Einzelnummer 15 Pfennige
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Nummer 286
Sonntag, den 14. Oktober 1928.
191. Jahrgang
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Gewalt, wie Krſeg, Aufruhr, Streit uſw. erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabat weg. Bankonto Deuſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Heint
Aieiit i Oiwntiitg den horg
Den Bermudas=Inſein entgegen. — Die Hülle beſchädigt, aber bereits ausgebeſſert. — Weiter glatte Fahrt über den
Atlantk, trotz ungünſtiger Witterung. — Vorausſichtliche Ankunft Sonntag nachmittag amerikaniſcher Zeit.
Lafehurſt
rüſtet ſich zum Empfang
Die Nachrichten vom „Graf Zeppelin”
häu=
fen ſich jetzt in Lakehurſt. Viele in den
Ver=
einigten Staateu, beſonders aber die New
Yor=
ker bedauern, daß das Luftſchiff nicht ſchon am
Samstag oder Sonntag vormittag, alſo zum
Wochenende, angekommen iſt, denn man hätte
dann ſo ſchön den üblichen Weekend=Ausflug
nach Lakehurſt gerichtet. In Lakehurſt ſelbſt iſt
heute ſchon kein Bett mehr zu bekommen, und
trotzdem melden ſich immer noch Perſonen an.
Die Unterbringung der Automobile bereitet den
zuſtändigen Stellen ernſte Sorge. Man
erwar=
tet mehr als 200 000 Wagen) wahrſcheinlich
wer=
den aber dann doch viel mehr kommen, als man
anzunehmen geneigt war. In der Luftſchiffhalle
ſelbſt iſt alles fertig zum Empfang.
Marine=
ſoldaten ſind beordert worden und haben
be=
reits eine Probe mit der ſtändigen
Luftſchiff=
mannſchaft veranſtaltet, damit beim Eintreffen
des größeren Bruders auch alles klappt. Alle
Vorſichtsmaßnahmen ſind getroffen, damit dem
Luftſchiff nichts zuſtößt. Wegen des gefährlichen
Blaugaſes iſt dafür geſorgt, daß alle
Flanimen=
bildung vermieden wird. Man iſt dabei ſo
rigo=
ros vorgegangen, daß ſogar ſämtliche elektriſche
Kabel während des Aufenthaltes des
Luftſchif=
fes ſtromlos gemacht werden. Auch die Beſucher
müſſen es ſich gefallen laſſen, daß ihre Taſchen
auf Streichhölzer und Feuerzeuge revidiert
wer=
den, um das koſtbare Luftſchiff nicht zu
ge=
fährden.
Inzwiſchen aber eilt „Graf Zeppelin” hoch
in den Lüften über den Ozean. Bald wird er
die Bermudas=Inſeln erreicht haben, und dann
iſt er dem Ziele ſchon ſehr nahegekommen.
Wahrſcheinlich wird das Luftſchiff — aber das
wird vom Wetter abhängen — diesmal von
Süden her New York anſteuern. Nach einem
Rundflug über der größten Stadt der
Vereinig=
ten Staaten wird es dann nach Lakehurſt
flie=
gen, um dort in der Luftſchiffhalle Station zu
machen.
Der Funkverkehr mit dem Luſtſchiff
Die Friedrichshafener Funkſtation hat ſich
im Laufe des geſtrigen Tages weiter bemüht,
Funkſprüche des Luftſchiffes zu erhalten. Es
herrſchten aber ſo ſtarke Luftſtörungen, daß ein
einwandfreier Empfang nicht möglich war. Man
nimmt an, daß bei Eintritt der Dunkelheit, trotz
der großen Entfernung, in der ſich der Zeppelin
von ſeiner Heimat befindet, eine
Funkverbin=
dung wieder möglich ſein wird. Die Deutſche
Verſuchsanſtalt für Luftfahrt, die mit dem
Zeppelin in Kurzwellenverbindung ſtand, hatte
einen einwandfreien Empfang, und zwar
zeit=
weiſe mit einer ganz ausgezeichneten
Laut=
ſtärke. Um 1 Uhr teilte aber der an Bord
be=
findliche Sachverſtändige der Anſtalt mit, daß
das Kurzwellenverſuchsprogramm, das mit der
Verſuchsanſtalt vereinbart war, nicht
innegehal=
ten werden könne, weil mit dieſem Apparat der
Empfang der Stationen des
Langwellenappa=
rates geſtört werde und weil der Bordfunker
an dieſem Apparat gerade jetzt bei dem
Anſteu=
ern der amerikaniſchen Küſte und der
Bermu=
das=Inſeln außerordentlich ſtark mit der
Auf=
nahme von Wettermeldungen und fonſtigen
Auskünften beſchäftigt ſei. Um122 Uhr ſandte
das Luftſchiff dann nochmals Kurzwellen, die
empfangen wurden, und dann wurde in
Adlers=
hof nichts mehr aufgenommen. Bis 6 Uhr
abends lag keine Poſitionsmeldung durch kurze
Wellen vor.
In voller Fahrt.
Direfter Kurs
auf die Beimudas=Inſeln.
Friedrichshafen, 13. Oktober.
Nach einem 8.32 Uhr bei der Funkſtation
des Luftſchiffbaues in Friedrichshafen
einge=
gangenen Funkſpruch vom Bord des Schiffes
war der Standort des „Graf Zeppelin” um
dieſe Zeit 32 Grad nördlicher Breite und 36
Grad weſtlicher Länge von Greenwich, alſo
etwa 400 Kilometer ſüdlicher als der
amerika=
niſche Funkſpruch anſagte.
Die punktierte Linie zeigt den Fahrtverlauf des „Graf Zeppelin”.
Das Luftſchiff über dem Ozean.
Das Luftſchiff kommt nunmehr in ein
Ge=
biet, das von Dampfern nur wenig befahren
wird. Die dort verkehrenden Schiffe haben
ent=
weder eine ſehr ſchwache oder gar keine
Funk=
anlage an Bord. Es wird kaum möglich ſein,
daß das Luftſchiff auf dieſem Teil der Fahrt
funkentelegraphiſche Verbindung mit Schiffen
erhalten kann. Die Zone erſtreckt ſich zwiſchen
em 35. und 40. Breitengrad. Man darf ſich alſo
licht wundern, wenn man in den nächſten
Stunden nichts mehr über das Schiff hören
ird. Nach der Wetterlage dürfte „Graf
Zep=
elin”.
direkten Kurs auf die Bermudas=Inſeln
jehmen, die das Luftſchiff bis Sonntag früh
Uhr amerikaniſcher Zeit (11 Uhr mitteleuro=
päiſcher Zeit) erreicht haben wird.
Voraus=
ſetzung dafür iſt jedoch, daß auch die weitere
Fahrt glatt vonſtatten geht und keine
Gegen=
winde eine Kursänderung notwendig machen.
Die Möglichkeit hierfür beſteht inſofern, als das
nordamerikaniſche Hoch augenblicklich langſam
nach Oſten abzieht und einem zurzeit noch im
Entſtehen begriffenen Tiefdruckgebiet. Platz
macht, deſſen Ausläufer ſich bis zur Fahrtroute
des Luftſchiffes hinziehen. Sollten die hierdurch
hervorgerufenen Gegenwinde das Schiff ſo
be=
hindern, daß es nur ſehr ſchwer vorwärts
kommt, ſo wird man ſich entſchließen müſſen,
nochmals beizudrehen und eine der ſüdlichen
amerikaniſchen Küſtenſtationen anzufliegen.
Vor=
läufig jedoch liegt hierzu noch kein Anlaß vor.
Die Wettermeldungen beſagen, daß die
Windverhältniſſe auf der Route des Zeppelins
am Samstag früh ſo günſtig waren, daß das
Luftſchiff gute Fortſchritte macht. Zeitweiſe
wird eine Stundengeſchwindigkeit
von 140 bis 150 Kilometern erreicht,
ſo daß alle Ausſicht beſteht, daß „Graf
Zeppe=
lin” die Zeitverluſte zu Beginn der großen
Fahrt zum großen Teil wieder aufholen dürfte.
In Bermuda iſt das Barometer
ge=
ſtiegen. Bei nordöſtlichen Winden von etwa
20 Stundenkilometern iſt die Wetterlage ſo
günſtig, wie es den Umſtänden nach erhofft
wer=
den könnte. Der Himmel iſt nur wenig bewölkt.
Standortmeldungen
Dr. (Egeners.
„Graf Zeppelin” nähert ſich
Amerika.
New York, 13. Oktober.
Der Funkſtation von Lakehurſt gelang es
um 3.30 Uhr amerikaniſcher Zeit. (das iſt 8.30
Uhr mitteleuropäiſcher Zeit), mit dem Zeppelin
erneut in Verbindung zu kommen, nachdem es
bereits kurz vorher die Station Ochtham als
erſte mit dem Zeppelin in Verbindung
gekom=
men war. Der Zeppelin gab ſeine Poſition um
dieſe Zeit mit 36 Grad nördlich und 36 Grad
weſtlich an. Die Funkverbindung iſt jedoch
offenbar ſchlecht geweſen, da der Zeppelin die
Station aufforderte, auf 1850 Meter
wiederzu=
kommen, weil die atmoſphäriſchen Störungen
zu ſtark ſeien. Infolge der ſchwierigen
Verſtän=
digung hält man es jedoch für möglich, daß die
Poſitionsangabe mißverſtanden worden iſt.
Luftſchiff „Graf Zeppelin” meldet: 14.30 Uhr
mitteleuropäiſcher Zeit Standort 1200 Kilometer
weſtlich der Azoren=Inſeln.
„Graf Zeppelin”, der nunmehr ſich ſeit 59
Stunden auf der Reiſe befindet, hatte in den
Mittagsſtunden des Samstags die Hälfte des
Weges hinter ſich. Um 14.30 Uhr hatte er nach
einem Funkſpruch aus Norddeich bereits den
40. Längengrad erreicht.
Die Nachmittags=Wettermeldungen der
mete=
orologiſchen Station in Friedrichshafen laſſen
die Möglichkeit zu, daß das Schiff zurzeit gute
Fahrt hat und immer noch die genaue weſtliche
Route zwiſchen dem 33. und 34. Breitengrad
einhält. Während das vom Golf von Maine
öſtlich der Küſte vom Newhampfhire kommende
Tiefdruckgebiet langſam nach Südoſten
wan=
dert, iſt das Hoch ſüdlich des 35. Breitengrades
weiter ſtabil. Die Nachtfahrt zum Sonntag
dürfte alſo für das Luftſchiff keine
Schwierig=
keiten mit ſich bringen und „Graf Zeppelin”
dürſte bei normaler Geſchwindigkeit von 100
Kilometern in der Stunde ungefähr gegen
6 Uhr amerikaniſcher Zeit (12 Uhr
mitteleuro=
päiſcher Zeit) die Bermuda=Inſeln erreichen.
Von den Bermudas ab wird das Luftſchiff,
ſtets in Reichweite der amerikaniſchen
Statio=
nen, laufend mit Wettermeldungen verſehen
werden können und danach ſeinen.
Kurs auf das amerikaniſche Feſtland
beſtimmen. Wenn auch mit der Möglichkeit des
Auftretens lokaler Gegenwinde gerechnet
wer=
den muß, da derartige Winde auf dem Ozean
plötzlich auftreten können, ſo beſteht die Gefahr
eines allgemeinen großen Sturmes nicht mehr.
Demnach dürfte das Luftſchiff am Montag
in den frühen Morgenſtunden in
Lakehurſt eintreffen.
Seite 2
„Graf Zeppelin” leicht beſchädigt:
Es beſieht keinerlei Gefahr.
Nach einem Funkſpruch Commander Roſendahls von Bord
des „Graf Zeppelin” an das amerikaniſche Marineminiſterium,
der anſcheinend in den erſten Nachmittagsſtunden gegeben
wor=
den iſt, iſt die Hülle des Luftſchiffes beſchädigt worden. Die
Mit=
teilung beſagt: Das Luftſchiff ſei 1800 Meilen öſtlich von
Char=
leſton in Südkarolina entfernt und nehme Kurs auf Kap
Hat=
teras. Die Geſchwindigkeit des Luftſchiffes ſei durch eine
Be=
ſchädigung der Hülle an der Backbordſeite vermindert worden.
Der Schaden ſei, ſoweit es die Bedingungen geſtatteten,
be=
hoben worden.
In dem erſten Funkſpruch, mit dem der „Graf Zeppelin” die
Beſchädigung ſeiner Backbordfloſſe an das Marineamt mitteilte,
und der natürlich ſtarke Beunruhigung hervorrief, berichtet er
außerdem, daß die Geſchwindigkeit auf 50 Meilen, alſo etwa
80 Kilometer, vermindert ſei. Als Standort wurde der 33. Grad
nördlicher Breite und der 45. Grad weſtlicher Länge angegeben.
Das Wetter ſei rauh. „Graf Zeppelin” bat, daß in der Nähe
befindliche Dampfer ſeinem Kurs folgen möchten.
Die vorläufige Ausbeſſerung geglückt.
In einem zweiten Funkſpruch teilte „Graf Zeppelin” mit,
daß er bereits wieder Fortſchritte mache und daß die vorläufigen
Ausbeſſerungen durchgeführt ſeien, ſo daß das Luftſchiff zu
dieſem Zeitpunkt Dampferhilfe nicht mehr brauche.
Unabhängig davon hat aber das amerikaniſche Marineamt
alle leichten Kreuzer in Hampton Roads und alle Zerſtörer in
Charleſton angewieſen, ſofort auszulaufen um dem Luftſchiff
Hilfe zu leiſten, falls ſie nötig ſein ſollte.
Man atmete erleichtert auf, als durch Funkſpruch
günſtiger Fortgang der Fahrt
gemeldet wurde.
Aus ergänzenden Berichten des amerikaniſchen Marineamtes
geht hervor, daß durch einen plötzlich auftretenden Sturm die
vordere Steuerfloſſe beſchädigt worden ſei. Der Schaden ſei nach
dreiſtündiger Reparatur beſeitigt worden und das Luftſchiff fliege
mit voller Geſchwindigkeit nunmehr weiter.
„Graf Zeppelin” hat am Samstag abend 6 Uhr
mitteleuro=
päiſcher Zeit eine reguläre Funkverbindung mit den Vereinigten
Staaten hergeſtellt. Das Schiff verlangte und erhielt
Verſuchs=
ſignale durch die Station Chattham, der Radiomarine=Corporation
und des Luftſchiffhafens Lakehurſt. Die Radiocorporation von
Amerika richtete im Zuſammenhang mit Berichten, wonach von
dem Luftſchiff Notſignale ausgeſandt worden ſein ſollen, an den
„Graf Zeppelin” drahtlos das Erſuchen um Aufklärung. Von
Bord des Luftſchiffes wurden dieſe Gerüchte kategoriſch
demen=
tiert und erklärt, daß es ſich in keinerlei Gefahr befinde und
Hilferufe nicht ausgeſandt habe.
Die Wetterlage über dem Ozean.
Hamburg, 13. Oktober.
Das Seeflugreferat der Deutſchen Seewarte gibt um 18 Uhr
folgenden Bericht über das Wetter auf dem Atlantik:
Das Luftſchiff dürfte ſich nach den letzten
Poſitionsmeldun=
gen in einem weit ſüdwärts treibenden Ausläufer des
Tiefdruck=
gebietes befinden, das ausgebreitet öſtlich vor Neufundland liegt,
Nach den Nachmittagsmeldungen iſt ſein Kern von 738
Milli=
metern auf ungefähr 50 Grad nördlicher Breite und 45 Grad
weſtlicher Länge anzuſetzen. In dieſem Ausläufer werden auch
im Raum des Luftſchiffkurſes die Winde neuerdings etwas
auf=
gefriſcht haben, ſo daß dort mit 20 bis 30 Kilometern
Gegen=
winden zu rechnen ſein wird. Die weitere Entwicklung der
Wet=
terlage auf dem weſtlichen Teil des Atlantiſchen Ozeans wird
ſpeſentlich beſtimmt durch den ausgedehnten Kaltlufteinbruch.
Ueber Labrador hinweg ſtrömen polare Luftmaſſen ſüdwärts, in
deren Front ſich ein Teiltief entwickelt hat, das mit ſeiner
Achſe am Samstag nachmittag in ſüdweſt=nordweſtlicher
Rich=
tung zwiſchen Neuſchottland und Virginia liegt und an das
Neu=
fundlandtief Anſchluß gewonnen hat. Infolge ſtarker
Tempe=
raturgegenſätze wird ſich dieſes Teiltief noch weiter vertiefen und
dem Strömungsſyſtem des großen Neufundlandtief weiter
ſüd=
öſtlich vorſtoßen. In dieſem Teiltief ſind bereits
Windgeſchwindig=
keiten bis zu 40 Stundenkilometern gemeldet. Sie werden noch
weiter zunehmen. Auf der Vorderſeite des Teiltiefes werden am
Samstag abend, in der Nacht und am Sonntag vormittag von
Südweſt auf Weſt drehende Winde bis 50 Kilometern
Stunden=
geſchwwindigkeit herrſchen. Auf ſeiner Rückſeite werden die
Kalt=
luftmaſſen in Form von Regen= und Hagelböen mit hoher
Ge=
ſchwindigkeit einbrechen. Infolge dieſes nach Südoſt vorſtoßenden
Teiltiefs zieht ſich das heute früh noch zwiſchen Virginia und
Bermudas gelegene Hochdruckgebiet weſtwärts nach dem Feſt=
*Herbſtausſtellung Darmſtadt
Mathildenhöhe 1928.
III.
Die in ſpundervollem Herbſtſchyiuck prangende Umgebung
des Olbrichtempels auf der Mathildenhöhe ſollte allein ſchon
An=
ziehungskraft ſein, die Ausſtellung zu beſuchen. — Von den
aus=
geſtellten
Plaſtiken
ſollen, wie man uns mitteilt, eine Anzahl zwecks anderweitiger
Aufſtellung in Kürze entfernt werden. Das trifft in erſter Linie
die großen Modelle zu den Steinfiguren eines Rathaus=
Neu=
baues in Oberhauſen von Adam Antes=Darmſtadt. Gerade
dieſe Plaſtiken aber zählen zu den wertvollſten Arbeiten, die in
der Ausſtellung vertreten ſind. Sowohl dieſe beiden Modelle,
prachtvoll durchmodellierte, ſtreng liniierte, überlebensgroße
Figu=
ren, die Induſtrie und das Gewerbe ſymboliſierend. Das ſind
reife Arbeiten des jungen Darmſtädter Künſtlers, die erneut
be=
weiſen, wie ernſt Antes vorwärts ſtrebt und der Reife
entgegen=
arbeitet. — Ganz meiſterhaft iſt auch der kleine Bronzekopf des
erſten Reichspräſidenten Ebert ausgefallen. In dieſem kleinen
Ebert=Kopf liegt eine überraſchend ſtarke Charakteriſierung des
inneren und äußeren Menſchen.
Eine größere Kollektion von Bildnis=Plaſtiken ſtellt dann
Fritz Wermer=Karlsruhe aus. Zwiſchen den Techniken
bei=
der Künſtler klafft eine tiefe Kluft. Was Antes — ähnlich wie
Well Habicht — an Feinheiten herausarbeitet, die jede einzelne
Fläche, jede Struktur umfaſſen, iſt bei Wermer nur großzügig
angedeutet. Dieſer Künſtler legt den Hauptwert auf wuchtige
Wirkung des Charakteriſtiſchen. Er iſt auch in kleinformatlichen
Arbeiten monumental und greift auch zur Vergrößerung, wenn
die darzuſtellende Perſönlichkeit überragend iſt, wie bei der Bach=
Büſte. All dieſe Köpfe aber atmen Leben, ganz gleich, welchem
Material ſie entformt ſind. — Th. C. Pilartz=Berlin arbeitete
früher ähnlich. Seine hier ausgeſtellten Porträtplaſtiken ſind
anders. Hier iſt der größere Wert auf die unbedingte, oft
ein=
ſeitige Charakteriſierung der Dargeſtellten gelegt, ſoweit der
Plaſtiker das vermag. Pilartz Arbeiten ſind ſicher und reif
ge=
formt und modelliert, teilweiſe glänzend gelöſte Charakterſtudien,
in der Technik ſachlich, ruhig=gewiſſenhaft.
Dann Well Habicht=Darmſtadt, der jüngſte Träger des
Büchnerpreiſes. Er hat eine nicht leichte Aufgabe ſehr gut, ſehr
reif und ſicher gelöſt: die Ganzfigur eines noch in der erſten
Ent=
wicklung ſtehenden Knabenkörpers iſt glänzend gelungen. Hier
in dem noch unbeholfenen, ſchüchtern ſtehenden Kinderkörper des
Sonntag den 14 Oktober 1928
Nummer 286
Vom Tage.
Mit dem Wiener Schnellzug traf in Prag in der vergangenen Nacht
der ehemalige Premierminiſter und Führer der Labour=Partei, Mac=
Lonald, in Begleitung des Unterhausmitgliedes Oswald Mosley und
deſſen Gemahlin ein. Am Bahnhof hatten ſich zu ſeiner Begrüßung
Vertreter des Außenminiſteriums und der Sozialdemokratiſchen Partei
eingefunden.
Der Prozeß gegen den Schulrat Dudek, der am Donnerstag auf
geſtern vertagt wordent war, wurde unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit
fortgeſetzt, ſchließlich aber wiederum auf kommenden Mittwoch vertagt.
Bei den Handelsvertragsverhandlungen zwiſ hen Deutſchland und
Oeſterreich ſind in den letzten beiden Wochen in erſter Linie Fragen des
Tarifnetzes und des Eiſenbahnverkehrs erörtert worden. Auf dieſen
Gebieten konnte in vielen Einzelfragen bereits ein Einvernehmen erzielt
werden. Die zweite Leſung der Verhandlungen iſt geſtern beendet
worden.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, deſſen
Geſundheitszu=
ſtand ſich ſo weit gekräftigr hat, daß er Ende dieſes Monats ſeine Arbeit
wieder aufnehmen kann, verläßt am Sonntag Baden=Baden und wird
für einige Tage in Wiesbaden Aufenthalt nehmen.
Die Kaiſerinſpitve von Rußland, Maria Fedorowna, eine geborene
Prinzeſſin von Dänemark, iſt am Samstag abend im Alter von 81
Jah=
ren in ihrer Villa bei Kopenhagen geſtorhen.
Die Pariſer Abendblätter beſtätigen, daß der franzöſiſche
Journaliſt, der dem Vertreter der Hearſtpreſſe Horan die
Zir=
kularnote über das engliſch=franzöſiſchen Flottenkompromiß
übermittelt hat, Roger Deleplangue iſt, und daß dieſer die
Note von einem jungen Beamten, der in der Preſſeabteilung des Quai
d’Orſay beſchäftigt iſt, namens Noblet erhalten hat. Die
Havas=
agentur betont jedoch ausdrücklich, daß es ſich hierbei nicht um eine
Beſtechung, ſondern um eine Leichtfertigkeit des betreffenden Beamten
handele. Der „Intranſigeant” ſieht voraus, daß gegen den franzöſiſchen
Journaliſten jedenfalls ein Gerichtsverfahren eingeleitet werden wird.
land zurück. Die Bermudas ſelbſt haben Samstagnachmittag auf
der Südſeite dieſes Hochdruckgebiets noch nordöſtliche Winde. Es
erſcheint daher zweifelhaft, ob das Luftſchiff die auf der
Süd=
ſeite des Hochdruckgebietes herrſchenden öſtlichen bis nordöſtlichen
Luftſtrömungen noch weſentlich aunutzen kann.
Das Wetter über dem Ozean wird von dem Leiter des New
Yorker Wetterbureaus, als günſtig bezeichnet. Das Luftſchiff
werde, ſo erklärte er, zwar lokale Sturmgebiete zu überwinden
haben, aber es beſtünden keine Anzeichen für einen allgemeinen
Sturm. Weiter erkannte er das geſunde Urteil Dr. Eckeners an,
daß dieſer bei der Wahl einer ſo langen Route bewieſen habe,
um ungünſtigen Witterungseinflüſſen zu entgehen.
Gutes Weiter für den Reſt der Strecke.
Aus Hamilton auf den Bermudas=Inſeln wird gemeldet,
daß dort ausgezeichnetes Flugwetter herrſche. Es wehe ein
nordöſtlicher Wind von etwa 6 Meilen Stundengeſchwindigkeit.
Die Sicht ſei klar. Nach einer Meldung des New Yorker
Wetter=
bütros nähert ſich „Graf Zeppelin” einer Zone mit
vorübergehen=
den Regenfällen, wobei jedoch günſtige Wetterverhältniſſe
vor=
herrſchten. Vor Jerſey werde das Luftſchiff jedoch am
Sonnta=
klares Wetter haben.
Noch am Sonntag abend in Lakehurft?
New York, 13. Oktober.
Die hieſigen Meteorologen ſind über den Zeitpunkt, an dem
der „Graf Zeppelin” hier eintreffen dürfte, verſchiedener
Mei=
nung. Einige Sachperſtändige weiſen darauf hin, daß
möglicher=
weiſe ſtarker Gegenwind in der Nähe der amerikaniſchen Küſte
den Flug verlangſamen könnte, ſo daß die Landung erſt am
Sonntag abend oder Montag früh zu erwarten wäre.
Auf Grund der letzten Funkſprüche hält man es im
Marine=
amt für möglich, daß das Luftſchiff noch am Sonntag abend
n Lakehurſt eintreffen wird.
Das Jutereſſe an der Fahrt des „Graf Zeppelin” nimmt von
Stunde zu Stunde zu. Die mit Rieſenüberſchriften verſehenen
Nachrichten über das Luftſchiff füllen die erſte Seite der
Zeitun=
gen aus. Meldungen über ſeinen Verbleib werden regelmäßig
gefunkt.
In faſt allen Theatern des Broadway wurde in der letzten
Nacht eine Schrveigepauſe von einer Minute innegehalten, um
den Beſuchern und Schauſpielern Gelegenheit zu geben, Gebete
für die Sicherheit und den Erfolg des „Graf Zeppelin” zu
ver=
richten. Dieſe Pauſe wurde von den Theaterbeſuchern und den
Schauſpielern ſtrikt innegehalten.
Nach einem bei der Marine=Radioſtation eingegangenen
Funkſpruch des Luftſchiffes befindet es ſich gegen 16 Uhr (22 Uhr
mitteleuropäiſcher Zeit) noch ungefähr 1100 Seemeilen
(zirka 2040. Kilometer) vom Flugplatz Lakehurſt
ent=
fernt. Es herrſcht zurzeit ein Rückenwind von zirka 30 Metern.
Lloyd George im Wahlkampf.
Scharfe Kritik an der engliſchen Außenpolitik.
EP. London, 13. Oktober.
Die liberale Konferenz in Yarmouth fand mit einer Rede
Lloyd Georges vor einer Maſſenverſammlung ihren Abſchluß.
Nachdem er kurz nochmals die innerpolitiſchen Verhältniſſe im
Anſchluß an die Nachwahl in Taviſtock geſtreift hatte, ging er
zu ſcharfen Angriffen auf die Außenpolitik der gegenwärtigen
konſervativen Regierung über. Er entſchuldigte ſeine Angriffe,
ſoweit ſie perſönlicher Natur ſeien, damit, daß Chamberlain
nun=
mehr wieder hergeſtellt ſei. Bei der Erörterung der Fragen
des Friedens und der Entwaffnung, warf er der Regierung vor,
daß ſie den Frieden der Welt in gefährlicher Weiſe aufs Spiel
ſetze. Die andauernde Beſatzung im Rheinlade ſei eine
Ver=
letzung der heiligſten Pflichten, nachdem Deutſchland die ihm
geſtellten Bedingungen bis auf weiteres auf das kleinſte
durch=
geführt habe. Deutſchland habe insbeſondere ſowohl nach dem
Buchſtaben als nach dem Geiſte alle Forderungem hinſichtlich der
Abrüſtung erfüllt. Was hätten die Alliierten getan? Vier Jahre
ſei die engliſche konſervative Regierung an der Macht und ſie
habe auch nicht das geringſte dazu beigetragen, um die
Ver=
pflichtungen zu erfüllen, die England feierlichſt im Jahre 1919
eingegangen wäre. Das engliſch=franzöſiſche Abkommen ſei der
dunkelſte Pakt, der jemals geſchloſſen worden ſei. Sich mit
Italien zu verfeinden, ſei Torheit, aber ſich in Gegenſatz zu
Amerika zu ſetzen, ſei die Höhe des Wahnſinns. Die Katze ſei
aus dem Sack, ſo habe ein anderer geſagt — er meinte damit
Macdonald —, er aber könne ſagen, daß auf dem Boden des
Sackes die Schlange ſich aufgerollt habe, die den Frieden Europas
töten werde, wenn man ſie nicht vorher erwürge. Der Vertrag
erlaube Frankreich, den Kanal mit Unterſeebooten zu füllen.
Das Abkommen ſei ofſenbar gegen Amerika gerichtet, und
Eng=
land habe in einer Sache, die lediglich die Reſerviſten betreffe,
Frankreich nachgegeben, was den Frieden in Europa und in der
Welt unmöglich mache. Die Rüſtungen würden überall vermehrt,
anſtatt an die Abrüſtung heranzugehen. Das Abkommen bedeute
ein völliges Abweichen von den Verträgen mit Deutſchland.
Eng=
land erkläre jetzt, daß es etwas nicht durchführen wolle, wozu
es ſich verpflichtet habe. Frankreich, die Tſchechoſlowakei und
Polen, ſowie die übrigen Verbündeten Frankreichs könnten gut
acht Millionen Mann ins Feld ſtellen. Aber wenn es zu einer
Abrüſtungskonferenz käme, dann ſei es nicht erlaubt, das Wort
„Abrüſtung” überhaupt auszuſprechen. Das ſei ein großer
Schwindel. Es ſei auch ein Unſinn, Deutſchlands Rüſtungen mit
den Rüſtungen der Alliierten vergleichen zu wollen. Schande
über England! Es habe einen Vertrag wie einen Fetzen Papier
zerriſſen, obwohl es im Kampfe für die von ihm verfochtenen
Grunſätze hunderttauſende ſeiner beſten Söhne verloren habe,
England, das noch niemals ſein Wort gebrochen habe, trete num
mutwillig die von ihm eingegangenen Verträge mit Füßen. Das,
ſo ſchloß Lloyd George, ſei das Ergebnis des Werkes der
konſer=
vativen Regierung und darum läge es im Intereſſe der Ehre
Englands auszurufen: Fort mit ihr, ſobald dies nur möglich ſei.
Während Lloyd George ſeine großen Angriffe gegen die
Konſervativen richtete, ſprachen zu gleicher Zeit an anderer Stelle
die Führer der Arbeiterpartei, beſonders Landsbury und Clynes
gegen die Liberalen, wobei ſie beſonders betonten, daß ſie von
einer Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Parteien nichts wiſſen.
wolltem.
Lord Birkenhead, der auch eine Rede hielt, gab der Anſicht
Ausdruck, daß die Liberalen für alle praktiſchen Zwecke längſt
nicht mehr exiſtierten. Die Liberale Partei ſei nur noch ein
Muſeumsſtück.
Da der Wahlkampf bereits in vollem Gange iſt, wird man
die geſprochenen Worte nicht allzuſehr auf die Wagſchale zu
legen brauchen. — Ein Wahltermin iſt entgegen anders
lauten=
den Meldungen noch nicht feſtgeſetzt. Der Zeitpunkt dafür hängt
noch von den parlamentariſchen Verhandlungen im nächſten
Frühjahr ab.
„Graf Zeppelin” mit Glückwunſch=
Telegrammen überflutet.
Auf ein Glückwunſchtelegramm des Hapagdampfers
„Reliance” an den „Graf Zeppelin” dankte das Luftſchiff für das
ihm erwieſene Intereſſe und teilte mit, daß die Funkſtation an
Bord des Luftſchiffes kaum in der Lage ſei, die Fülle der
Glück=
wunſchtelegramme aufzunehmen.
Jungen iſt eine eigene Proportionslehre zu ſuchen. Well Habicht
fand ſie. Alles, was ſo ein kleines nacktes Körperchen ſagen kann
und ahnen läßt, iſt mit viel Liebe und Verſtändnis geformt.
Wundervoll in der keuſchen Weichheit und ſauberen
Linienfüh=
rung und Flächen= und Formengeſtaltung iſt die Porträtbüſte in
Gips. Eine ganz köſtliche, zarte Arbeit, die dem Beſchauer faſt
etwas wie fromme Scheu vermittelt. Heiter dagegen die kleinen
Terrakotten und Majoliken, von denen wir ja ſchon viel ſehen.
Eine ganz ausgezeichnet gelungene Plaſtik iſt auch der
Bronzekopf „Flieger” von Eliſabeth Weſtermann=
Pfaeh=
ler=Darmſtadt, der Gattin Kurt Weſtermanns. Nur ein,
aller=
dings fein und in faſt ſachlichenaturaliſtiſcher Auffaſſung
heraus=
gearbeiteter, Kopf. Keinerlei ſymboliſierendes Nebenwerk, keine
direkten Hinweiſe auf Flug oder Flieger, aber die
Geſamtkompo=
ſition von einer ſo klaren wundervollen Ausdruckskraft, daß ohne
weiteres die gewollte Symboliſierung auch dem Laien klar wird.
Allein durch die Haltung des ſcharfkonturierten Geſichts, dem nur
das wehende Haar etwas Uebermenſchliches andeutet, iſt das
Vor=
wärts=, Aufwärtsſtürmen lebendig geſtaltet. Dieſer Kopf gibt
ſehr viel mehr wie einen Flieger, er verkörpert, in ſchlichte, aber
ſtarke Kunſt gebändigt, das Sehnen des modernen Menſchen zur
Höhe, zum Kampf mit Sturm und Wolken, zum Ueberſpannen,
zum Ausſchalten trennender Weiten zwiſchen Volk und Volk. —
Bei Alfred Huettenbach=Berlin verſagt wieder der
Katalog. Die Nummer 73 erſcheint an zwei Büſten. Eine davon
iſt beſtimmt Herr Fritz Dörr=Worms. Eine ſtarke Arbeit von
beſter Charakteriſtik. Lebendig im Formenausdruck, ohne ins
Sachliche, Kleinliche ſich verlierend. Intereſſant auch in der
Far=
bigkeit der Materialbehandlung die Maske „Ponny” in Marmor
und ein ausgezeichnet bewegter und modellierter Akt, die „blinde
Frau”
Architektur.
Die Gruppe Architektur iſt zahlenmäßig klein. Neben einigen
wvenigen Modellen ſind meiſt Photos ausgeführter Bauten, aber
auch intereſſante Entwürfe und Grundriſſe ausgeſtellt. Profeſſor
Hans Soeder=Kaſſel iſt wohl die individuellſte Kraft in dieſer
Gruppe. Seine Bauten in und bei Kaſſel, beſonders aber das
Sanatorium Kinderweide in Königsfeld i. Baden, Arzthaus,
Gartenhaus und Hallenbau, zeugen von eigenem Ausdrucks= und
Geſtaltungswillen. Sie ſind nicht eigentlich „neue Sachlichkeit”,
verbinden aber in vorbildlicher Weiſe die Zweckmäßigkeit mit
dem Schönen in Fläche, Form und Naumgeſtaltung. — Auch von
Willi Kobans Bauten darf ähnliches geſagt werden. Dieſe
Wohnhäuſer und kleinen Villen ſind durchweg gut und wirkſam
in das Straßen= oder Landſchaftsbild eingepaßt. Sie zeigen in
ihrem Außenkleid guten künſtleriſchen Geſchmack ohne Aufdring=
lichkeit und vor allem anheimelnden Wohncharakter. —
Inter=
eſſant ſind auch einige Entwurfsſkizzen zu einem
Einfamilien=
haus, einer Vorſtadtkirche und einer Ideenſkizze „Die Architektur
im Film”, die Hans Beſier=Darmſtadt ausſtellt.
Emanuel J. Margold=Darmſtadt iſt mit einer Reihe von
großzügigen Entwürfen zu Hochhausbauten für die Tietz=A. G.,
Köln, ferner mit einem iſometriſchen Entwurf für die Geſtaltung
der Baufachausſtellung in Berlin, Wohnhäuſern und
Fabrikbau=
ten, Lichtſpielbauten uſw. vertreten. Beſonderes Intereſſe dürfte
das Projekt für die Geſtaltung des Palaisgartens in Darmſtadt
(Zeichnungen und Modell) finden. Ebenſo ein Modell zu einem
Serienwohnhaus aus — Glas, ausgeführt im Auftrag des
Glas=
ſyndikates in Köln.
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Samstag, den 13. Oktober.
Der Zigeune baron.
„Operette von Schnitzer, Muſik von Johann Strauß.
Wer vor kurzem miterlebt hat, wie in der ſchwarzen
Kam=
mer Roters ſich abmühte, heitere Muſik nach allerlei Muſtern zu
ſchreiben, um doch nur Notenpapier zu füllen, wie Krenek im
Jonny eine internationale Löſung verſuchte, die Widerlichkeiten
mit Niggermuſik ſervierte — dem muß unſer kerngeſunder Strauß
ein Labſal ſein. Denn er, der wie die beiden anderen mitten aus
ſeiner Zeit heraus ſchuf, und ebenfalls als Form=Material den
Tanz nahm, er bedurfte keinerlei Anleihen. Er überſchüttet uns
mit dem muſikantiſchen Reichtum ſtärkſter Originalität und er
ſchreibt eine national deutſche Muſik.
Die heutige Aufführung war nicht gut, war früher viel
beſſer. Hauptgrund: wir haben keinen Operettendirigenten mehr.
Denn auch Karl Bamberger iſt keiner. Er leitete wohl
ſehr korrekt und fein, aber ohne Zug und Schmiß. Die Operette
verlangt ſtärkere Lichter, temperamentvollere Tempis. Das war
kein Strauß, da riß kein einziger Walzer mit. Die Fühlung
zwvi=
ſchen Bühne und Orcheſter war brüchig. Richtige Stimmung kant
den ganzen Abend nicht auf. Die Hauptſchlager blieben ohne
Beifall, erſt zuletzt gab es Wiederholungen.
Belebung wurde durch zwei Gäſte und eine Neubeſetzung
ge=
bracht, naturgemäß dadurch aber auch entſprechende Lockerung im
feſten Stand. Roſe Landwehr machte aus der Saffi die
führende Perſon des Stückes und ſtand mit ihrer raſſigen
Er=
ſcheinung im Mittelpunkt des Intereſſes. Die fabelhaft
muſika=
liſche Künſtlerin gab mit dieſer lyriſchen und feinkomiſchen Partie
einen erneuten Beſeis ihrer Vielſeitigkeit, aber auch den, daß
die Operette nicht ihre Domäne iſt. Als Arſena wurde Siti4
Mu
79
Nummer 286
Sonntag, den 14. Oktober 1928
Seite 3
Nochmals die falſche Anaſtaſia.
Von der ruffiſchen Zarenfamilie erhalten wir
fol=
gende Erklärung:
Die Preſſe hat oft über eine Frau berichtet, die ſich Frau von
Tſchaikowſky nennt, und die Großfürſtin Anaſtaſia Nikolgjewna,
Tochter des Zaren Nikolaus II., zu ſein behauptet. Auf
wunder=
bare Weiſe will ſie dem Tode entronnen ſein, und nach den
Zei=
tungsmeldungen ſollen verſchiedene Perſönlichkeiten in ihr die
Großfürſtin wiedererkannt haben.
Man frägt nun häufig bei uns an, ob dieſe Beſtätigungen
der Wahrheit entſprechen. Da unſer Schweigen ſo gedeutet wurde,
als ſei die Möglichkeit eines ſolchen Tatbeſtandes denkbar, halten
wir es für unſere Pflicht, um allen Gerüchten und falſchen
Ver=
mutungen ein Ende zu bereiten, folgende Erklärung abzugeben:
Die Großfürſtin Olga Alexandrowna, die mit den Kindern
des Zaren, ihres Bruders, auf dem vertrauteſten Fuße ſtand, hat
die ſog. Frau von Tſchaikowſke geſehen und geſprochen. Die
Großfürſtin erklärt nun auf das Beſtimmteſte, daß dieſe Frau
nichts mit der Perſönlichkeit der Großfürſtin Anaſtaſia
Niko=
lajewna gemein hat.
Die Ehrendame Ihrer Majeſtäten, Baroneſſe Buxhoeveden,
Herr Gilliard, der Hauslehrer des Großfürſten=Thronfolger und
zugleich franzöſiſcher Sprachlehrer der Zarentöchter, und Frau
Gilliard, die letztere betreute, alle dieſe Perſönlichkeiten, die mit
der Zarenfamilie bis zu deren Internierung in Jekaterinenburg
im Mai 1918 zuſammen waren, haben ebenfalls Frau von
Tſchai=
kowſky geſehen und geſprochen, und auch dieſe haben auf das
Allerbeſtimmteſte erklärt, daß ſie in der fraglichen Frau
keines=
wegs die Großfürſtin Anaſtaſia Nikolajewna erkennen.
Herr S. Koſtritſky, der Zahnarzt der Kaiſerlichen Familie,
der die Zähne aller Kinder des Zaren zu behandeln pflegte und
ſie zuletzt in Tobolſk im Jahre 1918 ſah, hat Gipsabgüſſe des
Ober= und des Unterkiefers der Frau Tſchaikowſky in ſeinen
Hän=
den gehabt, er konnte aber nur feſtſtellen, daß dieſe Abgüſſe
keineswegs in der Anordnung der Zähne und bezüglich der
Kieferform den Zähnen und dem Kiefergebäude der Großfürſtin
Anaſtaſia Nikolgjewna entſprachen.
Herr Profeſſor Biſchof, Direktor des Inſtituts für
Polizei=
wiſſenſchaft an der Univerſität Lauſanne (Schweiz), hat
eben=
falls nach einer peinlich genauen Begutachtung und Vergleichung
der Photographien der Großfürſtin Anaſtaſia Nikolgjetona mit
denen der Frau von Tſchaikowſky beſtimmt erklärt: „Es iſt
un=
möglich, daß eine Uebereinſtimmung der Perſönlichkeiten zwiſchen
Frau von Tſchaikowſky und der Großfürſtin Anaſtaſia
Niko=
lajewna vorliegen könnte.”
Indem wir uns nun auf alle dieſe Zeugen=Ausſagen ſtützen,
geben wir hiermit unſerer feſten Ueberzeugung Ausdruck, daß die
Frau, die ſich Frau von Tſchaikowſky nennt und zurzeit in den
Vereinigten Staaten von Nordamerika weilt, nicht die
Groß=
fürſtin Angſtaſia Nikolgjewna iſt.
Vorſtehende Erklärung fand die ausdrückliche Billigung Ihrer
Majeſtät der Kaiſerin Maria Feodorowna, der Mutter des
Kai=
ſers Nikolaus II. und der Großmutter der Großfürſtin Anaſtaſia
Nikolgjewna, und iſt unterzeichnet von den nächſten Verwandten
des Kaiſerpaares:
Großfürſtin Xenia Alexandrowna (Schweſter des Kaiſers).
Großfürſtin Olga Alexandrowna (Schweſter des Kaiſers).
Großfürſt Alexander Michailowitſch (Gatte der Großfürſtin
Xenia),
deren Tochter und Söhne
Irina=Alexandrowna,
Andreas Alexandrowitſch,
Theodor Alexandrowitſch,
Nikita Alexandrowitſch,
Dmitri Alexandrowitſch,
Roſtiſlaw Alexandrowitſch,
Waſſili Alexandrowitſch.
Großfürſt Dmitri Pawlowitſch.
Großfürſtin Maria Pawlowna.
Victoria Marchioneß von Milford Haben, geb. Prinzeſſin
von Heſſen (Schweſter der Kaiſerin).
Ernſt Ludwig, Großherzog von Heſſen (Bruder der Kaiſerin).
* Hilferdings Pläne.
Der Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding hat auf der Tagung
des Einzelhandels auch über die Finanzpolitik geſprochen. Was
er aber geſagt hat, iſt in parlamentariſchen Kreiſen mit großer
Enttäuſchung aufgenommen worden. Man hatte angenommen,
daß er über ſeine ſteuertechniſchen Pläne Andeutungen machen
würde. Das hat er peinlich vermieden. Er hat ſich damit
be=
gnügt, läugſt Bekanntes zu wiederholen, darauf aufmerkſam zu
machen, daß im kommenden Etatsjahr für einen Mehrbedarf von
600 Millionen, der ſich zum Teil aus einer Steigerung der
Repa=
rationsabgaben, zum Teil aus dem Fortfall von Einnahmen
ergebe, Deckung geſchaffen werden müßte. Er hat darauf
hin=
gewieſen, daß auf dem Wege der Einſpärungen nicht mehr viel
zu machen iſt. Eine kleine Reſerve liegt vielleicht in einer
Steige=
rung der Einnahmen, die Dr. Hilferding als gegeben anſieht, da
er an eine ſchwere Kriſe der deutſchen Volkswirtſchaft nicht
glaubt. Aber von den Mehreinahmem bleibt dem Reich nur ſehr
wenig, da die ſchlüſſelmäßige Verteilung an die Länder und
Gemeinden mehr als 3 zuteilt. Soweit wir wiſſen, legt daher
der Miniſter größtem Wert darauf, bei der Verlängerung des
jetzigen proviſoriſchen Finanzausgleiches — an den endgültigen
Finanzausgleich iſt noch nicht zu denken — den Anteil des
Reiches an den Mehreinahmen zu erhöhen. Aber auch damit ſind
noch keine 600 Millionen beſchafft, vermutlich noch nicht einmal
ein Zehntel. Wie er das große Loch alſo ſtopfen will, ſcheint er
heute ſelbſt noch nicht zu wiſſen. Es liegt zwar eine Reihe von
Referentenentwürfen im Finanzminiſterium, bei denen in erſter
Linie an die Umgeſtaltung des Spiritusmonopols gedacht ift;
daneben an die Erhöhung der Bierſteuer und der
Erbſchafts=
ſteuer. Beſonders auffällig iſt, daß Dr. Hilferding von einer
weiteren Steuerſenkungsaktion nicht ein Wort geſprochen hat,
obwohl er im Juni den Reichstagsparteien doch ſchon ſehr
weit=
gehende Zugeſtändniſſe gemacht hatte. Vermutlich wird er
in=
zwiſchen eingeſehen haben, wie voreilig er war, als er dem
Agitationsbedürfnis der Sozialdemokraten zuliebe die Steuern
auf die unteren Einkommen ſenkte, die dem Einzelnen ſogut wie
keine Entlaſtung brachten, das Reich aber mehr als 100 Millionen
koſteten. In den 4 ſogenannten Dawes=Schonjahren hat
Deutſch=
land an Sachleiſtungen für rund 2,8 Milliarden Reichsmark
Warem und Güter aller Art an die ehemaligen Feindſtaaten
ausgeführt, davon den größten Teil an Frankreich.
Tagung des Verwaltungsrates
der Deutſchen Reichspoſt.
Hamburg, 13. Oktober.
Auf der Tagung des Verwaltungsrates der Deutſchen
Reichs=
poſt, der vom 11. bis 13. Oktober unter dem Vorſitz des
Reichs=
poſtminiſters Dr. Schätzel hier zuſammengetreten war, nahm
unter den Beratungsgegenſtänden die Vorlage über die
Herab=
ſetzung von Fernſprechgebühren eine bevorzugte Stellung ein.
Der Verwaltungsrat ſtimmte dem Vorſchlage der Verwaltung
zu, wonach vom 1. Januar 1929 ab die Bezahlung einer
Mindeſt=
zahl ton Ortsgeſprächen für jeden Hauptanſchluß nicht mehr
beanſprucht wird. Jeder Teilnehmer hat alſo künftig nur ſoviel
Geſpräche zu bezahlen, wie er wirklich führt. Der
Apparatebei=
trag für die Herſtellung eines Hauptanſchluſſes wird von 80 auf
50 RM. herabgeſetzt. Ebenſo werden die Apparatbeiträge für
Nebenanſchlüſſe und Zuſatzeinrichtungen ermäßigt. Weiter wurde
eine Entſchließung angenommen, wonach Teilnehmer, die ihre
Anſchlüſſe infolge Gebührenerhöhung ſeit dem 1. Mai 1927
ab=
gemeldet haben, beinen neuen Apparatbeitrag zahlen ſollen, wenn
ſie ihren Anſchluß binnen drei Monaten wieder anmelden.
Fer=
ner brauchen die Gemeinden des flachem Landes bei der
Ein=
richtung öffentlicher Fernſprechſtellen keinen Zuſchuß für die
erforderlichen Stellen mehr zu zahlen. Verſchiedene Aenderungen
der Poſtordnung fanden ebenfalls Zuſtimmung des
Verwal=
tungsrates. Danach ſoll vom 1. November ab den ſtändigen
Abholern für jedes abgeholte Paket eine Vergütung von 10 Rpf.
gezahlt und den Empfängern von Nachnahmekarten vor der
Einlöſung die Einſichtnahme geſtattet werden. Die Wertgrenze
für unverſiegelte Wertpakete wird von 100 RM. auf 300 RM.
heraufgeſetzt, die Handlungsgebühr von 25 Rpf. auf 10 Rpf.
herabgeſetzt. Weiterhin beſchäftigte ſich der Verwaltungsrat
eingehend mit dem Bericht des Reichsrundfunkkommiſſars über
die Wirtſchaftslage der deutſchen Rundfunkgeſellſchaften im
Jahre 1927. Der Verwaltungsrat billigte nach eingehender
Unter=
ſuchung die Aufſichtstätigkeit des Reichsrundfunkkommiſſars
Staatsſekretär a. D. Dr. v. Bredow und ſprach ihm und der
Leitung des Rundfunks ſein Vertrauen aus. Gleichzeitig zollte
er der bisherigen Fortentwicklung des Rundfunks Anerkennung
und ſetzte ſich nachdrücklich dafür ein, daß der deutſche
Rund=
funk künſtleriſch und techniſch auf der Höhe gehalten wird.
Die Boche.
Verwaltungsreform, Reichsreform — faſt alle Parteien haben
ſie zur programmatiſchen Forderung erhoben, in allen
Volksver=
ſammlungen tauchen beſtimmte Schlagworte auf, und trotzdem
kann man ſich des Eindrucks kaum erwehren, daß eigentlich ſo
gut wie nichts geſchieht. Wenn alſo der von dem früheren
Reichs=
kanzler Dr. Luther gegründete Bund für eine Erneuerung des
Reiches nunmehr mit feſtumriſſenen Plänen an die Oeffentlichkeit
tritt, ſo kann man das begrüßen inſofern, als hier erſtmalig der
Verſuch gemacht wird, vom Wort zur Tat überzugehen. Etwas
ganz anderes allerdings iſt es, ob man ſich auch mit dem Inhalt
der Lutherſchen Vorſchläge befreunden kann.
Als einen Bundesſtaat hat der Reichsgründer das Deutſche
Reich vor über 50 Jahren geſchaffen, ein Zuſammenſchluß
ſouve=
räner Staaten zu einem gemeinſamen Staatsgebilde mit
gemein=
ſamer Spitze und gemeinſamer darlamentariſcher Vertretung.
Ein großes Maß von Selbſtändigkeit war es, das die Bismarckſche
Verfaſſung den im Laufe einer jahrhundertelangen eigenen
Ge=
ſchichte mit ihren Dynaſtien eng verwachſenen Bundesſtaaten
ge=
laſſen, und gerade dieſe ſtarke Selbſtändigkeit hat das
Zuſammen=
gehörigkeitsgefühl aller Glieder des neuen Deutſchen Reiches ſo
geſtärkt, daß es auch durch den kataſtrophalen Zuſammenbruch des
Jahres 1918 nicht erſchüttert werden konnte. Keine Staatsform,
keine Verfaſſung iſt ewig. Jede unterliegt den Geſetzen der
Ent=
wicklung, denen entſprechend ſie ſich umbilden muß, wenn ſie nicht
erſtarren ſoll. Den ſtaatsmänniſchen Weitblick eines Bismarck
bewundern, heißt nicht, jede Fortentwicklung ſeines Werkes
ab=
lehnen. Mit dem Schlagwort: „Zurück zur Bismarckſchen
Ver=
faſſung” hat man verſucht, gegen die Verfaſſung von Weimar
Sturm zu laufen. Ganz gewiß nicht im Sinne des großen
Staatsmannes und Wirklichkeitsmenſchen, der die Geſetze der
Geſchichte erkannt hatte, wie nur ganz wenige vor ihm. Er hatte
das Deutſche Reich als Bundesſtaat geſchaffen, weil unter den
damaligen Verhältniſſen nur dieſe Löſung allein praktiſch möglich
erſchien, und weil er der Auffaſſung war, daß erſt eine ſpätere
Zeit die Verwirklichung des Traums vom deutſchen Einheitsſtaat
erleben werde. Schritt für Schritt iſt er, ſolange er die Geſchicke
des Reiches lenkte, ſeinen Weg gegangen. Erſt der Weimarer
Nationalverſammlung blieb der Verſuch vorenthalten, ganze
Ent=
wicklungsſtufen zu überſpringen, nicht zum Heil des deutſchen
Volkes.
Die Revolution von 1918 hatte die in den deutſchen
Bundes=
ſtaaten bis dahin regierenden Dynaſtien beſeitigt, ſie, die bis
dahin das ſtaatliche Eigenleben der deutſchen Staaten
ſymboli=
fiert hatten, und man wird zugeben müſſen, daß damit eine
Hemmung auf dem Wege zum Einheitsſtaat beiſeite geräumt war.
Ein ſchwerer Irrtum aber war es, wenn man annahm, daß damit
der Anſpruch auf ſtaatliche Selbſtändigkeit der deutſchen Länder
überhaupt ſeine Berechtigung verloren hätte. Träger des
Gedan=
kens dieſer ſtaatlichen Selbſtändigkeit waren eben nicht nur die
Dynaſtien, ſondern auch, zum Teil unbewußt, die deutſchen
Stämme ſelbſt. Man kann nicht über ſeinen eigenen Schatten
ſpringen, man kann nicht über eine jahrhundertelange Geſchichte
einfach zur Tagesordnung übergehen. Große ſtaatliche
Umwäl=
zungen, wie etwa die Schaffung des deutſchen Einheitsſtaates,
können nicht auf dem Papier verordnet werden, ſie müſſen, wenn
ſie von Dauer ſein ſollen, langſam heranreifen.
Daß man in einer Zeit höchſter finanzieller Bedrängnis
dar=
auf ſinnt, unſeren koſtſpieligen Verwaltungsapparat nach
Mög=
lichkeit abzubauen, iſt nur allzu verſtändlich und berechtigt.
Ver=
hängnisvoll aber wäre der Verſuch, durch wirtſchaftlichen Druck
den deutſchen Einheitsſtaat zu erzwingen. Er kann nur Beſtand
haben, wenn ihn das ganze deutſche Volk in allen ſeinen Gliedern
freudigen Herzens erſtrebt. Oder glaubt man die
Reichsfreudig=
keit der Bayern vielleicht dadurch erhöhen zu können, daß man
von Reichs wegen verſucht, die Finanzlage der Länder noch mehr
einzuengen? Daß die ſtaatliche Verwaltung, ſo wie wir ſie heute
haben, außerordentlich koſtſpielig, für uns viel zu koſtſpielig iſt,
bedarf keiner Erörterung. Eine durchgreifende
Verwaltungs=
reform, eine weſentliche Vereinfachung unſeres ſtaatlichen
Ver=
waltungsapparates, insbeſondere auch in den Ländern, iſt
drin=
gend notwendig. Es iſt höchſte Zeit, daß man nicht nur auf
Län=
derkonferenzen über ſie ſpricht, ſondern ſie auch endlich tatkräftig
in Angriff nimmt durch ſachliche Arbeit in Reich und Ländern.
Wir müſſen verſuchen, Schritt für Schritt vorwärts zu
kom=
men. Wir können in unſerer Lage keine Experimente vertragen.
Die Verwirklichung des Lutherſchen Planes würde uns als ein
Experiment erſcheinen, als ein ſehr bedenkliches Experiment ſogar.
Wir haben mehr wie einmal darauf hingewieſen, daß das
Gegen=
einanderarbeiten der Regierungen im Reich und in Preußen, wie
wir es, durch die Eigenart der parlamentariſchen Verhältniſſe
bedingt, während der letzten Jahre erlebt haben, auf die Dauer
untragbar iſt. Wir verſtehen alſo ohne weiteres, wenn die
Lutherſche Denkſchrift dieſem Zuſtand ein Ende machen will.
Kann das aber nur auf dem Wege geſchehen, daß eine ganze
Müller=Wiſchin mit Freuden begrüßt. Es iſt herzerfriſchend,
ein ſo urſprüngliches Temperament ſich ausſpielen zu ſehen. Die
Anmut ihrer Bewegungen und der Charme ihres Humors iſt
gewinnend. Es wäre zu wünſchen, daß die offene Lücke in
un=
ſerem Enſemble von ihr dauernd geſchloſſen würde.
Der Barinkay iſt keine dankbare Aufgabe.
Her=
mann Häcker aus Mainz hat offenbar ein ſchönes
Ma=
terial, das er aber vorläufig noch nicht zu behandeln verſteht,
und daher ſehr ungleich wirkte. Auch in der Darſtellung iſt er
noch völlig unfertig. Eugen Vogt war wie immer ein
ge=
wandter Ottokar, Heinrich Kuhn als Zſupan, Käte
Gothe als Mirabella von überwältigender Draſtik.
Charakte=
riſtiſch die Zigeunermutter Martha Liebels, grotesk der
Sittenrichter Richard Jürgas; ritterlich, wenn auch zu derb
der Obergeſpan Hans Neys. Die Chöre hörte man ſchon
friſcher; die beiden kleinen Ballette ſah man ſchon ſtraffer
und einheitlicher; die großen Enſembles, die Ouvertüre und die
Zwiſchenſpiele wirkten matt. Dem Ganzen wäre eine Probe
mehr ſehr zu ſtatten gekommen.
v. II.
Das Ende der „Preſſa”.
Ein Rückblick.
Nach einer Dauer von fünf Monaten wird die Internationale
Preſſeausſtellung in Köln am 14. Oktober geſchloſſen. Will man
die Bilanz der großen Ausſtellung ziehen, ſo ergibt ſich ſofort
die Schwierigkeit, daß gerade, die bedeutſamſten Auswirkungen
der Ausſtellung ſich nicht mit konkreten Angaben erfaſſen und als
zahlenmäßig beſtimmbare Poſten in die Schlußrechnung einſetzen
laſſen. Der vorwiegend kulturelle Charakter der
„Preſſa” ihre geiſtige und politiſche Zielſetzung
machen das unmöglich.
Immerhin geben einige zahlenmäßige Angaben, die zunächſt
nur ein Bild von dem äußeren Verlauf und Erfolg der
Aus=
ſtellung zu vermitteln ſcheinen, doch zugleich auch eine Vorſtellung
davon, wie weit die „Preſſa” ſich wirtſchaftlich und kulturell
aus=
gewirkt haben muß und Kräfte ausgelöſt hat, die auch und gerade
in der Zukunft noch lebendig ſein werden.
43 Auslandsſtaaten und der Völkerbund waren
an der „Preſſa” beteiligt. Allein ſchon dieſe ſtarke, bisher von
keiner Ausſtellung in Deutſchland erreichte Internationalität
haben ihr in der ganzen Kulturwelt einen Widerhall geſichert,
der erſt recht durch die Eigenart des Ausſtellungsgebietes — das
Preſſeweſen — Stärke und Dauer erhielt.
Das findet ſeinen beſten Ausdruck in der Größe und
Zu=
ſammenſetzung des Beſuches. Die Zahl der Beſucher be=
läuft ſich auf rund fünf Millionen. Weſentlich iſt hierbei
der hohe Prozentſatz der ausländiſchen Beſucher. Einen
Maß=
ſtab ſür die Stärke des Auslandsbeſuches gibt ſchon die Zahl
der ausländiſchen Reiſegeſellſchaften, die zum
Beſuch der „Preſſa” in den einzelnen Ländern zuſammengeſtellt
worden ſind. Es waren 328. Unter ihnen befanden ſich 148
Reiſe=
geſellſchaften aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika, 57
aus England, 36 aus Frankreich, 36 aus Holland uſw. Wie ſehr
die „Preſſa” im Mittelpunkt des Verkehrs geſtanden hat, zeigt
nicht zuletzt auch die Zahl der Sonderzüge, die zur „Preſſa”
gefahren worden ſind. Sie beläuft ſich auf 488.
Mehr als eine Ergänzung dieſer Angaben bedeutet es, wenn
man die 311 Kongreſſe und Tagungen erwähnt, die
in Verbindung mit der „Preſſa” ſtattgefunden haben. Sie ſind
Zeugnis dafür, wie hoch die Bedeutung der „Preſſa” in allen
Berufsſchichten eingeſchätzt worden iſt. Die großen
internatio=
nalen Kongreſſe geben dieſer Veranſtaltung beſonderes Gewicht.
Außerordentlich wertvoll ſind vor allem die
Fachtagun=
gen geweſen, die in enger Verbindung mit der „Preſſa” ſtanden,
und eine beſonders eindrucksvolle Ergänzung und Erweiterung
der Ausſtellung ſelbſt bedeutet haben. Weſen und Zielſetzung
der Ausſtellung ſind durch ſie nachhaltig unterſtrichen worden.
Als bedeutendſte dieſer Tagungen können genannt werden: die
Sondertagung des Vereins Deutſcher
Zeitungs=
verleger, die Hauptverſammlung des
Reichs=
verbandes der deutſchen Preſſe, die Tagung der
Fédération Internationale des Journaliſtes,
die Juternationale Chriſtliche Preſſekonferenz,
der Internationale Zeitungswiſſenſchaftliche
Kongreß, die Hauptverſammlung des Deutſchen
Buchdruckervereins, der zweite Internationale
Buchdruckerkongreß, an dem 21 Auslandsſtaaten
betei=
ligt waren, u. a.
Von den übrigen Kongreſſen und Veranſtaltungen allgemeiner
Art ſeien nur genannt die Tagung der Deutſchen
Weltwirtſchaft=
lichen Geſellſchaft, die Internationale Katholiſche Woche, die
Deutſche Frauenwoche, das Deutſche Turnfeſt, die Tagung des
Deutſchen Ausſtellungs= und Meſſeamts und der Internationalen
Handelskammer, der Deutſche Bankiertag u. a.
Der Beſuch aus dem Ausland hat ein beſonderes
Schwer=
gewicht erhalten durch die Anweſenheit ſtaatlicher und politiſcher
Körperſchaften, durch den Beſuch führender Perſönlichkeiten uſw.
Von deutſcher Seite können hier genannt werden die Beſichtigung
der Ausſtellung durch den Reichsrat, durch den Reichstag
und Preußiſchen Landtag. Eine außerordentlich
wert=
volle Anerkennung und Propagierung des Grundgedankens der
Ausſtellung bedeuteten der Beſuch der
Interparlamenta=
riſchen Union, der Vertreter aus 18 Auslandsſtaaten zur
Ausſtellung brachte, und der Beſuch des Verbandes der
Völ=
kerbundsjournaliſten. Größte Beachtung in der
Oeffent=
lichkeit hat vor allem auch die Anweſenheit des franzöſiſchen
Unterrichtsminiſters Herriot gefunden. Auch andere Länder
haben Mitglieder ihrer Regierung zur „Preſſa” entſandt. So
waren weiter Miniſter anweſend aus Belgien, Norwegen,
Eng=
land, Oeſterreich und Holland.
Selbſtverſtändlich iſt, daß bei einer Preſſeausſtellung dem
Beſuch der Journaliſten beſondere Bedeutung zukommt.
Ihrem fachmänniſchen Urteil war die Ausſtellung in erſter Linie
die überaus große Zahl der Journaliſten, welche die „Preſſa”
beſucht haben, eine Vorſtellung davon, wie ſtark und anhaltend
dieſer Widerhall in der Preſſe geweſen iſt. Bei der Eröffnung der
Ausſtellung waren rund 400 deutſche und 150 ausländiſche
Jour=
naliſten anweſend. Vom erſten bis zum letzten Tag war der
Beſuch anhaltend ſtark. Jeden Tag haben
durchſchnitt=
lich 72 Preſſevertreter im Preſſezimmer der
Ausſtel=
lung vorgeſprochen. Dabei ſtammte ein Drittel der ſo erfaßten
Zahl der Journaliſten aus dem Ausland. Bemerkenswert iſt,
daß die Preſſe aller Kontinente vertreten war, aus
Europa die Preſſe von 27 Auslandsſtaaten. Beſonders ſtark war
der Journaliſtenbeſuch aus Rußland, Norwegen, der Schweiz,
Frankreich, Polen, der Tſchechoſlowakei, Amerika, Oeſterreich,
Holland, England uſw.
Nur einige der weſentlichſten Zahlenangaben ſind hier
ge=
macht worden; denn ſie ſpielen, wie ſchon betont wurde, bei der
Frage nach dem Ergebnis der Preſſa nur eine untergeordnete
Rolle. Eines zeigen ſie allerdings mit aller Deutlichkeit, daß die
Preſſa in hervorragendem Maße die Beachtung des geſamten In=
und Auslandes gefunden hat. Sie iſt gleichzeitig eine deutſche
und eine internationale Angelegenheit geweſen. Und hier liegt
ihre eigentliche Bedeutung, die nur an ihren geiftigen, kulturellen
und politiſchen Auswirkungen gemeſſen werden kann. Mit
Zah=
len kann hier weder etwas bewieſen noch verleugnet werden. Die
Preſſa iſt die große Kundgebung für die Politik der
Verſtändi=
gung und kulturellen Zuſammenarbeit geweſen. Daß ſie zuſtande
gekommen iſt, iſt allein ſchon ein Gewinn, der nicht hoch genug
veranſchlagt werden kann. Fünf Monate lang iſt der Gedanke
der Ausſtellung immer wieder in die Oeffentlichkeit getragen und
hon berufenen Vertretern, der einzelnen Länder zur eigenen
Sache gemacht worden. Der Anſtoß, der von der Preſſa
aus=
gegangen iſt, iſt in den anderen Ländern aufgenommen worden,
Damit hat die Preſſa ihre Aufgabe erfüllt.
Seite 6
Sonntag, den 14 Oktober 1928
Nummer 286
Zur Frage der Errichtung einer Milchzentrale
in Darmſtadt.
In meiner Eigenſchaft als Vertreter des Milchhandels geſtatte ich
mir hierzu, nachdem von verſchiedenen Seiten Stellung genommen
wurde, einiges zu dieſem Thema zu unterbreiten:
Der Plan einer Milchzentrale, verbunden mit Milchhofzwang,
ſoll dem Zweck dienen, die Stadt Darmſtadt mit guter und
einwand=
freier Milch zu verſorgen. Die Milchhändlerſchaft hat bis jetzt alle
dahingehenden Beſtrebungen unterſtützt und ſich bemüht, die Hygiene
der Milch nach Kräften zu verbeſſern. Auch in Zukunft wird ſie das
Biel weiter verfolgen. Die Milchhändler erblicken mit Recht eine
Ge=
fahr darin, daß in der vorgeſchlagenen Weiſe die Landwirtſchaft und
die Stadt über je ½ der Stimmen verfügen ſoll, während dem Handel
nur das reſtliche Drittel angeboten iſt. Dabei iſt ganz beſonders zu
betonen, daß die Geſellſchaft Funktionen übernehmen ſoll, die ſeither
dem Handel allein zuſtanden, nämlich die Beſchaffung und Verteilung
der Milch an die Verbraucher. Dieſe Funktionen, die der Milchhandel
von jeher ausübt und die die Grundlage ſeiner Exiſtenz bilden, ſollen
nunmehr auf eine Geſellſchaft übertragen werden, an der der
Milch=
händlerſtand nur mit einem Drittel beteiligt ſein ſoll. Schon von dieſer
Seite aus betrachtet, iſt für uns das Projekt unannehmbar.
Der Milchhändlerſtand muß darauf beſtehen, daß ihm die
Majori=
tät eingeräumt wird. Er hält dies für eine Selbſtverſtändlichkeit. Will
die Stadt, wie erklärt worden iſt, nur eine Kontrolle ausüben darüber,
daß die Stadt mit einwandfreier Milch beliefert wird, ſo kann ſie dies
im Hinblick auf die beſtehenden ſtrafgeſetzlichen Beſtimmungen leicht
auch dann ausführen, wenn die Milchhändler die Majorität beſitzen.
Auch für die Landwirtſchaft kann ein berechtigtes Intereſſe, in Fragen
des reinen Milchhandels über ebenſo viel Stimmen zu verfügen wie
der Milchhandel, nicht anerkannt werden. Dadurch, daß die Stadt in
den ſeitherigen Verhandlungen die an und für ſich ſelbſtverſtändliche
Fünfundfiebzig Jahre Bechſtein
Eine Wanderung durch die Vergangenheit.
Wer heute klaren Blickes und von dem Wunſche beſeelt, dem Berlin
von ehemals in das zwar verwitterte, aber noch immer ehrenfeſte und
freundliche Antlitz zu ſchauen, durch jene Straßenzüge wandert, wo altes
Zentrum und Norden ſich die Hand reichen, — ich meine die Gegend
Weidendammerbrücke, Chauſſee=Straße, Karlſtraße —, der mag ſich wohl
auch in jene ſtille Seitengaſſe verirren, die da zur Linken der ehemaligen
Kaſerne des einſt ſo ſtolzen 2. Garderegiments liegt, in die idylliſche,
halbvergeſſene Johannisſtraße. Es mag ſein, daß er hier, falls Gebäude
und ihre Geſichter zu ilnn zu ſprechen vermögen, vor dem Hauſe
Johan=
nis=Straße 6 gar verwundert ſtehen bleibt, den Zeigefinger — an die
Naſe legt und in eines Neigung zur Beſinnlichkeit ausruft: „Schau,
ſchau! Ein Patrizierhaus!” — Forſcht er, erfteut über dieſes Ergebnis
ſeines findigen Geiſtes, weiter nach, ſo wird er gar bald ein meſſingenes
Schild entdecken, auf dem in deutlichem Lettern der Name „C. Beſchſtein”,
eingraviert iſt. Betrikt er nun die Räume dieſes Hauſes, ſo ſieht er ſich
einer imponierenden Anſamnlung von ſchwarzen oder anders gefärbten
Ungeheuern gegenüber: Flügeln oder Pianos, die das Haus Bechſtein
hier für Freunde und Gönner der edlen Frau Muſika ausgeſtellt hat.
Wirft der flüchtige Gaſt gar noch einen ſcheuen Blick auf dae Wände der
Säle, die ihn gaſtlich aufnahmen, ſo ſchauen ihm aus ſchweren
Biller=
rahmen gar vertraute Geſichter entgegen: Richard Wagner, Franz Liſzt,
Hans von Bülow und Anton Rubinſtein ſind die Schutzheiligen dieſer
ſeltfamen Stunde, da er Urlaub nahnt von ſeinem von Forſchungstrieben
ſonſt unbewegten bürgerlichen Daſein.
Wieder auf dem Pflaſter der harmloſen Johannis=Straße angelangt,
mag er vielleicht den Zeigefinger noch einmal an den Ort der Beſinnung
— ſoll heißen — an die Naſe legen und nachdenklich vor ſich hin
mui=
meln: „Bechſrein! Den Namen habe ich doch ſchon im Weſten geleſen!“
— Und alsbald wird vor ſeinem geiſtigen Auge das Bild des
lichtum=
fluteten „Hauſes am Zoo” auftauchen, allwo ſein freundlicher Blick ſchon
einmal des Namens Bechſtein teilhaftig nurde.
Und nun iſt es nicht nur möglich, ſondern ſogar ſehr wahrſcheinlich,
daß ſein ſchlihter Geiſt ob ſolcher Verbindung alter und neuer Zeit
unter einem Namen in bedenkliche Vewvirrung geriete, wenn nicht der
Chroniſt mit dem harten Griffel des Wiſſenden, einige merkenswerte
Zahlen und Daten aus der Geſchichte des Hauſes Bechſtein in ſein Hirn
ſihriebe, Zweifel, Skrupel und Geiſter der Ungewißheit gebieteriſih und
endguktig verbannend. Die Worte, die der Chroniſt dem
forſchungs=
freudigen Wanderer mit auf den weiteren Weg gibt, lauten alſo:
„Freund, der du ein Deutſcher biſt, und damit ein Zweifler und
Sucher, wiſſe, daß dort, in der anſonſt halbvergeſſenen Johannis=Straße
das Stammhaus der Firma Bechſtein ſich befindet, von dem aus ſchon
ſeit funfundſiobzig Jahren die muſikaliſche Welt mit Flügeln und Pianos
verſorgt und bedacht würd. Was du am „Haus am Zoo” faheſt, iſt das
Werk ſpäterer Generationen, die alten Bräuchen getreu, neue Mittel ſich
dienſtbar machten, um der Welt die Erzeugniſſe deutſcher Arbeir und
deutſchen Fleißes zu vermilteln. Wenn du in einer Zeit, da jeder den
Feldherrnſrab des „ſelf made man” in der Aktentaſche trägt, Geduld,
Zeit und Luſt haſt, die Geſchichte jenes Mannes kennen zu lernen, deſſen
Kraft und Fleiß du beiden Viſionen — „Johannis=Straße” und „Haus
auf Zoo” — verdankſt, ſo höre:
Carl Bechſtein wurde am 1. Juni 1826 zu Gotha geboren. Seine
Jugend war hart und arbeitsreich. Früh, ſchon zeigten ſich bei dem
intelligenten Knaben muſikaliſche Begabung, ein ſelten feines Gehör.
Nach der Konfirmation kam er in die Lehre zu ſeinem Schwager, dem
Erfurter Kladierbauer Johann Gleitz. Nach dreijähriger harter
Lehr=
zeit geht er auf die Wanderſhaft, die ihn nach Dresden, Berlin, Paris
und dann endgültig nach Berlin zurückführt. Hier errichtet er im
Okto=
ber des Jahres 1853 in der Behrenſtraße eine eigene Werkſtatt. Er
ar=
beitet mit einem einzigen Gehilfen und braucht dreiviertel Jahre
ange=
ſtrengteſten Fleißes, ehe die erſten beiden Bechſtein=Pianos vollendet
ſind. Die Güte ſeiner Inſtrumente ſichert ihm die Freundſchaft
hervor=
ragender Küinſtler wie Kullack, Hans von Bülow und Franz Lüſzt. Sein
Naue wird bekannt. Schritt für Schritt geht es nun, trotz gelegentli her
Fehlſchläge, der Höhe und dem Ruhm entgegen. Die kleine Werüſtatt
muß großen Fabrikbauten weichen. Lagerplätze werden errichtet.
Uner=
müdlich wird an der Verbeſſerung und Vergrößerung des Erreichten
gearbeitet. Erntigt durch den wirtſchaftlichen Aufſchwung, den
Deutſihland nach dem Kriege von 1870/71 nahm, tichtet Carl Bechſtein
ſein Augenmerk auf die Eroberung des Auslandes. Im Jahre 1879
entſteht in London die erſte Zweigniederlaſſung der Firma Bechſtein.
Bereits 1882 muß ſie erweitert werden, und acht Jahre ſpiter macht
der Aufſchvung des engliſchen Geſchäfts neue Vergrößerungen nötig.
Als Carl Bechſtein im Jahre 1900 nach langem, arbeitsreichem Leben
die Augen ſchloß, hatte der Name Bechſtein bereits Weltgeltung erlangt.
Wem wir heute das Lebenswerk dieſes ſchlichten deutſchen
Hand=
werkers überblicken, ſo ſehen wir darin mehr als eine Einzelleiſtung.
Carl Bechſtein, der Klangpionier, der Schöpfer des in
Aaunten 1id Wuf Eide bonie ie eife ere e eifſch
Fleiß geworden. Fünfundſiebzig Jahre hindurch iſt der „Bechſtein”
Träger deutſcher Kaltur im Auslande, fünfundſiebzig Jahre hindurch
Konzertflügel der Anſpruchsvollen, fünfundſiebzig Jahre hindurch
treueſter Hausgenoſſe aller derer, für die gute Muſik
Lebensnotwendig=
keit bedeutet.
Beilſteins Klang —- Deutſchlands Ruhm! das iſt die Krone, die heute
das Werk Carl Beihyſt us, des allezeit Gütigen und Beſcheidenen, vor
aller Welt kenntlich machr und ſchmückt.
* Herbſtlager des Pfadfinderhorſtes. Die Herbſtferien eines jeden
Jahres verbringt der Pfadfinderhorſt in einem Lager. Für letzteres
war in dieſem Jahr die Lindenfelſer Jugendherberge ausgewählt
wor=
den, die ſich zu dieſem Zweck beſonders gut eignet. Bei gutem Wetter
verlebten die Pfadfinder elf wunderſchöne Herbſttage, die mit
Wett=
kämpfen, Spielen und praktiſchen Uebungen angefüllt waren. Das
Lager war außerordentlich gut beſucht und herrſchte ein ſolch friſcher
und guter Geiſt, daß der Horſt mit Stolz auf ſein diesjähriges
Herbſt=
lager zurückblicken darf.
Majorität abgelehnt hat, gibt ſie zu erkeninen, daß es ſich um
Macht=
beſtrebungen handelt, die in einen Regiebetrieb ausarten können. Han=
Aufgabe der Stadt, dieſen Kampf zu erleichtern und nicht durch
Kon=
kurrenz zu verſchärfen. Auch der Milchhandel iſt Steuerzahler. In
der vorgeſchlagenen Weiſe würden wir einem Unternehmen beitreten,
bei dem die Stadt und die Landwirtſchaft nichts, der legitime Handel Mittwoch, den 17. Oktober, 19½ Uhr, Ende nach 22 Uhr. B 4.
aber alles zu verlieren hat. Sollte eines Tages zugunſten des
Milch=
hofes entſchieden werden, ſo käme Zwangswirtſchaft in erweiterter
cherſchaft Mißtrauen und Unfrieden hervorrufen würde, und die
Schie=
bereien würden von vorne beginnen. Auch wird und kann eine
Ver=
billigung der Milch nicht eintreten — das Gegenteil wird der Fall ſein.
Die Löſung der Frage, ob Paſteuriſierung der Milch oder
Friſch=
milchverforgung am Platze iſt, überlaſſe ich den Wiſſenſchaftlern, die
jedoch auch dieſe Frage noch nicht löſen konnten. Jeder Geſchäftsmann
lobt ſeine Ware. Wird gewünſcht, daß in Zukunft nur paſteuriſierte
aber, ob man ſich gerade eines Städtiſchen Milchhofes bedienen muß,
dafür fehlen bis heute jede geſetzlichen Unterlagen.
Das Eingangsgebiet unſerer Milchverſorgung beträgt bei weiteſter
Entfernung 30—35 Kilometer. Wir haben es deshalb mit
ausgeſpro=
chener Friſchmilch zu tun, wohingegen in Städten, welche bis zu 150—180
Kilometer ihre Milch herholen müſſen, ſchon Einrichtungen am Platze
ſein müſſen, um eine Stadt mit Milch zu verſorgen. Ob dies für
Darmſtadt nötig iſt? „Ich kann mich eines Ausdrucks eines Fachmanns Montag, den 15. Oktober: Keine Vorſtellung.
eine gute, einwandfrei gewonnene Friſchmilch; pflegen wir mit Liebe
uinſere Produktionsſtellen”,
P. Stappel, Milchhändler.
— Der nächſte Vortrag im Heaghaus, Darmſtadt, Luiſenſtraße 16,
wird am Freitag, den 19. Oktober 1928, von Frau Dr. Jakob gehalten:
„Die Küche ohne Fauer”. Neben der praktiſchen Vorführung der
elektriſchen Koch= und Bratappavate, insbeſondere der Bratröhre, der
ſchen Heißwaſſerſpeicher mit ihren ſehr günſtigen Bezugsbedingungen
erläutert und im Betrieb gezeigt; ebenſo die für die Uebergangszeit
empfehlenswerten Heizöfen. Wir machen bereits heute ſchon auf den
ſehr intereſſanten Vortrag aufmerkſam.
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— Der Skiklub Darmſtadt—Odenwald läßt am kommenden
Mitt=
woch einen neuen Skifilm „Wie lerne ich Skilaufen” im
elektrotechni=
ſchen Hörſaal der Techniſchen Hochſchule, Turmbau, vorführen. Der
bekannte Skiläufer W. Dobiaſch, München, hält den Begleitvortrag.
Der Film macht in feſſelnder Weiſe mit der neuen Technik des
Ski=
laufs bekannt, zeigt prachtvolle Winterlandſchaften und gibt auch dem
geübten Läufer, wertvolle Anregungen. Für den Sportsmann wird
dabei das Training der Olympiamannſchaft von beſonderem Intereſſe
ſein. Gäſte und Freunde des Skilaufs ſind willkommen. (Näheres ſiehe
Anzeige.)
— Alldeutfcher Verband. Unſere Winteraxbeit beginnt mit einer
Monatsverſamlung am Dienstag, dem 16. Oktober, abends 8 Uhr,
im Weißen Saale bei Chriſt (Grafenſtraße 18). Es findet ein Vortrag
über „Grundfragen der deutſchen Wirtſchaft”, ſtatt.
Freunde und Gäſte (auch Frauen) ſind willkommen. (Siehe Anzeige.)
— Schubertfeier Montag, 15. Oktober, 20 Uhr, im Muſikvereinsſaale
(Steinſtraße). Ausführende: Zwölf Schüler von Müller=Söllner.
Ein=
trittskarten zu 50 Pf. in den Muſikalienhandlungen und an der
Aibendkaſſe.
Habe meine Praxis von Bessungerstraße nach =
Wilhelmstrasse 8 verlegt. (16463a
Zahnarzt Mdnch Teleph, 2143
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am Sonntag, den 14. Oktober, ſind
als Vertreter des Hausarztes folgende Aerzte erreichbar: Dr. med.
Draudt, Heinrichſtr. 17, Fernſprecher BD:, Dr. med. Stern II.,
Ernſt=Ludwigſtr. 19, Fernſprecher 2587; Fräulein Dr. med. Vaubel,
Heinrichſtr. 100, Fernſprecher 1645.
Tageskalender für Sonntag, den 14. Oktober 1928.
Landestheater Großes Haus. Anfang 18 Uhr, Ende gegen
22½ Uhr, C 3: „Lohengrin”. — Kleines Haus Anfang 19½ Uhr,
Ende 22 Uhr Zuſatzmiete II (1): „Dr. Knock”. — Orpheum,
nachm. 15,30 Uhr und abends 20,15 Uhr, Gaſtſpiel Peter Prang:
„Krümmels Wochenende‟. — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee
Rheingold, Hotel Schmitz, Reſtaurant Bender, Reichshof, Alte Poſt,
Rummelbräu, Heſſ. Haus, Perkeo, Weinhaus Maxim, Turnhalle
Woogsplatz, Weinſtuben z. Kaplan, Bismarckeck, Reichskrone, Stadt
Nürnberg, Frankfurter Hof, Kaffee Haſſia, Zur Kanone,
Sportplatz=
kaffee, Eintracht, Hotel Prinz Karl, Hotel Prinz Heinrich, Bürgerhof,
Hotel Poſt. — Städt. Saalbau, vorm. 9½ Uhr: Feierliche
Ueberreichung der Geſellenbriefe. — Mathildenhöhſaal,
nach=
mittags 15 Uhr: Schauturnen der Turngeſellſchaft; abends 20 Uhr:
Ball. — Wiener Kronenbräukeller, abends 19 Uhr:
Künſtler=Konzert. — Waldſtr. 18, abends 20 Uhr, Lichtbilder=
Vor=
trag: „Die Wunder der Sternenwelt‟. — Ludwigshöhe, nachm.
16 Uhr: Konzert. — Kinovorſtellungen: Helia, Pglaſt=
Licht=
ſpiele, Neſidenz=Theater.
Wochenſpielplan des Hefſiſchen Landestheaters
vom 14. bis 21. Oktober.
Großes Haus.
Sonntag, 14. Oktober, 18 Uhr, Ende 22½ Uhr. C 3. „
Lohen=
grin”, Oper von Rich. Wagner. Preiſe: 1.20 bis 12 M.
Montag, den 15. Oktober, 19½ Uhr, Ende nach 22½ Uhr. R 1
M 1 (Darmſt. Volksbühne). „Don Carlos”, Schauſpiel
von Schiller. Preiſe: 1 bis 10 M.
del und Gewerbe kämpfen heute ſchwer um ihre Exiſtenz, und es iſt Dienstag, den 16. Oktober, 19½ Uhr, Ende nach 22½ Uhr. F1
(Darmſt. Volksbühne). „Don Carlos”. Preiſe: 1 bis
10 M.
„Die ſchwarze Kammer”, heitere Oper von Ernſt
Roters. Preiſe: 1 bis 10 M.
Auflage, welche den Widerwillen der Händlerſchaft, bei der Verbrau= Donnerstag, den 18. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr. H 1
(Bühnenvolksbund). „Wie es Euch gefällt”,
Luſt=
ſpiel von Shakeſpeare. Preiſe: 1 bis 10 M.
Freitag, den 19. Oktober: Keine Vorſtellung.
Samstag, den 20. Oktober, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. E 5.
„Wer gewinnt Liſette?” Luſtſpiel von K. Heinicke.
Preiſe: 0,80 bis 8 M.
Milch verkauft werden ſoll, ſo muß ſich die Wirtſchaft danach umſtellen; Sonntag, den 21. Oktober, 18½ Uhr, Ende nach 22 Uhr. D 5,
„Aüda‟, Oper von Verdi. Preiſe: 1,20 bis 12 M.
Kleines Haus.
Sonntag, den 14. Oktober, 19½ Uhr, Ende 213 Uhr.
Zuſatz=
miete II (1). „Dr. Knock”, Luſtſpiel von Jules Romains=
Preiſe: 1.20 bis 6 M.
erinnern, der folgendes ſagte: „Das Ideal einer Milchverſorgung iſt Dienstag, den 16. Oktober, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr.
Zuſatz=
miete I (2). „Fatme‟, Oper von Flotow. Preiſe: 1,20
bis 6 M.
Mittwoch, den 17. Oktober, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr.
Zuſatz=
miete V (3). „Dame Kobold”, Luſtſpiel von Calderon,
in der Bearbeitung von Hofmannsthal. Preiſe: 1,20—6 M.
Donnerstag, den 18. Oktober: Keine Vorſtellung.
Freitag, den 19. Oktober, 19½ Uhr, Ende 213 Uhr.
Zuſatz=
miete TV (1). „Dr. Knock”, Preiſe: 1,20 bis 6 M.
Stromküche, des Elektro=Oekonom, der Kochherde werden auch die elektri= Samstag, den 20. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. T. 4. Zum
erſten Male: „Der treue Soldat”, Oper v. Schubert.
Hierauf: „Die Veiberverſchwörung”, Oper von
Schubert. Preiſe: 1,20 bis 6 M.
Sonntag, den 21. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Außer Miete.
„Der tolle Hund”, Lokalpoſſe von Niebergall.
Dar=
geſtellt von der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft. Preiſe: 0.50,
1, 1.50, 2 M.
4 Perwaltungsgerichtshof.
p. 1. Geſuch der Jakob Hahn Ehefrau in Offenbach
um Erlaubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft
mit Branntweinausſchank im Hauſe Riethgaſſe 1
(Offenbach=Bürgel).
In dem genannten Hauſe war ſchon vorher Wirtſchaft betrieben
worden. Hahn Ehemninn hat 1919—1921 m Oberſtein (Nahe) eine
Wirt=
ſcheft mit Fremdenherberge betrieben. Dieſe Konzeſſion wurde ihm durch
Urteil des Verultungsgerichts für den Landesteil Birkenfeld vom
11. Dezember 1922 eutzogen. Es ſoll in Oberſtein der Ehemann den
Ver=
kehr von Kontrolldirnen geduldet, die Franzoſen ſollen in der Wirtſchaft
Tanzereien und Gelags veranſtaltet, auch einmal eine Vergewaltigung
eines Mädelens in der Wirtſchaft ſtattgefunden haben. Auf Grund
die=
ſer urteilsmäßigen Feſtſtellungen wurde das von der Ehefrau Hahn
ein=
gereichte Konzeſſionsgeſuch abgewieſen, da die Unzuverläfſigkeit der
Ehe=
frau Hahn für den Wirtſchaftsbetrieb ſich ergebe, da ſie von der
Wirt=
ſchaftsführung des Ehemanns Kenutnis gehabt haben müſſe.
Der Vertreter der Berufung verfolgenden Ehefrau Hahn
bemän=
gelt die Feſtſtellungen des Urteils des Verwaltungsgerichts für
Birken=
feld. Hahn Eheleute ſeien ſchon 1921 von Obe ſtein verzogen. Die
dot=
tige Polizei habe den Hahn Eheleuten ein Zeugnis über korrektes Vels
halten ausgeſtellt. Dieſes verwaltungsgerichtliche Urteil entbehre jeder
tatſichlichen Grundlage und geſtatte nicht einen ſo ſtarken Eingriff in
die wirtſ chaftliche Exiſtenz.
Die Stadtvcevaltung Oberſtein betont, in der Wirtſchaft hätten
ſittlich verkommene Perſonen viel mit Franzoſen verkehrt, auch aus Idar
ſeien Klagen uber die Wirtſchaft lautz geworden. Den franzöſiſchen
Truppen wurde von der Konmandantur der Beſuch der Wirtſchaft
unterſagt.
Der Vertreter der Ehefrau Hahn betont, daß Verfehlungen in der
Wirtſchaft Hahn in Oberſtein erſt mit dem Moment der Beſetzung
ein=
getreten ſeien; dieſen Verhältniſſen habe, wie auch das Urteil für den
Landesteil Birkenfeld feſtſtelle, Hahn machtlos gegenübergeſtanden, die
Dirnen habe er nicht entfernen können, denn ſie ſeien mit den
Sol=
daten gekommen; in der Wirtſchaft ſei in den Jahren 1909—1920 nichts
durgekommen. Danals katten in Oberſtein keine normalen
Verhält=
niſſe geherrſcht. — In Bürgel, wo Hahn Ehefrau die Wirtſchaft auf
Grund vorläufiger Erlgubnis jetzt ſeit emem Jahre betreibe, ſei eine
Ueberwachung duvch die Polizei jederzeit möglich.
Der Vertreter des Kreisamts hebt hervor, daß die heſſiſche
Be=
börde erſt ſpäter von VVerfehlungen des Ehemauns Hahn in Oberſtein
Kenntnis bekommen habe, gegen die Wirtſchaftsführung in Bürgel ſeien
keine Beanſtandungen zu erheben.
Der Vertreter des Staatsintereſſes hat ſich ſchrifrlich geäußert und
beantragt, die Berufung zu verwerfen.
Das Urteil gibt der Verufung ſtatt und erteilt
dienachgeſuchte Konzeſſion.
2. Antrag der Gemeinde Walldorf auf
Uebereig=
nung von Gelände aus der Gemarkung Mörfelden.
Die Gmeinde Mörfelden beſtreitet nach wie vor, daß die
Abtren=
nung von Gemarkungsteilen und Zuweiſung zu Walldorf im öffentlichen
Intereſſe liege. Eine ſolche Maßnahme geſtatte die troſtloſe finanzielle
Lage der Gemeinde Mörfelden nicht. In der Sache ſelbſt verweiſen wir
auf den ausführlichen Bericht gelegentlich der Verhandlung vor dem
Provinzialausſchuſſe. An Händen der Pläns werden die Lageverhältniſſe
erläutert.
In Begründung der ron Mörfelden verfolgten Reviſion hält
Bür=
germeiſter Klingler den Walldorfer Antrags um reichlich 15 Jahre
der=
früht. Der Verkreter von Walldorf hält die Reviſion für unbegründet,
das Geſetz ſei in keiner Weiſe verletzi, Verfahrensmängel ſeien nicht
gerügt. Die ganze Enzwickelung des in Frage kommenden Teiles
ten=
diere nach Walldorf, das baureife Gelände liege vor den Toren
Wall=
dorfs. Ein öffentliches Jutereſſe erfordere dieſe Zuteilung. Der
Ver=
treter des Kreisamts Groß=Gerau betont, die derzeitigen politiſchen
Grenzen entſprächen nicht mehr der wirtſchaftlichen Entwickelung, die
Walldorf, eine alte Waldenſerſiedlung, genommen habe.
Der Vertreter des Staatsintereſſes begründet in längeren
Aus=
führungen den Antrag auf Verwerfung der von Mörfelden eingelegten
Rebiſion. Die gebotene Abwägung der beiderſeitigen Intereſſen
er=
gebe, daß das Intereſſe für Walldorf überwiege.
Das Urteil verwirft die Reviſion der Gemeinde
Mörfelden als unbegründet.
— Darmſtädter Fahrplanbuch. Berichtigung. Auf die
Anſchlüſſe Darmſtadt—Frankfurt bei der Strecke Nr. 33:
Fried=
berg—Nidda—Schotten, Seite 39, beide oberſte Zeilen links oben,
wolle man folgenden Deckſtreifen kleben:
eis) 628 T 917/ 7110/77375
8 1900 11381 1228 Kfe
13o
134763630f810 1826
1470502 BH 1916
Bine Basichtigans
Ferner iſt mitzuteilen, daß der Autobusbetrieb „Bergſtraße‟,
Seite 123 oben, nachträglich einen veränderten Fahrplan
ver=
öffentlicht hat.
wird Sie von meinem vorteilhaften Angebot in
R
Pela-Mäntel
Bolz-Jacken
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usw. Überzeugen. Auf Wunsch kulante Zahlungsbedingungen. Reparaturen, Umänderungen schnelstens
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Nummer 286
Seite 2
Aus Heſſen.
Staskenburg.
Aa. Eberſtadt, 13. Okt. Schutz der Kartoffelernte. Nach
einer Mitteilung der Bürgermeiſterei iſt das Sammeln von Kartoffeln
auf fremden Grundſtücken nur dann geſtattet wenn die Grundſtücke
völlig von dem Beſitzer abgeerntet ſind. Das Feldſchutzperſonal iſt von
der Gemeindeverwaltung angewieſen worden, gegen Prſonen, die auf
Grundſtücken getroffen werden, auf denen die Kartoffeln nur teilweiſe
geerntet ſind, unnachſichtlich einzuſchreiten. — Durnen und
Wan=
dern. Der Turnverein 1876, e. V., unternimmt am kommenden
Sonn=
tag, den 14. Oktober, ſeine 10. Wanderung. Die Fahrt geht bis
Wein=
heim. Von da aus geht es auf Burg Windeck und zur Wachenburg
ſowie über Löhrbach durch das Birkenauer Tal nach Weinheim zurück.
— Aus dem Handelsregiſter. Nach einer Eintragung in das
Handelsregiſter des Heſſiſchen Amtsgerichts II iſt Herr Fritz
Grand=
viere als ſtellvertretender Geſchäftsführer bei der Firma J. Hilfz, G. m.
b. H., in Eberſtadt, ausgeſchieden
F. Eberſtadt, 13. Okt. Gasverſorgung. In letzter Zeit ſind
verſchiedentlich Klagen wegen ſchlechter Gasverſorgung laut geworben.
Die Bürgermeiſterei beabſichtigt, die Klagen zu prüfen und für Abhillfe
zu ſorgen. Sie erſucht daher alle Einwohner, die wegen der Güte des
Gaſes oder über ſchlechte Druckverhältniſſe zu klagen haben, um
ent=
ſprechende Nachricht unter genauer Angabe der Mängel. — Saatzeit.
Die Saatzeit beginnt, und wie alljährlich, ſo ſind auch dieſes Jahr die
Tauben vom 15. Oktober ab 4 Wochen lang von den Beſitzern
einge=
ſperrt zu halten. Zuwiderhandelnde werden beſtraft. —
Beratungs=
ſtunde. Die Mutter= und Säuglingsfürſorge hält am Montag, den
15. Oktober, nachmittags von 3—4 Uhr, in der Gutenbergſchule wieder
eine Beratungsſtunde ab.
Na. Pfungſtadt, 13. Okt. Schnitzeljagd. Der „Radfahrerverein
1898 Pfungſtadt” veranſtaltet am Sonntag eine Schnitzeljagd, als
Ab=
ſchluß der diesjährigen Sportſaiſon. Abends findet die Preisverteilung
im Saalbau Vögler ſtatt, wobei die mit der Gaumeiſterſchaft
ausgezeich=
nete Kunſttruppe des Vereins auftreten wird. — Der
Odenwald=
klub Pfungſtadt unternimmt am Sonntag, den 14. Oktober, die 11.
Jah=
reswanderung, deren Ziel von Zwingenberg aus das Auerbacher Schloß
und der Felsberg ſind.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 13. Okt. Obſt= und
Gartenbau=
verein. Im Oktober pflegt der Froſtſpanner an den Obſtbäumen
auf=
zutreten. In anbetracht ſeiner großen Schädlichkeit wird empfohlen,
ſchon ehe ſich der Froſtſpanner zeigt, kurz vor dem vorausſichtlichen
Ein=
tritt des erſten Froſtes die Bäume mit Leimringen zu verſehen. Dabei
iſt beſonderes Augenmerk darauf zu richten, daß der Leim gut klebt.
Der Verein hat Raupenleim und Papier vorrätig und wird dies an
jedermann zum Selbſtkoſtenpreis abgeben. Die Ausgabe erfolgt in der
Behauſung des Vereinsdieners Heinrich Spengler, Stiftſtraße 49. —
Zu dem am Sonntag, den 14. d3. Mts., abends 8 Uhr, im Saale des
Gaſthauſes „Zur Poſt” ſtattfindenden Herbſtkonzert des
Gefang=
vereins „Eintracht” ſei ergänzend bemerkt, daß die Einleitung dem
Andenken Schuberts gewidmet iſt. Dieſe Feier wird eröffnet mit dem
Chor: „Sanktus aus der deutſchen Meſſe” v. Schubert, dem die „Sonate‟
v. Schubert, für Violine und Klavier, folgt. Die mitwirkende
Konzert=
ſängerin Frau Horn=Stoll, Darmſtadt, wird dann 4 Sopranſolos von
Schubert bringen, und zwar: 1. „Dem Unendlichen”, 2. „
Frühlings=
traum”, 3. „Die junge Schäferin” und 4. „Seligkeit‟. Der weitere Teil
des Progvamms weiſt noch Muſikſtücke von Mozart und Kreißler
auf, ferner Sopranſolos von Beethoven, Strauß und Mahler. Der
aktive Chor ſelbſt wartet auf mit folgenden Chören: „Veſper” v.
Beet=
hoven, „Still” v. Ayßlinger, „In dulei jubilo” v. Henſchel, und „Die
Grenadiere” v. Pütz. Ein Glanzſtück dürfte zweifellos der Chor mit
Sopranſolo: „Glockentürmers Töchterlein” von Schauſeil, werden, bei
dem die Konzertſängerin Frau Horn=Stoll die Solopartie übernommen
hat. Die Rezitationen des Herrn Bögel aus Darmſtadt werden dem
Programm angepaßt ſein, d. h. es werden im erſten Teil ernſtere und
im 2. Teil mehr heitere Sachen zum Vortrag kommen. Das
Geſamt=
programm uurfaßt 14 Einzelnummern. Der Abend bietet jedenfalls einen
hehem Kunſtgenuß und kann der Beſuch jedermann angelegentlichſt
empfohlen werden.
r. Babenhauſen, 11. Okt. Die hieſige Schützengeſellſchaft
e. V. hielt am vergangenen Sonntag ihr diesjähriges Abſchießen. Bei
ſchönem Wetter war von 1 Uhr mittags bis zur anbrechenden
Dunkel=
beit reger Schießbetrieb. Auf alle Scheibenaattungen wurde geſchoſſen.
Sonntag den 14 Oktoßer 1928
Die Ergebniſſe waren recht gut. Schützenkönige mit der höchſten
Punkt=
zahl wurden auf Großkaliber Mitglied und Schützenmeiſter Hch. Löw,
auf Kleinkaliber K. Bender. Mit berechtigtem Stolz kann die
Schützengeſellſchaft auf eine rege Beteiligung und gute Erfolge bei den
eigenen Veranſtaltungen und denen auswärtiger Schützenvereine im
ver=
gangenen Sommer zurückblichen. Schützenheil!
Groß=Bieberau, 14. Okt. Goldene Hochzeit. Am heutigen
Sonntag fciern der Landwirt Friedrich Wilhelm Klenk und ſeine
Ehe=
frau Marie, geb. Wagner, im Kreiſe ihrer Kinder und Enkel das Feſt
der Goldenen Hochzeit, wozu die ganze Gemeinde dem wegen ſeiner
Treue und Beſcheidenheit allgemein beliebten und geehrten Paar von
Herzen Glück und Gottes Segen wünſcht. Der jugendliche 77jährige
Greis beſorgt heute noch wie vor 30 Jahren die Stelle des hieſigen
Sparkaſſendieners und hatte noch bis zu dieſem Jahr das Amt eines
Fleiſchbeſchauers zu verſehen. Auch in der Kirchengemeinde freut man
ſich über das Ehejubiläum des rechtſchaffenen Kirchenvorſtehers, dem es
an dieſem Tag an Anerkennung von ſeiten der Kirchenbehörde in
Darm=
ſtadt ebenfalls nicht fehlen wird. Gott der Herr ſchenke den beiden
einen reich geſegneten Lebensabend.
Wunner’sche Bifumenwerke 6.R: Unna i/M
L. Michelſtadt, 13. Okt. Vortrag. Am Sonntag, den 14. Oktober,
nachmittags 3 Uhr, findet im „Schmerkers Garten” ein Vortrag für die
Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen durch die
Kriegerkamerad=
ſchaft Haſſia ſtatt, in dem Herr Ritter=Darmſtadt alle die
Kriegsteil=
nehmer und Verſorgungsberechtigte intereſſierenden Fragen behandeln
wird. Der Vortrag findet im Anſchluß an die um 1 Uhr nachmittags
ſtattfindende Tagung der Obmänner des Bezirks Erbach im gleichen
Lokal ſtatt. — Ekkehard=Spiele in Michelſtadt. Die
weitbe=
kannte und beliebte Erkehard=Spielſchar wird auf ihrer Gaſtſpielreiſe
durch Deutfchland und Oeſterreich auch unſerem Städtchen einen Beſuch
abſtatten und am Donnerstag, den 18. Oktober, abends 8,30 Uhr, im
„Städt. Saalbau” einen Spielabend veranſtalten. Der Abend wird in
der Hauptſache Kammermuſik, Myſterienſpiele, altdeutſche Volkslieder und
nordiſche Vdlkstänze bringen. — Offenlage der
Vorſchlags=
liſten für Schöffen und Geſchworene. Auf die Dauer von
einer Woche liegt auf der Bürgermeiſterei das Verzeichnis über die in
Michelſtadt wohnhaften Perſonen, die nach den Beſtimmungen der
Ver=
ordnung vom 14. Mai 1879 als Schöffen oder Geſchworene berufen
werden können, zu der federmanns Einſicht offen. Einwendungen können
ſchriftlich oder mündlich während dieſer Zeit zu Protokoll gegeben
wer=
den. — Die Bürgermeiſterei ſieht ſich bezüglich der Inſtandſetzung
der Gräber im Friedhof Michelſtodt veranlaßt, darauf hinzuweiſen,
die Vernächläſſigung der Pflege verſchiedener Gräber auf dem Friedhof
durch die mit der Pflege Beauftragten oder der Hinterbliebenen
bald=
möglichſt zu beſeitigen. Falls dies nicht erfolgen ſollte, müßten die Gräber
auf Koſtem der Säumigen hergerichtet werden. — Am 15. November wird
Abraumung der Reihengräber, der in den Jahren 1873—1876
verſtor=
benen erwachſenen Perſonen in Abtlg. G des Michelſtädter Friedhofes
vorgenommen. — Auf der Stadtkaſſe erfolgt am Montag, den 15. Okt.,
in der Zeit von 8—10 Uhr vormittags die Auszahlung der
Rente an die Klein= und Sozialrentner und der
Zuſatz=
rente an die Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen. — Vom
Kurtheater Michelſtadt=Erbach. Am Sonmntag, den 14.
Oktober, wird das Luſtſpiel „Backfiſchſtreiche” und am Nachmittag für die
Kleinen „Aſchenbrödel” über die Bretter gehen.
L. Aus dem Kreiſe Erbach, 13. Okt. Kreisausſchußſitzung.
Der J. W. Kaufmann in Höchſt i. O. hat gegen einen Beſchluß des
Kreisamts Erbach wegen Ueberweiſung an die Landespolizeibehörde
Berufung eingelegt. Der Antrag auf Verweiſung in das Arbeitshaus
wurde von dem Ortsarmenverband Meſſel geſtellt. Der Kreisausſchuß
lehnt die Berufung des Kaufmann ab und erkannte damit den
Be=
ſchluß des Kreisamts Erbach als rechtsgültig an. — Die Gemeinde
Lützel=Wiebelsbach hat wegen des Beſchluſſes des Krcisamts Erbach
Klage verfolgt, wonach ſie die einer früher in Lützel=Wiebelsbach, jetzt
in Neuſtadt i. O. wohnhaften Frau gewährte Unterſtützung erſetzen ſoll.
Da bei den widerſprechenden Angaben der Bürgermeiſter der beiden
Gemeinden der Sachverhalt nicht genügend geklärt werden kann,
be=
ſchließt der Kreisausſchuß, weitere Zeugen zu vernehmen und die
Ver=
handlung demnächſt in Neuſtadt i. O. zu beenden. — Die Witwe des
Bürgermeiſters Daum, Mümling=Grumbach, klagt gegen die Gemeinde
Mümling=Grumbach wegen Zahlung von Verſicherungsbeiträgen zur
Heſſ. Verſicherungsanſtalt für gemeindliche Beamte. Der verſtorbene
Bür=
germeiſter Daum war 30 Jahre lang Ortsvorſtand von Mümling=
Grumbach. Während er ab 1923 pflichtverſichert zur Fürſorgekaſſe iſt,
wünſchte er zu Lebzeiten ſelbſt ſeine Verſicherung rüchwirkend bis zum
Jahre 1909 auszudehnen. Die Verſicherungsanſtalt war bereit, die
Ver=
ſicherung ab 1. April 1912 entgegenzunehmen. Streitig iſt, wer die Koſten
für die Zeit 1912—1923 zu bezahlen hat. Eine geſetzliche
Verpflich=
tung liegt für dieſe Zeit für die Gemeinde nicht vor. Der Gemeinderat
hat die Uebernahme der Koſten wiederholt abgelehnt. Der
Kreisaus=
ſchuß entſchied dementſprechend auf koſtenpflichtige Abweiſung der Klage.
— In Airlenbach wurde im Jahre 1907 eine Waſſerleitung gebaut. Die
Hofraite des Georg Schäfer konnte nur mittels Handpumpe verſorgt
werden. Für die ſehr reparaturbedürftige Handpumpe wurde im Jahre
1928 eine elektriſche Pumpe beſchafft. Die Gemeinde übernahm hiervon
300 Mark anteilige Koſten. Die Klage des Georg Schäfer erſtreckte ſich
auf Uebernahme weiterer 300 Mark durch die Gemeindekaſſe. Der
Klage wurde ſtattgegeben und die Gemeinde zur Zahlung des
Reſtbe=
trages verurteilt. — Klara Salomon von Beerfelden klagt gegen ihre
Heimatgemeinde wegen Nichterlaß von Grundſteuern. Die ſtaatliche
Grundſteuer wurde aus Billigkeitsgründen auf die Hälfte ermäßigt,
Das Grundſtück der Klägerin iſt mit einer Hypothek von 600 Mark zu
Gunſten der Volksbank belaſtet. Die Miete beträgt monatlich 30 Mark.
Als Ertragserlös der Wieſen gibt die Klägerin zirka 400 Mark an.
Die iſraelitiſche Kultusgemeinde hat einen Steuererlaß ihrerſeits
abge=
lehnt. Die Gemeinde nimmt denſelben Standpunkt ein. Der
Kreisaus=
ſchuß weiſt die Klage koſtenpflichtig ab.
m. Beerſelden, 13. Okt. Aus Vereinen. Die Freiwillige
Feuerwehr hält am Sonntag mittag ihre diesjährige Schlußübung ab,
zu der auch alle Hilfsmannſchaften vom vollendeten 18.—35. Lebensjahre
zu erſcheinen haben. Die Beſtimmungen der Feuerlöſchordnung ſtellem
ein Nichterſcheinen unter Strafe. — Der „Klub der Naturfreunde” hält
eine Verſammlung ab, und die hieſige Ortsgruppe des Odenwaldklubs
unternimmt am Sonntag ihre 11. Wanderung, die über die Hohe Warte
—Gammelsbach führt.
— Hirſchhorn, 13. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
12. Oktober: 0,50 Meter; am 13. Oktober: 0,52 Meter.
W. Heppenheim a. d. B., 12. Okt. Bezirksſparkaſſe
Hep=
penheim. Die Spartätigkeit bei der Bezirksſparkaſſe Heppenheim hat
ſich im laufenden Jahre gut weitevendwickelt. Seit Jahresbeginn haben
ſich die Spareinlagen um nahezu 900 000 Mark auf 4 365 000 Mark und
die Zahl der Sparer um 1371 auf 8598 vermehrt. Damit ſind 34
Pro=
zent der Sparguthaben und 72 Prozent der Sparerzahl des letzten
Vor=
kriegsjahres erreicht. — Rathausfenſter. Die Stadtverwaltung
kann erfreulicherweiſe von der Stiftung eines neuen Rathausfenſters
be=
richten. Stifter iſt Herr Profeſſor Geora Metzendorf, Eſſen=Ruhr, eim
geborener Heppenheimer. Man hofft, daß die noch übrigen beiden
Fen=
ſter durch Stiftungen von Heppenheimer Bürgern beſchafft werden
kön=
nen, damit unſere Rathaushalle ſich wieder in ihrem ſchächten, aber
würdigen und eindrucksvollen Gewande zeigen kann. Männer=
und Arbeitervereine des Bezirks Bergſtraße. Trotz
ungünſtiger Wittewug war die Verſammlung der katholiſchen Männer=
und Arbeitervereine des Bergſträßer Bezirks ſehr gut beſucht. Nach
einer kurzen Beſprechurng der Vereinsvorſtände eröffnete der
Bezirksvor=
ſitzende, Herr Profeſſor Rupp, die Verſammlung und gratulierte im
Namen der Vereine Herrn Pfarrer Blum zu ſeinem 25jährigen
P'arr=
jubiläum. Die Redner waren die Herven Landtagsabgeordneten Blank
aus Gaulsheim und Pfarver Ille=Mainz. Als Ort der nächſtfährigen
Bezirksverſammlung, welche wahrſcheinlich im kommenden Frühjahr
ab=
gehalten wird, wurde Birkenau beſtimmt.
m
Meue Mic
Rtttier dieder
wenn ich meine hübſche
O
Sbufdte uniege.
Seitdem ich ſie mit Perſil
wa=
ſche, glaubt jeder, ſie ſei neu
gekauft. Dabei war die
Reini=
gung ſo einfach. Etwas erſil,
etwas kaltes Waſſer und vie
C
ſchon ſie iſt. Biellig es geht
nichts über
V1056
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Sonntag den 14. Oktober 1928
Nummer 286
Ay. Bensheim (Bergſtr.), 11. Okt. Verbeſſerung der
Orien=
tierung auf unſeren Verkehrsſtraßen. Eine
erwähnens=
werte Neuerung iſt in der letzten Zeit auf den Verkehrsſtraßen im
Kreiſe Bensheim, wie wohl auch anderwärts in Heſſen, zur
Durchfüh=
rung gekommen. Allenthalben wurden bzw. werden an den
Ortsein=
gängen der Gemeinden und Dörfer Schilder aufgeſtellt, die auf ihrer
Schauſeite in großen Buchſtaben den Namen der betreffenden
Ortsge=
meinde tragen. Die Rückſeite der im rechten Winkel zur Straße
ſtehen=
den Schilder wurde dazu verwandt, um die Bezeichnung der in
umge=
kehrter Richtung liegenden Ortſchaft und die Entfernung bis dorthin
anzuzeigen. Bei dem zuſehends ſich ſteigernden Kraftwagenverkehr, der
an der Bergſtraße ſogar internationalen Charakter anzunehmen ſich
an=
ſchickt, iſt dieſe Neuerung im Intereſſe einer leichterem
Orientierungs=
möglichkeit der Automobiliſten zu begrüßen. — Todesfall. Zu
An=
fang dieſer Woche iſt in Bensheim der im 93. Lebensjahre ſtehende
Wentier Joſ. Aug. Hainz geſtorben. Mit demſelben iſt nicht nur der
bisher älteſte Bensheimer, ſondern — was nicht minder erwähnenswert
iſt — der letzte Bei 3heimer Lederinduſtrielle aus dem Leben geſchieden.
War doch gerade die Lederinduſtrie früher in Bensheim ein
Induſtrie=
zweig, der, wenn auch vornehmlich in der Form handwerklicher
Gerbe=
reien betrieben, dennoch für Bensheim von maßgebender wirtſchaftlicher
Bedeutung geweſen iſt. In dem Augenblick jedoch, wo neuzeitliche
chemiſche Gerbmeryoden die altüberkommenen Gerbwerfahren mit Hilfe
der Eichenſchällohe, die meiſt von dem Eichenlohmarkt zu Hirſchhorn am
Neckar bezogen wurde, überholten, waren die alten Lohgerbereien nicht
mehr konkurrenzfähig. Sich auf die neuzeitlichen Fabrikationsmethoden
umzuſtellem, iſt der Bensheimer Lederinduſtrie, ſehr im Gegenſatz zu der
Lederinduſtrie im nahen Weinheim, nicht gelungen. Ein Induſtriezweig,
der heute den Namen Weinheim in alle Welt hinausträgt, iſt in
Bens=
heim gänzlich untergegangen.
g. Gernsheim, 10. Okt. Jubiläumsſchweineſchau des
Gernsheimer Schweinezuchtvereins. Am 18. Juli 1903
wurde auf Anregung des damaligen praktiſchen Tierarztes in Gernsheim,
Herrn Veterinärrat Dr. Blume, zurzeit Kreistierarzt in Bensheim an
der Bergſtraße, und 14 Gernsheimer Landwirten und Gewerbetreibenden
der hieſige Schweinezuchtverein gegründet. Zur Feier ſeines Bjährigen
Jubiläums anläßlich ſeines Beſtehens hatte der Verein am Samstag,
den 6. Oktober Ifd. Js., eine Jubiläumsſchweineſchau veranſtaltet, um
der hieſigen Bevölkerung und Intereſſenten aus nah und fern ſeine
wert=
vollem Schweinebeſtände zu zeigen. Die Tiere waren in Holzbuchten,
die von der Gemeinde Gernsheim angeſchafft und dem
Schweinezucht=
berein in entgegenkommender Weiſe zur Verfügung geſtellt wurden,
untergebracht. Mit der Schau war eine Prämiierung der beſten Tiere
verbunden. Als Preisrichter waren tätig die Herren Dr. Rothert von
der Landwirtſchaftskammer Darmſtadt und Gutsbeſitzer Karl Walter=
Lengfeld. In jeder einzelnen Klaſſe waren ganz hevvorragende Tiere
vertreten, und war es für die Preisrichter oft ſehr ſchwer, das beſte
Tier auszuwählen. Um 12½ Uhr wurde das Prämiierungsergebnis
be=
kannt gegeben, womit der erſte Teil des Programms beendet war. Zur
beſonderen Feier des Jubelfeſtes verſammelten ſich der Vorſtand und
Mitglieder des Vereins ſowie die geladenen Gäſte um 1 Uhr im
Gaſt=
haus des erſten Vorſitzenden, Herrn Valentin Dölger 2. Die erſchienenen
Gäſte, darunter als Vertreter der Gemeindebehörde Herr Bürgermeiſter
Hoffmann, Beigeordweter Bopp umd einige Gemeinderatsmitglieder,
ſo=
wie der Vertreter der Landwirtſchaftsbammer, Herr Dr. Nothert und
Herr Walter=Lengfeld wurden von dem erſten Worſitzenden begrüßt, und
dankte derſelbe insbeſondere der Landwirtſchaftskammer wie auch der
Gemeinde Gernsheim für die ewwieſene Unterſtützung. Herr Dr. Rothert
dankte für die Einladung und überbrachte Glückwünſche der
Landwirt=
ſchaftskammer, die dem Verein zu ſeinem Jubiläum die bronzene
Me=
daille für hervorragende Leiſtungen in der Schweinezucht nebſt
Ehren=
urkunde verlieh, und brachte ein Hoch auf den Verein aus. Namens der
Gmeindeverwaltung gratulierte Herr Bürgermeiſter Hoffmann und
wünſchte dem Schweinezuchtverein weiteres Blühen und Gedeihen. Ueber
die Entſtehung des Vereins gab Herr Dr. med. vet. Reinhard, hier,
einen musführlichen Ueberblick und ging dann zur Ehrung der Gründer
über. Die verſtorbenen fünf Gründer, die Herren Andregs Schönbein,
Johann Mergler 5., Friedrich Kauth, Kaſpar Wittmann und Friedrich
Seibel, wurdem durch Erhebew von den Sitzen geehrt. Herr
Kreisvete=
rinärarzt Dr. Blume=Bensheim wurde in Anerkennung ſeiner
Ver=
dienſte zum Ehrenmitglied ernannt, ebenſo Herr Philipp Johann Wetzel,
hier, der heute noch als einziges Gründungsmitglied regen Anteil an
den Geſchichen des Veveins nimmt. Die andeven noch lebenden
Grün=
der, die Herren Johayn Nikolaus Mergler, Valentin Frank, Emil Grüll,
Wilhelm Wenz, Jean Schnatz und Ludwig Fiſcher, die heute dem Verein
als Mitglieder nicht mehr angehören, wurden durch Verleihung von
Ehrenurkunden ausgezeichnet. Herr Dr. Reinhard nahm zum Schluſſe
noch die Gelegenheit wahr, der Landwirtſchaftskammer für die Ehrung
und dem Landwirtſchaftskammerausſchuß wie auch der Gemeinde
Gerns=
heim für die bewilligten Mittel zur Prämiierung der Zuchttiere zu
danken. Namens der Geehrten ſprach Herr Bäckermeiſter Wilhelm Wenz
den Dank aus. Die Feier, die im großen und ganzen einen ſehr ſchönen
und harmoniſchen Verlauf nahm, wird in der Geſchichte des Vereins
einen Markſtein bilden.
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gemahlener Kathreiner reichen
für G große Kaffeetassen!
z. Nauheim, 10. Okt. Der Voranſchlag für das Rechz
nungsjahr 1928 zeigt in Einahme und Ausgabe 155 750 Mark.
Eine ſtarke Belaſtung zeigt unter „Ausgabe” der Poſten ſoziale
Für=
ſorge mit 18 000 Mark. Die Gemeindeumlagen ſind mit 43 000 Mau
um 3000 Mark höher als im Vorjahre bei gleichen Ausſchlagsſätzen.
z. Biſchofsheim, 10. Okt. 55jähriges Jubiläum des
Krieger=Vereins. In ſchöner, ſchlichter Weiſe feierte der
Krie=
gerverein am Sonntag ſein 55jähriges Jubiläum. Nach einem
Kirch=
gang beider Konfeſſionen ging es nach dew K=iegerdenkmal, wo eine
Gedächtnisfeier und Kranzniederlegung ſtattfand. Die Feier wurde
durch den Muſikverein „Lyra” und den Geſangverein „Germania”
ver=
ſchönt. Am Nachmittag verſammelte man ſich im Saalbau „Zur Stadt
Mainz” zu der eigentlichen Feier, die einen ſchönen, harmoniſchen
Ver=
lauf nahm, wobei Vorſitzender Gunkelmann die Feſtrede hielt.
Rheinheſſen.
* Eich (Kreis Worms), 13. Okt. In dem hieſigen Gaſthaus „Zur
Poſt” iſt ein Kartoffel=Rieſenexemplar von 1100 Gramm
ausgeſtellt, welches wohl nicht leicht übertroffen werden dürfte.
* Nieder=Olm, 12. Okt. Gräberfund. Bei Kanalbauarbeiten
in der Jahnſtraße wurden die Knochen eines gut erhaltenen Skeletts
gefunden. Auf Anordnung von Profeſſor Behrens=Mainz wurde das
Skelett, dem ein Schwert und mehrere metallene Ringe beigegeben
waren, nach Mainz ins Muſeum überführt.
* Alzey, 12. Okr. Todesfall. Der langjährige Vorſteher des
Alzeyer Amtsgerichtes, Geheimer Juyſtizrat Karh Rhumbler, iſt gee
ſtorben. Der Verſporbene, der auch lange Jahre in Oppenheim anſäſſig
war, erfreute ſich allgemeiner Beliebtheit.
Oberheſſen.
mehr als 100 Tassen und — kostet
D0TIe, also wirklich nicht muuig
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— Gernsheim, 13. Okt. Waſſerſtand des Rheins am
12. Oktober: — 0,71 Meter; am 13. Oktober: — 0,63 Meter.
z. Banſchheim, 10. Okt. Weihe des
Gefallenendenk=
mals. Am Sonntag fand die Weihe des Gefallenenehrenmals ſtatt.
Die Feier wurde vormittags durch einen Feſtgottesdienſt eingeleitet, in
dem Pfarrer Klös in hehren Worten der im Weltkrieg Gefallenen
ge=
dachte. Die Weihe des Denkmals wurde am Nachmittag unter
An=
veſenheit der Ortsvereine und des Herrn Kreisdirektors Dr. Merck
ſowie der Gemeindevertretung vorgenommen. Das Denkmal iſt vor
der Kirche errichtet, wo ſich auch das Kriegerdenkmal von 1870/71
be=
findet. Es iſt ein Kunſtwerk des Bildhauers Greiner in Jugenheim,
das eine in Schmerz und Leid gebeugte Mutter mit ihren drei Kindern
darſtellt. Das Denkmal iſt aus blaßrotem Sandſtein geformt.
Bad=Nauheim, 12 Okt. Bis zum 11. Oktober 1928 betrug der
Geſamtbeſuch 3825 Gäſte, darunter 6387 Ausländer. Anweſend
am 11. Oktober: 2064 Gäſte.
Gießen, 13. Okt. Schwerer Autounfall bei Gießen.
Geſtern nachmittag gegen 6 Uhr, fuhr auf der Landſtraße zwiſchen
Grün=
berg und Gießen ein Perſonenauto aus Bad Nauheim, das auf der
Fahrt von Grünberg nach Gießen begriffen war, beim Ueberholen eines
Laſtautos gegen einen dichen Chauſſeebaum, der durch den wuchtigem
Anprall des Autos glatt umgeriſſen wurde und quer über die
Land=
ſtraße ſtürzte. Der Kraftwagen blieb ebenfalls mit völlig zertrümmertem
Vorderbau auf der Chauſſee liegen. Wie durch ein Wunder kamen die
beiden Inſaſſen des Autos mit leichten Verletzungen davon. Die
Land=
ſtraße war längere Zeit geſperrt und konnte erſt durch zufällig
vorüber=
kommende Laſtkraftwagen=Chauffeure durch Abſchleppen der Trümmer
frei gemacht werden.
h. Lauterbach, 12. Okt. Die vorgeſtrige letzte
Zuchtviehver=
ſteigerung des Landwirtſchaftskammerausſchuſſes für Oberheſſen
ſtand unter einem guten Zeichen und hatte ein ſehr günſtiges Ergebnis.
Der ſehr ſtarke Auftrieb umfaßte 96 erſtklaſſige Zuchtbullen des
Heſ=
ſiſchen Fleckviehs (Simmentaler), darunter befanden ſich ſehr viele
her=
vorragende Jungbullen aus den beſten Zuchtgebieten, z. B. Maar,
Angersbach und aus der Nachbarſchaft von Alsfeld. Ferner wies der
Markt einen ſehr ſtarken Beſuch von Gemeindevertretern und
Einzei=
züchtern auf. Der Handel ſtand unter einem guten Zeichen, die Preiſe
waren bedeutend beſſer als bei den vorigen Auktionen, z. B. in Nidda.
Der Landwirtſchaftskammerausſchuß für Oberheſſen kann alſo mit dem
Ergebnis ſeiner letzten diesjährigen Zuchtviehverſteigerung ſehr
zufrie=
den ſein. Der Markt ſtand unter der Leitung des Generalſekretärs
Dr. Wagner, Gießen. Ergebnis der Verſteigerung: Den höchſten
Ver=
kaufspreis errang der Züchter Adam Marx=Willofs, Käufer blieb die
Gemeinde Nieder=Weiſel; 1000 Mark erhielt H. F. Zinſſer=Romrod von
Gemeinde Bermutshain; je 950 Mark erhielten die Züchter Fried.
Möl=
ler 1., Angersbach, und Karl Geiß, Windhauſen, von den Gemeinden
Lauterbach, bzw. Heblos; 910 Mark erhielt Guſtav Kalbfleiſch,
Bil=
lertshauſen, von Gemeinde Stumpertenrod; 900 Mark Friedrich Andr.
Schaad Ww., Angersbach, von Gemeinde Arnshain; 850 Mark Joh.
Klingel, Wernges, von Gemeinde Ermenrod; 810 Mark Konrad Kircher,
Angersbach, von Gemeinde Weitershain; 800 Mark Hch. Rahn,
Angersbach, von Gemeinde Kefenrod; je 720 Mark Otto Völſing=
Bil=
lertshauſen, Karl Zulauf=Vadenrod und Johannes Ritter 3., Maar,
von den Gemeinden Wetterfeld, Vockenrod und Weckesheim; 760 Mark
Hch. Kreutzer von Gemeinde Ehringshauſen. Insgeſamt wurden 2
her=
vorragende Zuchtbullen an Gemeinden bzw. Einzelzüchter verkauft,
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Beamtenbund,
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[ ← ][ ][ → ]Geite 12
Sonntag den 14 Oklober 1928
Nummer 286
Eine Ehrung unſerer Sportsleute.
Eine Ehrung ganz beſonderer Art wurde allen Vertretern des
deutſchen Sports, die bei den Olympiſchen Spielen in Amſterdam einen
Preis errungen hatten, zuteil. Reichspräſident v. Hindenburg
empfing am Samstag in ſeinem Palais an der Wilhelmſtraße bis auf
Erich Rademacher, der gerade an dieſem Tage ſeinen erſten Sieg in
Japan feierte, alle Aktiven und die an den Olympia=Vorbereitungen
beteiligten Funktionäre. In einem Parterreſaal hatten ſich die
Ge=
ladenen verſammelt, und pünktlich um 17. Uhr erſchien der greiſe
Reichspräſident, dem Exz. Lewald zuerſt die Leichtathleten vorſtellte.
Es folgten die Schwimmer, dann kamen die Ruderer, Reiter, Fechter,
Fünfkämpfer, Gewichtheber, Boxer, Ringer, Radfahrer, Hockeyſpieler,
Bobfahrer und die Preisträger des Kunſtwettbewerbs. Dem Empfang
wohnten Reichskanzler Hermann Müller=Franken, Reichswehrminiſter
Groener, Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg, der deutſche
Ge=
ſandte im Haag Graf Zech und Staatsſekretär Meißner bei. Der
Reichspräſident gab, jedem die Hand und begrüßte die Erſchienenen,
Dann nahm Exz. Lewald das Wort und wies darauf hin, daß dieſer
Empfang Krönung und Weihe der geleiſteten Arbeit für die
Olympi=
ſchen Spiele ſei, und daß gerade der Reichspräſident es geweſen ſei, der
als Erſter auf die Notwendigkeit hingewieſen habe, daß die deutſche
Jugend den Spielen nicht fernbleiben dürfe. Wenn es gelang, unter
45 Nationen den zweiten Platz zu erringen, ſo war das nur möglich,
weil bei den Vorbereitungen in die Breite gearbeitet wurde und neue
Kräfte gewonnen und entdeckt wurden. Daß zu den erfolgreichen
Sportsleuten auch Künſtler als Preisträger zählten, zeigt, daß Kunſt
und Sport auch jetzt tief und innig verbunden ſind. „In Ihrer
hoheits=
vollen Erſcheinung, Herr Präſident”, ſchloß Exz. Lewald, „zeigt ſich,
daß körperliche Erziehung von Jugend auf Kraft und Friſche bis ins
hohe Lebensalter hinaus verleihr. So bitten wir Sie, unſeren
ehr=
erbietigen Dank und das Gelöbnis entgegenzunehmen, daß
Deutſh=
lands Jugend daran arbeiten wird, im Zuſammenwirken körperlicher,
geiſtiger und ſittlicher Kraft ein neues deutſches Geſchlecht darſtellen
zu können, das uns eine glückliche Zukunft verheißt.” — Der Anſprache
dankte Herr von Hindenburg mit folgenden Worten: „Ich freue
mich, Sie hier begrüßen zu dürfen und ſage Ihnen meinen herzlichſten
Glückwunſch zu den glänzenden Erfolgen. Dieſe haben im geſamten
deutſchen Volk lauten Widerhall gefunden, und ich entbiete aufrichtigen
Dank im Namen des Reiches auch den Künſtlern und allen denen, die
daran mitgearbeitet haben, daß die Olympiſchen Spiele dem deutſchen
Namen ſolche Ehren brachten. Den Siegern aber werde ich zur
blei=
benden Erinnerung im Namen des Reiches eine Plakette überreichen.”
Dann übergab v. Hindenburg an Freiherrn von Langen, Kahl, Henſel,
Heibing, Straßberger, Leucht, Müller, Moeſchter, Engelhardt,
Hirſch=
felb, Fräulein Meyer, Fräulein Schrader und Frau Radtke Bronze=
Medaillen mit der Inſchrift: „Dem Sieger das Deutſche Reich.” — In
den prächtigen Empfangsräumen verteilten ſich dann die Geladenen
zum Tee.
In der Mitte des Saales ſaß der Reichspräſident, rechts von ihm
Dr. Lewald, links Fräulein Meher, neben der jungen Fechterin der
Reichskanzler. Der Reihe nach traten alle Aktiven und Sportführer
an den Tiſch des Reichspräſidenten, der ſie einzeln ins Geſpräch zog.
Alle waren dabei von der Friſche und dem tiefen Verſtändnis des
Reichs=
präſidenten überraſcht. In ſeiner Liebenswürdigkeit ging Hindenburg
ſoweit, daß er Fräulein Mayer einen Entſchuldigungsbrief für den
Direktor ihrer Schule ſchrieb, als Helene ihm klagte, daß ſie ſchon
Mon=
tag wieder zur Schule müſſe.
*Fußball im Kreis Starkenburg.
Der Spielbetrieb am Sonntag, den 14. Oktober.
Der Spielbetrieb in der Kreisliga geht: heute auf der
ganzen Linie weiter. Eigentliche Großkämpfe zieren das Programm
nicht, doch ſind die nachſtehend verzeichneten Treffen ſpannend genug,
eines guten Beſuches wert zu ſein.
Sportverein 98 Darmſtadt — VfR. Darmſtadt,
Viktoria Walldorf — Polizei Darmſtadt,
Fußballverein Sprendlingen — Union Wixhauſen,
Sportverein Münſter — Viktoria Urberach,
Germania Pfungſtadt — Union Darmſtadt,
Turn= und Sportverein Mörfelden — Germania Oberroden
heißen die laut Terminliſte angeſetzten Treffen. Offen erſcheint das
Spiel in Walldorf, da die Polizei gerade gegen Walldorf bisher recht
gute Spiele geliefert hat. Sprendlingen müßte mit Wixhauſen fertig
werden, es ſei denn, die Leiſtungen der Sprendlinger bewegen ſich
wei=
ter auf abſteigendem Aſte. In Münſter iſt die Spielausgang wieder
offener, doch würde hier ſogar ein Erfolg Urberachs nicht überraſchen.
Mörfelden kommt ohne Kampf zu zwei Punkten, da Oberroden noch
disqualifiziert iſt. Anlles in allem ſollte dieſer Sonntag ſonderliche
Aenderungen in der Tabelle nicht bringen.
Die Bergſträßer A=Klaſſe.
Am heutigen Sonntag ſpielen: SV. Groß=Gerau —
Ger=
mania Eberſtadt, SV. Weiterſtadt — Viktoria Griesheim, SV.
Leng=
feld — Eintracht Darmſtadt, SV. Geinsheim — SV. Roßdorf, Boruſſia
Dornheim — VfL. Michelſtadt. Man darf den Ergebniſſen dieſes
Sonntags mit berechtigter Spannung entgegenſehen, ſtellen ſie doch die
Meiſterſchaftsfavoriten vor ſchwere Aufgaben. Vor allem das Groß=
Gerauer Spiel iſt bedeutſam für die Meiſterſchaft.
Die A=Klaſſe im Dreieichgau.
Reſultate vom 7. Oktober: SC. Dietzenbach — FC. 03
Egelsbach, SV. 1911 Neu=Iſenburg — FC. 02 Dreieichenhain 10:0
(5:0), FV. Offenthal — Haſſia Dieburg 0:5 (0:1), FV. Eppertshauſen
— Sportgemeinde Sprendlingen 2:2. Am 14. Oktober ſpielen:
SV. 1911 Neu=Iſenburg — SV. Offenthal, Haſſia Dieburg — FC. 03
Egelsbach, Sportgemeinde Sprendlingen — FC. 02 Dreieichenhain,
VfL. Neu=Iſenburg Reſ. — FV. Eppertshauſen. Man darf hier wohl
faſt überall die Platzvereine als Sieger erwarten; höchſtens in Dieburg
könnte es eine Ueberraſchung geben.
Die Ereigniſſe in der B=Klaffe.
Am 14. Oktober ſpielen: SV. Meſſel, FSV. Groß=Zimmern,
Rot=Weiß Darmſtadt — Chattia Wolfskehlen, Sportvereinigung
Arheil=
gen 2. — Blau=Weiß Jugenheim, Viktoria Schaafheim — Kickers
Her=
gershauſen, FC. Groß=Umſtadt — VfR. Erbach, VfL. Michelſtadt 2.
Germania Dieburg.
Rot=Weiß 1. — Chattia Wolfskehlen 1.
Heute Sonntag, nachmittags 3 Uhr, treffen auf dem Rot=Weiß=
Platz die beiden Mannſchaften obengenannter Vereine zum angeſtzten
Verbandsſpiel zuſammen. Wolfskehlen, das in dieſen Verbandsſpielen
noch kein Spiel verloren hat, wird auch am Sonntag alles daran ſetzen,
um einer Niederlage zu entgehen. Aber auch Rot=Weiß wird alles
aufbieten müſſen, um ihren beiden Verluſtpunkten keine weiteren
bei=
zufügen. Dies ſollte der Mannſchaft, die doch in ihren Reihen über
gute Kräfte verfügt, gelingen. Von dieſem Geſichtspunkte aus
be=
trachtet, dürfte das Spiel einen ſpannenden und intereſſanten Verlauf
nehmen.
Noch immer ſind die Verhältniſſe der einzelnen Vereine auch nicht
nur annähernd befeſtigt und gerade die Meiſterſchaftsfrage iſt
vollkom=
men offen. Noch immer haben wir den „Neuen” als Tabellenerſten;
noch hat die Ueberraſchungsmannſchaft nicht ihr Pulver verſchoſſen.
Für den heutigen Sonntag ſind vier Spiele vorgeſehen, die ohne
Aus=
nahme von großer Bedeutung ſind. Es treffen ſich:
Olympia Worms — Sportverein Hochheim,
Normannia Pfifflighei — VfR. Bürſtadt,
Starkenburgia Heppenheim — FV. Biblis,
Olympia Lampertheim — Olympia Lorſch.
Sportterein 1898 (Jugend).
Junioven-Junioren V.f.R., dort. — 1. Jugend—1. Jugend P. ſ.3
Stadion, 11 Uhr. — 2. Jugend—2. Jugend V.fR., dort, 9 Uhr.
3. Jugend—3. Jugend Mainz 05, Stadion, 9.45 Uhr. — 4. Jugend—
1. Schüler Sp.V. 98, 8,45
Stadion. — 2. Schüler—1. Schiler
Gries=
heim, dort. — 3. Schüler—2. Schüler Griesheim, dort, Treffpunkt 9,10
Uhr, Feſt
F. C. Eintracht—Lengfeld.
Am heutigen Sonntag fährt Eintrachts 1. Elf zum Verbandsſpiel
nach Lengfeld. Auch von dieſem Platze iſt es für jeden Verein bei
Verbandsſpielen zienlich ſchwer, Punkte mit nach Hauſe zu bringen.
Will alſo Eintrachts Mannſchaft beſſer abſchneiden als am vorletzten
Sonntag in Groß=Gerau, ſo muß der Sturm unbedingt jede
Schuß=
gelegenheit ausnützen und, ohne lange zu fackeln, aufs Tor knallen.
Huffen wir alſo, daß die Mannſchaft dieſen Sonntag günſtiger
ab=
ſchneidet und auch Fortung etwas mehr auf ihrer Seite ſteht als bei
den letzten Spielen. Um aber auch der Mannſchaft den nötigen
Rück=
halt zu geben, wird erwartet, daß ſie von ihren Anhängern durch ſtarke
Beteiligung unterſtützt wird. — Die zweite Mannſchaft iſt ſpielfrei, da
Lengfeld ſeine Elf von den Verbandsſpielen zurückgezogen hat.
F. C. Union 1913 — Germania Pfungſtadt.
Union muß am heutigen Sonntag nach Pfungſtadt zur dortigen
Germania. Beide Vereine kämpften ſeither mit reichlich Pech und
können am Sonntag nicht komplett antreten. Urſprünglich war das
Spiel in Darmſtadt angeſetzt, jedoch mußte es nach Pfungſtadt verlegt
werden, da Union an dieſem Sonntag der Platz nicht zur Verfügung
ſteht. Man wird auf dem Germaniaplatze ſich ſehr anſtrengen müſſen,
um endlich einmal ſeinen Verein von dem Tabellenende wegzubringen.
Betrachtet man die Spielweiſe der Beſſunger, ſo muß man ſagen, daß
dieſer Tabellenſtand nicht zu Recht beſteht. Pfungſtadt wird am
Sonn=
tag unbedingt weitere Punkte einheimſen wollen, um auch für ſich
einen günſtigen Stand herauszuholen. Hoffen wir daher, daß man
einen ſehr ſpannenden Kampf zu ſehen bekommt und daß endlich ein
vollkommen einwandfreier Schiedsrichter in Aktion tritt. Soielbeginn
für Ligamannſchaften um 3 Uhr und Ligareſerve vormittags 11 „ihr.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt.
Zum letzten Serienſpiel der Vorrude begibt ſich die
Spielvereini=
gung nach Dietzenbach. Dieſes Treffen dürfte wohl das härt’ſte der
Vorrunde ſein. Wir hoffen jedoch, daß die Darmſtädter Mannſchaft
das Reſultgt remis ſtellen kann. Wegen allzu ſchlechter Bahnverbindung
erfolgt die Abfahrt per Auto. Da der Preis für dieſe Autotour
ſeh=
gering iſt, bittet die Sp.V. ihre Anhänger, ſich recht zahlreich an dieſer
Fahrt zu beteiligen. Abfahrt: 11,30 Uhr Windmühle.
am Sonntag, den 14. Oftober 1928.
Liga=Klaſſe: SpV. Darmſtadt 98—PSV. Butzbach, PSV.
Darm=
ſtadt=Babenhauſen—H. S.V. Frankfurt; V. f. B. Friedberg—V. f. L.
Rot=Weiß Darmſtadt; F. S.V. Frankfurt—Sp.Vgg. Arheilgen.
B=Klaffe: Sp.V. Darmſtadt 98 3.—Griesheim 1., 14 Uhr; Germania
Pfungſtadt—Wixhauſen, 14 Uhr; P. S.V. Darmſtadt=Babenhauſen 4.—
V. f. L. Rot=Weiß Darmſtadt 2., 11 Uhr; P. S.V. Darmſtadt=
Babenhau=
ſen 3.—Sp.Vgg. Arheilgen 2., 13 Uhr.
Jugend=Klaſſe 4: Sp.V. Darmſtadt 98 3a.—Viktoria Griesheim,
11 Uhr; Sp.V. Darmſtadt 98 2a.—V. f. L. Rot=Weiß Darmſtadt 1a.,
9 Uhr; Sp.V. Darmſtadt 98 1a.—P. S.V. Darmſtadt=Babenhauſen 1a.,
10 Uhr.
Jugend=Klaſſe B: Sp.Vgg. Arheilgen—Sp.V. Darmſtadt 98 1b.,
10 Uhr; Sp.V. Darmſtadt 98 2b.—Germania Babenhauſen, 15 Uhr;
V. f. L. Rot=Weiß Darmſtadt 15.—P. S.V. Darmſtadt=Babenhauſen 1b.,
10 Uhr.
Schäler=Klaſfe: P. S.V. Darmſtadt=Babenhauſen—Sportklub.
Wies=
baden, 13 Uhr.
Nachdem an Stelle des Handballſpieles gegen Kickers Offenbach das
Rüchſpiel gegen den Polizeiſportverein Butzbach angeſetzt worden iſt, iſt
das Stadion am Böllenfalltor heute nachmittag wiederum der
Schau=
platz einer Doppelveranſtaltung. Das Treffen Sportverein 1898
gegen Polizeiſportverein Butzbach beginnt pünktlich um
2 Uhr nachmittags. Anſchließend kommt das Fußballverbandsſpiel gegen
V. f. R. Darmſtadt zum Austrag. Zu dieſem Spiel, das zweifellos
nach dem guten Abſchneiden der Raſenſpieler gegen den derzeitigen
Tabellenführer, F.V. Sprendlingen, erhöhtes Intereſſe erwecken wird,
ſtellen die 98er dieſelbe Mannſchaft, die das Spiel gegen den
Polizeiſport=
verein beſtritten hat.
Rennen zu Karlshorſt.
1. Thunichtgut=Jagdrennen. Lehrlingsreiten. 2300 Mark, 3400
Meter: 1. Hauptm. Heſſes Erdferkel (G. Schatz); 2. Laxenburg; 2.
Wun=
derbär. Ferner Lily I., Rheinſage, Valtazar, Gradatim. Tot.: 22,
Pl. 11, 13, 12:10. 7—5Lg.
2. Hereules=Jagdrennen. Herrenreiten. 4500 Mark, 4000 Meter:
1. O. Camineccis Quo vadis (Herr v. Borcke); 2. Hohenfels; 3. Gerwin.
Ferner Mandgrin. Tot.: 31. Pl. 14, 11:10. 6—5 Lg.
3. Friſchlings=Preis. Jagdrennen. Für Dreijährige. 3700 Mark,
3500 Meter: 1. Frau K. Perskes Trutzig (H. Müſchen); 2. Krautjunker;
3. Minnelied. Tot.: 21:10. 2½—Weile. 3 liefen.
4. Preis von Burx Röttgen. Für Zweijährige. 3900 Mark, 1200
Meter: 1. R. Haniels Tarquinia (A. Bleuler); 2. Edu; 3. Moſſuk.
Fer=
ner Don Joſé, Funker, Falſtaff, Rohrpoſt, Electrola, Polarnacht,
An=
gelus. Tot.: 31, Pl. 15, 17, 15:10. 2½—Kopf.
5. Großes Hürdenrennen. Ehrenpreis und 15 00 Mk., 4000 Meter:
1. Freifrau E. v. Wertherns Malkaſten (W. Hauſer); 2. Spanahild (H.
Kukulies); 3 Bandola (Lt. Götz). Ferner Dorn II., Mutatis
mutau=
dis, Rubel, Poliklet, Modewelt (4). Tot.: 19, Pl. 12, 17, 19:10. 1—½ Lg.
6. Gilbhardt=Jagdrennen. Herrenreiten. 3700 Mari, 3400 Meter:
1. R. Hinz” Lebensmut (Lt. Merk); 2. Favoritin: 3. Girant. Ferner
Hans Günther, Automedon, Diamant, Nettelbeck. Tot.: 96, Pl. 17, 10.
15:10. 4—5 Lg.
7 Preis von Langeburg. Hürdenrennen. Für Dreijährige. 3700
Mark, 30 Meter: 1. A. v. Bonins Seeſchwvalbe (Lt. v. Götz); 2. Pjotr;
3. Perſeverantia. Ferner Turnei, Polouaiſe, Spekulation, Liebestrau,
Foxtrott, Lobelia, Heimatländer. Tot.: 79, Pl. 21, 17, 23:10. 2½—1. Lg.
Wetterbericht
Gießen, 13. Oktober 1928.
An der Vorderſeite des im Weſten lagernden Hochdruckgebietes ſind
bei uns Kaltluftmaſſen eingedrungen, die die Temperaturen ſtark zum
Sinken brachten und Barometeranſtieg verurſachten. Das Hoch wird
ſich oſtwärts ausbreiten, ſo daß auch wir in ſeinen Bereich gelangen.
Es iſt daher mit meiſt heiterem und vorwiegend trockenem Wetter zu
rechnen. Leichte Nachtfroſtgefahr bleibt beſtehen.
Ausſichten für Sonntag, den 14. Oktober 1928: Meiſt heiter,
zeit=
weiſe leicht bewölkt, Temperaturen nachts bis in Gefrierpunklnähe,
trocen.
Ausſichten für Montag, den 15. Oktober 1928: Keine weſentliche
Aenderung.
Temp.
Ort:
Wetter:
in C‟
Gießen:
wolkig
Aachen:
Nebel
Hamburg: wolkig
Berlin:
wolkig
München:
bedeckt
Königsberg: wolkig
Breslau: wolkig
Miite He=
Wind:
ſchlag decke
in mm in em
NN
ſtill
W.
W.
NNO.,
WNW.
NW.
gef.
Feldberg:Taunus wolkig NNO. Bergſtation Waſſerkuppe
F Idderg: edecktb
wolkig NO,
NW. 26 Ecarzw.)
Zugſpitze: Nebel NNW. Kahler After
Fichtelberg: Schneekoppe:
Geſchäftliches.
Dem Schmied und Wagenbauer Aug. Thomas iſt es gelungen,
das Herſtellungsrecht für einen Federſtoßdämpfer für Kraftwagen zu
er=
werben, der ſowohl die Schwingungen des Wagens wirkſam abbremſt,
als auch bei eintretendem Vorderfederbruch ein Steuerloswerden des
Wagens verhindert und ſomit weſentlich zur Sicherung des Fahrers und
der Fahrgäſte beiträgt. Die Erfindung iſt geſetzlich geſchützt (Siehe Anz.)
„Dacks Illuſtrierte‟.
intereſſanten Bildern und Arlikeln die neueſten Schöpfungen der
Schuh=
mede. Wir können unſeren Leſein die Beachtung dieſer Beilage, die
auf Veranlaſſung der Schuhfabrik Conrad Tack u. Cie., A.=G., Burg
b. Magdeburg (Verkaufsſtelle Darinſtae:, Ludwigsſtr. 17)
herausgege=
ben iſt, nur embfehlen.
Richard Strauß und „Die Stimme ſeines Herrn”
Generalmuſikdirektor Dr. Nichard Strauß dirigierte das große
Or=
cheſter der Staatsoper, Berlin, in einer langen Reihe von Aufnahmen
von Beethoven und Mozart für die „Grammophon”=Schallplatte der
Deutſchen Grammophon=Aktiengeſellſchaft.
Es ſei noch ganz beſonders darauf hingewieſen, daß außer Generalo
muſikdirektor Dr. Richard Strauß die berühmieſten Meiſterdirigenten,
Grammophon=Aktiengeſellſchaft verpflichtet ſind.
Zwei Höchſtleiſtungen ſeien aus der gewaltigen Fülle des
Schall=
platten=Repertoires herausgegriffen: Beethovens „Miſſa Solemnis” mit
dem Bruno Kittel=Chor und dem Philharmoniſchen Orcheſter, unter
Leitung von Bruno Kittel, partiturgetren auf elf Platten (Beſtell=
Num=
mer 95 146—56) und Beethovens „K. Symphonie” geſpielt von
Mit=
gliedern der Kapelle der Staatsoper, Berlin, Dirigent: Oskar Fried,
partiturgetreu auf ſieben Platten (Beſtell=Nummer 66 657—63).
Jeder Muſikliebende ſollte ſich unverbindlich die ſtolze Reihe der
großen Meiſrer, die für die Deutſche Gramyophon=Aktien=Geſellſchaft —
„Die Stimme ſeines Herrn” — verpflichtet ſind auf den „Grammophon”=
Schallplatten anhören.
Sonntag, 14. Oit. 8.30: Morgenſeier des Wartburgvereins.
O 11: Jugendſtunde. Rektor Wehrhan, F:. Grebenſtein: Was will
die Stunde der Jugendbewegung? e 11.39: Elternſtunde. Nektor
Wehrhan: Sorgenkinder bei Tiſche. 6 12: Dr. Laven: Führung
durch ein Fernſprechamt. 13: Landwirtſchaftskammer Wiesbaden:
Die Vertieſung der Ackerkrume durch die Herbſtfu che. —
Herbſt=
arbeiten im Hühnerhof. — Wichtige Maßnahmen b.i der Wenleſe.
S. 13.10: Mittagsſtändchen des Funkorch. O 15 . Jugendſtunde.
Hanna Lüngen: Norwegiſche Volksmärchen. O 15.32: Funkorch.:
Konzert. Wagner: Ouv. „Rienzi”; „Siegfri:d 05‟. — Weber:
Beethoven: Arie
Arie aus „Freiſchütz”; Fant. aus „OSe on”.
aus „Fidelio”. — Humperdinck: Fant. aus „5inſel und Gretel”
Mitw.: Rich. Breitenfeld. O 17.30: Stunde 2— Landes. 6 18.30:
Rhein=Mainiſcher Verband für Volfsbidun. O 19.39: Sport.
uitstag des Inten=
6 20: Fanny Eyſſor Eichenberg: Zum 85.
danten Emil Claar. 20.30: Funie
stümliches Konzert.
Soliſt: H. Wiggelaar. O 21.30: Bun e: d. O. Anſchl.:
Jazz=
kapelle Briggs: Konzert.
Siutigart.
Sonnlag, 14. Okt. 11: X g2ü=Gurg: Jahr Feier in der
Wal=
halla. Pfitznei: Hymne aus dem 15. Jahryundert aus „Pa.ä=
ſtrina‟ — Weihelied von Striegier. — Einzug der Ehrengäſte in
die Walhalla unter Feſtmuſik von Rich. Strauß. — Enthüllung der
Büſte durch den bayeriſchen Staatsminiſter für Unterricht und Kulius,
Goldenberger. — Dankeserſtattung durch den erſten Voriitzenden
der Deutſchen Turnerſchäft, Dr. Berger. — Weihered‟: Dr. Thona,
München. 6 12.15: Schroßplatz Stuttgart: Promenadelonzert. G 14:
Wien. 6 19.30: Meiodramen. Dr. Foriner (Rezitat., H. G. Dahl
(lavier). Rilke: Die Weie von Liebe und Tod. — Weyden:
Wir zwei. — Meyrinf: Der Fluch der Kröte. — Loßich: Die
Heinzel=
männchen. O 20.30: Bunte Stunde. Peitw.: Eixabeth Schlotterbeck=
Textor, Elſa Pfeiffer, Kurt Junker, Karl Höſtiin, Herm. Lingor,
Orcheſter. Gluck: Ouv. „Iphigenie in n i=” — Arie von Händel.
— Schubert: Deutſche
— Wagner: Schmiedelied aus „Sie
Drei moderne Lieder,
Tänze. — Strazinſky: Der Feuein
„achbar. — Debuiſy:
— Weismann: Die Nachtigalle;
di Ly Corſary. O 21.30:
Arabeske. — Entſernung. Drei
Funkbrettl. Mitw.: Lotte Herzog, Einr Faßzinder, Elſe Reimann,
Thea Struve=Jöhußen. H. Han
döger, K. Karner, Ludw.
Puſchacher Th. Brandt, E. Siolinger „C. Struve, Funkorch. —
U. a.: Warum it dem nur de: eiſter ſo kurios? Von Tilla
Bunzl. 6. Anſch!.: Rach15en.
deutſches Volksmärchen. — Die Prinzeſſin auf dem Glasberg,
ſchwediches Volksmärchen. Geleſen von Gertrud Nube. O 15:
Pro‟, Dr. Amſei: Wege zur Foribiidung in der Kurzſchrift. O 15.30:
Mit eilungen und praktiſche Winke für den Landwirt. o 15.55:
Sonniay, 11. Okt. 8.55: Siundenglockenſpiel der Potsdamer
Garniſonlirche. S 9: Morgenſeier. Anſprache: Pfarrer Melchior
Groſſek, Friedrichshagen. Mitw.: Gertrud Baumann (Geſang), St.
Michaelskirchenchor (Dirig.: Mu fidir. Dr. Kromolicki). o Anſchl.:
Glockengeläut des Doms. o 11: Eröffnungsfeir der Herbſt=
Aus=
ſtellung der Deutſchen Kunſtgenkeinſchaft. (Aus den
Ausſtellungs=
räumen im Berliner Schloß.) 6 11.39: Blasorcheſter=Konzert.
Leilung: Kapelim. Woitſchach. o 14: Märchen: Der Karfunkelſtein,
Prof. Dr. Stang: Die Zucht und Haltung der landwirtſchaftlichen
Jußtiere. o 16.39: Tanitee=Muſik. Kapelle Gerhard, Hoffmann.
Als Einlage: Die Frau in der neuen Saiſon. Eine Plauderei von
Oia Alſen. O 19: Dr. Hochdorf: Meiſter der Diplomatie. (
Metter=
nich.! 19.33: K. Großmann, Sekretär der Deutſchen Liga für
Lenſchenrechte: Menſchen ohne Heimat. 20: Abendunterhaltung.
Rich. Hutter, W. Jankuhn. U. a.: Mit dem Mikrophon im
iſer Flugha en. Start eines Flugzeuges zu einem Rundflug
ſider das erleuchtete Berlin. Am Mikrophon m Flugzeug: A.
Brau, 6 21: Beethoven: Sinfonie F=dur. Funkorch. Dirigent:
Genera inu;f:dir. Dr. Kopſch. O 21.33: H. Hyan: Können Tiere
lachen? S Anſchl.: Tagesnachrichten. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle
Marek Weber.
Deutſche Welle. Sonntag, 14. Okt. 8.55: Stundengeläut der
Potsdamer Garniſonkirche.6 9: Morgenfeier. Anſprache: Pfarrer
Großeck, Friedrichshagen. G Anſchl.: Glockengeläut des Berliner
Doms. e 11: Eröffnungsfeier der Herbſtausſtellung der Deutſchen
Kunſtgemeinſchaft. (Aus den Ausſtellungsräumen im Berliner Schloß.)
O 11.30: Blasorcheſter=Konzert. Leitung: Kapellm. C. Woitſchach.
S 14: Märchen geleſen von Gertrud Nube. 6 15: Prof. Dr.
Amſel: Wege zur Fortbiidung in der Kurzſchrift. S 15.30:
Mit=
teilungen und praktiſche Winke für den Landwirt. O 15.55: Prof.
Dr. Stang: Die Zucht und Haltung der landwirtſchaftlichen
Nutz=
tiere. (Die Bedeutung der landwirtſchaftlichen Tierzucht./ o 16.30:
Tanz=Teemuſik. Kapelle Gerhard Hoffmann. — Als Einlage: „Die
Frau in der neuen Saiſon‟. Eine Plauderei von Olga Alſen. O 18:
Prof. Bertholet: Die großen Religionsſtifter: Moſes. o 18.30:
Erna Arnhoid: Heilige Stätten der Menſchheit. 19: Stunde des
Alters. „Das Jubiläum” von Luiſe v. Francois. (Geleſen: Jſa
Oberländer., 6 19.30: Geh.=Rat Prof. Dr. Sievers: Max Slevogt.
O 20: Berlin: Abendunterhaitung. Mitw.: Rich. Hutter, Walter
Jankuhn u. a. — Mit dem Mikrophon im Berliner Flughafen.
Start eines Flugzeuges zu einem Rundflug über das erleuchtete
Berlin. Am Mikrophon im Flugzeug: A. Braun. o 21:
Beet=
hoven: Sinfonie F=dur. Berliner Funkorch. Dirig.: Generalmuſikdir.
Dr. Kopſch. 21.30: Hans Hyan: Können Tiere lachen? o
An=
ſchl.: Preſſenachrichten. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle M. Weber.
Hauptſchriftlettünig. Rubolf Manve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausiand und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble; Drug
und Verlag: Z. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garoniie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer lat 26 Seiten.
Vom ſüddeutſchen Produktenmarkt.
Vei Wochenbeginn herrſchte für Weizen ſeſte Stimmung, die in den
letzten zwei Tagen auf die amerikaniſthen Rückgänge hin einer ruhigeren
Auffaſſung Platz machte. Die Preiſe gingen etwa einen halben Gulden
(1 Gulden — 1,6846 RM.), auf die günſtigen Erntenachrichten von
Ame=
rika und Kanada hin zurück. De in Waſhington veröffentlichte
Be=
rieht bringt zwar gegenüber der Septemberſchätzung keine weſentliche
Aenderung, immerhin bedeutet er noch eine Höchſtleiſtung in der
Weizen=
produktion, der gegenübee ein geringerer Maisertrag nur einen mäßigen
Ausgleich bietet. Auch die letzten von Argen=inien und Auſtralien
vor=
liegenden Erntenachrichten lauten günſtig, und es muß damit gerechnet
werden, daß die von Nobenber/Dezember ab in Betracht koymende
neue argentiniſche Weizenernte einen weiteren Preisdruck hervorruff.
Das unbefriedigende Ernteerträgnis in Indien ſetzt man hinſichtlich der
Preisentwickelung nicht mehr ſo hoch ein als bisher, obwohi Indien auch
i dieſer Woche wieder mehrere Dampferladungen Weizen in Auſtralien
gekauft hat. Inländiſcher Weizen war nicht ſtark angeboten und
die Forderungen blieben gegenüber der Vorwoche noch um eine
Viertel=
maik erhöht mi= 24—24,25 RM. (Vorwoche 23,75—24 RM.). Einige
Ab=
ſchlüſſe ſind wieder für die Ausfuhr nach Italien und Frankreich
zu=
ſtande gekommen. Auch in deutſchem Roggen blieb, das Angebot
klein, weil die Landwirrſchaft offenbar noch ſtark von der Kartoffel= und
Rübenernte in Anſpruch genommen wird. OGwohl das Exportinrereſſe
nachgelaſſen hat und Mühlen wie Handel geringe Kaufneigung
bekunde=
ten, blieb der Preis mit 23—23,50 (23—23,25) RM. gut behauptet. Das
zum Schluß der Vorlvoche noch befriedigende Mehlgeſchäft begann
bereits am Montag abzubröckeln, und an der Donnerstagsbörſe waren
Mehlumſätze von Belang nicht mehr zu verzeichnen. Die auf Grund
des vorübergehenden Anſtieges der Weizenpreiſe erhöhten
Mühlen=
forderungen wurden gufrecht erhalten mit 34,50 (34) RM. für
ſüd=
deutſches Beizenmehl, Spezial Nall, und 31,25—3325 (30,75—32,75)
Reichsmark für Roggenmehl. Norddeutſches Roggenmehl wurde zuletzt
um 0,25 RM. billiger als am Möntag angeboten. Ge=ſte hatte einen
ruhigen Markt, da Brauereien und Mälzereien nur für beſte Sorten
Intereſſe bekundeten. Für mittlere und geringere Qualitäten war die
Tendenz abgeſchſächt. Vom Ausland lagen Angebote vor in däniſcher
Braugerſte zu 18,75—13 dän. Kr. eif Hamburg, und in polniſcher
Brau=
gerſte zu 210—215 sh, unverzollt, eif Rotterdam, die bisher jedoch nicht
rentiert; Futtergerſte uinverändert. Hafer behauptet, da von
neuen Exportverkäufen nach England und den Randſtgaten verlautete.
Süddeutſche Herkünfte waren mit 22,50—23,25 (22,25—23) RMM. am
Markte. Mais feſt auf kleine Beftände in greifbarer Ware. Im
Waggongeſchäft kofretei die 100 Kg. 22—22,25 (21,75—22) RM. gegen
Bezugsſchein, Oktoberabladung eif Rotterdam ſteilte ſich auf 10,80 hfl.
Der Futtermittelmarkt ſah keine weiteren Preiserhöhungen, konnte jedoch
ſeine Feſtigkeit behaupten.
Vom ſüddeutſchen Holzmarkt
Die Lage am ſüddeutſchen Holzmaukt iſt in der zweiten
September=
hälfte faſt unverändert. In den meiſten Bezirken war ein
Preisrück=
gang zu beobachten und ſind die Preiſe im allgemeinen noch ſtark
ge=
dwückt. Am Rundholzmarkt hielten ſich die Käufer noch ſehr zurück und
gehen die Meinungen über dem Werlauf des kommenden
Rundholzverkau=
fes ſehr weit auseinander. Zurückhaltung der Käufer liegt in der
völli=
gen Ungewißheit des Geſchäfts, in der Knappheit der Geldmittel, der
er=
höhten Frachttarife und ſonſtigen Schwierigkeiten begründet. Auf
Wald=
beſitzſeite hofft man für den Anfang auf eine Befeſtigung der Preiſe
inſofern, als die Sägeſvcrke einen größeren Bedarf haben werden. Das
Ergebwis der Verſteigerungen bis zu Anfang Oktober betrug im
bayeri=
ſchen Waſd über 5000 Fm. Ausgebot in Spiegelau und Zwieſel. Für
das Holz wurden 80—85 Prozent der Grundpreiſe geboten, worauf die
Forſtverwaltung keinen Zuſchlag erteilte. Im freihändigen Verlauf
er=
zielten jedoch eimige Poſten bis zu 100 Prozent. Die Nachfrage nach
neuem Rundholz iſt noch ſehr gering, da ſich, wie ſchon geſagt, die
Käu=
fer große Zurückhaltung auferlegen. Im württembergiſchen
Schwarz=
wald wurden in meiſt freihändigen Verkäufen für Fichten und Tannen=
zent und höchſtens 102—108 Prozent erzielt wurden. Die niedrigen
Erlöſe in Baden erklären ſich zum Teil aus den dort hohen Abfuhrkoſten.
Dieſe betragen pro Fm. 6 Mk. Forchen wurden nur in ſehr kleinen
Men=
gen umgeſetzt. Der nichtſtaatliche Waldbeſitz erzielte ungeffähr die
glei=
chen Preiſe für Nadelſtammhelz. Beazuchnend für den gedrückten Stand
der Rundholzpreiſe in den württembergiſchen Staatswaldungen iſt das
September=Ergebnis, ſvo fün Fichten= und Tannenſtammholz im
Monats=
durhſchnitt nur noch 110 Prozent des ſüddgutſchen Grundpreiſes
er=
löſt wurden. Das bedeutet gegenüiber dem Vormonat einen Rückgang
von rund 6 Prozent.
Das Geſamtergebnis im Monat September der Staatswaldungen
betrug in Bayern 13500 Fm., in Baden 28 700 Fm., in Württemberg
26 300 Fm., zuſanzmen alſo rund 68 500 Fir. Im Auguſt betrug das
Geſamtergebnis 42000 Im. Der Geſamtumſatz bleibt immerhin noch)
ſtark hinter den des gleichen Monats im Vorjahre zurück.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die amtliche Großhandelsindexziſſer vom 10. Oktober 1928. Die auf
deu Stichtag des 10. Oktober berechnete Großhandelsindexziffer des
Statiſtiſchen Reichsamtes hat mit 140,5 gegemüber der Vorwoche (140,4)
leicht angezogen. Von dem Hauptgruppen iſt in die Indexziffer für
Agrarſtoffe um 0,9 b. H. auf 135,3 (135,1) geſtiegen und die Indexziffer
für Kolonialwaren um 0,9 b. H. auf 133,1 (134,3) zurückgegangen. Die
Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwarem war mit 133,5
gegenüber der Vorwvoche unverändert, während die Indexziffer für
induſtrielle Fertigſvaren ſich auf 160,0 (159,9) erhöht hat.
Tabakbau und Tahakernte 1927 in Heffen. Nach den nunmehr
vor=
liegenden Schlußziffern der Statiſtiſchen Landeszentrale hat in Heſſen
im vergangenen Jahr der Tabakbau ernent zugenommen. 273 Pflanzer
haben ſich mit 11 387 Ar in die Produktion eingeſchaltet, angereizt
wahr=
ſcheinlich durch die günſtige Preisentwicklung im Jahre 1926. Es wurden
auch im vergangenen Jahke wieder meiſt Herbſt=Tabake und Gundi=
Tabake angebaut. Um die Qualität zu verbeſſern, wurden
verſchiedent=
lich Verſuhe mit neuen Düngemitteln vorgenommen, die aber einen
Abſchluß noch nicht erfahren haben. Auch wurde zum Schutz gegen Roſt
wiederholt mit Kupfeditriollöſung geſpritzt. Der Ausfall der Ernte
war im allgemeinen befriedigend und don guter Beſchaffenheit, wenn
auch der Ertrag pro Hektar ſich gegenüber dem Vorjahr durch die ſtarken
Unwetter um 46 Kilogramm niedriger ſtellt. Soweit die
Weiterver=
arbeitung in Heſſen nicht ſelbſt erfolgte, wurde der Tabak weſentlich im
nördlichen Baden, in der Rheinpfalz und auf dem Bremer Tabakmarkt
abgeſetzt. Die Preife benegten ſich für Obergut zuviſhen 105 und 170
Mark, für Sandblatt zwiſchen 110 und 180 Mark, für Grumpen zwiſchen
2 und 60 Mark pro Doppelzentner. Insgeſamt gab es in Heſſen 1927
250 Tabakpflanzer (1326: 677) mit einer bepflanzten Fläche von 31 015
Ar (1926: 19 629 Ar),
Die Ausſperrungen im Ruhrgebiet. Der Deutſche
Metallarbeiter=
verband hat nach einer Meldung aus Düſſeldorf bei ſeiner geſtrigen
Beratung beſchloſſen, zum 16. Ottober eine allgemeine
Vertreterkonfe=
renz einzuberufen, und die Arbeiterſchaft aufgefordert, keinerlei
eigen=
mächtige Schritte zu unternehmen. Die Anrufung des Schlichters iſt alſo
von dieſer Seite und auch von dem übrigen Gewerkſchaften bisher nicht
erfolgt; ſie iſt aber zweifellos in Kürze zu erwarten. Inzwiſchen ſind
die Kündigungen den Arbeitnehmern am 13. Oktober zum 1. November
zugeſtellt wvorden.
Ein Aktienkapital von 100 000 Mark verloren. Bei der in
Liqui=
dation” getretenen Silberwarenfnbrik J. Alois Kerus Söhne A. G. in
Hanan beträgt der Geſamtverluſt bis zum 31. Juli 1928 99 398 Mark,
ſodaß das geſamte, 100 900 Mark betragende Aktienkapital als vollſtändig
terloren zu bezeichnen iſt.
Neue Verhandlungen zwiſchen der deutſchen und tſchechoſlowakiſchen
Porzellaninduſtrie. Zwiſchen maßgebenden Vertretern der deutſchen und
der tſcheckoſlowakiſchen Porzellaninduſtrie fanden in den letzten Tagen
eingehende Beſprechungen ſtatt, wie die beiderſeitigen induſtriellen
Be=
lange zu beſſern ſind. Trotz hoher Qualitätsleiſtungen ſind die
finan=
ziellen Ergebniſſe der Porzellangeſchirrinduſtric ſovvohl in Deutſchland
wie in der Tſchechoflowakei unbefriedigende. Es herrſchte darüber
Ueber=
einſtimmung, daß nur durch eine beiderſeitige vernünftige
Kontingen=
tierung der Produktion eine Gieſundung herbeigeführt werden kann.
Die deutſche Roheiſengewinnung im September 1928. Die dentſ”.
Roheiſengewinnung im September 1928 iſt mit 985 413 To. um 45 581
Tonnen niedriger als die des Auguſt. Auf Süiddeutſchland entfallen
hiervon 25 843 (26 853 im Auguſt). Wenngleich der September nur 30
Arbeitstage hakte, während im Auguſt die Hochofenwerke an 31 Tagen
in Betrieb waren, ſo iſt doch auch die arbeitstägliche Gewinnung mit
32 847 To. um 411 To. niedriger als die des Auguſt. Dies entſpricht
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
* Frankfurt a. M., 13. Oktober.
Nachdem ſich an der geſtrigen Abendbörſe die Haltung etwas erholen
konnte, war die Stimmung zum Wochenſchluß wieder unſicher und
über=
wiegend ſchwächer. Die unverminderr beſtehenden Lohnkonflikte in der
Eiſen= und Textilinduſtrie drückten weiter auf die Tendenz, während
infolge, des amerikaniſchen Feiertages die Anregung aus New York
wegfiel. Sodann litt der Markt erheblich unter der anhaltenden
Order=
loſigkeit. Die Umſatztätigkeit war ſehr gering. Vereinzelt wurden
kleine Deckungen zum Wochenſchluß vorgenommen, überwiegend beſtand
aber weiter Abgabeneigung, ſo daß bei uneinheitlicher Kursentwicklung
meiſt Rückgänge um ca. 1—2 Prozent eintraten. Am Chemiemarkt
zogen J.G. Farben in Erwartung günſtiger Mitreilungen aus der
heutigen Aufſichtsratsſitzung geringfügig an. Scheideanſtalt unverändert.
Von den Elektrowerten gaben AEG. ½ Prozent, Licht u. Kraft 1 Proz.
und Gesfürel 2½ Prozent nach, während Schuckert und Siemens gut
behauptet blieben. Am Bankenmarkt verloren Berl. Handelsgeſellſchaft
2 Prozent, da die Börſe enttäuſcht darüber war, daß in dem
Ver=
waltungskommuniqué die Höhe der eingehenden Freigabegelder nicht
angegeben wurde. Dresdener Bank lagen 134 Prozent niedriger,
Reichs=
bank dagegen 1½ Prozent befeſtigt. Am Montanmarkt waren vor allem
Rheinſtahl mit minus 238 Prozent angeboten. Von den Kaliaktien
konn=
ten Weſteregeln 1½ Prozent gewinnen. Am Markte der Autoaktien
lagen Adlerwerke mit 111 Prozent weiter ſchwwach. — Deutſche Anleihen
waren faſt ohne Umſatz, auch ausländiſche Renten ruhig, nur Türken
weiter feſt. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft ſtark zuſammen, die
Haltung wurde jedoch eher etwas freundlicher. J.G. Farben waren
weiter leicht gebeſſert, da das Kommuniqué über den guten
Geſchäfts=
gang bekannt wurde. Etwas beſſer gefragt waren ferner Licht u.
Kraft und Gesfürel, die 2 bzw. 2½ Prozent anzogen. Am Geldmarkt
hielt die Nachfrage infolge der Vorbereitungen zu den Steuerterminen
an. Tagesgeld unveränderr 7½ Prozeut. Am Debiſenmarkt nannte
man Mark gegen Pfunde 2.375, London=Kabel 4.8514, Paris 124.23,
Mailand 92.65, Madrid 29.95, Holland 12.10½
Berlin, 13. Oktober.
Der heutige Wockenſchluß zeigte einen freundlichen Vörſenbeginn.
Da die Verkäufe eines Frankfurt/Berliner Hauſes, die geſtern ein
Haupt=
moment für die Verſtimmung abgegeben hatten, heute keine Fortſetzung
fanden. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe ſchwächte ſich die Tendenz,
nachdem die Kauſorders zur Ausführung gekommen waren, allgemein
ab, und das Geſchäft engte ſich beträchtlich ein. Im weiteren Verlauf der
Berliner Börſe geſtaltete ſich die Tendenz unregelmäßig. Das Geſchäft
konzentrierte ſich auf einige Spezialwerte, die weitere Kursbefſerungen
erzielen konnten, während die übrigen Werte leicht nachgaben. Nach
einer vorübergehenden leichten Beféſtigung am Montanmarkt auf
rhei=
niſche Arbitragekäufe und Intervention einer Großbank am
Farben=
znarkt ſchloß die Börſe wieder abgeſchwächt. Nachbörslich war die
Ten=
denz weiter ſchwach und die meiſt nur nominellen Kurſe lagen etwas
unter den Schlußnotierungen.
A. E. G
Augsb.=Nürnb. 2
Baſalt.
Bergmann.
Berl. Karlsruhe
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl.=Briketts
Bremer Wolle.
Danatbank.
Deutſche Bank..
Diskontogeſ. . . .
Dresdner Bank. . . .
Deutſche Maſchinen.
Deutſche Erdöl .....
Deutſche Petroleum.
Dynamit Nobel ... .
Elektr. Lieferung ..
J. G. Farben ... ..."
Gelſenk. Berg. .. . .."
G. f. elektr. Untern. .
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch. . . .
Hapag ...
Harpner. .
Hemoor Zement. . . 1253.25
L. Loewe & Co. . 175.— 175.5 1289.— 289.— 247.— 167.,5 167.25 Lingel Schuh 40.25 39.75 161.5 162.25 Mannesmann Röl 126 — 124.75 1169.— 168.5 Niederlauſitzer 160.— 158.5 52.— 51.5 Nordb. Lloyd 144.5 149.75 136.5 136.5 Orenſtein 109.— 109.125 84.— 84—85 Polyphon 489.5 489.— 1121.— 121.— Rütgerswerl 102.125 102.— 475.— 174,5 Sachſenwerke 133.— 138.— 252.— 255. Siemens Glas 142.— 142.— 124 25 124.5 Ver. Glanzſte 572.— 562.— 264.— 265.— Ver. Stahlwerke. 94.5 94.25 42.— 42.— Volkſtedter Porzellan / 66.25 66.— 185.— 184— Wanderer W 132.— 131.— 1152.— 152.5 Wiſſner Metall. 155.— 158.— 1137.75 1.39.—
— Wittener Gußſtahl .. 56.— 58.—
Deviſenmarkt.
Helfingfors
Vien ...
Prag".
Eudapeſt.
Sofia ..
Kolland
LSlo ...
Kopenhagen.
Stockholm ...
London.
Buenos Aires
Neu=York
Belgien ...
Italien.
Paris".
Schweiz
Spanien.
Danzig.
Japan..
Rio de Janeiro
Jugoſlavien ..
Portugal ....."
Athen ........
Konſtantinopel
Kanada. . . .."
Uruguay..
Produktenberichte.
Wormſer Produktenbericht vom 12. Oktober. An der heutigen
Pro=
duktenbörſe notierten: Weizen 23,75—24, Roggen 23—23,25, Gerſte
rhein=
heſſiſche 26—26,50, Riedgerſte 26, pfälziſche Gerſte 27, Ausſtich 27,50 bis
28, Futtergerſte 27,50—28, Futtergerſte 20—21, Hafer 22, Weizenmehl
Baſis 0 34,50, Roggenmehl 60prozentig 33,50, Weizenfuttermehl und
Nachmehl 16,75—20,50, Roggenfuttermehl und Nachmehl 17,50—22,
Roggenkleie 15—15,50, grobe Weizenſchalen 14,75—15, feine Weizenkleie
14,25, getrocknete Biertreber 19,50—20, Maisſchrot 24; Heu 7,50—10,
Stroh 2—4,50, Kartoffeln 7—9. Tendenz: Gerſte ruhig, Korn und Weizen
etgs feſter.
Piehmärkte.
Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am Samstag, den
13. Oktober, waren 170 Schweine zugeführt. Verkauft wurden 137 Stück.
Milchſchweine ſwurden verkauft zum Preiſe von 12—17 Mark, Läufer
von 18—46 Mark für je ein Stück.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 13. Okt. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Der heutige Baumwollmarkt nahm einen recht ſchwachen
Verlauf. Liquidationen und Abgaben der ſüdlichen Firmen, welche
dieſe infolge des Ausbleibens des angekündigken Froſtwetters vornahmen,
ließen die Preiſe niedriger einſetzen. Auch die Vorherſage günſtigeren
Wetters durch die Wetterwarte trug zu dem Preisrückgang bei. Die
Kabelngchrichten aus dem Auslande fanden keine Beachtung. Zu einer
vorübergehend ſchwachen Erholung kam es, als Deckungen durchgeführt
wurden. Als gegen Schluß neuerlich Hedgingsabgaben getätigt wurden,
erfolgte wieder ein Abſchwächung der Notierungen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 13. Okt.=
Getreide: Weizen, Dez. 115¾, März 120½, Mai 123½: Mais,
Dez. 79½, März 81½, Mai 84½; Hafer, Dez. 42½, März 44,
Mai 45: Roggen, Dez. 102½, März 104½, Mai 106.*
Fette: Schmalz, Okt. 11,95, Nov. 11,95, Dez. 12,02½, Januar
1929 12,30 „Rippen, Okt. 13,10, Dez. 12,70; Speck loco 14,25. —
Leichte Schweine 9,15—10,35, ſchwere Schweine 9,50—10,35;
Schweinezufuhr Chicago 3000, im Weſten 15 000.
Baumwolle: Okt. 18,60, Dez. 18,61.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 13. Okt.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 160¾, Hartwinter 129½; Mais
neu angek. Ernte 923; Mehl ſpr. wheat clears 5,85—6,25: Fracht
nach England 2,3—2,6, nach dem Kontinent 10—13.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,65; Talg extra lofe 9.
Kakav: Geſchloſſen.
Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
Konſul Dr. Schwarz vom deutſchen Konſulat in Colombo (Ceylon)
erteilt am Mittwoch und Donnerstag, den 17. und 18. Oktober, an die
am Handelsverkehr mit Cehlon beteiligten Firmen Einzelauskünfte.
Ueber Teilnahme an den Sprechſtunden erbittet die
Reichsnachrichten=
ſtelle für Außenhandel in Frankfurt a. M., Börſe, bis zum 15. Oktober
Nachricht.
Die Vereinigung der Fabriken für verzinkte Blechwaren in Köln
hat mit dem 10. Oktober die Preiſe für verzinkte Blechwaren erhöht,
ſo daß die Grundrabatte auf die Bruttopreiſe der Kölner Liſte vom
1. Oktober 1928 auf 32 Prozent ermäßigt wurden. Ausgenommen
blei=
ben die Bezirke Schleſien und Oftpreußen, für die ein Grundrabatt
von 30 Prozent maßgebend iſt.
Der Kaliabſatz vollzieht ſich im laufenden Monat in einer für die
jetzige Jahreszeit recht befriedigenden Weiſe, ſo daß die auf 650 000 Dz.
lautende vorläufige Schätzung, wie die Gebr. Dammann=Bank in ihrem
Bericht bemerkt, vorausſichtlich um zirka 100 000 Dz. übertroffen
wer=
den wird.
Aus M.=Gladbach wird gemeldet: Der ſtaatliche Schlichter in Rheydt
hat nunmehr die Vertreter der Arbeitgeberverbände und der
Gewerk=
ſchaften der Textilinduſtrie auf Dienstag, 16. Oktober, zu
Schlichtungs=
verhandlungen eingeladen.
Wie wir erfahren, haben die Verhandlungen über den Auf= und
Ausbau der Saar=Ferngasverſorgung in letzter Zeit erhebliche
Fort=
ſchritte gemacht. In einer in Saarbrücken abgehaltenen Sitzung wurden
die Geſhäftsführer für die zu begründende Ferngas=Geſellſchaft Saau
G. m. b. H. beſtellt.
Als Neugründung der holländiſthen Kunftſeidenfabrik Enka und der
Elektrizitätswerke Lonza in Campel (Schweiz) wurde in Arnheim die
Aktiengeſellſchaft Dryn zum Betrieb von Kunſtſeidenfabriken in Holland
und Belgien, und zwar nur ausſchließlich Acetatfeide, nach dem
Trocken=
verfahren errichtet.
Wie aus London gemeldet wird, ha die Bank von England in
letzter Woche keine Erhöhung ihrer Diskontrate dergenommen. Nachdem
Deutſchlan ddurch die Befeſtigung des Sterlings als wahrſcheinlicher
Gold=
käufer in London ausgeſchaltet iſt, und ſomit nur noch die Gefahy
weiterer amerikaniſcher Käufe beſtehr, dauert die Ungewißheit über dis
Diskontpolitik weiter an.
tägigen Generalſtreik zu proklamieren. Der Textilarbeiterſtreik dauert
wveiler an
Hohalbang, Kommänentgefeäftaft
Frankfurter Kursbericht vom 13. Oktober 1928.
Pe M eee
anleihe von 1927
60 Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bayh. Freiſtaat
von 1927
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
2 Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + *
Ablöſungsanleih.
Diſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub
Dtſche.
Schußge=
bietsanleihe
O‟ Bad.=Bad. v. 26
6%Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
7%Frkf. a. M. v. 26
2Mainz v. 26 ..
8%Mannh. v. 26
3%Nürnberg v. 26
8% Berl. Hhp.=Bk.
8% Frkf. Hyp. Bk.
Pfbr.
*6 Heſſ. Landesbi.
30 Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
80 Mein. Hyp.Bk.
8% Pfälz. Hyp.Bk.
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . . . .
87.25
77
84
50.7
14.5
6.4
Da
Rhein.=Weſtf.=
Bd.Fredit ....
80 Südd. Bod.=
Cred.=Bank ...."
820 Württ. Hyp.=B.
6% Daimler Benz
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80 Klöckn=Werke
Berlin v. 26...
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mit Opt. v. 2t
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3 26."
87
92.25
98
97.5
97.5
96.75
89
93.3
86
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98
53
69
75
92.5
85.25
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A
12
27.3
126
180.5
1271.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ..."
Eff.=u.
Wechſel=
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Vereinsbank .."
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162
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137
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160
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Ja
114
393.5
110s.75
3.
86
285.21
258
186
47
[ ← ][ ][ → ]Geite 14
Familiennachrichten
Gn oſtammhalter
angekommen
Kart Buttermann u. Frau=
Mia, geb. Oioffer.
Darmstadt, Bandwehrstr. 1. (26999
Bei
Forstassessor Rohde
in Beerfelden hielt ein
strammes Mädel, ingeborg,
am 13. Oktober 1928 seinen
Einzug. 16478
Ihre Vermählung geben bekannt
Dr. Theo Stern
Dr. Lilli Stern
geb. Stern
Frankfurt a. M. Darmſtadt
Staufenſtr. 12 Wendelſtadiſtr. 5
Trauung: Dienstag, den 16. Oktober,
11½ Uhr vorm., in der Starkenburg=
Loge, Neckarſtraße 20. (26795
Statt Karten.
Für die uns in ſo reichem Maße
zu=
gegangenen Glückwünſche,
Blumen=
ſpenden und Geſchenke anläßlich unſerer
Silbernen Hochzeit und Vermählung
unſern allerherzlichſten Dank.
Adalbert Lammel u. Frau,
geb. Heberle
Fritz Schachner und Frau,
geb. Lammel.
* Darmſtadi, Stiftsſtraße 56. (*26933
Sonntag, den 14 Oklober 1928
Dankſagung.
Für die allſeits bewieſene wohltuende Teilnahme, ſowie für
die gütigen Kranzſpenden anläßlich des Hinſcheidens meiner guten
Mutter
Frau Oberſt von Lengerke, Wwe.
ſage ich zunächſt auf dieſem Wege, im Namen aller Leidiragenden
tiefgefühlten Dank.
Oesgleichen, gilt beſonderer Dank Herrn Pfarrer Müller
Nummer 286
für ſeine troſtreichen Worte.
Darmſtadt, den 14. Oktober 1928.
Martinſtraße 62.
Bodo Zimmermann
Major a. D.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute entſchlief ſanft nach langem ſchweren,
geduldig getragenen Leiden
Frau
Marie Rühl
geb. Nies
im 49, Lebensjahr.
Familie Rühl
Familie Nies
Familie Bergmann.
Darmſtadt, den 13. Oktober 1928.
Die Beerdigung findet am Montag um 11½ Uhr vom
Portal des alten Friedhofs an der Nieder=
Ramſtädier=
ſtraße aus ſtatt.
Von Belleidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
(*27003
Für 10 Wochen altes
Kind (Mädch.), evgl.
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an die Gſchſt. ( 26995
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Mädchen, 12Mon.
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Vergüt. als eigen
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Am Samstag=Nachmittag
ent=
ſchlief nach kurzem Krankenlager
unſer lieber Vater, Großvater,
Schwiegervater und Onkel
Herr
Jakob Schmitt I.
Kreisſtraßenwart i. R.
im Alter von 67 Jahren.
Die trauernden
Hinterbliebenen.
Hahn, den 13. Oktober 1928.
Die Beerdigung finder Montag
nachmittag um 2½ Uhr ſtatt.
(16527
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, die uns beim Heimgange
unſerer lieben Entſchlafenen erwieſen
wurden, insbeſondere Herrn Parrer
Köhler für ſeine troſtreichen Worte,
den Schweſtern für ihre liebevolle
Pflege, ſowie für die zahlreichen I
Kranz= und Blumenſpenden ſagen wir
unſeren herzlichſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Johannes Boß.
Darmſtadt, den 13. Oktober 1928
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Anläßlich unſerer goldenen Hochzeit vom 11. d. Mts.
ſagen wir hiermit Allen, die uns in ſo reichem
Maße mit Blumen und ſonſtigen Spenden
be=
dacht haben, beſten Dank, insbeſondere dem Herrn
Pfarrer Zimmermann für die erhabene Trauung
extra unſeren Dank.
Adam Kappes und Frau.
Darmſiadt, im Oktober 1928.
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Nummer 286
Sonntag, den 14 Oktober 1928
Seite 15
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Seite 17
Der Trasöde als Cloun
Werner Krauß in der Rotte eines Zukus= Augusts in dem neuen Filmdrama „Loopins the Loop
Latein=Amerikaner bekränzen das Berliner
Humboldt=Denkmal.
Alljährlich wird der „Tag der Raſſe”, der Tag der
Entdeckung Amerikas von den latein=amerikaniſchen
Nationen feſtlich begangen. Die in Berlin
ſtudieren=
den Angehörigen der ſüdamerikaniſchen Republiken
haben ſich am 12. Oktober vor dem Denkmal
Alexan=
der von Humboldts verſammelt, um dem Andenken
des großen deutſchen Gelehrten, der im Orinocogebiet,
in Venezuela, im Chimboraſſo=Maſſiv, in Peru und
Ecuador umfangreiche Forſchungsreiſen gemacht hat,
ihre Huldigung darzubringen. Unſer Bild zeigt den
Präſidenten der latein=amerikaniſchen
Studentenver=
bände in Berlin bei der Kranzniederlegung. Die
Feſtrede hielt der Rektor der Berliner Univerſität
Prof. Dr. Norden (x).
Die Koksöfen
im Neubau der Vereinigten Stahlwerke in Gelſenkirchen werden an Kapazität von keiner anderen
Kokorei der Welt übertroffen. Zahlreiche ausländiſche Fachmänner treffen zur Beſichtigung der
bewundernswerten Anlage in Gelſenkirchen ein.
Das franzöſiſche U=Boot „Oudine” geſunken.
Nach Meldungen Berliner Blätter aus Paris
be=
ſtätigt es ſich, daß das vermißte U=Boot „Dudine‟
am 3. Oktober nach 11 Uhr weſtlich der ſpaniſchen
Küſte auf der Höhe von Vigo von dem griechiſchen
Dampfer „De Katilina Aulandris” gexammt und mit
der aus drei Offizieren und 40 Mann beſtehenden
Be=
ſatzung gefunken iſt. Der Schulkreuzer „Edgar
Quinet” wird am Samstag Breſt verlaſſen, um ſich
an die Unglücksſtelle zu begeben und der toten
Mann=
ſchaft die letzten militäriſchen Ehren zu erweiſen.
In Kreiſen des Marineminiſteriums iſt die
Unruhe über das Schickſal des Tauchbootes „
Du=
dine”, das ſeit dem 3. Oktober, wo es ſich in der
Höhe vom Kap Finiſterre befand, keine Nachrichten
mehr gegeben hat, im Steigen begriffen. Immerhin
hat man die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben,
daß das Schweigen nur auf eine Störung des Motors
und der Funkanlage zurückzuführen iſt.
Der Flug von Hünefelds.
Havas meldet aus Hanoi: Der Flieger von
Hünefeld habe auf ſeinem Flugzeug „Europa” in
Begleitung ſeines zweiten Piloten die Stadt
Man=
dalay um 10 Uhr verlaſſen und ſei um 16 Uhr in
Bachamai angekommen, wo den Fliegern ein
herz=
licher Empfang bereitet worden ſei. von Hünefeld
werde Samstag um 10 Uhr nach Kanton, Schanghai
und Tokio weiterfliegen.
Ueberfälliger Dampfer.
New York. Aus San Franzisko wird
ge=
meldet, daß das Küſtenwachtſchiff „Smith” ſeit
eini=
gen Tagen vermißt wird. Man befürchtet, daß es im
Sturm untergegangen iſt. Seine Beſatzung beſtand
aus 13 Mann.
Schiffsbrand.
Los Angeles. Drei Schiffe ſind zur
Unter=
ſtützung des britiſchen Kauffahrteidampfers „Trojan
Star” abgegangen, der 437 Meilen weſtlich von Cap
Mendocino (Kalifornien) in Brand geraten iſt.
Eiſenbahn Kataſirophen
in aller Welt.
Schweres Eiſenbahnunglück in England.
London. Am Freitag morgen ereignete ſich in
der Nähe von Stroud in der Grafſchaft
Glouceſter=
ſhire ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem
Güter =und einem Perſonenzug. Nach den bisherigen
Mitteilungen ſind eine große Anzahl von Perſonen
unter den Trümmern begraben. Eine amtliche
Ver=
lautbarung der Eiſenbahngeſellſchaft beſagt, daß
Frei=
tag vormittag 5,20 Uhr ein Güterzug in ſtarkem
Nebel in der Nähe von Stroud mit dem nach Briſtol
fahrenden Perſonenzug zuſammenſtieß. Der
Zu=
ſammenprall war ſo ſtark, daß beide Züge ſchwer
beſchädigt wurden und die beiden Strecken nicht mehr
befahrbar waren. Ein Güterzug paſſierte im
Augen=
blick des Zuſammenſtoßes auf der gegenüberliegenden
Seite und zwei Wagen dieſes Zuges entgleiſten. Zwei
Perſonen wurden getötet und vier ſchwer verletzt.
Die Zahl der leichter Verletzten iſt größer und man
befürchtet, daß noch Perſonen unter den Trümmern
begraben ſind.
Private Meldungen beſagen, daß bis elfeinhalb
Uhr mittags bereits acht von, wie man annimmt,
insgeſamt neun unter den Trümmern liegenden
Per=
ſonen tot geborgen wurden. Die Schrecken des
Zu=
ſammenſtoßes wurden dadurch erhöht, daß die
Trüm=
mer ſofort in Flammen aufgingen. Um 9,30 Uhr war
es der Feuerwehr noch nicht gelungen, das Feuer zu
löſchen.
Eiſenbahnunglück in Glasgow.
Glasgow. Am Freitag abend ereignete ſich ein
ernſter Zuſammenſtoß im Tunnel außerhalb des
Queenſtreetbahnhofes von Glasgow. Ein Mann
wurde getötet. Die Zahl der Verletzten beträgt, wie
mitgeteilt wird, fünfzig. Der eine der beſchädigten
Züge war der 9,45 Uhr Abendexpreß nach London.
Die Dunkelheit des Tunnels erhöhte den Schrecken
des Unglücksfalles. Der Anprall erfolgte mit
außer=
ordentlicher Wucht. Auf das Klirren der
zerbroche=
nen Scheiben und das Krachen des eingedrückten
Holzes der Abteile folgten die Hilferufe der
Ver=
letzten. Als die Eiſenbahnbeamten durch den
dunk=
len Tunnel zur Unfallſtelle eilten, hörten ſie das
Rufen der Männer und das Schreien der Frauen
und Kinder, von denen viele verletzt und andere zu
Tode erſchreckt waren. In der Dunkelheit des
Tun=
nels, bedeckt von Ruß und Teer, arbeiteten die
Eiſen=
bahnangeſtellten und Aerzte verzweifelt, um den
Verletzten und den in den Trümmern Eingekeilten
zu helfen.
Das Eiſenbahnunglück von Freiſing.
Das furchtbare Eiſenbahnunglück, das ſich am
12. Auguſt 1926 in der Nähe von Freiſing in Bayern
ereignete und bei dem 12 Reiſende getötet und 98
verletzt wurden, bildete am Freitag den Gegenſtand
einer Reviſionsverhandlung vor dem Erſten
Straf=
ſenat des Reichsgerichts. Als Urſache des Unglücks
wurde die fehlerhafte Auswechſlung einer Zunge an
einer Ausweichſtelle feſtgeſtellt, für die der
Vorarbei=
ter Johann Förtſch als verantwortlicher Leiter der
Streckenarbeiten wegen fahrläſſiger Körperverletzung
und Eiſenbahntransportgefährdung unter Anklage
geſtellt wurde. Das Landgericht München II
ge=
langte jedoch zu einem Freiſpruch, der Freitag vom
Erſten Strafſenat des Reichsgerichts aufgehoben
wurde. Die Sache iſt zur nochmaligen Verhandlung
und Entſcheidung an das Landgericht München II
zurückverwieſen.
Die Hauseinſtürze in Prag.
Prag. Bei dem letzten Hauseinſturz, der ſich in
der Nacht zum Freitag ereignete, ſind, ſoweit ſich
bisher feſtſtellen läßt, keine Menſchenopfer zu
be=
klagen. Der Beſitzer des Hauſes erklärt, daß der
Neubau einen Tag vor dem Einſturz von der
ſtädti=
ſchen Baukommiſſion geprüft und daß dabei nichts
beanſtandet worden ſei.
Bei den Aufräumungsarbeiten auf dem
Trümmer=
feld des eingeſtürzten Betonbaues am Poric gelang
es, in das zweite Kellergeſchoß vorzudringen. Es
wurde dort keine Spuren von Lebenden oder Toten
aufgefunden. Die Polizei gibt die Zahl der bis
Freitag mittag ausgegrabenen Leichen mit 37 an, von
denen bis jetzt erſt 29 identifiziert werden konnten.
Eine Freitag früh an der Unglücksſtelle erſchienene
Magiſtratskommiſſion hat angeordnet, daß die
Schutt=
maſſen entlang den Mauern der beiden
Nachbar=
grundſtücke nicht weggeräumt werden ſollen, bis die
Gebäude gegen Einſturzgefahr geſichert ſind. Der
Prager Stadtrat hat beſchloſſen, daß das Begräbnis
der Opfer der Kataſtrophe auf Koſten der Gemeinde
Prag ſtattfinden wird. Die Stadt übernimmt auch
die Fürſorge für die Hinterbliebenen der Opfer und
garantiert eine dauernde Hilfeleiſtung.
Einſtellung der Arbeiten auf allen Neubauten
in Groß=Prag.
Prag. Unter dem Eindruck des neuen
Bau=
unglücks und mit Rückſicht darauf, daß die vom
Pri=
mator Baxa angeordnete Unterſuchung noch nicht
be=
endet werden konnte, hat der Magiſtrat für die Zeit
der weiteren Unterſuchung die Fortſetzung der
Ar=
beiten auf allen Neubauten in Groß=Prag einzuſtellen
beſchloſſen.
Zu dem großen Bauunglück wird noch berichtet,
daß Automobiltraktoren am Freitag zwei große
Be=
tonſtücke vom Unglücksplatz bis auf die Straße zogen.
An dieſen Blöcken wird bezeichnenderweiſe ein
Man=
gel von Beton beſtätigt. Die Blöcke werden für die
Gerichtskommiſſion zurückbehalten. An der
Unglücks=
ſtelle ſind fauſtgroße Ziegelſteine zu ſehen. Neben
dieſen Betonfehlern erwieſen ſich auch die
Eiſen=
armaturen als äußerſt mangelhaft. Längs des
Pfei=
lers befanden ſich nur acht dünne Eiſenſtäbe. Bei dem
zweiten Block, der gleichfalls eine Bruchſtelle aufweiſt,
fehlt die ſogenannte Querarmatur überhaupt.
Bis=
her wurden insgeſamt 30 Tote geborgen. Freitag
früh wurde das Militär nach viertägiger
anſtrengen=
der Arbeit zurückgezogen. Die weiteren Bergungs=
und Aufräumungsarbeiten übernimmt die Baufirma
ſelbſt mit Unterſtützung des Stadtbauamtes, der
Feuerwehr und der Rettungsgeſellſchaft.
Am Freitag machte ein unbekannter Arbeiter das
Polizeikommiſſariat in Bubentzſch, einer Vorſtadt von
Prag, darauf aufmerkſam, daß auf dem Ncubau in
der Butſchka=Gaſſe ſich Riſſe zeigten, ſo daß für die
dort beſchäftigten Arbeiter der Aufenthalt auf dem
Bau gefährlich ſei. Die auf den Bauplatz entſandte
Wache beſtätigte die Meldung und machte dem
Ver=
treter der Baukommiſſion Mitteilungen, die dahin
gingen, daß ein Geländer geborſten und die
Fort=
führung der Bauarbeiten unterſagt ſei. Bei einem
anderen Neubau in Bubentzſch wurden Riſſe und
Sprünge bemerkt, weshalb die Arbeit auf
Anord=
nung des Baukommiſſars ſofort eingeſtellt wurde.
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(EIN SCHUH-MODEBRIEF
Liebe Lizzie!
Dank für Deine lieben Zeilen. Ach, wenn Du
wüßtest, wie oft ich an Deiner Stelle zu sein
wünsche. Wenn ich mitten im Lärm und Treiben
der Großstadt gehe, immer in Flast und Eile, denke
ich an Dich und sche vor meinen Augen die kleine
Stadt, in der Du lebst. Die geruhsamen Straßen,
die sanften Häuser. Alles liegt so hübsch nahe
beisammen, und alles atmet wohltuende Ruhe.
Jetzt muß ich lachen. Schicke Dir da einen
lpri-
schen Ereuß meiner großstadtmüden Seele und
vergesse ganz und gar, auf Deine im letzten Brief
geäußerten Wünsche einzugehen. Ja, siehst Du.
das sind die Schattenseiten Deines von mir so
heiß beneideten Kleinstadtidylls. Uber das Drum
und Dran der Dode, den „dernier eri” ihrer
Schöpfer, erführt man dort nicht viel. Und Du
hast recht: warum sollte man nicht auch „schön
und schick” sein, wenn man nicht an der Ouelle
sitzt? Ich will Dir und Deinem Mann gern
helfen, denn der gutbeschuhte Euß,
sö=
wohl bei der Dame wie bei dem
klerrn, ist
ja beinahe
soetwas wie
die
Visiten-
karte des
Denschen.
Weißt Du.
man kann
eigentlich
ruhigsagen:
Schuhe und weiß, wer Du bist. Also, ich kann
Dir da wirklich, natürlich unter dem Siegel
strengster Verschviegenheit, ein paar Tips geben.
Dian hatebensoseine Beziehungen. Im Vertrauen:
die Schwägerin des Vetters unseres Hauswirts
hat einen Verwandten in der Zentrale von Tack,
von Conrad Tack, weißt Du? Die Leutchen
pro=
duzieren so beinahe ihre zwei Dillionen Paar
Schuhe im Jahre; und wo Du in Deutschland
hinspuckst, ist eine Tack-Filiale, Es kommt also
aus guter Quelle.
Vor allen Dingen, liebe Lizzie, gewöhne es Dir ab,
am hellen Vormittag mit Stöckelschuhen über das
mehr oder minder holprige Pflaster des jeweiligen
Ortes zu gehen. Halbhoch, beinahe niedrie und
breit, das ist der „Schrei‟. Findest Du
nicht auch, Liebste, daß es richtig und vor
allem hyeienisch ist, den Tagesschuh, der
so-
zusagen ein Dlädchen für alles ist, in dem man
laufen muß, treppauf, treppab und kreuz und
quer, der einfachen, sportlichen und praktischen
Kleidung der überwiegenden Zahl der
berufs=
tätigen Frauen anzupassen? Dlan nennt das
Trotteur-Schuhe, und Du kannst sie in allen
Farben und allen Ledersorten haben.
Am Nachmittag und am Abend kannst Du Dich
auf das Verwegenste austoben. Der Absatz darf
jede von Dir gewünschte Tlöhe haben, der Schuh,
wenn man dieses zierliche Ciewinde aus Lack,
zartestem Leder und Wildleder überhaupt
so nennen darf, soll Schwung und Grazie
besitzen, und manche süßen
Nichtig-
keiten können ihn unterbrechen.
Und merke Dir, falls Du nicht
zu=
füllig ein helles Abendkleid
hast, zu dem
selbstver-
ständlich auch ein
gleich-
farbiger Abendschuh aus
Atlas. Brokat oder
me=
tallenem Leder gehört,
Lack, tief dunkel
strah-
lender Lack, das ist noch
immer das Letzte.
Deinem Mann, cherie, wird
das Leben natürlich wieder
viel leichter gemacht als Dir.
Aber hast Du schon je einmal
erlebt, daß es anders war?
Sage Deinem „hohen klerrn”,
er kann im Winter wie im Sommer seinen
braunen Halbschuh tragen, natürlich in
dunkleren Tönen. Das paßt allerdings
nicht zu jedem Anzug; und da gibt es dann
eben den schwarzen Hlalbschuh, Du meinst, er
hat noch so viele Stiefel? Laß sie ihn getrost
tragen. So ist das eben mit den Hierren der
Schöpfung. Wenn der Stiefel auch im allgemeinen
dem Halbschuh gewichen ist, so wird er doch bei
kaltem und nassem Wetter noch gern getragen
sein. Aber rate ihm auch, zum Halbschuh eine
amasche zu tragen. Er wird sehen, wie warm
und beauem das ist. Und Du wirst sehen, wie
schick er damit aussieht. Und wenn er Lanz
dern
sein will.
s0 soll er sich
die breite amerika
nische Form zulegen, um die häufig noch ein
Wulstrahmen gelegt ist. Das sicht fabelhaft aus.
lch sehe ihn schon, wie er, zu diesen sportlichen
Schuhen natürlich eine Shag-Pfeife im Mund,
die Hände in die Taschen eines großkarierten
wollenen Dantels versenkt, als ein zweiter
Sher-
lock Holmes mir hier einen Besuch macht. Zum
dunklen Anzug, Smoking und Frack kommt
end-
lich so etwas wie Gleichberechtigung zwischen
Dann und Frau zum Vorschein. Auch hier Lack,
tief dunkel strahlend, ertl. mit Wildleder besetzt,
zum Smoking und Frack ohne Kappen, lch hörte
da auch etwas von farbigen Einsätzen — natürlich
nicht zum Abendanzug. Aber der Mann bekommt
allmählich Ehrgeiz, mit uns Schritt zu halten.
Halt, damit ich’s nicht vergesse; bei schlechtem
Wetter mußt Du Uberschuhe tragen, Lizzie,
Uber-
schuhe! Das ist nicht nur ungeheuer gesund und
praktisch, sondern direkt hübsch. Welche Art Du
wühlst, hängt von Deinen Finanzen ab, obwohl
sie alle nicht teuer sind. Sowas kann man immer
beguem vom Wirtschaftsgeld mit erledigen. lch
rate Dir zu den eleganten, hochgeschnittenen, mit
Reißverschluß, oben mit Pelz. Mußt Du — sagen
wir „rechnen” -, dann wühle die aus Gummi mit
Stoffeinsätzen in grau und mode; oben haben sie
einen koketten Samtkragen. Am Ende, meinst
Du. genügen gewöhnliche Gummischuhe ? Im
Ver-
trauen — ganz modern ist das nicht mehr. Wenn
schon Gummischuhe, dann die Halbgalosche,
die den hinteren Teil des Fußes durch ein Band
hält und die Du in allen Farben bekommst.
So, Liebste, ich glaube, Dir Deinen Wunsch
aus=
führlich genug erfüllt zu haben. Apropos: habt
Ihr nicht eine Tack-Filiale am Ort? Wenn ja,
gehl an die Schaufenster; sie sind jeweils der
letzte blodebericht.
Grüße Deinen Mann und sei Du selbst herzlichst
umarmt und geküßt von Deiner Erna.
Schuhe und Schule / Von Oberstticiendirektor Trol. D)r. Hildebranlt
Nachdruck verboken
In früher nie geahntem Daße hat sich der Sport bei uns durchgesetzt. der Straßenschuhe treten, wenn die Jungen und Pädchen in die Turn-
Basierend nach guter deutscher Art nicht so sehr auf Spitzenleistungen, hallen kommen. Diese Turuschuhe sind verhältnismäßig billig auch in
wie auf dem Grundsatz der Hebung der Masse, bedeutet er gerade für den besten Fabrikaten.
unser Volk eine neue, wichtige Entwicklungsstufe zur Harmonie von Wo aber die jungen Leute auf den Sportplatz kommen, wird es
Körper und Cieist. Unter der früheren Generation sind bis in die jüngste schwieriger, ihren Anforderungen zu genügen, weil gute Sportschuhe
Zeit hinein immer noch große Widerstände gegen das Abweichen
selbstverständlich auch erhöhte Geldausgaben bedeuten. Wer
von der geistigen Linie lebendig gewesen. Jetzt, namentlich nach
den Geschmack unserer angehenden Sportler kennt, weiß, daß
den Wettkämpfen der Olympiade, werden sie
schwinden müssen.
Sport aber bedeutet nichts, wenn er nicht von
Jugend an geübt ist. Seine Grundlagen, die
Leibesübungen,sind an die Stelle des alten„Nur=
Turnens” getreten und bewähren sich gerade
hier aufs beste. Um so wichtiger ist es, alles zu
tun, was die körperliche Ausbildung unserer
Jugend von unten auf fordert, denn Sport kann
nur daerwachsen, woschon vom frühen
Kindes-
alter an Leibesübungen getrieben werden.
Zu den Leibesübungen gehört eine besondere
Kleidung, die unbedingt für jedes Kind unseres
Volkes zur Verfügung stehen müßte, Hlier sollten
Staat und Städte in der Bereitstellung von
Mitteln wetteifern um auch den Armsten alle
unentbehrlichen IIilfsmittel zur Verfügung zu
stellen. Zu ihnen gehören vor allem die
Schuhe. Und diese Schuhtrage ist deshalb
sowichtig, weil beidem Massenbetriebe unserer
Schulen die Turnhallen, die ja bei
schlechtem Wetter immer noch nötig
sind, im Interesse der Allgemeinheit
geschont werden müssen. Leichtsohlige
Schuhe ohne Absitze müssen an Stelle
sie auch bei den Sportschuhen auf eine gewisse
Eleganz der Form Wert legen. Auch hier hat
es aber eine rationell durchorganisierte
Schuh-
fabrikation verstanden, Qualität und Eleganz mit
einer Preiswürdigkeit zu verbinden, die es jedem
Sporttreibenden gestattet, sich die erste
Vor=
bedingung sportlicher Leistung, nämlich gutes
Schuhwerk, zu eigen zu machen.
Aber die Schule bleibt ja gottlob heute nicht
mehr hierbei stehen. In vielen Schulen werden
lie monatlichen Wanderungen nicht nur mit
Ernst und möglichst guten Stiefeln durchgeführt,
sondern bisweilen zu Gebirgsausflügen verdichtet.
Elier spielt die Schuhfrage eine noch größere
Rolle, und auch hier müßte mit öffentlichen
Nüitteln eingegriffen werden.
Auch die Schule ist ohne Frage von der
Schuh-
fabrikation erheblich abhängig, und mit ihr die
wichtigen Leistungen in den
Leibes-
übungen, im Sport und Wandern. Der
Schuhkauf des Schülers ist eine nicht
minder wichtige Angelegenheit als der
des Erwachsenen, und er sollte die
Eltern nur in Geschäfte von erprobter
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nich
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Wenn ja,
eneil der
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SeAss un
Oo
„Welche Stiefelgröße haben Sie?"
„Det weeß ick nich, Madamken, nach de Jröße hab ick noch nie welche gchabt, bei mir is
det so: Entweder ick kriege meine Füße rin oder ick kriege se nich rin.”
CPunch‟)
Der Hausherr: „Aul Donnerwetter! was piekt denn da so
infam in meinem Stiekel?‟
Dienstmädchen: „Ach famos, das ist meine Brosche, die habl
ich beim Stiekelputsen verloren!”
(„Sunny‟)
Bubi immersu Kopk steht ?!"
doch seine Stiefelsohlen!"
Zwuei Rätsel — und eine Lösung
Schachtel-Rätsel
Marienwerder, Aderverkalkung, Nußstange,
Landhaus, Datum, Landsraf, Gänseschmalz,
Knackwurst, Wünschelrute, Nachtclienst,
Freitas, Ahnenstolz, Gutsbesitser, Rente,
Packraum.
Aus jedem der vorstehendlen Wörter sindl drei
aufeinanderfolsende Buchstaben zu entnehmen
(aus dem letzten zwei), die, im Zusammenhang
gelesen, einen ernsthaften, aber humoristisch
getaßten Rat an Schuhkäufer erseben. (sch
und ck gelten als ein Buchstabe.)
Silbenrätsel
al-an— ban— bee— beet -—burg-cha
a—
—cor —da—del—den—do-do-e-er—erd
— fi—tor —gar —gard —gen —gi—glü -—ha—
hen-hirsch —i-kat - kuk - kuck-la-lau-li
— mal —mi —ment —mus—nac—nan—nan—
nau— nei—nin - nord—pa—pen—pol—re—
re—re—ro—row—sche—scher —se—si—si—
star— te—te —ten—the-ur-—ve—Ves—wust.
Aus den vorstehenden Silben sind 23 Wörter
zu bilden, deren Anfangs-und Endbuchstaben,
chen Zweizeiler ergeben, der die Lösung des
als ein Buchstabe.)
den Bersen, 13. Mädchennamen, 11. Papst, vernehmbar.
15. Stadt in Ostpreußen, 16. Strom, 17.
pflans-
liche Schmuckanlage, 18. Frucht, 19.
hollän-
disches Seebad, 2o. Gewürs, 21. Oper,
22. französischen Astronomen, 23. Vogel.
Auflösung:
Jonyonyseusoseyo epivargeny”ussutusneuss aussg
pra (zssauezueo (nvuoc Sunguspienf uegen (osetsuy.
zueuntsusdtw. Zueiert kszuruzutoer kreussteyodpuctt
zuw prosweis zuouussg uosrunspa ueisrdssA 125 Verkaufsstellen
Szueuisog (nriag morzsnMt :soszpusaus Sop 12318A
17DeJ VeIn8 — ueuſs uip zussunA
Jormuosso pun zeu purzste/ 12A
„Elier, lieber Freund, haben Sie 20 Pfennig — schen Sic doch
mal nach, ob meine Stisfel sehr dreckis sind!”
(„Pearsons Magazine‟)
Zittern — die reden
Conrad Tack. . . ein paar Buchstaben,
die jedermann in Deutschlanl kennt.
Sie können tragen, wen sie wollen: jeiler
wird das Wörtchen Tack sofort mit dem
Begriff Schuhe in Verbindlung bringen.
Machen Sie einmal des Spaßes wegen
den Versuch.
Woher kommt das? Man könnte
ant-
worten: durch die Güte und
Preis-
würdiskeit der Tackschuhe. Aber das
bleibt eine leere Redensart, solange man
sie nicht besründet.
Vier Jahrzehnte eigener Fabrikation —
Has sibtErfahruns,dasschultMlenschen.
Wenn man so jahraus, jahrein jeden
Tag55ooPaar fertis macht,so hat man
eben die Tradition, die Qualität
be-
deutet. UInd wenn man dann seine Er-
Aber Friela, wie kannst du zugeben, daß zeusnisse in 125 eisenen Verkautsstellen
ausschließlich selbst vertreibt undl sich
„Laß ihn doch, Männe — dabei schont er alle nicht selbst hersestellten Spesial-
(Lite‟) artikel durch sentralisierten
Großein-
kauf beschatft, also sowohl sein eigener
Fabrikant wie sein eigener Grossist ist
— dann muß man eben auch
preis-
würdig sein können.
So haben vier Jahrzehnte
ununter-
beide von oben nach unten gelesen, den slei- brochenen Aufstiess dem Namen der
Conradl Tack & Cie. A.-G., die mehr
Schachtelrätsels darstellt, (sch und st selten als 3000 Menschen beschättist, Klans
gegeben. UIndl sie hat den UImsatz gegen
Die Wörter beseichnen: 1. Stadt in Nlecklen- 1913, dem letzten normalen
Vorkriess-
burs, 2. Weinart in Unsarn, 3. berühmtes jahr nahezu verdlreifachen können,ob-
Pferd der Weltliteratur, 4. römischen Kaiser, wohl sie dlurch denFriedlensvertrasviele
5. Wildart, 6. militärische Formation, 7. Stadt Verkaufsstellen einsebißt hat. Das
in Ponmern, 8. italienischen Hafen, 9, modlernen alles sind trockene Zahlen, tote Dinge
wissenschattlichen Berut, 10. musikalischen — aber ein wenis Nachdlenken macht
Besritt, 11. Jasdrut, 12. Naturerscheinung in sie lebendlis undl ihre nützliche Sprache
Der Landstreicher
Zwei Jahre trug sie der Direktor,
Drei Jahre drauf sein Diener Franz,
Vier Jahre ich, die Tack-Schuh haben
Noch immer ihre Elesanz!
Zahlenrätsel
3000 Arbeiter und Angestellte
5500 Paar täsliche Erzeuguns
D-W 2i5 P Abr1 peuuos Sunseunw
Seite 17
Latein=Amerikaner bekränzen das Berliner
Humboldt=Denkmal.
Alljährlich wird der „Tag der Raſſe”, der Tag der
Entdeckung Amerikas von den latein=amerikaniſchen
Nationen feſtlich begangen. Die in Berlin
ſtudieren=
den Angehörigen der ſüdamerikaniſchen Republiken
haben ſich am 12. Oktober vor dem Denkmal
Alexan=
der von Humboldts verſammelt, um dem Andenken
des großen deutſchen Gelehrten, der im Orinocogebiet,
in Venezuela, im Chimboraſſo=Maſſiv, in Peru und
Eeuador umfangreiche Forſchungsreiſen gemacht hat,
ihre Huldigung darzubringen. Unſer Bild zeigt den
Präſidenten der latein=amerikaniſchen
Studentenver=
bände in Berlin bei der Kranzniederlegung. Die
Feſtrede hielt der Rektor der Berliner Univerſität
Prof. Dr. Norden (x).
Die Koksöfen
im Neubau der Vereinigten Stahlwerke in Gelſenkirchen werden an Kapazität von keiner anderen Gerichtskommiſſion zurückbehalten. An der Unglücks=
Kokorei der Welt übertroffen. Zahlreiche ausländiſche Fachmänner treffen zur Beſichtigung der
bewundernswerten Anlage in Gelſenkirchen ein.
Das franzöſiſche U=Boot „Oudine” geſunken.
Nach Meldungen Berliner Blätter aus Paris
be=
ſtätigt es ſich, daß das vermißte U=Boot „Oudine‟,
am 3. Oktober nach 11 Uhr weſtlich der ſpaniſchen
Küſte auf der Höhe von Vigo von dem griechiſchen
Dampfer „De Katilina Aulandris” gexammt und mit
der aus drei Offizieren und 40 Mann beſtehenden
Be=
ſatzung gefunken iſt. Der Schulkreuzer „Edgar
Quinet” wird am Samstag Breſt verlaſſen, um ſich
an die Unglücksſtelle zu begeben und der toten
Mann=
ſchaft die letzten militäriſchen Ehren zu erweiſen.
In Kreiſen des Marineminiſteriums iſt die
Unruhe über das Schickſal des Tauchbootes „
Du=
dine”, das ſeit dem 3. Oktober, wo es ſich in der
Höhe vom Kap Finiſterre befand, keine Nachrichten
mehr gegeben hat, im Steigen begriffen. Immerhin
hat man die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben,
daß das Schweigen nur auf eine Störung des Motors
und der Funkanlage zurückzuführen iſt.
Der Flug von Hünefelds.
werde Samstag um 10 Uhr nach Kanton, Schanghai
und Tokio weiterfliegen.
Ueberfälliger Dampfer.
New York. Aus San Franzisko wird
ge=
meldet, daß das Küſtenwachtſchiff „Smith” ſeit eini=
Sturm untergegangen iſt. Seine Beſatzung beſtand Wache beſtätigte die Meldung und machte dem
Ver=
aus 13 Mann.
Schiffsbrand.
Los Angeles. Drei Schiffe ſind zur
Unter=
ſtützung des britiſchen Kauffahrteidampfers „Trojan
Star” abgegangen, der 437 Meilen weſtlich von Cap
Mendocino (Kalifornien) in Brand geraten iſt.
Eiſenbahn Kataſirophen
in aller Welt.
Schweres Eiſenbahnunglück in England.
London. Am Freitag morgen ereignete ſich in
der Nähe von Stroud in der Grafſchaft
Glouceſter=
ſhire ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem
Güter und einem Perſonenzug. Nach den bisherigen
Mitteilungen ſind eine große Anzahl von Perſonen
unter den Trümmern begraben. Eine amtliche
Ver=
lautbarung der Eiſenbahngeſellſchaft beſagt, daß
Frei=
tag vormittag 5,20 Uhr ein Güterzug in ſtarkem
Nebel in der Nähe von Stroud mit dem nach Briſtol
fahrenden Perſonenzug zuſammenſtieß. Der
Zu=
ſammenprall war ſo ſtark, daß beide Züge ſchwer
beſchädigt wurden und die beiden Strecken nicht mehr
befahrbar waren. Ein Güterzug paſſierte im
Augen=
blick des Zuſammenſtoßes auf der gegenüberliegenden
Seite und zwei Wagen dieſes Zuges entgleiſten. Zwei
Perſonen wurden getötet und vier ſchwer verletzt.
Die Zahl der leichter Verletzten iſt größer und man
befürchtet, daß noch Perſonen unter den Trümmern
begraben ſind.
Private Meldungen beſagen, daß bis elfeinhalb
Uhr mittags bereits acht von, wie man annimmt,
insgeſamt neun unter den Trümmern liegenden
Per=
ſonen tot geborgen wurden. Die Schrecken des
Zu=
ſammenſtoßes wurden dadurch erhöht, daß die
Trüm=
mer ſofort in Flammen aufgingen. Um 9,30 Uhr war
es der Feuerwehr noch nicht gelungen, das Feuer zu
löſchen.
Eifenbahnunglück in Glasgow.
Glasgow. Am Freitag abend ereignete ſich ein
ernſter Zuſammenſtoß im Tunnel außerhalb des
Queenſtreetbahnhofes von Glasgow. Ein Mann
wurde getötet. Die Zahl der Verletzten beträgt, wie
mitgeteilt wird, fünfzig. Der eine der beſchädigten
Züge war der 9,45 Uhr Abendexpreß nach London.
Die Dunkelheit des Tunnels erhöhte den Schrecken
des Unglücksfalles. Der Anprall erfolgte mit
außer=
ordentlicher Wucht. Auf das Klirren der
zerbroche=
nen Scheiben und das Krachen des eingedrückten
Holzes der Abteile folgten die Hilferufe der
Ver=
letzten. Als die Eiſenbahnbeamten durch den
dunk=
len Tunnel zur Unfallſtelle eilten, hörten ſie das
Rufen der Männer und das Schreien der Frauen
und Kinder, von denen viele verletzt und andere zu
Tode erſchreckt waren. In der Dunkelheit des
Tun=
nels, bedeckt von Ruß und Teer, arbeiteten die
Eiſen=
bahnangeſtellten und Aerzte verzweifelt, um den
Verletzten und den in den Trümmern Eingekeilten
zu helfen.
Das Eiſenbahnunglück von Freiſing.
Das furchtbare Eiſenbahnunglück, das ſich am
12. Auguſt 1926 in der Nähe von Freiſing in Bayern
ereignete und bei dem 12 Reiſende getötet und 98
verletzt wurden, bildete am Freitag den Gegenſtand
einer Reviſionsverhandlung vor dem Erſten
Straf=
ſenat des Reichsgerichts. Als Urſache des Unglücks
wurde die fehlerhafte Auswechſlung einer Zunge an
einer Ausweichſtelle feſtgeſtellt, für die der
Vorarbei=
ter Johann Förtſch als verantwortlicher Leiter der
Streckenarbeiten wegen fahrläſſiger Körperverletzung
und Eiſenbahntransportgefährdung unter Anklage
geſtellt wurde. Das Landgericht München II
ge=
langte jedoch zu einem Freiſpruch, der Freitag vom
Erſten Strafſenat des Reichsgerichts aufgehoben
wurde. Die Sache iſt zur nochmaligen Verhandlung
und Entſcheidung an das Landgericht München II
zurückverwieſen.
Die Hauseinſtürze in Prag.
Prag. Bei dem letzten Hauseinſturz, der ſich in
der Nacht zum Freitag ereignete, ſind, ſoweit ſich
bisher feſtſtellen läßt, keine Menſchenopfer zu
be=
klagen. Der Beſitzer des Hauſes erklärt, daß der
Neubau einen Tag vor dem Einſturz von der
ſtädti=
ſchen Baukommiſſion geprüft und daß dabei nichts
beanſtandet worden ſei.
Bei den Aufräumungsarbeiten auf dem
Trümmer=
feld des eingeſtürzten Betonbaues am Porie gelang
es, in das zweite Kellergeſchoß vorzudringen. Es
wurde dort keine Spuren von Lebenden oder Toten
aufgefunden. Die Polizei gibt die Zahl der bis
Freitag mittag ausgegrabenen Leichen mit 37 an, von
denen bis jetzt erſt 29 identifiziert werden konnten.
Eine Freitag früh an der Unglücksſtelle erſchienene
Magiſtratskommiſſion hat angeordnet, daß die
Schutt=
maſſen entlang den Mauern der beiden
Nachbar=
grundſtücke nicht weggeräumt werden ſollen, bis die
Gebäude gegen Einſturzgefahr geſichert ſind. Der
Prager Stadtrat hat beſchloſſen, daß das Begräbnis
der Opfer der Kataſtrophe auf Koſten der Gemeinde
Prag ſtattfinden wird. Die Stadt übernimmt auch
die Fürſorge für die Hinterbliebenen der Opfer und
garantiert eine dauernde Hilfeleiſtung.
Einſtellung der Arbeiten auf allen Neubauten
in Groß=Prag.
Prag. Unter dem Eindruck des neuen
Bau=
unglücks und mit Rückſicht darauf, daß die vom
Pri=
mator Baxa angeordnete Unterſuchung noch nicht
be=
endet werden konnte, hat der Magiſtrat für die Zeit
der weiteren Unterſuchung die Fortſetzung der
Ar=
beiten auf allen Neubauten in Groß=Prag einzuſtellen
beſchloſſen.
Zu dem großen Bauunglück wird noch berichtet,
daß Automobiltraktoren am Freitag zwei große
Be=
tonſtücke vom Unglücksplatz bis auf die Straße zogen.
An dieſen Blöcken wird bezeichnenderweiſe ein
Man=
gel von Beton beſtätigt. Die Blöcke werden für die
ſtelle ſind fauſtgroße Ziegelſteine zu ſehen. Neben
dieſen Betonfehlern erwieſen ſich auch die
Eiſen=
armaturen als äußerſt mangelhaft. Längs des
Pfei=
lers befanden ſich nur acht dünne Eiſenſtäbe. Bei dem
zweiten Block, der gleichfalls eine Bruchſtelle aufweiſt,
Havas meldet aus Hanoi: Der Flieger von fehlt die ſogenannte Querarmatur überhaupt. Bis=
Hünefeld habe auf ſeinem Flugzeug „Europa” in her wurden insgeſamt 30 Tote geborgen. Freitag
Begleitung ſeines zweiten Piloten die Stadt Man= früh wurde das Militär nach viertägiger
anſtrengen=
dalay um 10 Uhr verlaſſen und ſei um 16 Uhr in der Arbeit zurückgezogen. Die weiteren Bergungs=
Bachamai angekommen, wo den Fliegern ein herz= und Aufräumungsarbeiten übernimmt die Baufirma
licher Empfang bereitet worden ſei, von Hünefeld ſelbſt mit Unterſtützung des Stadtbauamtes, der
Feuerwehr und der Rettungsgeſellſchaft.
Am Freitag machte ein unbekannter Arbeiter das
Polizeikommiſſariat in Bubentzſch, einer Vorſtadt von
Prag, darauf aufmerkſam, daß auf dem Ncubau in
der Butſchka=Gaſſe ſich Riſſe zeigten, ſo daß für die
dort beſchäftigten Arbeiter der Aufenthalt auf dem
gen Tagen vermißt wird. Man befürchtet, daß es im Bau gefährlich ſei. Die auf den Bauplatz entſandte
treter der Baukommiſſion Mitteilungen, die dahin
gingen, daß ein Geländer geborſten und die
Fort=
führung der Bauarbeiten unterſagt ſei. Bei einem
anderen Neubau in Bubentzſch wurden Riſſe und
Sprünge bemerkt, weshalb die Arbeit auf
Anord=
nung des Baukommiſſars ſofort eingeſtellt wurde.
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Die Koksöfen
im Neubau der Vereinigten Stahlwerke in Gelſenkirchen werden an Kapazität von keiner anderen
Kokorei der Welt übertroffen. Zahlreiche ausländiſche Fachmänner treffen zur Beſichtigung der
bewundernswerten Anlage in Gelſenkirchen ein.
Latein=Amerikaner bekränzen das Berliner
Humboldt=Denkmal.
Alljährlich wird der „Tag der Raſſe”, der Tag der
Entdeckung Amerikas von den latein=amerikaniſchen
Nationen feſtlich begangen. Die in Berlin
ſtudieren=
den Angehörigen der ſüdamerikaniſchen Republiken
haben ſich am 12. Oktober vor dem Denkmal
Alexan=
der von Humboldts verſammelt, um dem Andenken
des großen deutſchen Gelehrten, der im Orinocogebiet,
in Venezuela, im Chimboraſſo=Maſſiv, in Peru und
Ecuador umfangreiche Forſchungsreiſen gemacht hat,
ihre Huldigung darzubringen. Unſer Bild zeigt den
Präſidenten der latein=amerikaniſchen
Studentenver=
bände in Berlin bei der Kranzniederlegung. Die
Feſtrede hielt der Rektor der Berliner Univerſität
Prof. Dr. Norden (x).
Das franzöſiſche U=Boot „Oudine” geſunken.
Nach Meldungen Berliner Blätter aus Paris
be=
ſtätigt es ſich, daß das vermißte U=Boot „Dudine‟
am 3. Oktober nach 11 Uhr weſtlich der ſpaniſchen
Küſte auf der Höhe von Vigo von dem griechiſchen
Dampfer „De Katilina Aulandris” gexammt und mit
der aus drei Offizieren und 40 Mann beſtehenden
Be=
ſatzung gefunken iſt. Der Schulkreuzer „Edgar
Quinet” wird am Samstag Breſt verlaſſen, um ſich
an die Unglücksſtelle zu begeben und der toten
Mann=
ſchaft die letzten militäriſchen Ehren zu erweiſen.
In Kreiſen des Marineminiſteriums iſt die
Unruhe über das Schickſal des Tauchbootes „
Ou=
dine” das ſeit dem 3. Oktober, wo es ſich in der
Höhe vom Kap Finiſterre befand, keine Nachrichten
mehr gegeben hat, im Steigen begriffen. Immerhin
hat man die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben,
daß das Schweigen nur auf eine Störung des Motors
und der Funkanlage zurückzuführen iſt.
Der Flug von Hünefelds.
Havas meldet aus Hanoi: Der Flieger von
Hünefeld habe auf ſeinem Flugzeug „Europa” in
Begleitung ſeines zweiten Piloten die Stadt
Man=
dalay um 10 Uhr verlaſſen und ſei um 16 Uhr in
Bachamai angekommen, wo den Fliegern ein
herz=
licher Empfang bereitet worden ſei. von Hünefeld
werde Samstag um 10 Uhr nach Kanton, Schanghai
und Tokio weiterfliegen.
Ueberfälliger Dampfer.
New York. Aus San Franzisko wird
ge=
meldet, daß das Küſtenwachtſchiff „Smith” ſeit
eini=
gen Tagen vermißt wird. Man befürchtet, daß es im
Sturm untergegangen iſt. Seine Beſatzung beſtand
aus 13 Mann.
Schiffsbrand.
Los Angeles. Drei Schiffe ſind zur
Unter=
ſtützung des britiſchen Kauffahrteidampfers „Trojan
Star” abgegangen, der 437 Meilen weſtlich von Cap
Mendocino (Kalifornien) in Brand geraten iſt.
Seite 17
Eiſenbahn Kataſirophen
in aller Welt.
Schweres Eiſenbahnunglück in England.
London. Am Freitag morgen ereignete ſich in
der Nähe von Stroud in der Grafſchaft
Glouceſter=
ſhire ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem
Güter =und einem Perſonenzug. Nach den bisherigen
Mitteilungen ſind eine große Anzahl von Perſonen
unter den Trümmern begraben. Eine amtliche
Ver=
lautbarung der Eiſenbahngeſellſchaft beſagt, daß
Frei=
tag vormittag 5,20 Uhr ein Güterzug in ſtarkem
Nebel in der Nähe von Stroud mit dem nach Briſtol
fahrenden Perſonenzug zuſammenſtieß. Der
Zu=
ſammenprall war ſo ſtark, daß beide Züge ſchwer
beſchädigt wurden und die beiden Strecken nicht mehr
befahrbar waren. Ein Güterzug paſſierte im
Augen=
blick des Zuſammenſtoßes auf der gegenüberliegenden
Seite und zwei Wagen dieſes Zuges entgleiſten. Zwei
Perſonen wurden getötet und vier ſchwer verletzt.
Die Zahl der leichter Verletzten iſt größer und man
befürchtet, daß noch Perſonen unter den Trümmern
begraben ſind.
Private Meldungen beſagen, daß bis elfeinhalb
Uhr mittags bereits acht von, wie man annimmt,
insgeſamt neun unter den Trümmern liegenden
Per=
ſonen tot geborgen wurden. Die Schrecken des
Zu=
ſammenſtoßes wurden dadurch erhöht, daß die
Trüm=
mer ſofort in Flammen aufgingen. Um 9,30 Uhr war
es der Feuerwehr noch nicht gelungen, das Feuer zu
löſchen.
Eiſenbahnunglück in Glasgow.
Glasgow. Am Freitag abend ereignete ſich ein
ernſter Zuſammenſtoß im Tunnel außerhalb des
Queenſtreetbahnhofes von Glasgow. Ein Mann
wurde getötet. Die Zahl der Verletzten beträgt, wie
mitgeteilt wird, fünfzig. Der eine der beſchädigten
Züge war der 9,45 Uhr Abendexpreß nach London.
Die Dunkelheit des Tunnels erhöhte den Schrecken
des Unglücksfalles. Der Anprall erfolgte mit
außer=
ordentlicher Wucht. Auf das Klirren der
zerbroche=
nen Scheiben und das Krachen des eingedrückten
Holzes der Abteile folgten die Hilferufe der
Ver=
letzten. Als die Eiſenbahnbeamten durch den
dunk=
len Tunnel zur Unfallſtelle eilten, hörten ſie das
Rufen der Männer und das Schreien der Frauen
und Kinder, von denen viele verletzt und andere zu
Tode erſchreckt waren. In der Dunkelheit des
Tun=
nels, bedeckt von Ruß und Teer, arbeiteten die
Eiſen=
bahnangeſtellten und Aerzte verzweifelt, um den
Verletzten und den in den Trümmern Eingekeilten
zu helfen.
Das Eiſenbahnunglück von Freiſing.
Das furchtbare Eiſenbahnunglück, das ſich am
12. Auguſt 1926 in der Nähe von Freiſing in Bayern
ereignete und bei dem 12 Reiſende getötet und 98
verletzt wurden, bildete am Freitag den Gegenſtand
einer Reviſionsverhandlung vor dem Erſten
Straf=
ſenat des Reichsgerichts. Als Urſache des Unglücks
wurde die fehlerhafte Auswechſlung einer Zunge an
einer Ausweichſtelle feſtgeſtellt, für die der
Vorarbei=
ter Johann Förtſch als verantwortlicher Leiter der
Streckenarbeiten wegen fahrläſſiger Körperverletzung
und Eiſenbahntransportgefährdung unter Anklage
geſtellt wurde. Das Landgericht München II
ge=
langte jedoch zu einem Freiſpruch, der Freitag vom
Erſten Strafſenat des Reichsgerichts aufgehoben
wurde. Die Sache iſt zur nochmaligen Verhandlung
und Entſcheidung an das Landgericht München II
zurückverwieſen.
Die Hauseinſtürze in Prag.
Prag. Bei dem letzten Hauseinſturz, der ſich in
der Nacht zum Freitag ereignete, ſind, ſoweit ſich
bisher feſtſtellen läßt, keine Menſchenopfer zu
be=
klagen. Der Beſitzer des Hauſes erklärt, daß der
Neubau einen Tag vor dem Einſturz von der
ſtädti=
ſchen Baukommiſſion geprüft und daß dabei nichts
beanſtandet worden ſei.
Bei den Aufräumungsarbeiten auf dem
Trümmer=
feld des eingeſtürzten Betonbaues am Porie gelang
es, in das zweite Kellergeſchoß vorzudringen. Es
wurde dort keine Spuren von Lebenden oder Toten
aufgefunden. Die Polizei gibt die Zahl der bis
Freitag mittag ausgegrabenen Leichen mit 37 an, von
denen bis jetzt erſt 29 identifiziert werden konnten.
Eine Freitag früh an der Unglücksſtelle erſchienene
Magiſtratskommiſſion hat angeordnet, daß die
Schutt=
maſſen entlang den Mauern der beiden
Nachbar=
grundſtücke nicht weggeräumt werden ſollen, bis die
Gebäude gegen Einſturzgefahr geſichert ſind. Der
Prager Stadtrat hat beſchloſſen, daß das Begräbnis
der Opfer der Kataſtrophe auf Koſten der Gemeinde
Prag ſtattfinden wird. Die Stadt übernimmt auch
die Fürſorge für die Hinterbliebenen der Opfer und
garantiert eine dauernde Hilfeleiſtung.
Einſtellung der Arbeiten auf allen Neubauten
in Groß=Prag.
Prag. Unter dem Eindruck des neuen
Bau=
unglücks und mit Rückſicht darauf, daß die vom
Pri=
mator Baxa angeordnete Unterſuchung noch nicht
be=
endet werden konnte, hat der Magiſtrat für die Zeit
der weiteren Unterſuchung die Fortſetzung der
Ar=
beiten auf allen Neubauten in Groß=Prag einzuſtellen
beſchloſſen.
Zu dem großen Bauunglück wird noch berichtet,
daß Automobiltraktoren am Freitag zwei große
Be=
tonſtücke vom Unglücksplatz bis auf die Straße zogen.
An dieſen Blöcken wird bezeichnenderweiſe ein
Man=
gel von Beton beſtätigt. Die Blöcke werden für die
Gerichtskommiſſion zurückbehalten. An der
Unglücks=
ſtelle ſind fauſtgroße Ziegelſteine zu ſehen. Neben
dieſen Betonfehlern erwieſen ſich auch die
Eiſen=
armaturen als äußerſt mangelhaft. Längs des
Pfei=
lers befanden ſich nur acht dünne Eiſenſtäbe. Bei dem
zweiten Block, der gleichfalls eine Bruchſtelle aufweiſt,
fehlt die ſogenannte Querarmatur überhaupt.
Bis=
her wurden insgeſamt 30 Tote geborgen. Freitag
früh wurde das Militär nach viertägiger
anſtrengen=
der Arbeit zurückgezogen. Die weiteren Bergungs=
und Aufräumungsarbeiten übernimmt die Baufirma
ſelbſt mit Unterſtützung des Stadtbauamtes, der
Feuerwehr und der Rettungsgeſellſchaft.
Am Freitag machte ein unbekannter Arbeiter das
Polizeikommiſſariat in Bubentzſch, einer Vorſtadt von
Prag, darauf aufmerkſam, daß auf dem Ncubau in
der Butſchka=Gaſſe ſich Riſſe zeigten, ſo daß für die
dort beſchäftigten Arbeiter der Aufenthalt auf dem
Bau gefährlich ſei. Die auf den Bauplatz entſandte
Wache beſtätigte die Meldung und machte dem
Ver=
treter der Baukommiſſion Mitteilungen, die dahin
gingen, daß ein Geländer geborſten und die
Fort=
führung der Bauarbeiten unterſagt ſei. Bei einem
anderen Neubau in Bubentzſch wurden Riſſe und
Sprünge bemerkt, weshalb die Arbeit auf
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nung des Baukommiſſars ſofort eingeſtellt wurde.
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6.40
Latein=Amerikaner bekränzen das Berliner
Humboldt=Denkmal.
Alljährlich wird der „Tag der Raſſe”, der Tag der
Entdeckung Amerikas von den latein=amerikaniſchen
Nationen feſtlich begangen. Die in Berlin
ſtudieren=
den Angehörigen der ſüdamerikaniſchen Republiken
haben ſich am 12. Oktober vor dem Denkmal
Alexan=
der von Humboldts verſammelt, um dem Andenken
des großen deutſchen Gelehrten, der im Orinocogebiet,
in Venezuela, im Chimboraſſo=Maſſiv, in Peru und
Ecuador umfangreiche Forſchungsreiſen gemacht hat,
ihre Huldigung darzubringen. Unſer Bild zeigt den
Präſidenten der latein=amerikaniſchen
Studentenver=
bände in Berlin bei der Kranzniederlegung. Die
Feſtrede hielt der Rektor der Berliner Univerſität
Prof. Dr. Norden (x,
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im Neubau der Vereinigten Stahlwerke in Gelſenkirchen werden an Kapazität von keiner anderen
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Das franzöſiſche U=Boot „Oudine” geſunken.
Nach Meldungen Berliner Blätter aus Paris
be=
ſtätigt es ſich, daß das vermißte U=Boot „Oudine‟
am 3. Oktober nach 11 Uhr weſtlich der ſpaniſchen
Küſte auf der Höhe von Vigo von dem griechiſchen
Dampfer „De Katilina Aulandris” gexammt und mit
der aus drei Offizieren und 40 Mann beſtehenden
Be=
ſatzung gefunken iſt. Der Schulkreuzer „Edgar
Quinet” wird am Samstag Breſt verlaſſen, um ſich
an die Unglücksſtelle zu begeben und der toten
Mann=
ſchaft die letzten militäriſchen Ehren zu erweiſen.
In Kreiſen des Marineminiſteriums iſt die
Unruhe über das Schickſal des Tauchbootes „
DOu=
dine” das ſeit dem 3. Oktober, wo es ſich in der
Höhe vom Kap Finiſterre befand, keine Nachrichten
mehr gegeben hat, im Steigen begriffen. Immerhin
hat man die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben,
daß das Schweigen nur auf eine Störung des Motoré
und der Funkanlage zurückzuführen iſt.
Der Flug von Hünefelds.
Havas meldet aus Hanoi: Der Flieger von
Hünefeld habe auf ſeinem Flugzeug „Europa” in
Begleitung ſeines zweiten Piloten die Stadt
Man=
dalay um 10 Uhr verlaſſen und ſei um 16 Uhr in
Bachamai angekommen, wo den Fliegern ein
herz=
licher Empfang bereitet worden ſei. von Hünefeld
werde Samstag um 10 Uhr nach Kanton, Schanghai
und Tokio weiterfliegen.
Ueberfälliger Dampfer.
ew York. Aus San Franzisko wird
ge=
et, daß das Küſtenwachtſchiff „Smith” ſeit eini=
Tagen vermißt wird. Man befürchtet, daß es im
m untergegangen iſt. Seine Beſatzung beſtand
3 Mann.
Schiffsbrand.
os Angeles. Drei Schiffe ſind zur
Unter=
ing des britiſchen Kauffahrteidampfers „Trojan
abgegangen, der 437 Meilen weſtlich von Cap
rand geraten iſt.
Eiſenbahn Kataſirophen
in aller Welt.
Schweres Eiſenbahnunglück in England.
London. Am Freitag morgen ereignete ſich in
der Nähe von Stroud in der Grafſchaft
Glouceſter=
ſhire ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem
Güter =und einem Perſonenzug. Nach den bisherigen
Mitteilungen ſind eine große Anzahl von Perſonen
unter den Trümmern begraben. Eine amtliche
Ver=
lautbarung der Eiſenbahngeſellſchaft beſagt, daß
Frei=
tag vormittag 5,20 Uhr ein Güterzug in ſtarkem
Nebel in der Nähe von Stroud mit dem nach Briſtol
fahrenden Perſonenzug zuſammenſtieß. Der
Zu=
ſammenprall war ſo ſtark, daß beide Züge ſchwer
beſchädigt wurden und die beiden Strecken nicht mehr
befahrbar waren. Ein Güterzug paſſierte im
Augen=
blick des Zuſammenſtoßes auf der gegenüberliegenden
Seite und zwei Wagen dieſes Zuges entgleiſten. Zwei
Perſonen wurden getötet und vier ſchwer verletzt.
Die Zahl der leichter Verletzten iſt größer und man
befürchtet, daß noch Perſonen unter den Trümmern
begraben ſind.
Private Meldungen beſagen, daß bis elfeinhalb
Uhr mittags bereits acht von, wie man annimmt,
insgeſamt neun unter den Trümmern liegenden
Per=
ſonen tot geborgen wurden. Die Schrecken des
Zu=
ſammenſtoßes wurden dadurch erhöht, daß die
Trüm=
mer ſofort in Flammen aufgingen. Um 9,30 Uhr war
es der Feuerwehr noch nicht gelungen, das Feuer zu
löſchen.
Eiſenbahnunglück in Glasgow.
Glasgow. Am Freitag abend ereignete ſich ein
ernſter Zuſammenſtoß im Tunnel außerhalb des
Queenſtreetbahnhofes von Glasgow. Ein Mann
wurde getötet. Die Zahl der Verletzten beträgt, wie
mitgeteilt wird, fünfzig. Der eine der beſchädigten
Züge war der 9,45 Uhr Abendexpreß nach London.
Die Dunkelheit des Tunnels erhöhte den Schrecken
des Unglücksfalles. Der Anprall erfolgte mit
außer=
ordentlicher Wucht. Auf das Klirren der
zerbroche=
nen Scheiben und das Krachen des eingedrückten
Holzes der Abteile folgten die Hilferufe der
Ver=
letzten. Als die Eiſenbahnbeamten durch den
dunk=
len Tunnel zur Unfallſtelle eilten, hörten ſie das
Rufen der Männer und das Schreien der Frauen
und Kinder, von denen viele verletzt und andere zu
Tode erſchreckt waren. In der Dunkelheit des
Tun=
nels, bedeckt von Ruß und Teer, arbeiteten die
Eiſen=
bahnangeſtellten und Aerzte verzweifelt, um den
Verletzten und den in den Trümmern Eingekeilten
zu helfen.
Das Eiſenbahnunglück von Freiſing.
Das furchtbare Eiſenbahnunglück, das ſich am
12. Auguſt 1926 in der Nähe von Freiſing in Bayern
ereignete und bei dem 12 Reiſende getötet und 98
verletzt wurden, bildete am Freitag den Gegenſtand
einer Reviſionsverhandlung vor dem Erſten
Straf=
ſenat des Reichsgerichts. Als Urſache des Unglücks
wurde die fehlerhafte Auswechſlung einer Zunge an
einer Ausweichſtelle feſtgeſtellt, für die der
Vorarbei=
ter Johann Förtſch als verantwortlicher Leiter der
Streckenarbeiten wegen fahrläſſiger Körperverletzung
und Eiſenbahntransportgefährdung unter Anklage
geſtellt wurde. Das Landgericht München II
ge=
langte jedoch zu einem Freiſpruch, der Freitag vom
Erſten Strafſenat des Reichsgerichts aufgehoben
wurde. Die Sache iſt zur nochmaligen Verhandlung
und Entſcheidung an das Landgericht München II
zurückverwieſen.
Die Hauseinſtürze in Prag.
Prag. Bei dem letzten Hauseinſturz, der ſich in
der Nacht zum Freitag ereignete, ſind, ſoweit ſich
bisher feſtſtellen läßt, keine Menſchenopfer zu
be=
klagen. Der Beſitzer des Hauſes erklärt, daß der
Neubau einen Tag vor dem Einſturz von der
ſtädti=
ſchen Baukommiſſion geprüft und daß dabei nichts
beanſtandet worden ſei,
Bei den Aufräumungsarbeiten auf dem
Trümmer=
feld des eingeſtürzten Betonbaues am Poric gelang
es, in das zweite Kellergeſchoß vorzudringen. Es
wurde dort keine Spuren von Lebenden oder Toten
aufgefunden. Die Polizei gibt die Zahl der bis
Freitag mittag ausgegrabenen Leichen mit 37 an, von
denen bis jetzt erſt 29 identifiziert werden konnten.
Eine Freitag früh an der Unglücksſtelle erſchienene
Magiſtratskommiſſion hat angeordnet, daß die
Schutt=
maſſen entlang den Mauern der beiden
Nachbar=
grundſtücke nicht weggeräumt werden ſollen, bis die
Gebäude gegen Einſturzgefahr geſichert ſind. Der
Prager Stadtrat hat beſchloſſen, daß das Begräbnis
der Opfer der Kataſtrophe auf Koſten der Gemeinde
Prag ſtattfinden wird. Die Stadt übernimmt auch
die Fürſorge für die Hinterbliebenen der Opfer und
garantiert eine dauernde Hilfeleiſtung.
Einſtellung der Arbeiten auf allen Neubauten
in Groß=Prag.
Prag. Unter dem Eindruck des neuen
Bau=
unglücks und mit Rückſicht darauf, daß die vom
Pri=
mator Baxa angeordnete Unterſuchung noch nicht
be=
endet werden konnte, hat der Magiſtrat für die Zeit
der weiteren Unterſuchung die Fortſetzung der
Ar=
beiten auf allen Neubauten in Groß=Prag einzuſtellen
beſchloſſen.
Zu dem großen Bauunglück wird noch berichtet,
daß Automobiltraktoren am Freitag zwei große
Be=
tonſtücke vom Unglücksplatz bis auf die Straße zogen.
An dieſen Blöcken wird bezeichnenderweiſe ein
Man=
gel von Beton beſtätigt. Die Blöcke werden für die
Gerichtskommiſſion zurückbehalten. An der
Unglücks=
ſtelle ſind fauſtgroße Ziegelſteine zu ſehen. Neben
dieſen Betonfehlern erwieſen ſich auch die
Eiſen=
armaturen als äußerſt mangelhaft. Längs des
Pfei=
lers befanden ſich nur acht dünne Eiſenſtäbe. Bei dem
zweiten Block, der gleichfalls eine Bruchſtelle aufweiſt,
fehlt die ſogenannte Querarmatur überhaupt.
Bis=
her wurden insgeſamt 30 Tote geborgen. Freitag
früh wurde das Militär nach viertägiger
anſtrengen=
der Arbeit zurückgezogen. Die weiteren Bergungs=
und Aufräumungsarbeiten übernimmt die Baufirma
ſelbſt mit Unterſtützung des Stadtbauamtes, der
Feuerwehr und der Rettungsgeſellſchaft.
Am Freitag machte ein unbekannter Arbeiter das
Polizeikommiſſariat in Bubentzſch, einer Vorſtadt von
Prag, darauf aufmerkſam, daß auf dem Ncubau in
der Butſchka=Gaſſe ſich Riſſe zeigten, ſo daß für die
dort beſchäftigten Arbeiter der Aufenthalt auf dem
Bau gefährlich ſei. Die auf den Bauplatz entſandte
Wache beſtätigte die Meldung und machte dem
Ver=
treter der Baukommiſſion Mitteilungen, die dahin
gingen, daß ein Geländer geborſten und die
Fort=
führung der Bauarbeiten unterſagt ſei. Bei einem
anderen Neubau in Bubentzſch wurden Riſſe und
Sprünge bemerkt, weshalb die Arbeit auf
Anord=
nung des Baukommiſſars ſofort eingeſtellt wurde.
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Las ist mal so in jedem Land:
Will einer über Dich was wissen,
So sieht er erst nach Deinen Füßen.
Es kündet Rang, Geschmack und Stand
Dein Fuß. Liest das nicht auf der — Hand?
Wer auf den Schuh blickt, blickt oft tief.
Der Absatz schief? Schon liegst Du schief.
Die Lasche fort, der Strumpf zu schin?
Vor Kennern kannst Du nicht besteh’n.
Doch trägst Du Dich korrekt am Fuß —
Auch dann verräk er eine Menge.
Der Fachmann prüft mit Ernst und Strenge
Sogar die Marke Deines Schuhs.
Ein kurzer Blick auf diese Stelle
Verrät ihm, wo der Schuh Dich drückt.
Oft resistriert er auch beglückt:
Der Mensch kauft an der rechten Stelle!
(Das nämlich ist besonders wichtig:
Für Tennis, Sakko, Kleid und Frack
Die berühmtesten Beine der Welt:
Charlie Choplins Pedlale mit Schlauchhosen
und Trampschuhen
Zum Beispiel Schuh von Conrad Tack —
Schon sieht der Fachmann: Der ist richtig!)
Die Welt sieht stets nach Deinen Füßen,
Und jeden „Fehltritt” mußt Du büßen.
Dabei kannst Du es noch begrüßen,
Daß nicht die sanze Welt, die weite,
Auf Dein Pedal zu sehen pflest,
Wie es den Füßen dieser Seite
Gewöhnlich zu geschehen pflest.
schnellsten Beine der Welt:
Nurmis untere Hälſte
im Lauf
Der Nurmi dankt die Lauf-Bahn ihnen.
Dem Chaplin mußten Schuhe dienen,
Die wirklich redlich ausgedient.
Als Werber für Applaus gedient
Hat manches Bein dem Bühnenstar,
Wenn’s gut und gut beschuht nur war.
Ich brauch‟ Dir keine Namen nennen:
Man wird die Größen allgemein
Am Schuh, am Fuß, am Strumpf, am Bein
Erkennen.
Die nackten, ruhelos wandernden Füße
des Naturmenschen „gustaf nagel‟
Berühmt — ein Glück? lch muß schon sagen,
lch treu mich, daß mir’s nicht beschieden.
Die Fuße finden mich zutrieden,
Wenn sie mich glatt durchs Leben tragen.
Was Hand und Fuß hat, silt für voll.
Nur eins muß uns zu denken geben:
So manches kleine Füßchen soll
Doch — auf recht großem Euße leben.
Uli.
Die „schönsten Beine der Welt‟:
die hoch versicherten und trotz ihrer Jahre
noch immer reizvollen und beweglichen
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Am Fuße erkennt man den Menschen
Am Tack-Schuh
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Die pagenhaften Beine der Schauspielerin
Elisabeth Bersner,
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Sonntag den 14. Oftober 1928
Seite 17
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ken,
Brand eines Rieſenwarenhauſes in Berlin
Das brennende Warenhaus Tietz in der Leipziger Straße.
Ein gefährlicher Brand im Warenhaus Hermann Tietz in der Leipziger Straße zu Berlin hätte
leicht kataſtrophale Folgen haben können. Mehr als 3000 Käufer befanden ſich in dem rieſigen
Hauſe, als im Trikotagenlager der Parterreräume eine 10 Meter höhe Stichflamme emporſchoß
und im Handumdrehen zwei benachbarte Abteilungen in Brand ſetzte. Nur der Beſonnenheit des
Perſonals und dem ſchnellen Eingreifen der Feuerwehr iſt es zu verdanken, daß das Feuer in
20 Minuten ohne Menſchenopfer gelöſcht wurde. Die Urſache des Brandes war Kurzſchluß.
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zeigt klar, in welchem Lande das größte literariſche Intereſſe vorhanden iſt. Deutſchlands
Stel=
lung iſt überragend. Außerordentlich beachtlich iſt auch Japans gewaltige Produktion.
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Reich und Aus and.
* Wiesbadener Stadtparlament.
Ba. Wiesbaden. Auf die
Stadtverordneten=
berſammlung am Freitag hatte das Wort Ben Akibas
„Alles iſt ſchon einmal dageweſen” keine Anwendung.
Eine ſolche Stadtverordnetenverſammlung iſt in
Wiesbaden tatſächlich bisher noch nicht dageweſen.
Als der Antrag Grün (Zentrum) über die Anträge
der kommuniſtiſchen Stadtverordnetenfraktion: 1. „Die
Stadtverordnetenverſammlung erſucht den Magiſtrat,
bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß der
Beſchluß und die Durchführung des Baues des
Pan=
zerkreuzers A ſofort rückgängig gemacht wird. Die für
den Panzerkreuzer A vorgeſehenen Mittel ſind für
Kinderſpeiſung, die Kriegsopfer und zum
Wohnungs=
bau zu verwenden” und 2. „Die
Stadtverordneten=
verſammlung begrüßt die Einleitung des
Volksbe=
gehrens gegen Panzerſchiffe und Kreuzerbau. Zur
Förderung des Volksbegehrens werden 2000 Mark
bewilligt”, zur Tagesordnung überzugehen, mit
gro=
ßer Mehrheit angenommen wurde, beſtand die ganze
Sitzung für die Zeit von 16 bis nach 19 Uhr
ledig=
lich aus viermaligen Unterbrechungen von je 10, 15,
75 bzw. 40 Minuten, zuſammen 2 Stunden 20 Min.
Während dieſer Pauſen faßten Vorſtand und
Ael=
teſtenausſchuß lediglich den Beſchluß, daß der
Stadt=
verordnetenvorſteher den § 34 der Geſchäftsordnung,
nach dem der Stadtv. Ballmann (Kommuniſt) wegen
ihm erteilten dreimaligen Ordnungsrufes von der
heutigen Sitzung auszuſchließen ſei, zu Recht
ange=
wendet habe. Weil aber Ballmann den Saal
trotz=
dem nicht verließ, wurde er vom
Stadtverordneten=
vorſteher dennoch nicht mit Gewalt entfernt.
Viel=
mehr beſchloß der Aelteſtenausſchuß in ſeiner letzten
Beratung von 40 Minuten, da ſachliche
Verhand=
lungen über die Punkte 2 bis 12 der Tagesordnung
heute nicht geführt werden könnten, die Sitzung für
heute zu ſchließen.
Tödlicher Zuſammenſtoß zwiſchen zwei
Radfahrern.
Limburg. Am Freitag nachmittag ſtießen in
der Diezer Straße an einer Straßenkreuzung zwei
Radfahrer zuſammen. Während der eine Radfahrer
mit dem Schrecken davonkam, erlitt der andere ſehr
ſchwere Verletzungen, denen er, ohne das Bewußtſein
wieder erlangt zu haben, erlegen iſt.
Reviſion im Mordprozeß Treiber.
Der Dresdener Oberſtaatsanwalt hat gegen das
Urteil, das den wegen Gattenmordes angeklagten
Kaufmann Treiber freigeſprochen hat, Reviſion
ein=
gelegt.
Ein Sägewerk durch Feuer zerſtört.
Wittenberge. Das große Priegnitzer
Säge=
werk in Karſtädt wurde in den Abendſtunden des
Freitag durch Feuer zerſtört, das kurz vor
Arbeits=
ſchluß gegen 6 Uhr in den Kellerräumen der
Schneide=
mühle ausbrach und mit großer Schnelligkeit um
ſich griff.
Neuer Dammbruch bei Nieuport.
Nteuport. Gegenüber der Stelle, an der ſich
am 6. Oktober ein Dammbruch ereignete, kam es
Freitag zu einem neuen Einſturz, durch den eine
Breſche von 12—15 Metern entſtanden iſt und die
Verkleidung mit Mauerſteinen eingeriſſen wurde.
Man befürchtet, daß der Oberbau beim Eintritt der
Flutwelle vollkommen zuſammenbricht. Militär iſt
damit beſchäftigt, das Loch mit Erdſäcken zu ſtopfen.
Erbeben in Korinth.
Athen. Am Freitag iſt in Korinth wiederum
ein Erdbeben verſpürt worden. Ein Beamter des
Hygieneminiſteriums aus Athen wurde durch einen
herabfallenden Ziegel ſchwer verletzt.
Das ſpaniſche Schraubenflugzeug in Paris
gelandet.
Paris. Das Schraubenſteilflugzeug des
Spa=
niers de l4 Ciervas, das Samstag in Valencia
auf=
geſtiegen war, iſt um 9,07 Uhr auf dem Flugplatz Le
Bourget eingetroffen. Seine Fahrt war durch
ziem=
lich ſtarken Nordoſtwind begünſtigt.
Südamerika huldigt dem Geiſi
A. v. Humboldts.
Am „Tag der Raſſe‟.
Latein=Amerikaner bekränzen das Berliner
Humboldt=Denkmal.
Alljährlich wird der „Tag der Raſſe”, der Tag der
Entdeckung Amerikas von den latein=amerikaniſchen
Nationen feſtlich begangen. Die in Berlin
ſtudieren=
den Angehörigen der ſüdamerikaniſchen Republiken
haben ſich am 12. Oktober vor dem Denkmal
Alexan=
der von Humboldts verſammelt, um dem Andenken
des großen deutſchen Gelehrten, der im Orinocogebiet,
in Venezuela, im Chimboraſſo=Maſſiv, in Peru und
Ecuador umfangreiche Forſchungsreiſen gemacht hat,
ihre Huldigung darzubringen. Unſer Bild zeigt den
Präſidenten der latein=amerikaniſchen
Studentenver=
bände in Berlin bei der Kranzniederlegung. Die
Feſtrede hielt der Rektor der Berliner Univerſität
Prof. Dr. Norden (x)
Das franzöſiſche U=Boot „Oudine” geſunken.
Nach Meldungen Berliner Blätter aus Paris
be=
ſtätigt es ſich, daß das vermißte U=Boot „Dudine‟
am 3. Oktober nach 11 Uhr weſtlich der ſpaniſchen
Küſte auf der Höhe von Vigo von dem griechiſchen
Dampfer „De Katilina Aulandris” gexammt und mit
der aus drei Offizieren und 40 Mann beſtehenden
Be=
ſatzung gefunken iſt. Der Schulkreuzer „Edgar
Quinet” wird am Samstag Breſt verlaſfen, um ſich
an die Unglücksſtelle zu begeben und der toten
Mann=
ſchaft die letzten militäriſchen Ehren zu erweiſen.
In Kreiſen des Marineminiſteriums iſt die
Unruhe über das Schickſal des Tauchbootes „
Du=
dine” das ſeit dem 3. Oktober, wo es ſich in der
Höhe vom Kap Finiſterre befand, keine Nachrichten
mehr gegeben hat, im Steigen begriffen. Immerhin
hat man die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben,
daß das Schweigen nur auf eine Störung des Motoré
und der Funkanlage zurückzuführen iſt.
Der Flug von Hünefelds.
Habas meldet aus Hanoi: Der Flieger von
Hünefeld habe auf ſeinem Flugzeug „Europa” in
Begleitung ſeines zweiten Piloten die Stadt
Man=
dalay um 10 Uhr verlaſſen und ſei um 16 Uhr in
Bachamai angekommen, wo den Fliegern ein
herz=
licher Empfang bereitet worden ſei. von Hünefeld
werde Samstag um 10 Uhr nach Kanton, Schanghai
und Tokio weiterfliegen.
Ueberfälliger Dampfer.
New York. Aus San Franzisko wird
ge=
meldet, daß das Küſtenwachtſchiff „Smith” ſeit
eini=
gen Tagen vermißt wird. Man befürchtet, daß es im
Sturm untergegangen. iſt. Seine Beſatzung beſtand
aus 13 Mann.
Schiffsbrand.
Los Angeles. Drei Schiffe ſind zur
Unter=
ſtützung des britiſchen Kauffahrteidampfers „Trojan
Star” abgegangen, der 437 Meilen weſtlich von Cap
Mendocino (Kalifornien) in Brand geraten iſt.
Eiſenbahn Kataſirophen
in aller Welt.
Schweres Eiſenbahnunglück in England.
London. Am Freitag morgen ereignete ſich in
der Nähe von Stroud in der Grafſchaft
Glouceſter=
ſhire ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem
Güter =und einem Perſonenzug. Nach den bisherigen
Mitteilungen ſind eine große Anzahl von Perſonen
unter den Trümmern begraben. Eine amtliche
Ver=
lautbarung der Eiſenbahngeſellſchaft beſagt, daß
Frei=
tag vormittag 5,20 Uhr ein Güterzug in ſtarkem
Nebel in der Nähe von Stroud mit dem nach Briſtol
fahrenden Perſonenzug zuſammenſtieß. Der
Zu=
ſammenprall war ſo ſtark, daß beide Züge ſchwer
beſchädigt wurden und die beiden Strecken nicht mehr
befahrbar waren. Ein Güterzug paſſierte im
Augen=
blick des Zuſammenſtoßes auf der gegenüberliegenden
Seite und zwei Wagen dieſes Zuges entgleiſten. Zwei
Perſonen wurden getötet und vier ſchwer verletzt.
Die Zahl der leichter Verletzten iſt größer und man
befürchtet, daß noch Perſonen unter den Trümmern
begraben ſind.
Private Meldungen beſagen, daß bis elfeinhalb
Uhr mittags bereits acht von, wie man annimmt,
insgeſamt neun unter den Trümmern liegenden
Per=
ſonen tot geborgen wurden. Die Schrecken des
Zu=
ſammenſtoßes wurden dadurch erhöht, daß die
Trüm=
mer ſofort in Flammen aufgingen. Um 9,30 Uhr war
es der Feuerwehr noch nicht gelungen, das Feuer zu
löſchen.
Eiſenbahnunglück in Glasgow.
Glasgow. Am Freitag abend ereignete ſich ein
ernſter Zuſammenſtoß im Tunnel außerhalb des
Queenſtreetbahnhofes von Glasgow. Ein Mann
wurde getötet. Die Zahl der Verletzten beträgt, wie
mitgeteilt wird, fünfzig. Der eine der beſchädigten
Züge war der 9,45 Uhr Abendexpreß nach London.
Die Dunkelheit des Tunnels erhöhte den Schrecken
des Unglücksfalles. Der Anprall erfolgte mit
außer=
ordentlicher Wucht. Auf das Klirren der
zerbroche=
nen Scheiben und das Krachen des eingedrückten
Holzes der Abteile folgten die Hilferufe der
Ver=
letzten. Als die Eiſenbahnbeamten durch den
dunk=
len Tunnel zur Unfallſtelle eilten, hörten ſie das
Rufen der Männer und das Schreien der Frauen
und Kinder, von denen viele verletzt und andere zu
Tode erſchreckt waren. In der Dunkelheit des
Tun=
nels, bedeckt von Ruß und Teer, arbeiteten die
Eiſen=
bahnangeſtellten und Aerzte verzweifelt, um den
Verletzten und den in den Trümmern Eingekeilten
zu helfen.
Das Eiſenbahnunglück von Freiſing.
Das furchtbare Eiſenbahnunglück, das ſich am
12. Auguſt 1926 in der Nähe von Freiſing in Bayern
ereignete und bei dem 12 Reiſende getötet und 98
verletzt wurden, bildete am Freitag den Gegenſtand
einer Reviſionsverhandlung vor dem Erſten
Straf=
ſenat des Reichsgerichts. Als Urſache des Unglücks
wurde die fehlerhafte Auswechſlung einer Zunge an
einer Ausweichſtelle feſtgeſtellt, für die der
Vorarbei=
ter Johann Förtſch als verantwortlicher Leiter der
Streckenarbeiten wegen fahrläſſiger Körperverletzung
und Eiſenbahntransportgefährdung unter Anklage
geſtellt wurde. Das Landgericht München II
ge=
langte jedoch zu einem Freiſpruch, der Freitag vom
Erſten Strafſenat des Reichsgerichts aufgehoben
wurde. Die Sache iſt zur nochmaligen Verhandlung
und Entſcheidung an das Landgericht München II
zurückverwieſen.
Die Hauseinſtürze in Prag.
Prag. Bei dem letzten Hauseinſturz, der ſich in
der Nacht zum Freitag ereignete, ſind, ſoweit ſich
bisher feſtſtellen läßt, keine Menſchenopfer zu
be=
klagen. Der Beſitzer des Hauſes erklärt, daß der
Neubau einen Tag vor dem Einſturz von der
ſtädti=
ſchen Baukommiſſion geprüft und daß dabei nichts
beanſtandet worden ſei.
Bei den Aufräumungsarbeiten auf dem
Trümmer=
feld des eingeſtürzten Betonbaues am Porie gelang
es, in das zweite Kellergeſchoß vorzudringen. Es
wurde dort keine Spuren von Lebenden oder Toten
aufgefunden. Die Polizei gibt die Zahl der bis
Freitag mittag ausgegrabenen Leichen mit 37 an, von
denen bis jetzt erſt 29 identifiziert werden konnten.
Eine Freitag früh an der Unglücksſtelle erſchienene
Magiſtratskommiſſion hat angeordnet, daß die
Schutt=
maſſen entlang den Mauern der beiden
Nachbar=
grundſtücke nicht weggeräumt werden ſollen, bis die
Gebäude gegen Einſturzgefahr geſichert ſind. Der
Prager Stadtrat hat beſchloſſen, daß das Begräbnis
der Opfer der Kataſtrophe auf Koſten der Gemeinde
Prag ſtattfinden wird. Die Stadt übernimmt auch
die Fürſorge für die Hinterbliebenen der Opfer und
garantiert eine dauernde Hilfeleiſtung.
Einſtellung der Arbeiten auf allen Neubauten
in Groß=Prag.
Prag. Unter dem Eindruck des neuen
Bau=
unglücks und mit Rückſicht darauf, daß die vom
Pri=
mator Baxa angeordnete Unterſuchung noch nicht
be=
endet werden konnte, hat der Magiſtrat für die Zeit
der weiteren Unterſuchung die Fortſetzung der
Ar=
beiten auf allen Neubauten in Groß=Prag einzuſtellen
beſchloſſen.
Zu dem großen Bauunglück wird noch berichtet,
daß Automobiltraktoren am Freitag zwei große
Be=
tonſtücke vom Unglücksplatz bis auf die Straße zogen.
An dieſen Blöcken wird bezeichnenderweiſe ein
Man=
gel von Beton beſtätigt. Die Blöcke werden für die
Gerichtskommiſſion zurückbehalten. An der
Unglücks=
ſtelle ſind fauſtgroße Ziegelſteine zu ſehen. Neben
dieſen Betonfehlern erwieſen ſich auch die
Eiſen=
armaturen als äußerſt mangelhaft. Längs des
Pfei=
lers befanden ſich nur acht dünne Eiſenſtäbe. Bei dem
zweiten Block, der gleichfalls eine Bruchſtelle aufweiſt,
fehlt die ſogenannte Querarmatur überhaupt.
Bis=
her wurden insgeſamt 30 Tote geborgen. Freitag
früh wurde das Militär nach viertägiger
anſtrengen=
der Arbeit zurückgezogen. Die weiteren Bergungs=
und Aufräumungsarbeiten übernimmt die Baufirma
ſelbſt mit Unterſtützung des Stadtbauamtes, der
Feukerwehr und der Rettungsgeſellſchaft.
Am Freitag machte ein unbekannter Arbeiter das
Polizeikommiſſariat in Bubentzſch, einer Vorſtadt von
Prag, darauf aufmerkſam, daß auf dem Ncubau in
der Butſchka=Gaſſe ſich Riſſe zeigten, ſo daß für die
dort beſchäftigten Arbeiter der Aufenthalt auf dem
Bau gefährlich ſei. Die auf den Bauplatz entſandte
Wache beſtätigte die Meldung und machte dem
Ver=
treter der Baukommiſſion Mitteilungen, die dahin
gingen, daß ein Geländer geborſten und die
Fort=
führung der Bauarbeiten unterſagt ſei. Bei einem
anderen Neubau in Bubentzſch wurden Riſſe und
Sprünge bemerkt, weshalb die Arbeit auf
Anord=
nung des Baukommiſſars ſofort eingeſtellt wurde.
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Seite 18
Sonntag, den 14 Oktober 1928
Nummer 286
Roman von Walter Weilshaeuſer.
Nachdruck verbotet
Hier und da klang gedämpfte Muſik auf die Straße, lauter
und dringender tönend, wenn die Schwipptüren ſich neuen Gäſten
öffneten.
„Eigentlich muß ich jetzt nach Hauſe, Herr Linkert.”
Das war ſchon die Zuſtimmung, und er erfaßte ſofort die
Situation.
„Alſo gehen wir noch ein ganz kleines Glas Wein trinken,
Fräulein Lore.”
Lore antwortete nicht, aber ſie nahm den dargebotenen Arm.
Was kann es ſchon ſchaden, wenn ich mit ihm gehe? So ſagte ſie
ſich mit dem feſten Vorſatz, ſich nichts zu vergeben.
Sie kannte die Männer jetzt ſchon beſſer.
Und ein Blumengärtchen blühte in ihrer Erinnerung auf,
und die harten, ach ſo ſüßen Klänge der Quakenbrücker
Bürger=
kapelle klangen ganz von fern, und die Linde rauſchte, und der
Liebſte ſaß im Schatten der Blätter.
Eine Gartentür knarrte, eine Laube ſtand im Mondlicht ...
Und dann?
Es ſtieg ihr heiß in die Augen. Es war ſchon alles gleich.
„Vergnügt ſein wollen wir, Linkert, vergnügt!“
Der kleine dicke Mann in dem hellgrauen Cut an ihrer Seite
buchte dieſe Lebhaftigkeit auf ſein Konto.
Er war doch mit ſeinen Dreiundvierzig ein verfluchter Kerl!
Dieſes pralle, junge Ding an ſeiner Seite — das ſollte ihm einer
nachmachen.
Im übrigen — beſchwichtigte er ſich — hatte er ja ganz reelle
Abſichten. Das geſunde, hübſche und ſcheinbar grundſolide
Mäd=
chen ſchien ganz geeignet, in ſeine verlaſſene
Sechszimmerwoh=
nung einzuziehen, ſo — als ſeine kleine Frau.
Er war ganz vergnügt bei dieſem Gedanken und wurde nun
ganz ſicher.
Natürlich, wenn ſich alles anders entwickelte, als man
vor=
konnte ſich auch ein nettes Verhältnis erlauben.
So kreuzten ſich die Gedanken, während die beiden in rend mißtrauiſch die Schar ſeiner Gäſte, die an den ungedeckten,
ſchnellem Tempo dem Roßmarkt näher kamen.
In einer der Niſchen der kleinen, guten Weinkneipe ſetzten
ſie ſich.
Linkert beſtellte, und der Kellner zog den dicken
Plüſchvor=
hang vor das Eckchen, das von einer roten Seidenlampe gedämpft
erhellt wurde.
mung. Lore war ausgelaſſen, auffordernd. Sie rückten nahe
zuſammen.
Der kleine Dicke legte den hellgrauen Arm um ihre Hüfte,
traulichkeit.
Lore hatte ihre Sentimentalität, wie ſie ärgerlich die
Emp=
findſamkeit von vorhin nannte, vergeſſen und koſtete mit glühen= ins Geſicht, daß ihr das Blut aus der Naſe ſchoß.
den Wangen das Erlebnis aus.
Was ging ſie die Lengfelder Ehrſamkeit an?
Wenn der Roſa Mindler je eine ſolche Gelegenheit geboten
worden wäre — die hätte auch zugegriffen.
Mangel an Gelegenheit und Feigheit.
Bei allen! Wohlbehütet fügten ſie ſich widerwillig den
muffigen Geſetzen ihrer Umgebung, wenn ſie nicht dumm oder
temperamentlos waren, und jede zöge gern das große Los des
erfüllenden Augenblicks, wenn der Gewinn nicht veröffentlicht
würde.
Das nannte dann die ſogenannte gute Geſellſchaft „
Anſtän=
digkeit”. Jene gute Geſellſchaft, die die ſchlechteſte iſt.
Hinter den Kuliſſen alles, vor der Rampe nichts.
„Proſit, Linkert!”
Der Dicke wurde wieder faſt verlegen. Lore hatte ihren Arm
lachend um ſeine Schulter gelegt und ſah ihn mit ihren großen,
braunen Augen ermunternd an.
So ſchnell wollte er ja gar nicht vorwärts. Nun, er neigte
ſich zu ihr und küßte ſie.
Wieder ein Schritt weiter.
Sie waren bei der zweiten Flaſche, die ihren ſchlanken Hals
ſchräg und opferbereit aus dem beſchlagenen Kübel ſtreckte.
Irgendwo muſizierte das Glockenſpiel einer Uhr: eins.
Geſpräch, Lachen, zartes Gläſerklirren, Zigarettendampf.
„Der Herr hatte nicht geſchellt? Pardon!”
Nf
Ondgnggsen
aller Art, neueste Modelle eingetroffen. Es ist Ihr Vorteil,
wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise- hören,
J. Donges & Wiest, Elisabethenstraße 25½
Das glatte Kellnergeſicht verſchwand raſch hinter dem
Vorhang.
Lore ſaß auf den Knien Linkerts, deſſen Aeuglein ſelig
glänzten.
Gott, was war die Welt doch ſchön!
Eine ſtille Straße in der Nähe des Bahnhofes. Der kleine
Zeiger der erleuchteten Uhr zeigte auf die zwei Punkte.
Die eintönigen Häuſerfronten lagen ſchwarz. Nur ganz oben
leuchtete hier und da eine Manſarde.
Eine trüb brennende Ampel warf ihr Flackerlicht auf einen
langweiligen Eingang. Eine einfache Tür mit einem Glasfenſter
führte in ein kahles Zimmer. Nur ein paar Reklamebilder
hin=
gen an der Wand.
Im Hintergrund ſtand eine braungeſtrichene, blechbeſchlagene
läufig annehmen konnte, wäre er auch nicht abgeneigt . . . Er Theke, dahinter ein Mann in fleckigem, weißem Kittel, von der
Geſtalt eines Stieres. Sein ſchielender Blick überflog
fortwäh=
von naſſen Kringeln dicht bemalten, ſchmutzigen Tiſchen ſaßen.
Es war eine Kneipe der Zuhälter und ihrer Dirnen. Ein
eisgrauer Mann mit einer Binde vor dem linken Auge ſpielte
auf der Zither ſüßliche Weiſen. Ein junges Frauenzimmer ging
von Zeit zu Zeit mit einem Teller ſammeln.
Die Münzen klapperten reichlich auf das dicke Porzellan. Die
Das Feuer des duftenden Bernkaftlers ſchuf ſchnell Stim= gemalte Puppe dankte zärtlich für jede Gabe. Aber man ließ ſie
ungeſchoren.
Hier warb man nicht um Liebe, man verkaufte ſie.
Hier und da hielt ſich ein Paar in enger Umſchlingung, ein
treuherzig und ein bißchen verlangend, ermuntert durch ihre Ver= Zeichen, daß der Abend ein gutes Geſchäft gebracht hatte. Das
ſchaffte Einigkeit.
Ein Burſche reckte ſich plötzlich auf und ſchlug einer Dirne
Keiner blickte auf. An ſolche Szenen war man hier gewöhnt.
Eine dicke Metze grinſte breitmäulig: „Du lernſt es ſchon
noch!”
An einer Tiſchecke, nahe am Kachelofen, ſaß zuſammengeduckt
Denn die Ehrſamkeit dieſer Sorte beſtand doch nur im und verſoffen Balder. Er hatte raſch Anſchluß gefunden. Hier
war ſein Element.
Der Weg, den er im Stillen ſchon immer gegangen war, lag
hier frei vor ihm. Seine ſcheuen Blicke durchwanderten befriedigt
die Gaſtſtube. Hier war er geborgen.
Die Mädchen waren nicht ſpröde, die Männer leicht
zugäng=
lich und von einer ſchleimigen Vertraulichkeit.
Neben ihm ſaß ein vierſchrötiger Kerl mit grau gemiſchtem
Haar. Eine breite Narbe den einem Meſſerſchnitt zog ſich über
ſeine Stirn.
Balder und der Zuhälter waren in ein lebhaftes Geſpräch
vertieft. Sie tranken haſtig, geſtikulierten heftig. Ein ſchlankes,
hübſches Weib in einem gut ſitzenden Kleid, die Finger voll
fal=
ſcher Steine, horchte ihnen halb zu und trank einen Kognak nach
dem anderen. „Du machſt dich, Kleiner!”, rief ſie Balder
ſchläfrig zu.
Lautes Geſpräch durchhallte das Zimmer. Der Kran lief
ununterbrochen. Das Pack war gute Kundſchaft.
Und die Zither plärrte: „Auf der Alm, da gibts ka Sünd?!”
Der Schreinermeiſter Riesland ſtand mit aufgeſtreiften
Hemdsärmeln in ſeiner hellen Werkſtatt vor der Hobelbank.
Der Geruch von friſchem Holz und ſiedendem Leim, der in
einem plumpen, eiſernen Dreifuß auf dem Ofen ſtand, miſchte
ſich mit dem behaglichen Duft des Knaſters, den der junge Meiſter
aus der kurzen Pfeife vor ſich hinpaffte.
Unter den langſamen, ſicharen Strichen des Hobels ringelten
ſich die Spähne in wippenden Spiralen zur Erde, und der Fuß
glitt raſchelnd durch die gelbweiße Flut, der Arbeit nach.
Es ſollte ein Sargbrett werden.
Durch die kleinen, vielgeteilten Fenſter ſah man auf den Hof,
wo hochgeſtapelt die rohen Bretter unter einem Schutzdach
ſtan=
den. Braune und ſchwarze Hühner durchſchritten mit zögernden
Schritten langſam den Platz, unermüdlich auf der
Nahrungs=
ſuche. Der Hahn ſchüttelte mißbilligend den roten Kamm; dann
lockte er wieder.
Mutter Riesland, eine feſte Sechzigerin, klammerte
klatſch=
naſſe Wäſche an die ſchaukelnde Leine.
Da tönte die Muſik des Mittagsläutens fromm über das
Städtchen.
Eſſenszeit. Die alte Frau trat in die niedrige Tür.
„Eſſen, Theo!”
Auf Pünktlichkeit hielt ſie wie keine; ohne die ging kein
Haushalt.
Riesland legte den Hobel beiſeite, klopfte im Hof die
Deckel=
pfeife aus und ging zufrieden hinüber.
Bald löffelte er den Reisbrei.
„Und wann bringſt du mir die Frau ins Haus?‟ Es war
das alte Thema, das die Mutter hartnäckig immer wieder
auf=
ſuchte; heute im Scherz, übermorgen mit beſorgter Dringlichkeit
fragend. Sie ließ nicht locker.
Donnerjeh — der Junge war ſchon in den Dreißigern, ein
angeſehener Meiſter, und noch immer ohne Weib!. Das ging
nicht. Sie hatte mit achtzehn geheiratet und war dabei
glück=
lich geworden.
Natürlich ſollte es etwas Beſſeres ſein, das er ihr
heim=
brachte. War es möglich, wurden die Enkel Beamte und die
Urenkel Studierte.
So ſann und hoffte ſie.
Wer weiß, wie lange der liebe Gott ſie noch hier unten ließ,
und Theo war in dieſer Beziehung ja das reine Kind. Drum
mußte ſie für ihn denken.
Ei freilich, ſie hatte ſchon etwas für ihn, etwas Geſundes,
nicht zu Junges, Friſches: Fiſchers Babett.
Die Familie des Kaufmanns war gut, man wußte bei der,
wen man ins Haus bekam.
Aber mit dieſem Plan hielt ſie noch hinter dem Berge; der
kam erſt an die Reihe, wenn der Junge ſich zu einfältig anſtellte.
Wählen ſollte er ſelbſt.
(Fortſetzung folgt.)
Meter
16512
Qualitäts-Leistung
145 cm breit., reinwollener
Kammgarnstoff
für den eleganten
dunkel-
blauen Maß-Anzug, die
große Mode dieser Saison
Meter
nur
Meter
nur
[ ← ][ ][ → ]Nummer 42
14. Oktober 1928
HHAHIA
Iaannnannnnnnnnngagnnnannnt
HAAA
Vorſchläge zur Linderung der Wohnungsnot. / Von Jakobus Goettel, Architekt.
Querlüftung, d. h. daß jede
Woh=
nung nach zwei entgegengeſetzten
Him-
melsrichtungen Fenſter haben muß,
aufrecht erhalten wurde, ſo iſt ein
bil=
liger Grundriß trotzdem nicht möglich.
Dieſe Vorſchrift wäre nötig
ge=
weſen bei der früheren
Hinterhaus=
verfilzung mit engen, dunklen und
ſtinkenden Höfen; heute aber, wo die
neue Bauordnung rieſige
Frei=
flächen ſchafft und die früheren
Hofſeiten zu Gartenfronten werden,
bedeutet obige Vorſchrift eine
über=
ſteigerte und deshalb ſchädliche
For=
derung. Die Behörde ſollte daher die
logiſche Umſtellung vornehmen: die
ſcharfe Querlüftung fallen laſſen und
unter Vorausſetzung guter Beſonnung
die Lage je einer vollen Wohnung
zur Straße wie zum Garten hin
zu=
laſſen und die völlig genügende
Durch=
zugsmöglichkeit zwiſchen Fenſter und
Lüftrohren an der Mittelwand für
jeden Naum zulaſſen im Sinne des
bewährten Abzugsrohres für die
Die drückende Wohnungsnot, die in ganz
Deutſchland herrſcht, drängt auf ſchnellſte
Ab=
hilfe. Jeder Vorſchlag, der zur Behebung dieſes
Übelſtandes beitragen kann, ſollte daher mit
beſonderem Intereſſe geprüft werden. Der
nächſtehende Aufſatz eines Berliner
Architek-
ten, der für das ganze Neich
Allgemeingültig=
keit hat, ſcheint uns beſonders beachtenswerte
Vorſchläge zur Linderung der Wohnugsnot zu
enthalten.
In Berlin hat die Wohnungsfürſorgegeſellſchaft für
1928 als kleinſte Wohnform Stube, Kammer, Küche, Bad,
mit zuſammen 48 Quadratmeter Geſamtwohnfläche (
aus=
ſchließlich Creppenhaus), als unterſte Grenze vorgeſchrieben.
Dieſe Wohnung wird, ſelbſt unter Anwendung einer
beſon=
deren ſtädtiſchen Mietverbilligung, bei billigem Gelände
zirka 52 Mark monatlich koſten. Mit dieſer ſtädtiſchen
Verbilligung kann aber nur ein Ceil dieſer kleinſten
Wohn=
formen bedacht werden; der andere Ceil muß ſich allein auf
die billige Hauszinsſteuerhypothek ſtützen und wird zirka
65 Mark monatlich erfordern.
Die Mehrzahl der Kleinverdiener, d. h. ſoweit die
Ehe=
frau oder die Kinder nicht miterwerben, kann ſolche Mieten
unmöglich bezahlen. Selbſt bei 40 Mark Wochenlohn oder
180 Mark Aonatseinkommen einer Samilie bedeuten ſo
hohe Mieten gefährliche Einſchränkung in
Er=
nährung und Kleidung oder
Weitervermie=
tung eines Vaumes an meiſt fremde Perſonen.
Crotzdem allgemein bekannt iſt, daß der weitaus größte
Ceil der Wohnungsloſen die jetzt erbauten, bzw.
projektier=
ten Wohnungen nicht bezahlen kann, trotzdem viele
Wohnungsämter die ihnen zur Verfügung geſtellten
Woh=
nungen nicht mehr beſetzen können, weil unter den vielen
tauſenden für kleine Wohnungen eingeſchriebenen
Woh=
nungsloſen niemand mehr zu finden iſt, der dieſe Mieten
aufbringt, trotzdem hat man auf allen Seiten eine förmliche
Jugſt, bezahlbare Wohnungsgrößen zu erbauen. Ein
großes Hindernis für die Herſtellung kleinſter
Wohnungs=
größen bildet die Surcht vor dem Leerſtehen ſolcher
Woh=
nungen in erhoffter goldener Sukunft.
Wenn wir dieſen Grund wirklich ernſt nehmen, ſo kann
man ihn dadurch beſeitigen, daß gleich bei der
Grundriß=
planung je zwei Kleinſtwohnungen ſo zueinander gelegt
wer=
den, daß man ſie ſpäter mit wenig Koſten zu einer größeren
Wohnung zuſammenfaſſen kann.
Als weiterer Grund gegen die Kleinſtform „Stube und
Küche” wird angegeben, daß ſie beſonders für Familien mit
Kindern unſozial ſei.
Das iſt an ſich richtig. Aber ſeit wann bekämpft man
die Armut dadurch, daß man ihr unbezahlbare
Qualitäts=
ware anbietet?
Entweder es müſſen die Mindeſteinkommen oder
Su=
ſchüſſe erhöht werden, oder es müſſen die Wohnungen durch
vernünftige und geſchickte Grundrißplanung auf ein wirklich
tragbares Maß verkleinert und verbilligt werden, ohne
den qualitativen Bau= und Wohnwert herabzuſetzen. Der
Wohnwert iſt m. E. durch das Verlaſſen des nachteiligen
Gewohnheitsmäßigen weſentlich erhöht worden.
Ein bauliches Haupthindernis gegen die billigere
Wohn=
form bildete die Vorſchrift, nur zwei Wohnungen in jeder
Stage an ein Creppenhaus zu legen. Davon iſt man zwar
dem Wort nach abgegangen, indem ſetzt drei Wohnungen
geſtattet ſind. Da jedoch die Sorderung der ſogenannten
Küchen. Das wäre logiſch und würde in bündigen, billig zu
bauenden Straßenzügen ohne ſtarke Vor= und Nückſprünge
der einzelnen Häuſer die Anordnung von je vier
Kleinſtwoh=
nungen an einem Creppenpodeſt erleichtern und die Bau= je Wohnung herabmindern, auch ohne eine
vorwerf=
liche Erhöhung der Stockwerkszahl.
Die „Stadt= und Land”-Siedlungsgeſellſchaft hat
zu=
ſammen mit dem Schreiber dieſer Seilen folgenden
Vor=
ſchlag ausgearbeitet und je ein Muſter für Kleinſtwohnungen
zu Ausſtellungszwecken erbaut. Gedacht iſt eine etwa 58 qm
große Wohnungseinheit von Stube mit belichteter
Schlaf=
niſche (Doppelſtube), Küche, Bad, Balkon, nach dem
be=
kannten Kreuzgrundriß, zweimal rechts und zweimal links
vom Creppenhaus, ſo daß zwei Wohnungen zur Straße, zwei
zum Garten hin liegen, die Scheidewände alſo ein Kreuz
bil=
den. Swiſchen den beiden rückwärtigen Wohnungen kann
eine Kochſtube für Einzelperſonen angeordnet werden. Auf
dieſe Weiſe könnten wirtlich bezahlbare Kleinſtformen
geſchaffen werden — befreit vom Swang der Abvermietung
an fremde Schlafgänger. Für dieſe kann die Einzelſtube
ge=
baut werden.
Dieſe Kleinſtwohnungen ergeben bei einer eventuellen
ſpäteren Suſammenlegung normale Mittelwohnungen. Der
umbaute Naum einer ſolchen Wohnung, einſchließlich
Crep=
penanteil, Keller, Balkon, beträgt in dreiſtöckiger Bauweiſe
und bei 2,80 1. Höhe 190 cbm; in vierſtöckiger Bauweiſe
180 cbm.
Die Miete würde (in Berlin) je nach den Verhältniſſen
im Durchſchnit 40 Mark monatlich betragen.
Die Benutzung einer ſolchen Wohnung iſt kurz folgende:
Die Küche mit 6,4 qm iſt eine reine Wirtſchaftsküche mit
Arbeitstiſch, Kochherd, Abwäſche, Ausguß und Speiſeſchrank
in Fenſternähe. Links und rechts von der Eingangstür iſt
Platz für einen Küchen und Hängeſchrank ſowie ein
einge=
bautes Spind für Putz= und Handwerkszeug. Zwiſchen
Küche und Stube liegt eine Cür unmittelbar neben dem
Eßtiſch.
Die Stube gliedert ſich in einen Cagesraum von 18 qm
und in eine 6 qm große Schlafniſche mit eigenem Fenſter.
Lagsüber kann dieſe Niſche durch Vorhang oder Faltwand
vom Wohnraum getrennt, für ſich belichtet und gelüftet
werden. Uber den Betten iſt Platz für einzubauende
Schrank=
gelaſſe. Das Wohnzimmer kann neben Sofa, Ciſch und
Stühlen zwei Normalſchränke für Kleider, Wäſche und
Bücher uſw., den Heizkörper und vor dem Fenſter einen
genügend tiefen Schreibtiſch und die Nähmaſchine aufnehmen.
Nachts ſteht die größte Naumfläche von 24 qm mit dem
entſprechenden Luftraum als Atmungsraum zur Verfügung.
Dieſe Wohnung zielt bewußt dahin, das eigentliche
Wohnen auch bei kleinſter Wohnform aus der Küche in
einen für ſich beſtehenden Naum zu verlegen.
Man ſage nicht, die Leute wohnen ja doch in der Küche.
In Wirklichkeit tun ſie das nur deshalb, weil ihnen das
Wohnen in einem abſeits liegenden Naum unbequem gemacht
wurde: Swei Cüren und ein Korridor zwiſchen Küche und
Stube iſt für die überlaſtete Hausfrau im Arbeiterhaushalt
natürlich zu umſtändlich. Auch muß ſie ohne Seitverluſt ab
und zu einen Blick auf die Kinder werfen können. Deshalb:
unmittelbare Verbindung zwiſchen Küche und
Wohn=
raum.
Wenn man dann noch die Betten, die ſonſt bei der
Ein=
zimmerwohnung bis in die Naummitte ſtehen, von dieſem
ab=
trennt, dann hat man auch den leider Allzuvielen eine
men=
ſchenwürdige Wohnung geſchaffen, die ſich ſonſt gar keine
leiſten können.
Größere und teuere Wohnungen kann nur derjenige
fordern — für ſich ſelbſt — wenn er ſie bezahlen kann —
für andere — wenn er das untragbare Mehr für ſie
auf=
bringt. Alſo baue man für den gleichen Geldbetrag kleinere,
aber mehr, ſtatt größere und weniger Wohnungen.
Hier iſt noch eine unüberſehbare Menge an Arbeit, die
ſich auf einen Seitraum von ſieben Jahren erſtreckt, zu
leiſten. Es geht einfach nicht mehr an — weder aus
finanz=
politiſchen, noch aus ſozialen und hugieniſchen Gründen, die
Bau= und Wohnpolitik ſo weiterzutreiben, wie das bisher
geſchah. Catſache iſt, daß ſich, trotz reger Bautätigkeit, in
den erſten Jahren die Sahl der Jamilien ohne eigenes Heim
in Deutſchland abſolut nicht weſentlich vermindert hat.
Ein Ceil der Gründe wurde hier dargelegt. Es wäre
ſichtlich im Intereſſe unſeres ganzen Volkes, wenn die hier
gegebenen Anregungen von maßgebenden Stellen in der einen
oder anderen Form aufgegriffen und wenigſtens auf ihre
Sweckmäßigkeit hin überprüft würden.
uungannnng
Hannnannngnnnnnnazgnnngannnnnannnnnnnnnnnnnar
nnnnnnz
Mary Wigmans Canzakademie. / Von Nené Kraus.
Hier lernen dreihundert junge Mädchen, wie man ſehr
ver=
führeriſch wird und was der Menſch eigentlich mit ſeinen Händen
anfängt. Wie man die Sußſpitzen ſpreizt, mit den Hüften wippt,
einen Achter läuft, und was man ſo braucht, um der Pawlowna
Konkurrenz zu machen.
Die freundliche kleine Villa im Dresdener Cottage, die
Fräulein Wigman vor kurzem in Betrieb genommen und dem
Canz geweiht hat, iſt ein rechtes Kloſter. Strengſte Klauſur
trennt ſie von der Außenwelt. Nichtbeſchäftigten iſt der Eintritt
verboten. Die Herren Couſins müſſen im Kaffeehaus um die
Ecke links warten, ehe eine der kleinen Kloſterſchülerinnen hold
errötend naht. Hier wird wirklich noch hold errötet. Von wegen
ſtrenger Sitte, die über dem Haus liegt. Iſt man wirklich im
wärmeren Sachſen? Das allerpreußiſchſte Canzinſtitut iſt dieſes
Kloſter. Von außen betrachtet.
Von innen ſchaut die Sache freilich anders aus.
Brennen=
der Ehrgeiz und fiebernder Geſtaltungswille, Cräume von
aben-
teuerlicher Karriere, Sehnſüchte von dreihundert Mädchenherzen,
Sauberkünſte von ſechshundert ſehr begabten Sußſpitzen ſchaffen
eine Atmoſphäre, die nicht recht klöſterlich iſt. Vereinzelte Cänzer
ſind zugelaſſen. Sechs oder acht Jünglinge von ſchlankem Wuchs
und ebenmäßiger Geſtalt, die aber weiter nicht bemerkt werden,
Denn ſie ſind ja nur Kolleginnen, dieſe jungen Herren,
Mitſchü=
lerinnen. Und daß man ſie in den Kreis der jungen Damen
auf=
genommen hat, iſt eigentlich kein Kompliment für ihre ſieghafte
Männlichkeit. Es gibt auch einen männlichen Lehrer im Hauſe
Er ſtammt irgendwo aus Java, heißt Kuhlemann oder ſo ähnlich
und verſteht die Kunſt der zweiten Sußpoſition und der
Körper=
haltung in gekreuzter Front unendlich viel beſſer als die
Mehr=
zahl der Seitgenoſſen. Er iſt die Kronprinzeſſin de Hauſes. Denn
das Kloſter iſt ein Weiberſtaat. Lebt in einer anderen Welt als
in der unſeren, mit der es nur durch Gaſtſpielanträge
unterneh=
mender Impreſari verbunden iſt. Und durch den täglichen Beſuch
der Laien. Laien werden die gutſituierten
Damen genannt, die von wegen ſchlanker
Linie auch mal etwas für die Kunſt tun
wollen. So zwar, daß ſie den Frieden
des Kloſters mit ihren munteren Neden
ſtören. Etwa: „Hören Se mal
Fräu=
leinchen, Spagat machen kann ich auch!”
Spagat machen — das bedeutet, ſich mit
geſpreizten Beinen zu Boden ſinken
laſſen. Leider können ſie es gewöhnlich
nicht, dann ſind ſie gekränkt und kommen
nicht wieder. Was den richtigen
Führe=
rinnen des Inſtituts weiter nicht leid tut. Denn dieſe Damen,
die hier Laien genannt werden, gehören da doch nicht hinein. Sie
haben ihren Mann und ihre Wohnung und ihre Jamilie und ihre
Freuden der kleinen Welt, das alles, was man hier nicht haben
darf. Hier gibt es überhaupt nichts anderes als Canz. Bei Cag
arbeitet man daran, bei Nacht träumt man davon, zwiſchendurch
redet man darüber. Das eine, einzige unendliche Chema, die eine
einzige, unvergleichliche Miſſion. Der eine einzige, unerſetzliche
Sinn dieſes Daſeins.
Gelber Saal, roter Saal, blauer Saal. Hier verſammelt man
ſich zur Andacht. Vortritt eine Hoheprieſterin des Herrn, und
ſagt: „Wir kommen heute zur dritten Sußpoſition . . . Sechs
Stunden ſpäter wippt die Hoheprieſterin mit ihren Mädchen noch
immer. Denn am Anfang war die Symnaſtik. Alle Kunſt
be=
ginnt mit ihren Myſterien. Auflockerung der Glieder, Gelöſtheit
des Körpers, Entfaltung der Seele bringt ſie. So ungefähr
müſſen die Jünglinge und Jungfrauen im alten Hellas unterwieſen
worden ſein. Und es iſt, als lägen nicht ein paar tauſend Jahre
Die zweite Stimme.
Von Joh. W. Broedelet.
(Berechtigte Überſetzung aus dem Holländiſchen von Willy
Blochert.)
Wild jagte der Wind über das ſchutzlos daliegende Harlingen,
das wegzuwehen drohte unter den wütenden Angriffen des
groß=
mäuligen Cyrannen. Die Bäume fröſtelten in ihrem kahlen
Spät=
herbſtkleid und ſchüttelten eigenſinnig das Haupt. Windſtöße
trie=
ben die Menſchen von ſelbſt die ſchiefgetretenen Stufen zu den
Häuſern hinauf, und es pfiff nur ſo durch die Lüfte, als ob das
unſinnige Coben vorerſt kein Ende nehmen wollte. Jakob jedoch,
mit ſeinen langen Beinen und breiten Schultern, ſtapfte mitten
durch den Cumult wie der Märchenrieſe mit den
Siebenmeilen=
ſtiefeln. Im Winde war er geboren und aufgewachſen. Ohne das
Numoren um ſeinen Kopf fehlte ihm etwas. Und um Widerſtand,
auch wenn er von allen Seiten zugleich kam, gab er nichts. Er
war kein Wickelkind, lachte über jeden Windſtoß. Es war doch
nur Kinderei im Vergleich zu dem, was manchmal auf See in
ſeine Jacke blies.
Aber ſelbſt wenn es ſo geſtürmt hätte, daß die Siegelſteine
wie Vögel durch die Luft geflogen und die Aushängeſchilder, die
ſich jetzt ſchon gefährlich wild gebärdeten, wie geharniſchte Ritter
durch die Straßen ſpäziert wären, dann noch hätte ihn das nicht
angefochten. Denn was bedeutete all das Blaſen und Coben und
Stöhnen gegen den Sturm, der in ſeinem Innerſten alles
durch=
einander warf! Nicht ein Schornſtein in ſeinem Gemüt ſtand
mehr wagerecht. Die Leidenſchaftn richteten dort mehr
Ver=
wüſtung an, als die Elemente draußen. Ohne es ſelbſt recht zu
wiſſen, ſchlug er am inneren Quai eine Seitenſtraße ein, lief durch
mehrere Gaſſen, kam an den Außenwall, verſchwand wieder in
einer Gaſſe und ſtand ſchließlich vor dem Gaſthaus „Sum
Meer=
weibchen”, das ihn anzog wie ein Magnet. „So’n Weib, ſon
Weib!” murmelte er, etwas beſchämt über ſeine eigene Schwäche.
Dann ging er hinein und, den Weg mühſam ſuchend, polterte er
die Wendeltreppe nach dem Keller hinab. Unten wanderten ſeine
Augen umher. Und als ſie gefunden hatten, was ſie ſuchten, ſagte
er mit freundlichem Brummen: „Conia”.
Conia, hinter dem bauchigen Schanktiſch, in den ſie genau
hineinpaßte, wandte einen Augenblick ihre Aufmerkſamkeit ab
von dem wollenen Strumpf, an dem ſie ſtopfte, und ſagte:
„Jakob”, weiter nichts. Dann nahm ſie ihre Arbeit wieder auf.
Jakob, an die geringe Geſprächigkeit gewöhnt — auch er tat
mit einem Wort ab, wofür zwei nicht nötig waren —, wartete
nicht auf ein herzliches Willkommen. Er ſah umher, ſtopfte ſeine
Pfeife, zog den Nauch ein und ließ ſich dann mit ſeiner ganzen
Plumpheit auf einem Stuhl nieder, der unter ſo ſtarker
Be=
laſtung ſtöhnte.
Jedesmal, wenn die Nauchwolken, die er wie ein Schornſtein
ausſtieß, etwas wegzogen, ſchielte Jakob heimlich nach Conia, die
ſich heute mehr mit ihrem Strumpf befaßte als ſonſt. Endlich gab
er ſich einen Nuck und ſagte: „Bring mir einen Genever”.
Conia, hinter ſich nach der Karaffe greifend, arbeitete ſich
langſam aus der Enge des Büfetts, ſchenkte ein und brachte
Jakob das Verlangte. Sie blieb vor ihm ſtehen, ohne Grund.
Jakob nahm das Glas, und während er mit einem Auge die
Farbe des Getränkes prüfte, ſagte er mit einer Stimme, als
ob in ſeiner Kehle eiſerne Ketten raſſelten:
„Es ſteht wieder ſchlecht mit mir, Coni.”
„So?” fragte Coni, auf die es keinen großen Eindruck zu
machen ſchien, und ſie rieb ihre Hände.
„Ja, ſetzte Jakob ſeine Klage fort, jetzt mit etwas mehr
Nachdruck, „ſehr ſchlecht. Ich habe wieder die ganze Nacht an
dich gedacht. Soll das ſo weitergehen?”
„Ja”, antwortete Coni ruhig, und ſie ſah wieder nach ihrem
Strumpf. Mit einem Seufzer goß Jakob den Schnaps hinunter.
Es war nicht ſicher, ob er vor Wohlbehagen oder vor Schmerz
ſtöhnte. Vermutlich aus beiden Gründen. Denn erſtens ſchmeckte
ihm der Genever, anderſeits gab ihm auch das Unglückliche ſeiner
Ein Canz=Duo.
zwiſchen damals und heute, wenn Mary Wigman ihr
gymna=
ſtiſches Credo ablegt.
Die Gymnaſtik iſt natürlich nur die eine Seite. Das
pſy=
chiſche Erlebnis des Canzes iſt die andere. Dieſes pſychiſche
Erlebnis läßt ſich nicht irimer leicht erfaſſen und darſtellen. Ein
bißchen nämlich, ein ganz klein bißchen hat es Fräulein Wigman
mit dem Expreſſioniſtiſchen. Ihre jungen Damen tanzen geballte
Seele und chaotiſche Aktſchlüſſe. Außerdem ſind ſie Künſtlerinnen
von hohen Graden.
Drei Jahre verbringen ſie im Inſtitut. Dann haben ſie die
höchſte Weihe empfangen und werden auf die Konzertbeſucher
der Menſchheit losgelaſſen. Aber im Sommer kehren alle
früheren Schülerinnen des Hauſes immer wieder. Su dieſen
Sommerkurſen trifft ſich überhaupt alles, was in der Welt der
Sußſpitzen Nang und Anſehen hat. Die Ballerinen der Wiener
Oper, Cillu Loſch und Hedy Pfundmeyer, gehören zu den
Stamm-
gäſten, wie hundert andere Arrivierte auch. O ſelig, o ſelig, ein
Kind noch zu ſein und wieder zu lernen, was Armbewegungen ſind
und was die Hüfthaltung ſoll bedeuten. Vierjährige Kinder lernen
dieſe Muſterien genau ſo, wie die Frau von vierzig Jahren. Dem
Herrn, dem dieſes Kloſter geweiht iſt, ſind wir alle gleich liebe
Kinder. — Die Herren vom Dresdener Polizeipräſidium haben
gewiſſe Altersgrenzen gezogen. Sie fanden, daß die Novizen des
Wigman=Hauſes ein bißchen zu jung — und wohl auch ein bißchen
zu hübſch — ſeien, als daß ſie in dem ans Inſtitut grenzenden
Gar=
ten ihre Übungen abhalten dürften. Irgend jemand hatte Argernis
genommen, obwohl der Sweck für Kunſt, die hier gelehrt wird,
doch ausſchließlich der eine iſt: Freude machen. Freude, wie ſie ſie
ſchon Millionen Konzertbeſuchern beider Kontinente machten.
Liebe, das Hoffnungsloſe, das Endloſe, eine gewiſſe Befriedigung.
in der er herumſchwamm wie auf einem Gürtel von Seligkeit. So
ein handfeſter Kerl Jakob auch äußerlich war, wer ihn kannte,
wußte, was für ein melancholiſcher armer Ceufel in ihm ſteckte.
der ſein ganzes Leben eine ſtarke Neigung zu unglücklichen
Lieb=
ſchaften gehabt hatte. Das ſaß ihm im Blut. Wo er eine
Mög=
lichkeit ſah, eine Suneigung anzubringen, die nicht erwidert
wurde, war er nicht zu halten. Da wühlte er hinein. Dann lebte
er nur ſeinem Gefühl, machte lange Spaziergänge und bearbeitete
ſeine Harmonika. Einmal hätte es ihn beinahe „Gefangenſchaft
auf Lebenszeit” gekoſtet. Ein dralles Bauernmädel nämlich,
ent=
weder gerührt von ſeinen Liebesklagen oder um dem Gejammer
ein Ende zu machen, war ihm an einem ſchönen Sommerabenk
unverhofft um den Hals gefallen. Aber da war er, mit
Hinter=
laſſung ſeines Inſtruments, davongelaufen; nein, ſo was, gerade
als ob er bei der Infanterie diente! Seitdem war er vorſichtiger
Und nun drehte er ſich ſchon ſeit Jahren um Conia, mit den
unbeſtimmten Gefühl, daß er endlich ſeine „Beſtimmung”
gefun=
den hatte. Aber ſollte denn das nie anders werden?
„Wie lange iſt er jetzt weg?” fragte Jakob.
„Drei Jahre”, nickte Conia nachdenkend.
Beide ſchwiegen. Dann ſprach Jakob.
„Eine lange Seit, nicht?”
„Ich bin noch nicht darüber hinweg”, bekannte Conia mi
ſchwachem Lächeln.
„Wenn du ſonſt wollteſt,” begann Jakob wieder zögernd, „ich
kenne das Geſetz nicht ſo genau. Aber wenn ich mit dem
Bürger=
meiſter mal darüber ſpräche, würde der wohl eine Beſcheinigun!
ausſtellen. Wenn eine Seit darüber hingeht, gilt eine Ehe al‟
verjährt.”
„Aber Conia ſchüttelte halsſtarrig den Kopf. Wieder ſtie)
Jakob einen undeutlichen Seufzer aus. Dann ſagte er vorſichtig
„Er war doch wie eine Beſtie zu dir, Conia.”
„Dafür iſt kein Wort ſtark genug, gab Conia zu. „
Drei=
mal hat er alles hier kurz und klein geſchlagen. Und als es nicht:
Supacken — zupacken!!
ſtlerinne
ſiche
Gar=
Wie kommt man zum Silm?
Von Otto Behrens.
„Es war einmal ein hübſches junges Mädchen, das konnte
man unter keinen U. änden dazu bewegen, zum Film zu gehen,
obwohl ihr tauſendmal verſichert worden war, ſie habe ein
aus=
geſprochenes Filmgeſicht”. . . So oder ähnlich müßte ein modernes
Märchen beginnen, würde man in dieſer Weiſe das Chema Film
behandeln.
Das beſagte hübſche junge Mädchen dürfte zwar unter ihren
Geſchlechtsgenoſſinnen wohl kaum Verſtändnis finden, und doch
wäre ſie die einzige Vernünftigel Denn, was es heißt,
Film=
künſtlerin zu werden und es zu ſein, davon machen ſich die
Wenig=
ſten, die den Film lediglich vom bequemen Parkettſeſſel aus
be=
trachtet kennen, auch nur annähernd einen Begriff. Saſt jedes
junge Mädchen wird, zumal nach häufigem Beſuch der
Licht=
ſpieltheater, den heimlichen Wunſch nähren, auch einmal im
Scheine der Jupiterſonne vor der Kamera zu ſtehen und ein
Lieb=
ling des Publikums, eine Filmgröße zu werden. Die Frage „Wie
komme ich zum Silm?” wird immer und immer wieder an
Film=
geſellſchaften, Darſteller, Seitſchriften und Autoren geſtellt und
verrät, wie außerordentlich verbreitet die Sehnſucht zur weißen
Wand iſt. In unzähligen Zuſchriften findet ſich der typiſche Satz,
daß der Briefſchreiber „von jeher den inneren Drang zum Film
verſpürt” und ſich berufen fühlt, das techniſche Wunder des
Silms künſtleriſch zu beſeelen. Scheut man nun nicht die Mühe
und Seit, dieſem „inneren Drang” auf den Grund zu gehen, dann
hat man ſchon bald heraus, daß es den meiſten nur darum zu tun
iſt, Geld, viel Geld — dieſes vor allem — und Nuhm
einzu=
heimſen. Der Film iſt dabei eben nur Mittel zum Sweck. Sie
alle neigen zu der Überzeugung, daß beim Film ohne viel Arbeit
und Kraftaufwand goldene Berge zu holen ſind. Die mehr oder
minder phantaſtiſch übertriebenen Zahlen der Star=Gagen, die
vom Hörenſagen in ihren Köpfen ſpuken, laſſen ſie völlig
über=
ſehen, daß Fälle ganz vereinzelter Ausnahmen nicht
verallge=
meinert werden durfen. In Gedanken ſehen ſie ſich ſchon als
Beſitzer einer Fünfzehnzimmer=Villa, mehrerer Autos, Segel=
Jachten und anderer Annehmlichkeiten des Lebens mehr und
ſchmieden Pläne, wo ſie den Sommer und wo den Winter
ver=
bringen werden. Daß dazwiſchen auch mal ein bißchen gefilmt
und gearbeitet wird, muß man eben mit in den Kauf nehmen!
Sie vergeſſen ganz und gar, daß Dutzende von bedeutenden
Künſt=
lern, Cräger ganz bekannter Namen, häufig monatelang ohne
Engagement ſind, daß Hunderte von Darſtellern, die längſt den
Beweis ihres Könnens erbrachten, ſchwer um ihre Exiſtenz
kämpfen — ſie haben abſolut keine Ahnung, was es heißt,
Film=
ſchauſpieler oder Silmſchauſpielerin zu ſein, zu filmen und ſich zu
behaupten. Sie denken in ihrer völligen Unkenntnis, daß weiter
nichts dazu gehört, als ein gut photographierbares Geſicht zu
haben — falls ſie das überhaupt ſchon wiſſen —, um ſich dann
vor die Kamera zu ſtellen und ſich kurbeln zu laſſen. Wüßten ſie
nur, daß Filmſtar zu werden vor allem arbeiten und noch einmal
arbeiten heißt, und daß dieſer Beruf einer der ſchwerſten,
auf=
reibendſten und entſagungsvollſten iſt, dann würden ſie ſich
ſicher=
lich erſt einmal einer gründlichen Selbſtprüfung unterziehen, ob
ſie das erforderliche hohe Maß an innerer Kraft beſitzen, welches
ſie dazu befähigt, Millionen Menſchen Freude und Genuß zu
bereiten.
mehr zu zerſchlagen gab, ſchlug er mich. „Cätowieren” nannte er
das, wenn er betrunken war. Wenn ich daran denke, zittere ich
noch.”
Jakob nickte, mit einem großen Sug an ſeiner Pfeife. Und
nach kurzem Nachdenken ſagte er zögernd:
„Wenn er nun wiederkäme?”
„Das tut er nun doch nicht mehr” erwiderte Conia mit
Aberzeugung. „Es würde auch mein Unglück ſein.”
„Man kann doch nicht wiſſen”, meine Jakob. „Einmal war
er ſechs Monate weg, und dann kam er zurück und erzählte, daß
ſie ihn zum Vizekönig von Japan gemacht und dort feſtgehalten
hätten. Aber zur ſelben Seit ſahen Leute von hier jemand in
Amſterdam in der Warmoes=Straße, der ihm ſprechend ähnlich
ſah. Und das andere Mal ſchrieb er einen Brief aus der
Wildnis, wo er Menſchenfreſſern Unterricht gab im
Scheiben=
ſchießen. Aber der Poſtſtempel war aus Antwerpen. Darum
ſage ich, man kann nicht wiſſen. Er iſt ein ſeltener Kauz!”
„Glaubſt du denn nicht an ſeine zweite Stimme?” fragte
Conia.
„Ja, das iſt wahr”, ſtimmte Jakob zögernd zu.
„Willſt du ihn noch einmal hören?” nötigte Conia.
„Ja, nur zu, willigte Jakob ein. „Dreh ihn wieder mal
auf.”
Faſt mit Ehrfurcht ging Conia zu dem Ciſch am Fenſter links,
wo ein mit blinkendem Crichter ausgeſtatteter Apparat von der
„International Sonophone Company”, der Stolz des Gaſthauſes
„Sum Meerweibchen”, prunkte. Sie brachte eine Nadel an und
legte die Platte auf, betitelt:
„English, Bass, Farwell for ewer! Sung by Mr. William
Payne, with orchestral accompaniment and bells.”
Und das Grammpophon, nach ſcharrendem Naſſeln, begann
ein Lied zu ſpielen von Cränen und Ertrinken, das letzte
Lebe=
wohl eines Steuermanns an ſeine Frau, bevor das grauſame,
Wie häufig iſt der Briefſchreiber der Meinung, ſeine
gele=
gentliche Mitwirkung an einer Dilettantenbühne habe bereits
den Beweis ſeiner ſchauſpieleriſchen Jähigkeiten erbracht, ſo daß
er auch für den Film geeignet ſein mußte. Dieſe ebenſo naive
wie irrige Auffaſſung läßt erkennen, daß ihm jede Kenntnis der
grundlegenden Begriffe der Silmkunſt fehlt. Während nämlich an
der Bühne die Sprache, bzw. die Geſangsſtimme den Ausſchlag
gibt, und die Sigur und das Geſicht dahinter zurücktreten, ſind
beim ſtummen Spiel Körper und Mimik die Hauptſache.
Film=
kunſt iſt eben Bildkunſt, Photographie eingefangenen Lebens, und
deswegen wird dem Geſicht des Darſtellers und ſeiner
Ausdrucks=
kraft, die alle Gefühlsregungen wiederzugeben und das Fehlen
der Sprache zu erſetzen vermag, der Hauptwert beigemeſſen. Der
Silm erfordert zunächſt einmal volle Hingabe zum Lernen, und das
macht die Karriere ſo ungemein ſchwer. Niemand kann hierbei
dem Lehrling vorausſagen, ob ſich dieſe reſtloſe Hingabe an das
Studium jemals lohnen wird. Und wer nun einmal dieſes Riſiko
nicht eingehen will oder von vornherein Sweifel hat, ob es ihm
glücken wird, der möge am beſten die Singer ganz davon laſſen.
Es wäre daher jedem zu wünſchen, er hätte recht oft
Gele-
genheit, hinter die Kuliſſen der Darſtellungskunſt zu blicken, um
ſich davon zu überzeugen, daß einzig und allein harte und
auf=
opfernde Arbeit, die häufig genug höchſte Selbſtüberwindung
koſtet, dazu führen kann, ſich durchzuſetzen und zu behaupten.
Eine eiſerne Seſundheit und Nerven wie aus Stahl zu haben, iſt
die Vorausſetzung, die Strapazen auszuhalten. Die Handlung
eines Silmes vermag keine Nückſicht auf die Konſtitution des
Darſtellers zu nehmen. Sie verlangt, daß er beiſpielsweiſe in
eiſiger Winterkälte in leichten Sommkleidern, und in tropiſcher
Julihitze im Pelz ſpielt. Die gleißenden Strahlen der viele Mil=
ſalzige Naß für immer über ihn wegging. Die Stimme war im
allgemeinen undeutlich, doch hier und da drang ſie kräftig durch,
und dann erbebte Conia jedesmal. Sie zwängte ſich wieder hinter
das Büfett und, eine Hand am Strumpf, hörte ſie zu, mit Cränen
im Auge. Jakob vergaß eine Weile ſeine Pfeife.
„Iſt er’s oder iſt er’s nicht?” fragte Conia dann, ihrer Sache
ſicher, als das Grammophon ausgeraſſelt hatte.
„Ja, das iſt er”, ſagte Jakob, für den Moment wieder
über=
zeugt.
„O, Isee vou nimmer more”, ſchluchzte Conia mit dem
bißchen Engliſch, das die Sonophone=Company ſie gelehrt hatte.
In achtungsvoller Stille ſaß Jakob beim Schmerz der „Witwe‟.
Aber die unterbrach ſie ſelbſt bald.
„Sieh, Jakob, das iſt ſchön von ihm, daß er in ſeinem letzten
Augenblick noch ſo an mich gedacht hat. Das macht viel gut.
Darum bin ich für ewig die Seine. Wenn er wiedergekommen
wäre, hätte ich für imer mit ihm Schluß gemacht. Denn alles
hier zum vierten Male zerſchlagen zu laſſen, das wäre ein
Scha=
den, den wir nicht mehr gutmachen könnten. Aber ſo iſt es in
Ordnung. Nun hab’ ich ihn wieder ſo lieb, ſiehſt du.”
Jakob hörte es an, mit ſeinem gewöhnlichen Seufzer. So’n
Weib, ſo’n Weib! Der Sturm in ihm begann wieder Schornſteine
umzuwerfen. Doch er beherrſchte ſich. Und das Glück der
Selbſt=
quälerei befiel ihn auf’s neue.
Conia fuhr auf. „Ich glaube wahrhaftig, daß hinten jemand
iſt”, ſagte ſie. „Sieh doch mal nach, Jakob.
Jakob ſtand auf und tat, was man von ihm verlangte.
Die Cür nach dem Gang, durch den man wieder in das
Hin=
terhaus kam, war angelehnt. Jakob guckte. Und wohl drei
Minuten blieb er, mit dem Rücken zu Conia, ſtehen.
„Nun?” rief ſie ungeduldig.
„Nein, nichts”, antwortete Jakob mit halb erſtickter Stimme.
„Leb” wohl. Ich muß weg”, ſagte er dann eilig.
„So plötzlich?” fragte Conia.
honen Kerzen ſtarken Aufnahmelampen im Atelier ſengen auf die
Dauer die Haut und blenden die Augen oft bis zur
Unerträglich=
keii. Stundenlang muß gewartet und herumgeſtanden werden,
häufig genug wird eine einzige Szene fünf= und ſechsmal
wieder=
holt, bis ſich der Regiſſeur mit dem Spiel zufrieden gibt. Da der
Film als Flächenkunſt rein viſuell, d. h. eine Seichenſprache iſt,
die lediglich mit dem Auge aufgenommen werden kann, verlangt
er vom Schauſpieler angeſtrengteſte Konzentration, um die Nolle,
die er ſpielt, glaubhaft zu machen. Alles muß erlebt und aus dem
Inneren heraus geſtaltet werden, jede Geſte und Miene hat
menſchlich echt und überzeugungstreu zu ſein. Ebenſo verhält es
ſich mit der Anſchaulichkeit der Umgebung des Künſtlers.
Men=
ſchen, Ciere und Elemente ſind durchaus nicht immer nach dem
Wunſch des Darſtellers. Er muß es mit in den Kauf nehmen, daß
ee auch mal ſchief gehen kann, daß Feuer die Kleider verſengt
oder gar Brandwunden verurſacht, Waſſer ein unfreiwilliges,
kaltes Bad bereitet, und daß die Fauſt des Partners, bzw. des
im Silm feindſeligen Gegner ſtärker als die eigene iſt. Ein Sturz
aus dem Auto oder vom Pferd und andere beabſichtigte
unange=
nehme Zwiſchenfälle gehören keineswegs zu den Seltenheiten, und
es bedarf keiner Frage, daß das „Vergnügen” hierbei aufhört!
Sportliches Craining und körperliche Geſundheit, ſchnelle
Ent=
ſchlußfähigkeit und Kaltblütigkeit in kritiſchen Situationen, das
alles ſind Dinge, die der Schauſpieler „von Haus aus mitbringen
ſol!”.
Die es ſich im Leben mit ſo vielen Dingen verhält, ſo geht
es auch beim Film: es iſt nicht alles Gold, was glänzt!
Samilienſinn.
Von O. Sättler.
Man kann Jamilienſinn haben, ohne daß man ſich viel um
die Geſchlechterfolge kümmert, weder den Stammbaum feſtſtellt,
noch Familienbücher führt. Und man kann alle dieſe Dokumente
ſergfältig bewahren und kann doch gegen den Familienſinn
ſündigen.
Gewiß — auch das iſt nicht zu leugnen, daß übertriebener
Familienſinn Nachteile hat. Wie übrigens alle Verſtiegenheiten.
Aber richtiger Samilienſinn hat auch Vorzüge und iſt etwas
Schönes. Nur daß er heute, wo ſo vieles nicht da iſt, was ſchön
wäre, ebenfalls meiſt nicht feſtzuſtellen iſt.
Sehen wir einmal in die Familien hinein! Die Geſchwiſter
gehen, Ire eigenen Wege. Der eine hat die Paſſion, der andere
den Klub. Sie ſehen einander vielleicht nur bei Ciſch, und auch
da ſprechen ſie kaum miteinander, höchſtens, daß es gegenſeilige
Nörgeleien ſind. Jeder hat ſeine Welt für ſich. Das wäre an ſich
noch nicht ſchlimm, iſt bis zu einem gewiſſen Grade ſogar
unver=
meidlich. Wenn nur eben die großen Verbindungen da ſind. Aber
auch da fehlt es. Sind die Kinder verheiratet, ſind ſie aus dem
Elternhaus, ſo ſind faſt alle Brücken hinter ihnen abgebrochen.
Vielleicht im Jahr einmal finden ſie den Weg zum Elternhauſe
zurück, auch wenn ſie in der nächſten Straße wohnen. Keine Zeit!
heißt es da. Und man weiß oft nicht, wie man die Seit
iot=
ſchlagen ſoll. Die Geſchwiſter aber? Ein kurzes, flüchtigee
Grüßen, mehr kaum. Der eine hätte ein Anliegen, brauchte eine
Hilfe. Er wendet ſich an den Bruder und findet laue Aufnahme,
gewundene Ablehnung. Nur keine Laſten, nur keine Bindungen!
Man hat keinen Dank von Verwandten”, heißt es, und meini
damit im Grunde, daß man für die kleinſte Cat zehnfache Sinſen
haben möchte. Bei Fremden weiß man, daß man auf keinen Dank
zu rechnen hat und iſt erfreut, wenn man nur einigermaßen in
Ordnung auskam. Von Verwandten aber möchte man ganz
be=
ſonders ſtarke Betonung des Dankes und wäre doch ſelbſt nicht
geneigt, ſolchen Dank zu geben, weil man einander viel zu nahe
ſteht, als daß man leere Phraſen drechſelte.
Es gibt Ausnahmen. Aber ſie ſind ſelten. Und wo man ſie
findet, darf man ſich ihrer freuen. Gerade an ihnen ſieht man,
wie ſtark der rechte Suſammenhalt zwiſchen Verwandten der
Samilienſinn machen kann. So manches Unvorhergeſehene, das
wir Schickſalsfügung nennen, läßt ſich leichter tragen, wenn ſich
ſelbſtlos Brüder, Schweſtern, Freunde finden, die mithelfen, daß
man die ſchlimme Seit überwindet. Und man weiß ja auch nie,
ob man nicht, wenn man jetzt Helfender iſt, in kurzem ſchon
ähn=
licher Hilfe bedarf. Und wenn ſchon das alles nicht in Betracht
kommt, wenn jeder im Leben gefeſtigt ſteht, ſo daß er in nichts
der Stütze, der Hilfe bedarf, ſo gibt der Familienſinn doch das
Gefühl der Geborgenheit, der Sicherheit, man weiß: Wie immer
es kommen mag, ich ſtehe nicht allein, wir ſtehen zuſammen und
werden auch widrige Umſtände beſiegen.
Und wenn das im Kleinen, wenn es im engen Kreiſe der
Familie ſo iſt, wie iſt es dann in Beziehung auf ein ganzes Volk?
Iſt das nicht auch ſtärker, gefeſtigter, kann es nicht auch manches
Drückende leichter tragen, wenn der rechte Sinn mittragen hilft?
HImamm
„Ja, ich hab’ noch was zu tun” ſprach Jakob heiſer.
„Adzus!” Er ſtieg die Wendeltreppe hinauf, und bald waren
auch ſeine Beine verſchwunden. Conia, an ihrem Strumpf, ſeufzte,
wenn auch nicht gerade vor Betrübnis.
Jakob, draußen im Winde, ſtand einen Augenblick verſtört.
War es möglich? Aber dort, um die Ecke der Gaſſe, einige
Schritte weiter, ſchaute ein feuerrotes Männergeſicht her.
Ge=
ſchwind ging er darauf los.
„Biſt du’s wahrhaftig?” brachte Jakob mit Mühe hervor.
„Ja, das dachte ich auch erſt”, ſagte der andere, ein runder
Kerl in dicker Winterjoppe. Aber nun ich ſelbſt die Stimme
gehört habe. . . . Junge, Junge, das nennt man ſingen. Nein, es
iſt beſſer, daß es ſo bleibt. Das Mädel verdient es. Ich kann
mich doch nicht beherrſchen. Und es würde wieder nur für einen
Monat ſein. Das wird mich auf dem rechten Wege halten, nun
ich weiß, daß ich ſo geliebt werde.” (Hier hörte man ein
unter=
drücktes Schluchzen bei dem runden Seemann.) „Ich gehöre beſſer
zu den Papuas. Und da du das Mädel behüteſt, iſt keine Gefahr
für ſie. Das Geſchäft geht gut?”
„Großartig”, antwortete Jakob ſtramm, indem er ihn
durch=
dringend anſah. „Und man merkt nie mehr etwas wie
kaputt=
ſchlagen oder ſo.”
„Hm”, ſah der andere auf, mit einem Blick, der weiter als
Harlingen ging. „Und der Junge?"
„Wächſt wie Kohl.”
Der Mann in der Joppe blieb noch einen Augenblick ſtehen.
Dann ſagte er brüsk:
„Na, adfüs dann. Aber ich bin es nicht, hörſt du?‟
„Davon habe ich mich perſönlich überzeugt”, nickte Jakob
und ſah dem andern nach, bis der für immer um eine Ecke
ver=
ſchwand. Dann ging er langſam weg, die Mütze tief ins Geſicht
gezogen. Und keine Viertelſtunde ſpäter ſpielte er auf der
Har=
monika das Lied von dem „Mädel, das man niemals vergißt”,
Jakob hatte ſeine „Beſtimmung .
Nachts in der Maſchine.
Nur ſelten finden die Paſſagiere eines großen Ozeanſchiffes,
wenn ſie beruflich nichts mit Ol und Curbinen, mit Kolben und
Dynamos zu tun haben, den Weg aus ſtrahlend hellen
Geſell=
ſchaftsräumen nach unten in die tagelange Nacht, die die
An=
triebskraft des Schiffes umgibt.
„Punkt 1 Uhr am Maſchinenbureau!” Bis 12 Uhr ſitzt
man im Wintergarten und im Rauchſalon. Nichts hier oben
gemahnt daran, daß 20 Meter unter einem 17 000 PS, von
weniger Menſchen Hand gebändigt, das Schiff durch das Waſſer
drücken.
Genügend Lampen beleuchten den Abſtieg. Uber eiſerne
Creppen geht es nach unten. Vier Decks tief, die beiden letzten
ſchon unter dem Waſſerſpiegel. Unten ein verwirrender
Hexen=
ſabbat von Metall, das teils in wildeſter Bewegung und
Um=
drehung begriffen, teils ruhend als Widerlager, Grundplatte oder
Nohr Verwendung fand. Und Uhren, Umdrehungs= und
Ge=
ſchwindigkeitsmeſſer, Kommandoapparate, Celephone die Hülle
und Fülle. Swiſchen ihnen allen in einem Naum, der größer iſt
als der Speiſeſaal des Schiffes, nur ein Menſch, der wachhabende
Ingenieur. Ihm obliegt die Verantwortung für den
Geſamt=
betrieb der Maſchine während der Dauer ſeiner Wache. Er
kon=
trolliert Slzufluß, Oltemperatur, Waſſerzufluß und
Dampftem=
peratur, Dampfdruck und Wellenumdrehungen, er kontrolliert
durch lange Sucklöcher an den 14 Keſſeln die Flammenbildung,
er ſchreitet in regelmäßigen Abſchnitten die vierlei Pumpen in
ſeinem Bereich ab und bucht dabei alle abgeleſenen Sahlen und
Meſſungen, Beobachtungen und Wünſche in einer Kladde. Unter
ihm, ſachlich, nicht räumlich, denn unter der Maſchine kommen
nur noch die Canks im Doppelboden, arbeiten ein paar jüngere
Ingenieure, Heizer, Crimmer, Schloſſer und Schmierer, die
kleinere Wirkungskreiſe, aber nicht geringere Verantwortung zu
tragen haben. Dem einen unterſtehen nur die Keſſel, dem
an=
deren nur die Pumpen, dem dritten nur die Dynamos, dem
vierten nur die Kühlung und Slung alles rotierenden Metalls.
Die alte Vorſtellung von dem furchtbaren Schmutz, von der
entſetzlichen Hitze, von der großen Feuchtigkeit in einem Heiz=
und Maſchinenraum haben auf einem modernen Schiff keine
Geltung mehr. Der neuzeitliche Maſchinenraum wird dauernd
und ohne Unterbrechung ſauber gehalten. Jeder iſt für ſeinen
Bezirk verantwortlich, und vielleicht noch mehr als die Seeleute
an Deck arbeitet auch der Mann in der Maſchine mit
Putz=
lappen und Farbpinſel. Selbſt an dieſem Orte, in dem nach
An=
tritt der Fahrt bis zur Beendigung der Reiſe die Glühbirnen
nicht mehr ausgehen, herrſcht peinlichſte Sauberkeit, die vor
jedermann beſtehen kann.
Der Mann in der Maſchine weiß nicht, ob draußen Cag
oder Nacht iſt, wenn er keine Uhr hat, ihn umgibt ſtets das
gleiche Bild. Er ſieht keine Küſten, keine begegnenden Schiffe,
er ſieht nicht, daß er durch Waſſer fährt, er ſieht keine Häfen,
keine Kais. Ins Dunkel ſeiner Unterwelt verbannt, iſt ihm alles
Nacht, den Ablauf des Cages lieſt er ab an den wechſelnden
Anforderungen, die an ſeine Maſchinen geſtellt werden, ja ſogar
den Ablauf der Jahreszeiten kann er an ihnen verſpüren.
Maſchinenraum iſt ein Synonym für Nacht.
Die Hand der Satme.
Ein wahres Geſchichichen aus dem nahen Orient.
Von Wilh. v. Nenthe=Fink.
Es war in jener alten, guten Seit vor dem Weltkriege. —
Gut nicht nur, weil die Deutſche Reichsmark mehr Kaufkraft
hatte, als jetzt; auch nicht, weil man ſie „hatte” nein, weil, weil
man ſo an die zwanzig Jahre jünger warl ..."
Saß ich da in Cunis und wartete auf meinen Levautedampfer,
der mich nach Konſtantinopel bringen ſollte. Ganz Algier hatte
ich durchſtreift, ohne Dolmetſcher; Franzöſiſch, Engliſch, und
mit=
unter ein deutſcher Kernfluch hatten über alle Schwierigkeiten
hinweggeholfen. Aber hier, in Cunis, glaubte ich doch nicht ohne
Führer auskommen zu können. War doch Cunis viel, viel
orien=
taliſcher als Algier, ſogar Konſtantinopel! Durch
Vermitt=
lung des Hotels ſtellte ſich auch ein Führer ein: ein Cürke, nicht
jung, nicht alt, mit einem rechten Galgengeſicht, ein Dutzend
Sprachen mehr oder weniger ſchlecht beherrſchend; mit
Ceckel=
beinen, auf dem Haupt voll Nabenlocken ein mächtiger roter
Fez mit langer, blauer Quaſte. Aber er ſchien, und war in der
Cat, brauchbar.
Unſer erſter Gang war natürlich in die Souks, die
Bazar=
ſtraßen, die mich überall mächtig angezogen hatten, da man dort
noch unverfälſchten Orient zu ſpüren glaubte. Ich wollte einige,
der in Cunis hergeſtellten hübſchen Meſſingſachen, oder ein Paar
gute Dolche und dergleichen kaufen. Aber keine Ceppiche, da man
hierbei faſt immer übers Ohr gehauen wird und man ſie daheim
beſſer und billiger kaufen kann.
Durch die engen, vor der Sonne durch Matten geſchützten
Gaſſen wanden wir uns durch. Laut war es nicht darin, da die
Orientalen auf ihren hackenloſen Halbſchuhen wie auf
Krepp=
ſohlen dahinſchleichen.
Wir treten bei B.... Fréres ein, würdig begrüßt durch
den Geſchäftsinhaber. Man legt mir außer Meſſingſachen
wun=
derbare Schwerter, damaſzierte Dolche und dergleichen vor. Aber
die Preiſel... Na, ich biete 10 Prozent des Geforderten, und
nun beginnt der Handel. Dazu werden uns niedrige Stühle
hin=
geſtellt, ein Diener erſcheint mit türkiſchem Kaffee (heiß wie die
Hölle, ſchwarz wie die Nacht und lüß wie die Liebe!) und guten
Sigaretten. Wir reden vom Wetter, vom Geſchäft, von Politik,
und ab und zu erfolgt ein etwas höheres Gebot von mir. Der
Beſitzer ſchwört bei Allah, es nicht annehmen zu können; er
würde ſich und ſeine Kinder ruinieren uſw. Na, endlich einigen
wir uns auf 25 Prozent vom Anfangspreis.
Sch ſchmunzle, weil ich glaube, billig gekauft zu haben, der
Ladenbeſitzer ſchmunzelt, ob der guten Prozente, die er erhält!
Dann werden mir Ceppiche vorgelegt! Suerſt Schund, dann
Cep=
piche, ſicherlich in Deutſchland oder Belgien hergeſtellt, aber dann
gute, echte! Beſonders ein kleiner Kairouan ſticht mir in die
Augen. Preiſe: unerſchwinglich!
Ich beherrſchte mich, und ziehe ohne Ceppich ab.
Aber, Schwachheit, den Name iſt Mann! der nächſte Cag
findet mich wieder im Laden. Wieder der Kaffee und Sigaretten,
wieder das Seilſchen! Und wieder gehe ich ohne Ceppich fort.
So geht es am dritten, am vierten und ſogar am fünften
Cage, bis ich endlich den Ceppich erworben habe. Allſeitiges
Schmunzeln, ſiehe oben! Doch diesmal muß der Nutzen des
Ver=
käufers beſonders groß geweſen ſein, denn er überreichte mir,
als ich ſeinen Laden verlaſſe, die Hand der Fatme, das
glück=
bringende, den böſen Blick abwendende Seichen der Cürken, als
Geſchenk. Es iſt die Nachbildung einer Hand, hübſch in Silber
gearbeitet und vergoldet. „Allah möge dich ſchützen, und dir dieſe
Hand Glück bringen. Aber du mußt ſie immer bei dir tragen!”
Ich bedanke mich, lache dazu, denn ich bin nicht abergläubiſch.
Für den folgenden Cag war ein Ritt nach Karthago
ge=
plant. Der Führer beſorgt zwei gute Pferde. Ich beſteige einen
kleinen, drahtigen, aber etwas nervöſen Schimmel, während der
Führer ſich auf einen alten Vollblüter, der wohl beſſere Cage
geſehen hatte, klemmt. (Und mit den Säbelbeinen ging das ja
ſehr gut.) Aber ſchon bald tauſche ich mit dem Führer; der
Schimmel geht leider „Paß”, eine im Orient höchſt geſchätzte
Gangart, für Europäer nicht ſehr angenehm.
Der alte Vollblüter geht gut; ein biſſel ſtolperig, aber in
raumförderndem Crab. Ach, und was war der Nitt ſchön: die
Sonne ſchien und meinte es noch nicht zu gut, die Natur war ſo
ſchön, und die Sorgen hatte man ja daheim gelaſſen!
In zei Stunden waren wir auf der Höhe, auf der einſt
Karthago geſtanden hatte. Ich ſage „einſt” und „hatte”, denn es
war dort oben, wie der Berliner ſagt: Niſcht wie Jeſend! Die
alten Nömer waren eben nicht nur groß im „aufbauen”, ſondern
auch im „abbauen”! Und was ſie übrig gelaſſen hatten, war
längſt zum Aufbau von Cunis und Goletta verwendet worden.
Aber der Blick auf den Golf, auf das Sagouan=Gebirge, auf
Goletta: zauberhaft, märchenſchön! Ja, ja, die alten Völker
ver=
ſtanden ſchon das Städtegründen, wie auch die Mönche einen
guten Blick für die Schönheit der Natur hatten (ſiehe
Camal=
doli bei Neapel uſw.).
Nachdem wir dort oben angeſehen hatten, was es zu ſehen
gab, wurde ein kleiner Ombiß eingenommen, wozu algeriſcher
Notwein vortrefflich mundete. Selbſt mein Cürke verſchmähte
den Wein nicht. Vielleicht ſah es Allah grade nicht, oder mein
Führer ſtammte ab von denen, die der Berliner mit „oller
Küm=
meltürke” bezeichnet!. . . .
Dann ging es im ſchlanken Crabe heimwärts, die Sonne
meinte es nun ſchon recht gut, und die Chauſſee war ſo ſtaubig
und ſo ſchlecht gepflaſtert. Sei es nun, daß der Gaul müde war,
ſei es, daß ich an etwas anderes gedacht und nicht aufgepaßt
hatte, mit einem Male gab es einen ſchönen „Numpler”. Wie ein
getroffener Haſe auf der Creibjagd ſchlug ich über den Kopf des
Pferdes einen Salto auf die blanke, harte Chauſſee, und der
Gaul hinterher. . . .
Doch, als ich meine Knochen wieder ſammelte, war alles heil
geblieben! Nicht ein Bruch, nicht mal eine Schramme; aber
dreckig war ich, ſtaubig, wie ein Müller ſah ich aus. Mein
Führer der ſchreckensbleich vom Pferde geſprungen war und mir
helfen wollte, konnte es gar nicht faſſen, daß ich mir nichts, rein
gar nichts getan hatte. Selbſt mein Gaul war nicht lahm, oder
nicht lahmer als vorher! Alſo „aufgeſeſſen”, und „beſſer
auf=
paſſen”!
Als wir ins Hotel kamen und ich den Staub mit einem Glas
Wein aus der Kehle ſpülte (der Führer mußte natürlich
mit=
helfen, da auch er ja „ſtaubig” geworden war!) meinte der Spitz=.
bube: „Siehſt du, Allah hat dich beſchützt! Die Hand der Fatme
hat dir Glück gebracht!” . .. „Aber ich habe ſie ja gar nicht bei
mir! Die liegt oben in meinem Simmer”. Ich durchſuchte alle
Caſchen; die Hand war nicht drinl . . . Aber auch im Simmer fand
ich ſie nicht, trotz allen Suchens!..."
Als ich mich abends umziehen wollte, die Reitjacke auf den
Stuhl warf, klapperte etwas im Nock. Ich ſuchte nach, und . . .
es war die Hand der Fatme, die durch ein Loch der Caſche
hin=
durchgerutſcht war und zwiſchen Futter und Cuch ſteckte!
Soll man da nicht abergläubiſch werden?
vorbehalten. Nachdruck verb. — Kliſchees: F. Haußmann, alle in Darmſtadt.
Sc6xd411
14..
20. b4xa5
Ein hübſches, weit berechnetes Opfer ! Nach b4 — b5, was etwas beſſer iſt.
15. Tä1xd4.
öffnet Schwarz die T=Linie mit a5 — 44
luf 15. D: b4 wäre gefolgt c5 16. — a3.
Da4 Lc6 17. Da6 Df4+ 18. Kb1
20.
Ta8 — a6
D X f2. Schwarz hält die weiße D 21. Sg1 — 13
Ta5 — 21
auf dem entlegenen a6 gefangen, hat 22. Kc2 — b3 b6 — b51
ſtarken, Angriff und außerdem ſchon 2 Auf23. Sxb5ſoll z. B. Lb7 —e4 —d 3
Bauern für die geopferte Figur.
folgen, auf 23. eb aber Ld5+=
23. Des — g5
Dd6xd4
15. ...
bökc4+
16. a3Xb4
24. Kb3 — b4
Dd4xf2
Df4 — c1
17. bb8 — 41
Tf8 — d8
25. 8c3 — b5
c7 — C5+!
18. Dd 1 — e2
Df2 — 14+ Aufgegeben, da die Dame verloren geht
19. Kc1 — 62
a7 — 45
Die Partie erhielt den Schönheitspreis
Wabenrätſel.
Jedes weiße Feld erhält einen Buchſtaben. Die ſechs weißen
Fel=
der um ein ſchwarzes Nummernfeld ergeben ein Wort, das am Pfeil
beginnt und von links nach rechts verläuft.
Die Wörter bedeuten: 1 Schweizer Kanton, 2 Erdteil, 3 Pariſer
Muſeum, 4 Feldfrucht, 5 Gott, 6 Spaniſcher Nationaltanz, 7 Teil
des Hauſes, 8 Hafenſtadt, 9 Spaniſche Weinſtube.
23. — Verant wortlich f. d. Redaktion: Dr. H Nette. Fernſpr. 1, 2389—2392. Alle Rechte
Frag mich was!
a a a de e e i il l mn örrstn w.
Obige 20 Buchſtaben ſchreibe man auf die 20 Punkte, ſo daß die
5 Balken folgende Fragen beantworten: 1—2 Wie heißt die „
Gemah=
lin” eines beſtimmten „Königs”? 2—3 Wie heißt eine wohlriechende
Baldrianart der Alten? 3—4 Was ſind viele Menſchen? 4—5 Welcher
Frauenname kommt in mehrere Gedichten Schillers vor? 5—1 Wie
nennt ſich eine gefiederte Sängerin?
Die Mittelbuchſtaben, richtig abgeleſen, ſagen, was zeitweiſe vieten
alles iſt . . .
Carl Deubel.
Magiſches Quadrat.
1. 2. 3. 4.
1. A A A A. Elektriſche Maßeinheit,
2. I E bi zi Falif,
3. N O O R Zweihufer,
4. R T T V. Tieriſches Produkt.
C. D.
Auflöſungen der Rätſel aus Nummer 41:
Frag mich was!
1. Eſche, 2. Schal, 3. Chile, 4. Halen, 5. Elend.
Streichholz=Rätſel.
Nummer 280.
Partie Nr. 55.
Geſpielt in der 7. Runde des Kiſſinger Meiſterturniers 1928.
Damenindiſche Verteidigung.
Weiß:
Sch warz:
F. Marſhal.
A. Nimzowitſch.
8g8 — 16
1. d2 — d4
b7 — b6
2. C2 — C4
3. Sb1 — c3- Lc8 — b7
4. Lc1 — g5
Stärker iſt 4. Do2 nebſt e4.
(7 — 6
4....."
h7 —h6
5. Dd1 — 62
6. Lg5 — h4
L18 — e7
0 — 0
7. 62 — e4
8. e4 — 25
Sf6 — d5!
9. Lh4 — g3
Weiß iſtſchlechter entwickelt und vermeidet
den Abtauſch. Am beſten LXe7.
9..
s45 — b41
Nimzowitſch hatte S Xc3 erwartet.
10. Dc2 — b3 d7 — d5
Mit dieſem trefflichen Zuge kommt
Mar=
ſhal zum Angriff im Zentrum.
11. e5Xd6 e.p. Le74d8
12.0 —0 —0
Auf 12. LXd6 folgt DXd6 13. Sh5
de7 14. Sxc7 Sc6 15. Sxa8 Sxd4
und Schwarz ſteht auf Gewinn.
12.....
Sb8 — c6!
Droht Sa5 14. Dd1 Sxc4 15. LXc4
LXg 2. Weiß ſollte nun 13. Sf3 ſpielen.
13. Lg3Xd6
Dd8xdé
14 a2 — 43
Stellung nach dem 14. Zuge von Weiß
Marſhall.
im
Druck u. Verlag: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckersi,
näh
zoller Kün=
nw
mir
war
hrat
ch
mit einem Glas
natürlich
mit=
einte der Spit
dand der Fatn
a gar nicht b
durchſuchte a
n Simmer fan
jacke auf den
nach, und
er Caſche
hin=
cktel
Alſo mir Deitſche, mir meeche ſunft ſei, wie mer wolle, awwer
ta Talent ham=mer, däß wo uns niemand uff de Welt ſtreidich
nache kann. — Un däß is unſer Organiſatzionstalent.
In de Vorkriegszeit is däß eichentlich gornet ſo richdich zur
Beldung kumme, do hott jeder in ſeim Duſel in de Dag
enei=
gelebt, un is genzlich unorganiſiert nooch ſeine Faſſong ſeelich
vorrn. Un wann ganer werklich „irchendwie” „irchendwann”
odder „irchendwo” organiſiert war, ſo hatt däß weiders nix
tff ſich.
Naa, es mußt erſt zu=eme Weltkrieg kumme, bis ſich unſer
hervorragendes Organiſatzionstalent richdich un im ſcheenſte
Blanz zeiche konnt. Un wann mer aach zufellich net de Sieg
rganiſiert hawwe, ſo hawwe mer doch wenichſtens e Niederlag
organiſiert, die wo ihresgleichen geſucht hott. Un wann uns
däß=
halb aach nix mehr gebliwwe is, awwer unſer
Organiſatzions=
alent, däß hawwe mer wenichſtens aus dem Schlammaſſel
iwtver gerett, un däß is dann in de Noochkriegsjohrn ſtark un
nächdich un erfindericher worrn denn je. Heit macht uns aaner
m Organiſiern ſo leicht nix mehr vor, heit is jeder vun uns
chun vun Haus aus de geborene Organiſator, heit organiſiern
ner alles un jedes und in jeder Ausferdichung un Ufflag, prima
rimmiſſima un erſtklaſſich, gude Middelwar un zu ganz billiche
Ausverkaufspreiſe. Un ich wett mein Kobb, zehe gääche aans,
vann die Welt unnergeht, do organiſiern mer erſt noch de
Welt=
innergang, damit die Sach aach e Art hott —
Wann zwaa, odder drei Deitſche heit zuſamme kumme, dann
irganiſiern ſe zuerſt en Verein, un ſowie der groß genuch is,
dann organiſiern ſe e Obboſitzion im Verein. Wie dann
iwwer=
ſaubt mir aißerſt dichdich ſin im Organiſiern vum
Dorch=
nanner, während herngääche unſer Organiſatzionstalent in
Beziehung uff de Zuſammehalt märkwärdicherweis ganz verſage
hut, dann im allgemeine hawwe zwaa Deitſche drei A’ſichte, vier
Maanunge, fimf Welta’ſchauunge un ſex Prinzibie, die wo ſe
jäächenanner verfechte miſſe, un ſie hawwe infolchedäſſe
hunnerd=
dauſend Grind, enanner ſpinnefeind zu ſei, un ſie organiſiern
n aller Geſchwindichkeit un mit ungeheirer Grindlichkeit de
Pambf un Streit mitenanner, un ſie organiſiern ſich noch zudod,
iwwer däß is ſchließlich ganz egal, Ordnung muß ſei.
Wie geſagt, des Organiſiern is unſer Leidenſchaft, vun däre
umme mer net mehr los. Un unſer Organiſatzionstalent is
anſtärblich, un ſo organiſiern mer geſund un munder druff los,
an alles was uns in de Wähk kimmt. Beiſpielsmeßich: die
Kom=
nuniſte organiſiern den Panzerkreuzerbau, un die Stahlhelmer
organiſiern die Staatsaudoridhät; de Dockder Luther organiſiert
ſogar 8 ganze Deitſche Reich mit ſemtliche Ix= un Exklave. Aach
pe Perſoneverkehr uff de Eiſebah’ is ſeit’m voriche Sunndag
organiſiert, es gibt jetzt bloß noch zwaa Klaſſe vun Menſche un
Wage, un die, die wo net gut „gepolſtert” ſin, die wärrn in de
Holzklaß fahrn, un die „hölzerne” in de Polſterklaß; awwer däß
war ſeither aach net annerſter, Ob awwer kimfdichhie unſer
„Volks”verdräter a’ſtandshalwer in de Holzklaß fahrn, mecht ich
voch bezweifele, dann die ſin bekanntlich 18 ganze Johr uffm
Holzwähk, wann ſe alſo fahrn, wolle ſe wenichſtens mit
ihrm, mehr odder wenicher organiſierte, Allerhochwohlwärdeſte
waaſch ſitze. De ganze Unnerſchied vun dem organiſierte
Per=
oneverkehr is bloß der, daß es Eiſebah’fahrn for die deierer
worrn is, die wo ſchun immer hatt geſäſſe hawwe, dofor brauche
e awwer kimfdich aach kaa „Fahr=Kart” mehr, ſundern bloß
noch en „Fahrt=Ausweis” Un ſo wärd aam kimfdich der
Herr Bahnſteichſchaffner belehrn, wann mer freecht, wo mer ſei
Fahrkadd krickt — „Bidde, Fahrkarten gibt’s nicht mehr, ſundern
nur noch Fahrt=Ausweiſe, dieſe bekommen Sie am
Fahrkarten=
ſchalter Nummero 3 —” Odder ſeecht der tätſachlich — „Fahrt=
Ausweisſchalter” . . ? — Hoch der organiſierte
Amts=
eſel!"
Daß nadierlich aach unſer Stadtverwaldung ihr Licht net
nnern Scheffel ſtellt, wann ſich’s um’s Organiſiern hannelt, däß
s mennichlich bekannt. So is zum Beiſpiel des Zuſammearweite
vun unſerm Borjemaaſterkwinndätt derart glenzend organiſiert,
paß die link Hand net waaß, was die recht dhut; odder daß die
recht Hand net dhut, was die link will, was nadierlich gehubbt
is, wie gedubbt. — Ferner die Wohnungsnot! — No dodriwwer
brauch ich kaa Wort zu verliern, dann wann die net gradezu
her=
vorragend organiſiert is, dann waaß ich iwwerhaubt net, was
organiſiern haaßt. Naa, offe un ehrlich, do hott ſich unſer
Stadt=
verwaldung mit ihrm Organifatzionstalent ſälbſt iwwerdroffe,
dann an dere Wohnungsnot, do zehrn unſer Kinner un
Kinns=
kinner noch dra; ſo gut is die organiſiert
E' äweſo glicklich Hand hott unſer Stadtverwaldung im
organiſiern vun unſerm ſtädtiſche Deffezitt bewieſe, daß blieht
un gedeiht ganz brächdich, un wann mer noch net bankrott ſin,
kann mer in waaß Gott kaan Vorworf mache.
Ganz vorziechlich is ferner die Umſtandskremerei
organiſiert, un wann aaner glaabt, die hette uff unſere
Borje=
maaſterei nix zu dhu, dann is er ſchief bandaſchiert. Däß hab ich
vor korzem am eichene Leib erfahrn, wo ich nachweiſe mußt, daß
ich — heſſiſcher Natzionalidät bin. Die hawwe däß
nemlich uff de Borjemaaſterei neilich ernſthaft bezweifelt ..
E' Glick, daß ich in de Geſchwindichkeit jemand gefunne hab, der
wo mer mei heſſiſch Abſtammung, uff die ich ſo ſtolz bin, uff
mei ehrlich Geſicht hie beſtädicht hott; die hette mich ſunſt
uff unſere Borjemaaſterei for=e Bollackin gehalte. So ſin die,
un dene geht ihr organiſiert Umſtandskremerei iwwer alles.
Daß in ſo=eme vorziechlich organiſierte Gemeindewäſe aach
die Gemaanerät gut organiſiert ſin, däß is ganz an de
Ord=
nung. Do kratzt kaaner dem annern e Aag aus; wann’s aach
mitunner de Eidruck macht, als wann der aane aans drum gebt,
wann der anner kaans hett. Un do indräſſierts mich jetzt emol,
wie däß mit dem organiſierte Milchhof wärd. Ich hab
ſchun die ganz Zeit druff hiegeſtichelt, awwer es hott lang
ge=
dauert, bis ſe emol Milch gäwwe hawwe. Dann mit dem
Brojäckt gehn ſe aach ſchun bald drei Johr ſchwanger. Un do
kann mer wärklich net ſage, was lange währt, wird endlich gut ..
Nemlich der Milchhof ſoll die Bärjerſchaft mit guder Milch
zu billiche Preiſe verſorche. — Wenn man’s ſo hört, möcht’s
leidlich ſcheinen. Däß hott’s nemlich damals aach gehaaße, wie
mer dem ſtädtiſche Weikeller des Wort geredd hott. Do hott
mer aach geſagt, mer wollt, dorch Ausſchaltung vum
Zwiſche=
hannel, en gude Wei' zum billiche Preis, dem Bärjer zugut
kumme loſſe. No ich kann do kaa Urdaal abgäwwe, es Weidrinke
kimmt zu ſälte an mich. Awwer wann mer dene glaawe kann,
die wo was devo verſteh, ſo drinkt mer im Radskeller odder ſunſt
in=ere ſtadteichene Wertſchaft de Halwe net billicher un net
beſſer, wie ſunſtwo aach. — An was mag däß lieje? — An
de Organiſatzion? —
Wie geſagt, ohne mich weiders in den Milchhofſtreit
enei=
zumiſche, awwer ich maan, unſer Stadtverwaldung hett
vor=
laifich genug Beweiſe vun ihrm glorioſe
Organiſatzions=
talent abgelekt, ſie ſoll ſich drum, wääche dem Milchhof, net
widder e nei Klotz an’s Baa henke loſſe, ſie hott waaß Gott
annern Sorje . . . Wann dodegääche die Landwärtſchaft
hier en Milchhof uffmache will — gut. Un wann ſich der
Milch=
hannel dra bedeiliche will — aach gut. Uns Konnſumente
kann däß gleich ſei, gemolke wärrn mer doch, ſo odder ſo. —
Großardich organiſiert is dogääche unſer ſtädtiſch Feierwehr.
Wenichſtens dere Spritzebrob nooch zu urdaale, wo ſe am
Sunn=
dag morjend am alte Ballee abgehalte hawwe.
dagg morjend am alte Ballee abgehalte hawwe, un wobei ſich’s
allerdings net ganz vermeide ließ, daß aach ſo e paar vorwitziche
un neigieriſche Landesfinanzamtsbiamte e Duſch abkrickt hawwe.
Däß kimmt devo, wann mer maant, mer mißt ſei Nas
iwwer=
all eneiftecke .. .
Ich hab allerdings den Feierwehrſchenneral, den ſcheene Kall,
dronäxe wolle, er ſollt emol ſei Modohrſpritze e bische wädder
de Balleegaddemauer halte, do weern mer heit aus dem
Ooſe=Dillemma haus — —. Awwer der verſteht jo kaan Spaß,
der nimmt ſei Amt vieler zu ernſt un zu wichdich.
Iwwerhaubt, muß ich ſage, is unſer Feierwehr ſo
organi=
ſiert, daß mer gornet mehr märkt, wann’s wo brennt. Däß wärd
heit die Katz hinnerm Owe net weiß. Offe geſtanne, däß war
frieher ſchenner.
Wann ſo in de friehre Zeit,
Mol die „Stormglock” hott geleit,
Hei, do war Eich Groß un Klaa,
Wie’s Gewidder uff de Baa.
Jeder horrſcht erſt, angſt un bang,
Wie der Thärmer ziclt am Strang;
Ging’s do „bam—bam—bam—bam” bloß,
War des Feier als net groß,
Azpwer ging’s „bimmbimmbimmbimm”
Do war’s ganz beſunners ſchlimm,
Jeder is do losgerennt,
Mit Gekriſch: „Ihr Leit, es brennt!”
Un vun ſchauerlicher Bracht
War’s erſt midde in de Nacht,
Wann e jedes in ſeim Bett,
An kaan Brand gedenkt hott hett,
Aans am annern ſich gewärmt . ..
Bletzlich kreiſcht’s: „Eraus, es ſtärmt!“
Ei, wie is do ſehr beherzt
Alles ausm Bett geſterzt,
Schwubbdiwubbdich in die Hos
Un enunner uff die Stroß;
In de Altſtadt, Haus um Haus,
Rennt en Feierwehr eraus,
Drummle, Blooſe un Allarm,
Hinnenooch de ganze Schwarm,
So geht’s an’s Gerädehaus,
Schnell die Spritz un Laader raus,
Während ganer guckt dieweil
Nooch em Kärchdorm voller Eil,
Wo die rot Ladärn geleicht,
Die „die Richdung” hott gezeicht,
Wann mer dann die Richdung hatt,
Ging’s im Laafſchritt dorch die Stadt,
Dann drei Mack warn dem gewiß,
Der deerſt am Brandblatz is. —
So war däß in friehrer Zeit!—
Wie dogääche is es heit?
Kaum noch wärd en Brand mer froh,
Eh’s nor a geht, ſin ſe do . . .
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Halt, bald hett ich ganz vergäſſe,
aach unſer Schubbolowend zu erwehne. Die is äwenfalls
her=
vorragend organiſiert. Sportlich un aach ſunſt. Jedenfalls awwer
mol ſportlich, däß kann=en niemand abſtreide. Awwer aach
dienſtlich is ſe ungeheier gut uffgezoge. Morjens ſchun um
ſiwwe, odder acht, macht ſe als per Fuß un per Rad in’s
Ge=
lende. Ich hab gornet geglaabt, daß die Schubbo ſchun ſo frieh
uff weer. Jedenfalls ſieht mer ſe morjens ſchun in de Wälder,
bald emal am Oſpwerfeld, bald am Schlampelwähk, wo ſe
ſchein=
bar große ſtradechiſche Frage wälze, odder die Fehler vun de
Marneſchlacht widder gut mache will. — Valleicht denke ſe aach,
8 kennt ſich emol ſo en Karl Moor, odder en Schinnerhannes
mit ſeine Genoſſe in unſer Gäächend verirrn, un do is es gut,
wann mer vorher genau organiſiert, wie mer ſo=ere Bande
im Ernſtfall gäächeniwwer zu dräte hott. Ferner krickt die Schubbo
aach theorediſche Vordräg gehalte, iwwer de Benimm in alle
gefehrliche Läwenslage un ſo weiter mehr. Un daß unſer Schubbo
ihrn Bollezeidienſt ſehr ernſt nimmt, däß kann jeder ſähe. Mer
brauch nor emol ſo e Straßebaddrullje am Dag zu beowachte
(nachts is mer noch kaa uffgeſtoße), wann ſe zu zweit ihrer
Bahn ziehe, der aane hiwwe uff de Stroß, un der anner driwwe;
bewaffent bis an die Zeehi. Zu ſchad, daß ausgerächent do nix
vorkimmt. Herrgott, wann=en do ſo e Verbrecher in die Hend
laafe dhet, der hett nix zu lache. Awwer ausgerächent, wain
mer druff wort, do baſſiert nix. Die Herrn Verbrecher, die
ſuche ſich for ihr Undhate aach immer Zeide aus, wo die Schubbo
ins Bett geheert. Was nutzt do die ganz Organiſatzion, die
ſport=
lich un die dienſtlich, wann ſich die Herrn Verbrecher net draa
kehrn? Odder ſoll ſich dene zu lieb, valleicht die Schubbo
liewer nachts öfter uff de Gaß ſähe loſſe, anſtatts am Dag?
— Valleicht gar nachts e paar Radfahrerbaddrullje dorch die
Straße ſchicke, anſtatts dagsiwwer in’s Gelende? Naa, däß kann
mer vun unſere Schubbo net verlange .’s is genug, daß ſe am
Dag uff de Heeh is. Un wann halt am Dag nix vorkimmt, do
is es äwe ihr Schuld net —
Un daß am Sunndagmorjend grad
Pollezeihunde=
priefung war, un de Awend hatt mer kaan zur Hand, un
mußt ſich uff ſei eiche Nas verloſſe, däß is halt aach bloß de
reine Zufall. Weer däß Verbreche, anſtatts am Sunndag awend
im Ballee, am Sunndag morjend uff em Exert baſſiert, do hett=er
mol ſehe ſolle, wie’s Gewidder hett mer die Flabbſche gehatt.
Awwer nadierlich ſo, do is es kaa Wunner, wann mer ſe net
krickt . ..
Der zeitgemäße Haushalt.
Echte Spitzen im Hauſe zu reinigen. Dieſe Koſt=
5arkeiten gibt man nicht gern aus dem Hauſe, um ſie chemiſch
ceinigen zu laſſen. Man kommt aber tadellos zum Ziele, wenn
nan wie folgt verfährt: Zunächſt lege man ſie leicht zuſammen
und ſchlage ſie in ein leichtes Batiſttuch, das man zu loſer Rolle
fuſammenwickelt oder zu einem Säckchen näht. Mit dieſem lege
man ſie in ein Bad von reinem Olivenöl, von dem ſie bedeckt
ſein müſſen. Am nächſten Tage gibt man auf drei Liter kaltes
Waſſer einen mäßig gehäuften Eßlöffel Perſil, quirlt es ganz
klar und bringt das abgetropfte Bündel darin langſam zum
Kochen. Läßt ca. eine Stunde darin weiter wallen, um ſie dann,
warm und kalt im Tuche geſpült, zuletzt durch Gelatinewaſſer zu
ziehen, zu dem man auf einen Liter Waſſer zwei Blatt Gelatine
auflöſte. Wiederum gründlich ausgetropft, nimmt man ſie nun
aus dem Säckchen und nadelt ſie ganz dicht auf leinenbedecktem
Plättbrett, regelrecht in Form gezogen, auf.
Kitte für Holzſtoffgefäße. Die in manchen Haus=
Haltungen vorhandenen Holzſtoffgefäße, wie Schüſſeln, Wannen
aſw. erhalten nach längerem Gebrauche kleine Riſſe. Ihretwegen
etzen die Hausfrauen die an ſich praktiſchen Gegenſtände außer
Bebrauch und machen Neuanſchaffungen, die unnötig werden,
wenn man folgenden Kitt anwendet: Friſchen Quark und
un=
gelöſchten Kalk vermiſche man zu einem Brei, mit dem man
die Riſſe und undichten Stellen verſtreicht. Auch Glaſerkitt
heilt derartige Schäden. Ferner Bleiglätte mit Glyzerin
verrührt, iſt ein vorzügliches Dichtungsmittel für ſchadhafte
Holz=
ſtoffſachen. Hauptbedingung iſt allerdings, daß ſie fettfrei und
trocken ſind und nach dem Kitten mehrere Tage zum Trocknen
beiſeite geſtellt werden, damit die gekitteten Stellen gut erhärten
können.
Pikantes Eſſig=Gemüſe (Mix Pikles) zu
be=
reiten. Alle Arten Gemüſe wie Möhren, Kohlrabi, Blumen=
kohl, Radieschen, Porree, zarte Kohlrüben können dazu
ver=
wendet werden. Man ſchneidet es am beſten in verſchiedener
Form, z. B. Möhren in Scheiben, Kohlrabi in Stifte, Rüben mit
dem Buntmeſſer und gebe jede Art für ſich in kochendes Waſſer,
laſſe ſie halb gar werden und lege ſie dann lagenweiſe noch heiß,
aber abgetropft, in einen fettfreien Steintopf mit Perlzwiebeln,
Pfeffergurken, Dill, Meerrettichſcheiben, Nelken, Gewürzkörnern
ein. Den mit Zucker und Salz aufgekochten Eſſig gieße man
kochend darüber und verbinde den Topf, obenauf mit einem
Säck=
chen Senfkörnern belegt, mit Pergamentpapier.
Würzigen Kräutereſſig für Salate und
Soßen. Man miſche je 1 Eßlöffel voll Baſilikum, Dillſamen,
Eſtragon, Mayoran, Thymian und Zitronenmeliſſe unter 1 Liter
guten Weineſſig, ziehe ein Mulläppchen über die Flaſche, laſſe
dieſe am warmen Ofen 3—4 Wochen ſtehen, filtriere dann den
Eſſig durch ein doppelt gelegtes Mulläppchen und hebe ihn in
kleinen, feſtverkorkten Flaſchen zum Gebrauche auf.
Umhüllte gebackene Birnen. Schöne reife,
mittel=
große Birnen ſchält und befreit man vom Kernhaus, ſteckt in die
Höhlung einige Roſinen und taucht ſie dann mit einer
Spick=
nadel in einen Eierkuchenteig von 2⁄s Liter Milch, ½ Teelöffel
Salz. 1 Eßlöffel Süßſtofflöſung und ſoviel Mehl, daß der Teig
dickflüſſig wird. Dann in ſchwimmendem Fett ausgebacken, wälzt
man ſie in Grobzucker. Sowohl als Nachtiſch, wie als
Kaffee=
gebäck vorzüglich.
Speiſezettel.
Sonntag: Fliederbeerſuppe, Hammelbraten mit
Sahnen=
ſoße, geſchmorte Birnen. — Montag: Sternchenſuppe, gefüllter
Weißkohl mit Zwiebelſoße. — Dienstag: Möhren mit grünen
Erbſen und Semmelklößchen, gekochtes Schwarzfleiſch. —
Mitt=
woch: Brennſuppe, Ragout von Rindsherz mit dickem Reis. —
Donnerstag: Weiße Bohnen mit Möhren (ſüßſauer), mit
gebratener Leber. — Freitag: Fiſch=Hoppel=Poppel mit
Kraut=Sellerieſalat. — Samstag: Mak’aroni mit
Tomaten=
ſoße, geriebenem Käſe und gekochtem Schinken.
Das Kleid zum Canz.
Alle Sorgen, den Modeſchaffenden könne
die Erfindungsgabe verſiegen, erweiſen ſich
als unbegründet, je mehr die Saiſon der
geſellſchaftlichen Ereigniſſe ſich belebt. Man
kann ſogar mit unverkennbarer Deutlichkeit
beobachten, daß man im Reich der Mode
emſiger denn je bei der Arbeit iſt, die
be=
gonnene Wandlung des Stils weiter
auszu=
geſtalten. Was noch vor gar nicht langer
Zeit — im ſchnellen Wechſel der
Mode=
tendenzen allerdings erſcheint ſie länger! —
was alſo eben noch Ideal war: Knappheit,
Schlichtheit, backfiſch=, garconnemäßige
Un=
bekümmertheit, gilt heute nicht mehr, wo es
ſich um das Kleid zum Tanz handelt, das
„große” Abendkleid. Die Dame will in
die=
ſem Winter wieder nur Dame ſein, will durch
reizvolle Komplikation, durch raffinierte
Gar=
nierung, durch erleſenſte Verarbeitung
koſt=
baren Materials zeigen, daß ſie es trotz
Bubikopf noch lange nicht verlernt hat, ein
Kleid mit Grazie und ruhiger Anmut zu
tragen. Es iſt, als ob man nun auf einmal
genug hätte von allzu betonter
Selbſtſicher=
heit der ſportlich geſtählten Dame des 20.
Jahrhunderts und ſich ſo ganz verſteckt ein
klein bißchen nach Sentimentalität, Zartheit
und Zierlichkeit ſehnte. Man ſucht alſo eifrig
nach einem neuen Stil!
Daß man dabei zunächſt wieder auf das
Stilkleid zurückgreift, das im vorigen Winter
bereits ſiegreich den Beginn der neuen
Rich=
tung ankündigte, beweiſt nicht, daß man
nichts Beſſeres wüßte! Denn das Stilkleid
dieſer Saiſon erſcheint in völliger
Verwand=
lung. Noch iſt das Leibchen eng anliegend
und betont die Taille und die Büſte — das
gehört ja ſelbſtverſtändlich zu einer „
weib=
lichen Mode‟. Aber ſchon erſcheinen
Andeu=
tungen, auch ihm dekorative Effekte zu geben,
ſelbſt wenn es nur eine ſchmale
Perlenband=
garnierung iſt, die an den ſchmalen
Achſel=
trägern des Kleides anſetzt und mit den
Enden der langen, ſchmalen Schleife über
die Büſte herab bis tief auf den Rock reicht.
Ob das biedermeieriſche Fichu wohl bei dieſer
Idee Pate ſtand 2 Sicher aber iſt der Rock
ganz modernſter Stil unſerer Zeit: er zeigt
rückwärts beträchtliche Länge und verzichtet
auch vorn auf jegliche „Kniefreiheit”, die
übrigens niemals wirklich vornehm war!
Aber trotzdem will er nicht grauſam
verhül=
len: breite Silberſpitze bildet ſeinen unteren
Teil (A). Spitze in jeder Art, vor allem ader
die neue, wunderhübſche Chenilleſpitze, paßt
ja ſo gut zu dem Streben nach zarter
Weib=
lichkeit und vornehmer Grazie. Auch das
Abendkleid mit dem Volantrock bedient ſich
ihrer. Schon das untere Teil des leicht
blu=
ſenden, ganz ſchmuckloſen Leibchens iſt aus
ihr gearbeitet und geht, verdeckt durch den
Gürtel aus breitem Seidenband im Ton der
Seide des Leibchens oder aus dieſer ſelbſt,
in einen breiten Glockenvolant über, der
unten bogig ausgeſchnitten iſt. Darunter
lugt dann das Röckchen hervor, das genau
die gleiche Spitze, den gleichen Abſchluß zeigt.
Dank der Rührigkeit der deutſchen
Spitzen=
induſtrie bekommt man ſolche breiten,
abge=
paßten Volants ja heute bereits zu
erſchwing=
lichen Preiſen und kann daher ſolch graziöſes
Kleidchen auch bei nicht zu prallem
Geld=
beutel beſitzen (D). Infolgedeſſen brauchen
auch keine ängſtlichen Bedenken davon
abzu=
halten, an eine viereckig ausgeſchnittene
Schulterpaſſe aus Seide ein bluſiges
Leib=
chen aus Chenilleſpitzen zu ſetzen und das
ſchräge Schürzenteil des Röckchens breit mit
der gleichen Spitze einzufaſſen, die ſich dann
noch einmal darunter als breiter, glockiger
Volant des Röckchens zeigt (C). Zeigen dieſe
Modelle noch den geraden Abſchluß des
Rockes, ſo wird es zu unumgänglicher
Not=
wendigkeit, die gegenſätzliche Modetendenz
zu zeigen, wenn ſtatt der heiter=lebendigen
Spitze glänzende Seide in vornehmem
Schwarz oder dem neuen Patou=Blau das
Material bildet. Wieder verzichtet man
vor=
läufig auf Schmuck des Leibchens und legt
allen Effekt auf Taillenlinie und Rock. Breit
und faſt wuchtig wirkend faßt eine ſchwere
Schleife an der Hüfte die Seide raffend und
die Taille markierend zuſammen. Schon aber
ſorgt eine vordere, loſe Schürzenbahn am
Rock für den Ausgleich: lange, ſpitze Zipfel
zu beiden Seiten überſchneiden die Rocklinie
und ſtrecken die Figur (B).
Zu allen Modellen ſind Lyon=Schnitte
er=
hältlich.
Sur Mantelmode.
Ob am Vormittag oder am Nachmittag, ob für Beſuche oder
für irgendeine ſportliche Betätigung — immer brauchen wir den
Mantel. Gewiß, das Koſtüm, das eine Zeit lang nicht modern
war, iſt jetzt wieder aus dem Hintergrund hervorgeholt — aber
eine ſo bedeutende modiſche Rolle wie der Mantel ſpielt es nicht.
Und weil der Mantel für all und jede Gelegenheit getragen wird,
hat uns Frau Mode eine faſt unüberſehbare Fülle an Modellen
gebracht: gegürtete und gürtelloſe, glatte und ſolche, die ſehr
effektvolle und komplizierte Teilungen aufweiſen uſw. Alle aber
halten ſich an eine Grundform — ausgenommen vielleicht ein
paar extravagante Nachmittags= und Abendmäntel: ſie betonen
die ſchlanke Linie, die knappe Silhouette, durch einen geraden
Schnitt und durch Vermeidung jeder überflüſſigen Stoffülle.
Unſere Abbildung zeigt ein paar beſonders feſche Modelle. Als
erſtes (a) einen Automantel aus dickem hellen Leder, an dem
Steppereien die Ränder und die Taſchen verzieren. — Das
zweite (b) iſt ebenfalls für Sport= und Reiſezwecke ſehr gut
ge=
eignet; das Material für die nur dreiviertellange Form iſt ein
braun karierter Kaſha, die Garnierung iſt aus einem braunen
Lederkragen, einem Ledergürtel und paſſenden Lederknöpfen
ge=
bildet. — Eine ſchlichte, ungarnierte Form, ein tadelloſer Schnitt
und ein praktiſcher Diagonalwollſtoff zeichnen das dritte Modell
(c) aus. Die Form iſt an ſich ſo ſchön und ſo elegant, daß ſie
ſich auch für einen Nachmittagsmantel eignet — vorausgeſetzt
natürlich, daß man einen einfarbigen glatten Wollſtoff
verar=
beitet, denn es iſt eine feſtſtehende Regel, daß alle die vielen
wunderſchönen Streifen= und Karoſtoffe dem Vormittag, die
Fülle der glatten Gewebe dem Nachmittag vorbehalten ſind! Die
kleidſame Pelzausſtattung wird an beiden nicht fehlen, weder
am Vormittags= noch am Nachmittagsmantel, denn da ſelbſt der
Sommermantel ſo reichen Gebrauch von Pelzſchmuck machte —
wie ſollte da der Wintermantel, der doch weit mehr Berechtigung
dazu hat, ohne ihn beſtehen? Der Nachmittagsmantel — Velours
de laine und Tuch ſind für ihn die beliebteſten Gewebe — darf
ſich etwas mehr Garnierungen geſtatten; allerdings ſind es meiſt
Garnierungen, die aus dem Material ſelbſt gebildet ſind, aus
Blenden, Säumen und, wie es unſer Modell (d) zeigt, aus ſchön
geſchnittenen und ſtufenförmig aufgearbeiteten, ganz flachen
Volants. An dieſem Modell iſt außerdem noch das Arrangement
des Pelzkragens bemertenswert, der wie eine breite Krawatte
angeordnet iſt. Von dieſem ſandfarbenen Tuchmantel hebt ſich
brauner Pelz, etwa Nutrig oder Biber, ſehr wirkungsvoll ab. —
Allerlei Neues.
Unſere kleine Skizze bringt eine Handtaſche mit
neuartigem Bügel, der ſich in der Praxis, im Tragen,
als ſehr angenehm erweiſt. Das Leder, aus dem das
Modell gearbeitet iſt, zeigt eine ſehr originelle
ſchwarz=
weiße Muſterung. — An den feſchen, hochhackigen
Schuhen iſt der ſeitlich angebrachte Schnallenſchluß
be=
ſonders hübſch. — Eine ſehr geſchmackvolle Schnalle
ſtattet auch den Gürtel aus großgenabtem Leder aus.
*
Unſere edelſten Grundſätze lauten: arbeiten im
Lichte des Tages, lernen aus der eigenen Erfahrung,
danken für das Leben der Natur, die uns hinauf ins
Unerforſchliche begleitet und ſich ſehen in dem Kreis
der ewigen Reinheit.
Glauben iſt die Kammermuſik unſerer Seele
Modiſche Kleinigkeiten.
Dem Straßenanzug der eleganten Frau fehlt de
letzte Schliff, wenn die Details nicht mit allem übri
gen auf gleicher Höhe ſtehen. Die Handtaſche zun
Beiſpiel muß ſtets ganz beſonders tadellos ſein.
E=
gibt in dieſer Saiſon eine unendliche Fülle an Former
und Arten, große und kleine, flache und gebauſchte
ſolche aus Leder und andere aus Seide. Sehr beliebt
gleichviel, ob. Leder oder Seide, iſt die Zuſammen
ſtellung von zweierlei Materia eines gemuſterter
und eines glatten. Auch die Glacéhandſchuhe zeiger
eine vornehme Kombination; an den weißen Hand
ſchuhen ſind durch ſchmale Einſchnitte ſchwarze
Leder=
ſtreifen gezogen.
Trotz unſerer Unſcheinbarkeit werden wir von de
Wahrhaftigkeit der Welt geliebt und ewig von der
Silbermagneten des Himmels angezogen.
und
R
Frauſamn berhlt
Eet ichien unten
E*t, Dor dlem au
benleſbize, daif
nach zurter Weick.
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Mtrock bedient ſt
Feü des leicht bil
Leiſchens iſt
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bond im Ton d
aus dieſer ſel
bolant über,
en iſt. Darut
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den Abſchluß zet
deutſchen Sbitzen
ſche breiten, abu
reits zu erſchwin
her ſolch grazöſt
zu brallen Gell
gedeſſen brauch
inken davon abif
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in hluüiges Lif
ſeten und di
löächens breit n!
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breiter, Alockigf
Zeigen dill
en Abſchluß del
ungänglicher Ne
ſiche Modetenden
beiterlebendigt
in vormehment.
Patou=Blau dit
erjichtet man duf
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Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
Kaufmanns Karl Funk in Frankfurt a. M., Rotlintſtraße 3,
im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Freitag, den 26. Oktober 1928, nachm. 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, Neues Gerichtsgebäude,
Zimmer 219, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 9. Auguſt 1928 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſtei=
gerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäleſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
(16461a
Darmſtadt, den 16. Auguſt 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band II, Blatt 108.
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann
1 I 586 Hofreite Nr. 4
Linden=
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7n und oval, 4 Ro rſtühle, 1 rund, mahag
Tiſch u. 4 Stühle, 2 Waſchkommoden mit
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Chaiſelongue. 1 Geweih=Gewehrſt ind, ein
Gewehrſchrank, 1 Singer=Nähmaſchine, ein
Klavierſtuhl, Notenſtänder, kleine Etagere,
4 Bauern= und verſch. Ziertiſche, Kü
hen=
u. einf, lack. Tiſche Regulator=Uhren, k1
u. größ, Spiegel, Belder u. Au ſtellſa ben.
1 transportabl. Waſchkeſſei,
Bade=
wanne ſverz. 1 Wäſchemangel, 1 Fleiſch=
Hacklotz, 1 Dezimalwage (50 ks), 3
Es=
ſchränke 12 kleine Bogelhecken, mehrere
Sing= und Transportkäfi e, paſſend für
Vogelzüchter, 25 Rehgeweihe u, viel ungen.
Ferner: Antike Möbel:
1 Zylinder=Schreibpult kirſchb.), 1
Sekre=
tär (kirſchb., 1 Gasſchrank, nußb., ein
Lothringer Barockſchrank eich ), mit nußb.
(18499
Einlagen, 1 kleine Kommode.
Darmſtadt, den 14. Okt 1928
Georg Crößmann jr., Taxator.
Gewilſenhafte Ausführung von
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u. Verſteigerungsaufträgen aller Art.
geſtrickt, Heinheimer=
ſraße 5 I. C3ch0 N
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Angeb. u. N 4 a. d. Geſchäftsſt. (r26916 Gute 16.363
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