Ginzelnummer 10 Pfennige
A4
A
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche iAuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit = verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrſchten nur mit Queſſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 306
Samstag, den 3. November 1928. 191. Jahrgang
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Rabatt weg. Banklonto Deutſche Bank und Darme
ſädter und Nationalbank.
Eine notwendige Abwehr.
ochmals „Frankfurter Monopoliſierungsbeſtrebungen‟ — Die Bedrohung
er heſſiſchen Nachbarſtädte. — Soll ſo die „Verwaltungsreform” ausſehen?
Nachdem wir in unſerer Nr. 302 vom 30. Oktober
Veranlaſſung hatten, unter der Ueberſchrift „Frankfurter
Monopoliſierungsbeſtrebungen” Stellung zu nehmen
gegen die auch in einer Kundgebung der Frankfurter
Handelskammer zum Ausdruck gekommenen Verſuche,
die Intereſſen Frankfurts auf Koſten der heſſiſchen
Nach=
barſtädte, insbeſondere Darmſtadts und Mainz,
zu fördern, erhalten wir jetzt von der Induſtrie= und
Handelskammer Frankfurt a. M. nachſtehende Zuſchrift:
Der Heſſiſche Verkehrsverband in Darmſtadt
in einer „Frankfurter Begehrlichkeit” überſchriebenen
Veröſ=
tlichung heftige Ausfälle gegen die Vorbemerkungen zu der
n uns veröffentlichten Karte des rhein=mainiſchen
Wirtſchafts=
diets gerichtet und uns „rückſichtslofe einſeitige Bereicherung
Laſten anderer” vorgeworfen. Wir ſtellen demgegenüber feſt,
ß wir in dieſer Vorbemerkung lediglich den gegenwärtigen
Zu=
nd der Verwaltungsorganiſation dargeſtellt haben und daß
r in keinem Fall die Wegnahme oder Verlegung von Behörden
ch Frankfurt verlangt haben außer in dem Fall des
Landes=
anzamts Kaſſel. Hier ſind wir allerdings der Ueberzeugung,
ß es ein unhaltbarer Zuſtand iſt, wenn die maßgebende
Steuer=
hörde der Provinz 200 Kilometer von der Stadt entfernt iſt,
u der die Steuern, Zölle und Verbrauchsabgaben im
weſeni=
den aufgebracht werden. Wenn der Heſſiſche Verkehrsverband
sführt, „es ſei wohl das erſte Mal, daß mit ſolcher brutalen
fenheit von einer maßgebenden Frankfurter Stelle die
Weg=
hme einer bedeutenden Behörde von der Heſſiſchen Landes=
Liptſtadt Darmſtadt verlangt werde”, ſo iſt er anſcheinend nicht
rüber unterrichtet, daß der Reichstag in einem Beſchluß vom
Dezember 1927 die Beſeitigung der im Reich entbehrlichen
hörden, insbeſondere der Landesfinanzämter und der
Oberpoſt=
rektionen verlangte, und daß daraufhin die
Reichspoſtverwal=
ig eine Vorlage über die Aufhebung verſchiedener
Oberpoſt=
jektionen, u. a. auch der Oberpoſtdirektion Darmſtadt, machte.
Wir ſind uns bewußt, bei unſeren Beſtrebungen nach
Schaf=
nig einer vernünftigen Verwaltungs=Organiſation keinerlei
ein=
tigen Intereſſen zu verfolgen. Die Induſtrie= und
Handels=
imer Frankfurt a. M./Hanau vertritt keineswegs lediglich die
tlichen Intereſſen der Stadt Frankfurt a. M. Zu ihrem Gebiet
hören die Städte und Kreiſe von Hanau, Fulda, bis Gersfeld
d Hünfeld. Sie hat ferner als Vorort des Verbandes der
ſſen=Naſſauiſchen Induſtrie= und Handelskammern auch die
rtereſſen der Städte und Bezirke von Wiesbaden, Limburg,
illenburg und Wetzlar zu vertreten.
Von dieſem Standpunkt ausgehend, haben wir ſtets betont,
ß es nicht Aufgabe der Vertoaltungsreform im Rhein=
Maini=
gen Wirtſchaftsgebiet ſein kann, die zuſtändigen Behörden in
rankfurt a. M. zu konzentrieren und dadurch die berechtigten
In=
reſſen der Städte des Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebiets zu
rletzen. Geleitet von der Ueberzeugung, daß
lirchdie Mitarbeit allerbeteiligten Städte und
örperſchaftendie Löfungdes großen Problems
an beſten gefördert werden würde, haben wir
ets den Standpunkt vertreten, daß es bei
ver=
ändnisvoller Zuſammenarbeit gelingen müſſe
keverſchiedenen Intereſſen auszugleichen und
inen gemeinſamen Plan für die Behörden=
Or=
aniſation und Verteilung aufzuſtellen. Wir
be=
nuern es daher beſonders, daß der Heſſiſche Verkehrsverband
att den Weg der Verhandlungen zu beſchreiten, in der
Oeffent=
chkeit gegen uns Angriffe erhoben hat, die wir als
ungerechtfer=
gt in der Sache und maßlos in der Form entſchieden
zurück=
eiſen müſſen.
Wir glauben, daß mit einer ſolchen Polemik
en Intereſſen Darmſtadts und aller Städte
es Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebiets nicht
edientiſt, ſondern ſind überzeugt, daß die=Zeit
ber diejenigen hinwegſchreiten wird, die den
roßen Gedankender Staats= und
Verwaltungs=
eformmit den Argumenten lokaler
Intereſſen=
olitik bekämpfen wollen.
* Wir möchten demgegenüber doch feſtſtellen, daß dieſe
Aus=
inanderſetzung ganz gewiß nicht von Heſſen aus provoziert
wor=
en iſt, und wir können es nur begrüßen, wenn die Frankfurter
Handelskammer nunmehr feſtſtellt, daß es nicht Aufgabe der Ver=
Haltungsreform ſein könne, alle in Frage kommenden Behörden
e Frankfurt zu konzentrieren. Da wir ja aber leider ſchon
mehr=
ach derartigen Tendenzen begegnet ſind, wird, man auch in
Frankfurt verſtehen müſſen, daß die neuliche Veröffentlichung in
eſſiſchen Kreiſen einen Sturm berechtigter Entrüſtung ausgelöſt
at. Von beſonderer Seite erhalten wir zu der ganzen Frage die
rachfolgende Zuſchrift:
So geht es nicht!“
Ein Wort zur Verwaltungsreform.
Die Induſtrie= und Handelskammer
Frank=
urt a. M. gibt eine „Karte der Verwaltungsorganiſation im
Rhein=Mainiſchen Wirtſchaftsgebiet” heraus und fügt dieſer
Tarte ein Erläuterungsheft an. In dieſer Beſchreibung wird
richt nur der bisherige territoriale Zuſtand unſeres Gebietes
ge=
childert, es werden vielmehr in mehr oder minder klarer Weiſe
m Ergebnis folgende drei Forderungen erhoben:
1. Der Sitz des Landesfinanzamts für unſer Gebiet
muß von Darmſtadt und Kaſſel nach Frankfurt a. M. verlegt
Tverden.
2. Die Bezirke der Oberpoſtdirektionen Darmſtadt
und Kaſſel ſind zum mindeſten ſtark zu beſchneiden mit dem
Er=
gebnis, daß alsdann für ein Weiterbeſtehen der Oberpoſtdirektion
Darmſtadt kein Raum mehr ſein wird.
3. Die Möglichkeit der Einflußnahme der
Reichsbahn=
direktion Mainz auf von Frankfurt ausgehende Strecken iſt
mißſtändig. Der Bezirk der Direktion Frankfurt muß daher
aus=
gedehnt werden. Dies iſt nur möglich, wenn der Mainzer
Bezirk beeinträchtigt wird. Naheliegende Folge: Der
Bezirk Mainz wird ſo klein, daß das Weiterbeſtehen einer
Reichs=
bahndirektion in Mainz unwirtſchaftlich wird.
Gegen dieſe Aſpirationen Frankfurts, die den Wunſch nur
zu deutlich werden laſſen, beſonders maßgebende Behörden in
Frankfurt zu zentraliſieren, hat in klarer Weiſe der Heſſiſche
Verkehrsverband Stellung genommen. Der
Verkehrsver=
band verlangt, daß die Intereſſen, der benachbarten heſſiſchen
Städte — es handelt ſich neben der Landeshauptſtadt Darmſtadt
namentlich um die größte heſſiſche Stadt Mainz, auf deren
Reiché=
bahndirektion es abgeſehen iſt — bei der Neuregelung nicht
be=
nachteiligt werden.
Es war klar, daß Frankfurt, das durch ſeine
ein=
ſeitige Veröffentlichung ſeinerſeits die
unlieb=
ſame Auseinanderſetzung heraufbeſchworen hat,
durch die Ausführungen des Verkehrsverbandes ſich betroffen
fühlt. Wenn aber in einer Frankfurter Stimme davon die Rede
iſt, „daß ſich gewiſſe heſſiſche Kreiſe in einer wirklich
unbegreif=
lichen Angſtpſychoſe vor einem angeblichen Frankfurter Stadt=
Imperialismus befinden”, ſo kann man ſich in Frankfurt getroſt
verſichert halten, daß dem keineswegs ſo iſt und daß man in Heſſen
Nerven und Humor nicht fo leicht verliert. Was man
heſſiſcher=
ſeits aber nicht dulden kann, iſt eine Art des Vorgehens wie
das hier von Frankfurt aus beliebte. Man ſtellt ſeinerſeits Pläne
auf und fordert, ohne vorher mit der anderen Seite in
Ver=
bindung zu treten.
So geht es nicht! Die bereits angeführte Frankfurter
Stimme ſpricht im Schlußſatz davon, daß man „über eine rein
egozentriſche Einſtellung auf beiden Seiten (im Original
geſperrt!) hinauswachſen” müſſe.
Dieſe Frankſurter Auffaſſung weiſt den allein richtigen
Weg: Man trete nicht mit einſeitigen Kundgebungen an
die Oeffentlichkeit, man gebe nicht Denkſchriften heraus, die vom
einſeitigen Standpunkt diktiert ſind, man ſetze ſich vielmehr in
freundnachbarlicher Geſinnung mit dem Verhandlungsgegner an
einen Tiſch und berate gemeinſam über
Löſungsmöglich=
keiten, die von allen Beteiligten als tragbar anerkannt werden
können. Das Ergebnis dieſer Beratungen veröffentliche
man gemeinſchaftlich. Geht man ſo vor, ſo werden
un=
vermeidlich auch von heſſiſcher Seite nicht gern geführte
Ausein=
anderſetzungen unterbleiben können, wie ſie im vorliegenden
Falle, durch
die Frankfurter Veröffentlichung
hervorgerufen, unausbleiblich waren.
Um über dieſe notwendigen Feſtſtellungen allgemeiner Art
hinauszugelangen, im Nachſtehenden ein kurzer Vorſchlag zur
praktiſchen Geſtaltung ſolcher Verhandlungen: Geſetzt
den Fall, es ſtünde feſt, daß das neu zu bildende Land im
weſent=
lichen aus den Gebietsteilen des jetzigen Volksſtaates Heſſen und
aus den Gebietsteilen der 1866 in Preußen einverleibten Staaten
Naſſau, Reichsſtadt Frankfurt und Kurheſſen gebildet werden ſoll,
ſo ergibt ſich folgender Tatbeſtand: In dem neuen Land werden
Gebietsteile von vier früher ſelbſtändigen Ländern vereinigt, zu
deren geſchichtlich gewordenen Mittelpunkten Wiesbaden,
Frank=
furt, Kaſſel und Darmſtadt als weitere bedeutende Stadt mit
einer beſonders glanzvollen Geſchichte das heſſiſche Mainz zu
rechnen iſt. An Hand allgemeiner und beſonderer
Verwaltungs=
erfahrungen wird ein Generalplan aufzuſtellen ſein, welche
Behörden zur ordnungsmäßigen Verwaltung dieſes Gebietes
notwendig werden und welchen Umfang man dieſen
Be=
hörden zweckmäßig geben wird.
Sobald dieſe Vorarbeiten geleiſtet ſind, käme der wichtigſte
Teil der Verhandlungen, bei dem von allen Beteiligten
und nicht zuletzt von Frankfurt aus zu beweiſen wäre, daß man
in Wahrheit keinen „Stadt=Imperialismus” anſtrebt, wie es nach
neuerlichen Kundgebungen in der Tat leider noch immer den
Anſchein hat. Bei der Zuteilung der Behörden an die hierfür in
Frage kommenden Städte wird es ſich ſelbſtverſtändlich nicht
darum handeln können, der größten Stadt des Gebietes,
Frank=
furt, um dieſer ihrer Größe willen den Löwenanteil
zuzu=
erkennen. Es wird ſich vielmehr als notwendig erweiſen, der
geſchichtlichen Entwicklung weitgehend
Rech=
nung zu tragen und den anderen Städten die
Grundlagen ihrer Exiſtenz zu belaſſen, auf die ſie nach
dem Gang der Entwicklung füglich Anſpruch erheben können und
müſſen.
Wenn die Publikation der Induſtrie= und Handelskammer
Frankfurt und ihre unvermeidlichen Auswirkungen die
Erkennt=
nis geſtärkt und geſteigert haben, daß ſo und nicht anders zu
ver=
fahren iſt, ſo muß ſie auch vom Standpunkt der übrigen völlig
gleichberechtigten Beteiligten als letzten Endes doch
„das Gute ſchaffend” anerkannt werden. Jedenfalls werden die
an einer Löfung der Gebietsfrage in unſerer Gegend beteiligten
heſſiſchen Stellen ſtets bereit ſein, auf einer ſolchen
Grundlage lohaler Verſtändigung mitzuarbeiten,
während anderweitigen Methoden nur immer wieder der Ruf
entgegengeſetzt werden müßte: „So geht es nicht!“
Probleme der franzöſiſchen
Innenpolitik.
Umkämpfte Denkmäler. — Widerſpruchsvolle Kirchenpolitik. —
Der Staat gegen den Beamtenſtaat. — Die müde
Regierungs=
koalitivn.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, Anfang November 1928.
Zwei wichtige Reden ſcheinen dafür zu ſprechen, daß die
innenpolitiſche Auseinanderſetzung in Frankreich wieder beginnt.
Die Rede Poincarés in Caen, welche durch und durch eine
poli=
tiſche Rede war, und die Rede Herriots in Pons bei der
Enthül=
lung des Denkmals von Combes, welche durch ihre
Begleit=
umſtände eine hochpolitiſche Bedeutung gewann, charakteriſieren
die gegenwärtige politiſche Lage in Frankreich vollkommen.
Die Rede Poincarés enthielt ziemlich viel von ſeinem
Pro=
gramm. Die Regierung wird die vielumſtrittenen zwei
Para=
graphen betreffs der geiſtlichen Kongregationen und
der Miſſionare aufrecht erhalten, ebenſo wird ſie ihrem
urſprüng=
lichen Plan gemäß die Kredite für Militärzwecke vom
Par=
lament fordern. Und ſchließlich will man das
Beamten=
ſtatut ſchaffen, welches den Staat vor den Beamtenſyndikaten
ſchützen ſoll.
Zur gleichen Zeit hielt Herriot in Pons über Combes eine
Rede, welche zwar ſo wenig als möglich politiſch ſein ſollte, aber
doch folgenſchwer ſein wird. Der Name Combes iſt noch
heute ein rotes Tuch für alle klerikal geſinnten Elemente, ja
für die ganze Rechte. Während der drei Jahre ſeiner
Miniſter=
präſidentſchaft hat er den ſchärfſten Kampf gegen die geiftlichen
Kongregationen geführt und alle diejenigen, deren
Republikanis=
mus er in Zweifel zog, unnachgiebig verfolgt. Die Rechte wirft
ihm deshalb vor, Frankreich in zwei Lager geteilt und mit Haß
überſchwemmt zu haben. Daß ſein Denkmal gerade in dieſem
Augenblick enthüllt wurde, da Poincaré in Caen jene zwei Artikel
des Budgets, welche den Klerikalen am Herzen liegen, verteidigte,
bedeutet trotz allem einen inneren Widerſpruch. Und
dar=
über konnte Herriot trotz ſeines anerkennenswerten Taktes nicht
ganz hinweggleiten.
Die Enthüllung des Denkmals Combes” hätte vielleicht die
Leidenſchaften noch nicht voll entfacht — letzten Endes gehört er
heute der Vergangenheit an und der Weihrauch um ihn kann
ebenſo angebracht ſein wie der um Barres —, wäre es nicht
dabei zu einem Zwiſchenfall gekommen, bei dem ein Camelot
du Roi, ein einem royaliſtiſchen Verband angehöriger junger
Mann, den Tod fand. Die Rechte behauptet nun, daß die
Feier=
lichkeiten um Combes unbedingt zu blutigen Zwiſchenfällen
füh=
ren mußten, während man auf der Linken wiederum behauptet,
daß es nur ein Zufall war, daß die Feierlichkeiten um Barres
nicht zu blutigen Szenen führten. Tatſache iſt, daß beide
Denkmäler beſchädigt wurden.
Poincaré ſprach in ſeiner Rede offen aus, was allerdings
jeder ſchon wußte, daß nämlich die zwei Paragraphen zugunſten
der Kongregationen von zwei linksſtehenden Miniſtern, von
Briand und Sarraut, gefordert wurden. Die Linke hat trotzdem
verſucht, die Regierung bei dieſem Anlaſſe zu ſtürzen. Auch ihre
Manifeſtation in Pons iſt gegen die Regierung gerichtet, ſie iſt
eine Vorbereitung des Kampfes in der Kammer. Poincaré hat in
ſeiner Rede in Caen geſagt, daß noch vier Jahre lang die Politik
der Union nationale befolgt werden müſſe, um die finanzielle
Sanierung Frankreichs zu vollenden. Dieſe Worte waren nach
Angers gerichtet, wo der Kongreß der Radikalen Partei tagen
wird und wo vielleicht über das Schickſal der Regierung eine
Entſcheidung fallen kann.
Wenn Poincaré die Regierung noch vier Jahre lang erhalten
will, dann hat er ſich ſeine Aufgabe durch die Aufnahme des
neuen Beamtenſtatuts jedenfalls nicht erleichtert. Man erklärt
aber in Regierungskreiſen, daß es unvermeidlich ſei, den
Be=
amtenſyndikaten ein Ende zu bereiten, da dieſe
auf dem beſten Wege ſeien, die Autorität des Staates
zu vernichten. Man berührt hier eine außerordentlich heikle
und wichtige Frage. Die Beamten ſollen einerſeits dem Staate
ſachlich dienen, andererſeits haben ſie aber das Recht, an der
Politik teilzunehmen. Daraus ergibt ſich ein Widerſpruch, der
um ſo ſchärfer ſein muß, je mehr die Beamtenorganiſationen einer
extremen Richtung zuneigen. Aber in jedem Falle beſitzen die
Beamtenorganiſationen eine rieſige, unſchätzbare Macht in der
Politik, und die Garantien, daß ſie in einem gegebenen Augenblick
ſich nicht mit dem Staate verwechſeln, ſind gering.
Die Organiſation der heutigen franzöſiſchen Beamtenſchaft
geht auf zwei Faktoren zurück, auf die große Revolution und auf
die Konſtitution von 1875. Sie iſt ein Ausfluß des Napoleoniſchen
Geiſtes, vereinigt mit dem Geiſte des Parlamentarismus. Daraus
erklärt ſich ein innerer Widerſpruch in Geiſt und Aufgaben dieſer
Körperſchaft. Bei dem wechſelnden parlamentariſchen Regime hat
der Beamtenapparat die Kontinuität in Frankreich aufrecht
erhal=
ten, und zwar im Geiſte des Jahres VIII der Revolution und im
inneren Widerſpruch zu dem Geiſte der Volksvertretung, wie ſie
1875 geſchaffen wurde. Die franzöſiſche Adminiſtration hatte ihre
Fehler, doch ſie wurde vielleicht von dem Parlament ſchlechter
behandelt als ſie esverdiente. Die Folge davon war,
daß ſie ſich organiſierte und mit dem Parlament in Gegenſatz
kam. In dieſer inneren Spannung der Verwaltung, Regierung
und Kammer beſteht eine prinzirielle Gefahr für den Staat; dieſe
Gefahr iſt vielleicht nicht ſo aktuell wie man annimmt, aber es
Oin Maun dar saatin=
Mars. Barit: Taitn 1*
Nummer 306
Seite 2
liegt in der franzöſiſchen Denkweiſe, prinzipielle Fragen ſtets auf
die Spitze zu treiben. Poincaré unternimmt nun zwar den
Ver=
ſuch, hier eine Löſung zu finden, doch die Probleme, die er
an=
ſchneidet, ſind ganz außerordentlich heikel und kompliziert. Die
Beamtenfrage kann eine Kraftprobe für die Regierung werden,
und zwar eine äußerſt gefährliche.
Die Elemente der Spannung laſſen ſich nicht aus der
fran=
zöſiſchen Politik herausnehmen. Poincaré kann über ſie Herr
wer=
den, aber ſeine Schwäche iſt es, daß die Union nationale
über ſehr wenig Elan verfügt. Der Kampf um die
Erhal=
tung der Regierung wird daher mehr im Innern der
Links=
barteien, die an der Regierungskoalition teilnehmen, als vor der
Oeffentlichkeit ausgefochten. Der innere Widerſpruch zwiſchen
dem Combes=Denkmal und den Artikeln 70 und 71 iſt nicht ein
Selbſtwiderſpruch der Regierung, ſondern ein
Selbſtwider=
ſpruch des Kartells der Linken. Denn Herriot und
Daladier ſind ebenſo Kartellpolitiker wie Briand und Sarraut,
welche die zwei umſtrittenen Artikel über die Kongregationen
inregten.
Perſchärfung im Eiſenkonflikt.
Das Spiel mit dem Feuer.
Die Vertreter der Gewerkſchaften und die Beauftragten der
anternehmer beraten im Revier und in Berlin hinter
verſchloſ=
ſenen Türen, um zu überlegen, was geſchehen ſoll. Die
Ge=
werkſchaften ſcheinen darauf abzukommen, daß ſie den
Arbeitgeberverband für die Ausſperrung
regreß=
pflichtig machen wollen. Die Arbeitgeber werden beim
Arbeitsgericht eine Feſtſtellungsklage wegen der Ungültigkeit des
Schiedsſpruches eingeleitet haben. Das Arbeitsgericht würde alſo
über zwei gegeneinanderlaufende Klagen zu entſcheiden haben,
die eine, die den juriſtiſchen Tatbeſtand des Schiedsſpruches
feſt=
geſtellt haben will, die andere, die auf die finanziellen
Auswir=
kungen abgeſtellt iſt. Als drittes Moment kommt hinzu, daß das
Arbeitsamt die Auszahlung von
Unterſtützun=
gen abgelehnt hat. Vermutlich wird alſo auch hier von
Arbeitnehmerſeite im Klagewege vorgegangen werden.
Daß dieſe Prozeſſe zu einer Verſchärfung der
Stim=
mung beitragen können, iſt unzweifelhaft. Um ſo notwendiger
iſt es, daß von dritter Seite alles vermieden wird, was die
Mög=
lichkeit einer baldigen Verſtändigung erſchweren könnte. Dazu
ge=
hört in erſter Linie, daß man dieſe reine Lohnfrage nicht
politi=
ſiert. Es ſcheint aber leider ſo, als ob ſehr ſtarke Anſtrengungen
nach dieſer Richtung hin einſetzen. Schon wird davon geſprochen,
daß der Reichstag früher einberufen werden ſoll. Wir halten das
für zwecklos und auch für gefährlich, weil nur Redekämpfe
ent=
ſtehen, die ſachlich gar nichts nützen, politiſch aber ſehr viel
ſcha=
den können. Schon wird auch von ſozialdemokratiſcher Seite her
den Arbeitgebern unterſtellt, daß ſie einen Machtkampf gegen das
Kabinett führen und den Lohnkampf nur führen wollen, weil ſie
auch den Machtkampf gegen das Kabinett aufnehmen und den
Lohnſtreit nur als Kuliſſe benutzen wollten. Das iſt natürlich
barer Unſinn, der auch durch die Information nicht
wahrſchein=
licher wird, daß die Ruhrinduſtriellen ſich zu einer aktiven
finan=
ziellen Unterſtützung unter Rückverſicherung bei einigen deutſchen
Großbanken bereit erklärt hätten. Die deutſche Induſtrie muß
viel zu ſehr gegen die ausländiſche Konkurrenz ankämpfen, als
daß ſie noch Sinn dafür haben könnte, politiſche Intrigen zu
ſpinnen. Wenn man wollte, könnte man dann viel eher den
Spieß umdrehen und den Sozialdemokraten nachſagen, daß ſie
ihre Stellung in der Reichsregierung ausnutzen wollen, um der
Wirtſchaft gegenüber ihre Macht zu zeigen. Es iſt alſo ein
ge=
fährliches Spiel, in dieſe Auseinanderſetzung politiſche Momente
hineinzuträgen, anſtatt das ganze Intereſſe dafür einzuſetzen,
daß an dem gefällten Schiedsſpruch und ſeimer
Verbindlichkeits=
erklärung vorbei die Grundlagen für die neuen ausſichtsreichen
Verhandlungen zwiſchen Arbeitnehmern und Unternehmern
ver=
breitert werden.
Die Stimmung unter der Arbeiterſchaft.
Nach Meldungen aus dem Ausſperrungsgebiet iſt die
Stim=
mung der Arbeiterſchaft bisher durchaus leidenſchaftslos. Die
Belegſchaftsverſammlungen verliefen in vollkommener Ruhe. Die
Ausführungen der Vertrauensleute der Metallarbeiter, und
ebenſo die Diskuſſionen, trugen einen durchaus ſachlichen
Charak=
ter. Die Generalſtreik= und Putſchparolen der Kommuniſten
fin=
den hier keinen Boden. Die große Revierkonferenz der
Geſchäfts=
führer des Deutſchen Metallarbeiterverbandes beſchloß, entgegen
der kommuniſtiſchen Parole, Notſtandsarbeiten nicht zu
verwei=
gern, zumal nach den vorliegenden Berichten der Ortsleitungen
die Werksdirektionen die Notſtandsarbeiten auf ein Mindeſtmaß
beſchränken.
4Zum Hubertus=Tage!
„Am dritten November
Trotz Winterſturm und Eis
Soll jeder zieh’n zu Holze,
Der um das Weidwerk weiß”,
ſo ſummt es ſchon tagelaug vor „Hubertus” in uns, jeder
Weid=
genoſſe ſucht ſich für dieſen „höchſten Feiertag” der Jägerei frei
zu machen Welche Freude, wenn im letzten Augenblick nicht noch
eine dringende Abhaltung uns die Freude vereitelt und wir
glücklich am Sammelplatz angekommen ſind. Eine beſondere
Stimmung, etwas Weihevolles, Freudiges liegt über der
Jagd=
geſellſchaft. Alle: Jagdherr oder Jagdherren, Gäſte, Jägerei und
Treiber wollen heute zeigen, daß Weidmannsſinn und
Weid=
mannsbrauch von ihnen hochgehalten werden trotz der Stürme
der letzten Jahre, die unſere Wildbahnen aufs ärgſte gefährdet,
Wild, Wald und Weidmannſchaft aufs äußerſte bedroht haben.
Wie herrlich iſt eine genau vorbereitete, weidmänniſch
durch=
geführte „Hubertus=Jagd” vom erſten Horngruß am frühen
Morgen bis zum Verblaſen der Strecke, bis zum Halali und
Horrido am ſpäten Abend! Unſer Tag ſteht im Zeichen Sanet
Huberti, ſo wollen wir des Schutzpatrons der Jagd und der
Jägerei an ſeinem Ehrentage gedenken!
Hubertus, eigentlich Hugo=Bert, der durch Verſtand (Hug)
Glänzende (Bert) war in der Zeit von 700 bis 727 Biſchof von
Lüttich. Er war der Sohn des Herzogs Bertrand von Guienne
und lebte zuerſt am Hofe des fränkiſchen Königs Theoderich,
ſpäter bei Pipin von Heristal. Nach dem Verluſt ſeiner ſchönen
Gemahlin Floritana, die ihm einen Sohn Floribert gebar, hatte
ſich der von Lebensluſt überſchäumende junge Herzogsſohn, der
ein leidenſchaftlicher Jäger war, von der Welt zurückgezogen, war
nach Rom gedilgert und vom Papſt Sergius I. zum Biſchof von
Tongern geweiht worden. Zu Ehren ſeines Vorgängers
Lamprecht erbaute Hubertus eine Kathedrale in Lüttich, wohin
er auch ſeinen Biſchofsſitz verlegte. Er ſtarb am 30. Mai 727,
und ſein Körper, der 713 noch faſt ganz unverſehrt war, wurde
225 nach der Abtei Andain gebracht, welche davon den Namen
Saint Hubert erhielt.
Nach der Sage hat Hubertus vor ſeiner Bekehrung gejagt
am heiligen Karfreitag, um den der Ernſt des Kreuzestodes
des Heilands, webt, ein Tag beſonderer Weihe, wie uns die
Gralsſage und Parzival lehrt. Iſt des Heilands Todestag —
der „allerheiligſte” Karfreitag doch der Tag der großen Ruhe!
„So jammervoll klagt kein Wild
Und gewiß gar nicht am heiligſten Morgen heut”
Samstag, den 3. November 1928
Vom Tage.
Der Parteivorſtand der Deutſchen Volkspartei,
der am 1. November unter Vorſitz des Parteiführers,
Reichsaußen=
miniſters Dr. Streſemann, in Heidelberg tagte, hat beſchloſſen,
den Zentralporſtand der Deutſchen Volkspartei zum
23. und 24. November nach Berlin einzuberufen. Die
Hauptreferate halten die Herren Reichsminiſter Dr. Streſemann und
Dr. Curtius.
Reichswehrminiſter Groener unternimmt vom 3. bis
zum 7. November eine Reiſe nach Süddeutſchland. Er wird
die Truppenteile der 5. Diviſion in Stuttgart, Ludwigsburg und Gmünd
beſichtigen und ſich über die Unterbringungsverhältniſſe in den
einzel=
nen Standorten informieren.
Der Gouverneur des Memelgebietes hat die
Ein=
reiſe von ſechs deutſchen Künſtlern zur Mitwirkung bei
einem Schubertabend verweigert.
Nach Meldungen aus Luxemburg haben luxemburgiſche
Zollwächter an der franzöſiſch=luxemburgiſchen Grenze einen
Deutſchen, der ſie angegriffen haben ſoll, durch Revolverſchüſſe
ge=
tötet.
Die neue Zentralbank von China, die von der
Na=
tionalregierung eingeſetzt iſt, wurde am Donnerstag offiziell
er=
öffnet. Das Inſtitut hat ein Kadital von 20 Millionen chin. Dollar
(etwa 44 Millionen: Mark).
Sämtliche Betriebe ſiitlgelegt.
Düſſeldorf, 2. November.
Die Arbeitgeber der nordweſtlichen Gruppe verſammeln ſich
heute nachmittag zu einer Ausſprache über die augenblickliche
Lage in Eſſen. In Arbeitgeberkreiſen wartet man auf den
Aus=
gang der Beratungen der Spitzenorganiſationen der
Gewerkſchaſ=
ten, die heute nachmittag in Berlin ſtattfinden ſollen. Als die
Arbeitnehmer heute morgen nach Weiſungen der Gewerkſchaften
vor den einzelnen Fabriken erſchienen, um die Arbeit
aufzuneh=
men und ſo die Ausſperrung zu ignorieren, fanden ſie keinen
Eingang. Die Werke haben ſämtliche Betriebe ſtillgelegt, die
Feuerung gelöſcht und ſogar ihre Lehrlinge beurlaubt. Auch
Not=
ſtandsarbeiten ſollen nicht verrichtet werden. Das Straßenbild
in den einzelnen Induſtrievierteln erhielt durch die vor den
Fa=
briken und in einzelnen Verſammlungslokalen ſich ſammelnden
Arbeiter eine beſondere Note. Zwiſchenfälle ſind nicht
vorge=
kommen, da alles nach Anweiſungen der Gewerkſchaften ruhig
und beſonnen iſt. Die Gewerkſchaften geben an, daß die
Gegen=
maßregeln der Arbeitgeber ſie nicht treffen könnten, da im
weſt=
lichen Bezirk nur ein Viertel der Arbeitnehmer organiſiert ſei.
Die Hauptlaſt der augenblicklichen kritiſchen Lage würde von den
Nichtorganiſierten getragen. In den letzten Tagen haben die
Ge=
werkſchaften außerordentlich großen Zulauf von bisher noch nicht
organiſierten Arbeitnehmern erhalten. In einem Aufruf der
Gewerkſchaften wird erneut auf den Ernſt der Lage hingewieſen
und aufgefordert, nicht eher die Arbeit wieder aufzunehmen, bis
eine geſetzliche Regelung erfolgt.
Förderung des Wohnungsbaus
300 000 Wohnungen ſollen jährlich gebaut
werden mit einem Koſienaufwand von drei
Milliarden Mark.
* Berlin, 2. Nov. (Priv.=Tel.)
Sehr wahrſcheinlich wird dem Haushaltsplan für das nächſte
Rechnungsjahr auch noch ein Nachtragsetat folgen, in dem
vor=
ausſichtlich nicht unerhebliche Beträge zur Förderung des
Woh=
nungsbaues angefordert werden dürften unter der Vorausſetzung
allerdings, daß ſich vorher im Reichstag eine Mehrheit findet zur
Durchführung gewiſſer Pläne des Reichsarbeitsminiſters. Nach
unſeren Informationen iſt im Reichsarbeitsminiſterium eine
Denkſchrift ausgearbeitet worden, die ſich mit der Bekämpfung
der Wohnungsnot befaßt. In dieſer Denkſchrift wird geſagt, daß
bis zum Jahre 1940 alljährlich 300 000 Wohnungen erſtellt
wer=
den müßten und daß zur Finanzierung dieſes Wohnungsbaues
auf öffentliche Mittel nicht verzichtet werden dürfe. In Frage
lämen allerdings alljährlich Beträge bis zu 3 Milliarden Mark.
Das iſt aber eine Summe, die ſich ſo ohne weiteres nicht wird
aufbringen laſſen. Da aber die Schaffung von Kleinwohnungen
eines der dringendſten Probleme iſt, wird man wohl damit
rech=
nen dürfen, daß wenigſtens ein Teilbetrag vom Reichstag
bewil=
ligt wird, der dann in irgendeiner Form den Ländern und
Ge=
meinden zur Verfügung geſtellt wird. Angeſichts unſerer
finan=
ziellen Notlage dürfte es ſich doch aber wohl empfehlen, in
ſtei=
gendem Maße auf das Privatkapital zurückzugreifen, damit nicht
zu den alten Laſten noch neue des Staates hinzukommen, die ja
ſchließlich dann wieder durch weiteres Anziehen der
Steuer=
ſchraube abgetragen werden müſſen.
hören wir im Parzival Gurnemenz ſprechen! Am höchſten
„Schmerzenstage” ſoll der Menſch die Kreatur und „Halm und
Blumen auf den Auen” ſchonen, ſagt Parzival, denn
„Karfreitagszauber umſchwebt
den düſtren Tag der Trauer.”
Und an dieſem „Unſchuldstage der Natur” jagt Hubertus.
Dem wilden Jäger ſtellt ſich im Ardennerwald nach ſcharfer Jagd
ein weißer Edelhirſch, zwiſchen deſſen mächtigem Geweih ein
Kruzifix im Strahlenkranze ihm erſcheint. Die Armbruſt
ent=
ſinkt der ſicheren Hand, die wehrhaften Rüden flüchten zu ihrem
Herrn, der in jäher Ergriffenheit erſchüttert niederſinkt und in
andächtigem Gebet verharrt. In dieſer Stunde gelobt Hubertus,
dem Weidwerk zu entſagen und ſich dem Dienſt des Herrn zu
weihen. Er wurde Einſiedler und baute eine Kapelle an der
Stelle, da ihm der Hirſch mit dem Bilde des Gekreuzigten
er=
ſchienen war. Weit drang der Ruf ſeiner Heiligkeit und ſeiner
Wunderkraft. Er hatte der Legende nach, die Kraft, Beſeſſene
und von Tollwut Befallene zu heilen; als Pilger wallte er zur
etvigen Stadt, wo ihn Papſt Sergius zum Biſchof weihte. Die
Stola brachten Engel vom Himmel und Petrus ſelbſt übergab
ihm einen goldenen Schlüſſel. Beiden, ſowohl der Stola wie
dem Schlüſſel, wurde beſondere Heilkraft zugeſchrieben.
Huber=
tus, der bekehrte Jägersmann, wurde ſo auf ewig gerettet.
Reiz=
voll iſt der Vergleich mit der Sage vom „wilden Jäger” der
ewiger Verdammnis verfällt. Graf Hackelberend, im Harzgau
anſäſſig, kennt nur Hatz und Gejaid. Nach der Kirche Gebot ſoll
am Fronleichnamstage die Jagd ruhen. Das fordert den Trotz
des ungebärdigen Weidmanns heraus! Er wagt, den Schuß auf
das Gnadenbild des gekreuzigten Erlöſers!
„Ja, heut, Fronleichnam, will ich’s wagen,
Du ſei mein Ziel, gebenedeit!
Zum Köcher greift er ſchnell und ſtecket
Den Bolzen auf der Armbruſt Steg —
Sturm brauſt von des Gebirges Jochen,
Wie dumpſer Donner rollt es fern
Und in zwei Stücke liegt zerbrochen
Am Kreuzesfuß der Leib des Herrn.”
Der Schänder des Heiligſten muß ſeinen aberwitzigen Frebel
bis in Ewigkeit büßen: als „wilder Jäger” jagt er in Wodans
wütendem Geiſterheer bis an das Ende der Tage!
Die Stätte der Bekehrung des heiligen Hubertus iſt der
Ardenner=Wald, wo er in einer kleinen „Cella” (Zelle) bei
Andagium, dem ſpäteren „Andain” ſich religiöſen Uebungen bis
zu ſeiner Pilgerfahrt nach Rom hingab. Eigenartig iſt, daß wir
in dem Grenzgebiet auch die älteſten Spuren einer Jagdgöttin
finden, deren Namen wir leider nicht mehr wiſſen; der Biſchoſ
Totenfeier an den deutſchen
Kriegergräbern in Jorg.
Botſchafter v. Hoeſch über den Frieden.
Paris, 2. November.
Auf dem Friedhof in Jory bei Paris fand heute vor
der=
deutſchen Kriegergräbern unter zahlreicher Beteiligung der deut
ſchen Kolonie eine Gedenkfeier ſtatt. Botſchafter v. Hoeſch legte
einen Kranz, deſſen Schleifen in den Reichsfarben gehalter
waren, nieder. Für die deutſchen Frauen legte Frau
Geſandt=
ſchaftsrat Dr. Dumont und für den Deutſchen Hilfsverein, der
im Laufe des letzten Jahres ſeine Tätigkeit wieder aufgenommen
hat, Paul Block einen Kranz mieder.
Botſchafter v. Hoeſch erinnerte in ſeiner Anſprache daran.
daß in wenigen Tagen zehn Jahre verfloſſen ſind, daß der
Welt=
krieg ſein Ende fand. Er habe eine durch die gewaltſamen
Er=
eigniſſe notwendig gemachte Umwälzung der Lebensformem un
der Methoden zur Folge gehabt. Das deutſche Volk habe dieſem
Rechnung getragen und den Mut gehabt, ſich wieder, zum
Schaf=
fen und zur Arbeit zu bekennen, um aus den Ruinen neues
Leben erſtehen zu laſſen. Man müſſe jetzt nach einem
zehnjäh=
rigen Zeitabſchnitt prüfen, ob die Völker, die einſt Deutſchlands
Gegner waren und heute um ihre Toten trauern, es verſtanden
haben, das Erbe der Gefallenen würdig zu verwalten. Wenu
dieſe Prüfung noch nicht ein befriedigendes Ergebnis haben
könne, wenn ſo manche Probleme, die zur Löſung drängten, im
Laufe von langen zehn Jahren eine ſolche noch nicht gefunden
haben, wenn berechtigte Enttäuſchungen im deutſchen Volk bange
Zweifel erregen, die weite Kreiſe in der Welt und insbeſondere
des deutſchen Volkes bedrücken, ſo könne man doch ein Fakum
mit Befriedigung feſtſtellen: Das Wachſen der Friedensidee
der Welt. Sie habe im abgelaufenen Jahre ein ſichtbares Zeichen
in der Unterzeichnung des Paktes zur Aechtung des Krieges
ge=
funden, der durch die perſönliche Anweſenheit des deutſchen
Miniſters des Aeußeren eine beſondere Bedeutung erhalten habe.
Die deutſche Regierung habe ſich von Anfang an rückhaltlos und
uneingeſchränkt zu den Grundſätzen dieſes Paktes belannt. Iſt
einem ſchönen Fluge der Gedanken habe der Leiter der
auswar=
tigen Politik Frankreichs in ſeiner dem Pakt gewidmeten Rede
den Vorſchlag gemacht, den Pakt der Kriegsächtung den
Kriegs=
opfern der am Weltkrieg beteiligt geweſenen Ländern zu weihen
Nicht ſchöner und größer könne das Todesopfer der Gefallener
belohnt werden, wie wenn aus der Saat ihres Blutes die Fruch
des ewigen Friedens hervorſprießen werde. Das möge vielleich
manchem vermeſſen und utopiſch erſcheinen, wenn eine ſolche
Hoffnung ausgeſprochen werde. Aber dieſe Hoffnung ſei es
die in den Sorgen der Gegenwart den Völkern als leuchtendes
Bild der Zukunft erſcheine. Möge der Wille zum Frieden und
der Glaube an den Frieden weiter die Menſchheit durchdringen
Dann werde vielleicht das, was die Staatsmänner auf Perga
menten und Urkunden niedergelegt haben, und in mündlichen
Kundgebungen verkündigt haben, zum Gemeingut und heiligſten
Geſetzbuch des Menſchengeſchlechtes werden und zugleich zun
wertvollſten und höchſten Dankopfer für die gefallenen Söhne
aller Länder. Botſchafter v. Hoeſch gab hierauf Kenntnis vol
den Arbeiten, die im abgeſchloſſenen Jahre zur
Erhaltung und Ausſchmückung der deutſchen
Kriegergräber in Frankreich
durchgeführt wurden. Faſt ausnahmslos habe man, feſtſtell
können, daß die franzöſiſche Gräververwaltung den Ruheſtäten
der deutſchen Helden eine Fürſorge habe angedeihen laſſen, die
das beſcheidene Maß der vertraglich übernommenen
Verpflich=
tungen überſchreite. Allerdings dürfe man ſich nicht verhehlen
daß die Grenzen der zur Pflege der deutſchen und auch der fran
zöſiſchen Kriegerfriedhöfe zur Verfügung ſtehenden Mittel enge
geſteckt ſeien, als das deutſche und das franzöſiſche Volk zu
Ehrung ihrer Toten wünſchten. Hierauf gedachte der Botſchaf
ter vor allem der ſegensreichen Tätigkeit des Volksbundes, de
im abgelaufenen Jahre die Ausgeſtaltung von 33 Sommelfried
höfen durch Inſtandſetzung und Errichtung von Ehrendenl
mälern in Angriff genommen habe. Gleiche Arbeiten
würde=
auch auf einer weiteren Anzahl von Friedhöfen im kommende.
Frühjahr eingeleitet. Dieſe Arbeiten würden nach den Entwüt
fen eines eigens für dieſe Aufgabe gewonnenen Architekten in
Einverſtändwis mit der franzöſiſchen Gräberverwaltung durch
geführt. Durch das verſtändnisvolle Zuſammenwirken der deit
ſchen und der franzöſiſchen Gräververwaltungen ſowie des Volls
bundes werde in abſehbarer Zeit den in Frankreich ruhende.
toten Kriegern, ſoweit die Umſtäude es zulaſſen werden, ein
ihren Taten entſprechende Ruheſtätte bereitet werden.
Gregor von Tours erzählt in ſeinen zehn Büchern fränkiſche
Geſchichte, daß ein Diakonus Vulfelaich bei Trier ein Bild de
„Diana” geſunden habe, welche das abergläubiſche Volk abgo!
tiſch verehrte. Hierüber ergrimmte Vulfelaich und er predigl
gegen das Dianen=Bild mit dem Erfolge, daß er ſeine Zuhöre
dazu begeiſterte, das Bild der „Diana” mit Stricken umzuſtürze
und zu zermalmen. Dieſe Zerſtörung der deutſchen Diana mu
etwva im Jahre 585 erfolgt ſein. Der römiſche Schriftſtelle
Arrian, der bald nach Tacitus — in der Mitte des zweite
Jahrhunderts, nach Chriſti Geburt — ſtarb, berichtet uns v0
einer „Artemis” (Jagdgöttin) der Kelten und von den Gebrau
chen ihrer Verehrung. Es ſcheint ſich, da in dieſen Grenzgebi‟
ten ſich keltiſche und germaniſche Sitten verwiſchen, um dieſelb
Gottin gehandelt zu haben. An ihrem Jahresfeſte wurde e!
Feſtſchmaus von den Jagdgenoſſen, gehalten, der Göttin 90 Schmaus beſtimmte Wild feierlich geopfert. Auch der Hund
wurde gedacht; ſie wurden am Feſttage bekränzt und beſondel
gut verpflegt. Leider iſt uns Weiteres nicht erhalten geblieben
wir kennen weder den Namen der keltiſchen noch der german.
ſchen Natur=Gottheit, der die Jagd heilig war. —
In’s älteſte Chriſtentum geht die „Euſtachius=Sage” zurue
die Anklänge an die Legende des heiligen Hubertus hat. Dei
römiſchen Feldherrn Placidus ſoll ein Hirſch mit dem Bildnl
des Gekreuzigten zwiſchen dem Geweih erſchienen ſein. 20
Bild ſoll dem rauhen Kriegsmann zugerufen haben: „Placidu
warum verfolgſt du mich, der ich dein Heil will?” Aus de
Verfolger Placidus iſt der Chriſt „Euſtachius” geworden, de
unter Kaiſer Hadrian, als Märtyrer ſtarb. Sein Tag iſt de
20. September: in manchen Gegenden beginnt um dieſe Zeit 9.
Hirſchbrunſt. Bei Laudenbach in Unterfrauken und auf dem We!
zwiſchen Karlburg und Wieſenfeld, ſtehen Bildſtöckel, mit de
heiligen Euſtachius und dem geweihten Hirſch. Euſtachius=Bild.
mit dem Hirſch finden ſich vielfach in Kirchen und Kapellen, we.
er zu den vierzehn Nothelfern gehört. Auch unſer großer 2.
brecht Dürer hat den anbetenden heiligen Euſtachius und de
kruzifixtragenden Hirſch bildlich dargeſtellt.
Die Feier des Hubertustages iſt trotz aller hiſtoriſchen Krit
geblieben! Im Jahre 1724 berichtet uns Fleming im „Vollkon
menen teutſchen Jäger”: „Hubertus=Tag iſt das Feſt des 4
gemeinen Jagd=Patrons Huberti. Da ſoll ein jeder rechtſchäfle.
Jäger ſich auf die Jagd begeben, es wäre denn, daß er durch Si
Kälte oder einen ſtarken Platzregen davon abgehalten wurde:
doch ſollen die Freunde von der Jägerei an, dieſem beſonge:
feierlichen Tage keinen um ſich leiden, welcher wider die 79041
regeln das Wild mutwillig verderbt. Wenn man den 9re
ten Teil des Tages mit Jagen zugebracht, ſo ſollen die Jaße
wieder auf einem dazu beſtellten Platze zuſammenkommen. "
Nummer 306
Samstag den 3 November 1928
Seite 3
Die Zeit der Vorbereitungen.
* Sireſemanns Rückkehr.
ine Fülle ſchwerſier Probleme, darunter die
Vorbereitung der Reparations=Konferenz,
harren ihrer Löſung.
Dr. Streſemann wird am Samstag vormittag wieder in
rlin eintreffen und am Montag die Geſchäfte des
Auswär=
en Amtes wieder übernehmen. Er iſt dann faſt ein halbes
hr ſeit feinem geſundheitlichen Zuſammenbruch vor den
Wah=
anfangs Mai mit wenigen Unterbrechungen von Berlin
ab=
ſend geweſen. Er hat aber bereits in den letzten Wochen die
rbindung mit ſeinem Amt ſehr eng aufrechterhalten, ſo daß
te Einarbeitung kaum notwendig ſein wird. Das iſt gut, da er
die Zeit der Vorbereitungen der zweiten
eparationskonferenz hineingerät, alſo eine Fülle
werſter Probleme zu behandeln ſind, bei denen
internationale Autorität, die er ſich erworben hat, kaum zu
tbehren iſt.
Eine der erſten Fragen, die zur Entſcheidung reif ſind, iſt die
eubeſetzung der Moskauer Botſchaft. Der Miniſter hatte dem
eichspräſidenten den deutſchen Geſandten in Warſchau, Ulrich
auſcher, vorgeſchlagen. Von anderer Seite war die
Kandi=
tur des Botſchafters in Angora, Nadolny, ſtark in den
ordergrund geſchoben worden, ſo daß ſchließlich nichts anderes
rig blieb, als die Rückkehr des Außenminiſters abzuwarten.
jelleicht unterzieht er ſeinen Vorſchlag noch einmal einer
Revi=
n. Bei der Mentalität der Bolſchewiſten iſt es nicht
unbe=
nklich, einen Sozialdemokraten nach Moskau zu ſchicken. Die
iten Erfahrungen, die wir mit dem verſtorbenen Grafen
Brock=
rff=Rantzau gemacht haben, ſollte eigentlich eher dazu
be=
mmen, wieder einen Diplomaten der alten Schule zu nehmen,
r ſich den Moskauer Gewalthabern gegenüber ſehr viel leichter
trchſetzen kann.
Auch in der Preſſeabteilung des Auswärtigen Amtes
iben ſich vor der Rückkehr des Miniſters noch eine Reihe von
eränderungen vollzogen, die allerdings in erſter Linie die Preſſe
tereſſieren. Politiſche Bedeutung haben ſie inſofern, als das
entrum ſeinen Willen durchgeſetzt hat und einen ſeiner
An=
inger als Leiter in dem Referat für innere Politik, alſo der
eitung eines der wichtigſten Referate, untergebracht hat,
wäh=
nd der bisherige Referent, der ſich ſehr bewährte und bei der
reſſe aller Parteien großes Vertrauen genoß, als Botſchaftsrat
s Ausland gehen muß. Vorſorglich hat aber auch das Zentrum
der preußiſchen Preſſeabteilung, wo durch die Beförderung
ines bisherigen Kandidaten ins Reich eine Stelle frei geworden
ar, gleich wieder die Hand darauf gelegt und ſich auch dieſe
oſition geſichert in Betätigung ſeiner zielbewußten und
rück=
htsloſen Perſonalpolitik, die Herrn Dr. Streſemann nicht ſo
hr als Außenminiſter, ſondern als Führer der Deutſchen
Volks=
artei intereſſieren dürfte.
Parker Gilbert wieder in Paris.
EP. Paris, 2. November.
Generalzahlungsagent Parker Gilbert iſt, wie hier erſt heute
ekannt wird, am Mittwoch ganz unerwartet nach Paris
zurück=
ekehrt. Man nimmt an, daß er neuerdings mit der franzöſiſchen
tegierung über die Zuſammenſetzung der
Sachverſtändigen=
mmiſſion beraten wird.
Sebhafter Meinungsaustauſch zwiſchen Paris
und London.
* Berlin, 2. Nov. (Priv.=Tel.)
Nach allem, was in politiſchen Kreiſen verlautet, findet
zur=
eit ein lebhafter Meinungsaustauſch zwiſchen
Zaris und London ſtatt, der auch nach Brüſſel und Rom
usſtrahlt. Der Zweck iſt eine Verſtändigung über die
eutſchen Vorſchläge, alſo über Zuſammenſetzung
and Begrenzung der Aufgaben der neuen
Teparationskonferenz. Eine vollſtändige
Verſtändi=
fung ſcheint noch nicht erzielt zu ſein. Das iſt wohl auch der
Hrund, der den Reparationsagenten Parker Gilbert zu ſeiner
iberraſchenden zweiten Reiſe nach Paris veranlaßt hat. Er wird
vermutlich erneut zum Ausdruck bringen, daß die Vereinig=
ten Staaten aktives Intereſſe an der ganzen
Kommiſſion nur dann nehmen werden, wenn
aus der Wahl der Konferenzmitglieder ein
un=
parteiiſches Gutachten zu erwarten iſt und wenn
gleichzeitig auch die Kommiſſion nicht von vornherein in der
Freiheit ihrer Entſcheidung gebunden iſt.
Was Deutſchland zahlen ſoll.
Inzwiſchen bemüht ſich Pertinax erneut mit
Zahlen=
kunſtſtückchen und rechnet eine Geſamtſumme von
42 Milliarden heraus, die Deutſchland zahlen ſoll, glaubt
auch verſichern zu können, daß Herr Parker Gilbert die
Jahres=
leiſtungen höchſtens von 2,5 auf 2,2 Milliarden herabſetzen wolle.
Die deutſche Politik hält daran feſt, daß ſie ſich an dieſem ganzen
Wettraten nicht beteiligt, aus den Gründen, die wir ſchon
wieder=
holt dargelegt haben. Jede von deutſcher Seite genannte Zahl
werde ſofort als Minimalziffer von der Gegenſeite benutzt
wer=
den. Es wäre nur zu ſagen, daß auch Herr Gilbert
ſelbſtverſtänd=
lich weiß, daß Deutſchland, den Verzicht auf den
Transferſchutz für eine Herabſetzung des
Jahrestributes um 300 Millionen nicht
zuge=
ſtehen kann, weil die finanziellen Vorausſetzungen für
Ueber=
tragung einer ſolchen Rieſenſumme uns einfach fehlen.
Engliſch=italieniſche
Reparations=
befprechungen.
London, 2. Nobember.
Der Schatzkanzler Churchill hatte geſtern mit dem
italieni=
ſchen Induſtriellen Pirelli, der von Muſſolini zum italiemiſchen
Sachverſtändigen in dem geplanten Reparationsausſchuß ernannt
worden iſt, eine Unterredung, die bezweckte, die italieniſche
Re=
gierung von den Erörterungen zu verſtändigen, die kürzlich
zwi=
ſchen Churchill, Poincaré und Parker Gilbert über die Bildung
des Ausſchuſſes ſtattgefunden haben. Abends gab Churchill zu
Ehren Pirellis ein Eſſen, an dem auch der italieniſche
Botſchaf=
ter teilnahm. Der diplomatiſche Korreſpondent des „Daily
Tele=
graph” meldet, Pirelli, der geſtern früh in London eingetroffen
ſei, werde heute früh die Rückreiſe nach Rom über Paris
antre=
ten. In Paris werde er vielleicht weitere Beſprechungen haben.
Der Korreſpondent glaubt ſagen zu können, daß der italieniſche
Standpunkt dem britiſchen ſehr nahe kommen dürfte, mit anderen
Worten, daß Italien von Deutſchland nicht mehr und nicht
weni=
ger verlangen werde, als es zur Bezahlung ſeiner Schulden an
Großbitannien und Amerika brauche. In einer Aufſtellung der
geſamten alliierten Verpflichtung an Amerika kommt der
Kodre=
ſpondent des „Daily Telegraph” zu dem Ergebnis, daß die
Schul=
den, die ſich im Jahre 1930 auf 43 Millionen Pfund Sterling
belaufen, im Jahre 1984 ihren Höhepunkt von 83 Millionen
er=
reicht haben werden, um bis zum Jahre 1987 auf etwa 45
Mil=
lionen zurückzugehen. Nach dieſer Zeit hören die britiſchen
Verpflichtungen praktiſch auf, während die der anderen alliierten
Mächte infolge ſpäteren Beginns erſt zu einem ſpäteren Datum
ihr Ende finden.
Der italieniſche Finanzſachderſtändige Pirelli iſt heute
nach=
mittag, aus London kommend, in Paris eingetroffen. Es wird
mitgeteilt, daß er heute abend mit Parker Gilbert eine Unter= derten die polniſchen Studenten die Redaktion und das Verwal=
redung haben wird.
Polniſcher Gefandtenwechſel in Berlin?
* Berlin, 2. Nov. (Priv.=Tel.)
In politiſchen Kreiſen Berlins wird davon geſprochen, daß
die Polen mit der Abſicht umgehen, ihren Berliner Geſandten
Roman Knoll, der erſt ſeit einem halben Jahre bei der deutſchen
Regierung akkreditiert iſt, abzuberufen und durch den Fürſten
Radziwill erſetzen zu laſſen. An amtlicher Stelle in Berlin iſt
davon weder offiziell noch inoffiziell etwas bekannt. Unmöglich
iſt es aber keineswegs. Geſandter Knoll iſt zum Abſchluß eines
Handelsvertrages mit Deutſchland nach Berlin geſchickt worden.
Das iſt geſcheitert, ſeine Aufgabe alſo beendet. Da er einer der
engſten Ratgeber Pilſudſkis iſt, wäre es nicht verwunderlich, über die außenpolitiſche Lage. Auf den Vorſchlag des
Handels=
wenn er in abſehbarer Zeit nach Warſchau zurück ginge, um dort
innerhalb des Miniſteriums eine einflußreiche Stellung einzu= mer unterbreitet werden wird und die beſtimmt, daß Vorbeſtrafte
nehmen.
Sorgen der ruſſchen Emigranten.
Großfürſt Nikolaus macht Frieden
mit den Sowjets.
EP. Paris, 2. November.
Großfürſt Nikolaus von Rußland, der ruſſiſche
Thronpräten=
dent, der bisher im Schloß Choigny bei Paris wohnte, hat ſeinen
Sitz nach Antibes an der franzöſiſchen Riviera verlegt. Dem
„Paris Midi” zufolge hat der Großfürſt gleichzeitig ſeinen Titel
als Oberſter Chef der ruſſiſchen monarchiſtiſchen Organiſationen
niedergelegt und beabſichtigt, in Zukunft keine politiſche Tätigkeit
mehr auszuüben.
* Große Aufregung herrſcht in der Emigrantenkolonie der
Ruſſen in Paris. Seit einigen Tagen hat der ehemalige
Ober=
befehlshaber der ruſſiſchen Armee, Großfürſt Nikolaus, mitgeteilt,
daß er die Leitung der ruſſiſchen Emigranten niederlege. Damit
noch nicht genug, verbündet er ſeinen treuen Anhängern, daß er
ſich an der antibolſchewiſtiſchen Bewegung, die bekanntlich von
Paris aus geleitet wird, nicht mehr zu beteiligen gedenke. Dieſe
Entſchließung wird von den Emigranten in Paris recht
unſym=
pathiſch aufgenommen, um ſo mehr, weil man vergeblich verſucht
hat, äußere Gründe für dieſen Schritt des Großfürſten zu finden.
Für dieſen ſelbſt hat ſein Schritt auch ſchon gewiſſe Folgen
ge=
habt. So wohnte er bisher in dem Schloſſe Chiogny bei Paris,
das dem Großfürſten Radziwill gehört. Dieſer hat den
Groß=
fürſten nach ſeinem Schritt vor die Entſcheidung geſtellt, entweder
das Schloß zu kaufen oder es ſofort zu verlaſſen. Nikolaus hat
das letztere vorgezogen und hat eine Villa bei Anzibes an der
franzöſiſchen Riviera gemietet, die er demnächſt beziehen wird.
Die Berliner Emigranten haben zu dieſem Schritt des
Groß=
fürſten noch keine Stellung genommen, denn ſie haben in dieſen
Tagen andere Sorgen. Die Sowjetregierung wird in der nächſten
Woche in Berlin eine Kunſtauktion abhalten. Dagegen haben die
Berliner ruſſiſchen Emigranten Proteſt eingelegt, weil es ſich um
Kunſtgegenſtände handle, die aus Privateigentum ſtammen und
von der ruſſiſchen Regierung auf unrechtmäßige Weiſe in Beſitz
genommen worden ſeien. Sie haben auch beim Landgericht eine
Klage gegen dieſe Verſteigerung eingereicht. Das Gericht hat aber
in einem ſoeben verkündeten Beſchluß keinen Grund gefunden,
die Verſteigerung zu verbieten, worauf ſofort das Berliner
Oberſte Kammergericht zur Entſcheidung angerufen wurde. Ob
dieſes vor der Auktion ſchon Stellung genommen haben wird
und ob dieſe anders wie die untere Inſtanz ausgehen wird, iſt
noch recht unſicher.
Zuſammenſtöße zwiſchen Ukrainern
und Polen in Lemberg.
Im Laufe der letzten Nacht kam es in Lemberg zu ſchweren
Zuſammenſtößen zwiſchen Polen und Ukrginern. Da geſtern der
zehnte Jahrestag der Beſetzung Lembergs durch polniſche
Trup=
pen gefeiert wurde, planten die Ukrainer, die ſich durch das
der=
zeit herrſchende Regime vollkommen entrechtet fühlen, zahlreiche
Störungen. Tatſächlich wurde am polniſchen Befreiungsdenkmal
eine Bombe zur Exploſion gebracht, eine am polniſchen
Polytech=
nikum angebrachte Gedenktafel demoliert und mehrere polniſche
Soldaten überfallen, während verſchiedene Häuſer der Stadt
ukrainiſche Fahnen zu hiſſen verſuchten. Ukrainiſche Studenten
demonſtrierten vor der polniſchen Kathedrale, wobei es zu einem
Handgemenge kam, in deſſen Verlauf auf beiden Seiten von
der Waffe Gebrauch gemacht und ein Pole ſchwer verwundet
wurde. Polniſche Studenten zogen ſchließlich vor die ukrainiſche
Akademie, wo ſich zahlreiche ukrainiſche Studenten verbarrikadiert
hatten. Die ukrainiſchen Studenten gaben mehrere Salven ab,
wodurch zehn Perſonen ſchwer verletzt wurden. Schließlich
pkün=
tungsgebäude des ukrainiſchen Blattes „Dilo”, deſſen
Einrich=
tung vollkommen zerſtört wurde. Der Polizei gelang die
Wieder=
herſtellung der Ordnung erſt gegen 7 Uhr morgens. In die
Kran=
kenhäuſer Lembergs wurden bis 8 Uhr morgens 22
Schwerver=
letzte eingeliefert. Zahlreiche Perſonen ſind verhaftet worden,
vor allem ukrainiſche Studenten, außerdem aber auch verſchiedene
Verbrecher, die die Unruhen zu Raubzügen benutzten.
Einigung im franzöſiſchen Miniſterrat
über die Kongregationen.
Im geſtrigen Miniſterrat wurde nach dem Communiqué in
bezug auf die neue Faſſung der Artikel 70 und 71 über die
Kon=
gregationen eine vollſtändige Einigung erzielt. Briand berichtete
miniſters Chéron wurde eine Vorlage gutgeheißen, die der
Kam=
den Bankierberuf nicht ausüben dürfen.
feder berichten, was er ausgerichtet, auch ſolvohl ſeine glücklichen
wwie unglücklichen Zufälle erzählen und ſich ſodann in dem
näch=
ſten, dem beſten Jagdhauſe luſtig machen.”
Im Anklange an die keltiſchen und germaniſchen Feiern zu
Ehren der „Diang Arduenna” wird heutigentags der Abend dem
(Gedächtnis des Schutz=Heiligen der Jagd gewidmet:
„Laßt uus die Becher leeren.
Nach guter alter Weiſ”
Zu Sanct Huberti Ehcen
Iind zu des Weidwerks Preis!”
Allen Jüngern Sankt Hubert, und allen Freunden der Jagd
und Jägerei zum Hubeitustag=
„Weidmannsheil!”
Dr. Ludwig Röth.
*Aus den Darmſitädter Lichtſpieltheatern.
„Palaſt=Lichtſpiele‟
bringen „Looping the Loop” die Geſchichte des großen
Clowns Botto, mit Werner Krauß in der Titelrolle. Reicht
Dieſer Großfilm in der Milieuſchilderung vielleicht nicht ganz an
ähnliche Amerikauer=Filme heran, die viel lebendiger,
atemrauben=
der gebaut werden, ſo iſt doch dieſes Drama im Zirkus ausge=
Zeichnet geſpielt und wird durch den künſtleriſchen Wert, den nicht
nur die Hauptdarſteller geben, weit über ähnliche Erzeugniſſe des
Auslandes erhoben.
Die Handlung iſt einfach das Liebesleid des Clowns, den die
Frauen wohl lachen ſehen wollen, den ſie aber nicht lieben können,
bis großes Leid der kleinen Blanche Valette offenbart, daß hohe
mnenſchliche Werte auch in einem Clownkünſtler reifen. Werner
Krauß und Jenny Jugo ſtehen im Mittelpunkt der
Hand=
lung, und beide bieten ſchauſpieleriſch ganz Einzigartiges. Mit
dem Clown Botto hat Werner Krauß eine künſtleriſche Leiſtung
von Einmaligkeit geſchaffen. Wie alle vorangegangenen, beweiſt
auch dieſe Darſtellung, wie ernſt der Künſtler ſeine Aufgaben
er=
faßt und mit wie wundervoller menſchlicher Tiefe und
Schlicht=
heit er ſie zu löſen verſteht. Jenny Jugo feſſelt durch die
eigen=
artige Schönheit, in der ſie die kleine Blanche Valette ſpielt, und
durch die entzückende Naivität, die durch ihre ganze Darſtellung
geht. Warwick Ward iſt der Dritte im Bunde. Er ſpielt den
Artiſten André, den glücklicheren Nebenbuhler des Clowns Botto,
leichtſinnig, brutal, ohne aber in der Darſtellung die künſtleriſche
Größe der beiden Hauptakteure zu erreichen. Werner Krauß’ ent=
**
zückender Foxterrier verdient ein beſonderes Lob.
400. Geburtstag von Paolo Veroneſe.
Dem Andenken des großen italieniſchen Malers.
Paolv Veroneſe,
der Farbenprächtigſte unter den Malern der italieniſchen
Hoch=
renaiſſance, wurde vor 400 Jahren in Verona geboren. Seine
Decken= und Wandbilder im Dogenpalaſt zu Venedig, ſeine
kolo=
riſtiſche unvergleichliche Darſtellung pompöſer Gaſtmähler feſſeln
heute mehr denn je die Beſucher der Lagunenſtadt. Er ſtarb 1588.
Italien wird demnächſt den 400. Geburtstag ſeines berühmten
Sohnes mit großen Feierlichkeiten begehen.
Unzerbrechliche Schallplatten.
inf. „Sicher iſt es Ihnen auch ſchon mehr als einmal ſo
ge=
gangen, daß Sie — im Nebenzimmer wartete die
Abendgeſell=
ſchaft — ſchnell eine Platte ſuchen wollten unter dem ganzen
Vor=
rat, den Sie beſitzen. Und da der neue Schrank mit den vielen
Fächern, für jede Platte ein eigenes, noch nicht geliefert war, ſo
mußten Sie den ganzen Stoß von Platten herausnehmen und in
der Eile fiel eine auf den Boden und es blieben nur noch Stücke
übrig. Zum Unglück aber war das eine ganz unerſetzliche Platte.
Nicht etwa deswegen, weil es die unſchätzbare Caruſo=Platte war,
es war außerdem noch das Geſchenk eines lieben Freundes und
deswegen auch nicht zum hohen Geldpreis zu erſetzen. Sicher
haben Sie ſich damals auch ſehr über dieſen Zwiſchenfall geärgert
und Ihre Stimmung war für den ganzen Abend zerſtört. Aber
tröſten Sie ſich. Nun werden wir alle vor ſolchen Unfällen bald
geſichert ſein. In Amerika iſt eine neue Erfindung geglückt,
viel=
leicht im erſten Augenblick nicht ſo bedeutſam erſcheinend, doch
immerhin in ſolchen Fällen recht wichtig. Man kann jetzt nämlich
Schallplatten herſtellen, die völlig unzerbrechlich ſind. Sie werden
alſo in kurzer Zeit in der Lage ſein, Ihre Lieblingsmuſik beſtimmt
bis ans Lebensende jeden Abend hören zu können, und die ſchöne
Erinnerung der geſchenkten Platte wird nicht wieder in Stücke
gehen. Schon in den nächſten Wochen werden drei deutſche
Waren=
hauskonzerne Ihnen ſolche Platten anbieten und bereits mehr
als eine Million amerikaniſcher Platten ſchwimmen, über den
Ozean und ſuchen deutſche Käufer. Alſo freuen Sie ſich, es iſt
wieder ein Gegenſtand unſeres kleinen Aergers aus der Welt.
geſchafft.”
Abriß der geiſtigen Entwicklung des Kindes. Von Profeſſor K.
Büh=
ler. In Sammlung Wiſſenſchaft und Bildung. 3. verbeſſerte Aufl.
11.—15. Tauſend. 146 Seiten mit 10 Bildtafeln. Gebd. 1,80 Mark.
Verlag von Quelle u. Meher in Leipzig.
Mit ſichtlich wachſendem Intereſſe werden die Ergebniſſe der
Jugendpſtchologie auch von den weiteſten Kreiſen verfolgt, ſeit ſich die
Erkenntnis Bahn gebrochen hat, daß unſere geſamte Jugenderziehung
ein Verſtändnis der ſeeliſchen Entwicklung und des ſeeliſchen
Eigen=
lebens der heranwachſenden Menſchen zur Vorausſetzung hat. Das
Beſtreben, das Verſäumte nachzuholen, prägt ſich in der ſtarken
Nach=
frage nach guten und zuverläſſigen Anleitungen zum Verſtändnis der
geiſtigen Entwicklung des Kindes am ſichtbarſten aus.
Wie reiſt man in Italien? Ein Buch zum Luſt= und Planmachen. Von
Profeſſor Dr. Karl Kinzel. Führer durch Florenz, Rom, Neapel,
Sizilien, Genua, Mailand, Venedig, die Riviera und die kleineren
Städte. 1938. Verlag Friedrich Bahn in Schwerin in Mecklb.
Bieg=
ſam in Ganzleinwandband 7 RM.
Der treffliche Führer durch Tirol (15. Aufl.) von Dr. Kinzel hat
Weltruf. Sein Buch für die Schweiz (9. Aufl.) iſt ebenfalls ſtark
be=
gehrt. Daß aber Kinzel auch mit Erfolg das Land der deutſchen
Sehn=
ſucht beſchrieben hat, beweiſt die ſoeben erſchienene 7. Auflage ſeines
„Italien” (1927), deſſen erheblich veränderte und großenteils ſtark
ge=
beſſerte Verhältniſſe des Fremdenverkehrs hier auf Grund einer
länge=
ren Studienreiſe beſtens verwertet und in das Buch hineingearbeitet
ſind. Das iſt der beſondere Vorzug dieſes Neudrucks.
Seite 4
Samstag, den 3 November 1928
Nummer 306
Familiennaghrichten
Stat Karten.
Die glückliche Geburt eines
geſunden Mädels zeigen in
dank=
barer Freude an
Bauführer Hein. May u. Frau
Marie, geb. Aldick.
Solingen, 1. Nob. 1928. (28844
Stat Karten.
Ihre Vermählung beehren ſich
anzuzeigen
Wilhelm Hebel
Friedel Hebel, geb. Cohn
Darmſfadt
Groß=Gerau
Trauung: Sonntag, den 4. November
1928, mittags 121 Uhr, in der
Haupi=
hnagoge, Friedrichſtraße. 28614
Ihre Vermählung geben bekannt
Georg Bieber und Frau
Marga, geb. Schmitt
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 4. Nov.,
nachm. 2½ Uhr, in der Pauluskirche.
Kaßß
Statt Korten.
Für die zah reichen Glückwünſche,
Blumenſpenden und Geſchenke
anläß=
lich unſerer Hochzeit danken wir
herzlichſt
Hans Spitzl und Frau
28926) Anni, geb. Weſterweller.
Allen herzlichen Dank für die
uns anläßlich unſerer ſilbernen
Hochzeit erwieſenen
Aufmerkſam=
keiten.
Anton Kropp und Frau.
B17814
J. A.:
Heinz Herdejürgen
(, F.=M.) X F.M.
Darmſtadt, 28. Okt. 1928.
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leberſetzungen. 172481
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſerer
lieben EEntſchlafenen
Eliſabethe Rühl Wwve.
ſagen wir insbeſondere Herrn Pfatrer
Heß für die troſtreichen Worte am
Grabe, ſowie dem Evangeliſchen
Ar=
beiter= und Handwerker=Verein. dem
Frauenverein und Mutterabend der
Kaplaneigemeinde und für die Blumen
und Kranzſpenden innigſten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, 1. November 1928. *28941
Heirat! J.
Geſchäfts=
mann, N J., evgl.,
ſ. Mädchen m. etw.
Vermög, k. zu lern.
zw. bald. Heirat.
Angeb. unt. R 1 an
die Geſchſt. (*28854
Todes=Anzeige.
Schmerzerfüllt machen wir die traurige
Mit=
teilung, daß mein guter Mann, unſer lieber Vater,
Sohn, Bruder, Schwager und Onkel
Herr
Bruno Wisnewſki
am Donnerstag, den 1. November nach langen,
ſchweren, mit Geduld ertragenen Leiden im Alter
von 46 Jahren ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabeth Wisnewſki, geb. Baßler
und Kinder.
Darmſtadt, Schwanenſtraße 77
Die Beerdigung findet am Montag, den 5. Nobember
1928, nach uittags 3 Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtäd erſtraße ſtatt.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 306
Gamstag, den 3 November 1928
Seite 3
Durmſtädr i deften Ticft.
Eindrücke eines Ausländers
über Darmſtadt.
Der frühere Abgeordnete der holländiſchen zweiten
Kammer Herr W. H. de Buiſoni hat auf eiger
Studien=
reiſe, die hauptſächlich der kommunalen, wirtſchaftlichen und
kulturellen Entwicklung Deutſchlands ſeit dem Kriege gilt,
— in den letzten Tagen auch Darmſtadt beſucht. Herr de B.
hat für das „Darmſtädter Tagblatt” ſeine
hervorſtechen=
den Eindrücke aus dem bisherigen Verlauf ſeiner Reiſe
und ſpeziell von Darmſtadt niedergelegt, die unſere Leſer
als Zeugnis eines wohlgemeinten aber auch nüchternen
ausländiſchen Beobachters intereſſieren werden. Gerade
ſein Urteil über den Einzelhandel dürfte von beſonderem
Intereſſe ſein, weil er jahrelang Präſident des
nieder=
ländiſchen Vereins für Betriebsreklame und Gründer
einer Zeitſchrift auf dieſem Gebiete war.
Lord Haldane, der kürzlich verſtorbene engliſche Staatsmann,
1914 ein Gegner des Krieges war, hat 1923, alſo während der
immſten Inflationszeit, erklärt: „ . . . und doch kommt
utſchland wieder hoch.” Woher hatte er dieſen feſten Glauben
einer Zeit, wo mancher
utſche verzweifelte. Erkannte
deutſche Pſyche, ,er kannte
deutſche Liebe zur Arbeit,
d er kannte den deutſchen
den Fleiß. Man braucht nur
te Reihe von Städten
Deutſch=
ads beſucht zu haben, um
feſt=
ſtellen, daß es allein die
inten=
e Arbeit des Deutſchen iſt,
elche beſtimmend iſt für den
jederaufſtieg. Deutſchlands.
ich in Darmſtadt iſt das der
III. Der Einzelhandel tut das
nige, um der Straße ein
dendiges Bild zu geben. Man
aufrichtig erfreut, gut
durch=
chte, gut ausgeführte und gut
leuchtete Schaufenſter zu
fin=
n. Die neuartigen Mittel der
odernen Innenarchitektur der
achkriegszeit haben ſich
durch=
ſetzt, ſo daß das eigentliche
eſchäftsviertel von Darmſtadt
der Tat ein erfreuliches Bild
etet. Es muß anerkannt
wer=
n, daß der Einzelhandel hier
les mögliche tut, um den
Ein=
ohnern auch auf dieſem
Ge=
ete das Modernſte zu bieten.
Die Werbewoche hat
ſelbſt=
rſtändlich den Zweck, das
uublikum heranzuziehen. Die
age von Darmſtadt iſt nun
ein=
al ſo, daß ſein Einzelhandel
nkurrieren muß mit Frankfurt
nerſeits und Mannheim
an=
rerſeits. Aber darüber hinaus
It es doch auch alte Tradition
wahren, iſt doch Darmſtadt
imer ein Kulturzentrum
ge=
eſen. Mag auch ein großer
eil der Bevölkerung ſein Ver=
Hau
ögen durch den Krieg verloren
aben — und das ſoll, wie ich
öre, die Stadt Darmſtadt
be=
nders betroffen haben — und mag auch dadurch die Kaufkraft
Darmſtadt ganz allgemein zurückgegangen ſein, ſo macht die
eſchäftswelt ganz offenbar verdoppelte Anſtrengungen, verlore=
2s Terrain wiederzugewinnen, dasſelbe zu bieten, was auch die
ahe liegenden Großſtädte bieten. Und da fällt dem Fremden
ſonders auf, daß manches hier nicht allein ebenſo gut
vorge=
ihrt wird wie in den Großſtädten, ſondern daß auf den ver=
Hiedenſten Gebieten, wie z. B. in der Konfektion, Artikel zu
eſtimmt billigeren Preiſen angeboten werden. Ich habe manches
zchaufenſter geſehen, das ausgeprägt großſtädtiſchen Charakter
rägt. An den verſchiedenſten Stellen der Stadt ſind die
Schau=
enſter umgebaut und neue Faſſaden hergerichtet, und all dieſe
Zauten haben dazu beigetragen, daß Darmſtadt an manchen
Stellen ein ganz beſonderes Geſicht bekommen hat.
Der Ausländer könnte, wenn er die Dinge nur obenflächlich
eht, den Eindruck einer ſtarken wirtſchaftlichen Blüte bekommen.
ir ſcheint das nicht ohne weiteres richtig zu ſein, ſondern ich
abe vielmehr den Eindruck, daß die allgemein zurückgegangene
Laufkraft den Darmſtädter Geſchäftsmann zu beſonderen An=
„rengungen treibt. Der durch Deutſchland reiſende Ausländer
ommt leicht zu falſchen Schlüſſen. „Es iſt nicht alles Gold, was
länzt.‟ Eine großzügig durchgeführte Stadtausbreitung mit
chönen Parkanlagen beweiſt noch nicht allgemeinen Wohlſtand,
enn derartige Anlagen ſind doch in der Nachkriegszeit durch die
Stadtverwaltungen meiſtens ausgeführt worden, damit ſich die
Urbeitsloſen wenigſtens auf dieſe Weiſe nützlich machen konnten.
Wie oft der Ausländer zu falſchen Schlüſſen kommt, hat z. B.
er Beſuch eines rumäniſchen Miniſters letzthin wieder einmal
rezeigt. Nachdem ihm in einer Großſtadt am Rhein allerlei
An=
agen und ein Stadion gezeigt worden waren, erklärte er: „Es
teht eben bloß auf dem Papier, daß Deutſchland den Krieg
ver=
oren hat.‟ Das iſt natürlich Unſinn. Die Ausführung von
Not=
tandsarbeiten ſchafft noch keinen Wohlſtand. Wer tiefer in die
Dirtſchaftlichen Verhältniſſe Deutſchlands hineingeſehen hat, weiß
von dem Elend, unter dem dieſes Volk gelitten hat und noch
imer leidet. Ueberall dasſelbe Lied: „Wo nehme ich das Geld
Her? Die ganze Wirtſchaft liegt darnieder, geht manchmal
rück=
wwärts, ſtatt vorwärts.‟ Das iſt das Urteil von ſo vielen. Aber
Das hilft wenig. Es iſt die Energie, welche die Wirtſchaft wieder
Hochbringen muß, und nicht der Peſſimismus. Die
zurückgegan=
gene Kaufkraft bedeutet noch keine Kataſtrophe, bedeutet auch
für den Geſchäftsmann nicht notwendig einen Rückgang ſeines
(mſatzes, da die Bedürfnisſteigerung infolge der modernen
Wirt=
ſchaftsentwicklung einen gewiſſen Ausgleich ſchafft. Aber es ſind
rricht allein die ſchweren Zeiten, welche den Geſchäftsmann zu
werdoppelten Anſtrengungen veranlaſſen. Bei der Leitung der
großen Detailgeſchäfte weiß man recht gut, daß das Publikum
Gerangezogen werden muß. Es gilt, die tauſenderlei
Neuig=
keiten dem Publikum in immer neuen Formen und Nuancen zu
zeigen, und das iſt offenbar auch der Zweck der hieſigen
Werbe=
tvoche. Verwaltung, Induſtrie und Einzelhandel haben hier zu=
Jammengewirkt, um Darmſtadt das Gepräge einer blühenden
Großſtadt zu geben. Eins iſt mir hier beſonders aufgefallen:
die außergewöhnlich höfliche Bedienung in allen Läden. Der
Ladeninhaber bleibt höflich, wenn auch der Einkauf ſchließlich
noch ſo gering ausfallen mag, und als ich mich einmal
entſchul=
digte, daß ich ſo viel vergebliche Mühe verurſacht hätte, erhielt
ih die Antwort: „Aber ich bitte, mein Herr, dazu bin ich doch da.”
Auch ein Sinn der Werbewoche! Was ich hier anführe, ſind keine
Gelegenheitsphraſen, ſondern ehrlich gemeinte Aeußerungen über
wohltuende Eindrücke, die ich als Fremder empfing.
Wenn man durch Deutſchland reiſt, gewinnt man den
Ein=
druck, daß es auf hygieniſchem Gebiet auf einer höheren Stufe
ſteht als das Ausland. Aber auch auf kulturellem Gebiet, auf
dem Gebiete der geiſtigen Erholung des Volkes, wird in
Deutſch=
land durchſchnittlich mehr getan, bietet Darmſtadt z. B. ſicherlich
mehr wie jede Stadt des Auslandes von gleicher Größe. Aber
geiſtige Erholung hat natürlich keinen Zweck, wenn man nicht
auch dafür ſorgt, daß die Einwohner gut untergebracht werden.
Die Behebung der Wohnungsnot war wohl eine der ſchwierigſten
Aufgaben, welche die Nachkriegszeit geſtellt hat. Aber ich habe
den Eindruck, daß Darmſtadt auch in dieſer Beziehung tüchtig
zugefaßt hat, und mit der Belebung der Bautätigkeit haben
Stadtverwaltung und Bürgerſchaft zweifellos ein großes ſoziales
Werk geſchaffen. Die Auflockerung der Städte durch entſprechend
breite Bauweiſe erſpart viel Geld, das ſonſt für
Fürſorgeanſtal=
ten und Tuberkuloſebekämpfung auszugeben wäre. Einen
beſon=
deren Eindruck haben auf mich auch die zahlreichen Spiel= und
Sportplätze gemacht, die ich überall fand. Der geſunde Menſch
hat einen ganz anderen Wert für den Staat als der kranke und
ſchwache. Ganz anders iſt er dem Wirtſchaftskampf der Zukunft
gewachſen. Wenn man durch Darmſtadt geht, ſo braucht man
Der Turm der Stadtkirche
nur ſeine Augen aufzumachen, um zu bemerken, daß man hier
den Wirtſchaftskampf ſchon aufgenommen hat. Arbeiten iſt
offen=
bar die Deviſe.
Manche Schwierigkeiten ſind ſelbſtverſtändlich nicht zu
be=
heben, ſolange noch ganze Teile von Deutſchland beſetzt ſind und
ſolange das Dawes=Abkommen nicht abgeändert iſt. Erſt dann,
wenn dies der Fall ſein wird, kann Deutſchland an ſeinen
eigent=
lichen Aufbau denken. Ein Volk, nicht mehr in Waffen, aber ein
Volk, das den Frieden will, das mit zähem Eifer daran arbeitet,
über die Laſten des Vertrages von Verſailles hinwegzukommen.
Ja, in dieſem Sinne kann man wohl ſagen: „. . . und doch kommt
Deutſchland wieder hoch.”
Die Eleftrizitäts=Ausſiellung der Heag
iſt auch Sonntag, den 4. November, nachnnittags von ½3—6 Uhr
ge=
öffnet. — Die Kunſt des Einkaufes beſteht darin, etwas zu erwerben,
das einen möglichſt hohen und möglichſt dauernden Gegenwert für den
gezahlten Kaufpreis darſtellt, das einem täglich immer wieder Freude
macht. Gerade unter den elektriſchen Haushaltungsgeräten findet die
praktiſche Hausfrau das eine oder andere Gerät, was in ihrem
Haus=
halt bis jetzt gefehlt hat. Bei den Zahlungserleichterungen, welche die
Heag ihren Konſumenten hei der Beſchaffung dieſer Geräte einräumt,
iſt die Anſchaffung auch dem einfachen Haushalt möglich, und der
er=
höhte Stromverbrauch fällt den großen Vorteilen und der
Arbeitsver=
einfachung gegenüber kaum ins Gewvicht. Ein Beſuch der Ausſtellung
iſt daher ſehr zu empfehlen. — Mit dem 1. November begann auch die
Ausgabe von Freiloſen für die Weihnachtsverloſung der Heag, wobei
für jeden gekauften elektriſchen
Gegenſtand (außer
Beleuchtungs=
körper, Lampen, Radioapparaten,
Motoren und
Inſtallationsmateria=
lien) ein Freilos gewährt wird.
Jedes zehnte Freilos gewinnt. Es
kommen elektriſche
Gebrauchsgegen=
ſtände aller Art zur Verloſung. Es
verſäume daher niemand dieſe
gün=
ſtige Gelegenheit zum Einkauf
elektriſcher Geräte.
Unter den beſonders feſtlich
be=
leuchteten Geſchäftslokalen fällt auch
die Firma „Kraftfahrzeug”
(Mercedez=Benz=Vertretung),
Eliſa=
bethenſtraße, beſonders auf, die mit
über 4000 Kerzen die Ausſtellung
ihrer ſchönen Wagen ſehr geſchickt
und wirkungsvoll „ins beſte Licht”
rückt.
Die Firma Radio=Spezialhaus
W. Erbes, Kirchſtraße 17,
ver=
anſtaltet anläßlich der Lichtwoche
jeden Abend Rundfunk= und
elek=
triſche Schallplatten=
Uebertragun=
gen. Die Veranſtaltungen erregten
bisher außerordentliches Intereſſe.
Anläßlich der Darmſtädter
Licht=
woche, zu der viele Firmen
beſon=
dere Modevorführungen und
Deko=
rationen veranſtaltet haben, zeigt
ſich auch die bekannte Korſettfirma
Arnold Oberſky, Ernſt=
Lud=
wig=Straße 8, im beſten Licht.
Sehenswert dekorierte Schaufenſter
bieten ſich dem Beſchauer abends in
wunderbarer Lichtfülle, ſo daß eine
Beſichtigung jedermann empfohlen
werden kann.
Lotterie.
Beim Publikum ſcheint die
Be=
fürchtung zu beſtehen, daß mit
Zu=
nahme der Freilosausgabe die
Ge=
winnchancen geringer werden.
Die=
ſer Zweifel iſt durchaus
unberech=
ers
tigt. Die Zahl der Gewinne ſteigt
automatiſch mit der Zahl der
aus=
gegebenen Loſe. Hierüber beſtehen
genaue Anweiſungen der
behörd=
lichen Stellen; ebenſo bezüglich einer Wertkontrolle der Gewinne. Die
in den Schaufenſtern der Firma Gebr. Höslein, Ernſt=Ludwig=
Straße, ausgeſtellten Gegenſtände ſind nur ein kleiner Bruchteil der zur
Verteilung kommenden Gewinne. Neben einer ſehr großen Zahl von
Warenpreiſen werden mehrere tauſend Gutſcheine als Gewinne
ausge=
worfen, welche in der Zeit zum 31. Dezember d. J. in allen Geſchäften,
die Freiloſe ausgegeben haben, in Zahlung genommen werden.
Freut Euch des Lebens.
Dieſe hübſche Randow=Weiniger=Revue läßt Walter René in 22
Bil=
dern zurzeit im Orpheum abrollen. Emil Palm hat eine gefällige
Muſik dazu geſchrieben und Fritz Randow führt flotte Regie. Ueberall
hat dieſe Revue beſten Erfolg zu verzeichnen gehabt, wie auch ſchon.
mitgeteilt, bei der Darmſtädter Premiere. „In der Gondel der Liebe‟,
beginnt die Fahrt durch die Freuden des Lebens, die begleitet und
ge=
noſſen werden, ſelbſtverſtändlich von einem reichen Globetrotter und einer
noch; reicheren Amerikanerin. Schon daraus ergibt ſich die „Liebe im
Dollartempo”, deren erſte äußerliche Entfaltung ein entzückender
Matro=
ſentanz iſt, der von dem Girlballett der Revue ausgeführt wird. Die
Fahrt geht dann nach Hellywood mit allerlei Farbenreichtum und luſtigen
Ueberraſchungen. Dann hat Franz, der Leichtmatroſe, das Glück, eine
Sphinx ſprechen und ſingen zu hören, die ihm, was alle 5000 Jahre nur
einmal vorkommt, die drei Wüinſche Reichtum, Macht umd Liebe
er=
füllt, die Jimmy Bluff als echter Genießer aller Weltſchönheiten
aus=
zunützen verſteht. Ueber eine hübſche Epiſode „Zimmer frei” führt dann
die „Reiſe ins Glück” zu allerhand komiſihen Situationen, die durch
Ver=
wahſelung der Zimmernummer im Rüdesheimer Hotel hervorgerufen
werden. Dann kommt das Köſtlichſte der Revue: „Die großen Frauen
mm Spiegel der Zeiten”. In mehr oder weniger umfangreichen, durchweg
aber koſtbaren und höchſt geſchmackvollen Koſtümen erſcheinen die großen
Frauen, die in der Welt eine Rolle ſpielten: Eva (Maud Gerulla),
Semiramis (Edith Peters), Schöne Helena (Erna Grünfeld), Königin
von Saba (Margot Reimann), Turandor (uſchi Weber), Scheherezade
(Lotte Knuth), Kleopatra (Marga Gäſerr), Lukretia Borgia (Tutti
Lie=
der), Katharina die Große (Gitta Philipp), Marquiſe von Pompadour
(Ruth Zabienſka), Barberina (Herta John), Maria Thereſia (Lotte
Ger=
ber), Carmen (Eva Fried), Lady Hanulton (Gerti Jahn), Hannerl aus
dem Dreimäderlhaus (Tamara), Die Frau von heute (aud Gerulla),
Jimmy Bluff (Walter René), Die Dame (Liesl Pickardt), Der Sänger
(Heinz Evelt).
Im kraſſen Gegenſatz zu dieſer wundervollen Revue kommt dann
eine überwältigend komiſche Szene „Nandl und Mariandl”, in der ſich
Liesl Pickardt und beſonders Herta Löwe als köſtliche weibliche
Geſangskomiker produzieren. Plaſtiſch ungemein wirkſame
Tanzdarbie=
tungen Akimova und Kaſinſki und von Gert Jahn einer
entzückenden Gertenſchlankheit mit Girls, führen hinüber zur „Sinfonie
in Grün und Silber”, einem ſehr lebendigen und reichen Bild), in
dem faſt alle Künſtler der Retue mitwirken. — Sehr unterhaltend iſt die
Liebes= und Heiratsſzene in der Pußta. Wehmütig ſtimmt der
Jung=
geſellen=Schwangeſang, der aber durch eine ſehr hübſche Szene „Ein
bißchen Muſik” ſofort wieder hinüberleitet zu wirkſamen Tanzbildern,
zur „Schokeladenſpende”, einem „Weekend=Bild”, einem „Luſtigen
Tele=
phongeſpräch”, bis dann der „Hochzeitswrgen” in dem großen
Schluß=
bild” wiederum alle Künſtler auf die Bühne bringt. — Die Revue iſt
ſehr vielſeitig und unterhaltend, es lohnt ſich, ihr zwei Stunden zu
opfern,
Geite 6
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
vom 4. bis 11. November 1928.
Großes Haus.
Sonntag, den 4. November, 14 Uhr, Ende 17 Uhr: Vorführung
der Turngemeinde Darmſtadt 1846: „Ein Spiel im
Leben der Völker”.
19 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. Heſſenlandmiete II und III
(Sonntagsm.) 1. Vorſtellung. „Zar und
Zimmer=
mann” Komiſche Oper von Lortzing. Preiſe: 1.20—12 M.
Montag, den 5. November: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 6. November, 19½ Uhr, Ende gegen 22 Uhr. A 5.
Zum erſten Male: „Der Prozeß Mary Dugan”
Stück von B. Veiller. Preiſe: 1 bis 10 M.
Mittwoch, 7. November, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. H 2 (
Bühnen=
volksbund). Einmaliges Gaſtſpiel Georg Baklanoff:
„Tosca”, Oper von Puccini. Vorverkauf für Mieter bis
Sonntag, 4 Nov., zu Preiſen von 1 bis 10 M. Allgemeiner
Verkauf ab Montag, 5. Nov., zu Preiſen von 1.20 bis 12 M.
Donnerstag, den 8. November, 20 Uhr, Ende 22 Uhr. G 4.
„Toboggan”, Schauſpiel von G. Menzel. Preiſe: 1 bis
10 Mark.
Freitag, den 9. November, 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. D 6. Zum
erſten Male wiederholt: „Der Prozeß Mary
Du=
gan”. Preiſe: 1 bis 10 M.
Samstag, den 10. November, 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr. L 6. In
neuer Einſtudierung: „Die luſtigen Weiber von
Windſor” Oper von Nicolai. Preiſe: 1 bis 10 M.
Sonntag, den 11. November, 15½ Uhr, Ende 19½ Uhr.
Heſſen=
landmiete II, 2. Vorſt., F 1 (Volksbühne). „
Lohen=
grin” von Richard Wagner. Preiſe: 1 bis 10 M.
Kleines Haus.
Sonntag, den 4. November, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Außer Miete.
„Der tolle Hund” Lokalpoſſe von Niebergall.
Dar=
geſtellt von der Heſſ. Spielgemeinſchaft. Preiſe: 0.50, 1.00,
1.50, 2.00 M.
Montag, den 5. November, 20 Uhr, Ende nach 21½ Uhr: Erſter
Schubert=Abend des Drumm=Quartetts.
Preiſe: 1, 2 und 3 M.
Dienstag, den 6. November, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. F 2
(Darmſt. Volksbühne) Gruppe I und II. „Fatme‟
Komiſche Oper von Flotow. Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Mittwoch, den 7. November: Keine Vorſtellung.
Donnerstag, den 8. November, 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. F 2
(Darmſt. Volksbühne) Gruppe III und IV. „Dertreue
Soldat”, Singſpiel von Franz Schubert. Hierauf: „Die
Weiberverſchwörung”, Singſpiel von Fr. Schubert.
Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Freitag, den 9. November: Unbeſtimmt.
Samstag, den 10. November, 20 Uhr: Revolutionsfeier,
veranſtaltet von dem Kulturkartell, dem
Gewerkſchafts=
kartell und der Sozialdemokratiſchen Partei. Redner: Prof.
Dr. Max Adler, Wien.
Sonntag, den 11. November, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr.
Zuſatz=
miete II (3). Zum erſten Male: „Der Hund imHirn”
„Das Märchen”, „Die tote Tante‟, Einakter von
Kurt Goetz. Preiſe: 1.20 bis 6 M.
Samstag, den 3 November 1928
Nummer 306
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Millöckers klaſſiſche Operette
„Der Bettelſtudent” gelangt heute nachmittag 15 Uhr als erſte
Vorſtellung der Heſſenlandmiete I zur Aufführung. Die Hauptrollen
der von Kapellmeiſter Bamberger geleiteten Vorſtellung ſind mit den
„Damen Harre, Liebel, Müller=Wiſchin a. G., Gothe, Rieder und den
Herren Deharde, Jürgas, Kuhn, Vogt beſetzt.
Im Kleinen Haus wird infolge Erkrankungen im Perſonal an
Stelle der Schubert=Singſpiele heute Mogarts „Entführung aus
dem Serail” mit Fräulein Walter und den Herren Biſchoff,
Herr=
mann, Jaeger, Vogt gegeben. Die Aufführung beginnt um 20 Uhr.
Morgen Sonntag findet im Großen Haus eine Aufführung von
Lortzings „Zar und Zimmermann” unter Leitung von
Kapell=
meiſter Rudolf ſtatt. Herbert Grohm ſingt zum erſten Male die Partie
des Chateauneuf. Die übrigen Rollen ſind mit den Damen Harre,
Lie=
bel und den Herren Komregg, Kuhn, Overlack, Vogt und Wünzer
be=
ſetzt. Die Vorſtellung iſt der Sonntags=Heſſenlandmiete zugeteilt und
beginnt um 19 Uhr. Für ſie können Tauſchkarten an Mieter nicht
aus=
gegeben werden.
Morgen Sonntag gelangt im Kleinen Haus die Lokalpoſſe von
Niebergall „Der tolle Hund” in der Darſtellung der Heſſiſchen
Spielgemeinſchaft zur Aufführung. Beginn: 19 Uhr 30.
Ein Teil des Schauſpielenſembles des Landestheaters gaſtiert
mor=
gen mit der Komödie Jules Romains „Dr. Knoch” in der
Infize=
nierung Renato Mordos und Lothar Schenck von Trapps im
Feſtſpiel=
haus in Worms.
Für das Gaſtſpiel von George Baklanoff, das Mittwoch, den
7. November, als Scarpia in Puccinis „Tosca” ſtattfindet, iſt worgen
Sonntag der letzte Tag des Vorverkaufs für Mieter.
— Kammerſänger Alfred Stephani geſtorben. Aus Leipzig kommt
die Nachricht, daß dort Kammerſänger Alfred Stephani nach kurzer,
ſchwerer Erkrankung am 27. Oktober geſtorhen iſt. Stephani gehörte
dem damaligen Hoftheater von 1905 bis 1919 als erſter Baſſiſt an. Von
Magdeburg kommend, wurde er nach erfolgreichem Gaſtſpiel als
Land=
graf in „Tannhäuſer” verpflichtet. In den 14 Jahren ſeiner hieſigen
Tätigkeit ſang er alle Partien des Baßfaches und bewies damit eine
un=
ge öhnliche Vielſeitigkeit. Neben ſeinem Gurnemanz, Marke, Saraſtro,
Marcel (Hugenotten), Kardinal (Judin), Komtur (Don Juan), Gaveſton
(Weiße Dame), Vertram (Robert der Teufel), König (Lohengrin), Rocco
(Fidelio), Kaſpar (Fre’ſchüitz), Daland, Mephiſto, leben ſein Barbier
(Barbier von Bagdad), Plumkett (Martha), Figaro, Baſilio (Barbier
von Sevilla), Osmin (Entführung) in der Erinnerung der älteren
Theaterbeſucher als beſonders markante Leiſtungen. Stephani
entfal=
tete bereits während ſeines hieſigen Engagements eine ausgedehnte
Gaſtier= und Konzerttätigkeit, der er ſich nach ſeinem Weggang von
Darmſtadt ausſchließlich widmete.
— Luther der Lebendige. Guſtav Hildebrant hat mit ſeiner Kunſt
in den Städten, in welchen er auftrat, tiefen Eindruck hinterlaſſen. Auch
in Heſſen iſt er ja nicht unbekannt. Erſt kürzlich brachte der „Gießener
Anzeiger” eine glänzende Würdigimg. Das Stück, kein eigentliches
Drama im üblichen Sinne, iſt ganz dazu angetan, ein inneres
Nach=
erleben von Luthers Kampf zu vermitteln. Bühnenausſtattung und
muſikaliſche Begleitung unterſtüitzen die Darſtellung aufs glücklichſte. Der
Lutherweihe=Abend ſtell: die Reformationsfeier des evangeliſchen
Darm=
ſtadt dar. Deshalb ſind die Eintrittspreiſe mit 50 Pf. und 1 Mk. ab=
„ſichtlich niedrig gehalten worden. Beginn 8 Uhr in der Otto=Berndt=
Halle.
— Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt Sonntag bis
Frei=
tag, vormittags 11 und 11½ Uhr. Samstag geſchloſſen.
Das Liebighaus, Große Kaplaneigaſſe Nr. 30, iſt geöffnet Samstags
von 2—4 Uhr und Sonntags von 11—1 Uhr. Der Einteitt iſt frei.
Beileidsſchreiben des Landtagspräſidenten
zum Tode des Finanzmintſters a. D. Henrich.
Der heſſiſche Landtagspräſident Delp hat an Frau Miniſter
Hen=
rich folgendes Beileidsſchreiben gerichtet: Sehr geehrte Frau Henrich!
Die Nachricht von dem Ableben Ihres von mir hochverehrten Herrn
Gemahls erfüllt mich mit tiefem Schmerz. Geſtatten Sie mir, Ihnen
und den Ihren im Namen des Landtags und im eigenen Namen
herz=
lichſtes Beileid zum Ausdruck zu bringen. Große Verdienſte um das
Heſſenland erwarb ſich Ihr Herr Gemahl während ſeiner langjährigen
Tätigkeit im Landtag und namentlich auch als Finanzminiſter. Ich
er=
innere an ſeine unermüdliche Mitarbeit in den Landtagsausſchüſſen
während der ſchweren Kriegszeit und an die Aufopferung, mit der er
ſich nach dem Kriege in den Jahren der Unruhe und der Not dem
ſchwie=
rigen Amte eines Finanzminiſters widmete. Sein vorbildlicher Fleiß.
die Lauterkeit ſeiner Geſinnung und ſein raſtloſes Wirken für das Wohl
ſeines Heimatlandes ſichern ihm ein dauernden Andenken. Mit
aus=
gezeichneter Hochachtung gez. Delp, Präſident des Heſſiſchen Landtags.
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Jonntag, den ½. Nov. von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
— Bühnenvolksbund. Zufolge Vereinbarung mit der
Konzertdirek=
tion haben unſere Mitglieder zu dem Klavierabend, den Reimar de
Ra=
dum im Feſtſaal der Turngemeinde am Woogsplatz am Dienstag abend
8 Uhr veranſtaltet, freien Eintritt. Jedoch müſſen dazu gegen
Vor=
zeigen der Mitgliedskarte in unſerer Geſchäftsſtelle bei Chriſtian Arnold
am Weißen Turm Eintrittskarten gelöſt werdem, die unentgeltlich
ab=
gegeben werden. Dem Künſtler, der zum erſten Male in Deutſchland
konzertiert, geht ein großer Ruf voraus. Wir empfehlen den Beſuch.
(Siehe Anzeige.)
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Darmſtadt Schulſtraße 10.
— Odenwalöklub. Die Mitglieder der hieſigen Ortsgruppe ſind zu
dem Vortrag „Tiere und Tierſchutz in den Religionen der Zeiten und
Völker”, dem der Tierſchutzverein am 10. November d. J., abends 8 Uhr,
in der Otto=Berndt=Halle veranſtaltet, eingeladen. Anſchließend
wer=
den Teile des Vogelsbergfilms vorgeführt. Der Beſuch iſt allen
Wanders=
leuten zu empfehlen.
— Mozart=Verein. Auf vielfach geäußerten Wunſch iſt der Beginn
des Schelmenſpiels „Sauev und ſüß” auf 21 Uhr feſtgeſetzt worden.
Den Abend leitet der Buxbaum=Marſch von Siegfried May
ein. Alle Plätze ſind numeriert. Nach der Aufführung Ball. Die
Tanz=
muſik ſtellt das Stadtorcheſter. (Siehe Anzeige.)
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Bericht über die wirtſchaftliche Lage
des deutſchen Handwerks im Monat Oktober 192
RII. Vom Reichsverband des deutſchen
Handwer=
wird uns geſchrieben:
Ein einheitliches Geſamturteil über die Wirtſchaftslage des Han
werks läßt ſich auch im Monat Oktober infolge der Verſchiedenartige
der jahreszeitlichen Auswirkungen auf die einzelnen Gewerbezwei
nicht geben. Insbeſondere übte die verhältnismäßig günſtige Witteru
je nach der Eigenart der Berufe einen hemmenden oder fördernd
Einfluß auf den Geſchäftsgang aus. Wenn auch die Beſchäftigung z
Bauhauptgewerbe infolge der vorgerückten Jahreszeit allmählich na
ließ, da Neuaufträge nur noch wenig einliefen, ſo war doch der zu
liegende Auftragsbeſtand noch groß genug, um bei dem guten Bauwett
dem Handwerk zufriedenſtellende Beſchäftigung zu geben. Für die Bo
nebengewerbe war überwiegend die Geſchäftslage noch günſtiger als
das Bauhauptgewerbe, da auch Reparaturarbeiten in beträchtlichem
U=
fange verlangt wurden. Zum Teil häuften ſich die Aufträge ſo, d.
ein fühlbarer Facharbeitermangel eintrat.
Im Gegenſatz zu der belebenden Wirkung der warmen
Wittern=
auf die Lage des Baumarktes waren die Wirkungen des Wetterz o
die Bekleidungshandwerke nachteilig. Wenn auch die bereits im vorig
Monat gemeldete Beſſerung im Auftragseingang ihren Fortgang nab
ſo blieb doch die Beſchäftigung in engeren Grenzen, als man gebo
hatte. Vor allem Aufträge für Wintermäntel werden nur zögernd
teilt. — Für die von der Induſtrie abhängigen Handwerksberufe mack
ſich die zum Teil eingetretene ſchlechte Beſchäftigung der Induſt;
nachteilig fühlbar, und zwar direkt durch Nachlaſſen der Aufträge
die Handwerksberufe. Indirekt wirkte jedoch der Konjunkturrückgar
nachteilig auf das geſamte Handwerk ein, da infolge der größeren A
beitsloſigkeit unter den Induſtriearbeitern die Konſumkraft dieſer 9
völkerungskreiſe nachließ und eine verringerte Nachfrage nach Han
werksprodukten bedingte.
Die Erwartungen des Handwerks, daß im Anſchluß an die quan
tativ und qualitativ gute Ernte die Landwirtſchaft in ſtärkerem Un
fange als Auftraggeber auftreten würde, haben ſich nicht erfüllt.
ziemlich niedrigen Getreidepreiſe ſowie der Rückgang der Preiſe fü
Rindvieh haben bis jetzt die Landwirtſchaft zur weiteren Zurückhaltur
in der Auftragserteilung veranlaßt. — Die Kreditnot im Handwerk h.
in der Berichtszeit eher eine Verſchärfung als eine Milderung erfahre
Infolge der Zunahme des Borgunweſens fehlt es dem Handwerk vie
fach an dem nötigen Betriebskapital. Selten gelingt es, ſich zu erträ
lichen Bedingungen den erforderlichen Kredit zu verſchaffen. — Die B
ſchaffung der erforderlichen Rohſtoffe und Materialien ſtieß nirgen
auf Schwierigkeiten. Leider ſind jedoch die Preiſe für verſchiedene Mo
terialien geſtiegen. So zeigten beiſpielsweiſe die Preiſe für Zemen
für die Rohmaterialien der Töpfer, für Hufeiſen uſw. ſteigende Tenden
Auch die befürchtete Wirkung der Eiſenbahntariferhöhung iſt nicht au
geblieben, ſondern hat ſich in Geſtalt von Preiserhöhungen, insbeſor
dere für Mengenprodukte, wie Ziegelſteine, unangenehm fühlbar gemach
Die Lage des Arbeitsmarktes entſprach im weſentlichen der Beſchä
tigungslage des einzelnen Handwerksberufes. Während Töpfer, Male
Glaſer, Elektroinſtallateure uſw. ſtärker nachgefragt waren, hat ſich de
Arbeitsmarkt für Maurer, Zimmerer, Dachdecker, Stellmacher, Sattle
Mechaniker uſw. verſchlechtert. Lohnſteigerungen wurden im Bau
gewerbe ſowie in den Baunebengewerben auf Grund von Tarifvertri
gen in Kraft geſetzt.
Techniſche Hochſchule. Das Winterſemeſter 1928/29 hat, begonner
Vorleſungen allgemeiner bildender Art über Geſchichte und Literatu=
Philoſophie, freide Sprachen, Volkswirtſchaftslehre, Rechtswiſſenſchaf
Naturwiſſenſchaften u. a. können aus dem Stundenplan, der im Erl
geſchoß der Techniſchen Höcſſchule ausgehängt iſt, erſehen werden;
au=
iſt der Stundenplan beim Pförtner der Hochſchule gegen eine Gebüh
von 25 Pfg. erhältlich. Der Beſuch einzelner Vorleſungen und Uebur
gen nach freier Wahl kann auch ſolchen Herren geſtattet werden, die be
reits in einem Lebensberuf tätig ſind. Damen können ebenfalls vor
Rektor zu einzelnen Vorleſungen und Uebungen als Gäſte zugelaſſer
werden. Einſchreibungen finden noch Eis einſchließlich Mittwoch, der
7. November, im Sekretariat 7Zimmer 210) vorm. 9—12 Uhr ſtatt.
— Goldene Hochzeit. Eiſenbahnoberſekretär i. P. Joh. Beſt un
Frau Eliſabeth, geb. Geyer, Landwehrſtraße 20, begehen heute (an
3. November 1928) das Feſt ihrer Goldenen Hockzeit.
— Jubiläum. Herr Schuhmachermeiſter Adam Schönberger,
Darmſtadt, Wienerſtraße 46, begeht am heutigen Tage ſein 30jähriges
Geſchäftsjubiläum.
— Evangeliſcher Bund. Wir verweiſen nochmals auf den Luther
weiheabend am Reformationsſonntag, den 4. November, abends 8 Uhr
in der Otto=Berndt=Halle. Trotz Lichtfeſt ſollten die Evangeliſchen ſid
die Weihe des Tages nicht nehmen laſſen. Da nach Verabredung mi
den Pfarrämtern die Einzelgemeinden auf beſondere Veranſtaltunge!
zum Reformationsfeſt verzichtet haben, iſt anzunehmen, daß der Aben
das wird, was er werden ſoll: eine gemeinſame Lutherfeier des geſam
ten evangeliſchen Darmſtadt. Die Eintrittspreiſe ſind mit 50 Pfg. und
1.— Mk. abſichtlich niedrig gehalten.
— Petrusgemeinde. Es wird darauf hingewieſen, daß der Kinder
gottesdienſt am nächſten Sonntag (Reformationsfeſt) um 11½ Uhr ſei
nen Anfang nimmt.
— Volkshochſchule. Am Dienstag, dem 6. November, 20 Uhr, be
ginnt im Saal 327 der Techniſchen Hochſchule unſere geologiſche Vor
leſung. Dr. Diehl wird an 6 Abenden über „Vulhanismus un
ſerer Heimat” ſprechen. — Am Mittwoch, dem 7. November, be
ginnt Herr Dipl.=Ing. Poſt=Aſſ. Glitſch ſeine Vorträge über „Radio
technik‟. Die Vorträge werden durch Lichtbilder und Experiment
ergänzt. — Die Vorleſung über Bernard Shaw wird am Mittwoch
dem 7. November, fortgeſetzr. — Zu allen Kurſen werden noch An
meldungen entgegengenonmen in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule
Mathildenplatz 17.
Kunſinotizen.
Ueber Werfe, Künſtier oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwpihunt
geſchieht, behält ſich die Redastion ihr (rtell vor
— Phyſikvortrag Stadthagen. Im Auftrage des
Bun=
des der techniſchen Angeſtellten und Beamten (Ortsverwaltung Darm:
ſtadt) wird der bekannte Phyſiker A. Stadthagen=Berlin an
Dienstag, den 6. November 1928, abends 8 Uhr, im ſtädtiſchen Saalbau.
Darmſtadt, über das Experimentalthema „Weltenraumkälfe
und Sonnentemperatur” ſprechen. Der Vortrag gliedert ſich
unterſtützt von ca. 30 hochintereſſanten Experimenten, in folgende 90
ſchnitte: 1. Experimente mit Weltenraumkälte (koche auf Eis). Me
Schnellfabrikation von Speiſeeis auf Feuer. Waſche mit Luft. Heöe
mit Luft. Warum der Himmel blau iſt. Feſte Luft (die neueſte Enle
ſeckung). Der Hammer aus Queckſilber. Das Gefrieren von Alkohol=
Porzellaniſieren von Blumen und Früchten. Leuchten des Eiſes
2. Experimente mit ſonnennahen Hitzegraden. Das blitzſchnelle Durch
ſchmelzen einer Eiſenplatte. Der Guß eines Stahlblockes in einel
Papiertüte in 60 Sekunden. Das Feuer im Waſſer. Flüſſiges Feuel
durch Waſſer und Stahl. In der Werkſtatt des modernen Alchimiſſe.
die Herſtellung von wiſſenſchaftlich echten und ſchliffähigen Edelſteinen
Rubinen und Saphiren). Die erzeugten Edelſteine wer
den an die Hörer verteilt. Wie jedermann mit einfachen Mit
teln außerordentlich hohe Temperaturen erzeugen kann und noch vie
andere Experimente. Dieſer Vortrag iſt von vielen Schulbehorde”
wärmſtens empfohlen. Bei dem geringen Eintrittspreis von 1.50
1.— RM. im Vorverkauf dürfte es jedermann möglich ſein, dieſen eindlt
daſtehenden Vortrag zu beſuchen. Vorverkauf: Verkehrsbur?
Volkshochſchule und Gewerkſchaftskartell.
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sollte jede Mutter ihr Kind nur mit
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Nummei 306
1 Parſtagobend des Orichgewerbeuereins
und der Handwerker=Vereinigung.
Die Reihe der Wintervorträge des Vereins wurde am letzten
Mitt=
voch abend mit einem Lichtbilbervortrag über: „
Luftver=
ehr und Flugſport in Deutſchland, mit beſonderer
Serückſichtung von Daumſtadt” eröffnet. Das Thema war
ehr paſſend gewählt und erwies ſich auch als entſprechend zugkräftig,
rreichte doch Luftſchiff „Graf Zeppelin” nach erfolgreicher zweimaliger
leberquerung des Ozeans gerade am gleichen Abend wieder die deutſche
zeimat. Der „Fürſtenſaal” war überfüllt, und mit geſpannter Auf=
„erkſamkeie lauſchten die zahlreichen Verſammlungsbeſucher den
inter=
ſianten Ausführungen der Redner: Direktor Deku und Joh. Nehring
on der Akademiſchen Fliegergruppe Darmſtadt. Herr Deku, ein
be=
jährter Freißallonführer, ging aus von der Tatſache, daß Deutſchland
uich die Feſſeln des Ve=ſailler Diktats gezwungen worden ſei, ſich der
ivilen Luftfahrt zuzuwenden. Auf dieſem Gebiete habe es dann ſo
zroßes geleiſtet, daß Deutſchland hier au erſter Stelle in der Welt
in Sechtcei eiſce e ein enſe Funtih erſcle Die
iöhtigſten Typen der Motorflugzeuge wie der Segelflugzeuge erſchienen
ur Bilde. Beſonders bemerkenswert war auch der Bericht über die
egeuwärtige Organiſation des deutſchen Luftverkehrs und die wichtige
kolle, die gerade auc Darmſtad= dabei ſpielt. Die friſchen, oftz launigen
(usführungen des Redners, der zum Schluß noch von ſeinen Erlebniſſen
ei Freiballonfahrten berichtet hatte, fanden lebhafteſten Beifall. Dem
ank gab der Verſammlungsleiter, Heer Prof. Dr. Sonne, in
herz=
chen Wortzu Ausdruck. Der weitere Vortrag von Herrn Joh.
Neh=
ing, dem Inhaber des Weltrekoros im Langſtreckenflug für
Segel=
lugzeuge, macte die B=ſucher mit dieſem hochintereſſanten Zweige des
Flugw=ſens bekannt. Es war von beſonderem Reize, aus dem Munde
ines ſo berufenen Pioniers des Segelfluges Näheres über das bisher
hon Erreichte und über neue Möglichkeiten zu hören. Seine
Aus=
tihrungen, die von hervorragenden Lichtbildern der Rhön=Roſſitten=
Heſellſtchaft ergänzt wurden, hielten die Peſucher in atemloſer
Span=
tung. Auf wiſſenſhaftlicher Grundlage allein waren die großen
Er=
ulge des Segelfluges mäglich, die vor kühnen deutſchen Fliegern in der
hön, am Oſtſeeſtrand, aber auh im Ausſand: in Italien, Rußland,
Umerika und in dieſem Jahre in Frankreich erzielt wurden. Wiederum
onnte ſich Herr Profeſſor Dr. Sonne zum Wortführer des Dankes
nahen, der dem Redner in begeiſterter Weiſe zuteil wurde. —
An=
nüvfend an die Mitteilung, daß „Graf Zeppelin” auf der Rückfahrt
flücklich den Ozean überquert habe und ſich wieder der Heimat nähere,
ſing Herr Syndikus Dr. Kollbach zum Sahluſſe auf das Perſönliche
ieſes Vortragsabends ein und berichtete aus eigenen Beobachtungen
jeraus über die Kuhnheit und die Erfolge unſerer Flieger, die ſich, wie
rlich der jetzige Vortrag bewieſen habe, in ihren Darlegungen beſcheiden
urückhielten. Gerade Nehrings Taten hätten in aller Welt Hochachtung
rbgenötigt, und die deutſche Luftfahrt insgeſamt habe Deutſchland neues
Auſehen verſchafft.
Der Abend klang ſomit aus in eine berechtigte Huldigung, während
der die hunderte Verſammlungsteilnehmer in imuer neuen Beifall
aus=
prachen. Der Orisgewerboverein und die Handiverkervereinigung, deren
Veranſtaltungen im Vortragsweſen unſerer Stadt einen beſonders
her=
vorragenden Platz eingenommen haben, hat mit ſeinem erſten
Winter=
zortrag die Reihe ſeines Winterpvogramms in eindrucks= und
ver=
geißungsvoller Weiſe eingeleitet.
— Paläſtina. Am kommenden Montag, dem 5. Nobember, abends
Uhr, wird Herr Miſſionar Schleebon der Herrnhuter,
Brüder=
gemeinde im Hein des Chriſtlichen Ve=eins Junger Männer,
Alexander=
ſtraße. Infaut=riekaſerue, einen Lichzbildervortrag über Paläſtina halten.
Wer hitte noch nicht den Wunſch verſpürt, dieſes Land, von dem das
Licht der Welt ausgegangen iſt, kennen zu lernen? Da nun aber eine
Reiſe dorthin bei den meiſten unmöglich iſt, ſo ſoll dieſer
Lichibilder=
vortrag beſonders willkommen ſein, da er wertvolle Keuntniſſe über
die=
ſes Land vermitteln ſoll. Eintritt iſt frei. Gäſte ſind willkommen.
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. (
Aende=
ungen ohne vorherige Anzeige vorbehalten.) Nach New York ab
Bremen=Bremerhaven: D. Berlin 3. 11; D. Dresden 8. 11.; D.
Repu=
blie 8. 11.; D. Preſident Harding 14. 11.; D. Columbus 15. 11.; D.
Karlsruhe 18. 11.; D. Preſident Rooſevelt 21. 11.; D. München B.
11.; D. Georg Waſhington 2. 11.; D. Berlin 2. 11.; D. Stuttgart
6. 12. — Nach New York ab Southampton: D. Berlin 4. 11.;
D. Republic 9. 11:; D. Preſident Harding 15. 11.; D. Columbus 16.
11., D. Preſident Rooſevelt 22. 11.: D. Berlin 30. 11. — Nach
New York, via Halifax ab Bremen=Bremerrhaben: D.
Karls=
ruhe 18. 11.; D. Stuttgart 6. 12. — Nach Canada ab Bremen:
D. Cairnglen 5. 11.: D. Crefeld 22. 11. — Nach Philadelphia—
Baltimore — Norfolk ab Bremen: D. Weſtfalen 8. 11.; D.
Crefeld 22. 11. — Nach Nordamerika=Weſtküſte ab
Bre=
men: MS. Saale 10. 11.; D. Witell 1. 12.; D. Witram 22. 12. — Nach
Hadana=Galveſton ab Bremen=Bremerhaven: D. Seydlitz 15.
11. — Nach Cuba—New Orleans ab Bremen: D. Riol 8. 11.
—Nach Mittelbraſilien und dem La Plata (Paſſagier=
Dampfer) ab Bremerhaven: D. Sierra Morena 10. 11.; D. Werra 17.
11. D. Sierra Cordoba 1. 12. Frachtdampfer ab Bremen: D.
Hol=
ſtein 17. 11. — Nach Mittelbraſikien ab Bremen: D. Arta
10. 11. — Nach Nordbraſilien ab Bremen: D. Arucas 24.
11. — Nach Südamerika (Weſtküſte) durch den Panamakanal
ab Bremen: D. Lippe 3. 11.; D. Ludwigshafen 17. 11.; durch die
Magellan=Straße ab Bremen: D. Haimon N. 11. — Nach
Weſt=
küſte, Zentral= und Mittelamerika und Mexiko
ab Bremen: D. Minden 5. 11. — Fruchtfahtt Canariſche,
Juſeln ab Bremen: D. Smhrna 10. 11.; D. Cavalle 24. 11. — Nach
Oſtaſien ab Bremen=Hamburg: D. Grandon ab Bremen 3. 11., ab
Hamburg 7. 11., D. Main ab Bremen 10. 11.; ab Hamburg 14. 11.;
D. Anhalt ab Bremen 17. 11., ab Hamburg 21. 11.; D. Trier ab Bremen
24. 11., ab Hamburg 28. 11.: D. Augsburg ab Bremen 1. 12.; ab
Hauburg 5. 12. — Nach Auſtralien ab Bremen: D. Moſel 5. 11.;
D. Lahn 8. 12.; D. Neckar 7. 1. — Nach, der Levante ab Bremen:
zirka 8 Abfahrten im Monat. — Nach Finnland ab Bremen:
Acht=
tägiger Dienſt nach allen Haupthäfen. — Nach Neval ab Bremen:
Abfahrten alle 8—10 Tage. — Nach Leningrad ab Bremen: je
nach Bedarf. — Nach England ab Bremen—London 3—4 Abfahrten
in der Woche — Bremen—Hull 2 Abfahrten in der Woche.
Bremen—Middlesborough—Newcaſtle 10tägig. — Nach
Afrika Liberig=Linie: D. Jva ab Hamburg 10. 11. —
Geſell=
ſchaftsreiſen; Orientfahrt D. Lützow ab Genau 8. 3. Orientfahrt
D. Lützow ab Venedig 5. 4. Mittelmeerfahrt D. Lützow ab Genau 4. 5.
— Mitgeteilt von: Anton Fiſcher, Vertreter des Norddeutſchen
Lloyd ſeit 1873, Tel, 186, Darmſtadt, Frankfurterſtr. 12—14.
Sanst. g, den 3. Nobember 1928
bor einen vollbeſetzten Saale der Heilpädagoge Herr Nie. Burtſchell über
das Thema „Aſtrologie und Heilkunſt‟. Er entwickelte in ſeiner
inter=
eſſanten, dezentei Art das geſaute Weltbild und brachte in der Tat eine
ganze Fülle wiſſenſchaftlicher Beweiſe über die Einflüſſe, die von den
Ge=
ſtirnen auf die Erde, die Natur und den menſchlichen Organismus
aus=
gehen. Eine ganze Anzahl Gelehrter beſtätigt, wie Herr Burtſchell
an=
führte, wenn auch nur zum Teil, die Jahrtauſende alten aſtrologiſchen
Ueberlieferungen. Wir wiſſen heute, daß ultraviolette und radioaktive
Strahlen, ſowie elektromagneniche Strömungen nicht nur auf der Erde.
ſondern auch auf den Geſtirnen vorhanden ſind. Ferner ſind die auf
der Erde vorhandenen Elemente auch im Kosmos durch die
Spektral=
analyſe nachgewiefen. Alles in allem genommen ſprach der Vortragende
die Ueberzeugung aus, daß rurch die Einheitlichkeit des Kosmos eine
gewaltige ſchöpferiſche Kraft und Garmonie ſich offenbare.
Sind Sie auch
dabet?
Die Zahl der neuen Sparer betrug:
am 1. Januar 1924 —
163
1925 —
9809
1926 — 14 484
1927 — 18 576
1928 — 24294
„ 1. Oktober 1928 — 28213
St 47586
r9. 28 TCauſend Sparer
Städt. Sparkaſſe Darmſtadt
— Voranzeige. Wir verweiſen ſchon heute auf das am Sonntag,
den 11. November 1928, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus der
Petrus=
gemeinde, Eichwieſenſtraße 8, ſtattfindende Spiel „Die heilige
Eliſabeth‟. Dasſelbe wurde von Eva Marie Cranz geſchrieben
und führt den Zuſchauer durch das ganze Leben der Eliſabeth, das ſich
zu Anfang auf der Wartburg abſpielt. — Da der Kartenvorverkauf
ſchon rege eingeſetzt hat, empfehlen wir deshalb, ſich die Eintrittskarten,
die bei den Mitgliedern der ehangeliſchen Jugendbünde zum Preiſe von
0.50 Mk. zu haben ſind, rechtzeitig zuzulegen.
— Starkenburger Pferdeverſicherungs=Verein, Darmſtadt. Der
be=
kannte Starkenburger Pferdeverſicherungs=Verein hat die Abſicht, ſeine
Tätigkeit wieder aufzunehmen. Zu dieſem Zweck findet am Samstag,
den 10. November, nachmittags 3 Uhr, im Fürſtenſaal zu Darmſtadt,
Grafenſtraße, eine Mitgliederverſammlung ſtatt,
Das Polizeiamt weiſt darauf hin, daß die Verwendung von
eiteiß=
haltigen Bindemitteln, z. B. „Melin”, zum Wurſtfüllſel nach dem
Lecbns=
mittelgefetz vom 5. Juli 1927 verboten und ſtrafbar iſt.
Diebſtähle aus Autos. Am Mittwoch abend wurde ein hier
wohnhafter Schloſſer dabei erwiſcht, wie er aus einem vor der
Rhein=
gauer Weinſtube, ſtehenden Auto einen Pelzmantel entwvendet. Nach
ſeiner Feſtnahme gab der Täter zu, in letzter Zeit mehrere derartige
Diebſtähte, die bereits bei der Kriminalpolizei angezeigt waren,
ausge=
führt zu haben. Der Dieb wird dem Amtsgericht zugeführt.
KEIN RADI0 ohne einen Besuch bei uns; es ist Ihr 17461b
VORTEIL, unverbindliche Vorführung!
Vom 28. 10. bis 4. 11. bei Barkauf von jeMk. 5.— ein FREILOS!
1. RÜHL, Spez. Radio-Abteilung, Saalbaustr. 24
Sonntag geöffnet von 12—6 Uhr.
Lokale Veranſialtungen.
Die vierunter erſchelnenden Rotizen find ansſchileälich ais Hinwelſe auf Anzelgen zu bekrochten.
in keinem Falle irgendwie alt Beſtrechung oder Kritk.
—Train=Vereinigung 18 Darmſtadt. Der Dritte
Geſſiſele Traintag, verbunden mit Wieberſehensfeier der ehemaligen
Train=Feldformationen des 18. A.K. und des 18. Reſerve=A.K., findet
am 4. November, von 10 Uhr vormitags ab, im „Rummelbräu” ſtatt.
Um 11 Uhr Begrüßungsanſprache, dann Ausſpruche in der Deukmal=
Angelegenheit, 1 Uhr gemeinſamer Mittagstiſch (ſoweit angemeldet).
Von 3,30 Uhr ab öffentliche kameradſchaftliche Feier mit Militärmuſik
und allerlei unterhaltenden Aufführungen. Die Wiederſehensfeier
ver=
ſpricht beſonders eindrucksooll zu werden, da zahlreiche auswärtig”
ehe=
malige Offiziere ihr Erſcheinen zugeſagt haben.
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*Schwurgericht.
p. Urſprünglich nur wegen fahrläſſigen Falſcheids angeklagt, er
ſcheint der in Beringen (Luxemburg) geborene Remy Oliva Peter
Kauffmann, Kaufmann in Offenbach, unter der Anklage des Meineids.
Kauffmann ſoll am 16. März 1926 vor dem Amtsgericht Offenbach
den ihm auferlegten Offenbarungseid wiſſenlich falſch geleiſtet haben,
indem er in dem als vollſtändig beſchworenen Vermögensverzeichniſſe
nachſtehende Vermögensgegenſtände nicht angab: 1. eine ihm gegen
einen Dritten aus dem Jahre 1922 zuſtehende Geldforderung von
30 000 Papiermark; 2. mindeſtens 4 von einer Leipziger Firma
ſtam=
mende Motore; 3. einen Schraubſtock; 4. Iſolierſtahlrohre, Anlaſſer,
Maſchinenböcke und Lager; 5. Transmiſſionswellen, 1 Ventilator, 1
Sackwage, 1 Maſchine für Nähmaſchinenriemen; 1 Stoßkarren.
Hin=
ſichtlich der Forderung von 30 000 Papiermark ergeben die angeſtellten
Ermittlungen, daß Angeklagter wußte, daß die Forderung noch beſtand,
denn mit dem Schuldner wurde wegen Aufvertung verhandelt. Später
wurde die Forderung mit 300 Mark aufgewertet.
Die Motore waren bereits in das Eigentum des Angeklagten
über=
gegangen, zum mindeſten ſtand ihm ein einen Vermögenswert
dar=
ſtellender Anſpruch auf Uebergabe zu.
Der Schraubſtock iſt erſt im Juni 1926 an einen Dritten verkauft
worden.
Mit der heute von ihm getrennt lebenden Ehefrau hat der
Ange=
klagte am 2. Januar 1925 einen Verpfändungsvertrag über „ſämtliche
Lagervorräte in Motoren, Werkzeugmaſchinen uſw. bis zur Höhe der
Schuld von 2000 Mark”, aber erſt am 11. November 1925 einen
Siche=
rungsübereignungsvertrag über hier nicht intereſſierende Gegenſtände
geſchloſſen.
Das Offenbacher Bezirksſchöffengericht hat ſich für unzuſtändig
er=
klärt und die Sache an das Schwurgericht verwieſen. Es handelt ſich
um teilweiſe komplizierte Vertragsverhältniſſe. Der Staatsanwalt
be=
faßt ſich zunächſt mit den perſönlichen Verhältniſſen des Angeklagten,
den er als einen geriſſenen Kaufmann bezeichnet. Beſtimmte
Gegen=
ſtände habe der Angeklagte ſeiner Ehefrau übereignet. Die Motore
ſeien ohne Eigentumsvorbehalt abgeſandt, aber dem Spediteur ſei
ge=
ſagt worden, daß ſie nur gegen Zahlung auszufolgen ſeien. Der
An=
geklagte ſei deren Eigentümer geworden und hätte ſie in ſein
Ver=
mögensverzeichnis aufnehmen müſſen. Die Aufwertungsforderung habe
er vorſätzlich verſchwiegen. Der Angeklagte verdiene keine große Milde;
der Strafantrag geht auf 1 Jahr 5 Monate Zuchthaus.
Der Verteidiger führt ins Treffen, daß der Angeklagte völlig
unbe=
ſtraft ſei, eine Abſicht, Vermögen den Gläubigern zu entziehen, habe er
nicht gehabt. Die Sicherungsübereignungsverträge
würden von den Laien meiſt falſch abgefaßt.
Ange=
klagter habe ſeine Frau wegen ihres Einbringens ſicherſtellen wollen.
Erſt im November 1925 ſei er vom Anwalt entſprechend belehrt
wor=
den. Der Novembervertrag ſei ein Proſtylovertrag und nach
vorhan=
denem Kliſche gefertigt. Was der Anwalt entworfen, habe Angeklagter
für richtig halten dürfen; er habe an die Rechtsbeſtändigkeit eines
ſol=
chen Vertrages glauben dürfen. Der Vertrag ſei zudem im
Vermögens=
verzeichniſſe ausdrücklich erwähnt worden. Der Fall mit den vier
Motoren ſei völlig ungeklärt. Habe der Angeklagte dieſelben
heim=
lich fortgeſchafft, ſo habe er kein Eigentum daran erworben. In
Aufwertungsſachen ſei man heute — 1928 — ſo entſetzlich klug, aber
man müſſe ſich doch in die damalige Zeit (1922, 1923) zurückverſetzen. Ob
ein Darlehen von 30 000 Papiermark aufzuwerten ſei, habe man 1925
noch nicht gewußt. Ein ſeltener Fall ſei es doch auch, daß ein
Schuld=
ner wegen der Aufwertung bei der Aufwertungsſtelle vorſtellig werde.
Dieſe Aufwertung auf 300 Mark ſei auch erſt viel ſpäter, nach Ableiſtung
des Offenbarungseides, feſtgeſetzt worden. Angeklagter habe nicht
wiſſentlich falſch geſchworen.
Das Urteil erkennt wegen Meineids auf 1 Jahr 2 Monate
Zucht=
haus, die bürgerlichen Ehrenrechte werden auf die Dauer von 5 Jahren
aberkannt. Es wird Haftbefehl erlaſſen. Die aufwertbare Forderung
ſei nicht wertlos geweſen, Angeklagter hätte ſie in das
Vermögens=
verzeichnis aufnehmen müſſen. Bezüglich der Motore iſt das Gericht
zu einem Nichtſchuldig gekommen. In Uebereignungsſachen herrſchten
im Publikum vielfach Zweifel.
Damit ſchließt die 5. Tagung.
Vermißt. Vermißt wird ſeit dem 9. Oktober 1928 der
Friſeur=
lehrling Adam Helm, geboren am 25. Januar 1911 zu Darmſtadt.
Der 14 Jahre alte Schüler Herhert Sachs aus Frankfurt a. M. hat ſich
am 1. Nodember 1938 unerlaubt von zu Hauſe eutfernt. Sachs iſt
kräf=
tig entwickelt, etwa 1,50—1,60 Meter groß, und hat blondes, kurz
ge=
ſchnittenes Haar. Bekleidet iſt Sachs unit brauner, Knickerbockerhoſe,
grauer Windjacke, roter Schüilernwitze mit goldenen Reifen und
brau=
nen Halbſchuhen mit Crepſohlen. Nach hinterlaſſenen Aufzeichnungen
will er mit ſeinem Fahrrad die Richtung Darmſtadt, Bickenbach.
See=
heim, Jugenheim uſw. einſehlagen. Am 2. November 1928 hat Sachs
eine Karte aus Darmſtadt an ſeine Eltern geſchrieben, die zwiſchen 8
und 9 Uhr in Darmſtadt eingeworfen worden iſt. Im Betretungsfalle
iſt Sachs anzuhalten und dem Polizeipräſidium Frankfurt a. M. oder
Gem Polizeiamt Darmſtadt (Kriminalpolizei) Nachricht zu geben.
Feſtnahmen. Der Kaufmann Wilhelm Möllenhoff aus
Mühl=
heim a. d. R., der hier unter dem Namen Emil Jenſen logierte, wurde
wegen Betrugs und falſcher Namensangabe feſtgenommen und dem
Amtsgericht vorgeführt. Ebenſo wurden 3 Zigeuner wegen Betrugs
und Forſrfrevels feſtgenommen.
—Im Städtiſchen Leihamt findet am Mittwoch, dem 7., und
Don=
nerstag, dem 8. November, vormittags von 9—12 Uhr, Verſteigerung
verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe heutiges Inſerat.)
Tageskalender für Samstag, den 3. November 1928.
Heſſ Landestheater, Großes Haus. Anfang 15 Uhr, Ende
18 Uhr, Heſſenlandmiete 1: Der Bettelſtudent”. — Kleines Haus,
Anfang 19.30 Uhr, Ende 23 Uhr, Zuſatzmiete V 4): „Der treue
Sol=
dat”; hierauf „Die Weiberverſchwörung”. — Drpheum, abends
20.15 Uhr: Operetten=Revue „Freut euch des Lebens‟. —
Kon=
zerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Rheimgauer
Weinſtube, Reſt. Bender, Weinhaus Maxim, Kaffee Haſſia, Bockshaut,
Reichshof. Zum heſſiſchen Haus. Zum roten Löwen, Spaniſche Bodega,
Reſt. Germania, Sportplatzkaffe Bismarckeck, Wiener Eck. Zum
Rhön=
ring, Alte Poſt, Frankfurter Hof, Stadt Nürnberg, Neckartor,
Turn=
halle am Voogsplatz. — Mozart=Verein, abends 20.30 Uhr im
Städtiſchen Saalbau: Uraufführung „Sauer und Süß”; anſchl. Tanz.
—Beſſunger Turnhalle abends 20 Uhr: Turner=Herbſtball.
— Kfm. Stenogr.=Geſellſchaft, abends 20 Uhr, im
Kon=
kordiaſaal: Tanz=Unterhaltung. — Kinovorſtellungen: Helia,
Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
DARMSTADT IM BESTEN LICHTI
Letzter Tag: Sonntag, A. Nouember
Die Ladengeschäfte sind an diesem Tage Von
1r6 Uhr abends geöffnet.
Für je 5.— Mk. Einkauf ein Freilos: Hauptgewinn eine Opellimousihe.
17829
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Samstag, den 3 November 1928
Nummer 306
Aus Heſſen.
Landwirte, ſchickt euere Söhne in die
landwirtſchaftlichen Schulen!
Ein ernſtes Mahnwort an die Eltern!
Montag, den 5. Nodember, beginnt in den heſſ. landw. Schulen
der diesjährige Unterrichtslehrgang. In letzter Stunde richten wir
daher einen ernſten Mahnruf an die Eltern: „Laßt euren Söhnen den
Segen einer gediegenen Fachbildung zuteil werden!
Erbitterter wird von Jahr zu Jahr der Kampf ums Daſein.
Be=
ſonders ſchwer laſtet er auf dem deutſchen Bauern. Und doch könnte der
Landwirt ſich trotz der wirtſchaftlichen Nöte der Zeit leichter über Waſſer
halten, könnte ſeinen Betrieb noch einigermaßen rentabel geſtalten,
wenn er gelernt hätte, ſich alle Errungenſchaften der landwirtſchaftlichen
Wiſſenſchaft und Praxis zunutze zu machen. Was jeder Kaufmann, jeder
Handwerker heute als notwendig erkannt lat, nämlich eine gründliche
praktiſche und rheoretiſche Berufsausbildung, davon ſind unſere Bauern
meiſt noch weit entfernt. Dabei darf wohl ohne Uebertreibung geſagt
werden, daß ſelten ein Veruf, ſo hohe Anforderungen an Geiſt und
Wiſſen ſtellt, als der des Landwirts, daß hier ganz beſonders zu dem
prakviſchen Können die Erkenntniſſe der Wiſſenſchaft treten müſſen, um
mit Erfolg Landwirt ſein zu können.
Aufgabe der landw. Fachſihule iſt es, dem jungen Bauernſöhnen in
geeigneter Form die Ergebniſſe der wiſſenſchaftlichen Forſchung, der
Technik und der landw. Praxis zu übermitteln. Wieviel vorteilhafter
iſt es doch, ſich die Erfahrungen anderer zu eigen zu machen, als auf
Koſten ſeines eigenen Geldbeutels ſolche ſammeln zu müſſen. Der neu
herausgegebens Lehrplan der heſſ. lansw. Schulen garantiert eine ſo
gründliche Fachausbildung, daß jeder, welcher mit Eifer und Intereſſe
dem Unterricht folgt, in die Lage verſetzt wird, ſpäter ein tüchtiger Bauer
zu ſein, ſei es auf eigener Sicholle oder in fremdem Betriebe. Für einen
angehenden Gutsbeamten iſt der Beſuch der Fachſchule heute erſte
Vorausſetzung.
Was wird uns nun von den Eltern junger Landwirte, die unſere
Fachſchulen beſuchen könnten und die win darum angehen,
entgegen=
gehalten?
Die einen ſcheuen die Barausgaben an Schulgeld und Fahrkoſten.
Die andern geben an, ihren Sohn nicht in der Arbeit entbehren und
einen Knecht als Erſatz für ihn nicht halten zu können. Dieſer Einwand
iſt ſchon ſtichhaltiger als der esſte. Hat doch kürzlich in Heidelberg
ge=
legentlich der Herbſttagung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft der
bäuerliche Betriebswirtſchaftler Prof. Dr. Münzinger von der landw.
Hochſchule Hohenheim in Zahlen überzeugend nachgewiefen, daß das
Jahreseinkommen eines deutſchen Bauern weit unter dem Betrage liegt,
wenigſtens durchſchnittlich, den derſelbe Bauer für einen Knecht jährliß
ausgeben muß. Münzinger ſieht darin den Hauptgrund, weshalb heute
die Bauern zögern, ihre Söhne in die lancw. Schule zu ſchicken. Aber
ebenſo treffend weiſt er dann zahlenmäßig nach, daß die beſten, die
ren=
tabelen Betriebe faſt durchſchnittlich ehemalige Schüler landw. Schulen
zu Beſitzern haben.
Dieſe Tatſache muß unſere Bauern zu dem feſten Entſchluß führen,
ihre Söhne in die landw. Schulen zu ſchicken. Was bedeutet letzten
Endes der Aufwand von immerhin wenigen Mark, was das Opfer, zwei
Winter etwas, früher mit dem zur Schule gehenden Sohne aufſtehen und
ſeine fehlende Arbeitskraft erſetzen zu müſſen, gegenüber dem
ungeheu=
reu, ſich vielfach verzinſenden Vorteile einer gediegenen Fachbildung.
Man denke doch auch an den Wegfall der früheren 2—3 Militärdienſtjahre
und an die Befreiung der Landwirtſchaftsſchüler von den letzten 1!
Jahren der Pflichtfortbildungsſchule. Aber ganz abgeſehen von dieſen
Vorteilen, gibt es für liebende fürforgliche Eltern überhaupt etwas
Eiſtrebenswerteres, etwas Schöneres, als ihren Kindern die Zukunft
möglichſt ſicher zu geſtalten?
Eltern, bedenkt dieſe eure heilige Pflicht! Gebt euren Söhnen
Gelegenheit, ihr Wiſſen und Können zu vervollkommnen. Fachliche
Tück=
tigkeit bedeutet ein unverlierbares Vermögen und hilft in dem
gegen=
wärtigen ſchweren Wirtſchaftskampfe euren Söhnen, den ererbten Hof
zu erhalten.
Anmeldungen zur landw. Schule, Heppenheim an der
Bergſtraße, werden noch angenomen. Der Beſuch derfelben
wvährend zweier Winterhalbjahre befreit auch in dem dazwiſchen
liegen=
den Sommerhalbjahr von der pflichtmäßigen Fortbildungsſchule. Die
Unterrichtsſtunden ſind ſo gelegt, daß die Sehüler mit den 1 Uhr=Zügen
den Schulort Heppenheim wieder verlaſſen können. Nur an zwei
Wochen=
tagen iſt Unterricht bis nahmittags 3 Uhr.
Erſchienen waren die Herren Kreisfeuewehrinſpektor Karpfinger aus
Wehren von Griesheim, Gräfenhauſen und Erzhauſen, ferner einige
Kameraden aus= Darmſtadt und Brandinſpektor Herborn von der Firma
E. Merck aus Darmſtadt. Uebungsleiter war Brandmeiſter Herr
Gimbel. Das vorgeführte Fußexerzieren, ebenſo die Geräteübungen,
wurden von allen Anweſenden als muſtergültig bezeichnet. Der
Brand=
angriff, dem ein Dachſtuhlbrand der Ebert= und Rathenau=Schule
zu=
grunde lag, wurde ebenfalls raſch und ſicher durchgeführt. Auch der
Uebung der Hakenleiter mannſchaft ſtatt. Das Vorgeführte wurde als
„ſehr gut” bezeichnet. Bei der Kritik über das Geſehene wurde der
hieſigen Wehr volle Anerkennung durch den Inſpizierenden zum
Aus=
brachten weiterhin zum Ausdruck, daß die Gemeinde Arheilgen in jeder
Weiſe auf raſchen und ſicheren Feuerſchutz hoffen darf. „Nach der Uebung
fand im Gaſthaus „Zur Sonne” ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt,
wobei unſere neugegründete Muſikkapelle mit vollem Erfolg auftreten
konnte.
J. Griesheim, 2. Nov. Die Perſonenſtandsaufnahme vom 10. Oktober
ds. Js. ergab für unſere Gemeinde eine Einwohnerzahl von 7324 Per=
Einwohnerzahl 6912; die Zumahme in nicht ganz vier Jahren beträgt
alſo 412 Perſonen. Dieſe Vermehrung der Einwohnerzahl iſt größten= ren Feſtem in keiner Weiſe nachſtehen wird.
teils auf Zuzug von auswärts zurückzuführen. — Die Verſteigerung
der Gemeindeweidenernte findet am Montag, den 5. November ds. Js.,
vormittags 10 Uhr, auf dem Rathaus ſtatt. — Das Kreisamt Groß= kommenden Samstag, mittags 12 Uhr, wird die Sirene probeweiſe in
Gerau hat das Offenhalten von Verkaufsſtellem und die Beſchäftigung
von Gehilfen, Lehrlingem und Arbeitern im Handelsgewerbe in hieſiger
ſeit geſtern die Kurszüge der elektriſchen Straßenbahn ab Griesheim 9.17
Unventabilität eingeſtellt und will ſie für die Folge nur noch an
Sonn=
tagen verkehren laſſen. — Am nächſten Sonntag und Montag findet
Jahren faſt zur völligen Bedeutungsloſigkeit geworden.
F. Eberſtadt, 2. Nov. Gemeinderatsſitzung. Geſtern abend
fand unter dem Vorſitze des Bürgermeiſters Dr. Uecker im
Rathaus=
ſaale eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Die zur Beratung
vor=
gelegten Ausſchußbeſchlüſſe wurden im weſentlichen gutgeheißen und vom
Plenum ohne Debatte verabſchiedet. Die Baugeſuche 1. Ludwig
Rein=
havdt, 2. Ludwig Hintermehen 3. Witwe, 3. Dr. Netz, 4. Ludwig Hilden=
beutel, 5. Friedrich Meidinger 2. und 6. Johannes Müller 8. werdem
genehmigt, dasjenige des Viktor OReilly an den Bauausſchuß
zurück=
verwieſen. Die Lieferung von Fenſterläden für die Gemeindehäuſer in
der Ningſtraße wird dem Peter Hartmann, die Lieferung eines
Akten=
ſchrankes und verſchiedener Schulmöbel dem Konrad Waßmann laut
ihrem Angebotem übertragen unter der Bedingung, daß beide Meiſter an
ihre Arbeiter die geltenden Tariflöhne zahlen. Das Gaſthaus „Zum
Odenwald” iſt durch Kauf in den Beſitz des Johann Kumpf
übergegan=
gen. Er ſucht um die Konzeſſion des mit dem Ausſchank von
Brannt=
wein verbundenen Wirtſchaftsbetriebes nach. Da es ſich um einem alten
Wirtſchaftsbetrieb handelt, hat der Gemeinderat gegen die Erteilung der
Konzeſſion keine Einwendungen zu erheben. Die unbebauten Bauplätze
am Lämmchesberg ſollen zum Zwecke der landwirtſchaftlichen Nutzung
auf jederzeitigen Widerruf an Liebhaber verpachtet werden. Die
Ver=
waltung wird beauftragt, hierwegen das Weitere zu veranlaſſen. Die
Heſſiſche Wanderausſtellung für ſoziale Fürſorge regt mit Schreiben vom
12. Oktober 1928 an, auch in Eberſtadt eine Ausſtellung mit Vorträgen
zu beranſtalten. Der Gemeinderat beſchließt, im Laufe des Monats
November von dem Angebot Gebrauch zu machen. In geheimer Sitzung:
Mitteilungen, Stundungsgeſuche und Wohlfahrtsangelegenheiten.
F. Eberſtadt, 2. Nov. Franz Schubert=Gedächtnisfeier.
Der Muſikverein 1904 veranſtaltet am Samstag (3. November)
gemein=
ſam mit dem Geſangverein „Männerquartett Harmonie” im Saale
„Zum Bergſträßer Hof” (Fiſcher) eine Franz Schubert=Gedächtnisfeier
zur Erinnerung an den nahenden 100. Todestag des großen
Kompo=
niſten. Es erſcheint angebracht, vorweg etwas über das Leben und aus
dem Leben des großen Meiſters zu ſagen, um das Verſtändnis für das,
was die beiden Vereine an dem Abend bieten werden, zu wechen. Drei
Jahre vor der Jahrhundertwende, 1797, beginnt das unſcheinbare Leben
Schuberts in einer der Vorſtädte Wiens; es endet nach wenig mehr als
dreißig Jahren in einer anderen — an jenem 19. November 1828, deſſen
hundertſter Wiederkehr alle Welt gedenken wird. In einem Schulhaus
wird Franz Schubert geboren, Sohn einer nur an Kindern reichen
Familie; er kommt als Sängerknabe in Konviktserziehung, die ihm
mancherlei Muſikaliſches und, wie wir heute ſagen würden, auch das
Wiſſem des Untergymnaſiums vermittelt. Er mutiert, verläßt das
Kon=
vikt, wird raſch, wie das damals möglich war, zum Volksſchullehrer
ausgebildet und hilft dem Vater drei Jahre lang Unterricht geben.
In=
zwiſchen iſt er Komponiſt geworden und lebt nun allein ſeiner Kunſt,
die ihm zum äußeren Lebem gerade das Nötigſte gewährt. Wenige
Reiſen bringen ihn in die Slowakei, nach Oberöſterreich, Salzburg,
Steiermark, alſo nicht allzu weit von Wien weg. Obwohl von ſeinem
Werk bei Lebzeiten nur ein geringer Teil bekannt wird, mehrt ſich
ſchon ſein Ruhm. Er hat begeiſterte Freunde oder doch Anhänger, die
ſich ſeiner nach Kräften auch werktätig annehmen, ſo die Dichter
Grill=
parzer, Mayrhofer, Bauernfeld, den Sänger Vogl, die Maler Schwind
und Kugelwieſer den Weltmann und Bohemien Schober; iſt eine der
bewegenden Kräfte der öſterreichiſchen Geiſtigkeit von damals, wird von
ſeinem Zirkeln auch als ſolche erkannt, aber doch nur von Zirkeln.
Stirbt ihnen unverſehens und wird, zunächſt, vergeſſen. Und als ſich
ſchon die Schatten eines Jenſeits über ihn ſchloſſen, dämmerte eine
Nach=
welt auf, Jugend rückte heran. Dieſe, erſt eine ſpätere Zeit, begriff
ſeinen Reichtum. An der Schwelle ſolchen Begreifens fand Schumann
die Worte, daß hier einer Töne hatte für die feinſten Empfindungen,
Gedanken, ja, Begebenheiten und Lebenszuſtände. So tauſendvielfach
die Schubertſche Muſik. Was er anſchaut mit dem Auge, berührt mit
der Hand, verwandelt ſich zur Muſik; aus Steinen, die er hinwirft,
ſpringen lebende Menſchengeſtalten. Er war der Ausgezeichnetſte nach
Beethoven, der, Todfeind alleu Philiſterei, Muſik im höchſten Sinne des
Wortes ausübte.” So ſei er es, die geliebteſte Geſtalt, der
liebenswür=
digſte aus dieſem heimiſchen Boden, dem wir an der Schwelle einer
an=
dren Zeit bei der Gedächtnisfeier anläßlich feines 100. Todestages am
Samstag abend noch einmal im Geiſte die Hand drücken. Wollen wir
trauern, daß dieſe ſchon lange kalt und nichts mehr erwidern kann, ſo
bedenken wir auch, daß, wenn noch ſolche leben wie jener, von dem wir
hier ſprechen, das Leben noch lebenswert genug iſt. Dann ſehen wir
aber auch zu, daß wir, wie jener, uns immer ſelbſt gleichkommen, dem
Höchſten nämlich, was von höhereu Hand in uns gelegt. Den beiden
veranſtaltenden Vereinen dankt es die Bevölkerung, daß ſie ihr
Gelegen=
heit geben, einen Abend im Reiche des großen Meiſters Franz Schubert
zu verleben.
4a. Eberſtadt, 2. Nov. Wechſel im
Bahnhofvorſteher=
amt. Oberbahnhofsvorſteher Gerbig, der vor Jahren in Eberſtadt
tätig und zuletzt auf dem Bahnhof Pfungſtadt ſtationiert war, iſt zum
Oberbahnhofsvorſteher in Eberſtadt, und zwar ab 1. November ernannt
worden. Oberbahnhofsvorſteher Gerbig erfreut ſich hier großer
Beliebt=
heit und wird als der rechte Mann betrachtet, Nachfolger des nach
Bens=
heim verſetzten Oberbahnhofsvorſtehers Sehring zu ſein. —
Fami=
lienabend. Der Kaninchenzuchtverein Eberſtadt, der Mitte dieſes
— Arheilgen, 1. Nob. Feuerwehrinſpektion. Am B. Monats eine Kaninchen= und Geflügelzuchtſchau abhält, lädt für Sams=
Oktober fand die Inſpektion der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr ſtatt, tag dieſer Woche zu einem Familienabend in das Gaſthaus „Zum
Bis=
marck” (Volk) ein. — Ausden Turnvereinen. Das diesjährige
Darmſtadt, Bürgermeiſter Jung=Arheilgen ſowie Beigeordneter Speng= Bühnenſchauturnen der Fr. Turnerſchaft findet am Samstag, den 3.
No=
ler und einige Gemeinderäte weiter verſchiedene Abordnungen der vember, im Schwanenſaale ſtatt. Das Programm ſetzt ſich aus
Ning=
turnen, gymnaſtiſchen Uebungen, Singſpielen, Geräteturnen uſw.
zu=
ſammen. Wie verlautet, hat Schulrat Haſſinger von der Zentralſtelle
für Volksbildung und Jugendpflege ſein Erſcheinen zugefagt. — Die
Turngeſellſchaft EV. hat unter der neuen Leitung von Paul
Horan ihre Singſtunden des Gemiſchten Chores (Turnerſingmannſchaft)
wieder aufgenommen. — Odenwaldklub. Die hieſige Ortsgruppe
des Odenwaldklubs unternimmt am kommenden Sonntag, den 4. No=
Mannſchaft der Kreisautoſpritze, die ſich an dem Brandangriff beteiligte, vember, ihre 11. Wanderung. Es iſt eine Halbtagswanderung, die durch
wurde für raſches und zielbewußtes Eingreifen lobende Anerkennung ge= den Meſſeler Park nach Meſſel führt. —
Streulaubverſteige=
zollt. Nach dieſen Vorführungen fand am hieſigen Steigerturm noch eine rung. Das Forſtamt Eberſtadt verſteigert am kommenden Dienstag,
den 6. November, auf der Burg Frankenſtein das Laub von den Wegen
und Schneiſen im Staatswald Frankenſtein.
— Traiſa, 2. Nob. Die Ortsgruppe Traiſa des Odenwaldklubs
unter=
duuck gebracht. Herr Bürgermeiſter Jung und noch verſchiedene Redner nimmt am kommendem Sonntag ihre letzte diesjährige Wanderung
„Nund um Traiſa‟. Der Abmarſch erfolgt um 1 Uhr ab Bahnübergang
Fornoff. Nach etwa dreiſtündigem Marſch durch unſere ſchögen Wälder
finder die Wanderung in einem gemütlichen Beiſammenſein im Saale
des Mitglieds, Herrn Gaſtwirt Seibert, ihren Abſchluß. Es wrd daher
eine recht zahlreiche Beteiligung, insbeſondere an der Wanderung,
er=
wartet. — Gleichzeitig ſei ſchon jetzt auf das am Samstag, den
17. November, abends 8 Uhr, ſtattfindende Dekorierungsfeſt hingewieſen,
ſonen. Bei der letzten Volkszählung am 1. Dezember 1925 betrug die das mit ſeinem reichhaltigen Programm unter Mitwirkung der beiden
Geſangvereine wieder einen vollen Erfolg verſpricht und unſerem frühe=
Ak. Nieder=Ramſtadt, 2. Nov. Feueralarmſirene. Am
Tätigkeit geſetzt. Dieſe Maßnahme muß von Zeit zu Zeit erfolgen, um
Gewißheit zu haben, daß die Sirene ſich in gebrauchsfähigem Zuſtand
Gemeinde für Sonntag, dem 4. November, geſtattet. — Die Heag hat befindet. — Die Vorarbeiten zur Montierung des neuen 100 PS.
Motors für das Gemeinde=Elektrizitätswerk ſind jetzt ſoweit vorgeſchrit=
und 9.47 Uhr und ab Darmſtadt 9.45 und 10.45 Uhr angeblich wegen ten, daß mit dem Einbau des Motors in Kürze begonnen werden kann.
Der Stromverbrauch in hieſiger Gemeinde hat mit der Zeit einen
der=
artigen Umfang angenommen, daß die derzeitigen
Stromerzeugungs=
hier der Jahrmarkt ſtatt. Der Markt war in früheren Jahren ein, anlagen nicht mehr ausreichen. Mit der Inbetriebsſetzung des neuen
Hauptanziehungspunkt der näheren Umgebung und iſt in den letzten Motors iſt das Elektrizitätswerk wieder allen Anforderungen gewachſen.
W. Klein=Umſtadt, 2. Nov. Am vergangenen Freitag fand im
Sturmfelsſchen Hauſe eine ſehr gut beſuchte
Bürgermeiſterver=
ſammlung des 2. und 3. Bezirks Dieburg ſtatt. — Am Montag
abend ließ Herr Georg Heil=Wiesbaden ſeine Güterſtücke in der
Wirt=
ſchaft von Wilhelm Heil zum erſtenmal öffentlich verſteigern. — In
unſerer Kirche, ſoll elektriſches Licht gelegt werden. Ein Teil des
Koſtenaufwandes ſoll durch eine Hausſammlung aufgebracht werden.
M duce
für die Woche vom 4. bis 10. November 1928.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobilklub.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Neckarſteinach-Hirſchhorn, Klm. 14,8—22,3, vom 15. 10. bis 24 11
geſperrt. Umleitung: Neckargemünd, Wieſenbach, Waldwimmersbach,
Haag, Unter=Schönbrunn, Pleutersbach—Eberbach.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Seligenſtadt-Mainflingen-Zellhauſen (Ortsdurchfahrt
Mainflin=
gen) vom 1. 10. bis 2. 12. geſperrt.
Oitsdurchfahrt Groß=Karben (Heldenberger Straße) vom 11. 10. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Büdesheim, Rendel, Klein=Karben
Dornaſſenheim—Oſſenheimerkreuz vom 22. 10. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung für den Fuhrwerksverkehr: Nieder=Florſtadt—
Rei=
chelsheim. Umleitung für den Kraftfahrzeugverkehr: Fauerbach-
Dor=
heim—Weckesheim.
Le. Groß=Umſtadt, 2. Nov. Familienabend. Da nächſten
Sonntag die hieſige Kirchweihe abgehalten wird, ſo wurde am verf.
oſſe=
nen Sonntag das Reſormationsfeſt in unſerer Stadt gefeiert. Am
Abend desſelben Tages hatte der Evangeliſche Bund, Ortsgruppe Gr=
Umſtadt, ſeine Mitglieder zum zweiten diesjährigen Familienabend im
Gaſthauſe „Zum Lamm” eingeladen. Hunderte waren der Einladung
gefolgt, und der große Saal war bis zum letzten Platz beſetzt. Pfarrer
Hartmann begrüßte die Erſchienenen in herzlicher Weiſe und erteiſte
dem Redner des Abends, Herrn Pfarrer Bernbeck aus Mainz, das
Wort. Dieſer ſchilderte in einem fünfviertelſtündigen, noch Inhalt und
Form vollendeten Vortrage ſeine Erlebniſſe und Eindrücke, die er auf
ſeiner Reiſe nach Aegypten und Paläſtina gewonnen hatte, und zeigte
an Hand ſeiner Erlebniſſe Sitten und Gebräuche der jetzigen Bewohner
des heiligen Landes, unter Berückſichtigung der verſchiedenen religiöſen
Bekenntniſſe (Juden, Mohammedaner und Chriſten). Zum Schluſſe en
läuterte der Redner noch eine Reihe — etwa fünfzig — prächtig
kolo=
rierter Lichtbilder, die den Anweſenden die von dem Redner bereiſten
Gegenden in eindrucksvoller Weiſe vor Augen führten. Nachdem der
Kirchenchor zwei in den Rahmen des Abends paſſende Lieder zum
Vor=
trag gebracht hatte, dankte Pfarrer Thaer allen, die zum ſchönen
Gelin=
gen des Abends beigetragen hatten.
b. Erbach i. O., 2. Nov. Handball. Zum kommenden
Verbands=
ſpiel am Sonntag hat die erſte Handballmannſchaft Erbach Groß=
Zim=
mern als Gaſt. Es dürfte ein ſehr intereſſantes Spiel geben, da Groß=
Zimmern mit ſeiner alten kompletten Mannſchaft antritt und alles
daranſetzen wird, die bis jetzt noch unbeſiegte Erbocher Elf zu ſchlagen
Für jedem Freund des Raſenſports wird es ſich lohnen, dieſem Spie
beizuwohnen, da Groß=Zimmern in Erbach noch nicht ſpielte und beiſe
Mannſchaften gleichwertig ſind. Spielbeginn 3.30 Uhr. — Gaſtſpiel.
Wie uns mitgeteilt wird, gibt die Südweſtdeutſche Kammeroper Bad=Oib
am Sonntag, den 4. November ds. Js., ein Gaſtſpiel in der ſtädtiſchen
Feſthalle „Unter den Linden‟. Es kommen zwei Opern unter Leitung
des Herrn Kötſchau zur Aufführung. Beginn abends 8 Uhr.
Vorver=
kauf in der Buchhandlung Mader.
m. Berfelden, 1. Nov. Kirchliches. Die kürzlich neugewählte
Kirchengemeindevertretung tagte am Montag nach dem
Vormittagsgot=
tesdienſt zum erſtenmal unter dem Vorſitz von Herrn Oberpfarrer
Colin. Nach der Eröffnung und Begrüßung durch denſelben
verpflich=
tete er zunächſt drei neu hinzugetretene Vertreter. Dann wurde zur
Neuwahl des Kirchenvorſtandes geſchritten. Aus der Mitte der
Ver=
ſammlung wurde vorgeſchlagen, denſelben in ſeiner Geſamtheit wieder
zu wählen. Als mitgeteilt wurde, daß Herr Holſchuh (Unter=Sensbach)
infolge ſeines Alters auf eine Wiederwahl verzichte, wurde er in
An=
erkennung ſeiner langjährigen und treuen Mitarbeit zum Ehrenmitglied
des Kirchenvorſtandes ernannt und an ſeiner Stelle Herr Bürgermeiſter
Schwinn (Unter=Sensbach) zur Wahl vorgeſchlagen. Auch dieſer
Vor=
ſchlag fand allgemeine Zuſtimmung. Die ſchriftliche Abſtimmung ergob
folgendes Bild, nach dem ſich der Kirchenvorſtand des Kirchſpiels nun
aus folgenden 15 Herren zuſammenſetzt: „W. Schott I. W. Hinkel,
W. Michel, Fr. Jak. Volk, Adam Lang V, Karl Horn aus Beerfelden,
Altbürgermeiſter Seip, G. P. Horn=Hetzbach, Gg. P. Schäfer=Airlenbach,
Bürgermeiſter Hochſtätter=Falken=Geſäß, H. Schwinn=Ober=Finkenbach,
Bürgermeiſter Holm=Gammelsbach, Joh. Adam Lenz II=Hebſtahl,
Bür=
germeiſter Schwinn=Unter=Sensbach, Altbürgermeiſter JohannObe=
Sensbach.
— Hirſchhorn, 2. Nov. Waſſerſtand des Neckars
1. November 0,53 Meter, am 2. November 0,54 Meter.
W. Heppenheim a. d. B., 30. Okt. Evangeliſche Gemein),
Das diesjährige Erntedankfeſt der evangeliſchen Gemeinde wurde in
b=
ſonders feierlicher Weiſe begangen. Der Kirchenchor, ſowie die Chorſchue
verſchönten den Gottesdienſt durch muſikaliſche Darbietungen, während
die Konfirmanden in großer, Zahl mitwirkten dunh Darbietung von
Blumen= ſowie Garten= und Feldfrüchten aller Art, die mit
entſprechen=
dem Bibelſpruch, von Herrn Pfarraſſiſtent Hahn geſprochen, während des
Altargottesdienſtes auf dem Altar niedergelegt wurden. Die Feſtprediſt
hielt Herr Pfarrer Storck. Nach dem Feſtgottesdienſt konnte man in der
Stadt die feierlüchen Weifen des Edang. Poſaunenchors vernehmen, der
ſich auf der Starkenburg verſammelt hatte. — Volksvereinfür
das kath. Deutſchland. Die Konferenz des Volksvereins für das
kath. Deutſchland (Bezirk Heppenheim) nahm einen äußerſt angeregten
Verlauf. Begrüßungsworte ſprach der Bezirksgeſchäftsführer Lehrer
Fries=Bensheim. Einen ſehr intereſſanten Vortrag, der jehr großen
Anklang fand und eine lebhafte Diskuſſion hervorrief, hielt Herr Reltol
Becker=Frankfurt. Der Redner referierte über: „Der Sinn unſerer
Niederlage‟. Ein zweiter Vortrag über: „Die Katholiſche Aktion”, der
vorgeſehen war, mußte wegen Zeitmangel für die nächſte Verſammlung
reſerviert werden.
Bm. Bürſtadt, 30. Okt. Schwarzwaldmädel. Durch den
hie=
ſigen Männergeſangverein „Harmonie” gelangte am Samstag und
Soun=
tag im Saale „Zu den 3 Haſen” (V. Heiſer) die Operette „
Schwarzwald=
mädel” zur Aufführung. Unter Leitung des Vereinsdirigenten, Hein
Muſikdirektor Dr. Süinwoldt=Heidelberg, gelang die Aufführung aufs
beſte und ſtand hinder einer ſolchen in der Stadt nicht zurück. Drcheſter
und Bühne klappten verzüglich, und der überfüllte Saal ſpendete
toſeſl=
den Beifall.
z. Groß=Gerau, 30. Okt. Altersverſorgung für das
ſelbſtändige Handwerk. Der Bezirksverband für Handwerk
und Gewerbe hat in ſeiner Ausſchußſitzung wegen der Altersverſorgung
für das ſelbſtändige Handwerk einen einſtimmigen Antrag angenommen,
der bei der Jahresverſammlung in Offenbach am 11. November
vor=
getragen werden ſoll. Der Antrag lautet: „Die Hauptverſammlung
wolle beſchließen, den Vorſtand zu beauftragen, alle Schritte zu tun zur
Einführung einer Zwangsverſicherung des Handwerks durch das Reich
das Land oder die berufsſtändigen Verſicherungsanſtalten. Dabei ſoll
nur diejenigen vom Verſicherungszwang befreit ſein, die den Nachnd
anderweitiger genügender Verſicherung erbringen. Aus der 0e
werbeſteuer iſt ein zu beſtimmender Hundertſatz zu den Beiträgen z
zuſchießen. Die Angliederung an die Angeſtelltenverſicherung oder ähſe
liche Einrichtungen wird abgelehnt.
z. Walldorf, 1. Nov. Feſtgenommen wurde ein junger
Manſ=
als er an einem Zuckerſtand einen kleinen Einkauf machte und mit
Falſchgeld bezahlte. Bei der Durchſuchung fand man einen grüßeren
Betrag Falſchgeld
Ad. Oppenheim, 2. Nov. Im Städtiſchen Weingut iſt die
Trau=
benleſe beendet; das Ergebnis war ſehr befriedigend. Die vorzügt
liche Qualität des heurigen Gewächſes bringt faſt alltäglich zahlreichen
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Seite 10
Samstag, den 3. November 1928
Nummer 306
Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.
Sterbefälle: Am 4. Okt.: Kaufmann Albert Sauerteig, 50 J.,
Frank=
furt a. M., Niddaſtraße 18. Am 27. Okt.: Heizer Jakob Georg Schäfer,
53 J., Heinheimerſtr. 33. Am 28. Okt.: Förſter i. R. Johann Philipp
Köhres, Pallaswieſenſtraße 50; Handarbeiter Karl Bröning, 83 J.,
Marktplatz 4: Eliſabethe Rühl geb. Becker, 64 J., Langgaſſe 17;
Bau=
rat i. R. Wilh. Franz Joſef Kuhn, 77 J. Gervinusſtr. 79; Major a. D.
Otto Chriſtian Wilhelm Seyd, 58 J., Fiedlerweg 8. Am 29.: Anna
Horn, 28 J., Kiesſtraße 27. Am 26. Okt.: Rottenaufſeher Johann Anton
Weinand, 55 J., Friedrichſtr. 30; Handarbeiter Werner Schmidt, 65 J.,
Blumenthalſtr. 113; Gertrude Wedel geb. Zickler, 71 J., Waldſtr. 54.
Am 29. Okt.: Büglerin Marie Volkmann, 22 J., Eſchollbrückerſtr. 33‟/zo=
Am 30. Okt.: Emilie Keller, 86 J., Erbacher Str. 10. Am 29.:
Eliſa=
bethe Stein geb. Riedel, 39 J., Viktoriaſtr. 67. Am 30. Okt.: Karoline
Nouge geb. Burkhardt, 81 J., Moosbergſtraße 93. Eliſabeth Marquardt
geb. Wolf, 34 J., Exerzierplatz, Baracke 10. Eliſabeth Berth, 4 Mon.,
Erbacher Str. 57. Eliſabeth Harniſchfeger geb. Schwinn, 84 J.,
Ger=
vinusſtraße 69. Am 31. Okt.: Heſſiſcher Finanzminiſter a. D. Konrad
Wilh. Henrich, 64 J., Im Geiſenſee 6. Geheimer Sanitätsrat Friedrich
Eduard Karl Habicht, Arzt, 71 J., Kaſinoſtraße 2. Am 30.: Heizer
Shriſtian Wilhelm Habermehl, 61 J., Große Kaplaneigaſſe 27.
Vero=
rika Thereſia Richter, 2 Mci., Cſ hollhrücker Straße 12. Am 31. Okt.:
Johaunes Beck 1., Schreiner, 84 J., Griesh=im, Kreis Darmſtadt, hier
Grafenſtraße 9. Au 2. Nos.: Margarethe Müller, geb. Kraft, 70 J.,
Witwe des Sozialrentners, Luiſenſtraße 30. Am 1. Nov.: Karoline
Stracke, Diakoniſſe, (7 J., ledig, Erbacher Straße 25. Am 2. Nov.:
Auna Reiſer. Hrusmädchen, ledin, 61 J.. Wittmannſtraße 21. Am
2. Nov: Katharina Hinkelbein, geb. Bröning, 78 J., Witwe des
Büro=
gehilfen, Magdalenenſtraße 7. Chriſtoph Seibold, Hilfsarbeiter, 52 J.,
Seinheimerſtraße 22.
Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
22. Sonntag nach Trinitatis (4. November).
Reformationsfeſt.
In allen Kirchen Kollekte für den Heſſiſchen Landesverein der Guſtav=
Adolf=Stiftung
Stadtkirche. Samstag, 3, November, abends 8.30 Uhr: Andacht.
Sonntag, 4. November, vorm. 10 Uhr: Hauptgoltesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer Vogel. — Vorm. 11.30 Uhr:
Kinder=
gettesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. — Abends 5 Uhr: Abendgottes=
Die Stadtkirche iſt wochrntags von 9—5 Uhr zu ſtiller Andacht
Stadtkapelle. Vorm. 8.30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Wagner.
dienſt. Pfarrer Wagner.
geöffnet. Eingang Nordtüre.
Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm. 11.30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Mittwvoch, 7. November, abends
8 Uhr: Bibelſtunde: Die Neligion der Propheten: Amos. Pfarrer
Vogel.
Schloßkirche. Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdieuſt mit Feier des heil.
Abendmahls. Pfarrer Zimmermann. — Vorm. 11.30 Uhr:
Kinder=
gottesdienſt. Pfarter Zimmermann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Montag, 5. November, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung),
Poſeunenchor. — Dienstag, 6. November, abends 8 Uhr:
Mädchen=
vereinigung der S hloßgemeinde — Mittwoch, 7., und Samstag, 13.
No=
vember, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 4. Nov., nachm. 2.30 Uhr:
Taubſtummengottesdienſ mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Heß. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (B. d. J.).
— Montag, 5. Nov., abends 8 Uhr: Männervereinigung der
Lukas=
geueinde: Monatsverſammlung; freie Ausſprache. — Jugendbund der
Lufasgemeinde (ältere Abteilung). — Dienstag, 6. November, abends
8 Uhr: Kirchen hor der Stadtkirch=. — Jugendvereinigung der
Stadt=
gemeinde (jüngere Alteilung) — Mädhenvereinigung der
Reformations=
gemeinde (jüngere Abteilung). — Mittwoch, 7. November, abends 8 Uhr:
Kirchenchor der Stadtkadelle und Schloßkirche. — Jugendbund der
Mar=
kusgemeinde (ältere Abteilg.). — Mädhenvereinigung der
Reformations=
gemeinde (ältere Abteilg.). — Donne=stag, 8. November, abends 8 Uhr:
Frauenverein der Lukasgemeinde, Nothilfe=Kreis. — Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde (jungere Abreilung). — Jugendbund der
Lukas=
gemeinde (jüngere Abteilung). — Freitag, 9. November, abenbs 8 Uhr:
Mütterabend de= Stadtgemeinde. — Jugendbund der Markusgemeinde
(jüngere Abteilung). — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Otto=Berndt=Halle. Sonntag, 4. November, abends 8 Uhr:
Luther=
feier des Evangeliſchen Bundes.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Bergér.
Kraukenpſlege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelberger Straße 21. Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Spreihſtunden
vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8
bis 12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 7. November:
Miſſions=
film der Sudan=Pionier=Miſſion: 5 Uhr für Kinder; 8 Uhr für
Erwachſene.
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Beichte und
Feier des heil. Abendmahls. Pfarver D. Waitz. Anmeldung von 9.30
Uhr an in der Sakriſtei. — Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martinsgemeinde Oſt. Pfaurer Köhler. — Abends 6 Uhr: Pfarrer
Bergér.
Nachm. 3 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Martinsſtift. — Mittwoch,
7. November, abends 8 Uhr: Bibelitunde im Martinsſtift: „Gott; der
Schöpfer. — Bibelſtunde im Gemeindehaus: Amos.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Köhler.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 5. November, abends
8 Uhr im Martinsſtift: „Verſammlung der Gemeindevertretung Oſt; im
Gemeindehaus: Verſammlung der Gemeindevertretung Weſt. —
Diens=
tag, 6. November, abend3 8 Uhr im Martinsſrift: „Kirchenchor; im
Ge=
meindehaus: Jugendvereinigung. — Donnerstag, 8. November, abends
8 Uhr im Martinsſtift: „Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus:
Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtraße 5: „Poſauneuchor. — Freitag,
9. November, abends 8 Uhr im Martinsſtift: „Mütterobend Oſt; im
Gemeindehaus: Mütterabend Weſt; Jugendvereinigung (ältere Ableiln.).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottcsd enſt mit heiligem
Abendmahl und Vorbereitung. Pfarrer Geetye. — Vorm. 11.30 Uhr:
Kindergottesdienſt — Nachm. 5.30 Uhr: Predigtgottesdienſt mit heil.
Abendmahl und Vorbereitung. Pfarxer Marx. — Mittwoch, 7. Nov.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeindehaus. Pfarrer Goethe.
Die Johauneskirtte iſt wvo hentags von 730 bis 5 Uhr zu ſtiller
Andacht geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Dienstag, 6. Nod., abends 8 Uhr:
Bibel=
ſtunde (Religion der Propheten). — Tennerstag, 8. November, abends
8 Uhr: Mütterabend; 8.15 Uhr: Bibelabend des Mädchenjugenobundes.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt mit Feier des heil. Abendmahls. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden.
— Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent zur Nieden,
— Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 4. November, nachm. 2 Uhr:
Wiederholung des Feſtſpiels vom Kindergottesdienſt im Gemeindehaus.
— Abends 7.30 Uhr: Abmarſch der Jugendvereinigung zür „
Luther=
weihe‟. — Montag, 5. November nachm. 3 Uhr: „Vorſtandsſitzung des
Frauenvereins — Abends 815 Uhr: Mädhenvereinigung:
Lichtbilder=
vortrag. — Aelteren(reis der Jugendvereinigung. — Dienstag, 6. Nov.,
abends 8 15 Uhr: Kir hencor. — Mittwoch, 7. November, nachm. 3 Uhr:
Sitzung der Frauenhilfe. — Abends 8 Uhr: Bibelſtunde für den
Oſt=
bezirk im Gemeindehaus über den Jakobusbrief. Pfarrer Weiß. — 8.15
Uhr: Bibelſtunde für den Weſtbezirk im Saal der neuen Trainkaſerne,
Eſhollbrückerſtraße 41, über: „Der Aufdau einer lebend. Ghriſtl.
Ge=
meinde nach dem Neuen Teſtament”, Pfarraſſ. Lie. zur Nieden.
Donnerstag, 8. November: Miſſionsleben der Sudan=Pionier=Miſſion:
5 Uhr für Kinder; „8 Uhr für Erwahſene. — Freitag, 9. November,
abends 8.15 Uhr: Kirchenckur.
Pauluskirche. Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Nückert.
Feier des heil. Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9.30 Uhr
an in der Sakriſtei. — Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Rückert. — Abends 6 Uhr: Pfarrer Müller. Feier des heil. Abendmahls
mit Vorbereitung. Anmeldung von 5.30 Uhr an in der Sakriſtei.
Veranſtaltungen: Sonntag, abends 8 Uhr: Jugen”
vereini=
gung. — Montag, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, vorm.
10 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins. — Abends 8 Uhr:
Kirchen=
chor. — Mittwoch 8 Uhr: Mütterabend. — Samstag, abends 8 Uhr:
Turnen.
Stiftskirche. Samstag, 3. November, abends 8 Uhr: Beichte. —
Senntag, 4. November, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heil.
Abendmahl. Pfarver Hickel. — Vorm. 11.45 Uhr: Kindergottesdienſt.
— Evang. Sonntagsverein: Nachu. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden,
Beſſun=
gerſtraße 80 (Kinderſchnle). — Donnerstag, 8. November, abends 8 Uhr:
Betſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergotvesdienſt. — Nachm.:
Gemein=
ſame Wanderung nach Nieder=Ramſtadt. Abmarſch 2 Uhr ab
Böllen=
falltor. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends
8,30 Uhr: Kriegerdankbund.
Dienstag, nochm. 4 Uhr:
Frauen=
bibelſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch),
abends 8.30 Uhr: Gem. Chor. —Donuerstag, abends 8.30, Uhr:
Bibel=
ſtunde. Prediger Semmel. — Freitag, abends 8.30 Uhrt Bibelſtunde
in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. Prediger Semmel. — Sonntag,
11. November, nochm. 2.30 Uhr: Starkenburger Gemeinſchaftskonferenz
in Neichenboch i. O. Abfahrt 11.50 Uhr (Sonntagskarte Beusheim).
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag: Gemeinſame
Wanderung nach Nieder=Namſtadt. Abmarſch 2 Uhr ab Böllenfalltor.
Abends 8.3 CUkhr: Weiheſtunde. — Dienshag, abends 8.30 Uhr: Mäd=
chenkreis. — Mittwoch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis, für iu
Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für in
Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22.
fanteriekaſerne, Hof links). Sonntag, 4. Nodember, vorm. 9.30 u
Treffen im Heim zum Kinchgang. — Nachm. 3 Uhr: Bericht über
Reiſe nach Paris. Herr Ferber. — Montag, abends 8.30 Uhr: Famil
bibelſtunde. Pfarrer Höhler. — Dienstag, abends 8.30 Uhr: Poſaur
chör. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Jungmännerbibelſtunde.
nerstag, abends 8 Uhr: Jung C.=Bihelſtunde (Text: Apgeſch. 5, 1.
Freitag, abends 8 Uhr: Turnen.
B.=K. Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22, Infente
Kaſerue, Hof links). Samstag, 3. Nodemher, nechm. 4 30 Uhr: Ein
und Spielen. — 530 Uhr: Bibelſtunden für Treuburg und älte
Kreis. — Montag, 5. November, abends 8 Uhr: Heimabend für 2
burg. — Dienstag, 6. November, nalm. 5 Uhr: Heim=Nachmittae
Jung=Siegfried. — Freitag, 9. November: Budenabend für den älte
Kreis.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie, für Tonku
Eliſabethenſtraße), Sonutag, den 4. November, vorm. 10 Uhr: Menſo
weihehanslung mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
(hriſtlich wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Socie
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonn
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8.15
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtr. 4. Sonntag, vorm 11.15 1
Sonntagsſchule; nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung. — Mittn
abends 8.15 Uhr: Gebetſrunde. — Freitag, abens 8.15 Uhr: V
betrachtung. Jeder herzlich eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonn
den 4. Nor., vorm. 9.30 Uhr: Andacht. — Mittwoch, abends 8.15 u
Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabe henſtr. 44). Sonntag, 4. N
vormittags 18 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachmitt
Spaziergang bei günſtigem Wette:. Um 3 Uhr Abgang an der El
bethenſtraße. Abends 3 Uhr: Predigt. — Montag: „Jugendder
— Dienstag: Singſtunde. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Mädchen=
Knabenabend. Abends 8 Uhr: Frauenmiſſionsverein. — Donnerst
Bibelſtunde. Jedermann iſt herzlich eingeladen. Prediger Sauer.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraß=
Sonntay, den 4. November, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 111
Sonntagsſchule. Nackzmittags um 4 Uhr: Bibelbeſprechſtunde. Abe
um 8.15 Uhr: Jugendverſammlung. — Mitttoc)), den 7. Nodem
abends um 8.15 Uhr: Bib=l= und Gebeisſtunde. Zu allen Verſauim
gen jedermann heizlich eingeladen
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 5. Nov., abends 8 Uhr
Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Kirche Jeſu Chriſti der Heiligen der letzten Tage, Nieder=M
ſtädter Straße 13. Sonntag, 10,30 Uhr: Sonntagsſchule. 730 U
Predigtverſammlung. — Montag, 8 Uhr: Frauenverein und Bm
ſchule. — Mittwoch, 8 Uhr: G.F V.=Verſammlung. Eintritt für
mann.
Die Heilsarmee. Sonntig, früh 3 Uhr: Gebetsſtunde; früh 10 u
Seiligungsverſammlung; früh 11.30 Uhr: Kinderverſammlung; u
3 Uhr: Wegweiſerunterrickt; „unclzu. 5 Ußr: Heilsberſoummlung
Kinder; abends 8 Uhr: Heilsberſammlung. — Montag, abends 8 u
Jugendliga. — Dienstag, abends 8 Uhr: Mitglicderverſammlung.
Mittwoch, abends 5 Uhr: Kinderverſammlung; abends 8 Uhr
verſommlung. — Donnerstag, abends 8 Uhr: „Heimbund.
abends 5 Uhr: Knderverſauimlung; abends 8 Uhr Heiligungsver
lung. Jedermann herzlich eingeladen,
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 4. Novem
(22. n. Trin.). Neformationsfeſt. Vormittags 10 Uhr: Hauptgot
dienſt. Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte für den Heſſiſchen Guſt
Aolf=Verein. — Montag: Jugendvereinigung. — Dienstag: Aird
thor. — Mittaoch: Jungmädchenverein. — Donnerstag: Frauenver
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hau
gottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und des
ſaunenchors. Kollekte fur den Guſtav=Adolf=Verein. Vorm. 11,15 u
Sitzung der Kirchengemeindevertretung. Verpflichtungen. Wahl
Kirchenvorſtandes. — Montag: Frauenverein. — Dienstag: Kirck
geſangverein. Poſaunenchor. — Mittwpch: Jugendbund Wartburg.
Donnerstag: Jungnuidchenverein. — Freitag; Erang, Arbeiter=
Handwerkervercin.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 4. Nob., 10 u
Reformations= und Erntedankfeſt. Beichte und hl. Abendmahl. Kirck
geſangberein. Poſaunenlor, Kollekte für den Guſtad=Adolf=Verein.
Dienstag, 8 Uhr: Frauenverein; 7.3) Uhr: Mäd henvereinigung.
Mittwvoch, 8 Uhr: Kirchengeſangverein. — Freitag, 7.30 Uhr: Wartbu
verein. — In der Provinzialpfleg==Anſtalt Gottesdienſt 1,30 Uhr.
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Seite 12
Samstag, den 3 November 1928
Nummer 306
Sport, Spiel und Turnen.
Fußball.
Sporivgg. 04 Arheilgen — Mainz 05.
Es ſind nun ſchon viele Wochen vergangen, ſeitdem die Fußballer
der Sportugg. 04 zu Hauſe ſpielen durften. Ihr jetziger Tabellenſtand
läßt wohl keinen Zweifel offen, daß die Abſtiegsgefahr zur faſt
unab=
wendbaren Tatſache geworden iſt. Die Arheilger müßten ſchon, um
das Uebel abzuwenden, von den 5 noch aus tehenden Spielem auf eigenem
Gelände mindeſtens 4 Spiele gewinnen. Ob dies am kommenden
Sonn=
tag gegen Spv. Mainz 05, dem jetzigen Tabellenzweiten, der Fall
iſt, muß ſtark bezweifelt werden, denn die Leute aus der Goldſtadt
wiſſen ſehr gut, um was es geht. Sie haben am letzten Sonntag ihre
Mitbewerber um den 2. Platz (Neu=Iſenburg) einwandfrei und
überzeugend geſchlagen. Nichtsdeſtoweniger hofft man in Arheilgen
immer noch auf eine Renaiſſance der Einheimiſchen. Es ſei an das
Vorjahr erinnert, wo die Sache nach Beendigung der Vorrunde
eben=
falls nicht gerade vertrauenerwechend ausſah. Mit bewundernswerter
Energie ſicherten ſich dann die Schwarz=Weißen in der Schlußrunde die
vorm Abſtieg rettenden Punkte.
Jedenfalls würde ein evtl. Punktegewinn die Leute vom „Mühlchen”
bedeutend in ihrem ſcheinbar verloren gegangenen Selbſtvertrauen
ſtär=
ken und in Arheilgen ſelbſt eine gute Kirchweiheſtimmung hervorrufen.
Spielbeginn 2½ Uhr.
Sonſtige Spiele (Fußball): Reſerve—Mainz, 1234 Uhr; 3.
Mann=
ſchaft—Rot=Weiß Darmſtadt (2); 1. Schüfler—Spv. 98 Darmſtadt, 1½
Uhr; 2. Schiiler—Spv. 98 Darmſtadt, 10 Uhr (beide Sportplatz Haardt);
ſämtliche Spiele in Arheilgen.
Handball: 2. Mannſchaft—Spv. 98 Darmſtadt, 11 Uhr; 1.
Ju=
gend—Rot=Weiß Darmſtadt, 10 Uhr, in Arheilgen.
Sporiverein Darmſiadt 98—Walldorf.
Die aktiven Fußballmannſchaften des Sportvereins 1898 ſind am
Sonntag, den 4. November, ſamt und ſonders auf auswärtigen Plätzen
tätig. Liga= und Ligaerſatzmannſchaft fahren gemeinſam nach Walldorf.
Viktoria Walldorf, auf eigenem Platze bisher ungeſchlagen, wird ſeine
Spitzenſtellung in der Tabelle wohl mit allen Mitteln zu halten
be=
ſtrebt ſein. Ein Sieg in Walldorf würde für die 98er viel bedeuten,
unter Umſtänden ſogar ausſchlaggebend für die Meiſterſchaft ſein. Es
wird zweifellos einen harten Kampf geben, deſſen Ausgang ungewiß
er=
ſcheint. Den Nachteil, auf fremdem Platz zu ſpielen, können die 98er
nur durch erhöhte Energie und reſtloſen Eifer ausgleichen. Die
Liga=
erſatzmannſchaft wird ſich wohl auch in dieſem Spiel die Punkte nicht
nehmen laſſen. Die 3. Mannſchaft trägt in Groß=Gerau ein Privatſpiel
aus; die Junioren ſpielen in Seeheim. Vier Spiele der
Jugendabtei=
lung und drei Schülerſpiele laſſen den Spielbetrieb der Fußballabteilung
auch an dieſem Sonntag reichlich erſcheinen. Zum Schluß darf dem
Wunſch Ausdruck verliehen werden, daß möglichſt viele
Schlachtenbumm=
ler die Ligamannſchaft nach Walldorf begleiten.
Vp. V. 1898 (Jugend).
1. Jgd.—3. Jgd. Sp.V. 98, Stadion, 9.30 Uhr. — 2. Jgd.—1. Jgd.
Gernsheim, dort, Abfahrt 8.15 Uhr. — 4. Jgd.—2. Jgd. Gernsheim,
hier, 10.30 Uhr. — 1. Schüler—1. Schüler Arheilgen, dort. — 2. Schüler
—1. Schüler Seeheim, dort, Abfahrt 11.45 Uhr Verkehrsbüro mit
Om=
nibus. — 3. Schüler—2. Schüler Arheilgen, dort.
Rot=Weiß, V. f. R.-Turn=und Sportb. Mörfelden
Kommenden Sonntag findet das erſte Treffen des neuen Vereins
Rot=Weiß=V.f.R. ſtatt. Es iſt nicht nur erfreulich, daß gerade das erſte
Spiel in Darmſtadt auf heimiſchem Gelände ausgetragen werden kann,
ſondern auch, weil es gleichzeitig einen Gegner nach hier bringt, welcher
durch ſeine letzten Reſultate viel von ſich reden machte. Mörfelden hält
nach Verluſtpunkten gerechnet, den zweiten Platz in der Tabelle, und
hat ſomit die größten Ausſichten, den Tabellenführer zu überflügeln.
Die Hauptſtärke dieſer Mannſchaft liegt zweifelsohne in der ſtabilen
Hintermannſchaft, welche faſt unüberwindbar ſcheint. Aber auch der
Sturm iſt nicht von Pappe, ſo daß am Ende dieſe Elf eine
ausgeſpro=
chene Kampfmannſchaft darſtellt. Rot=Weiß=V.f.R. tritt dieſem Gegner
noch nicht mit der ſtärkſten Aufſtellung gegenüber, da verſchiedene
Spie=
ler noch keine Spielerlaubnis beſitzen, aber immerhin müßte die
Mann=
ſchaft ſchon ſtark ſein können, um auch mit einem ſolchem Gegner ein
richtiges Worr zu reden. Die Aufſtellung der Ligamannſchaft iſt für
dieſes Spiel folgende:
Bräuer
Müller
Roemer Finger
Fiſcher Klein. Günther
Vogelwann Süſenbeck Werkmann
Eiſinger
Das Spiel findet vorm. 11 Uhr auf der ſchönen Sportplatzanlage des
Rot=Weiß=VfR. (Rheinallee) ſtatt und dürfte trotz anderer
Veranſtal=
tungen einen guten Beſuch aufzuweiſen haben. Vor dem Spiel der
Liga=
mannſchaften treffen ſich die Reſerven beider Vereine, während die 1b=
Mannſchaft das fällige Verbandsſpiel der B=Klaſſe in Arheilgen austrägt.
Die Jugend=Abteilung iſt zwecks Vorbereitung für dieſen Tag ſpielfrei.
Sportv. Weiterſtadt 1. — Sportv. Boruſſia Dornheim 1. 4:2.
Sportv. Weiterſtadt 2. — Sportv. Boruſſia Dornheim 2. 7:2.
Am vergangenen Sonntag konnte ſich der Sportverein Weiterſtadt
auf eigenem Platze mit ſeiner erſten und zweiten Mannſchaft gegen den
Sportverein Boruſſic Dornheim je zwei weitere Punkte erringen. Wenn
auch Dornheim in der erſten Spielhälfte ſehr ſchlecht aufkommen konnte,
ſo wurde die zweite Hälfte dagegen lebhafter. Weiterſtadt konnte als
verdienter Sieger das Spielfeld verlaſſen. Man hatte allerdings mit
einem höheren Sieg gerechnet, aber hier zeigte es ſich wieder, daß zum
Torſchießen beim Fußballſpielem auch etwas Glück gehört.
Die Zweite Weiterſtadts konnte ebenfalls als verdienter Sieger das
Spielfeld verlaſſen. Dieſelbe ſpielte im Durchſchnitt eine Klaſſe beſſer
als ihr Gegner. — Die körperlich ſehr ſchwache erſte Jugendmannſchaft,
die von den meiſten Vereinem als Schülermannſchaften zu den
Verbands=
ſpielen geſtellt werden, mußte gegen die gleiche Mannſchaft der
Spiel=
vereinigung Arheilgen, die körperlich ſehr ſtark iſt, eine 11:1 Niederlage
hinnehmen. Trotz alledem boten die kleinen Weiterſtädter eine ſchöne
Spielweiſe und hielten das Spiel, wenn es auch im Ausmaß ſehr hoch
iſt, offen. Hoffen wir, daß die Kleinen den Mut nicht ſinken laſſen,
dann iſt es in ſpäteren Jahren mit dem Nachwuchs nicht ſchlecht beſtellt.
— Sämtliche Schiedsrichter hatten kein ſchweres Amt und leiteten
ein=
wandfrei.
T.= und SpV. Meſſel I—Rot=Weiß Darmftadt I 4:0 (1:0).
T.= und Sp.V. Meſſel II—Rot=Weiß Darmſtadt II 1:1 (1:1).
Am vergangenen Sonntag trafen ſich obige Mannſchaften in
Darm=
ſtadt zum Verbandsſpiel. Meſſel konnte bald nach Beginn in Führung
gehen. Weitere Chancen wurden von der Stürmerreihe unausgenützt
gelaſſen. Da auch Rot=Weiß zu keinem Erfolg kam, vornehmlich
in=
folge der ſicheren Abwehr der Verteidigung, ſtand das Treffen bei
Halb=
zeit 1:0. Erſt längere Zeit nach der Pauſe kann Meſſel auf 2:0 erhöhen,
dem noch ein 3. und 4. Tor folgte. Meſſel gewann infolge beſſerer
Ge=
ſamtleiſtung verdient. Der Schiedsrichter gefiel ſehr gut.
Vor den erſten Mannſchaften trafen ſich die beiden zweiten
Mann=
ſchaften zum Verbandsſpiele. Hier teilte man ſich die Punkte durch ein
„Unentſchieden”.
Fechten.
Neuer Meiſter des Sportfechtens.
Durch die anfangs Oktober hier begonnene Tätigkeit des Diplom=
Meiſters des Sportfechtens E. Angelini hat ſich der Betrieb bei dem
Darmſtädter Fecht=Club ſehr gehoben. Bemerkenswert iſt der große
Eifer und die Hingabe, mit welcher der Unterricht von den Fechterinnen
und Fechtern angenommen wird, ebenſo der große Fleiß des neuen
Meiſters, der nicht nach altem Schema ſteif unterrichtet, ſondern durch
fein lebhaftes und belebendes Mitfechten ſeine Schüler mitreißt, ihre
Kraft ganz einzuſetzen, um Beſtes zu leiſten. Um den vermehrten
An=
forderungen nachzukommen, hat der Darmſtädter Fecht=Club die
Unter=
richtsſtunden verdreifacht, und zwar wird an je 4 Mittags= und
Abend=
ſtunden in erſter Linie Schule gefochten, wobei die jungen Schüler
zu=
nächſt die Mittagsſtunden, die älteren die Abendſtunden benutzen ſollen,
und an zwei weiteren Abenden werden die vorgeſchrittenen Fechter und
Fechterinnen im Freifechten geübt. Der Beſuch ſämtlicher Stunden ſteht
Mitgliedern frei. Sportfreunden iſt der Zutritt gern geſtattet.
Siehe Anzeige im geſtrigen Blatt.)
Handball.
Süddeutſchland - Darmſiadt.
Zu dem am morgigen Sonntag, nachmittags 3 Uhr, auf dem
Sport=
platz am Böllenfalltor ſtattfindenden Probeſpiel iſt die Süddeutſche
Mannſchaft inſofern geändert worden, als an Stelle von Voß=München
Braun (Kickers Stuttgart) den Mittelſtürmerpoſten einnehmen wird.
Süddeutſchland ſpielt alſo in folgender Aufſtellung:
Bender
(V. f. R. Schvanheim)
Reuter
Roſen
(98 Darmſtadt) (Schwaben Augsburg)
Gebhardt
Böhm
Stumpp
(Spielv. Fürth (Polizei Worms) (Kickers Stuttgart)
Hennemann
Fiebler Werner
Braun
Dietz
(98 Darmſtadt) (Kickers Stuttg.) (Polizei Worms) (98 Darmſt.)
Durch die Verletzung verſchiedener in der urſprünglichen
Städte=
mannſchaft berüickſichtigten Spieler iſt dieſe nunmehr wie folgt aufgeſtellt:
Henß
(98 Darmſtadt
Förſter
Hanſen
(Rot=Weiß Darmſtadt)
Delp
Laumann
Otto
(98 Darmſtadt)
(Polizei Darmſtadt)
(Polizei Darmſtadt
Fuchs
Koch
Freund
Rettig Hörr
(Rot=Weiß Darmſtadt (98 Darmſt.) (Polizei Darmſt.) (98 Darmſt.)
Bei dem Spiel findet erſtmals der neue Einheitsball der D.T. und
D.S. B. „Punktum Extra”, geſtiftet von dem Sporthaus A. Steidel=
Berlin, Verwendung.
Um den OSB. Handball=Pokal.
Die Spiele um den Handball=Pokal der Deutſchen Sportbehörde
zwiſchen den repräſentativen Mannſchaften der Landesverbände beginnen
am 11. November mit der Vorrunde. Nord= und
Süddeutſch=
land ſpielen in Hannover, Beulin fährt nach Stettin zum Kampf gegen
dent Nordoſten, während Mittel= und Weſtdeutſchland in Leipzig
zu=
ſammentreffen. Der ſüddeutſchen Mannſchaft, deren
Auf=
ſtellung bereits bekannt iſt und die voriher noch am 4. November in
Darmſtadt gegen eine Darmſtädter Stadtmannſchaft ein Probeſpiel
aus=
trägt, tritt Norddeutſchland mit der folgenden Vertretung
ent=
gegen: Brockmühl; Waßmuth, Langrehr; Schulze, Behrens (alle
Han=
nover), Soyka (Hamburg); Müller (Hamburg), Möhle, Ernſt, Allbes,
Bergmann (alle Hannover). — Mitteldeutſchland begegnet den
Weſtdeutſchen mit dieſer Mannſchaft: Eckert (Pol. SV.) Halle); Mordthorſt
(Pol.SV. Magdeburg), Knobbe (Pol.SV. Halle); Donath (Pol.SV.
Halle), Fiedler (VfB. Leipzig), Willigwann (Pol. Halle); Kampick (
For=
tung Leipzig), Heering (TuB. Werdau), Köhn (Jahn Magdeburg),
Böhme (Freital), Fiſcher (Pol. Halle).
Verbandsſpiele im Kreis Starkenburg am Sonntag, den 4. November.
Die Spiele der Liga=Mannſchaften fallen infolge der Spielſperre
für den Kreis Starkenburg wegen des Uebungsſpieles Süddeutſchland—
Städteelf Darmſtadt aus.
B=Klaſſe: V. f. L. Rot=Weiß Darmſtadt 2.—Germania Pfungſtadt,
11 Uhr, Wixhauſen—P. S. V. Darmſtadt=Baßenhauſen 3., 11 Uhr; Sp.Vg.
Arheilgen 2.—Sp.V. Darmſtadt 98 3., 11 Uhr; Germania Babenhauſen—
P. S. V. Darmſtadt=Babenhauſen 4., 11 Uhr; Viktoria Griesheim 1.—
Viktoria Griesheim 2., 11 Uhr. — Jugendklaſſe 4: V. f. L. Rot=Weiß
Darmſtadt 1a.—Sp.V. Darmſtadt 98 1a., 10 Uhr; Sp.V. Darmſtadt 98
2a.—Viktoria Griesheim, 10 Uhr; Jugendklaſſe B: Germania
Baben=
hauſen—P. S.V. Darmſtadt=Babenhauſen 1b., 10 Uhr; V. f. L. Rot=
Weiß Darmſtadt 1b.—Sp.Vg. Arheilgen, 10 Uhr.
Rot=Weiß, V. f. R., Liga=Erſatz—1. Germania Pfungſtadt.
Während die Handball=Liga von Rot=Weiß, V. f. R., am
kommen=
den Sonntag ſpielfrei iſt, da ſie 4 Mann zur Städte=Elf abgibt, ſetzen
die unteren Mannſchaften ihre Verbandsſpiele fort. Um 11 Uhr tritt
die Erſatzmannſchaft auf dem Uebungsfeld der 1. von Germania
Pfung=
ſtadt gegenüber. Obwohl die Pfungſtädter Elf erſt ſeit relativ kurzer
Zeit beſteht, hat ſie es doch verſtanden, ſich in ihrer Klaſſe durchzuſetzen
und zählt unbedingt zur Spitzengruppe. Es iſt daher ein ſehr
inter=
eſſanter Kampf zu erwarten, deſſen Beſuch ſich lohnen wird. Um
10 Uhr ſteigt auf dem Hauptfeld vor dem Fußball=Ligakampf das
Jugendverbandsſpiel.
Rot=Weiß, V. f. R., 1a.=Jgb.—S.V. 98, 1a.=Jgd.
Schon ſeit einigen Jahren gehören dieſe Begegnungen zu den
in=
tereſſanteſten Jugendwettſpielen im Darmſtädter Bezirk. Das Spiel iſt
für die Jugendmeiſterſchaft von ausſchlaggebender Bedeutung. Ferner
ſpielen um 8.30 Uhr auf dem Uebungsfeld Rot=Weiß, V. f. R., 1b.=Jad.—
Arheilgen, 1. Jgd. — Sonntag, 8.30 Uhr: Paddlergilde Rot=Weiß,
V. f. R.—Kanuklub Darmſtadt.
Leichtathletik.
Leichtathletiktagung der OSB.
am 3. und 4. November 1928 in München.
Dr. von Halt wird dieſer Tagung ſowie der am 17. November 1928
in Berlin ſtattfindenden Wahlverſammlung einen Bericht unterbreiten,
aus dem die nachſtehend ſkizzierten Einzelheiten beſonders intereſſieren
dürften.
Zunächſt wird darin der Wert der Olympia=Vorbereitung im
Rah=
men der umfangreichen Geſamtarbeit der DSB. beleuchtet und die
Be=
deutung der internationalen Wettkämpfe betont. Bei aller
Wert=
ſchätzung der Olympiſchen Spiele legt Dr. von Halt ganz beſonderen
Nachdruck auf die Vertiefung unſerer Arbeit, für die vermehrte
Heran=
bildung von Führern unerläßlich iſt. In den beiden Berichtsjahren iſt
es gelungen, in ſämtlichen Verbänden, zum Teil auch in einigen
Be=
zirken, eigene Verbandsſportlehrer aufzuſtellen. Die eigentliche
Breitenarbeit iſt damit erſt eingeleitet ſvorden. Aber ſchon dieſe
verhält=
nismäßig wenigen Lehrkräfte machten die Durchführung von 770 Kurſen
mit 27 000 Teilnehmern möglich.
Im Jahre 1928 war der Wettkampfbetrieb ein außerordentlich reger.
31 internationale, 60 nationale und etwa 800 Veranſtaltungen der
Ver=
bände, deren Bezirke, ſowie lokale Wettkämpfe und
Jugendveranſtaltun=
gen kamen zur Durchführung. Die Zahl der Senſationsvevanſtaltungen
ſt immer noch zu groß. Maßnahmen, die zu einem weiteren Abbau
ſolcher Veranſtaltungen führen, laſſen ſich nicht umgehen. Im Gegenſatz
dazu müſſen beſonders die lokalen Mannſchaftswettkämpfe mehr wie
bis=
her gefördert werden.
Herzliche Worte des Dankes richtete Dr. von Halt an die
Kampf=
richter, die unermüdlich jahraus, jahrein ihres Amtes walten. Dem
immer fühlbaver werdenden Mangel an geeigneten Kampfrichtern foll
durch Einrichtung weiterer Kampfrichterkurſe in den einzelnen
Gebiets=
teilen geſteuert werden. Bei den Deutſchen Meiſterſchaften will Dr. von
Halt künftig die Zahl der Teilnehmer beſchränkt wiſſen, tritt aber auf
der anderen Seite für eine Ausdehnung der Auszeichnungen auf die
erſten Sechs in fedem Meiſterſchaftswettbewerb ein.
Kraftſport.
Kraftſportverein Darmſtadt 1910 — Sportklub
„Siegfried” Klein=Oſtheim.
Nächſten Sonntag, den 4. November, vorm. 10 Uhr, ſtehen ſich die
Ligamannſchaften obengenannter Vereine zum vorletzten Verbandskampf
der Vorrunde in der Ludwigshalle (Obergaſſe) gegenüber. Beide
Mann=
ſchaften, die als Favoriten für die diesjährige Bezirksmeiſterſchaft im
2. Kreis des DASV. 1891 gelten, werden ſich den heißeſten Kampf der
Saiſon liefern. Darmſtadt, das vorausſichtlich in verſtärkter Aufſtellung
antritt, wird alles daranſetzen, um gegen die in kompletter Aufſtellung
antretenden Klein=Oſtheimer zu gewinnen; denn es geht am Sonntag
morgen um eine Art Vorentſcheidung. Sollte Darmſtadt verlieren,
dann entrückt die Hoffnung auf den Meiſtertitel in weite Ferne und den
Oſtheimern wäre er ſicher. Darum gilt es für die „Zehner”, das gauze
Können in die Wagſchäle zu werfen, damit jede Ueberraſchung
ausge=
ſchaltet wird. Deshalb richtet der Kraftſportverein Darmſtadt 1910 die
herzliche Bitte an die Darmſtädter Sportgemeinde, in Maſſen zu
eu=
ſcheinen und den Einheimiſchen den moraliſchen Rückhalt in dieſem
ſchweren Kampfe zu geben. Möge der Kraftſportvereinsmannſchaft der
große Wurf gelingen. Kraft=Heil.
Todesſturz der Turnierreiterin Frau Stock. Der Jagdrennkluß
Leipzig hatte am Mittwoch mittag im Muldengelände eine Parforceigad
veranſtaltet, die durch einen ſchweren Unfall jäh unterbrochen wurde
Die bekannte Turnierreiterin Frau Stock aus Leipzig ſtürzte ſchn
Sie hatte bei der Jagd ein ſehr junges Pferd geritten, war aus dem
Sattel gekommen und dann von dem Hufſchlag eines Pferdes getroffen
worden. Die Verunglückte wurde mit einem doppelten Schädelbruch in
das Krankenhaus gebracht, wo ſie nach einigen Stunden ſtarb.
Geſchäftliches.
Wichtig! Man verlange beim Einkauf von Erdal=Schuherem
und Kwak=Bohnerwachs die dazu gehörigen Serienbilder, die gratis
ab=
gegeben werden. Die Erdal=Kwak=Serienbilder ſind wvertvoll und j„hr
reich und werden von vielen jungen und älteren Sammlern ſehr geſchätzt
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 3. Nov. 6.30: Gymnaſtik. o 12.45: Schulfunk.
Geſanglehrer Ferd. Hofmann: Die Natur als Vorbild in der Muſif=
Nachtigallenſchlag und plätſchernder Bach in Bildern und Tonſtücken.
O 13.45: Mittagskonzert des Funkorch. O 15.05: Jugendſtunde
Liedervorträge Frankfurter Schulen: Bethmann=Mittelſchule. o 15,55=
s 18.10: Aus dem Roman „Auf zwei Planeten” von Kurd Laßwpit,
18.30: Ratſchläge für Frau und Kind. O 18.45: Briefkaſten.
0 19.15: Schachſtunde. 6 19.45: Frankfurter Bund für Volksbildung.
Prof. Sittig: Der Himmel im November: Die partielle
Sonnen=
finſternis am 12. November. O. 20.15: Zwei glückliche Tage,
Schwank in drei Akten von Blumenthal und Kadelburg. O Anſchl.;
Berlin: Tanzmuſik. Kapelle Hoffmann.
Stuttgart.
Samstag, 3. Nov. 10.30: Schallplatten. e 12.30:
Schall=
platten. o 13: Frankfurt: Mittagsſtändchen. O 14: Jugendſtunde.
Elſa Pfeiffer, K. Köſtlin, Funkorch. 15: Darbietungen auf
Hohner=
ſchen Mund= und Handharmonikas. O 16: Wagner=Nachmittag.
Ausführende: Philharmon. Orcheſter Stuttgart, Anita Oberländer,
Kammerſänger Rud. Ritter. Ouvertüre, Arie der Eliſabeth, Duett
O. Fürſtin”, aus „Tannhäuſer” — Ouvertüre zu „Rienzi”.
Zug zum Münſter und „Euch Lüſten” aus „Lohengrin” — Vorſpiel
zum dritten Akt und „Am ſtillen Herd”, aus „Die Meiſterſinger”. —
Siegfrieds Rheinfahrt aus „Götterdämmerung‟ — Siegmunds
Liebeslied aus „Die Walküre‟ — Einzug der Götter aus „Das
Rheingold‟ 6 18.15: Freiburg: Frau Dr. Hölzl: Zweck und Ziele
der Arbeiterwohlfahrt. o 18.45: Stuttgart: Handelsſchulaſſeſſor
Dr. Wolff: Kurzer ſchematiſcher Geſchäftsgang. e 19.15: Dr.
Walliſch: Albanien, das jüngſte Königreich. O 20: Aus Backnang:
Studienrat Wille: Die ſüddeutſche Gerberſtadt Backnang. O 20.1b:
Backnang: Schwäbiſcher Abend. Mitw.: Volksliederquartett: Maria
Fiechtl, Maria Th. Deimann, Ad. Harlacher, H. Hofele, Frida
Heller: Georg Ott; Orcheſter. Eichhorn: Die Nacht. — Seyffardt:
Gefunden. — Silcher: Duett: An die Treuloſe. — Orcheſter.
Nachdenkliches. — Benignus: Heimatlied. — Eichhorn: Duett:
Sehnſucht. — Orcheſter. — Schwäbiſches. — Silcher: Treue Liebe;
Wohin mit der Freund? — Orcheſter. — Schwäbiſches. — s Herze,
Volksweiſe. — Roſeſtock, Holderblüt, Volksweiſe. — Orcheſter.
O 23.30: Tanzmuſik der Kapelle Albert Seeliſch. O Anſchl.: Verſuch
der Uebertragung amerikaniſcher Sender.
Berlin.
Sonnabend, 3. Nov. 15.45: Dr. Würzburger und Dr. H
Ueberwinder des Herbſtes. (Chriſtian Morgenſtern und Max
Dau=
thenden., o 16.30: Heitere Rezitationen. Paul Nicolaus. o 17:
Unterhaltungsmuſik. Dr. Becces Sinfoniker. O 18.30: Dr. Frey:
Die Pſychopathie in der deutſchen Jugend. O 19: Wolfg. Schwarz:
Probleme der Friedensſicherung. (Krieg und Friede im Kapikalismus.,
O 19.30: Armin T. Wegner; Auf der Völkerbrücke. (Landſchaften
und Städte im Kaukaſus. Tiflis, das Tor des Südens., 20
Felix Hollaender: Einleitung zum nachfolgenden Sendeſpiel.. o
An=
ſchl.: Sendeſpiel: Seeſchlacht”, Tragödie von Reinh. Goering. Perſ.:
Die Handelnden ſid Matroſen, die im Panzerturm eines
Kriegs=
ſchifſes in die Schlacht fahren. Anſchl.: Tagesnachrichten. o.
Da=
nach: Tanzmuſik. Kapelle Gerhard, Hoffmann.
Stettin. 18.30: Dr. Gehring: Aus der Geſchichte der Stadt
Güſtrow. (Zur 700=Jahrhundertfeier.,
Sonnabend, 3. Nov. 10.15: Berlin: Nachrichten. O 12:
Künſtle=
riſche Darbietungen für die Schule: Schubert und die Natur.
O 13.30: Berlin: Nachrichten. O 14.30: Baſtelſtunde. Im
Zoologi=
ſchen Garten: Zäune, Gitter, Käfige. S 15: B. K. Graef:
Sprech=
technik. O 15.30: Wetter und Börſe. e 15.40: Traute Lieb: Die
Frau als dramatiſche Dichterin. 6 16: Aus dem Zentralinſtitut,
O 16.30: Hamburg: Moderne Walzer für Jazz=Sinfonie=Orcheſter,
17.30: David Stetter: Die Aufgaben der in den Gemeinden
tätigen Beamten. O 18: M. Bartel: Streifzug durch die moderne
Großſtadt. o 18.30: Spaniſch für Anfänger. O 18.55: Dr. Eilers:
Deutſche Weidgerechtigkeit im Wandel der Zeiten. (Zum
Hubertus=
tage.) O 20: Berlin: F. Holländer: Einl. Worte zu dem
nachfolgen=
den Sendeſpiel. O Anſchl.: „Seeſchlacht”. Tragödie von Reinh,
Goering. O Anſchl.: Berlin: Preſſenachrichten. O Danach: Tanz.nuſit,
Kapelle Gerhard Hoffmann.
KAbIO
Nur beim Fachmann
C. Boßler & Co G. m b HI
Ernst-Ludwigstiaße 14
Telephon 2140 (16308
Wetterbericht.
Von der Biskaya erſtreckt ſich in nord,ſtlicher Richtung über
Frank=
reich und Deutſchland das Druckfallgebiet, in deſſen Bereich vielfach
neblig=wolkiges Wetter herrſcht und weiterhin einzelne Niederſchläge
aul=
treten. Der hohe Luftdruck im Norden iſt mit ſeinem barometriſchen
Maximum nach Nordſkandinavien abgewandert, obwohl das geſamte
Hochdruckgebiet noch an Ausdehnung gewonnen hat. Seine Kaltluſt
dürfte auch in unſerem Gebiet unter Barometeranſtieg ein Nachlaſſen
der Niederſchläge hervorrufen und zur Durchbrechung der Wolkendeſle
ühren. Ferner bedingt ſie weiteren Temperaturrückgang, der ſogar
nachts ſtellenweiſe leichte Froſtgefahr verurſachen dürfte.
Ausſichten für Samstag, den 3. November: Nebligswvolkiges Wettel
mit Aufheiterung, Temperaturen weiter ſinkend, nachts vielfach i.
Null Grad, nur vereinzelte Niederſchläge.
Ausfichten für Sonntag, den 4. November: Meiſt trockenes und vielfe9
Kauptſchriftleitu.ig: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Meicgl.P"
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. cugen Bunime."
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Baue!iL
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nettei für den Inſeralentell: Willy 4uh17 Dle
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nicht Überemiei.
Die heutige Nummer hat 22 Seiten.
Ort: Wetter. Temp.in C‟ Wind: Nieder=
ſchlag
in mm Schnee=
decke
in em Gießen: bedeckt 10 S. Aachen: wolkig SSW, Hamburg: Nebel SW. Berlin: wolkig 11 SO, München: Nebel OSO, Königsberg: heiter 10 S. Breslau: Nebel 10 Witterungsverhältnifſfe der deutſchen
W. Bergſtationen. Feldberg:
Taunus Nebel Waſſerkuppe Nebel Feldberg:
(Schwarzw.) Nebel 3 IyN. Zugſpitze: heiter S3O, Kahler Aſten: Nebel SW. Fichtelberg: heiter 10 S80, Schneekoppe: wolkenlos [ ← ][ ][ → ]
Den Amtsverkün digungen des Kreisamts
nſtadt und den Betanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Söefunden: 1 goldener Zwicker. Eine
ene Damenarmbanduhr 1 goldener
triny. 1 Päckchen Photographenpa=
5 Portemonnaies mit In alt. Eine
ftaſche. 1 Nickelhaken. Verſchiedene
1iſſel. 2 Ohrringe. 1 Kettenarmband.
iederarmband. 1 Kinderbadeanzug mi=
*je. 2 Ringe. 1 Herrenuhriette. Ein
erapparat, 1 Paar Glacéhandſchuhe,
ihnbürſte 1 Haarbürſte. 1 Herrenhut.
litze. 3 Paar graue Damenhandſchuhe
Here, 1 ooidener Herrenring. 1 Waſch
Ien 1 Zigarrentaſche mit Inhalt. Eine
imimütze. 1 Handſchuh. 1 Sack.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
ſam, daß auch noch Fundgegenſtände
anden ſind, die in früheren
Bekannt=
dungen verzeichnet waren. Inter
iten können die Fundgegenſände
wäh=
den Büroſtunden auf Zimmer 1 be
gen
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
Alpotheken Darmſtadts: Es verſeher
Sonntagsdienſt und in der daran ſich
lließenden WBoche den Nachtdienſt vom
Tov. bis einſchließlich 10. Nov. die
c’ſche Apotheke, Rheinſtr. 9, Beſſun=
Apotheke, Wittmannſtr. 1.
Zwangsverſteigerung.
Serſteigerung.
Am Mittwoch, den 7. ds. Mts.,
mittags von 8½ Uhr ab, werden
Städt. Altersheim, Emilſtraße 1,
en Barzahlung meiſtbietend verſteigert:
Eßzimmer, verſchied. Kleiderſchränke,
ommoden, Waſchtiſche, Küchenſchränke,
iſche, Stühle, Uhren, Porzellan, Auf
ellſachen, Vorhänge und Verſchied.
Darmſtadt, den 2. Nov. 1928. (st17801
Städtiſches Wohlfahrts= und
Jugendamt.
Verſteigerung
m ſtädt. Leihamt, Kirchſtr. 9
Mittwoch, den 7. und
Don=
nerstag, den 8. November ds.
Js., vormittags 9 bis 12 Uhr,
Verſteigerung der bis Ende
Ok=
kober ds. Js. verfallenen
Pfänder.
Bold=u. Silberwaren,
Taſchen=
ahren, Herren= und Damen=
Mäntel, Anzüge,Wäſche,Stieſel,
Operngläſer, Photoapparate,
FFahrräder, Muſikinſtrumente
uſw. (st17861
Am Dienstag, den 6. Nov.
1928, bleibt das Amt wegen der
Vorarbeiten zur Verſteigerung ge=
Fchloſſen.
Darmſtadt, den 3. Nov. 1928.
Städtiſches Leihamt.
Luffrieren von Regenrohren.
Die an Kanäle angeſchloſſenen
Regen=
yre ſind dem Auffrieren ausgeſetzt,
un der Ablauf des Regen= und
Tau=
iſſers infolge Verſtopfung erſchwert iſt.
if Grund der Polizeiverordnung, bet:
Entwäſſerung der Grundſtücke,
for=
cn wir daher zur alsbaldigen
gründ=
hen Reinigung der in den Fußſteigen
rhandenen Regenrohrſinkkaſten auf.
Darmſtadt, den 2. Nov. 1928. (st1786
Städt. Tiefbauamt.
Wir machen unſere geſchätzten
Strom=
riehmer darauf aufmerkſam, daß für
2 Elektro=Inſtallateure:
Hock, Wihelm, Darmſtadt,
Heidelberger=
ſtraße 44,
Spengler, Ludwig, Darmſtadt,
Tannen=
ſtrase 5.
Schad. Wilhelm, Darmſtadt, Kaupſtr. 32,
Canall, Franz, Eberbach a. N.,
Ve th & Martin, Erbach i. O.,
Lotz & Co., Frankf. a. M., Töngesg. 42,
Böttinger, Walter, Kirſchhauſen,
Schuhmacher, Fr., Weinheim a d. B.,
e Erlaubnis zur Ausführung elektriſch
rcht=und Kraftanlagen innerhalb unſeres
erſorgungsgebietes nicht mehr beſteht
Im übrigen machen wir nochmals
anz beſonders darauf aufmerkſam, daß
ar die bei uns konzeſſionierten Inſtalla
ure berechtigt ſind, elektriſche Anlagen
ir Anſchluß an unſer Stromverſorgungs=
(17859
etz auszuführen.
Heſſiſche Eiſenbahn=A.=G.
Darmſtadi.
Sädeftteu Serfteigerang.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
des Kaufmanns Adolf Kahn in Darmſtadt im Grundbud
eingetragen waren, ſollen
Dienstag, den 4. Dezember 1928, nachmittags 31/, Uhr
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung auf Antrag des Reichsfiskus, vertreten durch den
Vorſteher des Finanzamts Darmſtadt=Stadt wegen des
An=
ſpruchs in Höhe von 6659,06 Reichsmark auf Grund
voll=
ſtreckbarer Steuerbeſcheide des Finanzamts Darmſtadt=Stadt.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 9. Auguſt 1928 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind, ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
(15132a
Darmſtadt, den 17. September 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk III, Band XVl, Blatt 768
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann Am Schätzung
3
4
5
III 111 Hofreite Ruthsſtraße
(Schloßgartenſtraße
276 20 000 RM.
Nr. 41)
III 112. Hofreite Nr. 1 Schwa=
289
15 000 RM.
nenſtraße
II 1216‟, Grasgarten (
Vorgar=
ten) Landwehrſtraße 44 500 RM.
III 1217. Hofreite Nr. 11 daſ. 208 21 500 RM.
m. guten Zeugniſſen,
zwiſch. 22—30 Jahre
welches ſelbſt, kochen
kann und kinderlieb
iſt, für kl. Pi
len=
ſaushalt als bald
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Sonntag, 4. Nouember, von 12-18 Uhr geöffnet
Bei Einkauf von je 5.— Mk, ein Freilos-
Grundſtücks=Verpachtung.
M ttwoch, den 7. Novemb. 1928,
vorm. 9 Uhr, wird in Darmſtadt,
Virtſchaft „Heiliges Kreuz”, das Laub
on den Wegen und Schneiſen im Bezir.
es unterzeichneten Amtes verſteigert.
Vorher werden nachſtehende, im Herb
8 Js. leihfällig gewordene Wieſen
5ffentlich auf die Dauer von 9 Jahren
verpachtet:
Gemarkung Wixhauſen:
Hahnen=
fang vieſe Loſe 1—12,
Gemarkung Hanauer=Koberſtadt:
Loſe 1—5, 8—23, Benzenwieſe,
Gemarkung Langen: Mühlwieſe
Loſe 4—26, 34—41.
Nähere Auskunft durch die Förſter
(17797
nd unterzeichnetes Amt.
Darmſtadt, den 30. Okt. 1928.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein .
Laubverſteigerung.
Montag, den 5. ds. Mts., nach
mittags von 3‟/, Uhr ab, wird in
der Turnhalle am Woogsplatz hiet
das Laub von den Wegen und
Schnei=
ſen der ſtädt. Förſtereien
Heilig=
kreuz und Beſſ. Laubwald ver=
(st17654
ſteigert.
Darmſtadt, den 31. Okt. 1928.
Städt. Güterverwaltung.
AOfene Stellen F Kochlehrmädch.
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Servieren, geſucht.
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Ehrenh. u. gewi
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u. ſich. Ref. ſtehen z.
Verf. Ang. u. R 19
an die Geſchſt (*28905
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Arbeiten.
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ISt 14234
[ ← ][ ][ → ]Samsiag, den 3. November
Nummer 306
Börſe und Geldmarkt.
Wieder haben die Kurſe in der hinter uns liegenden Berichtswoche
weiter nachgegeben, und die im Verlaufe faſt eines jeden Börſentages
eingetretenen Kurserholungen ſind ſtets wieder ſpurlos bald verloren
gegangen. Die Börſe verhaurt weiter in ihrer luſtloſen und müden
Tendenz und ſtand gegen Wochenende völlig unter dem Eindruck des
Abbruches der ergebnisloſen Schlichtungsverhandlungen in der
Eiſen=
induſtrie und der nunmehr erfolgten Ausſperrung. Die Börſe hält
zwar weiter optimiſtiſch an der Hoffnung einer ſchließlichen Einigung
feſt, doch wird, falls eine ſolche noch zuſtande kommen ſollte, eine
Er=
höhung der Eiſenpreiſe nicht zu umgehen ſein. Daß durch die
Ver=
teuerung des Eiſens die verarbeitende Induſtrie geſchädigt werden muß,
und daß die Wirtſchaftsenticklung dadurch weiter gehemmt und letzten
Endes auch der Außenhandel ungünſtig beeinflußt werden muß, wären
die unvermeidlichen Folgen. Jedenfalls iſt für die Eiſeninduſtrie die
durch den für verbindlich erklärten Schiedsſpruch verfügte Mehrbelaſtung
untragbar, und ſie lehnt es ab, einſeitig der Leidtragende bei
Differen=
zen über Lohn und Arbeitszeit zu ſein. Dringend erſorderlich zeigt
ſich hierdurch auch die Reform des augenblicklichen Schlichtungsweſens.
Unter dieſen Verhältniſſen rechnet man daut, daß die Montaninduſtrie
weitere Dividendenreduktionen vornehmen wird, eine Vermutung, die
durch die Herabſetzung der Dividende der Klöckner=Werke von 7 auf 6
Prozent ihre Beſrätigung fand. Die Kurve der Konjunktur neigt ſichtlich
weiter nach unten, wenn auch nicht alle Induſtriezweige gleſichmäßig ſtark
betroffen ſind. Lohnkämpfe in den übrigen Induſtriezweigen, namentlich
in der Textilinduſtrie, bringen neue Belaſtungen, und die
Geldknapp=
heit in der Induſtrie iſt infolge des Verſiegens der Zuflüſſe vom
Aus=
land nach wie vor fühlbar. Hinzu kommt die aktuelle Diskuſſion des
Re=
parationsproblems, deſſen definitive Löſung vorerſt noch ausſteht. Der
angenblickliche Zuſtand der Börſe iſt mit dieſen rein wirtſchaftlichen
Argumenten nicht allein motiviert. Der wichtigſte Grund des
Geſchäfts=
ſtillſtandes iſt, wie hier ſchon wiederholt erklärt, in dem völligen
Abſeits=
ſtehen des Publikams zu ſehen. Abgeſehen davon, daß die
Verwaltun=
gen vieler Aktiengeſellſchaften reht wenig Verſtändnis für die
Inter=
eſſen ihrer Aktionäre zeigen, fehlt auch eine Kursregulierung der
Emiſſionshäuſer und der Banken, denn gerade in einer Zeit, in der
8prozentige goldgeſicherte Anlagen weit unter pari notieren, bedarf es
der ganz beſonders pfleglichen Behandlung der Aktienintereſſenten. Die
an manchen Tagen eintretenden, in keinem Verhältnis zu den
tatſäch=
lichen Umſätzen ſtehenden Kursſchwankungen zeigen deutlich das Fehlen
einer Regulierung an der Börſe. Auch die Herabſetzung der
Proviſions=
ſätze wird eine immer dringender werdende Forderung. Zudem zeigte
das Ausland für die deutſchen Aktienwerte in der vergangenen
Berichts=
wyche beträchtlich geringeres Intereſſe. Sowohl die Liquidation als auch
der Zahltag gingen ſtörungs= und reibungslos vorüber, da die
Engage=
ments ſtark abgebaut waren und Reportgold zu dem um ¼ Prozent
er=
mäßigten Satz mehr als genüigend zur Verfügung ſtand. (
EEinzeibewe=
gungen an den Aktienmärkten bleiben kaum zu erwähnen. Die
Kurs=
entwicklung der Farbenaktien war recht ſchwankend. Stark beunruhigt
wurde die Börſe gegen Mitte der Berichtswoche durch die Vorgänge am
unnotierten Markt, an dem die Aktien der Brandenburger Holz=A.G.
einen ſenſationellen Kursſturz vonüber 140 Prozent
erfuhren und deren Handel auf Beſchluß des Börſenvorſtandes bis auf
weiteres eingeſtellt werden mußte. Es ſollen hier unlautere
Manipula=
tionen in den Aktien vorgekommen ſein, wie in Börſenkreiſen behauptet
wird, von der Geſellſchaft nicht fernſtehenden Kreiſen. Der Kaſſamarkt
war auch in der Berichtswoche von einer ausgeſprochenen
Geſchäfts=
unluſt beherrſcht. Bei bem größtem Teil der Papiere fand infolge
Umſatzmangels eine rein nominelle Kursnotiz ſtatt, und nur wenige
Aktien zeigten durch umfangreiche Orders größere Kursveränderungen.
Für den Geldmarkt erwies ſich der Ultimo Oktober als einer der
leichtaſten ſeit langem. Die Nachfrage blieb weit hinter dem Angebot
zurück. Die Geldgeber hatten ſich überreichlich wit Geld verſehen, da
ſie mit einer ziemlich ſtarken Nachfrage rechneten. Jedoch nicht nur die
Börſe, ſondern auch die Landwirtſchaft und Induſtrie ſtellten weſentlich
geringere Anſprüche, als erwartet. Der Satz für Tagesgeld, der
vorüber=
gehend bis auf 8—9 Prozent angezogen hatte, erfuhr nach Erledigung
des Zahltages wieder eine Ermäßigung auf 7—8 Prozent. Auch
Monats=
geld zeigte ſich zum Ultimo auffallend leicht. Der Satz blieb mit 8 bis
9 Prozent unverändert. Am Privatdiskontmarkt iſt nicht nur nicht eine
Satzerhöhung erfolgt, ſondern infolge ſteigender Kaufneigung eine
zwei=
malige Ermäßigung um je ½ Prozent auf 6¾ Progent für beide
Sich=
ten. Am internationalen Geldmarkt machte ſich in den letzten Tagen
am Londoner und auch am Amſtendamer Platz eine Verſteifung
bemerk=
bar, ſo daß wieder erneut Befürchtungen über eine Londoner
Diskont=
erhöhung geäußert wurden, die ſih aber wieder als übertrieben
heraus=
ſtellten. Man beurteilt die zukünftige Entwicklung des Geldmarktes
nicht ungünſtig, wenn auch infolge des Weihnachtsgeſchäftes ſaiſonmäßig
mit einem allgemeinen Mehrbedarf gerechnet werden muß.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
Beendet wegen Mangels an Maſſe: Zwingenberg: Martin Beſchauer
in Jugenheim a. d. B. — Neue Vergleichsverfahren: Mainz: Kfm.
Adolf Richter, Seifenhandlung. Vergl. T. 16. 11.
Die Metallbörfe in Heidelberg. Bei gutem Beſuch wurde in
Heidel=
berg der Trefftag (Metallbörſe) vom Verband Süd= und
Südweſtdeut=
ſcher Metall= und Schrottgroßhändler abgehalten. Die Ausſperrung in
Rheinland=Weſtfalen war die Veranlaſſung, daß die Preiſe für
Schrott=
gedrückt wurdem. Außerdem war infolge der zweifelhaften Freigabe der
Kontingente in der Schrottausfuhr kein Geſchäft zu machen. Am
Metall=
warkt war die Stimmung lebhaft. Reine Kupfermaterialiem waren zu
ſteigenden Preiſen geſucht, dagegen lagen Legierungen etwas unter Preis.
Produktenberichte.
Wormſer Produktenbericht vom 2. November. Bei ruhigerer
Ten=
denz notiertem an der heutigen Wormſer Produktenbörſe: Weizen 23,75,
Roggem 22,5—22,75, Gerſte (rheinh.) 25—25,5, (Ried) 2,5, (pfälziſche)
26—26,5, Ausſtich N, Futtergerſte 20—21, Hafer 23, Weizenmehl Baſis 0
34,5, Roggenmehl 60proz. Ausm. 32,75—33, Weizenfuttermehl und
Nach=
mehl 16,5—20,5, Roggenfuttermehl und Nachmehl 17,5—22, Roggenkleie
15, Trockenſchnitzel 14,5—2), feine Weizenkleie 14, getrocknete
Bier=
treber 19,5—20, Malzkeime 18,5—19, Maisſchrot 24, Heu 8,5—11, Stroh
2—4,5, Kartoffeln 6—6,75.
Frankfurter Produktenbericht vom 2. November. Die Haltung am
Frankfurter Produktenmarkt war ſtetig. Die Umſätze bliebem klein, nur
für Brotgetreide beſtand weiter einiges Intereſſe. Die Grundſtimung
blieb jedoch infolge, der weiter etwas erholten Auslandsnotierungen
freundlich, ſo daß die Preiſe gut behauptet waren. Die Notierungen
wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 23,65—23,75, Roggen 22,50—22,60,
Sommergerſte 24,50—23,50, Mais für Futterzwecke 22—22,25, Weizenmehl
33,75—34,50, Roggen 30—30,50, Weizenkleie 13,75, Roggenkleie 14,25.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 2. November ſtellten ſich für
Clektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
tierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) 151.75
RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſen=
vorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhüttenalu=
minium, 98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM.,
desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 194 RM.; Reinnickel, 98= bis
9proz. 350 RM., Antimon Regulus 85—88 RM., Feinſilber (1 Kilogr.
fein) 79.00—80.50 RM.
Die Berliner Metallnotierungen vom 2. November ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 138.50 (138.50), Februar 138.25 (138.50), März
138.25 (138.75), April 138.25 (138.25), Mai und Juni 138.25 (138.50),
zuli 138.25 (138.25), Auguſt und September 138.25 (138.50), Oktober
38.50 (138.50), November und Dezember 138.00 (139.00). Tendenz:
uhig. — Für Blei: Januar 42.75 (43.00), Februar 42.75 (43.25),
Närz bis Mai 42.75 (43.00), Juni 42.75 (43.25), Juli 43.00 (43.00),
Tuguſt 43.00 (43.25), September 43.00 (43.00), Oktober 43.00 (43.25),
Tovember 43.00 (43.50), Dezember 42.75 (43.00). Tendenz: abgeſchwächt.
Für Zink: Januar und Februar 47.00 (47.75), März 47.00 (48.00),
pril 47.25 (48.25), Mai 48.00 (48.50), Juni bis Auguſt 47.75 (48.75),
eptember 48.00 (48.50), Oktober 48.00 (48.75), November 46.50 (47.25),
ezember 46.75 (47.50). Tendenz; ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten
Celd, die in Klammern Brief.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M. 2. November.
Infolge der vollkommen unklaren Lage in dem Konflikt in der
Eiſeninduſtrie war die Stimmung zu Beginn der heutigen Börſe
zurück=
haltend und das Geſchäft wieder recht ſtill. Symptome des weiteren
Konjunkturrückganges, wie die Zunahme der Konkurſe im Oktober und
die Erhöhung der Arbeitsloſenziffer, waren dazu angetan, die beſtehende
Zurückhaltung noch zu verſtärken. Die Börſe erwies ſich jedoch als recht
widerſtandsfähig, da die Spekulation nach den Abgaben der beiden
letz=
ten Tage Dechungsneigung bekundete. Dazu kam etwas regere
Nach=
frage nach einigen Spezialwerten, beſonders am Elektromarkt. Hier
konntem Bergmann 2½ und Schuckert 2½ Prozent, bei wieder etwas
größeren Umſätzen gewinnen, während Licht und Kraft und Siemens
gut behauptet, A. E.G. und Lahmeyer leicht gedrückt waven. Die
Kurs=
entwicklung war im übrigen vollkommen uneinheitlich. J. G. Farben
eröffneten unverändert, Scheideanſtalt weiter etwas rückgängig, Zellſtoff
Waldhof dagegen 1½ Prozent erholt. Am Montanmarkt gab es meiſt
Kursbeſſerungen, doch war das Geſchäft minimal. Klöckner lagen 1¾4
Prozent, Mannesmann 1½ Prozent und Phönix ½ Prozent höher.
Von den Autoaktien gabem Adlerwerke etwas nach, Daimler konnten
ſich jedoch gut behaupten. Banken waren ebenfalls gut gehalten,
Danat=
bank aber minus 1½ Prozent. Schiffahrtswerte lagen leicht abgeſchwächt,
Dt. Limoleum minus 1 Prozent. — Deutſche Anleihen und ausländiſche
Renten waren vernachläſſigt.
Im Verlaufe trat die Schuckertaktie, noch ſtärker in den
Vorder=
grund, bei forrgeſetztem Käufen konnte der Kurs erneut 2 Prozent
an=
ziehen. Dadurch angeregt, wurde die Tendenz allgemein freundlicher,
und auf weitere Deckungen waren die Kurſe meiſt leicht erhöht. Der
Geldmarkt blieb umverändert angeſpannt. Tagesgeld 8 Prozent. Am
Deviſenwarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,1975, gegen Pfunde
20,359, London=Kabel 4,8490, Paris 124,12, Mailand 92,59, Madrid
30,03. Holland 12,09.
Die Börſe wurde durch die Aufwärtsbewegung der Schuckertaktien,
die nochmals 2½ gewannen, günſtig beeinflußt. Siemens plus 1, es ſind
die bekannten Kombinationen, die ihr Anregung bieten. Daneben
Wald=
hof um 2½ Prozent höher, da nach Informationen doch eine
Kapital=
erhöhung und größere Transaktionen bevorſtehen ſollen. Rh.
Hypo=
thekenbank auf die Kapitalsverdoppelung und Dividendenerhöhung auf
10 Prozent um 8 Prozent höher geſucht. Montanaktien gleichfalls
an=
ziehend. Die übrigen Märkte ruhig, Kaliwerte eher etwas ſchwächer.
Renten ohne Umſatz.
Berlin, 2. November.
Die Börſe zeigte bei Eröffnung ein feſteres Ausſehen, was in erſter
Linie wohl auf ein ſtärkeres Deckungsbedürfnis zurückzuführen war.
Allgemein war die Stimmung aber ruhiger, da man unvermutet an der
Hoffnung feſthält, daß doch in nächſter Zeit noch eine Einigung im
Lohnkonflikt der Eiſeninduſtrie erfolgen wird. Nach Feſtſetzung der
erſten Kurſe hielt die rege Umſatztätigkeit am Elektromarkte unter
Be=
vorzugung von Schuckert und Siemens an und die Erholung konnte
auch auf den übrigem Marktgebieten leichte Fortſchritte machen. Im
weiteren Verlauf der Börſe konnte ſich die Tendenz, unterſtützt durch
die anhaltenden umfangreichen Intereſſenkäufe am Elektromarkt, zu
denen ſich auch Aufträge von ſchweizer und dem Vernehmen nach auch
von engliſcher Seite zugeſellten, allgemein weiter befeſtigen. Gegen
Schluß des offiziellen Verkehrs verſtärkte ſich das Intereſſe für
Kali=
werte, die bisher im Vergleich zu den unnotierten Werten
zurückgeblie=
ben waren. Die Börſe ſchloß feſt und durchweg zu den höchſten
Tages=
kurſen. Nachbörslich wurden nur noch vereinzelt Umſätze getätigt. Die
Kurſe blieben behauptet.
A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Baſalt ..
Bergmann.
Berl. Karlsruhe
Berl. Hand.=Geſ
Braunkohl.=Brik
Bremer Wolle,
Danatbank. .
Deutſche Bank.
Diskontogeſ
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchin
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum
Dynamit Nobel .".
Elektr. Lieferung .
J. G. Farben.
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern.
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch.
Hapag".
Harpner,
Hemoor Zement..
L. Loewe & Co. 236.— 1239.— 1164.5 164.5 Lingel Schuh 33.25 33.5 160.5 180,5 MannesmannRöhren 121.— 166.— 166.75 Niederlauſitzer Kohle 157.5 49.— 48.25 Nordd. Lloyd
142.75 1131.— 133.— Orenſtein. 103.— 83.— 83.5 Polyphon
115.5 115.25 Rütgerswerke 1168.— 166.— Sachſenwerke
Siemens Glas 133.875 1245.— 246.75 143.— 1120.75 122.— Ver. Glanzſtoff 90.5 263.— 265.— Ver. Stahlwerke. . 46.— 42.— Volkſtedter Porzellan 63.— 63.— 176.25 179.— Wanderer Werke. 113.— 145.— 145.— Wiſſner Metall. . 158.— 133.75 136.— Wittener Gußſtahl .. 251.-— 265.5
2. 11.
132.—
127.—
63.—
125.—
1274.5 1273.25
166 25 167.75
124 25
157.—
142.—
107.5
455.— 1467.5
99.— 1 99.875
134.—
143.5
540.5 1544.5
91.—
112.—
158.—
53.— 52.5
Deviſenmarkt.
Selſingfors ..
Wien
Prag".
Budapeſt.
Sofia ..
Kolland
Cslo ...."
Kopenhagen
Stockholm .. ."
London ....
Buenos Airei
Neu=York
Belgien
1.
Brief
22.00
6.42
30.36
67.79
81.49
1.968
0.50 25
7.381
18.97
5.435
2.122
4.199
1.264
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 2. Nov. (Priv.=Tel)
Weizen: Anfangs waren Käufe in Dezember= und März=Ware
beobachten, angeregt durch die hauſſegüinſtige Privatſchätzung des Rür
ganges der Erntefläche um 8 Prozent gegenüber dem Vorjahre.
Verlaufe ſchlug dann die Stimmung um.
Mais: Anfangs regte die Feſtigkeit des Lokomarktes an. Im Ve
laufe ſetzten dann Nealiſationen ein, ſo daß die Termine etwas ſ
cher lagen.
Roggen: Mäßige Zufuhren riefen zu Marktbeginn Kaufluſt hervo=
Später drückten nordweſtliche Abgaben auf das Preisniveau,
Hafer: Der Markt ſtand unter dem Eindruck der ungünſti
Wetterberichte, mäßiger Zufuhren und des ſtetigen Lokogeſchäftes.
* New York, 2. Nov. (Prib.=Tel.
Baumiolle: Die Preiſe gaben wieder etwas nach auf die niedrig=
Temperaturen und Liquidationen. Die Spekulation verhielt ſich al
Frartend. Gegen S=hluß erſolgten Abgaben Newv Orleaner Firmen.
Kaffee: Die Preiſe gingen bei ruhigem Geſchäft etwas zurück.
mäßige Liquidationen und Abgaben der Kommiſſionäre einſetzten. F
Verlaufe folgten dan teilweiſe Deckungen.
Zucker: Anfangs erfolgten Liquidationen, beſonders in Dezembei
Ware. Später entwickelte ſich eine ſtetigere Stimmung auf Deckunge
der Spekulation. Gegen Schluß konnte man dieder teilweiſe Regliſ
tionen beobachten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 2. Nov.
Getreide. Weizen: Dez. 116½, März 121½8, Mai 123½: Mais
Dez. 83, März 85½, Mai 88½; Hafer: Dez. 43½, März 44½
Mai 45½; Roggen: Dez. 102, März 104½, Mai 107.
Fette. Schmalz: Nob. 11,37½, Dez. 11,55, Januar 1929
12,00, März 12,17½.
Rippen: Dezember 10,57½, Januar 11,00; Speck, loko 12,25
leichte Schweine 8,85—9,60, ſchwere Schweine 8,90—96
Schweinezufuhren: Chicago 15 000, im Weſten 50 000.
Baumwolle: Dezember 18,73, Januar 18,74.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 2. Noo
Getreide. Weizen: Rotwinter 155½, Hartwinter 13034; Mais
neu angek. Ernte 97; Mehl, ſpring wheat clears, 5,85—625
Fracht: nach England 2,9—2,3 Schilling, nach dem Kontinen
15—16 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,10; Talg, extra loſe 9½
Kakav. Tendenz: kaum ſtetig; Umſatz in Lots: 138: Loko
10,50; November 10,34, Dezember 10,40, Januar 1929: 1058
Februar 10,63, März 10,71, April 10,77, Mai 10,85, Juni —
Juli 10,96, Auguſt —, September 11,04.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Vorſitzende des Aufſichtsrates der Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kall
werke, Fabrikbeſitzer Eduard Schaefer=Dillenburg, hat mit Rückſicht au
ſein vorgeſchrittenes Alter den Vorſitz im Aufſichtsrat niedergelegt. De
Aufſichtsrat wählte Bankdirektor Dr. Rothe (Deutſche Bank=Köln) zun
Vorſitzenden.
Die königlich holländiſche Petroleumgeſellſchaft wird am 1. Janua
1929 eine Dividende von 10 Prozent für 1928 auszahlen. Die Zeich
nungen der neuen Aktienemiſſion mit Anſpruch auf die Dividende 192
wird am 12. November beginnen.
Die zum Konzern der Koningl.=Shell=Gruppe gehörende Doordtſch
Petroleum=Mif zahlt ab 10. Januar eine Zwiſchendividende von wieder
10 Prozent. Die Geſellſchaft wird ferner vom 12. November ab neus
Vorzugsaktien im Betrage von 2 Mill. hf1 ausgeben, ebenſo nue
Stammaktien im Betrage von 4 Mill. hfl., die im Verhältnis 5:1
beie=
gen werden können.
Die Verwaltung der holländiſchen Margarine=Union=Geſellſchaf
teilt nach einer Amſterdamer Meldung des DHD. mit, daß der für der
15. November einberufenen ordentlichen Hauptverſammlung vorgeſchla
gen werden ſoll, das Geſellſchaftskapital von 75 auf 90 Mill. hfl zu
erhrhen.
Das belgiſche Koksſyndikat wird den ſeit mehreren Monaten gül
tigen Kokspreis von 185 Frs. je Tonne auch für den laufenden Mona
beibehalten.
Der Pariſer Polizeipräfekt hat auf Anordnung des Finanzminiſter
einen Erlaß veröffentlicht, wonach die Pariſer Effektenbörſe am Samsta
in den Monaten November und Dezember geſchloſſen bleiben wird
Im franzöſiſchen Miniſterrat hat Miniſter Cheron die Ermäch
tigung erhalten, einen Geſetzentwurf einzubringen, der die Ausübun
des Bankiergewerbes Perſonen unterſagt, die wegen Verbrechen de
gemeinen Rechts, wegen Vergehen gegen das Eigentum oder Beeintrach
tigung des Staatskredits verurteilt worden ſind.
In Ungarn ſoll nach einer Budapeſter Meldung ein Außenber
kehrsamt errichtet werden, das zuſammen mit einer zu gründender
Exportbank den ungariſchen Agrarexport organiſieren ſoll. An de
Gründung der Exportbank wird ſich der Staat beteiligen.
Wie berichtet wird, iſt der Goldaufſchlag der ſpaniſchen Zölle lau
königlichem Erlaß vom 31. Oktober von 25 auf 50 Prozent an Go)
oder Goldderiſen erhöht worden.
Die Oktober=Wollverſteigerungen in Shdney ſind geſchloſſen. E.
gelangte am letzten Tage ein Quantum von 10 350 Ballen zum Angebol
Bei reger Käuferkonkurrenz wurden ſämtliche Loſe verkauft. Haupl
käufer am Markt war Deutſchland, Frankreich und Japan. Die Prei)
ſtiegen während dieſer Auktionsſerie um 5 Prozent.
Frankfurter Kursbericht vom 2. November 1928.
220 Dtſche, Reichs.
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927..
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ......
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7%
ThüringerFrei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . . .
8% Bad.=Bad. v. 26
60 Berlin v. 24..
% Darmſtadt v. 26
Frkf. a.M. v. 2/
7% Mainz v. 26.
8% Mannh. v. 26
82 Nürnberg v. 26
8% Berl. Hyp.;B
80 Frkf. Hyp.Bk.
Pfbr.,
80
8% Heſſ.Landesb!
Kom. Landes
bank Darmſtadt
% Mein. Hyp. Bk
Pfälz. Hyp.Bk.
% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft.
87.25
77.5
79.25
84
Rré
14.2
79
86.75
92.5
98
97.5
97.5
97.25
89
88
93.8
85
81.5
98
97
80 Rhein. Hyp.=Bk
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit ... .
80 Sübd. Bob.=
Cred.=Bank ....
82 Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser.
Ser, II
6% Daimler Benz
von 27... . ..."
8‟ Klöckner=Werke
Berlin v. 26...
7% Mainkrw. v. 2
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtcHäffner
von 26 ....
6% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ...."
4:/,% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ...
4% Oſt. Goldrente
4½,% Rum. Gold
von 1913 ... . .
40 Türk. Admin.
1.Badga
42
Zollanl.
/. %6 1913 Ungarn
4/21914
42 Ung. Goldr
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb,
97.75
97.5
98
55
72
92.5
83
82.75
92
46.5
23.1
12.5
12.75
mn5
26.4
134.75
162
184
Darmſt. u. Nt.=Bk.
ſeutſche Bank ...
f.-u.
Wechſel=
bank .. . . . . . .."
Vereinsbank
Diskonto=Geſellſe
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank... . .
Hhp.=Bk.
„ Pfdbr.=Bk.....
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bank.
Metallbank . . . . . . ."
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt . .
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. . .
„ Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.=G. f. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
% Dt. Reichsbahn
Vorzge. .......
Hapag ..........
Nordd. Lloyd ....
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
286.5
164
126
101
160.25
166.25
117.25
148
153
133
138.5
132.5
203
160
34.5
159.5
301
124.75
130
168.5
167
9171,
145.75
143
119.5
Accum. Berlin.
Ablerw. (v. Kleher!
%0 AEG. Vorzug
AEG. Stamm.. . .
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werke
BrownBroverickCie
Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen
Cemen 1Heidelberg
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
Fabrik Milch
Daimler=Benz.
Dt. Atl.=Telegr. . . .
Eiſenh. Berlin.
„Erdöl
.
Gold=u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwerk.
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraf
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk.
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnere
Faber, Joh., Bleiſt.
G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Fetter).
Frkft. Gas .......!
„ Hof .......!
106.5
86.25
84.5
80
236
210.5
152.5
25.5
Geiling & Cie. ..
Gelſenk. Bergwer
Geſ. f. elektr. Un
ternehmungen.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bülfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....
Hochtief Eſſen ....!
Holzmann, Phil. . .
133
175
70
78.25
137
132.5
205
305
231
100
40
225
36.5
247
80
145
87
59
121
263.75
95
170
38
136.25
183.25
90
04
132
78
Holzverk.=Induſtriel 89
Jlſe Bergb. Stamm
„ Genüſſel110.5
Junghans Stamm 87
Kali Aſchersleben /273
„ Salzdetfurth . /480
Weſteregeln .1276
Lammgarnſpinn
Karſtadt, R. . .
Klein, Schanzl. . . 106
Klöcknerwerke .. . . 109
Fraftw. Alt=Württ. 88
Lahmeher & Co..
Lech. Augsburg ..
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.. .
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werke .
Metallgeſ. Frankft.
Miag. Mühlenbau
Notoren fb. Darmſt
Neckarſ. Fahrzeug.
Nicolay, Hofbr. . . .
Oberbedar;
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen .....
Zeters Union Frkf.
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebb.. ..
Rh. Braunkohlen".
Elektr. Stamm
Stahlwerke .
Riebeck Montan. . .
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke ...
112
309
98
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[ ← ][ ][ → ] Nummer 306
Samstag, den 3. November 1928
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R
er im Sturm und Nebel bewährte „Graf Zeppelin” wird als Schulſchiff in den Dienſt geſtellt.— Bau größerer und
ſärkerer Beppeline für den Ozeaonperkehr. Die Erichtung eines Welaufſchifſhafene im Aueſcht genommen.
Ein neuartiger Beobachtungsballon mit Außenmotor
tieg über Friedrichshafen auf, um die Windverhältniſſe für die Landung ſeines großen
Bruders „Graf Zeppelin” zu erforſchen.
Der flaggengeſchmückte Werfteingang.
Friedrichshafen hat den heimkehrenden deutſchen Luftrieſen in ſtürmiſcher Begeiſterung begrüßt.
Böllerſchüſſe haben die Bevöllerung vom Herannahen des herrlichenOzeanluftſchiffes verſtändigt.
So landet „Graf Zeppelin”.
Nach ſiebzigſtündiger heldenhafter Fahrt landet das Luftſchiff glücklich in Friedrichshafen.
Die Karte der Zeppelin=Flüge
zeigt die gewaltige Leiſtung der deutſchen Ozeanluftſchiffe. Die ſüdliche Linie zeigt den Hinflug,
die nördliche Linie den in Sturm und Orkan erfolgten prächtigen Rückflug des „Graf Zeppelin”.
In der Mitte iſt die (punktierte) Strecke des vom Wetter begünſtigten erſten Europa. Amerika=
Fluges des „Z. R. III” zu ſehen.
jeſuch der Reichshauptſtadt
n der Nacht vom Sonntag zum
Montag Start nach Berlin.
Friedrichshafen, 2. Nov.
Wie Dr. Eckener bei einem Preſſeempfang
tteilte, hat er die Einladung des
Reichsver=
rsminiſters, Berlin zu beſuchen,
angenom=
n. Nach den Verhandlungen zwiſchen dem
„ftſchiffbau und Direktor Wehner vom
Flug=
rtz 1Saaken über die Berliner Reiſe des „Graf
ppelin” iſt unter der Vorausſetzung nicht
un=
rſtiger Wetterverhältniſſe beabſichtigt, daß das
uftſchiff in der Nacht vom
Sonn=
g zum Montag aufſteigt und kurz
rch Mittag in Berlin eintrifft.
rzwiſchen wird das Luftſchiff bereits überholt,
r rechtzeitig für die Berliner Reiſe fertig zu
n. Dr. Eckener hält es für ausgeſchloſſen, daß
mit der Berliner Fahrt gleichzeitig den Plan
rbinden kann, Oſtpreußen und andere
Ge=
tte des Reiches, die bei der großen
Deutſch=
ndfahrt ausgelaſſen werden mußten, einen
Be=
ch abzuſtatten. Der Grund dafür liegt eben=
Us in der Kürze der Tage. Dagegen wird
S Schiff ſieben kleinere Fahrten machen, um
e von techniſchen Behörden vorgeſchriebene
Hnahmeprüfung für Blaugas nachzuholen.
ur Frage der Blaugasgewinnung erklärte Dr.
Tener, daß dieſe zurzeit ſtocke, da das
Röhren=
ſtem nicht den Anforderungen entſpreche. Es
üßten hier einſchneidende Umänderungen
vor=
nommen werden. Das Gas ſelbſt habe ſich
ver vorzüglich bewährt und die einzelnen
tech=
ſchen Fehler bei der Herſtellung des Gaſes
ürden in kürzeſter Zeit beſeitigt ſein.
Eine zweite Amerika=Fahrt?
Auf die Frage, ob er gedencke, noch in dieſem
ahre eine zweite Amerikafahrt anzutreten,
er=
iderte Dr. Eckener, daß er bereits
verſchiedent=
ch ausführlich darauf hingewieſen habe, daß
rit dieſem Schiff dem „Graf Zeppelin”, ein
gelrechter Verkehr nach Amerika nicht
aufſge=
ommen werden könne. Es ſei deshalb ſehr
raglich, ob noch eine zweite Fahrt
nternommen wird.
Möglicher=
reiſe würde man jedoch noch im
Novem=
er der Frage nähertreten können. Die
ächſte Beſtimmung des „Graf
Zep=
elin” in der nächſten Zeit müſſe die ſein,
eue Mannſchaften für die neu zu
auenden größeren Schiffe für den
tlantiſchen Verkehr auszubilden. Hier
verde der „Graf Zeppelin” noch ein reiches
Ar=
eitsfeld ſinden. Trotz dieſer Pläne für die
Ent=
wicklung größerer und ſtärkerer Schiffe iſt
noch=
nals zu unterſtreichen, daß der „Graf Zeppelin”
ich nach Anſicht Dr. Eckeners auf ſeinen beiden
etzten Fahrten ausgezeichnet bewährt hat, wie
nan es nach ſeiner Stärke nur verlangen konnte.
Die Aufgaben der nächſten Zeit.
Ueber die weitere Entwicklung der
Luftſchiff=
ahrt erklärte Dr. Eckener, daß er hoffe mit
Umerika eine Verkehrsgeſellſchaft zuſtande zu
gringen, die dann ein noch größeres und
ſtär=
eres Schiff baut, das den Beanſpruchungen
iner Ozeanfahrt auch bei den ſchwerſten
Stür=
nien gewachſen iſt. Außerdem wird dann eine
reue Halle geſchaffen werden, ſür die als
gün=
rigſtes Gebiet die oberrheiniſche Ebene in Frage
kommt. Der mit Spanien abgeſchloſſene
Char=
kervertrag für den „Graf Zeppelin” ſei dadurch
hinfällig geworden, duß die in dem Vertrag
auf=
erlegte Verpflichtung, daß Spanien bis zum
1. November eine Luftſchiffhalle bauen müſſe.
nicht erfüllt worden ſei. Zu dem Aufruf
der Stadt Frankfurt für eine neue
Zep=
belinſpende habe er ſeine Zuſtimmung
micht gegeben. Im Gegenteil ſei man
ſo=
svohl bei der Reichsregterung, als auch be: den
Teitenden Sſtellen des Zeppelinbaues der Mei=
nung, daß die Zeiten für Spenden vorbei ſeien.
Die Frage der Errichtung eines Welt=
Luftſchiff=
hafens ſei noch in der Schwebe. Es komme
aber immer noch die Gegend ſüdlich von
Ofſen=
burg, zwiſchen Lahr und Baſel, in erſter Linie
wegen der günſtigen meteorologiſchen und
ähn=
lichen Verhältniſſe in Frage.
Die Franzoſen geben den
Waſſer=
flugzeugen den Vorzug.
EP. Paris, 2. Nov.
Die franzöſiſche Preſſe fährt fort, den Flug
des „Graf Zeppelin” zu beſprechen. Soweit die
Morgenblätter die Ozeanfahrt des Luftſchiffes
„Graf Zeppelin” kommentieren, drücken ſie ihre
Anerkennung über den Erfolg des Fluges, über
die Widerſtandsfähigkeit des Luftſchiffes und die
Leiſtungen der Beſatzung aus. Während der
„Matin” ſich damit begnügt, den Sieg des „Graf
Zeppelin” über Ozean und Stürme als eine
Belohnung für die unaufhörlichen und
hart=
näckigen Bemühungen Deutſchlands zu be=
zeichnen, meint das „Petit Journal”, die
Deut=
ſchen könnten zwar auf die nicht zu leugnende
prächtige Leiſtung des Luftſchiffes ſtolz ſein,
aber in einigen Jahren würden die
Waſſerflug=
zeuge ſchneller und ſicherer ſein, als die
voll=
kommenſten Luftſchiffe. Aehnlich äußern ſich
auch die anderen Blätter.
Den Verſuchen, durch kritiſche Bemerlungen
den Wert des Zeppelinſluges herabzuſetzen, tritt
der ſozialiſtiſche „Populaire” entgegen, indem er
ſich gegen die tendenziöſe Berichterſtattung und
Stellungnahme des größten Teiles der
franzöſi=
ſchen Preſſe wendet, die im Ausland keinen ſehr
hohen Begriff vom franzöſiſchen Eſpnit erwecken
könne. Die Reiſe des Zeppelin mit 60 Maun
an Bord, die triumphierende Rückfahrt nach
Friedrichshafen nach Ueberwindung der Oze
n=
wüſte und der Stürme ſei ein prachtvolles
Ereignis. Gegenüber den Bedenken der
Techniker hinſichtlich der
Verwendungsmöglich=
keit der Luftſchiffe, verweiſt das Blatt auf dus
Beiſpiel des Hiſtorikers und Staatsmannes
Thiers, der ſeinerzeit behauptet habe, die
Eiſen=
bahn habe keinerlei Zukunftsausſichten.
Das Problem
des Transozeanluftverkehrs
„Der Ueberſeeflug ein gutes
Ge=
ſchäft!Nun haben die Bankiers das
Wort!”, meinen die Amerikaner.
New York, 2. Nov.
Die hieſigen Morgenblätter heben in
Leit=
artikeln die epochemachende Bedeutung der
Zep=
pelinfahrt hervor. „World” ſchreibt, ihre
Haupt=
bedeutung liege darin, daß „Graf Zeppelin” den
erſten Transozeanflug ausführte, der
einiger=
maßen fahrplanmäßig erfolgte. „Tribune” führt
aus, die Frage des
Transatlantik=
luftverkehrs ſei nicht mehr ein
Problem der Ingenieure, ſondern
der Bankiers und des Publikums.
„New York Times” erklärt, die
finanziel=
len Ausſichten des Luftſchiffverkehrs ſeien
durchaus günſtig. Die Poſteinnahmen
hätten diesmal ſchon ein befriedigendes
Ergeb=
nis gehabt. Die Paſſagiere würden ſich auch
finden, und die Paketbeförderung könne
geſtei=
gert werden. Es beſtehe kein Zweifel, daß die
Finanzierung des Luftſchiffverkehrs ein
loh=
nendes Unternehmen ſei. „Waſhington Poſt”
erklärt in einem Leitartikel: Der „Graf
Zep=
pelin” wird der Vater einer großen
Flotte ähnlicher Luftſchiffe werden.
Das Prinzip des ſtarren Syſtems
hat ſich glänzend bewährt, nur müſſen,
wie Dr. Eckener ſagt, Geldleute einſpringen und
ſeinen Plan verwirklichen. Dieſe Rundreiſe des
„Graf Zeppelin” zeigte, daß ſich
Luftſchiff=
fahrten, ſelbſt wenn der Reiz der Neuheit
dieſer Art der Beförderung abgeſchwächt ſein
wird, rentieren, und daß vor allem ſich
ſtets genügend Paſſagiere und Poſtaufträge
fin=
den werden, um den Ueberſeeflug zu
einem guten Geſchäft zu machen. Sogar
der konſervative, ſonſt nicht leicht in
Begeiſte=
rung zu verſetzende „Evening Star”, die
meiſt=
geleſene Abendzeitung Waſhingtons, führt in
einem Leitartikel aus, daß die Reiſe ein
Triumph für Deutſchland ſei.
Die Fahrt ſtehe als eine
epoche=
machende Leiſtung in der
Weltge=
ſchichte da und ihr Ruhm werde nie
verblaſſen. Dr. Eckener habe 124 Perſonen
nebſt vieler Poſt und Fracht über eine Strecke
von faſt 15 000 Kilometern mit nur einer
Zwi=
ſchenlandung in etwa 180 Flugſtunden von
Deutſchland nach Amerika und zurück gebracht.
Die Rückfahrt habe die
ſtaunener=
regend kurze Zeit von zwei Tagen
21 Stunden gedauert, und die ganze
Welt gratuliere Deutſchland in.
dieſer Stunde ſeines Triumphes.
Die engliſche Konkurrenz.
London, 2. Nob.
Mit Ausnahme des „Daily Chronicle”,
ent=
halten ſich die Londoner Morgenblätter jeder
kritiſchen Würdigung des Zeppelinfluges. Nur
die Erklärung Dr. Eckeners, daß das Luftſchiff
weder ſtark, noch ſchnell genug ſei, um für einen
regelmäßigen Ozeandienſt in Frage zu kommen,
wird in großer Aufmachung wiedergegeben.
Commander Burney betont im Daily Expreß”,
daß die Erfahrungen des „Graf Zeppelin” den
Erwartungen der britiſchen
Lufſtchiffkonſtruk=
teure entſprechen. In England ſeien nun Pläne
für ein Luftſchiff fertiggeſtellt, das mit einer
Stundengeſchwindigkeit von 100 Meilen
weſeut=
lich ſchneller und ſtärker als das deutſche
Luft=
ſchiff ſei. Der „Daily Chronicle” betont in
ſei=
nem Kommentar, daß die beiden Flüge des
„Graf Zeppelin” zwar nicht den einwandfreien
Beweis für die Brauchbarkeit des Luftſchiffes
im Ozeanverkehr erbracht hätten, dennoch aber
ein bemerkenswertes Stadium in der
Eutzyick=
lung des Luftſchiffbaues bedeuten.
Seite 18
Samstag, den 3. November 1928
Nummer 30/
Reich und Ausland
25 Jahre Arbeiterſchutzmuſeum.
„Arbeiter ſchütze dich!”
Eine Bronzeſkulptur, die in dem ſein 25jähriges
Beſtehen feiernden Berliner Arbeiterſchutzmuſeum
ſteht, zeigt plaſtiſch das nächſtliegende Ziel der
Arbeiterſchutzbeſtrebungen: Jedes Zahnradgetriebe
muß in eine Schutzhülle gekapſelt ſein.
Felsſturz am Rhein.
Kaub. An der noch unausgebauten
rechtsſei=
tigen Rheinuferſtraße ſtürzten zwiſchen St.
Goars=
hauſen und Kaub vom Roßſtein Felsmaſſen ab, die
die Straße teilweiſe überſchütteten. Perſonen kamen
nicht zu Schaden.
Aufdeckung einer Lombardſchwindlerbande.
Berlin. Vor einigen Tagen iſt es einer
Mel=
dung der „Voſſ. Ztg.” zufolge der Berliner
Krimi=
nalpolizei gelungen, nach langen Ermittlungen in den
verſchiedenſten Städten Deutſchlands eine
Lombard=
ſchwindlerbande zu faſſen, die in der letzten Zeit eine
Anzahl Firmen und Induſtrieunternehmungen
er=
heblich geſchädigt hat. Drei Mitglieder der Bande,
die beiden Brüder Walther und ein gewiſſer
Frey=
tag, konnten auf friſcher Tat gefaßt werden, während
der Führer der Bande, ein gewiſſer Kröger, und ein
weiteres Mitglied geflüchtet ſind. Die Betrüger
wur=
den gefaßt, als einer von ihnen einen größeren
Geldbetrag abheben wollte. Die Verluſte der
geſchä=
digten Firmen werden in die Hunderttauſende
ge=
ſchätzt.
Raubüberfälle auf Autos auf der Berlin—
Ham=
burger Chauſſee.
Berlin. Am Donnerstag abend wurde auf der
Berlin—Hamburger Chauſſee, in der Nähe des
Dor=
fes Dyrotz, ein frecher Ueberfall auf den Kraftwagen
des Berliner Rechtsanwalts P. Bloch verübt. Eine
Rotte von ſechs bis ſieben Burſchen ſprang plötzlich
aus dem Dunkel gegen den Kraftwagen und
zer=
trümmerte mit einem großen Maſchinenſchlüſſel die
Windſchutzſcheibe. Der Rechtsanwalt, der ſofort
er=
kannte, daß es ſich hier um einen Raubüberfall
han=
delte, gab Vollgas, ſo daß die Burſchen wieder vom
Trittbrett herunterſpringen mußten. Die Bande
überfiel dann noch ein zweites Berliner Auto. Auch
hier gelang es dem Fahrer durch ſeine
Geiſtesgegen=
wart, zu entkommen. Die Strecken ſollen, um ſolchen
Vorkommniſſen vorzubeugen, durch beſondere
Auto=
ſtreifen der Berliner Schutzpolizei ſtreng bewacht
werden.
Panik bei einer Schülerinnenvorführung.
Bei der Vorführung des Lutherbildes, zu dem
ſich ſämtliche Klaſſen des Kaſſeler Oberlyzeums
ein=
gefunden hatten, fing der Film nach dem erſten Akt
Feuer. Durch den Feuerſchein wurden die 600
an=
weſenden Schülerinnen in helle Aufregung verſetzt.
Wildes Rennen von den Galerien und Rängen nach
den Ausgängen ſetzte ein, wobei eine Anzahl
Schü=
lerinnen zu Boden geworfen und leicht verletzt
wurde. Nur dem beſonnenen Eingreifen der
an=
weſenden Lehrer gelang es, Schlimmeres zu
ver=
hüten. Der Operateur erlitt ſchwere Brandwunden.
Wieder ein Eiſenbahnattentat im Harz.
Magdeburg. Laut Mitteilung der
Reichs=
bahndirektion Magdeburg wurde am Donnerstag
nachmittag auf dem Gleis Halberſtadt—Magdeburg,
zwiſchen der Blockſtelle Wahrſtedt und dem Bahnhof
Groß=Quenſtadt, ein Hemmſchuh gefunden, der von
unberufener Hand dort hingelegt worden war. Der
Hemmſchuh konnte durch den Blockwärter rechtzeitig
entfernt werden, ſo daß Betriebsſtörungen nicht
ein=
getreten ſind. Die Reichsbahndirektion Magdeburg
hat für die Ermittlung des Täters eine Belohnung
von 300 Mark ausgeſetzt.
Anni Noth verhaftet.
Wie das „B. T.” aus Magdeburg meldet, iſt
„Anni Noth, die Braut des erſchoſſenen
Reichswehr=
unteroffiziers Koch, die gleich nach der nächtlichen
Tragödie wegen völligen Nervenzuſammenbruchs in
das Krankenhaus gebracht worden war, nunmehr auf
Veranlaſſung des Unterſuchungsrichters unter dem
Verdacht, ihren Bräutigam getötet zu haben,
ver=
haftet und in das Gerichtsgefängnis übergeführt
worden.
Tödlicher Unfall eines Königsberger
Univer=
ſitätsprofeſſors.
Königsberg. Einem tödlichen Unfall iſt der
ordentliche Profeſſor Dr. Wilhelm Völtz, Leiter des
Inſtituts für Tierzucht, zum Opfer gefallen. Dr. Völtz
hatte ſich am Donnerstag auf das Verſuchsgut der
Univerſität begeben. Am Nachmittag wurde er von
dem Adminiſtrator in einer Grabenböſchung tot
aufgefunden. Offenbar hatte Profeſſor Völtz den
Graben überſpringen wollen, wobei ſich ſeine
Jagd=
flinte entlud. Die Schrotladung war ihm in den
Kopf gedrungen.
Drei Perſonen vom Eilzug überfahren.
Chemnitz. Geſtern vormittag wurden zwiſchen
Wittgendorf und Burgſtädt der
Reichsbahnbauinſpek=
tor Kröber und die beiden Schachtmeiſter Jentſch
und Cykaniok von einem Eilzug tödlich überfahren.
Schiffsunglück auf der Kieler Förde.
Kiel. Der franzöſiſche Dampfer „Virgine”, auf
der Fahrt nach Gdingen, überrannte abends bei
die=
ſigem Wetter auf der Höhe des Badeortes Laboe ein
Fiſcherboot. Die beiden Fiſcher verſanken in den
Wellen. Ein zweites Fiſcherboot rettete einen der
Verunglückten.
Drei Todesopfer eines Exploſionsunglücks.
Mailand. In den Betrieben der Aeronautica
Italia ſtürzte infolge einer Exploſion ein Kanal ein.
Dabei wurden drei Arbeiter getötet. Die Exploſion
dürfte auf die Anſammlung von Grubengaſen
zu=
rückzuführen ſein.
Erdſtöße in Texas und in Mexiko.
London. In Texas ſind am Donnerstag nach
Meldungen aus El Paz ſchwere Erdſtöße verſpürt
worden, die mehrere Sekunden dauerten. Aus Mexiko
werden ebenfalls Erdſtöße gemeldet, die
Gebäude=
ſchaden anrichteten.
Familientragödie.
Sidney. Wie aus Rockday gemeldet wird,
ſchoß ein Mann in einem Anfall von Wahnſinn im
Hauſe ſeines Onkels mit einem Gewehr auf den
Onkel und deſſen Familie, die gerade zu Mittag aßen.
Er erſchoß ſeine Tante und deren Tochter und
ver=
wundete ſeinen Onkel ſo ſchwer, daß er
wahrſchein=
lich nicht mit dem Leben davonkommen wird. Dann
beging er Selbſtmord.
Der letzte deutſche Sanitätshund
aus dem Weltkrieg geſtorben.
Der Kriegshund des Sanitätsfeldwebels Röwer
iſt kürzlich im Alter von zwanzig Jahren geſtorben.
Das tapfere Tier war der letzte von dem deutſchen
„Roten Kreuz” im Weltkrieg verwendete
Sanitäts=
hund und wurde an der Front zweimal verwundet.
Er wurde jetzt ausgeſtopft und im Hamburger
Zoo=
logiſchen Inſtitut aufgeſtellt.
Hochwaſſerkataſirophe in Jtal
In mehreren Provinzen Oberitaliens haben
kenbrüche Ueberſchwemmungen hervorgerufen.
wurde in der Provinz Brescia der tiefer gel
Teil de Gemeinde Darfo vollſtändig unter B
geſetzt. Etwa 100 Familien mußten ihre 6
räumen. In der Gemeinde Pontoglio drang
Waſſer in annähernd 60 Häuſer ein. Aus der
vinz Ficenza wird gemeldet, daß der Aſtico
Gegend von Breganzo fünf Brücken fortgeriſſer
ohne jedoch Menſchenleben zu fordern. In der
vinz Trient zerſtörte das Hochwaſſer des
Roch die Brücke bei Zambana, wodurch die Or
vom Verkehr mit den Nachbarorten abgeſchnitt
Mailand. Zu den Ueberſchwemmungen
ten wir noch weitere Einzelheiten: Die anhalt
Regengüſſe haben die Lage in verſchiedenen 1
ſchwemmungsgebieten Oberitaliens verſchärft.
Brescia beginnen die Ueberſchwemmungen
drohend zu werden. Infolge Dammbruchs h.
der Nacht plötzlich der Fluß Garza mehrere St
der Stadt unter Waſſer geſetzt, ſo daß viele
wohner ihre Häuſer nicht mehr erreichen oder
laſſen konnten. Alle Keller und Erdgeſchoſſe
Stadt wurden überſchwemmt. Es wurden Feue
und Truppen für den Hilfsdienſt aufgeboten.
Umgebung der Stadt mußten auch mehrere D
mit Sandſäcken verſtärkt werden, um eine Kataſt
zu verhindern. Ausgedehnte Felder der P.
Brescia ſtehen unter Waſſer, wobei einzelne
güter nur mit Booten verſorgt werden können
vom Hochwaſſer verurſachte Schaden iſt noch
ſehbar.
Beſonders ſtark hat längs der Eiſenbak
Brescia—Mailand auch die Stadt Pontoglio ge
wo u. a, eine große Textilfabrik verheert wur
Der Iſeo=See iſt derart geſtiegen, daß die Paſſ
der Schiffe nur mit Booten das Land erreichen
en. Die Eiſenbahnlinie Brescia—Edolo wurl
terbrochen. In Iſeo ſind die Häuſer längs des
überſchwemmt. Der Friedhof von Gorla ſteht
lich unter Waſſer. Ebenſo iſt der Waſſerſtar
Comer Sees und des Lago Maggiore ſo geſ
daß verſchiedene Orte überſchwemmt wurden
Lecco ſteht der ganze Quai und der Marktplatz
Waſſer, und in Como iſt der See bis zum Do
vorgedrungen. Es mußten Notſtege errichtet n
um den Verkehr zu ſichern. Auch der Teſſin
Seſto Calende über die Ufer getreten und hat
Straßen überſchwemmt. Viele Bauerngehöft
abgeſchnitten und müſſen mit Booten verpfleg
den. Das Hochwaſſer des Po iſt ebenfalls
drohend im Steigen begriffen. Der Waſſerſtar
Adda iſt um 6 Meter geſtiegen. In Vieenza
ebenfalls einige Stadtviertel unter Waſſer.
Der Tiber aus den Ufern getreten.
Rom. Infolge anhaltender heftiger 9
ſchläge ſteigt der Tiber noch immer weiter. A
Tiberiainſel in Rom iſt das Waſſer bereits
die Fenſter einiger Gebäude geſtiegen. Unt
Roms iſt der Tiber ſogar aus den Ufern ge
ſo daß einige Gehöfte geräumt werden mußt
Tod eines bekannten franzöſiſchen Bildhe
Paris. Im Alter von 80 Jahren verſta
bekannte Pariſer Bildhauer Bartholome, der
das Totendenkmal auf dem Pere Lachaiſe geſe
hat.
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Nachdruck verboten.
vollte er mit Koloman und Gräfin Sylvia über ſein
Erleb=
drechen? Nein, es war doch wohl beſſer, wenn er —
wenig=
vorläufig — ſchwieg. Die Scheu, ſich lächerlich zu machen,
I jedem Gebildeten beſonders ſtark ausgeprägt, und nament=
IEi a, wo es ſich um religiöſe Fragen; um übernatürliche und
ü- rinliche Dinge handelt, ſchweigt ſo mancher wider beſſeres
En und Gewiſſen, denn die Freigeiſterei ſteht in unſerer
enen Zeit hoch im Kurs, und Goethe hat wohl recht: Die,
* mehr erkennen als gewöhnliche Sterbliche, hat man von
je verlacht, verſpottet, gekreuzigt und verbrannt. —
aſſow fühlte, wie ihn eine bleierne Müdigkeit überkam, die
forderte ihr Recht. — Er zog den Smoking aus und legte
uif den Stuhl neben dem breiten franzöſiſchen Eichenbett.
Habei ſtreifte ſein Blick den Nachttiſch. Dort ſtand in einer
ſchlanken kriſtallenen Vaſe eine halberblühte, rubinfarbene
de France=Roſe, — wo nur hatte er die gleiche Blume
ſchon einmal geſehen?! — Und plötzlich wußte er es: bei
neben Gräfin Sylvias Platz!
Ver mochte wohl die Roſe dahingeſtellt haben?
Hanns=
in hätte darauf ſchwören können, daß die Blume noch nicht
d=ſtand, als er ſich nach der Jagd umzog. —
Zehutſam nahm er die Vaſe in die Hand, — ein Zettel lag
iter, nur wenige Worte: „Eine recht, recht gute Nacht und
m tals herzlichſt willkommen in Czillary=Hart=Pußta!”
lber das waren, nicht Kolomans Schriftzüge, — offenbar
Damenhandſchrift — Sylvia! — Sylvia!
nd mit einem Lächeln, das ſeine ernſten Züge ſeltſam
ver=
e, führte Raſſow die ſüß und ſchwer duftende Roſe an
ippen.
4. Kapitel.
Is Hanns=Martin nach einer traumlos durchſchlafenen Nacht
hte, rauſchte draußen noch immer der Regen nieder und
ſarü hA, die weite Ebene in graue, undurchſichtige Schleier. Auf
nid dHof ratterten knarrend ein paar Geſpanne, irgend jemand
— hl der Inſpektor oder einer der Verwalter — ſchimpfte auf
Aug iſch, und vom Turm klangen ſieben helle Schläge.
Hott ſei Dank, wenigſtens hatte er die Frühſtücksſtunde nicht
zbolafen! Pruſtend und ſchnaubend ſteckte Raſſow den Kopf
hnitg’ s tiefe Waſchbecken und zog ſich dann einen leichten,
beque=
nüyvHausanzug an, wie er ihn auch daheim, in Hoheneichen, trug.
Sünktlich auf die Minute betrat er das Speiſezimmer.
Samstag, den 3 November 1928
„Ah — guten Morgen, Gräfin. Morgen, Koloman, und ich
fürchtete ſchon, daß ich zu zeitig käme.”
Das junge Mädchen reichte Hanns=Martin, die Hand, und
dabei war es ihm, als ob Sylvia mit einem kurzen,
beobachten=
den Blick ſeine Züge muſterte.
„Haben Sie gut geſchlafen und ſich etwas Schönes träumen
laſſen?”
„Danke ſchön, Gräfin, aber mit dem Traum, der in Erfüllung
gehen ſoll, war’s leider nichts, doch daran ſind nur Kolomans
allzuſchweren Weine ſchuld.”
Graf Tarouka lachte:
„Alſo, mein Junge, nun ſetz dich erſt einmal, und dann —
was trinkſt du?‟
„Wenn ich bitten darf, Kaffee.”
„Siehſt du, das iſt vernünftig, da haſt du Sylvias und meinen
Geſchmack; ich kann das lapprige Zeug, den Tee, nicht ausſtehen,
und Kakao und Schokolade ſind eigentlich bloß, für Backfiſche;
übrigens — genötigt wird nicht, du mußt ſelbſt zulangen, wenn
du nicht verhungern wiſt!“
„Dieſe Gefahr ſcheint mir allerdings ſehr naheliegend zu
ſein”, meinte Raſſow mit einem lächelnden Blick auf den überreich
beſetzten Tiſch.
Gräfin Sylvia ſchenkte den braunen, aromatiſch duftenden
Trank in die blattdünnen Sevrestaſſen.
„Aber ſchlechtes Wetter haben Sie mitgebracht, — ſchade, ich
hätte Ihnen ſonſt auch gern noch den Park und die nächſte
Um=
gebung gezeigt; das müſſen wir nun auf ein andermal
verſchie=
ben, wenn es ſich nicht doch über Mittag aufhellt.”
„Glaube ich kaum”, ſagte Graf Koloman und nahm dem
Die=
ner die ſchwarzlederne, verſchloſſene Taſche, welche die Frühpoſt
enthielt, ab. „Ach, du lieber Gott, drei — fünf — ſechs — acht
Briefe und zwei Karten, da kann ich wieder mal bis um 11 Uhr
am Schreibtiſch ſitzen.” Aergerlich überflog er die Aufſchriften der
Umſchläge. „Natürlich, alles eilige Sachen, die ſofort beantwortet
werden müſſen — tja, Kinder, da werdet ihr wohl auf meine
ſchätzenswerte Geſellſchaft verzichten müſſen.”
„Wir werden dieſen ſchmerzlichen Verluſt mit Faſſung zu
ertragen wiſſen”, neckte das junge Mädchen, und zu Raſſow
gewandt, fügte ſie erklärend hinzu: „Mani als Cicerone iſt
klaſ=
ſiſch, von den verſchiedenen Stilarten hat er überhaupt keine blaſſe
Ahnung, die Jahreszahlen wirft er prinzipiell durcheinander, und
wenn er nun gar erſt die Ahnengalerie erklären ſoll, dann kommt
das tollſte Zeug zuſtande.”
Graf Tarouka ſchob ſeine Taſſe zurück.
„Bringe mich nicht in Mißkredit, Kleine, — Hanns=Martins
Zigarren und Zigaretten ſtehen in meinem Arbeitszimmer,
Syl=
via weiß Beſcheid, — ſo, und nun entſchuldigt mich bitte,
Herr=
ſchaften — auf Wiederſchauen!“
Das junge Mädchen hatte eine Scheibe friſchen Weißbrots
dick mit Butter beſtrichen und mit roſigem Schinken belegt.
„Bitte ſchön, Herr von Raſſow!”
„Sie verwöhnen mich, Gräfin, ſo wohl wird mir’s in
Hohen=
eichen freilich nicht und — und”, ſetzte er etwas zögernd hinzg,
„ich möchte Ihnen auch noch danken
„Mir? Ja, wofür denn?”
„Ich bin ein großer Blumenfreund, und einen lieberen
Will=
kommensgruß hätten Sie mir nicht ſpenden können”, ſagte er
lächelnd.
Eine feine, durchſichtige Röte ſtieg in Sylvias Wangen:
„Ach ſo — die Roſe, — — ja, bei Ihnen iſt es auch eine
Aus=
nahme, Herr von Raſſow, denn wenn Sie damals bei dem
Ge=
fecht am Roten=Turm=Paß nicht ſo tapfer und ſchnell entſchloſſen
eingegriffen hätten, wer weiß, was dann aus Koloman geworden
wäre, es war Rettung und Hilfe in höchſter Not!“
So — da hatte er ſeinen Tuſch, — natürlich, aber warum
mußte ihn auch der Teufel reiten, daß er die Aufmerkſamkeit
über=
haupt erwähnte, — über ſo etwas ſchweigt man beſſer!
Das junge Mädchen mußte ſeine Gedanken wohl erraten
haben, denn ein leiſes, ganz leiſes Lächeln huſchte um ihre
Mundwinkel.
„Wenn es Ihnen recht iſt, können wir dann mit unſerem
Rundgang beginnen, ja?!
„Selbſtverſtändlich, Gräfin, nur muß ich Sie bitten,
Nach=
ſicht mit mir zu haben, Geſchichte war niemals meine ſtärkſte
Seite, in der Architektonik mag es ſchon eher gehen.”
Sie lachte, ein ſilberhelles, klingendes Lachen:
„Na, alſo, dann brauchen wir uns gegenſeitig nichts
vorzu=
werfen; ich denke, wir fangen gleich mit der Halle an.”
Hanns=Martin konnte ſich gar nicht losreißen von dem
An=
blick. „So etwas habe ich überhaupt noch nie und nirgends
geſehen,” verſicherte er ein über das andere Mal, „das iſt ja das
reine Jagdmuſeum!“
(Fortſetzung folgt.)
Id. Dame ſucht
Shaustauſch mit
Engländerin od.
F öſin. Angb. u.
RA Heſchſt. (*28875
Wiſche Winke f. 5.
Ep. Eigenheimen
er. Vergütung.
*(286G3sgm
G73 marbeit,
Baum=
fäi und Schneiden
immt billigſt
ſun Fachgem. Näh.
raße 45, part.
2886
Kr i, gr. Ausw.
W ieflaſchen
Hühr Al tfbretter
wi8R efilter Melite
Gräuke
UaR ungeräte
UOram
rm Markt.
Fſe b. Eink.
„Fl. — an.
—
nstag früh
t av dem Marktplatz
S. Bgraben nach d.
28. nderſtr., letzter
O, Verkauf von
W Fleiſch zu 80
* nfleiſch 70
)Kaffenberger
rrad=Decken
u Luftſchläuche
stra prima,
r Sie billig
„Orio
zlich frisch
hochfeinster
Hder Rahm
rum schlagen
aurer Rahm
jeise-Quark
weider Häse)
Drien und Kuchen
jghurt-Mileh
Kefir-Milch
Dickmilch
Vollmilch
Puddings
Reitinger
Soderstr. 2
Im Hapellplatz.
Felephon 834.
2895‟
pie
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Gamstag, den 3. November 1928
Nummer 306
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nicht zu Schaden.
Aufdeckung einer Lombardſchwindlerbande.
Berlin. Vor einigen Tagen iſt es einer
Mel=
dung der „Voſſ. Ztg.” zufolge der Berliner
Krimi=
nalpolizei gelungen, nach langen Ermittlungen in den
verſchiedenſten Städten Deutſchlands eine
Lombard=
ſchwindlerbande zu faſſen, die in der letzten Zeit eine
Anzahl Firmen und Induſtrieunternehmungen
er=
heblich geſchädigt hat. Drei Mitglieder der Bande,
die beiden Brüder Walther und ein gewiſſer
Frey=
tag, konnten auf friſcher Tat gefaßt werden, während
der Führer der Bande, ein gewiſſer Kröger, und ein
weiteres Mitglied geflüchtet ſind. Die Betrüger
wur=
den gefaßt, als einer von ihnen einen größeren
Geldbetrag abheben wollte. Die Verluſte der
geſchä=
digten Firmen werden in die Hunderttauſende
ge=
ſchätzt.
Raubüberfälle auf Autos auf der Berlin—
Ham=
burger Chauſſee.
Berlin. Am Donnerstag abend wurde auf der
Berlin—Hamburger Chauſſee, in der Nähe des
Dor=
fes Dyrotz, ein frecher Ueberfall auf den Kraftwagen
des Berliner Rechtsanwalts P. Bloch verübt. Eine
Rotte von ſechs bis ſieben Burſchen ſprang plötzlich
aus dem Dunkel gegen den Kraftwagen und
zer=
trümmerte mit einem großen Maſchinenſchlüſſel die
Windſchutzſcheibe. Der Rechtsanwalt, der ſofort
er=
kannte, daß es ſich hier um einen Raubüberfall
han=
delte, gab Vollgas, ſo daß die Burſchen wieder vom
Trittbrett herunterſpringen mußten. Die Bande
überfiel dann noch ein zweites Berliner Auto. Auch
hier gelang es dem Fahrer durch ſeine
Geiſtesgegen=
wart, zu entkommen. Die Strecken ſollen, um ſolchen
Vorkommniſſen vorzubeugen, durch beſondere
Auto=
ſtreifen der Berliner Schutzpolizei ſtreng bewacht
werden.
Panik bei einer Schülerinnenvorführung.
Bei der Vorführung des Lutherbildes, zu dem
ſich ſämtliche Klaſſen des Kaſſeler Oberlyzeums
ein=
gefunden hatten, fing der Film nach dem erſten Akt
Feuer. Durch den Feuerſchein wurden die 600
an=
weſenden Schülerinnen in helle Aufregung verſetzt.
Wildes Rennen von den Galerien und Rängen nach
den Ausgängen ſetzte ein, wobei eine Anzahl
Schüi=
lerinnen zu Boden geworfen und leicht verletzt
wurde. Nur dem beſonnenen Eingreifen der
an=
weſenden Lehrer gelang es, Schlimmeres zu
ver=
hüten. Der Operateur erlitt ſchwere Brandwunden.
Wieder ein Eiſenbahnattentat im Harz.
Magdeburg. Laut Mitteilung der
Reichs=
bahndirektion Magdeburg wurde am Donnerstag
nachmittag auf dem Gleis Halberſtadt—Magdeburg,
zwiſchen der Blockſtelle Wahrſtedt und dem Bahnhof
Groß=Quenſtadt, ein Hemmſchuh gefunden, der von
unberufener Hand dort hingelegt worden war. Der
Hemmſchuh konnte durch den Blockwärter rechtzeitig
entfernt werden, ſo daß Betriebsſtörungen nicht
ein=
getreten ſind. Die Reichsbahndirektion Magdeburg
hat für die Ermittlung des Täters eine Belohnung
von 300 Mark ausgeſetzt.
Anni Noth verhaftet.
Wie das „B. T.” aus Magdeburg meldet, iſt
„Anni Noth, die Braut des erſchoſſenen
Reichswehr=
unteroffiziers Koch, die gleich nach der nächtlichen
Tragödie wegen völligen Nervenzuſammenbruchs in
das Krankenhaus gebracht worden war, nunmehr auf
Veranlaſſung des Unterſuchungsrichters unter dem
Verdacht, ihren Bräutigam getötet zu haben,
ver=
haftet und in das Gerichtsgefängnis übergeführt
worden.
Tödlicher Unfall eines Königsberger
Univer=
ſitätsprofeſſors.
Königsberg. Einem tödlichen Unfall iſt der
ordentliche Profeſſor Dr. Wilhelm Völtz, Leiter des
Inſtituts für Tierzucht, zum Opfer gefallen. Dr. Völtz
hatte ſich am Donnerstag auf das Verſuchsgut der
Univerſität begeben. Am Nachmittag wurde er von
dem Adminiſtrator in einer Grabenböſchung tot
aufgefunden. Offenbar hatte Profeſſor Völtz den
Graben überſpringen wollen, wobei ſich ſeine
Jagd=
flinte entlud. Die Schrotladung war ihm in den
Kopf gedrungen.
Drei Perſonen vom Eilzug überfahren.
Chemnitz. Geſtern vormittag wurden zwiſchen
Wittgendorf und Burgſtädt der
Reichsbahnbauinſpek=
tor Kröber und die beiden Schachtmeiſter Jentſch
und Cykaniok von einem Eilzug tödlich überfahren.
Schiffsunglück auf der Kieler Förde.
Kiel. Der franzöſiſche Dampfer „Virgine” auf
der Fahrt nach Gdingen, überrannte abends bei
die=
ſigem Wetter auf der Höhe des Badeortes Laboe ein
Fiſcherboot. Die beiden Fiſcher verſanken in den
Wellen. Ein zweites Fiſcherboot rettete einen der
Verunglückten.
Drei Todesopfer eines Exploſionsunglücks.
Mailand. In den Betrieben der Aeronautica
Italia ſtürzte infolge einer Exploſion ein Kanal ein.
Dabei wurden drei Arbeiter getötet. Die Exploſion
dürfte auf die Anſammlung von Grubengaſen
zu=
rückzuführen ſein.
Erdſtöße in Texas und in Mexiko.
London. In Texas ſind am Donnerstag nach
Meldungen aus El Paz ſchwere Erdſtöße verſpürt
worden, die mehrere Sekunden dauerten. Aus Mexiko
werden ebenfalls Erdſtöße gemeldet, die
Gebäude=
ſchaden anrichteten.
Familientragödie.
Sidney. Wie aus Rockday gemeldet wird,
ſchoß ein Mann in einem Anfall von Wahnſinn im
Hauſe ſeines Onkels mit einem Gewehr auf den
Onkel und deſſen Familie, die gerade zu Mittag aßen.
Er erſchoß ſeine Tante und deren Tochter und
ver=
wundete ſeinen Onkel ſo ſchwer, daß er
wahrſchein=
lich nicht mit dem Leben davonkommen wird. Dann
beging er Selbſtmord.
Der letzte deutſche Sanitätshund
aus dem Weltkrieg geſtorben.
Der Kriegshund des Sanitätsfeldwebels Röwer
iſt kürzlich im Alter von zwanzig Jahren geſtorben.
Das tapfere Tier war der letzte von dem deutſchen
„Roten Kreuz” im Weltkrieg verwendete
Sanitäts=
hund und wurde an der Front zweimal verwundet.
Er wurde jetzt ausgeſtopft und im Hamburger
Zoo=
logiſchen Inſtitut aufgeſtellt.
Hochwaſſerkataſtrophe in Italien
In mehreren Provinzen Oberitaliens haben Wol
kenbrüche Ueberſchwemmungen hervorgerufen. S
wurde in der Provinz Brescia der tiefer gelegen
Teil de Gemeinde Darfo vollſtändig unter Waſſe
geſetzt. Etwa 100 Familien mußten ihre Häufe
räumen. In der Gemeinde Pontoglio drang do
Waſſer in annähernd 60 Häuſer ein. Aus der
Pr=
vinz Ficenza wird gemeldet, daß der Aſtico in de
Gegend von Breganzo fünf Brücken fortgeriſſen ba
ohne jedoch Menſchenleben zu fordern. In der Pro
vinz Trient zerſtörte das Hochwaſſer des Fluſfe
Roch die Brücke bei Zambana, wodurch die Ortſcha
vom Verkehr mit den Nachbarorten abgeſchnitten i
Mailand. Zu den Ueberſchwemmungen erha
ten wir noch weitere Einzelheiten: Die anhaltende
Regengüſſe haben die Lage in verſchiedenen Uebe
ſchwemmungsgebieten Oberitaliens verſchärft,
Brescia beginnen die Ueberſchwemmungen gefab
drohend zu werden. Infolge Dammbruchs hat
der Nacht plötzlich der Fluß Garza mehrere Straße
der Stadt unter Waſſer geſetzt, ſo daß viele B
wohner ihre Häuſer nicht mehr erreichen oder ve
laſſen konnten. Alle Keller und Erdgeſchoſſe dieſ
Stadt wurden überſchwemmt. Es wurden Feuerwel
und Truppen für den Hilfsdienſt aufgeboten. In de
Umgebung der Stadt mußten auch mehrere Dämn
mit Sandſäcken verſtärkt werden, um eine Kataſtrovl
zu verhindern. Ausgedehnte Felder der Provir
Brescia ſtehen unter Waſſer, wobei einzelne Lan
güter nur mit Booten verſorgt werden können. D
vom Hochwaſſer verurſachte Schaden iſt noch ung.
ſehbar.
Beſonders ſtark hat längs der Eiſenbahnlini
Brescia—Mailand auch die Stadt Pontoglio gelilte:
wo u. a, eine große Textilfabrik verheert wurde.
Der Iſeo=See iſt derart geſtiegen, daß die Paſſagier
der Schiffe nur mit Booten das Land erreichen konn
ten. Die Eiſenbahnlinie Brescia—Edolo wurde u.
terbrochen. In Iſeo ſind die Häuſer längs des Se
überſchwemmt. Der Friedhof von Gorla ſteht gän
lich unter Waſſer. Ebenſo iſt der Waſſerſtand de
Comer Sees und des Lago Maggiore ſo geſtiege
daß verſchiedene Orte überſchwemmt wurden. 9
Lecco ſteht der ganze Quai und der Marktplatz unt
Waſſer, und in Como iſt der See bis zum Domple
vorgedrungen. Es mußten Notſtege errichtet werde
um den Verkehr zu ſichern. Auch der Teſſin iſt b
Seſto Calende über die Ufer getreten und hat eini
Straßen überſchwemmt. Viele Bauerngehöfte ſit
abgeſchnitten und müſſen mit Booten verpflegt we
den. Das Hochwaſſer des Po iſt ebenfalls gefah
drohend im Steigen begriffen. Der Waſſerſtand d
Adda iſt um 6 Meter geſtiegen. In Vieenza ſtehe
ebenfalls einige Stadtviertel unter Waſſer.
Der Tiber aus den Ufern getreten.
Rom. Infolge anhaltender heftiger Niede
ſchläge ſteigt der Tiber noch immer weiter. Auf d
Tiberiainſel in Rom iſt das Waſſer bereits bis
die Fenſter einiger Gebäude geſtiegen. Unterha
Roms iſt der Tiber ſogar aus den Ufern getrete
ſo daß einige Gehöfte geräumt werden mußten,
Tod eines bekannten franzöſiſchen Bildhauer
Paris. Im Alter von 80 Jahren verſtarb d
bekannte Pariſer Bildhauer Bartholome, der u.
das Totendenkmal auf dem Pere Lachaiſe geſchaff
hat.
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Nummer 306
Samstag, den 3 November 1928
Seite 19
heberrechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau (Sa.).
Nachdruck verboten.
Sollte er mit Koloman und Gräfin Sylvia über ſein Erleb=
3 ſprechen? Nein, es war doch wohl beſſer, wenn er —
wenig=
ns vorläufig — ſchwieg. Die Scheu, ſich lächerlich zu machen,
bei jedem Gebildeten beſonders ſtark ausgeprägt, und nament=
) da, wo es ſich um religiöſe Fragen; um übernatürliche und
erſinnliche Dinge handelt, ſchweigt ſo mancher wider beſſeres
iſſen und Gewiſſen, denn die Freigeiſterei ſteht in unſerer
dernen Zeit hoch im Kurs, und Goethe hat wohl recht: Die,
lche mehr erkennen als gewöhnliche Sterbliche, hat man von
ſer verlacht, verſpottet, gekreuzigt und verbrannt. —
Raſſow fühlte, wie ihn eine bleierne Müdigkeit überkam, die
itur forderte ihr Recht. — Er zog den Smoking aus und legte
i auf den Stuhl neben dem breiten franzöſiſchen Eichenbett.
d dabei ſtreifte ſein Blick den Nachttiſch. Dort ſtand in einer
hen, ſchlanken kriſtallenen Vaſe eine halberblühte, rubinfarbene
vile de France=Roſe, — wo nur hatte er die gleiche Blume
tte ſchon einmal geſehen?! — Und plötzlich wußte er es: bei
ſch, neben Gräfin Sylvias Platz!
Wer mochte wohl die Roſe dahingeſtellt haben?
Hanns=
artin hätte darauf ſchwören können, daß die Blume noch nicht
rt ſtand, als er ſich nach der Jagd umzog. —
Behutſam nahm er die Vaſe in die Hand, — ein Zettel lag
runter, nur wenige Worte: „Eine recht, recht gute Nacht und
hmals herzlichſt willkommen in Czillary=Hart=Pußta!”
Aber das waren nicht Kolomans Schriftzüge, — offenbar
e Damenhandſchrift — Sylvia! — Sylvia!
Und mit einem Lächeln, das ſeine ernſten Züge ſeltſam
ver=
önte, führte Raſſow die ſüß und ſchwer duftende Roſe an
Lippen.
4. Kapitel.
Als Hanns=Martin nach einer traumlos durchſchlafenen Nacht
Hachte, rauſchte draußen noch immer der Regen nieder und
Ute die weite Ebene in graue, undurchſichtige Schleier. Auf
n Hof ratterten knarrend ein paar Geſpanne, irgend jemand
tvohl der Inſpektor oder einer der Verwalter — ſchimpfte auf
gariſch, und vom Turm klangen ſieben helle Schläge.
Gott ſei Dank, wenigſtens hatte er die Frühſtücksſtunde nicht
ſchlafen! Pruſtend und ſchnaubend ſteckte Raſſow den Kopf
das tiefe Waſchbecken und zog ſich dann einen leichten,
beque=
n Hausanzug an, wie er ihn auch daheim, in Hoheneichen, trug.
Pünktlich auf die Minute betrat er das Speiſezimmer.
„Ah — guten Morgen, Gräfin. Morgen, Koloman, und ich
fürchtete ſchon, daß ich zu zeitig käme.”
Das junge Mädchen reichte Hanns=Martin, die Hand, und
dabei war es ihm, als ob Sylvia mit einem kurzen,
beobachten=
den Blick ſeine Züge muſterte.
„Haben Sie gut geſchlafen und ſich etwas Schönes träumen
laſſen?”
„Danke ſchön, Gräfin, aber mit dem Traum, der in Erfüllung
gehen ſoll, war’s leider nichts, doch daran ſind nur Kolomans
allzuſchweren Weine ſchuld.”
Graf Tarouka lachte:
„Alſo, mein Junge, nun ſetz dich erſt einmal, und dann —
was trinkſt du?‟
„Wenn ich bitten darf, Kaffee.”
gencinnien,
keinen
Musken
Gekommen
„Siehſt du, das iſt vernünftig, da haſt du Sylvias und meinen
Geſchmack; ich kann das lapprige Zeug, den Tee, nicht ausſtehen,
und Kakao und Schokolade ſind eigentlich bloß, für Backfiſche;
übrigens — genötigt wird nicht, du mußt ſelbſt zulangen, wenn
du nicht verhungern wiſt!“
„Dieſe Gefahr ſcheint mir allerdings ſehr naheliegend zu
ſein”, meinte Raſſow mit einem lächelnden Blick auf den überreich
beſetzten Tiſch.
Gräfin Sylvia ſchenkte den braunen, aromatiſch duftenden
Trank in die blattdünnen Seprestaſſen.
„Aber ſchlechtes Wetter haben Sie mitgebracht, — ſchade, ich
hätte Ihnen ſonſt auch gern noch den Park und die nächſte
Um=
gebung gezeigt; das müſſen wir nun auf ein andermal
verſchie=
ben, wenn es ſich nicht doch über Mittag aufhellt.”
„Glaube ich kaum”, ſagte Graf Koloman und nahm dem
Die=
ner die ſchwarzlederne, verſchloſſene Taſche, welche die Frühpoſt
enthielt, ab. „Ach, du lieber Gott, drei — fünf — ſechs — acht
Briefe und zwei Karten, da kann ich wieder mal bis um 11 Uhr
am Schreibtiſch ſitzen.” Aergerlich überflog er die Aufſchriften der
Umſchläge. Natürlich, alles eilige Sachen, die ſofort beantwortet
werden müſſen — tja, Kinder, da werdet ihr wohl auf meine
ſchätzenswerte Geſellſchaft verzichten müſſen.”
„Wir werden dieſen ſchmerzlichen Verluſt mit Faſſung zu
ertragen wiſſen”, neckte das junge Mädchen, und zu Raſſow
gewandt, fügte ſie erklärend hinzu: „Mani als Cicerone iſt
klaſ=
ſiſch, von den verſchiedenen Stilarten hat er überhaupt keine blaſſe
Ahnung, die Jahreszahlen wirft er prinzipiell durcheinander, und
wenn er nun gar erſt die Ahnengalerie erklären ſoll, dann kommt
das tollſte Zeug zuſtande.”
Graf Tarouka ſchob ſeine Taſſe zurück.
„Bringe mich nicht in Mißkredit, Kleine, — Hanns=Martins
Zigarren und Zigaretten ſtehen in meinem Arbeitszimmer,
Syl=
via weiß Beſcheid, — ſo, und nun entſchuldigt mich bitte,
Herr=
ſchaften — auf Wiederſchauen!“
Das junge Mädchen hatte eine Scheibe friſchen Weißbrots
dick mit Butter beſtrichen und mit roſigem Schinken belegt.
„Bitte ſchön, Herr von Raſſow!”
„Sie verwöhnen mich, Gräfin, ſo wohl wird mir’s in
Hohen=
eichen freilich nicht und — und”, ſetzte er etwas zögernd hinzy,
„ich möchte Ihnen auch noch danken —‟
„Mir? Ja, wofür denn?”
„Ich bin ein großer Blumenfreund, und einen lieberen
Will=
kommensgruß hätten Sie mir nicht ſpenden können”, ſagte er
lächelnd.
Eine feine, durchſichtige Röte ſtieg in Sylvias Wangen:
„Ach ſo — die Roſe, — — ja, bei Ihnen iſt es auch eine
Aus=
nahme, Herr von Raſſow, denn wenn Sie damals bei dem
Ge=
fecht am Roten=Turm=Paß nicht ſo tapfer und ſchnell entſchloſſen
eingegriffen hätten, wer weiß, was dann aus Koloman geworden
wäre, es war Rettung und Hilfe in höchſter Not!”
So — da hatte er ſeinen Tuſch, — natürlich, aber warum
mußte ihn auch der Teufel reiten, daß er die Aufmerkſamkeit
über=
haupt erwähnte, — über ſo etwas ſchweigt man beſſer!
Das junge Mädchen mußte ſeine Gedanken wohl erraten
haben, denn ein leiſes, ganz leiſes Lächeln huſchte um ihre
Mundwinkel.
„Wenn es Ihnen recht iſt, können wir dann mit unſerem
Rundgang beginnen, ja?!"
„Selbſtverſtändlich, Gräfin, nur muß ich Sie bitten,
Nach=
ſicht mit mir zu haben, Geſchichte war niemals meine ſtärkſte
Seite, in der Architektonik mag es ſchon eher gehen.”
Sie lachte, ein ſilberhelles, klingendes Lachen:
„Na, alſo, dann brauchen wir uns gegenſeitig nichts
vorzu=
werfen; ich denke, wir fangen gleich mit der Halle an.”
Hanns=Martin konnte ſich gar nicht losreißen von dem
An=
blick. „So etwas habe ich überhaupt noch nie und nirgends
geſehen,” verſicherte er ein über das andere Mal, „das iſt ja das
reine Jagdmuſeum!“
(Fortſetzung folgt.)
ebild. Dame ſucht
rachaustauſch mit
Engländerin od.
rnzöſin. Angb. u.
Geſchſt. (*28875
aktiſche Winke f. d.
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ger. Vergütung.
H. Gſt. 7(28663ogw
rtenarbeit,
Baum=
en und Schneiden
rnimmt billigſt
fachgem. Näh.
elſtraße 45, part.
DR5
ten i, gr. Ausw.
—meflaſchen
aufbretter
(feefilter Melita
zſchräuke
Hengeräte
uſt Crämer
am Markt.
iloſe b. Eink. v.
5.— an. 17422b
amstag früh
dem Marktplatz
ploßgraben nach d.
ganderſtr., letzter
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28952)
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von 12-6 geöffnet!
ElegaaterOttoman
Mantel, ganz auf
Damassee; die
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parteRückenpartie,
diagonal gesteppt.
Krafer Kraggau4
Stulpen: Biberette
AOon.
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brämung und
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