Darmstädter Tagblatt 1928


15. September 1928

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche iluſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 257
Samstag, den 15. September 1928. 191. Jahrgang

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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ede Verpſſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Banſionio Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nationalbank.

Kranzöſiſches Verlangen nach neuen Sicherheits=Garantien. Errichtung eines
eſtſtellungs (Kontroll)=Komitees. Oeutſche Bedenken über die Befugniſſe
und Dauer dieſes Komitees.

*Miniſierrat in Berlin.
Müller ſucht Rückendeckung.
Die deutſche Delegation hat überraſchenderweiſe darum ge=
ſken
, zum Samstag vormittag nach Berlin einen Miniſterrat
in zuberufen. Das läßt erkennen, daß die Vollmachten, mit denen
ie abgefahren iſt, von ihr nicht mehr als ausreichend angeſehen
verden, und daß ſie ſich zum mindeſten eine Rückendeckung be=
cheaffen
will. In welcher Richtung allerdings, das iſt bei der
=chweigſamkeit, die nach wie vor an allen amtlichen Stellen
demrſcht, ſchwer feſtzuſtellen. Wenn wir dafür die übergroße Be=
iisſamkeit
der franzöſiſchen Preſſe zu Hilfe nehmen, dann handelt
ſich wahrſcheinlich darum, daß Herr Briand den Vor=
G6 lag gemacht hat, zwei Kommiſſionen einzuſetzen,
dan denen die eine die Reparationsfrage zu prüfen
aſ.d zu löſen hat, während die andere unterſuchen ſoll, welche
läöglichkeiten es gibt, für die militäriſche Beſetzung andere
Slicherheiten zu finden, wobei dann aber wieder eine Ver=
aSpelung
der Zuſammenarbeit dieſer Kommiſſionen in der Form
mfolgen ſoll, daß nach der Formulierung neuer
Sficherheitsgarantien die zweite Zone geräumt
vüird, während die Räumung der dritten Zone in
Amtsſicht geſtellt würde nach der Verſtändigung
iSer die Geſamthöhe der deutſchen Kriegsſchuld
Verbindung mit der Mobiliſierung eines
Seiles der Eiſenbahnobligationen. Das iſt offen=
dur
der Kern der franzöſiſchen Vorſchläge, die aber alle ſo ge=
hallten
ſind, daß ſich durch Erweiterung und Auslegung bei der
Frtigſtellung noch alles Mögliche hineinlegen läßt. Wer Herrn
Biriand kennt, der wird ſich die Dinge ſo vorzuſtellen haben, daß,
as in Genf die Verhandlungen vor dem Abbruch ſtanden, der
franzöſiſche Diplomat mit kluger Berechnung einige Gedanken i
die Debatte warf, die aber vorſichtshalber nicht feſt formuliert
waren. Er wird daran erinnert haben, daß ja auch der Reichs=
aſ
.ßenminiſter Dr. Streſemann wiederholt, zuletzt noch Ende
Jnnuar in ſeiner großen außenpolitiſchen Rede über die Mög=
lichkeiten
geſprochen hat, einen Erſatz für die Beſetzung durch
BSobachtung der Verhältniſſe im Grenzgebiet zu ſchaffen. Darum
hat Herr Briand dann erneut ſeine alten Sorgen um die Sicher=
hät
wiederholt und allerlei vage Andeutungen gemacht, die in
biszug auf ihre Durchführbarkeit geprüft werden müßten.
Er wird aber vermutlich diesmal das Wort von der Kon=
mollkommiſſion
vermieden haben. Sein Vorſchlag geht mehr in
dmr Richtung eines Feſtſtellungskomitees, das an die
Lwcarnoverträge angegliedert werden foll und dem
Beſchwerden unterbreitet werden, um dann
durrch Zivilkommiſſare nachgeprüft zu werden.
Drie Bedenken dagegen drängen ſich ſofort auf.
2m wäre zunächſt die Frage, wie die Befugniſſe dieſes
ſaomitees genau zu umgrenzen ſind und wie lange es
anntieren ſoll. Es wäre weiterhin feſtzuſtellen, daß die In=
iſügation
durch den Völkerbund immerhin ein ſehr ſchwer=
füllliger
Apparat iſt, den man nur ungern in Bewegung ſetzen
müirde auf Anzeigen hin, daß dagegen eine kleinere Kommiſſion
vun 45 Mann viel beweglicher iſt und unter Umſtänden dau=
emd
im Rheinland herumfahren könnte. Es iſt weiter auf die
Gefahr aufmerkſam zu machen, daß der Begriff der Sicherheit
dihnbar iſt. Wir könnten es alſo erleben, daß beim Bau einer
muen Rheinbrücke oder einer Eiſenbahnverbindung plötzlich
ſtiuategiſche Gründe von der Gegenſeite in den Vordergrund ge=
rockt
werden, die unſere wirtſchaftliche Bewegungsfreiheit ein=
en
gen könnten. Kurz, ſobald man dazu übergeht, die Gedanken
Briands in die Praxis umzuſetzen, häufen ſich die Schwierig=
kürten
.
Das iſt offenbar auch der Grund, weshalb die deutſche Dele=
Austion ſich nach Berlin gewandt hat. Wenn wir recht unterrichtet
ſiad, werden der Kabinettsſitzung am Samstag beſtimmte Leit=
ſetze
vorliegen, die von der Delegation in Genf ausgearbeitet
ſind. Sie ſollen die Grundlage für die Verhandlungen am Sonn=
tug
bilden. Wie ſie im einzelnen geſtaltet ſind, entzieht ſich un=
ſerer
Kenntnis. Sicher wird aber auch darin wieder der alte
dautſche Standpunkt im Prinzip aufrecht erhalten werden, daß
einſeitige Kontrollmaßnahmen irgendwelcher Art
üger das Jahr 1935 hinaus von uns nicht zugeſtanden
merden können und daß das die Vorausſetzung für das In=
hfttreten
der ſofortigen Räumung des geſamten beſetzten Ge=
bsetes
iſt.
Franzöſiſche Preſſemanöver.
* Genf, 14. September. (Priv.=Tel.)
Der Offizioſus der franzöſiſchen Delegation in Genf, Marcel
Reh, glaubt, daß Briand in Rambouillet und Reichskanzler Her=
maann
Müller in Berlin die Zuſtimmung der Kabinette für fol=
ganden
Plan der weiteren Rheinlandbeſprechungen einholen
werden: Es ſollen zwei verſchiedene Kommiſſionen
AAbildet werden, von denen die eine die Frage der Sicher=
it
und der techniſchen Rheinlandräumung, die
Meite die Feſtſetzung der deutſchen Schuld und dar=
üſeer
hinaus das Reparationsproblem behandeln werde.
Däe erſte Kommiſſion ſoll den Namen Feſtſtellungs= und Eini=
hrungskommiſſion
erhalten, weil man das Wort Kontrolle ver=
neeiden
will, da ſonſt der Eindruck von Inveſtigation und Elé=
ments
ſtables erweckt würde. Dieſe Feſtſtellungskommiſ=
on
ſoll aus Angehörigen der Botſchaftermächte und der deut=
ſogen
Regierung beſtehen, alſo international und locarniſch zu=
ſammengeſetzt
ſein. Die zweite Kommiſſion ſoll aus Sachverſtän=

digen beſtehen und vermanenten Charakter haben. Von ihr
nimmt Marcel Rey an, daß ſie ſich ſchon im Oktober zum erſten
Male in Paris verſammeln wird. Ihr Aufgabenkreis erſtreckt ſich
auf die Feſtſetzung und teilweiſe Mobiliſierung der Reparationen.
Die Darſtellung, die der Vertrauensmann der franzöſiſchen
Delegation, Marcel Rey, über die geſtrigen Verhandlungen gibt,
findet ſich heute vormittag auch in anderen franzöſiſchen Blättern
und deckt ſich mit der Darſtellung von Jules Sauerwein und
Pertinax. Es handelt ſich dabei, wie feſtzuhalten iſt, um die in
den geſtrigen Beſprechungen vorgebrachten franzöſiſchen
Forderungen. Es fehlen in der Darſtellung die deut=
ſchen
Gegenforderungen und die Vorſchläge, die
Lord Cuſhendun in vermittelnder Form gemacht hat. Daß
die franzöſiſchen Forderungen verſchiedenen franzöſiſchen Jour=
naliſten
in die Hände geſpielt worden ſind, obwohl ſich die Dele=
gationen
zum Stillſchweigen über den Stand der Beſprechungen
verpflichtet hatten, iſt eines der üblichen Preſſemanöver,
mit dem man von franzöſiſcher Seite die Stimmung in den
Rheinlandbeſprechungen zu beeinfluſſen und dabei eine von vorn=
herein
durch die öffentliche Meinung beeinflußte Verhandlungs=
baſis
zu ſchaffen ſucht. Wenn die franzöſiſchen Forderungen
wovon natürlich keine Rede ſein kann in ihrer augenblick=
lichen
Form durchgeführt würden, käme das der Schaffung
eines rheiniſchen Kontrollſtaates gleich. Denn in
der Kommiſſion, der die Durchführung des Rheinpaktes über=
tragen
werden ſoll, befänden ſich die Deutſchen ſelbſtverſtändlich
den fünf übrigen Mitgliedern gegenüber ſtets in der Minder=
heit
. Die
Ausdehnung der Kontrolle auf die angren=
zenden
Gebiete der Rheinlande,
d. h. auf die demilitariſierte deutſche Zone ſowohl wie eventuell
auf einen Grenzſtreifen an der franzöſiſchen
Grenze müßten von zweifehaftem Wert ſein, da
Frankreich ſowohl in ſeiner militäriſchen =
ſtung
als auch eventuellen Kriegsvorbereitung
in keiner Weiſe durch Verträge gebunden iſt und
ſtets legal handeln würde, ſo daß dieſer Kontrolle ledig=
lich
eine unverbindliche Feſtſtellung des be=
ſtehenden
Zuſtandes übrig bliebe. Der bedenk=
lichſte
Punkt bei dieſer Kontrollkommiſſion, die
den Namen Feſtſtellungs= und Vermittlungskommiſſion führen
ſoll, iſt, daß ihre Dauer von den Franzoſen völlig offen gelaſſen
wird. Ihre zeitlich unbegrenzte Tätigkeit würde
ſich vollkommen mit dem Grundgedanken der Elements ſtables
decken. Auffallend iſt, daß die franzöſiſche Forderung vollkommen
eine Beſtimmung fehlen läßt, in der für alle auftauchenden Strei=
tigkeiten
der Völkerbundsrat als letzte Inſtanz vorgeſehen iſt.
Die Grundlage der franzöſiſchen Vorſchläge könnte natürlich
nur die vollkommene Rheinlandräumung ſein, wie ſie von der
deutſchen Delegation in den Genfer Beſprechungen bisher immer
gefordert worden iſt. Ueber dieſen Punkt hat ſich jedoch bisher
die franzöſiſche Delegation noch nicht ausgeſprochen, ſo daß man
wohl annehmen kann, daß ihr Plan iſt, erſt nach Errichtung der
von ihr geforderten Organismen die Rheinlandräumung in An=
griff
zu nehmen. Ebenſo iſt noch nicht klar, ob ſich die Kontrolle
nur auf die gegenwärtig beſetzten Zonen oder auf das ehemals
beſetzte rheiniſche Gebiet erſtrecken ſoll.
Ein engliſcher Vermittlungsvorſchlag.
Lord Cuſhendun hat in den Beſprechungen den Ver=
mittlungsvorſchlag
gemacht, an Stelle der Truppen, die
zurückgezogen werden ſollen, einen Kontrollorganismus
im Rheinland wirken zu laſſen bis zum Ablauf der
vertraglichen Räumungsfriſten. Es geht aus dieſem
Kompromißvorſchlag hervor, daß die franzöſiſchen Forderungen
viel weiter geſteckt ſind. Insgeſamt muß feſtgehalten werden,
daß dieſen Vorſchlägen nach wie vor die deutſche Forderung auf
vollſtändige Rheinlandräumung ohne Verbindung mit der Repa=
rationsfrage
gegenüberſteht. Es handelt ſich bei den franzöſiſchen
Forderungen um Maximumforderungen, die im Laufe der Ver=
handlungen
geprüft werden müßten.
Miniſierrat in Paris. Weitere Vollmachten
für Briand.
EP. Paris, 14. September.
Der Miniſterrat in Rambouillet dauerte von 1012,45 Uhr.
Dem Communiqué zufolge iſt Senator Chéron zum
Handelsminiſter und der frühere Unterſtaatsſekre=
tär
Laurent=Eynac zum Luftſchiffahrtsminiſter
ernannt worden. Laurent=Eynac iſt erſucht worden, bis zum
Kabinettsrat vom nächſten Donnerstag einen Plan für die Re=
organiſation
der franzöſiſchen Luftſchiffahrt auszuarbeiten.
Briand berichtete über die Genfer Beſprechun=
gen
. Er ſowohl wie Loucheur werden morgen vormittag 11,15
Uhr wieder nach Genf zurückkehren. Der nächſte Kabinettsrat
wird am 20. und der nächſte Miniſterrat am 26. September zu=
ſammentreten
. Wie wir erfahren, hat der Miniſterrat von
heute vormittag die Stellungen von Briand in Genf
einſtimmig gutge heißen und ihn zu ſeiner Rede vom
letzten Montag beglückwünſcht. Briand hatgenaue Voll=
machten
für die Fortſetzung der Verhandlungen
über die Räumungsfrage erhalten.

* Tſchechiſche Zuckerkampagne.
Ein Schachzug der Prager Zuckerinduſtrie: nach Preisſteigerung
im Inlande mit billigem Zucker in den Kampf um den Weltmarkt.
Die Folge: allgemeine Teuerung und Lohnbewegungen.
Von unſerem H=Korreſpondenten.
Prag, Mitte September.
In der Tſchechoſlowakei konzentriert ſich gegenwärtig
das Intereſſe der Oeffentlichkeit intenſivſt auf das durch
ein Diktat der Zuckerinduſtriellen heraufbeſchworene
Geſpenſt einer Verteuerung der meiſten Lebensmittel.
Um den durch Verluſt des engliſchen Marktes entſtande=
nen
Einnahmen=Ausfall wettzumachen, haben die tſche=
chiſchen
Zuckerinduſtriellen über den Kopf der Regierung
hinweg den Inlandspreis des Zuckers um 70 Heller
(9 Pfennige) pro Kilogramm erhöht; in ſeinen tieferen
Urſachen hängt dieſer Schritt mit dem Beſtreben der
Induſtriellen zuſammen, Mittel zu erhalten, die es mög=
lich
machen, den tſchechiſchen Zucker im Auslande zu
billigem Preis abzuſetzen. Der Konkurrenzkampf gilt
Deutſchland und Polen, die gezwungen werden ſollen,
den Rübenbauern ſo niedrige Preiſe zu zahlen, daß dieſe
wiederum ihre Rübenanbauflächen ſtark reduzieren und
ſich zugunſten des tſchechiſchen Zuckers auf andere land=
wirtſchaftliche
Produktion umſtellen.
Ueber die Entwicklung und den derzeitigen Stand
des Prozeſſes, von dem ſich die tſchechiſche Zuckerwirt=
ſchaft
eine Geſundung verſpricht und an dem auch das
Ausland in hohem Maße intereſſiert iſt, berichten nach=
folgende
Ausführungen unſeres Prager Korreſpondenten.
Als vor einigen Monaten England zur Verbeſſerung der
Situation ſeiner Zuckerinduſtrie durch einſchneidende Zollmaß=
nahmen
den Erport tſchechoſlowakiſchen Raffinadezuckers faſt
gänzlich unterband, forderte der Prager Verband der Zucker=
induſtrie
ungeſäumt von der Regierung entſprechende Schritte
zur Beſeitigung der durch dieſen Schritt Englands zu gewärtigen=
den
Kriſe durch Hebung des inländiſchen Zuckerkonſums, Erleich=
terung
der Handelsſteuer und durch Herabſetzung der Konſum=
und Umſatzſteuern, damit die Induſtrie in die Lage komme, für
den verloren gegangenen engliſchen Markt andere Abſatzgebiete
für den auf dem Wege der Gebührenabſchreibungen verbilligten
Zucker tſchechoſlowakiſcher Provenienz zu erobern. Die Verhand=
lungen
zwiſchen den Vertretern der Zuckerinduſtrie und der
Regierung führten zu keiner Einigung, weil der Finanzminiſter
Dr. Engliſch den Standpunkt vertrat, daß die Staatseinnahmen
aus dieſen Steuern eine Reduzierung nicht vertragen würden.
Die Situation ſpitzte ſich ſchließlich derart zu, daß Engliſch ver=
ärgert
ſeine Demiſſion gab, die er erſt zurückzog, als die Koali=
tionsparteien
erklärten, ſeinen Standpunkt zu teilen und eine
übermäßige Belaſtung des Staatsſäckels zugunſten der Zucker=
induſtrie
nicht zu billigen. Es kam zuletzt zu einem proviſoriſchen
Abkommen mit den Induſtriellen, das eine Rückvergütung von
etwa 40 Millionen Kronen in Ausſicht ſtellte, das aber vom Par=
lamente
bisher nicht verhandelt wurde, weshalb die Zucker=
induſtriellen
nunmehr auf eigene Fauſt und über den Kopf der
Regierung hinweg auf ebenſo einfache wie radikale Weiſe ihrer
angeblichen Notlage zu ſteuern verſuchten: ſie proklamierten einen
Tag nach der Erklärung des ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten
Schramek, daß er jede Verteuerung des Zuckers verhindern würde,
eine Erhöhung des Preiſes dieſes wichtigen Lebensmittels um 60
Kronen beim Meterzentner im Großhandel und um 70 Heller beim
Kilogramm im Kleinhandel, wodurch ſie bei einem normalen in=
ländiſchen
Zuckerverbrauch von jährlich 4 Millionen Meterzentnerh
eine Mehreinnahme von 240 Millionen Kronen erzielen würden.
Mit dieſer ungeſunden Methode, den Ausfall des engliſchen Ge=
ſchäftes
durch eine unerhörte Belaſtung der Inlandskonſumenten
wettzumachen bzw. zu verſuchen, durch den aus dem Inlande zu
erwartenden Ueberpreis den Auslandsmarkt mit künſtlich ver=
billigtem
Zucker zu verſorgen, hätte die Regierung ſich nicht ein=
verſtanden
erklären dürfen, wollte ſie nicht, daß das Vertrauen
der Bevölkerung in ſie einen ſehr empfindlichen Stoß erleide.
Es kam anders.
Ganz unerwartet blies dieſe Regierung zum Rückzug. Der
ſtellvertretende Miniſterpräſident, der zuerſt erklärt hatte, die Ver=
teuerung
des Zuckers ſei keineswegs begründet, bekannte plötzlich,
daß es notwendig ſei, das Problem der Zuckerkriſe einer Löſung
zuzuführen, und zwar auf dem Wege der Verſtändigung zwiſchen
Erzeuger und Verbraucher, obgleich er nicht in Abrede ſtellen
konnte, daß es zwecklos ſei, eine Induſtrie am Leben zu erhalten,
die, wie ſie vorgibt, aus eigener Kraft ſich nicht zu erhalten ver=
mag
und daher beim Ausfall des Auslandsgeſchäftes entweder
den Staatsſäckel oder den ohnehin ſchwer um ſeinen Lebensunter=
halt
ringenden Konſumenten belaſten müßte. Bei der parlamen=
tariſchen
Debatte über das Diktat der Zuckerinduſtriellen, dem ſich
die Regierung trotz ihres anfänglichen Standpunktes immer deut=
licher
zu beugen bereit zeigte, iſt es dann auch zu lebhaften Aus=
einanderſetzungen
gekommen, bei denen den Regierungsparteien
Schwäche vorgeworfen wurde, weil ſie auf der einen Seite wohl
gegen die Verteuerung eines der wichtigſten Lebensmittel Stel=
lung
zu nehmen ſcheinen, auf der anderen Seite aber nichts tun,
um ihre Mitglieder in der Regierung zu einem entſcheidenden
Vorgehen zu bewegen. Die tſchechiſchen Sozialdemokraten, die
eine äußerſt ſcharfe Sprache führen, kündigten an, ſie würden alles
tun, die aus einflußreichen Agrariern beſtehende Prager Neben=
regierung
zu ſtürzen; ſie kennzeichneten die Zuckerkriſe als eine
Beſchleunigung des Niederganges der jetzigen Regierung, und
damit haben ſie nicht zu viel geſagt: denn es gibt nur wenige
Leute in der Tſchechoſlowakei, die der Regierung und den ſie
ſtützenden Parteien Glauben ſchenken, wenn ſie die Meinung er=
wecken
will, daß ſie auf die Preisgeſtaltung des Zuckers keinen
Einfluß ausüben könnte eben deshalb, weil das Geheimnis
der ſogenannten Nebenregierung längſt entſchleiert erſcheint: die
Bauernpartei, die mächtigſte Regierungsgruppe, hat heute un=
umſchränkte
Diktatorbefugnis, und ihr ſtehen die mit der Zucker=

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Seite 2

Samstag, den 13 Geptember 1928

induſtrie von gemeinſamen Intereſſen verbundenen Nübenbauern
ſo nahe, daß es nicht ſchwer fallen kann, ſich einen Reim auf dieſe
Gemeinſchaft und ihre Ziele zu machen.
Die außerordentliche Erregung, die das Attentat auf die
Taſchen der Konſumenten ausgelöſt hat, iſt, wie die Verhandlun=
gen
zwiſchen Regierung und Zuckerkartell zeigen, nicht ohne Wir=
kung
geblieben: es heißt, daß die Zuckerinduſtriellen bei beſchleu=
nigter
Verabſchiedung des Entwurfes über die Refundierung der
Handelsſteuern und bei Zubilligung einer Herabſetzung der
Transportſteuer mit einem finanziellen Geſamteffekt von 90 Mil=
lionen
Kronen zu einer entſprechenden Reduzierung der in Aus=
ſicht
genommenen Preiserhöhung bereit ſeien. Auch dieſe Löſung,
der ſich die Regierung ſehr geneigt zeigt, kann keinesfalls befrie=
digen
, denn ſie beweiſt lediglich, daß es mit einer Staatsgewalt
recht windig ausſieht, die heute Nein!, morgen Vielleicht!
und übermorgen Jal ſagt, und daß es an der Zeit ſcheint, mit
einem Syſtem abzurechnen, das Standesbelange vor Volks= und
damit Staatsintereſſen ſtellen zu müſſen glaubt, und das ſich dazu
hergibt, Wünſche und Pläne verwirklichen zu helfen, die mit
wirtſchaftspolitiſcher Moral nichts, aber ſchon gar nichts mehr
gemeinſam haben!
Es hat, wie dies ſelbſtverſtändlich iſt, nicht ausbleiben können,
daß dem Schritte der Zuckerinduſtriellen auch andere Wirtſchafts=
zweige
gefolgt ſind: Kohlenhändler kündigen eine erhebliche Er=
höhung
der Brennſtoffpreiſe an, die Milchpreiſe ſind heraufgeſetzt
worden, ebenſo die Fleiſch=, Geflügel= und Wildpretpreiſe, die
Butterrreiſe uſw. Gleichzeitig haben neue Lohnbewegungen, ins=
beſondere
unter der Bergarbeiterſchaft, mit Rückſicht auf die durch
die allgemeine Verteuerung der Lebens= und Bedarfsartikel ge=
ſteigerten
Lebenshaltungskoſten eingeſetzt, ſo daß Erſchütterungen
des Wirtſchaftslebens in der Tſchechoſlowakei kaum ausbleiben
dürften und das Machtdiktat der unzufriedenen tſchechiſchen
Zuckerbarone neuerlich Zuſtände heraufbeſchwören wird, die,
nachdem ſie eine Zeitlang hindurch Staat und Volk arg in Mit=
leidenſchaft
gezogen haben, gebannt erſchienen. So entbehrt es
gewiß nicht einer beſonderen Pikanterie, daß gerade das Jubi=
läumsjahr
der tſchechoſlowakiſchen Republik, in welchem der
Finanzminiſter einen roſenrot gefärbten Voranſchlag für das
kommende Jahr vorlegt, im Zeichen des bitteren Kaffees ſtehen
wird, mit dem der brave tſchechoſlowakiſche Staatsbürger bei
trockenem Brot fürlieb nehmen muß, weil eine konfuſe Wirt=
ſchaftspolitik
die Billigung der Regierung deswegen findet, weil
dieſe in den wichtigſten Fragen heute verſagende oberſte Staats=
macht
die Rechte des Volkes und die Moral geringer achtet als die
Anſprüche eines trotz aller Beteuerungen gewiß nicht notleiden=
den
, aber um ſeine Geltung auf dem Weltmarkt bangenden
Standes!
Die deutſchen Gegenforderungen.
Berlin, 14. Sept.
Ueber die Beſprechungen der Vertreter der ſechs Mächte in
Genf wird in der heutigen Nummer der Deutſchen Diplomatiſch=
Politiſchen Korreſpondenz u. a. ausgeführt: Nachdem von
franzöſiſcher Seite ſehr bedauerlicherweiſe Einzelheiten über die
vertraulichen Beſprechungen in die Oeffentlichkeit gekommen
ſind, kann feſtgeſtellt werden, daß die franzöſiſchen Wünſche ſich
auf eine Erweiterung und einen Ausbau der im Locarno= Ver=
trag
, v. h. im Nheinpakt, geſchaffenen Organiſation erſtrecken.
Es handelt ſich dabei um einen franzöſiſchen Vorſchlag zur
S haffung einer Feſiſtellungs= und Vergleichskommiſſion ( Com=
miſſion
de conſtalation et de conſiliation), deren Charakter,
Znſammenſetzung und Befugniſſe natürlich noch einer genauen
Prufung unterlieven müſſen. Feſtzuſtellen iſt aber jetzt ſchon,
daß eine ſolche Kommiſſion nur in Frage kommt nach Vollzug
der Geſamträumung des Rheinlandes. In die Einzelheiten
dieſes Provekies iſt noch nicht eingetreten worden, und es han=
deli
ſich für uns vorläufig darum, ob dieſer Vorſchlag über=
haupt
eine Platiſorm abgeben kann. Die franzöſiſche Preſſe,
die übrigens den Gedanken der Geſamträumung als einer ſelbſt=
verſtändli
yen Lonterpartie zu den franzöſiſchen Wünſchen bis=
her
in keiner Weiſe Raum gegeben hat, bemüht ſich, das Projekt
als eine Einrichtung darzutun, die ſich ſinngemäß in die Be=
ſtimmungen
des Artikels 4 des Rheinpaktes einfügt. Nach die=
ſen
aber wurden Beſchwerdefälle an den Völkerbundsrat ge=
laugen
, während der ſetzige Vorſchlag dieſe Beſtimmung even=
tuell
ausſchaliet. Die deurſchen Gegenſorderungen werden ſich
ſetung und ihre Befugniſſe, ferner auf die Frage der beider=
ſeitigen
Gebietéteile zu erſtrecken haben, für deren Bereich
etivaige Beſch verden an dieſe Kommiſſion zu leiten wären.
Der zweite Komplex der bei den Beſprechungen aufgetauchten
Vorſchläge bezieht ſich auf die Einſetzung eines Ausſchuſſes
finanzieller Sachwerſtändiger zur Prüfung der Reparationsfrage
im Rahmen des Dawes=Planes. Hiergegen dürften materielle

Vom Tage.
Der Reichspräſident, der geſtern früh aus Weſtpreußen zu=
rückgekehrt
iſt, empfing den perſiſchen Hofminiſter Ti=
mur
Taſch in Begleitung des hieſigen perſiſchen Geſandten.
Das Mitglied des Reichsbankdirektoriums Geheimer Oberfinanzrat
Dr. Karl von Grimm iſt im 62. Lebensjahre geſtorben.
Der Botſchafter der U. S. S. R. Dr. Kreſtinski, der
ſich auf der Rückreiſe von Kiſſingen derzeit in Baden=Baden be=
findet
, ſtattete dem Reichsaußenminiſter einen freundſchaftlichen
Beſuch ab.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Mſgr. Seipel hat
geſtern das Internationale Arbeitsamt in Genf beſucht, wo er eine
längere Ausſprache mit dem Direktor A. Thomas
hatte. Er hat Genf verlaſſen, um ſich nach Wien zurückzubegeben.
Der Wachtpoſten vor dem Hauſe des bulgariſchen
Kriegsminiſters Wolkow wurde geſtern ermordet aufge=
funden
. Die Ermordung ſoll angeblich mit der Aufdeckung der kom=
muniſtiſchen
Organiſation in Bulgarien in Verbindung ſtehen.
Der ungariſche Juſtizminiſter hat Baron Hatvany auf Grund
des gerichtsärztlichen Befundes, wonach ſeine Erkrankung an Magen=
geſchwüren
eine Behandlung im Sanatorium erfordert, eine Straf=
unterbrechung
gewährt. Baron Hatvany befindet ſich bereits auf
freiem Fuße im Sanatorium.
Der ungariſche Außenminiſter Walko hat für Un=
garn
die Fakultativklanſel des Statuts des Ständigen In=
ternationalen
Gerichtshofes im Haag über die Anerkennung der obliga=
ſeitigkeit
unterzeichnet.
Der in Biarritz weilende frühere ſpaniſche Miniſter=
präſident
Sanchez=Guerra hat auf Befragen einem Mit=
arbeiter
der Gazette de Biarritz jede Beteiligung an dem
in Spanien aufgedeckten Komplott dementiert und
erklärt, er habe erſt durch die Zeitungen davon Kenntnis erhalten.
Bedenken nicht beſtehen, zumal auf eine Verknüpfung der Frage
zichtet wird. Jedenfalls iſt gegenüber den ausländiſchen Preſſe=
äußerungen
die Tatſache feſtzuhalten, daß bei der notwendigen
Prüſung neben den oben erwähnten ſelbſtverſtändlichen Voraus=
ſetzungen
die Feſtſtellung eine wichtige Rolle ſpielt, wie ſich in
bezug auf die Feſtſtellung der Kompetenzen der Feſtſtellungs=
und Vergleichskommiſſion überhaupt eine vollkommene Parität
herſtellen ließe.
König Alfons von Spanien in Schweden.
Stockholm, 14. September.
Der ſpaniſche Kreuzer Principe Alfonſo mit König Alfons
von Spanien an Bord ging heute vormittag um 11 Uhr hier vor dergewaltigen. Auf die Hilferufe der Ueberfallenen eilten au
Anker. Der Kreuzer wurde ſchon früh morgens von Torpedo=
bootszerſtörern
und einem Flugzeuggeſchwader auf offenem
Meere empfangen. Unter dem Salut der Kriegsſchiffe und der
Landbatterien begab ſich König Guſtav an Bord, um den hohen

König Alfons XIII. von Spanien.
neben der Grundbedingung der Geſamträumung auf die Dauer Gaſt zu begrüßen. Die beiden Könige und ihr Gefolge fuhren
der Wirkſamkeit einer ſolchen Kommiſſion, auf ihre Zuſammen= auf der königlichen Schaluppe zum Landungsplatz, wo der Vize=
vorſitzende
der Stadtverordnetenverſammlung den König im
Namen der Stadt Stockholm mit einer Rede in ſpaniſcher Sprache
begrüßte. Im offenen Wagen begaben ſich die Könige mit Ge=
folge
unter den Beifallskundgebungen der Menge zum Schloß.
Nach dem Empfang fand ein Lunch im engeren Familienkreiſe
ſtatt. Die Stadt iſt feſtlich geſchmückt und die Schiffe im Hafen
haben über die Toppen geflaggt.

Nummer 257
Zwiſchenfälle im beſetzten Gebiet.
Ein Mädchen überfallen und verhaftet.
Kaiſerslautern, 14. September.
Ein Dienſtmädchen, das ſich am vergangenen Samstag abem
auf dem Wege nach Kaiſerslautern zur Rückkehr zu ſeiner Dien=
herrſchaft
befand, wurde, als es bei der franzöſiſchen Kaſer
vorbeikam, plötzlich von fünf franzöſiſchen Soldaten angehalteen
die das Mädchen trotz heftigſter Gegenwehr und trotz laun
Hilferufe in die Kaſerne ſchleppten. Sie verſuchten dem Mädch al
Gewalt anzutun. Als ihnen dies wegen der heftigen Gegenwe=n
des Mädchens nicht gelang, mißhandelten ſie ihr Opfer dera-
daß
es aus Mund und Naſe blutete. Die Ueberfallene erſtattse
ſofort Anzeige bei der deutſchen Polizei. Der franzöſiſchen Ge-
darmerie
wurde ebenfalls Meldung erſtattet. Hierzu erfahren war
noch, daß das Dienſtmädchen am folgenden Nachmittag von don
Militärbehörde verhaftet und ins Militärgefängnis gebracht wS=
den
iſt. Die Unterſuchung des Vorfalles wird auf ſeiten der dero
ſchen Behörden fortgeſetzt.
Die Preſſe des beſetzten Gebietes hat auf Erſuchen der B.
ſatzungsbehörde eine franzöſiſche Darſtellung veröffentlicht, wol
nach das angeblich am 8. September bei der Kaſerne in Kaiſerr=
toriſchen
Schiedsgerichtsbarkeit unter dem einzigen Vorbehalt der Gegen= lautern von fünf franzöſiſchen Soldaten überfallene Mädch.,
ſeine Ausſagen nicht aufrechterhalten könnte und eingeſtand n
habe, die Geſchichte erfunden zu haben. Die Zeitungen haben oa
die Aufnahme dieſer Feſtſtellung die Erwartung geknüpft, d.6
die von deutſcher und franzöſiſcher Seite geführte Unterſuchur
reſtloſe Klarheit in die Sache bringen werde. Wie nunmehr vun
franzöſiſcher Seite mitgeteilt wird, handelt es ſich bei dern
Zwiſchenfall in Kaiſerslautern vom 8. September nicht um einen
Gewaltakt, ſondern um ein Roheitsdelikt, das an dem Mädch,a
und derjenigen der Rheinlandräumung von der Gegenſeite ver= von einem anamitiſchen und einem marokkaniſchen Soldaten E=
gangen
wurde. Die Täter ſind ermittelt und ſollen beſtraft we=
den
. Das Mädchen befindet ſich in franzöſiſcher Haft im Militc=
polizeigefängnis
Landau.
Ein weiterer Ueberfall im beſetzten Gebiet;
Zweibrücken, 14. September.
Geſtern vormittag wurde ein in der Gemarkung des Zwe=
brücker
Vororts Ixheim mit Feldarbeiten beſchäftigtes 20 Jaho
altes Mädchen aus Ixheim von einem franzöſiſchen Soldaten
angefallen. Um das Mädchen einzuſchüchtern, feuerte der Sold=
mehrere
Revolverſchüſſe ab, bedrohte ſein Opfer und ſuchte es zu
einem nahen Steinbruch Männer herbei, worauf der Täter wi
Flucht ergriff. Staatsanwaltſchaft und Gericht von Zweibrückmn
begaben ſich nachmittags zur Augenſcheinnahme an den Tatorr
Bei dieſer Gelegenheit wurde ein in verdächtiger Weiſe m duſt
Nähe ſich herumtreibender franzöſiſcher Soldat bemerkt, der eine
Revolver in der Hand trug. Auf das Zureden von Zivilpe-
ſonen
, die die gerichtliche Ortsbeſichtigung angelockt hatte, god
der Soldat den Revolver ab und lieferte gleichzeitig auch zwo
Operngläſer aus, die in der Nacht vorher nach Zertrümmerurn
des Schaufenſters aus dem Laden eines Optikers in ZweibrückelW
geſtohlen worden waren. Die weiteren Ermittlungen der dem
ſchen Behörden, die die franzöſiſchen Behörden von dem Vorfcl
ſofort verſtändigt haben, ſind im Gange. Der franzöſiſchen 9½
hörde gelang es mit Hilfe der deutſchen, den Täter, der auch eiro
franzöſiſche Kaſſe um rund 1200 Franken erleichert hatte, fenl
zunehmen.
Der Temps zu den Genfer Räumungse
verhandlungen.
EP. Paris, 14. September.
Zu den Räumungsverhandlungen in Genf ſchreibt de
Temps, es wäre offenbar ein Irrtum, zu glauben, daß eim
Löſung ſchon in nächſter Zeit bevorſtehe. Die Meldungen, d
über den bisherigen Gang der Verhandlungen in der Preſſe v=
öffentlicht
worden ſeien, ſeien im übrigen mit großem Vorbeha4
aufzunehmen. Deutſchland habe, wie es ſcheine, die erwarteter
Vorſchläge noch nicht formuliert. Wenn ihm aber an dem G
lingen der Verhandlungen etwas liege, müſſe es ſolche von
bringen, denn Deutſchland ſei der verlangende Teil. Die Deum
ſchen wüßten jetzt genau, daß ohne Gegenleiſtung das Rheinlam
nicht geräumt werde. Da die Räumung eng mit der Reparation=
frage verbunden, ſei, ſei klar, daß Deutſchland vor allem finan)
zielle Vorſchläge zu unterbreiten haben werde. Dieſe Vorſchlän/
müßten in der Richtung einer vorzeitigen Ablöſung wenigſtern
eines Teiles der Dawesobligationen liegen. Es habe nicht dei
Anſchein, daß in irgend einer der Fragen ſchon eine prinzipienl
Ein gung erzielt worden ſei. Das Weſentliche ſei aber, daß de
Verhandlungsatmoſphäre jetzt beſſer ſei als beim erſten Kontar.

*Robert Engels.

Um Pfingſten 1926 iſt der Profeſſor an der Kunſtgewerbe=
ſchule
in München Robert Engels geſtorben, wenige Monate
nachdem es ihm vergönnt war, ſeinen 60. Geburtstag zu begehen.
Ein Tag, der ihm viel Ehrungen brachte. Viele Städte, viele
Kunſtorganiſationen hielten ſich verpflichtet, Robert Engels=
Gedächtnis=Ausſtellungen zu veranſtalten. Auch der Darmſtädter
Kunſtverein trug ſich mit dieſem Gedanken, aber jetzt erſt iſt es
möglich geworden, die Gedächtnis=Ausſtellung nach Darmſtadt zu
bringen. Sie wird am Sonntag vormittag in der Kunſthalle am
Rheintor feierlichſt eröffnet werden.
Wie über viele Künſtler, iſt an dieſer Stelle auch ſchon viel=
fach
von Robert Engels geſprochen worden, und immer wurde
die ausgeprägte Eigenart dieſes Künſtlers, der im beſten Sinne
des Wortes ein Ringender, Schöpfender war, der faſt in allen
ſeinen Werken eine urwüchſig ſtarke, ſchöpferiſche Kraft offenbarte,
rühmend betont. Wir ſind der Leitung des Kunſtvereins zu be=
ſonderem
Dank verpflichtet, daß ſie uns nunmehr die Möglich=
keit
gibt, an Hand einer umfangreichen Kollektion von Werken
des Verſtorbenen einen Einblick in ſeine Lebensarbeit zu gewin=
nen
, die für die Kunſt ſo unendlich viel zu bedeuten hat, die auf
unzählige Schüler befruchtend gewirkt und darum ſich ſelbſt den
Stempel der Unſterblichkeit gab.
Wir benutzen gerne die Gelegenheit, einen Abriß aus dem
Leben und Schaffen des Künſtlers zu geben, den wir in nach=
ſtehendem
Auszug aus einem Vortrag von Dr. H. H. Thies=
München über das Werk von Robert Engels finden:
:.. Der härteſte und biegſamſte Stahl, der in deutſchen
Schmieden gefertigt wird, kommt aus Solingen. In dieſem
Städtchen an der Wupper, deſſen Induſtrie in die Zeit Karls
des Großen die ſagenreiche zurückgeht, haben Engels Vor=
fahren
Klingen und Schwerter geſchmiedet. Das Gehärtete neu
aufglühen, das Glühende neu härten: das war der Rhythmus
ihrer Arbeit. Biegſam und unzerbrechlich, elaſtiſch und feſt das
Ergebnis.
Schon dies: daß die Feder ſein Hauptinſtrument wurde
ſeltſames, weiterwirkendes Fatum! Aber mehr: erinnern Sie ſich
des Eindrucks, den die Tauſende von Zeichnungen alleſamt eine
wie die andere als überwiegenden Eindruck hinterlaſſen es iſt
die ſchwingende Linie, die den einzelnen Kompoſitionsteilen die
unzerbrechliche Feſtigkeit nicht nimmt, das Ganze aber dennoch in
eine alles überwindende elaſtiſche Kurve reißt. An dieſer Kurve
ſpringen ſie auseinander, die Elemente ſeiner Zeichnung: Schat=
tenſchwärze
und biendende Lichter. Und bis in die molekularen

Beſtandteile hinein in Einheit: wie Eiſenfeilſpäne unter magne=
tiſchem
Grundzug ſpreizen ſich die Striche.
Das Geſetz der Verfertigung durch Erneuerung: noch im tief=
ſten
, im Geſamtbilde ſeiner künſtleriſchen Perſönlichkeit iſt es
ſichtbar.
Sicher find vielen von Ihnen die Oelgemälde aus der Pariſer
Zeit bekannt, die der 25jährige malte. Welcher Künſtler, der eine
ſolche Vollkommenheit erlangt hat, wagt, ſie von ſich abzulegen
und eine neue Vollkommenheit zu ſuchen! Leſſer Ury iſt auf dieſer
Stufe ſtehen geblieben und viele andere, die ihren Ruhm davon
haben. Engels hat das nicht genügt. Sich aufgeben, um ſich
härter und beſſer wiederzufinden, war ſein Geſetz. Der neue Tag
lockte ihn zu immer neuen Ufern. Als er in der Zeichnung die
endgültig ihm gemäße Form gefunden hatte, wandte er ſich mit
erneutem Wollen der Bildung ſeines maleriſchen Stils zu. Dies
Unterfangen muß tragiſch geweſen ſein. Es war ein Widerſtehen
gegen ſein Fatum, den Stahl, die Feder, ein Verſuch, der hin
und wieder etwa im Pointillismus, aber hier auf ganz anderer
Ebene und mit anderen Abſichten gewagt, immer ins Endloſe
führt: wie kann ich den Pinſel zur Feder machen, wie kann ich
mit der Feder malen?
Es gibt außer den Gemälden, dieſen ſtummen Zeugen eines
unendlichen Ringens, noch lebende und ſprechende Zeugen dieſer
immer wandlungsbegierigen Spannkraft: die Schüler Robert
Engels.
Ich habe manchen von ihnen geſprochen und ihre Arbeiten
geſehen. Es gibt ein ſonderbares Etwas in der Münchener Kunſt=
gewerbeluft
und wohl auch anderwärts , was einem beim
Anblick von Schülerarbeiten hytnotiſch die Frage auf die Lippen
legt: Ach ja das iſt ein Meier= oder Müller= oder Schulze=
Schüler, nicht wahr? In unſerem Falle habe ich immer faſt
ſchockiert gefragt: Wo iſt denn da der Engels=Schüler?
Der war nur in der Qualität der Arbeit ſichtbar, nicht in
ihrem Charakter. Vor ein paar Wochen habe ich einen geſprochen,
der nur ein paar Wochen bei Robert Engels gearbeitet hat, und
es wird Sie intereſſieren zu hören, daß er ſagte: Ohne dieſe
paar Wochen wäre ich nicht ich ſelbſt geworden. Sie haben mich
gelehrt äußerem Zwang und Zug und Druck nicht allzuſehr nach=
zugeben
. Engels hat uns ſelbſtändig gemacht. Die ganze Wich=
tigkeit
einer ſolchen Aeußerung ermißt man erſt, wenn man be=
trachtet
, wie häufig Lehren als ein Entleeren an eigener Indi=
vidualität
aufgefaßt wird. Der Lehrer ſchraubt dem Schüler ſeine
Schrauben ein, und nun läuft der Schüler genau ſo weiter wie
der Lehrer läuft. Entlaſſen, loslaſſen, jeden zu ſich ſelbſt ent=
laſſen
: das war Robert Engels Lehren.
Die Luſt an der charaktervollen Ausprännna, iues ſeden, der
unabläſſige Drang zur Vervollkommnung, der unbeſtechliche

Trieb, ſeine Arbeit um ihrer ſelbſt willen zu tun, ganz ihr hiep
gegeben, des Erfolges wenig achtend, das Streben, ſeine Ves
anlagung und Begabung nicht leichthin ſich ausleben zu laſſes
ſondern einem Pflichtgebot zu unterſtellen: da hätten wir ein=
Reihe von Charakterzügen aus dem Geſamtbilde Robert Enge?
herausgehoben, die man gemeinhin als hervorragend deutſ
bezeichnet.
Deutſch da haben wir nun das vielſeitige Wort, das bar
den meiſten, und mit Recht, als erſtes Charakteriſtikum ſeinv
Arbeiten angewendet wird.
Schon die Stoffkreiſe ſeiner Arbeiten legen dies ja nahe. Bll
iſt der Triſtan, Hauffs Lichtenſtein, Rübezahl, Der Räube=
Hans und die ſchöne Margareth, Der Himmelküſter bad
Matthieſſen, Die Nibelungen, das Rheiniſche Liederbuck!
unter den Illuſtrationen; die deutſche Landſchaft und El
deutſche Kleinſtadt füllen ſein maleriſches Werk. Dabei iſt
ſicher ein deutſcher Zug, daß ſelbſt ſeine Seebilder binnenläv
diſchen Charakter zeigen .. .
. . Sage, Märchen und Hiſtorie beſiedeln breit ſeine
künſtleriſchen Boden. Bedenkt man, daß dieſe Krieger und he‟
den in der Zeit nach Siebzig und vor Vierzehn entſtanden ſind,
muß auffallen, wie wenig imperialiſtiſcher Glanz über ihn
ſchwebt. Eine verborgene, eine Kyffhäuſerdeutſchheit umwittes‟
ſie. In einer Zeit, wo Richard Wagner=Pomp und Viktor vac!
Scheffel=Romantik ihre Knalleffekte feiern, ſind dieſe wacker
Burſchen bei Engels durchaus etwas anderes als Herolde die
Reichs. Blättern Sie in den landesüblichen Nibelungen=Jlluſtt
tionen jener Zeit, betrachten Sie die Wandgemälde aus gran
germaniſcher Vorzeit. Sie finden verkappte Küraſſiere vom Zell.
regiment. Ein ſtrenges und konſequentes Abgerücktbleiben N.
dieſem Feudalgermanismus kennzeichnet die Figuren Enge..
Ihr Mannestum iſt nie Poſe, ihr Kampf ſtets unpathetiſch, 90*
Monumentalität tragiſch und ganz undekorativ. Es iſt die wire
liche Welt, die Welt von heute und geſtern, die Welt, wie f*
eh und je geweſen iſt und ſein wird im durchſichtigen Gewan.
ihrer Epoche. Schlicht und der Natur ergeben, die ihnen einzig.
Geſetz iſt, leben und ſterben dieſe Männer und Frauen, das pauue
backige Teilnehmen n den gedeckten Tiſchen des Lebens iſt ½
Humor, das Wiſſen von der heiklen Zweifelhaftigkeit dieſer Fre=
den ihre Größe, und das Ausbrechen in eine herzhaft beſinnung!
loſe Rauferei ihre letzte Glückſeligkeit ..
.. . Und ſo iſt dieſer Mann, der ſo ganz die repräſentan.
Blendſeite entbehrte, doch ein Deutſcher und Künſtler von repr-
ſentativer Eigenart geweſen und wird vielleicht hinüberführen El
eine Zeit, die ſein Weſen in ihrem Geiſte verkörpern wird.

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Nummer 257

Kommiſſions=Arbeiten in Genf
Mandatsfragen.
* Genf, 14. September. (Priv.=Tel.)
In der politiſchen Kommiſſion der Bundesverſammlung
murde heute der Bericht über die Mandatsverwal=
tring
erſtattet. Nanſen verlangte größere Oeffentlichkeit für die
Yerhandlungen der Mandatskommiſſion, wogegen Rappard=
Schweiz betonte, daß dies nur unter gewiſſen Bedenken ge=
ſthehen
könne, da die Themata, die in der Kommiſſion zur
Sprache kämen, häufig ſehr delicat ſeien. Wenn man 15 Millionen
Xenſchen zu verwalten habe, ſei es klar, daß ſich immer wieder
Meſchwerden von Unzufriedenen bemerkbar machten, die in der
Heffentlichkeit einen falſchen Eindruck über die Zweckmäßigkeit
der Mandatsverwaltung hervorrufen könnten.
In der Rechtskommiſſion erſtattete heute vormittag
Armburg=Holland einen ſehr bemerkenswerten wiſſenſchaftlichen
A ortrag über die Rechtsbildung durch den Ständigen Internatio=
len
Gerichtshof.
Die humanitäre Kommiſſion beſchäftigte ſich mit
dem Antrog der ſkandinaviſchen Staaten auf Bekämpfung des
ißbrauchs von minderwertigem Alkohol und des Alkohol=
ſcmuggels
. Dieſer Vorſchlag bezieht ſich nicht auf Wein, Bier
umd Apfelwein. Es wurde beſchloſſen, daß die Hygiene= Organi=
ſ
tion eine Unterſuchung über die Alkoholarten vornehmen ſoll,
dre als ſchädlich für den menſchlichen Gebrauch zu bezeichnen
ſiud und gegen die deshalb eine gemeinſame Bekämpfungsaktion
umternommen werden ſoll.
Der irländiſche Profeſſor M. O. Sullivan er=
frttete
Bericht über die geſamte Tätigkeit der Hygiene= Organi=
ſrtion
, wobei er beſonders die wertollen Erfolge des Bureaus
im Singapure hervorhob.
In der Beratung der Mandatsverwaltung forderte Bonin=
Kongare=Italien volle Gleichberechtigung aller Mitgliedſtaaten
dees Völkerbundes in den von den einzelnen Mächten verwalteten
Nandatsgebieten. Die Uebervölkerung Europas und die Er=
ſchöpfung
der wirtſchaftlichen Leiſtungsquellen erfordere, daß die
neichen Reſervoires der Kolonien allen Völkern ohne Ausnahme
zuir Verfügung ſtehen.
Die ſtändige Abrüſtungskommiſſion der Bundes=
teerſammlung
beſchäftgte ſich heute mit dem Bericht Ruetgers
ber die Wirkung der Völkerbundspakt=Artibel auf die Sicher=
keit
, mit den Sicherheits= und Schiedsgerichts=Modellverträgen
und mit dem finniſchen Vorſchlag auf finanzielle Unterſtützung
edrohter Staaten. Bei dieſer Gelegenheit legten Paul=Boncour
und Politis ihre bekannten Theſen über die Verbindung zwiſchen
Sicherheit und Abrüſtng dar. Sokal=Polen ſprach ſich für den
ſ.nniſchen Vorſchlag auf finanzielle Unterſtützung angegriffener
Staaten aus.
In der juriſtiſchen Kommiſſion der Vollverſamm=
ſting
ſtellte Limburg=Holland den Antrag, die Schiedsgerichts=
Modellverträge zu einem einzigen Modell zuſammenzufaſſen.
Dagegen ſprachen ſich die Vertreter Oeſterreichs, Portugals und
Wriechenlands aus, die lediglich einen Zuſatz verlangten, durch
den die verſchiedenen Modellverträge untereinander verbunden
werden.
In der Budgetkommiſſion lehnte der japaniſche Ver=
treter
Kuruſu die geſtrigen ſcharfen Kritiken gegen die Perſonal=
dolitik
des Völkerbundsſekretariats als unberechtigt ab. Wenn
teas, was die Redner geſtern an kritiſchen Anwürfen vorgebracht
bätten, diplomatiſch geweſen ſei, dann ſei er kein Diplomat. Er
hramme aus einem Land, in dem das alte Samurei=Ideal noch
lebe, daß man alle Verdienſte anerkennen müſſe, und die Ver=
nienfte
des Sekretariats ſeien bei der Aufrechterhaltung des
Friedens doch zu groß, als daß man ſie durch eine Umwandlung
wer Perſonalpolitik des Sekretariats in Gefahr bringen dürfe.
Man ſolle das Prinzip der Stellenbeſetzung nach Nationen nicht
ü.bertreiben. Ausſchlaggebend dürften lediglich die Kompetenzen
und die Eigenſchaften des einzelnen Beamten ſein. Er ſprach
Sir Erie Drummond die Anerkennung für die bisher geleiftete
Arbeit aus.
In der humanitären Kommiſſion wurde die De=
watte
über den Bericht der Opium=Kommſſion fortgeſetzt.
Beginn der deutſch=eſiniſchen Handelsvertrags=
verhandlungen
.
Im Konferenzſoal des Miniſteriums des Aeußeren begannen
meſtern die deutſch=eſtniſchen Handelsvertragsverhandlungen. Der
fFührer der eſtniſchen Delegation begrüßte im Naen der Regie=
uung
die deutſchen Vertreter; er gab der Hoffnung Ausdruck, daß
hie Verhandlungen zu einem günſtigen Ergebnis führen werden.
Der Führer der deutſchen Delegation, Geſandter Schroetter,
ſthloß ſich in ſeiner Erwiderung dem von der eſtniſchem Seite ge=
gußerten
Wunſche an. Darauf begannen die ſachlichen Arbeiten.

*Zur Erinnerung an die erſie Darmſtädter
Lohengrin=Aufführung (1854).
Von Dr. Adolf Müller.
Vor 74 Jahren, am 17. April 1854, erklang zum erſten Male
un Darmſtädter Theater Wagners wundervolles Werk.
Zur Neuinſzenierung, die uns das Landestheater am kom=
mienden
Sonntag bieten wird, dürfte die Wiedergabe der erſten
Darmſtädter Kritik willkommen ſein. Die Darmſtädter Zeitung
ſthrieb am 21. April 1854 folgendes:
.... Der Eindruck dieſes grandioſen Werkes war ein
mächtiger und ergreifender, die Darſtellung, ſo groß auch die
Schwierigkeiten derſelben, eine gelungene, dem Großherzog=
lichen
Hoftheater wahrhaft zur Ehre gereichende. Die Muſik
wurde unter Leitung des Herrn Hofkapellmeiſters Schindel=
meißer
von dem Orcheſter vortrefflich ausgeführt; die Chöre
waren oft von gewaltiger Wirkung. Die Damen Rotter (Elſa
von Brabant) und Marx (Ortrud), die Herren Pecz ( Lohen=
grin
), Breiding (Telramund), Klein (König Heinrich), Scharpff
(Heerrufer) wirkten in den ſchwierigen und anſtrengenden
Hauptrollen mit großem Fleiß und boten viele ergreifende dra=
matiſche
Momente. Die Ausſtattung war des großartigen
Werkes würdig und möchte wohl nirgends übertroffen werden.
. . . . . Der Eindruck der ganzen Darſtellung mußte ſomit ein ſehr
befriedigender ſein, und wie man auch über die Richtung
urtheilen mag, welche der geiſtvolle, wahrhaft poetiſche Dichter=
Componiſt eingeſchlagen hat, und ohne dem, wo er zu weit ge=
gangen
, das Wort reden zu wollen man wird doch nicht in
Abrede ſtellen können, daß hier Kopf und Herzen edle Genüſſe
geboten werden und man aus der flachen Alltäglichkeit ſo
mancher nur auf oberflächlichen Sinnenkitzel berechneten moder=
nen
Opern kräftig und erhebend herausgeriſſen wird.

Großes Haus. Freitag, den 14. September.
Wie es euch gefällt.
Luſtſpiel von Shakeſpeare.
Schwarz und blond Roſalinde und Celia Kitty Sten=
ſgel
und Elſa Knott: ihr luſtiges Gegenſpiel gab der Vor=
(tellung Antrieb, Leben, Seele!

Somstag den 15 September 1928

Bietet der Völkerbund genügend
Sicherheit!
Differenzen im Abrüſtungs=Ausſchuß.
Genf, 14. Sept. (Priv.=Tel.)
Im Abrüſtungs=Ausſchuß der Bundesverſamm=
lung
kam es heute zwiſchen dem deutſchen Delegier=
ten
von Simſon einerſeits und Politis, Sokal
und Beneſch andererſeits zu einer ſehr bezeichnenden
Auseinanderſetzung über die von dem Sicher=
heits
=Komitee angenommene Entſchließung,
in der geſagt wird, daß die durch den Völker=
bunds
=Pakt geſchaffene Sicherheit ausrei=
chend
ſei. Politis ſowohl als auch Beneſch be=
ſtritten
, wie ſchon in der Märztagung des Sicherheitskomi=
tees
, das Beſtehen dieſer Reſolution. Zumindeſt
ſei ſie von Staatsſekretär von Simſon nicht verſtanden worden.
Davon, daß der Völkerbundspakt eine ausreichende Sicherheit
ſchaffe, könne keine Rede ſein.
Graf Bernſtorff ſchlug vor, die Kommiſſion zur Kon=
trolle
der Rüſtungsinduſtrie möglichſt bald wieder einzuberufen.
Er habe gehofft, daß ſie zuſammen mit der Vorbereitenden Ab=
rüſtungs
=Kommiſſion zuſammentreten könne. Nach den Erklä=
rungen
Lord Cuſhenduns ſei es jedoch nicht wahrſcheinlich, daß
die Préparatoire noch im Winter zuſammentrete, weshalb die
Feitſetzung der Beratungen über die Kontrolle der Rüſtungs=
induſtrie
ſchon vorher in Angriff genommen werden müßte.
In der Diskuſſion über die Tätigkeit der Opium= Kommiſ=
ſion
im Humanitären Ausſchuß der Bundesverſammlung dankte
der chineſiſche Vertreter Wang King=ky der engliſchen Regierung
dafür, daß ſie ſ hmnggelverdächtigen Schiffen keine Seefahrts=
erlaubnis
gibt. Er wies darauf hin, daß die erſte Tat der
Nanking=Regieruny die Aufnahme des Kampfes gegen das
Opium geweſen ſei. Sie habe am 1. September ds. Js. aus den
höchſten Zivil= und Militärbehörden ein Komitee gebildet, deſſen
Aufgabe die vollkommene Unterdrückung des Opium=Verbrauchs
ſei. Yoſhida=,apan teilte mit, daß ſein Land nur 3000 Kilo=
gramm
Opium produziere, die mediziniſchen Zwecken dienten.
Fotitſch=Jugoſlawien erklärte, daß die Mohn=Produktion
unter türkiſcher Herrſchaft noch 200 000 Kilogramm betragen habe
und jetzt auf 135 000 Kilogramm zurückgegangen ſei. Sammul=
Eſtland ſtellte die baldige Unterzeichnung der Genfer Opium=
Konvention von 1925 durch ſein Land in Ausſicht.
Botſchafter Nadolny
Nachſolger Brockdorff=Rantzaus?

Rudolf Nadolny,
deutſcher Botſchafter in der Türkei, iſt für die Nachfolge des
plötzlich verſtorbenen Grafen v. Brockdorff=Rantzau in Ausſicht
genommen. Der 56jährige Diplomat ſtammt aus Oſtpreußen und
hat bereits vier Jahre lang als Vizekonſul in Rußland gewirkt.
Sodann kam er 1907 als Legationsrat ins Auswärtige Amt und
wurde 1919 Chef des Bureaus des Reichspräſidenten Ebert. Nach
einjähriger Tätigkeit auf dieſem verantwortungsreichen Poſten
wurde er zum Geſandten in Stockholm und 1924 zum Botſchafter
in Angora ernannt.

Kitty Stengel, des verbannten Herzogs verbannte Toch=
ter
, als Junge verkleidet den Wald durchſtreifend, verliebt und
wiedergeliebt: entzückend in ihrer Liebeslaune, ſcharmant in ihrer
Schelmerei, ein liebenswerter Junge!
Elſa Knott als Celia, das die Verbannung freiwillig tei=
lende
Bäschen, die Realiſtin gegenüber der Schwärmerin, ſpru=
delnd
von Uebermut, erfinderiſch in ihrer Spiellaune, ein Gipfel
an drolliger Komik!
Schon um der Szenen dieſer beiden Mädchen willen ſollte
man die Vorſtellung ſich anſehen, ſelbſt wenn es nicht Shake=
ſpeares
herrliches Liebesſpiel wäre!
Die Aufführung, die gegen Ende der vorigen Spielzeit in
der Neuinſzenierung von Günther Hänel herauskam, weiſt zum
großen Teil die frühere Beſetzung auf, ſo Maletzki, Beſſie
Hoffart, Baumeiſter Weſtermann, Keßler, Mela
Wigandt in wirkungsvollen Rollen.
Einige neue Kräfte ſind hinzugekommen: Fritz Valk, ein
Herzog von überlegener Sicherheit; Bernhardt Veith, den
Orlando mehr aus dem Intellekt als aus dem Gefühl ſpielend,
in der Sprachtechnik noch recht unvollkommen; Bernhard Mi=
netti
, als Jaques günſtiger denn als Don Carlos, aber
noch zu blaß, um der Fürſt aller philoſophiſchen Faulenzer zu
ſein; Wolfgang Zeiger, ein ſehr netter und ausdrucksvoller
Schäfer.
Die Vorſtellung hätte durch einige weitere Proben ſtraffer zu=
ſammengefaßt
ſein dürfen. Herr Oliver verirrte ſich im Arden=
nenwald
ſo ſehr, daß ſelbſt die Improviſierungskunſt der Damen
nicht über die entſtehende Pauſe hinweghelfen konnte und der
Vorhang fallen mußte.
Doch dem läßt ſich abhelfen. Das Haus ſollte das nächſte
Mal ſtärker beſucht ſein: ſchon ob des herrlichen Kleeblattes Elſa
Knott, Kitty Stengel und William Shakeſpeare!

*Konzert.
Das Jahr der Schubertfeiern! Die Nachwelt wetteifert, das
gut zu machen, was ſeine Zeitgenoſſen an ihm geſündigt haben.
Bildete die Deutſche Sängerbundestagung in Wien wohl die ge=
waltigſte
Huldigung für Schubert, ſo feierte ihn auch jeder Ver=
ein
, ob groß, ob klein, nach Maßgabe ſeiner Kräfte. Den Reigen
der Darmſtädter Schubertehrungen, den Peter Schäfer ſo würdig
mit der Winterreiſe eröffnete, ſetzte geſtern abend der Katho=
liſche
Kirchenchor St. Martin und St. Marien mit
einem Konzerte fort, das als Wohltätigkeitskonzert zum Ban der

Seite 3
Ziehungen bei der
Reichsſchuldenverwaltung.
Von Geh. Finanzrat Dr. Ewald Moll, Berlin.
Juli 1925 iſt das ſogenannte Anleiheablöſungs=
geſetz
ergangen. Dieſes Reichsgeſetz hat bekanntlich die Auf=
wertung
der deutſchen Reichs= und Länderanleihen dahin ge=
regelt
, daß alte Papiermarkanleihen in eine neue Ablöſungs=
anleihe
zu 2,5 v. H. des urſprünglichen Nennwerts umzutau=
ſchen
waren. Auf einen alten Anleihebetrag von 1000 PM.
entfielen alſo 25 RM. Ablöſungsanleihe; für den kleinſten um=
tauſchfähigen
Betrag von 500 PM. erhielt der Anleihebeſitzer
12,50 RM. Ablöſungsanleihe. Die Ablöſungsanleihe iſt unver=
zinslich
. Wer dagegen Altbeſitzer war, d. h. die Anleihen
aus der Zeit vor dem 1. Juli 1920 beſaß, erhielt außer der ( un=
verzinslichen
) Ablöſungsanleihe noch wertvolle Ausloſungs=
rechte
in gleichem Nennbetrage zugeteilt. Von dieſen Aus=
loſungsrechten
gibt es Abſchnitte von 1000, 500, 200, 100, 50, 25
und 12,50 RM.
Der Geſamtbetrag der zugeteilten Ausloſungsrechte
beträgt ungefähr 1 Milliarde RM. Dieſe Ausloſungsrechte
ſollen nach dem Geſetz im Laufe von 30 Jahren, von 1926 ab,
ausgeloſt werden. Ein in einer Ziehung gezogenes Ausloſungs=
recht
wird zum fünffachen Nennbetrag eingelöſt, ſo daß hiermit
eine Aufwertung von 12,5 v. H. erreicht wird. Daneben werden
4,5 v. H. Zinſen von dieſem fünffachen Nennbetrog vom 1.
Januar 1926 bis zum Ende des Ausloſungsjahres gewährt. Auch
dieſe Zinſenzahlung iſt bedeutungsvoll, denn bei einer Ziehung
im Jahre 1936 beträgt z. B. der Zinſenbetrag ſchon 10mal 4,5
gleich 45 v. H., (alſo etwa die Hälfte) des Kapitalbetrages, d. h.
des ſünffachen Nennbetrages des Ausloſungsrechts.
Die Ziehungen der Ausloſungsrechte wären einfach und
überſichtlich verlaufen, wenn ſchon Ende 1926 das ganze Um=
tauſchgeſchäft
hätte beendigt ſein können. Dann hätten wir von
1926 ab jährlich nur eine Ziehung von Ausloſungsrechten ge=
habt
. Das Umtauſchgeſchäft für den Altbeſitz erwies ſich aber er=
heblich
zeitraubender als vorauszuſehen war. Eine bedeutende
Arbeitslaſt war von dem Reichskommiſſar für die Ab=
löſung
der Reichsanleihen alten Beſitzes, (mit
den ihm hierfür unterſtellten Finanzämtern des Reichs und den
Sonderkommiſſaren im Auslande) zu bewältigen. Für die Auf=
wertung
der im Reichsſchuldbuch und in den Schuldbüchern der
Länder eingetragenen alten Anleihen war die Reichsſchul=
den
=Verwaltung zuſtändig. Die Nachprüfung von mehr
als vier Millionen Altbeſitz=Umtauſchanträgen ſeitens des Reichs=
kommiſſars
und die Umwandlung von 1 Million Schuldbuch=
konten
ſeitens der Reichsſchuldenverwaltung erforderte eine Zeit
von drei Jahren. Als die im Herbſt 1925 begonnene Umtauſch=
aktion
ſo weit gediehen war, daß bereits 380 Millionen RM.
Ausloſungsrechte (mit den Numern 130 000) gewährt worden
waren, wurde ſeitens der Reichsſchuldenverwaltung die erſte
Ziehung für dieſen Kapitalbetrag (für das Jahr 1926) auf den
1. Dezember 1926 feſtgeſetzt. In die zweite Ziehung vom 31.
Auguſt 1927 (ebenfalls für 1926) konnte ein weiterer Kapital=
betrag
von Ausloſungsrechten von rund 430 Millionen RM.
hineingezogen werden (Serie 2 mit den Nummern 30001 bis
60 000).
Am 31. Oktober 1927 hatte inzwiſchen ſchon eine dritte Zie=
hung
(für 1927) ſtattgefunden, und zwar für die bereits in die
beiden erſten Ziehungen gelangten Serien 1 und 2 im Geſamt=
betroge
von rund 820 Millionen RM.; die Einlöſung der gezoge=
nen
Ausloſungsrechte geſchah vom 31. Dezember 1927 ab zum
fünffachen Nennbetrag nebſt 4,5 v. H. Zinſen hiervon für 1926
und 1927.
Die ſeit September 1927 im Umtauſch gegebene Serie 3 der
Ausloſungsrechte mit den Nummern 60 00190 000 iſt letzthin
zum erſten Male ausgeloſt worden, am 3. September d. J. Die
Ziehung fand rückwärts für 1926 und 1927 ſtatt und es ſind für
jedes Jahr getrennt 1000 Nummern gezogen worden. Wegen der
Verzögerung der Ziehung um 1 bzw. 2 Jahre ſollen Vergünſti=
gungen
gewährt werden, und zwar allgemein dahin, daß der Ein=
löſungsbetrag
. mit den 4,5 v. H. Zinſen vom fünffachen Nenn=
betrag
bis Ende 1928 nicht erſt vom 31. Dezember, ſondern
ſchon vom 5. Oktober d. J. ab ausgezahlt wird. Diejenigen
Ausloſungsrechte, die im erſten Teil der Ziehung unter den 1000
Nummern für 1926 gezogen wurden, erhalten noch einen Bo=
nus
von 7,5 v. H. des (einfachen) Nennbetrages des Aus=
loſungsrechtes
vergütet.
Erheblich einfacher iſt die Regelung der auf dem
8. Oktober d. J. angeſetzten Ziehung der drei Serien
(190000) für das laufende Jahr 1928. Mit dieſer Ziehung
von je 1000 Nummern der drei Serien beginnt der regelmäßige
Turnus der Ziehungen für die weiteren 26 Jahre der Tilgungs=
dauer
zu laufen. Beſtimmungsgemäß ſollen die jährlichen Zieh=
ungen
in der erſten Hälfte des Oktober vorgenommen werden.

Liebfrauenkirche im Kleinen Haus veranſtaltet wurde. Der durch
Kammermuſiker K. Lindner trefflich geſchulte und mit voller
Hingabe ſingende Männerchor eröffnete die Vortragsfolge mit
dem bekannten, einfach=ſchönen Die Nacht und brachte als
Mittelpunkt des Abends eine Aufführung der Deutſchen Meſſe,
deren Wert aber trotz hübſcher Einzelheiten und trotzdem das
berühmte Sanktus dazugehört, als ganzes genommen von vielen
anderen Schubertſchen Werken bedeutend übertroffen wird. Es iſt
viel konventionelle Muſik darin und mit Ausnahme des oben=
erwähnten
Sanktus wenig Weihe. Den Ausklang des Konzertes
machte Die Allmacht, die, wenn wir nicht irren, von Liſzt für
Männerchor und Sopranſolo bearbeitet wurde, nicht gerade zum
Vorteil des Stückes, das wirkungsvoll gebracht wurde; nur der
Anfang war im Tempo überhaſtet. Die Sopranſtimme hatte die
bekannte und mit Recht geſchätzte Konzertſängerin Frau Horn=
Stoll übernommen und zeigte ſich ſowohl hier, wie in vier
anderen Geſängen Wanderers Nachtlied, Im Abendrot
Der Tod und das Mädchen. Ave Maria im Vollbeſitze
ihrer klangvollen und wohlbeherrſchten Stimmittel. Sie wurde
anſchmiegend begleitet von ihrem Gatten, deſſen korrektes Kla=
vierſpiel
manchesmal mehr Farbe und Rundung wohl vertmgen
würde. Das Schnurrbuſch=Quartett ſpendete dankbar
aufgenommen das D=Moll=Quartett, wobei das letzte Preſto als
ganz beſonders gelungen ausdrücklich erwähnt ſei. So verlief die
ganze Veranſtaltung, die ſich vor vollbeſetztem Hauſe abſpielte,
für ſämtliche Mitwirkenden in erfolgreichſter Weiſe.
O.

Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Halle a. S.: Prof. Dr. Max Schneider von der Breslauer Uni=
verſitat
hat einen Ruf auf den Muſihhiſtoriſchen Lehrſtuhl der hieſigen
Univerſität als Nachfolger des nach Berlin berufenen Prof. Arnold
Schering erhalten und angenommen. Der Diplomkaufmann Dr. Kurt
Schmaltz, der erſt kürzlich als Privatdozent in der rechts= und ſtaats=
wiſſenſchaftlichen
Fakultät der Univerſität zugelaſſen wurde, iſt beauf=
tragt
worden, in der gemannten Fakultät die allgemeine ſowie die beſon=
dere
Betriebswirtſchaftslehre in Uebungen und Vorleſungen zu vertreten.
Berlin: Der beamtete a. v. Profeſſor für Wirtſchaftsgeographie an
der Univerſität, Dr. Alfred Rühl, iſt zum Honorarprofeſſor an der
Berliner Techniſchen Hochſchule ernannt worden.
Breslan: Direbtor Rein vom Eiſenbahnverband Berlin hat einen
Ruf auf den an der hieſigen Techniſchen Hochſchule neu errichteten Lehr=
ſtuhl
für Eiſenbau erhalten. Der hieſige Profeſſor Dr. Max Schnei=
der
hat einen Ruf auf den Lehrſtuhl der Muſikwiſſenſchaft an der Uni=
verſität
Halle als Nachfolger des nach Berlin gegangenen Arnold Sche=
ring
erhalten. Oberpoſtdirektor Dr. Lauge in Breslau iſt zum Hono=
arprofeſſor
an der Fechniſchen Hechſchule ernannt worden.

[ ][  ][ ]

Seite. 4

Samstag, den 15 September 1928

Nummer 257

Verwirrungen der Anleihebeſitzer ſind alſo in Zukunft nicht
mehr zu erwarten. Die Einlöſung der am 8. Oktober d. J. ge=
zogenen
Ausloſungsrechte zum fünffachen Nennbetrag zuzüglich
4,5 v. H. Zinſen für die drei Jahre 1926, 1927 und 1928 von die=
ſem
fünffachen Nennbetrag geſchieht vom 31. Dezember d. J. ab.
Wichtig iſt, wo und wie die bei den Ziehungen gezogenen
Ausloſungsrechte eingelöſt werden. Das bei jeder Einlöſung
eines gezogenen Ausloſungsrechtes ein gleich hoher Betrag an
(unverzinslicher) Ablöſungsanleihe mit abzuliefern iſt, ſei vor=
aus
bemerkt.
Am einfachſten regelt ſich die Einlöſung gezogener Ausloſungs=
rechte
für den, der ſeine Ausloſungsrechte nicht in Stücken ( Aus=
loſungsſcheinen
) zugewieſen erhalten hat, ſondern deſſen Aus=
loſungsrechte
im Reichsſchuldbuch eingetragen ſind. Dies iſt bei
den früheren und jetzigen Schuldbuchkont=Inhabern der Fall,
insbeſondere auch den früheren Stückebeſitzern, die beim Um=
tauſchantrag
ihrer Stücke (ſtatt neuer Stücke) Eintrogung der
neuen Anleihe zum Schuldbuch beantragt hatten. Der Konto=
inhaber
des Reichsſchuldbuches hat den großen Vorteil, daß die
Verloſungskontrolle von der Reichsſchuldenverwaltung unentgelt=
lich
ausgeübt wird und daß die Einlöſungsbeträge ohne weiteres
durch die Poſt zugeſandt werden. Es kann daher nur angeraten
werden, daß derjenige, der ſeine Anleihepapiere wicht bei einer
Bank oder Sparkaſſe in Verwahrung geben will, von den Vor=
teilen
der Schuldbucheintragung Gebrauch macht und ſeine Stücke
an die Reichsſchuldenverwaltung Berlin SW. 68 ſelbſt einſendet
oder die Stücke einer Reichsbank zur Weitergabe an die Reichs=
ſchuldenverwaltung
übergibt; hierbei iſt ein gleich hoher Betrag
an Ablöſungsanleihen zur Eintragung mit einzureichen, wie es
das Geſetz verlangt.
Wer von den Vorteilen der Schuldbucheintragung nicht Ge=
brauch
machen und lieber Stücke behalten, die Stücke aber auch
nicht einer Bank oder Sparkaſſe zur Aufbewahrung und Ver=
loſungskontrolle
übergeben will, muß die Ziehungen ſelbſt ver=
folgen
und die Einlöſung gezogener Ausloſungsrechte ſelbſt her=
beiführen
. Die Ziehungsliſten werden jedesmal wenige Tage
nach der Ziehung im Reichsanzeiger ſowie in einer Anzahl Zei=
tungen
bekannt gemacht, ebenſo in der in Grünberg (Schleſien)
erſcheinenden Allgemeinen Verloſungstabelle, die von ſämt=
lichen
Banken und Sparkaſſen gehalten wird, dort auch eingeſehen
werden kann. Die Ziehungsliſten können in Berlin auch im
Schalterrqum der Reichsſchuldenverwaltung (Erdgeſchoß) einge=
ſehen
und von dort in einzelnen Exemplaren unentgeltlich ent=

nommen werden. Die Reichsſchuldenverwaltung (Poſtanſchrift
Berlin SW. 68) iſt auch in einzelnen Fällen bereit, Ziehungs=
liſten
unentgeltlich nach auswärts zu verſenden.
Ein Stückebeſitzer in Groß=Berlin muß ſein gezogenes Stück
mit einem gleichen Betrage Ablöſungsanleihe bei der Reichs=
ſchuldenkaſſe
Berlin SW. 68, Oranienſtraße 106/9, einreichen.
Außerhalb Berlins geſchieht die Einlöſung bei allen mit Kaſſen=
einrichtung
verſehenen Reichsbankanſtalten. Dieſe ſorgen dann
für die Weiterleitung der Stücke nach Berlin an die Reichs=
ſchuldenkaſſe
und für die demnächſtige Auszahlung des Ein=
löſungsbetrages
an den Einreicher. Es empfiehlt ſich, die gezoge=
nen
Stücke bei den Reichsbankanſtalten frühzeitig vor dem
Einlöſungstermin (zwei Wochen vorher) einzureichen, damit der
Einlöſungsbetrag rechtzeitig zur Verfügung ſteht.
Zum Schluß ſei nochmals hervorgehoben, daß bei der Ziehung
am 3. September dieſes Jahres nur Ausloſungsrechte der Serie
drei mit den Nummern 60 001 bis 90000 gezogen wurden; die
Einlöſung findet vom 5. Oktober dieſes Jahres ab ſtatt. Die
Ziehung vom 8. Oktober dieſes Jahres wird ſich auf die drei
Serien mit den Nummern 190 000 erſtrecken; die Einlöſung der
an dieſem Tage gezogenen Ausloſungsrechte erfolgt vom 31. De=
zember
dieſes Jahres ab. Alle Beſitzer von Ausloſungsſcheinen
ſeien noch darauf aufwerkſam gemacht, daß nur die
auf den Ausloſungsſcheinen mit roter Farbe
aufgedruckte Nummer in Betracht kommt, nicht
etwa die nebenher auch mit einer Zahl angegebene Gruppenbe=
zeichnung
. Daß man bei der Durchſicht natürlich nur die Aus=
loſungsſcheine
zur Hand zu nehmen braucht, nicht auch die
(nichtauslosbaren) Stücke der Anleiheablöſungsſchuld, iſt zwar
ſelbſtverſtändlich, wird aber von dem mit Wertpapieren nicht be=
wanderten
Publikum leicht überſehen.
Reform des Schlichtungsweſens.
Der Reichsarbeitsminiſter Wiſſel hat ſchon vor einigen
Wochen angekündigt, daß er vor Beginn des Reichstages eine
Konferenz von Arbeitgebern und Arbeitnehmern einberufen
würde, um mit dieſen Kreiſen eine Reform des Schlichtungs=
weſens
zu beſprechen, mit der die Verantwortung wieder mehr
den beiden vertragſchließenden Parteien auferlegt wird, wogegen
die amtliche Verbindlichkeitserklärung nur für Ausnahmefälle in
Anwendung kommen ſoll. Dieſe Konferenz iſt nunmehr auf den
16. Oktober einberufen worden.

Verſchiebung der Lohnzahlungstermine.
In einem vielbeachieten Aufſatz hat Staatsſekretär a. D. Profeſſon
Dr. Julius Hirſch den Vorſchlag gemacht, die Lohnzahlungstermine der
Induſtrie über die einzelnen Wochentage zu verteilen, ſtatt wie bisher.
am Freitag oder Samstag einheitlich alle Löhne auszuzahlen. Die
Folge einer Auseinanderlegung der Lohnzahlungstermine wäre zweifel=
los
ein gewiſſer Ausgleich insbeſondere in der Umſatzbewegung des
Einzelhandels. Der Einzelhandel leidet unter den heutigen ſcharfen
Schwankungen z. B. durch die regelmäßige Spitze am Wochenende des=
halb
ſo ſtark, weil er ſeinen geſamten Betriebsapparat auf dieſen Punkt
hoher Beanſpruchung einſtellen muß, ſo daß an den übrigen Tagen,
an denen der Betriebsapparat nur höchſt unvollkommen ausgenutzt iſt.
koſtenſteigernder Leerlauf die Folge iſt. Wenn man ſich auch darüber
klar ſein muß, daß eine Auseinanderlegung der Zahlungstermine die
Umſatzſchwankungen während der Woche nicht völlig aus der Welt zu
ſchaffen geeignet iſt, da zum Teil die zeitliche Kaufmöglich=
keit
des für weite Bevölkerungskreiſe arbeitsfreien Samstags= Nach=
mittags
die Umſatzſteigerung am Wochenende herbeiführt, ſo muß doch
wenigſtens mit einer weſentlichen Abmilderung der Schwan=
kungen
gerechnet werden, was offenbar koſtenſenkend ſein muß,
Die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzel=
handels
hat daher die Anregung von Profeſſor Hirſch ſofort auf=
gegriffen
und ſie zum Gegenſtand eingehender Unterſuchungen gemacht.
Nach Abſchluß dieſer Prüfung wird die Hauptgemeinſchaft des Deut=
ſchen
Einzelhandels ſich mit allen zuſtändigen und intereſſierten Stellen
in Verbindung ſetzen, um die Durchführung des Vorſchlags zu erreichen.
Chinas Verhältnis zu den anderen Staaten.
Im Rechtsausſchuß der Bundesverſammlung gab heute der
chineſiſche Delegierte Lohai eine bedeutſame Erklärung ab, die
auf das Verhältnis Chinas zu den anderen Stag= gemünzt war. Lohai forderte die Feſtſetzung der fundamen=
talen
Nechte und Pflichten der Staaten, um die Unabhängigkeit:
und Souveränität derjenigen Staaten zu garantieren, die Mit=
glied
des Völkerbundes ſind. Gleichzeitig ſoll auch die Verant=
wortlichkeit
eines Staates feſtgelegt werden, der unter dem Vor= des Schutzes ſeiner Staatsangehörigen militäriſche Inter=
ventionen
in das Gebiet eines Mitgliedſtaates des Völkerbundes
unternimmt. Der chineſiſche Delegierte forderte, daß der Staat,
der das Opfer einer ſolchen Intervention ſei und ſich außerſtande
ſehe, ſein Recht der legitimen Verteidigung anzuwenden, das
Recht haben ſoll, Wiedergutmachung für die direkten, indirekten,
materiellen und moraliſchen Schäden zu verlangen, die durch eine
ſolche Intervention hervorgerufen ſind.

Erfo
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Mft Boche
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m Luftber.
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Hotelpens. 6,508 50. Privatz. Kursaalu Berg-
bahni
. Betr Ausk dch. Badverwaltg. o. Kurverein z

Statt Karten.

Die Verlobung ihrer Tochter Hildegard
mit dem Kaufmann Herrn Hans Nauſe
beehren ſich hiermit anzuzeigen
Guſtav Adam
und Frau Minna, geb. Keller.
Darmſtadt, den 13. September 1928.
Lichtenbergſtr. 65.

Meine Verlobung mit Fräulein Hildegard
Adam, Tochter des Kammermuſikers i. R.
Herrn Guſtav Adam und ſeiner Gemahlin
Minna, geb. Keller zeige ich ergebenſt an
Hans Nauſe.
Halle (Trotha), den 45. September 1928.

Statt Karten.

Uhre Vermählung geben bekannt:
Otto Ackermann
Ottilie Ackermann, geb. Döpp
Roßdorf b. D.
Zwingenberg a. d. B.
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 16. September, nachm.
2½ Uhr, in der evang. Kirche zu Zwingenberg.
*23897

Uhre am Samstag, den 15. Sepfember, nach-
mittags
3 Uhr in Traisa stattfindende Trauung
beehren sich anzuzeigen
Gretel Behrens
Wilhelm Tahn

Traisa
Ludwigstraße

Wßßß

Darmstadt
Pallaswlesenstr. 30

Märle Weygandt
Wilhelminenstr. / Hellahaus

14768

Wir bringen wleder flott
gezelchnete Quadrate
von 40 Pfg an.

24017

Vermählte
Friedrich Rüßler
Elise Rüßler, geb. Peter
Die kirchl. Trauung findet Sonntag,
den 16. September, nachm. 3½ Uhr,
in der Martinskirche statt.

Darmstadt, Pankratlusstraße 3.
*240541

Für die uns aus Anlaß unſerer
Vermählung erwieſenen Auf=
merkſamkeiten
ſagen wir auf
dieſem Wege unſeren herzlichſten
Dank.
Heinrich Merker und Fran
Anne, geb. Traſer.

Darmſiadt, Barkhausſtr. 18. (*24040

Ihre
Silberhochzeit
feiern morgen, Sonntag, die Eheleute
Paul Kluska und Frau Pauline,
geb. Fiedler, Kiesbergſtraße 56.
Glückauf zur Goldenen!
(14685

ERNTCHTET. Fliegen, Stechmücken, Motten,
Ameisen, Wanzen, Küchenschaben samt Brut.
Fllt ist in allen einschlägigen Geschäften erhältlich.

Karl Genton
Drene Genton
geb. Harres
Vermählte
Darstadt, den 15. Sept. 1928
(24052)

Vaoter!

M

Mosihkripkarnns

gerſucht
Zweik
ven Tatbeſt
auf den
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flüge
hin immer
273 Grad
elwa konſtant
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zu außerordentlid
Mund damit einm
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1 nicht nur von de
fuhr iſt das B

Auf Teilzah ung
ohne Aufſchlag!
Gebiſſe, Goldkronen
u. Brücken. Rep.
in einigen Stunden
F au Foſeph.Dentiſtin,
F. Joſeph. Dentiſt,
Marltplatz 4, im Fiſch=
haus
Fertig. (14270g

Heute nachmittag ?!, 8 Uhr verſchied nach kurzem
ſchweren Leiden meine liebe Frau, unſere innigſt=
geliebte
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Marie Lang
geb. Becker
im 58. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ludwig Lang II. nebſt Angehörige.
Wixhauſen, den 13. September 1928.
Arheilgerkreisſtr. 12,
Die Beerdigung findet Sonntag, den 16. September,
nachmittags 4 Uhr ſtatt.
14729

Verkelst
Hnnd Bauer
Dentistin
aser Bauer
Dr. dent, surg.
Ludwigſt 16./23781ds

Ken
wieder aufgenommen.
Dr. M. Graß
Darmſtadt (*24002si
Eliſabethenſtr. 54
Fernruf 1541

Habe meine Tätigkeit wieder
aufgenommen
14753a
Gg. Viél, Dentist
Hoffmannstraße 23

terricht

Engliſch, Franzöſ.
für Anf. und Fortge=
ſchritten
. Preiserm.
für Schülernachhilfe.
Hofſmann, Heinrich=
ſtraße
42, II. / 23609is

Me
E. Hochſtätter
Schulſtraße 15, II.
konſerv ausg Pia=
niſt
n, Mitgl. d. T.
Künſtlerverbandes.
Künſtleriſche Ausb.
i. Klavier, auch An=
fänger
) Mäß. Honarar.
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Woogs=Polizei=Wache =

Raketenverkehr: Hond-Erde!
Lebewohl Max, bringe mir bitte
so einen komischen Hat von der
Erde mit und vergiß vor allem
zLebewoh * nicht!
Gemeint ist gatürlich das verühmte von vielen Aerzien.
empfohlene Hühneraugen-Lebewohl mit druckmi derndem-
Filzring tür die Zehen und Lebewohi-Ballenscheiben für die
Eußsohle. Blechdose 8 Pflaster 75 Pr., Lebewoht- Fußbac-
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mann
, Merkur-Drog., Bleichstr. 47,

[ ][  ][ ]

Samstag, den 15. September 1928

Seite 3

fummet 232

Aaus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadi, 15. September.
710000 Meter über der Erde. Die
Erforſchung der Stratoſphäre.
ſhach längeren Vorbereitungen wird am Sonntag früh zwi=
5ſt:10 und 11 Uhr auf dem hieſigen Flugplatz der Ballon
guſch v. Sigsfeld ſtarten. Es iſt zu erwarten, daß eine große
3 Zhrruermenge dieſem Ereignis beiwohnen wird, einmal, weil
zmermſtadt das Intereſſe für Luftfahrt von jeher ein reges
ywfum andern weil es der Aufſtieg des erſten großen nach dem
9ag gebauten Freiballons iſt, überhaupt eines der größten bis=
Eſg ſchaffenen. Schon ſeit Jahrzehnten wurden Verſuche mit
9Rbllons unternommen, wir erinnern zum Beiſpiel an die
ßet, Andrés zur Erforſchung des Nordpolgebiets im Jahr=
1½ einer Fahrt, von der er nicht zurückgekommen iſt. Die Auf=
ſiſte
mit Ballons dienen vor allem der rein wiſſenſchaftlichen
(Erſchung der Verhältniſſe in den höheren Luftſchichten, haben
aa ſoeute im Zeitalter der ſich immer weiter und kräftiger ent=
ffunwen
Luftverkehrsfahrten größte praktiſche Bedeutung. Man
Gßuttt ſeit langem unbemannte Regiſtrierballons, daneben aber
aa mmer wieder beſetzte Freiballons, die vor dem Flugzeug
nnn dem Vorzug der Billigkeit auch verſchiedenes andere vor=
gmhaben
. (Kein ſtörendes Motorgeräuſch, keine ſtörenden Ein=
Awurigen der durch den Propeller verurſachten Luftſtrömungen.)
29Werſuche der Höhenluftfahrt dienen zwei ver=
ſtd
nen Zwecken: einmal der Feſtſtellung des objek=
eſem
Tatbeſtandes, zum andern deſſen Einwirkun=
ge
uf den menſchlichen Organismus.
Schon ſeit den Jahren 188899 wurde durch eine ganze
2A1 Hochflüge feſtgeſtellt, daß die Lufttemperatur nicht nach
gr! hin immer mehr abnimmt (bis zu der theoretiſch errech=
mn
273 Grad), ſondern daß ſie von einer Höhe von 11 Klm.
utwa konſtant bleibt. Nicht nur die Lufttemperatur intereſſiert
Tu ſſt wichtig für die Meteorologie, ſondern auch die Erſchei=
ungen
des Magnensmus der Luftelektrizität, der Strahlungs=
byhreng
ſowie Veränderlichkeit dieſer Erſcheinungen. Wichtig
malem iſt die Grenzlinie in Höhe von etwa 1214 Klm., der
1lengang von der Tropo= in die Stratoſphäre, und zwar des=
15e, weil man annimmt, daß von dieſer Uebergangszone aus
10 Wetter gemacht wird. Ihre genaueſte Erforſchung könnte
z uuf ßerordentlichen Ergebniſſen für den geſamten Wetterdienſt
au Hamit einmal für den Luftfahvverkehr, zum andern auch
zᛋ). für die Landwirtſchaft führen.
9ror allen Dingen muß die Forſchung beſtrebt ſein, die Ein=
mumgen
der Verhältniſſe dort oben auf den menſchlichen Or=
ghnsunus
zu unterſuchen. So vor allem, bis zu welcher Grenze
et auch bei künſtlicher Sauerſtoffzuführung möglich iſt, vor=
z
zuugen. Dieſe Grenze liegt (heute) etwa bei 14 Klm. Denn
Uhn mur von der genügenden oder ungenügenden Sauerſtoffzu=
Ifn fiſt das Befinden und damit die Beboachtungskraft des
2 Miſthen abhängig, ſondern vor allem auch von den Verände=
ungin
in den Organen des Blutkreislaufs (Verengung der
2Gtz efäße), die von der Sauerſtoffzufuhr ganz unabhängig ſind.
1lle;, die genannten Höhen iſt bis jetzt noch niemand hinausge=
1kanzen, im Gegenteil ſtellt ſich die Höhenkrankheit Nachlaſſen
19 Beobachtungskraft, eine Art Rauſchzuſtand, Ohnmacht
1mſt früher ein.
Yor. Thomas, der frühere Darmſtädter Flieger, hat zu=
ſienen
mit Dr. med. Kaiſer=Berlin dieſe Verſuche genau=
ſen
durchgeführt. Einmal auf Höhenflügen ſelbſt man iſt
w mnit Bartſch v. Sigsfeld bereits dreimal aufgeſtiegen, je=
3 m4 bis etwa 7500 Meter , zum andern in eigens dafür ge=
btm
Stahlkammern, in denen die Verhältniſſe der oberen
Ltſchicht künſtlich, durch Auspumpen der Luft uſw., herbeige=
ſürt
wurden. An den Verſuchen iſt vor allem auch die Darm=
ſſtar
Techniſche Hochſchule lebhaft beteiligt.
SSollte es einmal möglich ſein und wie lange wird das
hwauern? Flugzeuge zu bauen, die techniſch in der Lage
ſi, ſn Höhen über 12 Klm. zu fliegen, ſo haben all die Verſuche,
6 ſthon jahrelang unternommen werden und nun mit dem
reir Ballon fortgeſetzt werden ſollen, wertvollſte Vorarbeit ge=
bee
Und ſeine größere Wirtſchaftlachkeit (viel raſcheves Fahren
greichem Brennſtoffverbrauch) ſichern dem kommenden Stra=
uhärenflugzeug
einen hervorragenden Platz in der Luftſchnell=
wöiridung
.
Um Sonntag früh werden nun, wie ſchon bemerkt, zwiſchen
urd 11 Uhr, die Luftſchiffer ſtarten. Herr Dr. Thomas wird
Rührung übernehmen, begleitet von Herrn Dr. Kaiſer=Berlin
uſoen Herren Prof. Georgi und Prof. Eberhard ſowie Direktor
Zu. Zuvor aber ſind eine Reihe von Arbeiten noch zu leiſten.
an; nachmittag wird die Ballonhülle ſowie das ſie bedechende
B ausgelegt werden. In der Nacht um 1 Uhr beginnt die
üung. Der Ballon, der eigentlich 10 000 Kubikmeter Gas faßt,
ud nur bis zur Hälfte gefüllt, weil er in einer Höhe von etwa
10 Metern dann prall gefüllt iſt, da bei abnehmendem Luft=
da
ſich der Inhalt des Ballons ausdehnt. (Wer ſich übrigens
Rüllung des Ballons anſehen will, wird nochmal darauf auf=
rham
gemacht, unter allen Umſtänden das Rauchen
unterlaſſen, weil dadurch unnötigerweiſe die Gefahr
eier Exploſion heraufbeſchworen wird. Dieſe dringende
4t gilt ſelbſtverſtändlich auch für den Aufſtieg am Sonntag.)
Mm Sonntag vormittag hofft man dann mit den Vorarbeiten
beit zu Ende zu ſein, daß gegen 11 Uhr der Start beginnen
In. Da ſich die Fahrtrichtung eines Freiballons ja nicht irgend=
regulieren
läßt, werden die kühnen Luftſchiffer ſie in des
Ares wahrſtem Sinn ins Blaue hinein antreten. Hoffen
Idaß ſie ſo enden möge, wie es nach den gründlichen jahre=
lgien
Vorbereitungen, wiſſenſchaftlicher und techniſcher Art,
ſhwerdient iſt.
Ernannt wurden: am 7. September der Kanzleiſekretär bei der
wilei des Miniſteriums für Kultus und Bildungsweſen Wilhelm
itß zum Miniſterial=Regiſtraturſekretär bei der Regiſtratur dieſes
ſufſteriums mit Wirkung vom 1. September ab; am 12. Septemöer
Oberregierungsrat bei dem Landesfinanzamt zu Darmſtadt Jakob
itwieſer zum Direktor der Heſſiſchen Staatskaſſe vom Tage
Dienſtantritts ab.
er die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dez.
3fin der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249)
ſtdam 1. Oktober in den Ruheſtand Werkmeiſter Friedr. Cardung
der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt.
Orpheum. Sybille? . . . . ausgeſchloſſen! Heute
insstag, 15. September, letztes Gaſtſpiel Georg Alexander und Erich
iſter=Titz nebſt Enſemble. Somit iſt heute letzte Gelegenheit, hier
ſe hochintereſſante Novität in glänzender Beſetzung allererſter Künſt=
ſru
ſehen. Morgen Sonntag, 16. September: Revue=Gaſtſpiel.
ſurufführung der zur Zeit erfolgreichſten deutſchen Revue Große
ä inigkeiten, ein buntes Spiel von ſchönen Frauen, des Tan=
Ddes Humors und der Farben in 30 Bildern. Näheres folgt mor=
(Siehe Anzeige.)
Billiger Sonntag im Frankfurter Zoo. Am Sonntag, den
SSeptember d. J., iſt der Zoologiſche Garten und das Aquarium
hpend des ganzen Tages zu halben Eintrittspreiſen zugänglich.
amnittags 4 Uhr und abends 8 Uhr finden Konzerte unter Leitung
Mapellmeiſters Limpert ſtatt. Reit= und Fahrbetrieb im Wäldchen.

Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheaters
Großes Haus.
Sonntag, den 16. September, 18 Uhr, Ende nach 22 Uhr. L. 1.
In neuer Einſtudierung und Inſzenierung: Lohen=
grin
, Oper von Richard Wagner. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Montag, den 17. September: Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 18. September, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. A 2.
Wie es Euch gefällt, Luſtſpiel von Shakeſpeare.
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Mittwoch, den 19. September, 19½ Uhr, Ende gegen 22½ Uhr.
E 2. Der Bettelſtudent, Operette von Millöcker.
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, den 20. September, 20 Uhr, Ende 21½ Uhr. C 1.
Judith Oper von A. Honegger. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, den 21. September: Keine Vorſtellung.
Samstag, den 22. September, 19 Uhr, Ende nach 22 Uhr. L 2.
Don Carlos, dramatiſches Gedicht von Schiller.
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag, den 23. September, 18 Uhr, Ende nach 22 Uhr. D 2.
Lohengrin, Oper von Richard Wagner. Preiſe 1,20
bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Von Sonntag, den 16., bis einſchließlich Samstag, den 22. Sep=
tember
: Keine Vorſtellung.
Sonntag, den 23. September, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. V (1).
Dr. Knock oder: Der Triumph der Medizin,
Komödie von Jules Romains. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.

Wiertausend Millfonen Mark 4000000 000 vler
Milllarden gibt das Deutsche Volk jährlich tür alkoholische
Getränke aus. Wenn es auch nur die Hältte dieser Summe
aut die Sparkasse tragen wollte, wären wir in kurzer Zeit
nicht nur von unsrer Wohnungsnot, sondern auch von der
Arbeitslosigkeit betreit. Denn wenn jährlich zwei Milliarden
verbaut würden, könnte das Baugewerbe alle Arbeitslosen ein-
schließlich
der arbeitslos werdenden Kräfte des Alkoholgewerbes
und seiner Hiltsgewerbe beschäftigen. Helfi dieses Ziel zu
erreichen, indem Ihr in den Deutschen Verein gegen den
Alkoholismus mit einem Jahresbeitrag von drei Mark eintretet.
Anmeldung Stiftstraße 45.
(*23709

Zur Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung am Donners=
tag
, den 20. September, 17 Uhr, im Rathaus iſt folgende Tages=
ordnung
feſtgeſetzt: 1. Errichtung einer Wartehalle mit Verkaufs=
raum
und Bedürfnisanſtalt auf dem Platz Ecke Heinrich= und Nieder=
Ramſtädter Straße. (Berichterſtatter: Stadtv. Walbe). 2. Erhebung
der Räumungsklage bei ſäumigen Mietern von ſtädtiſchen Mietwohnun=
gen
. (Stadtv. Dr. Bender). 3. Anlage des Turn= und Sportplatzes der
Turngemeinde Darmſtadt auf der Wieſe vor dem Oſtbahnhof. (Stadtv.
Hübner.) 4. Ausbau der Schießhausſtraße (Südſeite) zwiſchen Hobrecht=
ſtraße
und Haus Nr. 103. ((Stadtv. Reeſe.) 5. Ausführung der Reichs=
verdingungsordnung
und Beitritt zur Frankfurter Bauwirtſchaftsſtelle.
(Stadtv. Hummel.) 6. Abänderung der Polizeiverordnung für den
Fluglandeplatz. (Bürgermeiſter Mueller.) 7. Erlaß einer Polizeiver=
ordnung
über die Sperrung von Teilen der Dieburger=, Stift= und
Lichtenbergſtraße für den Verkehr mit Motorrädern. (Bürgermeiſter
Ritzert.) 8. Vermietungstarif für den Saalbau. (Stadtv. Kolb.)
9. Mobiliarbeſchaffung für den Saalbau. 10. Herſtellung des Kellers
unter der Küche im Krankenhaus. (Stadtv. Hummel.) 10. Einführung
eines Gas=Wohnungstarifs. (Stadtv. Krug.) 12. Mitteilungen.

Die Neuheiten
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Carl SchürmanncCo.
Haus für feie Damen=Moden.

14723

Bund Saarverein, Ortsgruppe Darmſtadt. Die diesmalige Mo=
natsverſammlung
der Ortsgruppe Darmſtadt des Bundes der Saar=
vereine
fand im gelben Saal des Reſtaurants Sitte (Karlſtraße) ſtatt.
Der Unterhaltungsteil war ſehr reichhaltig, da ſich diesmal auch ein
Doppelquartett zur Verfügung geſtellt hatte. Dasſelbe brachte im Laufe
Verſetzung in den Ruheſtand. Auf Grund des 8 1 des Geſetzes des Abends ſechs Geſangsſtücke zum Vortrag, die mit großem Beifall
aufgenommen wurden. Als Soliſten des Abends ſeien beſonders Herr
Dr. M. (Prolog aus Bajazzo, Der letzte Gruß’), Herr Gehron
(An der Weſer. Jugend von Abt) und Herr Heilgenthal (aus
Paganini von Lehar) erwähnt. Als Pianiſt bewährte ſich wiederum
Herr Mörſchel durch ſeine Klavierſoli: Ouvertüre Zampa und
große Fantaſie aus Troubadour‟. Die Tagesordnung fand zwiſchen
den Vorträgen ihre Erledigung, worauf die Verſammlung noch unter
Darbietungen heiterer Art bis zur Feierabendſtunde zuſammenblieb.
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Wir machen unſere Mitglieder
darauf aufmerkſam, daß am Samstag, 15. September, eine Wochen=
verſammlung
ſtattfindet. Die Tagesordnung iſt ſehr reichhaltig,
und empfehlen wir allen Mitgliedern den Beſuch. Nach der Tagesord=
nung
iſt noch reichlich Gelegenheit zu Unterhaltungsſpielen. Einige
Mitglieder werden hier Erklärungen über das Schachſpiel geben, und
bitten wir Intereſſenten, anweſend zu ſein.
Die Dienſtſtunden des Polizeiamts Darmſtadt ſind, ab
15. September 1928 von 813 und von 14½18 Uhr, Samstags
von 7½13 Uhr feſtgeſetzt.

Heſiſches Landestheater. Wegen Vorbereitungen zu Lohen=
grin
bleibt das Heſſiſche Landesthea, heute geſchloſſen.
Morgen Sonntag geht in neuer Einſtudierung und Inſzenierung
Lohengrin in Szene. Das Werk war vier Jahre nicht auf dem
Spielplan des Landestheaters. Die Beſetzung der Hauptrollen iſt die
folgende: König Heinrich: Theo Herrmann, Elſa von Brabant:
Anny von Stoſch, Lohengrin: Hans Grahl, Ortrud: Elſa
Varena, Telramund: Johannes Biſchoff, Heerrufer: Carl
Ebert=Beyer. Die muſikaliſche Leitung liegt in Händen von Dr.
Karl Böhm. Die Inſzenierung beſorgte Renato Mordo, das
Bühnenbild Lothar Schenck von Trapp. Die Vorſtellung die erſte
der Miete I. beginnt um 18 Uhr.
Heute gaſtiert das Enſemble des Landestheaters unter Führung
von Carl Ebert in Altena, wo im Rahmen der dortigen Feſtſpiele
Käthchen von Heilbronn in der Inſzenierung Carl Eberts zur Auf=
führung
gelangt. Carl Ebert ſpielt auch den Grafen Wetter vom
Strahl.
Lothar Schenck von Trapp wird die erſten Opernpremieren am
Staatstheater Kaſſel: Orpheus, Don Pasquale und Figaros Hoch=
zeit
(letzteres gleichzeitig mit Chicago) inſzenieren. Im Laufe des
Winters wird Lothar Schenck von Trapp auch für die Berliner Staats=
oper
arbeiten.
Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen, vormittags
11 und 11½ Uhr, nachmittags 3½ und 4 Uhr, ſtatt. Samstag und
Sonntag nachmittag geſchloſſen.
Doppeljubiläum in der L. C. Wittichiſchen Hofbuchdruckerei. Die
Herren Ernſt Heuterkes und Peter Jackelen feiern heute das
Jubiläum ihrer 25jährigen Tätigkenit in der L. C. Wittich’ſchen Hofbuch=
druckerei
.
Der Vorſtand der Ortskrankenkaſſe Darmſtadt und geladene
Gäſte hatten ſich am Mittwoch abend im Hotel Zur Poſt verſammelt,
um von dem ſcheidenden Vorſitzenden Knoblauch mit einer ſchlich=
ten
, herzlichen Feier Abſchied zu nehmen. Nach 18jähriger Tätigkeit
als Vorſitzender der Ortskrankenkaſſe ſcheidet Knoblauch nunmehr aus
dem Vorſtand aus, da er Darmſtadt verläßt, um einer Berufung als
Geſchäftsführer des Landesverbandes Bayern der Ortskrankenkaſſen
nach Nürnberg Folge zu leiſten. Der ſtellvertretende Vorſitzende Sa=
mes
begrüßte die Erſchienenen und widmete dann dem ſcheidenden
Vorſitzenden Worte einer eingehenden und herzlichen Würdigung. Knob=
lauch
gehörte dem Vorſtand der Ortskrankenkaſſe ſeit 1907 an, ſeit dem
Juni 1910 iſt er als Nachfolger Stephans Vorſitzender und wurde ſeit=
dem
immer wieder einſtimmig von Arbeitgebern und Arbeitnehmern
als Vorſitzender gewählt. Mit Recht erblickte Sames in dieſer Tatſache
einen Beweis der großen Wertſchätzung und des unbedingten Vertrau=
ens
, deſſen ſich Knoblauch bei Arbeitnehmern wie Arbeitgebern erfreute.
Dieſe Wertſchätzung und dieſes Vertrauen verdankte Knoblauch der
hohen ſozialen Auffaſſung, der vielſeitigen Gewandtheit in der Behand=
lung
auch der ſchwierigſten Fragen, der umfaſſenden Kenntnis der ſozi=
alen
Geſetzgebung, dem konzilianten Verhalten und der Unparteilichkeit,
mit der er in dieſer langen Zeit die Tätigkeit des Vorſitzenden verſah.
Als Vertreter des Verſicherungsamtes Darmſtadt=Stadt würdigte deſſen
Leiter, Stadtamtmann Strauch, die Tätigkeit des Vorſitzenden Knob=
lauch
in eingehenden Ausführungen, wobei er ſich allgemein über
Gegenwartsaufgaben der ſozialen Verſicherung verbreitete. Für die
Arbeitnehmer erinnerte der Bezirksſekretär der Freien Gewerkſchaften
Grötzner daran, daß die ſtets einſtimmige Wiederwahl Knoblauchs
zum Vorſitzenden ein Beweis für das beſondere Geſchick iſt, mit dem
Knoblauch ſtets ein harmoniſches Zuſammenarbeiten zwiſchen Arbeit=
nehmern
und Arbeitgebern im Vorſtand der Krankenkaſſe zu wahren
wußte. Im gleichen Sinne würdige Aſſeſſor Fuchs als Vertreter der
Arbeitgeber im Ausſchuß der Ortskrankenkaſſe die Tätigkeit des Schei=
denden
. Mit beſonders herzlichen Worten brachte der Geſchäftsfüh=er
der Krankenkaſſe Hallſtein, das Bedauern der Geſchäftsführung
über das Scheiden Knoblauchs zum Ausdruck. Der Vorſitzende des
Betriebsrats der Ortskrankenkaſſe Roeper anerkannte mit dem Aus=
druck
des Dankes der Angeſtellten das Verſtändnis Knoblauchs für die
Intereſſen und Wünſche der Angeſtellten bei den Verhandlungen über
ihre Forderungen. Nunmehr ergriff Herr Knoblauch ſelbſt das
Wort, um den Gefühlen Ausdruck zu geben, die ihn beim Scheiden von
der Ortskrankenkaſſe bewegen. Höchſtes Ziel war ihm immer, Neues zu
ſchaffen zum Wohle der Verſicherten. Beſonders dankt Knoblauch den
Vorſtandsmitgliedern für treue Gefolgſchaft und Zuſammenarbeit. Im
Laufe des Abends ergriff noch faſt jedes Vorſtandsmitglied das Wort,
um dem ſcheidenden Vorſitzenden herzliche Worte des Dankes und der
Anerkennung zu widmen.
Kinderkrippe des kathol. Deutſchen Frauenbundes Hermann=
ſtraße
43. Die neue Kinderkrippe wird am Montag, 17. Sep=
tember
, eröffnet. Da noch einige Plätze frei ſind, können noch Kinder
aufgenommen werden. Gleichzeitig richtet der kathol. Frauenbund ſo=
genannte
Mütterkurſe ein. Dort ſollen Frauen und Mädchen in
einem mehrwöchigen abendlichen Kurſus praktiſch und theoretiſch in die
moderne Pflege und Ernährungskunde des Säuglings für den Haus=
bedarf
eingeführt werden. Außerdem werden noch freiwillige Helfe=
rinnen
aufgenommen, die in halb= und ganztägiger dreimonatiger
Tätigkeit die nötigſten Kenntniſſe und Handgriffe der Säuglingspflege
ſich aneignen können. Auskunft und Anmeldungen für Kinder, Kurſe
und Helferinnen im Caritasbureau von 1012 und 1518 Uhr. Be=
ſichtigung
der Kinderkrippe in dieſer Woche Dienstag und Freitag von
18 Uhr an.
Verein für naturgemäße Lebens= und Heilweiſe E. V., Darmſtadt.
Einen intereſſanten Nachmittag bereitete wiederum die Frauengruppe
des Vereins ihren Mitgliedern und Freunden am letzten Donnerstag.
Nohkoſt und vegetariſche Speiſen wurden in mannigfacher Art zu=
bereitet
und Koſtproben verabreicht, die Staunen über das appetitliche
Ausſehen und den feinen Geſchmack erregten. Haferdiätſpeiſe, Roh=
gemüſeplatten
und Gemüſeaufläufe zeugten davon, wie abwechſlungs=
reich
man auch die tegetariſche Küche geſtalten kann. Auch an dieſer
Stelle ſei nochmals den Damen des Vereins, welche ſich ſelbſtlos in den
Dienſt der guten Sache ſtellten, herzlichſt gedankt. Es wurde angeregt,
in vierteljährlichen Zwiſchenräumen dieſe Nachmittage zu wiederholen,
damit die Speiſen den Jahreszeiten angepaßt werden können. Die An=
kündigung
der fraglichen Vorführungen erfolgt jeweils in den Tages=
zeitungen
, und wird der Beſuch beſtens empfohlen. Am 27. Sept.
trifft ſich die Frauengruppe nachm. 3 Uhr am Tierbrunnen zu einem
Spaziergang.
Der Brieftaubenklub Darmſtadt Sport ſchreibt: Am Sonn=
tag
, dem 9. September, kam der planmäßige, gemeinſchaftliche Wettflug
ab Ansbach in Bayern (Fluglinie 140185 Kilometer) innerhalb des
Bundes heſſiſcher Reiſevereinigungen zum Austrag. Auch diesmal
waren nur Tauben des Jahrganges 19B8 zugelaſſen. Die Tiere wur=
den
am Sonntag morgen punkt 10 Uhr in Ansbach geworfen und er=
reichten
die erſten Tauben gegen 12.30 Uhr ihren Heimatſchlag mit
einer Fluggeſchwindigkeit von etwas über 1000 Meter in der Minute.
Insgeſamt wurden vom Bund heſſiſcher Reiſeveveinigungen 2466 Tau=
ben
geſetzt, ein Beweis dafür, wie ſich der Brieſtaubenſport auch trotz
der Beſchränkungen, welchen beſonders die Taubenzüchter im beſetzten
Gebiet ausgeſetzt ſind, in den letzten Jahren enwickelt hat. Die eiu=
zelnen
Reiſevereinigungen waren wie folgt am Einſatz und der Preis=
verteilung
beteiligt: 1. Reiſevereinigung Bensheim und Umgegend,
Einſatz 431. Tauben, Preiſe 54; 2. Reiſevereinigung Bürſtadt und
Umgegend, Einſatz 867 Tauben, Preiſe 67; 3. Heſſiſche Reiſevereini=
gung
Darmſtadt und Umgegend, Einſatz 972 Tauben, Preiſe 319;
4. Reiſevereinigung Mainz, Kreuznach und Umgegend, Einſatz 196 Tau=
ben
, Preiſe 53. Die beſonders für dieſen Flug ausgeſetzte Medaille
für beſtes Reſultat mit drei vorherbeſtimmten Tieren erhalten die Gebr.
Wolfraum, welche der Heſſiſchen Reiſevereinigung angehören. Der
Brieſtaubenklub Darmſtadt Sport war bei dieſem Flug mit 31 Tau=
ben
am Einſatz beteiligt und errang 14 Preiſe innerhalb der Kon=
kurrenz
. Derſelbe hat innerhalb des Bundes heſſiſcher Reiſevereini=
gungen
mit die beſten Flugleiſtungen erzielt. Die Zentralleitung des
Fluges lag wie immer in den Händen des bewährten Vorſitzenden des
Bundes heſſiſcher Reiſevereinigungen und der Reiſevereinigung Darm=
ſtadt
, Herrn Ludwig Stoll, Heinheimer Straße 4, deſſen größter Ver=
dienſt
es iſt, daß heute derartige zahlemmäßige Flüge und deren zeit=
raubende
Verrechnungen innerhalb kurzer Zeit möglich ſind. Der letzte
diesjährige Preisflug für Jungtiere findet am Sonntag, den 16. Sept.,
ab Neumarkt in Bayern ſtatt.
Feſtnahmen. Ein aus Dieburg ſtammender 18 Jahre alter jun=
ger
Mann wurde wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes und ein in
Klein=Zimmern geborenes 18 Jahre altes Dienſtmädchen wegen Dieb=
ſtahls
feſtgenommen.
Entwichene Fürſorgezöglinge. Die Fürſorgezöglinge Mas
Schlatterer, geb. am 21. Jan. 1911 zu Nördlingen, Kurt Wie=
gand
, geb. am 13. Nov. 1913 zu Mannheim, und Karl Rack, geb.
am 25. Aug. 1910 zu Blofeld, ſind in der Nacht zum 14. September aus
der Anſtalt Ohlyſtift bei Gräfenhauſen entwichen.

Bei Nieren-, Blasen- und
Frauenleiden
Harnsäure, Eiweiß
Zucker
1927: 19300 Besucher

Hauptniederlage in Darmstadt:
Friedr. Schaefer,Drogenhandlung
Ludwigsplatz 7 Telefon 45 u. 46
Badeschriften 1V.5702
durch die Kurverwaltung

[ ][  ][ ]

Samstag, den 15. September 1926

Nummer 237

Siebente Jahresſitzung der Heſſiſchen
Induſtrie= und Handelskammer Darmſiadt
am 11. September 1928.

Vor Eintritt in die Tagesordnung nahm der Vorſitzende der
Kammer Dr.=Ing. e. h. E. Schenck aus Anlaß des Beginns des ſog.
Normaljahres des Dawesplans am 1. September d. J. Gelegenheit,
auf die weittragenden Auswirkungen der zukünftigen Belaſtung der
deutſchen Wirtſchaft mit nicht weniger als 2,5 Milliarden Mark jährliche
Kriegsabgaben hinzuweiſen. Er betonte, daß die bisherigen Leiſtungen
aus dem Dawesplan letzten Endes nicht etwa von dem deutſchen Volk
ſelbſt aus eigener Kraft hätten getragen werden können, daß vielmehr
die Zahlungen nur möglich geweſen ſind infolge der außerordentlich
hohen Auslandsanleihen, deren Rückzahlung mit Zins und Zinſeszins
eine weitere ſchwere Belaſtung für unſer zukünftiges Wirtſchaftsleben
bedeutet. Als unumgänglich notwendig bezeichnet es der Vorſitzende,
daß nicht nur die unmittelbar im Wirtſchaftsleben Stehenden, ſondern
daß jedermann ſich der Pflicht äußerſter Sparſamkeit im öffentlichen
und privaten Leben bewußt werde. Im einzelnen darf auf die kürzlich
erfolgte wörtliche Wiedergabe der Ausführungen des Vorſitzenden zu
dieſer überaus wichtigen Frage Bezug genommen werden.
Sodann gedachte der Vorſitzende zweier bedeutſamer Ereigniſſe aus
dem Kammerbezirk, einmal des 100jährigen Jubiläums der Tuchfabrik
Philipp Ludwig Arzt G. m. b. H. in Michelſtadt, die ſich durch zähe
Arbeit der Familie des Gründers, in deren Beſitz ſich das Unternehmen
noch heute unverändert befindet, zu einer bedeutſamen Erzeugungs=
ſtätte
entwickelt hat, die, was nachgerade zur Ausnahme geworden iſt,
ihre wervollen Erzeugniſſe vom Urſtoff bis zum Fertigfabrikat ſelbſt
bearbeitet. Der Vorſitzende hatte Gelegenheit genommen, die Wünſche
der Kammer zu dem ſeltenen Jubiläum zum Ausdruck zu bringen.
Zum anderen nahm die Kammer an der Schlußſteinlegung und Ein=
weihung
der Opelbrücke in Rüſſelsheim teil, deren Erbauung in
erſter Linie auf die Initiative der Firma Opel zurückzuführen iſt und
deren Bedürfniſſen die Brücke im beſonderen Umfange zu dienen be=
ſtimmt
iſt. Der Vorſitzende ſprach aus Anlaß des für die geſamte
Wirtſchaft der beteiligten Bezirke, nicht zuletzt unſeres Kammerbezirks,
wichtigen Ereigniſſes die beſten Wünſche der Kammer aus.
Aus dem Geſchäftsführungsbericht der Kammer iſt auf eine Aus=
ſprache
hinzuweiſen, die mit dem Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt
Darmſtadt wegen der Erhebung der neuen ſtädtiſchen
Gebühren ſtattgefunden hat. Insbeſondere wurden die hierbei
beobachteten Härten zur Sprache gebracht, wobei der Erwartung Aus=
druck
gegeben wurde, daß die von der Stadtverordnetenverſammlung
vorgeſehene Sonderkommiſſion zur Regelung dieſer Härtefälle baldigſt.
einberufen werde und die vorliegenden Fälle vor dem 18. Oktober, an
welchem Tage die Einſpruchsfriſt gegen die Gebührenbeſcheide abläuft,
erledigt werden möchten. Eine Kommiſſion der Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammern befaßte ſich u. a. mit der Frage der Gerichts=
koſten
und Notariatsgebühren, des Urkunden=
ſtempels
bei Grundſtückskäufen durch Ausländer
und juriſtiſche Perſonen, ſowie mit dem Antrag Dr. Beſt
auf Aenderung des Geſetzes über das Notariat. Uebereinſtim=
mend
waren die heſſiſchen Kammern der Auffaſſung, daß der in dem
Antrag Dr. Beſt enthaltene Entwurf auf Aenderung des Geſetzes über
das Notariat, durch den letzten Endes eine Beſeitigung der Notariats=
einrichtung
in Heſſen angeſtrebt wird, nicht im Intereſſe der Wirtſchaft
liegt. Die Annahme dieſes Geſetzentwurfes würde einen Rückſchritt in
der Nechtsentwickelung bedeuten. Die Uebertragung des Beurkundungs=
weſens
auf die Ortsgerichte müßte aus Gründen der Rechtsſicherheit
bedenklich erſcheinen. Die in dem Entwurf angeſtrebte Gebührenver=
minderung
, die zwar vom Standpunkte der Wirtſchaft aus erwünſcht
iſt, läßt ſich unter den heutigen Verhältniſſen auch ohne Aenderung der
Nechtslage dadurch erreichen, daß der heſſiſche Staat teilweiſe auf ſeinen
Anteil an den Notariatsgebühren verzichtet. Hinſichtlich der beiden
erſten Fragen ſind weitere Erhebungen im Gange um feſtzuſtellen,
die Senkungen welcher Gebühren für unſer Wirtſchaftsleben notwendig
iſt und in welchen Fällen die Feſtſetzung einer Höchſtgrenze angebracht
erſcheint. Zur Verhandlung ſtand auch die Frage der Gebühren
gerichtlicher Sachverſtändiger. In vielen Fällen wird
über eine nicht ausreichende Entſchädigung für die oft verantwortungs=
volle
und zeitraubende Täligkeit der Sachverſtändigen geklagt. Wenn
auch eine allgemeine Erhöhung der Gebührenſätze nicht angebracht er=

ſcheint, weil die Gebührenberechnung nach den örtlichen Verhältniſſen,
auch nach der Bedeutung des Gutachten=Inhalts verſchieden ſein muß,
ſo wäre es doch erwünſcht, daß bei Feſtſetzung der Entſchädigung ſeitens
der Gerichte nicht im Sinne einer allzu ſtarken Beſchränkung der Ge=
bühren
verfahren wird. In der Frage der Abgrenzung der
Zugehörigkeit der Betriebe zur Handwerkskammer
einerſeitsoder zur Induſtrie= und Handelskammer
andererſeits, die man durch die bevorſtehende Handwerker=
Novelle zu regeln gedenkt, ſchweben zurzeit in einer Anzahl von Einzel=
fällen
noch Verhandlungen. Es kann als erfreulicher Umſtand ver=
zeichnet
werden, daß maßgebende Vertreter der Regierung Veranlaſſung
genommen haben, ſich in einem beſonders bedeutſamen Einzelfall von
den tatſächlichen Verhältniſſen durch Einnahme eines Augenſcheins in
Gegenwart von Vertretern der beiderſeitigen geſetzlichen Wirtſchafts=
organiſationen
zu überzeugen. Auch die im Anſchluß an die Beſichti=
gung
ſtattgehabte Ausſprache dürfte zur Klärung dieſer wichtigen Fra=
gen
weſentlich beigetragen haben. Hinſichtlich der Regelung der
Gewerbeſteuern der Jahre 1925, 1926 und 1927 hat ſich die Stadt
Darmſtadt bis jetzt immer noch nicht dem ſtaatlichen Härteverfahren
angeſchloſſen. Da über dieſe Frage innerhalb der Stadtverwaltung
Erwägungen ſchweben, nahm die Kammer Gelegenheit, in einer aus=
führlichen
Darlegung ſowohl dem Vorſitzenden des Finanzausſchuſſes
der Stadt Darmſtadt wie auch den Fraktionsvorſitzenden der einzelnen
Parteien der Stadtverordnetenverſammlung die beſtehenden Verhält=
niſſe
zu ſchildern. Es wurde insbeſondere darauf hingewieſen, daß die
ſonſtigen größeren heſſiſchen Städte bereits das Härteverfahren durch=
führen
. Es wurde daher der Erwartung Ausdruck gegeben, die Stadt=
verordnetenverſammlung
möge dafür Sorge tragen, daß die Gewerbe=
treibenden
der Stadt Darmſtadt in dieſer Frage nicht ſchlechter geſtellt
werden wie diejenigen der übrigen größeren heſſiſchen Städte. Durch
ein gegenteiliges Verfahren würde zweifellos die Wettbewerbsfähigkeit
der Darmſtädter Geſchäftskreiſe geſchädigt. Zu erwähnen iſt noch,
daß Herr Dr. Wilhelm Cohn zu Darmſtadt am 4. September d. Js.
als beeidigter Bücherreviſor angeſtellt wurde.
Des weiteren wurde Bericht erſtattet über die Oſtpreußen=
tagung
der Vereinigung der Geſchäftsführer der
Deutſchen Induſtrie= und Handelskammern, bei der
die Kammer durch ihren 1. Syndikus vertreten war. Die aus allen
Teilen des Reiches ſtark beſuchte Tagung in Allenſtein, dem Mittelpunkt
des ſüdlichen Oſtpreußen, gab erwünſchte Gelegenheit, nähere Einblicke
in die außerordentlich ſchwierige Wirtſchaftslage der deutſchen Oſtmark
zu nehmen. Einhellig kam die Ueberzeugung zum Ausdruck, daß die
ganz beſondere Ungunſt der Lage, in der ſich durch die gewaltſame und
widernatürliche Grenzziehung im Oſten die Provinz Oſtpreußen ein=
ſchließlich
ihrer früher zu Weſtpreußen gehörigen Teile, ſowie die alte
deutſche Hanſeſtadt Danzig befinden, im Reich noch mehr als bisher
gewürdigt werden möge. Nur durch verſtändnisvolle, tatkräftige Unter=
ſtützung
aller in Frage kommenden Stellen kann das für die Zukunft
des deutſchen Volkes ſo überaus wichtige Oſtproblem einer glücklichen
Löſung zugeführt werden. Wie weit wir von einer ſolchen Löſung noch
entfernt ſind, zeigt die geradezu unglaubliche Tatſache, daß in einer
Zeit wie der unſerigen, die auf einen möglichſt weitgehenden Ausbau
ſämtlicher Verkehrsverbindungen bedacht iſt, die in der Nähe von
Marienwerder im Jahre 1909 mit einem Koſtenaufwand von über neun
Millionen Mark erbaute, mehr als 1 Kilometer lange Weichſelbrücke,
ein Wunderwerk deutſcher Technik, dem polniſchen Fanatismus zum
Opfer fällt und nunmehr völlig abgetragen wird. Geradezu grotesk
muß weiter die den Teilnehmern der Verſammlung vor Augen geführte
Grenzführung an der Weichſel wirken, die ganz einſeitig von militäri=
ſchen
Geſichtspunkten zugunſten Polens diktiert iſt und auf die wirtſchaft=
lichen
Bedürfniſſe der angrenzenden Gebiete keinerlei Rückſicht nimmt.
Ebenſo können die ſchweren Kämpfe, die die urdeutſche Stadt Danzig
gegen den zunehmenden polniſchen Druck zu führen hat beſonderer An=
teilnahme
im ganzen Reiche, auch in dem ebenfalls ſchwer geprüften
deutſchen Weſten, ſicher ſein.
Der Vorſitzende gab der Bereitwilligkeit der Kammer Ausdruck,
auch ihrerſeits an einer möglichſt baldigen Löſung des Oſtproblems nach
beſten Kräften mitzuarbeiten.

Von der Bildungsarbeit
für Kaufmannsgehilfen.
Die Anforderungen, die der kaufmänmiſche Beruf an ſeine Anhänger
ſtellt, werden von Tag zu Tag größer. Der haufmänniſche Angeſtellte,
der wirklich vorwärts kommen will muß über ein reiches Maß von
Wiſſen und vor allem Können verfügen. Er muß ſich immer wieder
bemühen, ſeine Kenntniſſe zu vervollkommnen. Das iſt heute nicht immer
leicht, weil durch die Arbeitsteilung in den Betrieben der Einzelne nicht
mehr mit dem ganzen kaufmänniſchen Beruf und ſeinen Anforderungen
in engſter Verbindung ſteht. Aus dieſem Grunde iſt jeder haufmänniſche
Angeſtellte gezwungen, gute Fortbildungseinrichtungen auch außerhalb
ſeines Betriebes zu ſuchen.
Der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband hat deswegen für
ſeine Mitglieder ein berufliches Bildungsweſen geſchaffen, das unerreicht
daſteht. In den nächſten Wochen erſcheinen die reichhaltigen Winter=
pläne
der einzelnen Ortsgruppen. Der Winterplan der Ortsgruppe
Frankfurt a. M., der auf acht Seiten die verſchiedenſten Bildungsein=
richtungen
aufweiſt, iſt bereits herausgegeben worden.
Die Verhältniſſe auf dem kaufmänniſchen Stellenmarkt verlangen
ſchon aus Selbſterhaltungstrieb von jedem Kaufmannsgehilſen, daß er
alle Fortbildungseinrichtungen in Anſpruch nimmt. Auf der anderen
Seite iſt es jedem Kaufmannsgehilſen, der ſeine Kenntniſſe vertieft und
neue erwirbt, möglich, außerhalb der Tarifbewegung weitere Gehalts=
erhöhungen
zu ſchaffen. Der vorbezeichnete Verband iſt außerdem gern
bereit, eine Auskunftserteilung über die beſten Fortbildungsmöglichkeiten
für den kaufmänniſchen Angeſtellten zu gewähren. Intereſſenten wenden
ſich an das D.HV.=Bildungsamt, Frankfurt a. M., Sovignyſtraße 43.

Inſtrumental=Verein. Die Proben des Inſtrumentalvereins
haben am 4 September im Saale der Städt. Akademie für Tonkun
begonnen. Sie finden im der Regel Dienstags abends 8 Uhr ſtatt. D
Verein ſtellt ſich zur Aufgabe kunſtbegeiſterte Dilettanten, die ar
einem Orcheſter=Inſtrument genügende Vorbildung haben, nach Kräfter
in die klaſſiſche und neuere Orcheſterliteratur einzuführen, um ſo
Liebe zur Muſik zu wecken und zu erhalten und die Mitglieder den
Verſtändnis der Programme anderer Konzerte, beiſpielsweiſe der Sin
fonie=Konzerte des Heſſiſchen Landestheaters, näherzbringen. Mit de
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt aufs engſte verbunden beſtreitet d
Verein unter Hinzuziehung der Studierenden der Ausbildungsklaſſer
als Orcheſter die Hälfte der unter der bewährten Leitung des Städ
Muſildirektors. V. Schmitt ſtehenden zehn Akademiekonzerte mi
namhaſten Soliſten. Freunde des Orcheſterſpiels wollen ſich zwa
Aufnahme in den Verein unter Angabe des Inſtruments ſchriftlie
melden bei dem Vorſitzenden; Herrn Fabrikant Ferd. Schmidt, Alie
ſtraße 5.
Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird die Weite
ſtädter Straße zwiſchen Bismarck= und Feldbergſtraße bis auf weitere
für den Auto=, Radfahr= und Fuhrwerksverkehr geſperrt.

Die Haftung der Lehrer für töbliche Badeunfälle ihrer Schüler.
Ein Strafſenat des Reichsgerichts beſchäftigte ſich am Freitag mit der
Frage der Haftung der Lehrer für tödliche Badeunfälle ihrer Schüler
gelegentlich des Falles, in dem von der Vorinſtanz in Wiesbaden die
Freiſprechung des verentwortlichen Lehrers erfolgt war, wogegen die
Staatsanwaltſchaft Berufung eingelegt hatte. Am 12. Juli hatte der
Lehrer Wilhelm Ramroth aus Wiesbaden mit etwa 80 Schülern das
Strandbad beſucht, das noch nicht eröffnet war. Hier hatte er den Schü=
lern
erlaubt, in dem Plantſchbecken zu baden. Die Knaben vergnügten
ſich mit einem Ball, der jedoch ins tiefe Waſſer flog. Der Schüler Sie=
vert
wollte ihn herausholen, ſank aber unter und ertrank. In dem
gegen den Lehrer eingeleiteten Verfahren wegen fahrläſſiger Tötung
erfolgte vom Landgericht Wiesbaden Freiſpruch. Der gegen den Frei=
ſpruch
eingelegten Reviſion ſchloß ſich der Reichsanwalt an. Das Reichs=
gericht
beſchloß, die Sache zur nochmaligen Verhandlung an die Vor=
inſtanz
zurückzuverweiſen. Das Urteil habe zu rechtlichen Bedenken
Anlaß gegeben. Wenn auch der Lehrer alle Vorſichtsmaßregeln getrof=
fen
habe, ſo ſei doch eine fahrläſſige Handlung darin zu erblicken, daß
er die Schüler ins Waſſer ließ, ohne die tiefe Stelle rechtzeitig, ahzu=
ſperren
.

Hiſtoriſcher Verein. Nach altem guten Brauch foll auch in die=
ſem
Sommer ein Ausflug eingeſchoben werden. Der Verein wurde
von dem Bruderberein in Frankfurt freundlich eingeladen, die von die=
ſem
veranſtaltete Ausſtellung Aus Alt=Frankfurter Häu=
ſern
zu beſuchen. Durch eifrige Arbeit iſt eine große Anzahl von
Kunſtwerken und Werken des Kunſtgewerbes aus Frankfurter Beſitz zu=
ſammengebracht
worden, die im Römer, im Hiſtoriſchen Muſeum uſw.
untergebracht ſind. Die Ausſtellung endet Ende des Monats. Viele
Stücke ſind zu ſehen, die ſonſt nicht zugänglich ſind. Für die Beſichti=
gung
iſt ſachkundige Führung und ein Vorzugseintrittspreis von 1 Mk.
in Ausſicht geſtellt. Abfahrt von Darmſtadt Hbf. Samstag, 22. Sept,
14.34 Uhr.
Eine billige Helgolandreiſe vom 21.25. September veranſtaltet
die Reiſegeſellſchaft der Süddeutſchen mit Sonderzug ab Mannheim
über Weinheim, Darmſtadt, Frankfurt a. M., Gießen, nach Bremen=
Bremerhaven. Am zweiten Tage beſichtigt die Reiſegeſellſchaft den erſt
vor kurzer Zeit vom Stapel gelaſſenen Rieſen=Schnelldampfer Bremen
(46 000 Tonnen), als größtes Schiff der Deutſchen Handelsmarine. Am
dritten Tage findet die Fahrt nach Helgoland vom Bremer Hafen mit
dem größten, neuerbauten Turbinen=Schnelldampfer Roland, vom
Norddeutſchen Lloyd ſtatt. Am vierten Tage iſt Beſichtigung von Bre=
men
nebſt Hafen=Rundfahrt ſowie die Beſichtigung eines großen Ozean=
Perſonendampfers vorgeſehen. Jedemann iſt zur Beteiligung herzlichſt
eingeladen. Der Preis beträgt einſchließlich Eiſenbahnfahrt und Damp=
ferfahrt
nach Helgoland hin und zurück, Verpflegung, Uebernachtungen,
Führungen, Rundfahrten uſw. pro Perſon 84 Mark. Alles Nähere ſo=
wie
Anmeldungen ſiehe in der heutigen Anzeige dieſes Blattes.

Naßwäsche bis zu 90%, getrocknet, von 20 Pfd. an das Pfd. 20 Pfg.

als0 20 Pfund weiße Wäsche für nur 4 Marl.
Holen und Bringen unentgeltlich. 12911a
Beachten Sie ferner meine fast schrankfertige Wäsche als
besonders vorteilhatt und verlangen Sie meine Preislisten
auch für schrankfertige Wäsche‟!
E Diebſtähle. Am 13. September zwiſchen 21 und 22 Uhr wurden
aus einem vor dem Ratskeller aufgeſtellten Perſonenauto eine ledern
Damenreiſetaſche, Größe 40X30X10. Zentimeter, ein verſchnü=
ter
Karton mit Herren= und Damenwäſche ſowie Toiletteartikeln, ein
Raſierapparat und eine imitierte weiße Perlenhalskette geſtohlen.
Aus einem vor dem Hotel Traube ſtehenden Auto wurde ein Her=
renmantel
entwendet. Am gleichen Tage wurde einem Milch=
händler
, der ſeinen Wagen vor dem Haus., Alter in der Elifabethen=
ſtraße
aufgeſtellt hatte, ein Korb mit 8 Pfund Butter, geſtol
len. Die Täter ſind noch nicht bekannt. Am 14. September, in der
Zeit von 1114 Uhr, wurde einem Gaſt aus der Wirtſchaft Schillereck
ein Ruckſack mit 15 jungen Hähnchen und zwei alten
Hühnern geſtohlen. Das Geflügel iſt ſämtlich geſchlachtet und aus=
genommen
.

Parlamentariſches.

Dem Landtag iſt folgende Kleine Anfrage Schreiber

(Dem.) zugegangen:
In Butzbach herrſcht eine beſonders große Wohnungsnot durg
Vermehrung der Beamten an der Zellenſtrafanſtalt, wodurch immer
mehr Wohnungen benötigt und dem Wohnungsmarkt der Bevölkerun
von Butzbach entzogen werden. Der Notſtand wird noch dadurch ver=
ſchlimmert
, daß in den Ruheſtand tretende Beamte in ihren Beamten
wohnungen verbleiben. Ich frage bei der Regierung an, ob ſie nicht
alsbald für einen Teil der Butzbacher Beamten neuerdings ſtaatseigene
Wohnungen errichten will. um den Wohnungsmarkt der Stadt Butzbach
zu entlaſten?.

*Oiebſiahl eines wertvollen Perlenkollier-
Darf der Verſicherte während der Eiſenbahnfahrt ſchlafene
(Nachdruck verboten.)
Kläger war eine Reiſegepäckverſicherung zum Betrage von 2
Mark eingegangen. Er fuhr in einer Oktobernacht von Köſn
Hamburg. Während dieſer Fahrt wurde ihm ein Peklenkollier,
Werte von 55 000 Mark geſtohlen. Kläger war auf der Fahrt u
ſchlafen, die Aktentaſche mit dem Kollier hatte er neben ſeinen
gelegt. Seine Klage auf Zahlung des Verſicherungsbetrags von s5
Mark haben die Vorinſtanzen abgewieſen. Reichsgericht hat aufgekt
und die Sache zurückverwieſen. Kläger hat fahrläſſig gehandelt.
einer voraufgegangenen Nachtfahrt von Berlin nach Köln hatte ein
zum zweiten Male auf eine Nachtfahrt begeben und die Taſche mit4
wertvollen Stück ohne Verſicherungsmaßregeln neben ſich hingelegtu
wohl er ſich der Gefahr des Einſchlafens ausſetzte. Nach dem Vemdl
rungsvertrag ſollen aber nur Vorſatz und grobe Fahrläſſigkein!
Verſicherten die Geſellſchaft befreien. Jedenfalls mußten die
ſicherungsbedingungen von dem Verſicherungsnehmer ſo verſtand
werden. Das iſt maßgebend. Hat Kläger aber nicht grob.
läſſig gehandelt ſo iſt das Kammergerichtsurteil zu verſtehen
die Abweiſung ſeiner Klage unbegründet.

Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Nolizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrodl
imn keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Krill.
Schönheit, Geſundheit, Liebe, Eheglück rm
ihre Erhaltung‟. Dieſes Thema eines ſicherlich intereſſan
Damen=Vortrags gibt die in Deutſchland und auch hier bekas
Hygiene=Schriftſtellerin Frau Agnes Krägeloh aus Köln:
Frauen und Mädchen am Dienstag, den 18. September, abends 8
Uhr, im Saale des Fürſtenſaales (Grafenſtraße). Die Themen 4/
bedeutenden Rednerin (ſiehe Anzeige in dieſer Ausgabe) ſind ſo aktug
daß ſie allen Frauen und Mädchen über 16 Jahre nicht dringend gan
empfohlen werden können. Da kein Kartenvorverkauf ſtattfindet ſ
es zur Sicherung eines guten Platzes ratſam, rechtzeitig zu erſchefi=
Kunſinotizen.
Ucber Werte, Künſſier oder Hünffleriſche Deranſtaltungen, desen im Nachſich
eſchieht, behdlt ſich die Redaltien ihr Urtell vor
Sanges kundige Grazer, ſind es, die ſich unter
Titel Vier aus der Steiermark am kommenden Mittwoch, abäd
8 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz dem Darmſtädter Publiu
vorſtellen. Kurze Preſſeauszüge laſſen erkennen, welch außerordentt
Erfolge die Vier bei ihrer letzten Tournee in deutſchen Großſtää=
erzielt
haben. So ſchreibt die Mainzer Volkszeitung: . . . löſten wom
Lachſaven aus. Frankfurter Zeitung: Darum wurden die 20
bietungen der Grazer Sänger zu einer Quelle des Vergnügens.
Wiesbadener Zeitung: . . . hat mit ſeinem Konzert im Kurhaus ery
vollen Erfolg errungen. Leipziger Neueſte Nachrichten: Die *
Grazer konnten ſich wirklich hören laſſen; jeder in ſeinem Fach /9
Stimmphänomen. Karten bei Konzert=Arnold, Eliſabethenſtraßoig
(Telephon 2560), und an der Abendkaſſe.
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werder
nicht beantwortet. Die Beaniwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeilt.
K. L. Sie ſind völlig im Recht. Das einfachſte erſcheint, daß
zuſtändige Polizeirevier und die Städtiſche Baupolizei auf den geſof=
drohenden
Zuſtand aufmerkſam gemacht werden. Letzten Endes mitn
auf Klage das ordentliche Gericht entſcheiden.
H. Sch. 20. Können wir nicht feſtſtellen.

Tageskalender für Samstag, den 15. September 1928.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende P‟/
Uhr. E 2: Der Bettelſtudent. Kleines Haus: Keine Vorſtellug,
Orpheum, abends 20 Uhr, Gaſtſpiel: Sybille? ... aleltz
ſchloſſen! Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Gutl
Schmitz, Frankfurter Hof, Zur Kanone, Perkeo, Darmſtädter S,
Neckartor, Kümmerlein (Erbacherſtr.), Reichshof. Kinotooſe
ſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Thenter.

Aus deutſchen Bädern.
Herbſtkuren in Wildbad im Schwarzwald.
Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, hat ſich die Badcin=
waltung
Wildbad entſchloſſen, der Sommerkurzeit eine Herbſttur:4
anzuſchließen, d. h. außer den ſchon bisher das ganze Jahr über
nützten Thermalbädern für die Gäſte den Kurſaal und einen Leſeffe
zunächſt bis Ende Oktober offen zu halten, und während dieſer Eu
auch für muſiklaliſche und andere Unterhaltung zu ſorgen. Maßgbäl
für dieſen Entſchluß war neben den Wünſchen der Gäſte und Ei
heimiſchen in erſter Linie die Erwägung, daß die Herbſtmomte 1
Schwarzwald wegen ihres beſtändigen Witterungscharakters erfahrur-?
gemäß zu den ſchönſten des ganzen Jahves zählen, und daß die E4
wirkung der Wildbader warmen Quellen (gegen Gicht, Rheuma, Fſchds
Unfallsfolgen, Nervenleiden u. a.), die jahraus, jahrein in völlig untie
änderter, der menſchlichen Blutwärme gleichkommender Temperatur
Erde emtſtrömen, zu allen Jahreszeiten dieſelbe iſt. Die beſonderen Ve
teile der Herbſtturen ſind im letzter Zeit von ärztlicher und nichtärztliun
Seite ſo oft hervorgehoben worden, daß es ſich erübrigt, hierüber mi
viele Worte zu verlieren. Wer auf bequemes Reiſen, Ruhe, aufmerkſoit
Bedienung, billigere Preiſe uſw. mehr Wert legt als auf den Tmn
und die rauſchenden Vergnügungen der überfüllten Hauptſaiſon uund
ſich gerne eine Herbſtkur zu Nutzen machen. Selbſtverſtändlich iſt für
nötige Durchwärmung der Badegebäude und für geheizte. Ruheräuu=
zur
Benützung durch die Badenden geſorgt. Eine größero Anzahl Ho: Penſionspreiſen von 6.508,50 RM. einſchließlich Heizung und 1 *
leuchtung und heizbare Privatzimmer ſtehen den Gäſten zur Verfügay
Die Preiſe der Bäder ſind ab 16. September ermäßigt. Die Kurttg
wird nur bis äußerſtenfalles 28. September berechnet, ſo daß auch
längerer Aufenthaltsdauer für die vom 14. September ab Ankommenm
die Kurtaxe nur für zwei Wochen, für die am 21. September Eintreffe
den nur für eine Woche berechnet wird, während die ab 26. Septemn
Ankommenden überhaupt keine Kurtaxe bezahlen.

Geſchäftliches.
Der neue Dampfer der White Star Linie.
Laut Mitteilung eines engliſchen Nachrichtenbureaus hat die Wli
Star Linie zu der Feſtſtellung ermächtigt, daß der neue Dampfer diech
Geſellſchaft, deſſen Kiel bereits in Belfaſt gelegt wurde, 60 000 Tons
aufweiſen foll.
Mit dieſer Tonnage und einer Länge von ungefähr 330 Moch
wird dieſer Dampfer alle andern, bisher gebauten Schiffe, an Gr=
übertneffen
.
Ueber die zum Einbau vorgeſehenen Maſchinen iſt noch nichts IIr
öffmtlicht worden, doch ſpricht man von elektriſchem Turbinenantrif!
Sicher iſt, daß der neue Dampfer nicht nur mit Hinſicht auf ſes
Größe, ſondern auch durch die Maſchinen Aufſehen errogen wird. 29
Koſten für dieſen Neubau rechnet man mit ungefähr 70 Mill. Mos

Wetterbericht.
Das ſkandinaviſche Hochdruckgebiet zeigt weiteren Barometermnſ, I=
bis
zu 775 Millimeter. Mitteleuropa, das an der Südſpitze des hoM
Druckes liegt, wind nun von ſeinen nordöſtlichen bis öſtlichen Winden
einflußt. Infolgedeſſen hat die direkte Kaltluftzufuhr, die die letzts
Tage ein Sinken der Temperaturen verurſachte, ihr Ende erreicht ud !
reits heute morgen zeigten die Temperaturen eine leichte Zunahme. Di T
das weitere Umdrehen der Winde wird die Erwärmung noch fortſchreite.
Außer ſtellenweiſen Frühnebel oder gelegentlich etwas Bewölkug ble*
es vorläufig noch trocken.
Ausſichten für Samstag, den 15. September: Morgens ſtellenweiſe neb!!
wolkig, tagsüber aufheiternd, wärmer, trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 16. September: Teils wolkig, teils he‟-
weitere
Erwärmung, noch trocken.
Die Heffiſche Wetterdienſtſtelle-=

Veranworich für polin und Wiriſchaßt: Rudell Maurei für Fruiſſten, Ni 1*
Aueland und Heſiſche Nachrichten: Max Steeeſe; für Sport: Dr. Cugen Buhimen
für den Handel: Dr. C. 8. Quetſch; ſür den Schlußbienſt: Andreas Baute!. 1
Die Gegenwarl: Dr. Herbert Neite; ſür den Inſeratentell: Willv Kutle: 274
und Verlag: C. C. Wlitich ſämlich in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Räckſendung pick/ Übernemier

Die heutige Nummer hat 18 Geiten.

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Duis neute ſchm P
liche Bereiche.
Anordnung 1.

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Schweine und

[ ][  ][ ]

Aus Heſſen.
Starkenburg.
o. Erzhauſen, 14. Sept. Gemeinderatsſitzung. Die Be=
iebs
= und Finanzkommiſſion hat das Gemeindehaus Egelsbacher Weg
Iſichtigt und ſchlägt vor: Einfriedigung des Gartens mit Dvahtzaun,
terſehen des Hinterhauſes mit neuen Dachkandeln. Der Gemeinderat
genehmigt. Die Arbeit nebſt Material ſoll durch Spenglermeiſter Hal=
hrer
ausgeführt werden. 2. An der Brüche am Ausgang der Gräfen=
kEäuſer
Straße ſoll der Durchlaß ausgebeſſert und dieſelbe inſtandge=
ſttzt
werden. Die Frankfurter und Ludwigſtraße ſollen ausgebeſſert
and hierzu zwei Wagen Baſaltſplitt verwendet werden; das Anfahren
wird auf dem Submiſſionsweg vergeben. 3. Im Gemeindehaus an
der Hauptſtraße ſoll ein Uebernachtngslokal hergerichtet werden.
Zru 4. teilt der Bürgermeiſter mit, daß 460 Haushaltungen an die Waſ=
ſ
rleitung angeſchloſſen ſind, 21 Hausbeſitzer ſind noch nicht angeſchloſ=
ſten
. Der Gemeinderat beſchließt, demſelben mitzuteilen, daß ſie unter
der Bedingung, wenn ſie die Waſſerumlage vom 1. März d. J. ent=
zechten
, den Anſchtuß 1 Meter in die Hofreite erhalten; der Anſchluß
* baldmöglichſt anzumelden, für ſpätere Ausführungen iſt der feſt=
ſetzte
Tarif zu zahlen. 6. Die Finanzkommiſſion fragt an, ob. für
(artenanſchlüſſe keine Waſſerumlagen zu entrichten ſeien. Der Ge=
nreinderat
nimmt aus wancherlei Gründen hiervon Abſtand. Zu 6
ird beſchloſſen, daß von der Sportvereinigung ſowie von der Turn=
umd
Sportgemeinde ein jährlicher Waſſerzins von je 6 Mark erhoben
heird. 7. Die Beſoldungsordnug wird genehmigt. 8. Geneh=
igung
von Rechnungen; hier wird nichts beanſtandet. 9. Unter
Meitteilungen iſt hervorzuheben, daß die Tagung des Verkehrsverbands
an Samstag, den 15. Sept., nachmittags 6 Uhr, in der Wirtſchaft Zur
Waldlurſt an der Bahnſtation, ſtatrfindet, wozu der Gemeinderat ein=
rladen
wird.
P. Eberſtadt, 14. Sept. Wiedereröffnung Café Volk=
an
ann. Nachdem nunmehr in dem Neubau des Cafés Volkmann auch
ſie Innenarbeiten fertiggeſtellt worden ſind, wird es ſeinen Betrieb in
ten neuen Räumen am Samstag, den 15. September, offiziell eröffnem.
Das neue ſchmucke Geſchäftshaus bildet rein äußerlich ſchon eine freund=
ſche
Bereicherung des Stvaßenbildes und darf ſich durch die gediegene
nordnung und Ausgeſtaltung ſeiner Räume, die den Gäſten einen an=
genehmen
Aufenthalt bieten, fortan zu den erſten und ſchönſten Räu=
uen
Eberſtadts rechnen. Der Beſitzer hat damit einem dringenden Be=
4üürfnis und dem Fortſchritt der Zeit Rechnung getragen.
Aa. Pfungſtadt, 14. Sept. Hohes Alter. Eine der älteſten
Einwohnerinnen, Marie Hornung, wohnhaft in der Frankenſteiner
Straße, konnte dieſer Tage ihren 82. Geburtstag begehen. Stan=
2 esamtliches. Im Monat Auguſt waren hier neun Geburten zu
werzeichnen. Das auffälligſte daran iſt, daß acht Mädchen dabei einem
(2naben gegenüberſtehen. Die Zahl der Todesfälle im Aurguſt betrug
trrei, die Zahl der Trauungen acht. Verſteigerungen. Mitte
er Woche wurde eine größere Gmmmetgrasverſteigerung auf den Ge=
meindewieſen
abgehalten. Außerdem wurden Zwetſchen von Bäumen
em der Viehwegchguſſee verſteigert.
Aa. Pfungſtadt, 14. Sept. Volksbildungsverein. Der
Wolksbildengsverein gibt jetzt wieder nach Durchſicht ſeines Bücherbe=
zuandes
jeden Donnerstag abend in der Handwerkerſchule Büſcher aus.
Ss ſteht zu erwarten, daß die Bibliothek auch in dieſem Winter eifrig von
dermann benutzt wird. Steuererhebung. Wie die Bürger=
nreiſterei
mitteilt, iſt das erſte Ziel der Gemeinde=, Kreis= und Provin=
zäal
=Umlage einſchließlich der Sondergebäudeſteuer für 1928 bei Meidung
weer Mahnung bis Ende September bei der Gemeindekaſſe zu entrichten.
Pilzſachverſtändiger. Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt Herr
Sahrer Heinrich Saal, wohnhaft Seeheimerſtraße 32, für Pfungſtadt
ſels Pilzſachverſtändiger beſtimmt worden. Straßenſperre.
ABegen Pflaſterarbeiten iſt der ſogenannte Spitalweg ſeit Mitte dieſer
WVoche für ſchwere Fuhrwerke geſperrt. Die Sperre wird ungefähr 14
Tage andauern.
* Traifa, 15. Sept. Ein Waldgortesdienſt findet morgen
früh um 9,30 Uhr ſtatt, der für dieſes Jahr der letzte ſein wird. So
werden wohl viele nach dem ſchönen, ſtillen Plätzlein im Wald himaus=
üilgern
, um dieſe Gelegenheit noch einmal zu benutzen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 14. Sept. Gautagung des Gaues
Oarmſtadt=Land im Heſſ. Sängerbund. Auf die am
ſommenden Sonntag, den 16. d. M., in Eberſtadt Gaſthaus Zur
(Koſe , nachmitvags 2 Uhr, ſtattfindende Gauvagung wird nochmals
aufmerkſam gemacht. Die Tagesordnung umfaßt äußerſt wichtige Punkte.
Es liegt daher im Imtereſſe der Gavereine ſelbſt, zu dieſer Tagung
Oelegierte zu entſenden. Aber auch die dem Heſſ. Sängerbund bis jetzt
voch nicht angehörenden Geſangvereine, die Indereſſe an der Heſſiſchen
Sängerbundesſache haben, können als Zuhörer und Beobachter der
agung beiwohnen. Letztere wird durch einen Begrüßungschor des Ge=
ſerngvereins
Germania aus Eberſtadt eröffnet.
(f.) Roßdorf, 14. Sept. Wirtſchaftserweiterung. Die Ein=
weihung
des neuerbauten Gefellſchaftsraumes im Gaſthaus Zum Bahn=
hof
findet am nächſten Sonntag ſtatt. Die Vergrößerung der weitaus
bekannten, gern beſuchten Lokalitäten hat ſich als dringendes Bedürfnis
gezeigt. Der in baukünſtleriſcher Weiſe ausgeführte Anbau wirkt auf
gen Beſucher ſehr einladend und legt Zeugnis von der Tatkraft ſeines
Schöpfers ab.
(k) Roßdorf, 14. Sept. Fußball. Die 1. Mannſchaft des Sport=
vereins
verlor knapp 2:3 gegen Sportverein Weiterſtadt, während die
Mannſchaft das Spiel mit 1:0 getwinnen bonnte. Flugleiſtung.
Die Jungtauben, Jahrgang 1928, flogen am vergangenen Sonntag ab
Mnsbach (Bayern), 160 Kilometer. Die erſte Taube, Beſitzer Fritz
Poth, erreichte nach 2½ Stunden Flug ihren Heimatſchlag wieder.
Groß=Umſtadt, 14. Sept. Der in landwirtſchaftlichen Kreiſen be=
hannte
und ſtets gut befahrene Groß=Umſtädter Pferde=, Fohlen=,
Fafel= und Zuchtviehmarkt findet in dieſem Jahre am 20.
September ſtatt. Mit dem Markt iſt eine Prämiierung verbunden, auch
werden durch die amtlichen Körkommiſſionen unentgeltlich Körungen vor=
genommen
. Für die Prämiierung ſind anſehnliche Preiſe vorgeſehen.
Der Markt beginnt vormittags 9 Uhr, der Auftrieb zwiſchen 8 und 9
Uhr. Es können aufgetrieben werden: Pferde, Bullen, Kühe, Rinder,
Schweine und Ziegen. Da der Markt ſeither immer nur von erſtklaſſi=
em
Zuchtmaterial befahren war, iſt auch für dieſes Jahr zu erwarten,
maß ſich für Käufer, beſonders für Gemeinden, gute Gelegenheit bietet,
ſhren Bedarf an Zuchtmaterial zu decken. Ferner ſoll nicht unerwähnt
leleiben, daß die Gemeinde Groß=Umſtadt ſelbſt durch direkte Einfuhr
us der Schweiz mit ihrer Faſelhaltung auf der Höhe iſt, was auch die
Ur auf entſprechend größerem Ausſtellungen zuerkannten Auszeichnungen
ezeugen. Anmeldungen zum Auftrieb von Vieh ſind bis Dienstag,
wen 18. September 1928, an die Bürgermeiſterei Groß=Umſtadt zu täti=
ren
. Gleichzeitig iſt mit dem Markt eine Ausſtellung landwirtſchaftlicher
Maſchinen und Geräte von Groß=Umſtädter Geſchäftsleuten vorgeſehen.

Samstag, den 15. September 1928
r. Babenhauſen, 13. Sept. Das diesjährige Kirchweihfeſt
findet am komenden Sonntag und Montag hier ſtatt. Als eine der
ſchönſten Kerbe iſt die Bowehaiſer Kerb weit und breit bekannt;
ſie wird drum alljährlich von vielen auswärtigen Gäſten mit Vorliebe
beſucht. Drei große Tanzſäle (Saalbau Deutſcher Hof, Zum Löwen
und Zum Adler) bieten zum Tanzem die beſte Gelegenheit. In allen
Gaſthäufern iſt für den Magen und für gute Unterhaltung aufs beſte
geſorgt. Gutes Kerbwetter vorausgeſetzt, wird unſer Städtchen wieder
ſtarben Fremdenzuſtrom erhalten.
Bd. Heubach i. O., 14. Sept. Dienſtfubiläum. Am 20. Sep=
tember
kann der Eiſenbahnbedienſtete Wilhelm Lutz von hier mit Stolz
auf eine 30jährige Dienſtzeit bei der deutſchen Neichsbahn zurückblicken.
Während dieſer langen Zeit hat er ſeinen ſchweren Beruf freudig und
mit großem Dienſteifer ausgeführt. Ebenſo beliebt wie er bei ſeinen
Mitarbeitern und ſeiner vorgeſetzten Behörde iſt, iſt er auch in ſeiner
Gemeinde. Dies beweiſt, daß er ſeit Kriegsende das verantwortungs=
volle
Amt eines Vorſitzenden der Wohnungskommifſion verſieht und ſeit
langeren Jahren dem Ortsvorſtande, ſowie dem Kirchenvorſtand ange=
hört
. Seit 22 Jahren iſt er Vorſitzender des Ziegenzuchtvereins Heubah,
an deſſen Entwickelung und Aufblühen er beſonderen Anteil hat.
Al. Höchſt i. O., 14. Sept. Aus dem Gemeinderat. Der
Ortsvorſtand verzichtete auf das Vorbaufsrecht und ſonſtige Rechte an
dem Grundſtück der Hermann Gerbig Eheleute zu Gunſten des Bür=
germeiſters
Wolf, Höchſt. Die Vervollſtändigung des Beſchluſſes
vom 27. Juli d. J., An= und Verkaufsrecht und Darlehen des Leonhard
Riedel in Höhe von 1200 Mark fand Zuſtimmung. Der Punkt wert=
ſchaffende
Arbeitsloſenfürſorge löſte wieder eine längere, eingehende
Ausſprache aus. Der Gemeindebauaufſeher hatte vier Projekte ausge=
arbeitet
, deren Ausführung Arbeitsmöglichkeit bieten ſollte für die
Erwerbsloſen der Gemeinde Höchſt, zumal nach den Angaben des Bür=
germeiſters
bis zum Winter mit etwa 30 ausgeſteuertem Arbeitsloſen
zu rechnen ſei. Die Endwäſſerung der Wieſen im Annelsbacher
Bruch, Kanaliſation im Baugebiet am Breiten Weg, Vergrößerung des
Waſſerreſervoirs und Zuleitung einer neuen Quelle in den Hochbehäl=
ter
, würden die zur Erlangung des Staatszuſchuſſes erforderlichen
2000 Tagewerke benötigen. Außer der Kanaliſation des neuen Bau=
gebiets
am Breiten Weg, konnte über kein Projekt Beſchluß gefaßt
werden, da deren Ausführung mit erheblichen Koſten verknüpft iſt. Die
übrigen, eingehend beratenen Arbeitm mußten wegen nochmaliger Prü=
fung
und beſſeren Ausarbeitung zurückgeſtellt werden. Das ſchon oft
debattierte Schwimmbad wurde ebenfalls in die Beratung gezogen,
fand aber nur wenig Sympathie im Gemeindekollegium. Wie man
hörte, ſind von privater Seite Beſtrebungen im Gange, die Mittel
hierfür evtl. durch Sammlungen aufzubringen. Der im Mathaus be=
findliche
Keller wurde zwei Liebhabern hälftig für je 10 Mark ver=
pachtet
. Mit der direkten Erledigung der Anträge Liſt und Friedel
um Zuweiſung von Wohnungen wurde die Bürgermeiſterei beauftvagt.
Der Gemeinderat erklärt ſich mit der vorläufigen Monatsmiete von
60 Mark für die Partervewohmung mit Laden der Ph. Berle 1., Wwe.,
im neuen Hauſe neben der Schule einverſtanden. In geheimer Sitzung
fand der Reſt der Tagesordnung ſeine Erledigung.
L. Michelſtadt, 14 Sept. Neichsjugendwettkämpfe. Die
Klaſſen der hieſigen Oberrealſchule veranſtalteten in Verbindung mit
dem üblichen Abſhwimmen dieſer Tage die Austragung der ſchwimm=
ſportlichen
Reichsjugendwettkämpfe. Unter der Leitung der Herren
Studienräte Dr. Möll als SZiedsrichter, ſowie Dr. Mags, Dr. Völker,
Dr. Saal und Zeichenlehrer Heß nahm die Veranſtaltung, der eine
große Zahl Zuſchauee beiwohnte, einen intereſſanten Verlauf. Es
wurden von einzelnen Schiilern aber auch ganz hervorragende Leiſtun=
gen
geboten. Das im Rahmen der Reichsjugendwettkämpfe abgenom=
mene
50=Meter=Pruſtſihwimmen wurde von 25 Teilnehmern beſtritten
und ſchwamm die beſte Zeit Walter Hartmann IIb. Bei den 4X50=
Meter=Staff ln der einzelnen Klaſſen um den von der Direktion ge=
ſtifteten
Wanderpreis wurde die Unterſekunda mit der beſten Zeit von
3:17,4 Sieger. Hier waren alle Mittel= und Oberklaſſen beteiligt.
P. Bangert 1b konnte beim Tellertauchen, das von 9 Schülern beſtritten
wurde, die b=ſte Leiſtung mit 8 Tellern erringen. Im 50=Meter= Frei=
ſtil
=Schwimmen blieb wiederum Walter Hartmann IIb mit 0:42,5 Sie=
ger
, ebenſo konnte derſelbe auch das 50=Meter=Rückenſchwimmen gewin=
nen
, und zwar mit 0:51. Beim Streckentauchen blieb R. Kreuder IIb
Erſter. Auch ſonſt wurde in den verſchiedenen Arten des Waſſerſports
noch ſehr Intereſſantes geboten und nahm die Veranſtaltung, welche
uns einen Ueberblick über die hier geleiſtete erfolgreiche Arbeit gab,
einen ſchönen, durchaus befriedigenden Verlauf. Es verdient hierbei
noch beſonders hervorgehoben zu werden, daß durch die Unterſtützung
und das Entgegenkommen der Stadionverwaltung die Möglichkeit ge=
geben
iſt, dicſe Veranſtaltungen ohne Koſten für die Teilnehmer durch=
zuführen
. Prüfung für das Deutſche Turn= und
Sportabzeichen. Am kommenden Sonntag, dem 16. September,
erfolgt die nächſte Abnahme der Prüfung in Gruppe 5, Radfahren.
für das Reihsturn= und Sportabzeuhen. Dieſelbe wird von den Herren
O. Marquardt=Mnkelſtadt, W. Knuſt=Erbach und F. Volk=Michelſtadt
vorgenommen, an die auch entſprechende Meldungen vorzunehmen ſind.
Am Samstag, dem 15. September, in der Zeit von vormittags 7,30
bis 10 Uhr, erfolgt auf der Stadtkaſſe die Auszahlung der Rente an
die Klein= und Sozialrentner und der Zuſatzrente an die Kriegsbeſchä=
digten
und Kriegshinterbliebenen.
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 14. Sept. Obſtverſteigerun=
gen
. Die Abteilung Tiefbau der Provinzialdirektion Starbenburg
gibt bekannt, daß die Obſternten an den narhgenannten Provinzialſtraßen
an Ort und Stelle meiſtbietend gegen bar zu den genannten Zeiten
verſteigert werden: Am 15. September, vorm. 7,30 Uhr, in Gütters=
bach
beginnend, an der Straße Güttersbach-Hüttenthal-Marbach, an=
ſchließend
, in Haiſterbach beginnend, an der Straße Günterfürſt Haiſter=
bach
, nachm. 1 Uhr, beginnend in Erlenbach, an der Straße Erhach
Bullau und anſchließend Erbach(Lauerbach)Marbach-Hetzbach- Beer=
felden
; an demſelben Tage, nachm. 1,30 Uhr, beginnend an der Eber=
bachbrücke
bei Reichelsheim bis Michelbach; am 17. Sept., vorm. 7 Uhr,
beginnend in Hetzbach an der Bahnhofzufahrtſtraße, Straße Hetzbach
Schöllenbach-Heſſelbach, Kailbach und anſchließend Schöllenbach- Kail=
bach
-Landesgrenze; am 18. Sept., vorm. 7,30 Uhr beginnend, Straße
BeerfeldenGammelsbach und anſchließend BeerfeldenGammihle bis
zum Waldeingang; an demſelben Tage, vorm. 7.45 Uhr beginnend, in
Niederkainsbach bis Affhöllerbach; an demſelben Tage, vorm. 10 Uhr
beginnend, oberhalb Brensbach bis Ober=Gerſprenz; an demſelben
Tage, nachm. 1.30 Uhr beginnend, in Ober=Sensbach, Straße Ober=
SensbachUnter=Sensbach-Hebſtahl-Landesgrenze; am 19. Sept.,
vorm. 7.30 Uhr beginnend, in Ober=Gerſprenz bis Reichelsheim; an
demſelben Tage, nachm. 1 Uhr beginnenb, oberhalb Reichelsheim bis
an den Lindenfelſer Wald; am 29. Sept., vorm. 730 Uhr beginnend,
am Gumper Kreuz bis Krumbach; an demſelben Tage, nachm. 1 Uhr
beginnend, in Weſchnitz über Ober=Oſtern bis an das Schulhaus in
Unter=Oſtern; am 25. Sept., vorm. 9 Uhr beginnend, am Fürther Zent=
wald
bei Hiltersklingen bis zur Güttersbacher Straße in Hüittenthal.
Da der Obſtſegen in dieſem Jahre niht ſonderlich groß iſt, ſo dürf=
ten
dieſe Verſteigerungen zahlreiches Publikum anlocken.

Ot

Heſſiſcher Straßenbericht

für die Woche vom 16. bis 22. September 1928.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobilklub.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Weinheim-ViernheimMannheim, Km. 9,11 bis 10,41, vom 17. bis
23. 9. geſperrt. Umleitung: Viernheim-Heddesheim-Käferthal.
FriedbevgBad=Nauheim vom 24. 8. ab mit äußerſter Vorſicht be=
fahren
!
GießenMarburg (in Gießen, oberhalb des Wieſeneckerwegs bis
Friedhofsweg) vom 10. 9. auf etwa 4 Wochen geſperrt. Umleitung:
WieſeckAlten=BuſeckDaubringenLollar.
GießenFulda (zwiſchen Hörgenau und Rebgesheim, vom Ulrich=
ſteiner
Abzweig bis Hörgenau) vom 12. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Ulrichſtein-HelpershainMeichesDirlammen. Für den
Durchgangsverkehr GießenFulda wird die Straße Ruppertenrod
Alsfeld empfohlen.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Ginsheim-Biſchofsheim (Ortsdurchfahrt Ginsheim, nördlich) vom
13. 8. bis 23. 9. geſperrt. Umleitung: Bauſchheim.
Ortsdurchfahrt Rodheim v. d. H. im Zuge der Straßen Rodheim
Köppern und Rodheim-Holzhauſen vom 19. Januar bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Ober=Erlenbach reſp. Kloppenheim-Petterweil oder
Ober=Noßbach-Nieder=Roßbach.
LaubachGonterskirchenSchotten (Ortsdurchfahrt Einartshauſen)
vom 1. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Laubach oder Ulfa=
Eichelsdorf.
Ober=Roßbach-Nieder=Noßbach einſchl Ortsdurchfahrt Nieder= Noß=
bach
vom 29. 3. bis auf weiteres geſperr:. Umleitung: Nieder= Wöll=
ſtadt
Rodheim v. d. H.
FriedbergOſſenheim (zwiſchen Abzweigung nach Bruchenbrücken
und Oſſenheim) vom 5. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Bru=
chenbrücken
Aſſenheim.
Nieder=WöllſtadtAſſenheim ab Chauſſeehaus vom 5. 7. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Bruchenbrücken.
GießenSteinbach (Km. 5,27,5) vom 13. 8. bis auf weiteres ge=
ſperrt
. Umleitung: GarbenteichAnnerod.
VilbelNieder=Erlenbach vom 13. 8. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: BonamesHarheim reſp. KloppenheimOber=Erlenbach.
HochweiſelMünſter (Ortsdurchfahrt Münſter) vom W. 8. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Fauerbach v. d. H.
Ober=EſchbachOber=Erlenbach vom 30. 8. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Eſchbach.
Ober=Kaiusbach, 14. Sept. Die diesjährige Kirchweihe fin=
det
am kommenden Sonntag hier ſtatt. Für Tanzbeluſtigung hat Gaſt=
wirt
Nicklas geſorgt.
b. Erbach i. O., 14. Sept. Metallarbeiterverbands=
jubiläum
. Am 29. September 1928 beſteht die Ortsgruppe Erbach
des Deurſchen Metallarbeiterverbandes 25 Jahre. Wie wir hören, ſoll
dieſer Tag feſtlich begangen werden. Am Vormittag um 9½ Uhr ver=
ſammeln
ſich die Mitglieder des Verbandes im Gaſthaus Zum Adler
um einen Vortrag des Sekretärs des Weltbundes der Diamas ſchleifer,
van Berkelger aus Antwerpen, über die Lage der Diamentſchleifer in
der Welt zu hören. Um 7½ Uhr abends wird ſich ein Fackelzug durch
dia Straßen der Stadt bewegen, mit anſchließendem Feſtakt in der
Städtiſchen Feſthalle Under den Linden. Dieſer Feſtakt, während dem
auch die Fahnenweihe ſtattfindet, wird in Gegenwart der Herren van
Berkelger vom Weltbund Antwerpen, des Reichstagsabgeordneten
Metz=Sturtgart, des Weltbundvorſtandsmitglieds Schott=Stuttgart, des
Bezirkslciters des Metallarbeiterverbandes Bernhard=Frankfurt a. M.
und des Vertreters der Stadt Erbach, Bürgermeiſters Dengler, vor ſich
gehen. Die Verwaltagsſtelle Erbach weiſt eine größere Anzahl Mit=
glieder
auf und muß deshalb wegen der Raumerhältniſſe das Feſt auf
die Metallarbeiter beſchränkt bleiben. Eine allgemeine Einladung ſoll
deshalb wicht ergehen. Die Vorſtände der übrigen Gewerkſchaften und
freien Vereinigungen werden ſeparate Einladungen erhalten. Bemerkt
ſei noch, daß die Metallarbeiter die erſte Gewerkſchaft im Odenwald
waren.
Hebſtahl, 12. Sept. Aus der Landwirtſchaft. Hier
herrſcht zurzeit Hochſaiſon im Dreſchbetrieb. Eine komplette Dreſch=
garnitur
von Gammelsbach iſt amweſend, von der die meiſten Landwirte
Gebrauch machen. Aus der Gemeinde. Daß es ein Dorfober=
haupt
nebſt Gemeindevat nicht immer leicht hat, zeigt der von der Ge=
meinde
Hebſtahl geplante Kauf eines ihr angebotenen Waldſtückes, das in
der Gemarkung liegt und Herrn Knecht=Eberbach gehört. Bei dieſem für
die Gemeinde ſehr wertvollen Stück Wald tritt auch der Staat als
Liebhaber auf, während die Gemeinde nicht auf das ihr zuſtehende Vor=
kaufsrecht
verzichten will. Seitens des Kreisamts Eberbach wird der
Gemeinde die Aufnahme einer Anleihe nicht genehmigt, während die zu=
ſtändige
Oberförſterei eine Notfällung im Gemeindewald, deren Erlös
die Kaufſumme dechen könnte, gleichfalls nicht zugibt. Man darf auf den
Ausgang dieſer Angelegenheit geſpannt ſein. Kirchweih. Am
nächſten Sonntag, den 16. September, feiert das Unterdorf, ſeine
Kerwe, aus welchem Anlaß bei Karl Sauer 2. ab Nachmittag Tang=
muſik
ſtattfindet.
Bn. Hirſchhorn, 14. Sept. Mäit der Wiederherſtellung der Land=
ſtraße
NeckargemündEberbach, bzw. des ſich dazwiſchen befindlichen
heſſiſchen Teiles, wird am kommenden Montag, den 17. September, be=
gonnen
. Zuerſt wird der Teil HirſchhornEberbach in Angriff ge=
nommen
, und zwar wird die Straße jetzt gewalzt und im Frühjahr
1929 geteert. Die ganze Arbeit dauert etwa ſechs Wochen. Zum Walzen
ſtehen ſechs Walzmaſchinen zur Verfügung. Die Umleitung für Kraft=
wagen
geht für dieſe Zeit entweder durch das Bauland oder in den
erſten drei Wochen ab Hirſchhorn-BeerſeldenGammelsbacher Tal
nach Eberbach.
e. Neckarſteinach, 13. Sept. Geſtern abend verbrannte auf dem
Wege von Neckarſteinach nach Darsberg das Laſtauto des Fuhrunter=
nehmers
Georg Vierheller=Darsberg bis auf das Fahrgeſtell. Das Fahr=
zeug
war mit Stroh beladen und ſoll durch Funbenflug in Brand ge=
raten
ſein. Durch den geſtern abend aus Hirſchhorn Unterſchönmat=
tenwag
eingetroffenen Mainzer Biſchof erhielten heute 22 Kinder der
hieſigen katholiſchen Kirchengemeinde die Firmung. Heute abend reiſt
der Biſchof nach Wimpfen weiter.
* Hirſchhorn, 14. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
13. September: 0,48 Meter; am 14. September: 0,46 Meter.
H. Birkenau, 13. Sept. Seltenheit. In dem Garten des
Lehrers Gruber dahier ſtehen einige Sonnenblumen, von denen eine
die Höhe von 4 Metern erreicht hat. Die Blumenſcheibe hat mit den
Strahlenblüten einen Durchmeſſer von 35 Zentimeter. Solche Rieſen=
exemplare
dürften doch ſehr ſelten vorkommen.

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Sete 8.

Samstag, den 15. Ceptember 1928

Fyprenheia, 12. Scht. Belitzwechlel. 253 Andeſen Bahn=
hofsſtraße
3, Penſion=Café Müller ging um den Kaufpreis von B000
Mark in den Beſitz von Herm Konditormeiſter Ludwig Herrmann= Heidel=
berg
über. Uebernahme per Anfangs Oktober. Wie verlautet, beabſich=
tigt
Herr L. Müller Konditorei einzurichten ſowie Vollwirtſchaftsbetrieb.
(Vermittlung J. Sinner u. Ganßert, Heidelberg.)
Bensheim, 14. Sept. Aufbauſchule. Am verfloſſenen
Sonntag fand hier eine Tagung der Elternſchaft der Aufbauſchule ſtatt,
die außerordentlich gut beſucht war und ſich unter Mitwirkung der
ganzen Schule bei prächtigſtem Sommerwetter zu einem ſchönen Schul=
feſte
geſtaltete, das in beſter Harmonie verlief. Vormittags 11 Uhr
fand die eigentliche Eltemverſammlung ſtatt. Zum Beginne trugen
Schüler die Einleitung zum 3. Akte aus Lohengrin von R. Wagner
für zwei Klaviere zu acht Händen vor. Im Mittelpunkt der Verhand=
lung
ſtand ein Vortwag des Leiters der Schule über Schule und Eltern=
haus
. Mit klaren, überzeugenden, warmen Worten ſprach Herr Ober=
ſtudiendirektor
Como über dieſes bedeutſame Thema, dabei eine Reihe
von Fragen aus der Erziehungspraxis der Schule beleuchtend, die für
die Eltern beſonders wichtig ſind. Große Aufmerkſamkeit und reicher
Beifall bewieſen das Intereſſe, ſowie die Dankbarkeit der Eltern für
die Aufklärungen, die ihnen gegeben worden waren. Die Frage der
Verbindung zwiſchen Elternhaus und Schule iſt ja gerade für die Auf=
bauſchule
ſo überaus wichtig wegen einer Reihe beſonderer, im Weſen
der Aufbauſchule liegender Umſtände, die allerdings auch wiederum die
Löſung der Frage ſehr erſchweren: die weitaus größte Zahl der Schü=
ler
wohnt nicht im Elternhaus, ſondern in dem mit der Schulo ver=
bundenen
Schülerheim; die Gltern ſelbſt wohnen über die ganze Pro=
minz
zerſtreut, zum großen Teil in abgelegenen Dörfern; auch die be=
ſonderen
ſozialen Verhältiſſe ſpielen hier eine Rolle. Aber gerade
durch ſolche Elterntagungen an Sonntagen kann die ſo notwendige
Zuſammnarbeit von Elternhaus und Schule ungemein gefördert wer=
den
. An die Beſprechungen, die ſich noch auf eine Reihe anderer
wichtiger Fragen erſtreckten, reihte ſich ein gemeinſchaftliches Mittageſſen
im feſtlich geſchmückten Speiſeſaal der Anſtalt. Schüler der unteren
Klaſſen bedienten die Eltern, während eine Schülerkapelle muſizierte.
Die Nachmittagsſtunden waren dann fröhlichem Zuſammenſein von
Eltern, Lehrern und Schülern im ſchönen, großen Schulgarten gewid=
met
. Nach dem Vortrag des Chores Das deutſche Lied, von Kalli=
woda
durch Schüler der oberen Klaſſen unter Leitung von Herrn
Muſikdirektor Döbert marſchierten die Schüler aller Klaſſen in Turn=
kleidung
unter Abſingen eines fröhlichen Marſchliedes zum Turnen
auf dem Turn= und Spielplatz auf. Die Eltern und zahlreiche ſonſtige
Angehörige der Schüler, ſowie viele Gäſte und Freunde der Anſtalt
lagerten in zwangloſen Gruppen am Rande des Platzes unter dem
Schatten der Bäume und ſahen den turneriſchen Vorführungen zu, die,
unter der Leitung von Herrn Seminarlehrer Klenk einen Ausſchnitt
aus dem Geſamtgebiet des neuen Turnens (Körperſchule, Geräte=
turnen
, volkstümliches Turnen, Bodenturnen, Spiele, ſcherzhafte Wett=
kämpfe
) gaben und den Eltern zeigten, wie von der Schule an der
körperlichen Ertüchtigung ihrer Söhne gearbeitet wird. Zwiſchendurch
engab, ſich reichliche Gelegenheit zu zwangloſer Ausſprache zwiſchen
Eltern und Lehrern. Ein anmutiges Bild entwickelte ſich dann in eimem
anderen Teile des Gartens, innerhalb der Siedlung, die hier von
Schülern einiger Klaſſen geſchaffen wird. Maleriſch verteilten ſich die
Gäſte auf einer Wieſe zwiſchen Hecken und Bäumen vor einer im Ent=
ſtehen
begriffenen Bühne. Die Schüler der oberen Klaſſen ſangen:
Der Spielmann iſt da‟ Chor von Fr. Ullrich. Dann folgten: Das
Umer Spiel vom Wilhelm Tell‟. Der Roßdieb von Fünſing von
Hans Sachs und Die hochdeitſche Nehdersmähd von Nadler. Damit
hatte die ſchön verlaufene Tagung ihr Ende gefunden.
W. Heppenheim a. d. B., 14. Sept. Aus dem Kreis und
der Stadt Heppenheim. Am nächſten Montag, findet in der
Umgegend Birkenaus eine geologiſche Exkurſion ſtatt, wozu beſonders
die Lehrer und Lehrevinnen des Gorxheimer Tales eingeladen ſind.
Treffpunkt: 1.30 Uhr, am Bahnhof Birkemau. Eine ebenſolche Exkur=
ſion
findet am Tage darauf von der Kreidacher Höhe aus über Siedels=
brunn
, Zollſtock, nach Waldmichelbach ſtatt. Geſundheits=
pflege
und ſoziale Fürſorge. Vom 15. bis 18. September
wird in Rimbach die Heſſiſche Wanderausſtellung für Geſundheitspflege
und ſoziale Fürſorge gezeigt. Am erſten Tage ſpricht Herr Dr. med.
Werner über das Thema Warum Geſundheitspflege‟. Sonntags
ſpricht Herr L. Avemarie über das Thema Im Kampfe um Volks=
geſundheit
. Am Dienstag findet eine Schlußfeier ſtatt, mit einem
Vortrag des Herrn Dr. med. Fauſt über das Thema: Leibesübungen
und Geſundheit Landes=Heil= und Pflegeanſtalt.
Auf dem Wege öffentlichen Angebots iſt die Lieferung von Wäſche und

Nahrungsmitteln für die Heil= und Pflegeanſtalt ausgeſchvieben. An=
gebote
ſind bis zum 25. September einzureichen. Verſteige=
rung
. Am Samstag wird im hieſigen Rathaus das Ausheben eines
Grabens öffentlich verſteigert Volksbibliothek. Nachdem die
Volksbibliothek des Borromäusvereins wieder neu geordnet worden iſt,
wird ſie demnächſt eröffnet werden. Es konnten wieder 200 neue Bände
eingeſtellt werden, ſo daß die Neuanſchaffung in dieſem Jahre auf
400 Bände geſtiegen iſt. Bei der Anſchaffung wurden beſonders Neu=
erſchrinungen
auf dem Büchermarkt berückhſichtigt.
Großhaufen, 14. Sept. Für die tabakbautreibenden Landwirte
Heſſens war es ein Ereignis von größter Bedeutung, als am 7. Septem=
ber
der neuerbaute Röhrentrocknungsſchuppen in Großhauſen bei Lorſch
in Betrieb genommen wurde. Die Anregung zum Bau dieſes bereits in
Amerika und auch in Baden beſtens bewährten Schuppens ging vom heſ=
ſiſchen
Tabakbauverband aus, der infolge der Bemühungen des Landwirt=
ſchaftsamtes
Heppenheim durch den Zuſammenſchluß der heſſiſchen Tabak=
bauvereine
vor zwei Jahren gegründet werden konnte. Ermöglicht wurde
die Erſtellung des Gebäudes durch Reichsmittel, die von der heſſiſchen
Negierung in dankenswerter Weiſe zur Verfügung geſtellt wurden.
Sollte ſich die Einrichtung bewähren, ſo iſt beabſichtigt, aus den gleichen
Mitteln auch in anderen Gemeinden den Bau von Trocknungsſchuppen
zu finanzieren. Die Anlage in Großhauſen kann jederzeit beſichtigt wer=
den
. Bei vorheriger Anmeldung beim Landwirtſchaftsamt Heppenheim
wird ſich auch eine fachmänniſche Führung ermöglichen laſſen.
D. Biblis, 12. Sept. Noch immer iſt die Gurkenſaiſon hier
und in der Umgebung nicht beendet. Durch die ſeitherigen herrlichen
Spätſommertage leben die Gurkenäcker wieder neu auf und liefern wie=
der
ein recht annehmbares Quantum, das ſich auch in bezug auf Güte
ſehen laſſen kann. Der Produzent löſt immer noch pro Zentner 68
Mark, und auch die Senfgurken bringen ein erkleckliches Sümmchen
ein, wird doch auch hier noch pro Zentner 34 Mark gezahlt. Die
Gurkenſaiſon war dieſes Jahr für alle Schichten der hieſigen Bevölke=
rung
durchſchnittlich ſehr günſtig. Noch heute ſind Hunderte von Arbei=
terinnen
und Arbeitern von Biblis und den geſamten Nachbarorten in
der hieſigen großen Gurkenfabrik von Kölſch Nachf. beſchäfrigt, und
geht dieſer Tag und Nacht. Millionen Gurken, aber auch Millionen
Schnaken und ſonſtige Stechmücken hat uns der heiße Sommer in
dieſem Jahre beſchert. Man glaubt faſt an ein Märchen, wenn man
lieſt, daß beiſpielsweiſe in Spanien eine Stadt von 3000 Einwohnern
durch eine ungeheure Schnakenplage faſt volſtändig verödet iſt oder
aber auch, daß in New York Tauſende des Nachts ſpazieren gehen
wegen Hitze und Stechmückenplage. Wir Leute aus dem Ried, wir
können dies verſtehen. Die Schnakenplage iſt zurzeit in unſerem Orte
furchtbar, und drangſalieren dieſe kleinen Quälgeiſter den Menſchen
hauptſächlich des Nachts bis auf das Blut. Wohl gibt es Flit und
ſonſtige Mittel, um die blutgierigen Bieſter zu vertilgen oder ſich vom
Leibe zu halten, aber vollkommen wirkſam iſt dies alles nicht. So
kommt es nicht ſelten vor, daß mancher lieber ſchon beizeiten aus den
Federn kriecht und heftig rauchend durch die Straßen dampft, als ſich
buchſtäblich zu Tode quälen zu laſſen. Ein Bauer, dem es dieſer Tage
auch etwas zu toll mit den Schnaken geworden war, wollte ſich mit
einem recht radikalen Mittel helfen, was ihm faſt teuer zu ſtehen kam.
Er füllte einen Eimer mit Heu, ſetzte dasſelbe in Brand, wodurch ein
Mordsrauch entſtand, und legte ſich zu Bett. Nun gingen zwar die
Schnaken in dem ziemlich gut abgeſchloſſenen Naum recht elendiglich zu
Grunde, jedoch war es aber auch faſt um den ganz Schlauen geſchehen,
der in dem Qualm und Rauch faſt erſtickt wäre. Nur ein Witterungs=
umſchlag
kann uns endgültig von den Plagegeiſtern befreien, doch wer=
den
immerhin noch einige Tage darüber hingehen, bis kühle Nächte
ihnen den Garaus machen. Noch werden die letzten Gurken geerutet,
und ſchon hat der hieſige Landwirt wieder ein neues Betätigungsfeld:
die Grummeternte hat begonnen. Dieſelbe iſt im Verhältnis
zu früheren Jahren gerade nicht beſonders gut, war doch das Wetter
auch keineswegs günſtig. Mit dem Einernten der Kartoffeln und
ſonſtigen Hackfrüchten wird auch allmählich begonnen, und iſt hier durch=
ſchnittlich
ein recht giser Ertrag zu verzeichnen. Die Obſternte iſt
ſehr minimal, und dürfte dies auf das ſchwere Unwetter im Frühjahr
zurückzuführen ſein. Hauptſächlich Kernobſt und hier vor allem Zwet=
ſchen
ſind ſehr rar, ſodaß der ſo beliebte Zwetſchenkuchen auf der Kir=
mes
dieſes Jahr in bezug auf Quantität auch zu wünſchen übrig läßt.
* Gernsheim, 14. Sept. Wafſerſtand des Rheins am
13. September: 0,21; am 14. September: 0,10 Meter.
z. Kelſterbach, 14. Sept. Leichenländung. Eine bekleidete
weibliche Perſon im Alter von 1824 Jahren wurde an der Schleuſe
geländet. Ausweispapiere fanden ſich nicht vor.

Nummer 257
Dürkheimer Nachwurſimarkt.
Bab Dürkheim, 14. Sept. Am Samstag und Sonntag, den 15.
und 16. September, findet der Nachwurſtmarkt in Bad Dürkheim ſtatt.
Die Hauptfeſttage waren, begünſtigt durch herrliches Wetter, aus der
ganzen Pfalz, den Nachbarländern, ja aus dem ganzen Reiche überaus
zahlreich beſucht. Einen derartig überwältigenden Beſuch hatte der
Dürkheimer Wurſtmarkt, dieſes große Pfälziſche Volksfeſt und größtes
deutſches Weinfeſt noch nie zu verzeichnen. Ueber 120 000 Gäſte wurden
hier bewirtet und brachten fröhliche Stunden in der Stadt und auf den
Feſtwieſen zu. Groß war der Umſatz in Speiſen und Getränken. Auch
der Verkauf an Waren ſtellt ſich als ſehr günſtig dar. Die Dürkheimer
Gewerbeſchau, die mit dem Wurſtmarkt verbunden iſt, hatte einen Beſuch
von über 6000 aufzuweiſen. Auch zum Nachwurſtmarkt werden Sonder=
züge
verkehren und wird wieder ſehr zahlreicher Beſuch evwartet. Die
Stadt iſt darauf aufs Beſte gerüſtet und wird ihre Gäſte aufs herzlichſte
empfangen.
z. Walldorf, 14. Sept. Der Gemeindevoranſchlag der 3000
Seelen zählenden Gemeinde ſchließt in Einnahme und Ausgabe von
113 760 Mark ab. Für Allgemeine Verwaltung ſind an Ausgaben
19 415 Mark eingeſetzt. An Gemeindeſteuern ſind 37000 Mark bei den
gleichen Anſchlagsſätzen wie im Vorjahre einzubringen.
Rheinheſſen.
Ad. Guntersblum, 14. Sept. Abermals ein Autounglück en
eignete ſich in der Nähe des Stationsgebäudes, wo der Bjährige Ghriſt.
Weber aus Horchheim mit einem von Worms kommenden Auto aus
Nieder=Ingelheim zuſammenſtieß. Hierbei erlitt Weber einen ſchwenen
Bein= und Schädelbruch. Er liegt noch jetzt bewußtlos im Krankenhauz
zu Worms, wohin er durch ein Binger Auto gebnacht wurde.
4d. Nackenheim, 14. Sept. Durch den Gemeinderat wurne
beſchloſſen, daß die Weinberge vom Samstag ab geſchloſſen find. Um die
Weinbergsarbeiter aber nicht verdienſtlos zu machen, dürfen dringende
Weinbergs= und Rodarbeiten gegen Beſcheinigung der Bürgermeiſteri
weiter ausggführt werden. Die Traubenhüter erhalten pro Tag eine
Vergütung von 5 Mark und unterliegen ſtrengſter Kontrolle durch die
Gemeinderäte und Ehrenſchützen
4h. Wöllſtein (Rhh.), 14. Sept. Ruchloſe Tat. Der frühere
Maurer und jetzige Invalide Heinrich Reif in Volxheim ſtieß ohne
jede Veranlaſſung einem landwirtſchaftlichen Volontär aus Wendels=
heim
ein Meſſer in den Unterleib, ſodaß der Getroffene zu Boden ſtürzte
und ſofort nach Anlegung eines Notverbandes ins Krankenhaus mach
Alzey überführt werden mußte. Der Täter flüchtete, um ſich vor der
Lynchjuſtiz zu retten, konnte jedoch bald feſtgenommen und in das
Amtsgerichtsgefängnis Wöllſtein eingeliefert werden.
Oberbeſſen.
Bad=Nauheim, 14. Sept. Seitdem der Meininger Dirigent
Heinz Bongartz von der heſſiſchem Regierung als General=Muſikdireſtor
nach Bad=Nauheim berufen wurde, hat ſich das Kunſtleben außerordend
lich entfaltet. Es muß anerkannt werden, daß er in den wenigen
Wochen das Orcheſter auf eine Höhe gebracht hat, die von dem hohen
Verantwortungsſinn des Dirigenten Kunde gibt. U. a. wurden auf=
geführt
: V. und Vl, Bruckner, I. Mahler, Toch: Die chineſiſche Flöte,
Reſpighi: Roſſiniana, Wetzler: Aſſiſi=Legende. Mit der G=Dur= Sin=
fonie
von Schubert hatte Generalmuſikdirektor Bongartz einen beſow
ders großen Erfolg. Von den Soliſten wurden Elly Neyz, Emamel
Feuermann, Riele Queling und Martha Linz beſonders gefeiert. Erſt=
malig
veranſtaltete die Kuwepwaltung Deutſche Meiſterfeſtſpiele, und
zwar: Salome 9. Sinfonie von Beethoven, Triſtan und Iſolde, die
unter der künſtleriſchen Leitung des Generalmuſikdirektors Bongartz
bei dem internationalen Publikum ſtürmiſche Begeiſterung auslöſten,.
WSN. Gießen, 14. Sept. Ein tragiſcher Todesfall
ereignete ſich im hieſigen Reglgymnaſium während des Unternichts.
Dort ſtand der Studienrat Prof. Geher vor ſeiner Klaſſe und unter
richtete. Plötzlich ſank der 62 Jahre alte, ſehr rüſtige Mann, der durch
ſeine große ruderſportliche Tätigkeit in der Gießener Ruder=Geſellſchaft
auch in weiten Ruderkreiſen über Gießen hinaus ſehr bekannt war, an ktochen konn ſuch )
ſeinem Lehrtiſch zuſammen und verſtarb nach wenigen Minuten. Ein
Herzſchlag hat dem Leben des allſeits beliebten, Herrn ein ſchnelles
Ende bereitet.

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gerichtliche Verfügung die Erklärung peröffentlicht, sie
werde gegen die einstweilige Verfügung Widerspruch er=
heben
, da sie in der lrage sei, die Richtigkeit ihrer Angaben
zu beweisen. Durch die betreffende einstweilige Verfügung
vom 4. Zuli 1928 war der Firma Fritz Blatt bei Meidung
einer Seldstrafe bis zu RIH. 1000. für jeden Fall der
Zuwiderhandlung verboten worden, in Zukunft, das ist
vom Cage der Zustellung dieser Verfügung an:
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aufzustellen oder durch Vertreter aufstellen zu lassen;
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c) der Beka-Kaffee greife das Herz nicht an,
0) in dem Beka-Kaffee sei das Coffein abgetötet bezw. unschädlicht
gemacht. Der Beka=Kaffee habe die gleiche Eigenschaft wie der
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material
neu herzustellen oder in den Verkehr zu bringen, das die
unter 1) ad erwähnten Angaben enthält.
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durch die Kammer für Gandelssachen des Gessischen
kandgerichts in Worms der Widerspruch der Firma Fritz.
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Seite 10

Samstag, den 15 September 1928

Nummer 257

Rot=Weiß Fußballſportv. Frankfurt.

Rot=Weiß tritc am kommenden Sonntag, vormittags 11 Uhr.
dem Fußballſportberein Frankfurt in folgender Neuaufſtellung entgegen:
Meyer
Förſter
Hanſen
Ummacht
Fiſcher
Michel
Bitſch
Benz
Rettig
Schäfer
Hörr
Dieſe Neuauſtellung hatte ſich am vergangenen Sonntag gegen die
Offenbacher Kickers ſeh: gut bewährt. Meyer zeigte ſich diesmal von
der beſten Seite; er iſt ohne Zweifel eine Verſtärkung gegen den ſeit=
herigen
Torwähter Breuer, der bedenkliche Schvächen in den letzten
Spielen zeigte. Der beſte Mannſchaftsteil iſt die Verteidigung mit
Förſter, Hanſen, der unermüdlich, aber trotzdem fair, arbeitet. Der
Franbfurter Sturm wird hier auf den härteſten Widerſtand ſtoßen. In
der Läuferreihe ſticht Unmacht am meiſten hervor, aber auch Michel und
Fiſcher werden ihren Mann ſtellen. Das Schmerzenskind war bisher
der Sturm. Wohl brachte Bärtel, der ſeither den Sturm führte, den
Ball nach vorn, aber dabei blieb es. Alle Angriffsaktionen wurden
durch mangelndes Flügelſpiel mit Leichtigkeit von dem Gegner unter=
bunden
. Schäfer ſcheint ſich, nach ſeinen Leiſtungen in Ofſenbach zu ur=
teilen
, beſſer zur Rolle des Sturmführers zu eignen. Eine bemerkhare
Verſtärkung für den Sturm bedeutet Bitſch auf dem Platz des Halö=
rechten
. Sowohl ſein enormes Schußvermögen als auch ſeine Taktik
in bezug auf das Freiſtellen machen ihn zu einem gefährlichen Stür=
mer
, wenn er das nötige Verſtändnis bei ſeinen Mitſpielern findet.
Durch die Beſetzung der Außenſtrmer mit Hörr und Rettig ſollte das
Vertrauen zu den Flügelleuten geſtärkt werden. Wenn dieſelben rich=
tig
bedient werden und den nötigen Gifer zeigen, ſo könnte gerade in
dieſem Mannſchaftsteil die ſtärkſte Waffe liegen.
Aber trotz der guten Einzelkräfte, über die Rot=Weiß ohne Zweifel
verfügt, wird der Sieg oder das ehrenvolle Abſchneiden gegen den
großen Gegner ausbleiben, wenn die Spieler ſich nicht zuſammenfinden.
Vor allem muß die Mannſchaft ſchon vom Anpffff an mit dem nötigen
Willen in den Kampf gehen und es ſich unbedingt abgewöhnen, erſt in
der zweiten Halbzeit aufzutauen. Sie darf den Gegner nicht unter=
ſchätzen
, aber auch nichr überſchätzen, was noch ſchlimmer wäre. Man hat
in dem Fußballſportverein einen Liganeuling als Gegner, wenn auch
z. Z. den Tabellenzweiten und einen Favoriten, wie man ſagt, auf die
Meiſterſchaft. Der Fcankfurter Papierform nach müßte er gewinnen
Warten wir aber lieber ab. Wir wollen hoffen, daß ſiich Rot=Weiß
nicht von der Tradition abwendet, daß in Darmſtadt im Handball
Punkte ſehr ſchwer zu holen ſind. Dem Spiel wünſchen wir ſehr viele
beſonnene Zuſchauer, einen ſehr guten Schiedsrichter und einen ſportlich
einwandfreien Verlauf. In Anbetracht deſſen, daß das Spiel auf
vormittags 11 Uhr gelegt iſt, dürfte ein guter Beſuch zu erwar=
ten
ſein, zumal die Frankfurter ſelbſt zu ihren Spielen ſtets einen
großen Anhang mitbringen. Um 10 Uhr trifft die la=Jugend von
Rot=Weiß auf die la=Jugend des Sportv. 98. Auch dieſes
Spiel der zwei gleichwertigen Mannſchaften dürſte des Intereſſes nicht
entbehren.

Fußball.

Fußball im Kreis Starkenburg.

Sportv. Darmſiadt 1898 HGV. Frankfurt.

Die am morgigen Sonntag auf dem Platz am Böllenfalltor ſtatt=
findenden
Spiele der Handball= und Fußball=Ligamannſchaft des Sport=
vereins
Darmſtadt 1898 dürften geeignet ſein, eine Doppelveranſtaltung
guten ſportlicher Qualität zu garantieren. Die Handballverbandsſpiele
kommen allmählich in das Stadium, in welchem die Spielſtärke der ein=
zelnen
beteiligten Vereine ſich klarer herauszuheben beginnt. Gerade
für den Sportverein Darmſtadt 1898 werden die nächſten Spiele von viel=
leicht
ausſchlaggebender Bedeutung ſein. Denn nach dem Spiel des
morgigen Tages gegen Handballſpordverein Frankfurt am Main haben
die Darmſtädter Spiele gegen zwei hartnäckige Konkurrenten zu be=
ſtreiten
, nämlich am 23. Sept. gegen Fußballſportvevein Frankfurt (in
Darmſtadt) und am 30. September gegen den VfN. Schwanheim. Glück=
licherweife
ſind die 98er in der Lage, dieſe Spiele wieder mit ihrer beſten
Garnitur zu beſtreiten, wobei allerdings immer noch Hennemann durch
Allwohn erſetzt werden muß. So wird es gut ſein, wenn die 98er das
Verbandsſpiel gegen den alten Rivalen HSV. Frankfurt benutzen, ſich
mit aller Kraft zu bemühen, ihre alte Form zu erreichen. Das Spiel
am Sonntag beginnt um 3 Uhr.

Handballpokalrunde für Schüler.

Die im Vorjahre begonnene Schülerpokalrunde für Schüler bis zu
14 Jahren für Schüler und Vereine von Groß=Darmſtadt iſt vom
Sportverein Darmſtadt 1898 für das Spieljahr 1928/2 aus=
geſchrieben
.
Zu dieſen Spielen iſt bekanntlich ein Wanderpreis geſtiftet, der 3 hintereinander oder 4mal in beliebiger Reihenfolge zu gewinnen iſt.
Im Vorjahre war Sieger die erſte Schülermanmſchaft von VfL. Rot=
Weiß. Die Spiele werden nach den Spielregeln der DSB. ausgetragen.
Meldungen ſind bis zum 22. September an Studienrat Dr. Grünewald,
Darmſtadt, Schloßgartenplatz 10, zu richten. Meldegebühren werden nicht
erhoben. Geſpielt wird mit Vor= und Rückſpiel nach Punktſyſtem.
Turngemeinde Beſſungen 1. Tv. Seeheim 1.
Am kommenden Sonntag führt Beſſungen ſein letztes Freundſchafts=
ſpiel
aus. Leider muß die Mannſchaft evſatzgeſchwächt antreten, da
durch Krankheit drei der Beſten verhindert ſind. Es wird wohl auf dem
Seeheimer Platz ein ſcharfer Kampf bevorſtehen. Eigentlich dürfte der
Meiſter ja nicht verlieren, aber dagegen wird ſich Seeheim mächtig an=
ſtpengen
, um ſeinen zweimaligen Bezwinger in den letzten Verbands=
ſpielen
zu ſchlagen. Es wäre zu wünſchen, wenn ſich eine Schar
Schlachtenbummler der Fahrt anſchließen würden.
Die zweite Mannſchaft empfängt am Vormittag den Turverein Ur=
berach
auf der Rennbahn. Auch dieſes Spiel ſoll noch eine Probe ſein
für die kommenden Verbandsſpiele. Da dieſes Spiel ſehr intereſſant zu
werden vermag, dürfte ſich ein Morgenſpaziergang auf die Rennbahn
lohnen. Spiel vom letzten Sonntag: 1. Mannſchaft 6:5 verloren;
2. Mannſchaft 4:3 gewonnen; 1. Jugend 7:4 gewonnen.
Verbandsſpiele am Sonntag, den 16. September.
Viga=Klaſſe: Sportverein Darmſtadt 98 HSV. Frankfurt
15 Uhr; VfL. Rot=Weiß FSV. Frankfurt 11 Uhr. A=Klaſſe:
Sportverein Darmſtadt 98 2. Tv. Biebesheim 15 Uhr. B=Klaſſe:
Sportverein Darmſtadt 98 3. Griesheim 2. 14 Uhr; Germania
Babenhauſen Arheilgen 2. 15 Uhr; Wixhauſen VfL. Rot=Weiß
Darmſtadt 2. 15 Uhr. Jugend: A=Klaſſe: VfL. Rot=Weiß 1a
Sportverein Darmſtadt 98 2a 10 Uhr. B=Klaſſe: Arheilgen
VfL. Rot=Weiß Darmſtadt 1b 10 Uhr. Damen: Sportverein Darm=
ſtadt
98 Alemannia Worms 10 Uhr.

Waſſerſport.
Langſtreckenfahrt des Kanuklubs Darmſtadt.

Zu der am 16. September ſtattfindenden zweiten Langſtreckenfahrt
des Kanuklubs Darmſtadt auf dem Altrhein bei Erfelden erfahren wir;
Das ſchärfſte Rennen, das um den Wanderpreis des Kanuklubs Darm=
ſtadt
geht, wird wohl der Faltbootzweier werden. Die Mannſchaft der
Rudevabteilung des Schwimmklubs Jungdeutſchland (O.: SchäferP.
Faſler) wird ſich alle Mühe geben, daß der Pokal, der von W. Kröner
L. Müller verteidigt wird, nicht endgültig in den Beſitz des Kanuklubs
übergeht. Auch im Zweierkajak iſt völlig ungewiß, wer den von Herrn
Konzelmann geſtifteten Ehrenpreis gewinnt. Das Rennen im Einerkafak
um den Wanderpreis des Amtes für Leibesübungen iſt eine ziemlick
ſichere Sache der Ruderabteilung des Schwimmklubs Jungdeutſchland,
der hier den beſten Mann im beſten Boot hat. Der Faltboot=Einer ſo=
wie
der gemiſchte Zweier ſind völlig offen. Möge die beſſere Mannſchaft
ihrem Verein den Sieg erringen. Zuſchauer fahren 8,25 Uhr oder
10,38 Uhr bis Goddelau, von da mit dem Omnibus nach Erfelden. Pro=
gramme
ſind im Bootshaus des Kanuklubs erhältlich. Vom Damm in
Erfelden iſt der letzte Teil der Rennſtrecke gut zu überſehen.

Sportverein 98 Darmſtadt Germania Pfungſtadt.
Nach dem Handballſpiel am Sonntag, das um 3 Uhr beginnt,
treten die Fußballer des Sportvereins 98 zu ihrem zweiten Kreisliga=
verbandsſpiel
an, und zwar gegen Germania Pfungſtadt. Dieſes Tref=
fen
beſtreiten die Darmſtädter in derſelben Aufſtellung wie das Spiel am
vergangenen Sonntag, alſo mit folgenden Spielern:
Bärenz
Becker Laumann
Ruppel 1 Raick Riebel
Jakobi Müllmerſtadt Ruppel 2 Frey Girmſcheid.
Wir betonten ſchon einmal, daß die wichtigſte Aufgabe der 98er da=
rin
beſteht, eine gewiſſe Stetigkeit der Form zu erreichen. Das Ge=
lingen
dieſer Aufgabe iſt in erſter Line davon abhängig, wie ſich die
Läuferreihe der 98er auf die Dauer anläßt. Am vergangenen Sonntag
war ſie zweifellos die Stärke des Mannſchaftsgefüges: Wird ſie es auf
die Dauer ſein? Sollten die Stürmer nachhaltia brauchbare Vorlagen
bekommen, dann dürfte es nicht ausbleiben, daß nach einigen weiteren
Spielen die Geſchloſſenheit dieſes Mannſchaftsteiles wiederhergeſtellt ſein
wird. Was den Gegner anbetrifft, ſo wiſſen wir zurzeit noch nicht, in
welcher Aufſtellung die Pfungſtädter das Spiel beſtreiten. Auf jeden
Fall wird aber die Gäſtemannſchaft ebenſo wie in früheren Spielen auch
morgen wieder genug Kampfkraft und ſpieltechniſches Können aufbrin=
gen
, um den Darmſtädtern ein derart gleichwertiger Gegner zu ſein, daß
die Frage nach dem Sieger vollkommen offen iſt.

Die Kreisliga am 16. September.

Sportverein 1898, Jugend.
1. Jugend 1. Jugend Pfungſtadt, dort. Abmarſch 8,30 Uhr mit
Rad; 2. Jugend 1. Jugend Gernsheim, hier, 9 Uhr; 3. Jugend
Boruſſia Fvankfurt, dort, Abfahrt 9 Uhr; 4. Jugend 2. Jugend
Gernsheim, dort, Abfahrt 8,10 Uhr; 1. Schüler 1. Schüler Meſſel,
dort, Abfahrt 8,30 Uhr mit Rad; 2. Schüler 3. Schüler Spv. 98,
10 Uhr, Stadion.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt.
Am Sonntag nachmittag 3 Uhr meſſen ſich die 2er mit der erſten
Mannſchaft von Dreieichenhain im fälligen Serienſpiel. Hier
ſtehen ſich zwei Gegner gegenüber, mit denen es die Fortuna in den ver=
floſſenen
Serienſpielen nicht allzu gurt meinte. Beide Mannſchaften wer=
den
daher morgen alles davanſetzen, um möglichſt die zwei Punkte auf
ihre Kontos zu buchen. Hoffen wir, daß es der beſſeren gelingt.
Vorher treffen ſich die zweiten Mannſchaften obengenannter Ver=
eine
. Hier werden wohl die Darmſtädter ihren Siegeszug fortſetzen.
Die erſte Jugend fährt nach Pfungſtadt, um gegen die gleiche des Fuß=
ballvereins
anzutreten. Die Jugend ſtößt hier auf einen ſehr hartnäcki=
gen
Gegner, aber hoffen wir das beſte.

FC. Union 1918 e. V., Darmſtadt.
Am vergangenen Sonntag mußte ſich Union der hieſigem Polizei 3:1
beugen. Kommenden Sontag, den 16. September, muß Union zum
zweiten Verbandsſpiel nach Sprendlingen. Auch zu dieſem Spiele müſ=
ſen
die Einheimiſchen mit ziemlich Erſatz antreten, ſo daß der Gang ein
ehr ſchwerer wird. Im vergangenen Jahre konnten die Beſſunger mit
einem glatden Siege die Heimreiſe wieder antreten. Aber dieſes Mal
muß Union alles aus ſich herausgeben, damit trotz Erſatzes eine Sieges=
chance
im Bereich der Möglichkeit liegt. Die Spielſtärke von Sprendlin=
gen
iſt hinreichend bekannt, hat doch dieſe Mannſchaft ihr erſtes Ver=
bandsſpiel
in Münſter ſiegreich beſtanden, außerdem ſehr gute Reſul=
tate
in den letzten Privatſpielen erzielt. Haben die Einheimiſchen mehr
Eifer beim Spiele und vergißt die Mannſchaft auch nicht den Torſchuß,
dann werden Siege nicht ausbleiben.
Um der Mannſchaft den nötigen Rückhalt zu geben, werden alle Ver=
einsmitglieder
ſowie Anhänger gebeten, die Mannſchaftn Liga und
Ligareſevve recht zahlreich zu begleiten. Fahrtgelegenheit wird noch
an dieſer Stelle bekanntgegeben.

F. C. Eintracht Geinsheim.
Am kommenden Sonntag begibt ſich der F. C. Eintracht mit ſeiner
1. und 2. Mannſchaft nach Geinsheim, um dortſelbſt ſein zweites Ver=
ſandsſpiel
zu abſolvieren. Im vorigen Jahre unterlag die 1. Mann=
ſchaft
unerwartet durch einige Ueberraſchungstore, und hoffen wir, daß
dieſelbe dieſes Jahr beſſer auf der Hut iſt und ſchon von der erſten
Ninute ab auf Sieg ſpielt, denn nur ſo kann ſie in Geinsheim ge=
winnen
. Hat nämlich Geinsheim einmal einen Vorſprung herausge=
arbeitet
, ſo iſt derſelbe ſo ſchnell nicht wieder auszugleichen. Es iſt zu
erwarten, daß die Mannſchaft mindeſtens einen Punkt mit nach Hauſe
bringt. Die zweite Elf ſpielt vorher, und wird dieſelbe wohl die bei=
den
Punkte, wie im vorigen Jahr, mit nach Hauſe bringen.
Die Mannſchaften fahren um 11 Uhr vormittags vom Vereinslokal
am Woogsplatz per Omnibus ab, und iſt noch genug Platz für die An=
hängerſchaft
vorhanden, von der man erwartet, daß ſie die Mannſchaf=
ten
zahlreich begleitet.

T.= n. SpV. Meſſel 1. Chattia Wolfskehlen 1.
Morgen nachmittag 3 Uhr ſteigt das erſte Verbandsſpiel in Meſſel.
Chattia Wolfskehlen, die am Schluſſe der letzten Verbandsſpiele an drit=
ter
Stelle ſtand, iſt der Gegner. Es iſt mit zähem Kampf zu vechnen,
erfügen doch die Gäſte über eine überaus eifrige ud kampffreudige
Mannſchaft, die nicht gleich beim erſten Spiel Punkte einbüßen will.
Man wird demgemäß in Meſſel ſchon mit großem Ehrgeiz an die nicht
leicht zu nehmende Aufgabe herantreten miſſen. Vormittags 10 Uhr
ſpielt die erſte Schüler gegen Schülermannſchaft von Sporvverein 98
Dawmſtadt.
V. f. R. Germania Ober=Roden.
Zum zweiten Verbandsſpiel empfängt die Ligamannſchaft des VfR.
die gleiche von Germania Ober=Roden. Ueber die Spielſtärke der Gäſte=
mannſchaft
hat der Bericht des Sportv. 98 am letzten Sonntag genügend
aufgeklärt, indem betont wurde, daß Ober=Roden auf dem Spielfelde be=
deutend
mehr leiſtete, als ſein guter Ruf vorausſehen ließ. Auch in die=
ſem
Spiel werden die Gäſte alles daranſetzen, um mit einem Erfolg ab=
ſchließen
zu können. VfR. kann immer noch nicht mit vollſtändiger Auf=
ſtellung
antreten, doch das Reſultat, das die Mannſchaft, trotz allen Miß=
ſtänden
, im erſten Spiel gegen die ſpielſtarben Wixhäuſer erkämpfte, läßt
auch hier auf eine befriedigende Leiſtung ſchließen, und man darf auf
den Ausgang des Spieles ſehr geſpannt ſein. Um all den lokalen ſport=
lichen
Veranſtaltungen der anderen Vereine aus dem Wege zu gehen,
wurde das Spiel nachmittags 1,30 Uhr auf dem Rot=Weiß=Platz feſt=
gelegt
. Vor den Ligamannſchaften treffen ſich die Reſerven beider
Vereine um die Punkte; auch hier kann man den Ausgang für offen be=
zeichnen
. Jugendabteilung: VfR. 1. Jugend gegen Sportv.
Münſter (dort); VfR. 2. Jugend gegen Sportv. Roßdorf (hier); VR.
Schüfler gegen Sportv. Münſter (dort).

Kreisliga Südheſſen.

Amerikas Radmeiſterſchaften ſehen bei den Fliegern Spencer, bei
den Dauerfahrern den Italiener Giorgetti an der Spitze.
242 Pfund Lebendgewicht bei über 2 Meter Größe hat der neue ita=
lieniſche
Schwergewichtsboxer Primo Canera, der in Paris den Fran=
zoſen
Sebillo in der zweiten Runde entſcheidend beſiegte.
Beim Leichtflugzeug=Meetina in Orly liegt der Deutſche Luſſer mit
ſeinem Klemm=Flugzeug an fünfter Stelle. Die Führung hat der Eng=
länder
Broad.
ch

Nachdem man ſich am erſten Sonntag der diesjährigen Verbands=
ſpiele
redlich Mühe gab, nicht über die Stränge zu hauen, war der letzte
Sonntag ſchon in verſchiedener Hinſicht lebhafter. Auch die Reſultate
ließen bei ſämtlichen Spielen aufhorchen und kamen zum Teil ganz un=
erwartet
. Der morgige Sonntag bringt nun wieder recht ſpannende
Kämpfe, und zwar treffen ſich:
Spv. Pfeddersheim Olympia Worms; VfR. Bürſtadt Star=
kenburgia
Heppenheim; Olympia Lampertheim Norm. Pfifflig=
heim
; Olympia Lorſch VfL. Lampertheim; Spv. Horchheim
Spv. Hochheim.
Die Wormſer, die am Sonntag auf eigenem Platze ſchon nicht viel
zu beſtellen hatten, werden vorausſichtlich auch in Pfeddersheim nicht viel
holen können. Immerhin liegt ein knapper Sieg der Gäſte im Bereich
der Möglichkeit und ſollen nicht weitere wertvolle Punkte ſo leicht ver=
geben
werden. In Bürſtadt werden die Leute aus Heppenheim keine
Ausſichten auf Punkte haben; das Unentſchieden gegen den Neuling in
Horchheim liegt den VfR.=Leuten doch etwas ſchwer auf dem Magen und
die Heppenheimer werden nun dafür die Sündenböcke ſein. Unſer der=
zeitiger
Tabellenerſter, Norm. Pfiffligheim, muß nach Lampertheim,
und zwar zu Oſympia. Sier wird vorausſichtlich für die Gäſte wenig zu
holen ſein und iſt ein hoher Sieg der Einheimiſchen nicht ausgeſchloſſen.
In Lorſch werden die Einheimiſchen alles daranſetzen, die Schlappe des
letzten Sonntags wieder auszugleichen, und werden auch hier die Gäſte
nicht mit Punkten zu rechnen brauchen. Ein Unentſchieden wäre ſchon
eine Ueberraſchung. Was die beiden linksrheiniſchen Gegner, Spv.
Horchheim und Spv. Hochheim miteinander ausknobeln werden, iſt nicht
gut vorberzuſagen. Beide Mannſchaften haben ſich am letzten Sonntag
aut geſchlagen, und geben wir allenfalls dem Platzverein ein kleines
Plus. Diesmal iſt es der FV. Biblis, der ſich die Sache in Ruhe an=
ſehen
kann.

Nach der gelungenen Einleitung der Verbandsſpiele am vergangug.
Sonntag darf man dem Programm des nächſten Sonntags mit A
gewiſſen Spannung entgegenſehen. Tatſächlich ſtehen auch Kämpfe
dem Spielplan, die an Würze nichts zu wünſchen übrig laſſen. Ein
artigerweiſe ſieht der 16. September drei Darmſtädter Vereine innerr.
der Stadtgrenzen tätig, was nun einen verſchiedenartigen Spielbeour
zur Folge hatte, um die einzelnen Treffen nicht allzuſehr miteinan
kollidieren zu laſſen. Laut Terminliſte ſehen wir am Sonntag folgg=
Spiele:

VfR. Darmſtadt Germania Oberroden (1.30 Uhr).
Sportverein 98 Darmſtadt Germania Pfungſtadt (4 Uhr).
Fußballverein Sprendlingen Union Darmſtadt
Viktoria Walldorf Union Wixhauſen.
Spielfrei ſind Münſter und Mörfelden. Bei den angeſer
Spielen darf man nach den bisherigen Ergebniſſen wohl den FV. Sorm
lingen in Front erwarten. Auch Walldorf ſollte die Gäſte aus 88
hauſen ſchlagen können. Das Haupttreffen auf dem Sporwlatz
Böllenfalltor wird ebenfalls mit einem Erfolg des Sportverein B8.
den, denn es ſieht nicht darnach aus, daß die Pfungſtädter ihre verlex=
Leute ſo ohne weiteres erſetzen können. Wie man hört, ſollen die m
Kämpen G. Hillgärtner und L. Weber wieder in die Breſche ſprinmn
Offener erſcheint der Ausgang des Spieles der beiden Neulinge,
darf man vorerſt den Gäſten aus Oberroden die größeren Chancen gez
Allgemeingültig ſind natürlich dieſe Tips nicht, denn gegen USw
raſchungen iſt noch kein Kraut gewachſen. Warten wir alſo ab n
hoffen, von einwandfrei durchgeführten Spielen berichten zu könenn

Die A=Klafſe des Kreiſes
trat am vorigen Sonntag ebenfalls erſtmalig in Aktion. Hier ga.n
in beiden Gruppen einige recht hohe Reſultate, die gleich vorweggn
nannt ſeien:
Bergſtraße: Eintracht Darmſtadt Boruſſia Dornheim 9:1; Germmu
Eberſtadt Sportverein Geinsheim 6:1; Sporwverein Lengfely.
VfL. Michelſtadt 6:2; Viktoria Griesheim Sporwerein G6
Gerau 1:3; Sportverein Weiterſtadt Sportverein Roßdorf
Dreieich. FV. Offenthal VfL. Neu=Iſenburg Reſerve 2:10; Sti
gemeinde Sprendlingen FC. Egelsbach 0:6: Sportverein 1
Neu=Iſenburg Sportklub Dietzenbach 6:1; F. V. Eppertshauſe:a.
FC. 02 Dreieichenhain 3:0; Haſſia Dieburg Sportvgg. Arheifls
Reſerve 6:0 (von anderer Seite wird 3:1 gemeldet).

Das Programm des kommenden Sonntags
geſtaltet ſich demmach wie folgt:
Gau Bergſtraße. Germania Eberſtadt Boruſſia Dornheim; 29
Michelſtadt Viktoria Griesheim; Sportverein Geinsheimſ
tracht Darmſtadt.
Gau Dreieich. FV. Eppertshauſen SV. 1911 Neu=Iſenburg; Fa)
Dreieichenhain Haſſia Dieburg; Sportklub Dietzenbach
Offenthal; VfL. Neu=Iſenburg Reſerve Sportgemeinde Spra)
lingen.
Auf Tips ſoll angeſichts des noch unſicheren Kräfteverhältniſſessit
beiden Gauen verzichtet werden.
Erſtmalig greift am kommenden Sonntag die in zwei Gruppen u.
nerhalb des Gaues ſpielende

B=Klaſſe im Gan Bergſtraße
in den Punktkampf ein. Obgleich hier nicht alle Vereine an den Meili=
ſchaftsſpielen
teilnehmen (es fehlen Eſchollbrücken und Hahn), iſt Fa1
Zunahme von unteren Mannſchaften der Ligavereine eine recht anſiſt
liche Spielrunde entſtanden, die ſich am erſten Sonntag bereits mit
gendem Programm präſentiert:
Gruppe 1. Union Darmſtadt 3 Rot=Weiß Darmſtadt; Arheilgen:
FSV. Groß=Zimmern; Blau=Weiß Jugenheim Germania 2*
heim; Sportverein Meſſel Chattia Wolfskehlen.
Gruppe 2. Germania Dieburg VfR. Erbach; Sportverein Häi4
Sportverein König; VfL. Michelſtadt 2 FSV. Schaafhein.

Leichtathletik.

Fechten.

Mannſchaftsfechten Darmſtädter ud Frankfurter Fechtklub.
Das für Sonntag, 16. September, angezeigte Uebungsfechten zud
Mannſchaften aus Anlaß eines freundſchaftlichen Beſuchs auswärt:
Fechter iſt in der Turnhalle in der Soderſtraße und beginnt 30
11 Uhr vorm. Vom Frankfurter Fechtklub werden die Herren EV
echer, Fügener, Krebs und Schultz der Mannſchaft des DFC. (Anw
Koch, Müller und Roth) gegenübergeſtellt. Von den Frankfurderm
beſonders Eiſenecker bemerkenswert als gewandter ſcharfer Fechter
durch ſeinen erſten Sieg in Florett bei dem nationalen Fechtturme*
Danzig=Zoppot (Zoppoter Sportwoche) als vielverſprechende neue Fel
vekannt geworden.
Kegeln.

Darmſtädter Keglerverband.
In Eberſtadt findet vom 15. bis 23. September 1928 auf der R
bahn in der Traube ein Sport= und Werbekegeln ſtatt. Es fir/
Klubwett= ſowie Kurz= und Langſtreckenkämpfe ſtatt Die Meldur?
ſind zahlreich eingegangen. Auch Nichtverbandsmitglieder können ſicth=
teiligen
. Die Bahn iſt nach Bundesvorſchriften hergerichtet.

Freundſchaftskampf Darmſtadt Groß=Gerau.
Nächſten Sonntag begibt ſich die dritte Kampfmannſchaft des I5
gen Verbandes nach Groß=Gerau, um mit dem dortigen Verbande
Rückſpiel eines Freundſchaftskampfes auszutragen. Die Kampfſtange
findet ſich bei Gaſtwirt Traiſer, der zwei bundesvorſchriftsmäßige *
nen beſitzt. Der Kampf beginnt um 9 Uhr vormittags.

Eine norddeutſche Oberliga iſt in Hambura unter dem Titel Mr..
der Zehn geſchaffen worden. Es handelt ſich um eine Pokalrunge*
Punktwertung.
Weltmeiſter Sawall gewann in Amſterdam ein Dauerrennen
Krewer, Snoek, Leddy und Linart.
Die Deutſche Stehermeiſterſchaft ungültig. Der Sportausſchuß?
Bundes Deutſcher Radfahrer befaßte ſich in einer am 11. und 12-
Berlin abgehaltenen Sitzung mit den Einſprüchen zur Deutſchen Sle"
meiſterſchaft 1928. Die Beratungen hatten das Ergebnis, daß die in *
über 100 Klm. ausgetragene Stehermeiſterſchaft für ungültig erklant
Erich Möller der Titel abgeſprochen wurde. Wegen
Reſetzter Verſtöße gegen die Wettfahrbeſtimmungen mußte der franzöf.
Schrittmacher L. Didier bis zum 1. Oktober 1929 von allen Ver
tungen auf deutſchen Bahnen ausgeſchloſſen werden.
Er läßt ſich nicht abſchrecken. Der berühmte britiſche Renmſat
Mafor Segraeve trifft gegenwärtig Vorbereitungen, um neue
ſchwindigkeits=Weltrekorde zu Waſſer und zu Lande guſzh.
Der doppelte Verſuch, der übrigens ein großes Wagnis bedente.
zu Beginn des nächſten Jahres in Daytona (Florida) ausgeführt w..
und zwar mit einem Napier=Motor, wie ihn der Fliegerleutnant 2
ſter zu Geſchwindigkeits=Wettfliegen der Waſſerflugzeuge Im
Schneider=Cup benutzte. Segrgeve erwartet ferner beim Rekordvenſſch.
Rennwagen, der die Form einer Zigarre hat, eine Stundengeſchwin
keit von 240 Meilen (386 Km.) zu erzielen und ſomit für eine Meie
15 Sekunden zu benötigen.

ſu 1. S
amdzettel, 64 J

zugiſt Borons.
gung Margarethe
Moter geb. Pertet.
al. Hartmann

Sept.: Dorotheg

1.
Stabtlirche.
eunng. Stadtin,
mitags 1115 Uh.
Die Stadtkire
üihet. Eingang
Stadttopelle.
Vorm. 10 Uh
115 Uhr: Kinde
Abendgottesdienſt
Schloßkirche.

Fugendvereinigur
dor. Dienstag.
Schloßgemeinde.
bis 4 Uhr: Handa
Gemeindehaus
Jugendvereinigu
abends 8 Uhr:
Lienstag, 18.
Jugendvereinig=
cenvereinigung

Mittwoch, 19
Schloßlirche
Mäd
tag,
der

Leichtathletiſche Schaukämpfe auf dem Stadion.
Nachdem an den Abenden der laufenden Woche die einzelnen b
teilungen des Sportvereins Darmſtadt 1898 Fünfkämpfe im Rchi
der internen Vereinskämpfe beſtritten haben, werden am Samstag mi
mittag ab 3 Uhr als letzte Gruppe die Schüler des Vereins (mterrt
Jahren) ihr Können in zwei Dreikämpfen meſſen. Im Anſchluß deu
finden ab 5 Uhr leichtathletiſche Schaukämpfe im Lauf, Wurf, Spmt
und Stoß ſtatt, in denen die Beſten des Vereins und ſeiner Jugend ib
kurrieren werden, um dem Darmſtädter Sportpublikum, das ſein Irtz
eſſe an den Vereinskämpfen ſchon durch den Beſuch der einzelnen Aarn
abende zeigte, ein Bild des leichtathletiſchen Könnens zu geben.
Hermann Engelhard, der Olympiaſieger, der aus dem Sportven
98 ja hervorgegangen iſt, hat ebenfalls ſeine Teilnahme zugeſogt
wird gegen 6 Uhr gegen eine Mannſchaft des Sportvereins in eitn
400 Meter=Lauf ſtarten. Sein Sieg in Paris iſt ja noch in friſcher
innerung, und ſein Name wird manchen Darmſtädter Sportfreuh.7
das Stadion ziehen. Den Abſchluß der internen Vereinskämpfe 9
bildet die Ueberreichung der Diplome um 6,30 Uhr im Stadion amf
Sieger. Die Veranſtaltung findet bei freiem Eintritt ſtatt.

Fule

[ ][  ][ ]

Mummer 257
Nachrichten des Siandesamts Darmſiadt.
Sterbefälle. Am 31. Aug.: Katharina Hechler, geb. Sommer, 48 J.,
Beedenkirchen, hier Grafenſtraße 9. Am 1. Sept.: Maria Eliſabeth
brwall, 1 J., Schwanenſtr. 8; Anna Eliſabethe Wolf, 45 J., Wald=
ſa
3e 23. Am 31. Aug.: Johanna Penk geb. Walch, 72 J., Wenckſtr. 37.
m. 2. Sept.: Oberbriefträger i. R. Johann Georg Rettig, 81 J., See=
ütr
. 23: Bahnwärter Philipp Hellmuth, 50 J., Frankfurter Str. 120;
urruſte Truber, 15 J., von Babenhauſen, hier Erbacher Straße 25,
m. 3. Sept.: Luſie Sophie Schüttler geb. Günther, 80 J., Kaſtanien=
ſee
18; Geh. Hofrat Karl Wirtz, Profeſſor an der Techniſchen
vSſchule, 67 J., Taunusſtr. 11. Am 4. Sept.: Kunſtmaler Paul
ſrner, 79 J., Hochſtr. 51; Margarethe Dörr geb. Renner, 58 J.,
andiſtenſtr. 16. Am 5. Sept.: Anna Maria Eleonore Greb geb. Kiſſel,
B., Heinrichſtr. 72; Maſchinenſchloſſer i. R. Friedrich Heppenheimer,
V., Kaupſtr. 22. Am 6. 9.: Kraft, Katharina, geb. Kimm, 57 J.,
ſei chſtr. 17. Am 5. 9.: Günther, Helma, ohne Beruf, Arheilgen, hier,
lracherſtr. 25. Am 6. 9.: Hein, Marie, geb. Schuchard, 62 J., Rein=
im
, hier, Erbacherſtr. 25. Am 7. 9.: Sauerwein, Marie Eliſabeth,
Kabel, 14 J., Langſtadt, hier Alicehoſpital. Am 7. Sept.: Peter
üü dmann, 9 Std., Erzhauſen, hier Dieburger Straße 21. Helene Götz,
Stichelberger, 42 J., Ehefrau des Hilfsarbeiters, Obergaſſe 2. Am
Sept.: Wilhelm Hofmann, Kutſcher, 70 J., Fürſtenau, Kreis Er=
h
hier Erbacher Straße 25. Am 9. Sept.: Heinz Albert, 3 Tage,
züdrichſtraße 36. Jakob Philipp Diehl, Fabrikarbeiter, 35 J., Gerns=
un
a. Rh., hier Grafenſtraße 9. Am 10. Sept.: Siegfried Schroff,
Mannheim i. Baden, Blüſterſtraße 35, hier Rheinſtraße 16. Am
SSept.: Wilhelmine Katharing Hirz, 4MMon., Bachgang 13. Eva
ſem, geb. Simon, 80 J., Ehefrau des Privatmanns, Eliſabethenſtr. 68.
im 10. Sept.: Helene v. Marquardt, geb. Stein, 82 J., Witwe des
h. Rats, Eichbergſtraße 15. Am 11. Sept.: Privatin Dorothea Mahr,
iw, Annaſtraße 8; Schriftſetzer Chriſtian Hartmann, 72 J., Kaup=
wiße
37. Am 12.: Marie Krämer geb. Sior, 62 J., von Oberklingen,
er Erbacher Straße 25; Wilhelmine Johanna Amalie Leszinski geb.
4weikher, 64 J., von Jugenheim a. d. B., hier Erbacher Straße 25.
m 11. Sept.: Landwirt und Tiefbauunternehmer Johann Konrad
uDzettel, 64 J., von Roßdorf, hier Grafenſtr. 9. Am 28. Juli: Fr.
uruſt Borowski, Tagl., 44 J., Lauteſchlägerſtr. ½. Am 12. Sept.:
ara Margarethe Lamprecht geb. Herſchel, Taunusſtr. 39: Margarete
ſorer geb. Peter, 29 J., Frankfurter Str. 49; Eva Eliſabeth Gehron
b. Hartmann, 57 J., von Kolmbach, hier Lagerhausſtraße 24. Am 13.
ſeit.: Dorothea Schneider geb. Mees, 86 J., Bleichſtraße 32.

Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
15. Sonntag nach Trinitatis (16. September).
SStabtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt (Jahresfeier der
grg. Stadtmiſſion. Pfarrer Held aus Wiesbaden. Kollekte). Vor=
ſt
gs 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Wagner.
DDie Stadtkirche iſt wochentags von 96 Uhr zu ſtiller Andacht ge=
met
. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Pfarrer Wagner.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. Vorm.
I Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. Abends 6 Uhr:
vandgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
MSchloßkirche. Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Konfirmandenſal im Schloß. Montag, 17. Sept., abends 8 Uhr:
usendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung), Poſaunen=
. Dienstag, 13. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung der
woßgemeinde. Mittwoch, 19., und Samstag, 22. Sept., nachm. 2
344 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde.
9Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 16. Sept., abends 8 Uhr:
igendvereinigung der Stadtgemeinde (B. d. J.). Montag, 17. Sept.,
eirds 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung).
ſanstag, 18. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche.
igendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). Mäd=
wwereinigung
der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung).
u twoch, 19 Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und
hroßkirche. Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung).
Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung).
DOonnerstag, 20. Sept., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadt=
n
inde (jüngere Abteilung). Freitag, 21. Sept., abends 8 Uhr:
ug endbund der Kaplaneigemeinde.

Samstag den 15 September 1928
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 19. Sept., abends 8 Uhr:
Bibelſtunde. Pfarrer Köhler.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer D. Waitz.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelberger Straße 21. Fernſpracher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprechſtunden
vormittags von 1012 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehans,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8
bis 12 Uhr und nachm. von 36 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Vorm. 8,39 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Weſt, 2. Ab=
teilung
, im Gemeindehaus (Schluß). Pfarrer Bergér. Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt Pſarrer Köhler. Vorm. 11 Uhr: Kindergottes=
dienſt
für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer D. Waitz. Freitag,
21. Sept., abends 8 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Martinsſtift.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Bergér.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 17. Sept., abends
8 Uhr, im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt. Dienstag,
12. Sept., abends 8 Uhr, im Gem=indehaus: Jugendvereinigung; im
Martinsſtift: Kirchemſor. Donnerstag, 20. Sept., abends 8 Uhr, im
Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt: im Martinsſtift: Mädchen=
vereinigung
Oſt; Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. Freitag, 21. Sept.,
abends 8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung (ältere Ab=
teilung
)
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 77 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Samstag,
15. Sept., abends 8 Uhr: Thriſtenlehre. Sonntag, vom. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. Vorm. 11,15 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Donnerstag, 20. Sept., abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarrer Weiß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 16. Sept., abends 8,15 Uhr:
Jugendvereinigung. Montag, 17. Sept,, abends 8,15 Uhr: Mädchen=
vereinigung
. Dienstag, 13. Sept., abends 8,15 Uhr: Kirchenchor.
Mittwoch, 19. Sept., abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung (kleiner
Kreis).
Pauluskieche. Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für beide Gruppen.
Pfarrer Rückert. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Vorm. 11.15 jhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Veranſtaltungen: Sonntag, 16. Sept., abend 8 Uhr:
Jugendvereinigung. Montag, 17. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund.
Dienstag, 18. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor. Mittwoch,
19. Sept., abends 8 Uhr: Junger Kreis (Buben). Freitag, 21. Sept.,
abends 6 Uhr: Spielwieſe (Buben). Samstag, 22. Sept., abends
8 Uhr: Turnen (Buben).
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Mangold=
Griesheim. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Ev. Sonntags=
verein
: Nachm. 47 Uhr: Vereinsſtunden. Donerstag, 20. Sept.,
abends 8 Uhr: Vetſtunde.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag: Jahresfeſt ber Stadtmiſſion
und des Jugendbundes für E. C. Vorm 10 Uhr: Feſtgottesdienſt in
der Stadtkirche. Miſſions=Inſpektor Pfarrer Held Wiesbaden. Nach=
mis
tags 3 Uhr: Nachfeier im Vereinshauſe. Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſionsarbeitsſtunde. Abends 830 Uhr: Kriegerdankbund. Diens=
tag
, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=
Bibelſtunde. Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gem. Chor. Donners=
tag
, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. Freitag,
abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſunger Straße 80.
Prediger Neuber.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtr. 24). Sonntag: Jahresfeft.
Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchenkreis. Mittwoch, abends 8,15 Uhr:
Freundeskreis für junge Männer. Donnerstag, abends 8 Uhr:
Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22, In=
fanteriekaſerne
, Hof links.) Sonntag, 16. Sept., abends 8 Uhr: Mit=
gliederverſammlung
. Dienstag, 18. Sept., abends 8,30 Uhr: Jung=C.=
Bibelſtunde. Mittwoch, 19. Sept., abends 8,30 Uhr: Jungmänner=
Bibelſtunde. Donnerstag. 20. Sept., abends 8 Uhr: Jung=C.= Mit=
gliederverſammlung
. Freitag, 21. Sept., abends 8 Uhr: Turnen
(Männerchor). Samstag, 22. Sept., abends 8 Uhr: Poſaunemchor.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, 17. Sept., abends 8,30 Uhr,
im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde (Kauſchmann).

Geite 11

Die Chriſtengemeinſchaft in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße. Sonntag, 16. Sept., vorm. 10 Uhr: Menſchenweihe=
handlung
mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonutag, 16. Sept., vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Prediger Rudnitzky.
11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4 Uhr: Predigt. Prediger Rudnitzky.
Mittwoch, 16. Sept., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Betrachtung des
Römerbriefes. Prediger Rndnitzky. Zu allen Verſamonlungen iſt
jedermann herzlich eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
16. Sept., voim 9.30 Uhr. Andaht. Nachm. 3,30 Uhr: Jugendbund.
Abends 8 Uhr: Evangeliſation. Mittzwoch, abends 8,15 Uhr: Bibel=
ſtunde
. Jedermann herzlich eingeladen.
Chriſtl. Verſammlung, Zimmerſtr. 4. Sonntag, vorm. 11,15 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. 36 Uhr: Wortbetrachtung. Mittwoch,
abends 8,15 Uhr: Gebetsſtunde. Freitag, abends 8,15 Uhr: Wort=
betrachtung
. Jeder herzlich eingeladen.
Gottesdienſte der Neuopoſtoliſchen Gemeinden Darmſtadt 1, Hinden=
burgſtraße
(ehem. Kaſino). Sonnrag, vorm. 9,30, nachm. 4 Uhr. Mitt=
woch
, abends 8.30 Uhr. Darmſtadt II, Bismarckſtr. 54. Sonntag,
vorm. 9,30, nacm. 4 Uhr. Mittwoch, abends 8,30 Uhr. Jedermann
herzlich willkommen.
Heilsaruce, Schulzengaſſe 3. Jahrhundert=Jubel=Feldzug. Jugend=
woche
vom 16. bis 22. September 1928. Sonntag, 16. Sept.: Die Ju=
gend
marſchiert. Montag, 17. Sept.: Die Jugend im Zeichen des
Krenzes. Dienstag, 18. Sept.: Beſ. Sold.=Verſammlung. Mitt=
woch
, 19. Sept.: Die Jugend im Sturm. Donnerstag, 2. Sept.:
Die Jugend im Schutz der Heilsarmee. Freitag, 21. Sept.: Jugend=
Kundgebung. Samstag, 22. Sept.: Familienfeſt.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtraße 44. Sonntag, 16. Sept.,
vorm. 10 Uhr: Predigr. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr:
Predigt. Montag: Jugendverein (Spaziergang, Abmarſch abends
8 Uhr am Vereinsſaal). Dienstag: Singſtunde für den gemiſchten
Chor Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Mädchenbund; ebenfalls um 3 Uhr:
Knabenvereinigung. Abends 8 Uhr: Frauenmiſſionsverein. Don=
nerstag
, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt herzlich ein=
geladen
. Prediger Sauer.
Chriſtlich wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society).
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Auswärtige Kirchen.
Evang. Kirche zu Eberſtadt, Sonntag, 16. Sept., 8,45 Uhr: Chriſten=
lehrere
der Mädchen. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr: Kindergottes=
dienſt
. Mittwoch, 8 Uhr: Kirchengsſangverein. Donnerstag, 8 Uhr:
Poſaunenchor. In der Provinzial=Pflege=Anſtalt Gottesdienſt
1,30 Uhr.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Vorm. 9,30 Uhr: Waldgottesdienſt.
(Bei ſchlechtem Wetter Gottesdienſt im Rathaus.) Chriſtenlehre und
Kindergottesdienſt fallen aus. Donnerstag: Gemeinſamer Singabend
der Jugendgemeinde im Natbaus.
Evangeliſche Gemeinde Nieder==Ramſtadt. Sonntag, 16. Sept. (15.
n. Trin.), nachm. 1,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Prediger Pfarrer Weiß=
gerber
=Traiſa. Dienstag: Kirchemhor. Mittwoch: Jungmädchen=
verein
. Die Amtshandlungen in der Woche verſieht Direktor Pfarrer
Schneider.
Evangel. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm. 9.30 Uhr Haupt=
gottesdienſt
; vorm. 10.30 0Uhr Chriſtenlehre. Abends 8 Uhr Familien=
abend
des Evangeliſchen Bundes im Saal der Sonne‟ Vortrag:
Generalſekretär Thiel=Berlin. Schauſpiel: Luther in Oppenheim. Po=
ſaunenchor
. Mittwoch: Jugendbund Wartburg.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). Vor Sonn= und Foiertagen
nachmittags von 57 und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit.
An Sonn= und Feiertagen vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur
hl. Beichte. 7 Uhr Frühmeſſe. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung
der hl. Kommunion. 9,30 Uhr Hochamt und Predigt. Vorher Aus=
teilung
der hl. Kommunion. Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre, 2,30 Uhr
Andacht. Werktagsmeſſe 7/ Stunden vor Schulbegin, d. i. 6,15 Uhr.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr
heil. Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in der
heil. Meſſe Austeilung der heil. Kommunion. Während der Schul=
zeit
Dienstags und Freitags 6.15 Uhr hl. Meſſe mit Austeilung der
hl. Kommunion in der hl. Meſſe. Vorher Beichtgelegenheit.

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Ib) 3
e) bei entſprechender Anmeldung: Son=
derabteilung
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ninang des Winterſemeſters am 29. Okt.
vorm. 8½ Uhr.
1d. Vorbereitungskurſus zur Meiſter=
prüfung
.
nirang Sonntag, den 4 November, vorm
Uhr Anmeldungen zu allen Abteilunge=
ihen
ſpäteſtens bis z m 15. Oktober be
r Schulleitung zu geſchehen.
ensheim, den 5. September 1928.
D-. Angermeyer Vorſ. d. Auf ichtsrats
H Eisenhardt, Leiter der Schule.

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Die dort mittels gewaltiger hydraulischer Pressen
gewonnenen Ole werden durch wiederholtes
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bis das in jedem Haushalt geschätzte ſeine Tafel-
öl
in kristallklarer Reinheit sich darbietet.
Ihm verdankt die Margarine VERA den reichen
Nährwert undden hohen Gradder Bekömmlichkeit

oldrdi KauSAN

UVI7A

[ ][  ][ ]

Nummer 257

DarmſtäderCagblattz

Samstag, den 15. Sept.

Börſe und Geldmarkt.
Schachts Hinweis auf das 100prozentige
Vertrauen zur eigenen Kraft. Entſpannung
am Geldmarkt.

Die Berliner Börſe eröffnete bei Beginn der Berichtswoche im
Zeichen der Vorbereitung zum Medio zunächſt in ſchwächerer Haltung.
Die Tendenz blieb aber im Grunde recht widerſtandsfähig. Zu ſtärkeren
Rückgängen kam es im allgemeinen nicht, da für die Spekulation bei dem
mäßigem Umfange der Engagements kein Zwang zu Poſitionslöſungen
größeren Stiles beſtand. Doch erfuhren die Verpflichtungen im Hinblick
auf den Medio und Quartalultimo Verringerungen, da man rechtzeitig
für beide Termine, von denen der letzte erfahrungsgemäß beſonders ſtarke
Anſprüch= an den Geldmarkt zu ſtellen pflegt, Vorſorge treffen wollte.
Zu dieſer anfänglichen Zurückhaltung trug auch die vorübergehende
Unſicherheit an der New Yorker Börſe bei, durch die die ſeit ungefähr
zwei Wochen anhaltende Aufwärtsbewegung eine Unterbrechung erfahren
hatte, und das neuerliche Anziehen des dortigen Geldſatzes auf 8 Proz=
Im Zuſammenhang hiermit war auch an den übrigen maßgeblichen
Börſenplätzen, wie London, Paris, Brüſſel und Amſterdam, die Tendenz
etwas abgeſchwächt, ein Moment, das die Zurückhaltung am hieſigen
Markt noch weiterhin verſtärkte. Hinzu kam, daß mit dieſer internatio=
nalen
Abſchwächung auch ein Nachlaſſen der ſchon mitunter ziemlich leb=
haften
Auslandskäufe verbunden war. Da die Teilnahme der Banken=
kundſchaft
noch immer ſehr minimal iſt, verſtärkte die Verringerung der
Auslandsorders die Neigung zu Realiſationen. Schließlich wirkte dann
auch in den erſten Tagen der Berichtswoche die Rede Briands deprimie=
rend
auf die Stimmung, da man gerade den Genfer Verhandlungen mit
Optimismus entgegengeſehen hatte. Auch das Reparationsproblem
wurde wieder ſtark erörtert und die Verhandlungen auf dem Kölner
Bankiertag mit Aufmerkſamkeit verfolgt. Die Börſe war trotz allem
nicht unfreundlich eingeſtellt, verhielt ſich vielmehr lediglich abwartend.
So kam gegen Wochenſchluß dann eine kräftigere Befeſtigung zum Durch=
bruch
, da man die außenpolitiſche Lage ruhiger zu beurteilen begann und
neben den günſtiger lautenden Nachrichten aus der Induſtrie die neuer=
liche
Hauſſebewegung an der New Yorker Börſe und die Ermäßigung
des dortigen und Erleichterung des hieſigen Geldſatzes der Börſe wieder
einen nachdrücklichen Impuls gab. Man wollte in der Befeſtigung auch
eine Nachwirkung des Kölner Bankierrages ſehen, da die Reden Jakob
Goldſchmidts und Dr. Schachts mit ihrem Hinweis auf das 100 prozen=
tige
Vertrnuen zur eigenem Kraſt Deutſchlands auf die ausländiſchen
Kreiſe einen nachhaltigen Eindruck gemacht hätten. Es hoben ſich wieder
ſtärkere Einzelbewegungen hervor, von denen diejenige der Reichsbank=
anteile
am beachtenswerteſten war.
Am Geldmarkt iſt eine weſentliche Entſponnung eingetreten, und
der außerordentlich leichte Geldſtand ſcheint eine Gewähr dafür zu
gebez, daß ſelbſt zum bevorſtehenden Quartalsultimo größere Neport=
geldſchwierigkeiten
nicht zu befürchten ſeien. Reportgeld ſtehr in aus=
reichendem
Maße zur Verfügung. Der Satz für Tagesgeld konnte ſich
bis auf 4,56,5 Prozent ermäßigen. Dagegen blieb Monatsgeld wieder
zwiſchen 8,259 Prozent weiter geſucht. Die Medioliquidation nahm
einem glatten Verlauf, zumal die Terminpapiere bereits per Ultimo
September gehandelt wurden. Der Satz für bankgirierte Warenwechſel
ſtellte ſich unverändert auf 6’/s Prozent. Die Notierung des Privat=
diskontes
blieb uwerändert, obwohl bedeutende Kauforders vom In=
und Auslande vorlagen. Doch wurde ſeitens der regulierenden Stellen
ein Ausgleich herbeigeführt und von einer Ermäßigung des Satzes Ab=
ſtand
genommen. Hinſichtlich der weiteren Entwicklung des Geldmarktes
iſt man etwas zuverſichtlicher geſtimmt, zumal da ſich neuerdings der
amerikaniſche Geldmarkt etwas zu beruhigen ſcheint unter der entſpre=
chenden
Auswirkung auf die internationalen Märkte. Dem deutſchen
Geldmarkt kommen außerdem noch die zu erwartenden Freigabegelder
und die Deviſenerſparniſſe infolge der zufriedenſtellenden Ernte zugute.

Metallnotierungen.

Die Berliner Metallnotierungen vom 14. September ſtellten ſich für
Kupfer: Januar, Februar, März 127,25 (127,25), April, Mai, Juni,
Juli 127,25 (127,50), Auguſt 127,25 (127,50), September 126,75 (1R7,75),
Oktober 127,25 (127,50), November 127 (127,50), Dezember 127,25 (197,50),
Tendenz: feſter. Für Blei: Januar, Februar, März, April, Mai,
Juni, Juli, Auguſt 43,50 (43,75), September 43,75 (43,50), Oktober, No=
vember
43,25 (43,75), Dezember 43,50 (43,75). Tendenz: kaum behauptet.
Für Zink: Januar, Februar 48,50 (48,50), März, April 48,50 (48,75),
Mai 48,75 (48,75), Juni 48,50 (48,75), Juli 48,75 (49), Auguſt 48,75
(49,25), September 48,25 (49,50), Oktober 48,50 (48,75), November, De=
zember
48,50 (48,50). Tendenz: ſtetig. Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern beigefügten Brief.

Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 14. September
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: feſt): Standard p. Kaſſe 631/ᛋg½,
3 Monate 63½//¾, Settl. Preis 63½, Elektvolyt 6969½, beſtſelected
65½66½, Elektrowirebars 69½; Zinn (Tendenz: ruhig): Standard
v. Kaſſe 211½212½, 3 Monate 210½210¾4, Settl. Preis 212, Banka
(inoff Not.) 219½, Straits (inoff. Not.) 215½; Blei (Tendenz: ſtetig):
ausländ, prompt 221/, entft. Sichten 21½/, Settl. Preis 22; Zink
(Tendenz: ſtetig): gewöhnl. prompt 247/ᛋs, entft. Sichten 241/,, Settl.
Preis 24½; Qucechſilber (inoff. Not.) 23½24; Wolframerz (inoff.
Not.) 157.

Produktenberichte.

Wormſer Produktenbericht vom 14. September. n An der heutigen
Produktenbörſe notierten bei kleinem Geſchäft und ruhiger Tendenz:
Weizen neuer Ernte zirka 23, Roggen 22, Gerſte, rheiniſche 2626,50,
Gerſte (Ried) 25,5026, pfälziſche Gerſte 2627, Ausſtich 27,5028,
Hafer 2122, Weizenmehl, Baſis Null, 33,50, Roggenmehl 60proz. 33,
Weizenfuttermehl und Nachmehl 16,7520,50, Roggenfuttermehl und
Nachmehl 1722, Roggenkleie 14,50, grobe Weizenſchalen 13,75, feine
Weizenkleie 13,25, getrocknete Biertreber 1818,50, Malzkeime 18, Mais=
ſchrot
23, Heu 710, Stroh 24, Kartoffeln 79.

Frankfurter Produktenbericht vom 14. September. Zum Wochen=
ſchluß
war die Stimmung am Frankfurter Produktenmarkt ziemlih luſt=
los
, da keine Anregungen vorlagen. Das wieder größer gewordene An=
gebot
von Inlandsgetreide verſtimmte, ſo daß das Geſchäft ziemlich
minimal blieb. Die Preiſe blieben im allgemeinen jedoch gut behauptet.
Nur bei Weizen wurden die Forderungen nicht bewilligt, ſo daß hier=
für
der Preis etloas ermäßigt werden mußte. Die Notierungen wur=
den
wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 22,5022,60, Roggen 21,8522, Som=
mergerſte
26, Hafer inländ. 21,7522,25, Mais für Futterzwecke 20,25,
Weizenmehl 3333,50, Roggenmehl 30,5031, Weizenkleie 12,90, Rog=
genkleie
13,50.

Berliner Produktenbericht vom 14. September. Zu Beginn der
amtlichen Kursfeſtſetzung konnten ſich die Aufſchläge nur noch teilweiſe
behaupten. Die ſchwache Tendenz Liverpools, für für neuen Export
Schwierigkeiten bringt, hat ein merkbares Nachlaſſen der Käufe mit ſich
gebracht. Für Weizen konnte lediglich der September, der geſtern gegen
Dezember ſtark zurückgeblieben war, auf Deckungen eine größere Erſt=
beſſerung
erzielen. Sonſt waren die erſten Kurſe im Zeithandel gegen
letzte Nosierungen nur behauptet, März ſogar ſchwächer. Roggen wird
bei kleinem Angebot hoch gefordert, doch bewilligt Konſum und Export
keine Aufgelder. September gut gehalten, ſonſt neigt die Tendenz nach
unten. Füir Braugerſte ſind die Verkaufsmöglichkeiten zurückgegangen.
Hafer bleibt durchſchnittlich feſt, Mehl ruhig.

Deutſchlands Zuckerverbrauck
Iſi die Einfuhr ausländiſchen Zuckers
notwendig?

Frankfurter und Berliner Effeitenbörſe.

Frankfurt a. M., 14. September.
An der heutigen Börſe machte ſich eine gewiſſe Unſicherheit bemerk=
bar
. Das Geſchäft war weiterhin recht ſtill, da die Spekulation in An=
betracht
der bevorſtehenden isrgelitiſchen Feiertage ſtarke Zurückhaltung
übte. Außerdem mahnte die unſichere Haltung der geſtrigen New
Yorker Börſe zur Vorſicht. Vor allem aber drückte der faſt vollkommene
Ordermangel wieder ſtärker auf den Markt. Seitens der Kuliſſe wurden
einige Glattſtellungen zum Wochenſchluß vorgenommen. Das Angebot
war jedoch nicht ſehr groß; da aber andererſeits faſt keine Aufnahmeluſt
beſtand, ergaben ſich gegen die bereits etwas ermäßigten Abendbörſen=
kurſe
bei wieder nicht einheitlicher Entwicklung überwiegend. Abſchwä=
chungen
von etwa 12 Proz. Einen ſtarken Rückſchlag erlitten wieder die
Reichsbankanteile, die 7/s Prozent niedriger eröffneten. Deutſche An=
leihen
waren behauptet, ausländiſche Renten ſtill. Im Freiverkehr
waren Rüſſen wieder gefragt. Im Verlaufe gaben die Kurſe meiſt
weiter etwas nach. Das Geſchäft blieb minimal. Stark angeboten
waren weiterhin Reichsbank, die erneut 3,5 Prozent verloren. Der Geld=
markt
war infolge des Zahltages, der ſich ſonſt nicht unangenehm fühl=
bar
machte, angeſpannter. Tägliches Geld 6,5 Prozent. Am Deviſen=
markt
waren Mark gegen Dollar 4,1958; gegen Pfunde 20,351; London
Kabel 4,8505; Paris 124,18; Mailand 92,75; Madrid 29,42; Hol=
land
12,10.
Vor den jüdiſchen Feiertagen war die Abendbörſe außerordent=
lich
ſchlecht beſucht, ſo daß es aus dieſem Grunde zuſammen mit der
ſonſtigen Zurückhaltung nur zu einem ſehr geringfügigen Börſengeſchäft
kam. Im weiteren Verlauf erſtarb das Geſchäft vollſtändig.
Mit Wirkung vom 14. September ab hat die Süddeutſche Zinkblech=
händlervereinigung
Sitz Frankfurt a. M. ihre Preiſe wieder um
0,75 Prozent ermäßigt.
Berlin, 14. September.
Die Börſe eröffnete bei ausgeſprochener Geſchäftsunluſt und gering=
ſten
Umſätzen knapp behauptet. Die Grundſtimmung war jedoch wider=
ſtandsfähig
und die Befürchtungen über eine weitere Abſchwvächung nach
den vorbörslichen gedrückten Kurſen trat nicht ein, da die Meldungen
über den Verlauf der Genfer Verhandlungen etwas zuverſichtlicher
ſtimmten und das Ausland wiederum für einige Spezialwerte mit Kauf=
aufträgen
am Markte war. Eine Anregung gab ferner das Urteil des
Internionalen Gerichtshofs im Haag in dem Chorzo,der Streitfall,
Nach Fe ſetzung der erſten Kurſe ließ das Geſchäft an Lebhaftigkeit all=
gemein
nach und die Kurſe bröckelten unter dem Eindruck des ſcharfen
Rückganges der Reichsbankanteile (bis auf 307) ab. Gegen Schluß des
offiziellen Verkehrs trat teilweiſe eine kleine Erholung ein, doch wurden
Umſätze nur in geringſtem Ausmaße getätigt. Einiges Geſchäft ent=
ſvickelte
ſich in Adler und Daimler=Aktien, wobei man auf die bekannten
Truſtbeſtrebungen hinwies, und von neuen Verhandlungen wiſſen wollte.
Die Börſe ſchloß luſtlos und überwiegend ſchwächer.

A. E. G
Augsb.=Nürnb. Maſt
Baſalt ..
Bergmann.
Berl. Karlsruhe J
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Brik
Bremer Wolle..
Danatbank. .
Deutſche Bank.
Diskontogeſ. .
Dresdner Bank..
Deutſche Maſchinen".
Deutſche Erdöl ..
Deutſche Petroleum.
Dynamit Nobel ..
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G. f. elektr. Untern.
Han. Maſch.=Egeſt. .
Hanſa Dampfſch. . .
Hapag ..
Harpner. .. . . . . . ."
Hemoor Zement. . . .

13 9.
184.125 14. 9.
182. Hirſch Kupfer 13. 9
137.5 100.75 100. Höſch Eiſen. 138.5 73.5 74. Hohenlohe Werke. 775 201. 197.5 Kahla Porzellan .. 134 72.25 73. 125 Kali Aſchersleben . 277.5 300. 298.75 Salzdetfurth .. . /455. 181. 180. Weſteregeln ... 284.75 239.875 239.5 Lindes Eismaſch. 278.75 276.75 L. Loewe & Co. . 1248. 1250. 168.5 168.5 Lingel Schuh .. 46. 165.5 165. Mannesmann Röhren 137.25 171.875 171.5 Niederlauſitzer Kohle 168. 53. 51.5 Nordd. Lloyd. 153.5 139.875 139. Orenſtein. . 120. 86.5 86.5 Polyphon .. 490.5 124.75 124.8751 Rütgerswerke" .
Sachſenwerke. 1107. 184. 181.75 123. M 262.625 Siemens Glas. 146. 126. 125 125 Ver. Glanzſtoff. 582. 1577. 272. 269.25 Ver. Stahlwerke. 96.75 49. 49. Volkſtedter Porzellan 65.75 193. 193.75 Wanderer Werke. 135.5 162.5 161.125 Wiſſner Metall. . 160.25 159. 151.5 150. Wittener Gußſtahl". 51.5 264,75 264.75

14. 9.
135.5
136.5
4.

23725
452.25
280.
181.
46.125
136 875
169.
153.25
119.
482.5
104.75
122.
146.
96.125
66.
136.
56.

Oeviſenmarkt.

Helſingfors ..
Wien".
Prag ...."
Budapeſt ..."
Sofia ....."
Solland ...
Cslo ....."
Kopenhagen
Stockholm .. .
London ...."
Buenos Aires
Neu=York ..."
Belgien.

13. 14. 9. 13. 9. 14. Geld /Brief Geld/Brief Geld Brie Geld 10.556 10.5761 10.555 10.575 Ftalien .. 21.92 21.96 1.92 1 59.055 59.175 59.05 9.17 Paris .. 16.365 /16.40. 6.375 12.426 12.446 12.426 12.446/ Schweiz. 80.69 80.85 30.67 73.07 73 21 73.06 73.20 Spanien. 69.26,69 40 69.05 3.02 3.033 3.032 3.0381 Danzig 81. 29/ 81.45 81.27 168.04 168.38 68.03 168.37 Fapan. . 1.916/ 1.920 1.914 111.8 112.02 11.77 111.991 Rio de Janeiro 1.4995 0.5015 499 tr1.79112.0 11.81/112.031 Fugoſlavien, 7.374/ 7.380 371 112.18 112.40 112.14 12 36/ Portugal 18.88/18.92 18.78 20.335 20.3751 20.33 20.37 Athen. 5.425/ 5.435 5.445 1.764 1.768 1.7631 1.767 Lonſtantinopel 2.169/ 2.173 2.165 4.1925/4 2005 4.1925 4. 200 Kanada. . . 4.195/ 4.203 4.193 58.27 18.39 58.255/58.375 Uruguay .." 4. 2714.279 4. 27

Brief
21.96
6.415
80.83
69.19
81.43
1.918
.501
7.385
18.82
5.455
2.169
4.201
4.284

Deutſchland baute vor dem Kriege 532 843 Hektar Zuckerrüben un=
ſtand
mit den 27 159 000 Doppelzentnern erzeugten Zucker mit an da.
Spitze der zuckerherſtellenden Länder der Welt. Es verlor einmal dunn
das Verſailler Diktat 90 000 Hektar Rüben und die rübenbauende Lanm
wirtſchaft mußte durch die unſeligen Nachkriegsjahre mit ihren Folge
erſcheinungen wie Zwangswirtſchaft, Arbeitsloſigkeit, verkehrte Agra=
politik
den Rübenanbau vermindern.
Der Zuckerverbrauch im Jahre 1913/14 betrug je Kopf 21,1 Kini
der Geſamtverbrauch 14 298 313 Doppelzentner; die Einfuhr nur 2549
Doppelzentner, die Ausfuhr dagegen 11 000 490 Doppelzentner im Wen.v
von nahezu 300 Millionen Mark.
Demgegenüber wurden in Deutſchland 1927/28 404 146 Hektar m
Zuckerrüben bebaut und von dieſer Fläche 16 700 000 Doppelzentnm
Zucker erzeugt. Der Kopfverbrauch iſt erfreulicherweiſe in den letztet
Jahren geſtiegen. Er betrug:
19001901
13,88 Kilo,
19131914
21,1 Kilo,
24,0 Kilo.
19261927
Daß wir in Deutſchland noch lange nicht am Ende der Entwicklurm
angelangt ſind, zeigt ein Vergleich mit anderen europäiſchen Staaten
Der Kopfverbrauch betrug 1926/27 in Oeſterreich 26,3 Kilo, Tſchech.
ſlowakei 26,7 Kilo, Schweden 32,7 Kilo, Schweiz 33,9 Kilo, Engla=o
41,0 Kilo, Dänemark 48,6 Kilo. All dieſe Länder übertreffen zum 2:u
ſehr erheblich Deutſchland im Zuckerverbrauch. In den Vereiniatz
Staaten von Nordamerika war der Kopfverbrauch 1926/27 50,9 Ril.
in Hawai ſogar 90 Kilo.
Die Erkenntnis, daß der Zucker, der ohne jede Verdauunsn
arbeit ſchnell in die Körperſäfte übergeht und für jeden körperlich uu
geiſtig Arbeitenden als Kraftſpender und Anreger wirkt und zu beſc=
derer
Anſtrengung und Leiſtung befähigt, kein Luxusartikel ſw=
dern
ein hochwertiges Volksnahrungsmittel iſt, ſchefn
ſich nun auch in Deutſchland Bahn zu brechen.
Der Inlandsverbrauch vom September 1927 bis Ende Juli 184
beträgt 14,6 Millionen Doppelzentner. Gegenüber dem Vorjahre 17
deutet dies eine Verbrauchszunahme von 10,97 Prozent. Trotz don
geſteigerten Zuckerverbrauch wird eine Zuckererzeugung von 16,7 Mill I=
nen
Doppelzentner den Zuckerbedarf decken. Eine Zuckereinfuhr
daher ganz überflüſſig. Dennoch leiſtet man ſich in Deutſchland där
Luxus, beträchtliche Zuckermengen einzuführen.
Es ſcheint, daß auch hier der deutſche Verbraucher den Auslanßu
zucker der Inlandsware vorzieht, weil er weit her iſt. Mit Erſtaunn=
hört
man, daß manche Schichten der deutſchen Bevölkerung den Aup
landszucker bevorzugen, mit Befremden muß man erfahren, daß di
deutſche Weinbau einen großen Teil des Zuckers, den er zur Verbeſſ;
rung ſeiner Weine benötigt, aus dem Auslande bezieht. Es iſt kaun
glaublich, daß ſelbſt landwirtſchaftliche Verbände und Genoſſenſchaftt=
dieſem
Unfug Vorſchub leiſten und damit den rübenbauenden Landwin
ſeinen Verdienſt ſchmälern.
Der deutſche Weinbau, der in den letzten Jahren am eigenen Leif.
erfahren hat, wie ſchwer Auslandskonkurrenz trifft, ſollte ſchon in Ec
kenntnis der Verbundenheit im Schickſal und aus Solidaritätsgefühl ſi)
wveigern, Auslandszucker zu kaufen und es ablehnen, ſeinem deutſchet
Kollegen, der auf den Rübenanbau angewieſen iſt, in den Rücken z
fallen
Ausländiſcher Zucker wird vom Handel oft der Sack ( Doppelzen=
ner
) um einige Pfennige billiger als deutſcher Zucker angeboten. B
dem ausländiſchen Produkt hat man nicht, wie bei dem deutſchotz
Zucker, die Gewähr der Reinheit, es wird meiſt der ſcheinbare kleis
Gewinn mit größerem Verluſt bezahlt.
Die unnötig eingeführte Zuckermenge muß mit Verluſt wieder ausu
geführt werden. Die Einfuhr in den 11 Monaten des laufenden Bec
triebsjahres bedingte zu ihrem Teil eine Ausfuhr von 1 529 439 DoppeA
zentner.
So erwünſcht in früheren Zeiten eine ſtarke Zuckerausfuhr war,
unerfreulich geſtaltet ſie ſich heute im Zeichen der nunmehr ſchon jahrp
lang anhaltenden Weltmarktkriſe des Zuckers. Bei dem heutigen Wes
marktpreis bringt die Ausfuhr für jeden Doppelzentner Zucker der
deutſchen Zuckerwirtſchaft einen Verluſt von etwa 12. RM. Die aug
geführten 1,529 Millionen Doppelzentner Zucker verurſachten einen Eis
nahmeausfall von rund 18 350 000 RM., der letzten Endes der rüben
bauenden Landwirtſchaft zum Schaden gereicht.
Jeder Zentner Auslandszucker, der eingeführt wird, mindert 4l
Rübenpreis!
Jeder Rübenpflanzer, jeder deutſche Landwirt iſt moraliſch uw
aus volkswirtſchaftlichen Gründen verpflichtet und muß ſich ſchon ad
Gründen der Selbſterhaltung gezwungen fühlen, nur deutſchen Zucu=
ſowohl
im Haushalt, wie auch zur Wein= und Obſtweinbereitung
verwenden. Keine deutſche Hausfrau darf Auslandszucker kaufen.
Nur Dummheit und Unverſtand oder Kurzſichtigkeit und Gleir=
gültigkeit
können der Auslandsware vor dem hochwertigen deutſchhr
Zucker den Vorzug geben.
Der deutſche Winzer ruft mit Recht: Trinkt deutſchen Wein r5
gleichem Recht muß gefordert werden: Verbraucht nur deutſchn
Zucker.

hem
eint
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in den abd
den des 2
mg der vor

A
gſchaffen und die
ſanſum an Süßw
ſir denskonſums,
Nukaobohnen, die
tin, auf 75 RM.
5 eine Ausnutzung d
ſurzete, kam im 2
2 Scokoladenindu
hwar war bereit
die Lage der Ind=
n
enormes Anſteigen
Verkaufspreiſe für
buchte Ware, nicht
uriſe) und da eint
Konkurrenz, welch
wurde, geſtaltete f

Beſchlagnah
23

mit Küche
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Geſchäftsſt.

Die Metallnotierungen in Berlin vom 14. September ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bvemen oder Rotterdam ( No=
tierung
der Vereinigung für die Dt. Elektrolytkupfernotiz) 140 RM.
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner eMtallbörſenvorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Liefe=
rung
und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium, 98
bis 99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Reinnickel,
9899 Prozent, 350 RM. Antimon Regulus 8592 RM., Feinſilber
(1 Kg. fein) 78,5080 RM.

Hehligenſtgedt u. Co., Werkzeugmaſchinenfabrik und Eiſſengießauf
A.=G., Gießen. In der G.=V., in der 698 500 RMM. St.=A. und 49
V.=A. vertreten waren, wurde der mitgeteilte Venluſtabſchluß genehmi
Der Sanierungsvorſchlag, der eine Kapitalherabſetzung im Verhalt 15
von 5:2 vorſah, wurde dahin abgeändert, daß die Zuſammenlegung ich
Verhältnis von 4:1 erfolgt und das A.=K. um RM. N5 000 auf W
600 000 wieder erhöht wird. Gegen dieſen Beſchluß gab ein Aktiore=
Proteſt zu Protokoll. Die Durchführung der Kapitalerhöhung bleibt E0
Aufſichtsrat überlaſſen.

Kichaloant, Komaänongefeatcaft
Frankfurter Kursbericht vom 14. Sepiember 1928.

We Me ee
anleihe von 1927
60 Baden Frei=
ſtaat
von 1927..
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ......"
O Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927..
%⁄₈Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927.

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe

Bad.=Bad. v. 26
2Berlin v. 24
8½ Darmſtdt. v. 26
2 Frkf. 0. M. v. 26
8½Mainz v. 26.
8½Mannh. v. 26
8%Nürnberg v. 26

3½ Berl. Hyp.=Bf
8% Frkf. Hyp.Bk.
8% Pfbr.
O‟ Heſſ. Landesol.
80 Kom. Landes=
bank
. Darmſtadt

87

79.4

MMi
Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit ....
Südd. Bod.,
Cred.=Bank ..
32 Wßürtt. Hyp.=B.

84

52.95
16),

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
+ Ausl. Ser. I.
Ser. I

93
88.5

927),

98
97.5
97.5
97.5
89
88

Mein. Hyp.Bk
80 Pfälz. Hyp.Bk.
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . . . .

94.25
87
81.5
37.5

% Daimler Benz
von 27 .
Klöchn=Werke
Berlin v. 26....
70 Mainkrw. v. 26.
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
% Voigt & Häffner
26 ...."
5% Bosn. L. E. B.v.
1914 ........."
½% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914
4% Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913
40 Türk. Admin.
S
1. Bagd.
429
Zollanl.
4½% 1913 Ungarn
1914
42 Ung. Gofdr.. .
Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ...
Comm. u. Privatb.

M.75
97n5
98

51.5
68.75

93
85.25

86.5
86

39.25

24.25

11.25
26.25

Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ..."
Eff.=u. Wechſel=
bank
...
.
Vereinsbank.
Diskonto=Geſellſch..
Dresdner Bank ...
Frankf. Bank.
Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank
Metallbank. . . . . . .
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bankl160
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbank
Hyp.=Ban
Südd. Bod.=Cr. Bk./174.5
Wiener Bankverein

A.-G.ſ. Verkehrswv).
Dt. Eiſenb.=Geſ...
20 Dt. Reichsbahn=
Vorzge.
Hapag ..
Nordd. Lloyd
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ

141.25
u85

187

Accum. Berlin ...
Adlerw. (v. Kleher)/132.5
6% AEG. Vorzug/ 83.5
2o
AEG. Stamn
Baſt Nürnberg . . . 233
Bergm. El. Werke
BrownBoverickCie 1157
Brüning & Sohn. /126.5

27
168.5

127
102
165.5
171
113
148.5
154.9
138.5
136.5
138.5
199
161
35
305.5
126.25
197.5

Rre
Buderus Eiſer
Cement Heidelberg/136
Karlſtadt /168
Chem. WerkeAlbert. 84.75
Fabrik Milch

185
166.5

93.25
163
52.75
6.5
124.25

83
181.5

Daimler=Benz 103.75
Dt. Atl.=Telegr.. . 1143
Eiſenh. Berlin
Erdöl
../139.1
Gold= u. Stib.-Anſtalt 218.5
Linoleumwerk . /364.25
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer.-Geſ. /182.75
Eſchw. Bergwerk . /223
Eßlinger Maſchinen 47
Ettlinger Spinnereil225
Faber, Foh., Bleiſt. / 36
J. G. Farbenindſtr. 262*
Felt. & Guilleaum. 149.5
Feinmech. (Fetter)/ 82.5
Frkft. Gas ....... /145
99.5
Hof ...
73
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerkl124.75
Geſ. elektr. Un=
ternehmungen

Goldſchmidt Th. 103
Gritzner Maſchinen, /127
Grün & Bilfinger. 1173.5
Hafenm ihle Frrft. /140
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Genninger, Kempf,/187.75
Hilpert Armaturfb./ 87
Hindrichs=Aufferm. 109
Hirſch Kupfer.
Hochtief Eſſen ... 79.5
Holzmann, Phil. . 1141.5

Holzverk.=Induſtrieſ
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm.
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth.
Weſteregeln
Rammgarnſpinn. .
Karſtadt, R. . . . . . .
Klein, Schanz. ..
Klöcknerwerke .
Kraftw. Alt=Württ.
Lahmehe:& Co..
Lech, Augsburg ..
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Main . ..W. Höchſt
Main;. Akt.=Br.
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werke ....."
Metallgeſ. Franift
Miag, Mühlenbau.
Motorenfb. Darmſt.
Neckar. Fahrzeug.
Nicblay boför
Oy=bedar
Oſterr. Alpine Mon.
Otavi Minen ...
Perer: nion Frkf
Phönix Vergbau
Reiuvee. Gebb..
R.) Braunkohlen.
Tektr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerte ....

Mie

252
115
90

275
451

240
12
105

90

141.1
327
89

119
265
137.25
112
110
190.25
141
55.25

53
136

15.5

106.5
91.5

153
145.5

Schachtleben A. G.
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfrb.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.,.
Schwarz Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske
Südd. Immobilien
Zucker=AG.
Strohſtoff. Ver. . .
Tellus Bergbau.
Thür. Lief.=Geſ..
Tucher, Brauerei.
Unterfr. Kr:.= Elei=
cr
.Verſ. ......
Ve ſthwert".
Ver. f. Chem. Ind.
Gummifabrik
Berlin=Frank.
Laurahütte...
Stahlwerie
Ultramarin. . .
Zellſt., Berlin
Vgtland. Maſchinen
Voig & Haeffner.
Wanß & Freytag.
Wege lin Rußfabril
Werger Brauerei.
Bellſt. Aſchaffenbg.
Memel ....
Waldho ...!

Alian= u. Stuttg.),
Verſicherung .. . /24
Frkft. Allg. Verſ.=G/18=
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . . 13
Mannh. Verſich. 11

01I
346S
13a
1155
20c
181d

14E

11c
10E
16GT

110
32*

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32
801
12

142
1525

110
142.
We

[ ][  ][ ]

Mummer 257
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſtadt.
e Verfahren. Höchſt, Odenwald: Fa. Hermann Speyer in
w. Inh. Kaufmann Hermann Speher. Af. 2. 10., GlV. und Prft.
D. Darmſtadt: Fa. Deblon u. Haas, G. m. b. H., Af. 3. 10.,
*8 und Prft. 31. 10.
Miaſchinenſchan für das Handwerk auf der Frankfurter Herbſtmeſſe.
BZerbindung mit dem Meſſeamt Frankfurt a. M. veranſtaltet die
irgebswirtſchafts= und Gewerbeförderungsſtelle für den Regierungs=
Ir. Wiesbaden anläßlich der Frankfurter Herbſtmeſſe in der Zeit vom
1G eptember bis 3. Oktober 1928 eine Maſchinenſchau für das Hand=
+. in der insbeſondere die Maſchinen des metall= und holzverarbei=
dar
: Gewerbes, aber auch Werkzeuge und Maſchinen für das Bäcker=,
enf ider= und Fleiſcherhandwerk zur Schau geſtellt werden. Daneben
v. in einer Sonderzuſammenſtellung der Rationaliſierungsgedanke,
ſeis er für das Handwerk in Frage kommt, durch das Ausſtellungs=
reiial
des Forſchungsinſtituts für rationelle Betriebsführung gezeigt,
Bezirksſtelle die Betriebswirtſchafts= und Gewerbeförderungsſtelle
UIm Sonntag, 30. September, findet außerdem vormittags 10 Uhr
( ndwerkerhaus in Frankfurt a. M. eine größere Handwerkerver=
ſnlllung
ſtatt.
(hemiſche Werke Brockhues, A.=G., Nieder=Walluf. Die feſte Haltung
4Aktien des Unternehmens wurde an der Börſe mit Gerüchten über
g irngeblich bevorſtehende Erhöhung des zurzeit 4 Millionen RM. be=
huden
Aktienkapitals begründet. Auf Anfrage an gut unterrichteter
ell konnte der DHD. eine Beſtätigung dieſer Gerichte nicht erlangen.
hewen wurde dem DHD. erklärt, daß die Beſchäftigung der Geſell=
ſtt
, in den abgekaufenen Monaten gur geweſen ſei. Der Umſatz über=
ſtie
den des Vorjahres, ſo daß unter dem üblichen Vorbehalt mit einer
(öl ung der vorjährigen Dividende von 7 Prozent zu rechnen ſei. Auch
Auslandsgeſchäft ſei befriedigend. In Paris ſei eine neue Filiale
ufnet worden. Die Eröffnung einer Rußfabrik bisher hat die Ge=
ſichraft
die Rußfabrikation nicht betrieben dürfte ebenfalls anregend
ſirt haben, da man ſich von der neuen Produktion eine günſtige Be=
ziſfſſung
des Ergebniſſes verſpricht.
Sie Lage der Schokoladen=Induſtrie. Ueber die augenblickliche Lage
S=chokoladen=Induſtrie erfahren wir: Zweifellos herrſcht in der deut=
ſür
dSchokoladen=Induſtrie eine Ueberproduktion, d. h. die beſtehendem
FrTen könnten wohl gut den deutſchen Bedarf an Schokolade, Kakao
u Bralinen zweimal dechen. Die Beſchäftigung der einzelnen Fabriken.
dit zwiſchen 20 Prozent und 100 Prozent der Leiſtungsfähigkeit
ſteriken. Vor 1914 ſtieg der Konſum von Kakaoerzeugniſſen in
9thland von Jahr zu Jahr, ſo daß alle Fabrikem verhältnismäßig
ihaSten. Während der Inflation wurden viele neue Unterehmungen
zFfen und die beſtehenden vergrößert. Im Jahre 1994 ſtieg der
Kſ. m an Süßwaren in Deutſchland ſprunghaft auf das Doppelte des
Fdnskonſums, wozu mit der Umſtand beitrug, daß die Preiſe für die
ſilbohnen, die im Frieden einen Normalpreis von zirka 115 RM. hat=
* uf 75 RM. fielen. Auf dieſe außerordentliche Blütezeit, welche
vlusnutzung der in der Inflation geſchaffenen Unternehmungen ge=
ſreve
, kam im Jahre 1925 und im Jahre 1926 eine ſchlechte Zeit für die
Slladeninduſtrie durch das Streben der Menſchen nach Schlankheit.
Zir. war bereits 1927 der Höhepunkt dieſer Bewegung überſchritten,
arage der Induſtrie wurde aber noch weiter verſchlechtert durch ein
mres Anſteigen der Kakaobohnenpreiſe bis auf 160 RMM. Da die
Akaurfspreiſe für Kakao, Schokolade und Pralinen, wenigſtens für ge=
tte
. Ware, nicht geändert werden können (feſtſtehende Detailverkaufs=
hiſeo
und da eine Preiserhöhung für die ungepackte Ware durch die
Kk.rrenz, welche ſich die Fabriken untereinander machem, verhindert
ud., geſtaltete ſich das Jahr 1927 beſonders ungünſtig. Im Jahre
19 fſt vielleicht ein ſteigender Konſum zu bemerben; die Konkurvenz=
whät
tniſſe haben ſich jedoch keineswegs gebeſſert, da einige Fabriken,

Samstag, den 15. September 1925
die zu Betriebseinſtellungen gezwungem waren, entweder ſaniert oder
von kapitalkräftigen Firmen übernommen wurden. Warenhäuſer und
Konſumgenoſſenſchaften haben ſich auf dieſe Weiſe eigene Erzeugungs=
ſtätten
geſichert. Die Lage der Schokoladeninduſtrie iſt auch aus dem
Grunde ſchwierig, weil gerade im letzten Jahrzehnt auf dem Gebiet der
maſchinellen Erzeugung und Verpackung von Süßwaren ſehr große
Fortſchritte gemacht wurden, ſo daß alle Unternehmungen, die auf der
Höhe der Leiſtungsfähigkeit bleiben wollen, andauernd zu großen Inve=
ſtitionen
gezwungen ſind. Vor einer Ausnutzung durch Kartelle brauchen
die Verbraucher keine Sorge zu haben. Dazu ſind die Intereſſengegen=
jätze
in der Schokoladeninduſtrie, und die Anzahl der Betriebe viel
zu groß.
Zur Frage der internationalen Weißblechverſtändigung. Zu den
Verbandsbeſtrebungen in der Weißblechinduſtrie erfahren wir von maß=
gebenden
Produktionskreiſen, daß in dieſen auch für die nächſte Zukunft
mit einer internationalen Verſtändigung nicht gerechnet wird. Die
Verhältniſſe der internationalen Weißblecherzeugung ſind ſeit Beendi=
gung
des Krieges ſo, daß England allein mit 60 Prozent an der Welt=
erzeugung
teilhat. Schon hieraus iſt erſichtlich, welch geringen Anteil
die deutſche Erzeugung an der Welterzeugung hat, da auch Amerika
ein ſtarker Produzent geworden iſt. Es dürfte unwahrſcheinlich ſein,
daß ſchon bald eine internationale Konvention zuſtande gebracht wird,
da man auf dem Kontinent, ganz ſicherlich jedenfalls in deutſchen Er=
zeugerkreiſen
, an einer internationalen Verſtändigung nicht ſonderlich
intereſſiert iſt und ſich wohl nur dann zu ernſtlichen Verhandlungen
vereitfinden wird, wenn ein internationaler Verband, der die ganze
Welterzeugung umfaßt (ähnlich den bereits in anderen Induſtriezweigen
beſtehenden internationalen Verbänden), gegründet werden kann. Bei
der großen Ausſichtsloſigkeit eines ſolchen Zuſtandekommens wird man
zunächſt einmal die geplante amerikaniſch=engliſche Verſtändigung be=
obachten
. Mit der bekannten Quoteneinteilung (Engländer 70 und
Amerikaner 30 Prozent) dürften ſich wohl die Amerikaner nicht zu=
frieden
geben. Im übrigea iſt die engliſch=franzöſiſche Verſtändigung
für den Kontinent ziemlich bedeutungslos.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 14. September. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt nahm einen unregelmäßigen Verlauf. Anfangs
wurden auf reichliche Andienungen Hedgingsverkäufe getätigt. Später
aber zogen die Preiſe an auf beſſere Exportnachfrage, ſo daß ſie ¼ Pro=
zent
über geſtern ſchließen konnten.
Mais: Auf die Sturmmeldungen aus Teilen Nebraskas und Jowas,
beſſere Export= und Lokonachfrage verkehrte der Markt in feſter Hal=
tung
.
Roggen: Während des ganzen Marktverlaufs lagen die Kurſe über
der geſtrigen Höhe, da die ſtetigen Berichte aus Winnipeg und die
ſchlechteren Wetterberichte ſtimulierten.
Hafer ſchloß ſich im großen und ganzen der feſteren Haltung der
vorgenannten Märkte an.
* New York, 14. September. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Am heutigen Markt war der Abgabedruck geringer
auf die ſtetigeren Kabel und die Sturmnachrichten aus einzelnen An=
baugebieten
. Auf Sicherungsverkäufe trat ſpäter eine Reaktion ein.
Kaffee: Bei geringer Geſchäftstätigkeit verkehrte der Markt in nach=
giebigerer
Haltung. Auf die Schwäche in Rio nahm der Handel Ab=
gaben
vor.
Zucker: Auf Deckungen eröffnete der Markt leicht befeſtigt. Ebenſo
regten die Sturmnachrichten aus Portorico und Kuba an. Später wur=
den
jedoch Sicherheitsverkäufe vorgenommen, ſo daß die Schlußnotie=
rungen
etwas unter geſtern liegen.

Seite 13
Es notzerten nach Meldungen aus Chicago am 14. Sept.:
Getreide: Weizen, Sept. 108½, Dez. 113½, März 118: Mais,
Sept. 101, Dez. 76½, März 78½; Hafer, Sept. 41½, Dez. 41½,
März 43½; Roggen, Sept. 92, Dez. 93½, März 96½.
Schmalz: Sept. 12,80, Okt. 12,875, Dez. 13,025, Jan. 29 13,175.
Fleiſch: Rippen, Sept. 14,25, Okt. 14,20, Dez. 13,825; Speck
loco 14,75; leichte Schweine 12,7013,50, ſchwere Schweine 12,60
bis 13,30; Schweinezufuhr Chicago 20 000, im Weſten 50 000.
Chicagver Baumwolle: Okt. 16,9416,98, Dez. 17,0517,06.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 14. Sept.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 158½, Hartwinter 124½: Mais
neu angek. Ernte 91½; Mehl ſpr. wheat clears 5,656; Fracht
nach England 1,32,1 sh, nach dem Kontinent 913 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 13,55; Talg extra loſe 894.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 169, loco 11, September
10,36, Oktober 10/43, November 10,70, Dezember 10,8, Januar
1929 10,94, Februar 10,98, März 11,01, April 11,16, Mai 11,23.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Zeichnung auf die neue 8prozentige Anleihe der Stadt Wies=
baden
von 6 Mill. RM. mußte vorzeitig geſchloſſen werden, da die An=
meldungen
ſehr zahlreich eingegangen ſind, beſonders auch aus dem
Auslande. Vorausſichtlich werden nur Sperrſtücke mit 6monatiger
Sperre zugeteilt werden.
Die Spareinlagen bei der Sparkaſſe der Stadt Berlin ſind im
Auguſt um 7,4 Mill. RM. geſtiegen. Die Sparkonten haben ſich um
15 500 vermehrt. Der Einlagenbeſtand am 31. Auguſt 1928 beläuft ſich
auf 264 624 000 RM. auf 568 340 Sparkonten. Bei den Girokaſſen der
Berliner Stadtbank ſind die Giroeinlagen im Auguſt um 7 128 000 RM.
auf 98 359 000 RM. Ende des Monats angewachſen. Es beſtanden am
31. Auguſt 1928 37 955 Girokonten.
Der Aufſichtsratsſitzung der Buderusſchen Eiſenwerke, Wetzlar, vom
13. d. Mts. lag der Abſchluß für das erſte Halbjahr 1928 vor. Das
Gewinnergebnis, überſteigt dasjenige des gleichen Zeitxaums des Vor=
jahres
. Nach dem Bericht des Vorſtandes weiſen auch die Monate Juli
und Auguſt befriedigende Beſchäftigungsziffern auf. Der gegenwärtige
Auftragsbeſtand ſichert eine angemeſſene Ausnutzung der Anlagen bis
in den Spätherbſt.
Die Anleihe des Saargebietes, über die augenblicklich in Genf ver=
handelt
wird, und die vom Deutſchen Reich garantiert werden ſoll, iſt
ſo gut wie geſichert. Sie dient hauptſächlich zur Durchführung wichtiger
Verbeſſerungen der öffentlichen Verkehrsanſtalten.
Der Monat Auguſt zeigte die übliche Belebung des deutſchen Tee=
abſatzes
einesteils veranlaßt durch die um dieſe Zeit eintretende
Vermehrung des Konſums, andernteils durch das Beſtreben des Han=
dels
, ſich einzudecken. Eine Bevorzugung irgend welcher Gattungen
war wenig zu bemerken; höchſtens ſchien die Nachfrage nach Ceylons
und Ceylon=Miſchungen auf Koſten der übrigen Sorten etwas lebhafter
zu ſein.
Am 12. September haben im eſtländiſchen Außenminiſterium die
deutſch=eſtländiſchen Handelsvertragsverhandlungen begonnen. Nach der
Begrüßung fand der erſte Meinungsaustauſch über die zu behandeln=
den
Fragen ſtatt. Es wurde beſchloſſen, die erſte gemeinſame Sitzung
der deutſchen und der eſtländiſchen Abordnung bereits am Donnerstag
ſtattfinden zu laſſen.
Die deutſche Beteiligung an den kürzlich in Betrieb genommenen
N. V. Staalwerken in Maaſtricht wird nunmehr mit einem Drittel an=
gegeben
; die von Dr. Goſſens=Aachen übernommenen Anteile ſürden
damit einen Betrag von 300 000 holl. Gulden ausmachen.

Lruieten geſucht
tſſchlagnahmefr.

23
zuumerwohng
mriit Küche
bnherl. Ehepaar
Irtierer Beamter
Halo geſ. Angebote
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Mummer 253

Sam=tag, den 15. September 1928

Geite 15

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werden. Schwierigkeiten bei der Herſtellung des Betriebsgaſes.
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Teei Dr. (ckener.
merikafahrt Anfang oder
IeteOktober. DieWelt=
fahrt
aufgegeben.
Friedrichshafen, 14. Sept.
2.-. Eckener erklärte Vertretern der Preſſe
ſenüber irreführenden Meldungen über
arſte Probefahrt des neuen Zeppelins
ſt Das Schiff iſt morgen fahrklar, und
ikwffe ſehr, daß es möglich ſein wird, die
ſe Probefahrt morgen vorzunehmen, zu=
Uggegenwärtig ein ganz außergewöhnlich
afiges Wetter für Probefahrten herrſcht.
Ausführbarkeit dieſer Fahrt hängt
lüllich ab von der Möglichkeit, das Schiff
Der Halle zu bringen. Die Halle iſt ſo
a für das große Schiff, daß wir über
K8
in Schiff nur einen Spielraum von 65
ſnümeter haben und an den Seiten nicht
mmehr. Der Platz hat in ſeiner Haupt=

grung nur eine Ausdehnung von zwei
ſüfslängen und iſt uings umbaut. So
ſungen wir nur mit größter Vorſicht bei
zuoſtille oder bei ganz leichten Winden
füdweſtlicher Richtung das Schiff aus der Halle
hyren. Gs iſt uns deshalb auch ganz unmöglich,
er beſtimmten Tag mit Sicherheit vorher zu be=
mmen
. Glücklicherweiſe liegen die meteorologiſchen
ſeſältniſſe in Friedrichshafen ſo, daß andere als
insſtliche Winde ſelten ſind. Außerdem legt Dr.
ſeuer Wert auf die Feſtſtellung, daß die Verzöge=
nu
der erſten Probefahrt, die urſprünglich für die
er Septembertage in Ausſicht genommen war, kei=
in
gandern Grund als die Schwierigkeiten
liſder Herſtellung des Betriebsgaſes
t.: Von den vier Oefen der Gasfabrik arbeiten nur
zei und deshalb werden auch die erſten Fahrten mit
znu inantrieb gemacht, um das Betriebsgas für die
fen Fahrten aufzuſparen. Für die Amerikafahrt
V. braucht das Schiff 25 bis 30 000 Kubikmeter.
getzt ſind etwa 7000 Kubikmeter vorhanden. Es
td alſo wohl Anfang oder Mitte Oktober
ſeigen, bas die Amerikafahrtangetreten
ſuigen kann. Um den Zeitzpunkt aber zu beſchleuni=
. wird auch Gas von zwei Fabriken in Baden und
üringen herbeigeholt werden. Aus Gründen dieſer
hreierigkeiten iſt ja auch die Weltfahrt auf=
geben
worden, denn für ſie hätte ſchon Ende
in. eine große Gasmenge nach Jaban transportiert
nrigen müſſen.
fimrichtung eines regelmäßigen
Luftverkehrs Deutſchland
Spanien Südamerika.
Friedrichshafen, 14. Sept.
ASie hier bekannt wird, ſind die Verhandlungen
tr. den Luftverkehr nach Südamerika einen bedeu=
tuasvollen
Schritt vorwärtsgekommen. Dieſe Ver=
hillungen
zwiſchen der Zeppelin=Geſellſchaft und den
trwetern der ſpaniſchen Regierung in der Luſtver=
rpgeſellſchaft
Colon, die ſeit Jahren ſchweben,
Ger jetzt dazu geführt, daß die ſpaniſche Geſellfchaft
irgera u. Loning einer amerikaniſchen Fabrik den
tfwag zum ſofortigen Bau einer Luftſchiff=
Ile bei Sevilla erteilt hat. Dieſe Halle
u.d. zwei großen Zeppelinſchiffen
ſauim bieten und damit größer ſein als alle
her beſtehenden Hallen. Sie wird aus Giſenbeton
prutt, die Tore werden Eiſenkonſtruktion ſein.
Ußerdem wird neben der Halle eine Waſſerſtoffgas=
brlk
gebaut, mit der bereits begonnen iſt. Dieſer
tfwag wird vornehmlich von deutſchen Firmen aus=
führt
. Auch eine Anlage zur Herſtellung des neuen
ſichgaſes ſoll noch hinzukommen, um den Betriebs=
ifi
zu liefern, mit dem die Motoren in Zukunſt aus=
ſtüßlich
betrieben werden ſollen. Der Bau eines
tlarmaſtes wird erfolgen, ſobald ſich die Erfahrun=
nmmit
dem niedrigen Ankermaſt überblicken laſſen,
fin Staaken errichtet wird. Aehnliche Anlagen
lm auf einem Platz 60 Kilometer von Buenos
uis gebaut werden. Damit wird Anfang des näch=
m
Jahres begonnen werden. Das ganze Projekt iſt
f10 bis 12 Millionen Peſeten geſchätzt worden. Die
erachnungen haben ergeben, daß dieſer Betrag bei
tem regelmäßigen Luftverkehr Spanien Südame=
aidurchaus
in abſehbarer Zeit zu amortiſiſeren ſein
N Oberregierungsrat als Straßenbahnführer.
Aerlin. Zurzeit laufen die Vorarbeiten zur
tin ahme der Straßenbahnen in den Rahmen der
t iswei Jahren für Preußen und auch für das Reich
jgſrführten Vereinheitlichung der Verkehrsvorſchrif=
. Um nun den Straßenbetrieb richtig kennen zu
men, hat der Referent für Verkehrsweſen im preu=
chen
Miniſterium des Innern, Oberregierungsrat
teſſch, der zugleich Leiter der Polizeiſchule für Tech=
uund
Verkehr iſt, ſich entſchlofſen, die Prüfung als
ui ßenbahnführer abzulegen. Um die verſchiedenen
itnen und ihre Einwirkungen auf den Verkehr ken=
zu
lernen, fuhr Oberregierungsrat Paetſch zu
und Nachtzeiten bei gutem und ſchlechtem Wet=
Evie auch zur Theateranfahrtszeit. Es wurde ihm
leicht genacht; denn Störungen, die im nor=
tlan
Betrieb äußerſt ſelten vorkommen, z. B. plötz=
Ns Ausſetzen des Stromes, Verſagen der Bremſe
ho wurden künſtlich herbeigeführt.
Brand in einem Karpathendorf.
1Bhorod (Karpathorußland). Durch einen Brand
der Gemeinde Domaninee bei Uzhorod, der infolge
Berrſchenden Windes und großen Waſſermangels
ſt1 um ſich griff, wurden 24 Wohngebäude mit den
31. gehörigen Wirtſchaftsgebäuden vernichtet. Men=
Fu leben ſind nicht zu beklagen; das Feuer ſcheint
alslegt worden zu fein.

Oben: Die Geſamtanſicht des Graf Zeppelin.
Unten: Aufenthaltsraum für Paſſagiere.

Eine Schlafkabine.

Zur Kataſtrophe des Brünn-Wiener Schnellzuges.
Das erſte Bild vom Saitzer Unglück.

Die Trümmer des Kataſtrophenzuges bei Saitz.
Der Zuſammenſtoß des von Brünn abgehenden Wiener Schnellzuges mit einem Güterzug bei
Saitz in der Tſchechoflowakei erweiſt ſich als einer der kataſtrophalſten Eiſenbahnunfälle der letz=
ten
Jahre. Befremdlicherweiſe hat der an der Unglücksſtätte erſchienene tſchechoſlowakiſche Ver=
kehrsminiſter
photographiſche Aufnahmen zunächſt unterſagt. Auch haben die erſten offiziellen
Berichte die 25 Tote verſchwiegen und nur 5 Verletzte zugegeben. Erſt ſpäter ſind richtige Angaben
gemacht und die Preſſevertreter und Photographen zugelaſſen worden.
Der Todeswagen von Monza.

Das verunglückte Automobil des Rennfahrers Materaſſi nach der Kataſtrophe
Im Kampf um den Großen Preis von Europa auf der Monza=Bahn verlor der Rennfahrer
Materaſſi die Gewalt über ſeinen mit 185 Kilometer Stundengeſchwindigkeit dahinſauſenden
Wagen. Das Auto raſte in die Zuſchauermenge hinein, überſchlug ſich mehrmals und hat drei=
undzwanzig
Menſchen getötet und einundvierzig ſchwer verletzt. Unſer Bild zeigt den Unglücks=
wagen
, deſſen Fahrer geſtorben iſt, kurz nach der Kataſtrophe.

Mord in einem New Yorker Krankenhaus.
NewYork. Eine Anzahl Verbrecher, unter denen
ſich wahrſcheinlich ein aus dem Sing=Sing=Gefängnis
entſprungener Sträfling befand, fuhren Donnerstag
in einem Automobil vor dem im Stadtteil Bronx lie=
genden
Fordham=Hoſpital vor. Unter der Angabe, ſie

brächten einen Verletzten, eilten ſie zu den im Erd=
geſchoß
befindlichen Krankenraum für Polizeigefan=
gene
. Dort erſchoſſen ſie den dienſttuenden Poliziſten
und entkamen in ihrem Automobil. Detektibe nahmen
die Verfolgung auf. Anſcheinend handelt es ſich um
einen Nacheakt. Der Vorfall eregte in New York
das größte Aufſehen.

Graf Zeppelin in der Halle.
Die Schiebungen im beſetzten
Gebiet.
Ludwigshafen, 14. Sept.
Ueber die bereits gemeldeten Schiebungen im be=
ſetzten
Gebiet in Spirituoſen, an der auch die Ge=
brüder
Vion, Franzoſen, beteiligt ſind, erfahren wir
von zuſtändiger Seite noch folgendes: Louis Vion,
ein in den 3der Jahren ſtehender Mann, gehörte zu
denen, die ſich innerhalb kurzer Zeit ſeit der Be=
fetzung
des Rheinlandes ein Vermögen zuſammen=
paffen
konnten. Er kam 1918 mit der Beſatzungsarme
nach Worms und war zuerſt auf dem Hauptbureau
tätig, wo er als Dolmetſcher mit der Zivilbevölke=
rung
in Verbindung kam, wobei er ſich durch Ge=
fälligkeiten
ſeine geſchäftlichen Beziehungen für ſpäter
ſchuf. Nach einiger Zeit wurde er aus dem Dienſt
entlaſſen und blieb als Kaufmann in Worms wohnen.
Vion lebte auf großem Fuß und ſchien viel Geld zu
verdienen. Die Verhaftung durch die franzöſiſch=
griminalpolizei
erfolgte in Landau, wohin Vion von
Worms aus ſeinen Wohnſitz verlegt hatte. Vion hat
nach den bisherigen Feſtſtellungen außerordentlich
große Mengen Liköre, Sekt und Spirituoſen aller
Art in Waggonladungen als zollfveie Ware für Be=
ſatzungsangehörige
eingeführt. Dies diente jedoch nur
als Deckmantel für ſeinen Schmuggel. Der Betrüger
Vion, der zuſammen mit ſeinem Bruder Robert an=
beitete
, bediente ſich gefälſchter Schriſtſtücke, nach
deren Vorzeigung bei der deutſchen Zollbehörde ihnen
die Sendungen jeweils ausgehändigt wurden. Be=
trogen
wurden ſowohl der deutſche als auch der fran=
zöſiſche
Fiskus. Die Waren wurden in einer Reihe
von Städten abgeſetzt, ſo in Worms, Karlsruhe,
Mannheim und Stuttgart. Nach der inzwiſchen er=
folgten
Entlaſſung der Brüder aus der franzöſiſchen
Haft gegen Kaution werden ſich auch die deutſchen Be=
hörden
noch mit den beiden beſchäftigen.
Ein Höhenweltrekord der Junkers=,Bremen=
Type mit 100 Kg. Nutzlaſt.
Berlin. Die Junkers=Werke haben beim Deut=
ſchen
Luſtrat einen neuen Höhenweltrekord zur Aner=
kennung
durch die FA. J. (Féderation Aeronautique
Internationale) angemeldet, da Diplomingenieur
Schinzinger am Freitag mit einem Junlers=Flugzeug
der Type W 34 mit 1000 Kilogramm Nutzlaſt den bis=
herigen
Rekord von 6805 Meter um rund 1000 Meter
in die Höhe zu ſchrauben vermochte.
Die Perſon des D=Zugmörders feſtgeſtellt.
Hamburg. Der Harburger Landeskriminalpoli=
zei
iſt es, wie die B. 3. berichtet, gelungen, die
Perſönlichkeit des mutmaßlichen Mörders des Direk=
tors
Nordmann feſtzuſtellen. Es handelt ſich bei dem
Verdächtigen um einen 30jährigen Emil Hop, der
ſich ſeit einigen Wochen bei entfernten Verwandten in
Harburg aufgehalten hat, dort aber ſeit Dienstag
verſchwunden iſt. Hop, auf den die Perſonalbeſchrei=
bung
ganz genau paßt, iſt wegen ſchweren Diebſtahls
und Raubes bereits mehrfach und auch mit Zuchthaus
vorbeſtraft. Am Dienstag hatten ſeine Verwandten
bei ihm eine Zigarrentaſche geſehen, die nach der Be=
ſchreibung
mit der des Ermordeten identiſch zu ſein
ſcheint. Nach Mitteilung der Hamburger Polizei
dürſte ſich die des Mordes an Direktor Nordmann
dringend verdächtige Perſon, die von einem Reiſen=
den
des Schnellzuges beobachtet wurde und in Roten=
burg
den Zug verließ, in Hamburg aufhalten. Der
in Frage kommende Mann hat, wie feſtgeſtellt wer=
den
konnte, die Rotenburger Bahnſperre nicht paſ=
ſiert
, dann aber 38 Minuten nach 12 Uhr nachts den
Bahnhof mit dem Zug nach Hamburg wieder ver=
laſſen
. Der Mann, der als etwa 35 Jahre alt be=
ſchrieben
wird, ſoll in Rotenhurg erklärt haben, er
verrichte Malerarbeiten, um ſein Studium fortſetzen
zu können.
Ein Schweizer Journaliſt in Budapeſt
verſchwunden.
Budapeſt. Am Donnerstag erſchien auf der
Budapeſter Oberſtadthauptmannſchaft die Gattin des
ſchweizeriſchen Journaliſten Julius Mantel und gab
an, daß ihr Mann, mit dem ſie vor zwei Tagen in
Budapeſt angekommen war, ſeit Mittwoch früh ſpur=
los
verſchwunden iſt. Mantel, der aus Zürich ge=
bürtig
und 30 Jahre alt iſt, entfernte ſich Mittwoch
aus ſeiner Hotelwohnung, um einen Scheck einzu=
löſen
. Er iſt von dieſem Gang nicht zurückgelehrt.

[ ][  ][ ]

Geite 16

Samstag, den 15. Geptember 1928

Nummer 257

Aus dem Kadettenleben.

Zur Erinnerung an das 50jährige Beſtehen
der ehemaligen Hauptkadettenanſtalt.
Am 16. September 1928 ſind 50 Jahre ſeit dem Umzug der
Kadettenanſtalt zu Berlin in die neuerbaute Hauptkadettenanſtalt
Groß=Lichterfelde vergangen. Die 15= bis 18jährigen Kadetten,
die am 16. September 1878 mit je einer Jägerbüchſe Modell 1871
und einem alten Bajonettiergewehr auf den beiden Schultern den
Marſch in ihr neues Heim antraten, ſind, ſoweit ſie nicht im Welt=
krieg
als Truppenführer ehrenvoll gefallen, heute meiſt rüſtige
Greiſe. Dieſe grauhaarigen alten Soldaten werden am 16. Sep=
tember
in Berlin=Lichterfelde zum 2. Allgemeinen Kadettentag
zuſammenkommen, um Erinnerungen an die gemeinſame Kadet=
tenzeit
wachzurufen.
Schmal war die Koſt in der Hauptkadettenanſtalt. In den
Voranſtalten war ſie noch weit ſchmäler. Faſt jeder Kadett brachte
ſich aus den im Elternhaus verlebten Ferien ein Töpfchen Lie=
bigs
Fleiſchextrakt mit. Mit einer Viertelmeſſerſpitze damit der
Fleiſchextrakt lange ausreiche verbeſſerten wir die klare Fleiſch=
brühe
beim Mittagstiſch. Fleiſchbrühe war eigentlich Euphe=
mismus
. Denn die Suppe hatte kaum mehr Augen als der ſelige
Poliphem beſaß, ehe im Odyſſeus das einzige Auge ausbrannte.
Ein Grundſatz der Kameradſchaftlichkeit war, mit den Kadetten
zu teilen, die, vom Geſchick weniger begünſtigt, vom Urlaub nur
ſrärliche Freſſalien wie der Kadettenausdruck lautete, mit=
bringen
konnten, und bei denen auch die Freßpakete, die nur
an den Geburtstagen der Söhne von den Eltern geſchickt werden
durften, ſehr beſcheiden ausfielen. War doch die Erziehung im
Kadettenkorps in erſter Linie den Söhnen von Offizieren vor=
behalten
. Dann erſt, wenn noch Platz war, wurden die Söhne
höherer Staatsbeamten berückſichtigt, und in ganz ſeltenen
Fällen die von Großinduſtriellen uſw. In der Voranſtalt
Schloß Bensberg bei Köln war zu meiner Zeit nur ein einziger
Kadett, der zur letzten Kategorie zählte. Es war der Sohn (er iſt
als Hauptmann a. D. ſchon vor langen Jahren in Wiesbaden
verſtorben) eines der damaligen größten Induſtriellen im rhei=
niſch
=weſtfäliſchen Induſtriebezirk. Auch er zahlte jedoch nur den
höchſten Tarifſatz von 360 Mark jährlich für die Bekleidung,
Wäſche, Beköſtigung, Wohnung, Unterricht, Unterrichtsbücher
uſw. Wie man ſieht, ein Penſionsgeld, das beiſpiellos billig war,
und wobei der Staat erheblich zuſetzen mußte. Dann gab es
verſchiedene Abſtufungen nach unten hin bis auf einige Kadetten,
die überhaupt nichts zu bezahlen hatten, ſondern vollſtändig
koſtenlos erzogen wurden. Es waren dies meiſt Söhne von vor
dem Feinde gefallenen Subalternoffizieren. Sie erhielten aus der
Kompagniekaſſe den täglichen Veſpergroſchen. Wir anderen Ka=
detten
hatten dafür einen Fonds, den die Eltern mit dem Maxi=
malſatze
von monatlich 3 Mark ſpeiſen durften. Aber dieſer
Veſpergroſchen, der dazu diente, der kargen mit unglaublich
geringwertigem Pflaumenmus beſtrichenen Roggenſemmel, die
es zur Veſperſtunde gab, durch Ankauf von Obſt oder Einback
aufzuhelfen, wie oft wurde er uns nicht ausgehändigt. Da
brauchte nur früh, wenn um 5 Uhr im Sommer bzw. 6 Uhr im
Winter der alte Pförtnerinvalide auf der friderizianiſchen Trom=
mel
, die er trotz der neuen Militärtrommeln noch rührte, geweckt
hatte, ein Kadett eine Sekunde länger, als die vorgeſchriebenen
3 Minuten den Schlafſaal verlaſſen zu haben, ſo war der Veſper=
groſchen
für dieſen Tag ſchon verſpielt. Oder aber, der Kadett
paſſierte auf dem Weg aus dem Schlafſaal zum Waſchſaal den
Offizier du jour (Offizier vom Tagesdienſt ſagte man erſt viel
ſpäter) halbangezogen, dann winkte ihm ebenfalls kein Veſper=
groſchen
. Halbangezogen bedeutete nach den Begriffen der mili=
täriſchen
Erziehung, wenn auch nur ein einziger Knopf des Waf=
fenrockes
beim Gang zum Waſchſaal nicht geſchloſſen war. Ledig=
lich
die ſchwarze Militärhalsbinde durfte dabei in der Hand ge=
tragen
werden.

Bei den Sonntagsſpaziergängen, die kompagnieweiſe in die
Umgegend des Schloſſes Bensberg gemacht wurden, waren wir
ein Bauernſchreck. Aus den Feldern wurden die Wurzel=
früchte
zur Rohkoſt geriſſen. Zuckerrüben, ſelbſt Runkelrüben
verſchmähten wir nicht. Die Trommler und Pfeifer, aus Kadet=
ten
der beiden Kompagnien zuſamengeſtellt, marſchierten an der
Spitze. Kam der Zug an Obſtbäumen vorbei, ſo flogen etliche
Trommelſchlegel in die Zweige, während die anderen Trommler
um ſo ſtärker auf das Kalbfell ſchlugen. Was an Obſt herunter=
fiel
, wurde aufgeſammelt. Der Begleitoffizier drückte wohl ein
Auge zu, war er ja meiſt ſelbſt Kadett geweſen. In der oberſten
Klaſſe der Voranſtalten, in Obertertia, ſaßen die alten Kadet=
ten
und die bemooſten Häupter. Mitunter auch wandelnde
.. . . . haufen wie die Kadetten unter ſich, nach ihren Jahres=
ringen
genannt wurden. Die Schnappſäcke umd Brotſäcke,
in den unteren Klaſſen hatten keine Nummer. Auch unter den
alten Kadetten uſw. wurde von den Klaſſenkameraden eine große
Durchſiebung noch vorgenommen. Nur wenige Durchgeſiebte,
kräftig gebaute und beherzte Kadetten, die Rüpel, taten ſich zu
tollen Streichen zuſammen. Nachts, wenn der Friederizianer=
Pförtner längſt zum Schlafengehen getromelt, ſtanden wir
auch ich gehörte zu jenen Rüpeln leiſe auf. Eine aus
Kleidungsſtücken und Bettzeug hergeſtellte Puppe wurde ins
Bett gelegt, damit der etwa revidierende Offizier das Fehlen des
Schläfers nicht bemerkre. Dann gings entweder in den Schloß=
garten
, wo das Obſt der Offiziere, Zivillehrer uſw. verlockend
wuchs, oder hinab ins Dorf, wo wir uns für den erſparten
Veſpergroſchen zwar nur ein Ei und etwas Zucker kauften und
das geklepperte Ei, ein köſtliches Labſal für uns, alsbald ver=
zehrten
. Zur Erlangung ſolcher beſcheidener Gaumenfreuden
wurde Hals= und Beinbruch riskiert. Denn wir mußten auf
ſchwanken Strickleitern, die wir aus den Turnſälen entlehnten an
dunklen Winterabenden ſehr hohe Mauern überſteigen, mußten
viele Hinderniſſe überklettern und überſpringen.
Als wir nach Berlin=Großlichterfelde in die Unterſekunda
verſetzt wurden, waren wir eigene Verwalter unſeres Taſchen=
geldes
, das ſich auf das Doppelte erhöht hatte. Wir trugen un=
ſeren
Geldſchatz, manchmal durch heimliche Zuſchüſſe aus dem
Elternhaus während der Urlaubszeit vermehrt, im ledernen
Bruſtbeutel, dem Soldaten gleich. Jeden Nachmittag tabagier=
ten
wir, das heißt, wir kauften uns Kaffee und Gebäck, ſoviel
es der Geldbeutel vertrug. In der Hauptkadettenanſtalt machten
wir auch ſolche tollen Streiche nicht mehr, wie in der Vorberei=
tungsanſtalt
. Der künftige Offizier trat in dem jungen Lichter=
felder
Kadetten bereits ernſthaft in die Erſcheinung.
Julius Geißel, Wiesbaden.

Stimmen aus dem Leſerkreiſe.

(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keinerlei Ver
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortlich.) Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nicht

zurückgefandt, die Ablehnung nicht begründet werden.

Anfrage: Lehranſtalt für Lichtbildweſenin Darmſtadt.
Die Techniſche Hochſchule beſitzt in Profeſſor Dr. Limmer einen
ſehr bekannten Faclmann auf dem Gebiete des Lichtbildweſens. Wäre
es nicht möglich, dem photographiſchen Inſtitut der Hochſchule eine
Lehranſtalt für Lichtbildweſen anzugliedern, bei der eine berufsmäßige
Ausbildung in techniſcher, wiſſenſchaftlicher und kunftgewerblicher Photo=
graphie
ſtattfinden könnte? Es iſt für eine ſolche Anſtalt ein großes
Bedürfnis vorhanden, da bisher in Deutſchland unſeres Wiſſens nur
in ganz wenigen Fachſchulen die Mögbichkeit eier photographiſchen
Ausbildung gegeben iſt. Dieſe Fachſchulen legen aber den Hauptwert
auf das Porträtfach.
Vor einigen Tagen iſt ein Erlaß des preußiſchen Kultusminiſters,
betr. Einführung der Photographie als Lehrfach in den Schulen, heraus=
gekommen
. Um ſo mehr beſteht die Nowendigkeit der angeregten Lehr=
anſtalt
. Es könnten auch Sonderkurſe für Lehrer veranſtaltet werden.
Dem heſſiſchen Staate oder der Stadt Darmſtadt würde ſich hier
zweifellos Gelegenheit bieten, eine Lehranſtalt zu ſchaffen, der es an
Schülern nicht mangeln würde.
Einige Intereſſenten.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt.

Samstag, 15. Sept. 12.15: Schulfunk. Aug. Gäde: Legenden.
13: Schallplatten. O 15.05: Gemiſchter Chor des Schulgeſang=
ſeminars
unter Leitung von Studienrätin Cäcilie Geis. o 15.5.;
Hausfrauendienſt. O 16.35: Funkorch.: Alte Operetten. Mitw.,
Norbert Fels. In der Pauſe: Vereinsnachrichten, Mitteilungen,
18.10: Aus dem Roman Auf zwei Planeten von Kurd Laßwitz,
O 18.30: Briefkaſten. o 19: Palmengartendirektor O. Krauß;
Waſſerpflanzen. O 19.30: Frankfurter Opernhaus: Figaros Hochzeit.
Oper in vier Aufzügen von Lorenzo da Ponte. Muſik von Mozart.
Anſchl.: Berlin: Tanzmulik.

Stuttgart.

Samstag, 15. Sept. 12.30: Schallplatten. o 14: Jugendſtunde.
Elſa Pfeiffer, K. Köſtlin, Funkorch. o 15: Unterhaltungskonzert.
Leitung: E. Stockinger. Mitw.: Eliſabeth Jentſch, Eli abeth Schlotter=
beck
=Textor, H. Hofele, Funkorch. O 17: Fünf=Uhr=Tee. (Uebertr.)
O 18.15: Freiburg: Friedr. Herzfeld: Einführung in die Klang=
wirkungen
der Orcheſterinſtrumente (Streichgruppe). o 18.45: Dr.
Wolf: Ueber Buchführung. O 19.15: Dr. Schairer: Die Sprache
des Herbſtes. O 20.15: Kammermuſik=Abend, ausgef.: vom Kammer=
trio
des Philharm. Orcheſters Stuttgart. Bach: Chaconne für
Violine allein. Beethoven= Streichtrio in E=moll. O Anſchl.,
Funkbrettl. Leitung: C. Struve. Mitw.: Käte Mann, Ilſe Schlöſſingk.
Elſe Reimann, Thea Struve=Jöhnßen, H. Hanus, Fred Höger, Ludw.
Puſchacher, Walter Schwarz, K. Karner, C. Struve, Funkorch.
Lindemann: Unter dem Grillenbanner. d’Albert: Möcht em
ein Schmetterling ſein. Kandler: Bukareſt. Operettenlied.
Palm: Mädel vom Rhein. Strauß Wein, Weib und Geſang,
Erſter Klaſſe. Bauernſchwank in einem Akt von Ludw. Thoma.
Perſ.: Kaufmann Stüve aus Neuruppin: Aſſeſſor Alfred von
Kleewitz; Lotte von Kleewitz; v. Scheibler, Kgl. Bayeriſcher Miniſte=
rialrat
: Sylveſter Gſottmaier, Oekonom; Joſef Filſer, Oekonom
und Abgeordneter; Marie Filſer, deſſen Ehefrau; ein Schaffner=
Zugführer. Lodge: Temptation Rag. Schlager. Amandei=
Juvano. Rüſt: Lieber Mond, du gehſt fort. Kalman:
Walzer aus Gräfin Mariza. Couplet. Chanſon. Netſik:
Schön iſt das Leben. Lorenz: Jetz trink mer noch a Flaſcherk
Wein. O. Anſchl.: Nachrichten. Anſchl.: Baden=Baden: Tanzmuſik
der Alexander=Band. O 0.30: Freiburg: Erſtes Nachtkonzert.

Berlin.

Sonnabend 15. Sept. San.=Rat Dr. Frank: Mediziniſch=
hygieniſche
Plauderei. O 16.30: Major a. D. Breithaupt: Turnen
und Sport als Kulturbewegung. O 17: Kapelle Gebrüder Steiner,
Unterhaltungsmuſik. Mitw.: Viktor Schwannecke. 19: Leop.
Lehmann: Die Werkſtätte der Arbeitsvereinfachung. (Das Reichs=
kuratorium
für Wirtſchaftlichkeit.) O 19.30: Dr. med. Rothe: Die
Macht der Suggeſtion. (Knozentration und Schlaf.) O 20: Staats=
ſekretär
a. D. Prof. Korodi: Auf Völkerſtraßen durch Südoſt=
europa
. 20.30: Blasorcheſter=Konzert. Orcheſter Adolf Becker.
Heußer: Zwei Schweizer Märſche. Adam: Ouv. Die Nürn=
berger
Puppe‟. Langen: Arabiſche Serenade. Puccini: Fant,
La Boheme. Percy: Marrakeſch, Phantalie d’Afrique. Souſa:
Zwei amerikaniſche Märſche. Reindel: Rhapſodie über ungariſche
Nationalthemen. Voisi: Krakowiak aus Oeſterreich. Metra:
Die Glocken von Cornerille. Perner: Zwei deutſche Märſche,
O Anſchl.: Tagesnachrichte t. 6 22.30: Tanzmuſik. Kapelle M. Weber,
Stettin. 12: G=
uingsfeier
der Siettiner Funkſchau 1928,
(Uebertragung a
erthaus.)

Deutſche Welle. Sonnabend 15. Sept. 10.15: Berlin: Nach=
richten
. O 12: Künſtleriſche Darbietungen für die Schule. o 13.30:
Berlin: Nachrichten. O 14.30: Baſtelſtunde. Der Obſtmann zu

unſerem Obſtwagen. O 15: Graef: Sprechtechnik. O 15.35: Wetter
und Börſe. 16: Prof. Dr. Lampe: Vorankündigung der Bild=

woche und Reichsmuſikwoche. O 16.30: Geh.=Rat Falkenberg: Die
Mitwirkung der Beamtenſchaft bei der Rationaliſierung der Staats=
aufgaben
. O 17: Hamburg: Rückkehr zur Melodie im Jazz. O 18:
W. Schumann: Arbeiterſchach. O 18.30: Spaniſch für Anfänger.
O 18.55: Generalmuſikdir. Knappſtein: Das Kammerorcheſter,

O 19.20: Prof. Minde=Pouet: Goethes Nachwirkung bis in die
Gegenwart. O 20: Hamburg: Sendeſpiel. Schillings: Mona Liſa,

Zwei Akte. Dirigent: A. Becker. Anſchl.: Berlin: Preſſenachrichten,
C 22.30: Tauzmuſik. Kavelle Maref Webe

Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekauntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 waſſerdichte Wagendecke.
1 ſchwarze Brief aſche mit Inhalt. 1 Ge
ſchirrſattel. 1 Zwicker mit Hülle. 1 Herren=
taſchenuhr
mit Zipfel und Fliegerabzeichen.
1 Doublé=Damenohrring. 1 vergoldetes
Schlangen rmband. 1 gelber Damenſtock.
1 brauner Kinderlederhut. 1 Kinderporte=
monnate
1 Doub 8=Broſche (einen Herrn
darſtellend). 1 goldener Damenring mit
weißer Perle, Mehlere Schlüſſel. Ein
Bund Schlüſſel. 1 Säckchen Motteniugeln.
1 blaue Damenlederhandtaſche. Zuge=
lanfen
: 5 Hunde.
(14759
Sonntag3dienſt und Nachtdienſ in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
15. Sept. bis einſchließlich 22. Sept. die
Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9,
Einhorn=Alpotheke, Kirchſtraße 10½.

Heſſiſche Anſtalt Aliceſtift

Arbeitsvergebung.

Nachverzeichnete Arbeiten zur Erbau=
ung
eine Wohnhäuſergruppe für die
Stadt Darmſtadt, begrenzt durch Rhön=
ring
, Eckhardt=, Barkhaus= und Schu=
knechtſtraße
, ſollen auf Grund der Reichs=
verdingungsordnung
vergeben werden:
1. Innere Weißbinderarbeiten,
2. Aeußere Weißbinderarbeiten,
3. Plattenarbeiten.
Bedingungen liegen bei den unter=
zeichneten
Architekten, Kaſinoſtraße 8, zu=
Einſicht offen.
Angebote ſind bis Hamstag, den
22. ds. Mts., vormittags 10 Uhr,
mit entſprechender Aufſchrift verſehen
daſelbſt einzureichen. (st1468
Darmſtadt, den 15. Sept. 1928.
Markwort & Seibert.

Derſteigerangs Anneige.

Im Auſtrage des Herrn Rechtsan=
walts
Dr. Humpoletz in Bensheim als
Konkursverwalter im Konkurſe über das
Vermögen des Landwirts Philipp Held=
mann
II. in Staffel verſteigere ich an
Ort und Stelle meiſtbietend gegen Bar=
zahlung
am
Dienstag, den 18. September 1928,
mittags 1 Uhr,
die geſamten Vorräte an Heu, Stroh,
Grummet;
ferner: 1 weiße Kuh, 1 Mutterſchwein
1 braune Kuh mit Stierkalb ſowie die
vorhandenen Hühner
und losweiſe: Kartoffeln, Rüben und
das Obſt auf den Bäumen. (1476
Roß
Ortsgerichtsvorſteher in Beedenkirchen
(Odenwald).

Im Wege des öffentlichen Anerbietens
ſoll die Lieferung nachverzeichneter Warer
für die Zeit vom 1. Oktober 1928 bis
Ende März 1929 vergeben werden:

1.
2.

Back= und Fleiſchwaren,
500 kg Pflanzenfett,

9. 400 Reis,

11. 600 Grieß,
14. 150 Sago,

3. 100 Salatöl,
4. 600 Kochſalz,
5. 1000 Hülſenfrüchte,
6. 500 Haferflocken,
7. 600 Graupen und Grütze,
8. 500 Weizenmehl,
10. 200 Nudeln (Faden= und Ge=
müſenudeln
),
12. 200 Kriſtallzucker,
13. 200 Grünkern,
15. 150 Zentner Kleien,
16. 50 kg Sohlleder,
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[ ][  ][ ]

ſtautmmer 257

Samstag, den 15. September 1928

Geite 17

ia Brau Bwotfgen dwei Beitenl.

Roman von Ludwig von Wohl.
Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1927.

XII.

Ich will nicht geſtört werden, ſag’ ich! ſchrie Seneca J.
Zwughs. Er blätterte neroös in den Akten, ſchwenkte den
uf hin und her und ſchlug endlich den ganzen Packen wuch=
jaltf
den Tiſch.
(Er war gealtert. Seine Augen, klein und blinzelnd, ge=
zt
von langem Wachen. Dumpf ſtarrte der alte Mann vor
hän. Je länger die Sache dauerte, deſto mehr merkte man,
Für einen Narren man an dem jungen Moran gefreſſen
de. Lieb hatte man ihn einfach, den Jungen und es war
mSaare raufen es war eine gemeine Sache, wie man ihn
ſen, ſehen mußte unrettbar unaufhaltſam
Fückſichtslos hatte ſich Ederett von ihm losgeſagt. Die
Hufſylvania Motor Co. rückte von ihm ab.
Bei Hawkins, Cheſter u. Co. draußen war vor acht Tagen
Frau geteert und geſedert worden, weil, man ſie für die
sa in gehalten hatte. Die wirkliche Thraun war rechtzeitig
lnhen und nicht auffindbar. Der arme Teddy ſeit einer
1 verſchwunden, und man hatte noch keine Silbe von ihm
Hört.
Hier aber in Detroit ſpuckte ihn jedes Dreckblatt ungeſtraft
zog ſeinen ehrlichen Namen durch die Jauche und badete
drdentlich in der trüben Se ſation.
Sn den letzten Tagen war die Preſſe allerdings ſtiller ge=
nden
. Die Gegner beſchränkten ſich auf kleine und biſſige No=
uin
über den Verlauf des Prozeſſes. Das Vermögen Morans
m Seſchlagnahmt. Seine Wehnung ebenfalls. Es gab keine
Aeroſität, die nicht einigermaßen im Rahmen des Geſetzlichen
Uh., die nicht vom Gegner verſucht und durchgeſetzt wurde.
Dieſe Frauenveceine!
Butcher, der den Vorſitz im Moran=Prozeß hatte, bekam
ſen Drohbriefe, wenn er nicht auf alles einging, was die
Un,, ſüße, unſchuldgekränkte Frau Mabel Talbot=Moran ver=
ſiag
! Und ſie war weiß Gott nicht beſcheiden, die Kanaille!
Es war kein Vergnügen, in Amerika Anwalt zu ſein.
Am beſten, man ging zu den Botokuden oder in irgend
auropäiſches Neſt. Die Ziviliſation verurſachte Brechreiz.
Mufblickend ſah Seneca §. Burronghs, daß der Boy noch
her im Zimmer ſtand
Sind Sie blödſinnig. Cr=,? ſchrie er empört. Ich habe
Fien doch geſagt, daß ic nicht geſtört werden will, zum Don=
nnzetter
noch einmal!"
Verzeihung. Sir der Herr läßt ſich nicht abweiſen. Er
ſit, er hat eine wichtige Nachricht für Sie für den Moran=
bzfß
, ſagt er."
Seneca J. Burroughs ſtarrte den Boy in ſchweigender
At an.
TWichtige Nachrichten. Wichtige Nachrichten. Den Teufel
hir. Laß ihn reinkommen.
Alber im ſtillen empfand er trotzdem etwas wie eine leiſe
Eigung
Seute morgen waren ihm grune Fröſche über den Weg ge=
h
= als er ins Bureau fuhr von rechts.
Eigentlich bedeutete das Glück. Er hatte der Sache keine
Zugtung geſchenkt, weil es nichts gab, woher Glück kommen
ft.. Es ſei denn etwa eine Exploſion, die die Gegnerſchaft
ſu. Anwalt in die Luft beförderte.

Und das war doch wohl ein bißchen viel verlangt von den
grünen Fröſchen.
Aber jetzt fiel ihm die Sache nieder ein.
Am Ende kam Tompkins, um ihm einen Vergleich anzu=
bieten
. Jeder Menſch hat mal ine dämliche Stunde. Und
teenn
Aber ſeine Freude verblaßte.
Der Menſch, der ſich da zur Tür hineinſchob, lang, dunkel=
baarig
und mit einem liebenswürdig ſein ſollenden Lächeln,
war nicht Dr. Tompkins. Es war ein Kerl, den man nicht
kannte.
In einem übertrieben geſchnittenen, ziemlich ſchäbigen An=
zug
und mit ſchmutzigen Fingernägeln.
Seneca J. Borroughs haßte ſchmutzige Fingernägel. Er
fagte nichts, ſondern kaute nur wütend an ſeiner Zigarre herum.
Ich heiße Hughes, ſagte der Schäbige mit einer ſatten Zu=
friedenheit
des Ausdrucks, als ob er eine unglaublich wichtige
Eröffnung gemacht hätte.
Seneca J. Burroughs knurrte etwas Unverſtändliches.
Der Schäbige ſ.vien eine andere Wirkung ſeiner Vorſtellung
erwartet zu haben, denn er macte ein etwas betretenes Geſicht.
Hector Hughes, wi=derholte er.
Meinetwegen ſind Sie der Kaiſer von China, fauchte der
clte Anwalt. Was iſt los ich habe keine Zeit.
Der Schäbige betrachtete angelegentlich ſeine Fingernägel.
Die Trauerränder daran ſchienen ihn nicht zuſtören. Unwill=
kurlich
ſah auch der Anwalt auf die Hände ſeines Gegenüber
und bekam einen roten Kopf.
Dieſer junge Flaps war ein Nigger! Die weißen Halb=
monde
auf den Nägeln fehlten dazu das trübe. Weiß des
Auges die nur mühſam geglätteten Wollhaare die ziem=
lich
weiße Haut konnte nichts daran ändern, daß ſein Vater oder
ſeine Großmutter, der Teufel hole ſie, ſchwarzes Viehzeug ge=
weſen
waren. Und ſo etwas ſtörte einen mitten in der Arbeit!
Seneca J. Burroughs war gerade im Begriff loszubrechen,
als der Nigger den Mund wieder auftat:
Ich bin der Bruder von Mrs. Mabel Moran, ſagte er und
ſchlug ein Bein über das andere.
Seneca J. Burroughs hatte im erſten Augenblick das Ge=
fühl
, daß ihm jemand ein heißes Eiſen unter die Sitzfläche ge=
ſchoben
hatte. Er ſprang auf aber mit aller ihm zu Ge=
bote
ſtehenden Kraft beherrſchte er ſich wieder, ſetzte ſich, begann
gleichmütig mit einem Bleiſtift zu ſpielen und muſterte ſein
Gegenüber in ruhiger Gelaſſenheit.
Wer ſind Sie, bitte? fragte er noch einmal und hielt den
Kopf ſchräg.
Eine volle Stunde blieb Herr Hughes bei Seneca J. Bur=
roughs
. Als er ging, lag ein ſichtlich zufriedener Ausdruck auf
ſeinem Geſicht, und er tänzelte die Treppe hinunter, während er
ſich mit der Miene eines Siegers die Handſchuhe anzog.
Zu gleicher Zeit lag oben der ehrengeachtete ſechzigjährige
Anwalt Seneca J. Burroughs, Doktor beider Rechte und Mit=
glied
der Handelskammer des Staates Michigan, ein Mann von
ſechsundzwanzigjähriger Praxis, bäuchlings auf ſeinem Schreib=
tiſch
und ſtrampelte mit den Beinen.
So fand ihn Bob, der Boy, und rieb ſich die Augen.
Sein ſommerſproſſiges Geſicht war ein lebendiges Frage=
zeichen
.
Das Gefühl für Anſtand und Würde hatte ſich Seneca J.
Burroughs ſelbſt in dieſem Augenblick offenbarer Geiſtesverwir=
rung
bewahrt.
Er rutſchte alſo vom Schreibtiſch herunter und ließ ſich mit
einem quappenden Laut in den lederüberzogenen Armſeſſel
fallen.
Komm her, Bobby, ſagte er milde. Du willſt Gehalts=
aufbeſſerung
haben. nicht lahr? Was haſt du jetzt?

Acht Dollar die Woche, ſagte Bobby, und glaubte zu
träumen.
Du ſollſt fünfzehn haben, entſchied Seneca J. Burroughs.
Mach’, daß du rauskommſt.
Bobby war weitaus zu verblüfft, um danke zu ſagen, und
fiel draußen in einen Stuhl, wo er über den Seelenzuſtand
nachdachte, in den ein Chef gerät, wenn er einmal auf dem
Bauch liegt.
Seneca J. Burroughs aber zog ſeinen Mantel an, mit einer
wilden Bewegung jugendlichen Ungeſtüms, ſetzte ſeinen alten
und fettigen Hut auf, den er ſeit zwanzig Jahren trug unge=
fähr
ſo, wie ihn Napoleon mutmaßlicherweiſe nach Auſterlitz
aufgeſetzt hat und verließ ſein Büro nachmittags um halb
fünf am hellen lichten Tage und mitten in der ſtärkſten
Arbeitszeit.
Das Büro war ſich darüber einig, daß er krank oder ver=
rückt
ſein mußte wahrſcheinlich beides.
Er überquerte die arbeitsflutenden, haſtenden Straßen mit
dem ſorgloſen Mut des Götterlieblings und lächelte jedes
dräuende Automobil freundlich an.
Was einen ſchäbigen alten Ford nicht hinderte, ziemlich
direkt auf den Götterliebling loszufahren.
Die Rieſenpranke eines Polizeiirländers zog ihn auf eine
retiende Aſphaltinſel
Beſten Dank, ſagte der alte Anwalt, noch immer lächelnd.
Ich bin zwar verſichert aber heute darf ich nicht überfahren
werden, da haben Sie ganz recht. Heute bin ich ſo ziemlich der
wichtigſte Mann im alten Detroit
Und er gab dem Paddy einen Zwanzigdollarſchein.
Der Poliziſt brach in eine breit grinſende Dankesbezeugung
aus, die Seneca J. Burroughs mit überlegener Freundlichkeit
abwehrte.
Gern geſchehen mein Beſter. Aber ich werde Ihnen was
wertvolleres geben als die Erzenbacks. Das Reſultat ſechsund=
ztvanzigjähriger
Arbeit: Vergeſſen Sie nie: grüne Fröſche ſind
eine unheimlich famoſe Angelegenheit! Denken Sie immer
karan, junger Mann! Es kann Ihr Glück ſein. Meins war es!
Gcod bye."
Hocherhobenen Haurtes ſetzte er über den Fahrdamm, wäh=
rend
das Hirn des Iriſhmans jieberhaft arbeitete.
Es gebar auch etwas, denn mit einer haſtigen Bewegung
bob Paddy den Zwanzigdollarſchein gegen das Licht.
Aber er war echt, und der Irifhman wußte nun nicht mehr,
was er davon halten ſollte
Eine rauhe Stimme hinter ihm ließ ihn ſich umdrehen.
Zwei Dutzend Automobile warteten ungeduldig auf ſeinen
Wink. Er gab ihn majeſtätiſch und beſchloß, Beſſie ein Paar
Seidenſtrümpfe zu ſchenken. Ein Puar war genug.
Je mehr ſich inzwiſchen Senesa J Burroughs ſeinem Ziel
näherte, deſto ernſter wurde er.
Aus dem ſtürmiſchen Schritt jugendlichen Ungeſtüms wurde
der bedächtig=würdevolle Gang des Anwalts. Die fröhlich
glitzernden Augen wurden hart, der Unterkiefer ſchob ſich vor=
Seneca J. Burroughs wußte ſehr genau, weshalb er den
wichtigſten Weg ſeines Lebens zu Fuß gegangen war.
Vielleicht, lächelte Mabel Talbot=Moran und ſah Mr.
Rcnald C. Bothwell ſphinxhaft an.
Roger Whiteman lachte.
Ich hab' dir’s ja gleich geſagt, Ronny, du wirſt nicht viel
Glück haben. Madame iſt ſchwierig, und ſie hat allen Grund
dazu.
Sechs, acht Herren ſtanden und ſaßen um Mabel und waren
darum bemüht, ihre Teetaſſe im richtigen Moment wieder auf=
zuſüllen
, ſie mit Milch und Zucker zu verſehen, und die ſchöne
Frau gleichzeitig nach Kräften zu unterhalten.
(Fortſetzung folgt.)

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Sceichen darf nur an Ollotfen und Sarnen angebracht werden, die
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Wegen des s. ztg. guten Zuspruche und auf viel-
seitigen
Wunsch gibt die hier bekannt u beliebte
Hysiene-Schrikt tellerin Frau Agnes Krägeloh
aus Köln zm Dienstag, den 18 September,
abends 810 Uhr im
Fürstensaal, Grafenstraße 18, einen
Damen-Vortrag
K614747
Thema:
Schönheit, Gesundheit, Liebe, Eheplück
und ihre Erhattung!
Das Arsenal zum neuzeitlichen Schönheitstyp
Frau Krägeloh führt die Damen mit ihren
modernsten Methoden ohne Benutzung von
Apparaten auf neue Wegein der Schönheits-
pklege
. Keine unreine, welke Haut, kein klaar=
auskall
mehr Warum werden so vie e Frauen
viel zu früh alt? Entstehung und Ver-
hütung
von übermäßiger Korpulenz und
Magerkeit. Woher die Nertostät, Neu=
rasthenie
und Egergtelotigkeit beider Ehegatten?
Die Ursachen so vieler Frauenleiden Was
müssen die jungen Mädchen vor und von der
Ehe wissen? Die Ursachen so vieler Unter-
lelbsleiden
Was die reife Frau von den
Wechseljahren wissen muß. Die Krauk-
heitet
der Wechseljahre, das Wesen des Krebses
Gattenwahl Eneglück und Mutterschaft.
Welche Frauen sind die besehrtesten?
Wie ernalte ich mir die Liebe meiges Mannes?
Unglückliches Eheleben und wie es erträglich
zu gestalten ist Warum merden viele Ehen 6
so bald unglücklich? Die Frau als Mutter
und ethische Belehrerin ihres Kindes.
Nur für Frauen und Mädchen über 16 Jahre
Karten: Mk. 1 und Mk. 1.50 ſnum. Plätze,
nir an der Abendkasse ab 19 Uhr,
Einlaß 19 Uhr Beginn 20 Uhr Ende 22 Uhr
nfolge des starken Andranges in sämtlichen E
sroßen städten Deutschlands, wird höklichst
gebeten rechtzeitig zn erscheinen

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