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Nummer 320 Samstag, den 12. November 1928. 191. Jahrgang
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ede Verpſchtung auf Erfüllng der
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aufträge und Leſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichilſcher Beſtreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Der Panzerfreuzer wird gebaut.
Die Entſcheidung des Reichstags: Der ſozialdemokratiſche Antrag gegen den Panzerkreuzer abgelehnt. —
Kommu=
nſüiſcher Veinfell. Kriſe um ſozialpoltiſche Forderungen des Zentruns und der Sozjaldemokkgten. — Anüberſehbafe
finanzielle Belaſtung. — Eine ernſte Warnung der Deutſchen Volfspartei.
Von Kriſe zu Kriſe.
Der Riß in der Koalition.
Das wäre nun glücklich überſtanden: der
ſozialdemo=
kratiſche Antrag gegen den Panzerkreuzer iſt
vom Reichstag mit 255 : 203 Stimmen bei 8
Stim=
menenthaltungen abgelehnt worden, und ein von
den Kommuniſten eingebrachtes Mißtranensvotum
verfiel ſogar mit einer Mehrheit von 392: 62 Stimmen
der Ablehnung.
Aber von abgelehnten Mißtrauensvoten allein kann man nicht
leben, vor allem nicht ein Kabinett und eine Koalition, die aus
den eigenen Reihen heraus einen ſo ſchweren Stoß erhalten hat,
wie dies der Stoß gerade der Sozialdemokraten geweſen iſt. Den
Sozialdemokraten iſt am Freitag abend von den Vertretern der
verſchiedenſten Parteien mit verſchiedenartiger Begründung, aber
mit einheitlicher Eindringlichkeit das klar gemacht worden. Den
ſtärkſten Eindruck muß es auf ſie gemacht haben, daß Herr Wirth
vom Zentrum, der ihnen politiſch doch recht nahe ſteht, ihnen die
gauze Unhaltbarkeit ihrer Taktik vor Augen führte und ſchmucklos
ankündigte, daß bei einer Wiederholung derartiger
Methoden aus dem Zentrum heraus ein
Miß=
trauensvotum gegen die Regierung geſtellt
würde. Die Sozialdemokraten haben verſucht, zu retten, was
noch zu retten war. Sie haben als zweiten Redner Herrn
Breit=
ſcheid geſchickt, der die niehr als ſchwierige Aufgabe hatte, das
von ſeinem Kollegen Wels geſtern zerſchlagene Porzellan
wenig=
ſtens zum Teil wieder zuſammenzuleimen, wobei er noch inſofern
gehandicapt war, als er von dem ſachlichen Inhalt der Wels=
Rede nichts preisgeben konnte. Einigermaßen iſt ihm das
Kunſt=
ſtück gelungen. Man muß ſeine Rede wörtlich durchſtudieren, um
die entſcheidenden Stellen zu finden. Sie gipfeln in den zwei
Sätzen, daß die Sozialdemokratie das Prinzip der
Wehrpflicht, wenn auch nicht im Rahmen des Verſailler
Vertrages, anerkennt, und daß weiter die
Sozial=
demokratie entſchloſſen iſt, ſich dem Willen der
Mehrheit zu beugen, worunter zu verſtehen iſt, daß die
Sozialdemokraten, jetzt, wo ihr Antrag gefallen iſt, ſich damit
abfinden und nicht bei der zweiten und jeder weiteren Rate den
gleichen Kampf wiederholen werden. Das iſt ſoweit klar und iſt
vor allem auf Verhandlungen zurückzuführen, die im Kabinett
und hinter den Kuliſſen ſchwebten.
Die Führer der Sozialdemokraten ſind ſich nicht im
Zweifel darüber, daß ihre Stellung eine
Wieder=
holung dieſer Vorgänge einfach nicht verträgt.
Vor allem die perſönlichen Zuſagen, die der Reichskanzler ſelbſt
im Kabinett gegeben hat, dürften dazu beigetragen haben, daß
man überhaupt über den toten Punkt hinweggekommen iſt. Auch
der Reichswehrminiſter hat ſich zuletzt damit abgefunden, daß
der Kanzler und die ſozialdemokratiſchen Miniſter für den
ſozial=
demokratiſchen Antrag ſtimmten mit der Begründung, er habe
aus dem ganzen Verhalten des Kanzlers die Ueberzeugung
ge=
wonnen, daß Herr Müller nur durch Parteiſchwierigkeiten zu
ſeiner Haltung gezwungen ſei, daß aber im übrigen Hemmungen
für ein weiteres vertrauensvolles Zuſammenarbeiten zwiſchen
dem Reichswehrminiſter und dem Kanzler ſich nicht ergeben
wür=
den. Der Ritt über den Bodenſee iſt alſo diesmal gelungen, aber
nur um den Preis, daß die Verbindung zwiſchen den
Parteien ſtark gelockert iſt. Auch der Kanzler ſelbſt hat
erkennen müſſen, daß für abſehbare Zeit
irgend=
belche Verhandlungen über die Feſtigung
ſei=
ner Koalition hoffnungslos ſind. Es muß erſt viel
Waſſer die Spree hinuntergefloſſen ſein, bis die Beruhigung bei
allen Parteien eingekehrt iſt, die ausſichtsreiche Verhandlungen
überhaupt erſt ermöglicht. Es ſcheint aber nicht, als ob davon
bald die Rede ſein kann.
Inzwiſchen haben ſich ſchon
neue drohende Gewitterwolken
an dem Himmel des Kabinetts zuſammengeballt: Bei der
Be=
ſprechung des Lohnkampfes in der Eiſeninduſtrie
waren vom Zentrum und den Sozialdemokraten
Anträge eingelaufen, die nicht nur auf eine
grundſätz=
liche Reform des gegenwärtigen
Schlichtungs=
weſens hinausliefen, ſondern in ihrer praktiſchen Wirkung
eine finanzielle Unterſtützung der
ausgeſperr=
ten Arbeiter bedeuten. Dieſe Anträge liegen zurzeit im
Sozialpolitiſchen Ausſchuß, und es ſcheint, als ob zwiſchen
dem Zentrum und den Sozialdemokraten eine
Verſtändigung erzielt iſt — wahrſcheinlich durch
Ver=
mittlung der an der Ruhr in gemeinſchaftlicher Front
kämpfen=
den chriſtlichen und freien Gewerkſchaften. Bis in die ſpäten
Abendſtunden hinein haben die beiden Parteien über das, was
zwiſchen ihnen ſpielt, den Schleier des Geheimniſſes gehalten.
In der Volkspartei aber beſtand die Befürchtung, daß das
Er=
gebnis dieſer Beſprechungen Anträge ſein würden, die mittelbar
oder unmittelbar eine finanzielle Unterſtützung der Arbeiter
be=
deuten würde.
Die Volkspartei hat den übrigen Regierungsparteien,
aber auch dem Kabinett gegenüber daraufhin erklärt, daß
für ſie jede Löſung untragbar ſei, die in einem
ſchweben=
den Wirtſchaftskampf eine Unterſtützung einer der beiden
Parteien bedeute und nicht nur für jetzt, ſondern auch für
ſpäterhin eine einſeitige Parteinahme des Staates für
irgendeinen Teil der Gegner vorwegnehme. Die
Volks=
partei hat dabei auch auf die finanziellen Folgen
hinge=
wieſen, die eine ſolche Regelung, in ihren Auswirkungen
ein ganz unüberſehbarer Faktor, in die Grundlagen
un=
ſerer Reparationsfähigkeit hineintragen würde.
Sie ſcheint denn auch eine ſtarke Unterſtützung bei den
Ländern zu finden, die ebenfalls eine unüberſehbäre
finanzielle Belaſtung ablehnen. Welchen Weg die
Dinge nehmen werden, kann zur Stunde niemand ſagen. Die
Volkspartei hat aber dem Kanzler und den übrigen
Parteien gegenüber keinen Zweifel darüber
gelaſ=
ſen, daß die gewaltſame Annahme derartiger
Anträge, die durch eine Mehrheit von Zentrum,
Sozialdemo=
kraten und Kommuniſten möglich wäre, die Sprengung
der Koalition bedeuten müßte, und daß die
volksparteilichen Miniſter darauf ihren
Aus=
tritt aus der Regierung erklären würden. Man
wird abzuwarten haben, inwieweit dieſe ultimative Feſtlegung
Eindruck auf die übrigen Parteien macht. Jedenfalls ſah es am
Freitagabend ſo aus, daß die Kriſis, die um dieſe
ſozialpoli=
tiſchen Forderungen geht, inhaltlich ſehr viel ernſter und
gefähr=
licher iſt, als der Kampf um den Panzerkreuzer, der doch, zum
Teil wenigſtens, als Scheingefecht gedacht war.
Eine breite Front für die Erhaltung
der Wehrmacht.
Deutſchland muß im Rahmen des Verſailler
Pertrags ſeine Landesverteidigung ausbauen.
Berlin, 16. November. (Eigener Bericht.)
Der heutige, zweite Tag der großen Panzerkreuzerdebatte im
Reichs=
tagsplenum begann bei weſentlich ſchwächerer Beteiligung des Hauſes.
Auch die Trihinen waren heute nicht ſo beſetzt, wie geſtern. Den
Red=
nerreigen eröffnete heute der Vertreter der Deutſchen
Volkspartei Abg. Brüninahaus, der zunächſt darauf
hin=
wies, daß die franzöſiſche Kammer dem Miniſterpräſidenten Poincaré
das Vertrauen mit großer Mehrheit votiert und Poinearé ſomit für
die kommenden Reparationsverhandlungen mit äußerſt weitgehenden
Vollmachten ausgeſtattet habe. Demgegenber werde in Deutſchland durch
Anträge wie den ſozialdemokratiſchen Antrag ein neuer Spalt in das
Volk hineingetrieben. Wenn infolge des Vorgehens der
Sozialdemokra=
tie noch Konflikte innerer Natur entſtehen, durch die die Stellung der
deutſchen Unterhändler bei den Reparationsverhandlungen geſchwächt
werden würde, ſo falle die volle Verantwortung auf die Schultern der
Sozialdemokratie. Der Redner äußerte ſich dann ausführlich über das
Schlagwort Pazifismus. Ein wehrloſer Staat ſei unmöglich; er werde
nur zum Spielball der Machtgelüſte ſeiner Nachbarn. Deshalb müſſe
Deutſchland in dem ſchmalen Rahmen des Verſailler Vertrages ſeine
Landesverteidigung ausbauen. Wenn ſich die Sozialdemokratie dem
Ausbau der Marine widerſetze, ſo ſei das eine Sünde am deutſchen
Volke. Auch die Volkspartei ſei paziſiſtiſch, wenn Pazifismus
gleich=
bedeutend ſei mit dem Willen zur Erhaltung des Friedens. Die
Volks=
partei lehne aber einen Pazifismus ab, der das deutſche Volr wehrlos
den Machtgelüſten, ſchwer bewaffneter Nachbarn preisgeben würde.
Abg. Brüninghaus erörterte dann vom militäriſchen Geſichtspunkt aus
die Frage des Gefechtswertes des Panzerkreuzers 4 in ähnlichem Sinn,
wie geſtern der Reichswehrminiſter. Hierauf kam er auf die
ergebnis=
loſen Abrüſtungskonferenzen zu ſprechen, wobei er mit beſonderem
Nachdruck auf die große Kluft in dem Rüſtungsverhältnis zwiſchen
Deutſchland und den übrigen Großmächten hinwies. Er ſtellte feſt, daß
die ſonſt unerquickliche Debatte wenigſtens das eine Goite gebracht
habe: daß ſich eine breite Front für die Erhaltung der Wehrmacht
ge=
bildet habe.
Wer A ſagt, muß auch B ſagen.
Es folgte in der Rednerreihe der Abg. Lemmer (D.), der
ein=
gehend begründete, warum ſeine Fraktion den ſozialdemokratiſchen
An=
trag ablehne. Der Beſchluß des Reichstages vom 10. Auguſt, die
Inan=
griffnahme des Panzerkreuzers zu beginnen, ſei nicht notwendig
ge=
weſen. Nachdem er aber einmal gefaßt wurde, gehe es nicht an, wenn
eine in der Regierung ſitzende Partei wie die ſozialdemokratiſche einen
Antrag einbringe, der ſich praktiſch gegen dieſen Beſchluß richte. Damit
werde eine nicht unbeträchtliche Verwirrung in das warlamentariſche
Syſtem hineingetragen, das an ſich geſund ſei, nur falſch gehandhabt
werde. Der Redner erinnerte daran, daß die heutige Reichswehr das
Ergebnis des politiſchen Willens der deutſchen Linken ſei. Die Nechte
ſehe das Wehrproblem viel zu ſehr vom militäriſchen Geſichtspunkt aus
an. Das Vaterland werde aber nicht allein verteidigt durch militäriſche
Machtmittel, ſondern vor allem dadurch, daß ein geſundes Volk in
ſo=
zialem Fortſchritt, wirtſchaftlicher Kraft und kultureller
Leiſtungsfähig=
keit ſeine beſten Kräſte aufbiete.
Eine deutliche Antwort an die Adreſſe
der Sozialdemokraten.
Nunmehr ergriff Abg. Dr. Wirth (Zentr.) das Wort. Er nannte
den geſtvigen Tag einen ſchwarzen Tag des deutſchen Parlamentarismus.
Die deutſche Republik ſei es geweſen, die die Freiheit, Ehre und Würde
der Nation in der Zeit des politiſchen Chgos bewahrt und das
parla=
mentariſche Shſten gefeſtigt habe. An der deutſchen Republik liege es
daher, ſich aus dieſem Syſtem eine klare Verantwortung
herauszuarbeſ=
ten. Jetzt ſehe er aber, daß ein Riß durch die heutige Regierung gehe.
Das Zentrum habe ſich in ſeiner geſtrigen Fraktionsſitzung ſehr,
ein=
gehend mit der Lage befaßt und ſei zu folgender Auffaſſung gekommen:
Im Intereſſe der deutſchen Republik ſei eine Wiederholung ſolcher
Vor=
gänge eine Unmöglichkeit. Das Zentrum habe ſich daher gelobt, daß es
bei einem zweiten Vorfall wie dem geſtrigen nicht mehr der Negierung
angehören könne. Das Zentrum wolle eine Bereinigung der vergifteten
politiſchen Atmoſphäre. Es wolle die Gefahr einer ſchleichenden
Regie=
rungskriſe beſeitigen und müſſe daher Klarheit verlangen. Es wäre
jederzeit in der Lage, eine politiſche Kriſe herbeizuführen, aber es wolle
das nicht, weder in der nächſtem Zeit, moch im Reichstag überhaupt.
Darum müſſe auch mit der Ablehnung des ſozialdemokratiſchen Antrages
das Problem des Panzerkreuzerbaues von der politiſchen Plattform
der=
ſchwinden. Sei dieſe Bereinigung nicht möglich, ſo ſei es beſſer, die
Kriſe ſchon heute zum Ausbruch zu bringen. Das Zentrum ſei bei aller
Friedensliebe Anhänger des Wehrgedankens, gerade deshalb aber wolle
es nicht, daß man das Wehrproblem zuſaumenfüge mit einer
Aus=
einanderſetzung über die in unſerem Vaterlande tatſächlich beſtehende
ſoziale Not.
Es folgten die Vertreter der kleineren Parteien. Der Abg.
Dre=
witz (W. Vag.) begründete den Antrag ſeiner Partei, ein
Marine=
bauprogramm auf lange Sicht herzuſtellen und bis zu deſſen Vorlegung
die Panzerkreuzerarbeiten zurückzuſtellen.
Abg. Dreher (NS.) und Abg Dr. Wendthauſen Chr.
Bauernt.) lehnten den ſozialdemokratiſchen Antrag ab.
Abg. Dr. Fehr (D. Bp.) erklärte, daß ſeine Freunde zwar im
vorigen Neichstag gegen den Panzerkreuzer geſtimmt hätten; nun ſei
aber eine neue Lage entſtanden. Deshalb und weil ſie nicht wolle, daß
bei jedem Syſtemwachſel die früheren Beſchliſſe umgeworfen würden,
ſtimme auch ſeine Partei heute gegen den ſozildemokratiſchen Antrag.
Die Wehrpolitik der Linken.
Mit Abg. Dr. Breitſcheid (S.) begann dann die zweite
Red=
nerreihe, an der ſich aber die bürgerlichen Parteien nicht mehr
betei=
ligten. Dr. Breitſcheid erklärte, die Sozialdemokratie habe keinen
An=
laß, von den Ausführungen des Abg. Wels irgend etwas
zurückzuneh=
men. Das Gerüicht, wonach die Sozialdemokraten ſelbſt die Ablehnung
ihres Antrages wünſchten, wies der Redner mit Entſchiedenheit zurück.
Auch könne er im Gegenſatz zu Dr. Wirth keine Kriſe des
Parlamen=
tarismus ſehen. Es beſtehe durchaus die Möglichkeit, daß ein
neuge=
wählter Reichstag und eine neue Regierung eine andere Haltung zu der
Frage einnehmen könnten als die frühere Regierung und der frühere
Reichstag. Zur Frage der Wehrpolitik erklärte der Redner, daß
die Sozialdemokraten innerhalb des Verſailler Vertrages alles tun
woll=
ten, was in Anbetracht der beſtehenden internationalen Zuſtände zur
Sicherung des Reiches notwendig ſei. Seine Partei werde aber alle
Rüſtungsausgaben auf ihre Zweckmäßigkeit nachprüfen, und im Falle
des Panzerkreuzers liege eine ſolche nicht vor, denn Verſuche der
ameri=
kaniſchen Marine hätten ergeben, daß ſolche Schiffe von einigen
Bom=
ben reſtlos zerſtört werden könnten.
Abg. Koenen (K) volemiſierte gegen die Sozialdemokraten und
das Zentrum. Die Kommuniſtem würden die Namen von Dr. Wirth
und den übrigen Zentrumsleuten, die für das Panzerſchiff ſtimmten, im
Induſtriegebiet plakatieren.
Die Ausſprache wurde dann geſchloſſen.
Abg. Joos (3.) gab noch eine kurze Erklärung ab, wonach die
Mitglieder ſeiner Fraktion, die ſich bei der Abſtimmung von der
Frak=
tion getrennt verhalten wollten, ſich nach der von den Sozialdemokraten
gegebenen Begründung nunmehr anſchließen würden. Dann begannen
die Abſtimmungen.
Lunächſt wurde namentlich abgeſtinmt über den ſozialdemokratiſchen
Antrag auf Einſtellung des Baues des Panzerſchiffes. Abgegeben
wur=
den 466 Karten, 208 mit Ja, 255 mit Mein. Acht Abgeordnete enthielten
ſich der Stimmabgabe. Der ſozialdemokratiſche Antrag iſt alſo
abge=
lehnt. Für den Antrag ſtimmten außer den Sozialdemokraten
ein=
ſchließlich ihrer Ainiſter „nur die Kommuniſten. Stimmenthaltung
tbten die Vertreter der Deutſchen Bauernpartei.
Die Anträge der Wirtſchaftspartei, der Demokratiſchen Partei und
der Deutſchnationglen, die die Vorverlegung eines
Marinebaupro=
gramms verlangten, wurden dem Haushaltsausſchuß übewieſen.
Der kommuniſtiſche Mißtrauensantrag gegen das Geſamtkabinett
wurde gegen die Stimmen der Kommuniſten, der Nationalſozialiſten
und der Vertreter der Chriſtlichnationalen Bauernpartei in einfacher
Abſtimmung abgelehnt.
Der kommuniſiſche Mißtrauensantrag gegen Reichswehrminiſter
Dr. Groener wunde in namentlicher Ahſtimmung mit 392 gegen 62
Stim=
men bei 5 Enthaltungen abgelehnt. Dafür ſtimmten nur die
Kommu=
miſten und die Mationalſozialiſten.
Das Haus genehmigte dann noch die dritte Leſung des Geſetzes über
die Vereinigung Waldecks mit Preußen, die am 1. April 1929 in Kraft
treten ſoll, mit der verfaſſungsmäßigen Mehrkeit und vertagte ſich dann
auf Samstag mittag 1 Uhr.
Präſident Loebe teilte noch mit, daß er eventuell in der
Sams=
tags=Sitzung etwaige Anträge des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes über die
Metallarbeiterausſperrungen auf die Tagesordnung der Sitzung ſetzen
wertdte.
Seite 2
Samstag den 17. November 1928
Nummer 320
* Gloſſen zum Panzerkreuzer.
Die Sozialdemokraten haben unmittelbar vor der
Abſtim=
mung im Reichstag noch einmal allerlei Material
zuſammen=
getragen, um wenigſtens der breiteren Oeffentlichkeit gegenüber
die „Unzweckmäßigkeit” des Baues nachzuweiſen. So hat der
Abg. Breitſcheid von der Rednertribüne aus auf amerikaniſche
Flottenmanöver hingewieſen, an denen Flugzeuge teilnahmen,
die in wenigen Momenten ganze Geſchwader verſenkten. Herr
Breitſcheid hat hier aus dem Werk eines britiſchen Seeoffiziers
geſchöpft, der auf den amerikaniſchen Verſuch zurückgreift, an dem
die ausgelieferten deutſchen Schiffe „Oſtfriesland” „Frankfurt”
ein Torpedoboot und ein U=Boot und die ausrangierten
ameri=
kaniſchen Schlachtſchiffe „Virginia” und New Jerſey” teilnahmen,
während auf der anderen Seite zwei Flugzeugmutterſchiffe mit
106 Flugzeugen kämpften. Binnen weniger Minuten ſei es den
Flugzeugen gelungen, aus einer künſtlichen Nebelwand heraus
das ganze Geſchwader zu verſenken. Es hat ſich zweifellos um
einen ganz intereſſanten Verſuch gehandelt. Was Herr
Breit=
ſcheid dem Reichstag als fette Neuigkeit aufzutiſchen ſuchte, iſt
aber ſchon längſt von der deutſchen Marineleitung bei dem Bau
von Erſatzſchiffen berückſichtigt worden. Herr Groener hat ſelbſt
am Vortage vom Miniſtertiſch aus erklärt, daß der
Panzer=
kreuzer wegen ſeiner Wendigkeit ſich ſehr raſch und leicht
feind=
lichen Flugzeugangriffen entziehen könne. Da bei der
Reichs=
wehr künſtlicher Nebel in Anwendung kommt, ſo wird ſicher auch
die Reichsmarine von dieſem Verteidigungsmittel Gebrauch
machen, um ſich gegen Sicht von oben zu ſchützen.
*
Ein anderes Argument gegen den Bau iſt bekanntlich, daß
in Sachverſtändigenkreiſen vor Jahren die Meinung vertreten
wurde, daß Panzerſchiffe keinen militäriſchen Wert beſäßen. Mit
dem Hinweis auf derartige Gutachten kommt jetzt der „Vorwärts”,
um ſeiner Fraktion und den Parteiorganiſationen im Lande
draußen Hilfsſtellung zu geben. Soviel uns aber bekannt iſt,
haben niemals aktive Marineangehörige ſich über die
Zweck=
mäßigkeit und Kampfkraft des Panzerſchiffes geäußert. Es haben
ſich dafür ſehr viele andere Leute, darunter auch ehemalige
Marineangehörige, zu dem geplanten Schiffsneubau geäußert und
in Unkenntnis der neuen Konſtruktionspläne Meinungen vom
Stapel gelaſſen, die ſehr bald auch in parlamentariſchen und
poli=
tiſchen Kreiſen Eingang fanden. Daß man dieſen „
ſachverſtän=
digen” Aeußerungen keinen unbedingten Wert beilegen kann, war
ſelbſtverſtändlich. Die Reichsmarine ſchwieg über ihre Pläne, hat
allerdings wegen der parlamentariſchen Auseinanderſetzungen
doch ſchließlich reinen Wein einſchenken müſſen. Dabei hat ſich
gezeigt, daß der Erſatzkreuzer etwas ganz anderes darſtellt, als
man vor zwei oder noch vor einem Jahr annehmen konnte. Alle,
die ſich früher als Sachverſtändige empfohlen hatten und den
Bau nicht billigten, dürften jetzt wohl anderer Meinung ſein,
nachdem ſie wiſſen, daß der Erſatzbau tatſächlich eine
marine=
techniſche Leiſtung erſter Klaſſe iſt.
*
Bleibt ſchließlich noch eins: Die Sozialdemokratie hat auch
diesmal nicht verſäumt, die Not der breiten Maſſe gegen den
Schiffsbau auszuſpielen. Daß von dem Bau des Schiffes die
Belegſchaft der Marinewerft und die Arbeiter jener Fabriken, die
für die Ausrüſtung des Schiffes ſorgen, leben, hat der
Wehr=
miniſter bereits Donnerstag im Reichstag auseinandergeſetzt.
Jetzt wird im Hauptausſchuß des Reichstages vertraulich über
eine Stützungsaktion für die Danziger Schichauwerft verhandelt.
Dazu bemerkt der „Vorwärts”, daß dort tauſend Arbeiter
beſchäf=
tigt werden, woraus man ſchließen kann, daß er durchaus mit der
Stützungsaktion einverſtanden iſt im Intereſſe der Arbeiterſchaft.
Wie ſteht dazu aber die Haltung der gleichen Partei gegen den
Schiffsbau und gegen Tauſende von Arbeitern im Reich, denen
ſie die Exiſtenzmöglichkeit nehmen will?
Die Vorlage der bayeriſchen Regierung
über Staatsvereinfachung.
München, 16. Nov.
Im Staatshaushaltsausſchuß erklärte bei der Beratung des Etats
des Staatsminiſteriums des Aeußeren Miniſterpräſident Dr. Held auf
eine Anfrage, er hoffe, noch in dieſem Monat oder zu Anfang des
nächſten Monats dem Landtage die Vorlage über die
Staatsverein=
fachung unterbreiten zu können. Zurzeit ſei die beſondere Kommiſſion,
die für die Vorarbeiten eingeſetzt wurde, daran, ihre Aufgaben
abzu=
ſchließen, ſoweit ſie die Umorganiſation der Staatsverwaltung betreffen.
Noch nicht abgeſchloſſen ſei das Gebiet, inwieweit eine Aenderung der
Zuſammenfaſſung der Verwaltungsgeſetzgebung damit Hand in Hand
gehen müſſe.
*Ausklang des Schubert=Jahres.
Die Feierlichkeiten zum 100. Todestag des Meiſters. — Unter
Teilnahme aller Oberbürgermeiſter der deutſchen Städte.
Von unſerem ſtändigen Wiener Mitarbeiter.
Wien, 15. November.
Nach dem wunderbaren Erlebnis des Wiener Muſikfeſtes im
heurigen Frühſommer und den unvergeßlichen Stunden der Weihe
und Fröhlichkeit, die uns der Deutſche Sängerbund geſchenkt hat,
wird nun in der Donauſtadt noch ein letztes Mal in dieſem
Schubert=Jahr das Andenken des Liederfürſten geehrt: In dieſer
Woche ſchon und dann noch in der Woche, die ſich dem 19.
No=
vember, dem Todestag des Unſterblichen, anſchließt. Es ſind
dies=
mal ſozuſagen die offiziellen Veranſtaltungen, bei denen die
Bundesregierung und die Stadt Wien die Gaſtgeber und
Arran=
geure ſind, und ſie werden wohl die prunkvollſten von allen ſein
und mit dem Ausklang aller Schubert=Ehrungen gleichzeitig auch
den Höhepunkt des Gedenkjahres bringen. Es war ein glücklicher
Gedanke des Wiener Bürgermeiſters Seitz, zu dieſer Feier alle
Oberbürgermeiſter der deutſchen Städte zu Gaſt zu bitten. So
ſoll, auch ohne politiſchen Beigeſchmack, zum Ausdruck gebracht
werden, wie das ganze Deutſchland dem Genius des großen
Meiſters huldigt und wie ſeine Kunſt in dem deutſchen Liede das
ganze Deutſchland eint.
Die Schubert=Feier der Stadt Wien hat ſchon heute mit
einem Feſtkonzert begonnen, das freilich bei dem beſchränkten
Raum nur einem kleinen Kreis geladener Gäſte zugänglich war.
Man hatte hierfür, in dem großen Feſtſaal der Akademie der
Wiſſenſchaften, der eines der edelſten Monumente des
Rokoko=
ſtils in Oeſterreich darſtellt, einen überaus glänzenden Rahmen
gefunden, und das erleſene Programm umfaßte neben dem ſelten
gehörten Oktett in E=Dur Schubert=Lieder, geſungen von Maria
Nemeth und Dr. Emil Schipper, einen Klaviervortrag Paul
Weingartens und die Aufführung des Schubert’ſchen Singſpiels
„Der vierjährige Poſten” durch die Wiener Sängerknaben. Bis
zum 24. November wird man in Wien faſt alle großen Werke
Schuberts in allererſter Beſetzung zu hören bekommen, und zu
den Dirigenten der vielen Konzerte werden keine Geringeren
ge=
hören wie Furtwängler, Schalk, Klenau, Heger, Reichwein uſw.
Die Wiener Philharmoniker, die großen Wiener
Chorvereinigun=
gen und faſt alles, was in dem muſikaliſchen Wien als
ausüben=
der Künſtler Rang und Namen hat, iſt an dieſen Veranſtaltungen
beteiligt. Erwähnt ſei aus dem überreichen Programm die
Auf=
führung der F=Dur=Meſſe im Stefansdom, die geiſtliche
Gedächt=
nisfeier in der Pfarrkirche St. Joſef, von der aus man vor hun=
Vom Tage.
Das Jubiläum des 20jährigen Beſtehens der
reichsdeutſchen Schule in Budapeſt wurde im großen Saale
der hauptſtädtiſchen Redoute feierlich begungen.
Der rumäniſche Miniſterrat beſchloß, die Zenſur
und den Belagerungszuſtand mit Ausnahme einer Zone
von 10 Kilometern entlang der Grenze aufzuheben. Die
Kompe=
enz der Militärgerichte wird vollſtändig abgeſchafft. In den nächſſten
Tagen wird auch der Ausnahmezuſtand in der Grenzzone aufgehoben
werden.
Nach Gerüchten, die in Kreiſen des polniſchen Regierungsblocks
verbreitet ſind, ſoll Landwirtſchaſtsminiſter Niezabytowſki ſeine
Demiſſion geben. Als ſein Nachfolger wird der ehemalige
Woiwode von Poſen, Graf Bninſki, genannt, der bei den letzten
Präſi=
dentſchafts vahlen als Gegenkandidat Mosoickis auftrat.
Poincaré empfing Freitag nachmittag den engliſchen
Botſchafter Sir William Tyrrell, mit dem er ſich über die
Repa=
rationsfrage unterhielt.
Die franzöſiſche Kammer genehmigte geſtern, die
Ausgabenetats des Handelsminiſteriums, der
Gefängnisverwal=
tung und des Landwirtſchaftsminiſteriums.
Der engliſche Außenminiſter Sir Auſten Chamberlain iſt in
Begleitung ſeiner Gattin und ſeiner Kinder von Kanada nach
London abgereiſt. Sie werden am Sonntag, dem 25. November,
in London zurückerwartet. In einem Telegramm teilte
Chamber=
lain mit, daß er vollſtändig wiederhergeſtellt ſei und an den
Völkerbundsratsſitzungen im Dezember in Genf
teilzunehmen beabſichtige.
Geheimrat Dr. Rießer — 25 Jahre alt.
Geheimer Juſtizrat Prof. Dr. Jakob Rießer.
Der Ehrenpräſident des Hanſa=Bundes, Geh. Juſtizrat Dr.
Rießer, wird am 17. November 75 Jahre alt. Er iſt 1853 in
Sachſenhauſen bei Frankfurt a. M. geboren und war von 1880
ab Rechtsanwalt in Frankfurt a. M., 1888 Mitglied des
Vor=
ſtandes der Bank für Handel und Induſtrie (Darmſtädter Bank)
in Berlin, 1902 Geheimer Juſtizrat, 1906 nach Ausſcheiden aus
der Bank ordentlicher Honorarprofeſſor an der Berliner
Univer=
ſität. Seit 1903 war er Mitglied des Ausſchuſſes des
Zentral=
vorſtandes der Nationalliberalen Partei und iſt jetzt Mitglied des
Geſchäftsführenden Ausſchuſſes und des Zentralvorſtandes der
Deutſchen Volkspartei, Präſident der Berliner juriſtiſchen
Geſell=
ſchaft, Vizepräſident des Vereins Berliner Kaufleute und
Indu=
ſtrieller, Mitglied der Ständigen Deputation des Deutſchen
Juriſtentages. 1908 begründete er den Hanſa=Bund, deſſen
Vor=
ſitzender er bis zu ſeinem Ausſcheiden aus der Verwaltung im
Jahre 1920 war. Rießer gehört dem Reichstag ſeit 1916 an.
dert Jahren den toten Meiſter zu Grabe trug, und vor allem die
große Feſtvorſtellung in der Staatsoper, die Schuberts „
Häus=
lichen Krieg”, die Ballettmuſik zu „Roſamunde” und die „
Zwil=
lingsbrüder” bringt. Der eigentliche Feſtakt findet am Sonntag
im großen Konzerthausſaal ſtatt — am Vormittag iſt übrigens
auch die Huldigungsfeier vor dem Schubert=Denkmal im
Stadt=
park angeſetzt —, und am Sterbetage ſelbſt wird im Feſtſaal der
Univerſität eine Gedächtnisfeier abgehalten. An dieſem Tage iſt
vormittags eine Huldigung am Grabe Schuberts auf dem
Zen=
tralfriedhof, und zur Sterbeſtunde, um 3 Uhr, werden ſich die
Mitglieder des Schubert=Bundes und des Wiener
Männer=
geſangvereins im Hofe des Schubert’ſchen Sterbehauſes in der
Kettenbrückengaſſe verſammeln, wo dann im Sterbezimmer
Burg=
ſchauſpieler Reimers den Nachruf ſpricht, den vor hundert Jahren
Franz von Schober, der treueſte Freund des Meiſters, dem Toten
gebracht hat. Darbietungen Schubert’ſcher Werke ſchließen die
Trauerfeier ab. Noch eine ſinnige Verehrung ſei hervorgehoben:
Die Wiener Schulkinder beſuchen am Sonntag das Schubert’ſche
Geburtshaus in der Nußdorferſtraße und ziehen dann von dort
zum Sterbehaus des Meiſters, um an beide Stätten ihre
Blumen=
grüße hinzubringen. Auch die Enthüllung eines Schubert=
Brunnens erfolgt am Vortag des 19. November. Er ſteht am
Alſergrund unweit der Lichtentaler Pfarrkirche, wo Schubert als
Domorganiſt gewirkt hat, und ſtellt ein junges Mädchen dar, das
in anmutig verzückter Gebärde Schubert’ſchen Weiſen zu lauſchen
ſcheint . . .
Die Anweſenheit der Oberbürgermeiſter der deutſchen Städte
in Wien iſt auf fünf Tage vorgeſehen, und man hat für die Gäſte
ein außerordentlich reichhaltiges Programm ausgearbeitet, um
ihnen den Aufenthalt in der Donauſtadt ſo angenehm und
inter=
eſſant wie nur möglich zu machen. Sie werden nicht nur an
allen feſtlichen Veranſtaltungen zum Andenken Schuberts
teil=
nehmen, ſondern auch, ihrem eigenen Wunſch entſprechend, die
großen Einrichtungen der Stadt auf dem Gebiete des
Wohl=
fahrts=, Geſundheits= und Fürſorgeweſens, die neuen
Wohn=
bauten, die Bäder und Parkanlagen beſichtigen, um ſo das neue
Wien kennen zu lernen, das ſo gar nichts von der „ſterbenden
Stadt” hat, wie man es einmal nannte. Ein Empfang beim
Bundespräſidenten Dr. Hainiſch, ein großer Feſtabend im
Rat=
haus, eine beſondere Feſtvorſtellung in der Staatsoper mit
Beethovens „Fidelio” und zum Abſchluß auch ein echter Wiener
Heuriger=Abend in Grinzing ergänzen noch das Gebotene.
Die großen Veranſtaltungen dieſer offiziellen Schubert=Feier
auch der Gedächtnisakt im Sterbehaus Schuberts am 19.
No=
vember — werden wieder Hunderttauſende von Zuhörern haben.
Sie werden von der Wiener Sendeſtation im Rundfunk
über=
tragen, und die vielen, die heuer während des Sängerbundes=
Der Eiſen=Konflikt.
Die interfraktionellen Beſprechungen gehen
am Samstag weiter.
* Berlin, 16. November. (Priv.=Tel.)
Am Freitag fand im Beiſein des Reichsarbeitsminiſters
Wiſſell, des Reichsinnenminiſters Severing und des
Wirtſchafts=
miniſters Dr. Curtius eine interfraktionelle Beſprechung der
Regierungsparteien über die gegenwärtige Lage im Hinblick auf
die Arbeiterausſperrungen im Weſten ſtatt. In den
Verhand=
lungen, die einen ſtreng vertraulichen Charakter hatten, konnte
eine Einigung über die zu ergreifenden Schritte noch nicht erzielt
werden. Sie werden am Samstag vormittag fortgeſetzt. Wie
verlautet, wird ſich auch das Reichskabinett am Samstag
vor=
mittag erneut mit dieſer Frage beſchäftigen.
Die Einigungsverhandlungen in Nordweſi.
Düſſeldorf, 16. November.
Die Vorverhandlungen beim Regierungspräſidenten
Berge=
mann haben ein abſchließendes Ergebnis bisher nicht gezeitigt.
Ueber den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen iſt
feſtzu=
ſtellen, daß die Arbeitgeber bereit ſind, im Wege der
Verein=
barung die beſtehenden Schwierigkeiten zu beſeitigen. Sie ſind
bereit, über die erſten Angebote hinaus für einzelne Gruppen
Lohnerhöhungen zu bewilligen und auch auf dem Gebiete der
Regelung der Arbeitszeit Entgegenkommen zu zeigen. Das
Ent=
gegenkommen geht jedoch nicht bis an den Schiedsſpruch heran,
Der Grund hierfür iſt nach Angabe der Arbeitgeber lediglich in
der Untragbarkeit der neu entſtehenden finanziellen Belaſtung zu
erblicken.
Auch die Vertreter der Arbeitnehmer haben ſich grundſätzlich
zu Verhandlungen bereit erklärt. Sie haben ſich jedoch nicht
ent=
ſchließen können, von dem Schiedsſpruch abzugehen. Sie fordern,
daß der Prozeß vor den Arbeitsgerichten zu Ende geführt wird.
Auch ſind ſie bereit, das Abkommen über die Arbeitszeit in die
Verhandlungen vor den Arbeitsgerichten einzubeziehen, obwohl
die Kündigung des Arbeitszeitabkommens erſt zum 31. Dezember
1928 ausgeſprochen werden konnte. Die Arbeitnehmer verlangen
aber vor Aufnahme der Arbeit endgültige Vereinbarungen über
Lohn und Arbeitszeit. Zwiſchenlöſungen, die darauf
hinaus=
zielen, mindeſtens die Aufnahme der Arbeit dennoch ſofort zu
erreichen, konnten bisher nicht erzielt werden. Beide Parteien
werden noch einmal zu einer gemeinſamen Beſprechung,
insbe=
ſondere zu dieſer letzteren Frage, geladen werden.
Rücktritt Paul=Boncours.
EP. Paris, 16. November.
Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Paul Boncvur hat den Poſten
des Vertreters der franzöſiſchen Regierung beim Völkerbund
niedergelegt.
In dem Schreiben, in dem Paul Boncour dem Außenminiſter
Briand die Niederlegung ſeines Völkerbundsmandates mitteilt,
erklärt er, daß er damit keineswegs zum Ausdruck bringen wolle,
daß ſein Vertrauen zum Völkerbund, zu Briand und zu ſeiner
auswärtigen Politik geringer geworden ſei. Dieſer Beſchluß ſei
nur die Anwendung der Grundſätze, die er innerhalb ſeiner
Partei ſtets vertreten habe, Paul Boncour erinnert daran, daß
er Vertreter Frankreichs im Völkerbund fein konnte, ſolange in
Frankreich eine Kartellregierung und ſpäter eine Regierung der
nationalen Union beſtand. Er habe nicht geglaubt, ſein Mandat
unter einer Regierung der nationalen Einigung, die für eine
beſtimmte Aufgabe und für eine begrenzte Zeitdauer gebildet
worden ſei, niederlegen zu ſollen, um ſo mehr, als Briands
An=
peſenheit in dieſer Regierung die Kontinuität der bisher
verfolg=
ten Außenpolitik garantiert habe. Da aber die Parteien nach der
Stabiliſierung ihre Freiheit wiedergewonnen hätten, und da ſeit
Sonntag nicht nur die ſozialiſtiſche, ſondern auch die radikale
Partei, alſo die beiden großen Linksparteien, ſich von der neuen
Regierung fernhielten und ſeit geſtern auch aus der Mehrheit
ausgeſchieden ſeien und morgen in gemeinſamer Oppoſition ſtehen
würden, wäre es wohl gegenüber ſeinen Freunden von links wie
gegenüber der Regierung ungebührlich, ſein Mandat
beizubehal=
ten. Damit würde er gegenüber ſeiner Partei die Auffaſſungen
kompromittieren, die er ſtets vertreten habe."
feſtes in Wien geweilt haben, um hier den Manen des
Lieder=
fürſten zu huldigen, werden ſo am Ausklang des Schubert=Jahres
noch einmal die Möglichkeit haben, Schubert’ſche Muſik von jenen
Stätten zu hören, an denen der unſterbliche Meiſter vor hundert
Jahren gewirkt hat.
R. W. P.
Ueber Bücher und Leſen.
Aus der Einleitung des in dieſen Tagen
er=
ſcheinenden Buchs „Grundſtock einer Bibliothek”,
herausgegeben von Dr. Herbert Nette.*)
„Nennen Sie mir die zehn oder zwanzig beſten Bücher der
Erde, dann werde ich leſen.” — Das hat man mir ſchon mehrfach
geſagt — und ich habe darauf eine ebenſo einfache Antwort:
„Wenn ich Ihnen die zehn beſten Bücher der Erde ſagen kann,
ſo können Sie nichts damit anfangen, denn ſie zu leſen braucht
man ein Leben voli Erlebniſſen. — Unſre Vorfahren ſind mit
einem Buch, mit der Bibel, ausgekommen, und wenn ſie ſtarben,
waren ſie ſicher, daß ſie es noch nicht verſtanden hatten.”
Andre Menſchen wieder ſagen, wenn auch mit etwas mehr
Worten: „Ich leſe nicht, weil ich keine Bücher bekommen kann.”
Und dieſe Menſchen haben Recht, denn es wird ganz allgemein
nicht geleſen, weil wir keine Bücher bekommen können. Wieviele
Kinder beſtimmten das Schickſal ihres Lebens durch ein paar
Bücher, die ſie bei ihren Eltern in einem Schrank fanden. Sie
durften dieſe Bücher nicht leſen, mußten es verboten tun —
viel=
leicht wurden ihnen eines Tages die Bücher fortgenommen und
verbrannt —, aber mit zwölf Jahren kannten ſie den Shakeſpeare
auswendig oder waren in einen Senſationsdurſt verſtrickt, aus
dem nichts ſie wieder befreien konnte.
„Man kann keine Bücher bekommen.‟ Das iſt keine Geldfrage,
denn die Mittel für Bücher ſind immer zu erübrigen, aber ein
Buch, das man kauft — das ſind noch keine Bücher. Oder richtiger
geſagt: Man ſollte von Buch zwei verſchiedene Plurale bilden,
entweder Bücher oder Bibliothek.
Es gibt wohl Menſchen, die leſen. Sie laſſen ſich Bücher
empfehlen, ſie laſſen ſich durch Buchtitel und Einbände in einer
Auslage reizen, ſie verſuchen es, einer Beſprechung zu folgen.
Das Ergebnis wird ſein, daß ſie ſich manchmal gut unterhalten
haben, oft enttäuſcht wurden und einen Haufen Bücher haben,
die ſie kaum mehr anſehen mögen.
Menſchen, die eine Bibliothek haben, dieſen andren,
orga=
niſchen Plural von Büchern, die gibt es kaum. Denn es iſt nicht
*) Folkſang=Auriga Verlag, Friedrichsſegen (Lahn). 173 S.
2,50 Mk.
Nummer 320
Geite 3
(röffnung des 4. Deutſchen
Landgemeindetags.
Der preußiſche Innenminiſter über
kom=
mungle Verwaltungsreform.
Berlin, 16. November.
Der Vierte Deutſchel Landgemeindetag und der Fünfte Preußiſche
Landgemeindetag wurden heute vormittag in Gegenwart zahlreicher
Mitglieder der Reichs=, Staats= und Kommunalbehörden im Theaterſaal
der Kroll Oper feierlich eröffnet. Parkett, Bühne und Ränge boten
etwa 3000 Vertretern der Landgemeinden aus allen Gauen des
Deut=
ſchen Reiches Platz. An dem Ehrenplatz auf der Bühne ſah man u. a
den Reichsminiſter des Innern Severing, den preußiſchen Miniſter der
Innern Grzeſinſki, den preußiſchen Landwirtſchaftsminiſter Dr. Steiger,
den früheren Reichskanzler Dr. Luther, den heſſiſchen Miniſter
Kirnberger uſw. Bürgermeiſter Lange=Weißwaſſer hielt die
Be=
grüßungsanſprache und entrollte in großen Zügen die Fragen, welche die
beiden Landkreistage heute beſchäftigen werden.
Der preußiſche Innenminiſter Grzeſinſki befaßte ſich dann in einer
längeren Nede insbeſondere mit den Auswirkungen des Geſetzes vom
20. Dezember 1927, das die Auflöſung der Gutsbezirke und die
Ein=
gemeindungsfrage regelt. Nicht ohne Widerſpruch blieb ſeine
Bemer=
kung, daß die Auflöſung der Gutsbezirke von rein objektiven
Geſichts=
punkten geleitet ſei. Die techniſchen Schwierigkeiten ſollen durch neue
Richtlinien beſeitigt werden, die in kurzer Zeit vom preußiſchen
Innen=
miniſterium ausgegeben würden. Der Miniſter ging dann auf das
Problem der kommunalen Verwaltungsreform ein,
die zu den wichtigſten Aufgaben der jetzigen Legislaturperiode des
Preußiſchen Landtages gehörten und die beſonders aktuelle Bedeutung
deshalb hätten, weil gewiſſe Fragen mit dem großen Werk der
kom=
munalen Neugliederung im Weſten im Zuſammenhang ſtünden. Er,
der Miniſter, habe immer wieder die Notwendigkeit einer gleichmäßigen
Behandlung von Stadt und Land betont. Eine
Meinungsverſchieden=
heit beſtehe zwiſchen der hier tagenden Spitzenorganiſation und dem
Miniſterium noch über die Neuregelung des Eingemeindungsrechtes
bei der die Regierung das allgemeine Intereſſe dem örtlichen
Sonder=
intereſſe voranſtellen wolle. Die Regierung werde eine höchſtrichterliche
Entſcheidung in dieſer Frage begrüßen, ſie könne aber nicht den
Wunſche des Landgemeindetages entſprechen und die Anwendung des
Geſetzes bis zur Entſcheidung des Staatsgerichtshofes ausſetzen. Der
Landtagsbeſchluß müſſe durchgeführt werden.
Luther über ſeine Pläne zur Verfaſſungs=
und Verwaltungsreform.
Nach dem Miniſter ergriff der frühere Reichskanzler Luther das
Wort und ſprach über ſeine Pläne zur Verfaſſungs= und
Vevwaltungs=
reform, die ja im weſentlichen aus den Kundgebungen des Bundes zur
Erneuerung des Reiches bekannt ſind. Seine Ausführungen gingen
da=
hin, daß die Verwaltungsreform deshalb notwendig ſei, weil das deut
ſche Volk lernen müſſe, ohne einen außenpolitiſch ſtarken Rohmen ein
ſtaatsbewußtes Eigenleben zu führen. Durch die weltwirtſchaftliche
Geſamtlage, mit einer Ueberſteigerung der gewöhnlichen Schwierigkei
ten durch die reparationspolitiſchen Belange, ſeien wir genötigt, unſer
Staatsweſen ſo wirkungsvoll wie möglich zu geſtalten. Die
Verwal=
tungsreform müſſe ſowohl die Bahn für eine ſtarke, das Ganze
verant=
wortlich leitende Reichsgewalt freimachen, wie auch die Uebertragung
weſentlicher Teile der öffentlichen Aufgaben an Land, Provinz, Stadt,
Kreis und Gemeinde oder andere Selbſtverwaltungskörper einſchließen
Deshalb müſſe aber die Verfaſſungsreform jeder Verwaltungsreform
vorausgehen.
Der Bund zur Erneuerung des Reiches erſtrebe eine differenzierte
Endlöſung, die, eingeſpannt in einen feſten Reichsrahmen, den
geogra=
phiſchen und geſchichtlichen Wirklichkeiten Rechnung trage.
Siaatsfefretär Popitz über den Finanzausgleich
Nach Dr. Luther ſprach dann noch Staatsſekretär Popitz über den
Finanzausgleich. Er betonte die Verbundenheit des Finanzausgleichs
mit der Verwaltungsreform, ohne deren Erledigung man ſich mit
Uebergangsköſungen begnügen müſſe. Ferner könne es ohne eine
Löſung der Reparationsfrage keine Löſung der Frage des
Finanzaus=
gleichs geben, denn für das Reich müſſe auf alle Fälle foviel übrig
bleiben, um die Verpflichtungen den deutſchen Gläubigern gegenuber
erfüllen zu können. Das Reich erhält aber von allen Einkommens=,
Körperſchafts= und Verwaltungsſteuern noch nicht einmal ſoviel, wie es
für die Reparationszahlungen aus dem Haushalt aufwenden muß. Das
Reich müſſe daher an den verſchiedenen Steuern weiter beteiligt ſein,
um ſeinen Verpflichtungen nachkommen zu können. Popitz erklärte
dann nochmals im Namen des verhinderten Finanzminiſters, das Jahr
1929 werde ein Notjahr werden, wie es ſeit der Zeit der Stabiliſierung
nicht dageweſen ſei. Man hoffe aber, daß durch die im nächſten Jahre
notwendig werdende vorläufige Regelung des Finanzausgleichs der
Weg zur endgültigen Löſung nicht verbaut werde. — Landrat a. D
Gereke hielt darauf einen Vortrag über
die Stellung der Landgemeinden zu den
wich=
tigſien kommunalen Problemen der Gegenwart
Er forderte hauptſächlich die Stärkung und Feſtigung des kommunalen
Selbſtverwaltungsrechtes der Gemeinden und die Dezentraliſation. Der
Gedanke einer reichsgeſetzlichen Regelung des
Gemeindeverfaſſungsrech=
tes ſei als zu ſchematiſch abzulehnen. Auf ſteuerlichem Gebiete lehnte
er die Wiedereinführung eines kommunalen Zuſchlagsrechtes bei der
Eamstag den 127. November 1928
Einkommenſteuer bei der jetzigen ungeklärten Wirtſchaftslage auf dem
Lande ab. Bei der Neuregelung des preußiſchen Finanzausgleiches
müßten die leiſtungsſchwochen Landgemeinden mehr als bisher
berück=
ſichtigt werden. Der Redner wandte ſich ferner gegen die den
Land=
gemeinden auferlegten hohen Schullaſten und forderte eine
grundſätz=
liche Aenderung des Aufbringungsmaßſtabes. Die in den Ausführungen
des Redner dargelegten Grundſätze wurden in mehrere Entſchließungen
zuſammengefaßt, über die heute nachmittag für den Deutſchen
Land=
gemeindetag und morgen für den Preußiſchen Landgemeindetag auf
einem beſonderen Vertretertag der Provinzen verhandelt wird.
Heſſiſche Politik.
Das Sondergebäudeſieuergeſetz im Finanz=
Ausſchuß verabſchiedet.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags beriet in der
Freitags=
ſitzung die reſtlichen Artikel des Sondergebäudeſteuergeſetzes zu Ende
Bei Artikel 7 der Vorlage wurde ein ſozialdemokratiſcher Antrag
abge=
lehnt, der weitere Vergünſtigungen für die am 31. Dezember 1918 un
belaſteten Grundſtüicke oder ſolche, die mit nicht mehr als 30 v. H. des
Friedenswertes belaſtet waren, verlangte. Ein in gleicher Richtung
gehender Antrag der Deutſchen Volkspartei wurde in ſeinem erſten
Teil abgelehnt, in ſeinem zweiten Teil, der einige weitere
Vergünſtigun=
gen bringt, jedoch angenommen. Die Artikel 8, 10 und 11 werden unter
Ablehnung von volksparteilichen Abänderungsanträgen genehmigt. Auch
Artikel 12 erhielt Zuſtimmung, wobei ein Antrag Weckler (Zentr.)
an=
genommen wird, der den Finanzminiſter ermäihtigt, für Steuerpflichtige
die mit den Perſonen ihres Haushalts nicht mehr als 1300 Mark
Ein=
kommen haben, oder für Sozialrentner uſw. die Steuer zu ermäßiger
oder ganz zu erlaſſen. Auch die übrigen Artikel des Geſetzentwurfes
werden dann unter Ablehnung von ſozialdemokratiſchen und volkspartei
lichen Anträgen in der Regierungsfaſſung angenommen. Ein
volkspartei=
licher Antrag, in den Gemeinden des beſetzten Gebiets die Steuer bis
auf weiteres nur mit drei Vierteln zu erheben, wurde abgelehnt. Der
Artikel 9 des Geſetzes wurde zurückgeſtellt. Der Finanzausſchuß wird
vom Dienstag der kommenden Woche ab den Stellenplan beraten.
Die Beratung des heſſiſchen
Gewerbe=
ſchulgeſetzes.
Der Geſetzgebungsausſchuß des Landtags begann am Freitag mit
der Einzelberatung des Gewerbe= und Kunſtſchulgeſetzes. Zu Art. 1
und 2, die den Zweck der Schulen bezeichnen, wurden verſchiedene
An=
träge der Demokraten und Kommuniſten abgelehnt, dagegen ein
Ver=
mittlungsvorſchlag des Ausſchußvorſitzenden angenommen, der die
Ar=
tikel jedoch nur redaktionell ändert. Die Artikel 3 bis 7 wurden ebenfalls
mit textlichen Abänderungen unter Ablehnung bommuniſtiſcher Anträge
angenonumen. Die Beratung des Art. 8, zu dem demokratiſche
Abände=
rungsvorſchläge vorliggen, wurde nicht zu Ende geführt. Der Ausſchuß
vertagte die Sitzung bis Dienstag kommender Wohe. In dieſer Sitzung
werden auch einige Bürgermeiſter von intereſſierten Schulgemeinden
ge=
hört werden.
Vor neuen Arbeitszeitkämpfen —
Achtſiunden=
jag bei den Reichsbehörden?
Vom Heſſüſchen Beamtenbund werden wir um Veröffentlichung
nach=
ſtehender Zuſchrift gebeten:
Unter dieſer Ueberſchrift wird einem hieſigen Batt von Berlin
geſchrieben, der Reichsinnenneiniſter beabſichtige, den Achtſtundentag für
die Reichsbehörden einzuführen. — Richniger hätte es lauten müſſen:
wieder einzuführen.
Selbſtverſtändlich wird über die gewaltige Aufblähung des
Beamten=
körpers und über die größeren Ausgaben berichtet. Es iſt
unverant=
wortlich, in politiſch hochgehenden Zeiten Aufſätze mit derartigen
Ge=
danken der Oeffentlichbeit zu unterbreiten. „Die Staaten und
Gemein=
den müßten natürlüh dem Vorgehen des Reichsinnenminiſters folgen.”
Heſſen und andere deutſche Volksſtaaten ſowie Gemeinden brau
chen nicht zu ſolgen, ſie ſind nie von einer achtſtündigen
Dienſtzeit abgewichen. Die geſteigerten Staats= und
Ge=
meindeaufgaben ſind ſtets gelöſt worden. Die Reichsbeamtenſchaft, die
nun faſt 10 Jahre der Republik durchſchnittlich 54—62 Stunden
Wochen=
dienſt leiſtete, darf erwarten, daß ſie in der Arbeitszeit nicht ſchlechter
geſtellt iſt als ihre Kollegen im Staat und in den Gemeinden. Während
der Inflationszeit und kurz danach war es zum Aufbau der jungen Re
Fublik notwendig, Opfer auch in der Arbeitszeit zu bringen. Es muß
leider der Allgemeinheit immer und immer wieder zum Bewußtſein ge
bracht werden, und ganz beſonders jenen Kreiſen, die immer wieder
Keile in das Volksganze hineinzutreiben verſuchen, daß es doch die
Be=
amten waren, die das Fundament zum heutigen Reichsbau legten, die
auch dieſs Fundament und den Bau umter allen Umſtänden ſtüitzen. Die
aber auch wiſſen, die Dienſtaufgaben werden freudiger eriedigt, wenn di
alte Arbeitszeit wieder eingeführt wird. An eine Schematiſierung iſt
dabot nicht zu denken, denn vorliegende Dienſtaufgaben müſſen dann
einfach in kürzerer Arbeitszeit gelöſt werden.
Wie wirk: ſich aber eine Mehrarbeit in anderen freien Berufen aus?
Es iſt und bleibt nur Haß= und Setzgeſang, wenn es anhebt mit
Aufblähung des Beamtenkörpers durth Verkürzung der Arbeitszeit und
von den rieſigen Ausgaben, die dadurch verurſacht ſind. Die Aufblähung,
wenn ein ſolcher Ausdruck am Platze iſt, wird doch durch die gewvaltige
Vermehrung der Verwaltungs aufgaben verurſacht, und wenn erſt
die Funktionen vereinfacht ſind, dann erſt wird man Funktionäre
ab=
bauen können.
Der Heſſiſche Beamtenbund und das Landeskartell
treten für achtſtündige Arbeitszeit bei Arbeitern
Angeſtellten und Beamten ein und werden ſich darin von
niemand beirven laſſen.
Die Reparat ons=Beſprechungen.
Die Stellungnahme der Reparationsmächte.
Berlin, 16. November.
Von zuſtändiger Seite wid erklärt, daß die Mitteilungen, die
von bereits erfolgten offiziellen Andworten der beteiligten
Re=
parationsmächte auf den entſprechenden deutſchen diplomatiſchen
Schritt ſprechen, nicht zutreffend ſind. Die Beſprechungen
dar=
über in den einzelnen Hauptſtädten dauern vielmehr noch an.
Deshalb kann auch von einem Notenwechſel nicht die Rede ſein,
Richtig iſt, daß den deutſchen diplomatiſchen Vertretern von den
zuſtändigen Stellen der betreffenden Regierungen der Inhalt
be=
kanntgegeben worden iſt, der das Ergebnis der in dieſer Frage
zwiſchen den einzelnen Reparationsmächten geführten
Verhand=
lungen darſtellt. Ob dieſe Mitteilungen als offizielle
Antwor=
ten auf den deutſchen Schritt anzuſehen ſind, läßt ſich zurzeit
noch nicht feſtſtellen. Wenn auch nach den bisherigen
Beſpre=
chungen anzunehmen iſt, daß in der Frage der Zuſammenſetzung
der Sachverſtändigenkonferenz der deutſche Standpunkt
ange=
nommen werden dürfte, ſo liegt doch kein Anlaß vor, die
Be=
prechungen hierüber bereits als abgeſchloſſen zu betrachten.
Was ſie fordern.
Zu den geſtrigen Erklärungen Poincarés über die
Repa=
rationsfrage ſchreibt der „Temps”, die Vorverhandlungen
zwi=
ſchen den Regierungen ſchritten in normaler Weiſe fort. Es
handle ſich darum, in drei Fragen Einſtimmigkeit zu erzielen:
Sitz der Kommiſſion (Paris, Brüſſel oder Berlin), Vollmachten
der Sachverſtändigen und genaue Aufgaben der
Sachverſtän=
digen. Darüber, daß die Sachverſtändigen unabhängige
Tech=
niker ſein müßten, ſei bereits Einigkeit erzielt worden, da dieſe
Bedingung notwendig ſei, wenn man an den Verhandlungen
teilnehmen ſolle. Die deutſche Regierung kenne jetzt auch den
Standpunkt aller interalliierten Regierungen. England fordere
von ſeinen Alliierten und Deutſchland zuſammen lediglich
ge=
nügend, um Amerika bezahlen zu können; Frankreich fordere
genügend, um England und Amerika bezahlen zu können und
darüber hinaus einen „gerechten Anteil” für ſeine
Wiederauf=
bauausgaben; Belgien wolle gar keine Opfer zugeſtehen und
for=
dere außerdem die Vergütung der 6 Milliarden Mark. Italien
fordere genügend, um ſeine Kriegsſchulden bezahlen zu können,
obwohl der vertraglich feſtgeſetzte Anteil dazu nicht ausreiche. —
Der „Temps” bezeichnet es als verfrüht, wenn man vom 15.
De=
zember als Datum des Zuſammentritts des Komitees ſpreche;
wahrſcheinlicher ſei die erſte Januarwoche.
Der Standpunkt der italieniſchen Regierung
EP. London, 16. November.
Der italieniſche Botſchafter Bordonaro ſtattete dem
Finanz=
miniſterium einen Beſuch ab, um Churchill über den
Stand=
punkt der italieniſchen Regierung in der
Repa=
rationsfrage zu unterrichten. Hierbei hinterließ der
Bot=
ſchafter ein Aide=Memoire, das die italieniſchen Anſichten in der
Frage noch einmal wiedergibt. — Die „Times” bemerkt hierzu,
daß Muſſolini im allgemeinen mit der
briti=
ſchen Regierung übereinſtimme. Die
italie=
niſche Regierung begünſtige eine vollſtändige
und endgültige Regelung, und ihre Anſicht ſtimmte
in dieſer Frage zu einem großen Teil mit derjenigen überein,
die von der britiſchen Regierung vertreten würde. Es beſtehe
kein Wunſch, die Situation in der Weiſe auszunutzen, daß
Ita=
lien einen Gewinn erziele, der über das hinausgehe, was
not=
wendig ſei, um Italiens Verpflichtungen gegenüber ſeinen
Kriegs=
gläubigern zu decken. Da der italieniſche Anteil an
den deutſchen Reparationszahlungen ein ſehr
geringer ſei, ſo ſei es natürlich wichtig, daß alle
Be=
träge, die von den Alliierten geſchuldet
wür=
den, entſprechend in Rechnung geſtellt würden.
Uebergabe der alliierten Memoranden in zwei
bis drei Tagen.
Es iſt, wie wiederum die „Times” in einer halbamtlichen
Auslaſſung bemerkt, beabſichtigt, ſofort der deutſchen Regierung
zu ihrer Information die verſchiedenen Memoranden zuzuſtellen,
die von den einzelnen Regierungen aufgeſtellt wurden. Einige
Tage ſpäter ſollen dann auch die formellen Andworten überreicht
werden, die ſich auch mit den einzelnen Punkten des
Memoran=
dums befaſſen. Die britiſche Antwort iſt nach Mitteilung des
diplomatiſchen Korreſpondenten des „Daily Telegraph”
fertig=
geſtellt. Die Uebergabe der Antwort in London,
bzw. in Berlin, werde in zwei bis drei Tagen erfolgen.
Die britiſche Antwort werde unabhängiger Natur ſein und den
beſonderen Standpunkt Großbritanniens darlegen.
die Menge der Bücher, die entſcheidet, ob eine Bibliothek entſteht,
ſondern es iſt der organiſche Zuſammenhang.
In der Schule haben die Menſchen ſehr verſchieden reagiert.
Recht viele haben die Schulverarbeitung der Klaſſiker, der Griechen
und Römer oder der Deutſchen und Franzoſen nicht gut
über=
ſtanden. Aber eine Reihe von Jahren ſpäter kommt ein Menſch
bis zu einer andren Stufe des Verſtandes und des Hungers.
Da möchte er wohl wiſſen und findet keinen Lehrer oder Führer
mehr, und es kann durchweg nur der Sinn der Schule ſein, daß
der einzelne eben für den Fall, daß er im Leben einmal hungrig,
geiſtig hungrig wird, einen arbeitsfähigen Organismus hat. Daß
ein ſolcher Organismus auch Jahre hindurch ohne Schaden ruhen
kann, wiſſen wir wohl aus Erfahrung, aber um die Zeit des all
gemeinen Lebenshungers, in der ſpäteren Jugend, muß ein
Menſch mit ſeinem geiſtigen Organ eine wirkliche Arbeit beginnen.
Daß er in unſren heutigen Zeiten dann Führer findet, die ihm
zur Verfügung ſtehen, das iſt überaus ſelten, und alle Verſuche,
durch freiwillige höhere Schulung einen Lebens= und
Wiſſens=
inhalt zu finden, kann man wohl als geſcheitert betrachten.
Wie man ſchon aus den Biographien vieler ungewöhnlicher
Menſchen entnehmen kann, iſt der Selbſtunterricht (bei dem
ein=
zelne auch gerade in der Beſchaffung des nötigen
Studienmate=
rials außerordentliche Hinderniſſe zu überwinden hatten) wohl
als die einzige brauchhare Quelle der inneren geiſtigen
Entwick=
lung für den Menſchen anzuſehen. Ich ſpreche dabei nicht von
einer ſeeliſchen Entwicklung, denn dieſe kann bei einem Menſchen,
der nie ein Buch berührt hat, eine außerordentliche Stufe erreichen
— aber dann handelt es ſich durchweg um Menſchen, die weit
herumgekommen ſind oder zu denen das Leben auf andere Weiſe
ſeinen Weg der Erſchütterungen und Forderungen fand.
Aber über den Weg dieſer Selbſtbildung beſtehen viele
ver=
ſchiedene Meinungen und Vorausſetzungen, obwohl durchweg
nun wenige Wege gangbar ſind.
Im allgemeinen, das muß betont werden, hat die
Tageslite=
ratur, auch wenn ſie gut iſt, mit der Bibliothek nichts zu tun.
Man muß als Bibliothek oder als deren Grundſtock zunächſt das
rechnen, was immer dienen wird, uns zu unterrichten, wo wir
nicht wiſſen, uns nicht erklären können und wo wir in ein uns
noch unbekanntes Gebiet eindringen wollen. Die eigentliche
Bibliothek eines Menſchen ſoll ſein jeweiliges Geſichtsfeld ſtets
überſchreiten, denn wenn ſie ihm nichts mehr zu ſagen hat, ſo iſt
er mit ihr fertig. Ebenſo gibt es Menſchen, mit denen wir nichts
mehr auszutauſchen haben. Wir ſind froh, wenn wir ſie nicht
mehr ſehen, es ſei denn, daß ſie und wir wieder neuen
Lebens=
inhalt geſammelt haben, den wir austauſchen können.
In der Definition des Wiſſens nun gibt es wiederum
ſelt=
ſcerweiſe ſo außerordentlich verſchiedene und falſche Vorſtellun=
gen, daß man ſich hüten muß, einmal zu lange Zeit an einer
unrichtigen Vorſtellung hängen zu bleiben. Wenn beſtimmte
Kategorien von Lehrern einer Religion oder Philoſophie die
Mei=
nung, auch wohl aufrichtig, vertreten haben, daß die Wahrheit
eine abſolute Realität iſt, daß man, mit anderen Worten, dahin
kommen könnte, die Wahrheit zu finden oder ſie nicht zu finden,
ſo handelt es ſich dabei um eine vollkommen uneinſichtige
Mei=
nung vom Leben.
Es liegt, ſoweit menſchliches Denken reicht, gar nicht in der
Art der Natur, irgendeinen Endzuſtand erreichen zu wollen, und
wenn ein ſolches Ende doch einmal geſchehen ſollte, ſo iſt es für
den einzelnen ſo unbekannt und fern, daß es in ſeinen
Erwägun=
gen keinen Raum einnehmen ſoll.
Ein Menſch, dem man vom Wiſſen ſpricht, ſoll niemals
meinen, daß man ihm zu einer Bildung verhelfen will, die etwa
anderen nützt. Sie gilt allein ihm ſelbſt in ſeiner Lebensfunktion,
denn es muß überall begriffen werden, daß wir in unſerem Leben
einen ganz verſchiedenen Weg zurücklegen, daß wir eine innere
Freude daran haben müßten, in unſerem Daſein durch die
In=
tenſität der Funktion den vielfachen Weg zurückzulegen, den wir
in einer urſprünglichen Trägheit etwa gemacht hätten.
Einſehen ſollten wir, daß, wenn wir ſehr langſam gehen,
unſere Kinder und Enkel erſt das Wegſtück zurücklegen werden,
das wir ſelbſt hätten bewältigen können — und wenn das Leben
auf der Erde weitergeht oder ſoweit es weitergehen kann, haben
wir alle ein Intereſſe daran, es zu beſchleunigen, um eben die
weiteren Möglichkeiten des Daſeins, ſoweit es geht, kennen zu
lernen. Es iſt alſo ganz falſch, zu meinen, daß ein Wiſſen ein
begrenztes Ergebnis haben kann. Schlimmer noch iſt es, vom
Wiſſen materielle Vorteile zu erwarten, denn alles Denken, das
dieſem Ziel entgegengeht, verſchließt gerade die unbedingte
Ent=
wicklungsmöglichkeit. In ſeinem Denken hat der Menſch die
größte Freiheit, dort hat er ſein vollſtändiges Eigenleben, und er
wird auch immer in die Lage kommen, für dieſes Eigenleben ſeine
Partner zu finden, ſo daß eine wirkliche Fruchtbarkeit des inneren
Lebens entſteht, aber den Mitmenſchen auf der Straße geht dieſes
eigene Leben nichts an. Irgendeine Aufgabe, ihn von einem
beſtimmten Verhalt zu überzeugen, gibt es nicht. Bildung oder
Wiſſen als ein politiſches oder materielles Ziel zu denken, iſt ein
Fehler, denn, wenn viele Menſchen ein wenig mehr wiſſen, wird
der Staat ohne weiteres beſſer und ebenſo die materielle
Grund=
lage des Daſeins.
*
Zu einer Zeit, in der ein Menſch etwa beginnt ein Leſer zu
werden, hat er ſchon eine eigene Meinung, und wenn man ihn
fragt, wird er ſie äußern.
Dieſe Meinung iſt eine überaus chaotiſche Sache, ſie beſteht
aus Väterlehren und Zeitungsartikeln, aus Schule und
leichtfaß=
licher Publiziſtik. Dieſer Noch=nicht=Leſer hat über Militarismus
und katholiſche Lehre, über Kirche und Chriſtentum, über Raſſe
und Völkerwerte — kurz über alles eine Meinung. In ſehr vielen
Fällen wird ein ſolcher Menſch nun auch leſen, und zwar alles,
was ihm gefällt, was ihm liegt, was ihn beſtätigt. Auch dann iſt
er noch weit entfernt davon, ein Leſer zu werden oder eine
Mei=
nung zu haben, die man als ſolche bezeichnen darf.
Erſt wenn er alle jene Bücher lieſt von Menſchen, die ihm
nicht liegen, wenn er ſie mit großer Geduld anſieht und ſich über
ſeine eigne Ungerechtigkeit immer wieder ein wenig zurechtweiſt,
dann kann er ein Leſer werden, ein Menſch, der an einer Meinung
zu bauen beginnt.
Die meiſten Autoren, mit denen der Leſer zu tun haben wird,
ſind ein wenig zu ſicher in ihrer Sache. Auch das muß der Leſer
verſtehen lernen. Er muß wiſſen, daß die Ergebniſſe von
hundert=
tauſend Denkern recht vergänglich ſind. Sie ſind auch nicht das
Monopol des Autors, der ſie vorträgt, denn während er in China
ſitzt, hat ein Mann in Chicago den gleichen Gedanken gehabt, und
nach zehn Jahren wird noch dazu beides falſch und überwunden
ſein. Beide und viele andren Denker mehr haben auf den
Vor=
arbeiten andrer Menſchen aufgebaut und niemand kann die Ketten
berfolgen, in denen ganz weſentliche Gedanken und viel
wirk=
ſamere Fehler durch die Zeiten hingehen, um am Ende die
menſch=
liche Leiſtung im ganzen zu liefern.
Dieſe Dinge darf der Leſer (glücklich, weil er nicht zu ſchreiben
braucht) ſagen, aber der Verfaſſer muß von ſeiner Arbeit
über=
zeugt, er muß in ihr ſchon ein wenig blind ſein, ſicher, das
Richtige zu tun.
Irgendwelche Entſcheidungen über das Wahre und Richtige
ſind auf der Erde bisher noch nicht gefällt worden, und ſelbſt die
Worte, die am häufigſten gebraucht werden, ſind am ſchlechteſten
Der Leſer, ein Werdender, ſteht vor einer unendlichen Arbeit,
aber er weiß ſehr wohl, daß es eines Tages auf ſeine Meinung
ankommen kann, und ſo ſtrebt er dahin, an dem Tag, an dem
das Leben ihn vielleicht braucht — und das kann ſpät kommen
oder auch täglich ein wenig unmerklich der Fall ſein —, von einer
wirklichen erreichten Höhe dieſe Meinung ſagen zu können, denn
nur dann kann es klarer über den Menſchen werden.
Dieſe errungene Meinung hat zu der ſeines Anfangs keine
Beziehungen mehr — ſagt ein Menſch noch nach jahrelangem
Leſen: Das habe ich immer geſagt —, dann hat er ſehr ſchlecht
geleſen. Dieſe Meinung iſt aber alsdann ein Werkzeug. Etwas,
was er nicht fortgeſetzt ausſprechen kann, denn er weiß, daß er
ſelbſt ſeine Stufe nur mit Mühe erreicht hat; er muß dieſes
Werkzeug anwenden, ohne daß jeder merkt, wie ſcharf es iſt.
Seite 4
Samtag den 17. November 1928
Nummer 3 20
Familiennachrichten
Statt Karten.
Statt Karten.
Wir haben uns verlobk
Gertrud Kuhring
Georg Jung
Darmſiadt, im November 1928.
Grüner Weg 17II.
Zu Hauſe: Sonntag, den 18. November
1928 bis 15 Uhr. (18572
Ihre Verlobung beehren ſich
anzuzeigen
Eliſabeth Reinhard
Hans Rath
Darmſiadt
Eltville a. Rh.
*29919
Dr. med. Artur Soge
Reni Ooge, geb. Wolf.
Vermählte
Dietesheim
Arheilgen
Offenbach a. M.
Darmstadt
Trauung und Empfang: Synagoge Offenbach a. M.
am 18. November 1928, 13 Uhr.
(*30111
Ihre am Sonntag, den 18. November 1928,
nachmittags 3 Uhr, in der Martinskirche
statt-
findende Trauung geben bekannt
Johanna Voge
Karl Stumpf
Frankfurterstr. 85
Arheilgerstr. 23½
Af 300
Dankſagung.
Für die wohltuenden
Be=
weiſe herzlicher Teilnahme
beim Heimgange unſeres
lieben Verſtorbenen ſagen
wir unſern tiefge fühlten
Dank.
Frau Maria Reuß,
geb. Back
Paul Reuß, Mediziner.
(*3/001
Ihre Dermählung beehren sich
ansuseigen
Adam Ruckelshausen
und Frau Glsa, geb. Ruber
Darmstadt
Darmstadt
Klappacherstr. 24 Kranichsteinerstr. 22
Nirchl. Trauung : oonntag, den 18.
No-
vembsr, nachm ttags 2½ Uhr, in der
Pauluskirche.
Ake )
Stat Karten.
Wilhelm Späth
Guni Späth, geb. Gimbel
Vermählte ( 30147
Darmſiadt, den 17. November 1928.
Große Ochſengaſſe 9
Karlsſtr. 40
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 18. Nov.
nachm. 3 Uhr, in der Stadtkapelle.
Ihre Vermählung geben bekannt
Erich Rumpf u. Frau
Heſene Rumpf, geb. Götz
Müh ſtr. 22
Pankratiusſir. 58
Darmſtadi, den 17. Nov. 1928.
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(18605
Erklärung.
Meine Verlobung mit Herrn
Wilh. Bourgeois wurde am 5.
No=
vember 1928 meinerfeiis gelöſt.
Lieſel Kropp.
* 30097)
Am 9. ds. Mts. wurde unſer
liebes Fräulein
Alwine Baur
von ihrem langen Leiden erlöſt.
Die Beſtattung fand in der
Stille ſtatt.
Allen, die ihr das letzte
Ge=
leit gaben und ihr im Leben
Liebes taten, ſagen herzlichen
Dank.
* 30093
Die trauernd. Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 16. November 1928.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter und Großmuiter
Frau
Anna Margarethe
Amann Wwe.
geb. Meyer
nach ſchwerem Leiden im Alter
von 76 Jahren zu ſich zu nehmen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Hch. Amann
Familie Gg Amann.
Roßdorf, den 16. Nob 1928.
Die Beerdigung findet am
Sonn=
tag, den 18. November, nachm.
3 Uhr ſtatt ( 30142
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Nummer 320
Samstag, den 12. November 1928
Seite 3
Aus der Landeshauptſiadt.
Darmſiadt, 17. November.
— Ernannt wurden: Am 19. Oktober: Die prov.
Handarbeitslehre=
vin Baubara Luſt zu Viernheim, Kreis Heppenheim, zur
Handarbeits=
lehrerin an der Volksſchule daſelbſt, mit Wirkung vom Tage des
Dienſt=
antritts. Der Rechnungsrat bei der Heſſiſchen Hauptſtaatskaſſe Adolf
Küſter zu Darmſtadt vom 1. November ab zum Oberrechnungsrat.
— In den Ruheſtand tritt: Am 1. Dezember: der Förſter Heinrich
Fink zu Bernsburg.
— Hohes Alter. Der frühere Amtsvorſteher des hieſigen Tel.=Amts,
Jakob Seitz, T.D., Inſelſtraße 38, begeht am 18. November in voller
Rüſtigkeit ſeinen 70. GebuutstEg.
Um die Errichtung eines Milchhofes. Wie uns von gut
unterrich=
teter Seite mitgeteilt wird, ſprachen ſich bei einer
Finanzausſchuß=
ſitzung der Stadtverordneten, die auf Einladung des Herrn
Bür=
germeiſter Mueller ſtattfand, ſämtliche Parteien mit Ausnahme
der ſozialdemokratiſchen gegen die Errichtung eines Milchhofes
aus. Wie wir weiter erfahren, ſoll die öffentliche Behandlung
der Frage und die Abſtimmung über die Errichtung eines
Milch=
hofes in der Stadtverordnetenſitzung am Donnerstag, 29. Nov.,
ſtattfinden.
Ueber die Milchhoffrage referierte geſtern abend auf einem
Ausſprache=Abend der Deutſchen Volkspartei Herr
Stadtverord=
neter Sanitätsrat Dr. Noellner. Die gut beſuchte
Verſamm=
lung wurde von Herrn Stadtv. Oberlandesgerichtsrat
Alten=
dorf geleitet. An der lebhaften Ausſprache beteiligten ſich u. a.
die Herren Direktor Berg, Stadtv. Haury, Veterinärrat Dr. Nuß,
Direktor Dr. Hamann, Stadtv. Frau Bierau, Stadtv. Stemmer
und Kolb. Die Verſammlung nahm im übrigen mit
überwälti=
gender Mehrheit (abgeſehen von den erſchienenen Milchhof=
Befür=
wortern) gegen die Errichtung eines Milchhofes Stellung. — Wir
werden auf den Verſammlungsverlauf noch zurückkommen.
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Die heutige Aufführung der
Komölien von Curt Goetz „Die tote Tante und andere
Be=
gebenheiten” beginnt um 19½ Uhr und iſt der Zuſatzmiete VI
zu=
geteilt. — Das Große Haus bleibt heute wegen der Generalprobe zu
der bevorſtehenden Erſtaufführung der drei Pantomimen geſchloſſen.
Morgen Sonntag geht i Großen Haus als Vorſtellung der
Heſſen=
landmiete II „Der Prozeß MaryDugan” in der Beſetzung der
Eſtaufführung in Szene. Die Vorſtellung beginnt um 19½ Uhr.
Im Kleinen Haus findet eine Aufführung des „Barbier von
Sebilla” als Vorſtellung der Heſſenlandmiete III ſtatt. In dieſer
Aufführung ſingen Herr Ebert=Beher und Herr Tibaldi erſtmalig die
Rollen des Figaro und des Fiogillo. In den übrigen Rollen ſind die
Damen Liebel, Walter und die Herren Herrmann, Jgeger, Kuhn
be=
ſchäftigt. Dirigent: Berthold Goldſchmibt. Beginn: 19½ Uhr.
Das Programm der Schubert=Feier, die Montag den 19.
— dem 10. Todestag Franz Schuberts —, um 20 Uhr, im Großen Haus
ſtattfindet (Zweites Sinfoniekonzert) umfaßt die unvollendete Sinfonie
E=Moll und die Sinfonie Nr. 7 C=Dur. Leſitung: Generalmuſikdirektor
Dr. Böhm.
„Der Leierkaſten” — „Der arme Guerino”
„I.8
bceuf gur le toit betiteln ſich die drei Pantomimen, die die
Tanz=
gruppe Dienstag, den 20., erſtmalia zur Aufführung bringt. Die
Choreogradhie ſtammt von Cläre Eckſtein, die Bühnenbilder von
Wil=
helm Reinking. Die Aufführung iſt der Micte E zugeteilt und beginnt
um 19½ Uhr.
Das Drumm=Quartett gibt ſeinen zweiten Schubert=
Abend am Dienstag, dem 20. November, 20 Uhr, im Kleinen Haus.
Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt: Sonntag bis
Freitag, vorm. 11 und 11.30 Uhr. Samstags geſchloſſen.
— Volkshochſchule. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß
heute Samstag, 20 Uhr, im Feſtſaal des Ludwig=Geergs=Gymnaſiums
der Vortrag von Herrn A. Queſſel „Einführung in die
nachrevoln=
tirnäre ruſſiſche Literatur” ſtattfindet.
— Johanneskirche. Am Samstag, den 17. November, abends 8 Uhr,
iſt der Schluß der Chriſtenlehre des Südbezirks (Galaterbrief).
— Die Ebangeliſche Jugendgemeinſchaft lädt die ihr angeſchloſſenen
Bünde zu dem Vortrag Hermann Schaffts am Sonntag, dem 18.
No=
bember, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus der Johannesgemeinde über
„Jugend und Gemeinde” herzlich ein.
— Die Arbeitsgemeinſchaft aller Jugendbünde macht ihre Mitglieder
aufmerkſam auf den Vortrag von Hermann Schafft am Sonntag, dem
18. November, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus der Johannesgemeinde,
Kahlertſtraße 26, über „Jugend und Gemeinde‟. Es iſt zu
er=
warten, daß der bekannte Jugendführer Schafft zu dieſem Thema
Wert=
volles zu ſagen hat, das über die Grenze der Konfeſſionen hinaus
rin=
genden Menſchen bedeutungsvoll ſein kann.
— Petrusgemeinde. Der Abendgottesdienſt muß morgen leider
ausfallen.
— Vortrag Hermann Schafft. Es wird noch einmal hingewieſen
auf den Vortrag, den Hermann Schafft aus Kaſſel am Sonntag, dem
18. November, abends 8 Uhr, Kahlertſtraße 26 halten wird über „
Ju=
gend und Gemeinde‟. Er will eine ernſte Auseinanderſetzung
mit dem, was Gemeinde heißt und heißen ſollte, herbeiführen.
Jugend=
liche haben für 20 Pf., Erwachſene für 50 Pf. Eintritt. Schafft iſt ja
weirhin bekannt als der Führer des Neuwerk und Mitarbeiter des
V. D. J., der auf der letzten Hohenmeißner=Tagung ſo entſcheidende
Worte geſprochen hat.
— Vortrag. Im gut beſetzten Saale der Firma Philipp., Schaaf,
gediegener Hausrat, Ernſt=Ludwigſtraße 20, fand geſtern nachmittag eine
Vorführung der Wunderpfanne „Tiſchlein deck dich” und des „
Fünf=
minutenkocher” ſtatt. Die anweſenden Damen daren überraſcht, in
welch kurzer Zeit und mit welch geringem Aufwand an Brennmaterial
die ſchmachhaſteſten Gerichte hergeſtellt wurden. Einige praktiſche
Neu=
heiten fanden gleichfalls regſte Anerkennung. Auf vielſeitigen Wunſch
wird der Vortrag heute Samstag nachmittag nochmals wiederholt.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Für die im Rohmen ihrer
literariſchen Abende ſtattfindende nächſte Veranſtaltung hat die
Büicherſtube die Dichterin und Schaufvielerin Elſe Lasker=
Schüler verpflihtet. Sie iſt betennt a’s glänzende Interpretin ihrer
einenen Werke. Samstag, den 1. Dezember, wird ſie leſen. Im
Ja=
nuar wird, wie ſchon mitgeteilt, René Schickele über „Erlebnis der
Landſchaft” ſprechen. Im Leſekabinett ſind außer den wechſelnden
Aus=
ſtellungen die Piper= und Bruckmanndrucke in größerer Auswahl zu
ſehen.
— Keine langweiligen Eiſenbahnfahrten mehr. Jede Reiſe kann
intereſſant und lehrreich geſtaltet werden, wenn man die Landſchaften
rechts und links der Eiſenbaln ſtudiert. Mit unſerem „Taſchenatlas
vom Deutſchen Reich” iſt man dazu jederzeit in der Lage. Beſondere
Aufmerkſamkeit wurde übrigens der Dauſtellung der Eiſenbahnlinien
gewidmet. Durch deutliche Unterſ heidung der Hauptverbindungsbahnen
mit Schnellzügen und der Bahnen ohne Schnallzüge wird die
Wichtig=
keit der verſchiedenen Bahnen durch einen Blick kenntlich, ſo daß
nament=
lich das Entwerfen von Reiſeplänen erleichtert wird. Die am meiſten
von Touriſten beſuchten Gebiete haben in fünf Hauvtkarten und mehre= Anzeige.)
ren Nebenkarten eingehendere Berückſichtigung gefunden. Preis des
Leinenbandes 3,50 Mark in allen Buchhandlungen und beim Verlag,
ſtädter Tagblatts entgegen.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
vom 18. bis 25. November 1928.
Großes Haus.
Sonntag, den 18. November, 14½ Uhr: Vorführung der
Turn=
gemeinde Darmſtadt 1846: „Ein Spiel im Leben
der Völker”.
19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhr. Heſſenlandmiete II, 3. Vorſt.
„Der Prozeß Mary Dugan”, Stück von B. Veiller.
Preiſe: 1 bis 10 M.
Montag, den 19. November, 20 Uhr, Ende nach 21½ Uhr:
Zwei=
tes Sinfoniekonzert des Landestheaters.
Zu Franz Schuberts 100. Todestag: Unvollendete Sinfonie
H=Moll; 7. Sinfonie C=Dur. Leitung: Generalmuſikdirektor
Dr. Böhm. Preiſe: 1 bis 10 M.
Dienstag, den 20. November, 19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhr. E 9.
Zum erſten Male: Drei Pantomimen: „Der
Leier=
kaſten” von Jap Kool; „Der arme Guerino” von
Renzo Maſſarani; „Le boeuf sur le toit” von
Darius Milhaud. Preiſe: 1 bis 10 M.
Mittwoch, den 21. November, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. B 7,
D Gruppe 6 und 7 (Nr. 251—350). „Die luſtigen
Weiber von Windſor”, Oper von Nicolai. Preiſe:
1 bis 10 M.
Donnerstag, den 22. November: Keine Vorſtellung.
Freitag, den 23. November, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. D 7.
„Toboggan”, Schauſpiel von G. Menzel. Preiſe: 1 bis
10 M.
Samstag, den 24. November, 19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhr. T. 7.
Drei Pantomimen: „Der Leierkaſten” von Jap Kool;
„Der arme Guerino” von Renzo Maſſarani; „Le
boeuf sur le toit” von Darius Milhaud. Preiſe:
1 bis 10 M.
Sonntag, den 25. November, 17½ Uhr, Ende 22 Uhr.
Heſſenland=
miete III, 3. Vorſt. „Lohengrin”, Oper von Richard
Wagner. Preiſe: 1 bis 10 M.
Kleines Haus.
Sonntag, den 18. November, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr.
Heſſen=
landm. III, 2. Vorſt. „Der Barbier von Sevilla”,
Oper von Roſſini. Preiſe: 1,50 bis 7,50 M.
Montag, den 19. November: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 20. November, 20 Uhr: Zweiter Schubert=
Abend des Drumm=Quartetts. Preiſe: 1, 2
und 3 M.
Mittwoch, den 21. November, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. G 3
(Gruppe I und II) Darmſt. Volksbühne. „Die tote
Tante und andere Begebenheiten” von Curt
Goetz. Preiſe: 1,20 bis 6 M.
Donnerstag, den 22. November, 19½ Uhr, Ende 2134 Uhr. G 3
(Gruppe III und TV) Darmſt. Volksbühne, T Gruppe 1
und 2 (Nr. 1—100). „Der treue Soldat”. „Die
Weiberverſchwörung”, Singſpiele von Franz
Schubert. Preiſe: 1,20 bis 6 M
Freitag, den 23. November, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr.
Zuſatz=
miete V (6). Neu einſtudiert und inſzeniert: „La
Tra=
viata”, Oper von Verdi. Preiſe: 1,50 bis 7,50 M.
Samstag, den 24. November, 15½ Uhr, Ende 18 Uhr.
Heſſenland=
miete I, 2. Vorſt. „Die Entführung aus dem
Serail”, Oper von Mozart. Preiſe: 1,20 bis 6 M.
Sonntag, den 25. November, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr.
Zuſatz=
miete III (4). „Oktobertag”, Schauſpiel von Kaiſer.
Preiſe: 1,20 bis 6 M.
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Heute Samstag, ſolvie morgen Sonntag, abends 8½ Uhr, wird das
Luſtſpiel „Die beiden Herren der onädigen Frau” wiederholt. Anfang
8½4 Uhr. (Siehe Anzeige.)
— Mittwoch, 21. November, abends 8 Uhr, ſpriht im Saalban
(Gartenſaal) Schriftſteller Fritz Maul über das ABC der Ehe. (Siehe
— Herbſtfeſt der Gaſtwirte=Innung. Wir werden freundlichſt darauf
aufmerkſam gemacht, daß die verliehenen hübfchen Uhrzipfel und
Därmſtadt, Rheinſtuaße B3. Beſtellungen nimmt jeder Träger des Darm= Broſchen von der bekannten Darmſtädter Juwelierfirma Ludwig
Schmidt, Wilhelminenſtraße, geliefert wurden.
Verwaltungsratsſitzung
des Hafraba E. V. in Darmſtadt
Am 16. Nobember fand die 5. Verwaltungsratsſitzung im
Stadtver=
ordnetenſitzungsſaale des Darmſtädter Rathauſes ſtatt. Die gut beſuchte
Verſammlung wurde duvch Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing
eröffnet. Er ſprach ſeine Anerkennung über die Arbeit des Hafraba=
Vereins aus, die ja durch die am Vortag im Gewerbemuſeum begennene
Ausſtellung am treffendſten illuſtriert ſei. Oberbürgermeiſter Dr.
Land=
mann=Frankfurt, der Vorſitzende des Verwaltungsrats, der in leßzter
Stunde durch eine unaufſchiebbare Reiſe ins Ausland verhindert war,
brachre brieflich ſein beſonderes Intereſſe für dieſe entſcheidende Sitzung
zum Ausdruck. Unter den Anweſenden befanden ſich auch die Herren
Miniſter des Innern Leuſchner, Provinzialdirektor Uſinger,
Oberbüirger=
meiſter Dr. Külb=Mainz, ſowie die Büirgermeiſter der Städte
Maun=
heim, Hoidelberg, Freiburg und Gießen. Vertreter der Induſtrie= und
Handelskanmern Darmſtadt, Mainz, Wiesbaden, Vertreter der
einſchlä=
gigen Induſtrien und techniſchen Behörden, ſowie eine Anzahl weiterer
Verwaltungsratsmitglieder — Der Vorſitzende, Geh. Nat Profeſſor
Otzen, gab einen ausführlichen Bericht über die Tätigkeit der Hafraba,
ſowie uber die Erfolge des Vereins ſeit der letzten
Verwaltungsrats=
ſitzung, und wies nach ſeinen beifällig aufgenommenen Ausführungen
auf das Bedeutungsvolle und Symptomatiſche in der Wahl gerade der
Stadt Darmſtadt als Stätte dieſer Sitzung hin. Will man ſich doch jetzt
aus dem Nahmen der bisherigen vorbereitenden Arbeiten am
Geamt=
projekt der Hafraba bewußt auf den Bau der Teilſtrecke Main-Neckar
konzentrieren, nicht nur allein um Erfahrungen techniſcher,
verkehrs=
wirtſchaftliher und finanzieller Art zu ſammeln, ſondern auc; um den
fernſtehenderen Intereſſenten und Mitgliedern die Rentabilität der
Idee nach ihrer planmäßigen Ausführung zu zeigen. Die bisherigen
verlehrswirtſchaftlichen Unterſuchungen beſtätigen mehr und mehr, welche
günſtigen Vorbedingungen gerade hier in dieſem Wirtſchaftsgebiet
vor=
liegen. Darmſtadt ſei ohne Zweifel als objektiver Brennpunkt dieſes
Wirtſchaftsgebiete? anzuſehen. Der Redner kam dann auf den
wichtig=
ſten Punkt der Tagesordnung zu ſprechen: Wahl eines
Sonder=
ausſchuſſes für den Main=Neckar=Abſchnitt. Dieſer Ausſchuß wird
Ver=
treter der Länder und Provinzen (Boden, Heſſen, Naſſau, Starkenburg
und Rheinheſſen), der intereſſierten Städte, der Induſtrie= und
Handels=
kammern, der Landwirtſchaftskammern, ſowie der einſchlägigen
Indu=
ſtrien und der Hafraba zugehörigen Automobilinduſtrien und
Automobil=
klubs und von Banken vereinigen. Er wird ſich mit allen die
Verwirk=
lichung dieſes Teilabſchnittes betreffenden Fragen zu befaſſen haben.
Den Grundgedanken wurde in der Diskuſſion zugeſtimmt. Hierbei wurde
noch zum Ausdruck gebracht, daß neben der für die Tätigkeit des
Aus=
ſchuſſes weſenklichen Förderung des techniſchen Ausführungsprojekts und
ſeiner beſchleunigten Ausarbeitung auch die endgültige Klärung der
Be=
nutzungsentgeltsfrage betrieben werden müſſe. Der Vorſtand beſtätigte,
daß dies auch ſein: Auffaſſung ſei und daß in dieſer Richtung
unaus=
geſetzt we tergearbeitet werde.
Zum Schluß wies Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſig in eindrucksvollen
Wrrten darauf hin, daß die heutige Sitzung vielleicht noch einmal eine
hiſtoriſche Bedeutung haben würde, wenn die in Angriff zu nehmende
Teilſtrecke einſt vollendet ſei und in der Praxis aller Welt beweiſe, wie
ſehr die Idee des Baues einer Nur=Autoſtraße durch die zunchmende
Motoriſierung des Verkehrs ſich als notwendig und richtig ergeben habe.
Gaſiſpiel der deutſchen Kammerfpielbühne
Berlin, im Orpheum.
„Die beiden Herren der gnädigen Frau”.
Mit dem pikanten, echt franzöſiſchen Luſtſpiel von Phil.
Gandéra, in der deutſchen Ueberſetzung von Otto Eibenſchütz,
hat die Kammerſpielbühne ihr Gaſtſpiel geſtern abend erfolgreich
eröffnet. Das ſchwankartige, nette Luſtſpiel wurde in ganz
aus=
gezeichneter Aufführung gegeben und gefiel ſehr gut. Bodo
Bronſki, Beata Mertens, Hans Carlé, Hildegard Lebrecht=Lamm
und Liſelotte Sprenger in den Hauptrollen, ſpielten mit beſter
Laune und großſtädtiſcher Routine. — Wir kommen auf die
Auf=
führung zurück.
— Krebsaufklärungsvortrag. Am Sonntag, dem 25. November,
nachwittags 5 Uhr, findet in Weiheim in der Turnhalle des
Gymna=
ſiums ein Lichtbildervortrag des Herrn Dr. Wettever ſtatt. Der
Nedner wird zum erſten Male eine ganz beſondere und vom
Stand=
punkte der modernen Wiſſenſchaft diktierte eingehende Belehrung über
die verſchiedenen Formen des Krebſes und deren Bekämpfung im
Vor=, Früh= und Hauptſtadim geben. Dieſe Belehrung ſoll darauf
hinwirken, daß der Laie blar erbennen lernt, wie die moderne
Wiſſen=
ſelmft heute den Krebs und ſeine, ſpeziellen Formen (Haut=, Bruſt=,
Gebärmutter=, Magenkrebs uſw.) behandelt wiſſen will. Der Redner
wird aus ſeiner Erfahrung heraus zeigen, daß die neuartige
Be=
kämpfungsform im Laufe der letzten zwei Jahre relätiv große Erfolge
zu zeitigen bermochte.
Diebſtähle. Aus einem Hühnerſtall, der ſich im Garten im
Sens=
felder Weg befindet, wurden in der Nacht vom 15. zum 16. Novembe=
1928 vier weiße Hühner geſtohlen. Zwei Hühnern wurden die Köpfe
abgeriſſen und am Tatort zurückgelaſſen. Der angeſetzte Polizeihund
verſolgte die Spur bis in die Nähe der Neubauten am Pfarrwieſenweg
und Im diefen See. — Von einem Grundſtück in der Kaſtanienallee
wurden in der Nacht vom 10. auf 11. November 1928 zwei 5 Jahre alte
Apfelbäumchen und ein Pfirſichbäumchen entwendet. — Auf bis jetzt noch
unaufgeklärte Art und Weiſe wurde einem Gärtner vom 9. auf 10.
No=
dember 1928 oine juchtlederne Brieftaſche mit 35 RM. Inhalt und
Pa=
pieren auf den Namen Ludwig Rechel geſtohlen.
Heiratsſchwindler. Ein verheirateter und ſtellungsloſer
Bau=
techniker aus Darmſtadt verſtand es ausgezeichnet, ſich unter Annahme
von Titeln und hochklingenden Namen in Darmſtadt und Umgegend an
Damen verſchiedenen Standes heranzumachen und ſich in ganz kruzer
Zeit öffentlich zu verloben. Durch ſein Auftreten wurden ihm größere
Geldbeträge und Geſchenke übergeben. Wenn der Boden zu heiß wurde,
verſchwand er auf Nimmerwiederſehen. Die Geſchenke wurden ſofort
von ihm bei Althändlern verkauft oder anderen Frauensperſonen
ge=
ſchenkt. Wegen mehrerer dieſer Jälle, ſowie wegen Zechbetrugs und
Urkundenfälſchung wurde der Schwindler feſtgenommen und in
Unter=
ſuchungshaft gebra.ht
Feſtnahmen. Die Reiſenden Paul Diehler aus Siegen und
Mar=
tin Wilske aus Magdeburg, die ſich unangemeldet in Darmſtadt
auf=
hielten, wurden wegen Betrugs feſtgenommen. Gegen Dichler beſtand
Haſtbefehl vom Amtsgericht in Düſſeldorf und Wilske wunde von der
Statsanwaltſchaft Nürnberg geſucht. Beide kamen in
Unterſychungs=
haft. Eine hieſige Fiuma ſchädigten die Feſtgenommenen infolge
fingier=
ter Aufräge vom 16. Oktober ab etwa um 600 RM. — Ein 20 Jahre
alter Schloſſer aus Damnſtadt wurde am 16. November 1928, kurz
nach=
dem er an der Hauptpoſt von einem Fahrrad eine Laterne entwender
hate, feſtgenommen und nach Aufklärung der Sache wieder auf freien
Fuß geſetzt.
Vermißt. Die Hausangeſtellte Anna Keuſcher, 24 Jahre alt, hat
ſich am 16. November 1928, vormittags 9.30 Uhr, aus der Wohnung der
Herrſchaft entfernt. Es iſr nicht ausgeſchloſſen, daß ſich die Keuſcher ein
Leid antut. Sſie iſt unterſetzt, hat dunkelbraunes Haar, Bubikopf, trug
braunen Ottomanemantel, mit breitem ſchwarzem oder blauem Plüſch
und gleichem Schalkragen beſetzt, braune Spangenſchuhe mit Crepſohlen.
W.13781
[ ← ][ ][ → ]Geite 6
Samstag, den 17 November 1928
Nummer 320
Landestagung des Verbandes der
Kriegs=
beſchädigten und Kriegerhinterbliebenen
der Kriegerkameradſchaft Hafſia.
Am 10. und 11. November d3. Js. fand in Gießen eine überaus
ſtark beſuchte Tagung unter dem Vorſitz von Lehrer Ihrig=Darmſtadt
ſtatt. Aus allen Teilen des Hiſſenlandes, beſonders aus dem beſetzten
Gebiet waren die Vertreter auf das zahlreichſte erſchienen. Am
Sams=
tag nachmittag traten die Bezirksobmänner und Beiſitzer der
Organi=
ſation bei dem Verſorgungsgericht zuſammen, um mehreren ſehr
weſent=
lichen und aufklärenden Vorträgen beizuwohnen. Die Verſammlung
ver=
lief außerordentlich anregend. Die Vorträge betrafen die Verſorgung
und Fürſorge der Kriegshinterbliebenen, Reichsberſorgungsgeſetz,
Ver=
fahrensgeſetz, ſoziale Fürſorge, Arbeitsgericht. An die Referate ſchloß ſich
eine Ausſprache, die bis 7 Uhr dauerte. Am Abend fand ein
kamerad=
ſchaftliches Zuſammenſein ſtatt. Herr Ober=Reg.=Rat Lindenſtruth ſprach
über „Verſicherungsweſen in der Haſſia”
Die Hauptverſammlung der Landesgruppe begann Sonntag
vor=
mittag, 9,15 Uhr, im Kaffee Leib, unter überaus ſtarker Beteiligung. Als
Gäſte hatten ſich eingefunden: der Vertreter des Heſſ.
Staatsmini=
ſteriums, Herr Reg.=Rat Dr. Heßler, der Präſident des
Verſorgungs=
gerichtes, Herr Krug von Nidda, der 3. Präſident der Haſſia, Herr Ober=
Reg.=Nat Lindenſtruth, Darmſtadt, der Vertreter des Kyffhäuſerbundes,
Herr Major a. D. Gödicke, Berlin, der Direktor des
Hauptverſorgungs=
amtes Kaſſel, Herr Miniſterialrat Ott, als Vertreter des
Verſorgungs=
amtes Gießen, Herr Ober Reg.=Rat Dr. Braun, als Vertreter den
Provinzialdirektion Oberheſſen, Herr Reg.=Rat Braun, ferner Herr
Major Lüders, Kommandeur des Reichswehrbataillons 15, ferner Herr.
Prof. Dr. Sötber von der Landesuniverſität Gießen, Herr
Ober=Reg.=Med.=Rat Dr. von Schnitzer von der Unterſuchungsſtelle
Heidelberg, Herr Amtmann Keitzer als Vertreter der Stadt Gießen und
zugleich Vertreter des Wohlfahrtsamtes, Herr Ober=Inſp. Schwörer vom
Städt. Wohlfahrtsamt Darmſtadt. Der Landesverbandsvorſitzende, Herr
Lehrer Ihrig evöffnete die Tagung mit einer ernſten und würdiger
Gefallenenehrung. In ſeiner Gedächtnisrede betonte er, daß mit der
Errichtung von Denkmälern die Ehrenpflicht für die Gefallenen nicht
abgetragen ſei, ſondern Hauptaufgabe und der ſchönſte Dank für die
Gefallenen ſei die Fürſorge für unſere Kriegsbeſchädigten und
Krieger=
hinterbliebenen. Während die geſamte Verſammlung ſich von den Sitzen
erhob, ſpielte die Reichswehrkapelle „Ich hatt einen Kameraden”.
Der Heſſ. Staatspräſident ſowie der Herr Miniſter für Arbeit und
Wirtſchaft laſſen durch Herrn Dr. Heßler vollen Erfolg wüinſchen und
verſichern, daß die Regierung ſtets für die Intereſſen der Kriegsopfer ſich
nachhaltigſt einſetzen würde. Herr Präſident von Krug ſagte
wohl=
wollende Behandlung aller Anſprüche der Kriegsopfer zu. Herr
Mini=
ſterialrat Ott=Kaſſel betonte die guten Beziehungen zwiſchen dem
Kyff=
häuſerbund und den Behörden, und verſicherte, daß der
Reichsarbeits=
miniſter den Kriegsopfern größtes Wohlwollen entgegen bringe. Ferner
überbrachten Grüße und Wünſche ihrer Behörden Herr Reg.=Nat Braun,
Herr Amtmann Keitzer, ſowie Herr Ober=Inſp. Schwörer, Darmſtadt.
Inzwiſchen iſt der geſchäftsführende Präſident Herr Med. Rat Dr. Vogt,
Butzbach, eingetroffen, der von der Verſammlung lebhaft begrüßt wurde.
D
er Landesvorſitzende, Herr Kamerad Ihrig, Darmſtadt, erſtattete
den Jahresbericht für das Jahr 1927. Er bezeichnete es als ein Jahr
des Aufſtieges, ſo daß der Landesverband jetzt in 3 Provinzen 38
Be=
zirksgruppen mit 13 186 Kriegsopfern zählt. Starkenburg zählt 11
Gruppen mit 5 566, Oberheſſen 18 Gruppen mit 4 366, Rheinheſſen
9 Gruppen mit 3254 Mitgliedern. Im Jahre 1927 ſind 9 Gruppen
entſtanden, ſo daß wir mit über 14000 Mitgliedern rechnen können.
1927 wurden 1040 Fälle vor dem Verſorgungsgericht Darmſtadt
ver=
treten, für 1928 beträgt die Zahl ſchon 1400. In der Siedlungsfrage
konnten bereits 180 Wohnungen erſtellt werden. Die heſſ. Behörden
zeigten ſtets das beſte Wohlwollen.
Alsdann ſprach Major a. D. Gödicke=Berlin, über das Thema unſere
Forderungen zum Reichsverſorgungsgeſetz, Verfahrensgeſetz,
Schwer=
beſchädigtengeſetz und ſonſtige Beſtimmungen. Die Forderungen des
Redners ſind folgende: 1. Zum Reichsverſorgungsgeſetz:
Zuſatzverord=
nung für alternde Kriegsbeſchädigte und ſolche, bei denen weitere
Leiden hinzutreten, die zu Erwerbsunfähigkeit führen, freie
Heilbehand=
lung für Hinterbliebenen, Fortfall der Ruhensvorſchriften, Aenderung
er troſtloſen Anſtellungsverhältniſſe, Abbau des Bedürftigkeitsprinzips,
Wiedergewährung der Rente bei Kapitalabfindung nach Tilgung der
Abfindungsſumme, Gewährung der Pflegezulage, Uebernahme der
Für=
ſorge auf das Reich. Im Weiteren Erhöhung der Veteranenbeihilfe und
Gewährung von Beihilfen an Veteranenwitwen, Wiedergewährung der
Nente an die 20 Prozent Abgefundenen. Erleichterung des
Reichsbahn=
tarifes für die Schwerkriegsbeſchädigten.
Dann wurde noch eine Anzahl von Anträgen beſprochen und beraten,
und dem Vorſtand zur weiteren Bearbeitung überwieſen. Die
Vor=
ſtandswahl hatte folgendes Ergebnis: 1. Landesvorſitzender Herr
Lehrer Ihrig=Darmſtadt; 2. Vorſitzender Prokuriſt Freund=
Nainz; 3. Vorſitzender und Geſchäftsführer Oberleutnent
Krömmel=
bein=Darmſtadt; im weiteren wurden 6 Beiſitzer gewählt.
Der Verband hat 3 Geſchäftsſtellen, Starkenburg, Darmſtadt,
Aha=
ſtraße 5; Rheinheſſen, Mainz, Domhof, Grebenſtraße 5—7; Oberheſſen,
Gießen, Neuſtadt 41. Die Hauptverſammlung für 1929 ſoll in Mainz
abgehalten werden.
Zum Schluſſe ermahnte der ehrwürdige Führer und Gründer der
„Haſſia”, Med.=Rat Dr. Vogr, zur Einigkeit und treuem
kameradſchaft=
lichen Zuſammenſchluß. Alsdann ſchloß der Landesvorſitzende Ihrig die
in voller Einmütigkeit verlaufene Tagung.
— Der Hefſiſche Verband für evangeliſche Kleinkinderpflege hält
ſeine 5. Verbandstagung am 18. und 19. November in
Offen=
bach a. M. ab. Im Feſtgottesdienſt abends 5 Uhr predigt Pfarrer
Mangold=Griesheim in der Lutherkirche. Abends 8 Uhr iſt
Gemeinde=
abend des Evangel. Frauenvereins im Gemeindehaus der
Friedens=
kirche. Die Hauptverſammlung beginnt am Montag, den 19. Nov.
10 Uhr, im Gemeindehaus der Friedenskirche. Nachmittags 3 Uhr iſt
Einweihung der Kleinkinderſchule im früheren Offizierskaſino.
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meldungen zur Teilnahme ſind zu richten an den Evangel.
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Tagung der biologiſchen Fachgruppe
der heimatkundlichen Arbeitsgemeinſchaften.
Vom 10. bis 12. November fand in Darmſtadt eine Tagung der
biologiſchen Fachgruppe der heimatkundlichen Arbeitsgemeinſchaften
ſtatt, zu der über 100 Lehrer der Volksſchulen und höheren Lehranſtalten,
ſowie Forſtbeamte, Apotheker und Landwirte aus ganz Heſſen
zuſammen=
geſtrömt waren. Am Samstag nahm die Fachgruppe vormittags an der
Eröffnung der Naturſchutzausſtellung teil. Nachmittags beſichtigten die
Teilnehmer unter Führung des Herrn Obergarteninſpektors
Keſſel=
ring die reichen Schätze des Botaniſchen Gartens und der
Gewächs=
häuſer. Sie folgten ferner der Einladung der Abteilung für Forſt= und
Kameralverwaltung zu einer Beſprechung über
Naturſchutz=
ragen. Auf dieſer referierte Herr Miniſterialrat Dr. Urſtadt
über die Entwicklung des Naturſchutzes in Heſſen und über ſeine
zu=
künftigen Aufgaben. Die rege Ausſprache, die ſich an das Referat
an=
ſchloß, legte beredtes Zeugnis von dem Intereſſe ab, das man in unſerer
Heimat an den kulturell hochbedeutſamen Naturſchutzfragen nimmt.
Abends beteiligte ſich die Fachgruppe an der Veranſtaltung des
Dier=
ſchutzvereins, bei der Herr Albert Gaul=Dresden einen Vortrag
über Tier und Tierſchutz in den Religionen der Zeiten und Völker
hielt. An den Vortrag ſchloß ſich die Vorführung des von Herrn
Schul=
rat Lorentz aufgenommenen Vogelsbergfilmes an, der die
Schön=
heiten des Vogelsbergs, ſowie die Sitten und Gebräuche ſeiner
Be=
wohner in eindrucksvoller Weiſe zeigt und darum einen Heimatfilm in
beſtem Sinne des Wortes darſtellt.
Am Sonntag vormittag führte Herr Direktor Dr. Schottler die
Teilnehmer durch die heimatkundlich hochbedeutſamen Sammlungen der
Geologiſchen Landesanſtalt. Reiche Anregung zur Beobachtung und
Erforſchung der Lebeweſen unſerer Heimat brachten die durch
wunder=
volle Lichtbilder erläuterten Vorträge der Herren Kallenbach=
Darmſtadt (Heimatforſchung), Dr. Klippel=Mainz (Boden und
Land=
ſchaft in Rheinheſſen), Studienrat Schmidt=Mainz (Bilder aus der
heimiſchen Tierwelt).
Am Montag begrüßte der Leiter der heimatkundlichen
Arbeits=
gemeinſchaften, Herr Miniſterialrat Hoffmann die Teilnehmer
indem er auf die hohe Bedeutung der Heimatforſchung für die Schule
hinwies und alle Erſchienenen aufforderte, ſich daran, jeder ſeinen
eigenen Neigungen und Intereſſen nach, mit allen Kräften zu beteiligen
und im ganzen Lande Zentren für die biologiſche Erforſchung unſerer
Heimat zu ſchaffen. Herr Direktor Schmidrgen=Mainz regte
ſo=
dann die Anlage eines Heimatbuches für fede Schule an, in das
geolo=
giſche, klimatiſche, phänologiſche und beſondere biologiſche
Beobach=
tungen regelmäßig einzutragen ſeien. An zahlreichen Beiſpielen aus
einer eigenen Tätigkeit zeigte er, von welch hoher Bedeutung es auch
für die Wiſſenſchaft ſei, wenn jeder Lehrer die Jugend ſtatt zu
plan=
loſem Sammeln, zur biebevollen Beobachtung der Natur anrege. Dr.
Spilger=Darmſtadt wies zunächſt auf das in unſerer Heimat noch
faſt gar nicht bearbeitete Gebiet der Volksbotanik hin, indem er zur
kritiſchen Sammlung alles deſſen aufforderte, was von Volksnamen
von Pflanzen, ihrer Verwendung als Nutz= und Heilpflanzen, ſowie
bei beſtimmten Gebräuchen, von Kinderſpielen mit Pflanzen uſw. im
Volke noch lebendig iſt. Ferner regte er zur floriſchen Erforſchung
unſerer Heimat an, die umſo notwendiger iſt, als ſeit vierzig Jahren
keine Flora von Heſſen mehr erſchienen iſt. Alle floriſtiſchen Angaben
über unſere Heimat bedürfen dringend der Nachprüfung, verſchiedene
Gegenden Heſſens ſind in bezug auf ihre Pflanzenwelt noch vollkommen
unbekannt. Er empfahl die pflanzengeographiſche Erforſchung unſerer
Heimat nach dem Muſter der württembergiſch=badiſchen, indem er
zu=
gleich auf die pflanzengeographiſche Kartierung (nach Mattfeld) und
die neuzeitlichen Unterſuchungen der Aſſociationen hinwies. Nachdem
noch Herr Lehrer Oßwald=Bad=Nauheim über die oberheſſiſche
Salz=
flora, Herr Lehrer Mönnig=Grebenhain über den Vogelsberger
Apollo referiert hatten, wurden nach reger Ausſprache verſchiedene
Be=
ſchlüſſe über die Tätigkeit der Kommiſſion und der ganzen Fachgruppe
gefaßt. Mit Worten des Dankes an Herrn Miniſterialrat Hoffmann,
der die Mittel zur Tagung bewilligt hatte, Herrn Oberſchulrat Ritſert,
der die Aula des Realgymnaſiums in entgegenkommender Weiſe zur
Verfügung geſtellt hatte, ſowie an die Herren, die Vorträge und
Füh=
rungen übernommen hatten, ſchloß die Tagung.
Aus Heſſen.
— Billiger Sonntag im Frankfurter Zoo. Am Sonntag, 18. Nov.,
iſt der Zoologiſche Garten und das Aquarium während des ganzen
Tages zu halben Eintrittspreiſen zugänglich. Nachmittags 4 Uhr und
abends 8 Uhr finden Konzerte unter Leitung des Kapellmeiſters
Lim=
pert ſtatt.
Lokale Veranſtaltungen.
Die bierunter erſcheinenden Notlzen ſind ansſchliedlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu beirachten.
in keinem Faſle irgendwie als Beſprechung oder Kritlk.
— Heute Samstag abend gibt im Café Rheingold, die
be=
liebte Stimmungs=Soubrette Fräulein Corelli=Küpper einen
luſtigen Vortrag und iſt der Beſuch zu empfehlen.
— Im Wiener Kronenbräukeller hält der Bund
deut=
ſcher Couleurdiener fein diesjähriges Herbſtfeſt ab. Eine Jazzkapelle,
geſtellt vom Stadtorcheſter, ſpielt zum Tanz auf und verſpricht der Beſuch
einige vergnügte Stunden. (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Samstag, den 17. November 1928.
Heſſ. Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Kleines Haus, Anfang 19.30 Uhr, Ende gegen 21.30 Uhr Zuſatzmiete
VI (5): „Die tote Tante und andere Begebenheiten”, — Orpheum,
abends 20 Uhr: „Die beiden Herren der gnädigen Frau”. —
Kon=
zerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Reichshof,
Alte Poſt. Spaniſche Bodega, Sportplatzkaffee, Stadr Nürnberg, Zum
Fäßchen, Perkeo, Bürgerhof, Zur Stadt Malaga. — G. d. A.=Heim,
Riegerplatz 3, abends 20.15 Uhr: „Vom Handwerk zum Truſt”. —
Loge, Sandſtr. 10, abends 20 Uhr: Vortrag „Was iſt
Anthro=
poſophie?"
Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele,
Reſidenz=Theater.
E. Wixhauſen, 16. Nov. Wie an dieſer Stelle ſchon berichtet, findet
am nächſten Sonntag die erſte Beziuksgeflügelausſtellung des Bezirks
hier im Gaſthaus „Zur Tvaube” (Inhaber Phil. Bitter) ſtatt.
Bekannt=
lich werden nur erſtklaſſige Geflügelraſſen ausgeſtellt, ſo daß ein Beſuch
der Ausſtellung ſich lohnt.
J. Griesheim, 16. Nov. Die Straße Darmſtadt—Mainz iſt wegen
Vornahme von Arbeiten an der Bahmüberführung zwiſchen Büttelborm
und Groß=Gerau von heute ab für den Fuhywerks= und Autoverkehr
ge=
ſperrt. Der Verkehr geht über Griesheim-Wolfskehlen. — Karl
Schrader, hier, iſt als Hilfsfeldſchütze für die Gemarkung Griesheim
ver=
pflichtet worden. — Am Sonntag, 18. Nobember d. J., nachmittags
2½ Uhr, findet im Saale „Zum Rebſtock” hier eine außerordentliche
Bezirkstagung des Bezirksverbandes Darmſtadt für Handwerk und
Ge=
werbe ſtatt. Außer dem Tätigkeitsbericht und ſonſtigen für das
Hand=
werk ſehr wichtigen Fragen, wird Herr Shndikus Dr. Kollbach einen
Vortrag über „Die neue Reichsgeſetzgebung und das Handwerk” halten.
Ferner wird Herr Zimmermeiſter Haury über „Die ſeitherigen
Erfah=
rungen mit der Reichsverdingungsordnung” Bericht erſtatten.
Aa. Eberſtadt, 16. Nov. Kritik=Liedertag. Der
Geſang=
verein „Frohſinn” bcabſichtigt, im April kommenden Jahres einen
Lie=
dertag mit Kritik abzuhalten. In einer dieſer Tage im Vereinslokal
abgehaltenen Verſammlung wurde beſchloſſen, den Liedertag am
Sonn=
tag, den 21. April, zu veranſtalten. Die erſten Vorbereitungen ſind
be=
reits in Angriff genommen worden. Der Verein rechnet mit zahlreicher
Beteiligung befreundeter Geſangvereine. —
Wohltätigkeitsver=
anſtaltung. Am kommenden Sonntagabend findet im Schwanenſaal
der diesjährige Theaterabend, der kath. Kirchengemeinde ſtatt, deſſen
Reinertrag der hieſigen kath. Schweſternſtation zugute kommen ſoll
Jugendliche ſpielen das Volksſtück in vier Aufzügen „Wenn du noch eine
Mutter haſt” von Heinrich Houben. Außerdem wird ein luſtiger
Ein=
akter „Die Unſchuld vom Lande” gegeben. Die einzelnen Nollen ſind
wie gewohnt gut beſetzt. In Anbetracht des guten Zweckes dürfte mit
zahlreichem Beſuche zu rechnen ſein.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 15. Nov. Geſangverein „Eintracht”
Die am kommenden Sonntag abend zur Aufführung gelangende
drei=
aktige Operette „Das Glücksmädel” hat folgenden Inhalt. Der
Schloſſer=
meiſter Bollmann hat ſich nach langjähriger, erfolgreicher Arbeit ein
an=
ſehnliches Vermrögen erworben, da2 ihm geſtattet, ſich zur Ruhe zu ſetzen
und die Schloſſerei ſeinem Geſellen zu übergeben. Bollmanns Tochter
Lotte, das Glücksmädel, heiratete dem Baron Lerchenfeld, den die reiche
Mitgift anlockte. Bei einer Geſellſchaft, die der Baron in ſeinem
vor=
nehmen Hauſe gibt, erſcheinen als ungebetne Gäſte auch Bollmann und
ſein Anhang. Man iſt ängſtlich bemuht, die Proleten von den
vorneh=
men Leuten fernzuhalten, was die urbomiſchſten Szenen herbeiführt.
Bollmann weiß ſich mit ſeinen Getreuen an den bereitſtehenden leckeren
Spciſen und Getränken gut zu tun, und bald haben ſie alle einen
Schwips. Unfreiwillig wird Bollmann Zeuge, als ſein adliger
Schwieger=
ſohn eine Dame aus der Geſellſchaft küßt. Es gibt einen Skandal. D
Herr Baron wird gehörig ausgefilzt und kehrt reumtig zu ſeiner Frau
eurück. Der wackere Hempel macht ihm energiſch begreiflich, daß wahres
Glück nur in rechſtſchaffener Arbeit liegt. „Er wird ſchließlich Teilhaber
am Geſchäft und verſpricht, ſich die Liebe ſeines Glücksmädels aufs N
zu erwerben. In ſchönſter Harmonie klingt das prächtige Volksſtüick
aus, das überaus reich an draſtiſchen und gemütvollen Szenen iſt.
Reizende Lieden und Geſänge, ſolvie gute Tanz= und Balletteinlagen
werden zu dem unausbleiblichen Erfolg zweifellos beitragen.
G. Ober=Ramſtadt, 16. Nov. Gemeinderatsbericht. Das
Kreisamt Darmſtadt hat mit Verfügung vom 27. Oktober d. J. die
Wahl des Gemeinderates Jakob Braband zum Beigeordneten der
Ge=
meinde Ober=Ramſtadt beſtätigt. Herr Beigeordneter Braband wurde
daher in heutiger Sitzung in den Dienſt eingeführt und vom
Bürger=
meiſter durch Handſchlag an Eidesſtatt verpflichtet. — Das Kreisamt
Darmſtadt hat die umgehende Reparatur des Wohnhauſes,
Darmſtädter=
ſtraße 52, im Wege eines Polizeibefehls angeordnet. Die Verwaltung
hatte zur Auskunftserteilung über dieſen Punkt zur heutigen Sitzung
Herrn Architekt Herdt hier eingeladen. Nach längerer Ausſprache wurde
beſchloſſen, das Dach des genannten Wohnhauſes ſoweit erforderlich,
her=
ſtellen zu laſſem, was nach Anſicht des Architekten etwa 2500 RM.
er=
fordert. Die Gemeinde, die die Koſten vorlegt, wird ſich durch
ent=
ſprechenden Hypothekeintvag auf das Anweſen ſichern. Auch bezüglich
des Wohnhauſes Ammerbachſtraße 12 liegt ein Polizeibefehl zur
Durch=
führung dringender Rebaraturarbeiten vor. Auch diefe Arbeiten
wird, die Gemeinde ausführen laſſen, die ſich durch Einzug von Miete
bzw. entſprechenden Hypothekeintrag ſchadlos hält. Ein weiterer
Polizei=
befehl fordert die Inſtandſetzung des Anweſens Wehrſtraße 4. Der
Ge=
meinderat beſchließt, die Hauseigentümerin hierzu anzuhalten,
andern=
falls die Arbeiten ſeitens der Gemeinde auf Koſten erſterer
vorgenom=
men werden müſſen. — Herr Dabid Wartensleben 2. hier hat der
Ge=
meinde die Grundſtücke Fl. 34 Nr. 340 und 341, Fl. 34 Nr. 345 und Fl.
34 Nr. 346 zum Kaufe angeboten. Der Ankauf wird vom Gemeinderat
beſchloſſen zum Preiſe von 42 Pfg. pro Quadratmeter. Die
erforder=
lichen Mittel ſollen, durch Kapitalaufnahme bei der Bezirksſparkaſſe
Reinheim aufgebracht werden. — Die Bewohner der Flachbauten
zwi=
ſchen Küchleuweg und Frankenhäuſerpfad ſuchen um Zuleitung 1
Waſſer und elektriſchem Licht in die einzelnen Wohnungen nach.
er
Gemeinderat beſchließt dem Antrage, hinſichtlich derfenigen Mieter, die
ihrer Mietzahlung regelmäßig nachkommen, zu entſprechen. Im
Ver=
hältnis der der Gemeinde für dieſe Anlagen entſtehendem Selbſtkoſten
wird die Wohnungsmiete erhöht. — Die Anwohner der Straßen „Am
Büche, Alefeldſtraße, und „Am Küchler” ſuchen um Herrichtung der
ge=
nannten Straßen nach. Nach einer inzwiſchen ſtattgefundenen
Beſich=
tigung durch die zuſtändige Kommiſſion wird die Herrichtung beſchloſſen.
Es ſollen nach Möglichkeit gleich Bordſteine für die Befeſtigung der
Fußſteige geſtellt werden. — Für das Kalenderjahr 1929 wird die
Ge=
meinde=Hundeſteuer auf 6 RM. pro Hund feſtgeſetzt.
— Nieder=Kainsbach, 16. Nob. Hohes Alter. Der frühere
Poſt=
agent Konrad Seifert in Nieder=Kainsbach i. Odw. begehr am
kommen=
den Sonntag, den 18. November, in körperlicher und geiſtiger Friſche
ſeinen 89. Geburtstag. Er iſt im Gerſprenztal noch der einzige lebende
Veteran aus dem Feldzua 1866.
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Saukaften er, Elsabethenstre5 1816
Nummet 220
Seite 7
() Roßdorf, 14. Nod. Der Ebangeliſche Bund,
Zweig=
verein Roßderf, hatte am Sonntag, den 11., zu einer
Luther=
geburtstagsfeier in den Saal des Darmſtädter Hof eingeladen.
Die Mitglieder und Freunde des Bundes waren der Einladung in großer
Zahl gefolgt. Sie wurden von dem Ortsgeiſtlichen, dem Vorſitzenden des
Zweigvereins, mit einer Anſprache begrüßt, die dartat, warum wir gerade
heute den Geburtstag des Reformators zu begehen beſondere Urſache
haben. Den Vortrag hielt der Schriftführer des Heſſiſchen Hauptvereius
des Eb. Bündes, Pfarrer Bergér=Darmſtadt. „Luther, der Lebendige‟
trat in ſeinen klaren, tiefen Worten vor die Scele, Luther, der Lebendige
in ſeiner unſterblichen, überragenden Größe. Wie nötig wir ihn heute
brauchen in unſerer armen Zeit, ging da einem jeden ins Gemüt.
Veranſtaltung war umrahmt ben Ged htvorträgen, Chorgeſängen des
Kirchengeſangvereins und Choräſen und Moietten, Liedern und Märſchen
des Poſaunenchors und dem g=meinſam geſungenen Lutherlied, ſie war
bei der einmütigen Zuſammenarbeit bis ins kieinſte gelungen. Das
Schluſwort des Ortspfayrers konnte darum den Dank an alle und die
Mahnung an alle ausfprgehen, Luthe:s Erbe zu ehren und zu wahren.
Nuch in unſerer Gemeind= wird Miſſionar Chleboun von der
Heurn=
huter Miſſion einen Lichtbildervertrag halten. Er ſoll am Freitag, den
16. Nob., nachmittags 5 Uhr, für die Kinder und abends 8 Uhr für
die Erwahſenen ſein, beidemale in der Kirche. Zahlrei he Lichtbilder
ſollen uns nah Sudafrika führen und uns den großen Segen zeigen,
den die Miſſion —ringt. Poſaunenſpiel und Chorgeſan; ſollen den
Vor=
trag umrahmien. Die Miſſionskollekte iſt für die Brüderkommiſſion
Leſtimuit
Groß=Zimmern, 15. Nov. Jubiläumsfeier des
Jahr=
gangs 1868. Schon lange befaßten ſich einige Einwohner des
Jahr=
gangs 1863 wi dem Gedanken, einen gemütlihen Abend für alle 1868
Geborenen zu veranſtalten, der dann auch tatſächlich am 3. ds. Mts. als
Hauptfeier im S=ale bei Bernh. Pullmann und am 10. ds. MlS. als
Ncchfefer im Knuſperhäuschen gefeiert wurde. Mit einem Feſteſſen, das
pünktlich um ½8 Uhr abends begann, wurde die Feier eröffnet, dem
an=
ſchließend die Anſprache des Herrn Adam Klober folgte. Herzlichen
Willkommgruß entbok er allen ſeinen Kameraden und dankte für ihre
Zuſage zur heutigen Feier. In bewegten Worten gab er ſeiner
Genng=
tuung darüber Ausdruck, daß die heutige Zuſammenkunft nur aus
innig=
ſter Freundſchaft und Liebe zuſtandegekommen iſt und daß jeder
nich=
nur unter Austauſch der vergangenen Erlebniſſe auch frohe Stunden
rerleben ſoll. Gegen 9 Uhr ſetzte der gemütliche Teil ein und bot dieſer
außer einer Reihe humoriſtiſher Vorträge ton H. Jordan auch Prologe
der Fräulein Ohl und Frl. Göbel. Eine Anſprache des Herrn Lehrer=
Beckenhaupt berührte in kurzen Umriſſen die Erlebniſſe aus der Zeit der
Jugend bis zum hentigen Tage und am Schluſſe ſoiner Ausführungen
gedachte er noch der Kameraden, die während dieſer Zeit aus dem Leben
geſchieden ſind.
Groß=Zimmern, 14. Nob. Friedrich von Schillers „Wilhelm Tell”
ſurde durch die Spielgemeinſchaft der „Sängervereinigung —
Männergeſangverein 1863, Liederkranz 1874E. V. —
im Vereinslokal „Kaiſerſaal” zur Aufführung gebracht. Eine nicht allzn
leichte Aufgabe, die ſich die Sängervereinigung geſtellt hatte, wurde
bier=
mit glänzend gelöſt. Ein echtes deutſches Volksſtück, das ſo recht in unſere
heutige Zeit hineinpaßt, zog an den Augen vieler Hundert Zuſchauer
vorüber, die die Aufführung mit reichem Beifall lohnten. Sämtliche
Darſteller gingen in ihren Rollen boll auf und gaben ihr Beſtes. Es
wäre nicht recht, einen Einzelnen beſonders hervorzuheben. Die
neu=
geſchaffene Bühnenausſtattung, ſowie die prachtvollen Lichteffekte trugen
gemeinſam mir den aus der Koſtümverleihanſtalt Getroſt=Darmſtrdt
ent=
liehenen Koſtümen, welche von der Spielleitung zuſammengeſtellt wurden,
zu dem großen Erfolge bei. Wir können in unſerer Gemeinde ſtolz
darauf ſein, einen ſolchen Verein zu beſitzen, der es wirklich ernſt nimmt
auch auf dieſem Gebiete ſeine Veranſtaltungen volksbildend und
volks=
erziehend zu geſtalten. Da ſich der Kaiferſaal mit ſeinen 800 Sitzplätzen
als zu klein erwies, mußten diele umkehren. Um auch dieſen die
Ge=
legenheir zu geben, dieſes Stück ſich anſehen zu können, wird der Verein
gut tun, eine Wiederholung am Sonntag, ben 18. November, ſtattfinden
zu laſſen. Es ſei auch angebracht, unſerer Groß=Zimmerner Schuljugend
dieſes Stück vielleicht an einem Wochentag oder auch Sonntag nachmittag
einmal vorzuf:hren.
r. Babenhauſen, 16. Nov. Kommenden Sonntag nachmittag findet
im Saale des „Michelsbräu” die feierliche Ueberreichung der
Geſellen=
bricfe an die Junggeſellen ſtatt, die ſich der Herbſtgeſellenprüfung beim
Oitsgwerbeverein und bei der Zwangsinnung der Spengler und
Inſtal=
lateure im Kreiſe Dieburg unterzogen haben. Hierbei wird. Herr
Gewerbelehrer Schepp einen Vortrag halten über die gewerbliche
Be=
rufsſchule und ihre Zuſammenarbeit mit dem Handwerk. — Seine
dies=
jährige Geflügelſchau veranſtaltet der hieſige Geflügelzuchtverein
im Gaſthaus „Zum Adler”. — Eine großzügig angelegte Schubert=
Feie” hält dieſen Sonntag abend der Volkschor im Saalbau „
Deut=
ſcher Hof” ab. Zur Aufführung gelangen u. a. die Schlußchöre aus dem
Oratorium „Lazarus” und „Roſamunde‟. Herr Lehrer Müller ſpricht
über Schuberts Leben, Lieben und Schaffen. Als Soliſtin wirkt mit
Frl. Buckſpech=Offenbach a. M.
Na. Wiebelsbach i.
O., 16. Nov. Brückenbau. Die
Eiſeubahn=
brücke über die Straßenunterführung nach Wiebelsbach wird
gegenwär=
tig bedeutend verſtärkt. Am Donnerstag gegen abend wurde der
Eiſen=
bahnbrückenüberbau herausgenommen. Die Brücke wird während des
Umbanes nur eingleiſig befahren. Die Stehblechträger der Brüicke
wer=
den durch Beton erſetzt. Die Arbeiten ſind noch in vollem Gange.
Bo. Michelſtadt, 16. Nov. Der Verein für Leibesübungen
veranſtaltet am Sonntag, den 18. November, im Stadion ein
Fußball=
verbandsſpiel mit ſeiner 1. Mannſchaft gegen die 1. Mannſchaft des
Sportvereins Roßdorf. Spielbeginn um 15 Uhr. — Die Freie
Dur=
nerſchaft hält am Sonntag, den 18. November, im Saal des
Schner=
kers Garten einen Sportwerbeabend ab. Es ſollen die moderne und
alte Turnkunſt an ſämtlichen Turngeräten gezeigt werden. — Der
Män=
nergeſangverein „Liederkranz” Michelſtadt feiert am
Sams=
tag, den 17. November, abends 8.30 Uhr, ſein 84. Stiftungsfeſt im
Städtiſchen Saalbau. Der Chor ſteht unter der bewährten Leitung des
Chormeiſters Herrn Georg Greilich aus Darmſtadt. Neben Frl. Kredel
am Klavier werden noch einige Mitglieder der Beamtenvereinigung
ehe=
maliger Militärmuſiker der Ortsgruppe Darmſtadt den Orcheſterteil des
Programms beſtreiten. Die geſanglichen Darbietungen des Chors
wer=
den ein intereſſantes Experiment enthalten, indem nämlich der nicht
ganz leichte Walzer von Strauß „An der ſchönen blauen Donau” mit
Orcheſterbegleitung zu Gehör gebracht werden ſoll. Wir ſetzen volles
Vertrauen in den Verein, daß dieſes Experiment zur allſeitigen
Zufrie=
denheit gelingen wird. Das Programm ſieht noch Mitgliederehrungen
und daran anſchließend ein kleines Tänzchen vor.
Nimhorn, 15. Nov. Zum fälligen Verbandsſpiel trafen ſich die
beiden Mannſchaften der B=Klaſſe Nimhorn I.—Mümling=Grumbach I.
auf dem Rimhorner Platze. Kaum war das Spiel begonnen, fo hieß es
auch ſchon 1:0 für Rimhorn. Lange Zeit wogte der Kampf hin und her,
bis endlich Mümbing=Grumbach ausglich. Mit einem Unentſchieden ging
es in die Pauſe. Nach der Pauſe ging e3 wieder im alten Tempo weiter.
Die Mannſchaft der Platzherren hatte jedoch ein kleines Plus und konnte
durch ihren Mittelſtürmer das alte Torverhültnis wieder herſtellen. Die
Eamstig, den 12. Robcmber 1928
Mannſchaft der Gäſte wurde jetzt immer ſchwächer, ſodaß ſie nur mit
Mühe ein höheres Torberhältws verhindern konnte. Endlich ertönte der
Schlußpfiff und die Platzherren konnten den Sieg für ſich buchen. Der
Schiedsrichter, ein Herr aus Neuſtadt, leitete das Spiel einwandfrei.
Ai. Vielbrunn, 16. Nov. Drei Jahre Kraftpoſt Main=
Mümling. Mit einem Rückblick auf das Beſtehen dieſer Verkehrs
einrichtung kann man mit Befriedigung heute feſtſtellen, daß derſelben
eine Zukunft geſichert iſt. Drei Jahre ſind mit dem Zeitenlauf dahin
geeilt, ſeit die Oberpoſtdirektion Würzburg unter Beteiligung der
inter=
eſſierten Gemeinden, nachdem Herr Dr. Roeſener mit im Verkehrsweſen
ſveitſchauendem Blick, mit allen Kräften ſich für das Zuſtandekommen
dieſer Linie eingeſetzt hatte, den Sprung ins Dunkle wagte und mi
Kraftwagen die Verkehrsverbindung zwiſchen Main und Mümling via
Vielbrunn über den Odenwaldhöhenzug herſtellte, welche ſpäter an die
Oberpoſidirektion Darmſtadt überging. Obwohl anfangs nicht gerade
erfreuliche Reſultate erzielt wurden, denn aller Anfang iſt ſchwer,
zu=
mal mancher dieſer Neueinrichtung wie überhaupt allen Neurungen
ſkeptiſch gegenüberſtand, mußte ſich dieſelbe erſt Geltung verſchaffen,
und heute möchte man ſie ebenſowenig miſſen wie Waſſerleitung oder
elektriſche Einrichtungen, die auch nicht kampflos ihren Einzug hielten
So kennzeichnet ſüch die ſiegreich fortſchreitende Entwicklung dieſes Ver
kehrsinſtituts in der Einnahmeſumme von über 8500 Mk. im
abge=
laufenen Vierteljahr mit einem Ueberſchuß von über 1500 Mark. De
ſeit Oktober die Mittagsfahrten außer Samstags, zwiſchen hier und
König ausgefallen ſind, beſteht der Wunſch, dieſelben Dienstags, Don
nerstags und Sonntags verſuchsweiſe wieder einzuführen, denn da nur
die Frühfahrt und dieAlbendfahrt ausgeführt werden, muß, wer von
hier tagsüber Geſchäfte in König beſorgen will, ſich auf Schuſtersrappen
verlaſſen, mit dem billigen Troſt, wer lang läuft, lebt lang.
Ag. Neuſtadt i. O., 16. Nov. Bei der letzten Treibjagd im
herr=
ſchaftlichen Wald=Bezirk des Förſters Reeg, wurden 12 Rehe, 7 Haſen
und 1 Wildkatze (2) erlegt.
b. Erbach i. O., 16. Nov. Fußball. Ein intereſſantes Treffen
ſteht den Erbgiher Freundem des Naſenſportes für den kommenden
Sonntag in Ausſicht. Die beiden Tabellenführer, die gleiche Punktzahl
zu verzeichnen haben, nämlich Dieburg und Erbach, kämpfen am
Sonn=
tag, den 18. November, im erſten Rückſpiel um die Punkte. Der
Aus=
gang des Vorſpiels war 4:4 unentſchieden. Beide Mannſchaftem werden
ohne Zweifel alles hergeben, um den Sieg zu erringen. Hoffentlich wird
trotz alledem der Kampf ein fairer und bringt dem Sport neue Freunde.
Schützenverein. Der Schützenverein Erbach hält am kommen
den Sonntag ſein diesjähriges großes Herbſtpreisſchießen auf den neuen
Ständen im ſtädtiſchen Sport= und Erholungspark ab. Von auswärts
haben ſich viele Schützen angemeldet, die in Wettbampf um die
wert=
vollen Ehrenpreiſe treten. — Grüner Abend. Der Verein ſtandes
herrlicher Förſter Heſſens hält au kommendem Sonntag ſeine
diesjäh=
rige Generalverſammlung im Gaſthaus „Zum Hirſch” in Erbach ab.
Anläßlich derſelben wird ein ſog. „Grüner Abend” veranſtaltet, der die
Hüter unſerer Wälder und Jagden in fröhlicher Familiengeſellſchaft
vereinigt. — Die Heſſiſche Operettenbühne Darmſtadt
gibt am kommenden Sonntag hier zwei Gaſüſpiele, und zwar
wachmit=
tags in einer Kindervorſtellung das Märchenſpiel „Hänſel und Gretel”
und abends den Operettenſchwank „Die zwei roten Roſen”
A. Ober=Oſtern, 15. Nov. Eine Silberfuchsfarm will ein
hieſiger Landſwirt anlegen. Ein geeignetes Stück Land wird zur Zeit
eingefriedigt und Wohnungen für die Verſuchstiere werden eingerichtet
Die Verſüche werden zunächſt in kleinerem Maße angelegt.
Rs
mit Menthol
gegen
Husten, Heiserkeit.
Ab. Unter=Moffau, 12. Nob. Die „Landwirtſchaftliche Bezugs= und
Abſatzgenoſſenſchaft” kellert gegenwärtig etwa 200 Zentner Saatkartoffel
in den Keller des alten Schulhaufes ein. Dieſe ſollen im Frühjahr an
die Mitglieder verkauft werden. Die Kartoffel ſelbſt iſt gelbfleiſchig und
trägt den Namen „Erbsdorfer Induſtrie‟.
Gammelsbach b. Beerfelden, 15. Nov. Nächſten Sonntag, abends
8 Uhr, veranſtaltet der hieſige Deutſche Turnverein einen Theaterabend
im Saale von Fr. Foshag. Es gelangten folgende heitere Stücke zur
Aufführung: 1. Auf dem Turnerball, 2. Bolczeidiener Strubbes und die
Beſemgräit, 3. Ein ſtrammer Junge. Im Mittelpunkte der
Veranſtal=
tung ſteht die neueſte Odenwälder Dorfkomödie von Gg. Löffler: „
Bolc=
zeidiener Strubbes und die Beſemgräit”, die in feſſelnder Weiſe einen
Ausſchnitt aus dem Treiben des Landlebens ſpiegelt. Am Schluſſe der
Veranſtoltung findet noch eine Verloſung ſtatt.
m. Beerfelden, 15. Nov. Aus den Vereinen. Die hieſige
Ortsgruppe des Odenwaldklubs unternahm ihre letzte Wanderung
für das Jahr 1928 „Rund um Beerfelden”; nach derſelben war
gemüt=
liches Beiſammenſein im Gaſthaus „Zum Ochſen” In den
Morgenſtun=
den ſandte der Winter ſeine erſten Boten in Form leichter Flöckchen, die
aber auf der Erde alsbald zerrannen, mittags wars dann hübſch wander
kühl.
Der „Klub der Wanderfreunde” hielt kürzlich im Saal
zur „Burg Freienſtein” ſeinen erſten Ball ab, der ſich eines guten
Be=
ſuches erfreute. Dieſer Verein hat ſich im Laufe des Sommers
zu=
ſammengefunden, er umfaßt ſolche Mitglieder, die den Sonntagmorgen
in der ſchönen Natur verbringen und hat ſich die Aufgabe geſtellt,
haupt=
ſächlich die nähere Umgebung unſeres Städtchens den Naturfeunden,
ein=
heimiſchen und auswärtigen, noch mehr zu erſchließen und wert zu
machen. — Der „Kohlenſparverein” hält ſeine diesjährige
Generalver=
ſammlung am kommendem Sonntag im Gaſthaus „Zum Hirſchen” ab.
Der Geſangverein „Sängerkranz” wird auch dieſen Winter ſeine
Mit=
glieder mit einem Familienabend erfreuen und hat als Termin für
den=
ſelben den 5. Januar des kommenden Jahres in Ausſicht genommen.
m. Vom ſüdlichen Obenwald, 16. Nov. Wer will Nutzholz?
Eine große Nutzholzvergebung auf dem Wege ſchriftlichen Angebots
ge=
ſchieht Dienstag, den 27 d. M., im Gaſthaus zur „Poſt” in Höchſt i. O.
Folgende Forſtverwaltungen ſind daran beteiligt: Fürſtliche Oberförſterei
Vielbrunn in Laudenbach a. M., Fernruf: Klingenberg a. M. 8;
Fürſt=
liche Oberförſterei Neuſtadt in Neuſtadt i. O., Fernruf Höchſt i. O. 23;
Gräfliches Forſtamt Beerfelden in Beerfelden i. O., Fernruf Beerfelden
21; Gräfliches Forſtamt Erbach in Erbach i. O.,Fernruf Erbach i. O
423 und 523; Gräfliches Forſtamt Wildenſtein in Eſchau (Ufr.), Fernruf
Eſchau 5; Frhr. d. Wamboldtiſches Rentamt in Birkenau i. O., Fernruf
Weinheim (Bergſtr. 56). — Zum Verkauf ſtehen zirka 4000 Feſtmeter
Stammholz in Buche, Eiche, Kiefer, Fichte; zirka 6600 Kubikmeter Röller,
Reisſtangen, Nutzknüppel, 7000 Stück Bohnenſtangen, Kiefer. —
Sämt=
liches Holz wird nach den Vorſchriften der „Homa” aufgearbeitet und
mit Rinde gemeſſen. Während bekannte Holzkäufer die Verzeichniſſe
ohne Aufforderung zugeſandt erhaltem, können andere ſolche bei den
ein=
zelnen Verwaltungen anfordern. Letztere bzw. deren Förſter geben auch
Auskunft über Fuhrleute und Fuhrlöhne, natürlich unverbindlich.
— Hirſchhorn, 16. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
15. November 0,56 Meter, am 16. November 0,53 Meter.
Das Reichsehrenmal gehört an den Rhein.
Eine Beſprechung der Rheinlandvertreter in Koblenz.
Die ſtädtiſche Preſſeſtelle Mainz teilt uns mit:
Am 15. November 1928 fand in Koblenz eine Beſprechung von
Vertretern des Rheinlandes ſtatt, an der aus Heſſen der Provinzial
direktor Geh. Rat Dr. Uſinger und Oberbürgermeiſter Dr. Külb=
Mainz teilnahmen. Sie beſchäftigte ſich mit der durch die jüngſtem
Preſſeveröffentlichungen wieder zur Debatte" geſtellten Frage der
Errichtung eines Reichsehrenmals. Die Verſammelten
waren nach wie vor der Anſicht, daß die Errichtung eines
Reisehren=
mals erſt in Frage kommen kann, wenn eine Einigung der weiteſtem
Bevölkerungsſchichten und der verſchiedenſten Gebiete Deutſchlands über
die Platzfrage erzielt iſt. Eine ſolche Einigung kann nicht geſehen
wer=
den in einer Stellungnahme der Vorſtände einzelner
Frontkämpferver=
bände, da das Reichsehrenmal vom ganzem deutſchen Volke und nicht
nur von einzelnen Frontkämpferverbänden getragen werben ſoll. Aus
dieſem Grunde, ſodann aber auch mit Rückſicht auf die noch andauernde
Beſetzung eines Teiles des Rheinlandes halten die Verſammelten die
E ichtung eines Reichsehrenmals zurzeit noch nicht für angebracht
Sollte aber ſchon fetzt eine Entſcheidung getroffen werden, ſo ſpreihen
die Verſammelten ihre einmütige Ueberzeugung dahin aus, daß der Ort
Berka nicht in Frage kommen kann, einmal im Intereſſe der Gefallenen,
deren Andenken nicht weitab in der Einſamkeit begraben werden,
ſon=
dern immerfort weithin ſichtbar dem deutſchen Volke zur Erinnerung
gebracht werden ſoll, ſodann auch, weil der Wald von Berka in keiner
Weiſe die Vorausſetzungen erfüllt, die an eine würdige und
eindrucks=
volle Lage des Reichsehrenmals geſtellt werden müſſen. Alle Voraus
ſetzungen, die an den Platz für das Reichsehrenmal zu ftellen ſind,
wer=
den am beften am deutſchen Rhein erfüllt, wobei die Auswahl des Platze?
im einzelnen unter Würdigung der vorliegenden Profekte einem
Aus=
ſehnß von künſtleriſchen Sachverſtändigen überwieſen werden kann.
Der mit dem Reichsehrenmal verkmüpfte Gedanke eines Befreiungsmalt
am Rhein iſt nicht ſpruchreif. Er könnte am beſten dadurch gelöſt
wer=
den, daß beise Denkmäler in finnvoller Weiſe miteinander verbunden
würden.
H. Birkenau, 15. Nov. Diebſtahl. Gelegentlich eines Zechgelages
wwurde dieſer Tage einem hieſigen Wirt und Metzger während der kurzen
Abwefenheit de3 Wirtes ein Geldbetrag und eine Menge Wurſt entwen
Let. Obgleich man die Polizei ſcfort von dem Diebſtahl verſtändigte und
dieſe die nötigen Ermirtelungen in die Wege leitete, iſt es bis jetzt noch
nicht gelungen, die Langfinger zu entdecken. — Die Beigeordneten=
Stichwahl findet am nächſten Sonntag, den 18. ds. Mts., von 10 bis
6 Uhr, auf dem Rathaufe ſtatt. — Steuerbeſprechtag. Am
Dienstag, den 20. ds. Mts., wird das Finanzamt Fürth auf dem hieſigen
Rathauſe wieder einen Steuerbeſprechtag obhalten. Reflektanten haben
dies vorher bei der Bürgermeiſterei anzumelden.
Bm. Hofh=im (Ried), 16. Nob. Aus der Fremdenlegion
zurückgekehut. Nach nahezu fünfjähriger Dienſtzeit in der
fran=
zöſiſchen Fremdenlegion iſt der 25jährige Fritz Blüm von hier wieder
zuriickgekehrt. Der junge Mann hatte ſich während ſeiner Dienſtzeit zu
weiteren zwei Jahren verpflichtet. Nach abenteuerlicher Flucht vom
Nayak in Shrien konnte er in drei Nächten und einem Tag Paläſtina
erreichen und ſich beim Generalkonſul in Jeruſalem melden. Von Port=
Said konnte er in 18tägiger Seefahrt Hamburg erreichen und iſt froh,
wieder daheim zu ſein.
Gernsheim, 16. Nov. Waſſerſtand des Rheins am
15. November —0,11 Meter, am 16. November —0,17 Meter.
— Groß=Gerau, 14. Nov. Heſſiſcher Sängerbund E. V.
Gau Ried. Am 11. d. M. fand zu Berkach die ordentliche
Gau=
ſängertagung ſtatt. Die Tagung war von den Vertretern der
Gauver=
eine ſehr gut beſucht. Auch Herr Provinzialvorſitzender Mietze, ſowie
der Bürgermeiſter und der Ortsvorſtand wohnten dieſer Tagung bei,
Der Gauvorſitzende, Alles=Groß=Gerau, eröffnete um 1,30 Uhr die
Tagung, die einen ſchönen, von wirklichem Sängergeiſt getragenen
Ver=
lauf nahm, und welche verſchönt wurde durch einige Geſangsvorträge des
Geſangvereins „Liederkranz”=Berkach. Die Tagesordnung beſtand in
der Erſtattung des Jahresberichts mit Einſchluß der Provinzialtagung
in Darmſtadt und Bundesſängertagung in Gießen. Die
Rechnungs=
ablage, welche in muſtergültiger Weiſe von dem Gauſchatzmeiſter Poth=
Berkach) bekannt gegeben wurde, wurde von den Rechmungsprüfern,
Sän=
ger Schloti=Gernsheim und Sänger Boxheimer=Lampertheim, geprüft
und in allem Teilen richtig gefunden, und wurde einſtimmig Entlaſtung
erteilt. Das am 5. Mai 1929 ſtattfindende Gau=Kritikſingen wurde dem
Geſangverein „Sängerluſt”=Gernsheim übertragen und wurde das Mote
„Heimat und Liebe” zu Grunde gelegt. Gauchormeiſter Friedel Fiſcher=
Darmſtadt, gab hierzu die nötigem Erläuterungen wegen der vorzu
tragenden Chöre. Das Bundesſängerfeſt 1929 wurde bezüglich der
Ver=
anſtaltung gehörig beſprochen und Herr Provinzialvorſitzender Mietze
gab hierzu die nötigem Erläuterungen. Der geſamte Gau beteiligt ſich
an dieſem Feſte und wird ſich auch an dem Maſſenchorvorträgen
beteili=
gen. Bei der ſtattgefundenen Ergänzungswahl zum Muſikausſchuß
wurde Herr Ehrenchormeiſter Lehrer Keilmann=Lampertheim einſtimmig
gewählt. Die weiteren Beratungen waren interner Natur und wurden
von den geſamten Anweſenden mit regem Intereſſe berfolgt. Neu dem
Heſſiſchen Sängerbunde beigetretem ſind die Vereine Sängerbund 1864
Stockſtadt a. Rh. und Männergeſangverein Stockſtadt a. Rh. Die
ge=
ſamte Tagung ſchloß mit dem deutſchen Sängergruß, geleitet von Gau=
A—S.
hormeiſter Friedel Fiſcher.
Bensheim, 16. Nov. Sonderbarer Autounfall. An der
allen Autofahrern bekannten Kurve eingangs der Stadr von
Heppen=
heim her wurde geſtern vormittag ein Kraftwagen von einem anderem
auf den Bürgerſteig gedrückt. Dabei knickte der verunglückte Wagen
einen Baum über der Erde glatt ab und fuhr, den Baum auf der
Mo=
torhaube, auf dem Bürgerſteig zwiſchen einer Mauer und einer
Litfas=
ſäule hindurch wieder auf die Straße. Nach der gelungenen
Durchfüh=
rung dieſes Akrobatenſtückchens blieb der Wagen ſtehen und mußte
ab=
geſchloppt werden. Verletzt wurde glücklicherweiſe niemand
z. Wörfelden, 15. Nov. Auf friſcher Tat ertappt
wur=
den junge Diebinnen, als ſie ſich in den Keller eines Händlers
ein=
ſchlichen und Aepfel ſtehlen wollten.
4d. Guntersblum, 15. Nov. Geſtohlen aus ſeiner Wohnung
ſurde dem Winzer Chriſtian Tautphäus ein Geldbetrag von 190 Mark,
der Erlös aus Traubenverkauf.
Gießen, 16. Nov. 25 Schafe vom Perſonenzug
tot=
gefahren. Auf der Strecke Gießen-Lollar—Grünberg fuhr be
Beltersheim bei der Ueberquerung eines ungeſicherten Feldwegs bei
ſtarkem Nebel ein Perſonenzug in eine Schafherde, wobei 25 Schafe
ſofort getötet bzw. infolge der erlittenen Verletzungen abgeſchlachtet
werden mißten.
Schotten, 16. Nov. Rücktritt des Kreisdirektors von
Schotten. Der Kreisdirektor des Kreiſes Schotten, Regierungsrat
Böckmann, tritt am 1. Dezember infolge Erreichens der Altersgrenze von
ſeinem Amt an der Spitze des Kreiſes Schotten zurück. Ueber ſeinen
Nachfolger iſt bisher noch nichts bekannt.
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[ ← ][ ][ → ]Geite 8
Samstag den 12 November 1928
Nummer 320
Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.
Geſtorbene. Am 2. Nov.: Friedrich Höppel, Amtsgehilfe, 79 J.,
Luiſenplatz 5. Margarete Kubiſch, geb. Berthold, 55 J., Ehefrau des
Schweizers, Sackgaſſe 7. Adam Hofmann, 2 Mon., in Leeheim, hier
Heinheimerſtraße 21. Am 3. Nov.: Theodor Wilhelm Neitinger,
Kauf=
mann, 56 J., Soderſtraße 2. Am 4. Nov.: Johannes Hahn, Schreiner,
51 J., Brensbac, hier Grafenſtraße 9. Am 3. Nov.: Anna Margarete
Hotz, geb. Karg, 52 J., Ehefrau des Schreiners, Kirchbrombach, hier
Grafenſtraße 9. Am 5. Nov.: Marie Schvarz, geb. Bernhard, 56 J.,
Ehefrau des Maurers, Grafenſtraße 9. Am 4. Nov.: Rudolf Kindt,
55 J., ledig, Schriftſteller, Bismarchtraße 47. Am 3. Nov.: Johann
Andreas Leuhtlein, Lagerarbeiter, 24 J., ledig, Arbeilger Straße 92. Am
5. Nov.: Elfriede Keller, 3 J., Kolonie Grohberg 34. Georg Günther
Langendorf, 9 Mon., Schneppenhauſen, hier Heinheimerſtraße 21.
An=
tonie Marianne Angelica Caroline Eliſe Sommer, 65 J., Ehefrau des
Baykbeamten i. R., Georgenſtraße 6. Am 12. Oktober: Fritz Zwirlein,
Schneidergehilfe, 24 J., ledig, Frankfurt a. M., hier Grafenſtraße 18.
Am 30. Okt.: Appuhn, geb. Krug, 39 J., Ehefrau des Majors a. D.,
Beckſtraße 64. Am 1. Nov.: Margarete Lang, 2 Mon., Sandſtraße 42.
Am 8. Nov.: Johanne Chriſtine Regine Catharine Roſa Laible geb.
Fiſcher, 85 J., Nieder=Ramſtädter=Straße 33. Am 9. November: Baur,
Alwine Maria Dorotheg, Privatin, ledig, Taunusſtr. 3. Am 10. Nov.:
Ebert, Marie, geb. Guyot, 72 J., Witwe des Lehrers, in Heubach, hier,
Erbacherſtr. 25. Am 9. Nov.: Büttner, Johann Joſef, Müller, 62 J.,
ledig, in Harreshauſen, hier, Grafenſtr. 9. Am 10. Nob.: Frank,
Eliſa=
betha Margaretha, geb. Eberhard, 62 J., Witwe des Taglöhners,
Grafenſtr. 9. Am 11. Nov.: Kadel, Johannes, Glaſermeiſter, 94 J.,
Soderſtr. 101; Stort, Katharina, geb. Kayſer, 66 J., Witwe des
Fuhr=
manns, Liebfrauenſtr. 73. Am 10. Nov.: Petry, Katharina, geb. Gaß,
60 J., Witwe des Formers, Wixhauſen, hier Grafenſtr. 9. Am 11.
November: Joſt, Anna Margarete, 5 J., Mollerſtr. 17. Am 10. Nov.:
Sauerwein, Konrad, 11 Stundem, Groß=Zimmern, hier, Grafenſtr. 9.
Am 11. Nov.: Rühl, Luiſe, geb. Darmſtadter, 67 J., Witwe des
Eiſen=
bahmaſſiſtenten, Sandſtr. 26. Am 12. Nov.: Gölz, Emilie, geb. Weil,
58 J., Ehefrau des Oberbquinſpektors i. R., Clemensſtr. 14. Am 13.
November: Lagemann, Ernſt Friedrich Wilhelm, Privatmann, 69 J.,
Luiſenſtr. 40; Rühl, Anna Eliſabetha, geb. Nicolai, 42 J., Ehefraur des
Monteurs, Luiſenſtr. 18. Am 14. Nov.: Vogel, Margarethe, geb.
Walter, 68 J., Witwe des Milchhändlers, Lauteſchlägerſtr. 36. Am 13.
November: Seeger, Heinrich, Kaufmann, 33 J., Viktoriaſtr. 32; Bär=
Katharina, geb. Heil, 50 J., Ehefrau des Maſchiniſten, Heinrichſtr. 131,
Am 14. Nov.: Klara Meier, Witwe des Emil Meier, Inſelſtr. 15; Elle=
Schmitt, geb. Hughes, Chefrau von Valentin Schmitt, Rheinſtr. 2
Margarete Otto, geb. Renz, Ehefrau von Karl Otto, Gutenbergſtr. 21;
Wargarete Bert, geb. Späth, aus Rohrbach, Ehefrau vom Adam Bert,
Weißbinder; Philipp Johann Wohlfahrt, Zimmermann,
Beſſunger=
ſtraße 33; Adam Weber, Hauſierer, Obergaſſe 28.
Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
24, Sonntag nach Trinitatis (18. November).
Stadtkirche. Samstag, 17. November, abends 8.30 Uhr: Andacht.
— Sonntag, 18. Nobember, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Kleberger. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer
Lauten=
ſchläger. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. —
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Abends 5 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Mittwoch, 21. November,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde über die Religion der Propheten. Pfarrer
Vogel.
Schloßhirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zim=
mermann. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergotesdienſt. Pfarrer
Zimmer=
mann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Montag, 19. Nobember, abends
8 Uhr: Jugendbereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung),
Po=
ſaunenchor. — Dienstag, 20. November, abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 21., und Samstag, 24.
November, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17) Sonntag, 18. November, abends
8 Uhr: Gemeindeabend der Markusgemeinde mit Vortrag von Pfarrer
Vogel: „Ein Gang über den Friedhof zu Weimar”. Muſikaliſche
Dar=
bietungen. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (B. d. J.).
Montag, 19. Movomber, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde
(ältere Abteilung). — Dienstag, 2. November, abends 8 Uhr:
Kirchen=
chor der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere
Abteilung). — Mädchenereinigung der Refornitionsgemeinde (jüngere
Abteilung). — Mittwoch, 21. November, abends 8 Uhr: Kirchenchon der
Stadtkapelle und Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde
(ältere Abteilung). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
(ältere Abteilung). — Donnerstag, 22. Yov., abends 8 Uhr:
Frauen=
verein der Lukasgemeinde, Nothilfe=Kreis. — Jugendvereinigung der
Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund der Lukasgemeinde
(jüngere Abteilung). — Freitag, 23. November, abends 8 Uhr:
Mütter=
abend der Stadtgemeinde. — Jugendbund der Markusgemeinde (jüng.
Abteilung). — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Bergér.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. 8—12 Uhr
und nachyn. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Kraukenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt: „Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Sprech=
ſtunden vorwittags von 10—12 Uhr Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt.
Pfarrer Köhler. — Abends 6 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Abendfeier.
Nochm. 3 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Martinsſtift. — Mittwoch,
21. November, abends 8 Uhr: Brbeiſtunde im Martinsſtift: Luthers
Erklärung zum erſten Artikel. — Bibelſtunde im Gemeindehaus: Hoſea,
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 19. November, abends
8 Uhr im Martinsſtift: Mäd=henvereinigung Oſt; im Gemeindehaus:
Mädchenvereinigung Weſt. — Dienstag, 20. Nobember, abends 8 Uhr
im Martinsſtift: „Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung.
Donnerstag, 22. November, abends 8 Uhr im Martinsſtift:
Mädchen=
bereinigung Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt;
Mauer=
ſtraße 5: Poſaunenchor, — Freitag, 23. November, abends 8 Uhr im
Martinsſtift: Mütterabend Oſt; im Gemeindehaus: Mütterabend Weſt;
Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Samstag, den 17. Nov., abends 8 Uhr: Schluß
der Chriſtenlehre des Südbezirks (Galaterbrief),
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Abends 8 Uhr
Georgi. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdionſt
im Gemeindehaus, Kahlertſtraße: Vortrag von Hermann Schafft über:
„Jugend und Gemeinde‟ Eintritt 50 Pfg. — Mittwoch, 21. November,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Goeths.
Die Johanneskirche iſt wohentags von 7.30—5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfaryer Goethe.
Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Dienstag, 20. Nobember, abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde. — Donnerstag, 22. November, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Li=. zur Nieden.
Veranſtaltungen: Sonntag, 18. November, abends 8.15 Uhr:
Jugendvereinigung: Aufnahme der neuen Mitglieder. — Montag, 19.
November, abends 8.15 Uhr: Mädchenvereinigung. — Aelteren=Kreis
der Jugendvereinigung. — Dienstag, 20. November, abends 8.15 Uür:
Kirchenchor. — Mittwoch, 21. Novewber, abends 8 Uhr: Bibelſtunde für
den Oſtbezirk im Gemeindehaus über den Jakobusbrief. Pfarrer Weiß;
für den Weſtbezirk im Saal der neuen Trainkaſerne: „Der Auſbau einer
lebendigen chriftlüchen Gomeinde‟.
Pfarraſſ. Lie. zur Nieden. —
Don=
merstag, 22 Novenber, abends 8 Uhr: Wohltätigkeitskonzert (
Künſtler=
konzert) der Männervereinigung. — Freitag, 23. November, abends
8.15 Uhr: Kirchenchor.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Vorm. 11.15 Uhr: Hindergottesdienſt. Pſarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, abends 8 Uhr:
Jugendwereini=
gung. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, abends
Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer
Nückert. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Mütterabend. — Freitag, abends
8 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, abends 8 Uhr: Turnen.
Stiftkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Edang. Sonntagsverein:
Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, 22. November, abends
8 Uhr: Betſtunde.
Luth. Gottesbienſt (Selbſtändige evang.=luth. Kirche). Am 24.
Sonn=
tag nach Trinitatis, 18. November, im „Feierabend”, Stiftsſtraße 51,
10 Uhr: Predigtgottesdienſt. Superintendent Martin.
Stadtmifſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3.50 Uhr:
Bibel=
ſtunde Judenmiſſionar Löwy. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſions=
arbeitsſtunde. — Abends 830 Uhr: Kriegerdankbund.
Dienstag,
nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=
Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gem. Chor. —
Donners=
tag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Stadtmiſſionar Anders. — Freitag,
abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80.
Stadtwiſſionar Anders.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — 4.45 Uhr: Bibelbeſprahſtunde
für Mädchen. — Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch,
abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanteriekaſerne, Hof links), Sonntag, 18. November: Beſichtigung der
Nieder=Ranſtädter Anſtalten. (Abmarſch 2.30 Uhr Böllenfalltor oder
2.45 Uhr mit Auto.) — Montag, 19. November, abends 8.30 Uhr:
Familienbibelſtunde. — Dienstag, 20. November, abends 8.30 Uhr:
Poſaunenchor. — Mittwoch, 21. November, abends 8.30 Uhr:
Bibel=
ſtunde J.=M.=Wbkeilung. — Donnerstag, 22. November, abends 8 Uhr:
Jung C.=Bibelſtunde, — Froitag, 2. Nov., abends 8 Uhr: Turnen.
M.=B.=K., Mädchenbibelkreis (Stiftsſtraße 14). Montag, 19.
Novem=
ber, abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den mittleren Kreis. — Dienstag,
20. November, nachm. 4 Uhr: Unterhaltungsſtunde für den mittleren
Kreis. — Aubends 8 Uhr: Heimabend für den älteren Kreis. —
Don=
nerstag, 22 Noo., abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den älteren Kreis. —
Samstag, 24. November, nachm. 3 Uhr: Bibelſtunde für den jüngeren
Kreis.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend (
Stifts=
ſtraße 51). Dienstag, 2. November, abenbs 8.30 Uhr: Verſammlung
mit Vortrag.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, 18. November, vorm. 10 Uhr:
Menſchen=
weihehandlung mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriftlich wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society).
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40) Sonntag, den
18. Nob., vorm. 9.30 Uhr: Andacht. — Nachm. 3.30 Uhr: Jugend=
bundfeier. Abends 8.15 Uhr: Evangeliſation. — Mittwoch, abends 8.15
Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Chriſtliche Verfammlung, Zimerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule; nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung. —
Mitt=
woh, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8.15 Uhr:
Wortbetrachtung. Jeder herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 19. November, abends
8 Uhr, im Feieraßend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde. (Prediger Loos,
Frankfurt am Main.)
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, morgens 8 Uhr:
Gebets=
ſtunde; morgens 10 Uhr: Heiligungsverſammlung; morgens 11.30 Uhr:
Kindeuverſammlung; nachm. 3 Uhr: Kinderverſammlung; nachmittags
5 Uhr Kinderverſammlung; abends 8 Uhr: Heilsverſammlung.
Mittwoch, abends 8 Uhr: Heilsverſammlung; — Donnerstag, abends
8 Uhr: Heimbund. — Freitag, abends 8 Uhr? Heiligungsverſammlung.
Jedermann herzlich eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten) Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 18. Nov., vorm. 10 Uhr, Gottesdienſt, „Abrahams
Blaubens=Demut”. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr:
Preſdigt, „Die Wirklichkeit des Jenſeits”. Abends um 8,15 Uhr:
Fami=
lienabend, „Das Liobesmahl bei den erſten Chriſten”. (Pred. N. Rud=
Montag, den 19. Nov., abends 8,15 Uhr: Vortrag für
nitzky.)
Frauen und Mädehen von Frau Miſſionar Genz=Bettex. — Mittwoch,
den 21. Nov., abends 8,15 Uhr: Bübelbeſprech= und Gebetsſtunde. —
Zu allen Verſammlungen jedermann herzlich eingeladen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I., Hindenburgſtraße (ehem.
Haſino), Sonnrag, den 18. November, vormittags 9,30 Uhr und nachm.
4 Uhr: Gottesdienſt. — Mitttroch, den 21. November, abends 8,30 Uhr:
Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II, Bismarckſtraße 54.
Sonn=
tag, den 18. Nsvember, vormittags 9.30 Uhr und nachmittags 4 Uhr;
Gottesdienſt. — Mittwoch, den 21. Nohember, abends 8,30 Uhr:
Gottes=
dienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte=Darmſtädterrſtraße 14.
Sonntag, den 18. Nobember, nachm. 4 Uhr, und Donerstag, den 22.
November, abends 8,30 Uhr: Golttesdienſt.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Griesheim. Sonntag, den 18. November
nockhm. 3 Uhr, und Donnerstag, den 22. November, abends 8,30 Uhr:
Gottesdienſt. Neue Schule,
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf, Dieburgerſtraße 22. Sonntag,
den 18. November, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 22. Nodember,
obends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 18.
Nobember, nahm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 22. November, abends
8,30 Uhr: Gottesdienſt, Bahnhofſtraße 25.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtraße 44. Somtag, den
18 Novenber, vormittags 10 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Kindergottesdienſt,
Nachmittags 4 Uhr: Probe für den Gemiſchten Chor. Abends 8 Uhr:
Vortrag eines Deklamatoriums über das Familienleben, umrahmt mit
Geſängen und Vorträgen des Streichquartetts. — Montag, abends
815 Uhr: Jugendverein. — Dienstag, abends 8,15 Uhr: Singſtunde für
den Gemiſchten Chor. — Mittwoch, nachmittags 3 Uhr: Knaben= und
Mädchenbund; abends 8 Uhr: Frauenmiſſionsverein. — Donnerstag,
abends 8,15 Uhr: Vorbereitungsgottesdienſt für die Feier des hl.
Abendmahls. (Prediger: Pfäfflin=Saarbrücken.) — Sonntag, den 25.
November (Totenſonntag), vormittags 10 Uhr und abends 8 Uhr:
Predigt und Abendmahlsfeier. (Prediger Pfäfflin=Saarbrücken.)
Jeder=
mann iſt herzlich zu allen Veranſtaltungen eingeladen. Pred. Sauer,
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Gemeinde Traifa. Sonntag, 18. November, vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdiemſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt der
Großen. Nachm. 12.30 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen. —
Mon=
tag: E. J. G. Mädrhenabend. — Mittwoch: E.J.G. Jugendabend. —
Donnerstag: Frauenabend.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 18. Nov.,
(24. n. Tr.), vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Montag:
Jugend=
vereinigung. — Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch:
Jungmädchen=
verein. — Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 18. Nov., vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. Verpflichtung des neugewählten Kivchenvorſtands.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag 8 Uhr Poſaunenchor.
Dienskag 8 Uhr Frauenverein. 7.30 Uhr Mädchenvereinigung. —
Mittwoch 8 Uhr Kirchengeſangverein. — Freitag 7.30 Uhr
Wartburg=
verein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, vormittags 1.30 Uhr:
Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde zu Roßdorf, 24. Sonntag nach Trinitatis,
18. November, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vormittags 11 Uhr:
Chriſtenlehre. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Montag Frauenverein.
— Dienstag Kirchengeſangverein und Poſannenchor. — Mittwoch
Ju=
gendbund Wartburg. — Donnerstag Jugendyädchenverein.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappgcherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen:
Nachmittags von 5—7 und abends von 8 Uhr an Beihtgelegenheit. An
Sonn= und Feiertagen: Vorwittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur hl.
Beichte; 7 Uhr Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der
hl. Kommunion. Generalkommunion der Marianiſchen
Jungfrauen=
kongregation; 9.30 Uhr Hochamt und Predigt. Vorher Austeilung der
hl. Kommumon. Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre; 2.30 Uhr Andacht.
3 Uhr Verſammlung der Marianiſchen Jungfrauenkongregation. 4.30
Uhr: Weltliche Verſammlung, — Werktagsmeſſe 7/. Stunden vor
Schul=
beginn. Donnerstag 5 Uhr Eliſabethenverein. 6 Uhr
Beichtgelegen=
heit. Freitag hl. Meſſe mit Herz=Jeſu=Andacht.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr
hl. Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in der hl.
Meſſe Austeilung der hl. Kommunion. Während der Schulzeit
Diens=
tags und Freitags 2/= Stunden vor Schulbeginn hl. Meſſe mit
Austei=
lung der hl. Kommunion in der hl. Meſſe. Vorher Beichtgelegenheit.
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Nummer 320
Samstag den 12 November 1928
Get o
Die Unterſuchung
der „Peſtris”=Kataſtrophe.
Weitere Opfer.
Bis jetzt 22 Leichen geborgen.
New. York, 16. November.
Der Deutſche Franke, der bei der
Kata=
ſtrophe des engliſchen Dampfers „Veſtris” ums
Leben gekommen iſt, hatte kurz zuvor ſeine
Be=
förderung zum Divektor der Gebrüder Körting,
A.=G., Hannover, für Buenos Aires erhalten.
In New York beſtieg er das Unglücksſchiff mit
heiner Frau und ſeinen beiden 20 und 12 Jahre
alten Töchtern. Da bisher keine Nachricht in
Deſſau vorliegt, wird vermutet, daß außer dem
Vater und der älteſten Tochter auch die Mutter
und die jüngere Tochter ertrunken ſind.
In=
zwiſchen iſt das Küſtenwachſchiff „Shaw”, in
New York mit 13 Leichen von Opfern der
Veſtris”=Kataſtrophe an Bord eingetroffen.
Da die Toten durch Haifiſche und durch
das Umhertreiben zwiſchen den
Schiffstrüm=
mern ſehr verſtümmelt ſind, war nur bei
vier Perſonen die Identifizierung möglich.
Darunter befinden ſich der japaniſche Konſul
Inouye und der Vertreter der Körting=A.=G.,
Hannover in Mexiko, Carlos Franke mit
ſei=
ner Tochter Ingeborg. Bis jetzt ſind drei
Küſten=
wachſchiffe und verſchiedene andere Fahrzeuge
mit Toten der „Veſtris”=Kataſtrophe hier
einge=
laufen. Im ganzen ſind bis jetzt 22 Leichen
geborgen, die zwiſchen den Schiffstrümmern
aufgefiſcht werden konnten.
Die erſien Vernehmungen.
In der vom Bundesdiſtriktsanwalt Tuttle
eingeleiteten amtlichen Unterſuchung der
Kata=
ſtrophe haben heute die zerſten Vernehmungen
ſtattgefunden. Der Paſſagier Fred Puppe,
deſſen Frau und Kind der Kataſtrophe zum
Opfer gefallen ſind, machte Ausſagen, die die
Diſziplin an Bord zu beleuchten geeignet ſind.
Er fand, als er ſich am Samstag an Bord
be=
gab, nur den kleinſten Teil ſeines Gepäcks in
der Kabine vor. Den Reſt entdeckte er ſpäter im
Schiffsraum unter dem ſchweren Gepäck. Als er
ſich in dieſer Angelegenheit mit einem Steward
in Verbindung ſetzte und ſich bei ihm über die
Bedienung an Bord erkundigte, wurde ihm ge=
antwortet, der eigentliche Kabinenſteward könne
ihn nicht bedienen, weil er betrunken in
ſei=
ner Koje liege. Als Puppe am Sonntag
mor=
gen um 6 Uhr erwachte, war die Neigung des
Schiffes bereits derart, daß es unmöglich war,
Mr. Carey, Kapitän des Unglücksdampfers.
ſich in der Kabine ungehindert zu bewegen. Als
er dem Steward gegenüber bemerkte,
anſchei=
nend ſei etwas nicht in Ordnung, erhielt er zur
Antwort: Wir wiſſen nichts. Die Ladung hat
ſich verſchoben. Die Mannſchaft arbeitet jetzt
daran. Innerhalb einer Stunde iſt alles in
Ordnung. — Bis jetzt ſind etwa 60 Perſonen
als Zeugen geladen.
Der deutſche Paſſagier Rückert, der noch
nicht vernommen worden iſt, äußerte in einer
Unterredung mit Preſſevertretern, daß er bereits
am Vortage der Kataſtrophe, infolge des
Ueber=
liegens des Schiffes, dreimal die Kabine habe
wechſeln müſſen. Sechs weitere Vernehmungen
ergaben: 1. daß ſich bereits am Sonntag
früh zeigte, daß der Dampfer nicht
ſee=
tüchig war, 2. daß der drahtloſe Hilferuf
viel zu ſpät erfolgte, 3. das beim Ausſetzen
der Boote große Verwirrung herrſchte,
und daß die für das Ausſetzen gebrauchte Zeit
ungeheuer lang war, 4. daß einig e Boote
ungenügend ausgerüſtet und nicht
ſee=
tüchtig waren, daß keines von ihnen imſtande
war, die 60 Perſonen aufzunehmen, für die es
beſtimmt war, und daß einige ſogar
un=
dicht waren. Alle Zeugen erklärten
überein=
ſtimmend, daß von Sonntag abend ab keine
Diſziplin mehr an Bord geherrſcht habe.
Während die amtliche Unterſuchung im Gange
iſt, hat Senator Fletcher in Waſhington
ange=
kündigt, daß er beabſichtige, im Kongreß bei
deſſen Zuſammentritt „im Intereſſe der
Sicher=
heit von Menſchenleben auf See” eine
Unter=
ſuchung durch den Kongreß zu beantragen.
Kuliaufſtand auf der Inſel Banka.
Amſterdam. Nach einem Telegramm aus
Batavia kam es in der Nacht vom 12. zum 13.
No=
vember, bei der Feier des Geburtstages von
Sun=
hatſen, in dem Bergwerk Blinju auf der Inſel Banka
zu einem Aufruhr unter den Kulis. Bei einem
An=
griff auf die Wohnungen der Bergwerksverwaltung
wurden zwei Mitglieder der Verwaltung ermordet
und eines ſchwer verletzt. Zwölf Kulis wurden
ver=
wundet. Die Führer des Aufruhrs ſind verhaftet, die
Polize: beherrſcht die Lage.
Tragiſches Bootsunglück an der Küſte
von Norfolk.
London. An der Küſte von Norfolk ereignete
ſich am Donnerstag ein ſchweres Bootsunglück. Ein
deutſcher Dampfer war etwa vier Meilen vom Land
entfernt mit einer Jacht zuſammengeſtoßen. Die Jacht
feuerte im ſinkenden Zuſtand Raketenſignale ab,
wor=
auf ſofort ein Rettungsboot vom Lande abſtieß, um
den Schiffbrüchigen zu Hilfe zu eilen. Bei der
An=
kunft hatte der deutſche Dampfer die Beſatzung der
Jacht aufgenommen, ſo daß das Rettungsboot
unver=
richteter Sache den Rüchweg antreten konnte.
Plötz=
lich ſah man den Maſt des Rettungsbootes umkippen
und das Boot umſchlagen. Der hohe Seegang und
der ſchwere Sturm machten die Rettungsverſuche
un=
möglich, ſo daß die geſamte Beſatzung des Bootes
ertvank.
Ein neuer Krater des Aetna.
Rom. Im Hauptquartier der
Hilfeleiſtungs=
maßnahmen in Giarre herrſcht große Aufregung, In
der Bevölkerung verbreitete ſich das Gerücht, daß ſich
am Hang des Aetnn, 50 Meter von Naca, entfernt,
bei Aiflo ein neuer Krater gebildet habe. Bei
An=
bruch des Morgens lag bereits die Beſtätigung der
Unheilsbotſchaft vor. Aus dem neuen Krater ſtrömte
mit ziemlicher Geſchwindigkeit feurigflüſſige
Lava=
maſſe und vernichtete ausgedehnte Weinkulturen, die
bisher von der Tätigkeit des Aetna verſchont
geblie=
ben waren. Möglicherweiſe könnten auch neue
Sied=
lungen, die bisher unverſehrt blieben, von dem
Lava=
ſtrom bedroht werden.
Die Eiſenbahnſtrecke Trient—Male durch
Erd=
rutſch verſchüttet.
Mailand. Ein ſchwerer Erdrutſch verſchüttete
die Eiſenbahnſtrecke Trient—Male, ſo daß der
Ver=
kehr unterbrochen werden mußte. Die
Räumungs=
arbeiten wurden ſofort begonnen, ſchreiten aber nur
langſam vorwärts, da immer wieder neue Erdmaſſen
nachrutſchen. Der Verkehr wird durch Umſteigen
auf=
rechterhalten.
Schwere Stürme an der franzöſiſchen Küſte.
Paris. Heftige Stürme herrſchen an den
franzöſiſchen Küſten, beſonders im Aermelkanal.
Zahl=
reiche Schiffe zwiſchen der franzöſiſchen und engliſchen
Küſte gaben Notſignale. Der Sturm war am
Don=
nerstag in der Gegend von St. Lo von einem
Zyklon begleitet, der mehrere Häuſer beſchädigte. In
Domjean ſtürzte ein Haus ein. Die telephoniſchen
und telegraphiſchen Verbindungen ſind unterbrochen.
An der Küſte des Departements Finiſtere wurden
vom Orkan Bäume und Kamine umgeſtürzt. Im
Hafen von Breſt riß ſich der peruaniſche Dampfer
„Hugscaran” vom Anker los und wurde auf die
Fel=
ſen geſchleudert. Zwei im Hafen verankerte
Waſſer=
flugzeuge brachen ihre Ankertaue und zerſchellten am
Ufer.
Zum Tode verurteilt.
Paris. Das Straßburger Schwurgericht
verur=
teilte den Mörder des Quartiermeiſters Naſt, Emil
Quirin, der auch einen Mordanſchlag gegen einen
ſchweizeriſchen Zollbeamten verſuchte, zum Tode. Dem
Angeklagten, der in ſeinen Kreiſen den Namen
„Jwan der Schreckliche” führte, wurden mildernde
Umſtände verſagt.
Eigenartiges Flugzeugunglück auf Mallorca.
Palma (Mallorca). Das Poſtflugzeug
Mar=
ſeille—Algier ſtieß in dem Augenblick, wo es hier
zur Landung niederging, gegen den Blitzableiter
eines Turmes und ſtürzte auf eine Straße ab. Der
Führer ſowie eine Frau und ein Kind, die ſich auf
der Straße befanden, wurden ſchwer verletzt. Das
Flugzeug wurde gänzlich zerſtört.
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Geite 10
Samstag der 12 November 1928
Nummer 320
*Torpedoboot „Wolf” frontbereit
und in Dienſt geſitellt.
W. P. Wilhelmshaven. Das am 23.
Ok=
tober 1927 auf der Marinewerft. Wilhelmshaven vom
Stapel gelaufene Torpedoboot „Wolf”, der zweiten
ſechszähligen Serie der deutſchen Torpedoboots=
Neu=
bauten angehörig, iſt am Donnerstag in
Wilhelms=
haven als zweites Boot dieſer Klaſſe in Dienſt
ge=
ſtellt worden. Der ehrenvolle Name des neuen
Schiffes knüpft vor allem an den jenes berühmt
ge=
ſpordenen deutſchen Kaperkreuzers an, der unter der
genialen Führung des damaligen, heute inaktiven
Kapitäns Nerger in den beiden letzten Kriegsjahren
in fünfzehnmonatiger Kreuzfahrt, ohne Stützpunkt,
ſtets von Gefahren umlauert, in fernen Weltmeeren
dem Feinde fühlbarſten Abbruch tat. Wenn auch die
Zerſtörer=Neubauten anderer Seemächte ſich durchweg
in weitaus größeren Dimenſionen halten, ſtellt das
Torpedoboot „Wolf” mit ſeinen 800 Tonnen
Stan=
dard=Deplacement, drei leichten Geſchützen, ſechs
Tor=
pedorohren in Triple=Aufſtellung und ſeiner mittels
Oelfeuerung erzeugten Höchſt=Geſchwindigkeit von
34 Seemeilen einen brauchbaren Typ und eine
be=
achtenswerte ſchiffbauliche Leiſtung dar. Die
mari=
time Knebelung Deutſchlands durch den Verſailler
Vertrag bleibt natürlich infolge der geringen
erlaub=
ten Zahl ſolcher Bauten dennoch wirkſam. Der
„Wolf” wurde in Dienſt geſtellt durch die Beſatzung
des zu gleicher Zeit vorübergehend außer Dienſt
ge=
ſtellten neuen Torpedobootes „Seeadler”, an dem
noch einige Umbauten vorgenommen werden ſollen.
Der „Wolf” wird nach Erledigung ſeiner mehrere
Wochen in Anſpruch nehmenden Erprobungsfahrten
in der Nordſee und ſpäter an der oſtpreußiſchen
Küſte die Funktionen des Flottillenbootes der
II. Torpedoboots=Flottille in Wilhelmshaven
über=
nehmen.
Ein neues Raketen=Auto.
Das neue Raketenauto und ſein Erfinder Volkhart.
Der Düſſeldorfer Ingenieur Kurt C. Volkhart, der Fahrer des erſten Opelraketenwagens, hat ein
neues eigenes Modell fertiggeſtellt, das nach den Ergebniſſen der letzten Verſuche erheblich
ver=
beſſert worden iſt. Unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit fanden Probefahrten ſtatt, die zur
Zufrie=
denheit verlaufen ſind. Die Vorführungen des Wagens auf der Avus in Berlin ſind behördlich
verboten worden.
Deckeneinſturz in einer Schule.
Frankfurt a. M. In der Fürſtenberger
Mittelſchule hat ſich am Donnerstag nachmittag ein
Stück der Rabitzdecke im oberſten Stock des
Treppen=
hauſes gelöſt und iſt abgeſtürzt. Die Rabitzdecke war
mit darüber liegenden Balken verbunden, deren
Zwi=
ſchenräume man ſeinerzeit mit Sand ausgefüllt hatte.
Wahrſcheinlich hat das Gewicht des Sandes auf die
Rabitzdecke gedrückt, ſo daß ſich deren Befeſtigung
löſte. Möglicherweiſe iſt die Urſache des Einſturzes
auch auf die dauernde Erſchütterung durch den
Auto=
verkehr zurückzuführen. Das Deckenſtück fiel ins
Trep=
penhaus, in dem ſich glücklicherweiſe niemand aufhielt,
ſo daß Menſchen nicht zu Schaden gekommen ſind.
Die Feuersgefahr im Mannheimer
Induſtrie=
hafen beſeitigt.
Mannheim. Der Brand im Mannheimer
Induſtriehafen iſt bis zur Stunde ſoweit gelöſcht, daß
nur noch eine Brandwache und eine Motorſpritze für
alle Fälle zurückgeblieben ſind. Eine Gefahr für die
angrenzenden Gebäude iſt nicht mehr vorhanden. Wie
jetzt bekannt wird, wären beinahe noch mehr
Un=
glücksfälle bei dem Rieſenbrand zu verzeichnen
ge=
weſen. Als einige Feuerwehrleute vor dem
Zuſam=
menſturz des Lagerhauſes in einem der oberen
Stock=
werke mit Löſchen beſchäftigt waren, bemerkten ſie,
daß die Hitze in den Untergeſchoſſen unerträglich
wurde. Plötzlich ſchoſſen exploſionsartig Flammen
herauf, und die Feuerwehrleute waren
Atembeſchwer=
den ausgeſetzt. Halb beſinnungslos taumelten ſie zu
den Fenſtern, wo ſie von untenſtehenden Kameraden
bemerkt wurden. Sofort wurde eine Leiter angelegt
und die ihres Lebens Bedrohten heruntergeholt. —
Unter den Trümmern des niedergebrannten
Lager=
hauſes des Vereins deutſcher Oelfabriken wurde der
als vermißt gemeldete Feuerwehrmann Schlecht
auf=
gefunden. Er wurde ins Krankenhaus gebracht, wo
er kurz nach ſeiner Einlieferung verſtarb. Die
bei=
den anderen Feuerwehrleute, die an ſchwerer
Rauch=
vergiftung erkrankt ſind, hofft man am Leben zu
er=
halten.
Ein tragiſcher Zwiſchenfall, der mit dem
gemel=
deten Brand im Induſtriebezirk in Verbindung ſteht,
ereignete ſich, als nach Mittag über das hieſige
Fern=
amt die Meldungen über den Brand nach auswärts
weitergegeben wurden. Die Fernſprechbeamtin
Rei=
ſert hörte zufällig beim Kontrollieren der Geſpräche
vom Tode des Feuerwehrmanns Schlecht, mit dem
ſie verlobt war. Die Hochzeit ſollte bereits
Weih=
nachten ſtattfinden.
Die Mörder von Braunlingen gefaßt?
Donaueſchingen. Hier wurden ein 35 Jahre
alter und 30jähriger Mann aus Bräunlingen in das
Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert, die unter dem
Verdacht ſtehen, den Mord auf der Fohlenweide bei
Bräunlingen begangen zu haben. Bei dem älteren
der beiden Verhafteten wurden mit Blut beſpritzte
Kleidungsſtücke vorgefunden, während der andere
Aeußerungen getan hat, die zum mindeſten auf
Mit=
wiſſerſchaft ſchließen laſſen. Beide beſtreiten vorläufig
die Tat.
Ein Raubmord nach neun Jahren aufgeklärt.
Köln. Ein Raubmord, der ſich im Oktober
1919 in Kerpen bei Köln abſpielte, hat jetzt, neun
Jahre nach der Tat, eine ſenfationelle Wendung
ge=
funden. Im Walde zwiſchen Horrem und Habbelrath
wurde im Oktober 1919 ein Angeſtellter einer
Bau=
firma aus Elsdorf überfallen und beraubt. Den
Räu=
bern fiel ſeinerzeit ein Betrag von 10 300 Mark
Lohngelder in die Hände. Der Tat dringend
ver=
dächtig wurden die Arbeiter Böhmer, Gerhard
Hüp=
peler und Nikolaus Jöbgens aus Kerpen. Trotz
hartnäckigen Leugnens verurteilte auf Grund eines
Indizienbeweiſes das Schwurgericht Köln die
An=
geklagten Jöbgens und Hüppeler zu 7 bzw. 5 Jahren
Zuchthaus. Der Angeklagte Böhmer ſtarb noch vor
der Hauptverhandlung im Unterſuchungsgefängnis.
Einem Wiederaufnahmeverfahren, das die
Verurteil=
ten wiederholt beantragten, wurde nicht ſtattgegeben.
In den letzten Wochen wurde der Polizeiverwaltung
in Herpen mitgeteilt, daß als Täter des
Raubüber=
falles zwei andere Einwohner aus Kerpen in Frage
kämen. Die ſofort angeſtellten Ermittlungen führten
zur Feſtnahme zweier Perſonen, von denen eine
be=
reits die Tat eingeſtanden haben ſoll. Beide=
Ver=
hafteten wurden dem Gerichtsgefängnis in Köln
zu=
geführt. — Die weitere Unterſuchung des Falles
liegt nun in den Händen der Staatsanwaltſchaft
Köln, die bisher noch zu keinem abſchließenden
Ur=
denen Hüppeler die Strafe ganz und Jöbgens ſechs
Jahre verbüßt hat, haben nunmehr erneut den
An=
trag auf Einleitung eines Wiederaufnahmeverfahrens
geſtellt.
25 Jahre Autodroſchkenverkehr in Berlin.
Die erſte Verſuchs=Autodroſchke.
25 Jahre ſind es her, daß die erſten Autodroſchken in den Betrieb des Berliner „weltſtädtiſchen”
Verkehrs kamen. Man ſtaunte die Motorwagen in der Welt der geruhſamen Pferdedroſchken
als wahre Wunder an. Heute iſt es umgekehrt. Die wenigen noch vorhandenen Pferdedroſchken
werden in Berlin als ſeltene Exemplare einer vorſintflutlichen Verkehrszeit betrachtet. Unſer
Bild zeigt den erſten Verſuchswagen, den Daimler bereits zwei Jahre vor Einführung des
Auto=
droſchkenverkehrs in Berlin laufen ließ.
Anglückliche Landung eines amerikaniſchen Marineluftſchiffes
in Lakehurſt.
Das amerikaniſche Marineluftſchiff „T 3” nach einer mißglückten Landung.
Das in Amerika nach einem amerikaniſchen Syſtem erbaute kleine Luftſchiff der 1. S. A.
Kriegs=
marine „I 3” konnte bei ſeiner Rückkehr von einem kurzen Uebungsflug nicht glatt landen und
ſchlug mit einer ſolchen Gewalt auf, daß ein Teil des Gerüſtes zerbrach. Durch einen glücklichen
Zufall wurde bei dem gefahrvollen Unfall niemand verletzt.
Burg Katz wird Muſeum.
St. Goarshauſen. Die Nachricht, wonach
in der Burg Katz der Reſtaurationsbetrieb
weiterge=
führt werden ſoll, trifft nicht zu. Die Burgräume
ſollen vielmehr ſo hergerichtet werden, daß ſie als
Wohnungen verwendet werden können. Gleichzeitig
ſoll ein Muſeum darin untergebracht werden, für das
bereits zahlreiche Sammlungen zur Verfügung ſtehen,
Die Burg bleibt ſomit dem Fremdenverkehr geöffnet.
Schweres Automobilunglück.
Dortmund. In der Nacht zum Freitag
er=
eignete ſich in dem benachbarten Barop ein ſchweres
Automobilunglück. Durch die Scheinwerfer eines
ent=
teil gekommen iſt. Die ſeinerzeit Verurteilten, von 1 gegenkommenden Autos geblendet, fuhr der Lenker
einer mit fünf Perſonen beſetzten Autotaxe gegen
einen Straßenbahnmaſt und dann in den
Straßen=
graben. Dabei wurden vier Inſaſſen, zwei Damen und
zwei Herren, leichter und ein fünfter ſchwer verletzt.
Tragiſcher Tod zweier Kinder.
Völpke i. S. Die beiden neun= und
zehnjäh=
rigen Töchter eines Lokomotioführers in Völpke, in
der Provinz Sachſen, erſtickten im Keller, wohin ſie
von der Mutter zum Kartoffelholen geſchickt
wor=
den waren, an Oxydgaſen, die einer Räucherkammer
entſtrömt waren. Als die Mutter, beunruhigt über
das lange Ausbleiben der Kinder, in den Keller ging,
fand ſie dort ihre beiden Töchter tot am Boden
liegend.
Ein Mord bei Lübars.
Berlin. Unter dem dringenden Verdacht, den
Maler Michalzik bei Lübars ermordet zu haben, iſt
in Billſtedt=Altona ein 25jähriger Kuhmelker Becker
feſtgenommen worden. Der Verhaftete leugnet das
Verbrechen. Er war im Beſitz der Papiere, die der
Ermordete zulitzt beſeſſen hat und die er in Berlin
von einem Unbekannten gekauft haben will.
Der General der Heilsarmee
im Sterben.
William B. Booth,
der 72jährige General der Heilsarmee, iſt
beſorgnis=
erregend erkrankt. Er ſtand ſeinem Vater William
Booth, dem Begründer der Heilsarmee, ſeit dem
Gründungsjahr 1878 bis zu deſſen Tode (1912) zur
Seite. Nach dem Ableben ſeines Vaters hat William
Bramwell Booth die Oberleitung der mächtig
ange=
wachfenen Heilsarmee (Salvation Army) in allen
Ländern der Welt übernommen. Mit mehr als 31000
„Offizieren” (Berufsmitarbeitern) und vielen
hun=
derttauſend „Soldaten” wirkt die Heilsarmee dem
Elend und der Roheit (Trunkſucht uſw.) der Armen
entgegen.
Der Raubmord im Sauerland aufgeklärt.
Dortmund. Der am 13. September in der
Nähe von Drolshagen, im Kreiſe Olpe, verübte Mord
iſt nunmehr durch die Kriminalpolizei aufgeklärt
worden. Der Ermordete, ein Wjähriger Arbeiter
Bruno Hüfner aus Zipſendorf, iſt von zwei im
gleichen Alter ſtehenden Arbeitern hinterrücks
erſchoſ=
ſen und ſeiner Mittel beraubt worden. Wie aus
den Geſtändniſſen der beiden Mörder hervorgeht, die
am Mittwoch hier verhaftet wurden, hatte Hüfner
mit dem Rade ſeine Heimat verlaſſen, um ſich auf
Arbeitsſuche zu begeben. Im Obdachlofenaſyl lernte
er die beiden Arbeiter Fallack und Fink kennen, die
ihn am Tage darauf nach gemeinſamer Verabredung
überfielen und ermordeten. Die Mörder hatten
Hüf=
ner, der langſam auf ſeinem Rade fuhr, von hinten
her angeſchoſſen, den Bewußtloſen einen Abhang
hin=
untergeſchleift und ihn getötet, indem ſie ihm mit
einem Raſiermeſſer die Halsſchlagader durchſchnitten.
Die Aufklärung des Mordes begegnete großen
Schwierigkeiten, weil man die Leiche erſt nach Wochen
aufgefunden hatte. Die Verbrecher haben ihre Tat
eingeſtanden.
Ein Wohnhaus durch Gasexploſion zerſtört.
Bochum. In Bocholt bei Bochum ereignete
ſich in einem Haus auf dem Muſſenberg eine ſchwere
Gasexploſion. Der gewaltige Luftdruck zerſtörte das
Gebäude faſt vollſtändig. Man vermutet, daß ein
ausgezogener Mieter vergaß, die Gasverſchlüſſe
ord=
nungsgemäß abzudichten. Als der neue Mieter mit
einer brennenden Lampe den Keller betrat,
entzün=
dete ſich das Gas. Der Mann wurde ſchwer verletzt.
Ein Wiederaufbau des Hauſes iſt ausgeſchloſſen, da
ſämtliche Mauern geriſſen ſind
Großer Juwelendiebſtahl in einem Hotel.
Berlin. Dem amerikaniſchen Bankier Hanwah
aus New York, der zu geſchäftlichen Verhandlungen
nach Berlin gekommen war, iſt aus einem Zimmer
in einem großen Hotel der Friedrichsſtadt, das er
mit ſeiner Gemahlin bewohnte, Schmuck im Werte
von 80 000 Mark, ſowie eine Anzahl Kreditbriefe und
Ausweispapiere geſtohlen worden. Unter den
Juwe=
len iſt eine Kette aus 131 ausgeſuchten Perlen und
eine Platinhalskette mit Brillanten hervorzuheben,
Juwelendieb Bernotat aus dem Gollnower
Zuchthaus ausgebrochen.
Vor einigen Tagen iſt, wie erſt jetzt bekannt
wird, der Juwelendieb Karl Bernotat aus dem
Zuchthaus in Gollnow, wo er noch fünf Jahre zu
verbüßen hatte, ausgebrochen. Er hat ſich nach
Ber=
lin gewandt und wird hier von der Kriminalpolizei
geſucht. Auf welche Weiſe Bernotat aus dem
Zucht=
haus entkommen konnte, ſteht noch nicht feſt.
Berno=
tat hat ſeinem Verteidiger mitgeteilt, daß er „ſich
ſelbſt aus Gollnow beurlaubt habe”, um das von ihm
beantragte Wiederaufnahmeverfahren von Berlin au9
gründlicher betreiben zu können. In etwa zwei
Wochen will er ſich freiwillig wieder in Gollnow
ſtellen.
Blutiger Ausgang einer Hochzeitsfeier.
Vier Menſchen erſtochen.
Kattowitz. In einem kleinen Ort in der Nähe
von Czenſtochau kam es auf einer Hochzeitsfeier zu
einer wüſten Schlägerei, da die jungen Leute mit
den jungen Mädchen, mit denen ſie tanzen wollten,
in Streit gerieten. Dabei wurden drei Männer durch
Meſſerſtiche getötet. Ein junges Mädchen erhielt
ebenfalls ſo ſchwere Verletzungen, daß es bald
dar=
auf ſtarb. Erſt die Polizei konnte die Raufbolde
auseinanderbringen. Die ganze Hochzeitsgeſellſchaft
ſpurde verhaftet.
F
Schweres Erdbeben im Zululand.
London. Meldungen aus Kapſtadt zufolge,
wurden am Donnerstag im Zululand ſehr ſchwere
Erdſtöße verſpürt. Ueber das Ausmaß des
angerich=
teten Schadens fehlen vorläufig noch alle Nachrichten.
Nummer 320
Samstag, den 17. November 1928
Seite 41
Lautt
Tand and saanan
Fußball.
4 Fußballt im Kreis Starkenburg.
Die Kreisliga am 18. November.
Großkampftag! Alle 12 Mannſchaften ſind wieder im Rennen, und
es können bedeutſame Entſcheidungen fallen. Hier das Programm des
Sonntags:
Viktoria Urberach — Viktoria Walldorf,
Sportverein Mörfelden — Fußballverein Sprendlingen,
Union Wixhauſen — Sportverein 98 Darmſtadt,
Polizei Darmſtadt — Germania 03 Pfungſtadt,
Sportverein Münſter — Rot=Weiß, V.f.R., Darmſtadt,
Germania Oberroden — Union Darmſtadt.
Die bedeutendſte Begegnung ſteigt in Urberach. Die Walldörfer
können hier leicht zu ihrer zweiten Niederlage kommen, was ihr
vor=
läufiges Verſchwinden vom zweiten Platz und ein Aufrüchen Urberachs
zur Folge haben würde. Jedenfalls iſt der Spielausgang ſehr offen
und ein Erfolg des Platzbeſitzers liegt am nächſtem. Sprendlingen wird
in Mörfelden auf harten Widerſtand ſtoßen. Nur bei beſten Leiſtungen
iſt ein Sprendlinger Sieg möglich, ſonſt liegt eine Punkteteilung
durch=
aus im Bereich des Möglichen. Leichter ſcheint es dagegen der
Sport=
verein 98 zu haben, der auf Grund ſeines Könnens in Wixhauſen
ge=
winnen müßte. Aber auch hier iſt eine Ueberraſchung im Sinne eines
Unentſchiedens nicht unmöglich. Alles in allem werden gerade dieſe drei
Spiele für die Geſtaltung der Spitzengruppe von großer Bedeutung
ſein. Auch das Mittelfeld dürfte weiter Anſchluß nach oben erhalten.
Im Münſterer Spiel iſt mit großer Wahrſcheinlichkeit mit einem Erfolg
der Einheimiſchen zu rechnen, die dann weiter aufſchließen würden, und
im Spiel Polizei—Pfungſtadt geht es dem jeweiligen Sieger gerade ſo,
gleich wie er heißt. Der Ausgang erſcheint offen, aber ſogar ein
Gäſte=
ſieg, darf nicht überraſchen. Trotz Spielerausfälle ſind die Germanen
immer noch recht ſtark. Für das Treffen in Oberroden kann man einen
beſtimmten Tip nicht geben. Die Beſſunger ſind ſtark genug, auch in
Oberroden zu gewinnen. Ob das gelingt, iſt mehr oder weniger
Stim=
mungsſache. Vielleicht glückt es.
Die unteren Klaſſen.
Im Gau Bergſtraße bringt der morgige Sonntag nur zwei
Nachtragsſpiele: Boruſſia Dornheim—Sportverein Lengfeld und V. f. L.
Michelſtadt—Sportverein Roßdorf. In beiden Spielen dürfen die
Platz=
herren als Sieger erwartet werden. — Im Dreieichgau wurde am
Sonn=
tag die Vorrunde mit einigen Nachtragsſpielen abgeſchloſſen. Die neuen
Termine werden erſt in einer Beſprechung der Vereine in Sprendlingen
feſtgelegt.
Die B=Klaſſe hat nun mittlerweile ihre Rückrundentermine feſtgelegt.
Am kommenden Sonntag beginnt der Kampf wieder und folgende
Mann=
ſchaften tretem auf den Plan: Blau=Weiß Jugenheim—Chattia
Wolfs=
kehlen, Sportverein Meſſel-Fußballſportverein Groß=Zimmern, Rot=
Weiß, V. f. R. Darmſtadt II—Arheilgen III, V. f. R. Erbach-Germania
Dieburg, Kickers Hergershauſen—Sportverein Höchſt, V. f. L.
Michel=
ſtadt II—FV. Schafheim. Das wichtigſte Spiel iſt zweifellos das in
Erbach. Gelingr hier den Einheimiſchen ein Sieg, ſo dürfen ſie mit
ziem=
licher Gewißheit, als Gruppenmeiſter angeſprochen werden, was
gleich=
bedeutend mit dem Aufſtieg zur A=Klaſſe wäre. Zweifellos wäre es den
Odenwälder Kreisſtädtern zu gönnen.
Sportverein Münſter — Rot=Weiß, V.f.R.
Am kommenden Sonntag begibt ſich die Ligamannſchaft des Rot=
Weiß V.f.R. nach Münſter, um das vorletzte Verbandsſpiel der
Vor=
runde dortſelbſt zu abſolvieren. Man braucht nicht viele Worte zu
mnachen, um die Spielſtärke der Münſterer hervorzuheben, denn die zwei
letzten Spiele dieſer Mannſchaft in Darmſtadt gegen Union und
Sport=
verein 98 haben den Beweis voll und ganz erbracht. Konnte doch die
Mannſchaft aus dieſen zwei Spielen micht weniger als 3 Punkte den
Darmſtädtern entführen. Schon aus dieſem Grunde iſt man geneigt, dem
dritten Darmſtädter Verein wenig Chancen auf einen evtl.
Punkt=
gewinn einzuräumen, zumal ſich das Treffen in Münſter abſpielt. Es
iſt aber zu hoffen, daß ſich die Mannſchaft des Rot=Weiß V.f.R. mächtig
anſtrengt, um jedenfalls das herauszuholen, was trotz allem im Bereich
der Möglichkeit liegt. Vor dem Ligaſpiel treffea ſich die Reſevven beider
Vereine. Die Aufſtellung ſämtlicher abtiven Mannſchaften wurde am
Freitag in der Spielerverſammlung bekannt gegeben. Die 1b=
Mann=
ſchaft war nicht, wie in der letzten Vorſchau irrtümlich bekannt gemacht
wurde, ſpielfrei, ſondern ſpielte in Arheilgen und gewann das Spiel in
überlegener Weiſe mit 10:3. Für dieſen Sonntag iſt nun bis jetzt noch
kein Spiel feſt, es ſei, daß die Behörde dasſelbe noch anſetzt. Die
Junioren treffen mit denſelben des F.C. Union zuſammen, ebenſo ſpielt
die Schülermannſchaft gegen F.C. Union. Die 1. Jgd. trägt in
Ar=
heilgen das fällige Verbandsſpiel aus, während die 2. Jgd. auf dem
Stadion gegen Sportv. 98 antreten wird.
FC. Union Darmſtadt — FC. Oberroden.
Zum Abſchluß der Verbandsvorrunde muß Union am morgigen
Sonntag nach Oberroden. Die Spielſtärke des Gaſtgebers iſt innerhalb
unſeres Kreiſes hinreichend bekannt, hat doch die Mannſchaft es ſogar
fertig gebracht, in Urberach mit einem Siege den Platz zu verlaſſen.
Schon allein dies ſpricht für ſich. Union hat am vergangenen Sonntag
gegen Rot=Weiß, V. f. R., bewieſen, daß doch noch die alte Kraft in ihr
ſteckt und daß, wenn der Wille vorhanden iſt, Siege erzielt werden
können. In Oberroden iſt das Mitnehmen der Punkte nicht leicht und
muß Union, wenn ſie dies fertigbringen will, alles aus ſich herausgeben.
Insbeſondere der Wille zum Sieg darf nicht in den Hintergrund
ge=
ſtellt werden, denn was dieſer für Leiſtungen nach ſich zieht, das konnte
man im Spiel gegen Sportverein 98 ſowie am vergangenen Sonntag
wahrnehmen. Um jedoch die Mannſchaften in Oberroden nicht allein
auf weiter Flur zu laſſen, wird gebeven, dieſelben recht zahlreich zu
be=
gleiten. Die Ligamannſchaft fährt um 1.20 Uhr ab Hauptbahnhof,
wäh=
rend die Reſervemannſchaft um 11.30 Uhr per Auto ab Vereinslokal die
Reiſe antritt. Fahrpreis für beide Fahrgelegenheiten 1,10 Mk.
Sp. V. 98 — Union Wixhauſen.
Von den zahlreichen Spielen des Spv. 98er aktiver, Jugend= und
Schülermannſchaften intereſſiert in erſter Linie das Spiel der Fußball=
Ligamannſchaft, die zuſammen mit der Erſatzmannſchaft zu Umion
Wix=
hauſen fährt. Im letzten Spiel der Vorrunde würden die Fußballer
der 98er ihre Poſition für die Rückrunde weſentlich ſtärken können, wenn
es ihnen gelingen follte, beide Punkte für ſich zu erwerben. Nach dem
unvermuteten Punktverluſt des letzten Sonntags kann die Mannſchaft
zeigem, daß die letzte, ziemlich mäßige Leiſtung ein Ausnahmefall war.
Daß keine gegneriſche Manſchaft unterſchätzt werden darf, wiſſen die
98er jetzt zur Genüge. Man ſehe ſich alſo von Anbeginn an vor und
gehe mit dem nötigen Eifer ans Werk. Auch ein Sieg auf fremdem
Platze dünkt uns keine Unmöglichkeit.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt.
Im weiteren Verlauf der Serien=Rückrunde begeben ſich die 21er
nach Erzhauſen. Erzhauſen gibt in der diesjährigen Serie einen
nicht zu unterſchätzenden Gegner ab. Das Vorſpiel hier wurde zugunſten
Erzhauſens mit dem Stande 3:2 für Erzhauſen abgebrochen. Darmſtadt
tritt nun am morgigen Sonntag mit einer kleinen Umſtellung an, und
zwar ſteht die Mannſchaft wie folgt:
Pfleger
Schäfer I.
Volz
Schmidt I.
Ktg
Wedel
Schäfer II.
Weiker
Schmidt III. Spamer
Kiefel.
Man iſt geſpannt, wie ſich dieſe Umſtellung bewährt. Die 2.
Mann=
ſchaft ſpielt gegen die gleiche obigen Vereins, dort. Die Abfahrtzeiten
ſind dieſelben wie am vergangenen Sonntag. Die Jugendmannſchaft
ſteht Arheilgen gegenüber, dort.
Fechten.
In Bensheim findet am Sonntagnachmittag eine
Werbeberanſtal=
tung im Bismarckſaal des Bahnhofshotels ſtatt, zu der eine Gruppe
von Fechtern einlädt, die ſich aus den beſten Kreiſen der Stadt gebildet
hat. Fechter vom Darmſtädter, Mainzer und Offenbacher Fechtklub,
Erſterer mit ſeiner Damenabteilung und ſeinem neuen Fechtmeiſter
Angelimi werden die Veranſtaltung unterſtützen und durch Vorführung
von Fechtunterricht an Schüler ſowie Freigefechten in Florett, Degen
und Säbel die Eignung des modernen Sportfechtens als treffliche,
Kör=
der und Geiſt zugleich bildende, intereſſante Leibesübung darzutun. Im
Anſchluß daran iſt beabſichtigt, in Bensheim einen neuen Fechtklub zu
grunden und Fechtmeiſter Angelini aus Darmſtadt den Unterricht zu
Bbertragen.
Werbefeſiſpiel der Tgde. 1846 Darmſiadt.
Am 4. November hatte der älteſte Leibesübung betreibende Verein
Darmſtadts, die Turngemeinde 1846 am Woogsplatz, das große
Werbe=
feſtſpiel „Ein Spiel aus dem Leben der Völker” mit außerordentlichem
Erfolg vor vollbeſetztem Hauſe im Heſſ. Landestheater zur Schau
ge=
bracht. Die geſamte Kritik bezeichnete die Veranſtaltung als eine
durch=
aus wohlgelungene und prächtige in vornehmem Rahmen. Dieſer
be=
deutſame Erfolg und das große Intereſſe, das man dieſem Spiel von
allen Seiten entgegenbrachte, veranlaßt nun die Tgde. 1846, dasſelbe
zu wiederholen, und zwar an dieſem Sonntag, den 18. November,
nachmittags 2.30 Uhr.
Wiederholt hat es die Tgde. 1846 verſtanden, neuartige und
bedeu=
tende Veranſtaltungen aus dem Gebiete der Leibesübungen aus eigener
Kraft durchzuführen, die bahnbrechend wirkten. Und ſo iſt auch
dies=
mal der Verſuch, ein großes Schauturnen aus dem üüblichen Rahmen
herauszulöſen, glänzend gelungen. Es werden Leibesübungen im
Büh=
nenſtil gezeigt, wie ſie die Griechen, Römer, Gerwanen pflegten, wie ſie
in der Ritterzeit und bei Biedermeiern betrieben wurdene und ſchließlich
wie ſie die Gegenwart kennt. Dies alles wird in einer Fülle von
feſſeln=
den Bildern dargeboten, die ſich filmartig in bumter Folge vor dem Auge
des Beſchauers abrollen.
Die Wiederholung wird in mancher Hinſicht einige Veubeſſerungen
und auch Neues bringen, ſo daß der Geſamteindruck fedenfalls ein noch
beſſerer ſein wird. Das Spiel iſt wert, von allen Teilen der
Bevöl=
kerung bewundert zu wenden. Allen ſoll hell und klar in die Augen
ſpringen, daß Leibesübung Sache jedes Einzelnen iſt.
Die Wiederholung des Werbeſpiels „Ein Spiel aus dem Leben
der Völker” findet alſo dieſen Sonntag, nachmittags 2.30 Uhr, im Heſſ.
Landestheater ſtatt. Die Eintrittspreiſe ſind ſo geſtellt, daß ſich jeder
den Beſuch leiſten kann. Das Spiel iſt bis ſpäteſtens 17.30 Uhr beendet,
ſo daß auch alle auswärtigen Beſucher bequem die Heimreiſe antreten
können. — Abends 8 Uhr wird ſich dann die große Familie der Tgde.
1846 zu gemütlichem Beiſammenſein im kleinen Saal des Turnhauſes
zuſammenfinden.
Wertungsturnen in Hähnlein.
Deutſche Turnerſchaft — Main=Rheingau, 3. Bezirk.
Die Vereine des 3. Bezirks — 12 an der Zahl — finden ſich am
morgigen Sonntag, den 18. November, zu einer turneriſchen
Veranſtal=
tung zuſammen. Hähnlein iſt hierzu auserwählt, deſſen Turnverein
„Teutonia”, nun ſeinen ſchon längere Zeit gehegtem Wunſch, ſich des
3. Bezirks zu Werbezwechen bedienem zu dürfen, in Erfüllung gehen
ſieht. Und das vorgeſehene Wertungsturnen, das im Heim des
erwähn=
ten Turnvereins ſeine Abwickelung findet, ſoll eine Werbeveranſtaltung
für die deutſche Turnſache und das deutſche Geräteturnen im beſonderen
ſein. Fleißiges, ſorgfältiges Ueben der Vereine während der letzten
Wochen kennzeichnet das rege Intereſſe, das dieſe dem bevorſtehenden
Wervungsturnem entgegenbringen, läßt aber auch darauf ſchließen, daß
die Turner wohlvorbereitet zum Turnen antreten und hochwertiges
Können an den Geräten zeigen. Zwar ſind die ſeitens der Bezirksleitung
gewählten Uebungen nicht ſehr ſchwierig gehalten, zeichnem ſich dennoch
aber durch feine zweckmäßige Zuſammenſtellung und Schönheit aus. Der
zweckmäßige Aufbau der Uebungen, die, mit Ausnahme der Freiübung,
alleſamt an den Geräten Pferd, Barren und Hochreck geturnt werden,
iſt beſonders hervorzuheben, weil alle Turner, neben den Beſten auch
die an den Geräten weniger Geübten, ſich der vorgeſchriebenen Uebungen
bedienen könnew. So werden die guten Turner vermöge ihres Könnens
alle Schönheiten und Feinheiten, die ſelbſt bei den einfachſten Uebungen
zu bemerken ſind, herauszuſchälen haben, während den weniger Geübten
der Turnſtoff doch noch ſo liegen wird, daß ſie ihn zu bewältigen
ver=
mögen, ohne der Schönheit der Uebungen Abbruch zu tun. Alſo der
Turnſtoff des Wertungsturnens iſt für alle Turner berechnet. Das
Wer=
tungsturnen will alle Turner erfaſſen, will, daß das Geräteturnen, die
wertvollſte Schule der Haltungserziehung, nicht zum Betrieb weniger,
ſonderm von den geſamten Angehörigen des 3. Bezirks gepflegt wird.
Das Geräteturnen ſoll Gemeingut aller Turnenden ſein! Emſig arbeiten
die Vereine am dem geſteckten Ziele mit und eine ſtattliche Zahl
Aus=
übender am kommenden Sonntag wird zeigen, daß ihm der 3. Bezirk
tavkräftig entgegenſteuert.
Das Wertungsturnen beginnt pünktlich vormittags 9 Uhr. Nach
Beendigung desſelben findet am Mittag ein Kürturnen ſtatt, das die
aus dem Wertungsturnem hervorgehenden zehn beſten Tumer zeigen
wird.
Handball.
Sportverein Darmſiadt 1898 — V. f. R.
Schwanheim.
Bei den ſeitherigen Verbandsſpielen auf eigenem Platze hatte die
Handball=Ligamannſchaft bisher nur gegen ſolche Gegner anzutreten, die
in der Tabellenmitte bzw. am Tabellenende placiert ſind. In dem auf
morgen nachmittag 3 Uhr anberqumten Spiel haben die 98er jedoch gegen
eine Mannſchaft anzutreten, die begründete Ausſicht auf einen der drei
erſten Tabellenplätze hat. Der V. f. R. Schwanheim, bekannt als eine
energiſche, zielbewurßte Mamnſchaft, nimmt zurzeit den 2. Tabellenplatz
ein. Daß die Mannſchaft des ehemaligen Turnermeiſters dieſe günſtige
Poſition nach beſtem Kräften zu verteidigem verſuchen wird, iſt gewiß.
Andererſeits werden die 98er beſtrebt ſeim, ihre beiden letzten
Nieder=
lagemn auszugleichen, um durch ein techniſch gutes Spiel die große Zahl
ihrer Anhänger zu entſchädigen. Nach den Erfahrungen des vorigen
Jahres hat die Bezirksbehörde für das bevorſtehende Spiel einen ganz
ausgeſuchten Spielleiter zu ſchichen verſprochen, ſo daß die reibungsloſe
Abwicklung des Spieles nicht in Frage geſtellt werden ſollte.
Rot=Weiß, V. f. R.—„Kickers” Offenbach.
Am kommenden Sonntag, vormittags 11 Uhr, haben die
Rot=Weißen auf ihrem Platze an der Rheinallee ihren Rivalen aus den
Ligaaufſtiegſpielen als Gaſt. Die Darmſtädter haben hierbei
Gelegen=
heit, ihre letzte Schlappe gegen den Handballſportverein Frankfurt
wie=
der gutzumachen. Es iſt ſogar nicht nur eine zufällige Gelegenheit,
ſondern ein obligatoriſches „Muß”, gegen Kickers Offenbach Punkte zu
holen. Der Rot=Weiß, VfR., ſteht verhältnismäßig günſtig in der
Ta=
belle — wie man es nehmen will. Er kann von ſeinem fünften Platz
überraſchend ſchnell an das Ende der Tabelle rutſchen, wenn er noch
mehr ſolche Spiele liefert wie am letzten Sonntag.
Ganz ſo peſſimiſtiſch braucht die junge Elf jedoch nicht zu ſehen.
Ein genauer Beobachter konnte bis jetzt feſtſtellen, daß bei den Rot=
Weißen nach einer Reihe ſchlechter Spiele ſtets ein neuer Aufſchwung
eintrat. Man bedenke: Nach der Niederlage gegen Arheilgen folgte
der 7:2=Sie/ gegen den Fußballſportverein Frankfurt. Wenn ſich die
Darmſtädter ihrer Stärke bewußt ſind, ſo werden ſie auch am Sonntag
gegen die Kickers gewinnen.
Die Offenbacher haben mit Rot=Weiß eine gewiſſe Unbeſtändigkeit
(das Symptom der Liganeulinge) gemein. Man darf ſie nicht
unter=
ſchätzen. Sie beſitzen eine robuſte Hintermannſchaft und einen nicht
ungefährlichen Sturm, der von Hopfenblatt raffiniert geführt wird.
Vor dem Spiel der Ligamannſchaften trifft die Ib=Jugend des
Platz=
beſitzers auf die Ib=Jugend des Polizeiſportvereins. Die zweite
Mann=
ſchaft ſpielt in Babenhauſen gegen den zukünftigen? B=Meiſter, während
ſich die rührige Paddlermannſchaft die Leichtathleten des Rot=Weiß,
V.f. R., als Gegner ausgeſucht hat.
Sportvereinigung 04 Arheilgen — Polizeiſportv. Butzbach.
Die Arheilger Handballer haben durch ihren bedeutungsvollen Sieg
über die komplette Elf des ſüdd. Meiſters, Sportv. 98, ihre Poſition in
der Tabelle weſentlich verbeſſert und gefeſtigt. Nach menſchlichem
Er=
meſſen dürften die Leute vom „Arheilger Mühlchen” kaum noch aus der
Bezirksliga zu verdrängen ſein. Man hatte im Anfang der
Verbands=
ſpiele dem Neuling auch nicht die geringſten Changen gegeben. Das gute
Abſchneiden inmitten ſo auserleſener Geſellſchaft iſt deshalb hoch
einzu=
ſchätzen und beweiſt, daß auch in Arheilgen der Handballſport
unaufhalt=
ſam marſchiert.
Noch ſind die Eindrücke des großen Spieles gegen Sportv. 98 nicht
verwiſcht und ſchon wieder ſteht am kommenden Sonntag das „Arheilger
Mühlchen” in Erwartung eines hochintereſſanten Handballſpiels.
Die Butzbacher Poliziſten haben am vergangenen Sonntag
großes Können und eine nicht unerhebliche Formverbeſſerung verraten.
Im Vorſpiel konnten ſie die Arheilger zu Hauſe hoch beſiegen. Ob ſie
dieſen Sieg im Rückſpiel bei der derzeit guten Form der Gaſtgeber
wie=
derholen können, ſcheint faſt ausgeſchloſſen. Die Platzherren werden zu
beweiſen haben, ob ihr gutes Spiel gegen Sportp. 98 keine
Auzughme=
erſcheinung wart
Kraftſport.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910 — Sportverein „Einigkeit 05"
Aſchaffenburg=Damm.
Heute beginnt die Rückrunde der Verbandskämpfe im
Mannſchafts=
ringen der Liga im 2. Kreis des Deutſchen=Athletik=Sport=Verbandes
von 1891. Als erſten Gegner empfängt deshalb der Kraftſportverein
Darmſtadt 1910 den Sportverein „Einigkeit 05” Aſchaffenburg=Damm
zum fälligen Retourkampf heute Samstag abend 7.30 Uhr in der
Ludwigshalle, Obergaſſe. Im Vorkampf gelang es den Darmſtädtern,
über den alten Ligakämpen mit 13:6 ſiegreich zu bleiben. Inzwiſchen
ſind die Dammer wieder zu ihrer alten Kampfkraft gelangt und haben
manchem ausſichtsreichen Kandidaten das Nachſehen gegeben und
kom=
men auch diesmal wit dem Beſtreben nach Darmſtadt, das
Vorkampf=
reſultat zu korrigieren. In Anbetracht der in Ausſicht ſtehenden äußerſt
ſpannenden Kämpfe wird auch diesmal mit einem Rekordbeſuch gerechnet.
Es wird noch darauf aufmerkſam gemacht, daß die Kämpfe infolge dev
mangelhaften Zugverbindung nach Aſchaffenburg pünktlich um 8 Uhr
beginnen.
Geſchäftliches.
Beſuch des Reichsernährungsminiſters.
Wangen i. A., 6. Nov. 28. Anläßlich des Beſuchs des
Reichs=
ernährungsminiſters Dr. Dietrich bei der württbg. Staatsregierung in
Stuttgart wurden von demſelben, in Begleitung des Herrn Miniſters
Dr. Beherle, Staatsrat Rau, Präſident Jehle Vertretern der
Land=
wirtſchaftskammer und des Verbands landw. Genoſſenſchaften,
anſchlie=
ßend auch die Milchw. Lehr= und Forſchungsanſtalt in Wangen i. A.
und u. a. der Großbetrieb der Firma Gebrüder Wiedemann,
Wangen, die Fabrik der berühmten „Adler Emmentaler” o. R. beſichtigt.
Der Herr Reichsminiſter und die ihn begleitenden Herren berfolgten
mit großem Intereſſe die einzelnen Arbeitsgänge in der Herſtellung
dieſes Qualitatserzeugniſſes. Beſonders intereſſant war den hohen
Gäſten neben den einzelnen Vorbereitungs= und Schmelzvorgängen in
den modernſten Maſchinen und Anlagen mit größter Leiſtungsfähigkeit,
die völlig automatiſche und hygieniſch in jeder Hinſicht einwandfreie
Verpackungsart.
Fernlehrkurſe für Haushaltungskunde.
Mit der fortſchreitenden Erkenntnis, daß Hauswirtſchaft ein
wich=
tiger Teil der geſamten Volkswirtſchaft iſt, wächſt das Verlangen der
Frauen, Haushaltungskunde zu erlernen, um Ihren Haushalt nach
wirt=
ſchaftlichen und kaufmänniſchen Grundſätzen führen zu können. Dieſem
Bedürfnis kommt die Sunlicht=Geſellſchaft in Mannheim=Rheinau durch
die Gründung eines Inſtituts für Haushaltungskunde entgegen. Durch
monatlich erſcheinende Sonderhefte werden Fernlehrkurſe abgehalten,
die ſämtliche Gebiete der Hauswirtſchaft (Haushaltungsführung,
Schnei=
dern, Geſundheitslehre uſw.) umfaſſen. Jede Hausfrau kann koſtenlos
Mitglied dieſes Fernlehrkurſes werden. Ausführliche Proſpekte ſender
das Sunlicht=Inſtitut für Haushaltungskunde in Mannheim=Rheinau
koſtenlos zu.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 17. Nov. 6.30: Gymnaſtik. O 12.45: Schulfunk.
Geſanglehrer Hofmann: Die Natur als Vorbild in der Muſik:
Schlimme Wetter in der Muſik; Regen, Wind. Gewitter. O 13.15:
Funkorch.: Konzert. O 15.05: Jugendſtunde, Liedervorträge
Frank=
furter Schulen: Oberlyzeum Eliſabethenſchule. „Es iſt ein Schnitter,
der heißt Tod.‟ O 16.35: Funkorch.: Alte Tanzmuſik. o 18.10:
Aus dem Roman Auf zwei Planeten”, von K. Laßwitz. o 18.30:
Briefkaſten. O 18.45: Kriminalkommiſſar a. D. Engelbrecht: Sizilien
und Tripolis. O 19.15: Ing. Schweitzer: Die wirtſchaftliche und
politiſche Bedeutung der Gewerkſchaften. O 19.45: Dr. Galliner:
Eindrücke vom internationalen Kongreß für Kunſtunterricht in Prag.
O 20.15: Bunter Abend. O Anſchl.: Berlin: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Samstag, 17. Nov. 10.30: Schallplatten. o 11: Nachrichten.
12.30: Wetterbericht. O. Anſchl.: Schallplatten. o 14:
Nach=
richten. O Anſchl.: Jugendſtunde. Elſa Pfeiffer, K. Köſtlin, Funkorch.
15.15: Unterhaltungskonzert. Mitw.: Herm. Grotz, Funkorch.
O
5: Frankfurt: Alte Tänze. O 18.15: Landgerichtsrat Leib=
O 16.
fried: Streifzüge durch das Verfahren in bürgerlichen
Rechtsſtreitig=
keiten: Hauptverhandlung, Rechtsmittel, Mahnverfahren,
Zwangs=
vollſtreckung. O 18.45: Dr. H. v. Bronsart, Hohenheim: Neue
Wege im Pflanzenſchutz. O 19.15: Handelsſchulaſſeſſor Dr. Wolff:
Einführung in die Buchführung: Geſchäftsgang nach amerikaniſcher
Form. O 20.15: Cello=Abend Edmund Kurtz. Flügel: W. Hahn.
Brewald: Sonate. — Haydn: Konzert. — Bach: Arie. — Schubert:
Die Biene. — Granados: Goescas. — Polony: Scherzo. o Anſchl.:
Funkbrettl. Leitung: C. Struve. Mitw.: Hilde Binder, Käte Mann,
Elſe Rüthel=Schaber, H. Hanus, Th. Brandt, K. Karner, Fred
Höger, C. Struve, Funkorcheſter. — U. a.: Tommy hat keine Angſt.
Komödie von Tilla Bunzl. Perſ.: Er, ein junger Mann ohne
Skrupel; Sie, ein blondes Mädchen; Kuhlicke, ein Biedermann;
der Chef, ein ſanguiniſches Temperament; Schutzmann. O. Anſchl.:
Funkbrettl der Komiker. Mitw.: Ferry Dittrich, Waldemar Franke,
K. Karner, M. Marx, W. Reichert, Funkorch. O Anſchl.: Nachrichten.
O 23.30: Tanzmuſik, Kapelle Albert Seeliſch,
Berlin.
Deutſche Welle. Sonnabend, 17. Nov. 10.15: Berlin:
Nach=
richten. O 12: Für die Schule: Ein Schubert=Kammermuſikabend.
O 13.30: Berlin: Nachrichten. o 14.30: Kinderbaſtelſtunde. Im
Zoologiſchen Garten: Wie unſere wilden Tiere fertig gemacht werden.
O 15: B. K. Graef: Sprechtechnik. O 15.30: Wetter und Börſe.
15.40: Louiſe Diel: Iſt die Amerikanerin verwöhnt? O 16:
Prof. Dr. Lampe: Die deutſche Bildwoche in Köln. o 16.30:
Hamburg: Modiſches in Wort und Lied. O 17.30: Min.=Rat a. D.
Falkenberg, M. d. R.: Was macht der Beamte in ſeiner Freizeit?
18: Fritz Ramin: „Die ewige Quelle‟. Dialog mit einem
Waſſerwerkarbeiter. O 18.30: Spaniſch für Anfänger. o 18.55:
Seidler=Winkler. Berliner Funkorcheſter. Spohr: Ouv. „Jeſſonda‟
Beethoven: Romanze F=dur. (Konzertm. Fr. v. Szpanowſki
Violine). — Lortzing: Fantaſie aus „Zar und Zimmermann”.
Grieg: Peer Gynt=Suite. — Wagner: Ouv. „Tannhäuſer”
Saraſate:
Smetana: Tanz=Suite aus „Die verkaufte Braut”.
Zigeunerweiſen. — Strauß: Wiener Blut. O. Anſchl.:
Preſſenach=
richten. O Danach: Tanzmuſik. Tanzorcheſter Fred Bird.
Sonnabend, 17. Nov. 16: Rechtsanwalt Dr. Karſen: Der
Klein=
garten im Spiegel des Rechts. o 16.30: Unterhaltungsmuſik auf
Unterhaltungsmuſik der Kapelle Gebr. Steiner. o 18.30: Dr. med.
Schrader: Krieg den Ratten. 19: Wolfg. Schwarz: Probleme der
Friedensſicherung. (Krieg und Friede im Kapitalismus.) o 19.30:
K. Linſki: Im Zukunftsland des Oſtens. (Mit Frau und Kamera
in Sibirien.) O 20: Mit dem Mikro durch Berlin, 2. Abend.
Vergnügungen (Komödie, Scala, Barberia). o Anſchl.:
Tagesnach=
richten. O Danach: Tanzmuſik. Fred=Bird=Tanzorcheſter.
KAdIO
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C. Boßler & Co G. m. b. H
Ernst-Ludwigstiaße 14
Telephon 2140. (16308a
Hauptſchriftleitung: Rudelf Maupe
Veranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feulſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenff: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantſe der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
[ ← ][ ][ → ] Börſe und Geidmarkt.
Die Entwicklung im Lohnkonflitt der Eiſeninduſtrie ſtand weiterhin
im Vordergrund der Erörterungen; doch wurde die Tendenz der Börie
hierdurch weniger berührt, da man die Lage günſtig beurteilt und von
Lörnherein zuverſichtlich eine Komeromißlöſung erwartete. Eine
Ver=
ſtärkung erfuhr dieſe optimiſtiſche Auffaſſung durch die Fällung des
Schiedsſpruch3 des Arbeitsgerichts, da man minmehr bei der betonten
Bereitwilligkeit beider Parteien zur Einigung ein ſchnelleres Ergebnis
erhofft. Man iſt in Börſenkreiſen der feſten Ueberzeugung, daß die
Be=
triebe ſpäteſtens am nächſten Wochenbeginn wieder ihre Tere öffnen
werden. Zwar mahnten die zwiſchendurch angeſtellten Betrachtungen
über die infolge der Ausſperrung entſtandenen und weiter entſtehenden
Koſten und über die ſich auch für die weiterverarbeitende Induſtrie
er=
gebenden Schäden in geringem Maße zur Zurückhaltung. Die Tendenz
blieb jedoch weiterhin freundlich und fand ihre Hauptſtütze wieder in
den anhaltenden Neuanſ kaffungen des Auslandes. Sowohl Frankreich
und Belgien wie England haben wieder umfangreiche Kaufocders
er=
reilt. Als Hauptkäufer trat jedoch Amerika, das ſich vor den
Präſident=
ſchaftswahlen eine merkliche Zurückhaltung auferlegt hatte, hervor.
Hierdurch wurde auch die Spekulation in Neuengagements angeregt.
Abgeſehen von der Probinz und hauptſächlich vom Rheinland, das für
Montan= und Kaliwerte weiter Intereſſe zeigte, biieb aber wieder der
berufsmäßige Effektenhandel der Hauptträger des Börſengeſchäfts, da
das an und für ſich ſckon minimale Intereſſe des Publikums am
Aktien=
markt kaum eine Steigerung erfuhr. Wie hier ſchon öfters erwähnt,
laſſen die Verwaltungen der Aktiengeſellſchaften in vielen Fällen immer
wieder jede Rückſictnahme auf den Aktionär vermiſſen. Das trifft nicht
nur für die Dividendenpolitik, ſondern auch in erhöhtem Maße auf die
Publikationspflichten zu Momente, wie beiſpielsweiſe das
Commu=
niqué der Harpener A.G. und die Borgänge bei den Gaggenau A. G.,
ſind naturgemäß dazu angeran, die Teilnahunsloſigkeir des Publikums
weiterhin zu verſtärken Eine Folgeerſcheinung iſt u. a. die jetzt mit
erheblihen Schwierigkeiten verknüpfte Unterbringung heimiſcher
In=
duſtrieobligarionen, die für den Fall, daß die Geſellſchaften genötigt ſind,
an den heimiſehen Kapitalmarkt heranzutreten, noch recht fühlbar ſein
wird. Einige Sonderbewegungen gaben der Börſe wieder das Gepräge.
Das Hauptgeſchäft haiten wiederum der Elektro= und Kalimaukt. Für
die Kaliwerte regten die Transaktionen im Burbach=Konzern noch
nach=
haltend an. Am Montanmarkt erhielt ſich durhweg eine freundlichee
Tendenz. Erhöhtes Intereſſe zeigte ſich für die Aktien der mittel= und
rſtdeutſchen Montanwerke. Erhöhte Umſätze fanden in den Aktien der
führenden Autofabriken ſtatt auf die günſtige Abſatzentwickelung
in=
folge der Auvomobilausſtellung. Etwas ſtärker traten wieder
Kunſt=
ſeidewerte hervor. Günſtige Mitteilungen über den Geſhäftsgang
ſtimulierten für die Aktien des Schultheiß=Oſtwerke=Konzern3; doch war
hier die Kursentwickelung ſchwankend. Der Schiffahrtsmarkt lag ruhig;
nur Lloyd, ebenſo Hapag, konnten ſich gegen Wochenende auf die
Ka=
pitalserhöhung hin etwas befeſtigen. Der Bankenmarkt ſowie die
übri=
gen Märkte zeigten kaum bemerkenswerte Veränderungen.
Hervorzu=
heben bleiben die Kursſteigerungen der Polyphon=Aktien und der
Maus=
feld= und Otavipapiere im Zuſammenhang wit der internarionalen
Kupferhauſſe. Am Kaſſamarkt konnte ſich gleichfalls die freundliche
Tei=
denz erhalten. Bevorzugt waren Braunkohlen= und Zemenhverte, ſowie
Lindſtröm, die als erſtes Papier die 1000=Prozent=Grenze erreichten.
Am Geldmarkt, der bis vor kurzem noch recht flüſſig war, trat gegen
Ende der Berichtswoche ein lebhafter Bedarf an Tagesgeld hervor.
An=
geſichts des bevorſtehenden Medio benötigt die Wirtſchaft größere
Be=
träge, und ſtellen auch die Termine für die Vermögens= und
Gewerbe=
ſteuer größere Anforderungen. Der Satz für Tagesgeld zog daraufhin
bis auf 6½—7½ Prozent an. Monatsgeld lag verhältnismäßig flüſſig
bei einem unveränderten Satz von 7¾4—8¾ Prozent. Die Umſätze au
Diskontenmarkt blieben ſehr geving. Der Satz blieb ebenfalls mit
6½ Prozent für beide Sichten unverändert. Auch Warenwechfel
wur=
den weſter zu 6¾ Prozent umgeſetzt. Die Ausſichten am Geldmarkt
werden im allgemeinen günſtig beurteilt, wozu die erfolgten Zahlungen
der Freigabeguthaben und die weiteren aviſierten Ueberweiſungen
bei=
tragen. Hinzu kommt, daß der November erfahrungsgemäß der
leich=
teſte Monat iſt. Zu beachten bleibt aber, daß der Dezember mit
ſtärke=
ven Anſprüchen folgt und die Situation am heimiſchen Geldmarkt
augen=
blicklich durch den geringen Geldbedarf der Wirtſchaft als
Folgeerſchei=
nung der Stillegungen in der nordweſtlichen Induſtrie umüberſichtlich
iſt. Die Entwicklung der internadionalen Geldmärkte gibt zurzeit zu
keinerlei Beunruhigung Anlaß.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
.
Die Metallhalbzeuginduſtrie im Oktober. Nach einem Bericht des
Zentralverbandes der deutſchen Metallwalzwerk= und Hütteninduſtrie
blieb die Geſchäftstäigkeit der Metallwalzwerkinduſtrie auch im Oktober
im allgemeinen unverändert ruhig. Die erneuten
Kupferpreiserhöhun=
gen zeitigten zwar ſtellenweiſe eine gewiſſe Belebung der Nachfrage,
doch war die Anregung des Marktes durch dieſe Preiserhöhungen
offen=
bar geringer als bei früheren Preiserhöhungen. Im September war
die deutſche Walzwerkproduktion unter dem Einfluß der geringeren
Zahl von Arbeitstagen etwas zurückgegangen, die Produktion iſt jedoch
im Oktober wieder geſtiegen. Trotz der nach wie vor feſtzuſtellenden
Zurückhaltung der Abnhmer iſt auch heute ein ausgeſprochener
Pro=
duktionsrückgang noch nicht feſtzuſtellen. Ganz allgemein wird nach wie
vor über die Schwierigkeiten im Auslandsgeſchäft geklagt. Die
Zah=
lungsweiſe der Kundſchaft war auch im Oktober unbefriedigend.
Gebrüder Adt A.=G., Wächtersbach. Das Geſchäftsjahr 1927/28
(per 30. Juni) ſchließt mit einem Bruttogewinn von 4,64 Mill. RM.
(im Vorjahre 3,53). Hiervon erfordern Materialverbrauch 1,90 (1,34,
Mill. RM., Generalunkoſten 1,11 (1,14) Mill. RM., Löhne und
Ge=
hälter 1,27 (103) Mill. RM., Steuern und Zinſen 0,30 (0,17) Mill.
RM. Bei unveränd. 0,16 Mill. RM. Abſchreibung ergibt ſich, wie ſchon
gemeldet, ein Verluſt von 73000 RM. (der Vorjahresverluſt von
210000 RM. wurde aus der Reſerve gedeckt). Der neue Verluſt ſoll
wiederum aus der Reſerve gedeckt werden, die ſich dadurch auf 0,30 Mill.
RM. ermäßigt, bei einem Aktienkapital von unveränd. 3,43 Mill. RM.
Der Entſchädigungsanſpruch dieſes ehemals elſaß=lothringiſchen
Unter=
nehmens beträgt 12,64 Mill. RM., wovon bisher 0,87 Mill. RM. gezahlt
wurden. Der Reſtanſpruch von 11,77 Mill. RM. dürfte nach dem
Schädenſchlußgeſetz noch 1 Mill. RM. erbringen, während in der Bilanz
nur ein Erinnerungspoſten von 1 RM. hierfür aufgeführt iſt. Das
laufende Geſchäftsjahr hätte eine weitere Umſatzſteigerung gebracht.
(Generalverſammlung am 30. November.)
Weinbrenuerei Scharlachberg A.=G., Bingen. Die Geſellſchaft
er=
mächtigte gleichfalls den A.=R. zum Abſchluß von
Intereſſengemein=
ſchaftsverträgen im Ansbachkonzern. Das Geſchäftsjahr (bisher 1. April
bis 31. März) wird auf das Kalenderjahr verlegt. Ueber das mit dem
31. Dezember ds. Js. abſchließende Rumpfgeſchäftsjahr könnten
hin=
ſichtlich der Ausſichten vovläufig noch keine näherem Angaben gemacht
werdem, da das Geſchäft in den heißen Sommermonaten ſehr ruhig
ge=
weſen ſei und erſt jetzt eine Erhöhung des Abſatzes zu erwarten ſteht,
Daimler=Benzwerke A.=G., Berlin=Stuttgart. Nach der „B.Z.a.M.”
liegt bei den Daimler=Benzwerken in Berlin und Stuttgart ein bis zum
19. November gültiges Angebot des belgiſchen Induſtriellen van
Rog=
gen vor, der die beiden belgiſchen Automobilfirmen Imperia und
Ex=
celſior kontrolliert und den belgiſchen Minerva=Werken naheſteht, auf
Uebernahme eines 14 Mill. RM. umfaſſenden Optionspaketes von
Daimler=Aktien zum Kurſe von 113 Prozent. Wie wir auf Rückfrage
bei zuſtändiger Bankſeite feſtſtellten, wurde dieſe Information weder
beſtätigt noch dementiert.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 16. November ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
Notie=
rung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) 151.75 RM.
— Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſenvorſtan=
des (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lie=
ferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium, 98 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190.— RM., desgl.
in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 194.— RM.; Reinnickel, 98= bis
99proz. 350.— RSN., Antimon Regulus 84.— bis 87.— RM.,
Fein=
ſilber (1 Kilogramm fein) 79.50—81.00 RM.
Die Berliner Metallnotierungen vom 16. November ſtellten ſich für
Kupfer: Januar bis April 138.25 (138.50), Mai bis September
138.50 (138.75), Oktober 138.50 (139.00), November 138.00 (139.50),
De=
zember 138.50 (138.75). Tendenz: ſtetig. — Für Blei: Januar bis
Mai 42.50 (42.75), Juni 42.75 (42.75), Juli 42.50 (42.75), Auguſt bis
Oktober 42.75 (43.00), Nohember 42.00 (43.50), Dezember 42.25 (42.50).
Tendenz ruhig..
Frankfurter und Berliner Effektenbörfe.
Frankfurt a. M., 16. Noo.
Nach der geſtrigen Unſicherheit konnte ſich zu Beginn der heutigen
Börſe eine feſtere und zuverſichtlichere Stimmung durchſetzen, da man
nach der neuerlichen Entwicklung der Dinge eine Bedrohung der
Re=
gierungskoalition nicht mehr befürchtet. Dazu kam die lebhafte
Nach=
frage, die wieder nach Spezialwerten, vor allem nach
Elektrizitäts=
aktien, angeblich auch von Auslandsſeite, einſetzte. Im allgemeinen
war die Geſchäftstätigkeit nicht bedeutend, doch ſchritt die Spekulation
auf den meiſten Marktgebieten zu Deckungskäufen. Durchſchnittlich
waren gegen die geſtrige Abendbörſe 1—2prozentige Kursbeſſerungen zu
verzeichnen. Bei größeren Umſätzen ſtärker anziehen konnten am
Elektromarkt Bergmann plus 3 Prozent, Licht u. Kraft mit plus 2½
Prozent und vor allem Schuckert, die in großen Poſten gekauft und um
4 Prozent im Kurs erhöht wurden. Später ſetzte ſich die
Kursſteige=
rung für Schuckert fort. Siemens lagen 3½ Prozent, A. E. G. 1½
Pro=
zent und Gesfürel 2 Prozent höher. Lebhaft gefragt waren wieder
Deutſche Linoleum plus 3 Prozent. Etwas regeres Intereſſe beſtand
ferner wieder für Reichsbankanteile, die 3 Prozent gewannen. Am
Bankenmarkt waren ferner Danatbank mit plus 2 Prozent etwas
ge=
fragter, während Commerzbank und Dresdner Bank nur behauptet
blieben. Montanwerte blieben infolge der immer noch wenig
erfolg=
reichen Einigungsverhandlungen vernachläſſigt, doch gab es auch hier
überwiegend kleine Kursbeſſerungen. Am Chemiemarkt konnten J. G.
Farben 1½ Prozent anziehen, Scheideanſtalt nach den geſtrigen
Tauſch=
operationen von alten gegen junge Aktien 1 Prozent erholt. Von den
Autoaktien lagen Daimler nach der Abſchwächung an der geſtrigen
Abendbörſe 2½ Prozent feſter, Adlerwerke erneut 1 Prozent anziehend.
Am Markt der Bauunternehmungen waren Hoch=Tiefbau weiter gefragt
und erneut 1½ Prozent feſter, angeblich auf günſtigen Geſchäftsgang.
Schiffahrtswerte waren gut behauptet. Deutſche Anleihen blieben
ver=
nachläſſigt, auch ausländiſche Renten weiter ſtill. Nach den erſten
Kur=
ſen konnte ſich die Tendenz zunächſt weiter etwas beſſern. Später
wurde das Geſchäft recht ſtill bei verſchiedentlich leicht abbröckelnden
Kurſen. Der Geldmarkt war im Zuſammenhang mit den
Steuerter=
minen ſtärker angeſpannt. Tagesgeld 7½ Prozent. Am Deviſenmarkt
zog der Markkurs etwas an. Mark gegen Dollar 4.1977, gegen Pfunde
20.351, London=Kabel 4.8480, Paris 124.09, Mailand 92.55, Madrid
30.08, Holland 12.07¾.
An der Frankfurter Abendbörſe konnten mäßige Umſätze
er=
zielt werden, trotzdem war die Börſe durchweg befeſtigt. Im
allge=
meinen waren Kurserhöhungen feſtzuſtellen. Auch die Nachbörſe war
feſt. Im einzelnen nannte man: Siemens 411, A.E.G. 189, J. G.
Far=
beninduſtrie 251, Dt. Linoleum 325½, Reichsbank 314½, Daimler 92½4,
Klever 114, Danatbank 291½, Rheinſtahl 136½
Berlin, 16. November.
Nach dem vorbörslichen Verkehr, der noch eine gewiſſe Zurüchhaltung
zeigte, eröffnete die Börfe etwas lebhafter und in durchaus freundlicher
Grundſtimmung. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe konnte ſich das
Ge=
ſchäft allgemein, in erſter Liwie aber am Elektromarkt, beleben. Nach
der nach Feſtſetzung der erſten Kurſe eingetretenen Belebung wurde das
Geſchäft im allgemeinen wieder weſentlich ruhiger und die Spekulation
ſchritt teilweiſe zu Geſvinnentnahmen. Gegen Schluß des offiziellen
Verkehrs engte ſich das Geſchäft weiter ein. Die Börſe ſchloß ruhig, aber
durchaus gehalten. Nachbörslich konnten ſich die Kurſe zumeiſt
behaup=
ten, gaben teilweiſe jedoch leicht nach.
g. E. 6
Augsb.=Nürnb. Maſch
alt .. .. .. . . ...
Bergmann. . . . . . . . .
Berl. Karlsruhe Ind
Berl. Hanb.=Geſ....
Braunkohl. Briketts
Bremer Wolle. . . . . .
Danatbank. . . . . . . . .
Deutſche Bank. . . . . .
Diskontogeſ. . . . . . . .
Dresdner Bank. . . . .
Deutſche Maſchinen.
Deutſche Erdöl .. . .
Deutſche Petroleum
Tynamit Nobel ....
Elektr. Lieferung ...
J. G. Farben. . . . . . .
Gelſenk. Berg. . . . . .
G. f. elektr. Untern. .
Han. Maſch.=Egeſt. . .
Hanſa Dampfſch. . . .
Hapag ..........."
Harpner. .. . . . . .. .."
Hemoor Zement. . . .
66. Weſteregeln .. 3. Lindes Eismaſch. . . . 1 289.— Loewe & Co. .. .. 168.— 38.5 ingel Schuh .."
. 33.25 * 162.— 162.— MannesmannRö O.* 168.— Ae
9 Niederlauſitzer Kohle 159.— 160,2 8.375 Nordd. Lloyd ...... 148.— 148. 138.— 137.5 Orenſtein. . . . . . . . ." 108.— 108.5 90.— 39.— Bolyphon ........" 11.— 491.75 19.25 19.— Rütgerswerke . . . . . . 104.75 04.5 71. 73.5 Sachſenwerke .. . . . . 39.— 138.5 25 jemens Glas ....." 140.— 141.— 24.75 * Ver. Glanzſtoff .. .. 89. 85.- 273.— er. Stahlwerke. . . . 9. 95.- 41.— 42.5 Volkſtedter Porzellan f2.* 5
63. 184.25 — Wanderer Werke. . . . 29.— 130.— 149.625 150.- Ziſſner Metall. . . . 156.— 158.— 135.5
1279.5 1 279.5 35.875 Wittener Gußſtahl .. 45.— 41.—
Deviſenmarkt.
Selſingforz ..
Wien ......."
Prag .......
Budapeſt .. . .
Sofia .......
Holland ....
Tslo ...... ..
Kopenhagen
Stockholm ..
London .....
Buenos Alires
Neu=Yorl ...
Belgien .... . 158.26
Italien ......."
Baris ........"
Schweiz .. . . . ..
Spanien. . . . . ..
Danzig ........
Japan . . . . . . . .
Rio de Janeiro
Fugoſlavien .. ..
Portugal .....
Athen ........"
Konſtantinopel
Fanada. . . . . . .
Uruguay . . . . . . .
11
vie
425
80.88
67.73
31.445
1.9
0.50 25
7.383
8.92
5.435
2.11
4.198
4.294
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 16. November. Zum
Wochen=
ſchluß verkehrte der Frankfurter Produktenmarkt weiter in ruhiger
Haltung. Die Grundſtimmung war jedoch infolge der erhöhten Aus=
landsnotierungen etwas freundlicher, doch blieben die Umſätze klein, da
die Händler infolge des weiter großen Inlandsangebots und der hohen
Forderungen von ſeiten der Provinz kaum Käufe vornahmen. Die
Preiſe blieben unverändert und notierten: für Weizen 23.10—2:
25,
Roggen 22, Sommergerſte 24—24.25, Hafer 22.75—23.25, Mais 22,25
bis 22.50, Weizenmehl 33.50—34.25, Roggenmehl 29.25—30, Weizenkleie
13.50—13.60 und Roggenkleie 13.75—14.
Berliner Produktenbericht vom 16. November. Die Produkoenbörſe
verkehrte heute in ruhiger, aber ſtetiger Haltung. Vom Auslande lagen
beſondere Anregungen nicht ver. Das Angebot von Weizen und Roggen
aus dem Inlande bleibt weiter verhältnismäßig klein und wird von
Mühlen und Händlern zu unvaränderten Preiſen aufgenonmmen.
Nach=
dem in den geſtrigen Nachmittagsſtunden noch etwas lebhafteres
Export=
geſchäft zu verzeichnen war, war heute von neuen Abſchlüſſen noch wenic
zu hören. Am Lieferungsmarkt kam das Geſchäft nur ſchleppend in
Gang. Für beide Brotgetreidearten ergaben ſich leichte Preisgewinne,
die auf einige Deckungskäufe zurückzuführen waren. Für Weizenmehl
kommt es auf underändertem Preisniveau vereinzelt zu Abſchlüſſen zun
ſpäteren Lieferung. Roggeniehl hat dauernd ſchwierigen Abſatz; das
Angebot der Mühlen iſt jedoch bei dem gegenwärtigen Preisniveau
keineswegs dringlich zu nemen. Hafer liegt etwa ſtetg. Der Konſum
mimmt das verhältnisnäßig geringe Angebot auf. An der Küiſte
be=
ſteht weiter Nachfrage für den Export. Gerſten in unverändeiter
Marktlage.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 16. Nob. (Prib.=Tel.)
Weizen: Anfangs konnten die Preiſe leicht anziehen auf die beſſere
Exportnachfrage bei kleineren Zufuhrem. Später kam es zu einer
vor=
übergehenden Abſchwächung auf vereinzelte Liquidationen im Dez.=Ware,
Mais: Der Markt war anfangs durch in den Anbaugebieten
nieder=
gegangene größere Regenfälle beeinflußt. Weiter regte die
Exportnach=
frage nach minderer Qualität in St. Louis an.
Roggen: Anfangs wurden Käufe in Dezember= und März=
War=
durchgeführt. Später drückten jedoch Verkäufe des Handels und ebenſo
die hinter den Erwartungen zurückhleibende Exportnachfrage.
Hafer: Hier entwickelte ſich eine recht lebhafte Nachfrage für
Loko=
ware und damit eine freundliche Tendenz.
New York, 16. Nov. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Abgaben und Liquidationen der Kommiſſionäre und
euro=
päiſcher Häuſer drückten anfangs auf die Preiſe. Später bewirkten
Deckungen der Spekulation eine teilweiſe Erholung.
Zucker: Die Gerundſtimmung war heutze als ſtetig zu bezeichnen.
Anfangs beobachtete man Liquidationen der Kommiſſionäre. Dann aber
ließem Käufe für kubaniſche Rechnung die Preiſe etwas gewinnen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 16. Nov.*
Getreide. Weizen: Dez. 116½, März 121½, Mai 124½;
Mais: Dez. 85½, März 87½, Mai 90½: Hafer: Dez. 48½, März
45¾, Mai 46½; Roggen: Dez. 10258, März 105½, Mai 108.
Schmalz: Nov. 11,50, Dez. 11,55, Jan. 1929 12,07, März
12,25.
Fleiſch. Rippen: Dez. 11,30, Jan. 11,47½: Speck, loko 11,25;
leichte. Schweine 8,60—9,15, ſchwere Schweine 8,85—9,15;
Schweinezufuhren: Chicago 27 000, im Weſten 95 000.
Baumwolle: Dezember 18,90, Januar 19,04.
Es notierten nach Meldungen aus VewYork am 16. Nov.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 159½, Hartwinter 132½
Mais, neu angek. Ernte 99½: Mehl, ſpring wheat clears 5,75
bis 6,00; Fracht: nach England 3,0—4,0 Schilling, nach dem
Kontinent 16—17 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,25: Talg, extra, loſe 9¼,
Kakav. Tendenz: willig; Umſatz in Lots: 271 Loko: 10%;
Nobember 9,45, Dezember 9,60, Januar 1929 9,72, Februar 9,89
März 10,10, April 10,23, Mai 10,11, Juni —, Juli 10,51,
Auguſt — September 10,71.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Gerüchte, die von einer Verbindung der Opelwerke mit
den General Motors etwas wiſſen wollen, entſprechen, wie der
WTB.=Handelsdienſt auf eine Anfrage erfährt, nicht den Tatſachen.
In der Klage einer Frankfurter Gruppe gegen den bayeriſchen
Staat wegen Aufwertung der baheriſchen Grundrentenbriefe, in der
geſtern Termin ſtattfinden ſollte, wurde die Angelegenheit neuerlich
auf den 24. 1. vertagt.
Der Aufſichtsrat der Deutſchen Mühlenvereinigung A.=G. hat ſich
mit dem Abſchluß für das erſte Geſchäftsjahr (5. 1. 1228 bis 30. 6. 1928
beſchäftigt. Es wirde beſchloſſen, der demnächſt ſtattfindenden
General=
verſammlung die Verteilung von 6 Prozent Dividende r. t. auf das 10
Mill. RM. betragende Aktienkapital vorzuſchlagen.
Wie aus Helſingfors gemeldet wird, hat die Bank von Finnland
den Zinsfuß von 6½ auf 7 Prozent erhöht.
Finanzminiſter Popoviei hat die Erklärung abgegeben, daß die
rumäniſche Regierung die Nationalbank ermächtigt habe, das
Abkom=
men mit den Emiſſionsbanken zum Zwecke der Stabiliſierung der
rumäniſchen Währung zu unterzeichnen.
Den ſoeben veröffentlichten Angaben zufolge betrug die
Kohlen=
förderung auf ſämtlichen Kohlengruben der Sowjetunion im
verfloſſe=
nen Wirtſchaftsjahre (1. Oktober 1927 bis 30. September 1928) 34 Mill.
Tonnen gegen 31 Mill. Tonnen im Vorjahre.
Die Kohlenförderung im Donezgebiet betrug im Oktober ds. Js
2084 000 Tonnen gegenüber 1 770 000 Tonnen im September oder
94,3 Prozent des Monatsplanes. Auf einen Arbeiter entfielen im
Tagesdurchſchnitt 0,455 Tonnen gegen 0,524 Tonnen laut Programm.
2% Dtſche, Reichs.
anleihe von 1927
60 Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bay.
Freiſtaa=
von 1927 ....."
6% Sachſen
Frei=
taat von 1927.
79
ThüringerFrei=
ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch.
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . ..
88 Bad.=Bad.v. 26
Berlin v. 24...
O Darmſtadt v. 26
O Frkf. a. M. v. 26
70 Mainz v. 26..
8% Mannh. v. 26
Nürnberg v. 26
Berl. Hyp.;B1.
Frkf. Hyp.Bk..
Pfbr.,
Heſſ. Landesbk.
Kom. Landes
unk Darmſtadt.
Mein. Hyp. Bk.
Pfälz. Hyp. Bk.
Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
871.
78.5
79.25
98.5
84
51.3
14.9
C.075
79.5
78.5
R.5
97.5
97.
97
97.25
8S
85
93.8
85
81.5
98
97
8% Rhein. Hyp.=B
Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit ...
o Südd. Bob.,
Cred.=Bank ...
820 Württ, Hyp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
+ Ausl. Ser. I
* „ Ser.II
6% Daimler Benz
von 27......."
% Klöckner=Werke
Berlin v. 26..
70 Mainkrw.v. 26
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtcHäffner
von 26 ........"
6% Bosn. 2. E. B.
v. 1914 ....."
41/.% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ..
Oſt. Goldrente
4½
4:/,%o Rum. Gold
on 1913 ... . .."
Türk. Admin.
4% „ 1.Badgad
Zollanl.
4:/, % 1913 Ungarn
4/,2 1914
4% Ung. Goldr ..
Aktien
Alig. Dt. Creditanſt.
Zk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Frankfurter Kursbericht vom 16. November 1928.
97.75 Darmſt. u. Nt.=Bk 289 97.5 Deutſche Bank ... 167.5 „Eff.=u. Wechſel= bank .. . . . . . . ." aa A Vereinsbank 101 94.5 Diskonto=Geſellſch. 162.5 Dresdener Bank .. 167.5 Frankf. Bank.. . . . 117 „ Hyp.=Bk. ... .." 147 50.25 Pfdbr.=Bk. . . . .5 66 Gotha. Grundkr. B. 32.5 Mein. Hyp.=Bank. 37.25 Metallbank. . . . . . . 136 Mitteld. Creditbk. 207 74 Nürnb. Vereinsbl 160 dſt. Creditanſtalt. A.5 92.5 Pfälz. Hyp.=Ban k. 15c 84.1 Reichsbank=Ant. . . 312.5 Rhein. Creditbl. . . 24.75 85 Hyp.=Bank. züdd. Bod.=Cr. Bk — Wiener Banwerein— 15 — A.=G. f. Verkehrsw 173 35 Eiſenb.=Geſ..
70 Dt. Reichsbahn Vorzge. .. . . .." 91.75 Hapag
...... 149.5 d....
Nordd. 143.75 Schantung=Eiſenb — Südd. Eiſenb.=Geſ. 118.75 13:1, Accum. Berlin. 26.3 Adlerw. (v. Kleher) 114.25 6‟ AEG. Vorzug
50 88. B6. 2: AEG. Stamm. . . 187.5 135.75 Baſt Nürnberg .. 123 Bergm. El. Werk el2: BrownBroverickCie 152 186.5 Brünina & Sohn. 1125.5
Buderus Eiſen ...
Cemen Heidelber,
Karlſtad
Chem. Werke Albert
Fabrik Milch
Daimler=Benz...
Dt. Atl.=Telegr. . .
Eiſenh. Berlin
Frdöl
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwerk
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer.=Ge
Eſchw. Bergwerk
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
Faber, Joh., Bleiſt
F. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter)
Frkft. Gas ......"
Hof......"
Geiling & Cie..."
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen ..
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bülfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....
Hochtief Eſſen ...."
Holzmann, Phil. . .
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm 88.75
Kali Aſchersleben.
„ Salzdetfurth
Weſteregeln ./288
Kammgarnſpinn ./26d
Karſtadt, R... . ...
Klein. Schanzl. . . .
Klöcknerwerke
Kraftw. At=Württ.
Lahmeyer & Co...
Lech. Augsburg ..
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt
Lainkr.=W. Höchſt.
ginz. Akt.=Br.. . .
annesm. Röhren
Mansfeld. Bergb.
tars=Werke ...."
Metallgeſ. Frankft.
Niag. Mühlenbau
Motorenfb. Darmſt.
Reckar). Fahrzeug.
Nicvlay, Hofbr. . . . 157
Sberbedar/ ..
Oſterr. AlpineMon
Otavi Minen ...."
Peters Union Frrf. /105.71
Phönix Bergbau..
Reiniger, Gebb.. . . /115
Rh. Braunkohlen
„ Elektr. Stamm
Stahliverke ..
Riebeck Montan. .
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke . . . .1405
240
202
4.
225
135.5
184
87.*
136 25
175
77
92.75
145
19.9
138.75
196-,
40.5
249.5
A
A2.
91.25
272.75
121.25
169.5
136
102
134.5
8
133.25
89.5
240
113.
287
196
Ta4
109
88.3‟
166
320
97.5
114
63
13
20.25
101
189
34.75
63.5
14.75
61
93.25
79
135.75
Aae
Schachtleben A.G.
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfabr
Schriftg. Stempel
Schuckert, Elektr.. .
Schwarz Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
jiemens & Halske.
Südd. Immobilien
Zucker=AC
Strohſtoff. Ver.. . /275
Tellus Bergbau..
Thür. Lief.=Geſ...
Tucher=Brauerei..
Unterfr. Krs.=
Elek=
tr.=Verſ. .....
Beithwerte .
Ver. f. Chem. Ind.
Gummifabrit
Berlin=Fran!
Laurahütte
tahlwerke
Ultramarin.
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin
Voigt & Haeſfner.
Wayß & Freytag.
Wegelin Rußfabrik
Werger Brauerei..
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Af
199.5
221
1u59
Nummer 320
Samstag, den 17. November 1928
Seite 13
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(,15718)
Seite 14
Samstag den 17 November 1926
Nummer 320
Rf
U
Urheberrechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau (Sa.).
Nachdruck verboten.
20)
In tiefem Sinnen blickte Hanns=Martin auf den kühlen
Stein, unter dem ein ſo heiß und leidenſchaftlich empfindendes
Herz ruhte, und plötzlich überkam ihn ein tiefes, inniges
Erbar=
men mit der Unglücklichen, die geliebt und gelitten hatte: — mehr
gelitten vielleicht, als die Aufzeichnungen ahnen ließen!
Mit einer raſchen Bewegung nahm er die rote Roſe, die am
Abend zuvor in ſeinem Zimmer geſtanden, und die er den
gan=
zen Tag über im Aufſchlag ſeines Jacketts getragen hatte, und
legte ſie auf den ſchimmernden Marmor. — Wie eine ſcheue
Lieb=
koſung war es für die, welche Blut von ſeinem Stamm in den
Adern gehabt hatte, und den Namen derer trug, die all ſein
Den=
ken erfüllte, ſeit ihn das Schickſal hierher geführt hatte. —
Raſſow wandte ſich zum Gehen. Aber, ehe er die Steinplatte
wie der ſchloß und die Stufen hinabſtieg, wandte er ſich noch
ein=
mal um. Wie ein tiefroter Bluttropfen leuchtete auf dem
ſchim=
mernden Weiß die Noſe und jetzt — — jetzt ſah er in dem roſigen,
dämmernden Zwielicht zu Häupten des Sarkophags die ihm
ſchon ſo dertraute Erſcheinung, ſah, wie ſie die Hände nach ihm
ausſtreckte ind ihm zunickte mit einem ſo ſüßen Lächeln, daß es
ihm, der ſich doch frei wußte von aller Sentimentalität, wie ein
Sihluchzen in der Bruſt emporſtieg. —
Die Geſtalt zerfloß, und nun lag alles wieder im matten
Halbdunkel. — Vorſichtig, als fürchte er, die Ruhe der Toten
durch ein lautes Geräuſch ſtören zu können, ließ Hanns=Martin
die Steinplatte herab. — Dann ſchritt er aufrecht den Gang
hinunter, und in ihm war eine ernſte, faſt weihevolle Stimmung,
als habe dieſe Stunde ihn freigemacht von allem Grauen von
dem, was Gottes Wille dem grübenlden Menſchenverſtand
ver=
ſchloſſen hatte, als, ſei er gewiß, daß er nun den Weg finden
würde, um eine alte Schuld zu ſühnen, und daß ihm ſelbſt ein
reines, ſchönes Glück erbluhen werde, frei von dem Fluch
ver=
gangener Zeiten. —
Als Raſſow ſein Zimmer betrat, umfing ihn eine wohlige
Wärme. Lautlos ſchloß er die Tür hinter ſich und drückte den
Griff nieder, dann öffnete er das Fenſter, um die friſche, kühle
Nachtluft hereinzulaſſen. —
Wie ein goldener Strom flutete das Mondlicht über die
Baumwipfel hin, ließ das mit einer grünen Patina bedeckte
Kupferdach des „roten Turmes” aufleuchten, wob ſeine, bläuliche
Shleier um die ſeltſam verſchnörkelten Zinnen und lagerte breit
hingegoſſen, gleich einem Meer voll Licht und Glanz über der
weiten, ſchweigenden Pußta. —
Hoch droben, in den Lüften, klang metalliſcher, ſchwirrender
Schwingſchlag, ſchriller Schrei des nach Süden ziehenden
Waſſer=
wilds, — ſonſt kein Laut, Totenſtille, ſelbſt der Nachtwind
ſchwieg. —
Hanns=Martin zog ſeine Uhr und ließ den Deckel
aufſprin=
gen, — Herrgott, ſchon drei durch, da war es höchſte Zeit, endlich
Schicht zu machen! Aber der Schlaf wollte nicht kommen.
Schließ=
lich ſtand Raſſow auf, legte noch ein paar Buchenklötze
auf das gloſtende Kaminfeuer und holte ſich den „Fauſt”; denn
dies Wachliegen und in das Dunkel ſtarren wurde auf die Dauer
unerträglich — Und wieder zog ihn dieſe gewaltigſte Dichtung,
die je ein Staubgeborener ſchrieb, in ihren Bann, — zart, ganz
zart duftete die rubinrote Roſe, und hinter dem Kaminſims
zirpte das Heimchen.
„Alles Vergängliche
Iſt nur ein Gleichnis,
Das Unzulängliche,
Hier wirds Ereignis,
Das Unbeſchreibliche,
Hier iſt’s getan —
Das Ewig=Weibliche
Zieht uns hinan!“
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Tief aufatmend legte Hanns=Martin das Buch aus der
Kand. — Droben hob ſchnarrend und knarrend die Turmuhr aus,
ſchlug ſieben hallende, klingende Schläge, draußen dämmerte ein
milchig=grauer, opaliſierender Schein, der beginnende Morgen,
und drüben im Park ſpektakelten die von ihren Schlafbäumen nach
den Feldern abſtreichenden Krähen. —
Mit einem Satz ſprang Raſſow aus dem Bett. — Gott ſei
Dank, daß dieſe endlos lange Nacht endlich vorüber war! UInd
merkwürdig, trotzdem er keine Sekunde geſchlafen hatte, fühlte
er ſich vollkommen friſch. — Der Tag war erwacht, ein ſtrahlend
ſchöner Herbſttag von einer farbenſatten Leuchtkraft, wie ſie nur
das Steppenland des ſüdöſtlichen Europas, die Ebene, kennt.
Neben dem Fenſter gurrten ein paar Tauben, drunten, auf
dem Hof rief ein Pfau ſein „Ge—rau! Ge—rau!” und nun
ſchoſſen dort, wo über den Kronen der Parkbäume winzige,
weiße, an den Rändern roſafarben getönte Zirruswölkchen im
Aether ſchwammen, funkelnde, flammende Strahlengarben empor
ſiegreich begaun das Tagesgeſtirn ſeinen urewigen Lauf.
Und während Hanns=Martin die Tür hinter ſich ſchloß und
den noch im dämmernden Zwielicht liegenden Flur betrat,
klan=
gen ihm die Worte des größten Dichters aller Zeiten nach:
Ihr Anblick gibt den Engeln Stärke,
Wenn keiner dich ergründen mag,
Die unbegreiflich hohen Werke
Eind herrlich wie am erſten Tag!”
9. Kapitel.
Iu atemloſer Spannung hatten Sylvia und Koloman
Raſſows Bericht gehört.
„Das iſt doch einfach unglaublich!” Graf Tarouka ſchob
ſeinen Stuhl zurück und ging mit langen Schritten auf und ab.
„Da glaubt man wenigſtens, ſeine eigenen vier Pfähle zu kennen,
und dann — alſo, die Geſchichte muß ich mir ſofort anſehen!“
„Und ich komme mit!” meinte das junge Mädchen lebhaft,
„So etwas erlebt man doch nicht alle Tage.”
Hanns=Martin räuſperte ſich.
„Hm, Gräfin, ich bezweifle nur, daßlmein Zimmer ſchon
auf=
geräumt iſt —
Sie lachte und wurde ein klein wenig rot.
„Ach ſo — na, das iſt wohl ein Ausnahmefall, und ich kann
ja die Augen zumachen —
„Los, Herrſchaften!” drängelte Koloman, „ſonſt kommen
wo=
möglich noch die Leute hinter die Sache und dann iſt im
Hand=
umdrehen die ſchönſte Spuk= und Räubergeſchichte fertig, aber,
natürlich, den Gang laſſe ich gleich zumauern, die Nachbarſchaft
iſt denn doch etwas zu unbehaglich!
In Raſſows Stube, die Graf Tarouka vorſichtshalber
ver=
ſchloß, gab es noch einen kleinen Aufenthalt, denn Hanns=Martin
mußte erſt die Taſchenlampe zu ſich ſtecken, und dann beſtand er
darauf, daß Sylvia einen Lodenmantel von ihm umhängte, denn
die Luft in dem Gang ſei kühl und feucht, man könne ſich den
ſchönſten Schnupfen holen.
Der Mechanismus der Geheimtür funktionierte auch diesmal
ſo prompt, als ſei die Anlage eben erſt fertiggeſtellt worden. —
„Puh!‟ Das junge Mädchen zog das Näschen kraus. „Hier
riecht es, ja ſcheußlich, faſt wie im Kohlenkeller!“
„Ja — und nun bitte Vorſicht!” Raſſow, der voranging,
leuchetete die Stufen ab und bot Sylvia die Hand. „So, Gräfin,
jetzt geht es geradeaus und dann kommt wieder eine Treppe. —
Achtung, hier liegt ein losgeſprengter Felsbrocken!”
Zehn Minuten ſpäter ſtanden die drei in der Gruft.
„Weißt du, mein Junge‟ — Graf Koloman dämpfte
unwill=
kürlich ſeine Stimme —, „das macht dir ſo leicht keiner nach, bei
Nacht und Nebel hier einzudringen, — ich beneide dich um deine
Nerven!“
„Weshalb? Es war gar nicht einmal perſönlicher Mut —
denn wenn uns die Lebenden in Ruhe laſſen, die Toten tun uns
ſicher nichts! —, ſondern Neugier, meinetwegen Abenteurerluſt,
das liegt uns einmal nun ſo im Blut noch von früheren Zeiten
her, und dann — ich wußte ja auch gar nicht, wohin der Gang
eigentlich führte.”
—!"
„Na, — immerhin".
Gräfin Sylvia hatte die Roſe entdeckt.
„Haben Sie die Roſe dorthin gelegt, Herr von Raſſow?”
V
„Ja, heute nacht
Da ſah ſie zu ihm auf mit einem ſtrahlenden Blick, und in
ihren Augen, die ſo tief und rein waren wie ein ſtillruhender
Bergſee, ſchimmerte es feucht.
„Ich danke Ihnen, das war lieb!” ſagte ſie leiſe.
Koloman wandte ſich um.
(Fortſetzung folgt.)
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rung Svermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver= Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann
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daß der Schwerkraftwagenbau in neue Bahnen gelenkt wird.
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teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
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ſtandes tritt.
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Darmſtadt, den 17. September 1928.
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Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
Wirts Ludwig Büſcher in Darmſtadt im Grundbuch
ein=
getragen war, ſoll
Donnerstag, den 22. November 1928, nachm. 3½, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 13. September 1928
in das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
(15442a
Darmſtadt, den 20. September 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk V, Band XX, Blatt 134
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann
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1370a
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Seite 16
Samstag, den 12. November 1928
Nummer 320
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