Del wöchentlich T maligem Erſcheinen vom 1. Oklober
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Morgenzeitung der Landesbauptſtadt
Wöchentiche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Queſſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 300
Sonntag, den 28. Oktober 1928. 191. Jahrgang
2I mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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breitl2 Reichsmark. Ainzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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ſ4 Doller — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erſüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beiireibung fällt ſeder
Rabatt weg. Banfkonto Deuiſche Bank und
Darme=
ſtädter und Nationalbank.
Deutſche Anfragen zum Reparationsproblem
*Deutſchlands Forderung nach
einer ungbhängigen
Sachver=
ſtändigen Kommiſſion.
Die Vorbedingungen für den
Verhandlungs=
beginn.
Das Auswärtige Amt hat die deutſchen Vertreter in
Lon=
don, Paris, Brüſſel, Rom und Tokio angewieſen, entſprechend
dem letzten Kabinettsbeſchluß bei den Regierungen das Thema
der neuen Reparationskommiſſion bei ihrem nächſten Beſuch zur
Sprache zu bringen und die Möglichkeiten eines Zuſammentretens
der Kommiſſion auf Grund der in Genf getroffenen
Vereinbarun=
gen zu erörtern. Das wird wohl ſchon in den nächſten Tagen der
kommenden Woche geſchehen ſein, ſo daß vielleicht ſchon am
Mitt=
woch die Antworten vorliegen und man dann weiterſehen kann.
Grundſätzlich wird natürlich von allen Seiten Zuſtimmung
kommen. Es fragt ſich nur, inwieweit unſere Forderung
einer unabhängigen
Sachverſtändigenkommiſ=
ſion ſich durchſetzt, — eine Forderung, die an ſich durchaus der
Genfer Formulierung entſpricht. Man weiß aber, daß gerade
Herr Poincaré darauf hinarbeitet, wenigſtens die franzöſiſchen
Mitglieder ſtark an die Strippe zu nehmen und ihnen Richtlinien
mit auf den Weg zu geben, die jede freie und unabhängige
Aus=
ſprache unmöglich machen würden. Es geht aber doch nicht ſo,
daß Frankreich ſich ausrechnet, was es zur Zahlung ſeiner
Schul=
den an Amerika braucht, dazu die Zuſchläge für den
Wieder=
aufbau zählt, daß dann England mit ſeinen Schulden kommt, daß
Italien eine gleiche Rechnung präſentiert und ſchließlich auch noch
Belgien alle erdenklichen Anſprüche anmeldet, daß man dieſe
Summen dann einfach zuſammenzählt und zur Grundlage der
deutſchen Entſchädigungszahlung macht. Dazu braucht man keine
Konferenz, das kann durch einen einfachen Notenwechſel erledigt
werden, weil dann die Ausſichtsloſigkeit der Bemühungen von
vornherein feſtſteht. Wer ſich ein Haus bauen will, wird ſich ja
natürlich auch nicht zunächſt alle Phantaſiepläne ausrechnen
laſ=
ſen, ſondern davon ausgehen, wieviel Geld er zur Verfügung
hat, und den Architekten beauftragen, daraufhin einen Entwurſ
fertigzuſtellen. Deshalb iſt der entſcheidende Geſichtspunkt auch
nicht, was die anderen haben wollen oder glauben, haben zu
müſſen, ſondern was Deutſchland im Maximum
zah=
len kann, und dieſe Höchſtzahl muß dann auf die
Sieger=
ſtaaten umgelegt werden. Inwieweit wenigſtens Frankreich und
England bereit ſind, dieſen Weg zu gehen, läßt ſich im
Augen=
blick nicht überſehen, wird wohl erſt der Gang der Beſprechungen
ergeben. Praktiſch handelt es ſich nur darum, daß der Ausſchuß
ein Gutachten abgibt. Es wäre ſpäterhin Aufgabe der einzelnen
Regierungen, ſich mit ihren Parlamenten auseinanderzuſetzen, ob
ſie eine ſolche Löſung für tragbar halten. Die
Voraus=
ſetzung bleibt eben immer, daß die diplomatiſch=techniſchen
Vorbedingungen für den Beginn der
Konfe=
renztätigkeit geregelt werden, und hier hängt das meiſte
von der Pariſer Antwort ab, ob Poincaré überhaupt bereit iſt,
Vertreter zu entſenden, die nach ihrem Mandat perſönlich und
ſachlich ſelbſtändig ſind. Deutſchland hat bisher daran
feſtgehal=
ten, daß nach dem Verſailler Vertrag die
Bezah=
lung der Schulden der anderen Staaten uns
nichts angeht. Es iſt deshalb auch nicht unſere Sorge,
in=
wieweit etwa England und Frankreich die Gelder, die ſie von uns
bekommen, benutzen, um damit ihre Gläubiger zu befriedigen,
wenn wir praktiſch auch eine Erörterung darüber nicht ablehnen
wollen, wieweit eine derartige Verbindung zu einer raſcheren
Verſtändigung führen kann. Die deutſche Regieung lehnt es
des=
halb auch mit Recht ab, ſich vorher in irgendwelche
Unterhaltun=
gen, auch nur inoffizieller Art, über die Ergebniſſe einzulaſſen, zu
denen der Ausſchuß kommen kann. Er ſoll ſich zunächſt einmal
davon überzeugen, wo die Grenzen der deutſchen
Leiſtungsfähig=
keit liegen, eine Leiſtungsfähigkeit, die nur berechnet werden kann
unter dem Geſichtswinkel, daß wir auf den Transferſchutz
verzich=
ten müſſen. Dann kann es ſich immer nur um Summen handeln,
die nach ihrer Geſamthöhe wie nach den einzelnen Teilbeträgen
ganz erheblich unter dem liegen, was wir bisher aus der
feind=
lichen Preſſe an Zahlen erſehen.
Richtig wird ſein, daß auf deutſcher Seite nach einheitlich
Grundſätzen verfahren wird, und da beſteht in politiſchen Kreiſe
Berlins das Gefühl, als ob hier nicht alles zum beſten ſtehe. D
Pariſer „Excelſior” hat vor einigen Tagen einen offenſichtlich v.
Poincaré beeinflußten Artikel geſchrieben, worin er einmal zu
ſammenſtellt, was auf franzöſiſcher Seite ſchon alles geſchehe
iſt. Er berichtet, daß auf Anweiſung Poincarés bereits ſeit zu
Jahren im Finanzminiſterium, in der Reparationskommiſſion,
der Bank von Frankreich und in anderen Ausſchüſſen fleißig ge
arbeitet worden iſt, um alle Unterlagen für Beſprechungen d
Reparationsproblems von langer Hand her vorzubereiten. D
bei iſt Poincaré der leitende Kopf, da er ſich ſelbſt nachſagen läß
daß er alle künftigen Möglichkeiten und finanziellen Bedürfn=
Frankreichs am beſten kennt. Auch auf deutſcher Seite iſt natü
lich mancherlei geſchehen. Was uns aber bisher fehlte, iſt d
Einheitlichkeit. Das Finanzminiſterium, das Außenminiſteriu=
und das Wirtſchaftsminiſterium arbeiten ſehr nebeneinande
Auch da wird es an Denkſchriften und Statiſtiken nicht fehler
nur die innere Verbindung fehlt. Wir haben keine Spitze, di
Syſtem in dieſe Vorarbeiten hineinbringt. Es muß ſich erſt ze
gen, ob der Oberbau des Kabinetts und eventuell ein enger
Zuſammenarbeiten der einzelnen Reſſortchefs ſtark genug iſt, un
Hemmungen zu überwinden, die aus dieſer unüberſichtliche
Dezentraliſation entſtehen können.
Die franzöſiſche Preſſe gegen die
Herab=
ſetzung der Reparationszahlungen.
Paris 27. Oktober.
Der „Matin” veröffentlicht einen Artikel von Jules
Sauer=
wein, der ſich gegenwärtig in Berlin befindet, um dort die deutſche
öffentliche Meinung hinſichtlich der Reviſion des Dawesplanes
zu ſtudieren. Sauerwein iſt der Anſicht, daß der gegenwärtige
Dawesplan nun ſchon ſeit vier Jahren ganz tadellos funktioniert
habe. Man könne feſtſtellen, daß Deutſchlands Wohlſtand ſeit
die=
ſer Zeit andauernd gewachſen ſei. Es ſei deshalb unbegreiflich,
wenn gewiſſe Deutſche forderten, daß die Dawesannuitäten von
2½ auf eine Milliarde herabgeſetzt würden oder daß jegliche
Kon=
trolle aufgehoben werde. Es ſei zu wünſchen, daß die franzöſiſche
Regierung ihren Standpunkt bald bekanntgebe, denn ſonſt würde
ſich die deutſche öffentliche Meinung auf Abwege verirren und die
Annäherungspolitik könnte darunter nur leiden.
Im „Petit Pariſien” tritt Jacques Seydoux dem Vorſchlag
entgegen, wonach die Dawesannuitäten herabgeſetzt werden
ſoll=
ten. Er berechnet, daß die gegenwärtige Annuität von 2½
Mil=
liarden Mark gerade den Verbindlichkeiten Frankreichs entſpreche.
Auf Frankreich entfielen nämlich davon 1250 Millionen Goldmark.
Frankreichs Schuld an Amerika betrage 750 Millionen Goldmark
und die verbleibenden 500 Millionen ſtellten nur die Hälfte der
Verzinſung und Amortiſation der Wiederaufbauſchuld dar. Wenn
alſo Deutſchland jährlich 2½ Milliarden Mark zahle, verblieben
Frankreich immer noch 50 Prozent der Wiederaufbaukoſten zu
eigenen Laſten. Seydoux betrachtet deshalb die Annmität von
2,2 Milliarden Mark, die nach der gleichen Logik offenbar 62 Jahre
lang fortgeſetzt werden ſoll, als ein Minimum der zukünftigen
deutſchen Reparationszahlungen.
*
Der vom Reichskabinett gefaßte Beſchluß, zuſammen mit den
übrigen beteiligten Mächten die nötigen Schritte zur Einberufung
einer aus unabhängigen Sachverſtändigen beſtehenden Kommiſſion
zur vollſtändigen und endgültigen Regelung der
Reparations=
frage zu unternehmen, veranlaßt den „Temps” zu der Bemerkung,
man könne ſich nicht verhehlen, daß es ernſte Nachteile haben
könnte, das techniſche Studium eines Problems von dieſer Art
und von ſolcher Wichtigkeit vollſtändig unabhängigen
Perſönlich=
keiten zu überlaſſen, während die intereſſierten Regierungen die
Verantwortung für die zuguterletzt gefaßten Beſchlüſſe zu
über=
nehmen hätten. Auf jedenFall müſſe man, wenn dieſe Auffaſſung
ſich durchſetzen ſollte, mit der größten Genauigkeit die Aufgaben
der Kommiſſion begrenzen, um jede Ueberraſchung auszuſchließen.
Ein polniſcher Beobachter
bei den Reparationsbeſprechungen?
Paris, 27. Oktober.
Nach einer vom „Temps” verbreiteten Meldung aus
War=
ſchau ſoll die polniſche Regierung beabſichtigen, offiziell zu
be=
antragen, daß ein polniſcher Beobachter an den zwiſchen
Deutſch=
land und den ehemaligen Alliierten geführtem Verhandlungen
wegen Regelung der Reparationsverpflichtungen teilnehme.
Räumungs=Gerüchte.
Die amtlichen Stellen wiſſen von nichts.
* Koblenz, 27. Oktober. (Priv.=Tel.)
Die Gerüchte von einer vorzeitigen Räumung der zweiten
Zone durch die Alliierten wollen nicht abreißen. Sie erhalten
im=
mer neue Nahrung durch die Bemühungen der Interalliierten
Rheinlandkommiſſion, ſich ein neues Quartier zu ſuchen, das
wahrſcheinlich auch ſchon in Wiesbaden gefunden iſt. Jetzt wird
plötzlich behauptet, daß bei den Kommandanturen Anweiſungen
für eine weitere etappenweiſe Freigabe der zweiten Zone
vor=
liegen, und zwar dergeſtalt, daß die Truppen nach Frankreich
zurüchgezogen werden, während die Offiziere entweder nach
ihren heimatlichen Garniſonen zurückgehen oder dem
Kolonial=
dienſt zugeteilt werden. All dieſen Gerüchten gegenüber ſcheint
nach wie vor ſtarke Skepſis am Platze, wenn auch nicht beſtritten
werden ſoll, daß man auf franzöſiſcher Seite mit dem Gedanken
einer vorzeitigen Räumung der zweiten Zone immer noch ſpielt,
um dadurch Frankreichs moraliſche Poſition bei den
bevorſtehen=
den Reparationsverhandlungen zu feſtigen. Militäriſch iſt die
zweite Zone für Frankreich durchaus bedeutungslos. Das haben
die Franzoſen auch ſchon wiederholt zugegeben. Einen
militäri=
ſchen Wert hat für ſie dagegen das Gebiet um Mainz, das ſich ja
wie ein Keil in das deutſche Land hineinſtreckt und im Falle
eines Konfliktes den Franzoſen Gelegenheit gibt, unverzüglich
von hier aus das geſamte Rheinland und alle rechtsrheiniſchen
Gebiete zu überſchwemmen.
Auf Erkundigung wird uns verſichert, daß an amtlichen
Stellen nicht die geringſten Anhaltspunkte für die Abſichten einer
vorzeitigen Räumung der zweiten oder gar der dritten Zone
vorliegen. Auch die Rheinlandkommiſſion, bei der wohl unter
der Hand Erkundigungen eingezogen worden ſind, hat von
der=
artigen Plänen keine Ahnung, ſo daß es ſich bei den Meldungen
der Pariſer Mittagspreſſe — die in großer Aufmachung die
Räumung der zweiten Zone für den 10. Januar 1929 ankündigt
und gleichzeitig wiſſen will, daß im Sommer 1929 die Beſatzung
auch aus der dritten Zone zurückgezogen werden würde —
ent=
weder um ein Echo auf die falſchen Nachrichten der Berliner
Morgenblätter vom Samstag handelt oder um ein Manöver,
das darauf gerichtet iſt, Frankreichs Stellung in dem
bevorſtehen=
den Verhandlungen zu ſtärken.
Die Woche.
In Berlin hat wieder einmal eine Länderkonferenz oder,
genauer geſagt, der ſeinerzeit von der Länderkonferenz eingeſetzte
Ausſchuß für Verfaſſungs= und Verwaltungsreform getagt.
Mehrere Tage hat man zuſammengeſeſſen und beraten. Viele
gute und auch manche weniger gute Gedanken ſind vorgetragen
worden, und am Ende iſt man auseinandergegangen in dem
Be=
wußtſein, wieder einmal für das deutſche Vaterland gearbeitet
zu haben. Mehrfach hat man die gute Stimmung der Konferenz
betont. So auffällig, daß es faſt bedenklich erſcheinen konnte.
Sehr viel weniger einheitlich jedenfalls, wie offenbar die
Stim=
mung der Konferenz war, iſt das Echo, das ihre Beratungen in
den verſchiedenen Ländern gefunden. Man wird unwillkürlich an
jene berühmt gewordene Rede des Reichskanzlers Michaelis
er=
innert, der damals der Erzbergerſchen Friedensreſolution
zu=
ſtimmte, „ſo wie ich ſie verſtehe‟. Unter dieſem Motto kann man
ſich ſchließlich immer einigen, können auch Unitarier und
Förde=
raliſten einmütige Reſolutionen faſſen — ſolange man nicht daran
denkt, ſie in der Praxis durchzuführen.
Das demokratiſche Syſtem und die Erzbergerſche
Steuer=
reform, welche die Länder kurzerhand zu Koſtgängern des Reiches
machte, hat die deutſche Verwaltung nicht gerade ſparſamer
ge=
macht. Nicht nur eine Geldinflation haben uns die
Nachkriegs=
jahre beſchert, ſondern auch eine immer ſtärkere Aufblähung
unſe=
res Verwaltungskörpers. Es mag in dieſem Zuſammenhang
unerörtert bleiben, ob nicht auch noch andere Kräfte die Dinge
immer weiter in dieſer Richtung getrieben haben; daß ſchließlich
immer weitere Kreiſe des deutſchen Volkes begannen, ſich gegen
eine derartige Entwicklung zu ſtemmen, iſt ohne weiteres
ver=
ſtändlich. So wurde der Gedanke einer Verwaltungsreform
geboren. Man ſprach ſehr viel davon, merkte aber doch ſehr bald,
daß die Sache in der Praxis weſentlich anders ausſah als auf
dem Papier oder auch in Volksverſammlungen. Sparſamkeit iſt
kaum jemals populär, und deswegen wirtſchaftet ein
demokra=
tiſches Regime ſehr ſelten ſparſam, weil es ja auf die
Populari=
tät angewieſen iſt. Die Sache mit der Verwaltungsreform war
alſo nicht ganz ſo einfach, und ſo „päckte man dann lieber das
Uebel an der Wurzel an” und faßte eine Reichsreform ins
Auge. Das war außerordentlich praktiſch, und mit dem deutſchen
Einheitsſtaat ließen ſich ſogar noch Wahlgeſchäfte machen, um ſo
mehr, als ja die breite Maſſe die Unzuträglichkeiten des
gegen=
wärtigen Zuſtandes bei der allgemeinen wirtſchaftlichen
Bedräng=
nis ſehr lebhaft empfindet.
Sicherlich, die überwiegende Mehrheit des deutſchen Volkes
erſtrebt den deutſchen Einheitsſtaat, ſieht in ihm das Ziel unſerer
politiſchen Entwicklung. Daß man aber unter dieſen
Umſtän=
den jetzt dem Gedanken einer Verwirklichung näher getreten iſt,
iſt ganz gewiß nicht erfreulich. Der deutſche Einheitsſtaat kann
und darf nur erſtehen, wenn durch ihn ein politiſches Ziel der
Geſamtheit des deutſchen Volkes verwirklicht wird, —
nie=
mals unter finanziellem Druck. Bis dahin aber wird noch viel
Waſſer den Rhein hinunterfließen. Das haben die Berliner
Ver=
handlungen dieſer Woche wieder einmal bewieſen. Der deutſche
Einheitsſtaat kann nicht dekretiert werden, und man leiſtet
der Sache ganz gewiß keinen Dienſt, wenn man die Dinge zu
überſtürzen verſucht.
Für Radikalkuren wäre der Augenblick wahrlich ſchlecht
ge=
wählt, und eine Radikalkur würde es bedeuten, wenn man
ver=
ſuchen wollte, die Entſchließung der Reichsregierung zu dieſer
Frage vom vergangenen Dienstag in die Praxis zu übertragen.
„Eine territoriale Neugliederung iſt erforderlich und darf ſich
nicht beſchränken auf ſolche Gebiete, die infolge Gemengelage
einzelner Gebietsteile eine beſonders erſchwerte und koſtſpielige
Verwaltung haben." „Es iſt erforderlich, als Glieder des
Reiches leiſtungsfähige Länder beſtehen zu laſſen.
Hier=
für iſt zu prüfen, wie die Verwaltung der Länder zu geſtalten iſt,
ferner ſoll geklärt werden, wie die Organiſationen des
Unter=
baus in den Ländern nach einheitlichen Reichsgrundſätzen
(Reichsrahmengeſetzen) eingerichtet werden können.‟ . . . „Die
Einrichtung der Auftragsverwaltung iſt in dem Sinne
auszu=
arbeiten, daß die Reichsregierung die Länderregierungen mit der
Ausführung von Angelegenheiten der Reichsverwaltung
beauf=
tragen kann, ſo daß die Verwaltung alsdann nach näherer
An=
weiſung der Reichsregierung geführt wird und für die
Ausfüh=
rung die Verantwortung nicht gegenüber dem Landtag, ſondern
gegenüber dem Reichstag beſteht.” Während man überall vom
dezentraliſierten Einheitsſtaat ſpricht, wird hier der Zentralismus
mit dürren Worten gefordert. Oder iſt es etwas anderes wie
Zentralismus, wenn zum Beiſpiel die Organiſationen des
Unter=
baus in den Ländern nach einheitlichen Reichsgrundſätzen
ein=
gerichtet werden ſollen? Nachdem der Lutherſche Entwurf
be=
kanntlich über Heſſen einfach zur Tagesordnung übergegangen
war, iſt es beſonders zu begrüßen, daß gerade der heſſiſche
Staats=
präſident der Länderkonferenz ein umfangreiches Referat
über=
reichte, in dem ſehr nachdrücklich feſtgeſtellt wird, daß eine
radi=
kale Löſung im Sinne der Herbeiführung eines Einheitsſtaates
noch nicht möglich ſei. Wie zutreffend dieſe Feſtſtellung iſt,
be=
weiſen die Stimmen aus Bayern und auch aus Sachſen. Wenn
nicht Klarheit nach der Richtung geſchaffen würde, daß man nicht
beabſichtige, die Staatlichkeit der Länder anzutaſten, müßten die
Vorſchläge der Reichsregierung als untragbar für eine Löſung
des geſamtdeutſchen Problems angeſehen werden. Die von der
Reichsregierung vorgeſehene Inſtitution der Auftragsverwaltung
kann nach der Auffaſſung des bayeriſchen Miniſterpräſidenten nur
dann überhaupt erörtert werden, wenn vorher geklärt
wird, daß damit keine Degradierung und kein Eingriff in die
beſtehende Staatshoheitsverwaltung der Länder geplant iſt. Sehr
bemerkenswert ſind auch die Vorbehalte, die der ſächſiſche
Mini=
ſterpräſident zu 8 7 der Entſchließung des Reichskabinetts machte.
Während es danach zu prüfen ſein ſollte, „wieweit den Ländern
zur Erledigung im Wege der Eigenverwaltung Aufgaben
über=
tragen werden könnten, die nicht als Lebensfragen der Nation
vom Reich oder im Auftrag des Reiches zu erledigen ſeien, ſtellt
man ſächſiſcherſeits feſt, daß das Reich bei der
Schaf=
fung reichseigener Verwaltungszweige über
das erforderliche Maß bereits
hinausgegan=
gen ſei. Die Auftragsverwaltung erſcheine nur dann geeignet,
Seite 4
Sonntag den 28 Okiober 1928
Nummer 300
dieſer Entwicklung ſchon jetzt entgegenzuwirken, wenn Sicherheit
gegeben ſei, daß der gegenwärtige Beſitzſtand der Länder, an
Eigenaufgaben erhalten bleibe und überdies einzelne
Verwaltungszweige des Reiches in Auftrags= die Nachrichten für unbegründet, nach denen die
Alli=
berwaltungen umgewandelt würden. Gleichzeitig
müſſe Vorſorge getroffen werden, daß den Ländern genügend
Bewegungsfreiheit und Verantwortlichkeit in der Aufbringung
von Mitteln gewahrt bleibe.
Das Ergebnis der Tagung des Ausſchuſſes für Verfaſſungs=
und Verwaltungsreform war ſchließlich die Einſetzung zweier
Unterausſchüſſe, von denen der eine über die Fragen der
terri=
torialen Umgliederung des Reiches Vorſchläge machen ſoll, jedoch
nur „vornehmlich für ſolche Gebiete, die durch Gemengelage
einzelner Gebietsteile eine beſonders erſchwerte und koſtſpielige
Verwaltung haben‟. Der zweite Ausſchuß ſoll ſich mit einer
klaren Abgrenzung der Zuſtändigkeiten zwiſchen Reich und
Län=
dern befaſſen. Man hat alſo offenbar eingeſehen, daß man ſich
die Ziele erheblich näher ſtecken muß, wenn man überhaupt
weiter=
kommen will, und das bedeutet auf alle Fälle ſchon einen
gewiſ=
ſen Fortſchritt. Es bedeutet, daß man zu erkennen beginnt, daß
man über die Intereſſen der Länder nicht einfach zur
Tages=
ordnung übergehen kann, auch wenn es ſich vielleicht „nur” um
Länder wie Heſſen handelt. Eines muß aber auch in dieſem
Zu=
ſammenhang nachdrücklich betont werden: wir haben gewiß in
den vergangenen Jahren manchmal die Finanzwirtſchaft des
heſ=
ſiſchen Staates ſcharfer Kritik unterzogen, mehr wie einmal haben
wir die Einſchränkung der Staatsausgaben verlangt. Mit um ſo
größerem Recht dürfen wir feſtſtellen, daß es doch ein ſtarkes
Stück iſt, wenn man jetzt über Intereſſen unſeres Landes einfach
hinweggehen zu dürfen glaubt, weil es nicht in der Lage iſt, ohne
Reichshilfe, die enormen Laſten zu tragen, die ihm die
fremde Beſatzung auferlegt.
Auf dieſe Weiſe wird man nicht zu einer Reichsreform
kom=
men. Ueberhaupt kann, wie der Präſident des Deutſchen
Städte=
tages letzthin in einer Veröffentlichung mit Recht feſtſtellte, durch
die Uebernahme kleiner und mittlerer Länder als Reichsländer
in die direkte Reichsverwaltung das große Geſamtproblem nicht
gelöſt werden; denn „die aus einer ſolchen Zwiſchenſtufe
erwach=
ſenden Gegenſätzlichkeiten zu den ſelbſtändig verbliebenen
Län=
dern müſſen die ſtaatsrechtliche Entwicklung mehr hindern als
fördern”.
Noch heute iſt der Gedanke der ſtaatlichen Selbſtändigkeit in
allen ſüddeutſchen Ländern lebendig. An dieſer Tatſache
vorbei=
zugehen, wäre mehr wie bedenklich. Man darf in der Politik
nicht ganze geſchichtliche Entwicklungsſtufen überſpringen wollen.
U.
Por dem Ausbruch eines großen
Arbeits=
kampfes im Fa le einer Nichteinigung.
* Eſſen, 27. Oktober, (Priv.=Tel.)
Anfangs der kommenden Woche wird im rheiniſch=
weſtfäli=
ſchen Induſtriebezirk eine hochwichtige Entſcheidung fallen, die
unter Umſtänden für das ganze deutſche Wirtſchaftsleben von
unerhörter Tragweite werden kann: die Metallinduſtrie hat
ebenſo wie die Gewerkſchaften bis zum Montag abend zu
er=
klären, ob ſie den vom Schlichter Jötten gefällten Schiedsſpruch
ablehnen oder annehmen will. Er ſieht gegenüber der von
Arbeitnehmerſeite geforderten 25prozentigen Lohnerhöhung nur
eine Beſſerung um 5 Prozent vor. Er iſt aber nach Anſicht der
Eiſeninduſtrie untragbar, weil er eine jährliche Mehrbelaſtung
von 25—30 Millionen Mark oder auf die Tonne Rohſtahl
umge=
rechnet, von 2—2,50 Mark im Gefolge haben würde. Die Lage
für die Eiſeninduſtrie iſt inſofern kompliziert, als ſie wegen
ihrer engen Verflechtung mit der Kohleninduſtrie die direkten
und indirekten Laſten aus den Lohnerhöhungen für die
Berg=
arbeiter mitzutragen hat. Ferner ſind infolge des ſchwediſchen
Grubenſtreiks die Preiſe für ſchwediſche Erze geſtiegen. Im
Anſchluß wurde der Oſtſeefrachtentarif hinaufgeſetzt. Schließlich
iſt erſt kürzlich der neue Gütertarif der Reichsbahn in Kraft
ge=
treten, ſo daß für die Eiſen= und Stahlerzeugung gewaltige
Laſten entſtanden ſind, zu denen jetzt noch weitere
Mehraufwen=
dungen für die Lohnerhöhung kommen ſollen. Unter dieſen
Um=
ſtänden entſteht die Gefahr einer neuen
Preis=
hinaufſetzung der inländiſchen Eiſen= und Stahlpreiſe, die
automatiſch eine in die Breite und Tiefe gehende Preiswelle
auslöſen muß. Das kann dann wieder für andere
Wirtſchafts=
zweige zu unangenehmen Lohnſtreitigkeiten führen, ſo daß für
die nächſte Zeit ein neuer Vettlauf zwiſchen
Preiſen und Löhnen droht, der vom Eiſen aus ſeinen
Ausgang nimmt. Es ſoll aber auch nicht verkannt werden, daß
für die Arbeitnehmer Gründe vorhanden ſind, Lohnerhöhungen
zu fordern. Allerdings werden ſie von derartigen Lohnerhöh=
Gedanken zur Neuherausgabe von J. Burckhardts
„Weltgeſchichtlichen Betrachtungen”.
Vor wenigen Monaten iſt in der bekannten Taſchenausgabe
des Verlags Alfred Kröner=Leißzig ein Buch neu erſchienen,
das wert iſt, aus der ungeheueren literariſchen Produktion der
heutigen Zeit herausgegriffen und etwas näher betrachtet zu
werden.
Es ſind dies die „Weltgeſchichtlichen
Betrachtun=
gen” des berühmten Baſler Kuuſt= und Kulturhiſtorikers
Ja=
kob Burckhardt, deſſen andere Werke, wie z. B. die „
Grie=
chiſche Kulturgeſchichte”, die „Kultur der Renaiſſance in Italien”,
der „Cicerone” u. a. weit über die Grenzen der Wiſſenſchaft
hin=
aus hohen ſchriftſtelleriſchen Ruhm genießen und deren Lektüre
jeder Gebildete zu ſeinen ſchönſten Erinnerungen zählt.
Auch die „Weltgeſchichtlichen Betrachtungen” verdienen es,
in dieſe Reihe aufgenommen zu werden. Als akademiſche
Vor=
leſung im Jahre 1868 mit dem ſimplen Titel „Ueber das
Stu=
dium der Geſchichte” entſtanden, 1905 aus dem Nachlaß in
Buch=
form und unter dem heutigen Titel herausgegeben, ſtellen ſie recht
eigentlich den geiſtigen Ertrag von Burckhardts reichem Leben
dar. Ein feinfühliger und für alles Große und Schöne
empfäng=
licher Geiſt legt hier, nachdem er ſich in vorhergehenden Zeiten
um die Wiederherſtellung des Bildes großer, vergangener Epochen
bemüht hat, ſeine Anſicht über Geſchichte nieder. Wohlgemerkt, es
handelt ſich jetzt nicht mehr um einzelne Zeitabſchnitte und
Ge=
ſchichtsepochen, wie die Antike, die Renaiſſance uſw., ſondern vor
allem um das Weſen der Geſchichte überhaupt. Wir
ſehen hier das reizvolle Schauſpiel, daß ein Menſch, der im
tief=
ſten Innern ein Künſtler und von Beruf ein Hiſtoriker war, zum
letzten Ausdruck ſeiner Erfahrung die Philoſophie erkor. Ueber
äſthetiſche Gefühle und hiſtoriſche Einzeltatſachen drang er zum
allgemeinen, philoſophiſchen Gedanken vor. Was nach außen hin
beſcheiden und vorſichtig als Leitfaden zum Studium der
Ge=
ſchichte auftrat, iſt ſeinem Weſen nach eine Geſchichtsphiloſophie.
Freilich keine ſyſtematiſche und abſtrakte Philoſophie, die trocken
irgendeinen Lehrbegriff der Geſchichte traktiert, auch ein kein
weltfernes, verſunkenes Grübeln über die geheimnisvollen
Kräfte der Geſchichte, ſondern es iſt ein ungeheuerer Reichtum
von Ideen, die auf der einen Seite noch feſt in der
einmalig=
geſchichtlichen Tatſache verankert ſind, während ſie ſich auf der
anderen Seite ſchon zu allgemeinen geſchichtsphiloſophiſchen
Reflexionen erweitern,
Nach einer Havas=Mitteilung erklärte man in autoriſierten Kreiſen
ierten=Vehörden im Hinblick auf die vorzeitige
Räu=
mung des Rheinlandes Vorkehrungen treffen ſollen.
Reichspräſident v. Hindenburg ſtattete der Internationalen
Luftfahrtausſtellung einen Beſuch ab.
Botſchafter v. Hoeſch iſt geſtern abend von Berlin nach Paris
zurückgereiſt.
In offiziellen franzöſiſchen Kreiſen wird die durch die Preſſe ge= kerbundsunion wurde geſtern in der Albert=Hall unter Vorſitz vor
diplrmatiſchen Vertreters in München bevorſteht. Die erwähnten
Mel=
ſeinen Vertreter in München abberufen werde.
Am 11. November ſollen in ganz Polen große Feiern mentsmitglied Clynes. Der Generalſekretär des Völkerbundes
jährigen Unabhängigkeit Polens ſtattfinden. Auch die Parlamente
ſollen Feſtſitzungen abhalten.
Die Jubiläumsfeierlichkeiten in der Tſchechei
werden zu einer neuen Deutſchenhetze benutzt.
phan Raditſch, Maria Raditſch, die ſich bekanntlich mit einer
Ein=
gabe an den Völkerbund gewandt hat, wurde wegen gewiſſer Stellen vehrliches für die Nationen geworden und er habe mehr als einer
unter Anklage geſtellt.
November zuſammentreten. Der Finanzausſchuß der
Kam=
mer nimmt nach der Unterbrechung durch die Seſſion der Generalräte
die Budgetberatungen am kommenden Montag wieder auf.
lungen mit der Sowjetregierung eröffnen für den Abſchluß
eines Vertrags zum genſeitigen Schutz des geiſtigen
Eigen=
tums. Solche Verhandlungen werden bereits zwiſchen Deutſchland, daß Amerika dem Völkerbund widerwillig beitrete.
und Rußland geführt.
Der italieniſche Botſchafter Orſini=Baroni iſt auf der Reiſe nach
Angora in Konſtantinopel eingetroffen. Man glaubt, daß er ein
Schrei=
ben Muſſolinis überbringt, in dem die freundſchaftliche
Interven=
tion Italiens in der Frage der Anerkennung des
wird.
Der Rede Lord Cuſhenduns, in der er ſich für die
Entente cordiale mit Frankreich ausſprach, wird in
Eng=
land vielfach kritiſiert, während ſie in Frankreich natürlich einmütige
Zuſtimmung findet.
Die diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen
Nan=
king und Tokio werden demnächſt aufgenommen werden.
Wegen der gegenwärtig über dem Atlantiſchen Ozean herrſchenden
ungünſtigen Witterung wird das Luftſchiff „Graf Zeppelin”
nicht, wie urſprünglich geplant, ſchon heute Sonntag, ſondern erſt am.
Montag oder Dienstag zu ſeinem Europaflug ſtarten.
ungen niemals etwas haben, wenn dadurch neue
Preisſteigerun=
gen ausgelöſt werden. Man wird das Problem alſo am beſten
Abbau der öffentlichen Laſten ſorgen müſſen, damit
die Induſtrie mit ihren Preiſen heruntergehen kann und ſich in der Flottenfrage zu gelangen. Englands Flottenpolitik in den
dementſprechend eine vermehrte Kaufkraft der Löhne ergibt. Es
verſteht ſich von ſelbſt, daß ſowohl das Wirtſchaftsminiſterium Wettbewerb mit den Vereinigten Staaten bauen.
wie auch das Reichsarbeitsminiſterium im Augenblick ihre ganze
Aufmerkſamkeit den Lohnſtreitigkeiten im Nordweſten
Deutſch=
lands zuwenden. Beide Behörden ſtehen auf dem Standpunkt,
daß es zu einem Streik und zu Ausſperrungen nicht kommen
darf. Das Reichswirtſchaftsminiſterium insbeſondere iſt der
Anſicht, daß alles vermieden werden muß, was geeignet iſt, die
Leiſtungsfähigkeit unſerer Schwerinduſtrie, die einen weſent= Rede als Hauptſtörer des Völferbundes die Regktionäre und
Re=
lichen Teil der Reparationslaſten Deutſchlands zu tragen hat, polutionäre.
zu vermindern. Sollten am Montag abend die ſtreitenden
Par=
teien den Schiedsſpruch ablehnen, dann werden ſofort die beiden
Miniſterien miteinander in Verbindung treten und verſuchen,
eine Regelung zu treffen, die den Ausbruch eines großen
Arbeitskampfes zu verhindern in der Lage iſt, da am 31.
Okto=
ber der bisherige Tarif abläuft und für den 1. November die
allgemeine Ausſperrung für den Fall einer Nichteinigung
an=
gekündigt iſt.
Unterſuchung des Kartellweſens
der Völkerbunds=Anion in London.
Genf, 27. Oktober.
Das Wirtſchaftskomitee des Völkerbundes hat eine Enquete
über die Induſtriekartelle beſchloſſen. Jedes Komiteemitglied
ſoll die verſchiedenen Seiten dieſes Problems in ſeinem eigenen
Lande einſchließlich der rechtlichen Regelung des Kartellweſens
unterſuchen. Im Wirtſchaftskomitee ſind alle Staaten vertreten,
in deren Wirtſchaftsleben die Kartelle eine Rolle ſpielen.
Dieſe Geſchichtsphiloſophie will eigentlich nur Geſchichte
be=
handeln und ſieht ſich plötzlich aus dem großen Strom der
ein=
zelnen geſchichtlichen Erſcheinungen in das Reich zeitloſer
Er=
kenntniſſe und Einſichten gedrängt; und ſo liegen dieſe tiefen und
einſichtsvollen Gedanken über dem großen Gebiet der Geſchichte
ausgebreitet, wie bunte Blumen auf einer weiten Wieſe.
Zwar Burckhardt ſelbſt wehrte ſich ausdrücklich dagegen, als
Geſchichtsphiloſoph in Anſpruch genommen zu werden. Er machte
„keinen Anſpruch auf weltgeſchichtliche Ideen” und erklärte mit
unzweideutigen Worten, daß er „vor allem keine
Geſchichtsphilo=
ſophie” geben wolle. Dieſer offenbare Widerſpruch löſt ſich für
jeden auf, der ein wenig in der Geiſtesgeſchichte des 19.
Jahr=
hunderts bewandert iſt. Paradox ausgedrückt: der Widerſpruch
erweiſt ſich als notwendig. Burckhardt war im Jahre 1818
gebo=
ren, und die Hauptjahre ſeiner geiſtigen Entwicklung fielen in
jene Epoche, in der das gewaltige Gebäude der Hegelſchen
Philo=
ſophie das ganze geiſtige Leben beherrſchte. Hegelianer ſaßen,
dank preußiſcher Staatsprotektion, auf faſt allen Lehrſtühlen,
Hegelſche Philoſophie war die Philoſophie, und wie es mit allen
großen geiſtigen Erſcheinungen geht, die Surrogate der großen
Gedanken des Lehrers unterdrückten die Lebensäußerungen aller
derjenigen, die ſich zur Hegelſchen Denkform in Widerſpruch
be=
fanden. Unter dieſen befand ſich auch Burckhardt. Die ganze
Hegelſche Art der Welt= und Lebensbetrachtung war ihm zutiefſt
entgegengeſetzt. Um den Unterſchied mit wenigen Worten zu
be=
zeichnen: Hegel war Optimiſt und Burckhardt
Skep=
tiker und Peſſimiſt gegenüber, den letzten Fragen. Bei
Hegel gab es keinen Zweifel über Weſen und Ziel der
geſchicht=
lichen Entwicklung; die Vernunft des Weltgeiſtes hatte ſich ihm
gewiſſermaßen geoffenbart. Die große Vorausſetzung war, daß
Vernunft in der Weltgeſchichte ſei; im übrigen war
der göttliche Weltplan, der Entwicklung der Idee gemäß,
feſt=
gelegt. „Die Weltgeſchichte iſt der Fortſchritt im Bewußtſein der
Freiheit”; und am Ende der Tage hat ſich die Weltlichkeit zu
einem objektiven, vernünftigen Syſtem organiſch herausgebildet;
und der Weltgeiſt kehrt damit zu ſeiner überzeitlichen Freiheit
zurück.
Ganz anders bei Burckhardt: Da wiſſen wir nichts von einer
„Teilhabe an einem vernünftigen Weltplan”; er iſt „nicht
ein=
geweiht in die Zwecke der ewigen Weisheit” und wendet ſich
aus=
drücklich gegen jenen Hegelſchen Satz, daß es in der Weltgeſchichte
vernünftig zugegangen ſei. Sein Gegenſtand war vor allem der
duldende Menſch, wie er unter dem Druck der von Natur
aus böſen Macht ſeufzt und wie er im Kampf gegen ſie Schönes
und Erhabenes ſchafft. Die Weltgeſchichte iſt eine Tragödie, ein
London, 27. Oktober.
Zur Feier des zehnten Jahrestages der Gründung der Völ
gangene Nachricht als unrichtig bezeichnet, daß ein Wechſel des Lord Grey eine Maſſenverſammlung abgehalten. Die Union um
dungen waren von der Auffaſſung ausgegangen, daß Frankreich faßt jetzt über 700 000 Mitglieder. U. a. wurden Reden gehalte,
von Premierminiſter Baldwin, Lord Churchill und dem Parla
mit Militärparaden und Feſtgottesdienſten zum Gedenken der zehn= Sir Erie Drummond, war eigens nach London gekommen, um au
dieſer Verſammlung teilzunehmen.
Eingangs der Sitzung wurde eine Botſchaft an den Könie
gerichtet und ein Begrüßungstelegramm des Präſidenten des
Völlerbundsrates Procop verleſen, worauf Lord Grey die Er
Die Witwe des ermordeten Bauernführers Ste= öffnungsrede hielt. Er erklärte der Völkerbund ſei etwas Unent
in dieſer Eingabe von dem Miniſter des töniglichen Hofes Jankowitſch Krieg verhütet. Der Völkerbund gebe den Außenminiſtern Eu
ropas Gelegenheit, auf neutralem Boden zuſammenzukommer
Das franzöſiſche Parlament wird wahrſcheinlich am 13. und ſich auszuſprechen. Grey wies dann auf die Neigung in der
Vereinigten Staaten hin, eine Parallelaktion in der gleichen Rich
tung zu unternehmen wie der Völkerbund. Es ſei der Sache des
Weltfriedens förderlicher, daß die Vereinigten Staaten dieſe Ini=
Die franzöſiſche Regierung wird demnächſt Verhand= tiative neben dem Völkerbund ergriffen, um neben dem
Völker=
bund eine neue Schranke gegen den Angriffskrieg zu errichten, als
Dann hielt Miniſterpräſident Baldwin ſeine große Rede.
E=
befaßte ſich eingehend mit den bisherigen Leiſtungen des
Völker=
bundes, die er einzeln aufzählte. Er verwies auf die polniſch
litauiſche Spannung, auf die oberſchleſiſchen Differenzen, die
albaniſchen Königreichs durch die Türkei angeboten Streitigkeiten zwiſchen Serbien, Griechenland und Albanien
zwiſchen Polen und der Tſchechoſlowakei, auf die Memelfrag
und die der Irakgrenze, auf die Regelung der bulgariſch=
griechi=
ſchen Grenzzwiſchenfälle im Jahre 1925 und hob den Anteil
Eng=
lands bei der Erledigung dieſer Fragen hervor. Baldwin ſprad
dann über die Beziehungen zu den europäiſchen Großmächten
worüber wir bereits berichteten. Die engliſche Regierung ſe
bereit, an der Löſung der noch offenen Nachkriegsprobleme mit
zuwirken. Er, Baldwin, möchte gern den drei Staatsmännern ſeine
Anerkennung zollen, die die Außenpolitik ihrer Länder im Zeichen
der Verſöhnung führten. Er erinnerte an die Greuel des Krieges,
an die Zeiten, wo Haß, Verbitterung und Verhetzung die
krieg=
führenden Mächte geleitet hätten. Schon jetzt ſei eine große
Wen=
dung deutlich bemerkbar. Dann wandte ſich Baldwin zu den
von einer anderen Seite her anpacken und für einen vernünftigen Beziehungen zu Amerika und zur Flottenfrage. Er bedauere tie
die Fehlſchläge der Verſuche, mit Amerika zu einer Vereinbarung
letzten Jahren ſei geweſen, zu bremſen. England wolle nicht im
Die mit großem Beifall aufgenommene Rede Baldwins ſchloß
mit einem Hinweis auf den Kelloggpakt und mit der Verſicherung,
daß England hauptſächlich die Hoffnung für den zukünftigen
Frieden der Welt in der Unterſtützung der Völkerbundsliga ſehe
Der Arbeiterführer Elynes bezeichnete in ſeiner
Lord Ceeil erklärte, der Premierminiſter habe im Geiſte
Englands geſprochen. Das britiſche Volk müſſe dem Völkerbund
die Führung geben.
Der „Sjar” zur Rede Boldwins.
EP. London, 27. Oktober,
In einem Kommentar zu der geſtern, von Baldwin, in der
Albert Hall gehaltenen Rede ſchreibt der liberale „Star”, Baldwin
habe kein Wort von der engliſchen Auffaſſung hinſichtlich der
fran=
zöſiſchen ausgebildeten Reſerven und der Beſchränkung der
Land=
rüſtungen verlauten laſſen. Die Flottenklauſel könnte tot ſein,
aber es ſei die Frage, ob die übrigen Klauſeln fortbeſtänden, wie
dies Briand behaupte. Die Oeffentlichkeit habe ein Recht, hierüber
unterrichtet zu werden. Die großen Landheere bildeten in
ſtärke=
rem Maße als große Flotten eine Bedohung für den Weltfrieden,
und es ſcheine immer noch, daß die Aufgabe des Prinzips, die
ausgebildeten Reſerven bei jeder Landabrüſtung einzuſchließen,
wie Lloyd George ſich ausgedrückt habe, ein Verrat an der Sache
des Friedens ſei.
ſittlicher Fortſchritt zu bezweifeln, und vor allem hat die heutige
Zeit den allergeringſten Grund, ſich gegenüber der Vergangenheit
erhaben und fortgeſchritten zu dünken. Ein tiefer Haß gegen das
haſtige Fortwärtsſtreben und das Tempo der Zeit erfüllt ihn,
wie ihn auch bei Hegel der Evolutionismus der Idee geſtört
hatte; ſein elegiſcher Geiſt zog ſich am liebſten in die erhabene
Schau des Ewig=Schönen zurück. Zwei Pole der
Grundbewer=
tung des Geſchehens ſtanden ſich hier ſchroff gegenüber; aber da
Burckhardt eine urſprüngliche, ſelbſtändige Natur war, ſuchte er
ſich nicht mit dem ihm weſensfremden Hegel auseinanderzuſetzen,
ſondern er ließ ihn beiſeite ſtehen und ging ſeinen eigenen Weg.
Als dieſer ihn aber allmählich aus der Geſchichte hinaus und in
das Gebiet philoſophiſcher Reflexionen geführt hatte, mußte er
deren geſchichtsphiloſophiſchen Charakter vor ſich ſelber
verheim=
lichen, weil er als Geſchichtsphiloſophie recht eigentlich nur die
verhaßte, weil antithetiſche Hegelſche vor Augen hatte. Um eint
Wort Joels zu gebrauchen; er identifiziert „die
Geſchichtsphilo=
ſophie mit ihrem klaſſiſchſten Syſtematiker”, ſo daß er „im Grunde
nur darum kein Geſchichtsphiloſoph ſein will, weil er kein Hege
lianer ſein kann”.
Dieſe antihegelſche Tendenz iſt es auch, die Burckhardt mi
dem Mann verbindet, der für die „Weltgeſchichtlichen
Betrachtun=
gen” manche Grundlage und manchen Bauſtein geliefert hat
mit Ernſt von Laſaulx. Deſſen Geſchichtsphiloſophie mit
dem altertümlichen Titel: „Neuer Verſuch einer alten, auf die
Wahrheit der Tatſachen gegründeten Philoſophie der Geſchichte
iſt heute ein faſt verſchollenes Buch. Kein philoſophiſches
Hand=
buch nennt es, und es iſt nur noch an wenigen Bibliotheken auſ”
zutreiben (in der Krönerſchen Ausgabe der „Weltgeſchichtlichen
Betrachtungen” ſind dankenswert faſt ſämtliche wichtigen
Par=
tien anmerkungsweiſe abgedruckt). Laſaulx iſt ein eigentümlicher
Geiſt, den geſondert zu behandeln ſich wohl lohnte. In
roman=
tiſchen Traditionen ſteckend und voller myſtiſch=metaphyſiſcher
Spekulationen à la Schelling und Baader. Zwar iſt es richtiche
daß Laſaulx im Eifer des ſpekulativen Idealismus Hegel kaunk.
nachſtand; aber er beſaß deſſen konſtruierende Rationalität nicht,
die wir heute wieder bewundern und die Burckhardt ſo abſtoßen
mußte, weil er die Freiheit und Buntheit der geſchichtlichen
Man=
nigfaltigkeit liebte. Und der Gegenſatz zu Hegel iſt es auch, der
Burckhardt zu Schopenhauer, dem erbittertſten Hegelgegner,
hinzieht. Von all den peſſimiſtiſchen Denkern, die in den fünf
Jahren ans Licht traten, wo Burckhardt ſeine philoſophiſche Blute
erlebte, war er ihm der Liebſte. Und im Geſpräch mit Nietzſche.
nannte er ihn geradezu „unſeren Philoſophen‟. Der Peſſimismus
und die Anſicht von der Idealität der Kunſt und ihrer Rolle als
Nummer 200
Sonntag, den 28 Oktober 1928
Seite &
Die Beurteilung des amerikaniſchen
Wahlkampfes in Paris.
Die parlamentariſche Lage in Frankreich.
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
Paris, 27. Oktober.
Die Erfolge der Autonomiſten bei den Munizipalwahlen und
die heftigen Zwiſchenfälle in den Generalräten haben in Paris
froße Verſtimmung verurſacht. „Poincaré hat im Elſaß nur
Miß=
rfolge gehabt”, ſagt man überall. Wohlgemerkt: die Linke
ührt ſeine Mißerfolge auf ſeine Nachgiebigkeit zurück. „Gäbe es
ein Sonderregime im Elſaß, ſo würden die Elſäſſer auch keine
Sonderforderungen ſtellen”, ſo ungefähr ſchreibt die „Volonté”,
Aber auch die franzöſiſche Rechte iſt mit der Politik der
Regie=
ung unzufrieden. Denn es iſt augenſcheinlich, daß die Lage im
Elſaß ſeit dem Amtieren die Union nationale nur ſchwieriger und
geſpannter geworden iſt.
Ueber die Verhandlungen in der Reparationsfrage ſind viele
viderſprechende Nachrichten im Umlauf. Man behauptet, daß
Parker Gilbert in Brüſſel keine günſtigen Eindrücke gewonnen
jat. Intereſſant iſt auch, daß über die bevorſtehende
Ratifizie=
ung des Mellon=Bérenger=Abkommens jetzt wieder nichts mehr
verlautet. Poincaré ſoll ihm ebenſo feindlich geſinnt ſein wie die
Kammer.
Die Beurteilung des amerikaniſchen Wahlkampfes hat in
Paris eine gewiſſe Aenderung erfahren. Man hält die Ausſichten
Al Smiths wieder für beſſer. Man glaubt, ohne es viel zu
be=
tonen, daß die Wahl Al Smiths für Frankreich, aber auch für
ganz Europa günſtig wäre. Vor einigen Tagen war man hier
ſchon der Meinung, die Demokraten wären ſchon beſiegt. Unter
dem Eindruck der letzten Nachrichten gibt man ihnen aber wieder
ein bißchen mehr Chance.
Die parlamentariſche Lage der Regierung iſt wieder ſtärker
jeworden. Einerſeits hat das Land ſo wenig Intereſſe für die
Kampagne der Oppoſition aufgebracht, und andererſeits fehlte
8 dieſer Kampagne ſo ſehr an innerer Ueberzeugung, daß ſie
unbedingt zuſammenbrechen mußte. Die Begeiſterung für die
Union nationale hat aber nicht zugenommen. Vielmehr ſchaut
man mit ungeduldiger Erwartung auf die Regierung. Sie, die
ſo ſachlich iſt, ſollte große Reformen auf allen Gebieten
durch=
führen, um ihrem Programm Genüge zu tun. Man findet aber,
daß die Regierung ſich allzuſehr auf das Allernotwendigſte
be=
ſchränkt. In der letzten Zeit tauchen auch immer mehr Kritiken
an dem Budgetentwurf Poincares auf. Sogar das ganze
Stabi=
liſierungswerk wird jetzt, da ſeine Wirkungen ſchon teilweiſe
erſichtlich ſind, einer erneuten Kritik unterzogen. Aber dieſe
Kritik iſt in erſter Linie ſachlich, um ſo mehr, als es keine aktive
Oppoſition gibt, die ſie vertritt.
Hoover oder Smith?
Eine amerikaniſche Zeitung hatte an mehrere Tauſend ihrer
Leſer in den Vereinigten Staaten Poſtkarten mit bezahlter
Ant=
wort geſandt, in denen die Leſer aufgefordert wurden, ſich
ent=
weder für Hoover oder Smith als Präſidentſchaftskandidaten
zu entſcheiden. Hoover erlangte die Mehrheit in 44 Staatenz
Smith nur in vier Staaten, nämlich Georgia, Louiſiana,
Miſſiſ=
ſippi und Süd=Carolina.
Die ſchweizeriſchen Parlamentswahlen.
Am heutigen Sonntag finden in der Schweiz die
Geſamt=
erneuerungswahlen für den Nationalrat ſtatt. Der Nationalrat
wird aus Abgeordneten des ſchweizeriſchen Volkes gebildet; auf
je 20000 Seelen wird ein Mitglied gewählt. Wahlberechtigt iſt
jeder Schweizer, der das 20. Lebensjahr zurückgelegt hat. Im
abtretenden Rat beſaſſen die Parteien folgende Vertreterzahlen:
Freiſinnig=Demokratiſche Partei 59, Sozialdemokraten 49,
katho=
liſche Volkspartei 42, Bauern=, Gewerbe= und Bürgerpartei 31,
Liberal=Demokratiſche Partei 7, Sozialpolitiker 5, Kommuniſten 3,
Parteiloſe 2. Man rechnet mit einem gewiſſen Wahlgeſinn der
Sozialdemokraten, bezweifelt aber im allgemeinen, daß es ihnen
gelingen werde, in die Poſition der ſtärkſten Fraktion vorzurücken.
Gleichzeitig mit den Nationalratsſvahlen finden in 14 von 25
Kantonen und Halbkantonen auch die Volkswahlen für den
Ständerat ſtatt. Bei den diesjährigen Ständeratswahlen
konzen=
triert ſich das Intereſſe auf die Kantone Baſel=Stadt und Genf,
Endlich Stadiverordnetenwahlen in Kattowitz
Kattowitz, 27. Oktober.
Bekanntlich wurde vor faſt genau einem Jahre die Ende 1926
gewählte Stadtverordnetenverſammlung in Kattowitz aufgelöſt
mit dem Zicle, die deutſche Mehrheit in der
Stadtverordneten=
verſammlung — die Deutſchen hatten von 60 Sitzen 35 inne —
zu brechen. Nach Auflöſung der Stadtverordnetenverſammlung
wurde die in dem Abänderungsgeſetz vorgeſehene kommiſſariſche
Verwaltung durch Ernennung von 15 Mitgliedern durch den
Wojewoden eingeſetzt, die aus 10 Polen und nur 5 Deutſchen
be=
ſtand. Dieſer kommiſſariſche Stadtausſchuß hat inzwiſchen alle
von der Wojewodſchaft erforderlich gehaltenen Anträge und
Vor=
lagen angenommen und auch den neuen Oberbürgermeiſter, ein
führendes Mitglied des Verbandes der Aufſtändiſchen, gewählt.
Ordnungsgemäß hätte ſchon nach ſechs Monaten die neue Wahl
ſtattfinden müſſen. Nun ſoll endlich die Ausſchreibung von
Neu=
wahlen angeblich in der nächſten Woche erfolgen, ſo daß ſie
Anfang des nächſten Jahres vorgenommen werden könnten. Da
weſentliche Veränderungen in der Zuſammenſetzung der
Katto=
witzer Bevölkerung nicht ſtattgefunden haben, kann man damit
rechnen, daß abermals eine deutſche Mehrheit gewählt wird.
10jähriger Beſtand der Republik Oeſierreich.
EP. Wien, 27. Oktober.
Aus Anlaß des zehnjährigen Beſtehens der Republik
Oeſter=
reich veranſtalten die Wiener Hochſchulen am 10. November eine
gemeinſame Feier. Die Feſtrede wird Bundeskanzler Dr. Seipel
als Profeſſor der Wiener Univerſität halten. Am Montag, den
12. November, dem Staatsfeiertag, findet um 9 Uhr vormittags
in der hieſigen Stephanskirche ein feierliches Hochamt ſtatt, das
Kardinalfürſterzbiſchof Dr. Piffl zelebrieren wird. Der
kirch=
lichen Feier werden Bundespräſident Dr. Hainiſch, ferner die
Mitglieder der Regierung und Vertreter der öffentlichen
Körper=
ſchaften beiwohnen. Nach dem Gottesdienſt werden auf dem
Stephansplatz die Truppen vor dem Bundespräſidenten
defilie=
ren. Es folgt dann eine Gratulationscour beim
Bundespräſiden=
ten, zu der das Präſidium des Nationalrats, die Mitglieder der
Bundesregierung und das diplomatiſche Korps erſcheinen
wer=
den. Um 1 Uhr nachmittags findet die Feſtſitzung des
National=
rats ſtatt. Präſident Micklas wird die Feſtrede halten. Um
5 Uhr nachmittags hat der Bundespräſident einen großen Kreis
von Perſönlichkeiten zum Tee geladen. In der Staatsoper wird
am gleichen Tag eine Feſtaufführung von Mozarts „Entführung
aus dem Serail” ſtattfinden.
Smith vder Hoover, naß oder trocken, das iſt hier die Frage.
Herbert Hoover,
der kürzlich zurückgetretene Handelsminiſter,
wird die Stimmen der Republikaner, der
Katho=
liken=Gegner und — der „Trockenen” gewinnen.
Er iſt 54 Jahre alt, war Ingenieur, hat ſich
während des Weltkrieges als Organiſator der
Lebensmittelverſorgung einen Weltnamen
ge=
macht und wurde 1921 Handelsminiſter.
Jugendpropaganda ſür Al Smith.
Das amerkaniſche Straßenleben ſteht ganz im Zeichen des Wahlfeldzuges. Ueberall tauchen
Plakate und Propagandiſten für Smith oder Hoover auf.
Al Smith,
der Gouverneur von New York, iſt der
Kandi=
dat der Demokraten, der Katholiken — und der
„Naſſen‟ Er iſt 56 Jahre alt, war kleiner
Kaufmannsgehilfe, kam frühzeitig in die
demo=
kratiſche Bewegung, wurde 1903 Abgeordneter,
1911 Parteiführer und 1919 Gouverneur im
Staate New York.
Retterin vor der nichtswürdigen Welt verband beide. Wenn auch
Burckhardt dem geſchichtsfeindlichen Philoſophen keineswegs bis
in die ſyſtematiſchen Konſequenzen folgte.
Wenn wir nun kurz das Verhältnis zu Nietzſche ſtreifen,
ſo zeigt ſich darin als Ergänzung zum vorigen, wie des Hiſtorikers
Burckhardt übergeſchichtliche Haltung und Denkweiſe auf einen
philoſophiſch tiefveranlagten Menſchen wirkte. Als Nietzſche im
Winter 1870 die Vorleſung Burckhardts hörte, empfand er ſofort
verwandte Denk= und Gefühlskreiſe und fühlte ſich als einziger
unter allen Zuhörern, „der die tiefen Gedankengänge mit ihren
ſeltſamen Brechungen und Umbiegungen, wo die Sache an das
Bedenkliche ſtreift” begriff. Es läßt ſich eine Linie philoſophiſcher
Entwicklung von Schopenhauer über Burckhardt zu
Nietzſche ziehen. Schopenhauer hatte den Willen zum Leben
konſtatiert und als die Urſache alles Leidens beklagt. Dieſer
Lebenstrieb wandelt ſich bei Burckhardt in einen Machttrieb; aber
bas negatibe Vorzeichen bleibt. Macht iſt böſe, wenn ſie auch
reale und höchſt wichtige Tatſache iſt. Und nun vollzieht Nietzſche
die große Umwertung, bejaht den Willen zur Macht und macht
ihn zum Grundbegriff ſeiner ſpäteren Philoſophie; ſo wie auch
die ethiſche Indifferenz der Helden bei Burckhardt eine
Vorberei=
tung von Nietzſches Amoralismus iſt. Aber Burckhardt iſt nur
Vorbereitung zu Nietzſche; er hat die Grenzlinie zu dieſem
Simmelsſtürmer wohl zu ziehen gewußt. Aeſthetiſche und
hero=
iſche Größe war nach ſeiner Anſicht nicht berechtigt, die Bande
Des Sittlichen abzuſtreifen. Sein Gewiſſen mußte als böſe
ver=
tperfen, was ihm ſeine lebendige Phantaſie an großen
Gewalt=
naturen aus der Vergangenheit vor Augen ſtellte; und er dachte
nicht daran, wie man treffend geſagt hat, „Fragen der Moral in
Fragen der Kraft umzuwandeln”, Burckhardt ging ſeine eigenen
Wege; und genau wie er ſich in ſeinem eigenen Fache zu der
herr=
ſchenden Zeitrichtung, der ſogenannten „hiſtoriſch=kritiſchen
Me=
thode” in Gegenſatz befand, genau ſo widerſprachen die meiſten
Züge der verhaßten „Jetztzeit” ſeinem elegiſchen Weſen; aber er
wwar zu kräftig, um von den entgegengeſetzten Strömungen zu
Boden gedrückt zu werden, und gerade wegen dieſes Widerſpiels
zu herrſchenden Zeittendenzen großer und bedeutender Natur
Teuchtet uns heute Burckhardts Name ſo hell aus der reichen
Fülle des 19. Jahrhunderts herüber.
Man kann die Frage aufwerfen, ob die „Weltgeſchichtlichen
Betrachtungen” uns heute etwas zu ſagen haben. Natürlich wird
Dies Buch ſtets mehr als aktuell ſein; aber über ſeine künſtleriſchen
uund wiſſenſchaftlich=hiſtoriſchen Werte brauchen wir hier kein
Wort zu verlieren; und wenn wir uns bewußt ſind, daß die
Aktu=
alität nicht der emzige Maßſtab iſt, ſind wir, beſonders an dieſer
Stelle, berechtigt, auch ihn anzulegen. Zwei Fragen ſind es, die
heute die denkenden Menſchen weit über die Grenzen der
Fach=
wiſſenſchaften hinaus beſchäftigen: die Probleme der
Ge=
ſchichte und der Kultur. Wir leben in einer Zeit des
Ueberganges; Umwälzungen auf allen Gebieten und Perioden
plötzlicher, überraſchender Entwicklungen, alte Bindungen und
Lebensordnungen plötzlich zerriſſen oder unwahr geworden, und
unſer Denken bemüht, die Veränderungen und Neuentſtehungen
in ihrem Weſen zu erfaſſen. Das Primat der europäiſchen Kultur
iſt plötzlich zweifelhaft; wo man früher nur Wilde und Urwald
ſah, erblickt man heute alte Kulturkreiſe, und das Weſen der
ſchon bekannten Kulturen zeigt ſich aufs engſte mit dem Faktor
des Geſchichtlichen verbunden. Namen wie Frobenius
(Kulturkreis=Lehre), Spengler (Kulturſeelenhypotheſe) und
Keyſerling („Reiſetagebuch”) bezeichnen das Angedeutete.
Zur Löſung dieſer Geſchichts= und Kulturprobleme bieten ſich
nun außer jenen modernen Denkweiſen, Forſchungsmethoden und
Ergebniſſen noch ſolche des vorigen Jahrhunderts dar, darunter
als Wichtigſtes die Hegelſche Geſchichtsphiloſophie. Es iſt eine
Tatſache, daß der Poſitivismus, der die Zeichen der
Naturwiſſen=
ſchaft und des mechaniſtiſchen Denkens auf ſeine Fahnen ſchrieb,
das Verſtändnis für die Großartigkeit der Hegelſchen Konzeption
reſtlos verſchüttete. Man kann dieſen Umſtand bedauern oder
begrüßen, aber man kann nicht leugnen, daß heute, wo die
kraß=
poſitiviſtiſche Strömung abgeebbt iſt, ein ſtärkeres Intereſſe und
Verſtändnis für Hegel ſich bemerkbar macht. Und ſo bleibt es auch
eine reine Tatſachenfeſtſtellung, wenn wir meinen, daß Hegel nicht
hinter uns, ſondern recht eigentlich erſt vor uns liegt.
Das 19. Jahrhundert hat uns, was die Geſchichtsphiloſophie
an=
geht, eine entſcheidende Auseinanderſetzung nicht gebracht, — ſie
bleibt als Aufgabe geſtellt. Ob wir die Hegelſche Löſung
anerken=
nen können, ſteht hier nicht zur Diskuſſion; Werturteile zu fällen
bleibt den ſchöpferiſchen Menſchen überlaſſen. Sicher iſt, daß die
Burckhardtſche Art der Geſchichtsbetrachtung uns heute
ſympathi=
ſcher iſt und auch den modernen Auffaſſungen näher ſteht; doch
iſt damit über ihren wahren Wert noch nichts ausgemacht.
Jeden=
falls, ſowohl in ſeinem Widerſpiel zu Hegel wie auch in ſeiner
ſelbſtändigen Auffaſſung, die in Verbindung mit heutigen
An=
ſchauungen ſteht, erſcheint Burckhardt als ein recht moderner
Denker. Die behandelten Probleme gehen uns heute alle ſehr an,
und ſo iſt es zu wünſchen, daß dieſes prächtige Buch, das eines
der wenigen Bedeutenden über Geſchichte überhaupt iſt, ſeinen
L. v. R.
Weg in recht viele Hände finden möge.
*Heſſiſches Landestheater.
Kleines Haus. — Samstag, den 27. Oktober.
Die luſtige Witwe.
Operette von Leon und Stein, Muſik von F. Lehär.
Es ſoll uns willkommen ſein, wenn auswärtige Operetten=
Enſembles im Landestheater ausnahmsweiſe gaſtieren. Die
Berechtigung ſetzt jedoch zwei Bedingungen voraus; daß die
Truppe beſondere Eigenſchaften beſitzt, und daß unſer Spielplan
bereichert wird. Beides traf beim Gaſtſpiel der Frankfurter
Operetten=Direktion Sander=Dewald nicht zu.
Zum erſten: Wir haben zwar heuer unſer früheres Operetten=
Enſemble nicht mehr ſo ganz beiſammen. Aber beſſer als die
Frankfurter heute ſchaffen wir’s denn doch allemal. Was fehlte da
nicht alles! Keine Stimmen (einzig vielleicht der Tenor des
Roſſillon), keine Jugend, keine Reize, keine Figuren, kein Ballett,
keine Bühnenbilder, nicht einmal Witz. Eins allerdings iſt es,
das ſie können: Schmiß und Enſemblewirkung (der Weibermarſch).
Zweitens: Die alte, hinreichend abgeſpielte „Luſtige Witwe‟
ſollte uns nicht mehr vorgeſetzt werden. Auch neu aufgeputzt,
wo=
bei vergeſſen wird, daß die modernen Damenkoſtüme nicht
hinein=
paſſen. Es war Lehars großer Erfolg vor etwa 30 Jahren. Heute,
im Zeichen des Jazz, iſt dieſe Muſik verblaßt und läßt verwelkte
Tanzformen wirkungslos auferſtehen. Kommt der läppiſche
Stoff, die Süßholzraſpelei hinzu. Nein, dieſe Operette,
Epigonen=
werk nach Schema ſchon vorm Krieg, iſt abgetan. Die moderne
Operette aber winkt aus einer ganz anderen Ecke.
Zur Beurteilung der Leiſtungen müßte ſchon
Sommer=
theater=Maßſtab angelegt werden, wobei unſer Steffter=Enſemble
ſtimmlich ſicher noch beſſer abſchnitte. Ich beſchränke mich darauf,
die außerordentliche Routine von Julius Dewald als Graf
Danilo hervorzuheben, und anzuerkennen, daß ſich Berti
Grä=
bener und A. Walden in den beiden Damenhauptrollen alle
Mühe gaben. Kapellmeiſter Neff und ſein Orcheſter waren flott
bei der Hand. Dieſe Enttäuſchung am Stück und an der
Auf=
führung hätten die Frankfurter ſich und uns erſparen ſollen.
Un=
beareiflich bleibt die Haltung des Publikums, das unentwegt
Beifall klatſchte.
v. H.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Genf: Hier verſchied der Ordinarius für neuere Geſchichte an der
Univerſität Prof. Dr. Francis de Crue.
Sonntag, den 28 Oktober 1928
Nummer 300
Offene Stellen
Männlich
denn hochrentabel und doch ſtreng
reell -Unſer Stammhaus errichtet
für eine grundlegend neue, das
ge=
ſamt Wirtſchaftsleb beeinfluſſend.
ſenſationelle Sache
ſeibſtänd Unternehmen
Es kann m einem Einkommen von
5-20000ℳ jä ri., auch im 1. Jalre,
gerechne werden. Weitgeh
Unter=
ſtützung durch das Staminh Dieſes
Ge chäftkommtn. f. Herr, in Frage,
die auß. Fleißu Korrekth. über den
für d. Zweig=Unternehmen unbed
erforderl. Barbetrag von 5-10000 ℳ
verfüg könn. Große Erfolgs=
Nach=
weiſe. Bewerb. unt. B. N. C 7490
235 an Ala=Hagſenſtein & Voglex,
(II BIn. 17412
Berlin W 35
Jg. Mann, nicht mehr fortbildungſchulpfl. als
Mit Mistiatte
Kafdufberten
Normal-Hosen für Herren gute
wollgemischte Oualität . . 2.25, 1,50,
Normal-Jacken
für Herren
„25, 1.95,
Normal-Hemden m. Doppelbrust
nur gute Qualitäten ..
2 25,
Leib- u. Seelhosen
... . 1.35,
wollgemischt . . . .
von hieſiger Lebensmittelgroßhdl, geſucht.
Selbſtgeſchriebene Angebote ſind zu rihten
unter L. K. 975 an die Geſchäftsſt. (17162a
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 300
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MARKT
[ ← ][ ][ → ]Geite 10
Sonntag den 28 Oftober 1928
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt. 28. Oktober.
Darmſtadt im beſten Licht.
Die Darmſtädter Werbewoche bringt neben den die ganze
Woche über andauernden Programmpunkten wie Lotterie,
Schau=
fenſterbeleuchtungs=Wettbewerb und Anſtrahlungen auch einige
Sonderveranſtaltungen von begrenzter Dauer. Die
Stadt wird ein Platzkonzert geben, das auf Freitag, den
2. November, feſtgeſetzt iſt. Geplant iſt auch eine Wiederholung
dieſes Konzerts am Samstag. Größtes Intereſſe wird weiter ein
Fackellauf der Sportjugend ſinden. Dieſer ſoll am Samstag,
den 3. November, abends gegen ½9 Uhr, etwa 300 Teilnehmer
durch die Hauptſtraßen unſerer Stadt führen.
Auch die gaſtwirtſchaftlichen Betriebe unſerer
Lan=
deshauptſtadt werden ſich im beſten Lichte zeigen. Im
allgemei=
nen wird in ſämtlichen Lokalen nur das Beſte an Speiſen und
Getränken geboten werden. Im beſonderen finden in
verſchiede=
nen Lokalen Veranſtaltungen wie Fünfuhrtee,
Geſellſchafts=
abende, Winzerfeſte, Bockbierfeſte, Metzelſuppen und dergleichen
ſtatt. Die im Hauptverkehr liegenden Betriebe geben auch
Frei=
loſe wie in den Einzelhandelsgeſchäften aus. Da auch die
Poli=
zei das Ihre zur Lichtwoche beitragen will, hat ſie die
Ver=
längerung der Polizeiſtunde für die Zeit vom 29.
Ok=
tober bis 4. November bis 5 Uhrmorgens genehmigt. Dies
wird beſonders für diejenigen angenehm ſein, die von auswärts
gekommen ſind und den letzten Abendzug verſäumt haben; denn
ſie haben jetzt Gelegenheit, ſich ſo lange in den Gaſtſtätten
aufzu=
halten, bis der Frühzug fährt.
Daß auch die gaſtwirtſchaftlichen Betriebe ſich in den Dienſt
der Darmſtädter Woche geſtellt haben, iſt beſonders erfreulich,
denn ſchließlich will ſich derjenige, der ſich tagsüber müde
ge=
ſchaut und gekauft hat, abends bei guter Speiſe und gutem
Trunk erholen und in befter Laune den „lichtvollen” Tag
be=
ſchließen.
— Ernannt wurden am 17. September: der Oberjuſtizinſpektor bei
dem Amtsgericht Darmſtadt I Konrad Heinrich Koch zum
Bureau=
direktor bei dem gleichen Amtsgericht mit Wirkung vom 1. Oktober ab;
am 22. September der Oberjuſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Langen
Georg Hoffeller zum Oberjuſtizinſpektor bei dem Amtsgericht
Darmſtadt I mit Wirkung vom 1. Oktober ab, am 17. Oktober der
Gen=
darmeriehauptnachtmeiſter Jakob Manz zu Romrod zum
Gendar=
meriemeiſter mit Wirkung vom 1. September ab.
— Heſſiſches Landestheater. Heute um 11.30 Uhr findet im Kleinen
Haus eine Tolſtoifeier ſtatt. Die Mitwirkenden dieſer
literari=
ſchen Matince ſind Wilhelm Michel, der über Tolſtois religiöſe Sendung
ſpricht, ferner Carl Ebert und Fritz Valk, die aus Werken des Dichters
leſen. — Abends 20 Uhr geht im Kleinen Haus als Vorſtellung der
Zuſatzmiete (II Calderon=Hofmannsthals „Dame Kobold” in der
Inſzenierung Rolf Abramezyks und Lothar Schenck von Trapps in
Szene. — Heute Sonntag wird im Großen Haus Puccinis Oper
„Tosca” aufgeführt. Noſe Landwehr, Hans Grahl und Hans
Kom=
regg ſind die Träger der Hauptrollen. Muſikaliſche Leitung:
Kapell=
meiſter Bamberger. Die Vorſtellung iſt der Miete I. zugeteilt und
be=
ginnt um 19.30 Uhr.
Morgen Montag findet im Großen Haus das erſte Sinfonie=
Konzert des Landestheaters ſtatt. Die muſikaliſche Leitung
hat Generalmuſikdirektor Dr. Böhm. Die mitwirkende Soliſtin
Jeanne Jaſpare bringt das Klavierkonzert von Saint=Saens zum
Vortrag, das ſie kürzlich mit ungewöhnlichem Erfolg in einem Konzert
des Colonne=Orcheſters in Paris ſpielte. Außerdem gelangt Mozarts
Sinfonie Es=Dur zur Aufführung, ſowie die Roſſiniana=Suite von
Reſpighi, die als eines der bedeutendſten Werke dieſes Komponiſten
gilt und durchgehend Originalthemen Roſſinis behandelt. Das Konzert
beginnt um 20 Uhr.
Donnerstag, den 11. Nov., gelangt zum erſtenmal in dieſer
Spiel=
zeit Beethovens „Fidelio” unter muſikaliſcher Leitung von
General=
muſikdirektor Dr. Böhm zur Aufführung. Elſa Varena ſingt die
Leonore, der Floreſtan wird zum erſten Male von Hans Grahl
ge=
ſungen.
— Erſter Schubert=Abend des Drumm=Quartetts. Am Montag,
den 5. November, eröffnet das Drumm=Quartett den
Rei=
gen der ſechs Schubert=Abende. Es iſt zum erſten Male die
Gelegen=
heit gegeben, ſämtliche Kammermuſikwerke Schuberts in geſchloſſener
Folge zu hören. Bei der Aufſtellung der Programme wurde von dem
Geſichtspunkte ausgegangen, neben den mehr bekannten Werken jeweils
eine der weniger bekannten Kompoſitionen zu ſtellen. — Der 1. Abend
bringt das herrliche A=Moll=, Es=Dur= und D=Dur=Quartett. Für die
weiteren Konzerte, die neben Quartetten das C=Dur=Quintett und
Oktett bringen, wurden Künſtler des Landestheaterorcheſters verpflichtet.
Herr Generalmuſikdirektor Roſenſtock hat ſich in liebenswürdiger Weiſe
bereit erklärt, in den beiden Klaviertrios und dem Forellenquintett mit=
Gelegenheit haben, dieſen großen Künſtler als feinſinnigen
Kammer=
muſikſpieler hören zu können. — Ab Montag werden an der Kaſſe des
Kleinen Hauſes die Mietkarten für die ſechs Abende ausgegeben
werden.
— Abonnenten der 10 Akademiekonzerte. Es wird darauf
aufmerk=
ſam gemacht, daß die Abonnementsraten auf keinen Fall an der
Abend=
kaſſe entrichtet werden können, ſondern auf dem Sekretariat der
Aka=
demie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36, zu bezahlen ſind.
— Das Liebig=Haus Große Kaplaneigaſſe Nr. 30 iſt Samstags von
2—4 Uhr, Sonntags von 11—1 und 2—4 Uhr geöffnet. Der Eintritt
iſt frei.
— Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Für den am Montag, den
5. November, ſtattfindenden Lichtbildervortrag des
Architek=
ten Dipl.=Ing. Erich Mendelſohn=Berlin macht ſich ein ſtarkes
Intereſſe bemerkbar. Der Kartenvorverkauf beginnt am Montag, den
29. Oktober. (S. Anzeige.)
— Moderne Farbengebung. Dem in der heutigen Zeit neuer
Bau=
weiſe wichtigen Problem der Farbengebung in Wohn= und
Geſchäfts=
räumen zu dienen, hat die Heſſemag (Heſſ. Maler=Einkaufsgenoſſenſchaft) 6—7 Uhr, eine Kirchenmuſikaliſche Feierſtunde ſtatt,
ver=
bunte Bild, das abends beleuchtet wird, trägt mit zur Belebung des
(
Straßenbildes während der Darmſtädter Lichtwoche bei.
Numme 300
En wertvolles Etück
Darmſtädter Kunſthandwerks.
Die anläßlich des 50. Jubiläums der Metzgerinnung
Darmſtadt überreichten Geſchenke ſind zurzeit im Schaufenſter der
Metzgerei Fauldraht, Schulſtraße, ausgeſtellt. Unter ihnen
be=
findet ſich eine alte, aus dem Jahre 1633 ſtammende hölzerne
Truhe mit reichen Meſſingbeſchlägen, ein Erzeugnis alter
handwerk=
licher Kunſt. Daß dieſe gewerbliche Kunſt auch heute noch beſteht,
be=
weiſt die ebenfalls ausgeſtellte Dokumentenmappe. Sie wurde
von der belannten Goldſchmiedewerkſtätte „Kunſt im Handwerk”
aus=
geführt und iſt eine Schöpfung des jungen Goldſchmiedemeiſters Julius
Blümler. Die Mappe, zur Aufnahme von Dokumenten beſtimmt,
iſt in Schweinsleder gebunden und enthält auf der Innenſeite eine
Widmung. Die Einbanddecke weiſt die ſilberne, ſtark vergoldete Arbeit
auf. Die auf den beiden Längsſeiten heraublaufenden Embleme ſtellen
Sinnbilder des Metzgerhandwerks dar. Goldene Aexte und rote
Ru=
binen als Blutstropfen. In der Mitte der Einbanddecke iſt das
kom=
binierte Wappen der Metzgerinnung und der Stadt Darmſtadt in
Emailrelief ausgeführt. Von dem grau ſchimmernden Einband heben
ſich ſowohl die in Altgold gehaltenen Seitenteile wie auch das in
leuch=
tenden Farben kombinierte Mittelbild gut ab, ſo daß das Ganze ſich
zu ſchöner Geſamtwirkung vereinigt, die Zeugnis ablegt dafür, daß
auch heute noch gutes kunſtgewerbliches Schaffen dem Handwerk nicht
fremd geworden iſt.
17451 In einem Lichtbilder-Vortrag spricht
Architekt Dipl. Ino. Rich. Mendelsohn, Berlin
über
„Rußland-Amerika, ein architektonischer Querschnitt‟
auf Einladung der
Bücherstube Alfred Bodenheimer
a. 5. November i. d. Technischen Hochschule. — Karten M. 2.—
— Mozart=Verein. Für die Uraufführung des Schelmenſpieles
zuwirken. So werden die Beſucher des Schubert=Zyklus noch einmal von Arno Egelaſa „Sauer und ſüß” oder „Die ſterbende
Stadt” werden Karten nur an Mitglieder in der Geſchäftsſtelle —
Eliſabethenſtraße 4, O. Titze — abgegeben. Ueber den Schlager der
von Siegfried May geleiteten Aufführung wird das Publikum ſelbſt
entſcheiden. Wer weiß, ob man den Bürgermeiſter=Tango, oder den
Straßenkehrer=Blues, oder den Orgel=Foxtrott, oder den Familienbad=
Shimmy wählen wird?. Der Verfaſſer des Schelmenſpiels bietet die
Gewähr, daß er in der Darſtellung der Darmſtädter Begebenheiten
ſeinem Sauer und ſeinem Süß die richtige Doſierung gibt.
KEIMRADIO ohne einen Besuch bei uns; es ist Ihr 17461b
VORTEIL, unverbindliche Vorführung!
Vom 28. 10. bis 4. 11. bei Barkauf von jeMk. 5.— ein FREILOS!
1. RÜHL, Spez. Radio-Abtellung, Saalbaustr. 24
— In der Johanneskirche findet heute Sonntag, nachmittags von
eine Wand in der Torfahrt des Hauſes der Handweiker=Zentralgenoſ= anſtaltet von Herrn Organiſt Niebergall unter gütiger Mitwirkung
ſenſchaft, Luiſenſtraße 6, in verſchiedenſten Farben angeſtrichen. Das von Fräulein Lina Cramer (Sopran) und Fräulein Aenne Bach (Alt).
Der Eintritt iſt frei. Programm mit dem Text der Lieder ſind am
Eingang für 20 Pfg. zu haben.
Das Heſſiſche Landestheater
bringt während der Woche „Darmſtadt im beſten Lich
einen beſonders abwechſlungsreichen Spielpla
Die deutſche große Oper iſt durch Beethovens „Fideli
(1. November), die italieniſche durch Puccinis „Tose
(28. Oktober) vertreten; die Spieloper im Großen Ha
durch Lortzings „Zar und Zimmermann” (4. Nove,
ber), im Kleinen Haus mit den Schubert=Singſpiele
„Der treue Soldat” und „Die Weiberverſchwörung” (31. Ok1
ber und 3. November) und mit Flotows „Fatme” (2. Nover
ber), deren Inſzenierung weit über Darmſtadt hinaus Aufſeh.
erregte, ſo daß die Generaldirektion bereits mehrere Anträge k
nachbarter Großſtädte erhalten hat, mit dieſer Vorſtellung do
zu gaſtieren; die Operette mit dem „Zigeunerbaron” v.
Johann Strauß (30. Oktober) und „Bettelſtudent” v
Millöcker (3. November).
Das Schauſpiel führt von den Klaſſikern — Shakeſpear=
„Wie es Euch gefällt” (2. November) und Calderon=Ho
mannsthals „Dame Kobold” (28. Oktober) — zur Modern
wobei die neueſte deutſche Literatur durch Gerhard Menze
Schauſpiel „Toboggan” (31. Oktober), die engliſche dur
Shaws „Candida” (1. November), die franzöſiſche durch d
Komödie „Dr. Knock” von Jules Romains (30. Oktober) repre
ſentiert wird; die ruſſiſche Literatur kommt, in der Tolſtof
Feier (28. Oktober vormittags) zu Wort.
Das Dialektſtück erſcheint mit Niebergalls Lokalpoſſe „De
tolle Hund” in der Darſtellung der Heſſiſchen Spielgemei
ſchaft (4. November). Dieſe Aufführung ſowie der Zigeune
baron” gehen als Vorſtellungen zu Einheitspreiſen in Szene.
Auch das erſte Sinfoniekonzert des Landestheater
fällt in dieſe Woche, das Werke von Mozart, Saint=Saens un
Reſpighi unter Mitwirkung von Jeanne Jaſpar bringt, in de
man eine der größten Hoffnungen unter den jungen Pianiſte
der Gegenwart erblickt.
Es wird darauf hingewieſen, daß ſämtlichen Beſuchern, di
einen der in allen Geſchäften aufliegenden Werbebogen an de
Kaſſe des Landestheaters einlöſen, auf allen Plätzen und fü
alle Vorſtellungen dieſer Woche eine Ermäßigung von 10 Prozer
gewährt wird. Denjenigen, die ſich dann entſchließen, eine
Haup=
miete zu nehmen, wird der volle Tagespreis der gelöſten Plätz
auf den Mietpreis in Anrechnung gebracht.
— Siebzigſter Geburtstag einer Künſtlerin. Am 2. Novembe
feiert Fräulein Johanna Neumayer, Moosbergſtraße 90, ihre
70. Geburtstag. Viele werden ſich ihrer aus den 90er Jahren erinnerr
während deren ſie an dem Hoftheater wirkte. Sie wurde im Jahr
1889 nach Darmſtadt verpflichtet und debütierte mit Herrn Gg. Webe
zuſammen in Mozarts „Tritus”. Aus der Fülle der Partien, die ſi
während ihrer langjährigen Tätigkeit am Hoftheater geſungen hal
ſeien nur genannt: Carmen, Fides (Prophet), Ortrud (Lohengrin,
Magdalena (Meiſterſinger), Erda, daneben ihre ausgezeichnete Irm
trand (Waffenſchmied) und Marthe Schwertlein (Fauſt). Die aus
gezeichnete Künſtlerin, die u. a. auch in Bahreuth geſungen hat, ver
ließ die Darmſtädter Bühne im Jahre 1903. Im Blumengeſchäft vor
Müller, Ernſt=Ludwigsplatz, ſind einige Bilder von der Künſtlerit
ausgeſtellt.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am Sonntag, den 28. Oktober, ſin
in Notfällen als Vertreter des Hausarztes folgende Aerzte erreichbar
Dr. med. Stern I, Wendelſtadtſtraße 5, Telephon 1260; Dr. med
Wagner, Annaſtraße 3, Telephon 322; Frl. Dr. med. Kalcher
Hügelſtr. 65, Telephon 3296.
— Ortsgeiverbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Be
ginn unſerer Wintervorträge am kommenden Mittwoch, 31. Oktober
abends 8 Uhr, im „Fürſtenſaal” bei Chriſt (Grafenſtraße) mit einem
Lichtbildervortrag über „Luftverkehr und Flugſport in
Deutſchland mit beſonderer Berückſichtigung von Darmſtadt” Redner,
Freiballonführer Direktor Deku und Segelflieger Nehrine
(Inhaber des Weltrekords über Langſtreckenflug) von der Akademiſchen
Fliegergruppe der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt. Es werden
ſel=
tene und prächtige Lichtbilder gezeigt. Niemand unſerer Mitglieder
und deren Angehörige mögen dieſe hochintereſſanten Vorträge
ver=
ſäumen! Freunde von Handwerk und Gewerbe ſind willkommen.
— Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Im Feſtſaal der
Lie=
bigs=Oberrealfchule hatte ſich am vergangenen Donnerstag eine
zahl=
reiche Zuhörerſchaft eingefunden die der eiſte Vorſitzende der
Ver=
einigung begrüßte, ehe er dem Redner des Abends, Herrn Studienrat
Dr. Grimm, das Wort erteilte. In dieſem kurzen Bericht kann
nicht alles Dargebotene Platz finden. Der geſchätzte Nedner entrollte
in Wort und Bild ein ſelbſtgeſchautes und erlebtes lebendiges Bild
von Land und Volk der Spanier. Als Hauptpunkte kriſtalliſieren ſich
heraus: 1. die abgeſchloſſene Lage der Pyrenäenhalbinſel, verglichen
mit Durchgangsländern wie Apenninen= und Balkanhalbinſel; 2.
Gegen=
ſätze in den täglichen Temperaturen und im Klima der ſtaubigen
ſtep=
penförmigen Hochebene mit den immergrünen Eichen gegenüber der
tropiſchen Ueppigkeit in den Flußtälern mit den Wein= und
Südfruch=
anpflanzungen, den Agaven und Palmwäldern; 3. einfache
Lebens=
weiſe der Bevölkerung mit entſprechenden Wohnungen und Geräten,
ihre uns fremd anmutende Anſchauung über Arbeit, Zeit und Geld,
ihre Liebenswürdigkeit, Enthaltſamkeit und Grauſamkeit (Stierkämpfe);
4. die mauriſche und ſpaniſche Baukunſt aus verſchiedenen
Jahrhunder=
ten, beide Stile oft in phantaſtiſchem Nebeneinander. Reicher Beifall
wurde dem Redner für ſeine vorzüglichen Darlegungen.
— Orpheum. Heute Sonntag zwei Vorſtellungen: nachmittags 3.30
Uhr und abends 8 Uhr. Zur Nachmittagsvorſtellung gelten beſonders
ermäßigte Preiſe von 60 Pfg. an. Der letzte Schlager der Schlierſeer:
„Die himmelblaue Bettſtatt” wird in den beiden Sonntagsvorſtellungen
hier zum erſtenmal aufgeführt, mit Xaver Terofal in ſeiner
humoriſti=
ſchen Pcraderolle. Bezüglich des Kartenverkaufs für den Sonntag
ſiehe heutige Anzeige.
„Die himmelblaue Bettſtatt”, das merkwürdige Erlebnis
der ſehr ehrenwerten Pfarrersköchin Thereſe Lugauer, erlebt demnächſt
die tauſendſte Aufführung. Es iſt der meiſtgeſpielte Schlager der
letz=
ten drei Jahre und wird augenblicklich auch in Amerika an den
deut=
ſchen Bühnen geſpielt. Nur bis einſchließlich Mittwoch ſpielt Terofal
mit ſeinen hier ſo beliebten Schlierſeern dieſes köſtliche Stück. „Die
himmelblaue Bettſtatt” übertrifft alle in letzter Zeit geſpielten
Nobi=
täten, und Herr Intendant Dr. Karl Hagemann ſagt mit Recht: „G3
iſt in dem heiteren Reigen der Schlager aller Schlager”.
Eine Preisfrage für unſere Leſer anläßlich der
Veranſtaltungen „Darmſtadt im. beſten Licht”
(Zur Beurteilung kommen alle Inſerate der hieſigen Firmen.)
En der heutigen Nummer findet der Leſer eine große
2 Anzahl von Anzeigen, die durch ihre gute Satzart und
künſileriſche Form beſonders wirken. Der Verlag des
„Darmſtädter Tagblatt” arbeitet ſeit langer Zeit daraufhin,
daß unſere Inſerenten ihre Anzeigen neuzeitlich geſtalten,
damit dieſe ſiets die Aufmerkſamkeit des Leſers erwecken.
Diesmal ſoll der Leſer das Urteil über die
wirkungs=
vollſte Anzeige fällen; die Größe einer Anzeige allein
ent=
ſcheidet nicht, ſondern die geſchickte und geſchmackvolle
Auf=
machung ſoll maßgebend ſein.
Unter den eingeſandten Stimmzetteln, lautend auf das
Inſerat, das die meiſten Stimmen erhalten hat, findet die
Ausloſung der nachſtehenden Preite ſtatt.
1 Preis
von Mk. 100.—
1 Preis
von Mk. 50.—
4 Preiſe
von jeMk. 25.—
Jeder Teilnehmer an dieſem Preisausſchreiben darf nur
ein Inſerat begutachten. Die Einſendung des
neben=
ſtehenden Zettels muß bis, ſpäteſtens 7. November,
abends 6 Uhr, erfolgen, und zwar in einem verſchloſſenen
Kuvert adreſſiert an den Verlag des „Darmſtädter Tagblatts”
mit der Autſchrift „Betrifft Preisausſchreiben‟
Am 21. November veröffentlichen wir im „Darmſtädter
Tagblatt” die Reſultate. Die Preisträger erhalten für obige
Beträge Gutſcheine ausgeſiellt auf Firmen ihrer Wahl, die
Teilnehmer des Anzeigenweitbewerbs waren. Gegen das
Ergebnis der Ausloſung iſt ein Einſpruch nicht möglich.
Von der Teilnahme an dieſer Preisfrage iſt das
ge=
ſamte Perſonal der L. C Wittſch’ſchen Hofbuchdruckere‟
ausgeſchloſſen.
Der Berlag des „Darmſtädter Tagblatt”
Von den in der Nummer vom 28. Oktober
ver=
öffentlichten Anzeigen halte ich das Inſerat
der Firma
für das wirkungsvollſie.
Name:
Adreſſe:
Sefor Roetzsch, Direktor
der Eirma Londres, Rio de
Janeiro (Brasilien)
Die Spitzenleistungen der Reemtsma=
Werke sind die
REEMTSMNA
ElGARETEN
*
(T.Bln, 8893
[ ← ][ ][ → ]Seite 12
Sonntag, den 28 Oktober 1928
Nummer 300
Zur Milchhoffrage.
Von Dr. med. Bernet, Darmſtadt.
* Zwei Geſichtspunkte ſind es, unter denen die Errichtung eines
Zentral=Milchhofes betrachtet werdem kann: ein hygieniſcher und ein
finanzieller.
Was die hygieniſche Frage betrifft, die hauptſächlich den Arzt an=
Geht, ſo iſt in der Paſteuriſierung der Milch in einer Zentralſtelle unter
gewiſſen Umſtänden tatſächlich ein hygieniſcher Vorteil zu erblicken,
näm=
lich dann, wenn die Milch von ſehr weit her bezogen wird und ſich daher
auf dem Transport Bakteriem in einem ſchädlichen Ausmaß vermehrt
haben können. Dies trifft vor allen Dingen für Induſtrieſtädte mit
hoher Bevölkerungszahl und wenig ländlicher Umgebung zu. Dieſer
Vorteil der Paſteuriſierung wird aber durch die Vernichtung der in der
Milch enthaltenen Vitamine und den durch die Paſteuriſierung bedingten
ſchlechten Geſchmack teuer erkauft. Iſt zudem die Weitergabe der Milch
nicht einwandfrei, erfolgt z. B. die Abfüllung durch einen ſogenannten
Bazillenausſcheider, ſo kann dieſer einzige Vorteil in einen viel
ſchwere=
ven Nachteil umgewandelt werden, da ja alsdann nicht nur, wie bei
dezentraliſierter Milchbelieferung, einzelne Häuſerblocks infiziert
wer=
den, ſondern es kann die Ausſtreuung einer Infektion
über die ganze Stadt erfolgen. Dazu kommt noch, daß durch
die Paſteuriſierung die Milchſäurebakterien abgetötet werden,
die bei dem kurzen Aufkochen, wie es im Haushalt üblich iſt,
lebens=
fähig bleiben und bei längerem Stehen durch die natürliche Säuerung
imſtande ſind, beiſpielsweiſe Typhus und
Paratyphus=
bazillen abzutöten. Man ſieht alſo, daß eine, wenn man ſo
ſagen darf, ſterile Milch auf dieſem Wege jedenfalls nicht abſolut ſicher
gewonnen werden kann.
Als Nachteile will ich nochmals kurz aufführen:
1. der ſchlechte Geſchmack der paſteuriſierten Milch:
2. die Vernichtung der in der Milch enthaltenen Vitamine;
3. die Vernichtung der Milchſäurebakterien.
Durch letztere wird die Gewinnung einer Dickmilch unmöglich oder
voch mit ſehr viel Umſtändlichkeit verknüpft.
In den acht Jahren, die ich nunmehr in Darmſtadt tätig bin, iſt
mir eine Erkrankung durch direkte Milchſchädigung überhaupt noch nicht
vorgekommen, ebenſowenig anderen Kollegen, mit denen ich hierüber
ſprach. Auch die Herren Dr. Sachs und Schefers verſichern mir, was
auch meine Erfahrungem beſtätigen, daß die Darmerkrankungen
der Säuglinge in den letzten Jahren eine dauernde
Verringe=
vung erfahren haben, ſo daß man wohl ſagen kann, daß die zurzeit
hier beſtehende Milchbelieferung einwandfrei iſt.
Es iſt merhwürdig, daß man ſtädtiſcherſeits Mißſtände” als einen
Grund zum Milchhofzwang anführt. Die beſtehenden
Nahrungsmittel=
geſetze geben bei pflichtgemäßer und häufiger Entnahme von
Milch=
proben genügend Handhaben, um Milchfälſchungen zu unterbinden,
wenn die ausfühnende Behörde nicht verſagt.
Zuſammenfaſſend iſt zu bemerken, daß die beſtehenden Verhältniſſe
durchaus nicht geändert zu werdem brauchen, da vom hygieniſchen
Stand=
punkt aus eine Verbeſſerung der derzeitigen Milchbelieferung nicht zu
erwarten iſt. Ich glaube aber auch, daß, von rein ärztlich=
ſozia=
ler Seite betrachtet, die Milchhoffrage zweifellos mit einer
Verteue=
rung verbunden iſt. Die Milchpreiſe erhöhen ſich, nach Auskünften,
die von verſchiedenen Seiten eingeholt wurden, um etwa 5 Pfg., das
macht bei kinderreichen Familien im Monat einen immerhin größeren
Betrag aus. Wenn man als Arzt ſieht, wie in der heutigen Zeit der
Erwerbsloſigkeit gerade an Nahrungsmitteln geſpart wird, muß man ſich
erſt recht die Frage vorlegen, ob wegen eines ungewiſſen
Vor=
teils die Einführung eines Milchhofzwanges gerechtfertigt iſt,
und dies um ſo mehr, als der Etat der Wohlfahrtspflege der Stadt
Darmſtadt größer iſt als der von Mainz und Offenbach
zuſammengenom=
men. Zu bedenkem iſt auch, daß zurzeit die Milch frei Haus geliefert
wird, daß aber bei Einführung eines Milchhofs die Milch doch wohl
dort oder in Geſchäften abgeholt werden muß. Dies bedeutet wieder
eine unnötige Belaſtung älterer Perſonen und aller Werktätigen.
Auch vom ſozialen Standpunkt iſt daher die Milchbelieferung durch
eine verteuernde Zentralſtelle abzulehnen. Will man in dieſer Hinſicht
überhaupt etwas tun, ſo ſoll man die beſtehenden geſetzlichen
Beſtim=
mungen emtweder weiter verſchärfen oder häufiger anwenden.
Wie Darmſtadt ſpart.
Aus der Entwicklung des Sparverkehrs bei der Städtiſchen
Spar=
kaſſe Darmſtadt ergibt ſich mit erfreulicher Deutlichkeit, daß weite
Schichten unſerer hieſigen Bevölkerung wieder Vertrauen zu ihrer
Sparkaſſe gewonnen haben und ſparen. Die Ueberzeugung hat ſich
wieder durchgeſetzt, daß unſere wirtſchaftliche Notlage allein durch
Sparen überwunden werden kann. In welchem Maße die
Entwick=
lung des Sparverkehrs ſtattgefunden hat, möge aus folgenden Zahlen
hervorgehen. Es betrugen:
die Bahl der Spareinleger:
am 1. 1.
am 1. 1.
am 1. 1.
am 1. 1.
am 1. 1.
am 1. 10.
1924
1925
1926
1927
1928
1928
163
9809
14 484
18576
24 294
28 213
der Betrag der Spareinlagen:
rund 10 000 Mk.
1740 000 Mk.
5 225 000 Mk.
8 405 000 Mk.
12600 000 Mk.
rund 17300 000 Mk.
Dieſe Zahlen ſprechen für ſich ſelbſt. Es geht daraus hervor, daß
die Städtiſche Sparkaſſe ihre Hauptaufgabe — Pflege und
För=
derung des Sparſinns — mit größtem Erfolg ihre
Aufmerk=
ſamkeit widmet.
Die Summe der Spareinlagen am 1. Oktober 1928
mit 17,3 Millionen Mark beträgt jetzt faſt 45 Prozent des
Friedensſtandes von 38,6 Millionen Mark.
Bei der Zahl der Spareinleger iſt der Zuwachs
verhältnis=
mäßig noch größer. Die Einlegerzahl betrug am 1. Januar 1914:
49 406. Da am 1. Oktober 1928 bereits wieder neue Sparer
vorhan=
den waren, ſind jetzt ſchon wieder
rund 57 Prozent der Sparerzahl aus der Friedenszeit
erreicht worden. Bei einer Einwohnerzahl von rund 90 000 Perſonen
(Erwachſene und Kinder) ergibt ſich, daß jetzt ſchon wieder
durchſchnitt=
lich hier in Darmſtadt faſt auf jeden 3. Einwohner ein
Spar=
buch entfällt.
— Landwirtſchaftliche Schule zu Darmſtadt. Der 63. Lehrgang wird
am Montag, den 5. November, vormittags 9 Uhr, eröffnet.
Aufge=
nommen werden Schüler, die ſpäteſtens Oſtern 1927 aus der Volksſchule
entlaſſen worden ſind. Mögen die verſchiedenen Aufrufe und
Bekannt=
machungen auf guten Boden gefallen ſein, damit der Beſuch der Landw.
Schulen ein recht guter werde. Das Schulgeld beträgt für Heſſen 30 RM.
Die Unterrichtsſtunden ſind ſo verteilt, daß um 13 Uhr die Heimfahrt
angetreten werden kann.
ADOLF GEIGER
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Filialen: Wenckstraße 22
Wittmannstraße Nr. 2
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ArbeiteningroßerAus-
wahl / Herren-Artikel
— Gymnaſtik=Kurſus für Herren. Zur Ergänzung der gymnaſtiſchen
Kurſe hat die Volkshochſchule nun auch einen Kurſus für Herren
ein=
gerichtet. Zur Anwendung kommt das Syſtem Dr. Bode. Dieſer
Kurſus findet ſtatt in der Turnhalle der Viktoriaſchule Montags von
21—22 Uhr. Er wird geleitet von Dipl.=Lehrerin Gretel Pfuhl.
An=
meldungen zur Teilnahme werden entgegengenommen in der
Ge=
ſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17.
Die Neuheiten der Berliner
F unk-Ausstellung i Aadie
Lautsprechern, Netzanschlaß-
Geräten, Metzanschluß-
Emp-
fängern und alle
hochwerti-
gen Batterie-Empfangsgeräte
sind eingetroffen.
3 Röhren-Bezirks-
Emp-
fänger. ....
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Betriebsfertige Anlage
mit Lautsprecher. . . . . . ca. 90.00
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Spulen t. kl. u. große Wellen bis zu 450. Zubehör.
Lassen Sie sich unverbindlich beraten.
Wir geben Ihnen gerne Auskuntt.
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C. Boßler & Co., G. m. b. H.
Ernst-Ludwigstr. 14, Telephon 2140.
— Schloß=Kaffee. Vielen umlaufenden Gerüchten zufolge erklären
wir hierdurch, daß das Schloß=Kaffee weder verkauft noch vermietet iſt,
ſondern in der bekannten Weiſe weitergeführt wird, und bitten wir
darum das hieſige Publikum, uns das bisher dargebrachte Wohlwollen
weiterhin zu erhalten. Gleichzeitig weiſen wir auf die anläßlich der
Werbewoche ſtattfindenden Veranſtaltungen hin. (Näheres ſiehe Anz.)
So wird
bei uns geſpart!
Die Spareinlagen betrugen:
am 1. Januar 1924 — rd.
„ 1925 — rd.
1926 — rd.
1927 — rd.
1928 — rd.
10.000 M.
1.740.000 M.
5.225.000 M.
8.405.000 M.
12.600.000 M.
1. Oktober 1928 — rd. 17.300.000 m.
17,3 Millionen Mark
Städt. Sparkaſſe Darmſtadt
Fennd
Sparkaſſe und Weltſpartag. Die Sparkaſſe macht ihre
Ein=
leger an dieſer Stelle darauf aufmerkſam, daß aus Anlaß des
Weltſpartags am Dienstag, den 30. Oktober 1928,
die Einlagenkaſſen von 8½ Uhr vormittags bis
7 Uhr abends ununterbrochen geöffnet bleiben.
*Polfskonzert des Vol’schors Darmſiadt.
Im großen Saale des Städtiſchen Saalbaus, der bis aufd
letzten Platz gefüllt war, führte Profeſſor Noack, der zi
bewußte Leiter und Erzieher dieſer hoffnungsvollen Chorverei
gung, zwei Chorwerke auf, für deren Wahl allein ihm ſch
Dank gebührt. Die Muſik zu Schuberts „Roſamunde” erkla
und „Die erſte Walpurgisnacht” von Mendelsſohn=Barthol
Von der „Roſamunde” ſind ja die Orcheſterzwiſchenſpiele, i
beſondere der Zwiſchenakt II bekannt. Die Geſänge beſtehen a
einer Romanze für Altſolo und Geiſter=, Hirten= und Jägerch
Die Romanze, in ihrer ſüßen Wehmut, mit ihrer innigen Me
die, iſt echter Schubert, und die Holzbläſerbegleitung erhöht
ſanft elegiſche Stimmung des Stückes. Von den drei Chören v
dient der „Geiſterchor” zuerſt genannt zu werden; er erinnert
ſeiner ernſten Feierlichkeit an die Prieſterchöre der „Zauberflöt
Ein entzückendes Stück Schubertſcher Grazie iſt dann der Hirte
chor, ſo frühlingswarm und jugendfroh, daß ſogar der friſ
Jägerchor in der Wirkung nicht damit Schritt halten kann. Z
Höhepunkt des Abends wurde aber die Wiedergabe der Mende
ſohnſchen Ballade „Walpurgisnacht” (Text von Goethe). Di
Klänge, mit welchen die Druiden „Allvater loben”, die Klage
„Frau aus dem Volke”, die Wächter= und Prieſtergeſänge und
Chöre ſind heute noch friſch und lebendig, das Orcheſter unt
malt, namentlich in der Ouvertüre, ſo plaſtiſch und
anſchaul=
daß das Werk auch heute noch wirkt wie früher, wo es zu M0
delsſohns populärſten Kompoſitionen zählte. Vor dieſen beid
Hauptwerken des Abends ertönte der „Sängerſpruch” von Ju
Goslar und die „Beherzigung” von Reichardt (1792—1814).
Chorleiſtung war im ganzen genommen ſo, wie man es nach d
früheren, ſo verheißungsvoll verlaufenen Konzerten des Vol
chores erwarten durfte, erwarten mußte. Es iſt hocherfreulich,
ſehen, mit welchem Ehrgeiz hier gearbeitet wird. Dieſer gemiſc
Chor iſt nicht einmal ſehr zahlreich (ich ſchätze ihn auf höchſte
140 Perſonen), aber was er jetzt ſchon leiſtet, das läßt einen
freuen auf das, was er noch leiſten wird. Zu Beginn ſchienen
Damen und Herren nervös — begreiflicherweiſe —, und d
„bängliche Schwanken” in der „Beherzigung” war auch in d
Stimmen bemerkbar; dann aber ſang ſich der Chor frei, und n
ſchon die Tonſchönheit, die Tonreinheit der Männerſtimmen
Schubertſchen „Geiſterchor” hervorragend, war die blühen
Friſche des gemiſchten Chores im „Hirtengeſang” erfreulich,
ſteigerte ſich die Chorleiſtung in der „Walpurgisnacht” bis zu
Höhepunkt „Kommt mit Zacken und mit Gabeln”, den geſung
wurde, wie ihn der routinierteſte Chor nicht beſſer, nicht präzi
und temperamentvoller hätte ſingen können, und die Chorw
kung hielt in unverminderter Stärke bis zum Schluß des Werk
dem mächtigen „Die Flamme reinigt ſich vom Rauch”, an.
kam das Werk dank der trotz verhältnismäßiger Kleinheit 4
Partien doch vorzüglich ausgewählten Soliſten (Frau Kuhi
Liebel und die Herren Hans Hoefflin, Hans Komre
und Peter Schäfer), dank dem mit ſichtlicher Freude ſpielend
Landestheaterorcheſter und dank der Gediegenheit 4
Chorleiſtung zu einer wirklich ſchönen Wirkung. Profeſſor No
leitete das Ganze mit gewohnter Ueberlegenheit. Insbeſonde
die Art und Weiſe, wie er die „Walpurgisnacht” anpackte u
ſteigerte, hat mir imponiert. Ich könnte ja ſagen, daß ich bei ?
Ouvertüre zu „Roſamunde” gerne ein beſchwingteres Tempo
ſehen hätte, aber ich werde mich ſchwer hüten, wegen dieſer Dau
mit einem ſo mächtigen Manne anzubinden.
Man verließ das Konzert in dankbarſter Stimmung u
hatte dann Gelegenheit, in der Garderobe des Saalbaues ei
O.
zweite Walpurgisnacht zu erleben.
Selehoie Sent ſent desser
In den meiſten Haushaltungen iſt eine Nähmaſchine vorhanden —
aber faſt immer ohne beſondere Leuchte.
Eine Leuchte mit einer Osram=Nählicht=Lampe macht aber die
Näharbeit leichter. Sorgen Sie alſo dafür, daß Sie auch an der
Nähmaſchine elektriſches Licht haben.
Osram=Nählicht=Lampen ſind in allen Fachgeſchäften erhältlich.
— Außergewöhnliche Kraftpoſtfahrten während der Darmſtäd=
Werbewoche. Anläßlich der vom 29. Oktober bis 4. November un
dem Stichwvort „Darmſtadt im beſten Licht” hier ſtattfindenden Wer
woche werden folgende außergewöhnlichen Kraftpoſtfahrten unter (
hebung der gewöhnlichen Fahrpreiſe ausgeführt: 1. Auf der Stre
Darmſtadt-Ober=Ramſtadt-Brandau: a) am 4. N1
eine Fahrt ab Darmſtadt Hauptbahnhof 13.25, an Ober=Ramſtadt P
14.05; ab Ober=Ramſradt Poſt 13.25, an Darmſtadt Hauptbahnhof 14.0
0) vom 29. Oktober bis 4. November täglich eine Fahrt ab Bkande
15.05 Uhr, an Darmſtadt Hbf. 16.35, ab Darmſtadt Hbf. 22.30,
Brandau 0.07 Uhr; am 4. November verkehrt die Fahrt ab Darmſte
22.30, an Brandau 0.07, eine Stunde ſpäter. — 2. Auf der Stre
Darmſtadt-Kornſand (Fähre): a) am 4. November eine Fal
ab Darmſtadt Luiſenplatz 15.00 Uhr, an Kornſand Fähre 15.55,
Kornſand Fähre 16.00, an Darmſtadt Luiſenplatz 16.55 Uhr; b) ve
29. Oktober bis 4. November täglich eine Fahrt ab Darmſtadt Luiſe
wlatz 23.00 Uhr, an Fähre Kornfand 23,55, ab Fähre Kornſand 04
an Darmſtadt Luiſenplatz 0.55 Uhr.
— Ausſtellung Mathildenhöhe der Intereſſengemeinſchaft fortſchri
licher Künſtler Heſſens. Wir weiſen ſchon jetzt darauf hin, daß
Ausſtellung auf der Mathildenhöhe trotz des ſchönen Geſamtergebniſſ
und des dauernd lebhaften Beſuches nur noch bis zum 15. No
geöffnet iſt. Außer einer Reihe von Verkäufen, die noch vor de
Abſchluß ſtehen, ſind bis jetzt insgeſamt 14 Oelgemälde, 4 Aquarel
5 Graphiken und 2 Plaſtiken verkauft worden. Der Katalog iſt berei
ſeit einer Woche ausverkauft; der Reſtbeſtand von 20 Exemplare
der zurückgehalten wurde, wird gegen Hinterlegung von 1 Mk. zu ein
Leihgebühr von 20 Pfg. an die Beſucher der Ausſtellung verliehe
(Näheres ſiehe Anzeige.)
Tageskalender für Sonntag, den 28. Oktober 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 19,30 Uhr, Ende 22 ul
I 5: „Tosca‟. — Kleines Haus vormittags 11 Uhr: Tolſtoi=Feie
abends 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr, Zuſatzmiete III (3): Dame K
bold”. — Orpheum, nachm. 15½ Uhr und abends 2 (Uhr: „2
himmelblaue, Bettſtatt”, — Konzerte: Schloß=Kaffee Kaff
Rheingold, Hotel Schmitz, Reichshof, Reſtaurant Bender Alte. Po
Rheingauer Weinſtube, Rummelbräu, Weinhaus Maxim, Kaffee Kaſſt
Sportplatzkaffee, Bürgerhof, Frankfurter Hof, Zur Kanone, Reich
krone, Perkeo, Hotel=Reſtaurant z. Poſt, Hauptbahnhof=Reſtaurat
Zum Rhönring, Hotel Prinz Karl, Reſtaurant Sitte, Weinſtucbe zu
Kaplan, Bockshaut. — Bürgerhof, nachm. 16 Uhr. Verein eher
Jäger zu Pferd: Herbſtfeſt. — Kinovorſtellungen: Heli
Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
LFABRIK UND TEPRIC
WILHELMINENSTRASSE 2S
Nummer 300
Aus den Parteien.
Reichstagsabgeordneter Dingeldey zur politiſchen Lage.
In einer hervorragend gut beſuchten Verſammlung der Ortsgruppe
rrmſtadt der Deutſchen Volkspartei ſprach dieſer Tage
rr Reichstagsabgeordneter Dingeldey über politiſche
Gegen=
rtsfragen. Der Redner führte unter anderem aus: Unſere
Außen=
litit ſtehe ſeit fünf Jahren unter dem Zeichen der Entſagung. In
nf ſei nun erſtmalig die Näumungs= und Reparationsfrage
offi=
ell vor das Forum der Mächte gebracht worden. Die beiſpiellos
sfallende Rede Briands als Antwort auf Reichskanzler Müllers
Auf=
ten habe dabei mit poſitiver Sicherheit ergeben, daß der Traum der
nksparteien, mit dem ſie die Wahlkämpfe beſtritten, daß eine
Links=
tierung fich d.s beſonderen Vertrauens der Gegenſeite erfreuen
rde, irrig geweſen ſein. Man müſſe erkennen, daß
die Außenpolitik nicht eine Angelegenheit der Parteipolitik,
ſondern eine Lebensfrage des ganzen deutſchen Volkes ſei.
e Genfer Verhandlungen ſeien trotz allem nicht ergebnislos für uns
=laufen. Die großen zu löſenden Fragen ſollen in einer
Sachver=
nöigenkommiſſion gelöſt werden. Die daneben von Frankreich
ge=
inte Vergleichskommiſſion, die unter Umſtänden über 1935 hinaus ein
mdes Organ auf deutſchem Boden erhalten wolle, werde einmütig
n allen Parteien abgelehnt. Man halte unter allen Umſtänden
da=
n feſt, daß Deutſchland ein Recht auf die Räumung der beſetzten
biete habe. Man müſſe auch verlangen, daß die Räumungsfrage
abhängig von der Reparationsfrage gelöſt werde. Eine Preisgabe
3 Transfer=Schutzes, der ein wirkſames Schutzmittel zur Erhaltung
ſerer Währung darſtelle, komme nur in Frage, wenn eine andere
rke Gegenleiſtung die Erhaltung der Währung gewährleiſte; zwar
gegenüber den weiteren Verhandlungen äußerſte Skepſis am Platze,
mer wieder müſſe man jedoch die Frage aufwerfen, ob eine andere
ißenpolitik überhaupt möglich ſei? Deutſchland ſei für die
Verſtän=
jungspolitik eingetreten, weil es angeſichts der weltpolitiſchen
Entwick=
ig erkenne, daß ein friedliches Zuſammenarbeiten der europäiſchen
Staa=
r eine unbedingte Notwendigkeit ſei. Streſemann habe deswegen in
igendem Maße die Anerkennung weiteſter Kreiſe in Deutſchland für
ne Politik gefunden, weil man erkannt habe, daß es andere Wege
cht gäbe. Könne man wirklich (wie etwa Graf Weſtarp) ernſthaft
auben, daß ein Schutz= und Trutzbündnis mit den Kleinſtaaten die
egnerſchaft der großen Nationen kompenſieren könne? Eine ſtärkere
nlehnung an Muſſolini verlange zuviel von Deutſchlands nationaler
ntſagungsfähigkeit, da man ſich ausgerechnet mit dem Lande einigen
Ue, das das Deutſchtum in der brutalſten Weiſe knebele. Schließlich
irfe man doch nicht vergeſſen, daß die Bundesgenoſſenſchaft Italiens
9 ſchon einmal als überaus trügeriſch erwieſen habe. Deutſchland
wirtſchaftlich ſtark auf die Weſtmächte angewieſen und könne es nicht
f Experimente in ſeiner Außenpolitik ankommen laſſen. Die DVP.
lließe in dem Augenblick, in dem Streſemann wieder in ſein Amt
rückkehre, erneut die Reihen hinter ihm und hoffe, daß er für
Deutſch=
nd in den kommenden Verhandlungen das herausholen werde, was
enſchenmöglich ſei. — Die großen Aufgaben der Innenpolitik
ver=
ngten gebieteriſch die Herſtellung einer Regierung, die ſich auf eine
oße Mehrheit ſtütze und die Gewähr einer langen Dauer biete.
Nach=
m Hugenberg. Führer der Deutſchnationalen Partei geworden
ſehe die DVP. in voller Deutlichkeit erſt recht die Unmöglichkeit der
uſammenarbeit mit rechts. Wenn Hugenberg die rückſichtsloſeſte
ppoſition gegen den derzeitigen Staat verlange, ſo bedeute das die
usſchaltung der Deutſchnationalen Partei aus der aktiven
Gegen=
artspolitik. Auch der Stahlhelm habe ſeine hiſtoriſche Aufgabe, ein
ammelbecken der nationalen Elemente aus allen Parteien zu werden,
icht erfaßt und ſei Partei geworden.
So ergebe ſich zwangsläufig die Notwendigkeit des
Zuſammenarbei=
ns mit der Sozialdemokratiſchen Partei, deren Führerſchaft ſchon
euite vollkonmen ſtaats= und nationalpolitiſch eingeſtellt ſei, wie ja das
erhalten der ſozialdemokratiſchen Reichsminiſter zur
Panzerkreuzer=
age genugſam beweiſe.
Nachdem durch die hiſtoriſchen Ereigniſſe und den Sturz der
Dyna=
ien ein tiefer Einſchnitt in unſer Verfaſſungs= und
Verwaltungs=
ben geſchehen ſei, müſſe ernſthaft daran gegangen werden, auch im
aatlichen Daſein die Nationaliſierung eintreten zu laſſen, die die
Zirtſchaft ſchon habe. Es ſei ein Unding, daß jeder Miniſterpräſident
Sonntag den 28 Oktober 1928
zum Beiſpiel glaube, ſeine eigene Außenpolitik machen zu können.
Gerade dieſe Aufgaben der Verfaſſungs= und Finanzreform verlangten,
da ſie nur in Jahren gelöſt werden könnten, die Schaffung einer
Re=
gierung, die die Gewähr einer längeven Dauer biete.
Die Deutſche Volkspartei erhebe die Forderung, daß mit der
Großen Koalition im Reich auch die in Preußen geſchaffen werde. Man
dürfe ihr natürlich nicht etwa eine Preisgabe grundſätzlicher
Anſchau=
ungen zumuten. Das in Preußen beabſichtigte Konkordat ſei für ſie
unannehmbar, wenn es Beſtimmungen über die Schule enthalte. Die
DBP. hoffe, daß es in einem ſolchen Falle ſcheitern werde, denn ſie
habe noch ſo viel Vertrauen zur Demokratiſchen Partei, daß auch ſie
alles vermeiden werde, was einem Verrat liberaler Grundſätze
gleich=
käme. Sie verkenne allerdings nicht, daß der preußiſche Staat ein
gewiſſes Intereſſe an einem Vertrag mit der katholiſchen Kirche habe;
nach der Bulle vom Jahre 1821 habe der Staat ein
Mitbeſtimmungs=
recht bei der Ernennung der Biſchöfe; in der Verfaſſung ſtehe aber,
daß die katholiſche Kirche ſelbſt über ihre Angelegenheiten beſtimme.
Es beſtehe alſo die Gefahr, daß unter Umſtänden der Staat bei
wichti=
gen Ernennungen ausgeſchaltet werde. Kreiſe der evangeliſchen Kirche
ſtänden einem Konkordat nicht ganz unfreundlich gegenüber, weil ſie
glaubten, daß dieſelben Vorteile, die ein Konkordatsvertrag der
katho=
liſchen Kirche bringe, auch der evangeliſchen zufallen könnten. Man
möchte wünſchen, daß die evangeliſche Kirche in dieſer Frage eine
engere Fühlungnahme mit der Volkspartei herſtelle. Die Deutſche
Volkspartei in Heſſen habe es ſehr bedauert, daß ihre Landtagsfraktion
vor kurzem von der evangeliſchen Kirchenregierung nicht im geringſten
über die Schwierigkeiten der Pfarrerbeſoldung unterrichtet wurde.
Wenn es zu ſpät ſei, könne auch ſie nicht mehr helfen. —
Deutſchlands Lage ſei nach innen und außen ſchwierig und erfülle
mit ernſten Sorgen. Als verantwortungsbewußte Partei werde die
DBP. dem Staate ihre guten Dienſte zur Verfügung ſtellen und ſtets
beſtrebt ſein, die liberalen Ideen immer mehr durchzuſetzen.
Die Ausführungen des Abgeordneten Dingeldey fanden
außer=
ordentlichen Beifall. Herr Oberlandesgerichtsrat Altendorf dankte
ihm mit herzlichen Worten. — Eine Ausſprache wurde nicht gewünſcht.
Nicht vergessen!
Am Dienstag, den 20. Oktober 1928, ist
MellpAltäA.
Städtische Sparkasse Darmstadt
St 17 81
— Die gute Muſik. Ein ausgeſuchtes Quintett des Stadtorcheſters
ſpielt anläßlich der Werbewoche am Sonntag, den 28. Oktober, ab
19 Uhr, im Hauptbahnhofs=Reſtaurant. (Siehe Anzeige.)
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krill.
— Baſtlerbund der Sendung E. V. Zuſammenkunft im
Forſthaus Einſiedel gemeinſam mit der Ortsgruppe Ober=Ramſtadt des
Odenwaldklubs. Zahlreiches Erſcheinen mit Angehörigen dringend
er=
wünſcht. Abfahrt mit Omnibus, ab Theater 3 Uhr. Rückfahrt nach
Bedarf.
— Kameradſchaftlicher Verband der
Kriegsteil=
nehmer. Am Montag, dem 29. Oktober, abends 8 Uhr,
Monatsver=
ſammlung im Mathildenhöhſgal. Tagesordnung: „Unſere diesjährige
Weihngchtsfeier”.
— Tanzabend. Das im Hotel Prinz Heinrich,
Bleich=
ſtraße, ſtattfindende Konzert mit Tanz wird beſtens empfohlen.
— Reſtaurant Sitte, Karlſtraße 15. Anläßlich der
Werbe=
wohe „Darmſtadt im beſten Licht” finden Dienstag und Freitag, abends
8 Uhr, Unterhaltungskonzerte einer gewählten Abteilung unter
Lei=
tung des Herrn Matthias Weber ſtatt. Den Beſuchern wird
ange=
nehme Unterhaltung und Erholung geboten. (Siehe auch Anzeige.)
Seite 13
Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
21. Sonntag nach Trinitatis (28. Oktober).
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Der Kindergottes=
Sonſtige Gemeinſchaften.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den B8. Oktober, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Prediger
Nud=
nitzky. Um 11 Uhr Sonntagsſchule. Nachmittags um 4 Uhr
Bibel=
beſprechſtunde und Feier des heiligen Abendmahls. Prediger Rudnitzky.
Abends um 8 Uhr Jugendſtunde. — Mittwoch, den 31. Oktober, abends
8,15 Uhr; Bibel= und Gebetsſtunde. Prediger Rudnitzky. Zu allen
Ver=
ſammlungen jedermann herzlich eingeladen.
Epangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtraße 44. Sonntag, 28.
Okto=
ber, vorm. 10 Uhr: Prebigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr=
Predigt. Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendverein. Lebensbild von
Livingſtone. — Dienstag, abends 8,15 Uhr: Singſtunde für den
gemiſch=
ten Chor. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Frauenmiſſionsverein. —
Don=
nerstag, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt herzlich
einge=
laden. Prediger Sauer.
Die Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, vorm. 8 Uhr:
Gebets=
ſtunde. 10 Uhr: Heiligungs=Verſammlung. 11,30 Uhr:
Kindergottes=
dienſt. 3 Uhr; Wegweiſerunterricht für Kinder. 5 Uhr: Kinder=Heils=
Verſammlung. 7 Uhr: Freiverſammlung am Paradeplatz, 8 Uhr: Heils=
Verſammlung. — Montag, 8 Uhr: Jugendliga. — Dienstag, 8 Uhr:
Abſchiedsverſammlung von Kapitän Rudolph und Frau. — Mittwoch,
8 Uhr: Mitgliederverſammlung. — Donnerstag, 8 Uhr: Heim= und
Werbeabend. — Freitag, 5 Uhr: Kinderterſammlung, 8 Uhr:
Heili=
gungsverſammlug. Jedermann iſt eingeladen.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, 28. Okttober, 10 Uhr:
Gottesdienſt. 11,15 Uhr; Kindergottesdienſt. — Dienstag, 7,30 Uhr:
Mädchenvereinigung. 8 Uhr: Fraucnverein. — Mittwoch, 8 Uhr:
Kirchengeſangverein. — Freitag, 7,30 Uhr; Wartburgverein. — In der
Provinzial=Pflegeanſtalt Gottesdienſt 1,30 Uhr.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Nachm.: Dekanats=Miſſionsfeſt, Beginn des
Feſtgottes=
dienſtes 2,15 Uhr. Prediger Miſſionsinſpektor Pfarrer Schäfer=
Wies=
baden. Mitwirkung des Kirchenchors und Poſaunenchors der evangel.
Gemeinſchaft. Kollekte für Aeußere Miſſion. Nachverſammlung
un=
mittelbar nach dem Gottesdienſt in der Kinhe. — Montag:
Jugend=
dereinigung. — Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch: Jungmädchen.
verein.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen
nachmittags von 5—7 und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit. —
Am Sonntag: Chriſt=Königs Feſt. Vormittags von 6 Uhr an
Gelegen=
heit zur hl. Beichte. 7 Uhr Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe
Aus=
teilung der hl. Kommunion. 9,30 Uhr Hochamt und Predigt. Vorher
Austeilung der hl. Kommunion. Nachm. 2,30 Uhr Roſenkranz.
Werk=
tagsmeſſe 2. Stunden vor Schulbeginn, d. i. 347 Uhr, Roſenkranz bei der
hl. Meſſe, Dienstag abends 8 Uhr.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr
heil. Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in der
hl. Meſſe Austeilung der hl. Kommunion. Während der Schulzeit Diens
tags und Freitags ſ, Stunden vor Schulbeginn hl. Meſſe mit
Austei=
tung der hl. Kommunion in der hl. Meſſe. Vorher Beichtgelegenheft.
31. Oktober, 1. und 2. November,
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Mittwoch nachm. 5 und abend?
8 Uhr Beichtgelegenheit. Donnerstag, 1. November, Allerheiligen,
ge=
botener Feiertag. Morgens 6 Uhr: Beicht. 7 Uhr: hl. Meſſe mit hl.
Kommuwion. 9,30 Uhr: Hochamt und Predigt. Nachm. 2,30 Uhr:
feier=
liche Veſper, 3 Uhr; Beichtgelegenheit. Abends 8 Uhr: Predigt mit
Andacht. — Freitag, 2. November, Allerſeelen. 5,30 Uhr: hl. Meſſe mit
hl. Kommunion, 6 Uhr: Seelenamt für alle Verſtorbenen. 6,45 Uhr:
hl. Meſſe. Abends 8 Uhr: Andacht für die armen Seelen. In der
Allerſeelenoktav morgens Andacht für die armen Seelen in der hl. Meſſ=
6,45 Uhr, nur Dieustag und Freitag abends 8 Uhr.
Martinskapelle (Herdweg). 1. November, Allerheiligen, 8 Uhr
Meſſe mit Predigt. 2
vember, Allerſeelen: 347 Uhr: hl. Meſſe mit
hl. Kommunion.
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Aufwärts
2armſtadt im beſten Licht iſt ein ſtolzes Wort, welches man für die „Darmſtädter Werbewoche” gefunden hat. L(ach den
ichtfeſten ſo vieler anderer größerer Städte legte man in Darmſtadt bewußt den Wert der Deranſtaltung etwas mehr nach der kaufmänniſchen
Heite feſt, d.h. Darmſtadt ſoll ſich in ſeiner „Geſamtheit” im beſten Licht zeigen.
der Arbeits=Ausſchuß der Deranſtaltung hat in raſcher und energiſcher Arbeit die Werbewoche ermöglicht. Die Darmſtädter Geſchäftswelt
at ſich mit ihrem Derkauf vollkommen auf dieſe Deranſtaltung abgeſtimmt, und kann ſo mit einem Gelingen rechnen.
*s iſt der Wunſch der Stadtverwaltung, daß dieſe Werbewoche für jeden einen vollen Erfolg bedeutet, und daß ſie Anlaß zu einem weikeren
lufſtieg Darmſtadts in kommerzieller Beziehung gibt.
Ritzert, Bürgermeiſter.
Darmstadt wirbt
enn Heſſens Landeshauptſtadt bisher nicht dem Kranz der
2O Städte beigetreten iſt, die laut und vernehmlich ihren
Wer=
ruf in die Welt hinausſchallen ließen, ſo entſpricht das einer
Cra=
tion vornehmer Surückhaltung, die in allem und zu allen Seiten
eſſens ſchöne Reſidenzſtadt auszeichnete.
Eine Surückhaltung, die in ihrem vornehmen Lebendigſein —
as heißen ſoll, daß Darmſtadt ſowohl in ſeiner Verwaltung, wie
allen Kulturbeſtrebungen, die hier bodenſtändig geworden ſind,
ei aller Surückhaltung doch ſtets mitten im pulſierenden Leben
and und ſteht — Darmſtadt den Stempel einer Stadt
auf=
rückte, von der immer wieder geſprochen werden mußte, und die
gendwie Kulturſtätte in weiteſter Auslegung des Wortes war.
Wenn Darmſtadt nunmehr aus dieſer vornehmen
Surück=
altung heraustritt und den Verſuch macht, füt ſich zu werben, ſo
ſt das mit ſeiner traditionellen vornehmen
Surückhal=
ung durchaus vereinbar. Was andere Städte nach
zurzem Erkennen, kurzem Aufflammen irgendeiner
dee unternahmen, bedurfte hier weiſen Erwägens. Die
„Zurückhaltung in marktſchreieriſchem Propagieren iſt
7L vornehm und gut, ſie darf aber nicht zu völligem
Stil=
chweigen führen, wenn Heſſens Landeshauptſtadt ſich
n dem ſchweren Konkurrenzkampf, den die neue Seit
Freile,, ruch den Stadtverwaltungen auferlegte, behaupten wil.
Was für uns ſelbſt naturgemäße Selbſtverſtändlichkeit
ſt, die Catſache nämlich, daß die Stadt Darmſtadt in
eder Beziehung in Konkurrenz mit anderen Städten
ireten kann, und zwar auf allen Gebieten, bedarf hin
und wieder einer ſtarken Betonung nach auße hin.
Sein Licht ſtändig unter den Scheffel zu ſtellen, hieße
unklug handeln und ſich ſelbſt ſchaden.
Darum wirdt heute Darmſtadt. Es wirbt nicht in
marktſchreieriſcher Aufdringlichkeit, es bleibt vielmehr
auch in dieſem Werben in vornehmer Surückhaltung,
ohne aber zu unterlaſſen, die werbende Kraft, die von
dieſer Stadt ganz naturgemäß übergehen kann und
ausgehen muß, dem Unbekanntſein weiterer Kreiſe zu
entziehen und ſich einmal „im beſten Licht” zu zeigen.
Wenn andere Städte, bis hinauf zur
Neichshaupt=
ſtadt Berlin, Lichtfeſte veranſtalten, um ſich, im Licht”
zu zeigen, wenn dieſe Städte durch eine Reihe von
Tagen abends und nachts durch eine Flut künſtlichen Lichtes
weithin ſtrahlend, einladend zeigen wollen, was ihre Geſchäfte,
ihre Unterhaltungs= und Kunſtſtätten zu bieten vermochten,
ſo geht Darmſtadt darüber hinaus und will ſich dem Fremden,
wie auch dem Einheimiſchen, eine Reihe von Cagen
hindurch „im beſten Licht” zeigen. Darin liegt kein
Stolz und keine Ueberheblichkeit. Wir. Darmſtädter
ken=
nen unſere Grenzen ſehr gut. Darmſtadt und ſeine Bewohner,
und zwar alle Schichten der Bevölkerung, wiſſen aber
auch, daß es vieles gibt, was wir zu Gunſten des
Fremden=
beſuches aufzuweiſen haben und was viele andere Schweſterſtädte
zu übertreffen geeignet iſt. Nur mit dieſem Betonen, mit dieſem
Sich=einmal=zeigen will Darmſtadt werben. Im Stillen und
un=
bemerkt wirbt ſo Darmſtadt immer. Es iſt aber Notwondigkeit,
dieſem ſtillen Werben einmal keraftvollen und weithin fühlbaren
Ausdruck nach außen zu verleihen.
Für Darmſtadt wirbt ſeine zentrale Lage im Sentrum
der Umgebung, die ſein Werben hören ſoll. Für Darmſtadt wirbt
zu allen Seiten des Jahres ſeine von der Natur ebenſo
dankenswert, wie wundorbar bevorzugte Lage. Am Ausklang
oder auch am Eingang der Bergſtraße, inmitten eines Kranzes
herrlicher Laub= und Nadelwälder gelegen, hat Darmſtadt in
ſeinen Straßen und Plätzen eine Fülle gärtneriſcher
An=
lagen und Parks, die immer wieder die Bewunderung
aller Fremden erregen. Wie auf vielen anderen Gebieten, könnte
auch auf dieſem von muſtergültig und vorbildlich geſprochen
wer=
den. Für den Beſucher Darmſtadts worben ſeine ſchönen Straßen
und eine große Neihe wertvoller, architektoniſch hervorragend
ſchöner Bauten aus mehreren Jahrhunderten von Nenaiſſance
bis zur neuen Sachlichkeit. Ueberall, ſowohl in den modernen
Nepräſentations= und Geſchäftsſtraßen, wie in der Altſtadt,
fin=
det der Beſucher unſerer Stadt Feſſelndes und Intereſſantes.
Gür den Beſuch Darmſtadts wirbt ſeine
Geſchäfts=
welt. Es gibt in ganz Darmſtadt kaum noch ein geſchäftliches
Unternehmen, das ſich nicht trotz der ſchweren wirtſchaftlichen
Lage, die auf dem ganzen deutſchen Volk, auf der ganzen deut=
ſchen Wirtſchaft laſtet, zeitgemäß umgeſtaltet hat und ſeine
Ge=
ſchäftsräume ſo repräſentativ geſtaltete, wie es auch in
Groß=
ſtädten nicht beſſer lein kann. Wer die Straßen Darmſtadts
durch=
ſchreitet, wird immer wieder überraſcht ſein, nicht nur von der
Fülle deſſen, was Darmſtädter Geſchäfte zu bieten haben — in
keiner Großſtadt kann die Auswahl reichhaltiger ſein —,
ſon=
dern mehr noch von der vornehmen Art der Aufmachung und der
Ausſtellung, in denen das Dargebotene lich präſentiert. Das iſt
in Geſchäftshäuſern aller Branchen der Fall. Die Dame von
Welt, wie die Frau des Berufs, der Herr von Welt, wie
ſämt=
licher Berufsſtände finden in Geſchäftshäuſern der
Bekleidungs=
branche und auch des Luxus alles nur Denkbare. Gleich vornehm,
gleich reichhaltig und gleich repräſentativ ſind unſere
Lebensmit=
telgeſchäfte, auch die einzelner Spezialitätne. Bekannt und
weit=
hin berühmt ſind die Darmſtädter Möbelgeſchäfte. Dazu kommen
alle anderen einſchlägigen Geſchäfte für Wohn= und
Lebens=
bedarf. Es iſt eine durchaus unrichtige Annahme, daß man in
Großſtädten, auch wenn ſie nahe gelegen, billiger oder gar beſſer
kauft. Es wurde ſchon oft darauf hingewieſen, daß Qualität und
Preis immer im Einklang ſtehen müſſen, und daß in großen
Städten lehr oft die Speſen der einzelnen Geſchäfte erheblich
höher ſind wie hier, ſo daß alſo ein billigerer Verkauf gar nicht
möglich iſt. Die Darmſtädter Geſchäftswelt, inſonderheit der
Einzelhandel, ſtehen im Mittelpunkt der gegenwärtigen Werbung.
Sie bieten zur Erhöhung der eigentlichen Werbekraft den
Käu=
fern in den Tagen „Darmſtadt im beſten Licht” beſondere
Vor=
teile durch günſtige Preisgeſtaltung und darüber hinaus durch
ein intereſſantes und ausſichtsreiches Lotterieunternehmen, von
dem an anderer Stelle ſchon mehrfach berichtet wurde.
Mit den Geſchäften Darmſtadts wirbt auch Induſtrie
und Cechnik. Zwei gerade im heutigen Wirtſchaftsleben
un=
endlich wichtige Faktoren, die in Darmſtadt einen ſtarken und
fruchtbaren Nückehalt haben durch die Cechniſche Hochſchule, deren
ſtändig ſteigender Beſuch beweiſt, daß ſie für die Studierenden
zu den bevorzugteſten Hochſchulen in Deutſchland zählt.
Jür Darmſtadt werben Kunſtſtätten, die ihren Ruf
durch Jahrhunderte bewahrt und auch in der Gegenwart
modernſten Anſprüchen angepaßt, behaupten. Kunſt
und Cheater iſt ein beſonderer Aufſatz in dieſer
Num=
mer gewidmet. Erinnert ſei an dieſer Stelle daran,
daß auch für die Kunſt des Volkes, das Cheater des
kleinen Mannes, das Kino, ein Palaſt in Darmſtadt
entſtand, der mit Necht wohl als der ſchönſte Heſſens
bezeichnet wird. In den Werbetagen ſind außerdem
zwei große Ausſtellungen den Beſuchern Darmſtadts
geöffnet. Im Olbrichtempel auf der Mathildenhöhe
ſtellt die moderne Kunſt in einer Qualität aus, die die
der letzten Jahre weit übertrifft, und in der Kunſthalle
am Pheintor iſt einer heſiſchen Künſtlerin eine
Ge=
dächtnisausſtellung gewidmet.
Für Darmſtadt werben die Cageszeitungen.
Gut geleitete Blätter, die lich ihrer kulturellen
Auf=
gaben voll bewußt ſind. Das „Darmſtädter Cagblatt”,
tritt beſonders in den Werbetagen hervor mit einem
Anzeigenwettbewerb, an dem nicht nur die Inſerenten,
londern auch alle Leſer teilnehmen können.
Für Darmſtadt werben zahlreiche vorbildlich
ge=
leitete Gaſtſtätten: Hotels, Gaſtwirtſchaften,
Kaffeehäuſer, vornehm gediegene Konditoreien uſw.
Die Darmſtädter Gaſtſtätten ſind leit langem weithin
bekannt durch die vorbildliche Art, wie ihre Inhaber
ihre Pflicht der Allgemeinheit gegenüber auffaſſen.
Einwandfreie Bedienung, beſte Qualität des
Gebote=
nen und eine Preisgeſtaltung, die ſich mit kleinſtem Nutzen
be=
gnügt, geſtalten den Aufenthalt in Darmſtadts Gaſtſtätten
ange=
nehm. Sie bieten auch dem Anſpruchsvollen Unterhaltung mancher
Art, und unſer neueſtes Hotel, die „Craube”, hat ſeinen
jahr=
hundertealten Ruf ſeit der kurzen Seit des Umbaues aufs neue
im In= und Ausland gefeſtigt.
Für Darmſtadt wirbt endlich die geſamte Bürgerſchaft.
Eine Bürgerſchaft, die ſich von der der Großſtädte angenehm
darin unterſcheidet, daß ſie nicht für ſich lebt, ſondern regſtes
In=
tereſſe an dem geſamten Leben des Gemeinweſens nimmt. Eine
Bürgerſchaft, die ſich ihrer großen und ſchönen Aufgaben, Ceil
einer Volksgemeinſchaft zu ſein, ſtets bewußt iſt. Gaſtfrei und
freundlich gegenüber dem Fremden, haben Darmſtädter Bürger
oft, ja bei jeder Gelegenheit bewieſen, daß ſie zu den Menſchen
gehören, die das Herz auf dem rochten Fleck haben. Daß ſie die
Segnungen zu ſchätzen wiſſen, die ein gut geleitetes Gemeinweſen
ihnen gibt, daß ſie aber niemals kritiklos ales hinnehmen, vor
allem nicht das, was ihr ausgereiftes Verantwortungsgefühl als
nicht im Intereſſe des Gemeinweſens liegend erkannt hat.
So könnte noch unendlich viel mehr Werbendes hier
ange=
führt werden. Wir wollen uns begnügen mit der
Schlußfeſtſtel=
lung, die alles umfaſſen ſoll: Darmſtadt wirbt!
Max Streeſe.
Etwas von der erſten Darmſtädter Hofkapelle
und dem erſten Kapellmeiſter.
Man hat in Darmſtadt zu allen Seiten Muſik geliebt, Muſik
gehegt und dieſelbe gepflegt. Landgraf Ludwig V. (1596—1626),
ein Sohn Georgs I., dem von ſeinem Vater der weitere Ausbau
der Stadt beſonders ans Herz gelegt worden war, ließ ſich auch
die Pflege der Muſik angelegen ſein. Ludwig V., der ein großer
Freund der Auſik war, und in ſeiner Jugend ſelbſt die „
Prae=
cepta Muſices” ſtudierte und manches „Menuettlein mit Noten
und Cext” ſingen lernte, hatte eine ſogenannte Kapellſchule, an
deren Spitze ein italieniſcher Kantor und Magiſter, namens
Her=
mani, ſtand. Dieſe Kapellſchule beſtand aus ungefähr 16 Knaben,
die in allen Ceilen der Muſik Unterricht erhielten, und bei den
Muſiken im Schloß, hauptſächlich aber bei den Gottesdienſten,
nach Kräften mitwirken mußten. Eine ſtrenge Verordnung des
Landgrafen, die heute die Muſikter ſehr eigenartig anmuten
würde, ordnete die Cätigkeit und das Leben der „Kapelljungen
und Hofmuſiktanten”. Nachdem ſie morgens mehrere Stunden die
Cheorie der Auſik tüchtig ſtudiert hatten, durften ſie ſich zur
Erholung auf „blaſenden Inſtrumenten und Crommeln üben”.
Die übrige Seit, zwiſchen den zwei täglichen Mahlzeiten und den
etwaigen Muſikaufführungen im Schloſſe, mußten mit Leſen der
Bibel und des Katochismus Luthers ausgefüllt werden.
Kapell=
meiſter, Muſikanten und Kapelljungen trugen die fürſtliche
„Livrey”.
An einem Majabend des Jahres 1617 ſoll es geweſen ſein,
da ein junger Mann von etwa 28 Jahren durch das öſtliche
Stadttor Darmſtadts einzog und im „Wilden Mann”, damals
einer der erſten Gaſthöfe der Neſidenz, Herberge bezog. (Das
Gaſthaus „Zum wilden Mann” was das Haus Große Ochſengalſe
Nr. 21—25, heute Möbelhandlung Kunkel.) Neben einer kleinen
Habe, einem Päckchen, trug er über dem Nücken einen ſonderbar
geformten länglichen Kaſten. Dieſer Wanderer war ein
reiſen=
der Virtuoſe, ein Sänger und Lautoniſt namens Herbſt aus
Nürn=
berg. Nachdem der junge Muſikus in der Herberge die
muſika=
liſchen Verhältniſſe am Darmſtädter Hofe erkundet hatte, wagte
er ſein Glück. Am andern Morgen wurde der Landgraf durch
eine angenehme ſonore Baßſtimme überraſcht, die von
kunſt=
vollem Saitenſpiel unterſtützt, aus ſeinem Vorgemach zu ihm
ertönte. Der Muſikant erhielt als Belohnung einen Goldgulden
und wurde aufgefordert, am nächſten Sonntag ſich in der
Hof=
kapelle hören zu laſſen. Der Landgraf beſchloß, den fahrenden
Muſikanten an ſeinem Hof zu behalten. So kam der junge Mann
vom „Wilden Mann” in das Schloß und bezog eine der alten
Dachkammern, zog fürſtliche Kleidung an und gehörte zu den
„Hof=Muſikanten”. Durch den Eintritt Herbſts erhielt dieſe
Genoſſenſchaft bald einen größeren Wirkungskreis und eine andere
Jorm. Herbſt war nicht nur ein Meiſter auf der Laute und im
Geſang, ſondern auch faſt auf allen damals üblichen
Blasinſtru=
menten, er ſetzte manche mehrſtimmige Geſänge und Muſiken und
trat durch deren Einſtudieren bald an die Spitze der
Hofmuſikan=
ten. Nach Jahresfriſt hatte der Darmſtädter Hof eine
Kapell=
muſik, die jede Stimme, vokal wie inſtrumental, mehrfach beſetzen
konnte, und im Stande war, jedmögliche Muſik auszuführen. So
ſtand die edle Kunſt der Muſiſe am Hofe zu Darmſtadt in
ſchön=
ſter Blüte, bis der 30jährige Krieg mit ſeinen Schrecken auch
über Darmſtadt hereinbrach. 1621 drangen die Scharen
Mans=
felds in Darmſtadt ein, führten den Landgrafen und ſeinen
jüng=
ſten Sohn Johann als Gefangene fort. Ein Ceil der Muſiker
verließen den Hof, um anderwärts ein Unterkommen zu ſuchen.
Der Landgraf kam bald wieder auf freien Suß, da aber die
Opfer des Krieges eine ſtarke Einſchränkung verlangten, ging die
Darmſtädter Hofkapelle dem Schickſal ihrer Auflöſung entgegen.
1622 ſandte der Kapellmeiſter Herbſt dem Landgrafen Philipp
von Butzbach zu deſſen 41. Geburtstag ein „muſikaliſches Concert
in fünf Stimmen” und ſuchte mit dem Neſt der Kapelle, die auf
neun Mann zuſammengeſchmolzen war, jedoch „gut zu muſicieren,
vokal wie inſtrumental” verſtand, in deſſen Dienſt zu kommen,
Landgraf Phlipp wies das Anerbieten jedoch ab. Im Dezemder
1622 wurde das geſamte muſikaliſche Inventarium, 60
muſika=
liſche Bücher nebſt den dazu gehörigen Stimmen, 24 Inſtrumente,
Geigen, Sinken, Crommeln, Poſaunen uſw. dem Baſſiſten und
Kammer=Laguaien Neich zur Aufbewahrung überliefert, und am
Neujahrstag 1624 erfolgte die Auflöſung der Hofkapplle ſamt
der Kapellſchule.
Herbſt ging mit dem Neſt ſeiner Muſiker nach Frankfurt, wo
er durch Aufſpielen bei Hochzeiten und lonſtigen Feſten ſeinen
Unterhalt fand; er erwarb ſich im Laufe der Jahre die Gunſt der
Stadtoberen, und wurde 1628 zum „erſten Stadtmuſikanten und
Kapellmeiſter” mit einem feſten Gehalt ernannt. Als ſolcher
wirkte er bis 1641 in Frankfurt. Danach beſam er einen Nuf
von ſeiner Vaterſtadt Nürnberg als Kapellmeiſter, dem er Folge
leiſtete und blieb daſelbſt bis 1650. Im Jahre 1642 gab er ein
kleines Werk heraus, das bei Jeremias Dümmler in Nürnberg
erſchien: „Muſica Practica ſive inſtructio pro Symphonicas”; d. i.
„Eine kurze Anleitung, wie Knaben und andere, ſo ſonderbare
Luſt und Liebe zum Singen tragen, auf jetzige Italieniſche Manier
mit geringer Müh und kurze Seit, doch gründlich können
infor=
miert und unterrichtet worden”.
1650 kehrte Herbſt auf Verlangen der Stadt wieder nach
ſeinem liebgewordenen Frankefurt zurück und wirſcte dort noch bis
Ph. Weder.
1660, wo er im 79. Lebensjahre ſtarh.
Barftistder uiie Die Pallst
7)armſtadt kat kelne Kathedrale gehabt, keine berühmten Pa=
O läſte, keine alte Burg, die ihm ein Geſicht hätte geben
kön=
nen, wie es Heidelberg, Mainz, Frankfurt beſitzt. Aber es hat
zwei=
mal Glück gehabt. Einmal als Moller vor eineinviertel
Jahrhun=
dert ihm den diſtinguierten Stil ſeiner vornehmen ruhigen Häuſer
gab. Und ein zweitesmal, als der neue Bauſtil der Gartenvillen
hier ausprobiert wurde.
Beides gibt Darmſtadt jetzt ſeine Phyſiognomie, und beides
wird nach menſehlicher Vorausſicht der Stil lein, den es immer
behalten wird.
Im Sentrum herrſcht klaſſiſche, vornehme Nuhe, und an der
Peripherie ſind ſchöne Experimente, brodelnde Individualität.
Im Sentrum feine Konvention, Häuſer, die den Uebergang von
den Schlöſſern des Mittelalters zu den großen Bürgerhäuſern
des vergangenen Jahrhunderts auf untadelige Weiſe bilden, mit
Alleen und Baumgruppen, wie ſie noch der Seit der Edelſitze und
der Schloßparks angehören. Um Darmſtadt herum aber beginnen
überall die neuen Vereinigungen von Natur und Haus, die neuen
Uebergänge aus den großen an die Palais des Mittelalters
erin=
nernden Wohnhäuſer in die individuellen Villen.
Man kann ſchließlich von einer Stadt, die keine
mittelalter-
lich=architektoniſche Cradition beſitzt, nicht mehr verlangen, als
daß ſie zwiſchen klaſſiziſtiſcher Nobleſſe und
aktueller Modernität ſich ausbreitet.
Darmſtadt hat keine weltberühmte Altſtadt
wie Nürnberg, wie Nothenburg, wie
Würz=
burg, nicht einmal wie Wimpfen oder Worms.
Sie ruht nicht auf dem breiten Werk
gewal=
tiger Vergangenheit. Sie hat keine bunte
Affiche, kein Leuchtſignal wie das Heidelberger
Schloß. Aber ſie hat in ihrem Geſicht eine
vornehme Gelaſſenheit, die Anmut der
Beſchei=
denheit, den Zauber zurückhaltender
Bürger=
lichkeit, den ſelbſt die Geſten ſeiner Fürſten
hatten, aus deren Hand es ſchließlich ganz alleln
hervorgegangen iſt.
Mit den Höhenzügen des Odenwalds, die
grün vor ſeinen letzten Gärten anſetzten, mit den
violetten Silhouetten des Caunus im
Hinter=
grund, mit dem Vhein als ſilberne Bogenſehne
auf der einen und der ſchwer geſpannten
Bo=
genkraft unerſchöpflicher Wälder auf der
an=
deren Seite hat Darmſtadt eine entzückende, zu
ihm paſſende „mise en seene‟
In der Kette weſtdeutſcher Städte, die mit
ihren Domen, ihren Flüſſen, ihren Craditionen
prunken, hat Darmſtadt ſein ganz eigenes,
nir=
gends wiederholtes Geſicht: ſehr klar, ſehr
nobel, nicht ſehr phantaſievoll, im Grunde
kon=
ſervativ, und trotzdem von allen neuen Dingen
immer wieder angegriffen und in Bewegung
gehalten. Eine Stadt, die ſkeptiſch und
enthu=
ſiaſtiſch zugleich iſt, eine ſeltſame, eine
unge-
wöhnliche Miſchung von Nuhe und Curbulenz.
Das ſind die eigentümlichen Spannungen,
welche Natur, Architektur und Charakter der
Stadt ausmachen, die zwiſchen Klaſſizismus und
Allodernität ihre weſentlichen Pole hat.
Aus dieſer Gegenſätzlichkeit heraus hat ſie
ſich immer wieder regeneriert. Beſäße ſie dieſe
Spannung nicht, wäre ſie längſt eingeſchlafen
wie viele Städte, in denen die herrlichſten
Monumente deutſcher Vergangenheit ſtehen und
die zur Gegenwart nicht mehr zu ſagen wiſſen,
als daß ſie das Ihrige vor einigen hundert
Jahren bereits getan hätten.
Wenn Georg Moller der Stadt Darmſtadt,
der Ludwig der Bayer das Stadtrecht gegeben
hat, durch ſeine Katholiſche Kirche, ſeinen
Lui=
ſenplatz, ſeine Loge, ſein Kaſino, ſeine
Wohn=
häuſer den Stempel beſchaulicher, ſtrenger Nuhe
gegeben hat — — — ſo hat der letzte
Groß=
herzog durch die Bauten ſeiner Künſtlerkolonie dieſe Ruhe nicht
in Schlaf ſinken laſſen. Er hat ſie mit einem Hörnerklang wieder
aufgeſchreckt.
Dieſer Gegenſatz geht überall durch das geiſtige Leben der
Stadt, ſolange man die Geſchichte ſeiner künſtleriſchen
Entwick=
lung betrachtet. Bis auf den heutigen Cag wurde, der ſtillen
Nuhe immer eine unruhvoll angreifende Geiſtigkeit
entgegenge=
ſetzt. Denn Nuhe, Skepſis, Vornehmheit ſind wohl die
Aeuße=
rungen harmoniſcher Seiten — aber ſie ſind in ſich ſchon vollendet.
Ausgezeichnet aber, wenn dieſe bodenſtändige Qualität immer
wieder Aufrühreriſches in ſich ſelbſt erzeugt und ſchließlich ſich
davon fortreißen läßt.
Denn ſchließlich gliedert ſich auch das Neue in die Cradition
ein.
Sind nicht für unſere Generation bereits die Gebäude auf
der Mathildenhöhe, um die man ſich in ganz Europa ſeinerzeit
vor wenig über fünfundzwanzig Jahren die Schädel einſehlug (ob
dafür oder dagegen) heute bereits von Efeu umrankt und von
Ehrwürdigkeit faſt in klaſſiſche Eutfernung gerückt? Und werden
die Kinder, die heute aufwachſen, dieſe repolutionären Signale
bes Bauſtils um die Wende des 19. Jahrhunderts und des
20. Jahrhunderts vielleicht ebenſo betrachten, wie wir den
eng-
liſchen Herrngarten betrachtet haben, der auch einmal eine
Nevo=
lution war, eine Nebellion des natürlichen Gartenſtils gegen den
gekünſtelten? Aber wer weiß heute davon, daß die beiden
öffent=
liehen Gärten Darmſtadts Sinnbilder zweier Weltanſehauungen,
zweier Mentalitäten, ja einer hiſtoriſchen Schickſalswende waren?
Mit der Seit wächſt eben alles ineinander.
Wenn man die Leute bertachtet, die Darmſtadt aus ſeinem
eigenen Boden hervorgebracht hat (nicht die flüchtig oder zufällig
hier Vorbeipaſſierenden), ſo erkennt man raſch, daß Darmſtadts
große Männer faſt alle repolutionär gegen die „klaſſiſche Nuhe‟
eingeſtellt waren.
Kein Goethe, kein Wieland, nicht einmal ein Scheſfel. Wo
das Genie in der Literatur hervorbrach, und ſei es nur bei dem
Anreger Mercſe, ſo war es, wie durch Naturgeſetz beſtimmt,
unruhvoll zu ſein.
Das ruhige, klare Darmſtadt brachte das einzige wirkliche
dramatiſche Genie Deutſchlands, Georg Büchner, hervor.
Büchner war die wildeſte Sackel des ganzen Landſtrichs auf
Jahr=
bunderte zurück. Unſterblich ſein Woyzek, ſein Danton: in ihrer
Gerriſſenheit, in ihrem barocken, großartigen Maſt. Unſterblich
aber auch die Grazie ſeines Stücks „Leonce und Lena”, aus deſſen
lächelnder Innigkeit dieſelbe zarte Luft ſtrömt, wie ſie aus der
Von Kalimir Edlchmid.
Kirſchenblüte der Marienhöhe und aus den einzigartigen
Oden=
waldtälern leuchtet — — — auch da, wo Büchners weit
vorge=
drungener Geiſt vor Oronie ſich kam zu helfen weiß. Es iſt
den=
noch da.
Büchner hatte europäiſche Saſſon und überzeitliches
Format. Aber er hatte einen geiſtigen Bruder, der
ähn=
lich im biedermaier=haften Koſtüm ſich zeigte, was die Unruhe
das Anti=Bürgerliche, das Aggreſſive ſeiner Geiſtigkeit betrifft.
Das war E. E. Niebergall. Sein „Datterich” iſt immer noch die
einzige geniale Dialekt=Komödie und Seitſatire, die Deutſchland
beſitzt. Lauter Spießer mit einem „Vogel”, mit einem genialen
Orrlicht in ihrem Charakter, voll Kapricen, Launen, voll Slamme
mitten in der Nuhe ihrer Heimat, von deren ſtillem Glanz ſie
eine ſolche Menge abbekommen haben, daß ſie dagegen durch
ihre Lebensführung revoltieren zu müſſen ſcheinen.
Auch in Lichtenbergs Aphorismen und in Helfrich Peter
Sturz” vorzüglicher Proſa iſt eine nie befriedigte atemloſe
Hef=
tigkeit. Bei Lichtenberg iſt es Bitter= und Biſſigkeit von
kon=
tinental weitem Eſprit. Bei Sturz, der als Weltmann Europa
bereiſte, erſcheint eine Souveränität der Sederführung, der
Ein=
ſtellung, des Ueberblicks — und eine Grazilität des Stils, wie es
für die deutſche Sprache damals unerhört war.
Darmſtadt hat wirklich nie Grund gehabt, ſich darüber
auf=
zuregen, wenn ſeine beſten geiſtigen Geſchöpfe einen anderen Atem
hatten, eine andere feurigere Sprache führten und andere Geſten
machten — — — als wie es die nüchternen, edlen Saſſaden der
Mollerſehen Gebäude oder die Bilder der landgräflichen Epoche
taten.
Darmſtadt war mit ſeinen geiſtigen Kreationen äußerſt
welt=
klug. Darmſtadt hat ſich damit immer wieder vom anderen Ufer
des Cemperamentes her erneuert. Es hat jeweils ſeine
konſerva=
tive Sleiſchplatte mit ſcharfen Gewürzen, wie das ſo recht und
billig iſt, umlegt. Die beiden Cemperamente ſtehen ihm
ausge=
zeichnot, und die beiden Atemzüge, der von der Nuhe im
Sen=
trum und der von der Erregung an der Peripherie, haben nicht
das ſchlechteſte Duett gemacht, das die Stadt beſeſſen hat.
Was für andere Städte „das Schloß” oder „die Burg” oder
„der Dom” iſt, bedeutet für Darmſtadt das Cheater. Die Fürſten
haben es gegründet, haben es erhälten, haben es zeitweis auf
eine ungewöhnliche Höhe geführt und haben ihm ſeinen Stempel
aufgedrückt. Aber ſchon der letzte Großherzog hat es aus dem
provinziell=pathetiſchen Stil herausgeholt, in dem damals das
offizielle deutſche Cheater ſteckte. Das Cheater war der Stolz
des Landes, des Fürſten und des Publikums. So zurückhaltend
das Publikum geiſtigen, literariſchen und künſtleriſchen Fragen
von Cemperaments wegen ſein mag, das Cheater war eine
Lie=
bos= und Craditionsſache. Ueber hundert Jahre Pflege bedeutet
eine Unmenge Erfahrungen, viele Kämpfe und viele Stile. Ende
Oktober 1871 brannte es ab. Es ſteht von neuem da.
Darmſtadt liegt mitten in einem Kreis von Städten mit
lebhafter Geiſtigkeit und mit guten, überprovinziellen Cheatern.
Aierkwürdigerweiſe ſind die Proklamationen neuer Strömungen
nicht aus dem reichen Frankfurt, nicht aus dem uralten Mainz,
nieht aus dem modernen, weltläufigen Wiesbaden, ſondern immer
aus Darmſtadt gekommen, teils durch den Weitblick ſeines letzten
Fürſten, teils durch eine Handvoll Leute, teils durch Zufall, teils
durch die Organiſation von ein paar Beamten.
Die Aera Eger hat das Cheater ſeinerzeit aus dem
mei=
ningernden Pathos in eine Luft geführt, wo Reinhardtſche
Leich=
tigkeit lebte, nicht gerade literär, mehr liebenswürdig, aber für
damals ungewöhnlich. Die Aera Hartung hat die ſchärfſten
Kämpſe geführt für den expreſſioniſtiſchen Stil. Der Unterbau
von faſt alloi, was heute ſchon Gemeingut des Cheaterlebens
überhaupt iſt, wurde damals zur Hälfte in Darmſtadt geſchaffen.
Neues Sehen, neue Cupen, neues Cempo, neile Dekoration.
Der alte Geheimrat Winter erzählt in ſeinem vom Grä
Hardenberg herausgebrachten Buch ſehr amüſant von der 3
wie Ludwig der Oritte in ſeiner Equipage, mit einem Latern
reiter vornher, über die Parforcebrücke nach dem Cheaterbel
ins Schloß einfuhr. Und wie bei wichtigen Premieren ſchon
der Einigung Deutſchlands Unmengen von Beſuchern aus 1
benachbarten „Ausland” herüberkamen. So etwa bei der P
miere von Gounods „Fauſt” Anno 1861.
Dasſelbe hat ſich auch bei Eger ereignet, wenn die Muſi
von dem Altan aus die Seſtſpiele eröffneten. Daſelbe geſchak.
noch ſtärkerem Maß bei Hartung, wenn die Cheaterſchlachten
gannen, um Ja oder Nein einer neuen Lebensauffaſſung, ei
neuen Stils, einer neuen Generation entſchieden wurde. Es
Premieren, wo faſt ebenſoviele „Ausländer” wie Einheimi
vorhanden waren. Gewiſſe Premieren Unruhs, Sternheims
Hamſums gehören heute bereits der Cheatergeſchichte an.
Man kann über die Gründe der damaligen Kämpfe he
lächeln. Sie waren weniger politiſch, als man damals dac
Aber ſie waren hübſch, ſie waren voll Geiſt, Cemperament
Seuer. Sie waren voll Atmoſphäre. Und ſie waren als 2
regungen intereſſant und gut. Ihre Früchte haben ſie getrag
gentau wie die Künſtlerkolonie des letzten Großherzogs, von de
kühnem Experiment eine neue Bauperiode au
ging.
Die Aera Legal hat die Kämpfe
Hartu=
luquidiert. Legal war ein ausgezeichneter 2
ruhiger, ein Cheatermann, nicht zu hart
nicht zu weich, dabei ein Qualitätsmann, ni
voll Prinzip, aber voll Cätigkeitsdrang. L
Cheater hat ein paar ganz ausgezeichnete
P=
mieren, z. B. Brechts „Mann iſt Man
herausgebracht, eine der beſten Aufführung
des deutſchen Cheaters überhaupt. Die Ac
Ebert, die augenblicklich das Cheater leit
führt dieſes Niveau fort. Die Umriſſe 4
Cheaters ſind etwas härter wieder geword
anſpruchsvoller als Stil, pretentiöſer in der 2
ſicht.
Es iſt wieder ruhiger geworden, aber ni
ſchlechter, in dem merkwürdigen, undefinierbar
Ding, das ſich „Kunſtleben” in Darmſtadt nen
Es ſcheint eine Seit der Nuhe bevorzuſtehr
Der Staat, der lange Seit ſich wohl
gehem=
fühlte, aktiv in das Kunſtleben einzugreife
kann nun beweiſen, wo er die unruhvollen El
mente findet, die wieder Bewegung und ſel
ſtändiges Leben bringen. — Wird dieſes übe
haupt möglich ſein?
Dieſe Frage zu beantworten iſt deshalb
ſchwer, weil man ſich Nechnung geben müß
über das, was iſt, und das, was überhaupt we
den könnte. Man muß dieſe Antworten nie
mit lokalem Selbſtgefühl geben, ſondern mit d
Nuhe und der Surüchaltung, welche die beſt
Süge des wirklichen, guten, echten und alt
Darmſtadt ſind.
Was ohne Sweifel heute im Kunſtleb
Darmſtadts da iſt, iſt das Folgende: Die Crad
tion, der zweifellos gute Wille einer Anzahl v=
Perſönlichkeiten, und ſchließlich ein zu geiſtig
und künſtleriſehen Dingen erzogenes Publiku=
Das iſt faſt mehr als faſt alle Städte Frankreid
und Italiens, die Haupiſtadte abgeſehen, beſitze
Es beſteht ohne Sweifel ein Cheater, das,
einem der oder jener Stil, welcher gerade an d
Neihe iſt, gefällt oder nicht, außergewöhnlich
Perſönlichkeiten immer in ſeinen Reihen zähl
und das, ob einem die Leiſtungen und die 2
der Leitung gefallen oder nicht, im Nang zu de
beſten deutſchen Theatern gehört, ja im Weſte
Deutſchlands außer Frankfurt keine Konkur
renz hat.
Die Stadt Darmſtadt beſitzt infolge der Initiative des letzte
Großherzogs eine Serie von Atelierbauten für Künſtler, um di
viele Großſtädte ſie beneiden. Sie beſitzt in Alexander Koch
„Kunſt und Dekoration” eine der paar großen Kunſtzeitſchrifter
welche nicht nur Deutſchland, welche Europa und die Welt be
ſitzt. Sie beſitzt ausgezeichnete ſchätzereiche Bibliotheken un
Muſeen, was für den Künſtler außerordentlich wichtig iſt. Si
beſitzt eine klug geleitete Literariſche Geſellſchaft. Sie beſitzt ein
ganze. Anzahl Gruppen von Bildhauern, Malern, Seichnern
Denkern, Druckern und Architekten. Sie beſitzt den philo
ſophiſchen Verlag Reichel und beherbergt die Bewegung un
den baltiſchen Schriftſteller Graf Keuſerling, deſſen Cätigkeit mi
dem Namen Darmſtadt eng verbunden iſt. Sie beſitzt, kurz, un
nicht alles aufzuführen, was noch wichtig und eindeutig iſt, in
Verhältnis zu ihrer Größe eine ſolche Menge von künſtleriſche
Beweglichkeit, von Individualität, von Anregung, wie dies ſelb
im deutſchen Weſten ſelten iſt.
Das iſt der Habe=Beſtand. Ich denke mit Freude daran
wie dieſe Vielfalt mich jedesmal ergreift, wenn ich nach einenl
Vergleich mit einem anderen Land Darmſtadt wieder ſehe.
Ma=
drid und Slorenz ſind Kleinſtädte, gegen das gehalten, was
Darmſtadt iſt. Brüſſel hat beſtimmt kein beſſeres Cheater, un
Athen iſt geiſtig gegen das, was modern hier iſt, ein Dorf.
Darmſtadt verkörpert in ſeiner bürgerlichen Art den ſüß‟
deutſchen einfallsreichen Weſten. Seine Sukunft wird ſo
mar=
ſchieren, wie Deutſchland marſchiert. Wird das künſtleriſche
deutſche Weſen immer mehr, wie es der Fall iſt, nach Berlin ge‟
zogen, und zentraliſiert ſich Berlin immer mehr wirtſchaftlich,
po=
litiſech und geiſtig, ſo wird, ob man den Einheitsſtaat will oder
niecht, auch die kulturelle Lage Darmſtadts immer mehr bedrohl.
Nur kleinlicher geiſtiger Hochmut und Unduldſamkeit kann
über die rührende geiſtige Cätigkeit Darmſtadts ſpotten. Und
nur Corheit kann verkennon, welche deutſchen Probleme an der
kulturellen Hochhaltung der weſtdeutſchen Städte hängen, unter
denen Darmſtadt eine der traditionsreichſten und wichtigſten Iſt.
Donn das künſtleriſche Problem, das beißt das Problem voll
Darmſtadts Entwicklung als Kunſtſtadt wird das Problem der
ganzen deutſehen Provinz werden. — Und der künſtleriſche
Nul=
den Damſtadt beſitzt, iſt ſein edelſtes, ſein beſtes und ſein
gefähr=
deſtes Beſitztum. Mögen die Perſönlichkeiten, die die
Verank=
wortung der Leitung tragen, ſich überlegen, wie ſie Caten in Sile
kunſt hervorbringen, die, dem Ausmaß Darmſtadts würdig,
ibe=
der übertrieben noch in falſcher Nichtung, aber eindeutig,
be=
ſebeiden und wichtig das Geſicht dieſer Stadt wahren.
Nummer 300
Sonntag, den 28. Oktober 1928
Geite 77
Aus Heſſen.
*Um das Schickſal der Oberrealſchule
Micheiſtadt im Odenwald.
L. Schon ſeit Jahren ſteht das Problem der Erhaltung der
Ober=
ſchule Michelſtadt auf der Tagesordnung der Schulpolitik im Kreiſe
ach. Wir haben über den Sachverhalt wiederholt berichtet. Neuer=
9s iſt eine große Erſchwerung der Sachlage inſofern eingetreten, als
Parteien des Kreistages nicht gewillt ſind die neuen Steuern zu
ſilligen, um den Voranſchlag des Kreiſes auszugleichen. Die
Staats=
ichtsbehörde droht mit Zwangsetatiſierung und will die freiwilligen
tungen des Kreiſes aus dem Kreisvoranſchlag ſtreichen. Hierunter
in erſter Linie der Beitrag des Kreiſes zu den Koſten der
Ober=
ſchule Michelſtadt. Wenn der Kreis dieſen Beitrag nicht mehr leiſtet,
ällt er auf die Stadt Michelſtadt. Der Gemeinderat Michelſtadt hat
in ſeiner Sitzung vom 24. Oktober ds. Js. mit der Frage beſchäftigt,
der Bevölkerung zugemutet werden darf, die Oberrealſchule zu Laſten
einheimiſchen Steuerzahler zu erhalten, obwohl von Michelſtadt nur
Prozent der Kinder die Anſtalt beſuchen. Die neuen Laſten, die auf
Stadt Michelſtadt entfallen, würden eine Erhöhung der Realſteuern
37,5 Prozent bedeuten. Der Bürgermeiſter bezeichnete im
Gemeinde=
eine ſolche Erhöhung als untragbar vom Standpunkt der
Steuer=
ſer. Der Gemeinderat beſchloß einſtimmig, daß mit Rückſicht auf die
igen Steuerzahler die Uebernahme des Kreisanteils an der
Ober=
ſchule Michelſtadt abzulehnen ſei.
Es iſt überaus bedauerlich, daß die mit vieler Mühe zur
Oberreal=
le ausgebaute, altbewährte hieſige Anſtalt auf ſolche Weiſe ein Ende
men ſoll. Der Gemeinderat erſuchte den Bürgermeiſter ausdrücklich,
s zu tun, um die Anſtalt doch noch zu retten. Die Entwicklung iſt
Hinblick auf das bevorſtehende Geſetz über die Koſten der höheren
ulen faſt tragiſch zu nennen, da kurz vor der Neuregelung der
Koſten=
teilung die Anſtalt auf eine ſo eigentümliche Art zu Fall kommen
n. Wenn wir berückſichtigen, daß die Oberrealſchule Michelſtadt die
zige höhere Lehranſtalt des Kreiſes, ja ſogar des hinteren Odenwaldes,
und derſelben in unſerem von höheren Scqulen ſo entblößten
Landes=
ein anderer Wert zugeſprochen werden muß, als denjenigen höheren
ſuilen des Landes, deren Bezirke weit beſſer mit dieſen Lehranſtalten
egnet ſind, ſo wollen wir hoffen, daß trotzdem das letzte Wort nöch
zt geſprochen iſt und nehmen an, daß auch die Negierung ſich bemmüht,
h noch einen Weg zu finden, um die Oberrealſchule in Michelſtadt zu
alten.
4a. Eberſtadt, 26. Okt. Die Turngeſellſchaft E. V. hielt
tte dieſer Woche in ihrem Vereinslokal („Bergſträßer Hof”) eine gut
uchte Mitgliederverſammlung ab. Nachdem der Vereinsvorſitzende,
Weizenmüller, der beiden verſtorbenen verdienten Mitglieder,
Ehren=
tglied Lehrer Noth und Turnwart Ludwig Kern, gedacht hatte, ſchritt
n zur Beratung der umfangreichen Tagesordnung, die ſich u. a. mit
n Turnbetrieb während des Winters und dem bevorſtehenden
Vereins=
ruturnen beſchäftigte. U. a. wurde beſchloſſen, am Sonntag, den 18.
wember, die bereits für früher vorgeſehene Schnitzeliagd abzuhalten.
s Endziel derſelben ſoll der Frankenſtein ſein, wo man nach Abſchluß
Schnitzeljagd gemütlich zuſammenkommen will.
4a. Pfungſtadt, 27. Okt. Todesfall. Schloſſermeiſter Georg
ingärtner 4., ein weit über die Grenzen Pfungſtadts hinaus bekann=
Handwerker, iſt im Alter von 78 Jahren geſtorben. Weingärtner
dem Vernehmen nach zu Beginn der Woche eine Treppe herunter,
durch er Nippenbrüche erlitt. — Von einem Schlaganfall
troffen. Als auf dem hieſigen Bahnhof ein Eiſenbahnſchloſſer
mens Dielmann aus Darmſtadt mit Ausbeſſerungsarbeiten an der
oßen Eiſenbahnwage beſchäftigt war, wurde er von einem Schlaganfall
roffen und war auf der Stelle tot. — Buchführungskurſus.
r hieſige Ortsgewerbeverein und die Handwerkervereinigung halten
genügender Beteiligung einen Buchführungskurſus ab. Der Kurſus
I zweimal in der Woche abends in der Handwerkerſchule ſtattfinden.
s Lehrer und Leiter hat ſich Diplomhandelslehrer Delp zur
Ver=
gung geſtellt. Der Kurſus umfaßt 30 Stunden. Anmeldungen haben
2 Samstag, den 3. November, zu erfolgen. Die Veranſtalter hoffen,
6 die Beteiligung am Kurſe ſo rege wie möglich ſein wird. —
Be=
andene Prüfung. Ihre Geſellenprüfung (Geſellenprüfung im
hneiderhandwerk) haben Marie Gunkel, Margarethe Franke. Jakob
ehl und Chriſtoph Huxhorn beſtanden.
Aa. Pfungſtadt, 27. Okt. Jungodenwaldklub. Der erſt vor
rzem ins Leben gerufene Jungodenwaldklub, Ortsaruppe Pfungſtadt,
ternimmt am Sonntag, dem 28. Oktober, ſeine zweite (Nachmittags=)
anderung. Die Wanderung ſoll nach der Marienhöhe gehen, am
althersteich vorbei und durch das Mühltal und über Gberſtadt zurück.
Gegenwärtig ſind hier Beſtrebungen im Gange, alle in Pfungſtadt
ohnenden, aber in Oberheſſen geborenen Perſonen zu einem
Obeu=
eſſenverein zuſammenzuſchließen. — Hohes Alter. Die
itwe Eliſabethe Schäfer, wohnhaft Baumgartenſtraße, konnte Mitte
* vergangenen Woche ihren 80. Geburtstag begehen. Am kommenden
ontag wird Eliſabethe Kramer in der Hillegaſſe 84 Jahre alt.
Gleich=
itig wird am 31. Oktober die Witwe Eliſabethe Ade ebenfalls 84
ahre alt.
f. Roßdorf, 26. Okt. Kartoffelernte. Die Kartoffelernte‟
ihert ſich in hieſiger Gemarkung ihrem Ende. Mit dem Ertrag ſind
e Landwirte zum größten Teil zufrieden. Der Preis bewegt ſich
biſchen 4,50—5 Mk. pro Zentner. — Geſellenprüfung. Der
rtsgewerbeverein bittet diejenigen jungen Handwerker, welche ſich der
efellenprüfung unterziehen wollen, ſich ſpäteſtens bis 28. Oktober bei
im Vorſitzenden des Geſellenprüfungsausſchuſſes, Herrn Heinrich
wald 4., hier, anzumelden.
— Groß=Zimmern, 26. Okt. Die Spielgemeinſchaft der „
Sänger=
reinigung” (Männergeſangverein 1883=Liederkranz 1874 E. V.)
ver=
aſtaltet auch in dieſem Winter wieder einige zur Volksbildung
bei=
agende gute Theateraufführungen. In dieſem Jahre hat ſich die
Spiel=
zmeinſchaft eine nicht allzu leichte Aufgabe geſtellt. Schillers „Wilhelm
„ell” ſieht in der Einſtudierung ihrer Vollendung entgegen, und
ge=
rngt am 11. November im Vereinslokal „Kaiſerſaal”, mit neuer
Fühnenausſtattung und Beſetzung von 23 Haupt= und 30
Neben=
eyſonen zur Aufführung. Gerade in den letzten Jahren macht ſich in
nſerer Gemeinde eine große Theaterfreudigkeit bemerkbar. Beweiſe
afür ſind die immer gut beſuchten Aufführungen von Theaterſtücken und
Hingſpielen der Vereine. Aber nicht immer iſt mit dieſen für die
ſolkskunſt und das Leben etwas gewonnen, denn nur zu oft werken
ann. Aus dieſem Grunde wurde der Spielgemeinſchaft der „
Sänger=
ereinigung” dieſer gute Vorſchlag gemacht und ſomit eröffnet denn
ieſe Nationaldichtung den Reigen unſerer diesjährigen
Winterveran=
olge auf dieſem Gebiete, wird die „Sängervereinigung” alles daran= artige wichtige Anſtalt fallen ließ, während man für andere Aufgaben,
tzen, in Zukunft die Qualität ihrer Darbietungen im Rahmen des
Nöglichen noch zu ſteigern.
Zieberauer Kirchweihe. Sie war früher mit einem größeren Markt wohl kaum ein Miniſterium des Innern finden, das ausgerechnet den
vöhnlich ihre Herbſtarbeit erledigt hatte, war ſie auch der Mittelpunkt
er größeren Umgebung. Die alten Zeiten ſind dahin und mit ihnen
ie kleinen Tanzſtuben mit ihren gemütlichen Geſellſchaften. Die neue
Zeit brachte große Säle, gefüllt mit froher Jugend, die ſich nach
renden Weiſen dreht und wegt. Und die Alten ſtehen dabei und ſind Mittel und Wege finden, die den Verhältniſſen des Kreiſes und ſeiner
reſchämt, weil ſie nicht mehr mitkönnen.
— Brensbach i. Odw., 27. Okt. Um den zahlreichen Kunden der
Bezirksſparkaſſe Groß=Bieberau den Verkehr mit der Kaſſe zu zirksſparkaſſe Groß=Bieberau den Verkehr mit der Kaſſe zu erleichtern,
rleichtern, iſt am hieſigen Platze eine Annahmeſtelle errichtet worden, iſt am hieſigen Platze eine Annahmeſtelle errichtet worden, deren
Ver=
ſeren Verwaltung Herrn Martin Kräll übertragen wurde. Die Kunden waltung Herrn Gemeinde=Einnehmer Hahn übertragen wurde. Die
der Kaſſe können jetzt am Platze Einzahlungen, Kapitalabtragungen Kunden der Kaſſe können jetzt am Platze Einzahlungen,
Kapitalab=
ind Zinſenzahlung leiſten, ebenſo werden auf Einlagen Teilbeträge
ausbezahlt. Anträge auf Darlehen und Kredite können bei der An=
rahmeſtelle geſtellt werden, die auch ſonſtige Wünſche der Kunden mit
er Haubtſtelle vermittelt.
Notlage der Landwirtſchaft.
Gute Ernte, aber keine Rente.
Von Dr. Boetticher, Berlin=Südende.
Die deutſche Landwirtſchaft warf vor dem Kriege eine brei= bis
vierprozentige Nente ab: jetzt ſteht die Landwirtſchaft ſeit mehreren
Jahren, trotz gröſter Sparſamkeit und äußerſter Einſchränkung in der
Lebenshaltung, im Zeichen der Unrentabilität und liegt wirtſchaftlich
und finnaziell in einem Maße darnieder, wie es ſelbſt in der Nor der
Heltetsteeit 1940
in Millionen Tonnen
Roggen
Weizen
273 337
342
3,62
Gerſte
274
246 260 2,87
93
Hafer
6/8 635 632 5,58
768
Caprivi=Zeit nicht der Fall war. Dieſe Not der Landwirtſchaft liegt
einmal an der gewaltigen Erhöhung der öffentlichen Laſten, ſodann
daran, daß die landwirtſchaftlichen Erzeugungskoſten nicht durch
ent=
ſprcchende und angemeſſene Erzeugerpreiſe gedeckt werden. In einem
Artikel über die „Notlage, der deutſchen Landwirtſchaft” der in der
„Deutſ en Landwirtſchhftlichen Preſſe” veröffentlicht iſt, führt der als
Fachmann bekannte Ritterguisbeſitzer Schurig=Zeeſtow die
weſent=
lichen Gründe der landwirtſchaftlichen Notlage an: Die Landwirtſchaft
hat faſt 14 Milliarden Mark Schulden und muß mindeſtens 200
Millio=
uen Mark mehr Zinſen aufbringen als in der Vorkriegszeit. Alle
Pro=
duktionsmittel, welchie die Landwirtſchaft kaufen muß, ſind, mit
Aus=
nahme des Stickſtoffes, ven 100 auf 150 geſtiegen. Steuern ſind von 100
auf 350, ſoziale Laſten von 100 auf 360, alle anderen Beiträge für
Ver=
ſicherungen Berufsgenoſſeuſchaft, Landwir=ſchaftskammer, Meliorationen
uſw. voſr 100 auf etnia 250 geſtiegen. Die Löhne ſind von 100 auf 154
und die Handwerkerrechnungen von 100 auf 200 erhöht worden.
Schurig ſummiert die Steigerung des geſamten baren.
Geldbsdarfs Fütr die Landwirtſchaft von etwa 100.
auf 170. Demgegenkiber ſind die Einnahmen abs dem Vieh und
Ge=
treide ganz unweientlich, don 100 auf 110, geſtiegen, während der Geld=
ertrag bei Kartoffeln und Zuckerrüben keineswegs höher iſt als in der
Vorkriegszeit.
Schurig begnügt ſich aber nicht, nur die ſchwierige Lage der
Land=
wirtſchaft zu kennzeichnen; er führt auch die Mittel an, die geeignet und
durchführbar ſind, die Landwirtſchaft und damit unſere Ernährungsbaſis
teuer
kredite.
Am ſchwierigſten erſcheint die Erhöhung der Preiſe für Vieh,
Ge=
treide und Hackfrühte, ohne den Verbraucher zu ſehr damit zu treffen.
Schurig ſieht die Löfung des Rätſels darin, daß die Koſten des
Zwiſchenhandels vom Landwirt bis zum Konſumenten, die zu
ſtark geſtiegen ſind, abgebaut werden müſſen. Er führt als Beiſpiel aus
ſeiner landwirtſchaftlichen Praxis den Preis an, den er für einen
Zent=
ner beſter handverleſener Speiſekarvoffeln bekommt, nämlich 2.40 Mk. ab
eich die Strecke von
D Kenhäfde ui Si0 Weiſcheicf Gerkäicderger in Frckf.
Abfuhr und Nebenkoſten je Zentner 1,05 Mk., ſo daß dem Kleimhändler
die Kartoffeln frei Keller 3,45 9ſk. je Zentner koſten. Schurig bezeichnet
mit Necht den Gewvinn des Kleinhändlers von 3,15 Mk. je Zentner als
Wucher. In erſter Linie wird dadurch der Landwirt geſchädigt, denn
er kann unmöglich den Zentner beſter Eßkartoffeln für 2,40 Mk. frei
Station liefern, der ihm ſelber 3,30 Mk. zu erzeugen koſtet. Es kommt
hinzu, daß der Händler ſeine Ware mindeſtens zwanzigmal im Jahre
umſetzt, während der Landwirt nur einmal erntet und nur einmal
verkauft.
Es iſt eine alte und berechtigte Klage der deutſchen Landwirtſchaft,
daß auf die Preisbilduug für landwirtſchaftliche Produkte der Landwirt
ſelbſt einen nur geringen oder gar keinen Einfluß ausübt. Die Preiſe
der Agrarprodukte werden im Gegenſatz zu den ſyndizierten Preiſen der
induſtriellen Erzeugniſſe frei gebildet. Der Erlös der
Landwirtſchaft=
ſteht unter den Börſennotizen. Die Ernte wird ihr — unter
Aus=
nutzung ihrer Notlage — ohne Nüchſichr, ob ein Verdienſt für den
Lano=
wuirt daber herauskommt — abgenommen.
An dieſer Notlage vermag ſelbſt eine günſtige Ernte, wie die
dies=
jährige Getreideernte, nichts Weſentliches zu ändern. Die amtlichen
Getreidevorſchätzungen gehen zwar teilweiſe nicht unerheblih über des
Vorjahrsergebnis hinaus, ſo wird für Noggen mit einem Mehrertrag
von annähernd 13 Prozent, für Weizen von über 6 Prozent gerechnet,
webei ferner die im allgemeinen gualitativ gute Beſchaffenheit der
dies=
jährigen Ernte zu berükſichtigen iſt. Trotzdem iſt es falſch, wie das
„Berliner Tageblatt” und mit ihm die gefamte Linkspreſſe, von einer
„Nekordernte” zu ſprechen, denn auch das diesjährige
Ernteergeb=
nis erreicht nicht den Durchſchnitt der Vorkriegsjahre.
Wie wenig aber ſelbſt die diesjährige relativ günſtige Ernte der
Landwirtſchaft nützt, das bezeugt gerade, das „Berliner Tageblatt”:
denn es gibt offen zu, daß trotz der von ihm geprieſenen „Rekordernte‟
eine weitere Schwächung der landwirtſchaftlichen
Kaufkraft eintreten wird, „wenn die Preisgeſtaltung an allen
Märk=
ten ſich weiterhin ſo unbefriedigend vollzieht”, und bekräftigt dieſe
Be=
hauptung durch den Hinweis: „Liegen doch die Preiſe zur Zeit für
deutſchen Noggen ſowohl wie für Weizen teilweiſe erheblich (8—12
Pro=
zent unter dem Vorjahrsniveau und verfolgen nach wie vor
ihre ſinkende Tendenz. Wenn ſich die Preisentvicklung in abſehbarer
Zeit nicht ändert, dann bürfte die deutſche Landwirtſchaft kaum eine
höhere Rentabilität erzielen als im vergangenen
Jahre.‟ Das iſt ein offenes Zugeſtändnis, daß die Landwirtſchaft von
der guten Ernte keinen Vorteil betreffs ihrer Rentobilität hat. Andere
demokratiſche Berliner Blätter dagegen ergehen ſich aus durchſichtigen
Agitationsgründen im Hinblick auf die gute Getreideernte in
kategori=
ſchen Folgerungen, daß die Landwirtſchaft — in ihrem Sinne immer
der Großgrundbeſitz — ungeheure Gewinne erzicle und auf keinen Fall
irgendeine Hilfe aus dem landwirtſchaftlichen Notprogramm erwarten=
Lürfe.
Die Hoffnung der deutſchen Landwirtſchaft auf eine durch eine gute
Ernte ermöglichte Beſſerung ihrer Rentabilität iſt wieder einmal
zu=
nichte geworden. Die Landwirtſchaft arbeitet und gäult ſich ab — die
„Börſe erntet. Hier muß der Staat helfend eingreifen und Wege finden,
die geeignet ſind, des Landwirtſchaft und damit unſerer
Ernährungs=
baſis zur Gefundung zu verhelfen.
Unt die Mucerwen
Faſt alle Cigarettenraucher inhalieren, wie ſie es ſelbſt nennen,
d. h. ſie ſchlucken den Rauch, bevor ſie ihn ausblaſen, und ſie
agen, ſie hätten ſonſt kaum Genuß. Ihnen allen ſei die Merz=
Erfriſchungs=Cigarette als wohltuende Hygiene dringend
empfoh=
en, aber auch jedem anderen Raucher — Dame wie Herr — wird
Dieſe einzigartige Spezialeigarette überaus nützlich ſein. Gründe:
Als Cigarette bildet ſie eine Klaſſe für ſich, infolgedeſſen iſt ſie
nit anderen Cigaretten nicht vergleichbar; ſie iſt auf
wiſſenſchaft=
richer Grundlage aufgebaut und in ihrer beſonderen Art den Be=
b. Erbach i. O., 27. Okt. Die Finanzlage des Kreiſes
Erbach. Ueber obiges Thema iſt bereits in Nr. 296 dieſer Zeitung
unter „Aus dem Kreiſe Erbach” berichtet. Zu den Ausführungen iſt
noch verſchiedenes, teils ergänzend, teils berichtigend, nachzutragen. Die
Tatſache des Defizits im Kreisvoranſchlag beſteht. Man ſucht Mittel
und Wege zu finden, dasſelbe zu beſeitigen. Daß man an neue Steuern
bzw. an Erhöhung der ſeitherigen Steuerm denkt, iſt das Nächſtliegende.
Der Artikelſchreiber ſcheint dieſen Weg als den richtigem anzuſehen. Er
ſchreibt, „der Kreis Erbach hat die geringſten Steuerausſchlagſätze‟.
Dieſe Behauptung iſt ohne Zweifel irrig. Wenn man die drei Steuem
Grundſteuer, Gewerbeſteuer und Sonderſteuer, d. h. die Ausſchlagſätze,
nach denen dieſe erhoben werden, vom Jahre 1927 im Durchſchnitt
nimmt, dann iſt die Behauptung, daß der Kreis Erbach die niedrigſten
Sätze erhebe, ohne weiteres widerlegt. Unter den ſiebem Kreiſen in
Starkenburg ſteht der unſerige an vierter Stelle. Höhere Sätze haben
die Kreiſe Hepgenheim, Dieburg und Darmſtadt, niedrigere die Kreiſe
Offenbach, Bensheim und Groß=Gerau. Gerade weil der Kreis Grbach
ſich aus 99 leiſtungsſchwachen Gemeinden — wie es in dem Artikel
heißt — zuſammenſetzt, muß eine Steuererhöhung ohne weiteres
be=
denklich ſtimmen, denn die Gemeinden ſind doch nur deshalb
leiſtungs=
ſchwach, wveil ihre Träger, die Steuerzahler, dies noch viel mehr ſind.
Oder will man bei unſeren kleinen Betrieben in der Landwirtſchaft das
Gegenteil behaupten? Es ſcheint uns hier die Frage am Platze, ob nicht
diejenigen Gemeinden, die manche Leiſtung, die der Kreis ſeither zu
tragen hatte, dieſe ob der Wichtigkeit für die Allgemeinheit wegen
über=
nehmen ſollten. Der Herr Artikelſchreiber ſieht die Oberrealſchule in
Michelſtadt in Gefahr. Zugegeben, daß außer der Stadt Michelſtadt
auch noch andere Gemeinden Intereſſe an derſelben haben, ſo iſt zur
Itücke geboten, an denen das Volk ſich weder erbauen noch aufrichten Unterhaltung derſelben doch in erſter Linie die Stadt Michelſtadt
ver=
pflichtet. Uns ſcheint, als ob die Realſchule in Michelſtadt eins der
wichtigſten Inſtitute unſere Nachbarſtadt iſt. Es würde wohl, wenn die
Schule enſt mal von dort weg wäre, mancher, der heute mit dem
Ge=
altungen in unſerer Gemeinde. Angeſpornt durch ihre ſeitherigen Er= danken der Aufgabe des Inſtituts ſpielt, ſtaunen, daß man eine
der=
die man bei genauer Prüfung vielleicht eher bis zu einem wirtſchaftlich
günſtigeren Zeitpunkt zurückſtellen könnte, die erforderlichen Mittel zur
Verfügung ſtellt. In dem angeführten Artikel iſt außerdem behauptet,
2. Groß=Bieberau, 27. Okt. Zu den letzten Kirchweihen des die Aufrechterhaltung des Kreiſes Erbach ſtehe in Gefahr. Unſerer
An=
orderen Odenwaldes zählt die am morgigen Sonntag ſtattfindende ſicht nach iſt dies wohl etwas zu ſchwarz gemalt, denn es würde ſich
erbunden, und da ſie in einer Zeit liegt, in der die Landwirtſchaft ge= Kreis Erbach aufteilt. Wenn man die geographiſche Lage des Kreiſes
und außerdem die Verkehrsmittel, die der Bevölkerung bei einer
Zu=
teilung zu anderen Kreiſen zur Verfügung ſtehen, berückſichtigt, dann
erſcheint klar, daß es ſich hier um ein Schreckmittel handelt. Hoffentlich
wird das Miniſterium, falls die Zwangsetatiſierung durchgeführt wird,
Gemeinden gerecht werden.
— Ober=Modan i. O., 9. Okt. Um den zahlreichen Kunden der
Be=
tragungen und Zinſenzahlung leiſten, ebenſo werden auf Einlagen
Teil=
beträge ausbezahlt. Anträge auf Darlehen und Kredite können bei der
Annahmeſtelle geſtellt werden, die auch ſonſtige Wünſche der Kunden mit
der Hautnſtelle vermittelt.
dürfniſſen des Rauchers angepaßt. Desinfiziert Mund und Zähne,
ſchützt vor Indistoſitionen, und hilft prompt bei Schnupfen,
Katarrhen uſw. Dadurch iſt die „Merz” eine wertvolle
Ergän=
zung für jeden Raucher, beſonders Cigaretten=Raucher.
Quali=
tativ iſt die „Merz”=Erfriſchungs=Cigarette den feinen Marken
ebenbürtig, ſie beſteht aus beſter Orient=Tabakmiſchung.
Man raucht die „Merz” als ausgleichende, geſundheitsfördernde
Zwiſchen=Cigarette; als geradezu ideales Anregungs= und
Genuß=
mittel wird ſie empfunden, wenn dem Raucher von Zeit zu Zeit
überhaupt nichts recht ſchmecken will. Die Erfriſchung — nicht
oberflächliche Kühlung — iſt im wörtlichen Sinne zu verſtehen,
das Klima Deutſchlands macht die Cigarette zu allen
Jahres=
zeiten gleich wichtig. Der gute Fachhandel überall führt die
„Merz”.
Genoſſenſchaftskurſe der Univerſität Marburg.
Der Genoſſenſchaftskurſus der Uniberſität Marburg a. L., der vom
15. bis 20. Oktober ſrattfand, hat ſich dank der Werbearbeit der
genoſſen=
ſchaftlichen Verbände unſerer Provinz einer Beteiligung von weit über
200 Perſonen zu erfreuen gehabt, und zwar ſetzten ſich die Teilnehmer
faſt ſämtlich aus Vorſtänden, Aufſichtsräten und Angeſtellten der
Genoſſen=
ſchaften ſowie Mitgliedern der Verbands=Verwaltungen zuſammen.
Das Intereſſe an den Darbietungen blieb bis zum Schluſſe der
Ver=
anſtaltungen außerordentlich lebhaft; die Beſucherzahl für jeden der
ein=
zelnen Vorträge betrug im Durchſchnitt bis zuletzt 150 bis 180 Perſonen.
Dank der finanziellen Unterſtützungen, die der Kurſus bei Miniſterien,
öffentlichen Körperſchaften, Genoſſenſchaftsverbänden und Zentralbanken
fand, konnte von der Erhebung einer Teilnehmergebühr abgeſehen
wer=
den. Der Erfolg des Genoſſenſchaftskurſus beruhte auf dem planmäßigen
Zuſammenwirken von hervorragenden Vertretern der Praxis und
Lehr=
kräften der Univerſität Marburg. Die erſteren waren mit 18
Vortrags=
ſtunden, die letzteren mit 10 beteiligt.
An genoſſenſchaftlichen Ppaktikern hatten Vorträge übernommen:
Direktor Bredenbreuker (Dresdner Bank, Genoſſ. Abteilung, Frankfurt
a. Main), Verbandsdirektor Dr. Frankenbach (Mittelrhein. Verbaud
Wiesbaden), Lehrer Kurz (Spar= und Bauverein Marburg), Aſſeſſor Dr.
Lang (Anwaltſchaft des Deutſchen Genofſenſchaftsverbandes Berlin),
Ver=
bandsdirektor Letſchert (Kaſſel), Generalſekretär Moſt (Heſſ.
Raiffeiſen=
verband Kaſſel) Verbandsreviſor Seibert (Wiesbaden, Mittelrhein.
Ver=
band), Dr. Götze (Raiffeiſenverband Kaſſel), Direktor Toensmann
(Deutſche Landſwirtſchaft. Hauptgenoſſenſchaft Corbach, Waldeck). Im
Auftrag des Staatswiſſenſchaftlichen Seminars, das die Kurſe
veranſtal=
tete, waren außer deſſen Direktor Geheimrat Dr. W. Troeltſch beteiligt:
Privatdozent Dr. Fricke, Dr. Wagner und Privatdozent Dr. Wiskemann.
Ein Nachmittag wurde zur Beſichtigung der Bauten des Spar= und
Bau=
vereins Marburg a. L. verwendet. Ein weiterer Nachmittag galt
ge=
meinſamen Beſichtigungen der Stadt und Univerſität.
Am 19. Oktober, abends, vereinigten ſich Vortragende und Hörer zu
einem gemeinſchaftlichen Abſchiedsabend, der dem Austauſch von
Erfah=
rungen über das Gehörte und der Frage über die Organiſation derartiger
Genoſſenſchaftskurſe gewidmet war. Verbandsdirektor Letſchert (Kaſſel)
brachte dabei den lebhaften Dank der Teilnehmer an die Leitung der
Kurſe zum Ausdruck. Es trat vielſeitig der Wunſch auf, derartige
Ge=
noſſenſchaſtskurſe in Ergänzung zu den Unterrihtsveranſtaltungen der
einzelnen Verbände regelmäßig zu wiederholen, ſo daß für Herbſt 1929
ein neuer Genoſſenſchaftskurſus der hieſigen Unierſität in Ausſicht
ge=
wommen werden konnte.
H. Aus dem Löhrbacher Tal, N7. Okt. Diebſtahl. Dieſer Tage
wurde einem Landwirt in Löhrbach von vier Pferdegeſchirren das beſte
geſtohlen. Dieſer verkaufte vor kurzem an einem auswärtigen Händler
eine Fuhre Nüſſe. Dabei wurdem mehrere Arbeitsloſe beſchäftigt, und
man nimmt nu an, daß einer derſelben dem Diebſtahl ausgeführt habe.
Die Gendarmerie in Birkenau iſt bereits vom dem Falle unterrichtet
und fahndet nun nach dem Langfinger.
* Hirſchhorn, . Okt. Waſſerſtand des Neckars am
B. Oktober: 0,79 Meter; am V. Oktober: 0,67 Meter.
* Gernsheim, 2. Okt. Waſſerſtand des Rheins am
26. Oktober: 0,48 Meter; am V. Oktober: 0,42 Meter.
Fabrik: Merz & Co., Frankfurt a. M
E-xrischungs
Cigaretten!
*2.
Bei Nachfragen nach
Verkaufs=
ſtellen wird das Porto vergütet.
(IV 132
Vertreter für den Handelt
Christ. Kelsch, Darmſtadt
Tel. 1869. „Rheinſtr. 2.
Feier einer Diamantenen Hochzeit.
42. Kelſterbach, Kr. Groß=Gerau, 27. Okt. Dieſer Tage fand hier
eine Diamantene Hochzeit ſtatt, an deren Feier ſich der ganze Ort
be=
teiligte. Der langjährige Waldarbeiter der Gemeinde, Jakob
Lezanne, konnte mit ſeiner Frau im 86. bzw. 85. Lebensjahr die
Diamantene Hochzeit begehen. Nachmittags fand unter großer
Beteili=
gung der Gemeinde eine kirchliche Feier ſtatt, in der Pfarrer Koller das
Glückwunſchſchreiben des heſſiſchen Landeskirchenamtes verlas und eine
Glückwunſchadreſſe des Reichspräſidenden von Hindenburg überreichte.
Abends veranſtalteten ſämtliche Ortsvereine einen Fackelzug zum
Gaſt=
haus „Zur Schwedewſäule”, deſſen Inhaber ein Sohn des Jubelpaares
iſt. Nach dem Vortrag eines Chorals durch den Evangeliſchen
Poſaunenchor ſangen die Geſangvereine „Teutonia” „Germania” und
die Geſangsriege des Turnvereins unter Leitung des Ehrenchormeiſters
Lehrer Heinrich Roth den Choral „Das iſt der Tag des Herrn!‟ Die
Feſtanſprache hielt Pfarrer Koller, der von den Gefühlen der Liebe und
der Ehrfurcht vor dem Alter ſppach. Er ſchloß ſeine Rede mit einem
Hoch auf das Brautpaar. Darauf ſang der Kirchengeſangverein „Seit
getreu bis an den Tod!” Im Auftrage der Gemeinde Kelſterbach ſprach
Bürgermeiſter Hardt, der betonte, daß ſeit 200 Jahren in der Gemeinde
Kelſterbach keine Diamantene Hochzeit mehr gefeiert worden wäre. Er
überreichte das Glückwunſchſchreiben des heſſiſchen Miniſteriums mit
einem namhaften Ehrengeſenk, verlas weiter das Schreiben des
Kreis=
divektors Dr. Merck=Groß=Gerau und überreichte im Namen der
Ge=
meinde ein Ehrengeſchenk in Geld. Darauf folgte der Geſang der Freien
Turn=, Sport= und Sängervereinigung „Sonnenlicht und
Sonnen=
ſchein!” Beigeordneter Treutel übergab ſchließlich dem Jubelpaar ein
von den Ortsvereinen geſtiftetes Ehrengeſchenk. Der Poſaunenchor
be=
endete die Feier mit dem Choral „So nimm denn meine Hände!”
Außer=
dem wurden dem ſeltenen Jubelpaar von privater Seite viele Ehrungen
und Aufmerkſamkeiten zuteil.
W. Heppenheim a. d. B., 27. Okt. Gautreffen. Die
Neu=
deutſche Jugend des Kettelergaues hielt ihr Gautreffen in unſerer Stadt
ab. Aus dem ganzen Heſſenlande war die Neudeutſche Jugend ſehr
zahl=
reich vertreten, und man verbrachte ſo, vereint mit den hieſigen
Neu=
deutſchen, einen frohen, ſchönen Tag, an den wohl alle gern zurückdenken.
— Volksbegehren. Bei der Abſtimmung zum Volksbegehren
be=
züiglich des Panzerkreuzers ſind in unſerer Stadt 464 Einträge getätigt
worden. Die Zahl der Kommuniſten betrug bei der letzten Wahl 1771.
— Die auf den Samstag; vom Kreishebammentag Heppenheim
angeſagte Verſamlung iſt auf den 15. Dezember verlegt worden.
— Beurlaubung. Für die Zeit vom 25. Oktober bis 26.
Novem=
ber iſt der Kreisveterinärrat Dr. Klump beurlaubt. Als Vertreter ſind
für Heppenheim, Hambach, Kirſchhauſen, Erbach, Sonderbach und
Viern=
heim Veterinärrat Blume in Bensheim und für die übrigen Orte des
Kreiſes einſchließlich Wimpfen mit Teilgemeinden Dr. Shrauth beſtimmt.
— Deutſche Turnerſchaft. Am morgigen Sonntag findet auf
dem Turn= und Spielplatz des hieſigen Turnvereins ein
Geumeiſterſchafts=
ſpiel der 2. Mannſchaft Heppenheim gegen die 1. des Turnvereins
Auer=
bach ſtatt.
D. Biblis, 26. Okt. Geſtern mittag ereignete ſich hier ein tragiſcher
Todesfall. Der 46 Jahre alte Landwirt Jgnatz März, wohnhaft in der
Fiſcherſtraße, erhängte ſich in ſeiner Scheune, nachdem er noch kurz
zu=
vor verſchiedene Beſorgungem erledigt hatte. Seine Frau fand ihn und
alarmierte die Nachbarſchaft, jedoch war der Tod bereits eingetreten.
Der freiwillig aus dem Leben Geſchiedene hat die Tat ſehr
wahrſchein=
lich in einem Anfall geiſtiger Umnachtung ausgeführt, jedoch iſt es auch
möglich, daß ihn die diesjährige Mißernte, die zum Teil zu verzeichnen
iſt, ſchwerer als andere Landwirte betroffen hat und er ſich dies
allzu=
ſehr zu Herzen gehen ließ. Der Tote hinterläßt Frau und Kind.
g. Gernsheim, 26. Okt. Anläßlich des 72jährigen Stiftungsfeſtes
hatte der Senior der hieſigen Geſangvereine „Liederkranz” zu einem
gemütlichen und genußreichen Lieder= Muſik= und Theaterabend
einge=
laden. Der Saalbau Haas war das Ziel derjenigen, die einem
geſchmack=
voll zuſammengeſtellten Programm lauſchten. Der erſte Teil war dem
großen Meiſter „Schubert” gewidmet. U. a. ſchilderte Herr Lehrer
Treffert in ſehr treffenden Worten den Menſchen und Muſiker Schubert.
Ein von Frl. Kiſſel vorgetragener Prolog gab die Einleitung zum
zweiten Programmabſchnitt, der eigentlichen Feier des 72jährigen
Stif=
tungsfeſtes, beſtehend aus Vorträgen des Geſamtchors und einem
urge=
lungenen Theaterſtückchen. Ein ſich anſchließender Ball hielt bis zur
Morgenfrühe noch alt und jung beiſammen. — Auch die
Oktoberfeſt=
nachfeier im Saalbau Darmſtädter Hof erfreute ſich eines ſehr guten
Beſuches. Die Kapelle Rheingold verftand es vorzüglich, den
erſchie=
nenen Gäſten einige gemütliche und humorvolle Stunden zu bereiten.
— Z. Zt. iſt die Firma Siemens u. Halske, Frankfurt a. M., mit der
Aufmontierung der Uhr, die künftighin vom Stadthausturm weithin
ſichtbar die Tageszeit anzeigen wird, beſchäftigen. — Die Neuwahl des
evangeliſchen Kirchenvorſtandes ergab folgendes Reſultat: Ernſt
Herms, Fabrikdirektor, Johannes Geiſel, Gendarmeriekommiſſar, Adam
Hauck, Fabrikaufſeher, Johann Jakob Helfrich 2., Landwirt, Wilhelm
Lang ſen., Glaſermeiſter, und Wilhelm Müller, Lehrer. Bevor die
Kirchengemeindevertretung, die die Neuwahl des Vorſtandes vornahm.
in Aktion trat, wurden die neu hinzugetretenen Herren Heinrich
Krimm, Metzgermeiſter, Wilhelm Kraus, Zuckerſieder, und Wilhelm
Noth, Studienrat, von Herrn Dekan Vogel verpflichtet. — Auch die
hieſige Volksbank als Bank und Sparkaſſe ruft die hieſige
Einwohner=
ſchaft anläßlich des Weltſpartages am 30. ds. Mts. zur Pflege des
Sparſinnes auf. — Seitens des Kreisamts — Kreiswohlfahrtsamtes —
Groß=Gerau findet in den nächſten Tagen eine Ueberprüfung der
Enpfänger von Unterſtützungen aus der Klein= und
Sazialrentnerfür=
ſorge ſtatt.
Nach der Leſe.
6
„Bereik sein ist alles..
wenn die neue Geschäftssaison zu einem Konjunkturerfolg
führen soll. Zur Vorbereitung gehört die alljährliche
An-
schaffung und gründliche Ausschöpfung des ungeheuren
Adressenmaterials vom Deutschen Reichs-Adressbuch für
In-
dustrie, Gewerbe, Handel und Landwirtschaft von Rudolf Mosse.
Der Versand der neuen, fünfbändigen Ausgabe ist im vollen
Gange. Sichern Sie sich die bald vergriffene Ausgabe durch
sofortige Ueberweisung des Betrages von Mark 90,— auf das
Postscheckkonto Berlin 26517. Rudolf Mosse, Abteilung
Adress-
bücher und Codes, Berlin SW 19/2, Jerusalemer Strasse 46/49.
(V.9888
z. Groß=Gerau, 26. Okt. Mit dem Bau eines neuen
Schul=
hauſes ſoll im nä hſten Jahr begonnen werden, ſodaß der Bau 1931
benutzt werden kann. Wegen der Mittel ſoll eine Kommiſſion beim
Miniſterium vorſtellig werden.
z. Rüfſelsheim, 27. Okt. Diebſtähle im Werk Opel. Wie
die Firma Opel mitteilt, ſind die Diebſtähle in ihrem Werke wicht in
dem Maße umfangreich, wie es in einigen Mainzer Tageszeibungen
an=
gegeben war. Nur etwa 100 Mark Wert haben die entwendeten
Gegen=
ſtände.
— Crumſtadt, 26. Okt. Am vergangenen Sonntag ſtattete der
Ge=
ſangverein Sängerluſt Roßdorf dem hieſigen Geſangverein
Männer=
quartett einen ſchon lange in Ausſicht geſtellten Freundſchaftsbeſuch ab,
der einen von ſchönſter Harmonie getragenen Verlauf nahm. Nachdem
der Vorſitzende des gaſtgebenden Vereins die um 3 Uhr erſchienenen
Gäſte aufs herzlichſte begrüßt hatte, wobei er den Wunſch zum Ausdruck
brachte, daß die nun ſchon ſeit 25 Jahren beſtehende engere
Freund=
ſchaft der beiden Vereine durch den Beſuch erneut geſtärke werden möge,
entwickelte ſich im Laufe des Nachmittags ein ſchönes Programm, reich
an Chor= und Inſtrumental=Vorträgen, letztere beſtens ausgeführt durch
eine Abteilung des Stadtorcheſters Darmſtadt. Es war ein Genuß,
den abwechſelnden Vorträgen der beiden in ihren Leiſtungen auf
beach=
tenswerter, reſpektabler Höhe ſtehenden Verein= zu folgen, die hierbei
erneut Zeugnis ihres Könnens unter der bewährten Leitung ihrer
Diri=
genten, Rektor Heß (Roßdorf) und Chormeiſter Stumpf (Crumſtadt)
ab=
legten. Der Höhepunke des äußeren Zeichens der Harmonie wurde
er=
reicht durch die am Schluß gemeinſam zum Vortrag gebrachten Chöre:
„Tief iſt die Mühle verſchneit” und „Die alten Straßen noch”.
By. Langen, 25. Okt. Flugzeuglandung. Heute mittag war
ein Kleinflugzeug, das in Frankfurt a. M. aufgeſtiegen war, infolge
eines Schadens in der Steuerung gezwungen, auf den Wieſen ſüdlich
Langen zu landen, was glatt von ſtatten ging. Die Maſchine wurde
nach Abſchrauben der Flügel abgeſchleppt. —
Friedhofver=
legung. Im nahen Dreieſchenhain iſt infolge der vom Gemeinderat
beſchloſſenen Friedhofverlegung nach dem Waldeingang am Ende der
Kirſchenallee ein Streit entſtanden, denn dadurch käme der neue
Fried=
hof nur 250 Meter weit vom alten und wiedr direkt an die Grenze der
menſchlichen Wohnungen. Auch beſteht ein Projekt, in direktem
An=
ſchluß an den neuen Friedhof eine neue Sportanlage zu errichten, was
doch dur haus nicht zuſammen in Einklang zu bringen iſt. Es
zirkulier=
ten deshalb Liſten zum Einzeichnen gegen das Projekt am Wald und
für das Erweitern des alten Friedhofs, wo noch Gelände genug zur
Ver=
fügung ſteht.
Die Weinleſe, die ſchönſte Zeit des Winzers, iſt vorüber. Vorbef
das muntere Treiben, das fröhliche Ernten in den Weinbergen! Kahl
ſtehen die Rebſtöcke, ihrer goldenen Laſt beraubt. Während in den
Weingärten das Leben erliſcht, beginnt in den Kellern ein neues,
geheim=
nisvolles Wirken.
Die Trauben ſind durch die Kelter gegangen und ihr Blut hat ſich
in den Fäſſern geſammelt. Ein neuer Wein iſt im Werden. Nun trägt
der Kellermeiſter die Verantwortung und jetzt iſt es an ihm, aus gutem
Moſt auch einen guten Wein werden zu laſſen. Mag ſich der Winzer
noch ſo viel Mühe mit der Pflege des Weinſtockes gegeben haben, mag
das Wetter noch ſo günſtig geweſen ſein, es wäre alle9 umſonſt, wenn.
der Kellermeiſter ſeine Sache nicht verſteht. Schon vor der Weinlefe
mußte er im Keller die nötigen Vorbereitungen für die Aufnahme des
neuen Jahrganges treffen. Die Gichenfäſſer mußten bereit geſtellt wer.
den. Sie dürfen nicht neu ſein, denn ſonſt geben ſie aus den Holzwan=
Lungen Gerb= und Farbſtoffe ab, die dem Weine einen widerlihen
Holz=
geſchmack geben. Darum werden die neuen Fäſſer ſo lange ausgelaugt
und gewaſchen, bis ſie die gewünſchte Beſchaffenheit haben. Auch
ge=
brauchte Fäſſer müſſen erſt gründlich gereinigt werden. In die ſo
zu=
bereiteten Fäſſer — oder wie der Fachmann ſagt — Gebinde, wird der
Traubenmoſt zur Vergärung eingefüllt. Sehr bald ſetzt von ſelbſt die
Gärung ein. Der Moſt wird unruhig und trübe, es ſteigen mit deutlich
kriſterndem Geräuſch Kohlenſäurebläschen auf, der Wein „ſchafft”, wie
der Winzer ſagt. Nach einer beſtimmten Zeit läßt das Schäumen nach
und der Wem beginnt ſich zu klären. Es gehört eine ſehr große
Erfah=
rung dazu, die Gärung ſo zu überwachen, daß der Wein keinen Schaden
leidet. Unendlich viele wiſſenſchaftliche Unterſuchungen ſind über den
Gärvorgang gemacht worden, und gerade in Deutſchland hat man keine
Mühe geſcheut, um in alle geheimnisvollen Zuſammenhänge der Gärung
einzudringen. Die Beobachtungen und Erfahrungen, die man dabei
ge=
macht hat, haben ihre Früchte ſchon getragen. Denn die anerkannt gute
Qualität des deutſchen Weines beruht nicht zum Letzten auf der überaus
ſorgfältigen Kellerbehandlung.
Nachdem die Gärung beendet iſt, wartet man, bis ſich der Wein
ge=
klärt hat. Dann wird er in ein anderes Faß gefüllt. Den richtigen
Zeitpunkt für das ſogenannte Abſtechen zu treffen, iſt ebenfalls ſehr
wichrig, da der Wein ſowohl durch zu kurzes, wie zu langes Stehen auf
dem Bodenſatz ſich ſehr zu ſeinem Nachteil verändern kann. Meiſt wird
der erſte Abſtich bei dem deutſchen Wein in den auf die Ernte folgenden
Monaten Dezember oder Januar vorgenommen. Im folgenden
Früh=
jahr erſolgr dann ein zweiter Abſtich, der dritte vor dem Herbſt, und ein
vierter am Schluſſe des Jahres. Beſonders koſtbare Weine, die eine
längere Zeit zu ihrer Entwicklung brauchen, werden dann in ſpäteren
Jahren wieder abgeſtochen, allerdings nur in Pauſen von mindeſtens
einem Jahr. Iſt der Wein fertig, wird er auf Flaſchen gefüllt. Er hat
dann, wie man ſagt, die nötige Flaſchenreife erhalten.
Nach der Beſchaffenheit des Moſtes verſpruht der 1928er ein gutel
Wein zu werden. Nach längerer Zeit wird diesmal vielleicht der Winzer
einen beſſeren Lohn für ſeine Mühe davontragen. Zurzeit „ſchafft” noch
der Wein im Keller. Hoffen wir, daß er es ſchafft.
T. Ober=Roden, M. Okt. Morgen Sonntag abend findet hier im
Saale des Gaſthauſes „Zum Löwen” ein von der edangeliſchen
Kirchen=
gemeinde veranſtaltetes Wohltätigkeitskonzerr ſtatt, deſſen
Erlös zur Erbauung einer evangeliſchen Hirche hier verwendet
wer=
den ſoll.
Lpd. Gießen, 27. Okt. Tagung heſſiſcher
Volkshoch=
ſchulen in Gießen. Eine Tagung des Verbandes Rhein=
Maini=
ſcher Volkshochſchulen und des Landesverbandes heſſiſcher
Volkshoc=
ſchulen, die am 27. und 28. Oktoher in Gießen abgehalten wird, befaßt
ſich mit der Frage der Volksbildung und deren Wege. Heute Samstag,
den 27. Oktober, ſprach der geſchäftsführende Vorſitzende des Rhein=
Maini=
ſchen Verbandes für Volksbildung, Dr. Karl Gebhardt=Frankfurt a. M.,
über „Das Problem der Maſſe in der Volksbildung”. In einer
Fach=
ſitzung am Sonntag, den 28. Oktober, wird Regierungsrat Dr. Buchwald.
Jena, der Leiter der Volkshochſchule Thüringen, in einem Referat „Alte
und neue Wege der Volksbildung” behandeln. Für den Nachmittag iſt
eine Tagung für die Stunde des Landes im Südweſtdeutſchen Rundfink
vorgeſehen, bei der die Fragen über den Rundfunk als Volksbildung, den
Volksbildner als Mirtler, den Gemeindelautſprecher und den Schulfunk
beſprochen werben. Den Ausklang bildet ein muſikaliſcher
Volkskunſt=
abend mit einem Vortrag von Konzertmeiſter G. Lenzewſki=Frankfurt
a. Main über „Weſen und Bedeutung der Violine” mit Beiſpielen aus
ihrer Geſchichte. Die Tagung iſt zugleich auch der Auftakt zu dem
Be=
ginn der Volkshochſchularbeit im Winter in ganz Oberheſſen, die dank der
rührigen Leitung von Walter Hegar, früher in Frankfurt, auf Altenberg,
Friedberg, Grünberg, Heuchelheim, Leihgeſtern, Lollar und Vilbel
aus=
gedehnt werden konnte.
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Für die anläßlich unſrer Vermählung
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Glückwünſche und Blumenſpenden ſagen
wir herzlichen Dank.
Anton Lipferi und Frau
geb. Petri
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Für die vielen Glückwünſche,
Blumen=
ſpenden und Geſchenke anläßlich unſerer
ſilbernen Hochzeit danken recht herzlichſt
Metzgermeiſter Wilhelm Freund
und Frau Wllhelmine
28234)
geb. Schimmer.
Miit Ktch
Für die vielen Glückwünſche
Blu=
menſpenden und Geſchenke anläßlich
unſerer ſilbernen Hochzeit ſagen
herz=
lichen Dnk.
Jakob König und Frau.
Darmſtadt, den 24. Oktober 1928,
Darmſtraße 49.
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Unſerem lieben Gott hat es
ge=
fallen, unſere herzensgute Mutter
Gertrude Wedel Wwe.
von ihrem qualvollen Leiden zu
erlöſen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familte Herrmann
Familie Wedel, Weſthofen
Familie Wedel, Ixheim
Familie Mühl, Darmſtadt.
Darmſtadt, Waldſtraße 54. 28218
Die Beerdigung findet am
Diens=
tag, den 30. Oktober, nachmitags
3 Uhr auf dem Wald riedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Hnſcheiden unſeres
lieben Entſchlafenen
Auguſt Luft
ſagen wir Allen herzlichen Dank,
beſonders Herrn Pfarrer Vogel für
ſeine troſtreichen Worte und dem
Chef der Württemberger
Metall=
wareninduſtrie für die
Kranznieder=
legung.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Katharina Luft Wwe.
geb. Huppertz.
Darmſtadt, Darmſtraße 12.
S4A.
AutorAnFuf
*28282
der
AuTO-VERMIEFUNG
KarlKappel
KILOMETER 309-
Auswärts nach Vereinbarung
Am 25. Oktober verſchied
uner=
wartet unſer lieber Kamerad
Oberſt a. D.
In den ſchweren Tagen der Somme=Schlacht
übernahm er die Führung des Regiments. Den
Kameraden war er allezeit ein hervorragendes
Beiſpiel aufrechten Mutes und unerſchrockener
Tapferkeit. Als Menſch und Soldat wird er ſtets
in unſerer Erinnerung fortleben.
Verein der Offiziere
des ehemaligen Inf.=Regt. „Kaiſer Wilhelm”
(2. Großh. Heſſ.) Nr. 116.
Vereinigung ehem. 116er. (17472
Nach kurzem Leiden ſtarb am 25.
Of=
tober unſer lieber Vater und Großvater
Im Namen der Hinterbliebenen:
Frau Frieda Huber.
Die Beerdigung findet Montag, den 29.,
Ok=
tober, vormittags 11 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof ſiatt.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
innigſtgeliebten. treuen Gatten, nnſren lieben Bruder,
Schwiegerſohn, Schwager und Onkel
Jakob Schäfer
nach ſchwerem Leiden im Alter von 53 Jahren zu
ſich zu nehmen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Schäfer, geb. Müller.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1928.
Heinheimerſtr. 33.
(*28283
Die Beerdigung findet Montag, den 29. Oktober 1928,
nachmittags 13 Uhr, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädte ſtraße ſtatt.
Am 22. Oktober erlöſte Gott unſere
liebe Schweſier und Schwägerin
von ſchwerem Teiden im Alter von
32 Jahren zu Tengerich i. W.
Hans=Manſred v. Linſingen
Martha Moldenhauer
geb. v. Linſingen
Dr. Ing. Leo Moldenhauer.
Herzogswalde, Poſt Silberberg (Schleſ),
Herford i. W., den 28. Oktober 1928.
Die Beerdigung fand zu Darmſiadt in der
Stille ſiatt.
(17299
Jür die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem
Hin=
ſcheiden unſerer lieben
Frau
Ant Malte n
geb. Mohr
ſprechen wir Allen, die uns in dieſer ſchweren Zeit nahe ſtanden,
unſeren herzlichſten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Klein=Umſtadt, den 28. Oktober 1928..
(17391
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme bei dem Heimgange unſerer lieben
Entſchlafenen, ſowie für die reichen
Blumen=
ſpenden ſagen wir innigen Dank. Beſonderen
Dank dem Herrn Pfarrer Weiß für ſeine
troſt=
reichen Worte in der Kapelle und am Grabe.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Georg Bert nebſit Kind
Familie Hch. Oſterod
Familie Georg Bert ſen.
Darmſtadt, Biſchofsheim b. Mainz,
den 27. Oktober 1928.
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Nur noch fünf Sonntage, und die erſte Hälfte der
Verbands=
ſpiele der Kreisliga liegt hinter uns. Die Situation iſt
wirk=
lich ſpannend geworden und es darf nicht wunder nehmen, daß man
den kommenden Begegnungen mit ſtärkſtem Intereſſe entgegenſieht.
Nachdem es den Favoriten gelungen iſt, ſich bis jetzt meiſt über alle
Hinderniſſe hinwegzuſetzen, geht für dieſe nun die Zeit der ſchwereren
Prüfungen an: in den nächſten drei Wochen treffen die drei
Spitzen=
reger aufeinander, und der Ausgang der Begegnungen wird
mitbe=
ſtimmend ſein für die Meiſterſchaft. Schon der heutige Sonntag
bringt mit den nachfolgenden Spielen den Auftakt der großen
Aus=
einanderſetzung.
Sportverein 98 Darmſtadt—Fußballverein Sprendlingen,
Viktoria Urberach—Germania Oberroden,
T. u. SV. Mörfelden—Union Darmſtadt,
Sportverein Münſter—Polizei Darmſtadt,
Germania 03 Pfungſtadt—Union Wixhauſen,
ſtoßen aufeinander. Das Haupttreffen ſteigt am Böllenfalltor, wo der
SV. 98 verſuchen muß, den Anſchluß an die Führenden zu behalten.
Verliert nämlich der Sportverein, ſo hat er gleichzeitig einen großen
Teil ſeiner Ausſichten auf die Meiſterſchaft begraben, dagegen würde
Sprendlingen einen beachtlichen Vorſprung gewinnen. Feſt ſteht
aller=
dings, daß die Sportvereinsmannſchaft durchaus in der Lage iſt, das
Spiel zu ihren Gunſten zu entſcheiden, nur gehört auch ein wenig
Glück dazu. Im allgemeinen aber iſt der Ausgang dieſes Spieles
reichlich offen. Möge der wirklich Beſſere gewinnen. Walldorf, einer
der anderen Spitzenreiter, pauſiert am Sonntag. Dagegen treffen die
nachdrängenden Urberacher daheim auf Germania Oberroden, die erſt
am Sonntag die Walldörfer aus dem Sattel heben konnten. Bei
dieſem Kampf dürfte etwas Nachbarrivalität mitſpielen und man muß
ſih einen ganz kapitelfeſten Schiedsrichter wünſchen. Urberach ſollte
auf Grund des Platzvorteils gewinnen. Das Treffen in Mörfelden
erſcheint offen. Die Union kann bei guten Leiſtungen gewinnen, aber
Mörfelden hat eine Hintermannſchaft, die geſchlagen ſein will. In
Münſter neigen die Chancen mehr zu den Einheimiſchen hin, die nach
hartem Kampf gewinnen ſollten. Immerhin darf hier aber auch ein
Sieg der Polizei nicht überraſchen. Auch in Pfungſtadt ſtehen die
Ausſichten beſſer für die Platzherren. Bringen die Germanen die
Lei=
ſtung des Vorſonntags auf, ſind ſie beſtimmt Favorit. Aber da man
den Tag nicht vor dem Abend loben ſoll, ſo tut man gut und wartet
ab, was die Gäſte aus Wixhauſen über den Fall denken. Ein
Un=
entſchieden könnte, hier nämlich am beſten die Frage nach dem Sieger
löſen.
In der A=Klaſſe hat es am vorigen Sonntag wieder einige
Zwiſchhen=
löſungen gegeben. Im Gau Bergſtraße hat Germania Eberſtadt durch
eine überraſchende 0:1=Niederlage auf eigenem Platz gegen den
Sport=
verein Weiterſtadt weiteres wichtiges Terrain eingebüßt und muß nun
Groß=Gerau mit glattem Vorſprung an der Spitze ſehen. Auch im
Dreieichgau mußten die Haſſianer aus Dieburg wieder mit einer 0:2=
Niederlage gegen den SV. 1911 Neu=Iſenburg erfahren, wie ſchwer der
Weg zur Meiſterſchaft iſt. Allerdings dauert die Kampagne noch
ziem=
liche lange, aber verlorene Punkte wiegen trotzdem ſchwer. An dem
heutigen Sonntag ſpielen: Gau Bergſtraße: SV.
Geins=
heim—SV. Groß=Gerau, VfL. Michelſtadt—Germania Eberſtadt,
Sport=
verein Lengfeld-Viktoria Griesheim, Sportverein Roßdorf—Eintracht
Darmſtadt, Sportverein Weiterſtadt-Boruſſia Dornheim. — Gau
Dreieich: FC. Egelsbach—SV. 1911 Neu=Iſenburg, Haſſia Dieburg
—SC. Dietzenbach, Sportgemeinde Sprendlingen—FV. Offenthal,
FC. 02 Dreieichenhain—VfL. Neu=Iſenburg, Reſerve. Wie man von
anderer Seite hört, ſoll das Dieburger Treffen wegen der Dietzenbacher
„Kerb” verlegt werden.
In der B=Klaffe ſpielen: Sportverein Höchſt—FC. Groß=Umſtadt,
Kickers Hergershauſen—VfL. Michelſtadt 2., Germania Leeheim—FSV.
Groß=Zimmern, Rot=Weiß VfR. Darmſtadt—Sportverein Meſſel. Die
Rot=Weiß=Mannſchaft beſtreitet nach ihrer Fufion die Spiele außer
Konkurrenz.
Ergebniſſe vom letzten Sonntag.
A=Klaſſe. Dreieichgau. SV. 1911 Neu=Iſenburg—Haſſia Dieburg
2:0 (1:0), FV. Eppertshauſen—FV. Offenthal 6:2 (1:1), SC.
Dietzen=
bach—Sportgemeinde Sprendlingen 4:0, FC. 03 Egelsbach—VfL. Neu=
Iſenburg (Reſ.) 2:4.
A=Klafſe. Gan Bergſtraße. Germania Eberſtadt—SV. Weiterſtadt
0:1, SV. Groß=Gerau-Boruſſia Dornheim 5:0, VfL. Michelſtadt—SV.
Geinsheim 3:2, Viktoria Griesheim—Eintracht Darmſtadt 1:0.
B=Klaſſe. Sportverein Meſſel—Sportvgg. Arheilgen 3. 3:4, Chattia
Wolfskehlen—FSV. Groß=Zimmern 4: 1, Blau=Weiß Jugenheim—Rot=
Weiß Darmſtadt 1:7, VfR. Erbach—FV. Schaafheim 10:0, Germania
Dieburg—Kickers Hergershauſen 5:0.
Kreisliga — Südheſſen.
Die Vorrunde der diesjährigen Herbſtſaiſon hat an Ueberraſchungen
wirklich ſchon Enormes geboten, und auch der heutige Sonntag dürfte
ſich würdig anſchließen. Allmählich ſieht man klarer, jedoch ſteht der
„Erſte” noch keineswegs feſt. Der heutige Sonntag kann unter
Um=
ſtänden einen völligen Umſturz der Tabelle bringen, ſtehen doch folgende
wichtige Spiele auf dem Plan:
V.f. R. Bürſtadt—Olympia Lampertheim,
Sp.V. Horchheim—F. V. Biblis,
Starkenb. Heppenheim—Sp.V. Pfeddersheim,
Sp.V. Hochheim—-V.f. L. Lampertheim,
Normannia Pfifligheim—Olympia Lorſch.
Das Treffen in Bürſtadt iſt inſofern von wühtiger Bodentung, als
Olympia Lampertheim bei einer Niederlage wichtige Punkte zur
Meiſter=
ſthaft einbüßt, während die Einheimiſchen unter keinen Umſtänden zu
Hauſe weitere Pünktchen verlieren dürfen. Der Platzmannſchaft geben
wir ein kleines Plus, jedoch iſt auch ein Unentſchieden nicht ausgeſchloſſen.
Die Leute aus der Gurkenmetropole müſſen nach Horchhei und werden
dort vorausſichtlich zu Punkten kommen. Die Niederlage wird für die
Platzbeſitzer kaum hoch ausfallen, da Biblis durch ſein dauerndes
Aus=
wärtsſpielen etwas deprimiert iſt. Auf dem Sportplatz am „Galgen”
werden ſich am Sonntag die Pfeddersheimer tummeln, vorausſichtlich
aber nicht zu Punkten kommen, da die Einheimiſchen zurzeit ziemlich
gut in Fahrt ſind. Der Tabellenletzte hat die V.f.L.=Leute zu Gaſt und
dürfte mit etwas Glück auf eigenem Platze Sieger bleiben. Von großer
Bedeutung iſt das Treffen Pfiffligheim-Lorſch. Gewinnen die
Einhei=
miſchen, ſo ſind ſie wieder Tabellenerſter, da der derzeitige Spitzenreiter,
Olympia Worms, am Sonntag ſpielfrei iſt. Sollte jedoch der Altmeiſter
der Glücklichere ſein, ſo hätte er gewiſſermaßen wieder Anſchluß zu den
Meiſterſchaftsanwärtern.
Sportverein Darmſtadt 1898 — F. V.
Sprendlingen.
Auf das Spiel der Ligamannſchaft der 98er gegen den F. V.
Spreud=
lingen weiſen wir wiederholt hin. Das Spiel, das um 3 Uhr auf dem
Platz am Böllenfalltor ſeinen Anfang ninmt, wird endgültig die
Ent=
ſcheidung bringen, ob die 98er ſich doch noch in der Spitzengruppe halten
können. Nur durch Erringung beider Punkte wird dies möglich ſein;
die anerkannte Spielſtärke des Gegners wird ein ſchweres Hindernis
bilden, das Beſtreben der Einheimiſchen zur Verwirklichung zu bringen.
Das Spiel dürfte wohl eines der intereſſanteſten der diesjährigen, an
Großkämpfen ſo armen Spielzeit werden. Um ½3 Uhr treten die
beiderſeitigen Liggerſatzmannſchaften auf den Plan; die Erſatzligiſten
der 98er, bisher noch ohne jeden Punktverluſt, werden auch in dieſem
Spiel bemüht ſein, ihre Vormachtſtellung ſich nicht nehmen zu laſſen.
Die 3. aktive Mannſchaft trägt ein Verbandsſpiel in Eberſtadt aus; die
Junjoren fahren nach Mainz, um den ſpielſtarken Junioren von
Mainz 05 das Priat=Rückſpiel zu liefern. Die Jugend=Verbandsſpiele,
ſowie Privattreffen der Schülermannſchaften vervollſtändigen das
Spiel=
programm des Sportvereins.
Sportverein 1898 und Darmſtadt im beſten Licht.
Auf Erſuchen des Veranſtalters beteiligt ſich der Sportverein
Darm=
ſtadt 1898 an der Lichſtwoche, und zwar dadureh, daß am Samstag, dem
3. Rovember, ſämtliche Abteilungen des Vereins durch die Hauptſtraßen
einen Werbelauf unter Fackelbeleuchtung unternehmen.
Sportverein 1898, Jugend.
1. Jugend — 1. Jugend Groß=Gerau, dort; Abfahrt 9.94,Uhr.
3. Jugend — 2. Jugend Eberſtadt, hier, 11 Uhr, Stadion.
2. und 4. Jugend ſind ſpielfrei.
Kombinierte Schüler (Trainingbeſucher) — Arheilgen, dort,
Treff=
punkt, 8.15 Uhr, Hochſchule, mit Rad.
Mörfelden—F.C. Union 1913 e. V. Darmſtadt.
Im weiteren Verlaufe der Verbandsrunde muß Union am hentigen
Sonntag nach Mörfelden. Berückſichtigt man das Abſchneiden der
ein=
zelnen Vereine in Mörfelden, ſo muß man ſagen, daß dort ein
Punkt=
gewinn ſehr ſchwer iſt. Sellſt Sportverein 98 konnte nur ein
Unent=
ſchieden mit nach Haufe bringen, während Polizeiſportverein ſogar eine
Niederlage hinnehmen mußte, ſo daß man auf der Hut ſein muß, um
dieſe Klispe gut zu überwinden. Union, das ſeine Verbaudsſpiele ſehr
unglücklich begonnen hat, bewies am vergangenen Sonntag, daß trotz
alledem noch genügend Kraft in ihr vorhanden iſt, um auch ſtärkete
Geguern den Sieg nicht leiuht zu machen. Der Ausgang des
Kampfe=
iſt vollkommen offen. — Auh an dieſer Stelle wird gebeten, die Mann,
ſchaften — Liga und Ligareſerve — möglichſt zahlreich zu begleiten
damit denſelben der nötige Rückhalt geboten wird. Die Abfahrt erfolge
durch Auto ab Vereinslokal. Spielbeginn 1,30 Uhr für Erſatzmann,
ſchaften und 3 Uhr für Ligamannſchaften.
FC. Eintracht — Sportverein Roßdorf.
Heute nachmittag ſpielt Eintrachts erſte und zweite Mannſchaft zum
fälligen Verbandsſpiel in Roßdorf. Die erſte Elf von Roßdorf iſt in
folge Sperre gezwungen, mit drei Mann Erſatz anzutreten und wird
ſich deshalb um ſo mehr anſtrengen, ein günſtiges Reſultat
herauszu=
holen. Es iſt deshalb noch lange nicht geſagt, daß Eintracht gewinnt.
Eintracht wird kämpfen müſſen, um Punkte überhaupt mit nach Hauf
bringen zu können. — Von der zweiten Mannſchaft wird erwartet, daß
ſie ſiegt, denn ſie iſt beſtimmt ſpieleriſch beſſer und muß außerdem noch
gegen eine mit Erſatz geſchwächte Mannſchaft antreten.
Dir
190
Handball.
Rot=Weiß, V.f. R.— Poſiſporiverein Frankfurt
Die Handballiga der Rot=Weißen muß am heutigen Sonntag in
Frankfurt zum Verbandsrückſpiel gegen den dortigen Poſtſportverein
antreten. Es iſt wahrhaftig lein leichter Gang. Zwar konnte Rot=Weiß
das Vorſpiel in Darmſtadt 3:1 gewinnen, doch hat man an Hand der
letzten Spiele eine deutliche Formverbeſſerung der Poſt feſtſtellen können.
Namentlich der glatte 4:2=Sieg in Rödelheim ſollte den Rot=Weißer
zeigen, daß ſie in Frankfurt nur unter Aufbietung aller Kräfte beſteher
können. Erfrulicherweiſe iſt Förſter jetzt wieder endgültig hergeſtellt,
daß die Hintermannſchaft wieder komplett ſtehen wird. Das Spiel b.
ginnt um 11 Uhr! Es wäre zu wünſchen, daß eine größere Anhängeh
ſchar die Mannſchaft begleitet, um ihr den nötigen Rückhalt zu geben.
Tgd. Beſſungen 1865—Tgd. Darmſiadt 1846
Meiſterklaſſe.
Zum fälligen Verbandsſpiel treffen ſich am Senntag, nachmittags
3.15 Uhr, die beiden erſten Mannſchaften der obengenannten Vereine
auf dem Sportplatz an der Heidelbergerſtraße. Beide ſpielen nicht zum
eiſtenmal gegeneinander, kennen ſich alſo und werden mit allen Mitteln
verſuchen, die gegenſeitigen Schwächen auszunutzen. Wenn man den
Tabellenſtand als Maßſtab nehmen wollte, müßte man von vornherein
den Beſſungern einen Sieg zuſchreiben. Aber mit des Geſchickes Mäch
ten uſw. Gerade bei derartigen Lokalſpielen waren Ueberraſchungen
faſt immer an der Tagesordnung. Die 1846er ſind ſicher nicht ſo ſchlect,
wie es ausſieht, ſondern haßen ſeither mit reichlich viel Pech die
Vor=
runde begonnen. Da auch bekanntlich die Spielſtärke mit dem Gegner
wächſt, muß erſt der Schlußpfiff abgewartet werden. Die Beſſunger
werden andererſeits ihr letztes Spiel der Vorrunde nach einem ſolch
ver=
heißungsvollen Anfang mit 4 gewonnenen Spielen auch nicht verlienen
wollen und ihre beſte Mannſchaft in den Kampf ſchicken. Aus allen
die=
ſen Motiben dürfte am Sonntag ein Spiel zu erwarten ſein, das unſerer
Handballhochburg Ehre machen und jeden Handballfreund befriedigen
wird. Wünſchen wir dem Platzverein das dazu nötige ſchöne Wetter, eine
anſehnliche Zuſchauermenge und der beſten Mannſchaft den Sieg.
Beſſungen ſpielt in folgender Aufſtellung:
Kehmptzow
Schmitt Jäger
Heck. Bauer. Müller
Hofmann Geher Seifert Kaltenbach Holletſchek
Tgf. 1875 Darmſtadt — Tv. Egelsbach. — 1. Mannſchaften.
Zu ihrem dritten Gaumeiſterſchaftsſpiel ſtehen ſich heute nachmittag
3 Uhr obige Mannſchaften auf dem Exerzierplatz gegenüber. Egelsbach,
von Pech verfolgt, mußte, nachdem es um den Aufſtieg zur Meiſterklaſſe
kämpfte, zur A=Klaſſe zurückkehren. Die Darmſtädter Mannſchaft muß
daher alles daranſetzen, wenn ſie ehrenvoll abſchneiden will. Wohl
zeig=
ten die erſten beiden Spiele von großem Können der Darmſtädter Elf;
ob tatſächlich die Mannſchaft an Spielſtärke gewonnen hat, wird der
heutige Sonntag beweiſen. Umſere Mitglieder in erſter Linie wollen
am Sonntag ihren Spaziergang auf den Exert verlegen, um wieder
einmal in den Genuß eines ſchönen Hadballſpieles zu kommen. — Die
zweite und dritte Mannſchaft ſpielt gegen die gleichen der Turnge
meinde Darmſtadt am Finanzamt. Spielbeginn 2 Uhr und 3,15 Uhr
— Die Jugend muß nach Langen und ſpielt dort um 2,15 Uhr.
Turn= und Sportverein Mefſel e. V.
erzielte am letzten Sonntag, folgende Spielergebniſſe: 1. Mannſchaft
gegen 2. Mannſchaft Arheilgen 3:4 (3:1), hier. 2. Mannſchaft gegen
2. Mannſchaft Dahlmannia Frankfurt a. M. 7:1 (3:1), hier. 1. Schüler
gegen 1. Schüler Münſter 5:1, dort. — Spiele für kommenden
Sonn=
tag, den 28. Oktober 1928: 1. Mannſchaft—1. Rot=Weiß. Darmſtadt in
Darmſtadt, 2. Mannſchaft—2.Rot=Weiß Darmſtadt in Darmſtadt.
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Beim Tennisclubkampf London-Berlin in London führten die
Eng=
r, die das Hallenſpiel beſſer gewöhnt ſind, am erſten Spieltag mit
Siegen.
Deutſchlands Hallentennis=Meiſterſchaften gelangen vom 5. bis 10.
uar in Bremen zum Austpag.
Prince Cox, der bekannte engliſche Schiedsrichter, wird
krankheits=
er in Zukunft nicht mehr ſportlich tätig ſein.
Nummer 300
Aus dem Main=Rhein=Gau der O. T.
Ehrung verdienter Turnerführer.
Die deutſche Turnerſchaft ehrte die verdienſtvollen Mitglieder des
tvereins Ober=Ramſtadt, Ehrenvorſitzenden Peter
Roden=
ſer und Hauptlehrer Würtenberger durch Verleihung des
Enbriefes der D.T. Für Verdienſte um die Turnerſchaft konnte der
Aelrheinkreis die Turner, Bürgermeiſter Rückert, Gg. Burger,
Keller und L. Kehr, ſämtlich Mitglieder des Tv.
Ober=
nſtadt, mit dem Kreisehvenbrief auszeichnen. 25 Jahre
ununter=
en im Dienſte treuer Vereinsarbeit ſtanden die Turner Gg.
Stü=
and Hch. Weber, Tv. Ober=Raltſtadt; F. Kilian, J. Spieß, J. von
Heyden und F. Göckel, Tgde. Traiſa. Die Jubilare wurden von
n ihrer Vereine durch Verleihung beſonderer Urkunden geehrt.
Wetterbericht.
Das kräftige Irlanddruckfallgebiet hat ſich mit ſeinem Kern
füdoſt=
s bewegt und liegt bereits über dem Kanal. Es wind zunächſt auch
vem Gebiet unter zunehmender Luftbewegung Niederſchläge bringen.
Temperaturen, die anfänglich ſich wenig ändern, gehen mit dem
en Zufließen kühler maritimer Luftmaſſen zurück, wobei die
Wetter=
vorläufig noch keinen beſtändigen Charakter annimmt.
ſichten für Sonntag, den 28. Oktober: Bei wechſelnder Bewölkung
zeitweiſe Niederſchläge, allmählich etwas friſcher, lebhafte
nordweſt=
liche bis weſtliche Winde.
ſichten für Montag, den 29. Oktober: Wolkig mit Aufheiterung,
Temperaturen noch etwas ſinkend, nur noch vereinzelte Niederſchläge.
rt:
Wetter:
Temp.
in de
Wind:
en
ſchlag decke
in mm in em
zen:
den:
lin:
nchen: wolkig
igsberg: „wolkig
slau;
bedeckt
11.
NO.
1,5
aburg: bedeckt
12
wolkig
12
15
10
wolkig
Witterungsverhältniſſe 1
dberg:
unus
ſſerkuppe wolkig
dberg: wolkig
0S0,
03
080,
SO
SO,
ONO,
der deutſchen Bergſtationen.
hwarzw.)
zſpitze:
Uler Aſten:
htelberg:
neekoppe‟
wolkig
wolkig
Nebel
Nebel
0S0,
S=
08O.
S80,
sSW.
Hauptichrittlettunig. Rudoll Mauve
antwortlich für Polltit und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
sland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann,
den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſf: Andreas Bauer; für
ſe Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Druc
und Verlag: L. C. Wlitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkrivpte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 64 Geiten.
Sonntag, den 28 Oktober 1928
Geſchäftliches.
Klavierſpiel ohne Noten. Dieſe Methode vom Muſikdivektor P. A.
Fayz iſt eine Erfindung, durch die an Stelle der ſchwer zu erlerwenden
Notenſchrift ein leichtfaßliches Shſtem für Erwachſene geſchaffen iſt,
ohne die Klangwirkung beim Spiel irgendwie zu beeinträchtigen. Die
Methode ermöglicht es Erwachſenen, ſelbſt bis zum Greiſenalter, in
2—3 Monaten ſich am Klavier als wirklicher Spieler betätigen zu
kön=
nen, was durch viele Referenzen bewieſen wird. Intereſſenten wird die
Methode koſtenlos erklärt dieſen Montag von 10—8 Uhr Hochſtraße 18,I.
(Siehe auch heutiges Inſevat.)
Freie Vereinigung der hieſigen Spenler und Inſtallateure.
Anläßlich der Werbewoche. Darmſtadt im beſten Licht” machen
wir nochmals beſonders auf das Inſerat in der heutigen Nummer
auf=
merkſam.
Giner ſagt’s dem Andern, daß die neue Ausgabe pro 1929 diesmal
beſonders frühzeitig, nämlich noch im Laufe dieſes Vierteljahres,
wie=
derum in 5 ſtattlichen Bänden verſandbereit iſt. Die neue Ausgabe
enthält in alter Vollſtändigkeit das gewaltige Adreſſenmaterial und
reiht ſich ſowohl inhaltlich, wie in ihrer Ausſtattung in durchaus
wür=
diger Weiſe ihren Vorgängerinnen an. Das Adreſſenverzeichnis zeigt
eine bemerkenswerte Anzahl neuer Firmen, ſo daß es jeder vorſichtige
Kaufmann als eine Erleichterung empfinden wird, wenn er diesmal
ſchon ſo frühzeitig von dem neuen Adreſſenmaterial Gebrauch machen
kann. Näheres erfahren Sie aus dem Inſerat in dieſer Zeitung.
Darmſtadt im beſten Licht: Um das Intereſſe des Publikums in
dieſen Tagen noch mehr anzuregen, ſtellt die Fa. Fotohaus Ph. Perabo,
Schuchardſtraße 17, in ihrer Anzeige eine Leica=Preisfrage, für
deven richtige Löſung drei wertvolle Preiſe ausgeſetzt ſind. Hoffen wir,
daß ſich auch hierin „Darmſtadt und Umgebung im beſten Licht”
zeigt.
Techniſche Hilfe für Schwerhörige.
Zu den Anordnungen zwecks Hörverbeſſerung bei Schwerhörigen,
die ſich bisher als zweckmäßig und erfolgreich erwieſen haben, gehört in
erſter Linie der ſchon ſeit Jahren bekannte und ſich glänzend bewährte
„Siemens=Phonophor”,
der auf elektriſchem Wege die Uebertragung der Sprache bewirkt. Ein
guter Hörapparat ſoll aber nicht nur die Schallintenſität haben, ſondern
auch die Sprache möglichſt naturgetreu übertragen, d. h. die
Forderun=
gen erfüllen: Große Schallintenſität! Hohe Sprachqualität! Der neue
verbeſſerte Phonophor mit Mikrophonverſtärker wird dieſen beiden
For=
derungen in weitgehendſtem Maße gerecht. Koſtenloſe Vorführung
täg=
lich durch Spezialiſten im Ausſtellungsraum der
Siemens=Reiniger=Veifa G. m. b. H., Frankfurt a. M., Kaiſerſtr. 60.
(Siehe Inſerat in heutiger Nummer.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Sonntag, 26. Okt. 8.30: Morgen eier, veranſtaltet vom
Wart=
burgverein. 6 11: Kaſſel: Elternſtunde Rektor Rückert: Von der
Behandlung eigenſinniger Kinder. o 12: Eckenheim: Uebertragung
von dem Liedertag des Männergeſangvereins „Männerchor”. 13:
Landwirtſchaftskammer Wiesbaden: Futterrationen für Milchvieh. —
Die Beurteilung von Viehpulver und anderen Geheimmitteln. 0 14:
Funkheinzelmann=Singſtunde von Fr. Jöde. 8 16: Konzert des
Funkorcheſters: Walzer. o 17: Berlin: Konzert der Wiener
Sänger=
knaben. 17.30: Stunde des Landes. (Leiter: Dr. Gebhardt.) Ein
Gang durch den Gutsbetrieb Hof Blumenrod bei Limburg a. d. L.,
Führung mit dem Mikrophon durch Güterdrrektor Schneider=Kleeberg,
Niederwalluf a. Rh. O 18.30: Rhein=Mainiſcher Verband für
Volks=
bildung. O 20.30: Klavierkonzert Eduard Steuermam. 0 21.30:
Konzert des Funkorcheſters. Rimſky=Korſakow: Quv. und Arie aus
Die Zarenbraut”. — d’Albert: Konzert für Cello und Orcheſter. —
Mahler: Frühlingsreigen; Hans und Grete: Scheiden und Meiden.
— Haydn: Variationenſatz aus dem „Kaiſerquartett”. Muſikal.
Leitung: Kapellm. Merten. Mitw.: Lotte Kleinſchmidt (Sopran),
A. Schattſchneider Cellof. 6 Inſchl.: Berlin: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Sonntag. 28. Okt. 10.30: Deutſches Nationaltheater in Weimar:
Feſtverſammlung des Bundestages des Deutſchen Fußballbundes.
6 12: Schloßplatz Stuttgart: Promenadekonzert. o Anſchl.:
Schall=
platten. o 14: Berlin: Funkheizelmann. o 15:
Unterhaltungs=
konzert. Funkorcheſter. „Mitw.: Roſy Sontheimer=Prins, Fritz
Schätzler. 0 17: Berlin: Konzert der Wiener Sängerknaben. 8 17.30=
Konzert des Funkorcheſters. o 18.15: K. Götz: Präſidentenwahl
in Amerika. O 18.45: Dichterſtunde: Nobert Neumann. O 20.15:
Kammermuſik bend der Kammermuſikvereinigung des Philharmon.
Orcheſters Stuttgart. Ausf. Konzertm. Beerwald (Violine),
Konzert=
meiſter Schuiyer Cello), Kapellm. Hahn (Klavier). Beethoven: Zehn
Variationen über „Ich bin der Schueider Kakadu”. Trio für
Violine. Cello und Klavier. — Schubert: Trio in B=dur. für Violine,
Cello und Klavier. 6 21: Der Erſte. Schwank von Fritz Diet ich.
O Anſchl.: Bunter Abend. Mitw.: Win Hörth, Käte Mann, Albin
Swoboda, C. Struve, das Deutſch=ruſſiſche Balalaika=Orcheſter,
Funkorch. Cortopaſſi: Ruſticanella. — Benatzky: Sonnenwirt. —
Bohm: Lucrimae Chriſti. — Taiko: Ukrainiſcher Marſch. —
Tſcher=
netzky: Amur=Wellen. Walzer. — Red lips, amerikan. Schlager. —
Brettldichtung. — Logan: Miſſouri=Walzer. — Benatzky: Pierrot=
Zyklus: Pierrot lunaire; Humoreske; En paſſant; Pierrot ſtirbt. —
Strauß: Lied des Zſupan aus „Der Zigeunerbaron”. — In the ſweet
bye and bye. — Warlamow: Der rote Sarafan. — Vier ruſſiſche
Volkslieder. — Smetana: Lied des Kruſchina aus „Die verkaufte
Braut”. — Poſitwely, amerikan, Schlager. — May: Die deutſchen
Mädchen ſind die ſchönſten. — Glinka: Mazurka. — Dobrochtow=
Sehnſucht nach der Heimat. — Schwarz: Malerfreuden. 0 Anſchl.:
Nachrichten.
Berlin.
Sonntag, 28. Okf 8.55: Stundenglockenſpiel der Potsdamer
Garniſonkirche. 8 9: Morgenfeier. Anſprache: Pfarrer Weiß,
Char=
lottenburg. Mitw.: P. Seebach (Baß), O. Priebe (Flügel und
Orgel), Chor der Matthäuskirche, Steglitz. Leitung: H. Schmidt.
Cläre Kahn=Chodowiecki (Sopran). o Anſchl.: Glockengeläut des
Doms. 0 12: Aus dem Plenarſaal des Herrenhauſes: Morgenfeier
der Jugend, veranſtaltet vom Verband deutſcher Erzähler. Gertrud
Epſtein: Einf. Worte: G. Engel. — Vorleſung aus der Erzählung
Hiob”: Th. Loos. — Walter Meckauer: Einf. Worte: Jakob
Schaffner. — Vorleſung aus der Erzählung „Junge Menſchen”:
W. Franck. 6 14.30: Für den Landwirt. 8 14.55: Direktor Prof.
Dr. Stang: Die Zucht und Haltung der landwirtſchaftlichen
Nutz=
tiere. 6 15 30: Märchen. Geleſen von Adele Proesler. 0 16: Dr.
Hochdorf: Meiſter der Diplomatie:
GMndenchei Suakdi aus Dder Wiäſcaudes Deie. Dedeet.
Kappſtein: Das Land der Edda. (Heldendichtung, Götterdichtung,
Spruchdichtung.) 6 19.30: Staatsſekretär Dr. Geib: Die Bedeutung
des Reichsarbeitsminiſterjums und ſeine Leiſtungen in den letzten
zehn Jahren. O 20: Abendunterhaltung. Mitw.: Frida Weber=
Fleßburg, Eugen Tranſky, Funkorch., Dirig.: B. Seidler=Winkler.
21: Ludwig van Beethoven. Sinfonie Nr. 5, C=moll. O 21.30=
Eugen d’Albert: Aſchenputtel. Funkorch., Dirig.: Der Komponiſt.
Anſchl.: Tagesnachrichten. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Marek
Weber.
Deutſche Welle. Sonntag, 28. Okt. 8.55: Stundenglockenſpier
der Potsdamer Garniſonkirche. o 9: Morgenfeier. Anſpr.: Pfarrer
Weiß=Charlottenburg. o Anſchl.: Glockengeläut des Doms. 12:
Morgenfeier der Jugend aus dem Plenarſaal des Herrenhauſes.
Veranſtaltung des Verbandes Deutſcher Erzähler. 0 14.30: Für
den Landpirt. 9 14.55: Dir. Prof. Dr. Stang: Die Zucht und
Haltung der landwirtſchaftlichen Nutztiere. e 15.30: Märchen,
geleſen von Adele Proesler. o 16: Dr. Hochdorf: Meiſter der
Diplomatie. Criſpi. o 16.30: Kapelle Gebr. Steiner und Wiener
Sängerknaben. 18: Prof. D. Dr. Dibelius: Die großen
Religionsſtifter. Chriſtus. 18.30: Erna Arnhold: Heilige Stätten
der Menſchheit. o 19: Gerd Fricke: Vom Zauber der Südſee.
20: Berlin: Abendunterhaltung. Mitw.: Frida Weber=Fleßburg,
Eugen Transky, Berliner Funkorch. Dir.: Seidler=Winkler 6 21:
Ludwig van Beethoven: Sinfonie Nr. 5 C=moll. Berliner Funkorch,
Dir.: Seidler=Winkler o 21.30: Eugen dAlbert: Aſchenputtel,
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Der Komponiſt. O Anſchl.: Preſſenachr. Danach: Tanzmuſik,
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Bauunfälle
und Basaltbeton.
Von
Prof. Dr.-Ing. Kleinlogel, Darmstadt.
Es will vielleicht zunächſt etwas merkwürdig erſcheinen, wenn
der an ſich als vorzüglich bekannte Baſalt und die aus ihm für
Betonzwecke hergeſtellten Bauſtoffe in urſächlichen
Zuſammen=
hang gebracht werden mit Bauuufällen, von denen nachſtehend die
Rede ſein ſoll. Es möge jedoch gleich vorausgeſchickt werden, daß
ſelbſtverſtändlich nichts dagegen einzuwenden iſt, wenn ſich der
Begriff „Baſalt” im Beton= und Eiſenbetonbau als der eines
beſonders guten Zuſchlagſtoffes feſtgeſetzt hat, der bei dichter
Geſchloſſenheit des Gefüges eine verhältnismäßig hohe
Eigen=
feſtigkeit beſitzt. Immerhin darf ganz allgemein darauf
aufmerk=
ſam gemacht werden, daß die Güte des gelieferten Materials
weſentlich davon abhängt, daß der Baſalt nicht durch Lehm, Ton
oder ſonſtige Beſtandteile verunreinigt iſt. Wenn man ſich
die Gewinnung im Steinbruch vor Augen hält, ſo iſt es
begreif=
lich, daß durch den Abraum der oberen Humusſchichten, ſowie
durch die infolge des Sprengens aufgeſchloſſenen Füllungen der
Spalten und Verwerfungen derartige Verunreinigungen dann
mit in die gebrochene Maſſe gelangen, wenn nicht dafür geſorgt
wird, daß durch Siebung oder Waſchung oder beides dieſe
uner=
wünſchten Teile entfernt werden. Der Baſalt wird andernfalls
bei Zugabe von Waſſer in der Miſchmaſchine „ſchmierig”, und es
kann dies verhängnisvolle Folgen haben. Der Baſaltbeton erhält
bann in ſeiner äußeren Schale nur eine ſogenannte
Scheinfeſtig=
keit, während der Kern viel länger weich bleibt; die in zu großer
Menge vorhandenen lehmigen Beſtandteile verhindern nämlich
die ausreichende Umhüllung der Zuſchlagſtoffe durch das
Binde=
mittel. Vor ſechs Jahren iſt aus dieſe. i Grunde eine große Brücke
von 50 Metern Spannweite wegen ungenügender Betonfeſtigkeit
beim Ausſchalen glatt in den Fluß geſtürzt, glücklicherweiſe ohne
Menſchenleben zu gefährden.
Jedoch ſoll von dieſen Verunreinigungen und ihren Folgen
hier nicht die Rede ſein. Neuere Erfahrungen weiſen nämlich
darauf hin, daß bei Verwendung von Baſalt die Vorſicht auch
inſofern nicht außer Acht gelaſſen werden darf, als es ſich
heraus=
geſtellt hat, daß ein weſentlicher Unterſchied beſteht, ob Baſalt in
Form von Splitt oder Grus verarbeitet wird.
Beim Zerkleinern des Baſaltrohſtoffes im Steinbrecher und
in ſonſtigen Zerkleinerungsmaſchinen entſtehen bekanntlich ſehr
viel feine, ſtaubartige Teile, deren Vorhandenſein in
zu großer Menge im Beton dieſem ſehr nachteilig werden kann.
Sofern der Baſalt in Form von Splitt (Korngröße von 7 bis etwa
25 Millimeter) und Grus (0 bis 5 oder 7 Millimeter) getrennt
geliefert wird, iſt das ebenerwähnte Feine, das ſog.
Stein=
mehl, faſt ausſchließlich in dem hier beſonders in Rede
ſtehen=
den Baſalt=Grus enthalten, während der im Korn gröbere
Baſaltſplitt dieſe mehlartigen Beſtandteile nicht oder nur in weit
geringerem Maße enthält. Es haben ſich nun in den letzten
Jahren mehrere größere Bauunfälle, meiſtens mit tödlichem
Ausgang, ereignet, bei welchen Baſalt als Zuſchlagſtoff eine
ver=
hängnisvolle Rolle geſpielt hat. (Darmſtädter Kreiſe werden ſich
auch des Einſturzes einer Kirchendecke erinnern, bei welcher
eben=
falls Baſalt als Zuſchlagſtoff verwendet wurde.) Die
diesbezüg=
lichen Zuſammenhänge zu ermitteln, war jedoch dem Verfaſſer
erſt nach Durchführung einer großen Anzahl von Verſuchen
möglich, welche die nötige Klarheit über den Einfluß der
ver=
ſchiedenen Beſtandteile des Betons gebracht haben.
Schon im Jahre 1908 ſind in der Materialprüfungsanſtalt
Stuttgart vergleichsweiſe Verſuche mit Rheinkiesſand einerſeits
und Baſaltmaterial andererſeits durchgeführt worden, bei welchen
ein Beton aus 1 Raumteil Zement, 2 Raumteilen Rheinſand und
3 Raumteilen Rheinkies Feſtigkeiten von 204 bis 239 kg/a”
er=
gab, während bei derſelben Konſiſtenz und unter ſonſt gleichen
Verhältniſſen Beton aus 2 Raumteilen Baſaltquetſchſand und
3 Raumteilen Baſaltmaſchinengeſchläge nur 126 ks/cm” ergab;
doch wurde bei dieſen Verſuchen, welche ganz anderen Zwecken
dienten, dieſem Umſtand damals keine beſondere Bedeutung
bei=
gemeſſen. Die erwähnten Bauunfälle gaben nun dem Verfaſſer
Veranlaſſung, an Hand ſyſtematiſch durchgeführter Verſuche den
Urſachen der feſtgeſtellten bedeutenden Verminderung der
Beton=
feſtigkeiten näher nachzugehen — war doch zum Beiſpiel bei einem
dieſer Unglücksfälle feſtgeſtellt worden, daß mit einem in
be=
ſtimmter Zuſammenſetzung aufgebauten Baſaltbeton nach 28
Tagen ſelbſt bei aller laboratoriumsmäßiger Sorgfalt
Druckfeſtig=
keiten von auch nur 66 kg/em” erzielt werden konnten! Eine ſolch
geringe Feſtigkeit iſt nun geradezu erſchreckend, denn die neuen
amtlichen Vorſchriften ſchreiben ſelbſt bei flüſſiger Konſiſtenz des
Betons eine Mindeſtfeſtigkeit von 100 kg/a” vor, und zwar bei
bauwerksmäßig hergeſtelltem Beton, der bekanntlich keine 1
laboratoriumsmäßige Sorgfalt genießt.
Die hauptſächlichſten Ergebniſſe der
Verſuchsforſchun=
gen des Verfaſſers können am beſten an nachfolgendem
Beiſpiel klargemacht werden. Bei einem teilweiſe eingeſtürzten,
aus Baſaltbeton beſtehenden größeren Silobau war das
Miſchungsverhältnis in Raumteilen 1:5, wobei die letzteren
5 Raumteile anteilsmäßig aus 2 Raumteilen mehlartigem
Baſaltgrus und 1 Raumteil Baſaltſplitt beſtanden. Die
Wie=
derholung des am Bau verwendeten Miſchungsverhältniſſes im
Laboratorium ergab zunächſt, bei Einhaltung der für die
Ein=
bringung des Betons notwendigen flüſſigen Konſiſtenz (
Guß=
beton), daß je nach Lagerung der Probekörper die erzielten
Feſtig=
keiten nach 28 Tagen ſich auch nur zwiſchen 72 und 90 ks/am”
be=
wegten, alſo ebenfalls (wie oben) durchaus ungenügend waren.
Wurde jedoch der Waſſerzuſatz derart herabgemindert, wie es
Zuſammenſetzung plötzlich Feſtigkeiten von 314 und 318 kg/om”, ſondern auch wegen ſeiner Aufgaben eine beſondere Bedeutung
Man iſt ſich in Fachkreiſen einig darüber, daß man die Eignung hat, ſind einige Hinweiſe notwendig, um den Zweck ſeiner
Fahr=
von Bauſtoffen an ſich zunächſt im ſog. erdfeuchten Würfel prü= ten ganz verſtehen zu können.
fen ſoll; ergeben ſich dabei Zahlenwerte wie die zuletzt genannten,
ſo konnte der Unternehmer nach den bisherigen Erfahrungen mit
Recht annehmen, daß ſeine Bauſtoffe einwandfrei ſeien, denn es Tiſſandiers übertroffen, der einen Rauminhalt von 11 500
Kubik=
deſtens 200 kglam” Druckfeſtigkeit erreicht werden, daß dann bei verſchiedene Auftiege, darunter einen mit 9 Perſonen Beſatzung.
Gußbeton mindeſtens 100 kg/m” zu erwarten ſind. Durch die Der neue Ballon iſt alſo nicht nur der größte deutſche, ſondern
Verſuche des Verfaſſers iſt jedoch dieſe Regel, wenigſtens was auch der zweitgrößte bis jetzt je gebaute Freiballon.
Baſalt=Grus=Splitt=Gemiſche anbetrifft, mindeſtens erheblich
er=
ſchütter worden.
Es wurden nun eine ganze Reihe von Zuſammenſetzungen
unterſucht, bei welchen namentlich innerhalb des gegebenen
Miſchungsverhältniſſes (1:5) das Verhältnis von Grus: Splitt
von 2:1 bis 1:2 in gewiſſen Abſtufungen wechſelte. Dabei eine kugelige Form und eine gute Spannungsverteilung bewirkt
ſtellte ſich bald heraus, daß die vorgeſchriebenen Feſtigkeiten dann
erreicht werden, wenn der Anteil von Baſaltgrus zu= Weidengeflecht hergeſtellt und hat eine Grundfläche von 23 auf
gunſten des Anteils von Baſaltſplitt ſoweit zu= 1,8 Meter, ſo daß bequem vier bis fünf Perſonen in dem Korb
viel an Steinmehlkeinen nennenswert
nachtei=
ligen Einfluß mehr ausüben kann.
AAARR
Es wölben ſich Bögen in Rirchen und Hallen —
Auf Aetherwellen die Worte ſchallen —
Die Räder umklingen der Erde Rund”—
Die Hämmer rufens mit ſtählernem Mund —
Aus Wolken wiehern es Roſſe der Lüfte —
Es pocht von den Schlägeln der tiefen Rlüfte:
„wir ſind überall das lebendige Heer —
„Unſer Meiſter iſt der Ingenieur”.
Technik iſt ewiger Wahrheit Geiſt —
Don Urzeit die Menſchheit ſie weiter weiſt,
vom Urwald zur Hütte, zu Burg und Haus,
In alle Länder, über die Meere hinaus,
Aus totem Stoff und wilden Gewalten
Hilft Menſchengeiſt wirken und neugeſtalten —
Gebt ihr der ewigen Schöpfung Ehr”—
Ihre Seele belauſchte der Ingenieur.
Führt die Zukunft zu ferner befreiender Tat,
Legt das heutige Schaffen für das Ferne die Saat —
Forſchend wird er den Hammer ſchwingen,
Tros Undank mit Caten weiterringen,
Wehren der Hot und bewahren vor Grauen —
Und am Leben und Frieden der Menſchheit bauen:
„Er, der Meiſter im Arbeitsheer —
wir rufen, wir grüßen den Ingenieur”.
De.=Ing. 5. Reisner=EEſſen.
ag
Viele werden wohl auch ſchon die Beobachtung gemacht haben,
daß auf einer ſtaubigen Landſtraße beim Auftreffen der erſten
Tropfen eines Gewitterregens das Waſſer von dem Staub
zu=
nächſt gar nicht angenommen wird, die Tropfen bleiben als kleine
Kügelchen mitten im Staub liegen und verbinden ſich nicht mit
demſelben, weil der Staub das Waſſer abweiſt. Aehnlich
ver=
halten ſich die mehlartigen Teile im Baſaltgrus, mit anderen
Worten, man muß rund die Hälfte mehr Waſſer zugeben, um die
für den Bau nötige weiche bzw. flüſſige Betonbeſchaffenheit zu
erzielen. Es iſt aber eine alte Erfahrung, daß mit größerem
Waſſerzuſatz ſofort die Betonfeſtigkeit ſinkt, und zwar iſt dies, wie
ſich nun herausgeſtellt hat, in beſonders auffallendem
Maße bei Beton der Fall, bei welchem
mehlhal=
tiger Baſaltgrus mit zu großem Anteil
enthal=
ten iſt.
Es iſt bemerkenswert, daß bei allen den vom Verfaſſer
behandel=
ten Bauunfällen ein ganz klarer innerer Zuſammenhang beſtand,
der auf den verhängnisvollen, d. h. zu großem Anteil von unrichtig
zuſammengeſetztem Baſaltgrus im Betongemiſch zurückzuführen iſt.
Es kommt nämlich bei derartig mangelhaftem Baſaltbeton
noch der wichtige Umſtand hinzu, daß der Beton die ihm
zuge=
führte Waſſermenge ſehr lange feſthält und nur ſchwer abgibt,
vollends wenn feuchte Witterung oder gar Regenwetter während
und nach der Herſtellung eintritt. Dann erhärtet der Beton nach
einiger Zeit nur äußerlich, d. h. er erhält außen eine ſog.
Schein=
feſtigkeit in einer 2 bis 5 Zentimeter dicken Schale, während der
Kern noch lange feucht und weich bleibt. Wird der Beton
ledig=
lich durch Anklopfen geprüft, was bekanntlich völlig unzureichend
iſt, ſo erhält der Prüfende den Eindruck, daß die Erhärtung ſchon
ausreichend vorgeſchritten ſei, während dies in Wirklichkeit gar
nicht der Fall iſt. Erhalten dann die betreffenden Bauteile beim
Ausſchalen ſchon einen gewiſſen Teil der Nutzlaſt oder wird die
letztere ſchon bald in ganzer Größe aufgebracht, ſo iſt die
Ent=
ſtehung von Unglücksfällen ohne weiteres gegeben.
Für die Praris geht aus den vorſtehenden, kurz geſtreiſten
Verſuchsergebniſſen des Verfaſſers hervor, daß dem
Baſalt=
gruß unter Umſtänden eine gewiſſe
Gefährlich=
keit innewohnt, und zwar vor allem dann, wenn bei der
Gewinnung im Brechwerk nicht darauf geſehen wird, daß ein zu
großer Gehalt an feinen, mehlartigen Teilen beſeitigt wird;
andernfalls „erſtickt” das Bindemittel darin und der Beton wird
minderwertig. In Berückſichtigung dieſer Verhältniſſe ſollte der
Unternehmer bei Bezug von Baſaltgrus, ebenſo aber auch bei
Bezug von Gemiſchen aus Baſaltgrus und Baſaltſplitt dem
Liefe=
ranten vorſchreiben, daß in der Lieferung nicht zuviel feine Teile
enthalten ſind. Gegen den gröberen Baſaltſplitt als ſolchen iſt im
allgemeinen nichts einzuwenden, ſofern derſelbe nicht, wie
ein=
gangs beſchrieben, verunreinigt iſt. Ein gewiſſer Anteil von
Mehl=
feinem im Baſaltgrus iſt nicht nachteilig, in den meiſten Fällen
aber iſt dieſer Anteil viel zu groß und führt dann zu den
gekenn=
zeichneten Mängeln und ſogar zu Unglücksfällen. Ein
gewiſſen=
hafter Unternehmer wird derartigen Vorkommniſſen dadurch
vor=
beugen, daß er vor Beginn eines Baues mit den in Ausſicht
ge=
nrmmenen Bauſtoffen einige Verſuche durchführen läßt, die ihm
ſofort die nötige Klarheit verſchaffen. Dann kann ihm auch
nach=
her keinerlei Vorwurf gemacht werden, daß er etwa ungeeignete
Bauſtoffe verwendet hätte. Im Intereſſe der Sicherheit unſerer
Bauwerke geht aus den vorſtehenden Darlegungen die Notwen= klären müſſen, welche Schutz= und Abwehrmaßnahmen außer der
Bartsch von Sigsfeld.
Von
Dipl.-Ing. Zweener, Köln.
Der größte deutſche Freiballon iſt ſeit kurzem in Darmſtadt
ſtationiert, um von hier aus ſeine Verſuchsfahrten zu
unterneh=
bei ſog. erdfeuchtem Beton üblich iſt, ſo ergaben ſich bei derſelben men. Da er nicht nur wegen ſeiner Größe und ſeiner Bauart,
„Bartſch von Sigsfeld” hat einen Rauminhalt von 9500
Kubikmetern. Er wird der Größe nach nur von dem Rieſenballon
galt bisher als Regel, daß, wenn bei erdfeuchtem Beton min= metern hatte. Dieſer Ballon „Pole=Nord” machte im Jahre 1869
Die Hülle des Ballons beſteht aus doppeltem Baumwollſtoff
mit einer Zwiſchenlage von Gummi. Bei einer geſamten
Kon=
ſtruktionshöhe von 44 Metern hat der Ballon einen größten
Durchmeſſer von 26,3 Metern. Das Netz iſt derart gebaut, daß
nach dem Zenit des Ballons die Maſchenzahl abnimmt, wodurch
wird. Der Korb hängt an 48 Auslaufleinen des Netzes, iſt aus
rücktritt, daß das im Grus etwa enthaltene Zu= arbeiten können. Die Auslaufleinen ſind nicht wie ſonſt üblich an
einem Korbring aufgehängt, ſondern ſie laufen in zwei Seilringen
zuſammen. Der untere Seilring hat eine Form, die dem Grund=
riß des Korbes entſpricht, und wird durch Innenverſpannung in
der Form gehalten. Ein feſter Korbring wäre bei der großen
Abmeſſung nur ſehr ſchwer zu verpacken geweſen. Die
Ballaſt=
ſäcke, die an der Außenwand des Korbes hängen, ſind an einem
beſonders gebauten Sliphaken aufgehängt, der durch einen
ein=
fachen Fingerdruck das Umkippen des Sackes und damit das
Entleeren der Sandfüllung ermöglicht. Man hat dieſe leichte
Ab=
wurfvorrichtung für den Ballaſt gewählt, um bei großen Höhen,
die erreicht werden ſollen, eine möglichſt geringe Arbeitsleiſtung
zur Ballaſtabgabe notwendig zu haben. Ganz ungewöhnlich iſt der
in den Ballon eingebaute Gasſchacht 4—B. Da in dem Korb
Ver=
ſuche an einem Exploſionsmotor gemacht werden ſollen, mußte
man auf größte Feuerſicherheit beſonders bedacht ſein. Der
Gas=
ſchacht ſoll es ermöglichen, mit Hilfe des Ventils C Gas aus dem
Ballon ſo entweichen zu laſſen, daß es durch die ſchornſteinartige
Wirkung des Schachtes mit Sicherheit nach oben durch das
Ven=
til D ins Freie gelaſſen werden kann. Dieſe beiden Ventile
wer=
den durch die Zugleinen H und I betätigt. Bei E iſt ein Ueber=
druckventil angebracht, das bei einem Ueberdruck von 5
Milli=
metern Gas ausſtrömen läßt. Wenn der Ballon nämlich in hohe
Luftſchichten aufſteigt, ſo dehnt ſich bei dem geringen Druck, der
in dieſen Schichten herrſcht, der Gasinhalt immer mehr aus und
ſetzt den Ballon von innen her unter Druck. Aus dieſem Grunde
wird der Ballon in Höhe der Erdoberfläche nur teilweiſe gefüllt.
Würde der Ueberdruck zu ſtark werden, ſo müßte die Hülle berſten,
was für die Inſaſſen des Korbes naturgemäß eine große Gefahr
bedeutet. Aus dieſem Grunde hat man das Innendruckventil als
Sicherheitsventil eingebaut. Die Leine G, wie bei allen Ballonen
rot gefärbt, wird Reißleine genannt und führt zur Reißbahn B.
Dieſe Reißbahn iſt an ihren beiden Kanten mit der Ballonhülle
verklebt, aber nur ſo, daß ſie durch einen kräftigen Zug abgeriſſen
werden kann. Bei der Landung wird zur plötzlichen Entleerung
der Ballonhülle dieſe Bahn abgeriſſen und dadurch dem Spiel der
Winde plötzlich entzogen. Durch einen unglücklichen Zufall war
man bei dem erſten Aufſtiegsverſuch in Darmſtadt gezwungen,
die Reißbahn zu ziehen, ſo daß die Beſchauer mit einiger
Phan=
taſie Gelegenheit hatten, die Vorgänge bei einem Aufſtieg und
einer Landung zu beobachten. K iſt der Füllanſatz.
Ungewöhnlich wie die Abmeſſungen des Ballons iſt auch ſein
Gewicht. Hülle und Netz wiegen zuſammen rund 1600 Kilogramm.
Mit Gasſchacht, Ventilen, Korb, dem geſamten Gehänge, den
Sandſäcken uſw. hat der Ballon ein Leergewicht von 2200
Kilo=
gramm oder 440 Zentnern.
Welches iſt nun der Lebenszweck des neuen Ballons? Der
Flugverkehr wird ſich vorausſichtlich in Zukunft in viel höheren
Luftſchichten, als dies jetzt der Fall iſt, abſpielen. Der geringere
Luftwiderſtand und die gleichmäßigen meteorologiſchen
Verhält=
niſſe in Höhen von über 10 Kilometer geben die Veranlaſſung
hierzu. Es iſt bekannt, daß der Menſch in Höhen von über
6 Kilometern nicht leben kann. Man wird als Vorarbeit für einen
Luftverkehr zunächſt aber einmal noch eingehender wie bis jetzt
digkeit der Durchführung ſolcher Verſuche im Sinne der Wahr= Sauerſtoffatmung notwendig ſind, um in dieſen Höhen längere
nehmung einer vernünftigen Baukontrolle erneut hervor. Zeit verweilen zu können. Neben dem geringen Druck und der
herrſchenden Kälte ſind es die ungemilderten Strahlungen in der
freien Atmoſphäre, die von weſentlichem Einfluß auf den
Men=
ſchen ſind. Man kann zwar die niedrige Temperatur und den
geringen Druck auf den Menſchen auch in beſonders gebauten
Kammern unterſuchen. Die Strahlungen in der freien Atmoſphäre
laſſen ſich aber nur in dieſen Höhen ſelbſt erforſchen.
Neben dem Verhalten des Menſchen muß geklärt werden, wie
ein Motor in dieſen Höhen arbeitet, da auch der
Verbrennungs=
vorgang im Motor von der Temperatur, die auf 60 Grad unter
Null ſinkt, dem Sauerſtoffgehalt der Luft und dem geringen Druck
abhängig iſt. Ein Flugzeug zu dieſen Forſchungen zu benutzen
iſt nicht möglich, da man das Verhalten des Motors nicht kennt,
der Motor für das Flugzeug muß erſt geſchaffen werden.
Außer=
dem hindern Geräuſche und Erſchütterungen am wiſſenſchaftlichen
Arbeiten im Flugzeug. Um das Verhalten des Motors in dieſen
Höhen beobachten zu können, wird man einen für dieſe Zwecke
beſonders gebauten 10 PS Einzylindermotor in dem Korb mit
hinaufnehmen und genaue Meſſungen an ihm in verſchiedenen
Höhenſchichten vornehmen. Wenn der Ballon „Bartſch von
Sigsfeld” dieſen Verſuchen gedient haben wird, ſoll er ſpäter der
Wiſſenſchaft zu gerologiſchen Unterſuchungen zur Verfügung geſtellt
werden. Der Ballon trägt ſeinen Namen nach dem 1902 bei einer
wiſſenſchaftlichen Ballonfahrt verunglückten Hauptmann Bartſch
von Sigsfeld, der einer der bedeutendſten Luftſchiffer und lange
Zeit Höhenrekordträger war. Nach ihm hat Kapitän Gray einen
heute noch gültigen Höhenrekord von 13000 Metern aufgeſtellt,
den er allerdings mit dem Leben bezahlen mußte. Inzwiſchen iſt
die Wiſſenſchaft — Bartſch von Sigsfeld verunglückte 1902 —
weſentlich fortgeſchritten, ſo daß zu erwarten ſteht, daß der neue
Ballon ſeine Inſaſſen zu neuen Pioniertaten und Nekorden
füh=
ren wird, aber mit einem glücklicheren Ausgang, als dies den
Vorläufern vergönnt war. Glück ab!
Bonntad, 28. Oktober 1928.
Technik der Gegenwart
Nummer 10
Zwei Darmstädter
Auto-Erfinder!
Von
Dr.-Ing. h. c. F. M. Feldhaus, Berlin.
In einer Druckſache des Jahres 1834, die in dem damaligen
Streit zwiſchen Dampfſtraßenwagen und Eiſenbahnen erſchienen
iſt, wird geſagt, daß zwei Mechaniker aus Darmſtadt, Wernher
und Fordan, um jene Zeit einen Dämpfomnibus zwiſchen
Frankfurt a. M. und Baſel planten oder gar verſuchten. In der
Literatur iſt über die Konſtruktion dieſer beiden Leute nichts zu
finden. Mithin kann man nicht ſehen, ob es ſich um eine deutſche
Konſtruktion oder um eine engliſche handelt. Der engliſche
Dampf=
maſchinen=Ingenieur Trevithick hatte 1801 einen ſeiner erſten
Dampfwagen erbaut. Allmählich verbeſſerte er die Konſtruktion,
ſo daß er 10 Perſonen mit 16 Kilometern Geſchwindigkeit in der
Stunde befördern konnte.
Seit Trevithicks Erfolg und Mißerfolg ruhten die
Er=
finder nicht mehr, betriebsfähige Dampfſtraßenwagen zu bauen.
Da ſind zu nennen: Bozek in Prag 1815, Griffith in England
1821, dort gleichzeitig Gordon, dort 1825 Burſtall, Hill und
Gur=
ney und beſonders ſeit 1828 James und 1827 Hancock. Dennoch
gab es im Jahr 1828 in England noch keinen Dampfwagen im
Betrieb. Was alſo der Kupferſtecher Alken in dieſem Jahr als
ein Straßenbild zeichnete, iſt ein aus jener Verſuchsreihe von
Dampfwagen hervorgegangenes Zukunftsbild; wir ſehen kleine
und große Wagen mit Dampfkraft, die wild durcheinander haſten,
und gar Dampfpferde, die ſich bäumen! Aber im Jahr 1829 ward
ein von Gurney erbauter Dampfwagen zu Melkſham vom Volk
angegriffen und beinahe zertrümmert. Im nächſten Jahr gab es
in London ſchon 26 Dampfwagen im Betrieb. Hancock richtete
1830 gar eine „Fernlinie” von Paddington nach London ein.
Grif=
fith und Gordon haben auch das Verdienſt, die „Fortbewegung
ohne Tierkraft” im Jahr 1833 in einer zu Weimar erſchienenen
Schrift weiteren Kreiſen in Deutſchland bekannt gegeben zu
haben. Hancock, der Erfinder der Gummiſchuhe, baute im Jahr
1830 einen Dampfſtraßenwagen. Vorher hatte dieſer vielſeitige
Gummiwarenfabrikant an einem Kraftwagen eine originelle Idee
zur Ausführung bringen wollen. Er umging die Zylinder ſamt
dem Kolben bei ſeiner Konſtruktion, indem er zwei große
Gummi=
ſäcke ſo an ſeiner Maſchine anordnete, daß ſie, wenn ſie
abwech=
ſelnd mit Dampf gefüllt und wieder entleert wurden, eine Platte
hin und her bewegten. Die Bewegung der Platte wurde durch
eine Kurbelſtange auf die Maſchinenwelle übertragen. Der
Ge=
danke einer ſolchen kolbenloſen Maſchine war recht findig, doch
er=
wieſen ſich die Gummibeutel als zu ſchwach, um größeren
Dampf=
druck auszuhalten. Hancock ging deshalb zu Dampfzylindern
über. 1831 ſetzte Hancock einen großen Dampfomnibus für
16 Perſonen zwiſchen London und Stratford in Betrieb. Wir
ſehen alſo, daß der Kraftomnibus ſchon in den erſten Jahren
des neueren Omnibusbetriebes benutzt wurde, zum Beiſpiel die
Kraftwagenlinie von Church ſeit 1832. Auch in Brüſſel und in
Paris führten ſich damals Dampfwagen ein. In München plante
man eine Kraftwagenlinie, die binnen 50 Stunden ihre Paſſagiere
bis Wien führen ſollte. In Italien baute der damalige
Inge=
nieur=Offizier, ſpätere General Bordino zu Turin einen
Dampfwagen, der noch gegenwärtig dort im Induſtrie=Muſeum
aufbewahrt wird.
Es wäre intereſſant, zu erfahren, ob etwas über die
Darm=
ſtädter Mechaniker bekannt iſt.
Neues von Flettner.
Die Anton Flettner G. m. b. H. Berlin ſchreibt uns:
Entgegen anders lautenden Meldungen wurde ſchon vor
zwei Jahren das erſte Rotorſchiff, deſſem Rotoreinrichtung in
primitivſter Weiſe nur für Verſuchszwecke gebaut war und an
deſſen Weiterbetrieb als Rotorſchiff die FlettnerGeſellſchaft
durch=
aus kein Intereſſe hatte, nach Amerika verkauft. Die für die
Reederei der „Buckau” gegründete Geſellſchaft wurde, da das
Schiff unter amerikaniſcher Flagge fahren ſollte, aufgelöſt. Die
Anton Flettner=Geſellſchaft betrachtet die Weiterentwicklung des
Rotorſchiffes, für welches ihr jetzt in der ganzen Welt die
Pa=
tente erteilt worden ſind, als ihre vornehmſte Aufgabe.
Gerade in Deutſchland iſt es wenig bekannt, daß ſeit längerer
Zeit ein zweites großes Rotorſchiff, die „Barbara”, im
regel=
mäßigen Fracht= und Paſſagierdienſt der Robert M. Sloman jr.=
Linie fährt. Dieſes mit drei mächtigem Rotoren ausgerüſtete
Schiff gehört der Reichsmarine, welche es im vorigen Jahr auch
zu Manövern auf der Oſtſee heranzog und Mitgliedern des
Reichsrates, ebenſo einer größeren Anzahl von
Reichstagsmit=
gliedern vorführte. Auf dieſem Schiff, welches von Sloman für
den Mittelmeerdienſt gechartert ift, haben ſich die Rotore in den
ſchweren Winterftürmem des Golfes von Biscaya und bei den
gefürchteten Miſtralwinden im Golfe von Lyon ſehr bewährt. Nach
Meinung der beteiligten Fachleute berechtigen die Erfahrungen,
welche zurzeit mit dieſem Schiff gemacht werden, durchaus zu
einem Weitergehen im Bau von Rotorſchiffen, und die Flettner=
Geſellſchaft hofft, daß im nächſten Jahr mit dem Bau eines noch
größeren Rotorſchiffes begonnen werden kanm.
Selbſtverſtändlich kann die Entwicklung der Rieſenrotore nur
langſam vor ſich gehen. Während bei der Anton Flettner G. m.
b. H. die Fabrikation von kleineren Rotoren für
Ventilations=
zwecke ſehr ſchnelle Fortſchritte macht und im Laufe der letzten
zehn Monate fünfzehntauſend Rotore gebaut und
ver=
kauft werden konnten, wird der Werdegang des Rotorſchiffes,
wie die Einführung aller Erfindungen, bei welchen jede einzelne
Entwicklungsſtufe mit einem Koſtenaufwand von Millionen Mark
verbunden iſt, ſich nur langſam und mit aller Vorſicht vollziehen
können.
Die Einführung des Flettner=Rotors verläuft ähnlich wie
diejenige des Flettner=Ruders. Auch dieſes konnte als
umwäl=
zende Neuerung in den erſten Jahren nur langſam eingeführt
werden. Heute wird es nicht nur in Deutſchland, ſondern auch
im Auslande in Schiffen und Flugzeugen angewandt.
Die amerikaniſche Marine ließ nach langer Prüfung ein
Kriegsſchiff mit dem Flettner=Ruder ausrüſten und gab nach
deſſen Bewährung der Flettner Corporation of America
Ge=
legenheit, die hervorragende Steuerung dieſes Schiffes den
amerikaniſchen Reedern auf hoher See in der Nähe von New
York vorzuführen.
Für England und die Dominions hat jetzt eine engliſche
Ge=
ſellſchaft, für den Kontinent eine holländiſche Flettner=Geſellſchaft
die Verwertung der Schiffsruderpatente übernommen.
Die Flugzeugpatente, welche früher gemeinſam mit den
Sie=
mens=Schuckert=Werken verwertet wurden, ſind jetzt von den
Junkers=Werken erworben worden.
In England wird jetzt das von der Beardmor Company
ge=
baute größte Verkehrsflugzeug der Welt mit gewaltigen
Ruder=
flächen, deren Betätigung durch das Flettner=Prinzip ermöglicht
wird, in Betrieb genommen.
Auch die Rohrbach=Metallflugzeuge haben eine Reihe von
großen Flugzeugen mit Flettner=Steuerung für das Ausland
gebaut.
Der Wellentunnel.
Von
Dipl.-Ing. Kreh, Mainz.
Der nicht ſeebefahrenen Landratte iſt das Schiff und das,
was es an techniſchen Geheimniſſen birgt, meiſt Neuland. Ganz
beſonders wenig iſt im allgemeinen bekannt, was im Inneren
der großen Schiffskörper an Maſchinen und ſonſtigen techniſchen
Einrichtungen eingebaut iſt, und was dort wirkt und arbeitet, um
den gewaltigen Schiffskörper durch die Fluten der Weltmeere
zu treiben. Möglichſt nahe am Schwerpunkt des Schiffes ſind die
ſchwerſten Teile, die Maſchinen, die die erforderliche Kraft
erzeu=
gen, eingebaut. Vor den Antriebsmaſchinen liegen die
Schiffs=
keſſel, drum herum ſind die Kohlenvorräte in großen Lagerräumen
— den Bunkern — untergebracht. Bei Schiffen, die durch
Oel=
maſchinen — Dieſelmotoren — angetrieben werden, ſind an Stelle
der Kohlenbunker große Oeltanks angebracht.
Die ungeheueren Kräfte, die das Schiff bewegen, werden.
durch die Schrauben am hinteren Ende des Schiffes auf das
Waſſer übertragen und damit der Vortrieb erzeugt. Um
beiſpiels=
weiſe eine Kraft von 17 000 PS auf der langen Strecke von der
Bild 1. Wellentunnel des Hapagdampfers Albert Ballln.
Maſchine bis zur Schraube zu übertragen, ſind Wellen notwendig,
die alles das, was ſich der Laie im allgemeinen unter dem Begrifſ
einer Transmiſſionswelle vorſtellt, weit hinter ſich laſſen. Welche
Abmeſſungen derartige Wellen annehmen können, zeigt Bild 1,
das uns einen Blick in den Wellentunnel eines Hapag=Dampfers
der „Albert=Ballin”=Klaſſe tun läßt. In dem Wellentunnel
lau=
fen nebeneinander zwei Wellen in Lagern, denen in beſonderen
Leitungen Schmieröl, Kühlwaſſer uſw. zugeführt werden. Die
Lampe an der Decke des Tunnels und die Handleiſte, die in der
Mitte des Bildes an der Welle entlang geführt iſt, läßt ungefähr
beurteilen, welch mächtige Abmeſſungen eine derartige Welle hat.
Außer dem Hauptantriebsmaſchinen enthält jeder moderne
Paſſagierdampfer noch eine ſehr große Zahl der
verſchiedenartig=
ſten Maſchinen. Pumpen der mannigfaltigſten Art für die
Ver=
ſorgung aller Räume des Schiffes mit Nutz= und Trinkwaſſer,
Lichtmaſchinen zur Beleuchtung der Schiffsräume und Maſchinen
zur Erzeugung elektriſcher Kraft zur Betätigung in vielen
hun=
dert kleinen Maſchinen an allen Stellen des ſchwimmenden
Pala=
ſtes füllen die Räume. Zum Bedienen des Ruders kann bei den
großen Abmeſſungen der Ozeanrieſen nicht mehr die Kraft eines
einzelnen Menſchen ausreichen, auch hierfür ſind beſondere
Ma=
ſchinen notwendig .Auf dem Hauptmaſchinenſtand des Schiffes,
wo die Steuer =und Kontrollorgane der Maſchinen
zuſammen=
aufen, entſteht infolge der Mannigfaltigkeit ein Gewirr, wie es
Zild 2. Kommandostand eines Hapagdampfers.
uns Bild 2 zeigt. Für den Ingenieur, der dieſe Anlagen zu
bedienen hat, zeigt jeder der vielen Apparate ein beſonderes
Geſicht und vermittelt ihm Angaben, die er notwendig hat, um
den ungeſtörten Verlauf der Maſchinen und damit der Fahrt
überwachen zu können. Hier finden ſich Uhren, Umdrehungs= und
Geſchwindigkeitsmeſſer, Kommandoapparate und Telephone in
verwirrender Fülle. Hier ſind Apparate, die dem
verantwort=
lichen Ingenieur geſtatten, Oelzufluß, Oeltemperatur,
Waſſer=
zufluß, Dampftemperatur und Dampfdruck in den Keſſeln zu
überwachen. Ständig muß er Meſſungen machen, Zeiger ableſen
und ſeine Beobachtungen niederſchreiben. Zur Seite ſteht ihm
eine Reihe von Hilfskräften, wie Heizer; Schloſſer, Schmierer uſw.
Unerträgliche Hitze und fürchterlicher Schmutz ſind Begriffe, die
auch im ſchwärzeſten Raum eines neuzeitlichen Dampfers, in dem
ohne die elektriſche Lampe ewige Nacht herrſchen würde, nicht
mehr zu finden ſind. Ventilatoren, die ſtändig kühle Luft von
Deck her in die Maſchinenräume blaſen, und eine peinliche
Sauberkeit machen das verantwortungsvolle Amt des Maſchinen=
verſonals der deutſchen Ozeandampfer zu einem verantwortung
reichen, aber erträglichen Daſein. Scheuerbeſen und Putzwolle ſin
ſtändig in Tätigkeit, um neben der Hitze auch den Schmutz
verſcheuchen. Der ſtrahlende Funken der vielen Glühlampe
ſpiegelt ſich im glänzenden Metall der Maſchinen wider.
Während der Paſſagier in üppig oder beſcheiden, aber imme
ſehr bequem und reinlich ausgeſtatteten Fahrgaſträumen, im B
wußtſein völliger Sicherheit, den Weg vom einen zum andere
Kontinent zurücklegt und an der trefflichen Küche ſeinen Se
hunger ſtillen kann, während er beim Klange einer Jazzkapel
oder am Sportdeck nach modernen Lebensgrundſätzen ſich ve
gnügen kann, arbeitet in der Stille das techniſche Perſonal de
Schiffes ſein verantwortungsreiches Tagewerk.
KURZE MITTEILUNGE
Ein deutſcher Schalldämpfer=Wettbewerb. Mit der Zunahme
Kraftfahrzeugverkehrs haben ſich in allen Ländern der Welt die Kiag
über den Lärm gehäuft, welchen Kraftwagen und Krafträder
urſachen. Die Auspuffgeräuſche wurden vielfach noch dadurch vermeh
daß manche Fahrer, um die Leiſtung ihres Motors zu erhöhen, ſog
nannte Auspuffklappen anbrachten, welche es geſtatteten, die verbran
ten Gaſe aus dem Motor heraustreten zu laſſen, ohne daß ſie d
Schalldämpfer zu paſſieren brauchen. Derartige Auspuffklappen
nun zwar in faſt allen Ländern verboten. Es gibt aber immer un
genug Schalldämpferbauarten, insbeſondere bei Krafträdern, welche
Auspuffgeräuſche nicht ſo mildern, wie man es verlangen muß. E
wichtige Aufgabe iſt es daher, die Konſtruktion von Schalldämpfern
fördern, welche ihren Zweck wirklich erfüllen. Dieſer Aufgabe haben
der Automobilklub von Deutſchland, e. V., und der Allgemeine Deut;
Automobil=Club, e. V., unterzogen, indem ſie ein Preisausſchreiben
laſſen haben. Nach der Ausſchreibung ſollen diejenigen Schalldämp
konſtruktionen mit Preiſen bedacht werden, welche bei günſtigſten
triebswirtſchaftlichen Eigenſchaften, insbeſondere geringſter Beeinträe
tigung der Motorleiſtung, die beſte Schalldämpfung ergeben. Wegen
großen Bedeutung der Sache iſt der Wettbewerb ſowohl für in Deut
land, als auch für im Ausland hergeſtellte Schalldämpfer offen. 4
Preiſen ſind ausgeſetzt für Zweitaktmotoren für Krafträder drei Pre
von 10 000, 5000 und 1000 Reichsmark, für Viertaktmotoren für Kra
räder drei Preiſe von 8000, 3000 und 1000 Reichsmark und für Vie
taktmotoren für Kraftwagen drei Preiſe von 5000, 3000 und 1000 Reick
mark. Anmeldungen zur Teilnahme müſſen bis 1. Dezember 1928
„Deutſcher Schalldämpfer=Wettbewerb, Berlin W 62, Landgrafe
ſtraße 18” gerichtet werden. An dieſer Stelle ſind auch die naher
Bedingungen für die Teilnahme und die Ausſchreibung erhältlich.
DIN — Neue Normenentwürfe. Die Normung bezweckt bekant
lich die Beſeitigung der ſachlich unberechtiaten Mannigfaltigkeit
Ausführungsarten und vereinfacht auf dieſe Weiſe Herſtellung und Ve
trieb. Darüber hinaus bedeutet die Vereinheitlichung eine weſentli
Arbeitserleichterung überall da, wo Werkzeuge im weiteſt
Sinne des Wortes von wechſelndem Perſonal benutzt werden; hierg
gehört die Normung der Schreibmaſchinen=Taſtatur und die neuerdin
begonnene Rormung der Inſtrumente für das Vermeſſungsweſen. Kür
lich iſt eine Anzahl neuer Normenentwürfe in Heft 17 der DIN=M
teilungen oder in anderen Fachzeitſchriften veröffentlicht worden;
Ende der Einſpruchsfriſt (1928) iſt in Klammern angegeben. Bür
Induſtrie: DIN 4544, Karteikäſten, Kartenformat; DIN. 45=
Büroſchreibtiſche, Außenmaße; DIN 2126, Farbbanddoſen (1. Nob.)
Photoinduſtrie: DIN 4507 Filmpack, Abmeſſungen (1. Nok
— Vermeſſungsgeräte: DIN VERM 3 und 4. Nivellierlatt
für einfache Meſſungen bzw. für mittlere Genauigkeit; DIN VERII
Fein=Nivellierlatte mit Invarband=Teilung (nur ſtarr); DIN VER
6—8. Fluchtſtäbe, Meßlatten, Meßbänder, rund und dreieckig (1. No
— Möbel: DIN 4561, Betten, Innenmaße der Bettſtellen u
Außenmaße der Matratzenrahmen (1. Nov.) — Rundfunk: EI
Heft 33: DIN VDE 1507, Röhrenſockel mit 6 und 7 Stiften, Zuor
nung der Stifte zu den Elektroden (15. Okt.). — Zeitſchrift für d
geſamte Krankenhausweſen Heft 16: DIN FANOK.
Gips=Säge; DIN FANOK 117 u. 118 Knochen= und Rippen=Sch
(1. Okt.). — Textilmaſchineninduſtrie: Melliand Text
berichte vom Auguſt: DIN TEX 4530 u. 4531, Wechſelräder bzi
Schalträder für mechaniſche Webſtühle; DIN TEX 4540 Kettbau
Bremsgewichte (1. Nov.). — Herſtellern, Händlern und Verbrauch
dieſer Erzeugniſſe wird empfohlen, dieſe Endwürfe zu prüfen und ge
benenfalls begründete Einwände in doppelter Ausführung an den Ler
ſchen Normenausſchuß, Berlin NW 7, Dorotheenſtraße 47, zu ſende
* Ein internationaler Flugwettbewerb für Sportflugzeuge. A.
der letzten Tagung der Fedération Aéronautique Internationa
(F.A. J.) hat der Aéroklub von Frankreich den Antrag geſtellt, jährli
einen großen internationalen Wettbewerb für Sportflugzeuge durchz
fuhren. Der Antrag iſt augenommen worden, und die Länder Fran
reich, Italien, die Schwveiz, die Tſcechoſlowakei, und was beſonder
wertvoll iſt, auch Deutſchland haben ihre Teilnahme in Ausſicht geſtel
Es wird alſo im nächſten Jahre ein Rundflug durch Europa über
Strecke von 5000 Kilometern ſtattfinden. Durch den geplanten Rund
flug wird nicht nur der Bau der Sportflugzeuge einer ſehr ſchwer
Prüfung unterzogen, er wird auck durch; den Anreiz weſentlich gefö
dert werden, und endlich wird hierdurch die internationale Zuſamme
arbeit auf dem Gebiete des Flugweſens ſehr ſtark gehoben werden,
* Bahernwerk — Badenwerk. Kürzlich wurde eine 80 Kilomete
lange 100 000=Volt=Leitung, die von Ober=Türkheim bei Stuttgart zu
Schalthaus Karlsruhe des Badenwerks führt, in Betrieb genommet
Damit iſt die Württembergiſche Landes=Elektrizitäts=A. G. an das Bader
werk angeſchloſſen worden. Die Stromlieferung wurde vom Badenwei
nach Württemberg bereits aufgenommen. Dieſe Verbindung erhält it
ſofern beſondere Bedeutung, als auf dem Weg über Württemberg nur
mehr eine Brücke von Baden bis nach Bayern bei den 100 000=Vol
Leitungen geſchlagen iſt. Etwa zu gleicher Zeit wurde das erſte deutſch
100 000=Volt=Kabel im Bezirk des Bahernwerkes in Betrieb genomnet
Es liefert von dieſer Ueberlandanlage den Strom an die Stadt Nürn
berg. Die Leitung wurde von den Siemens=Schuckert=Werken geliefet
und hat eine Länge von beinahe 10 Kilometern. Sie beſteht aus dre
Einphaſen=Kabeln.
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* Berlin im Licht. A.E.G.=Mitteilungen, Oktoberheft. Berlin 199
Preis 1 Mark.
Die moderne Beleuchtungstechnik hat es nicht nur verſtanden, wir
kungsvoll und nach wiſſenſchaftlichen Geſichtspunkten die Beleuchtun
unſerer gewerblichen Anlagen und unſerer Wohnſtätten einzurichter
ſie hat es auch möglich gemacht, nach künſtleriſchen Geſichtspunkten Be
leuchtungseffekte im Schaufenſter, auf der Bühne und in der freie
Natur durchzuführen. Das Lichtfeſt, das im vorigen Jahre in Franl
furt veranſtaltet wurde und das in einer ſelten ſchönen Beleuchtun
des Frankfurter Domes gipfelt, hat dies gezeigt. Ebenſo feiert
in dieſen Tagen Berlin ein Lichtfeſt. Das Sonderheft der A.E.0
gibt eine Einleitung und techniſche Erläuterungen zu dem Lichtfeſt i
Berlin.
Reichsforſchungsgeſellſchaft für Wirtſchaftlichkeit im Bam= und Boh
nungsweſen. Mitteilung Nr. 16 vom Auguſt 1928.
Das Forſchungsinſtitut für rationelle Betriebsführung im Hand
werk e. V., Karlsruhe, hat in Zuſammenarbeit mit der Reichsforſchunge
geſellfchaft es übernommen, Baunternehmerbetriebe kleineren und mittle
ren Umfangs bezüglich der Gigenart der Betriebsorganiſation zu untel
ſuchen. Zweck dieſer Unterſuchung ſoll ſein, durch einfache Methode!
die Wirtſchaftlichkeit eines Betriebs prüſen zu lernen.
In der vorliegenden Mitteilung wird die Opganiſation eines Be
triebs unterſucht, der aus zwei Betriesleitern (Inhabern), einem kleinel
Stab von Angeſtellten und während der Bauſaiſon 60 gelernten Ar
beitern beſteht. Die Einzelheiten der Arbeitsweiſen im Büro, in de
Werkſtätte, auf dem Lagerplatz und endlich auf der Bauſtelle ſelbſt wer
den beſchrieben und die vorhandenen Werkzeuge und ſonſtigen Bauhills
mittel werden genau angegeben. Eine kritiſche Auswertung ſoll ſpäle
folgen, wenn mehrere derartige Unterſuchungen aufgenommen worde‟
ſind. Der kritiſche Leſer wird ſchon jetzt ſich gerne der Aufgabe unted
ziehen, von ſich aus feſtzuſtellen, wo etwa die Wirtſchaftlichkeit des Be
triebes Aenderungen notwendig erſcheinen läßt. Durch dieſe Anregunk
wird das Heftchen zu einer Art Aufgabenſtellung, der ſpäter die Löſut
folgen wird.
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Das amerikaniſche Inſtitut of Radio Engineers verlieh die goldene
Gedenkmünze für 1928 an Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. J. Zenneck it
München.
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feierte ſeinen 70 Geburtstag. Ehrensberger war lange Jahre Mitglie”
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Gedanken zum Weltſpartag.
Ohne eigenes Kapital gibt es für die deutſche Wirtſchaft keine
Ent=
wicklungsfähigkeit und keine Unabhängigkeit. Um dieſe zu gewinnen,
bedarf Deutſchland dringend der Neubildung von Kapital in einem weit
größeren Umfange als dem bisher erreichten.”
„Arbeite und ſpare!‟ Dieſer Ruf erſchalle zum Weltſpartag erneut.
Er richtet ſich nicht nur an die, die entbehrliches Geld beſitzen, er richtet
ſich an alle, an jedem einzelnen, ſein Scherflein zum Wiederaufbau des
Vaterlandes, zum Wohle der Geſamtheit und damit zur
Verbeſſerun=
ſeinen eigenen wirtſchaftlichen Lage beizutragen.
Man kann jede Anſammlung von Mark als ein Kapital anſehen.
und es wäre eine große Kapitalbildung denkbar an Millionem
Einzel=
ſtellen mit kleinen und kleinſten Beträgen. Nehmen wir z. B. an, daß
jeder erwachſene Menſch Mark 20, Mark 30, Mark 100 ſpart. Legt er
aber das erſparte Geld nur in ſeine Schublade, dann wären alle dieſe
Erſparniſſe volkswirtſchaftlich zwecklos. Kapital gewinnt für die
Volks=
wirtſchaft erſt Wert, wenn es aus kleinſten Quellen zu immer breiterem
Maſſen zuſammenführt, an dazu berufenen Stellen konzentriert und von
dieſen aus in der geeignetſtem Weiſe der Wirtſchaft zur Finanzierung
zugeleitet wird. Die Geſamtkapitalkraft eines Volkes iſt gleichſam ein
Gebäude, das aus lauter einzelnen Steinen, großen und kleinen,
er=
richtet iſt. Jeder Stein iſt ein kleines Kaital. Was nützen alle dieſe
Steine, ſolange ſie zerſtreut umherliegen? Erſt wenn ſie zum Bau
her=
angeführt und am richtigen Stellen eingeführt werden, tragen ſie zur
Errichtung des Volkswirtſchaftsgebäudes bei.
Die Gründe für die ſo dringende Notwendigkeit ſtarker
Kapitalbil=
dung in Deutſchland liegem auf der Hand.
Zunächſt ſind da die gewaltigen Verluſte und Einbußen, die
Deutſch=
land zuerſt durch den berlovenen Krieg, dann durch die alles umwälzende
Inflation erlitten hat.
Je mehr ein Unternehmen mit fremdem Kapital arbeitet, um ſo
höher, ſtellen ſich die Produktionsunkoſten. Die deutſche Wirtſchaft
braucht deshalb viel Eigenkapital, um ihre Produktion zu verbilligen.
Und dieſe Verbilligung bei gleichzeitiger Qualitätsſteigerung iſt die
Schickſalsfrage unſerer Volkswirtſchaft überhaupt. Denn wir können
un=
ſeren Export nur ſteigern, wenn wir unſere Konkurrenzfähigkeit auf den
Weltmärkten ſteigern, und das wiederum iſt nur möglich, wenn wir
gute Ware zu billigen Preifen anbieten können.
Wir wiſſen, daß Deutſchland eine Wiederaufbauarbeit leiſten muß,
die geradezu gigantiſch iſt. Deutſchland muß dem Vorſprung wieder
ein=
holen, den das Ausland während des Krieges und während der
In=
flationszeit — d. h. rund während eines Jahrzehnts —, durch
Fortent=
wickelung und Verbeſſerung ſeiner techniſchen Einrichtungen gewonnen,
mit dem es Deutſchland überflügelt und ſtellenweiſe weit im
Hinter=
rreffen gelaſſen hatte. Zu ſolcher Erneuerung gehörte und gehört
im=
mer wieder Kapital, und zwar möglichſt eigenes Kapital. Denn mögen
auch alle Umſtellungen und Erneuerungem zunächſt mit fremdem Geld
durchgeführt werden, einmal müſſen die dafür aufgenommenen Beträge
wieder aus eigenem, neuem Kapital zurückbezahlt werden.
Mit der Kapitalarmut leidet in Deutſchland kultureller und
zivilifa=
toriſcher Fortſchritt. Von dem Kapitalreichtum eines Landes hängt es
ab, ob hohe und niedere Schulen blühen, ob Uniberſitäten und andere
Hochſchulen mit den beſten Lehrkräften und Lehrmitteln ausgeſtattet ſind,
ob wiſſenſchaftliche und techniſche Forſchumgsinſtitute aller Art
unter=
halten werden können, ob öffentliche und private Verſuchsanſtalten,
La=
boratorien, Bibliotheken und Sammlungen entſtehen und in ſteter
Moderniſierung und Ergänzung erhaltem bleiben, ob das Verkehrsweſen
ſich weiter entwickelt, techniſche Erfindungem gemacht werden, Hygiene,
Epidemien= und Krankheitsbekämpfung fortſchreiten, Hebung der
Volks=
bildung, Steigerung der körperlichen und geiſtigen Leiſtungsfähigkeit
möglich ſind, und tauſend andere Dinge, mit denen wir dem Begriff von
Kultur und Ziviliſation eines Volkes zu verbinden pflegen.
Wollen wir wiedeu werden, was wir waren, ſo dmrf der Ruf:
Arbeite und ſparel nicht ungehört verhallen. Es iſt die große,
verant=
wvortungsvolle Aufgabe der deutſchen Banken und Bankiers, das
er=
ſpärte Geld, das ihnen auf Depoſiten= oder Sparkonto zur Verfügung
geſtellt wird, an die Wirtſchaft weiter zu leiten und es dadurch zu
er=
möglichen, daß Induſtrie, Handel, Gewerbe und Handwerk Arbeit und
Verdienſt finden. Wer alſo ſeine Erſparniſſe zu einer ſoliden Bank
oder einem erfahrenen Bankier bringt, der hilft mit, daß die
Wirt=
ſchaft ſich entfaltem kann, daß der Schreiken der Arbeitsloſigkeit, der
Sorgem, des Hungers gebannt wird.
Die harte Zeit, in der wir loben, ſtellt hohe Anſorderungen an den
Einzelnen. Nur durch Anſpruchsloſigkeit und
Erſparniſſ=
können wir wieder dahin kommen, daß wir und unſere Kinder einer
glücklicheren und freien Zukunft entgegengehen.
Darum beherzige ein jeder am Weltſpartage, der zur wirtſchaftlichen
Einkehr mahnen ſoll, die Loſung:
Arbeite und ſparel
Haftung des Fahrgaſtes für vorzeitiges Oeffnen der Türe des
Fahrzeugs.
(Nachdruck verboten!)
js. Ein eigenartiger Verkehrsunfall ereignete ſich am 26. Oktober
1925 vor dem Hauptbahnhof in Dortmund. Die Ehefrau des
Gaſt=
wirts B. in Dortmund und ein gewiſſer K. ſtanden, miteinander
ſpre=
chend, an der Bordkante des Bürgerſteigs vor dem Haupteingang des
Bahnhofs. Plötzlich fuhr unmittelbar am Bürgerſteig eine Autodroſchke
vor, in der ſich der Kaufmann S. und mehrere andere Perſonen
be=
fanden. Während das Auto ſich noch in Fahrt befand, ging die dem
Bürgerſteig zugewendete Tür des Autos auf und traf den K. fo ſtark
am Rücken, daß er gegen Frau B. geſchleudert wurde; beide ſtürzten
zu Boden und erlitten erhebliche Verletzungen. Der Ehemann der
Frau B. und der K. haben gegen den Kaufmann S. Klage auf
Scha=
denserſatz und Zahlung eines Schmerzensgeldes von zuſammen 1500 Mk.
erhoben.
Dieſe Anſprüche ſind in ſämtlichen Inſtanzen — Landgericht
Dortmund, Oberlandesgericht Hamm und Reichsgericht—
dem Grunde nach für gerechtfertigt erklärt worden. Die
reichsge=
richtlichen Entſcheidungsgründe hierzu ſind mit
folgen=
den Ausführungen von Intereſſe: Das OLG. geht davon aus, daß die
Tür der Autoroſchke durch den Beklagten unabſichtlich und vielleicht
auch unbewußt dadurch geöffnet worden iſt, daß er beim Aufſtehen vom
Sitz mit einem Körperteil oder mit einem aufgenommenen Gepäckſtück
die Klinke des Türſchloſſes herabgedrückt hat. Dieſes Verhalten ſtelle
eine nach 8 823 Abſ. 1 BGB. in Verbindung mit 8 276 BGB. zum
Schadenerſatz verpflichtende Handlung dar. Beklagter habe die im
Verkehr erforderliche Sorgfalt verletzt, indem er ſich in der nur 1,20
Meter hohen Droſchke erhob und ſich in gebückter Stellung, ohne ſich
feſt zuhalten, mit dem Gepäck beſchäftigte. Er mußte damit
rech=
nen, daß er z. B. infolge ſcharfer Kurve des Autos mit dem Körper
oder einem Gepäckſtück gegen die Türe ſtoßen und dieſe dadurch öffnen
könne, wodurch Straßenpaſſanten gefährdet werden konnten. Dieſe
Ausführungen laſſen einen Rechtsirrtum nicht erkennen. Ein
mit=
wirkendes Verſchulden des Verunglückten kommt nicht in Frage.
Irgend welche beſonderen Umſtände, welche die Verletzten zu einer
beſonderen Aufmerkfamkeit in bezug auf den Fahrberkehr des
Fahr=
damms hätten veranlaſſen können, liegen nicht vor. (Aus den „
Reichs=
gerichtsbriefen”. Herausgeber K. Mißlack, Leipzig S. 3.)
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[ ← ][ ][ → ] Franzöſiſcher Wiriſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 26. Oktober.
Die günſtige Lage der franzöſiſchen Wirtſchaft hält weiter an. Nur
die Lage am Geldmarkt gibt zu mancherlei Beſorgniſſen Anlaß, die
jedoch ükertrieben zu ſein ſcheinen, denn die Banque de France hat die
vielbeftrchenen Schwierigkeiten an ausländiſchen Plätzen noch nicht zu
fühlen bekommen. Die franzöſiſche Diskonttaxe iſt ſtabil und wird es
auch ſicherlie, noch längere Zeit bleiben. Die Geldflüſſigkeit auf dem
Pariſer Markte hat etwas nachgelaſſen, angeblich infolge des großen
Kapitalbedürfniſſes der Induſtrie, die ſich zur Zeit in einer günſtigen
Lage befindet. Dagegen hat die Kolonialwirtſchaft infolge der
Kautſchuk=
kriſe und wegen der Deprimierung des Metallmarktes, die die ſchnell
aufblühenden Minen in eine ziemlich ſchwierige Situation brachte, harte
Zeiten hinter ſich. Auf dem Rohſtoffmarkte herrſcht, den
Petroleum=
markt ausgenommen, wenig Belebung.
Die Lage des Kohlenmarktes iſt etwas günſtiger geworden. Die in
Frankreich plötzlich eingetretene Kälte hat die Käufe ſtark gefördert.
Der Verbrauch der Induſtrie zeigt ebenfalls ſteigende Tendenz. Die
größte Sorge der Kohleninduſtrie, die Streikgefahr, iſt vorläufig
ge=
bannt, nachdem die Streikbewegungen auch in der Textilinduſtrie einen
offenſichtlichen Mißerſolg erlitten haben. Sie haben übrigens nur die
nordiſchen Zechen gefährdet. Im Gegenſatz zum Vorjahre, ſind jetzt
die mittelfranzöſiſchen Zechen in einer beſſeren Lage. Im allgemeinen
iſt aber eine große Stabilität für die Lage des Kohlenmarktes
charak=
teriſtiſch.
Die Proſperität des Eiſen= und Stahlmarktes hält weiter an. Die
Aufnahmefähigkeit des Innenmarktes wächſt beſtändig. Die Maſchinen=
und die Automobilinduſtrien arbeiten mit vollem Betrieb, auch große
Eiſenbahnbeſtellungen beſchäftigen die Schtverinduſtrie. Die Stahlwerke
follen in vielen Beſtellungen zurückweiſen.
Die Produktion an verſchiedenen Eiſenſorten erweiſt ſich ebenfalls
als ungenügend. Die Produzenten des Phosphateiſens haben daher
beſchloſſen, für Oktober 6000 Tonnen mehr Eiſen den Gießereien zu
liefern als im Vormonat. Der Preis des Gußeiſens wurde um 10 Fr.
per Tonne erhöht; alſo auf 450 Franken; dieſer Preis ſoll angeblich
auch im November und Dezember beibehalten werden; bekanntlich iſt
aber auch die jetzige Preiserhöhung ganz unerwarter gekommen. Der
Export entwickelt ſich ebenfalls günſtig, obwohl mit der engliſchen
Kon=
kurrenz zu rechnen iſt.
Auf dem Kupfermarkte herrſcht weiter Feſtigkeit. Die vor kurzem
erfolgte erhebliche Hauſſe der Preiſe, die beſonders auf dem Londoner
Markte fühlbar war, ſoll von vielen Produzenten nicht gerne geſehen
werden. Dieſe behaupten nämlich, daß bei der Unſicherheit der jetzigen
Preislage (bekanntlich wurden diesjährlich Rekordpreiſe erreicht) die
Induſtrie ſich bei günſtigen Gelegenheiten mit Vorräten eingedeckt, ſo
daß nächſtes Jahr der Abſatz auf große Schwierigkeiten ſtoßen kann. Die
jetzige Kupferhauſſe ſoll übrigens die Folge der Uneinigkeit in dem
Kupferkartell ſein. Es iſt übrigens nicht ausgeſchloſſen, daß das
Kupfer=
kartell, welches mit den amerikaniſchen Behörden in Konflikt kam, die
Präſidentenwahl nicht überleben wird. Man weiß, daß der Zweck des
Kartells, die Stabiliſierung der Preiſe war, dieſe Beſtrebung hat nun
offenſichtlich einen Mißerfolg erlitten.
Der Zinkmarkt lag ruhig mit feſten Tendenzen im allgemeinen.
Das europäiſche Zinkkartell hat bisher gute Ergebniſſe aufzuweiſen.
Man hört aber auch viel über eine bevorſtehende Einigung mit den
amerikaniſchen Produzenten, welche, wenn ſie ſich bewahrheiten würde,
für die Zukunft des Marktes von großer Bedeutung wäre. Die Preiſe
waren in der letzten Zeit übrigens ziemlich ſtabil, obwohl der Abſatz
überall einen großen Aufſchwung genommen hat.
Die Hauſſe des Zinn hat ſich nur eine kurze Zeit halten können.
Es ſcheint, daß der Markt die gegenwärtige Produktion nur langſam
und bei niedrigen Preiſen aufnehmen kann. Bei den jetzigen Preiſen
kommen aber die Produzenten kaum auf ihre Koſten, was beſonders
die indo=chineſiſchen Minen in eine ſchwierige Situation bringen kann.
Der Kalimarkt zeigt eine anhaltende Feſtigkeit. Der Verbrauch
iſt infolge des großen Aufſchwunges in der chemiſchen Induſtrie ſehr
groß, und von einer eventuellen ausländiſchen Konkurrenz kann
vor=
läufig keine Rede ſein. Die franzöſiſche Produktion wächſt langſam,
auch die Ausbeutung neuer Kalilager macht nur geringe Fortſchritte.
Die Lage des Nitratenmarktes iſt günſtig. Der Export aus Chile
nach Europa ſoll in dieſem Jahre um etwa 50 Prozent höher ſein als
im Vorjahre. Die Preiſe ſind niedrig und ſind vor kurzem noch
herab=
geſetzt worden; angeblich auf Drängen der chileniſchen Regierung, in
Wirklichkeit aber wegen der immer gefährlicheren Konkurrenz des
künſt=
lichen Nitrates.
Die Lage des Petroleummarktes wird zur Zeit optimiſtiſch
beur=
teilt. Das ſchwierigſte Problem bleibt nach wie vor die
Ueberproduk=
tion, und zwar nicht in den Vereinigten Staaten ſelbſt, ſondern in
Venezuela und Kolumbien. Es iſt zwar eine Einigung zwiſchen den
drei größten Produzenten von Venezuela, die beinahe die geſamte
dortige Produktiyn kontrollieren, zuſtande gekommen, die Ergebniſſe
der Produktionseinſchränkung werden jedoch nicht in der nahen Zukunft
fühlbar ſein. Die venezuelaniſche Produktion ſoll nämlich für dieſes
Jahr mehr als 100 Millionen Barils ausmachen, d. h. 50 Prozent mehr
als im Vorjahre. Die drückende Wirkung dieſer Ueberproduktion wird
ſicherlich eine Zeitlang noch fühlbar ſein. Dagegen ſoll ſich die ruſſiſche Helſingfors „.110,545
Konkurrenz in der letzten Zeit weniger gefährlich zeigen. Von großer
Bedeutung ſind die neuerlich zuſtande gekommenen Konzentrationen
in der engliſchen Petroleuminduſtrie.
Adlerwerke vorm. Heinr. Kleher A.=G., Frankfurt a. M. Die
Ver=
waltung der Adlerwerke vorm. Heinr. Kleher A.=G., Frankfurt a. M.,
ſtellt feſt, daß das am 31. Oktoßer 1928 endigende Geſchäftsjahr eine
ſveitere entſchiedene Vowwärtsentwicklung des Werkes gezeitigt hat.
Ueber die Verwendung des erzieltem Ueberſchuſſes kann naturgemäß
erſt in einigem Monaten, nach Fertigſtellung der Bilanz, entſchieden
werden. Die Fundierung der ſchwebenden Bankſchuld, derem Höhe im
weſentlichen erklärlich iſt aus dem in ſehr bedeutendem Maße
vergrößer=
ten, moder ausgeſtatteten Maſchinenpark ſowie aus den Inveſtitionen
zur Erzielung neuzeitlicher Fabrikationsmethoden, iſt im Werden, aber
noch nicht in fenem Maße ſpruchreif, daß darüber Einzelheiten bekannt
gegeben werdem könnten. Während die Schreibmaſchinenabteilung
be=
friedigend arbeitet urnd das Fahrradgeſchäft gegenüber den ſonſtigen
Beobachtungen am deutſchem Markte einen nur kleinen Rückgang
auf=
weiſt, habe ſich in der Automobilfabrikation der Umſatz trotz der ſehr
ſtillen Anfangswonate weſentlich gehoben. Die vergvößerte Produktion
ermöglichte einerſeits eine Ermäßigung der Preiſe, führte aber
anderer=
ſeits zu einer weſentlichen Zunahme der Vorräte; dieſer wird
einer=
ſeits durch die Organiſation der Ausfuhr und andererſeits durch die
— in den Wintermonatem alljährlich übliche — geringe Herabminderung
der Belegſchaft begegnet. — Zurzeit beträgt die Belegſchaft einſchließlich
Angeſtelſte 6000 Mann.
Kapitalserhöhung im Salzdetfurth=Konzern. Wie wir erfahren,
fand heute eine Sitzung des Gemeinſchaftsrates und der Direktionen
der im Salzdetfurth=Konzern vereinigten Kaliwerke ſtatt, in welcher
be=
ſchloſſem wurde, den auf den 15. November einzuberufenden
Aufſichts=
räten von Salzdetfurth=Aſchersleben und Weſteregeln eine Erhöhung
ihres Aktienkapitals zum Zwecke des Ausbaues der Werke, insbeſondere
auf dem chemiſchen Gebiete, vorzuſchlagen, und zwar bei Salzdetfurth
eine Erhöhung auf 28 Millionen Reichsmark und bei den anderen
Ge=
ſellſchaften auf ja 22 Millionen Reichsmark. Die Aktien ſollen nach dem
Vorſchlage des Gemeinſchaftsrates und der Direktionen mit Dividenden=
Berechtigung vom 1. Januar 1929 ab ausgeſtattet werden. Die
endgül=
tige Beſchlußfaſſung über die Kapitalserhöhung ſowie die Feſtſetzung
der Bedingungem dafür bleibt naturgemäß der Entſcheidung der
Auf=
ſichtsräte vorbehalten.
Maßnahmen gegen die Baiffe der Peſeta. Aus Madrid wird
ge=
meldet: Die Regierung beabſichtigt, einen gräßeren Betrag in Gold
nach dem Ausland zu ſenden, um der Baiſſe der Peſeta
entgegenzuwir=
ben, die ſeit einigem Tagen eingeſetzt hat. Dieſe Baiſſe wird vor allem
den großen Getreidekäufen im Ausland zugeſchrieben. Es wurdem in
der letzten Zeit 435000 Tonnen Weizen und 300 000 Tonnem Mais
ge=
kauft, was eine Ausgabe von 245 Millionem Peſetas bedeutet. Wenn
dazu noch die ebenfalls erheblichen Ausgaben für landwirtſchaftliche
Maſchinen und Kunſtdünger hinzugezählt werden, ſo ergibt ſich eine
Geſamtſumme von 300 Millionen Peſetas, die ins Ausland
abgewan=
dert ſind. In Finanzkreiſen befürwortet man dielfach die Einführung
einer Goldwährung, doch iſt man in Induſtrie= und
Landſwirtſchafts=
kreiſen gegen eine ſoſche Masnahme, die eine Schädigung der J
bedeuter
Vom rheinheſſiſchen Weinbau.
Die Weinleſe neigt ſich in Rheinheſſen ihrem Ende zu. Bei den
letzten Verkäufen iſt ein leichtes Zurückgehen der Preiſe zu bemerken.
So wurden in Dalheim für das Stück zuletzt nur noch 1050 RM. bezahlt
gegen 1100 RM. vordem. In Weinolsheim koſteten die 64 Liter
Mai=
ſche 44—45 RM., in Waldülversheim 49—52 RM., während in Nierſtein
für acht Viertel je nach Lage 53—65 und 70 RM. angelegt wurden. In
Lörzweiler war die allgemeine Weinleſe erſt auf den 24. Oktober
feſt=
geſetzt. Beim Portugieſer wurden für den Zentner Trauben 28—32
Reichsmark bezahlt. In Ober=Ingelheim erbrachte der Spätburgunder
nur ein geringes Ergebnis. Der Zentner koſtete 64 RM. Das
Moſt=
gewicht ſtellte ſich auf bis 83 Grad. Beim Weißwein ſchwanken die
Gewichte zwiſchen 70 und 80 Grad bei Preiſen bis zu 33 Reichsmark.
Frankfurter und Berliner Effektenbörfe.
Frankfurt a. M., N7. Oktober.
Nachdem nummehr der Liquidationstag überwunden iſt, blieb die
Stimmung an der Börſe zum Wochenſchluß luſtlos und ziemlich
un=
ſicher. Man war verſtimmt darüber, daß bei der vorgeſchlagenen
Kapitalerhöhung des Nordd. Lloyd den alten Aktionärem kein
Bezugs=
recht eingeräumt wird und über den Uebernahmekurs der neuen Aktien
noch Ungewißheit herrſcht. Die Umſatztätigkeit war wieder
außerordent=
lich gering, und dies war auch wohl wieder der Hauptgrund für die
unverändert herrſchende Zurückhaltung. Die Kursentwicklung war
wie=
derum nicht einheitlich, doch überwog die Abgabeneigung, ſo daß gegen
die geſtrige Abendbörſe zumeiſt 1 bis 2,5prozentige Abſchwächungem zu
verzeichnen waren. So verloren aus dem erwähnten Grund Nordd.
Lloyd 1 Prozent und Hapag 2 Prozent. Am Montanmarkt waren
Klöck=
ner, Mannesmann und Mansfelder je 1 Prozent niedriger, Rheiniſche
Braunkohle mit minus 3 Prozent ſtärker gedrückt, während für
Gelſen=
kirchen bei gut behauptetem Kurs einiges Intereſſe beſtand. Angeboten
und je 2,5 Prozent ſchwächer waren Metallgeſellſchaft und Deutſche
Linoleum. 1 bzw. 2 Prozent niedriger eröffneten außerdem
Commerz=
bank und am Elektromarkt Lahmeyer. Leicht erhöht waren dagegen
J. G. Farben und Adlerwerke. Von Elektrowerten konnten Felten
1 Prozent und Geſfürel 2 Prozent anziehen. Etwas gefragt waren
fer=
uer Karſtadt zu 240 Prozent. Deutſche Anleihen lagen geſchäftslos, von
Auslandsrenten Rumänien und Türken etwas verlangt.
Im Verlaufe konnte ſich das Geſchäft nicht beleben, und die Kurſe
warem meiſt nur geringfügig verändert. Der Geldmarkt war weiter
er=
leichtert. Tägliches Geld 5 Prozent. Am Deviſenmarkt nannte man
London=Kabel 4,8490; Paris 124,15; Mailand 92,59; Madrid 30,10;
Holland 12,09½.
Berlin, N. Oktober.
Am heutigen Wochenfchluß eröffnete die Börſe gut behaupter und
in etwas zuverſichtlicher Grundſtimmung. Den Anlaß hierfür bot der
Schiedsſpruch in den Lohnſtreitigkeiten zwiſchen dem Arbeitgeberverband
für den Bezirk der nordweſtlichen Gruppe der Eiſen= und Stahlinduſtrie
und der drei Metallarbeitergewerbſchaften. Nach Feſtſetzung der erſten
Kurſe konnte ſich das Geſchäft etwas beleben, und namentlich in
Gelſen=
kirchen kam es auf rheiniſche Käufe zu größeren Umſätzen. Die
Ten=
den wurde allgemein freundlicher.
Im Verlauf war die Tendenz nicht ganz einheitlich, aber überwiegend
weiter befeſtigt. Nachdem die Tendenz vorübergehend war, ſetzte gegen
Schluß des offiziellen Verkehrs eine leichte allgemeine Befeſtigung ein.
Die Börſe ſchloß durchweg befeſtigt. Nachbörslich blieben die Kurſe
be=
hauptet.
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21.955/21.995
15.375/16.415
20 .675
67. 44 67.58
81.31
1.9.80
1.50 05
1.3 65
18.90
5.425
2.1 23
.191
4.266
80.835
81.47
1.384
0.50 25
7.379
18.94
5.435
2.127
4. 199
4.274
66.— 178.75
9725 Hirſch Kupfer ......"
Höſch Eiſen ........ 131.— 1132.-
125.75 126.875 Hohenlohe Werke.. .. G7. 65 5 R62.— 203,5 Kahla Porzellan . . . 4127.5 127,5 nan5 76. Kali Aſchersleben ... 1277.25 278.— 235.5 285.5 Salzdetfurth ... 1470,5 471.— 125.— 175.25 Weſteregeln ... 277.5 277.5 1220.— 221.— /Lindes Eismaſch. . . . 16s.5 167.5 288.— 288.— L. Loewe & Co....." 242.5 ſ241.— 168.— 166.— Lingel Schuh .." 32.25 32.75 161.5 161.25 MannesmannRöhren 122 75 124.— 168.— 168.— Niederlanſitzer Kohle / 159.— 1158.— 50.— /Nordd. Lloyd .. 148.5 145.— f133.— 134.625 Orenſtein. . . . 108.75 108.125 84.75 84.75 Bolyphon". 473.— 473.— Tynamit Nobel .. . . 1117.5 118.5 Rätgerswerke 1100.— 100,5 H72.— 173.75 Sachſenwerke 138.— 136.— 1249.— 248.— Siemens Glas 143.75 143.5 H122.— 123.— Ver. Glanzſtoff..... 553.— 554.— 266.5 268.75 Ver. Stahlwerke. . . . 92.125 92.125 42. 43. Volkſtedter Porzellan 63.25 63. 25 183.— 180 125 Wanderer Werke. . . . 130.— 130.— 150.— 148.— Wiſſner Metall. . 1159.75 1158.5 135.75
250.25 136.5
250.25 Wittener Gußſtahl .. 54.— 53.—
Der Rusweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Oktober hat die
Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombords und
ten um 182,1 Mill. auf 2088,7 Mill. RM. abgenommen; im ei
haben ſich die Beſtände an Wechſeln und Schecks um 98,6 M
1963,7 Mill. RM. und die Lombardbeſtände um 84,0 Mill.
Mill. RMM. verringert. Die Anlage in Effekten iſt mit 93,5 Mil
weiterhin annähernd unverändert geblieben. An Reichsbanknot
Nentenbankſcheinen zuſammen ſind B2,1 Mill. RM. in die Ka
Bank zurückgefloſſen; und zwar bat ſich der Umlauf an Reichsba
um 259,1 Mill. auf 4034,7 Mill. RM. und der an Rentenbank
um 23,0 auf 498,0 Mill. RM. verringert. Dementſprechend un
Berückſichtigung, daß in der Berichtswoche Rentenbankſcheine i
von 3,4 Mill. RM. getilgt worden ſind, haben ſich die Beſtär
Reichsbank an ſolchen Scheinen auf 59,6 Mill. RM. erhöht.
den Gelder zeigen eine Zunahme um 1B3,4 Mill. auf 729,3 Mil
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen insgeſamt
ſich um 15,6 Mill. auf 2673,9 Mill. RM., im einzelnen die Goldt
um 2,0 Mill. auf 2510,7 Mill. RM. und die Beſtände an deckungs
Debiſen um 13,6 Mill. auf 163,2 Mill. MM. erhöht. Die Decku
Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 58,4 Prozent in der
auf 62,2 Prozent, diejenige durch Gold und deckungsfähige Deviſ
61,9 Prozent auf 65,3 Prozent.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die amtliche Großhanbelsindexziffer vom 24. Oktober 1928.
den Stichtag des 24. Oktobers berechnete Großhandelsindexzif
Statiſtiſchen Reichsamtes iſt gegenüber der Vorwoche um 0,4 b.
139,8 (140,4) zurückgegangen. Von den Hauptgruppen hat die
ziffer für Agrarſtoffe um 1,2 v. H. auf 133,6 (135,2) und diejen
Kolonialwaren um 0,6 v. H. auf 131,8 (132,6) nachgegeben. Die
ziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren weiſt einen
Rückgang auf 133,3 (133,4) auf, während die Indexziffer für indr
Fertigwaren unvevändert auf 160,0 lag.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berecht
wurden in der Zeit vom 14.—20. Oktober im Ruhrgebiet in 6 9
tagen 2 274 914 To. Kohle gefördert gegen 2238246 To. in der
gehenden Woche bei ebenfalls ſechs Arbeitstagen. Die Kokserz
ſtellte ſich in den ſieben Tagen der Berichtswoche (in den Ko
wird auch Sonntags gearbeitet) auf 566 711 To. gegen 560 080
der vorhergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 747
gegen 73 671 To. in ſechs Arbeitstagen. Die arbeitstägliche 8
förderung betrug in der Zeit vom 14.—20. 10. 379 152 To. gegen
To, in der vorhergehenden Woche. Die tägliche Kokserzeugung
ſich auf 80 673 To. (80 011 To.), die arbeitstägliche Preßkohlen)
lung auf 12 466 To. (12279 To.). Wegen Abſatzmangels wurd
der Berichtswoche 36 382 (arbeitstäglich 6139) Feierſchichten eit
gegen 42 409 (7068) in der Vorwoche.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk. Dar=
Neue Verfahren. Mainz: Kfm. Chriſtian Spaar, Inh.
Ludwig Götz Nachf., Uhren= und Schmuckwarenhandlung, — Af. u.
10. 11., GlV. u. Prft. 16. 11. Neue Vergleichsverfal
Alsfeld: Heſſiſche Elektrizitätsgeſellſchaft Liſtmann (Inh. Kar
Richard Liſtmann), — VerglZ. 7. 11.
Mannheimer Gewerbebank e. G. m. b. H. Wie aus Verwal
kreiſen mitgeteilt wird, ſtehen die unbeliehenem Wertpapiere zum g
Teil bei den betreffenden Banken wieder zur freien Verfügung de
noſſenſchaft, ſo daß die Rückgabe ſämtlicher Effekten auf Wunſch de
ſitzer gegen Ende November erfolgen dürfte, alſo noch vor dem g
lich feſtgeſetzten Termin von ſechs Monaten. Auch die
Bankverpfl=
gen haben ſich ſeit April um über 60 Prozent vermindert und die
verpflichtungen ſind von 2 Mill. RM., bis auf etwa 100000
erledigt.
Süddeutſche Drahtinduſtrie A.=G. Mannheim. Die G.=V.
migte den bereits bekanntem Abſchluß für das Jahr 19R7/28, der
Ueberſchuß einſchließlich des Vortrages aus 1926/¾7 in Höhe
117,05,32 RM. ausweiſt. Entſprechend den Vorſchlägen der Verw
wurde beſchloſſen, für Abſchreibungen und Sonderabſchreib
75 521,77 RM. zu berwenden, und zwar für den innerem Ausba
Betriebes. Der Reſt in Höhe von 41 514,45 RM. wird auf neue
nung vorgetragen. Aufſichtsrat und Vorſtand wurde Entlaſtung e
L. Weil u. Reinhardt, Mannheim. Die G.=V. beſchloß, entſpre
den Vorſchlägem der Verwaltung, den Gewinn von 14 643 RM. auf
Rechnung vorzutragen.
Süddeutfche Drahtinduſtrie Mannheim=Waldhof. Die G.=V. erle
die Regularien für 19R7/28 entſprechend den Vorſchlägem der V
tung. Danach werden aus 117 085 RM. Reinge inn 75 521 9M
Abſchreibungen verwandt ud der Reſt von 41 514 RM. vorgetn
Die Reviſion des franzöſiſch=polniſchen Handelsvertrages. An
November beginnen in Paris die Verhandlungen über die Reviſiot
im Jahre 1924 abgeſchloſſenen franzöſiſch=polniſchem Handelsvertr
Führer der polniſchen Delegation iſt der Pariſer Botſchafter
powſki. Wie die polniſche Preſſe mitteilt, wird die polniſche Regie
für die Einfuhr polniſcher Waren nach Frankreich eine Reihe neuer
geftändniſſe verlangen, um den Wert der polniſchen Ausfuhr nach F.
reich dem der franzöſiſchen Einfuhr nach Polen anzugleichen.
Das Zünkholzmonopol in Jugoſlawien. Die Anleihe, die
ſchwediſc=amerikaniſche Zündholztruſt der Verwaltung der jugoſl
ſchen Staatsmonopole gewährt, wird 20 Millionen Dollar betragen
nit 6,5 Prozent derzinslich ſein. Die Anleihe wird zu einem Emiſſi
kurſe von 90 Prozent aufgelegt werden und in 30 Jahren rückzah
fein. Sie wird der Monopolverwaltung innerhalb eines Jahres
vier Raten zur Verfügung geſtellt werden. Der Geſetzentwurf über
Aufnahme der Schwedenanleihe wird ſchon in den nächſten Tagen
Skupſchtina zugehen.
Frankfurter Kursbericht vom 27. Oktober 1928.
Mn ie e
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927..
6% Bah. Freiſtaat
von 1927 ......"
60 Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
720
ThüringerFrei=
ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch.
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . . .
80 Bab.=Bad. v.26
69 Berlin v. 24..
8O Darmſtadt v. 26
Frkf. a. M. v. 20
Mainz v. 26.
38 Mannh. v. 26.
820 Nürnberg v. 26
8‟ Berl. Hyp.:Bk.
890 Frkf. Hyp. Bk.,
Pfbr.
88 Heſſ.Landesbk.
8% Kom.
Landes=
bank Darmſtadt.
87.25
79
84.25
Mr
il:.6.
Preuß. Ctr.=
51
14
79
86.75
93
98
97.5
97.5
97.25
89
88
93.8
85
81.5
98
Wed ee
%o Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit.....
3% Südd. Bob.-
Cred.=Bank ...
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
„ Ser, II
6% Daimler Benz
von 27..
320 Klöckner=Werke
Berlin v. 26....
%o Mainkrw. v. 26.
2o Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8% VoigtcHäffner
von 26 ...
97.75 Darmſt. u. Nt. Br.
97.5
9
95
6% Bosn. 2. E. B.
v. 1914 ... . . . . . 42.5
4/.% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ..
4½ Oſt. Goldrente
4I,% Rum. Gold
von 1918 ...... / 24.75
4%0 Türk. Admin.
„ 1.Badgab/ 12.45
Zollanl.
4I.%6 1913 ungarn
4,% 1914
4% Ung. Goldr.
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt. 133.5
Bk. f. Brauinduſtr. 168
Berl. Handelsgeſ. /294.9
m. u. Privatb. /183.5
92.5
82.75
Deutſche Bank ...
„Eff.=u.
Wechſel=
bank .. . . .. . ..
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank. . . . .
„ Hyv.=Bk. .....
„ Pfdbr.=Bk.. . ..
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank.
Metallbank. . . . . . .
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Ant. .. .
Rhein. Creditbk. . .
„ Hhp.=Bank ..."
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Banlverein
A.=G. f. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7%0 Dt. Reichsbahn
Vorzge. .......
Hapag ..........
Nordb. Lloyzd ...."
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin. . . .
Adlerw. (v. Klehzer)
62 AEG. Vorzug
AGG. Stamm.. .
Baſt Nürnberg ...
Bergm. El. Werke
Brovn BroverickCie
ohn..
9
168
127
101
161
68
116
148
152
133
137
133
203
180
34.5
160
300
124.75
198
15:,
172
148
185
121.5
100.25
178.5
236
205.25
152.5
125
Buderus Eiſen
Eement Heidelberg!”
Karlſtadt
Chem.Werke Albert
„ Fabrik Milch
Daimler=Benz....
Dt. Atl.=Telegr. . . .
„ Eiſenh. Berlin.
„Erdöl.
„ Gold=u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwerk.
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft/237
„ Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk /212
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
Faber, Joh., Bleiſt.
F. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter).
Frkft. Gas ... . . . . /145
„ Hof......!
Geiling E Cie. ...
Gelſenk. Bergwerkl120
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen..
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen1122
Grün & Bülfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbauf
Henninger, Kempf.)1
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer .... 1
Hochtief Eſſen ...."
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Holzverk.=Induſtrie
134.75 Jlſe Bergb. Stamm!”
„ Genüſſe
17
75
81.75
140
.1135
207n5
36
225
37/,
248
80
82.5
96
168
138.5
Junghans Stamm
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„ Salzdetfurth.
„ Weſteregeln".
Kammgarnſpinn".
Karſtadt, R.. . .
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Kraftw. At=Württ.
Lahmeher & Co..:
Lech, Augsburg . ..
Löwenbr. Mſinch.
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Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.. . .
Mannesm. Röhren 122.75
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werke .....
Metallgeſ. Frankft. /181.5
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Motorenfb. Darmſt.
Reckar). Fahrzeug..
Nicolay, Hofbr. ...
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80I,
25
110
88
278
470
281
258
Meeee
89.5
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Siemens & Halske.
Südd. Immobilien
Zucker=AG./14
Strohſtvff. Ver.. ./270
Tellus Bergbau.../118
Thür, Lief.=Geſ..
Tucher=Brauerei.
112
310
20
116
266
14.25
105
31
unterfr. Krs.=
Glek=
tr.=Verſ. ....."
Beithwerke
Ver. f. Chem. Ind.
Gummifabrik
Verlin=Frankf
Laurahütte.
Stahlwerte
„ Iltramarin.
„ Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin.
Voigt & Haeffner.
Beters Union Frkf.
Phönix Bergban..
Reintger, Gebb...
Rh. Braunkohlen".
Elektr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan. .
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke .... 1
56
us
154
134.5
Wahß & Frehtäg.
Wegelin Rußfabrit
Werger Brauerei.
Zellſtoff. Aſchaffbg.
„ Memel. . . . . . 438
Waldho
87
131
79
215
1311
157
222
Allianz u. Stutig.
Verſicherung
Frkft. Allg. Verſ.=G.
Frankona Rück= u.
Miw. . ....
Mannh. Berſich. „
278
o6
190
ſummer 300
Sonntag, den 28. Oktober 1928
Seite 49
um ſüddeutſchen Produktenmarkt.
die wegen der guten Erntenachrichten aus Argentinien und
Auſtra=
f. und wegen der großen ſichtbaren Beſtände abgeſchwächte Stimmung
3Beltmarkt für Weizen übertrug ſich auch auf den hieſigem Platz,
m die Kaufneigung der Großmühlen gegenwärtig an und für ſich
egering iſt, weil der Mehlabſatz ſich neuerdings ſehr unbefriedigend
tet und die Mühlen noch über reichliche Mehlvorräte verfügen.
die im Produktenhandel aufgetretenen Schwierigkeiten in
Frank=
a1 . M., im mittlerem Württemberg und in Nordbayern wirkten
mmend. Das Angebot an deutſchen Weizen iſt reichlicher
eden. Es lagen Offerten vor für Weizen aus Holſtein, 79½ Kg.,
„50 RM. cif Mannheim, für mitteldeutſchen Weizen, 76/77 Kg.
nber=Lieferung zu 24,15 RM., Januar=Lieferung zu 24,50 RM.
für rheiniſchem Weizen, prompte Verladung zu 23,85 RM. eif Mann=
Für in= und ausländiſchen Weizen gingen die Forderungem im
wongeſchäft gegenüber der Vorwoche um eine Viertelmark je 100
urück. Da für Roggenmehl kaum Nachfrage vorhanden iſt, hatte
gen mehr geringes Geſchäft und die Forderungen für in
Mann=
verfügbare Ware inländiſcher Herkunft ermäßigte ſich von
vor=
ntlichen 23—B,50 auf B RM. frei Bahnwagen. Feſt lag Hafer,
ei kleinem Angebot und etwas Exportnachfrage von 23—33,75 auf
—24 RM. anziehen konnte. Bei weiterer Zurückhaltung der
ereiem und Mälzereien im Einkauf hatte Gerſte ſehr ruhigen
*. Braugerſte war reichlich angeboten und neigte zur Abſchwä=
: pfälziſche Herkunft 26,50—37,75 (Vorwoche 27—28) RM., badiſche,
he und württembergiſche Herkunft 25,75—26,50 (26—Z7) RM. je
Kg. frei Mannheim. Futtergerſte wenig gehandelt und etwas
cher. Mais feſt bei geringen Umſätzen. Mehl geſchäftslos;
urſches Weizenmehl Spezial 0 34,25 (34,50) RM. die 100 Kg. mit
ab Mühle; ſüddeutſches Roggenmehl 30,50—31,25 (31—33) RM.;
deutſches Roggenmehl, 65proz., 30—31 RM. frei Mannheim. Neu=
(üiſſe waren kaum zu verzeichnen und der Abruf auf alte Verträge
ehr ſchleppend geworden. Futterartikel ruhiger, nur Malzkeime
Biertreber für ſofortige Lieferung bei unverändertem Preiſen etwas
gt. Preiſe: mittelgrobe Kleie 14—14,25 (14,25—14,50) RM., feine
14 (14,25), Futtermehl 15,75—16,25, Weizennachmehl, je nach
ität, 19—21, Maisſchrot 23,50—24 RM. die 100 Kg.
Trotz der Feſtigkeit am Saazer Markte und der erhöhten Umſätze in
uberg iſt der Einkauf von Hopfen in Baden, Württemberg und
Pfalz klein geblieben. Der Handel verhält ſich vollkommen untätig
auch die Brauereien und Mälzereien treten nur ſporadiſch als
er muf. In Mittelbaden, in der Lahrer und Raſtatter Gegend,
in Oberbaden, in der Gegend vom Riegel und Freiburg, wurden
ieſer Woche verſchiedene Partien zu 170—180 RM. der Ztr.
erwor=
wachdem ſich der Handel in dieſen Gegendem bis jetzt vollſtändig
Egehalten hatte. In der Pfalz wurden in der Bergzaberner
Ge=
in dev letzten Woche einige Partien zu 140—120 RM. vom Handel
rben. Dringendes Angebot liegt aus dem Elſaß vor, wo die Preiſe
anfänglich 1000 Frs. auf 500 Frs. zurückgegangen ſind.
Bingenschiffahrts-Kongreß in Konstanz.
— Mainzer Produktenbericht vom 26. Oktober.
Großhandelsein=
ſtandspreiſe pro 100 Kilo loko Mainz: Weizen 23,50, Roggen 22,50 bis
22,75, Hafer 23,50, Braugerſte 25,50—26,25, Futtergerſte —,
Weizen=
mehl Spezial Null 34,75, Roggenmehl Null 1 31,50, Weizenkleie fein
14,50, Weizenkleie grob 15—15,25, Roggenkleie 14,75—15,50,
Weizen=
futtermehl 16,50, Paltamais 22,50, Ching.=Mais 23,50, Malzkeime mit
Sack 18,50, Biertreber 19,75—20, Erdnußkuchen 24,50—25, Kokoskuchen
24,25—27, Palmkuchen 20,50—20,75, Rapskuchen 20—20,50, Kleeheu loſe
11,50—12, Kleeheu geb. 12—12,50, Wieſenheu 11—11,50, Maſchinenſtroh
3,50, Drahtpreßſtroh 4,50, weiße Bohnen 0,0, Haferflocken 40,50.
Grau=
pen Baſis VI 35,75—36,40. Tendenz: gedrückt.
Berliner Produktenbericht vom 27. Oktober. Die Produktenbörſe
beſchloß den Berichtsabſchnitt in recht feſter Haltung. Die
Auslands=
forderungen für Brotgetreide waren teilweiſe beträchtlich erhöht und
auch die Preiſe für inländiſches Brotgetreide lauteten etwa 2 bis 3 Mark
höher als geſtern. Auf dem erhöhten Preisniveau zeigten jedoch die
Käufer einige Zurückhaltung, obwohl das Angebot aus dem Inlande
recht klein zu nennen war, wozu auch der Wochenſchluß beitrug. An der
Küſte beſtand für Weizen und Roggen Nachfvage zu Deckungszwecken,
die Gebote lauteten etwa 1 bis 2 Mark höher als geſtern. Die feſte
Stimmung übertrug ſich auch auf dem Lieferungsmarkt, wo Weizen bis
zu 2 Mark, Roggen bis zu 1,5 Mark anziehen konnten. Das
Mehl=
geſchäft hat ſich kaum belebt, es wurden nur für den dringenden Bedarf
Anſchaffungen auf geſtrigem Preisniveau vorgenommen, erhöhte
Forde=
rungen waren kaum abzuſetzen. Für Hafer fordert die Provinz ſehr
hohe Preiſe, die jedoch, angeſichts der Zurückhaltung des Konſums,
ſchwer durchzuholen ſind. Für Gerſte iſt das Angebot in feinen
Brau=
qualitäten ziemlich klein, dagegen ſind mittlere und Geruchsgerſten
aus=
reichend am Markte. Das Geſchäft hielt ſich in engen Grenzen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 27. Okt.:
Getreide: Weizen, Dez. 1181 März 12258, Mai 125¾: Mais,
Dez. 81½, März 83½, Mai 86: Hafer, Dez. 43½, März 44½4, Mai
45: Roggen, Dez. 103½, März 105½, Mai 108½.
Fette: Schmalz, Okt. 11,60, Nob. 11,60, Dez. 11,70, Jan. 1929
1207½: Rippen, Okt. 12,40, Dez. 11,50; Speck loco 14; leichte
Schweine 8,75—9,25, ſchwere Schweine 8,95—9,25; Schweinezufuhr
Chicago 4000, im Weſten 25 000.
Baumwolle: Dez. 18,90, Jan. 1929 18.93.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 27. Okt.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 154½, Hartwinter 132½; Mais
teu angek. Ernte 94½; Mehl ſpr. wheat clears 5,85—6,25; Fracht
nach England 2—3, nach dem Kontinent 14—16.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,30; Talg extra loſe 9½.
Kakav: Tendenz willig. Umſatz in lots 57, loco 10½, November
10,30, Dezember 10,47, Januar 1929 10,62, Februar 10/66, März
10,77, April 10,83, Mai 10,89, Juli 10,95.
Metallnotierungen.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Nach Abſchluß des Kuxen=Tauſchgeſchäftes zwiſchen Wintershall und
Burbach ſieht man der weiteren Entwickelung auf dem Kalimarkte mit
Spannung entgegen. In der am 21. ds. Mts. abgehaltenen Sitzung des
Krügershall=Burbach=Konzerns kam es zu keinem Beſchluß, ſodaß die
Unſicherheit einſtweilen weiter beſteht.
Wie das Arbeitsamt Trier mitteilt, werden zu Beginn des Jahres
1929 wiederum ungefähr 5000 Bergarbeiter aus dem Saargebiet des
Trierer Bezirks zur Entlaſſung kommen.
Der Avbeitgeberverband der Tegtilinduſtrie Ofrſachſens hat heute den
Lohntarif der Arbeiter zum 30. November gekündigt. Die
Textilindu=
ſtrie Oſtſachſens beſchäftigt insgeſamt 40 bis 45 000 Arbeiter.
Der Verband rheiniſch=weſtfäliſcher Brauereien G. m. b. H.,
Dort=
mund, hielt in Düſſeldorf ſeine ordentliche Hauptverſammlung ab.
Die bevorſtehende Kapitalserhöhung der Tubize=Kunſtſeidegeſellſchaft
ſoll möglicherweiſe zu Erweiterungs= und Angliederungszwecken
Verwen=
dung finden. Das Kapital wurde bekanntlich erſt vor ganz kurzer Zeit
auf 165 Mili. Frs. erhöht.
Im Monat September weiſt die belgiſche Handelsbilanz eine
Paſſi=
vität von 19 Proz. der 2865 Mill. Frs. betragenden Geſamteinfuhr auf.
Seit einigen Tagen macht ſich in der Gegend von Rouen eine
Streik=
bewegung unter den Textilarbeitern bemerkbar. In den 17 Spinnereien
und Webereien von Rouen ſelbſt haben bisher gegen 2000 Mann die
Arbeit niedergelegt. Im Bezirk Darnekal=Saint=Leber zählt man
gleich=
falls 2000 Streikende.
Der Sowjetpreſſe zufolge betrug der ruſſiſche Holzexport in den
crſten 9 Monaten ds. Js. 100 Mill. Rubel gegen 80 Mill. Rubel in der
gleichen Zeit des Vorjahres. Eine beträchtliche Steigerung hat die
Holz=
ausfuhr nach Amerika erfahren.
Wie aus Gdingen gemeldet wird, iſt der Streik der polniſchen
See=
leute beender. Sie haben die Arbeit geſtern wieder aufgenommen,
ob=
gleich die Verhandlungen über die geforderten Lohnaufbeſſerungen noch
nicht abgeſchloſſen waren. Auch der Streik der Verlade= und
Hafenarbei=
ter geht ſeinem Ende zu.
Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt eine neue Klauſel im ruſſiſchen
Geſetz über den Tranſit ausländiſcher Waren veröffentlicht worden,
Danach können die Auslandswaren aus einem Staat in den anderen
durch die Sowjetunion, mit denen ſie in normalen diplomatiſchen
Be=
ziehungen ſteht und Handelsverträge abgeſchloſſen hat, transportiert
verden, wenn die betreffenden Staaten eine Beſcheinigung über den
Urſprung der Waren vorweiſen können.
Das Internationale Kupferkartell hat den Verkaufspreis für das
enropäiſche Kentingent am 26. Oktober wiederum um 0,25 Cents auf
16 Cents heraufgeſetzt.
Der argentiniſche Präſident hatte mit den leitenden
Perſönlich=
keiten der wichtigſten Getreideexporthäuſer und den
Gefrierfleiſchan=
ſtalten Unterredungen mit dem Ziele, die landwirtſchaftliche
Produk=
tion Argentiniens und deſſen Fleiſchexport zu vermehren. Man ſpricht
in Buenos Aires von der baldigen Schaffung einer landwirtfchaftlichen
Kreditbank.
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ein guter Preund. Der französische Champagner hat mir zu
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dringliche Reize, erschlafft und betäubt geradezu. Burgeſſ erhälr
mir die geistige Beweglichkeit, erregt nicht, sondern regt an,
ermun-
tert, erhöht die schöpferische Kraft und Freude!"
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Abend-Vorstellung verlangt werden. — Karten ohne ent-
(TV. 17478
sprechenden Aufdruck gelten nicht.
Ein Film aus dem dunkelsten Amerika von
heute. Es eibt doch etwas Neues unter der
Sonne: Ein Film v. primitiven Bergbewohnern.
die Jahrhunderte abgesondert von ihrer
ziwili-
sierten Umgebung hausen. Eigene Sitten, eigene
Gesetze, eigene Sprache und Frauen ohne jedes
Recht. Die Flucht zweier jungen
Menschen-
kinder aus diesem Urlande in die Zivilisation,
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Aus religiösen und sozialen Gründen
bleibt unser Haus am Sonntag,
den 4. November, geschlossen.
Nummer 300
Sonntag den 28 Oktober 1928
Oeite 49
Reich und Auskand
Die Woermann=Linie
It mit: Dampfer „Adolph Woermann” iſt ſeit
Frei=
g morgen 8,30 Uhr flott. Reiſe wird fortgeſetzt.
is Schiff hat keine feſtſtellbare Beſchädigung. Es
Ift zunächſt Meſſina an, um die Ladung, die bei
m Abſchleppen gelöſcht worden war, wieder zu
ernehmen.
Schiffsbrückenunglück bei Germersheim.
Germersheim. Donnerstag vormittag fuhr
r holländiſcher Schleppdampfer gegen die
Germers=
imer Schiffsbrücke, ſo daß drei Glieder
weggeriſ=
i wurden. Ein elektriſcher Antriebsmotor fiel
da=
i in den Rhein. Zwölf Brückenſchiffe wurden
gen die Reinsheimer Kiesbank abgetrieben; vier
hiffe ſanken. Das holländiſche Schiff nahm an,
ß die Brücke, wie bisher, ſchon um 6 Uhr morgens
öffnet ſei. Die Brückenwache konnte, obwohl die
gnale richtig ſtanden, den Dampfer nicht mehr zum
toppen veranlaſſen. Ein ſo ſchweres Unglück iſt
it 40 Jahren nicht mehr zu verzeichnen geweſen.
ie Brücke wird mindeſtens zwei Monate für den
erkehr geſperrt ſein. Der Fußgänger= und
Rad=
hrerverkehr ſoll über die Eiſenbahnbrücke
umge=
itet werden.
Aufſehenerregende Verbrecherjagd auf dem
Potsdamer Platz.
Berlin. Am Freitag nachmittag wurde mitten
f dem belebten Potsdamer Platz der aus der
Straf=
ſtalt in Gollnow entwichene und ſeither geſuchte
ihere Chauffeur Herz, der noch ſieben Jahre zu
rbüßen hatte, unter aufſehenerregenden Umſtänden
ſammen mit ſeiner vor Erregung laut ſchreienden
egleiterin überraſchend verhaftet. Herz war
zuſam=
en mit den Zuchthäuslern Buſch und Kommerzon in
ter Gemeinſchaftszelle in Gollnow untergebracht
id wurden in der Schneiderei beſchäftigt. Aus
toffreſten hatten ſie ſich ein Seil gefertigt und waren
Dunkel der Nacht über die Zuchthausmauer
ent=
mmen. Bei einem Einbruch im Abbau Kahlbruch
rſchafften ſie ſich Zivilkleidung und haben, wie
ver=
utet wird, ſeiher verſchiedene Diebſtähle in
Kon=
tionsläden verübt. Während Buſch bald in der
rovinz verhaftet werden konnte, iſt es nunmehr
ge=
ngen, auch des Herz habhaft zu werden.
Raubmord in Zoppot.
Danzig. In Zoppot wurde am Freitag ein
Tord feſtgeſtellt, dem die Witwe Eliſabeth von
San=
n zum Opfer gefallen iſt. Frau von Santen iſt
nhaberin eines Papier= und Konfitürengeſchäfts,
as ſie am Donnerstag nach Ladenſchluß verließ,
m ſich in ihre Wohnung zu begeben. Als das
Ge=
häft am Freitag nicht geöffnet wurde, wurden die
ewohner des Hauſes ſtutzig und benachrichtigten
ie Polizei, die die Korridortüre gewaltſam öffnete.
Kan fand Frau von Santen gefeſſelt im Zimmer,
rit dem Geſicht zum Fußboden, liegen. Der Mörder
at ſein Opfer erwürgt und danach die ganze
Woh=
ung durchſucht und ſämtliche Schränke durchwühlt.
Illem Anſchein nach hat ſich die Mordtat bereits in
er Nacht zum Freitag ereignet. Vom Täter fehlt
*de Spur.
19 Schwerverletzte bei einem Autobusunglück.
Bukareſt. In der Nähe von Klauſenburg ſtürzte
n Autobus mit 22 Perſonen von einem Abhang ab.
2 Perſonen erlitten ſchwere Verletzungen.
Zur rumäniſchen Ciſenbahn=
Kataſirophe.
Aus Bukareſt werden zu der ſchweren
Eiſenbahn=
ttaſtrophe folgende Einzelheiten gemeldet: Bei dem
uſammenſtoß des Simplonexpreß mit dem
Her=
rannſtädter Schnellzug wurden nur die beiden erſten
Ubteile des Schlafwagens des Bukareſter Zuges
zer=
rümmert, während die anderen nur leicht beſchädigt
ourden. Die Reiſenden dieſer Abteile blieben
unver=
etzt. Nach der Kataſtrophe lief ein Reiſender in das
Stationsgebäude von Recea, wo er aber niemand
orfand. Die Beamten waren davongelaufen, um ſich
venigſtens für den erſten Augenblick der
Verantwor=
ung zu entziehen. Ein Reiſender, der zufällig mit
der Bedienung von Morſe=Apparaten vertraut war,
gab ein Telegramm an die nächſtgrößte Station
Sla=
ina weiter, worin er um Hilfe bat. Zuerſt waren
die Schüler der Artillerie=Unteroffizierſchule von
Sla=
ina zur Stelle. Im Laufe der Bergungsarbeiten
Die Karte der Unglücksſtelle.
wurden 25 Leichen und 42 Schwerverletzte aus den
Trümmern der beiden verunglückten Züge
hervorge=
zogen. Von den Verunglückten erlagen zwei im
Kran=
kenhaus von Slatina ihren Verletzungen. Bisher
konnten nur 21 Tote identifiziert werden. Auf die
erſte Nachricht von der Kataſtrophe wurden aus
Bu=
kareſt zwei Hilfszüge mit Sanitätsmaterial,
Trag=
bahren und Aerzten nach Recea geſandt. — Um ½11
Uhr vormittags traf dort der erſte Zug aus Slatina
mit den unverletzt gebliebenen Reiſenden des
Her=
mannſtädter Zuges in Bukareſt ein. In der Halle
wartete eine rieſige Menſchenmenge auf den Zug. Es
ſpielten ſich herzzerreißende Szenen ab, als
Familien=
ungehörige von Reiſenden, die ſich im Hermannſtädter
Zuge befunden hatten, vergebens nach den erwarteten
Angehörigen ſuchten. Mehrere Frauen erlitten
Ohn=
machtsanfälle. — Nachmittags traf auch noch ein
Sonderzug mit Leichtverletzten in Bukarcſt ein.
Die letzte Kampfſtätte des
Kölner Wild=Weſi=Verbrechers.
Die Villa Oertel am Riehler Wald in Köln.
Die Fenſter, hinter denen ſich der ſchwere Polizeikampf mit dem Raubmörder Heidger
abge=
ſpielt hat, ſind mit X bezeichnet.
Das Zimmer, in dem der Raubmörder Heidger überwältigt wurde.
Ausſagen Johann Heidgers.
Köln. Wie die „K. Z.” berichtet, wurde der
Raubmörder Johann Heidger kurz vor ſeinem Tode
vernommen. Er gab durchaus deutliche Auskünfte.
Nach ſeinen Ausſagen verlief die Flucht in der Nacht
zum Dienstag wie folgt: Nach dem Ueberklettern der
Gartenmauer turnte der Mörder an einem Regenrohr
in die Höhe bis auf das Dach eines Nachbarhauſes.
Dort legte er ſich in die Dachrinne, die ſehr breit und
ziemlich tief iſt. Daher konnten die ſuchenden Spiegel
der Feuerwehrſcheinwerfer ihn nicht finden. Von
ſeinem hohen Beobachtungspunkt aus konnte Heidger
alle Bemühungen der Polizei genau überſehen, und
ſah auch das Publikum den ganzen Tag über rings
um den Villenblock ziehen. Am Dienstag abend ſtieg
Heidger auf das benachbarte Dach der Colonia=
Ver=
ſicherung und klemmte ſich dort hinter einen
Schorn=
ſtein. So blieb er hocken bis Mittwoch abend. Dann
glitt er herunter zur Dachrinne und ſchlich auf dieſer
bis zum geöffneten Fenſter des Fremdenzimmers im
Hauſe des Generaldirektors Dr. Oertel. Entſetzlicher
Durſt quälte ihn mehr noch als Hunger. Vom Durſt
gepeinigt hielt er das Dienſtmädchen an, das am
Donnerstag morgen heraufkam. Er verlangte Waſſer
und ſtreckte dem Mädchen gleichzeitig die Piſtole
ent=
gegen, Ruhe heiſchend. — Die Brieftaſche des Heidger
mit 4000 Mark Raubgeldern iſt noch nicht gefunden.
Der Koffer, in dem ſich das Geld befand, war
geöff=
net, als man ihn im Gebüſch entdeckte. Wahrſcheinlich
hat ein Finder aus dem großen Zuſchauerkreiſe in
jener Belagerungsnacht das Geld an ſich genommen.
Lloyd George wird durch Sprechfilme Wahlpropaganda
machen.
Lloyd George vor der Sprechfilmkamera in ſeinem Garten.
Die im kommenden Jahre ſtattfindenden Neuwahlen zum engliſchen Parlament werfen ihre
Schatten voraus. Ex=Miniſterpräſident Lloyd George, der Führer der Liberalen, kann nicht
über=
all, wo er möchte, reden und wird in manchen Wahlverſammlungen durch einen Sprechfilm erſetzt.
Unſer Bild zeigt den britiſchen Staatsmann, wie er ſich die Aufnahmetechnik erklären läßt.
Radivecho im Weltenraum.
Oslo. Der norwegiſche Prof. Störmer ſtellte
einige außerordentlich intereſſante Radioverſuche an,
die das Ergebnis hatten, daß in den Weltenraum
hinausgefunkte Radioſignale nach einem Zeitraum
von 3—12 Minuten von einem Punkt, der weit
außer=
halb der Mondentfernung liegt, auf die Erde
zurück=
geworfen wurden. Die Entfernung des Punktes, von
dem das Echo aus dem Weltenraum zurückkehrte, kann
ausgerechnet werden, denn man weiß, daß die
Radio=
welle eine Geſchwindigkeit von 300 000 Kilometer in
der Sekunde entwickelt.
Bankraub in Chicago.
New York. Nach einer Meldung aus Chikago
ſind dort mehrere Banditen in eine Bank
eingebro=
chen. Es gelang ihnen, 80 000 Dollar in bar und
30 000 Dollar in Wertpapieren zu entwenden. Die
Banditen konnten unerkannt entkommen.
Drei britiſche Soldaten durch Blitzſchlag getötet.
Colombo. Auf dem Schießplatz von
Diyata=
lawa auf Cehlon wurden Freitag drei britiſche
Ar=
tilleriſten durch einen Blitzſchlag auf der Stelle
ge=
tötet. Neun andere, die ebenfalls getroffen waren,
er=
holten ſich wieder von dem Schlag.
Der Abiturientenmord
prozeß in Eſſen.
Entlaſiende Ausſagen für
Huß=
mann. — Schluß der
Zeugen=
vernehmungen.
Eſſen. Infolge des ſtarken Andranges haben
auch geſtern nur Pädagogen und ſonſtige an der
Er=
ziehung der Jugend intereſſierte Kreiſe Ausſicht, in
den Schwurgerichtsſaal hineinzukommen. Alle Plätze
ſind belegt. Bis um 11 Uhr waren ſämtliche
Zeu=
gen, die für die Beweisaufnahme noch in Frage
kamen, vernommen worden. Staatsanwalt und
Ver=
teidigung verzichteten auf eine große Anzahl von
Zeugenvernehmungen, und das Gericht unterſtellt,
daß alle dieſe Zeugen nicht ausſagen können, daß ſie
an Hußmann etwas Anormales feſtgeſtellt haben.
Unter den wenigen Zeugen, die heute vernommen
werden, ſpielt eine Hauptrolle der Metzger Musketa
(nicht Muskeller). Er ſagt, daß der Oſtendorf, der
ſpäter durch Selbſtmord endete, ihm erklärt habe, er
wolle ſich das Leben nehmen, vorher müſſe aber noch
ein anderer daran glauben. Da durch andere Zeugen
aber ziemlich einwandfrei nachgewieſen iſt, daß
Oſten=
dorf mit der Angelegenheit kaum etwas zu tun hat,
verzichteten Staatsanwalt und Verteidigung auf die
weitere Beweisaufnahme. Außerordentlich günſtig
ſpricht ſich Paſtor Heuer über Hußmann aus.
Huß=
mann ſei ein beſonders offener junger Mann
ge=
weſen, und er habe durchaus den Eindruck, daß er
wahr ſei. Irgend etwas Nachtéiliges hat er nicht
über ihn gehört. Paſtor Boetting, der Daube
be=
erdigte, gibt zu, daß er Hußmann von der
Beteili=
gung an der Beerdigung abgeraten habe. Ueber den
Charakter Hußmanns ſagt er, Hußmann und Daube
ſeien unter ſeinen Augen groß geworden. Hußmann
war eine aktive Natur, die immer beſchäftigt ſein
wollte. Er habe nie etwas Uebles an ihm
wahrge=
nommen. — Kriminalkommiſſar Jaap wird über
ſeine Wahrnehmungen bezüglich Hußmann gefragt.
Auf ſeine Nachfrage, ob Hußmann als Täter in
Frage kommen könne, habe er negative Antworten
bekommen. Ueber Feinde Daubes in der Schulten=
Kolonie wiſſe er nichts. — Um 11 Uhr tritt eine
Pauſe ein, nach der die Sachverſtändigengutachten
erſkattet werden ſollen. — Nach der Pauſe bittet
Staatsanwaltſchaftsrat Roſenbaum, den Zeugen
Kap=
pen noch einmal zu vernehmen, da er ihm
mitge=
teilt habe, daß der Zeuge Neubert ſeiner Anſicht
nach die Unwahrheit geſagt habe. Das Gericht
be=
ſchließt die Vernehmung des Zeugen Kappen. Dieſer
teilt mit, daß Neubert ſeinem Mitſchüler Lehmann
den Vorfall im Walde ganz anders dargeſtellt habe,
als dor dem Gericht. Neubert hat nach ſeiner
Dar=
ſtellung eine ſolche Angſt vor Hußmann gehabt, daß
er das Meſſer offen in der Taſche getragen hat. Faſt
alle Schüler haben vor Gericht mit der Wahrheit
zurückgehalten. Der Verteidiger fragt den Zeugen:
„Das können Neubert und Lehmann erſt nach der
Ermordung Daubes erzählt haben?‟ Der Zeuge
be=
jaht dieſe Frage. Der Staatsanwalt beantragt die
erneuie Vernehmung der Zeugen Lehmann und
Neuhert. — Der Vorſitzende verlieſt darauf den
Be=
ſchluß des Gerichts über den Ausſchluß der geſamten
Oeffentlichkeit für die Sachverſtändigengutachten. Die
Gutachten ſind in zwei Teile geteilt. Für den
zwei=
ten Teil wird die Oeffentlichkeit wieder zugelaſſen.
Gegen 13.15 Uhr wurde die Preſſe wieder zugelaſſen.
Profeſſor Hübner machte Mitteilung über das
von den Sachverſtändigen in der geſchloſſenen
Sit=
zung erſtattete Gutachten. Die Sachverſtändigen
ſeien zu der Auffaſſung gekommen, daß, wenn
Huß=
mann die Tat begangen haben ſollte, dieſe nicht im
Milieu zu ſuchen ſei, ſondern aus ſeiner
Perſönlich=
keit ſelbſt heraus entſtanden ſein müſſe. Sie
näh=
men überhaupt keine Stellung zu der Frage, ob
Hußmann die Tat begangen habe. — Zeuge
Leh=
mann bekundete über den Vorfall im Wäldchen,
daß Neubert mit ihm über den Vorfall geſprochen
habe. Neubert hätte zu ihm geſagt, daß er damals
Angſt vor Hußmann gehabt hätte, darum hätte er
ſein Meſſer aufgeklappt in der Taſche getragen. Er
(Neubert) hätte ein unerklärliches Gefühl gehabt.
Neubert wollte weitergehen, aber Hußmann hätte
ihn gebeten, ſtehen zu bleiben. Zeuge Neuberk
gibt an, über den Vorfall im Wäldchen mit
Leh=
mann geſprochen zu haben. Er habe nicht zu
Leh=
mann geſagt, daß er ſein Meſſer aufgeklappt in der
Taſche getragen habe oder eine Fauſt in der Taſche
gemacht habe. Beide Ausſagen ſtehen ſich kraß
gegen=
über. — Der Vorſitzende fragt die vernommenen
Zeugen, ob ſie ihre Ausſagen über den Vorfall im
Wäldchen auf ihren Eid nehmen. Alle drei
ant=
worten mit „Ja‟. — Weiter Anträge zur
Beweis=
aufnahmen lagen nicht vor. — Die Verhandlung
wurde um 13.45 Uhr abgebrochen. Am Dienstag
beginnen die Plädoyers.
Keſſelexploſion in einem Walzwerk.
Kattowitz. Am Freitag ereignete ſich in der
Walzwerkabteilung der Baildon=Hütte in Kattowitz
auf bisher unbekannte Urſache eine Keſſelexploſion,
Ein Arbeiter erlitt ſchwere Verbrühungen; er wav
ſofort tot. Neun in der Nähe beſchäftigte Arbeiter
wurden leicht verletzt.
Fünf Arbeiter bei einer Dynamitexploſion
getötet.
London. Wie aus Montreal berichtet wird,
ſind fünf in einem Steinbruch beſchäftigte Arbeiter bei
einer Dynamitexploſion in Stücke geriſſen worden.
Die Häuſer in der Nähe des Steinbruches wurden
beſchädigt und verſchiedene kleinere Brücken zerſtört.
Schwere Schädigungen durch Sturm und Regen
in Wales.
London. In Wales, im Gebiete von Rhondda,
ſind infolge andauernder Regenfälle in der letzten
Woche beträchtliche Ueberſchwemmungen eingetreten.
Der Rhondda=Fluß iſt über ſeine Ufer getreten und
hat die angrenzenden Straßen und den Ort Trehaford
teilweiſe überſchwemmt. Die Bewohner konnten ſich
nur durch Flucht in die oberen Stockwerke der Häuſer
retten. Bei Port Talbot iſt durch die ſchweren
Regen=
fälle ein Landrutſch verurſacht worden. Auch in
Nordengland iſt der durch Sturm und ſehr ſchwere
Regenfälle angerichtete Schaden beträchtlich. Nach den
Feſtſtellungen der meteorologiſchen Station erreichte
der Sturm in den einzelnen Teilen Englands
teil=
weiſe eine Stundengeſchwindigkeit von 58 Meilen. In
London ſind durch den Sturm ausgedehnte Störungen
im Telephonnetz eingetreten.
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Der wichtigſte Vermittler von Seichen iſt bei den
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kaniſchen Großwild, wie bei allen anderen Cieen, die
Stimme. Auf einen Ruf oder Pfiff des Leittieres ceagiert
ſofort die ganze Herde. Verſprengte Herden ſamneln ſich
auf das ihnen bekannte Signal. Das Brüllen ds Löwen
dient dazu, Artgenoſſen zur Jagd zu verſammeln oder die
Weibchen anzulocken. Nie iſt das Brüllen eine Drohung,
denn der auf Beute ausgehende Löwe iſt ſtumm.
So verſchieden wie die Cierarten, ſind auch ihr Signale.
Das ſchrille Pfeifen des Niedbockes, das dumpfe Bellen des
Buſchbockes, das Pruſten der Sebra und vieler
Antilopen=
arten, das eigentümliche, ſchwäche Miefen des mächtigen
Nashorns, alle haben dieſelbe Bedeutung — 3. O. S.
Gefahr!
Außer den jedem Menſchen verſtändlichen Seichen der
Stimme, ſtehen aber der Cierwelt noch andere Aöglichkeiten
zur Verfügung, ſich gegenſeitig zu warnen. Selbſt niedere
Ciere, wie Schmetterlinge und andere Inſektei, haben uns
noch unbekannte Möglichkeiten, einander zu bnachrichtigen.
Die Anſammlung der Sugvögel vor dem Antutt der großen
Wanderſchaft läßt ſich nicht einfach auf den Eſtinkt
zurück=
führen. Uns noch fremde Seichen benachrichigen die Ciere,
zu einer beſtimmten Seit ſich auf einem beſtinmten Platz zur
Reiſeverſammlung einzufinden.
Ob das afrikaniſche Großwild ſolche Möglichkeit der
Verſtändigung hat, habe ich nicht feſtſteller können. Gewiß
habe ich mal große Antilopenherden, die onſt in
verſchie=
denen Gegenden ſtanden, ſcheinbar zwecklo auf einem Platz
verſammelt geſehen. Aber das waren nu vereinzelte
Be=
obachtungen, die auch auf einen Sufall zrückzuführen ſein
können.
Es iſt von verſchiedenen Beobachternfeſtgeſtellt worden,
daß das Großwild über verſchiedene Seigenſprache verfügt,
die größtenteils in beſtimmten Bewegunen des Schweifes
(Wedel, Rute uſw.) zu erblicken ſind. Aer nach allen
Be=
obachtungen, die ich machen konnte, iſt in dieſen
Schweif=
bewegungen kein direktes Alarmſignal u ſehen. Flüchtiges
Wild geht immer erhobenen Schweifes o. Dies trifft von der
Swergantilope bis zum Elefanten zu. Aber der Flucht iſt
ſteis ein Warnungsſignal vorausgegaigen. Der erhobene
Schweif iſt ein Seichen der erkannten, noch beſtehenden
Ge=
fahr und ſoll beſonders den folgenden Lieren als Wegweiſer
dienen, daß das Leittier, das als erſts die Gefahr erkannt
hat, ſich an die Spitze ſetzt und die Fluchtrichtung angibt.
Sicher ſind auch Fälle bekannt, in denen das Leit= oder
Wachttier durch ruckweiſe, nervſſe Bewegungen des
Schweifes die in Sicht ſtehenden Cige auf die Gefahr
auf=
merkſam macht. Dies kann maf beſonders häufig be:
Giraffen beobachten.
Nun iſt es aber in Afrika ſc, daß ſich nur beſtimmte
Cierarten auf der freien Steppe aufhalten. Dort können ſie
ſich durch ſichtbare Seichen verſtändigen. Schon die offene
Baumſteppe läßt auf einige Enternung keine Sicht zu, ſo
daß ſich Ciere, die weit auseinandergezogen äſen, gegenſeitig
nicht ſehen können. Bis zu einer gewiſſen Entfernung iſt eine
Verſtändigung durch die Stimne möglich, beobachten läßi
ſich dies jedoch nicht, denn der Jäger kann nur das Signal
des Cieres wahrnehmen, das ihn zuerſt geſichtet und das
erſte Warnungsſignal weitergibt.
Bekanntlich ſind aber die Giraffen ſtumm. Crotzdem habe
ich oft beobachtet, daß die ganze Herde ſofort flüchtig wird,
wenn das Wachttier eine Gefahr bemerkt. Nicht etwa nur
dort, wo ſie ſich gegenſeitig ſehen können, ſondern auch im
Walde, wo ihnen die Sicht durch Bäume und Sträucher
verſperrt iſt. Dieſelbe Beobachtung habe ich auch bei
Ele=
fanten gemacht. Ich erinnere mich, daß Elefanten, die ein
bis zwei Kilometer voneinander entfernt ſtanden, zur gleichen
Sekunde flüchtig wurden.
Wie können ſich aber ſtumme Giraffen oder Elefanten,
die räumlich weit voneinander getrennt im dichten Walde
ſtehen und ſich nicht ſehen, verſtändigen? — Hier gibt es nur
eine Möglichkeit, nämlich die der Celepathie, der
Fernüber=
tragung.
Im Jahre 1807 machte ich folgende Beobachtung:
Ich ſichtete die Fährte eines einzelnen Elefanten, der ich
folgte. Der Elefant witterte mich gegen 2 Uhr und wurde
flüchtig. Ich folgte ihm ein Stück und traf dann auf die
Fährte eines weiblichen Cieres, das einige Stunden vorher
quer zu der flüchtenden Fährte durchgewechſelt war. In der
Hoffnung, daß mich dieſe Fährte an eine Herde bringen
würde, nahm ich ſie auf, fand aber, daß es ſich um ein
ein=
zelnes Cier handelte, das über einen Kilometer entfernt von
meinem Bullen eingeſtanden hatte, aber genau zu derſelben
Seit wie dieſer flüchtig geworden war, ohne daß es unſere
Nähe irgendwie bemerkt haben konnte. Dies hätte ja nun
Sufall ſein können; aber weiter: um meinen Beweis
durch=
zuführen, folgte ich der Elefantenkuh am nächſten Morgen.
Nach etwa 35 Kilometern vereinigten ſich die beiden Fährten,
um gemeinſchaftlich nach Oſten zu ziehen. Ich ging auf der
hinzugekommenen Fährte des Bullen zurück, um feſtzuſtellen,
ob es ſich wirklich um dasſelbe Cier handelte, und fand, daß
die Elefanten zuerſt in genau entgegengeſetzter Richtung
ge=
gangen waren, dann kurz rechts= reſp. linksum gemacht
hatten, um ſich 30 Kilometer weiter zu vereinigen. Ich muß
ausdrücklich betonen, daß es ſich hier um ein Elefantenpaar
handelte, das ich häufig zuſammen beobachten konnte.
Dieſe ſeinerzeit ganz harmlos mitgeteilte Epiſode
ent=
feſſelte einen wahren Entrüſtungsſturm. Beſonders
Stein=
hardt, der unbedingt ein guter Cierkenner und liebevoller
Cierbeobachter iſt, tat mich mit einigen recht verächtlichen
Ausdrücken ab, ohne allerdings meinen Namen zu nennen.
Seinerzeit den Gegenbeweis zu erbringen, war mir
unmöglich. Nadio und Aetherwellen waren ſo gut wie
unbe=
kannt, und mit telepathiſchen Problemen habe ich mich nie
beſchäftigt. Crotzdem ſetzte ich meine Beobachtungen fort
und kam immer wieder zu der Überzeugung, daß es bei den
Cieren eine Art der Fernverſtändigung geben muß.
Auf der Suche nach einer Erklärung für dies auch mir
unverſtändliche Problem ſtieß ich auf die Beobachtungen des
Profeſſors Ferdinando Cazzamali, von der Univerſität
Mai=
land, der auf Grund ſorgfältiger Experimente zu der Anſicht
gekommen iſt, daß das menſchliche Gehirn imſtande ſei,
ge=
wiſſe „radiographiſche” Strahlen auszuſenden, die mit
ent=
fernten Menſchen leicht eine Verſtändigung herſtellen können.
Wenn nun das menſchliche Gehirn, das auf ſo unendlich
viele Cätigkeiten eingeſtellt iſt, hierzu in der Lage ſein ſoll,
wie viel leichter muß es bei dem immerhin ſtark entwickelten
Gehirn des Großwildes ſein; das Gehirn des Großwildes,
wie überhaupt aller wildlebenden Ciere, iſt im Grunde nur
auf drei Funktionen eingeſtellt: Sicherheit, Ernährung und
Sexualtrieb. Alle übrigen Funktionen, die das menſchliche
Gehirn belaſten, fallen fort. Hierdurch ſind natürlich gerade
dieſe Funktionen beſonders ſtark entwickelt und führen oft
zu Leiſtungen, die den Menſchen in Erſtaunen ſetzen. So
z. B. das ungeheuer feine Gefühl für eine noch nicht
wahr=
nehmbare Gefahr, für einen Umſchlag des Wetters in weit
entfernt liegenden Gegenden, der den Cieren anzeigt, daß
dort jetzt günſtige Aſungsverhältniſſe eingetreten ſind. Dies
habe ich beſonders bei Elefanten häufig beobachten können.
Dann die Vereinigung der Geſchlechter zu beſtimmten
Sei=
ten, an beſtimmten Orten. Alle dieſe Erſcheinungen wären
unmöglich, wenn das Gehirn der Ciere nicht imſtande wäre,
Fernwirkungen aufzunehmen.
Wenn aber das Gehirn in der Lage iſt, Fernwirkungen
zu empfangen, iſt ihm ſicher auch die Möglichkeit gegeben,
Fernzeichen auszuſenden. Es iſt eine bekannte Catſache, daß
Menſchen, die aufeinander eingeſtellt ſind, oft zu gleicher
Zeit, ohne äußerlichen Anlaß, dasſelbe denken und
aus=
ſprechen. Warum ſollte dies bei Cieren, die in der Wildnis
noch viel mehr aufeinander angewieſen ſind, nicht in erhöhtem
Maße der Fall ſein?
Um die geiſtigen Fähigkeiten der wilden Ciere in ihrer
natürlichen Umgebung zu verſtehen, muß man jahrelang in
unmittelbarer Beziehung zu ihnen geſtanden, muß mit ihnen
und zwiſchen ihnen gelebt haben. Erſt dann erkennt man, daß
den Cieren viele, ans Menſchliche grenzende Fähigkeiten
an=
gedichtet ſind, die ſie nicht beſitzen, daß ſie andererſeits aber
auch über Fähigkeiten verfügen, die uns unverſtändlich ſind.
Su dieſen Fähigkeiten gehört auch die — der Celepathie —
der Fernverſtändigung.
Hnnnzrnnnnnnnnnggng
AHAEHSHAZHAHABEAÄRBHHHAHEHÄIAAHAIEASHHAERAAAHÄHÄHÄEAEEAAÄB
Anaaaan
Von Dr. L. Dörffler.
In dieſen Tagen iſt die Südpol=Expedition
des Ozeanfliegers Byrd in See geſtochen. Der
nachſtehende Aufſatz behandelt alſo eines der
aktuellſten Tagesprobleme.
Sum erſten Male ſollen im nächſten Winter auch für die
Südpolarforſchung Flugzeuge verwendet werden. Die Aufgaben
in der Antarktis ſind verlockend genug. Über 11 Millionen
Quadratkilometer, eine Fläche, größer als ganz Europa, ſind uns
vollſtändig unbekannt. Swar ſind die Küſten des eisgepanzerten
Kommandant Byrd.
Kontinents im fernen Süden an vielen Stellen geſichtet worden,
und mehrfach hat man von geeigneten Stellen auch Vorſtöße ins
Innere gemacht, doch die weſentlichſten Aufgaben ſind noch zu
löſen. Daß Amundſen im Winter 1912 kurz den Südpol erreichte,
dürfte allgemein bekannt ſein. Abgeſehen von dem ſchmalen
Aus=
ſchnitt des Feſtlandes, den dieſe und andere Expeditionen
be=
gangen haben, wiſſen wir aber eigentlich nichts von dem
gewal=
tigen Landkomplex, und auch die Küſtenlinie läßt ſich über
Cau=
ſende von Kilometern hin nur vermutungsweiſe auf unſeren
Kar=
ten eintragen. Undurchdringliches Packeis verhindert dort
bis=
her das Herankommen der Schiffe.
Der Gedanke, die Sorſchungen auch dort mit Hilfe des
Flug=
zeuges fortzuſetzen, iſt beſtechend. In wenigen Stunden können
Hunderte von Kilometern des unerforſchten Gebietes überflogen
und eingeſehen werden. Die gelungenen Flugzeugfahrten über das
Nordpolarbecken hinweg haben dieſen Beſtrebungen einen neuen
Vorſtoß gegeben.
Drei völlig voneinander getrennte Flugzeug=Expeditionen in
die Antarktis ſind zurzeit in Unternehmung begriffen. Swei
be=
rühmte Polarflieger, Kommandeur Burd und Kapitän Wilkins,
leiten je eine Unternehmung. Die dritte Expedition ſoll vom
Kommandeur Douglas George Jeffery geführt werden, einem
Ceilnehmer der engliſchen Shackleton-Südpolar=Expedition.
Burd will ſeine Aufgaben in etwa 1½ Jahren bewältigen.
Es gilt zunächſt, den Dampfer durch den Packeisgürtel
hindurch=
zubringen und den Startplatz an der Eisbarriere des Noßmeeres
aufzuſtellen. Mittels kleiner Expeditionen will Burd etappenweiſe
im Abſtand von 100 zu 100 Kilometern Proviantlager auf dem
Die Verhaftung.
Von Erich K. Schmidt.
Während der Dottore Biondo langſam die breite Via della
Liberta entlang geht, die Aktentaſche ſchief in der Hand, ſieht er
in der kochenden Sonne den Schemen eines jungen Mädchens
quer über Sußgänger und Automobile ſchweben. Biondo greift,
unmerklich Halt ſuchend, an die weißnarbige Ninde einer der
latanen, die hier in Abſtänden Schatten geben, dann drängen
lich ſeine großen braunen Augen zu einem ſchmal ſtechenden Spalt
zuſammen, er ſtreicht, wie überlegend, den weißen, ſehr gepflegten
Bart und lächelt.
„Ich ſehe Geſpenſter am klaren Mittag”, lächelt er in ſich
hinein und erſchrickt, als ſich eine Hand von hinten her auf ſeine
Schulter legt.
Der Sreund ſieht ihm ſtarr in die Augen, er wendet ſein
bleiches, ſchwammiges Geſicht argwöhniſch nach rechts und links,
ob niemand ihn höre, er flüſtert:
„Ich war auf der Präfektur. Severino ſagte mir, es ſei
für dich Seit. Du darfſt keinen Augenblick mehr verlieren.”
„Fehlt dir etwas? Du biſt ſo blaß”, erwiderte der Dottore,
als verächte er die ängſtlichen Worte des Freundes, der ſein
treueſter Helfer war, als er ſich durch ſchonungsloſe Erpreſſung
gewaltſam in den Beſitz des großen Hauſes ſetzte.
„Der Präfekt iſt ein Ceufel, er will uns ausrotten. Er war
eben in Nom beim Direktor.”
Der Dottore krümmt verächtlich die Mundwinkel wie immer,
wenn einer der Seinen jenen Mann erwähnt, den ſie „Direktor”
nennen. Er haßt den Präfekten wie alle Mafioſen, doch er
fürchtet den Direktor, deſſen Fauſt ſich von Vom herüberreckt,
mehr als den Cod, auch wenn er ſeine Angſt hinter der Maske
der Verachtung zu verbergen ſucht. Dreihundert Sizilianer
blicken ſchon, mählich zermürbt, durch die Gitter der Gefängniſſe
von ozzudli.
„Ich danke dir und Severino,” erwidert Biondo nach einer
Weile, während einzelne Paſſanten ermattet vorbeiſchlendern und
luftig umhüllte Frauen, Ausländerinnen, zwiſchen den Platanen
ſpazieren fahren, „ihr braucht euch um mich nicht zu ſorgen, von
heute an bin ich unauffindbar, bis ich die Mittel habe, nach
Amerika zu fahren. Schicke den Cesco regelmäßig in meine
Wohnung, damit ich Nachricht von euch habe. Aber ſchade iſt es
doch, daß man die Kanaille ſo früh gefunden hat!”
Seine Sähne zeigten ſich dabei ſehr blank zwiſchen dem
weißen Barte, doch ſein Lächeln wirkte verzerrt.
Der Freund macht ein gleichſam vereiſtes Geſicht. Er und
Biondos Sohn waren es, die das Dienſtmädchen des Dottore in
Flugwege zum Südpol anlegen. Dieſe Expeditionsarbeiten ſollen
ſowohl der Schulung der Ceilnehmer, als auch wiſſenſchaftlichen
Arbeiten dienen.
Burd will ſchließlich, wenn die Etappenlinie ausgebaut iſt,
mit einem Flugzeug direkt zum Südpol fliegen, dort landen und
während eines eintagigen Aufenthaltes wiſſenſchaftliche
Beobach=
tungen anſtellen. Salls die Umſtände günſtig ſind, will er ſogar
über den Pol hinaus fliegen, und auf dieſe Weiſe einen Ceil des
unerforſchten Hochplateaus der inneren Antarktis erſchließen.
Außerdem ſoll noch ein Flug über das Gebiet öſtlich der
Eis=
barriere führen, um auch dieſes Land zum erſten Male in ſeinen
Umriſſen feſtzulegen. Von dieſem zweiten Fluge erhofft Byrd die
Löſung der alten Frage, ob der antarktiſche Kontinent aus einem
einzigen Feſtlande oder aus zwei größeren Inſeln beſteht.
Swei=
fellos wird er öſtlich und weſtlich ſeiner Fluglinie reiche
Gelegen=
heit zu höchſt wichtigen geographiſchen Entdeckungen haben.
Auch Kapitän Wilkins will am Noßmeer ſtarten. Sein
Ar=
beitsgebiet iſt aber ſpeziell die Herausarbeitung der vermuteten
Küſtenlinie vom Noßmeer bis zum Grahamland, alſo die ſüdliche
Begrenzung des Pazifiſchen Ozeans. Dort befindet ſich auch
zu=
gleich die größte Lücke unſerer
geographiſchen Kenntniſſe. Die
Slugſtrecke wird etwa 2000 bis
2500 Kilometer über völlig
un=
bekanntes Gebiet gehen.
Wil=
kins wird ein Lockhed=
Waſſer=
flugzeug benutzen, da er auf
einen Streifen offenen Waſſers
an der Küſte rechnet, den er
gegebenenfalls zu Notlandungen
benutzen kann. Von der Noß=
See aufſteigend, hofft er, beim
Grahamland eines der dort
arbeitenden Walfängerſchiffe zu
erreichen und damit nach
Europa zurückzukehren. Nach
Erledigung der Vorarbeiten ſoll
der Start im Januar 1929
er=
folgen.
Niemand hat die Küſte, über
die Wilkins Flug führen ſoll,
jemals geſehen, obgleich das
Meer zuſehends flacher wird, ſo
daß es naheliegt, hinter dem
Packeis eine Küſte zu vermuten.
Ebenſo kann es ſich allerdings
auch nur um eine flache
Mee=
resbucht handeln, die tief in das
Seſtland hineinreicht und vom
Feſtlandeis bis zum Grund
aus=
gefüllt wird. Wilkins will,
nach=
dem er dieſes Gebiet mit einem
Flug erkundet hat, an
geeig=
neten Stellen in den nächſten
Jahren meteorologiſche
Sta=
tionen errichten. Der Flieger
reiſt übrigens ohne großen
Staat. Wie bei ſeinem
Nord=
polarflug wird er nur einen
Piloten als Begleiter
mit=
jehmen.
ſchung: Dr. Douglas, Dr. Mackin und J. W. S. Mar, wird
aufſteigen, wo Wilkins am Abſchluß ſeines Fluges landen
Jefferys Expeditionsprogramm fügt ſich infolgedeſſen
harm=
in die Pläne der anderen beiden Expeditionen. Am Gxahan
ſtartend, will er mit einem großen Landflugzeug und einem
neren Waſſerflugzeug die Beobachtungen von Wilkins ergä
indem er das Wedell=Meer erforſcht und von der entge
geſetzten Seite wie Byrd an den Südpol heranzukommen ver
Betrachtet man das Forſchungsprogramm dieſer drei C.,
ditionen, ſo muß man bekennen, daß bei auch nur teilweiſem
lingen die Ergebniſſe epochemachend ſein können. — Crotzdem
man gut tun, die Ausſichten ſehr /keptiſch zu beurteilen. Die
kenntnis der meteorologiſchen Bedingungen macht jeden Ilt
einem Hazardſpiel. Die Berichte aller Südpolexpeditionen
voll von Klagen über die gewaltigen Orkane, die auch die
ausgerüſtetſte Schlittenexpedition langſam zermürben. Sch
ſtürme von 80 bis 100 Sekundenmetern Geſchwindigkeit ſind
Seltenheit. Keinerlei Wetterberichte können dem Südpolfl
Rat geben. Neben abſolut windſtillen Sonen liegen völlig u
kanute Gebiete, in denen heftige Böen toben. Häufig herrſch
den Küſtenſtrecken dichter Nebel. Die Kälte iſt zwar nicht
höher als am Nordpol, wirkt aber durch den ſtarken Wind
ſcharfer. Notlandung im Innern oder Abſturz bedeutet für
Flieger faſt ſicheren Cod. Ein Rieſenland, größer als Eur
von den neueren Geographen als ſechſter Erdteil angeſe
müſſen ſie durchwandern, um die Küſte erreichen zu können.
Uranwohner, keine menſchliche Siedlung gibt es in der Antar
Alle Lebensmittel müſſen von der Expedition mitgenommen wer
Die dritte Expedition, die des
Kommandeur Jeffery, begleitet
von drei weiteren Veteranen
der engliſchen Südpolar=For=
Orientierungslan der Südpolarregion.
die Berge der Madonie gelockt und unter einem blühenden
Pfir=
ſichbaum vergraben hatten — kurz nach jener heimlichen
Ver=
ſammlung, als das Mädchen tückiſch Seugin einer wichtigen
Un=
terredung wurde. Jetzt, da der Baum bereits Früchte trug, hatte
man die Leiche gefunden.
Biondo heftet ſeinen ſuggeſtiven Blick in des Freundes
Augen, ſie trennen ſich, ohne einander die Hände zu reichen. Der
Dottore geht, wie ein ehrwürdiger Greis, gemeſſen weiter. Als
ſich der Freund auf einen Autobus ſchwingen will, iſt es ihm, als
wende eine fragwürdige Erſcheinung kurz hinter Biondo um und
verfolgte ihn langſam.
Der Oottore beſucht einige Läden der belebten
Geſchäfts=
ſtraße, man grüßt ihn vertraulich, er kommt mit kleinen Paketen
wieder auf die Straße, auch ſeine Mappe ſcheint nun
ange=
ſchwollen, aber immer wieder folgt ihm behutſam die zerlumpte
Geſtalt. Erſt als Biondo in der engen Gaſſe verſchwindet, darin
ſein Haus liegt, bleibt der Mann ſtehen, ſcharrt in einigen
Papier=
fetzen herum und pfeift vor ſich hin.
Die Pförtnerin kommt dem Dottore eilig und ehrfürchtig
entgegen, auf ſeinen fragenden Blick erhebt ſie ſchnell zwei
Singer und bewegt verneinend das Handgelenk — eine typiſche
Geſte aller Sizilianer.
„Niente — nichts!” Nein, es war niemand oben in Biondos
Wohnung. Als der Dottore in der Höhe verſchwunden war,
kratzt ſich die Portiersfrau gedankenvoll den zerzauſten Kopf.
Seine Frau erwartet ihn, wie immer, ängſtlich an der Cür,
er braucht nicht zu läuten. Sie hat große runde Augen, die häufig
nervös zuklappen, eine ſchmale Sigur, Süße, ſo klein wie eine
Chineſin und graues, geſcheiteltes Haar.
Sie nimmt dem Gatten die Caſche ab, blickt ihn an, ſie lieſt
die Frage in ſeinen Augen und erwidert:
„Ja, Luigi iſt fort.”
Biondo nickt, ohne die Miene zu ändern, doch ſeine Frau
ſieht genau, wie erleichtert er iſt. Beim Eſſen ſagt er kurz:
„Der nächſte bin ich. Auf der Straße verfolgte mich ein
Kerl, ein Sübjekt des Präfekten. Von der kommenden Stunde
an bin ich nicht mehr hier, verſtehſt du: bin ich verreiſt, niemand,
auch du nicht, hat eine Ahnung, wohin.”
Frau Biondo erſchrickt, doch ſie beherrſcht ſich gut. Nur
die großen Kapſeln ihrer Augen flattern auf und ab. Niemand
ſieht ihre Angſt: der Sohn auf der Flucht, der Mann in Gefahr.
Unter dem Ciſch faltet ſie ihre Hände, die ſie immer mit den
Heſten einer großen Komödiantin bewegt.
Biondo legt die Serviette hin, ſpielt ein wenig mit einer
Apfelſinenſchale und ſteht endlich auf.
„Hab’ keine Angſt, Sarina”, ſagt er und küßt ſie auf die
grauen Haare. Sie hebt den Kopf, ſieht ihn an mit Blicken, als
weine ſie fränenlos, dann ſchlägt ſie das Kreuzeszeichen üb
Biondos Zruſt und Stirn.
Der Lottore öffnet einige Pakete, übergibt ſeiner Frau d
Ledermappgund geht zur Küchentür. Dort wendet er ſich nochk
mals um, Sau Sarina hebt die gefalteten Hände vor die Bru
als wolle ſig beten, doch ſie bewegt ſich nicht von der Stelle.
Biondogeht in die Küche, man hört ein Geräuſch, nach eine
Weile folgt hm ſeine Frau.
Doch daiſt die Küche leer, obwohl ſie einen zweiten Aus
gang gar nich hat.
Kurz daraf kommt ein Mann, ob der Dottore zu ſpreche
ſei. Frau Bioldo ſieht ihm in die unſteten Augen und vernein
ihr Mann ſei erreiſt. Sie bleibt an der Tür ſtehen, ihr
He=
klopft, und da ſe keine Schritte auf der Creppe hört, öffnet
behutſam die Kappe des Gucklochs: Der Mann ſteht ein Stül
entfernt am Geſnder, kramt in Papieren herum, die er in d.
Bruſttaſche ſent, aber ehe er geht, prallt Frau=Biondo
ſpähende Pupillemit ſeinem argwöhniſchen Blick zuſammen. Ol
telephoniert der Jortiersfrau und ſagt leichthin:
„Laſſen Sie teine Beſucher herauf. Mein Mann iſt ver
reiſt.”
Sie ſpürt, w) ihr das Erſtaunen der Frau durch den Lei
tungsdraht entgegnſchlägt, ſie glaubt ihren geöffneten Mund 7
ſehen und hängt dn Hörer an. Dann geht ſie durch ihr Wohn
zimmer, auf die Snnenterraſſe und läßt ſich ermüdet in einen
Liegeſtuhl nieder. ..
Am nächſten Cage klopft es an die Cür, Frau Biondt
ſpringt, lautlos und behende, zum Guckloch und blickt direkt II
den ſchwarzen Kreit einer Pupille hinein. Sie zögert, ob ſit
öffnen ſoll, doch da ſürt ſie harten Knöchelſchlag ſo ſtark an de
Cür, als ſchlüge jemad gegen ihre Stirn.
Sie ſchiebt den Riegel zurück und lächelt einem ſchwaki”
gekleideten Herrn engegen, der ſagt:
„Ich möchte den Herrn Dottore ſprechen.”
„Mein Mann iſt nicht zu Hauſe, er iſt für eine Woche 14
Geſchäften unterwegs.”
„Erlauben Sie, Signora, daß ich eintrete, ich bin der Kom”
miſſar.”
„Aber bitte, treten Sie näher”, ſagt Frau Biondo
gefaſlt=
macht eine liebenswürdigt Handbewegung und ſchließt hinter deit
Beamten die Cür.
„Ihr Gatte, Signord iſt nicht verreiſt”; ſagt der Kommiſt.
und ſieht Frau Biondo ſtehend an.
Ohne Schwanken hält ſie ihm ſtand:
„Uberzeugen Sie ſich ddch.” Sie öffnet lämtliche Cüren, de*
Beamte blickt in die Schränke, unter die Betten, er drücht,
Kiſſen nieder, greift zwiſchen ſie hinein — erfolglos.
Neue Mädchen.
Von Dr. Eugenie Schwarzwald.
Copyright by Ernſt Angel, Verlag, Berlin=Charlottenburg 9.
Wie jeder, hatte ich in der letzten Seit aus Büchern und aus
dem Leben zu erkennen geglaubt, daß es mit der Ehe vorbei ſei.
Jener Schmerz hatte mich ergriffen, der uns beim Scheiden von
iebgewordenen Dingen überkommt.
Seit einigen Cagen habe ich neue Hoffnung. Ich habe zwei
Mädchen kennengelernt, die mir ſchöne und ausſichtsreiche
Auf=
chlüſſe über die kommende Geſtaltung der Ehe gegeben haben. Die
ine, ſie heißt Marie, und legt Gewicht darauf, daß niemand
Maria daraus macht, traf ich im Leben; die andere, Charleu, im
jeueſten Buch der Amerikanerin Edna Ferber.
Meine beiden Heldinnen ſind eben 19 Jahre geworden und
ehen einander außerordentlich ähnlich: ſchmale, knabenhafte
Ge=
talt, biegſam wie eine Weidengerte, lange Beine, mit den
unter=
halb des Knies kunſtgerecht eingerollten Strümpfen, wie gemacht,
um mit großen Schritten im Leben ſicher und aufwärts zu ſteigen.
Beide tragen ſie ein dunkelblaues Hängerkleid und ſind gleich
eizend, ob ſie an der Schreibmaſchine, am Celephon ſitzen oder
einen Ball über das Netz jagen.
Sie ſprechen mit Freimut über Dinge, von denen ihre
Groß=
nutter noch nichts gehört hat; aber alles, was ſie tun und ſagen,
ſt ſo verſtändig, ſo anſtändig und ſumpathiſch, daß wir ihnen ihre
Altklugheiten und Kruditäten nicht übelnehmen können. Sie ſind
ticht überheblich und haben kein Minderwertigkeitsgefühl, was
ieben ſie fanatiſch. Vieles iſt ihnen ganz gleichgültig. Haß
trieb. Alles, was ſie unternehmen, iſt von kindlichem Eifer
ge=
tragen. So gehen Freude und Licht von ihnen aus. Zu Cratſch
und übler Nachrede fehlt ihnen die Muße. Sie haben nicht einmal
Seit, ihr eigenes Innenleben zu durchforſchen: viel zu viel haben
ſie zu tun mit Berufsvorbereitung, Craining und einer ſehr
inten=
ſiven Pflege menſchlicher Beziehungen. Einiges auf der Welt
lieben ſie ganz fanatiſch. Vieles iſt ihnen ganz gleichgültig. Haß
empfinden ſie nur gegen Korſetts, gegen äußern und innern
Schmutz, gegen körperliche und ſeeliſche Verfettung. In der
luft=
loſen Geſellſchaft von heute wirken ſie wie Wind, Negen und
Sturm.
Mit Marie war die Geſchichte ſo. Eines Cages bekam ich
den Auftrag, ſie zu warnen. Sie war den ganzen Winter mit
einem jungen Mann herumgezogen, und ihre Freunde fanden es
nötig, ſie darauf aufmerkſam zu machen, wie ausſichtslos dieſe
Beziehung ſei. Warum man gerade mich betraute, weiß ich nicht.
Es gibt niemand, der ſich ſchlechter dazu eignet. Das weiß ich
ſchon lange. In früheren Jahren meiner Lehrtätigkeit war es
nämlich in der Schule üblich, Kinder, die etwas angeſtellt hatten,
zu einer Strafpredigt zu mir zu ſenden. Jung, wie ich damals war,
glaubte ich, alles zu können, und übernahm das auch. Das Kind
kam. Ich gab mir einen Nuck, lud mich mit Energien und hielt
eine wohlgeſetzte kleine Nede. Mit kraftvoll überzeugender
Stimme fing ich an. Aber allmählich wurde ich immer unſicherer.
Die Belangloſigkeit meiner Anwürfe, die ich überdies aus zweiter
Hand hatte, wurde mir erſchütternd klar. Im Feuer meiner Nede
ſchmolz das Subſtrat meiner Anklage zuſammen. Ich ſprach immer
leiſer und unſicherer. Zuletzt lallte ich nur noch, hilflos wie
Charlie Chaplin im Kampf gegen das Objekt. Das Kind merkte
nichts und nahm die Sache ernſt. Vertrauensvoll ſah es mir in
die Augen und begann am Schluß ſogar programmäßig zu
weinen. Das war zu viel für mich. Nun war ich genötigt, mich
aus dem Staatsanwält in den Verteidiger zu verwandeln. Mit
weit wahrerer Beredſamkeit als vorher brachte ich alles vor,
was zur Entſchuldigung meines kleinen Angeklagten dienen
konnte. „Ach, nein” ſchluchzte das Kind, „ich ſehe ſchon, aus
mir kann nichts werden!” Ich nahm eine rote Noſe aus der
Vaſe und ſteckte ſie dem Kinde ins Knopfloch. Aber das Kind
weinte weiter: Wie konnte ich nur!” Ein Schokoladebonbon in
den Mund hatte nur aufſchiebende Wirkung. Man mußte zu
feineren Mitteln greifen. Streicheln, ein Kuß auf die Wange
und zuletzt mitweinen, das half. So und ähnlich ſpielten ſich die
Szenen ab. Crotzdem blieben die Lehrer verblendeterweiſe
da=
bei, jedes ſtrafwürdige Individuum nach wie vor zu mir in die
Direktionskanzlei zu ſchicken. Aber ſchon nach wenigen Monaten
Endlich fragt er, die braunen, Backen gerötet:
„Und Ihr Sohn?”
„Luigi iſt geſtern nach Nom gefahren.”
„Wann kommt er zurück?”
„Ich weiß es noch nicht.”
„Aber Ihr Gatte will in einer Woche wieder da ſein?”
„Er ſagte es bei ſeiner Abreiſe.”
„Haben Sie noch Sachen Ihres Dienſtmädchens hier?”
„Ihr Vater hat ſie ſchon vor Monaten abgeholt.”
„Auf Wiederſehen in einer Woche,” ſagt der Kommiſſar und
geht. Frau Biondos Geſicht fällt im Augenblick zuſammen, ihre
Süge werden ſchlaff und alt, die Augen trübe. Sie trippelt ſteif
zum Celephonapparat und ruft hinein:
„Sie ſollen doch niemand zu mir hinauflaſſen!” Und verweht,
als ſtöre ein Sturm die Leitung, vernimmt Frau Biondo ganz
fern die Worte:
„Aber der Herr ließ ſich nicht abweiſen.”
Sie fällt ermattet auf einen Stuhl. Auf dem Schreibtiſch ihr
gegenüber erblickt ſie, gleichſam verregnet, die Bilder von Luigi
und ihrem Mann.
Durch die enge Gaſſe ziſcheln Gerüchte, vor den ſchmutzigen
Cüren der Parterrewohnungen ſtehen braune, wuſchelköpfige
Frauen und flüſtern. Da ſie alles beobachten, ſehen ſie auch, wie
nach einer Woche drei Männer, unverkennbar Beamte in Sivil,
das Haus des Dottore Biondo betreten. Sie gehen an der
Pförtnerin vorbei, ehe ſie den Mund öffnen kann und klopfen
oben an Biondos Cür.
„Signora, öffnen Sie!”
Frau Biondo ſieht aus, als habe ſie geweint, der eine der
Beamten ſagt:
„Die Woche iſt um. Können wir Ihren Gatten ſprechen?”
„Mein Mann kam noch nicht zurück.”
„Dann erlauben Sie uns, einzutreten”, ſagt der Kommiſſar
und geht reſolut hinein.
„Klopfen Sie die Wände ab” befiehlt er ſeinen
Unter=
gebenen, während er ſelbſt wieder eingehend alle Möbelſtücke
unterſucht. Frau Biondo trippelt hinter den Männern einher,
ein gefrorenes Lächeln hängt in ihren Mundwinkeln, ſie ſpürt
die Schläge des kleinen Hammers wie das Pochen ihres Herzens,
doch nicht eine einzige Stelle in der Wand klingt irgendwie
ver=
räteriſch, als ſei ein Hohlraum dahinter.
In der Küche ſteht, in einer Niſche des Herdes, ein breites
Kohlenbecken, das den Naum vollkommen füllt, auch dieſes wird
hervorgezogen, und der Hammer klopft hinten auf die ſteinernen
Slieſen. Als der Beamte ſich erhebt, iſt ſein helles Beinkleid
befleckt, denn vor dem Becken liegt viel Kohlenſtaub verſtreut
Die drei Beamten ſehen einander ratlos an, der Kommiſſar fragt:
zeigte es ſich, daß ſich die kleinen Schulvergehen mehrten. Der
Wunſch, vor dieſes ſonderbare Gericht geladen zu werden, war
zu groß. Man ſagte mir, es ſeien Beratungen abgehalten
wor=
den über die beſte Art, ſtraffällig zu werden, ohne wirklich etwas
Unrechtes zu tun.
Seither ſind etwa zwanzig Jahre vergangen und ich werde
jetzt in der Schule nur mehr zum Loben verwendet, während der
Cadel in die Hände ſtärkerer Charaktere übergegangen iſt. Aber
außerhalb der Schule hat ſich die Sache noch nicht
herumge=
ſprochen. So kam es, daß ich letzthin beauftragt wurde, Marie
zu warnen.
Sie trat ein, friſch und unbefangen wie immer. Ich war
grenzenlos verlegen. Ohne jede Überzeugungskraft begann ich
den mir eingelernten Spruch. Sie hörte geſpannt zu, bis ich
ſchloß: „Ihre Freunde, mein Kind, ſind beſorgt um ſie.” Warum”
fragte Marie. „Sie fürchten, Sie könnten ſich an Nobert zu ſehr
attachieren.‟ Das Sremdwort machte mir die Sache leichter.
„Aber das iſt doch gerade ſchön, daß ich ſo an ihm hänge. Ich
habe ihn einfach furchtbar gern. Sie können ſich nicht denken,
wie lieb und angenehm er iſt. Wir gehen jeden Cag zuſammen
ſpäzieren. Ich freue mit ſchon immer auf ſein Kommen. „Aber,
wenn er einmal geht und nicht wiederkommt?”, fragte ich düſter.
„Natürlich wird er das. Er muß ja bald anfangen, zum
Doktor=
examen zu lernen. Es iſt auch möglich, daß ihm ſchon morgen
ein anderes Mädchen beſſer gefällt.” — „Wird Sie das nicht
kränken?” — „Ich glaube nicht. Aber wenn auch, das iſt’s doch
ſchon wert, daß man ſich nachher ein biſſel kränkt. — „Nur
noch eines: Sind Sie ſich darüber klar, daß er Sie nicht heiraten
kann?” Sie war wirklich erſtaunt. — „Heiraten? Ich will ihn
doch gar nicht heiraten.” Sie lachte überzeugend. „Warum ſollte
ich denn? Heiraten iſt doch eine ernſte Sache. Der Nobert iſt
nichts zum Heiraten. Er iſt ſo kindiſch wie ich. Wenn ich ſpäter
einmal heirate, will ich einen Mann haben, dan ich bewundern
kann. Er muß für mich denken, denn ich bin denkfaul. Er muß
ſo ſein, daß man Luſt hat, ein ganzes Leben mit ihm zuzubringen,
denn ich bin kein Scheidungsmädel.” — Die neue Vokabel
über=
raſchte mich. „Ich bin feſt überzeugt,” ſagte ſie, ſtolz auf den
bislang noch Unbekannten, „daß mein künftiger Gatte überhaupt
keine Seit hat, mit Mädchen ſpäzieren zu gehen. Der ſitzt
irgendwo in einem Laboratorium und verſucht, eine neue
Er=
findung zu machen.” — „Alſo, fragte ich, „Sie werden ſich
nicht kränken, wenn nichts daraus wird?” — „Aber es iſt doch
ſchon alles daraus geworden: das Luſtigſte, was ich bisher erlebt
habe. Denken Sie, ſeit ich Nobert kenne, braucht man mich am
Morgen nicht zu wecken. Ich ſtehe von ſelber auf.”
Die Wienerin Marie iſt klug und weiß, wen ſie nicht
hei=
raten will. Die Amerikanerin Charley iſt klüger und weiß, wen
man heiraten ſoll. Von der älteren Generation läßt ſie ſich nichts
reinreden. „Wozu lebt man eigentlich, wenn nicht, um eigene
Erfahrungen zu ſammeln. Ich muß doch meine eigenen Fehler
machen dürfen. Man kann ſich doch nicht ſein ganzes Leben lang
nach anderen richten und nach wem. Wie viele Menſchen in
mittlerem Alter gibt es, die wirklich etwas Anſtändiges aus
ihrem Leben gemacht haben?”
Sie verläßt ſich alſo ganz auf ſich. Warum ſie beſchloſſen
hat, Jeſſe Dick zu heiraten? „Er iſt der einzige Mann, den ich
je kennen gelernt habe, von dem ich mir vorſtellen kann, daß ich
ihn noch lieben werde, wenn er 45 Jahre alt iſt. Er redet mit
Kindern, wie mit vollſinnigen menſchlichen Weſen, und nicht, als
ob ſie Caugenichtſe oder Idioten wären. Über Dinge wie Krieg
und Politik werden wir wahrſcheinlich immer verſchiedener
Mei=
nung ſein. Aber wir verſtehen uns famos in allen Kleinigkeiten,
die das tägliche Leben ausmachen. Und auf dieſe kommt es beim
Heiraten in allererſter Linie an. — Ich kenne alle ſeine
Schwächen und habe ſie lieb. Wir finden immer dieſelben Sachen
komiſch. Wir haben denſelben Geſchmack in Büchern. Wir ſind
beide gern im Freien und ſprechen die gleiche Sprache. Wir ½d
beide nicht ſentimental und ſchlagen auch keinen Krach, wenn ſich
das Eſſen verſpätet.” Aber, wendet man ihr ein: „Du haſt ja
„Haben Sie Nachricht von Ihrem Gatten oder von Ihrem
Sohn?”
„Keiner von beiden hat auch nur eine Seile geſchrieben. Ich
bin in der größten Aufregung.” Es ſcheint, als wolle ſie weinen.
Der Kommiſſar verbeugt ſich und geht.
Auf der Creppe ſagt er zu ſeinen Leuten:
„Und doch iſt der Mann im Hauſe. Ich ſtehe vor einem
Rätſel. Die ganze Straße wird ſeit Wochen Cag und Nacht
beobachtet.”
Noch am gleichen Abend verhaftet man Cesco, einen jungen
Freund Luigis, als er das Haus des Dottore betreten will,
ob=
gleich Vater und Sohn verreiſt ſind. Aber auch ein ſtrenges
Verhör vermag ihm kein belaſtendes Wort zu entreißen. Er
bleibt im Unterſuchungsgefängnis, während wieder eine Woche
vergeht.
Da hallt eines Cages der Gleichſchritt einer
Karabinieri=
truppe durch die Gaſſe, alle Frauen der Nachbarſchaft verſammeln
ſich vor Biondos Haus. Doch niemand darf hinein. Niemand
aus der Cür. Das Celephon in der Pförtnerloge wird beſetzt,
Poſten ſtehen auf den Abſätzen aller Etagen. Frau Biondo öffnet,
ihre Augen ſind voller Angſt, die Süge verfallen, ſie geht wie
gelähmt vor dem Kommiſſar einher, deſſen Untergebene alle
Möbelſtücke von den Wänden rücken. Scharfes Hämmern
durch=
hallt die Näume, doch nirgends wird ein Hohlraum hinter der
Capete ſpürbar.
Endlich kommen die Karabinieri in die Küche, darunter jener,
der in der Woche zuvor ſein Beinkleid im Kohlenſtaub ſchwärzte.
Er ſieht wieder friſchen Nuß vor dem Küchenherd liegen — jetzt,
im Hochſommer. Obwohl auf dem Fenſterbrett ein
Petroleum=
kocher ſteht, deſſen lautes Surren die kleine Küche mit Lärm
erfüllt. Er ruft den Kommiſſar, der den Kohlenſtaub fortfegen
läßt und die Sließen genau unterſucht. Obwohl er nichts findet,
agt er zu Frau Biondo in beſtimmtem Con:
„Ihr Mann iſt hier. Wollen Sie jetzt die Wahrheit ſagen?”
„Ich weiß nichts anderes, als daß er verreiſt iſt.”
„Er iſt in der Wohnung, kein Leugnen!”
„Ich weiß davon nichts. . . .
Auch dann nicht, wenn ich den Küchenherd einreißen laſſe?"
Da ſieht der Kommiſſar, wie Frau Biondo zittert, ihm
hilf=
los entgegenblickt und unſichere Augen macht. Dieſen Moment
benutzt der Beamte und ſagt ſuggeſtw:
„Cesco hat ihn verraten.”
Ein Dutzend Karabinieri hat ſich unterdeſſen in der Küche
ver=
ammelt, viele Augen blicken der Frau geſpannt und verwirrend
entgegen, ſie macht eine Bewegung wie ein hypnotiſierter Menſch
und trippelt, ſchlafwandelnd gleichſam, auf den Küchenherd zu.
Sie zieht das Kohlenbecken hervor, ergreift eine Feuerzange
und klopft ſechsmal in beſtimmten Intervallen auf die Flieſen.
Sekundenlang bleibt alles ſtill, die Karabinieri und ihr
Vor=
geſetzter ſtehen wie Säulen. Und plötzlich ſehen ſie, daß helles
Cageslicht in die quadratiſche Höhlung des Herdes fällt, die für
Kohlenbecken und Holzvorräte beſtimmt ſchien: Eine ſeitliche
Wand des Herdes öffnete ſich wie eine Cür. Der Kommiſſar zieht
einen Browning und richtet die Mündung auf den hellen Schein.
Da ſteigt der weißhaarige Kopf des Dottore in die Höhe,
ſeine mageren Einger ſchieben ſich taſtend in den Kohlenſtaub.
Biondo erkennt die drohende Waffe, den Kommiſſar, ſeine
Frau, die Karabinieri — ſein Mund wölbt ſich zu einem ſtummen
Schrei, es ſcheint, als wolle er wie ein geſchlagenes Cier in ſein
Gefängnis zurückkriechen. Aber er erkennt im Augenblick die
verlorene Situation und zwängt ſich gebückt durch die Offnung.
„Sesco hat dich verraten”, ſagt ſeine Frau raſch, tonlos,
gleichſam um ſich zu entſchuldigen, weil ſie ſelbſt ihn durch das
verabredete Seichen zu ſeinen Häſchern rief.
Swei Karabinieri nehmen den Dottore in ihre Mitte, der
Kommiſſar lächelt befriedigt und ſagt:
„Das mit dem Cesco iſt übrigens nicht wahr. Aber nun
wiſſen wir doch, daß auch er nicht ohne Grund verhaftet wurde.”
Frau Biondo ſchreit auf und taumelt, von feſten Armen
auf=
gefangen. Sie ſelbſt hatte beide verraten. ..
Ein Karabinieri beugt ſich zur ſeitlichen Offnung des Herdes
und meldet:
„Ein richtiges, ſchmales Simmer, zur unteren Etage gehörig.
Eine Creppe, ein Fenſter —
Der Kommiſſar ſelbſt ſteigt hinab und ſieht Ciſch, Stuhl und
Bett in einem langen engen Naum, von deſſen geheimem Daſein
die Mieter dieſes alten, verwinkelten Hauſes keine Ahnung
haben. In der Ecke ſtehen ein paar Kiſten, darauf Kerzen,
Bücher und Eßvorräte.
Hier hatte der Dottore wochenlang gelebt. In jeder Nacht
klopfte ſeine Frau einmal mit ihrer Seuerzange an die Flieſen,
reichte ihm Wein und Lebensmittel hinunter, ſeine Hand griff
ſchweigend in die dunkle, nächtliche Küche, ſie wechſelten kaum
ein Wort, weil ſie immer Spione fürchteten, und geräuſchlos
ſchloß ſich die ſteinerne Cür über dem Gefangenen. . ..
Biondo ſteht, gefeſſelt, inmitten der Küche, er blickt ins
Nebenzimmer, wo er nur die kleinen Schuhe ſeiner Frau auf dem
Diwan liegen ſieht, eine Ohnmacht hält ſie umfangen, ſie merkt
nichts davon, daß der Kommiſſar mit belaſtenden Dokumenten,
die wieder Hunderte von Mitgliedern der Mafia verraten,
aus dem Herdloch hervorkriecht, ſie hört nicht, daß viele harte
Schritte ſich entfernen und erwacht erſt, als die Pförtnersfrau
nit einem Arzt neben ihrem Lager ſteht.
hicht einmal gefagt, daß du ... daß du . . . in ihn verllebt
biſt!” Worauf Charley: „Sch habe die ganze Seit nichts anderes
geſagt.”
Charleu hat recht. Sie paſſen tatſächlich in allem zuſammen,
worauf es ankommt. An keinem Sonnenuntergang, an keinem
wilden Apfelbaum gehen ſie achtlos vorüber. Aber ſie brechen
keinesfalls in lautes Begeiſterungsgeſchrei darüber aus. Im
Ge=
genteil. Wirſelich ſchöne und naheliegende Dinge worden mit
einem abgedroſchenen oder derben Ausdruck abgetan. Von einer
Sinfonie tief ergriffen, drücken ſie ihren Beifall aus, indem ſie
lagen: „Das iſt allerhand!”. Und beim Anblick der vom Sturm
aufgewühlten See rufen ſie wie aus einem Munde: „
Donner=
wetter!”. Vater und Mutter zu ohren ſind ſie bereit, aber ſio
verlangen eine Ergänzung des vierten Gebots durch die Worte:
„Du ſolſt deine Söhne und Cöchter ehren.” Sie beklagen ſich
nämlich bitter, daß die Erwachſenen keinen Veſpokt vor ihnen
haben.
Alſo Charleu will Jeſſe heiraten. Und hat auch ſchon ein
Haus. Das Haus hat einen Kamin, der nicht zieht. Der Abguß
fuktioniert nicht und die Fenſter ſchließen auch nicht recht, aber
ſo oft ſie an das Haus denkt, wird ihr ganz warm ums Herz.
Denn ſie will dort mit Jeſſe Dick wohnen, weil ſie fühlt, daß ſie
ihn braucht und er ſie. „Kann ſein, ich irre mich, dann bin ich
aber jedenfalls bereit, für dieſen Irrtum zu büßen”, ſagt ſie
ab=
ſchließend.
Sch glaube, es wächſt eine neue Jugend heran, die es
ver=
ſtehen wird, in den alten angeſcherbten Krug, den wir Ehe nennen,
ein neues, koſtbares und erfriſchendes Getränk zu gießen,
ge=
eignet, bei einem gemeinſamen Gang durch die Wüſte des Lebens
Labſal und Erquickung zu bieten.
Der Barbier hatte den Kunden eingeſeift und fing an zu
ſchaben.
Der Kunde ſagte: „Das Meſſer kratzt.”
Der Barbier ſagte: „Mal nachſchärfen.”
Der Barbier ging hinter einen Verſchlag, trank aus einer
bereitſtehenden Flaſche einen kräftigen Schluck Doornkaat,
ſcharrte mit dem Fuß und kehrte mit dem ungewetzten Meſſer
wieder zu dem Kunden zurück.
Der Barbier fing wieder an zu ſchaben.
Der Kunde ſagte: „Es kratzt noch immer.”
Der Barbier ſagt: „Nochmal nachſchärfen.”
Der Barbier ging wieder hinter den Verſchlag, trank aus
einer bereitſtehenden Flaſche einen kräftigen Schluck Doornkaat,
ſcharrte mit dem Fuß und kehrte mit dem ungewetzten Meſſer
wieder zu dem Kunden zurück.
Der Barbier fing wieder an zu ſchaben.
Der Kunde ſagte: „Es kratzt immer noch etwas.”
Der Barbier begann an ſeiner Weltanſchauung und
Men=
ſchenkenntnis zu zweifeln, ſagte aber dennoch: „Nochmal
nach=
ſchärfen.”
Der Barbier ging hinter den Verſchlag, trank aus der
be=
reitſtehenden Flaſche einen kräftigen Schluck, ſcharrte mit dem
Suß und kehrte mit dem ungewetzten Meſſer wieder zu dem
Kunden zurück.
Der Barbier fing wieder an zu ſchaben.
Der Kunde ſagte nichts mehr.
Der Barbier fragte: „Iſt das Meſſer jetzt gut?”
Der Kunde ſagte: „Es iſt jetzt ausgezeichnet.”
Der Barbier hatte die ſichere Nuhe ſeiner Weltanſchauung
und Aenſchenkenntnis wiedergewonnen. Mit heiterem Lächeln
ſchabte, kratzte er den Kunden zu Ende, dem vor Schmerz die
Augen tränten.
Dieſer Kunde war ein Ausnahmemenſch, eine
Empörer=
natur, ein Willensungeheuer; denn wo gibt es wohl auf der
wei=
ten Wolt einen Menſchen, der einen Barbier dreimal mit einem
ſeratzenden Meſſer zurückſchickt?
Herbert Schildknecht.
Copyright by Ernſt Angel=Verlag, Berlin=Charl. 9.
1. Warum Chermometer zwei Skalen haben.
Karel Capek wurde einmal gefragt, warum ſeiner Meinung
nach Chermometer zwei Skalen haben. „Iſt Ihnen das
menſch=
liche Bedürfnis zu übertreiben unbekannt?”, erwiderte der
tſche=
chollowakiſche Dramatiker. „Er dokumentiert ſich doch in allem
und jedem. Ait Rückſicht auf das menſchliche Bedürfnis,
hoch=
zuſtapeln, hat der Chermometer zwei Skalen. Iſt es zu ſalt im
Simmer, wird die Cemperatur in Neaumur abgeleſen, iſt es zu
warm, gelten die Celſiusgrade. . Das iſt der wahre Grund.”
2. Gedanken ...
Leon Daudet, Sohn Alphonſe Daudets und Chefredakteur
der Pariſer „Action Frangaiſe”, ein hitziger Politiker, der ſonſt
nicht viel Sinn für Humor hat, kommt einmal dazu, wie einer
ſeiner Nedakteure ſich den Kopf über eine Antwort für den
Fragekaſten des Blattes zerbricht. „Warum werde ich ſo leicht
rot”, wollte eine junge Dame wiſſen. „Wenn ich litze und denke,
kann ich plötzlich über das ganze Geſicht erröten. Was ſoll ich
tun?” — Schreiben Sie ihr: „Denken Sie an etwas anderes!”
ſagte Daudet, und der Fragekaſten=Onkel ſtrahlte.
5. Die höchſte Frechheit.
(Eine Verdi=Anekdote.)
Unter den Briefen des Komponiſten Verdi, die kürzlich in
Italien gefunden wurden, befindet ſich ein Antwortſchreiben an
einen jungen Mann, der von Verdi die Vergütung der
Aus=
lagen für einen Cheaterbeſuch verlangte. Der junge Mann war
bei „Aida” geweſen, ließ in dem Schreiben kein gutes Haar an
der Oper und meinte, ſie ſei höchſtens wert, in einer Lade zu
verſtauben und zu vermodern. Er verlangte Vergütung ſeiner
Neileſpeſen, der Cheaterkarte und des nachfolgenden
Abend=
eſſens. — Und aus der Antwort geht hervor, daß Verdi
wirk=
lich gezahlt hat. Allerdings nahm er dem Frechling das
Ver=
ſprechen ab, nie wieder eine ſeiner Opern zu beſuchen.
4. Das Glasange.
(Chineſiſche Anekdote.)
Sum reichen Cſe kam der Arme, der alles verloren hatte,
und bat, daß ihm geholfen worde. Tſe wollte nicht helfen. Um
den anderen loszuwerden, verſprach er, zu geben, wenn jener eine
Frage beantworte. Der Arme wollte es verſuchen, und Cſe
ſtellte die Frage, die ihm ſo ſchwierig zu beantworten ſchien:
„Welches meiner beiden Augen iſt ein Glasauge?‟ Der andere
antwortete, ohne einen Augenblick zu verweilen: „Dein rechtes
Auge iſt aus Glas.” Cſe erſtarrte. Er mußte dem anderen
geben, was er verſprochen hatte, denn die Anwort war richtig.
Er gab es ſchweren Herzens und fragte dann noch: „Wie haſt
Du das ſofort gewußt?‟ Der andere erwiderte: „Ich habe es
ſofort geſehen, kein Sweifel war möglich. Jenes, das mich ſo
milde anblickte, mußte das Glasauge ſein.”
Mascottchen.
Von Heinz Scharpf.
Carolus fährt einen prachtvollen Sechszulinder. Seit einel
Woche hat er einen neuen Jahrgaſt, die ſchöne Evelyn.
Evelyn beſitzt höchſtſelbſt einen Führerſchein und glaubt ſick
auf Motore zu verſtehen, wie auf die Herzen der Männer.
Carolus gibt ſeinen Wagen nicht gerne her. Doch die Liebt
entwendet ihm ſanft das Bolant. Mit forcierter Chauffeuſen.
ſchneid ſotzt ſich Evelyn auf den Führerſitz. Aber ganz ſo roſg
ſcheint ſie mit dem Wagen nicht zu verwachſen, denn bei zunch.
mendem Cempo ſchaltet ſie plötzlich übertriebene Vorſicht ein
was bei ihrem ſonſtigen Cemperament auf irgendeine inner
Hemmung ſchließen läßt.
Andern Cags kommt ſie mit Affi angerückt.
Wer iſt Afi?
Affi iſt ein Calisman, ein Amulett, einer jener greulicher
Fetiſche, die im Innern des Wagens am Hinterfenſter wie
Stran=
gulierte baumeln, die vor Steuerverſagung, Suſammenſtoß und
Purzelbäumen ſchützen. Carolus haßt dieſes dumme Zeugs, dieſt
albernen Männchen, dieſe grotesken Puppen, die den Fahrer
auf die gleiche Kulturſtufe ſtellen wie den primitiven
Natur=
menſchen mit ſeinem abergläubiſchen Götzendienſt. Carolus wil
lolche Afferei einfach nicht dulden. Swei Jahre lang fährt ei
nun ſchon ſeinen Wagen, ſagt er, und noch nie lei ihm etwat
paſſiert!
Aber wenn Evelyn fährt. muß ſie von einem Affchen
be=
gleitet ſein, alſo knüpft ſie Affi neckiſch hinten auf, daß ſein
Fratze nach allen Seiten hin teuflich grinſen kann.
Carolus fügt ſich ins Unvermeidliche. Er iſt ein Mann wie
alle Männer. Das beglückt Evelyn natürlich in hohem
Maße=
der Glaube an leine Liebe und an ihren Calismann läßt lie jetzt
mit aller Forſchheit Vollgas geben und wie einen Nennfahrel
dahinflitzen. Dabei wirft ſie manchmal einen raſchen Blick nach
ihren Begleitern, nach AffiI und Afff II.
„Sieh auf das Steuer, Kind”, ſagt dann Carolus und
ſchüt=
telt ungehalten den Kopf.
„Oh.” lächelt Evelyn, „mit dir vorne und Affi rückwärte
trau ich mich mit verbundenen Augen zu fahren!”. Und heraus=
fordernd läßt ſie, das Volant los.
Carolus liebt ſolche Scherze nicht. Er lehnt ſie energiſch
als Dummheiten ab.
Aber Evelyn iſt nun mal zu Collheiten aufgelegt, ſie, eine
bis auf die Nieren geprüfte Fahrerin, will zeigen, was ſie kann
und wie ſie durch ihr Mascottchen gegen alle Unfälle und Cücken
des Autoſports gefeit iſt. Ubermütig läßt ſie den Wagen auf
der breiten Chauſſee ſchlittern und fährt haarſcharf an den
Bäu=
men vorbei.
Plötzlich — ein Stoß — ein Krach — eine knorrige Pappel
iſt nicht raſch genug vor Eveluns Kunſtſtücken zur Seite
ge=
ſprungen: die beiden Inſaſſen des Autos werden in weitem
Bogen hinausgeſchleudert.
Einen Augenblick liegen ſie wie betäubt, dann befühlen ſie
ſich die Knochen. Gott ſei Dank, es iſt keinem etwas paſſiert.
Nur der Wagen iſt total kaputt.
Carolus ſieht Evelun bitterböſe an.
Die ſchöne Unheilſtifterin ſchlägt die blauen Augen auf, und
das Erſte, was ſie aus tiefſtem Herzensgrunde ſtammelt, ſind die
Worte: „Wenn wir nun Affi nicht gehabt hätten, wären wir
jetzt mauſetot!”
Aat
Ied
Walther Freiherr von Holzhauſen in Magdeburg.
(Deutſches Wochenſchach 1912.)
Weiß zieht und ſetzt in bier Bügen mat.
Prüfſtellung: Beiß; Kas ub8 Seß (3);
Schwarz: Kaß Lot Ba6 e7 (4); 44.
Partieſtellung Nr. 2.
Im Schachklub zu Lauenburg (Pommern) ereignete ſich im
Vereins=
turnier 1926 zwiſchen den beiden Matadoren folgende Stellung:
Schreiber.
d
Dr. Bögel.
Weiß erzwang auf folgende geiſtreiche Art
re6 —e4
4..
5. b4 — b5
das Remis:
Ka1—72
1. 8a5 — 461 (t — e8
6. b5—b8
Ka2 —b3
1.... 1o4 2. Hoß es 3. 9a4 uſw. mit
7. h2 — h4
Kb3— b4
8.h4—h5
Remisſchluß.
Kb4— h5
9.b6 —53
2. Sa6— b4+ Fa2 — 41
Le4 X69
10. h5 — h6.
3. 8b4—o24l b38e2
Lb7 — e4
4.b84 54.
11. h6 — h7
Le4 217
Sehr fein! Auf 4. bKa3 gewinnt Schwarz
Patt.
mit Ue4 b.et Ka2 6,ebKbs 7.h4 1ts.
Doppel=Zahlen=Rätſel.
Zunächſt ſollen die Zahlen ſo geordnet werden, daß
die wagerechten, ſenkrechten und diagonalen Reihen ab
6 7 8. Summe je 12 ergeben; dann aber ſollen ſie ſo geordnet
werden, daß die erſte und dritte wagerechte und ſenkrechte Reihe je 13,
die zweite wagerechte und ſenkrechte Reihe aber je 10 als Summe
ergeben.
Carl Deubel.
Auflöſungen der Rätſel ans Nummer 43:
Diagonalen=Rätſel.
8 10 12 14 16 18 20
„Zufall”.
Zerleg=Aufgabe.
Silbenrätfel.
1 Ithaka, 2 Sebennen, 3 Tannenberg, 4 Diogenes, 5 Impreſario,
6 Eibenſtock, 7 Madrigal, 8 Uſſuri, 9 Senſation, 10 Ingeborc
11 Korreſpondent, 12 Valladolid, 13 Okapi, 14 Niobe, 15 Exlibris
10 Cierone, 17 Hekate, 18 Terzerol. 19 Fgutage, 30 Mageſim
21 Krambambuli, 22 Liliput. Der Spruch lautet:
Iſt die Muſik von echtem Klang, ſo klingt die Seele mit.
Druck u. Verlag: L. C. Wittichſche Hofbuchdruckers, Rheinſtr. 3. — Verant wortlich f. d. Redation: Dr. 6 Nette. Fernſpr. 1. B89—B392. All Nechſte vorbehalten. Nachdruck verb. — Kliſches: F. Haußmann, alle in Darmſteadlt
[ ← ][ ][ → ] ſE
ni
ſt.
K.
gu
z21
em
go
77
ſr.
76
a
u
bi
Ich maan, mir ſollte heit widder mal e bische vum Wädder
itze, däß is ſozuſage e Thema, däß wo neidral is, do kann
niemand debei verkrummbele, un kann kaam vor de Bauch
un ſo len Dißkurs iwwer’s Wädder, der hott ſo was
age=
langweiliches, un wirkt ſo ſchleefrich un beſemfdichend, daß
a Uffreechung debei erauskumme kann, un daß mer alſo
hezeidich mit aller Ruh dem Räſuldadergäbniß endgääche
ſEr kann, däß wo bei dem „Rilchhof=Volksendſcheid”
skimmt, den wo die Milchhennler in aller Stille in die Wält
t hawwe, ohne was zu frage, was näwebeibemärkt e glorios
is, die wo ſich unſer neu mol geſcheid Stadtverwaldung
gl vorm Maul ewäck hott ſchnabbe loſſe, indem ſe, ſtatts
te klare Volksendſcheid, liewer demnechſt, an=eme ſcheene
middag, e Milchhof=Maddinee uffm Radhaus
ver=
te will, wo’s dann zu=eme „Milchhof=Maddſch” kumme ſoll,
irnn de Dockter Fauwel un=en Niernbärjer Milchhofdiräckter
tanner losgeloſſe ſolle wärrn, wobei nadierlich der „Niern=
Trichter” e Haubtroll ſpiele dhut.
Un bis dohie ſchwätze un ſchreiwe mer alſo harmlos un
heff=
vum Wädder. Dann däß Wädder, wo mir hawwe, däß is
un gar unverfenglich un is beiſpielsweis viel beſtendicher
nanches annere. Wie zum Exembel die Läwensmiddel,
hawwe nemlich en kolloſive Sinn for’s Heechere, ſie ſträwe
h owwe, un wann ſe aach net grad in de Himmel kumme,
n ſe doch ſozuſage diräckt himmelſchreiend; vun de Kohle
et zu redde, die wo mer nechſtens dorch die Abbedhek beziehe
)o low=ich mir wie geſagt doch des Wädder, dann däß hellt
uin is endwädder gut, was mer dadra märkt, daß der
fel uffm Miſt kreeht; odder es is ſchlecht, was mer dadro
ke kann, daß der Giggel diddo uffm Miſt kreeht, un iwwer=
Syt: kreeht der Giggel uffm Miſt, ſo ennert ſich’s Wädder,
Drs bleibt . . .
Bidde net mit hadde Gäächeſtend ſchmeiße, ich heer vun
ſer uff.
Awwer was ich noch ſage wollt. Ich kann mich
beiſpiels=
ich nie uff mein Barromeder verloſſe, der ſteht konnſtant uffm
—erſte Fau vun Verenderlich. Schun ſeit gut fuffzeh Johr.
wann mer e bische dewädder klobbt, dann waggelt er e bische,
als die Rechierunge waggele; awwer währendem die
vädder ſteiche odder falle, wann mer beilen aklobbe dhut,
leibt dohärngääche mein Barromeder, wann=er ausgewaggelt
mit konnſtander Bosheit wie geſagt uff em vorderſte Fau
Verenderlich ſteh. Do ſin die Weddermacher un
Wedder=
eede ſchun zuverläſſicher, dann die ſchaffe dauernd mit
Hoch=
k, un ich bin noch nie eneigefalle, wann ich in dem Fall mein
cheſchärm mitgenumme hab, ſobald ſe behaubte, daß mer
in=
e vun=eme diefe Hochdruck iwwer Frankreich odder England
te Wädder” kreechte, indem ich mer vernimfdicherweis geſagt
was kann aus dene Gäächende Gudes kumme. Wodro aach
Packer Gilbert nix wärd mache kenne, der wo äwe unſer
ſchuld effentlich meiſtbiedend gääche gleich bare Zahlung
ver=
hern will.
Aan Wädderzeicher awwer hab=ich, uff den ich mich unbedingt
oſſe kann. Däß is nemlich des Hiehneraag uff meine linke
ne Fußzeh. Wann däß affengt zu blinzele, dann ſpuckt’s, dann
2 8 anner Wädder, do kann mer ſich feſt druff verloſſe, ſo feſt,
uff unſer Stadtverwaldung, odder wie uff unſern
adtrat. Dann, was unſer Stadtverwaldung bedrüffe dhut,
Suff die iwwerhaubt kaan Verlaß, un was unſern Stadtrat
eifft, ſo waaß mer jo, der kann beſchließe ſo, un kann
be=
eße ſo; un meiſtens beſchließt er ſo, daß er ſich hinnenooch
jedesmal driwwer gewunnert, hott, was er verſehentlich
Hloſſe hott. Wie zum Exembel als Beiſpiel die verſchiedene
chliß bedräffs Hewung der Wohnungsnot.
Awwer gottlob, aan Wädderazeicher gibt’s, uff den kann
geh, der is ſo ſicher wie’s Amen in de Kärch. Un däß is
er ſtädtiſcher Spritzwage. Alſo wann mer ſchun Woche
g kaan Rääche gehatt hott, wann ſemtliche
Wädderſachverſten=
e einſchließlich vum Walter Stützel felſefeſt devo iwwerzeicht
daß es mindeſtens noch värrzeh Dag ſchee bleibt — un die
„Dt leßt aus Verſähe e bische Waſſer uff de Gaß vergeide, do
n mer Gift druff nemme, daß es in de nechſte halwe Stund
ene dhut, was vum Himmel runner will.
Ich mecht däßhalb unſer hochverehrliche Stadtverwaldung,
deilung Stroßereinichung, hochachdungsvollſt un
ebenſt gebäde hawwe, ſie mecht doch in dene Dag, wo ſich
armſtadt im beſte Licht”, zeiche will, den ſtädtiſche
citzwage ſo lang in Schutzhaft nemme, damit der kaan Unfug
fte kann, dann die ſchennſt Stadt kann ſich net „im beſte Licht”
He, wann’s räjend.
Un domit kumm ich jetzt bun meim Wädderthema ab, däß
notgedrungener Weis heit emol hott herhalte miſſe, un kumm
mei Haubtthema, nemlich:
DARMSTADT IM
BESTEN LICHT.
Dann endlich hott mer druff verzicht,
Zu draame un zu ſchweiche,
Darmſtadt will ſich im beſte Licht
Vun alle Seite zeiche! —
Um endlich mal zu reüſſiern, —
Was nitzt des Driebſal blooſe?! —
Will mer e „Lichtwoch” arrangſchiern,
Die Band hott an de Hoſe.
Stadt, Hannel, Wärtſchaft, nooch de Reih,
Ob Judde odder Chriſte,
Die ſin mit Leib un Seel debei,
Mitſamſt de Schubbladiſte.
Sie ſtelle Mann for Mann ihrn Mann,
Un wärrn’s uns aach beweiſe,
Was unſer Darmſtadt leiſte kann,
Sogar im Baa ausreiße.
Mer will mol zeiche, unſcheniert,
(Sunſt hott mer’s ſtets vermiede!)
Daß Darmſtadt „an de Spitz” maſchiert
Uff jechliche Gebiede.
Un was däßwääche iwwer Nacht
Dhat zauwerhaft erſtehe,
Sowas kennt ihr, gelind geſagt,
Bloß in Berlin noch ſehe.
Die „Läde”, die ſin dekoriert
Vun owwe bis erunner,
Un ſin=derr Eich erausſtaffiert
Zu ſähenswärte Wunner;
E jeder Erker is e Zier,
Däß ſäht ihr niemals widder,
Drum ſpart mer net an Goldbabier
Un net an Silwerflidder.
Un wie dhat ſich, voll Simmbadie,
Die Stadtverwaldung miehe,
Die bohrt ſich faſt e Loch in’s Knie,
So macht ihr däß Vergnieje!
Js aach de Gibbs im Säckel rar,
So dhut mer nor net ſchenne,
Bei ſo=ere Sach muß offenbar
Aach mal was druff geh kenne.
De Nuß dhut drum am Gas net ſparn,
Däß kann mer aach verlange,
Die Stadt wärd, wie noch nie ſeit Jahrn,
Im ſchennſte Lichtſchmuck brange.
Es wärd ſo hell als wie am Dag,
Was ſteert, dhut mer entfärne,
Un neie Strimbcher kumme aach
Uff ſemtliche Ladärne.
De Brandiß vun de „Heag”, — nu
Der leßt ſich aach net lumbe,
Der gibt gradis ſein Strom dezu,
Mer brauch’n net zu ſtumbe,
Jed groß Gebaide — net geprahlt—
Wo hier erum dhut ſtehe,
Däß wärd — wie haaßt däß? — „a geſtrahlt”
Do kennt=derr mol was ſehe! —
Sogar die Stadträt, wie mer ſpricht,
Ihr kennt eich druff verloſſe,
Die dhun mol „ausnahmsweis” ihr Licht
Beſunners leichte loſſe.
Ich ſälbſt ſogar, ich mach die Sunn,
Un dhu mich net verdaale,
Ich loß mer drum die Vorder= un
Die Hinnerfront „beſtrahle‟.
De Ebert, unſer Indendand
Vum Landestheriader,
Der ſpielt aach wärklich mol „for’s Land”,
Was wohl noch ſelte dhat=er.
Un wann er ebbes nor bezweckt,
Kaa beſſer Beiſpiel ham=mer,
Hott er de greeßte Lichteffekt
Mit däre „Schwazze Kammer”
E' Läwe gibt’s, ihr wärd Eich ſchnärri
Un en Erfolch, en große,
Sogar Muſickkabälle wärrn
Eich Dag for Dag „was blooſe‟.
An alle Ecke wärd Eich ſtets
Was anneres gebode,
Korzum, es gibt en große Feez,
Däß kann ich Eich verrode.
Un drotz der Koſte un der Mieh,
Die jeder ſich kann denke,
Gibt’s noch e Gradis=Lotterie
Mit brächdiche Geſchenke.
Un däſſentwääche macht kaan Schmus,
Des Glick winkt, Gottverdobbel!
Ihr kummt valleicht hierher zu Fuß
Haam geht’s per Audomobbel!
Was Frankfort kann, kann Darmſtadt
laach!
Däß wärd Eich mol bewieſe,
Drum leßt in dene ſiwwe Dag",
Mer ſich kaa Mieh verdrieße.
Mir hawwe lang genug verzicht,
Jetzt ſoll uns kaan’s verachte:
Darmſtadt zeicht ſich im beſte Licht
Kummt her un dhuts bedrachte!
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Ganz poſtſchkribbdimmlicher Weis
mecht ich hoffe un winſche, daß ſich unſer Darmſtadt, un die
Darmſtädter, aach außerhalb vun ſo=ere Lichtwoch ſtets un
ſtendich „im beſte Licht” zeiche mechte. Däß is awwer leider net
immer, un ſogar net oft, de Fall. Sundern ganz im Gäächedaal,
dann wer mei Poſtſchkribbdimmer lieſt, verfolgt un bedabbelt,
der fiehlt’s wie e Blinder mit=eme Stäcke, daß es in mancher
Beziehung als emol diräckt ſtichedunkel, um net zu ſage,
raawenacht is; net bloß in Darmſtadt, ſundern aach bei uns
Darmſtädter.
Zum Exembel: die Gaddroweverhältniſſe, un der Benimm
vum verehrliche Bubbligumm, wann’s aus is, ganz aanerlaa
wo. Ich will heit emol däß verwichene Konnzärt vun de
Ton=
kunſtaggedemie erausgreife; es drifft awwer aach uff jed anner
Vera’ſtaldung zu, wo ſich des Bubbligumm net Drebbelchesweis
entfärne dhut, ſundern uff aan Schwudd enaus will. — Alſo
däß Konnzärt am Mondag im Saalbau: Mit welcher innerer
Ergriffenheit hott do des Bubbligumm dene Teen gelauſcht, die
wo die Erika Morini aus ihre Vicholien erausgezauwert hott . . .
Kaum awwer war de letzte Ton verhallt — Alles, wie wann’s
brenne dhet, enaus an die Gaddrobb un „wie in Hungersnot um
Brot an Bäckertüren” odder wie in de Notzeit ſeelich, wann’s
wo en Handkees gäwwe hott, gedrickt, geſchowe un
ge=
balcht, damit jo kag anneres vorm annere ſei' Sach krickt.
Alſo do hab ich mich ſchun oft gefragt: ſin däß dieſälwe Leit
noch, die wo e paar Sekunde vorher ſo „vornehm” un „gebüld”
gedha hawwe? — Un es is mer alsemol, als dhet ich ſo aaner
vun dene, in letzter Zeit modärn gewordene „
Sportsvera’ſtal=
dunge” beiwohne, wann ich ſäh, wie ſe do rickſichtslos um
ihr Gaddrobb kembfe, — um ſich dann widder in Saal
zu ſtelle un zu klatſche, un vun=eme Kinſtler Zugawe,
vor=eme dorchenannerne Saal zu verlange, in Hut un
Mandel —
Wer däß uff die mangelhaffde Gaddroweverhältniſſe ſchiebt,
der is doch wohl net ganz bei Droſt. Naa, däß is ganz — ich
kann mer net helfe, es muß eraus — hundsgewehnliche
Unbildung, äweſo, wie des Drammbele im
Konnzärt=
ſaal, odder im Theater —
Un dann frog ich: wie ſolle wohl die Gaddroweverhältniſſe
beſchaffe ſei, wo bei Schluß pun=ere Vera’ſtaldung alle Leit
uff aamol ihr Sach krieje? — Naa, ich bin däre
unmaßgäb=
liche Maanung, daß mit etwas Rickſicht, Noweledidäd
un Gedult ſich die Gaddrobbausgab viel raſcher vollziehe
dhet. Hott mer zwaa odder drei Stund wo geſäſſe, dann kimmt’s,
wärklich „vornehme” Leit, uff zehe Minude aach net mehr a.
Alſo heert mein Vorſchlag: jeder der iwwes e bische was is,
un was ſei will, der leßt kimfdich de Flegel unnerm
Buhbli=
gumm de Vordritt, wann ſich’s um die Gaddrobb dreht, —
feine Leit hawwe Zeit ..."
Un jetzt, net weil, ſundern obgleich mer vum Theater un
Konnzärt geſchwätzt hawwe, alſo ſozuſage vun de Kunſt: alſo
am zweite November feiert e Kinſtlerin aus de friehere Zeit,
nemlich die Johanna Neumeyer, ihrn Geburtsdag. Un
wann’s aach ieblich is, daß dem Mimen die Nachwält kaa Krenz
mehr flechte dhut, awwer däß ſchließt net aus, daß ſich die
Mit=
wält in Dankbarkeit der ſcheene Stunde erinnert. Un die
Johanna Neumeyer, die große un, ach ſo beſcheidene
Kinſtlerin hott uns viel ſcheene Stunde geſchenkt, un ich denk, ſie
hott drum in Darmſtadt noch ſoviel Verehrer aus ihre
Glanz=
zeit, daß ſe ſich an ihrm Geburtsdag net vereinſamt fiehle ſoll
un brauch. — Wer ſich alſo noch der Glanzzeit vun unſere Oper,
un damit unſerer Johanna Neumeher mit Dank erinnert, der
wärd de zweide November net vergäſſe, un wärd dem liewe un
beſcheidene Menſchekind en ſcheene Geburtsdagsgruß an’s
Krankebett — Moosbergſtroß Nummero 90 — ſchicke. — In dem
Sinn, Johanna Neumeyer, alles Gude, un nor de Kobb hoch! —
For’s Niebergall=Denkmal: aus Berlin zwaa Mack danke
ſchee! — Un nor Gedult, däß Denkmal ſteht jedenſalls eher,
als=
em Rudi Mueller ſei Orjel . Ich word bloß uff den lichte
Moment, wo ſich aach unſer Stadtverwaldung emol im „beſte
Licht zeiche” dhut . . . Mir bräſſierts jedenfalls net.
Der zeitgemäße Haushalt.
Makkaroni mit Schellfiſch in der Form
ge=
cken. ¼ Pfund zerbrochene Makkaroni werden in Salzwaſſer
ansgequollen und in abwechſelnden Lagen mit 1 Pfund
zer=
jcktem Schellfiſch in eine vorbereitete Auflaufform gefüllt
nin verquirle man 1—2 Eier mit 1 Taſſe Sahne, füge Salz
o etwas Pfeffer nach Geſchmack bei und übergieße das Ganze
nit, das man, mit einigen Butterflöckchen belegt, im Ofen
Stunde bäckt. Noch heiß in der Form aufgetragen, reiche man
2 pikante Tomatenſoße dazu.
Raſchbereitete Butterhörnchen. 150 Gramm mit
Gabel zerpflückte Butter wird mit ¼ Liter kalter Milch, 2 ge=
Henen bitteren Mandeln, 1 Päckchen Vanillezucker, ½ Teelöffel
Tz, 2 Eßlöffeln Zucker, 1 Eßlöffel Süßſtofflöſung und 1 Pfund
hl zu weichem Teig verknetet, unter den man ein Backpulver
cht. Mangelt aus, beſtreicht dason handgroß geſchnittene
Vier=
in der Mitte mit Marmelade, rollt ſie zu Hörnchen, beſtreicht
je mit Eigelb und bäckt ſie ¼ Stunde im mittelheißen Ofen.
Beginnt rechtzeitig mit der
Hyäzinthen=
kultur. Wer ſich nach Weihnachten eines herrlichen
Blumen=
ſchmuckes erfreuen will, ſollte nicht verſäumen, während der
nächſten Wochen, ſpäteſtens aber bis Ende November, Tulpen=
und Hyazinthenzwiebeln auf Gläſer aufzuſetzen. Um
Mißerfolge zu vermeiden, wähle man nur gut entwickelte
Zwie=
beln aus erſten Spezialgeſchäften, und achte auf gut paſſende
Gläſer. Die Zwiebeln dürfen nicht in den Glashals rutſchen,
ſondern müſſen feſt aufliegen. Als Waſſer wähle man am beſten
Regen= oder Brunnenwaſſer und achte darauf, daß der
Wurzel=
boden der Zwiebel nicht vom Waſſer berührt wird, wodurch die
Knolle faulig wird.
Speiſe=Zettel.
Sonntag: Feine Tomatenſuppe, Haſenläufchen mit
Rot=
kraut, Vanilleſpeiſe. — Montag: Roſenkohl mit gebratenen
Hammelkoteletten. — Dienstag: Gefüllte Zwiebeln mit
Röſt=
kartoffeln. — Mittwoch: Pflaumenknödel mit gekochtem
Schwarzfleiſch. — Donnerstag: Wirſing mit gekochter
Rinderbruſt. — Freitag: Makkaroni mit Schellfiſch in der
Form gebacken, mit Tomatenſoße. — Samstag: Pichelſteiner.
Humor
IIE
Richtige Anwendung. „Ihr Mamn muß unbedingte Ruhe haben.
Hier haben Sie ein Schlafmittel”, fagt der Arzt. — „Und wann foll
ich es ihm geben?” fragt die Frau des Kranken. — „Ueberhaupt nicht.
Sie ſollen es ſelbſt nehmen!“
Die Harmonie. Wenn zwei dasſelbe lieben, dann muß ihre Ehe
harmoniſch werden,” ſeufzte die romantiſche junge Dame. „Nun, dann
mußt du und Herbert glücklich werden,” erwiderte die boshafte
Freun=
din; „ich weiß, daß du ihn liebſt, und er liebt ſich ſelbſt ebenſo.”
Kunſtkritik. Zwei „ſachverſtändige Urteile” werden in Reelams
Uni=
verſum zum Beſten gegeben: Im Frankfurter Schauſpielhaus
unter=
halten ſich bei einer Fauſt=Aufführung zwei Herren im Parkett. „Von
wem iſt das Stück eigentlich?” fragt der eine, und erhält die Antwort:
„Von wem wird’s ſein?. Halt von eme hieſige.” — Die Köchin Minna
hat eine Karte zur Götterdämmerung” bekommen. Die Gnädige
er=
huondigt ſich, wwie es ihr gefallen. „Ich weiß nicht recht,” ſagt Minna,
„ich glaube, es war doch eigentlich ein ziemlich trauriges Stück.”
Entſchuldigungszettel. Ein Entſchuldigungszetteh, der tatſächlich
ge=
ſchrieben worden iſt, lautete nach „Reelams Umiverſum” folgendermaßen:
„Sehr geehrter Herr Lehrer! Entſchuldigen Sie, daß Fritzchen die
Welt=
geſchichte micht gemacht hat. Er mußte ſeine Tante ausziehen helfen.”
Reverskragens gibt, ſorgen knopfgeſe
ſchräg eingeſchnittene Taſchen, vor
innerer Kante Schmuckbieſen beiderſe
ſteigen, ſorgen gleiche, unter dem
hervorkommende Bieſe, in einer Flie
gend, ſorgt vor allem die glockig aus
Erweiterung unterhalb der Taſchenl
ſchließlich der flotte, pelzbelegte
Ae=
ſchlag dafür, daß die neue weiblic
voll zur Geltung kommt (B). Der
nach beſchwingter Weite des Mantel
halb der Taille iſt ſo ſtarl, daß me
da, wo man die gerade Linie der
front aus Gründen der Erhaltung
möglicher Schlankheit zu wahren
wenigſtens ſeitlich in Falten geleg
einſetzt, die nach oben zu durch ſchrä
aufgeſetzte Pattentaſchen überdeckt
Krawattenartig umſchließt der Pel
ſeitlich geſchloſſen, den Hals und fin
Widerſpiel in runden Muffmanſcher
darauf hinbeuten, daß wir in dieſem
die Wiedergeburt des Muffes erlebe
Beſonders intereſſant aber iſt, daß
bereits bemüht, die für die Kleider
ſchriebene Taillenlinie durch ein Pr
näher über den Taſchen zut markier
was man bei einem anderen Mat
breitem, tief herabgezogenem Pelzſch
noch deutlicher herausarbeitet. H
ſich von der Seitennaht her dicht u
der bogig ſchräg eingeſchnittenen
eine Naht bogenförmig aufwärts I
Schlußknopf des Mantels und erm
durch den Eindruck, daß der glodlis
untere Teil des Mantels angeſetzt
Natürlich kann die Mode auch ande
ſchafft im bewußten Gegenſatz
glockigen, taillierten Formen auch
ganz gerader Linie und teilt die
dann vorn auf dem Mantelſchluß u
lich am unteren Mantelteil durch
Bieſen auf, läßt auch den Kragen a
in aparter Linie verlaufen und lie
mit wieder einmal den Beweis,
ſelbft von ihren Geſetzen
Ausnah=
machen weiß (A).
Zu allen Modellen ſind
Lyon=
erhältlich.
Schone Bander.
Es gibt wunderſchöne Bänder, aus
Seide und Samt, wolltreſſenähnliche mit
eingewebten Seidenmuſtern und, letzten
Endes, bortenartige, aus einem waſchbaren
Material. Letzteres iſt zum Schmuck der
hübſchen Schürze verwendet. Die anderen
Bände alle ergeben die geſchmackvollſten
Garnituren für Kleider, Bluſen und Hüte.
Band ſieht immer und überall hübſch aus,
und im Verhältnis zur Wirkung iſt Band
keineswegs ein koſtſpieliger Schmuck.
mit flotten, in Stilſtich, Flachſtich und Kreuzſti
geführten Bordüren und Motiven, wobei ſich
ſchmackroll zuſammengeſtellten Farben gut vo
einfarbigen Grund abheben, alſo andere, abwe
Nuancen zeigen müſſen. Daß das zu beſtickend
aus einfarbigem Stoff beſtehen muß, verſteht ſie
von ſelbſt; für gemuſterte, karierte, getupfte
ſtreifte Stoffe fallen all” ſolche geſtickten Garnie
fort, denn ein farbenfrohes Muſter gibt einem
kleid genügend Schmuck.
Und nun zum Bandſchmuck. Ein Kind ka=
Band tragen, große volle Schleifen als Abſchl
Kragens, als Gürtel, als Schärpe, die in einer
Schleife endet, oder auch als blendenartigen
der ſehr gut eine Stickerei erſetzen kann; fü
einen Beſatz wird man am beſten eines der
artigen Wollbänder wählen, denen ein ſeidiges
eingewebt iſt. Dieſe ſehr weichen Wollbänder
ſich aber, da ſie ſehr ſchmiegſam ſind, auch als K
ſchleife verwenden. Im übrigen kommen für d
ſchiedenartigen Band= und Schleifengarnierung
die vielen ſchönen, ſchmalen und breiten Seide,
Santbänder in Frage, die glatten und die ger
ten, je dem Material des Kleides angepaßt. 1
ſich nicht hier und da trotz der Bubenkopfmol
noch ein langer Hängezopf findet, der von einer
Schleife zuſammengehalten werden ſoll? — 31
Modellen ſind Lyon=Schnitte erhältlich.
Der Mangel an Lehrſtellen für ſchulent
Mädchen macht ſich beſonders in den kaufmän=
Berufen, im Bekleidungsgewerbe und in der
wirtſchaft bemerkbar. Nach der Berufsbera
Statiſtik des Berichtsjahres 1926/27 entfielen a
kaufmänniſchen Berufe 46 337 Anwärterinnen,
nur 22 102 Lehr= und Anlernſtellen gegenüberſt”
während im Bekleidungsgewerbe 36 299 And
rinnen gezählt wurden, für die nur 11 698 Lehr
Anlernſtellen vorhänden waren.
Neue Mäntel.
Unweigerlich beginnt mit jedem Herbſt
das Problem „Mantel oder Koſtüm” wieder
akut zu werden. Und jedes Jahr wiederholt
ſich der Zwieſpalt der Meinungen: die Mode
diktiert das eine oder das andere — aber
die Frauen tragen doch beides
nebeneinan=
der. Wenn alſo auch diesmal die großen
und kleinen Propheten der Mode erklären,
man müſſe unbedingt den Mantel
bevor=
zugen, wolle man ſchick ſein, ſo brauchen die
Anhängerinnen des Koſtüms deswegen noch
lange nicht in Sack und Aſche zu trauern:
nicht jedes Geſetz der Mode muß mit
pein=
lichſter Genauigkeit befolgt werden!
Aller=
dings muß zugegeben werden, daß ſelbſt der
begeiſtertſten Koſtümanhängerin Bedenken
kommen könnten, ob ſie nicht lieber doch .
Denn dieſe neuen Mantelformen ſind ſo
viel=
ſeitig, ſo reizvoll in ihren bewegten
Schnitt=
formen, zeigen ſo aparte Nuancen, daß man
wohl wankelmütig werden kann. — Man
hat natürlich auch diesmal die Fülle der
Stoffe um einige neue Nummern bereichert:
Tweeds= und Noppenſtoffe, Rattinés,
Woll=
velours, Duvetine und Charmelaine
genüg=
ten den Modekünſtlern noch nicht, alſo
grif=
fen ſie außer zu dieſen auch noch zu koſtbaren
Kamelhaarſtoffen und langhaariger,
ſeiden=
glänzender Zibeline. Dem noch regierenden
Herbſt zuliebe ſtehen dabei alle braunen und
bräunlichen Töne im Vordergrund, ein neues
„Schieferblau — vielleicht nicht gerade ſehr
praktiſch, aber ſicher ſehr effektvoll — meldet
ſich jedoch bereits, wird aber keinesfalls das
ſeriöſe Schwarz in ſeinem Erfolg
beeinträch=
tigen können, der dieſer vornehmen (und
ſchlankmachenden!) Farbe ſicher beſchieden
ſein wird.
Bei allen Mänteln, die ſportlichen,
Reiſe=
oder betont praktiſchen Charakter als
Vor=
mittagsmantel zeigen, iſt man von jeder
„Herrenmäßigkeit” abgekommen und
bevor=
zugt glockigen Schnitt, natürlich wie immer
mit reichem Pelzbeſatz. Selbſt da, wo man
dieſem Pelzbeſatz eine leichte Andeutung des
Herrenmantels im Schnitt des pelzbelegten
Stwas für die Kleinſten.
Nichts Neues, aber etwas ganz
Reizen=
des ſind die beiden Spielanzüge, für das
Neſthäkchen. Ein leicht waſchbares Material,
hellgrundig mit knallroten Tupfen, iſt für
den erſten Anzug, der ein weites
Pumphös=
chen zeigt, verwendet. — Nr. 2, ebenfalls
aus Waſchſtoff beſtehend, iſt eigentlich, trotz
des angeſchnittenen Höschens, mehr ein
Schürzchen, das im Rücken mit
überkreuzen=
den Trägern ſchließt. Dieſes niedliche
Modell=
chen iſt mit blauen Blenden — es iſt für
einen Jungen gedacht — hübſch und
effekt=
voll garniert.
Für die ſchulpflichtigen
Madchen.
Es gibt Mütter, die ein ganz beſonderes Talent
haben, ihre kleine Schar hübſch und kleidſam
anzu=
ziehen; ſie gehen beſtimmt von dem Grundſatz aus,
daß ein Kind gar nicht viel Dekorum braucht, daß
ſolch ein niedliches, friſches Menſchenkind in einem
ganz einfachen, aber tadelloſen Kleidchen ſtets hübſch
ausſieht. Und ganz beſonders wird ſie dieſes Prinzip
für die ſchulpflichtigen Mädchen in Anwendung
brin=
gen. — Was für ein Schulkleid nötig iſt, iſt vor allem
ein guter Wollſtoff, eventuell auch Wolltrikot; Seide
oder irgendwelche leicht vergänglichen empfindlichen
Phantaſieſtoffe ſind vollkommen zu verwerfen. Auch
das heruntergerückte Sonntagskleidchen kann ſehr
deplaciert wirken. — Die Formen dieſer
Mädchen=
kleider ſind vielfach Miniaturausgaben der
Erwach=
ſenenkleider — ſofern es ſich nicht um einen immer
niedlichen, immer modernen Hänger, für die ganz
Kleinen handelt. Aber das Jumper= und das
Bluſen=
kleid ſowie der feſche, durchgehend geſchnittene Kittel,
den ein farbiger Ledergürtel zuſammenhält, wirken
für die Schulmädel beſonders hübſch und durchaus
kindlich — trotzdem es paſſieren kann, daß Mama ein
ganz ähnlich geſchnittenes und gearbeitetes Kleid
be=
ſitzt. — Als Garnierung der Mädchenkleider kommen
allerlei nette und wenig koſtſpielige Dinge in Frage;
außer dem ſchon erwähnten farblich abweichenden
Ledergürtel ſtehen leicht ausführbare Stickereien und
einfarbige und gemuſterte Seidenbänder an
bevor=
zugter Stelle. Beſticken kann man ein Kinderkleidchen
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Sonntag, den 28. Oktober 1928
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, den 28 Oktober 1928
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Sonntag, den 28. Oktober 1928
Seite 63
TGuebeg
berrechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau (Sa.).
Nachdruck verboten.
„Alſo, weißt du, ſo etwas habe ich überhaupt nicht für
mög=
gehalten, wenn ich das zu Hauſe erzähle, glaubt mir’s kein
Aiſch!“
„Pah,” der Jagdherr ſchnippte die weißflockige Aſche von
f/er Zigarette: „Das iſt noch gar nichts. Wir haben mal zu
55 fen eine Tagesſtrecke von über 1600 Rebhühnern gehabt, bei
nz Ferdinand bei einer einzigen Frühpürſch 31 brave, zum
nar in Uſcza wurden an einem Tage von 40 bis 50 Schützen
i ſier rieſigen, eingelappten Keſſeln ſo an die 4000 Haſen
ge=
ſen, und bei meinem Vetter Szagony hat der Erzherzog
iz Ferdinand bei einer einzigen Frühpirſch 31 brave, zum
kapitale Böcke auf die Decke gelegt.”
„Hm.” Hanns=Martin ſah auf ſeine Stiefelſpitzen.
„Intereſſant iſt ſo etwas ja, aber —
„Na?‟
„Ich meine nur, dies Maſſenſchlachten iſt eigentlich gar kein
dwerk mehr.”
„Erlaube mal —” doch Gräfin Sylvia ſtimmte begeiſtert an:
cht wahr?! Das iſt ganz meine Anſicht! Am netteſten ſind
9 kleinen Klepperjagden, zum Beiſpiel der Hennemabſchuß, den
immer am 24. Dezember vornehmen, und das Aller=
aller=
nſte bleibt doch die Pirſch auf den Geweihten, auf den roten
k, oder eine Riegeljagd mit der Findermeute auf Schwarz=
!‟
„Gibt es denn in Czillary=Hart=Pußta auch Hochwild?”
te Raſſow erſtaunt.
„Nein, oder doch nur als Wechſelwild, aber drüben, auf
erer zweiten Beſitzung, in Kerecz=Erdö, einem reinen
Wald=
von 40 000 Joch.”
Hanns=Martin ſchüttelte den Kopf: „Da wird einem ja
z wirblich.”
„Sollſt du alles noch kennen lernen in den drei Wochen deines
rſeins.” Graf Tarouka klopfte ſeinem Freund auf die Schul=
„Nun ſteig’ mal ein!“
In federndem Trabe zogen die beiden Jucker an, unhörbar
den die Räder über die dichte Schicht roſtroter Blätter, die
Boden bedeckten. — Im Oſten war breit und behäbig der
vembermond aufgegangen, ſandte ſeim bleiches, bläuliches
9t über die weite Ebene, und mit trägem Flügelſchlag ſtrich
umüberſehbarer Krähenzug den Schlafbäumen zu.
Hoch droben im Dämmer und Dunkel zog Waſſerwild, metal=
) rauſchten die Schwingen, ſilberweiße Schäferwölkchen
ſtan=
am Firmament, und im Bruchwald greinte eine Ohreule.
Dann blitzten irgendwo, im unbeſtimmter Ferne, Lichter auf,
dengebell klang hierüber, der vom Wind halbverwehte Schlag
er Turmuhr, — mit einer ſcharfen Wendung im denkbar
kür=
en Winkel bog der Wagen in eine breite Kaſtanienallee ein
0 hielt Sekunden ſpäter vor der Schloßrampe von
Czillary=
rt=Pußta.
Raſſow half dem jungen Mädchen beim Ausfteigen, Diener
* Windlichtern liefen auf und ab, ſtanden rechts und links der
eiten, läuferbelegten Freitreppe und nahmen den Gäſten Pelze
d Fahrmäntel ab.
Graf Tarouka öffnete eine Tür in
tock.
„So, Hanns=Martin, hier iſt dein Zimmer, ich habe dir ein
anderes geben laſſen; Janosz kommt gleich, in einer Stunde
eſſen wir, — ich hole dich vorher ab. Alſo, auf Wiederſehen,
mein Junge!”
2. Kapitel.
Als Raſſow in tadellos ſitzendem Smoking den Salon
be=
trat, waren die Gäſte ſchon vollzählig anweſend. Mit raſchen
Schritten ging er auf Sylvia zu:
„Ich bitte tauſendmal um Entſchuldigung, wenn ich mich
verſpätet habe, Gräfin —
„Aber, kein Gedanke, es iſt noch gar nicht angerichtet,” und
ſie winkte ihm lächelnd zu.
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In dieſem Augenblick öffneten die Diener geräuſchlos, die
hohen, nach dem Speiſeſaal führenden Doppeltüren.
Graf Koloman zog ſeine blütenweiße Pikeeweſte ſtraff:
„Würdeſt du, bitte, meine Schweſter führen, Hanns=Martin?”
Graf Erdödy hatte ſchon Frau von Szagony den Arm
ge=
boten.
„Darf ich bitten, Gräfin?”
Das junge Mädchen neigte das Köpfchem mit den faſt allzu
ſchweren, kupferig ſchimmernden Flechten, die zu einer Krone
aufgeſteckt waren, und hing ſich leicht bei Raſſow ein. In dem
meergrünen à deux mains gearbeiteten Schneiderkleid aus
Voi=
let=Seide ſah ſie entzückend aus. Wirkungsvoll hoben ſich die
Einſätze aus alten Valencienneſpitzen ab, und als Schmuck trug
ſie ein Kollier von Hirſchhaken, in goldgehämmertem Eichenlaub
gefaßt, ein ebenſolches Armband und eine Gürtelſchnalle von
gleicher Arbeit.
„Alles ſelbſt erbeutet,” ſagte ſie ſtolz, als ſie Hanns=Martin
bewundernde Blicke bemerkte, „und keiner der 32 Geweihten
jatte wewiger als zehn Enden!“
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Die Diener ſchoben die hochlehnigen, geſchnitzten Eichenſtühle
mit dem gräflichen Taroukaſchem Wappem: drei rote Roſen und
drei ſilberne Pfeile im goldenen Felde, zurück.
In ſchwerſilbernen, ſechsarmigen Kandelabern brannten, im
Luftzug leiſe kniſternd, roſafarbene Kerzen, der ſchneeige Damaſt
des Tiſchtuches wir mit kleinem Fichtenbrüchen, Treibhausroſen
und ſeltſam geformten Orchideen überſät, und neben dem in
rot=
gold gehaltenen Meißener Drachenmtſter=Porzellan lagen die
gleichfalls wappengeſchmückten, maſſiv ſilbernen Beſtecks,
wäh=
rend das Mittelſtück der Tafel, ein rieſiger, wit Gold und
Halb=
edelſteinen inkruſtierter Aufſatz, den Jagdzug der Diana
dar=
ſtellend, bildete.
An den Wänden aber hing Geweih neben Geweih, bis
hinauf zum Vierundzwanzigender, wuchtige, tiefſchwarze
Schlag=
ſchatten warſen die knorrigen, breitausgelegten Stangen,
da=
zwiſchen waren in geſchickter Verteilung urige, faſt ſagenhaft
ſtarke Rehkronen, klobige, pechſchwarze Gamskrücken,
elfenbein=
weiß ſchimmernde Keilerwaffen angebracht, Stein= und Fiſch=
adler, Bartgeier und Purpurreiher breiteten ihre Schwingen,
und in jeder der vier Ecken ſtand, aufrecht auf den
Hinterpran=
ken, ein rieſiger Hauptbär. Die Ueberfülle all der koſtbaren
Tro=
phäen gab dem hohen Raum mit der kaſettierten Decke, dem
ſpie=
gelnden Parkettboden und den tiefeingelaſſenen Fenſtern faſt
etwas Gedrücktes.
Die Diener boten in hohen, grünlichen Römern Wein an und
nannten flüſternd den Namen: „1868er Johannisberger
Schloß=
abzug, Cabinett!“
Schwer und blumig duftete das köſtliche Naß, prickelnd perlte
ſchäumender Sekt in den breiten, goldgeränderten Schalen. —
Uind jetzt flog irgendwo, ein ſüßer, ſehnſüchtiger Ton auf,
lockend und ſchwirrend in wiegendem Walzertakt:
„Hei jai=wai — du ſchwarzer Teufel,
Zeig’ mal, was du kannſt!
Spiel” und geige, du Zigeuner,
Daß dein Bogen tanzt!”
klang die feurige und doch ſeltſam getragene Weiſe aus der
„Czardasfürſtin”
Unwillkürlich drehte ſich Raſſow um: „Auch noch
Tafel=
muſik?!“
Sylvia lächelte:
„Eine Zigeunerkapelle aus Kerecz=Erdö, ſie ſpielt immer zu
den großen Jagden in Ezillary=Hart=Pußta.”
„Wiſſen Sie, Gräfin, das iſt wie in einem Märchen.”
Hanns=Martin nippte an ſeinem Glas. „Das ganze Schloß
kommt mir überhaupt vor, als gehöre es gar nicht in unſere
moderne, nur allzu moderne Zeit; ſo habe ich mir immer die
Gralsburg vorgeſtellt mit Erkern und Zinnen, Graben und
Burg=
fried; wirklich, ich würde mich keinen Augenblick wundern, wenn
hier ſtatt der Damen in Toiletten von Worth und Gerſon und
der befrackten Herren eine Geſellſchaft von Edelfrauen und
Rit=
tern verſammelt wäre.”
Da. junge Mädchen ſpielte nachdenklich mit einer blutroten,
halberblühten Etoile de France=Roſe:
„Der älteſte Flügel wurde auch ſchon im 14. Jahrhundert
erbaut, ſpäter iſt dann die Burg in den Türkenkriegen mehrfach
zerſtört und ausgebrannt worden, aber die Grundmauern und
der ſogenannte „rote Turm” blieben doch ſtehen. Ich muß Ihnen
das einmal morgen bei hellem Tageslicht zeigen, es ſind ſo
ziem=
lich alle Stilarten vertreten: Renaiſſance, Barock, Rokoko bis zu
der neuzeitlichen Bauart des Kavalierflügels, den mein
verſtor=
bener Vater anfügte.”
„Das intereſſiert mich rieſig, Gräfin!” Hanns=Martin hatte
mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit zugehört. „Es war nämlich
von jeher mein ſehnlichſter Wunſch, einmal in einem richtigen,
alten Raubritterneſt wohnen zu dürfen, denn das ſogenannte
Herrenhaus in Hoheneichen iſt ein ſchrecklich proſaiſcher Kaften,
nüchtern und ſtillos, die zu Stein gewordene altpreußiſche
Poeſie=
loſigkeit, nur für das Praktiſche beſtimmt, und ſelbſt die
blü=
hendſte Phantaſie würde nicht imſtande ſein, in dem Gemäuer
etwas anderes zu ſehen als Backſteine, Mörtel und Holz. —
Uebrigens, in welchem Teil des Schloſſes liegt denn mein
Zimmer?”
Gräfin Sylvia winkte dem Diener ab, der zum zweitenmal
den roſig ſchimmernden Lachs anbot.
„Im Barockbau, neben dem roten Turm.”
„Ach, alſo wohl dem älteſten Teil! Und — bitte, lachen Sie
mich nicht aus — wie ſteht es mit dem traditionellen
Schloß=
geſpenſt? Sie müſſen nämlich wiſſen, daß ich für mein Leben
gern einmal eine richtige Spuk= und Geiſtererſcheinung, wie ſie
ſonſt leider nur in Romanen vorzukommen pflegt, ſehen möchte!
(Fortſetzung folgt.)
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