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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Franffurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Pöchentiche iUnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelienangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 289
Mittwoch, den 12. Oftober 1928.
191. Jahrgang
27mm breiie Zeile im Kreiſe Darmſtadi 25 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 40 Reſchspfg. Reklamezelle (92 mm
breit)l=Reichsmark Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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jede Verpſichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teſtung von Schadenerſatz. Beil
Konkurs oder gerſchſicher Beſtreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Banfkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Nationalbank.
* Die deutſchnationale Parteikriſe.
Von unſerer Berliner Redaktion.
Am kommenden Sonntag tritt die Parteivertretung der
Deutſchnationalen Volkspartei in Berlin zuſammen, der die
Auf=
gabe obliegt, die ſtarken Gegenſätze, die ſich in den letzten
Mona=
ten innerhalb der Partei gezeigt haben und die ſich um die
Namen Weſtarp und Hugenberg gruppieren, in irgendeiner
Form auszubügeln. Es hat eine Zeit gegeben, wo das ſo
ſchwierig ſchien, daß man ernſthaft mit einem
Auseinander=
brechen der Partei rechnen mußte. Dieſe Gefahr ſcheint aber jetzt
überwunden zu ſein, nachdem es gelungen iſt, die ſachlichen
Ge=
genſätze zwiſchen Weſtarp und Hugenberg auszugleichen, wenn
auch nach der perſönlichen Seite hin offenbar noch nicht alles in
Ordnung iſt. Techniſch wird der Fall ſo aufgegriffen, daß die
Partei ſchon vor längerer Zeit einen Ausſchuß eingeſetzt hat, der
Reformvorſchläge für den organiſatoriſchen Ausbau machen ſollte.
Der heutige Apparat der Deutſchnationalen iſt außerordentlich
kompliziert und ſoll vereinfacht werden. Vor allem ſoll an Stelle
des bisherigen Vorſitzenden ein Direktorium von drei Männern
tre=
ten, für das Graf Weſtarp, Hugenberg und Abg. v. Winterfeld
genannt werden. Neben dieſer organiſatoriſchen Neuordnung iſt
auch eine politiſche Neuordnung ins Auge gefaßt. Die
Partei=
vertretung wird vermutlich mit einem neuen Aktionsprogramm
hervortreten, das wohl weitgehend im Sinne der Vorſchläge
Hugenbergs gefaßt iſt. Geheimrat Hugenberg hat daneben einen
Block von etwa 18 Landesverbänden innerhalb der Partei
zu=
ſammengebracht, und die Wünſche dieſer Gruppe werden ſich,
nachdem auch Graf Weſtarp ihnen zugeſtimmt hat, wohl ohne
Schwierigkeiten durchſetzen. Fraglich iſt allerdings, ob Graf
Weſtarp ſich bereitfinden wird, in das Führerdirektorium
einzu=
treten und dadurch die Macht, die er heute allein in der Partei
hat, mit zwei anderen zu teilen.
Die neue Siellung Or. Brauns.
* Berlin, 16. Okt. (Priv.=Tel.)
Im Volksverein für das katholiſche Deutſchland, dem
geiſti=
gen Generalſtab desjenigen Teiles der deutſchen Katholiken, der
ſeine politiſche Vertretung im Zentrum ſieht, fand ein
inter=
eſſanter Wechſel ſtatt. Der langjährige Generaldirektor Dr.
Hohn iſt zurückgetreten und an ſeine Stelle iſt der frühere
Reichs=
arbeitsminiſter Dr. Brauns gewählt worden, der, bevor er
Mi=
niſter wurde, lange Jahre in München=Gladbach in der Zentrale
des Volksvereins gearbeitet hat. Es ſteckt zweifellos eine
be=
ſtimmte Abſicht dahinter, daß Dr. Brauns gerade jetzt an die
Spitze des Volksvereins tritt, der damit ohne Zweifel den Zweck
verfolgt, ſich innerhalb der Leituna des Zentrums ſtärker zu
verankern und ſeinen Einfluß zu ſteigern. Herr Dr. Brauns
bürfte damit auch aus den Miniſterkombinationen der nächſten
Zeit wohl endgültig ausſcheiden. Er wird jetzt aber noch mehr gedanken verherrlicht und auf die mögliche Vereinigung
Oeſter=
als bisher eine der maßgebendſten Kräfte, innerhalb des
Zen=
trums ſein. Wenn wir recht unterrichtet ſind, iſt dieſe
Ernen=
nung nur der Anfang einer Umgruppierung der Perſonen auch theaters vor und verboten ihm unter Strafandrohung die
Wie=
im Zentrum, die bis in die höchſten Spitzen gehen ſoll und
ver=
mutlich beim nächſten Parteitag ſchon auch ſichtbar in die
Er=
ſcheinung treten wird. Form und Umfang werden allerdings
beſtimmt noch durch die Regierungsverhandlungen im Reich, die
jetzt eingeleitet ſind. Reichskanzler Müller hat Herrn
Steger=
wald, als den ſtellvertretenden Vorſitzenden der
Zentrumsfral=
tion, zu ſich gebeten und mit ihm über die Möglichkeit einer
engeren Heranziehung des Zentrums an die
Regierungskoali=
tion geſprochen, zunächſt natürlich informatoriſch, da auch im
günſtigſten Fall bei der engen Verkopplung, mit Preußen die
Entwicklung nur ſehr langſam ſein kann.
Aus dem Strafrechisausſchuß des Reichstags.
Berlin, 16. Oktober.
Der Strafrechtsausſhuß des Reichstages ſetzte am Dienstag ſeine
Verhandlungen fort und ſtimmte zunächſt über die Paragraphen 10 und
14 ab. Mit 13 gegen 12 Stimmen wunde grundſätzlich beſchloſſan, in zunehmen, was einen volſtändigen Umſturz der
Laiengeſetz=
der bäterlichen Familie gegenüber Angehörige im Sinne des Geſetzes
ſind. Die Anträge, auch in eheähnlicher Gemeinſchaft Lebende als
An=
gehörige zu betrachten, wurden abgelehut. Annahme fand der
deutſch=
nationale Antrag, dem Paragraphen 13, der die ſtrafrechtliche Ahndung
von lei Bewußtſeinsſtörungen begengenen Delikten regelt, folgenden
Satz anzufüigen: Bei Bewußtſeinsſtörungen, die auf einem
ſelbſtverſchul=
deten Rauſchzuſtand beruhen, kann die Strafe gemildert werden.
Um die Reform des Schlichtungsweſens.
Berlin, 16. Oktober.
Im Reichsarbeitsminiſterium fand am Dienstag eine
Be=
ſprechung über die Reform des Schlichtungsweſens ſtatt, in der
neben der Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände
ſämt=
liche Spitzenverbände der Induſtrie und des Handels ſowie die
drei großen Spitzengewerkſchaften vertreten waren. Wie der
Ge=
werkſchaftliche Preſſedienſt mitteilt, brachte die Arbeitgeberſeite
durch ihren Sprecher zum Ausdruck, daß es erwünſcht ſei, der
freien Verſtändigung den Vorzug zu geben und das tarifliche
Schlichtungsweſen zu fördern und, ſoweit es geht, von der Ver= zu unterſtützen.
bindlichkeitserklärung loszukommen. Sie ſahen aber davon ab,
den Wegfall der Verbindlichkeitserklärung zu verlangen. Die
Sprecher der drei Spitzengewerkſchaften bezeichneten es ebenfalls
als wünſchenswert, möglichſt in freien Verhandlungen und durch
tarifliche Schiedsgerichte zu einer Verſtändigung über die
Ar=
beitsbedingungen zu kommen, betonten aber gleichzeitig, daß aus
ſtaatlichen, wirtſchaftlichen und ſozialen Gründen an der
Mög=
lichkeit der Verbindlichkeitserklärung, feſtgehalten werden müſſe.
Vorſchläge zur Abänderung der Schlichtungsordnung ſind in der
Konferenz weder von Arbeitgeberſeite, noch von Arbeitnehmer= f
ſeite gemacht worden.
Die deutſch=polniſchen
Handelsvertragsberhandlungen.
Unberechtigte Anwürfe der polniſchen Preſſe.
Warſchau, 16. Oktober.
Die heutige polniſche Preſſe beſchäftigt ſich zum Teil in
aus=
führlichen Artikeln mit der Rückkehr des deutſchen
Bevollmäch=
tigten nach Warſchau und dem Ergebnis der Berliner
Kabinetts=
beratungen über die neuen polniſchen Vorſchläge. Hierbei erhebt
ein Teil der polniſchen Zeitungen den Vorwurf, daß die Ver= als eine konſtruktive Tat, die einen bisher einzigartigen Verſuch
Vorſchläge — wie die polniſche Preſſe übrigens ſelbſt zugibt —
noch nicht bekannt iſt.
Demgegenüber dürfte es zur Klärung der Lage notwendig
ſein, neuerlich feſtzuſtellen, daß deutſcherſeits nach wie vor der
Deutſchland iſt dabei bereit, den polniſchen Intereſſen in weitem
Maße entgegenzukommen. Die Tatſache, daß der deutſche
Be=
chungen nach Berlin begibt, läßt erkennen, daß die an die
Rück=
niſcher Zeitungen fehlgehen.
* Trauer im Hauſe Hindenburg.
Der Schwiegerſohn des Reichspräſidenten, Landrat a. D.
Dr. v. ,Brockhuſen=Juſtin, iſt in Bad=Reichenhall an einem
Herz=
ſchlag verſchieden. Infolgedeſſen hat der Reichspräſident ſeine
geboren und verheiratete ſich 1902 mit Irmingard v.
Bennecken=
dorf=Hindenburg, der älteſten Tochter, des Reichspräſidenten.
ſerveoffizier an der Weſtfront, ſpäter kam er zu dem
Oberkom=
mando Oſt. Er hat ſich ſchriftſtelleriſch betätigt. Erſt vor kurzem
iſt ein Buch von ihm herausgekommen: „Der Weltkrieg und ein
ſchlichtes Menſchenleben”.
Die Beſatzung verbietet ein Operettenlied.
Trier, 16. Oktober.
In der dieſer Tage zum erſten Male in Trier aufgeführten
unter dem Jubel des Publikums ein Lied, das den
Anſchluß=
reichs mit dem Deutſchen Reich anſpielt. Darauſhin luden die
franzöſiſchen Beſatzungsbehörden den Intendanten des
Stadt=
derholung dieſer Strophe. Die Theaterleitung ſah ſich daher zur kennenswerten Reden über die Notwendigkeit einer „Befriedung”
Streichung dieſes Liedes gezwungen.
Gegen den Umſiurz der Laiengeſetzgebung.
Die Affäre Horan. — Zum Untergang des
U=Botes.
EP. Paris, 16. Oktober.
Im heutigen Miniſterrat wurde in erſter Linie über die
Ar=
nen wieder erlaubt werden ſoll, ihre Tätigkeit in Frankreich
auf=
das Geſetz eine Beſtimmung aufzunehmen, daß nichteheliche Kinder auch gebung bedeuten würde. Es wurde die Aufrechterhaltung der läßt er es aus beſtimmten Gründen weiſe, von den möglichen
falls Abänderungsvorſchläge zu prüfen. Das Finanzminiſterium
beröffentlicht eine längere Note, in der verſucht wird, den
Re=
gierungsſtandpunkt in dieſer Frage zu verteidigen.
ten dem Juſtizminiſterium zu übermitteln, das entſcheiden ſoll, und die es nicht tragen kann, darüber führte Beneſch nichts an.
ob eine gerichtliche Verfolgung ſtattfinden ſoll oder nicht. —
einer gewiſſen Zeit in der Verſenkung verſchwinden.
In Rotterdam, wo der verantwortliche griechiſche Dampfer
ge=
genwärtig ankert, wird die Unterſuchung von einem
holländi=
ſchen Flottenſachverſtändigen geführt werden. Es wurde
außer=
dem beſchloſſen, die Hinterbliebenen der Opfer der Kataſtrophe den gegebenen Verhältniſſen zu erreichen geweſen wäre.
feuern von 21 Kanonenſchüſſen erwieſen. Der Schiffsgeiſtliche alle Weltprobleme vom Völkerbund gelöſt werden könnten.
Kra=
erteilte die Abſolution, und zuletzt wurden Blumen ins Waſſer /
geworfen.
Briand, wie der „Temps” berichtet, auf an ihn gerichtete An= zwenn wir vor uns ſtändig das große A Sowjetrußlands haben,
fragen erlärt, die Veröffentlichung des engliſchfranzöſiſchen das nicht abgerüſtet hat, ſondern in eine allgemeine Kataſtrophe
h
Flottenabkommens werde unverzüglich erfolgen.
Beneſch: „Abrüſtung jut no1!”
Rheinlandräumung, Reviſion des Dawes=Abkommens und
Abrüſtung die wichtigſten Etappen auf dem Wege zum
Völker=
frieden. — Ein pptimiſtiſches Expoſé und ſeine Widerſprüche.
Von unſerem =Mitarbeiter.
Prag, Mitte Oktober.
Als die wichtigſte aktuelle Frage der europäiſchen Politik hat
Dr. Eduard Beneſch, der Außenminiſter der Tſchechoflowakei, in
einem dieſer Tage im Außenausſchuß des Prager Parlamentes
gehaltenen Expoſe neben dem Problem der Reviſion des Dawes=
Planes und der Rheinlandräumung die Abrüſtung
bezeich=
net, von der er behauptet, daß ihre Löſung nicht mehr ſo fern
ſei, als allgemein angenommen werde. Er kennzeichnete nach
einer von ſtarkem Optimismus getragenen Erörterung der
gegen=
wärtigen politiſchen Situation Europas das Abrüſtungsproblem
handlungen deutſcherſeits abſichtlich verſchleppt würden mit der in der Menſchheitsgeſchichte darſtelle, und er iſt der Meinung,
offenſichtlichen Taktik, zu einem ſpäteren Zeitpunkt günſtigere, daß ſofort nach der Löſung der Reparationsfrage und der Frage
Bedingungen auszuhandeln. Dieſe Vorwürfe werden erhoben, der Rheinlandräumung zur Einberufung der
Abrüſtungskonfe=
obgleich der Inhalt der deutſchen Antwort auf die polniſchen renz geſchritten werden müßte. Europas politiſche Vorbereitung
zur Abrüſtung wäre, dieſer Meinung iſt Beneſch, mit dieſen zwei
Etappen abgeſchloſſen, und auch die techniſche Vorbereitung ſei
ſozuſagen bereits fertig, ſo daß ſich nach ſeiner Anſicht die
Kon=
ferenz zur Beſchränkung der Rüſtung ſchon heute zuſammenſetzen
und die erſte internationale Konvention auf der genauen Grund=
Abſchluß eines Handelsvertrages auf breiter Baſis erſtrebt wird, lage des heutigen Sicherheitszuſtandes abſchließen könnte.
Nach=
dem ſich die einzelnen Staaten darüber geeinigt hätten, auf
wel=
vollmächtigte, Miniſter Hermes, ſich heute zu weiteren Beſpre= chen Stand ihre Rüſtungen im Verhältnis zum bisherigen
Sta=
dium ihrer Sicherheit zu reduzieren ſeien und nachdem durch eine
kehr von Dr. Hermes geknüpften heutigen Kombinationen vol= andere internationale Konvention die Erzeugung und der Handel
mit Kriegsmaterial geregelt worden ſei, käme es dann zur
zwei=
ten Abrüſtungsetappe, die ſchon im Zeichen ausgedehnter weiterer
Sicherheitsgarantien ſtünde.
Da auch die Frage der Rheinlandräumung und der Reviſion
des Dawes=Abkommens von Dr. Beneſch eine (wenn auch
kür=
zere, ſo doch) ſehr optimiſtiſche Beurteilung erfahren hat, könnte
aus den Ausführungen des tſchechoflowakiſchen Außenminiſters
für Mittwoch vorgeſehene Reiſe nach Hannover aufgeſchoben, gefolgert werden, daß die europäiſche Politik endlich in jenes
Dr. v. Brockhuſen=Fuſtin wurde am 20. März 1861 in Hannover Stadium getreten iſt, von dem behauptet wird, daß es der
Be=
ginn eines neuen Völkerfrühlings ſei und daß es gar nicht mehr
weit bis zu dem Zeitpunkte wäre, da die ſogenannte friedliche
Während des Krieges war Dr. v. Brockhuſen=Juſtin als Re= Atmoſphäre Europa dauernd zu beglücken beginne. So ſchön
dies alles wäre — die nüchterne Betrachtung der politiſchen
Situation Europas ergibt einen recht weſentlichen Gegenſatz
zwiſchen dem roſigen Optimismus Dr. Beneſchs und der rauhen
Wirklichkeit. Wenn von dem unrühmlichen Ende der letzten
Gen=
fer Konferenz abgeſehen wird, ſo haben ſich in junger und
jüng=
ſter Zeit ſoviele Beweiſe dafür ergeben, daß die Staaten, die
heute für die Geſtaltung der Weltpolitik von ausſchlaggebender
Bedeutung ſind, keineswegs auf das Recht verzichten wollen,
ſogenannte internationale Konflikte mit Hilfe von Tanks,
Ka=
nonen, Unterſeebooten, Flugzeugen und Giftgaſen zu löſen, ſo
Operette „Die goldene Meiſterin” ſang der Tenor im letzten Akt daß die Ausſichten auf eine ehrliche und von keinerlei
Vorbe=
halten gehemmte Abrüſtung ganz außerordentlich
zuſammen=
geſchrumpft erſcheinen. Denn auch die mit Unſummen an Koſten
verbundenen Konferenzen zur Herbeiführung von
Rüſtungs=
beſchränkungen ſind zudem — wenn man von den gewiß
aner=
der Völker abſieht — der Löſung der wichtigſten europäiſchen
Probleme ſo wenig nahe gekommen, daß der Peſſimismus
be=
greiflich iſt, mit dem die Welt die einander jagenden Tagungen
und Kongreſſe betrachtet;, wenn der tſchechiſche Außenminiſter
Der franzoſiſche Miniſterrat. nichtsdeſtoweniger das goldene Zeitalter in nahe Ausſicht ſtellen
zu können vermeint, ſo hat er vielleicht Grund zur Annahme, daß
der tote Punkt, auf dem alle dieſe Konferenzen und
diploma=
tiſchen Tiſchgeſellſchaften letzten Endes angelangt ſind, in
abſeh=
barer Zeit wird überwunden werden können. Wann dies
ge=
ſchieht und welches die Mittel ſind, die von ſchönen Worten zu
realen Tatſachen führen, bleibt vorderhand unklar, denn auch
Dr. Beneſch hat ſich trotz der Hoffnungsſeligkeit, in der er ſich
wiegt, darüber nicht ſo deutlich ausgeſprochen, als
wünſchens=
tikel 70 und 71 des Finanzgeſetzes geſprochen, die bekanntlich wert wäre. Für ihn ſind Rheinlandräumung und Regelung der
viel Staub aufwirbelten, weil mit ihrer Hilfe den Kongregatio= Reparation heute ſchon Fragen, die ſo gut wie erledigt erſcheinen
— und wenn er auch zugibt, daß dieſe Reparationsregelung dem
Deutſchen Reiche faſt untragbare Laſten bringen werde, ſo
unter=
beiden Artikel beſchloſſen, ohne daß aber, wie es ſcheint, darüber Auswirkungen dieſer „Regelung” zu ſprechen. „Die Feſtſetzung
die Vertrauensfrage geſtellt werden ſoll. Poincaré, Briand und der endgültigen Reparationsſumme”, ſo führte er lediglich aus,
Sarraut wurden beauftragt, der Kammer ergänzende Aufkläruu= „wird Deutſchland zu ungeheuren wirtſchaftlichen Anſtrengungen
gen zu geben, und die Regierung erklärt ſich bereit, gegebenen= nötigen, die ſicher das Problem der wirtſchaftlichen
Zuſammen=
arbeit Europas ebenſo beſtimmt hervorrufen wird wie das
dro=
hende wirtſchaftliche Uebergewicht Amerikas. Daß es fraglich
iſt, ob die deutſche Regierung ſich und dem deutſchen Volke Laſten
Was die Affäre Horan abelangt, wurde beſchloſſen, die Ak= auferlegen wird, die das Reich um Jahre zurückwerfen würden
In ſeinen Ausführungen (er unterließ nicht, auf die ehrliche
Mit großer Wahrſcheinlichkeit wird die ganze Angelegenheit nach Abrüſtungsbereitſchaft der Tſchechoſlowakei beſonders
hinzu=
weiſen) befaßte ſich der tſchechiſche Außenminiſter ſchließlich auch
mit den Beziehungen zu allen Nachbarn und den übrigen Stag=
Marineminiſter Leyques berichtete über den Untergang des ten. Dieſe Beziehungen ſeien ſtabiliſiert, und bis auf eine Seite,
U=Bootes „Ondine‟. Die Unterſuchung ſoll fortgeſetzt werden, nämlich die Oſtſeite, ſeien alle Probleme, der Sicherheit des
tſchechoſlowakiſchen Staates gelöſt. Nichtsdeſtoweniger beurteile
er die Situation optimiſtiſch, und er freue ſich, feſtſtellen zu
können, daß das Marimum deſſen erzielt worden ſei, was unter
In der an das Expoſé anſchließenden Debatte mußte Beneſch
Nach einer Note des Marineminiſteriums wurden, den es ſich allerdings gefallen laſſen, daß der Nationaldemokrat
Opfern der „Ondine” am Montaa vormittag durch den Kreuzer Kramarſch ihm vorwarf, er überſchätze die Bedeutung des Völker=
„Edgar Quinet” an der Unfallſtelle die letzten Ehren durch Ab= bundes allzu ſehr; es ſei die größte Naitität, zu glauben, daß
marſch, der übrigens in Deutſchland ſtändig eine Gefahr für den
Frieden Europas ſieht, glaubt nicht an den Abrüſtungsgedanken.
Nach Bendigung des Miniſterrates hat Außenminiſter „Was helfen uns die ſchönſten Genfer Formulierungen,” ſagte er,
hineintreibt, und auf der anderen Seite das große A Deutſchlands,
nämlich die Frage, wiebiel Deutſchland geheim rüſtet und wieviel
es in Rußland rüſtet.‟ Er hält es für ſicher, daß Rußland ein
Waffenreſervoir, für Deutſchland iſt, für jene
Rüſtungsgegen=
ſtände, die Deutſchland infolge des Verſailler Friedensvertrages
nicht erzeugen darf. Im übrigen ergab ſich im Verlaufe der
Aus=
einanderſetzungen im Außenausſchuß des Prager Parlamentes
manches intereſſante Detail zur Frage der künftigen
Friedens=
ſicherung; als das pikanteſte möge hier die Feſtſtellung
feſtge=
halten werden, daß die Pilſener Skodawerke mit Rumänien einen
vierzigjährigen Lieferungsvertrag auf Kriegsmaterial abgeſchloſſen
haben. Nimmt man dazu, daß Beneſchs Abrüſtungsrede noch am
gleichen Tage ein ſehr ſonderbares Echo in einem Referat des
tſchechiſchen Kriegsminiſters im Budgetausſchuß inſofern
gefun=
den hat, als dieſer einen Ueberblick über die fortſchreitende
tech=
niſche Vervollkommnung der Armee gab, wobei er insbeſondere
die Automobiliſierung der Artillerie und die Fortſchritte im
Flug=
weſen hervorhob und ſchließlich für die Erhöhung des
Militär=
budgets eintrat, ſo iſt es nicht ſchwierig, ſich einen Reim auf die
friedliche Melodie zu machen, die Beneſch anzuſtimmen für
not=
wendig gefunden hat. Das Syſtem, ob es von den großen
Mäch=
ten oder von den kleinen Staaten geübt wird, iſt ſich gleich
ge=
blieben, bleibt vorderhand das gleiche; es baſiert darauf, daß
jedes einzelne Land verſichert: „Abrüſtung? Gern. Aber die
Anderen ſollen damit anfangen!” Und die „Anderen”? Sie
warten auf — „Andere‟! Trotz Völkerbund, Genf, Locarno und
Kellogg, und ſo wird es ſchwer, dem Optimismus Beneſchs zu
folgen und ihn unter den gegebenen Verhältniſſen als
gerecht=
fertigt anzuſehen. Daß neben dem Reparations=, Rheinland=
und Abrüſtungsproblem auch noch eine Anſchlußfrage
exi=
ſtiert, hat der Außenminiſter der Tſchechoſlowakei nicht angeführt.
Gerade dieſe Angelegenheit aber gewänne im Zuſammenhang mit
den anderen Problemen eine beſondere Bedeutung, weil Beneſch
vorgeworfen wird, er habe vor nicht allzu langer Zeit den
Aus=
ſpruch getan: „Der Anſchluß bedeutet Krieg!” Wie wenig, ach,
paßt dieſes böſe Wort zu der guten Nede vom friedlichen
Nach=
barn und vom Abſcheu gegen Kanonen und Giftgaſe! Daran zu
erinnern, iſt möglicherweiſe taktlos — aber vielleicht nicht ganz
überflüſſig in dieſer Epoche tönender rethoriſcher Uebungen!
Macdonald antworiet der Preſſe.
Berlin, 16. Oktober.
Der frühere britiſche Premierminiſter J. Ramſay Macdonald
gab heute einem geladenen kleineren Kreiſe von Preſſevertretern
durch Beantwortung einer Reihe von Fragen Gelegenheit, die
bei ſeinem geſtrigen Vortrag empfangenen Eindrücke zu vertiefen.
Auf die Anfrage einer Veränderung der britiſchen
Haltung gegenüber Deutſchland und den deutſchen Problemen
meinte der Führer der Labour=Party, das ſei ſicherlich nicht im
Sinne der Bevölkerung; er ſei aber über manche Vorgänge nicht
genügend orientiert, da er ſich ſeit 17. Juli auf Reiſen befinde.
Ueber die Reparationsfrage ergänzte er ſeine
geſt=
rigen Ausführungen dahin, daß es natürlich wünſchenswert ſei,
bei einer künftigen Konferenz die geſamten internationalen
Schuldenfragen zugleich mit der ſogenannten Reparationsfrage,
alſo der Schuld Deutſchlands zu behandeln, und daß dazu eine
Beteiligung Amerikas notwendig ſei. Die eigentliche
Repara=
tionsfrage ſei aber im Notfalle auch von Europa allein zu löſen,
zumal es ſich hier um eine politiſche Löſung handele, wie er ſie
bereits in London 1924 im Auge gehabt habe.
Eine weitere Frage, die ſich auf die britiſche
Schutz=
zollpolitik bezog, beantwortete Maedonald dahingehend,
daß ſeine Partei einen Unterſchied zwiſchen Protektionismus
und Einfuhrverhinderung mache. Die letztere halte er da für
angebracht, wo eine Konkurrenz mit Erzeugniſſen gemacht werde,
deren Ueberlegenheit im Preiſe die Folge von Lohndruck und
Arbeitsverlängerung ſei. Ueber die britifch=ruſſiſchen
Be=
ziehungen ließ ſich Macdonald in einem Sinne aus, der den
Wunſch nach Aufrechterhaltung diplomatiſcher Beziehungen mit
allen de kacto beſtehenden Regierungen zugrundelegt. „Wir
er=
kennen ein Land an und laſſen ſeine diplomatiſchen Vertreter
zu, weil es exiſtiert — nicht, weil wir eine Verantwortung für
die Ereigniſſe in dieſem Lande übernehmen wollen”. Eine
ſchlechte Gemütsverfaſſung des Gegners ſei ſtets die Folge einer
Abſperrung von den regulären Beziehungen mit der Umwelt.
Nach einigen weiteren Darlegungen über die
Un=
terſchiede, der auswärtigen Politik der
kon=
ſervativen, der liberalen und der Labour=
Party, gab Macdonald ſchließlich zur Anſchlußfrage
der Meinung Ausdruck, ſie könne nur von dem direkten
Inter=
eſſenten auf das Gebiet der praktiſchen Politik gebracht werden;
ſeine Partei habe alſo zunächſt keine Gelegenheit, Stellung zu
dieſem Problem zu nehmen.
Nach den Wahlausſichten der Labour=Party
befragt, ſtellte Macdonald feſt, daß ſie, entgegen andersſeitigen
Behauptungen, allein und ohne Bedingungen in den
Wahl=
kampf gehe und vom engliſchen Volk für ſich allein die Mehrheit
verlange.
Vom Tage.
Der zur Beilegung der Lohnſtreitigkeiten im niederſchleſiſchen
Steinkohlenrevier am 13. Oktober gefällte Schiedsſpruch iſt vom
Reichsarbeitsminiſter für verbindlich erklärt worden.
Der Reichsarbeitsminiſter ernannte am Dienstag zum
ſtaat=
lichen Schlichter im Lohnſtreit der rheiniſch=weſtfäliſchen
Eiſen=
induſtrie Oberlandesgerichtsrat Dr. Joetten=Köln.
hat in Lakehurſt erklärt, er hoffe, in 10 Tagen wieder nach
Deutſch=
land zurückzukehren. Die Reparaturen an dem Luftſchiff
wür=
den vorausſichtlich in acht Tagen beendet ſein. Das Luftſchiff wurde erſt Probleme des Friedens. Auf der Regierungstribüne und in
dies vorher unmöglich machte.
Nach eingehender Vernehmung durch den franzöſiſchen
Militärſtaats=
anwalt Tropet wurden die beiden jungen Leute, die im Verdacht ſtehen,
die Trikolore am Offizierskaſino m Zweibrücken entwendet zu haben,
auf Anforderung der franzöſiſchen Behörden ins
Militärgefäng=
nis nach Landau gebracht. Es handelt ſich um den 19jährigen
Schloſſer Luitpold Fleck und den 17 Jahre, alten Ledarzuſchneider
Karl Reinhard, beide aus Zweibrücken; ſie beſtreiten immer noch
aufs entſchiedenſte die Täterſchaft.
Die Sitzung des Zentralvorſtandes der Deutſchen
Volkspartei findet vorausſichtlich Mitte November ſtatt.
Gegen=
über Preſſenachrichten, die die Einberufung für den 17. November
mel=
den, wird von der Reichsgeſchäſtsſtelle der Deutſchen Volkspartei darauf
hungewieſen, duß eine Entſcheidung über den Termin noch nicht
vor=
liegt. Der 17. November wird wahrſcheinlich nicht in Frage kommen,
de am 18. November in Preußen die Kinhenwahlen ſtattfinden.
Das engliſche Marineminiſterium teilt mit, daß einem
Beamten auf der Strecke Marlow—Chatham ein Koffer mit wichtigen
Geheimdokumenten des Miniſteriums entwender worden ſei.
Meh=
rere Detektive ſeien mit Ermittelungen betraut.
Der Generalſtreik in Lodz hat an Ausdehnung
zuge=
nommen. An verſchiedenen Stellen kam es zu Ausſchreitungen von
Streikenden.
Der franzöſiſche Botſchafter in Moskau, Herbette, beſuchte am
Montag Litwinow und überreichte ihm zwei von Staatsſekretär
Kellogg unterzeichnete Exeinplare des Kelloggpaktes. Er gab
da=
bei die Erklärung ab, dre Ueberreichung der Kopien bedeute die
Be=
ſtätigung der Annahme des Beitritts der Sowjetunion. Somit iſt die in
Artikel 3 des Paktes vorgeſehene Verpflichtung der amerikaniſchen
Re=
gierung erfüllt.
Präſident Benjamin Strong *
EP. New York, 16. Oktober.
Der Gouverneur der Federal Reſerve Bank of New York,
Benjamin Strong, iſt heute an den Folgen der vor einigen
Tagen durchgemachten Operation geſtorben.
Mit Strong verliert Amerika, einen ſeiner bedeutendſten
führenden Finanzleute. Er iſt vornehmlich der große Organiſator
des amerikaniſchen Geld= und Kapitalmarktes geweſen. Es iſt ihm
beſonders der Ausbau und die Organiſation der Federal
Re=
ſervebanken zu verdanken, zumal er an der Spitze des wichtigſten
Inſtituts dieſer Banken, der Federal Reſervebank of New York
ſtand. Nach Beendigung des Krieges und der teilweiſen
Rege=
lung der Reparationsfrage durch den Dawesplan, trat er
erfolg=
reich für die internationale Zuſammenarbeit der großen
Noten=
inſtitute ein. Bekannt ſind die großen Konferenzen der
Noten=
bankpräſidenten in New York, Berlin und London während der
letzten vier Jahre. Sein Tod hat ihn mitten aus ſeinem vollſten
Wirken herausgeriſſen.
Um die innere Abrüſiung in Oeſterreich.
EP. Wien, 16. Oktober.
Wie bekannt, hat vor den Ereigniſſen des 7. Oktober die
Sozialdemokratiſche Partei in einem Dringlichkeitsantrag an das
Parlament eine allgemeine innere Abrüſtung verlangt und den
Bundeskanzler zur Einleitung diesbezüglicher Verhandlungen
aufgefordert. Dieſe Verhandlungen ſind, wie bereits gemeldet,
ins Stocken geraten. Nunmehr hat Bundeskanzler Seipel an den
Präſidenten des Nationalrates ein Schreiben gerichtet, worin er
ſagt, daß der Augenblick für die Anbahnung eines inneren
Frie=
dens noch nie ſo günſtig geweſen ſei, wie gegenwärtig. Um dieſen
Frieden zu erlangen, ſei es vor allem notwendig, daß die von
hervorragenden Parlamentariern wiederholt ſelbſt geäußerte
An=
ſicht von einer Stagnation des Parlaments, die das Vertrauen
des Volkes in das Parlament zu erſchüttern geeignet war,
wie=
der richtiggeſtellt werde. Der Bundeskanzler regt daher an, daß
das Präſidium des Nationalrates mit den Obmännern der
par=
lamentariſchen Parteien und mit beſonders erfahrenen
Abgeord=
neten zuſammentrete, um den Verſuch zu machen, die Tätigkeit
des Natignalrates ſo zu regeln, daß die in weiten Kreiſen der
Bevölkerung eingetretene Verſtimmung gegen das Parlament
keine weitere Nahrung findet. Es ſollen, die Parteiführer zu
einer Ausſprache mit dieſem Zweck zuſammenberufen werden,
um die Aufnahme von Verhandlungen für eine innere
Abrü=
ſtung zu fördern.
*Goethes und Karl Auguſts
Freund=
ſchaft mit einer „vornehmen‟ Dame.
Auf Grund neueſter und bedeutſamſter Funde.
Von Paul Lindenberg.
Man weiß, wie häufig Goethe und ſein fürſtlicher Freund in
Teplitz und Karlsbad geweilt, wie viele Bekanntſchaften ſie dort
geſchloſſen, in jenen beiden Bädern, in denen ſich damals die
Großen aus Oeſterreich und Deutſchland trafen, um die ſich dann
mehr oder minder dichte Kreiſe von Berühmtheiten aller Art
ſchloſſen. Für Goethe zumal war der Aufenthalt eine nicht nur
körperliche, ſondern auch geiſtige Erholung. Er knüpfte wichtige
Verbindungen an und erhielt manch’ fruchtbare Anregungen.
So gut wie unbekannt war bisher ſeine und ſeines Fürſten
nahe Freundſchaft mit einer „vornehmen Dame”, auf die plötzlich
helles Licht fällt durch eine Reihe eigenartigſter und feſſelndſter
Briefe, die aus bisher ſtreng gehütetem Familienbeſitz nun in
die Oeffentlichkeit gelangen. In die breiteſte Oeffentlichkeit ſogar,
denn der koſtbare handſchriftliche Schatz, der auch Gedichte und
Handzeichnungen Goethes umfaßt, gelangt am 10. Oktober in
dem bekannten Berliner Kunſthauſe Karl Ernſt Henriei zur
öffentlichen Verſteigerung. Aber es iſt glücklicherweiſe Sorge
ge=
tragen worden, daß die Briefe des Dichters wie des Herzogs nicht
einzeln, ſondern jede Abteilung geſchloſſen, verkauft werden, und
es iſt ſehr zu hoffen, daß ſich unſere Archive und Sammlungen
dieſe unverhofften und bedeutſamſten Funde nicht entgehen laſſen.
Es gewährt einen ganz eigenartigen Reiz, dieſe Handſchriften
zu durchblättern, dieſe mit Sepia lavierten und mit Weiß
ge=
höhten Zeichnungen zu betrachten und ſich in zwei nach dem
Leben gezeichnete Bildniſſe zu vertiefen, in das ganz wundervolle
und charakteriſtiſche Porträt des Dichters, das Graf Schönberg im
September 1810 in Teplitz ausgeführt, und in das einer
anmuti=
gen jungen Dame „von Rang und Stand”, wie man zu jener
Zeit ſagte. Sie iſt die Freundin des Dichters und des Herzogs,
deren Name auch jetzt noch in der Ankündigung verſchwiegen
wird. Wahrſcheinlich auf beſonderen Wunſch der bisherigen
Be=
ſitzer des Briefwechſels. Aber aus ganz wenigen Andeutungen
Goethes und Anmerkungen zu einzelnen ihr gewidmeten Verſen
können wir entnehmen, daß es ſich um die Gräfin O’Donel
handelt, die kluge und ſchöne Tochter des bekannten Fürſten Karl
Joſeph von Ligne, die die Kaiſerin Maria Ludovica, die dritte
Gemahlin Kaiſer Franz” I., als Hof= und Palaſtdame begleitete.
Sie muß auf Goethe wie auf den Herzog eine ganz beſondere
Anziehung ausgeübt haben, das geht aus dem warmen und
freundſchaftlichen Ton hervor, der Goethes Briefe durchweht,
während man aus den Schreiben des Herzogs leicht eine gewiſſe
Eiferſucht entnehmen kann, daß die vielumworbene Gräfin den
Dichterfürſten vor dem Geburtsfürſten bevorzugte.
Achtzehn meiſt ſehr lange Briefe Goethes ſind vorhanden, der
erſte in Teplitz „am freundlichen ſiebenten Auguſt 1812”
geſchrie=
ben, mit der Ueberſchrift „Liebe, neue Freundinn”, welche
An=
rede übrigens auch einſt der erſte Brief an Friederike Brion
ge=
tragen. Goethe entſchuldigt ſich ſehr, daß er an jenem Tage, dem
Geburtstage der Gräfin, abgeſondert bleiben mußte und kommt
dann auf ſein Luſtſpiel „Die Wette” zu ſprechen, das er auf
Ver=
anlaſſung und nach einer Erzählung der Kaiſerin verfaßt hatte.
Am Schluſſe desſelben Monats überſendet Goethe der „
ver=
ehrteſten Freundinn” mehrere von ihm gefertigte Zeichnungen,
erkundigt, ſich nach dem Befinden der von ihm hochgeſchätzten
Kaiſerin und ſchließt: „Solches ſchrieb ich in dem wahrhaft
ein=
ſiedleriſchen Carlsbad d. 28ten Auguſt als an meinem
Geburts=
tage, mich des 7ten (des Geburtstages der Gräfin) in aller Stille
mit frommen Wünſchen erinnernd.”
Nach Jena heimgekehrt, gedenkt der Dichter in beſchaulicher
Breite der ſchönen Tage und beſonders des Zuſammenſeins mit
der Gräfin und der Kaiſerin. Er muß wohl in ſeinen
Schilde=
rungen beſonders lebhaft geweſen ſein, denn er bemerkt: „Die
bravſten und ſonſt für’s Vortreffliche empfänglichſten Menſchen
enthielten ſich nicht mir zu verſichern, ich rede enthuſiaſtiſch, wenn
ich nichts als die reine Proſa zu ſprechen glaubte. Es kann zwar
ſeyn, daß wie jener Proſa machte, ohne es zu wiſſen, ich
un=
bewußt poetiſch rede.‟ Er entſchuldigt ſich dann, daß er ſich
dies=
mal eines Schreibers bediene, ſeine Gedanken laufen jedoch
ſchneller als die Feder folgen kann, auch hat er bei dem
geſproche=
nen Worte das Gefühl des Geſpräches und ſieht die Perſon des
Adreſſaten vor ſich. Eigenhändig ſetzte er hinzu: „Möchten Sie in
vorſtehenden fremden Zügen die eigenſten Geſinnungen eines
wahrhaft ergebenen Freundes erkennen.” — Einige Wochen
ſpä=
ter ſendet er der Gräſin aus Weimar die erſten Teile von „
Dich=
tung und Wahrheit”: „Ein aufmunternder Beyfall iſt mir ſehr
viel wert, weil das Unternehmen viele Schwierigkeiten hat, die
mit dem Fortſchritt immer wachſen und in jedem Band auf eine
eigene Weiſe überwunden ſeyn wollen.” —
Im Frühling 1813 weilt Goethe wiederum in Teplitz. Er iſt
unruhig, daß er ſo lange nichts von der Gräfin gehört und glaubt
dies durch die ſchlechten Poſtverbindungen entſchuldigen zu
können. Er ſendet der Freundin eine Zeichnung, damit ſie aus
derſelben ſieht, wie und wo er loohnt, ſeinen Brief ſchließend:
„Wie unveränderlich ich Ihnen ergeben bin, fühle ich erſt recht
an dem Orte, den Ihre Gegenwart verſchönte. Leben Sie
tauſend=
mal wohl und laſſen Sie mich nicht lange auf ein Paar Zeilen
Macdonald über die Prodtemt
des Friedens.
Berlin, 15. Oktober.
Im vollbeſetzten Plenarſaal des Reichstags hielt heute aben
Dr. Eckener, der Führer des Luftſchiffes „Graf Zeppelin”, der frühere britiſche Premierminiſter J. Ramſay Macdonald in
Rahmen der erſten Veranſtaltung des kürzlich gegründeten Ko
mitees für internationale Ausſprache einen Vortrag über di
gegen 3 Uhr morgens in den Schuppen gebracht, da der ſtarke Wind Saal waren u. a. anweſend: Reichskanzler Hermann Müller, ein
Reihe von Reichsminiſtern, preußiſchen Miniſtern und andere
hohen Beamten, ehemaligen Miniſtern, Mitgliedern des Reichs
rates, des Reichstages und anderer öffentlicher Körperſchaftei
Einleitend ſprach Reichstagspräſident Loebe einige B
grüßungsworte und ſetzte die Abſichten des Komitees auseinan
der. Er hob die politiſche Tätigkeit Macdonalds hervor, der fü
die Neutralität Englands vor dem Kriege, für die
Verantwo=
tung nach dem Kriege und für die Räumung des Rheinlande
eingetreten ſei.
Macdonald, häufig von Beifall unterbrochen, führte aus
daß die Politik der Freundſchaft zwiſchen allen Völkern di
Politik ſeines Landes ſei und ſein müſſe, nicht eine Politik de
Bündniſſe mit einzelnen. Er
glaube nicht an die Kriegsverantwortlichkeit eines Volkes;
jedes Faktum ſei das Ergebnis eines ungeheuren Komplexes
das gelte in erſter Linie von der ungeheuren Tatſache des Krie
ges. Aber man ſolle ſich nicht mit rückſchauenden
Betrachtunge=
aufhalten, ſondern den wirklichen Frieden herſtellen. Die Gene
ration, die den Krieg erlebt habe, ſei die erwählte, um den Frie
den zu ſichern. „Man darf nicht lange warten,” ſo führte Mac
donald aus, „in vielleicht zehn oder 15 Jahren kommt eine neu
Generation an die Reihe, die wieder für die ſogenannte Re
mantik des Krieges zugänglich ſein könnte.” In Genf ſei wert
volle Arbeit geleiſtet worden. Seit 1919 habe niemand es
wagt, für den Krieg zu plädieren. Trotzdem ſei die Abrü
ſtungsfrage nicht weitergekommen.
„Sie ſind entwaffnet”, ſo erklärte der Red
ner, „nicht nur infolge des Krieges, ſondern auf
Grun=
eines Dokumentes, das den anderen die gleich
Verpflichtung auferlegt. Ich ſtehe auf dem Stand
punkt, daß es die Ehre Großbritanniens erfor
dert, ein ſolches Dokument nicht nur dem Buch
ſtaben, ſondern auch dem Geiſte nach zu erfül
len.”
Zur Sicherheitsfrage meinte er: „Wenn wir i
dieſem alten Geiſte weiterarbeiten, in der Furcht vor Eventug
litäten, dann bleiben wir in der Mentalität von 1913.‟ Die Dis
kuſſion drehe ſich immer um das Eintreten des Ernſtfalles, ſtat
um deſſen Vermeidung. Das Scheitern der Abrü
ſtungskonferenz in Genf gehe z. B. auf eine ganz
Reihe von Mißverſtändniſſen und Sinnloſigkeiten auf beider
Seiten zurück. Verſtändigung und Schiedsgerichtsbarkeit auf de
einen, Abrüſtung auf der anderen Seite gäben die rechte Sicher
heit. Keine Verewigung der gegenwärtigen Zu
ſtände dürfe zugelaſſen werden: Deutſchland, Frankreich, Eng
land und alle anderen Länder müßten ſich zu ge
genſeitigem Vertrauen aufraffen. „Ich habe aud
keinen Revolver bei mir,” ſo meinte Macdonald, „wenn id
heute abend aus dem Reichstag heimgehe — ich vertraue au
Ihre Rechtseinrichtungen!” Alle Fragen, die Räumungs
und die Kriegsſchuldenfrage uſw., ſollter
ſchnellſtens abgewickelt werden, damit endlig
das letzte Blatt des Kriegsbuches geſchriebei
werden könne. Amerika werde mittun. Wenn nicht, ſo hob
Mac=
donald hervor, könne ſich Europa ſelbſt helfen. In all dieſen
Fragen, auch in den territorialen Ungleichheiten, ſtehe die Logi
gegen die Praxis. Aber der Vergleich des Zuſtandes von und
nach 1924, vor und nach der Londoner Reparationskonferen;
zeige, daß das, was vorher unlogiſch und undurchführbar er
ſchien, nachher den gleichen Leuten durchführbar und ſchließlia
auch logiſch erſchienen ſei. — So müßten alle Abkommen, Lo
carno, der Kelloggpakt uſw., aus der ſcheinbaren Unlogik in die
wirkliche Logik überführt werden.
Mit beſonderer Betonung verweilte der Redner auch bei der
Minoritätenfrage: Es ſei ein großer Schaden für der
europäiſchen Frieden, wenn einzelne Mächte dieſes Problem
al=
eine rein interne Frage behandelten. Es müſſe durch
Gewäh=
rung regionaler Freiheiten gelöſt werden.
Zum Schluß gab Macdonald hiſtoriſch=geographiſche Beiſpiele
für die Löſungsmöglichkeiten der heutigen europäiſchen
Span=
nungen, Beiſpiele die er zum Teil aus ſeiner jüngſten Reiſe
nach Kanada entnahm.
Die Darlegungen des Redners wurden mit großem Beifall
aufgenommen.
warten.” Seine Bitte wird erfüllt, und auf innige Weiſe dankt
Goethe in einem ausführlichen Schreiben vom 4. Juni des
ge=
nannten Jahres: „Wenn Sie wiſſen könnten, verehrte Freundinn
welch ein entſetzlicher Druck die letzte Zeit her auf mir gelegen
und was ich mir dabey für hypochondriſche Noth über das
Außen=
bleiben eines lieben Briefes gemacht: ſo würden Sie die Freude
mit empfinden, die mir durch Ihren letzten geworden iſt. Ich
will aber auch niemals mehr zweifeln und verzweifeln, ſondern
mich immer an den Sonntag Exaudi erinnern, an deſſen heiterm
Morgen ich meinen ſchönſten, heißeſten Wunſch erfüllt ſahe. Es
iſt völlig wahr, wenn es auch rätſelhaft und übertrieben klingt:
Sie haben mich mir ſelbſt wiedergegeben, Sie haben mir mit
Töplitz mit Böhmen ein Geſchenk gemacht, ich ſehe nun erſt die
Natur wieder und fange an, mich derſelben von vorne zu freuen.”
Er kommt dann auf eigene Arbeiten zu ſprechen und erwähnt,
wie gern er mit der Freundin das Buch der Frau von Stael
gemeinſam geleſen hätte: „Es iſt ſehr unterrichtend das deutſche
Litterarweſen einmal aus einem fremden u. ſo hohen
Stand=
punckt anzuſehen.” In einem folgenden Briefe kommt er nochmals
auf das Buch zurück, ſich freuend, daß die geiſtvolle Franzöſin ſo
richtig und gut die deutſchen Verhältniſſe beurteilt habe: „Die
Deutſchen ſind gewöhnlich unter einander ungerecht genug und
die Fremden haben auch nicht immer Luſt Ihnen Gerechtigkeit
widerfahren zu laſſen.”
Aus Teplitz vom 5. Auguſt 1813 ſtammt ein Brief mit einem
hübſchen Vergleich: „Wie ich immer gefunden habe, verehrte
Freundinn, ſo läßt ſich eine Badezeit mit dem Leben überhaupt
vergleichen. Man kommt, als Neuling, mit allerley Hoffnungen
und Forderungen an, manches bleibt unerfüllt, anderes erfüllt.
ſich über alle Erwartung, mauches unerwartet Gute und Böſe
ereignet ſich und zuletzt tritt man ungern ab, ohne gerade wieder
von vorn anfangen zu wollen.” — Eingehend ſchildert Goethe der
Gräfin aus Weimar am 30. Oktober 1813 die dortigen kriegeriſch
unruhigen Tage: „Wir hatten von der rohen loß gelaſſenen
Ge=
walt alles zu fürchten und vieles zu ertragen.” Am 21. Oktober
verjagten Preußen, Oeſterreicher und Koſaken eine Weimar
be=
drohende franzöſiſche Kolonne, dann trafen die beiden Kaiſer
mit Marſchällen und Diplomaten in der kleinen Reſidenzſtadt ein:
„Wenn Sie ſich vorſtellen, daß wir in acht und vierzig Stunden
die ganze Stufenleiter vom Schreckbarſten bis zum Gemeinſten
durchgeduldet haben, ſo werden Sie gewiß Ihres Freundes mit
Antheil gedenken. Das erſte liebreiche, was mir alsdann
ent=
gegenklang, war der Nahme O’Donel".
Leider können wir des Raumes wegen nur kurze Auszüge
der Brieſe geben, die einen ſo nahen Einblick in das
Empfin=
dungsleben Goethes gewähren, der an die Gräfin weit herzlicher
Nummer 289
Mittwoch, den 12. Oktober 1928
Seite 3
rmnaiſchen Seit
jüngſten Re
Die Wiedereinweihung des Mainzer Doms
Altarweihe und Pontifikalamt. — Akademiſche Feier im Kurfürſtlichen Schloß
und Feſiverfammiung in der Stadthalle. — Das große Feuerwerk.
C.S. Der zweite Tag der Mainzer Domfeierlichkeiten begann mit
den Pontifikalmeſſen in den Mainzer Pfarrkirchen.
In den verſchiedenſten Pfarrkirchen der Stadt zelebrierten die z. Zt.
in Mainz anweſenden Biſchöfe und Aebte. Wieder erhielt der Tag
7.15 Uhr begann die Altarweihe im altehrwürdigen
Dom, zu dem die Gläubigen in Scharen herbeigeeilt waren. Die
kirch=
lichen Handlungen vollzogen ſich nach dem der katholiſchen Kirche eigenen
feierlichen Ritus. Hinſichtlich ihrer liturgiſchen Geſtaltung verliefen ſie
äußerſt eindrucksvoll. In feierlicher Prozeſſion zogen die Biſchöfe zum
Hochaltar. Im Chor wurden die Bußpſalmen gebetet, während ſich die
hohen Kirchenfürſten mit den Pontifikalien bekleideten. An den einzelnen
Altären wurde dann die feierliche Altarweihe mit all den
vorgeſchrie=
benen hehren Zeremonien vorgenommen. In die einzelnen Altäre
wur=
den die am Vorabend in den Dom gebrachten Reliquen der verſchiedenen
Heiligen eingemauert. Es waren bei der Weihe beteiligt der Erzbiſchof
von Freiburg, der Diözeſanbiſchof von Mainz, die Biſchöfe von
Fulda, Limburg, Speher, Trier und Rottenburg, der
Titularbiſchof von Clisma (fvanzöſiſcher Armee=Biſchof), die Aebte
von Metten, Maria Laach und Marienſtadt. Nach der
Altarweihe begaben ſich die Biſchöfe in ihre Abſteigequartiere zurück,
um ſich dann zum biſchöflichen Palais zu begeben, um den apoſtoliſchen
Nuntius Pacelli zu der feierlichen Biſchofsprozeſſion abzuholen. Gegen Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete
10 Uhr ſetzte ſich die feierliche Prozeſſion in Bewegung, an der außer
den Biſchöfen auch die geſamte Geiſtlichkeit der Diözeſe Mainz teilnahm.
Unter dem Geläute der Domglochen nahm die Prozeſſion an den dichten
Menſchenmauern vorbei ihren Weg zum Dom. An dem neben dem
Hochaltar aufgeſtellten Thron bekleidete ſich Nuntius Pacelli mit den
Meßgewändern, um dann unter Mitwirkung der geſamten Geiſtlichkeit
das feierliche Pontifikalamt zu zelebrieren. Verſchönert
wurde das Pontifikalamt durch die geſanglichen Darbietungen des
Dom=
chores, unter Leitung des Domkavellmeiſters Vogt. An der neuen, ſehr
wohlklingenden Orgel ſaß der altbewährte Domorganiſt Schömbs. Den
Abſchluß der kirchlichen Handlung bildete die Ablaßverkündung und
darin anſchließend der weihevolle Geſang des Tedeums, das von
Nun=
tius Pacelli angeſtimmt, vom Domchor mit Muſikbegleitung geſungen
wurde, und einen ungeheuer mächtigen ud tiefergreifenden Eindruck
hinterließ. Unter dem bei dem Pontifikalamt anweſenden Ehrengäſten
bemerkte man u. a. Reichsminiſter v. Guérard, Reichskommiſſar für
die beſetztem Gebiete Langwert von Simmern,
Reichsfinanz=
mimiſter a. D. Dr. Köhler, Miniſter Dr. Kirnberger,
Provin=
zialdirektor Dr. Uſinger, Geheimrat Dr. Kautzſch. Nach dem
Auszug der Prozeſſion blieb der Dom bis zum Einbruch der Dunkelheit
geöffnet.
Am nachmittag verſammelten ſich die geiſtlichen und weltlichen
Feſtgäſte im Akademieſaal des Kurfürſtlichen Schloſſes zu einer
aka=
demiſchen Feier.
Domdekan May
begrüßte die Erſchienenen und gab ſeiner Freude darüber Ausdruck,
daß wir heute ein Werk vollendet ſehen, um das wir ſeit Jahren
ge=
bangt und geſorgt haben. Er begrüßte insbeſondere den Vertreter Sr.
Heiligkeit des Papſtes, Nuntius Pacelli, die Biſchöfe, an ihrer Spitze
den Erzbiſchof von Freiburg, Reichsminiſter v. Guerard, Staatspräſident
Adelung uſw. Er ſtreifte kurz die Geſchichte der Mainzer Kathedrale
die eng mit der Geſchichte des deutſchen Volkes verbunden ſei, bis auf
den heutigen Tag. Er erinnerte an die Zeiten der Größe, da die
Biſchöfe von Mainz die deutſchen Könige gekrönt haben, und an die
trüben Zeiten der Trauer, als im Anfang des vorigen Jahrhunderts
das Reich in Trümmer ſank. Was damals eine zügelloſe Soldadeska
vom Dome übrig ließ, ſei kaum mehr geweſen als ein Trümmerhaufen.
Er feierte die Verdienſte des Biſchofs Colmar, dem die Rettung des
Domes zu verdanken ſei, und erblickte in der Tatſache, daß er heute in
neuer Feſtlichkeit daſtehe, ein gutes Vorzeichen für die mit ihm ſo eng
verknüpften Geſchicke des deutſchen Volkes.
Den Reigen der Begrüßungsanſprachen eröffnete
Staatspräſident Adelung:
Ein Feſttag, ein Tag der Freude iſt heute, da die Portale des
Doms zu Mainz ſich wieder geöffnet haben. Lebhaften und aufrichtigen
Anteil nimmt die Heſſiſche Staatsregierung, nimmt das ganze Heſſen= Dom als den Ausdruck des Gemeinſchaftsgedantens der Deutſchen aller
land an dieſem bedeutſamen Ereignis, das der alten ſchönen Stadt
Mainz — dem Kleinod in der Reihe der heſſiſchen
Städte — dem Lande Heſſen, der deutſchen Nation und vor allem
der katholiſchen Bevölkerung ein wunderſames Baudenkmal, ein
ehr=
würdiges Gotteshaus zurückgibt, neu gefügt und neu gegründet, ſo feſt,
als es Menſchengeiſt und Menſchenhand vermögen.
Bei Vollendung des großen Werkes beglückwünſche ich alle, die es
mit Mut und Vertrauen in Angriff genommen, es mit dem Rüſtzeug
der Wiſſenſchaft, mit fleißigen Händen und mit warmem Herzen zum
guten Ende gebracht haben. So groß die Schwierigkeiten waren, die
in techniſcher und finanzieller Hinſicht immer wieder auftraten, ſie
wur=
den überwunden, denn zu der Entſchloſſenheit und Tatkraft geſellte ſich
der feſte und heilige Wille, kommenden Geſchlechtern hohe
Menſchheits=
werte zu ſichern und zu erhalten.
Ich begrüße Sie, die Sie hierher gekommen ſind, um der
Wieder=
eröffnung des Doms zu Mainz und dieſer Weiheſtunde beizuwohnen.
Auf uraltem deutſchen Kulturboden ſtehend, angeſichts der ſtolzen
Zeu=
durch tas ſtralylende Heroſtwetter ſein beſonders feſtliches Gepräge, Um gen der Vergangenheit, unter dem Eindruck der ernſten
Ge=
genwart, die gerade der Stadt Mainz und dem Heſſenland auf das
tiefſte ihren Stempel aufdrückt, ſind wir im Innerſten bewegt von der
Bedeutung des Tages, an dem der Wille des ganzen deutſchen Volkes
in allen ſeinen Schichten ſo klar zum Ausdruck kommt, ſeine
Kultur=
güter auch in ſchwerſter Zeit zu erhalten. Gemeinſam ſind die
Ge=
fühle, die heute alle Volkskreiſe bewegen; und dieſe Gemeinſamkeit führt
uns die innere Verbundenheit unſeres geſamten Volkstums vor Augen,
zeigt uns, wie wir uns über die Not und die Gegenſätze des Alltags
erheben können in der Liebe zur deutſchen Kulturgemeinſchaft, zur
deutſchen Nation. Möge der heutige Feſttag eine gute Vorbedeutung
ſein für die Stadt Mainz, das ſchwer bedrückte Heſſen, für den
weite=
ren glückhaften und friedlichen Aufſtieg unſeres großen deutſchen
Vater=
landes.
Als Vertreter der Reichsregierung ſprach der
v. Guörard:
Daß es mir eine beſondere Freude iſt, heute als Vertreter der
Reichs=
regierung hier zu ſein, das werden Sie bei mir, dem Rheinländer,
verſtehen. Der deutſchen Reichsregierung, des Deutſchen Reichs und
des geſamten deutſchen Volkes herzlichſte Glückwünſche heute entbieten
zu können, das iſt mir eine liebe Aufgabe. Trotz der Not der Zeit hat
auch die Reichsregierung es für ihre vornehmſte Aufgabe gehalten,
bei=
zutragen zur Wiederherſtellung des Domes, beizuſteuern zur Erhaltung
dieſes uns von unſeren Vätern überkommenen hehren deutſchen
Kunſtwerks, deſſen religiöſe und geſchichtliche Bedeutung weit
hinaus=
geht über die Mauern dieſer Stadt. Von Mainz iſt in alter Zeit das
Chriſtentum weit hinausgetragen worden in die deutſchen Lande. Für
Jahrhunderte war der Mainzer Erzbiſchof der erſte der deutſchen
Für=
ſten, des Reiches Erzkanzler. Ströme geiſtigen Lebens ſind immer
hinausgezogen von dieſer Stadt. Ich erinnere nur an Ketteler, den
Gründer, einer neuen ſozialen Zeit.
Die Geſchicke der Stadt Mainz wie die des Domes waren immer
verbunden mit dem Geſchick des Deutſchen Reiches. Das hat ſich
ge=
zeigt bis in die neueſte Zeit, die Zeit der Not, wo keine Stadt die
Wirkung dieſer Not mehr verſpürt hat als Mainz. Wie Mainz leidet
ja keine andere Stadt unter der Beſatzungsnot. Der Miniſter erinnerte
daran, daß gemeinſame Arbeit den Dom wieder gefeſtigt habe. So
könne auch nur einträchtiges Zuſammenwirken dem Deutſchen Reich
wieder eine beſſere Zukunft ſichern. Möge der entfeſſelte Dom ein
Wahrzeichen ſein und der Verkünder einer freien deutſchen Zukunft.
Hierauf ſprach der
Erzbiſchof von Freiburg
ſeine Freude über die gelöſte Aufgabe aus und knüpfte den Wunſch
daran, der wiederbefeſtigte Dom, bei deſſen Sicherung Staat und Kirche,
Reich und Volk einträchtig zuſammenarbeiteten, ein Wahrzeichen ſein
möge dafür, daß auch in Zukunft die beiden Gewalten Kirche und
Staat zum Wohl des Volkes jede in ihrem Bereich ſelbſtändig und in
den Grenzgebieten mit einigendem Opferwillen ſelbſtlos
zuſammen=
ſtehen mögen.
Im Anſchluß daran lieh
Oberbürgermeiſter Dr. Külb
dem Stolze der Stadt Mainz begeiſterte Worte darüber, daß ihr herr= geſtern in Boſton eine große politiſche Rede. Er verteidigte
zu=
ſei. Mit doppelter Liebe hänge der Mainzer jetzt an ihm, um den er
ſolange gebangt habe. Auch er ſtreifte kurz die tauſendjährige
Ge=
ſchichte dieſes Bauwerks und erinnerte daran, daß der Mainzer Dom
gar manches Unwetter über ſich ergehen laſſen mußte. Er feierte den
Stämme und Stände, aller Konfeſſionen und Parteien.
Im Namen der Kunſt ſprach
Prof. Dr. Kautſch=Frankfurt a. M.
Er zeigte, daß ſich in den verſchiedenen Formen des Mainzer Domes
die Geſchichte der Baukunſt in den einzelnen Jahrhunderten
wider=
ſpiegelt und legte dar daß die von den verſchiedenen Zeiten aufge= Gegnern der Republikaner erhobenen Vorwürfe vornehmlich
hin=
führten Bauwerke nicht nur einen Wandel der Formen in den
de=
treffenden Zeitperioden zeigten, ſondern jeweils auch Zeugen eines
beſonderen Verhältniſſes zur Welt, einer beſonderen Religioſität ſind.
Er ſchloß mit den Worten: Nie war der deutſchen Kunſt die Form
Selbſtzweck. Immer iſt die Form geiſterfüllte Form. So iſt uns der
Mainzer Dom nicht nur ein gewaltiges Denkmal in der Geſchichte der
künſtleriſchen Form, ſondern zugleich ein mächtiger Zeuge des religiöſen bentionen unter der Regierung der Republikaniſchen Partei ſich
Lebens im Mittelalter.
Siaatsminiſier Kirnberger
ergriff ſodann das Wort zur Feſtrede, in der er die Schönheit des
Domes feierte und ſeine Bedeutung als Symbol des menſchlichen Lebens
unterſtrich. Jede Zeit, ſo führte er aus, hat ihren Sinn; aber ganz
verſtehen können wir ihn nur, wenn wir im Geiſte den Weg nochmals
gehen, den die Geſchichte gegangen iſt. Wer den Dom betritt und die
Denkmäler geſchichtskundig betrachtet, der muß erfüllt werden von dem
Bewußtſein der Verbundenheit der aufeinanderfolgenden Geſchlechter,
Die Zeit, in der das religiöſe Leben allen anderen Lebensgebieten
gegenüber den Vorrang hatte, iſt vergangen. Die Einheitlichkeit hat
einer Differenziertheit Platz gemacht. Wir haben nicht nur religiöſe
Spaltungen erlebt, ſondern nach und nach haben ſich alle Lebensgebiete,
Staat, Wirtſchaft, Kultur, aus den gewohnten Zuſammenhängen
los=
gelöſt.
So ſteht auch die Religion heute für ſich allein und muß kämpfen
um ihren Platz. An dem Nettungswerk des Mainzer Domes hat ſich
nicht nur jener Volksteil beteiligt, dem der Dom im engeren Sinne
gehört, ſondern das ganze deutſche Volk, ohne Unterſchied der
Kon=
feſſion. Das ſoll uns ein Beweis ſein und ein Symbol, daß wir nie
an der unzerſtörbaren Gemeinſchaft aller Deutſchen zweifeln. Wir
wollen vielmehr in allen Zeiten deutſcher Not den Blick erheben zu
jenen ſchönen und ehrfurchtgebietenden Zeugen deutſcher Einheit. Als
Zweites ſteht der Mainzer Dom in deutſchen Landen, am deutſchen Rhein,
von heimiſchen Baumeiſtern erbaut, vor uns als Zeuge und Wächter
deut=
ſchen Geiſtes und deutſcher Sitte. Ein Drittes noch will er uns
kün=
den. Wie das Gottesreich echter Frömmigkeit keine nationalen
Gren=
zen kennt, ſo ſoll er ein Wahrzeichen des wiedererwachenden,
völker=
verbindenden und völkerverſöhnenden Geiſtes ſein. Auch hierfür war
die Grundlage wankend geworden. Möge der Dom und die heutige
Feier uns für ihre Erneuerung und Feſtigung Bürge ſein.
Am Schluſſe brachte der
Biſchof von Mainz Dr. Ludwig Maria Hugo
die Gefühle ſeines Dankes gegenüber all denen zum Ausdruck, die bei
dem Gelingen des großen Werkes mitgearbeitet haben. Mit beſonderem
Danke gedachte er der tröſtlichen Verſicherung, die ihm bei der
Ein=
leitung des Unternehmens im Reichsfinanzminiſterium in Berlin
ge=
worden ſei, wo man ihm verſichert habe: Gehen Sie ruhig nach Hauſe,
wir werden den Mainzer Dom nicht verſinken laſſen. Er dankte den
Leitern des Werkes, Prof. Röth, Prof. Meißner, Charitasdirektor
Strempel u. a. für die ſelbſtlos geleiſtete Arbeit und richtete beſondere
Worte der Mahnung an die Jugend, die Wahrheit des Wortes nicht zu
vergeſſen: „Wenn wir mit allen Kräften ſtreben, wird Gott uns geben,
was wir wollen”. Mit Geſangsvorträgen des Mainzer Domchores
er=
öffnete und ſchloß die Feier.
Der Abſchluß der Feierlichkeiten.
Am Dienstag abend fand dann in der überfüllten Stadthalle eine
öffentliche Kundgebung ſtatt. Domkapitular Prof. Lenhart begrüßte
nach einem Chorvortrag und dem Vortrag des von Studienrat Prof.
Haußmann verfaßten Prologes durch Syndikus Dr. Burgbacher die
zahlreich erſchienenen Ehrengäſte und Anweſenden. Der apoſtoliſche
Nuntius Pacelli würdigte dann nochmals die Bedeutung des
Main=
zer Domes in der Geſchichte des katholiſchen Glaubens am Rhein. Die
eigentliche Feſtanſprache hielt Domkapitular Prälat Dr. Gröder=
Freiburg. In ſeinem Schlußwort gedachte Biſchof Dr. Ludwig Maria
Hugo der tatkräftigen Unterſtützung des Erneuerungswerkes durch die
Bevölkerung und gab ſeinem Danke beredten Ausdruck. Den Schluß
bildete ein feierliches Tedeum für ſechsſtimmigen Chor mit
Orcheſter=
begleitung. Gegen ½11 Uhr begann das große Front= und
Höhen=
feuerwerk am Rhein und die Dombeleuchtung. Das Feuerwerk
hinter=
ließ bei den begeiſterten Zuſchauern in Mainz noch nie geſehene
Ein=
drücke (z. B. ein auf dem Rhein ſchwimmendes Mainzer Rad, ein ſich
fortbewegendes Schiff, Waſſerfall von der illuminierten Straßenbrücke
uſw.) und bildete ſo den würdigen und effektvollen Abſchluß der
Feier=
lichkeiten aus Anlaß der Domerneuerung.
Eine Wahlrede Hoovers.
EP. New York, 16. Oktober.
Der republikaniſche Präſidentſchaftskandidat Hoover hielt
licher, altehrwürdiger Dom vor dem drohenden Untergang gerettet nächſt das protektioniſtiſche Syſtem der Republikaniſchen Partei,
wies ferner auf die Bedeutung einer Ausdehnung des
Welthan=
dels der Vereinigten Staaten hin und erklärte ſich für
Auslands=
anleihen amerikaniſcher Banken. Weiter beſchäftigte er ſich mit
der Kriegsſchuldenfrage und ſprach ſich rundweg gegen jede
Annullierung der europäiſchen Kriegsſchulden gegenüber Amerika
aus. Hoover lobte ferner die amerikaniſche Unterſtützungspolitik
für den Außenhandel und ſetzte auseinander, wie die Regierung
des Präſidenten Coolidge ihren Einfluß verwendet habe, um den
amerikaniſchen Handel gegen ausländiſche Rohſtofftruſts zu
be=
ſchützen. Zum Schluß verteidigte ſich Hoover gegen die von den
ſichtlich ſeines angeblichen Imperialismus. Er betonte bei dieſer
Gelegenheit, daß, abgeſehen von der Intervention der
Vereinig=
ten Staaten im Weltkrieg, die demokratiſche Regierung es für
notwendig gehalten habe, mindeſtens neunmal während ihrer
Regierungszeit bewaffnet zu intervenieren, während dieſe
Inter=
lediglich auf vier Vorfälle beſchränkt hätten.
ſchreibt, als wir es ſonſt von ihm gewöhnt ſind. Das zeigt ſich ſo
recht in einem Briefe aus Karlsbad vom 4. Auguſt 1818, in
welcher er ſeiner Freude den innigſten Ausdruck gibt, daß er auf
der Reiſe in Franzensbrunn zufällig die Freundin getroffen:
„Die Freude meine verehrte, geliebte Freundinn ſo unvermuthet
wieder zu ſehen, war ſo groß, daß mir der Ausdruck fehlte, und
ich mich gar wunderlich dabey mag benommen haben. Als ich
Sie verlies, ergriff mich der Gedancke einige Tage zu bleiben,
der aber leider den nächſten Bedingungen meiner Reiſe weichen
mußte.” Und er unterzeichnet: „Und ſo fort und für ewig G.”
Aber dies „für ewig” ſollte doch nicht ganz verwirklicht werden!
Wohl läßt er den Briefwechſel nicht einſchlafen, aber ſeine
Schrei=
ben ſind nur noch kurz und enthalten nur noch wenig über ſein
eigenes Leben und Streben, über ſein Dichten und Trachten. Der
letzte Brief rührt aus Eger vom 30. Juni 1823 her, er hofft, daß
die böhmiſchen Wälder zur völligen Wiederherſtellung ſeiner
Ge=
ſundheit beitragen werden. Dieſe Erwartung erfüllte ſich, eine
neue Jugend brach für ihn an: in Marienbad traf er mit Ulrike
von Levetzow zuſammen, die elfjährige Freundſchaft mit der
Gräfin O’Donel hatte ihren Abſchluß gefunden.
Sechzehn eigenhändige Briefe an die Gräfin ſtammen vom
Herzog Karl Auguſt, ſie ſind teils franzöſiſch, teils deutſch
abgefaßt, häufig in einem flotten und ſcherzhaften Tone, der ſich
ſehr von jenem Goethes unterſcheidet. Der Fürſt kommt eben
zum Vorſchein, der ſich wenig um anderer Anſichten kümmert,
keine Rückſichten nimmt und manches von oben herab behandelt.
Daß die Gräfin Goethe ihn ſichtbar vorzieht, ſcheint zuweilen ſeine
Stimmung beim Schreiben beeinflußt zu haben, wie es aus
ſeinem Briefe vom 4. November 1812 hervorgeht: „Goethe iſt
augenblicklich in Jena; der zweite Band ſeiner Lebensgeſchichte
iſt erſchienen; er enthält ſehr intereſſante Betrachtungen und
ſee=
liſche Verwicklungen, aber auch viele herbeigeſuchte Worte, die ich
nicht liebe, und langweilige Einzelheiten.‟ Dann fährt er deutſch
fort: „Indeſſen iſt dieſer zweyte Teil ein ſehr merckwürdiges
Werck u. mir zehn mal lieber wie der erſte, den ich ihm gerne
geſchenkt hätte.‟ Er iſt überzeugt, daß er der Gräfin ſein Buch
ſelbſt ſenden wird, er wagt es daher nicht, es ihr zu übermitteln,
dann ſchließend: „Da Sie treulos an mir geworden ſind, ſo
wür=
den Sie nur auf Goethe’s Aufmerkſamkeit Werth gelegt haben.”
— In einem anderen Briefe teilt er der Gräfin mit: „Goethe iſt
auch ſtumm, dicktiert aber an zwey Schreibern, die er ſich hier von
der Polizey geliehen hat ſeine Lebens u. Liebes Geſchichte, u. iſt
eben jetzt an der Epoke WVo Er Ew. Exellenz — ſah! er fragt
mich dabey öfters um rath, ob er auch nicht zuviel dem papiere
anvertraue?, da predige ich ihm denn ſtets vorſicht, mäßigung,
u. etwas verſchwiegenheit. Sein krank werden vor dem Jahre,
hat er gar artig einzuwickeln gewußt; jeder Leſer fühlt die
Urſache ..."
Außerordentlich intereſſant beſchreibt der Herzog unterm
19. Dezember 1812 die fluchtähnliche Ankunft Napoleons
in Weimar: „Der Anfang des Durchzugs der Verfrorenen
begann am 14. ds. Mts., an welchem Tage auch incognito der
ſehr Verfrorene (Napoleon) hier paſſierte in einer elenden
Poſt=
kutſche, die er in einer ſechs Stunden entfernten Poſtſtation hatte
nehmen müſſen, an demſelben Ort, an welchem der unglückliche
König von Preußen die Schlacht von Auerſtedt verloren hatte.
Dort zerbrach dem ſehr Verfrorenen der Wagen, den ihm der
gut=
mütige König von Sachſen in Dresden geliehen hatte. Die Kutſche
brachte ihn bis Erfurt, da ſtellte ihm ſein dortiger
Miniſter=
reſident einen Wagen zur Verfügung, in welchem er die Fahrt
nach ſeiner guten Stadt Paris fortſetzte.”
Xaver Terofal=Gaſiſpiele im Orpheum.
Die bekannte Schlierſeer Künſtlerſchar unter Direktor Xaver
Terofal hat geſtern abend ein auf wenige Tage berechnetes
Gaſt=
ſpiel im Orpheum begonnen, und zwar mit einem ſtarken Erfolg,
den dieſe ausgezeichneten Künſtler ſeit Jahren zu verzeichnen
hatten. Es gab am Premierenabend „Die drei
Dorfheili=
gen”, eine koſtliche Satire aus dem Tagebuch des Schaiblinger
Sittlichkeitsvereins. Drei packend komiſche Akte von Max Neal
und Max Ferner. Mit Xaver Terofal, Marie Erhardt, Joſef
Mooshofer und zahlreichen anderen bekannten Künſtlern in den
Hauptrollen, wurde das köſtliche Stücke in glänzend routiniertem
Zuſammenſpiel gegeben und errang einen ſtürmiſchen
Heiterkeits=
erfolg. Die Zwiſchenpauſen waren mit Zithervorträgen
ausge=
füllt. — Wir kommen auf die Aufführung noch zurück.
Ap. Aus Dſchungel und Urwald. In dieſer Sammlung erſchienen
and 2 und 3: Ventura Garcia Calderon: Das Weinen
s Urwalds, Novellen aus Perus Wäldern, und G. Rudolf
umann: Der König von Pulu Manis, Geſchichten aus
n Dſchungel Sumatras. (Verlag von Orell Füßli, Zürich und Leip=
Preis je 2,40 Mk.) Der erſtgenannte Band enthält 22 Novelleu,
uns in das unſerer Vorſtellung ſo fern liegende Land der Pernaner
ren. Wir werden mit der reichen Fauna des Landes, der von ihr
völkerten Welt des Urwaldes, dem Loben, Sitten und Gebräuchen der
geborenen Indianer, mit ihrem eingewurzelten Aberglauben und
rem Feſthalten an der überlieferten religiöſen Vorſtellung und
zung mit all ihrer Rückſichtsloſigkeit und Grauſamkeit und ihren
Kla=
über den Uniergang ihrer ſtolzen Vorfahren, der in Sage und
Ge=
ſchten fortlebenden Inkas, durch die Haud der Spauier bekannt ge
ſcht. Zum Teil ſind dieſe kurzen Erzählungen unterhaltend, wie der
ahnenkampf”, zum Teil ſchreckenerregend, wie die von der Invaſion
der Rieſenameiſen, die in einer Armee von mehr als einem Kilometer
Länge in die Häuſer eindringen und die erkrankte Frau eines vor ihnen
fliehenden Indianers bis auf die Knochen auffreſſen uſw. Einen
Ein=
blick in die uns unfaßlichen Sittengeſetze der Peruaner, bei denen
die Jungfräulichkeit eines Mädchens verächtlich iſt, gewährt uns die
Er=
zählung „Jungfräulichkeit”, in der beſchrieben wird, wie ein junges
Mädchen von dieſem Makel unter dem Freudengeſchrei der
Angehöri=
gen befreit wird. Auch die Tätigkeit der Miſſionäre, die ſich bis in das
Gebiet der menſchenfreſſenden Indianer uagen und durch
Nutzbar=
machung ihres Aberglaubens und Liſt, und wenn man es ſo nennen will,
Betuug, zu ihrem Ziele zu gelangen ſuchen, wird in dieſen Erzählungen
berührt. Trotz des ſkizzenhaften Charakters dieſer Geſchichten wird man
ton der einfachen und unabſichtlichen, oſt poetiſchen Schilderung des
Lebens in dieſem von der Natur reich geſegneten, aber von der Kultur
noch unberührtem Volke bewohnten Landes gepackt.
Das zweite Buch enthält zwei Geſchichten aus Sumatra, in denen
die erſte die Erlebniſſe eines Europäers ſchildert, der eine hügelige
Inſel in der Flußmündung eiem alten Malayen abgekauft und ſie
Pulu Manis genannt hat und als deſſen König er ſich bezeichnet. Er
wuar von ſeinen Verwandten für verrückt erklärt worden, und es wird
aus der ſehr konplizierten Erklärung nicht recht klar, ob mit Recht oder
Unrecht. Mehrere Male mit Frauen aus verſchiedenen Ländern nach
den Sitten verſchiedener Länder und Völker verheiratet, will er ſeine
ſechs Kinder nach den heimiſchen Geſetzen adoptieren, womit die
merk=
würdige Erzählung ſchließt, die weniger durch ihren Inhalt, als die
Kunſt der Schilderung intereſſiert. Die zweite Geſchichte „Der Affe
Tjorka. Vorſpiel ſeines Lebens” kann man als ein Märchen aus dem
Reich der Affen bezeichnen, phantaſievoll, poetiſch und glänzend
geſchrie=
ben. Die Schilderung des Vorlebens des Affen Tjorka aus dem Stamme
Kra und ſeine Jugenderlebniſſe machen uns mit dem Affenſtaat, in dem
der Stammpater unbeſchlänkter Herrſcher iſt, ſeiner Organiſation, ſeinen
Erziehungsmethode und dem Leben und Treiben der Affen in dem von
allerlei Getier belebten Urwald bekannt. Schließlich hält der weiße
Menſch mit ſeinen Hunden ſeinen Einzug in den Urwald und nimmt
den Tjorka gefangen, der, an einer Kette gefeſſelt, ſein Leben in
Un=
freiheit weiterführt. Mit einem großen Aufvand von Phantaſie und
einer ſchier unerſchöpflichen Schilderung von Einzelheiten aus dem
Märchenreich der Affen vereinigt der Verfaſſer einen köſtlichen Humor.
Beide Büicher ſind mir je 8 Abbildungen, Typen aus Sumatra,
Land=
ſchafts= und Kuſturbildern verſehen.
Otto Rombach: Der Brand im Affenhaus. Merlinverlag,
Heidel=
berg. Unter einem etwas merkwürdigen Geſamttitel gibt der junge
Dichter franzöſiſche Novellen. Geſchrieben in einem Stil, der lebhaft
an franzöſiſche Vorbilder erinnert in ſeiner präziſen Art, in der
pein=
lich genauen Darſtellung des Milieus, in ſeinen kleinſten Detaiis; es
iſt der Stil, wie er etwa von Anatole France und Balzac, von Modernen
vielleicht von André Maurois beſonders gepflegt wird, den wir typiſch
franzöſiſch nennen, der aber in gewiſſer Vertiefung ſeine deutſchen
Ver=
treter am ſtärkſten in Thomas Mann und Stefan Zweig hat. Die
Geſchichten ſelbſt ſind ſatiriſch und gequält, lächerlich und weinerlich
zu=
gleich. Das Ganze iſt ein Beweis unzweifelhaft ſtarker Begabung.
Viel=
leicht gelingt es dem Dichter, auch inhaltlich ſeinen Werken jenen Geiſt
zu goben, den wir neue Sachlichkeit nennen und der im äußeren den
vorliegenden Novellen ihr Gepräge gibt,
AW. S.
die neue Kinder-Zeitung
erhalten alle Kinder
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wenn sie heute zum
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kommen.
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Meine liebe Frau, mein treueſter Kamerad in allen
Tebenslagen, unſere gute Mutter
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geb. Knell
iſt heute nach langem, ſchwerem Leiden, das ſie mit ſeltenem
Heldenmut, ſtets andern dienend, getragen hat, von uns
geſchieden.
Rechtsanwalt W. Schwörer
und Kinder.
Darmſiadt, den 16. Oktober 1928.
Frankfurterſtraße 18.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 18. Oktober, nachmittags
3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof in Darmſitadt ſfatt. (*27224
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Gottes Ratſchluß war es, meine unvergeßliche Frau, unſere
liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter,
Schwäge=
rin und Taute
Seite 4
Familiennachrichten
Statt Karten.
Joseph Gerlach
Regierungsbaurat
Anni Gerlach
Mittwoch den 17. Oktober 1928
geb. Andresen
Vermählte
Worms
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15. Oktober 1928.
Berlin
(16601
Kurt Stenzhorn
Joſefine Stenzhorn
geb. Berninger
Vermählte
13. Oktober 1928. (27173
Heute am 17. Oktober begehen
die Eheleute Peier Bernius
und Frau, geb. Leidecker das
Feſt ihrer
Silbernen Hochzeit.
(*27172)
Für die uns anläßlich unſerer
Ver=
mählung erwieſenen Aufmerkſamkeiten
ſagen wir Alſen herzlichen Dank.
Willy Strauß und Frau //Paletots 30 Mk. an.
Elſe, geb. Schönwolf.
(*27227)
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſeren
lieben, hoffnungsvollen Sohn, Bruder und Schwager
Ludwig Schneider
Schupowachtmeiſter
plötzlich in ein befſeres Jenſeits abzurufen.
In tiefer Trauer:
Familie Brüſtle
Geſchwiſter Schneider
Familie Joh. Vay
Familie Heinrich Fiſcher.
Beerdigung Donnerstag, 18. Oktober 1918, nachm.
3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof. (*27244
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Nachruf.
Am 15. Oktober 1928 iſt nach langem ſchweren
Leiden
Hert Joſef Stumpf
Lackiermeiſter
entſchlafen. Herr Stumpf hat ſeit nahezu 7 Jahren
als Meiſter meine Lackiererei geleitet. Er hat ſich
durch ſein großes Können, ſeinen aufrichtigen
Cha=
rakter und ſeine muſtergültige Pflichttreue in gleichem
Maße die Sympathie ſeiner Unterſtellten, ſeiner
Kollegen und ſeines Arbeitgebers erworben.
Ich werde Herrn Stumpf ſtets ein ehrendes
Andenken bewahren.
Joſeph Trier, Möbelfabrik
Darmſtadt.
Damenwäſche
wird angef. zu m.
Preiſe, Soderſtr. 38,
2 St, rechts. (*27188
Kraut wird eingeſchn.
Frau Fink, Kiesſir 12,
I. Stock (16599a
Herren=Pelz
Nerz) zu verk. Näh.
Geſchäftsſt
*2725
Todes=Anzeige.
Eott dem Allmächtigen hat es gefallen, nach
kurzem, ſehr ſchweren Leiden meinen innigſtgeliebten
Mann, der treubeſorgte Vater ſeiner beiden Kinder,
unſern lieben Sohn, Schwiegerſohn, Bruder, Schwager
und Onkel
Lorenz Rohmann
Feldſchütz
im 45, Lebensjahre plötzlich in die Ewigkeit
abzu=
rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eva Rohmann, geb. Beſt.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1928.
Moosbergſtr. 16.
(*27217
Die Beerdigung findet Donnerstag, den 18. Oktober,
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des Friedhofs
an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die wohltuenden Beweiſe
auf=
richtiger Teilnahme bei dem Heimgang
unſeres lieben Entſchlafenen, ſowie für
die reichen Blumenſpenden ſagen wir
innigen Dank.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Minna Puth
geb. Buff.
Darmſtadt, im Oktober 1928.
DAHEN-HÜTE
werden fassoniert
ORe HnRe
I. Ludwigstr. 10, I. Im Hause Nietschmann
(15825a)
27181
4 PS OPEL.-=
Zwei=
ſitzer, ſehr g. erhalt.
Haas & Bernhard
Rheinſtr. 19. (16063=
Gewinnliſte
der Verloſung des Frauenvereins der
Petrus=Gemeinde.
9. 13. 31. 33. 71. 81. 89. 91. 129. 63. 86. 90. 98. 203. 11. 14.
43. 52. 69. 85. 99. 305. 16. 23. 31. 35. 37. 44. 59. 64. 72. 73. 81.
91. 96. 400. 3. 19. 22. 25. 26. 30. 36. 42. 44. 46. 47. 48. 55. 60. /Grafenſtr. 39, gegenüber der Stadtkaſſe
65. 77. 99. 515. 32. 42. 45. 54. 56. 59. 76. 80. 611. 19. 25. 26. 29.
31. 36. 45. 48. 57. 64. 66. 84. 91. 97. 98. 701. 4. 7. 13. 17. 20. 21.
27. 63. 83. 88. 92. 801. 3. 4. 13. 23. 27. 34. 48. 55. 56. 60. 69. 76.
86. 901. 11. 29. 37. 39. 51. 54. 59. 60. 62. 65. 84. 87. 1014. 21.
22. 27. 39. 40. 68. 80. 94. 1103. 35. 38. 47. 51. 54. 60. 68. 72.
77. 78. 1201. 4. 5. 11. 31. 43. 51. 69. 70. 71. 80. 1301. 5. 8. 14.
15. 27. 38. 40. 48. 52. 61. 63. 64. 67. 70. 72. 88. 94. 1401. 9. 10.
12. 13. 17. 20. 25. 29. 31. 48. 62. 76. 78. 94. 95. 98. 1502. 4. 6.
8. 14. 16. 18. 31. 32. 40. 41. 43. 46. 52. 69. 77. 87. 1601. 5. 10.
21. 40. 43. 56. 58. 62. 76. 78. 80. 96. 98. 99. 1720. 27. 35. 37. 39.
42. 46. 50. 75. 80. 85. 98. 1801. 4. 6. 10. 13. 18. 29. 30. 42. 46.
54. 56. 58. 60. 65. 66. 72. 78. 81. 82. 86. 87. 92. 1904. 6. 15. 25.
39. 43. 46. 48. 53. 64. 81. 83. 88. 94. 98. 2013. 16. 21. 26. 41. 47.
57. 60, 62. 70. 2102. 5. 26. 27. 29. 35. 39. 47. 48. 49. 57. 58, 62.
67. 76. 77. 80. 85. 86. 87. 2212. 20. 29. 34. 45. 65. 66. 76. 80.
2341. 52. 55. 69. 73. 74. 88. 95. 2404. 6. 35. 57. 58. 60. 72. 73
77. 78. 79. 82. 87. 2509. 10. 11. 24. 40. 42. 44. 46. 48. 49. 70.
75. 82. 84. 87. 2600. 1. 5. 11. 12. 39. 62. 72. 86. 87. 2707. 16.
24. 41. 52. 54. 61. 66. 79. 2801. 5. 14. 27. 30. 32. 34. 40. 49. 53.
74. 83. 84. 2903. 8. 21. 25. 29, 35. 36. 47. 48. 51. 56. 98. 99.
Die Gewinne können Donnerstag, den 18. und Freitag, den
19. d. Mts., vormittags von 10 bis halb 1 Uhr und nachmittags
von 3—6 Uhr im Saale des Gemeindehauſes der Petrusgemeinde.
Eichwieſenſtraße 8, in Empfang genommen werden.
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Nummer 289
Mittwoch den 17. Oftober 1928
Seite 5
Stag
84 Uhr ſtatt,
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 17. Oktober.
— Heſſiſches Landestheater. Vorſtellungsänderungen. An
Stelle der angekündigten Aufführung von Roters Oper „Die ſchwarze
Kamer” wird heute Mittwech, 19 Uhr 30, im Großen Haus für die
Miete B Bizets „Carmen” gegeben, da Herr Kuhn erkrankt und ein
Erſatz nicht zu beſchaffen iſt. Die Vorſtellung leitet Kapellmeiſter
Bam=
beuger, die Hauprpartien ſind wie bei der erſten Aufführung dieſes
Jah=
ges beſetzt mit den Damen: Landwvehr (Carmen), von Stoſch (Micaela),
Harre (Frasquita), Liebel (Mercedes) und den Herren Jäger (Joſé),
Komregg (Escamillo), Overlack (Zuniga), Ebert Beher (Morales! Ney
(Dancairo), Vogt (Reſnendado). — Diejenigen Mieter, die für die
Auf=
führung „Schwarze Kamurer” von ihrem Tauſchrecht Gebrauch gemacht
haben, da ſie die Vorſtellung bereits bei der Uraufführung geſehen
haben, die nun aber die Vorſtellung „Carmen” beſuchen wollen, werden
gebeten, heute, Mittwoch, vormittag zwiſchen 9 und 13½
Uhr den ilnen zugeſtellten Gutſchein zurückzugeben; es wird ihnen Lann
eine neite Tauſchanweiſung ausgehändigt, ſo daß ſie ihr Tauſchrecht bei
einer ſpäteren Vorſtellung ausüben können. Diejenigen Mieter, die
ctwa die Vorſtellung „Carmen” uicht zu beſuchen wünſchen, können
eben=
falls zuiſchen 9 und 13½ Uhr ihren Platz bei der Mietabteilung zur
Verfügung ſtellen und den entſprechenden Gutſchein in Empfang nehmen.
Am Sonntag, dem 21. Oktober, wird im Großen Haus an Stelle
von „Aida” wegei Erk ankungen im Perſonal für Miete 1 Puccinis
Tosca” gegeben. Muſikaliſche Leitung: Ketzellmeiſter Baurberger,
In den Hau
Iatori
hrstrahe 15
hocken ſid=
Im Kleinen Haus wird heute abend für die Zuſatzmiete V
Calde=
rons „Dane Kobold” wiederholt.
In den am Samstag, tem 20. Oktober, im Kleinen Kaus zum erſten
Male zur Aufführung gelangenden Schubert=Opern „Der treue Soldat”
und „Die Weiberverſchwörung” ſind beſchäftigt die Damen von Stoſch,
Harre, Kienzl. Nieser, Liebel, und die Herren Jäger, Herrmann,
Kom=
regg, Overlack, Chert=Beher, Ney und Grohm Muſikaliſche Leitung:
Max Rudolf. Inſzenie=ung: Arthur Maria Rabenalt. Bühnenbild:
Wilhelm Reinking.
— Kirchliche Kunſt. In der Reihe der Vorträge, die das Heſſiſche
Gewerbemuſeum über kirchliche Kunſt veranſtaltet, ſpricht
Pro=
feſſor Haupt am Donnerstag, den 18. Oktober, über den Altar
und ſeine Bedeutung für den Kirchenbau‟. Der
Vor=
trag wird durch Lichtbilder erläutert. Der Eintritt iſt frei; der
Be=
ginn pünktlich um 8 Uhr.
— Preisausſchreiben der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft. Zu der
Notiz über das Ergebnis des Praisausſchreibens der Heſſiſchen
Spiel=
gemeinſchaft iſt nahzutragen, daß die bisher noch unbekannte Trägerin
des zweiten Prciſes (Verfaſſerin des Volksſtückes „Wann ich”) Frau L.
Feihow=Wachsmuth, Darmſtadt, iſt.
— Die Errichtung eines Milchhofes, die als erſter Punkt auf der
Tagesordnung der Stadtverordnetenverſammlung (am Donnerstag)
ſtand, wurde, wie uns migeteilt wird, abgeſetzt, da Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing verhindert war, an den Beratungen des Finanzausſchuſſes
teilzunehmen.
— Die Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger”, beteiligte ſich,
einer Einladung des Kurzſchrift=Gaues Odenwald folgend, an dem in
dem ſchmucken Odenwaldſtädtchen Erbach abgehaltenen
Gauwettſchrei=
ben. Während der Vormittag der ernſten Arbeit, insbeſondere dem
Wettſchreiben gewidmet war, beſichtigten die Mitglieder der
Vereini=
gung am Nachmittag die Brauerei=Einrichtung des Erbacher
Brau=
hauſes Wörner. Unter der ſachkundigen Führung von Herrn Wörner
jun, war jedem Gelegenheit geboten, die Herſtellungsweiſe des edlen
Getränkes kennen zu lernen. Lebhafte Bewunderung erweckten die in
jeder Beziehung muſtergltigen und mit den neueſten Errungenſchaften
der Technik ausgeſtatteten Brau=Anlagen. Mit einer kleinen Koſtprobe
fand die Beſichtigung einen würdigen Abſchluß. Bei der am
Nach=
mittag im Schützenhof abgehaltenen Preisverteilung errang die
Ver=
einigung wvieder durch Herrn Kräuter, in der Abteilung 240 Silben
die Höchſtleiſtung des Tages. Außerdem wurden die Hälfte der
Teil=
nehmer mit Ehrenpreiſen ausgezeichnet. Es errangen weiter: in 200
Silben: Ehrenpreis Frl. Wenzel, 1. Preis: Fr. Schäfer, Frl.
Kräu=
tet; 140 Silben: Ehrenpreis Phil. Schäfer, 1. Preis Frl. Ihrig,
2. Preis Frl. Heilig; 120 Silben: 1. Preis Ludwig Erne; 100 Silben:
Ehrenpreis Hch. Körber, Hch. Schneider.
— Von dem Verein der Hundefreunde von Darmſtadt und
Um=
gegend für Raſſezucht, Polis=i=, Schutz= und Gebrauchshundeweſen (e. V.)
wird uns folgendes geſchrieben: In Nr. 284 Ihres Blattes wird unter
der Ueberſchrift „Raubüiberfall im Neuen Pajais” die Frage
aufgewor=
fen, warum die Polizei keine Spürhunde in Bereitſchaft habe; dieſe
Frage iſt dunhaus berahtigt. Erfahrungsgemäß haben ſich gut
abge=
führte Polizei= und Schuszhunde im Ermitrelungsdienſt trefflich bewährt.
In Erkenntnis dieſer Tatſache beſitzen auch diele Polizeiverwaltungen
eigene Dienſthunde; in Heſſen, ſoviel uns bekannt, die
Polizeiverwal=
tungen von Mainz, Offenbach und W=rms. In außerheſſiſchen Staaten,
wie Preußen, Sachſen, Bayern und zWürttemſerg, beſtehen ſogar
ſtaatliche Dreſſuranſtalten, in deuen Polizeihunde abgerichtet
wer=
den. Dies beweiſt, daß auch in weiteſten Kreiſen der Vehörde die
Er=
kenntnis beſteht, daß ein gut abgerichteter Polizeihund eine wertvolle
Hilfe im Ermittelungsdienſt darſtellt. Wie uns bekaunt, hatte auch das
Polizeiamt Daruſtadt vor Jahren ſelbſt Polizeihunde zur Verfügung,
die von Beamten des Amts geführt wurden. Es ſt nicht unſere
Auf=
gabe, zu unterſuchen, warum dies jetzt nicht der Fall iſt. Wir ſelbſt
haben Mitglieder, die ſehr gut abgerichtete Polizei= bzwv. Suchhunde
beſitzen. Gerade weil es ſeitens unſeres Vereins als mißſtändig
embfun=
den wird, daß derartige Hunde nicht in hieſiger Stadt von der
zuſtän=
digen Behörde geführt werden, haden wir bereits im Jahre 1924
ſo=
wohl dem Polizeiamt wie auch der Staatsinwaltfchaft Mitglieder
nam=
haft gemacht, die bereit ſeien, ihre Kunde der Behörde im
Ermittelungs=
dieuſte gern zur Verfugung zu ſtellen. Soviel wir wiſſen, iſt von
die=
ſem Anerbieten bis jetzt noch kein Gebrauch gemacht worden. Unſer
Ver=
ein hatte gerade am 7. Okrober I. J. eine öffentlihe Vorführung von
Polizei= und Schutzhunden hier veranſtaltet, bei denen der Höchſtſtand
der Leiſtungen ſolcher gezeigt wurde. Wis wären ſelbſwverſtändlich gerne
bereit geweſen, mit geeignetem Ma erial der Behörde zwecks
Ermitte=
lung der Täter des am gleichen Abend verübten Raubüberfalles im
Neuen Palais an Hand zu gehen. In Stuttgart werden ſeitens der
Polizeiverwaltung über 50 Dienſthunde gehalten; ſollte es nicht niöglich
ſein, daß auch in der Hauptſtadt des Heſſenlandes wenigſtens
1 Polizeihund von der Behörde ſelbſt gehalten wird?. Wenn man
er=
wägt, daß erfahrungsgemaß Polizei= und Suchhunde vielſach zur
Auf=
klärung ſtrafbarer Haudlungen und zur Ermittelung der Täten
mitge=
holfen haben, muß es als unbedingt erforderlich bezeichnet werden, daß
au! in hieſiger Stadt ſeitens der zuſtändigen Vehörde ſolche Hunde
ge=
halten werden
— Mißſtände im Wechſelverkehr. Die Spitzenverbände der
Wirt=
ſchaft haben in mehreren Beſprechungen die Frage geprüft, wie
offen=
ſichtliche Mißſtände im Wechſelverkehr durch geeignete Einwirkung auf
die am Wechſelverkehr intereſſierten deutſchen Wirtſchaftstreiſe beſeitigt
werden können. Es hat ſich im Laufe der letzten Zeit herausgeſtellt,
daß in immer mehr zunehmendem Umfange Wechſel unverſteuert an
die Warenlieferanten geſandt werden, ohne daß ſich die Warenbanehmer
darüber klar ſind, daß ſie hierdurch gegen die Beſtimmungen des § 5
des Vechſelſteuergeſetzes gröblich verſtoßen und in Strafe genommen
werden können. Eine weitere Unſitte iſt die Inzahlunggabe
vordatier=
ter Wechſel. Dabei ſcheint Unklarheit darü er zu beſtehen, daß die
Laufzeit aller Wechſel mit dem Tage der tatſächlichen Ausſtellung oder
Verſendung beginnt. Da dieſe Mißſtände im Wechſelverkehr die
ord=
nungsmäßige Abwicklung der Geſchäfte erheblich beeinträchtigen, haben
ſich die Spitzenverbände der Wirtſchaft zu durchgreifenden
Maßnahmen gegenüber ſolchen Firmen entſchloſſen, die trotz
vor=
heriger Verwarnung bei einer den vorſtehenden Grundſätzen
zuwider=
laufenden Behandlung verbleiben. Es wverden daher alle Empfänger
von unverſteuerten Wechſeln aufgefordert, die Angelegenheit, wenn
nicht ohne weiteres die Abſtellung des Mangels durch den Ausſteller, zuer Jahren gegebenes Verſprechen, wieder eine Wanderung dorthin zu
erfolgt, der für die verantwortliche Firma zuſtändigen Induſtrie= und
Handelskammer bzw. Handwerkskammer mitzuteilen. Die Kammer
wird ſodann die betreffende Firma auf das Unzuläſſige ihrer
Hand=
lungsweiſe hinweiſen und nötigenfalls mit den zuſtändigen Behörden probe nach dem Mittageſſen fehlt nucht. Unvergeſſen ſind die
fröh=
in Verbindung treten.
Aus den Parteien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute abend 8 Uhr findet ein Lichlbildervortrag des Herrn, Gzeneral= ſteinerten Tierfährten uſu aus der Urzeit. Zum Geleit und zur
Be=
ſekretärs Welkow bei Rittweger (Reſtaurant Gutenberg), Ecke
Gra=
fen= und Wieſenſtraße, ſtatt. Es wird um zahlreiches und pünktliches
Erſcheinen gebeten.
—Deutſche Volsspartei, Ortsgruppe Darmſtadt.
Die für Freitag, den 19. Oktober, vorgeſehene Mitgliederverſammlung Emilſtraße 28, einzureichſen. (Näheres ſiehe Anzeiger)
mnß ausfallen, da Herr Reichstagsabgeordneter Dingeldey an dieſem
Tage noch in Berlin ſein wird. Der neue Termin wird rochtzeitig be= leute von Mörfelden wegen Diebſtahls wird von der Rolle ange S
kannt gegeben.
Friſchenilch oder paſteuriſirte Milch.
Von Prof. Dr. W. Baubel, Arzt und Nahrungsmittelchemiker.
Auf die von landwirtſchaftlicher Seite vorgebrachte Begrundung
der Vorzüge der paſteuriſierten Milch mögen mir noch einige Worte
geſtattet ſein. Von der Gegenſeite ſind eine Reihe von Gewährsmännern
vorgeführt worden, die ſich für die paſteuriſierte Milch ausſprechen. Ich
werde hier einige wenige von den vielen, die ſich dagegen ausgeſprochen
haben, hier zu Worte kommen laſſen.
Geh. Rat Bofe, Miniſterialrat im Reichsminiſterium für Ernährung
ſagte auf der Milchwirtſchaftlichen Tagung in Mannheim 1926: Nicht
Stellung nehmen möchte ich zur Frage des
Paſteuriſierungs=
zwanges. Die Kinderärzte ſtehen in ihrer überwiegenden Mehrzahl
auf dem Standpunkte, daß die Milch ſo wenig wie möglich behandelt
werden ſoll. Das Ideal der Milchverſorgung iſt die Bereitſtellung
einer von ſachgemäß gefütterten, ſauberen und geſunden Kühen in
ſauberen, hellen Ställen einwandfrei von ſauberen, gefunden Menſchen
gewonnene, alsbald tiefgekühlte Rohmilch.
Zuzugeben iſt, daß dies nicht immer möglich iſt, aber da, wo es
möglich iſt, ſollte man dies allem anderen vorziehen. Und wir im
Darmſtadt ſind in der glücklichen Lage, direkt vor den Toren ein weites
Milch=Produktionsgebiet vor uns zu haben, das nur noch beſonderer
Pflege bedarf, um wirklich vollkommen zu ſein.
Die Paſteuriſierung der Milch muß als eine Verſchlechterung ihrer
Beſchaffenheit angeſehen werden. Eine vollkommene Kontrolle der in
die Zentrale gelangenden Milch iſt ausgeſchloſſen. Es können aur
Stichproben gemacht werden. Und wir haben beobachtet, daß wegen zu
ſtarker Säuerung zunächſt beiſeite geſtellte Milch ſchließlich doch
zuge=
miſcht wurde. Wie viel Kontrollbeamte wären nötig, um dies alles
zu verhindern. Das Herausſchaffen des ſogenannten Schmutzes umfaßt
nicht nur dieſen, der nur in geringem Prozentſatz im
Zentrifugen=
ſchlamm vorhanden iſt, ſondern auch ſehr wertvolle Stoffe. Zuzugeben
iſt, daß bei Milch von kranken Kühen auch Stoffe herausgeholt werden
können, die ſchädlich wirken, und es iſt deshalb verboten, ſolchen
Schlamm zu berfüttern. Aber dieſer Schlamm enthält auch
lebens=
wichtige Stoffe, die auf dieſe Weiſe entfernt werden, ſo insbeſondere
Lecithin mit dem Vitamin B, das für die Fortpflanzung und Laktation
ſo wichtig iſt und das nach meinen Beobachtungen mit dem Cholin des
Lecithins identiſch oder doch weſensverwandt ſein dürfte. Uebrigens
ſagt von dieſer Neinigung Prof. Beythien=Dresden mit Recht: Sie iſt
ja nur fürs Auge. Man ſagt zwar, die Milch wird durch das
Zentri=
fugieren anſehnlicher und appetitlicher. Aber das Unappetitliche ſind
doch die löslichen Beſtandteile des Kuhkots, die durch das Zentrifugieren
nicht entfernt werden. Die abgeſchiedenen Strohteilchen uſw. ſind für
den Chemiker nichts Unappetitliches.
Eine Milchzentrale mit Paſteuriſierung kann, da
die vorzunehmenden Prozeduren viel Geld koſten, nur dann exiſtieren:
1. Wenn die Milchpreiſe ſehr hoch gehalten werden oder fortgeſetzt
Zuſchiſſe von der Stadtverwaltung gegeben werden, ſiehe Frankfurt mit
den großen Defiziten oder die jetzt liquidierte Zentrale in Dortmund.
2. Oder wenn der Einkaufspreis der Milch ſo niedrig angeſetzt
wird, daß daraus die Koſten beſtritten werden, ſo bei Mannheim und
Gießen, wo der Einkaufspreis 18 Pfg. beträgt.
3. Oder wenn eine abgerahmte Milch nachher als paſteuriſierte,
un=
veränderte Vollmilch verkauft wird. Eine ganze Reihe von Molkereien
liefert eine Vorzugsmilch mit hohem Fettgehalt, der der übrigen Milch
entzogen iſt. Wieder andere liefern nur gerade das noch erlasſte
Minimum an Fett.
Da Kindermilch Friſchmilch ſein ſoll, ſo müſſen auch die
min=
derbemittelten Kreiſe beim Paſteuriſierungszwang der Milch dazu
übergehen, teure Kinder=Vorzugsmilch zu kaufen, während ſie ſonſt ſehr
gut mit der üblichen geſunden Friſchmilch auskommen können. Es tritt
alſo eine erhebliche Verteuerung der Lebenshaltung der ſo ſchon hart
bedrängten Familien ein. Im übrigen, wenn Friſchmilch für die
Kin=
der das Beſte iſt, ſo doch ſicher auch für die Erwachſenen.
Werden die Einkaufspreiſe niedrig eingeſetzt, ſo hat die
Landunrt=
ſchaft die Koſten für die Zentrale und die Paſteuriſierung zu tragen,
denn eine fortgeſetzte Zubuße durch die Stadt oder eine Abrahmung
der Milch würde ſich das Publikum mit Recht nicht gefallen laſſen. Die
Koſten auf die Milchhändler abzuwälzen, würde vollſtändig mißlingen,
denn wenn man dieſe ausſchalten wollte, müßten gut bezahlte
Ange=
ſtellte herangeholt werden, die nicht 12—14 Stunden arbeiten und Sonn=
und Feiertage ohne Unterbrechung tätig ſind, bei denen nicht nur eine
Perſon allein, ſondern alle Familienglieder Mitarbeiter ſind. Die
Folge der Ausſchaltung des Milchhandels würde auch hier eine
erheb=
liche Verteuerung ſein.
Ganz abwegig iſt aber der Plan der Landwirtſchaft, ſämtliche in
dem zugehörigen Gebiet produzierte Milch durch eine ſtädtiſche
Zen=
trale bewirtſchaften zu laſſen. Mit Recht ſagt der Direktor der
Mann=
heimer Milchzentrale: Es iſt eine bekannte Tatſache, daß den ſtädtiſchen
Molkereien bei Verwertung von Ueberſchußmilch am Verbrauchsort
große finanzielle Verluſte entſtehen, weil die Milch am Eude des langen
Transportweges durch Bahnfracht und andere Unkoſten ſchon derarx
hoch belaſtet iſt, daß ſich die Verwertung in Butter uſw. gar nicht mehr
lohnen kann.
Und nun den Uebexſchuß auf Koſten der ſtädtiſchen Verbraucher in
Außenmolkereien verarbeiten zu laſſen, würde wohl durchaus den
In=
tereſſen der Milch konſumierenden Bevölkerung widerſprechen.
Das Ziel der Landwirtſchaft kann nur das ſein, die
Milchproduk=
tion ſo zu geſtalten, daß eine Milch beſter Qualität zur Herſtellung von
Butter und Käſe gewonnen wird. Namentlich an die in Käſereien
verwendete Milch werden allerhöchſte Anforderungen geſtellt. Erfüllt
dieſe die Landwirtſchaft, ſo erhalten wir auch eine vorzügliche
Friſch=
milch für den direkten Verbrauch und können endlich mit Erfolg den
jetzt noch beſſer ausgerüſteten holländiſchen und däniſchen Molkereien
entgegentreten und ſo den Import von ausländiſchen Molkereiprodukten
unterbinden zum Beſten der Allgemeinheit und nicht zuletzt zum Beſten
der deutſchen Landwirtſchaft.
Zum Schluſſe möchte ich noch aus einer Rede des Hamburger
Nah=
rungsmittelchemikers Dr. Nottebohm einige Sätze wiedergeben: Wir
haben in Hamburg eine Friſchmilchverſorgung von etwa 60 Prozent
aller Milch, und wir würden es ablehnen müſſen, wenn durch
Einfüh=
rung von Milchhöfen dies geändert werden ſollte. Etwas Schöneres als
dieſe Verſorgung mit Friſchmilch kann, ich mir nicht denken. Die
Milchhöfe ſind nicht das Ja und Amen der Milchverſorgung . . .
Soll=
ten wir in Darmſtadt anderes wünſchen, wo wir die gleichen günſtigen
Verhältniſſe der Milchverſorgung wie in Hamburg haben. Dem
glei=
chen Grundſatz, daß Friſchmilch die beſte iſt, huldigt die
landwirtſchaft=
liche Abteilung in Gießen. Wir ſind auch der Meinung, daß für eine
völlig einwandfreie Friſchmilch ein höherer Preis verlangt werden kann,
als für das paſteuriſierte Surrogat. Eine gut gereinigte, tief gekühlte
Friſchmilch, deren Temperatur 10 Grad Celſius nicht überſteigen ſoll,
iſt das Beſte für alle.
Der Hauzfrauenbarein
eing
dür Grage iner Mlaggofseitſhang.
Als berufenſter Vertreter der Darmſtädter Hausfrauen und Müitter
der Errichtung eines Milchhofes und des ſtädtiſchen Milchvertriebes
be=
faßt und iſt, nach eingehender Veſprechung mit den in Frage
kommen=
den Autoritäten, unter gewiſſenhafter Beachtung aller Seiten der Frage
zu einſtimmiger Ablehnung des Projektes gekommen.
Es leiteten ben Vorſtand des Hausfrauenbundes hierbei folgende
Erſwägungen: Die Milchverſorgung Darmſtadts iſt quantitativ wie
quali=
tativ nicht nur ausreichend, ſondern, im Gegenſatz zu vielen anderen
Städten, einzigartig einwandfrei. Eine Verbeſſerung in dieſer Hinſicht
iſt nicht zu erwarten.
In finanzieller Hinſicht befürchtet der Hausfrauenbund ſchwvere
Mehrbelaſtung ſolohl des Steuerzahlers wie auch, nach eingehender
Be=
rechnung von fachmänniſ her Seite, des Konſumenten. Auch der
Produ=
zent, mit Ausnahme einiger Großbetriebe in der Nähe Darmſtadts,
wird keine höheren Einnahmen erzielen.
Der für die Hausfrauen am ſchwerſten ins Gewicht fallende Grund
iſt der hygicniſche.
Wie erſte Autoritäten uns belehren, iſt die Frage der
Paſteuriſie=
rung und ihrer Zweckmäßigkeit noch ganz unentſchieden. Dieſelben
Auto=
ritäten erkläten aber den die Zwangspaſteuriſierung völlig ablehnenden
Standpunkt des Hausfrauenbundes für voll berechtigt. Der
Hausfrauen=
bund betraihtet es als eine ſchwere Schädigung der Volksgeſundheit, der
Bevölkerung die ungewüinſchte paſteuriſierte Milch aufzuzwingen und ihr
ein für Kranke und für die Jugend ſo wicſtiges Volksnahrungsmittel
wie die ſo gern und viel genoſſene Dickmilch zu entziehen. Mit Schrecken
ſieht der Hausfrauenbund dem Zwange entgegen, den ein
Monopol=
betrieb eines ſo wichtigen Nahrungsmittels auf die Hausfrauen ausüben
wird; ein weiteres Schreckbild erblickt er in der Vorausſicht des
Milch=
ſchleichhandels (wir denken dabei an die ſchreckliche Vergangenheit), der
die Geſundheit weiter Kreiſe ſtärker ſchädigen wird als die Milch aus
der geplanten, evtl. unter ſtädtiſcher Kontrolle ſtehenden Zentrale der
Milchhändler Darmſtadts dies je tun wird.
GUISA
— Volkshochſchule. Immer wieder beſchäftigt den Menſchen die Frage
nach dem Sinn des Lebens. Welche Antwort heute darauf zu geben
iſt, das wird Pfarrer Taesler in einer Vortragsreihe im Rahmen der
Volkshochſchularbeit ausführen, die am 24. Oktober beginnt. Im
Zu=
ſammenhang mit der Frage nach dem Sinn des Lebens ſtehen die
Fra=
gen nach den Lebensfunktionen, die Fragen nach dem Seelenleben. Die
letzteren wird Herr Profeſſor Kißner in einer beſonderen Vorleſung
be=
handeln, die am 25. Oktober beginnt. Der weiteren Ergänzung dient der
Kurſus über „Menſchenkenntnis”, der den Charakter des Kindes und des
Erwachſenen behandelt, ſeine Entſtehung und Beeinfluſſung, ſeine
nor=
malen und krankhaften Aeußerungen, Frl. Dr. phil.Bücking leitet dieſen
Kurſus, und zwar Freitags. Anmeldungen erfolgen auf der
Geſchäfts=
ſtelle der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17.
c beſeitigt üblen Mundgeruch u.
CRIOTOAOMShäßlich gefärbten Zahnbelag
IV. 11861
— Odenwalöklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Ein den Nierſteinern vor
unternehmen, wird am Sonntag, dem 21. Oktober, erfüllt werden.
Nier=
ſtein hat zum Empfany des Darmſtädter Odenwaldklubs große
Vorberei=
tungen getroffen. Ein herzlicher Engpfang iſt gewiß. Auch eine
Wein=
lichen Stunden bei der Wanderung vor 2 Jahren, und mit
Beſtinnnt=
heit iſt zu erwarten, daß es wieder ſo werden wird. Vor Nierſtein hält
der Direktor des Naturhiſtoriſchen Muſeums in Mainz, Herr Profeſſor
Dr. Schmidgen, einen fehr lehrreichen Vortrag über Funde von
ver=
achtung gibt uns uuſer Darmſtädter Dialektdichter Heini Schäfer einen
hübſchen Reim mit auf den Weg. Unſere Mitglieder bitten wir
gleich=
zeitig, Wandervorſchläge für das Jahr 1929 bis zum 1. November an
den Vorſitzenden des Wanderausſchuſſes, Herrn Stadtinſpektor Schött,
* Große Strafkammer. Die Strafſache gegen Maurer Siegel Ehe=
und wird neuer Termin beſtimmt werden.
Zur Heſſiſchen Familienchrenik.
Exzellenz Frhr. v. Scholl ehemaliger Generalg jutant Kaiſer
Wilhelms II., ein geborener Heſſen=Darmſtädter, hat in vergangeder
Woche in Potsdam das Zeitliche geſegnet, am Eingang ins 81.
Lebens=
jahr. Der Verſtorbene unterhielt noch immer mit Haus Doorn fre
ind=
ſchaftlich=loyale Beziehungen. In den Glanzzeiten des Kai erreich hitte
hat ſich der Vo=ſpand des Hausfrauenhundes Darmſtadt mit der Frage Exz. v. Scholl auf den Hoffeſtlichkeiten, ſchon vermöge ſeiner
Nchen=
geſtalt eine beachtenswerte Rolle geſpielt. Er war vermählt mit Freiin
Ada v. Löw, gleichfalls Heſſin. Der einzige Sohn des Paares,
Ritt=
meiſter Guſti v. Scholl, zählte zu den erſten Gefallenen im Weltkrieg.
Der Kaiſer, der nie verſäumte, ſeinem getreuem Adfutanten bei G=burts=
und Neujahrstagen kleine Aufmerhſamkeiten zu ſenden, ſandte der Witwe
folgendes Telegramm: „Ich bin tief erſchüttert über den Tod Ihres
Gatten, der meinem Herzen ſo nahe ſtand.‟ Dieſem Telegramm folgte
ein Brief nach. Auf den Wunſch des Kaiſers ſollte einer ſeiner Söhne
die Witwe an das Grab geleiten. Deren Schweſter Exz. Sofie von
Weiher, geb. v. Löw, die bekannte und beliebte Land ſchaftsmalerin, deren
Arbeiten auch heute noch geſchätzt und begehrt ſind, wurde bei dieſer
Gelegenheit von unſerem Herrn Reichspräſidenten v. Hindenburg
geführt
Infolge der geſellſchaftlichen Stellung, die der verſtorbene General.
v. Scholl eingenommen hatte, und auf Grund der perſönlichen
Beliebt=
heit, deren er ſich in breiten Kreiſen erfreute, geſtaltete ſich die Feier
ſeiner Beſtattung zu einem Ereignis für Potsdam.
Als Scholl noch als junger Offizier in Darmſtadt lebte — er wurde
erſt ſpäter geadelt — hatte er in einem Winter Gelegenheit, ſich als
Le=
bensretter zu bewähren: Prinz Ludwig von H ſſen, ſpäterer Großherzog
Ludwig IV. von Heſſen, war beim Schlittſchuhlaufen auf dem Kran
ch=
ſteiner Teich an einer gefährlichen Stelle eingebrochen und befand ſich
in einer ſehr ernſten Lage, aus welcher die Geſchicklichkeit und Ge
ſtes=
gegenwart des jungen Scholl ihn befreite.
E.I.
* Tragiſcher Tod. Die in Nr. 283 dieſes Blattes veröffentlichte
Mit=
teilung über das tragiſche Ableben des Bäckermeiſters Er.,ſt
Hinne=
richs bedarf einer Berichtigung Es handelt ſich um einen ſehr
acht=
baren jungen Mann vou 32 Jahren, um einen Menſchen von idealer
Ge=
ſinnung, die er u. a. auch; dadurch bekundete, daß er mit 17 Jahren als
Freiwilliger am Kriege teilnahm, ſich wehrend der vier Kriegsjahre burch
außergeſöhnliche heldenmiitige Selbſtverleugnung auszeichnete und
ſchließlich ſogar trotz ſchverer Kriegsbefhädigung auf eine
Reichsunter=
ſtützung verzichtete. Er hatte gehofft, ſich ſelbſt aus eigener Kraft ſein
Einkommen verſchaffen zu können, was ihm allerdings trotz aller
An=
ſtrengung nicht hatte gelingen wollen. Ex verfiel, wie ſo viele
tüch=
tige Menfoen, dem fur=htbaren Schickſal der Erwverbsloſigkeit, die bei
ſeinem vornehmen Charakter ganz beſonders ſchwer auf ihm laſtete. Zwar
hatte er bei ſeinen hieſigen Hausleuten eine freundlich teilnehmende
Auf=
nahme und auch eine ihm zuſagende Beſchäftigung in Gartenarbeit und
in Ueberwachung einer kleinen Hühnerfarm gefunden. Aber die harte
Enttäuſchung, daß der Staat, für den er ſich aufgeopfert hatte, ihm keine
richtige Berufsarbeit ſchaffen konnte, und dann wohl auch die Folgen,
ſeiner Kriegsverletzung hatten ſeinen geiſtigen Zuſtand im Laufe der
Zeit derartig erſehuittert, daß man bei ihm von einer im Verborgenen.
keimenden ſeeliſ hen Erkrankung ſprehen kann, deren Opfer er ſchließlich
geworden iſt. Sein tragiſcher Tod verdient deshalb alle Rückſicht, die
man einem Erkrankten ſeluldig iſt. Ju der Teilnahme mit den ſchwer
getroffenen Augehörigen und Freunden des Geſchiedenen, auf die die
oben erwahnte Mitteilung in ihrer kalten Form verletzend gewirkt hat,
wird dieſe Verichtigung deröffentlicht.
Lokale Veranſialtungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu beirachten.
in ſeinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
— Deutſcher Offizierbund. Wir ſind im Namen der
vaterländiſchen Verbände aufgefordert, an der öffentlichen Feierſtunde
zum Gedenken des 70. Geburtstags J. M. der hochſeligen Kaiſerin
Auguſte Viktoria am Sonntag, den 21. Oktober, 5 Uhr nachmittags
pünktlich, im großen Saale der Vereinigten Geſellſchaft (Ecke Neckar=
und Rheinſtraße) teilzunehmen. Näheres Zeitungen. Schüler und
Schülerinnen haben — ſoweit der Platz reicht — freien Eintritt auf
Stehplätzen.
— Deutſchorden. Donnerstag, 18. Oktober,
Knappſchafts=
abend in Treuenau; Referat über den Urtext des Vertrags von
Ver=
ſailles.
— Deutſchorden. Am Sonntag, den 21. Oktober, nachmittags
5 Uhr pünktlich: Gedenkfeier aus Anlaß des 70. Geburtstages der
hoch=
ſeligen Kaiſerin Auguſte Viktoria, in der Vereinigten Geſellſchaft. Die
Ordensbürder werden gebeten, Angehörige und Bekannte mitzubringen.
50 Pfennige Eintritt.
— Der „Stahlhelm”, Bund der Frontſoldaten, Outsgruppe
Darmſtadt, hält am Donnerstag, der 18. d. M., abends 8,30 Uhr im
Reſtaurant Sitte, Karlſtraße, ſeine Plichtverſawmlung ab. Gäſte
will=
kommen.
— Baſtlerbund der Sendung. 20 Uhr 15 Min. im
Deut=
ſchen Haus (Alexanderſtraße 18) Vortrag des Herrn Dr. Schulz:
Kur=
ven und Diagramme in der Radiotechnik”.
— Heute Mittwoh abend gaſtiert im Café Rheingold der
beliebte rheiniſche Hunoriſt Andreas Kleinmeier. Sein Nams
bürgt dafür, den Cäſten nur Erſtklafſiges zu bieten.
Seite 6
Mittwoch, den 17 Oktober 1928
Nummer 289
Ausſtellung (Ernährung und Wirtſchaft.
Der Darmſtädter Hausfrauenbund kommt gern der
Pflicht nach, all denen, die zu dem glänzenden Gelingen der
Ausſtel=
lung „Ernährung und Wirtſchaft” beigetragen haben, den wärmſten
Dank auszuſprechen. Es war für den Hausfrauenbund kein geringes
Unterfangen, dieſe Ausſtellung zu unternehmen, ohne daß der bekannte,
vom Stuerzahler ſo geſchätzte Garantiefonds von einer Behörde
bereit=
geſtellt worden war. Mit großer Vorſicht, aber ganz auf eigene Gefahr
hat der Hausfrauenbund dies ſeiner Anſicht nach höchſt aktuelle
Unter=
nehmen ausgeführt, das allerdings — deſſen iſt ſich der Bundesvorſtand
bewußt — ſeine überraſchenden Erfolge nicht nur den Ideen des
Haus=
frauenbundes, ſondern auch der unentbehrlichen Hilfe des techniſchen
Leiters der Ausſtellung dankt, des Herrn Georg Klos= Darmſtadt,
deſſen große Organiſationsfähigkeit ſich auch diesmal, wie ſchon bei der
Saalbauausſtellung 1927 bewies. Die Ideen des Hausfrauenbundes,
die die einzelnen Firmen zur Darſtellung brachten, fanden
verſtändnis=
vollſten Anklang in Darmſtadt: Jeder ſiebente Bewohner der Stadt
beſuchte die Ausſtellung, welche keinerlei Vergnügen bot, ſondern auf
nüchternſte Sachlichkeit eingeſtellt war, was dem ſichtlich ſtark
intereſſier=
ten Publikum offenbar zuſagte. Denn die zahlreichen Vorträge waren
meiſtens überfüllt und die Vorführungen der verſchiedenen Firmen
von früh bis ſpät dicht umdrängt, ſo die neuartigen Küchengeräte, die
Küchenſchränke der Firma Otto Kunkel, Möbelgeſchäft (Darmſtadt),
der elegante Pavillon der Bad Nauheimer Staatsquellen, worin der
Vertreter, Herr Heinrich Lohr ſen., Darmſtadt, Nieder=Ramſtädter
Straße 20, ſeinen Germania=Sprudel ſowie alle Paſtillen, Salze uſw.
zum Koſten anbot. Auch der Pavillon des Konſumvereins mit ſeiner
Kaffeeplantage erregte großes Intereſſe. Die Ausſteller ſelbſt waren
mit den erzielten Erfolgen zufrieden. Einem wiederholt verlauteten
Irrtum ſei hier entgegengetreten: Der Hausfrauenbund propagiert
keineswegs vegetariſche Koſt. Das Fehlen faſt aller Fleiſchnahrung
war allerdings Schuld der Metzgerinnung, die zum großen Bedauern
des Hausfrauenbundes deſſen wiederholte Aufforderung, ſich an der
Er=
rährungsausſtellung zu beteiligen, abgelehnt hat. Beſondere Beachtung
fanden die verſchiedenen Küchen, und beſondere Bewunderung fanden
bei den Darmſtädter Hausfrauen und Lehrkräften die glänzenden
Lei=
ſtungen der Landwirtſchaftlichen Haushaltungsſchule Michelſtadt. In
ihrer Küche ſtellten junge Schülerinnen, erſt zehn Wochen in der
Schule, Meiſterwerke der Konditorei her, daneben ſah man die von
ihnen bereiteten Schwartenmagen, Würſte und Käſe, die eingeweckten
ſelbſtgezogenen Gemüſe und Früchte, vor allem aber wurde ihre
Aus=
ſtellung von ſelbſtverfertigter feinſter Damenwäſche und Handſtickerei
bewundert, die von keiner Fachſchule übertroffen werden dürfte. Bei
dem Preisbewerb der gedeckten Tiſche, welchen das Publikum ſelbſt
ent=
ſchied, erhielten den 1. Preis: Urgroßmutters Teetiſch, den 2. Preis
„Der moderne Gartentiſch” in Glas, den 3. Preis „Der
Frühſtücks=
tiſch‟. Die Gemüſe= und Obſtſtände, beſonders die überaus reichen und
künſtleriſch ſchönen der Landwirtſchaftskammer für Heſſen, riefen neben
größter Bewunderung manche Erörterungen hervor. Man fühlte ſich
verſucht, dieſen erſtaunlichen Reſultaten heſſiſcher Gartenkultur das
gegenüberzuſtellen, was der Durchſchnittseinwohner Darmſtadts zu
kaufen bekommt. Die Frage, wie derartige Früchte und Gemüſe auch
der Bevölkerung Darmſtadts erreichbar gemacht werden könnten, wurde
nicht nur in Hausfrauenkreiſen lebhaft erörtert. Erfolge von
Beſtre=
bungen in dieſer Hinſicht wären ein weiterer wünſchenswerter Erfolg
der Ausſtellung „Ernährung und Wirtſchaft”.
— Wie lerne ich Skilaufen? Der Lehrfilm des bekannten
Bergver=
lages München, welcher mit einem ergänzenden Vortrag am Mittwoch,
den 17. Oktober, abends 8.15 Uhr, im elektrotechniſchen Hörſaal der
Techniſchen Hoſtſchule, Turmbau, laufen wird, gibt den Anfängern und
auch den Fortgeſchrittenen in der edlen Kunſt des Skilaufes die beſte
Gelegenheit, ſich einführen zu laſſen in das Weſen neuzeitlicher
Lehr=
technik. Die lebendigen im Bild vorgeführten Schneelaufübungen
ermög=
lichen weit mehr ein rhythmiſches Einfühlen in die einzelnen
Bewe=
gungsformen des Schneelaufs als der beſte rein theoretiſche Vortrag,
Da dieſe ſkitechniſchen Filmvorführungen gleichzeitig prächtige
Winter=
kandſchaften bringen werden, bei gleichzeitiger Einführung in den
ſport=
lichen Teil des Schneelaufes, durch Bilder aus dem Training der
Olympia=Mannſchaft, ſo kann jedem Freund des Witerſports der Beſuch
des Films beſtens empfohlen werden. Veranſtalter Skiklub Darmſtadt—
Odenwald. Eintritt für Mitglieder 1.— RM., für Nichtmitglieder
1.50 RM.
*Steuer= und Wirtſchaftiskalender
für die Zeit vom 16. bis 31. Oktober 1928.
Aufbewahren!
Ausſchneiden!
15. Okt.: Ablauf der Schonfriſt für die am 10. Oktober 1928 fällig
ge=
weſene Umſatzſteuer=Vorauszahlung.
20. Okt.: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 1.—15.
Oktober 1928 erfolgten Lohnzahlungen im Markenverfahren
und im Ueberweiſungsverfahren; im letzteren jedoch nur dann,
wenn die in der erſten Hälfte des Kalendermonats
einbehal=
tenen Lohnſteuerbeträge für ſämtliche in einem Betriebe
be=
ſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von 200 RM.
über=
ſteigen. (Keine Schonfriſt.)
25. Okt.: Vierte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut
Anforderungs=
zettel für die Grundſteuer, Gewerbeſteuer und
Sondergebäude=
ſteuer für das Rechnungsjahr 1928. (Schonfriſt bis 5.
Novem=
ber 1928.)
Beiträge zur Landwirtſchaftskammer. Nähere, endgültige
Mit=
teilung folgt im Steuerkalender für die erſte Novemberhälfte.
Steuerpflicht nach 88 10 und 28 des Grunderwerbſteuergeſetzes.
Nach den genannten Beſtimmungen des Grunderwerbſteuergeſetzes
haben bis zum 31. Oktober 1928 Inhaber des ſogenannten gebundenen
Grundbeſitzes, die geſetzlichen Vertreter von Perſonenvereinigungen,
Anſtalten oder Stiftungen aller Art Anzeige von Steuerfällen nach
8§ 10 und 28 des Grunderwerbſteuergeſetzes an die zuſtändigen
Steuer=
ſtellen (in Heſſen die Finanzämter) zu erſtatten. In Preußen ſind die
nötigen Maßnahmen von den Steuerſtellen zum Teil ſchon in die Wege
geleitet; in Heſſen iſt noch nichts veranlaßt, da Weiſungen aus dem
Reichsfinanzminiſterium bei dem Landesfinanzamt noch nicht
vor=
liegen. Nach einem in Berlin von Miniſterialdirektor Zarden
gehal=
tenen Vortrag iſt anzunehmen, daß die Pflicht zur Anmeldung von
Steuerfällen nach §8 10 und 28 des Grunderwerbſteuergeſetzes noch
H. W. Wohmann.
einige Jahre hinausgeſchoben wird.
A44
und 66
IunshelsHaftkaftee
ut gesund fün Jie
Von der „Debewag‟. Darmſtädter Bewachungs=Geſellſchaft m. b. H.,
hervorgegangen aus der ſeit 1303 beſtehenden Kaſſeler Geſellſchaft, ſind
im verfloſſenen ½4 Jahr außer dem regelmäßigen Zu= und
Nach=
ſchließen der Grundſtücke 1393 offene Türen geſchloſſen, 674 offene
Türen vorgefunden, die niht geſchloſſen werden konnten, 290 Lichter
ausgelöfcht, 1 Feuer gelöſcht, 36 offene Geſchäftslokale, 18 defekte Türen
vorgefunden, N7 zerſchlagene Fenſter und Rolläden gemeldet, 1
Ein=
echer verjagt, 10 defekte Zäune, 62 offene Fenſter und Rolläden
feſt=
geſtellt, 57 ſteckengebliebene Schlüſſel abgeliefert und 7 abgebrochene
Tür=
griffe vorgefunden (Siehe Anzeige.)
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(I. St. 1253)
Einbruchsdiebſiahl in der Heidelbergerſiraße.
Die in dem Polizeibericht vom 15. Oktober 1928 erwähnten
Anzüge uſw. und Schmuckſachen ſind folgende: ein neuer
rötlich=
beiger Kammgarnanzug, ein getragener Anzug, grau mit
ſchwar=
zen Streifen und gezwirnt, ein faſt neuer brauner Anzug, in ſich
gemuſtert, aus Homeſpunſtoff. Alle drei Anzüge waren einreihig
und ſakkomäßig gearbeitet. Ein beigefarbiger Ulſter aus
Woll=
ſtoff mit angewebtem Futter und großen Karos, in
Schweden=
form gearbeitet, hinten Quetſchfalte mit Querſpange, zweireihig.
Einige Paar beige und graue ſeidene und wollene
Damen=
ſtrümpfe, teils mit der Aufſchrift „Hermeda‟ Eine goldene
Herrenuhr mit Sprungdeckel, mit römiſchen Ziffern, beide Deckel
verziert, M. S. verſchlungen graviert, eine goldene Damenuhr
mit römiſchen Ziffern und verziertem Rückendeckel, E. S. graviert,
ein goldener Damenring in Kugelform mit tief eingelaſſenem
farbloſen Stein, vermutlich achteckig, graviert E. S. 13. II. 1907,
eine Bernſteinkette, hellgelb, mit feiner Aederung, mittlerer Stein
etwa 1 Zentimeter groß, nach den Enden verjüngend bis zur
Erbſengröße. Alle Steine bohnenförmig, Geſamtlänge etwa 60
Zentimeter; die Kette hat Schraubverſchluß. Eine weiße
wachs=
farbige Perlenkette, wovon die größte Perle erbſengroß iſt und
ſich die anderen nach beiden Seiten bis zur Größe eines
Sand=
kornes verjüngen; die Perlen haben Kugelform, und die Länge
der Kette iſt etwa 60 Zentimeter; ſie hat Steck= und
Hakenver=
ſchluß. Eine ſilberne Bluſennadel, ca. 7 Zentimeter lang, in der
Mitte 5 und an beiden Enden 2 Millimeter breit, in der Mitte
ſind 3 rote Steinchen in Dreieckform eingeſetzt. Eine
Bluſen=
nadel, ca. 3 Millimeter breit, 4 Zentimeter lang, unten Gold,
oben Mattgold und in der Mitte eine grauweiße Perle. Ein
dünnes goldenes Gliederhalskettchen mit Steckſchloß, ca. 60
Zenti=
meter lang. Ein Anhänger zu dieſem Kettchen aus Gold, runde
Form mit weißen Steinchen, in Kreisform geſetzt. An einem
Goldglied als beſonderer Anhänger eine kleine Perle in
Sand=
korngröße. Eine ſilberne Handtaſche, Größe 15 X 20 Zentimeter,
glatter gebogener Verſchlußbügel mit ſilberner Kette, am unteren
Ende perlgroße Silberkügelchen. Ein Paar goldene
Manſchetten=
knöpfe, oval und kariert.
. Feſtnahme eines Betrügers. Ein 22jähriger Reiſender
von hier wurde wegen fortgeſetzter Betrügereien feſtgenommen
und dem Amtsgericht I Darmſtadt vorgeführt. Er kam in
Unter=
ſuchungshaft. Der Betrüger ſuchte in der Hauptſache Abonnenten
von Verſicherungszeitſchriften auf und teilte ihnen mit, daß ſie
für die erlittenen Unfälle eine neue Abfindungsſumme zu
er=
warten hätten. Für die Auszahlung dieſer Summe würde
raſche=
ſtens Sorge getragen. Nach dieſen Mitteilungen ließ ſich der
Be=
rüger Beträge von einigen Mark für Unkoſten aushändigen und
entfernte ſich dann. An Hand der von einem Geſchädigten
abge=
gebenen Beſchreibung und durch Vorzeigung von Lichtbildern
konnte der Täter ermittelt werden.
Zahnpasta
lüuge erhält die Zähne weiß und gesund.
(V15906
Tageskalender für Mittwoch, den 17. Oktober 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende
nach 22 Uhr, B 4: „Die ſchwarze Kammer”. — Kleines Haus, Anfang
20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr, Zuſatzmiete V (3): „Dame Kobold”
Orpheum, 20.15 Uhr: „Die drei Dorfheiligen”. — Konzerte:
Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Reſt. Bender,
Wein=
haus Maxim, Reichshof, Kaffee Haſſia, Sportplatzkaffee, Perkeo. —
Kinovorſtellungen: Palaſt=Lichtſpiele, Helia, Reſidenz=
Theater.
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Rummer 289
Mittwoch den 17. Oftober 1928
Geite 7
Souu ann ihen srninn.
11)
Roman von Walter Weilshaeuſer,
Nachdruck verboten
An Wendlands Scheune ſtanden gegenüber dem grünlichen
Himmel wie Schattenriſſe zwei Geſtalten. Ein unterſetzter Kerl
und .
Da waren ſie verſchwunden.
Der enge, von Gärten umſäumte Weg lief dort krumm unter
Blatt und Buſch zwiſchen den Häuschen.
Die beiden waren wie von der Erde verſchluckt.
Der Vierſchrötige und . . . und . . .
Verdammt, das war doch Balder geweſen!
Raſch ging Riesland nach Hauſe.
Dort fand er einen Eilbrief der verheirateten Schweſter. Sie
ſchrieb dringend. Er mußte noch heute abend nach der Kreisſtadt.
Gut, daß der Sarg geliefert war; nun hatte er keine beſonders
nötige Arbeit mehr. Er konnte ſich ſchon frei machen. Der Zug
fuhr um 8,30 Uhr.
Als er auf dem Weg zum Bahnhof bei Meckler vorbei kam,
leuchteten aus den Fenſtern der großen Gaſtſtube im Erdgeſchoß
alle Lampen.
Da hatte das „Goldene Kreuz” doch noch Beſuch bekommen.
Ja, im „Kreuz” waren unerwartet noch ſpäte Gäſte
einge=
behrt, eine Geſellſchaft aus Kaſſel, die über Nacht bleiben und
andern Tags nach der fränkiſchen Schweiz weiter fahren wollte.
Die zwei Kraftwagen waren gut untergebracht.
Nun ſaßen ſie bei Braten und Wein und unterhielten ſich
lärmend.
Ein dicker, ölig glänzender Herr in auffallend gemuſtertem
Anzug ſetzte ſich an das Klavier und ſpielte, mehr ſchlecht als
recht. Immer wieder drückte er den Kneifer feſt, der ihm von der
ſchwitzenden Naſe zu gleiten drohte.
Draußen fegte ein raſch aufgekommener heftiger Wind das
Herbſtlaub raſchelnd durch den leeren Wirtsgarten, über die
Steine des Marktes.
Der langgedehnte Pfiff einer Lokomotive tönte verweht und
zerriſſen herüber. Der Abendzug fuhr weiter.
In den Ställen raſſelte das Vieh verſchlafen an den Ketten.
Mägde trugen die letzten Waſſereimer ſchlürfend vom
Brunnen in die Küche.
Die Turmuhr teilte gewiſſenhaft die fliehende Zeit in
Viertel=
ſtunden.
Es ſchlug zehn.
Nun ſchlich die Nacht im ſchwarzen Mantel durch die Gaſſen.
Das Dunkel war undurchdringlich, man konnte die Finſternis
ſchneiden.
Die Gäſten hatten ſich ſatt getrunken, ſatt muſiziert und
waren einer nach dem andern in die Zimmer hinaufgegangen.
Endlich ſtieg der kleine Dicke als Letzter etwas unſicheren
Schrittes nach.
Feierabend! Meckler ſeufzte ein bißchen. Er vertrug das
Aufbleiben doch nicht mehr richt.
Die Zeiger der alten Standuhr, deren pflichttreuer Gang jetzt
auf einmal deutlich in dem ſtill gewordenen Zimmer vernehmbar
war, ſtanden dicht vor Mitternacht.
Meckler ſah noch einmal das Schloß des großen
Eingangs=
tores nach und machte dann den letzten Gang durch ſein
An=
weſen, wie jeden Abend vor dem Schlafengehen.
Auch die ſchwere Pforte, die zum Garten führte, riegelte er
ſtets ſelbſt ab. Ehe er ſie ſchloß, warf er durch die offene Tür
noch einen Blick nach den vom Sturm gezauſten Bäumen, die ſich
geſpenſtiſch neigten und ſchüttelten.
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„Iſt da jemand?” rief er laut in die Nacht.
Am Hausgärtchen ſchien ſich etwas bewegt zu haben, das
dorthin nicht gehörte.
Niemand antwortete. Es war wohl Einbildung geweſen.
Trotzdem horchte er noch ein Weilchen hinaus.
Nur der Wind rauſchte in unregelmäßigen Stößen. Die
Wolken zogen eilig nach Oſten, an den Rändern hin und wieder
braunſilbern beglänzt vom verborgenen Mond.
Nun würde wohl bald Regen kommen. Meckler ſchob den
ſchweren Riegel vor und ſtieg die breite Treppe hinauf. Bald
ſchlief alles im Hauſe.
Ein Fenſterladen klapperte, vom Sturm geriſſen.
„T... uuuuuut!“
Es war in der dritten Morgenſtunde.
„T... uuuuuut!“
Feuer?
Die Spießer reckten ſich in den Betten auf und ſahen
ver=
ſchlafen aus den Fenſtern. Neugier und Hilfsbereitſchaft machten
ſie ganz wach.
Da raſſelte auch ſchon die Handſpritze daher, gezogen von
acht Feuerwehrleuten. Einer ſaß auf dem Wagen und läutete
ein lächerliches Glöcklein.
Aus den Türen der Häuschen rannten ſie, den komiſchen
Blechhelm aufgeſtülpt, noch im Lauf Gurt und Rock ordnend.
Das „Goldene Kreuz” brannte.
Heller Feuerſchein ſtand unheimlich lebend und zuckend ſtumm
am Nachthimmel.
Man konnte das Unheil in ſeiner furchtbaren Größe erſt
ab=
ſchätzen, wenn man ganz in der Nähe der Brandſtätte auf dem
Markt ſtand.
Zuerſt lohte das Dachgeſchoß über der Front der zwanzig
Fenſter der beiden Stockwerke.
Wie glühende Mückenſchwärme ſtoben die Funken aus dem
ſchwarzen Qualm, der drängend hervorquoll, ſich bäumte und,
bald vom Sturm geduckt, tückiſch brodelnd dahinrollte.
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Der dünne Strahl der Spritze ſchoß ziſchend, aber ohnmächtig
in die rote Glut. Er verdampfte bei der großen Hitze ſchon in
der Luft.
Hier war alles verloren. Das ſah jeder.
Das ausgetrocknete Fachwerk des alten Hauſes brannte
wie Heu.
Meckler und ſeine Frau ſtanden ratlos auf dem Marktplatz
und ſahen troſtloſen Blickes, ganz faſſungslos, wie ihr geliebtes,
ſo ſorgſam gehegtes und gepflegtes Eigentum, das Erbe der
Väter, von dem wütenden Element unbarmherzig vernichtet
wurde.
Die Mägde heulten, die Knechte ſchafften mit den anderen
keuchend aus dem Hauſe, was zu retten war. Die Kaſſette mit
den Wertpapieren und dem Bargeld hielt Meckler zitternd unter
dem Arm.
Er ſtand noch in Schlafſchuhen. Auf ſeinem weißen Haar
ſpielte der wehende Schein der Flammen. Die Frau, in der
Nacht=
jacke, wie man ſie aus dem Bett geriſſen hatte, weinte laut.
„O Jeſus Maria, o Jeſus Maria!” ſtammelte ſie
fortwäh=
rend, wie irre. Ihr ſchwacher, kranker Körper hielt ſich nur
müh=
ſam aufrecht.
Die Gäſte aus Frankfurt ſtanden leiſe ſchimpfend am
Markt=
brunnen und kurbelten die rechtzeitig in Sicherheit gebrachten
Wagen an.
„Sauerei!” brummte der Dicke in dem karierten Anzug.
Das war alles, was er zu ſagen hatte. Dann knatterte die
Geſellſchaft davon. Nach Würzburg war nur eine gute Stunde
Fahrt.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 8
Mittwoch, den 17. Oftober 1926
Rumner 289
Aus Heſſen.
Starfenburg.
— Eberſtadt, 16. Okt. Hohes Alter. Donnerstag, den 18.
Ok=
tober d. J., begeht Johannette Schäfer Witwe, geb. Stahl, ihren 83.
Geburtstag.
P. Eberſtadt, 16. Okt. Die Quellenfaſſung im
Stecken=
born. Dr ungenügende Waſſerdruck in der Villenkolonie gab ſchon vor
dem Kriege der Gemeinde Veranlaſſung, nach Vorkehrungen zu ſuchen,
um dem Uebelſtande wirkſam zu begegnen. Schon damals dachte man an
die jetzt in Angriff genommene Quellenfaſſung im Steckenborn.
Unter=
ſuchungen und Meſſungen ergaben, daß dort oberirdiſch abfließendes
Quellwaſſer gutes erinkwaſſer iſt und das Vorkommen ausreicht,
um die Druckverhältniſſe in der Villenkolonie zu verbeſſern. Die
Aus=
führung ſcheiterte zunächſt an den hohen Koſten. Durch die rege
Bau=
tätigkeit im Villenviertel nach dem Kriege wurde der Villenbereich ſtark
erweitert. Ein erheblicher Waſſer=Mehrbedarf war die Folge. Die
Druckverhältniſſe verſchlechterten ſich damit von Jahr zu Jahr. Die
große Gefahr einer ſolchen Entwicklung bei Brandgefahr zeigte ſich
deut=
lich bei dem Brande im Waldfrieden vor drei Jahren, wobei an eine
wirkſame Bekämpfung des Feuers nicht zu denken war. Auch die
Feuer=
löſchproben im Villenviertel ſelbſt ließen den ſchlechten Waſſerdruck
deutlich zu Tage treten. Der Gemeinderat hat daher im Voranſchlag für
1928 die Mittel für die Quellenfaſſung im Steckenborn bereitgeſtellt.
Gebaut wird augenblicklich ein Brunnen von 1,50 Meter Durchmeſſer,
dem vorausſichtlich ein weiterer an der oberen Schürfſtelle folgen wird.
Die Waſſer=Ergiebigkeit des Brunnens iſt größer, als vermutet wurde.
Mach den neueſten Meſſungen wird für die Villenkolonie vorausſichtlich
ein Viertel des zufließenden Waſſers genügen, um die Druckverhältniſſe
zu heben. Der reſtliche Teil kann für die Verſorgung des Ortes und zur
Berieſelung der Wieſen im Winter verwandt werden. Von dem Brunnen
läuft das Waſſer in Eiſenrohren in natürlichem Gefälle nach dem
Hochbehälter, der 100 Kbm. Waſſer faßt und in zwei unter ſich
verbun=
denen Kammern eingeteilt iſt und in Beton ausgeführt wird. Der
Waſſerſpiegel in dieſem Behälter liegt um etwa 15 Meter höher als
der Waſſerſpiegel in den beiden vorhandenen Hochbehältern. Dadurch
iſt an ſich ſchon ein beſſerer Waſſerdruck gewährleiſtet. Vom
Hochbe=
hälter führt eine 150 Millimeter weite und 750 Meter lange
Gußrohr=
leitung nach dem Verteilungsnetz der Villenkolonie Alte Darmſtädter=,
Schillerſtraße. Die erforderlichen Rohre ſtammen aus Beſtänden, die in
den letzten Jahren im Orte, als zu eng, ausgewechſelt und wieder
ver=
wendungfähig hergerichtet wurden. Die geſamten Arbeiten und
Liefe=
rungen ſind mit 25 000 Mark veranſchlagt. Zur Ausführung der
Ar=
beiten werden zum größten Teil Evwerbsloſe beſchäftigt, die hierdurch
auf 6—8 Wochen Arbeit und Verdienſt haben. Ob die Gemeinde aus
Mitteln der werteſchaffenden Erwerbsloſenfürſorge einen Zuſchuß
er=
hält, ſteht noch nicht feſt. Er iſt beſtimmungsgemäß beantragt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 15. Okt. Herbſtkonzert des
Geſang=
vereins „Eintracht‟. Den Auftakt der diesjährigen
Winterveran=
ſtaltungen des Vereins bildete das geſtern abend im Saale des
Gaſt=
hauſes „Zur Poſt” veranſtaltete Herbſtkonzert, das dem rührigen
Ver=
ein nicht nur einen bis auf den letzten Platz gefüllten Saal, ſondern
auch einen vollen Erfolg brachte. Der Vorſitzende, Herr
Bürgermei=
ſtereiſekretär Steuernagel, wies in ſeiner Anſprache darauf hin,
daß der Abhaltung der Konzerte auch auf dem Lande heute eine größere
Bedeutung beigemeſſen würde als früher, daß es auch eine volksbildende
Kulturarbeit ſei, die die Geſangvereine damit leiſten. Die Einleitung
des Konzerts war dem Andenken Schuberts gewidmet, zu der der
Vor=
ſitzende des Vereins warme Worte der Anerkennung für den großen
Künſtler fand, dabei hinweiſend auf die hiſtoriſchen Feſttage des
Deut=
ſchen Bundesſängerfeſtes in Wien. Alsdann wickelte ſich ein ſorgfältig
zuſammengeſtelltes Programm faſt reibungslos ab. Mit dem Schubert=
Chor „Sanktus” aus der „Deutſchen Meſſe” wurde das Konzert
er=
öffnet, dem die Sonate für Violine und Klavier von Schubert und
weitere vier Sopranſolos von Schubert folgten. Damit war die
eigent=
liche Schubertfeier beendet und das vorgeſehene Konzertprogramm konnte
ſeinen Anfang nehmen. Der aktive Chor des Vereins hatte hierfür
fünf neueinſtudierte Chöre, ſämtlich von Gönnern des Vereins geſtiftet,
vorbereitet. Der Vortrag gelang unter der Leitung des Dirigenten,
Herrn J. Kehr=Darmſtadt, ganz vorzüglich, deſſen gute
Auffaſſungs=
gabe und ſorgſame Ausarbeitung der Chöre ſich hier wieder voll und
ganz bewährte. Chöre, wie die „Veſper” von Beethoven,
Glockentür=
mers Töchterlein” mit Sopranſolo von Schauſeil, „In dulci jubilo”
von Henſchel ſtellten Anforderungen an Chor und Leiter, die in
muſter=
gültiger Zuſammenarbeit bewältigt wurden. Den von Frau Horn=
Stoll (Darmſtadt) mit innerer Teilnahme klangſchön geſungenen
Liedern von G. Mahler, R. Strauß und J. Strauß war im Rahmen
des Konzerts ein günſtiger Platz angewieſen. Sie ließ ihre glockenreine,
mit höchſter Meiſterſchaft behandelte Stimme allen zur Freude und
zum Miterleben ertönen. Reicher, verdienter Beifall und prächtige
Blumen waren der Dank der aufmerkſam Zuhörenden. Das Konzert
für Violine und Klavier (1. Satz) von Mozart und „Schön Rosmarin”
ſowie „Liebesleid” von Kreisler, ausgeführt von dem Lehrer an der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt, Herrn H. Crößmann hier (
Vio=
line) und Herr Lehrer F. Thöt=Darmſtadt (Klavier) war
unvergrü=
belte, echte muſikaliſche Freude am reinen Klang. Die Wiedergabe blieb
an Sauberkeit, Präziſion und Durchgeſtaltung des Spiels den Werken
nichts ſchuldig. Es war ein Genuß ſchönen Zuſammenklangs. Auch
Herr Bögel aus Darmſtadt erntete mit ſeinen ernſteren und heiteren
Rezitationen lebhaften, verdienten Beifall. Sehr wohlgefällig
aufge=
nommen wurde „Der Organiſt von Schmalkalden” mit
Harmonium=
einlagen des Herrn Lehrers Thöt=Darmſtadt, welch Letzterer auch als
Begleiter am Klavier in allen Aufführungen hochwertig mitwirkte. Die
Veranſtaltung, als Ganzes betrachtet, ließ gründliche Vorarleit
ir=
kennen, der der Erfolg nicht verſagt bleiben konnte und die das
Publi=
kum am Schluſſe mit reichem Beifall quittierte, ſo daß ſich der
Chor=
leiter genötigt ſah, den letzten Vers des Schlußchores „Die Grenadiere‟
von Pütz zu wiederholen.
n. Reichelsheim i. O., 15. Okt. Kurſus für vorteilhafte
Obſtverwertung. Neben den allbekannten Nährſtoffen Eiweiß,
Zucker und Fett, ſpielen die ſogenannten Nährſalze (Kalk, Eiſen,
Phos=
phor, Kali, Natron) für die Erhaltung der körperlichen Kraft und
Ge=
ſundheit eine Hauptrolle. Dieſe ſind vor allem in pflanzlichen
Nah=
rungsmitteln enthalten, in beſonders reichem Maße in dem Obſt.
Außer=
dem biedet das Obſt dieſe Nährſalze in einer Form, in der ſie leicht
ins Blut aufgenommen werden können. Daneben enthalten alle
Obſt=
ſorten eine mehr oder weniger große Menge von Fruchtzucker, der faſt
ohne eigentliche Verdauungsarbeit ins Blut übergehen kann, ſowie die
Fruchtſäure, deren Hauptwert darin beſteht, daß ſie die
Verdauungs=
tätigkeit fördernd beeinflußt. Weiterhin von großer Bedeutung für
die Geſunderhaltung des menſchlichen Körpers ſind die in dem Obſt
enthaltenen Vitamine. Alle dieſe Eigenſchaften machen das Obſt zu einem
Hauptnahrungsmittel. Aber alle dieſe koſtbaren Nährſalze und
Vita=
mine gehen ſamt dem Fruchtzucker durch die Gärung faſt völlig
ver=
loren. Unſer Beſtreben ſollte darauf gerichtet ſein, möglichſt viel
friſches Obſt zu genießen. Ein anderes — leider in Deutſchland noch
viel zu wenig bekanntes — Mittel, die in dem Obſt vorhandenen
Nähr=
ſtoffe zu erhalten, iſt die Bereitung von Süßmoſt und Fruchtſäſten nach
einfachem Verfahren, das in jedem, auch dem kleinſten, Haushalt
mög=
lich iſt. In dieſer Hinſicht aufklärend zu wirken, hat ſich der „Heſſiſche
Landesausſchuß für gärungsloſe Früchteverwertung in Darmſtadt”, eine
Unterorganiſation der Reichsgeſchäftsſtelle in Berlin, zur Aufgabe
ge=
macht. So veranſtaltet er in unſerer Mädchenfortbildungsſchule einen
Kurſus in der Woche vom 28. Oktober bis 3. November. Es beſteht
die Möglichkeit, daß bei genügend Teilnehmerinnen auch ein Kurſus
für Hausfrauen abends ſtattfindet.
L. Michelſtadt, 16. Okt. Gemeinderatsſitzung.
Beſchluß=
faſſung über Verwaltungsangelegenheiten. Auf Grund einer Anfrage
verſchiedener Gemeinderäte trat der Gemeinderat zu einer dringlichen
Sitzung am Freitag, den 12. Oktober, nachmittags 6 Uhr, zuſammen,
um den Bericht auf die über Miniſterium und Kreisamt an die
Ver=
waltung gelangten Anfragen entgegenzunehmen. Die Gemeinderäte
Mühlhäuſer, Enſinger; Bert und Köbel waren in der Sitzung ſelbſt nicht
anweſend. Am Eingang der Sitzung ergab ſich, daß zwiſchen dem
Ge=
meinderatsmitglied Arzt und dem Bürgermeiſter wegen eines
Brief=
wechſels ein Konflikt ausgebrochen war, der den Gemeinderat Arzt
ver=
anlaßte die Sitzung zu verlaſſen, noch ehe in die Tagesordnung
ein=
getreten war. In genauen und eingehenden Darlegungen nahm die
Verwaltung zu allen Fragen, die Finanz= und perſönliche Politik
be=
treffen, Stellung mit dem Ergebnis, daß die bürgerlichen Gemeinderäte
Rechtsanwalt Wolf und Sruve erklärten, daß alle Fragen reſtlos und
befriedigend aufgeklärt ſeien. Der Gemeinderat nahm hierauf einſtimmig
ein Vertrauensvotum für den Bürgermeiſter an. — Unter Führung des
Herrn Studienrates Dorn Heidelberg traf vorgeſtern vormittag eine
größere Abordnung des Stadtparlaments Heidelberg
zwecks Beſichtigung des Stadions der Stadt Michelſtadt hier ein. Der
Bürgermeiſter begleitete die Herren und erläuterte den Gäſten den
Werdegang des Stadions. Die Vertreter der Stadt Heidelberg nahmen
auf ihrer Weiterreiſe gleichzeitig auch eine Beſichtigung des neuerſtellten
Sportparkes der Stadt Erbach i. Odw. v
30jähriges Vereinsjubiläum
des Stenographenvereins „Gabelsberger”
Erbach im Odenwald.
b. Erbach, 15. Okt. Die Veranſtaltungen anläßlich des 30jährigen
Jubiläums des Stenographenvereins „Gabelsberger” Erbach, verbunden
mit dem Gautag des Gaues Odenwald im Deutſchen
Steno=
graphenbund, begannen mit einer
Gauvertreterverſamm=
lung am Samstag nachmittag. Der Samstag abend war der
eigent=
lichen Feier des 30jährigen Jubiläums unſeres Erbacher
Kurzſchrift=
vereins vorbehalten. Im geräumigen Saale des Vereinslokals „Zum
Adler” fanden ſich die Vereinsangehörigen ſowie die Freunde und
Gönner unſerer Bewegung in beachtenswerter Zahl. Der Vorſitzende
des feſtgebenden Vereins, Herr Georg Heim=Erbach, begrüßte mit
herzlichen Worten die Erſchienenen, insbeſondere den Gauvorſitzenden,
Herrn Fleckenſtein=König, Herr Kreisſchulrat Gerbig=Erbach
als Vertreter der Schulbehörde, Herr Bürgermeiſter Dengler als
Vertreter der Stadt, ſowie den Ehrenvorſitzenden des Vereins, Herrn
Fabrikanten Fritz Kumpf, und die Vertreter der Nachbarvereine.
Die Glückwünſche des Kreisſchulamtes überbrachte Herr Kreisſchulrat
Gerbig. Wirkungsvoll wurde die Feier durch die Mitwirkung des
Männergeſangvereins „Tugendbund” verſchönt. Im Mittelpunkt der
Feier ſtand ein Schwank „Das Stiftungsfeſt”, der reichen Beifall fand.
Herr Fabrikant Kumpf, der Ehrenvorſitzende des Vereins, brachte
ſei=
nerſeits herzliche Glückwünſche und verſicherte demſelben für alle Zeit
unwandelbare Treue. Sein Hoch galt dem Jubelverein und wurde mit
Begeiſterung aufgenommen. Der Vorſitzende Herr G. Heim ehrte
ſodann Herrn Stadtrechner Wenzel=Erbach durch Ernennung zum
Ehrenmitglied. Herr Wenzel hat dem Verein über 25 Jahre lang die
Treue gehalten. — Zum Schluß wurde an den Gründer des Vereins,
Herrn Dekan i. R. Seriba in Eiſenach, ein Telegramm folgenden
In=
halts gerichtet: „Dem verehrten Gründer anläßlich des 30jährigen
Stiftungsfeſtes dankbare Grüße. Stenographenverein Gabelsberger
Die eigentliche Feſtverſammlung fand Sonntag nachmittag 3 Uhr
im großen Saale des „Schützenhof” ſtatt. Der Gauvorſitzende Herr
Fleckenſtein eröffnete dieſelbe mit Worten herzlicher Begrüßung an die
Anweſenden. Sein beſonderer Gruß galt dem Vertreter der
Regie=
rung, Herrn Regierungsrat Eibach vom Kreisamt Erbach. Anſchließend
hielt Herr Bürgermeiſter Dengler die Feſtrede. In ganz vorzüglichen
Ausführungen führte dieſer in die Entwicklung der ſtenographiſchen
Syſteme vom früheſten Altertum in die Neuzeit. Weiter ermahnte er
die Jugend zur raſtloſen Arbeit auf dieſem Gebiete. Herr Dengler
begrüßte die Tatſache, daß der obligatoriſche Unterricht bei den Klaſſen
mit erweiterten Lehrzielen bei unſerer Stadtſchule eingeführt ſei. Er
führte aus, daß die Schule den Lehrling ausbilde, aus dem der Verein
tiichtige Geſellen und Meiſter machen müſſe. — Weitere Glückwünſche
üiberbrachten dann die Herren Regierungsrat Eibach im Auftrage der
Kreisverwaltung, Herr Rektor Weber im Auftrage der
Schulverwal=
tung und Herr Heißt=Eberſtadt für den Bezirk Darmſtadt im
Deut=
ſchen Stenographenbund. — Der Vorſitzende des Vereins Erbach, Herr
G. Heim, verlas darauf die eingegangenen Glückwünſche. Mit
herz=
lichen Dankesworten an alle Anweſenden, beſonders an den gemiſchten
Chor des Arbeitergeſangvereins „Vorwärts”, der das Feſt in
wirkungs=
voller Weiſe verſchönte, ſchloß er die harmoniſch verlaufene Tagung.
Anſchließend fand die Preisverteilung ſtatt, für die dank der
Opfer=
willigkeit der Erbacher Geſchäftswelt wertvolle Ehrenpreiſe zur
Ver=
fügung ſtanden. — Ein Feſtball am Abend ſchloß die würdig
verlau=
fene Jubiläumsfeier.
Nachſtehend veröffentlichen wir die Ergebniſſe des
Wett=
ſchreiben3: Abteilung 240 Silben: 1. und Eixrenpreis: Ludwig
Kräuter=Darmſtadt, 2. Preis Marie Vetter=Darmſtadt: — Abteilung
200 Silben: 1. und Ehrenpreis: Dora Heilmann=Marbach, Marie
Wen=
zel=Darmſtadt, 1. Preis: Frau Marg. Schäfer=Darmſtadt und Aenne
Kräuter=Darmſtadt; — Abteilung 180 Silben: 1. und Ehrenpreis: Ad.
Hartmann=Darmſtadt, Hedwig Jung=Darm' dt, Gretel Germann=
Er=
bach, Emma Schwinn=Michelſtadt; 1. Preis: Hans Griesheimer=
Darm=
ſtadt, Georg Grenz=Erbach, Luiſe Köhler=Erbach, Ludwig Gebhardt=
Erbach: 2. Preis: Philipp Michel=Erbach.
Geden Staub----ein Mittel nur
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SPART ZEIT UND MÜHE
Az. Neuſtadt i. O. mit Burg Breuberg, 16. Okt.
Odenwald=
klub. Die 12. Wanderung der hieſigen Ortsgruppe führte über
Brei=
tenbach der bekannten Wegbezeichnung (weiß=rot=eiß) durch den Wald
nach Obernburg. Dort wurde gemütliche Raſt gehalten. Der Rückweg
erfolgte über Mömlingen. — Am 14. Oktober raſtete die Auerbacher
Ortsgruppe, von Wiebelsbach, Zipfen, Otzberg, Höchſt i. O. kommend,
im Gaſthauſe „Zum Ochſen‟. Danach beſuchte ſie den Breuberg, um
von dort aus durch den Wald nach Wiebelsbach zu gelangen. — Das
nächſte Wertungsſingen des Mümlingtalgaues des Heſſ.
Sänger=
bundes findet am 26. Mai 1929 in Neuſtadt i. O. ſtatt. Es wird in
den Sälen „Zum Ochſen” und „Zum Breuberger Hof” abgehalten. Im
Laufe dieſes Tages werden ſeitens des hieſigen Verkehrsvereins zu
ge=
eigneten Zeiten ſachkundige Führungen auf der Burg Breuberg
vor=
genommen. — In dem „Breuberger Hof” hielt ein Frankfurter
Wan=
derverein unter der Führung eines geborenen Neuſtädters (Gieß)
fröh=
liche Einkehr. Sein nächſtes Ziel war der Breuberg, von hier weiter
nach Obernburg wandernd. — Eine andere Wanderſchar (Darmſtädter),
unter der Führung Lengfelder Herren, wählte ſich vom Rondell aus
den ſchönen Waldweg nach der Heilſtätte und der Burg Breuberg. Ihre
Mittagsraſt hielt ſie im „Weißen Schwan”. — Turnverein D.T.
Das Freundſchaftsſpiel der hieſigen Handballmannſchaft gegen Lützel=
Wiebelsbach auf hieſigem Sportplatze war unentſchieden: 4:4.
— Hirſchhorn, 16. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
15. Oktober 0,60 Meter, am 16. Oktober 0,64 Meter.
* Rimbach i. Odw., 16. Okt. Mit Beginn des Winterſemeſters hat
unſere höhere Bürgerſchule einen ſchweren Verluſt zu beklagen. Der
ſeitherige Leiter, Herr Dr. Leip, folgt einem Ruf als Lehrer an das
Gymnaſium zu Bensheim a. d. B. Unſere Schule verliert in Herrn
Dr. Leip einen außerordentlich tüchtigen Pädagogen, der es verſtand,
die Belange der Schule und der Jugend hervorragend zu vertreten. Dr.
Leips Tatkraft haben wir die geſchmackvolle Ehrentafel zur Erinnerung
an die im Weltkrieg gefallenen ehem. Schüler der höh. Bürgerſchule
zu verdanken. Nicht zuletzt ſei an die glänzend verlaufenen
Auszeich=
nungsfeſte des Jungodenwaldklubs erinnert. Als Gründer und erſter
Vorſitzender dieſer Jugendvereinigung lernken wir Herrn Dr. Leit
als Organiſator und feinen Kunſtſachverſtändigen kennen und ſchätzen,
der es ſtets verſtand, mit den geringſten Mitteln muſtergültiges zu leiſten.
Aus dem oben angeführten erhellt, daß, wenn Herr Dr. Leip nun auch
räumlich von uns getrennt, er doch ſtets bei uns iſt, daß wir ihn und
ſeine Familie immer in beſtem Andenken behalten.
4. Fürth i. Odw., 16. Okt. Unfall. Eine Frau ließ für einige
Augenblicke ihr kleines Kind unbeaufſichtigt in der Küche. Das Kind
machte ſich in der Küche zu ſchaffen und verbrühte ſich dabei an einem
Waſſertopf, in dem Badewaſſer bereitgeſtellt war. Die Verletzungen
waren ſo ſchlimm, daß das Kind verſtarb.
i. Von der Bergſtraße, 16. Okt. Der Gemeinderat von Ettling
machte am Sonntag einen Beſuch in Weinheim und unternahm
v=
dort aus in Begleitung des Oberbürgermeiſters Huegel eine gemeinſar
Fahrt im Autobus nach Michelſtadt im Odw., um das dorti
Stadion mit dem muſtergültigen Freibad zu beſichtigen, jenes kultu
pflegliche und ſoziale Werk, welches bezeugt, daß auch eine kleine G
meinde mit etwas mehr als 4000 Einſohnern auf dieſem Gebiet Gro
leiſten kann und geleiſtet hat. Nach Weinheim zurückgekehrt, fuhren d
Herren zur Beſichtigung des entwäſſerten Gebietes der Weſchnitz
niederung, imbeſonderen zur Beſichtigung des Umbruchgebietes n
ſeinen Folge=Einrichtungen. Die Beſichtigung dieſes Geländes bot d
Ettlinger Herren deshalb beſonderes Intereſſe, weil in Ettlingen 1
Verhältniſſe im Allmendgelände ähnlich liegen wie in der Weſchn
Niederung.
II. Aus dem Kreife Heppenheim, 15. Okt. Legt Leimring
Da der Froſtſpanner nun an den Bäumen auftritt, wird in anbetra
ſeiner großen Schädlichkeit eindringlichſt empfohlen, ſchon vor Eintr
ſtärkeren Froſtes Leimringe anzulegen. Dabei iſt wohl zu beachte
daß der Raupenleim gut klebt.
— Gernsheim, 16. Okt. Waſſerſtand des Rheins
15. Oktober —0,13 Meter, am 16. Oktober —0,04 Meter.
am
Ehrentage von Führern des Handwerks.
RH. Der Präſident des Deutſchen Handwerks= und
Gewerbekam=
mertages, Harry Plate=Hannoder, wird am 18. Oktober ds. Js.
75 Jahre alt. Voll Dankbarkeit blickt das deutſche Handwerk auf ſeinen
verehrten Ehrenmeiſter, der für mehr als 30 Jahre die Geſchichte des
deutſchen Handwerks verkörpert. Von 1868—1872 erlernte Präſident
Plate das Klempnerhandwerk. Am 1. November 1885 machte er ſich zu
Hannoder ſelbſtändig. Sein öffentliches Eintreten für das Handwerk
begann im Jahre 1894 mit ſeiner Wahl zum Vorſitzenden des damaligen
Vereins ſelbſtändiger Handwerker. Im April 1900 wurde er
einſtim=
mig zum Vorſitzenden der Handwerkskammer Hannoyer und im
No=
vember desſelben Jahres zum Vorſitzenden des Deutſchen Handwerks=
und Gewerbekammertages gewählt. Ende Januar 1911 berief ihn der
damalige König von Preußen auf Lebenszeit in das Preußiſche
Herren=
haus, dem Plate als erſter und einziger Handwerksmeiſter angehörte.
Seine Verdienſte um das Handwerk fanden ihre Anerkennung in der
Ernennung zum Ehrenmeiſter des deutſchen Handwerks. Möge es
dem verdienſtvollen Führer des Handwerks vergönnt ſein, noch lange
Jahre in voller Friſche und Rüſtigkeit zum Wohle des Berufsſtandes
zu wirken.
Am 17. Oktober ds. Js. vollendet der Vorſitzende des
Reichsverban=
des des deutſchen Handwerks, Klempnermeiſter Friedrich Derlien,
Hannover=Kirchrode, ſein 60. Lebensjahr. Auch er hat ſich um das
deutſche Handwerk große Verdienſte erworben. 1868 zu Lübeck geboren,
erlernte er im elterlichen Geſchäft gleichfalls das Klempner= und
In=
ſtallateur=Handwerk. Nach Beſuch der Höheren Deutſchen Fachſchule
für Metallbearbeitung und Inſtallation zu Aue in Sachſen machte ſich
Klempnermeiſter Derlien im Rheinland ſelbſtändig. Ein Jahr darauf
übernahm er das väterliche Geſchäft zu Hamburg, das er 15 Jahre bis
zum Jahre 1905 betrieb. Hier wurde er Obermeiſter der Hamburger
Klempner= und Inſtallateur=Innung und Mitglied der Hamburgiſchen
Gewerbekammer. Mehrere Jahre der Geſchäftsführung des Verbandes
ſelbſtändiger deutſcher Inſtallateure, Klempner und Kupferſchmiede in
Düſſeldorf ſchloſſen ſich an. Nachdem Klempnermeiſter Derlien im
Jahre 1919 zum erſten Vorſitzenden des neugegründeten
Reichsverban=
des des deutſchen Handwerks gewählt und in den Reichswirtſchaftsrat
berufen war, ſiedelte er nach Hannover über. Er iſt ferner
Vorſitzen=
der des Reichsverbandes im Inſtallateur= und Klempnergewerbe mit
Sitz Hannover. Auch ihm gelten zu ſeinem Ehrentage die Glückwünſche
des geſamten Handwerks. Möge ſeine Arbeitskraft dem Berufsſtand
noch recht lange erhalten bleiben.
8. Lampertheim, 16. Okt. Skelettfund. Bei
Ausſchachtungs=
arbeiten für einen Neubau in der verlängerdem Poſtſtraße wurde ein
menſchliches Skelett freigelegt. Zu Füßen desſelben ſtand eine Urne,
die ein aus Darmſtadt herbeigerufener Sachverſtändiger des Land
s=
muſeums als eine römiſche erkannte. Das Grab dürfte aus der Zeit
mehrere Hundert Jahre vor Chriſti ſtammen. — Goldene
Hoch=
zeit. In geiſtiger und körperlicher Friſche konnten am letzten Sonntag
die Eheleute Adam Maiſchein 1. das Feſt der Goldenen Hochzeit feiern.
— Schulbeginn. Geſtern hat der Unterricht in den Schulen nach
den dreiwöchigem Herbſtferien wieder ſeinen Anfang genommen. —
Nachkirchweihe. Nächſtem Sonntag wird hier das
Nachkirchweihe=
feſt gefeiert.
g. Gernsheim, 16. Okt. Die diesjährige
Generalverſamm=
lung des Fußballklubs Konkordia 1910 tagte im
Vereins=
lokal Gaſthaus „Zum Löwen” (Beſitzer Joſef Ad. Schmitt). Der zweite
Vorſitzende Herr Georg Borger eröffnete die Tagung und ging
ſo=
gleich zur Tagesordnung über. Das Protokoll der vorjährigen
Gene=
ralverſammlung wurde verleſen und genehmigt. Den Geſchäftsbericht
erſtattete der Geſchäftsführer Herr Franz Köhl. Aus dem Inhalt des
Berichts iſt zu entnehmen, daß der Verein heute fünf Mannſchaften
ſtellt, die im Verlaufe des Jahres 83 Wettkämpfe lieferten mit einem
günſtigen Torverhältnis von 215:186. Die Mitgliederzahl bezifferte
ſich auf 120, wovon 55 aktiv tätig ſind. Ueber die Kaſſenverhältniſſe
gab der Kaſſierer Herr Franz Müller Aufſchluß. Die geſtellte
Rech=
nung wurde von den beiden Rechnungsprüfern, den Herren Andreas
Köhl und Heinrich Kiſſel geprüft und in beſter Ordnung
gefun=
den. Die Generalverſammlung erteilte dem Vorſtand wie auch dem
Rechner Entlaſtung. Der ſeitherige erſte Vorſitzende, Herr Studienrat
Friedrich Andreas Herbert, hatte ſein Amt in die Hände des
Vor=
ſtandes zurückgegeben, ſodaß die Neuwahl des Vereinspräſides
notwen=
dig war. Die Wahl fiel auf den ſeitherigen zweiten Vorſitzenden,
Herrn Georg Borger. Der Verein hat in Herrn Borger einen
ſehr eifrigen und für die Fußballſache ſehr intereſſierten
nunmeh=
rigen erſten Vorſitzenden. Das Amt des zweiten Vorſitzenden legte die
Generalverſammlung Herrn Ludwig Meiſter in die Hand. Des.
mei=
teren gehören dem Vorſtand an als Rechner Herr Franz Müller,
Geſchäftsführer Herr Franz Köhl, Beiſitzer: die Herren Michael.
Schmitt, Georg Grüll, Ludwig Köhl, Philipp Andres und Michael
Bikoni. Den Spielausſchuß bilden die Herren Karl Wittmann, Adam
Köhl, Wilhelm Lichtel, Philipp Schmitt und Franz Staab. Der
Ehren=
vorſitzende Herr Dipl.=Ing. Dionys Knauth, ebenfalls ein ſehr eifriger
Anhänger und Förderer des Fußballſports, hielt noch eine kurze
An=
ſprache. Mit einem kräftigen Hipp, hipp, hurra! ſchloß Herr Borger
mit einem kräftigen Appell an die Mitglieder, treu zum Verein zu
halten, die angeregt verlaufene ordentliche Hauptverſammlung. —
Nach=
dem unſer Stadthaus ſo weit in der Reſtaurierung fertiggeſtellt
iſt und nunmehr ſein neues Gewand präſentiert, kann man ruhig
behaupten, daß es zu einem der ſchönſten Amtsgebäude des ganzen
Umkreiſes zählt. Die Arbeiten lagen in Händen des Hochbauamtes
Groß=Gerau.
Rheinheſſen.
Ad. Oppenheim, 12. Okt. Hoher Kirchenbeſuch. Etwa 50
Vertreter der Deutſchen evangel. Landeskirche, die an der
Finanzreferen=
tentagung zu Darmſtadt jeilgenommen hatten, beſchloſſen ihre
Beratun=
gen durc einen Beſuch des beſetzten Gebietes. Auf ihrer Reiſe von
Darmſtadt durch das Ried, wo man an der Schwedenſäule Halt machre,
gal Prälat D. Dr. Diehl die mit Oppenheim in Verbindung ſtehenden
weltgeſchichtlichen Erklärungen. Nach der Ankunft in Oppenheim wurde
zutnächſt unter Führung von Dekan Schäſer die Katharinenkirche
beſich=
tigt. Im Lehrſaal der Weinbauſchule grüßte Bürgermeiſter Dr.
Rhumb=
ler die Gäſte im Namen der Stadt Oppenheim. Bei Beſichtigung der
Heſſ. Lehranſtalt für Wein= und Obſtbau, die unter Leitung des
Land=
wirtſchaftsrates Rodrian ſtattfend, berichtete dieſer über die Lage im
deutſchen Weinbau. Den Schluß der Information bildete eine Wein=
Probe aus den Anſtaltskellereien und der Firma Sittmann, wobei der
zſveite Präſident des wang. Kirchenausſchuſſes, Dr. Duska=Berlin,
für die gaſtliche Bewirtung dankte.
Ad. Oppenheim, 13. Okt. Weinbergbeſitzerverein. In
ſeiner vorgeſtrigen Sitzung des Weinßergbeſitzerverein=Vorſtandes wurde
vor Uebertreibungen bezüglich der diesjährigen Traubenernte gewarnt
und f ſtgeſtellt, daß der diesjährige Herbſt wohl befriedigend ausfällt,
die Qualität vom 1921er aber nicht erreicht wird. Des weiteren beſprach
man ſich unter dem Vorſitz des Weingutsbeſitzers Karl Sittmann über
den Herbſtbeginn, die brojektierte Froſtſchutzgenoſſenſchaft u. a. —
Be=
ſitzwechſel. Die früher Siegmundſche Konditorei, zuletzt Kaffce
Edelmann, ging zum ungefähren Preis von 30000 Mark in den Beſitz
von Bäckermeiſter Böhnlein in Mainz über.
— Kriegsheim (Rheinheſſen), 16. Okt. Furchtbare Bluttat.
Samstag nacht erſchlug hier der bei ſeinem Schwiegervater wohnende
Heinrich Dietz aus Gauersheim (Pfalz) im freien Felde gegen Mörſtadt
zu ſeinen Schwiegervater, Georg Hartmann, nach einem am Nachmittag
vorangegangenen Wortwechſel. Die Stirn wies einen breiten S alt
auf, ebenſo waren Geſicht und andere Körperteile übel zugerichtet. Der
Tatort ſelbſt war zerſtampft und zerwühlt und mit Blütlachen bedeckt.
Nach der Tat begab ſich der Täter nach Hauſe, zog ſich um, ging zu
Nachbarsleuten und ſagte dort, daß er ſeinen Schwiegervater
ſchwer=
verletzt gefunden habe. Man fand den alten Mann noch lebend, aber
in furchtbaren Schmerzen ſich windend, vor. Der herbeig holte Arzt
konnte dann nur noch den Tod, verurſacht durch harte Schläge auf den
Kopf, feſtſtellen. Der Täter wurde aus dem Bett heraus verhaftet und
hat die Tat eingeſtanden.
Oberbeſſen.
h. Gießen, 15. Okt. Einen großen beſſiſchen Sängertag
veran=
ſtaltet der Heſſiſche Sängerbund am 28. Oktober in unſerer Stadt.
Ver=
treter aus allen Sängergauen und vielen Sängerbünden des
Heſſen=
landes und des Lahntales werden dazu erwarret. Hieſige Geſangvereine,
die dem Heſſiſchen Sängerbund angehören, werden zur Verſchönerung
des Säng rtages mitwirken. Die Verhandlungen gelten in erſter Linie
dem 1929 in Darmſtadt ſtattfindenden Heſſiſchen Sängerbundesfeſt ſowie
wichtigen Organiſationsfragen des Bundes.
— Dortelweil, 15. Okt. Der ehsnalige Garde=Dragoner bei dem
1 Heſſ Garde=Drag.=Ragr. Nr. 23, 5. Eskadron, und ſpätere
Eiſenbahn=
ſ:haffner Philipp Rach feiert am 17. Okrober bei guter Rüſtigkeit ſeinen
75. Göekurfstag.
n. Vom Vogelsberg. 15. Oft. Nachdem die höchſtgelegene Schulſtelle
unſeres Heſſenlandes, die Volksſchule in Herchenhain jahrelang
ohne feſtangeſtellten Lehrer war, wird die Stelle wieder endgültig beſetzt.
Der bedeutendste Orienttabakmann der letzten
Dezennien prophezeite uns 1926
„Die Oualität
Ihrer Oigaretten ist s0
unvergieichlich gut,
daß Sie nach meiner
Oberzeugung in kurzen
Zeit große Schwierig
keiten haben werden,
densteigendenBedarf
in Ihren Werken zu be-
58
wältigen.
Hermann Spierer, ein Sohn desGenfer
Arztes Dr. S. Spierer, begann mit 17Jahren
seine Studien als Tabakfachmann im
Orient, die durch seine reiche Kenntnis
ori-
entalischer Sprachen begünstigt wurden.
26 jährtg gründete er in Smprna die
Firma Hermann Spierer & Cie., die mit
Filialen in Constantinopel, Caualla,
Sa-
loniki, Volo, Samos und Philippopel
sowie zahlreichen Verkaufsfilialen in
Europa und Amerika sehr rasch den
ersten Rang im Orienttabak-Export
er-
reichte.
Im März 1927 erlag er einer
Krank-
heit, die er sich auf einer Reise im Orient
augezogen hatte. Es ist schwer
auszu-
messen, wieviel die Reemtsma A.-G. diesei
bedeutendsten Fachmann der letzten
De-
zennien zu verdanken hat, denn es waren
nicht nur seine fachlichen Leistungen,
die der Reemtsma A.-G. die Verarbeitung
der wertvollsten Tabake der Welt
er-
möglichten, sondern vor allen Dingen
der seltene Adel an Gesinnung und
täti-
gemAltruismus, der eine absolute Sicherheit
der freundschaftlichen Beziehungen gab
und damit ein wichtiger Eckpfeiler für
den Aufbau des gewaltigen Werkes der
Reemtsme- A.-G. wurde.
Haiblahr
1. Halbjahr E
7928 1. Halbjahr
Das Zeugnis dieser unvergleich
lichen Qualitätsmischung
ist die
ES
ClGARETE RLEMTSNA
IBin 8893
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Mittwoch, den 17. Oktober 1928
Nummer 289
Reich und Aus and
Die Geſamtbeſucherzahl der Preſſa annähernd
fünf Millionen!
Köln. Die Preſſa hat eine Geſamtbeſucherzahl
von 4928874 erreicht. Der Schlußtag der Preſſa,
der Sonntag, hatte noch einmal alles auf die Beine
gebracht. Beſondere Vexanſtaltungen, ein
Rieſen=
feuerwerk und das allgemeine Gefühl: „Zum letzten
Male” lockten rund 150 000 Beſucher in die
Ausſtel=
lung. Bereits am Vormittag war über die
Hohen=
zollernbrücke eine wahre Völkerwanderung, und am
Abend waren die Straßen der Ausſtellung voll wie
noch nie. Auch am Samstag ſchon waren rund
70 000 Beſucher im Gelände.
Großfeuer in einer chemiſchen Fabrik.
Eſſen. Am Montag abend iſt in der chemiſchen
Fabrik der Zeche Neukölln Großfeuer ausgebrochen,
zu deſſen Bekämpfung die Wehren der geſamten
Umgebung ausgerückt ſind. Durch den Brand haben
mehrere Perſonen Verletzungen erlitten. — Das
auf der Zeche Neukölln (König Wilhelm) abends
gegen 21½ Uhr in der Oelkühlanlage entſtandene
Feuer wurde gegen 22½ Uhr eingedämmt. Die
ganze Oelkühlanlage iſt bis auf die Grundmauern
niedergebrannt. Bei den Löſcharbeiten erlitten zwei
Feuerwehrleute der Borbecker Wehr
Rauchvergif=
tungen, ſo daß ſie dem Krankenhaus zugeführt
wer=
den mußten. Weiterhin wurde ein Feuerwehrmann
am Knie verletzt und mußte ebenfalls ins
Kranken=
haus gebracht werden. Um 23½ Uhr war jede
Ge=
fahr beſeitigt, ſo daß die Wehren nach Zurücklaſſung
einer Brandwache abrücken konnten. Die übrigen
Betriebe der Zeche ſind durch dieſen Brand nicht in
Mitleidenſchaft gezogen worden und arbeiten
unver=
ändert weiter. Der große Schaden iſt durch
Ver=
ſicherung gedeckt.
Beginn des Hußmann=Prozeſſes.
Efſen. Vor dem hieſigen Schwurgericht begamn
Dienstag früh der Prozeß gegen den Abiturienten
Karl Hußmann, der im Jahre 1908 in Guatemala
geboren und ſeit 1914 in Deutſchland erzogen wurde.
Hußmann iſt des vorſätzlichen Mordes an dem
Abitu=
rienten Daube angeklagt, der in der Nacht zum
23. März 1928 vor dem Hauſe ſeiner Eltern tot
aufgefunden wurde. Hußmann befindet ſich ſeit Ende
März in Unterſuchungshaft. Er leugnet nach wie
vor die Tat, Das Gericht hat nicht weniger als 152
Zeugen geladen. Man erwartet, der Prozeß werde
ſich über 14 Tage erſtrecken. Den Vorſitz in der
Ver=
handlung führt Landgerichtsrat Anger. Zu Beginn
der Vrhandlungen wurde zunächſt der Angeklagte
Hußmann über ſein Verhältnis zu dem ermordeten
Daube vernommen, das er als in rein religiöſen
Bindungen beſtehend bezeichnet. Dann kam man auf
die Vorgänge am 22. März zu ſprechen. Der
Ange=
klagte gab an, daß er auf dem Keilabend in Buer
12 Glas Bier getrunken habe, zu je //o Betrunken
ſei er nicht geweſen. Auf dem Heimweg habe ſich am
Rathaus in Gladbeck der litzte der Begleiter
verab=
ſchiedet, ſo daß er mit Daube allein den Weg
fort=
ſetzte. Man kommt dann auf einen der wichtigſten
Punkte des Anklagematerials zu ſprechen, nämlich
auf die Zeitdifferenz, die eine Viertalſtunde beträgt.
Wenn Hußmanns Darſtellung ſtimmen ſollte, kann
Daube keinesfalls, wie feſtgeſtellt wurde, um 3.30 Uhr
ermordet worden ſein; denn um 3.10 Uhr ſind Daube
und Hußmann noch gemeinſam am Gladbecker
Rat=
haus geſehen worden.
Froſt im Vogtland.
Planen i. Vogtland. In der Nacht zum
Dienstag wurden im Plauener Gebirgsland minus
7 Grad Celſius feſtgeſtellt. Der Froſt hat an den
Kartoffeln, die zum Teil noch in der Erde ſind,
großen Schaden angerichtet.
Erlöſchen der Dresdener Paratyphus=Epidemie.
Dresden. Der Stadtbezirksarzt berichtet zu
den Paratyphuserkrankungen: Da neue Erkrankungen
nicht mehr angezeigt wurden und, ſoweit hier
be=
kannt, die meiſten Patienten ſchon wieder geneſen
ſind, kann die Epidemie als abgeſchloſſen betrachtet
werden. Danach ſteht der Wiedereröffnung des
Ratskellers ärztlicherſeits nichts mehr im Wege,
nach=
dem auch dort alle geſundheitspolizeilichen
Verord=
mungen erfüllt ſind.
Dumbert des Raubmordes überführt.
Berlin. Der Reichswehrbademeiſter Ludwig
Dumbert, der den Obergefreiten Helfert im Walde
bei Ledlitz ermordet hat, hatte bei ſeiner
Verneh=
mung die Tat eingeſtanden, aber abgeſtritten, daß er
es auf einen Raub abgeſehen hatte. In Gegenwart
von Beamten der Mordkommiſſion wurde nun das
Rohr am Weißen See, unweit des Ledlitzer Waldes,
wo der Mord verübt worden iſt, geſchnitten. Man
fand auf dem Grund die Brieftaſche, dick mit Sand
gefüllt, und die ſilberne Uhr. Nach dieſem Fund
ſteht wohl nun einwandfrei feſt, daß Dumbert den
Mord ausgeführt hat, um Helfert zu berauben.
Dumbert gefteht.
Potsdam. Wie der „M. L.” berichtet, hat der
Obergefreite Dumbert in der Nacht zum Dienstag
ge=
ſtanden, die Leiche des von ihm ermordeten Gelfert
um 140 Mark beraubt zu haben. Dumbert hat das
Geld zur Bezahlung ſeiner Schulden verwandt. Auch
der Knüppel, mit dem Dumbert ſeinen Kameraden
erſchlagen hat, iſt im Weißen See gefunden worden.
Mit dieſem Geſtändnss iſt der Raubmord klar
er=
wieſen.
Felsſturz auf der Arlbergbahn.
Innsbruck. Auf der Arlbergbahn, zwiſchen
den Stationen Flirſch und Pettneur, ſtürzte eine
große Felsmaſſe auf das Gleis, ſo daß der geſamte
Verkehr auf der Arlbergbahn eingeſtellt werden
mußte. Beſonders bedenklich iſt, daß ſich auch im
Hang Riſſe zeigten, die neue Felsſtürze verkünden.
Die Urſache dürfte in Unterwaſchung infolge der
letzten Niederſchläge zu ſuchen ſein. Es iſt dies die
dritte Verkehrsſtörung innerhalb eines Vierteljahres.
Exploſion auf einem italieniſchen
Fiſcherei=
dampfer.
Gaeta. Auf einem Fiſchereidampfer, der ſieben
Meilen von der Küſte entfernt fiſchte, explodierte
plötzlich der Dampfkeſſel. Das Schiff barſt in zwei
Teile auseinander und ſank. Drei Seeleute wurden
getötet, vier andere, von denen drei verletzt waren,
konnten ſich ſolange an den Schiffstrümmern halten,
bis ſie gerettet wurden.
Turnvater Jahn in der Regensburger Walhalla.
Kultusminiſter Goldenberger enthüllt die Jahn=Büſte in der Walhalla.
Regensburg. Bei der am Sonntag
ſtatt=
gefundenen Enthüllung der Jahn=Büſte i der
Wal=
halla, zu der u. a. Vertreter der Reichsregierung und
des Reichstags, der Länderregierungen, des
Bayeri=
ſchen Landtags, der Vereine und Verbände des Turn=
und Sportweſens, darunter auch ſolche aus
Oeſter=
reich und Böhmen, erſchienen waren, hielt der
baye=
riſche Kultusminiſter Dr. Goldenberger die
Feſtan=
ſprache. Der Redner wies u. a. darauf hin, daß die
Walhalla aus tiefſter Liebe zum deutſchen Vaterland
entſtanden und in dieſer Walhalla nun die Büſte eines
Mannes enthüllt werden ſolle, deſſen Leben eben
ſolch tiefſter begeiſterter Vaterlandsliebe geweiht war.
Jahns Lebensarbeit ſei dem Dienſte ſeines deutſchen
Vaterlands geweiht geweſen, ſeine Lehren über das
deutſche Turnweſen, über das deutſche Volkstum
ſeien dieſem Dienſte gewidmet und hätten ſeinen
Namen unſterblich gemacht. Im Sinne Jahns ſei die
Turnbewegung nicht nur eine Bewegung zur
Kräf=
tigung der Muskeln, ſondern auch eine geiſtige
Be=
wegung. Das ganze Ziel ſeines Wollens laſſe ſich
nicht beſſer bezeichnen, als mit „Volkserziehung”.
„Berlin im Licht.”
Das im Licht erſtrahlende Brandenburger Tor.
Millionen von Berlinern waren am erſten Tage der Berliner Lichtwoche auf den Beinen, um die
im nächtlichen Dunkel hellerleuchteten Sehenswürdigkeiten ihrer Stadt zu bewundern. Nebſt dem
goldenen Engel der Siegesſäule hat das Brandenburger Tor den „größten Erfolg” errungen.
Furchtbares Eiſenbahnunglück in England.
Mehr als zwanzig Tote. Viele Verletzte.
Die Unglücksſtelle kurz nach dem Zuſammenſtoß.
Ein Poſtzug lief bei Charfield auf einen Güterzug auf. Dem ſchweren Zuſammenſtoß folgte
ein entſetzlicher Brand. Was zuerſt verſchont blieb, wurde von einem vernichtenden Feuer erfaßt.
Mehr als 20 Tote und zahlreiche Vgrletzte ſind zu beklagen. Der Materialſchaden iſt bedeutend.
Ein Flugzeugmotor aus dem Meer gefiſcht.
Paris. Nach einer Meldung aus Perpignan
haben Fiſcherboote in ihrem Netz einen
Flugzeug=
motor Marke Reynauld aus dem Meer gefiſcht.
Man glaubt, daß dieſer Motor zu einem Flugzeug
gehört, das vor fünf Jahren, aus Afrika kommend,
verſchollen iſt.
Exploſion in einer engliſchen Sprengſtoffabrik.
London. In der Fabrik von Bramble Island,
die Sprengſtoff für Gruben herſtellt, ereignete ſich
eine Exploſion, die von einem 20 Meilen weit
hör=
baren, donnerähnlichen Getöſe begleitet war. Eine
rieſige Flammengarbe brach aus dem Werk hervor.
Fünf Arbeiter wurden auf der Stelle getötet.
80 Jahre Hamburg — New Jork.
Ein für die Geſchichte der deutſchen
Seeſchiff=
fahrt bedeutſames Ereignis jährt ſich in dieſen
To=
gen zum 80. Male. Am 15. Oktober 1848 trat das
700 Tonnen große Dreimaſt=Vollſchiff „
Deutſchland=
als erſtes Fahrzeug der ein Jahr zuvor
gegründe=
ten Hamburg=Amerikaniſchen=Paketfahrt=Aktien=Geſell,
ſchaft (H.A.P. A. G.) ſeine Jungfernreiſe von
Ham=
burg nach New York an. Von dieſem Tage datiert
die älteſte regelmäßige Schiffsverbindung
Deutſch=
lands mit Amerika. Während im erſten Jahre des
Beſtehens der Linie 168 Paſſagiere befördert wurden.
ſtieg dieſe Zahl auf über 200 000 im Jahre 1913 an.
Verſchiedene im Hamburg—New York=Dienſt
beſchäf=
tigt geweſene Hapagſchiffe waren Rekordfahrzeuge
ihrer Zeit und in der ganzen Welt bekannt: So die
um die Jahrhundertende erbaute 16 000 B.R.2.
große „Deutſchland”, die das „Blaue Band des
Ozeans” errang, der 1904 erbaute Schnelldampfer
„Kaiſerin Auguſte Victoria” (25 000 B. R. T.) und die
1913 und 1914 vollendeten beiden größten
Schnell=
dampfer der Welt „Imprator” und „Vaterland”
wie auch der 56 000 B.R.T. große Dampfer „
Bis=
marck”, der unmittelbar nach ſeiner 1919 erfolgten
Fertigſtellung abgeliefert werden mußte.
Gegenwär=
tig iſt die Hamburg—Amerika=Linie mit neun
Schif=
fen (Albert, Ballin”, „Deutſchland”, „Hamburg”
„New York”, „Reſolute‟, „Reliance”, „Cleveland”,
„Weſtphalia und „Thuringia”) in der New York=
Fahrt vertreten. Zwei je 16 000 B.R.T. große
Paſ=
ſagier=Motorſchiffe, „St. Louis” und „Milwaukee‟,
befinden ſich bekanntlich für dieſe Route im Bau.
Unglück beim Bau einer Hochſpannungsleitung
Rom. In Pinerollo kamen drei Arbeiter, d
unter der Leitung eines Ingenieurs an der Ausbeſ
rung der elektriſchen Hochſpannungsleitungen arbe
teten, in Berührung mit dieſen. Sie wurden au
der Stelle getötet. — Wie hierzu weiter gemelde
wird, kreuzt die neue Leitung an einer gewiſſen
Stelle die ſchon im Betrieb befindliche Hochſpan
nungsleitung einer anderen Elektrizitätsgeſellſchaft.
Aus Verſehen war dieſe zweite Leitung nicht
ausge=
ſchaltet worden. Drei Arbeiter kamen daher beim
Hantieren mit der Leiter mit dem Draht in
Berüh=
rung. Zwei von ihnen wurden ſofort vom Strom
getötet. Der ſie begleitende Verwaltungsratspräſident
der Elektrizitätsgeſellſchaft von Pinerollo, Major
Calombini, wollte nach dem Unglück die Leiter vom
Draht wegreißen, um an den Verunglückten
Wieder=
belebungsverſuche anzuſtellen. Er wurde jedoch eben
falls vom Strom ſofort getötet. Die Leichen konnten
erſt nach Ausſchaltung des Stromes geborgen werden
Abſturz eines franzöſiſchen Militärflugzeuges.
Bordeaux. Ein Militärflugzeug ſtürzte au=
40 Meter Höhe über dem Flugplatz von Cazaux al
und geriet in Brand. Ein Leutnant kam ums Leben
ein anderer wurde ſchwer verletzt.
* Schreibunterricht mittels — Elektrizität!
(k) London. Einen höchſt eigenartigen „Siet
der modernen Technik” hatte der Volksſchallehre=
Edward Hearth in Cambridge zu verzeichnen.
E=
konnte einem ſeiner beſten Schüler, der in aller
Fächern ſehr gute Fortſchritte machte, das Schreiber
nicht beibringen. Hearth, ein begeiſterter Anhänge,
der „individuellen” Erziehungskunde, gab ſich redlich
Mühe, um hinter die Urſache dieſer unmotivierten
Schwäche des ſonſt geweckten Knaben zu kommen und
fand, daß der Junge das Schreibzeug viel zu ſtark an
das Papier drückte. Auf dieſe Weiſe ermüdete der
Schüler ſtets vorzeitig und war außerſtande, ſeine
Aufgabe fertig zu machen. Nachdem gute Worn
nichts genutzt hatten, ließ der Lehrer von ſeinen
Bruder, einem Zivilingenieur, eine ſinnreiche Elel
trizitätsmaſchine bauen, deren Enden am Papie
ſowie am Rücken des Knaben mündeten. Sobald au
dem Schreibpapier ein übermäßig ſtarker Druck er
folgte, erhielt der Junge einen — elektriſchen Schla
in den Rücken! Das „Radikalſyſtem tat denn aud
ſeine Wirkung, und der „geſchlagene” Schüler wurd
alsbald auch im Schreiben der Erſte ſeiner Klaſſe.—
Der erfinderiſche Pädagoge erhielt jetzt anläßlich de
Jahresverſammlung des Oberſten Schulrates vor
England ein öffentliches Lob für „ſein Syſtem”.
Der Welfenſchatz wird nach
Amerika verkauft.
Das berühmte Welfenkreuz
ſoll nebſt anderen, unter dem Namen „Welfenſchatz
bekannten, ſeit Jahrhunderten im Beſitz der Herzöß
von Braunſchweig befindlichen vielbewunderte
Schätzen, nach Amerika verkauft werden. Die Beaul
tragten des letzten Herzogs — der bekanntlich de
Schwiegerſohn Kaiſer Wilhelm II. iſt — verlange!
einen Betrag von zehn Millionen Dollar (42 Meul
lionen Mark) für die Koſtbarkeiten. Es iſt ſehr 3
bedauern, daß die kunſtgeſchichtlich höchſt bedeutſame!
Reliquien für Deutſchland verloren gehen.
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Nummer 289
Mittwoch den 17 Oktober 1928
1)
Oer Sieg deutſcher Technik
und Energie.
Der Zeppelin hat ſich bewährt.
Nach weiteren ergänzenden Berichten iſt das Luftſchiff in der
Hauptſache wegen des ungünſtigen Windes am Abend der
Lan=
dung nicht in die Halle gebracht worden, ſondern erſt, nachdem
der Wind um Mitternacht umſchlug. Dieſes Manöver erfolgte
nit Hilfe des fahrbaren Landungsmaſtes ohne jede
Schwierig=
keit. Der Flugpark von Lakehurſt war die ganze Nacht über
tag=
hell beleuchtet, und viele Tauſende bewunderten das Schauſpiel
des über dem Flugplatz ſchwankenden ſilbernen Luftſchiffes. Die
Kontrolle der Päſſe, des Gepäcks uſw. dauerte bis zur vollen
Abwicklung eine ganze Weile, nachdem die Paſſagiere eine Stunde
nach dem Landen des Luftſchiffes das Schiff verlaſſen hatten.
Die Paſſagiere waren alle wohlauf, aber ſichtlich ermüdet. Das
Luftſchiff hatte bei ſeiner Landung noch für zehn Stunden
Brenn=
ſtoff bei voller Fahrt bzw. für 65 Stunden Brennſtoff bei
ver=
minderter Fahrt an Bord. Auch die Lebensmittel hätten noch
für ungefähr 24 Stunden gereicht. Alle Paſſagiere und Dr.
Eckener ſind mit dem Luftſchiff jedoch ſehr zufrieden, beſonders
Commander Roſendahl, der ſich geradezu begeiſtert über das
Luftſchiff äußerte. Die amerikaniſche Preſſe hatte in der ſpäten
Nacht naturgemäß noch keine Stellung zu dem Glücken der
Ame=
rikafahrt des Zeppelins nehmen können. Die Preſſe iſt aber
ein=
ftimmig von der Fahrt begeiſtert und bewundert die Leiſtung des
Luftſchiffes und Dr. Eckeners. Beſonderen Eindruck ſcheint
ge=
macht zu haben, daß die Beſchädigung der Stabiliſierungsfläche
die Steuerfähigkeit des Luftſchiffes nur wenig beeinträchtigt hat.
Geſtern wurden Dr. Eckener und die Paſſagiere vom
Bürger=
meiſter im New Yorker Rathaus empfangen.
Die Geſamiſtrecke der Amerikafahrt
des „Graf Zeppelin”.
Nach den Ermittelungen, die in Friedrichshafen bei der Werft
angeſtellt wurden, hat das Luftſchiff einſchließlich der durch das
Wetter bedingten Umwege, beſonders vor der amerikaniſchen
Küſte, eine Geſamtſtrecke von etwa 12 000 Kilometer zurückgelegt.
Der Eindruck der Ozeanüberquerung
im In= und Ausland.
Die amerikaniſchen Blätter widmen der Ankunft des „Graf
Beppelin” begeiſterte Schilderungen. Viele Zeitungen in New
York, Waſhington und Philadelphia enthalten Bilder von der
Fahrt. „New York Times” bringt aus dem Munde eines
Paſſa=
gieres folgende
hübſche Epiſode:
Während des ganzen erſten Teiles des Sonntags kämpften
wir bei den Bermudas=Inſeln mit den Gegenwinden. Wegen
der Beſchädigung der Stabiliſierungsfloſſe konnten wir nicht mehr
ſchnell fahren, und wir Paſſagiere waren wegen des Wetters etwas
beſorgt, als Dr. Eckener plötzlich von der Brücke herunterkam, zu
dem Kanarienvogel trat, den er als Talisman an Bord hatte,
und ihn ruhig fütterte, worauf er in ſeine eigene Kabine ging.
Wir atmeten leichter; denn wir wußten nun, daß in dem
Augen=
blick, wo Dr. Eckener die Brücke verließ, wir das Schlimmſte, was
das Wetter bringen konnte, hinter uns hatten.
„New York Times” begleitet ihre Berichte mit einem
Leit=
artikel, der die Ueberſchrift trägt: „Der große Flug‟. Es heißt
darin: Die Begeiſterung, mit der die glückliche Ankunft des „Graf
Zeppelin” begrüßt wurde, und die private ſowie die amtliche
Anerkennung des Kommandanten und des Zeppelins ſind ebenſo
verdient, wie ſie ſpontan ſind. Der Flug iſt ein weiterer
Mark=
ſtein für den großen Fortſchritt im kommerziellen Flugweſen.
Der „Graf Zeppelin” mit den beiden Stabiliſierungsflächen.
Die glückliche Ankunft des „Graf Zeppelin” in Amerika hat
in der Reichshauptſtadt Jubel und Begeiſterung ausgelöſt. Das
ommt beſonders in den Berliner Blättern zum Ausdruck.
Sämtliche Wiener Blätter bringen die Nachrichten von der
Landung des „Graf Zeppelin” in großer Aufmachung. Die „
Wie=
ner Neueſten Nachrichten” bezeichnen die Sturmfahrt des
Luft=
ſchiffes als einen Sieg über die Naturgewalten, ein Ueberwinden
unerhörter Schwierigkeiten, einen Triumph der deutſchen Technik.
Der erfolgreiche Abſchluß der Amerikafahrt des „Graf
Zeppe=
lin” wird von engliſchen Blättern in Leitartikeln gewürdigt. Die
„Times” weiſt darauf hin, daß die Fahrt des „Graf Zeppelin”
außerordentlich reiches Material für weitere Unterſuchungen und
Experimente liefere. Dieſes Material müſſe verwendet werden,
ehe der Transatlantik=Perſonenluftſchiffdienſt eine tägliche Ein=
Seite 11
ichtung werden könne. Nichtsdeſtoweniger gäben die Leiſtung
des Zeppelin und der Erfolg der vorſichtigen Navigationskunſt
Dr. Eckeneres berechtigten Grund zur Befriedigung.
Deutſch=
land könne ſtolz darauf ſein.
Der „Daily Telegraph” erklärt, „Graf Zeppelin”, könne
Wetterbedingungen überwinden, gegen die bisher kein Flugſchiff
erfolgreich gekämpft haben würde. — Die „Morning Poſt” ſpricht
dem Kommandanten und der Beſatzung des „Graf Zeppelin” die
Glückwünſche Großbritanniens aus. — Der „Daily Expreß” iſt
optimiſtiſch, ſetzt allerdings große Hoffnungen nur auf viel
grö=
ßere Luftſchiffe nach Art der gegenwärtig im Bau befindlichen
beiden britiſchen Luftſchiffkreuzer. Der ſchwer erkämpfte Erfolg
des „Graf Zeppelin” habe Erfahrungen gezeitigt, die bald die
Beförderung von Reiſenden, Poſt und Gütern über den Atlantik
ermöglichen würden.
Die Pariſer Morgenpreſſe widmet dem glücklichen Gelingen
der Amerikafahrt des „Graf Zeppelin” ausführliche
Betrachtun=
gen, die Genugtuung über den Erfolg und Anerkennung für die
Tat deutſchen Geiſtes und deutſcher Arbeit durchblicken laſſen.
Vielleicht hat der Erfolg auch den „Matin” zu einer Aenderung
des gehäſſigen Tones, den er in den letzten Tagen anſchlug,
ge=
bracht, denn ſelbſt er bezeichnet den Flug als eine große
ſport=
liche Tat der deutſchen Luftfahrt. — Das „Journal” hebt die
Längen= und Dauerrekorde des „Graf Zeppelin” hervor und
rühmt Dr. Eckener und ſeine tapfere Mannſchaft. — Abfällig
urteilt der „Gaulois”, der die Auffaſſung vertritt, der
Amerika=
flug, zum Zwecke der nationalen Propaganda unternommen, ſei
zwar geglückt, aber unter ſo ungünſtigen Umſtänden, daß er der
Sache, der er habe dienen wollen, nur ſchade. (!)
Weitere Glückwunſch=Telegramme.
In Lakehurſt ſind Tauſende von Telegrammen aus allen
Teilen der Welt für die Mitglieder der Luftſchiffsbeſatzung
ein=
gegangen.
Der Reichspräſident an Coolidge.
Der Reichspräſident hat auf den Glückwunſch des
Präſi=
denten Coolidge anläßlich der Ankunft des „Graf Zeppelin” mit
nachſtehendem Telegramm geantwortet:
„Ich danke Ihnen, Herr Präſident, für die Glückwünſche und
die Anerkennung, die Sie den Leiſtungen des Luftſchiffes „Graf
Zeppelin” und ſeiner Beſatzung in ſo freundlicher Weiſe gezollt
haben. Namens des deutſchen Volkes ſpreche ich gleichzeitig für
die dem Luftſchiff und ſeiner Beſatzung gewährte glänzende
Auf=
nahme und Unterſtützung meinen aufrichtigſten Dank ans. Ich
hoffe, daß mit dieſem neuen Fortſchritt in der Luftfahrt die
fried=
lichen Beziehungen, die zwiſchen dem großen amerikaniſchen Volke
und Deutſchland beſtehen, noch enger geknüpft werden. gez.: von
Hindenburg, Deutſcher Reichspräſident.”
Der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft,
Dr.=Ing. Dorpmüller,
ſandte folgendes Glückwunſchtelegramm an Dr. Eckener: „Die
Deutſche Reichsbahn iſt mit Bewunderung erfüllt über die
glän=
zende Leiſtung des „Graf Zeppelin”. Alle Fährniſſe überwindend,
hat das Luftſchiff dank ſeiner ausgezeichneten Konſtruktion und
hervorragenden Führung zielbewußt ſeinen Weg über den Ozean
genommen. Dieſe Tat wird in der Geſchichte der Luftfahrt und
in den Herzen aller Deutſchen unauslöſchlich ſein. Einen
herz=
lichen Glückwunſch dem hochverdienten Führer und der tapferen
Mannſchaft.”
Unter vielen anderen haben die Präſidenten der Senate der
Hanſaſtädte, die Hamburg=Amerika=Linie und Prof. Junkers an
Dr. Eckener, die Beſatzung und Paſſagiere des „Graf Zeppelin”
herzliche Glückwunſchtelegramme geſandt.
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IV 1724
[ ← ][ ][ → ]Seite 12
Mittwoch, den 17. Ok ober 1926
Nummer 289
Spurn, Tpier
Leichtathletik.
Herbſtwaldlauf in Darmſtadt.
Einem bei den diesjährigen Frühjahrswaldläufen allſeitig zum
Ausdruck gekommenen Wunſch entſprechend, die in den letzten Jahren
vernachläſſigten Herbſtwaldläufe wieder aufleben zu laſſen, hat ſich
„Rot=Weiß”=Darmſtadt entſchloſſen, für Sonntag, den 21. Oktober,
einen Herbſtwaldlauf auszuſchreiben. Abſeits der ſeitherigen
Waldlauf=
veranſtaltungen ſoll der reine Höchſtleiſtungsgedanke unterdrückt, die
Freude am Waldlauf dagegen, angefacht und geſtärkt werden. Deshalb
hat ſich der veranſtaltende Verein entſchloſſen, den werbenden
Charak=
ter in den Vordergrund zu ſtellen und für den 21. Oktober eine kleine
ſportliche Nachmittagsveranſtaltung herauszubringen.
Für 3 Uhr nachmittags iſt das Handballverbandsſpiel der
Liga=
mannſchaften Pol. Sp.V. Darmſtadt gegen Rot=Weiß angeſetzt. In
den Rahmen dieſes Spieles werden die Waldläufe eingeſetzt, ſo daß
kurz vor dem Spiel und in der Pauſe gelaufen wird. Dadurch iſt eine
gewiſſe Langweiligkeit, wie ſie manchen Unbeteiligten bei Waldläufen
packt, ganz aus dem Wege geräumt. Auch den Vereinen iſt die
Beteili=
gung möglichſt leicht gemacht worden. Die ſeitherigen hohen
Start=
gelder, die immer nur die Beſten am Start erſcheinen ließen, wurden
herabgeſetzt. Für Jugendliche wurde das Startgeld ganz erlaſſen.
Gelaufen wird in vier Klaſſen: Klaſſe 1 für Verbandsvereine A=Klaſſe,
Klaſſe 2 für Verbandsvereine der B= und C=Klaſſe, Klaſſe 3 für die
Jugendlichen der Verbandsvereine, und Klaſſe 4 für Vereine, die nicht
dem Süddeutſchen Fußball= und Leichtathletik=Verband angeſchloſſen
ſind, wie Waſſerſport= Kraftſport=, Turn= uſw. Vereine. Alle vier
Klaſſen kommen ſowohl im Einzellauf wie auch im Mannſchaftslauf
zum Austrag. Die Laufſtrecke beträgt für die beiden erſten Klaſſen
5 Kilometer, für die 3. und 4. Klaſſe 3 Kilometer. Der Lauf nimmt
auf dem „Rot=Weiß”=Platz in der Rheinallee ſeinen Anfang und führt
in geraden, überſichtlichen Strecken durch den ſich an den Sportplatz
anſchließenden Wald, ohne offenes Gelände zu berühren. Das Ziel
liegt, wie der Start, auf dem Sportplatz, wo vor dem Einlauf noch
eine Bahnrunde zu durchlaufen iſt.
Mögen ſich recht viele Läufer zu der Veranſtaltung melden und
dadurch mithelfen, zu zeigen, was Leichtathletik iſt und wie ſie begeiſtern
kann, um allmählich wieder mehr Anhänger dieſem ſchönen Sport zu=
zuführen.
Schießſport.
Haſſia Jugend=Kleinkaliberſchießen.
Die „Haſſia Jugend” von Starkenburg hielt am 14. Oktober in
Spachbrücken das erſte Haſſia Jugend=Kleinkaliberſchießen ab. Die
Ortsgruppe Spachbrücken der Haſſia=Jugend hatte das Schießen
über=
nommen und muſtergültig unter Leitung ihres Führers Jung
durch=
geführt. Reibungslos wickelten ſich die einzelnen Schießen ab, und fiel
der erſte Preis nach Spachbrücken, der zweite Preis und der von der
Kriegerkameradſchaft Haſſia geſtiftete Wanderpreis ſowie eine
Ehren=
ſcheibe an Jungmannen der Ortsgruppe Darmſtadt. Auch einige
Jung=
mannen der Kyffhäuſerjugend Frankfurt a. M. beehrten das Schießen
mit ihrer Gegenwart. Allen Spendern von Preiſen und beſonders
dem Führer der O.G. Spachbrücken, Herrn Jung, für ſeine aufopfernde
Tätigkeit auch an dieſer Stelle herzlichſten Dank.
Sch. Sp. „Windmühle” erringt in Aſchaffenburg die Wander=
Ehrenſcheibe.
Anläßlich des Hauptpreisſchießens der Kleinkaliberſchützengeſellſchaft
e. V. Aſchaffenburg, welcher im letzten Jahre ſich in den Beſitz der
Wander=Ehrenſcheibe ſetzten konnte, wurde am Sonntag um dieſes
wertvolle Stück im Mannſchaftskampfe erneut gerungen; diesmal
trug die Mannſchaft des Sch. Sp. „Windmühle” den Sieg davon. Eine
große Anzahl Mannſchaften umſtritten die Scheibe im ehrlichſten
Kampfe, und verpflichteten ſich, im kommenden Jahre auf den Ständen
des Sch. Sp. „Windmühle” zu erſcheinen, um dieſelbe wieder nach
Bahern hereinzuholen. Auch bei den Einzelſchießen belegten die
Wind=
mühl=Schützen die Spitzenreſultate. Nachfolgend die Ergebniſſe: fünf
Schuß ſtehend Freihand: 1. Ehrig 58 Ringe, 2. Schneider 56 Ringe,
6. Preſtel 55 Ringe, 8. Gräf 55 Ringe; Scheibe Glück aufs Plattel:
1. Schneider, 2. Gräf, 5. Ehrig, 10. Preſtel.
und Tarnen.
Pferdeſport.
Rennen zu Hoppegarten.
1. Preis von Biesdorf. 200 Mark, 1600 Meter: 1. O. Blumenfeld
und R. Samſons Poſtmeiſter (Viſek); 2. Heidelerche; 3. Rheinweim.
Ferner: Araber, Sonne, Burgbrohl, Colibri. Tot.: 21, Pl.: 15, 11:10.
½—1½ Lg.
2. Preis von Mahlsdorf. B00 Mark, 1000 Meter: 1. S.
Korn=
blums Surya (O. Müller); 2. Vaſall; 3. Schlagbaum. Ferner: Caſper,
Tantor, Wiesbaden, Sonntagsmorgen, Alike, Liaiſon, Wacht am Rhein,
Norjana. Tot.: 94, Pl.: 24, 15, 65:10. ½ Lg.—Kopf.
3. Affeburg=Rennen. 7800 Mark, 1200 Meter: 1. Geſt. Weils
Ober=
winter (Tarras); 2. Domfalke; 3. Teutone. Ferner: Prinzeß Ronald.
Tot.: 11, Pl.: 10, 11:10. 2½—4 Lg.
4. Preis der Mark. 13 000 Mark, 1800 Meter: 1. C. O. Schmidts
Altenberg (Narr); 2. Poſtenkette; 3. Palü. Ferner: Fochenbach, Torero,
Löwenherz II, Audax, Frankonia, Silberfaſan, Forno, Vardar. Tot.:
207, Pl.: 58, 44, 26:10. 1—1 Lg.
5. Preis von Kaulsdorf. 3900 Mark, 1200 Meter: 1. Stall
Hön=
walts Botſchafter (Haynes); 2. Patvas; 3. Gunhilda. Ferner:
Ordens=
regel. Tot.: 14, Pl.: 10, 10:10. 5—5 Lg.
6. Kiekemal=Rennen. 3900 Mark, 2400 Meter: 1. Graf Seidlitz=
Sandr.” Mondnacht (Dreißig); 2 Jack London; 3. Cſampas. Ferner:
Himglaya, Coriolan III, Torrone, Noſtra, Oſiris, Eisläufer, Szeged.
Tot.: 58, Pl.: 28, 45, 35:10. *—2 Lg.
7. Preis von Vogelsdorf. 3900 Mark, 1200 Metzer: 1. Alfons Teskes
Ina (Kreuz); 2. Pale; 3. Landluft. Tot.: 18:10. 3—½ Lg.
Wetterbericht.
Gießen, 16. Oktober.
Im zentvaleuropäiſchen Hochdruckgebiet iſt der Luftdruck noch etwas
angeſtiegen und Deutſchland weiſt heute morgen Barometerſtände von
über 770 Millimeter auf. Infolgedeſſen hat die Hochdruckwetterlage
durch die von Weſten heranwahenden Störungem keinem weiteren
Fort=
ſchritt gemacht. Sehr wahrſcheinlich dürfte aber doch mit dem
Vor=
gringen der maritimen Warmluft an der Vorderſeite des isländiſchen
Tiefs allmähliche Bewölkung aufziehen, und das über den britiſchen
In=
ſeln lagernde Regengebiet auch umſerem Bezirke ſpäter Niederſchläge
bringen. Außerdem iſt milderes Wetter zu erwarten.
Ausſichtem für Mittwoch, dem 17. Oktober: Wolkig, auch bedeckt,
Tem=
veraturem anſteigend, zeitweiſe Niederſchläge, ſüdweſtliche bis weſtliche
Winde.
Ausſichten für Donnerstag, den 18. Oktober: Zeitweiſe bewölkt,
Temperaturen ſchwankend, einzelne Niederſchläge nicht ausgeſchloſſen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 17. Okt. 6.30: Gymnaſtik. O 12.45: Schulfunk:
Ein Kapitel Roſegger. O 13.15: Schallplatten. O 15.05:
Jugend=
ſtunde. Rektor Wehrhan: Die erſte Fahrt mit dem Dampfwagen.
16.35: Funkorch.: Konzert. Mitw.: Agnes Braunfels (Geſang).
Händel: Ouv. „Alcina”. — Pergoleſi: Sinfonia in G=dur; Arie. —
Bach: Brandenburgiſches Konzert; Arie. — Händel: Concerto groſſo.
O 18.10: Bücherſtunde. 18.30: Frank Arnau: Zehntagefahrt im
Automobil von Halifax nach Newyrk. O 19: Eſperanto. O 19.30:
Privatdozent Dr. Wülker: Krankheiten und Feinde der Bienen.
O 19.45: Fre
„Tannhäuſer” von Joh. Neſtroy.
Stuttgart.
Mittwoch, 17. Okt. 10.- — alplatten. S 12.30:
Schall=
platten. O 13: Mittagsſtündchen. S 15: Kinderſtunde. Tante Gretle.
E. Stockinger, Funkorch. O 16: Briefmarkenkunde für die Jugend.
O. Anſchl.: Schallplatten. O 16.35: Funkorch.: Nachmittagskonzert.
Mitw.: Agnes Braunfels (Geſang). O 18.15: Prof. Dr. Verweyen:
Platons Ideenlehre. o 18.45: Dr. med. Müller: Durch die
Magellanſtraße und die ſüdchileniſchen Gewäſſer. O 19.15: Engliſch.
O 19.45: Max=Dauthendey=Stunde. Vortragender: O. Ludw. Brandt.
O 20.30: Neſtroy=Abend. Mitw.: Anita Franz (Sopran), Dr. E.
Fortner (Rezitat.), Alois Resni (Tenor). Mozart: Ouv. „Die
Zauberflöte‟ — Einleitende Worte. — Neſtroy: Von Liebe und
Ehe. — Müller: „Laßt man an jeden ſein” Freud”, aus „Das
Mädel aus der Vorſtadt”; Kometenlied aus Lumpazivagabundus”.
— Neſtroy: Lachende Philoſophie. — Wiener Komödienlieder aus der
Neſtroyzeit. — Müller: Ouv. „Lumpazivagabundus” — Neſtroy=
Dialog aus der Poſſe. Der Talisman”. — Staudigl: Neſtroyade,
— Müller: „Ja, die Madln”, aus „Der gefühlvolle Kerkermeiſter”;
Schnupferlied aus „Tritſch, tratſch”; Ballade vom verdrängten
Liebhaber aus „Weder Lorbeerbaum noch Bettelſtab‟ — Wiener
Komödienlieder aus der Neſtroyzeit. Anſchl.: Orcheſterkonzert des
Philharm. Orcheſters. O Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Mittwoch, 17. Okt. 16: Reg.=Rat Eliſabeth Vurthmann, M. d.
RWR.: Geſetzlicher Frauen= und Kinderſchutz im Wirtſchaftsleben
Deutſchlands. O 16.30: Jugendbühne. Jugend am Mikrophon.
S 17: Kapelle Ilia Livſchakoff. 6 18.30: Wilh. Ehlers: Stücke, die
nicht geſpielt werden. (Aus der Werkſtatt eines Verlagsdramaturgen.)
O 19: Juſtizrat Prof. Dr. Heilfron: Rechtsfragen des Tages.
O 19.30: Prof. Dr. Reichenbach: Die Prinzipien der modernen
Phyſik. (Das Prinzip der Quanten.) o 20: Sendeſpiel: „
Künſtler=
blut”, Operette in drei Teilen von Leo Stein und Carl Lindau,
Muſik von Edm. Eysler. Dirig.: Seidler=Winkler. Perſ.: Franz
Torelli, Charakterkomiker am Reſidenztheater: Nelly Leißner,
Soubrette am Reſidenztheater; Tobias Blank, Pumpmaſchinen=
Fabrikant; Alfred, ſein Sohn; Sillemann, Blanks Kompagnon;
Bethulia, ſeine Frau; Mia, deren Tochter; Diener bei Blank,
Dienſtmädchen bei Leißner; Dr. Cluſius: Major Leißner;
Theater=
beſucher; Herren und Damen der Geſellſchaft. 1. Teil: Vor dem
Bühneneingang des Reſidenztheaters. 2. Teil: Bei Blank. 3. Teil:
Bei Leißner. O Anſchl.: Tagesnachrichten. O Danach: Tanzmuſik.
Kapelle Daſos Bela.
Deutſche Welle. Mittwoch, 17. Okt. 10.15: Berlin: Nachrichten.
O 12.30: Mitt. d. Reichsſtädtebundes. O 12.40: Mitt. d. Verb. d.
Preuß. Landgemeinden. O 13.30: Berlin: Nachrichten. 14.15:
Kindertheater: „Max und Moritz.” 15: Aus dem Zentralinſtitut,
O 15.35: Wetter und Börſe. O 15.40: Marie Jörling: Die Pflanzung
der Roſen. O 16: Oberſtudiendir. Prof. Dr. Werner: Mörikes Lyrik
als Erlebnis im Deutſchunterricht. e 16.30: Claude Grander:
Franzöſiſcher Zeitgeiſt in Bildern. 17: Hamburg: Konzert des
muſikaliſchen Nachwuchſes. 18: Prof. Dr. Prion:
Kreditmöglich=
keiten für das Kleingewerbe. O 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchr.
O 1855: Werkmeiſterlehrgang. Oberſtudiendir. Dipl.=Ing. Volk:
Die Werkſtoffe im Maſchinenbau. O 19.20: Prof. Dr. Mersmann:
Einführung in das Verſtehen von Muſik. O 20: Köln:
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haltungsmuſik des Funkorch. 21: Das Kirſchblütenfeſt” Spiel
nach dem Japaniſchen von Klabund, Muſik von E. Toch. O Anſchl.:
Preſſenachrichten. O Anſchl.: Tanzmuſik. Kapelle Dajos Bela.
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Nummer 289
Reichseinnahmen
an Steuern, Zöllen und Abgaben.
Die Reichseinnahmen im September (alle Angaben verſtehen ſich
in Millionen RM.) betrugen für Beſitz= und Verkehrsſteuern 362.9, für
Zölle und Verbrauchsabgaben 247,9, insgeſamt alſo 610,8. Für die Zeit
vom 1. April bis 30. Septenſber ſtellten ſich die entſprechenden Ziffern
auf 3075,5 und 1421,9, mithin zuſammen auf 4497,5. Das für das
ge=
ſamte Rechnungsjahr (1. April 1928 bis 31. März 1929) geſchätzte
Auſ=
kommen ſtellte ſich auf 8862. Mithin überſteigt das Geſamtauſkommen
im erſten Halbjahre um 66,5 die Hälfie der geſchätzten Jahresſteuern
und mit 21 auf Zölle und Verbrauchsabgaben. Unter Berückſichtigung
der üblichen Schwankungen des Aufkommens der einzelnen Monate
be=
ſteht nach Anſicht des Reichsfinanzminiſteriums begründete Ausſicht, daß
das geſchätzte Geſamtjahresaufkommen errcichſt wird.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Odenwälder Hartſtein=Induſtrie A.=G., Darmſtadt. Zur
Geſchäfts=
lage 1928 hört man, daß ſich die Erſparnispolitik der Reichsbahn im
letztem Jahre auch bei der Hartſteininduſtrie, die das Schottermaterial
liefert, bemerkbar gemacht hat. Das laufende Geſchäftsjahr iſt bisher
alſo allgemein unregelmäßiger geweſen als die Vorjahre. Man
er=
wartet indeſſen, daß die Reichsbahn im neuen Etatsjahr wieder
um=
fangreichere Beſtellungen tätigen wird, zumal da ſie in allem
Erklärun=
gen betont hat, daß die Sicherheit des Verkehrs, zu deſſen
Erforder=
niſſen auch die Schotterung gehört, in erſter Linie berüchſichtigt werden
foll. Die augenblicklichen Abſatzhemmungen in der Hartſteininduſtrie
dürften demnach vorübergehender Natur ſein. Hinzu kommt, daß der
ſteigende Automobilverkehr durch den notwendig gewordenem Ausbaut
der Hauptchauſſeen die Zukunft der Hartſteininduſtrie aller Vorausſicht
mach ſehr günſtig beeinfluſſen wird.
Verkauf eines oberheſſiſchen Sägewerks der Gebrüder Hinmelsbach
A. G. Die Misteldeutſhe Hartſteininduſtrie, die in der unmittelbaren
Nachbarſchaft von Honburg a. d. Ohm große Steinbruchbetriebe beſitzt,
hat in den letzten Tagen das frühere Sägewerk der Gebr.
Himmels=
bach AG. in der Nähe des Bahnhofs Neuhaus käuflich erworben. Der
Sägewerbbetrieb war vor längerer Zeit, als das Konkursverfahren über
das große Freiburger Holzunternehmen im Gange war, ſtillgelegt
wor=
den. Die Werksanlagen ſollen von dem Steinbruchunternehmer als
große Verladeſtelle für Erzeugniſſe der Steinbruchbetriebe hergerichtet
werden
Die Getreideernte in der Rheinprovinz. Die Witterung war in
die=
ſem Jahre beſſer als im Vorjahre. Das Wachstum nahm einen guten
Verlauf. Infolge der günſtigeren Witterung und der beſſeren Reifezeit
wurde beim Getreide eine beſſere Qualität enzielt. Beſonders bei den
leichten Böden und in den Gebirgsgegenden wurde indes über zu ſtarke
Trockenheit geklagt. Die übergroße Hitze in der Reifezeit hatte hier und
da eine Notreife der Körner zur Folge. Ortsweiſe weiſt der
Ernte=
ausfall recht große Verſchiedenheiten auf. Seit langen Jahren herrſchte
zum erſten Male wieder ein normales und gutes Erntewetter. Im
all=
gemeinen wivd die Getreidernte als gute Mittelernte bezeichnet. Trotz
erheblich Eeſſerer Qualität erzielte das Getreide niedrigere Preiſe als
im Vorjahre. Die Brotpreiſe gaben den fallenden Getreidepreiſen keine
Folge. Eine entſprechende Herabſetzung der Brotpreiſe wüirde einer
Verbrauchsſteigerung von Brot und Getreide dienlich ſein und eine
Er=
leichterung des Abſatzes nach ſich ziehem.
Das neue Verwaltungsgebäude der J. G. Farbeninduſtrie. In den
nächſtem Tagen wird mit den Arbeiten zur Errichtung des neuen
Ver=
üvaltungsgebäudes der J. G. Farbeninduſtrie begonnen werden,
nach=
dem jetzt der Vertrag mit Profeſſor Poelzig=Charlottenburg
abgeſchloſ=
ſen worden iſt. Der Bau wird einen umbauten Raum von 180 000
Ku=
ikmetern umfaſſen, die Nebengebäude von etwa 40 000 Kubikmetern.
Unter Zugrundelegung eines Satzes von 45 RM. für jeden umbauten
Kubikmeter iſt mit einem Koſtenaufwand von ungefähr 100 Mill. RM.
zu rechnen. Bei ungeſtörtem Fortgang der Bauarbeiten hofft die
Ver=
waltung, das neue Gebäude in zwei Jahren beziehen zu können.
Beſchlüffe der Wiener Vorkriegsſchulden=Konferenz. Die Konferenz
der Nachfolgeſtaaten der ehemaligen Oeſterreichiſch=Ungariſchen
Monar=
chie, die ſich mit der Regelung der Frage der Schuldenaufteilung zu
be=
faſſen hatte, beſchloß nach eingehender Erörterung in der
Angelegen=
heit betreffend Regelung der Padierrenten und Umandlung der
ewi=
gen Renten, das ſind Lie 4proz. Oeſterreichiſche Goldrente, die 4proz.
Un=
gariſche Goldrente, die 4proz. Ungariſche Staatsrente von 1910, die
½proz. Ungariſche Staatsrente von 1913, in tilgbare Anleihen und
Tilgung der 4½proz. Ungariſchen Amortiſationsrente von 1914. Die
Neparationskommiſſion iſt über den Meinungsaustauſch in Kenntnis
ge=
ſeßt worden und dürfte nunmehr ihrerſeits die Gläubigerverbände von
der getroffenen Regelung unterrichten.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 16. Oktober ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
Notie=
rung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) 144.75 RM.
— Die Noticrungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſenvor=
ſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium,
98= bis99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190.— RM., desgl.
in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 194.— RM.; Reinnickel, 98= bis 99 350.— RM., Antimon Regulus 85.— bis 90.— RM., Feinſilber
(1 Kilogramm fein) 79.50 bis 81.— RM.
Die Berliner Metallnotierungen vom 16. Oktober ſtellten ſich für
Kupfer: Januar bis Juni 132.25 (132.50), Juli und Auguſt 132.50
(132.50), September 132.50 (132.75), Oktober 131.75 (133.00), November
und Dezember 132.25 (132.50). Tendenz: ſtetig. — Für Blei: Januar
bis Auguſt 43.75 (44.00), September 44.00 (44.00), Oktober 43.75 (44.75),
November 43.50 (44.25), Dezember 43.75 (43.75). Tendenz: ſtetig. —
Für Zink: Januar und Februar 47.50 (48.00), März bis Mai
47.75 (48.25), Juni bis September 47.25 (48.75), Oktober 47.00 (48.00),
November 47.25 (47.75), Dezember 47.00 (47.75). Tendenz: ſtill. — Die
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 16. Oktober
ſtellten ſich für: Kupfer: (Tendenz: ruhig) Standard per Kaſſe
6415//—65, drei Monate 657/8—65¾, Settl. Preis 65, Elektrolyt 71½
bis 71¾4, beſt ſelected 68—69½, Elektrowirebars 71¾4; für Zinn:
(Tendenz: ruhig) Standard per Kaſſe 220—220½, drei Monate 218 bis
prompt und Settl. Preis 24, entf. Sichten 24½.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 16. Oktober. Der heutige
Pro=
duktenmarkt verkehrte weiter in ruhiger Haltung, da Anxegungen, auch
haltung bekundeten und nur Deckungen in den notwendigſten Fällen
vornahmen. Intereſſe beſtand dagegen auf der anderen Seite für
Wei=
zen, der von den Mühlen etwas regen geſucht iſt. Hier machte ſich im
Gegenſatz zu den anderen Märkten einige Materialknappheit bemerkbar.
Die Preife waren im allgemeinen gut behauptet und wurden wie folgt
feſtgeſetzt: Weizen 23,60—23,75, Roggen 22,75—23, Sommergerſte 25,50
bis 25 75, Hafer inl. 23,25—23,50, Mais 21,75, Weizenmehl 34—34,50,
Noggenmehl 30,75—31,75, Weizenkleie 14,25—14,50, Roggenkleie 14,75.
Berliner Produktenbericht vom 16. Oktober. Von den
Auslands=
märkten lagen heute beſondere Anregungen nicht vor. Die Offerten
teuren und Mühlen zu geſtrigen Preiſen angenommen. Für Roggen
liegt etwa3 mehr Offertenmakerial vor. Da für den Export weiter
Nach=
frage beſteht, konnte ſich auch hier das geſtrige Preisniveau nicht
be=
heupten. Auszuigsmehle hatten geſtern nachmittag etwas lebhafteres
Geſchäft zu verzeiehnen, für die anderen Sorten beſteht auf Baſis der
geſtrigen Preiſe leichtes Konſumgeſchäft. Das Angebot von Hafer iſt
noch klein, doch recmet man damit, daß in der nächſten Zeit etwas mehr
Material herauskommt. Die Marktlage für Gerſten hat ſich wenig
ver=
ändert. Am Lieferungsmarkte hielten ſich die Preisſchwankungen für
Weizen im Rahmen von ½ Mark. Roggen lag unregelmäßig, die
vor=
deren Sichten waren bis zu ¼ Mark billiger, dagegen konnten
Teil=
roggen um 1 Mark anziehen, ſo daß ſich die Preisſpanne zwiſchen März=
und Mairoggen um 6 Mark vergrößert hat.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 16. Oktober.
Die freundlichere Stimmung, die bereits an der geſtrigen
Abend=
börſe bemerkbar war, konnte ſich zu Beginn der heutigen Börſe erhalten.
Die unverändert feſte Haltung der New Yorker Börfe wurde heute etwas
ſtärker beachtet und trug zur Beſſerung der Tendenz bei. Angeregt
wurde der Markt aber im weſentlichen durch die Nachfrage, die nach
einigen Spezialwerten wieder etwas lebhafter einſetzte. Die Kuliſſe
ſchritt, daraufhin auch auf den meiſten anderen Marktgebieten zu
Deckun=
gen, doch war das Geſchäft bei weiter geringem Intereſſe des
Publi=
kums ſehr ſtill. Rege Nachfrage beſtand vor allem für Reichsbankankeile,
die 3½ Prozent höher eröfſneten und im Verlaufe weiter anzogen.
Leb=
hafteres Geſchäſt entwickelte ſich ferner am Elektromarkt auf die
Nach=
richt, daß die Soſina und die Gesfürel in Paris Verhandlungen zur
Bildung eines internationalen Elektrofinanztruſtes führen ſollen.
Ges=
fürel zogen 3 Prozent, Licht u. Kraft erncut 2½ Prozent und
Chade=
aktien 2½ Mark an, während A. E. G. ½ Prozent und Schuckert 1½
Pro=
zent gewannen; Siemens biieben nur behauptet. Außerdem waren, wie
ſchon an der Abendbörſe, Karſtadt etwas lebhafter gefragt und weitere
1½ Prozent höher, angeregt durch den Abſchluß der Tietzanleihe. Im
übrigen lagen die erſten Kurſe überwiegend bis 1½ Prozent höher.
J. G. Farben waren vermuchläſſigt und ¼4 Prozent gedrückt,
Scheide=
anſtalt unverändert. Am Markk der Autoaktien waren. Adlerwerke
2 Prozent erholt, au:h Dailleu und N.S.U. le cht gebeſſert. Bis etwa
2 Prozent erholt, auch Daimler und N. S.U. leicht gebeſſert. Bis etwa
Deutſche Erdöl
Deutſ he Anleihen zogen weiter etlvas an, von Auslandsrenten
Bosnier und Türken bsachtet, ungariſche Goldrente etwas ſchwächer.
Später kamen Umſätze nur noch vereinzelt zuſtande, und unter dem
Druck der Geſchäftsſtille bröckelten die Kurſe vielfach etwas ab. So
gaben J. G. Farben, A.E G. und Karſtadt je 1 Prozent nach. Der
Geld=
markt war weiter angeſpannt. Tägliches Geld 7¾ Prozent. Am
De=
viſenmarkk war die Deuiſe Spanien erneut ſtärker abgeſchwächt.
Lon=
don—Spanien 30,12½, Paris 121,21, Mailand 92,65, Holland 12,10,
Kabel 4,8505, Mark gegen Dollar 420, gegen Pfunde 20,377.
Die Abendbörſe war überwiegend etwas freundlicher. Im
Vorder=
grund ſtanden wiederum Elektrowerte auf die bekannten Kombinationen
einer neu zu gründenden Holding=Geſellſchaft, und zwar vor allem
Licht und Kraft, Gesfürel und Chade, letztere 515 Reichsmark.
Mit=
gezogen wurden A.E.G. plus 1½, Reichsbankanteile bis 305 erhöht.
Karſtadt in Erwartung eines baldigen Abſchluſſes ſeiner
Amerika=
anleihe 2 Prozent feſter. Am Rentenmarkt Anatolier etwas
freund=
licher: 2. An. 22,25, 1. An. 20,25. Auch Lemberger feſter, ebenſo
Eiſenbahn Bosnier. Im weiteren Verlauf blieb die Grundſtimmung
freundlich; das Geſchäft ruhig. Im einzelnen nannte man:
Commerz=
bank 188,25, Danat 292,5, Dresdner 175,75, Metallbank 134,75,
Reichs=
bank 305,5, Hapag 152, Norddeutſcher Lloyd 148, Adlerwerke Kleyer
111, A. E. G. 185.
Berlin, 16. Oktober.
Die Börſe eröffnete heute in freundlicher Haltung bei einer
unver=
kennbaren Geſchäftsbelebung. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde
das Geſchäft allgemein ruhiger, nur in Karſtadt und Elektroaktien hielt
die rege Umſatztätigkeit an. Die Kurſe blieben behauptet.
Im Verlaufe wurde die Tendenz auf Nachrichten vom einem
ſchwa=
chen Beginn der Londoner Börſe und auf Befürchtungen über eine
Er=
höhung des Privatdishonts ſchwächer. Das Geſchäft flaute allgemein
ab. Da die befürchtete Erhöhung des Privatdiskonts ausblieb, trat vor,
dem oſfiziellen Börſenſhluß, unterſtützt durch Deckungskäufe, eine leichte
Erholung ein. Die Börſe ſchloß befeſtigt, wenn auch die Schlußkurſe
die Anfangsnotierungen nur in einigen Fällen erreichten.
A. E. G
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Baſalt
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Berl. Hand.=Geſ..
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Danatbank.
Deutſche Bank.
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Tresdner Bank..
Deutſche Maſchinen.
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum
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Eleltr. Lieferung .
J. G. Farben..
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern. . .
Han. Maſch.=Egeſt.
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Prag ....."
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Aopenhagen
Stockholm
Tondon".
Buengs Aires
Neu=York
Belgien
15.
118‟
98.
67
1e00.
74
296.
176
1221.
1288.
167.
16=
168.
5.
1138.
184—
121
1173
/253
123
1264.
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16. 10.
130.25
64 —
126 —
473 25
234.75
173.—
255.—
37.—
147.5
101.—
133.— 1133.75
142.—
560.—
94.— 1 93.75
130.25 130.—
165.— 1160.25
57.—
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15. 10. 16. 10. B eld Brief Geld Brief 10.566 10.58 10.56 10.582 58.98 59.105 58.94 59 06 12.435 2.455 12-435/12.455 73. 18 13.32 73.14 73.28 3.031 3.03 3.03 3.037 108.23 168 57 68.17 68.51 111.89 112.1 111.84 112.06) u11.93 12.19 11.88 12.1. 112.32 12.44 12. 20 12.42 20.359 20.399 0.348/20.38 1.763 1.767 1.762 1.786) 4 197 4.205 1.1955 4.209 58.33 58.45 8.315. 18.435 Italien.
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Mainzer Viehhofmark bericht vom 16. Oktober. Der heutige
Vieh=
maukt brachte einen erheblich höheren Auftrieb bei Großvieh und
Käl=
bern. Dunh Umſtellung der Qualitätseinteilung erſcheinen ſeit heute in
der Klaſſe Ochſen auh vollfleiſchige, ausgemäſtete höchſten
Schlacht=
wertes. Trotz des ſtarken Antriebs und eines nur mittelmäßigen
Ge=
ſchäfts konnte auf dem Großviehmarkt ausverkauft werden. Der
Groß=
tiehmarkt brachte einen Mehrauftrieb von 199 Stück gegen die
Vor=
woche. Die Preiſe gaben bei Bullen an der oberen Grenze 2 Mark nach.
Der Markt wurde geräumt. — De= Kälbermarkt war mit 42 Stück beſſer
beſchickt wie der Vormarkt. Bei lebhaftem Geſchäft und unveränderten
Preiſen wurde raſch ausberkauft. — Auf dem Schweinemarkt konnte nur
ein Mehrauftrieb von 9 Stück konſtatiert werden. Das Geſchäft
ent=
wickelte ſich lebhaft, trotzdem die Preiſe 3—4 Mark anzogen. Es verblieb
ein geringer Ueberſtand. Angetrieben waren 56 Ochſen, 27 Bullen, 700
Kühe ober Färſen, 370 Kälber und 1294 Schweine. Im einzelnen
wur=
den je nach Qualität pro 50 Kg. Lebendgewicht folgende Preiſe erzielt:
Ochſen 50—56, 46—50, Bullen 32—43, Kühe 42—47, 36—42, 30—36, 18
bis 25, Färſen 46—53, Kälber 62—70, 50—62, Schweine 80—81, 80—82
und 80—83 Mark.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 16. Okt.:
Getreide Weizen: Dez. 116½, März 121½, Mai 124½: Mais:
Dez. 80½, März 82½, Mai 85½;, Hafer: Dez. 42½4, März 43½,
Mai 44½; Roggen: Dez. 106½, März 101½, Mai 104½.
Fette. Schmalz: Okt. 11,90, Nov. 11,92½, Dez. 12,20½,
Januar 1929: 12,25.
Fleiſch. Rippen: Okt. 13, Dez. 12,65: Speck, loko 14; leichte
Schweine 9,25—10,20; ſchwere Schweine 9,50—10,20;
Schweine=
zufuhren: Chicago 30 000, im Weſten 105 000.
Baumwolle: Okt. 18,95, Dez. 18,97—18,98.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 16. Okt.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 161½, Hartwinter 130½;
Mais, neu angek. Ernte 93½; Mehl, ſpring wheat clears 5,85
bis 6,25: Fracht: nach England 2,0—2,6 Schill., nach dem
Kon=
tinent 12—14 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,60; Talg, extra, loſe 9.
Kakav. Tendenz: feſt; Umſatz in Lots: 107; Loko: 10½;
Oktober 10,09, November 10,23, Dezember 10/41: Januar 1929:
10,53, Februar 10,56, März 10,63, April 10,68, Mai 10,75,
Juni —, Juli 10,8.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Generaldirektor Dr. Wilhelm Eck wird auf Grund freundſchaftlicher
Verſtändigung demnächſt aus den Vorſtänden der beiden Geſellſchaften
Maſchinenbauanſtalt Humboldt Köln=Kalk und der Motorenfabrik
Deutz A.=G. in Köln=Deutz ausſcheiden. Seine Wahl in den
Aufſichts=
rat wird demnächſt vorgeſchlagen.
Der in Brüſſel abgehaltene Kongreß der ſozialiſtiſchen
Mekall=
arbeiter beſchloß, eine Lohnerhöhung zu fordern und zur Unterſtützung
des in den nächſten Wochen zu führenden agitatoriſchen Feldzuges am
25. November während 24 Stunden zu ſtreiken.
In der nächſten Sitzung der Verwaltungskommiſſion der
öſter=
reichiſchen Bundesbahnen wird der Antrag der Generaldirektion geſtellt
werden, die Perſonen= und Gütertarife um durchſchnittlich 10 Prozent
zu erhöhen.
Die Lage in Lodz iſt mit dem Beginn des allgemeinen Streiks am
Montag ſeh= ernſi.
Infolge der ſtarken ausländiſchen Automobil=Konkurrenz (vor
allem Amerikas und Frankreichs) hat Italien faſt den ganzen
tür=
kiſchen Markt und einen großen Teil des Abſatzgebietes in Rumänien,
Spanien, England und den Niederlanden verloren.
Die amerikaniſchen Zertifikate des ſchwediſchen Zündholztruſtes
ſollen zum Handel an der New Yorker Effektenbörſe zugelaſſen werden.
Nach dem „Boletin Financiero” geht die Meinung des größten
Teils der Mitglieder des internationalen Bankierkomitees dahin, daß
Mexiko ſofort dem Schuldendienſt 30 Mill. Peſos pro Jahr, 70 Mill.
Peſos nach 3 Jahren und 90 Mill. Peſos nach 5 Jahren zur
Ver=
fügung ſtellen könnte.
Die Rudolf Karſtadt A.G., die bekanntlich ihr Einheitspreisſyſtem
in der Geſellſchaft der Epa organiſiert hat, hat zuſammen mit der
fran=
zöſiſchen Firma Nouvelles Galéries Réunies eine Aktiengeſellſchaft zur
Errichtung von Einheitspreisläden (unter dem Namen „Uniprix”) in
Frankreich gegründet. Das Aktienkapital iſt auf vorläufig 10 Millionen
Franes bemeſſen.
Mit einer Million Reichsmark Kapital wurde eine
Finanzierungs=
geſellſchaft für Induſtrielieferungen A. G., Berlin, gegründet, die
beſon=
ders die Finanzierung von Abzahlungsgeſchäften auf Produktionsmittel,
Maſchinen und ſonſtigen Induſtriebedarf fördern ſoll.
Die Arbeitsgemeinſhaft der deutſchen Edelmetall= und
Schmuck=
wareninduſtrie hat vor kurgem unter lebhafter Beteiligung ihrer
Mit=
gliedsverbände ihre diesjährige Herbſttagung in Heidelberg abgehalten.
Die Beratungen dieſer Vertreterverſammlung beſchäftigten ſich u. a.
mit dem zweiten internationalen Juwelierkongreß in Paris.
Die ſeit langen Monaten ſchwebenden Kämpfe zwiſchen den
Außen=
ſeitern der Baſalrinduſtrie und der in der Baſaltunion in Köln
zuſam=
mengeſchloſſenen Werke haben zu einer Einigung geführt. Sämtliche
dem Syndikat noch nicht angeſchloſſenen Firmen haben ihren Beitritt
erklärt.
Frankfurter Kursbericht vom 16. Oktober 1928.
Wie ie Reue
anleihe von 1927
O Baden
Frei=
ſtaat von 1927
6% Bah. Freiſtaat
von 1927
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
70 Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch.
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe.
80 Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24..
Darmſtadt p. 26
Frkf. a. M. v. 26
Mainz v. 26.
80 Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 26
89 Berl. Hhp.;Bk.
8% Frkſ. Hyp.Bk.
Pfbr.
88 Heſſ.Landesbk
7
80 Kom.
Landes=
bank Darmſtadt
% Mein. Hyb. B.
Pfälz. Hyp.Bk.
3% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. .
87.25
79
83.75
Rrk
14.45
6.3
93.25
87
92.5
25.5
97.5
96.75
89
88
63.8
85.5
81.5
98
Rhein. Hyp.=Bk
10 Rhein.=Weſtf
Bd.=Credit
O Südd. Bod.=
Cred.=Bank.
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
Ausl. Ser.
* „ Ser, II
20 Daimler Benz
von 27....
80 Klöckner=Werke
Berlin v. 26..
% Mainkrw.v. 26
20 Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtcHäffner
von 26 ......"
6% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ......
4.% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ..
4% Oſt. Goldrente
4/,% Rum. Gold
von 1913
420 Türk. Admin.
1. Badgad
Zollanl.
1913 Ungarn
% 1914
48 Ung. Goldr.
Aktien.
97.75
97.5
94.5
52.75
69
75
92.5
85
84,
92.75
43.
24.5
12.4
267
97
Allg. Dt. Creditanſt. 136
Bk. f. Brauinduſtr. 176
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. 188
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
„Eff.=u.
Wechſel=
bank
..
„ Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank ..
Frankf. Bank. . . . .
„ Hyp.=Bk. .
„ Pfdbr.=Bk. . ...
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bank
Metallbank. .
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt,
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Creditbk.
„ Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.=G. f. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ.
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge.
Hapag
Nordd. Lloyd
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin.
Adlerw. Gv. Kleher)/110
6% AEG. Vorzug/ 88.25
289.1
167.75
127
101
162.5
168.75
114
143.25
155
137
138
160
34.5
159.5
306.25
25.5
199.5
178
63
91.3
152
148.25
122.5
Buderus Eiſen
Holzverk.=Induſtrie! 92
Cement Heidelberg
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
„ Fabrik Milch
Daimler=Benz".
Dt. Atl.=Telegr.
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.
„Erdöl
„ Gold=u. Silb.=Anſtalt.
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Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft
„ Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
Faber, Joh., Bleiſt
J. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter)
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„ Hof
AEG. Stamm.. . 183
Baſt Nürnbe:y 236
Bergm. El. Werke 204.25
BrownBroverickCie 156
Brüning & Sohn.. 126.5
Geiling E Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bülfinger.
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ...."
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil. .
135.5
173.5
81.5
141
70.25
138.25
384
240
176
210
42
225
37
R
90
*4.75
145.9
92.5
Ae
10)
123
169
139
185
99
07
132
77.5
35.5
Zlſe Bergb. Stamm
Genüſſel113
Junghans Stamm 87.25
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth
Weſteregeln
Kammgarnſpinn
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Klein, Schanzl. . .
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Mainz. Akt.=Br.. . . 267
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Peters Union Frrf. /107.5
Phönix Bergbau..
Reiniger, Gebb.. . . /115
Rh. Braunkohlen
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Stahlwerke .
Niebeck Montan.
246
284
475
285.5
248
105
172.5
314
126
106.5
30.25
161-
K
Schöfferhof=Bind.. /336
Schramm Lackfabr. 126
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Tucher=Brauerei.. /161.5
interfr. Krs.=
Elek=
tr.=Verſ. .. . . . . 104
Beithwerke
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Gummifabrik
Berlin=Frankf
Laurahütte‟.
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Werger Brauerei.
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57
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30.5
90
93
158
142
78
137.75
155
225
208.25
139
85.25
258
186
Mittwoch den 17. Oktober 1928
Nummer 289
Seite 14
OAPHEUM
Daliermer=Rüusterser
mit dem populärsten aller Komiker
Kaver Terofal
Heute u. folgende Tage, 8½/. Uhr
Dir Sdersiligen
von Neal und Ferner
Dem Stück liegt zu Grunder „Der schwäbische
Vereinsbua jenes bek. Sinplizissimusbild, weich
durch Hans Thoma viel von sich reden machte —
Man lacht Freudentränen!
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Abf. Hptbh. 7.37 Uhr
nach Mainz=Süd. Vor
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Herin Profeſſor Dr.
Schmidgen, Direktor
des naturhiſtoriſchen
Muſeums in Mainz,
über „Funde aus der
Urzeit”. In
Nier=
ſtein Weinprobe.
Auskunft und
Tiſch=
arten bei Robert
Berg=
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Wan=
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