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Cihtzelnt
Al.
ummer 10 Pfennige
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f0. September 2.48 Reſchemark und 22 Pfennig
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Franifurt a. M. 4304.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 268 Mittwoch, den 26. September 1928. 191. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſcht
ſede Verpſſchtung auf Erfüllng der
Anzelgen=
auſträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchlicher Beſtrelbung fäſft ſeder
RNabatt weg. Banfkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Natſonalbant.
Beurſchlanos Antwort auf Brianss Genfer Hebe.
Graf Bernſtorff
vor der Vollverſammlung.
lie Gründe für die deutſche Stimmenthaltung
elm letzten Tag der Vollverſammlung iſt Graf Bernſtorff nun
ſſeiner Antwort auf Briands Rede in Genf zu
hicke gekommen. Es iſt zweifellos nicht gut geweſen, dieſe
not=
nteige Erwiderung ſolange zurückzuſtellen. Die Ervegung, die
ah in der deutſchen Delegation damals herrſchte, hat ſich
offen=
ſtrch im Laufe der Zeit gelegt und nützlichen
Zweckmäßigkeits=
wegungen Platz gemacht. Darauf iſt es dann wohl
zurückzu=
ſien, daß die Rede in ihren Formulierungen außerordentlich
nſahtig, um nicht zu ſagen diplomatiſch gehalten iſt. Der
Tat=
neuid iſt richtig, aber die Schlußfolgerungen, die gezogen
wer=
rmußten, hat Graf Bernſtorff ſo in Watte gepackt, daß von
ße; ſichtbaren Wirkung nach außen ſo gut wie gar nichts zu
ſten iſt. Wir nehmen an, daß ihm von Berlin aus ſehr ſtart
ſſän Manuſkript hineinkorrigiert worden iſt, und daß vielleicht
ſioskanzler Müller das Bedürfnis gehabt hat, wenigſtens hier
der Diktion nicht allzuweit von der Linie ſeines Parteifreundes
ſeutſcheid abzuweichen; wozu wohl auch noch kommen mochte,
G die deutſche Politik gerade in dieſem Augenblick durch ein
ſgu heftiges Wort die beginnenden diplomatiſchen Verhand=
Uintgen nicht ſtören wollte. So iſt von der ganzen Aktion nicht
Uhr viel übrig geblieben.
Den Auftakt der Abrüſiungsberatungen
(drte der Bericht über die Arbeiten der vorbereitenden
Ab=
ſitungskommiſſion, den Beneſch erſtattete. Der Bericht gibt
be=
hint tlich einen Ueberblick über die bisherigen Arbeiten, über die
ürnde, die bisher eine Einberufung der erſten endgültigen
Ent=
himungskonferenz verhinderten und über die Hinderniſſe, die
we der nächſten Einberufung der Prebaratorie zu überwinden
0. Die im Abrüſtungsausſchuß ausgearbeitete Entſchließung
ßt alle dieſe Gründe noch einmal zuſammen und betont die
Ltrwendigkeit, , einen erſten Schritt in der Rüſtungsbeſchränkung
rd Rüſtungsbegrenzung zu unternehmen und beauftragt den
ai. durch Vermittlung des Präſidenten der vorbereitenden
Ab=
iſtungskommiſſion dieſe Kommiſſion Ende des laufenden Jahres
ler auf jeden Fall Anfang 1929 zuſammenzuberufen, um, wie
hleiten der erſten allgemeinen Entwaffnungskonferenz und ihr
ſwwerufungsdatum an den Rat fertigzuſtellen”
Doer ungariſche General Tanczos begründete dann die
Stimm=
ſth altung Ungarns. Die Reſolution enthalte kein Verſprechen
f die Einberufung einer erſten Abrüſtungskonferenz. Darauf
heelt Graf Bernſtorff das Wort zu einer Rede über die
Ab=
ſurngsfragen, in der er zunächſt daran erinnerte, daß bereits
r Reichskanzler die Bundesverſammlung erſucht habe, ſich end=
Eltig über die Einberufung einer erſten Entwaffnungskonferenz
hläiſſig zu werden und Vorſorge dafür zu treffen, daß die
tech=
ſchen Arbeiten der Vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion
nun=
ſehr unverzüglich zum Abſchluß gebracht würden. Er habe
hin=
eesfügt, daß es die
Aufgabe der erſten Entwaffnungskonferenz
in müſſe als erſte Etappe eine fühlbare Herabſetzung des
gegen=
ärtigen Rüſtungsſtandes, und zwar aller Faktoren der Rüſtung
Pande, zur See und in der Luft, herbeizuführen und ferner
volle Publizität aller Rüſtungselemente zu gewährleiſten.
e egation dieſes Erſuchen zum Gegenſtand eines förmlichen An=
Ain lautete, die Bundesverſammlung möge den
Völkerbunds=
u bitten, die erſte Entwaffnungskonferenz im Laufe des Jahres
9D einzuberufen und dem Präſidenten der Vorbereitenden
Ab=
npeimzugeben.
„Iſt es nötig”, fuhr Graf Bernſtorff fort, „Ihnen zu ſagen,
hren Anträgen nicht durchgedrungen zu ſein?
die Argumente, die man uns entgegengehalten hat, bewegen ſich
nDdoppelter Richtung. Man hat einerſeits Einwendungen gegen
ſie Schlußfolgerungen erhoben, die Deutſchland aus der Tatſache
einer eigenen Entwaffnung herleiten zu können glaubt, indem
nan ſowohl an der Art der Erfüllung der deutſchen
Entwaff=
zurigsverpflichtungen Kritik übte, als auch die Bedeutung und den
zuwund dieſer Abrüſtung abzuſchwächen ſuchte. Daneben hat man
ſie Möglichkeiten, die heute für eine wirkſame Inangriffnahme
deir allgemeinen Abrüſtung gegeben ſind, mit überraſchender
Aepſis und Zurückhaltung beurteilt. Man hat techniſche und
A itiſche Schwierigkeiten in den Vordergrund geſtellt, die der
chellen Erreichung der erſten Etappe der allgemeinen Abrüſtung
uegegenſtänden, und hat den von Deutſchland gewünſchten Ent=
Auß zu beſtimmten konkreten Maßnahmen für unratſam oder
oigar für gefährlich erklärt. Trotz unſeres aufrichtigen Wunſches,
em Standpunkt der anderen Delegationen zu verſtehen, haben
un uns doch nicht von der Stichhaltigkeit dieſer Einwendungen
9. mich genötigt, auf die hier aufgeworfene Frage der
Durchführung der deutſchen Entwaffung
bende Tempo der Genfer Verhandlungen
ir=
nüngen zu wollen, die die Durchführung der deutſchen
Entwaff=
ugsberpflichtungen in Anſpruch genommen hat. Wie ſteht es
Bichswehr auf 100 000 Mann herabgeſetzt. Schon im Sommer Bemühungen bleibt.
1920 war die vorgeſchriebene Reduzierung der deutſchen Flotte
vollzogen. Bis Ende 1922 war die vertragsmäßig vongeſehene
Zerſtörung und Ablieferung von Waffen und Munition zu 95
Prozent erfolgt. Damit war
die deutſche Abrüſtung in allen ihren Kardinalpunkten
durchgeführt.
Es blieben nur gewiſſe Reſtpunkte nicht erledigt, bei denen es ſich
um Auslegungsfragen handelte.
Es iſt ebenſowenig richtig, daß die Rüſtung Deutſchlands
auch heute noch einen militäriſchen Machtfaktor darſtelle, der bei
der Beurteilung der internationalen Lage irgendwie ins Gewicht
fiele. Der Sachverhalt iſt aller Welt bekannt. Deutſchland beſitzt
Es fehlt ihm jede Reſerve an Material und Munition. Der
Be=
geringer. Seine Kriegsinduſtrie iſt vernichtet. Es würde vieler
Monate bedürfen, um neue Mannſchaften militäriſch auszubilden
und noch viel länger, um eine ſelbſt hoch entwickelte
Friedens=
induſtrie auf die Bedürfniſſe des Krieges umzuſtellen. Bei
Deutſchlands geographiſcher Lage und der militäriſchen Stärke
ſeiner Nachbarn wäre ein Krieg längſt zu ſeinen Ungunſten
ent=
ſchieden, ehe es ſeine Volkskraft und ſeine induſtrielle Kraft
wirk=
ſam werden laſſen könnte.
Es kann von Deutſchland nicht anders als mit Bitterkeit
empfunden werden, wenn man die loyal durchgeführten
Entwaffnungsverpflichtungen in ihrer außerordentlichen
Tragweite verkennt, oder ſogar ſo weit geht, Deutſchland
ſailler Vertrag auferlegt iſt, und daß man friedliche
Wie=
deraufbauarbeit als Argument gegen uns benutzt.
Ebenſo wenig kann ich mich den aus der augenblicklichen
politiſchen Situation entnommenen Argumenten anſchließen, mit
denen man die deutſchen Vorſchläge zurückgewieſen hat. Selbſt
die vorliegende Reſolution muß in ihrem erſten Abſatz die
un=
leugbare Tatſache feſtſtellen, daß die gegenwärtig gegebene
Sicherheit der Staaten ſchon jetzt den Abſchluß einer erſten
Kon=
t Bericht Beneſchs ſagt, „einen Geſamtbericht über die Mög= vention ermögliche. Wo liegen die Gründe dafür, daß die
Bundes=
verſammlung aus dieſer Feſtſtellung nicht die einzig gegebene
Schlußfolgerung zieht? Will man denn immer noch den
Sicher=
heits= den Abrüſtungsgedanken entgegenſetzen? Wir können nur
immer wieder auf den elementaren Gedanken hinweiſen, daß zur
Verſtärkung der Sicherheit nichts mehr beitnagen kann, als der
Beginn der allgemeinen Abrüſtung ſelbſt.
Wir können nicht zugeben, daß die Vorbereitende
Ab=
rüſtungskommiſſion lediglich dazu da ſei, eines Tages die
zwiſchen den Staaten bereits direkt erzielte
Uebereinſtim=
mung zu regiſtrieren. Es iſt ihr Zweck, dieſe
Ueberein=
ſtimmung herbeizuführen.
Es kommt ganz allein darauf an, daß man mit dem poſitiven
Willen zu wirkſamen Maßnahmen an das große Problem
heran=
geht, und gerade wir hatten gewünſcht, dieſen poſitiven Willen
Sührend der Beratungen der dritten Kommiſſion hat die deutſche mit Kraft und Zuverſicht in der Reſolution der 9.
Bundesver=
ſammlung ausgedrückt zu ſehen. Man ſollte nur einmal die
zahl=
ages gemacht und den Entwurf einer Reſolution, deren Tenor reichen Reſolutionen der Bundesverſammlung aus den letzten
Jahren hintereinander abdrucken, und man würde ein ſeltſames
Bild vor ſich haben. Man würde vor allem feſtſtellen, daß die
üſrungskommiſſion die Einberufung dieſer „Kommiſſion, zum heutige Reſolution nicht nur keinen Fortſchritt bedeutet, ſondern ſtizeinheitkaumbedeuten; immerhin wird doch manche
ſwecke der rechtzeitigen Aufſtellung eines Konferenzprogramms daß in ihr viel eher ein Erlahmen des Willens zu energiſchen Landesinſtanz wegfallen und durch eine rationellere Verteilung
Schritten erkennbar wird. Von der Einberufung einer erſten
vie ſehr die deutſche Delegation es bedauert, mit Entwaffnungskonferenz iſt in der Reſolution überhaupt nicht bei ihm muß auch beachtet werden, daß die Reichsjuſtiz eine völlig
mehr die Rede. Statt deſſen könnte man glauben, daß die
wei=
tere Behandlung der Abrüſtungsfrage in erſter Linie
diploma=
tiſchen Verhandlungen überlaſſen bleiben ſoll. Warum geht man mand erwarten.
nicht ſelbſt daran, feſt umriſſene Grundſätze für die
Abrüſtungs=
arbeit aufzuſtellen?
Völkerbundes drohen könnte, wenn eine zu ſchnell
einbe=
gebnis führen ſollte. Für weit größer halten wir die
Ge=
fahr, daß in der Welt der Gedanke entſtehen könnte, als ob
der Völkerbund vor ſeiner dringlichſten Aufgabe, die ſo
die Hände in den Schoß legt.
Das ſind die Gründe, die es der deutſchen Delegation
un=
ilrerzeugen können und müſſen unſeren Standpunkt wie er von möglich machen, für die neuen Verzögerungen, die ſich aus der gegen ermöglicht die Reichseinheit am leichteſten das lange
er=
üisſer Seite aus dargelegt wurde, aufrechterhalten. Leider ſehe Reſolution ergeben können, Mitverantwortung zu übernehmen.
ihrer jetzigen Form ſtimmen. Was die Reſolution Poſitives
ent=
nachmals zurückzukommen: Es iſt nicht angängig, das ſchlep= abgeſchwächt werden. Die deutſche Delegation wird ſich deshalb Rechtspflege aus. Welcher Anſporn wird es auch für energiſche
gumdwie mit dem Hinwpeis auf die Zeitdauer in Verbindung der Stimme enthalten. Sie möchte die Hofnung nicht aufgeben, wertvolle Naturen, aus dem engen Kreis hinauszuſtreben. Es
daß die Vorbereitende Abrüſtungskommiſſion, die zu Beginn des iſt kein Zweifel, daß in der Reichsjuſtiz die oft recht engen Bin=
Jahres 1929 zuſammentreten ſoll, zur ſchleunigen Einberufung dungen, kleinen Ueberlieferungen und Eigenarten, die ſich in der
dmnn damits. Am 1. Januar 1921 war die Stärke der deutſchen der Entwaffnungskonferenz führen wird, die das Ziel unſerer Rechtspflege eines kleinen Kreiſes geltend machen, viel eher über=
Die Frage der Lebernahme
der Juſtiz auf das Reich.
Von
Profeſſor W. Mittermaier, Gießen.
Es gibt Fragen, die ſcheinbar plötzlich aus dem Nichts
auf=
tauchen, während ſie in Wahrheit lange vorbereitet ſind und imn
untrennbarer natürlicher Verbindung mit den allgemeinen
Ver=
hältniſſen ſtehen. So iſt es mit der Frage, ob es zu wünſchen
oder gar notwendig iſt, daß das Reich die Juſtiz übernimmt, daß
alſo die Richter vom Reich angeſtellt werden und im Namen des
Reiches Recht ſprechen. Jeder bemerkt ſofort, daß es ſich hier um
Abbau der Länderſouveränität handelt, daß dieſe Uebernahme
der bisher wohl bedeutendſte Schritt zur Unitariſierung wäre.
So iſt alſo die Frage eine eminent politiſche. Daneben taucht
die Frage der Finanzen auf: iſt eine reine Reichsjuſtiz billiger
keine ſchwere Artillerie, keine Tanks, keine militäriſche Luftflotte, und wirtſchaftlicher? Offenbar wird das Problem heute vielfach
gerade unter dieſem Geſichtswinkel betrachtet. Aber nicht weniger
wichtig iſt doch auch die Frage, ob mit dieſem Schritt die
Recht=
ſtand an ausgebildeten Mannſchaften wird von Jahr zu Jahr ſprechung verbeſſert werde. Man ſieht, die Frage iſt
eine unendlich ſchwere, und daher iſt eines ſicher: ihre Löſung
wird nicht von heute auf morgen erfolgen; ſoll ſie gut ſein — und
das muß jeder verlangen! —, dann bedarf ſie ſorgſamſter
Ueberlegung.
Vor allem muß beachtet werden, daß bei der Frage die
Ver=
waltungsgerichtsbarkeit außer Betracht bleibt, ſoweit
die Verwaltung Landesſache iſt. Dann muß wohl überlegt werden,
wieweit das Reich auch die freiwillige Gerichtsbarkeit mit
übernehmen ſoll, insbeſondere das Notariat. Im weſentlichen
handelt es ſich doch um die ſtreitige Gerichtsbarkeit in Zivil= und
Strafſachen. Nun muß daran erinnert werden, daß ſchon vor
55 Jahren die damalige Reichsregierung die Juſtiz ſelbſt
über=
nehmen wollte, aber ſofort dem lebhafteſten Widerſpruch der
Län=
der begegnete. Und heutes. Die Frage iſt noch zu neu, um geklärt
zu ſein; wie die Stimmung im Volk, in den Parteien, in den
ſeine Wehrverfaſſung vorzuwerfen, die ihm durch den Ver= Länderregierungen iſt, iſt ſchwer zu ſagen, beſonders bevor die
Tragweite der Regelung deutlich geworden iſt: auf dem
Juriſten=
tag in Salzburg, wo die Meinungen recht ſcharf
aufeinander=
ſtießen, wurde die Uebernahme auf das Reich im Verhältnis von
3: 2 bejaht, immerhin ein beachtenswertes Ergebnis!
Vorläufig geben wohl die politiſchen Erwägungen
den Ausſchlag; das zeigt die ganze bisherige Erörterung und
ebenſo die Behandlung auf dem Salzburger Juriſtentag; hie
Zentralismus, hie Föderalismus mit all ihren Beweisgründen.
Und ich meine, auch der Anhänger des Einheitsſtaates muß
zu=
geben, daß eine allzu ſchroffe Durchführung der Vereinheitlichung
die größten Bedenken hätte und das Zutrauen in die
Recht=
ſprechung bei vielen Volksgenoſſen nicht ſtärken würde. Denn mit
der Rechtſprechung verbinden ſich zu viele Empfindungen alter
Vätereinrichtungen. Andererſeits muß doch bemerkt werden, daß
eine Reichsjuſtiz äußerlich kaum anders wie alte Länderjuſtiz
aus=
ſehen wird. Aber kaum bedeutet die Reichsfinanzverwaltung
einen ſo tieſen Eingriff in die Länderſouveränität als die
Reichs=
juſtiz. Wir erinnern uns, daß auf dem Wege der Gerichtsbarkeit
im Mittelalter viele Staaten geſchaffen wurden. — Sicher iſt, daß
die Neuerung weitgehend in unſere Reichsverfaſſung eingreift,
dis von dem Grundſatz der Länderjuſtiz ausgeht; aber das wäre
die geringſte Sorge. Doch wäre ſchon in dieſem Punkt eine
Ueber=
ſtürzung vom Uebel. Allmähliche Vorbereitung kann und wird
vieles erleichtern, ſo die Uebernahme der Juſtiz eines Landes
(Mecklenburg!) auf das Reich, die Freizügigkeit der Richter,
Juſtizbeamten (Staatsanwälte!), Rechtsanwälte, ja ſchon die
bisher noch ganz fehlende Einheitlichkeit der Fuſtizprüfungen, die
Verwiſchung der Landesgrenzen in der Gerichtszuſtändigkeit. Der
Vorſchlag, vorerſt einmal nur die Richter vom Reich anſtellen zu
laſſen, wurde vom Juriſtentag verworfen. Daß in dieſer Frage
das Verhältnis zu Deutſchöſterreich eine große Rolle ſpielt, iſt
ſicher: wenn auch die Deutſchöſterreicher ſich kaum vor einer
deut=
ſchen Reichsjuſtiz fürchten, ſcheint mir eine Juſtizeinheit zwiſchen
den zwei Bruderſtaaten auf lange Zeit undenkbar.
Eine weſentliche Verbilligung wird die
Ju=
der Gerichte und Beamten allerhand geſpart werden. Dieſer heute
gern hervorgehobene Geſichtspunkt darf nicht den Ausſchlag geben;
neue Verteilung der Finanzen zwiſchen Reich und Ländern
be=
dingt. Eine weſentliche Verringerung der Juſtizperſonen ſoll nie=
Ob die Rechtſprechung beſſer wird, vermag niemand
zu ſagen; ſie kann es auch bei den heutigen Einrichtungen
wer=
den. Jedoch kann ſie jedenfalls großzügiger werden. Denn
Man redet pft von der Gefahr, die dem Anſehen des ein Reichsrichtertum kann und wird von weiteren Gedanken
ge=
tragen ſein, als das Beamtentum kleinerer Staaten. Man muß
rufene Entwaffnungskonferenz zu keinem poſitiven Er= nur wiſſen, wie eng oſt der Gedankenkreis vieler Länderbeamten
iſt. Aber hier ſetzt nun gerade die Gegnerſchaft entſchieden ein;
ſie verlangt ein „bodenſtändiges” Richtertum. Das tut ſie mit
vollem Recht: ein Mecklenburger könnte in Oberbaden als Richter
geradezu verhängnisvoll wirken. Aber wer denkt an ſolche
Ueber=
eng mit der Erhaltung des Friedens verknüpft iſt, untätig treibungen! Jedenfalls müſſen ſie vermieden und muß ihnen
vor=
gebaut werden. Aehnliche Schwierigkeiten beſtehen übrigens heute
ſchon in mehreren Ländern. Ebenſo braucht hier eine im Reich
nirgendwo beliebte Berlinerei nicht befürwortet zu werden.
Da=
ſtrebte einheitliche Richterdiſziplinarrecht; ſie macht es möglich,
Die deutſche Delegation wird nicht gegen die Reſolution in daß die höheren Stillen leichter mit hervorragenden
Perſönlich=
keiten beſetzt werden; wir wiſſen doch, wie ſchwer es oft iſt, in
hält — nach unſerer Anſicht allzu wenig — darf nicht noch weiter, kleinen Ländern dafür wirkliche Größen zu finden; aber gerade
von ihnen geht immer eine ſtarke Wirkung auf die geſamte
wunden werden. Auch in der Strafverfolgung und Strafbemeſ=
Seite 2
Mittwoch den 26 September 1928
ſung können dann erſt einheitliche Geſichtspunkte maßgebend
wer=
den. Gewiß ſind das alles zum Teil noch ſtarke
empfindungs=
mäßige Erwägungen. Sicher iſt vieles in der Frage erſt im
An=
fang der Ueberlegung. Das merkte man auch ſtark in der
Be=
ratung des Salzburger Juriſtentages über die Frage. Aber die
Frage iſt einmal aufgeworfen und wird nicht mehr ſterben. Es
wird mit ihr gehen wie mit vielen anderen: zuerſt wird die
For=
derung laut abgelehnt; plötzlich wird ihr nicht nur kein Hemmnis
mehr entgegengeſtellt, ſondern ſie wird faſt als ſelbſtverſtändlich
bejaht. Es darf doch zu denken geben, daß hervorragende Richter
des Reichsgerichts, die die Dinge von höherer Warte zu ſehen
pflegen, wie der Berichterſtatter am Juriſtentag, Senatspräſident
Reichert, die Frage rückhaltlos bejahen und den Satz ſprechen:
„Ein Reich, ein Recht, ein Richter!”
Der engliſch=franzöſiſche Standpunkt
in der Abrüſiungsfrage.
Die Rede des Grafen Bernſtorff fand hauptſächlich auf den
Bänken der Skandinavier und Holländer Beifall; die
franzöſi=
ſchen und polniſchen Delegierten rührten keine Hand. Der
eng=
liſche Delegierte Locker Lampſon führte aus, daß
England trotz ſchwerer Bedenken der Reſolution zuſtimmen
werde. Eine Konferenz einzuberufen, wie es einige Staaten
ver=
langten, ohne vorher ein Uebereinkommen erzielt zu haben über
die prinzipiellen Fragen, bedeute das Scheitern dieſer Konferenz
und vielleicht auch das Scheitern der geſamten
Abrüſtungs=
arbeiten. Eine ſolche Haltung ſtelle einen Mangel an
Ver=
trauen in den Abrüſtungswillen der anderen
dar. Man müſſe die Beſeitigung der Meinungsverſchiedenheiten
zwiſchen verſchiedenen Mächten noch abwarten. Deshalb habe
ſich die engliſche Delegation mit der Ausſetzung
der Arbeiten der Vorbereitenden
Abrüſtungs=
kommiſſion einverſtanden erklärt. Noch kenne man
die Meinung der anderen Mächte zu dem Naval=Abkommen nicht,
aber man könne hoffen, daß die Verhandlungen zu einem guten
Ergebnis führten, und es der Vorbereitenden
Abrüſtungskommiſ=
ſion geſtatten, einen Erfolg zu erzielen.
Paul=Boncour, von dem man eine zweite Brandrede
erwar=
tete, hielt im Gegenteil eine rhetoriſch zwar eindrucksvolle, aber
inhaltlich ſehr ſachliche Rede, in der er hauptſächlich die
An=
ſtrengungen aufzeigte, die von franzöſiſcher Seite für die
Förde=
rung der Abrüſtungsarbeiten getan worden ſeien. Das
Ergeb=
nis der erſten Abrüſtungskonferenz ſieht Paul=Boncour vor allen
Dingen darin, daß eine erſte Etappe erreicht werden kann, durch
die jedem Wettrüſten Einhalt geboten wird. Die
Schwierigkei=
ten, auf die Graf Bernſtorff hingewieſen habe, müßten
überwun=
den werden, und das mit dem Willen aller. Nach Zurückweiſung
gewiſſer Vorwürfe wegen des engliſch=franzöſiſchen Flotten=
Kom=
promiſſes wandte ſich Paul=Boncour nochmals an Graf
Bern=
ſtorff, um zu unterſtreichen, daß der Vorbereitende
Abrüſtungs=
ausſchuß keineswegs abgedankt habe. Für den Fall, daß eine
Verſtändigung dabei nicht zuſtande kommen ſollte, ſoll der
Aus=
ſchuß ſelbſt eine letzte Anſtrengung machen, um die
Schwierig=
keiten zu überwinden und das Einvernehmen herzuſtellen. Eine
vorzeitige Einberufung der Abrüſtungskonferenz ohne
vorher=
gehende Ueberwindung der Schwierigkeiten würde nur dazu
füh=
ren, daß das Scheitern der Konferenz in verheerender Weiſe zu
einem raſchen Anwachſen der Rüſtungen und zu einem neuen
Rüſtungswettlauf führen würde. Den Hoffnungen der
öffent=
lichen Meinung auf den Völkerbund wäre damit ein ſo ſchwerer
Schlag verſetzt, daß ihm der beſte Teil ſeines Wertes genommen
würde.
Zur Beendigung der Ausſprache vertagte ſich hierauf die
Völkerbundsverſammlung auf 15 Uhr.
Gerüchte über die franzöſich=engliſchen
Flottenabmachungen.
EP. Paris, 25. September.
Das Quai d’Orſay dementiert die Meldung einer ruſſiſchen
Zeitung, wonach zwiſchen Frankreich und England ſieben
Geheim=
verträge über Flotten= und Luftfahrtfragen abgeſchloſſen worden
ſeien. Dieſe Verträge hätten nach der ruſſiſchen Quelle unter
anderem Bezug auf folgende Fragen gehabt: Franzöſiſch=engliſche
Flottenzuſammenarbeit im Stillen Ozean, Aufteilung des
Mittel=
meeres in eine engliſche und eine franzöſiſche Einflußzone,
gegen=
ſeitige Anerkennung der Intereſſen in Gibraltar und Tanger,
Zuſammenarbeit der engliſchen und der franzöſiſchen Luftflotte
im Falle eines Krieges gegen Sowjetrußland.
Vom Tage.
Am Freitag wird in Baden=Baden eine
Aerztekon=
ferenz über das Befinden Dr. Streſemanns ſtattfinden.
Dr. Streſemann ſelbſt hat den Wunſch, am 1. November ſeine Geſchäfte
wieder aufzunehmen und ſo lange noch in Baden=Baden zu bleiben.
Am 24. September iſt im Auswärtigen Amt zwiſchen den
Vertretern des Auswärtigen Amtes und des Reichsfinanzminiſteriums
ſowie dem niederländiſchen Geſchäftsträger ein
Uereinkom=
men zur Vermeidung von Doppelbeſteuerungen auf
dem Gebiete der Steuern vom Einkommen und Vermögen
unterz eichnet worden.
Die deutſch=rumäniſchen Verhandlungen, die mit
einem Beſuch des rumäniſchen Delegationsführers Oromolu und des
früheren Finanzminiſters Lapedatu im Auswärtigen Amt eingeleitet
wurden, ſind offiziell aufgenommen worden, nachdem auch
der rumäniſche Delegierte Antonescu in Berlin eingetroffen iſt.
Die Reichsregierung hat den deutſchen Botſchafter in Madrid
beauftragt, der ſpaniſchen Regierung zu der
Brandkata=
ſtrophe das Beileid, Deutſchlands auszuſprechen.
Im Fememordprozeß Legner wurde der Angeklagte
Reim zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.
Der deutſche Delegationsführer für die
Handelsvertragsverhandlun=
gen mit Polen Dr. Hermes iſt wieder in Warſchau
ein=
getroffen.
Gegen Bürgermeiſter Dr. Kempf von St. Ingbert,
der, wie gemeldet, im Zuſammenhang mit dem Skandal bei der
Stadt=
ſparkaſſe ſeines Amtes enthoben wurde, iſt gleichzeitig das
Diſzipli=
narverfahren eingeleitet worden wegen der Beſchuldigung, ſeine
Pflichten als Oberbürgermeiſter durch Vernachläſſigung der Handhabung
der Aufſicht über das ihm unterſtellte Perſonal verletzt zu haben.
Von der litauiſchen Regierung wurde ein
provi=
ſoriſcher Handelsvertrag mit Sowjetrußland auf
der Grundlage des Meiſtbegünſtigungsrechts abgeſchloſſen.
Anläßlich der Thronbeſteigung Zogus
veröffent=
licht das Amtsblatt eine allgemeine Amneſtie für
poli=
tiſche Vergehen und Straferlaß für gemeine
Ver=
brechen.
Die Budgetkommiſſion der Vollverſammlung hat das
Geſamt=
budget des Völkerbundes für das Generalſekretariat, das
Internationale Arbeitsamt und den Ständigen Internationalen
Gerichts=
hof im Haag auf 2026 299 Goldfranken feſtgelegt. Der
Voran=
ſchlag lautet urſprünglich auf 26 869 243 Goldfranken. Das Budget für
1997 ſtellte ſich auf 24,5, für 1928 auf 25,3 Millionen Goldfranken.
Die Elſäſſiſche Volkspartei hat in Straßburg ihren
Vorſtand neu gewählt. Zum Vorſitzenden des
Vollzugsaus=
ſchuſſes wurde der Abg. Seltz und zum Vorſitzenden des
Organi=
ſationskomitees der Abg. Walther gewählt, Roſſe wurde in den
Vollzugsausſchuß gewählt.
Kapitän Dewar, dem auf Grund der Vorgänge an Bord des
Schlachtſchiffes „Royal Oak” in Malta durch das Kriegsgericht in Malta
das Kommando aberkannt worden war, iſt zum Kommandeur des
Schlachtkreuzers „Tiger” ernannt worden.
In Sao Paolo haben braſilianiſche Studenten
das Gebäude der ikalieniſchen fasciſtiſchen Zeitung
„Jl Piccolo” angegriffen, die Archive auf die Straße
ge=
worfen und bort verbrannt.
Nach den neueſten Ziffern beträgt die Zahl der Todesopfer, die der
Tornado in Florida gefordert hat, 2300.
Die Betriebsſicherheit auf der
Reichsbahn.
Das Ergebnis des Unterſuchungsausſchuſſes.
* Berlin, 25. September.
Der Arbeitsausſchuß zur Unterſuchung der Betriesſicherheit
der deutſchen Reichsbahn hat ſeine Tätigkeit beendet und teilt
folgendes Schlußergebnis mit:
Die Betriebsſicherheit auf der Deutſchen Reichsbahn erſcheint
nach dem Geſamtergebnis der Unterſuchungen des Ausſchuſſes in
einem Maße gewährleiſtet, wie es billigerweiſe von einem
öffent=
lichen Verkehrsunternehmen verlangt werden kanm. Die
Vor=
ausſetzungen, von denen die Reichsbahn ausgeht, um eine ſichere
Betriebsführung zu erzielen, entſprechen den auf dem Gebiete des
Eiſenbahnbaues und Betriebsdienſtes herrſchenden neuzeitlichen
Anſchauungen. Die Mittel, die ſie zur Erfüllung dieſer
Voraus=
ſetzungen anwendet, ſind richtig gewählt, auch wenn ſie in
man=
chen Einzelheiten verbeſſerungsbedürftig ſind. Der Ausſchuß
muß dabei im allgemeinen anerkennen, daß die
Reichsbahngeſell=
ſchaft trotz der ſchwierigen Verhältniſſe der Nachkriegszeit ſehr
große Aufwendungen gemacht hat, um in erſter Linie ihren
tech=
niſchen Apparat in betriebsſicherem Zuſtande zu erhalten. Von
einem Syſtemfehler in der Betriebsführung, der eine akute
Be=
triebsgefahr in ſich ſchließen könnte, kann daher allgemein nicht
geſprochen werden. Um auch für die Zukunft die
Betriebsſicher=
heit in weitgehendem Maße zu gewährleiſten, hat der Ausſchuß
in einer Denkſchrift, die dem Herrn Reichsverkehrsminiſter
über=
reicht wird, Anregungen gegeben.
*90. Verſammlung
deutſcher Naturforſcher und Aerzte.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
(Schluß.)
Hamburg, den 16.—22. Sept. 1928.
Auch Profeſſor Barger, Edinbourgh, ging in ſeinem
Vor=
trag über die Hormone von der Syntheſe aus. Leider iſt es
bisher nur möglich geweſen, zwei dieſer geheimnisvollen
Drüſen=
ſäfte aufzubauen, das Adrenalin und das Thyroxin. Er ſchilderte
dann ausführlich die ſchwierigen und man kann wohl ſagen
raffi=
nierten chemiſchen Methoden ſeines Schülers Harington, dem es
als Erſtem gelang, das Thyroxin aufzubauen. Die Amerikaner
haben vor kurzem das Inſulin, den Blutſaft der
Bauchſpeichel=
drüſe in Form feinſter Kriſtalle dargeſtellt, doch wird bezweifelt,
ob dies ſchon der reine Stoff iſt. Sehr bemerkenswerte
Fort=
ſchritte ſind bei der Erforſchung der Hormone der weiblichen
Sexualorgane gemacht worden. Zondek, Berlin, und
Aſch=
heim haben gefunden, daß es neben dem in den Eierſtöcken
produzierten Saft noch einen anderen Drüſenſaft gibt, der auf
die Sexualvorgänge einwirkt. Es iſt dies der Saft des ſog.
Vorderlappens, einer kleinen Drüſe, die auf der Baſis des
Ge=
hirns liegt und den Namen Hypophyſe trägt. Sobald eine
Schwangerſchaft eintritt, überſchwemmt dieſe Drüſe den ganzen
Körper mit dieſem Saft, der ſich dann auch im Harn findet und
ſich darin nachweiſen läßt. Auf dieſe Art iſt es alſo möglich, eine
Schwangerſchaft ſchon in den erſten Tagen auf biologiſchem
Wege durch Unterſuchung des Harns zu erkennen. Die Methode
iſt auch bei Affen, nicht aber bei anderen Tieren möglich. Der
Co=Referent Laguer, Berlin, berichtete noch über eine Reihe
anderer wichtiger Eigenſchaften der Sexualhormone, warnte aber
ausdrücklich davor, dieſe Dinge unter dem Geſichtspunkt der
Sen=
ſation zu behandeln oder gar von Verjüngungsmitteln zu reden.
lleber eines der modernſten und wichtigſten Probleme der
Heilkunde, das auch für die geſamte Volkshygiene ſowie die
Recht=
ſprechung große Bedeutung hat, die Blutgruppenforſchung, ſprach
Profeſſor Breitner, Wien. Er führte aus: „In früheren
Jahren war die Blutüberpflanzung nicht möglich, bzw. ſehr
ge=
fährlich, weil das übertragene Blut im Körper des Empfängers
oft ſchwere Schädigungen auslöſte. Nun hat Karl
Land=
ſteiner bereits vor „ahren die bedeutſame Tatſache entdeckt,
daß beim Zuſammenbringen des Blutes zweier Menſchen häufig
die roten Blutkörperchen des einen von der Blutflüſſigkeit des
anderen zu Klumpen zuſammengeballt (agglutiniert) werden
während andere Blutproben ſich ohne Störung gleichmäßig
mit=
einander vermiſchen. Danach kann man die Menſchen in vier
Gruppen einteilen. Zwiſchen den Angehörigen derſelben Gruppe
iſt die Blutüberpflanzung ungefährlich. Jeder gehört während
des ganzen Lebens zur gleichen Gruppe. Dieſe
Gruppeneigen=
ſchaft iſt erblich. Die Gerichtsärzte haben ſich dieſe Erfahrung
Profeſſor Dr. Bernhard Zondek
von der Frauenklinik der Berliner Charité hat auf der Hamburge
Tagung der Naturforſcher und Aerzte einen aufſehenerregende
Vortrag gehalten. Es iſt ihm gelungen, eine Methode zu er
decken, die es ermöglicht, die erfolgreiche Befruchtung der Mutte
in kürzeſter Zeit nachzuweiſen.
zunutze gemacht, die Raſſenforſcher haben feſtgeſtellt, daß die
teilung der einzelnen Gruppen auf der Erde zwar ungleichmä
aber dennoch geſetzmäßig iſt. Zwiſchen Blutgruppe und Kran
beſtehen gleichfalls Beziehungen, Krankheitsdispoſition wird
vorwiegend auf die Sprößlinge, die der gleichen Blutgruppe
gehören, vererbt.
Zum Schluß ſeien noch zwei ſehr intereſſante Vorträge
die ozeanographiſche Forſchungsfahrt des Dampfers „Meteor
Gebiet des ſüdatlantiſchen Ozeans ſowie ein Vortrag über
Telegraphie mit kurzen Wellen von Profeſſor Rukop, 5
erwähnt. Es gab unendlich viel zu hören und zu ſehen in
Nummer 2681
Die Nachmittagsſitzung
des Völkerbundes.
Politis Berichtüber Modellverträgeund geges
ſeitige Waffenhilfe.
* Genf, 25. September. (Priv.=Tel.),
In der Fortſetzung der Vollſitzung am Dienstag nachmittt,
erklärte Präſident Zahle nach einigen kurzen Ausführunge
Ausführungen Wiarts=Belgien zur Abrüſtungsfrage, in der
auf die Schwierigkeiten der Kontrolle des Waffenhandels und 8
Kontrolle der Rüſtungsinduſtrie hinwies, den Bericht des a0.
rüſtungsausſchuſſes für angenommen. Deutſchland und Ungan
enthielten ſich der Stimme.
Ueber den Neubau des Völkerbunds=Palais berichtete Prnf
Rappard=Genf. Die Verſammlung nahm die Löſung an, nach 8).
das neue Völkerbunds=Palais im Ariana=Park errichtet
werdo=
ſoll, ſobald die alten Baupläne auf das neue Terrain umgeſter),
ſein werden.
Politis erſtattete dann ſeinen Bericht über au
Schiedsgerichtsverträge und die Modellve,
träge für Nichtangriff und gegenſeitige
Paz=
fenhilfe. Der Bericht, der im Komitee geſtern noch in
einm=
langen Nachtſitzung unter ziemlich heftigen Kämpfen
zuſtanm=
gebracht worden iſt, enthält in der erſten Gruppe drei
Modex=
kollektiver Art und drei zweiſeitiger Art über Vermittlungs= um
Schiedsgerichtsverfahren. Die zweite Gruppe enthält einm
Kollektivvertrag für Waffenhilfe, einen Kollektivvertrag für Nicht.
angriffsverpflichtung und ein Modell für zweiſeitige Verträß
über Nichtangriff. In einer Entſchließung wird feſtgelegt, deon
der Rat, falls ſich Bedürfnis zum Abſchluß ſolcher Verträge unttu
den Staaten fühlbar macht, ſeine guten Dienſte anbieten kanm
wenn dies von einer der Parteien erbeten wird und Ausſicht h.
ſteht, daß die guten Dienſte von ſämtlichen intereſſierten Parteieſu
gern und freiwillig angenommen werden. Zu den
Forderungeg=
von polniſcher und jugoflawiſcher Seite auf Einfügung da=
Locarno=Klauſeln über flagrante Angriffe in Nichtangriffs= unn
Waffenhandelsverträge ſagte Politis in ſeinem Bericht, es f
nicht ratſam, das Locarno=Syſtem als allgemeine Regel zu emm hick noch nicht di
fehlen, und es müſſe der Prüfung der beſonderen Umſtände übge
laſſen bleiben, zu entſcheiden, ob es angebracht erſcheine, Klauſeln
über flagrante Verletzungen in Verträge aufzunehmen oder nick. woltung bei we
Desgleichen enthalte ſie keine Beſtimmung über die Einrichturr md gemeindliche
entmilitariſierter Zonen. Ihre Errichtung bleibe den Staatet
der Sonderkonventionen überlaſſen.
Der Verſammlung lagen außerdem noch zwei Entſchließungen Nnchdruck beton
vor über den Beitritt zur Schiedsgerichtsbarkeit des Internatiuu einheitliche
nalen Gerichtshofes im Haag und über die bis jetzt exiſtierenden zunte, wemn g
Schiedsgerichtsverträge, die vor der Gründung des Völkerbunden
ſchon geſchaffen worden ſind.
Scharfe Kritik Ungarns an der europäiſchein
Nachkriegspolitik.
Die bedeutſamſte Rede des Tages bildete die Entgegnungn
die Graf Apponyi=Ungarn zu dem Berichte, von Politis gabu brachte Rei
Während ſeiner Rede, in der er die Stimmenthaltung Ungamm
den vorliegenden Reſolutionen gegenüber begründete, ſammelt! kündigte an,
ſich um die Rednertribüne eine dichte Schar von Delegierteny /ᛋ richtung
Graf Apponyi ſprach, wie immer, frei und legte in ſeiner eiro T innenmin
ſtündigen Rede die pſychologiſchen und politiſchen Bruchſtellen der urdn
Friedensverträge und der europäiſchen Nachkriegspolitik min r ein Mim
einer befreienden und trotzdem diplomatiſch fein abgewogenen diſer Abteilu
Offenheit dar. Er begrüßte prinzipiell das ganze Werk der jum Reichsreſſorts
riſtiſchen Friedensſicherung, erklärte jedoch, daß die Voraus) / geſetze zu beſchl
ſetzung: die moraliſche Bereitwilligkeit dazu, auf beiden Seites / berühren. Hiere
nötig ſei. Ungarn ſehe ſich vorläufig durch ſeine ganze Lage nichht nern Grzeſinſki
imſtande, in abſehbarer Zeit dieſen Verträgen nachzukommen um gng dann m eit
könne ihnen ſeine Zuſtimmung nicht geben. Auch den Verträges
über gegenſeitige Waffenhilfe könne Ungarn ſeine Zuſtimmung
nicht geben, da hier ebenfalls die moraliſche Bereitwilligkeit
au=
beiden Seiten nicht exiſtiere. Die Grundlage dieſer Verträge ſen
gegenſeitiges Vertrauen, und das ſei nicht vorhanden. Es könnn
nicht vorhanden ſein in einem Europa, in dem eine ſtarke bewaff
nete Gruppe einer unzufriedenen und leidenden Gruppe von en:n
waffneten Völkern gegenüberſtehe. Man könne zwar einem ande
ren Volk eine gewiſſe Zeit einen fremden Willen aufzwingen, abe
es beſtehe noch kein Syſtem, das dieſem Zwang Dauer verleihn
Man müſſe aufhören, Unterſchiede zu machen zwiſchen den Ve=?
bündeten der einen Macht und zwiſchen den Verbündeten der anm
deren Macht. Eine Nation, die ihren Namen verdiene, könne ſie)
mit den Ideen der heutigen Politik, wie ſie in Europa gelter!
unmöglich einverſtanden erklären.
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Mulert,
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burg. Zahlreiche wiſſenſchaftliche Filme wurden vorgeführt. J7
der Ernſt=Merkhalle im Hauptverſammlungsraum war eine Aus'
ſtellung moderner Heilmittel ſowie ärztlicher und naturwiſſenn
ſchaftlicher Inſtrumente untergebracht, eine weitere Ausſtellunm
in der Kunſthalle, „Die Karikatur in der Medizin”, rief lebhafte?
Intereſſe hervor. Geſellige Veranſtaltungen, vor allen Dinge2
der Empfang durch die Stadt im Uhlenhorſter Fährhaus gabe?
Gelegenheit, Hamburger Leben und Gaſtfreundſchaft kennen z.
lernen. Der Lampionkorſo der Hamburger Rudervereine irm
Alſterbaſſin bildete ein Schauſpiel, das den Beſuchern unvergeßſ
lich bleiben wird. Ein Ausflug nach Kiel, wo noch einzelne Sonn
dervorträge gehalten, und Beſichtigungen vorgenommen werdern
Dr. Georg Kaufmannz
bildet den Schluß der Tagung.
*Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Dienstag, den 25. September.
En Traumſpiel.
Von Auguſt Strindberg.
Die geſtrige Aufführung von Strindbergs „
Traumſpiel=
brachte einige Neubeſetzungen.
Den „Offizier”, den glücklich=unglücklichen Liebhaber, ſpielt ?
Bernhard Minetti an Stelle von H. J. Büttner. Minettis Be
gabung weiſt, wie ſich ſchrittweiſe ergibt, mehr auf das modern
als auf das klaſſiſche Drama hin. Er hat den Nerv für dee
moderne Dramatik, wobei „modern” durchaus in poſitivem Sinn.2
zu nehmen iſt. So traf er als „Offizier” die dem „Traumſpiel
Strindbergs eigentümliche Miſchung von Traum und Wirklichkein
von Tatſächlichkeit und Symbol in recht überzeugender Form!
Die Sprachtechnik bedarf noch der Pflege, damit undeutlich
Ueberſtürzungen vermicden werden.
Als „Advokat” trat Fritz Valk an die Stelle von Rubols
Klix: eindringlich, wuchtig, erſchütternd in der tragiſchen
Geſtal=
des gebrochenen Mannes.
Mela Wigandt war eine recht junge, aber ausdrucksvol.
Mutter. Den „Dichter” ſprach — fern von Strindberg — Hals
Jungbauer mit unbekümmertem Schwung.
Wenn auch die Regie Mordos für Strindberg allzu weiche
allzu wenig von großem Zorn und großer Leidenſchaft erfüllt iſch
ſo bekundet ſie doch eine außerordentliche Beherrſchung der
Bühnentechnik wie eine intenſive Arbeit und gibt bühnenmaßi44k
ſtarke Eindrücke. Es iſt bedauerlich, daß ſich eine ſolche Vorſtel=”
lung vor einem ſo ſchwachbeſetzten Haus abſpielte, wie es geſterſe
Z.
der Fall war.
Mummer 268
Mittwoch den 26 September 1928
Seite 3
Deutſcher Städtetag in Breslau.
eichsaufbau und Selbſiverwaltung
Die Städte Träger der Reichsreform.
Das Parlament der Städte, der Deutſche Städtetag, hat
e mal ſeine Jahresverſammlung nach Breslau einberufen und
chei das Thema „Reichsaufbau und Selbſtverwaltung” an die
ottze geſtellt. Der Städtetag hat einen Erfolg zu verzeichnen,
mi ſeine Forderung aus dem Vorjahre in Magdeburg, eine
grwe kommunale Abteilung im Reichsinnenminiſterium zu
er=
chren, iſt ihm vom Miniſter Severing zugeſagt worden. Die
ſtü dte ſind zweifellos Stiefkinder der Geſetzgebung in den letzten
goren geweſen. Sie haben das berechtigte Verlangen, daß ſie
crt unter dem Hin und Her der allgemeinen Syſtemloſigkeit zu
ſiden haben. Daher ihr Wunſch eines engen Zuſammenarbeitens
ofſchen der Kommunalabteilung im Innenminiſterium, einem
mmunalpolitiſchen Ausſchuß des Reichstages, den ihnen der
ſenchstagspräſident bereits zugeſagt hat, und einer
entſprechen=
n. Vertretung im Reichswirtſchaftsrat. In welcher Form man
„S immer an die Umgeſtaltung des Reiches herangehen will,
un dabei die Städte die Träger der Reform ſein
müſ=
n. iſt ſelbſtverſtändlich. Um ſo notwendiger iſt es, daß ſie bis
„in nicht in ihrer Exiſtenz abgedroſſelt werden, ſondern daß
er Verſuch gemach wwird, entſprechend der veränderten Struktur
es ganzen Reiches auch die Geſetzgebung auf die
Lebensbedürf=
iſſe der Städte abzuſtellen.
Die Verhandlungen wurden von Oberbürgermeiſter
Böß=
ſerlin mit einer Begrüßungsanſprache eingeleitet. Darauf
er=
eff der Präſident des Deutſchen Städtetages,
t. Mulert, das Wort zu einem Vortrag über „Reichsaufbau
n Selbſtverwaltung”, in dem er darauf hinwies, daß das
erenwärtige Verhältnis von Reich, Ländern und Gemeinden
nHaltbar ſei. „Es gibt nur ein Vorwärts in der Richtung auf
n. einheitliches Reich. Es muß das Ziel
verantwortungsbewuß=
er Politik ſein, dieſe endgültige Geſtaltung, wenn ſie im
Augen=
ſik noch nicht durch eine große ſtaatspolitiſche Aktion mit einem
zclage zu erreichen iſt, planvoll und tatkräftig vorzubereiten
u—ch einheitliche Regelung der Grundlage der öffentlichen
Ver=
haltung bei weitgehender Selbſtverwaltung in den regionalen
„D gemeindlichen Bezirken.‟ Der Vortragende kümdigte dabei
n. daß der Städtetag demnächſt einen den veränderten
Verhält=
iſſen angepaßten Entwurf vorlegen werde. Mit beſonderem
kwchdruck betonte der Vortragende, daß ein Erfolg durch eine
im heitlichere Reichsregelung nur erzielt werden
örnte, wenn gleichzeitig die Bewegungsfreiheit der
Zelbſtverwaltung gewahrt und geſtärkt würde.
Errichtung einer Kommunalen Abteilung
im Reichsinnenminiſterium.
Nach der mit ſtarkem Beifall aufgenommenen Rede
über=
nuchte Reichsminiſter des Innern Severing die
Brüße des Reichskanzlers und der Reichsregierung. Der Miniſter
ündigte an, daß er dem Wunſche des Städtetages nach
Ein=
iachtung einer Kommunalabteilung im
Reichs=
mnenminiſterium entſprechen werde, und daß eine
An=
ronung bereits getroffen ſei. Im Etatsanſatz für 1929 werde
in Miniſterialdirektor dafür eingeſetzt werden. Die erſte Aufgabe
nger Abteilung werde ſein, die Intereſſen der Gemeinden in den
R ichsreſſorts zu wahren, wenn es ſich darum handelt, Reichs=
F etze zu beſchließen, die den Lebensnerv der Gemeinden ſtark
nrühren. Hierauf überbrachte der preußiſche Miniſter des
In=
nun Grzeſinſki die Grüße der preußiſchen Staatsregierung und
zng dann in einer groß angelegten Rede auf
die aktuellen Probleme des kommunalen
Lebens
ei. Er führte u. a. aus: „Von den berſchiedenſten Seiten wird
vrrſucht, die Zuſtändigkeit der örtlichen Selbſtverwaltung auf
dmn Gebiete der wirtſchaftlichen Betätigung einzuſchränken.
2ieſen Beſtrebungen werde ich und, wie ich hoffe, auch die
preu=
ßiſche Staatsregierung den ſchärfſten Widerſtand entgegenſetzen.
Uriabhängig vom endgültigen Reichsfinanzausgleich werden wir
m Preußen an die Stelle der jetzigen rohen und unzureichenden
Regelung einen kommunalen Laſtenausgleich ſetzen müſſen, der
im sbeſondere auch die augenblickliche willkürliche und
unbefrie=
dggende Regelung der Polizeikoſten umfaſſen wird. Auf organi=
Bur Erſtaufführung von Flotows Oper
„Fatme‟
geht uns vom Heſſiſchen Landestheater folgende Mitteilung zu:
1566 wurde in Paris Flotows komiſche Oper „Die Macht der
Betrogenen” erfolgreich uraufgeführt und verſchwand
ſeltſamer=
weiſe kurze Zeit ſpäter. Den Weg nach Deutſchland hatte das
Werk nicht gefunden. Vor kurzer Zeit ſtieß Dr. Benno Bardi
aauf dieſes Stück, unterzog es einer Neubearbeitung und gab ihm
den Titel „Fatme‟. Das Buch iſt „1001 Nacht” entnommen:
Natme kommt nach Bagdad, um für ihren Mann bei einem Arzt
Schulden einzukaſſieren. Ihre Schönheit wird zum Verhängnis.
Der Schuldner fordert ein Stelldichein als Gegenleiſtung. Der
Hadi und der Großvezir, die ſie um Hilfe anfleht, verlangen
den=
ſalben Preis. Der Kalif Harun al Raſchid rettet ſie. Als Derwiſch
verkleidet, rät er Fatme, auf die Forderung der drei Schurken
ein=
zurgehen und ſie einzuladen. In der Maske eines Räubers ſtört
die Zuſammenkunft und führt die Verbrecher ihrer Strafe zu.
Die Oper zeigt den luſtigen Flotow in hellſten Farben, jede
Ssentimentalität iſt vermieden.
Das Landestheater Darmſtadt gehört zu den erſten Bühnen,
die das Werk zur Aufführung bringen. Die unzähligen
Neu=
anahmen im ganzen Reich laſſen vermuten, daß „Fatme” alle
Ausſicht hat, neben der „Martha” einen erſten Platz im deutſchen
Renato Mordo.
Doxernſpielplan zu erringen.
* Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheatern.
Reſidenz=Theater.
Harry=Piel=Film: „Die Rätſel einer Nacht.”
In gewitterſtürmiſcher Nacht wird das einſam liegende
Schloß von Banditen überfallen, die geiſterhaften Spuk mit den
Rüſtungen des Ahnenſaals treiben. Die Dienerſchaft entflieht.
Die Gräfin iſt allein dem Treiben preisgegeben. Ihr Vetter hat
eit langem die Zwangsvorſtellung, ſeine Kuſine heiraten zu
Tiüſſen. Er iſt im nahen Sanatorium, um geheilt zu werden. In
deerſelben Nacht reißt der Blitz eine Mauer der Nervenheilanſtalt
Rieder — er entflieht und eilt zum Schloß. Ebenfalls verkleidet,
ſeucht er die Kuſine in allen Gemächern und findet ſie ſchließilch.
Darry Piel — wie immer — bekommt Wind vom Vorhaben der
Sauner, entlarvt den Hauptattentäter, den er vorher in einem
IIntermezzo an anderer Stelle kennen lernte, feſſelt ihn und macht
Uhn unſchädlich. Er eilt der von ihrem Vetter bedrängten Gräfin
ſu Hilfe, es gelingt ihm, ſie zu erretten. Inzwiſchen hat die Poli=
ſatoriſchem Gebiet wird die Legislaturperiode des jetzigen
Preu=
ßiſchen Landtages unter dem Zeichen der preußiſchen
Verwal=
tungsreform ſtehen. Zunächſt wird eine weitgehende
Dezentraliſierung der Staatsverwaltung
ins Auge zu faſſen ſein. Die Gemeindeverfaſſungsgeſetze, die ein
Kernſtück der preußiſchen Verwaltungsreform darſtellen,
beab=
ſichtige ich weſentlich anders zu behandeln, als das bisher
ge=
ſchehen iſt. Was die Staatsaufſicht anlangt, ſo ſoll jede
Bevor=
mundung vermieden werden. Um in Großſtädten, die durch
Zu=
ſammenſchluß bisher ſelbſtändiger Gemeinweſen entſtanden ſind,
die Bedeutung der örtlichen Gemeinſchaft und den Sinn dafür zu
erhalten, wird kein anderer Weg bleiben, als der der
Dekonzen=
trierung. Dabei wird der konzentrierten Verwaltung
ſelbſtver=
ſtändlich alles das gelaſſen werden, was nur einheitlich geregelt
werden kann. Im Großfrankfurtgeſetz iſt der Verſuch
ge=
macht worden, dieſen Gedanken in die Tat umzuſetzen. Zu dem
Dr. Böß,
Oberbürgermeiſter von Berlin, hielt die Begrüßungsanſprache.
Problem der kommunalen Neugliederung erklärte
der Miniſter, daß eine ſolche Regelung neue, aber möglichſt
dauer=
hafte Grenzen ſchaffen ſoll. Bei dem ſogenannten
Großkreis=
problem hat ſicherlich das Wort „Großkreis” viel unnötige
Verwirrung verurſacht. Es handelt ſich in Wirklichkeit umm nichts
anderes als um Kompetenzen, daß der Kreis für ſolche Aufgaben,
die überhaupt nur überörtlich gelöſt werden können und die vom
Kreiſe nur in Angriff genommen werden können, wenn ſie nicht
gleichzeitig auch von einzelnen Gemeinden unternommen
wer=
den, die ausſchließliche Zuſtändigkeit beanſpruchen kann. Das iſt
eine Regelung, die ich in der heutigen Zeit für faſt
ſelbſtver=
ſtändlich halte.
Mulert,
Präſident des Deutſchen und Preußiſchen Städtedages, ſprach
über „Reichsaufbau und Selbſtverwaltung”.
zei vom Ausbruch des Irrſinnigen erfahren, eilt herbei und
ver=
haftet ihn, wie er aus dem Schloß entweichen will. Es iſt Harry
Piel. Er wird ins Sanatorium geſchleppt — in die Zwangsjacke
geſteckt. Mit unendlicher Köperkraft kann er ſich befreien, entreißt
der Polizei den erſten beſten Gaul, hetzt nach dem Schloß — von
der geſamten Mannſchaft verfolgt — und kommt im letzten
Augenblick, als die Gräfin, von ihrem wahnſinnigen Vetter
ver=
folgt, ſich bis in die Zinnen des Bergfrieds geflüchtet hat. Er
kann ſie zum zweiten Male und endgültig befreien. Noch die kurze
Auseinanderſetzung mit der Polizei — dann iſt alles erledigt.
Nachſpiel: der Chefarzt des Sanatoriums beſucht mit ſeiner Nichte
— eben der Gräfin — Harry Piel auf ſeinem Landgut. Man
macht eine gemeinſame Autofahrt — happy ending.
Der Film, ganz auf Harry Piels Spielart zugeſchnitten, läßt
die übrigen Rollen nur als Ergänzung auftreten. Aber auch hier
zeigen ſich Dary Holm und die Spieler Junkermann und
Falken=
ſtein ihrer Aufgabe gewachſen. — Ein amerikaniſcher Luſtſpielfilm,
flach und inhaltlos, aber vielleicht gerade darum zum Lachen
rei=
zend, ſowie recht gute Aufnahmen eines Kulturfilms aus
Spa=
nien vervollſtändigen das Programm.
W. S.
Ap. Kleinere literariſche Neuheiten. Von dem bekannten
Schrift=
ſteller Haas von Hülſen iſt eine neue Biographie
Ger=
hart Hauptmanns in der Univerſalbibliothek Philipp Reclam,
Leipzig, erſchienen. Das 194 Seiten umfaſſende Buch bringt mancherlei
Neues, da, wie der Verfaſſer ſagt, Gerhart Hauptmann ihm den Schrein
ſeiner reichen Erinnerungen aufgeſchloſſen und ihm auch von den
doku=
mentariſch belegten Tatſachen ſeines Werdens und Wirkens manches
nachgewieſen hat, was hier zum erſten Male ſeine Stätte findet. So
darf dies Buch, deſſen Niederſchrift der Dichter geleſen hat, den
An=
ſpruch erheben, die erſte wirklich authentiſche Darſtellung ſeines Lebens
zu ſein. Von einer Inhaltsangabe und Analyſe der Werke iſt abgeſehen,
ſie ſind aber im Zuſammerhang mit dem Werdegang des Dichters
be=
handelt worden. Dem trefflichen Buch iſt weiteſte Verbreitung zu
wünſchen. — In der Sammlung „Wiſſenſchaft und Bildung” Verlag
von Quelle & Meher, Leipzig, Preis 2.20 Mk.) iſt in vierter Auflage
„Grundriß der Muſikwiſſenſchaft” von Hugo
Rie=
mann, herausgegeben von Prof. Dr. Johannes Wolf, erſchienen. Auf
150 Seiten iſt hier die weitſchichtige Materie von dem als Autorität
be=
kannten Muſikſchriftſteller in vorbildlich zuſammenfaſſender Weiſe
be=
handelt worden. Das Buch enthält die ſünf Kapitel Akuſtik,
Tonphyſio=
logie, Muſikäſthetik, die muſikaliſche Fachlehre Muſikgeſchichte.
Ange=
fügt iſt jedem Kapitel ein reichhaltiges Verzeichnis der Literatur.
Spe=
ziell, den Studierenden der Muſikwiſſenſchaft iſt der Grundriß ein
be=
quemer Führer gewarden, aber auch Dilettanten wird er als ein
er=
wünſchter Helfer zur Seite ſtehen. In derſelben Sammlung erſchien
als Nr. 244 Stimme und Sprache im Bilde. Von Dr. A.
Moll. Mit 118 Abbildungen. Gebunden 2.20 Mk. Das mit
vortreff=
lichem Bildwerk ausgeſtattete Buch gibt in erſchöpfender Weiſe Auskunft
über alle Fragen, die die Hygiene der Stimme betreffen, über Bau und
Der Weg zum deutſchen Einheitsſiaat:
Forderungen der Städte.
Nach der Rede des Miniſters wurde eine Entſchließung
vor=
gelegt, in der es heißt: „Die in Breslau tagende
Jahresverſamm=
lung des Deutſchen Städtetages betont in Uebereinſtimmung mit
den vorjährigen Beſchlüſſen der Magdeburger Tagung erneut die
Notwendigkeit, den Ausbau des Reiches im Verhältnis zu
den Ländern und Gemeinden ſyſtematiſch fortzuſetzen. Im Kampf
des Reiches mit den Ländern um die Zuſtändigkeiten wird die
Selbſtverwaltung der Gemeinden zerriſſen. Der Weg zum
deutſchen Einheitsſtaat muß klar und planvoll
weiter=
gegangen werden. Es handelt ſich um eine Aufgabe von höchſter
Dringlichkeit. Eine ſyſtematiſche Vereinheitlichung der formellen
und materiellen Grundlagen für die wichtigſten öffentlichen
Ver=
waltungsgebiete iſt unerläßlich. Dabei müſſen die regionalen
Intereſſen ausreichend berückſichtigt werden. Insbeſondere iſt
die Selbſtändigkeit und Beweglichkeit der
ge=
meindlichen Selbſtverwaltung zu ſtärken, die
den Unterbau des Reiches und der Länder
bil=
det. Die Schaffung einer Reichsſtädteordnung iſt
hierfür nach wie vor organiſatoriſche Vorausſetzung. Nur auf
Gebietskörperſchaften, die nach Größe und Leiſtungsfähigkeit ihren
Aufgaben gewachſen ſind, kann ſich ein einheitlicher Reichsaufbau
gründen. Als Vorausſetzung für eine erfolgreiche Reformarbeit
iſt eine nähere Verbindung des Reiches mit den Gemeinden
un=
erläßlich. Die Errichtung einer Kommunalabteilung im
Reichs=
miniſterium des Innern, die Schaffung eines
Kommunalausſchuſ=
ſes im Reichstage, die ausreichende Vertretung der Gemeinden im
endgültigen Reichswirtſchaftsrat wurden bereits auf der
Magde=
burger Hauptverſammlung als dringende Forderungen aufgeſtellt
und müſſen heute wiederholt werden. Die Zuſammenfaſſungen
der jetzt in Reich und Ländern zerſplitterten Behörden zu einer
einheitlichen Mittelinſtanz wird der Verwaltungsvereinfachung
dienen. Die Jahresverſammlung des Deutſchen Städtetages
er=
wartet, daß die Reichsgeſetzgebung auch aus der
Reichsfinanz=
ſtatiſtik die notwendigen Folgerungen zugunſten der Gemeinden
zieht. Die deutſchen Städte beanſpruchen, daß ihnen die zur
Er=
füllung ihrer Aufgaben unerläßliche Bewegungsfreiheit gewährt
und daß die finanzielle Selbſtverwaltung gewahrt wird.”
Städte und Reichsgeſetzgebung.
Der Reichsſtädtebund, die Spitzenorganiſation von 1500
Klein= und Mittelſtädten, hat ſeine Stellungnahme zu den Fragen
der Verfaſſungsreform in einem Schreiben an den Reichsminiſter
des Innern niedergelegt, dem wir u. a. entnehmen:
„Was die Aufgaben= und Zuſtändigkeitsverteilung
zwiſchen Reich und Ländern angeht, ſo iſt auf manchen Gebieten eine
klare Abgrenzung gerade vom Standpunkte der Gemeinden und mit
Bezug auf die ſie berührenden Geſetze beſonders erwünſcht. Gerade
die Gemeinden ſind vielfach von der Ueberſchneidung der
Zuſtändig=
keiten und den ſich daraus ergebenden Folgen widerſprechender oder in
ihren Tendenzen nicht miteinander übereinſtimmender Beſtimmungen
beſonders betroffen. Grundſätzlich wird das Reich die Geſetzgebung in
die Hand zu nehmen haben auf allen Gebieten, die eine einheitliche
Re=
gelung fordern, wenn nicht berechtigte Eigenarten der Länder eine
Sonderregelung erwünſcht laſſen. Wir möchten dabei beſonders
her=
vorheben, daß ſich bei der praktiſchen Durchführung der Reichsgeſetze in
den Gemeinden für die Arbeit der Gemeinden dadurch beſondere
Schwie=
rigkeiten ergeben, daß nicht nur das Reich zu den Reichsgeſetzen
ein=
gehende Ausführungsbeſtimmungen trifft, ſondern auch von den
Län=
dern auf Grund beſonderer reichsgeſetzlicher Ermächti ung ihrerſcits
noch Durchführungsbeſtimmungen erlaſſen werden. Dieſe führen ein=
Sonderreglung erwünſcht erſcheinen laſſen. Wir möchten beſonders
her=
bei, haben eine vielfach unerträgliche Verzögerung der Durchführung
der Reichsgeſetze im Gefolge und laſſen endlich auch bisweilen nach
ver=
ſchiedenen Richtungen hin gewiſſe Widerſprüche zwiſchen den
Antrd=
nungen des Reichs und der Länder entſtehen, die die Verwaltungsarbeit
der mit der Durchführung betrauten Kommunen außerordentlich
er=
ſchweren. Auch die gewünſchte baldige Verringerung und
Verein=
fachung der geſamten Reichs= und Ländergeſetzgebung läßt ſich durch
eine Beſchränkung der Ausführungsgeſetzgebung am beſten fördern.
Eine territoriale Flurbereinigung, die Beſeitigung von Exklaven und
ungünſtigen Ländergrenzen ſowie der Anſchluß von kleineren und
lei=
ſtungsſchwächeren Ländern an größere erſcheint vom
verwaltungsorgani=
ſatoriſchen ſowie vom Verkehrs= und ſteuerpolitiſchen Stanpunkt der
Grenzgemeinden erwünſcht.”
Der Reichsſtädtebund nimmt dann kongret zu Einzelheiten
Stellung:
„Das Reichs=Kriminal=Polizei=Geſetz vom 21. 7. 1922, das ein
ein=
heitliches Zuſammenarbeiten der Landeskriminalbehörden zur beſſeren
Verbrecherbekämpfung ſichern will, iſt baldigſt durchzuführen. Ebenſo
iſt eine weitere Angleichung des materiellen Rechts auf dem Wege über
die Reichsgeſetzgebung erwünſcht auf dem Gebiete des Waſſerrechts,
wobei die Verwaltung der Waſſerſtraßen weiterhin den Ländern zu
überlaſſen wäre. Ebenſo erſcheint eine einheitliche Geſtaltung des heute
vielfach zerſplitterten Wegerechts, wenn nicht von Reichs wegen,
ſo doch innerhalb der einzelnen Länder, beſonders erwünſcht. Dabei
iſt das Eigentum der Straßen grundſätzlich den Gemeinden und
Ge=
meindeverbänden zu belaſſen. Eine weitere Vereinheitlichung erſcheint
auch erwünſcht auf dem Gebiete des Städtebaurechts und des
Baupolizeirechts.”
Technik des Kehlkopfes und der Sprechwerkzeuge, den Gebrauch der
Stimme und der Sprechorgane Atmung und Lautbildung, Erkrankung
der Sprechwerkzeuge und die Möglichkeit ihrer Bekämpfung uſw. So
hat das Buch ein hervorragendes Intereſſe nicht nur für Lehrer und
Schüler, ſondern auch für alle redenden und ſingenden Berufe, wie
über=
haupt für jedermann, da ſich alle Menſchen täglich der Sprache bedienen.
— Chemiſch=techniſches Lexikon. Von Dr. techn. Georg
Schluck (Tagblatt=Bibliothek. Stehrermühl=Verlag. Wien I.
Woll=
zeile 22). Das nach dem Stoff alphabetiſch geordnete Lexikon ſoll die
induſtrielle Anwendung und die Fortſchritte der modernen Chemie
ſchil=
dern. Es ſind daher außer den wichtigſten Verfahren auch die
Eigen=
ſchaften der Elemente und wichtiger chemiſcher Verbindungen ſowie die
in der chemiſchen Technologie gebräuchlichen theoretiſchen und
prakti=
ſchen Begriffe beſprochen und deren Anwendung an Beiſpielen erörtert.
Ein ausführliches Sachverzeichnis erleichtert den Gebrauch des Buches,
das nicht nur den Studierenden, ſondern auch allen, die Intereſſe für
die praktiſche Chemie beſitzen, willkommen ſein wird. — Im Verlag von
Otto Maier, Ravensburg, erſchien ein 70 Seiten umfaſſendes Büchlein
„Technik der Miniaturmalerei” (Preis 2,50 Mk.), deſſen
Verfaſſerin Frau Oberbaurat L. Becker=Emmerling (Darmſtadt)
iſt. Die Abſicht des Buches iſt nicht, die Miniaturmalerei in ihrer
ge=
ſchichtlichen oder künſtleriſchen Entwicklung ausführlich zu ſchildern,
ſondern es will eine Darſtellung alter Rezepte, wie früher Miniaturen
gemalt wurden, und Anleitung zu Kunſtgriffen geben. Auch von
Klein=
malern hört man viel klagen, daß es an einer Anleitung im Sinne der
Alten fehle, und es finden ſich heutzutage wenig Maler, die das Malen
auf Elfenbein und Pergament lehren, ſonſt könnte dieſe Kleinkunſt
leich=
ter und beſſer erlernt werden. Die in vorliegender Arbeit gegebenen
Hinweiſe gründen ſich teils auf eigene Erfahrungen und Ratſchläge
guter Künſtler, teils auf das Studium alter Quellen, die ſich in
ver=
gilbten Bändchen deutſchen und franzöſiſchen Urſprungs vorfanden.
Verfaſſerin des Büchleins, deſſen Inhalt in langjähriger Arbeit
ſorg=
fältig geſammelt worden iſt, hat ſich ihrer Aufgabe mit großer
Sach=
kenntnis und ausführlichem Eingehen auf alle Einzelheiten unterzogen.
Den drei Kapiteln: „Die Miniaturmalerei auf Elfenbein”, „Die
Minia=
turmalerei auf Pergament” und Die Umrahmung” ſchließen ſich
Rat=
ſchläge für angehende Miniaturiſten und im Anhang „Farbenrezepte
alter Meiſter” an. Zum Schluß wird noch die Entwicklung der
Minia=
turmalerei in drei Bildern dargeſtellt. — Ein im Verlag von M.
Oſter=
berg u. Co., Stuttgart, erſchienenes Heft „Bergſträßer
Holz=
ſchnitte” von Richard Mager, herausgegeben von Hans
Stern=
heim, bildet eine ſchätzenswerte Bereicherung der Bergſträßer
Heimat=
dichtung. Aus den Originalholzſchnitten von Richard Mager, die von
Texten bekannter heſſiſcher Heimatſchriftſteller begleitet ſind, ſpricht die
Seele des ſchönen Bergſträßer Landes zu uns. Es ſind 10 Holzſchnitte:
Darmſtadt (an der Stadtkirche), Ruine Frankenſtein, Seeheim,
Zwingen=
berg. Auerbacher Schloß, Schloß Schönberg, Bensheim, Heppenheim,
Alt=Weinheim, Heidelberg mit den begleitenden Texten von Robert
Schneider, Oberſtudienrat Kiſſinger, Ernſt Luckow=Darmſtadt, Dr. Arth.
Sauer=Zwingenberg, Hans Sternheim, Prof. K. Henkelmann, Ed.
Haß=
loch, Bensheim, Obexſtudienrat Dr. Ledroit=Mainz, Adam Karrillon,
Viktor Scheffel. Möge das hübſche Büchlein, das das Lob der ſchönen
Bergſtraße ſingt, freundliche Aufnahme finden und ihr zu den alten
neue Freunde gewinnen.
7neue große
Abteilun-
gen sind entstanden!
Jcde einzelne verbürgt Ihnen
die Vorzüge eines vornchmen
Spezial-Geschäftes, jede ist mit
besonderer Licbe großzügig und
elegant eingerichtct, und
aller-
erste, in ihrem Fach bewährte
Kräfte stchen an ihrer Spitze.
Die Auswahl, die Sic in jeder
unserer neuen Abteilungen
fin-
den, ist einzigartig. Fabrikate
des In- und Auslandes sind
her-
angezogen worden, um Ihnen
Scine Auswahl des Aeußersten
San modischem Geschmack
und Schönheit zu bicten.
Gerade mit Ihrem Bedarf an
Ar-
tikeln dieser neuen Abteilungen
sollten Sic bis zu unserer
Eröff-
nung warten. Sie werden durch
das, was wir Ihnen zu bicten
ver-
mögen, reichlich entschädigt.
Ein Nachſpiel zum Raub
der Revaler Oomkirche.
Verurteilung des Chefredakteurs des „Revaler Boten”
Axel de Vries.
Die gewaltſame Beſitzergreifung der Revaler Domkirche durch
die eſtniſche Regierung am 19. Februar 1927 hat dieſer Tage ein
gerichtliches Nachſpiel erlebt, das zu einer Verurteilung des
Chef=
redakteurs des „Revaler Boten”, Axel de Vries, der ſeinerzeit in
ſeinem Blatt dieſen unerhörten Gewaltakt der eſtniſchen
Regie=
rung entſprechend gekennzeichnet hatte, zu einmonatiger Haft und
einer Geldſtrafe von 100 Kronen führte. Der Prozeß und das
Urteil haben in der Oeffentlichkeit allgemeine Entrüſtung
aus=
gelöſt, um ſo mehr, als die Urheber der gewaltſamen Enteignung
der Domkirche, Biſchof Kukk und der frühere Kriegsminiſter
Gene=
ral Soots, nicht nur von der deutſchen Geſellſchaft, ſondern auch
von weiten Kreiſen der eſtniſchen Oeffentlichkeit abgelehnt werden.
Biſchof Kukk wird unter anderem zur Laſt gelegt, daß er unter
der Geiſtlichkeit moraliſche Zuſtände geduldet habe, die jeder
Be=
ſchreibung ſpotten.
Bei ihrem Vorgehen gegen die Domkirche berief ſich die
eſtniſche Regierung auf ein Geſetz über die Aufhebung der Stände
und des ihnen gehörenden beweglichen und unbeweglichen
Ver=
mögens, das ſich inſofern auch gegen die Domkirche richten konnte,
als dieſe ſich früher in Verwaltung der ehemaligen
ritterſchaft=
lichen Behörden befunden hatte. Gegen dieſe Geſetzesanwendung
iſt jedoch auf gerichtlichem Wege Verwahrung eingelegt worden
und die Angelegenheit war juriſtiſch noch keineswegs entſchieden.
Auf keinen Fall war die eſtniſche Regierung berechtigt, der
bis=
herigen deutſchen Gemeinde jedes Recht zu Benutzung ihrer Kirche
zu nehmen, da ſogar jeder Mieter in den vom Staat enteigneten
früheren ritterſchaftlichen Häuſern ſein Wohnungsrecht behalten
hat. Nichtsdeſtotrotz ernannte die Regierung am 24. Januar in
Erfüllung ihres Beſchluſſes eine Kommiſſion zur Uebernahme der
Domkirche. Als ſich die Kommiſſion am nächſten Tage vor der
Kirche einfand, war von dem Gemeindevorſtand niemand
er=
ſchienen. In einem Schreiben teilte dieſer mit, daß er den Schlüſſel
der Kirche nicht auslicfern werde. Der ſtellvertretende
Innen=
miniſter ordnete darauf an, daß die Türen der Kirche durch die
Polizei mit Hilfe von Schloſſern geöffnet werden ſollen, was auch
am 19. Februar 1927 geſchah. Die Kommiſſion ſtellte ein
Verzeich=
nis der in der Kirche befindlichen Gegenſtände auf und erklärte
ſie als vom Innenminiſterium übernommen. Die deutſche Zeitung
Revals, der „Revaler Bote”, veröffentlichte darauf am ſelben
Tage in einem ſchwarzen Trauerrahmen drei Artikel unter der
Ueberſchrift: „Die Domkirche mit Hilfe der Polizei aufgebrochen!
Ein Trauertag für Eſtland.‟ Der erſte der Artikel hatte
folgen=
den Wortlaut:
„Heute morgen um 8 Uhr iſt die Domkirchentür unter
Gewalt=
anwendung geöffnet worden. Die Uebernahme des ehrwürdigen
Gotteshauſes mit Hilfe von Dietrich und Stemmeiſen iſt
voll=
endet. Der Machtapparat der Verwaltung hat Gewalt in
An=
wendung gebracht, der Kampf um das Recht der Domgemeinde
an ihrem Gotteshaus iſt mit nichten entſchieden. Formales Recht
und die Menſchenrechte ſprechen für die Gemeinde. Es wird der
Tag kommen — es gebe denn im eſtländiſchen Staat kein Recht
mehr —, wo die Gewalt ſich vor dem Recht beugen wird. Was
heute morgen geſchah, iſt vom Standpunkte des Rechtsſtreites um
Beſitz und Nutzung der Domkirche nicht entſcheidend. Von
leben=
diger und furchtbarer Wirklichkeit jedoch für unſer ganzes Land,
für den Staat, für unſer Volkstum. Denn in Tauſenden von
Herzen iſt das Bewußtſein lebendig, daß die Gewalt eine
An=
wendung gefunden hat, die ſeeliſche und geiſtige Werte als nichts
anſieht. Daß die Gewalt nicht als Vollſtreckerin der Gerechtigkeit
in Erſcheinung trat und ſomit ſich ſelbſt richtete.”
Der Inhalt dieſer Artikel wird nun Chefredakteur de Vries
zur Laſt gelegt und als eine Beleidigung des Innenminiſters
auf=
gefaßt. Wie Chefredakteur de Vries in ſeinem Schlußwort
wäh=
rend des Prozeſſes ausführte, iſt abſichtlich von
Namensnennun=
gen in den Artikeln abgeſehen worden, um ihnen den Anſchein
eines perſönlichen Angriffes zu nehmen. Es ſei lediglich eine ent=
Nummer 268
ſprechende Form angewandt worden, um ſowohl den Ernſt Ko
Augenblickes als auch die Schwere des Erlebniſſes zu kennzeichven=
und die für das eſtländiſche Deutſchtum ſelbſtverſtändliche ſchart
Verurteilung des Geſchehens zum Ausdruck zu bringen. Trom
dieſer Ausführungen und ungeachtet der Tatſache, daß die
Ar=
ſprüche auf die Domkirche lediglich auf dem Wege von
Gerichts=
verhandlungen, nicht aber durch einen polizeilichen Gewaltakt
enm=
ſchieden werden konnten, kam das Gericht zu der Verurteilunn
de Vries. Es hat damit einen neuen Beweis für die
Mern=
würdigkeit der in Eſtland herrſchenden Rechtszuſtände erbrach5
Was der „Stahlhelm” will.
* Berlin, 25. September. (Priv.=Tel)
Die Vertreter des „Stahlhelm” haben am Montag abend iri
Berlin in einer großen Verſammlung, die ſie gemeinſam mit der=
Deutſchnationalen veranſtalteten, ihr neues Programm, das mitt
dem Volksbegehren gegen die Verfaſſung beginnen ſoll, vern
kündigt. Es ſcheint, als ob ſie den Kampf zuſammen mit der
Deutſchnationalen führen wollen, obwohl beide Teile vorläufiei
noch ſtarke Reſerven machen. Die Deutſchnationalen ziehen ſicht
darauf zurück, daß ſie lediglich ihre Organiſation dem „Stohln
helm” beratend zur Verfügung ſtellen wollen, während dere
„Stahlhelm” ſelbſt mit den Deutſchnationalen nicht durch dicht
und dünn gehen möchte. Das Schlimme iſt für ihn nur, daß en
zunächſt nur ſehr unklare Vorſtellungen über ſeinen Vorſtos;
gegen die Verfaſſung zu haben ſcheint. Es wird davon
ge=
ſprochen, daß die Reichsregierung gegen die parlamentariſchenn
Mißtrauensvoten geſchützt werden müſſe, daß die Immunität den=
Abgeordneten abgebaut werden ſolle und daß endlich der Kampn
ſich gegen das proportionale Wahlrecht richten werde. Aber das
alles iſt noch ſo verſchwommen und noch ſo wenig durchdacht, daß
vermutlich jetzt erſt die juriſtiſche Ausarbeitung hieb= und
ſtich=
feſter Vorſchläge beginnen ſoll. Darüber können Wochen
ver=
gehen und inzwiſchen verpufft die ganze Aktion, die ſchlecht
vor=
bereitet, mehr aus einer augenblicklichen Gefühlswallung als aus
ruhiger Ueberlegung entſtanden zu ſein ſcheint.
Kreitz,
IV 15233
A
S At
HABAedbe
IV.152706
1. Berloſungsliſte der
4½½= P0 Liquidationsanleihe der Naſſauiſchen Landesbanrn
Die Rückzahlung der nachverzeichneten verloſten Stücke ern
folgt zum Nennwert am 31. Oktober 1928 gegen Einlieferunou
der in kursfähigem Zuſtande befindlichen Zertifikate bzw. Schuld.
verſchreibungen nebſt den dazugehörigen Zinsſcheinen ſper=
130. 4. 1929) und Erneuerungsſcheinen bei der Landesbanky
Hauptkaſſe in Wiesbaden und bei ſämtlichen Landesbankſtellem
und Geſchäftsſtellen, ſowie in Berlin:
bei der Reichs=Kredit=Geſellſchaft,
der Deutſchen Landesbankenzentrale,
der deutſchen Girozentrale — Deutſche Kommunalbank —.
Anmerkung: Die Einlöſung der Anteilſcheine findet
ſpäteſtens=
zum 30. April 1929 ſtatt. Die Höhe der Einlöſungsquote wirdd
rechtzeitig bekanntgegeben.
Buchſt. 1 — 12,50 GMk. Nr. 1401—1600, 1801—2400, 2601 bis
8000, 8201—8400, 9001—9400, 9801—10000, 10201 biss:
10400, 10 601—11400.
Buchſt. h — 25.— GMk. Nr. 901—1000, 2501—2600, 2701 bis 8
2800, 3701—3800, 4101—4200, 4401—4500, 4501—4600,
4601—4800, 4901—5000, 5401—5600, 5701—5800, 6501 I
bis 6600, 6701—6800, 6901—7000, 7301—7400, 8001 bis 8
8100, 8601—8800, 10301—104 00, 11101—11 200, 11401 bis s
11500, 11901—12000, 12601—12 800, 12901—13100,,)
13 301—13 500, 14001—14 400, 14501—14 600, 14801 bis8
14900, 15 001—15100, 16001—16100, 16201—16400.
Buchſt. g — 50.— GMk. Nr. 837—880, 1145—1188, 1541 bis
1584, 3125—3168, 3477—3520, 3565—3608, 3829—3872,
4005—4048, 4093—4136, 4621—4664, 4709—4752, 5017
bis 5060 5237-5280, 5369-5412, 5413—5456, 5501—5544,,
6293—6336, 6733—6776, 6909—6952, 7173—7216, 7613 4
bis 7656, 8009—8052, 8097—8140, 9153—9196, 9329 bis3
9372, 9373—bis 9416, 9989—10032, 10 297—10 340, 10341I
bis 10384, 10693—10 736, 10869—10 912, 11573—11616,
12101—12144, 12541—12 584, 12849—12892, 12893 bis 3
12936, 13 245—13 288, 13 685—13 728, 13 993—14036,,
15093—15136, 15885—15928, 15973—16 016, 16457 bis=
16500, 17909—17952, 18173—18 216, 19053—19096,
19317—19360, 20461—20 504, 21 517—21 560, 21825 bis
21868.
Buchſt. 1 — 100,— GMk. Nr. 988—1008, 1114—1134, 1345 bis
1365, 2374—2394, 2878—2898, 2899—2919, 3193—3213,
3403—3423, 4138—4158, 4789—4809, 4915—4935, 5461
bis 5481, 5923—5943, 5965—5985, 6322—6342, 6679 bis
6699, 6994—7014, 7099—7119, 7288—7308, 8002—8022,
8548—8568, 8590—8610, 9241—9261, 9535—9555, 9724 1
bis 9744, 10459—10479, 11110—11 130, 11593—11613,
12097—12117 13168—13 188, 13 336—13 356, 13 546 bis
13 566, 13672—13692, 13945—13965, 14 260—14280,
14680—14 700, 15331—15351, 15 919—15 939, 16969 bis
16989, 18 292—18312, 18376—18396, 18 649—18669,
18712—18732, 19279—19 299, 19951—19971, 20350 bis
20370, 21484—21 504, 21904—21924, 22 240—22260,
23 332—23 352.
Buchſt. a — 200,— GMk. Nr. 221—230, 421—430, 431—440,
1281—1290, 1381—1390, 1671—1680, 2441—2450, 2481
bis 2490, 2851—2860, 3491—3500, 3651—3660,, 4451 bis
4460, 5091—5100, 6291—6300, 6941—6950, 7431—7440,
7691—7700, 8011—8020, 8321—8330, 9131—9140, 9461
bis 9470, 9651—9660, 10081—10090, 10491—10500,
10631—10 640, 11791—11800, 12321—12 330, 12841 bis
12850, 12991—13000, 13 081—13 090, 13 371—13380,
14451—14 460, 15341—15350, 15751—15 760, 16941 bis
16950, 17001—17010, 17931—17 940, 18491—18500,
18791—18 800, 18 811—18 820.
Buchſt. b — 500,— GMk. Nr. 216—220, 416—420, 486—490,
536—540, 956—960, 1141—1145, 1521—1525, 1661 bis
1665, 1806—1810, 2226—2230, 2316—2320, 2466—2470,
2776—2780, 3376—3380, 3911—3915, 4091—4095, 4361
bis 4365, 5301—5305, 5556—5560, 5736—5740, 6126 bis
6130, 6556—6560, 7116—7120, 7701—7705, 7741—7745,
8926—8930, 9096—9100, 9566—9570, 9596—9600, 10436
10440, 10591—10595, 11596—11 600, 11646—11650,
11736—11740, 12006—12010, 12506—12 510, 12781 bis
12785, 12846—12850, 13551—13 555, 13641—13645.
Buchſt. & — 1000,— GMk. Nr. 415—416, 521—522, 575 bis
576, 761—762, 785—786, 787—788, 861—862, 907—908,
1087—1088, 1127—1128, 1267—1268, 1311—1312, 1320
bis 1326, 1807—1808, 2067—2068, 2355—2356, 3295 bis
3296, 3355—3356, 3623—3624, 3671—3672, 3887—3866,
4239.4240, 4597-4598, 4653—4654, 4865—4866, 5261 bis
5262, 5453—5454, 5749—5750, 608 9—6090, 6123—6144
6503—6504, 6647—6648, 6743—6744, 7209—7210, 7402
7466, 7483—7484, 7593—7594, 7809—7810, 7973—7914r
8159—8160.
Buchſt. d — 2000,— GMk. Nr. 74, 90, 371, 458, 506, 547, 641,
642, 692, 732, 782, 806, 834, 943, 982, 1056, 1192, 1420
1440, 1466, 1538, 1631, 1636, 1682, 1764, 1832, 1836, 1942
1953, 1993, 2018, 2160, 2181, 2211, 2280, 2304, 2402, 2402
2494, 2517.
Die nächſte Ausloſung erfolgt vorausſichtlich zum 30. April 1922
jeburger
Die Neuerö
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Angeb. unt. K 64 an
die Geſchſt. (*25075
Wummer 268
Aus der Landeshauptſtadt.
Mittwoch, den 26. September 1928
Seite 3
Darmſtadt, 26. September.
Heffiſches Landestheater. Heute beginnt der allgemeine
Vor=
e auf zu Preiſen von 1—10 Mark zu dem Gaſtſpiel von Friedrich
ſachßler und Helene Fehdmer, die am Freitag, den 28. Sept.,
„ Feier von Tolſtois 100. Geburtstag deſſen Schauſpiel „Und das
ſchtſcheinet in der Finſternis” mit eigenem Enſemble zur
ſtSührung bringen.
Am Samstag, 29. September, wird die erfolgreiche Komödie „Dr.
mock” oder „Der Triumph der Medizin” für die Zuſatzmiete III
erſten Male wiederholt.
Sonntag, 30. September, wird Kreneks „Jonny ſpielt auf”
seilweiſe neuer Beſetzung wieder in den Spielplan aufgenommen.
Komponiſten ſingt zum erſten Male Hans Grahl, die Yvonne
ſiche Walter, den Daniello Johannes Biſchoff. Der
Vorver=
z zu dieſer Aufführung beginnt morgen Donnerstag.
Heſſiſches Rotes Kreuz. Das Heſſiſche Rote Kreuz wird auch in
em Jahr wieder einen Lehrgang für Frauen und
Mäd=
em in der erſten Hilfe bei Unglücksfällen und in
eKrankenpflege abhalten. Dieſer Lehrgang, der von Herrn
ſe eime Medizinalrat Dr. Happel geleitet wird, ſoll am Freitag,
en 19. Oktober 1928 abends 19 Uhr, in dem Feſtſaal
ſe Ludwigs=Ober=Realſchule am Kapellplatz
be=
ſinnen. Der Beginn iſt auf dieſa ſpätere Stunde gelegt worden,
t auch ſolchen Frauen und Mädchen, die beruflich tävig ſind, eine
Teil=
znne zu ermöglichen. Um geäußerten Wünſchen zu. entſprechen, ſoll
auf praktiſche Uebungen beſonderer Wert gelegt werden, wobei
irveſtern des Alice=Hoſpitals den Leiter des Kurſus, Herrn Geh.
ſS.=Rat Dr. Happel, unterſtützen werden. Es iſt für jede Frau und
jedes Mädchen von Wichtigkeit, ſich gewiſſe Kenntniſſe und
Fertig=
ſen in der Krankenpflege anzueignen, die man bei Krankheiten in der
grrilie anwenden kann; auch bei Unfällen iſt es unter Umſtänden
ent=
ardend für die Geneſung des Verletzten, daß ſofort bis zur Ankunft
* Arztes das Entſprechende geſchieht. Wir hoffen deshalb, daß recht
er Frauen und Mädchen von der nun gebotenen Gelegenheit
Ge=
raich machen. Anmeldungen bittet man bis zum 18. Oktober, vorm.
ſchen 10 und 12 Uhr, im Geſchäftszimmer des Heſſ. Landesvereins
r Noten Kreuz, Paradeplatz 4, oder in demjenigen des Alice=
Frauen=
eins, Dieburgerſtraße 21, zu erklären.
* Die Neueröffnung des Damen= und Herren=Friſier=Salons von
h=lipp Wallhäuſer im Hauſe Wilhelminenſtraße 27 fand geſtern
vor=
girtag nach Vollendung des Umbaues mit einer ſchlichten Feier, zu der
re Anzahl geladener Gäſte erſchienen waren, ſtatt. Die ſchwierige
1Fgabe, in den langgeſtreckten Räumen helle, moderne Friſierſalons
utsubauen, wurde von dem Herrn Architekten Peter Müller,
7thildenſtraße, glänzend gelöſt. Durch ſinnvolle Oberlichtanlage ſind
ichrend des ganzen Tages die zehn abgeſchloſſenen Damenkabinen und
rii Herrenfriſierſalons ſo hell, daß ſich eine Lampenbeleuchtung
er=
b igt. Abends iſt durch vorteilhafte Lichtanlage in jedem einzelnen
neil ein ungeſtörtes Arbeiten ermöglicht. Die einzelnen Salons ſind
elliegen, einfach, aber vornehm mit allen im Friſeurberuf erdenklichen
nDernen Einrichtungen ausgeſtattet; jede einzelne Damenkabine hat
B. ihre eigene Haar=Trockenanlage mit kalter und warmer Luft. Ein
Demierwellenapparat eigener Konſtruktion, jener beliebte „
Lockenzauber=
neshanismus” für Bubiköpfe, kann durch Einzeleinſchaltung des 40
Volt=
öt omes je nach Bedarf bedient werden. Noch viele Einzelheiten aus
er Geheimniſſen des Friſeurberufs, die hier zu finden ſind, könnten
u gezählt werden, aber jede Dame und jeder Herr kennt ja dieſe der
Z—ſchönerung dienenden Dinge zur Genüge. Durch den vornehm
ge=
a tenen langen Verkaufsraum gelangt man in einen weiten Gang, an
enen Seite Schaufenſter mit Köſtlichkeiten eines Friſeurladens
einge=
erit ſind, zu den Salons. Auch die Toilettenräume ſind bei der
Neu=
ttTage nicht vergeſſen worden, ſo daß in dieſem neuzeitlichen
Friſeur=
eichäftshaus die Vollſtändigkeit der Inneneinrichtung geradezu
ver=
rfft. — Herr Wallhäuſer, der Geſchäftsinhaber, begrüßte
herz=
ſes die Erſchienenen; anſchließend dankte Architekt Müller den
Hand=
vmksmeiſtern und allen Mithelfern für ihre tatkräftige Unterſtützung.
Vartreter der Stadt und der Handwerkskammer ließen ſich entſchuldigen
unc übermittelten Glückwünſche, die auch im Namen der Kundſchaft
Frau Karp in herzlichen Worten ausſprach. Spenglermeiſter
Schulz trug ein ſinniges Gedicht vor. — Die Arbeiten wurden von
owenden Darmſtädter Firmen ausgeführt: Statiſche Berechnung: Ing.
Sckhof, Maurerarbeiten: G. Berth, Eiſenkonſtruktion und
Schloſſer=
nSeiten: J. Jacobi, Zimmererarbeiten: K. Haury, Spenglerarbeiten:
F— Schulz, ſanitäre Anlagen: J. Nohl, elektr. Inſtallation: G. Brand,
uriere Weißbinderarbeiten; H. J. Weber, äußere Weißbinderarbeiten:
N. Klein, Glaſerarbeiten: L. Werner, Schreinerarbeiten: Uhland u.
Shark, Eſtricharbeiten: L. Debus, Terrazzoarbeiten: H. Thümmel,
Plat=
erarbeiten: A. Kadel, Linoleumbelag: Ehrhardt, Beleuchtungskörper:
Ril u. Hartmann, innere Vorhänge: Teppichhaus Meher,
Polſterer=
tSeiten: Stritzinger und Herber, Möbellieferung für Warteraum: Fa.
1 Trier, Schaufenſtereinrichtung: J. Sohn, S haufenſterdekoration:
Fuatſchner G.m.b.H., Firmenſchild: Pabſt, Uhrenlieferung: Gg. Karp,
Tachdeckerarbeiten: Gebr. Müller, Gürtlerarbeiten: Schäfer; Marmor=
„Beiten lieferte D. Dieter, Eberſtadt bei Darmſtadt.
Kunſtnotizen.
— „Der junge Richard Wagner”. In der bereits
ange=
kimdigten öffentlichen Morgenfeier des Bahreuther Bundes und des
Triyreuther Bundes der deutſchen Jugend am Sonntag, 30. September,
mrmittags 11 Uhr, im Saale des Muſikvereins wird Otto Daube aus
dn Jugendkompoſitionen Richard Wagners zu Gehör bringen: Klavier=
Swnaten in B=Dur und A=Dur, Polonaiſe Symphonie in C=Dur,
PSlonia=Ouvertüre und Fis=Moll=Fantaſie, Werke, die größtenteils noch
nenig, ja zum Teil überhaupt noch nicht bekannt und, wie die A=Dur=
Ewnate, noch nicht einmal veröffentlicht ſind. Die Darbietung, der ein
eimiführender Vortrag vorausgeht, wird uns alſo mit einer den meiſten
3—hörern noch völlig neuen Seite des Wagnerſchen Schaffens bekannt
nrchen. Otto Daube hat in den letzten Jahren als Pianiſt und als
Awrtragender an vielen Orten wärmſte Anerkennung gefunden. Das
Hmburger Fremdenblatt ſchreibt: „Feſſelnd in geiſtiger Vertiefung
und farbig ausprägendem Anſchlag ſpielte Otto Daube der
Hamburger Korreſpondent: „Otto Daube ſchickte eine erſchöpfende
Ein=
führung voraus, der er das Werk in pianiſtiſch glänzender Weiſe folgen
leß”; Badiſche Preſſe (Karlsruhe): „Otto Daube, ein geſchmackvoller,
tahniſch durchgebildeter Pianiſt”; Altenburger Zeitung: „Otto Daube
arn Flügel, mit der unbedingten Sicherheit des echten Muſike=s, der
ſiets die große Linie im Auge hat”; Allgemeine Muſikzeitung: „Klar
darchdachte Rede .. . meiſterlicher Vortrag . . . feinſinnige
Erläuterun=
gen .. ‟ Den Bechſtein=Konzertflügel hat die Firma A. W.
Zimmer=
mann (Grafenſtraße 21) freundlichſt zur Verfügung geſtellt. — Karten
bei Chriſtian Arnold (Ernſt=Ludwigſtraße 9) 1,10 RM., für Mitglieder
des Bühnenvolksbundes 80 Pfg. einſchließlich Steuer.
Bannerweihe
der Deutſchen Jugendkraft Darmſtadt.
Bp. Am vergangenen Sonntag hielt die Deutſche
Jugend=
kraft Darmſtadt das Feſt ihrer Bannerweihe. Eingeleitet
wurde der Tag durch einen feierlichen Feſtgottesdienſt, während deſſen
das neue Banner geweiht wurde. Die Feſtpredigt des Herrn
Diözeſan=
präſes zeigte, wie die katholiſche Tat ſich im Leben des jugendlichen
Menſchen auswirken muß. Verherrlicht wurde der Feſtgottesdienſt, an
dem alle katholiſchen Vereine Darmſtadts mit ihren Fahnen teilnahmen,
durch die Darbietungen des Kirchenchors St. Eliſabeth.
Für die ſportlichen Wettkämpfe auf dem Hochſchulſtadion
waren folgende Jugendkraftvereine am Start: St. Marien, St. Joſeph
und Eintracht aus Offenbach, Ludwigshafen=Siid, St. Marienſchule
Mainz, Bensheim, Hauſen, Flörsheim, Zornheim, Schwimmabteilung
Frankfurt a. M., Schwimmabteilung Darmſtadt, ſowie die Sportgruppe
Neudeutſchland Darmſtadt mit insgeſamt 160 Teilnehmern. Die
Ver=
anſtaltung war beeinträchtigt durch den zeitweiſe einſetzenden Regen,
doch konnten die Wettkämpfe unter der bewährten Leitung des Herrn
Dr. med. Hofmann=Darmſtadt und des Herrn Bezirksleiters Lotz=
Offen=
bach muſtergültig zu Ende geführt werden. Die Ergebniſſe in
Leicht=
athletik konnten infolge der ſtarken Beſetzung der einzelnen Klaſſen
bzw. des heftigen Regens nur teilweiſe feſtgeſtellt werden. In der
10X100=Meterſtaffel war Ludwigshafen erſter Sieger und errang
den von dem Katholiſchen Männer= und Arbeiterverein geſtifteten
Wan=
derpreis. Im Klubwettkampf der Schwimmer errang die
Schwimmabteilung „Rhenania‟ Darmſtadt den vom
Katholikenver=
ein geſtifteten Ehrenpokal. Das Handball=Wettſpiel der
Schü=
lermannſchaft gegen die Schülermannſchaft der „Eintracht”=Offenbach
brachte das Ergebnis 5:1 für den Platzverein. Das Fußballſpiel
Darmſtadt I. gegen Zornheim I. brachte ebenfalls den Darmſtädtern
den Sieg mit 3:1. Die ſonſtigen Leiſtungen waren alle zufriedenſtellend.
Bei der Begrüßung der Feſtverſammlung in der am Abend
ſtattfindenden Feier wurde zum Ausdruck gebracht, wie man in den
Kreiſen der älteren Generation Verſtändnis ſuche für die Arbeit, die
in den katholiſchen Vereinen an der Jugend geleiſtet wird. Man miſſe
die Jugend zu verſtehen ſuchen. In Anweſenheit des Herrn Miniſters
Kirnberger begrüßte der Vorſitzende, daß man auch von ſeiten
der Behörde der Jugend entgegenkomme. Er brachte den Wunſch zum
Ausdruck, die Jugend möge erkennen, daß ſie denen, die ſie unterſtützen,
dankbare Gegenliebe ſchuldig iſt.
Miniſter Kirnberger dankte für die Begrüßung. Als
Vertreter des Staates legte er dar, wie neben der Kirche der Staat das
größte Intereſſe an der Erziehung der Jugend habe. Die Jugend
von heute ſei der Staat von morgen. Die Jugend ſei
berufen, einſt in die führenden Stellen zu treten, denen ſie ſich jetzt noch
unterordnen müſſe. Man treffe heute in der Jugend Anſichten, wie
Selbſterziehung, Selbſtführung und dergleichen, die zu folgenſchweren
Auswirkungen führen müßten. Im Gegenſatz dazu begrüße er die
Ar=
beit an der Jugend in der Deutſchen Jugendkraft, die der Jugend den
Sport gebe, nicht allein als Mittel, um den Körper zu ertüchtigen,
ſon=
dern auch den Geiſt in gleicher Weiſe zu erziehen. Er verſicherte, daß
er dieſer Bewegung als ſtaatserhaltende Einrichtung ſeine volle
Aner=
kennung und weiteſtgehende Unterſtützung zuteil werden laſſe. — Als
Vertreter der Neudeutſchen Gruppe überbrachte Studienrat Dr.
Got=
tron die Glückwünſche der ſtudierenden Jugend.
Die Feſtrede Prof. Walters=Heidelberg, der ſelbſt ul3 Führer
in der herufstätigen Jugend ſteht, zeigte die Notwendigkeit Les
Zuſam=
menſchluſſes der Jugend. Er forderte die Eltern auf, die
Jugendver=
eine zu würdigen und zu unterſtützen. — Regierungsrat Knoll
üiber=
gab alsdann als Vertreter der Katholiken Darmſtadts das neu geweihte
Vanner mit Worten der Ermahnung, ſich unter dieſer Fahne zu
ſam=
meln und die Fahne nicht zu verlaſſen. Ergreifend war noch die
Auf=
nahme der neuen Mitglieder in den Jugend= und Jungmännerverein,
der an dieſem Tage ſein Stiftungsfeſt feierte. Das gemeinſchaftliche
Verbandslied erhöhte die weihevolle Stimmung.
Umrahmt war die Feier von Darbietungen des katholiſchen
Kirchen=
chors „Cäcilia”=Fidelis, der unter dem Stabe ſeines Dirigenten,
Hauptmann Leyerer, Vorzügliches leiſtete. Nach einer kleinen
The=
ateraufführung konnte der Vorſitzende den Dank allen denen zum
Aus=
druck bringen, die zum Gelingen des Tages beitrugen, und bat, die
Unterſtützung der Jugend auch weiterhin angedeihen zu laſſen.
Es ſei noch erwähnt, daß Schulrat Haſſinger, der an dieſem
Tage anderweitig in Anſpruch genommen war, es ſich nicht nehmen
ließ, der Jugendkraft einen kurzen Beſuch abzuſtatten. Schulrat
Haſ=
ſinger ſicherte auch ſeinerſeits der Jugendkraft weiteſtgehende
Unter=
ſtützung zu. Der Tag war nicht bloß ein Feſt der Jugend geblieben,
ſondern ein Ereignis für das ganze katholiſche Darmſtadt geworden.
W12612
Mechriie
Rr7
Ni
Zur
Gesund-
haltung!
Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45
— Orpheum. „Große Kleinigkeiten”, die entzückende Revue
mit ihrem reichen Aufgebot an Mitwirkenden und der Mannigfaltigkeit
bunter Bilder, durchſetzt mit leuchtenden Farben, Licht und Schönheit
und prächtigen Koſtümen, findet täglich viel Beifall; insbeſondere
ent=
feſſeln einzelne Bilder durch Witz und Humor geradezu Lachſtürme im
Publikum. — Aus Anlaß der Meſſetage gelten auch wieder die
Ver=
günſtigungen für Nundfunkabonnenten und andere Körperſchaften. Die
Revue bleibt nur noch bis zum Sonntag, 30. September, auf dem
Spiel=
plan. (S. Anzeige.)
Auschneide-Lehranstalt
Darmstadt, Elisabethenstraße 34, I. Prospekt kostenlos. 114913a
Rotkreuztag am 7. Oktober 1928. Das Heſſiſche Rote Kreuz
(Landesverein und Alice=Frauen=Verein) bittet diejenigen jungen Damen
und Mädchen, die am vorjährigen Rotkreuztag in ſo liebenswürdiger
Weiſe bei den Straßenſammlungen geholfen haben, ſich wieder bei ihren
vorjährigen Bezirken oder auf der Geſchäftsſtelle des Roten Kreuzes,
Paradeplatz 4, zu melden. Daſelbſt werden auch Neuanmeldungen
gerne enitgegengenommen.
Mitteldeutſcher Verband des Deutſch=
Evangeliſchen Frauenbundes.
Tagung in Darmſtadt vom 21. bis 23. September 1928.
Die Tagung wurde am 21. September, abends 8 Uhr, im Saale
der „Loge” durch einen Begrüßungsabend eingeleitet, den die
Darm=
ſtädter Ortsgruppe des D.E.F.B. den Vertreterinnen der übrigen
Orts=
gruppen gab. Ein poetiſcher Vorſpruch zeigte den Teilnehmerinnen
Aufgabe und Ziel des D.E.F.V. Fein abgetönte und lebendig zu Gehör
gebrachte Violin= und Geſangsvorträge von Frau Hildegard Dingeldey
und Frau Schonnefeld=Walz mit Klavierbegleitung von Fräulein Lina
Becker brachten Freude und Wärme in die Verſammlung. Freundliche
Begrüßungsworte der Vorſitzenden der Darmſtädter Ortsgruppe,
Fräu=
lein Sonne, und zu Herzen ſprechende Schlußworte der
Verbandsvor=
ſitzenden, Fräulein Grotefend=Marburg, vertieften den Eindruck
har=
moniſcher Geſelligkeit, die überall da zu finden iſt, wo die Menſchen ſich
innerlich nahe ſtehen. Mit dem gemeinſamen Geſang des
Claudius=
liedes „Der Mond iſt aufgegangen” fand der Abend ſeinen Abſchluß.
Der Arbeitsſitzung am Samstag, den 22. September, morgens
9 Uhr, ging eine von Chorälen umrahmte Andacht voraus. Pfarrer
Weiß hatte als Text Matth. 16, Vers 26, gewählt. „Was hülfe es dem
Menſchen, ſo er die ganze Welt gewänne und nähme doch Schaden an
ſeiner Seele?. Oder was kann der Menſch geben, damit er ſeine Seele
wieder löſe?” — Ausgehend von einer alten Erzählung, nach der eine
nicht mehr tönende, verſtaubte Harfe nach vielen Jahren durch einen
Künſtler gereinigt und wieder zum Klingen gebracht wurde, zeigte er
tiefſchürfend und uns innerlich bewegend, wie unſer Herr Jeſus Chriſtus
die ſeit Jahrhunderten geknechtete Frauenſeele befreite, löſte und wieder
zum Klingen brachte. Der Deutſch=Evangeliſche Frauenbund hat,
ge=
tragen durch die Kraft des Evangeliums, in der Gegenwart ſolche
Jeſusarbeit zu leiſten. Es gilt unſerem Volke, unſeren durch Not und
Sorge gedrückten Frauen die Seele wieder ſtark und froh zu machen, ſie
zum Klingen, zum reinen und vollen Klingen zu bringen; es gilt, für
die Beſeelung der Arbeit, die ſonſt nur Frondienſt iſt, für die Beſeelung
aller Lebensverhältniſſe einzutreten. Aus ſolcher Diesſeitsarbeit, die
getan wurde im Lichte des Wortes Jeſu, wird Ewigkeitsarbeit
hervor=
gehen. — Die geſchäftliche Sitzung brachte darauf zunächſt den
Ge=
ſchäftsbericht der Verbandsvorſitzenden Frl. Grotefend. Er zeigte, daß
ſie es verſtanden hat, die Beziehungen zwiſchen Verband und
Orts=
gruppen eng zu geſtalten. Die Berichte der verſchiedenen Ortsgruppen
gaben Einblick in die vielſeitige Arbeit, die teils auf Anregung und
unter Führung des D.E.F.B., teils durch ihn ſelbſt geleiſtet wird.
Arbeiterinnenheime und Kinderheime unterſtehen ſeiner Leitung; ein
Studentinnenheim ſoll auf ſeine Anregung hin in Frankfurt a. M. ins
Leben treten. In Jena flicken und arbeiten die Mitglieder für die
In=
ſaſſen der Heimat für Heimatloſe, mehrere Gruppen arbeiten in der
Gefährdetenfürſorge, faſt alle in der Jugendfürſorge, hier beſonders die
unehelichen Kinder evangeliſcher Konfeſſion betreuend: in der
Blinden=
fürſorge, der Rentnerinnenfürſorge; in der Bahnhofsmiſſion werden
Mitglieder als Helferinnen eingeſtellt. Die Gruppe Rudolſtadt gehört
einer theologiſchen Arbeitsgemeinſchaft an, in der unter Leitung eines
Geiſtlichen innen= und außenkirchliche Fragen beſprochen werden.
Wie=
der andere Gruppen verſuchen, durch Einrichtung von
Sprechnachmit=
tagen das Intereſſe für die Arbeit des Bundes in weiteren evangeliſchen
Kreiſen zu verbreiten und namentlich auch die Jugend zu gewinnen.
Der Sitzung wohnte die 2. Vorſitzende des D.E. F.B. bei, die ſich lebhaft
an der Ausſprache beteiligte und ſich mit der Verbandsvorſitzenden
be=
mühte, die bei aller Freude über die Vielſeitigkeit der Arbeit bei einer
Organiſation ſo notwendigen gemeinſamen Geſichtspunkte
herauszu=
ſchälen und als Richtlinien den Ortsgruppen mit auf den Weg zu geben.
Fräulein v. Werthern, die 2. Vorſitzende des Bundes, hatte auch den
öffentlichen Vortrag übernommen. Er fand, gleich der geſchäftlichen
Sitzung, im Saale des Muſikvereins, und zwar abends 8 Uhr, ſtatt.
Das Thema des Vortrags lautete: „Unſer Dienſt im Gemeinſchaftsleben
der Gegenwart”, Fräulein v. Werthern kennzeichnete dieſen Dienſt als
Pflicht, die bedingt iſt 1. durch unſer Volkstum, 2. durch unſer
Frauen=
tum, 3. durch unſer Chriſtentum. 1. Durch unſer Volkstum, denn wir
können unſere Perſon, unſere Perſönlichkeit nicht loslöſen von dem
Volk, in das wir geſtellt ſind. Was wir daher aus dieſer Perſönlichkeit
machen, iſt nicht nur Segen oder Unheil für uns ſelbſt, ſondern auch
Segen oder Unheil für unſer Volk. Es ſollte Segen ſein. 2. Durch
unſer Frauentum. Es gebietet uns, überall da mitzuwirken, wo der
Not der Frauen, der äußeren und der ſittlichen Not, geſteuert werden
muß, alſo auch mitzuwirken bei der Geſetzgebung (Wohnungsgeſetze,
Geſetze, die Familie, den Schutz der Arbeiterinnen betreffend, uſw.).
3. Durch unſer Chriſtentum. Als evangeliſche Frauen erhalten wir
durch unſer Chriſtentum die Kraft zu unſerem Dienſt. Wir empfinden
ihn dann nicht mehr als Verpflichtung, ſondern ais „hohe Ehre‟ Er
geſchieht in letzter Linie zum Aufbau des Reiches Gottes. Ja, Sein
Reich komme auch für unſer Volk.”
Den Ausklang der Tagung bildete der gemeinſame Kirchgang am
23. September. Eine ſtattliche Anzahl von Mitgliedern des D.E.F.B.
fand ſich zum Gottesdienſt in der Stadtkirche ein, wo uns mehrere
Bänke reſerviert worden waren. Herr Pfarrer Vogel predigte über
den Text Lukas 9, 62: „Wer ſeine Hand an den Pflug legt und ſieht
zurück, der iſt nicht geſchickt zum Reich Gottes‟. Das Bild der
pflügen=
den Frau aus der Kriegszeit gab Herrn Pfarrer Vogel Veranlaſſung,
den D. E. F.B. zu grüßen und ihm gleichſam den Segen der Kirche
mit=
zugeben für ſeine Arbeit auf den Acker Gottes, den Blick feſt auf den
Pflug gerichtet und die Furchen ziehend, daß ſie den köſtlichen Samen
der Liebesarbeit deutſcher evangeliſcher Frauen fruchtbringend
auf=
nehmen.
S. W.
— Johannesgemeinde. Die Mitglieder der Kurrende werden
vollzählich zu einer Beſprechung auf Donnerstag, den 27. September,
abends 8 Uhr, ins Gemeindehaus gebeten.
— Einen Liederabend veranſtaltet am Samstag, den 29. Sept.,
abends 8 Uhr, im Muſikvereinsſaal (Steinſtraße 24) eine junge
Ameri=
kanerin Eliſabeth Zulauf. Die Künſtlerin iſt Schülerin von
Frau Kammerſängerin Sigrid Onégin und hatte bei ihrem erſten
Auf=
treten ſehr große Erfolge bei Preſſe und Publikum. Karten bei Konzert=
Arnold (Eliſabethenſtraße 28, Tel. 2560) und an der Abendkaſſe. (Vgl.
beſ. Anzeige.)
Aufſichtsratsſitzung der Hekoga. Geſtern fand in Darmſtadt eine
weitere Sitzung des Aufſichtsrates der Hekoga ſtatt. Der Vorſtand
be=
richtete über den derzeitigen Stand der Verhandlungen, die wegen der
Gasverſorgung des der Hekoga angeſchloſſenen Gebietes geführt werden,
insbeſondere auch über einen Plan für die Errichtung einer eigenen
Kokerei innerhalb des Verſorgungsgebietes, der zu beſonders
eingehen=
den Darlegungen Anlaß bot. Der Aufſichtsrat hat auf Vorſchlag des
Vorſtandes zur weiteren Prüfung dieſes Planes einen Unterausſchuß
eingeſetzt, und ſoll von dem Ergebnis dieſer Prüfung und der im
übri=
gen fortzuführenden Verhandlungen in einer demnächſt ſtattfindenden
Sitzung Kenntnis erhalten.
MaIan
Eieudtiie Dent sien besder!
Dieſer Ruf geht leden an — Genn die meiſten
Wohnungen ſind ungenügend oder ichlecht beleuchtet.
Taſſen Sle Ihre Beleuchtungsanlage vom Fachmann prüfen, er wird Ihnen gern mit
Verbeſſerungsvorſchlägen dienen. (Eine gute elektriſche Beleustungsanlage unter
Ver=
wendung der richtigen Ogram=Campen iſieine Qu. lle der Freude und des Familienglücks.
Rat und Auskunft in allen Beleuchtungsfragen erteilen koſtenlos die Osram=Verkaufsſtellen
das Elektrizitätswerk und ſonſtlas Elektrofachgeſchäfte
Kommunaipolitik und deutſcher Oſten.
Die Solidarität, die die deutſchen Kommunen untereinander
ver=
bindet, und das ſtarke Bedürfnis, brennende Fragen des
kommunal=
politiſchen Tageskampfes in jenen Teilen des Reiches jeweilig zur
De=
batte zu ſtellen, wo zugleich auch ein politiſches Bekenntnis zu
Vater=
land und Volkstum eindrucksvoll abgegeben werden kann, hat den
Deutſchen Städtetag veranlaßt, ſeine diesjährige Tagung vom 2 5.
und 26. September nach Breslau, der Hauptſtadt Schleſiens,
zu legen. In Breslau ſtehen die wichtigen Fragen des Reichsaufbaues
und des Finanzausgleichs zur Debatte. Man hat wohl von beiden
ge=
ſagt, daß ſie Deutſchlands Schickſal ſeien. Die deutſchen Städte werden
dort eine Löſung aufzuzeigen haben, die den Wiederaufbau des Reiches
und damit das Gedeihen der Städte im Reich und nicht zuletzt in ſeinen
Grenzgebieten fördern wird. Sie ſind ſich deſſen bewußt, daß es in
Breslau neben ihrer wichtigen kommunalpolitiſchen Arbeit gilt, geiſtig
das Bewußtſein der Grenze zu vertiefen und wachzuhalten. Dieſes
Bewußtſein der Grenze umfaßt die Erkenntnis von der nati nalen
Mehrarbeit des Erenzlandes und richtet den Willen darauf, alle
ver=
fügbaren Kräfte wirtſchaftlicher, ſozialer und kultureller Art an den
Grenzen zuſammenzufaſſen und damit Sicherungen zu ſchaffen, die ver
dem Ueberranntwerden ſchützen.
In dem ſoeben erſchienenen September=Heft des
Städtetag”, des führenden kommunalpolitiſchen Organs der
deut=
ſchen Groß= und Mittelſtädte, iſt beſonders der Stadt Breslau als der
Metropole des Oſtens gewidmet. Ueber „Breslaus Stadtbaufragen der
Gegenwart und Zukunft” ſchreibt Stadtrat Behrendt: „Breslau als
Kunſtſtadt” ſchildert Prof Dr. Landesberger: Dr.
Zielen=
ziger macht beachrenswerte Ausführungen über „Breslaus Aufſtieg”
In dem einführenden Artikel ſchreibt Oberbürgermeiſter Dr.
Wag=
ner: „Schleſien und Breslau haben durch den Verſailler Vertrag
ſchwer gelitten. Schleſien hat wertvolles Land — zum Teil ohne jede
Volksabſtimmung — hergeben müſſen und zahlreiche Abſatzgebiete
ver=
loren. Schwer laſtet der Handelskrieg mit Polen auf dem Lande.
Den=
noch ſind wir der zuverſichtlichen Hoffnung, daß, wenn erſt der
Han=
delsvertrag mit unſeren öſtlichen Nachbarn zum Abſchluß gekommen
ſein wird, auch die alten Wege nach Krakau und Warſchau ſich wieder
beleben werden, und daß Breslau dann ſeine alte Stellung im nahen
Oſten zurückgewinnen wird. Das gilt vom Wirtſchaftsverkehr im
glei=
chen Sinne wie von dem Austauſch geiſtiger Güter, der von altersher
von Weſt nach Oſt und umgekehrt ſeinen Weg über Breslau genommen
hat. — Uns Breslauern iſt um unſere Zukunft nicht bange. Wir ſind
oft genug in ſchwerer Nor auf uns allein geſtellt geweſen und haben
immer aus uns ſelbſt heraus Ausweg und Rettung gefunden. Wir
ſind uns ſtets unſerer deutſchen Sendung bewußt geweſen: In freier
Selbſteintſcheidung, untertan nur den Geſetzen des gemeinen Wohls, die
Wacht an der Oder zu halten, zu ſein und zu bleiben ein Eckpfeiler des
Reichs und ein Durchgangstor zugleich.”
Aus den Parteien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Heute abend 8 Uhr Gruppenabend bei Sitte (Karlſtraße). Um
zahl=
reiche Beteiligung wird gebeten.
*Amtsgericht I.
p. 1. Wegen Unterſchlagung einer Remingtonſchreibmaſchine ſteht
ein Kaufmann vor Gericht. Die zahlungshalber zur Tilgung des
Kauf=
preiſes gegebenen Wechſel wurden nicht eingelöſt, die Maſchine
weiter=
veräußert. Eigentumsvorbehalt war ſchriftlich vereinbart. Der
Amts=
anwalt hat berechtigte Zwveifel, ab eine rechtswidrige
Zueignungs=
abſicht vorliegt und ſtellt deshalb die Entſcheidung in das Ermeſſen
des Gerichts. Das Urteil ſpricht frei.
2. Das Grammophonſpielenlaſſen wird, wenn die Nahtruhe ſtörend,
als Uebertretung beſtraft nach § 360 Z. 11 St.G.B. Eine Bewohnerin
der Neuen Niederſtraße, die mn 1. Stock wohnt, betont, daß ſie in der
Nacht vom 15./16. Dezember 1927 durch ein ſolches Muſikwerk, das im
Erdgeſchoß ertönte, bis etwa 2 Uhr nachts und em Beſcherabend ſogar
bis etwa gegen 4 Uhr früh den Schlaf nicht habe finden können. Die
Tochter wanderte einige Male in der Nacht im vorigen Winter zum
Polizeirevier, um Einhalt gebieten zu laſſen. Das Haus iſt dünn
ge=
baut, ſo daß das Spielen leicht hörbar iſt. Die Sache wurde ſchon im
Mai d. J. verhandelt und damals ausgeſetzt, um die Beweisaufnahme
zu ergänzen. (Wir haben damals ausführlich berichtet.) Geſpielt
wur=
den: „Fridericus Rex”, Weißnachtslieder und der Pilgerchor aus dem
„Tannhäuſer‟. Der Amtsanwalt geißelt die rückſichtsloſe Handhabung
ſolcher Marterinſtrumente und beantragt die Erhöhung der in dem
Strafbefehl erkannten Geldſtrafen auf je 16 Mark. Das Urteil
er=
kennt auf eine Geldſtrafe von 5 Mark; wegen des Falles am
Beſcher=
abend erfolgt Freiſprechung, weil hier ein Verſchulden nicht vorliege.
3. Einem ſtädtiſchen Oberſekretär wurde nachgeſagt, daß er ſich
wegen Zuweiſung einer Wohnung habe Gald gewähren laſſen. Mit
dem Wohnnugsamt hat er nichts zu tun, er verwaltet nur die
ſtadt=
igenen Wohnungen. Der Amtsanwalt beantragt eine Geldſtrafe von
150 Mark, der Verteidiger macht Wahrung berechtigter Intereſſen
gel=
tend, da die Aeußerung dem wohnungsſuchenden Bruder gegenüber
rfolgt ſei. Das Urteil erkennt auf 75 Mark Geldſtrafe.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffenſichungen unter dieſer Uederſchrift übernimmt die Rebaktion keineslel Don
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfan
der Elnſender verantwortlſch.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, Unnen nicl
zurückgeſandi, die Ablehnung nicht begründet werden.
Ausflugſonderzug nach München.
Der von der Reichsbahndirektion Mainz vom 28. September bis
einſchließlich 1. Oktober d. Js. in Ausſicht genommene
Ausflugsſonder=
zug nach München findet, wie nicht anders zu erwarten war, überall
Anklang. Der Zug wird beſtimmt gefahren. Fahrkarten können noch
bis zum Donnerstag, 27. September, um 22 Uhr, gelöſt werden. Soweit
Zimmer für Uebernachtung in München noch nicht beſtellt ſind, wird
dies durch die Kongreß= und Verkehrsſtelle in München, Hauptbahnhof,
Saal 27, gegenüber dem Bahnſteig 13, nach Ankunft des Zuges geregelt.
Wann enblich werden die ungeſicherten Bahnübergänge mit Schranken
verſehen?
Offene Anfrage an die Eiſenbahndirektion Mainz.
Schon wieder hat ein ungeſicherter Bahnübergang, und zwar diest
mal der Uebergang bei Sprendlingen an der Hauptdurchgangsſtraßs
Darmſtadt—Frankfurt, vier koſtbare Menſchenleben gefordert. Am
ver=
gangenen Sonntag abend wurde von dem Zug, der gegen halb 19 nh5.
dieſe Stelle paſſiert, das Perſonenauto einer Offenbacher Firma vom
Zuge erfaßt und auf der Stelle wurden die vier Inſaſſen getötet. Wiit
ſind hinſichtlich dieſes gefährlichen Uebergangs bereits dor zirka
andert=
halb Jahren ſowohl bei der Eiſenbahndirektion Mainz wie auch beim
Miniſterium des Innern vorſtellig geworden und haben folgendes gent
fordert:
1. An dieſer Stelle, und dies wäre wohl die beſte Löſung, eine Unter
führung anzubringen;
2. wenn dieſe Unterführung vorläufig nicht ausgeführt werden
könnte=
dieſe gefährliche Bahnkreuzung mit Schranken zu verſehen. Diuß
Bedienung könnte evtl. von dem Bahnhof Sprendlingen erfolgenz
3. wenn man ſich auch hierzu nicht bereit erklären könnte, die Zügen
wie dies bei der Bahnkreuzung bei Bickenbach der Fall iſt, vor der
Kreuzung halten zu laſſen, um nach gegebenem Pfeifenſignal
weiter=
zu fahren.
Alle drei Vorſchläge wurden abgelehnt; letzterer mit der
Begrün=
dung, daß die Züge ja erſt vom Bahnhof Sprendlingen kämen und dan
her nur mit geringer Geſchwindigkeit fahren würden. Wie aber kommn
es dann, daß, wie beim letzten Unglück, der Wagen noch zirka 70
Meten=
geſchleift werden kann. Eine Vorſchrift und eine
Verkehrsordnung=
nach der ſich die Wegebenutzer zu richten haben, jagt heute die anderer
Jeder Wegebenutzer wird heute bei der Uebertretung der Verordnungenn
und iſt ſie auch noch ſo geringfügig, ganz erheblich beſtraft. Wer gibto
den Behörden in dieſer Beziehung Vorſchriften und wer beſtraft
bei=
einer eintretenden Säumigkeit der Behörden die Schuldigen?
Der bedauerliche Unfall iſt ja trotz unſerer vorherigen Warnung
geſchehen; was aber geſchieht, um weitere derartige Unfälle zu vermei=ſ.
den? Wir erwarten hierauf eine Antwort, an der nicht nur wir, ſon= die geſamte Oeffentlichkeit ein Intereſſe hat.
Heſſiſcher Automobil=Clube. V., Darmſtadt
Tageskalender für Mittwoch, den 26. September 1928.
Landestheater Großes Haus, Anfang 20 Uhr, Ende 21½ Uhr,
B 2: „Judith” — Kleines Haus: Keine Vorſtellung. — Orpheum,
abends 20,15 Uhr, Revue: „Große Kleinigkeiten” — Konzerte:;
Schloßhaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Reichskrone, Reſtaurant:
Bender. — Ludwigshöhe, nachm. 16 Uhr: Konzert. —
Kino=
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ar dem a
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Nummer 268
Mittwoch den 26. September 1928
Geite 7
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p. Eberſtadt, 24. Sept. Konzert des Vereins
Zither=
danz Eberſtadt. Der Verein Zitherkranz Eberſtadt (Zither= und
nrndolinenklub) gab am Sonntag im Saale „Zum Bergſträßer Hof”
ze ſcher) anläßlich ſeines 35jährigen Beſtehens ein großes Konzert, bei
emt auch der Zitherklub Darmſtadt=Beſſungen 1896 und als Soliſten
r” ere einheimiſche Sängerin Frau Aßmus und Herr Crößmann=
Nieder=
r.mſtadt (Violine) mitwiekten. Der gute Beſuch der Veranſtaltung
rr ein Beweis dafür, daß der Verein immer noch ſeine alten Freunde
eätzt und — wie man feſtſtellen konnte — auch viele neue Freunde für
erne Beſtrebungen, die auf die Darbietung und Pflege guter und ſchö=
„ Zither= und Mandolinenmuſik hinzielen, gewonnen hat. Die
zart=
linngende Muſik beſitzt eben immer noch ihre Anziehungskraft und deucht
„I, weil ſich die hierzu gebräuchlichen Saiteninſtrumente vortrefflich
um Vortrag der dargebotenen ſüddeutſchen Volksweiſen eignen, als
twas Heimatgeborenes und Heimatverwurzeltes. Das bewies auch die
e pannte Aufmerkſamkeit, mit der das Publikum den Vorträgen folgte,
uD der ſpontane Beifall, der immer und immer wieder gezollt wurde.
d— Eröffnung des reichhaltigen Programms bildete die von der
Zither=
kreilung Eberſtadt mit dem Zitherklub Beſſungen gemeinſam geſpielte
fiEthymne von Spiegelberg. Hierauf ſprach Fräulein Lisbeth Pfeiffer
t— Begrüßung einen von Ludwig Bauer verfaßten, die Muſik
ver=
errlichenden und ſehr beifällig aufgenommenen Prolog. Der
Vor=
i ende des Vereins, Adam Bauer, dankte für den zahlreichen Beſuch
nid wünſchte der Veranſtaltung einen guten Verlauf. Der
Ehrenvor=
itende, Oberſteuerinſpektor Adam Joſt (Darmſtadt), gedachte in einer
jageren Anſprache der verſtorbenen Mitglieder des Veceins und ent=
„te in markanten Zügen ein Bild von ſeinem Wirken in den
verfloſſe=
in: 35 Jahren. In bunter Reihenfolge wechſelten alsdann die
Dar=
i tungen eines vierköpfigen Streichquartetts (Crößmann, Seeh, Geißler
u7 Pfeiffer), der Zitherabteilungen beider Vereine und der Mandolinen=
„Eeilung des Vereins Eberſtadt ab. Sie bildeten zuſammen ein
harmo=
tiſ ches Ganzes, wie man beſſer es ſich nicht wünſchen konnte. Die
Vor=
rrge unter der Leitung der Herren Bauſch und Vogelſang zeuuſen
un beſtem geſchulten Können der Mitwirkenden und verdienen An=
„Sennung. Dies darf in vollem Maße auch von dem mitwirkenden
Zuherklub Darmſtadt=Beſſungen 1896 gefagt werden. Ein beſonderes
2 b verdient die Sängerin Frau Aßmus, die im erſten Teil zwei
dintiſche Volkslieder von Hch. Reimann und im zweiten Teil das
Wiegen=
z7 von Humperdinck und das Lied „Niemand hats geſehen” ſang. Mit
hrer unvergleichlich ſchönen, wohllautenden Stimme löſte ſie ihre
Auf=
gee zur größten Zufriedenheit und mußte, gezwungen durch den nicht
rSenwollenden Beifall des Publikums, zum Schluſſe noch ein Lied vom
2—utſchen Rhein zugeben. Ebenſo darf die prächtige Leiſtung des
uendlichen Violinſoliſten Crößmann, der für einen anderen
einge=
rungen war, lobend hervorgehoben werden. Er ſpielte das
Violin=
ſonzert von Mozart und „Liebesleid” von Kreisler mit
bewundernswer=
eni Geſchick und lebendiger Kraft und verhalf damit auf ſeine Weiſe
dien Abend zu ſeinem vollen Gelingen. Auch ihm wurde reicher Beifall
ikeil. Mit Stolz und Genugtuung darf der Verein den ſchönen
Ver=
a—uf des Feſtes regiſtrieren.
4a. Eberſtadt, 24. Sept. Naturwunder. In dem neuen
2—tsteil Ecke Klingsackerſtraße ſtehr ein Pflaumenbaum in zweiter
üite. — Kaninchenzucht. Der hieſige Kaninchenzuchtverein iſt
eien Deutſchen Kaninchenzlichter=Reicklsbund beigetreten, was für den
Verein und die Hebung der Kaninchenzucht am Platze von großem
Vorteil ſein wird. — Schauturnen. Der Turnverein 1876 E. V.
ſmeht ſchon jetzt alle Intereſſenten darauf aufmerkſam, daß er am
Emmstag, dem 27. Oktober, im Schwanenſaal ein größeres Schauturnen,
u dem alle Abteilungen beteiligt ſein werden, abhält. Die
Vorberei=
ttaigen dazu ſind bereits in vollem Gange. — Die Freie Turnerſchaft
ſett infolge der vorgeſchrittenen Jahreszeit ihre Uebungsabende auf
dian Turnplatz in der Pfungſtädter Straße beſchloſſen und hält ihre
üebungsſtunden jetzt in der Gemeindeturnhalle in der Georgſchule ab.
Aa. Pfungſtadt, 25. Sept. Wanderungen. Trotz nicht gerade
nſtigen Wetters unternahmen am Sonntag die hieſige Ortsgruppe des
ebenwaldklubs und die Wanderabteilung des Turnvereins Wanderungen
die nähere Umgebung. — Schöffen= und
Geſchworenen=
ſte. Die Schöffen= und Geſchworenenliſte liegt ſeit Dienstag für die
Truer einer Woche auf der Bürgermeiſterei zur Einſichtnahme auf.
f. Roßdorf, 25 Sept. Säuglings=Beratungsſtunde. Die
ſun chſte Sauglingsberatungsſtunde findet am Donnerstag, den 27. d. M.,
nuchmittags von 3 bis 4 Uhr, in der Kleinkinderſchule in Anweſenheit
9:3 Herrn Dr. medl. Heck ſtatt. — Obſt= und Gartenbauvrein.
4—e Mitglieder wollen ihren Bedarf an Obſtbäumen bei dem
Vorſitzen=
dm, Herrn Lehrer Zimmermann, alsbald anmelden. — Kirchweihe.
Arn Sonntag, den 30. September, und Montag, den 1. Oktober, wird
her die Kirchweihe gefeiert. Man rechnet, wie in früheren Jahren, auch
dieſem Jahre wieder mit einem ſtarken Beſuch von auswärts und
ſtlrfft hierfür jetzt ſchon, wenigſtens in Geſchäftskreiſen, ale
Vorberei=
tungen, die nötig ſind, um den Gäſten die Kirchweihrage auch in dieſem
Inhre ſo angenehm wie möglich zu geſtalten. Speiſen und Getranke
terden in allen Gaſtſtätten einwandfrei in reicher Auswahl und zu
ſoli=
dm Preiſen gereicht und an Stimmung fehlt es nirgends. Hoffentlich
hrt auch der Wettergott Einſehen.
T. Groß=Umſtadt, 24. Scpt. Geſtern nacht fuhr in der Nähe des
Cuvſthauſes „Zum Frankfurter Hof” ein Perſonen=Auto die
Straßen=
hrſchung hinunter. Während des Fahrens hatte plötzlich die Beleuchtung
des Wagens verſagt, ſo daß der Lenker desſelben in der Dunkelheit die
Nichtung verlor. Der Wagen, ſowie die Inſaſſen desſelben blieben
g ücklicherweiſe unverſehrt.
r. Babenhauſen, 25. Sept. Die Herbſtferien der hieſigen
2 olksſchule haben am Samstag begonnen. Sie dauern 4 Wochen. Die
14tägigen Herbſtferien der Höheren Bürgerſchule fangen am nächſten
Eamstag an. — Die Badeanſtalt an der Konfurter Mühle wurde
tergangene Woche geſchloſſen. — Die Südweſtdeutſche Bühne
eab hier am Sonntag abend im Großen Saalbau „Deutſcher Hof” unter
9eitung des Herrn Intendanten Dr. Carl Bauer, das immer noch
lebensfriſche Charakterluſtſpiel „Minna von Barnhelm‟. Der große
Saal war ſehr gut beſetzt. Ein Beweis dafür, welch großen Anklang
dieſe Wanderbühne bei unſerem theaterliebenden Publikum gefunden
hat. Geſpielt wurde, in einem Geſamtlob ſei es ausgedrückt, recht gut,
einen vornehmen künſtleriſchen Eindruck hinterließen die Dekorationen,
Koſtüme und die Beleuchtungsanlage. Das beifallfreudige Publikum
unterhielt ſich ausgezeichnet. Der allgemeine Wunſch, die
Südweſt=
deutſche Bühne hier bald wiederzuſehen, möge der Künſtlerſchar die
Gewähr dafür bieten, daß ihr Kulturtheater jederzeit hier
willkom=
men iſt.
H. Aus dem Ueberwald, 24. Sept. Bienenzucht. Wie in
ande=
ren Gegenden, hat das Bienenjahr 1928 auch bei uns diel zu wünſchen
übrig gelaſſen. Durch den ſtrengen Winter ſind viele Völker
einge=
gangen, und die Frühjahrswitterung war für die Bienen recht
ungün=
ſtig. Infolge des trockenen Wetters im Sommer haben die Blüten
ſchlecht gehonigt und konnte von einer Honigernte keine Rede ſein,
dagegen fielen mehr Schwärme, als den Imkern lieb war. Die einzige
Hoffnung war noch eine gute Herbſttracht und die Ausnutzung der
wilden Heide (Erica vulgaris). Obwohl dieſe Honigpflanze reichlich
blühte und herrliches Sommerwetter herrſchte, war die Ausbeute nur
minimal: es war zu trocken. Manche Bienenzüichter haben überhaupt
noch nicht geſchleudert. Der ſcharfe Heidehonig muß jetzt den Völkern,
um der Ruhrkrankheit vorzubeugen, entnommen und durch
Zuckerfütte=
rung erſetzt werden.
L. Michelſtadt, 25. Sept. Am Sonntag fand im Städt. Saalbau zu
Michelſtadt eine große Opernvorſtellung, veranſtaltet von de=
Stadtverwaltung, unter Mitwirkung des Kurtheaters Michelſtadt, des
Opernſängers Werner Sprenger vom Stadttheater Plauen im
Vogt=
land als Gaſt, eines Teiles des Orcheſters des Heſſiſchen
Landesthea=
ters in Darmſtadt, des gemiſchten Chors und des Männerchors des
Geſangvereins „Eintracht”, in Michelſtadt, durch Wiedergabe der
Lortzingſchen Oper „Der Waffenſchmied” ſtatt. Die Spielleitung hatte
Direktor Viktor Bachmann, die muſikaliſche Leitung Kapellmeiſter Emil
Winternitz, beids vom Kurtheater Michelſtadt übernommen. Für das
Bühnenbild zeichnete verantwortlich Nik. Arnold. Die Koſtüme waren
geliefert von der Firma Löb, Frankfurt a. M. Herr Bürgermeiſter
Ritzel eröffnete den Abend mit dem Hinweis auf das Beſtreben der
Stadtverwaltung, der Bevölkerung Michelſtadts und des Odenwaldes
ſowie den Kurfremden gute Kunſt zu bieten. Er verwies auf die für
den Odenwälder beſtehenden Schwierigkeiten, das Heſſiſche
Landes=
theater in Darmſtadt zu beſuchen und begrüßte die Mitwirkung eines
Teiles des Heſſiſchen Landestheater=Orcheſters, dem er für ſeine
Be=
reitwilligkeit herzlichſt dankte. Um das künſtleriſche Ergebnis des erſten
Abends vorweg zu nehmen, ſei geſagt, daß die Aufführung ein voller
Erfolg der Veranſtalter war. Die Leiſtungen des Kurtheaters
Michel=
ſtadt und der Chöre, die man ſelten in dieſer Stärke auch an einer
größeren Bühne finden dürfte, waren über jeden Tadel erhaben. Das
Urteil der Beſucher des bis auf den letzten Platz beſetzten Saales war
ein einmütig gutes und der Wunſch nach öfterer Veranſtaltung ſolcher
Abende ſehr lebhaft. Angeſichts der grundſätzlichen Bedeutung des
gelungenen Verſuches, möchten wir über die einzelnen Darſteller nicht
allzuviel ſagen. Rühmend hervorheben müſſen wir jedoch die
glän=
zende Leiſtung von Franka Bachmann in der Titelrolle der Marie und
Viktor Bachmann, der Georg, den Knappen, in ausgezeichneter Weiſe
wiederzugeben verſtand. Auch die ſchwierige und durchaus nicht
dank=
bare Rolle der Irmentraut war bei Ellen Mundhenke in beſter Hand.
Nicht minder gut gab Arnim Süßenguth den Ritter Adelhof aus
Schwaben mit ſeiner zwergfellerſchütternden Komik. Beſonders
hervor=
gehoben zu werden berdient die Leiſtung des Männerchors und des
ge=
miſchten Chors des Geſangvereins Eintracht. Das Hauptverdienſt an
dem guten Gelingen der Opernvorſtellung aber gebührt Herrn
Kapell=
meiſter Winternitz, der es in ganz ausgezeichneter Weiſe verſtanden
hat, in ſtraffer und doch einfühlender Stabführung Orcheſter,
Dar=
ſteller und Chöre zu einer wertvollen Geſamtleiſtung emporzureißen.
* Hirſchhorn, 25. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
24. September: 0,38 Meter; am 25. September: 0,52 Meter.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 24. Sept. Wenn auch in den letzten
Tagen abends und morgens eine mäßige Kühle das Nahen oder die
Gegenwart des Herbſtes ankündet, ſo ſtand man doch immer noch in
Kleidung und Gewohnheiten im Banne der warmen Tage. Nun hat die
letzte Nacht plötzlich ganz empfindliche Kälte gebracht, die beſonders in
den Tälern fühlbar war. Bohnen uſw. ſind gründlich erfroren, das
Ge=
müſe war eingeeiſt, der Blumenflor in den Gärten iſt dahin, nur Aſtern
und Blüten ähnlicher Art werden der Kälte ſtandgehalten haben.
Etwas früher als gewöhnlich wird heuer die Kartoffelernte in Angriff
genommen. Ihr Ergebnis iſt je nach der Bodenbeſchaffenheit recht gut,
oder aber auch weniger befriedigend. Ueber die Preiſe kann gegenwärtig
noch nichts Abſchließendes geſagt werden.
H. Ans dem unteren Weſchnitztal, 25. Sept. Reif. Die zwei
Nächte von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag
brachten uns ſtarken Reif. Das Thermometer ſank 1 Grad unter Nuſl.
Unſer Blumenſchmuck in den Gärten hat ſchwer gelitten, beſonders die
Dahlien. Auch die Kartoffelſtauden ſind ganz ſchwarz, ſo daß von
Wachstum keine Rede mehr ſein kann.
Ay. Von der Bergſtraße, 25. Sept. Ein galanter
Straßen=
bettler. Eine junge Dame aus München, diie ſich zurzeit
gemein=
ſam mit ihrem Onkel in Heidelberg zu einem kürzeren Aufenthalt
be=
findet, machte kürzlich einen Ausflug nach Weinheim, um durch das
Birkenauer Tal auf die Wachenburg ſpazieren zu gehen. Auf ihrem
Spaziergang im Walde trat der nichtsahnenden Argloſen plötzlich ein
junger Mann, ſeinem Ausſehen nach ein Landſtreicher, in den Weg
und forderte ſie ſehr unſanft auf, ihm Geld zu geben, da er notwendig
ſolches brauche. Die junge Dame, die 15 Mark bei ſich trug, händigte
denn auch in ihrem Schreck — was wollte ſie anders machen — dem
verwegenen Burſchen auf der Stelle ihre ganze Barſchaft aus. Dieſer
jedoch, Räuber und Kavalier in einer Perſon, gab dankend der Dame
fünf Mark zurück, mit dem Bemerken: „Zehn Mark genügen vollauf”.
Worauf er ſich höflichſt empfahl und ſo ſchnell wie er gekommen war
auch wieder im Walde verſchwand.
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Ay. Bensheim (Bergſtr.), 24. Sept. Eine „Bäderreiſe” der
Bensheimer Stadtverordneten. Bekanntlich hat ſich die
Bensheimer Stadtberordnetenverſammlung in ihrer letzten Sitzung
grundſätzlich für die Errichtung eines neuen Schwimmbades (
Familien=
bades) ausgeſprochen. In dieſer Sitzung war zugleich der Wunſch zum
Ausdruck gebracht worden, die Stadtverwaltung möge den Mitgliedern
des ſtädtiſchen Bauausſchuſſes ebenſo wie ſonſtigen Mitgliedern des
Plenums Gelegenheit geben, gelegentlich einer Beſichtigungsfahrt
vor=
bildliche neue Schwimmbäder unſerer Umgegend kennen zu lernen. In
einer zu Ende der vergangenen Woche nunmehr ſtadtſeits veranſtalteten
„Bäderreiſe”, die zunächſt nach Neu=Iſenburg, von da nach Groß=
Um=
ſtadt, dann nach Michelſtadt und, auf dem Rüchweg, über
Reichels=
heim i. O. führte, fanden denn unſere Stadtväter die Gelegenheit, eine
Mehrzahl neuer und vorbildlicher Schwimmbäder perſönlich in
Augen=
ſchein zu nehmen. Begreiflicherweiſe verſäumte man es übrigens
keines=
wegs, ſich zugleich über die Koſten= und Rentabilitätsfrage an Ort und
Stelle eingehend zu unterrichten. — Vom Kreisjugendamt.
Durch die Berufung des ſozialdemokvatiſchem Abgeordneten Roß auf den
Poſten eines zweiten Vorſitzenden des Arbeitsamtes Darmſtadt iſt die
Stelle eines Amtsvormundes beim Kreisfugendamt Bensheim, die Roß
innehatte, vakant geworden. Um dieſen Poſten, deſſen Neubeſetzung
aus=
geſchrieben wurde (Gehaltsgruppe 9), habem ſich nahezu 120 Bewerber
beworben. Einer Vielzahl von Menſchen erſcheint demnach die
Verſor=
gung im Staatsdienſt als eine begehrenserte Verbeſſerung ihrer
der=
zeitigen Exiſtenz. Im Zuſammenhang mit dieſer Neubeſetzung wurde
übrigens vom Anfang dieſer Woche ab die Geſchäftsſtelle der
Amtsvor=
mundſchaft vom Wambolter Hof nach dem Kreisamtsgebäude
zurückver=
legt. — Ein neues Beamtenwohnhaus. Das neue Beamten=
Wohnhaus in der Wilhelmſtraße iſt nunmehr fertiggeſtellt und
mittler=
weile bezogen worden. Es enthält zwei 5=Zimmerwohnungen, mit
gro=
ßen, geräumigen Zimmern, und eine Manſardenwohnung. Die eine
Wohnung erhielt Oberinſvektor Hofmann, der neue Büroborſtand am
Kreisamt, die zweite Lehrer Nickel, während der Manſardenſtock von
einem Angeſtellten des Amtsgerichts bezogen wurde. Der Neubau
er=
freut durch ſein haukünſtleriſch gut gelöſtes Aeußere.
Bm. Hofheim (Ried(, 25. Sept. Ein großer Leichenzug begleitete
am Samstag abend 5 Uhr die ſterbliche Hülle des im Alter von
79 Jahren verſtorbenen Altkronenſirts Jakob Lameli zum Friedhof.
Der hieſige Poſaunenchor, deſſen Gründer und mehrjähriger Dirigent
der Verſtorbene war, erwies ihm durch Trauermuſik und
Kranznieder=
legung die letzte Ehre Für den Krieger= und Soldatenverein widmete
der 1. Vorſitzende, Herr Wendel Eberts, dem langjährigen Mitglied
und treuen Kameraden und Berater einen warmen Nachruf am Grabe,
und als letzter Gruß ging eine Ehrenſalve über das Grab des alten
Veteranen. — Einer am Sonntag morgen 7 Uhr ſtattgefundenen
Uebung der Freiw. und Pflichtfeuerwehr folgte am
Nachmittag eine Wehrinſpektion durch Herrn Kreisfeuerwehrinſpektor
Breunig. Es wurde auf die hieſige Mühle ein Angriff unternommen,
der ſchnell und ſicher durchgeführt wurde. Herr Feuerwehrinſpektor
Bräunig ſprach den Wehren über die heutige Uebung ſein volles Lob
aus und betonte daß die hieſige Wehr in allem aute Fortſchritte
ge=
macht habe. — Mit dem heutigen Beginn der A=Klaſſen=Verbandsſpiele
des Gaues Ried konnte der hieſige Fußballverein gleich einen
einwandfreien Sieg und ſomit die erſten Punkte buchen. Der erſte
Gegner war „Vorwärts” Bobſtadt, und mußte derſelbe gleich eine 0:5=
Niederlage mit nach Hauſe nehmen. Das Spiel, das jederzeit eine
deut=
liche Ueberlegenheit der hieſigen Elf zeigte, wurde von Herrn Keller,
Wormatia Worms, ſehr korrekt geleitet. Unſere 2 Elf konnte in
Bie=
besheim nur ein 2:2 erreichen. Unſere 1. Elf wird am nächſten
Sonn=
tag in Bensheim die Punkte ſicher ſchwerer zu holen haben.
* Gerusheim, 25. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
24. Septemßer: —0,66 Meter: am 25. September: —0,73 Meter.
Ad. Eich, 25. Sevt. Garten= und Weinbergsdiebe
treiben eben hier ihr langfingriges Handwerk, indem ſie in einer der
letzten Nächte verſchiedenen Landwirten Pfirſiche und Trauben im
Werte von mehreren hundert Mark ſtahlen. Man nimmt an, daß das
Diebsaut auf den Markt gebracht wurde.
DNIA
DER
SALEM-RAUCHER
erzählt
weiter=
Die schwarzen Menschenfresser schleppten uns vor ihren
Häuptling, der uns sogleich Nahrung reichen ließ, auf die sich meine
Gefährten gierig stürzten. Aber der Genuß dieser Speisen
raubte ihnen den Verstand. Sie wurden zu fetten Tieren und
hopsten auf allen Vieren herum, bis sie geschlachtet und
gebraten wurden. Allah sei Dank, daß ich von diesen Zauber-
Früchten nicht gegessen hatte; denn während meine Gefährten
sich stumpfsinnig mästen ließen, sann ich unentwegt auf Rettung.
Liebe Freunde, das nächste Mal will ich berichten, wie Allah
mich aus dieser Gefahr befreite, aber laßt uns jetzt die
Ver-
treiberin aller Sorgen genießen, die süß duftende Freundin
des stillen Genießers, die wunderbare
(Fortserzung folgt.)
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Schnitt-
muster treffen zu können. Sie haben die Garantie für getreue Wiedergabe eines Originalmodells,
das bereits die Kritik der anspruchsvollsten Augen der Welt bestanden hat.
VOGLIE-Schnittmuster sind nicht nur in den 6 gangbarsten Größen, sondern in folgenden
Größen zu haben: 68, 40, 42, 44, 46, 48 und einige in 50 und 52. — Taillenweite: 68, 72, 75,
81, 87, 92, 102 cm. Hüftweite: 89, 94, 99, 104, 109, 114, 119, 124 cm. — Backfischschnittmuster
in den Größen für 16, 14. 15, 16, 17, 18 und 20 Jahre. — Kinderschnitte sind in den Größen für 6 Monate bis
12 Jahre und einige auch für 14 Jahre erhältlich.
Unsere Sonder-Abteilung für VOGLIE zeigt stets ca. 1000 farbige Schnittmuster-Modelle, sie hilft Ihnen bei der
Auswahl des Stoffes und ist in der Lage, Sie in Fragen über die MODE VON MORGEN bestens zu beraten.
VOGLE-Schnittmuster und Stoffe bei
OTKAUOO TTD4
SEIDENSTOFFE
WOLLSTOFFE
BESATZ
(15294/
Eliſabeth Muhn
Otto Knecht
Verlobie
September 1928
Darmſiadt
Calw
Kahleriſtr. 28
(Wtbg)
Of
Statt Korten.
Für die zahlreichen
Glück=
wünſche, Blumenſpenden und
Geſchenke anläßlich unſerer
Ver=
mählung ſagen wir auf dieſem
Wege unſeren herzlichſten Dank.
Hans Meincke u. Frau
geb. Crämer.
Andernach a. Rhein, 24. Sept. 1928.
(t5ags
poſiſtraße 7.
h
Für die vielen Glückwünsche und
Auf-
merksamkeiten anläßlich ihrer Vermählung
danken herzlichst
Hans Kögel
Liesel Kögel, geb. Biri.
Sießen, den 25. September 1928. (*25029
Todes=Anzeige.
Tieferſchüttert zeigen wir
hier=
mit an, daß uns am 24. September,
3 40 Uhr unſer lieber, braver Sohn,
Bruder, Schwager, Onkel u. Neffe
Friedrich Spatz
nach langem, ſchwerem Leiden im
blühenden Alter von 22 Jahren
ſanft entſchlafen iſt.
In tiefer Trauer:
Familie Peter Ludwig,
Rangiermeiſter i. R.
Familie Leonhard Spatz.
Darmſtadt, den 25. Sept. 1928.
Jakobiſtraße 25.
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 27. September, nachm.
31e Uhr, auf dem Waldfriedhof
ſtalt.
(1589
Todes=Anzeige.
Weinet nicht an meinem Grabe
Gönnet mir die ſüße Ruhl
Oenkt, was ich gelitten habe
Eh’ ich ſchloß die Augen zu.
Heute entſchlief ſanft nach kurzem ſchweren
Leiden meine liebe Frau, unſer treubeſorgtes
Mütterlein, Schwiegermutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Chriſtine Wolf
geb. Weimar
im Alter von 48 Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Joh. Georg Wolf.
Darmſtadt, den 24. September 1928.
Pankratiusſtr. 67.
(*25038
Die Beerdigung findet ſiatt: Donnerstag nachmittag
.3 Uhr von der Kapelle des Waldfriedhofs aus.
Dankſagung.
vr. beranbcker
ist von der Reise
Zdrdck!
Am Donnerstag, den 27. Sept.
1928, nachmittags 3 Uhr, verſteigere
ich in meinem Verſteigerungslokal
Lu=
iſenſtraße 32 zwangsweiſe meiſtbietend
gegen Barzahlung:
(15311
1 Schreibmaſchine, 1 Sprechapparat,
1 Eßzimmer, 1 Ladentheke, 1
Rapid=
wage, 1 Perſonenwagen, 1 Fahrrad,
1 Bild, 1 Arbeitspferd, 1 Nähmaſchine,
1 Romanbibliothek, 1 Klavier ſowie
Möbel aller Art.
Darmſtadt, den 26. Sept. 1928.
Weinheimer,
Gerichtsvollzieher.
Die aufrichtige Anteilnahme weiteſiter Kreiſe
unſerer Verwandten, Freunde und Bekannten
anläßlich des uns betroffenen ſchweren Verluſies,
ſowie die zahlreichen prachtvollen Blumen.
ſpenden haben uns überaus wohltuend berührt
und ſehr dazu beigetragen, unſeren großen
Schmerz zu lindern. (Es drängt uns, auf
dieſem Wege dafür herzlichſi zu danken. Unſer
Dank gilt vor allem auch der Küfer=Innung,
der Gaſiwirte=Innung, ſowie dem
Weihnachts=
ſparverein „Tanne” für die warmen Worte des
Gedenkens am Grabe unſeres teuren Ver=
ſtorbenen.
Margarete Sauerburger
Familie Gg. Sauerburger
Familie J. Nieder.
Darmſtadt, den 24. September 1928.
Widdch
Hohanna Fuchs, vormals Cauerborn
Corsetts und (Wäsche, jetzt schulstraße 4
14309
Konservenringe
friſche Ware billigſt empf. Drog. Secker,
Nachf., Ludmigshähstr. 1. oonc
Ein gr. w. Herd
u. Oeſen, Weinſchr.
bilig zu vk. Zu erfr
Müllerſtr., 15, I. (25064
Bielefelder
Wäsche
Leinen
Herren-,
Damen-
Gebrauchs=
Wäsche
Insbesondere!
Braut-
Ausstattungen
Wäsche nach Maß
Verkauf nur
A an Private
Beorg Heyl
Darmstadt
Wihelminenstr. 311
Ruf 1074
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlichſter
Anteil=
nahme, ſowie für die überaus reichen
Blumen=
ſpenden bei dem Heimgang unſres
unvergeß=
lichen Entſchlafenen
Herrn Georg Gunkel
ſprechen wir unſren aufrichtigſien Dank aus.
Insbeſondere danken wir dem Diakon für ſeine
liebevolle Pflege und Herrn Pfarrer Wagner
für die troſtreichen Worte am Grabe.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Babette Gunkel
nebſt Kindern.
Darmſtadt, den 25. September 1928.
Grafenſtraße 37.
(*25120
Von der Reiſe zurück:
Dr. Oppenheimer
Hals=, Naſen= und Ohrenarzt.
Kasfnostr. 2, Eelke Rhelnstraße
14916a
Warzen
entfernt
13319a
Peter-Orih, Martinstraße 78
Am Freitag, den 28. September
1928, verſteigere ich an Ort und Stelle
hier, Eliſabethenſtr. 48, von morgens
9 Uhr ab, nachſtehende Gegenſtände
öffentlich zwangsweiſe gegen Barzahlung
1 vollſtändige Ladeneinrichtung einige
Weinfäſſer, 1 Eisſchrank, 1
Schreib=
maſchinentiſch, 1 große Partie
Zigar=
ren, Zigaretten und Rauchtabake,
Kurz=
pfeifen, Wein, Liköre, Sekt, Kognak uſw.
Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt.
Darmſtadt, den 26. Sept. 1928.
Portner
Gerichtsvollzieher. (15303
Von der Reiſe
zurück.
Prof.
Zander
Eliſabethenſtift.
1V. 153162)
Erklärung
Die Beleidigungen,
welche ich in
Darm=
ſtadt am 5. und 6.
Juni l. J. gegen den
Wieiſter Müller bei
der Fa. Gebrüder
Roeder gernacht habe,
nehme ich als
un=
wahr zurück. (15271
Groß=Zimmern, den
21. September 1928,
Wihelm Klpp.
Damenrad
gebr. f 65 RM. z. vi
BAUMERT
Erbacherſtr 1. Tel. 4374,
(t5299
Feppiche
A ohne Anzahl., in
12Monatsraten lief.
Spezialhaus. Erbitt
Sie unverbindl.
Ver=
treterbeſuch u. J194
Geſchäftsſt. 115163
Für 2.20
wird Ihr Auzug nt.
fachmänniſcher Be= gereinigt,
gedämpft und geer
(2,9890
bügelt.
Feine Maßſchneiderels
Friedrichſtr. 16, I.
Im Auftrage der Erben des Abras
ham Sommerfeld verſteigere ich amz
Donnerstag, den 27. September=
1928, vormittags 9½ Uhr und nach= 2 Uhr beginnend, im Hauſe=
25 pt. Pallaswieſenſtr. 25, pt.
nachfolgend verzeichnete Mobilien frei= gegen Barzahlung:
2 kompl.=
1 Schlafzimmer, nußb., Betten einz
Spiegelſchrank, Kommode mit Spiegeln
Nachttiſch mit Marmor,
Büfett, Auszugtiſch.,
1 Speiſezimmer, 6 Lederſtühle, einz
Diwan, elektr. Beleuchtung.
kompl.
imer, weiß, Bet.
1 Fremdenz
Kleiderſchrank, 2tür., Waſchkommode u—
Nachttiſch mit Marmor,
1 volſt. Küchen=Einrichtung.
1 Vertiko, 1 Trumeauſpiegel, Kleidere
ſchränke, Weißzeugſchränke, Beſenſchr.
Nauch=, Nipp= und Nähtiſche, gr. Auser
zugtiſch, 6 pol. Rohrſtühle, Spiegel.=
Blumenſtänder, Paneel, Regulatoruhr=
1 gold, Herrenuhr mit Sprung=r
deckel, 1 ſilb. Uhr, Eisſchrank, 2tür,
alte Truhen, Nähmaſchine, elektr. Lüſter.
eine Partie Nickel=, Glas= u.
Aufſtells=
ſachen, Küchengeſchirr, Porzellan uſw.*
eine Partie Herrenwäſche,
Klei=
der, Steppdecken uſw., 1 Pfanon
ſchwarz, kreuzſ., Marke Arnolde
1 vollſt. Badeeinrichtung, weißs
emaill., mit Junker Gasbadehängeoſ—
Die Möbel ſind ſämtlich in gutem
(15enca
Zuſtande,
Beſichtigung 1 Stunde vorher.
Darmſtadt, den 26. Sept. 1928.
c Auktionat.
Sohannes Kruminen, u. Tarator.:
Telephon 4133.
Annahme von Verſteigerungen
und Taxationen.
Mummer 268
Mittwoch, den 26. September 1928
Schulen, Pereine, Familien und Trupps
von Paſſanten auf der Straße.
DDer einzelne Menſch mit geſunden Sinnen und Gliedmaßen, er=
Seite 9
„Fen und aufmerkſam, wird auch bei lebhaftem Straßenverkehr heil
den Damm komrmen. Soweit er nicht betrunken, kein Träumer
Sterngucker iſt, bewegt er ſich auf dem Bürgerſteig. Die Straße
m Verkehr! „Eh’ man ſich über die Straße traut, erſt links, damn
bss geſchaut!”, iſt ein Verschen, das ſelbſt Kinder behalten. Sobald
e; der gewöhnliche „Homo sapiens” in kleinen oder größeren Herden
Fitt, iſt er kein ſelbſtändiges, ſelbſtdenkeriſches, ſelbſtverantwor=
Svolles und ſelbſthandelndes Individuum mehr. Er geht in der
ſaſe unter. Dunh Geſpräche und Unterhaltungen, Reden und
nritigkeiten iſt er abgelenkt. Einem Führer, Lehrer, Familienvater
e: Spielführer hat er den größten Teil der Verantwortung
über=
hrn. Es ſind dies Erſcheinungen der Maſſenpſychoſe, die ihn bei
leb=
ſem Straßenverkehr in Gefahr bringen.
Seil das ſo iſt, gehört das richtige verkehrstechniſche Verhalten von
upps und Gruppen von Menſchen eigentlich exerziermäßig eingeüibt.
Emlhof und Sportplatz ſollten kleine Uebungsanlagen beſitzen, die
ſteaßen mit Daman und Bürgerſteig, Kreuzungen und Rondells
modell=
ätig enthalten. Statt einer Viertelſtunde Wendungen wird dann
übt:
In Reihen hintereinander einzeln oder in Doppelreihen zu zweien
aauf dem Bürgerſteig gehen. — Benutze auch die rechte Seite des
Trottoirs genau ſo als Fußgänger wie als Rad=, Motorrad= und
Autofahrer die rechte Seite des Dammes. Gehe nie zu dreien oder
gaar vieren. Ueberhole links, damit die anderen die Schaufenſter
weſehen können.
Aus dieſer Reihe oder Doppelreihe iſt ein Ueberqueren der Straße
Teicht möglich, indem die Reihe auf Kommando links= bzw. rechtsum
macht und die neue Linie oder Doppellinie den Damm (links, dann
rechts ſchauend) überquert. Wir ſehen, wie da auf einmal die
Ka=
ſernenhofübungen ſeligen Angedenkens friedlichen Zweck, Sinn ud
Bedeutung bekomen. Es ſind polizeiwidrige Bilder, die man da
von Schulen und ihren Lehrern zu ſehen bekommt. In langer,
aufgelöſter Gruppenkolonne siehen die Kinder trabenderweiſe über
die Straße, zerren vor und zurück und brauchen zum Ueberqueren
der Straße in Gruppenkolonne, die öfters von Automobilen
unter=
brochen wird, 10 Minuten, wozu man in der Linie kaum ½ Minute
braucht.
3. An Kreuzungen, an denen ein Polizeibeamter als Verkehrsregler
ſteht und an denen das vorſorgliche Polizeiamt beivegliche Ständer
mit Tafeln „Nur für Fußgänger” angebracht hat, an denen der
Verkehrspoliziſt durch Stoppen und Freigeben des Verkehrs
Ver=
kehrspauſen einlegt, können die Trupps in Gruppenkolonne die
Straße überſchreiten. Gewöhnlich ſind dann noch weiße Striche da,
die von abgeſtoppten Automobilen nicht überſchritten werden dürfen.
4. Größere Kolonnen, wie ſie bei Denkmalsweihen, Feſten,
Demon=
ſtrationen vorkommen, bilden dann durch Einſchwenken der Gruppen
zu Linie eine ſchmale bewegliche Schlange von Menſchen, die durch
Vor= ober Zurücktreten leicht ausweihen kann. Auf Gruppenabſtände
von mindeſtens 4 Schritt iſt zu ahten.
5. Alle Bewegangen auf der Straße ſeien ruhig und beſonnen. Man
ſpringe und hüpfe nicht, ſondern bleibe beſſer rnhig ſtehen. Der
geübte Fahrer umfährt das Hindernis Menſch ſehr leicht. Schaut
das Publikum links und rechts, dann hat auch der Chauffeur nicht
das viele Hupen nötig!
Wenn ſo Schule und Polizei, Vereine und Automobiliſten,
Ver=
kehrsinſti ute und Lehre= an der Diſziplinierung des Publikums zum
Straßenverkehr mitarbeiten, wenn dann die Enthaltſamkeit des
Kraft=
fahrers als Prinzip verlangt wird, wenn dann noch das Rauchen, das
den Fahrer ablenkt, unterlaſſen wird, dann werden weniger Mitbürger
ein Opfer der Straße werden.
B.
Vortragsfolge des „Landwirtſchaftsfunks”
für Oktober 1928.
Im Landwirtſchaftsfunk der Deutſchen Welle, die über den Sender
Königswuſterhauſen (Welle 1250) regelmäßig, und zwar am Montag
und Donnerstag jeder Woche in der Zeit von 18.55—19.20 Uhr
belehrende Vorträge mit praktiſchen Anregungen für den Landwirt
ſendet, die in ganz Deutſchland ſchon mit einfachen Apparaten gehört
werden können, ſind für den Monat Oktober folgende Vorträge
vorgeſehen:
1. Okt.: Miniſterialrat Dr. Streil, Reichsernährungsminiſterium,
Berlin W., Wilhelmſtraße 72: „Der Obſt= und Gemüſebau im
Notprogramm”.
4. Okt.: Rittergutsbeſitzer R. Jordan, Krackow, A.Krs. Randow
(Pommern): „Die Feldarbeiten im Herbſt”.
8. Okt.: Direktor Bohne, Geſchäftsführer der Geſellſchaft zur
För=
derung deutſcher Pflanzenzucht, Berlin W., Schöneberger Ufer
Nr. 17: „Wiſſenſchaftliche und wirtſchaftliche Fragen des
Saa=
tenweſens”.
11. Okt.: Profeſſor Dr. Zorn, Inſtitut für Tierzucht an der
Uni=
verſität Breslau, Breslau, Hanſaſtraße 25: „Herbſtbehandlung
von Wieſen und Weiden”.
15. Okt.: Dr. phil. h. e. Frhr. v. Berlepſch, Burg Seebach, Kreis
Langenſalza: „Der wiſſenſchaftliche, natürliche Vogelſchutz und
ſeine Bedeutung für den Pflanzenſchutz”.
18. Okt.: Hofbeſitzer Tönnſen, Schaalby, Poſt Scholderung: „Was
lehren die däniſchen Erfahrungen für unſere Milchwirtſchaft”.
22. Okt.: Oberförſter Nachtigall, Dozent an der Göttinger
Univer=
ſität, Herzberge a. Harz: „Die Forſtwirtſchaft im Harz”.
25. Okt.: Rittergutsbeſitzer Schurig, Zeeſtow bei Wuſtermark: „
Ver=
wertungsmöglichkeiten der deutſchen Ernte‟
9. Okt.: Geh. Reg.=Rat Profeſſor Dr. Hanſen, Inſtitut für
Tier=
zucht der Landwirtſchaftlichen Hochſchule, Berlin N.,
Invali=
denſtraße 42: „Aufſtellung des Futteretats”.
Ihre Freundin
iſt Ihnen dankbar,
wenn Sie ihr ſagen, daß Sil,
Henkels bewährtes
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raſch und gut entfernt, ohne
das Wäſcheſtück anzugreifen.
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in 3 bis 5 Minuten
zubereitet
IE. vollreifen, goldgelben Haferkörner —
2 nach einer Spezialmethode präpariert —
bergen noch Luft und Sonne des sommerlichen
Getreidefeldes. Sie enthalten lebensnotwendige
Nährstoffe — Proteine, Kohlehydrate, Vitamine,
die, leicht verdaulich, die Muskel=
und Knochenbildung fördern und
dennoch den Körper schlank und
elastisch erhalten.
Wie lästig und zeitraubend bisher
das stundenlange Stehen am heißen
Herd! Jetzt können Sie in kürzester
Frist — in 5 bis 5 Minuten — ein
schmackhaftes Gericht auf den Tisch
bringen — Quäker Rapidflocken.
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noch heute nach Quäker Rapidflocken in
½½=Pfunde oder Pfundpackungen. Sie werden
von dem vorzüglichen Geschmack begeistert
sein und vor allem den völligen Wegfall von
Spelzen und Staubresten begrüßen.
Verlangen Sie eine Gratisprobe Quäker
Rapidflocken mittels einer Postkarte. Sie werden
nach dem ersten Versuch dieser Marke treu
bleiben. Alle Quäker Rapidflockenpackungen
enthalten einen Gutschein fürschwerversilbertes
Besteck.
Vorschläge für die Zubereitung dieser
köstlichen, schnellkochenden Speise
Für sich (als Porridge):
Man rühre langsam einen Teil Quäker Rapidflocken
mit zwei Teilen Wasser (vorher nach Geschmack zu
salzen) an. Man lasse die Mischung 5 bis 5 Minuten
durchkochen und serviere sie mit Zucker und Milch
oder Sahne, oder würze sie mit etwas Vanillezucker.
In Tomatensuppe:
Auf 1 Liter kochendes Wasser nimmt
man 40 Gramm Quäker Rapidflocken,
1Liter Tomatenpüree, schmeckt mit Pfeffer
und Salz ab, kocht die Mischung 5 bis 5
Minuten, rührt sie durch ein Sieb, gibt
20 Gramm Butter oder Fett und etwas
Fleischextrakt dazu, läßt das Ganze noch
einige Minuten kochen und richtet die
Suppe an.
Kapattlacken
Elsen (Bez. Düsseldork)
TV14495
[ ← ][ ][ → ]Geite 10
Mittwoch den 26 Geptember 1928
Reich und Ausland.
Der deutſche Verein für
Volks=
hngiene
hält ſeine diesjährige Hauptverſammlung am
Don=
nerstag, den 11. Oktober 1928, vormittags 11 Uhr, im
kleinen Kongreßſaale der Preſſa in Köln a. Rh. ab.
Nach Erledigung der geſchäftlichen Tagesordnung
wird Geh. Med.=Rat Prof. Dr. med., Dr. med. vet.
h. c., Dr. jur. h. c. Arthur Schloßmann, Düſſeldorf,
einen Vortrag über „Die Entwicklung der deutſchen
Krankenhäuſer und ihre Bedeutung für die
Volks=
hygiene” halten. Herr Generalſekretär Dr. med.
Bornſtein, Berlin, wird über das Thema „Aus der
Praxis für die Praxis des Geſundheitslehrers”,
fprechen. Die Stadt Köln wird den Teilnehmern am
Abend einen Empfang geben. Die Leitung des
Deutſchen Vereins für Volkshygiene lag bis vor
wenigen Jahren in den Händen des preußiſchen
Handelsminiſters von Moeller und iſt nach deſſen
Tode unter gleichzeitiger Verlegung des Sitzes des
Vereins von Berlin nach Dresden an den Stadtrat
Sanitätsrat Dr. Hopf, Dresden, übergegangen. Die
Geſchäftsſtelle des Vereins, Dresden=A 24,
Reichs=
ſtraße 4 II, gibt gern Auskunft auf alle Anfragen.
13 gefüllte Scheunen eingeäſchert.
Liedolsheim (Amt Karlsruhe). Montag nacht
gegen 1 Uhr brach in der Scheune des Landwirts
Göbelbecker ein Brand aus, der mit raſender
Ge=
fchwindigkeit um ſich griff, ſo daß in kurzer Zeit 13
Scheunen mit beträchtlichen Ernte= und
Futtervor=
räten ein Raub der Flammen wurden. Im Auguſt
vorigen Jahres verbrannten an der gleichen Stelle
40 Scheunen.
Schwerer Eiſenbahnunfall im Güterbahnhof
Kaſſel.
Kaſſel. Montag abend ereignete ſich im
Güter=
bahnhof Kaſſel ein ſckwerer Eiſenbahnunfall. Einer
rangierenden Güterzug=Lokomotive kamen vom
Ab=
laufberg abrollende Güterwagen entgegen, denen die
Lokomotive nicht ausweichen konnte. Der
Lokomotiv=
führer gab Gegendampf, glaubte aber auch dadurch
einem Zuſammenſtoß nicht entgehen zu können und
ſprang mit ſeinem Heizer von der mit Volldampf
rück=
tvärtsfahrenden Lokomotive ab. Die ſo führerlos
ge=
wordene Maſchine fuhr am andern Ende des
Güter=
bahnhofs einem dort haltenden Güterzug in die
Flanke. Durch die Wucht des Zuſammenſtoßes
wur=
den etwa 15 meiſt beladene Wagen dieſes Zuges teils
aus dem Gleis geworfen und umgeſtürzt, teils
inein=
andergeſchoben und vollſtändig zertrümmert.
Men=
ſchen ſind bei dem Unfall nicht zu Schaden gekommen,
doch iſt der Makerialſchaden ſehr groß. Der
Güter=
zugverkehr erlitt vorübergehend Störungen.
Tragiſcher Unfall.
Koblenz. Auf der Fahrt nach Moſel=Sürſch
erlitt ein landwirtſchaftliches Gefährt einen ſchweren
Unfall. Die Pferde ſcheuten vor einem
vorüber=
fahrenden Kraftwagen, gingen durch, wobei die
25jährige Tochter eines Landwirtes, die neben ihrem
Vater auf dem Fuhrwerk ſaß, heruntergeſchleudert
wurde. Die Räder des Fuhrwerks gingen der
Un=
glücklichen über den Kopf, ſo daß der Tod auf der
Stelle eintrat.
Der „Flieger von Tſingtau” aus ſchwerer
Seenot gerettet.
Berlin. Wie ein Berliner Spätabendblatt aus
Buenos Aires meldet, wurde der deutſche Schoner
„Feuerland”, der unter Führung des „Fliegers von
Tſingtau”, Günther Plüſchow, eine Reiſe um die
Welt macht, von dem argentiniſchen Tankdampfer
„Florentino Ameghino” nach Comodore Rivaldivia
eingeſchleppt. Die „Feuerland” hatte, wie der
Tank=
dampfer den Marinebehörden durh Funkſpruch
ge=
meldet hat, ſchon vor einigen Tagen einen SOS=Ruf
ausgeſandt, jedoch war es nicht früher möglich
ge=
ſpeſen, an den Segler heranzukommen. Der Motor
der „Feuerland” iſt ſtark beſchädigt.
Schwerer Bauunfall.
Altona. Beim Kehren des Daches eines Hauſes
der Kleinen Rabeſtraße ſtürzten zwei
Klempnergeſel=
len von der Stellage aus einer Höhe von zehn
Me=
tern auf das Straßenpflaſter und erlitten ſchwere
Arm= und Beinbrüche ſſowie Schädelverletzungen. Sie
wurden im beſinnungsloſen Zuſtande ins Städtiſche
Krankenhaus geſchafft. Beide ſchweben in
Lebens=
gefahr.
Deutſcher Sieg im Pariſer
Wett=
bewerb der Leichtflugzeuge.
Robert Luſſer
iſt auf dem Pariſer Wettb.werb für Leichtflugzeuge
vor beſter internationaler Konkurrenz Sieger
ge=
worden. Unſer Bild zeigt den erfolgreichen Piloten
vor ſeinem 40 PS=Flugzeug in Le Bourget.
Blumenkorſo des Automobilelubs von Deutſchland
im Berliner Stadion.
Preisgekrönter Wagen aus dem Berliner Blumenkorſo.
Mehr als 200 ſchöne Wagen fuhren zur prachtvollen Autoſchau des Automobilklubs von
Deutſch=
land im Berliner Stadion auf. Unter den Konkurrenten um die Schönheitspreife ſah man die
Wagen der berühmten jungen Reiterin Cilly Feindt, der Tänzerin Leni Riefenſtahl, der
Film=
ſchauſpielerin Brigitte Helm und zahlreicher Ariſtokraten. Viel beachtet wurde das Auto des
Generalfeldmarſchalls von Mackenſen.
Schwerer Schiffszuſammenſtoß auf dem Rhein.
Der holländiſche Paſſagierdampfer „Chriemhilde‟
ſtieß auf dem Rhein kurz vor Keſtert bei Oberlahnſtein mit dem talwärts kommenden Dieſel=
Motorboot „Uri” zuſammen.
Ein weiteres Opfer forderte der
Un=
fall, eine 25jährige Küchenangeſtellte auf dem
hollän=
diſcken Perſonendampfer „Chriemhilde”, eine in
Koblenz anſäſſige Perſon, wurde durch den
Zuſam=
menprall der beiden Schiffe im Vorderraum
einge=
ſchloſſen und mußte in dieſer gefährlichen Situation
ausharren, bis man die Bordwand aufgebrochen
hatte. Das Mädchen erlitt, nach dem ſie an Land
gebracht worden war, einen Nervenſchock. Die
Direk=
tion der Köln=Düſſeldorfer
Rheindampfſchiffahrtsge=
ſellſchaft und der Niederländiſchen
Dampfſchiffahrts=
reederei trafen an dem Ort der Kataſtrophe ein.
Wahrſcheinlich muß das Schiff, deſſen Ruder
voll=
ſtändig aus dem Waſſer herausragen, während der
vordere Teil unter Waſſer liegt, mittels Hebeſchiffen
in die nächſtliegende Schiffswerft geſchafft werden.
Der Verſuch, ein Dichtungskleid unterzuziehen,
miß=
lang, nur durch Aufbietung aller Kräfte — es müſſen
in der Minute 4000 Liter Waſſer herausgepumpt
werden — wird der vollſtändige Untergang des
Schiffes verhindert. Die Schiffahrt iſt zwiſchen
Keſtert und St. Goar ſtark behindert. Der durch die
Kataſtrophe entſtandene Schaden iſt erheblich, jedoch
durch Verſicherung gedeckt.
Geburt eines Elefantenbabys im Berliner Zov.
Die glückliche Elefantenmutter „Toni” mit ihrer zwei Tage alten „Helga”.
Ganz Berlin pilgert nach dem Zoologiſchen Garten, um das neugeborene Baby „Helga” der
Elefantenmama „Toni” zu bewundern. Der Säugling iſt zwei Zentner ſchwer und ſteht den
ganzen Tag lang gemütlich auf den Beinen. Die Gcburt des jungen Elefanten bedeutet einen
ſeltenen züchteriſchen Erfolg, da es bisher nur drei= oder viermal vorkam, daß eine Elefantin in
einem Tierpark Mutter wurde.
Dynamitanſchlag auf einen Eiſenbahnzug
in Polen.
Lemberg. Auf der Strecke zwiſchen Lemberg
und Sambor wurde auf einen Perſonenzug ein
Dyna=
mitanſchlag verübt. Die Schienen waren an einer
Stelle auseinandergenommen. Ferner fand man eine
Reihe von Dynamitpatronen, die unter den Schienen
befeſtigt waren. Der Zug konnte noch rechtzeitig
auf=
gehalten werden. Die Polizei hat eine Unterſuchung
eingeleitet.
Die vier Wiener Bergſteiger gerettet.
Graz. Wie der „Arbeiterwille” aus Gſtatterboden
berichtet, ſind die vier Wiener Touriſten, die, wie
ge=
meldet, am Samstag nachmittag einen Aufſtieg auf
die Planſpitze unternommen hatten, aber infolge
plötzlich einſetzenden Schneewetters an der Nordwand
übernachten mußten, durch eine Rettungsexpedition
nach zwei erfolgloſen Verſuchen Montag abend zu Tal
gebracht worden. Den Touriſten waren zum Teil
Hände und Füße erfroxen.
Geglückte Notlandung
der „Deuiſchland”
Die Paſſagiere gerettet. — Daul
Flugzeug verbrannt.
* Berlin, 25. Sept. (Priv.=Telu
Aus der Zwiſchenlandung des Großflugzeu
„Deutſchland” bei Arnsberg hat ſich nun noch neu
träglich ein ſchwerer Verluſt für die Luf
hanſa ergeben. Kurz nach der geglückten Landuo,
geriet das Flugzeug in Brand und es blieb
Flugzeugführer gerade noch ſoviel Zeit, um die n
Paſſagiere und 3 Mann der Beſatzung zum ſchle
gen Ausſteigen zu veranlaſſen. Es handelte ſich
das Großflugzeug der Strecke Paris-Berlin.
Junkersmaſchine neueſten Typs, die einen
Faſſunn=
raum für 15 Perſonen hat. Die „Deutſchland”
bosc=
auf ihrem regelmäßigen Flug von Paris nach
Beru=
bei Arnsberg eine Zwiſchenlandung vorgenomma
Gegen 11 Uhr, kurz nach dem Wiederaufſtieg, fiel däl
Flugzeugführer der unregelmäßige Gang des
Motrt=
auf, der ſtark klopfte. Der Pilot entſchloß ſich su
Landung, die auf einem Abhang ausgezeichnet
lang. Plötzlich ſchlugen aber aus dem Vergalm=
Flammen empor, die ſehr bald das Flugzeug ergru,
fen. Noch bevor Hilfe durch die Arnsberger
Feuermep=
zur Stelle war, ging die „Deutſchland” in Flammm
auf, die durch den noch vorhandenen Brennſtoffvoch
rat reiche Nahrung fanden. Die Löſchmannſchaft 1
ſchränkte ſich dann im weſentlichen auf den
Abtrarm=
port der Paſſagiere nach der nächſten Bahnſtation, bühz
wo aus ſie unverletzt ihre Fahrt fortſetzen konnten,
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Eine „Schlacht” zwiſchen polniſchen
Erntearbeitern.
Warſchau. Zu einer blutigen „Schlacht” z0
ſchen etwa 600 Arbeitern kam es auf einem Gute arl20 Rupfe zw0/e
der Nähe von Bawa Ruska bei Lemberg. Doch
waren Erntearbeiter wegen Loheforderungen in Au Aſöniſchen Preub
Ausſtand getreten. Als darauf der Gutsherr fremm=
Arbeiter kommen ließ, kam es zu einem wüſten Kamm 1 Polen den heioſi.
zwiſchen Einheimiſchen und Fremden, der erſt noſ
mehreren Stunden von berittener Polizei beendu
werden konnte. Auf dem Schauplatz des Kampnw
blieben nach Augenzeugenberichten mehr als
Schwerverwundete zurück.
Winterliche Temperaturen in Frankreich.
Paris. Die Morgenblätter veröffentlichen Tenn —ᛋ Auzug von Ritte
peraturangaben, die das Einſetzen der Kälte in dd
Provinz beſtätigen. In der Auvergne wurden fe3
geſtellt 8 Grad unter Null, in den Vogeſen 4 Gron
und an der Loire 3 Grad unter Null.
Verhaftung einer Einbrecherbande.
Paris. Eine regelrechte Einbrecherbande voon
neun Tſchechen und Serben, die vermutlich auch inn
Auslande gearbeitet hat und unter dem Kommandn
eines eleganten, ſchönen, jungen Mannes ſtand,
von der Pariſer Polizei verhaftet worden. Sie he //hmten irer 9.
während der Sommermonate in den verlaſſenen Woc
nungen der Ariſtokratie Einbrüche verübt, ſo u.
bei Prince Murat, Frau Vanderbilt und einem SS
nator. Die Einbrecher haben aber auch der
Wohnuru=
des tſchechiſchen Geſandten Oſuſki einen Beſuch abgs
ſtattet und die Brillanten ſeiner Frau durch eineu
nächtlichen Einbruch in das Schlafzimmer geſtohleiy
Fallſchirmabſprung aus 6000 Meter Höhe.
Paris. Der Belgier Coppens, Attaché für Luf)”
fahrt in Paris und London, hat Montag bei Pari / Shorn das
gan=
einen Fallſchirmabſprung aus 6000 Meter Höhe aus
geführt, was einen europäiſchen Nekord darſtellt.
Erdbeben in Kalifornien.
NewYork. In Los Angeles wurde ein Erc.
beben verſpürt, das mit Unterbrechungen eine ganzu
Stunde dauerte. Obwohl einige Erſchütterungen ſehel
heftig waren, werden keine nennenswerten Schädes / 9 Polen bre
gemeldet. Die Erſchütterungen wurden im ganze:
ſüdlichen Teil des Staates Kalifornien verzeichnet,
Das erſie elektriſch betriebene
Ozeanſchiff.
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z4uaß Aulmer Lal
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Mer Hilfe zu ruf
Thorn iſt der
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1 dem linken Weie
Zu rechten Ufer der
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ſiel auch de
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Stapellauf des elektriſchen Schiffes
„Viceroy of India‟.
Bald wird man von England „elektriſch” nach Indiem
fahren. In Glasgow iſt das erſte Ozeanſchiff von
Stapel gelaſſen worden, das elektriſch betrieben, bes
leuchtet und geheizt wird. Die Taufe wurde durc=
Lady Irwin, die Gattin des Vizekönigs von Indiel—
vorgenommen.
Zun Bereitung
Suppen und Soßen
Mummer 268
*Aus dem deutſchen Oſten.
Burg und Stadt Thorn.
„Doch wie der Bäume Wipfel leuchtend aufwärts ragen
und immer höher, immer freier ſtehin,
So werden Deutſche ſtolz die Häupter tragen —
Das deutſche Volk kann niemals untergeh’n!”
Es iſt leider ebenſo wahr wie bedauerlich, daß der Mehrzahl
ſe Deutſchen die geographiſche Karte Deutſchlands nicht
gegen=
untig iſt und daß ihre Kenntnis der Geſchichte unſerer deutſchen
imat große Lücken aufweiſt. Wie vielen iſt der Name Thorn
. von den weltberühmten Thorner Pfefferkuchenfabriken von
ſe ſe und von Thomas bekannt, die in der Weihnachtszeit mit
ſinn herrlichen Backwerk jung und alt erfreuen, und gar manche
hen ſelbſt von dieſem Leckerbiſſen noch nichts gehört! Und doch
urte gerade die Geſchichte Thorns von ganz beſonderem
Inter=
ſe ſein!
Wenn auch der „Hiſtoriſche Bericht vom Urſprunge, Anfange
nd. Herkommen des wunderſchönen, herrlichen heidniſchen Tem=
* und Abbildung der Abgöttin Veneris, den der tapfere
römi=
ve Kriegsfürſt Thorandus nach ſeinem Siege über etliche
bar=
rſche Völker in der löblichen und fürnehmen Stadt Thorn in
ſerußen anno 725 hat bauen laſſen” als unhiſtoriſche Dichtung
ninzſprechen iſt, ſo beleuchtet dieſer Bericht doch blitzartig die
Be=
ſunung Thorns am Weichſelſtrome in alten Zeiten.
Abkömmlinge der Goten: die Waräger, alſo Germanen,
ßen vor der Völkerwanderung öſtlich der Weichſel in dem ſpäter
ſit „Kulmer Land” bezeichneten, ſehr fruchtbaren Landſtrich, in
rr Thorn erbaut worden iſt. Es iſt das Schickſal beſonders
ſuchtbarer Gegenden, daß um ihren Beſitz gekämpft wird; ſo iſt
ruch dem „Kulmer Land” ergangen; zuerſt wurde es der
ſcruplatz wütender und verheerender Kämpfe der heidniſchen
ſr ußen gegen die alten Einwohner, die Waräger, die ſich
ſchließ=
hilfeſuchend an den Polenherzog Boleslav Chrobi wandten.
ſißſem ſoll es — wie die polniſchen Geſchichtsſchreiber berichten —
lungen ſein, die Preußen zu beſiegen. In Wirklichkeit wurde
us. Kulmer Land nun der Schauplatz ſchrecklich verwüſtender
lämpfe zwiſchen Preußen und Polen, die ihren Höhepunkt
er=
üichten, als im Jahre 1208 die chriſtlichen Bekehrungsverſuche der
tioniſchen Preußen durch den vom Papſt zum Biſchof von
Preu=
ir ernannten Mönch Chriſtian von Oliva einſetzten. Da die
ſolen den heidniſchen Preußen nicht gewachſen waren, entſchloß
ſch der Herzog Konrad von Maſowien, den Deutſchen Ritterorden
i Hilfe zu rufen.
Thorn iſt der hiſtoriſche Schlüſſelpunkt, von dem aus der
ſieg=
iche Kampf gegen die Pruzzen (Preußen) begann. Gegenüber
vn. Thorn, auf dem linken Weichſelufer, wurde die erſte
Deutſch=
riensburg Vogelſang im Jahre 1229 angelegt; im folgenden
ſapre erbaute der Landmeiſter Hermann Balk mit einem neuen
ſuszug von Rittern die Deutſchordensburg Neſſau, ebenfalls auf
ein linken Weichſelufer, und im Jahre 1231 wurden auf dem
ſch ten Ufer der Weichſel die Deutſchordensburg Thorn ſowie die
ſtrdt Thorn gegründet, die bereits am 28. Dezember 1232 das
neer dem Namen „Kulmiſche Handfeſte” bekannte Privilegium
krelt. Die erſten Einwanderer und damit die erſten Bürger
horns waren Weſtfalen, denen ſehr bald Sachſen, Thüringer,
ſranken und Schwaben folgten. Schon im Jahre 1234 wird
horn als Magazin und Waffenplatz bezeichnet.
Der Name Thorn iſt urſprünglich deutſch; die Deutſchritter
mten ihrer Burg auf dem rechten Weichſelufer, deren erſte
rmndlage ein mächtiger, zu einem Wartturm ausgebauter
Eichen=
gim bildete, nach ihrer „Eichenburg Thoron” in der Gegend
on. Tyrus genannt; aus dieſem Thoron wurde ein Thdrun, da
wer polniſchen Ausſprache bisweilen ein o wie ein u geſprochen
ſiid. Ein Ratsbeſchluß vom Jahre 1477 merzte dieſes polniſche
ſadurch aus, daß er den urſprünglichen Namen Thoron in
horn verwandelte.
Igt Thorn ſich ſchon frühzeitig hervorgetan. Auf ſeiner
außer=
rtentlich günſtigen Lage an der Weichſel fußend, beherrſchte
horn das ganze Handelsgebiet der ſtädtearmen polniſchen Tief= den Dritten in Wien, die mit einer gefälſchten kaiſerlichen
bime. Die polniſchen Herzöge öffneten ſchon im Jahre 1243 den
ſafleuten des Deutſchen Ordens die Straße, die von Thorn
ber Inowrazlaw, Gneſen, Poſen und Bentſchen nach Guben
ſihrrte und bewilligten ihnen Zollfreiheit. Auch nach Breslau, Ordens. Der Haß der Thorner Bürger gegen den Orden wurde
ſraer nach Sandomir, Krakau, Lemberg, nach Galizien und
Un=
amm haben frühzeitig Handelswege beſtanden. Die
hauptſächlich=
en. Handelsartikel, die die Thorner Kaufleute nach Preußen und erklärten dem Deutſchen Orden den Krieg und erzwangen am
ach Polen brachten, waren neben Heringen und Salz das Tuch, 8. Februar 1454 die Uebergabe der Ordensburg in Thorn, die,
f-ffer. Frühzeitig trat Thorn der Deutſchen Hanſa bei: ein
rref der Stadt Thorn an Lübeck, das Haupt der Hanſa, iſt aus
em Jahre 1280 erhalten, und in Brügge, dem Stapelplatze des
andriſchen Tuchhandels, ſind ſchon frühzeitig Thorner Kaufleute
mäſſig geweſen. Thorner Kaufleute mieteten gemeinſam mit
ie aus Tuch und den anderen bereits erwähnten Einfuhrwaren
eirehenden Schiffsladungen in Danzig oder in Elbing gelöſcht,
on wo aus die Thorner Kaufleute ihre Waren in Kähnen die
B ichſel aufwärts transportierten.
So blühte Thorn, dem ſchon der Hochmeiſter Winrich von
räprode das Handelsvorrecht der „Niederlage”, die ſich
beſon=
eus günſtig für den Holz= und Getreidehandel auswirkte, beſtä= Aſtronomen Nikolaus Kovernikus, der — am 19. Februar 1472
igre, zu einer reichen Stadt auf; der Rückſchlag blieb aber nicht
us. Im Jahre 1385 kündigte der Rat der Stadt Breslau den
Clornern die Handelsvergünſtigungen auf, „weil der einheimiſche
Lanufmann durch die Thorner Kaufleute in merklichen Schaden
nv Verdruß komme”, und im Jahre 1386 ſperrt der erbittertſte dankbare Vaterſtadt Thorn ihrem großen Sohne errichtet hat,
eggner des Deutſchen Ordens, König Jagiello von Polen, den
Chorner Kaufleuten das ganze Gebiet Polens und unterbindet
ſarnit auch den Handel nach Ungarn. Wenn es den Hochmeiſtern
ſes Deutſchen Ordens auch mehrfach gelang, dem Thorner Handel
ach Polen wieder Vergünſtigungen zu verſchaffen, ſo waren dieſe
och nur von vorübergehender Natur, und Thorn mußte der
ſiwalin Danzig fortan den Vorrang laſſen.
In der unglücklichen Schlacht bei Tannenberg am 15. Juli nannt, einzuführen, welche in Thorn bis zum Aufhören der pol=
41.0 fiel auch der Komtur von Thorn, und eine Anzahl Thorner niſchen Herrſchaft Geltung gehabt hat.
Gärger, darunter der Bürgermeiſter Johann von Sayn, wurden
ßel angen genommen. Wenn auch zögernd, ſo unterſtellte die Stadt
2h orn ſich doch dem König von Polen. Im erſten Thorner Maße berührt als das übrige Deutſchland; nur ein einziges
Frieden, der am 1. Februar 1411 auf einer Weichſelinſel
gewgenüber der Stadt Thorn geſchloſſen wurde, gelang es dem ſchen Generals Wrangel, der ſich Thorns im Jahre 1629 mit
Mittwoch den 26. September 1928
Geite 11
Die Brand=Kataſtrophe in Madrid
Aberaus ſchwierige Bergungsarbeiter
Bis jetzt 110 Leichen geborgen. — Etwa
400 Perſonen verwundet.
Madrid, 25. September.
Die Zerſtörung des Theaters Novedades ſtellt die ſchrecklichſte
Kataſtrophe dar, die je über die Bevölkerung Madrids
herein=
gebrochen iſt. Bis jetzt wurden über 110 Leichen geborgen, doch
ſind die Rettungsarbeiten noch nicht abgeſchloſſen. Die
Bergungs=
arbeiten geſtalten ſich überaus
ſchwierig, da das ganze Dach
auf den Zuſchauerraum geſtürzt
iſt. Die erſten Perſonen, die den
Brand bemerkten, waren
Zu=
ſchauer auf der Galerie; ſie
ſahen plötzlich um eine
elek=
triſche Lampe der Bühne eine
Flamme emporſchlagen, die mit
äußerſter Schnelligkeit die
Deko=
rationen ergriff. Dieſe Zuſchauer
ließen ſich in äußerſter
Beſtür=
zung aus dem dritten und
vier=
ten Rang an den Stützbalken
herunter, andere wieder ſtürzten
ſich herunter und fielen auf die
Zuſchauer, die im Parkett ſaßen,
was die allgemeine Verwirrung
aufs äußerſte ſteigerte. Als das
Dach einſtürzte, befanden ſich
noch zahlreiche Zuſchauer im
Innern des Gebäudes. Auf den
Stufen einer Treppe lagen
auf=
einandergetürmte Leichen.
Wei=
tere Berge von Leichen
ver=
ſperrten den Zugang zum
Zu=
ſchauerraum. Außerdem drohte
die Decke des zweiten Ranges,
die nur noch auf einer Säule
ruhte, einzuſtürzen. In einer
Ecke eines Theaterportals fand
man ein zweijähriges Kind, das
nur eine leichte Quetſchung am
Kopf erlitten hatte, trotzdem
Hunderte über das Kind
hin=
weggeſtürzt waren. Die
Künſt=
ler, die Muſiker und die Theaterhandwerker konnten faſt alle durch aber nicht möglich, da die Leichen unkenntlich geworden ſind.
gung der Toten geſtaltete ſich deshalb ſehr ſchwierig, weil die nicht in der Lage war, über die Kataſtrophe durch die Preſſe infor=
Treppen vom erſten Rang an eingeſtürzt waren und der Zugang miert zu werden. Die Stadtbehörden von Madrid haben bereits
Tote war ein völlig verkohlter Schutzmann. 26 weitere, gleichfalls Opfer zu unterſtützen.
verkohlte Leichen wurden aus dem hinteren Teile des
Zuſchauer=
raumes geborgen. Die Zahl der Verwundeten ſcheint ſich auf 400 vormittag in Saint James” Spaniſh Place in London, wo der
zu belaufen. Das Theater war im Jahre 1850 erbaut worden. König augenblicklich weilt, eine Meſſe für die Opfer des Theater=
Eltern und ſechs Kindern, in den Flammen umgekommen. Als. Dann reiſte er nach Paris weiter.
der Vater bemerkte, daß er ſich nicht mehr retten könne, ſchoß er
ſich eine Kugel in den Kopf. Man hat zahlreiche Leichen gefunden,
die Meſſerſtiche oder Biſſe aufwieſen. Man nimmt an, daß dieſe
Verwundungen ihnen bon Zuſchauern beigebracht wurden, die
raſcher ins Freie gelangen wollten.
Trauer in Madrid.
Alle Theater von Madrid hatten geſtern zum Zeichen der
Trauer geſchloſſen und werden auch heute geſchloſſen bleiben. Die
Toten ſind in einem Krankenhaus ausgeſtellt worden, um ihre
Identifizierung zu ermöglichen. In den meiſten Fällen iſt dies
Flugzeugaufnahme der Unglücksſtadt Madrid.
die hinteren Türen das Theater rechtzeitig verlaſſen. Die Ber= Geſtern erſchien in Madrid keine Zeitung, ſo daß das Publikum
zu den oberen Räumen ſehr ſchwer war. Der erſte aufgefundene eine Reihe von Maßnahmen beſchloſſen, um die Angehörigen der
Auf beſonderen Wunſch des Königs von Spanien fand heute
Unter anderem iſt die Familie eines Poliziſten, beſtehend aus den brandes in Madrid ſtatt, an der der König perſönlich teilnahm.
uchmeiſter Heinrich von Plauen durchzuſetzen, daß der König
von Polen alles Land, welches er erobert hatte, dem Orden
zurückgab. Hierdurch wurden Burg und Stadt Thorn auch
wie=
der deutſch.
Die Rolle, welche die Stadt Thorn in der Folgezeit geſpielt
Aber nicht nur als Deutſchordensſtadt, auch als Handelsſtadt hat, iſt wenig rühmlich. Thorn ſchloß ſich dem „Preußiſchen
Bund” — und damit dem Kampfe gegen den Deutſchen Orden —
an, ſchickte eine Geſandtſchaft an den deutſchen Kaiſer Friedrich
Urkunde zurückkehrte, mit der die Stadt Thorn nun gegen den
Deutſchen Orden agitierte; aber auf dem Gerichtstage zu
Neu=
ſtadt traf der Kaiſer ſeine Entſcheidung zugunſten des Deutſchen
aber immer größer, ihre Stimmung immer kampfesmutiger;
ſchließlich riefen ſie den König Kaſimir IV. von Polen um Hilfe,
as. die Thorner aus Flandern bezogen, ferner Oel, Mandeln, ſoweit ſie nicht durch Feuer zerſtört war, bis auf geringe
Trüm=
mer eingeriſſen wurde.
Dieſe Uebergabe der Ordensburg Thorn hatte im Gefolge,
daß Altſtadt und Neuſtadt — letztere hatte treu zum Orden
ge=
halten — zu einer Gemeinde vereinigt wurden.
Im Artushofe zu Thorn wurde am 19. Oktober 1466 der
leinger und Danziger Kaufleuten für die Flandernfahrt ein zweite Thorner Friede geſchloſſen, der die Macht des
ſchiff, das hauptſächlich mit Pelzwerk, aber auch mit Wachs und Deutſchen Ordens brach und große Gebietsteile, darunter auch
iien beladen wurde; auf der Rückfahrt aus Flandern wurden das Kulmer Land mit Thorn, dem König von Polen auslieferte.
Ex oriente lux: Aus dem Oſten kommt das Licht!
Aus dem deutſchen Oſten jenſeits der Weichſel ſeien hier nur
zwei lichte Geſtalten der Wiſſenſchaft genannt, die mit ihrem
hellen Schein die ganze Welt überſtraylt haben: Wie
Königs=
berg, die Stadt der reinen Vernunft, ſeinen großen Philoſophen
Immanuel Kant beſitzt, ſo iſt Thorn die Geburtsſtadt des großen
Sesoren — zu dem Forſchungsergebnis kam, daß die Sonne der
Zentralkörper ſei, um den ſich die Erde und die übrigen
Pla=
neten drehen, und der mit dieſer Lehre die alte Weltanſchauung
der Sternenkunde ſtürzte! Auf dem Bronzeſtandbild, das die
ſtehen die Worte: „Nicolaus Copernieus Terrae Motor; Solis
Cgeliaue Stator.”
Schon im Jahre 1501 war bei Thorn eine Weichſelbrücke,
aus Holz gefertigt, hergeſtellt. Die großen Koſten, die ihre
Er=
bauung und die vielen durch den Eisgang erforderlichen
Repa=
raturen verurſachten, bildeten einen Hauptgrund zu dem
Auf=
ſtand der Zünfte, der König Sigismund von Polen veranlaßte,
am 24. Auguſt 1523 eine neue Verfaſſung, „Reformation” ge=
Des Dreißigjährigen Krieges Stürme haben die Stadt
Thorn — wie überhaupt den deutſchen Oſten — in geringerem
Mal drohte Thorn ernſte Gefahr, aber der Angriff des ſchwedi=
ſtürmender Hand bemächtigen wollte, wurde abgeſchlagen.
Um ſo mehr hatte Thorn im ſchwediſch=polniſchen
Erbfolge=
kriege von 1655 bis 1660 zu leiden. Die Schweden beſetzten
Thorn, hielten es drei Jahre und forderten hohe
Kontributio=
nen; nach längerer Belagerung fiel dann Thorn wieder in
pol=
niſche Hände, aber im Frieden von Oliva 1660 wurde die
ſchwe=
diſche Schuld nicht mit aufgenommen und Thorn von den
Schweden auch nicht erſetzt.
Die bekannteſte Epifode aus der Geſchichte Thorns iſt der
Tumult von 1724: Gelegentlich einer Prozeſſion am Feſt des
heiligen Scapuliers — am 16. Juli — warf ein polniſcher
Jeſuit und Student zwei evangeliſchen Bürgern die Mützen
dom Kopfe; hieraus entſtand eine Prügelei; es folgten
Verhaf=
tungen und wieder weitere Exzeſſe, — darunter die Erſtürmung
und Verwüſtung des Jeſuitenloſters —, denen gegenüber der
Stadtpräſident Rößner machtlos war, hauptſächlich, weil das
polniſche Militär ſeine Befehle nur in ſehr mangelhafter Weiſe
ausführte. Ein ungeſetzliches, parteiiſch gefarbtes Verfahren
der polniſchen Regierung führte am 7. Dezember 1724 zum
„Thorner Blutbad”, der Hinrichtung des Stadtpräſidenten
Röß=
ner und noch neun Thorner Bürger.
Mit Danzig zugleich, fiel Thorn bei der zweiten Teilung
Polens im Jahre 1793 an das Königreich Preußen; Thorn kam
aber im Frieden von Tilſit 1807 zum (Kroßherzogtum Warſchau,
mußte am 16. April 1813 nach kurzer Belagerung durch Nuſſen
und Preußen kapitulieren und wurde im Jahre 1815 durch die
Wiener Kongreßakte Preußen wieder zugeſprochen.
Im Jahre 1818 wurde Thorn mit Feſtungswerken verſehen
und — ſeit dem Eingehen der Feſtung Graudenz — als Feſtung
ecſten Ranges ausgebaut und mit einem Gürtel zahlreicher
Forts auf dem rechten und auf dem linken Weichſelufer umgeben.
Wenn die Feſtung Thorn im Weltkriege keine
ausſchlag=
gebende Rolle geſpielt hat, ſo liegt dies lediglich daran, daß
geniale deutſche Feldherrnkunſt, hervorragende deutſche
Trup=
penführung und die über alles Lob erhabene Tapferkeit und
Ausdauer des unübertroffenen, unter kaiſerlichem Oberbefehl
ſtehenden deutſchen Heeres die zahlenmäßig ungeheure
Ueber=
macht des ruſſiſchen Koleſſes gar nicht bis in den Bereich der
Feſtungsgeſchütze Thorns hat vordringen laſſen.
Die Polen, die ſich nach der Beendigung des Weltkrieges
große deutſche Länderſtrecken widerrechtlich angeeignet haben,
haben die Bedeutung Thorns erkannt und bauen Stadt und
Feſtung Thorn zu einem ungeheuren polniſchen Bollwerk aus;
ſo haben ſie auch die Weichſelbrücke bei Münſterwalde
abgebro=
chen und errichten ſie als zweite Weichſelbrücke bei Thort.
In blindem Fanatismus haben Novemberlinge des Jahres
1918 im Königlichen Schloſſe zu Verlin den Griff vom
Krück=
ſtock des „großen Königs Friedrich” abgeſchlagen, aber die Spitze
Lieſes hiſtoriſchen Krückſtocks iſt noch immer auf Weſtpreußen
mit dem Kulmer Land und der zur erſtklaſſigen Feſtung
aus=
gebauten Stadt und altehrwürdigen Deutſchordensritterburg
Thorn gerichtet, erinnernd und mahnend: „Dieſes Land
iſt deutſch und gehört zum Deutſchen Reiche!” Ei.
Opoln Shiel und Tarnen.
Schwimmen.
Schwimmverein Göppingen
gegen Jung=Deutſchland.
Der Großkampf am kommenden Sonntag, nachm. 3½ Uhr, im Hallenbad.
Wie wir bereits geſtern kurz erwähnten, ſteht dem ſportintereſſierten
Darmſtädter Publikum am kommenden Sonntag wieder einmal ein
großes ſportliches Ereignis bevor. Der Darmſtädter Schwimmklub
„Jung=Deutſchland”, der durch ſeine glänzenden Erfolge in dieſem
Som=
mer viel von ſich reden machte, empfängt zum Rückwettkampf den
bekann=
ten Schwimmverein 04 Göppingen. Der Name Göppingen hat im
Schwimmſport ſeit Jahren einen guten Klang, ſind doch die
Württem=
berger durch vortreffliche Leiſtungen immer und immer wieder
hervor=
getreten. Mit gutem Recht nennt man daher das kleine
Induſtrieſtädt=
chen, in der Mitte zwiſchen Stuttgart und Ulm gelegem, „Hochburg des
ſchwäbiſchen Schwimmſports” In guter Erinnerung dürfte noch der
erſte Kampf beider Vereine ſein, der im Juni dieſes Jahres auf der
50 Meter Bahn in Göppingen ausgetragen wurde und ſich nur auf
Frei=
ſtilſtaffeln und ein Waſſerballſpiel erſtreckte. Wie ja das Amſterdamer
Olympig wiederum bewies, ſind die Deutſchen im Freiſtilſchwimmen
an=
deren Ländern gegenüber noch weit zurück und haben allen Grund, ſchon
jetzt für die kommende Olympiade ihr ganzes Augenmerk auf dieſe
ſchnellſte aller Schimmarten zu richten. Die ſportlichem Leitungen
Göp=
pingens und Darmſtadts wollen bei dieſer Arbeit auch ihr Teil daxu
bei=
tragen und durch dieſe Klubkämpfe eine Leiſtungsſteigerung des
Freiſtil=
ſchwimmens, beſonders in Süddeutſchland, erzielen. Das Programm
ſetzt ſich aus dieſem Grunde aus drei Freiſtilſtaffeln 10mal 100 Meter,
6mal 200 Meter und 10mal 50 Meter und einem Waſſerballſpiel
zuſam=
men. Bei der Gleichwertigkeit der beiden Mannſchaften — in Göppingen
gab es beim erſten Kampf jedesmal ganz knappe Entſcheidungen —
ſtehen hochintereſſante Wettkämpfe bevor, und man iſt geſpannt, welche
Fortſchritte die beiden Vereine ſeit Ende Juni gemacht haben. Auf die
einzelnen Nennen, ſowie auf das Rahmenprogramm werden wir an
dieſer Stelle noch zurückkommen.
Fechten.
Maunſchafts=Meiſterſchaften 27—30. September in Nürnberg.
Der Deutſche Fechterbund ruft noch einmal ſeine Fechter zum Kampf
in Florett, Degen und Säbel nach Nürnberg, der Hochburg der Fechter
des Mittelalters, der Stadt, in der die Meiſter des Schwertes zuerſt
durch Kaiſer Friedrich den Dritten ihre Vorrechte verbrieft erhielten,
Es iſt zu begrüßen, daß Nürnberg die Vevanſtaltungen des Dürerjahres
durch die deutſchen Mannſchaftsmeiſterſchaften im Fechten ausklingen
läßt und daß die ſportfreudige Stadt durch Ueberlaſſung der Feſthalle
im Luitpoldhain, durch Stiftung eines Dürerpreiſes und durch Vornahme
der Preisverteilung durch den Oberbürgermeiſter im großen Saale des
Künſtlerhauſes dem Deutſchen Fechterbund ihr hohes Intereſſe bekundet.
Wenn auch durch die Lage Nürnbergs die bisherige Höchſtzahl der
Teil=
nehmer vom Vorjahr in Magdeburg ſvohl nicht erreicht wird, dürfte doch
die Qualität der Fechter höher ſein, denn durch die Olympia=
Vorbereitun=
gen ſind die Fechter in ausgezeichneter Form. Die Meiſtertitel hat in
allen drei Waffen der Frankfurter Fechtklub „Hermannia” zu verteidigen.
Als ſeine ſchwerſten Gegner gelten die Fechtklubs in Offenbach, Hamburg
und München, erſtere in Säbel, letztere mehr in Degen.
Fußball.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt — Bensheim 3:1 (2:0).
In Bensheim wurde am Sonntag recht hart um die ſo wertvollen
Punkte gekämpft, dabei gelang es Darmſtadt, die Bensheimer
über=
roſchend mit obigem Reſultat zu ſchlagen. Hierdurch hat die Darmſtädter
Mannſchaft bewieſen, daß ſie auswärts beſſer zu ſpielen verſteht, als
auf ihrem eigenen Platze. Wenn auch noch Wünſche offen bleiben, ſo
muß man aber doch zufrieden ſein, denn das Gezeigte läßt Hoffnungen
zu, daß die Mannſchaft wieder ihre alte Form zurückerhält. Unſchön
war es aber, daß ſich mehrere Spieler von Bensheim während des
gan=
zen Spiels Fouls erlaubren, die dann zur Folge hatten, daß die
Haupt=
ſtütze der Darmſtädter Elf, der Schlußmann, 10 Minuten vor Schluß
be=
wußtlos vom Platze getragen wurde, und ſeine ſofortige Ueberführung
nach Darmſtadt erfolgen mußte. Der Leiter des Treffens, ein Herr aus
Trebur, verdient die Note „ſehr gut”.
2. Mannſchaft Darmſtadt — 2. Mannſchaft Bemsheim 3:1.
1. Jgd. Darmſtadt — 1. Jgd. Auerbach 10:0.
V. f. R. Erbach 1. — Sportv. Höchſt 1. 4:1 (3:1).
Die beiden alten Rivalen kämpftem letzten Sonntag in Erbach um
die wichtigen Punkte. Man ſah ein ſportlich einwandfreis, ſehr ſchnelles
Spiel, in dem Erbach in der erſtem Halbzeit, was Kombination und
Ball=
berechmung anbetraf, ſehr gat gefiel. Drei Tore waren die Ausbeute
dieſer Spielweiſe, denem Höchſt bis zur Halbzeit nur eins entgegenſetzen
konnte. Nachdem ſich Erbach in der zweiten Halbzeit das hohe Spiel
von Höchſt aufdrängen ließ, einige Spieler ſtatt zu ſpielen, krakeelten,
ſah man vom Zuſcmmenſpiel nicht mehr viel, die ſchönſten Sachen
wur=
den beiderſeitig vermaſſelt und nur mit Mühe und Nor gelang es den
Naſenſpielern, die Torzahl auf vier zu erhöhen. Fehler werdem auch
von dem allerbeſten Spieler einmal gemacht, doch iſt das kein Grund,
anſtatt weiter zu ſpielen, ihm Vortvürfe zu machen. Ein ſehr ſchönes
Zeichen von ſportlicher Kameradſchaft gab der Höchſter Torhüter, als er
dem verletzten Linksaußen von Erbach vom Platze trug. Schiedsrichter
Feigh vom Sportverein 98 Darmſtadt, hatte das Spiel federzeit feſt in
der Hand, ließ ſich von den allzu lauten jugendlichen Zuſchquern nicht
beeinfluſſen und leitete vollkommen einwandfrei.
Weltrekordmann Emil Hirſchfeld ſtieß beim Leichtathletikmeeting
in Prag die Kugel 15,83 Meter weit. Dr. Peltzer gewann ein 800 Meter=
Vorgabelaufen in 1:57,4, Kapp=Stettin holte ſich die 5000 Meter in
16:11,8 und Gerner=Stctin belegte über 300 Yards den zweiten Platz.
Karel Kozeluh geivann eine in New York ausgetragene „
Welt=
meiſterſchaft für Berufstennisſpieler” gegen Vincent Richards 6:4, 5:4,
3:6, 6:3.
Schießſport.
Südweſideutſcher Sportverband für
Klein=
kaliberſchießen, Landesmannſchaft Heſſen.
(Bezirk 1.)
Sport= und Werbeſchießen in Semd.
Auf dem ſehr gut beſuchten Schießen, das am Sonntag, den 23.
September, auf dem Schießſtänden der Schützengeſellſchaft Semd
ſtatt=
fand, gingen als Sieger aus dem Wettkämpfen um die zahlreichen und
geſchmackvollen Ehrenpreiſe folgende Schützen bei einer Uebung von
5 Schuß ſtehend freihändig hervor:
1. Schießen: 1. Gräf=Darmſtadt, 2. Reitzel=Altheim, 55 Ringe;
3. Seitel=Gundernhauſen, 4. Frhr. v. Recum=Götzenhain, 5. Giegerich,
Heppenheim, 6. Keller=Gr.=Umſtadt, 52; 7. Straub=Offenbach, 51; 8.
Geb=
hardt=Worms, 9. Hulſch=Groß=Umſtadt, 50; 10. Heckmann=Unter=Moſſau,
49: 11. Schott=Götzenhain, 48: 12. L. Freund=Groß=Umſtadt, 47: 13.
Büchner=Habitzheim, 47; 14. Schuhmann=Groß=Zimmern, 15. Emslander=
Groß=Zimmern, 16. Melchior=Semd, 45 Ringe.
2. Schießen: 1. Reitzel, Altheim, 2. Gräf, Darmſtadt, 55 Ringe;
3. Emslander, Groß=Zimmern, 54; 4. Seitel, Gundernhauſen, 51; 5.
Gebhardt, Worms, 6. Held, Groß=Zimmern, 7. Reitz, Offenthal, 50;
8. Geidel, Groß=Umſtadt, 9. Joxt, Altheim, 49; 10. Freund, Groß=
Um=
ſtadt, 11. Keller, Groß=Umſtadt, 12. Schott, Götzenhain, 48; 13. Frhr. v.
Recum, Götzenhain, 47; 14. Giegerich, Heppenheim, 46: 15. Braun,
Götzenhain, 16. Sterlepper, Darmſtadt, 45; 17. Hulſch, Groß=Umſtadt,
44 Ringe.
Die Ehrennadel der Landsmannſchaft Heſſen konnten insgeſamt 70
Schützen erringen. Die Veranſtaltung erwies die durchſchmittlich in
er=
heblicher Weiſe geſteigerte Schießfertigkeit und den guten
kameradſchaft=
lichen Zuſammenhang der Schützem, Aeußerungen des geſunden
ſport=
lichen Geiſtes, der die Bewegung beſeelt.
Nach Abſchluß der Endwettkämpfe des Verbandes um die
ſüdweſt=
deutſche Meiſterſchaft im Kleinkaliberſchießen von Baden, Heſſen und
Hohenzollern, neigt ſich das Schießjahr 1928 und hiermit ein
arbeits=
reiches und erfolgsgewiſſes Jahr des ſüdweſtdeutſchem Sportverbandes
ſeinem Ende zu.
Handball.
Turmerhandball im Reiche.
Turnerhandball Rheinland — Weſtfalen 9:3. Das
Turnerhandball=
ſpiel Rheinland — Weſtfalen in Rheydt, endete zum vierten Male mit
einem Siege der Rheinländer, die das Spiel dank der größeren
Wurf=
kraft ihres Sturmes vor 3500 Zuſchauern für ſich entſcheiden konnten.
Der norddeutſche Turner=Fußballmeiſter TSV. Stellingen, ſpielte
gegen Hamburg=Rothenburgsort 4:1.
Der norddeutſche Turnerhandballmeiſter geſchlagen. Die Pflichtſpiele
der Turnerhandballer in Hannober brachten am Sonntag eine
Ueber=
vaſchung in der 2:5 (0:4) Niederlage des nordweſtdeutſchen Meiſters TK.
Limmer gegen Mtv. Herrenhauſen. Eine Ueberraſchung bildet auch das
4:4 Spiel Mtv. Leinhquſen — TK. Hannover.
Kegeln.
Dritte Süddeutſche Sportwoche in Mainz.
In den Tagen vom 6. bis 14. Oktober finden ſich die
Kegel=
brüder des Süddeutſchen Gaues in Mainz zur letzten ſportlichen
Veranſtaltung im abgelaufenen Geſchäftsjahre zuſammen.
Die Sporteinteilung umfaßt: Kämpfe um die Süddeutſche
Städtemeiſterſchaft, zu der die erſten Beziuksmeiſter, darunter
auch Darmſtadt, zugelaſſen ſind.
Ferner Bundesſportabzeichen (Aſphalt, neue Bahn), 300
Kugelkampf (Ajphalt), 300 Kugelkampf kombiniert (Bohle,
Schere und Aſphalt, Städtemannſchaftskämpfe, 10er
Mannſchaf=
ten ſowie Kurz= und Langſtreckenkämpfe auf Prämien.
Dieſe Veranſtaltung trägt beſonders wichtigen Charakter.
Für jeden Kegler, iſt Gelegenheit geboten, ſein Können zu
zeigen, auch dem Geſellſchaftskegler. Es iſt beſtimmt mit einer
großen Veteiligung zu rechnen.
Ausſcheidungskegeln im Darmſtädter Keglerverband.
Das Geſchäftsjahr 1927/28 geht am 1. Oktober zu Ende.
Mainz bildet den Abſchluß der ſportlichen Tätigkeit. Nach den
Beſtimmungen des Bundesſportausſchuſſes haben alsbald zu
Beginn des neuen Geſchäftsjahres die Ausſcheidungskämpfe zu
beginnen. Sie dienen dazu, die Verbandsmannſchaften zu
be=
ſtimmen und ſind Vorkämpfe um Gau= und Bundesmeiſterſchaft.
Dieſe Vorkämpfe gehen über mindeſtens 500 Kugeln, im
Höchſt=
falle über 1000 Kugeln, jedoch nicht in ununterbrochener Folge,
ſondern in verſchiedenen Einzelkämpfen. Der letzte Lauf geht
über 200 Kugeln. Aus dem Ausſcheidungskegeln geht auch die
Frauen=Einzelmeiſterſchaft hervor. Der Kampf für dieſe geht
über 50 Kugeln in 5 Läufen.
An den Ausſcheidungskämpfen, die demnächſt ausgeſchrieben
werden, kann ſich jedes Verbandsmitglied beteiligen. Neben
ihrem ſportlichen Charakter bilden ſie auch eine günſtige
Ge=
legenheit zu Uebungszwecken.
Das Kegeln iſt auf den Bahnen im Bürgerverein,
Krich=
baum, Turnhalle und Konkordiaſaal.
Der Bund hat in ſeiner neuen Ausſchreibung um die
Bun=
desmeiſterſchaft folgende Neuerung feſtgelegt:
„In den Verbänden bilden nach den Ergebniſſen der
Aus=
ſcheidungskämpfe die beſten 20 Mann die Verbandsmannſchaft,
aus welcher der Verbandsſportausſchuß berechtigt iſt, die 10
ſtärkſten Leute zur Zehnermannſchaft vor jedem Kampfe
zu=
ſammenzuſtellen."
Botſchaft vom Nordpol??
Eine Flaſchenpoſt geriet kürzlich norwegiſchen Fiſchern imns Nem
Ein Zettel befand ſich in der Flaſche, deſſen Schrift durch
Seewaſſim=
zum Teil unleſerlich geworden war.
„Wu. .. wi.. . We... Wü...” war alles, was ſelbſt der
ſchrißi=
kundige Dorfpfarrer, dem man das Dokument überbrachte, entzffenn
konnte.
Kopfſchüttelnd veranlaßte der geiſtliche Herr die Ueberſendung ini
Miniſterium, wo ſichBeamte und Gelehrte wochenlang die Köpfe zerbrachenn
bis eines Tages ein weitgereiſter Kaufmann, der eben aus Karlsßor
gekommen war, die rätſelhafte Schrift vor Augen bekam. Er meit
ſtumm mit der Hand zum Fenſter hinaus, wo ein Bauzaun als ris=3,wiir
mit Plakaten bedeckt, zu ſehen war, auf denen neben einer Kaffee=Fümn=
und einem Päckchen Webers Karlsbader die Worte prangten: „Wundso
wirkt Weber’s als Würze im Kaffee!”
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 26. Sept. 12.15: Schulfunk. Mr. Wood: Engliſß
Anecdotes. O 15.05: Rektor Wehrhan: Von Weltreiſenden in alter
Zeit — allerlei Reiſeabenteuer. O 15.55: Hausfrauendienſt. 16.35:
Funkorch.: Alte Operetten. O 18.10: Bücherſtunde. 18.45: Prof.
Dr. Mannheimer: Schach. O 19.15: Dr. Wülker: Der Nutzen der
Bienenzucht. O 19.30: Franzöſiſche Literatur. O 19.45: Franzöſ.
Sprachunterricht. O 20.15: Wallenſtein. Ein dramatiſches Gedicht
von Schiller. Erſter Teil: Wallenſteins Lager und Die Piccolomini,
In fünf Aufzügen.
Stuttgart.
Mittwoch, 26. Sept. 10.30: Schallplatten. O 15: Kinderſtunde.
Tante Gretle. Onkel Ott, Funkorch. e 16.15: Soliſten=Nachmittag,
Mitw.: Elſe Werth. Funkorch. 18.15: Rich. Tſchorn: Rekord oder
Akkord? 18.45: Dr. Erasmus: Zum 10. Todestag Georg
Simmels. O 19.15: Paul Weſtheim: Naturanſchauung und
Kunſt=
wollen. O 19.45: Dr. Würzburger: Menſchenbild und Menſchenwort,
O 20.15: Sinfoniekonzert. Nordiſcher Abend. Philharm. Orcheſter
Stuttgart. Soliſtin: Gret Hein (Klavier). Gade: Ouv. „Nordiſche
Sennfahrt” — Grieg: Klavierkonzert in A=moll. — Atterberg;
Sinfonia piccola.
Berlin.
Mittwoch, 26. Sept. 16: Margarete Weinberg: Die Frau in
der Wiſſenſchaft. O 16.30: Dr. Kunze: Wie Tiere ſich zurechtfinden.
O 17: Jugendbühne. „Der glückliche Prinz”, von O. Wilde. Geleſen
von Grete Nebelung=Fiſch. O 17.30: Kapelle Gebr. Steiner. Bach:
Ouv. „Hamlet”. — Brahms: Walzer. — Wagner: Fant. „Fliegender
Holländer‟ — Ehrke: Najaden am Bach. — Weingartner: Ich
denke oft ans blaue Meer, Lied. — Dvorak: Zwei Walzer, op. 54,
S 18.40: Dr. Schulte: Fortſchritte der Pſychotechnik. O 19.05: Dr.
Mayer=Hermann: Ohrerkrankungen. O 19.35: P. Weſtheim: Von
der Wohnkuliſſe zur Häuslichkeit. O 20.10: Sendeſpiel: „Das
Hollandweibchen”, Operette von Kalman. Perſ.: Prinzeſſin Jutta:
Margret Pfahl=Wallerſtein; Baroneſſe von der Weyde: Käte König;
Paul Roderich, Erbprinz von Uſingen: Peter Hoenſelaers; Dr. Udo
von Sterzel: Herbert Kiper. O 22.30: Nacht=Muſik. Ausf.:
Gutt=
manns Sinfoniler, Elſa Thiel (Sopran). Lortzing: Ouv. „Udine‟.
— Franz: Stille Sicherheit; Frühling und Liebe; Er iſt gekommen.
— Blon: Mondnacht am Rheinsberger See. — Eysler: Küſſen iſt
keine Sünd. — Sullivan: O laßt mich träumen. — Kapeller: Ich
hab amal a Räuſcherl ghabt. — Prokofieff: Scherzo aus „Die
Liebe zu den drei Orangen” — Lincke: Lieder der Liebesnachty
Glühwürmchenidyll. — Spolianſky: Lheure bleue, Tango. —
Hutley: Sinfoniſcher Foxtrot über „Die Kloſterglocken”.
Deutſche Welle. Mittwoch, 26. Sept. 10.15: Neueſte Nachrichten!
0 12: Rektor Lorentz u. Dr. Franzmeyer: Sport und Geſundheit,
o 12.30: Mitt, des Reichsſtädtebundes. O 12.40: Mitt. des Verb.
der Preuß. Landgemeinden. O 12.55: Nauener Zeit. O 13.303
Neueſte Nachrichten. o 14: Jugendtheater: „Die Loreley” ſvon
Otto, Wollmann). O 15: Min.=Rak Jäckel: Die Beſoldung des
Volksſchullehrers. O 15.35: Wetter und Börſe. o 16: Min.=Ratz
Dr. Franck: Das Schulpflichtgeſetz. o 16.30: Dr. Landau: Der
deutſche Garten. O 17: Hamburg: Nachmittagskonzert. O 18:
Pforz=
heim die Zentrale der Schmuckwareninduſtrie, O 18.30: Franzöſiſch
für Fortgeſchrittene. 18.55: Techn. Lehrgang: Ing. Behr:
Kalkulation. 19.20: Prof. Mersmann: Einf. in das Verſtehen
von Muſik. 20.10: Berlin: Sende piel: „Das Hollandweibchen”,
Operette von Kalman. O 22.30: Muſik. Mitw.: Elſa Thiel (Soprau,
Guttmanns Sinfoniker.
Wit
Mil Ra., ſo
bungen von 12 M.
diach die entgeo
Aalutaanleihen f.
nicht möglich. Die
figbaren Mittel k
Aus den hieraus
Steuern und auch
den. Der aus de
wird zu Abſchrei
Bauzinſen verwar
Wetterbericht.
* Gießen, 25. September.
Unter dem „Umdrehen der Winde nach Südweſten hat leichter Tem=”
veraturanſtieg eingeſetzt, der in Weſt= und Mitteldeutſchland jedoch nichtz
mehr als 2—3 Grad betrug. Außerdem herrſchte heute morgen vielfack”
neblig=trübes Wetter, und während der vergangenen Nacht kam es
aber=
mals zu vereinzelten leichten Niederſchlägen. Da durch die gegenwärtige,
Luftdruckverteilung ein weiteres Zuſammentreffen verſchiedener Luft=”
maſſen ſtattfindet, ſo iſt morgen teils, mit neblig=wolkigem, teils auchh
aufheiterndem Wetter zu rechnen. Die Temperaturen dürften ſich daber!
zunächſt nur wenig ändern.
Ausſichten für Mittwoch, den 26. September: Wolkiges, auch aufheiterns
des Wetter, kühl, keine oder nur vereinzelt geringe Niederſchläge.
Ausſichten für Donnerstag, den 27. September: Noch wenig Aenderungst
der Wetterlage wahrſcheinlich.
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einem Jahre gen
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Straße zwiſchen
der von den
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halb Jahren verg
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Hauptſchriftlettung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handei: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas BaueT; me
„Die Gegenwart”: Dr. Herberi Nette; für den Inſeratentell: Wlllp Kuhle: Dinc
und Verlag: L. C. Wittſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantle der Rückſendung nicht Übernommen.
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Vom ſuddeutſchen Ledermarft.
DDie Lage am Ledermarkt zeigt auch für dieſe Berichtszeit keine
ſſmitlichen Veränderungen. Die Schuhinduſtrie hält ſich weiterhin zu=
† und nimmt nur die notwendigſten Bedarfsdeckungen vor. Die
ugene und warme Witterung prägt ſich in dem Geſchäft aus. Eine
ſSrung kann erſt mit einem Witterungsumſchlag erwartet werden.
e Preiſe halten ſich unverändert auf der bisherigen Baſis und man
n noch keine Hoffnungen auf Preisveränderungen. Das Angebot
ſeis durchaus ausreichend, trotzdem es nicht allzu groß iſt. Der
Geld=
ugcang befriedigt immer noch nicht. Der Zwiſchenhandel iſt am
Unter=
ſe—markt diesmal Hauptkäufer geweſen und nahm kräftige Croupins
Deutſch= und Wildvaches ab. Auch für Sohlleder zeigte ſich der
vFchenhandel als Intereſſent. Die Schuhinduſtrie tä igte einige
Ab=
il. ſſe in leichten Vacheeroupons, Kipsvaches, Hälſen und Bäuchen. Am
ſe=ledermarkt waren die Verkäufe in farbigen Zurichtungen ziemlich
MSft, indeſſen die ſchwarzen Zurichtungen jedoch nicht unbeachtet
ſewen. Geklagt wird über das Einlaufen der Abrufe aus früheren
hirhlüſſen. Der Sattlerledermarkt zeigte ein unverändertes Bild und
ſrte wirklich nicht befriedigen. Einzig für Rindvachetten, für Koffer=
„. Laſchenfabrikation ſowie für Portefeuilleleder fand ſich
befriedigen=
s Intereſſe. Auch hier ſind die Preiſe auf gleicher Höhe geblieben.
ſeehtlich iſt in dieſer Woche, daß ſelbſt Preisvergünſtigungen keine
Be=
bung herbeiführen können.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
FErſter Jahresabſchluß der Braunkohlen=Schwel=Kraftwerk
Hefſen=
ecmikfurt A. G. (Hefrag) in Frankfurt am Main. Der erſte Jahres=
Hluß zeigt per 31. Dezenber 1927 einen Bruttogewinn von 81 900
A— an Zinſen. Davon erforderten die Unkoſten 78 680 RM., ſodaß
Abſchreibungen 3250 RM. verbleiben. Die Bilanz zeigt bei einem
tirenkapital von 3 Mill. RM. 816 580 RM. Verbindlichkeiten. Auf
Gegenſeite werden aufgeführt: 1 613000 RM. Vorauszahlungen
Dieferanten, 2,09 Mill. RM. Bankguthaben, 86 500 RMM. Baukoſten,
(D0 RM. Mobilien, ſowie 5247 RM. Kaſſa=, Poſtſcheck= und ſonſtige
ſur haben. Im Bericht wird mitgeteilt, daß nach der am 18. Mai 1927
fflgten Gründung die Auſbauarbeiten im weſentlichen programmäßig
r iefen. Einzelne Verzögerungen waren aber unausbleiblich. Ein
ſiemmter Zeitpunkt für die Inbetriebnahme des Schwelkraftwerkes
mite auch jetzt noch nicht genannt werden. Am 1. April ds. Js. wird
rinbarungsgemäß die Uebernahme des Betriebes des bisherigen
wälichen Braunkohlenkraſtwerkes Wölfersheim erfolgen. Die Vor=
„itungen für eine reibungsloſe Uebernahme ſind im Benehmen mit
v. heſſiſchen Staat getroffen worden. Die Hefrag iſt in die Verträge
bisherigen Strombezieher eingetreten.
Die Finanzierungsfrage konnte bisher noch nicht endgültig geregelt
eiden. Der Ausbau erfolgt bekanntlich durch das Aktienkapital von
Mill. RM., ſowie durch die geplante Ausgabe von
Schuldverſchrei=
mgen von 12 Mill RM. Die Ausgabe der Schuldverſchreibungen war
7ah die envgegenſtehenden Schwierigkeiten, wie ſie bekanntlich bei
g utaanleihen für öffentlich reichtliche Körperſchaften beſtehen, noch
ſict möglich. Die aus der Einzahlung des Aktienkapitals jeweils ver=
/Baren Mittel konnten zu relativ" hohen Zinſen angelegt werden.
1B den hieraus ſich ergebenden Einnahmen konnten Gründungskoſten,
t=uern und auch die laufenden Verwaltungskoſten voll beſtritten wer=
Der aus der Bilanz ſüh ergebende Ueberſchuß von 38367 RM.
iIb zu Abſchreibungen und zur Verminderung der aufgelaufenen
rützinſen verwandt.
Philipp Holzmann A.G., Frankfurt a. M. Die Philipp Holzmann
„B. hat vor einigen Tagen den endgültigen Zuſchlag auf das vor etwa
m Jahre gemeinſam mit der Hochtief, A.G. für Hoch= und
Tiefbau=
vorm. Gebr. Helfmann in Eſſen a. d. Ruhr, eingereichte Angebot
in den Bau einer Ruhrbrücke im Zuge der großen im Bau befindlichen
Stsaße zwiſchen Eſſen und Düſſeldorf erhalten. Der Bau der Brücke,
ei von den genannten Firmen gemeinſam ausgeführt wird, ſoll ſofort
4=Angriff genommen werden; die Dauer der Arbeiten iſt mit
andert=
alb Jahren veranſchlagt. Die Koſten des Objekts in Höhe von 1,7
MII. RM. werden gemeinſam von der Stadt Mülheim an der Ruhr
„o dem Ruhr=Siedlungsverband getragen. Die Geſamtlänge der Brücke
errägt 950 Meter, davon entfallen 576 Meter auf die Vorflutſtrecke und
ſ Meter auf die eigentliche Brücke.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 25. September ſtellten ſich für
?apfer: Januar 131,25 (131,75), Februar März, April 131,25
1—1,50), Mai 131,25 (131,75), Juni 131,50 (131,75), Juli 131,75 (131,75),
T.=guſt 131,75 (132), September 135,50 (132), Oktober, November,
De=
eriber 131,25 (131,50). Tendenz: feſt. Für Blei: Januar, Februar,
MEärz, April 42,75 (43,25), Mai, Juni, Juli, Auguſt 42,75 (43),
Sep=
erober 43 (44,25), Oktober 42,75 (43,50), November 43 (43,25), Dezember
42—75 (43). Tendenz; ruhig. Für Zink: Januar, Februar, März,
A.ril, Mai, Juni, Juli Auguſt 48 (49), September 48 (50), Oktober,
No=
hanber, Dezember 48 (49). Tendenz: ſtill. — Die erſten Zahlen
be=
dalten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Die Berliner Metallnotierungen vom 25. September ſtellten ſich für
Szektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
tiarung der Vereinigung für die Dt. Elektrolytkupfernotiz) 144,50 RM.
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſenvor=
ſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Leferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hürtenaluminium,
9—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM.,
des=
gSichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Reinnickel,
9—99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 85—92 RM., Feinſilber
1 Kg. fein) 78,25—79,75 RM.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 25. September
ſt Uten ſich für Kupfer (Tendenz: ſtetig): Standard p. Kaſſe 64¾ bis
6* 34, 3 Monate 65½—65‟/, Settl. Preis 645, Elektrolyt 71½—7134
biſt ſelected 68—69½, Elektrowirebars 71¾; Zinn (Tendenz: feſt):
Ettandard p. Kaſſe 223½—224, 3 Monate 219—219½, Settl. Preis 223¾4,
Banka (inoff. Not.) B1½, Straits (inoff Not.) 22634; Blei (Tendenz:
nällig); ausländ, prompt 211/ys, entft. Sichten 217/zs, Settl. Preis 21¾4:
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 25. September. Die Frankfurter
Ceetreidebörſe lag heute feſter. Die Preiſe ſind zum größten Teil
ge=
ſäegen, nur Sommergerſte iſt 50 Pfg. niedriger notiert. Weizen iſt um
5D Pfg., Hafer ebenfalls um 50 Pfg., Weizenkleie um 45 Pfg., Roggen,
Mais, Weizenmehl und Roggenkleie um je 25 Pfg. geſtiegen. Es
notier=
tien je 100 Kilor Weizen 22,50—22,75, Roggen 22,25, Sommergerſte 25,50,
brafer 22—22,25, Mais 20,25, Weizenmehl 33,25—33,75, Roggenmehl
7,50—31,25, Weizenkleie 13,25—13,35, Roggenkleie 13,25—13,50.
Berliner Produktenbericht vom 25. September. Die an der heutigen
Börſe vorliegenden vermehrten Inlandsofferten hingen mit der
matte=
ten Liverpooler Verfaſſung zuſammen und beeinflußten die hieſige
Tendenz entſprechend. Weizen wurde im Lieferungshandel vorn bis
50 Mk. ſchwächer, während ſpätere Sichten nur etwa 0,50 Mk. ſich
emmäßigten. Exportgeſchäft kommt wenig zuſtande, da die gebotenen
Preiſe nicht rentieren. Auch Roggen nicht behauptet. Die Termine
röffneten 1 Mk. ſchwächer. Gerſte ruhig, gute Brauware hat wieder
miehr Intereſſe. Hafer feſt, Mehle ſtill.
Viehmärkte.
Mannheimer Viehmarkt vom 25. September. Zum Viehmarkt
be=
rrug der Auftrieb: 263 Ochſen, 193 Bullen, 378 Kühe, 578 Färſen, 695
Rälber, 41 Schafe, 3493 Schweine, 13 Ziegen. Bezahlt wurden für den
Bentner Lebendgewicht in RM.: Ochſen 28—56, Bullen 30—49, Kühe 16
eis 48, Färſen 34—58, Kälber 44—79, Schafe 42—46, Schweine 64—77,
Ziegen 10—25. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit
Fälbern mittelmäßig, langſam geräumt; mit Schweinen mittelmäßig,
leiner Ueberſtand.
Frankfurter Viehmarkt vom 25. September. Zum heutigen
Groß=
wiehmarkt waren aufgetrieben: 1456 Rinder, 392 Kälber, 110 Schafe und
B09 Schweine. Der Auftrieb war um 569 Rinder, 60 Kälber und 6272
Schweine geringer und um 24 Schafe größer als am vergangenen
Mon=
ag. Die Preiſe ſtiegen für Rinder um 2 Mk., bei Schweinen um 4—5
MNark. Kälber und Schweine unverändert. Marktverlauf: Rinder rege,
Heberſtand; Schweine lebhaft, ausverkauft; Kälber und Schafe langſam.
Preiſe für 1 Zeniner Lebendgewicht: Ochſen al) 56—59, a2) 52—,5,
Al 48—51, b2) 42—47: Bullen a) 50—53, b) 46—49; Kühe a) 45—48,
b) 40—44, c) 34—39, d) 28—33; Färſen a) 56—59, b) 51—55, c) 44—50,
Kälber b) 77—80, c) 72—76, d) 60—71, Schafe al) 50—56, b) 42—49,
Schweine a) 79—81, b) 79—82, c) 78—80, d) 78—80, e) 70—77, f) —
g) 60—68. — Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ochſenfleiſch a) 90—98, b) 80—90,
Bullenfleiſch 80—85, Kuhfleiſch b) 50—65, c) 30—50, Kalbfleiſch a) 110
bis 120, b) 100—110, Schweinefleiſch a) 95—100. Gefrierfleiſch:
Rind=
fleiſch Vorderviertel 54—62, Hinterviertel 70—80. Geſchäftsgang:
ſchleppend.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 25. September.
Wie man es erwartet hatte, war das Angebot am heutigen
Prämien=
erklärungstage infolge der frühzeitigen und umfangreichen
Ultimovor=
bereitungen gering. Da andererſeits nach einigen Spezialwerten wieder
etwas Nachfrage beſtand, war die Tendenz bei uneinheitlicher
Kursent=
wwicklung behauptet. Die Grundſtimmung blieb freundlich, geſtützt auf
die feſte Haltung der geſtrigen New Yorker Börſe. Vor allem aber
befriedigte wieder die Flüſſigkeit des dortigen Geldmarktes. Gegen die
Schlußkurſe der geſtrigen Mittagsbörſe gingen die Veränderungen nicht
über 2 Prozent hinaus. Gefragt waren wieder Kupferwerte auf die
anhaltende Feſtigkeit am Kupfermarkt; Otavi gewannen 2/s Prozent,
Mansfelder plus 2.25 Prozent. Elektrowerte lagen nicht einheitlich.
Während AEG., Felten und Lahmeher je 0.75 Proz. anzogen, daben
Chadeaktien 1 Mk., Schuckert 2 Proz. und Siemens 0.75 Proz. nach.
Am Markte der Kaliaktien beſtand für Weſteregeln mit plus 2 Prozent
Intereſſe. Von Montanwerten gaben Buderus und Rhein. Braunkohle
je 1 Proz. nach. Die Farbenaktie blieb bei etwas nachgebendem Kurs
weiter ſtark vernachläſſigt. Scheideanſtalt behauptet. Goldſchmidt 0.75.
Proz. höher. In N. S.U. war Angebot und Nachfrage heute
ausgegli=
chen, ſo daß der Kurs unverändert 36.5 Proz. blieb. Daimler gaben
0.75 Proz. nach, während Adlerwerke ſich 1 Prozent erholen konnten.
Am Bankenmarkt waren Reichsbank 1.75 Proz. abgeſchwächt.
Schiff=
fahrtswerte konnten ſich auf dem erwähnten Niveau knapp behaupten.
Deutſche Anleihen zogen etwas an, von Auslandsrenten Zolltürken
wie=
der ſchwächer. Rumänen ebenfalls abgeſchwächt, Goldrumänen zirka
23 Prozent. Im Verlaufe ging die Umſatztätigkeit auf ein Minimum
zurück und die Kurſe bröckelten meiſt leicht ab. Der Geldmarkt war
auch heute unverändert. Tägliches Geld 6 Prozent. Am Deviſenmarkt
nannte man Mark gegen Dollar 4.1952, gegen Pfunde 20.344, London—
Kabel 4.8493, —Paris 124.14, —Mailand 92.73, —Madrid 29.34 und
—Holland 12.0920.
Nach dem reibungsloſen Verlauf des Liquidationstages war die
Stimmung an der Abendbörſe allgemein etwas feſter und
zuverſicht=
licher. Eine Anregung boten auch die aus New York gemeldeten
feſte=
ren Anfangskurſe. In verſchiedenen Werten war das Geſchäft etwas
belebter, da ſich per Ultimo Oktober Nachfrage bemerkbar machte.
In=
folgedeſſen erſcheinen die Kursbeſſerungen gegen den Berliner Schluß
mit einem Ausmaß von 1—2 Prozent bei den führenden Werten etwas
größer. Im Vordergrund des Intereſſes ſtanden wieder A. E. G. J.G.
Farben waren weiter vernachläſſigt, jedoch 1.5 Prozent feſter. Auch
Scheideanſtalt zogen 1.5 Prozent an, gaben ſpäter jedoch einen Teil
dieſes Kursgewinnes wieder her. Merklich gebeſſert waren Rheiniſche
Braunkohle mit plus 3.5 Proz. Banken gewannen bis 2 Proz. Renten
waren vernachläſſigt. Ablöſung ohne Option 16.95, Schutzgebietsanleihe
6.80, Barmer Bank 143, Kommerzbank 190.5, Darmſtädter Bank 286.5,
Deutſche Bank 170, Diskonto 166, Dresdener Bank 172.5, Metallbank
136.5, Reichsbank 304, Buderus 86.5, Gelſenkirchen 128.5, Aſchersleben
286, Weſteregeln 289, Klöcknerwerke 123, Mannesmann 137, Mansfelder
Bergbau 120, Phönix 95, Rheiniſche Braunkohlen 282, Rheiniſche
Stahl=
werke 146.5, Ver. Stahlwerke 98, Adlerwerke 129, A.E.G. 189.75,
Berg=
mann 200.75, Chade 529.5, Daimler 100.5, Scheideanſtalt 220.5, Licht u.
Kraft 221, J. G. Farben 264.5, Felten 161, Geſ. für El. 274, Goldſchmidt
105.5, Holzmann 141.5, Rütgerswerke 106.5, Siemens u. Halske 384,
Wayß u. Freytag 143, Aſchaffenburger Zellſtoff 210.5, Hapag 162.25.
Berlin, 25. September.
Im Gegenſatz zum vorbörslichen Verkehr, der noch eine freundliche
Tendenz zu zeigen ſchien, und zum Teil etwas feſtere Kurſe hören ließ,
eröffnete die Börſe in uneinheitlicher und eher etwas ſchwä herer
Hal=
tung. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde das Geſchäft ruhiger
bei leicht nachgebendem Kursniveau. Nur Kali und A. E. G. ſowie
Far=
ben etwas lebhafter Im Verlaufe der Berliner Börſe entwickelte ſich
in A. E. G.= und Siemens=Aktien ein recht lebhaftes Geſchäft auf Käufe
erſter Firmen. Die übrigen Marktgebiete lagen ruhig bei knapp
be=
jaupteten Kurſen. Die regere Umſatztätigkeit in A.E. G.=Aktien hielt
bis zum Schluß des offiziellen Verkehrs an. Die Börſe ſchloß nicht
ganz einheitlich, aber überwiegend erholt.
A. E. 6
Augsb.=Nürnb. Maſch
Baſalt
Bergmann.
Berl. Karlsruhe In
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Briketts
Bremer Wolle.
Danatbank.
Deutſche Bank.
Distontogeſ.
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchin
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleur
Tynamit Nobel".
Elektr. Lieferung ..."
J. G. Farben.
Gelſenk. Berg. ..
G. f. elektr. Untern. . . 1273.625
Han. Maſch.=Egeſt. .
Hanſa Dampfſch. . .
Hapag ..
Harpner.
Hemoor Zement. . .
L. Loewe & Co. . 1177.— 177.— 1284.8761 284.— 1169.5 169.75 255.—
47.— 252.—
47.25 165.— 165.— MMannesmannRö 138 — 136.5 1171.— 171.— MNiederlauſitzer K 170.— 169.5 51.25 52.37: Nordd. Lloyd 154 875 154.5 139.625 139.875 Orenſtein. 119.— 117.25 89. 88.— Polyphon 485.25 480.— 1122.25 124.5 Nütgerswerke". 104.875 105.— 183.75 182.— Sachſenwerke. 133.— 132.— 268.— 262.25 Siemens Glas", 1144.- 144.875 1129 — 129.— Ver. Glanzſtoff. 574.— 573.— 272.75 Ver. Stahlwerke. .. 98.375 97.5 46. — 45.5 Volkſtedter Porzellan 67.25 66.5 196 5 Wanderer Werke. . . . 138.— 137.— H161.5 161.75 Wiſſner Metall. . 158.— 159.5 1151.75
R267.— 151.75
267.— Wittener Gußſtahl". 55.5 47.25
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 25. Sept. (Pviv.=Tel.)
Weizen: Der Markt verkehrte in durchweg ſchwächerer Haltung
auf den baiſſelautenden Bericht aus Kanſas und größere kontraktliche
Vorräte. Auf Abgaben für nord= und ſüdweſtliche Firmen und die
niederen Kabel aus Buenos Aires ſchloſſen die Termine bis 1¾ C.
niedriger.
Mais: Der Markt eröffnete in ſtetiger Haltung auf Käufe in
Dezember=Ware. Die Feſtigkeit Liverpools ſtimulierte ebenfalls. Später
tigt eine teilweiſe Reaktion ein auf den beſſeren Regierungsbericht aus
Kanſas.
Roggen: Hier zeigte ſich eine überwiegend ſchwache Tendenz auf
geringe Exportnachfrage und größeres inländiſches Angebot.
Hafer: Nach ſtetiger Eröffnung gaben die Preiſe etwas nach auf
die beſſeren Wetterberichte und Abgaben für lokale Häuſer.
* New York, 25. Sept. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Liquidationen auf die ermäßigten Liverpooler Kabel
wirkten anfangs abſchwächend. Im Verlaufe konnte ſich eine Erholung
durchſetzen auf erhebliche Käufe für Wallſtreet= und weſtliche Firmen.
Gegen Shluß wurden dann erneut Liquidationen vorgenommen.
Zucker: Die Schwäche des Londoner Marktes bewirkte
Liquidatio=
nen und Abgaben für Rechnung des Handels und kubaniſcher Firmen.
Eine vorübergehende Erholung konnte ſich aber auf erneute
Liquidatio=
nen bis zum Schluß durchſetzen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 25. Sept.:
Getreide: Weizen, Sept. 113½, Dez. 117, März 121½; Mais,
Sept. 95, Dez. 77½, März 79½: Hafer, Sept. 42, Dez. 4238, März
437: Roggen, Sept. 106½, Dez. 100½, März 1022.
Schmalz: Sept., Okt. 12,225, Dez. 12,475, Jan. 1929 12,825.
Fleiſch: Rippen, Sept. 14, Okt. 13,35, Dez. 13,20 „Speck loco
14,25; leichte Schweine 10,60—12,10, ſchwere Schweine 11—12;
Schweinezufuhr Chicago 15 000, im Weſten 60 000.
Chicagoer Baumwolle: Okt. 1804, Dez. 18,15—18,16.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 25. Sept.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 161½, Hartwinter 130½: Mais
neu angek. Ernte 92½4; Mehl ſpr. wheat clears 5,90—6,25; Fracht
nach England 1,3—2, nich dem Kontinent 7—13.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,95; Talg extra loſe 8¾4.
Kakao: Tendenz: kaum ſtetig, Umſatz in lots 114, loco 10½,
Oktober 10,49, November 10,68, Dezember 10,89, Januar 1929
11,03, Februar 11,10, März 11,16, April 11,22, Mai 11,32.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Durch die in der Vorwoche vom Internationalen Kupferkartell
vor=
genommene Preiserhöhung für Elektrolytkupfer auf 15,25 d ſetzte
leb=
hafte Nachfrage nach Kupfer für alle Termine ein. Das Kartell war
dadurch in der Lage, alle verfügbaren Mengen abzuſetzen. Bedingt
durch dieſe günſtige Situation, nahm das Kartell lt. B.T. am Montag,
24. September, eine abermalige Heraufſetzung auf 15,5 d pro Ib vor,
womit die europäiſche Notiz über der amerikaniſchen Parität liegt.
Die Zahl der däniſchen Arbeitsloſen iſt im Laufe der letzten Woche
von 35 156 auf 34 586 Perſonen zurückgegangen. Der weitere Rückgang
iſt auf die günſtige Herbſtwitterung zurückzuführen, die erhöhte
Arbeits=
möglichkeiten bietet.
Etwa 100 Vertreter der belgiſchen Kohleninduſtrie werden am
Mitt=
woch in Brüſſel zuſammentreten, um ein Projekt für die Schaffung
eines gemeinſamen Verkaufskontors wenigſtens für den inneren Markt
zu prüfen. Man verſichert, daß bereits über die Hälfte der belgiſchen
Kohlenproduzenten ſich für dieſen Plan ausgeſprochen haben.
Wie aus Paris gemeldet wird, beabſichtigen die franzöſiſchen
Mar=
tinwerke, durch Vermittelung des Comité des Forges bei der Regierung
eine Einſchränkung der franzöſiſchen Schrottausfuhr zu beantragen, da
die Verſorgung der Martinöfen bei den hieſigen Marktverhältniſſen ſehr
ſchwierig iſt.
Am Dienstag wurde die neue 5prozentige franzöſiſche Anleihe von
1928, die im Mai d. Js. zu 91 Prozent ausgegeben worden iſt, in den
offiziellen Kaſſaverkehr eingeführt. Die Anleihe, deren Betrag
un=
gefähr 21 600 Mill. Fr. beträgt, iſt in 75 Jahren amortiſierbar. Die
Tilgung beginnt am 10. Mai 1932.
Die franzöſiſche Ausfuhr iſt in einigen Branchen im laufenden Jahr
ſtark zurückgegangen. Die Verminderung der Exporte fällt vor allem in
der Automobilinduſtrie ins Gewicht.
Der Streik der Textilarbeiter in Nordfrankreich hat geſtern eine
weitere Ausdehnung erfahren; man zählt bereits 15 000 Streikende. Auf
Roubaix und Tourcoing hat allerdings der Streik noch nicht
überge=
griffen.
Im Gebiete von Neuenburg ſind die Uhrenzahlenmacher in den
Streik eingetreten. Der Streik dürfte ſich wohl über das ganze Gebiet
der ſchweizeriſchen Uhreninduſtrie ausdehnen.
In Athen iſt der Syndikus des amerikaniſchen Bankhauſes
Selig=
mann eingetroffen, um mit dem griechiſchen Finanzminiſter die
Einzel=
heiten der Bedingungen für die Gewährung einer Anleihe von 75 Mill.
Dollars zu beſprechen.
Der Geſandte der argentiniſchen Republik in Verlin, Exzellenz
Dr. Erneſto Reſtelli, weilt zur Zeit im Induſtriegebiet, wo er u. a. die
Werksanlagen der Vereinigten Stahlwerke in Hamborn, das
Röhren=
verk des Bochumer Vereins in Höntrop und die Zentralkokerei
Bruch=
ſtraße beſichtigt.
Frankfurter Kursbericht vom 25. September 1928.
Wieie fe
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bay. Freiſtaat
von 1927
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
2₈ Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanleih
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe
3½ Bad.=Bad. v. 26
6%Berlin v. 24
% Darmſtdt. v. 26
Frkf. 0. M. v. 26
8%Mainz v. 26.
8% Mannh. v. 26
8½Nürnberg v. 26
8% Berl. Hyp.=Bf
8% Frkf. Hyp. Bk.
Pfbr.
8%
20 Heſſ. Landeso
3
%6 Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
0 Mein. Hyp.Bl!
z0 Pfälz. Hyp. Bk
% Preuß. Ctr.,
Stadtſchaft. . . . .
87.3
78
79.5
84.25
52.35
16.25
6.75
93
87
93
98
97.5
97.5
97.5
89
88
931,
87
81.5
97.5
98
97
8%Rhein. Hyp.=Bk.)
3% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit ..
18% Südd. Bob.
Cred.=Bank.
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I.
Ser.
5% Daimler Benz
von 27
8% Klöckn=Werke
Berlin v. 26..
7% Mainkrw. v. 26.
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8% Voigt & Häffner
26 ..
5% Bosn. L. E. B.v.
1914..
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
4% Oſt. Goldrente
4½% Num. Gold
von 1913 ......"
4% Türk. Admin.
1. Bagd
4%
Zollanl.
42
4½% 1913 Ungarn
1914
42, ung. Gofdr.
Aktien
Allg. Dt. Creditanf
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
M75
97.75
98
51.75
68.5
76
93
85.25
85.5
41.5
30I,
23.25
11.75
26",
26.7
137.8
182
189
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
Eff.=u.
Wechſel=
bank .... . . . . . 127
Vereinsbank
Diskonto=Geſellſch.
Dresdner Bank ...
Frankf. Bank
Hyp.=Bk. . . 1150
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Ban
Metallbank. .
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. 304
Rhein. Creditbank
Hyp.=Bank
Südd. Bob.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.-G.f. Berkehrswi
Dt. Eiſenb.=Geſ...
% Dt. Reichsbahn=
Vorzge.
Hapag......"
Nordd. Lloyd. . . . .
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin.
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
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Seite 14
Mittwoch den 26 September 1928
Nummer 268
Die Frau zwiſchen zwei Welten.
Roman von Ludwig von Wohl.
Copyrieht by Carl Duncker Verlag, Berlin 1927.
41)
„Schufte ihr” ſchrie Girgis. „Sobald der Sturm vorüber iſt,
laß ich euch ins Zuchthaus bringen!”
„Auch das Zuchthaus iſt nichts mehr wert, höhnte Hummons
mit weißen Lippen. „Komm her Mondſcheinprinzeſſin —
Girgis wollte ſich auf ihn ſtürzen, aber Maxwell trat ihm
entgegen. Er hatte ein Meſſer in der Hand.
„Ruhig, Bürſchchen”, ſagte er. „Du kommſt auch noch ran,
nach uns — und wenn dann noch Zeit iſt. Aber jetzt halte Ruhe!”
Er wich einen Schritt zurück.
Verzweifelt ſah er auf Giſela, die ſehr blaß, unbeweglich
daſtand.
„Komm her, Liebchen”, ſagte Hummons und ging auf ſie zu.
„Sperr dich nicht unnötig — ſonſt verlieren wir das bißchen Zeit,
das uns bleibt —
So weit ſie konnte, wich Giſela zurück. Aber hinter ihr war
jetzt ein brodelnder See, deſſen trübe Waſſer ſich
ſchaumblaſen=
werfend ſtauten —
„Was haſt du ſchon an dem griechiſchen Affen verloren”,
meinte der Lange begütigend. „Iſt doch ein ſchäbiger Kerl, das,
— hat dich eingeſperrt und dir vorgelogen, 8 wär noch immer
großer Skandal um dich, — kein Wort wahr dran, mein Püppchen
— der gute Moran hat längſt ſeinen Prozeß gewonnen — ſeit
Wochen fragt keine Katze mehr nach dir!”
„Hummons! Hummons!” heulte Girgis auf — ſeine Fäuſte
flatterten in ohnmächtiger Wut.
Aber Maxwell trat ihm entgegen, und außer ſich warf er ſich
zur Erde und biß ſich in die Hände.
Nicht einmal einen Blick der Verachtung hatte die Frau für
den Betrüger. Nur ein Zucken ging über ihre Geſtalt, und ſie
wandte ſich halb um — nach dem brodelnden Waſſer hinter ihr, vor die Augen und brach in ein trockenes ſchmerzliches Schluchzen
Aber ſchon war Hummons heran und riß ſie zurück.
früh genug!”
Er preßte ſie an ſich. Weit bog ſie ſich zurück — —
witziges Geſpann brauſte daher — zwei Pferde, ſchäumend, irr fünfundzwanzigtauſend Dollar hatte allein die Scheidung gekoſtet!
Moran auf dem Bock ſchwang eine rieſige Peitſche —
Mitten hinein in das brodelnde Waſſer ging die verrückte getan hatte! —
Fahrt. Fontänen ſpritzten, bis an den Hals verſchwanden die
Tiere — ſchwammen
Seltſam, wie der Mann auf dem Bock die Lage ſofort
er=
faßtel Mit einem Sprung volticierte er auf den Rücken des einen daß er ſich belog. Daß er feig geweſen war — hündiſch feig
Gauls, der ſofort unter der Waſſerfläche verſchwand.
Sich jäh abſchnellend, erreichte er das Ufer.
Moran nahm ſich nicht erſt die Mühe, Fragen zu ſtellen. Die
Aufregunz der letzten Stunden, die Qual der letzten Minuten, als konnte nicht. Denn dann wäre er verzweifelt. Und er wollte nit
er das Haus, das ihm Topſy bezeichnet hatte, als Trümmer= verzweifeln. Er wollte leben, leben, leben.
haufen ſah —
Er hatte es eilig.
Hummons ſpürte einen Eiſenklotz gegen ſeinen Bauch rennen beach hieß und ein Paradies für die Reichen der Erde geweſte
und ſiel ſchwer auftönend hinüber. Ein Tritt beförderte ihn in war. Es war ein jämmerlicher Trümmerhaufen.
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Maxwell hatte nicht Zeit zu überlegen, ob er kämpfen oder
ausreißen ſollte —
Er fand ſich am Genick und Hoſenbund gepackt und wurde zur
Erde geſchmettert, daß er Meſſer und Beſinnung verlor.
Dann flog auch er in den See.
Würgende Scham hielt Girgis am Boden feſt.
„Ich ſuche Sie ſeit Monaten. Kommen Sie, Prinzeß”, ſagte
Ted Moran in ehrerbietigem Ton.
Sie fragte nicht wohin. Sie gab ihm einfach die Hand —
wollte auch etwas dabei ſagen. Aber kein Laut kam über ihre
Lippen.
Aber kann man nur mit den Lippen ſprechen?
Schweigend ging ſie an Girgis vorbei, der ſie nicht anzuſehen
wagte. Hinter ihr, in einigem Abſtand, lief Topſy.
Auch ſie kam an Girgis vorbei — das ſchwarze Näschen hoch
erhoben.
Er ſah ſie nicht. Er ſah überhaupt nichts. Er preßte die Hand
aus. Der ganze zermürbende, rieſenhafte Kampf, den er um die
„Aber wer wird denn, Kindchen! Das kommt immer noch Frau geführt hatte, war umſonſt. Der Sieg — den er ſchon in auf. Topſy wollte ihr das Kind abnehmen.
der Taſche hatte — zerronnen in ein paar Augenblicken.
Da ging ſie — ſah ſich nicht nach ihm um — — und er war
Da kam es aber auch ſchon angeſtürzt — ein tolles, wahn= ihr doch nachgefahren — hatte ſie umworben — ihr beigeſtanden —
vor Angſt, ſchleiften hinter ſich einen Karren, dem ein Rad fehlte, Und dann kam dieſer brutale Tölpel, dieſer Moran, und ſchlug mit winzigen Fingerchen. —
ein paar Boxhiebe — und das war wichtiger als alles, was er
Sein Körper erſchütterte unter dem ſtoßweiſen Schluchzen.
Er fühlte eine grenzenloſe Bitterkeit.
Und trotzdem — trotzdem wußte er — ganz im Innerſtih.
und daß das alle Opfer aufwiegt, die ein Mann bringen kann
Hundertfach —
Aber er durfte ſich das nicht eingeſtehen. Er durſte nicht
Das eben war ja ſeine Feigheit — —
Es war klar geworden über dem Trümmerhaufen, der Palw.
Zurückflutendes Waſſer, Balken, Gerät, umgeſtürzte Auu
mobile darin — —
Jammernde, atloſe Menſchen überall —
Wie ein aufgeriſſener Rachen ſtarrte eine mächtige, geborſteru
Eiſenbrücke. Seltſame Ungeheuer, hingen Rieſenſchiffe, Küſtayl
dampfer, Segler zwiſchen den Klippen, aus Todeswunden bluteny
Sie gingen und nahmen ſchweigend das Bild des Unglüßel
in ſich auf. Nur von Zeit zu Zeit warf Moran einen ſchnellen fan)
ſchenden Blick auf Giſelas blaſſes, ſchönes Geſicht.
Und dann plötzlich bog die Prinzeſſin vom Wege ab.
In eine Ruine drang ſie ein, die geſtern noch ein modernml
Landhaus geweſen war.
„Geben Sie acht, Prinzeſſin” rief Ted Moran warnend.
Aber die Prinzeſſin gab nicht acht.
Sie hatte das winzige Bündel geſehen, das da oben lag
auf einem Mauerreſt des erſten Stockes.
Eine hübſche junge Frau lag daneben — mit zerſchmetterdch=
Schläfe. Und über beiden hing vornüber ein mächtiger Stehut
block, unter dem unabläſſig Steine und Kalk brach.
Sich mit Händen und Füßen anklammernd, erkletterte Gielz
die ſchlüpfrigen Steine — — Kalk brach unter ihren Füßen weg
— mehrmals glitt ſie aus — —
Jetzt hatte ſie das Kind erreicht — nahm es auf —
Da kam der Block oben ins Wanken — er fiel —.
Inſtinktiv hielt Giſela das Kind weit von ſich ab. —
Der Stein ſtreifte ſie — ſie glitt aus —
Mit drei Sätzen war Ted Moran an der Mauer und fing!!
Aber ſie gab es nicht her, o, ſie dachte gar nicht daran.
Sie ſchaukelte es ſanft auf ihren Armen und ſummte dazu.
Achtete gar nicht darauf, daß ihr das Blut über die Stirn liei
Das Kind hatte die Augen offen und griff nach ihrem Mund.—
Niemals hat ſpäter Ted Moran erklären können, wie er dasy
gekommen war, der Prinzeſſin ohne weiteres einen Kuß zu gebes
Ende.
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