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Nummer 271 Samstag, den 29. September 1928. 191. Jahrgang
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lblehnung des engliſch=franzöſiſchen Flottenkompromiſſes. — Eine zahlenmäßige
Zeſchränkung der großen Kreuzer für die Vereinigten Staaten unannehmbar.
ſiar Abſchaffung der Unterſeeboote. — Eine Wiederbelebung des Wettlaufs im
Schiffsbau verbeerend für die nationale Sparſamkeit. — Weitere Verhandlungs= Seit Jahr und Tag iſt der tſchechiſche Zentralverband der
möglchkeſten.
Die Note an Frankreich.
TU. Paris, 28. September.
Am Freitag mittag erſchien der Geſchäftsträger der
amerika=
venr gab dem Generalſekretär des franzöſiſchen Außenamtes, Ber= franzöſiſchen Flottenabkommen ein.
ewt, die Antwort der Regierung der Vereinigten Staaten auf
ns. gemeinſam von Frankreich und England unterbreitete
Flot=
vu0 jeglichen Kommentars, ſo daß man noch nicht weiß, welchen
in druck die amerikaniſche Antwort in Paris ausgelöſt hat.
Die am Freitag von dem amerikaniſchen Geſchäftsträger der
es einigten Staaten, Armour, namens ſeiner Regierung im
9 Schreibmaſchinenſeiten. Sie beſtätigt zunächſt den Erhalt
riandlage für die Abrüſtung zur See. Nach der Aufzählung der
r! Vereinigten Staaten ſei unverändert der, daß jede Abrüſtung
Le. Klaſſen von Schiffen umfaſſen müſſe. Das engliſch=
franzö=
ſpäo für Zerſtörer oder Tauchboote von 600 Tonnen eine
der=
etwe Beſchränkung vor. Dabei würde nicht geſagt, daß auch
eigs Schiffe großen Kampſwert beſäßen. Gerade die zuletzt er=
Rienten Kreuzer ſtellten die größte Zahl der zurzeit vorhandenen
znpfſchiffe dar. Eine Beſchränkung der großen Schiffstypen
lan würde eine Benachteiligung der Vereinigten Staaten
be=
n Schiffstypen die Angriffsſtärke einer Flottenmacht, die über
m. große Handelstonnage verfüge, außerordentlich verſtärke.
cwon zu Friedenszeiten könnten auf Handelsſchiffen
Vorrichtun=
n. für die Aufſtellung von 6zölligen Geſchützen angebracht
wer=
n. Die Note kommt alsdann auf die Vorſchläge zu ſprechen,
eidie britiſche Abordnung in Genf im Jahre 1927 auf der
Zer=
ou=ferenz gemacht habe. Nachdem damals die britiſchen
Vor=
rläge zu keinem Ziel geführt hätten, würden heute die gleichen
Vor=
uäge in einer neuen und noch mehr Vorbehalten unterworfenen
onm unterbreitet, denn die großen Kreuzer, die den
amerikani=
zui Bedürfniſſen entſprechen, ſollten beſchränkt werden, während
ive Beſchränkung von Kreuzern mit Geſchützen von 6 Zoll
ſtatt=
nſten ſolle. In der Note wird dann nochmals auf die
Unan=
ehnbarkeit der engliſchen Vorſchläge hingewieſen, weil ſie die
en einigten Staaten in eine nachteilige Lage verſetzten.
Aehn=
che Vorbehalte und Einwände werden in der Note hinſichtlich
er Tauchboote mit großem Aktionsradius erhoben. Die
ameri=
mrſche Regierung ſehe ſich nicht in der Lage, diejenigen
Tauch=
dute, die über 600 Tonnen groß ſeien, als eine beſondere
Schiffs=
aſſe zu betrachten, während Tauchboote unter 600 Tonnen
ußerhalb jeder Beſchränkung bleiben ſollten. Die Vereinigten
tugten würden glücklich ſein, daß auch die in der Geſamttonnage
u eine vernünftige Anzahl von Booten beſchränkt blieben. Die
erierung der Vereinigten Staaten werde ihre Bemühungen,
me annehmbare Methode für die Beſchränkung der
Seerüſtun=
en zu finden, fortſetzen, aber ſie könne keinerlei Vorſchlägen
zu=
immen, die die Möglichkeit einer unbeſchränkten Anzahl von
uo andere Typen Beſchränkungen unterworfen werden ſollten.
us all dieſen Gründen ſei die amrikaniſche Regierung der
An=
chr, daß keine Fortſchritte erzielt werden können, wenn das
eng=
ſte=franzöſiſche Flottenabkommen als Erörterungsgrundlage
an=
ewmmen werde. Die amerikaniſche Regierung habe gegen
kei=
eilei Abmachungen etwas einzuwenden, die England und
nrnkreich zu ihrem Vorteil und in ihrem Intereſſe zur
Flotten=
eſchränkung abſchließen, aber ſie könne ſich natürlich nicht damit
feiseinigten Staaten angewandt würden. Die Note verweiſt
u die Haltung Amerikas auf der Waſhingtoner Konferenz, auf
ei erſten Tagung der Vorbereitenden Abrüſtungskonferenz und
u. die amerikaniſchen Vorſchläge auf der Genfer Konferenz. Sie
gewillt, alle Anſtrengungen zu machen, um für neue
Rüſtungs=
eſchränkungen zur See zu einem für alle Seemächte
annehm=
loniferenz die beſonderen Bedürfniſſe der verſchiedenen Staaten,
eirde ſie von der Tonnage für die anderen Klaſſen abgezogen.
fingten. Leider ſcheine das franzöſiſch=engliſche Abkommen den
AAl. ſein würde.
EP. London, 28. September.
ſigen Botſchaft in Paris, Armour, beim Qugi dOrſay und ſhendun Freitag vormittag die amerikaniſche Note zum anglo= Prager Diktat gefügig zu machen. Mehr als anderthalb Jahre
m ompromiß. Die amtlichen Stellen enthalten ſich zur Stunde franzöſiſchen Kompromiß=Vorſchläge in der Frage der Begren= genug offen zutage getretenen Verſuche der Tſchechen, auf die
zung der Seerüſtungen füllt acht Schreibmaſchinenſeiten. Sie wichtigſten deutſchen Induſtrieunternehmungen Einflußmöglichkeit
lehnt in ſehr deutlicher Form das Kompromiß als Unterlage für zu erhalten.
weitere Verhandlungen ab, macht aber gewiſſe Vorſchläge zur
Swärtigen Amt überreichte Antwortnote iſt ein Schriftſtück. Form, wie das Abkommen bei der Veröffentlichung des Briefes äußert hat, wobei es den Deutſchen eine das ziffernmäßige Ver=
Mitteilung über die engliſch=franzöſiſche Einigung über eine feſt, daß hinſichtlich der erſten beiden Schiffskategorien, nämlich ihre wirtſchaftliche Stellung überall da gewahrt, wo es ſich um
eientlichen Punkte des Abkommens heißt es, der Standpunkt mehr als 20 Zentimeter ſowie der Flugzeugmutterſchiffe bereits Nationaliſierungsbeſtrebungen (ſprich: Tſchechiſierungsmanöver!
Vereinbarungen in Waſhington getroffen wurden, ſo daß über Der Verf) mußten vor dieſen Halt machen. Nur dieſen
che Abkommen ſehe weder für Kreuzer mit 6zölligen Geſchützen, bleibe nur noch zu erörtern die Klaſſe 3: Ueberwaſſerkveuzer von immer ein ſo wichtiger Faktor im wirtſchaftlichen Leben des
Regierung ſtets an dem Grundſatz feſthalten wolle, alle Schiffs= eine erhebliche Bedeutung, für die Geſtaltung des
Wirtſchafts=
klaſſen einer Begrenzung zu unterwerfen, und nicht, wie
Frank=
mit 15 Zentimeter=Geſchützen, Torpedoboote aller Art und
Unter=
uken. Es liege auf der Hand, daß die Beſchränkung der größe= ſeeboote von unter 600 Tonnen keiner Beſchränkung zu unter= ſtanden haben”. Intereſſant, war ſchon damals das Bekenntnis,
werfen. Dieſe Klaſſen ſeien ebenfalls ſehr wirtſame Kriegswaffen, daß es notwendig ſei, in Zukunft den mittleren und kleineren Be=
und es ſei den Vereinigten Staaten unmöglich, den Vorſchlag
an=
machen. Die Begrenzung der 10000 Tonnen=Kreuzer, die mit unternehmungen im Staate bereits gewiſſe tſchechiſche
Einfluß=
kraft einer Macht mit einer großen Handelsmarie weſentlich
er=
höhen, da aus dieſen Handelsſchiffen Hilfskreuzer mit einer
Be=
ſtückung von mindeſtens 15 Zentimeter Kaliber geſchaffen werden
könnten. Der ſchon in Genf von England gemachte Vorſchlag ſei
in noch viel weniger annehmbarer Form erneut vorgebracht
worden. Die Vereinigten Staaten würden dadurch benachteiligt,
zungsprinzipien ſeien verletzt worden.
Auch einer Einteilung in zwei verſchiedene
Unterſeeboots=
klaſſen widerſetzt ſich Amerika, da Unterſeeboote von 600 Tonnen
ſehr gefechtstüchtige Einheiten ſeien, die mit Torpedos von
dem=
ſelben Kaliber wie größere Unterſeeboote ausgerüſtet werden
könnten. Am liebſten möchte Amerika die Unterſeeboote ganz
ab=
geſchafft wiſſen. Sollten dieſe aber dennoch als unerläßliches
Krigesinſtrument betrachtet werden, ſo wünſche Amerika eine
wirkliche Beſchränkung der Zahl und der Geſamttonnage.
der Abrüſtung widerſpreche und daher niemals einer
Abrüſtungs=
eneiſſen Schiffstypen von hohem Kampfwert offen ließen, wäh= konferenz dienlich ſein könne. Amerika könne zwar keine Ein= Verhandlungen hinter den Kuliſſen zwiſchen den Präſidenten des
wände gegen franzöſiſch=engliſche Abmachungen erheben, aber
anſchließe.
Nach einer Wiedergabe der amerikaniſchen Stellungnahme
Seegbrüſtungs=Konferenz, die den Zweck gehabt hätten, Konkuk= gerufenen deutſchen induſtriellen Organiſationen auf Gedeih und
renzbauten zwiſchen den Mächten zu verhindern, und gleichzeitig
die dringend notwendige Sparſamkeit zu berückſichtigen, folgt
Werſtanden erklären, daß derartige Abmachungen auch auf die dann ein Vorſchlag Amerikas, um eine neue Baſis für
Ab=
rüſtungsverhandlungen zu erreichen, die alle Mächte einſchließlich
derjenigen, die nicht in Genf waren, befriedigen ſollen.
Den Vertrage zu kommen. Sie ſei ferner bereit, auf einer reicht werden, daß man den in Betracht kommenden Mächten eine Hauptverband, der als Ganzes in den „Spaz” eintritt, im
Rah=
ie dieſe zu ihrer Verteidigung als zweckmäßig erachten, in Be= Zewiſſe Freiheit in der prozentualen Verteilung auf die einzel= men der tſchechiſchen Induſtriellengemeinſchaft
rutcht zu zieben. Das könne dadurch erreicht werden, daß jede nen Alaſſen von Schiffen im Rahmen der Geſamttonnage laſſe, „eine weitgehende (1) Selbſtändigkeit” zugeſichert erhält und auch
er Mächte freie Hand erhalte, das Verhältnis der Tonnage für wobei man ſich auf einen höchſtzuläſſigen Prozentſatz einigen in ſprachlicher Hinſicht eine Reihe von Zuſagen erzielt hat, die
ſe einzelnen glaſſen oder innerhalb der Geſamttonnage zu an= müſſe. Wenn eine Erhöhung in einer Klaſſe von Schiffen ſtatt= ſprachliche Differenzen ausſchalten ſollen. In der neuen
Organi=
em. Wem mit einer Schiffsklaſſe eine Erhöhung eintrete, ſinde, ſo ſollte dieſe von der Tonnage in anderen Schiffen abge= ſation ſoll ein aus 52 Mitgliedern zuſammengeſetzter
Präſidial=
fur auf dieſer Grundlage von Frankreicht unterbreiteter Vor= an Amerika machen würde, ſo würde dieſer von den Vereinigten verbande entnommen werden ſollen; insgeſamt ſollen 22
Mit=
hogg würde von den Vereinigten Staaten ſympathiſch begrüßt Staaten wohlwollend erwogen werden. Bedauerlicherweiſe glieder des Präſidiglausſchuſſes Deutſche ſein. Von den 11
Vize=
urden. Andererſeits erwarteten die Vereinigten Staaten die ſcheine das engliſch=franzöſiſche Flottenkompromiß keine der Be= präſidenten des gemeinſamen Verbandes ſollen zwei Deutſche
ge=
derückſichtigung ihrer eigenen Bedürfniſſe durch die anderen dingungen zu erfüllen, die die amerikaniſche Regierung für Ausſchuſſes, der, wie angenommen werden muß, vorwiegend aus
ſecingungen, die der gmerikaniſchen Regierung als lebensnot= auberſt wichtig halte. Das Kompromiß laſſe eine große Klaſſe tſchechiſchen Mitgliedern beſtehen wird, wodurch von vornherein
umdig erſchienen, nicht zu entſprechen. In der Tat würde der von wirkſamen Kampſchiffen unbegrenzt, und dieſe Tafſache der Prager Einfluß in alen wichtigen Fragen überwiegen dürſte.
nirliſch=franzöſiſche Vorſchlag zu einem Anwachſen des Wett= würde noiwendigerweiſe zu einer Wiederbelebung des Wettlaufs Wird außerdem berückſichtigt, daß die 12 Vertreter des deutſchen
untens zur See führen, was für die geſamte Wirtſchaft unheil= im Schiffshau führen, die für die nationale Sparſamkeit ver= Hauptverbandes für den Präſtdialausſchuß nur präſentiert (alſo
Heerend wirken würde.
* Deutſche Induſtrie
in ſchechiſcher Aehängigkeit.
Der deutſche Hauptverband der Induſtrie in der Tſchechoflowakei
begibt ſich unter die Oberhoheit des tſchechiſchen
Induſtriellen=
verbandes.
Von unſerem E=Korreſpondenten.
Prag, Ende September.
Induſtrie „Svaz” beſtrebt geweſen, Anſchluß an den Verband
der deutſchen Induſtrie in der Tſchechoſlowakei zu finden und
durch dieſe Verſchmelzung, an der die Regierung ein
hervorragen=
des Intereſſe hatte, eine Möglichkeit zu ſchaffen, die deutſche In=
Die auernunnſche udte an England. duſtrie im tſchechiſchen Staate nicht nur in ihrer Entwicklung beſſer
als bisher zu kontrollieren, ſondern dieſe wichtige induſtrielle
Organiſation der Deutſchen zu gegebener Zeit ins tſchechiſch=
Der amerikaniſche Botſchafter in London händigte Lord Cu= nationale Schlepptau zu nehmen, mit anderen Worten; ſie dem
hat der deutſche Verband den Annäherungsverſuchen des „Spaz”
widerſtanden; die ſchlimmen Erfahrungen, die bisher faſt immer
das Ergebnis aller tſchechiſch=deutſchen Gemeinſchaften geweſen
Die Antwort der amerikaniſchen Regierung auf die engliſch= ſind, haben zur Vorſicht gemahnt und nicht zuletzt auch die häufig
Es iſt vielleicht angezeigt, darauf zu verweiſen, daß ſchon vor
weiteren Behandlung der Frage der See=Abrüſtung. Zu Beginn Jahresfriſt ſich ein tſchechiſches Blatt in einer Betrachtung über
der Note wird der Inhalt des franzöſiſchengliſchen Kompro= die wirtſchaftliche Stärke der Völker des tſchechiſchen Staates auch
miſſes noch einmal aufgeführt, und zwar im weſentlichen in der über die Bedeutung der deutſchen Induſtrie in der Republik
ge=
hältnis weit überſchreitende Bedeutung zugeſtand. „Obwohl poli=
Briands an die Botſchafter wiedergegeben war. Die Note ſtellt tiſch beſiegt,” ſo führte der Aufſatz aus, „haben ſie (die Deutſchen)
der Schlachtſchiffe von über 10 000 Tonnen mit Geſchützen von mittlere und kleinere Unternehmungen handelt. Alle unſere
dieſe beiden Kategorien ſich Verhandlungen erübrigen. Danach Poſitionen haben es die Deutſchen zu verdanken, daß ſie noch
10 000 Tonnen und darunter, ſowie Klaſſe 4: Unterſeeboote von Staates ſind.‟ Es iſt hinlänglich bekannt, daß es nicht die großen
über 600 Tonnen. Hierzu bemerkt die Note, daß die amerkaniſche Unternehmungen und Aktiengefelſchaften ſind, die den Deutſchen
lebens in der Tſchechoſlowakei geben, ſondern die mittleren und
kleineren Unternehmungen, die den „
Nationaliſierungsbeſtrebun=
reich und England vorſchlagen, Kreuzer von unter 10000 Tonnen gen” ſchwerer zugänglich erſcheinen als die großen Betriebe, „in
die einzudringen wir Tſchechen nach dem Kriege gründlich
ver=
trieben, die ſich in deutſchen Händen befinden, ein erhöhtes
zunehmen, zwiſchen Ueberwaſſerkreuzern von 10 000 Tonnen und „Nationaliſierungs”=Intereſſe zuzuwenden und es nicht daran
ſolchen von geringerer Waſſerverdrängung einen Unterſchied zu genügen zu laſſen, daß heute in den großen deutſchen Induſtrie=
20 Zentimeter=Geſchützen ausgerüſtet ſind, würde die Angriffs= möglichkeiten gegeben ſeien, denn es gäbe noch geduldige und
ernſte Arbeit zu leiſten, bevor das bodenſtändige
Wirtſchafts=
leben jenes Bild aufweiſe, das der Struktur des Staates
ent=
ſpräche.
Bei dieſer Sachlage, die ſehr deutlich das Beſtreben der
Tſchechen dartat, in der zum großen Teil in deutſchem Beſitz
be=
findlichen „tſchechoſlowakiſchen” Induſtrie ein gewichtiges Wort
zu ſprechen, war es ſelbſtverſtändlich, daß die da und dort durch=
und die Grundſätze der in Waſhington beſprochenen Begren= ſickernden Nachrichten über ein Fuſionsprojekt zwiſchen dem
deut=
ſchen Hauptverbande der Induſtrie und dem tſchechiſchen
Zentral=
verband der Induſtriellen „Spaz” die Aufmerkſamkeit der
deut=
ſchen Oeffentlichkeit in allergrößtem Maße in Anſpruch nahmen,
denn die Verwirklichung dieſes Planes konnte, deſſen war man
ſich klar, nichts anderes bedeuten, als daß auch die
deutſche Induſtrie in der Tſchechoflowakei in die
Einflußſphäre der tſchechiſchen Geldanſtalten
einbezogen und die deutſchen induſtriellen
Or=
ganiſationen der Oberhoheit des tſchechiſchen
Hierzu komme, daß die Fortlaſſung einer großen Anzahl Zentralverbandes ausgeliefert wurden. Obzwar
Schiffsklaſſen aus allen Rüſtungsbeſchränkungen der Geſamtidee vor einer ſolchen Verſchmelzung, deren Tendenzen unverkennbar
waren, eindringlichſt gewarnt wurde, ſind, wie ſich jetzt zeigt, die
deutſchen Hauptverbandes und des tſchechiſchen „Spaz”
fort=
man könne nicht erwarten, daß Amerika ſich dieſen Abmachungen geführt worden; ihr Abſchluß ſteht unmittelbar bevor, und damit
wird ein Prozeß ſeinen Anfang nehmen, der eines Tages dazu
führen wird, daß dem deutſchen Hauptverbande ſeine bisherige
auf der Waſhingtoner Konferenz und der Genfer Dreimächte= Selbſtändigkeit genommen wird und die von ihm ins Leben
Verderb dem tſchechiſchen Hauptverbande überantwortet werden.
Auf Seite der Tſchechen ſowohl wie auf der des deutſchen
Verbandes iſt man ſich darüber klar, daß die überraſchende
Ver=
wirklichung dieſer Fuſion in der deutſchen Bevölkerung Befrem=
Die Vereinigten Staaten ſeien bereit, die beſonderen Wünſche den und Befürchtungen hervorrufen muß, und ſo zeigt man ſich
Frankreichs und Italiens und auch anderer Mächte hinſichtlich bemüht, den Zuſammenſchluß als im beiderſeitigen Intereſſe
beſonderer Schiffsklaſſen entſprechend den beſonderen Bedürf= gelegen und in nationaler Hinſicht ungefährlich hinzuſtellen; dies
niſſen dieſer Länder zu berüglſichtigen. Das könne dadurch er= geht daraus hervor, daß in dem Communigue über die zwiſchen
beiden Verbänden erzielte Einigung betont wird, daß der deutſche
zogen werden. Wenn England einen Vorſchlag in dieſer Nichtung ausſchuß gebildet werden, von denen 12 dem deutſchen
Haupt=
wählt werden. Wahrſcheinlich iſt die Konſtituierung eines engeren
nicht nominiert) werden dürfen, wodurch die Tſchechen die Mög=
Geite 2
Samstag den 29 September 1928
lichkeit an der Hand haben, eine ihnen genehme Auswahl zu
treffen (es gibt heute unter den deutſchen Induſtriellen ſchon eine
Anzahl ſolcher, die von tſchechiſchem Kapital abhängig und daher
als geeignete Werkzeuge zu den oben angeführten „
Nationali=
ſierungs”=Beſtrebungen verwendbar ſind), dann ergibt ſich die
ſtarke politiſche und nationale Bedeutung dieſer Aktion, die denn
doch nicht genügende Sicherheiten für die deutſche Wirtſchaft
auf=
zuweiſen hat.
Dieſer Mangel an Garantien iſt bedenklich, wenn man ſich
vor Augen hält, ein wie wichtiger Faktor die deutſche Induſtrie
in der Tſchechoſlowakei iſt. Aus einer Statiſtik des Bodenamtes
über die Eigentümer der induſtriellen und finanziellen
Unterneh=
mungen geht hervor, daß in der Tſchechoſlowakei 1127 ſolcher
Induſtriebetriebe beſtehen, die mehr als 100 Leute beſchäftigen;
von dieſen Unternehmungen ſind rein tſchechiſch 192, gemiſcht 189
und deutſch 746, das ſind 17 Prozent tſchechiſch, 66 Prozent
deutſche und 17 Prozent gemiſcht. Von der Textilinduſtrie
ent=
fallen auf die Tſchechen 13 Prozent, von der Glasinduſtrie bloß
7 Prozent, von der Papierinduſtrie ſogar nur 3 Prozent, von der
chemiſchen Induſtrie 33 Prozent, von der Holzinduſtrie, den
Nahrungsmittelinduſtrien, den graphiſchen Induſtrien und den
Berg= und Hüttenwerken 25 Prozent. Wenn man auf die
tſchechiſch=deutſchen ſogenannten utraguiſtiſchen Unternehmungen
Rückſicht nimmt, beſſert ſich das Verhältnis zu den deutſchen
Unternehmungen nur unbedeutend. Da auch bei den großen
Geldinſtituten ſich eine leichte Ueberlegenheit der deutſchen
Unter=
nehmungen zeigt, während nur bei Mittel= und Kleinbanken die
tſchechiſchen Anſtalten das Uebergewicht haben, ſo ergibt ſich, daß
Induſtrie, Handel und Finanzkapital in der
Tſchechoſlowakei ſich zum größten Teil in
deut=
ſchen Händen befinden. Es iſt daher nicht einzuſehen,
daß für den deutſchen Hauptverband der Induſtrie eine
Notwen=
digkeit beſtand, ſich dem tſchechiſchen „Svaz”, wenn auch unter der
Zuſicherung einer Art Selbſtändigkeit im Rahmen dieſes
tſchechiſchen Verbandes einzugliedern!
Die Vorteile eines wirtſchaftlichen Zuſammenwirkens
natio=
nal verſchiedener Gruppen ſollen gewiß nicht verkannt werden.
Aber wer die bisherige politiſche Entwicklung der Tſchechoſlowakei
kennt und wer über die Beharrlichkeit der Tſchechen Beſcheid weiß,
ſich Vormachtſtellungen auch dort zu erobern, wo ſie auf Grund
des nationalen Bevölkerungsſchlüſſels ohne Einflußnahme bleiben
müßten, der kann über die eigentlichen Beweggründe zur
Ein=
beziehung des deutſchen Hauptverbandes in die tſchechiſche
Zen=
tralorganiſation nicht im Zweifel ſein: die auch in nationaler
Be=
ziehung für das Deutſchtum des tſchechiſchen Staates wichtigen
induſtriellen Wirtſchaftskräfte in den deutſchen Teilen Böhmens,
Mährens und Schleſiens ſollen im Kielwaſſer des tſchechiſchen
Zentralverbandes dahin gebracht werden, wo ſie die Väter des
Fuſionsprojektes haben wollen: in die Gewalt
tſchechi=
ſcher Geldinſtitute. Daß ſich die Führer des deutſchen
Hauptverbandes dieſer Erkenntnis trotz aller Warnungen
hart=
näckig verſchloſſen haben, obwohl ſie längſt wiſſen müſſen, daß bei
allen bisher zuſtande gekommenen tſchechiſch=deutſchen Aktionen
die Deutſchen in oft ſkrupelloſeſter Weiſe benachteiligt worden ſind,
iſt beklagenswert, weil ſich daraus ergibt, wie ſehr führende
Kreiſe des Sudetendeutſchtums drauf und dran ſind, ſich ihrer
wichtigſten Poſitionen im Kampfe gegen das ſeine nationale und
wirtſchaftliche Vormacht rückſichtslos anſtrebende tſchechiſche
Staatsvolk zu begeben. Es iſt bezeichnend, daß die tſchechiſche
Preſſe den Zuſammenſchluß der beiden Verbände nicht nur als
einen bedeutungsvollen und erfreulichen Schritt vor dem
Aus=
lande charakteriſiert, ſondern in ihm ein ſchönes
Jubiläums=
geſchenk an den Staat ſieht; dem überwiegenden Teil des
Sudeten=
deutſchtums dagegen erſcheint, da die Verhältniſſe in dieſem Staat
ihm keineswegs Veranlaſſung geben können, an den heurigen
Jubiläumsfeſtlichkeiten irgendwelchen Anteil zu nehmen, der Ent= wurde in Nanking zum Vorſitzenden des neugebildeten
regieren=
ſchluß der Führer des deutſchen Hauptverbandes der Induſtrie, den Direktoriums von China und zum erſten „Repräſentanten”
gewagteres Experiment als es der bedingungsloſe Eintritt deut= Nankingtruppen im Bürgerkrieg ausgezeichnet und iſt mit einer
wird, wie zu befürchten iſt, der übertriebene Optimismus gerecht= der europäiſchen Kultur großes Verſtändnis entgegen, zumal
deutſcher Wirtſchaftspolitik trägt!
Vom Tage.
Die vom Reichsminiſter des Innern Severing in Ausſicht
ge=
nommene Beſprechung mit den
Beamtenſpitzenverbän=
den über Aenderung der Richtlinien für die Laufbahnen der
Reichs=
beamten iſt nunmehr endgültig auf den 19. Oktober einberufen
worden.
Das Redeverbot gegen Hitler iſt, wie in der Sitzung
des Hauptausſchuſſes des Preußiſchen Landtages beſchloſſen wurde,
ſo=
eben aufgehoben worden. Infolgedeſſen erübrigt ſich die für
Samstag in Ausſicht genommene Beratung der entſprechenden
Inter=
pellation der Nationalſozialiſten.
Da die für die Werftarbeiter zuſtändigen Gewerkſchaften durch
den ſich Montag rund 50 000 Werftarbeiter im Streik befinden.
In einer in Benndorf abgehaltenen Funktionärkonferenz
der Bergarbeiterverbände wurde der für das Mansfel=
Stimmen angenommen. Die Stellungnahme der Arbeitgeber ſteht noch promiß kommen wird, zu einem Kompromiß, welches das Meu
aus.
Nach den offiziellen Statiſtiken betrug geſtern die Zahl der
ſtrei=
kenden Textilarbeiter in Nordfrankreich 20000, d. h.
annähernd die Hälfte aller Arbeiter. Die Kommuniſten behaupteten, man zu dieſem Reſultat kommen wird.
allerdings ſchon vor zwei Tagen, daß 30 000 Arbeiter ſich im Ausſtand
befänden. Geſtern haben außerdem in der Gegend von Hazebrouck,
einem neuen Textilrevier die Arbeiter mehrerer Fabriken ſich dem
Streik angeſchloſſen.
Die Agentur Indo=Pacifie berichtet aus Tokio: China plant,
ſeine Geſandtſchaften in Japan, Frankreich, England, den
Ver=
einigten Staaten und Belgien in Botſchaften umzuwandeln. Es erwartet
eine entſprechende Maßnahme für die Geſandtſchaften dieſer Länder in
China.
Geſtern vormittag wurde nach dem üblichen japaniſchen Zeremoniell
die Vermählung des japaniſchen Thronfolgers, des Prinzen Tſchitſchibu,
mit Setſu Ko=Matſudaira, der Tochter des neuen japaniſchen Botſchafters
in London, vollzogen.
Der ſowjetruſſiſche Eisbrecher „Kraſſin” hat nach in Oslo
ein=
gegangenen Moskauer Meldungen das Franz Joſephs=Land für Rußland
in Beſitz genommen, ein Depot errichtet und die ruſſiſche Flagge gehißt,
und zwar in Uebereinſtimmung mit Anweiſungen des Moskauer Voll= Die Bildung eines ſelbſtändigen Miniſteriums für das Fluml
zugsausſchuſſes.
Staatsſekretär Kellogg erklärte, daß das vom Völkerbund
vor=
geſchlagene Muſter eines Schiedsgerichtvertrages das erſte unmittelbare
Ergebnis ſeines Kriegsächtungspaktes ſei. Er könne jedoch nicht ſagen,
nen würden.
Tſchiang Kai=ſchek — Stagtspräſident
von China.
General Tſchiang Kai=ſchek
ihre Organiſation unter tſchechiſches Diktat zu ſtellen, als ein noch des großen Reiches gewählt. Er hat ſich als Oberbefehlshaber der
ſcher Parteien in die Prager Regierung geweſen iſt. So wenig / Schwägerin des verſtorbenen erſten chineſiſchen Staatspräſidenten
ſich die an dieſen Eintritt geknüpften Erwartungen erfüllt haben, Dr. Sun Yat=ſen vermählt. Präſident Tſchiang Kai=ſchek bringt
fertigt werden, deſſen Stigma der neueſte Abſchnitt ſudeten= ſeine Frau chriſtlich erzogen wurde. Selbſt die Ehe des neuen
Präſidenten wurde in der chineſiſch=proteſtantiſchen Kirche geſegnet.
*Die gemalten Glasfenſter
in der Pauluskirche zu Darmſtadt.
Von Marie Frölich.
Vor einem Jahr, am 29. September 1927, und wenig ſpäter, am
7. November, konnte die hieſige Pauluskinche den zwanzigſten
Ein=
weihungstag ihrer Kirche und ihr fünfundzwanzigjähriges Beſtehen
als ſelbſtändige Gemeinde feiern. Anläßlich dieſes Doppeljubiläums
wurde der Kirche von der Gemeinde ein koſtbares Geſchenk übergeben:
ßas letzte noch fehlende, große farbige Fenſter wurde eingeſetzt. In
dieſem Sommer wurde die Serie ihrer Glasgemälde durch
Hinzu=
fügung eines kleinen Fenſters, das als Schrifttafel erſcheint, endgültig
beſchloſſen. So iſt es heute, wieder an einem Jahrestag der Kirche,
wohl an der Zeit, ein paar Worte über dieſe Glasmalereien zu ſagen,
die — ein köſtlicher Beſitz nicht nur für die Pauluskirche, ſondern für
Darmſtadt überhaupt — in ihrer Kraft, Schönheit und tiefen
Empfin=
dung die Wiederbelebung einer Kunſtübung beweiſen, die einſt der Stolz
des Mittelalters war.
Die Entwürfe*) zu den Glasfenſtern ſtammen alle von Heinrich
Altherr, der, 1878 in Baſel geboren, nach Studienzeiten in
Mün=
chen und Rom und läugerem Aufenthalt in Baſel und Karlsruhe heute
in Stuttgart als Akademiedivektor ſchafft und lehrt.
Entwürfe zu Glasmalereien ſind in ſeinem Werk Seltenheiten. Doch der
hier zur Behandlung gekommene religiöſe Gegenſtand als ſolcher gehört
neben Mythologiſchem zu den Themen, die er bald in Bildformat (
Ein=
zug in Jeruſalem, Jeſus im Kahn uſw.), bald ins Monumentale
ge=
ſteigert MMoſaiken in der Paulusbinche zu Baſel), immer aufs neue
wieder aus ſuchender, hingebender Seele geſtaltet.
Die techniſche Ausſührung lag zum Teil in Händen, der Firma
Drinneberg in Karlsruhe, zum Teil in denen des Glasmalers
Saile in Stuttgart. Die Technik ſchließt ſich in vielem dem
mittel=
alterlichen Verfahren an. Die Bleiruten, die die farbigen Glasſtücke
in einem vielfach veräſtelten, dekoratid wirkenden Netz zuſammenhalten,
geben Umrißlinien und hauptſächliche Innenzeichnung in kräſtigem
Schwarz. Modellierung und Zeichnung an Köpfen und Händen ſind
mit ſchmelzbarer bräunlicher und ſchwarzer Deckfarbe aufgetragen. Die
Glasſtücke ſind von verſchiedener Dicke und, wie bei den mittelalterlichen
Fenſtern, von blaſiger, unreiner Glasmaſſe. Was bei den alten
Mei=
ſiern die Folge mangelhaſter Technik war, iſt hier bewußt wiederholt,
Lamit den Fenſtern jene erhöhte Strahlenbrechung, jener flimmernde
Glanz zuteil werde, der den Zauber mittelalterlicher Scheiben bedingt.
Die gemalten Fenſter der Pauluskirche ſind nicht die
Hauptlicht=
quelle ihres hellen, von der mächtigen Tonne ſo warm und ſorglich
zu=
ſammengefaßten Raumes. Sie haben nur die Düſterheit unter Niſchen
und Emporen aufzuhellen und umziehen ſo auf zwei Seiten das
Kirchen=
innere mit einem funkelnden Faubenband. Sie ſind von breitem, wenig
hohem Querformat, und je vier kleinere Scheiben ſchließen ſich zu einem
Fenſter und einem Thema zuſammen. Eine Predigt Jeſu am
*) Eigentm der Pauluskinhe, z. T. im hieſigen Landesmuſeum
aufbewahrt.
See Genezareth, das Gleichnis vomverlorenen Sohn
und vom barmherzigen Samariter ſüllen die drei
Fen=
ſter der Weſtſeite. Das öſtliche Fenſter unter der ſüdlichen Empore
gibt die Verſuchung Jeſu in der Wüſte. Die beiden Fenſter
unter der öſtlichen Empore bringen die Kreuzigungsſgene und
das entſcheidende Ereignis im Leben des Namenspatrones der Kirche:
die Bekehrung des Paulus auf dem Wege nach
Damaskus.
Die drei erſtgenannten Fenſter ſtammen aus dem Jahre 1907 und
waren gleichzeitig mit dem Kirchenbau vollendet. Sie bilden mit dem
vierten, das 1908 dazu kam, ſtiliſtiſch eine Gruppe. Bei allen vieren
herrſcht der gleiche Aufbau in der Kompoſition; vor einem
landſchaft=
lichen, nur wenig vertieften Hintergrund, in dem Wolkenzug und
Bil=
dung der Landſchaft in kräftiger Horizontale dem Querformat der
gan=
zen Fenſter entſprechen, ſind dicht am vorderen Nande die Figuren
ver=
teilt. Sie ſteigen in ſtrengen Vertikalen oft bis zum oberen
Bild=
rand ewwpor. In ihrem vereinfachten, großzügigen Aufbau, in dem
ſtrengen Fall ihrer Gewänder, in der Gemeſſenheit ihrer Bewegungen
liegt etwas von dem feierlichen Weſen, von dem Erhabenen und
Heroiſchen, das man in alten Epen findet.
Die Farbenpalette iſt für alle vier Bilder die gleiche und nur bei
den einzelnen ſtimmungsgemäß und entſprechend abgewandelt: Weiß
der Gewänder, als hellſtes Licht ins Gelbliche geſteigert, im Schatten
ins Grünliche gedämpft: „Blau des Himmels, des Waſſers und der
Ferne, bald leuchtend, bald in kaltes Grün übergeführt; Braun als
lichter Fleiſchton der Körper, als warmer Goldton oder ſchwerſtes,
düſterſtes Kolorit in der Landſchaft.
Dieſer letztere tiefbraune, ſchwere Ton gibt dem Fenſter der
Verſuchung ſeinen Charakter. Er erzeugt die ſichwüle,
ſchickſals=
ſchwangere Atmoſphäre, die in der Stunde der Anfechtung und
Ent=
ſcheidung Jeſus auf dem Berg in der Wüſte umfängt. Selbſt der
Him=
mel iſt mit dieſem Braun überzogen und nur von ein paar fahlen,
gelb=
roten Streifen zerriſſen. Weiß, kalt und ſtarr iſt der wüſte Bergzug
im Hintergrund, ſtarr, mit verkrampften Händen ſitzt Jeſus da. Das
einzig Bewegte auf dem Bild iſt die feilſchende Geſtalt des Verſuchers,
das einzig Andersfarbige in dieſer Symphonie von Braun und Weiß
das hoffnungsfreudige Grün hinter Jeſu Geſtalt. In Bedrückung
wartet man auf das befreiende Wort: „Hebe dich weg von mir, Satan.”
Das Fenſter der Verſuchung iſt das einzige, das nicht ganz die
Ab=
ſichten des Entwurfes erreicht, auch das einzige, deſſen Rhythmus durch
die ſich windende Geſtalt des Verſuchers etwas ins Wanken gerät.
Ihm gegenüber leuchtet das Fenſter des Barmherzigen
Samariters, das farbenprächtigſte dieſer Serie, von
monumen=
taler Gliederung und wundervoll gebämpfter Bewegung. Es iſt
köſt=
lich, wie die wenigen Perſonen der Erzühlung über die vier Felder
verteilt ſind, wie Prieſter und Levit, in Motiv und Form faſt ſich
deckend, im Gleichmaß des Schrittes enteilen. Ebenſo köſtlich iſt die
Farbengebung. Hinter den hellen Geſtalten liegt der „braungrüne
Grund, der immer mehr in eine leuchtend, blaue Ferne hineinwähſt.
Der Himmel, am oberen Rande kait grünblau, öffnet ſich zu
ſtrahlen=
dem Streifen über dem Gebirge, zu jenem Einbruch ins Licht, der au
ſich aufhellenden Himmeln die ſehnſuchtsſchwere Abendſtimmung ſchafft.
Von tiefer Eupfindung iſt die eng zuſammengeſthloſſene Gruppe 2.3
Samariters und des Geretteten. Der jugendlich zarte Körper des
Nummer 274
Zur Bildung des franzöſiſche.
Luftfahrtminiſteriums.
Frankreich und die Genfer Tagung.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 28. September,n
Die Tagung in Genf hat mit einem Mißklang geendet
Flugblätter zur Arkeitseinſtellung ermunternd auffordern, ſcheint gelang nicht, das Vertrauen der Welt in die Abrüſtung zu o
der Streik auf den deutſchen Seeſchiffswerften un= halten. Es fällt einem ſchwer, etwas noch von der
Abrüſtung=
vermeidlich. Falls der Ausſtand durchgeführt werden ſollte, wer= kommiſſion zu erhoffen, das gibt man unter vier Augen auch
bin=
zu, man ſieht keinen Ausweg, alſo man iſt verſtimmt. Auch wo
dem Gebiete der Seeabrüſtung ſtehen die Ausſichten ſchlecht. Bu
Abrüſtungsfrage hat die ganze Weltpolitik verſtimmt. Man boiot
der Revier gefällte Arbeitszeitſchiedsſpruch gegen ſieben, daß es zwiſchen den Seemächten ſchließlich doch zu einem Kam !
rüſten ausſchließt, man glaubt aber, daß auch im beſten Falle nus
ſehr viele und ſehr ſchwierige Verhandlungen bevorſtehen, H
Die Atmoſphäre für die Verhandlungen über die
Rheinlam=
räumung ſoll jetzt wieder günſtiger ſein; es wird aber wahrſchef=,
lich noch einige Zeit dauern, bis man über den Gang der Po3 einen Eindruck wird gewinnen können.
Die größte Frage der franzöſiſchen Innenpolitik, die
Schoß=
fung des Luftſchiffahrtsminiſteriums, iſt gelöſt worden. Nachden
die übrigens ungeſchickt und ohne jeden Elan durchgefühnn
Offenſive der Finanzkommiſſion gegen Poincaré mißlungen wo=
und nachdem der linke Flügel der Radikalen und die Sozialiſtm
eine Niederlage erlitten hatten — eine Niederlage, die ſie wacl.e
ſcheinlich vorausſahen —, rechneten alle Gegner der Regieru:m
auf einen Konflikt innerhalb des Miniſterrates über die
Komad=
tenzen des neuen Luftſchiffahrtsminiſteriums.
weſen wurde bereits ſeit langer Zeit von eminenten Fachleuttnß
als die einzige Möglichkeit bezeichnet, um das ſich dem gänzlichck,
Verfaul nähernde franzöſiſche Flugweſen zu retten. Verſuche, um
ob die Vereinigten Staaten einen derartigen Schiedsvertrag unterzeich= ein neues Miniſterium zu ſchaffen, mußten aber an dem
Wido=
ſtand einer ganzen Reihe von amtlichen Stellen ſcheitern. Es Be
durfte erſt der Kataſtrophe, die dem Handelsminiſter Bokanow;/ Yüller arbentet
das Leben koſtete, bis man ſich zu der Neuorganiſierung des
Flun=
weſens entſchließen konnte. Es genügte nicht, einen Miniſter fi
die Luftſchiffahrt zu ernennen, man mußte auch das ganze
Flun=
weſen wirklich in ſeinen Händen zentraliſieren. Das ging ablie
nicht leicht, denn das Flugweſen in Frankreich war zwiſchakr
mehreren Miniſterien verteilt, und dieſe widerſetzten ſich
natük=
lich der Beſchränkung ihrer Kompetenzen. Es kam zu Debattmſ egreifen. Sie
in dem Miniſterrat, und einige taten ſo, als ob die Auflöſung Sie
Regierungskoalition bevorſtehe. Schließlich kam es aber doch
einer Einigung. Der neue Miniſter für Luftfahrt Laurent Eym
hat alle ſeine Forderungen durchgeſetzt.
Claudel über die franzöſiſch=amerikaniſchern
Beziehungen.
TU. Paris, 28. September.
Das „Echo de Paris” veröffentlicht eine Unterredung mu
dem franzöſiſchen Botſchafter in Waſhington, Claudel. Die Urh
terhaltung drehte ſich zunächſt um das engliſch=franzöſiſche
Flo=
tenabkommen, das nach Anſicht Claudels nur eine untergeoriv
nete Rolle ſpiele.=Claudel kam dann auf die Schuldenfrage 5
ſprechen und erklärte, er glaube nicht an die Möglichkeit den
Streichung der interalliierten Schulden. „Man muß Aneritc
nicht kennen,” ſo meinte er, „um einen Augenblick eine ſolche Amd
nahme ausſprechen zu können. Der Mann des Weſtens würcch
antworten: „Warum ſoll man die Schulden ſtreichen, währen
wir gezwungen ſind, eure Steuern zu zahlen? Die Vereinigtel
Staaten haben durch ihren Eintritt in den Krieg ſchwere Laſtol
und Verluſte gehabt und ſchließlich ſind es doch die Amerikanp
geweſen, die den Sieg herbeiführten.” Claudel erklärte weiter,
glaube, daß ſeine Aufgabe im Jahre 1929 beſonders ſchwiern W" Mitglieder
ſein werde. Im kommenden Jahre werde die Schuldenfrage
ihrer ganzen Ausdehnung aufgerollt werden. Am 29. Auguſt 190
werde die franzöſiſche Schuld von 400 Millionen Dollar für di
merikaniſchen Kriegslager fällig, do chhabe er Vertrauen in den
Ausgang der kommenden Verhandlungen wegen der großen Aab
tung, die Poincaré genieße und wegen ſeines perſönlichen Ei.
fluſſes. Claudel ſchloß, man müſſe mit den Amerikanern kl.P
und deutlich ohne Ausflüchte und Hintergedanken reden, um vche
ſtanden zu werden. Er habe die erſte Hoffnung, daß das Jam
1929 eine wertvolle Verſtärkung der franzöſiſch=amerikaniſchen B
ziehungen bringen werde.
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Reichskanzler :
ſam zu machen
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Ueberfallenen ſchmiegt ſich mit halb klagender, halb erlöſter Gebär7
an den Retter. Es iſt eine folche Innigkeit zwiſchen dieſen beide0
Menſchen. Sie ſind in dieſem Augenblick einander alles, ſie ſchenk:
einander das Höchſte, das ſie zu vergeben haben: helfende Liebe ur)
hingebendes Vertrauen.
Altherr hat noch oft um dieſes Thema, das ihm ſehr am Herzc
zu liegen ſcheint, gerungen. So beſitzt das hieſige Landesmuſeum es
großes Oelgemälde von ihm, das von dem ganzen Thema nur nat
dieſe Gruppe in tiefer Verinnerlichung bringt.
Von ähnlicher Empfindung und auch formal wundervoll gegebest
iſt die Gruppe von Vater und Sohn auf dem Fenſter des Verlor! Sohnes, wie i Milde und verzeihender Güte ſich der Grotz
über den Heimgekehrten beugt. So verkörpern dieſe beiden Fenſtt
mit ergreifendem Ausdruck die beiden Grundwahrheiten der chriſtlichc
Lehre: die Nächſrenliebe und die Vaterliebe Gottes.
Das Fenſter des Verlorenen Sohnes hat übrigens am ſtärkſten die
heroiſch erzählenden Charakter, da zum Beiſpiel, wo von links her 5)
von der Feldarbeit heimkommenden herben ländlichen Geſtalten zöger.
herantreten, um aus der Ferne in Staunen und Ehrfurcht der Wiede”
ſehensſzene beizuwohnen. Zwiſchen beiden Gruppen liegt dem Bun
eine abendliche Landſchaft in warmem Goldton offen.
Im feinen Gegenſatz zu dieſen Fenſtern in Abendſtimmung brlit
das Fenſter mit der Predigt am See Genezaret
ruhige, helle Mittagsſtunde am Waſſer. Sehr ſchlicht im Ausdruck
das aufmerkſame Lauſchen, das tiefe Verſunkenſein der Hörenden a
ſchildert. Beſonders ſchön iſt der Greis am Steuer, der mit feſter Haid
das Ruder zurückhält, damit es nicht plätſchernd ſtöre.
Eine Spanue von ſechs Jahren und eine ſolche von zwanzig lieg’!
zwiſchen der Vollendung der frühen Gruppe und den beiden letzi*I
Fenſtern der Kinche. Das bedeutet, daß man mit ihnen in eine ander
Welt des künſtleriſchen Wollens und Ausdruckes gelangt, bedingt dun
die Entwicklung des Künſtlers ſelbſt und die der modernen Kunſt iben
haupt. Bei dieſen beiden Fenſtern hat Altherr ſozuſagen das „Gſtk.
riſche” abgeſtroift, um nur noch durch geſteigerten Ausdruck der
Fort=
vor allem aber durch die Myſtik der Farbe zu dem Beſchauer zu rodod
Se zeigt ſein wundervolles Kreuzigungsfenſter, von 1914, d0
monumentalſte von allen, weder Landſchaft mehr noch Hintergrund
noch erzählende Beigabe. In ganz eigentümlicher Weiſe, dem gewöhes
lichen Schema der Kreuzigungsdarſtellungen in nichts nahe komment
ſind die Figuren auf den vier Feldern angeordnet. In dem Gewift
der Verbleiungen ertaſtet ſich das Auge nur langſam den Umriß dieſt
dicht ineinander gedrängten Geſtalten, die, wuchtig und knapp wie 4.
Worte des zugrunde liegenden Markusedangeliums, ſich aus ſich ſell
beraus den Raum für ihre Exiſtenz ſchaffen. Die Farbe iſt hier all
Sie eint und trenmt nicht nur, was hier in Liebe verbunden iſt oc
in Haß verharvt. So offenbart das große Myſterium des Opfertooo)
und des den Tod überwindenden Lebens. Sie trauert in den vieleb
gebrochenen Tönen des geronnenen Blutes, die in allen Nüaneen 90
Braun und Lila über das ganze Bildfeld verteilt ſind. Sie höhnt u
ſchynäht in dem gleißenden Blauweiß der Panzer. Aber ſie triumphick
und ſiegt in dem Rot, das zuerſt ſchüchtern in den Außenfeldern S
wacht, dann ſich zwiſchen den Kriegsknechten in dem Mantel zur große
frohlockenden Fläche breitet, und dann noch einmal erſcheint in ſeinn
wunderbarſten, tiefſten Glut, zu beiden Seiten des Gekreuzigten, Nie
die Reichstags
Müller in ſein
Preußen nicht
ler dürſte ſich
im Herbſt zuſd
Parteifreun
daß die Ste
durch den Ve
Ganz leicht M
Aber je früh
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tag etwa 40
Völkerbund
Präſidenten
gliedes der J
tariats in K
das die Preſſ
lung mitta
gendes Te
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der Preſ
lundsſelt
Nummer 271
„Der Schatten Preußens.
Am die Regierungsumbildung in Preußen
und im Reich.
Von unſerer Berliner Redaktion.
In der kommenden Woche tritt der Preußiſche Landtag zu
mser vorausſichtlich nur kurzen Tagung zuſammen. Die Art, wie
ſar Politik getrieben wird, hat das allgemeine Intereſſe ſehr ſtark
ni die äußerſte Peripherie manövriert. Er dürfte wohl auch
dies=
jül wieder unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit tagen, wenn nicht
uurch die Vorgänge bei der Bildung des Kabinetts Müller ein
ay=erer Zuſammenhang zwiſchen der Mehrheitskombination im
tſäich und in Preußen geſchaffen wird, die ſich jetzt irgendwie
aus=
ſirken müſſen. Die Volkspartei hatte, als ſie ſich zum Eintritt in
gis Kabinett Müller bereit erklärte, zur Vorausſetzung gemacht,
gis dann auch in Preußen eine Erweiterung der Weimarer
Koali=
ſm durch Zuziehung der Deutſchen Volkspartei, alſo durch
Neu=
ſiwung der Großen Koalition, erfolgt. Obwohl Hermann Müller
., ſehr ſtark dafür eingeſetzt hat, konnte er ſich gegenüber ſeinem
ßürteifreund Braun nicht durchſetzen, der damals alle Verſuche
u— Umbildung in Preußen kühl ablehnte und die Volkspartei
f den Herbſt vertröſtete. Dieſer Zeitpunkt iſt jetzt gekommen,
Inzwiſchen hat ſich aber im preußiſchen Zentrum wie bei der
meußiſchen Sozialdemokratie die Neigung zur Einladung an die
8lelkspartei noch weſentlich verringert. Das Zentrum fühlt ſich
ndter der augenblicklichen Konſtellation außerordentlich wohl. In
8n eußen teilt es die Macht eigentlich nur mit den
Sozialdemo=
ru=ten und kann eine Perſonalpolitik nach ſeinen Sonderwünſchen
riiben. Im Reich kann es ſich offiziell von der Verantwortung
nrioolen, ohne an Einfluß einzubüßen, und hat Zeit, ſeine innere
ſu organiſation der Partei durchzuführen. Die von der „
Germa=
in” aufgeworfene Frage „Diſtanz oder Koalition?” hat deshalb
ſeri tieferen Sinn, die Umgeſtaltung in Preußen hinauszuſchieben
ind die Deutſche Volkspartei damit abzufinden, daß ja im Reiche
nmner noch ein Proviſorium beſtehe, die Zuſage für Preußen alſo
eiie Gültigkeit hätte. Wenn es daher alſo nach den Wünſchen
ſeS Zentrums und der Sozialdemokratie in Preußen geht, dann
vurd dort vorläufig alles beim Alten bleiben. Der Landtag geht
uSSeinander, zunächſt bis zum November. Im November kommt
ſamn der Reichstag wieder zuſammen. Das Sommerkabinett
Mäiller arbeitet weiter und die Volkspartei kann weiter zuſehen,
vie in Preußen Parteipolitik geſchoben wird. Dem dürfte wohl
chon bei dieſer kurzen Seſſion des Landtages ein Riegel vor=
/echoben werden. Die Landtagsfraktion der Deutſchen
Volks=
jartei hat vor einigen Tagen in Saarbrücken ſich über die
ein=
uſchlagende Taktik unterhalten. Nach den Vorgängen im
Früh=
uanmer liegt für ſie keine Veranlaſſung vor, die Initiative zu
ngreifen. Sie kann ſchließlich abwarten, ob Herr Braun ſich an
em Verſprechen erinnert und Einladung zu einer Neubildung der
ſiegierung ergehen läßt. Vorausſichtlich wird er das nicht tun.
Dinn aber muß es Aufgabe der Reichstagsfraktion ſein, den
meichskanzler mobil zu machen und ihn auf die Folgen
aufmerk=
an zu machen, die aus einer ſolchen preußiſchen
Verzögerungs=
hillitik für das Reich ſich ergeben müſſen. Wir glauben nicht, daß
die Reichstagsfraktion der Volkspartei ſich weiter an dem Kabinett
Füller in ſeiner gegenwärtigen Form beteiligen kann, wenn in
Preußen nicht endlich einmal Wandel geſchaffen wird. Herr
Mül=
e= dürfte ſich alſo darüber klar ſein, daß ſein Kabinett ſpäteſtens
u. Herbſt zuſammenbricht, falls es nicht gelingt, ſeine preußiſchen
Parteifreunde herumzukriegen und ihnen begreiflich zu machen,
dß die Stellung der Sozialdemokratie im Reiche bedingt wird
da rch den Verzicht auf ihren überragenden Einfluß in Preußen.
Hanz leicht wird es Herrn Müller nicht ſein, ſich durchzuſetzen.
Awer je früher er auf die Zwangsläufigkeit hingewieſen wird,
dißſto größer ſind noch die Ausſichten.
Völkerbundsſournaliſien auf der Preſſa.
Als Gäſte der Stadt Köln und der Preſſa ſind heute
vormit=
lag etwa 40 Mitglieder des internationalen Verbandes der beim
Völkerbund beglaubigten Journaliſten unter Führung ihres
Präſidenten René Gerard und in Begleitung des deutſchen
Mit=
glredes der Informationsabteilung Dr. Max Beer und anderer
Miitglieder der Informationsabteilung des
Völkerbundsſekre=
axiats in Köln eingetroffen. Bei der Eröffnung des Frühſtücks,
bé.s die Preſſa nach der Beſichtigung der kulturhiſtoriſchen
Abtei=
lug mittags den Gäſten gab, wurde einſtimmig beſchloſſen,
fol=
gundes Telegramm an den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann
nuch Baden=Baden zu richten: „Die als Gäſte der Stadt Köln und
dar Preſſa auf deutſchem Boden weilenden Mitglieder der
As sociation internationale des journaliste accredites aupres de 1a
sieté des nations und der Informationsabteilung des
Völker=
bmndsſekretariats entbieten dem deutſchen Vertreter im
Völker=
burndsrat, Reichsminiſter Dr. Streſemann, ehrerbietige Grüße und
ſtrrechen ihm herzliche Wünſche für ſeine Geſundheit aus.”
niht mehr an einen Gegenſtand gebunden, ſondern frei und als reines
E mbol der alles überwindenden Liebe.
Das Fenſter mir der Bekehrung des Paulns auf
die m Wege nach Damaskus iſt ein Triumph des Lichtes. Das
Gegenſtändliche iſt nebenſächlich und nur ſoweit wie nötig angeführt.
Zie paar Häuſer von Damaskus erſcheinen als helle Würfel links oben
af fdem Becge. Im übrigen verſinkt die Landſchaft in einem Gewoge
durnkler Töne, zwiſchen denen ein ſammetartiges Violett
bebeutungs=
vl. Il iſt. Abes ſie verſchtvinden alle vor dem weißen Licht, das von der
giettlichen Erſcheinung am Himmel ausgeht und ſich in einem Strom
unfaßbaren Glanzes in der Diagonale nach rechts unten ergießt. Auis
dxſem Meer von Helligkeit tauchen die Geſtalten des zu Boden
geſchleu=
darten Paulus und ſeiner Vegleiter auf, geblendet, taumelnd,
merk=
hüirdig unkörperlich und halb wie aufgeſogen vom Licht. Alles iſt eine
Aniſion, und das plötzlich hervorſchießende Licht — die Blitzesſchnelle des
gunzen Vorganges — iſt wie die aufbrechende Erkenntnis, die ſich mit
emiem Schlag dem Geiſte offenbart.
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Freitag, den 28. September.
Gaſtſpiel Kaußler—Fehdmer:
Und das Licht ſcheinet in der „inſternis.
Drama von Leo Tolſtoi.
Die Theater begehen den 100. Geburtstag von Leo Tolſtoi.
MKan kann ſich keine würdigere Feier denken als ein Gaſtſpiel des
Rünſtler=Paares Kayßler—Fehdmer in Tolſtois
nachgelaſſe=
nem Lebens=Epilog „Und das Licht ſcheinet in der
inſternis”.
Die Szene wird zum Gottesdienſt.
Tolſtoi ſpricht die Predigt. Er kündet die Rückkehr des
Menſchen zu Gott. Keinem Menſchen gehört ſein Leben ſelbſt.
Wir alle ſind auf die Welt geſchickt, das Werk Gottes zu tun. Von
däeſer Grundlage aus beſtreitet Tolſtoi das Recht auf das nicht
datrch eigene Arbeit erworbene Eigentum und bekämpft
Heeres=
dſienſt und Eidesleiſtung. In der Durchführung ſeiner Ideen
hommt Tolſtoi in ſchwere Kämpfe mit der Wirklichkeit, mit ſeiner
7samilie, mit ſich ſelbſt. Durch die Liebe zu der Frau überwindet
en ſeine Ueberzeugung in Demut und Herzenseinfalt.
Das Schauſpiel wirkt wie eine Predigt. Es wäre auf der
Wühne unmöglich, ſtünde nicht die große Perſönlichkeit Tolſtois
Minter den Worten und erfüllte ſie mit dem heißen Blute ſeiner
UAeberzeugung.
Es wäre aber auch dann noch ſchwierig, ſprächen nicht aus
wem Künſtler=Paar Kayßler—Fehdmer die Perſönlichkeiten von
TTolſtoi und Frau ſelbſt.
Ein herrliches. aufrechtes Paar!
Samstag den 29 September 1928
Seite 3
Wiener Sorgen.
Eine geſchloſſene Abteilung der öſterreichiſchen Heimwehr.
Der 7. Oktober iſt ein kritiſcher Tag erſter Ordnung in Oeſterreich.
Die zumeiſt aus der bäuerlichen Bevölkerung ſtammende
Selbſt=
ſchutzorganiſation der Heimwehr will in der Induſtrieſtadt
Wiener=Neuſtadt eine große Demonſtration abhalten. Die
Sozial=
demokraten haben nunmehr Zehntauſende ihrer Anhängerſchaft
gleichfalls zum 7. Oktober nach Wiener=Neuſtadt beordert.
*Auch etwas von der Preſſa.
Ausbau der Maſchinen=Anlage
ver Zechniſchen Hochſchute Jarmſtadt
Der Finanzausſchuß genehmigt 242500 RM.
Schaffung einer Zentralfernſprechanlage für
alle Behörden.
Dem Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags lag geſtern die größere
Regierungsvorlage über Erneuerungen der Hauptmaſchinen der
Techni=
ſchen Hochſchule Darmſtadt und Ergänzungen der vorhandenen
Labo=
ratoriumseinrichtungen zur Beſchlußfaſſung vor. Die in der Hochſchule
vorhandene Heizanlage, die im Jahre 1898 eingerichtet wurde, genügt
dem Bedarf des vergrößerten Areals nicht mehr. Aber auch aus
Un=
terrichts= und Forſchungsgründen iſt der derzeitige Zuſtand unhaltbar.
Die vorhandene Turbine iſt eine der allerälteſten, die ſeit der
Einfüh=
rung des Turbinenbaues in Deutſchland noch in Betrieb ſind. Auch gilt
es, eine den heutigen Erkenntniſſen auf dem Gebiete des
Verbrennungs=
maſchinenbaues, des Dieſelmotorenbaues uſw. genügende Anlage
her=
zuſtellen, denn das vorhandene Kraftwerk beſteht ſchon dreißig Jahre.
Die geplante Neuanlage wird etwa 10 bis 15 Prozent des
Kohlenver=
brauchs einſparen. Die Arbeiten werden ſich vorausſichtlich über die
Dauer von zwei Jahren erſtrecken. Von der intereſſierten Induſtrie ſind
außerdem günſtige Zahlungsbedingungen zugeſagt. Der Miniſter für
Kultus und Bildungsweſen verlangt daher im Einvernehmen mit dem
Finanzminiſter einen Geſamtbetrag von 742500 RM., die mit
300 000 RM. zu Laſten des laufenden Etats und mit dem Reſt für die
kommenden Staatshaushalte bewilligt werden ſollen. Der
Finanzaus=
ſchuß hat heute morgen die Einrichtungen der Hochſchule eingehend
be=
ſichtigt und nach längerer Ausſprache gegen die Stimmen des
Bauern=
bundes die angeforderte Summe genehmigt. — Nach einem
einleiten=
den Vortrag von Herrn Dr. Hueter von der hieſigen Techniſchen
Hoch=
ſchule ſtimmte der Ausſchuß gegen die Stimmen des Bauernbundes der
Anlage einer gemeinſamen Fernſprech=Selbſtwähleranlage für alle
ſtaat=
lichen Behörden in Darmſtadt zu. Die Koſten hierfür betragen rund
230 000 RM., die aber durch das Entgegenkommen der Firma Siemens
u. Halske, A.=G., Berlin, in drei Jahresraten von 77 000 RM. getilgt
werden. Bei der Inſtallation werden hieſige Firmen herangezogen
werden. An dieſer Anlage werden dann alle Miniſterien, Landtag,
Ge=
richte, Hochſchule, Theater, Polizeiamt, Verwaltungs= und
Verſicherungs=
behörden angeſchloſſen, ſo daß eine nicht unerhebliche Erſparnis an Zeit
und Ausgaben eintritt. — Auf eine Anfrage gab der Finanzminiſter
ſodann vertrauliche Erklärungen ab über den Stand der Arbeiten des
Reichsſparkommiſſars, die kommende Behandlung der Etatberatungen
im Landtag uſw. Um den vielen umgehenden Gerüchten
entgegenzu=
treten, können wir verſichern, daß
Die Preſſa iſt eine Weltausſtellung. Sie wurde beſichtigt von
bis=
her wohl etwa 4 Millionen Menſchen, darunter eine große Anzahl
Aus=
länder. Neutrale und ehemals Feindliche, die auch heute zum Teil ihre
Annexionsgelüſte nicht preisgegeben haben. Man erinnert ſich, wie mit
geſchickter Propaganda vor, während und kurz nach dem Kriege die
Polen Wilſon und die Alliierten dazu brachten, ausgeſprochen deutſche
Teile des Reichs abzutrennen. So auch die Dänen, die Litauer uſw.
Die Preſſa ſoll — hoffentlich — auch für den deutſchen Gedanken werben
bei all den ausländiſchen Beſuchern. Das tut ſie ohne Zweifel in vielem.
Nun aber hört man Folgendes: In der Ausſtellung der nationalen
Min=
derheiten iſt ihre Stäuke in Deutſchland angegeben: Polen 1,2
Millio=
nen; Wenden 200 000; Frieſen 20000; Dänen 28 000; Litauer 35 000.
In einer Statiſtik iſt jedem freigeſtellt — wenigſtens in
Deutſch=
land — ſeine Volkszugehörigkeit anzugeben. Es wird ihm darum nicht
irgendwie ſchlechter gehen. In der letzten deutſchen Reichsſtatiſtik nun
trugen ſich ein: Polen 241 115: Wenden 62 462; Frieſen 7389; Dänen
5222; Litauer ſſ2751. Dazu kommen rund 100 000, die außer
ihrer Sprache die deutſche ſeit ihrer Kindheit fließend beherrſchen. Die
Zahlen der im Reich zerſtreuten Ausländer derſelben Nationalitäten
(polniſche Bergarbeiter im Ruhrgebiet uſw., die nach dem
Minder=
heitenrecht nicht als nationale Minderheiten anzuſehen ſind), belaufen
ſich auf rund 200 000.
Auch wenn man ſie zu ihnen fälſchlicherweiſe rechnet, ergibt ſich die
runde Summe von etwas über 600 000. Auf der Preſſa werden
ins=
ſamt etwa 1,5 Millionen angegeben. Alſo weit mehr als das Doppelte
dieſer fälſchlich errechneten Zahl, faſt das Vierfache der tatſächlichen Zahl
(wenn man die Doppelſprachigen mit einbezieht), das Fünffache der
wirklich als Minderheiten zu bezeichnenden deutſchen Staatsangehörigen.
Wie weit ſie ſich dem deutſchen Volk verbunden fühlen, ergeben die
Wahlzahlen der letzten Reichstagswahl: Polen rund 65 000; Wenden
3102; Frieſen 284 (1); Litauer 290 (!).
Wir fragen: Wer hat die oben berichteten Zahlen in der Preſſa
veröffentlicht? Wer von denen, die von offizieller Seite die Preſſa
über=
wachten, ſo peinlich genau auf die Gefühle Fremder Rückſicht nahmen,
daß im Ausſtellungsgelände das Singen des Deutſchlandliedes verboten
wurde (wie jede andere Nationalhymne), wer hat ſich berufen gefühlt,
gegen dieſe offenſichtlich tendenziöſe Zahlenfälſchung einzuſchreiten?
Oder glaubt man, auf dieſe Art den deutſchen Gedanken beſſer zu pro=
W. S.
pagieren?
das Gutachten des Sparkommiffars ſelbſt noch nicht vorliegt.
Am Freitag nachmittag nahm der Finanzausſchuß gemeinſam mit
dem Geſetzgebungsausſchuß eine Beſichtigung des Frauengefängniſſes in
Mainz vor. Am Dienstag wird der Finanzausſchuß ſeine Beratungen
fortſetzen.
Aus dem Geſetzgebungsausſchuß.
Am Freitag vormittag hatte auch der Geſetzgebungsausſchuß eine
längere Beratung über mehr als zwei Dutzend Eingaben und
Vorſtel=
lungen, die alle in den Bereich der Juſtiz gehörten. Die Frage der
Gefangenenbeiräte an den heſſiſchen Strafanſtalten wurde,
nachdem bereits anfangs der Woche der Ausſchuß darüber eine lebhafte
Debatte hatte der Regierung als Material überwieſen. Kommuniſtiſche
Anträge auf Freilaſſung aller politiſchen proletariſchen Geſangenen
wurden für erledigt erklärt. Mehrere Vorſtellungen gegen die
Zucht=
hausverwaltung in Butzbach wurden auf den vorgeſchriebenen
Aufſians=
weg verwieſen. Mehr als ein Dutzend Vorſtellungen auf Begnadiguny
oder Nachprüfung von Strafverfahren werden teils abgelehnt. Ein Fall
aus Bürſtadt wird noch einmal die Parteien beſchäftigen,
Neue Vorlagen im Heſſiſchen Landtag.
Dem Heſſiſchen Landtag ſind wieder eine Reihe Druckſachen
zuge=
gangen. Eine Regierungsvorlage betrifft das Elektrizitätswerk
Bad=Nauheim. Die Regierung beantragt, einer Ausgabe von
280 000 RM., die als Pauſchſumme bewilligt ſind, aus Mitteln des
Effektenſtockes zuzuſtimmen und ſich auch mit einer Ueberſchreitung der
Ausgaben einverſtanden zu erklären, falls ſich dies als notwendig oder
zweckmäßig erweiſt. Es handelt ſich um den Ausbau und die
Moderni=
ſierung des Elektrizitätswerkes. Eine weitere Regierungsvorlage
be=
trifft Bodenverbeſſerungen im Gebiete der ſtaatlichen
Berg=
verwaltung. Hierfür ſollen 43 000 RM., die als Pauſchſumme
bewil=
ligt ſind, genehmigt werden. Für die Herſtellung fiskaliſcher
Straßen in Bad=Nauheim werden 80 000 RM. gefordert. Die
Errichtung von Unterkunftsräumen für Arbeiter nebſt einer Wagenhalle
in Bad=Nauheim wird durch eine weitere Regierungsvorlage beantragt.
Der Aufwand beträgt 69 000 RM. und ſoll aus laufenden Einnahmen
im Rechnungsjahr 1929 gedeckt werden. Für dringliche bauliche
Maßnahmen der Landes=Heil= und Pflegeanſtalt Philipps=
Hoſpital in Goddelau werden 30000 RM. gefordert. — Die
Kommuniſten verlangen Vorlage eines Hebammengeſetzes, Unterſtützung
der Ausgeſteuerten und eine Bahnverbindung Fürth i. Odw.—
Reichels=
heim.
Rücktritt des Präſidenten der Dichter=Akademie
der geſchätzte Dichter, tritt infolge ſeiner geſchwächten Geſundheit
vom Vorſitz der preußiſchen Dichterakademie zurück. Er ſteht im
55. Lebensjahre, iſt ein Sohn des Finanzminiſters der Aera
Bis=
marck Adolf v. Scholz, trat um die Jahrhundertwende mit
drama=
tiſchen Arbeiten hervor, war 1914 bis 1923 Dramaturg des
Hof=
bzw. Landestheaters und wurde gleich nach Gründung der
preußi=
ſchen Dichterakdemie zu deren Präſidenten gewählt. Seine
Schau=
ſtiele „Der Jude von Konſtanz” und „Der Wettlauf mit dem
Schatten”, ſowie ſeine Erzählungen haben eine große Verbreitung
gefunden.
Kayßler iſt vielleicht der ernſteſte Künſtler des heutigen
Theaters. Sein Weſen iſt von deutſcher Herbheit, aber nicht von
einer Herbheit, die trocken wirkt, ſondern einer Herbheit, hinter
der das Blut des Herzens pulſt.
Er ſpricht ſeinen „Nikolai” nicht, ſondern er lebt ihn. Die
Lehren, die er kündet, ſind ein Teil ſeines Weſens. Allerdings
in der geſtrigen Aufführung wuchſen ſie nicht in ihm, ſondern ſie
ſtanden ſchon als gegebene Tatſachen feſt, bis die Erſchütterung,
der Umſturz durch die Liebe kam.
Helene Fehdmer früher in Wien und Berlin die
Trägerin eleganter Konverſationsrollen, iſt durch die Ehe mit
Kayßler des Künſtlers gleichgerichtete, künſtleriſch faſt
gleich=
geartete Genoſſin geworden. Ihr Weſen iſt weicher als das des
Mannes. Ihr Weinen erſchüttert; erſchütterte geſtern, als ſie ihn
zum erſten Verzicht ſeiner Ueberzeugung gewann, bis auf die
letzte Faſer des Herzens! Es waren zwei große Leiſtungen,
denen herzlichſter Beifall dankte.
Tüchtige Künſtler gehören dem Enſemble an, ſo Anna
Beblo und Robert Aßmann.
Müde und doch verſöhnend klang der Abend aus. „Das Licht
leuchtet in der Finſternis” heißt es im Evangelium Johannis.
Doch der Titel erhält ſeinen rechten Sinn erſt durch die zweite
Hälfte des Verſes: „und die Finſternis hat es ſich nicht zu eigen
gemacht!"
Müde, — und doch verſöhnend! In Demut und
Herzens=
einfalt kommt Tolſtoi=Nikolai zu Gott. Wie richtig und wie ſchön
iſt das letzte Wort, das er zu der Gattin ſpricht: wer weiß, wie
ange uns noch das Leben gegeben iſt? Sollen wir uns da nicht
gegenſeitige Duldung ſchenken?
Z.
* Der Jäger=Pilot von Texas. Lang lang iſt’s her, wo noch
der berühmte Romanheld Texas Jack und ſeine unzähligen
Nach=
läufer die Herzen der abenteuerluſtigen Jugend höher ſchlagen
ließen. Die „modernen Helden der Prärien ſind anderer Art und
müſſen, um ſich behaupten zu können, mit der Zeit gehen. In
die=
ſer Erkenntnis beabſichtigte ein gewiſſer James Freitag in Texas,
auch das Jagdweſen zeitgemäß umzuſtellen und hat ſeine Idee,
amerikaniſchen Zeitungsmeldungen zufolge, mit großem Erfolg in
die Tat umgeſetzt. Er beſuchte eine Pilotenſchule, legte ſich ein
Sportflugzeug ſowie ein Maſchinengewehr zu und ſtellte ſich den
Farmern zur Verfügung, deren Beſitzungen die unzähligen
Prärie=
wölfe empfindlich gefährden. Freitag, der ſchon als „
erdgebunde=
ner” Jäger einen guten Ruf genoß, war nämlich der Meinung,
daß gerade die Wölfe, welche ſich im Gegenſatz zu anderen
Raub=
tieren nicht verſtecken, vom Flugzeug aus ſcharenweiſe ausgerottet
werden könnten. Der Pilot ſchien mit dieſer Theorie recht
behal=
ten zu haben, denn er unternimmt ſeit einigen Monaten
regel=
mäßige „Expeditionen” gegen die Wölfe und ſoll Hunderte von
Beſtien ins Jenſeits befördert haben. Daß die Tiere gegen
Flug=
zeug und Maſchinengewehrſalven nicht aufkommen, kann man ſich
ja vorſtellen. Daß der zeitgemäß ausgeſtattete Präriejäger
glän=
zende Geſchäfte macht, verſteht ſich von ſelbſt; ſo nebenbei iſt en
aber auch der volkstümlichſte Mann von ganz Texas geworden.
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Aunfta Gac eratlt eau Sufe
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Oktober d. Js. ab; am 18. September der Amtsgerichtsrat bei dem
Umtsgericht 1 in Darmſtadt Dr. Georg Schmuttermaier, zum
Almtsgerichtsdirektor bei dieſem Gericht mit Wirkung vom 1. November
2928 ab; am 24. September: der Lehrer Paul Merkel zu Wonsheim
ſKreis Alzeh) zum Lehrer an der Volksſchule zu Langenhain (Kreis
Friedberg) mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab; Georg
Her=
mann Müller aus Griesheim bei Darmſtadt zum Pfleger bei der
Landes=Heil= und Pflegeanſtalt bei Gießen mit Wirkung vom 1. Sept.
9928 ab.
— In den Ruheſtand verſetzt wurde: am 21. September die
Leh=
perin an der Volksſchule zu Offenbach a. M. Cäcilie Gutperle auf
Ehr Nachſuchen vom 1. Oktober 1928 ab.
— Erledigt ſind: eine Schulſtelle für einen Lehrer an der
evangeli=
bchen Volksſchule in Köngernheim (Kreis Oppenheim),
Dienſtwoh=
mung iſt vorhanden und beziehbar; eine Schulſtelle für eine evangeliſche
Lehrerin an der Volksſchule in Nauheim (Kreis Groß=Gerau).
— Dienſtjubiläum. Herr A. Stephan, Zollſekretär, Aliceſtraße,
Ee=
geht am 1. Oktober ſein 40jähriges Dienſtjubiläum.
— Dienſtjubiläum. Am 30. September d. Js. begeht Herr Adam
Selmſtädter, hier Landgraf=Georgſtraße 64, ſein 25jähriges
Dienſt=
rubiläum als Angeſtellter bei der Firma E. Merck.
— Treuer Mieter. Herr Schuhmachermeiſter Daniel Bergoint
wvohnt am 1. Oktober 25 Jahre im Hauſe Schützenſtraße 18, Seitenbau
(Beſitzer Herr Carl Malzi).
— Im Schloßmufeum finden täglich Führungen vormittags 11 Uhr
nd 11½ Uhr, nachmittags 3½ und 4 Uhr ſtatt. Samstag und Sonn=
Eag nachmittag geſchloſſen.
— Gebächtnisausſtellung Profeſſor Robert Engels. Der Vorſtand
Ses Kunſtvereins ſchreibt uns: Es iſt ſehr bedauerlich, daß zu der
Er=
ſöffnung der jetzigen Gedächtnisausſtellung in der Kunſthalle am
Rhein=
ror ſich nur ſo wenige der eingeladenen Gäſte einfanden und daß auch
aveiterhin der Beſuch der Ausſtellung ſehr viel zu wünſchen übrig läßt.
Das iſt um ſo unverſtändlicher, weil es ſich gerade bei ihr um eine
Ver=
mnſtaltung von ganz beſonders hohem künſtleriſchen Niveau handelt.
Wir möchten deshalb den dringenden Wunſch ausſprechen, daß niemand,
Ser ein Intereſſe für die bildende Kunſt hat, es verſäumen ſollte, die
SBedächtnisſchau nicht nur einmal, ſondern mehrmals zu beſuchen. Er
rvird dabei auf ſeine Rechnung kommen. Denn jeder der ſeitherigen
Beſucher, der Freude an guter Kunſt hatte, ſprach ſich in der
anerken=
riendſten Weiſe über das in der Ausſtellung Geſehene aus. Von den
größeren Arbeiten in dem Oberlichtſaal ſind die Oelbilder Begegnung”
Som Bayeriſchen Stagt und „Am Weg” von der Städtiſchen Gelerie
ien München angekauft, ein Beweis dafür, daß Profeſſor Engels auch
an der Stätte ſeines Wirkens ſich großer Wertſchätzung erfreute. Hier
ſſind bis jetzt die Arbeiten „Der König und die Kleider” und „
Flücht=
ſ inge” in Privatbeſitz übergegangen. Es wäre zu hoffen, daß ſich noch
Techt zahlreiche Kunſtfreunde finden, die ihr Heim mit einer der aus=
Bezeichneten Arbeiten von Profeſſor Engels ſchmücken.
— Karoline=Balſer=Hilfe. Die von Frau Karoline Balſer geführte
Fechtsauskunftsſtelle befindet ſich ab 1. Oktober im Hauſe
Eſtiegerplatz 12, I. Angeſchloſſen iſt eine Ehe=Hilfe und Erziehungs=
VBeratung. Die Rechtsauskunft wird von einer Volljuriſtin geleitet, die
Ehehilfe von einer Aerztin, die Erziehungsberatung von einer
Heil=
wädagogin. Die Stelle arbeitet unentgeltlich und iſt für jedermann
zu=
wänglich. Alles Nähere ſiehe Anzeige im heutigen Blatt.
— Heſſiſches Landestheater. Heute wird für Miete I, im Großen
Haus die Operette „Der Bettelſtudent” unter der muſikaliſchen
„eitung von Carl Bamberger gegeben. — Im Kleinen Haus
fin=
ſcet die erſte Wiederholung der Komödie „Dr. Knock” von Jules
Ro=
mnains ſtatt.
Morgen Sonntag wird Kreneks „Jonny ſpielt auf” unter
muſikaliſher Leitung von Carl Bamberger in der Inſzenierung von
ERenato Mordo zum erſten Male in dieſer Spielzeit wieder gegeben.
Sden Jonny ſingt wieder Hans Komregg, die Anita Roſe
Land=
wwehr; dazu treten neu als Komponiſt Max Hans Grehl, als
Yvonne Käthe Walter, als Daniello Johannes Biſchoff. In
Ekleineren Aufgaben ſind die Herren Deharde, Ebert=Beher, Grohm,
Muhn, Vogt und Wünzer beſchäftigt.
Zur heiteren Oper „Die ſchwarze Kammer” von Ernſt
Boters, die im Rahmen der Jubiläumstagung des Tonkünſtlerverbands
mm Dienstag, den 2. Oktober, im Großen Haus zur Uraufführung
ge=
llangt, beginnt heute der Vorverkauf. Die Vorſtellung findet außer
MMiete ſtatt.
— Volkshochſchule. Zu folgenden Veranſtaltungen erhalten unſere.
MMitglieder ermäßigte Karten: „Der tolle Hund”,
Landes=
ttheater, Sonntag, 30. September, in unſerer Geſchäftsſtelle: „Weiß=
*Quartett, Wien, am Montag, den 1. Oktober, in der Bücherſtube
4Bodenheimer.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Aus Anlaß der Tagung des
R. D. T.M. fallen die Sprechſtunden des Direktors vom 1.—6.
Oktober aus.
— Bahreuther Bund und Bayreuther Bund der deutſchen Jugend.
Auf die am Sonntag, 30. September, vorm. 11 Uhr, im Saale des
OMuſikvereins (Steinſtraße 24) ſtattfindende öffentliche Morgenfeier
„Der junge Richard, Wagner”, Jugendkompoſitionen des
Meiſters mit einführendem Vortrag von Otto Daube=Altenburg, wird
rnochmals hingewieſen. Karten bei Chriſtian Arnold, Ernſt=Ludwig=
Straße 2.
— Liederabend. Auf den heute Samstag, den 29. September, um
88 Uhr abends, im Muſikvereinsſaal (Steinſtraße 24) ſtattfindenden
Liederabend Eliſabeth Zulauf ſei hiermit nochmals
hingewie=
ſen. Karten bei Konzert=Arnold, Eliſabethenſtraße 28 (Tel. 2560) und
an der Abendkaſſe.
— Der „Liederzweig” rüſtet wieder zu einem Herbſtfeſt; das
in ſämtlichen Räumen des Heiligen Kreuzes am 6. Oktober, abends
8 Uhr, als „Rheiniſches Blütenfeſt” ſtattfindet. Wie im Vorjahr, ſo
wird auch dieſes Feſt wieder der Glanzpunkt der Veranſtaltungen
wer=
den, und ein Abend echt rheiniſchen Humors nud Betriebes iſt geſichert.
Der Einzug der Blütenfee, der Aufmarſch rheiniſcher Sänger werden
den Auftakt durch Stimmung auslöſen. Die Dekoration, an der bereits
jetzt ſchon feſt gearbeitet wird, gibt wieder eine Sehenswürdigkeit für
ſich. Alles Nähere durch Anzeigen. Mitglieder, Freunde und Gönner
ſind herzlich eingeladen.
— Deutſcher See=Verein, Ortsgruppe Darmſtadt. Wie bereits
mit=
geteilt, veranſtaltet die hieſige Ortsgruppe des Deutſchen See=Vereins
am Sonntag, den 30. September, abends 8 Uhr, im Bürgerhof (
Eliſa=
bethenſtraße 2) einen einmaligen Vortrag aus dem Gebiete der deutſchen
Hochſeefiſcherei durch den Leiter der volkswirtſchaftlichen Abteilung des
Seefiſcherei=Inſtitutes in Weſermünde. Auch diejenigen Zuhörer, die
noch niemals das Meer geſehen haben und niemals die kleinen, flinken
Fiſchdampfer auslaufen ſahen, ſie bei ihrer gefahrvollen, anſtrengenden
Arbeit beobachteten, ſie mit ihrem reichen, ſo verſchieden gearteten Fang
heimkehren ſahen, werden von Anfang bis zu Ende dem Vortrag mit
Intereſſe folgen und hochbefriedigt von ihm ſein; denn er wird nicht
nur durch prächtige Lichtbilder erläutert, ſondern der Redner verſteht
es auch, ſeine Ausführungen durch friſche Vortragsart, die oft mit
trocke=
nem Seemannshumor gewürzt iſt, zu beleben. Wir verweiſen auf das
Inſerat in der heutigen Nummer. Eintritt iſt frei.
— Sängerluſt 1849. Am 6. Oktober ds. Js., abends 8 Uhr, veran=
Ktalten wir im Mathildenhöhſaale, Dieburgerſtraße, einen bunten Abend.
bierfür ſind die Mitglieder der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft Richard
Hinz, E. L. Göbel, Frau Lamp u. a. gewonnen, die für ein gutes
Ge=
lingen des Abends bürgen. „Froh ſein und lachen” heißt die Parole
an dieſem Abend. Das Tänzchen fehlt natürlich uch nicht. Die
niedri=
gen Eintrittspreiſe geſtatten jedermann, für wenig. Geld einen Abend
die Alltagsſorgen über Bord zu werfen.
— Kulturfilmgemeinde. Man ſchreibt uns: Unſer Vertrauen, daß
in einer Stadt wie Darmſtadt, die durch eine hohe Bildungstradition
son jeher ausgezeichnet war, ſich eine für die Entwicklung des
wert=
bollen Kulturfilms verantwortungsfreudige Gemeinde finden werde, iſt
nicht getäuſcht worden. Durch den ſtarken Zuſtrom der
Einzelmitglie=
der aus allen Bildungsſchichten und durch den korporativen Beitritt des
Bühnenvolksbundes iſt unſere Gemeinde auf faſt 2000 Perſonen
an=
gewachſen. Wir ſind dadurch nun in der Lage, neben dem künſtleriſch
wertvollen und gediegenen Spielfilm dem wiſſenſchaftlichen Film durch
eigene Veranſtaltungen eine beſondere Stelle einzuräumen. Unſeren
Mitgliedern geht in dieſen Tagen ein Rundſchreiben zu über ſechs von
uns im nächſten Winter geplante Sondervorführungen. Wir kommen
dadurch nicht nur vielfach geäußerten Wünſchen entgegen, wir hoffen
vielmehr, daß durch dieſe Sonderverauſtaltungen der Kulturfilm=
gemeinde zahlreiche neue Mitglieder gewonnen werden.
Samstag, den 29. Geptember 1928
Geite 5
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, den 30. September, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. A 3.
„Jonny ſpielt auf”, Oper von Krenek. Preiſe 1 bis
10 Mk.
Montag, den 1. Oktober. Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 2. Oktober, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. Anläßlich der prominenteſten Vertreter der Muſikwelt und der Preſſe angemeldet.
Jubiläumstagung des Reichsverbandes Deutſcher Tonkünſt=
Kammer”, heitere Oper von Ernſt Roters. Preiſe 1,20
bis 12 Mk.
Mittwoch, den 3. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. B 3. „Wie
es Euch gefällt”, Luſtſpiel von Shakeſpeare. Preiſe
1 bis 10 Mk.
Donnerstag, den 4. Oktober, 20 Uhr. Erſtes Feſtkonzert
des Landestheater=Orcheſters. Leitung:
Gene=
ralmuſikdirektor Dr. Böhm. Soliſten: Antoni Kohmann,
J. Weismann, Hans Simon, Johannes Willy. Preiſe 1 bis
10 Mk.
Carlos”, Schauſpiel von Schiller. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Samstag, den 6. Oktober, 20 Uhr. Zweites Feſtkonzert
des Landestheater=Orcheſters. Leitung:
Gene=
ralmuſikdirektor Dr. Böhm. Soliſten: Prof. Kurt Schubert, zeitungen hin.
Beatrice Sutter=Kottlar, Prof. Jani Szanto, Anton Huber.
Werke von S. Burgſtaller, Hermann Heiß, H. W. von
Wal=
tershauſen, Karl Marx, Robert Heger. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag, den 7. Oktober, 19 Uhr, Ende 22½ Uhr. E 4. „
Car=
men”, Oper von Bizet. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, den 30. September, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. „Der
tolleHund”, Lokalpoſſe von Niebergall. Dargeſtellt von
der Heſſ. Spielgemeinſchaft. Preiſe 0,50, 1, 1,50, 2 Mk.
Mittwoch, den 3. Oktober, 19 Uhr, Ende gegen 21 Uhr.
Zuſatz=
miete V (2). „Fatme”, komiſche Oper von Fr. v. Flotow.
Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Donnerstag, den 4. Oktober, 19½ Uhr, Ende 213 Uhr.
Zuſatz=
miete III (1). „Dr. Knock”, Komödie v. Jules Romains.
Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Freitag, den 5. Oktober, Keine Vorſtellung.
Samstag, den 6. Oktober, 19½ Uhr, Ende 2134 Uhr. Zuſatzmiete
VI (2). „Dr. Knock”, Komödie von Jules Romains.
Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Sonntag, den 7. Oktober, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete
von Calderon, in der Bearbeitung von Hofmannsthal.
Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
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Landeskonferenz der Arbeitsgemeinſchaft
der katholiſchen Arbeitervereine Heſſens
am 30. September 1928 in Offenbach a. M.
Am Sonntag, dem 30. September, findet in Offenbach a. M. die
Landeskonferenz der katholiſchen Arbeitervereine für das geſamte
heſ=
ſiſche Gebiet ſtatt. Das Programm ſieht vor: 9,30 Uhr in der
Pfarrkirche St. Paul Hochamt; die Vereine beteiligen ſich mit ihren
Fahnen. 10,30 Uhr Beginn der Landeskonferenz; Jahresbericht des
Arbeiterſekretärs; Ausſprache über die Lage der katholiſchen
Arbeiter=
bewegung in den einzelnen Orten und über die Vereins= und
Schulungs=
arbeſt. Beſprechung der Anträge; Wahl einer Kommiſſion zur
Aus=
arbeitung eines Statuts der Arbeitsgemeinſchaft der kathol.
Arbeiter=
vereine Heſſens. 1 Uhr Mittagspauſe 2,30 Uhr Kundgebung der
katholiſchen Aubeiter unter dem Vorſitz des Hochw. Herrn Geiſtlichen
Rats Dekan Eich. Redner: Verbandsfekretär Bernhard Letterhaus=
M.=Gladbach.
In der heutigen Zeit iſt es notwendig, daß ſich die katholiſche
Ar=
beiterſchaft zuſammenſchließt, um ihre religiöſen, wirtſchaftlichen und
politiſchen Intereſſen zu vertreten. Ueber die geeignete Art und Weiſe
ſoll in der Konferenz am Morgen beraten werden. Wichtige Beſchlüſſe
ſind zu faſſen, von denen die Zukunft der katholiſchen Arbeiterbewegung
in Heſſen abhängt. Wenig iſt bisher noch von ſeiten der katholiſchen
Arbeitev geſchehen, um zu dieſem Ziele zu gelangen. Das muß und
ſoll nun anders werden. In Bezirkstagungen in Bingen, Mülheim
am Main und Worms wurde vorgearbeitet. Jetzt gilt es, die Vertreter
aller katholiſchen Arbeiter von ganzen Heſſen zuſammenzuführen zur
ernſten Beratung. Es darf deshalb keine Gemeinde, in der katholiſche
Arbeiter ſind, unvertreten ſein; mindeſtens einen Delegierten muß jede
Gemeinde ſtellen. Nur durch foſte, innige Zuſammenarbeit kann
Frucht=
bringendes geleiſtet werden. Es iſt Ehrenſache eines jeden katholiſchen
Arbeiters, ſich in den Dienſt ſeiner Bewegung zu ſtellen. Jeder
Ar=
beiter, dem es ernſt mit ſeiner katholiſchen Ueberzeugung iſt, muß an
dieſem Werk mitarbeiten. Die Vertreter der einzelnen Gemeinden ſollen
ſich auf dieſer Tagung Kraft und Mut und das nötige Rüſtzeug holen,
um in ihrer Gemeinde in dieſem Sinne wirken zu können.
Die Nachmittagsverſammlung ſoll eine impoſante Kundgebung für
die Oeffentlichkeit werden. Es müſſen deshalb die katholiſchen
Arbei=
ter in großer Anzahl an dieſer Kundgebung teilnehmen. Jeder
Ar=
beiter, der es möglich machen kann, erſcheint deshalb am 30, September
in Offenbach a. M.
*Bezirksſchöffengericht.
p. 1. Wegen Beleidigung durch die Preſſe iſt ber Schriftleiter einer
hier erſcheinenden kritiſchen Wochenſchrift angeklagt. Die Beleidigung
findet die Anklage in einem im Novsmber 1927 veröffentlichten, mit der
Ueberſchrift „Zweierlei Maß” verſehenen Artikel, der ſich mit der
Per=
ſon eines Polizeihauptmanns a. D. beſchäftigt. Daneben will der
Ar=
tikel die Doppelverdiener treffen. Der Beleidigte hat Strafantrag
ge=
ſtellt, das Polizeiamt ſich demſelben angeſchloſſen. Der Strafantrag des
Staatsanwalts geht auf 150 Mark Geldſtrafe. Der Verteidiger hält
da=
für, daß in Wahrnehmung berechtigter Intereſſen hier gehandelt
wor=
den ſei.
Das Urteil erkennt auf 100 Mark Geldſtrafe und
ſpricht dem Beleidigten die Publikationsbefugnis in der „Darmſtädter
Zeitung”, dem Darmſtädte= Tagblatt”, in der „Heſſ. Landeszeitung”
und im „Heſſ. Volksfreund” zu. Dev Wahrheitsbeweis erſcheine nicht
geführt. Die Grenzen für die Wahrung berechtigter Intereſſen ſeien
allerdings in der letzteren Zeit weiter gezogen worden; aber die Preſſe
dürfe nicht beleidigen. Angeklagter ſei von dem Aufgabenkreis, der hier
in Rede ſtehe, in keiner Weiſe betroffen. Uebrigens gehe aus der Form
des Artikels die Beleidigungsabſicht hervor. Der Irrtum über die
Wah=
rung berechtigter Intereſſen mache nicht ſtraffrei.
2. Wegen ſchwerer Urkundenfälſchung haben ſich zwei Angeklagte
aus Ober=Roden und Meſſenhaufen zu verantworten. Die Anklage legt
ihnen zur Laſt, die Reichsbahr geſchädigt zu haben. Die eine
Ange=
klagte gab die Wochenkarte ihres Sohnes dem anderen Angeklagten, und
dieſer iſt nach Abänderung des Namens, wio er erklärt hat, mit dieſer
Karte von Urberach nach Frankfurt a. M. gefahren. In der heutigen
Verhandlung beſtreitet er, mit der Karte nach Frankfurt a. M. gefahren
zu ſein. Am Tage darauf war die Wochenkarte verfallen. Das Urteil
erkennt gegen die Angeklagte auf 25 Mark Geldſtrafe, gegen den anderen
Angeklagten auf 6 Monate G=fängnis.
Jubiläumstagung des Reichsverbandes
Deutſcher Tonkünſiler und Muſitlehrer e V.
1.—6. Oktober 1928 in Darmſtabt.
Vom 1. bis 6. Oktober findet hier, wie ſchon bekannt, die
Jubi=
läumstagung des Reichsverbandes Deutſcher Tonkünſtler und
Muſik=
lehrer ſtatt. Zu dieſer Tagung haben ſich aus ganz Deutſchland die
Neben den im Städtiſchen Saalbau ſtattfindenden internen Beratungen
ler und Muſiklehrer: Uraufführung: „Die ſchwarze werden in Form einer Muſikwoche größere muſikaliſche
Veranſtal=
tungen, die auch der Oeffentlichkeit zugänglich ſind, uns ein Bild der
Entwicklung unſerer heutigen Muſik geben. Es finden ſtatt:
die Uraufführung der heiteren Oper „Die ſchwarze
Kam=
mer” von Ernſt von Roters, Hamburg, im Landestheater:
zwei Orcheſterkonzerte unter Leitung von
Generalmuſikdirek=
tor Dr. Karl Böhm;
zwei Kammermuſikkonzerte im Städtiſchen Saalbau;
ein Oratorienkonzert in der Pauluskirche und
Hilde Elger. Werke von Georg Schumann, Hans J. Moſer, ein Vortragsabend der Städtiſchen Akademie, ebenfalls im
Saalbau.
Außerdem werden zwei Vorträge in der Techniſchen Hochſchule, die
Viertel=Tonmuſik und die elektriſche Muſik, ſogenannte „Sphärenmuſik”,
Freitag, den 5. Oktober, 19 Uhr, Ende nach 22 Uhr. D 3. „DON. zum Gegenſtand haben und mit praktiſchen Demonſtrationen verbunden
ſein. Auf die einzelnen Veranſtaltungen werden wir an dieſer Stelle
noch beſonders zurückkommen, im übrigen weiſen wir auf die Plakate
und die in der heutigen Nummer erſchienene Anzeige in den Tages=
— Kirchliche Kunſt. Das Heſſiſche Gewerbemuſeum veranſtaltet im
Oktober und November vier Vorträge über kirchliche Kunſt, in denen
Profeſſor Arnold Mendelsſohn und der Direktor des
Gewerbe=
muſeums über die Muſik im Gottesdienſt, über den Altar, die
Altat=
geräte and die Paramentik ſprechen werden. Die Vorttäge ſollen die
wichtigſten Fragen der heutigen Praxis in der Pflege kirchlicher Kunſt
behandeln und ſind in erſter Linie für Geiſtliche und die
Mitglie=
der der Gemeindevertretungen beſtimmt. Der Eintritt zu
den Vorträgen iſt frei. Die nähenen Termine werden noch bekannt
ge=
geben.
— Orpheum. Heute Samstag und morgen, am Meß=Sonntag, gel=
Montag, den 1., und Dienstag, den 2. Oktober. Keine Vorſtellung, ten ebenfalls die billigen Vorſtellungspreiſe (70 Pfg. bis 2,50 Mk.). Es
ſind die zwei letzten Gaſtſpiele der Revue „Große
Kleinigkei=
ten”, eine reizvolle Angelegenheit des Tanzes, des Humors und der
ſchönen Frauen. Anfang 8.15 Uhr. (Siehe heutige Anzeige.)
— Liedertafel=Herbſtball. Als Eröffnung des Liedertafel=
Winter=
programms 1928/29 findet Samstag, den 6. Oktober, der übliche
Herbſt=
ball ſtatt im vollſtändig neu renovierten Städtiſchen Saalbau. Die
Beliebtheit der geſellſchaftlichen Veranſtaltungen der Liedertafel iſt
be=
kannt. Matthias Weber wird für die notwendige Stimnung und den
nötigen Humor Sorge tragen, und das veränderte Ausſehen des
Saal=
baues wird mit ſeinem ſtrahlenden Geſiht unbedingt dazu beitragen
helfen, daß einige vergnügt= Stunden zu erwarten ſind. Alles Nähere
iſt noch aus den Anzeigen zu erſehen.
— Bahernverein Darmſtadt. Am Sonntag, den 30. September,
I (1). Zum erſten Nale: „Dame Kobold”, Komddie nachmittags ½4 Uhr, findet im Konkordiaſaal unſer Herbſtfeſt ſtatt.
Ein reichhaltiges Programm bürgt auch diesmal wieder dafür, daß die
Beſucher der Veranſtaltung erhebende und frohe Stunden bei den
Bayern verleben werden. Als Glanznummer ſei die Aufführung des
in Darmſtadt wohlbekannten Volksſtücks „Jägerblut”, von Benno
Rauphenegger beſonders hervorgehoben. Die Fähigkeit unſerer
Theatergruppe, auch dieſes ſchöne Stück nach Inhalt und Form
ein=
drucksvoll zur Darſtellung zu bringen, iſt bei vielen anderen Anläſſen
erprobt worden, ſo daß wir den werten Beſuchern unſeres Feſtes einen
hohen künſtleriſchen Genuß in Ausſicht ſtellen können. Die verehrte
Darmſtädter Bürgerſchaft und alle bayeriſchen Landsleute ſind um den
gewohnt zahlreichen Zuſpruch freundlich gebeten. Näheres ſiehe Anzeige.
— Herr Dr. Max Wauer ſpricht auch in dieſem Winter wieder in
den Geſchäftsräumen der Buchhandlung von Müller und Rühle,
Eliſabethenſtraße 5, an ſechs Abenden, und zwar: am Donnerstag, den
18. Oktober, über Leo Tolſtoi, anläßlich des 100. Geburtstages des
Dichters, am Donnerstag, den 8. November, über: Albrecht Dürer,
der Menſch und ſein Werk, am Donnerstag, den 6. Dezember: „
Weſent=
liche Neuerſcheinungen des Jahres 1928”, am Donnerstag, den 17.
Januar: „Aus der Werkſtatt des Regiſſeurs”, am Donnerstag, den 7.
Februar: Drei nordiſche Dichterinnen: Selma Lagerlöf (zum 80.
Ge=
burtstag), Sigrid Undſet und Martha Oſtenſo, und am Donnerstag, dem
14. März, über: die Amerikaniſche Literatur der Gegenwart. —
Sämt=
liche Vorträge beginnen abends pünktlich 8½ Uhr. Der Preis einer
Zykluskarte für alle Vorträge beträgt einſchließlich Steuer 9 Mark. Wir
empfehlen allen Intereſſenten, ſich recht bald anzumeldem, zumal die
An=
zahl der auszugebenden Karten in Anbetracht der zur Verfügung
ſtehen=
den Räume nur eine begrenzte ſein kann. Bekanntlich warem die
Vor=
träge des Herrn Dr. Wauer im vergangenen Jahre ſehr ſtark beſucht
und bildeten ein literariſches Ereignis für Darmſtadt.
—Stadtbücherei. Am Montag, den 1. Oktober, beginnt die
Stadt=
bücherei mit dem Winterplan ihrer Ausleihzeiten. Das bedeutet für
zwei Tage in der Woche eine Aenderung ihrer Oeffnungszeit gegenüber
dem Sommerplan, und zwar für den Montag und den Donnerstag. An
dieſen Tagen beginnt der Ausleihbetrieb des nachmittags ſchon um
16 Uhr, ſtatt wie im Sommer um 17 Uhr.
* Die Beſichtigung beim Pfadfinderhorſt Darmſtadt, die gewöhnlich
im Herbſt ſtattfindet, führte auch dieſes Jahr wieder eine ſtattliche
An=
zahl Eltern und Freunde des Horſtes auf ſein Grundſtück, das, auf
einer der Höhen bei Nieder=Ramſtadt gelegen, eine wundervolle
Fern=
ſicht bietet und dadurch allein ſchon den Spaziergang dahin lohnt.
Hauptſache und Zweck der Veranſtaltung des letzten Sonntags war aber
die Darſtellung der Lebensweiſe unſerer jungen Leute im Freien, auf
Wanderungen und in Lagern. Wohl iſt heute die praktiſche
Ausnüt=
zung aller gegebenen Möglichkeiten in der freien Natu=, wie Abkochen,
Zelte bauen, Winken, Geländekunde, Kampfſpiele Gemeingut vieler
Jugendvereinigungen geworden, doch können alle dieſe Dinge gut oder
ſchlecht, mittelmäßig oder vorzüglich durchgeführt werden, und vielfach
hängt das Gedeihen einer Jugendvereinigung weſentlich davon ab, in
welcher Weiſe das alles gehandhabt wird. Es war ſehr erfreulich,
feſt=
ſtellen zu können, daß beim Pfadfinderhorſt Darmſtadt darin tatſächlich
Ausgezeichnetes geleiſtet wird, und daß Diſziplin und einmütiges
Zu=
ſammengehen von Kleinen, Halberwachſenen und ganz Großen
unter=
der ſtraffen Führung des Horſtleiters ganz vorzügliche Leiſtungen
her=
vorbringen.
— Der Zeutralverband der Arbeitsinvaliden hält am Montag, den
1. Oktober, nachmittags 3 Uhr, im Gewerkſchaftshauſe (Bismarckſtr. 19)
eine öffentliche Verſammlung aller Invaliden, Unfall=, Sozialrentner,
Eiſenbahn= und ſtädtiſche Arbeiterpenſionäre ab. Das Referat lat der
Gauleiter Kollege Jaxt übernommen. Er ſpricht über unſere
Forderun=
gen auf Rentenerhöhung im Reichstage und unſere Forderung bei der
Stadtverwaltung Darmſtadt auf Erhöhung der Richtſätze in der Klein=
und Sozialrentnerfürſorge.
— Wegen Vornahme von Kanalbauarbeiten wird die Heinrich=
Fuhr=Straße zwiſchen Beck= und Heidenreich=Straße bis auf weiteres
für den Auto=, Fuhrwerks= und Radfahrverkehr geſperrt.
— Unfall. Geſtern mittag rutſchte einer Frau in der Kiesſtraße
beim Fenſterputzen die Leiter weg, ſie bekam infolgedeſſen das
Ueber=
gewicht und fiel aus dem erſten Stock auf die Straße. Die Frau zug
ſich ſchwere innere Verletzungen zu und mußte durch die Sanitätswache
(Tel. 400) in das Stadtkrankenhaus gebracht werden.
— Aſiatiſche Rieſendromedare im Frankfurter Zoo. In Aſien ſpielt
neben dem Yak vor allem das zweihöckerige Kamel oder Trampeltier
zum Tragen von Laſten eine weſentliche Rolle. Aber auch das ſonſt in
Afrika als Nutztier weit verbreitete einhöckerige Dromedar greift nach
Aſien hinüber und findet dort eine ähnliche Verwendung wie ſein
zwei=
höckeriger Verwandter. Dieſe aſiatiſchen Dromedare unterſcheiden ſich
von ihren afrikaniſchen Artgenoſſen neben der bedeutenderen Größe vor
allem durch ihre größere Widerſtandsfähigkeſt in unſeren Breiten. So
iſt auch aus dieſem Grunde die Neuerwerbung eines jung erwachſenen
Paares für den Frankfurter Zoo beſonders zu begrüßen. Im Aquarium
ſind ebenfalls weſentlich= Neueingänge zu verzeichnen.
Kunſknotizen.
Ueber Werte, Künftier oder künſklieriſche Veranſialtungen, deren im Nachſieherden dwiinung
geſchieht, bebdit ſich die Redaktion ihr Urtell vor
— Der für Samstag, den 29. September, abends 8 Uhr, im
Muſik=
vereinsſaal, Steinſtr. 94, angeſagte Liederabend Eliſabeth
Zulauf, umfaßt ein beſonders intereſſantes Programm. Außer
Schu=
berts „Hirt auf dem Felſen” kommen Lieder von Robert Franz und
Hugo Wolf, ſowie der modernen Engländer Charles, T. Griffes und
Arthur Bliß zu Gehör. Die Künſtlerin wird von dem bekannten
Mün=
chener Pianiſten Franz Dorfmüller begleitet, der Stücke von Hindemith,
Bartok, Poulene zum Vortrag bringt. Karten bei Konzert=Arnold,
Eliſſabethenſtvaße B8 (Tel. 2560) und an der Abendkgſſe.
Gamstag, den 29. September 1928
Seite 6
(rnährung und Wirtſchaft.
Rundgang durch die Ausſtellung.
Am. Die in der Feſthalle in zahlreichen, ebenſo ſchön und feſtlich
ge=
ſchmückten wie geſchickt aufgemachten Ständen untergebrachte Ausſtellung
„Ernährung und Wirtſchaft” durſte ſich am zweiten Ausſtellungstage
trotz des ſo ungünſtigen Wetters eines lebhaften Beſuches erfreuen.
Allein am Freitag vormittag wurden bis zur Mittagsſtunde an tauſend
Beſucher gezählt. Der
Hausfrauenbund Darmſtadt,
deſſen Rührigkeit und Tatkraft das Zuſtandekommen der Ausſtellung zu
danben iſt, hat u. a. ſechs ganz reizend gedeckte Tiſche hingeſtellt, von
deren drei für Kinder beſtimmt ſind. Dieſe hübſchen, blumengeſchmückten
Tiſche zeigen, wie man auch mit wenig Mitteln und richtiger Abtönung
der Farben überaſchend ſchöne, geſchmackvolle Wirkungen erzielen kann.
Ein anderer Stand des Hausfrauenbundes enthält feine Handarbeiten
und für die Hausfrau beſtimmte Bücher. Von den auf der Ausſtellung
arbeitenden Küchen fällt uns zunächſt die
Milchküche
ins Auge, die von der landwirtſchaftlichen Haushaltungsſchule in
Michel=
ſtadt in vorbildlicher Weiſe geführt und durch Abgabe von Koſtproben
illuſtriert wird. Hier ſind auch Handarbeiten und eingeweckte ſchöne
Dinge zu ſehen. Vergleichstabellen laſſen den Nährwert der Milch
er=
kennen. In der
Rohkoſtküche
werden die Vorteile einer fleiſchloſen und Rohkoſternährung vor Augen
geführt, die am Morgen mit dem Obſtfrühſtück beginnt und über ein
früchte= und gemüſereiches Mittageſſen — Rohkoſttage! — am Abend
wieder mit Obſt endet. Ueber dieſer Küche, die von Mitgliedern des
Hausfyquenbundes geführt wird, iſt die
Familienküche
untergebracht. Dieſe Küche, von einer Lehrerin der ſtädtiſchen
Haus=
haltungsſchule geführt, ſtellt ſinnfällig nebeneinander 1. und 2.
Früh=
ſtück, Mittag= und Abendeſſen, wobei bei den aufgebauten Speiſen davon
ausgegangen wird, daß es ſich um eine 5köpfige Familie (einſchließlich
eines Kleinkindes) handelt, die bei einem Einkommen des
Haushaltungs=
vorſtandes von monatlich 250 RM., hiervon 53 Prozent — täglich etwa
4,40 RM. nur für Ernährung verwendet. Bei der Auswahl der
Lebensmittel ſind die zur ſinngemäßen Ernährung erforderlichen
Kalo=
rien beachtet und verteilt. Das ſchlichte, ſchöne Porzellan, auf dem die
Gerichte ſtehen, ſtammt von der Firma H. Roſenthal=Darmſtadt. Neben
der Familienküche ſteht eine
Fiſchküche.
Dieſe iſt von der Darmſtädter Firma Ludwig Nöſinger ſehr reichlich
ausgeſtattet. Neben Aufläufen, bei denen Fiſche nur einem Beſtandteil
bilden, ſehen wir Salate, Mayonnaiſen, gebackene Fiſchgerichte, Fiſche in
Bierteig u. a. m. Auch eim Büchlein mit vielen Fiſchrezepten iſt hier
erhältlich.
Einheimiſche Firmen,
wobei unter „einheimiſch” ganz Heſſen hier verſtanden werden ſoll,
bil=
dem auf der Ausſtellung naturgemäß die Mehrzahl und tun dan, daß
neben der Tendenz
„Kauft deutſche Erzeugniſſe‟,
vor allem auch die Tendenz mit voller Berechtigung hervortritt, kauft
bei einheimiſchen Firmew, bei denen Qualität ſich mit
Preis=
würdigkeit vereint.
Sehr hübſch ſteht mirtem in der Feſthalle der kreisrunde Pavillon des
Bad=Nauheimer, Staatsquellenvertriebs, Mineralwäſſer, Trink= und
Badeſalze wie auch Paſtillen enthaltend. Die Gasappavate, und vor
allem praktiſchen, wohlgeformten Heizkörper der Direktion der ſtädtiſchen
Betriebe ervegen ſichtliches Intereſſe, wo die kalte Jahreszeit jetzt beginnt.
Kohlen= und Gasherde hat weiterhin, in beſtechender Form aufgebaut,
die Firma Herdfabrik und Emaillierwerk G. m. b. H. Darmſtadt
vorzu=
weiſen. Der Heſſiſche Apothekerverein Darmſtadt ſtellt vielevlei Nähr=
und Kräftigungsmittel aus, insbeſondere für Kinder. Sehr reichhaltig
und hübſch aufgemacht iſt auch die Ausſtellung der Intereſſengemeinſchaft
des Lebensmitteleinzelhandels E. V. Darmſtadt. Hier werden auch
eigene Markenfabrikate (Fette, Schokoladen) vertrieben. Das
Möbel=
küche der bisherigen Art ferner 5teilige, aus Einzelſchränken beſtehende
Kichen, in deren einem Schrankteil ſogar der Staubſauger ſeinen Platz
findet. Bei dem Starkenburger Bienenzuchtverein Darmſtadt finden wir
reinen Honig aus Darmſtadt, Trebur, Bickenbach und anderen Orten.
(Lederwaren und Koffer); der Bezirkskonſumverein mit Lebensmitteln, ſalze, über die Lebenskräfte, die in der Nahrung enthalten ſind, und vem
Ewald=Darmſtadt (Eier und Fettwaren); Elektrolg=Jäger=Darmſtadt mit
drogerie=Darmſtadt, mit Farben und Lacken für den Haushalt, wie mit
Delikateſſen); die freie Bäckerinnung Darmſtadt mit Brot, Brötchen und
Gebäck; Karl Herber=Darmſtadt (Innendekoration und Polſtermöbel);
Georg Heim=Darmſtadt (Waſchbütten); Reklamematerial der
Haushal=
weichmittel Burnus, der Auguſt Jakobi=A.=G.=Darmſtadt: Heinrich Kahn=
Darmſtadt (Betten); Rich. Kauſchmann=Darmſtadt (Hochfrequenz=
Beſtrah=
ſtädter Haushaltungsgeſchäfte. Schließlich Ernſt Olitzſch=Darmſtadt mit
dem „Mop” und Rekordſchnellkochern, ebenfalls mit Schnellkochern und
Haushaltungsartikeln Hermann, Roſenthal=Darmſtadt; L. Röth=
Darm=
ſtadt (Orthopädie); das Reformhaus E. und A. Braunwarth=Darmſtadt
mit zwei Ständen, Ernährung ſowie Körperpflege und Bekleidung;
platz (Seifen, „Mop” und Haushaltungsartikel); P. J. Schembs (L.
Tiſcher)=Darmſtadt mit Schuhen; Alfred Zimmermann=Darmſtadt (Pelze,
Hüte, Schirme); und Philipp Schaaf=Darmſtadt mit
Haushaltungs=
artikeln, einem ſogenannten 5=Minutenkocher und einer mehrteiligen,
praktiſchen Kücheneinrichtung; Jean SilzMainz (Gasanzünder). Von
außerheſſiſche Firmen
ſind zu nennen: E. Burmeſter (Gasſelbſtanzünder), Berlin; Max Adolf
Haack (Haushaltgeräte), Halle; Henkel u. Co. A.=G. (Waſchmittel),
Düſ=
ſeldorf; Heinrich Kreienfeld (Formen), Nordbögge (Weſtf.); Koch u.
Schenk, Chem. Fabrik A.=G., Ludwigsburg (Bohnerwachs); weiterhin die
Löwen=Werke A.=G. (Konfitüren, Konſerven) in Heilbronn; Dr. Auguſt
Oetkers Präparate aus Bielefeld: B. Röhl=München (
Konſervierungs=
haut); Frau Schulz=Marburg, (Korſette); Georg SchummNürnberg
(Konſervierungsgpparate); Max Schaebe=Saalfeld (
Waſchmaſchinen=
fabrik); Dr. Thompſons Seifenpulver, Düſſeldorf; der Verein Hamburg=
Bremer Reismühlen E. V. mit Reis in allen möglichen Zubereitungen,
Kaffee Haag A.=G., Bremen; Ferd. Winarſky=Köln (Roſtentferner u. dal.)
und Ludwig VorndromMünchen (Handſtickmaſchinen). Als eine
beſon=
dere Abteilung mag das
Kunſtgewerbe
bezeichnet werden, das mit ſeinen mannigfaltigen Kunſtformen dazu
bei=
tragen will, ein ſchönes und geſchmackvolles Heim zu ſchaffen. Hier
wären zu erwähnen: Dürerhaus in Darmſtadt (Kunſtgewerbe und
Stoffe); Paul Gerhardt=Fvankfurt a. M. (Kunſtgewerbliche Arbeiten);
Otto Haag, von ebenda, handgemalte Kiſſen und Handſtickereien; Berta ſtraße) zum Vortrag mit Lichtbildern eingeladen. Eintritt frei. Die
PizalaDarmſtadt (Kunſtgewerbliche Arbeiten, Stoffmalereien); und die Donnerstag, 4. Oktober, abends 8.30 Uhr, bei Sitte, Karlſtraße (Gebber
Darmſtädter Werkſtube Glock=Orth (Kunſtgewerbliche Arbeiten).
Dank der Reſchhaltigkeit und Mannigfaltigkeit in ihrer
Zuſammen=
ſetzung wird die Ausſtellung, auf der neben vielen Koſtproben allerlei zu
kaufen iſt, ihre weitere Anziehungskraft ſicher nicht verfehlen. H.W.W. her wichtige Beſprechungen über Mannheim.
Im Rahmen der Ausſtellung ſprach Herr Dr. Winchel=Berlin im
Vortvagsſaal der Städtiſchen Feſthalle über die Ernährung der Familie
und die Ernährung an der Arbeitsſtätte.
Dr. Winkel iſt der geiſtige Schöpfer der Berliner
Ernährungsaus=
ſtellung, die in dieſem Sommer ſtattfand. Er hatte durch dieſe Arbeit
bereits gezeigt, daß die Aufgaben, die es auf dem Gebiete der
Volks=
ernährung gibt, weit hinübergehen über die gewohnheitsmäßige Auf=
Nummer 271
faſſung, daß Ernähren ſatteſſen ſei. Seine Ausführungen gibfelten m.
weit höheren und wirtſchaftlich kulturellen und ethiſchen Ausführungen
Wie er bereits bei Eröffnung der Ausſtellung darlegte, ſind zwar die
phyſiologiſchen Vorgänge der Entſtehung der Nahrung in der Pflanze gle
auch der Verdauungs= und Stoffwechſelvorgänge im Tier und Menſch*
gründlich wiſſenſchaftlich ſtudiert. Es fehlt bisher jedoch das bindende
Glied zwiſchen dieſen Wiſſenſchaften, die Biochemie der Küchenvorgänge
der Nahrungswirtſchaft und die geſamte Küchenwiſſenſchaft. Nach Dr.
Winckels ausführlichen und plauſiblen Darlegungen iſt die Nahrung im.
mer eine Heilnahrung, und wenn ſie falſch iſt, die Köchin und Hausfrau
unſachgemäß kocht, ſo treten Krankheiten auf. Eine große Reihe von
geſchäft Otto Kunkel bringt außer Wohneinrichtungen und einer Normal= ſchleichenden Krankheiten und Abitamoſen und Unterernährungszuſtandes
verdanken ſolchen unſachgemäßen und ohne Mithilfe der
wiſſenſchaft=
lichen Forſchung zuſammengeſetzten Tageskoſtzeiten ihre Entſtehung. Der
Vortragende ſetzt des Näheren die Grundlagen der modernen Ernäh.
rungsforſchung auseinander und verbreitet ſich über die biologiſchen
Von einheimiſchen Firmen ſind weiterhin zu nennen: Fritz Arnold / Lebensgeſetze der Nahrung des Menſchen, über die Vitamine, die Nähr=
Obſtgut Daeck=Oberbeerbach Gemüſe und Marmeladen), Friedrich langt, daß in Zukunft dieſe Wiſſenſchaſten mehr und mehr in die
Schulen, von dort in Hausfrauenvereine und in die breiteſte Oeffent= =
Sprechmaſchinen aller Arten bis zu kleinſten Reiſemaſchinen in hüßſchen lichkeit getragen wenden. Zu dieſem Zweck hat er bereits in Berlin
Koffern; Wilhelm Chrhardt, der Tapeten, Linoleum, Tebpiche, Stoffe einen „Reichsverein für Volksernährung” gegründet, der, wie zu bofion
uſw. für das Gebiet der Innendekoration ausſtellt: Anton Fiſcher, Adler= iſt, auch in Darmſtadt einen Ausſchuß erhält, der ſeinerſeits die
wvertvol=
len Kenntniſſe hier verbreiten hilft. Nach den in vielen Städten ge=
Mineralwäſſern; dann Anton Faßbender=Darmſtadt (Lebensmittel und machten Erhebungen iſt die Koſtzuſammenſetzung in Volksküchen und
Arbeiterverpflegungsſtätten ſehr häufig und außerordentlich mangelhaſt.
Man legt lediglich Wert auf den Geſchmack, auf die Größe des
Fleiſch=
ſtückes und begreift nicht, daß ſelbſt bei dauerndem Satteſſen
Unter=
tungswäſcherei „Liebig‟=Darmſtadt; das bekannte organiſche Wäſche=Ein= ernährung ſtattfinden kann. Daher kommt es denn auch, daß in ſolchen
Gaſtſtätten die Beköſtigten ſehr häufig nach längerer Zeit zu ſtreiken
he=
ginnen, daß ſie merken, daß dieſe Nahrung auf die Dauer nicht ihre
lungsapparate); Hugo Neurohr und die Firma Nietſchmann, beide Darm= Arbeitskraft fördert. Mon vergißt, daß nicht die Quantität, ſondern die
Qualität der Nahrung, die richtige Zubereitung, die richtige
Zuſammen=
ſetzung des Küchenzettels maßgebend iſt, und bei den öffentlichen
Sbeiſun=
gen kommt außerdem in Betracht die Wirtſchaftlichkeit, d. h. die
Be=
ziehung des Nährwertes zum Preis. Nach den angegebenen Erhebungen
hat es ſich herausgeſtellt, daß die meiſten Küchenzettel zu arm geweſen;
Singers Nähmaſchinen A.=G.=Darmſtadt; das Seifenhaus am Schiller= ſind an Vitamin und zu reich an Eiweiß. Viele intereſſonte
Einzel=
heiten brachte der auf dem Gebiete ganz beſonders ſpezialiſierte
Vortra=
gende zur Darſtellung. Er appellierte daran, daß wir lernen müſſen,
unſere Nahrung zu verbeſſern und damit unſere Geſundheit zu heben ;
und unſer Blut, das koſtbarſte Erbgut, das wir unſeren Kindern
hinter=
laſſen, geſund erhalten. Ernähren wir uns geſund, ſo verjüngen wir
unſer Blut und kräftigen und beben unſere geſamte Konſtitution. Hinzu
kommt, daß wir nicht nur von Brennwert und vom Lebenswert uns
er=
nähren, ſondern daß wir auch der Sonne, des Lichtes, des Waſſers und
der Luft nicht entbehren können. Auch ſie ſind Faktoren der täglichen
Koſt und des täglichen Lebens, die uns geſund und widerſtandsfähig
erhalten.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierxunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Bund Königin Luiſe. Sonntag, 30. Sept., vormittags
10 Uhr, Kirchgang Stadtkirche. — Mittwoch, 3. Oktober, abends 8 Uhr,
bei Sitte (Karlſtraße) Pflichtverſammlung: Neuwahl des Vorſtandes,
Verpflichtungen durch die Landesverbandsführerin Frau von Ulrich.
Erſcheinen Pflicht.
— „Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Unſere Mitglieder ſind am kommenden Sonntag, 30. September,
abends 8 Uhr, vom Deutſchen Seeverein im Bürgerhof (Eliſabethen=
Kameraden haben zu erſcheinen. — Nächſte Pflichtverſammlung am
Saal) zur Hindenburgfeier. Stahlhelmkluft befohlen. Vortrag eines
Kameraden über Hindenburg und ſein Leben. Gäſte willkommen. Vor=
— Für die Winterſaiſon finden im Café Rheingold jeden
Dienstag, Donnerstag und Freitag die beliebten
Geſellſchafts=
abende mit Tanz ſtatt, desgleichen von nächſter Woche ab jeden
Mittwoch das Auftreten erſtklaſſiger Künſtler (im Anzeigenteil
regel=
mäßig erſichtlich).
— Im Perkeo finden Samstag und Sonntag große Konzerte
mit Tanzeinlagen ſtatt, im vorderen Lokal Familienkonzert.
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Nummer 224
Gamstag, den 29. September 1928
Seite 7
21. Sitzung des Evang. Landeskirchentags.
Schluß=Oebatte über den Bericht des Landeskirchenamis. — Die ſchwierige Fiananzlage.
Herabſetzung der Pfarrgehälter.
Die geſtrige 21. Sitzung wurde nach dem Gebet, das Pfarrer
Guß=
mann ſprach, durch den Präſidenten D. Dr. Freiherrn v. Hehl zu
Serunsheim eröffnet. Da die Tagesordnung 10 Punkte umfaßte,
wurde beſchloſſen, die Tagesordnung in zwei Sitzungen (Vor= und
Nach=
mittags) zu verhandeln. Der Präſident gab alsdann einen Antrag
be=
b annt, der von der Regierung eine ſchärfere Handhabung der
Beſtim=
nnungen zum Schutze der Sonntagsheilighaltung während der
Gottes=
ſoienſtſtunden forderte. Ein entſprechender Aufruf möge auch durch die
Wreſſe veröffentlicht werden. — In Fortſetzung der geſtern abgebro=
Ehenen Debatte ſprach zunächſt
Abg. D. Walter=Worms. Er beklagt den Aſſiſtentenmangel auf
Sem Lande und die Nichtbeſetzung dieſer Stelle in Worms. Redner
vünſcht eine feſtliegende zeitliche Einteilung der Cottesdienſte am
SSonntagmorgen.
Abg. Jakob=Mainz bittet zu erwägen, ob nicht wegen des
EWochenends die Einführung des Gottesdienſtes am Samstagabend mög=
Tich ſei?. Er verweiſt ferner auf die „unſichtbare, Kirche, die durch
Aus=
vertung des Radios und dieſer neuzeitlichen Uebertragung des
Gottes=
wienſtes geſchaffen werden könnte. Wenn ein ſolcher Gottesdienſt auch
Dem Beſuche des Gottesdienſtes in der Kirche vielleicht Abbruch tue, ſo
FFei dieſe Anregung doch beachtlich und anerkennenswert.
Abg. Dollinger, beklagt den Mangel an gelernten Organiſten.
Auch die Pflege des Chorgeſangs, beſonders auf dem Lande, müſſe er=
Wheblich mehr ausgebaut werden.
Prälat D. Dr. Diehl hält die Anregung betr. den Gottesdienſt
ſffür durchaus gerechtfertigt. Zur Frage der Einübung von Chorälen
gerklärte er, daß er bei Beſichtigungen feſtſtellen konnte, daß Choräle in
egenügender Zahl gelehrt wurden. Es beſtände kein Anlaß zur Klage.
EAuch fände man in der Frage der Sonntagsheiligung erfreulicherweiſe
Tbei den Behörden weitgehendſte Unterſtützung. Die Aufklärung über
die hohe Bedeutung der Statiſtik müſſe noch intenſiver und
umfangrei=
cher betrieben werden, denn wenn die Aufſtellung von Statiſtiken nicht
in Maſſen erſcheinen, ſondern in gemeſſener Anzahl und gründlich
be=
arbeitet, dann könnten ſie von großem Segen ſein.
Abg. Werner bezeichnet die Miſſionen als die extenſive Kraft
im Leben der Kirche; man müſſe die Miſſionen daher weitgehendſt
unterſtützen und fördern.
Abg. Jenſen ſtreift die finanzielle Lage der Kirche und
emp=
fiehlt den Evangeliſchen Bund und Guſtav=Adolf=Verein als
beachtens=
werte und wertvolle Hilfstruppen der Kirche weiteſter Unterſtützung.
Abg. Dr. Müller behandelt die ſegensreiche Tätigkeit der Kirche
in der Siedlungsfrage; es ſeien im vergangenen Jahre 12 und in dem
laufenden acht Wohnungen durch die Initiative der Kirchengemeinde
Rüſſelsheim mit Hilfe des Staates, der Firma Opel, insbeſondere des
Herrn Dr. Fritz Opel, erſtellt worden. Ihnen allen gebühre
keſon=
derer Dank, da dadurch der ſittlichen Nor am beſten geſteuert werde.
Bei der Pfarrſtellenbeſetzung dürfe man bei aller verſtändlichen
Rück=
ſichtnahme auf die Charaktereigenſchaften der Frau des
Pfaramtskan=
daditen, die natürlich auch in der Gemeinde Vorbild und ihrem Mann
Beraterin und Helferin ſein müſſe, doch dieſe Nückſichten nicht
über=
treiben, keinesfalls dürften Auswüchſe bei der Auswahl vorkommen, die
durch die Art und Ausdehnung der Frageſtellung und Erkundigungen
durch den Kirchenvorſtand als Taktloſigkeit empfunden werden müßten.
Nedner ſchildert einige ihm bekannte, beſonders kraſſe Fälle dieſer
Aus=
wahl von Pfarramtskandidaten unter beſonderer Berückſichtigung der
Frau.
Prälat D. Dr. Diehl dankt dem Vorredner für die Anſchneidung
dieſer Frage. Taktloſigkeiten in jedem Falle ließen ſich nicht
vermei=
den, aber man werde ſein Augenmerk auf ſolche Vorkommniſſe haben.
Profeſſor Dr. Cordier ſprach als Vertreter der theologiſchen
Fakultät der Landesuniverſität und dankt dem Herrn Prälaten für ſeine
aufopfernde, rührige Mitarbeit. Er bittet auch um deſſen fernere
Unterſtützung bei dem jetzt zu gründenden Heſſeninſtitut. Er gab die
erfreuliche Tatſache bekannt, daß die Zahl der Theologieſtudierenden
ganz erheblich geſtiegen ſei. Er freue ſich über die Vertrauensworte
des hohen Hauſes, die ſeiger Fakultät gezollt wurden. Auch er
emp=
fiehlt, die Studierenden möchten nach Möglichkeit humaniſtiſch
vorgebil=
det ſein; das ſei bei 50—60 Prozent der heute Studierenden nicht der
Fall. Die Liebe zu dem theologiſchen Studium ſei weſentlich durch die
ſegensreiche Einwirkung der Pfarrer auf die Jugend, insbeſondere auch
im Unterricht, zurückzuführen. Möge die Entwicklung auch in Zukunft
ſo weitergehen.
Der Präſident unterſtreicht die gegenſeitige vertrauensvolle
Zuſam=
menarbeit zwiſchen der Landeskirchenregierung, dem Landeskirchentag
nud der theologiſchen Fakultät, die auch fernerhin ſo bleiben möge.
Abg. Vogel begründet die Tatſache, daß ein Drittel mehr
Miſch=
ehen katholiſch getraut würden. Man rufe hier nach dem
Kirchenzucht=
geſetz. Man müſſe mit beſonderem Eifer und Mut die Seelſorge
wei=
ter betreiben und insbeſondere die Unterſcheidungslehre der beiden
Kir=
chen eingehender behandeln. — Anſchließend behandelte der Redner
noch die Fragen der Krankenkaſſen und regte an, die Zuſchüſſe zu
ver=
mehren.
Geh. Rat D. Dr. Flöring ſpricht zu der Frage der Tätigkeit
der Miſſionen.
D. Dr. Dahlem charakteriſiert die Stellungnahme der Kirche
zur Sportbewegung. Man möge eine genügende Zahl von Plätzen
an=
legen, dann wären leichter die ſonntäglichen Kirchenſtunden freizuhalten.
Der Redner ſprach dann über die ſtark angewachſenen
Verwaltungs=
arbeiten und ſtreifte die Gehaltsregelungsfragen ſowie die kirchlichen
Steuerfragen.
Nach verſchiedenen Anregungen durch Abg. Werner, der Kurſe
für Junggeiſtliche wünſchte, und Abg. Keller, der eine Vermehrung
der Mittel für die Bücherei und Bibliothek vorſchlug, nahmen Abg.
Lenz und Abg. Frau Lampert insbeſondere zu den Ausführungen
des Abg. Dr. Müller Stellung.
Nach einer kurzen Pauſe ging der Berichterſtatter des
Landeskirchen=
amtes, Abg. Zentgraf, in einem Schlußwort in großen Zügen noch
einmal auf den geſamten Fragenkomplex ein und gab noch einige
wert=
volle Aufklärungen und Ergänzungen.
Ein Antrag Dr. Keller, einen Aufruf an die Oeffentlichkeit,
die Sonntagsheiligung betr., zu erlaſſen, wurde angenommen, dagegen
wurde ein Antrag, einen Aufruf ähnlichen Inhalts den Behörden
zu=
zuſtellen, abgelehnt, da man von den Behörden bereits wohlwollend
unterſtützt werde.
Der Antrag, die Verleihung von ſilbernen Kreuzen an die Dekane
betreffend, wurde zurückgeſtellt, da die Frage noch nicht genügend
ge=
klärt iſt.
DDer Präſident ſchließt gegen 1 Uhr die Vormittagsſitzung.
Die Nachmittagsſitzung.
Bei wenig ſtark beſetztem Hauſe eröffnete Präſident D. Dr. Freiherr
von Heyl die Nachmittagsſitzung um 4 Uhr 15 Min. Die Debatte
knüpfte an den Bericht von D. Dr. Dahlem über die
Finanzlage der Epangeliſchen Landeskirche
an. Dieſe iſt dadurch gekennzeichnet, daß das Budger für 1928 mit
einem ungedeckten Fehlbetrag von 1249 000 RM.
ab=
ſchließt. Trotzdem der Staatszuſchuß von 402 860 RM. um 80 000 RM.
erhöht wurde, iſt es nötig geworden, die Gehälter der Pfarrer
mit Wirkung vom 1. Oktober um 10 Prozent zu kürzen, und
dieſe Kürzung auf 5 Prozent ab 1. April zu beſchränken. Die
dahin=
gehenden Antrage riefen eine lebhafte Debatte hervor, Schließlich wurde
eine
Notverordnung
angenommen, die folgenden Inhalt hat:
Mit Rückſicht auf die finanzielle Notlage der Landeskirche beſchließt
der Landeskirchentag: 1. Für die Zeit vom 1. Oktober 1928 bis 1. April
1929 wird an den Grundgehalten und Grundvergütungen der
Geiſt=
lichen unter Aufrechnung der bisher einbehaltenen 5 Prozent dieſer
Grundgehalte und Grundvergütungen ein Abzug von 10 Prozent und
vom 1. April 1929 ab bis auf weiteres ein ſolcher von 5 Prozent
vor=
genommen. 2. Von den bisher in den zwei letzten Stufen der Gruppe II
befindlichen Geiſtlichen kommen zunächſt nur 25 in die neue Stufe 11
ſowie nur 50 in die neue Stufe 10 der Gruppe II; von den in der
letzten Stufe der Gruppe I befindlichen Geiſtlichen kommen nur 40 in
die Stufe 8 dieſer Gruppe. 3. Eine entſprechende Regelung hat
hin=
ſichtlich der Ruhegehalte und der Bezüge der Witwen und Waiſen zu
erfolgen. 4. Dieſe Verordnung tritt mit Wirkung vom 1. Oktober 1928
in Kraft.”
Die Abgeordneten Pfarrer Lenz und Profeſſor Keller weiſen
auf den Ernſt der Lage hin, die von den Pfarrern eine finanzielle
An=
ſpannung eine große Freudigkeit zu ihrem Amt verlange.
Nach Erledigung der finanziellen Beſprechungen, die bei der etwas
ſchwierigen und unklaren Finanzlage, der Kirche ſich ebenfalls recht
ſchwierig geſtalteten, wurden noch verſchiedene Anträge und Berichte
zur Debatte geſtellt. Zunächſt wurde ein Antrag angenommen, der die
Vertretung der Theologiſchen Fakultät. Gießen im Landeskirchentag
regelt. — Der bei uns bereits eingehend behandelte bekannte Antrag
Lampas wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. Ein weiterer
An=
trag beſchäftigte ſich noch mit der Frage der Stellvertretung in der
Kirchenvertretung. Dieſer Antrag führte zu einer außerordentlich
brei=
ten Formaldebatte, die mit dem Ergebnis ſchloß, daß die Vertretung
jeweils vom Dienſtälteſten ausgeübt wird. — Nach Behandlung
eini=
ger anderer Punkte (Amtsgelöbnis der neueintretenden Geiſtlichen uſw.)
vertagte ſich die — gegen 19.30 Uhr beendete — Verſammlung auf
Samstag, vormittags 9 Uhr.
Wetterprognoſe für Oftober.
Ausgegeben vom Deutſchen Zentralbüro für aſtronomiſche Wetterkunde.
Direktor A. M. Grimm, Goslar.
Dieſer Monat iſt im großen und ganzen ebenſo ſchön wie ſein
Vor=
gänger, wenn nicht ſchöner. Er bringt viele warme Tage, hauptſächlich
in der zweiten Hälfte, während die erſte Hälfte ſtarke Niederſchläge und
Winde zeitigt. Bewölkung und Niederſchläge ſind in der erſten und
letzten Dekade am ſtärkſten, während die mittlere Dekade die höchſten
Temperaturen aufweiſt. Die erſte Monatshälfte bringt ſtärkere
Erd=
ſtöße.
1.—5.: Mildes Wetter mit Regen und Nebel.
6.—10.: Anfangs dunſtig und warm, ſpäter Regen und Sturm.
Wahr=
ſcheinlich der erſte Schnee (in den Gebirgsländern).
11.—15.: Vorwiegend trocken und warm mit Wind. Wechſelnde
Bewöl=
kung, hier und da Regen.
16.—20.: Leichtere und ſtärkere Winde, geringere und größere
Nieder=
ſchläge, ſchwankende Temperatur.
21.—25.: Beginnt und endet mit Regen. In der Zwiſchenzeit
unbeſtän=
dig. Verhältnismäßig war.
26.—31.: Am Anfang kaltes Regenwetter, auch Schnee; dann Beſſerung
und Erwärmung.
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung belzufügen. Anonyme Anfragen werden
nſcht beantwortet. Die Beaniwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkelt.
R. F. 1. Wenden Sie ſich an das der Bank übergeordnete
Mini=
ſterium. 2. Ueber dieſe Langſamkeit wird allenthalben, auch in der
Preſſe, geklagt. Vielleicht greift der Treuhänder ein.
3. 100. Darüber können wir Ihnen leider keine Auskunft geben,
weil uns die Tarife nicht bekannt ſind. Wir empfehlen Ihnen, ſich an
die Landwirtſchaftskammer hier zu wenden.
Tageskalender für Samstag, den 29. September 1988.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr,
I. 3: „Der Bettelſtudent” — Kleines Haus, Anfang 19½ Uhr; Ende
22 Uhr, Zuſatzmiete VII1: „Dr. Knock”. — Orpheum, abends
20,15 Uhr, Revue: „Große Kleinigkeiten”. — Konzerte: Schloß=
Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Reſtaurant Bender
Neckar=
tor, „Wiener=Eck, Soder=Eck, Perkeo, Zur Kanone, Reichskrone,
Reichshof, Bismarckeck. — Muſikvereinsſaal, Steinſtr. 24,
abends 20 Uhr: Lieder=Abend Eliſabeth Zulauf. —
Mathilden=
höhſanl, abends 20 Uhr: Herbſtfeier des Klub „Fröhlichkeit”. —
Feſthalle, von 10—19 Uhr, Ausſtellung: „Ernährung und
Wirt=
ſchaft”. — Kinovorſtellungen: Helia, Pglaſt=Lichtſpiele,
Reſidenz=Theater.
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Ang, unt. K 178 an die Geſchſt. ( 2536788
Seite 8
Samstag, den 29. Eeptember 1928
Nummer 274
Aus Heſſen.
Starkenburg.
Aa. Eberſtadt, B. Sept. Unfälle. Eine hieſige Frau ſtürzte auf
der Stnaße hin und brach einen Arm. — Ein von hier ſtammender
Ar=
beiter wurde in Darmſtadt von einem Auto überfahren. Er erlitt einen
Armbruch. — Turnerſieg. Die Leichtathletenabteilung der Freien
Turnerſchaft Eberſtadt hat bei dem in Erbach i. O. ſtattgehabten
Bezirks=
ſportfeſt gut abgeſchnitten. Es konnte eine ganze Reihe von Preiſen
er=
rungen werden. Das Bühnenſchauturnen der Freien Turnerſchaft findet
am 3. Nobember im Schwanenſaal ſtatt. — Theaterabend. Bei
dem Thegaterabend des Fechtvereins Waiſenſchutz gelangt, wie ergänzend
gemeldet wird, das Luſtſpiel „Die Ehefrau wider Willen” zur
Auffüh=
rung. An die Theaterauffühnung ſchließt ſich Tanz an. —
Feuerwehr=
inſpektion. Wie verlqutet, findet demnächſt eine größere Inſpektion
der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. — Abendunterhal= Feiertages. Es war im Jahre 1732, alſo vor nunmehr 196 Jahren, als
tung. Die diesjährige Abendunterhaltung des Geſangvereins „
Männer=
quartett Harmonie” findet am Samstag dieſer Woche im „Bergſträßer
Hof” ſtatt. Auf dem Programm ſteht die Darbietung mehrerer
Männer=
chöre Neben muſikaliſchen Vortragsſtücken iſt beſonders die Aufführung
des Singſpiels „O Heidelberg, du Jugendbrunnen!” zu ewwähnen. Nach
Schluß des Programms findet Tanz ſtatt. — Der Turnverein
1876 hält jetzt ſeine Turnſtunden ebenfalls im Gemeindeturnſaal ab.
— Die Kloſettanlagen in den Schulen ſollen während der Herbſtferien
einer eingehenden Renovierung unterzogen werden.
42. Pfungſtadt, 28. Sept. Einſperrung der Tauben. Wie
die Bürgermeiſterei mitteilt, müſſen auf Grund des Feldſtrafgeſetzes
ten werden, um während der bevorſtehenden Saatzeit keinen Schaden
aurichten zu können. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu
30 Mark oder mit Haft bis zu einer Woche beſtraft.
42. Hahn bei Pfungſtadt, B. Sepk. Auszeichnung. Wie
ver=
lautet, iſt dem Ziegenzuchtverein Hahn anläßlich ſeines Bjährigen
Be=
ſtehens die Bronzemedaille der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer
ver=
liehen worden. Außerdem erhielten der erſte Vorſitzende des Vereins,
Chriſtian Kraft 2. und das Vorſtandsmitglied Adam Michel die Ehren= ſehen daß dasſelbe auch dort vom Waſſer bedroht wurde. Die
Rettungs=
urkunde der Landwirtſchaftskammer.
* Traiſa, 29. Sept. Heute begeht Herr Johaun Wendel Leißler 1.,
Veteran aus dem Kriege 1870/71, von hier, ſeinen achtzigſten Geburtstag
in voller geiſtiger und körperlicher Friſche.
G. Ober=Ramſtadt, B. Sept. Ortsbauplan. Für das
Bauquar=
tier zwiſchen Küchlevweg und Nieder=Ramſtädter Pfad iſt ein Ortsbauplan
feſtgeſtellt worden, deſſen Einſicht bei der Bürgermeiſterei jedermann
frei=
ſteht. — Beglaubigung von Rentenguittungen. Am
1. Oktober müſſen wieder alle Invaliden= und Unfallquittungen durch
die Bürgermeiſterei beglaubigt werdem Auch die Quittugen für Renten,
bei denen in früherer Zeit ſeitens der Verſicherungsträger auf die
Be=
glaubigung ausdrücklich verzichtet war, müſſen jetzt am 1. eines jeden
Vierteljahres beglaubigt werden. Nentenempfänger mit Kindern und
die Vormünder und Pfleger werden wiederholt darauf hingewieſen,
daß die Kinder und Pfleglinge auf den Quittungen namentlich aufgeführt
werden müſſen.
f. Roßdorf, B. Sept. Rentenbankzinſen. Die Finanzkaſſe
Darmſtadt=Land hat durch die Ortsſchelle darauf hinweiſen laſſen, daß
die zweite Nate Rentenbankzinſen alsbald bei Meidung der Beitreibung
zu zahlen iſt. — Arbeitnehmerzählung. Die von der
Bür=
germeiſterei an gewerbliche Betriebe ausgegebenen Formulare über eine
Arbeitnehmerzählung müſſen bis 5. Oktober d. J. ſorgfältig ausgefüllt
wieder bei der Bürgermeiſterei abgeliefert werden. —
Gemeinde=
ratsſitzung. Am Mittwoch, den 3. Oktober, findet eine öffentliche
Gemeinderatsſitzung ſtatt.
— Groß=Umſtadt, 28. Sept. Der Polizaihund und die
Beinbergplünderer. In der Nacht vom B. auf 27 d. M.
wurde der zuwiſchen Groß= und Klein=Unſtadt gelegene Weinberg des
Gaſtwirts uno Metzgermeiſters Jakob Ackermann von hier von
nächt=
lichen Dieben heimgeſucht. Nicht allein, daß eine Menge Trauben
ge=
ſtohlen wurden, mußten die Wüſtlinge auch noch den Weinberg übel
zu=
richten. Der Geſchädigte zoa den Gendarmeriewachtmeiſter Steinmann
die Täteuermittelte. Der Hund nahm die Spur ime Weinberg auf und
verfolgte dieſe zirka 3 Kilometer weit bis nach Groß=Umſtadt, wo er
bis in die Wohnung des 7. führte. Nach anfänglichem Leugnen
ge=
hat. Nur durch die vorzüglichen Leiſtungen des Hundes iſt es gelungen,
die Täter feſtzuſtellen, bei denen ſich wohl noch ein bitterer Nachgeſchmack
der ſüßen Trauben einſtellen wird.
* Dieburg, 28. Sebt. Der Wegbezeichnungsausſchuß des
Oden=
waldkluhs hat in jüngſter Zeit eine neue Markierung
ange=
ſene Gegend für den Wandevverkehr erſchloſſen hat, nämlich eine farbige
Linie (rotzweiß=rot) von Dieburgzum Maintal nach
Obern=
burg. Die Markierung beginnt am Bahnhof Dieburg und führt von
Straße folgend, die ſchon in römiſcher Zeit eine wichtige Verbindung
be=
deutete. Dann wendet ſie ſich nach Süden, um an der prächtigen
Gams=
eiche vorüber Groß=Umſtadt zu erreichen. Durch ſchöne Wälder geht es
ſeinem Talkeſſel inmitten der waldbekleideten Hänge gelegenen Ort, und
dann über die baheriſche Grenze nach Mömlingen. Von da führt die
zum größten Teil im Wald, zeigt manche ſchöne Ausſicht auf die
Oden=
waldhöhen und läßt bei dem Wechſel von Steigung und Gefäll, nachdem
Groß=Umſtadt verlaſſen iſt, nicht ſo leicht das Gefühl der Ermüdung
auf=
kommen. Gerade jetzt in den Herbſttagen, wenn der herrliche Laubwald
ſich im bunten Schmuck zeigt, wird der Natur= und Wanderfreund, der
einmal dieſen neuen Pfad begeht, viel Genuß und Freude an einem Weg
ens Maintal haben. Da der nordöſtliche Teil des Odenwaldes ſehr wenig und Tanz verlebte.
Markienungen aufweiſt, wird die neue Anlage dankbar begrüßt. Es iſt
zu enwarten, daß im kommenden Jahre dieſe Linie nach Darmſtadt
wei=
tergeführt wird, ſo daß dann eine direkte Wegbezeichnung von Darmſtadt
nach dem Main beſteht.
41. Höchft i. O., 27. Sept. Verſchiedenes. Mit dem Eintritt
der kalten und naſſen Jahreszeit wird der Bautätigkeit ein Riegel
vor=
geſchoben. Obwohl im veugangenen Halbjahr nicht ſoviel Bauten
erſtan=
den ſind, wie im Vorjahre, war die Errichtung von Wohnhäuſern im
Verhältnis zu der manchmal ſehr ſchwierigen Beſchaffung von
Bau=
ſtapital in unſever Gemeinde doch ganz anſehnlich. Die Gemeinde Höchſt
iſt durch Ankauf von Baugelände im neuen Baugebiet rechts des Breiten
Wegs in der Lage, Bauluſtigen Gelände zu angemeſſenen Preiſen und
Bedingungen zu überlaſſen. Die allgemeine Wohnungsnot kann in Höchſt
nicht mehr als ſolche bezeichnet werden. Außer hilligen und Zwei=
Zim=
merwohnungen, die infolge Wohnungswechſel geſucht werden, dürſte die
Nachfrage das Angebot nicht überſteigen. Vielfach laſſen ſich
Kriegs=
hinterbliebene oder Kriegsbeſchädigte auf Grund ihrer Rente ganz oder
teilweiſe abfinden, um ſo zu einem eigenen Wohnhaus zu gelangen. Die
Gemeinde Höchſt läßt zurzeit des von Phil. Berle 1. Wwe, zwangsweiſe
euworhene Wohnhaus, wo außer der Parterre=Wohnung mit Laden zwei
weitere Wohnungen geſchaffen werden, ausbauen. — Die
Bezirksſpar=
kaſſe Höchſt i. O. hält ihre diesjährige Mitgliederverſammlung am
kom=
menden Samstag, den 29. Sept., vormittags 11 Uhr, im Gaſthaus „Zur
Poſt” ab. — Die Jungviehweide Schloß=Nauſes ſchließt Ende dieſer
Woche wieder ihre Pforten. Am nächſten Samstag werden die Jungtiere
vom hieſigen Bahnhof per Extrazug nach Rheinheſſen zurückbefördert.
Die Tiere haben ſich prächtig entwickelt, und darf der diesjährige
Weide=
gang infolge des trockenen Wetters als ein ſehr guter angeſehen
wer=
den. — Der Odenwaldklub, Ortsgruppe Höchſt, unternimmt ſeine zwölfle
Wanderung am kommenden Sonntag, 30. September nach Groß=
Bieberau, Lichtenberg, Neunkirchen, Winterkaſten (Heilſtätte),
Reichels=
heim. Abfahrt um 7.23 Uhr vormittags.
I. Michelſtadt, 26. Sept. Neubau des Verſtärkeramtes.
Beamte des ſtaatlichen Vermeſſungsamtes nahmen heute die Vermeſſung
des für den Neubau des Verſtärkeramtes Michelſtadt beſtimmten
Ge=
ländes vor. Wie wir hören, ſoll mit dem Bau umgehend begonnen
wer=
den. Es ſteht zu hoffen, daß die Aufträge an die Handwerksmeiſter
Michelſtadts fallen. — Heimſtättenmodell. Im Schaufenſter
des Kaufhauſes Gebr. Rothſchild iſt zurzeit das Modell von 26
Heim=
ſtättenbauten der Gagfah ausgeſtellt. Die Bauten ſollen in den ſogen,
Beingärten in einer neu zu erſchließenden Straße errichtet wverden. Die
Straße erhält nach Beſchluß des Gemeinderats den Namen Albert=
Hart=
mann=Straße, zur Erinnerung an den kürzlich verſtorbenen Ehrenbürger
der Stadt Michelſtadt, Herrn Prof. A. Hartmann=Darmſtadt. —
Bür=
germeiſterwahl. In dieſen Tagen wurde von dem erſten
Bel=
geordneten der Stadt Michelſtndt die Bürgermeiſterſtelle ausgeſchrieben.
In der Bekanntmachung iſt darauf hingewieſen, daß damit nur einer
formellen Vorſcriſt der Ortsſatzung, betreffend die Anſtellung eines
Berufsbürgermeiſters, entſprochen wird. An ſich iſt die Wahl des
Burgermeiſters bereits im Vorjahre auf weitere 9 Jahre erfolgt, als
der Cemeinderat ſih bemühte, Herrn Bürgermeiſter Nitzel in
Mihel=
ſiadt zu halten. Wir erfahnen, daß der Büirgermeiſter jedoch dieſe Wahl
ſelbſt als nitht rechtsgültig anſieht, da ihr die nach der Ortsſatzung
ei=
forderliche Stellenausſchreibung nich: „vorangegangen iſt. Ueber die
Wiederſuahl d23 derzeitigen Autsinhaber3 beſteht jedoch kein Zweifel.
Der Michgelistag im Odenwald.
*b. Erbach i. O., 28. Sept. Zum Michaelistag. Der 29.
Sep=
tember, der aus traditioneller Ueberlieferung in den Gemeinden des
obenen Mümlingtales als Buß= und Bettag gefeiert wird, ſteht vor der
Türe. Wem iſt dieſer Tag, der mitten im Blätterwelken und allgemeinen
Sterben der Natur gelegen iſt, nicht ſeit früheſter Jugend in ſchönſter
Erinnerung. Wer denkt nicht mit Freuden an die Ausflüge nach
Eul=
bach zur Hirſchbrunſt und zur Beſichtigung der Saufütterung im
Eul=
bacher Wildpark, die als ob dies ſo ſein müßte, von den allermeiſten
Michelſtädtern und Erbachern ausgerechnet an dem oben genannten Tag
unternommen wurden?. So ſchön und ſo angenehm der Feiertag ſeit
alters her oder beſſer geſagt, bei den füngenen Generationen empfunden
wurde, ſo traurig und voll Elendes war die Urſache der Schaffung dieſes
an dem verhängnisvollen 2. September die Erbacher Lande, beſonders
die Grafſchaft Erbach, die damals noch reichsunmittelbar war, von einem
fürchterlichen Hochwaſſer heimgeſucht wurde. Alte Ueberlieferungen ſind
geeignet, uns ein ungefähres Bild der großen Verwüſtungen, die das
entfeſſelte Element angerichtet, zu geben. Nach tagelangem Regen war
die Mümling ſo angeſchwollen, daß dieſelbe an den beiden Brücken,
ge=
meint ſind ſvohl die Schloßbrücke und die ſogenannte Küchlersbrücke,
über dieſe hinwegrauſchte. Der Marktplatz bildete einen See, der gegen
abend zum Strom wurde, als das Waſſer die Stadttore zugeſchlagen
und die Mauer vom Schloßgraben am Markt zum großen Teile
aufge=
riſſen war. Die herrſchaftlichen Pferde, die damals noch in Ställen im
alle Tauben vom B. September bis zum 15. Oktober emgeſperrt gehal= Schloßhof untergebracht waren, konnten nur mit Lebensgefahr für die
ſie befreiende Dienerſchaft gerettet werden und wurden nach dem
Vieh=
hof verbracht. Das Waſſer nahm mit anbrechender Nacht dermaßen zu,
daß die Mümling, der Marktplatz und der Schloßgraben als ein Waſſer
und großen Strom anzuſehen war, welcher durch die herrſchaftliche Mühle
und die Brauerei mit ſolcher Gewalt raſte, daß er aus letztere alle
Braugeräte mit fürchterlichem Getöſe hinwegriß. Die Leute, die ihr Vieh
in höher gelegene Ställe gerettet zu haben glaubten, mußten ſpäter
ein=
berſuche ſcheiterten zum großen Teil, da die Leute um ihr eigenes Leben
zu retten, ihr Vieh im Stich laſſen mußten, das elend zu Grunde ging,
Die fürchterlichen Niederſchläge waren nach der Ueberlieferung von einem
ſchrecklich hellen Blitzen, von dem mit ſchwarzen Wolken überzogenen
Himmel begleitet, „daß diejenigen Perſonen, welche nicht zu nahe am
Strom gelegen, anders nicht vermutheten, als Gott werde jene mit
Waſſer, ſie hingegen mit Feuer vom Himmel auf einmal vertilgen”. Ab
und zu hörte man ein entſetzliches Krachen einſtürzender Gebäude. Erſt
am nächſten Morgen, nachdem der Negen nachgelaſſen und das Waſſer im
Fallen war, ſah man mit Entſetzen, die Verwüſtungen der
Naturkata=
ſtrophe. Die Brücke, die vom Marktplatz in den herrſchaftlichem
Luſt=
garten führte die Marſtallbrücke), die als ſteinerne Brücke bezeichnet iſt,
war vollſtändig hinweggeriſſen, die Brücke in der Vorſtadt (wobl die
Küchlersbrücke) war bis auf die Gewölbe niedergeriſſen. Der untere mit
eiſernen Klammern verſehene Steg war ebenfalls volſtändig
verſchwun=
den. Einige Scheuern und Häuſer, „ſo in der Vorſtadt an der Mümling
geſtanden”, waren teils ganz, teils halb fortgeführt worden. Durch das
viele angeſammelte Holz, das ſich an dem Gemeinſchaftlichen Rechnungs=
Juſtiſieatoris Herm Müllers Haus Ghier iſt offenbar ein Haus, das
un=
gefähr im Hofe des Herrn Fritz Egner, direkt an der Mümling ſtand.
gemeint, ſperrte, wurde dieſes um 10 Uhr „mit ſamt ihm, ſeiner Frauen.
des Herrn Sekretär Joſephs Kind, als ſeinem Enkel und dem alten
Hammer=Faetor Fröhlacher, welcher bei Müller zu Beſuch war”
hinwen=
geriſſen, daß ſämtliche ihr Grab in den Wellen finden mußten. Dieſem
Haus folgte noch das „Weißgerber Riedel=Haus”. Von den ertrunkenen
Perſonen fand man am nächſten Morgen des Herrn Sckretär Joſeohz
Kind auf der Michelſtädter Stadwieſe, die alte Frau Müllerin aber unter
Fürſtenau bei dem Hammer. Der Leichnam des Rechnungs=Juſtifiegtors
Müller wurde erſt im Jahre 1736, alſo vier Jahre ſpäter, im Sande
ge=
funden. Sämtliche Fiſchweiher, wie diejenigen im Dreiſeetal,
Bruder=
grund, in Moſſau und Rehbach wanen hinweggeriſſen. Das Sattler
Rüch=
lers Haus ſteht zwar noch chier iſt wohl das heute Schreiner Küchlerſche
Anweſen gemeint), iſt aber dergeſtalt durchlöchert und zugerichtet, daß
ein Teil davon ſich zum Einfall neiget. In der Mühlgaſſe wanen
ver=
ſchiedene Häuſer mannstief ausgewühlet und die vorderen Giebel von
Grund aus über den Haufen geworfen. Der ganze Graben war
hin=
unter bis an das Reibnitzſche Haus aufgeriſſen. Aus allen umliegenden
Dörfern und Flechken kommen ähnliche Hiobsbotſchaften, ſo wurden z. B.
nach der Chronik in Wertheim über 40 Gebäude vom Waſſer
hinweg=
geführt, welche zum Teil beſchädigt mit den Menſchen den Maym
her=
untergekommen. Man hat die laut um Hilfe Rufenden hilflos
fortſchwim=
men laſſen müſſen. In Fürſtenau mußte man die Pferde in die
Schloß=
kapelle retten. Die aufgezählten finanziellen Schäden waven nach den
damaligen Verhältniſſen ganz beträchtliche. Die in verſchiedenon Outen
erhobenen Kollektem wurdem unter die Geſchädigten verteilt. Zum
Ge=
dächtnis all dieſen Unglückes wurde der 29. September zum Buß= und
Bettag erklärt, worüber ſich folgende Aufzeichnung findet: „Bereits
un=
ter dem 6. Dezember 1739 war eine landesherrliche Vewordnung an das
gemeinſchaftliche Conſiſtorium zu Michelſtadt ergangen, daß nicht nur auf
nächſtkommenden 4. Sonntag des Advents in Unſerer ganzen Grafſchaft
ein ſolennes Buß=, Bet= und Dankfeſt angeſtellt und dabei in öffentlichen
Kirchen Gott für ſolche wunderbare Erhaltung in ſo augenſcheinlicher
Gefahr der ſchuldigſte Dank geſagt, fondern auch ſolches Buß=, Bet= und
Dankfeſt künftighin alljährlich ohne weitere Verordnung diesſalls zu
er=
warten, am Michaelis=Feſt, als ein Anniverſarium zum ewigen
Gedächt=
nis dieſer Götlichen Erhaltung wiederholt werde.” Und ſo blieb dieſer
Tag als Buß= und Bettag erhalten bis in unſere Zeit.
1.. Aus dem Kreiſe E=bach, 26. Sepr. Geſtern weilte Herr
Provinzial=
direktor Dr. Gebhardt iu der Oberzent zu einer wichtigen Beſprechung,
die die Errichtung der Straße Finkenhach—Raubach betraf. Nach dem
Ergebnis der Beſprechung ſteht die Errichtung der dringend
notwendi=
gen Straße alsbald bevor. An den Koſten beteiligen ſich die beiden
Ge=
meinden Ober=Finkenbach und Raubah, die Provinz Starkenburg und umgewandelt zu werden. Die baulichen Arbeiten, deren Leituna in den
die Standesherrſchrf: von Erbach=Fürſtenzu. Die Unterhaltungskoſten
der Straße übernimmt die Standesherrſchaft, die Gemeinde Finkenbach
leiſtet einen angeueſſenen Zuſchuß.
— Schöllenbach, B. Sept. Jagdglück. Auf der Gräflichen Jagd
hat Herr Förſter Schäfer einen kapitalen Hirſch erlegt.
Bn. Hirſchhorn, N. Sept. Eine
Verbandsverſamm=
lung. Am letzten Sonntag fand hier der Dekanats=Bonifatiustag
ſtatt. Hochw. Herr Prälat Miſchler=Bensheim zelebrierte das
Hoch=
amt. Hochw. Herr Pfarre: Jahoh=Unterſchönmattenwag hielt die
Feſt=
predigt, und zwuar über: „Die katholiſche Diaſpora und der
Bonifatius=
verein”. Herr Pfarrer Jakob, der friher Kaplan in der Diaſpora war,
ſchilderte mit ausführlichen Worten die unſäglichen Mühen der
Diaſpora=
aus Griesheim mit ſeinem Polizeihund zu, der auch überraſchend ſchnell genneinden, und die aufopfernde Tätiakeit des Boniſatiusvereins. Nach= einer Zeutralheizung in der evangeliſchen Kirche verwandt.
mittags fand im Saale des Erbach=Fürſtenauer Hofes um 3 Uhr eine
Verbandsverſammlung der katholiſchen Arbeiter= und Männervereine
des hefſiſchen Neckartales ſtatt. Nach einem flotten Eröffnungsmarſch
ſtand dieſer die Tat ein, die er mit 7 weiteren Kumpanen ausgeführt der Kirchenmuſik trug der Cäeilienverein Männenhor) ben
vierſtimmi=
gen Chor „Im Mai” vor. Der Vorſitzende des Hirſchhorner Vereins,
Herr Malevmeiſter Weis, begrüßte die Anweſeuden und erteilte dem
Verbandsverfammlungsvorſitzenden, Hochw. Herrn Prälat, Miſchler=
Bensheim, das Wort, der den Zweck der Verſammlung erklärte.
So=
dann ſprach Herr Miniſteriglunt Du. Meller=Darmſtadt, über: „Das tende Mitglied Anton Marokko durch Handſchlag, gleichzeitig aber auch
legt, die eine bislang noch nicht an das Wegbezeichnungsnetz angeſchloſ= Verhältnis des modernen Menſchen zur Kirche‟. Der Redner zeigte in
kurzen Umriſſen die Nöte der heutigen Zeit und ſchloß darauf auf den
ſtark diesſeitig, vernunftgläubig und einſeitig ſpezialiſiert. Ferner kam
der Altheimer Straße ab zunächſt durch den Forſt, der alten Hohen, der Redner auf Sport, Wirtſchaft, auf die zerfahrenen
Familienverhält=
niſſe und auf die Ehe zu ſprechen. Er ſchilderte aber auch die
Nutzanwen=
dungen, daß der Ausweg aus all dieſen Wirrniſſen nur im Wege nach
der Tiefe und im „Zurüick zur Kivche” beſtehe. Alsdann ſprach Hockuv.
weiter nach Domndiel, einem kleinen, weltabgeſchiedenen, aber reizvoll in Herr Prälat Miſchler nochmals und ſtreiſte dabei verſchiedene Punkte,
die der Voredner berührt hatte. Stadtpfarrer Walter=Hirſchhorn
ſtat=
tete den Dank ab für das Gehörte. Die Verſammlung war fehr gut,
Linie zu ihrem Ziel, nach Obernburg. Der neue Wanderweg verläuſt beſonders von auswärts, hauptſächlich aus Unter=Schönmattenwag,
be=
ſucht. — Wie bereits ſeit einigen Jahren, ſo fand auch in dieſem Jahre
die gemeinſame 50=Jahr=Feier derjenigen Perſonen, die in dieſem Jahre
die 50 erreicht oder noch erreichen, ſtatt. Im Hotel „Zum Naturaliſten”
verſammelten ſich die Geburtstagskinder am Samstag, dem 2.
Sep=
tember I. J., zu einem Feſteſſen, wonach ſich die Familienangehörigen
noch einfanden und man ſo einen vergnügten Abend bei Theater, Muſit
* Hirſchhorn, B. Sept. Waſſerſtand des Neckaus am
N. Septemher: 0,47 Meter; am B. September: 0,59 Meter.
(. Mch. 717
Bp. Wald=Michelbach i. O. 28. Sept. Vom 22. bis 25. Septembe
wurde hier die Wanderausſtellung für Geſundheitspflege und ſozio
Fürſorge gezeigt, und zwar auf Veranlaſſung der Gemeinde. An jede
Tag der Ausſtellung fand abends ein Vortrag ſtatt. Es ſprachen: Mel
Nat Herr Dr. Werner über „Im Kampfe um die Vollsgeſundhei=
Herr 2. Avemarie über „Feinde der Volksgeſundheit”, Herr Dr. Fau
über „Leibesübung und Geſundheit” Herr Kreisſchularzt Dr. Pfeiffe
über „Wie ſchützen wir unſere Kinder vor Krankheiten?‟ Die
Vorträ=
waren von beſonderer Wichtigkeit und fanden ſtets reichen Beifall S
richteten ſich gegen Tuberkuloſe, Geſchlechtskrankheiten und Alko
lismus. Die Ausſtellung war untergebracht in dem geräumigen Sa
„Zum goldenen Engel”, woſelbſt auch die Vorträge ſtattgefunden haben
Mitgewirkt haben zur Verſchönerung der Feier ſämtliche Geſangverei=
und die beiden Turnvereine. Beſucht wurde die Ausſtellung von etn
1200 Erwachſenen und etwa 550 Schulkindern. Der Erfolg war grof
4. Fürth i. O., 26. Sept. Obſtmavkt. Während in ſonſtige
Jahren um dieſe Zeit großer Betrieb beim Kauf und Verladen d
Obſtes herrſchte, iſt dieſes Jahr der Umſatz ſehr flau. In unſerem To
ſowie in den Seitentälern fällt dieſes Jahr der Obſtertrag äußerſt ge
ring aus, wie ſchon viele Jahre nicht mehr. Bei den Landwirte
machen ſich dieſe Fehleinnahmen ſehr ſpürbar, und — hat der Bauer kei
Geld, fehlts in der ganzen Welt! Das merken am meiſten die Geſchäfts
leute. Auch auf den Kirchweihen am letzten Sonntag in einigen Nach
barorten konnte man dieſe Beobachtung machen; ſo z. B. in Hammelbach
Lörzenbach, und Schlierbach. In Anbetracht der ſchlechten Ernte ſind ?
Obſtpreiſe dieſes Jahr auch höher. Es gelten zurzeit: gebrocken
Aepfel 15—17 RM.; Schitteläpfel 6—7 RM. pro Zentner. Im allg
meinen iſt das Obſt, auch wo es ſolches gibt, infolge der großen Trocke
heit ſehr klein, und gibt deshalb wenig an Gewicht.
— Jugenheim, 26. Sept. Am kommenſen Sonntag, bem 30. S
tember, findet hier auf dem Heiligenberg ein Probinyialſingetreffen fü
die dem Heſſenbund und dem Fuangeliſchen Verband für die weiblich
Jugend angeſchloſſenen Verbäinde ſtatt. Das Treffen beginnt um 2 Uh
und andet mit einer likſargiſ en Abendfeier um 5!o Uhr in der Kirc”
Es follen die vom Landesjugendpfarramt verſandten Kanons erarheite
werden. Bei der Sing=frendigkeit der Jugend dürſte ein zahlreich
Beſtich zu exwuarten ſein.
Ay. Bensheim (Bergſtr.), 28. Sept. Ein Kinoneubau in
Bensheim. Bekanntlich iſt vor einiger Zeit das frühere Fritzmannſche
Anweſen nahs dem Bahnhof von dem Boſitzer des derzeitigen
Bens=
heimer Kiuos, Herrn Weilnünſter, augekauft worden, um gleichfalls zu
einem Lichtſpielhaus, in Verbindung mit einer kleinen Operettenbühne,
Händen von Regierungshaumeiſter a. D. Dipl.=Ing. Rud.
Eiſen=
hardt liegt, ſollen in einem Monat beendet ſein. Mit erheblichen
finanziellen Mitteln wird hier aiſo ein Linoneubau erſtellt ſeln, der
einen Anziehungspunkt für Bensheim bedeuten wird. Das Theater,
das ein Geſtühl von 600 Plätzen erhalten wird, wird ſelbſtverſtändlich
auch für wiſſenſchaftlich Vorträge uſw. jederzeit zur Verfügung ſtehen.
— Aus der evangeliſchen Gemeinde. Die ebangeliſche
Ge=
meinde Bensheim wird zu Ende dieſer Woche in den Sälen des „
Deut=
ſchen Hauſes” ihr herkömmliches Septemberfeſt begehen. Der Samstag=n
Abeud wie der SonntagNachmittag und Abend wird die
Gemeinde=
angehörſgen dortſelbſt bei Bewirtung und künſtleriſchen Darbietungen
vereinigen. Der finanzielle Ertrag des Feſtes wird zur Anſchaffung
W. Heppenheim, R. Sept. Rheiniſche Studientagung
des Verbands deutſcher Geſchichtslehrer. In
Hebbeu=
heim a. d. B. findet vom 4. bis 6. Oktober 1938 im altbekannten Parik=
Hotel „Halber Mond” eine Rheiniſche Studientagung des Verbands
deu=
ſcher Geſchichtslehrer ſtatt, in der mamhafte Sachtenner zu Worta
kbwe=
men werden.
8. Lampertheim, 26. Sept. Gemeinderatsbericht. Bürgert
meiſter Keller verpflichtet zunächſt das neu in den Gemeinderat
eintre=
dem ausſcheidenden Val. Noos für ſeine in der Gemeindevertretung
ge=
leiſtete Tätigkeit herzlichſt dankend. — Zum Beitritt zu dem
Halbmaß=
heutigen modernen Menſchen. Er ſchilderte die heutige Menſchheit als und Langengrabenvepband lann man ſich nicht verſtehen, da die Gemeinde
auch früher nicht zu dieſem gehört hat und man keinerlei Vorteile
er=
blickt. — Schon mit Rückſicht auf frühere Ablehnungen mußte der
Ge=
meinderat erneut zu einer Ablehnung der Baugeſuche des Ludwig Ohuf
Georg Huſſy zu Worms, wegen Erſtellung von Wohnhäufern auf
iſs=
kaliſchem Gelände an der Kreisſtraße Worms—Bürſtadt kommen. Durch
Errichtung einer Siedlung an dieſer Straße würden der Gemeinde in
nicht ferner Zeit größere Laſten aufgebürdet werden. — Gegen den Bau
eines Wohnhauſes durch Joh. Friedr. Herweck 1. an der Wormſer Straße
außerhalb des Ortsbauplanes hat man nichts einzuwenden, da dort
be=
reits drei Häufer erſtellt ſind, jedoch übermimmt die Gemeinde keinerlei
Verpflichtung zur Lieferung von Gas und Waſſer. Im Zuſammenhang
hiermit wird gleichzeitig beſtimmt, daß für die Folge keine Baugeſuche
mehr für dieſe Straße genehmigt werden, bevor der Ortsbauplan die
Baufluchtlinie feſtgelegt hat. — Für einen Verkauf von
Gemeindegrund=
ſtücken zum Spargelanbau iſt der Gemeinderat nicht zu haben. Um den
Intereſſenten aber Rechnung zu tragen, will man dieſen ſolche auf zwei
Pachtperioden abgeben, und ſoll eine Kommiſſion die Sache raſcheſtens
prüfen, damit den Reflektanten Gelegenheit gegeben iſt, während des
Winters die zur Bepflanzung nötigen Vorarbeiten auszuführen. — Dem
Joh. Huber wird für das Gelände, auf dem er Seidenraupenzucht
trei=
ben will, ein Pachtpreis von 10 RM. feſtgeſetzt und ihm das Grundſtück
von 2 Morgen für zwei Pachtperioden überlaſſen. — Einem Geſuch des
Gaſpwirts Georg Schwarz in Neuſchloß, um Kauf von an ſein Eigentum
anſchließendes Gemeindegelände, kann nicht entſprochen werden, dagegen
iſt man für pachtweiſe Ueberlaſſung. — Zu einem Bootsanlegeplatz wird
dem Adam Wehand das erforderliche Gelände am Altrhein zur
Ver=
fügung geſtellt. — Wegen Anlage eines Strandbades ſeitens des
Schwimmlehrers Michgel Kemn am Altrhein ſoll, die Finanzkommiſſion
befinden. — Das Gehalt des Schweinehirten wird auf jährlich 1000 Nel.
feſtgeſetzt, welcher Betrag durch dieſen von den Schweinezüchtern zu
ei=
heben iſt. Bei Nichtbeſchäftigung desſelben durch Ausbruch einer Seuche
oder dergleichen ſoll dieſer zum tariflichen Lohn bei der Gemeinde
ander=
weitig beſchäftigt werden. — Ein früher durch die Gemeinde bei der
Fürſorgekaſſe für gemeindliche Beamte aufgenommenes Darlehen iſt in
eine Goldſchuld von 10 400 GM. umgewandelt worden, wofür am
1. Januar 1926 5 Prozent Zinſen zu zahlen ſind und das innerhalb
dreißig Jahren, gerechnet vom 1. Oktober 1928. zurückzuzahlen iſt. —
Einem geſtellten Einbürgerungsantrag wurde ſtattgegeben. — Ernelt
mußte man ſich mit dem Antrag des Volkschors auf Erlaß von
Ver=
gnügungsſteuer beſchäftigen, da die oberſte Behörde das Anſinnen
abge=
lehnt hatte;, man kann ſich auch jetzt noch nicht auf eine Streichung
ver=
ſtehen, jedoch ergab die Abſtimmung mit 11 zu 10 Stimmen eine
Redu=
zierung des Betrages auf 50 Prozent. — Drei Geſchäftsleute haben gegen
den in letzter Sitzung des Gemeinderats gefaßten Beſchluß, daß die
Gemeinde Mitglied des Landwirtſchaftlichen Konſumbereins wird,
Pro=
teſt erhoben. Man ſieht jedoch keine Veranlaſſung, eine Abänderung
vorzunehmen, jedoch werden alle Lieferungen für die Gemeinde
ausge=
ſchrieben, und kann dann der Konſumperein als preisbildend und
regu=
lierend für die Gemeinde nur von Vorteil ſein. — Auch für den
kom=
menden Winter erhält der hieſige Schafhalter Nogger die Schafweide
zum Preiſe von 800 RM. und der Verpflichtung, drei Morgen
Ge=
meindegelände zu pferchen. Um ein architektoniſch ſchöneres Bild zu
er=
zielen, wird auf Antrag des Gemeindebauamts vor einem in der
Blücher=
ſtraße zu erſtellenden Gemeindewohnhaus ein Vorgarten angebracht. —
An Stelle von 2 in der Rheinſtraße zu errichtenden Flachbauten,
be=
ſchließt der Gemeinderat ein zweſtöckiges und ein einſtöckiges Wohnhaus
mit flachem Dach zu errichten. — Da mit dem Kartoffelausmachen noch
wenig begonnen iſt, wird das Kartoffelſtoppeln bis zum 15. Oktober
verboten. — Auf Anregung eines Gemeinderatsmitglieds wird die
Friedhofskommiſſion in Kürze zuſammentreten, um verſchiedene
He=
ſchlüſſe zu faſſen. — Zum Schluß der Sitzung gibt der Bürgermeiſter
bekannt, daß er in den nächſten Tagen ſeinen Urlaub anzutreten ge
denke,
Rm. Nordheim. 26. Sept Kirchweihe. Kommenden Sonntag
und Montag wird das hieſige Kirchweihfeſt gefeiert. Wenn auch bei
gutem Wetter der Fraindenbeſuch immer gut war, dürſte dieſes
Jah=
nicht ſo viel zu erwaiten ſein, da ausnahmsiveiſe dieſes Jahr unſere
Kirchveihe mit der Bürſtädter zuſammenfällt.
* Gernsheim. 2 Sept. Waſſerſtand des Rheins am
N. Setemſſer: —978 MPft.r: am 28. Settember: —980 Meter.
Nummer 271
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 30. September bis 6. Otkober 1928.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobilklub.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Heidelberg—Hirſchhorn—Eberbach (zw. Hirſchhorn u. Eberbach,
ſmm, 23,180—30,142) vom 17. 9. bis 13. 10 geſperrt. Umleitung für
Per=
tyzuwäigen: „Movsbrunn — Schönbrunn — Pleutersbach—Eberbob.
ſior Laſtwagen: Neckargemünd—Wieſenbach-Waldwimmersbach—Haag
Auterſchönbrunn-Pleuterbach—Eberdach.
Vingen—Wörzſtadt (zw. Bahnhof Büdesheinn u. Prov.=Straße
ſas=Algesheim-Krenznach) vom 22. 9. auf 14 Tage geſperrt.
Umlei=
urg: „Genſtugen
Gießen—Fulda iſt an folgenden Stellen geſperrt:
BZwiſchen Lindenſtruth und Grünberg vom 1.—11. 10. Umleitung:
Battenrod—Harbach.
BZwiſchen Hörgenau und Rebgesheim, vom Ulrichſteiner Abzweig bis
Sörgenau, vom 12. 9. bis auf weiteres. Umleitung: Ulrichſtein—
Selpershain-Meiches—Dirlammen. Für den Durchgangsverkehr
wwird die Straße Ruppertenrod—Alsfeld empfohlen.
Gießen—Marburg (in Gießen, oberhalb des Wieſeneckerwegs bis
r edhofsweg) vom 10. 9. auf etwa 4 Wochen geſperrt. Umleitung:
Bseſeck—Alten=Buſeck—Daubringen—Lollar.
Gießen—Frankfurt a. M. (zw. Gießen u. Klein=Linden) vom 24. 9.
auf weiteres geſperrt. Umleitung nach Frankfurt: Leihgeſtern.
Eemleitung nuch Wetzlar: Heuchelheim—Atzbach.
Sonſtige Straßen in Heffen.
Ortsdurchfahrt Rodheim v. d. H. im Zuge der Straßen Rodheim—
(mppern und Rodheim—Holzhauſen vom 19. Januar bis auf weiteres
ſet perrt. Umleitung: Ober=Erlenbach reſp. Kloppenheim-Petterweil oder
igser=Roßbach-Nieder=Roßbach.
Heppenheim-Lorſch, Km. 32,5—33,0, vom 27. 9. bis 8. 10.
ge=
gerrt. Umleitung: Bensbeim.
Laubach—Gonterskirchen—Schotten (Ortsdurchfahrt Einartshauſen)
ſarn 1. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Laubach oder Ulfa=
Fthelsdorf.
Ober=Roßbach-Nieder=Noßbach einſchl Ortsdurchfahrt Nieder=Noß=
Eh vom 29. 3. bis auf weiteres geſperri. Umleitung: Nieder=Wöll=
St—Nodheim v. d. H.
Friedberg—Oſſenheim (zwiſchen Abzweigung nach Bruchenbrüchen
unfd Oſſenheim) vom 5. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Bru=
hanbrücken—Aſſenheim.
Gießen—Steinbach (Km. 5.2—7,5) vom 13. 8. bis auf weiteres
ge=
terrt. Umleitung: Garbenteich—Annerod.
Ober=Eſchbach—Ober=Erlenbach vom 30. 8. bis auf weiteres geſperrt,
Amleitung: Nieder=Eſchbach.
Ober=Erlenbach-Kloppenheim vom 24. 9: bis auf weiteres geſperrt.
umleitung: „Holzhauſen—Fricdrichsdorf-Köppern.
Stockhauſen—Flenſungen am 2. und 3. 10. von 7.30—17 Uhr
ge=
ſterrt. Umleitung: Klein=Eichen.
Seite 9
„Graf Zeppelins” Bayernfahrt.
Jubel in München. — Drahtloſe Telephongeſpräche von Bord des Luftſch ffes. — Enttäuſung
in Wien. — Glatte Landung in Friedrichshafen.
z. Goddelau, 27. Sept. Leichenländung. Die Leiche des
3ſährigen Heinrich Sturm, der ſeit 10 Tagen vermißt war, wurde bei
Err felden im Rhein geländet. Es liegt Selbſtmord vor.
a. Offenbach, 28. Sept. In der geſtrigen
Stadtverordne=
tienverſammlung wurde die Veuhandlung des kommniſtiſchen
Amitrages, den Bau des Panzerkreuzes zu mißbilligen, von dem
Stadt=
varordneten Becker (Bürgerfraktion) beanſtandet, da die Verſammlung
mrch Art. 92 der Städteordnung nur ſtädtiſche Angelegenheiten zu
ver=
hrrndeln habe. Stadtv. Galm nahm zur Geſchäftsordnung das Wort,
um nachzuweiſen, daß der Panzerkreuzer doch eine ſtädtiſche
Angelegen=
hüit ſei. Der Vorſitzende, Bürgermeiſter Rech, vertagte zunächſt die
Süitzung um fünf Minuten, entzog dem Stadtverordneken Galm in der
wäedereröffneten Sitzung das Wort und ſchloß, als Galm trotzdem
neiterredete, die Sitzung. Der Zwiſchenfall dauerte 25 Minuten.
Rheinheſſen.
* Eich, R. Sept. Ein Unglücksfall greignete ſich bei der
Areſchmaſchine. Ein Arbeiter reichte mit der Gabel dem 18jährigen H.
Aſiemminger Stroh. Dieſer wurde durch Unachtſamkeit an der Seite
derart geſtochen, daß er ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Mem=
w ingers Zuſtand iſt bedenklich.
Der Fahrtverlauf.
Friedrichhafen, 28. September.
Bei faſt windſtillem Wetter wurde das Luftſchiff „Graf Zeppelin”
um 6,50 Uhr aus der Halle gebracht, und zwar mit dem Heck voraus
durch das ſüdweſtliche Tor. Punkt 7 Uhr erfolgte der Aufſtieg. Der
Himmel war völlig bedeckt. Es war beabſichtigt, nach München und
Wien zu fahren. An Bord befanden ſich auch der Reichstagspräſident
Loebe und Oskar v. Miller ſowie engliſche und amerikaniſche Gäſte. Das
Luftſchiff war den ganzen Vormittag mit den Wetterſtationen des
Feſt=
landes in Verbindung. An Bord befanden ſich etwa 75 Perſonen. Das
Luftſchiff entfernte ſich nach dem Start raſch in nordöſtlicher Richtung.
Kurz nachdem das Luftſchiff außer Sicht gekommen war, ſetzte leichter
Regen ein.
Beim Ueberfliegen Münchens wurden von Bord des Luftſchiffes Graf
Zeppelin” von Dr. Eckener, dem Reichstagspräſidenten Loebe und Oskar
v. Miller drahtloſe Grüße an die bayeriſche Staatsregierung, die
bahe=
riſche Landeshauptſtadt und ihre Bevölkerung gerichtet. Während des
Fluges des „Graf Zeppelin” über München wurde zwiſchen dem
Luft=
ſchiff und dem Rundfunsſender München eine drahtloſe telephoniſche
Ver=
bindung hergeſtellt. Dr. Eckener ſprach ſelbſt zu den Münchenern und
betonte, es ſei das erſtemal, daß ein deutſches Luftſchiff an den deutſchen
Rundfunk angeſchloſſen ſei. Er benutze die Gelegenheit, um den
Mün=
chenern dafür zu danken, daß ſie zur Luftſchiffſpende beigetragen haben.
Reichstagspräſident Loebe grüßte die Münchener und hob die
unbe=
ſchreibliche innere Bewegung hervor, die es gewähre, an einem ſo
ſchönen Morgen in raſcher Fahrt über Täler und Höhen, Dörfer und
Städte zu fliegen, in der Nachbarſchaft der in Neuſchnee erglänzenden
Berge. Man ſitze wie zu Hauſe auf dem Sofa oder in den Polſtern
eines S=Zugwagens. Der Reichstagspräſident beglückhwünſchte den
ge=
nialen Luftſchiffſchöpfer und Führer Dr. Eckener, ſeine tapfere
Mann=
ſchaft und gab dem Wunſch nach einer weiteren glücklichen Fahrt des
Luftſchiffes Ausdruck. Oskar v. Miller betonte in ſeiner kurzen Anſprache,
das deutſche Volk dürfe ſtolz darauf ſein, daß es Deutſche waren, die die
Kühnheit hatten, die Luft zu erobern. Wir dürften auch große Freude
darüber empfinden, daß dem „Grafen Zeppelin” ein Nachfolger von
dem organiſatoriſchen Geſchick und der großen Fähigkeit Dr. Eckeners
erſtanden ſei, um die Idee weiter auszugeſtalten, ſo daß wir heute noch
trotz aller Bemühungen des Auslandes an der Spitze des Lufwerkehrs
ſtänden, v. Miller ſchloß mit einem Dank an Graf Zeppelin und Dr.
* Gimbsheim, 27. Sept. Unfall. Der 6jährige Junge des
Au=
beiters Stechmeier ſtürzte ſo unglücklich die Treppe herab, daß er
bewußtlos liegen blieb. Der Arzt ſtellte eine Gehirnerſchiitterung feſt.
Ah. Bingen a. Nh., 26. Sept. Die gefährliche Uniform.
En junger Mann hatte gelegentlich des Kirchveihfeſtes in
Wald=
ulversheim die blaue Friedensuniſorm ſeines Vaters angelegt und
einen Degen umgeſchnallt. Die Franzoſen haben dieſes Vorkommnis
erfahren und nunmehr die „gefährliche” Uniform und den wertvollen
Degen beſchlagnahmt. Die Sachen wurden nach Oppenheim verbracht.
Oberbeſſen.
WSN. Gießen, 28. September. Ein großer
Wechfelfäl=
ſchungs= und Wucherprozeß in Gießen. Vor dem Gießener
Schöffengericht begann vorgeſtern ein großer Wechſelfälſchungs= und
Wucherrpozeß, in dem ſieben Bürger von Gießen angeklagt ſind. Gegen
drei der Angeklagten iſt Anklage wegen Urkundenfälſchung erhoben
wor=
den, gegen vier lautet die Anklage auf Wucher, gegen einen davon
außer=
dem noch ſvegen Betrugsverſuchs. Die wegen Urkundenfälſchung
ange=
klagten Perſonen haben in großem Umfang Wechſel gefälſcht, einer von
Eckener und gab dem Wunſche Ausdruck, Dr. Eckener möge uns noch
lange erhalten bleiben.
Miniſterpräſident Dr. Held ſandte dem Luftſchiff folgenden
draht=
loſen Gruß: „Freudig begrüßt die bayeriſche Staatsregierung den
Graf Zeppelin” beim Ueberfliegen bayeriſchen Landes, Führer und
Beſatzung Dank und Anerkennung für die hervorragenden Leiſtungen.
Ein herzliches Glückauf für die Zukunft. gez. Miniſterpräſident Dr. Held.”
Das Luftſchiff ſetzte nach ſeinem Rundflug über München ſeine Fahrt
zunächſt in ſüdlicher Richtung fort. Um 9.15 Uhr wurde, nachdem
vor=
her Holzkirchen überflogen worden war, Miesbach erreicht. Eine
Viertelſtunde ſpäter überflog das Luftſchiff bereits die Stadt Roſenheim,
offenbar auf der Fahrt in Richtung nach Salzburg begriffen.
Auf ſeiner Weiterfahrt überflog das Luftſchiff Traunſtein und
be=
rührte in zwei Kilometer Entfernung Bad Reichenhall. Es fuhr dann
um 9,55 Uhr nach Salzburg, das es in großer Schleife überflog und
wendete ſich dann wieder kehrtmachend in nördlicher Richtung nach
Waſſerburg am Inn. In Salzburg machte „Graf Zeppelin” kehrt, flog
entlang der bayeriſch=öſterreichiſchen Grenze, paſſierte nach Ueberfliegung
von Neuötting punkt 11 Uhr die Stadt Mühldorf und flog in
nord=
weſtlicher Richtung gegen Neumarkt an der Rott weiter. Somit war der
Plan Wien zu überfliegen aufgegeben worden.
Die Umkehr des „Graf Zeppelin” hat in Wien ſehr enttäuſcht. Es
waren bereits alle Vorbereitungen für einen feſtlichen Empfang
ge=
troffen. Der Ravag war bereits der Wortlaut eines Grußes der
Bun=
desregierung an das Luftſchiff übermittelt worden, der vom Wiener
Großſender ausgegeben werden ſollte. Für den Austauſch von
Funk=
ſprüchen mit dem Luftſchiff hatte die Ravag auf dem Stefansturm eine
Empfangsſtation errichtet. Auf den öffentlichen Plätzen ſah man große
Menſchenanſammlungen. Erſt nach 12 Uhr wurde die Abſage allgemein
bekannt.
Um 13,40 Uhr wurde der Luftrieſe über Augsburg geſichtet und flog
in ſüdweſtlicher Richtung nach Friedrichshafen weiter. Dort erſchien er
um 15,50 Uhr, von Süden kommend, in niedriger Fahrt. Er überquerte
den Landeplatz und entfernte ſich in Richtung Konſtanz nach dem See zu.
Es war beinahe windſtill geworden, der Regen hatte faſt ganz aufgehört
und es begann, ſich raſch aufzuhellen.
Punkt 16.20 Uhr ſetzte „Graf Zeppelin”, von Norden über den
Landeplatz fliegend, zur Landung an. Quer vor der Südweſtſeite der
Werft liegend, ſtand er einige Minuten unbeweglich, zwei Minuten
ſpäter fielen die Haltetaue, nachdem das Schiff raſch geſunken war.
Um 16,B Uhr war die Landung glatt vollzogen. Das Schiff
verwandte bei der heutigen Fahrt erſtmalig Blaugas, und zwar 1200
Kubikmeter.
ihnen allerdings etwas weniger als die beiden andern. Dieſe
Angeklag=
ten ſind in allen weſentlichen Punkten geſtändig. Die übrigen vier
An=
geklagten geben zu, daß ſie Darlehen gegen Wechſel gegeben haben, ſie
behaupten aber, zu hohe Zinſen hätten ſie nicht genommen. Gbenſowenig
hätten ſie die Notlage ihrer Schuldner ausgebeutet. In der
Beweisauf=
nahme kam eine ganze Reihe von Zeugen zum Aufmarſch, die ihre
Er=
fahrungen mit den des Wuchers Angeklagten ſchilderten. So zahlte einer
der Zeugen für ein Darlehen von 2000 Mark auf fünf Tage eine
Ver=
gütung von 200 Mark, ein anderer erhielt für einen Dreimonatswechfel
von 450 Mark nur 400 Mark und mußte ſpäter für die Prolongation des
Wechſels noch 60 Mark zahlen. Ein dritter bekam für einen Sichtwechſel
auf ſpäteſtens zwei Monate über 250 Mark nur 170 Mark und mußte
noch 15 Mark Zinſen monatlich bezahlen. Ein anderer mußte einen
Schuldſchein über 200 Mark ausſtellen, jedoch erhielt er nur 170 Mark
und mußte außerdem im Mongt noch 30 Mark Zinſen leiſten. In
ähn=
liches Weiſe ſchilderten auch die übrigen Belaſtungszeugen ihre
Erfah=
rungen. Beſonders iſt noch intereſſant, daß ein Zeuge durch falſche
Angaben veranlaßt wurde, zwei echte Wechſel an Stelle von zwei mit
ſeinem Namen gefälſchten auszuſtellen. Am ſpäten Abend wurde die
Weiterverhandlung des Prozeſſes auf, heute vertagt.
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Margarine mehr und mehr ihre endgiltige Form.
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Denn die Erzeugnisse der Rama-Werke haben,
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von höchstens *sechzehn Prozent zu verzeichnen.
AREARINE
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DronldranftNäudiie!
TV.1724
[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Samstag den 29. September 1928
Nummer 221
Familiennachrichten
Stalt Karten
Sl Andn Agen Sn"
eines geſunden Mädels geben
in hoher Freude Kenntnis
Auguſt Sprenger und Frau
Hedwig, geb. Hahn.
Darmſtadt, den 27. Sept. 1928.
z. Zt. Privatilinik Dr. Wolf und
Dr. Hoffmann. (*25312
Statt Karten
Sophie Bill
Theodor Koch
Verlobte
Darmſiadt, 29. September 1928
Heidelbergerſir. 85 Neue Niederſtr. 21
* 25365)
Ihre Vermählung geben bekannt
Adam Volk
Lieſel Volk
geb. Schuchmann
Mannheim — Darmſiadt
Eckhardiſtr. 21II.
Trauung: Samstag nachmittag 3 Uhr
in der Martinskirche. (*25357
Ihre Vermählung zeigen
er=
gebenſt an:
Otto Pink
Anna Pink, geb. Mahr
Itzehoe i. Holſi. Nied.=Ramſtiadt
Lindenſtr. 93
Statt Karten.
Willy Stork
Tina Stork, geb. Fleckenſtein
Vermählte
Frankfukt a. M. September 1928
Rat=Beilſtr. 41
Für die anläßlich unſerer
Ver=
mählung uns erwieſenen
Auf=
merkſamkeiten danken herzlichſt
Theo Oenecke u. Frau
Gretel, geb. Krapp.
Darmſtadt, im September 1928.
*25379
Weinet nicht an meinem Gra e
Gönnet mir die ew’ge Ruh
Denkt was ich geli tten hab=
Eh’ ich ſchloß die Augen zu
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, ineinen lieben, guten
Mann, unſeren lieben Sohn,
Schwiegerſohn, Bruder, Schwager
und Onkel
Statt Karten.
Uhre Vermählung zeigen an:
Karl Jöst
Elisabeth Backes.
Darmstadt, den 22. September 1928.
Heinheimerstr. 69
Barkhausstr. 4
Kirchliche Trauung am Sonntag, den 30. September,
nachmittags 2‟/4 Uhr, in der St. Elisabethenkirche.
(25369
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Uhre Vermählung beehren sich an-
zuzeigen
Karl Schmidt
rude Schmidt, geb. Gerhardt
Darmstadt, Heinheimerstraße 27.
Die kirchliche Trauung findet am Sonntag, den 30.
Sep-
tember 1928, nachmittags 2½ Uhr, in der Martinskirche
*25225
statt.
W0illy Roth
Dina Roth, geb. Reeg
Oermählte
Darmstadt
Nied.-Ramstädterstr. 28
Mollerstr. 40
Rirchliche Trauung: Sonntag, den 30. oeptember 1928,
nachmittags 2 Uhr, in der Martinskirche. (25298
Ihre Vermählung beehren ſich anzuzeigen
Georg Breitwieſer
Greta Breitwieſer, geb. Höreth
Ober=Ramſtadt, 29. September 1928.
Heute früh entſchlief ſanft nach ſchwerem
Leiden mein innigſigeliebter Mann, mein
lieber Vater, Schwager, Schwiegerſohn und
Onkel
Geotg Schnnt
Rechnungsdirektor
im 56. Lebensjahr
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſiadt, 28 September 1928.
Die Beifetzung ſindet Sonntag, nachm. 2‟1, Uhr, auf
dem Friedhof zu Oppenheim a. Rh. ſiatt.
Beileidsbeſuche dankend verbeten. ( 25425
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe liebevoller
Teil=
nahme beim Hinſcheiden unſrer lieben Mutter
Frau Pfarrer
Pauline Pfannmüller
geb. Schmidt
ſprechen wir unſern herzlichen Dank aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Paula Pfannmüller.
Darmſtadt, den 29. September 1928. (15448
Die kirchliche Trauung findet am Samstag, den 29.
Sep=
tember, nachmittags 3 Uhr ſitatt. „. / 25419
Statt Karten.
Für die vielen Slückwünsche, und Auf-
merksamkelten anläßlich ihrer Vermählung
danken herzlichst
Otto Ackermann
Ottilie Ackermann, geb. Döpp
Roßdorf b. D., im September 1928. (*25313
Statt beſonderer Anzeige.
Am 26. September entſchlief ſanft
unſere liebe Mutter
Karl Seibert
von ſeinem lurzen, aber, ſchweren,
durch einen Unglücksfall
hervor=
gerufenen Leiden, in deEwigkeit
abzurufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Marie Seibert, geb. Fornoff
Familie Seibert, Gaſtwirt
Familie Fornoff,
Bahnwärter.
Traiſa, den 28. September 1928.
Die Beerdigung findet am Montag
en 1. Oktober, nachmittags 4 Uhr,
om Trauerhauſe, Darmſtädter
ſtraße 47 aus ſtatt. 5477
Dankſagung.
Für die viclen Beiveiſeh rzlicher
Teilnahme, ſowie für die überaus
reichen Kranz= und Blumenpenden
bei dem Heimgang unſeres —.
geßlichen lieben Entſchlafenen,
Va=
ter, Großvater, Urgroßvater,
Schwie=
gervater und Onke.
Herrn
deter Luckhaupt I.
ſprechen wir unſeren allerherzlichen
15492
Dank aus.
Die traueinden Hinterblienen.
Nieder=Ramſadt,
den 28 September 1928.
Chrinne Catoir
geb. Seliſam
im 79. Lebensjahre.
Marie Catoir, Oberin
Anna Ewald, geb. Catoir
Wilhelm Ewald, Reichsbahnoberrat.
Im Sinne der Verſtorbenen fand die
Ein=
äſcherung in der Stille ſiatt.
Wir bitten von Beſuchen abzuſehen.
25224
Dankſagung.
Auf dieſem Wege danken wir herzlich für die vielen
Beweiſe inniger Teilnahme bei dem Heimgange unſeres
lieben Entſchlafenen
Herrn Georg Hundsdorf
Gaswerksarbeiter i. R.
Insbeſondere danken wir Herrn Pfarrer Waitz für ſeine
aufopfernde Seelſorge während ſeines ſchweren Leidens
und für die troſtreiche Rede am Grabe, auch danken
wir dem Kriegerverein Kampfgenoſſenſchaft 1893 für
ihre kameradſchaftliche Teilnahme und
Kranznieder=
legung.
Die trauernden Hinterbliebenen:
15457)
Familie Pf. Hundsdorf
Schloßgartenſt
3u Zaussuren
Naatsaaastan
Bau=Naukin
V.15496
Marie Wevgandt
Wilhelminenstr. / Heliahaus
Fertige Pullover und
Westen / Material;
Anfertigung nach Maß
Todes=Anzeige.
Am Donnerstag, den 27. Sep.
ember, abends 8½ Uhr, verſchieb
ſanft nach langem, ſchweren, mit
großer Geduld, ertragenem
Lei=
den unſere liebe, gute Schweſte,
Schwägerin und Tante
Frau Margarete Keil
geb. Hohmeier
im Alter von 50 Jahren
Die trauernden Hinterbliebenen:
Katbarina Hohmeier.
Familie Friedrich Rühl
„ Emil Rößling.
Darmſtadt, 28. September 1928.
Die Beerdigung findet Montag
den 1. Oktober, nachmittags 3 Uhr.
auf de.n Waldfriedhof ſtatt /15494
ondes Mädel-Cafe Haur
Sonntag, weißes Kleid, Mütze, wird
um Nachricht gebeten, unter K 180
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Gr. Ochſengaſſe 26, im „Anker.” (1540.
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In tneiner Sache gegen Fritz Pfei.
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Pfeil Waren oder Gegenſtende jommift
ionsweiſe geliefert haben und ihre Am
prüche genügend nachweiſen können, auffu
dieſe bis 6. Oktober d8. J. bei miſt
geltend u machen, audernfalls eine Bes
rückſich igung nicht mehr erfolgen knn.
Friedrich Ewald, Eliſabethenſtr. 464
Die Wäſchefachbeſitzer im Männer==
Frauen= und Licht= und Luftbad werdern
hiermit aufgefordert, ihre Badewäſche
gegen Rückgabe der gelöſten Mietrarte
während der Zeit vom 1. — 6. Oktobeix
1928 von Vorm. 8 — 12 Uhr an der
beißen Häuschen in Empfang zu nehmenn.
Nicht abgeholte Wäſche kommt ſpäteir
(St. 15470
zur Verſteigerung.
Die Badeverwallungg
Mi
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 271
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Süddeutſch=
land morgen Somntag, nachmittags 3½ Uhr, im Hallenbad.
Um die Vorherrſchaft in Süddeutſchland heißt die Parole des
mor=
gigen Großkampfes, den ſich die bekannten ſüddeutſchen Vereine SV. 04
Gsöppingen und Jungdeutſchland Darmſtadt im ſtädtiſchen Hallenbad um
3 Uhr nachmittags liefern werden. Der erſte Kampf, der im Juni
dieſes Jahres m Göppingen unentſchieden endete, konnte noch nicht die
wünſchte Klärung bringen, weſcher von den beiden Vereinen im
Frei=
ſiilſchwimmen in Süddeutſchland die Führung hat. Mit beſonderem
dEntereſſe ſieht man daher in Schwimmerkreiſen dem neuen
Zuſammen=
weffen dieſer beiden ſüddeutſchen Großmächte im Schwimmen entgegen,
Sll es ſich doch zeigen, welcher Verein im Sommer die größeren Fort=
Fhritte gemacht hat, und wie die angeſtrebte Leiſtungsſteigerung im
Frei=
äilſchwimmen ausfallen wird. Sehr intereſſant wird es auch ſein, die im
eien Waſſer auf der 50 Meter Bahn geſchwommenen Zeiten mit denen
es einwandfreien Darmſtädter Hallenbades zu vergleichen.
Wie ſind nun die Ausſichten der beiden Vereine? Es dürfte in
ſol=
aen Fällen, wo ſich zwei gleichwertige Mannſchaften gegenüberſtehen,
unmer ſehr ſchwer ſein, genaue Vorausſagen zu treffen, da bei ſolchen
2ämpfen immer Uebermaſchungen an der Tagesordnung ſind. Doch
glau=
ben wir ziemlich gut unterrichtet ſagen zu können, daß Jungdeutſchland
bei dem morgigen Kampfe ein kleines Plus hat, da es den Vorteil des
ſägenen Bades genießt und diesmal im Gegenſatz zu dem Kampf in
Göp=
gingen mit ſtärkſter Mannſchaft antreten wird. Doch auch die Göppinger
f.nd unter der fachkundigen Leitung von Herrn Wortmann nicht
ſtehen=
geblieben, und haben ſich von jeher als glänzende Hallenbadſchwimmer
arwieſen, beſonders ihr beſter Mann, Fauſt, der ein typiſcher Hallen=
Ehwimmer iſt.
Gleich das erſte Rennen, die Freiſtilſtaffel 10mal 100 Meter, wird
mit einem ſcharfen Kampf einen glänzenden Auftakt zu den weiteren
(Kämpfen bilden. Darmſtadt wird vorausſichtlich antreten mit Berges,
Kloſtermann, Richter, Gils, Müller, Schwartz, Ihrig, Orlemann, Ober
nund Förſter, während die Göppinger Aufſtellung nicht genau bekannt iſt.
Dieſer Kampf endete in Göppingen mit einem knappen Siege der Schwa=
Sen, wurde damals wegen Frühſports dreier Göppinger nicht
ge=
wevtet. Eine weſentliche Verſtärkung bilden für Darmſtadt diesmal
Müller und Ober, die in Göppingen nicht mit von der Partie waren.
Sollten die Darmſtädter ihre Trainingszeitew erreichen, dann iſt es
mög=
ſich, daß Berges als Schlußmann einen knappen Sieg herausſchwimmt.
Einen weiteren Großkampf bringt die Freiſtilſtaffel 6mal 200 Meter.
leluch dieſer Kampf endete im Juni zur allgemeinen Ueberraſchung nach
wunderbarem Rennen über die 1200 Meter lange Strecke mit einem ge=
Fingen Vorſprung von 2 Meter für Göppingen. Diesmal glauben wir
ſan einen Sieg Jungdeutſchlands, da die Darmſtädter gerade auf der 200
Meter=Strecke gewaltige Verbeſſerungen aufweiſen und morgen den
aus=
gezeichneten Jugendſchwimmer Schwartz in der Mannſchaft haben. Die
Mannſchaft Berges, Kloſtermann, Gils, Schwartz, Richter und Ihrig
ollte daher einen weiteren Sieg buchen können.
Den Beſchluß der Schwimmtämpfe bildet dann die Sprintſtaffel
Momal 50 Meter. Schon immer üben ſolche Staffeln mit Kopf an Kopf=
Mämpfen über die ganze Strecke auf das Publikum einen beſonderen Reiz
us, und ſo wird es auch am Sonntag werden, da hier die Kräfte ſehr
gleichmäßig verteilt ſind. Dieſe Stafel wurde nach herrlichem Kampfe
in Göppingen von Jungdeutſchland gewonnen, jedoch waren die
Böppin=
ſger nur wenig zurück. Die Beſetzung dürfte bei beiden Vereinen dieſelbe
ſſein wie in der 10mal 100 Meter Staffel und eine Vorausſage ſehr
ſſchwer. Wir nehmew jedoch an, daß die Einheimiſchen ſich auch dieſes
ſSſennen wieder zu ſichern wiſſen.
Dem Abſchluß der ganzen Veranſtaltung bringt dann das Waſſer=
Wallſpiel der beiden erſten Mannſchaften. Auf der einen Seite
Jung=
ſGeutſchland, der neue ſüddeutſche Meiſter, auf der anderen Seite
Göppin=
gen, das ſich in letzter Zeit im Waſſerballſpiel mächtig entwickelt hat.
SDas Spiel in Göppingen endete mit einem 5:1 Siege der Darmſtädter,
uind es iſt wohl anzunehmen, daß der Meiſter wiederum ſiegen wird.
Umrahmt werden die Kämpfe durch interne Wettkämpfe, die einen
äntereſſanten Ueberblick über die in Jungdeutſchland geleiſtete Arbeit
geben werden. So werden die Damen, die Jugend= und
Junioren=
ſſchwimmer an den Start gehen und ſich in geſchickt zuſammengeſtellten heim 10 Uhr. Jugend (Klaſſe B): SV. Darmſtadt 98 2b —
ennen ebenfalls ſcharfe Kämpfe liefern.
Die Eintrittspreiſe ſind ſehr volkstümlich gehalten.
Da in Darmſtadt in dieſem Jahre keine ſchwimmſportliche
Veran=
ſſtaltung mehr geboten wird, und das Waſſerballſpiel des ſüddeutſchen
MMeiſters ebenfalls das letzte dieſes Jahres in Darmſtadt ſein wird,
ldürſte es jedem zu raten ſein, den Kampf, der ſehr intereſſant zu
wer=
dem verſpricht, zu beſuchen.
Turnen.
Mannſchafts=Gerätewettkampf im erſten Bezirk Main=Rheingau D.T.
Dem in Nieder=Modau ſtattgefundenen Gerätewettkampf des vierten
Bezirks folgt Sonntag, den 30. September derjenige des erſten
Turn=
bezirks in Vabenhauſen und iſt deſſen Beginn auf nachmiütags Bosſports entſinnt ſich nicht mehr der qualitativ erſtklaſione Groß=
3 Uhr feſtgelegt. Beteiligt ſind die Vereine: Arheilgen, Babenhauſen,
Darmſtadt (Turngemeinde), Dieburg, Egelsbach, Erzhauſen, Langen,
Neu=Iſenburg, Nieder=Roden, Sprendlingen, Urberach. Je eine Mann= Verhältniſſen eine würdige Wiederholung erleben, denn dafür bürgen
ſchaft beſteht aus fünf Turnern, von denen die vier beſten gewertet
werden.
Kinderturnen, Main=Rheingau D.T.
lungen gilt die von dem Fachwart des Gaues zum 30. September,
vor=
mittags 8,30 Uhr, angeſetzte Uebungsſtunde. Um allen Gauvereinen
Nechnung zu tragen, wurde für dieſe Arbeitsſtunde ein zentral gelegener henten legte. Aus dieſer Erwägung heraus hat man vun folgende
Zuſammenkuntsort gewählt und iſt das Turnerheim der Turnggmeinde
Beſſungen, Heidelberger Straße, beſtimmt worden.
Fußball.
Germania 03 Pfungſtadt—V.f.R. Darmſtadt.
Kommenden Sonntag, nachmittags 3 Uhr, ſtehen ſich die
Liga=
mannſchaften der obigen Vereine in Pfungſtadt in ihrem vierten Ver= Olympiade. Wenn er in Amſterdam nicht zu Siegerehren kam, ſo hat
bandsſpiel gegenüber. Die früheren Begegnungen der beiden Gegner
ſahen, ausgenommen ein Unentſchieden in Pfungſtadt, ſtets Germania
ſiegreich, oft mit hohen Reullaten. Da in den beident letzten Jahren infolge ſeiner weit größeren Reichweite nicht aufzuwiegenden Vorteil
kein Spiel zwiſchen beiden Mannſchaften ſtattfand, laſſen ſich keine
Rück=
ſchlüſſe ziehen, zumal auch die Mannſchaftsgebilde, beſonders das der ſchaft ſehr unfreundlich geſinnten Kampfgericht. Trotzdem war die all=
Raſenſpieler, ſich weſentlich verändert haben. Der Sieger des
kommen=
den Sonntags läßt ſich ſchwer vorausſagen. Rein gefühlsmäßig erwartet
man Pfungſtndt in Front, doch würde auch ein Erfolg der Raſenſpieler Wie wird ſich der Darmſtädter Sportvereinler Heß gegen ihn ſchlagen?
nicht überraſchen. Beide Mannſchaften ſind zu wenig beſtändig.
Pfung=
ſtadt z. B. unterlag dem Sportverein 98 Darmſtadt erſt in den letzten
Minuten knapp 1:2 und mußte am darauffolgenden Sonntag in beſſerer
Sprendlingen hinnehmen. Jedenfalls dürfte es zu einem ſpannenden,
ſtets offenen Kanpi kommen, dem das Verbandsſpiel, der Liggerſatz= Fähigkeiten zu zwingen, umſomehr noch, als Heß während des ganzen
mannſmaften vorausgeht. Es ſei noch darauf hingewieſen, daß die
Zug=
verbindung nach und von Pfungſtadt ſehr günſtig iſt.
Sportverein 1898 (Jugend).
deutſchen Fußball= und Leichtathletikverbandes teilnehmen.
FC. Alemannia Bensheim — SpVg. Darmſtadt.
Zu dem uns von der Spielvg. Dammſtadt überſandten Bericht über tener Weſtdeutſcher Meiſter im Weltergewicht, dabei ein „Fighter” mit
das Spiel FC. Alemannia Bensheim — Spielvereinigung Darmſtadt,
den wir veröffentlichten, ſchreibt uns FC. Alemannia Bensheim: Es iſt
unwahr, daß der Schlußmann von der Darmſtädter Mannſchaft von
Bensheimer Spielern getreten wurde, ſo daß derſelbe bewußtlos vom entſcheiden wird, iſt nicht vorauszuſehen. Der Kölner hat vielleicht in
Platze getragen werden mußte; wahr iſt vielmehr, daß der Tormann von
einem Verteidiger ſeiner eigenen Mannſchaft verletzt wurde. Wahr iſt
aber auch, daß von einem verdienten Siege Darmſtadts nicht zu ſprechen
iſt und das Spiel ebenſo gut umgekehrt ſtehen könnte. Außerdem weiſen Dieſes Treffen wird gleichfalls eine ſchwere Sache werden. Der Kölner
wir darauf hin, daß nicht Darmſtadts 2. Mannſchaft das Spiel 3:1 für
ſich entſcheiden konnte, ſondern daß es gerade umgekehrt iſt.
Es ſteht alſo Darſtellung gegen Darſtellung. Wir ſchließen damit
dieſes wenig ſchöne Kapitel, D. Red.)
Handball.
V. f. L. Roi=Weiß — Pol. Sporiv. Butzbach.
Am kommenden Sonntag, nachmittags 3 Uhr, trägt Rot=Weiß
ſein drittes Verbandsſpiel auf dem eigenen Platze aus. Sein Gegner
iſt der alte Kontrahent aus den Ligaaufſtiegſpielen, der
Polizeiſport=
verein Butzbach. Damals erwieſen ſich die Polizeiſpieler als die
Beſſe=
ren und ſicherten ſich bei den Aufſtiegſpielen die erſte Stelle vor Rot=
Weiß. Wie wird nun das diesmalige Treffen enden? Die Butzbacher
haben ſich ſeit jener Zeit nicht verſchlechtert, ſondern durch eiſernes
Training ihre Spielſtärke außerordentlich gehoben. Am vergangenen
Sonntag verloren ſie gegen ihre Darmſtädter Kollegen 8:4. Die
Butz=
bacher werden mit folgender Mannſchaft antreten:
Dörr
Stadtmüller
Falter
Weiherhäuſer
Biedenkopp
Keßler
Biehl Repp. Straube Becker Minck.
Dieſe Aufſtellung zeigt wohl kaum einen ſchwachen Punkt.
Hintermann=
ſchaft und Läuferreihe arbeiten ſicher, manchmal ſogar ſehr hart. Der
Sturm hat in Straube und Becker zwei Schützen, die ſchon voriges Jahr
in Darmſtadt durch die faſt an Akrobatik grenzende Gewandtheit
auf=
fielen. Aber trotzdem ſollte ein Sieg für die Darmſtädter nicht
unmög=
lich ſein, wenn ſie zu der im Spiel gegen den Fußballſportverein Frank=
Hochform auflaufen.
* Das Spiel gegen HSV. Frankfurt (ehemals Rödelheim), das Rot=
Weiß am vergangenen Sonntag unverdient hoch, 5:2, verlor, kann man
nicht als einen Formrückgang bezeichnen, denn auf dem abnormen
kur=
zen Schlackenplatz der Rödelheimer, haben ſchon andere Gegner Federn
laſſen müſſen, da ſich dort eine fremde Mannſchaft mit den Tücken dieſes
Platzes ſchlecht zurechtfindet. Wir hoffen deshalb, daß bei dem Spiel
gegen Polizeiſportverein Butzbach die Rot=Weißen wieder mit
Höchſt=
leiſtungen aufwarten.
Nach dem Handballſpiel tritt die neugegründete Fußballmannſchaft
des VfL. Rot=Weiß gegen Groß=Zimmern zum erſten Verbandsſpiel an.
Es iſt alſo eine Doppelveranſtaltung, die am Sonntag nachmittag auf
dem Rot=Weiß=Platz an der Rheinallee ausgetragen wird. Da zur
glei=
chen Zeit in Darmſtadts Mauern kein größeres Ereignis ſtattfindet, ſo
wäre ein guter Beſuch vor allem ſeitens der eigenen Mitglieder und
An=
hänger wünſchenswert, zumal mit dem Ende der Sommerſaiſon auch die
Waſſerſportler des VfL. Rot=Weiß ſpielfrei ſind.
Nachſtehend die Spiele der unteren Mannſchaften:
10 Uhr: Rot=Weiß 1b Jugend — Spp. 98 1b Jugend.
11 Uhr: Rot=Weiß 1a Jugend — Spb. 88 1a Jugend.
2 Uhr: Rot=Weiß 2. Mannſchaft — Viktoria Griesheim.
Sp. Vg. 04 Arheilgen—Offenbacher Kickers
Die Lage der „Kickers” wird allmählich brenzlich. Ihr
Tabellen=
ſtand, der vorausſichtlich in der Abſtiegsfrage eine Rolle ſpielen dürfte,
zwingt die Leute aus der Ledermetropole in ben nächſten Spielen zur
Hergabe ihres ganzen Könnens, um vom Tabellenende wegzukommen.
Natürlich werden ſie ihre ganze Hoffnung auf die Spiele gegen weniger
gut placierte Vereine und Neulinge wie Arheilgen ſetzen. Die Arheilger
Handballer haben am Sonntag die immerhin berechtigten Erwartungen
auf Sieg nicht erfüllt. Nicht weil ſie nur ein Remis gegen den
Frank=
furter Poſtſportverein erzielen konnten, ſondern die gezeigten Leiſtungen
waren wenig dazu angetan, mit allzu großem Optimismus die
kommen=
den Spiele zu erwarten. Immerhin ſollte es am kommenden Sonntag
am Arheilger Mühlchen zu einem Sieg gegen die verzweifelt kämpfenden
Kickers reichen, die für harte Gegenwehr und einen knappen Ausgang
ſorgen werden.
Verbandsſpiele am Sonntag, den 30. September.
Liga=Klaſſe: VfR. Schwanheim — Sp.V. Darmſtadt 98
15 Uhr; VfR. Friedberg — PSV. Darmſtadt=Babenhauſen 15 Uhr;
VfL. Rot=Weiß 1922 Darmſtadt — PSV. Butzbach 15 Uhr:
Sport=
vereinigung Arheilgen — Kickers Offenbach 15 Uhr. B=Klaſſe:
Sp. V. Darmſtadt 98 3. — PSV. Darmſtadt=Babenhauſen 3. 14 Uhr;
Sp. Cl. Viktoria Griesheim 2. — FC. Union Wixhauſen 13 Uhr; PSV.
Darmſtadt=Babenhauſen 4—Sp.Vgg. Arheilgen 2. 14 Uhr; Sp.Cl.
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PSV. Darmſtadt=Babenhauſen 1b 10 Uhr: VfL. Rot=Weiß Darmſtadt
1b — SV. Darmſtadt 98 1b 10 Uhr; Sp.Vgg. Arheilgen — SV.
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Zum Großkampfabend des Sportvereins
Darmſiadt 1898 e. V.
am Samstag, den 29. September.
Welcher Anhänger des ſeit Kriegsende ſo rapid emporgeblühten
kämpfe, welche im März d. J. ebenfalls in der Turnhalle vom Stapel
liefen. Der damals gebotene Sport wird diesmall nach den tatzſächlichen
die Namen ſo brillanter Boxer wie: Dübbers, Kievernagel, Kluthe, Kurth
(ſämtliche Colonia=Köln), Eckert=1. Mainzer Boxklub Nickel=1. Offenbacher
Boxklub u. a. Alle die Genannten verfügen über eine ſolch reiche
Ring=
erfahrung und famoſes Können, daß die Gewähr für ſportlich hoch=
Der Ausbildung von Leitern und Leiterinnen, von Kinderabtei= ſtehende Fights aber auch in jeder Beziehung gegeben iſt. Noch hinzu
kommt die überaus kniſfige Zuſammenſtellung der einzelnen
Kämpfer=
paare, wobei man ſpezielles Augenmerk auf Gleichwertigkeit der Kontra=
Paarungen für die Hauptkämpfe getroffen:
Gemiſchtgewicht: Dübbers (Colonia=Köln), Europameiſter und
mehr=
facher Deutſcher Meiſter, gegen Heß, Sportv. Darmſtadt 98.
Unzweifel=
haft der Kampf, dem man am meiſten Intereſſe entgegenbringt, ſteht doch
ein Darmſtädter als Gegner des großen „kleinen” Köhners. Der äußerſt
ſympathiſche Rheinländer hat eine geradezu beiſpielloſe Serie
ſport=
licher Erfolge hinter ſich. Er war viele Male in Länderkämpfen
deut=
ſcher Repräſentant, auch deutſcher Teilnehmer bei der Amſterdamer
dies ſeine begründete Urſache darin, daß er unglücklicherweiſe in
Argen=
tiniens Meiſter (dem jetzigen Weltmeiſter) auf einen Mann ſtieß, der
hatte; obendrein ſtand der Kölner noch vor einem der deutſchen
Mann=
gemeine Auffaſſung der in Amſterdam verſammelten Kenner die, daß
Dübbers in der Weltrangliſte unbedingt mit an erſter Stelle rangiert.
Die Antwort iſt: gewiß nicht ſchlecht, denn der 98er iſt nach ſeinen
letzten Debuts ein viel zu ehrgeiziger und mutiger Kämpfer, als daß
man in ihm einen Verſager erwarten könnte. Und er iſt ſonſt auch
Beſetzung auf eigenem Boden eine kataſtrophale 2:7=Niederlage von ſoviel Könner, um den Kölner im Kampf zur vollen Entfaltung ſeiner
Sommers ausnehmend hart trainierte.
Weltergewicht: Eckert (1. Mainzer Boxklub), Mainbezirksmeiſter
gegen Kurth (Colonia=Köln), Weſtdeutſcher Meiſter. Der Mainzer
kämpfte bekanntlich in der März=Veranſtaltung der 98er gegen den
damaligen Europameiſter Domgörgen einen grandioſen Kampf, wobei
Alle Jugendlichen müſſen an dem Vereinszehnkampfe des Süd= der Kölner erſt, nachdem er total aus ſich herausgegangen war, nach
Punkten zu gewinnen vermochte. Inzwiſchen iſt Domgörgen profeſſional
geworden, und Kurth hat ſein Erbe in der Colonia=Mannſchaft
ange=
treten. Kurth iſt ſchon heute eine Haupzwaffe Colonias und unbeſtrit=
Herz. Er ähnelt Eckert, der außer mehrfacher Mainbezirksmeiſter auch
Zweiter bei den Südweſtdeutſchen Meiſterſchaften wurde, in der
Kampfesweiſe ſehr ſtark, und wer von den beiden die Partie für ſich
Punkto Technik etwvas voraus, dafür iſt Eckert der größere Schläger.
Mittelgewicht: Kievernagel (Colonia=Köln), Deutſcher Meiſter,
gegen Nickel (1. Offenbacher Boxklub), Mainbezirlsmiſter 27188.
iſt ein Techniker von „reinſtem Waſſer”, dafür hat er natürlich in
Boxer=
treiſen glänzendes Renomee. Die deutſchen Meiſterſchaften ſahen
Kie=
vernagel in beſtechender Form und keiner ſeiner vielen Kontrahenten
vermochte ernſtlich ihm den Weg zur höchſten Ehre zu verlegen. Er
wurde alſo überlegen Deutſcher Meiſter und, ſeitdem hat er in einer
Reihe weiterer ſchwerer Kämpfe bewieſen, daß er ſeinen Titel mit Recht
führt. Sein diesmaliger Widerſacher, Nickel, wird daher vor eine Probe
geſtellt, wie ſie ihm ſchwerer noch nie aufgegeben wurde. Indeß der
Offenbacher zeigte gerade in ſchweren Kämpfen ſtets ſeine verbiſſenſten
Runden und gegen den Deutſchen Meiſter wird Nickel, der übrigens
wegen ſeines enorm harten Schlags gefürchtet iſt, ſich ſicherlich zu einer
beſonderen Energieleiſtung aufraffen.
Schwergewicht: Kluthe, Colonia=Köln, gegen Trumpfheller
Sportv. Darmſtadt 98. Hier ſoll der Colonia=Mann Beweis dafür ew
bringen, ob ſeine Niederlage beim reſten Zuſammentreffen mit
Trumpf=
heller irregulär war. Revanchekampf alſo und deshalb eine überaus
ſpannende Paarung. Kluthe ſchien bei ſeinem März=Debut zu wenig
trainiert; daß er aber boxen kann, lehrte der vorzügliche Stil, welchen
er damals ſowohl in Angriff wie in Parade zeigte. Der Rheinländer
kommt nun in w=ſentlich günſtigerer Verfaſſung wie beim Vorkampf,
und Trumpfheller wird ſich gewaltig ſtrecken müſſen, wenn er ſeinen
erſten Sieg über den Kölner durch einen zweiten erhärten will.
In den Rahmenkämpfen werden die übrigen Leute der Sporwereins=
Kampfmannſchaft, nämlich Rügner, Hechler, Weimer und
Osburg, mit erſtklaſſigen Gegnern aus Frankfurt gepaart. Man
geht beſtimmt nicht fehl, wenn man auch dieſen Begegnungen gediegene
Qualität vorausſagt, weil dis früheren Kämpfe der Genannten immer
ſehr anzuſprechen wußten.
Hoffentlich findet die mit großen Unkoſten verknüpfte Veranſtaltung
auch ſeitens des Publikums den nötigen Zuſpruch, damit auch der
ent=
ſprechende äußere Rahmen gegeben iſt. Die Kämpfe, welche bekanntlich
im großen Feſtſaal der Woogsplatz=Turnhalle ſtattfinden, beginnen präzis
8 Uhr abends. Wir verweiſen im übrigen auf die heutige Anzeige.
Tennis.
Tennis= und Eisklub — TK. Frankfurt=Forſthausſtraße. — Schlußrunde
um die Bezirksmeiſterſchaft.
Am kommenden Sonntag findet auf den Tennisplätzen am Stadion
das Schlußſpiel um die Meiſterſchaft des Bezirkes Heſſen und Heſſen=
Naſſau, zwiſchen dem Tennis= und Eisklub und dem Tennisklub
Frank=
furt=Forſthausſtraße ſtatt. Die erfolgreiche junge Darmſtädter
Mann=
ſchaft ſteht vor einer verantwortungsvollen Aufgabe, gilt es doch, den
im Vorjahre erworbenen Titel eines „Bezirksmeiſters” zu verteidigen.
Als Meiſter von 1927 hatte Darmſtadt das Vorrecht, in dieſem Jahre
nur ein Entſcheidungsſpiel gegen den diesjährigen Sieger zu beſtreiten.
Als ſolcher qualifizierte ſich etwas überaſchend der TK. Frankfurt=
Forſt=
hausſtraße, dem es gelang, den Favoriten Palmengarten nach hartem
Ringen mit 5:4 Punkten zu ſchlagen. Den Kampf beſtreiten auf beiden
Seiten ſechs Herren; der hieſige Klub iſt vertreten durch Blecher, Claß,
Werner, Kleinlogel, Eſche und Beeck, Erſatz Samesreuter und Steffan.
Dieſe Mannſchaft iſt die ſtärkſte, die der Klub zurzeit ſtellen kannz
Krafft iſt leider nicht ſtartberechtigt; während ſich der Gegner auf ſeine
altbewährten Kräfte: Crevenna=Bolongaro, Kirchholtes und Junior
ſtützt wozu noch der „Miniaturborotra” Theo Schmidt kommt, ſo daß
die Frage nach dem Sieger als ziemlich offen bezeichnet werden muß.
Als unparteiſcher Oberſchiedsrichter iſt der Bezirkspräſident Dr.
Lieb=
mann anweſend. Es iſt ſchade, daß ein ſo intereſſantes und wichtiges
Spiel ſo kurz vor Saiſonſchluß ſtattfindet. Hoffentlich läßt die Witterung
ein einwandfreies Austragen der Kämpfe zu. Möge es dem Tennis=
und Eisklub gelingen, die Meiſterſchaft für Darmſtadt zu bewahren.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 29. Sept. 13: Schallplatten. o 14.35:
Orcheſter=
konzert. Schüler der Muſikerfachklaſſen der Frankfurter Berufsſchule.
15.55: Hausfrauendienſt. O 16.35: Funkorch.: Neue Tanzſchlager.
o 18.10: Aus. Auf zwei Planeten” von Kurd Laßwitz S 18.303
Briefkaſten „O 19: Eſperanto a 19.30: Prof. Sittig: Der Himmel
im September: Das Spiel der Jupiter=Monde. 0 20: Operetten
und Walzer von Joh. Strauß. Ouv. Caglioſtro in Wien”. —
Morgenblätter”, Walzer. — Fant. „Wiener Blut”, — „
Jugend=
liebe” aus „Simplicius”. — Potp. Tauſend und eine Nacht”. —
Accelerationen”, Walzer, O 21: Kaſſel: Bunter Abend. o Anſchl.:
Berlin: Tanzmuſik.
Siuttgart.
Samstag, 29. Sept. 10.30: Schallplatten. 14: Jugendſtunde.
Elſa Pfeiffer, Karl Köſtlin, Funkorch. 15: Mund= und
Hand=
harmonika=Konzert. o 16: Operetten und Walzer. Mitw.: Käte
Mann, Hans Hanus, Funkorch. O 18.15: Freiburg: Dr. Rappeneller=
Organiſation der deutſchen Caritas. 0 18.45: A. Schweitzer: Benares=
Ris Monscher 1 Dopelagnieſt de Scheidſe Um Soſie
Fräulein Weinhardt, Studienrat A. Zoller, Mitglieder des
Stadt=
theaters Ulm G. Kohnle. Wagner: Vorſpiel, Parſifal”. — Schubert=
Liſzt: Die Allmacht. — Begrüßungsworte: Oberbürgerm.
Schwamm=
berger. — Hackenberger: Deutſches Gebet. — Minnelied. — Jüngſt=
Jägers Morgenbeſuch. — Vortrag auf dem Kunſtharmonium. —
Mozart: Duette aus Opern. — Schubert: Variationen aus dem
„Forellen=Quintett”. — Kremſer: Alt=Wien. — Kohle: Ulmer Lokal=
Dialektdichtung. — Silcher: O Maidle; Süß’ Liebe liebt den Mai=
— Kock: Nachklänge aus dem Zillertal. — Schwäbiſche
Dialekt=
dichtungen. — Silcher: Die Auserwählt; Drei Röſelein. — Heitere
Lieder. — O Deutſchland hoch in Ehren. o Anſchl.: Nachrichten.
O 23.30: Tanzmuſik.
Berlin.
Sonnabend, 29. Sept. 16: Mediziniſch=hygieniſche Plauderei.
16.30: Dr. Erhardt, Dresden: Probleme der Opernregie. 0 17:
Dr. Becces Sinfoniker. Schubert: Ouv. im ital. Stile. — Straußs
Fant. „Fledermaus”. — Becce: Notturno: Kleine Ouv. — Saraſates
Spaniſcher Tanz Nr. 8. — Puccini: Fant. „La Boheme‟ — Lehar:
Die luſtige Witwe. — Strauß: Fant. Ariadne auf Naxos” —
Branſen: Amra, Boſton. — Heymann: Kennſt du das kleine Haus
am Michiganſee? Foxtrot. — Milano; Paquita, Tango. — Hirſch=
Frag” nicht, wenn du nur glücklich biſt, Blues; Herr Ober zahlen!
19: Kurt Großmann: Jugend und Völkerwanderung. O 19.30=
Dr. Rothe: Steigerung der Kräfte (Pſychogymnaſtih. O 20:
Chef=
redakteur Lüdecke: „Hindernisſport im Herbſt‟. (Großer Preis von
Karlshorſt. O 20.30: Sendeſpiel: „Der ſiebente Tag‟. Luſtſpiel
von Schanzer und Weliſch. U. a. mitwirkend: Joachim v. Rägelin=
C. Wallauer; Charlotte, deſſen Tochter: Erika v. Thellman: Hanns
v. Stechau: A. Braun; Demoiſelle Vettori: Roſe Lichtenſtein.
Schauplatz: 1. Akt auf dem Gute Rägelins; 2. und 3. Akt in
einem Gaſthof zu Potsdam. Zeit: um 1770. O 22.30: Tanzmuſik.
Deutſche Welſe. Sonnabend, 29. Sept. 10.15: Neueſte
Nach=
richten o 12: Erntedankſpiel (Hörſpiel für die reifere Jugend).
12.55: Nauener Zeit. 0 13.30: Neueſte Nachrichten. O 14.30=
Kinderſtunde. Baſtelſtunde: Körbe und Tüten. o 15: Graef:
Sprechtechnik. o 15.35: Wetter und Börſe. 0 16: Prof
Mi Wderer Sächalit. e 1 dafae nſglansk.
18: Ob.Reg.=Rat Margarete Trapp: Die rechtliche Lonſicherung
in der Heimarbeit. o 18.30: Spaniſch für Anfänger. o 18.55:
Dr. Hoffmann=Harniſch: Das deutſche Vaterlandsgefühl und ſein
Ausdruck in der Dichtung. O 19.20: Prof. Minde=Pouet: Goethes,
Nachwirkung bis in die Gegenwart. 0 20.30: Berlin: Sendeſpiel:
Der ſiebente Tag.” Luſtſpiel von Schanzer und Weliſch. O 22.30:
Tanzmuſik.
Wetterbericht.
* Gießen, den 28. September.
In der Furche tiefen Druckes, die ſich von der Biskaya in
nordöſt=
licher Richtung über Skandinavien nud Finnland erſtreckt, bewegt ſich
die weſtliche Störung weiter nach Mitteleuropa. Sie wird uns zunächſt
trübes Wetter und Niederſchläge bringen. Die Temperaturen teigen
dabei an.
Ausſichten für Samstag, den 29. September: Wolkig bis bedeckt,
Nie=
derſchläge, wärmer.
Ausſichten für Sonntag, den 30. September: Wolkig bis bedeckt,
Tempe=
raturen ſchwankend, jedoch wieder etwas zurückgehend, noch
Regen=
ſchauer.
Samstag, den 29. Sept.
Nummer 271
Die Geſchäftsbelebung an der Börſe. — Kein
Grund zur Beunruhigung der Geldmarktlage.
Der Schluß der vergangenen Woche hatte im ganzen eine weitere
Kurserholung gebracht, die ſich ſogar bemerkenswerterweiſe unter etwas
lebhafteren Umſätzen beſonders im Vergleich mit dem am Wochenende
üblichen Geſchäftsumfang vollzog. Beſtimmend hierfür waren in erſter
Linie die am Samstag abend bekannt gewordenen günſtigen
Außen=
handelsziffern zuſammen mit der Herabſetzung der Proviſionsſätze für
das Reportgeſchäft. Man glaubt hierin die Einleitung zum Abbau der
Speſen, deren Höhe bisher das Börſengeſchäft empfindlich belaſtete und
das Haupthindernis für eine allgemeine Belebung bildete, ſehen zu
dürfen. Zu Beginn der laufenden Woche erfuhr dann auch das
Ge=
ſchäft eine gewiſſe Belebung, die gegen Schluß ſich noch erheblich
ver=
ſtärkte. Für einige Werte zeigte ſich erſtmalig Intereſſe bisher
außen=
ſtehender Kreife, die die Geſamttendenz weiter in günſtigem Sinne
be=
einfluſſen konnten. Man knüpft hieran allgemein die Hoffnung, daß ſich
das Privatpublikum für das Effektengeſchäft wieder intereſſieren werde.
Die Erfüllung dieſer Erwartungen hängt wohl nicht zum wenigſten von
einem Anhalten der Auslandskäufe ab, wie ja auch die weitere
Entwick=
lung von der Haltung der großen internationalen Börſenplätze
beein=
flußt werden wird. So kam dann gegen Ende der Berichtswoche
ange=
ſichts der neuerlich einſetzenden Hauſſebewegungen der New Yorker Börſe
eine allgemeine Befeſtigung zum Durchbruch. Vorübergehend machte ſich
ausgehend von der Prämienabwicklung vorher ein gewiſſer Druck
be=
merkbar, der jedoch infolge der glatten Aufnahme, die die
herauskom=
mende Prämienware fand, nicht länger anhielt. Auch die zur ſelben
Zeit bekanntgewordene Tarifkündigung der Ruhrarbeiterverbände konnte
aur eine vorübergehende Verſtimmung hervorrufen. Die gegen Ende der
Berichtswoche in verſtärktem Umfange wieder einſeetznden Auslandskäufe
in den bisher bevorzugten Spezialwerten zuſammen, mit den
Meldun=
gen über den Abſchluß der R. W. E.=Anleihe in Amerika und deren
ſtarker Ueberzeichnung ließen die Situation allgemein recht günſtig
be=
urteilen, zumal der Ultimo ohne Schwierigkeiten überwunden zu ſein
ſcheint. Das Kursniveau erfuhr gegen Wochenſchluß eine nicht
unbe=
trächtliche Erhöhung. Die größten Umſätze hatten bei verſtärkter
In=
tereſſennahme des Auslandes Elektroaktien unter Bevorzugung von
A. E. G., Siemens, R.W.E. und Felten. Die allgemeine
Geſchäftsbele=
bung erſtreckte ſich ſpäter auch auf den Montan=, Farben= und
Sprit=
werte=Markt. Für Montanvare waren neben den umfangreichen Käufen
der Rheinprovinz auch wieder Meldungen über Verhandlungen
führen=
der Perſönlichkeiten der deutſchen und der engliſchen Kohleninduſtrie
inregend. Für Kaliaktien ſtimulierten weiterhin die Mitteilungen über
die fortſchreitende günſtige Abſatzentwicklung und das Gerücht von einem
ſehr günſtigen bevorſtehenden Bezugsrecht der Salzdetfurth=Geſellſchaft.
der Bankaktienmarkt zeigte gegen Wochenſchluß eine rege
Umſatztätig=
keit. Man wollte auch hier namentlich in Berliner Handelsanteilen und
Danatbankaktien verſtärktes Intereſſe des Auslandes beobachtet haben.
Eine ſpätere Steigerung erfuhren auch die Aktien der Continentale
Caoutchouc und Guttapercha=Comp. Das Intereſſe für die Aktien dieſer
Geſellſchaft dürfte hauptſächlich auf die Meldung von der Aufnahme
eines neuen Fabrikationszweiges und von Beſtrebungen eines engeren
Zuſammenſchluſſes in der Gummi= und Kautſchuk=Induſtrie
zurückzu=
führen ſein. Die Deutſchen Linoleum=Werte konnten in dieſem
Zuſam=
menhang ebenfalls kräftig anziehen. Größere Umſätze fanden nach
ängerer Pauſe am Polyphon=Markt anläßlich der
Bezugsrechtsnotie=
rung ſtatt. Da dieſes erſtmalig unter Parität gehandelt wurde,
ſchwäch=
ten ſich die Aktien zunächſt ſtärker ab, auf Deckungen wurde dieſer
Kurs=
ückgang aber wieder voll ausgeglichen. Bemerkenswert war die
Kurs=
entwicklung der Daimler=Aktien im Hinblick auf den ſcharfen Rückgang
der N.S.U.=Aktien am Kaſſamarkt, der ſeine Begründung in der
uner=
wartet ſcharfen Sanierung findet. Trotz erheblicher Abgaben konnte
durch Intevventionen intereſſireter Kreiſe ein weſentlicher Kursrückgang
vermieden werden. Der Kaſſamarkt zeigte durchweg eine freundliche
Tendenz bei einer gegen Wochenſchluß eintretenden weſentlicheren
Be=
lebung.
Die hinter uns liegende Liquidation, der man noch bis zur kurzem
mit einer gewiſſen Beſorgnis entgegenſah, hat einen reibungsloſen
Ver=
lauf genommen, obwohl inzwiſchen eine als Ultimoerſcheinung
anzu=
ſprechende Erhöhung des Privatdiskontſatzes um ½ Prozent für beide
Sichten eingetreten iſt. Hiermit dürften jedoch die Auswirkungen des
Quartalultimos, der infolge der Erntefinanzierung wohl der ſchwierigſte
des ganzen Jahres iſt, erledigt ſein. Die bis zurzeit noch vereinzelt
er=
folgte Abrufung von Auslandsgeldern iſt inzwiſchen durch reichliche
Zu=
flüſſe aus London, Paris, Holland und der Schweiz voll ausgeglichen
worden. Die letzten Ausweiſe der Bank von England und der Bank
von Frankreich zeigen eine bemerkenswerte Entlaſtung, ſo daß auch von
dieſer Seite her in der nächſten Zeit entgegen den immer wieder
auf=
tauchenden Befürchtungen eine neue Beunruhigung des Geldmarktes
rotz der hohen Sätze für Tagesgeld in New York nicht zu erwarten iſt.
Beachtenswert iſt auch, daß nach längerer Pauſe der amerikaniſche und
auch der engliſche Geldmarkt wieder für kurzfriſtige deutſche Anleihen
ſich aufnahmefähiger zeigen. Trotzdem wird für die nächſten Tage mit
einer verſtärkten Inanſpruchnahme des Geldmarktes zu rechnen ſein, was
auch in den Zinsſätzen zum Ausdruck kommen dürfte. Der Satz für
Tagesgeld hat ſich anläßlich des herannahenden Ultimos bereits auf
6—8 Prozent erhöht. Der Satz für Monatsgeld iſt mit 8½—9½ Prozent
nur unweſentlich evhöht, während der Satz für Warenwechſel mit zirka
7 Prozent unverändert geblieben iſt. Der Quartalsultimo dürfte als
er=
ledigt anzuſehen ſein, da man von der am 28. ds. Mts. ſtattfindenden
Differenzenregulierung kaum noch Störungen erwartet.
Braunkohlenpreiserhöhung beſchloſſen.
In der Sitzung des Reichskohlenverbandes und des Großen
Aus=
ſchuſſes des Reichskohlenrates wurden vom Mitteldeutſchen und
Oſt=
elbiſchen Braunkohlenſyndikat mit Rückſicht auf die neuerdings durch
Lohnerhöhung und Arbeitszeitverkürzung eintretende Steigerung der
Selbſtkoſten Anträge auf Erhöhung der Hausbrandbrikettpreiſe geſtellt.
Das Mitteldeutſche Syndikat beantragte eine Erhöhung der
Hausbrand=
brikettpreiſe um 1 Mark je Tonne. Dieſe Erhöhung bedeutet im
Durch=
ſchnitt für die Briketterzeugung des Mitteldeutſchen
Braunkohlenſyn=
dikates eine Steigerung des Erlöſes um etwa 50 Pfg. Der Antrag
wurde in beiden Gremien angenommen. Das Oſtelbiſche
Braunkohlen=
ſyndikat beantragte eine Erhöhung der Braunkohlenbrikettpreiſe um
durchſchnittlich 60 Pfg. je Tonne. Der Antrag wurde von den Organen
der Kohlenwirtſchaft angengommen. Von dem Vertreter des
Reichs=
wirtſchaftsminiſters wurde dieſer Beſchluß inſoweit beanſtandet, als die
Preiſe über die des Vorjahres gehen, mit der Begründung, daß die
durch die Preiserhöhung eintretende Belaſtung der Verbraucher im
Intereſſe des öffentlichen Wohles bei der durchſchnittlichen
Selbſtkoſten=
lage des bſtelbiſchen Braunkohlenbergbaues nicht vertreten werden kann.
Außerdem wurde ein Antrag des Syndikats für das rechtsrheiniſche
Bayern auf Erhöhung der Preiſe für bayeriſche Preßkohle um 1 Mark
je Tonne von den Organen der Kohlenwirtſchaft einſtimmig
ange=
nommen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Ermäßigung der Gütertarife in der Schweiz. Der ſchweizeriſe
Nationalrat behandelt u. a. den Geſchäftsbericht und Abſchluß der Bu
desbahnen für 1927/28. Bis heute ſind 2000 Kilometer Eiſenbahnlinie
elektrifiziert, 1200 Klm. werden noch mit Dampf betrieben. Dieſes
miſchte Syſtem bietet für den Verkehr, namentlich in ſchwierigen Zei
ten, die größte Sicherheit. Auch bei der Dampflokomotive ſei d
Wirtſchaftlichkeit noch nicht erſchöpft, denn man habe heute ſchon Güte
zugslokomotiven, die eine 50prozentige Kohlenerſparnis ermögliche
Bundesrat Haab, der Leiter des Verkehrsminiſteriums, zeigte die ſcho
mehrfach angekündigte Tarifermäßigung im Güterverkehr für
Mit=
des nächſten Jahres an. Ein entſprechender Entwurf ſolle demnäch
den wirtſchaftlichen Verbänden zugehen.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtak
Neue Verf hren. Büdingen: Kaufmann Franz Schmück. Af
8. 10., GlV. und Prft. 19. 10. — Darmſtadt: Bäckermeiſter Joſep
Oeſterreicher in Nieder=Ramſtadt. Af. 13. 10., GlV. und Prft. 20. 17
— Neue Vergleichsverfahren: Offenbach a. M.: Hotelbeſit
Hans Spörl. Vergl. T. 17. 10. — Aufgehobene Vergleichsverfak
ten: Darmſtadt: Kaufmann Franz Humberg, Feinkoſthandlung=
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 28. September.
An der heutigen Börſe blieb die Stimmung freundlich, da von
außen=
her wieder einige Kauforders eingelaufen ſein ſollen. Andererſeits
ſchritt die Spekulation aber verſchiedentlich zu Glattſtellungen. Dazu
vevanlaßt wurde ſie einmal durch den heutigen Zahltag, zu dem einige
Verkäufe zu Geldbeſchaffungszwecken vorgenommen wurden. Dann war
man verſtimmt über die unſichere Haltung der New Yorker Börſe,
trotz=
dem die Geldflüſſigkeit dort anhielt. Die Tendenz war im allgemeinen
behauptet, die Kursentwicklung uneinheitlich, wobei die Veränderungen
nur vereinzelt über 2 Prozent nach beiden Seiten hinausgingen. Stark
verlangt waren wieder die Werte der Metallbankgruppe;
Metallgeſell=
ſchaft zogen erneut 3,25 Prozent an, Metallbank weiter leicht erhöht.
Lebhafteres Intereſſe beſtand ferner für Karſtadt, die 2,5 Prozent höher
einſetzten. Kaliaktien bliebem auf dem ſtark erhöhten Kursniveau gut
behauptet. Stärker beachtet waren wieder Bankwerte, angeregt durch
die Nachricht von der Ueberzeichnung der Dresdner Bankaktien in
Am=
ſterdam. Bevorzugt waren Berliner Handelsgeſellſchaft mit plus 1,25
Prozent, Reichsbank gaben dagegen von dem geſtrigen Abendgewinn
wieder 0,75 Prozent her. Elektrowerte lagen uneinheitlich, AEG., Licht
und Kraft, Geffürel und Siemens etas ſchwächer, Schuckert und Felten
behauptet, Rheag aber weitere 1,25 Prozent erhöht. J. G. Farben
er=
öffneten 0,75 Prozent ſchwächer. Am Markte der Autoaktien waren
NSUI. weiter angeboten und B Prozent Brief taxiert, der Kurs wurde
wieder ausgeſetzt. Auch Adlerwerke gaben 2 Prozent nach, während
Daimler ſich behaupten konnten. Nach den erſtem Kurſew wurde die
Haltung allgemein feſter. Im Vordergrunde ſtanden weiter Metallbank
auf Dividendehoffnungen (plus 1 Prozent gegen Anfang). Auch Berliner
Handelsgeſellſchaft zogen erneut 1,5 Prozent an. Deutſche Anleihen
lagen ſtill, von Auslandsrenten Ungar. Goldrenten gefragt, Rumänen
ſchwächer. Im Verlaufe blieb die Stimmung bei ſtiller werdendem
Ge=
ſchäft freundlich. J. G. Farben gingen 0,75 Prozent über Anfang um.
Sonſt waren die Kursveränderungen gering. Später waren Zellſtoff
Waldhof lebhafter gefragt und bis 293,5 Prozent geſteigert. Der
Geld=
markt blieb unverändert angeſpannt. Tägliches Geld 7,5 Prozent.
Deviſen waren etas erholt. Mark gegen Dollar 4,1961; gegen Pfunde
20,350; London-Kabel 4,85½/1; Paris 124,06; Mailand 92,80½; Madrid
29,46 und Holland 12,09½.
An der Abendbörſe war die Umſatztätigkeit im allgemeinen
ziemlich gering. Die Spekulation übte bei wieder minimalem
Order=
eingang ſtärkere Zurückhaltung. Gegen den Berliner Schluß war die
Kursentwicklung nicht einheitlich. Banken lagen überwiegend lei ht
gedrückt. Scheideanſtalt waren trotz des Kapitalerhöhungsbeſchluſſes
eher angeboten und 1,25 Prozent niedriger; man war anſcheinend
ent=
täuſcht über das knappe Kommuniqué. Merklich ſchwächer lagen noch
Deutſche Linoleum mit minus 2,5 Prozent. Etwas gefragt waren
da=
gegen Schuckert, weiterhin Zellſtoff Waldhof. NSUI. wurden in
Aus=
gleichung an den Berliner Kurs erneut 2 Prozent höher notiert.
Berlin, 28. September.
Für die heutige Börſe lagen beſondere Anregungen nicht vor. Die
teilweiſe Brikettpreiserhöhung war erwartet worden; über die
Eiſen=
preiſe wurde geſtern bei der Rohſtahlgemeinſchaft noch nicht beſchloſſen,
und von dem unregelmäßigen Verlauf der New Yorker Börſe konnte
die Tendenz ebenfalls nicht beeinflußt werden. Im Vormittagsverkehr
und auch vorbörslich war aber eine Zurückhaltung ſeitens der
Speku=
lation unverkennbar. Die Spekulation ſchritt im Verlaufe der Börſe
zu Realiſationen und verurſachte dadurch eine unregelmäßige Tendenz.
Die Kursveränderungen gegen geſtern waren aber zumeiſt nur klein.
A. E. G
Augsb.=Nürnb. Maſch
Baſalt ... ..
Bergmann. .
Berl. Karlsruhe Ind.
Berl. Hand.=Geſ.....
Braunkohl.Briketts
Bremer Wolle.
Danatbank. . . . . . . . .
Deutſche Bank.
Diskontogeſ.
Dresdner Bank. . . .
Deutſche Maſchinen",
Deutſche Erdöl ....."
Deutſche Petroleum.
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung.
F. G. Farben
Gelſenk. Berg
G. f. elektr. Untern.
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch.
Hapag ..
Harpner.
.
Hemoor Zement. . . .
169.75 289.—
170.— L. Loewe & Co. ... /258.—
45.75 259.—
46.125 Lingel Schuh .. . . ." 165.— 165.— Mannesmann Röhren 136.— 137 25 171.— 171.25 Niederlauſitzer Kohle7 170.— 169.25 52.25 52.75 Nordd. Lloyd 153.875 152.625 1139.375 141.25
88. — Orenſtein. . H19.25
436.75 120.— 88.5 Polyphon". 454.5 123.75 125.25 Rütgerswerke". 105.5 05.875 184.— 182.— Sachſenwerke 132.5 137.5 262.5
1.30.75 265.— Siemens Glas 144.— 144.— 130 25 Ver. Glanzſtoff 565.— 571.— 1274.— 274.— Ver. Stahlwerke. 98.— 97.— 43.— 42.— Volkſtedter Porzellan 66.5 66.— 192.5 195.— Wanderer Werke. 136.— 136.— 161.5 161.75 Wiſſner Metall. . . . . 160.— 162.25 152.— 1153.— 265.75 1 268.75 Wittener Gußſtahl .. 60.— 61.-
Deviſenmarkt.
Helſingfors .
Wien.
Prag ..
Budapeſt.
Sofia.
Holland
Lslo .... ...
Kopenhagen.
Stockholm .. .
London .....
Buenos Aires
Neu=York
Belgien ..
69.01/ 69.15
81.44
1.92:
.5025
7.380
18.921
5.435
2.173
.1985
4.27
28. 9.
Geld /Brief
21.955/21.915 21.955
16.42 16.385/16.425
0.81 180.665 80. 825
69.0269 16
81.28
1.918
0. 5005
7.363
18.88
5.425
2.172
1.191
4.266
81.44
1.922
0.5025
7.371
8.92
5.435
2.176
4.199
4.274
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 28. September. Zum
Wochen=
ſchluß war die Marktlage wenig verändert. Die Händlerſchaft übte
große Zurückhaltung, da die ſchwächeren Auslandsmeldungen
verſtimm=
ten. Preisveränderungen tarten nicht ein. Es notierten: Weizen 22.75
Roggen 22,25, Sommergerſte 25,50, Hafer 22—22,25, Mais 20,25—22.50
Weizenmehl 33,25—33,75, Roggenmehl 30,50—31, Weizenkleie 13,50 und
Roggenkleie 13,50.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 28. Sept. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die Preisveränderungen hielten ſich heute in engen
Gren=
zen. Günſtig wirkte die gebeſſerte Exportnachfrage und Meldungen
über lebhafteres Mehlgeſchäft in Mineapolis. Später führten die
größe=
ren Anlieferungen in Minneapolis zu einer Reaktion.
Mais: Die ſpäteren Sichten waren auf die gefallenen
Temperatu=
ren befeſtigt. Meldungen über beſſeres engliſches Geſchäft und
Nach=
frage für mixed Mais regten gleichfalls die Preisgeſtaltung an. Später
kam es zu einer teilweiſen Reaktion auf die Nachricht, daß 90 Prozent
der Ernte nicht durch Froſt geſchädigt ſeien.
Roggen: Die Preiſe konnten erneut etwas anziehen auf Käufe
loka=
ler Firmen und Deckungen in September=Ware, die bis zu 2,75 C.
ge=
winnen konnte.
Hafer: Auch hier zeigte ſich im Verlaufe eine feſtere Verfaſſung
auf kleines inländiſches Angebot und beſſere Nachfrage am Lokomarkt.
* New York, 28. Sept. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die Tendenz verlief heute bei wenig lebhaftem
Ge=
ſchäft anfangs abgeſchwächt. Im Verlaufe erfolgten Deckungskäufe des
lokalen Handels. Am Schluſſe waren Realiſationen zu beobachten.
Kaffee: Bei ruhigem Geſchäft herrſchte eine unregelmäßige
Ten=
denz. Einerſeits wurden Deckungen vorgenommen, während teilweiſe
Realiſationen erfolgten.
Zucker: Der Terminmarkt nahm auf Abgaben und
Hedgingsver=
käufe einen überwiegend ſchwachen Verlauf. Deckungen vermochten nur
vorübergehend die Abwärtsbewegung aufzuhalten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 28. Sept.;
Getreide: Weizen, Sept. 116½, Dez. 118½, März 1223: Mais,
Sept. 95½, Dez. 78½, März 80½4; Hafer, Sept. 43½, Dez. 43,
März 44½: Roggen, Sept. 109, Dez. 103, März 10438.
Schmalz: Sept. 11,95, Okt. 11,925, Dez. 12,20, Jan. 1929 12,75.
Fleiſch: Rippen, Sept. 14,26, Okt. 13,15, Dez. 12,85: Speck loco
14,25; leichte Schweine 9,60—11, ſchwere Schweine 10,10—11;
Schweinezufuhr Chicago 16 000, im Weſten 55 000.
Chicagoer Baumwolle: Okt. 18,68, Dez. 18,52—18,54.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 28. Sept.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 164, Hartwinter 132½; Mais
neu angek. Ernte 92½; Mehl ſpr. wheat clears 5,90—6,25; Fracht
nach England 1,3—2, nach dem Kontinent 6—13.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,70; Talg extra loſe 834.
Kakao: Tendenz: kaum ſtetig, Umſatz in lots 88, loco 11,
Ok=
tober 10,61, November 10,70, Dezember 10,80, Januar 1929 10,97,
Februar 11,07, März 11,08, April 11,18, Mai 11,23, Juli 11,34.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Laut B.B. C. wird die deutſche Quote bei der Internationalen
Roh=
ſtahlgemeinſchaft im dritten Vierteljahr 1928 nicht erheblich überſchritten
werden.
Die deutſche Raffinadeproduktion von Weichblei (einſchließlich
klei=
nerer Mengen Hartblei) ſtellte ſich, wie der Geſamtausſchuß zur
Wah=
rung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft, Berlin, auf Grund
der Berechnungen des Statiſtiſchen Bureaus der Metallgeſellſchaft A. G.,
Frankfurt a. M., mitteilt, im Auguſt 1928 auf 8950 Tonnen gegen 9421
Tonnen im Juli.
Die Preußiſche Hypothekenaktienbank beantragt, 10 Millionen GM.
8prozentige Goldhypothekenpfandbriefe vom Jahre 1928, Serie 13, der
Preußiſchen Hypothekenaktienbank zum Börſenhandel an der Berliner
Börſe zuzulaſſen.
In den drei oberſchleſiſchen Induſtrieſtädten Beuthen, Gleiwitz und
Hindenburg iſt im Baugewerbe ein Streik ausgebrochen. Die Arbeiter
verlangen eine Erhöhung des Stundenlohnes von 0,96 auf 1,10 RM.
Wie verlautet, verhandelt der Senat der Stadt Lübeck mit einem
Bankenkonſortium unter Führung der Seehandlung über die Begebung
einer 8prozentigen Auslandsanleihe in Höhe von 6 Millionen RM.
Der Emiſſionskurs wird mit 93,25 Prozent genannt.
Kommerzienrat Paul Delius, der Seniorchef der Seidenfabrik
De=
lius u. Sohn, iſt im Alter von 75 Jahren einem Schlaganfall erlegen.
Delius war lange Jahre Vorſitzender der Induſtrie= und
Handelskam=
mer Bielefeld.
Am ſiebenten Auktionstage der derzeitigen Londoner Wollauktion
erfuhr die Käuferbeteiligung eine neue Belebung und die Preisbildung
eine leichte Befeſtigung.
Sechzehn der bedeutendſten Zinn produzierenden Geſellſchaften von
Großbritannien haben ſich zu einem Truſt zuſammengeſchloſſen, der den
Namen „London=Malayan Tin Truſt Ltd.” führen wird. Der Truſt
wird etwa 12 Prozent der geſamten Weltproduktion kontrollieren und
über ein autoriſiertes Kapital von 2 Millionen Pfund Sterl. verfügen.
1 249 000 Anteile zu 1 Pfund Sterl. werden demnächſt zur öffentlichen
Zeichnung aufgelegt.
Dieſer Tage traf die zwölfgliedrige Delegation aus dem
König=
reich Südſlawien zu den Handelsvert
rhandlungen in Prag ein.
620 Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
6% Baden
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ſtaat von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1927 ......
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ſtaat von 1927.
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ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl.
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6%Berlin v. 24
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8%Nürnberg v. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp. Bk.
8%0
Pfbr. „
8% Heſſ. Landeso1.
63
8% Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
60
80 Mein. Hyp.Bk
8% Pfälz. Hyp. Bk.
8% Preuß. Ctr.,
Stadtſchaft. . . . .
84
52.75
16:I.
6.75
87.5
91.25
93
98
97.5
97.5
97.5
89.5
88
9371,
87
81.5
97.5
97
Dn
80 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit ... ..
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ...."
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm.
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mel=Ablöſ.=Anl.
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Ser. II
6% Daimler Benz
von 27....."
8% Klöckn=Werke
Berlin v. 26... .
70 Mainkrw. v. 26
7% Ver. Stahlw.
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8% Voigt & Häffner
v 26 ....."
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1914..........
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Schatz=
anw. v. 1914
4% Oſt. Goldrente
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42
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85.25
85.25
41
33:1.
221/.
RF
26.85
138.5
184
304
180
Miarn
Deutſche Bank .. . /1707,
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1127
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Vereinsbank .. /101
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Dresdner Bank ... 171
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6% AEG. Vorzug/ 86.75
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135.7-
170
85
141
142.25
219.5
363
223
225
225
3 5.25
265
159.5
93
145
n
31:/,
125.5
70.5
40
185
83
107
138
79.75
143
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96.5
256.5
116.25
90
294
478
295
242
217
105
125
90
175.5
114
323
120
136
123
108
192.5
141
55.25
26‟.
15.5
55
110.5
96.25
110
162,
49.5
128
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202
343
128
115
207
180.5
387
97
147
279
119
109.5
R
107.5
24
85
170,s
144
85.5
216
218
211
142.5
290
257
124.5
a
lge Auft
Herrn
re ich
nstag,
Is ve
nachn
die
vie ſän
enen
gegen
meiner
Ka=
omme
ſezinft
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 274
Samstag, den 29. September 1928
Seite 15
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Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtücke, das zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
Wirts Ludwig Büſcher in Darmſtadt im Grundbuch
ein=
getragen war, ſoll
Donnerstag, den 22. November 1928, nachm. 31, Uhr,
durch das unter zeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 13. September 1928
in das Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Nechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
(15442a
Darmſtadt, den 20. September 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk V, Band XX, Blatt 1349.
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am
Schätzung
1 V 909 Hofreite Nr. 28 Beſſun=
315 12000 RM.
gerſtraße.
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kaufen. Friedr. Gräff, mech Werkſtätte,
Pfungſtadt 81.
15440a
Bekanntmachung.
Die Verſteigerung am 29.
Septem=
ber 1928 in Nieder=Ramſtadt findet
nicht ſtatt.
(15462
Darmſtadt, den 28. Sept. 1928.
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Seite 16
Samstag den 29. September 1928
Nummer 274
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Mantel
sreine Wolle, ganz aut
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München.
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Schadfenster
Nummer 271
Samstag der 29 Se: embe: 1928
Geite 17
Reich und Ausland.
Nürnberger Sängerwoche.
SBK. Wie im Vorjahre, ſo wird auch 1929 im
zuli der Deutſche Sängerbund eine ſogenannte
sängerwoche” in Nürnberg veranſtalten. Eine
An=
uhl Muſikkonzerte, die ausſchließlich
Männerchor=
erke bringen, bezwecken, die Männerchorliteratur zu
ehen und neue Wege ihrer Ausgeſtaltung zu finden.
im die Komponiſten zur Vertonung anzuregen, hat
er Deutſche Sängerbund ſoeben ein Ausſchreiben
eröffentlicht, in dem er zur Einſendung von Werken,
ſie der Oeffentlichkeit nicht oder nur wenig bekannt
nd, auffordert. Einſendungen ſind bis zum 31.
De=
ember 1928 an die Verwaltung des Deutſchen
hängermuſeums in Nürnberg, Katharinenbau, zu
ichten, woſelbſt auch die näheren Bedingungen zu
jahren ſind. Geſucht werden hauptſächlich Werke
olkstümlichen Charakters, die indeſſen allen
Anfor=
erungen genügen müſſen. Einſendung von Werken,
ſie ſich in den ausgetretenen Pfaden der
Liedertafe=
ei bewegen, iſt zwecklos. Kompoſitionen mit großem
rcheſter kommen nicht in Frage, hingegen wohl ſolche
nr Einzelinſtrumenten, Streichquartett uſw. Der
Früfungsausſchuß beſteht aus den Herren
Muſikdirek=
or Fritz Binder, Nürnberg, Vorſitzender des
Prü=
ungsausſchuſſes, Prof. Walter Doſt, Plauen
Vor=
tzender des Muſikausſchuſſes im Deutſchen Sänger=
und, Prof. Wilhelm Klatte, Berlin, ſtellvertretender
Forſitzender des Allgemeinen Deutſchen Muſikvereins,
Brofeſſor Dr. Karl Thiel, Direktor i. R. der
Staat=
ichen Akademie für Kirchen= und Schulmuſik in
Ber=
in, und Prof. Hermann Wolfgang v. Waltershauſen,
Drektor der Staatlichen Akademie der Tonkunſt in
Nüinchen.
Verwaltungsreform und Provinzpolitik.
Die nächſte Tagung des Vereins für
Kommunal=
vrtſchaft und Kommunalpolitik, e. V., Berlin=
Frie=
ſariau, findet vom 5. bis 7. Oktober 1928 unter dem
Vorſitz des Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Lueken,
Lel, in Ulm a. D. ſtatt. Die Beteiligung namhafter
Vertreter der Städte, Landkreiſe, Landgemeinden,
8rovinzen und Miwiſterien ſteht bereits feſt. An
rter Stelle wird über die Verwaltungsreform
ver=
ſandelt, mit dem Titel „Dezentraliſation im
dezentra=
ſicerten Einheitsſtaat”, wofür Herr Dr. Brecht,
Miniſterialdirektor im Preußiſchen
Finanzminiſte=
zum, als Berichterſtatter gewonnen wurde. Ein
eiter Berichterſtatter aus kommunalen Kreiſen
vvd noch gewonnen. Des weiteren wird ſich die
Ta=
gung beſchäftigen mit der Politik der Provinzem und
ſeren Bedeutung für die Kommunalverbände
Städte, Landkreiſe uſw.). Vorgeſehen ſind dabei
o gende Berichte: „Die Selbſtverwaltung der
preußi=
ſchen Provinzen in der Nachkriegszeit”.
Berichterſtat=
a—: Miniſterialrat a. D. von Schenck,
Geſchäfts=
ſücrer des Verbandes der preußiſchen Provinzen. —
„Berhältnis der Provinzen zu den übrigen
Selbſtver=
valtungskörpern”. Berichterſtatter: Landrat Dr.
Srhöne, Stettin. Ein Bericht über die
Vereins=
tiSeit wird von Generalſekretär. Erwin Stein
erſtattet.
Eiſenbahnunfall bei Eſchweiler.
Köln. Infolge Achſelſchenkelbruchs entgleiſte am
Freitag früh um 5,04 Uhr ein belgiſcher Wagen des
Zuges Oſtende-Köln zwiſchen Eſchweiler
Haupt=
behnhof und Block Nothberg. Hierdurch wurden die
fogenden Wagen mit zur Entgleiſung gebracht.
Per=
ſorien wurden nicht verletzt. Die Reiſenden des
D Zuges, der nur ſchwach beſetzt war, wurden mit den
baden hinter der Lokomotive laufenden Wagen nach
K5ln befördert. Der Perſonenverkehr wird durch
Umſteigen an der Unfallſtelle aufrechterhalten.
Schnell=
uge werden umgeleitet.
Ein Flugzeug über der Oſtſee abgeſtürzt.
Warnemünde. Bei den Ernſt Heinkel=
Flug=
zeurgwerken in Warnemünde iſt am Donnerstag
nach=
mrttag ein neues Flugzeug über der Oſtſee abgeſtürzt.
Der Sturz erfolgte nach einer Reihe gelungenen
Kunſtflüge im Anſchluß an einen längeren Rückenflug.
Der Flugzeugführer v. Prondzynſti verunglückte
tfdlich.
Ehrenmalfür den Flieger Bäumer
Entwurf des Bäumer=Ehrenmals.
Der Hamburger Verein für Luftfahrt hat beſchloſſen,
dem verdienſtvollen Hamburger Chefpiloten und
er=
folgreichen Kriegsflieger Paul Bäumer, einem der
tapferſten Pionicre der deutſchen Fliegerei, ein
Ehren=
mal auf dem Fuhlsbüttler Flugplatz in Ha.nburg zu
errichten. Bäumer ſtürzte vor Jahresfriſt beim
Ein=
ſliegen einer däniſchen Maſchine von großer Höhe
in den Sund vor Kopenhagen.
Spaniſch=afrikaniſcher Slützpunkt in die Luft geflogen.
71 Todesopfer und 200 Verwundete bei der Exploſion in Melilla.
Jozo
Das explodierte Fort Melilla.
2000 Kilogramm Schießpulver ſind im ſpaniſchen Fort der Stadt Melilla an der Nordküſte
Marok=
kos zur Exploſion gekommen. Wo das Fort ſtand, iſt nur ein tiefes Loch geblieben. Auch die Stadt,
die 9000 Einwohner zählt, wurde ſchwer beſchädigt. Bis jetzt ſind 71 Tote und 200 Verletzte gemeldet. Die Karte Spaniſch=Marokkos mit Melilla.
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595
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Fälteß—
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MAROKkO
Zur Brandkataſtrophe des Madrider Theaters.
Die erſten Aufnahmen der unglücksſtätte.
Der völlig ausgebrannte Zuſchauerraum.
Verzweifelte Angehörige der Brandopfer vor dem Theatereingang.
Ganz Spanien ſteht unter dem Eindruck der gewaltigen Brandkataſtrophe, der das Theater
Nove=
dades in der Sonntagsnacht zum Opfer fiel. Noch immer ſtehen Tauſende in höchſter Erregung
vor den Ruinen und hoffen, Spuren ihrer vermißten Angehörigen zu finden. Die Bergung der
Getöteten iſt mit großen Schwierigkeiten verbunden, da die Rettungs= und Bergungsmannſchaften
vom Einſturz der wenigen noch beſtehenden Wände, Ränge und Stützbalken bedroht werden.
Eiſenbahnunfall.
Stuttgart. Von der Reichsbahndirektion
Stuttgart wird uns mitgeteilt: Donnerstag um 22
Uhr iſt der Stückgüterzug 9283 Mengen—Ulm bei der
Einfahrt in die Station Herrlingen auf den
Schluß=
teil des Nahgüterzuges 9239 Völklingen—Ulm
aufge=
ſtoßen. Dabei ſind der Packwagen und zwei
Güter=
wagen des Zuges 9288 entgleiſt und beſchädigt
wor=
den. Der Zugführer und der Schaffner dieſes Zuges
wurden leicht verletzt. Die Schuld trifft den
Fahr=
dienſtleiter in Herrlingen, der den Zug 9283 auf ein
belegtes Gleis einfahren ließ.
Vier Arbeiter durch einen Benzinmotor
vergiftet.
Neuſtadt (Schwarzwald). In dem Anbau eines
hieſigen Gaſthauſes übernachteten in der Nacht zum
Freitag vier Telegraphenarbeiter. Am Freitag
mor=
gen wurden ſie unter Vergiftungserſcheinungen
aufge=
funden. Zwei von ihnen waren inzwiſchen geſtorben.
Die beiden anderen befinden ſich außer Lebensgefahr.
Die Urſache der Vergiftung iſt vermutlich auf einen
außerhalb des Zimmers aufgeſtellten Benzinmotor
zurückzuführen.
Das Todesurteil gegen Raubmörder Hein
rechtskräftig.
Leipzig. Der I. Strafſenat des Reichsgerichts
unter Vorſitz des Senatspräſidenten Reichert hat
fol=
gende Entſcheidung gefällt: „In der Strafſache gegen
den Arbeiter Anton Johann Hein wegen Mordes und
anderer Straftaten wird die gegen das Urteil des
Schwurgerichts in Koburg vom 18. Juli 1928
einge=
legte Reviſion in vollem Umfange verworfen. Die
Koſten hat der Verurteilte zu tragen.‟ Das vom
Schwurgericht in Koburg gefällte doppelte Todesurteil
iſt damit rechtskräftig.
Todesſturz aus dem fahrenden Zug.
Schwerin. Nach einer Mitteilung der
Reichs=
bahndirektion Schwerin ſtürzte Donnerstag nachmittag
zwiſchen den Stationen Frimerburg und Güſtrow aus
einem Wagen vierter Klaſſe eines Perſoninzuges der
12jährige Knabe Guſtav Märker aus Güſtrow und
fand vor den Augen ſeiner Mutter, die ſich in ſeiner
Begleitung befand, auf der Stelle den Tod. Der
Knabe hatte nach Angaben von Mitreiſenden mit dem
Türdrücker geſpielt, plötzlich öffnete ſich die Tür und
der Knabe ſtürzte hinaus.
Bisher 71 Todesopfer in Melilla
Paris. Wie das „Journal” aus Melilla
be=
richtet, hat ſich die Zahl der Todesopfer der
Explo=
ſionskataſtrophe auf 71 erhöht. Von den Verwundeten
befinden ſich noch immer zwölf in hoffnungsloſem
Zu=
ſtande. Am Donnerstag hat die Beiſetzung der
Mehr=
zahl der Opfer unter Teilnahme der geſamten
Bevöl=
kerung in feierlicher Weiſe ſtattgefunden. Dem
Trauerzug ſchritt der ſpaniſche Oberkommiſſar voran.
Vertreter aller Zivil= und Militärbehörden folgten.
Die dem Staat durch die Exploſion des Pulvers und
der aufgeſtapelten Geſchoſſe erwachſenen Verluſte
be=
ziffern ſich auf 4 Millionen Peſeta. Die
Stadtge=
meinde hat für ewige Zeiten ein Gelände abgetreten,
auf dem zum Gedächtnis der Opfer ein Mauſoleum
errichtet werden ſoll. Ueber die Urſache der
Explo=
ſion iſt man noch immer nicht im Klaren. Man
nimmt an, daß die Nachläſſigkeit eines Soldaten, der
ſich in der Nähe des Sprengſtofflagers befunden
haben ſoll, zu der Kataſtrophe führte. Von der
Heftigkeit der Exploſion kann man ſich ein Bild
machen, wenn man hört, daß zahlreiche Trümmer von
großem Gewicht über 700 Meter weit fortgeſchleudert
wurden. Die Schaufenſterläden in der ganzen Stadt,
die faſt ſämtlich aus Metall hergeſtellt ſind, waren
nach der Exploſion ſo verbogen, daß ſie ſich nicht
mehr öffnen ließen. Insgeſamt ſind 860 Häuſer
zer=
ſtört worden. In einem unbeſchreiblichen Wirrwarr
lagen inmitten der rauchenden Ruine Leichen,
Ver=
wundete, Möbel, Küchengeräte uſw. Die furchtbare
Hitze in den brennenden Ruinen erſchwerte die
Ret=
tungsarbeiten außerordentlich.
Wieder ein Munitionslager
in die Luft geflogen.
Brüſſel. Kurz nach Mitternacht iſt in der Nähe
von Antwerpen ein Munitionslager in der Feſtung
Hoboken explodiert. Von der Stadt aus hörte man
mehrere Exploſionen. Bis zur Stunde iſt noch nicht
bekannt, ob Opfer zu beklagen ſind.
Antwerpen. Die Exploſion im Fort Hoboken
war ſehr heftig. Sie ereignete ſich 20 Minuten vor
1 Uhr früh, und es folgten darauf mehrere weitere
Detonationen.
Zu der Exploſion in den Munitionsbaracken am
Fuße des Forts Hoboken wird noch gemeldet, daß
zwei Baracken durch die Gewalt der Exploſion und
durch Feuer völlig zerſtört wurden. Die Feuerwehr
konnte den Brand jedoch löſchen. Menſchenleben ſind
nicht zu beklagen.
Schwere Exploſion bei Piacenza.
Mailand. In der ſtaatlichen Munitionsfabrik
des Forts Pertite, zwei Kilometer von Piacenza, hat
ſich Donnerstag nachmittag eine gewaltige Exploſion
ereignet. In weitem Umkreiſe wurde die Bevölkerung
erſchreckt. In dieſer Fabrik ſind etwa hundert
Ar=
beiter mit Laden und Entladen von Geſchoſſen
be=
ſchäftigt. Das Fort iſt von einem Erdwall umgeben.
Die Exploſion erfolgte in einer der Hütten des Forts.
Ein Keſſel, in dem eine Sprengmaſſe geſchmolzen
wurde, explodierte plötzlich und brachte die Eiſenhütte
zum Einſturz. Die Trümmer wurden weit
fortge=
ſchleudert. Es ſind zahlreiche Menſchenopfer zu
be=
klagen. Aus den Trümmern wurden elf Tote und
fünf Verletzte geborgen, von denen zwei ſchon auf
dem Wege zum Krankenhaus ſtarben. Durch den
ge=
waltigen Luftdruck wurde auch die Decke des
Wärten=
häuschens zum Einſturz gebracht, wodurch zwei
wei=
tere Perſonen verletzt wurden. In allen
umliegen=
den Gebäuden wurden die Fenſterſcheiben eingedrückt.
Eine Unterſuchung wurde ſofort eingeleitet, doch
konnte die Urſache noch nicht feſtgeſtellt werden. Die
Regierungs= und Stadtbehörden begaben ſich nach
der Unglücksſtelle. In Piacenza herrſcht Stadttrauer.
Durch das Unglück werden viele Arbeiterfamilien
brotlos.
15 Millionen Franken unterſchlagen.
Brüſſel. Der Direktor der Kolonialgeſellſchaft
Cotonniere congolaiſe wurde hier am Donnerstag
wegen Unterſchlagung von 15 Millionen Franken
verhaftet.
Eine Flaſchenpoſt von der „Titanic”.
London. An der Küſte von Swanſea haben
Spaziergänger eine Flaſchenpoſt gefunden, die
durch=
aus echt zu ſein ſcheint und von einem Paſſagier der
„Titanic” herſtammt, welches Schiff am 15. April
1912 mit 3150 Paſſagieren an Bord unterging, wobei
1635 Paſſagiere das Leben einbüßten. Die Flaſche
enthält eine Photographie, die zwei Männer
dar=
ſtellt; außerdem eine handſchriftliche Note und eine
koſtbare Kravattennadel. Das Schriftſtück erklärt:
„Die letzten Augenblicke der „Titanic” ſind
gekom=
men. Ich befinde mich mit meinem Schwager John
Williams, ſeiner Frau und ihrem Sohn John auf
dem Verdeck, nachdem das letzte Rettungsboot uns
verlaſſen hat. Das Orcheſter ſpielt immer noch.
Deck=
offiziere eilen geſchäftig hin und her. Verſchiedene
Paſſagiere ſind verrückt geworden. Eine Gruppe von
Männern iſt um den Pfarrer verſammelt, der mit
erhobenen Händen und kniend betet.‟ Der Reſt des
Schriftſtückes iſt unleſerlich.
Samstag den 29. September 1928
Nummer 221
Seite 18
Tibetaniſches.
Die tibetiſche Speiſekarte. — Merkwürdige „Geld”ſtrafen.
— Ein Lama iſt 300 Teeplatten wert, ein Forſchungsreiſender
nur 3. — Der „gute Ton” bei Tiſch. — Wer keinen Eßnapf bei
ſich führt, kriegt nichts zu eſſen. — Der Forſcher muß wie ein
Eingeborener leben.
Von Dr. Wilhelm Filchner.
Der Süden Tibets iſt im Verhältnis zu den ungeheueren
Strecken in den übrigen Gebieten dieſes Wunderlandes als
be=
reiſenden Kaufleuten und ihren Karawanen aus allen Gegenden
Aſiens überſchwemmt wird. Die Menſchen wohnen in Süd=Tibet
in Steinbauten; ſie leben hier auch üppiger und behaglicher als
die nomadiſierenden Bergſöhne im nördlichen Tibet.
Beſteht zwar zwiſchen Nord und Süd in der Wohnungsfrage
ein ſichtbarer Unterſchied, ſo iſt jedoch die Ernährung der Tibeter
aller Zonen des weiten Landes die gleiche. Im bevölkerten
ſüd=
lichen Tibet, das dem Einfluß Indiens unterliegt, zeigt ſich eine
kleine Erweiterung der üblichen Speiſekarte. Zucker, Reis,
ge=
trocknete Früchte, Nüſſe uſwp. ſchaffen einige Abwechſlung in dem
ſonſt ziemlich eintönigen Menu. Der Zucker kommt aber nicht
etwa nur in Pulverform in den Handel, ſondern in der
Haupt=
ſache in ſeifenförmig gepreßten flachen Rundſtücken von weißer
oder dunkelbrauner Faube, ähnlich wie unſer Zuckerkand. Dieſe
eigenartigen flachen Rundſtücke finden den Weg oft bis tief nach
Inneraſien hinein.
Wie iſt nun alſo das Menu der Tibeter beſchaffen, welche
Genüſſe hat es aufzuweiſen? Von vornherein ſei bemerkt: der
Feinſchmecker kommt nicht auf ſeine Rechnung. Auch ſpielt der
ſoziale Unterſchied hinſichtlich des Eſſens in Tibet keine Rolle.
Für arme und für reiche Leute lautet das Menu tagtäglich:
„Tſamba und Ziegeltee”! Tſamba iſt ein Gemiſch aus
geröſtetem Gerſtenmehl mit Tee, unter Zuſatz von Butter,
zu=
weilen auch von etwas Salz. Der Ziegeltee ſtammt aus China
und wird in gepreßten Platten im Ausmaß von 45 :30:7
Zenti=
metern importiert. Im Süden Tibets verwenden die
Eingebore=
nen dieſen Ziegeltee jedoch nicht. Sie ſtellen ihren Tee vielmehr
ſelbſt aus einer Miſchung von chineſiſchem und indiſchem Tee her.
Dieſer Preßtee hat die Form von Ziegelſteinen und iſt unter dem
Namen „Lhaſſa=Tee” bekannt. Er mundet viel beſſer als der
chine=
ſiſche Plattentee und ſtellt wie dieſer einen geſuchten Handels=
und Kaufartikel dar. Die Nachfrage iſt groß.
Zugleich iſt der Lhaſſa=Tee überall das übliche
Zahlungs=
mittel. Er iſt der Gerichtsbarkeit ſogar unentbehrlich;
denn in der Strafrechtspflege wird die Buße für den
Delinquen=
ten in Teeplatten ausgedrückt. Dafür ein Beiſpiel aus der
Praxis der Strafrichter: Ein des Totſchlags überführter Tibeter
hat die Buße in Teeplatten zu leiſten. Die Höhe der Buße
wech=
ſelt je nach Stand und Rang des Ermordeten. So hat der
Mör=
der eines Lama beiſpielsweiſe 250 bis 300 Teeplatten zu
zahlen, der eines Tibeters von Stellung und Rang 120
Teeplat=
ten, während der Mord eines Angehörigen des Mittelſtandes
ſchon mit 80 Teeplatten zu ſühnen iſt, derjenige einer Frau mit
40 Teeplatten, eines Bettlers oder Forſchungsreiſenden
nur mit drei Teeplatten. Alſo Klaſſenjuſtiz!
Doch zurück zu unſerer kulinariſchen Betrachtung. Außer
Tſamba enthält die Speiſekarte Tibets nur noch Suppe,
in ſeltenen Fällen wohl auch Fleiſch. Damit iſt das Menu aber zig Näpfe Tee.
erſchöpſt. Niemand wird behaupten, daß es ſehr
abwechſlungs=
reich ſei!
Die nomadiſierenden Tibeter bereiten ihr Diner in folgender
Form: entweder kochen ſie im Freien oder im Zelt ab. In beiden
Fällen wird — beim Abkochen im Zelt in der Mitte des
Zelt=
bodens — ein Herd errichtet, d. h. der Kochtopf wird auf
drei Steine geſetzt. An Stelle der Steine wird zuweilen auch
ein Dreifuß oder ein ſogenannter Reifkorb verwendet, der dazu
dient, das Feuerungsmaterial: Kuhdünger, Kamel= und
Ziegen=
miſt, zuſammenzuhalten. Das Feuer wird mit dem Feuerſtein
Fell hergeſtellten Blaſebalgs mit eiſerner Feuerröhre. Selbſt wenn
das Brennmaterial feucht iſt, gelingt es dem Libeter in kurzer
Zeit, ſogar im Freien bei größtem Sturm, ein Feuer zu
entzün=
den und anzufachen. Iſt Kleinholz zur Verfügung oder finden
Gebrauchsgegenſtände, ſo herrſcht allgemeine Freude. Jedes
Holzſtückchen, das nicht augenblicklich benutzt wird, wird ſorgſam
verwahrt und zur nächſten Lagerſtelle mitgeſchleppt, da man nicht
wiſſen kann, ob dort brennbarer trockener Yak= oder Kamelmiſt
zu finden ſein wird. Die erſte Tätigkeit nach Ankunft bei der in
Ausſicht genommenen Lagerſtelle beſteht ſtets im eifrigen
Sam=
meln von Miſt. Das iſt die erſte und größte Sorge aller
Reiſen=
material.
Während der Herrichtung der Feuerſtelle holt einer der
Reiſe=
genoſſen aus einem nahegelegenen Bach Waſſer heran. Zur
Winterzeit wird der Kochtopf mit Eis und Schnee gefüllt und
der Blaſebalg wird in emſigſte Bewegung geſetzt. Der ſich
ent=
wickelnde beißende Rauch erzeugt beſonders im Zelt ein heftiges
Tränen der Augen, doch ten Tibeter ſtört das wenig. Sein gan= eine leckere Zuſpeiſe dar. Zur Herſtellung des Buttertees
be=
zes Intereſſe konzentriert ſich jetzt auf das Feuer und den
Koch=
topf. Beiden Dingen gilt die ausſchließliche Aufmerkſamkeit der obere Oeffung geſchloſſen wird und in deſſen Innern ſich ein
Nähe der Feuerſtelle. Der Speichel wird dann mit dem Finger
durch Aſche zugedeckt. Noch ehe das Waſſer kocht wird ein Brocken
Ziegeltee zwiſchen den Fingern zerkleinert und in den Topf ge=
Kaffee aus. So genießt der Tibeter den Tee am lieb= ſchmack auch wenig anmutig iſt: Vor dem Genuß des Buttertes
den Tee aus dem Eiſentopf und läßt ihn wieder zurückrinnen, ab, die ſie ſich zum Schutze gegen Kälte und Wetter ins Geſicht
läßt den Tee noch einmal aufkochen, und dann iſt es trinkfertig.
völkert anzuſprechen. Das gilt beſonders von der um Lhaſſa Irzwiſchen läßt der Hausherr die Aufforderung ergehen, ſich Prozedur, die gleichfalls zum guten Ton gehört, beginnt dann die
gelegenen Gegend, die während des ganzen Jahres von Pilgern, zum Schmauſe bereitzuhalten. Jederder Anweſenden, ob
Mann oder Frau, holt nunmehr den kleinen Holznapf aus
dem ſackartig überhängenden Teil des um die Hüften geſchnürten
Holznapf gefüllt wird. Es wäre eine unglaubliche
Taktloſig=
keit, wenn jemand unaufgefordert ſeinen Holznapf
zei=
gen oder gar vorzeitig zum Nahrungsempfang bereithalten würde.
Wer keinen Holznapf beſitzt, bekommt in Tibet einfach nichts zu
eſſen! Der Holznapf gehört zum eiſernen Beſtand; er iſt das
un=
entbehrlichſte Gebrauchsſtück, eines jeden Tibeters, ob Mann,
Frau oder Kind. Wollte nun jemand in Ermangelung eines
eigenen den Holznapf eines anderen benutzen, ſo würde auch das verwahrt. Sie verbreiten einen penetranten Geſtank.
als Taktloſigkeit empfunden.
Sobald die Holznäpfe gefüllt ſind, beginnt das Diner. Bei
vermögenden Leuten wird jedem Gaſt vom Wirt noch ein Stück
Butter dem Tee hinzugefügt. Die geſchmolzene Butter wird auf
der Oberfläche des Napfes zurückgeblaſen, ſo daß ſie darin bis
zuletzt zurückbleibt. Durch lautes Schlürfen bezeugt der Tibeter,
daß es ihm ſehr gut ſchmeckt. Meiſt folgt der erſten eine zweite
Ladung Tee, die gleichfalls bis auf den Butterreſt vertilgt wird;
mit Hilfe dieſes Butterreſtes wird nunmehr Tſamba hergeſtellt.
Inzwiſchen hat der Wirt einen kleinen Sack herbeigeholt, in
dem er ſeinen Tſamba=Vorrat verwahrt. Es iſt übrigens auch
üblich, daß jeder Tibeter ein kleines Tſamba=Säckchen, das auf
dem Reitpferd verſtaut wird, mitführt. In dieſem Falle
wird dem eigenen Vorrat eine Handvoll entnommen zur Füllung
des Holznapfes. Eine zweite Handvoll wird nachgeſchüttet, damit
ein ſpitzer Tſamba=Kegel in dem Napf aufragt. Auch dieſer
Modus gilt als vornehm. Jetzt wird der Tſamba geknetet, d. h.
man beginnt mit den Fingern der rechten Hand die Miſchung
von Tſamba, Butter und Tee zu bearbeiten. Am Rande des
Holznapfes wird begonnen, und man gebraucht ſchließlich die
ganze Hand ſamt dem Handteller zu dieſer Knetarbeit. Das
Ge=
miſch wird allmählich immer kompakter, und endlich entſteht ein
ſchwarzbraun gewordener harter Kloß, der außer Tſamba noch
eine beträchtliche Portion Schmutz als Zuſatz enthält. Er ſtammt
von den ſtets unſauberen, vor Schmutz buchſtäblich ſtarrenden
Händen der Dinierenden, die ſich eigentlich niemals waſchen. Nun
beginnt das Mahl. Natürlich wird es kaustübus gegeſſen. Man
beißt von dem fauſtgroßen Klumpen ab, der in kürzeſter Friſt
verzehrt iſt. Meiſt bleibt es nur bei einer Topffüllung. Vom
Tſamba des Gaſtes zweimal zu nehmen, gilt als unfein. Das
Inneredes Holznapfes muß nach Beendigung der
Mahl=
zeit wie ausgewaſchen ausſehen. Auch das gehört in Tibet
zum guten Ton. Bleibt kein Bröſelchen Tſamba in dem
Holz=
napf, dann war die Maſſe kunſtgerecht geknetet. Nun beginnt ein
Teegelage, von dem ſich der Europäer keine Vorſtellung zu machen
vermag. Der Tibeter trinkt nämlich im Durchſchnitt ſeine zwan=
Inzwiſchen iſt der Kochtopf neu mit Waſſer gefüllt worden,
das zu kochen beginnt. Nun kommt, allerdings nur bei
wohl=
habenden Leuten, der zweite Gang: die Suppe. Ehe das Waſſer
kocht, werden klein geſchnittene Speckſtückchen hineingeworfen, wartende Hund die Knochenreſte.
Jeder Tibeter der „beſſeren Geſellſchaft” trägt im Bauſch ſeines
Pelzmantels ein fauſtgroßes Stück Speck, das vor
Schmutz ganz ſchwarz geworden iſt und meiſt auf ein hohes Alter
zurückblicken kann. Jetzt legt er das Stück auf den Schaft ſeines
Stiefels, falls er ſolche trägt, oder ſonſt auf die glatte Seite ſeines
ſchmierigen Pelzmantels und ſchneidet mit dem Meſſer ein Stück tigen Nebenerſcheinungen in der Art des Eſſens und Trinkens
und Lumpenſchwamm entfacht unter Zuhilfenahme eines aus herunter, das behende zerkleinert wird. Eine halbe Handvoll
ſolcher Speckſtückchen reicht aus, um einem halben Dutzend Tibe=
Vermögende Leute fügen dieſer Suppe ſogar noch etwas Salz
hinzu, das manchmal übrigens auch dem Tſamba beigemiſcht
ſich auf einem verlaſſenen Lagerplatz Holzreſte oder fortgeworfene wird. Ganz feine Leute geben wohl auch noch eine Handvoll Mehl ſeinem Ziele dienen will. Die Söhne dieſer Hochſteppengebiete
oder Tſamba unter dauerndem Umrühren in die Suppe. Iſt ſie
wird ſie getrunken. Iſt ſie aber breiartig, ſo helfen die Hände bei
der Mahlzeit oder aber, was am gebräuchlichſten iſt, ſie wird
aus=
geleckt. Die Mahlzeit wird erſt dann beendet, wenn der Topf
voll=
den, ſobald Raſt gemacht wird. Sind tibetiſche Zelte in der Eßnapf, nachdem er ſachgemäß ausgeleckt iſt, in den Falten ſeines in der ſich der Forſcher in ſolchen weltentlegenen Gebieten die
Nähe, ſo erhalten die Reiſenden dort entweder koſtenlos oder Pelzmantels verſchwinden. Der Kochtopf wird niemals jeder Kultur nach unſeren Begriffen bar ſind, befindet. Natürlich
gegen eine geringe Entſchädigung das erforderliche Feuerungs= gereinigt! Sehr gut erzogene Tibeter bringen vor Beginn koſtet, das am Anfang einige Ueberwindung, aber unter
unge=
der Mahlzeit den Göttern ein Opfer dar; ſie tauchen ihre Finger
in das Eſſen und ſpritzen nach den vier Himmelsrichtungen etwas
davon fort. Auch habe ich es geſehen, daß die Tibeter die erſte
halbgefüllte Schale Tee den Göttern opfern.
Einen Gang für ſich bildet der Buttertee, der nur von
wohlhabenden Tibetern getrunken wird; er ſtellt manchmal auch
dienen ſich die Tibeter eines hochzylindrigen Holzgefäßes, deſſen
mit untergeſchlagenen Beinen um das Feuer verſammelten Mit= Stempel bewegt. Dieſe Holzbütten werden zu dreiviertel mit hei=
glieder der Reiſegeſelſchaft. Die Unterhaltung iſt lebhaft; jeder ßem Tee gefüllt, dem alsdann ein großer Klumpen Butter
zu=
freut ſich auf die „fürſtliche” Mahlzeit, die ſeiner harrt. ie Leute geſetzt ird. Nun wird, jer Holzſtempel ſehr kräftig nach oben
ſpucken um die Wette, entweder nach rückwärts auf den Boden, gezogen. Durch dieſe Bewegung wird die Butter mit dem Tee
oder aber, was als vornehmer gilt, auf die Erde in unmittelbare vermiſcht und es entſteht eine milchartige Flüſſigkeit, der ſoge,
nannte Buttertee, von dem der Tibeter unglaubliche Mengen
ver=
tilgen kann.
Bei dem Kapitel „Buttertee” darf ich eine rein tibetiſche
Ge=
worfen. Bald färbt ſich das Waſſer dunkelbraun; es ſieht wie wohnheit nicht verſchweigen, wenngleich ſie nach europäiſchem
Ge=
ſten. Je dunkler er iſt, um ſo kräftiger iſt er nach ſeiner Anſicht, ſchöpfen die Tiſchgäſte (ſelbſtverſtändlich mit der hohlen Fauſt
Nun ſchöpft die Wirtin oder der Wirt mit einem eiſernen Löffel etwas von der auf der Oberfläche des Tees ſchwimmenden Butter
ſchmieren und mit der ſie ſich die Hände einfetten. Nach dieſer
Butterte=Mahlzeit.
Endlich einige Worte über ein tibetiſches Proviantmagazin,
Alle Vorräte werden am Rande des Zeltinnern aufgeſchichtet: die
Pelzmantels und wartet ſittſam, bis die Reihe an ihm iſt und ſein Nahrungsmittel neben anderem Zeltinventar. Hier ſind die
But=
terlaibe, Tſamba und Mehl in Säcken, ſowie abgehäutete Tiere
wie Yals, Schafe uſw. verſtaut. Dieſe Lebensmittel werden für
die Winterszeit aufgeſpeichert. Außer den Salzbeutelchen
ver=
dienen die Magenbeutel erwähnt zu werden. In die Mägen der
geſchlachteten Tiere werden Herz, Leber und Nieren eingenäht, oft
auch die Därme. Solche Magenbeutel werden zuweilen jahrelang
Wie ſteht es in Tibet um den Fleiſchgenuß? Im
allgemeinen iſt es dem gläubigen Tibeter verboten, Fleiſch zu
genießen. Doch wird dieſes Geſetz nicht ſo ſcharf beobachtet wie
jenes, das den Genuß des Alkohols unterſagt. Der Tibeter weiß
das Fleiſchverbot zu umgehen. Es iſt ihm nämlich nicht geſtattet,
das Fleiſch ſolcher Tiere zu eſſen, die er ſelbſt getötet hat oder die
auf ſeine Veranlaſſung abgeſchlachtet worden ſind. Die Gläubigen
leben ſtreng der Vorſchriſt gemäß. Dennoch wurde in den von mir
beſuchten Gebieten von den Tibetern, vor allem in der Lhaſſo=
Gegend, unheimlich viel Fleiſch vertilgt.
Das geſchlachtete Tier wird ſofort zerlegt. Herz, Lunge,
Magen, die Leber und die Därme eines Yaks oder eines Schafes
wandern unmittelbar in den Kochtopf, um ausgekocht zu werden.
Das gekochte Fleiſch wird entweder gleich verzehrt oder für ſpätere
Tage aufgehoben. Beſonderer Vorliebe erfreuen ſich beim Libeter
die Därme und der Magen der geſch achteten Tiere. Der größte
Leckerbiſſen ſind die Würſte. Die Wurſtbereitung geht
fol=
gendermaßen vonſtatten: Fleiſch und Fett, Leber, Lunge und
Darmſtücke werden zerhackt und mit Tſamba oder Mehl vermiſcht.
Dieſe ſo gewonnene Fleiſchmaſſe wird mit den Händen und einem
Stöckchen in einen lediglich zwiſchen den Fingern ausgeſtreiften
Darm eingeführt. Nun werden die Darmenden zugebunden, und
die Würſte werden ausgekocht. Ich ſelbſt war ein
leiden=
ſchaftlicher Verehrer dieſer Würſte; denn während meiner
Expedition war ich gezwungen, in meiner Ernährung ganz wie
die Eingeborenen zu leben.
Wird z. B. ein Hammel geſchlachtet, ſo iſt dies ein Ereignis.
Hammelfleiſch iſt in Tibet eine geſuchte Delikateſſe. Das Fleiſch
eines zahmen Jaks oder eines Pferdes würde der Tibeter
hin=
gegen niemals anrühren; denn dieſe Tiere ſind ſakroſankt, weil
dieſe für den Menſchen arbeiten! Mit Hammelfleiſch iſt das ganz
etwas anderes. Ich ſelbſt habe Tibeter geſehen, die unheimliche
Mengen Hammelfleiſches vertilgen konnten. Der zu ſolchem Mahl
geladene Gaſt bearbeitet die ihm dargebotene Keule mit Meſſer
und Zähnen derartig kunſtgerecht, daß am Schluß auch kein
Fäſer=
chen mehr an dem Knochen zu entdecken iſt. Er gleicht in der Tat
einem anatomiſchen Präparat.
Der nächſte Gang gilt dem abgenagten Knochen. Der wird
mit Hilfe des Meſſers oder zwei Steinen zerſchlagen, und nun
wird das Mark herausgeſchlürft. Erſt dann bekommt der gierg
Iſt die Mahlzeit beendet, ſo putzt der Tibeter die fettriefenden
Finger an ſeinem Pelzmantel ab oder, was als viel zweckmäßiger
gilt, er reinigt und trocknet ſie im Haar.
Niemand wird behaupten wollen, daß der Tibeter ſehr
an=
ſpruchsvoll ſei. Die nach unſeren Kulturbegriffen wenig
anmu=
ſind landesüblich und ſtehen ſomit über der europäiſchen Kriti.
Der Fremdling, beſonders aber der Forſcher, tut gut,
tern die Illuſion einer nahrhaften Fleiſchſuppe vorzuzaubern, ſich ſo raſch wie möglich ſeiner Umgebung anzupaſſen,
Er iſt außerdem gezwungen, ſich ganz einzuordnen, wenn er
ſind mißtrauiſch und hellhörig; eine unzeitgemäße Bewegung oder
gar eine kritiſche Bemerkung kann die übelſten Folgen nach ſich
fertig, ſo beginnt die Verteilung. Wenig appetitlich vollzieht ſich ziehen. So hilfsbereit der Tibeter im allgemeinen auch ſein kann,
das weitere. Falls die Suppe dünnflüſſig iſt, geht alles gut; dann, hier würde er keinen Spaß verſtehen. Deshalb iſt es am klügſten,
ſich in jeder Weiſe den landesüblichen Gewohnheiten möglichſt
unauffällig einzugliedern und, wie das Sprichwort ſagt, „mit
ſtändig leer iſt. Am Schluſſe läßt jeder anſtändige Menſch ſeinen, den Wölfen zu heulen‟. Dazu hilft allein ſchon die Zwangslage,
wöhnlichen Verhältniſſen wird die Gewohnheit zur zweiten Natur.
Hauptſchriftteitung. Rudol/ Maup=
Verantwortlich für Poltik und Wirtſchaft: Rudelf Mauve; für Feuilleton. Reich und
Aueland und Heſſche Nachrichten: Max Streele; ſür Sport: Dr Cugen Buhlmannt
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; ſür den Schlußdienſti: Andreas Bauer: ſüe
„Die Gegenwart”: Dr. Herdert Nette: ſür den Inſeratentell: Willy Kuble: Orut
und Verſag: C. C. Wlitſich — ſämtlich in Dormſtadt
Für unverlangte Manuffreipte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
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Schaufenstern und Verkaufsräumen ansehen und Sie werden dann erstaunt ausrufen, wie ist es
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ſochrichien des Standesamts Darmſiadt.
Geſtorbene. Am 4. Sept.: Petko Radoslatvoff, Student, ledig,
eltztſtraße 7. Anr 20. Sept.: Georg Heinrich Gunkel, Kellner, 72 J.,
üffanſtraßze 27. Am 21. Sept.: Katharine Derothea Luiſe Mathilde
bche, geb. Heß, 83 J., Wilſve des Landwirts,
ßti. ”. An 2. Secht.: Bautie Pammnillke, geh. Schndt, 8. J=
Bue des Pfarrers, Grüner Weg 6. Hedwig Bürda, 1 Mon., Goddelau,
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N5. Jacobiſtr. 25. Am 25. Setzt.: Heinrich Berthold Söhner,
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girer, 20 J., ledig, gebürtig aus Heidelberg, hier Grafenſtr. 9.
ghr rina Jakoby, geb. Seibert, 63 J., Ehefrau des Spenglers in
Bicken=
ſo hier Grafenſtr. 9. Am 24. Sept.: Chriſtina Wolf, geb. Weimar,
43. Ehefrau des Kaufmanns, Pankratiusſtraße 67. Am 26. Sept.:
aiſt ine Catoir, geb. Seltſam, 78 J. Witwe des Gerbereibeſitzers, Külp=
5e 3. Am 27. Sept.: Wilhelmine Pfaff, geb. Großmann, 83 J.,
Ane des Weißbinders, Löffelgaſſe 10. Anna Katharina Sauer, geb.
Aner, 82 J., Witwe des Sehloſſers, Kahlertſtraße 15. Am 26. Sept.:
Ja ard Elfried Leiſer, 9 Mon., Schloßgaſſe 2. Friedrich Emig,
Schrei=
u 47 J., Liebfrauenſtr. 81.
Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
17. Sonntag nach Trinitatis (30. September).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
EVorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarer Heß.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
iher. Eingang Nordtire.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Wagner.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgotiesdienſt. Pſarrer Wagner. — Vorm. 11.15
M: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. — Abends 6 Uhr:
Abend=
atesdienſt. Pfarrer Vogel.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte.
Ven. 9.,30 Uhr: Beickte und Anmeldung in der Sakriſtei; vorm. 10 Uhr:
hiptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Profeſſor D. Frick
g Biaßen.
Konfirmandenſaal im Schloß. Montag, 1. Oktober, abends 8 Uhr:
J0 udvereinigung der Stadtgemeinde (üngere Abteilung),
Poſaunen=
de. — Dienstag, 2. Oktover, abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung der
Gloßgemeinde. — Mittwuoch, 3, und Samstag, 6. Oktober, nachmittags
44 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde.
Semeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 30. Sept., abends 8 Uhr:
Zyndvereinigung der Stadtgemeinde (B. d. J.). — Montag, 1. Okt.,
anss 8 Uhr: Männervereinigung der Lukasgcmeinde: Vortrag von
At uann Weber über „Wilhelm von Ploennies‟. Gäſte willkommen.
Sugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung). — Dienstag,
1Oct., abends 8 Uhr: Kinhenchor der Stadtkinche. —
Jugendvereini=
un der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). — Mädchenvereinigung
1 Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). — Mittwoch, 3. Okt.,
unds 8 Uhr: Kinehencho= der Stadtkapelle und Schloßkirche. —
Jugend=
hnd. der Markusgemeinde (ältere Abteilung). — Mädchenvereinigung
Reformationsgemeinde ältere Abteilung). — Donnerstag, 4. Okt.,
ubs 8 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde, Monatsverſammlung.
Fugenlwereinigung der Stadtgemeinde (üngere Abteilung).
dgendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abteilung). — Freitag, 5. Okt.,
zuDs 8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde. — Jugendbund der
f½ aneigemeinde
Fßeierabend (Stiftsſtraße 51). Freitag, 5. Oktober (ausnahmsweiſe),
uDs 8 Uhr: Bibelſrunde. Pfarrer Köhler.
Almtshandlungen an Auswärtigen: „Vis 30. September: Pfarrer
Waitz; von 1. Oktober ab: Pfarrer Beringer.
Rrankenpflege durch Digkonen: Hauptſtation im Digkonenheim,
ſivelberger Straße 21. Fernſpracher 288.
Wemeindeamt für kirchliche Stenerangelegenheiten: Gemeindehaus,
ſeſtraße 17. Vorderhaus, 1 Treppe. Geſthäftsſtunden vorm. von 8
B112 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gb. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprechſtunden
vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche „Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer D. Waitz.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottesdienſt für die Martiusgemeinde Woſt. Pfarrer Berger.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Liz. Wißmann.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 1. Okt., abends 8 Uhr,
im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt. — Dienstag, 2. Okt.,
abends 8 Uhr: im Gemeindehaus: Jugendvereinigung; im
Maruins=
ſtift: Kirchencher. — Donnerstag, 4 Okt, abends 8 Uhr, im
Gemeinde=
haus: Mädcheuvereinigung Weſt; im Martinsſtift: Mädchenvereinigung
Oſt; Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. — Freitag, 5. Okt., abends 8 Uhr,
im Gemeindehaus: Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Samstag, 29. Sept., abends 8 Uhr:
Jugendwochen=
ſchlußandacht. — Sonntag, 30. Sept., vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Pfarrer Goethe. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhurdt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Hauptoottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Donnerstag, 4. Okt., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pſarrer Weiß. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 30. Sept., abends 830 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 1. Okt, nachm. 3 Uhr: Vorſtandsſitzung
des Frauenvereins. — Abends 8,15 Uhr: Mädchenvereimigung. —
Diens=
tag, 2. Okt., abends 8.15 Uhr: Kirchenchor. — Mittwoch, 3. Okt., nachm.
3 Uhr: Sitzung der Frauenhilfe. — Abends 8,15 Uhr:
Mädchenvereini=
gung (kieiner Kreis). — Donnerstag, 4. Okt., abends 8 Uhr:
Monats=
verſammlung der Männervereinigung mit Vortrag von Herrn
Oberreal=
lehrer Frank über: „Chriſtentum und Tierſchutz”.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt (Gedächtnistag der
Kirchenoinweihung) mit Feier des heiligen Abendmahls und
Vorberei=
tung (Anmeldung von 9,45 Uhr an in dir Sakriſtei), Pfarrer Rückert.
— Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, 30. Sept., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. — Montag, 1. Okt., abends 8 Uhr: Jugendbund. —
Dienstag, 2. Okt., vorm. 10 Uhr: Vorſtandsſitzung des Frauenvereins.
— Die Kirckenchorprobe fällt aus. — Mittwoch, 3. Okt., abends 8 Uhr:
Jüngerer Kreis (Buben). — Samstag, 6. Okt., abends 8 Uhr: Turnen
der Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptoottesdienſt. Pfarrer Hickel. —
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein:
Nach=
nittags 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, 4. Okt., abends
8 Uhr: Betſtunde.
Kanichſtein. 10 Uhr: Gottesdienſt. Miſſionar Jürgens.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kinderuottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Stadtmiſſionar Anders. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſions=
arbeilsſtunde. — Abends 830 Uhr: Kriegerdankbund. — Dienstag,
nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=
Bibel=
ſtunde. — Mittwoch, abends 8,3 duhr: Gem. Chor. — Donnerstag,
abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Pcebiger Semmel. — Freitag, abends
830 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſunger Straße 80. —
Samstag, abends 5 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung.
Am 6 und 7. Oktober: 18. Tagung des Rhein=Main=Verbandes vom
Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum. Redner: Direktor Pfarrer
Schirmann, Woltersdorf.
Jugendbund für E. C. Gühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 4,50 Uhr:
Jugendbundverſammlung für Mädchen und junge Männer. Bruder Nau.
— Abends 8,30 Uhr: Weiheſtunde. — Dienstag, abends 8.30 Uhr:
Mädchenkreis. — Mittwoch, abends 815 Uhr: Freundeskreis für junge
Männer. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge
Män=
ner — Samstag, nachm. 4 Uhr: Vertreterverſammlung des Rhein=
Main=Verbandes. — Abends 8.15 Uhr: Vortrag: Der Jugendbund,
eine Schule des Glaubens und Dienens‟. Direktor Pfarrer Schürmann.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 2,
Infanteriekaſerne, Hof links.) Sonntag, 30. Sept.: Abfahrt 12,30 Uhr
zur Kreiskonferenz in Biebrich a. Rh. Abends 8 Uhr: Rufabend. —
Momtag, 1. Okt., abends 8.30 Uhr: Familienbibelſtunde. — Dienstag,
2. Okr., abends 830 Uhr. Poſaunemhor. — Mittwoch, 3. Okt., abends
830 Uhr: Jungmännerbibelſtunde. — Donnerstag, 4. Okt., abends
8 Uhr: Jung=C. Bibelſtunde. — Freitag, 5. Okt, abends 8 Uhr: Turnen.
Die Chriſtengemeinſchaft in der Städt. Akademie für Tonkunſk,
Eliſabethenſtraſie), Sonnt:g. 9. Sebt, vormi. 10 Uhr:
Menſchenweihe=
handlung mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich wifſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society).
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt. Darmſtadt I, Hindenburgſtraße
(Kaſino), Sonntag, vorm. 9,30 und nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, abends
8.30 Uhr: Gottesdienſt. — Darmſtadt II, Bismarckſtraße 54. Sonntag,
vorm. 9,30 und nachm. 4 Uhr, und Mittwoch, abend 8,30 Uhr:
Gottes=
dienſt. Jodermann herzlich willkommen.
Chriſtl. Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15 Uhr:
Sonntagsſchule; nachm. 4,30 Uhr: Wortverkündigung. — Mittwoch,
abends 8,15 Uhr: G=betsſtunde. — Freitag, abends 8,15 Uhr:
Wort=
betrachtung. Jeder herzlich eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt GMollerſtraße 40). Sonntag,
30. Sept, vorm. 9,30 Uhr: Andacht. Nachn. 3,30 Uhr: Jugendbund.
Abends 8 Uhr: Gpangeliſation. — Mittwoch, abends 8,15 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, 30. Sept., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr
Sonn=
tagsſchule. Nachm. um 4 Uhr Predigt und Feier des heiligen
Abend=
mals. Abends um 3.15 Uhr Jugendſtunde. — Mittwoch, 3. Okt., abends
8,15 Uhr: Bibelſtunde. Zu allen Verſammlungen jedermann herzlich
eingeladen.
Evaugeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtraße 44. Sonntag, 30. Sept.,
vorm. 10 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonutagsſchule. Abends 8 Uhr:
Predigt. — Montag, 8,15 Uhr: Jugendverein. — Dienstag, 8.15 Uhr:
Singſtunde für den Gem. Chor. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr:
Mädchen=
vereinigung ebenfalls Vereinigung für Knaben. Abends 8 Uhr:
Frauenmiſſionsverein. — Donuerstag: Bibelſtunde. — Jedermann iſt
herzlich eingeladen. Prediger Sauer.
Die Heilsarmce, Schulzengaſſe 3. Sonntag, 30. Sept., vorm.
10 Uhr: Heiligungsderſammlung. 11,30 Uhr: Kinder=Gottesdienſt.
7 Uhr: Freiverſammlung am Pauadeplatz. — Dienstag, abends 8 Uhr=
Heilsverſammlung. 8 Uhr: Mitgliederverſammlung. — Mittwoch, nachm.
3 Uhr: Kinderverſammlung, abend3 8 Uhr: Heilsverſammlung. —
Don=
nerstag, abends 8 Uhr: Heimbund. — Freitag, abends 8 Uhr:
Heili=
gungsverſammlung. Jedermann iſt eingeladen.
Auswärtige Kirchen.
Evang. Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 30. Sept., vorm.
9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. —
Mon=
tag: Jugendvereinigung. — Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch:
Jung=
mädchenverein.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9.30 Uhr
Gottes=
dienſt Gedächtnis der Kirchweihe (Kollekte für die Wiederherſtellung
der Kirche) Vorm. 10.30 Uhr Chriſtenlehre.
Epangeliſche Gemeinde Trgiſa. Sonntag, vorm. 9.30 Uhr,
Haupt=
gotesdienſt; anſchließend Chriſtenlehre. — Mittwoch: Jungenabend. —
Donnerstag: Aelterenkreis; Mädchen: Gruppenabend.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, vorm. 9.30 Uhr
Haupt=
gottesdienſt. Stud. theol. Calgan. Um 11 Uhr Kindergottesdienſt. —
Montag: Mädchenabend. — Mittwoch: Kirchengeſangverein. —
Don=
nerstag: Poſaunenchor.
Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, nachm. 2 Uhr: Gottesdienſt,
Pfarrer Weißgerber.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Feiertagen
nachmittags von 5—7 und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit. —
An Sonn= und Feiertagen vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur
hl. Beichte. 7 Uhr Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung
der hl. Kommunion, 9,30 Uhr Hochamt und Predigt. Vorher
Aus=
teilung der hl. Kommunion. Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre, 230 Uhr
Andacht. Werktagsmeſſe 7 Uhr. Donnerstag, 5 Uhr, Eliſabethenverein.
6 Uhr Beichtgelegenheit. Freitag, 7 Uhr hl. Meſſe mit Herz=Feſu=
An=
dacht, Roſenkranz: Montag, Mittwoch, Donnerstag und Samstag bei
der hl. Meſſe. Dienstag und Freitag, abends 8 uhr.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr
heil. Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in der
heil. Meſſe Austeilung der heil. Kommunion.
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4aN
Rundetur
Nummer 271
1
„Auf der andern Seite.”
Novelle von Traute Schmidt, Potsdam.
Nachdruck verboten
Sie ſagte nach einiger Ueberlegung: „Nein”, und als er ſie ob
ſes Ueberlegens und der Antwort betroffen anſah, lächelte ſie
und ſagte: „Nein, nein, ein Mann gehört nicht zu unſerer kleinen
Familie, aber Sie haben ja verſprochen, nach ſolchen Einzelheiten
nicht mehr zu fragen.
Und ihm fiel ein, daß ſie gelegentlich ihre Mutter erwähnt
ſatte, wahrſcheinlich, daß ſie mit Mutter und Geſchwiſtern
zu=
ſarnmen wohnte. Daß ſie mein Heim ſagte, lag vielleicht daran,
daß ſie die Hauptverdienerin war, denn daß ſie einen Beruf hatte,
chien ihm ſicher zu ſein. Solche umfaſſenden Kenntniſſe von Welt
und Menſchen traute er berufsuntätigen Frauen nicht zu. Die
Frauen aber, die ſonſt über ſolches Wiſſen verfügten, waren meiſt
veniger fraulich, härter und rechthaberiſcher als Maria. Sie war
nerkwürdig. Aber er war nun zu dem Schluß gekommen, daß
r die paar Tage, die ſie noch frei zu ſein ſchien und die ſie ihm
vahrſcheinlich auch ſchenken würde, wie ein gütiges Geſchenk des
Himmels annehmen wollte. Sie verlangten nichts voneinander,
heide nicht, das war klar, ſie konnten ſich nur gegenſeitig etwas
geben: angenehme, ſchöne Stunden. Konnte er die nicht mit einem
o lieben Menſchen, wie Maria es war, verplaudern? Seine Hede
wüirde es ihm gern wünſchen, daß er mit irgend einer Dame ihres
Bekanntenkreiſes zuſammenträfe und ein paar Nachmittage
ver=
blauderte, es wäre ihr ganz ſelbſtverſtändlich, ſie hätte ſich über
die Abwechſlung für ihn gefreut. Die Situation mit Maria würde
Sie natürlich nie begreifen, die begriff er ja auch nicht, wenn er
ſie ſich klar vorſtellte. Sein Freund Horace Martin hatte ihm
inmal etwas ähnlich Unverſtändliches erzählt, als er ihn vor acht
Jahren in Stettin zum Schiff begleitet hatte. Allerdings war
dieſer Fall weit komplizierter. Er hatte damals gar nicht
ver=
ſtehen können, wie man ſich in zwei Tagen überhaupt an einen
Nenſchen eng anſchließen konnte. So eng. Ach, es war doch
überhaupt eine furchtbare Zeit damals. Und Horace! Horace
war Engländer und bei Kriegsausbruch in Deutſchland.
Trotz=
dem: ſein Freund und ſeine Freundſchaft waren ihm heilig wie
ſein Vaterland. Er im Felde, Horace im Interniertenlager. Aber
die Freundſchaft blieb in ihren Herzen. Und als ſich das
Inter=
niertenlager 1918 öffnete und die Engländer in ihre Heimat reiſen
konnten, fuhr er nach Stettin und war noch einmal für Stunden
mit Horace Martin zuſammen. Zum letzten Male. Und in der
ſletzten Stunde vertraute ihm Horace ein Herzensgeheimnis an;
ſia, ſo mußte man’s wohl nennen. Er war in der Lüneburger
Heide einem Mädchen begegnet, mit dem er zwei Tage dort
zu=
ſammen war und an das er ſich am Ende dieſer zwei Tage fürs
Leben kettete. Das hatte er, Peter, nicht verſtehen können. Horace
wollte nur nach England, um ſeine Eltern zu ſehen und von ihnen
Abſchied zu nehmen. Dann wollte er zurückkommen, das Mädchen
heiraten und mit ihm in die Schweiz ziehen. Er war unabhängig:
ſern Geld hätte ihm geſtattet, überall zu leben. Dieſem Mädchen,
eirier Erika, hatte Horace ſeine, Peters, Adreſſe gegeben, für den
keuim denkbaren Fall, daß ihm etwas zuſtoßen ſollte. Und es war
Verkäufel
Samstag, den 29. Geptember 1928
Geite 21
ihm etwas zugeſtoßen. Er fand ſeine Mutter ſterbend und ſtürzte
tödlich mit dem Pferde in dem Augenblick, in dem die Mutter
verſchied. Er, Peter, bekam dieſe Nachricht ein halbes Jahr ſpäter.
Von der Erika, die wahrſcheinlich ein Kind von ihm unterm
Her=
zen trug, hat er nie etwas gehört. Sie hat ſich nicht an ihn
ge=
wandt. Furchtbares Geſchick! Aber heute verſteht er, daß ſich
Menſchen in zwei Tagen ſehr nahe kommen können. Sein Freund
Horace war natürlich jung, das Mädel auch — wie ihm das
heute mit einem Mal ſo deutlich wurde
Es klopfte. Das Mädchen brachte ein Telegramm. Ein
Tele=
gramm von ſeiner Frau?. Wollte ſie kommen? Jutta? — Was?
— — „Sofort kommen. Frau Kalder abgeſtürzt. Anna.”
Abgeſtürzt! Hede, ſeine Hede! Er mußte ſofort hin. Das
Kursbuch — es war ſchon ſpät! Er ſuchte fieberhaft. Nein, er
erreichte den Abendzug nicht mehr. Warten bis morgen mittag.
Bis — morgen — mittag. Bis — morgen —
Auch die Nacht ging vorüber, auch die längſte Nacht wird
einmal vorübergehen. Nun noch die Stunden bis zum Mittag.
Er lief zu ſeinem Büro, traf Anordnungen, verwarf ſie wieder,
ſchrieb ſchließlich auf, daß er für ein paar Tage fortfahre, lief
wieder auf die Straße. „Lebte Hede noch?” Sollte er noch
ein=
mal telegraphieren, zu der einen Ungewißheit eine neue, zu dem
Warten auf den Zug das Warten aufs Telegramm hinzufügen?
Nein — er lief planlos durch die Straßen, bereit, jeden
Augen=
blick in den Münchener Zug zu ſpringen. Aber er mußte bis zum
Mittag umherlaufen. Er fand ſich nach Stunden auf dem
Strand=
weg wieder, den er geſtern mit Maria gegangen war, und als er
ſeine Uhr zog, um zu ſehen, wie viele der endloſen Warteſtunden
vergangen ſeien, ſtand Maria vor ihm. Sie ſah ihn ratlos an
und legte ihm die Hand auf den Arm. Er ſtarrte entſetzt in ihr
Geſicht, dann zerrte er das Telegramm aus der Taſche und gab
es ihr. Sein Entſetzen teilte ſich ihr mit, Tränen traten in ihre
Augen, die ſie aber nicht rinnen ließ, ſie hatte ſich gleich wieder
ſelbſt gefangen, nahm behutſam ſeinen Arm und fragte: „Wann
fahren Sie?” — „12.55 Uhr.” — „Es iſt erſt 10” ſagte Maria.
„Sie ſind ſchon reiſefertig?” — „Ja”, ſagte Peter und war froh,
daß ein anderer Menſch ihn gleichſam leitete, „ſeit geſtern abend.”
„Und ſeit geſtern abend haben Sie auch nichts gegeſſen und
wollen nun 14 Stunden in der Bahn ſitzen”, ſagte Maria. „Ach”,
wehrte er gequält ab. „Peter” ſagte Maria eindringlich, „es iſt
mit dem Hinfahren allein nicht getan. Sie brauchen Ihre Kräfte,
auch phyſiſche. Der günſtigſte Fall bringt Sie zu einer Frau, die
einen Nervenſchock erlitten hat und zu einem Kind, das verängſtigt
iſt.” — „Ja”, ſagte Peter, „und wenn Hede verletzt iſt, braucht
ſie mich ſehr, ſie iſt empfindlich, braucht Troſt und Zuſpruch, wenn
ſie Schmerzen ertragen muß. O, dieſes Warten!” — „Peter,
kommen Sie, wir gehen zuſammen irgendwo frühſtücken.” — Er
ging mit, gern, es tat ihm ſo wohl, den duftenden Kaffee zu
trinken, er ſchämte ſich faſt, daß es ihm wohl tat. Er konnte auch
den Gedanken nicht ausſprechen, daß Hede vielleicht nicht mehr
am Leben ſein könne. Maria ſchien daran nicht zu denken. Sie
überließ ihn ſeinen Gedanken und verſorgte ihn mit Eſſen. Als
ihm dieſe Situation unerträglich wurde und er nervös aufſprang,
ſagte Maria: „Peter, wenn Sie es mögen, erzählen Sie mir doch
von Ihrer Hede, es iſt beſſer, Sie ſprechen von ihr, als daß Sie
ſich mit ungeſprochenen Worten zerreiben."
Er ſetzte ſich wieder und ſprach von Hede. Hundert
liebens=
werte Einzelheiten von ihr und dem Kinde. Maria hörte zu, ohne
ihn zu unterbrechen. Sie mahnte zu rechter Zeit zum Aufbruch
und brachte ihn zum Zuge. Ein ſtummer Händedruck, und ſie
ging dem Ausgang zu. Er wußte kaum, wie er in den Zug
ge=
langt war. Er ſaß in einem Abteil, das voll beſetzt war, und alle
Inſaſſen außer ihm laſen. In ſeiner Nervoſität und
Aufgeregt=
heit hörte er nun den Schaffner „Frankfurt” rufen — er hatte
ja ſchon einen großen Teil der Strecke zurückgelegt! Er faßte in
ſeine Taſchen, um etwas Lesbares zu finden, eine Zeitung — ein
Heft — er zog das Schwalbenbuch aus der Taſche, das ihm Marie
geſtern gegeben hatte. Er las — blätterte — verſtand nicht, was
er las — bis ſeine Augen doch haften blieben, bis ſeine wunde
Seele doch die Worte trank, Worte von Leid und Freud, von
Leid, das allem Lebenden gemeinſam, Menſch und Tier, von
Freude, Mutterfreude, die alles verbindet. Worte, wie er ſie noch
nie gehört — die ihm — unbegreiflich — in die Seele fielen.
Und ſein eigenes Leid, das er noch nicht kannte, das in irgend
einer Form auf ihn wartete, wurde weich und lind, ging über in
das All=Leid.
Ein ruhiger, gefeſtigter, jedem Leid ins Auge blickender
Mann entſtieg dem Zuge, eilte ins Berghotel und — erlebte die
Wendung ſeines Geſchickes.
Es waren Monate ins Land gegangen, Oktobergold ſpiell
und gleißte in den Zweigen. Ein letztes Prangen in der Natu
ein letztes Aufleben vor dem großen Sterben.
Peter Kalder dachte an ſeine Hede, die im Sommer ihres
Lebens ſchon von dannen mußte, die er nicht mehr lebend
ange=
troffen hatte, als er bei ihr, bei dem, was von ihr geblieben,
ein=
traf. Ja, ihr Kind war ihm geblieben, ihr Kind, ſein Kind, ſein
Sonnenſchein!
Mit dem Kind war er an die Nordſee gefahren, dorthin, wo
ſie zu dreien den Sommer hatten genießen wollen. Sie, ſeine
Hede, war nicht mehr dabei. Um ſo mehr hatte er dort ſein Kind
erlebt. Er hatte Anna, die treue Dienerin, die mit Hede ins Haus
gekommen war und Jurta nun betreute, mitgenommen, aber nach
den erſten acht Tagen hatte er ſie zurückgeſchickt. Ihr ewig
ver=
weintes Geſicht war auf die Dauer nicht zu ertragen, für ihn
nicht, gewiß nicht für das Kind. Es mußte wieder lachen können,
ohne beſorgt zu ſein, daß ein anderer daraufhin in Tränen
aus=
brach. Sie lernten’s dann beide, das befreiende Lachen, lernten’s
beim Spiel der Wellen, beim Brauſen des Windes, beim trauten
Zuſammenſein im Abendſonnenſchein, wenn das Kind zur Ruhe
gebracht wurde. All die kleinen Handreichungen, die ein
ſechs=
jähriges Mädchen immer wieder braucht, An= und Auskleiden,
Waſchen und Kämmen, hatte er zu verrichten übernommen, ſeit
Anna nach Hauſe zurückgefahren war. Und wer ein Kind
äußer=
lich betreut, betreut auch ſeine Seele. In dieſen Wochen hatte ſich
ihm die Kindesſeele in all ihrer Schönheit erſchloſſen. Er hatte
ja nie gewußt, was alles in einem ſechsjährigen Menſchlein lebte
und arbeitete. Und die Erinnerung an Hede wurde dabei für ſie
beide nichts Trauriges mehr, die Erinnerung an Hede wurde
ſchön und erfüllte ſie beide mit Dankbarkeit für all das Liebe, das
ihnen die Mutter ſchenkte.
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