ergebenden wirtſchaftlichen Schäden, die zeit=
weiſe
eingetretene innerpolitiſche Kriſe und ſchließlich die allerdings bald
behobene Geldverknappung vermochten die Börſe nur vorübergehend zu
einer gewiſſen Zurüchhaltung zu mahnen. Vielmehr konnte das Ge=
ſchäft
an Umfang und Lebhaftigkeit im Vergleich zur Vorwoche nicht un=
beträchtlich
gewinnen, und neben dem Ausland und der Provinz betei=
ligte
ſich das Publikum, angeregt durch die lebhafte Bewegung der
Spezialwerte in größerem Ausmaße als bisher wieder am Börſen=
verkehr
. Hiervon profitierten naturgemäß in erſter Linie die bisher
favoriſierten Spezialwerte; doch auch die übrigen Märkte konnten ſich
im Anſchluß daran nicht unetheblich beleben. Die Börſe zeigte eine un=
verändert
zuverſichtliche Tendenz und ließ ſich in dieſer Auffaſſung, da
ihre Aufmerkſamkeit nur den inneren Vorgängen der Märkte zugewendet
war, durch äußerliche Vorgänge kaum beeinfluſſen. Die Spekulation
war kräftig bemüht, das Effektengeſchäft weiterhin zu beleben und ſuchte
und fand neue Stützpunkte. Angeſichts des Optimismus wurden gegen
Schluß der Berichtswoche auch warnende Stimmen vernehmbar, die zu
bedenken gaben, daß der Lohnkonflikt der Eiſeninduſtrie bereits über
drei Wochen anhält, und die aus der Ausſperrung veſultierenden Schä=
den
nicht ſo ſchnell überwunden ſein werden, und darauf hinwieſen, daß
wir von einer endgültigen Regelung des Reparationsproblems, von dem
die Entwicklung unſerer Wirtſchaft nicht zum wenigſten abhängig ſein
wird, noch ſehr weit entfernt ſind. Die Börſe ſchenkte aber erſt am
letzten Tage der Berichtswoche dieſen Gedankengängen nur in beſchränk=
tem
Maße Gehör. Die Abgaben, die zu einer leichten Abſchwächung
führten, ſind jedoch zum großen Teil in Rückſicht auf die Vorbereitung
zum bevorſtehenden Ultimo erfolgt. Im Vordergrund ſtand auch weiter=
hin
der Elektromarkt. Im Mittelpunkt des Verkehrs am Bankenmarkt
ſtanden erneut Reichsbankanteile. Am Montanmarkt machte die Befeſti=
gung
durchweg Fortſchritte. Große Beachtung widmete die Börſe den
Vorgängen in der Autrxiobilinduſtrie, wenngleich die Verſionen über die
Intereſſennahme des Auslandes an einigen großen deutſchen Fabriken
bisher mit Ausnahme der NSU.=Geſellſchaft unbeſtätigt blieben. Die
Kurſe der Automobilwerte erfuhren nur unerhebliche Veränderungen.
Hinzuweiſen bleibt noch auf die Steigerung einer Reihe von Freigabe=
werten
wie Stöhr, Orenſtein u. Koppel, Hemmoor=Zement und Che=
miſche
Heyden, die teils größere Summen bereits ausgezahlt erhalten,
teils ſolche noch zu erwarten haben. Die übrigen Märkte waren bis auf
den der Kunſtſeidenwerte gut gehalten, zum Teil auch leicht erhöht.
Die Entſpannung am Geldmarkt hat im Laufe der Woche weitere
Fortſchritte machen können. Der Geldbedarf iſt weiter zurückgegangen,
obwohl die Vorbereitungen für den Ultimo bereits eingeſetzt haben. Der
vorausſichtliche Bedarf an Reportgeld wird zwar wegen der Ausdeh=
nung
des Termingeſchäftes und der weſentlichen Kurserhöhungen, die
ſeit Feſtſetzung der Oktoberliquidationskurſe durchweg eingetreten ſind,
eine Erhöhung erfahren. Doch dürfte mit einer glatten Abwicklung der
Liquidation zu rechnen ſein. Der Satz für Tagesgeld konnte auf 5 bis
7 Prozent zurückgehen. Monatsgeld war unverändert mit 7,75 bis 8,75
Prozent zu haben. Der Diskontmarkt lag ruhig. Der Satz blieb mit
6,25 Prozent für beide Sichten unverändert. Für Warenwechſel wurde
ebenfalls ein unveränderter Satz von 6’/s Prozent genannt. Hinſichtlich
der weiteren Entwicklung am Geldmarkt iſt naturgemäß mit einer Zu=
nahme
des öffentlichen Geldbedarfes zum Jahresſchluß zu rechnen. Hinzu
kommen die ſich aus der Anleiheablöſung ergebenden und gegen Jahres=
ende
fälligen Veroflichtungen des Reiches, ſo daß die ſaiſonmäßig be=
dingte
ſtarke Geldflüſſigkeit des November bald einer neuerlichen An=
ſpannung
Platz machen dürfte. Von gewiſſem Einfluß wird auch die
Entwicklung des internationalen Geldmarktes ſein.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Die Roheiſenproduktion im Saargebiet. Die Produktion an Roh=
eiſen
im Saargebiet weiſt in den erſten zehn Monaten 1928 gegenüber
dem gleichen Zeitraum des Vorjahres eine faſt neunprozentige Zunahme
auf. Sie betrug 1928 1600 856 Tonnen, 1927 1 485 105 Tonnen. Die
Nohſtahlerzeugung hat ſich mit 1 720 178 Tonnen von Januar bis Okto=
ber
1928, gegenüber 1 591 667 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vor=
jahres
, ebenfalls verbeſſert.
Die Reichseinnahmen an Steuern, Zöllen und Abgaben. Nach einer
Ueberſicht über die Einnahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und
Abgaben betrugen dieſe Einnahmen vom 1. April bis 1. Oktober 1228
5559 990 RM., für Oktober 1062352221 RM. Davon entfallen au
fortdauernde Beſitz= und Verkehrsſteuern 3887 966 562 bzw. 817 150 315
RM., auf einmalige Beſitz= und Verkehrsſteuern 5 416 777 bzw. 768 454
RM., auf verpfändete Zölle und Verbrauchsabgaben 1 639 546 342 bzw.
240 365 751 RM., auf andere Zölle und Verbrauchsabgaben 26 773 867
bzw. 4 054 235 RM.
Die Leiſtung der deutſchen Walzwerke im Oktober 1928. Die Leiſtung
der deutſchen Walzwerke betrug im Oktober 1031 891 To. Die durch=
ſchnittliche
arbeitstägliche Gewinnung belief ſich auf 38 218 To. gegen
37 634 To. im Vormonat und 39 470 To. im Auguſt. Dies entſpricht
75 Prozent der durchſchnittlichen arbeitstäglichen Leiſtung des Jahres
1913 im Deutſchen Reich damaligen Umfanges.
Schuhhaus J. Grünebaum in Frankfurt a. M. in Zahlungs=
ſchwierigkeiten
. Das Schuhhaus J. Grünebaum in Frankfurt a. M.
verſucht, ſich laut Ledermarkt mit ſeinen Gläubigern zu vergleichen.
Die Verbindlichkeiten betragen rund 300000 RM., denen als Aktivpoſten
das Warenlager, deſſen Wert noch nicht feſtſteht, gegenüberſteht.
Zellſtoff=Fabrik Waldhof A.=G. Die Verwaltung der Zellſtoffabrik
Waldhof A.=G. beruft nunmehr die a. v. Hauptverſammlung, die über
die im Zuſammenhang mit der Beteiligung der Geſellſchaft an der finn=
ländiſchen
Zellſtoffabrik erfolgende Erhöhung des Grundkapitals um
10,7 Mill. RM. Beſchluß faſſen ſoll, auf den 10. Dezember nach Mann=
heim
ein.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Beendet wegen Mangel an Maſſe: Darmſtadt: Fa. Paul Kaiſer u. Co.,
Geſellſchafter: Georg Haller und Georg Kramer. Beendeter Konkurs:
Butzbach: Kfm. Leo Spiro.

Produkkenberichte.

Frankfurter Produktenbericht vom 23. November. Zum Wochen=
ſchluß
war die Haltung am Frankfurter Produktenmarkt ebenfalls ruhig.
Anregungen lagen nicht vor, ſo daß die Umſätze eng begrenzt blieben.
Preisveränderungen traten nicht ein. Weizen 23.10; Roggen 22;
Sommergerſte 24 bis 24,25; Hafer, inländiſcher 22,50 bis B3,25; Mais,
für Futterzwecke 22,25; Weizenmehl 33,25 bis 34; Roggenmehl 29,25
bis 30; Weizenkleie 13,50 bis 13,60, und Roggenkleie 13,75. Tendenz
ruhig.
Metalleokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 23. November ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam ( No=
tierung
der Vereinigung für die D. Elektrolytkupfernotiz 151,50 RM.
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtan=
des
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lieferung und Beazhlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium,
98 bis 99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 MM.,
desgleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Rein=
bickel
, 98 bis 99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 8487 RM.,
Feinſilber (1 Kg. fein) 79,5081 RM.
Die Berliner Metallnotierungen vom 23. November ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 138,25 (138,75), Februar, März, April, Mai, Juni,
Juli 138,25 (138,25), Auguſt, September 138 (138,25), November 138
(138,75), Dezember 138,25 (138,75). Tendenz: abgeſchwächt. Für Blei;
Januar Februar 42,50 (42,75), März, April 42,50 (43), Mai Juni
42,50 (42,75), Juli 42,50 (43), Auguſt, September, Oktober 42,75 (43),
November 42,25 (43.25), Dezember 42,25 (42,75). Tendenz: ſtetig Für
Zink: Januar, Februar 49 (50), März, April, Mai, Juni, Juli,
Auguſt, September, Oktober 49,25 (50,25), November 49 (49,75), De=
zember
49 (50). Tendenz: ruhig. Die erſten Zahlen bedeuten Geld,
die in Klammern beigefügten Brief.

Frankfurter und Berliner Effekienbörſe.
Frankfurt a. M., 23. November.
Bei Eröffnung der heutigen Börſe machte ſich wieder eine gewiſſe
Zurückhaltung bemerkbar, da die Verſchärfung im Eiſenkonflikt allge=
mein
verſtimmte. Die Spekulation ſchritt daher noch verſchiedentlich zu
Abgaben, ſo daß vereinzelt kleine Kursrückgänge eintraten. Es machte
ſich jedoch bald, vom Farben= und Elektromarkt ausgehend, eine freund=
lichere
Stimmung bemerkbar, die noch durch einige günſtige Momenie
verſtärkt wurde. So gaben die feſten Auslandsbörſen von geſtern und
die etwas größere Beteiligung der Bankkundſchaft am Börſengeſchäft
eine Anregung. Da auch das Ausland verſchiedentlich größere Käufe
vornahm, ſchritt aus dieſem Grunde die Spekulation ebenfalls zu Dek=
kungen
, ſo daß ſich das Geſchäft, beſonders in Spezialwerten, recht leb=
haft
geſtalten konnte. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtanden vor
allem am Chemiemarkt J. G. Farben mit plus 2 Prozent, in denen das
Geſchäft zeitweiſe einen recht ſtürmiſchen Charakter annehmen konnte.
Auch Scheideanſtalt lagen wieder etwas erholt. Am Elektromarkt machte
ſich für Licht und Kraft bei einer Beſſerung von 3,5 Prozent ſtarke Nach=
frage
geltend, Siemens eröffneten 1,5 feſter. Auch ſonſt gingen bei den
übrigen Elektrowerten die Kursbeſſerungen bis zu 1 Prozent. Nur für
Geſfürel beſtand Realiſationsneigung mit minus 0,75 Prozent. Am
Montanmarkt blieben die Umſätze minimal. Die Aufhebung der ame=
rikaniſchen
Anti=Dumpingverordnung gegen deutſches Roheiſen konnte
keinen Einfluß ausüben. Es kamen hier nur Rheinſtahl mit plus 1 Pro=
zent
und Otavi mit plus 0,5 Prozent zur erſten Notiz. Banken lagen
uneinheitlich. Metallbank ernent 1,5 Prozent ſchwächer, Reichsbank da=
gegen
weitere 1,5 Prozent erholt. Von Bauunternehmungen konnten
Hoch= und Tiefbau weitere 2 Prozent anziehen, ſo daß ein Kurs von
102 Prozent erreicht wurde. Am Automarkt waren Adlerwerke weiter
ſtark angeboten und erneut 2,75 Prozent niedriger; Daimler behauptet.
Sonſt waren gegenüber der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt Kursbeſſerun=
gen
bis zu ein Prozent zu verzeichnen.
Nach den erſten Kurſen wurde das Geſchäft ſtill, die Haltung blieb
jedoch freundlich, und die anfangs bevorzugten Werte wurden weiter
lebhaft gehandelt bei erneuten Kursbeſſerungem bis zu 1 Prozent. Licht
und Kraft waren weitere 1,5 Prozent erholt. Tagesgeld war zu 7 Pro=
zent
weiter angeſpannt. Am Deviſenmarkt konnte ſich die Mark weiter
rholen. Mark gegen Dollar 4,1950, gegen Pfunde 20,354, London
Kabel 4 8503, Paris 124,10, Mailand 92,53, Madrid 30,09, Holland 12,08.
Die Abendbörſe verlief ſehr ruhig und ohne Sonderbewegung.
Gegen die Mittagsſchlußkurſe war man behauptet. J.G. Farben eher
feſter. Am Rentenmarkt Anatolier auf Abſchlußverhandlungen bis
1 Prozent feſter. II. Anatolier 227/e, JG. Farben 263,75, A. EG. 188,
Siemens 411,5, Schuckert 242, Licht u. Kraft 253, Waldhof 275,25.
Berlin, 23. November.
Nach dem vorbörslichen Freiverkehr, der eine recht gut behauptete
Tendenz erkennen ließ, eröffnete die Börſe einheitlich befeſtigt. Die
Meldung von der Gründung einer neuen Clanzſtoffgeſellſchaft in den
Vereinigten Staaten unter Beteiligung der Vereinigten Glanzſtoff= Ge=
ſellſchaft
, der unverändert leichte Geldſtand und die ſich fortſetzenden
luslandskäufe ließen eine allgemein freundliche und zuverſichtliche Stim=
mung
aufkommen. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe konnte ſich das
Geſchäft weiterhin beleben.
Im Verlaufe wurde das Geſchäft bei weiterhin zuverſichtlicher
Grundtendenz ruhiger. Größere Umſätze fanden in Falben, Licht und
Kraft und in Felten ſtatt. Die Börſe ſchloß gehalten bei feſter Grund=
ſtimmung
. Beachtet waren nachbörslich Licht und Kraft, Felten,
Deutſche Telephon und Kabel, Tietz und Schultheiß. Die übrigen Kurſe
waren kaum verändert.

Dieymatkte.

A. E. G
Augsb.=Närnb. Me
Baſalt.
Bergmann.
Berl. Karlsru
Berl. Hand.=(
Braunkohl.=Briketts
Bremer Wolle
Danatbank

Deutſche Bank
Diskontogeſ.
Tresdner Bank.
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl ....."
Deutſche Petroleum.
Tynamit Nobel ...."
Elektr. Lieferung ...
J. G. Farben..
Gelſenk. Berg. ..."
G. f. elektr. Untern.
Han. Maſch.=Egeſt. .
Hanſa Dampfſch. . . .
Kapag".
Karpner
Kemoor Zement. . . .

f22 11
1187.875
98.
67.25
1227n5
76.5
(284.25
H185.
ke27.
293.5
159.
H162 75
169.5
50.125
139.5
90.
1122 375
173.75
1261.,875
11235
266.25
43.
178.125
145.
135.25
230.75

23 11. 22.11. 187.25 öirſch Kupfer
133.375 98.75 Höſch Eiſen .
135.25 67.5 Hohenlohe Werke ..." 67.75 228.5 Kahla Porzellan .. . . 125. Kali Aſchersleben
277. 283.75 Salzdetfurty ..." 455 154.25 Weſteregeln ... 280.75 229. Lindes Eismaſch.
9. Loewe & Co. 172.5 293 1244.5 169. Lingel Schuh 33. 162.25 MannesmannNöhren 129 375 169.5 Niederlauſitzer Kohle 15).125 50. Nordd. Lloyo 143. 139.25 Orenſtein. 1o3. 90. Polyphon /437. 124. Rütgerswerke 1104.5 173.75
Sachſenwverke 133.- 254. Siemens Gla3 133.5 123.125 Ver. Glanzſtoff 557. 26 3. Ver. Stahlwverke. 93.75 44.5 Volkſtedter Porzellan 61. 173.125 Wanderer Werke. . .. 129.75 144.125 Wiſſner Metall. . . . . 153.5 135.
272. Wittener Gußſtahl 43.

Leviſenmarkf.

Helſingfors ..
Wien
Prag ...
Budapeſt
Sofia ..
Kolland
Lslo ..
Kopenhagen
Stockholm
London.
Euenos Aires
Neu=Vork
Belgien".

22. 17.
Geld/Brief
o.545 10.565

58.81
12.425
73.095
3.029 3.035
168.27
11.74
11.76

59.03
12.445
73.22.
168.61
111.96
111.91
112.041112 20
20.33 120.37
1.767/ 1.771

23. 17.
Geld /Brief
10.545 10.565AItalien
58.91 (59.03 /Paris
12.418 12.4381 Schweiz
73 08 73.22 ISpanien.
3.027/ 3.033) Danzig.

168. 23/168.579Japan.
111.72111.945 Rio de Janeiro
111.72111.941 Jugoſlavien
112.02112.24/ Portugal
20.327/20.367 Uthen
1.767 1.771/7onſtantinopel
4. 1910 4. 19900 kanada.
58.26 56.38 Truguay.

22. 11. 23. Geio Brie Gel5 21.96: 122.00. 21.93 22.00 15.37 16.41 16.37 116.41 30 15 30.87 8o.71 67. 53 67.6 67 55 81.20 81 44 31. 27 1.932 1.936 1.932 9.5003 0.5025 ).5005 7.364 7.382 7.363 18.76 13.801 18.76 5.425 5.435 5.425 2.104 2.108 2.104 4.194 4.204 4.196 4.283 4.29: 4.285

23. 11.
132.75
134.5
6775
124
277.
492.
279.
172.
247.
36.
123.75
141.375
407.
439.5
103.5
137.7,5
141.
76.5
93.75
G0.5
129.
1.53.5
45.

u1.
Brie
80.87
67.69
1. 43
1.936
1.5025
7.377
18.80
5.435
2.108
4. 204
294

Marburger Schweinemarkt. Der geſtrige letzte diesfährige Schweine=
markt
, der im Volksmund als ſogenannter fetter Markt bezeichnetz
wird, brachte eine Zufuhr von 583 Schweinen, darunter 40 Läufern.
Es wurden folgende Preiſe bezahlt: 46 Wochen alte Ferkel 1517
Mark, 68 Wochen alte 1722 Mark, 813 Wochen alte 2230 Mark
und Läufer je nach Größe 3033 Mark das Stück. Der Handel war
mittelmäßig.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* Chicago, 23. Nov. (Priv.=Tel)
Beizen: Am heutigen Markt ergaben ſich zahlreiche Preisſchhvan=
kungen
. Anfangs gingen die Termine etwas zurück. Dann trat eine
Erholung ein auf Käufe öſtlicher Firmen und einige Exportnachfrage.
Später trat wieder eine Reaktion ein, ſodaß die Kurſe bis ½ Cts. unter
geſtern ſchloſſen.
Mais: Der Mark= verlief auch heute wieder in ſchwächerer Haltung
auf günſtiges Wetter unö größeres inlänkiſches Angebot.
Roogen: Nach ſtetiger Eröffnung gaben auch hier die Preiſe auf.
größeres inländiſches Angebot etwas nach.
Hafer: Anfangs gaben die Preiſe auf den offiziellen ar gentiniſchen
Bericht über die Anbaufläche nach. Dann aber trat eine Erholung ein
auf beſſere Lokonacfrage.
* New York, 23. Nov. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Der Markt nahm heute einen recht ſchwachen Verlauf auf
Liquidationen und Abgaben.
Zucker: Deckungskäufe kubaniſcher Firmen bewirkten anfangs ein
Anziehen der Preiſe. Gegen Schluß ſetzten teilweife Liquidationen ein.
Zwiſchendurch wurde beſſere Nachfrage Europas nach kubaniſchem Zuk=
ker
neuer Ernte bemerkt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 23. Nov.:
Getreide: Weizen, Dez. 116½, März 120½, Mai 123½: Mais,
Dez. 85%, März 87½, Mai 90½; Hafer, Dez. 46½, März 47½,
Mai 47½: Roggen, Dez. 10238, März 105½, Mai 10778.
Fette: Schmalz, Nov. 11,35, Dez. 11,35, Jan. 1929 11,85, März
12,07: Rippen, Dez. 10,75, Jan. 1929 11,05; Speck loco 12,10;
leichte Schweine 88,60, ſchwere Schweine 8,358,60; Schlveine=
zufuhr
Chicago 27 000, im Weſten 95 000.
Baumwolle: Dez. 19,75, Jan. 1929 19,7419,78.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 23. Noc.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 157½, Hartwinter 135½: Mais
neu angek. Ernte 99½; Mehl ſpr. wheat clears 5,756; Fracht
nach England 34, nach dem Kontinent 1617 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,10: Talg extra loſe 9½.
Kakav: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 228, loco 9½, Dezember
9,41, Januar 1929 9,59, Februar 9,70, März 9,84, April 9,90,
Mai 10,08, Juni 10,18, Juli 10,27, Sept. 10,48.
Kleine Wiriſchafisnachrichken.
Zu den immer wieder auftauchenden Gerüchten über eine Kapitals=
erhöhung
bei der Vereinigte Glanzſtoffabriken A.G. Elberfeld, er=
fahren
wir von maßgeblicher Verwaltungsſtelle, daß bisher keinerlei
Erwägungen über derartige Pläne in Verwaltungskreiſen bekannt
geworden ſind.
Die J.G. Farbeninduſtrie teilt mit, es ſei ihr gelungen, dem Am=
monfalpeter
durch Vermiſchen mit kohlenſaurem Kalk günſtige phyſika=
liſchen
Eigenſchaften zu geben. Sie bietet unter dem Namen Kalf=
ammonſalpeter
J.G. ein neues Düngemittel an; es enthält ungefähr
20,5 Proz. Stickſtoff und etwa 3640 Proz. kohlenſauren Kalk.
Entſprechend den geſtiegenen Kupfer= und Zinkpreiſen werden ab
23. November die Grundpreiſe für Meſſingbleche auf 167, für Meſſing=
ſtangen
auf 146 RM. erhöht.
Die Zuſammenkunft der belgiſchen, franzöſiſchen, luxemburgiſchen
und deutſchen Bandeiſenwalzwerke ergab eine weitere Befeſtigung in
der Preisſtellung. Die Brüſſeler Beſchlüſſe wurden beſtätigt mit Aus=
nahme
der in Erwägung gezogenen Mengenrabatte, die nicht zur Ein=
führung
gelangen. Die Preiſe für die Röhrenſtreifen blieben unver=
ändert
.
Die Träfileries du Havre (Drahtzieherei) hat im Itzten ( eſchäfts=
jahre
einen Reingewinn von 36 481 266 Fr. erzielt, gegenüber 73 428000
Fr. im Vorjahr bzw. 42 253 221 Fr. mit dem letztjährigen Vortrag. Die
Dividende iſt wie im Vorjahre auf 20 Fr. pro Jahr feſtgeſetzt worden.
Das erſte 17 Monate umfaſſende Geſchäftsjahr der Banque Generale
pour I’Induſtrie Electrique, Genf, nahm eine günſtige Entwicklung. Bei
einem Aktienkapital von 20 Millionen Schweiz. Franken konnte ein
Reingewinn von 1,11 Mill. Fr. erzielt werden, der vollkommen zu Ab=
ſchreibungen
und Reſerven verwandt wurde.
Die Wollwarenfabrik Adolf Pitſch in Nowawes ſieht ſich genötigt,
ihre Zahlungen einzuſtellen.
Die Agentur Fabra erklärt die Meldungen für vollſtändig unrichtig,
wonach die ſpaniſche Regierung beabſichtige, die Peſeta zum gegenwär=
tigen
Kurſe von 30 Peſeten" für das Pfund Sterling zu ſtabiliſieren.
In dieſer Angelegenheit ſei noch keine Entſcheidung getroffen worden.
Herald Tribune erklärt: Einflußreiche Kreiſe der amerikaniſchen
Oclinduſtrie beabſichtigen, auf der nächſten Sitzung des American Petro=
leum
Inſtitutes, die anfangs Dezember in Chicago ſtattſindet, Präſident
Coolidge den Vorſitz des Inſtitutes anzutragen.
Nach einer Meldung der Aſſociated Preß aus Waſhingkon erkläute
Zollkommiſſar Camp, die Einfuhr deutſchen Roheiſens ſei jetzt gering.
Mellons Verordnung ſehe jedoch die Erneuerung der Antidumpingver=
erdnung
vor, falls die Einfuhr in großen Mengen erfolge.

Frankfurter Kursbericht vom 23. November 1928.

6% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 19271 87.25
6% Baden Frei=
ſtaat
von 1927. . 78
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ... . . . 79 3
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
7% Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927.. 83.75
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +
Ablöſungsanleih. 51:),
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.)/ 14.9

Dtſche. Schusge=
bietsanleihe
. . . .

8%0 Bad.=Bad.v.26
6% Berlin v. 24..
80 Darmſtadt v. 26
7%0 Frkf. a. M. v.2/
7% Mainz v. 26.
8% Mannh. v. 26.
8% Nürnbera v. 26
8% Berl. Hyp.;B1
8% Frkf. Hyp.Bk..
Pfbr.,
8% Geſſ. Landesbl.
6%
8% Kom. Landes=
bank
Darmſtadt.
8% Mein.Hyv. Bk.
80 Pfälz. Hyp.Bk.
8%0 Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . .

6.75

92.5

97.5
97.5
37.5
97.25

93.8

98

8% Rhein.Hyp.=Bk
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit ... ..
30 Südd. Bod.-
Cred.=Bank ...."
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser.
Ser. I

62 Daimler Benz
von 27........"
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26...
7% Mainkrw.v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8% VoigtckHäffner
von 26...."

6% Bosn. L. E. B
v. 1914 ......"
4/,% Oſt. Schatz=
anw
. v: 1914 ..
420 Oſt. Goldrente
41/,% Rum. Gold
von 1913
4% Türk. Admin.
4%0
1.Badgad
4%0
Zollanl.
4/,%6 1913 Ungarn
41/,%1914
4% Ung. Goldr
Aktien.
Alig. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgef. .
Comm. u. Privatb.

50.5
66

75.5
92.5
84.75

13.2

137.5
172

189

Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ..."
Eff.=u. Wechſel=
.."
bank .."
Vereinsbank
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank.
Hyp.=B:.
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bank.
Metallbank.
Mitteib. Creditbl.
Nürnb. Vereinsbk
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban 1
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk.
Hyp.=Bank ..."
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Banwerein

293
169.5
125
101
162.75
168.75
118
147.5
154
134
140.5
140
215
160
34.5
1.59.25
320
124.75
215
178
15

A.=G. f. Verkehrsw/177.25
Dt. Eiſenb.=Geſ.. . 1165.75
70 Dt. Reichsbahn

Vorzge.
Hapag ...."
Nordd. Lloyd ....
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.

91.5
1441,
141:
5.75
21

Accum. Berlin.
Adlerw. (v. Kleher
6% AEG. Vorzug
AEG. Stamm. .
Baſt Nürnberg ...
Bergm. El. Werke
BrownBroverickCie
Brüning & Sohn.

105
188
236
223.75
152.5
125.5

Buderus Eiſen
Cemen Heidelberg
Karlſtadt
Chem.Werke Albert
Fabrik Milch
Daimler=Benz.
Dt. Atl.=Telegr. . . .
Eiſenh. Berlin.
Erdöl
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwer
Eichbaum, Braue
Elektr. Licht u. Kraf
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk..
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
Faber, Foh., Bleiſt
J. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum
Feinmech. (Jetter)

Frkft. Gas.
Hof
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr. Un=
ternehmungen
.
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchiner
Grün & Bülfinger
Dafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ...."
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil. . .

137.25
75
n5

192.5
320
315
253
172
200
49.5
225
38.5
Rf 75
155
80
142.25
91
68.5
123

120
168.5
124

184
87
105
101
135.5

Holzverk.=Induſtrie/ 911/,
Flſe Bergb. Stamm/237
Genüſſe/119.75
Junghans Stamm 90
Lali Aſchersleben /279
Salzdetfurth /492
Weſteregeln /279
Kammgarnſpinn
Karſtadt, R. . . . . . . 244.75
Klein Schanzl. . . . 109
Klöcknerwerke".
Kraftw. Alt=Württ./ 90

Lahmeyer & Co...
Lech. Augsburg ..
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Maintr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.. . .
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werke
Metallgeſ. Frankft.
Miag. Mühlenbau
Motorenfb. Darmſt.
Neckar). Fahrzeug..
Nicolay. Hofbr. ..
Oberbedar
Oſterr. AlpineMon
Otavi Minen".
Peters Union Fr.
Phönix Bergbau..
Reiniger, Gebb...
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamm
Stahlwerke
Riebeck Montan. .
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke .. ..

110
319
98
114.5
264
129.3
115.75
103
193
134.75
66
157

157.5

124.75
104

Schachtleben A. G..
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr..
Schwarz Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halsfe.
Südd. Immobilien
Zucker=AG
Strohſtoff. Ver..
Tellus Bergbau..
Thür. Lief.=Geſ.-
Tucher=Brauerei..
Unterfr. Krs.= Elel=
tr
.=Verſ.
Beithwerte
Ver. f. Chem. Ind.
Gummifabrik
Berlin=Frankf
Laurahütte ..
Stahlwerke ..
Ultramarin ..
Zellſt. Berlin.
Vogtlünd. Maſchin
Voigt & Haeſfner
Wayß & Freytag.,
Wegelin Rußfabrik
Werger Brauerei..
Zellſtoff. Aſchaffbg.
Memel. . . . . .
Waldho

Altanz u. Stuttg.
Verſicherung ...
Frkft. Allg. Verſ.G
Frankona Rück= u.
Mitv. .. . . . . . .
Mannh. Berſich. ..

706
241
124.75
123.5
242
177
412.25
25
152
271
118.5
03.5
152
08

135:,
154
220
202.5
37.75

300
1045
224
155

[ ][  ][ ]

Nummer 322

urheberrechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau (Sa.).

26)

Nachdruck verboten.

War das ein Rennen und Laufen treppauf und treppab; wie
in einem aufgeſtörten Ameiſenhaufen quirlte es durcheinander,
Uno eine Viertelſtunde ſpäter lag Hanns=Martin in dem
breiten, mit ſchneeig=weißem Stangenleinen bezogenen Eichenbett.
Ein paarmal hatte er die Augen aufgeſchlagen, aber immer
wieder ſank er mit einem leiſen Stöhnen zurück, offenbar erlannte
er ſeine Umgebung gar nicht. Die Atemzüge gingen kurz, ſtoß=
weiße
, und auf der Stirn lag eine heiße Röte.
Kolomau kannte das vom Feldzug her: Beginnendes Wund=
fieber
, wenn nur das Herz durchhielt und keine inneren
Organe verletzt waren!
Geräuſchlos wurde die Tür geöffnet, in einem dunklen,
ſch.ui Hauskleid ſtand Sylvia auf der Schwelle.
Wie geht es denn?
Graf Tarouka zuckte die Achſeln.
Ich habe einen Eisbeutel füllen laſſen, der Verband muß
vorläufig liegen bleiben.
Das junge Mädchen zog ſich einen Stuhl heran.
Zieh’ dich nur erſt mal um, Mani!
Tja, Koloman ſah auf ſeine durchnäßten, beſchmutzten
Stiefeln. In zehn Minuten bin ich wieder hier, ich will nur
ſchnell ein Brötchen und ein Glas Wein für Onkel Johann zu=
rechtmachen
laſſen, und du mußt auch etwas eſſen, Kleine, wir
ſind über all der Aufregung nicht einmal zum Frühſtücken ge=
kommen
.
Danke, ich brauche nichts! Doch Graf Tarouka hatte ſchon
das Zimmer verlaſſen.
Und jetzt klang vom Hofe her der ſchrille Ton einer Sirene,
Sylvia lief ans Fenſter Gott ſei Dank, das war ja Dr.
Herſchbergers Wagen!

Der Arzt hatte ſeine Unterſuchung beendet. Nun legte er
die Sonde in das Beſteck zurück, und ſeine klugen, dunklen Augen,
die wie zwei Flammen in dem hageren, bleichen Geſicht ſtanden,
begegneten den mit einer ſtummen, angſtvollen Frage auf ihn ge=
richteten
Blicken des jungen Mädchens.
Sind ſind die Verletzungen lebensgefährlich?
Dr. Herſchberger trocknete ſich die Finger an dem weichen
Damaſthandtuch ab.
Nein, ſagte er in ſeiner ruhigen, beſtimmten, unwillkürlich
Vertrauen einflößenden Sprechweiſe. Davon kann keine Rede
ſein. Die Sache ſieht ſchlimmer aus, als ſie iſt, eine zwar
tiefe, aber ungefährliche Fleiſchwunde auf der linken Schulter und
danu ſind noch zwei Rippen gebrochen, doch das hat weiter nichts
zu ſagen. Wenn keine Komplikationen hinzutreten, kann der
Patient in drei bis vier Wochen wieder völlig hergeſtellt ſein.
Komplikationen? fragte Koloman.
Ja, ſorgfältigſte Behandlung iſt natürlich Vorbedingung,
ich habe gleich, nach Herrn von Szagonys Bericht, die nötigen

Sametag, den 24. November 1928

Seite 13

Medilamente mitgebracht und werde in der nächſten Woche täg=
lich
nachſchauen, morgen bringe ich dann auch eine Schweſter mit.
Die Pflege übernehme ich! ſagte Sylvia in einem Ton,
der keinen Widerſpruch zu dulden ſchien.
Der Arzt ſtreiſte die hohe, ſchlanke Mädchengeſtalt mit einem
blitzſchnellen Blick.
Erlauben Sie, Gräfin alſo, da muß ich doch Einſpruch
erheben, das iſt zu auſtrengend für Sie, Sie ſind auch ſelbſt über=
müdet
, durch die Erlebniſſe des heutigen Tages erregt und dann
Sie verzeihen ſchon ſo ganz einfach iſt die Sache doch nicht!
Ich habe im letzten Kriegsjahre einen Kurſus in der Ver=
wundetenpflege
durchgemacht, Gräfin Sylvia warf das Köpf=
chen
mit den goldroten ſchimmernden Flechten in den Nacken,
außerdem ich will!
So, tja‟, Dr. Herſchberger ſchien die Sachlage richtig er=
faßt
zu haben, vielleicht können wir einen Vergleich ſchließen.
Sie wachen heute nacht, und von morgen ab immer umſchichtig
mit der Schweſter, ja?
Sei mal verſtändig, Kleine, meinte Graf Tarouka, du
mußt dich doch auch um das Hausweſen kümmern und ich
bin ſchließlich auch noch da!
Meinetwegen, das junge Mädchen wies auf die Schächtel=
chen
, die auf dem Nachtiſch lagen, und nun, Herr Doktor, geben
Sie mir, bitte, meine Inſtruktionen!
Der Arzt ſteckte das Stethoſkop in die Bruſttaſche.
Alſo, das hier iſt Antipyrin, davon bekommt Herr von Raſ=
ſow
um neun Uhr ein halbes Gramm, ſollte das Fieber um eins
noch über 38 Grad ſein, ein weiteres halbes Gramm. Die Tempe=
ratur
muß alle drei Stunden gemeſſen werden. Bei andauernder
Schlafloſigkeit, heftigen Schmerzen oder einſetzenden Delirien
geben Sie außerdem dem Patienten, bitte, eine Tablette Veronal,
Gräfin, aber das nur im Notfall, und der Eisbeutel wird nach
Bedarf gewechſelt, etwa nach zwei Stunden, ein Kübel mit fri=
ſchem
Eis kann wohl für die Nacht bereitgeſtellt werden?
Selbſtverſtändlich!
Schön, dann nur noch die Diät: Heute bloß etwas gekühltes
Himbeerwaſſer, morgen, wenn ſich der Appetit wieder einſtellen
ſollte, ein wenig Weißbrot mit Butter und geſchabter Hühner=
bruſt
und eine Taſſe Fleiſchbrühe. Das wäre vorläufig alles.
Sylvia hatte mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit zugehört.
Verlaſſen Sie ſich darauf. Herr Doktor, ich werde alle ihre
Vorſchriften pünktlich befolgen!
Und ich quartiere mich im Nebenzimmer ein, meinte Graf
Tarouka, falls meine Schweſter eine Hilfeleiſtung brauchen
ſollte. Uebrigens, Kleine, von ein Uhr ab übernehme ich dann
die Wache!
Dus
Jawohl. Darauf habe ich als Hanns=Martins Freund ein
Anrecht, nicht wahrs Und du brauchſt auch einmal Ruhe und
Schlaf. Haben Sie ſonſt noch Anordnungen, Herr Doktor?
Nein. Ich möchte nur bitten, daß Temperatur und Puls
aufgeſchrieben werden. Dr. Herſchberger beugte ſich über die
Hand des jungen Mädchens. Empfehle mich, Gräfin!
Ruhelos warf ſich Raſſow hin und her. Sylvia legte dem
Kranken die Hand auf die Stirn, wechſelte den Eisbeutel und ſah
dann nach der Uhr, fünf Minuten vor neun. Behutſam ſchob
ſie das Thermometer in die Achſelhöhle. Bei der Berührung
zuckte Hanus=Martin zuſammen und ſchlug die Augen auf.
Gräfin Sie?

Das junge Mädchen beugte ſich über ihn und lächelte.
Gott ſei dank, endlich, ſeit ſieben Stunden waren Sie
nicht mehr bei Bewußtſein. Haben Sie denn Schmerzen?
Nein, oder doch nur ganz wenig. Ich bin bei dem un=
gleichen
Ringkampf wohl etwas aus dem Leim gegangen?
Na, wenn. Sie ſchon wieder Witzchen machen! Aber es iſt
nicht ſo ſchlimm, eine Fleiſchwunde in der Schulter, eine Kontu=
ſion
der Rippen; der Arzt meint, in drei, höchſtens vier Wochen
ſind Sie wieder ſo friſch und munter wie nur je, das heißt,
wenn Sie hübſch folgen!
Iſch werde mir Mühe geben. Und der Bär?
Der liegt und wird für Sie in Budapeſt präpariert.
Unter keinen Umſtänden! Naſſow verſuchte ſich aufzurich=
ten
, griff aber mit einem unterdrückten Wehlaut nach der linken
Seite und ſank in die Kiſſen zurück. Die erſte Kugel gilt, der Bär
gehört Ihnen!
Ja, ja, meinetwegen, beruhigte ſie ihn, Sie dürfen ſich
jetzt nicht aufregen und nicht viel bewegen, und, Herr von
Raſſow, ihre Hand ſuchte ſeine geſunde Rechte, nun möchte ich
Ihnen noch recht, recht innig, von ganzem Herzen danken,
wiſſen Sie auch, daß Sie mir das Leben gerettet haben?
Was denn noch! Davon kann ja gar keine Rede ſein, ſehen
Sie, Gräfin, wenn ein Schwimmer ſieht, wie jemand ins Waſſer
fällt, dann ſpringt er eben nach, das iſt einfach eine Reflex=
bewegung
, über die man ſich nicht erſt Rechenſchaft gibt, und hier
lag der Fall ähnlich, ich war auch ſelbſt ſchuld, daß ich eine Ab=

geben ſollen, ſtatt deſſen
Sylvia legte den Finger an die Lippen.
Pſt! Sie ſollen jetzt nicht ſo viel ſprechen; wir reden ſpäter
noch über alles, dann zog ſie das Fieberthermometer heraus.
Wie ein flüchtiges Erſchrecken huſchte es über die Züge des
jungen Mädchens 3941. Vorſichtig ſchüttete ſie eines der
Antipyrinpulver in den bereitliegenden Teelöffel: Bitte, nehmen
Sie das einmal!
Gehorſam ſchluckte Hauns=Martin.
Pfui Deiwel, ſchön ſchmeckt das nicht!
Aber es hilft, und hier iſt ein Schluck Himbeerwaſſer zum
Nachtrinken.
Ah ! Raſſow ſtreckte ſich aus und ſchloß die Augen. Und
nun war es wieder ſtill in dem Zimmer. Gräfin Sylwia hatte
eine Handarbeit vorgenommen, ſetzte Stich um Stich bei dem
Schein der kleinen, mit einem moosgrünen Seidenſchirm abge=
blendeten
Lampe, und drüben, auf dem Kaminſims, tickte hurtig
die Boule=Uhr. Kein Laut ſonſt, Schweigen und Stille.
Zwei Stunden mochten vergangen ſein. Das junge Mäd=
chen
ließ die Hände ſinken, Hanns=Martin hatte ſich jäh auf=
gerichtet
.
Wünſchen Sie etwas, Herr von Raſſow?
Er ſah ſie verſtändnislos an.
Haben Sie Durſt oder Schmerzen? fragte Sylvia noch
einmal und drückte ihn ſanft zurück, während ſie den herunter=
gerutſchten
Eisbeutel wieder in ſeine alte Lage brachte.
Eine fieberheiße Hand umſpannte die ihre.
Die Dame die Dame in Grün Gräfin Sylvia und
und der Fluch iſt boch nun von ihr genommen, ſie hat ja
ſelbſt geſagt: Aus alter Schuld und junger Liebe wird dir ein
reines Glück erblühen!

(Fortſetzung folgt.)

Während der billigen Geschenk-Tage
bringe ich ungewöhnlich billige Angebote in meinen sämtlichen Abteilungen.
Decken Sie jetzt schon Ihren Bedarf zum bevorstehenden Weihnachtsfest.

Billigl Billig! Billig! Das ist mein Losungswort. Machen Sie’s sich zunutze!

Travers hochaparte neue Sachen,
.. . . . . 2.25, 165, 1 25,
Meter ...
Hauskleiderstoffe in allergröß-
ten
Sortimenten . . Meter 1.65, 1.25, 0.95.
Bin
Bost. Reinw. Kleiderstoffespe-
k
. Morgenröcke,res, Verk-Wert bis 4.50,3 Auss.
Kleider- und Mantel-Rips
120br., ganz schwere Qual, bed. unt. Preis, nur
Wasch-Samte ca. 30 verschiedene
Farb , Ia Cöperware, bed. unter Preis, Mtr. nur
Crepe de Chinette prachtvolles
Sortiment, herrl Parb., besond gute Qual, Ut.
Reinwollene Finette
besonders guts Qualitäten, Meter 2.50, 1,75,

0.98
0.75
1.75
1.75
1.95
1.93
1.50

Außergewöhnlich billige
Selbdal dit
Ich kaufte enorme Lagerbestände und Reise Kollektionen
Damen-Wäsche, Damen-Hemden, Prinzeßröcke,
Hemdhosen, Untertaillen
Herren- und Damen-Nachthemden usw.
solche kommen ab heute
des regulären
bis zur Aaltte Wertes
zum Verkauf

Beit-Damast 130 br., Streifenmust.,
bekannt gute Qualitäd, Mtr. 1 95, 1.65, 1 35,
Bett-Damast 130 br. Blumenmust,
ganz enorme Posten bes billig, 2.45, 1.95, I,65,
Bettuch-Haustuch nur gute Ge-
brauchsqualitäten
. Mleter 1.95, 1.65, I.35
Weiß Croisé-Finette voll ge=
bleichte
Qualitäten . . . Meter 098. 068,
Bettuch-Biber doppeltbreit, schöne
weiche Qualität.
.. . Meter
Bett-Barchent 130 cm breit, in
guten Qualitäten . . . . . . . Meter 2.95,
Bett-Kattune so br., nur waschechte
Qualität, prachtvolle Muster, Utr. 0.95, 0.68,

0.85
1.25
0.95
0.45
0.95
1.93
0.45

Heder Kunde erhält diese prachtvolle Geschenkes

2 Küohen-Handtücher
Bei Einkäufen von S Mk. oder 1praohtvolle Bieruhr.

Bei Einkäufen von 10 Mk.

2 Teneriffa-Deokchen, garantiert Handarbeit
oder 1 extra welte Wiener Schürze.

Bei Einkäufen von 20 Mk.

4 Teneriffa-Deckohen, garantiert Handarbeit, oder 1 grosses, gutes weisses Tischtuch
oder 1 grosse Tischdeoke, 150 cm lang, garantlert eoht indanthrenfarbig.

Geschäfts=
Maus

18949

Darm stadt
Ludaigstr.
18

Ouf6 Maun6 Aue Puseleusitum6=WiwRitütan!

[ ][  ][ ]

Seite 14

Samstag, den 24. November 1928

Nummer 327

Das ist eine Kaufgelegenheit,
wie sie günstiger nicht sein
kann. Die Auswahl enthält
zahlreiche billige Mäntel von
hoher Schönheit und Güte.

Besichtigen Sie
die Auswahl!

Mantel
blau Ottomane, jugendlich
Hotte Form, hübsche Biesen-
Garnierung, mit großem
Plüschkragen . . . . .

TEOIARD

AKTIENC

Mantel
blau Ottomane, elegante
Fagon, mit großem Plüsch-
kragen
und Stulpen .

Mantel
engl. Art solide Oualität,
mit Abseite. mit großem
mod. imit. Pelzkragen . .

Mantel
blau Ottomane, ganz auf
K’seide gefütt., mit Plüsch-
kragen
u Stulpen. teils auch
untenherum mit Besatz.

Mantel
prima bl. Ottomane, unsere
bekannte Standard-Oualit..
mit eleg. Steppfutter und
echt. Pelzkragen, mit mod.
Rückenverarbeitung .

Mantel
in Ia Ottomane, in schwarz
und blau. auf Duchesse
(Kunstseide) gefüttert. mit
echt. Pelzkragen u Stulpen

(18947

Friſch eingetroffen:
Ia Mainzer Spinat.
.. . Pfd. 15 D
Ia Mainzer blütenweißer Blumenkohl
Ia Mainzer feſter Roſenkohl Pfd. 30 Z
Ia Mainzer gr. Saiat=Sellerie 40-50 H p. St.
Ia Mainzir dunkle Roterüben Pfd. 18 D
3 Pfd. 50
Ia Mäuschen=Kartoffel zu Salat
Ia Bayr. Meerrettich Stange von 30 H an
(*3074
empfiehlt
Frau Stilling Ww., Hochſtr. 4

Empfehle:
Prachtvolle Hafermaſtgänſe von 1.20 an
Prachtvolle Hühner, junge Hahnen
Kapaunen, Enten und junge Tauben
Reh und Haſen alle Zeile

in jeder Größe
Große Auswahl! Solide Preiſe!
L. Schröder, Darmſtadt
Kiesſtraße 15 0733 Teleph. 1969
Sſolierungen von Heizunger

Peter Gaußmann
Neu=Iſenburg (Heſſen) Tel 252
1Stasa

Wer möchte Lyra
ſpielen? (Turnverein
Trommler=Korps).
Angeb. unt, U 83 an;
die Geſchſt, (*30759

Ke

Küchenherd (rechts)
geſucht. Angebote
unt. U 78 an d. Ge=
ſchäftsſtelie
. (130751

Gebrauchter
Büro=Schreibtiſch u.
Maſchinentiſchchen
geſucht.
Loeb, Gervinus=
ſtraße
70 18996

UntikeFigur Bronce,
Marmor oder dergl.
zu kaufen geſucht.
Angebote m. Preis=
angebote
unter U 72
an d. Geſchſt. (*30740

Elektro=Motorrad,
PS, Drehſtrom, ge=
braucht
, z. kauf. geſ.
Angeb. m. Preis unt.
U 70 Geſchſt. (*30731

Meine werteKundscheftbitte ich, dieBestellungen von
PATEMLGFFELN
FüR WEIHNACHTEN
schon jetzt aufgeben zu wollen, um jeden Auftrag
rechtzeitig ausführen zu können. Zugleich
empfehle ich mein reichhaltiges Lager in
BRlLLANTEM, GOLD-UHDSILBERWAREN
SlLAERNENU.VERSILBERTENBESTECKEN
TRAURINGE EIGENER ANFERTIGUNG
Neuanfertigungen, Umarbeitungen und Reparaturen
werden wie gewohnt auf das sorgfältigste ausgeführt
GOTTLIEB STORCK
Juwelier Gold- und Silberschmied
SCHULSTR. 12 Telefon 2302 SCHULSTR. 12

Zu äußerſt billig. Preiſen:K
Schwarzwäld. Kirſchwaſſer 50%
Zwetſchgenwaſſer, Kirſchlikörufw. A
inder bekannten hervorragenden Quali=
tät
, in Kiſten von 6 Flaſchen an, offen
ab 5 Liter. Preisliſte u. Geſchmacks=
probe
gratis, Kühner & Berges,
Saßbach 4, b. Achern (Schwarzw.)
1.15718

Preis=Abſchlag!

Junges.

Ochſen=,

nur eigene
und Schweinefleiſch Schlachtung
Metzgerei
Heinrich Bressel
Große Ochſengaſſe 2. (189

Horl den Hldete Henl Baldlen
Sie sind nahrhaft, wohlschmeckend, leicht verdaulich, ohne Kern-
gehäuse
und besonders für Kinder eine wohlbekömmliche Frucht.

Haus-Standuhren!
das beste Geschenk für
Weihnachten!
Direkt ab Spezial-Fabrik an Private,
konkurrenzlos billig, von RM. 70. an
Angen. Teilzahl. Mehri. schr. Garantie
Katalog gratis und franko.
E. Lauffer, Spez.-Fabr. mod. Hausuhr.
Sohwenningen a. N., Schwarzwald

Große

Knick-Eier
Stück 11 Pfg.
empfiehit
(18979
Darmstädter Eiergroßhandel
Schäfer & •Hönigsberg

Schulstraße 15.

Teiephan 490 491

Heute billiger Bananen=Tag
3 Pfund Bananen 1.-
3 Pfund Trauben 1. (19008
Feinkost Faßbender
Ludwigſtr. 6, Marktſtand m. blau, Schirm

Haben Sie Stoff?

SB.Z Mark:
kostet die Antertl-
gung
eines
Mantels Sd.

Anzug

ein-
nach
ge-

schl. Zutaten
nomm. Hass

Garantie für guten Sitz.
Gute Verarbeitung.
Verarbeitung Extra, Mark 42.
Großschneiderei, vortschritt‟
Annahmestelle und Filiale (1.18488
ISler Lagrange
Schneit
Ludwigstraße 16, 2. Stock.

TaZ

a l ler Hrt
Teilzahlung auf Wunsch!
Kiesstr. 34 Ecke Hochstr,
Pelz-Spezial- Haus Scklitl!
Repar. u. Umänd. schnellst 13656a

A/6 PB.-Opel
Vierſitzer mit Vierradbremſe, gebrancht,
ſehr gut erhalten, billig zu verkanfen.
(18955
W. Zelder
Heidelbergerftr. 126. Tel. 3558 u. 59=

[ ][  ][ ]

Nummer 327

Samstag, den 24. November 1928

Seite 45

Reich und Ausland
Geh.-Ral Heigrich Ehrhardk geſtorben.

Geh. Baurat Dr. h. c. Heinrich Ehrhardt
der Neſtor der deutſchen Metallinduſtrie
iſt 90jährig geſtorben. Er hat von ſeinem elften
bis zu ſeinem zweiundachtigſten Lebensjahr raſtlos
gearbeitet und ſich aus einem kleinen Arbeiterſohn zu
einem mächtigen Großinduſtriellen entwickelt, der
neben Krupp und Siemens genannt wurde. Er war
der Erfinder des Ehrhardtſchen Preßverfahrens, hat
die Rheiniſche Metallwarenfabrik mitbegründet und
ſpielte in der Waffeninduſtrie eine bedeutende Rolle.
Die Konſtruktion der Rohrrückkaufgeſchütze war
hauptſächlich ein Verdienſt Ehrhardts.
Neue Millionenbetrügereien aufgedeckt.
Berlin. Das Ermittelungsverfahren ge=
gen
den Geſchäftsführer der Chemiſchen Fabrik
Johannisthal G.m.b.H. Dr. Greiff, der Anfang
Oktober unter dem Verdacht der ſchweren Ur=
kundenfälſchung
verhaftet worden war, und ſich
ſeitdem in dem Moabiter Unterſuchungsgefäng=
nis
befindet, nimmt einen immer großeren Um=
fang
an. Gr. hat bereits zugeſtanden, daß er
mehr als 10 Millionen Gelder veruntreut hat.
Neuerdings iſt durch anonyme Briefe heraus=
ausgekommen
, daß Dr. Gr. die engliſche Bank
Hambros Ltd, um eine Million betrogen hat.
Dr. Greiff hat auch dieſen Betrug zugegeben.
Er ſoll auch durch falſche Buchführung ein hol=
ländiſches
Bankhaus um 750 000 Gulden geſchä=
digt
haben, indem er für die erlangten Kredite
Warenbeſtande der Johannisthal G.m.b.H. vor=
täuſchte
, die nicht vorhanden waren. Dieſen Fall
beſtreitet der Angeklagte bisher noch.
Das Autounglück bei Beelitz.
Berlin. Die Kriminalpolizei, die geſtern
abend in einere Garage in der Bernburger=
ſtraße
eine beſchädigte bayeriſche Horch= Limou=
ſine
ermittelt hat, von der man vermutet, daß
es ſich um den geſuchten Wagen von dem Bee=
litzer
Autounglück handelt hat feſtgeſtellt, daß
der angebliche Kaufmann Boelter der den Wa=
gen
dort untergeſtellt hat, unter dieſem Namen
in keinem der umliegenden Hotels abgeſtiegen
iſt. Da anſcheinend eine Falſchmeldung vorliegt,
verſtärkt ſich der Verdacht gegen den Beſitzer des
Wagens, an dem Autounglück bei Beelitz be=
teiligt
zu ſein.
Eröffnung des erſten deutſchen Bild=

Rundfunks.

Oben: Der Sendeapparat in Tätigkeit.
Unten: Das Empfangsgerät.
Der erſte deutſche Bildrundfunk wurde über den
Sender Königswuſterhauſen eröffnet. Geſendet wird
auf Welle 1649 nach dem Syſtem Fultograph. Das
Empfangsgerät koſtet 400 Mark. Zu dieſem gehört
der eigentliche Bildſchreiber mit dem Grammophon=
Uhrwerk, der Bildwalze und der empfindlichen
Schreibdoſe mit Platinnadel. Außerdem ein Gleich=
richter
mit Relais zur Bewegung des Schreibſtiftes.
Unſer Bild oben zeigt den Sendeapparat, der in
Königswuſterhauſen in Betrieb iſt. Rechts iſt die
Bildtrommel mit dem auf eine dünne Kupferplatte
geätzten Bilde zu ſehen. Auf dem unteren Bilde,
das den Empfangsapparat darſtellt, iſt links die
Trommel mit dem Papierſtreifen, auf dem das
geſendete Bild von dem Schreibſtift aufgezeichnet
wird, zu beobachten.

Die erſten Bilder vom Untergang der Peſtris

Ein Rettungsboot mit Schiffbrüchigen,
die von dem Dampfer Berlin des Norddeutſchen Lloyd aufgenommen wurden.

Die Retter Kapitän van Thuelen (X) und ſeine Offiziere
haben ſich bei der Rettung der Veſtris=Paſſagiere hervorragend ausgezeichnet. Schon wenige
Stunden nach Erhalt des SOS=Rufes, den der leckgewordene britiſche Dampfer ausgeſandt hat,
waren ſie mit ihrem Dampfer Berlin an der Stelle, wo die Veſtris in den Wellen verſank,
und nahmen zahlreiche Schiffbrüchige aus den umhertreibenden Rettungsbooten auf.

Bei einem Zugunfall verletzt.
Schwerin. In der Nacht zum Freitag ſind
Mitglieder des Mecklenburgiſchen Staatstheaters, die
zu einer Vorſtellung nach Wismar gefahren waren,
auf dem Bahnhof Kleinen beim Zugzuſammenſtoß
verunglückt. Beim Umrangieren ſtieß die Lokomotive
mit dem Wagen der Künſtler mit einer Güterzugs=
lokomotive
mit großer Wucht zu ſammen. 18 Mit=
glieder
des Staatstheaters zogen ſich dabei teils
ſchwere, teils leichte Verletzungen zu. Die Schuld=
frage
iſt noch nicht geklärt. Auf dem Schweriner
Bahnhof wurden die Verletzten von bereitſtehenden
Aerzten in Empfang genommen.
Großfeuer in Brunshaupten.
Schwerin. Im Oſtſeebad Brunshaupten ver=
nichtete
ein Großfeuer die Beſitzung des Landwirts
Vick. Der Beſitzer, der ſich um die Rettung ſeines
Viehs bemühte, wurde von Rauchwolken eingehüllt
und erſtickte. Er konnte nur als Leiche geborgen
werden.
Einſturz eines Baugerüſtes in Budapeſt.
Budapeſt. Donnerstag nachmittag ſtürzte hier
ein einſtöckiges Baugerüſt ein. Hierbei wurden von
den auf dem Gerüſt und in der Nähe des Hauſes
Beſchäftigten meun Frauen verletzt. Fünf von ihnen
konnten nach der erſten Hilfe wieder entlaſſen wer=
den
, während vier ins Krankenhaus gebracht wer=
den
mußten.
Auf der Spur der Marſeiller Bankräuber.
Paris. Wie aus Marſeille berichtet wird, haben
die Nachforſchungen nach den Urhebern des Raub=
überfalles
auf die Bankbeamten zu der Feſtſtellung
geführt, daß der Kraftwagen, in dem die Räuber
entflohen, in einer Villa in Coupelville untergebracht
war. Der Beſitzer der Villa hatte ſeine Garage auf
die Dauer von drei Monaten an einen gewiſſen Hyp=
polit
Blane vermietet. In deſſen Zimmer fand man
zahlreiche Stücke von vebrannten Briefen und ein
Sortenregiſter der Bodenkreditbank für Algerien und
Tunis über 53 000 Franken Wertpapiere.
Typhusepidemie in Lyon.
Paris. In Lyon und Umgegend herrſcht
ſeit einigen Tagen eine Typhusepidemie, die
bedenklichen Umfang angenommen hat. Man
zählt bisher 1500 Kranke, zumeiſt Frauen und
Kinder. Die Epidemie hat im allgemeinen
keinen bösartigen Charakter. Die Zahl der To=
desfälle
iſt allerdings noch nicht bekanntgegeben
worden. Das Prieſterſeminar von Francheville
iſt geſchloſſen worden.

Amkliche Darſtellung des Rimburger
Eiſenbahnunglücks.
Zu dem Eiſenbahnunglück in Nimburg teilt die
Direktion der Staatsbahnen in Prag Süd mit: Der
Zuſammenſtoß wurde dadurch verſchuldet, daß ſich
der Güterzug ohne Abfertigung gegen den einfahren=
den
Schnellzug in Bewegung ſetzte. Bei dem Zu=
ſammenſtoß
wurden der Zugführer des Güterzuges
und von den Paſſagieren des Schnellzuges zwei
Frauen getötet. Schwer verletzt wurden acht Per=
ſonen
, davon ſechs Eiſenbahnbedienſtete und zwei
Zivilperſonen. Alle Schwerverletzten wurden dem
Nimburger Krankenhaus zugeführt. Den zehn leicht=
verletzten
Perſonen gewährten vier Ortsärzte, die
ſofort an der Unfallſtelle erſchienen, die erſte Hilfe.
Ebenſo war das Rettungskorps der tſchechoſlowaki=
ſchen
Staatsbahnen ſogleich an der Unfallſtelle. Die
Maſchinen der beiden Züge wurden ſchwer beſchädigt,
bei dem Schnellzug außerdem der Dienſtwagen und
ein Perſonenwagen. Beim Güterzug wurden zwei
Wagen zertrümmert. Der Verkehr wurde nicht
unterbrochen. Unter den Opfern des Giſenbahn=
unglücks
befinden ſich keine Ausländer. Im Nim=
burger
Krankenhaus iſt der Zugbegleiter Johann
Mach infolge der erlittenen ſchweren inneren Ver=
letzungen
als viertes Opfer des Eiſenbahnunglücks
von Nimburg geſtorben. Ein ſechsjähriges Kind,
deſſen Begleiterin den Tod fand, erlitt Verbrennungen
leichteren Grades, da es bei dem Zuſammenſtoß auf
ein Rohr der Dampfheizung zu liegen kam. Das
Kind befand ſich über eine Stunde unter den Trüm=
mern
. Bisher wird ein Handlanger vermißt, von
dem man annimmt, daß er unter den Trümmern
eines Güterwagens liegt. An der Unfallſtelle hat ſich
eine Gerichtskommiſſion eingefunden. Um 11 Uhr
nachts waren als Opfer der Kataſtrophe vier Tote
ind zwölf im Krankenhaus befindliche Verletzte zu
verzeichnen. Eine Perſon wird noch vermißt. Der
Lokomotivführer und der Heizer des Güterzuges
retteten ſich durch Abſpringen, wobei ſie leichtere
Verletzungen erlitten. Das Prager Tagblatt
berichtet: Die unmittelbare Schuld an dem Unglück
trägt der Zugführer des Güterzuges. Tatſächlich iſt
es jedoch die mangelhafte techniſche Ausrüſtung der
Station. Obwohl Nimburg einen ſehr ſtarken Ver=
kehr
hat, fehlen ihm elektriſche Blockierugsanlagen.
Die Weichen wüſſen, wie ſeinerzeit in Seitz, durch
Handbetrieb bedient werden. Hätte Nimburg eine
Blockierungsanlage, ſo hätte das Signal auf Halt
zeigen müſſen, und der Güterzug hätte nicht ab=
fohren
können.

Fälſchungen
antiker Kunſtwerke.
Ausländiſche Sammler um
40 Millionen Lire geſchädigk.
EP. Maſland, 22. Nov.
Die von Amerika ausgegangene Aufdeckung von
Fälſchungen von Skulpturen angeblicher italieniſcher
Meiſter der Renaiſſance entwickelt ſich zu einem
Rieſenſkandal, der ſich auch auf verſchiedene Länder
Europas ausdehnen dürfte. Nach dem Corriere
della Sera erreichen die Fälſchungen einen Betrag
von 40 Millionen Lire. Dies iſt der Betrag, den
Kunſthändler aus Venedig, Florenz und Oeſterreich
bei dem Vertrieb der Fälſchungen nach dem Ausland
erzielt haben. Der Urheber der Fälſchungen ſelbſt,
ein in Rom lebender Bildhauer aus Cremona, er=
hielt
nur eine beſcheidene Entlohnung und hatte an=
ſcheinend
keine Betrugsabſichten, da er bei der jetzt
eingeleiteten Unterſuchung der Polizei bereitwilligſt
alle Angaben über ſeine Auftraggeber machte, deren
Namen vorläufig noch nicht genannt werden. Es
gelang den Schwindlern, ſelbſt erfahrene Kunſtkenner
und Sachverſtändige hinters Licht zu führen. So
wurde ein angeblich von Mino da Fieſole ſtammen=
der
Sarkophag an das Muſeum von Boſton ver=
kauft
, Gruppen in altgriechiſchem Stil an Münchener
und New Yorker Muſeen, eine Giovanni Piſano zu=
geſchriebene
Holzſchnitzerei, die Madonna mit dem
Kinde darſtellend, an ein Berliner Muſeum und
eine ähnliche Gruppe an das Muſeum von Cleve=
land
. Durch ihre Rieſengewinne wurden die Händler
zu immer neuen Fälfchungen veranlaßt und gaben
einige Skulpturen als Werke Domatellos und anderer
Meiſter aus. Sie verſuchten, ſie erſt einem Wiener
Bankier und dann der Galerie Frick von New York
zu verkaufen, die aber vor dem Abſchluß Detektive
nach Italien ſandte, um die Herkunft der angeblichen
Meiſterwerke zu ermitteln. Da ihr Urſprung nicht
nachgewieſen werden konnte, ſandten die Amevikaner
dieſe Skulpturen zurück.
Der Corriere della Sera erfährt aus Sammler=
kreiſen
italieniſcher Kunſt in New York den Namen
des Bildhauers aus Cremona, der imſtande war, ſo
vollkommene Nachbildungen von Statuen und Bas=
reliefs
herzuſtellen, daß ſie auch von angeſehenen
Kunſtſachverſtändigen als Werke toskaniſcher Meiſter
des 13. und 14. Jahrhunderts angeſehen wurden. Es
handle ſich um den bisher faſt unbekannten Alceo
Doſſena. Dieſer arbeitete ſeit dem Kriege ziemlich
zurückgezogen in einem Atelier in Rom, ganz ſeiner
ſonderbaren Kunſt gewidmet. Einer ſeiner Bekann=
ten
, der Direktor des Muſeums von Cleveland, hat
die Abſicht geäußert, Enthüllungen über Doſſena und
ſeine Kunſt in einer amerikaniſchen Zeitſchrift zu
veröffentlichen. Ein Redakteur des Giornale
d’Italia beſuchte den Bildhauer in ſeinem Atelier
in Rom und erfuhr von ihm, er ſei beauftragt wor=
den
, verſchiedene Statuen und Basreliefs im Stile
des 14. und 15. Jahrhunderts herzuſtellen, die zur
Ausſchmückung einer amerikaniſchen Kirche beſtimmt
ſeien. Für die Arbeiten habe er insgeſamt 650 000
Lire erhalten, während ihm vertragsgemäß zwei
Millionen hätten gezahlt werden ſollen.
Keine Schädigung Berliner Muſeen durch die
Florenzer Fälſcher.
Berlin. Eine Berliner Korreſpondenz teilt
dazu mit, daß in Berliner ſtaatlichen Sammlungen
derartige Falſchſtücke nicht vertreten ſeien. Die Fäl=
ſchungen
ſeien bereits vor etwa drei Jahren von den
Sachverſtändigen erkannt worden. Die Fälſchungen
waren ſehr geſchickt gemacht, obwohl doch ſchließlich
einige Stilwidrigkeiten den Fälſchern zum Verhäng=
nis
wurden, die man jetzt auch in Italien als ſolche
erkannt hat. Auch die Behauptung, daß ein Mu=
ſeum
in München eine Statue altgriechiſchen Stils
gekauft habe, treffe im Zuſammenhang mit den
Florentiner Fälſchungen nicht zu. Dieſe Fälſchungen
ſollen aus einer anderen Fälſcherwerkſtatt ſtammen,
denn es ſei bisher nicht dageweſen, daß Kunſtwerke
ganz verſchiedener Stihe und Epochen von ein und
denſelben Fälſchern hergeſtellt würden.
Dampfer in Seenok.
London. Aus Liſſabon wird gemeldet, daß der
ſchwediſche Dampfer Virginia auf der Höhe von
Porto 40 Meilen von der Küſte entfernt in Seeno=
geraten
iſt. Der Dampfer iſt im Sinken, und man
hat die Hoffnung aufgegeben, ihn retten zu können.
Mannſchaft und Paſſagiere haben ſich in die Ret=
tungsboote
begeben. Das portugieſiſche Kriegsſchiff
Mandovy und mehrere Handelsſchiffe ſind von
Porto nach der Unfallſtelle abgefahren, um die
Schiffbrüchigen aufzunehmen.
Ergebnisloſe Hilfsaktion für die Virginia.
Liſſabon. Die Schiffe, die zur Hilfe des in
Seenot befindlichen ſchwediſchen Dampfers Vir=
ginia
ausgefahren waren, ſind unverrichteter Dinge
nach Leixoes zurückgekehrt. Sie haben von dem
ſchwediſchen Dampfer keine Spur gefunden. Die
letzten Mitteilungen des Schiffes waren um 11 Uhr
vormittags in Lavadoures aufgenommen worden.
Die Beſatzung der Virginia gerettet.
Liſſabon. Die geſamte Bemannung des ſchwe=
diſchen
Dampfers Virginia, der vor Leixoes in
Seenot geriet, iſt von einem ſpaniſchen Kutter auf=
genommen
und in Leixoes an Land geſetzt worden.

Feuer in einem ſpaniſchen Kino.
Madrid. In einem Kino in Goruna geriet
ein Film in Brand. Es entſtand eine Panik, bei der
zahlreiche Kinder zum Teil ſchwer verletzt wurden.

Ermordung eines bulgariſchen Großkaufmanns.

Sofia. Der Getreidegroßhändler Peleff
iſt von einem Unbekannten in ſeinen Geſchäfts=
räumen
ſchwer verwundet worden und bald da=
nach
ſeinen Verletzungen erlegen. Peleff war
früher Chef der Sicherheitspolizei und Vor=
ſitzender
des Verbandes der Ochrida, der maze=
doniſchen
Emigranten in Sofia. Da er ſich be=
reits
ſeit Jahren jeder politiſchen Betätigung
ferngehalten hat, iſt anzunehmen, daß die Tat
ein perſönlicher Racheakt iſt.

Spaniſche Arbeiter durch einen Erdſturz
verſchüttet.
Cadix. Aus Paterna wird gemeldet, daß durch
einen Erdſturz mehrere Arbeiter verſchüttet worden
ſind. Zwei kamen dabei ums Leben, mehrere andere
ſind ſchwer verletzt.

[ ][  ][ ]

Samstag, den 24 November 1928
Nummet 327

Von Dr. med. Margarete Haſſelmann=Kahlert, Manila P.J.

* Um 10 Uhr ſollte die Masbate fahren, um uns nach Culion,
der Leprakolonie hier auf den Philippinen, wohl der größten der
ganzen Welt, zu bringen. Es war ein für hieſige Verhältniſſe
ſehr ſauberes und ſchönes Schiff, von einem reichen chineſiſch=
philippiniſchen
Meſtizen der Regierung eigens zu dieſer Reiſe zur
Verfügung geſtellt. Der Eigentümer befand ſich ſelbſt an Bord
und ſpielte in großzügiger Weiſe den Wirt. Außer dem medizi=
niſchen
Beirat des Generalgouverneurs und einigen höheren
Offizieren des amerikaniſchen Sanitätskorps waren noch drei
Damen von der amerikaniſchen Regierung eingeladen worden,
an der Reiſe teilzunehmen: die Gattin eines Arztes, eine an der
Anti=Lepra=Arbeit intereſſierte Dame und ich als Aerztin.
Zurzeit wird in den Vereinigten Staaten eine große Geld=
ſammlung
für die Anti=Lepra=Arbeit und die Leprakolonie orga=
niſiert
. Zweck unſerer Reiſe war, neues Material für Reklame=
zwecke
hierzu zu ſuchen, und ein Kameramann aus Hollywood
begleitete uns, um einen Film über die Kolonie aufzunehmen.
Relativ pünktlich fuhren wir ab, und bald lag Manila hinter
uns. Den Damen der Reiſegeſellſchaft war die Kapitänskajüte
zum Ankleiden zur Verfügung geſtellt worden, und auch ſonſt
hatten wir jede Bequemlichkeit, ſoweit das unter den beengten
Verhältniſſen eines 100=Tonnen=Kutters möglich war.
Corregidor, das philippiniſche Helgoland, mit ſeiner ſtarken
Befeſtigung mitten im Eingang zur Manila=Bai gelegen, hatten
wir paſſiert, als uns eine heftige Briſe in der China=See emp=
fing
. Mehr und mehr tobte der Sturm, um gegen 5 Uhr mor=
gens
den Höhepunkt zu erreichen, und Tiſche und Feldbetten
rutſchten mitſamt dem ſchlafenden oder mehr oder weniger ſee=
kranken
Inhaber auf Deck hin und her.
In der heißen tropiſchen Nacht iſt es unmöglich, in der
Kabine zu ſchlafen. Feldbetten, auf Deck aufgeſchlagen, gewäh=
ren
dem überhitzten Menſchen den Genuß der Briſe durch die
Schiffsbewegung. Dieſe Nacht war die Briſe reichlich ſtark. Die
beiden anderen Damen zogen ſich ſeekrank zur Kapitänskajüte zu=
rück
. Ich konnte, von der Seekrankheit glücklicherweiſe verſchont,
in meinem Feldbeit die Rutſchpartie von Steuerbord nach Back=
bord
und zurück mitmachen. Ein nicht ganz gemütlicher Zuſtand,
wie ich bekennen muß.
Gegen 7 Uhr legte ſich der Sturm wenigſtens ſoweit, daß an
eine Toilette zu denken war. Eine herrliche Fahrt durch die
Inſelwelt der Palawangruppe erwartete uns. Undergeßbar die
wildzerriſſene Felſenküſte von Coron Island, dem menſchlichen
Fuß noch unzugänglich im Innern. Von der Höhe der äußerſten
Kalkſteinriffe ſind drei Binnenſeen ſichtbar, vor jeder Berührung
geſchützt durch unüberwindliche Klippen.
In wunderbar tiefblauer See lag Culion Island dann vor
uns. Einſt die Inſel der Ausgeſtoßenen, der Verzweiflung, jetzt
die Inſel der Hoffnung In einer tiefen Bucht der Inſel
gelegen, zieht ſich die Kolonie maleriſch am Berg hinauf; ſcharf
voneinander getrennt die Siedlungen der Kranken und die Häu=
ſer
der Geſunden, Aerzte, Pfleger und Angeſtellten.
Ein Wort zur Entſtehung der Kolonie. Früher war hier eine
kleine Siedlung gelegen, deren Bewohner im Jahre 1906 Land
und Wohnſtätten auf anderen Inſeln bekamen; Culion Island
und die umliegenden Inſelgruppen ſind jetzt ausſchließlich von
der Leprakolonie eingenommen. In den erſten Jahren ſcharten
ſich allerdings nur einige wenige Hütten um die alte ſpaniſche
Kirche, um die nun eine große, wohlgeordnete und gepflegte Kolo=
nie
ſich ſtetig vergrößert.
Vier franzöſiſche Ordensſchweſtern hatten mit einem beſon=
deren
Hirtenbrief des Papſtes den weiten Weg gewagt und
glaubten, Leben und Geſundheit im Dienſte der Ausſätzigen zu
opfern. Keine der Schweſtern iſt bis heute erkrankt und eine
davon iſt nun ſchon 22 Jahre auf Culion hilfreich tätig. Während
dieſer langen Zeit hat ſie nur einmal für kurze Erholung die
Inſel verlaſſen. Der verſtorbene Generalgouverneur Wood, der
diel für die Kolonie getan und deſſen Name die große amerika=
niſche
Geldſammlung ehrt Leonard Wood Memorial Fund
hat ſie für ihre aufopfernden Dienſte mit einer goldenen Medaille
ausgezeichnet.
Aus kleinen Anfängen iſt heute eine große Kolonie gewor=
den
. Aus hoffnungsloſen Ausgeſtoßenen der Menſchheit froh
und zufrieden in die Zukunft Sehende, in eine Zukunft, die ihnen
Geſundheit und Heimkehr verſpricht.
Denn Lepra iſt heilbar. Mit Hilfe des Chaulmoograoels und
verſchiedener davon abgeleiteter Produkte iſt es in jahrelanger
Arbeit gelungen, ſehr befriedigende Heilreſultate zu erlangen.
Einige Zahlen mögen ſprechen:
Vor etwa zwanzig Jahren hatten die Schweſtern in ihrem
Ambulatorium etwa 2000 ſchwere Leprafälle mit offenen Wunden
zu verbinden; in der Woche vor unſerem Aufenthalt in Culion
78: in der letzten Woche des März 82!
In den erſten drei Monaten dieſes Jahres konnten, nicht
weniger als 150 frühere Leprakranke geheilt in ihre Heimat zurück=
geſandt
werden.
Als beſonders charakteriſtiſch fiel uns Aerzten das faſt gänz=
liche
Fehlen der ſchwerverſtümmelten und entſtellten Leprakranken
auf. Nur einige ganz alte Leute, die vor der Möglichkeit einer
Heilung ſchon verſtümmelt waren, erinnerten an die Lehrbuch=
bilder
, die wir zu ſehen erwarteten.

Und nun zur Anlage der Kolonie ſelbſt. Nach einem ganz
ſchmalen Strand ſteigt ſteil die Küſte Culions zu einem Hügel=
land
an. Scharf von einander getrennt liegen die Häuſer der
Kranken und die Siedlung der Geſunden, hier Sanos oder
im Tagalogdialekt Balala genannt. In die Felſen ge=
hauene
Treppen verbinden etagenförmig übereinander liegende
Pfade. Und an der Grenze von Geſund und Krank ſind an die=
ſen
Pfaden Torbogen errichtet, die einzige Grenze des Lepra=
reiches
keine Gitter, keine Türen, keine Wächter.
Das mag manchen wundern. Aber wer Culion geſehen, wer
in der Lepraſiedlung herumgewandert und erlebt hat, wie ſorg=
fältig
in weitem Bogen der Kranke dem geſunden Beſucher aus=
weicht
; wie raſch ſich in dem dichteſten Gewühl von Kranken eine
breite Straße bildet, um den Geſunden ohne die geringſte Be=
rührungsmöglichkeit
durchzulaſſen, der weiß von der guten Diſzi=
plin
der Kranken und wundert ſich nicht. Der weiß, daß der
Kranke auch unſichtbare Grenzen reſpektiert. Was, meiner Anſicht
nach, bei dem primitiven Material, aus dem die Mehrzahl der
Kranken ſich zuſammenſetzt, doppelt hoch anzurechnen iſt. Und es
iſt vielleicht eines der ſchmerzlichſten Erlebniſſe in der Kolonie, zu
ſehen, wie der Kranke vor dem Geſunden zurückſcheut, wie er
ſelbſt das Gefühl der Unreinheit hat; ein Gefühl, allerdings
gemildert durch das Bewußtſein, daß dies jetzt nur noch ein vor=
übergehender
Zuſtand iſt bis zur endgültigen Heilung, und nicht
mehr ein lebenslängliches Schickſal.
Wer in den erſten Stadien der Erkrankung zur Behandlung
kommt, kann ohne irgendwelche entſtellende Narben oder Ver=
ſtümmelungen
geheilt werden. Ein tragiſches Schickſal erwartet
aber meiſt die alten ſchweren Fälle, die, von der Lepra ſchon weit=
gehend
verſtümmelt, erſt ſpät zur Behandlung und Heilung kom=
men
. Sie ſind geſund und bazillenfrei, aber des Dienſtes ihrer
Gliedmaßen beraubt und werden häufig vom Volke doch noch
als unrein angeſehen. Denn die jahrzehntelange Furcht vor
der unheilbaren Krankheit kann bei den primitiven Menſchen
nicht in kurzen zwanzig Jahren behoben werden. Für dieſe
armen Menſchen iſt auf Culion ein Invalidenhoſpital errichtet
worden, wo ſie bleiben können, obwohl eigentlich Geheilte nicht
auf der Inſel verweilen ſollen.
Die Kolonie der Kranken iſt eine richtige kleine Stadt mit
Kaufläden, Schreinerſchule, Schneidern und Schuſtern, Töpfe=
reien
, Häuschen für die Familien, Hoſpitälern, Rathaus, Ge=
fängnis
, Theater, Kino und Hahnenkampfplatz. Für Eſſen und
Kleidung wird geſorgt; dazu erhält noch jeder Kranke pro Tag
20 Centavos. Wer arbeiten kann und will, erhält für ſeine Arbeit
entſprechende Bezahlung. Frauen, die für ſich und ihre Familie
ſelber kochen wollen, bekommen die Rohprodukte, für die anderen
arbeitet eine große Küche. Die Kinder gehen zum Schulunterricht,
und eine Schule für Krankenpflege bildet freiwillige Helfer für
Aerzte und Schweſtern unter den Kranken ſelbſt heran. Verſchie=
dene
Muſikkapellen mit Blech= und Saiteninſtrumenten zeugen
von der Liebe zu Rhythmus und Ton. In den Mädchenſchlaf=
häuſern
unterrichten die Schweſtern in allen weiblichen Hand=
fertigkeiten
, und hauchfeine Stickereien erfreuten hier unſer Auge,
vie in der Schreinerwerkſtatt ſchöne und gediegene Möbelſtücke.
In der chemiſchen Werkſtätte, wo aus den Nüſſen von
Taraktogenes Kurzii und Wightiani das Chaulmoograoel und
die anderen therapeutiſch verwendeten Produkte unter der wiſſen=
ſchaftlichen
Aufſicht und Arbeit eines amerikaniſchen Chemikers
hergeſtellt werden, ſind Leprakranke ebenſo an der Arbeit wie in
der Eisfabrik, die Culion verſorgt, ein Luxus, ſonſt ſelten hier
auf den Siedlungen der philippiniſchen Inſeln.
Und weiter im Inland und an der Küſte entlang, ebenſo wie
auf den umliegenden Inſeln der Culiongruppe zeugen kleine Far=
men
und Gummi= und Zuckerrohrpflanzungen von dem Fleiße
der dort anſäßig gemachten Leprakranken. Sie ſtehen unter der
Oberleitung eines Deutſchen, der ſeit ſechs Jahren ohne einen
Tag Urlaub auf Culion weilt. Dieſer Deutſche, den ich auch ken=
nen
lernte, hat viel zum Wohle der Kranken beigetragen. Er
leitet die Hauptfarm, die das Government im geſunden Teile von
Culion errichtet hat, um nicht nur die Kranken, ſondern auch die
Geſunden mit Gemüſe und Hühnern, auch Rindern zu verſorgen,
und er hat durch die Errichtung der kleinen Farmen und die An=
leitung
zu Ackerbau und Viehzucht vielen Kranken ein Stück Hei=
mat
und Zufriedenheit gegeben. Wie viele Kranke die Inſel jetzt
als Heimat empfinden, dafür zeugt ihr Wunſch, ſie nicht mehr
zu verlaſſen. Kranke, die geheilt ſind, werden nach mehrmaligen
Nachunterſuchungen innerhalb von zwei Jahren nach Hauſe ver=
ſchifft
. Eine ganze Reihe Siedler flieht in die Berge, wenn die
Nachunterſuchungskommiſſion kommt, nur um nicht als endgültig
Geheilte Culion verlaſſen zu müſſen.
Die Behandlung der abſeits liegenden Farmer wird durch
kleinere Ambulatorien geleitet, die an einzelnen dichter beſiedelten
Plätzen errichtet ſind, oder die Kranken kommen einmal wöchent=
lich
auf ihren Booten nach Culion zur Behandlung.
Und dieſe Behandlung iſt nun das, was das Leben der Kolo=
nie
von Grunde auf geändert hat. Früher hoffnungsloſes
Dahinſiechen bis zum Tode heute nach nur 20 Jahren Ausſicht
auf Rettung und Heilung. Viele konnten ſchon als geheilt ent=
laſſen
werden; in den erſten drei Monaten dieſes Jahres ſind

allein ſchon wieder 150 Leprakranke geheilt und bazillenfrei, d. h.
ohne die Möglichkeit, Geſunde zu infizieren, entlaſſen worden,
Auf die Art der Behandlung, die in lokalen und intramuskulären
oder intravenöſen Injektionen beſteht, einzugehen, würde hier zu
weit führen. Nur das eine, daß ſchon ſehr gute Reſultate erzielt
wurden und ſtetig weiter ein Stab von Aerzten und Chemikern,
darunter auch zwei Amerikaner, die ſeit Jahren auf Culion
leben, an dem Weiterausbau und der Verbeſſerung arbeiten. Die
Behandlung wird in beſonders dazu errichteten Ambulatorien
erteilt, deren Bauart einige Beachtung verdient. An beiden
Längsſeiten des Hauſes ſind Türen; auf der einen Seite Ein=
gänge
für die Kranken zu den Behandlungszimmern, auf der
anderen für die geſunden Aerzte und Pfleger. Auf dieſe Art
wird eine Hälfte des Raumes mehr oder weniger rein, d. h. frei
vom Kontakt mit den Kranken gehalten.
Die Anſteckungsgefahr iſt im allgemeinen nicht ſo groß, als
der Laie anzunehmen pflegt. Immerhin iſt Iſolierung der Kran=
ken
und die nötigen hygieniſchen Vorſichtsmaßregeln beſon=
ders
unter den hieſigen tropiſchen Verhältniſſen ein Gebot.
Von den in Culion lebenden Geſunden Aerzte, Ordens=
ſchweſtern
und =Brüder, Pfleger uſw. , die ſchon zehn, zwanzig
und mehr Jahre zum Teil dort leben, hat ſich noch keiner als
erkrankt herausgeſtellt.
Ein Wort über das häusliche Leben der Kranken. Ehe ich
darauf eingehe, muß ich noch hervorheben, daß, ſelbſt behandelt,
Lepra eine ſehr chroniſche Krankheit iſt, und Kranke, die nach der
Kolonie kommen, dieſelbe erſt nach langen Jahren wieder ver=
laſſen
. Sie leben, ſolange ſie unverheiratet ſind, meiſt in großen
männlichen oder weiblichen Gemeinſchaftshäuſern, ſog. Dormi=
tories
. Nicht allzu ſelten fanden ſich junge Leute zufammen und
gründeten ein eigenes Heim. In letzter Zeit ſuchen die Aerzte
allerdings dieſe Heiraten etwas zu unterbinden. Denn wird ein
Ehegatte geheilt, ſo muß er Culion verlaſſen, um neuen Kranken
Platz zu machen, und dies kann dann eine jahrelange Trennung,
bis auch der andere Teil als geheilt entlaſſen wird, zur Folge
haben. Aber auch im Hinblick auf die zu erwartende Nachkom=
menſchaft
und das traurige Los der Kleinen wäre eine Ein=
ſchränkung
der Eeheſchließungen wünſchenswert. Doch auch hier
hat ſich wie ſonſt gezeigt, daß Einſchränkung des Ehekonſens nicht
ohne weiteres Einſchränkung der Nachkommenſchaft zur Folge hat.
Kinder werden nach der Geburt ſechs Monate der mütter=
lichen
Pflege überlaſſen, leider, da die Mittel der Kolonie noch
nicht die Erbauung eines Heimes für Neugeborene, die ſofort
nach der Geburt von der Mutter iſoliert werden, ermöglichten.
Dann werden ſie in die geſunde Seite von Culion gebracht und
dort bis zum zweiten Lebensjahre in einer Pflegeanſtalt groß=
gezogen
. Sie werden dann, falls ſie geſund, zu Verwandten ge=
bracht
, adoptiert oder auf Regierungskoſten weiterverſorgt. Dies
geſchieht in einer eigenen kleinen Kinderſtadt in der Nähe von
Manila Welfareville , wo ſie erzogen und zu Berufen
herangebildet werden. Natürlich geſchieht alles unter ſtändiger
ärztlicher Aufſicht, und bei den erſten Symptomen einer Lepra=
erkrankung
kommen die Kinder nach Culion zurück. Aber es iſt
nur ein kleiner Prozentſatz Kinder, der trotz des ſechsmonatlichen
intimen Kontaktes mit der ſtillenden Mutter ſich als leprakrank
im Laufe der Jahre herausſtellt.
Auch wilde Ehen gibt es in Culion; Menſchen, die draußen
in der Welt verheiratet, hier in jahrelangem Leben einen Ge=
noſſen
fanden, mit ihm zuſammen Haushalt führen, auch Kin=
der
haben. Doch war dies früher, als keine Möglichkeit der Hei=
lung
und damit Heimkehr für einen Leprakranken beſtand, öfters
der Fall. Jetzt iſt die Heilung und damit die Heimkehr zu dem
geſunden Ehegatten meiſt nur eine Frage der Zeit.
Gut eingerichtete Laboratorien, Röntgenzimmer uſw., zeigten
uns die Möglichkeit großzügigen wiſſenſchaftlichen Arbeitens.
Theaterſpiele von Kranken, Geſangsvorführungen zeugten
von dem frohen Geiſt der Kolonie.
Motorfahrten auf dem tiefblau gefärbten Meer, plötzlich in
jadegrün umſchlagend über Korallenriffen, die vom Boot aus
ſichtbar in blauen, roten, grünen und ſchwarzen Tönen prangen;
fiſchen nach dem herrlich mundenden und in allen Farben ſchil=
lernden
großen Lapu=Lapu boten beliebte Abwechſlung.
Und als der Sturm ſich gelegt, der zwei Tage unſere Heim=
fahrt
unmöglich gemacht hatte, ſchieden wir mit einem Gefühl der
Zufriedenheit. Wir hatten erwartet, Elend und Jammer zu fin=
den
, und trafen Kranke, natürlich, aber froh und zufrieden im
allgemeinen und mit der Hoffnung auf eine mögliche Heilung.

Geſchäftliches.
Die ganze Stadt weiß es, daß man bei J. Rehfeld. Ludwig=
ſtraße
15, ſtets am vorteilhafteſten kauft. Die Qualitäten ſind beſonders
gut und die Preiſe beſonders billig. Seien Sie klug und beſorgen Sie
jetzt ſchon Ihre Weihnachtseinkäufe. Ich lege Ihnen gern bei einer
kleinen Anzahlung die gekauften Waren bis kurz vor Weihnachten zurück.
Ueberwältigend iſt die Auswahl in allen Abreilungen. Leſen Sie bitte
mit beſonderer Aufmerkſamkeit mein heutiges Inſerat. Um die Kund=
ſchaft
zu veranlaſſen, jetzt ſchon Weihnachts Einkäufe zu machen, werden
Prachtvolle Geſchenke bei Einkäufen von 5 Mark an gegeben.

Hauptſchriftleitung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; ſür Feuiſleton, Reich und
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; ſür den Schlußdienſt: Andreas Bauer füt
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeraienteil: Willp Kuble: Drug
und Verlag: L. C. Wiitich ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Gbernommen.

Die heutige Nummer hat 18 Geiten.

1 Mabeeb faſt ne

Wir erwarten
2 Waggons ueue Motorräder.
Es werden zu ſtark reduzierten
18940
Preiſen verkauft:
gm. el. Licht, Seitenwagen,
Mard Erſatzrad uſw.. 480.
mit Zündlicht
.. 730.
500 ccm, mit
12. A. 6., Licht, prima
Käufer . . . 495.
ſehr gut er=
1 Gäldner, halten, 500
ccm, obengeſteuert ( 50.
Zündapp. B. K. W., 3. R. 3,
und andere ſehr billig.
Auch auf Teilzahlung.
Otto Darmſtädter
Heinheimerſtr. 86. Tel 189.

Radio-Apparat
2 Röhren billig zu
verkaufen. Kaup=
ſtraße
46 I (*30665

Station. Benzin=
Annaſtraße 10 part
Motor, 2½3 PS
f. 80 Mk. abzugeb.
(*30664

KUNSTTAUKTION LARVI
Ehem. Besitz Landgräfin von H. / Sammlung L. Th., Köln a. Rh.
Ehem. Besitz Prinzessin von W. Sammlung B. Z., Leipzig
Ostasiatiken-Nachlaß / Bannergeneral Chingchowfu
Antikes Mobiliar, Tapisserien, antike Teppiche, Gemälde alter
Meister, altes Kunstgewerbe, Porzellane, Bronzen, Elfenbein
UUWELEN UND SCHMUOK
AUSSTELLUNG 1.3. Dezember AUKTION 4.5. Dezember
Katalog mit 32 Bildtafeln Mk. 3.
KUNST-AUKTIONSHAUS
EouEte Mioc FFANKFÜRT AMMAIN
Kleiner Hirschgraben 4 Fernruf Meingau 75619 und 75805

TV. 18973

Mathis=
Limouſine
neu, us neueſte
Modell, preiswvert ab=
zugeben
. (18796e
Donges & Wiest.

3
Fügel und Piano=
ſowie
Möbel= und andere Transporte werdet
inr erhalb der Stadt und nach auswärts durch
Schnell=Lieferwagen billig ausgeführt. /* 0723
Wilhelm Hanſel, Brandgafſe 6. Teleph. 4062.

Deihnachtswunſch
Handwerker anf.50er
W.o.K., m eig. Heim
w. ſ. z. verh. E was
Ve mög erwünſcht.
Ang. u. U 81 Gſchſt
(*30756)

Min Mie
ſchöne 4 Z=Wohng
möchte beſſ. Herrn
kennen lernen zwecks
ſpät. Heirat.
Angebote unt. U 52
an die Gſchſt. 1*30694

Fräulein
Ende 20, große ju
gendl., ſtattl. Er=
ſcheinung
. aus gut.
Familie, wünſcht
bald zu verh. mit
mittl. Beamten bis
40 J. v. angenehm.
Aeuß. u. ſicherer
Lebensſtllg. Gute
Ausſteuer u. Wohn
vorhand. Strengſte
Diskretion unbed
zugeſ. u. erwünſcht
Gefl. Br. u. T 228
Geſchäftsſt. (*30537

Bücher. Noten,
Zeitſchriften
werden gut u. prei=
wert
gebunden
Horn, Alexander=
ſtraße
4, I 145
Berloren g

Verloren.
Die erkannte Frau,
die am Freitag mor=
gn
am Faix=Ecke die
gefundene Taſche in
i rem Kinderwagen
verbarg, wird erſucht,
dieſe umgehend Vik=
toriaplatz
1, I., ab=
zugeben
, da ſonſt An=
(*30757
zeige,

Für meine led. Schw ſier, ev, 34 Jahre,
mittelgr, angenehme Erſchein. dklblond,
ſehr häusl. erzog, geſund, d. beſter Allge=
mein
= u. Herze s ild., abſolut einwandfr.
Vorleben, au guter Fam", mit Hau halt=
lehrerinnen
=Exam einigem Verm u Ein=
kommen
, ſuche ich in Ermang, paiſ. Geleg.
ohne deren Wiſſen charakterl., gleich ver=
anl
, ev., geſund., paſſ. Lebens ejährten
in geſich Poſitionv etwa 40 Jahren Ver=
mittl
. d. Verwandte angenehm; berufsm.
Vermittler verb. Sirengſte Ver chwiegenh.
zugeſichert. Gefl. eingeh. Zuchriften mit
Lichtbild unter U 74 an die Geſchä tsſtelle
4307468g
dieſ 8 Blattes erbeien

Gau 19. Heroedes

gebraucht, gut erhalten, mit abnehm=
barem
Aafſatz, billig zu verk. (18956
W. Zelder
Heidelbergerſtr. 126. Tel. 3558 u. 59.

[ ][  ][ ]

Samstag, den 24. November 1928

Seite 17

Kirchliche Nachrichten

Evangeliſche Gemeinden.
25. Sonntag nach Trinitatis (25. November).
Totenfeſt.
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Gedächtnisgottesdienſt für die Gefalle=
nen
. Pfarrer Lautenſchläger. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Vogel. Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt (Kirchengeſangverein). Pfarrer
Kleberger. Freitag, den 30. November, abends 3 Uhr: Aufführung
der Trauerode von J. S. Bach durch den Kirchengeſangverein der Stadt=
kirche
.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 94 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des hei=
ligen
Abendmahls. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Pfarrer Kleberger. Mittwoch, 28. November, 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
(Religion der Propheten). Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottes=
dienſte
: Samstag, 24. Norember, abends 8 Uhr: Liturgiſche Toten=
gedächtnisfeier
. Pfarrer Lautenſchläger. Sonntag, 25. November,
vorm. 9,30 Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Lautenſchläger. Abends 8 Uhr: Liturgiſche Totengedächtnisfeier des
Kirchengeſangvereins der Stadtkabelle und Schloßkirche. Pfarrer Bergér.
Kollekte in der Stadtkirche, Stadtkapelle und Schloßkirche für die
Gefallenenehrung.
Nachmitags 2343 Uhr: Trauergeläute auf allen Kirchen. Nach=
mittags
3 Uhr: Trauergotesdienſt auf den Friedhöſen: a) Alter Fried=
hof
: Pfarrer Vergér; b) Waldfriedhof: Pfarrer Marx.
Konfirmandenſaal im Schloß. Montag, 26. November, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung), Poſaunen=
chor
. Dienstag, 27. Nov., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung der
Schloßgemeinde. Mittwoch, 28. Nov., und Samstag, 1. Dez., nachm.
24 Uhr; Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 25. Nov., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadigemeinde (B.d.J.). Montag, 26. Nov.,
abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung).
Dienstag, 27. Nov., abends 8 Uhr: Kirchemhor der Stadtkirche.
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). Mädchen=
vereinigung
der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). Mitt=
woch
, 28. Nov., abends 8 Uhr: Kirchenchos der Stadtkapelle und Schloß=
kirche
. Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung).
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung).
Donnerstag, 29. Nov, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadt=
gemeinge
(jüngere Abteilung). Jugendbund der Lukasgemeinde ( jün=
gere
Abteilung). Freitag, 30. Noc., abends 8 Uhr: Mütterabend der
Stadtgemeinde. Jugendbund der Markusgemeinde (jüngere Abtei=
lung
). Jugend und der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärüigen: Bis 30. November: Pfarrer
Bergér; vom 1. Deyember an: Pfarrer Köhler.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprech=
ſtunden
vormittags von 1012 Uhr Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. 812 Uhr
und nachm. von 36 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. (Kollekte für die Kriegergediichtnisſtiftung). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer D. Waitz. Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer D. Waitz.
Abends 6 Uhr: Liturgiſche Feier mit Anſprache. Pfarxer Beringer
Nachmittags 3 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Martinsſtift. Mitt=
ſuoch
, 28. Nov., abends 3 Uhr: Bibelſtunde im Martinsſtift: 2. Glau=
bens
=Artikel (Jeſus Chriſtus). Bibelſtunde im Gemeindehaus:
Jeſaja 1.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 26. Nov., abends
8 Uhr: im Martiusſtift: Verſammlung der Helfer und Helferinnen mit
Vortrag von Pfarre: I) Waitz über: Die größte deutſche Dichterin
Annette von Droſte=Hülshoff‟ Dienstag, 27. Nov., abends 8 Uhr,
im Martinsſtift: Kirchenchor; im Bemeindehaus: Jugendvereinigung.
Donnerstag, 29. Nov., abends 3 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereini=
gung
Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtraße 5:
Poſaunenchor. Freitag, 30. Nob., abends 8 Uhr, im Martinsſtift:
Mütterabend Oſt; im Gemeindehans; Mütterabend Weſt; Jugendver=
einigung
(ältere Abteilung).
Johannesgemeinde. Samstag, 24. Nov., abends 8 Uhr: Jugend=
feierſtunde
in der Kirche. Sonntag, 25. Nov. vor. 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfaruer Marx. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Abends 6 Uhr: Gedächtnisfeier der Jugendderbände. Landesjugend=
pfaurer
Lic. von der Au. Mitttoch, 28. Nov., abends 8 Uhr: Bibel=
ſtunde
im Gemeindehaus. Pfarrer Marx. Freitag, 30. Nov., abends
8 Uhr: Kirchemmuſikaliſhe Abendfeier in der Kirche.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.305 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.

Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Dienstag, N. Nov., abends 8 Uhr: Männerabend.
Donnerstag, 29. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarrer Weiß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfar=
ver
Weiß. Abends 8 Uhr: Liturgiſcher Totenſonntagsgottesdienſt,
insbeſondere für die Jugendgemeinde. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden.
Veranſtaltungen: Montag, 26. Nov., abends 8,15 Uhr:
Mädchenvereinigung. Dienstag, 27. Nov., abends 8,15 Uhr: Kirchen=
chor
. Mittwoch, 28. Nob., abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den Oſt=
bezirk
im Gemeindehaus über den Jakobusbrief. Pfarrer Weiß; für
den Weſtbezirk im Saal der neuen Trainkaſerne über den Aufbau
einer chriſtlichen Gemeinde nach dem Neuen Teſtament. Pfarraſſiſtent
Lic. zur Nieden. Donnerstag, 29. Nov., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Freitag, 30. Nov., abends 3,15 Uhr: Kircheuchor.
Panluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
Vorm. 1,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller. Nach. 5.30
Uhr: Liturgiſch=kirchenmuſikaliſche Totengedenkfeier zum Gedächtnis der
Gefallenen; Heldenrequiem von Franziskus Nagler für Chor, Soli und
Orgel.
Veranſtaltungen: Sonntag, abends 8 Uhr: Jugendvereini=
gung
. Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund. Dienstag, abends
8 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch, abends 8 Uhr: Vibelſtunde. Pfarrer
Rückert. Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend. Freijag, abends
8 Uhr: Kirchenhor. Samstag, abends 8 Uhr: Turnen.
Stifskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Vorm 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Evang. Sonntagsverein: Nach=
mittags
47 Uhe: Vereinsſtunden. Donnerstag, 29. Nov., abends
8 lihr: Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vovm. 9 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergotte3dienſt. Nachm. 3,30 Uhr:
Totenfeier (Chöre). Prediger Senmel. Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, ngchm. 4 Uhr: Frauen=Bibelſtunde.
Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunge. Prediger Semmel. Mitt=
woch
, abends 8,30 Uhr: Gem. Chor. Donnerstag, abends 8,30 Uhr:
Vibelſtunde Prediger Semmel. Freitag, abends 8,50 Uhr: Bibel=
ſtunde
in der Kinderſchle, Beſſunger S raße 80. Prediger Neuber.
Samstag, abends 67 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. Sonntag
(1. Advent) abends 8 Uhr: Adventsfeier für alle Zweige des Hauſes.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für Mädchen. Montag, abends 8,30 Uhr: Geſchäftsſtunde. Diens=
tag
, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. Mittwoch, abends 8,15 Uhr:
Freundeskreis für junge Männer. Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſrunde für junge Männer. Sonntag (1. Advent), abends 8 Uhr:
Adventsfeier im großen Saal.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22, In=
fanteriekaſerne
, Hof links.) Sonntag, 25. Nov.: Beteiligung an der
Totengedenkfeier (Johanneskirche). Montag, 26. Nov.: abends 8,30
Uhr: Familien=Bibelſtunde. Dienstag, 27. Nov., abends 8,30 Uhr:
Poſaunenchor. Mittwoch, 28. November, abends 8,30 Uhr: Jung=
männer
=Bibelſtunde. Donnerstag, 29. Nob., ebends 8 Uhr: Jung=
C.=Bibelſtunde. Freitag, 30 Nov., abends 8 Uhr: Turnen.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22, Infanterie=
kaſerne
, Hof links). Sonntag, 24. Nov., nachmm. 4,30 Uhr: Totengedenk=
feier
. Montag, 26. Nov., abends 8 Uhr: Heimabend für Treuburg.
Freitag, 30. Nov., abends 8,30 Uhr: Bubenabend für den älteren
Kreis.
M.=B.=K., Mädchenbibelkreiſe (Stiftſtraße 14). Montag, 26. Nor.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den mittleren Kreis. Dienstag,
27. Nov., abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den älteren Kreis. Don=
nerstag
, 29 Nov., abends 8 Uhr: Unterhaltungsſtunde für den älteren
Kreis. Freitag, 30. Nov., abenbs 8 Uhr: Unterhaltungsſtunde für
den mittleren Kreis. Samstag, 1. Dez., nachm. 3 Uhr: Bibelſtunde
für den jüngeren Kreis.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, 25. November, vorm. 10 Uhr: Menſchen=
weiheandlung
wit Predigt. Vorm. 11,15 Uhr: Kinder= Sonntags=
handlung
.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich wiffenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society).
Aula der Landesbauſchuke, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 26. Nodember, abends
8 Uhr, im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, morgens 8 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Vorm. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung. Vorm. 11,30 Uhr:
Kinderverſammlung. Nachm. 2 Uhr: Wegweiſerunterricht. Nachm. 3 Uhr:
Feiern auf den Friedhöfen. Ncchm. 5 Uhr: Kinderverſammlung.
Abends 7 Uhr: Freiverſammlung auf dem Paradeplatz. Abends 8 Uhr:
Totenſonntagfeier. Montag, 8 Uhr: Jugend=Liga. Dienstag,
8 Uhr: Mitgliederverſammlung. Mitwoch, 5 Uhr: Kinderverſamm=
lung
, 8 Uhr: Heilsverſammlung. Donnerstag, 8 Uhr: Heimbund.
Frauen und Mädchen ſind willkommen. Freitag, 5 Uhr: Kinderver=
ſammlung
, 8 Uhr: Heiligungsverſammlung. Jedermann iſt eingeladen.

Chriſtl. Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11,15 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 4,30 Uhr: Worvverkündigung. Mittwoch,
abends 8,15 Uhr: Gebetsſtunde. Freitag, abends 8,15 Uhr: Wort=
betrochtung
. Jeder herzlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtraße 44. Sonntag, 25. Nov.,
vorm. 10 Uhr: Predigt. Prediger Pfäfflin:Saaubrüicken. 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt; anſchließend Feier des hi.
Abendmahls. Prediger Pfäfflin=Saarbrücken. Montag, 8,15 Uhr:
Jugendverein. Dienstag, abends 8,15 Uhr: Singſtunde für den ge=
miſchten
Chor. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Knaben= und Mädchenbund.
Abends 8 Uhr: Frauenmiſſionsverein. Donnerstag, abends 8,15 Uhr:
Bibelſtunde. Jedermann iſt herzlich eingeladen. Prediger Sauer,
Chriſtliche Gemeinfchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40) Sonntag, den
25. Nov., vorm. 9,30 Uhr: Andacht. Nachm. 3,30 Uhr: Jugend=
bundfeier
. Abends 8.15 Uhr: Evangeliſation. Mittwoch, abends 8.15
Uhr: Bibelſtunde Jedermann herzlich willkommen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 25. Nov., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt. Abends um 8,15 Uhr:
Jugendſtunde. Mittwoch, den 28. Nov., abends 8,15 Uhr: Bibel=
beſprech
= und Gebetsſtunde. Zu allen Verſammlungen jedermann herz=
lich
eingeladen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I, Hindenburgſtraße (ehem.
Kaſino). Sonntag, den 25. Nov., vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr und
Mittwoch, den 28. Nov., abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II, Bismarckſtraße 54. Sonn=
tag
, den 25. November, vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch,
den 28. November, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Auswärtige Kirchen.
Schloßkapelle Kranichſtein. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Eoethe=Darmſtadt.
Evang. Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, 25. Nov. (Totenſonntag),
9,45 Uhr: Gottesdienſt, Kirchengefangverein. 11,.15 Uhr: Kindergottes=
dienſt
. 3 Uhr: Friedhofsfeier. Geſang der oberſten Mädchenklaſſe. Po=
ſaunenchor
. 5 Uhr: Abendmahlsfeier. Montag, 8 Uhr: Poſaunenchor.
Dienstag, 8 Uhr: Frauenverein, 7,30 Uhr: Mädchenvereinigung.
Mittwoch, 8 Uhr: Kirchengeſangverein. Freitag, 7,30 Uhr: Wartburg=
verein
.
In der Provinzialpflege=Anſtalt Gottesdienſt 1,30 Uhr.
Evang. Gemeinde Traifa. Sonntag, 25. Nov. (Totenfeſt), vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11.15 Uhr: Totengedenkfeier auf dem
Friedhof (untes Mitwirkung der beiden Geſangvereine). Kindergottes=
dienſte
fallen aus. Montag: C.J. G.=Mädchenabend. Mittwoch:
C. J. G.=Jungenabend. Donnerstag: Diskuſſionsabend.
Evang. Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 25. Nov. ( Toten=
ſonntag
), vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des Kirchen=
Cprs. Kollekte für die Gemeindehäuſer. Nachm. 2 Uhr: Feier auf dem
Friedhof. Mitwirkung des Poſaunenchors der evang. Gemeinſchaft.
Montag: Probe des Jungmädchenvereins. Dienstag: Kirchenchor
und Jugendvereinigung. Mittwoch: Jungmädchenverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins, des Männercors
Sängerluſt und des Poſaunenchors. Gedächtnisfeier für die Gefallenen
der Gemeinde in der Gedenkhalle. Nachm. 3 Uhr Feier auf dem Fried=
hof
unter Mitwrkung des Poſaunenchors. Gedächtnisfeier für die Ver=
ſtorbenen
und Gefallenen der Gemeinde. Nachm. 4 Uhr Totenfeier in
der Kirche mit Feier des hl. Abendmahls. Montag: Jugendbund
Wartburg Dienstag: Kirchengefangverein und Poſaunenchor.
Mittwoch: Frauenverein. Donnersiag: Jungmädchenverein.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtraße 25.
Sonntag, den 25. November, nachm. 4 Uhr und Donnerstag, den 29.
November, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt. (Jedermann herzlich will=
kommen
!)
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 25. Novembeu,
nachm. 4 Uhr und Donnerstag, den 29. November, abends 8 Uhr:
Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darmſtädterſtraße 14.
Sonntag, den 25. November, nachm. 4 Uhr und Donnerstag, den 29.
November, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauerſtraße 3. Sonn=
tag
, den 25. November, nachm. 4 Uhr und Donnerstag, den 29. Nov.,
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachmittags ven 57 und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit. An
Sonn= und Feiertagen: Vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur hl.
Beichte; 7 Uhr Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der
hl. Kommunion. 9,30 Uhr Hochamt und Predigt. Vorher Austeilung
der hl. Kommunion. Nahm. 2 Uhr Chriſtenlehre. 2.30 Uhr Andacht.
Werktagsmeſſe 5/, Stunden vor Sch.ilbeginn, d. i. 7½ Uhr.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr
hl. Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in der hl.
Meſſe Austeilung der hl. Kommunion. Während der Schulzeit Diens=
tags
und Freitags 7½ Uhr II. Meſſe mit Austeilung der hl. Kommu=
nion
in der hl. Meſſ=. Vorher Beichtgelegenheit.

Erhältlich in Apotheken und Drogerien.

Der neue
6


M

Kragen
D. R. P. a.
klemmt niemals den Selbſtbinder
ſpart Zeit und Aerger!
Stück 1.25, 3 Stück 3.50
18718a
Ludwigs=
Handſchuh=Haupimann platz 2

Fichtennadel-Bäde
Im Romerbad zimmerstr. 7 Tel. 2834
An allen Krankenkassen zugelassen. (16649a

Pelzmäntel
Belzbesätze
Reparaturen 16488a

eigener Anfertigung
Jottlieb Lorz
Nchf.
Darmstadt
Elisabethenstraße 48
Fernrut 2147
Eigene Kürschnerei.

Pand= und

führt fachgemäß aus (18185
Peter daußmann
Neu=Iſenburg (Heſſen) Tel. 253

300 Chri bäume.
gegen Kaſſe frei hier
mit Priesang z. kauf
gei. Angeb. u. U 4:
an die Gſchſt 30679

Zündapy
mie neu, weit unter
Preis. 18*01a
Donges & Wiest.

Backenſeſſel
Klubſeſſel
Leder= u. Stoffbezug
Chaiſelongue
Diwan
Matratzen
Federbeiten
k ſtenloſe Aufb. bis
Wei nachlen. (16620a
K. Roth
Magdalenenſtr. 11.

Alles, was das Heim
schoner macht,
Teppiche, Brücken, Läufer,
Linoleum, Gardinen, Stores,
Dekorationen, Tapeten, Tisch-
und Cheiselongues-Decken
usw. finden Sie in guten
Oualitäten u. aparten Mustern
besond. vorteilh. im Preis bei.

IIAO
AM WEISSEN TURM

ERANINERT KLIScHEE

Far
R
Die Herrenzimmer-Einrichtung zeugt vom guten
Geschmack des Hausherrn. o Die Herreneimmer-
krone
fällt im Mittelpunkt des Raumes zuerst
auf und entscheidet den ersten Eindruck den
der Besuch empfängt. e Unsere sehr reiche
Auswahl in Herrenzimmerkronen
enthält geschmackvolle, so-
lide
Stücke schon von RM. GGr an
RAHINELEKTRA
Ernst-Ludwigstraße 10. Fernsprecher 3449.

V 18291

Sprechapparate
Schallplatten
in kleinen Raten.
R. Reeg
Lauteſchlägerſtraße 7.
Ken Laden (168092

F.N. 350 Gbe.-
Motorrad
neueſtes Modell,
ſehr billig bei (18800a
Donges & Wiest
Grafenſtr. 43/45.

Ab Lager lieferbar!
Autoudaragen
aus Wellblech,
Staht od. Beton.
Schuppen ed.
Art
A.
Fahrradständ.
zerlegbar euersicher, bislige Bauweise,
Angebote mit Prospekten kostenlos.
G.m.
Gebr.Achenbachv. .
Eisen und Wellblechwe ke
Weidenau/Sieg, Postfach Nr 420
Vertr.: Ober-Ing. W. Röper, Darmstadt,
Orangerie-Allee 6, Tel, 290.
119.1430

[ ][  ]

Geite 13

Samstag, den 24. November 1928

Nummer 327

PERKEO

ALERANDERSTRASSE 12
Samstag ab 8 Uhr
großeTanzunterhaltung
Sonntag ab 8 Uhr
dem Fest angemessenes
Streich-Konzert
mit 6 Mann Besatzung, mit
genußreich. Kunst-Einlagen
Höfl. ladet ein Georg Harll.
(18943

Restauration Odeon‟
Telefon 92 Inh. Albert Roussel Marienplatz
Empfehle meinen guten bürgerl. Mittagstisch v. 1.- an
Gleichzeitig empfehle Vereinen und Gesellschaften
Nebenzimmer für 50-60 Pers., m. gut. Klavier. 18931

RoltaurandBander
ELITAFFTHFNFTRATTT 23
Heute Spezialität:
Austernpfahlmuscheln und
echter Rheinsalm
mit echter hol1 Tünke
Abtellung: Bauernschänke
KüNSTLER-KONZERT

Großes Haus 2022.15 Uhr Drei Pantomimen
Preise: 110 Mk. Hessisches
Landestheater
Samstag,
24. November L.7 Hessenland-
Miete I, 2 Kleines Haus 15.3018 Uhr
Sprech-Apparate

aufbequeme Teilz. bei
BAUMERT
Erbacherſtr. 1 Tel. 4374
16706a

ORPHEUM

Gastspiel: Deutsche
Kammerspielbühne Berlin
Heute Samstag, 24. November

Schauspiel in 5 Aufzügen von
Hermann Sudermann
Preise von Mk. 0.80 an
Karten Verkehrsbüro, de Waal.
Rheinstraße 14.
(18984

Café Rheingeld
Samstag, den 24. November
Konzert-Einlage
Fräulein Beriy Schwed
Humoristin zur Laute
(*30710

Reſiaurant Reichshof
Rheinſtraße 35
Heute Samstag abend von 8 Uhr ab
Konzert

Zur Reichskrone
Mühlſtraße 5 Telephon 3796
Bockbierfeſt
Samstag und Sonntag /( 30722
KONZER
16% Uniontor= und Union=Gold
Groß=Gerau. Es ladet ein M. Kaſt.

Halteſtelle der Linie 9
Samstag, den 24. Novbr., ab 8½Uhr
Geſellſchafts=Abend
Anerkannt gute Küche. GepflegteWeine u. Biere.
* 30728 Beſitzer Ernſt Schneider.

Eberstadt
Zur Traube‟
Halteſtelle d. Elektr., Kegelbahn, Anto=
garage
, Telefon 39 ( 7227b
Mittagstiſch v. 123 Uhr, reichhaltige
Abendkarte, Wild und Geflügel.
Im Ausſchank: Pfungſtädter Bock=Ale
yo 30 Pfg. Rhein=, Moſel= u. Pfälzer
Wein.
Baumgäriner,
langjähriger Küchenme ſterdes Hotel Traube
Darmſtadt.

TanUO

Arnold
Philipps
BUIOM

Philipps A. G-
Verkaufstager Darmstadt
Wilh. Mayer, Viktoriastraße 32
Telephon 4460. (18835a
Eintausch gebr. Instrumente
Bequeme Zahlungsweise.

h=Reparaturen
Ror0 Stuhlflechten
billigſt. Blinden=
Beſchäftigungs=
Verein, Karlſtraße
Nr. 21 (18938a

Wäsche
Ein Posten Reformhosen weit unter Preis, für 810 Jahre, nur 1.25
Ein Posten angetrübte Hemdhosen . . . . . . . . . nur 1.75
Winter-Schlupfhosen
1.90, 2.25, 2.75
Hemdhosen schwere Qualität (Trikot)
.... . . . 3,75 4.50
Taillen gestrickt . ..
1.50, 1.90 2.75 usw.
Korsett-Schoner
0.60, 0.95, 1.,10, 1.35
la Crofsé-Hemd Ia Qualität.
.. .. . . . . 275, 3.40
Croisé-Nachtjacke 1a Qualität
.. . . . . . . 3.95, 4.50
Ia Croisé-Nachthemden hoch geschlossen . . . . 5.95. G.25 usn.
PTaschentücher 3 Stück gebündelt
...050, 0.75, 0.95
Strümpfe
Ia Macco-Strumpf mit verstärkter Sohle, farbig und schwarz . . . 1.20
la Seidenflor mit 4fach Sohle ...
1.45
Prima reinv. D.-Strümpfe in allen modern. Farben, besonders preiswert 2.95
Waschseide-Strümpfe in allen modernen Farben . . . von 0.98 an
Damen-Sportstrümpfe Ia Wolle
von 4.50 an
Damenstrümpfe Wolle mit Seide, in allen modern. Parben, von 2.95 an
Reinwollene Kinderstrümpfe.
.. . . von 1.10 an
Hellwaren
Wollene Damen-Sportwesten
von 7.50 an
Futter-Westen in allen Größen ..
von 2.45 an
Knaben-Anzüge reine Wolle, 1a Qualität
von 9.75 an
Knaben-Anzüge plattierd
8.75
Kunstseidene Damen-Bullover
4.95
Reinwollene Garnituren Schals u. Mütze
von 1.50 an
Reichhaltiges Lager in Herren- und Damen-Pullover
Damen- und Kinder-Strickkleider in schönen Sortimenten
Croße Auswahl in Kübler-Westen, Pullover und Anzügen
Herren-Artikel
Oberhemd neis.
4.95
Oberhemd Trikoline, weiß
... . . 7.90
Mormal-Jacken
. von 2.50 an
Estra billige Mormal-Hosen
4. 225, 3 Paar 6.50
Mormal-Hemd
... . 1.95. 2.90
Plüsch-Jacken
.. . . von 4.95 an
Plüsch-Hosen
... . . von 4.50 an
Plüsch-Einsatzhemd
... . . von 5.50 an
Socken gemustert.
.. .058, 0.95, 1.20
Socken gestrickt.
... . . . 140, 1.95
Handschuhe
0.95, 1.35. 1.95
Taschentücher schöne Qualität
3 Stück gebündelt 0.75
arene Hastaf
1 Damen- und Kinderhüten
Besichtigen Sie bitte meine 6 Schaufenster!
TABLAIIAOT

Gg. Heckmann-Schmidt
Ecke Markt und Ludwigstraße

(18994

Deutſcher Touring=Club e. P.
Ortsgruppe Darmſtadt
Am Dienstag, 27. November 1928, abends 8.70 Uhr,
findet im Gartenſaal der Vereinigten Geſellſchaft, Eingang
Rheinſtraße 36, die
Gründungs=Perfammlung
der Ortsgruppe Darmſtadt des D. T. C. ſtatt.
Tagesordnunge
1. Vortrag des Herrn Dipl.=Ing. K. Kinkelin, München:
über:
Der Deutſche Touring=Club, fein Zwech und
ſeine Ziele‟,
2. Gründung der Ortsgruppe,
3. Verſchiedenes.
Infolge der Wichtigkeit der Tagesordnung ſind alle
Mitglieder gebeten, beſtimmt zu erſcheinen. Eingeführte
(18932
Gäſte herzlich willkommen.
Deutſcher Touring=Club e. V.

Hotel=Reſtaurant Zur Poſt
am Hauptbahnhof
Samstag, den 24. November 1928

der beliebten Hauskapelle des Stadtorcheſters
Sonntag, ab 20 Uhr KONZERT. 18980

Dreh= und
Gleichſtrom=
mokore

neue u. gebrauchte
von ¼ PS an zu
aller äuß. Preiſen.
Für tadell. Funk=
tion
wird Garantie
geleiſtet. Nehme
auch defekte Motore
in Zahlung. Fr.
Schaubach=
Zwingenberg a.d. B.
Elektrowerkſtätte
(189365

Heute Samstag
Zelſupße
d

mit Konzert,
(*30719
wozu freundl. einladet
R. Kümmerlein
Erbacherſtraße Telephon 3315.

Heute
Mefzelsuppe

wozu freun lichſt einladet

*30701

hebrolet
1½, Tonnen=
Laſtwagen
noch wie neu, ſehr
billig zu verk. (18802a
Donges & Wiest
Grafenſtr. 43/4).

Eichwieſenſtraße
Nr. 12.

Georg Bourgeois.
Reſiauration
Zum Ritter Georg

Ludwigshöhſtraße 35
Samstag, den 24. November

30694

Paßbilder Großes Schlachtfeſt

n 1 Stunde 115870a
billig und gut,
Thiele Nachf.
nur Bleichſtr. 9. Tel. 1912
Echirmfabrik
F. 2. Schlufel
Kirchſtr. 27, I.
Kein Laden. (189359
Fleiſchſkänder
in allen Größen
billigſt, Küfermſtr.
J. Schanz, Teich=
hausſtr
. 40 (189452
Wer
n. Möbel von 2 Zim
Anfg. Dez. v. Frank=
furt
a. M. mit hierher?
Ang. mit Preis unt.
U 21 Geſchſt. (*30623
D. K. W.
Lieferdreirad
wie neu, abzuge=
geben
(18804a
Donges & Wiest.
Rüufeg
Gebrauchter
Flügel
oder
Piano
gegen bar zu kaufen
geſucht. Angeb. mit
Preis u. U 12 an d.
Geſchäftsſt. 30609fsg
1. od. 2tür. Spiegei=
ſchrank
, Büfett. Di
plomat=Schreibtiſch,
Wa chkommode z. f
geſucht. Angeb. unt.
U 53 Gſchſt. *30693
Anzlgultäten
Möbel, Oelgemälde,
Kupferſtiche, Uhren
uſw. kauft: Carl
Müller, Frankfurt
a. Main, Gr. Hirſch=
graben
22. (V.12549
Motorwagen=
Chaſſis
von altem Wanderer
Fafag od. dergl., auch
defekt, zu kaufen ge=
ſucht
. Ang m. Preis
unter U 65 an die
Geſchäftsſt, (18972b

Meine Freunde, Bekannte und meine ver=
ehrte
Nachbarſchaft lade ich dazu treundl. ein.
Peter Heim und Frau.
Eche Kittler=u. Gutenbergſtr.
Heute Samstag Reh=Eſſen
Aaf
Es ladet ein
Robert Löcher.

Es gibt
nichts
Bosseres

Sie Wverden geibiß
duch den Wunsch
begen, in Ihrem Heim
gute Musik zu pflegen. Besonders
Jetst, uvo der Herbst und die langen
Winterabende vor der Tüire stehen.
Ein Original-
Electromophon
mit dem unerreichten, anerkannt
besten elektr. Werk ist der moderne
Musik-Apparat, den Sie benötigen.
Die SP-Tonführung
des Electromophons, welche oben ab=
gebildet
ist, und in jeden besseren
Electromophon eingebaut wird.
garantierk Musik im Urton!
die SP- Tonfüh-
rungist
aus schue
Benn. sm Uetatig4A
hergestellt und besitzt infolge ihres
Gewichts den auberordentlichen Vor
zug, daß Sie nicht mitschwingt, dal
also der Klang durch keinerlei Res‟
Nanzen verfärbt wird. Alle Em
pfindung, welche die Künstler in die
Schallplattenaufnahmen hineingelegt
haben, kommen in vollendeter Schön
heit zun Geltung. Kaufen Sie keinen
Musik-Apparat, beuar Sie die Sk
Tonführung des Electromophons 9
hört haben.
Niedere Preise!
Bequeme Ratenzahlung!
Alleinvertretung:
Christian Arnold

nur am weißen Turm
Ernst-Ludwigstraße 5 (18933