Darmstädter Tagblatt 1928


19. September 1928

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUnſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 261
Mittwoch, den 19. September 1928. 191. Jahrgang

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ſtädter und Nationalbant.

Einſtimmige Billigung
err deutſchen Haltung in Genf.
Kuaberufung des Auswärtigen Ausſchuſſes
für kommende Woche.
Berlin, 18. September.
Meichskanzler Müller, in Begleitung von Staatsſekretär Dr.
ſucder und Miniſterialdirektor Dr. Zechlin, traf heute morgen
0 Uhr, mit dem fahrplanmäßigen Zuge von Baden=Baden
nuiend, am Potsdamer Bahnhof ein. Der Reichskanzler berich=
e
noch am ſelben Vormittag dem Reichskabinett über die in
mf. geführten Verhandlungen. Das Reichskabinett
UIEigte einſtimmig die Haltung des Reichs=
in
zlers und der deutſchen Delegation und dankte
m. Reichskanzler für ſeine geſchickte und tatkräftige Führung
Werhandlungen.
* Reichskanzler Müller hat am Dienstag mittag, nachdem er
PVormittag im Kabinett berichtet hatte, die Vertreter der
utſchen Preſſe empfangen und ihnen eingehend die Verhand=
noen
in Genf rückſchauend noch einmal erzählt. Allzuviel Neues
tmtte er, nach dem, was er in Genf geſagt hatte, nicht mehr
ingen. Er entwickelte zunächſt die Grundlagen, auf denen
wie deutſche Forderung nach der Räumung des
ſzetzten Gebietes aufgebaut hat unter Hinweis auf den
irn ailler Vertrag und die Locarnoverträge, wobei er hinzufügte,
ßwir immer nur die Geſamträumung gefordert hätten. Die
öi lichkeit einer Räumung der zweiten Zone ſei von Frankreich,
ſol von Briand, in die Debatte geworfen worden, der plötzlich
llurte, Frankreich wäre unter gewiſſen Bedingungen bereit,
s der zweiten Zone ſchon vorher herauszugehen. Auf unſere
ſauge, was das für Vorſchläge ſeien, iſt dann der Vorſchlag
gen der Feſtſtellungskommiſſion aufgetaucht, über
nſchie Verhandlungen faſt zu Bruch gegangen ſind. Der Kanzler
iloert, wie die deutſche Delegation ſich darauf
ſugelegt hat, der Kommiſſion irgendwelche
eſchte nach 1935 nicht zuzugeſtehen und daß auch
Kabinett dieſer Auffaſſung beigetreten iſt. In
entſcheidenden Sitzung am Sonntag ſei dann der Kanzler
n dem Vorſitzenden, Lord Cuſhendun, gefragt worden, ob dies
Slletzte Wort Deutſchlands ſei. Der Kanzler habe darauf er=
dart
, daß er als Vertreter einer parlamentariſchen Regierung,
ſich auf die Mehrheit des Reichstags ſtütze, geſprochen habe
5 nicht imſtande ſei, darüber hinauszugehen. Auch die weitere
age Lord Cuſhenduns, ob Deutſchland damit einverſtanden
waß die Kommiſſion zunächſt bis zum Jahre 1935 arbeite und
an, ſich dann über ihre weitere Tätigkeit ſchlüſſig werden könne,
wom Kanzler ablehnend beantwortet worden. Aus dieſer
mſierigen Situation iſt der Ausweg entſtanden, wie er in dem
mumuniqué beſchritten worden iſt. Der Kanzler legte aber Wert
fldie Feſtſtellung, daß die deutſche Regierung nach
imer Richtung gebunden ſei und mit völlig
en enHänden indiekommenden Verhandlungen
e. Im Gegenſatz zu der engliſchen und franzöſiſchen und
gſtiſchen Auffaſſung hält er auch daran feſt, daß ausdrück=
ch
. der deutſche Standpunkt, der eine Verbin=
ung
zwiſchen Räumung und Reparation ver=
eirgert
, als mögliche Verhandlungsgrundlage
iſerkannt ſei. Deutſchland werde alſo ſeine politiſche Arbeit
einrichten, daß in Parallelverhandlungen voll=
mnen
getrennt von einander die Frage der Räumung und
e Frage der Reparationen beſprochen werde.
Auch in Sachen der Reparationen habe die deutſche Dele=
inon
erklärt, daß ſie nicht imſtande ſei, irgend welche Vorſchläge
irz=eit zu machen. Sie hat zur Begründung angeführt, daß der
on ſchlag von Thoiry von Deutſchland ausgegangen ſei, der die
olSiliſierung von 1½ Milliarden Eiſenbahnobligationen vorſah.
ieſer Vorſchlag iſt damals nicht ausführbar geweſen, weil ſich
igtte, daß ohne die amerikaniſche Unterſtützung die Gelder nicht
üſſſig zu machen waren. Gerade deshalb aber habe es auch heute
inen Zweck, praktiſche Vorſchläge zu machen, weil nachher doch
ſe Finanzleute herangezogen werden müßten, die ſofort fragen
üirden, welches die Geſamtbelaſtung Deutſchlands ſei und auf
ſiewviel Jahre ſie ſich verteile. Dieſe Vorfragen müßten alſo zu=
ſäGſt
geklärt werden. Briand habe ſich dahin ausgeſprochen,
er in wenigen Monaten ſchon eine praktiſche
öfſung erwarte. Reichskanzler Müller teilt,
lie er bemerkte, dieſen Optimismus nicht. Er hat ſich
uſ recht langwvierige Verhandlungen eingeſtellt.
Als Geſamtergebnis glaubt der Kanzler buchen zu können,
af wir erreicht hätten, daß jetzt offiziell über die Räumung ver=
aul
delt wird, und dieſe Frage werde von der internationalen
ſagesordnung nicht eher verſchwinden, als bis ſie gelöſt ſei. Auch
m: engliſcher Seite ſei das Bedauern ausgeſprochen worden
hnfüber, daß es nicht möglich geweſen ſei, in Genf größere Fort=
hniitte
in der Räumung zu erzielen. Gegenüber dem
onn Zaleſki geltend gemachten Anſpruch Polens,
of: die Verhandlungen über die Vergleichskommiſſion unter
ſeil lnahme Polens ſtattfinden müßten, ſtellte der Reichs=
am
zler feſt, daß der Kreis der Teilnehmer auf
ſſe namentlich aufgeführten 6 Mächte beſchränkt
ehi, daß aber auch Herr Zalefki während ſeines Beſuches bei
denrrn Müller in Genf nichts von Ambitionen in dieſer Richtung
uhse verlauten laſſen.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages
vil.=b, wie wir bereits mitteilten, trotz des Drängens der Deutſch=
alrionalen
erſt kommende Woche einberufen werden.
ne parlamentariſchen Mitglieder der deutſchen Delegation haben
ſenm Reichskanzler erklärt, daß ſie es für ihre Pflicht halten
wſeßten, zur Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes nach Berlin

vor vein Keicstavinert.
zu fahren, daß ſie aber in Genf noch nicht entbehrlich ſeien
die deutſche ſachliche Erwiderung auf die Rede
Briandsinder Abrüſtungsfrage ſtehtnochaus
und daß aus dieſem Grunde eine Verſchiebung bis zur nächſten
Woche erforderlich iſt.
Das amerikaniſche Echo.
* Berlin, 18. Sept. (Priv.=Tel.)
Die amerikaniſche Regierung ſcheint etwas ver=
ärgert
, daß ſie ſich über die Genfer Verhandlungen aus den
Zeitungen unterrichten muß. Dieſer Aerger iſt, ſoweit Deutſch=
laid
in Frage kommt, grundlos. Die deutſche Regierung hat bei lungsverſuche Greys waren Scheinunternehmungen, darauf be=
jeder
Gelegenheit zu erkennen gegeben, daß ſie nicht daran denkt,
das deutſche Reparationsproblem etwa gegen Amerika zu löſen.
Deutſchland würde es ſicher auch begrüßen, wenn zu den Repa=
rationsverhandlungen
ein amerikaniſcher Beobachter hinzugezogen
würde, umſomehr als eine unmittelbare Verſtändigung zwiſchen
Gläubigern und Schuldner in dieſem Falle wohl ausgeſchloſſen
iſt, die Hinzuziehung neutraler Sachverſtändiger alſo unvermeid=
lich
wird. Es kann wohl auch kein Zweifel darüber beſtehen,
daß die Mobiliſierung der Schuld ohne die Mithilfe der ameri=
kaniſchen
Bankiers nicht möglich iſt. Gerade deshalb wird Deutſch=
land
darauf hinarbeiten, daß eine Regelung getroffen wird, die
auch nach amerikaniſcher Auffaſſung ſich innerhalb der Grenzen
unſerer Leiſtungsfähigkeit hält, denn jede andere Löſung wäre
von vornherein für Amerika nicht diskutabel. Selbſtverſtändlich
würden auch die amerikaniſchen Geldleute zur Vorausſetzung
machen, daß die Rheinlande geräumt würden, weil nur ſo Deutſch=
land
zum Einſatz ſeiner geſamten wirtſchaftlichen Kräfte gelangen
kann. Deutſchland hat ſtets darauf hingearbeitet, daß die Miß=
ſtimmung
, die in Waſhington gegen Frankreich und England be=
ſteht
, auf uns nicht abgeladen werden kann, und es iſt ja kein
Geheimnis, daß zur Beendigung unſeres inneren Wiederauf=
baues
die amerikaniſche Hilfe noch nicht entbehrt werden kann. Es
kann alſo für uns nur die eine Taktik geben, uns außerhalb
des Schußfeldes zu halten, und es den Franzoſen und Eng=
ländern
zu überlaſſen, die finanziellen Folgen zu kragen, die
dielleicht aus ihrer neuen Entente in Waſhington ihnen erwachſen
werden.
Paris, 18. September.
mit der ſchlechten Aufnahme, die das am Sonntag in Genf ab= Ausführung Kenntnis von dem Plan und hat nichts getan, um
geſchloſſene Kompromiß in Deutſchland gefunden hat. Daß die
deutſche und die franzöſiſche Preſſe, in dieſer für den Frieden / Wiener Regierung zu warnen. Zwiſchen Paſitſch und Dimitrije=
Europas ſo wichtigen Frage zwei verſchiedene Sprachen ſprechen,
dafür liefert das Blatt in ſeiner heutigen Betrachtung wieder ein=
mal
einen ſchlagenden Beweis. Durch dieſe Betrachtung zieht
ſich wie ein roter Faden der Gedanke, als gewähre Frankreich
mit ſeinen Alliierten Deutſchland eine Gnade, wenn es Verhand=
lungen
mit Deutſchland über die Rheinlandräumung einleite.
Außerdem leiſtet ſich das Blatt folgenden Erguß, der der deut=
ſchen
Oeffentlichkeit nicht verſchwiegen werden kann:
Der Irrtum der Deutſchen, der ſich übrigens durch ihren
Mangel an pſychologiſchem Sinn erklärt, beſteht darin, daß ſie
annehmen, daß man einer Linksregierung nichts abſchlagen
würde, da dieſe im Hinblick auf die Pazifierung Europas mehr
Garantien biete, als eine Rechtsregierung. Ihre Berechtigung
geht darauf hinaus, daß ſie alsdann zum Zwecke der reaktionär= zem in der Agramer Monatsſchrift Nova Europa ein Artikel
ſten und imperialiſtiſchſten Politik die auf dieſe Weiſe dem demo=
kratiſchen
Deutſchland bewilligten Vergünſtigungen ausnützen könns Belgrad, Nikola Hartwig, höchſt wahrſcheinlich erſcheinen läßt.
ten. An Warnungen hat es jedoch nicht gefehlt, daß das Vorhan= Der Aufſatz, den die Kriegsſchuldfrage (Auguſtheft) in dankens=
denſein
einer Linksregierung in Berlin in keiner Weiſe die Natur
und das Ausſehen der Fragen ändern könnte, die zwiſchen dem wigs her; zahlreiche bisher noch unveröffentlichte Dokumente,
Reich und den anderen Mächten aufgerollt ſind und die voll und namentlich Berichte Hartwigs an Saſonow, den ruſſiſchen Mini=
ganz
durch die Beſtimmungen der Verträge beherrſcht werden.

verhandlungen.
Im weiteren Verlauf der deutſch=polniſchen Handelsvertrags= rung nach ihrer Niederlage in der Annexionskriſe (1908/09) eine
verhandlungen tagten geſtern die Rechtskommiſſion ſowie die
Zolltarifkommiſſion. In der letztgenannten wurden die beider=
ſeits
überreichten Wunſchliſten beſprochen. Heute findet die zweite ungenannte Verfaſſer neue Beweiſe beibringt, der Hauptförderer
Sitzung der Veterinär= und der Kohlenkommiſſion ſtatt. Der
deutſche Geſandte Rauſcher hatte eine Unterredung mit dem Stell=
vertreter
des Außenminiſteriums Unterſtaatsſekretär Wyſocki. werde, ſchrieb er Saſonow, im Verhältnis zu Oeſterreich kraft

Großmeiſiers.
Die Polizei hat, wie erſt jetzt bekannt wird, im Verlaufe der rung völlig unterzuordnen, der Erfolg des bulgariſchen Bünd=
Niederſchlagung des jüngſten Komplottes gegen das Direktorium, niſſes kam ihm zuſtatten, Kronprinz Alexander gehörte bald zu
am Sitz der ſpaniſchen Freimaurerloge eine Hausſuchung vor=
genommen
und den Großmeiſter der ſpaniſchen Freimaurer, Bericht ſagen, er nehme eine erzeptionelle Stellung in Belgrad
Angujano ſowie zahlreiche Angeſtellte am Hauptſitz der Loge ver= ein, zum großen Mißvergnügen der Geſandten der Mittelmächte.
wurden verſiegelt und durch Polizei bewacht. Das Betreten des tik Serbiens zu ſpüren. Zum Beiſpiel beſtimmte er im Mai 1914
Gebäudes wird jedem verwehrt. Außerdem wurden zahlreiche den König, die Demiſſion, die Paſitſch, den er wiederholt als un=
Dokumente beſchlagnahmt, darunter auch eine Liſte ſämtlichee bedingt zuverläſſig, d. h. als ergebenen Diener der ruſſiſchen Sache
ſpaniſchen Freimaurer, die auch eine Anzahl franzöſiſcher, eng= bezeichnet, innerer Zwiſtigkeiten wegen gegeben hatte, abzulehnen.
liſcher und deutſcher Namen enthalten ſoll.

Serbiens und Rußlands Verant=
wortlichkeit
am Mord von Sargjevo.
Von
Profeſſor Dr. Guſtav Roloff, Gießen.
Ueber die Beziehungen der Großmächte untereinander vor
dem Kriege haben die ſyſtematiſchen Aktenpublikationen in Deutſch=
land
, Oeſterreich und England, die ſporadiſchen, mit Fälſchungen
durchſetzten in Frankreich und Rußland bereits ſo viel Licht ver=
breitet
, daß man mit Sicherheit von einer entſchiedenen Offenſiv=
politik
Rußlands gegen die Mittelmächte ſeit 1908 ſprechen kann.
Von Frankreich wurde ſie grundſätzlich unterſtützt, wenn auch nicht
alle Wendungen der Petersburger Regierung in Paris auf glei=
chen
Beifall ſtießen, in London fand ſie wenigſtens in den letzten
Friedenswochen energiſche Förderung: alle ſogenannten Vermitt=
rechnet
, die Mittelmächte in eine üble diplomatiſche Lage zu
bringen.
Wie ſteht es nun aber mit dem unmittelbaren Ausgangs=
punlt
der großen Kriſis? Sind die Feinde der Mittelmächte auch
mit der Verantwortung für die Ermordung des Erzherzogs Franz
Ferdinand belaſtet? Mancherlei Enthüllungen haben hierüber
ſtattgefunden. Zu den öſterreichiſchen Polizei= und Gerichtsakten
ſind Mitteilungen ſerbiſcher Politiker gekommen, teils Polemiken
untereinander, teils Denkwürdigkeiten, wodurch der Schleier, der
die Vorbereitungen zum Attentat verdeckte, etwas gelüftet worden
iſt, ebenſo hat der Prozeß der ſerbiſchen Regierung gegen den ihr
unbequem gewordenen Führer der Schwarzen Hand, den Ober=
ſten
Dimitrijewitſch, im Jahre 1917 manche Aufklärung gegeben.
Es iſt weſentlich der unermüdlichen Arbeit, des früheren öſter=
reichiſch
=ungariſchen Sektionschefs Ritter v. Wiesner zu danken,
daß dieſe weitverſtreuten, vielfach in ſerbiſcher Sprache erſchiene=
nen
Materialien der deutſchen Wiſſenſchaft zugänglich gemacht
worden ſind. In mehreren Arbeiten, die in der Kriegsſchuld=
frage
erſchienen ſind, hat er alle dieſe Zeugniſſe forgfältig ge=
prüft
und daraus die Verantwortlichkeit der Belgrader Regierung
am Morde feſtgeſtellt. Wenn das Wiener Ultimatum vom 23. Juli
1914 der ſerbiſchen Regierung nur Duldung der verbrecheriſchen
Agitation gegen die Habsburgiſche Monarchie vorwarf, ſo wiſſen
wir jetzt, daß dieſe ſyſtematiſche Agitation zur Unterwühlung der
öſterreichiſch=ungariſchen Staatsautorität jahrelang mit Wiſſen
und Unterſtützung ſerbiſcher Behörden und der Dynaſtie getrieben
worden iſt; wir wiſſen, daß durch verſchiedene von der Regierung
unterſtützte Organiſationen wie Schwarze Hand und Vereini=
gung
oder Tod ein Guerillakrieg in Bosnien vorbereitet worden
iſt und mehrere Attentate gegen öſterreichiſche Würdenträger an=
geſtiftet
worden ſind; wir wiſſen, daß die Mörder des Erzherzogs
endlich von der ſerbiſchen Regierung über die Grenze befördert
und in Bosnien von vorher verſtändigten Mitverſchworenen auf=
Der Temps zum Genfer Ergebnis. genommen worden ſind. Einer der Haupturheber des Mordblans
war der Generalſtabsoberſt Dimitrijewitſch, aber auch Paſitſch,
Der Temps beſchäftigt ſich in ſeinem heutigen Leitartikel, das Haupt der Regierung, hatte mindeſtens einen Monat vor der
die noch in Serbien befindlichen Mörder feſtzuhalten oder die
witſch wurde in dieſen Wochen gerade ein intimer Kampf um die
Macht im Staat ausgefochten: vielleicht haben ſich beide geeinigt,
durch die Ermordung des Erzherzogs auswärtige Verwicklungen
hervorzurufen und ſo die innere Kriſis zu beſeitigen. Ein Mit=
glied
der ſerbiſchen Regierung im Jahre 1914, Liubo Jovano=
witſch
, hat die Mitwiſſerſchaft von Paſitſch im Jahre 1924 ein=
wandfrei
bezeugt, und Paſitſch hat dieſe kompromittierende Tat=
ſache
nicht abzuleugnen vermocht.
Indeſſen noch wichtiger als die Suche nach ſerbiſchen iſt die
nach ruſſiſchen Mitwiſſern. Auch hierüber haben die letzten Jahre
manche Enthüllung gebracht. Mitteilungen eines ſerbiſchen
Offiziers haben ſchon vor längerer Zeit die Beteiligung des ruſſi=
ſchen
Militärattachés Artamanow behauptet, und nun iſt vor kur=
erſchienen
, der auch die Beteiligung des ruſſiſchen Geſandten in
werter Weiſe überſetzt hat, rührt von einem Bewunderer Hart=
ſter
des Auswärtigen, haben ihm vorgelegen. Es geht daraus
hervor, daß Hartwig von jeher ein eifriger Panſlawiſt und hef=
Die deutſch=polniſchen Handelsvertrags= tiger Feind der Mittelmächte, beſonders Oeſterreich=Ungarns, ge=
weſen
iſt und in Serbien ſtets einen Vorpoſten Rußlands gegen
Oeſterreich geſehen hat. Deshalb offenbar iſt er gerade in dem
Warſchau, 18. September. Augenblick nach Belgrad geſchickt worden, als die ruſſiſche Regie=
aktivere
Balkanpolitik mit Hilfe Serbiens und Bulgariens zu
eröffnen beſchloß (Herbſt 1909). Hartwig iſt denn auch, wofür der
des ſerbiſch=bulgariſchen Geheimbundes vom März 1912 und war
bemüht, ihm eine antiöſterreichiſche Spitze zu geben. Serbien
ſeiner geographiſchen Lage und der nahen geiſtigen Beziehungen
zu den der Habsburgiſchen Krone unterworfenen Völkern das
Verhaftung des ſpaniſchen Freimaurer= gefährlichſte Element im ſlawiſchen Bunde darſtellen‟. Durch ge=
ſchickte
Benutzung ſeiner amtlichen und perſönlichen Verbindungen
auch pekunjäre Fragen haben, wie der Verfaſſer andeutet, ihre
EP. Madrid, 18. September. Rolle geſpielt gelang es Hartwig bald, ſich die ſerbiſche Regie=
den
Intimen ſeines Hauſes, kurz, er konnte von ſich ſelbſt in einem
haftet. Das Gebäude ſowie ſeine ſämtlichen Schränke und Türen / Wie in der auswärtigen, iſt ſeine Hand auch in der inneren Poli=
Im Auswärtigen=Miniſterium vollends fühlte er ſich wie Ein

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Seite 2

ſeiner Geſandtſchaft zu Hauſe; Paſitſch teilte ihm jedes wichtige
Ereignis mit. Als zum Beiſpiel Oeſterreich im Jahre 1912 der
ſerbiſchen Regierung wiederholt vertraulich eine Sonderverſtän=
digung
über die heikle albaniſche Grenzfrage vorſchlug neben=
bei
eine neue Entlaſtung der Mittelmächte , wurde Hartwig ſo=
gleich
eingeweiht und brachte dieſe Abkunft, die viele Schwierig=
keiten
hätte beheben können, zu Fall. Und als König Nikola im
März 1914 die tatſächliche Vereinigung Montenegros mit Serbien
anbot, führte Paſitſch den Unterhändler ſofort auf die ruſſiſche
Geſandtſchaft, da es ſchreibt Hartwig, nach ſeinem Dafürhalten
unſtatthaft ſei, dergleichen Verhandlungen zwiſchen Serbien und
Montenegro ohne Wiſſen Rußlands zu führen
Schon dieſe Intimität macht es höchſt wahrſcheinlich, daß der
Leiter der ſerbiſchen Regierung ſich auch in der Mordfrage, die
doch Schwierigkeiten mit Oeſterreich hervorrufen mußte, von Hart=
wig
hat beraten und in der Zuverſicht beſtärken laſſen, daß Ruß=
land
Serbien vor der gerechten Rache Oeſterreichs ſchützen werde.
Für die Mitwiſſerſchaft ſpricht weiter, daß Hartwig in engen Be=
ziehungen
zu den Propagandavereinen und dem Oberſten Dimi=
trijewitſch
perſönlich geſtanden hat. Daß er, der Feind Oeſterreich=
Ungarns, in den großſerbiſchen Kampfvereinen natürliche Bundes=
genoſſen
geſehen hat, leuchtet ohne weiteres ein, wir haben aber
auch ausdrückliche Beweiſe dafür. Er ließ durch die ruſſiſchen
Konſuln genaue Nachrichten über die Schwarze Hand und ihre
Aktionen einſammeln, und im Jahre 1913 ſagte er zu ruſſiſchen
Journaliſten, ſie ſei die einzige Organiſation in Serbien, die das
nationale ſerbiſche Ideal zu verwirklichen fähig ſei, d. h. durch
Inſurgierung der Südſlawen Oeſterreichs das großſerbiſche
Königreich vorzubereiten. Leider haben wir aus dieſen entſchei=
denden
Tagen Berichte von ihm an Saſonow nicht. Eine unſicht=
bare
Hand, ſagt der Verfaſſer, die in den erſten Tagen, der
Oktoberrevolution durch das ruſſiſche Außenamt glitt, hat alle
Depeſchen Hartwigs von Ende Mai bis zu ſeinem Tode (10. Juli
1914) vernichtet oder mitgenommen. Aber der Verfaſſer ſcheint
doch noch manches von Hartwigs Tätigkeit zu wiſſen: denn an
einer anderen Stelle heißt es gerade über dieſe Zeit, Hartwig habe
in Belgrad mancherlei betrieben, worüber er ſich niemandem an=
zuvertrauen
wagte, auch ſeinem Miniſter nicht. Und eine andere
Andeutung läßt vermuten, daß er auch über die Beziehungen zur
Schwarzen Hand noch mehr weiß aber darüber iſt noch nicht
die Zeit zu reden, meint er.
Nun, mag der Verfaſſer tatſächlich über noch mehr Quellen
verfügen, als er mitzuteilen für gut befindet, ſchon das Geſagte
zwingt die Annahme auf, daß Hartwig ſowohl von Paſitſch wie
von den Leitern der Schwarzen Hand über den Mordplan unter=
richtet
worden iſt, alſo die volle Verantwortung für das Ver=
brechen
und ſeine Folgen mitträgt. Und ſelbſt ohne ausdrückliche
Orientierung hätte ihn ſeine Kenntnis der ſerbiſchen Pſyche eine
derartige Tat ahnen laſſen müſſen: waren doch ſchon von den
Propagandavereinen Attentate veranlaßt worden. Daß er ſelbſt
vor einem derartigen Verbrechen nicht zurückſchreckte, darf man
nach der Charakteriſtik, die ſein Verehrer in der Nova Europa
von ihm gibt, annehmen: Bei einem perſönlichen oder prinzi=
piellen
Streit kannte er keine Schonung für ſeine Gegner und
konnte ſie mit aſiatiſcher Brutalität zertreten. Durch die lang=
jährige
Beſchäftigung und Führung der Politik im Aſiatiſchen
Departement war er zuletzt ſelbſt zum Aſiaten geworden, zumal
da er ſeinem Weſen nach . .. weit entfernt von jeder Gefühls=
ſeligkeit
war.

Zenkers Nachfolger.
Als Nachfolger Zenkers iſt der bisherige Chef der Marineſtation
der Oſtſee, Vizeadmiral Dr. h. c. Raeder, vorgeſehen.
Raeder iſt noch verhältnismäßig jung. Er wurde am 24. April
1876 geboren und trat als 18jähriger in die Marine ein. Zunächſt
war er dem Kreuzergeſchwader zugeteilt, das ſtändig in Oſtaſien
Dienſt tat. Im Jahre 1900 wurde er Adjutant der erſten
Matroſendiviſion, ſchon ein Jahr ſpäter Wachoffizier auf dem
Linienſchiff Kaiſer Wilhelm I., dann folgte ein zweijähriges
Kommando zur Marineakademie, an die ſich die Kommandierung
zum Reichsmarineamt anſchloß. Im Jahre 1908 kehrte er wieder
zum Flottendienſt zurück und wurde Navigationsoffizier auf der
Kaiſerlichen Yacht Hohenzollern In den Kriegsjahren war
Vizeadmiral Raeder dann Chef des Stabes der Aufklärungs=
ſchiffe
und verſah ſeinen Dienſt auf dem Kreuzer Seydlitz. Kurz
vor der Beendigung des Krieges übernahm er das Kommando
des Kreuzers Köln, um dann nach der Umorganiſation der
Reichsmarine in den Jahren 19181920 als Chef der Zentral=
abteilung
des Reichsmarineamtes tätig zu ſein. Von 19221924
war er Inſpektor des Bildungsweſens der Marine, übernahm
dann das Kommando des Befehlshabers der Reichsſeeſtreitkräfte
in der Nordſee und wurde im Jahre 1925 zum Chef der Oſtſee=
ſtation
ernannt

*Heſſiſche Steindenkmäler
auf aſtronomiſcher Grundlage.
Von Dr. Carl G. Cornelius.
Es gibt faſt keinen Teil der in vorgeſchichtlicher Zeit beſiedel=
ten
Erde, in dem ſich nicht Zuſammenhänge zwiſchen dem Kultus
ſeiner Bewohner und den einfachſten, aber auch gewaltigſten Ele=
mentarſchöpfungen
, den Steinen, nachweiſen ließen. Die rieſigen
Felsfiguren der Oſterinſeln, die Sonnenſäulen Zentralamerikas,
die bemalten Blöcke Senegambiens, die Megalithen Vorder=
indiens
ſind außereuropäiſche Beiſpiele dafür, und auf unſerem
Kontinent ſelbſt finden ſich weſtlich der Weichſel überall Zeugen
prähiſtoriſcher Steinſetzungen, die für die Menſchen jener Zeiten
von beſonderer Bedeutung waren. Die noch heute beſtehende
Sitte, den Verſtorbenen ſteinerne Denkmäler zu errichten, und
verſchiedentlich gemachte Funde führten zu der Meinung, daß es
ſich bei derartigen Anlagen um die Plätze eines Totenkults
handele.
Für die Monolithen und namentlich für die ausgeſprochenen
Stein reihen kommt jedoch jene Zweckbeſtimmung höchſtens in
zweiter Linie in Frage, denn letztere exiſtieren in Frankreich und
England z. B. bei Carnac in der Bretagne oder im Tal des
Weißen Pferdes in Berkſhire in ſolchen Dimenſionen, daß
niemand ſie lediglich für Grabmonumente halten kann. Auch von
den noch in ihren Trümmern überwältigend wirkenden kreis=
förmig
angeordneten Megalithen von Stonehenge und Avebury
gehen ſolche Reihen in beſtimmten Richtungen aus. Dieſe Oert=
lichkeiten
ſtellen zweifellos dem Geſtirndienſt gewidmete religiöſe
Stätten vorgeſchichtlicher Menſchen dar. Die Rekonſtruktion der
Anlagen, die 360 Steine als Umrandung zeigt, und die Linien=
führung
der Reihen, die auf beſonders wichtige Himmelspunkte
weiſt, deckt ſich mit den Berichten antiker Schriftſteller von dem
Aſtralkult nordiſcher Völker in jenen Gegenden. So ſchreibt Heka=
täus
von Abdera von dem runden Sonnentempel der Hyper=
boräer
auf einer Inſel gegenüber dem Keltenlande, die nicht
kleiner als Sizilien ſei, und Diodor meldet, daß Apollo alle neun=
zehn
Jahre (die Zahl deutet auf den Zyklus des ſideriſchen Mond=
jahres
) die Inſel beſuche und dann ein Frühlingsfeſt bis zum
Frühaufgange der Pleiaden gefeiert werde. Derartige Hinweiſe
können nicht aus der Luft gegriffen ſein.
Die Unterſuchung auch der deutſchen prähiſtoriſchen Stein=
denkmäler
unter dem Geſichtspunkt eines früheren Geſtirndienſtes
führte mich zu überraſchenden Ergebniſſen. Die markanteſten Ver=

Mittwoch, den 19 Geptember 1928

Vom Tage.
Die baheriſche Staatsregierung hat an Reichs=
kanzler
Müller das Erſuchen gerichtet, zum Zwecke der
Information und Ausſprache über die Ergebniſſe der Genfer Be=
ſprechungen
über die Rheinlandräumung die Staats= und
Miniſterpräſidenten der Länder zu einer Beſpre=
chung
nach Berlin zu berufen.
In den deutſch=eſtländiſchen Handelsvertrags=
verhandlungen
iſt eine Unterbrechung eingetreten, die
vorausſichtlich aber nur von kurzer Dauer ſein wird, da für gewiſſe
Punkte noch beſondere Inſtruktionen eingeholt werden ſollen.
Der zweite polniſche Monarchiſten Kongreß hat an
Pilſudſki ein Huldigungstelegramm geſandt, worin
der Wunſch zum Ausdruck gebracht wird, daß unter der Regierung
Pilſudſki die Tradition der Jagilonen und Badtorys wieder auferſtehen
und die künigliche Flagge auf dem königlichen Schloß
in Warſchau der Welt die Vereinigung und den Zufammenſchluß
Polens und Litauens verkünden möge.
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand verläßt Genf am
Mittwoch nachmittag 1 Uhr. Lord Cuſhendun reiſt
vorausſichtlich am Donnerstag abend nach London zurück. Man
rechnet damit, daß die Bundesverſammlung am Samstag
zu Ende geht und daß der Rat am Dienstag ſeine letzte
Sitzung abhält.
In amtlichen Londoner Kreiſen wird über das
Genfer Ergebnis Befriedigung ausgedrückt und die Ab=
ſicht
vertreten, daß die erzielte Entſcheidung als wichtiger Fortſchritt
angeſehen werden kann.
In offiziellen Kreiſen Londons wird, wie der diplomatiſche Korre=
ſpondent
des Daily Telegraph feſtſtellt, kein Verſuch mehr gemacht,
die Tatſache zu verſchleiern, daß das engliſch=franzöſiſche Flottenabkom=
men
in ſeiner gegenwärtigen Form tot ſei.
Die ſpaniſche Botſchaft in London dementiert die
Nachricht, daß heute eine Anzahl Deutſcher, Engländer und Franzoſen
in Madrid verhaftet worden ſeien und daß irgendein Mordanſchlag auf
Primo de Rivera ausgeführt worden ſei.
Das amerikaniſche Staatsdepartement hält mit allem
Nachdruck an ſeinem Standpunkt feſt, daß die Schulden=
frage
mit dem Reparationsproblem nicht verknüpft
werden dürfe.

Zenkers Abſchied.
Rücktritt des Chefs der Marineleitung.
Berlin, 18. September.
Der Chef der Marineleitung, Admiral Zenker, hat ſein Rück=
trittsgeſuch
eingereicht, das genehmigt worden iſt.
Ende September wird der Chef der Marineleitung, Admiral
Zenker, aus dem Dienſte der Marine, der er 39 Jahre angehörte,
ausſcheiden. Admiral Zenker war zu dieſem Schritt bereits ent=
ſchloſſen
, als er dem Reichstage in der ſogenannten Lohmann=

Affäre Rede und Antwort ſtand, da er ſich als Chef der Marine=
leitung
alter ſoldatiſcher Tradition gemäß für die Verfehlungen
ſeines Untergebenen mitverantwortlich fühlte. Nur ſein Pflicht=
gefühl
hat ihn damals veranlaßt, bis zur Erledigung dieſer un=
erquicklichen
Angelegenheit auf ſeinem Poſten auszuharren und
erſt jetzt zu dem dienſtlich günſtigſten Termin um ſeine Verab=
ſchiedung
nachzuſuchen. Der Entſchluß iſt ihm dadurch beſonders
erleichtert worden, daß er den Wiederaufbau der Marine durch die
endgültige Bewilligung der erſten Rate des Panzerſchiffes A‟
für geſichert anſieht.

Italiens großer Fasciſtenratt

Muſſolinis Programm der parlamentariſcha
Arbeiten.

EP. Rom, 18. September.
Das von Muſſolini im Großen Fasciſtiſchen Parteirgt nd.
leſene Regierungsprogramm für die letzten Monate des laufün
den und das Ende Oktober beginnende 7. Jahr des Regimnu
ſieht auf politiſchem Gebiet die Auflöſung der Kammer für M:4
Dezember vor. Vorher hat die Kammer mit dem Senat von 92,
fang November an alle ſchwebenden Dekrete und Geſetzentwinz;
zu genehmigen. Der Senat wird zu dieſem Zweck am 6. Novem
ber wieder eröffnet; kurz nachher tritt die Kammer zuſammrm
Die letzte Sitzung der Kammer, ſo heißt es in der Botſchaft M9;
ſolinis, wird in feierlicher Form den vier Grundfätzen des 99,
gimes gewidmet ſein, nämlich der verfaſſungsmäßigen Anertku
nung des Großen Fasciſtiſchen Parteirates als Organiſation K).
Staates, dem Arbeitsgeſetz, der Neuordnung der Provinzen uu
dem großen Plan der Regierung zur Urbarmachung des geſann
ten noch unbebauten Bodens des Landes.
Im Januar erfolgt ein umfaſſender Senatorenſchub. Glei=
zeitig
werden die fasciſtiſchen Syndikate nach Auflöſung 7
Kammer die Kandidaten für die neue Kammer aufſtellen. 9
Neuwahlen als Volksabſtimmung über die vom Großen Parr
rar ausgewählten Kandidaten werden am 24. März, dem zehnrun
Jahrestag der Gründung der fasciſtiſchen Bünde, ſtattfinden.
welcher Gelegenheit ein umfangreiches Geſchichtswerk der fass,
ſtiſchen Revolution herauskommt.
Die Legislatur=Periode der neuen Kammer wird am
April beginnen. Die neue Kammer wird ausgeſprochen vol/
ſchen Charakter haben; ihre Befugniſſe werden immer nnth
dem Programm Muſſolinis zur gegebenen Zeit genau uu=
ſchrieben
. Sie wird im Mai und Juni die Budgets und die viom
Miniſterrat genehmigten Geſetzentwürfe behandeln. Muſſolyu
betont, er habe auch für den Herbſt 1929 und 1930 bereits in dün
Grundzügen das Arbeitsprogramm beſtimmt. Anfang Mäm
1929 wird in Rom eine nur alle fünf Jahre zuſammenkommenne
Landesverſammlung des Regimes einberufen, an der einine
Tauſend verantwortliche Männer teilnehmen werden. Muſſolili
wird dieſer Verſammlung in einer ſchon in Vorbereitung befirn=
lichen
Rede einen allgemeinen Rechenſchaftsbericht über die ſeor
erſten Jahre des Regimes erſtatten. Als Programm für de
nächſten Monate ſieht Muſſolini zur Milderung der Arbeitsloſiſe
keit große Straßenbauten vor.

ſchd
rung
R
Dil
noch
daß
ung
militäriſe.

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Luichfüh
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ſchluß der let
Zkol

Die Finanzhilfe für angegriffene oder bedroh /
Staaten.
* Genf, 18. Sept. (Priv.=Tel.)
Die Bundesverſammlung hat am Dienstag, vormittag ihc=
Vollſitzungen wieder aufgenommen. Da gleichzeitig mit ihr ven
ſchiedene Kommiſſionen tagen, rollte ſich die Tagesordnung vm
dem nur ſchwach beſetzten Haus in geſchäftsmäßiger Kühle ab. 9,0
belgiſche Vertreter Rollin=Jacquemine erſtattezu
Bericht über den finniſchen Plan der Finanzhilff
für angegriffene oder bedrohte Staaten. Dieſeſt
Plan wird zu einer Spezialkonvention zuſammengefaßt, die alle?
Mitgliedern des Völkerbundes zur Unterzeichnung offen ſtehd
Die finniſche Hilfe wird auf einſtimmigen Beo
ſchluß des Rates in Kraft treten, und zwar ſowohe
im Kriegsfalle, als auch im Falle der Be=
drohung
. Der finniſche Plan hat bisher bei den großen Staap
ten, beſonders bei England, wenig Gegenliebe gefunden; nur dier
finanziell ſchwachen Staaten haben ſich recht eifrig, für ihn eines
geſetzt.
Ueber die Anſiedlung der griechiſchen Flücht=)
linge in Mazedonien und die Stabiliſierung dern
griechiſchen Währung, die beide durch die Finanzhilf!l
des Völkerbundes in Zuſammenhang ſtehen, hob Frangois=Holly
land in ſeinem Bericht einige intereſſante Zahlen hervor. Dan
Anſiedlungswerk iſt faſt vollendet. Man hat 143 000 Familien
auf dem Lande und 28 000 in den Städten untergebracht. Daben
ſind rund 76 000 Häuſer gebaut und noch weitere 7000 im Bauu
Frangois wies in ſeinem Bericht auf die günſtigen Bedingunge‟
bei der Regelung der Stabiliſierungsanleihe von 6,5 Millionen
Pfund hin.
Zum Schluß wurde ohne Debatte der Bericht über dil
Mandatskommiſſion erledigt und eine Entſchließumſ
angenommen, in der die Verſammlung die Hoffnung ausſprichg
daß die Mandatsmächte das Prinzip der wirtſchaftlichen Gleich)
bevechtigung aller Staatsangehörigen in den Mandatsgebieten
durchführen und den Kampf gegen den Alkoholverbrauch in des
Kolonien aufnehmen. Der Berichterſtatter Penha=Gurcia (Po/
tugal) wies nochmals darauf hin, welch große Beachtung da
öffentliche Meinung dem Mandatsregime ſchenke.

ſtattfinden ſo
komprom
eimigen und,
Einberufun
könne. Pa
Loudons
punk, es ſe
kommiſſion
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ſeiner Anſt
franzöſiſch=
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ſitzen, zu de
daß
Locarnovertri
densverträge
tun, und
lung und
vor, ſich für
Ar
chen. Dieſe ?
ſie zu einer
Ang in Ve=
die
Vollver

treter der Reihenanlage, der Bräutigam und die Braut von
Visbek (Oldenburg), weiſen eindeutig gerade die Richtungen auf,
deren Zielpunkte am Horizont für die Beobachtung von unkom=
plizierten
aſtronomiſchen Ereigniſſen bedeutungsvoll ſind. Das
ſind die Stellen, wo die Sonne am Tage der Sonnenwenden und
der Tag= und Nachtgleichen auf= und untergeht, denn durch ſie
werden die Anfänge der Jahreszeiten gekennzeichnet. In den
dichter bewohnten ſüdlicheren Teilen Deutſchlands ſind die Blöcke
ſolcher ehemals vorhandenen Steinſetzungen Opfer des ackernden
Landmannes geworden oder haben den Anſiedlern der Umgegend
willkommenes Baumaterial geboten. Nur in Oberheſſen finden
ſich noch einige, dem Unkundigen durchaus nicht auffallende der=
artige
Zeugen eines ungeahnt hohen geiſtigen Niveaus unſerer
früheren Vorfahren.
So vermutet niemand, der von Frankfurt nach Kaſſel fährt
und dabei zwiſchen Bürgeln und Anzefar an der ſogen. Hun=
mühle
dicht vorbei kommt, daß die hinter ihr ſichtbare, als Ge=
müeſgarten
dienende 25 X 15 X2 Meter umfaſſende Erhebung vor
mehreren Jahrtauſenden der Mittelpunkt einer gewaltigen Kult=
ſtätte
und zugleich eines primitiven aſtronomiſchen Obſervato=
riums
war. Ehe im Jahre 1892 die jetzige Brücke über die Ohm
gebaut wurde, erhob ſich dort die Hunburg, ein Hügel, deſſen
Länge 40 und deſſen Höhe 9 Meter betrug, und der in weiter
zurückliegenden Zeiten weſentlich umfangreicher war. Um 1790
wurden die letzten Reſte der einſt hier vorhandenen Steinſetzun=
gen
beſeitigt; daß es ſich bei dieſen aber um eine ausgedehnte
Megalithenanlage handelte, zeigen vier von W. Kolbe überlie=
ferte
Urkunden aus den Jahren 1280 und 1283. In ihnen werden
neben der Hunburg liegende zum Verkauf gelangende Ländereien
als iuxta materiam lapidum, guge vocatur testa sive scala‟
und drei beſtimmte Aecker als in lapidea domo sitos bezw.
extre scalam situm bezeichnet. Materia lapidum, die Stein=
maſſe
, weiſt auf die Menge der den Hügel bedeckenden und um=
ſtehenden
Blöcke hin, scala, das iſt im Latein jener Zeit ein
auf Stufen zu erſteigender Bau, zeigt, daß man in einzelnen Ab=
ſätzen
zur Spitze gelangte, die als testa oder lapis erwähnt
wird und wohl aus einem einzelnen, beſonders großen ſchädel=
förmigen
(vergl. franz.: téte) Stein beſtand. Die Tatſache, daß
zwei Aecker innerhalb des ſteinernen Hauſes genannt werden,
läßt erkennen, daß der Hügel vorhofähnlich in weiterem Umkreiſe
ein zweites Mal von Megalithen umgeben war, alſo das typiſche
Bild der erwähnten weſteuropäiſchen Steinſetzungen bot. Glück=
licherweiſe
kann man die Hauptrichtung dieſer nur im Geiſte zu
rekonſtruierenden großartigen Anlage heute noch mit Hilfe des
langgeſtreckten Hügelreſtes ermitteln. Sie weiſt mit einer ſpäter

zu behandelnden kleinen Abweichung auf den Punkt des Südofn
horizontes, an dem, der geographiſchen Breite der Gegend enm
ſprechend, die Sonne am 21. Dezember, der Winterſonnenwendal
aufgeht.
Nicht weit von der Hunburg erhebt ſich noch in der Gegen=
wart
ein Monument aus grauer Vorzeit, deſſen Exiſtenz ung
Lage es unmöglich macht, die vorhergehenden Erörterungen einmn
als bloße Spekulationen hinzuſtellen. Das iſt der Monolitn
von Langenſtein, ein in dem nach ihm benannten, bei Kirau
hain liegenden Dorfe im Zuge der Friedhofsmauer ſtehende‟
rieſenhafter Sandſtein von faſt fünf Meter Höhe, über zwei Meien
Breite und 30 Zentimeter Dicke. Der Ueberlieferung nach ſah
ſein oberer Teil vom Blitz abgeſchlagen ſein, ſo daß er vielleiah
dem ſieben Meter hohen König der Menhirs, dem von Boun!
d’Avrillé in der Vendes, einſt gleichgekommen iſt. Schon 1220
wird das Dorf zum langen Stein erwähnt, und das bereits iIn
14. Jahrhundert ausgeſtorbene Adelsgeſchlecht von Langenſtel?
übte an dem Felſen die Gerichtsbarkeit aus. Sein Wappen, kole=
Hirſch in ſilbernem Felde, weiſt auf ein äußerſt hohes Alter hid
Rot war die Farbe der Sonne, ſilbern die des Mondes, und de‟
Hirſch war ſowohl dem Sonnengotte geheiligt, wie er ſeines Gie
weihwechſels wegen als Symbol des Mondes galt. Auf keltiſche!
Goldmünzen ſieht man ihn mit den Mondphaſen zuſammen da.*
geſtellt. Als Beweis für einen heidniſchen Kultus, der einſt ha
dem Orte gepflegt wurde, kann ferner eine Flurbezeichnung 9ub
dem Jahre 1586 gelten, wo ein Landſtück als auf dem Teuſels
baume angeführt wird, denn ſo wurden nach Einführung des
Chriſtentums allgemein die ehemaligen Götterhaine bezeichle
Das Ausſchlaggebende aber iſt, daß der Monolith wieder m.0
einer kleinen Abweichung von ſeinen Errichtern in der 2
Weſt=Geraden aufgeſtellt iſt und damit die Linie nach den O9.*
zontſtellen angibt, bei denen das Tagesgeſtirn zur Zeit des Fkut
lings= und Herbſtbeginnes auf= bzw. untergeht. Wahrſcheinte=
befand
ſich in der Hunburg oder in einer Anlage zwiſchen ihr 10
dem Langen Stein noch die Richtung zum Sommerſolſtitialpun.
feſtgelegt, ſo daß die Prieſter der Megalithenbauer mit Hilſe
dieſer Steinſetzungen die Anfänge der Jahreszeiten beſtimiſe.
und dementſprechend gemeinſchaftlich zu verrichtende Kulthgſ.
lungen, Feldarbeiten oder dergleichen anordnen konnten.
Zur Beſtimmung des Alters der Monumente können dieſ
ſelbſt dienen, denn die Himmelspunkte, nach denen ſie ausgerichte
ſind, unterliegen infolge der Präzeſſion in beſtimmten cſts
friſtigen Perioden gewiſſen Veränderungen, und ſo läßt ſich 9n*
der Differenz ihrer damaligen und heutigen Lage die ſeither b.
floſſene Zeit ermitteln. Der Einwand, den Steinen ſei doch 90

Kenn

[ ][  ][ ]

Nummer 261

Der Abrüſtungsſtreit.
lie deutſchen Vorſchläge zur Kriegsverhütung.
* Genf, 18. Sept. (Priv.=Tel.)
Ser Abrüſtungsausſchuß der Vollverſammlung be=
ſintigte
ſich heute nachmittag noch einmal mit den deutſchen
hirſchlägen für die vorbeugende Kriegsverhin=
mung
. Dazu hatte der Berichterſtatter Rollin Jacquemine=
Unien einen Bericht an die Vollverſammlung ausgearbeitet, in
im alle Differenzpunkte, die über den Vertragsentwurf noch
tſchen, noch einmal zuſammengefaßt werden. Der Bericht er=
ſhreit
, daß man hinſichtlich der Durchführung der Rats=
oe
ehlung über die Aufrechterhaltung oder Wiederherſtellung
nmilitäriſchen Status auo noch zu keiner einheitlichen Auf=
ſumg
gekommen ſei, und daß auch in der Frage der Kontrolle
Duichführung der vom Rat empfohlenen Maßnahmen noch
unungsverſchiedenheiten beſtänden. In einem Entſchließungs=
en
urf an die Vollverſammlung werden die deutſchen Vorſchläge
geeignetes Mittel für Kriegsverhütung und von großem Wert
ſoie Erhaltung der Sicherheit bezeichnet.
DDie Kommiſſion ging ſodann zur Beratung des augen=
Elf ichen Standes der Arbeiten der Vorbereitenden
biüſtungskommiſſion über. Zu dieſem heiklen Thema
ltte ſich anfangs kein Redner finden, bis Beneſch ſchließlich
ſƗhr vorſichtigen Worten darauf hinwies, daß die Einberufung
Vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion zur Vornahme der
ſenten Leſung der beiden Konventionsentwürfe zur Rüſtungs=
ryginderung
wahrſcheinlich noch in weiter Ferne liege, da man
rſäufig nicht damit rechnen könne, daß ſie zu einem Ergebnis
Nie.
Woudon, der Präſident der Kommiſſion, der nach dem Be=
Ky-ß der letzten Tagung die Einberufung der Vorbereitenden
miſtungskommiſſion zu beſtimmen hat, gab eine Erklärung ab,
er nach der kalten Douche, die vor einigen Tagen Lord
ſſcendun über die Verſammlung ergoſſen habe, nicht wage,
EEinberufung der Kommiſſion zu veranlaſſen. Vorbedingung
r einen Erfolg dieſer Kommiſſion ſei, daß die großen
a rinemächte ſich erſt über die unter ihnen ſtrittigen Punkte
Rüſtungsverminderung einigten. Aus dieſem
fumde beabſichtige er, die Regierungen Englands, Frankreichs,
r Vereinigten Staaten, Japans und Italiens aufzufordern,
blollmächtigte Vertreter nach Paris zu entſenden; wo unter
mem Vorſitz
eine Spezial=Marine=Konferenz
imfinden ſollte, in der man ſich über ein eventuelles Marine=
mpromiß
über die Rüſtungsverminderung
nygen und, falls dies gelinge, auch ſchon den Termin für die
imberufung der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion feſtſetzen
mtie. Paul=Boneour ging auf dieſen Vorſchlag
onudons gar nicht ein, ſondern ſtellte ſich auf den Stand=
ſnſ
. kt, es ſei Aufgabe des Rates, die Vorbereitende Abrüſtungs=
mmiſſion
einzuberufen. Im Gegenſatz zu den Erklärungen
md Cuſhenduns, daß die Vorbereitende Abrüſtungskommiſſion
im er Anſicht mach vor einer Antwort der Ameribaner auf das
amzöſiſch=engliſche Flottenkompromiß vor März nicht möglich
f,) glaubt Paul=Boncour, daß die Kommiſſion ſchon vor Ende
A1 laufenden Jahres oder Anfang 1929 einberufen werden könne.
r brachte einen Reſolutionsentwurf ein, gemäß dem
ſe Vollverſammmlung diejenigen Regierungen, die ihre Sicher=
als
noch nicht genügend garantiert betrachten, um zu einer
en abſetzung ihrer Rüſtungen zu ſchreiten, darauf hinweiſt, daß
ſGank, den Arbeiten des Sicherheitskomitees neue Mittel be=
zun
, zu derem Anwendung ſie die guten Dienſte des Rates in
mſpruch nehmen können. Die Verſommlung beſtätigt jedoch,
a; die gegenwärtigen Sicherheitsbedingungen, wie ſie durch die
ol=arnoverträge und durch die Entwaffnng infolge der Frie=
eis
=Sverträge geſchaffen ſind, es geſtatten, einen erſten Schritt zu
ty., und eine erſte allgemeine Konvention zur Rüſtngsbeſchrän=
ug
und Rüſtungsverminderung aufzuſtellen. Paul=Boncour
höägt in dem Entſchließungsentwurf der Vollverſammlng weiter
oh, ſich für die Fortſetzung der Arbeitem der Vorbereitenden
Frrüſtugskommiſſion und des Sicherheitskomitees auszuſpre=
veur
. Dieſe Arbeiten ſollten in einer Form fortgeſetzt werden, daß
eſzu einem ſpäteren Zeitpunkt die progreſſive Rüſtungsbeſchrän=
ug
in Verbindung mit den Sicherheitsbedingungen erlauben.
die Vollverſammlung beſtätigt die Notwendigkeit, in kürzeſter
eſondere Abſicht ihre Richtung gegeben worden, und es liefe
u: einen Kreisſchluß hinaus, aus den Fehlern der nachträglich
mgenommenen Linienführung auf ihr Alter zu ſchließen, wird
üt, die beſprochenen Denkmäler dadurch gegenſtandslos, daß der
Vänkel, der die kleine Abweichung von der theoretiſch zu er=
varrtenden
Richtung angibt, bei den behandelten Megalithanlagen
er gleiche iſt. Ihre ſo errechnete Entſtehungszeit iſt rund
ais Jahr 1400 v. Chr. oder 7000 v. Chr., wobei die in die Bronze=
ei
: fallende erſte Zahl wohl die richtige ſein dürfte.
Megalithreihen finden ſich nur in Ländern mit vormals kel=
iſther
Beſiedlung, und mit der aſtronomiſchen Orientierung der
Eteinanlagen ſtimmen die Ueberlieferungen gut überein, die von
ſein Kenntniſſen der Druidenprieſter auf dieſem Gebiete berichten.
51 meldet Jordanes von einem keltiſchen Stamm, der um das
fahr 100 v. Chr. in der Himmelskunde ſehr erfahren geweſen ſei
inſ nicht weniger als 346 Sterne (doch wohl mit Namen) gekannt
ſaSe. Daß Kelten in dem angeführten Gebiete wohnten, geht aus
ſemm von Amana abgeleiteten Flußnahmen Ohm, wie aus den
m benachbarten Mardorfer Walde gemachten Münzfunden her=
ſox
, und die auch bei den Germanen erhaltene Heiligkeit der
Ho gend zeigt ſich in der Ortsbezeichnung Anzefar, die noch 1256
Arzinvar=Furt der Anſen (Götter) lautete. Im Zuſammenhang
nitt dem vorher Geſagten ſei erwähnt, daß trotz des Feierns des
fürlfeſtes an jenem Zeitpunkt die alten Germanen keine Bezeich=
unng
für Sonnenwende hatten, und auch aus dem frühen Kel=
ſiſthen
iſt mir kein Ausdruck dafür bekannt. Das ſpricht aber,
allls er nicht überhaupt nur umſchrieben wurde, keineswegs gegen
ſenne Exiſtenz bei einer geiſtig höher ſtehenden Prieſterkaſte, die
uutt Hilfe des Wiſſens von den Vorgängen am Firmament die
Gieſchicke ihres Stammes leitete. Ein Fehlen von Funden, die
dürekt eine Beobachtung der Geſtirne bezeugen, kann nicht als
Giegenbeweis angeführt werden, denn dieſe wurden eben ohne
rngendwelche Hilfsmittel außer den Megalithanlagen ausgeführt,
uurd ſelbſt aus Aegypten, wo man zu ſo früher Zeit ſchon die
komplizierteſten Sternbewegungen verfolgte, kennt man nur einen
eunifachen Viſierſtab und einen Griff mit herabhängendem Lot als
Junſtrumente der erſten Aſtronomen. So ſchöpften die Himmels=
landigen
jener Epoche ihre Kenntniſſe gewiſſermaßen aus dem
Zichts, und man kann ſich die Ehrfurcht ihrer Zeitgenoſſen vor
ihmen korſtellen, die ſich möglicherweiſe in ihrer Sonderbeſtattung
zwiſchen den Steinen, zu denen ſie (nach Jakob Grimm) ihre Ge=
barte
richteten, äußerte. Auch wir können ihnen unſere Bewunde=
ihang
nicht verſagen, gleichgültig, ob ſie nun Germanen oder Kel=
tenn
, Menſchen der Stein= oder Bronzezeit waren.

Mittwoch den 19. September 1928

Seite 3

Friſt dieſen erſten Schritt zu unternehmen. Sie nimmt mit Ge=
nugtuung
Kenntnis von den Anſtrengungen, die jetzt ſchon von
verſchiedenen Regierungen unternomen worden ſind, um unter
ſich vorläufige techniſche Uebereinkommen zu treffen, und bittet
den Rat, einen dringenden Appell an die Regierungen zu richten,
zwiſchen denen noch Meinungsverſchiedenheiten über die tech=
niſchen
Bedingungen der Rüſtungsbegrenzung und Rüſtungsver=
minderung
beſtehen, um im Geiſte der Verſtändigung und inter=
nationalen
Solidarität ohne Zeitverluft gemeinſame Vergleiche
zu ſuchen, die die ſchleunigſte Aufnahme und den Erfolg der Ar=
beiten
der Vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion verſprechen. Die
Vollverſammlung ſpricht den Wunſch aus, daß dieſe Einigung
in abſehbarer Zeit zuſtande kommt, damit die Einberufung der
Kommiſſion Ende des laufenden Jahres oder Anfang 1929 er=
folgen
könne.
Die Kommiſſion ſpräch ſich zu dieſem Reſo=
lutionsentwurf
an die Vollverſammlung nicht
mehr aus,
der in ſeiner gegenwärtigen Form ſicher noch geändert werden
wird, da er gegenüber den dringenden Aufforderungen der Voll=

verſammlung aus dem letzten Jahre, die endgllige Abräftungs=
konferenz
einzuberufen, eine merkliche Abſchwächung darſtellt. Die
Reſolution envhält außerdem keine Andeutung der durch den
Völkerbundspakt ſelbſt geſchaffenen Sicherheit und ſtellt die alte
Theſe von der Verknüpfung von Sicherheit und Abrüſtung wie=
der
her.
Lord Cuſhendun entgegenete dem Präſidenten Loudon, daß
er ſich zu ſeinem Vorſchlag der Einberufung einer Spezialwarine=
konferenz
nach Paris nicht äußern könne, da er keine Inſtruk=
tionen
habe; doch könne er ſich von einem ſolchen Plane kein
Ergebnis verſprechen. Er habe den Eindruck, daß dieſe Konferenz
in Paris ſchon die im Vertrag von Waſhington vorgeſehene
zweite Konferenz werden ſolle, die aber erſt 1931 ſtattfinden
könne. Auf keinen Fall glaube er, daß dieſe Konferenz unter dem
Vorſitz von Loudon ſtattfinden könne, da dies nicht dem Waſhing=
toner
Abkommen entſpreche. Loudon entgegnete, daß er mit
ſeinem Vorſchlag nur auf eine Ausſprache unter den Marine=
mächten
abgezielt habe, die mit dem Waſhingtoner Abkommen
nichts zu tun haben ſoll.
Die Kommiſſion gäng in ziemlicher Erregung
auseinander. Man hat bei dieſem Hin und Her über die
Einberufung der Vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion den
Eindruck, daß ſich weder Loudon mit Cuſhendun noch Cuſhen=
dun
mit Paul=Boncour, noch die drei untereinander verſtändigt
haben.

Hindenburg in Oberſchleſien.

Herzlicher Empfang in Ratibor.
Der Reichspräſident im Geſpräch
mit den Peteranen.
Ratibor, 18. September.
Kurz nach 10 Uhr traf der Reichspräſident mit dem Sonder=
zug
von Oppeln kommend hier ein, wo er unter ſtürmiſchem Jubel
der außerordentlich zahlreich verſammelten Bevölkerung vom
Prälat Ulitzka und Landeshauptmann Piontek begrüßt wurde.
Die Stadt hatte reichen Flaggenſchmuck angelegt. Der Reichs=
präſident
ließ es ſich nicht nehmen, während der Fahrt verſchie=
dentlich
anzuhalten, um die Veteranen aus den Kriegen 1864, 1866
und 1870/71, die an der Hauptſtraße Aufſtellung genommen hatten,
zu begrüßen. Im Sitzungsſaal des Provinziallandtages fand
darauf der feierliche Empfang ſtatt, der von Muſikvorträgen um=
rahmt
war und bei dem Prälat Ulitzka den Reichspräſidenten
mit einer Anſprache willkommen hieß. Landeshauptmann Piontek
unterbreitete dem Reichspräſidenten die Nöte und Wünſche der
Provinz.
Hoffnung auf eine glückliche Zukunft.
Der Reichspräſident ergriff darauf das Wort zu einer Er=
widerungsanſprache
, in der er erklärte:
Ich weiß, welche Schwierigkeiten das harte politiſche Schickſal
dieſes Landes für die Organiſation des uns verbliebenen Teiles
nach ſich gezogen hat, und wie ſchwer es war, in dem verſtümmel=
ten
und geſchwächten deutſch=oberſchleſiſchen Gebiete eine neue
ſtaatliche und kommunale Verwaltung einzurichten. Aber das,
was hier in kurzer Zeit an Neubau unter ſchwierigſten Verhält=
niſſen
geſchaffen worden iſt, und das aus Ihren Worten ſprechende
feſte Selbſtvertrauen der Provinz gibt mir die Hoffnung, daß es
gelingen wird, auch die noch offenen Fragen zu löſen und den
Weg zu einer neuen Zukunft zu ebenen. Einiges Zuſammen=
arbeiten
von Reich und Staat, von Selbſtverwaltung und Wirt=
ſchaft
und die Mitwirkung der ganzen Bevölkerung ſelbſt wird
dazu nötig ſein. Verſchiedenheit der Weltanſchquung und der
Parteien dürfen hier kein Hindernis bilden, ſie müſſen durch
eigenes Wollen überwunden werden. Mit dem Wunſche, daß
der neuen Provinz eine glückliche Zukunft beſchieden ſei, entbiete
ich Ihnen, meine Herren von der Selbſtverwaltung der Provinz
meine herzlichſten Grüße.
Hindenburg an der Geburtsſtätte Eichendorffs
Bei der ſich anſchließenden Fahrt durch die Stadt hieß Ober=
bürgermeiſter
Kaſchny auf dem Ring den Reichspräſidenten im
Namen der Bevölkerung der Stadt Ratibor willkommen. Der
Reichspräſident begab ſich dann nach Lubowitz zum Schloßgut
des Herzogs von Ratibor, wo er in dem Jahrhunderte alten
Park längere Zeit verweilte. Im Anſchluß daran ließ ſich der
Reichspräſident noch an die Geburtsſtätte Eichendorffs geleiten,

Zum 30. Todestag Theodor Fontanes.

der große Dichter der märkiſchen Landſchaft, iſt vor dreißig Jahren,
am 20. September 1898 in ſeinem 79. Lebensjahre geſtorben. Seine
Balladen und Wanderungen durch die Mark Brandenburg
zählen zu dem bleibenden Schatz der deutſchen Literatur. Als
Theaterkritiker hat er viele Jahre lang das Berliner literariſche
und Bühnenleben beeinflußt.

Hans Schomburgk: Mein Afrika. Verlag Deutſche Buchwerkſtätten
G. m. b. H., Leipzig. 1928.
Mabibuye (kehre zurück) Afrika! Klagender Ruf all derer, die das
Einſt mit dem Jetzt vergleichen. Das Einſt Afrikas wilder, unbe=

wo ihn Landrat Schmidt begrüßte. Danach begab ſich der Reichs=
präſident
nach der Stadt zurück, wo im Jugendheim ein Feſteſſen
ſtattfand.
Die Ankunft des Reichspräſidenten in Breslau
Der Reichspräſident iſt, von Oberſchleſien kommend, gegen
5½ Uhr im Sonderzug auf dem Breslauer Hauptbahnhof ein=
getroffen
. Er wurde vom Oberpräſidenten Lüdemann, dem
Regierungspräſidenten, dem Landeshauptmann und dem Ober=
bürgermeiſter
empfangen. Ferner waren anweſend: der Befehls=
haber
im Wehrkreis 3, die Präſidenten des Landesfinanzamtes,
der Reichsbahndirektion, der Oberpoſtdirektion, der Stadtkom=
mandant
und der Polizeipräſident. Nach kurzer Begrüßung ver=
ließ
der Reichspräſident die Bahnhofshalle und ſchritt auf dem
Bahnhofsvorplatz die Reihen der Veteranen von 1870/71 ab, dem
ſich das Abſchreiten der Ehrenkompagnie und der Vorbeimarſch
derſelben anſchloß. Sodann wurden die bereitgeſtellten Auto=
mobile
beſtiegen, und die Fahrt ging unter dem brauſen=
den
Jubel des die Straßen dicht umſäumenden
Publikums nach dem Oberpräſidium. Flieger um=
kreiſten
während des Empfanges den Bahnhofsvorplatz.
Begeiſierte Kundgebungen für Hindenburg.
Vor dem Oberpräſidium hatten ſich Tauſende von Menſchen
angeſammelt, die in begeiſterte Hoch= und Hurrarufe ausbrachen,
als ſich der Kraftwagen des Reichspräſidenten näherte. Nachdem
der Reichspräſident in einem Vorzimmer dem Fürſtbiſchof Ber=
tram
vorgeſtellt worden war, zeigte ſich den Eingeladenen ein
prachtvolles Bild, als die hohen Flügeltüren des Großen Feſt=
ſaales
geöffnet wurden und die ſtraffe Geſtalt des Reichspräſi=
denten
an der Seite des Fürſtbiſchofs ſich zeigte. Unter Fanfaren=
klängen
und Paukenſchlägen erfolgte ihr Eintritt. Nach einem
Muſikſtück ergriff. Oberpräſident Lüdemann das Wort zu einer
herzlichen und begeiſtert aufgenommenen Begrüßungsanſprache.
In ſeiner Erwiderung dankte der Reichspräſident in war=
men
Worten für den herzlichen Empfang durch alle Teile der
Bevölkerung. Er gedachte der ſchweren wirtſchaft=
lichen
und ſozialen Nöte, die trotz ungeheurer
Aufbauarbeit noch auf der Provinz Nieder=
ſchleſien
laſteten. Wenn alle Teile in Einigkeit zuſammen=
ſtünden
und die in ſchwerſten Notzeiten erprobte Kraft geſchloſſen
einſetzten, unter Zurückſtellung alles Trennenden, dann würde
auch Niederſchleſien in friedlicher Endwicklung ein neuer Aufſtieg
beſchieden ſein. Mit einem Appell an alle Kreiſe der Bevölke=
rung
, an dieſem Dienſte an der engeren Heimat und dem großen
Vaterland mitzuhelfen, ſchloß der Reichspräſident ſeine An=
ſprache
, die lebhaften Beifall auslöſte. Begeiſtert ſtimmten die
Anweſenden in das von dem Oberpräſidenten ausgebrachte Hoch
auf das deutſche Vaterland, die deutſche Republik und den
Reichspräſidenten ein. An die offizielle Feier ſchloß ſich ein Tee
in den geſellſchaftlichen Räumen des Oberpräſidiums an, wäh=
rend
vor dem Palais eine Muſikkapelle konzertierte und die har=
rende
Menſchenmenge immer wieder das Deutſchlandlied an=
ſtimmte
.

rührter Urwald, fremde Tiere und Menſchen mit dem Jetzt der
Autoſtraßen, Eiſenbahnen, Fabriken; denn Afrika wird europäiſch, und
verliert damit ſeinen ureigenen Reiz. Feſtzuhalten, was ihm bis heute
noch geblieben an wilder Großartigkeit in Landſchaft und Lebeweſen,
iſt wichtige Aufgabe. Wer könnte ſie beſſer löſen in heutiger Zeit
als der Film? Hans Schomburgk, der bekannte Afrikareiſende, der
ſchon mit 17 Jahren Afrikas Boden betrat, um dann immer wieder und
wieder von ihm angelockt zu werden, hat es unternommen in Kreuz=
und Querfahrten manches, nein vieles im Lichtbild feſtzuhalten, was
deſſen wert iſt. Ein Afrika=Großfilm iſt entſtanden, und zu ihm iſt das
vorliegende Werk gewiſſermaßen das Manuſkript. Eine Filmreiſebe=
ſchreibung
mit aufregenden Jagdſzenen, wechſelvollen Bildern kulturel=
len
Lebens in Tanz, Muſik und Erotik des Negers, die dem Laien glei=
cherweiſe
wie dem ethnographiſchen Forſcher aufſchlußreiche Einblicke
gewährt. Geſchrieben iſt das Buch mit Humor und Launigkeit, mit
jener eigentümlichen Senſationsluſt des Buſch und Urwald, die dem
alten Afrikaner eignet.
W. 8.
* Dr. med. Olga v. Ungern=Sternberg: Die innerſeeliſche Erfahrungs=
welt
am Bilde der Aſtrologie. Meherſche Hofbuchhandlung, Detmold.
Dieſes Buch iſt gewiß keine Einführung in die aſtrologiſche Ge=
dankenwelt
, aber für den, dem dieſe Welt bereits nicht mehr ganz fremd
iſt, erſcheint es unerläßlich, falls er gewillt iſt, die Entwicklung eines
mittelalterlichen Aberglaubens zu einer neuen Wiſſenſchaft mitzuer=
leben
. Der modern=wiſſenſchaftliche Ausgangspunkt der Verfaſſerin iſt
die Pſychoanalyſe, und zwar in der weit über die Freudſchule hinaus=
gehenden
Geſtalt, die ihr der Schweizer C. G. Jung gegeben hat. Die=
ſer
unterſcheidet unterhalb des perſönlichen Unbewußten, mit dem ſich
die Freudſchule ausſchließlich befaßt, ein kollektives Unbewußtes, das
der geſamten Menſchheit angehört, und an dem jeder Einzelne teil hat.
Es iſt der pſychologiſche Ort, wo, als Niederſchläge vieltauſendjähriger
Erfahrung, alle alten Menſchheitsſymbole aufbewahrt ſind, und von
wvo ſie jederzeit, vorwiegend durch Traum und Dichtung, zu neuer Wirk=
ſamkeit
hervortreten können. Darum werden ſolche kollektiven Symbole,
wie der Heilige und der Teufel, der Weiſe und die Hexe, die Taube
und die Schlange ohne weiteres auch von denen verſtanden, die kein
intellektuelles Wiſſen davon haben. Von hier aus prüft zun die Ver=
faſſerin
die allgemein bekannten Symbole der Aſtrologie, wie Jupiter,
Merkur, Mars, Venus uſw. Ihre pſychoanalytiſche Erfahrung als
Aerztin hat ihr überraſchendes Material in die Hand gegeben; die
Traumſymbolik ihrer Patienten arbeitet jeweilig mit Bildern, aus denen
weitgehend zu erraten iſt, welche Zeichen im Geburtshoroſkop entſcheidend
wirkſam ſind. Sehr Weſentliches ſagt die Verfaſſerin auch über Aſtro=
logie
und Fatalismus. Indem ſie, wie die recht verſtandene Pſtzcho=
analyſe
, dem Menſchen die ihm ſchickſalsmäßig gezogenen Grenzen zeigt,
und ihn dadurch zwingt, ſein Schickſal als ſymboliſchen und einzig mög=
lichen
Ausdruck ſeines Weſens anzunehmen, gibt ſie dem ſich ſo ent=
ſcheidenden
Selbſt einen Ort oberhalb ſeines Schickſals. Dieſes wird
objektiviert. Das Geſetz, nach dem der Menſch angetreten, verändert
ſich nicht, aber aus der ſo gewonnenen Diſtanz zu ihm, die eben die
Freiheit iſt, kann nach dieſem Geſetz ſehr viel Weſentlicheres geſchaffen
werden, als wenn der Menſch gegen ſein Schickſal murrt oder ihm zu
entfliehen trachtet. So führt Aſtrologie zum ſchöpferiſchen Urgrund
des Lebens und zur Religion.
Oscar A. H. Schmitz.

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[ ][  ][ ]

Mittwoch den 19 Seplember 1928

Seite 5

ſarner 261

zs der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 19. September.
annt wurden: Am 10. September: der Gendarmeriehaupt=
tar
Karl Hofmann zu Kirch=Brombach zum Gendarmerie=
mrt
Wirkung vom 1. Juli 1928. Am 14. September: der
gsinſpektor Wilhelm Vatter aus Offenbach zum geſchäfts=
Werwaltungsinſpektor bei dem Kreisamt Groß=Gerau, mit
vom 16. September 1928. Der Verwaltungspraktikant Wil=
ifmann
aus =Rinderbügen zum Kaſſeninſpektor bei der
und he el-l= und Pflegeanſtalt bei Gießen, mit Wirkung vom 1. Sep=
D2B8.
de 3 polniſche Konſulat in Köln, iſt ab 1. Oktober 1928 jeden
geſchloſſen.
Turszeichnung eines Darmſtädter Geſchäftsmanns. Bei dem auch
n: JJahre von der Reichs=Rundfunk=Geſellſchaft gelegentlich der
Tyeutſchen Funkausſtellung in Berlin ausgeſchriebenen Baſt=
tbewerb
hat der Mitinhaber der Firma Sallweh u. Co.,
oe 26, Herr Severin Stroinsky, für die Herſtellung
estz e öhrengeräts den 4. Preis mit 150 Mark erhalten. Bei den
ergmizl hlreichen Bewerbungen iſt das ein beachtenswertes Ergebnis.
ſubiläum. Am 16. d. M. konnte der Geſchäftsführer Herr
ſakoſghr7ü ler auf eine 40jährige Tätigkeit bei der Firma H. u. J.
Jebe ußt udekoration, hier, zurückblicken. 18 Gehilfen ſind bei gleicher
irmnikurr 20 bis 56 Jahre tätig.
biſſſiſches Landestheater. Friedrich Kayßler und Helene
* mit ihrom Enſemble gaſtieren am Freitag, dem 28. Sep=
iun
Großen Haus. Zur Aufführung gelangt zur Feier von
0. Geburtstag ſein Schauſpiel Und das Licht ſcheinet m
tenis.
JAleinen Haus wird die Spielzeit am Sonntag, dem 23. Sep=
enicige
unit der Erſtaufführung von Jules Romains Komödie
Dr. gnwcck oder Der Triumph der Medizin eröffnet. Inſzenie=
unggitaiato
Mordo.
EAundroklus und der Löwe‟. Ende September (vorausſichtlich am
5.) ſüwmam Heſſiſchen Landestheater Androklus und der Löwe von
5ha xchu: Aufführung kommen. In dieſem faſt poſſenhaften Stück
eheit it ter dem geiſtreichen, ſcheinbar nur amüſanten Dialog ſehr
rnſtage Gedanken, die Shaw in einer Vorrede, die an Länge das
ötüag bit um ein mehrfaches übertrifft, auseinanderſetzt. Da die Auf=
ſüihrig
ſnavon nur leiſe Andeutungen geben kann, will ein Vortrag,
en uſa: Meyer im Auftrag der Volkshochſchule am 24. September,
0 U m Saale 140 der Techniſchen Hochſchule halten wird, in dieſen
edekm reis einführen. Karten für unſere Mitglieder zu 50 Pfg.
ſind /ᛋ Michtmitglieder zu 1 Mk. ſind zu haben in der Geſchäftsſtelle
er /Pähochſchule und am Saaleingang.
Eßucherſtube Alfred Bodenheimer. Für den Abend des Wiener
Veiſtßun rtetts macht ſich ein beſonders reges Intereſſe bemerkbar.
das/ſ uartett wird. Werke der drei ſlawiſchen Meiſter Borodin,
5 miſama und Dvorak zum Vortrag bringen. Eine Schweizer
Zeitſtr bchreibt: Das Quartett iſt ein Klangkörper von bemerkens=
eertteßleſchloſſenheit
, deſſen einzelne Teile ſich in allem verſtehen, ſo
aß/fzr einer höheren Einheit ſich zuſamnenfinden, die wieder als
Zefährnioividualität zu geſtalten fähig iſt. Die Namen der Quartett=
nitgtle
und das Progranm ſind aus der heutigen Anzeige zu er=
ehenn

=Na=uerwerbungen der Stadtbücherei: A. F. C. Vilmar: Heſ=
ſch/kr
torienbüchlein. Auswahl 1927. 1 H. Guſtav Wolf: Das
ordttſtſthe Dorf. Bilder ländlicher Bau= und Siedlungsweiſe im
Heb/ſiennrdlich von Moſel und Lahn, Thüringer=Wald und Sudeten.
Nitl büldungen. 1923. 5 Cz. Hilde v. Beckerath: Das nieder=
euttt/
WOorf. Mit Abbildungen. 1923. 5 Cz. Werner Teupſer:
Totſchofag, Dinkelsbuhl, Nördlingen. Mit Abbildungen. 1928. 45 Cz.
r ſa=u n und Nürnberg, Reiſeführer (eyer). Mit Karten und
Jäür 1 19B8. 45 Cz. Die deutſche Glocke, Heimatſehnſucht.
Herſiuegeben von H. Reyhing. 1 Kc. Friedrich Zoepfl: Deutſche
ulſitenchichte. Band 1: Vom Eintritt der Germanen in die Ge=
chicſthb
,Ss zum Anfang des Mittelalters. Mit Abbildungen. 1928. 5 Kc.
Pauſklmwin Rave: Tempel Italiens. 50 Abbildungen mit Ein=
leitym
1 1924. 30 Kg. J. Maclaren: Ich und meine Wilden.
Achft hrre im auſtraliſchen Buſch. 1927. Cu 250. Detlev v. Lilien=
crop
Wriefe in neuer Auswahl. Herausgegeben und eingeleitet
vont Spiero. 1927. 5 L. Heinrich Holeß: Unterwegs. Selbſt=
biogmhse
. 1927. 60 Fs. Julie Schloſſer: Opal. Fmauenleben. 1927.
M5 L/kjarlotte Bühler: Kindheit und Jugend. Geneſe des Bewußt=
ſeinitz
Mkit Abbildungen. 19B8. 10 Ps. Reinhold Gering: Der
Spiz Zraus und ſeine Phänomene. Mit Abbildungen. 1923. Po.
Znuan: Elementumwandlung, Atomzertrümmerung. Von Alchemie
erYzury yikkaliſchen Chemie. 1928. 20 D. Hans Günther: Radio für
zundx. Experimentier= und Baſtelbuch. 1927. Er 197. Beß M.
Msſ=iemdieck: Körperkultur der Frau. Mit Abbildungen. 1925.
A Max Deſſoir: Aeſthetck und allgemeine Kunſtwiſſenſchaft,
MGrundzügen dargeſtellt. Mit Abbildungen. 1923. 1 Ka. Alex=
Vicht 1 Frankenbera und Ludwigsdorff: Das Leib=
garrDinfangerie
=Regiment Nr. 115 im Weltkrieg 1914 bis 1918. Mit
AbbFüngen. 1921. 10 Bk.
Gvangeliſche Markusgemeinde. Einen guten Auftakt für die
komtmde Winterarbeit in unſerer Gemeinde gab die Zuſammenkunft
der yttände des Frauen= und Männervereins am letzten Donners=
tag
/ ens, an dem ſehr angercgt die vorliegenden Aufgaben erörtert
wuml ſHerr Pfarrer Vogel hatte die Liebenswürdigkeit, den anweſen=
dewl
anen und Herren aus ſeinen Ferienerinnerungen an ſchöne Er=
holznstage
bei Prien am Chiemſee eine Reihe von Erlebniſſen bei
trertuGoaſtfreunden im wunderſchönen Bayernlande und in deſſen herr=
lichrmB
rgwelt als Rückblick auf den ſchönen Sommer dieſes Jahres
höcht fan ſchaglih vorzutragen; in mannigfachen Bildern erſtand, die
graywſ=Natur von See und Berg vor dem geiſtigen Auge, die Perlen
der iden Inſeln des Chiemſees, das Kloſter Frauen=Chiemſee in
altevrrauen Mauern und das größere Herren=Chiemſee mit der
Mäenoracht des Königsſchloſſes aus junger Neuzeit. Der Dank der
Zutſer, für dieſe Erzählerkunſt bekundete ſich im zweiten Teil des
Abanz üin lebhafter Anteilnahme an dem Arbeitsprogramm der Ge=
mettr
, das zunächſt am R. d. M., Donuerstag über acht Tag=, die
Wcuf drr Gemeindevertretung bringt, für die mehrere Damen und
Heitn ſoie nötige Wahlliſte von 105 Namen zuſammenſtellten und friſt=
gemri
5 inreichten. Herr Laufer, mit den einſchlägigen Vorſchriften
umß etstsverhaltniſſen wohl vertraut, gab ſehr willkommene Erläute=
runnn
szur Sache der Kirchenwahl, die in ihren Einzelheiten des
Rilumsents in mancher Hinſicht der für die Neuzeit wünſchenswerten
Eixaßheit und Volkstümlichkeit für unſere evangeliſche Kirche zu er=
mamln
ſcheint. Aus der Zahl der zu wählenden 105 Gemeindever=
trax
mſerer über 6000 Mitglieder ſtarken Markusg=meinde bilden 70
dies ue Gemeindevertretung, von dieſen werden 15 andere zum Kirchen=
vol
ind, gewählt und die reſtlichen 20 ſind Erſatzleute; eine rege Wahl=
bettzumg
iſt in jedem Belang der ganzen Gemeinde nicht nur er=
wilſwt
, ſondern dringend nötig. Die äußere und innere Inſtand=
ſeutz
ſoer altehrwürdigen Stadtkirche, die fünf Gemeinden der Mittel=
ſtawals
Gotteshaus zu dienen hat, bot Anlaß zur Erörterung von
albſi EEinzelheiten der nun endlich bevorſtehenden Erneuerung; hier=
bein
use der jetzige unwürdige Zuſtand der unmittelbaren Umgebung
un er Stadtkirche ſtark beklagt und Abhilfe dringend verlangt, damit
die& ſt.= und anderen Autos vor den Kirchtüren und all die üble Un=
vn
Amr dort verſchwinde, die kein Gotteshaus, weder ein evangeliſches
nu tlatcholiſches noch jüdiſches, ſich in einem geordneten Stadtweſen ge=
falib
zuu laſſen braucht, zumal in einer deutſchen Landeshauptſtadt.
Fyſuer 18. November, noch vor dem Ende des Kinchenjahres, iſt ein
F9 mien=Gemeindeahend mit ſehr anſprechender Vortragsfolge be=
ſ
0ſcen. Statt eines eigenen Gemeindekalenders gelangt diesmal der
HFaalirige Guſtav=Adolf=Kalender für 1929 zu Angebot und Ver=
Soh.
*eIg.
Polizeibericht. Am 9. September 1928 wurden in Nürnberg der
Klkzmann Fritz Schnellenbach, geb. am 3. November 1898 zu Nieder=
ſc
Eöan iſen, Kreis Niederbarnim, und ſeine Braut Irma Lehmann,
g Mann 17. April 1903 zu Verlin, wegen Betrugs feſtgenommen.
SEhllenbach hatte am 17. Juli 1928 in Berlin, im Hotel Junkers
en ſu SHaſt ein Reiſeſcheckheft auf 400 Dollars und ein gewöhnliches
S=khſ=ft von einer amerikaniſchen Bank geſtohlen. Nach der Tat ging
S Shllenbach mit ſeiner Braut Lehmann flüchtig. Die gewöhnlichen
SEüs füllte Schnellenbach mit einem fingierten Namen und einer
9llaer aus und ſchickte die Lehwann in den Städten Darmſtadt,
9 Arh eim, Karlsruhe, Siuttgart und Nürnberg in verſchiedene Ge=
ſ
gezum Umſetzen der S checks in Ware und Geld. Nach vorgefun=
d
mn SKaufzetteln hat die Lehmann in zwei Darmſtädter Geſchäften
Gſte getätigt. Es iſt jedoch anzunehmen, daß ſie noch in weiteren
C ftten gekauft und mit Scheckz bezahlt hat. Mitteilungen nimmt
2 Anüminalpolizei entgegen.
Darmſtädter Fahrplanbuch. Die Winterausgabe befindet ſich in
Zdeureitung. Autobus=Betriebsgeſellſchaften, die
Rrahrpläne aufgenommen wünſchen, werden gebeten, dieſelben bis
. d. M. an die Druckerei L. C. Wittich, Abteilung Fahrplan=
Rheinſtraße 23, ein zuſenden.

Frachtverkehr auf dem Darmſtädter Flugplatz.

Das moderne Kaufhaus bedient ſich des Flugzeugs, um dem Publikum ſtets das Allerneueſte der Mode zu zeigen.

Lichtbildervortrag Hans Schomburgk. Es iſt gelungen, den be=
kannten
Afrikaforſcher Hans Schomburgk, den Verfaſſer der erfolgreichen
Afrika=Literaturwerke: Wild und Wilde im Herzen Afrikas, 17 Jahre
Jagd= und Forſchungsreiſen, Bwakukama (der alles Niederzwingende)
Fahrten und Forſchungen mit der Büchſe und Film im unbekannten
Afrika, Schöpfer der Afrika=Großfilme: Im deutſchen Sudan,
Afrika im Film Menſch und Tiere im Urwald uſw. für einen Licht=
bildervortrag
am Mittwoch, dem 10. Oktober, zu gewinnen. Der Ge=
werkſchaftsbund
der Angeſtellten (G. D.A.) beginnt mit dieſem Vortrag
ſein Winterprograym 1928/29, das in weiten Kreiſen große Aner=
kennung
finden dürfte, da die Veranſtaltungen öffentlich ſind. Der
Vorverkauf findet ſtatt: Geſchäftsſtelle des G. D.A., Hügelſtr. 20, Ver=
kehrsbureau
und Konzert=Arnold, Eliſabethenſtr. 28. Tel. 2560.
Die Vorbereitungen zu dem Sportfeſt der Deutſchen Jugendkraft
anläßlich ihrer Bannerweihe am Sonntag, den B3. September 1928,
nehmen einen rührigen Fortgang. Eine große Reihe von führenden
Perſönlichkeiten Darmſtadts hat ſich in den Dienſt der Sache geſtellt.
Herr Miniſter Kirnberger hat das Ehrenprotektovat übernommen. Auch
von auswärts rechnet man mit einer ſtarken Beteiligung. Die hieſigen
katholiſchen Vereine treffen ſich am Sonntag vormittag um 9 Uhr zur
Fahnenparade an der St. Eliſabethenkirche. Um 9½ Uhr iſt Feſtgottes=
dienſt
und die Bannerweihe daſelbſt mit Feſtpredigt des hochwürdigen
Herrn Diözeſanpräſes Pfarrer Schumacher. Nachmittags 1.45 Uhr iſt
Einzug der Sportler in das Stadion der Techniſchen Hochſchule an der
Nieder=Ramſtädter Straße. Um 2 Uhr iſt Beginn der Schwimmwett=
kämpfe
, der Hand= und Fußballpropagandaſpiele und der Leichtathletik=
kämpfe
. Abends um 8 Uhr findet eine Feſtverſammlung im Konkordia=
ſaal
ſtatt. Als Feſtredner iſt Herr Reichstagsabgeordneter Krone ge=
wonnen
.

Die Sperrung der Stadtallee zwiſchen Hindenburg= und Eſcholl=
brücker
Straße, ſowie der Eſchollbrücküer Straße zwiſchen Hindenburg=
und Heidelberger Straße für den geſamten Kraftfahrzeug= Durchgangs=
verkehr
. Auf Grund des Artikels 129b Abſ. 2 Ziffer 2 der Städteord=
nung
, des Geſetzes über die Ortspolizei vom 14. Juli 1921 ſowie der
Verordnung über Vermögensſtrafen und Bußen vom 6. Februar 1924
wird angeordnet: Die Stadtallee zwiſchen Hindenburgſtraße und Eſcholl=
brücker
Straße, ſowie die Eſchollbrücker Straße zwiſchen Hindenburg=
ſtraße
und Artillerieſtraße und zwiſchen Artillerieſtraße und Heidelberger
Straße werden für den geſamten Kraftfahrzeug=Durchgangsverkehr ge=
ſperrt
. Zuwiderhandlungen gegen vorſtehende Beſtimmungen werden
mit Geldſtrafe bis zu 150 Reichsmark und im Uneinbringlichkeitsfalle
mit entſprechender Haft beſtraft.
Gemeinſamer Baumbezug. Der Landwirtſchaftskammer=Ausſchuß
in Darmſtadt macht darauf aufmerkſam, daß Beſtellungen für den von
ihm veranſtalteten gemeinſamen Baumbezug bis ſpäteſtens 1. Okto=
ber
I. J3. einzureichen ſind. Die Lieferung der Bäume erfolgt unter
den bekannten Vergünſtigungen.

Zuschmeide-Lehranstalt
Darmstadt, Elisabethenstraße 34, I. Prospekt kostenlos. 14913a

Ausfallendes Konzert. Mangels genügender Beteiligung fällt
das für Mittwoch, den 19. September 1928, angeſagte Konzert der
Vier aus der Steiermark aus. Die bereits gelöſten Karten
können jederzeit bei Kenzert=Arnold, Eliſabethenſtraße 28, zurückgegeben
werden.
Schloß=Café. Auf die für dieſe Woche angezeigten Sonderver=
anſtaltungen
des Schloß=Café=Enſembles under Leitung von Kapell=
meiſter
Curt Fiſcher ſei hierdunh beſonders hingewieſen. (Näheres
ſiehe Anzeige.)
Fp. Große Strafkammer. Am 8. November 1927 wurde vom Be=
zirksſchöffengericht
Mainz der nun in Frankfurt a. M. wohnhafte Han=
delsmann
Hch. Haunerland, wegen Unterſchlagung und Betrugs
zur Strafe von ſieben Monaten Gefängnis verurteilt. Staatsanwalt
und Angeklagter haben Berufung verfolgt. Einige Zeugen ſind heute
nicht erſchienen. Angeklagter ſtellt neue Beweisanträge. Er befindet
ſich zurzeit in Strafhaft auf Grund eines in Frankfurt a. M. erlaſſenen
Urteils. Der Staatsanwalt beantragt die Abſetzung des Termins, die
erfolgt.

*p. Amtsgericht I. Ein Angeklagter hat drei Strafbefehle erhalten,
weil er zu Beginn dieſes Jahres in der Frankfurter Straße in der
Stoppſtrecke mit dem Auto die zuläſſige Geſchwindigkeit überſchritten
habe. Als Zeugen ſind zwei Schupobeamte zur Stelle, die, jeder mit
einer Stoppuhr bewaffnet, die Strecke abgemeſſen haben. Der ange=
klagte
Autofahrer beheuptet, abgeſtoppt zu haben; er fahre ſeit April
1911, fahre einen hochwertigen Wagen, der 28000 Mark koſte und den
Wagen mit Vierradbremſe auf kürzeſte Entfernung zum Stehen bringen
könne. Das Gericht beſchließt einen Augenſchein unter Zuziehung eines
Sachverſtändigen vorzunehmen, zu welchem der Angkelagte das Auto
von Frankfurt mitbringen will.

Kreistag des Deutſchnationalen= Handlungs=
gehilfen
=Verbandes.
Der Kreis Main=Neckar im D.H.V., zu dem auch die um Frank=
furt
a. M. und an der Bergſtraße gelegenen Ortsgruppen des D.H.V.
gehören, hielt in Oberurſel im Taunus ſeinen diesjährigen Kreistag ab.
Er war von faſt 200 Stimmführern beſucht. Der D.H.V.=Männerchor
Frankfurt a. M. leitete mit einem ernſten Liede die Tagung ein, worauf
Kreisgeſchäftsführer Klaue, die erfolgreiche Jahresarbeit ſtreifend,
auf die Zukunftsaufgaben einging. Aus dem Jahresbericht iſt zu er=
ſehen
, daß der Kreis im erſten Halbjahr 1928 eine Reinzunahme von
faſt 700 Mitgliedern zu verzeichnen hat und heute insgeſamt faſt 8000
Mitglieder zählt. Als beſonders erfreulich wurde die ſtarke Zunahme
in Frankfurt a. M. hingeſtellt. Der Vortragende forderte eine ſtärkere
Beteiligung am politiſchen Leben, um damit ſtärkeren Einfluß auf die
Geſetzgebung zu gewinnen. Bürgermeiſter Horn überbrachte die
Grüße der Stadt Oberurſel und wies insbeſondere auf die erfolgreiche
Siedlungstätigkeit der Baugeſellſchaft Gagfah, deren Hauptaktionär der
D. H.V. iſt, hin. Nach kurzer Ausſprache behandelte Gaubildungs=
obmann
Martens=Frankfurt a. M. die Zukunftsaufgaben der Bil=
dungsarbeit
des Verbandes. Er forderte eine beſſere Ausbildung des
kaufmänniſchen Nachwuchſes und wies auf die zahlreichen Hilfsmittel
hin, die der D.H.V. zur Verfügung ſtellt. Die Wahl des Kreisvorſtan=
des
brachte keine Veränderungen; lediglich der Kreisjugendführer wurde
neu gewählt. Als nächſter Tagungsort wurde. Offenbach a. M.
beſtimmt.
Im Schlußwort des Gauvorſtehers Auerbach=Frankfurt a. M.
wurde noch einmal das Geſamtergebnis der Tagung zuſammengefaßt.
Reicher Beifall lohnte den drei Rednern.
Nachmittags fand in der Turnhalle eine feſtliche Veranſtaltung ſtatt,
die außerordentlich ſtark beſucht war. Die Darbietungen des Männer=
chors
der Ortsgruppe Frankfurt a. M. und der Turnergilde des DHV.
Frankfurt a. M., die vorzüglich arbeitet, zeugten von derem guten
Können. Gauvorſteher Auerbach hielt eine kurze Feſtanſprache, in der
er ſich über die Lage des Berufs verbreitete und insbeſondere auf die
gefährlichen Auswirkungen der nunmehr nach dem Dawespakt jährlich
zu leiſtenden Zahlungen in Höhe von 2,5 Milliarden RM. hinwies. Er
forderte zum Zuſammenſtehen und zur gemeinſamen Arbeit im wahren
Volksſinne auf. Noch lange blieben die zahlreichen Teilnehmer geſellig
beiſammen.

* Unfälle. Heute vormittag ſtürzte i der Hochſchulſtraße eine Lage=
riſtin
vom Rad. Ein Gaſtwirt in der Mühlſtraße zertrümmerte in
einem Anfall von Tobſucht das geſamte Wirtſchafts= und Wohnungs=
mobiliar
. Am Nachmittag ſtürzte ein Schloſſerlehrling der mit
Bühnenaxbeiten im Kleinen Haus beſchäftigt war, aus 7 Meter Höhe
ab und erlitt ſchwere Verletzungen. Ein Maizer Fahrer über=
ſchlug
ſich mit ſeinem Motorrad auf der Griesheimer Chauſſee. Er er=
litt
dabei ſchwere Kopf= und Beinverletzungen. Sämtliche Verletzte
wurden von der Städtiſchen Rettungswache in das Städtiſche Kranken=
haus
eingeliefert.
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. ( Aende=
rungen
ohne vorherige Anzeige vorbehalten.) Nach New York ab
Bremen=Bremerhaven: D. Pr. Harding 19. 9., D. Karlsruhe 20. 9.,
D. Columſus 22. 9., D. Pr. Rooſevelt 26. 9., D. München N. 9.,
D. Lützow B. 9., D. George Waſhinonon 3. 10., D. Stuttgart 4. 10.,
D. Republic 4 10., D. Berlin 6. 10., D. Dresden 11. 10. Nach New
York ab Southampton: D. Karlsruhe 21. 9., D. Columbus B. 9.,
D. Pr. Rooſevelr 27. 9., D. George Waſhington 4. 10., D. Stuttgart
5. 10., D. Republic 5. 10., D. Berlin 7 10. Nach New York via
Halifax ab Bremen=Bremerhaven: D. München 22. 11. Nach Ca=
nada
ab Bremen: D. Cairnglen 24. 9., D. Crefold 8. 10. Nach
Philadelphia-Baltimore-Norfolk ab Bremen: D.
Augsburg 22. 9., D. Hannover 8. 10. Nach Nordamerika Weſt=
küſte
, ab Bremen: D. Juſtin 29. 9., M.S. Havel 20. 10., M. S. Saale
10. 11. Nach HavannaGalveſton ab Bremen=Bremerhaven:
D. York 15. 10., D. Sehzdlitz 15. 11. Nach Cubg-New Orleans
ab Bremen: D. Ingram 8. 10. Nach Mittelbraſilien und
dem La Plata (Paſſagierdampfer) ab Bremerhaven: D. Sierra
Cordoba 29. 9., D. Gotha 6. 10., D. Sierra Ventana 20. 10. Fracht=
dampfer
ab Bremen: D. Nürnberg 22. 9., D. Porta 6. 10. Nach
Mittelbraſilien ab Bremen: D. Arnfried 13. 10. Nach
Nordbraſilien ab Bremen: D. Orotava 9. 10. Nach Süd=
amerika
(Weſtküſte) durch den Panamakanal ab Bremen: D.
Ilmar 29. 9., D. Targis 13. 10., durch die Magelhaensſtraße ab Bre=
men
: D. Nienburg 18. 9., D. Berengar ab Bremen 16. 10. Nach
Weſtküſte, Zentral= und Mittelamerika und Mexiko
ab Bremen: D. Minden 5. 11. Fruchtfahrt Canar. Inſeln
ab Bremen: D. Arucas 29. 9. D. Smhrna 13. 10. Nach Oſtaſien
ab Bremen=Hamburg: D. Pfalz ab Hamburg 19. 9, M.S. Königsberg
ab Bremen 22. 9., ab Hamburg 26. 9., D. Coblenz ab Bremen 29. 9.,
ab Hamburg 3. 10., D. Remſcheid ab Bremen 6. 10., ab Hamburg
10. 10., D. Grandon ab Bremen 13. 10., ab Hamburg 17. 10. Nach
Auſtralien ab Bremen: D. Aller 6. 10., D. Moſel 5. 11., D. Lahn
8. 12. Nachder Levante ab Bremen: ca. 8 Abfahrten im Monat.
Nach Finnland ab Bremen: 8tägiger Dienſt nach allen Haupt=
häfen
. Nach Reval ab Bremen: Abfahrten alle 810 Tage. Nach
Leningrad ab Bremen: je nach Bedarf. Nach England ab
Bremen-London: 34 Abfahrten in der Woche, Bremen-Hull:
2 Abfahrten in der Woche, Bremen-Middlesborough- New=
caſtle
: 10tägig. Nach Afrika (Angola=Linie): D. Ingo ab Ham=
burg
20. 9., ab Bremen 22. 9. Mitgeteilt vom Vertreter Anton Fiſcher,
Darmſtadt, Frankfurter Straße 1214. Tel. 186.
Lokale Veranſtaltungen.
Baſtlerbund der Sendung. 20 Uhr im Deutſchen Haus
(Alexanderſtraße 18: Vortrag des Herrn Dr. Schulz über Netzanſchluß=
geräte
.
Aus den Parteien.
Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei.
Die Mitglieder treffen ſich heute abend 8 Uhr bei Sitte, Karlſtraße. Um
zahlreiche Beteiligung wird gebeten.

Tageskalender für Mittwoch, den 18. September 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende
gegen 22½ Uhr, E 2: Der Bettelſtudent. Kleines Haus: Keine
Vorſtellung. Orpheum, abends 20.15 Uhr: Revue Große Klei=
nigkeiten
. Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel
Schmitz, Frankfurter Hof. Ludwigshöhe, nachm. 16 Uhr:
Konzert. Kinovorſtellungen: Helia, Palgſt=Lichtſpiele,
Reſidenz=Theater.

[ ][  ][ ]

Aus Heſſen.

An. Arheilgen, 17. Sept. Am bommenden Sonntag veranſtaltet der
Arbeiter=Turn= und Sportverein für ſeine Turner und
Sportler als Abſchluß des Sommerbetriebs auf dem Sportplatz eine
Schlußfeier, wobei alle Abteilungen das während des Sommers Gelernte
zeigen. Mit dieſem Tage wird das Ueben im Freien eingeſtellt und geht
es jetzt wieder in die Halle. Außerdem findet am gleichen Tage ein Fuß=
ballſpiel
: Sprendlingen Arheilgen ſtatt. Abends wird der Ge=
ſangverein
Treue im Gaſthauſe Zum goldenen Löwen die
Poſſe Robert und Bertram von Guſtav Räder zur Aufführung brin=
gen
. Die Rollen ſind in beſten Händen und es wurde ſchon fleißig ge=
probt
. Der Beſuch des Luſtſpiels, das zu den meiſtaufgeführten Stücken
ſeiner Art zählt, kann allen, die einige heitere Stunden verleben wollen,
auf das wärmſte empfohlen werden. Das an Humor reiche Theaterſtück
wird allen ſicher in beſter Erinnerung bleiben. Philipp Hartmann,
deſſen Vater ſchon in früheren Jahren im Herbſt das Ziegentreiben
übernahm, wird demnächſt dieſe alte Sitte wieder aufnehmen. Hier
iſt die Stelle eines Aushauers bei der Freibank neu zu beſetzen.
Aa. Eberſtadt, 18. Sept. Urlaub. Ortspfarter Paul iſt gegen=
wärtig
beurlaubt. Sein Vertreter iſt Parrer Weißgerber zu Traiſa.
Milchpreiserhöhung. Hier iſt der Milchpreis für das Liter
von 32 auf 36 Pfg. in die Höhe geſetzt worden. Vereinsaus=
flug
. Am Sonntag unternahm der Geſangverein, Germania Ober=
Namſtadt einen Vereinsausflug nach Eberſtadt. Der Ausflug war vom
Wetter äußerſt begünſtigt. Die Ausflügler wurden mit Muſik im
Mühltal abgeholt und in den Schwanenſaal geleitet, wo man lange ge=
mütlich
beiſammen blieb. Da die Germania Eberſtadt und die Ger=
mania
Ober=Ramſtadt denſelben Vereinsdirigenten haben, war es
möglich, verſchiedene Geſamtchöre zum Vortrag zu bringen, deren Wir=
kung
nicht verfehlt war.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 18. Sept. 65=Jahrfeier des Geſang=
vereins
Harmonie Nieder=Ramſtadt. Der Verein nahm davon
Abſtand, ſeine Jubiläumsfeier in Geſtalt eines rauſchenden Feſtes zu
begehen. Ein einfacher, ſchlichter Feſtkommers am letzten Samstag
abend im Saale des Gaſthauſes Zur Poſt genügte, um der Feſtſtim=
mung
Rechnung zu tragen. Die Feier wurde durch einen ſchneidigen
Marſch der Kapelle Breitwieſer=Roßdorf eröffnet, dem dann der feſt=
gebende
Verein den Begrüßungschor Das deutſche Lied von Kalliwoda
unter der Leitung des Dirigenten Herrn Samper ſchön vorgetra=
gen
folgen ließ. Der erſte Vorſitzende des Vereins begrüßte als=
dann
die überaus zahlreich erſchienenen Feſtgäſte, darunter insbeſondere
Herrn Schulrat Haſſinger aus Darmſtadt als Feſtredner die Ver=
treter
des Heſſiſchen Sängerbundes, Geſchäftsführer Noth=Darmſtadt,
Gauvorſitzender Steuernagel=Nieder=Ramſtadt und Gauchormeiſter
Vetter=Pfungſtadt, ſowie Bürgermeiſter Jährling als Vertreter
der Gemeinde. Sehr wirkungsvoll, durch Fräulein Eva Wembacher
vorgetragen, war der durch Herrn Seeger verfaßte Feſtprolog. Herr
Schulrat Haſſinger hielt alsdann eine längere Feſtanſprache. Er
erinnerte dabei an die großen Feſtage in Wien, daß ſie mehr geweſen
ſeien als nur ein rauſchendes Feſt, daß dort unſere Sänger erſt einmal
wieder gelernt hätten, welche Kulturarbeit die Geſangvereine im öffent=
lichen
Leben zu leiſten hätten. Er wies auch darauf hin, daß dorten in
Wien nicht der Kaſtengeiſt geherrſcht habe, an dem unſer Deutſchland
zur Zeit kranke, ſondern daß dorten nur ehrliche, ernſthafte Männer
zuſammengekommen ſeien, nicht fragend nach Stand und Nang, um das
deutſche Lied, den deutſchen Männergeſang, vor aller Oeffentlichkeit zu
vertreten. Seine Worte klangen aus in der Mahnung, dieſen Geiſt
von Wien in uns fortleben zu laſſen. Lebhaften Beifall erntete der
Feſtredner für ſeine wirklich gehaltvollen Worte. Zur Verſchönerung
der Feier haben durch Vortragen von Chören mitgewirkt die Geſang=
vereine
Eintracht und Arbeitergeſangverein Modauluſt Nieder= Ram=
ſtadt
, Sängerluſt Traiſa, Germania Weiterſtadt, Konkordia Ober=
Namſtadt; ferner die beiden hieſigen Turnvereine durch Aufführungen
der verſchiedenſten Art. Eine beſondere Ehrung wurde dem feſtgeben=
den
Verein durch ſeine Frauen zuteil, die dem aktiven Chor eine Samm=
lung
von Männerchören in Buchform überreichten, bei welcher Gelegen=
heit
Frau Schmidt in ſehr geſchickter Weiſe geeignete Worte ſprach.
Namens des Heſſiſchen Sängerbundes übermittelte der Geſchäftsführer
Roth Grüße und Glückwünſche. Für den Gau Darmſtadt=Land, dem
dem feſtgebende Verein zugehört, ſprach deſſen Vorſitzender, Bürger=
meiſtereiſekretär
Steuernagel, einige Worte zur Begrüßung, da=
bei
feſtſtellend, daß der Jubelverein eine erfolgreiche, zielbewußte 4 g=
keit
hinter ſich habe, die weitere Erfolge erhoffen ließen. Abgeſehen von
der Unruhe im Scale, die ſich während des dritten Teiles bemerkbar
machte, nahm die Feier aber einen ſchönen, würdigen Verlauf. Ine
gemütlicher Stimmung war man noch recht lange Zeit beiſammen.
Auch die Nachfeier am Sonntag im Vereinslokal berlief in der
angeregteſten Stimmung.
G. Ober=Ramſtadt, 18. Sept. Außerordentliche Uebung
und Beſichtigung der Feuerwehr. Am Sonntag fand hier
eine außerordentliche Uebung der Freiwilligen und Pflichtfeuerwehr
ſtatt. Hierzu war Herr Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger=Darmſtadt
und die Kreismotorſpritze mit Bedienung erſchienen. Die Mannſchaften
hatten mit allen Geräten auf der Brücke bei der Apotheke Aufſtellung
genommen und führten dort zunächſt allgemeine Uebungen durch. Hier=
auf
erfolgte ein Brandangriff auf das Schulhaus Darmſtädter Str. 66,
bei welchem auch die Kreismotorſpritze in Tätigkeit trat. Ueber die
Durchführung bzw. den Verlauf der einzelnen Uebungen ſprach ſich der
Kreisfeuerwehrinſpektor lobend aus. Bei dieſer Gelegenheit überreichte
er im Auftrage des Kreisamtes die Verdienſtſchnalle für Bjährige
Dienſtzeit dem 2. Kommandanten Ph. Neubert, dem Führer der
Ordnungsmannſchaft Hch. Neubert und dem Steige: Chr. Hof=
mann
.
G. Ober=Ramſtadt, 18. Sept. Obſtberſteigerung. Das Obſt
von Bäumem auf Gemeindegelände am Nieder=Modauerweg, in der Aue,
am Darmſtädterweg und an der Bahnhofsböſchung wird Mittwoch, den
19. September, nachmittags 5 Uhr, am Nieder=Modauerweg beginnend,
verſteigert.
r. Babenhaufen, 18. Sept. Schleppjagd des Hefſiſchen
Reitervereins. Am vergangenen Samstag nachmittag hielt der
Heſſ. Reiterverein (Sitz Darmſtadt) dahier ſeine diesjährige Schlepp=
jagd
ab. Bei guter Beſchickung des Feldes es nahmen 28 Reiter,
darunter 2 Damen, teil nahm die Jagd, vom ſchönſten Sommerwetter
beehrt, ihren programmäßig vorgeſehenen Verlauf. Die Jagdgeſell=
ſchaft
, zum größten Teil bunt befrackt, bot ein farbenprächtiges Bild,
als die Meute unmittelbar hinter Babenhauſen auf dem weiten, ſchönen
Wieſengelände auf die Spur geſetzt wurde. Unter Führung des ſtell=
rertretenden
Maſters, Herrn Paul Heil=Frankfurt a. M., ging das
Feld in flotter Fahrt über Koppel=Ricke und Gräben in Richtung auf
Eppertshauſen ab. Infolge der großen Hitze, die Reitern und Pferden
zu ſchaffen machte, wurde bei ca. 3500 Meter Halali gemacht. Zum
frohen Stelldichein verſammelten ſich alsdann die Jagdteilnehmer aus
Darmſtadt, Frankfurt und Offenbach a. M. in der Brauerei Braun=

Sielie fachwlffenſcafmchessochemur kieichsſteherbenlin

Die vierte fachwiſſenſchaftliche Woche für Reichsſteuerbeamte findet
in der Zeit vom 15. bis 20. Oktober ds. Js. in den Hörſälen der Ber=
liner
Univerſität ſtatt. Der Zweck der Woche iſt, durch Vorträge in
knapper wiſſenſchaftlicher Form zur Anwendung wichtiger Steuergeſetze
in der Praxis anzuleiten. Zum erſten Male iſt dabei auch der Verſuch
unternommen, einen beſtimmten Berufsſtand beſonders
zu behandeln. Anlaß dazu gab die Erwägung, durch den beſten
Sachkenner auf dem Gebiete der landwirtſchaftlichen Betriebslehre der
Reichsſteuerbeamtenſchaft ein ſachverſtändiges und obſektives Urteil
über die derzeitige wirtſchaftliche Lage der Landwirtſchaft zu geben.
Es iſt geplant, dieſe Unterſuchungen auch auf die übrigen Berufsſtände
auszudehnen und zu einer ſtändigen Einrichtung der Fachwochen zu
machen. Der in Ausſicht genommene Vorleſungsplan iſt fol=
gender
:
1. Popitz, Dr. Profeſſor, Staatsſekretär im Reichsfinanzmini=
ſterium
: Verwaltungsreform (ſtaatspolitiſch).
2. Zarden, Dr., Miniſterialdirektor im Reichsfinanzminiſterium:
Verwaltungsreform und Steuergeſetzgebung.
3. Buſch, Dr., Reichsfinanzrat am Neichsfinanzhof in München:
Die Rechtſprechung des Reichsfinanzhofes (Grenzen, Werbungs=
koſten
).
4. Evers, Reichsfinanzrat am Reichsfinanzhof in München: Die
neueſte Rechtſprechung auf dem Gebiete der Körperſchaftsſteuer
(unter beſonderer Behandlung des Begriffs Gemeinnützigkeit
und Organtheorie‟).
5. Grabower, Dr., Miniſterialrat im Reichsfinanzminiſterium:
Steuerüberwälzung.

6. Jacobſen, Dr., Miniſterialrat im Reichsfinanzminiſteri:
Die neueſte Rechtſprechung auf dem Gebiet des Reichsbewertzurn
geſetzes und der Vermögenſteuer.
7. Hübſchmann, Dr., Miniſterialrat im Reichsfinanzminiſterii
Die neueſte Rechtfprechung auf dem Gebiete der Umſatzſteuer.
8. Zülow, Oberregierungsrat im Reichsfinanzminiſterium:
neueſte Rechtſprechung auf dem Gebiete der Reichseinkomm
ſteuer.
9. Blümich, Dr., Regierungsrat beim Landesfinanzamt Berr
Abſetzungen für Abnutzungen.
10. Wiedenfeld, Dr., Miniſterialdirektor z. D., Profeſſor anr/
Univerſität zu Leipzig: Deutſchlands weltwirtſchaftliche und firu
zielle Gebundenheit.
11. Lucas, Dr., Präſident des Reichswirtſchaftsgerichts: Orann
ſationsformen in der Wirtſchaft.
12. Aerebon, Dr. rer, pol. h. e., Geheimer Regierungsrat. Dine
tor des Inſtituts für landwirtſchaftliche Betriebslehre: Die
zeitige wirtſchaftliche Lage der deutſchen Landwirtſchaft.
13. Max Lion, Dr., Rechtsanwalt beim Kammergericht und No=
Berlin: Die Grundgedanken des Bilanzſteuerrechts in der neusk
Rechtſprechung des Reichsfinanzhofs.
Neben dieſen Vorleſungen ſind folgende Führungen in 9.
ſicht genommen: 1. Kabelwerk Oberſpree der Allgemeinen Elektrizitt
geſellſchaft; 2. Mix und Geneſt, Telephon= und Telegraphenlr=,
3. Osram, G. m. b. H.; 4. Großkraftwerk Klingenberg; 5. Zwiern!
u. Co., G. m. b. H., Telephon=Apparate=Fabrik; 6. Zentralflughone
Berlin=Tempelhof; 7. Nationale Automobil=A. G.; 8. Ila (Inn.
nationale Luftfahrt=Ausſtellung).

warth=Eppertshauſen. Die nüchſte Jagd findet Samstag, den
22. September, auf den Wieſen vor dem Jagdſchloß Mönchbruch bei
Mörfelden ſtatt. Schönes Vetter war unſerer Kirch=
weihe
am Sonntag und Montag beſchieden. Der Fremden=
zuſtrom
war an beiden Tagen ſtark. Beſonders am Sonntag herrſchte
großer Betrieb in den Straßen und Gaſthäuſern. Nach alter Sitte
veranſtalteren die Kerbburſchen des Jahrgangs 1909 ihren Umzug, dann
hielt einer von ihnen aus einem Fenſter des oberen Stockwerkes vom
Gaſthaus Zum Löwen die ſchon hiſtoriſch gewordene Kerbrede, in der
er in humoriſtiſch=ſatiriſchen Knittelverſen die Ereigniſſe des vergange=
nen
Jahres gloſſierte. Unter den üblichen Rufen Unſer iſt die Kerb
wurde dann der Kerbkranz, geſchmückt mit bunten Bändern, Würſten,
Heringen u. dal. herausgehängt. Eine große Volksmenge war wie all=
jährlich
Zeuge dieſes haumloſen, heiteren Kerbabholens. Das beliebteſte
Ziel von alt und jung bildete an den beiden Tagen allerdings der
Speſſartplatz, der als neu entſtandenes Vanquartier ſeit einigen Jahren
Babenhauſens Juxplatz iſt. Dem im Bau befindlichen Waſſerturm wurde
ebenfalls von den vielen Spaziergängern ein Beſuch abgeſtattet, wobei
das Rieſenholzgerüſt allſeitiges Eyſtaunen erweckte.

V12612

HIN8

Zur
Gesund-
haltung
!

Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45

I. Michelſtadt, 18. Sept. Freiwillige Feuerwehr. In der
kürzlich ſtattgefundenen Hauptverſammlung wurde über die Abhaltung
des 60. Stiftungsfeſtes eine lebhafte Ausſprache geführt. Dasſelbe ſoll
am 1., 2. und 3. Juni 1929 feſtlich begangen werden. Mit Rüchſicht
darauf, daß das 560jährige Jubiläum in eine wirtſchaftlich äußerſt un=
günſtige
Zeit fiel und daher von einer beſonderen Veranſtaltung abge!
ſehen werden mußte, ſoll nunmehr in einem größeren Feſte der Beden=
tung
des Jubiläums Ausdruck gegeben werden. Ein in den nächſten
Tagen zu wählender Feſtausſchuß wird ſchon jetzt mit den erforderlichen
Arbeiten beginnen und die Wahl der einzelnen Kommiſſionen vornehmen.
Zu der Feier ſelbſt werden Einladungen an die Wehvem, der ganzen
näheren und weitenen Umgebung ergehen. Die Feuerwehr wird es ſo
einrichten, daß die geſchäftlichen Angelegenheiten bereits am Feſtſamstag
erledigt werden, bamit der Sonntag für alle Teilnehmer auch ein wirk=
licher
Feſttag wird. Michelſtadt, als größte Wehr der ganzen Gegend,
will es ſich nicht nehmen laſſen, ſeinen Gäſten einem Beweis von der
Rührigkeit und dem friſchen Geiſt, der die Wehr beſeelt, zu geben und
alle Gäſte einige ſchöne Stunden in den Mauern unſeres geliebten Hei=
matſtädtchens
verleben laſſen.
b. Erbach i. O., 18. Sept. Gemeinderatsbericht. Der Ge=
meinderat
befaßte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung zunächſt mit der Kin=
derfpeiſung
. Der Bürgermeiſter ſchlägt vor, in der Sache inſofern eine
Aenderung eintreten zu laſſen, als man nach dem Vorbild verſchiedener
Städte von der weiteren Darreichung warmen Eſſens abſieht. Es ſollen
vielmehr dem durch den Arzt beſtimmten Kindern Frühſtück verabreicht
werden, das in ½ Liter tiefgekühlter, keimfreier Milch und 1 Brötchen
beſteht. Die Oragniſation übernimmt die Lehrerſchaft. Der Gemeinde=
rat
ſtimmt der vorgeſchlagenen Regelung zu. Die Grenze für die zu be=
liefernden
Kinder ſoll auf Vorſchlag des Gemeinderats Volk nicht zu
eng und kleinlich gezogen werden, damit möglichſt vielen Kindern die
Vorteile zugute kommen. Der Gemeinderat iſt der Auffaſſung, daß man
lieber für dieſen Zweck größere Mittel bereitſtellen, ſoll, als Mittel für
die Oſtſeekuren zur Verfügung zu ſtellen, deven Wirkungen auf die Ge=
fundheit
der Kinder in keinem Verhältnis zu den aufgewendeten Mitteln
ſtehen. Es wird beſchloſſen, den gleichen Betrag wie ſeither zu bewilligen,
mit dem 50 Kinder in einvierteljährlichem Wechſel mit dem oben erwähn=
ten
Frühſtück beliefert werden können. Die Elektrizitätswerksdepu=
tation
wird nunmehr mit der Finanzkommiſſion verſchmolzen, zu der da=
durnch
die Gemeinderäte Lang und Wacker neu hinzukommen. Das
Geſuch Franz Weigl um Erſatz während der Eulbacher Markttage ihm
entwendeter Kartoffeln wird der Bürgermeiſterei zur direkten Erledigung
überwieſen. Das Baugeſuch des Simon Volk (Errichtung einer

Scheuer) löſte eine lebhafte Ausſprache aus. Deren Ergebnis iſt
Auftrag an die Baukommiſſion zur nochmaligen eingehenden Beſichtiggy
und Beratung, welche Bedingungen dem Geſuchſteller im Genehmigurm
falle auferlegt werden müſſen. Der Stenographenwerein Gabels.
ger hat ein Geſuch eingereicht, das die Benenmung einer Ortsſtmaßes
Gabelsberger=Stmaße beantragt. Veranlaſſung gibt das 30jährige Sei
tungsfeſt. Der Gemeinderat vertritt einſtimmig die Auffaſſung,
Geſuch ſei ſtattzugeben, und überweiſt dementſprechenden Beſchluß
Verwertung an die Straßenbenennungskommiſſion, die zurzeit die emn)
derlichen Vorarbeiten leiſtet. Die Erwerbsloſen, die ſeinerzeit bei i
Reinigung des Bachbettes der Mümling verwendet wurden, beantro=
die
Bewilligung einer Waſſerzulage. Der Antrag wird als gerechtfemg
anerkannt. Die Leute ſollen einen Zuſchlag in gleicher Höhe, wiete
ſeinerzeit bei der Erbouung des Sport= und Erholungsparkes gezzu
wurde, ephalten. Das Geſuch des Konvad Lohnes wegen Errichttu
einer Schutzmauer bei ſeinem Neubau erfährt aus techniſchen Grürn=
Zurückſtellung. Man iſt davon überzeugt, die Sache nach Erledignn
der Bquarbeiten bzw. im nächſten Frühjahr ohne Schwierigkeiten IIl
zu können. Die Umwandlung der vorläufigen Steuern der M.
nungsjahre 1925/26, 1926/27 und 1997/B8 in endgültige wird einſtimm
genehmigt. Eine längere Eingabe verſchiedener Angrenzer befaßt:
mit der endgültigen Feſtlegung der Baufluchtlinie, in den Neugärou
Nach dem Ortsbauplan ſoll dieſe Straße eine Breite von 10 Meternu.
halten, wodurch dem anliegenden Hausbeſitzern wertvolles, Gartenlli
entzogen und deven Bauten divekt an die Straße geſtellt werden würm
Bürngermeiſter Dengler berichtet, daß die endgültige Entſcheidung oll=
ſich
bei der Straßenerweiterung um die Errichtung einer Entlaoſtmr=
ſtraße
für die engen Hauptſtraßen oder um Erſtellung einer Wohnſtw=/
handeln ſolle, noch nicht getroffen ſei. Die Baudeputation ſoll ſich
dieſer Angelegenheit nochmals intenſiv befaſſen. Im übrigen oll 4
endgiltige Erledigung erfolgen, wenn der Erſatz für den von hier n9
Groß=Gevau verſetzten Herrn Bauvat Diefenbach, Herr Regierungski=
meiſter
Nodnagel, ſein Amt hier angetrevm hat, damit nicht mit zu
Herven Verhandlungen geführt werdem müſſen. Gemeinderat Ster
hält es für einen großen Fehler, die projektierte Straße in Form ak=
Umleitugs=Verkehrsſtvaße aufzuziehen, da dadurch den Geſchäftsleuty)
die meiſt an der Hauptſtraße wohnen, wirtſchaftlicher Schaden in großfin
Ausmaß zugefügt würde. Wegen Faſſung des ſog. Gänſebrimcntz
ſoll der Stadtbaumeiſter Voranſchlag zur einfachen, Herſtellung eimm
chen. Das Geſuch des Chriſtoph Gebhardt=Erbach um Ueberlaſſim
eines Fichtenſtammes findet Genehmigung. Die Frage der Miann
haltung und Reinigung des Friedhofes, die ja ſchon längere Zeit ver=
Gemüter in Erbach bewegt, kommt dadurch erneut zur Debatte, deß !
Totengräher Stier einen Antrag auf Eingruppierung in Gruppe
Stufe 1 der ſtagtlichen Beſoldungsordnung (wohl der alten) geſtellt Bl.
Vielſeitig iſt die Auffaſſung vertreten, daß Stier zur ſchlecht bezahlt ufz,
und dies einer der Hauptgründe für den ſchauderhaftem Zuſtuand, beit=
ders
des neuen Teiles des Friedhofes, ſei. Die Angelegenheit wird.
zu den Voranſchlagsberatungen zurückgeſtellt und ſoll mit denſelben et
gültige Erledigung finden. Der Antrag der Leitung der Fortbildumnt
ſchule auf Anſchaffung eines neuen Schrankes findet einſtimmige B6
gung. Der Konſumperein Erbach derlangt für die Benützung
Lagerhalle durch die Stadt eine jährliche Miete von 180 RM., weli!
Betrag angeblich den aufzuwendenden Binſem entſpricht. Man hält 20
Fonderung für zu hoch. Der zu leiſtende Mietzins ſoll vielmehr 150 M
pro Jahr nicht überſteigen. Die Reichsverdingungsordmung wird
die Gemeinde eingeführt. Die Freiwillige Feuerwehr hat verſchiekn
neue Geräte und Ausrüſtungsgegenſtände angefordert, die zur ſchlagn=
tigen
Ausrüſtung dringend erforderlich ſind. Die Mittel hierfür ſor
ebenfalls in den Voranſchlag eingeſtellt werden. Die Koſten der
meinſam mit dem Kreisamt propagierten Verfaſſungsfeier betragen
RM. und werden, wie in den Vorjahren, zur Hälfte auf die StaatzEit
übernommen. Der Gemeinderat verhandelt in nichtöffentlicher Sitz
weiter.
Rimhorn, 18. Sept. Gemeinnützliches. Dank der Vora=?
ſicht unſerer Spar= und Darlehenskaſſe iſt bei Gtaſtwirt Wolf eine
treide=Reinigungsmaſchine hier aufgeſtellt worden. Dieſelbe mrdd
kürzlich vorgeführt und erregte allgemeine Vewunderung. Der P2
von 60 und 80 Pf. iſt ſo gehalten, daß dieſelbe von jedermann berch
werden kann. Kirchweihe. Bei ſehr ſchönem Herbſtwelter
ſtaltete ſich unſere Kirchweihe zu einem herrlichen Feſte. Beide S.
waren bis auf den letzten Platz beſetzt. Hohes Alter. Vor
zem feierte einer unſever beiden älteſten Einwohner, Herr Stei0
ein Veteran von 1866 und 1870/71, in voller Rüſtigkeit ſeinen 88.
burtstag. Auzwanderung. Mit großem Bedauern ſieht
Gemeinde Herrn Joh. Knierim, gebürtiger Rimhorner, der F7
ein Menſchenalter in Amerika verbracht hat, ſcheiden. Nach 111
Aufenthalt iſt Herr Knierim heute wieder nach Amerika gereiſt
wünſchen ihm alle ein frohes Lebe wohl.

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Itummer 261

19. Berfelden, 16. Sobt. Das Engebmis des heutigen Verein? des hieſigen Turnvereins D. T. zeigte, daß in demſelben
ug und zielbewußt gearbeitet wird. Im ſogenannten Storchengarten,
uu= dem Verein eigemem Grundſtück, verbrachte die jugendliche Schar
ſelei Geſchlechts die Nachmitt

feareſſe erregten aber wiecder die Loſtungen der Turner (auch Tur=
mnen
) an den Geräten und im Springen. Die Leiſtungen fixiert
Yuunkten, ſind folgende: Turnerinnen Oberſtufe (5 Geräteübungen
75 Meter=Lauf) Sophie Allmann 110 Punkte. Luiſe Jäger 105,
un Breimer 100, Dina Boxberger 99, Emma Fiſcher 98, Anna Löb 88,
brvie Hübenthal 86. Turnerinnen Unterſtufe (3 Geräteübungen und
Adeter=Lauf): Sophie Müller 79 Punkte, Marie Horn 77. Mina
Helm 71, Sophie Ihrig 71, Marie Kumpf I 67, Kätchen Schweitzer
Marie Kunpf II 63, Mina Meckes 58, Luife Braner 57, Anna
us 52, Aennchen Müller 50. Schülerinnen, (Dreikampf, Freihoch,
üäbung, 75=Meter=Lauf): Sophie Beyſel 74 Punkte, Marianne Sala
Tätchen Gifert 70, Kätchen Platt 67, Lieſel Hauck 66, Kätchen Hol=
65, K. Buymann 63, M. Betzſel 60, L. Volk u. M. Seip 59, E. Reim=
S8, E. Ruffler 58 L. Heß u. M. Ihrig 53, A. Sauer 49, E. Hering 45,
EEngelter 40, K. Miltenberger 36, L. Helm 36, Emma Wilhelm .
ra.er Oberſtufe (Neunkampf: 6 Geräteübungen, Weitſprung, Kugel=
dur
, 100=Meter=Lauf): Heinrich Beyſel 149 Punkte Hch Schott 144,
Seifert 143, A. Schneider 141, W. Beyſel 126, Fr. Schott 121.
er Mittelſtufe (Neunkampf wie vorher): Fr. Holſchuh 175 Punkte,
Schott 170, R. Lang 139, H. Schwarze 127, R. Weber 117. Turner
rrrſtufe (Sechskampf: 3 Geräteübungen, Kugelſtoßen, Weitſprung, 100=Lauf): Hch. Berger 139 Punkte, Hch. Freudel 112, Aug. Kumpf
LHans Ditter 78 W. Scheuermann 74, W. Meckes 72, W. Braner I
Sch. Ihrig 64, A. Krämer 63, V. Ihrig 45, W. Braner II 40. L.
ver 32. Schüler (Dreikampf: Freihoch 75 Meter=Lauf Frei=
): Ad. Veit 78 Punkte, L. Hauck 77, V. Engelter 77, V. Platt 75,
Daum 72, O. John 72, A. Damm 71, Hch. Schäfer 67, H. Berger 66,
Slatt 66, V. Bechtold 65, A. Seip 65, L. Schäfer 65, H. Mader 64,
(Unacker 60, Fr. Keßler 60, G. Schäfer 59, K. Kupferſchmied 56, Fr.
hautermann 56, H. Krämer 55, E. Brauer 55, H. Siefert 55, V. Heil=
rmn
51, V. Ihrig 50, L. Lenz 42. Als einzelne Beſtleiſtungen wären
vorzuheben: Freihoch ohne Brett: Hch. Federlin 1,60 Mtr., Karl
höbel 1,55 Mtr.; 100 Meter=Lauf: Fr. Schott in 12 Sek.; Weit=
rung
: Ad. Schneider 5,60 Mtr.; Kugelſtoßen 15 Pfd.: K. Schwöbel
5! Mtr.; 75=Meter=Lauf: Marie Horn 10,3 Sek. Am Schluß des
eA=kampfes ermahnte nach Bekanntgabe des Reſultats der erſte Turn=
Herr H. Federlin, alle Teilnehmenden zu eifrigem Weiterſtreben.

Mittwoch, den 19. September 1928

Seite 2

Hirſchhorn, 18. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
17. September 0,40 Meter, am 18. September 0,54 Meter.
Bn. Hirfchhorn a. N., 18. Sept. Am Sonntg ſand im Gaſthaus
Zur Krone in Hirſchhorn eine Verbandsverſammlung der Handwerker,
Gewerbetreibenden der beiden Kreiſe Bensheim und Heppenheim ſtatt.
Verbandsvovſitzender, Rektor Eiſenhardt=Bensheim, eröffnete die fehr gut
beſuchte Verſammlung, und begrüßte die Anweſenden, im beſonderen
Kreisdirektor Pfeiffer=Heppenheim, den Vorſitzenden der Heſſiſchen Hand=
werkskammer
, Herrn Nohl, Herrn Syndikus Dr. Kollbach, Darmſtadt,
Landtagsabgeordneten Haury, und die Herren des Vorſtandes des Ve=
zirksverbandes
der beiden Kreiſe Heppenheim und Bensheim. Sodann
begrüßte im Namen des Ortsgewerbevereins Hirſchhorn, deſſen Vorſitzen=
der
, Malermeiſter Weis, die Verſammlung und gab feiner Freude dar=
über
Ausdruck, daß nach einjährigem Beſtehen des Ortsgewerbevereins
Hirſchhorn in Hirſchhorn bereits eine Verbandsverſammlung abgehalten
wird. Ganz beſonders wies Herr Weis auf die Sehenswürdigheiten
(Fachwerkbauten uſw.) hin, die für jeden Handwerker von großem Inter=
eſſe
ſein dürften. Sodann ſprachen noch verſchiedene Herren und führ=
ten
u. a. aus, daß in Deutſchland 67 Handwerkskammern exiſtierten
und Heſſen hierbei mit an der Spitze marſchiere. Alsdamn erſtattete
Herr Feierabend=Wimpfen Bericht über Punkt 2: Koſten und Tätigkeit
der Handwerkskammer und führte u. a. aus, daß die Rechnungsaus=
gaben
1927 ſich auf RMM. 481 598,64 und die Ausgaben auf RM.
399 967,35 ſich belaufen. Nach Beſchluß der Vollverſammlung bleibt der
Beitrag von 34 Pfg. auf je 100 Mark Betriebskapital beſtehen. Hand=
werkskammermitglied
Scherer ſprach dann über die Notwendigkeit einer
Handwerker=Rentenverſicherung. Hierauf ſprach Landtagsabgeordneter
Haury über Organiſation des Handwerks und die Heranbildung der
Jungmeiſter und führte u. a. aus, daß der heſſiſche Staat für ſeine
40 000 Handwerker nur 4000 RM. bewilligt habe zur Ausbildung ſeines
Nachwuchſes. (Alſo auf jeden Handwerker ganze 10 Pfg.) Ferner gab
der Redner Aufſchluß über die Verwendung des Ueberſchuſſes. Hand=
werkskammervorſitzender
Nohl=Darmſtadt wies dann auf die Arbeit hin,
die die Handwerkskammer leiſtet und kam auch auf den notwendigen Bau
eines Handwerkskammergebäudes zu ſprechen, das neben dem Landwirt=
ſchaftskammergebäude
in Darmſtadt erſtehen ſoll. Syndikus Dr. Koll=
bach
=Darmſtadt ſprach über ſeine Tätigkeit in den Sprechſtunden, die die
Handwerkskammer in den einzelnen Orten bzw. Städten von Zeit zu
Zeit abhalten läßt. Nun ſchloß ſich eine ſehr lebhafte Diskuſſion an, bei
der ſich über 10 Meiſter zum Wort meldeten. Am Sonntag nachmittag
fand im Schloß Hirſchhorn eine Kundgebung der Heidelberger katholi=
ſchen
Männeweveine, die mittels Sonderzug hierhergekommen waren,

ſtatt. Ein Herr aus Heidelberg ſprach dann über Bweck und Ziele der
katholiſchen Aktion. Ferner fand noch eine kleine Andacht in der Kar=
melitenkloſterkirche
ſtatt, bei der Stadtpfarrer Walter=Hirſchhorn über
die Sehenswürdigkeiten der Kinche ſprach.
A. Knoden, 18. Sept. Kirchweihfeſt. In unſerem ſtillen
Dorfe, das nur Sonntags manchmal durch durchwandernde Ausflügler
etwas aus ſeiner Ruhe gebracht wird, ging es am Sonntag etwas lauter
her. Unter zahlreicher Anteilnohme der hieſigen Einwohner und frem=
den
Gäſte feierte man die weitbekamnte Bergkärb, wozu die beiden
Gaſtwirte gut vorgeſorgt hatten und die vielen Gäſte aufs beſte zu be=
wirten
ſuchten.
Gadernheim, 18. Sept. Am 11. September ds. Js. feierte
Polizeidiener Herr Rettig ſeien 80. Geburtstag. Rüſtig kann man
ihn täglich ſeines Amtes walten ſehen. Ein Vorbild iſt er für alle,
jung und alt, und wir hoffen und wünſchen, daß er es nech rocht lange
ſein kann. Für die ganze Gemeinde war der 11. September ein Freu=
dentag
. Alle freuten ſich mit dem Geburtstagskind, alle wollten ihm
eine kleine Freude bereiten. Es zeigten dies die vielen Geſchenke und
Glückwunſchſchreiben. Sehr viel Freude bereitete unſerem Jubilar das
Bild und die Worte des Herrn Reichspräſidenten, welche ihm überwit=
telt
wurden. Am Abend ließen es ſich die Vereine nicht nehmen, ihrem
lieben Ortsgewaltigen einen Fackelzug und Ständchen zu bringen.
Jeder Verein überbrachte ihm dabei ein kleines Andenken. Auch die
Gemeinde ließ Herrn Rettig durch den Herrn Beigeordneten ihre Glück=
wüinſche
und ein Geldgeſchenk übermitteln. Wie ſehr ſich der Jubilar
reute, bewieſen ſeine bewegten Dankesworte. Als Abſchluß des Tages
fand ein gemütliches Beiſammen ſein der ganzen Familie Rettig mit
den Vereinsmitgliedern im Erbacher Hof ſtatt.
A. Gadernheim, 18. Sept. Tod durch Motorradunfakk.
Heute fand hier unter großer Anteilnahme die Beerdigung des bei
Ober=Kleinzungen verunglückten Bruchmeiſters Peter Bitſch ſtatt, der
dort mit ſeinem Motorrad in einer Kurve mit voller Fahrt in ein
Fuhrwerk fuhr. Herr Bitſchwar als Bruchmeiſter bei der Marmor=,
Granit= und Syenitinduſtrie G. m. b. H. Auerbach angeſtellt und wegen
ſeiner Tüchtigkeit bei der Firma wie bei ſeinen Arbeitskollegen ſehr
beliebt. Leider konnte ihm im Eliſabethenſtift in Darmſtadt, wohin
man ihn nach dem Unfall überführt hatte, keine Hilfe mehr gebracht
werden, wo er dann am 14. Sept. ſeinen Verletzungen erlag.
Gernsheim, 18. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
17. September 0,23 Meter, am 18. September 0,31 Meter.

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[ ][  ][ ]

Mittwoch, den 19. September 1928

Nummer 261

z. Büttelbern, 18. Sept. Die diesjährige Grummetgras=
ernte
iſt ſehr zufriedenſtellend. Der Erlös der Gemeinde aus der
Grummeternte brachte den ſtattlichen Betrag von 332 Mark.
z. Biſchofsheim, 18. Sept. Natur=Abnormität. Am ſoge=
nannten
Schimberg ſteht ein Birnbaum gleichzeitig mit Blüte und
Frucht; gewiß eine Seltenheit.
z. Kelſterbach, 18. Sept. Aus Liebeskummer in den Tod.
Bei der am Mittwoch geländeten Leiche handelt es ſich um die Wjährige
Maria Kaiſer aus Zeilsheim, die aus Eiferſucht, als ſie ihren Liebhaber
auf der Hattenheimer Kirchweihe bei einer anderen ſah, in den Tod ging.
Ac. Worms, 18. Sept. Südweſtdeutſche kath. Lehrer=
tagung
. Die dritte derartige Tagung fand am Sonntag bei ſehr
gutem Beſuche im hieſigen Herrenkeller ſtatt. Nach den Begrüßungs=
worten
von Rektor Winter=Mainz ſprach Prof. Sartorius=Mainz (der
Vorſitzende der heſſiſchen Schulorganiſation) über Inhalt und Schickſal
der bisherigen Entwürfe des Reichsſchulgeſetzes. In einer Entſchließung
wurde die Bekenntnisſchule, Elternrecht und Gewiſſensfreiheit auch in
dem Simultanſchulländern als Beſtandteile des Reichsſchulgeſetzes gefor=
dert
. Der erſte Vorſitzende des kath. Lehrervereins Deutſchlands, Rek=
tor
Weber=Bochum, ſprach dann über den katholiſchen Lehrervereins=
gedanken
. Es folgte ein dritter Vortrag über das katholiſche Auslands=
deutſchtum
. Geſchäftsjubiläum. Die Weinhandlung J. Lan=
genbach
u. Söhne, G. m. b. H., konnte auf ein 75jähriges Beſtehen zu=
rückblichen
. Aus dieſem Anlaß hat ſie eine Feſtſchrift herausgegeben, ſo=
wie
eine Unterſtützungskaſſe für Beamte und Arbeiter mit einem Grund=
betrag
von 100 000 RM. gegründet. Ebenſo wurde der Betriebskranken=
kaſſe
ein namhafter Betrag überwieſen.
Ah. Bingen a. Rh., 17. Sept. Bettlertrick. Auf der Brücke
zwiſchen Bingen und Binge=brück war kürzlich ein Bettler verhaftet
worden. Nun iſt man den Tricks, die die dortigen zahlreichen Bettler
benutzen, auf die Spur gekommen. Ihre Tageseinnahme betrug etwa
1520 Mark, von der ſie zwei Jungens je 2 Mark gaben, die die Bett=
ſer
unterrichten mußten, ob von der preußiſchen oder von der heſſiſchen
Seite ein Polizeibeamter nahte. Je nachdem begaben ſich die Bettler
auf preußiſches oder heſſiſches Gebiet, da die jeweiligen ſtaatlichen Be=
amten
auf der anderen Bröickenſeite kein Protokoll machen dürfen.
f. Wallertheim, 17. Sept. Miſſionsfeſt. Der Rheinheſſiſche
Miſſionsverein hielt hier ein große3 Miſſionsfeſt ab. Der Beſuch war
bereits am Vormittag befriedigend, am Nachmittag fanden ſich noch
mehr Freunde ein. Jugendpfarrer Herrfurth=Mainz, der die
Feſtpredigt übernommen hatte, ſproch über die Miſſionsreiſen des
Apoſtels Panlus. Er ſchilderte dies ſo klar, beutlich und verſtändlich,
daß alle ti= ergriffen wurden. Zwei Miſſionare, Wunderli=
Kamerun und Gräf=China erzählten äußerſt ſpannend von
ihren Erlebniſſen in fremden Ländern, von dem Elend und der Suche
nach Wahrheit der Eingeborenen. Der Frauen= und Konfirmandenchor
trugen dann noch mehrere Geſangsſtüicke vor.
Bg. Vilbel, 18. Sept. Die Einbrecher werden hier immer dreiſter.
So wurden ver einigen Tagen einer alten Frau aus der Lohſtraße,
die ſich kurze Zeit von zu Hauſe wegbegeben hatte, am hellen Tage aus
der Wohnung 30 Mark geſtohlen. Der Dieb konnte am nächſten Tage
verhaftet werden. Am Samstag ſtieg nun wieder am hellen Tage ein
Dieb durch ein offenſtehendes Fenſter in eine hieſige Wohnung ein und
durchwühlte höer die Schubladen. Er konnte aber nur eine Fahrradlampe
und einige Klleinigkeiten mitnehmen. Beim Zwetſchenpflücken ver=
unglückte
geſtern ein alter Mann aus der Friedbergerſtraße. Er ſtürzte
von der Leiter und verletzte ſich ſo ſchwer, daß er bald darauf an den
Verletzungen ſtarb. Am Sonntag wurde unter ſtarker Beteiligung
von auswärts das von der Arbeiterſchaft gebaute Volkshaus eingeweiht.
Es ſteht auf der Feſtwieſe zwiſihen den beiden Stadtteilen.
v. Bad=Nauheim, 18. Sept. Mit der Aufführung der Komödie
Ingeborg von Kurt Götz ſchloß das Kurtheater (Gießener Stadt=
theater
) für dieſe Saiſon vorgeſtern abend ſeine Pforten. Unter der
Leitung des neuen Intendanten Dr. Praſch ſtand die diesjährige Spiel=
zeit
unter einem glücklichen Stern. Das Theater wartete mit zahlreichen

Erſtaufführungen auf. Das Publikum ſpendete am Abſchiedsabend
ſtarken Beifall. Eine größere Anzahl Mitglieder der Kraftfahrer=
vereinigung
deutſcher Aerzte im Gau 9 (Heſſen, Heſſen=Naſſau und
Waldeck) beſuchten am Sonntag in etwa 50 Autos unſer Bad.

Reines Blut!

Pickel und Pusteln entstellen den Teint und haben im all-
gemeinen
ihre Ursache in unreinem Blut.
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Mittwoch, 19. Sept. 10: Breslau: Huldigung der Jugend ms
der Jahrhunderthalle für den Reichspräſidenten. Lieder, Tänze.
Anſprache des Herrn Reichspräſidenten. O 12.30: Schallplatten.
0 15: Kinderſtunde. Tante Gretle, Onkel Ott. Funkorch. 15.45.=
Freiburg: Anſprache des Präſidenten der Guſtav=Adolf=Stiftung,
Geheimrat Prof. D. Dr. Rendtorff. O 16.30: Beliebte Märſche und
Walzer. Mitw.: Trudel Eipperle, Funkorch. O 18: Landwirtſchafts=
nachrichten
. 18.15: Anna Blos: Hölderlins. Diotima. 18.45.
Frhr. v. Stengel: Bolivien, Land und Leute. O 19.15: Engliſcher=
Sprachunterricht. O 19.45: Amtsgerichtsrat Dr. Gros: Der Mieter=
ſchutz
. O 20.15: Sinfoniekonzert des Philharm. Orch. Stuttgart.
Dirigent: E. Kahn. Brahms: Variationen über ein Thema von;
Haydn. Beethoven: Sechſte Sinfonie (Paſtorale). O Anſchl.,
Grotesken. Leitung: K. Köſtlin. Mitw.: Elſa Pfeiffer, Thea Struve=
Jöhnſſen, Th. Brandt, E. Stockinger. U. a.: Als Baby ins Hotel?
ſollte. Eine Begebenheit in drei Akten von G. Wied. Perſ.: Das;
Baby; der Herr: die Frau; Karoline, das Mädchen; Claſen, der
Kutſcher. O Anſchl.: Nachrichten.

Berlin.

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gratleidende
, im beſonderen auch Schwerhörige machen wir
auf die heute erſcheinenden Inſerate der weithin bekannten Firma
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Darmſtadt, Samstag, den 22. September, von 8 Uhr morgens bis nach=
mittags
4 Uhr, im Hotel Prinz Heinrich ſtattfindende Sppechſtunde auf=
merkſam
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Rundfunk=Programme.

Frankfurt.

Mittwoch, 19. Sept. 12.15: Schulfunk. Frl. Kleeberg: Fran=
zöſiſch
. O 15.05: Rektor Wehrhan: Von fahrenden Schülern. 6 15.55:

Hausfrauendienſt. O 16.35: Alte Tanzmuſik. Konzert des Funkorch.
In der Pauſe: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. o 18.10:
Bücherſtunde. O 18.30: Kaſſel: Mathilde Meißel: Ratſchläge für
Frau und Kind. o 18.45: H. Becker: Der Kampf gegen den Rück=
koppler
. O 19.15: Senckenberg=Viertelſtunde. 19.30: Franzöſiſche
Literaturproben.o 19.45: Franzöſiſcher Sprachunterricht. O 20.15:
Bunter Abend. Mitw.: Ernſt Arnold. Wien (Lieder eigener Kom=
poſition
), Jena Maudr und Jozka Karas (Dudelſack und Geige),
Funkorch.

Mittwoch, 19. Sept. 10: Huldigung der Jugend in der Jahr
hunderthalle zu Breslau: Lieder, Tänze. Anſprache des Herrnn
Reichspräſidenten. o 11: Empfang durch die Stadt Breslau mn
Remter des Rathauſes. O 16: Margarete Weinberg: Die Frau in derr
Wiſſenſchaft. (Beſchützerinnen der Wiſſenſchaft.) o 16.30: San.=Ratt
Dr. h. c. Landsberger: Der Einfluß ſchiefſtehender Zähne auf Schädern
und Organismus. o 17: Jugendſtunde. Erntefeſt O 17.30: Unter
haltungsmuſik. Kapelle Emil Rooſz. o 19: Der Weil: Orientaliſches
Hauptſtädte: Kairo. O 19.30: P. Weſtheim: Wozu neue Kunſt2s
(Von der Stilarchitektur zum Bauen. O 20: Geh. Juſtizrat Prof. Dr..,
Heilfron: Rechtsfragen des Tages. O 20.30: Vortrag. o 21:=
Konzert. Dirigent: Prof. Rüdel. Mitw.: Boris Schwarz (Violinel.
Joſ. Schwarz (Klavier), Margarete Rodowe=Wachsmundt (Sopran).,
Funkchor, Flügel: Ben Geyſel. Berger: Frau Muſika; Verrat, fürx
dreiſtimmigen Frauenchor mit Klavierbegleitung; Nixenreigen, fürx
vierſtimmigen gemiſchten Chor mit Klavierbegleitung. Mozart:;
Sonate für Violine und Klavier G=dur. Jenſen: Adonis=Feier;
für gemiſchten Chor und Solo mit Klavierbegleitung. Kreislerz/
Ruſſiſches Volkslied. Dvorak=Kreisler: Slaviſche Tanzweiſe G=moll.,
de Falla=Kreisler: Spaniſcher Tanz. O Anſchl.: Tagesnachrichten.
O 22.30: Nacht=Muſik. Dr. Becces Sinfoniker. Mitw.: C. Schoenert
(Tenor), Heinr. Steiner (Flügel).
Stettin. 15: Sonderkonzert. Kapelle Jaro Michalek. o 16:
Tanz=Tee=Muſik. Tanz=Sport=Kapelle Dixiboys.

Deutſche Welle. Mittwoch, 19. Sept. 10.15: Berlin: Nachrichten.
O 12: Rektor Lorentz u. Dr. Franzmeyer: Sport und Geſundheit.
O 12.30: Mitteilungen des Reichsſtädtebundes. O 12.40: Mitteilungen:

Min.=Rat Dr. Franck: Das Schulpflichtgeſetz. O 16.30: Dr. Landau;=
Der deutſche Garten. O 17: Hamburg: Werke von Jean Sibelius,

O 18: Dr. Legers: Remſcheid als Induſtrieſtadt. O 18.30: Franzöſiſch
für Fortgeſchrittene. O 18.55: Techn. Lehrgang: Ing. Behr;

Kalkulation. O 19.20: Prof. Dr. Mersmann: Einführung in das
Verſtehen von Muſik. O 20: München: Uebertr. aus Nürnberg:
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pafſen glatt auft
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[ ][  ][ ]

ummer 261

Mittwoch, den 49:September 1928

Seite 9

*e Rooofchlt veg hernfen Sexpei

tie letzten Vorbereitungen.
ige Zuſchauermaſſen erwarten mit Span=
nung
den Start.
Friedrichshafen, 18. September.
der Werft waren alle Vorbereitungen getroffen, ſo daß
deunthwaf Zeppelin jeden Augenblick ins Freie geführt werden
konm. Das Rieſentor der Halle ſtand offen. Die Motoren
haum moch einen kurzen Probelauf gemacht. Die Haltemann=
ſchſymſ
waren zur Stelle. Die Mannſchaft wartete auf den Be=
fehlſlun
Aufſteigen. Dieſer Befehl zögerte ſich aber immer weiter
hirſwe, da die Führung angeſichts des großen Riſikos immer noch
einſiarminderung des Windes abwartete. Von Zeit zu Zeit
wuſmn; neue Windmeſſungen vorgenommen, und Dr. Eckner be=
rieſeuü
: ſeinen beiden Mitarbeitern Lehmann und Flemming,
deymelllvertretenden Kommandanten des Schiffes. Der Platz
voſprei. Halle war umſäumt von rieſigen Menſchenmaſſen, die
ſehbihitt dieſen Augenblick erwarten. Aber noch war es nicht
ſotzſt. Die Wetterleute zeigten ſich zufrieden, doch dauerte es
noſpüwe Weile, bis der Bodenwind ſich mehr gelegt hatte. Heute
moſn war er ſechs Sekundenmeter ſtark, ſpäter hatte er noch
driſis vier Meter. Er hatte ſich etwas gedreht, ſo daß er ſeit=
wäßiautf
die Halle zu ſtand. Das war nicht ſchön, hatte aber immer=
hiyſnen
Vorteil. Auf dem kleinen Platz ließ ſich das Schiff
nchſih nur ſchwer um ſeine Spitze drehen, ohne gegen einige
Boſmn gegenüber der Halle anzuſtoßen. Es mußte deshalb
ummmen Punkt bewegt werden, der etwa in ſeiner Mitte liegt.
Diſie EManöver wurde durch den jetzigen Wind unterſtützt, nur
dum ar nicht zu ſtark ſein. Deshalb wartete man noch. In der
zwten. Nachmittagsſtunde hatte Dr. Eckner eine Führerbeſprech=
unhingeſetzt
, in der die Entſcheidung fiel.
Graf Zeppelin geſiartet.
Graf Zeppelin iſt um 3,25 Uhr aus der Halle gezogen
w ſn, und um 3,30 Uhr unter brauſendem Jubel der Zuſchauer=
miſig
glatt aufgefſtiegen. Er wandte ſich gleich nach Weſten und
krißrei in langſamer Fahrt über dem Bodenſee.


zu
ſol

mr 3 Uhr hat ſich der Wind ſoweit gelegt, daß man weiß,
vard der Graf Zeppelin aufſteigen. Dr. Eckener gibt Be=
99418 Tor ganz aufzudrehen und den Zaun vor der Halle um=
wer
.. Hunderte von Händen greifen zu, die Halle weitet ſich,
5 wan da das volle Licht eindringt, jetzt die gigantiſche
Glſp&des Schiffes erkennt. Die Schienen, auf denen die Lauf=

katzen den Zeppelin halten, werden durch Einlegung von Verbin=
dungsſtücken
bis auf den Platz hinaus verlängert. Neue Kolon=
nen
Arbeiter treten an; die Fäuſte, die dieſes Werk mitgeſchaffen,
ergreifen die Halteſeile, die ſich von der Gondel und den Seiten
aus fächerförmig nach allen Richtungen ſtraffen. Maw kann alle
dieſe Vorbereitungen, die außergewöhnlich fieberhaft vor ſich
gehen und doch vorher genau feſtgelegt waren, nicht ohne innere
Erregung beobachten. Nur Dr. Eckener geht mit der gewohnten,
unbewegten Ruhe umher, gibt hier ein Kommando, nimmt dort
eine Meldung entgegen; dan vor dem Schiff noch eine kurze
Führerbeſprechung. Dr. Eckener hat ſeine Mitarbeiter um ſich
geſcmmelt und entwickelt ihnen in großen Zügen ſeinen Marſch=
plan
. Nun werden die Sandſäcke abgehängt; die Motorengon=
deln
ſind ſchon beſetzt. Dann beſteigt auch die Beſatzung das
Schiff als letzter Dr. Eckener. Ein Pfiff. Kommando: Alles
loslaſſen an der Gondel! Feſthalten! Die Holzböcke, auf denen
die Gondel ruhte, fallen: Das Schiff ſchwebt nun frei über dem
Erdboden. Der Ballaſt wird ausprobiert. Auf ein neues Kom=
mando
hebt ſich der Bug des Schiffes; von achtern wird Zufluß
von Waſſerballaſt verlangt, dann liegt das Schiff wieder ruhig,
es iſt ausbalanciert. Einer der hinteren Motoren ſpringt an, dann
wieder Stille. Das Schiff iſt klar.
Um 3.25 Uhr kommt der Marſchbefehl. Die Arbeiter ſetzen
ſich in Bewegung und ziehen den rieſigen Leib langſam aus der
Hälle heraus. Wieder ſpringt ein Propeller an und drückt nach.
Einige Minuten ſpäter hat ſich das Schiff im Freien ſchon nach
links gedreht. Das Manöver geht vollkommen glatt. Das Schiff
läßt Waſſerballaſt ab, die Maſchinentelegvaphen beginnen zu ar=
beiten
und geben das Zeichem zum Anlauf. Kommando: Los!
Alle Propeller ſpringen an, und das Schiff hebt ſich unter brau=
ſenden
Hochrufen einer unüberſehbaren Menſchenmenge in lang=
ſamer
Fahrt nach Weſten. Das große Werk iſt gelungen, und das
deutſche Volk hat wieder ſeinen Zeppelin.
Das Luftſchiff in Fahrt.
Im fahrenden Luftſchiff ſind offenbar alle Arbeiten, die ſich auf
Vermeſſungen und Proben erſtrecken, in vollem Gange. Schon bald nach
dem Aufſtieg nahm die Funkſtation des Schiffes die Vevbindung mit der
Erde auf. Sie teilte mit, daß das Luftſchiff um 4.45 Uhr über Konſtanz
war. Schon wenige Minuten ſpäter aber erſcheint der Graf Zeppelin
erneut über Friedrichshafen. Er zieht über dem Fluggelände große
Kreiſe und entfernt ſich dann wieder in der Richtung zum Bodenſee.
Vier Flugzeuge begleiten ihn. Nach 6 Uhr abends iſt der Graf Zep=
pelin
noch immer in der Luft. Die Funkſtation der Werft hat jetzt
keine Verbindung mehr mit ihm; er erſcheint ober verſchiedentlich über
dem Werftgelände, ſo zuletzt noch um 6 Uhr. Man kann vom Lande
aus deutlich beobachten, wie das Luftſchiff die vorgeſehenen Prüfungen
vornimmt, wie es von langſamer Fahrt auf Marſch geht und umgekehrt
(durch Schleifen, höher= und niedergehen der Steuerung, die durchge=
probt
wird).

Die Landung geht glatt von ſiatten.
Um 6.15 Uhr erſcheint der Graf Zeppelin wieder über dem Werft=
gelände
. Er zeigt die Landungsflagge, wird alſo in den nächſten Mi=
nuten
niedergehen. Um 6,20 Uhr zog Graf Zeppelin noch einmal eine
große Schleife über Friedrichshafen und dem Bodenſee. Als die Lan=
dungsflagge
unter der Gondel ſichtbar wurde, nahmen die Landungs=
mannſchaften
auf dem Gelände Aufſtellung, um das Luftſchiff zu er=
warten
. In der Mitte des Feldes iſt ein großes weißes Tuch mit rotem
Querſtreifen ausgeſpannt. Der rote Streifen wird entfernt, zum Zei=
chen
, daß das Landungsſignal verſtanden iſt. In langſamem Fluge
nähert ſich das Luftſchiff dem Landungsplatz. In etwa 100 Meter Höhe
ſetzen die Propeller aus, bis auf einen. Langſam neigt ſich die Spitze,
ſo daß man deutlich in die erleuchtete Gondel hineinſchauen kann. Ganz
plötzlich ſetzen die Motoren erneut ein und das Schiff fliegt noch ein=
mal
über die Werft hiweg. Nach einer letzten Schleife, in der er noch
einmal Gas abließ, erſchien er wieder über dem Werftgelände, ging
bis auf 200 Meter herunter und warf dann um 6,48 Uhr aus der Bug=
luke
Ankerfeſſeln, an denen er dann langſam zuv Erde gezogen wurde.
Die Landung ging glatt vonſtatten. Er wird nun vorſichtig zur Halle
hinübergeführt.
Dr. Eckener und die Beſatzung des Luftſchiffes wurden bei der
Landung lebhaft begrüßt, namentlich Graf Brandenſtein ud ſeino
Gattin, die Tochter des Grafen Zeppelin, ſprochen dem Führer des
Luftſchiffes ihre herzlichſten Glüchwünſche aus. Um 19,50 Uhr war das
Schiff ſicher in der Halle geborgen, und zwar wurde es mit dem Bug
zuerſt hineingeführt, ſo daß es alſo dieſelbe Lage hat wie vorher. Der
Grund liegt darin, daß man mit weſtlichen Winden rechnet. In den
Abendſtunden bot das erleuchtete Luftſchiff in ſeinem rieſigen Ausmaße
gegen den Himel einen phantaſtiſchen Anblick, bis es langſam i der
Halle verſchwand.
Glänzendes Ergebnis der Probefahrt.
Gleich nach der Landung erklärte Dr. Eckener in einer Unterredung,
daß die Fahrt ausgezeichnet verlaufen und er mit dem Flug ſehr zufrie=
den
ſei. Der Graf Zeppelin habe alles gehalten, was er verſprochen
und was man von ihm erwartet habe. In mancher Beziehung habe
er die Erwartungen ſogar übertroffen. So hat die heutige Fahrt ſchon
gezeigt, daß das Schiff ohne Anſtrengung auf eine Marſchgeſchwindigkeit
von 120 Kilometern zu bringen iſt. Jedenfalls iſt es noch ſchneller als
der Z. R. 3. Die Geſchwindigkeit wurde auf der üblichen Meßſtrecke
Friedrichshafen-Kehlen bei Ravensburg erprobt. Dieſe Strecke, die
5700 Meter lang iſt, wurde zweimal durchfahren. Dabei hat ſich auch
die Manövvierfähigkeit des Schiffes glänzend gezeigt. Höhen= und Sei=
tenſteuer
funktionierten hevvorragend, namentlich haben aber auch die
Maſchinen tadellos gearbeitet. Dabei hob Dr. Eckener beſonders hervor,
daß ſie bei der Umſtellung auf Rückwärtsfahrt ſeine Erwartungen ge=
rechtfertigt
hätten. Beſondere Aufmerkſambeit wurde natürlich der
Durchlüftung des Schiffes zugewandt, da ja ſchon bei der Verſuchsanſtalt
für Luftfahrt Bedenken wegen des Triebgaſes beſtanden. Dr. Echener
erklärt, daß die Lüftung allen Anſprüchen in vollem Maße genüge, ſo
daß er hoffe, daß dieſe Bedenken ſich durch praktiſche Erprobung über=
winden
laſſen. Die Ventile haben ſo gut funktioniert, ſagte Dr. Eckener
ſcherzend, daß ich beſchloſſen habe, im Schiff einen Lufthurort einzurich=
ten
. Zum Schluß betonte Dr. Eckener noch, die Landung ſei dadurch
verzögert worden, daß die Fangleinen zu kurz geweſen ſeien, und daß
er gerade beim erſtenmal eine ſchöne Landung hätte zeigen wollen.

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[ ][  ][ ]

Reich und Ausland.

Haſtprüfungstermin für Stinnes.

* Berlin, 18. Sept. (Priv.=Tel.)

Nach der Mitteilung einer gewöhnlich gut unter=
richteten
Berliner Korreſpondenz hat Rechtsanwalt
Alsberg im Namen der Geſamtverteidigung einen
Haftprüfungstermin für Hugo Stinnes beantragt.
Der Unterſuchungsrichter dürfte aller Wahrſcheinlich=
keit
nach einen Termin für Samstag anſetzen. Wie
wir weiter erfahren, iſt infolge der Ermitt=
lungen
in Wien in abſehbarer Zeit mit einem
Abſchluß des Ermittlungsverfahrens noch nicht zu
rechnen. Es hat vielmehr den Anſchein, als ob die
Unterſuchungsbehörde noch bis Ende Oktober mit der
Sichtung des Materials beſchäftigt ſein wird. In den
letzten Tagen haben ſich in Wien überraſchende Mo=
mente
ergeben, die, wenn nicht alle Anzeichen trügen,
zu einer bedeutſamen Erweiterung des Ver=
fahrens
führen dürften. So konnte nämlich feſt=
geſtellt
werden, daß die Zahlungen aus Wien
über zwei Berliner Banken gegangen
ſind, die ihrerſeits dann wieder Auf=
träge
nach Paris, Budapeſt und Am=
ſterdam
weitergeleitet haben. Die Bank=
geſchäfte
erklären, daß ſie vollkommen gutgläubig ge=
handelt
haben, daß zum mindeſten die erteilten Or=
ders
ſo verſteckt gegeben wurden, daß ſie Verdacht
wicht haben ſchöpfen können. Trotz alledem wird durch
den Unterſuchungsrichter auch hier eine eingehende
Anterſuchung durchgeführt werden. Es hat jedoch den
Anſchein, als ob durch Divektor Nordmann und Herrn
v. Waldow noch über andere Leute, die in Wien
ſaßen, Geſchäfte getätigt worden ſind. Man ſoll nach
Mitteilung der amtlichen Stellen noch mit Ueberra=
ſchungen
in der Affäre rechnen können.

Vom Schnellzug überfahren.

Hersfeld. Montag abend um ½7 Uhr ſchlüpf=
ten
zwei fünf= bis ſechsjährige Mädchen unter einem
Schlagbaum an einer Feldwegüberführung in der
Nähe der Station Oberhau bei Hersfeld durch. In
demſelben Augemblick bam ein Schnellzug angefahren.
Eines der Mädchen konnte noch das Gleis paſſieren,
während das zweite von der Maſchine erfaßt und
ſchwer verletzt wunde. Das Mädchen iſt inzwiſchen
ſeinen Verletzungen erlegen.

Start von Hünefelds zum Oftflug.

Berlin. Wie Freiherr von Hünefeld mittellt,
hat er geſtern nacht um 1.52 Uhr ſeinen ſeit längerer
Zeit geplanten Oſtflug mit dem ihm gehörigen Jun=
kersflugzeug
Europa dem Schweſterflugzeug der
Bremen, in Tempelhof angetreten. Die erſte Etappe
ſoll bis Sofia gehen. An Bord der Maſchine befinden
ſich als Chefpilot der ſchwediſche Ingenieur Lindner
und als zweiter Führer der Beſitzer der Maſchine ſo=
wie
der Bordmonteur Längerich, der bereits ſeiner=
zeit
von den Junkerswerken beurlaubt war, um bei
den letzten Startvorbereitungen in Baldonnel zu hel=
fen
. Der Flug ſtellt ein von allen amtlichen und pri=
baten
Stellen unabhängiges Unternehmen des Freih.
v. Hüneſeld dar. Das für den Flug notwendige Kar=
tenmaterial
iſt entgegenbommenderweiſe von der
Deutſchen Lufthanſa beſchafft und zur Verfügung ge=
ſtellt
worden. An Herrn Köhl ſandte Hünefeld fol=
gendes
Telegramm: Vor dem Start nach dem Oſten,
in Erinnerung an die gemeinſam verlebten Stunden
der Gefahr und Spannung, dem alten Kameraden
aufrichtige Grüße. gez. v. Hünefeld.

Zur Bluttat im Reichenauer Walde.

Zittan. Wie berichtet wird, iſt der m Groß=
Wartenberg, an der ſchleſiſch=polmiſchen Grenze, von
dem Kriminalheamten Miſſerri Verhaftete einer der
Verbrecher, die als Mörder des im Walde bei
Reichenau in Böhmen ermordeten Kaufmanns Glaſer
us Hermannsthal ermittelt worden ſind. Es handelt
ſich um einen gewiſſen Tſchiltſchka. Der zweite von
den Beamten feſtgenommene Verbrecher, der dieſen
nach ſeiner Verhaftung erſchoß und, als er keinen
Ausweg wehr ſah, Selbſtmord verübte, iſt vermut=
lich
der ebenfalls an dem Reichenauer Morde betei=
ligte
Kaſſeneinbrecher Steffan. In Begleitung der
Reicheauer Mörder ſoll ſich ein dritter befunden
haben, der entkommen iſt. Auf die Spur der
Reichenauer Verbrecher war die Polizei dadurch ge=
kommen
, daß die dem Kaufmann Glaſer geraubte
Uhr von Steffan einem Goldſchmied angeboten wor=
den
war.

Suspendierung eines Richters wegen ſchwerer
Wahnvorftellungen.
Küſtrin. Von zuſtändiger Seite erfahren die
hieſigen Blätter: Als dem ſtellvertretenden Amts=
gerichtsrat
Dr. St. in Bärwalde gemeldet wurde, daß
in der Nacht vom 8. zum 9. September 1928 ein
junger Mann im Neudammer See ertrunken wäre,
glaubte er, weil bei der Leicheöffnung die Todes=
urſache
mit abſoluter Sicherheit nicht feſtgeſtellt wer=
den
konnte, an einen Mord ſeitens der Familienange=
hörigen
. Er nahm eine Durchſuchung in den Woh=
nungen
der Familienangehörigen des Verſtorbenen
vor, um evtl. Gift aufzufinden und verhaftete hinter=
einander
ſämtliche Familienangehörige des Verſtor=
benen
. Dieſes Vorgehen des Richters iſt offenbar.
darauf zurückzuführen, daß ſich bei ihm oine krankhafte
Wahnvorſtellung entwickelt hatte. Das Krankhafte
ſeiner Handlungsweiſe geht auch daraus hervor, daß
er annahm, die Polizei= und Gefängnisbeamten un=
terſtützten
ihn nicht genügend und ſteckten mit den
angeblichen Tätern unter ciner Decke. Er ſchritt des=
halb
auch zur Verhaftung des Neudammer Strafan=
ſtaltsoberwachtmeiſters
und ſeiner eigenen Stenoty=
piſtin
, die er ſich aus Bärwalde mitgebracht hatte.
Die Polizeiverwaltung wandte ſich darauf ſofort an
die Staatsanwaltſchaft, den Unterſuchungsrichter und
den Landgerichtspräſidenten. Dieſe fuhren noch in der
Nacht vom Sonntag zum Mondag nach Neudamm und
Bärwalde, verhinderten weitere dienſtliche Hand=
lungen
des Richters und ſetzten die Verhafteten nach
Kenntnisnahme des Akteninhalts und nach Anſtel=
lung
einiger Vernehmungen ſogleich in Freiheit.
Wie die Blätter dazu noch ergänzend mitteilen, han=
delte
es ſich bei dem Todesfall, der zu der ganzen
Angelegenheit den Anlaß gab, um einen Selbſtmord.
Der Tote hatte an dem fraglichen Tag bei Ver=
wandten
an einer Hochzeit teilgenommen, wo er mit
andeven Gäſten in Streit geriet. Die Erregung über
die ihm während dieſes Zankes gemachten Vorwürfe
veranlaßte ihn, ſich heimlich aus der Geſellſchaft zu
entfernen und den Tod im Neudammer See zu ſuchen.

Hindenburg übernimmt ſein Stammgut.

Die Schenkungsurkunde des Gutes Neudeck wird dem Reichspräſidenten überreicht.
Die deutſche Induſtrie und oſtpreußiſche Vereine haben im Vorjahre zum 80. Geburtstag des
Reichspräſidenten das Stammgut Neudeck des Geſchlechts v. Beneckendorff und Hindenburg an=
gekauft
und dem Reichspräſidenten als Geburtstagsgeſchenk dargebracht. Die feierliche Ueberreichung
der Schenkungsurkunde konnte erſt vor einigen Tagen anläßlich der Oſtpreußenfahrt Hinden=
burgs
ſtattfinden. Unſer Bild zeigt den Reichspräſidenten vor dem Schloßportal von Januſchau
mit Herrn v. Oldenburg=Januſchau.

Aerzte= und Naturforſchertagung in Hamburg.

Die führenden Köpfe des Naturforſcherkongreſſes.
Die außerordentlich wichtigen Vorträge der 90. Aerzte= und Naturforſchertagung in Hamburg
begegnen nicht nur in der wiſſenſchaftlichen Welt, ſondern auch in Laienkreiſen größtem Intereſſe.
Unſer Bild zeigt den Vorſitzenden der Tagung Prof. Dr. v. Eiſelsberg=Wien (1), den Rektor
der Berliner Univerſität Prof. Hiß (2), den großen Farbeninduſtriellen und Chemiker Geheimrat
Dr. Duisburg (3) und den Generalſekretär der Geſellſchaft Deutſcher Naturforſcher und Aerzte
Dr. Maſſow (4).

Das amerikaniſche Unglücksgebiet.

Der Hafen von Portorico wurde vollſtändig verwüſtet.

Schreckliche Folgen
des Tornados.
Die Hiobsnachrichten mehren.

Lonbon, 18. Septemlu=
Die Berichte über das Ausmaß des im den ni
fünf Tagen über die weſtindiſchen Inſelgrupbemu
weggegangenen Tornados haben ſich als zutrmö
erwieſen. Der amerilaniſche Regierungskomm
auf der Inſel Portovico beſtätigt, daß der
richtete Schaden 400 Millionen Mark überſteigr.
neben iſt die Hälfte der zwei Millionen betragund
Bevölkerung obdachlos und 300 000 Perſonen79
dem Hungertode nahe. Seit drei Tagen habee
weder Nahrung noch Trinkwaſſer. Außerdem bes.
der Zuſammenbruch aller ſanitären Anlagen die
ſel mun noch mit dem Ausbruch von Peſt und
lera. Vorſichtige Feſtſtellungen zeigen, daß
Zahl der Toten auf Portorico u
überſteigt.

Fuf
Die

Eene

Aur

Die Univerſität von Por
kornado zum Opfer gefallen.

Der Wirbelſiurm in Florida
Jackſonville, 18. SeptemEi,
Außer weiteren Meldungen, die über ſtets I9
werdende Verluſte berichten, trafen bisher
wenige Einzelheiten über die geſamte Auswin
des Wirbelſturmes ein, doch ſoll der Schaden.,
die Landhäuſer in der Gegend von Palm Beach
ten, außerordentlich hoch ſein. Aus den vom SS
betroffenen Orten laufen meiſt nur Geſuche um
ein. Der Sachſchaden dürfte ſich ebern
hoch ſtellen, wie der, der durch den Tu
nado im Jahre 1926 angerichtet wurde.
den weſtindiſchen Inſeln laufen fortgefn
Meldungen ein, nach denen ſich
Zahl der Toten weiter erhöht.
wirtſchaftlichen Folgen der Verwüſtungen durchög
Sturm ſind für die Inſel Portorico kataſtrophau
daß umfaſſende Maßnahmen für den Wiederaus=
erforderlich
ſind. Dank der rechtzeitigen Warnm
die der Schiffahrt durch Funkſignale zuging, vermrd
ten ſämtliche größeren Dampfer der Gefahrzonnt
entrinnen.

Orkanſchäden auf Guadeloum

Paris, 17. Septembes
Das franzöſiſche Kolonialmimiſterium veröfff
licht weitere Mitteilungen über die Orkanſchäden zu
der Inſel Guadeloupe. Danach beträgt die Zahl 10
Toten auf der ganzen Inſel 550, von denen bisig
230 Leichen geborgen wurden. Die Hauptſtadt
Inſel, Pointe=4=Pitre, iſt vollſtändig zerſtört worln,
beſonders auch die bekannten Rumbrennereien. .
Stadt Bourg wurde durch eine Sturmflut faſt vod
ſtändig dem Erdboden gleichgemacht.

Selbſtmord durch eine Dynamitpatrone.
Graz. Montag vormittag hat der im N.4
bensjahr ſtehende Direktor der Dynamit=NobelFah d
in St. Lambrecht, Ingenieur Albert Wilkoſcheſty, m
ſcheinend in Sinnesverwirrung Selbſtmord vrühiä
Er hat ſich eine Dynamitpatrone, die mit einer Aindy
ſchnur und einer Zündkapſel verſehen war, um deid
Leib gebunden und die Zündſchnur zur Emzündunn
gebracht. Die Beweggründe zu dem Selbſtmotd) ſintz
nicht bekannt.
Sechs Tote aus dem Weltkrieg in den Kärnmu
Alpen geborgen.
Klagenfurt. Im Wolayer=See=Gebiet, wuw
lich des Plöckenpaſſes, wurden am 12. d. M. in eim=
Schneemulde, die infolge der Sommerhitze dies
Jahres beſonders ſtark ausgetrocknet iſt, die Leicky
von ſechs Soldaten aufgefunden, deren Identität w.0
nicht feſtgeſtellt werden konnte. Vermutlich handelt2
ſich um Angehörige des Jägerbataillons Nr. 8,
in dem ſchneereichen Kriegswinter 1916/17 von eik=
Lawine verſchüttet worden ſind. Die Leichen wurim
unter großer Teilnahme der Bevölberung jetzt zu 20
gebracht.
Zwei Fremdenlegionäre deſertieren im Auu
ihres Generals.

* Madrid. Zwei Soldaten der Fremdenlegn:
in Algerien unternahmen plötzlich einen verwege.n
Fluchtverſuch. Sie ſtahlen nächtlicherweiſe das Autp
mobil des kommandievenden Generals in Medemne
und fuhren damit im ſchnellſten Tempo in der RR
tung der Grenze von Tunis davon. Der Autodin
ſtahl wurde aber ſofort bemerkt und die Grenzwace
benachrichtigt. Einige Kilometer vor der Gres
ſtießen die Flüchtlinge auf die Wache, die ihnen
Straße verſperrte. Sie fuhren mit ihrem Auto ſoſfe
in die Wüſte hinein und eröffneten ein wildes Feal
auf die Wache. Dieſe erwiderte das Feuer und töt0
einen der Flüchtlinge. Der andere Deſerteur verr!
dadurch augenſcheinlich den Kopf, fuhr in wilig
Kreiſen in der Gegend herum und ſcoſte endlich:
höchſter Geſchwindigkeit in einen Salzſee hinein,
ſeiner Flucht ein Ende bereitete. Der Flüchtlng
konnte verhaftet werden.

Beim Höhenrekordverſuch erſtickt?
Madrid. Ein Luftballon, der mit Major 2b
nito Mula am Samstag vom Flugplatz Guadalaier
aufgeſtiegen war, um den Höhenrekord zu breche
wurde am Montag morgen in der Umgebung IIN
Caravaca, Provinz Murcia, aufgefunden. Der Ball.
war zerſtört; im Korb fand man Major Mula
vor. Man vermutet, daß er in zu große Höhe
aufgeflogen iſt und den Erſtickungstod gefunden AE
Neuer Anſchlag auf einen Zug in Mexiko.
Mexiko. Der Schnellzug MexikoGuadalgio
ſtieß am Sonntag bei Ponte Leon auf einen Hauf7
losgeriſſener Schienen, die quer über die Gleiſe
legt worden waren. Vier Beamte des Zugperſom-
wurden
getötet. Man glaubt, daß der Anſchlag i
ſäubern verübt wurde. Truppen ſind zu ihrer V8.
folgung ausgeſandt worden. In der gleichen Gege
griffen Banditen vor ſechs Monaten einen Zug
und ſetzten ihn in Brand. Faſt 100 Reiſende wurch
damals getötet.
Schiffsunglück auf dem Huronſee.
Owen Sound (Ontario). Auf dem Huron
iſt der Dampfer Mangſoo mit 17 Mann Beſatzu?4
und vier Fahrgäſten geſunken. Der Dampfer Mc.
toba rettete 60 Stunden nach dem Unglück fu.
Schiffbrüchige von einem Floß. Giner von ihnen
infolge der erlittenen Leiden geſtorben. 16 Perſoſ
verden noch vermißt.

er Kricliag
nicht zu. Es ſteie
Vereine ab. da
Reihe liegend
Jahre darauf,
berückſichtigen

die eu
Diel
ihrer Gröf
Erbach zu d
ſtände mit
den Juge
alſo Dieburt
den erſten Et
tenbumml
der Halbzeit 2:
nochmals zuwe
ſchluß ledigl
ſcheint den Si
dervollem
auf 4:4, alſo u
des Schied
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lauf zu

[ ][  ][ ]

ſrummer 261

Mittwoch, den 19. September 1928

Geite 11

HrT datt vinnr Mieyiyv

Fußball.
*Fußball im Kreis Starkenburg.
Die Lage nach dem zweiten Spielſonntag.
Sportverein 98 DarmſtadtGermania 03 Pfungſtadt 2:1 (0:1).
A olizeiſportverein DarmſtadtViktoria Urberach 1:0 (0:0).
9..f.N. DarmſtadtGermania Oberroden 3:1 (1:0), abgebrochen.
ämßballverein Sprendlingen Union Darmſtadt 3:1 (2:0).
A iktoria WalldorfUnion Wixhauſen 5:2 (2:2).
Mie Treffen der Starkenburger Kreisliga brachten am Sonntag
urchweg die erwarteten Ergebniſſe. In dem Haupttreffen am
Fomfalltor brachten die Pfungſtädter Germanen, die ſo gute Leute
SSteinmetz, Crößmann und Marquard erſetzen mußten, eine weit
hus Leiſtung auf wie gedacht. Noch zehn Minuten vor Schluß lagen
ſnt t 1:0 in Führung, und erſt ein Elfmeter und der Endſpurt der
ert vereinler brachte Darmſtadt den Sieg. Näheres war bereits aus
Wericht zu erſehen. Man wird in Pfungſtadt auch mit dieſem
ſen nis zufrieden ſein. Nicht ganz erwartet kommt der glatte 3:1 V.f.R. Darmſtadt über die Oberrodener Germanen, die man
f ſüirker eingeſchätzt hatte. Leider mußte das Treffen vom Schieds=
re
: auf Verſchulden des Oberrodener Anhangs abgebrochen werden.
9 Spiel ſollte für Darmſtadt gewonnen bleiben. Union Darmſtadt
urd ag wie erwartet in Sprendlingen. Wie ſchon in Münſter, ſo legte
eeindlingen auch in dieſem Spiel das Hauptgewicht auf die erſte
eit, ſo eine ſichere Führung erzwingend. Dieſe Eigentümlichkeit
SSprendlinger ſollte bald erkannt ſein. Recht hartnäckig wurde
iCyalldorf gerungen, wo Union Wixhauſen bis zur Pauſe ein 2:2
. Dann ſetzten ſich die beſſer durchtrainierten Walldörfer durch und
rrnen ſicher.
Aeie Lage geſtaltet ſich nunmehr tabellariſch wie folgt:
Spiele gew. unentſch. verl. Tore Pkte.
Foisia Walldorf".
0
8:2
an verein 98 Daumſtadt .
0 5:2
Azei Darmſtadt .
0 4:1
ſblallverein Sprendlingen . 2
0
7:4
än= und Spv. Mörfelden .
9.
2:1
9 M. Darmſtad.

6:5
0
loir Wishauſen.
6:8
0
0
erd verein Münſter ... 1
3:4
0
1:3
Roria Urberach . . . .
(nvania Pfungſtadt . ..
1:5
koin Darmſtadt . . . . 2
2:6
2:6
enpania Oberroden . . . . 2
dium Schluß noch eine Bemerkung: Es kurſiert in der Oeffentlich=
driie
Meinung, daß bei ungünſtiger Konſtellation in der Bezirksliga
Iſio egsmöglichkeit von Arheilgen und Langen) eventuell vier Vereine
42reisliga den Abſtieg zur 4=Klaſſe antreten müßten. Das trifft
rt isu. Es ſteigen lt. Verfügung des Verbandsvorſtandes ſtets nur zwei
tenne ab. da der Zugang der eventuell Abſteigenden als außer der
ih liegend erachtet wird. Eine Regelung erfolgt jeweils erſt im
9u darauf, wobei aber natürlich ſtets die Aufſtiegsmöglichkeit mit zu
Eifſeſichtigen iſt. Vielleicht tragen dieſe Zeilen mit dazu bei, evtl.
Emmmende Härten in den Spielen zu unterdrücken.
Gerwania Dieburg V. f. R. Erbach 4: 4.
esm erſten Verbandsſpiel der begonnenen Spielſaiſon ſtanden ſich
mſten Elf der Vereine Germania Dieburg und V.f.R. Erbach in
ihuurg gegenüber. Das Spiel war nicht das, was es hätte ſein können.
Errania Dieburg ſtellte eine körperlich ſehr ſtarke Mannſchaft, die von
erl Größe und Körperkraft oft reichlichen Gebrauch machte, während
bach zu dem Spiel durch Verkettung verſchiedener unglücklicher Um=
nus
mit fünf Mann Erſatz anzutreten gezwungen war, die zum Teil
Wugendmannſchaften entnommen werden mußten. Körperlich ſtand
vSDieburg eine ſchwache Mannſchaft gegenüber. Erbach erzielt in
merſten Spielminuten das Führungstor, vom Jubel ſeiner Schlah=
Bu.mmler freudig quittiert. Doch auch Dieburg holt auf und liegt in
7 Göalbzeit 2:1 in Führung. Dieburg erzielt in der zweiten Halbzeit
Fmnals zwei Tore, während es Erbach bis drei Minuten vor Spiel=
zus
lediglich gelungen iſt, ſeine Torzahl auf zwei zu ſtellen. Dieburg
ſirtt den Sieg in der Taſche zu haben, als die Erbacher Elf in wun=
wülllem
Endſpiel noch zwei Tore für ſich herausholt, damit das Spiel
:4, alſo unentſchieden, ſtellend, gerade noch bevor der Schlußpfiff
SSchiedsrichters ertönt. Der Schiedsrichter, ein Herr des Sportver=
S11898 Darmſtadt leitete ſtreng jedoch durchaus gerecht. Erfreu=
berrveiſe
fanden ſich die beiden Mannſchaften mit ihrem beiderſeitigen
Ga ng nach dem Spiel in gemütlicher Unterhaltung zuſammen, obwohl
worausgegangene Kampf an Schärfe nicht zu überbieten war. Es
rei zu begrüßen, wenn alle Verbandsſpiele einen derartig harmoni=
in
Abſchluß finden würden. Die Erbacher Elf hat ihren errungenen
mitt verdient; mögen die kommenden Spiele in gleich glücklichem Ver=
Ffizu dem erhofften Ziele führen!
Handball.
Meichsbahn=Tn. u. Sp.V. 1.Turnerſchaft Griesheim 1. 5:2 (3:1).
Auf dem Reichsbahn=Sportplatz, welcher in ſeiner Beſchaffenheit ſich
H. gebeſſert hat, ſondern vielmehr immer noch einer Sandwüſte
ichet, ſtanden ſich oben genannte Mannſchaften am Sonntag gegen=
er
. Daß die Beſchaffenheit des Platzes weſentlich auf das Spiel ſei=
WEinfluß ausübte, war an beiden Mannſchaſten erkennbar, die ſich
raallmählich zuſammenfinden konnten. Dunh beſſeres Zuſpiel konn=
ſoie
Eiſenbahner mit dem erſten Treffer die Führung übernehmen,
mdalsbald der Ausgleich durch Griesheim folgte. Jedoch verſtanden
tie Reichsbahner, die Gäſte immer wieder in ihre Spielhälfte zu
kyenen und mußte der Gernsheimer Torwächter bis Hallbzeit den Ball
einal paſſieren laſſen. In der zweiten Halbzeit iſt der Erfolg für die
ſelabahner zwei Tore, während die Griesheimer Turner ſich mit einem
eſrer begnügen mußten.
Heppenheim 2.Gernsheim 2. 19:0 (4:0).
Bernsheim mußte eine empfindliche Niederlage durch Heppenheims
t eingeſpielte Mannſchaft, die in den kommenden Meiſterſchafts=
elen
aller Vorausſicht nach in der von ihr gemeldeten Klaſſe eine
hmende Rolle ſpielen dürfte, hinnehmen. Im ganzen genommen, war
3 SSpiel ſehr gut, nur konnte ein Zuſammenfinden der Gernsheimer
hi. aufkomnen.
Tv. Bickenbach 1.Tgſ. Darmſtadt 1. 7:4 (6:1),
WDurch Verſagen der Darmſtädter Läufereihe hat Bickenbach in der
ſiam Halbzeit ein leichtes Spiel, auch trugen weſentlich dazu die Platz=
rlältniſſe
bei, an die ſich die Darmeſtädter nicht ſo leicht gewöhnen
miten. Für Bickenbach bedeutet das Ergebnis der erſten Halbzeit
merhin einen guten Erfolg. Für die zweite Halbzeit ſtellte Darmſtadt
m= Mannſchaft um und hatte in dieſer Beziehung weit mehr vom
büel als der Gegner. In der zweiten Halbzeit fielen für Darmſtadt
eit Tore, während Bickenbach für ſich nur einen Treffer buchen konnte.
Tgſ. Walldorf 2.Tv. Erfelden 2. 6:2 (4:0).
ſAllle Anſtrengungen des Erfelder Sturms ſcheiterten an der ſtarken
ewreidigung Walldorfs. In der zweiten Halbzeit fand ſich Erfelden
beſſer zuſammen, während Walldorf es an Eifer fehlen ließ. Die
rüelweiſe einzelner Spieler Walldorfs, die ſich durch allzu rauhes
pülel auszeichmeten, ließ zu wünſchen übrig. Hoffentlich waren dies
u vorübergehende Erſcheinungen und ſind nicht als Vorbote des in
la: Kürze beginnenden Punktkampfes zu deuten.
Tv. RoßdorfTv. 1860 Erbach 3: 4.
DDie erſte Mannſchaft der Handballabteilung des Turnvereins 1860
thach hatte ihr erſtes Pflichtſpiel, und zwar gegen die gleiche Mann=
haust
des Turnvereins Roßdorf, auf deren Platz zu beſtreiten. Das
rogebnis ſtellte ſich nach einwandfreiem Spielverlauf auf 4 :3 für
rlmch.
Der internationale Leichtflugzeug=Wettbewerb. Die Teilnehmer am
tiemnationalen Wettbewerb füe Leichtflugzeuge haben am Dienstag die
tnecke LoulouſeBordeaux zurückgelegt. Der Deutſche
uſ ſſer ſteht in der Rangordnung nach Punkten immer noch an
riſter Stelle.
Gradjanſki Agram gewann die jugoſlawiſche Fußballmeiſterſchaft
uitrh einen 6:0=Sieg gegen HASK. Serajewo.
Rund 8 Millionen Mark wurden bei der diesjährigen Jährlings=
Uhtion in Doncaſter (England) erzielt. Der höchſte Preis wurde mit
mirähernd 300 000 Mark bezahlt:

Stand der Handball=Verbandsſpiele in der Gruppe Heſſen
nach dem 16. September 1928.

Sp.=V. 9. Pol.
Darmſtadt F. Sp. V.
Frankfurt V.f. R.
Schwanh. H. S. V.
Frankfurt Pol.
Butzbach Rot=Weiß
Darmſtadt Kickers
Offenbach Arheilgen Poſt
Frankfurt NAfc
Friedberg D Seiesl Tore Punkte Sport=Verein
98 Darmſtadt 8:2 (4:2)
16. Sept. 28 11:4 (6:2
e. Sept. 28. 13:3 (6: 1
19. Aug. 28 22:3 (9:31
9. Sept. 28) 4 0 56:17 8:2 Polizei.
Darmſtadt 5:4 6:1)
26. Aug. 28. 10:0 (
16. Sept. 28= 16:10
e. Sept. 28. * 1 0 55: 17 11:1 F.=Sp.=V.
Frankfurta.M. 9:96:5
9. Sept. 28 16.:6(
19. Aug. 28 eickn.ang.
Re6 Aug. 28) 3 2 34:28 8:4 IV. V.f.R.
Schwanheim e: 10(
19.Aug. 28 3:30
12. Aug. 28. 7:1( 4 34:21 9:3 II. b.=S..V
Frankfurt 3:40
R. Sept. 28, 0 11:33 1:11 Polizei
Butzbach 2:60
16. Sept. 28 7.24
26 Aug. 28. 9.2 63:2
9. Sept. 28 5:20
12 Aug. 28 3 0 31:31 6:6 Rot= Weiß
Darmſtadt 1.5
12. Aug. 28. 7:2 (1:0
15. Sept. 28 3:10
19. Aug. 28. 3 0 3 24:27 6:6 v. Kickers
Offenbach 1:10
19. Aug. 28 3:20
2. Sept. 28 2:4 2:1)
B. Sept. 28 2 6:7 3:5 vu. Arheilgen 2:7 6:3)
ſ. Sept. 28. 6:4(
12. Aug. 28 6:5
R6 Aug. 28 2 0 19:46 4:8 eu Poſt.
Frankfurt 3:94
k6. Aug. 28 12:40)
16. Sept. 28 0 5 22:59 2:10 . V.f.R.
Friedberg 4:12 0:2 XI.

Radfahren.

Amateur=Radrennen, verbunden mit Motorrad=Geſchicklichkeitsfahren,
auf dem Rot=Weiß=Platz.
Am kommenden Sonntag, 23. September, nachmittags 3 Uhr, tritt
der Veloeiped=Club 1899 E. V. auf dem Rot=Weiß=Platz
Rheinallee mit weiteren Amateur=Fliegerrennen, verbunden mit
Motorrad=Geſchicklichkeitsfahren, an die Oeffentlichkeit. Vielen ſind
wohl noch die erſtklaſſigen Bahnrennen der Vorkriegsjahre auf der
ehemaligen Rennbahn an, der Heidelberger Straße in guter Erinne=
rung
; Bahnrennen, die durch ihren hervorragenden Sport bedingt
durch vorzügliche, ausgewählte Beſetzung Darmſtadt in dieſer Sport=
art
mit an erſte Stelle brachten. Namen der älteren Generation, wie
Dreſcher, Bettinger, Mayer, Verheyn, Opel, die Darmſtädter Fahrer
Albert Becker, Konrad Lautermann und Haller, ſpäter der Nachwuchs,
wie Rohde=Mainz, Damus und Zimmermann=Darmſtadt, Sehring und
Möſer=Frankfurt, waren in aller Mund. Nach dem Kriege hatte man
den Darmſtädter Radſportlern die beſtehende Anlage kurzerhand ent=
zogen
, während zu gleicher Zeit allenthalben neue, erſtklaſſige Kampf=
ſtätten
erſtanden, darunter in Städten, die an Bedeutung hinter unſerer
Landeshauptſtadt weit zurückſtehen müſſen. Durch dieſe Entziehung des
Sportplatzes war den Radſportlern auch jede Trainingsmöglichkeit ge=
nommen
und damit die Erziehung eines tüchtigen Nachwuchſes. Ledig=
lich
auf der Landſtraße wenn man von Hugo Walkenhorſt, der zum

Had-ECHROI

LA

Motorrad-deschlcklich keltsfahren
Sonntag, den 23. September, 3 Uhr nachm
nor-WElsS-BLArz
Am Start: Fahrer aus Köln, Barmen. Kassel, Mainz,
Mannheim. Frankfurt. Darmstadt.
(14905
Veranstalter: VELOcIBED-CLUB 1899 e. V.

Training nach Mainz oder Darmſtadt fahren mußte, abſehen will
brachten die Darmſtädter junge, hoffnungsvolle Fahrer heraus. Aber
auch dieſe konnten den letzten großen Schliff nicht erhalten, wie er bei
einer Trainingsmöglichkeit auf der Bahn unter Aufſicht von Sport=
lehrern
möglich iſt. Nachdem die Darmſtädter Radfahrer=Vereine über
ein Jahrzehnt um einen Sportplatz gekämpft haben, ſoll nun auch in
Darmſtadt wieder eine Rennbahn erſtehen. Inzwiſchen iſt es durch das
Eutgegenkommen des Vereins Rot=Weiß möglich, auf deſſen neuer
Kampfbahn Amateur=Fliegerrennen abzuhalten. Die bisherigen Ver=
anſtaltungen
haben bewieſen, daß in Darmſtadt das alte Intereſſe an
Nadrennen noch beſteht, auch hat die damit verbundene Trainingsmög=
lichkeit
dem Radſport jungen, vielverſprechenden Nachwuchs zugeführt.
Während die bisherigen Rennen als Erſtveranſtaltungen
mehr den Charakter eines Städtewettkampfes FrankfurtDarmſtadt
hatten, ſind für die Rennen am kommenden Sonntag alle Fahrer des
Bundes Deutſcher Radfahrer gleich, welcher Gauzugehörigkeit zu=
gelaſſen
. Insbeſondere hat der Velociped=Club Einladungen an die
Hochburg Köln aus welcher Schule bekanntlich die Welt= und Deut=
ſchen
Meiſter Engel, Oezmella und Steffes hervorgegangen ſind er=
gehen
laſſen. Es wird ſich dadurch mancher Fahrer mehr denn ſeither
ſtrecken müſſen, wenn er zu einem Siege kommen will. Neu iſt das
Motorrad=Geſchicklichkeitsfahren, das in einer Pauſe vorgeführt wird.
Ueber die Rennen ſelbſt wird nach Meldeſchluß an dieſer Stelle
Näheres mitgeteilt. Wir bitten, auch die Plakate und die Anzeigen in
dieſer Zeitung zu beachten.

Pferdeſport.

Renard=Rennen in Hoppegarten am Dienstag.
Die deutſche Rennſaiſon ſteht jetzt im Zeichen der Prüfungen für
die Zweijährigen, die bis zum Saiſonabſchluß mehr und mehr in Er=
ſcheinung
treten. Hoppegarten brachte am Dienstag das klaſſiſche Re=
nard
=Rennen im Werte von 20 000 Mark, das mit großer Spannung
erwartet wurde, da der Oppenheimſche Walzertraum nach ſeinem Siege
im Baden=Badener Zukunfts=Rennen wieder geſattelt wurde. Leider
traten gegen den prachtvollen Fuchs nur drei Gegner an. Weder die
Altefelderin Valladolid, noch der Weinberger Abitus oder der nützliche
Maximus konnten eine Gefahr für den Prunus=Sohn bedeuten. Valla=
dolid
führte bis zum Anberg das kleine Feld an, wo Walzertraum an
ihrer Seite erſchien. Es bedurfte nur einer geringen Aufforderung
Vargas, um klar mit dem Hengſt davonzuziehen und überlegen zu ge=
winnen
. Der ſchlecht beſuchte Renntag brachte noch eine Reihe inter=
eſſanter
Prüfungen. Im Illo=Rennen zeigte Torero, daß er ſich lang=
ſam
wieder ſeiner Form nähert. Er gab Faro und Skalde ſicher das
Nachſehen.
Die Ergebniſſe:
1. Gika=Nennen. 3900 Mark, 1200 Meter. 1. O. Trauns Mima
(Korb), 2. Mantegna, 3. Falcone; ferner Perſianer, Sendbote, Mar=
chetta
, Funker, Anskar, Aladin. Tot.: 40, Pl.: 15, 13, 24:10. Kopf
bis 2 Lg.
2. Walvater=Rennen. 2800 Mark, 1800 Meter. 1. M. Herdings
Mulatte (E. Böhlke), 2. Faulzelz, 3. Lago; ferner Diocletian. Tot.:
16, Pl.: 12, 18:10. 41 Lg.
3. Immerbar=Rennen. 5200 Mark 1200 Meter. 1. M. Herdings
Favorit (Böhlke), 2. Poſtemeiſter, 3. Pelopea; ferner Domfalke, Silo,
Lahneck. Tot.: 43, Pl.: 26, 35:10. ½ Lg.
4. Renard=Rennen. 20 000 Mark, 1200 Meter. 1. Freiherr S. A.
v. Oppenheims Walzertraum (Vargas), 2. Valladolid, 3. Maximus; fer=
ner
Avitus. Tot.: 15, Pl.: 11, 13:10. 2½Hals.
5. Don=Joſé=Rennen. 2800 Mauk, 1000 Meter. 1. J. v. Ribben=
trops
Finnland (Huquenin), 2. Hella K, 3. Peter Sonnenſchein; ferner
Wendelin, Findling, Sieſta, Landluft, Dias, Dolores. Tot.: 87, Pl.:
27, 27, 23:10. 7½ Lg.
6. Illo=Rennen. 6500 Mark, 2200 Meter. 1. O. Blumenfeld und
R. Samſons Torero (Haynes), 2. Faro, 3. Skalde; ferner Pompejus.
Tot.: 12, Pl.: 10, 11:10. 32 Lg.
7. Cckſtein=Rennen. 2800 Mark, 1600 Meter. 1. M. Sklareks Wind=
ſpiel
(Saidik), 2. Mignoma, 3. Pedrillo; ferner Hans Thoma, Aller=
weltsmädel
, Atoſenherzog. Tot.: 42, Pl.: 22. 18:40,. 4-Kopf.

Kraftſport.
Der Kreis=Jugendtag in Klein=Oſiheim.
Aus dem zweiten Kreis des D. A. S.V.
Man muß es dem ſtrebſamen Verein Vorwärts, Klein=Oſtheim
laſſen, er verſteht es, Feſte zu feiern, und der diesjähvige dort abgehal=
tene
Kreisjugendtag war in allen Teilen ſehr gut vorbereitet und mit
die beſte Veranſtaltung ihrer Art. Recht herzlichen Dank der Klein=
Oſtheimer Ginwohnerſchaft, die der Kraftſportjugend gute Quartiere bot
und an deren Leiſtungen reges Intereſſe zeigte. Ungefähr dreihundert
Konkurrenten hatten ſich zum friedlichen Wetttampfe eingeſchrieben, um
im Gewichtheben, Ringen, in der Leichtathletik, Boxen, ſowie in den
Muſterriegen um den Lorbeer zu kämpfen. Und nach all dem
Geſehenen dürfen wir getroſten Mutes in die Zukunft blicken.
Wir beſitzen eine herrliche Jugend. Dem Feſte voraus ging am
Samstag abend ein vorzüglich geleiteter Kommers, der den Beweis er=
brachte
, daß die geſammte Einwohnerſchaſt hinter den Kraftſportlern
ſteht. Schreiber dieſer Zeillen konnte die erfreuliche Wahrnehmung
machen, daß das bateriſche Verbot bezüglich der Jugend wel=
ches
gerade uns Kraſtſportvergine ſo hart und ungerecht trifft, in
Klein=Oſtheim bedeutungslos iſt. Hoffentlich laſſen ſich die Herren in
München belehren. Eine Freude war es, die Jugendmuſterriegen zu
bewundern. Alſo auch hier geht es wieder aufwärts. Und nun noch=
mals
herzlichen Dank dem veranſtaltenden Verein, ſowie allen, welche
durch ihre Mitarbeit zum Gelingen des Kreisjugendtages beigetragen
haben. Nachſtehend die Reſultate:
Ringen:
Schüler 1. Klaſſe: 1. Hans Schwambach, Oberſtein. 2. Joſeph
Wörtche Gr.=Zimmern. 3. Alois Ehmann, Gr.=Oſtheim. 2. Klaſſe:
1 Jakob Wörtche, Gr.=Zimmern. 2. Max Schwambach, Oberſtein, 3. Karl
Goh, Gr.=Umſtadt. 3. Klaſſe: 1. Georg Weidner Gr.=Zimmern 2.
Georg Wörtche, Gr.=Zimmern. 3. Fritz Weſterling Moinz. 4. Klaſſe:
1 Erich Heimann. Amöneburg, 2. Jean Göbel, Gr.=Zimmern. 3. Karl
Malzy, Neu=Iſſenburg.
Jugend, Fliegengewicht, B Teilnehmer: 1. Johann Brückner,
Nieder=Steinbach, 2. Karl Gans, Gr.=Zimmern. 3. Anton Weiſing,
Waſſerlos. Banzam, 2 Teilnehmer: 1. Heinrich Giſenmenger, Mainz.
2. Otto Schachner, Neu=Iſenburg. 3. Karl Strauch, Bürgel. Feder=
gewicht
, 38 Teilnehmer: 1. Philipp Ohl, Dieburg. 2. Georg Weiert,
Gr.=Zimmern 3. Guſtav Klein, Oberſtein. Leichtgewicht, 40 Teil=
nehmer
: 1. Geovg Eck, Gr.=Zimmern. 2. Johann Schmittner, Damm.
3. Philipp Reinhardt, Gr.=Zimmern. Mittelgewicht, 22 Teilnehmer:
1. Heinrich Rachor, K.=Oſtheim. 2. Adam Dries, Dieburg. 3. Alfreö
Kuhn, Neu=Iſenburg. Schwergewicht, 10 Teilnehmer: 1. Heinrich
Danz, Gr.=Zimmern. 2. Julius Forſter, Hammerſtein, 3. Konrad Wie=
nand
, Kl.=Oſtheim.
Stemmen:
Jugend Fliegengewicht 9 Teilnehmer: 1. Anton Strautino,
Gr.=Oſtheim. 2. Karl Dvies Dieburg. 3. Nikolaus Stockert, Rimbach.
Bantamgewicht, 6 Teilnehmer: 1. Paul Schmieden, Kirn. 2. Jakob
Quint, Kirn. 3. Rudolf Schuch, Oberſtein. Federgewicht, 12 Teil=
nehmer
: 1. Guſtav Klein, Oberſtein. 2. Heinrich Fiſcher, Nd.=Ramſtadt.
3. Karl Tanzer, Aſchaffenburg. Leichtgewicht, 13 Teilnehmer: 1. Kurt
Sohny, Oberſtein, 2. Valentin Born, Koſtheim. 3. Martin Schmid, Bad
Kreuznach. Mittelgewicht, 9 Teilnehmer: 1. Emil Konrad, Hammer=
ſtein
. 2. Joſeph Wenzel, Zeilsheim. 3. Friedrich Lind, Göttſchied.
Schwergewicht, 7 Teilnehmer: 1. Karl Bollmann, Nd. Ramſtadt, 2. Jak.
Petry, Koſtheim. 3. Jean Albrecht, Büngel.
Muſterriegen:
Eine Klaſſe: 1. Göttſchied 363 Punkte. 2. Weiſenau 355 Punkte.
3. Bürgel 313 Punkte.
Leichtathletik:
Schülerdreikampf, 1. Klaſſe: 1. Willy Witz, Krotzenburg.
2. Willy Henkel, Heddernheim. 3. Karl Fiſcher, Krotzenburg 2. Klaſſe:
1. Karl Höfling, Gr. Oſtheim. 2. Alfred Edelmann, Gr.=Oſtheim. 3. Ernſt
Bocker, Oberſtein.
Jugenddreikampf, 1. Klaſſe: 1. Ernſt Witzel, Bieber. 2.
Walter Franz, Oberſtein. 3. Valentin Born, Koſtheim. 2. Klaſſe: 1.
Wilhelm Rücker, Hörſtein. 2. Rudolf Schuch, Oberſtein. 3. Georg Stock,
Kl.=Oſtheim.
200 Meter=Lauf: 1. Franz Schroth, Neu=Iſenburg, N.8 Sek.
2. Valentin Born, Koſtheim, 28,2 Sek. 3. Edmund Brucker, K.=Oſthem.
Steinſtoßen, 20 Pfund: 1. Ernſt Witzel, Bieber, 8,85 Meter.
2. Kurt Sohny, Oberſtein, 7,80 Meter. 3. Heinrich Danz, Gr.=Zimmern,
7,70 Merer.
Hammerwerfen 10 Pfund: 1. Franz Schroth, Iſenburg,
28,80 Meter. 2. Jakob Petry, Koſtheim, 25,/40 Meter. 3. Simon Von=
gries
, Kl.=Oſtheim, 24,70 Meter.

Wetterbericht.
Die Islandſtörung bewegt ſich unter Abflachung oſtwärts nach
Skandinavien hin weiter und polare Luftmaſſen beginnen an ihrer
Rückſeite vorzudringen. Sie dürften im Küſtengebiet zu etwas unbe=
ſtändigem
Wetter führen und auch vereinzelt geringe. Niederſchläge
bringen. Unſer Gebiet wird jedoch noch durch den Einfluß des kon=
tinentalen
Hochdruckgebietes den herrſchenden Witterungscharakter be=
halten
.
Ausſichten für Mittwoch, den 19. September: Teils heiter, teils
wolkig, trocken, ohne ſtärkere Temperaturänderung.
Ausſichten für Donnerstag, den 20. September: Zeitweiſe bewölkt,
Temperaturen ſchwankend, meiſt trocken.

Sauprichriftlenu.ig. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltit und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch; ſür den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwari: Dr. Herbert Nette; ſür den Inſeratentell: Willp Kuble: Druc
und Verlag: L. C. Wiitſch ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantle der Rückſendung nicht übernommen.

Die beutige Nummer hat 14 Geiten.

[ ][  ][ ]

Porſtandstagung des Deutſchen Sparkaſſen=
und Onoberbandes.

Aktuelle Fragen der Sparkaſſen und des Kommunalfredits. Wandlungen
in der deutſchen Kapitalbildung.

Auf der Tagung der vereinigten Vorſtände des Deutſchen Sparkaſſen=
und Giroverbandes und ſeiner Mitgliedsverbände in Kaſſel erſtattete
der Präſident des Verbandes, Geh. Reg.=Rat Dr. Kleiner, Bericht über
die wichtigeren verbandspolitiſchen Fragen und Ereigniſſe ſeit dem letzten
Kieler Sparkaſſentag (1997). In ſeinen einleitenden Ausführungen gab
er in knappen Zügen ein Bild der gegenwärtigen bank= und kreditwirt=
ſchaftlichen
Lage. Der Tendenz zur Zuſammenarbeit, wie ſie vor allem
in dem jüngſt abgeſchloſſenen Wettbewerbsabkommen, dem Bonifikations=
abkommen
und den Beſtrebungen zur Herbeiführung einer planmäßigen
Zuſammenarbeit der Emiſſionsinſtitute in der Kapitalmarktpolitik zum
Ausdruck kommen, ſtellte er die Anſätze einer zu weit getriebenen Spezia=
liſierung
der Finanzierungswege der Wirtſchaft gegenüber. Dabei kam
der Redner auf die verſchiedenen geplanten bzw. in Entſtehung begriffe=
uen
Sonderkveditinſtitute zu ſprechen (Meliorationskreditorganiſation,
Reichskreditinſtitut für das Handwerk, Zentralbank der deutſchen In=
duſtrie
) und vertrat den Standpunkt, daß die Befriedigung des Kredit=
bedarfs
der Wirtſchaft, auch der mittleren Induſtrie, durch die beſtehen=
den
Geldinſtitute erfolgen könne, und daß es dazu der Gründung neuer
Inſtitute nicht bedürfe. Die Bankverfaſſung wird ferner durch Ueber=
griffe
berufsfremder Gewerbegruppen geſtört (Warenhausſparkaſſen).
Dieſen Auswüchſen der Gewerbefreiheit müſſe durch das Depot= und De=
poſitengeſetz
ein Riegel vorgeſchoben werden. Im Spargeſchäft macht ſich
die Konkurrenz neuer Inſtitute mit ſpezieller Zielſetzung bemerkbar, bei
denen die Frage der Sicherheit nicht immer ausreichend bejaht werden
kann (z. B. Bauſparkaſſen).
Bei der herrſchenden Tendenz zu weiterer Konzentration der Geld=
wirtſchaft
ſollten die öffentlichen Behörden alle Maßnahmen, die auf eine
finanzielle Berückſichtigung der Kleinwirtſchaft hinauslaufen, tatkräftig
fördern.
Die Anlagepolitik der Sparkaſſen bewegt ſich wieder in normalen
Bahnen. Die im Anſchluß an den Kieler Sparkaſſentag teilweiſe hervor=
getretene
Auffaſſung, als, ob die Sparkaſſen ſich ausſchließlich im Mittel=
ſtandskredit
betätigen, iſt nicht zutveffend. Jede Berufsgruppe werde ent=
ſprechend
ihrer Beteiligung am Sparverkehr auch beim Kreditverkehr
berückſichtigt. Weiter behandelte Dr. Kleiner die Kreditfrage der Land=
wirtſchaft
und die Kreditgewährung an das Handwerk ſowie das
Autofinanzierungsgeſchäft der Sparkaſſen.
Der Kleinwohnungsbau iſt auch im laufenden Jahre weitgehend
durch Sparkaſſenmittel fingnziert worden. Die Bemühungen, eine Mil=
derung
des preußiſchen Anlegungsgeſetzes von 1912 zu erreichen, fanden
die Unterſtützung des Preußiſchem Landtags.
Auf dem Gebiete des Kommunalkredits haben die Sammel=
anleihen
, auf die etwa ein Drittel entfällt, der Soarkaſſen= und Giro=
organiſation
weiter an Bedeutung gewonnen (51 Prozent der geſamten
Kommunalkredite ſind von Sparkaſſen, Girozentralen und Landesbanken
gewährt). Bei dem Abſatz der Kommunalanleihen ſtellt ſich immer mehr
der Mangel der Reichsbanklombardfähigkeit als ſtörendes Hemmnis
heraus. Die Beſtrebungen des Verbandes ſind auf Wiederherſtellung
des Vorkriegszuſtandes gerichvet.
Zum Schluß behandelte der Redner das bekannte Wettbewerbs=
abkommen
vom Mai d. J. und die Neuregelung in der Steuerfrage.
Zu den Verbindungen zwiſchen den Sparkaſſen und öffentlichen
Lebensverſicherungsanſtalten bemerkte Dr. Kleiner, daß der Verband be=
ſtrebt
ſei, die beſtehenden Beziehungen planmäßig auszugeſtalten.
Ueber Wandlungen in der deutſchen Kapitalbil=
dung
ſprach Dr. Erich Welter, Frankfurt a. M.: Die Wandlungen

im Umfang der deutſchen Eigenkapitalbildung annöhernd exakt zu er=
faſſen
, ſei unmöglich. Man ſtoße bei jedem Ermittelungsverſuch auf ein
auch dem geübten Auge faſt undurchdringliches Dickicht mit tauſendfäl=
tigen
Verſchlingungen und Abhängigkeiten. Nach Ausſchaltung aller
Doppelzählungen dürfte die Kapitalbildung im Jahre 1927 zirka 9 Mil=
liarden
RM. betragen haben. Die Haupturſache für das Zurückbleiben
hinter dem Realwert der Vorkriegszeit (zirka 11,5 Millianden RM.) liege
in der hauptſächlich durch die innenen und äußeren Kriegslaſten bedingten
größeren Vorbelaſtung durch die hohen öffentlichen Laſten, wogegen
andere Einflüſſe an Bedeutung zurücktreten. Bei den Sparkaſſen hätten
die Abhebungen 1927 nur 68 Prozent gegen 82 Prozent in den letzten
7 Vorkriegsjahren betragen. Das dem Zwechſparen verwandte Abzah=
lungsgeſchäft
ſei der Kapitalbildung in verſchiedener Hinſicht abträglich.
Ein abſchließendes Urteil über die Entwicklung der Spar= und Konſum=
gewohnheiten
in der Nachſtabiliſierungszeit müſſe man ſolange zurück=
ſtellen
, bis vergleichbares Material vorliege. Die Formen der Kapital=
bildung
ſeien gegenüber dem Umfang im Augenblick von untevgeord=
neter
Bedeutung. In vieler Hinſicht zeige ſich eine ziemliche Ueberein=
ſtimmung
im Anteil, den die einzelnen Anlageformen im Vergleich mit
der Vorkriegszeit aufweiſen. An Bedeutung zugenommen habe die
Zwangskapitalbildung (Sozialverſicherung, die 1977 600 Millionen
Reichsmark Reſewvezuwachs zur Kapitalbildung beigeſteuert hat). In
der Herkunft der Erſparniſſe ſei eine beträchtliche Verſchiebung einge=
treten
, da mit dem Rückzug des Kapitalrenteneinkommens das Arbeiter=
einkommen
gewachſen ſei. Zum Schluß bemerkte der Redner, daß die
deutſche Kapitalbildung unter den obwaltenden Umſtänden zwar groß
ſei, aber bei weitem nicht groß genug, um den geſamten Kapitalbedarf
zu dechen. Erſt mit Verbilligung des Preiſes für die Kapitalanleihe
würde ſich der Umfang des Kapitalbedarfs ganz enthüllen, deſſem Be=
deutung
der Engländer Long bei ſeiner Behauptung, daß die Repa=
raticenn
zu niedrig feſtgeſetzt ſeien, vergeſſen habe.

In einer Preſſebeſprechung nahm Präſident Dr. Kleiner ausführlich
zu den in der letzten Zeit erfolgten Verfehlungen bei Sparkaſſen Stel=
lung
. Er erklärte, daß man ſich der Schwere und Tragweite der unlieb=
ſamen
Ereigniſſe voll und ganz bewußt ſei, doch dürften dieſe Vorkomm=
niſſe
nicht überſchätzt werden. Der Kern des Sparkaſſenweſens ſei ab=
ſolut
geſund. Die neue Muſterſatzung, die bisher noch nicht überall
durchgeführt ſei, würde auch in dieſer Beziehung große Dienſte leiſten,
da in ihr genau feſtgelegt ſei, welche Geſchäfte die Sparkaſſen betreiben
dürfen. Bezüglich Zentraliſierung der öffentliche Gelder habe ſich
der Standpunkt der Sparkaſſen auch durch die auf dem Bankiertag ge=
haltenen
Referate nicht geändert. Eine Zentraliſierung der öffentlichen
Gelder läge nicht im Inteveſſe der Wirtſchaft. Man ſei der Anſicht, daß
der Wirtſchaft mehr durch eine dezentraliſierte Verwaltung gedient ſei.
Auf eine Anfrage, wieweit ſich die Sparkaſſen auch an der Mobili=
ſierung
der Entſchädigungsforderungen beteiligen würden, erklärte Dr.
Kleiner, daß die Beratungen ſoweit gediehem ſeien, daß ſich die Inter=
eſſenten
, ſoweit ſie dem Mittelſtande angehören, ohne irgend einen Ver=
mittler
an die Sparkaſſen zwecks Mobiliſierung ihrer Fonderungen wen=
den
könnten. Es ſei beabſichtigt, eine Lombardierung vorzunehmen oder
durch Ankauf den Kreditſuchenden die nötigen Mittel zur Verfügung zu
ſtellen. Vorerſt handele es ſich um die bis zum 1. April 1933 fälligen
Forderungen, doch könnten in Ausnahmefällen auch ſpätere Fälligkeiten
Berückſichtigung finden.

Produktenberichte.

Frankfurter Produktenmarkt vom 18. September. Der heutige
Produktenmarkt verkehrte in ſehr ſtiller und ruhiger Haltung. Auf
dem augenblicklichen Preisniveau kommen faſt kaum Umſätze zuſtande,
da das Angebot viel größer iſt und die Hindler große Zurückhaltung
üben. Weizen zeigte ſich etwas nachgiebiger, während Roggen zumindeſt
gut behauptet, teilweiſe geringfügig höher gehandelt wurde. Weizen
22,2522,50, Roggen inl. 22, Sommergerſte für Brauzwecke 26, Hafer
inl. 21,7522,25, Mais 20, Weizenmehl 3333,50. Noggenmehl 30,75
bis 31,B, Weizenkleie 12,9), Roggenkleie 13,25. Tendenz: ruhig.

Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 18. Sept. (Priv.=Tel.)
Weizen: Die Tendenz war heute als überwiegend ſchwächer zu be=
zeichnen
, ausgehend von den verſtimmenden Berichten aus Minneapolis
und Duluto und größere Abladungen an den Binnenplätzen. Auch be=
merkte
man in größerem Umfange Hedgesverkäufe.
Mais: Anfangs erfolgten in September=Ware Liquidationen. Auf
die übrigen Notierungen wirkten die ungünſtigen Meldungen von
größeren Abladungen. Die niedrigſten Preiſe blieben aber nicht in
Geltung, weil ſchließlich für ſüdweſtliche Rechnung Kaufluſt eintrat.
Roggen: Wie bei Weizen, verſtimmten auch hier die größeren Ab=
ladungen
und die verſtimmenden Marktberichte aus dem Lande. Gegen
Schluß trat eine Erholung ein.
Hafer: Zunahme der kontraktlichen Andienungen und günſtige Wet=
terberichte
bewirkten auch hier eine Abſchwächung.

* New=York, 18. Sept. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Die Stimmung kennzeichnete ſich anfangs als feſter
auf Meldungen über ungünſtige Regenfälle im Oſten und beſſere aus=
ländiſche
Kabel, auh die Lokohäuſer nahmen Anſchaffungen vor. Im
weiteren Verlauf änderte ſich das Bild auf die erſchienenen günſtigen
Wetterprognoſen und Glattſtellungen von in den letzten Tagen auf=
genommener
Ware.

Kaffee: Europäiſche Abgaben auf die billigeren braſilianiſchen Coſt=
Frachtofferten und Glattſtellungen bewirkten eine Abſchwächung am
heutigen Markt.

Zucker: Die weniger ſchlimm lautenden Zuckerſchäden aus Porto=
rico
bewirkten Glattſtellungen im Zuſammenhang mit dem größeren
inländiſchen Angebot. Nach vorübergehender Erholung drückten ſpäter
erneut europäiſche Hedgesverkäufe.

Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.

Frankfurt a. M., 18. September.
Die heutige Börſe eröffnete in luſtloſer und zurückhaltender Stim=
mung
. Die Tatſache, daß entgegen wanchen Erwartungen das Publikum
in ſeiner Intereſſenloſigkeit verharrte und weiterhin ein fühlbarer Auf=
tragsmangel
herrſchte, drückte ſtark auf den Markt. Demgegenüber konnte
die Hauſſe an der geſtrigen New Yorker Börſe kaum eine Stütze bieten.
Die Geſchäftstätigkeit war unverändert gering. Die Kuliſſe bekundete
überwiegend Abgabeneigung, ſo daß, wenn auch das Angebot nicht drän=
gend
war, bei der Enge des Marktes überwiegend kleine Kursrückgänge
von ½2 Prozent eintraten. Die Kursentwicklung war wieder nicht
ganz einheitlich, namentlich am Elektromarkt, an dem angeblich wieder
eimige ausländiſche Kauforders zur Ausführung gekommen ſein ſollen.
Bergmann gaben 1 Prozent, Licht und Kraft 2 Prozent und Siemens
210 Prozent nach, andererſeits waren Felten gefragt und 2½ Prozent
höher. Etwas lebhafteres Geſchäft war wieder in A.E.G. zu knapp be=
hauptetem
Kurs. Geteilte Haltung hatten auch die Montanwerte, von
denen Gelſenkirchen, Mannesmann und Rheinſtahl 1134 Prozent nach=
gaben
, während Phönix und Mansfelder etwas anziehen konnten. Am
Chemiemarkt eröffneten J. G. Farben ½ Prozent niedriger, Scheide=
anſtalt
erneut minus 1 Prozent. Banken bröckelten überniegend bis
etwa 1 Prozent ab, auch Schiffahrtswerte bis 134 Prozent ſchwächer.
Reichsbank büßten 3 Prozent ein. Am Markte der Autoaktien trat eine
vückläuſige Bewegung ein: Adlerwerke lagen 1/s Prozent und Daimler
1 Prozent niedriger. Neubeſitzanleihe gaben etwas nach. Von Auslands=
venten
waren 2. Anatolier gefragt.

Im Verlaufe neigte die Haltung weiter zur Schwäche. Das Ge= äußerſt ſtill. Einige Umſätze kamen bei etwa 1 Prozent ſchwächc,

Kurs noch in A.E.G. zuſtande. Tagesgeld war zu ½ Prozent eo
leichter, Monatsgeld unverändert knapp. Deviſen zogen weiter en
an. Mark gegen Dollar 4,1968, gegen Pfunde 2,361. London=R6u
4,8510, Paris 124 22, Mailand 92,82½, Madrid 29,30, Holland 198u
An der Abendbörſe herrſchte weiterhin faſt vollkommene Geſch
ſtille. Der ſtarke Auftragsmangel übte wieder einen merklichen 5
auf die Stimmung aus, ſo daß die aus New York gemeldeten ferſciu
Anfangskurſe auch heute ohne Einfluß blieben. Gegen den Berny
Schluß waren die wenigen Kurſe, die zuſtande kamen, meiſt knabz4!1
hauptet. Um Bruchteile eines Prozentes gebeſſert waren J. G.
ben und Licht u. Kraft. Scheideanſtalt konnten ſich 1 Prozent erha
Deutſche Anleihen gaben leicht nach. Von Auslandsrenten waren 64
rumänen mit 24,5 Prozent wenig verändert.

Berlin, 18. Septembü,
Nach dem vorbörslichen Verkehr hatte man allgemein eine fof=
Tendenz bei Börſenbeginn erwartet. Da auch die Provinz mit einw
Verkaufsorders am Markt war, zeigte ſich die Spekulation eher zuuu
gaben geneigt, und die Tendenz war bei Eröffnug überwiegend ſoig
cher. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe engte ſich das Geſchäſt nochtd
heblich ein und die Kurſe gaben weiter nach.
Im Verlaufe kam das Geſchäft faſt vollſtändig zum Stillſtand
die Abgabeneigung verſtärkte ſich. Da die erwartete Erhöhung des 1
vatdiskontſatzes für kurze Sicht um ½s Prozent eintrat, wurde die E2y
mung gegen Schluß des offiziellen Verkehrs etwas freundlicher undin
Rückäufe der Tagesſpekulation traten teilweiſe einige Erholungen 1.

iw
Der
90r
Es war
das in
Die

A. E. G 17. 9.
185.25 18 9.
184.875 öirſch aupfer .. 17. 9
136.5 Augsb.=Nürnb. Maſe 106. 99.75 böſch Eiſen .. 137.5 Baſalt .. 73.25 73.25 Hohenlohe Werke. 73.125 Bergmann.
Berl. Karlsruhe In 200. 197. gahla Porzellan. 73.25 72. Kali Aſchersleben. e82.75 Berl. Hand.=Geſ. 301. 297. Salzdetfurth. 461 Braunkohl. Brikett. 181.5 181.5 Beſteregeln.
Lindes Eismaſch. 87.75 Bremer Wolle. 239.75 239. 180.5 Danatbank. 281.
169. 285.
168.5 2. Loewe & Co. 255.25
46.125 Deutſche Bank. Lingel Schuh Diskontogeſ. 165. 165.5 MannesmannRöhren 136 125 Dresdner Bank. 171.75 171.5 Niederlauſitzer Kohle 170.5 Deutſche Maſchinen: 51.75 52.25 Nordd. Llohd. 154 625 Deutſche Erdöl.. 146. 138.5
86.5 Polhphon Orenſtein. .. 118.75
489. Deutſche Petroleum. 86.5 Lynamit Nobel.... 123.5 122.25 Rütgerswerke. 1106.25 Elektr. Lieferung .. 182. 179 Sachſenwerke. 1122.75 J. G. Farben... 264.25 260.875 Siemens Glas. H145.5 Gelſenk. Berg. 126 125.125
273. Ver. Glanzſtoff.. 1586.
96. G.f. elektr. untern. 273.875 Ver. Stahlwerke. Han. Maſch.=Egeſt. 48.- 45. VVolkſtedter Porzellan 65.5 Hanſa Dampfſch. .. 186. 195. Wanderer Werke. 135.5 Sapag ... 163. 161. Wiſſner Metall. 159. Harpner. ......... 148.75 Wittener Gußſtahl .. 54.5 Hemoor Zement. . . . 267. 270.

180
137

72iu
130-
28ci.)
45G.
2873
1800/9
2500.

1368.
171h.
15363
11705
14836.
104A.
124A.
1455
6800
255

5
159,8.
556

Was 1
Sie hat
z habe ſie erſt
Girgis ſtant
Var dem Diener
Das darf
Lnpringlich.
Sie ſind da
bat im Haus 14
Garten.
Sehr wohl,
Hummons W
Aergerlich z
Dieſer kleine
ſie einſperren,
aber es war
machen.
Er warf ein
Krawatte zurecht
zum erſten Stock

Deviſenmarkt.

Kelſingfors
Dien ...."
Trag .....
Ludapeſt....
Sofia ...
Kolland ....
Cslo ....
Aopenhagen.
Stodkholm ..."
London ....."
Buenos Aires
Neu=York ...
Belgien .....

17 9. 18. 9. Geld Brief Briet / Geld 1o.561/1 10.581 0.55810.5:5 59.06 59. 18 59.06 59.18 12.42511 12.44511 2.428112.446/ Schweiz .... 73.07 73.21) 73 06 73.20 3.029 3.035 3.027 3.033). 168.13 1e8. 47 168.08 168.42 11.81 112.03 11185 112.07 I.8rMI2.osl. 112.211 12 43 20.34 s 20.38 20.336 20.376 1.7641 1.768 1.7631 1.67 4.19304 4.2010 5e 2758 8.395/ 5o,27 656.39

Italien ......
Paris .......
Spanien. . ...
Danzig ......
Japan. . . . ..
11.79/112,0yRio de Janeiro
Zugoſlavien....
12.20 1 12.42/ Portugal ......"
Athen .........!
Konſtantinopel.
1925/4.2005/Kanada. . . . . . ."
Hüruguay. . . . . . .

17. 9. 10. 3,4 Geld Brie deld GNt 21.9252 21.965 Rei. 20ßenr9 15.37 1S.41 ſt 16.37 Iiszn so. S9sla 80.855 eo, S7 Muod 69.32 6940 69.30er g1.31 81.47 21. 20 474 1.320 1.920 1.325 17 0.500 0.502 1930 2.4 7.367 7.381 136 177 18.88 18.92 10 Slle-z 5.425 5.435 5.u25 5-/ 2.773 2.777 2.170 2.-M0 4.199 4.202 Lia 4au 4.276 4.263 u86 4 2mf9

Wiriſchaftliche Rundſchau.

Aus den Amtsberti
Darmſtadt und der
Palitzeig
Gefunden: 1
Armbanduhr, 1
verſchiedenem
1Bluſe, 1 dunkelt
abge chnittene 2
Marktnetz, 1 2
(naie mit kleinem
Imt Kette. 1 gr
Qamenſport
mt Kete. 1 9
Zugelanfen. 2

Die Heſſiſche Landesbank Staatsbank in Darmſtadt, le/4
laut Bekanntmachung im Anzeigenteil reichsmündelſichere Golih
Hypothekenpfandbriefe zu 9675 Prozent bei den Banken und
Bankiers bis zum 10. Oktober 1928 zur Zeichnung auf.
Die 86. Südweſtdeutſche Zentralhäuteauktion findet am Donnern
tag vormittag in Mainz im Kaſino Hof zum Gutenberg ſtatt. 36
Verſteigerung ſtehen 8256 Großviehhäute, 9366 Kalb= und Freſſerfen
und 474 Hammelfelle.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 18 September ſtellten
für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rottenſty
(Notierung der Vereinigung f. d. d. Elektrolytkupfornotiz) 1425 M4
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſewoyſat
des (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte 20
ferung und Bezahlung) Originalhüttenaluminium, 98= bis 99proz,
Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190. RM., desgl. in Walz wd
Drahtbarren 99proz. 194 RM. Reinnickel 98= bis 99proz. 350. N=0
Antimon Regulus 8532 RM., Fränſilber (1 Kilogramm fein) 78/0
vis 79.50 Rc.
Die Berliner Metallnotierungen vom 18. September ſtellten ſich i.
Kupfer: Januar bis April 128.75 (129.00), Mai bis Juli 19843
(129.00), Auguſt 129,00 (129.00), September 128.00 (129.00) Dſtadl
128.50 (129.00), November 128.50 (198.,75), Dezember 198,75 (1940
Tendenz: feſt. Für Blei: Januar bis Auguſt 43,75 (44.00), 8
43,75 (44.50), Oktober 43.50 (43.75), November 43.50 (44.00), Dezem
43.75 (44.00) Temdenz: befeſtigt. Für Zink: Januar 48.25 (48.
Februar, 47.75 (48,75), März 48,00 (48.75), April 48.50 (48,75), Ab1
48.50 (49.00), Juni 48.50 (49. 25), Juli und Auguſt 48.25 (49.25), Sr0
zis November 48.25 (48,75), Dezember 48.50 (48,75). Tendenz: rühig.
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

ationalbank, Kommanditgeſelſchaft
Frankfurter Kursbericht vom 18. September 1928.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.

Während der Andveſenheit des perſiſchen Hofminiſters Timur Taſch
in Berlin fanden zwiſchen ihm und den zuſtändigen deutſchen Stellen
Verhandlungen über einen deutſch=perſiſchen Freundſchaſts=, Nieder=
laſſungs
= und Handelsvertrag ſtatt. Als Ergebnis der Berliner Ver=
handlungen
kann feſtgeſtellt werden, daß man ſo gut wie in allen
Punkten zu einer Ginigung gelaugt iſt.
Die nächſte Sitzung der Deutſchen Rohſtahlgemeinſchaft und des
Stahlwerkverbandes wird am N. dieſes Monats in Düſſeldorf ſtatt.
finden.
Die Frankfurter Gasgeſellſchaft A.A., Frankfurt a. M. erklärt
ebenſo wie die Stadt Köln auf Anfrage, daß Meldungen über Ver=
kaufsverhandlungen
der Gasgeſellſchaft und der Stadt Köln oder auch
nur eines Teiles der beiden Kohlenfelderbeſitzer mit der franzöſiſchen
Solvay=Gruppe vollkommen aus der Luft gegriſſen ſeien.
Die Meldung, daß infolge der Taviferhöhung der Reichsbahn vom
7. Oktober ab eine allgemeine Erhöhung der Zementpreiſe um 11 Pro=
zent
eintreten werde, iſt, wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, un=
zutreffend
. Es handelt ſich lediglich um die durch die Eiſenbahntarif=
erhöhung
eintretende Frachtkoſtenſteigerung für Zement.
Die in Köln abgehalten= Jahrestagung der deutſchen Zement=
induſtrie
war außerordentlich ſtark beſucht. Auch zahlreiche Vertreter
der Behörden, wirtſchaftlichen Verbände uſpv. waren anweſend.
Die Verhandlungen der Firma Manfred Weiß mit der Ungariſchen
Allgemeinen Kreditbank wegen Uebernahme der Aktienmehrheit der
Ungariſchen Allgemeinen Maſchinenfabrik ſtehen vor dem Abſchluß.

6% Dtſche. Reichs=
anleihe von 1927
6% Baden Frei=
ſtaat
von 1927..
6% Bah. Freiſtaat
von 1927 ......
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
7½Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927..

87.25

Otſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. * ./
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe

8% Bad.=Bad. v. 26
69Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
7%Frkf. a. M.v. 26
8%Mainz v. 26 ..
82Mannh. v. 26
8%Nürnberg v. 26

8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp.Bk.
Pfbr.
82 Heſſ. Landes d1.
7%
69
8% Kom. Landes=
bank
. Darmſtadt
79
686
8% Mein. Hnb. Bk.
8%0 Pfälz. Hyp.Bk.
875 Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . .!

79.5

BRhein. byp.=Bk.)
18% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .....
18% Südd. Bod.=
Cred.=Bank ...
18% Württ. Ghp.=B.

84

52.7

16.9

6.9

93
88.5

98
97.5
97.5
97.5

93:1.

97.5

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I.
Ser. II

6% Daimler Benz
von 27
30 Klöckn=Werke
Berlin v. 26. ..
% Mainkrw.v. 26.
2 Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8½ Boigt & Häffner
b 26.....!"

5 % Bosn. L. E. B.v.
1914........."
4½% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914
42 Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913......
420 Türk. Admin.
420
1. Bagd.
420
Zollanl.
4½% 1913 Ungarn
1914
42 Ung. Gofdr.

Aktien

M.75

97.n5

98

52
68.75

76

93
85.25

86.5

92.75

39.25

24.5

27.25
26.7

Alg. Dt. Creditanſt. 4
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Brivatb.

Darmſt. u. Nt.=Bk.,

Deutſche Bank...!!
Eff.=u. Wechſel=
bank
.
Vereinsbank.
Siskonto=Geſellich.
Dresdner Bank ..!.
Frankf. Bank.
Hyp.=Bk..
Pfdbr.=Bk
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bankl;
Metallbank.
Mitteld. Creditbk.,
Nürnb. Vereinsbl.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Banl
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditban
Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein

A.=G.ſ. Verkehrsw).
Dt. Eiſenb.=Geſ..
78 Dt. Reichsbahn=
Vorzge. ......
Hapag ..........!!
Nordd. Lloyd.. . . .
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.

Accum. Berlin...
Adlerw. (v. Klehzer)
6% AEG. Vorzug

AEG. Stamm.
Baſt Nürnberg

Vf

1691),

127
101
165
171.5
113
148.25
154.9
137
137.25
138
197
160
3411,
160
304.75
126.25
197.5
176
15.25

184

921
161.25
154.25
Gel.
125.5

Bergm. El. Berke 189
BrownBoverickCie 158
Brüning & Sohn. 1125.5

Buderus C
Cement Heidelberg
Karlſtadt
Chem.WerkeAlbert.
Fabrik Milch
Daimler=Benz...!!
Dt. Atl.=Telegr..
Eiſenh. Berlin
Erdö) ......"
Gold= u. Stib.*
ſcheide=Anſtalt/,
Linoleumwer

136
172
85

104.25
143
78.25
139.5

217.5
362

Eichbaum, Brauer.

Elektr. Licht u. Kraft 218.5
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk 1223
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnereil225
Faber, Foh., Bleiſt. 35
J. G. Farbenindſtr. 260.5
Felt. & Guilleaum. /152.75
Feinmech. (Fetter)/ 82
Frkft. Gas ....... /145
Hof ..... . . . 99.5
Geiling & Cie. ... 75.25
Gelſenk. Bergwerkl125
Geſ.* elektr. Un=
ternehmungen
1274
Goldſchmidt Th. 1105
Gritzner Maſchinen, 126.5
Grün & Bilfinger: 170.5
Hafenmühle Frift. /140
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Genninger, Kempf/187
Hilvert Armaturfb. 90
Hindrichs=Aufferm. /107
Hirſch Kupfer ../137
Hochtief Eſſen .../ 79.5
Holzmann, Phil. . . 140

Holzverk.=Induſtrie
Iiſe Bergb. Stamm!t
Genüſſel
Funghans Stamm.
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth.
Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R....
Klein, Schan;.
Klöcknerwerke ..
Kraftw. Alt=Württ.
Lahmehe: & Co...
Lech, Augsburg ..
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Maintr .W. Höchſt
Main;. Akt.=Br..
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werke..
Metalgeſ. Franift.
Miag, Mühlenbau
Motorenfb. Darmſt.
Neckar), Fahrzeug
Nicolag, Hofbr
Oberbevarf ..
Oſterr. Alpine Mon.
Otavi Minen .
Peters nion Frkf.
Phönix Bergbau"
Reiniger Gebb..
Rh Braunkohlen..
Fleftr. Stamm
Stahlwerke.
Riebeck Montan.

RoederGb. Darmſt. 127
Rütgerswerke .... 104.25 Maunh. Verſich.

96.5

254
116

280
458
284
240

105

u
175.75

325
90

119
265
135
114.75
109
190.5
140
55.25

53.5
136

15.25
53.9

106.75
92

155

Schachtleben 2.6.
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfrb. t
Schriftg. Stempel,
Schuckert Eleitr.,
Schwarz Storchen. 1
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Südd. Immobilien
Zucker=A6.
Strohſtoff. Ver.
Tell us Bergbau.
Thür. Lief.=Geſ....
Tucher. Brauerei.
Unterfr. Kr L.= Elel=
re
.,Ven. .....!1

Ve thwer!.
Ver. f. Chem. Ind.
Gummifabrik
Berlin=Fran?
Laurahütte. .
Stahlwerie ..
Utramarin.
Zellſt., Berlinl
Vatländ. Maſchinen
Voig & Haefiner.

Wayß & Freytag.
Bege lin Rußfabri
Werger Brauerei.

Bellſt. Aſchafſenbe
Memel. ..
Waldho ...

Alltanz u. Stutig.
Verſicherung .
Frkft. Allg. Berſ.0
Frankona Rück= u.
Mitv. . ......!

ſa0
1341I
128
1115
202
182

Am Donnet
1928, nachmitt
ich in meinem
ſſenſtraße 32 z
gegen
1 Fahrrad
rad Bürtz=!

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JuaS

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1ö

[ ][  ][ ]

unmmer 261

Mittwoch, den 19. September 1928

ſen zwei Welten.

Roman von Ludwig von Wohl.
Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1927.

XIII.

nach dem Tee ging Iskander Girgis in das dunkel getäfelte
Myximmer. Die Mittagspoſt war gekommen. Der Diener
ſe ſrin halbes Dutzend Briefe auf das türkiſche Tiſchchen ge=
e
SBirgis öffnete ſie. Narkiſſos Koprokeikis ſchrieb über die
t auf dem Baumwollmarkt überholt. Aber das Ge=
ſctz
ging nicht vorwärts.
Er monides nutzte ſeine Abweſenheit aus. Koprokeikis war
zuuter Prokuriſt aber er hatte keinen Ueberblick.
Lms merkte man bis hierher nach Palmbeach.
lan war viel zu lange fort.
Sonſt? Wieder nichts.
Anverſtändlich
2iktor Wynhan war mit der tüchtigſte Scheidungsanwalt
Yar kas wenn man amerikaniſchem Urteil trauen durfte.
Dad- Brouwer mußte doch aufzutreiben ſein! Es würde etwas
k m wenn man nicht ſehr geſchickt verfuhr, ſogar eine
AMue. Aber Koſten ſind dazu da, daß ſie bezahlt werden, und
qurſoem war Doktor Wynham doch geſchickt.
Der Diener war geräuſchlos eingetreten.
EVas iſt los, Hummons?
ES war ein langer, knochenmagerer Menſch mit einem Ge=
ſt
ſeas in die Länge gezogen zu ſein ſchien.
Die Negerin
Vas iſt mit ihr?"
Sie hat heute nacht wieder verſucht, in die Stadt zu laufen.
Idhabe ſie erſt an der Brücke einholen können.
Cfirgis ſtand auf und begann im Zimmer herumzugehen.
AK em Diener machte er Halt.
Das darf auf keinen Fall paſſieren, Hummons, ſagte er
geirmglich.
Sie ſind dafür verantwortlich hören Sie? Das Mädel
him Haus zu bleiben. Sie darf auch nicht mehr in den
UAa.
Sehr wohl, Mr. Girgis.
Hrmmons verſchtvand.
Wergerlich zündete ſich Girgis eine Zigarette an.
Dieſer kleine ſchwarze Valg war unerträglich. Man mußte
ſſhlinſperren, ſonſt gefährdete ſie alles. Wenn die Prinzeſſin
her es war ſechs Uhr. Man mußte ihr ſeine Aufwartung
wan.
(r warf einen prüfenden Blick in den Spiegel, rückte die
Rmatte zurecht, druckte die Zigarette aus und ſtieg die Treppe
zuuarſten Stock der Villa hinauf.

A Adun Amtsverkündigungen des Kreisamts
2 Pam adt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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Eine ältere Frau kam ihm entgegen.
Alles in Ordnung, Mrs. Whisley?
Alles in Ordnung.
Wo iſt die Madame?
Auf der Terraſſe, Mr. Girgis.
Der Grieche überquerte den mit einem dicken Orientläufer
belegten Korridor und betrat die Terraſſe, von der aus man in
den Garten hinunterſah.
Es war ein ſchöner Blick. Drüben lag eine Felſengruppe,
von der unwahrſcheinlich farbiges Blumengerieſel wie ein
Waſſerfall herabſtürzte.
Die ſchweren Kronen ſeltſam geformter Rieſenbäume er=
hoben
ſich in den blauen wolkenloſen Himmel.
Die Terraſſe war Giſelas Lieblingsplatz.
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Hier ſaß ſie den ganzen Nachmittag, las oder ſah den
inſektengroßen Kolibris zu, die den Garten durchſchwirrten.
Guten Tag, Madame, ſagte Girgis fröhlich.
Sie wandte ihm das weiße, ſehr ſchmal gewordene Ge=
ſicht
zu.
Guten Tag, Monſieur, ſagte ſie und mußte ſich dazu an=
ſtrengen
.
Es war ſo ſchön geweſen, ohne Gedanken vor ſich hinzu=
dämmern
. Vielleicht war es das beſte, was man aus ſeinem
Leben machen konnte! Aber trotzdem die Menſchen waren
da und man mußte mit ihnen rechnen.
Müde und ſchwer krochen die Gedanken durch ihr Hirn.
Sie ſah Girgis fragend an.
Der Grieche ſchlug die Augen nieder.
Das alte Lied in den Zeitungen.
Sie ſchwieg ſchmerzvoll.
Wie lange ſchon freute man ſich an ihrem Unglück! Und wie
lange noch!
Es iſt gar nicht abzuſehen, wann ſie endlich mit dieſem
ekelhaften Treiben aufhören werden, ſagte Girgis und vermied,
ſie anzuſeher.
Eine lange Pauſe entſtand.
Giſela fah ſehnſüchtig nach den Rieſenbäumen des Parks,
die ſich kraftvoll und ſelbſtbewußt aufrichteten, als wüßten ſie,
was das Leben von ihnen erwartete.
Weiß der Menſch, was das Leben von ihm erwartet?
Hat das Leben das Recht, etwas zu erwarten?
Girgis ergriff ihre Hand.
Sie dürfen nicht traurig ſein, Giſela, bat er. Sie wiſſen,
daß ich Sie aus all dieſen Niederträchtigkeiten herausholen
werde wie ich Sie aus der Fabrik herausgeholt habe-

Seite 13
Giſela zuckte bei der Erinnerung zuſammen.
Ich erwarte die Beſtätigung Ihrer Scheidung jeden Tag,
fuhr er lebhafter fort. Und von dem Augenblick an, wo Sie
meinen Namen tragen, gibt es auf der Welt keinen Menſchen,
der ſich erlauben durfte, Ihnen den ſchuldigen Reſpekt zu ver=
ſagen
.
Sie ſchwieg noch immer, aber ſie ſah ihm in die Augen.
Es waren zwei ſchön geſchnittene, ſammetdunkle Tore.
Aber ſie waren verſchloſſen.
Es iſt ſo ſchwer, an etwas Glückliches zu glauben, ſagte
ſie leiſe=
Sie muſſen daran glauben, erwiderte er ernſt. Dann
kommt es."
Ich will daran glauben.
Seine Augen ruhten an der zarten Linie ihres Halſes, ſie
ſtreichelten die feingeformten kleinen Ohren und küßten in
ſchmerzhafter Inbrunſt den blaßroten, ſchmalſchönen Mund.
Er ergriff ihre Hand und führte ſie an die Lippen.
Sie empfand ein ihr ſelbſt unerklärliches Angſtgefühl,
brachte es jedoch nicht fertig, ihre Hand zurückzuziehen.
Aber ſie ſtand auf und taktvoll zog ſich Girgis ſofort zurück.
ſih kann nicht daran glauben, dachte ſie verzweifelt.
Tohſy lief den Gang entlang. Girgis kam ihr entgegen Sie
drückte ſich an die Wand und wollte ihn vorbeilaſſen.
Aber er ſtellte ſie.
Du haſt wieder verſucht, nach der Stadt zu laufen, ſagte
er böſe. Wenn du es noch einmal probierſt, laſſe ich dich in
deiner Kammer einſperren Tag und Nacht.
Die kleine Negerin ſah ihn aufmerkſam an.
Ich es glaube, ſagte ſie ruhig. Ich dir ſchon zutrauen.
Girgis biß ſick. auf die Lippen.
Verſtehſt du denn nicht, daß du Madame damit ſchaden
kannſts ſagte er heftig. Wenn ſie dir auf die Spur kommen,
gerade hier in Palmbeach, wo man nichts zu tun hat und wo
eine Senſation alles bedeutet-
Wir nur deshalb Gefangene hier? fragte Topſy und kniff
ein Auge zu. Das Sie ſelbſt nicht glauben!
Sie ſchwenite energiſch zur Seite und trat auf die Terraſſe
heraus.
Girgis ſandte ihr einen Fluch nach, der für den ganzen
ſchwvarzen Erdteil ausgereicht hätte, und ging zähneknirſchend
nach unten
Sie werden ſo traurig, Miſſus, ſagte Topſy und ſah Gi=
ſela
tadelnd an. Das gar kein Zuſtand, Miſſus Miſſus
krank werden!
Giſela lächelte der kleinen Negerin in die dunklen Hunde=
augen
. Warum haſt du mich eigentlich lieb, Kleines?
Topſy war ſehr erſtaunt, faſt gekränkt.
Aber dann begann ſie angeſtrengt zu überlegen.
(Fortſetzung folgt.)

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Sette 14

Mittwoch den 19 September 1928

Nummer 261

Von heute ab:

19 Fra A S0 A GroßFilm nach
Sandermsmn M Mary Carn Fritz Kortner, Wilh. Dieterle, Grete Mosheim, Carl de Vogt, Hermine Sterler, Vera Schnitterlow, Anton Poininer

Film-Kurler . . . Riesiger Applaus. Sudermanns bekannter Film zieht natürlich die Leser
zum Schauen ins Kino . . . Robert Land und Curt I Braun, Regiseur und Autor ...
gliedern den Sudermannschen Roman in schlichte Kapitel, die sich gegenseitig forttrelben,
um schließlich in einem großgedachten Finale zu münden . . . (Fritz Kortner). Die
Mimenf eude verbindet sich doch mit einem Gestaltenkönnen wie nur selten so überzeugend
und zwingend bei Jannings und Krauss. Der Film hat hier einen Menschen mit seinem
Schicksal geschaffen . . . Der Beifall nahm, wie gesagt, riesiges Ausmaß an. Wieder bat
die Defina ihren Greßrilm.

Tägllche Rundschau . . . Dieser Film ist eine Prachtleistung in der sicheren Gestaltung
der einzelnen Charaktere . . . Von den Darstellern ist vor allem Fritz Kortner von geradezu
erschütternder Echtheit. Mit bewundernswerter Variationstähigkeit fahrt er die Rolle
des verrüokten Trunkenboldes bis zum Sohluß durch . ..

8 Uhr-Abendblaßt . . . Der Film bezwingt durch seine Atmosphäre Man schmeckt ea.
wissermaßen die Erde, auf der diese Menschen wandeln und leben, für die sie kämpten und
leiden; man riecht den Wind, der um ihre Gesichter weht. Das Bäuerliche, das Erdhatte ist 7
hier nicht gestellt es ist da Und es reißt einen mit . . . Kortner . . . eine grandiose
Leistung . . . noch die kleinste und unbedeutendste Rolle hat hier ihr Gesicht . . . Dia /
Festauftührung des Films zugunsten des Reichsverbandes des deutschen Schritttums hatte
einen sehr großen Befolg. Die folgenden werden keine geringeren haben.
Berliner Tageblatt . . . Die Schauspieler sind hervorragend. Und der Regisseur Robert
Land weiß sie zu sehen . . . Mary Carr . . . sie die‟ Mutter ist von Hollywood herge.
kommen um eine einzige Geste mehrmals zu variieren Aber diese Geste ist ergreifend.
und wir freuel uns, daß sie zu uns gekommen ist. Den Sohn gibt Dieterle, nicht minder
sparsam. aber fest. trotzig ohne Kraftmeierei Er war ladge nicht mehr so gut . ..
Die filmische Hauptperson zeigt Kortner . . . eine sonderbare Type gibt er, einen Steppen.
wolk, einen Säufer von Bedeutung, durch dessen Schädel Gespenster huschen ..

Krassin, die opfervolle Rottungskahrt des rusischen Bisbreehers Binzige authentische Film-Aufnahme der Rett ungszttion far die Unglueks-Espedition Nobiles

DIet
Uener eunte ere e eanlanſch uelen der unlgende u eungnetegn e eang un eregengen ugen ugegetene
Jugendliche haben keinen Zutritt.
Jugendliche haben keinen Zutritt.

Luuwigshone

Telephon 591

15.

Nent
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Konzerte mit besonders gewähltem Programm.
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Jugendherberge Zwingenberg.
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