Einzelnummer 15 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nächrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 251
Sonntag, den 9. September 1928. 191. Jahrgang
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ſt Doller — 420 Markl. — Im Falle, höherer
Gewalt wſe Krſeg, Aufruhr, Streſl uſw. erliſcht
ſede Verpfliſchtung auf Erfüllung der
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auſträge und Leſſung von Schadenerſatz. Bel
Konlurs oder gerſchtlicher Beſtreibung fäll jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
Die Genfer Geſpräche.
Die Räumuugs=Beſprechungen. Halbe Entſcheidungen des Rates.
Reichskanzler Müller bei Lord Cuſhendun.
verEngländerunterſtitztdlefranzſchesheſe
* Genf, 8. September. (Priv.=Tel.)
Reichskanzler Müller, Staatsſekretär v. Schubert und der
führer der engliſchen Delegation Lord Cuſhendun trafen ſich
El einlandfrage. In der Beſprechung, die von 12.15 bis 1 Uhr
ſrtfand, hat der Reichskanzler noch einmal eingehend den
utſchen Standpunkt in der Räumungsfrage
erlautet, hat ſich Cuſhendun damit einverſtanden
rllärt, daß die Beſprechungen über die
Rhein=
andräumung gemeinſam fortgeſetztwerden. Die
zfſprechungen mit dem belgiſchen Außenminiſter Hymans und
en italieniſchen Delegierten Seialoja ſind noch nicht feſtgeſetzt.
Wie man von engliſcher Seite hört, hat Lord Cuſhendun
uck auf die Frage gelegt, welchen Plan man
u f deutſcher Seite hinſichtlich der
Flüſſig=
tachung der Reparationsverpflichtungen oder
imer materiellen Teillöſung habe, von dem
f” ankreich als der Hauptbeteiligte an der Rheinlandbeſetzung
ze Räumung abhängig mache. Er hat weiter erklärt,
as die Räumungsbeſprechungen in Gemeinſchaft mit den übrigen
nsreſſierten Mächten fortgeſetzt werden ſollen. Der
Reichs=
am zler hat demgegenüber darauf hingewieſen,
aß die deutſchen Forderungen nach Räumung
es Rheinlandes lediglich auf Grund
politi=
ſch er, rechtlicher und moraliſcher Forderungen
u s der bisherigen Politik und den Verträgen
ine glärung der Haltung der Beſatzungsmächte
ur Frage der Rheinlandräumung erſtrebe.
Die Rheinlandbeſprechungen ſind am Samstag nachmittag
ict weitergekommen; da die Delegationen den Sonntag meiſt
u Ausflügen benutzen, iſt auch für morgen nicht mit
Beſpre=
mungen zu rechnen. Die Unterhaltungen zwiſchen dem deutſchen
ſtäichskanzler und dem belgiſchen Delegierten Hymans ſowie dem
talieniſchen Delegierten Scialoya ſind ebenfalls noch nicht
er=
ogt, ſo daß am Samstag abend keinerlei Fort=
0ritt in den Rheinlandbeſprechungen zu
verzeich=
en iſt.
* Der Reichskanzler Hermann Müller hat am Samstag
nach=
eholt, was er beſſer ſchon am Montag gemacht hätte: er hat
un=
nirtelbar die Verbindung mit dem engliſchen Delegierten
aufge=
ammen. Man ſieht noch nicht ganz klar, wieweit Briand hier ein
dapppelſpiel geſpielt hat. Ob er bereits gewußt hat, daß ſeine
ſerrmittlerrolle am Widerſtand Englands ſcheitern würde, oder
b er geglaubt hat, daß gerade, wenn er als alleiniger
Unter=
ei Verhandlungen zu beſtimmen. Es ſcheint jedenfalls, daß
England einigermaßen verärgert iſt, weil Deutſchland zunächſt
ung heraus Lord Cuſhendun auf eine vorherige perſönliche
Be=
prechung mit dem Reichskanzler Wert legte. Jedenfalls iſt auf
iſſe Weiſe eine ganze Woche verleren gegangen. Es wird noch
uchr Zeit gebraucht werden, da der Kanzler früheſtens am Sams= hätten die polniſchen Behörden die Urheber feſtſtellen können;
zu. mit den Italienern und Belgiern ſprechen kann, worauf dann
n der kommenden Woche die Vorausſetzung für eine gemein= zu ihrer Kenntnis gekommen.
arie Verhandlung mit den vier Beſatzungsmächten gegeben iſt.
A. dabei viel herauskommen wird, bleibt abzuwarten —
wahr=
heinlich iſt es nicht. England und Italien werden über die
zurückziehung der Beſatzung gerne mit ſich reden laſſen, denn ſie
iuno beide nicht daran intereſſiert, halten zum mindeſten die
Fort=
eirung der Beſetzung für eine Frage von untergeordneter
Bedeu=
urg, während Belgien ſtärker als je im franzöſiſchen Fahrwaſſer
egelt. Dagegen hat England ſeinen Einſpruch gegen
ie finanziellen Löſungsverſuche angemeldet,
uhrſcheinliche Ausgang der gemeinſamen Beſprechungen würde kräftiges Material widerlegen. Er wolle aber davon abſehen, da
Iw nur der ſein, daß die verſchiedenen Theſen ſchärfer
heraus=
eurbeitet werden. Die deutſche Auffaſſung, daß wir einen
An=
bauch auf die bedingungsloſe Räumung der Rheinlande haben,
2uarno das beſetzte Gebiet ein Fauſtpfand für Leiſtungen
finan=
jaller oder politiſcher Art bleibt. Ein Mittelweg bliebe nur in
die Richtung frei, daß Deutſchland eine Verbindung der beiden ſicherte das zu.
fugen ablehnt, aber ſich mit raralleler Behandlung
einverſtan=
dein erklärt, da ja ſchließlich auch wir ein Intereſſe daran haben, denwurden vertagt, weil die polniſche Regierung zu ihnen
uiß endlich die Höhe der deutſchen Kriegsentſchädigung
feſt=
zſtellt wird. Auf einer ſolchen Grundlage wären wenigſtens den Bericht von Beelgerts van Blockland
überdengegen=
beitere diplomatiſche Verhandlungen möglich,
N dann entweder durch die Botſchafteroder in Form
imer beſonderen Konferenz geführt werden können. Stand der polniſch=litauiſchen Verbandlungen
in Genf ſelbſt iſt etwas Poſitives kaum mehr zu
„ warten. In politiſchen Kreiſen ſpricht man bereits davon,
enn Staatsſekretär v. Schubert überlaſſen will, während Herr
Müller ſelbſt auf der Nückreiſe in Baden=Baden, beim Außen= Sachverſtändige an Ort und Stelle zu entſenden, die unter Be=
Mimiſter Station macht, um mit dieſem die Einzelheiten der Gen=
Beſprechungen durchzugehen. Vermutlich werden aber dieſe
ſtgerhaupt eine Beſprechung der Beſatzungsmächte in Genf zu= beiden Parteien ihre Feſtſtellungen in kürzeſter Zeit mitteilen.
ſunde kommt und welches Ergebnis ſie hat.
Keine Intervention im Wilna=Konflikt. —
Ver=
iagung der oberſchleſchen Schulbeſchwerden.
* Genf, 8. Sept. (Priv.=Tel.)
Der Völkerbundsrat hielt am Samstag nachmittag trotz des
ſonſt üblichen Wochenendes eine Sitzung ab, um den
polniſch=
ente im Hotel „Beaurivage” zu einer Beſprechung über die litauiſchen Streitfall und die deutſchen
Minder=
heitenbeſchwerden aus Oberſchleſien zu erledigen. Nachdem
der Nat die chineſiſche Zuſtimmung zur Entſendung einer Opium=
Unterſuchungskommiſſion nach dem Fernen Oſten unter den ſchon
geſtern mitgeteilten Vorbehalten zur Kenntnis genommen und
1 seinandergeſetzt. Wie bei der deutſchen Delegation einige Rechtsſtreitigkeiten über die Einſetzung von
Schieds=
gerichten aus den Friedensverträgen von St. Germain und
Lau=
ſanne erledigt hatte, nahm er die zwiſchen Danzig und
Polen zuſtandegekommenenproviſoriſchen
Ver=
einbarungen über die Indienſtſtellung der
Weſterplatte und das Anker= und Anlegerecht
polniſcher Kriegsſchiffe im Danziger Hafen zur
Kenntnis und ſprach den Wunſch aus, daß auch die
Verhand=
nider Beſprechung mit dem Reichskanzler vor allem Nach= lungen über die anderen noch ſtrittigen Danzig=polniſchen Fragen Locarno=Vertrag die weitere Beſetzung des Rheinlandes jede
zu einem Uebereinkommen führen werden. — Darauf unterbrach
er auf eine halbe Stunde ſeine Sitzung, um die Wahl des
Haager Internationalen Gerichtshofs, Moore,
wurde in einem geſchloſſenen Umſchlag der zu gleicher Zeit im
Reformationsſagl tagenden Vollverſammlung zugeſandt, die ſich
ihrerſeits mit der Wahl des Nachfolgers beſchäftigte. Da die
Vorſchläge faſt einſtimmig auf den
amerikani=
ſchen Staatsſekretär Epans Hughes lauten, wird
ſeine Wahl als geſichert angeſehen.
Der Bericht Beelgerts van Blocklands im polniſch=litauiſchen
Konflikt ſchlägt dem Rat vor, Sachverſtändige des Völkerbund=
Sekretariats zur Feſtſtellung der Schwierigkeiten im Eiſenbahn=
und Poſtverkehr zwiſchen Polen und Litauen an Ort und Stelle
zu entſenden. Gleichzeitig empfiehlt der Völkerbundsrat
den Parteien die Wiederaufnahme der direkten
Verhandlungen unter ausdrücklicher Betonung, daß ſeine
Beſchlüſſe in keiner Weiſe die Wilnafrage präjudizieren, in
der er nach wie vor jede Intervention ablehnt.
Nach Wiederaufnahme der Sitzung beſchäftigte ſich der Rat
mit der
Eingabe des Deutſchen Volksbundes
in bolniſchOberſchleſen
über 75 Fälle von Gewalttaten, die zum großen Teil
von der Inſurgentenorganiſation begangen worden ſind. Es
han=
delt ſich dabei um 18 Sprengſtoffattentate, 18
ge=
waltſame Sprengungen deutſcher
Verſamm=
lungen, 30 Fälle ſchwerer Körperverletzung,
meiſt Bandenüberfälle, fünf Ueberfälle unter Verwendung von
Schußwaſfen, uſw. — Urrutia=Columbien erſtattete über die
Ein=
gabe einen im Sekretariat fertiggeſtellten Bericht, der ſich
ändler ſich einſchöbe, er am beſten Gelegenheit hätte, das Tempo größtenteils auf die polniſchen Entgegnungen
ſtützt. Polen behauptet darin, daß die Inſurgentenorganiſation
keine politiſchen Ziele verfolgt, ſondern lediglich körperliche
Er=
ur mit Frankreich geſprochen hat und daß aus dieſer Verärge= ziehung, humanitäre Werke und ſoziale Unterſtützung zum Ziele
habe. Die deutſchen Verſammlungen ſeien nur ſelten geſtört
worden, und es fänden in jedem Monat über hundert
Verſamm=
lungen deutſcher Vereinigungen ungeſtört ſtatt. In 37 Fällen
die anderen Fälle exiſtieren enweder nicht oder ſeien zu ſpät
den im Gange befindlichen Unterſuchungen die
geeigneten Maßnahmen ergriffen würden, um
die Schuldigen feſtzuſtellen.
Staatsſekretär v. Schübert erklärte, daß er ſich dem
Bericht anſchließen könne. Die Behauptungen, daß Tauſende von
Polen auf deutſcher Seite durch blutige Exzeſſe zum Verlaſſen des
väil es offenbar fürchtet, daß es zu kurz kommen könnte. Der Landes gezwungen worden ſeien, könne er leicht durch
beweis=
dies nicht zur Befriedung der Lage in Oberſchleſien beitrage.
Beelgerts van Blockland ſprach die
Erwar=
tung aus, daß die polniſche Regierung nunmehr
uD die franzöſiſche, daß trotz des Verſailler Vertrages und trotz auch die Maßnahmen ergreife, die notwendig ſeien,
derartige Zwiſchenfälle für die Zukunft zu ver= haben die Deutſchen ſo etwas nicht ſchon längſt ausgeſprochen?”
hindern. Der polniſche Außenminiſter Zaleſki
Die oberſchleſiſchen deutſchen
Schulbeſchwer=
noch nicht Stellung nehmen konnte. — Der Rat nahm ſodann tonten, die Engländer ebenſo wenig Intereſſe, wie die Italiener.
wärtigen
n
an. Er wolle den in Kürze zu erwartenden
pol=
diß der Reichskanzler am kommenden Samstag ſeine Zelte in niſch=litauiſchen Verhandlungen nicht vor=
Hanf abbrechen und dann die weitere Vertretung Deutſchlands greifen. Da der Rat jedoch den anormalen Zuſtand nicht Vorgänge Bericht zu erſtatten. Wir möchten aber annehmen,
weiter beſtehen laſſen könne, empfehle es ſich, gegebenenfalls
rückſichtigung der Verträge feſiſtellen ſollen, welche Methoden
unter den augenblicklichen Möglichkeiten zur Beilegung des Kon=
2espoſtionen noch offen bleiben, lis ſich überſehen läßt, ob ſlilts angenandt werden ſollen. Die Sachverſtändigen ſollen den
(Fortſetzung auf Seite 2, Spalte 1.)
Die Woche.
Nach der Unterzeichnung des Kellogg=Paktes in Paris
Unter=
haltungen zwiſchen den Beteiligten über die Rheinland=Räumung
in Genf. Ein faſt programmäßiger Ablauf der Dinge, und wenn
nicht alles trügt, werden auch die Genfer Unterhaltungen das
Ergebnis zeitigen, mit dem man im Hinblick auf die tatſächlichen
Verhältniſſe von vornherein rechnen mußte. Wir haben ſchon vor
der Pariſer Reiſe Dr. Streſemanns darauf hingewieſen, daß es
mehr wie verfehlt wäre, von der perſönlichen Begegnung des
deutſchen Reichsaußenminiſters mit dem franzöſiſchen
Miniſter=
präſidenten irgend eine plötzliche Wendung zu erwarten. Das
Weſentliche der Begegnung, ſo führten wir damals aus,
wird darin beſtehen, daß die perſönliche Unterhaltung der beiden
Staatsmänner Klarheit gibt über die zukünftigen Möglichkeiten
der Politik eines deutſch=franzöſiſchen Ausgleichs. Es iſt über die
Unterredung Streſemann-Poincars ſehr wenig in die
Oeffent=
lichkeit gedrungen, und das iſt im Intereſſe der Sache vielleicht
ganz gut. Trotzdem aber darf man wohl ſagen, daß ſie jedenfalls
nicht die Unmöglichkeit einer Fortſetzung der Politik ergeben hat,
die man gemeinhin Locarno=Politik nennt. Daran ändert die
Tatſache nichts, daß in der für uns brennendſten Frage der
Rhein=
land=Näumung auch heute noch die franzöſiſche Auffaſſung von
der deutſchen ſehr erheblich abweicht. Und dieſe
Meinungsver=
ſchiedenheit iſt es, die auch den augenblicklichen Genfer
Unter=
haltungen ihren Stempel aufdrückt. Während man deutſcherſeits
mit vollem Recht daran feſthält, daß mit Dawes=Abkommen und
rechtliche Begründung verloren hat, will man in Paris in einer
etwaigen Räumung des Rheinlandes vor den im Verſailler Ver=
Nachfolgersdes ausgeſchiedenen Mitglie des des trag feſtgeſetzten Friſten ein Entgegenkommen Deutſchland
gegen=
über ſehen, für das entſprechende Gegenleiſtungen gewährt
wer=
vorzunehmen. Die Wahl erfolgte geheim, und das Ergebnis den müßten. Mit der Feſtlegung der beiderſeitigen Standpunkte
aber allein iſt es nicht getan. Wollte man ſich darauf beſchränken,
ſo würde man in Genf keinen Schritt vorwärts kommen, was
ſicherlich recht unerfreuliche Rückwirkungen auf die weitere
Ent=
wicklung der europäiſchen Politik ausüben müßte.
Jede Politik, ſolange ſie nicht an die Gewaltmittel des
Krie=
ges appelliert, bedeutet Kompromiß. Darüber ſollte auch die alle
Zeit Unentwegten ein Blick in die Geſchichte der Völker belehren.
Wir werden in Europa nicht weiter kommen, ſolange man ſich
nicht in der Rheinland=Frage auf eine für beide Teile
annehm=
bare Grundlage geeinigt haben wird. Den Führer der deutſchen
Delegation in Genf, der diesmal zufällig ein Sozialdemokrat iſt,
deswegen in der deutſchen Preſſe in einer den deutſchen Intereſſen
gewiß nicht förderlichen Art und Weiſe ſo ſcharf zu kritiſieren, wie
das hier und da geſchieht, iſt außerordentlich verfehlt. Etwas
anderes iſt es, ob man mit der Taktik, die der deutſche
Reichs=
kanzler in Genf verfolgt, durchaus einverſtanden iſt. Um die
tau=
ſend Imponderabilien internationaler Verhandlungen im
gegebe=
nen Augenblick richtig einzuſchätzen, muß man nicht nur
ſtaats=
männiſche Anlagen haben, ſondern auch Erfahrungen, und ſchon
mancher Neuling iſt auf dem glatten diplomatiſchen Parkett zu
Fall gekommen. Ohne alſo Hermann Müller irgendwie zu nahe
zu treten, darf man alſo doch bedauern, daß Dr. Streſemann, der
während ſeiner langjährigen Tätigkeit, als Außenminiſter zur
Genüge Gelegenheit gehabt hat, ſein diplomatiſches Geſchick unter
Beweis zu ſtellen, durch ſeine Krankheit verhindert iſt, die von
ihm angeſponnenen Verhandungen weiterzuführen gerade in dem
Augenblick, in dem ſich entſcheidende Wendungen vorbereiten. Im
„Popolo d’Italia”, dem Blatt Muſſolinis, ſchrieb deſſen Genfer
Berichterſtatter vor wenigen Tagen: „Die Welt kann ihm (dem
deutſchen Reichskanzler) nur dankbar ſein, wenn er mit einer
zweideutigen falſchen Friedenspolitik aufräumt, wenn er auf den
Einn und den Wortlaut des Völkerbundsvertrages und des
Locarno=Abkommens pocht und von Frankreich die ſofortige und
vollſtändige Räumung verlangt. Der Gedanke, den Pazifismus
der reichſten und mächtigſten Völker zu entlarven, iſt zeitgemäß
und begrüßenswert.” Wenn man die Rede lieſt, die der deutſche
Reichskanzler am Freitag nachmittag vor der Vollverſammlung
des Völkerbundes hielt, könnte es faſt ſcheinen, als habe er ſich
prompt nach dem Rezept Muſſolinis gerichtet. Sehr unzweideutig
Der Rat nahm die Bemerkungen der polniſchen Regierung hat er den „Pazifismus der reichſten und mächtigſten Völker
ent=
zur Kenntnis und ſprach das Vertrauen aus, daß bei larvt”, mit Recht hat er vom „doppelten Geſicht der
internatio=
nalen Politik” geſprochen. Ueberhaupt wird man ſo ziemlich alles,
was er bei dieſer Gelegenheit ſeinen Kollegen von den
Entente=
mächten ins Stammbuch geſchrieben hat, ohne weiteres
unter=
ſchreiben können. Ob es freilich richtig war, dieſe Rede in dieſem
Augenblick zu halten, iſt eine andere Frage. Der ſtarke Beifall
der Vertreter der ſogenannten neutralen Mächte kann derartige
Zweifel keineswegs beheben. Nicht mit den Vertretern
Schwe=
dens und Norwegens wollen wir doch in Genf weiterkommen,
ſondern mit den Vertretern der Mächte, gegen die ſich die Worte
des deutſchen Reichskanzlers richten. Gewiß iſt es auch in der
Politik unter Umſtänden ſehr nützlich, einmal mit der Fauſt auf
den Tiſch zu ſchlagen. Unter Umſtänden, nicht immer! „Warum
Dieſes Wort, über das wir ſchon geſtern berichteten, ſtammt aus
Kreiſen der engliſchen Delegation. Und das ſollte uns recht
nach=
denklich ſtimmen, denn an einem Fortſchritt der deutſch=
franzöſi=
ſchen Verhandlungen haben, wie wir früher ſchon mehrfach be=
Man gibt in Genf ohne weiteres zu, daß ſich die Beſatzungsmächte
in der Näumungsfrage ſelbſt keineswegs einig ſind, und ſo wird
man das Ergebnis der Beſprechungen mit Spannung erwarten
dürfen, die der deutſche Reichskanzler mit den Vertretern
Bel=
giens und Englands nunmehr haben wird.
Lord Cuſhendun beabſichtigt, am heutigen Sonntag ſeinem in
Aix=les=Bains weilenden Miniſterpräſidenten über die Genfer
daß ſich Baldwin, für die Erörterungen über die Rheinland=
Räumung ſehr viel weniger intereſſieren wird als für die Worte
freudiger Genugtuung, die der japaniſche Vertreter in Genf für
das engliſch=franzöſiſche Flottenabkommen gefunden. Man kann
gar nicht oft genug darauf hinweiſen, wie ſtark die europäiſche
Politik Englands durch weltpolitiſche Intereſſen diktiert iſt.
Wich=
tiger als gemeinſame Manöver der franzöſiſchen und engliſchen
Seite 4
Sonntag, den 9. September 1928
Nummer 251
Familiennachrichten
Stat Korten.
Unſerer Giſela wurde ein
Schweſierchen geſchenkt.
Dies zeigen in dankbarer
Freude an
Elſe Dieter, geb. Kopp
Wilhelm Dieter,
Oberlandmeſſer u. Regierungs=
Baumeiſter a. 9.
Darmſtadt, 8. September 1928.
(*23496
Teichhausſtr. 53.
Anne Lämmerhirt
Alfred Haug
Verlobte
Stuttgart
Darmstadt
Rio de Janeiro, 14. Aug. 1928.
( 23479)
Herzlichen Dank für die zahlreichen
Glückwünſche, Blumen und Geſchenke,
die uns anläßlich unſerer Vermäblung
zugegangen ſind.
Fritz Dingeldein und Frau
23457) Emilie, geb. Lion.
Für die anläßlich unſerer ſilbernen
Hochzeit in ſo reichem Maße erwieſenen
Aufmerkſamkeiten danken herzlichſt
Ober=poſiſchaffner Peter Reis
und Frau.
23475)
Für die zahlreichen Glück wünſche,
Blumenſpenden und Geſchenke
anläß=
lich unſerer Silbernen Hochzeit ſagen
wir auf dieſem Wege unſeren innigſten
Dank.
Johann Trumpfheller und Frau
Babette, geb. Getroſt
Gr. Ochſengaſſe. 3.
23394)
Für die zahlreichen Glückwünſche,
Blumenſpend n und Geſchenke
anläß=
lich meines 25 jährigen Iubiläums
ſage ich auf dieſem Wege meinen
herz=
lichen Dank.
Karl Friedrich Emig
Faſelwärter
Roßdorf
14375)
Gustau Rebel
Elisabeth Rebel
geb. Zimmermann
Vermählte
Darmstadt, 8. September 1928
Mathildenplatz
Hügelstraße 3
(14389)
Apotheker Rudolf Schmitt
Hildegard Schmitt, geb. Reuter
Vermählte
Bocholt i. W. Dieburg/Aschaffenburg
8. September 1928. 1437‟
die uns anläßlich unſerer Sil=
Obernen Hochzeit
darge=
brachten Glückwünſche und
Ge=
ſchenke ſind derart groß, daß wir
allen unſeren lieben Verwandten,
Bekannten und Freunden nicht
einzeln, ſondern auf dieſem Wege
unſeren allerherzlichſten Dank aus=
(*23525
ſprechen.
Darmſtadt, 6. Sept. 1928.
Gutenbergſtr. 8.
Theodor Krug u. Frau.
Praxis wieder aufgenommen!
Dr. Medl. d. Scherer
Facharzt für Lungenleiden
Rheinſtraße 35
Sprechſtunde: Wochentags 2½—5 Uhr,
außer Samstags. (14075a
Dr. phll. (14385a
Margret Bücking
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Strumpfhaus ,„Elite” Wilhelminenſtr. 11
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Hasrausfalt
behandelt (13318a
Peter-Orth, Martinstraße 78
Du haſt gekämpft voll Treue und Mut
Die Ruhe, die Dir beſchieden, ſei Dir gut.
Nach langem, ſchwerem, mit großer Geduld
ertragenen Leiden entſchlief heute mittag 12 Uhr
mein lieber Gatte, mein treuſorgender Vater,
Schwiegervater und Großvater, mein lieber Sohn,
unſer lieber Bruder, Schwager und Onkel
„aio0 Lump
im 51. Lebensjahre.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Marie Lumb, geb. Machemer.
Frankfurt a. M., Spenerſtr. 32, Koſtheim, Darmſtadt,
Grüner Weg 37, Vemſcheid, Volxheim,
den 7. September 1928.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 11.
Sep=
tember 1928, nachmittags ½2 Uhr, auf dem
Haupt=
friedhof in Frankfurt a. M. ſtat. (14397
Heute entschlief nach langem, mit
unsag-
barer Geduld ertragenem Leiden unsere über
alles geliebte Mutter, Schwiegermutter,
Groß-
mutter, Schwester, Schwägerin und Tante
Emmy von Une
geb. Weber
im 51. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Westerhaus, Rüsselsheim am Main,
den 7. September 1928.
Die Trauerfeier findet im engsten Familienkreise statt.
Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen absehen zu
wollen.
(14387
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
lieben, guten Mann, meinen treuſorgenden Vater, unſeren
herzensguten Bruder, Schwiegerſohn, Schwager und
Onkel
Georg Menges
Muſiker
nach langem, ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden im Alter von 52 Jahren heute vormittag 11 Uhr
zu ſich zu nehmen.
Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen.
Eliſabethe Menges, geb. Schneider
und Tochter.
Semd, Arbeilgen, Darmſtadt, den 8. Sept. 1928.
Die Beerdigung findet Montag, den 10. September,
(14466
nachmittags 1 Uhr ſiatt.
Von der Reiſe
zurück
Haut= und
Harnkrank=
heiten
Frankfurterſtr. 16½
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Zurück
Zahnarzt
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Eliſabethenſtraße 2
Tel. 1506. ( 23046mg
A
Statt Karten.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
innigſtgeliebte Frau, unſere liebe treuſorgende
Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Helene Götz
geb. Stichelberger
nach kurzem, ſchwerem Leiden, im Alter von 42
Jahren, in die Gwigkeit abzurufen,
In tiefer Trauer:
Johannes Götz und Kinder.
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haus Fertig. (14270a
Von 1Ml. an
werden Stühle
geflochten
Klöss, Heidelberger=
ſtraße 47
—140452
Darmſtadt, den 7. September 1928.
Obergaſſe 2.
(23522
Ruckgratverkrummung
Aus Dankbarkeit teile ich jedem an
Rück=
gratverkrümmung Leidenden gern
unent=
geltlich mit, wie er ohne Berufsſtörung
Hilfe evtl. Heilung finden kann. (*23243ge
A. Thrim, Beckerſtraße 26.
Die Beerdigung findet Montag, den 10. September,
nachmittags 3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof, ſtatt.
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger, herzlicher
Teil=
nahme und überaus zahlreichen Blumenſpenden beim
Heimgang meiner lieben Frau, unſerer lleben Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter, Schwägerin und
Tante
Frau Margarete Oörr
geb. Renner
ſagen wir allen Verwandten, Bekannten und Freunden, die
thr die letzte Ehre erwieſen, unſeren herzlichſien Dank.
Insbeſondere danken wir Herrn Pfarrer Buck für die
troſtreichen Worte am Grabe, ſowie für die
Kranznieder=
legung des Klubs Fröhlichkeit.
Die trauernden Hinterbliebenrn:
Johannes Dörr
nebſt Kinder und Enkel.
Darmſtadt, den 8. September 1928.
Gardiſienſtraße 16.
(14465
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Dr. med. Colemann, Arzt
AUSSTELLUNG
BAUEN UND WOHNEN
MIETWOHNUNZEN
HEIMSTATTEN
HAUSRAT / MSBEL
GAGFAH-SIEDLUNG
EISCHTALGRUND
BLN.-ZEHLENDORF
SEPTEMBER OKTOBER
SONDERSCHAU AHAG-SOMMERFELD
MONTESSORI-KINDERHEIM
Angestellte, Beamte, Hausfrauen, Architekten, Wohnungs
reformer besucht die Ausstellung.
Nummer 281
Sonntag, den 9. September 1925
Die neuen Solo=Kräfte des Heſſiſchen Landestheaters.
Seite 3
Renato Mordo,
Regiſſeur der Oper u. des Schauſpiels.
Fritz Valk,
Charakterdarſteller.
Elſe
Varena=
hochdramatiſche Sängerin.
Renato Mordo, der als
Regiſ=
ſ ur der Oper und des Schauſpiels
dem Heſſiſchen Landestheater
verpflich=
t t iſt, hat in den letzten Jahren
ab=
echſelnd in Wien und an der
Komö=
dre in Dresden gewirkt. Auch in Ber=
Im hat Renato Mordo ſchon
verſchie=
dentlich inſzeniert.
Fritz Valk iſt dem Darmſtädter
9 ublikum von ſeiner dreijährigen
frü=
heren Tätigkeit hier beſtens in
Erin=
nerung. Er kam von hier an das
S taatstheater Berlin und beginnt
heute als König Philipp ſeine wieder
für längere Zeit geplante Tätigkeit in
2 armſtadt.
Der Heldentenor Hans Grahl iſt
egenſo wie die Jugendlich=Dramatiſche
2 nny v. Stoſch erſt ſeit einigen
Nahren an der Bühne. Er kommt
tom Nationaltheater in Weimar,
wäh=
rend Frau v. Stoſch vom Stadttheater
ür Lübeck hierher verpflichtet wurde.
Bernhard Minetti,
jugendlicher Held.
Hans Jungbauer,
erſter Held.
Ernſt Overlack.
Baß.
Die Hochdramatiſche Elſa
Va=
rena, die Dienstag in der Partie
der Judith in Honeggers
gleichnami=
ger Oper debütiert, wurde nach
zwei=
jähriger Tätigkeit am Stadttheater
Kiel an das Landestheater
Braun=
ſchweig und von dort hierher engagiert.
Bernhard Minetti u. Hans
Jungbauer, die auch beide in der
heutigen Aufführung von „Don
Car=
los” debütieren, erſterer in der
Titel=
rolle, Jungbauer als Marquis Poſa,
kommen vom Reußiſchen Theater in
Gera und vom Neuen Schauſpielhaus
in Königsberg.
Der Baſſiſt Ernſt Overlack, der
in Deutſchland in Leipzig und
Düſſel=
dorf tätig war, hat zuletzt in deutſchen
Opernſtagiones in den Vereinigten
Staaten von Amerika gewirkt.
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 9. September.
Beſuch Miniſter Korells in München. Der heſſiſche Miniſter für
grbeit und Wirtſchaft Korell wäilte dieſer Tage in Begleitung des
Miiniſterialrats Becker in München, um mit der baheviſchen
Regie=
rungsſtellen über verſchiedene landwirtſchaftliche Fragen, u. a. über
Tagelverſicherung, Grünlandwirtſchaft und Scheuerkonzern, Rückſprache
z.— nehmen.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Sonntag wird die Spielzeit
drurch ein Eröffnungs=Feſtkonzert im Großen Haus des Landestheaters
erngeleitet. Zur Aufführung gelangt die Quvertüre zu „Euryanthe‟
tvn Weber und Beethovens 3. Sinfonie (Eroiaa). Die Leitung des
Konzerts hat Generalmuſitdirektor Dr. Böhm. Beginn: 11 Uhr 30.
4 reiſe 0,50 bis 3 Mk. — Abends 19 Uhr wird als erſte Vorſtellung der
Apielzeit „Don Carlos” von Schiller in neuer Inſzenierung von
(arl Ebert aufgeführt. Das Werk war 7 Jahve nicht auf dem
Spiel=
t.an des Heſſiſchen Landestheaters. In der Rolle des Königs Philipp
tiitt Fritz Valk ſeime neuerliche Tädigkeit am Landestheater an.
Fer=
ver debütieren in dieſer Voyſtellung Hans Jungbauer als Maraus
Aoſa und Bernhard Minetti als Dyn Carlos. Den Großinquiſitor
ſeielt Carl Ebert.
Arthur Honegger trifft heute in Darmſtadt ein und wird der
G=eneralppobe und der Erſtaufführung ſeines Werkes „Judith” (ein
Muſikdrama imn 3 Akten und 5 Bildern), die Dienstag, den 11.
Septem=
her, 20 Uhr, ſtattfinden wird, beiwohnen. Die muſikaliſche Leitung hat
Generalmuſikdirektor Dr. Böhm. Die Inſzenierung beſorgen Arthur
Maria Rabenalt und Wilhelm Reinking. Der Vorverkauf für
d eſe der Miete 4 zugeteilte Vorſtellung hat begonnen.
— Kleines Haus. Es ſei an dieſer Stelle nochmals auf den heute
Gend im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſtattfindenden
Rederabend unſeres einheimiſchen Baritoniſten Peter Schäfer
hinge=
hrieſen. In anerkennenswerter Weiſe ſingt der Künſtler, von Profeſſor
ſriebrich Noack begleitet. Schuberts Winterreiſe. Wie der rege
Karten=
verkauf beweiſt, bringt das kunſtliebende Publikum gerade dieſer
Ver=
griſtaltung großes Intereſſe entgegen.
— Das Realoymnaſium veranſtaltet für ſeine Schüler, deren
An=
ghörige und ſonſtige Freunde der Schule Donnerstag, den
2 7. d. M., abends 8 Uhr, im Feſtſaal der Woogsturnhalle eine
SSchubertfeier, bei welcher auch frühere Schüler mitwirken. Der
Chor, das Orcheſter und die Soliſten werden aus dem reichen Schaffen
SSchuberts von ſeinen Vokal=, Inſtrumental= und Kammermuſikwerken
ſrnige Perlen zum Vortrag bringen. Der Reinertrag des Konzerts foll
zur inneren Ausſchmückung unſeres neuen Landheims verwendet
wer=
len, ſo baß mit unſerer Schubertfeier auch gleichzeitig eine
Wohltätig=
leitsveranſtaitung verbunden iſt. Damit ergeht an alle Eltern unſe=
Fr Schüler die herzliche Bitte, durch Beſich unſerer Feier auch an
ſorem Teil die Erſtellung eines Erholungsheims ihrer Kinder gütigſt
zui unterſtitzen. Eintrittskarten ſind jetzt ſchon durch unſere Schiler,
ſowie auch bei der Buchhandlung Schlapp, Schulſtraße, erhältlich.
— Blumenpracht im Hochfommer. Der Hochſonmer insbeſondere
fie Monate Auguſt und September, bringen uns bekanntlich die
farben=
ichſte Blumenpracht des Jahres. Wenn, auch die Hauptblütezeit der
Königin der Blumen, der Roſe, vorüber iſt, und damit die Blütezeit
der duftenden, wohlriechenden Blumen, ſo bietet uns die jetzige Zeit mit
Eurem ungeheuren Farben= und Sortenreichtum eine außerordentliche
Entſchädigung. Da ſind ganz beſonders die Dahlien in ihren vielen
Farben und mannigfachen Züchtungen, die majeſtätiſchen Gladiolen, die
unten Aſtern neben den vielen anderen, wie Tagetes, Zinien, Löwen=
Utaul, Salvien uſw., zu nennen. Eine prachtvolle Zuſammenſtellung all
ieſer Arten und überreichen Farben zeigt zur Zeit der Vorgarten des
Gartenbaubetriebs Ludwig Kuhn, hier, Hochſtraße 20, der mit ſeiner
errlichen Farbenprächtigkeit wohl jeden Vorübergehenden zu
ſtaunen=
hem Verweilen zwingt.
— Volkshochſchule. Wir machen nochmals aufmerkſam, daß am
kontag, dem 10. Sebtember 20½4 Uhr, im Saal 140 der Techniſchen
dochſchule die Tolſtoi=Feier ſtattfindet. Dr. Max Wauer
rd übor Leben und Werk des großen Ruſſen ſprechen. Dem Vortrag
gließen ſich Rezitationen an. Kauten für Mitglieder zu 50 Pf. und
ir Nichtmitglieder zu 75 Pf. ſind in uuſerer Geſchäftsſtelle, Mathilden=
48 17, und am Saaleingang zu haben.
Orpheum. „Die ungeküßte Eva”, Heute Sonntag,
eptember: Fortſetzung des Berliner Operettengaſtſpiels (Theater
Weſtens) in der erſtklaſſigen Originalbeſetzung. Es finden nur noch
aſtſpiele im ganzen ſtatt. Sonntagskarten: Verkehrsbüro von 9
2 Uhr, Zeitungsbiosk amn Schloß anſchließend bis 2 Uhr, Orpheums=
Celephon 383) ab 3 Uhr ununtetbrochen. (S. Anz.)
Männerverein der Johannesgemeinde. Wir weiſen hiermit
noch=
beſonders darauf hin, daß heute abend um 8 Uhr in der Kahlert=
2 der Albrecht=Dürer=Abend ſtattfindet, und laden
zahlreichem Beſuche unſere Mitglieder, Freunde und allge
Inter=
en der Düirerſchen Kunſt ein.
Bildungsarbeit.
Der Bildungsarbeit widmen die Gewerkſchaften heute ihre ganz
beſondere Aufmerkſamkeit. Auf dem Bundestag in Breslau hatte das
Bundesvorſtandsmitglied des G.D.A. Herr Borchardt ein Referat
über die Bildungsarbeit des G. D. A. übernommen, das ganz
beſondere Aufmerkſamkeit fand. Herr Borchardt führte aus, daß die
Bildungsarbeit des G.D.A. in drei Gruppen zerfällt:
1. Berufliche oder Fachbildung;
2. Unterrichtung der Mitglieder über Volkswirtſchaft, Sozialpolitik,
Gewerkſchaftspolitik und ſtaatsbürgerliches Wiſſen;
3. Abrundung der Allgemeinbildung, Einführung in Kultur, Kunſt
und Wiſſenſchaft.
Die Ortsgruppe Darmſtadt des G.D.A. hat dieſem Programm auch
in dieſem Winter wieder praktiſch Rechnung getragen. Fachkurſe aller
Art werden durchgeführt, um den Angeſtellten für ſeinen Beruf
weiter=
zubilden.
Außerdem ſind eine Reihe von Vorträgen über Volkswirtſchaft
feſt=
gelegt, ſo u. a. ein Lichtbildervortrag über: Neue Wege der
Produk=
tionsförderung. Neuzeitliche Arbeitsmethoden in Induſtrie und
Land=
wirtſchaft. Staatsbürgerliches Wiſſen wird durch Lichtbildervorträge,
wie Aufbau und Aufgaben des Reiches, vermittelt. Daß die
ſozial=
politiſchen und gewerkſchaftlichen Vorträge in weiteſtem Maße
berück=
ſichtigt ſind, ſei nur erwähnt.
Für die Allgemeinbildung ſind Lichtbilder= und andere Vorträge
aller Art beſtimmt. Vorträge über Schleswig=Holſtein, Volkstrachten
aus allen deutſchen Gauen uſw. ſollen mit unſerem Vaterland näher
bekannt machen.
Am 10. Oktober findet ein Lichtbildervortrag des bekannten
Afrika=
forſchers Hans Schomburgk ſtatt, der ja durch ſeine Vorträge in den
Großſtädten Deutſchlands und ſeinen weitverbreiteten Büchern beſtens
bekannt iſt.
Aber auch Karl Ettlinger, der unter dem Namen Karlchen bekannt
iſt, iſt für einen heiteren Abend gewonnen worden. Er lieſt aus eigenen
Werken. — Damit auch die Kleinen nicht zu kurz kommen, ſind
ver=
ſchiedene Märchennachmittage vorgeſehen.
Dieſer kurze Auszug gibt nur ein kleines Bild von dem, was bis
jetzt ſchon feſtgelegt wurde. Weitere Vorträge u. dal, wie
Beſichtigun=
gen, ſind noch vorgeſehen. Aber dieſes Bild zeigt ſchon, daß der
Ge=
werkſchaftsbund der Angeſtellten auch auf dieſem Gebiet wertvolle Arbeit
leiſtet.
Haben Sie schon eine Karte au dem beute Abend Statttindenden (44
Schubert-Abend von Peter Schäfer?
Einen Rekordbeſuch hatte der letzte Vortrag von Frau Dr. Jakob
im Heaghaus. Die Hausfrau kann ja auch nur durch die praktiſche
Vor=
führung ſich davon überzeugen, wie einfach und bequem die Zubereitung
von Speiſen auf elektriſchem Koch= und Bratapparaten iſt; nur wenn es
die Hausfrau ſelbſt geſehen hat, daß ſich alle Gerichte, alle Kuchen, jedes
Gebäck nur mit elektriſchen Geräten ſo ſchön gleichmäßig herſtellen laſſen,
wird ſie nicht mehr von der Verwendung elektriſcher Koch= und
Brat=
geräte abgehen wollen. Ein Hauptvorzug iſt die dauernd gleichmäßige
Beheizung, welche entſprechend dem Wärmebedarf genau regulierbar iſt.
Kein Teil der Wärme geht, wie bei offener Flamme, verloren, ſondern
die Wärme wird nur dahin gebracht, wo ſie benötigt wird, zum Boden
des Kochtopfes oder in den Brat= und Backraum hinein. Der Elektro=
Oekonom oder der elektriſche Brat= und Backherd wurden bei dem
Vor=
trag zur Zubereitung vollſtändiger Eſſen benutzt, in der Bratröhre wurde
gebraten. Auch Kuchen und Keks gelangen vorzüglich. Der elektriſche
Kühlſchrank arbeitet unabhängig von der Eislieferung; er verhindert den
Verderb der Speiſen und erhält ſie in friſchem Zuſtand. Der elektriſche
Heißwaſſerſpeicher erfreut ſich immer größerer Nachfrage, denn die
ſtän=
dige Bereitſtellung von heißem Waſſer iſt praktiſch, billig und bequem.
Alle dieſe Apparate wurden in Betrißb gezeigt, auch alle anderen Geräte
für den Haushalt, Staubſauger, Bohner, Kaffee= und Teemaſchinen und
Kocher. Am Freitag den 14. September, abends 8 Uhr, wird Frau
Dr. Jakob von der Werbeabteilung der Heag wieder über die
Anwen=
dung elektriſcher Geräte in Küche und Haushalt ſprechen und ſämtliche
Apparate im Betrieb vorführen. Es wird ſchon heute hierauf
aufmerk=
ſam gemacht.
(14416
Din nann Rauerstingn
„Rotbart Luxuosa‟
Stück 0.50, 5 Stück 2.40, 10 Stück 4.50
Parfümerie Müller, Rheinstraße 6
MulcakosKlingen und Rasier-Apparaten-Umtaussh
10 Akademie=Konzerte
im neuen Saalbau.
Für die Spielzeit 1928/29 hat die Organiſation der 10 im Winten
ſtattfindenden Akademie=Konzerte eine weſentliche Aenderung erfahren.
Das gänzliche Fehlen eines geeigneten Konzertſaales in unſerer Stadt
hat es ſeither notwendig gemacht, die Konzerte im Großen Haus des
Heſſiſchen Landestheaters abzuhalten. Nachdem im Laufe des Sommers
auf Beſchluß der Stadtverordneten=Verſammlung der Städtiſche Saalbau
umgebaut wurde, iſt es wohl eine Selbſtverſtändlichkeit, die Konzerte in
dem nunmehr für dieſen Zweck beſonders geeigneten Raum, nämlich den
großen Saal des Städtiſchen Saalbaus, zu verlegen. Hierdurch iſt es der
Akademie möglich, ſämtliche 10 Konzerte in einem Raum ſtattfinden zu
laſſen und nicht wie ſeither 8 Konzerte im Großen Haus und 2 in der
Turnhalle. Des Weiteren konnten die Konzerte im Laufe des Winters
auf Montags und Donnerstags verteilt werden. Bei der Feſtſetzung der
Daten wurde auf die bereits bekanntgegebenen Konzerte des Heſſiſchen
Landestheaters und andere Vereine Rückſicht genommen.
Alle, die den großen Saal des Städtiſchen Saalbaus von früher
her in Erinnerung haben, werden ihn nach vollendetem Umbau nicht
wiedererkennen. Alle Erfahrungen der Neuzeit in bezug auf
Ausge=
ſtaltung, Einteilung der Plätze und Akuſtik wurden bei dem Umbau
berückſichtigt. Es iſt deshalb beſtimmt zu erwarten, daß nunmehr die
Konzerte den für ſie geeigneten Rahmen gefunden haben.
Von ſeiten der Heag wurde in dankenswerter Weiſe für die Konzerte
eine Zu= und Abfahrt vom Saalbau mit Autobuſſen zugeſichert. Der
ebenfalls neu hergerichtete kleine Saal wird während der Pauſen als
Fohzer dienen, für die Garderoben werden weſentliche Erleichterungen
durchgeführt.
Die Konzerte zerfallen wieder in 5 Kammermuſik= bzw. Soliſten=
Abende und 5 Orcheſter=Konzerte mit namhaften Soliſten unter Leitung
des ſtädtiſchen Muſikdirektors W. Schmitt. Als Soliſten wurden folgende
hevvorragende Kräfte gewonnen:
1. Erica Morini, Wien, Violin=Abend, am Flügel: Michael
Raucheiſen, Berlin, Montag, den 2. Oktober:
2. Heida Herrmanns, Wiesbaden, Klavier, Orcheſter=Konzert,
Donnerstag, den 1. November;
3. Kammermuſik=Abend des Buſch=Quartetts, Montag, den
12 November;
4. Kammerſänger Paul Bender. München, am Flügel:
Pro=
feſſor Ruoff, München, Schubert=Lieder=Abend; Montag, dem
26. November;
5. Elſe Popp, Baſel, Violine, Orcheſter=Konzert, Donnerstag, dem
6. Dezember;
6. Roſe Landwehr, Darmſtadt, am Flügel: Generalmuſikdirektor
Dr. Karl Böhm, moderner Lieder=Abend, Donnerstag, den
10. Januar:
7. Alfred Höhn, Frankfurt a. M., Klavier, Orcheſter=Konzert,
Donnerstag, den 31. Januarz
8. Minna Ebel=Wilde Konzertſängerin Berlin, Orcheſter=
Konzert, Donnerstag, den 7. März;
9. Roſette Anday von der Wiener Staatsoper und der Berliner
Städt. Oper Arien= und Lieder=Abend, Montag, den 18. März;
0. Emmerich Haus Weill von der Städt. Oper Frankfurt a. M.,
Orcheſter=Konzert, Donnerstag, den 25. Appil.
Folgende Orcheſterwerke ſind in Ausſicht genommen: Anton Bruckner
Konzert=Duvertüre, Cherubini Angcreon, Soendſen Norwegiſcher
Künſt=
er=Karneval, Schubert Tragiſche Sinfonie, Mozart Jupiter=Sinfonie,
Smetana „Die Moldau” ſymphoniſche Dichtung und andere.
— Verein ehemaliger Eleonoren= und Frauenſchülerinnen.
Am 12. Oktober 1923 vereinige ſich eine Anzahl früherer
Schülerinnen der Eleonorenſchule in der Abſicht, an dieſem
Toge, an dem zwölf Jahre vorher die neue Köhere Mädchenſchule
er=
öffnet worden war, eine engere Verbindung unter ſich herzuſtellen und
Veranſtaltungen zu treffen, bei denen die einzelnen
Klaſſenkameradin=
nen ſich immer wieder zuſanmenfinden, alte Erinnerungen und
wäh=
rend der gemeinſamen Schulzeit geknüpfte Freundſchaften zu erneuern.
Sie ſchufen daher den Verein ehemaliger Eleonoren= und
Frauenſchüle=
rinnen. Seine Aufgabe ſollte ſein, die Beziehungen der Schüler
unter=
einander und zur Schule zu erhalten. Daneben wurde auch als
wich=
tigſtes Ziel erachtet, die Wohlfahrtseinrichtungen der Schule zu
för=
dern. Der Verein hat gar manchmal ſchon Veranſtaltungen
verſchiede=
dener Art geſchaffen. Eine Reihe junger Frauen bildet den Kern der
regelmäßigen Beſucherinnen. An der Spitze des Vereins ſteht zurzeit
die Kindergärtnerin Erny Leinberger. Wie aus der Anzeige zu
er=
ſehen iſt, findet am nächſten Dienstag wieder eine Zuſammenkunft im
Singſaal ſtatt. Dabei werden Lichtbilder aus einer mehrwöhigen
Wan=
derung durch die öſterreichiſchen Lande vorgeführt. Wir machen
die=
jenigen Leſerinnen unſeres Blattes, die gerne ihrer Eleonorenſchufs
gedenken, auf dieſe Veranſtaltung aufmerkſam.
Nachdem das Reichsbahngericht die von der Hauptverwaltung der
Reichsbahngeſellſchaft in Ausſicht genomene Taviferhöhung für zuläſſig
erklärt hat, ſoll die Durchführung der Aenderung der Perſonentarife ſo
ſchnell als möglich, vorausſichtlich ſchon zum 1. Oktober d. J., erfolgen.
Es werden künftig anſtatt der bisherigen vier nur nech drei
Wagen=
klaſſen beſtehen:
die erſte Klaſſe (Luxusklaſſe);
die zweite Klaſſe (Polſterklaſſe) und
die dritte Klaſſe (Holzklaſſe).
Die erſte Klaſſe wird nur noch in wichtigen, 1e deinitionalen
Verkehr dienenden Schnellzügen, in den ED= und den FFD=Zügen
ge=
führt werden. Als Fahrpreis für den Kilometer wird in
Perſonenzügen erhoben werden:
„ 11,2 Rpf.
in 1. Klaſſe .
5,6 Rpf.
in 2. Klaſſe . .
in 3. Klaſſe . .... . . „ „ „ 3,7 Rpf.
Hierzu treten Zuſchläge, ſowohl für Schnellzüge als auch
für Eilzüge, einſchließlich der bisherigen beſchleunigten
Per=
ſonenzüge, die größtenteils in Eilzüge umgewandelt werden ſollen.
Dieſe Zuſchläge betragen für Schnellzüge:
Zone I bis 75 Km.: 1 RM. für 3. Klafſe, 2 RM. für 1. u. 2. Klaſſe,
Zone II bis 150 Km.: 2 RM. für 3. Kl., 4 RM. für 1. u. 2. Kl.,
Zone III bis 225 Km.: 3 RM. für 3. Kl., 6 RM. für 1. u. 2. Kl.,
Zone IV bis 300 Km.: 4 RM. für 3. Kl., 8 RM. für 1. u. 2. Kl.,
Zone V über 300 Km.: 5 RM. für 3. Kl., 10 RM. für 1. u. 2. Kl.
In Eilzügen wird nur die Hälfte dieſer Sätze erhoben,
außerdem gibt es eine Nahzone bis 35 Km., für die der Zuſchlag
in 3. Klaſſe 0,25 RM., in 1. und 2. Klaſſe 0,50 RM. beträgt.
Die Fahrkarten werden folgende Fauben aufweiſen: 1. Klaſſe gelb,
2. Klaſſe grün, 3. Klaſſe braun. Die Eilzugskarten erhalten einem roten
Diagonalſtrich, die Schnellzugskarten, wie bisher, einem ſenkrechten roten
Strich. Außerdem gibt es Eilzugs=Zuſchlagskarten und Schnellzugs=
Zu=
ſchlagskarten, die in Verbindung mit gewöhnlichen Fahrkarten zur Fahrt
in Eilzügen bzw. Schnellzügen berechtigen. Auch Sonntagsfahrkarten
gelten in Eil= und Schnellzügem nur wit dieſem Zuſchlagskarten nach
obigem Tarif. Für Sonndagsfahrbarten werden erhoben für den
Kilo=
meter 5 Rpf. in 3. Klaſſe und 7,5 Rpf. in 2. Klaſſe für Hin= und
Rückfahrt.
Wie wird für Darmſtadt der neue Tarif ſich auswirken?
Nachſtehende Tafel ſtellt die alten und neuen Fahrpreiſe gegenüber
(Es bedeutet: D — D=Zug, E — Eilzug, P — Perſonenzug, 8 —
Sonn=
tagsrückfahrkarte):
Von Darmſtadt:
Nach
Frankfurt (Main) 28 Km
Heidlb. o. Mannh. 61
Karlsruhe
118
Stüttgart
177
Kaſſel"
228
293
Eſſen
München
411
Berlin.
567
775
Breslau
2.1
4
8.
13,41
17,9
2.
310
43,02
59.0
1.
3.
5,
8.
11,4
14,8
20,61
28.4
38,8
Neue Fahr-Preise.
II. II. I.
P
3,6 2.1
5,5/ 4,5
10,7/ 8,7
16,0 13,0
20,8 16,8
24,6 20,6
3,2/ 28,2
418/368
54,0 49,0
1,0 2,11,35
3,5 3,3/ 2.
6,7 6,41 5.4
100 9,6/ 8.
12,912,5/ 10,5
16,0 15,0 13,0
23,9 20,4 17,915.4 —
31,8 26,0 23,5 21.,0 —
44,0 33,8 31,3 28,8 —
1,1 1,
2,31 3.I
4,A 5.”
6,6/ 8,!
8,50
110 —
Aus dieſer Tafel kann man folgendes entnehmen: Auf nahe und
mittlere Entfernungen wird der Fahrpreis in 2. und 3. Klaſſe in Eil=
und Schnellzügen ungefähr der gleiche bleiben, auf größere
Ent=
fernungen bringt der neue Darif eine nicht unweſentliche Verbilligung.
In Perſonenzügen wird der Fahrpreis in 2. und 3. Klaſſe auf
alle Entfernungen bedeutend ermäßigt (bis 30 Prozent). Die
Leidtragenden ſind die Fahrgäſte der ſeitherigen 4. Wagenklaſſe — und
das ſind nahezu 90 Prozent aller Reiſenden. Auch hier heißt es: Die
Maſſe muß es bringen. Auf nahe Entfernungen iſt das Ausmaß der
Erhöhung nicht allzu tragiſch zu nehmen, z. B. nach Frankfurt (Main)
1,10 RM. ſtatt 1,00 RMM., das ſind 10 v. H., nach Heidelberg oder
Mann=
heim ebenfalls 10 v. H., nämlich 2,3 ſtatt 2,1 RM. Auf mittlere und
größere Entfernungen aber, für die man ſeither gerne die beſchleunigten
Perſonenzüge benutzte, die jetzt in zuſchlagspflichtige Eilzüge
umgewan=
delt werden ſind die Unterſchiede bedeutend: Nach Kaſſel (früher mit
beſchleunigten Perſonenzug 4. Klaſſe 7,6 RM.) wird man künftig als
Fahrpreis zahlen (Eilzug, Holzklaſſe) 10,5 RM., das ſind nahezu 40
Pro=
zent mehr, um ein beſonders draſtiſches Beiſpiel herauszunehmen. Auf
große Entfernungen ſinkt der Mehrpreis auf 30—25 v. H., da die
Eil=
zugszuſchläge über 300 Kilometer unverändert bleiben. Auch die
Sonn=
tagsfahrten werden erheblich teurer, namentlich auf größere
Entfernun=
gem durch Wegfall der B.=P., ſo daß man gezwungem iſt, Eilzugszuſchlag
zu bezahlen. Z. B. zahlte man für eine Sonntagskarte nach Eberbach
von Darmſtadt=Oſt 3,5 RM., gültig auch für den B.P., jetzt wird man,
bei Benutzung dieſes Zuges für die Hin= und Rückfahrt 3,9 und zweimal
1,0 — 5,9 RM. zahlen, das ſind nahezu 70 v. H. mehr.
Die Auswirkung der Tariferhöhung bleibt abzuwarten. Die D=
Züge werden jedenfalls in erhöhtem Maße benttzt werden, da der
Unter=
ſchiedsbetrag zwiſchen BP 4. Klaſſe und D=Zug 3. Klaſſe zu der
gering=
fügigen Differenz zwiſchen Eilzugs= und Schmellzugszuſchlag
zuſammen=
geſchrumpft iſt. Man hat auch von der ſtarken Einſchränkung im
Schnell=
zugsverkehr, die im letztem Winter durchgeführt wurde, für dieſem Winter
abgeſehen. Ob aber hierin ein Ausgleich gefunden wird für die ſicher
einſetzende Abwanderung auf andere Verkehrsmittel im Berufs= und
Sonntagsverkehr, erſcheint fraglich.
Ausflugsfahrten mit Poſikraftwagen.
Die Deutſche Reichspoſt veranſtaltet in der neuen Woche folgende
Ausflugsfahrten:
Am Mittwoch, dem 12. September, eine Nachmittagsfahrt über
Lenafeld, Zipfen, Otzberg, weiter nach Höchſt=Neuſtadt, dann über
Waldamorbach und Groß=Umſtadt nach Darmſtadt zurück. Der
Auf=
enthalt in Neuſtadt bietet Gelegenheit zur Beſichtigung der Burg
Breu=
berg. Eine ſchöne Fahrt! Noch dazu im offenen Geſellſchaftswagen,
woburch es möglich iſt, die landſchaftlichen Eindrücke in noch breiterer
Fülle auf ſich wirken zu laſſen.
Am Sonntag, dem 16. September, eine Tagesfahrt über Wörth
(Main) nach Miltenberg, dann über Amorbach, Eulbach und Erbach
nach Darmſtadt. Sie iſt eine Wiederholung der Ende des vorigen
Mo=
nats dahin ausgeführten Fahrt, die damals großen Beifall gefunden
hat. In den Herbſttagen, wo Meiſter Herbſt mit bunten Farben malt,
wird ſie noch reizvoller ſein. Die Teilnahme kann um ſo mehr
emp=
fohlen werden, als ſie in dieſem Jahre wegen der kürzer werdenden
Tage vorausſichtlich nicht noch eimal wiederholt werden kann.
Der Kartenverkauf liegt in den Händen des Mitteleuropäiſchen
Reiſebüros, Rheinſtraße 17, Fernſprecher 776. Näheres geht aus der
Anzeige hervor.
— Kriegsgräberfürſorge. Wenn auch die Not der Zeit manchen ſich
in erſter Linie mit ſich ſelbſt und ſeinem engſten Umkreis beſchäftigen
läßt, ſo ſollte ein jeder aber doch ſo viel Gemeinſinn beſitzen, daß er
ſich in treuer Liebe und Dankbarkeit derer erinnert, die im Weltkriege
für das deutſche Vaterland ihr Leben ließen und in fremden Landen
ihre letzte Ruheſtätte fanden. Dieſe in engſter Zuſammenarbeit mit
deutſchen Behörden ſchlicht und doch würdig auszugeſtalten, hat ſich der
Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge zur Aufgabe gemacht. In
dem Heft 9 ſeiner Bundeszeitſchrift „Kriegsgräberfürſorge” gibt der
Volksbund einen ausführlichen Bericht über ſeine Tätigkeit im Jahre
1927. Es hat jeder von uns die Möglichkeit, ſich über die Arbeiten des
Volksbundes zu unterrichten. — Nicht allzu lange Zeit trennt uns mehr
von den Totengedenktagen im November. Der Volksbund ermöglicht
es jedem Angehörigen, das Grab eines teuren Toten in fremder Erde
an dieſen Tagen mit einem Kranz zu ſchmücken. Nähere Angaben
hier=
über enthält ebenfalls das Septemberheft der „Kriegsgräberfürſorge‟
Möchten doch recht viele Angehörige von dieſer Gelegenheit Gebrauch
machen! — Auch der übrige Inhalt des Heftes: Bericht über Reiſen
zu deutſchen Kriegerfriedhöfen in Frankreich, Belgien, Lettland und
Norwegen ſowie über den Zuſtand zahlreicher Friedhöfe in dieſen und
anderen fremden Ländern dürften für die Leſer von größtem Intereſſe
ſein.
Verurteilung eines Spions.
Der Einbruch in die Darmſtädter
Nachrichtenſielle.
Der Ferienſenat des Reihsgerichts verhandelte am Freitag gegen
den 29jährigen Lackierer Ludwig Rein aus Mainz=Koſtheim wegen
Spionage, verſuchter Spionage und verſuchten Einbruchdiebſtahls. Rein,
der dem kommuniſtiſchen Erwerbsloſenrat in Mainz angehörte, hatte
im Jahre 1923 den franzöſiſchen Offizier Hartmann kennen gelernt und
erhielt von dieſem den Auftrag, für den franzöſiſchen Nachrichtendienſt
im Indereſſe der Landesverteidigung geheim zu haltende Nachrichten
auszuſpähen. So fuhr er im Auftrag Hartmanns nach Hanau, Kaſſel,
Gießen, Magdeburg, Fulda, Halle und Deſſau. Für die Reiſen erhielt
er 20 Dollar und 20 Franken. Weiter ſoll er im Jahre 1923 einen
Arbeitsloſen dem franzöſiſihen Nachrichtendienſt zugeführt haben, der
ebenfalls zu Spionagezwecken verwemdet wurde. Am 28. Mai 1994
ver=
ſuchte der Angeklagte mit einem Genoſſen in die deutſche
Nachrichten=
ſtelle in Dammſtadt einzubrechen und dort Nachrichtenmaterial und
Do=
kumente zu ſtehlen, um ſie in das beſetzte Gebiet zu ſchaffen. Zu
die=
ſem Zwecke wurde der Täter mit Mauſerpiſtolen ausgerüſtet. Auch
hatten die Franzoſen Autos zur Verfügung geſtellt. Bei dem
Einbruchs=
verſuch wurden Rein und ſein Genoſſe aber geſtört, ſo daß ſie
unver=
richteter Sache die Flucht ergreifen mußten. Am 29. Mai 1924 wurde
Rein verhaftet, mußte jedoch nach 8½monatiger Unterſuchungshaft
wie=
der entlaſſen werden. Nach ſeiner Entlaſſung begab ſich Rein nach
Toul, wo ihm durch die Franzoſen Arbeit dermittelt wurde. In der
Folge hielt er ſich noch in anderen franzöſiſchen Städten auf. Anfangs
dieſes Jahres kehrte er nach Deutſchland zurück und ſtellte ſich
frei=
willig der Polizei. Er iſt voll geſtändig und gibt an, er habe ſich
frei=
willig geſtellt, um ſeine Strafe zu verbüßen und ein anderer Menſch zu
werden. Der Reichsanwalt beantragte 3 Jahre Zuchthaus und 3 Jahre
Ehrverluſt. Das Urteil lautete auf 3 Jahr: 6 Monate Zuhthaus und
5 Jahre Chrverluſt. Ein Jahr ſechs Monate Unterſuchungshaft
wur=
den auf die Strafe angerechnet.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hlierunter erſcheinenden Nolizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in leinem Falle irgendwie als Veſprechung oder Kritik.
— Tanzabend. Im Hotel Prinz Heinrich findet Sonntag
abend Konzert mit Tanz ſtatt.
— Herrngarten=Café. Heute nachmittag 4 Uhr findet im
Herrngarken ein Künſtlerkonzert ſtatt.
— Brauerei Schul. Wie aus geſtriger Anzeige erſichtlich,
findet heute abend 8 Uhr in Schuls Brauerei wieder ein Konzert ſtatt.
— Wiener Kronenbräu=Keller. Heute findet ab 4 Uhr
nachmittag’s großes Volksfeſt ſtatt. Die Muſik wird vom Stadtorcheſter
geſtellt. Abends Illumination des Gartens. Bei freiem Eintritt ſtehen
den Beſuchern ein paar ſchöne Herbſtnachmittags= und Abendſtunden
bevor.
— Wir weiſen hiermit nochmals auf das Künſtlerkonzert mit
Gratis=
eſſen für jeden 2). Beſuhe: in Reſtaurant „Darmſtädter Hof”
beſonders hin. Wir bitten um Beachtung der Anzeige vom Samstag.
Wir weiſen darauf hin, daß die Geſellſchaft für Patentverwertung,
F. Erdmann u. Co. Berlin SW. 11, Kleinbeerenſtr. 26, allen Leſern
unſeres Blattes in Patent= Gebrauchsmuſter=, Warenzeichen= und
Ver=
wertungs=Angelegenheiten Rat und Auskunft koſtenlos erteilt.”
Immer mehr ſetzt ſich die Erkenntnis durch, daß Wieſen und
Weiden den Kunſtdünger gut vewwerten und durch ihn eine bedeutend
beſſer zuſammengeſetzte Grasnarbe als durch Stallmiſt und Jauche
er=
halten. Von den Kernnährſtoffen ſind es in dieſem Falle Kali und
Phosphorſäure, welche ſchon im Herbſt und Winter auf die Wieſen
ge=
bracht werden ſollten. Neben 2—3 Ztr. Thomasmehl kommen 1½ Ztr.
40er Kalidüngeſalz oder 4—5 Ztr. Kainit je Morgen in Frage. Der
letztere iſt beſonders bei vermooſten Wieſen anzuwenden, weil durch ſeine
Nebenbeſtandteile die Mooſe abgetötet werden.
Ein erquickender Schlaf iſt ein Labſal und ein tiefes Bedürfnis für
jedermann. Je beſſer das Bett, deſto beſſer der Schlaf. Bei Bezug von
Bettfedern ſollte man ſich daher an die anerkannte und ſolide Firma
S Beniſchin Prag XII, Böhmen, wenden. Man laſſe ſich vor
Ankauf von Bettfedern die reichilluſtrierte Preisliſte der Firma gratis
kommen.
NSU.=500 ccm Einzylinder Tourenmodell 1829 mit weſentlichen
Neuerungen. Auf dem Gebiet der Motorradtechnik macht zur Zeit das
neue NSl.=500 ccm Einzylinder Modell 1929 diel von ſich reden. Die
NSU.=Werke haben in dieſem bewährten Typ eine neue Serie aufgelegt,
die, gegenüber der bisherigen Ausführung, weſentliche Neuerungen
auf=
weiſt und einen beachtenswerten techniſchen Fortſchritt erkennen läßt.
Bettfedern direkt aus Böhmen beziehen viele kluge Hausfrauen und
machen damit immer die beſten Erfahrungen, wenn ſie dieſelben bei der
altbekannten beliebteſten, deutſchen Bezugsquelle Rudolf Blahut,
Deſchenitz (Böhmerwald) beſtellen. Hervorragende Qualitäten bei bei
niedrigſten Pveiſen. Muſter und Preisliſte koſtenlos.
31. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotterie.
27. Tag, 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung fielen:
0 Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 15506 166605 244644 343898 349277;
10 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 8701 17712 41255 241445 352391;
40 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 47 806 49927 60778 91210 128402
200779 218962 230826 250918 259385 261545 279032 283155 287261 289122
300642 318598 330961 334001 362259; ferner 116 Gewinne zu je 500 Mark
und 228 Gewinne zu je 300 Mark. — In der Nachmittags=
Ziehung fielen: 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 31718 93834;
14 Geſinne zu je 3000 Mark auf Nr. 53321 117283 118629 190675 311859
353879 374052; 20 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 113291 162576
181644 196473 212272 B9695 277805 315792 344159 347267; 34 Gewinne
zu je 1000 Mark auf Nr. 11449 47226 53809 77816 115092 118608 135406
170362 182174 251944 B9754 21474 N320 295928 309494 340063 349906;
ferner 66 Gewinne zu je 500 Mark und 218 Gewinne zu je 300 Mark.
— Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark,
2 Gewinne zu je 300 000 Mark, 2 Gewinne zu je 100 06 Mark, 2
Ge=
winne zu je 50 000 Mark, 2 Gewinne zu je 25 000 Mark, 8 Gewinne zu
je 10 00 Mark, 12 Gewinne zu je 5000 Mark, 30 Gewinne zu je 3000
Mark, 54 Gewinne zu je 2000 Mark, 130 Gewinne zu je 1000 Mark,
522 Gewinne zu je 500 Mark und 910 Gewinne zu je 300 Mark.
Tageskalender für Sonntag, den 9. September 1928.
Heſſiſches Landestheater. Großes Haus: vorm. 11,30 Uhr,
Ende 12,45 Uhr: Eröffnungs=Feſtkonzert; abends 19 Uhr, Ende nach
22 Uhr, E 1: „Don Carlos”. Kleines Haus: Keine Vorſtellung. —
Orpheum: abends 20 Uhr: „Die ungeküßte Eva”. — Konzerte:
Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Waldſchlößchen,
Reichs=
hof, Darmſtädter Hof, Zur Kanone, Neckartor, Perkeo, Bismarckeck,
Brauerei Schul, Stadt Nürnberg, Zum Rhönring, Reſt. Dintelmann,
Heidelbergerſtr. 40, Hotel Prinz Heinrich, Kolpingshaus, Wiener
Kronenbräukeller, 4—11 Uhr: Großes Volksfeſt; Schweizerhaus
Eber=
ſtadt: 4 Uhr Konzert. — Ludwigshöhe: nachm 16 Uhr Konzert.
— Gartenbaubetrieb Herm. Schulz Erbacherſtr. 101 von
9—20 Uhr: Dahlienſchau. — Eintracht, Eliſabethenſtr. 12:
Roſen=
ſchau, verbunden mit Dreſſolg=Konzert. — Kinovorſtellungen:
Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Starkenburg.
I. Griesheim, 8 Sept. Gemeinderatsbericht. Folgende
Arbeiten und Lieferungen wurden zu den Angebotspreiſen wie folgt
vergehen: Die Befeſtigung des Grabens in der Rheingaſſe dem Peter
Deucker 1. hier zu 17,45 Mk. pro laufender Meter. Die Anlieferung
von Randſteinen für die Hofmannſtraße der Offenbacher Kunſtſteinfahrie
in Offenbach a. M. zum Preis von 672,60 Mk. Die Lieferung von
Pflaſterſteinen für die Neupflaſterung eines Teiles der Hofmannſtraße
den Kirner Hartſteinerken Albert Pfeiffer zu 240 Mk. pro 1000 ga
Die Erſtellung eines Schlauchturmes am Spritzenhaus am Faſelſtall der
Heinrich Merher 1. Witwe hier zum Preiſe von 690 Mk. Die Herſtellung
der Gemeindehäufer Wolfsweg Nr. 11 und 13 wit einem äußeren
Ver=
putz dem Anton König hier zum Preiſe von 1094,20 Mk. Die
Her=
ſtellung von Läden dortſelbſt dem Philipp Chriſtian Feldmann 2. hier
zum Preis von 120 Mk. Das Anſchlagen derſelben der Firma Karu
Hofnann 2. hier, zum Preiſe von 54 Mk. — Die Herſtellung eines
Urnenhains auf dem neuen Fviedhof nach Gem vorliegenden Plan des
Gemeindebauinſpektors wurde einſtimmig beſchloſſen und die erforderlichen
Mittel hierzu bewilligt. Die Friedhofskonrmiſſion wurde beauftragt.
in dieſer Hinſicht einen entſprechenden Zuſatz zu der Frigdhofsordnung
auszuarbeiten. — Dem Ludwig Löb hier wurde geſtattet, ſeine
Ab=
wäſſer ausſchließlich der Dunggrube in den an ſeiner Hofreite in der =
Groß=Gerauerſtraße vorbeiziehenden Ortskanal einzuführen. Löb bot :
vor dem Anſchluß der Bürgermeiſterei eine Planſkizze vorzulegen. Die
jährliche Anerkennungsgebühr wurde auf 30 Mk. feſtgeſetzt. — Dem 1
Sportklub „Viktoria” wurde auf Widerruf geſtattet, auf ſeinem
Sport=
platz an der Neuen Darmſtädterſtraße außerhalb des Ortsbauplanez
eine Vadeanlage mit Ankleideräumen zu errichten. — Für das
Kon=
zeſſionsgeſuch des Alois Barten zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaſt
im Hauſe Neue Darmſtädterſtraße 257, „Zum Waldſchlößchen”, wurde
die Bedürfnisfrage bejaht — Die Gemeinde räumte der Heſſ.
Landes=
bank in Darnſtadt für ihre im Grundbuch dem Philipp Edel gegenüber ;
gewahrten Rechte den Vorrang ein. — Das Geſuch des Georg Rein= 1. hier um Uebernahme einer Bürgſchaft in Höhe von 4000 Mk.
bei der Bezirksſparkaſſe Groß=Gerau zum Zwecke des Ankaufs ſeines ;
Elternhauſes wurde abgelehnt, da die Kaufſumme zum Wert des
Obiek=
tes zu hoch iſt. — Zur Teilnahme an der Tagung des
Provinzialverban=
des Starkenburg des Heſſ. Landgemeindetags in Michelſtadt am 10.
Seb=
tember ds. Js. werden beſtimmt: Beigeordneter Feldmann und die
Gemeinderäte Nothnagel, König, Maus, Feuerbah und Maſſing. —.
Die Verpachtung der Gemeindegrundſtücke am Eichwäldchen vom :
13. Auguſt ds. Js., die gegen die vorherige Vespachtung einen erheb= Midererlös erbrachte, wunde genehmigt. —
Bauland=
umlegung. Nachdem die Vorarbeiten hierfür über die
Grundſtücke=
zwiſchen Friedrich=Ebertſtraße und Wolfsweg offengelegen haben, ſoll !
nunmehr über die vorgebrachten Wiinſche und Einwendungen in
einer=
am Dienstag, 18. September d3. Js., nachmittags 4 Uhr, auf der Bür= (Zimmer 2) ſtattfindenden Tagfahrt verhandelt werden.
In der Tagfahrt wird auch die Wahl der von den Grundeigentümernn
zu wählenden Mitglieder des Umlegungsansſchuſſes — ein Vertreter;
der beteiligten Grundeigentümer und ein Sachverſtändiger für die Be= der Grundſtücke — und deren Stellvertzeter vorgenommen.
Die Wahl erfolgt mit Stimmenmehrheit der anweſenden Grundeigen= und bei Stimmengleichheit durch das Los. Wenn in der Tag== Grundeigentümer der Umlegung widerſprechen, ſo hat dem Um= außerdem ein von dieſn Grundeigentümern zu wäh= Vertreter anzugehören. Die der Umlegung zuſtimmenden undd
widerſprechenden Grundeigentümer wählen, ihre Vertreter und deremm
Erſatzmänner dann in getrennten Wahlgängen. Alle Beteiligten ſind zuu
der oben erwähnten Tagfahrt eingeladen.
F. Eberſtadt, 8. Sept. Grummetgras=Verſteigerung.,
Die Grummetgrasernte von den Gemeindewieſen am Weineg, im Woog 9
und der Hirtenbach ſowie von den Mühlwieſen wird am kommendeny
Dienstag, den 11. September, öffentlich meiſtbietend in mehreren Loſeny
an Ort und Stelle verſteigert. Zuſammenkunft der Steigerer nachmit= um 3 Uhr am Weinweg (Reſervoir) und um 4½ Uhr auf denn
Mühlwieſen. Nähere Auskunft erteilen die Feldſchützen. — Ger= 1. —Sportverein Geinsheim 1. (1. Verbandsſpiel).
Die Privatſpielſaiſon iſt zu Ende, der Punktekampf beginnt. Der Sport= Geinsheim iſt der Berufene, ſich mit dem Einheimiſchen am Sonn= nachmittag um 3 Uhr im erſten Spiel zu meſſen. Die Gäſte geben.
auf fremdem Platze einen nicht allzu ſtarken Gegner ab, die Germanen
müſſen aber trotzdem auf der Hut ſein, denn Verbandsſpiele bringen /
nur zu oft Ueberraſchungen. Die Einheimiſchen werden in ihrer
ſtärk=
ſten Aufſtellung antreten, und ſind mit dieſer Zuſammenſtellung ernſters
Anwärter für die diesjährige Meiſterſchaft. Vor dieſem Spiel tritt dies
2. Mannſchaft der gleichen vom Sportverein Geinsheim gegenüber. Auchs)
hier wird es nicht ſchwer ſein, die beiden Punkte nach Eberſtadt zm
bringen, da auch die 2. Mannſchaft erſtmals wieder komplett auf dem
Plan treten wird. Sind für beide Spiele gute Schiedsrichter zur Stelle.”
ſo ſind zwei intereſſante und ſchöne Spiele zu erwarten. — Konzerte.:
Anläßlich ſeines 35jährigen Beſtehens vevanſtaltet der Verein „Zither=”
kranz” (Zither= und Mandolinenklub) am Sonntag, den 23. September.,
abends 8 Uhr, im Saale „Zum Bergſträßer Hof” ein Konzert. — Dew
Gefangverein „Männerquartett Harmonie” hält fein diesjähriges
Herbſt=
konzert am Samstag, den 29. September, im gleichen Saale ab. U. au
gelangt hierbei ein Singſpiel zur Aufführung.
Aa. Pfungſtadt, 8. Sept. Nächtliche Feuerwehrübungi
Unverhofft fand in einer der letzten Nächte eine Feuerwehrübung ſtatt-1
die jedoch einen guten Verlauf nahm. Die Wehr wurde durch die neu=
Sirenenanlage alarmiert. Als gedachte Brandſtätte war die Dintel)
mann=Mühle auserſehen worden. Schon dreizehn Minuten nach dem
erſten Alarm war es der ſchlagfertigen Wehr möglich, die Schlauchleiü
tungen in Tätigkeit zu ſetzen. Zu der Uebung war der Kreisbrando
meiſter aus Darmſtadt erſchienen, der ſich nach Beendigung der Uebunge
äußerſt lobend über die Bereitſchaft und die Ausbildung der
Weh=
äußerte. Bemerkenswert iſt noch, daß im Laufe der Uebung auch de
Kreismotor=Feuerwehrſpritze von Darmſtadt herangeeilt kam, die ebem
falls in Tätigkeit trat. — Säuglingsfürſorge. Die nächſt7
Beratungsſtunde für Mutter= und Säuglingsfürſorge findet am
Diens=
tag, den 11. September, nachmittags um 2½ Uhr beginnend, in de
Handwerkerſchule ſtatt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 8. Sept. Feuerprobe=Alarm. In de
letzten Nacht gegen 11½ Uhr wurde die Einwohmerſchaft durch das um
heimliche Heulen der Alarmſirene aus dem Schlafe geweckt. Es handelt:
ſich um einen unevwarteten Probealarm der Feuerwehr durch Herrk!
Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger in Begleitung des zuſtändigen
Kreis=
amtsreferenten, Herrn Reg.=Aſſeſſor Dr. Eckſtein. Erfreulicherweiit
waren die Feuerwehrmannſchaften überraſchend ſchnell zur Stelle un—
angriffsbereit. Der angenommene Brandherd, das Rathaus, wurde
ſcho=
nach ungefähr zehn Minuten nach dem Alarmieren unter Waſſer ſe
nommen und mit mehreren Schlauchleitungen energiſch bekämpft. E
zeigte ſich hierbei, daß auch die Geräte in muſtergültiger Ordnung ware:
und federzeit gebrauchsfähig ſind. Beide Inſpizienten ſprachen ſich ard
Schluſſe der Uebung in lobender Weiſe über die ſchnelle Bereitſchan
aus. Die Einwohnerſchaft wurde allerdings durch den unerwarteies
Alarm in eine gewiſſe Aufregung verſetzt, da bei den meiſten angenon2
men wurde, es handele ſich um den Ausbruch eines Brandes. Die
Alarn=
ſivene hat ſehr gut funktioniert. Durchfahrende Radfahrer beſtätigter
daß ſie in der ganzen Umgebung deutlich vernehmbar war.
f. Roßdorf, 8. Sept. Fußball. Der Sportverein, der dieſe
Jahr zur A=Klaſſe aufgeſtiegen iſt, geht am kommenden Sonntag
m=
einem Wettſpiel gegen Sportverein Weite=ſtadt in die Verbandsſpiel
Die Mannſchaften fahren 11.40 ab hier und begleiten ſie die beſtes
Wünſche zu den Verbandsſpielen. — Brieftaubenzucht. Be
dem Jungflug nach Steinach (Bayern), 120 Kilometer, erzielte Hein
Landzettel die erſte Konſtatierung. — Todesfall am
Bahn=
hof. Um den abfahrenden Zug noch zu errei hen, eilte der Weinhan
ler Herr Karl Wenglein aus Darmſtadt heute vormittag zu—
hieſigen Bahnhoſ. Kurz vor dem Bahnhofsgebäude brach der Herr zu
ſammen und war ſofort tot. Der ſogleich anweſende Arzt, Herr 2*
Heck, ſtellte als Todesurſache Herzſihlag feſt.
r. Babenhauſen, 7. Sept. Daß der Sportverein Germe
nia von hier eine vielverſprechende Handball=Elf beſitzt, bewies er a.
Sonntag nachmittag mit ſeinem hohen Sieg über Pfungſtadts erſ”
Hanballmannſchaft. 8:2 (4:1) war das Ergebnis. Die Ueberlegenhe
der Germanen gegen die Gäſte iſt durch dieſe hohe Torzahl klar
au-
gedrückt. Der Gegner konnte Babenhauſen trotz ſeines unermüdliche-
Angriffsgeiſtes nur ſelten gefährlich werden.
Bequeme Autobus- und Eisenbahn-Verbindun
[ ← ][ ][ → ]Nummer 231
Londpirſcheltiſhe Sechlingspriſung.
m. Um landwirtſchaftlichen Lehrlingen nach beendeter zweijähriger
(eehrzeit Gelegenheit zu geben, ſich einen Befähigungsnachweis über
i re praktiſchen Kenntniſſe zu erwerben, hat die Landwirtſchaftskammer
ſson einige Zeit eine Landwirtſchaftliche Lehrlingsprüfung eingerichtet.
8. je diesjährige Prüfung findet Anfang Oktober ſtatt, die Anmeldungen
laben bis ſpäteſtens 20. September d. Js. bei der
Landwirtſchafts=
k mmer zu erfolgen; bei dieſer ſind die Beſtimmungen für die Prüfung
elhältlich. Von dem Zeitpunkt und dem Ort der Prüfung werden die
müflinge ſchriftlich benachrichtigt. Der Anmeldung ſind beizufügen:
ern kurzgefaßter ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf, eine
Zuſtimmungserklä=
rung und das Zeugnis des Lehrherrn ſowie das letzte Schulzeugnis,
erte Beſchreibung der Lehrwirtſchaft der Nachweis der zweijährigen
Awagsis, die Prüfungsgebühr von 5 Mark. Im Jntereſſe der jungen
lrute, die ſich die Landwirtſchaft als Beruf erwählt haben, iſt dieſe
(änrichtung ſehr zu begrüßen.
Aw. Heubach i. Odw., 8. Sept. Patriarchaliſches Alter.
F-au Margarete Schimpf. geb. Schimpf, Witwe, die Mutter der hieſigen
Aausträgerin des „Darmſtädter Tagblatts”, Marie Schimpf, begeht am
„orgigen Tag ihren 93. Geburtstag. Die Jubilarin iſt geiſtig noch
zu ßerſt rege und körperlich ihrem Alter entſprechend noch recht rüſtig.
Fs iſt höchſt intereſſant, die Greiſin aus ihrer Jugendzeit erzählen zu
z ven, vermag ſie uns doch die Geſchehniſſe einer Zeitepoche vor Augen
führen, die acht Jahrzehnte zurückliegt. Man geht nicht fehl,
an=
zmiehmen, daß Frau Schimpf die älteſte Einwohnerin des Kreiſes
Die=
vurg iſt. Möge es ihr nun vergönnt ſein, ihnen Freudentag noch
man=
h—s Jährlein bei Friſche des Geiſtes und des Körpers feiern zu dürfen,
ged iſt dies der Gemeinde Heubach beſter Wunſch.
b. Erbach i. Odw., 8. Sept. Dieſer Tage veranſtaltete das
Kreis=
ſt ulamt zuſammen mit dem Kreislehrerverein Erbach im evangel.
Ge=
neindehaus zu Erbach eine Tagung, die dem Deutſchunterricht
und der deutſchen Sprache gewidmet war. Die große Zahl der
Trilnehmer bewies, daß unſere Lehrerſchaft der deutſchen Mutterſprache
züößtes Intereſſe entgegen bringt. Herr Lehrer Lutz, der Obmann des
ſreislehrervereins, eröffnete die Verſammlung und gab nach herzlicher
Legrüßung dem Referenten. Herrn Dr. Bappert=Frankfurt, das Wort
u ſeinem Vortrag „Aehnlichkeit und Verſchiedenheit des pſychiſchen
Vor=
gungs beim Leſen und Sprechen”. In wunderbar anſchaulicher Weiſe
iErte Redner in die ſtufenweiſe Entwicklung der Sprachfähigkeit beim
inen Kinde ein. Gänzlich ungeformte Laute und Wortſilben werden
ach ſtarke Lebensregungen heuvorgebracht. Mit großer Freude
plad=
uut der kleine Mund einmal zuſammengebrachte Wortſilben bis zur
Er=
m.üdung. Eine genauere Formung der Worte tritt erſt im zweiten
Le=
geisjahre ein. Doch fehlt auch jetzt noch die feſte Umanenzung des
geiſti=
är Inhaltes der Wortformen, eine ganze Reihe von Erlebniſſen, die
ſt. einem beſtimmten, für das Kind ein Ereignis bedeutenden Erlebnis
Hörem, werden durch das Wort ausgedrückt. Gerade umgekehrt iſt der
ypchiſche Vorgang beim Leſenlernen. Während in der Sprachbildung
die beſtimmte Wortform erſt aus einem Erlebniszuſammenhang folgt,
änrgt das Leſenlernen mit der einzelnen Form, dem Buchſtaben, an,
eht die Buchſtaben aneinander und ſucht dann von der geleſenen
Wort=
gem den dazu gehörigen geiſtigen Inhalt zu erfaſſen. Aus ſeinen
N=cholvgiſchen Forſchungen zog der Vortragende pädagogiſche Schlüſſe.
N icher Beifall belohnte die vorzüglichen Ausführungen. — Die
Nach=
uttagsveranſtaltung wurde um 2 Uhr durch Herm Schulrat Gerbig
töffnet. Ein trefflicher Chor, unter Leitung des Herrn Rektor Weber,
benckte das Lied „Deutſchland” in ſehr gut gelungenem Vortrag zu
9 hör. Dann ergriff Herr Profeſſor Löffler=Pforzheim das Wort zu
emem Vortrag „Ernſtes und Heiteres von den Fremdwörtern. Was
net der deutſche Sprachvevein uns zu ſagen?‟. Ginleitend führte er aus,
B unſere Mutterſprache der wertvolſte Beſitz unſeres Volkes ſei, der
üger alle Trennungen nach Bekenntniſſen, Weltanſchauungen und
Par=
eeen hinweg unſer Volk zuſammenfügt. Von dieſer Erkenntnis aus=
Send und in Anbetracht der Wichtigkeit unſerer Sprache für die Nation
iest der deutſche Sprachverein alle ſeine Beſtrebungen dafür ein, die
deutſche Sprache rein und unverfälſcht von fremdem Einfluß zu pflegen.
Nedner weiſt damauf hin, daß neben 300 000 deutſchen Wörtern in
2 autſchland 120 000 Fuemdwörter gebräuchlich ſind, die ſich ohne
Aus=
nühme durch deutſche Eindrücke erſetzen ließen. Hier zeigt ſich wie auf
virlen, vielen andenen Gebieten die Charakterſchwäche, die den Deutſchen
gnnzeichnet, fremdes Weſen nachzuahmen und das eigene gering zu
rteten. In humorvoller Weiſe gab Redner eine Fülle von Beiſpielen
izer die Verpfuſchung unſerer Sprache dunh ausländiſche Wörter und
Arsdrücke, oft größte Heiterkeit auslöſend. Er gab ein Bild, das
eigent=
iay zum Nachdenken darüber anſpornen ſollte, wie oft ſich der Deutſche
Durch vor ſich ſelbſt und dem Ausländer lächerlich macht. An die
Achrerſchaft richtete der Redner am Schluß ſeiner Ausführungen die
grzliche Bitte, in der in erſter Linie dazu beruſenen Volksſchule
tat=
täftig mitzuarbeiten, daß in die deutſche Sprache und in das deutſche
Aeſen endlich Reinheit und Geſinnungsſtärke einziehe. Neicher Beifall
mn b kund, daß die Ausführungen tiefen Eindruck hervorgerufen hatten.
2as Liedchen „Kommt ein Vogel geflogen”, vorgetragen durch den
Schü=
eschor des Herrn Rektor Weber, ſchloß die ausgezeichnete Veranſtaltung
n. Zu der Abendveranſtaltung, die um 8½ Uhr ihren Anfang mahm,
urr die Oeffentlichkeit der ergangenen Einladung erfreulicherweiſe
zahl=
rich gefolgt. Der herzlichen Begrüßungsanſprache des Herrn Rektor
Asber folgte der Chor „Sanktus”, von Herrn Lehrer Lamberth vor=
5 dlich geleitet. Sein aus früheren Veranſtaltungen beſt bekanntes
Nundharmonikaorcheſter verlieh dem Chor eine beſondere Wirkung.
Fmem weiteren Lied und drei Gedichtvorträgen folgte der Vortrag des
6 rrn Profeſſor Löffler, der über das Thema „Deutſche Sprache
z itſche Zukunft” ſprach. Der Vortrag bewegte ſich im weſentlichen im
Nrhmen der Ausführungen des Nachmittags. Er ging noch auf die
ge=
aäcktlichen Gründe der Sprachverfälſchung durch die Fvemdwörter ein.
. wies beſonders darauf hin, daß es im Intereſſe unſeres Deutſchtums
AS Gebot der Stunde ſei, das Band, das die 60 Millionen Deutſchen
ui ſeres Vaterlandes mit den 40 Millionen Auslandsdeutſchen eine
näm=
ſich das der Mutterſprache, zu feſtigen und zu erhalten. Redner richtet
u. die Verſammlung die herzliche Bitte, auch an ihrem Teil dazu bei=
Aoſen ie Peraufaltung witchig ch.
— Hirſchhorn, 8. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
September 0,52 Meter, am 8. September 0,53 Meter.
— Gernshei ,8. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
September 0.17 (eter, am 8. Setztember 0,10 Meter.
Sonntag, den 9. September 1928
Frauer im Hauſe Opei.
Frau Emmp v. Opel *.
Rüſſelsheim, 8. September.
Geſtern abend iſt Frau Emmy von Opel nach langem,
ſchwerem Leiden im Alter von 50 Jahren auf ihrem Gut
Weſter=
haus bei Ober=Ingelheim ſanft entſchlafen. Frau Emmy von
Opel war die Gattin Heiurich von Opels, der, wie noch friſch in
Erinnerung, im Juni dieſes Jahres verſtorben iſt. Sie hat ihren
Gatten nur um wenige Monate überlebt. Wieder hat der Tod
innerhalb kurzer Zeit eine ſchwere Lücke in das Opelſche
Familien=
leben geriſſen, das wie kaum anderswo mit dem Wachſen und
Wirken des Welthauſes verknüpft iſt. Frau Emmy von Opel war
eine geborene Weher auf Mönchhof und eine in früheren Jahren
im Autoſport bekannte Erſcheinung, die im Jahre 1906 als erſte
Frau die Weſtdeutſche Tourenfahrt gegen ſtarke männliche
Kon=
kurrenz gewann. Als Gattin und Mutter gleich vorbildlich, wußte
ſie bald ein offenes und gaſtliches Haus zu ſchaffen, das lange
Jahre hindurch ein geſellſchaftlicher Mittelpunkt im beſten Sinne
bildete. Darüber hinaus erfüllte die ebenſo gütige wie kluge Frau
ein Leben voll ſtiller und zielbewußter Wohltätigkeit, ſo daß heute
viele tauſend aufrichtig Trauernder ihre Bahre umſtehen. Frau
von Opel hinterläßt zwei Töchter; ihr einziger Sohn Hans von
Opel iſt bekanntlich vor einigen Jahren in den Alpen verunglückt.
Ai. Vielbrunn, 8. Sept. Ein Veteran der Holzbranche,
der in weitem Umkreis und beſonders in den Kreiſen Holzinduſtrieller
beſtens bekannte Herr Leonhard Hammann II. hier, der vor drei
Jahren ſein goldenes Chejubiläum begehen konnte, feiert am Montag,
den 10. Sept, ſeinen 80. Geburtstag. Ebenſo wie er ſich heute
noch durch ſein jugendfriſches Ausſehen auszeichnet, wohnt ihm der
raſtloſe, unermüdliche Geiſt noch inne, der ihm von jeher zu eigen war,
und iſt er in Feld, Wieſe und Wald gern immer noch der erſte. Für
den Wald hegt er eine beſondere Vorliebe, nicht nur als Naturfreund,
ſondern in erſter Linie als geriſſener Geſchäftsmann und
Holzaufkäu=
fer, als welcher er nun nahezu ein halbes Jahrhundert für die Firma
Rexroth=Michelſtadt tätig iſt.
— Fürth i. O., 6. Sept. Die heſſiſche Wanderausſtellung für
Ge=
ſundheitspflege und ſoziale Fürſorge wurde in der Zeit vom
Donners=
tag, den 30. Auguſt, bis Sonntag, den 2. September 19B8, in der
Turn=
halle dahier gezeigt. Die Eröffnung der Ausſtellung fand am 30. Auguſt
abends 8 Uhr ſtatt. Sie wurde durch Geſangsvorträge der
Geſangver=
eine Liederkranz und Sängerkranz eingeleitet. Herr Bürgermeiſter Zeiß
begrüßte die Erſchienenen und gab dem Wunſche Ausdruck, daß die
Ausſtellung in den Ausſtellungstagen von den Gemeindeangehörigem und
auch von der Umgebung recht gut beſucht werden möge zum Nutzen und
Segen der Bevölkerung und nicht zuletzt auch für das ganze Vaterland.
In Sonderheit begrüßte Herr Bürgermeiſter Zeiß den Präſidenten der
Landesverſicherungsanſtalt Heſſen, Herrn Dr. H. Neumann, und dankte
ihm, daß er ſich bereit erklärt habe, dem Eröffnungsvortnag zu
über=
nehmen. In feſſelnder Weiſe behandelte der Redner das Thema: „Im
Kampfe um die Volksgeſundheit”. In ſeinem überaus lehrreichen und
hochintereſſanten Vortrag ſprach er über die Volksſeucken, insbeſondere
über Tuberkuloſe, Geſchlechtskrankheiten und Alkoholismus. — Am
zweiten Tage der Ausſtellung ſprach Herr Medizinalrat Dr. Werner in
Heppenheim über das Thenua: „Eine gefährliche Krankheit‟. Der
Red=
ner behandelte beſonders die Tuberkuloſe, und beſprach den Erreger
die=
ſer Krankheit, den Tuberkelbazillus, ſeine ungeheure
Vermehrungstätig=
keit, ſeine leichte Uebertragbarkeit auf Menſch und Tier. — Der dritte
Ausſtellungstag war wie die vorhergehenden ſehr gut beſucht. An dieſem
Tage ſprach Herr Medizinglrat Dr. Heid: „Warum Geſundheitspflege‟.
Der Redner verſtand es, das Publikum in allen Teilen, was für die
Ge=
ſundheitspflege notwendig iſt, aufzuklären. Am letzten Tage der
Aus=
ſtellng ſprach nach einem Geſangsvortrag des Geſangvereins
Sänger=
kranz, der Leiter der Ausſtellung. Herr Abemarie über: „Gefährliche
Feinde unſeres Volkes. Der Herr Vortragende behandelte in Sonderheit
die Geſchlechtskrankheiten. Lautloſe Stille und reicher Beifall bewieſen,
daß der Redner dem Publikum aus dem Herzen geſprochen hatte. Die
Leitung der Ausſtellungsabende lag in den Händen des Herrn
Bürger=
meiſters Zeiß. Nach dem Schlußvortrag gab der Geſangverein
Sänger=
kranz noch einen Geſangsvortrag. Alsdann ſchloß Herr Bürgermeiſter
Zeiß die Ausſtellung, indem er den Herren Vortragenden nochmals
dankte. Weiteren Dank zollte er der Leitung der Ausſtellung, den beiden
Geſangvereinen, dem Turnverein und dem Kraftſportverein für ihre
Mitwirkung. Die Ausſtellung war während den Ausſtelungstagen von
rund 1600 Perſonen und ungefähr 500 Schulkindern beſucht.
I. Birkenau, 7. Sept. Firmung. In der hieſigen Pfarrei wird
das hl. Sakrament der Firmung vom Hochw. Herrn Biſchof Dr. Ludwig
Maria Hugo von Mainz am Montag, den 10. September, und nicht am
Sonntag, den 9. Setztember, wie es anfangs beſtimmt war, geſpendet.
Mit den hieſigen Kindern werden zugleich auch die Firmlinge der Pfarr=
Kuratie Nieder=Liebersbach gefirmt werden. Am Sonntag nachmittag
gegen 6 Uhr kommt der hohe Herr von Viernheim hierher, wo er am
Vortale der Kirche von der Pfarrgemeinde feierlich empfangen wird.
Sanitätskolonnentag. Bei dem kürzlich in Gießen
abgehalte=
nen 10. Heſſiſchen Sanitätskolonnentag, bei dem 60 Freiw.
Sanitäts=
kolonnen durch 57 Delegierte vertreten wanen, wurde beſchloſſen, die
nächſtjährige Delegiertenſitzung in Birkenau abzuhalten.
Bb. Bensheim, 7. Sept. Durch die hieſige Kriminalpolizei wurde
jenes Schwindlerpaar hier geſaßt, das gelegentlich in Wirtſchaften
aus=
geführter muſikaliſcher Vorträge altes Papiergeld der Vorkriegszeit
um=
zuwechſeln verſuchte, was ihm mehrfach, ſo auch in Darmſtadt jüngſt erſt
wieder gelungen iſt. Der Mann hat ſchon vielfach Bekanntſchaft mit
dem Gefängnis gemacht.
Av. Bensheim (Bergſtr.), 8. Sept. Die neue Bürgermeiſter=
Dienſtwohnung. Bekanntlich war in dieſem Frühjahr die vormals
Kommerzienrat Guſt. Müllerſche Villg am Gingang, der Schönberger
Straße von der Stadt Bensheim angekauft worden. Unter erheblicken
baulichen Veränderungen wurde ſie im Laufe dieſes Sommers als
Dienſt=
wohnung für den Bürgermeiſter eingerichtet. Seit kurzem iſt ſie denn
auch von Bürgermeiſter Dr. Angermeier bezogen worden. — Eine
Sicherungsmaßnahme im Bensheimer Poſtamt. Im
Laufe dieſer Woche wurde im Bensheimer Poſtamt aus Gründen der
Geite 7
Seiie 4
Publikumsverkehr beſtimmten Poſtſchalter nach Schalterſchluß von dem
übrigen Schaltervorraum, der im Intereſſe der Schließfach=Poſtabholer
noch bis 9 Uhr geöffnet bleibt, abzutremnen. Durch Schließung des
Scherengitters ſoll den nach Schalterſchluß noch länger mit
Abrechnungs=
arbeiten beſchäftigten Beamten ein beſonderer Schutz gewährt werden. —
Kanaliſation der Schönberger Straße. In Ausführung
eines Beſchluſſes unſerer Stadtverordnetenverſammlung wurde
mittler=
weile mit den Kanaliſationsarbeiten der Schönberger Straße begonnen.
Die Arbeiten haben eine merkliche Einengung des für den Fahrzeug= und
Fußgängerverkehr noch zur Verfügung ſtehenden Straßenſtreifens im
Gefolge, weshalb dieſelben auch nur ſtüchveiſe vor ſich gehen können.
Für Kraſtfahrzeuge iſt die ſchmale Paſſage, die zugleich als
Fußgänger=
weg dienen muß, nur mit beſonderer Vorſicht zu befahren.
Bm. Hofheim (Ried), 6. Sept. Abſchiedsfeier. Für den nach
Mainz verſetzten hieſigen evangeliſchen Geiſtlichen, Herrn Pfarrer
Bern=
beck. fand im „Kaiſerhof” eine Abſchiedsfeier ſtatt, zu welcher außer dem
hieſigen Kirchengeſangverein noch der evangeliſche Poſaunenchor „Eine
feſte Burg” Worms mit zirka 40 Bläſern erſchienen war. Sehr zahlreich
hatte ſich die evangeliſche Gemeinde eingefunden, und waren auch viele
Mitglieder der Filialgemeinden Bürſtadt und Bobſtadt erſchienen. Dem
ſcheidenden Geiſtlichen wurden ſeitens der genannten Vereine, der
Ge=
meindebertretung, des Schul= und Kirchenvorſtandes, des
Lehrerkolle=
giums, der Vertreter Bürſtadts und Bobſtadts uſwp. zahlreiche Ghrungen
zuteil. Alle Redner fanden warme Worte des Dankes und des Abſchieds.
Herr Pfarrer Bernbeck dankte in längerer Rede für die ſo warme
Ab=
ſchiedsfeier, gelobte allen auch ein ferneres Gedenken und ermahnte, die
begonnenen Werke weiter auszubauen. Der Abſchiedsgottesdienſt findet
am kommenden Sonntag ſtatt. — Turnererfolg. Auf dem 33.
Landskronfeſt konnten von ſechs hieſigen Turnern drei preisgekrönt nach
Hauſe fahren. Im Fünfkampf für Männer ermng under 81
Teilneh=
mern der Turner Adolf Gölz mit 56 Punkten den 21. Preis. Im
Drei=
kampf für Männer konnte unter 543 Teilnehmern Adam Höfle mit 34
Punkten den 21. Preis erringen. Altersturner Adam Keil errang im
Dreikampf der Aelteren, 1. Altersklaſſe, unter 49 Teilnehmern mit 40
Punkten den 10. Preis. Den wacheren Turnern „Gut Heil”. —
Schützenerfolg. Beim Gauſchießen in Klein=Hauſen konnten die
Schützen Gg. Hölzel und W. Baußmann der hieſigen Schützenbereinigung
Preiſe erringen. Erſterer errang im Liegendfreihändig mit 35 Ringen
den 2. Preis, während letzterer im Stehendfreihändig mit 30 Ringen
den 4. Preis erringen konnte.
. Mörfelden, 8. Sept. Die Goldene Hochzeit feierten am Freitag,
den 7. Sept., bei guter Geſundheit die Eheleute Joh. Arndt 5.
z. Rüffelsheim, 8. Sept. Die Gemeinde beabſichtigt, für
erholungs=
bedürftige Kinder im Neckartale Gbei Wimpfen) ein Amweſen als
Kinder=
heim käuflich zu erwerben.
. Trebur, 8. Sept. Das Poſtauto, das am Montag abend den
Perſonenverkehr zur Aſtheimer Kirchweih vermittelte, wurde auf der
Chauſſe mit Steinen benorfen. Einige Inſaſſen wurden durch die
Glosſtlitter leicht verletzt.
Rheinheſſen.
Ac. Worms, 6. Sept. Paulusmuſeum. Nahezu ſechs Wochen
vor der mit dem Dominikanerorden vereinbarten, Friſt wurde die
Pauluskirche mit Sakriſtei von dem Muſeum geräumt, wobei in der
letz=
teren nach Abbruch eines Grabſteines außerordentlich ſchöne und wichtige
Wandbilder zum Vorſchein kamen. Es handelt ſich dabei um romaniſche
Malereien, die, neben den kürzlich in Lorſch gefundenen Fragmenten,
wohl die älteſten bis jetzt bekannten Wandmalereien aus dieſer Epoche
in Heſſen ſind. Die ſämtlichen Beſtände des Paulusmuſeums wurden
magaziniert, bis die neuen Räume dafür fertiggeſtellt ſind, an denen
zur=
zeit fleißig gearheitet wird. Gleichzeitig hat die Herſtellung der
Paulus=
kirche zu kirchlichen Zwecken begonnen, doch iſt noch nicht abzuſehen, bis
wann dieſe Arbeiten beendigt ſind und die Kirche ihrem urſprünglichen
Zwecke wieder zurückgegeben werden kann. — Einbrüche. Wie erſt
jetzt bekannt wird, erlebten die Mitglieder des hieſigen Tennisklubs
Ale=
manniag am Sonntag früh, als ſie zum Tennisturnier kamen, die
unange=
nehme Ueberraſchung, das Klubhaus erbrochen vorzufinden.
Einge=
ſchlagene Türfüllungen und erbrochene Schränke ſah man, aber
merk=
würdiger Weiſe hatten die Einbrecher Kölniſches Waſſer, feine Seife,
Koffer und Handtücher geſtohlen, dafür aber Bargeld liegen laſſen! —
In einem weiteren Falle wurde in einer Wohnung Leib= und
Gebrauchs=
wäſche, ſilberne Beſtecke, Damenſtoffe und ein großer Koffer geſtohlen.
40. Oppenheim, 5. Sept. Zum Beſuche der Obſt= und
Gemüſe=
kulturen der hieſigen Lehr= und Verſuchsanſtalt für Wein= und Obſtbau
im Kläuerchen hatte ſich am Sonntag, etwa 100 Mitglieder ſtark, der
Obſt= und Gartenbauverein Weiſenau eingefunden. Obſtbautechniker
Zehnbauer, der die Führung übernommen hatte, erklärte den Beſuchern,
daß der ſchöne Obſtbehang trotz zweimaligen Hagelſchlags die Folge
einer guten Baumpflege ſei. Befriedigt über das Geſehene wurde
dann noch die Katharinenkirche und das Muſeum beſucht. — Zum
Landskronturnen waren etwa 2000 Perſonen hierher gekommen.
Zum Feſtkommers in der Landskronhalle am Vorabend, der von der
Muſik des Orcheſtervereins und Liedervorträgen des
Männergeſang=
vereins und der Harmonie umrahmt war, entbot Kreisdirektor Herberg
den Gruß der Staats= und Kreisbehörde, während Beigeordneter Zahn
die Glückwünſche der Stadt überbrachte. Die Wettkämpfe am Sonntag
wickelten ſich unter Leitung des Kreisturnwartes Freh=Mainz ohne
irgendwelche Störungen ab.
Oberheſſen.
v. Lauterbach, 7. Sept. Turngeſchichtliches. Unſere
Vogels=
bergſtadt iſt bekannt als der Geburtsort von Adolf Spieß, der ſpäter
in Darmſtadt lebte und als der Schöpfer des deutſchen Schulturnens
berühmt genorden iſt. Die hieſige Spießturnhalle trägt den Namen des
bedeutenden Turnpädagogen. Erinnerungen an den Heſſenſohn Adolf
Spieß wird auch die Deutſche Turnſchule zeigen, die am 6.
Ok=
tober in Berlin eingelveiht zui d. Es geht das aus einer Mitteilung
hervor, die der Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft, Prof. Dr.
Ber=
ger, jetzt in der Deutſchen Turnzeitung veröffentlicht und folgenden
Wortlaut hat: „Ein ſchönes Zeichen turneriſcher Treue und
Denkungs=
art ſind zwei Bilder, die der Chrenvorſitzende des Turnvereins
Lauter=
bach in Heſſen, C. Th. Helfenbein, ſoeben überſendet als Antwort für
ein paar freundliche Zeilen, die ich ihm zu ſeinem Ehrenabend geſchickt
hatte. Es ſind wertvolle Bilder des Geburtshauſes unſeres Adolf
Spieß und der Spießturnhalle, und das Cichenholz der Rahmen
ſtammt aus dem Gebuttshauſe und iſt von dem Schenker vor mehreren
Lahren bei Ernenerung des Hauſes erworben worden. Die beiden
Bilder werden der Deutſchen Durnſchule, als
Wand=
ſchmuck überwieſen.”
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haus Darmſtadt für die Zeit vom 1
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tober 1928 bis 31. März 1929.
Die Lieferung des Bedarfs an
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bensmitteln uſw. ſoll, wie ſeither, im
Wege der Verdingung vergeben werden.
Die zu liefernden Mengen ſind auf dem
Verwaltungsbüro zwiſchen 10 u. 12 Uhr
zu erfahren, woſelbſt auch die
Liefe=
rungsbedingungen eingeſehen werden
können. Diejenigen Einleger, die nicht
Einblick in die Lieferungsbedingungen
genommen haben, können bei der
Veu=
gebung der Lieferung nicht berückſichtigt
werden. Die Angebote und die
zuge=
hörigen Warenproben ſind verſchloſſen
mit bezügl. Aufſchrift verſehen am
Dienstag, den 18. September 1928,
zwiſchen 10 und 12 Uhr
im Verwaltungsbüro des
Stadtkranken=
hauſes, Grafenſtr. 9, abzugeben. (st14394
Darmſtadt, den 7. Sept. 1928.
Die Krankenhausdirektion.
Verſteigerung.
Im hinteren Hof der Dragoner=
Kaſerne 23 — Eingang Riedeſelſtraße
— werden öffentlich meiſtbietend gegen
ſofortige Barzahlung verſteigert:
Dienstag, den 11. September
1928, vormittags 10 Uhr:
ausgeſonderte Bauſtoffe (Türen,
Fen=
ſter, Fenſterläden u. dergl).
Donnerstag, den 12. September
1928, vormittags 10 Uhr:
Altholz, Alteiſen, Altzink u. dergl.
ſo=
wie ausgeſonderte Möbel. (14449
Finanzamt Darmſtadt
(Liegenſchaftsverwaltung)
Wilhelminenſtraße 15.
Arbeitsvergebung.
Für die Weſtgruppe der
Grup=
penwaſſerverſorgung Offenbach a.
M. ſollen nachſtehende Arbeiten
ver=
geben werden:
Los I: Ortsrohrnetz Dietzenbach;
Herſtellung von 8400 m
Nohr=
gräben und Liefern und
Ver=
legen der Rohre von 80 bis
125 mm I. W. ſowie der
Haus=
zuleitungen;
Los II: Ortsrohrnetz
Dreieichen=
hain; Rohrgräben 7600 m
Rohre von 80—150 mm I W.;
Los III: Ortsrohrnetz Götzenhain u.
Philippseich; Rohrgräben
4600 m, Rohre von 80 bis
125 mm I. W.;
Los VV: Ortsrohrnetz Offenthal;
Rohrgräben 3400 m, Rohre
von 80—150 mm I. W.
Los V: Fernleitungen von der
Pumpſtation nach dem
Erd=
behälter und den
vorgenann=
ten Gemeinden; Rohrgräben
rd. 10500 m, Liefern und
Verlegen der gußeiſernen
Rohre von 125—200 mm I. W.
Eröffnung der Angebote
Donners=
tag, den 4. Oktober 1928,
vormit=
tags 10 Uhr, beim Kulturbauamt
Darmſtadt, Bleichſtraße 1.
Angebotsvordrucke für je ein Los ſind
zum Preiſe von 1,50 RM. bei der
unter=
zeichneten Behörde erhältlich, woſelbſt
auch die Planunterlagen und die in
Frage kommenden Vorſchriften und
Be=
ſtimmungen zur Einſichtnahme offen
liegen.
Freie Auswahl unter den Bietern
bleibt vorbehalten.
(14450
Darmſtadt, den 7. Sept. 1928.
Heſſiſches Kulturbauamt.
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Reich und Ausland.
Radfahrer gegen Perſonenkraftwagen.
Höchſt a. M. Der Radfahrer Wilhelm Bauer
aus Nied war im Begriff, von der Hamburger
Straße aus in die Hauptſtraße, Richtung Nied,
ein=
zubiegen, als er im gleichen Augenblick von einem
Perſonenkraftwagen angefahren und zu Fall gebracht
wurde, wobei er leichte Verletzungen erlitt. Das
Rad wurde zertrümmert. Der Beſitzer des
Perſonen=
kraftwagens, ein ſich zur Erholung in Wiesbaden
aufhaltender Belgier, erklärte ſich auf der Wache zur
Schadloshaltung des Verletzten bereit.
Ein Laſtauto ſtürzt eine Böſchung hinab.
Naſſau (Lahn). Auf der Straße zwiſchen hier
und Laurenburg fuhr ein großes Laſtauto an einer
abſchüſſigen Stelle über den Straßenrand,
wahr=
ſcheinlich infolge Verſagens der Bremſe und ſtürzte
an einer beträchtlich hohen Stelle der
Straßen=
böſchung hinab. In letzter Minute konnten ſich Lenker
und Beifahrer durch Abſpringen retten.
Von Wegelagerern vom Rade geriſſen.
St. Goarshauſen. Hier wurde ein Mann
von Wegelagerern überfallen und von ſeinem
Fahr=
rad geriſſen. Er wurde in den Straßengraben
ge=
worfen und von den Strolchen verprügelt, ſo daß er
mehrere itende Verletzungen erlitt. Die
Wege=
lagerer enl. umen unerkannt.
Ausländiſche Meſſerhelden verhaftet.
Diez. In der letzten Zeit iſt es öfters zu
Zu=
ſammenſtößen der auf der Holzappeler Grube
be=
ſchäftigten ausländiſchen Arbeiter mit Einheimiſchen
gekommen. So auch am Donnerstag abend wieder.
Der Ortspolizeidiener war der Rauferei gegenüber
machtlos und als weitere Ortseinwohner eingriffen,
zückten einige der Fremden ihre Meſſer. Zwei
Holz=
appeler Einwohner wurden ſo ſchwer verletzt, daß ſie
ſogleich im hieſigen Krankenhaus aufgenommen
wer=
den mußten. Mehrere Meſſerhelden ſind bereits
verhaftet worden und werden hoffentlich über die
Grenze abgeſchoben werden.
Schweres Autounglück.
Bonn. Ein Perſonenauto, mit dem zwei Brüder
aus Duisburg in Begleitung zweier Damen eine
Rheinreiſe unternahmen, fuhr am Samstag früh
aus unbekannter Urſache gegen einen Baum. Eine
der Damen wurde hierbi getötet, ein anderer
In=
ſaſſe ſowie der Autolenker wurden ſchwer, die beiden
anderen Inſaſſen leicht verletzt.
Der Haupturheber der Waggonſchiebungen
während des Ruhreinfalls zu vier Jahren
Zuchthaus verurteilt.
Düſſeldorf. Das Erweiterte Schöffengericht
verurteilte am Samstag den in Galizien geborenen
Kaufmann Oskar Kupferſchmid, der während des
Ruhreinfalls auf Grund gefälſchter Ausweiſe ſich 40
beladene Güterwagen von der Regie hatte freigeben
laſſen, die er dann meiſt nach Holland verkauft
hatte, wegen Betrugs und ſchwerer Urkundenfälſchung
in mehreren Fällen zu vier Jahren Zuchthaus.
Kupferſchmid war im Jahre 1924 feſtgenommen
wor=
den, dann aus dem Kölner Gefängnis entflohen und
Anfang dieſes Jahres in Berlin wieder verhaftet
worden. Kupferſchmid war der ſchlimmſte der
Regie=
ſchieber, von denen ſeinerzeit ſchon ein Dutzend
ver=
urteilt wurde.
Schweres Bauunglück in Hamburg.
Hamburg. Auf einem Sparkaſſeneubau im
Stadtteil St. Georg ereignete ſich Samstag mittag
durch Decheneinbruch ein ſchwerer Unfall. Sechs
Handwerker und Arbeiter ſtürzten aus dem erſten
Stock ab und mußten teils ſchwer, teils leichter
ver=
letzt, dem Krankenhaus zugeführt werden. Die
Ur=
ſache des Einſturzes iſt noch nicht feſtgeſtellt.
Ein Gutsbeſitzer erſchoſſen aufgefunden.
Danzig. Wie aus Bromberg gemeldet wird,
wurde Freitag früh der Rittergutsbeſitzer Freiherr
Viktor v. Detmering jr. aus Bremin, Kreis Schwetz,
von unbekannten Tätern, vermutlich von Wilddieben,
erſchoſſen. Nähere Einzelheiten über die Tat fehlen
noch. Der Ermordete iſt ein Sohn des Freiherrn
Viktor v. Detmering, Vorſitzenden des Landbundes
Weichſelgau der Organiſation der deutſchen Landwirte
i Polen.
Wiesbaden — die reichſie deutſche
Stadt.
DAS DURCHSCHNITTSEINKOHMEN PTI KOPF IN DEN
WICHTISSTEN DEUTSCHEN STADTEN ERRECHNEI
AACH DER STEUERVERANLASUNS!
Unſere Einkomen=Statiſtik
zeigt, daß die Bürger der ſchönen Kurſtadt Wiesbaden
das höchſte Durchſchnitts=Ginkommen verſteuern. Auch
der zweite und dritte Platz in der Reihe ſind durch
ſüddeutſche Städte (Stuttgart bzw. Frankfurt) beſetzt.
Die Reichshauptſtad: Berlin ſteht erſt an ſiebenter
Stelle und reicht an den Wohlſtand in den
Hanſe=
ſtädten Breimen und Gamburg nicht heran. Am
ge=
ringſten iſt das Durchſchnitts=Ginkommen in den
großen Induſtriearbeiterſtädten Eſſen und Hamborn.
Zu Tolſtois 100. Geburtstag am 9. September.
Suofihe
veinl ”
Tolſtvi.
Das Haus Tolſtois in Jaſnaja Poljana.
Der Schreibtiſch und das Bett des Dichters.
Graf Leo Nikolajewitſch Tolſtoi, der weltberühmte ruſſiſche Schriftſteller, wurde vor hundert Jahren, am 9. September 1828, in Jaſnaja Poljang ge=. Er trat 1851 in die Armee ein, nahm am Krimkriege teil und lebte ſeit 1856 als Schriftſteller zumeiſt auf ſeinem Gute Jaſnaja Poljana. Seiner
Romane „Krieg und Frieden”, „Anna Karenina”, „Die Kreuzerſonate” und die „Auferſtehung”, ſowie ſein Schauſziel „Die Macht der Finſternis” zäh== a bie
len zu den Werken der Weltliteratur. In ſeinen ſpäteren Lebensjahren wandte ſich Tolſtoi religiöſen, ſozialpolitiſchen Problemen zu, wurde von derr
orthodoxen Kirche Rußlands exkommuniziert und ſtarb am 20. November 1910 „auf der Flucht vor der Welt” im Bahnhofsgebäude zu Aſtapowo,
Beiſetzung der Beſatzung des britiſchen U=Bootes L. 55.
Die Toten eines engliſchen U=Bootes an Bord des Kreuzers „Champion”.
Vor neun Jahren iſt ein britiſches Unterſeeboot vor Kronſtadt von der Sowjetflotte verſenkt
worden. Kürzlich hat die ruſſiſche Regierung das Boot heben und die Toten den Engländern
ausliefern laſſen. Der britiſche Kreuzer „Champion” hat den Befehl erhalten, die 42 Särge nach
der Heimat zu bringen. — In Haslar bei Portsmouth wurden die ſterblichen Ueberreſte von
42 Offizieren und Mannſchaften des britiſchen Unterſeebootes L. 55 mit militäriſchen Ehren in
einer gemeinſamen Gruft beigeſetzt. In dem Trauerzug folgten hinter den auf Lafetten und
Laſtkraftwagen geſtellten Särgen die Hinterbliebenen, die Vertreter der britiſchen Admiralität und
der Marine und die Marineattaches Frankreichs, Italiens, der Vereinigten Staaten, Argentiniens,
Perus, Japans und Eſtlands.
Die Unterſchlagungen bei der „Gema”.
Berlin. Bei der Gema‟, Geſellſchaft für
muſi=
kaliſche Aufführungsrechte, wurde, wie ſeinerzeit
be=
richtet, vor etwa ſechs Wochen feſtgeſtellt, daß die
Sekretärin der Geſellſchaft, eine Frau Krüger,
Unter=
ſchlagungen in Höhe von 80 000 Mk. begangen hatte.
Frau Krüger beging bekanntlich Selbſtmord und in
ihrer Hinterlaſſenſchaft fand man einen Brief, in dem
ſie dem Präſidenten der Geſellſchaft, dem Hofrat
Hugo Bryk, den Vorwurf machte, er habe an den
Unterſchlagungen teilgenommen. Laut „B. T.” iſt
Hofrat Bryk außerordentlich ſchwer belaſtet, und es iſt
gegen ihn die Vorunterſuchung wegen Unterſchlagung
zum Schaden der „Gema” eingeleitet worden.
Be=
ſchuldigungen gegen Bryk gehen dahin, daß er ſich in
den letzten Jahren 120 000 Mk. Tantiemen aus der
Kaſſe der „Gema” habe auszahlen laſſen, die er nicht
entnehmen durſte. Der Fehlbetrag, der bisher in der
Kaſſe der Geſellſchaft feſtgeſtellt iſt, beziffert ſich auf
über 350 000 Mk.
Umfangreiche Schiebereien im beſetzten Gebiet.
Berlin. In der letzten Woche wurden im
be=
ſetzten Gebiet umfangreiche Schiebereien mit
Be=
ſatzungsgut aufgedeckt. Die franzöſiſche
Beſatzungs=
behörde hat in Landau die Geſchäftsführer zweier
Militärkaſinos verhaftet. Die Verhafteten haben
ſchon ſeit längerer Zeit große Mengen Sekt und
Liköre unter dem Deckmantel der Beſatzungslieferung
zollfrei aus Frankreich in das beſetzte Gebiet
einge=
führt und an deutſche Abnehmer im beſetzten und
unbeſetzten Gebiet weiterverkauft. In Worms wurden
durch die deutſche Zollfahndung die lothringiſchen
Kaufleute Louis und Robert Vion verhaftet. In
unterrichteten Kreiſen ſpricht man von bevorſtehenden
weiteren umfangreichen Verhaftungen. Die Spuren
der verkauften Waren führen nach Mannheim,
Stutt=
gart und Karlsruhe, wo durch die deutſche
Zollfahn=
dung bereits größere Beſchlagnahmungen
vorgenom=
men worden ſind.
Eigenartiger Unfall einer Schiffsbrücke.
Deventer. Als am Freitag nachmittag ein
Schleppzug auf der Aſſel die hieſige Schiffsbrücke
durchfuhr, erfaßte der letzte Schleppkahn des Zuges
den Anker des treibenden Teils der Brücke und riß
ihn eine Strecke weit ſtromaufwärts mit ſich.
In=
folgedeſſen wurde die Schiffsbrücke
auseinanderge=
riſſen. Eine Anzahl Perſonen, darunter einige
Schul=
kinder, die auf die Schließung der Brücke warteten,
ſtürzten durch die ſich bildende Oeffnung ins Waſſer.
Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſind zwei Frauen
ertrunken, während die Kinder gerettet werden
konn=
ten. Da noch nicht mit Sicherheit feſtſteht, ob weitere
Perſonen ertrunken ſind, ſuchen Taucher zürzeit die
Unfallſtelle ab.
Der Kriegsanleihefkandal.
Beſchlagnahmungen im Ausland.
Berlin. Laut „Voſſ. Ztg” haben die Berliner
Unterſuchungsbehörden in den letzten Tagen im
Aus=
lande umfangreiche Beſchlagnahmungen durchgeführt,
die nach Anſicht der Staatsanwaltſchaft eine
weſent=
liche Klärung in dem Kriegsanleiheſkandal gebracht
haben. Bei dem beſchlagnahmten Material handelt
es ſich in erſter Linie um den Fund eines wichtigen
Briefwechſels, nach dem man ſchon geraume Zeit
ge=
ſucht hatte.
Großfeuer in einem Holzlager.
Schönlanke. Freitag abend um 10 Uhr brach
in der Wilhelmſtraße in einem Schuppen Feuer aus,
das auf das umfangreiche Holzlager einer
Möbel=
fabrik überſprang und es in kurzer Zeit in ein
rie=
ſiges Flammenmeer verwandelte. Das Feuer konnte
infolge Waſſermangels nicht genügend bekämpft
wer=
den, obgleich die Feuerwehren aus ſämtlichen Dörfern
des Kreiſes und die Motorſpritzen aus Deutſch=
Krohne und Schneidemühl eingetroffen waren.
Ein ſeltſamer Flugzeugunfall.
Prag. Von einem ungewöhnlichen
Flugzeug=
unfall, der an das tragiſche Ende des belgiſchen
Millionärs Löwenſtein erinnert, berichtet das
Kom=
mando der 7. Infanteriediviſion: „Bei den
Flug=
übungen der 6. Infanteriediviſion im Raume von
Mähriſch=Trübau ſtürzte der Beobachter,
Korporal=
aſpirant Johann Haftmar, vom 2. Olmützer
Flieger=
regiment, aus der Maſchine. Die Nachforſchungen
nach ihm wurden eingeleitet, doch konnte Haitmar bis
zur Stunde noch nicht aufgefunden werden. Die
Maſchine wurde bei der Notlandung beſchädigt. Der
Flugzeugführer blieb unverletzt. Man ſtellte feſt, daß
der Fallſchirm unbenutzt und die Anſchnallriemen
un=
beſchädigt und in Ordnung waren. Der Führer hat
erſt nach der Notlandung das Verſchwinden ſeines
Beobachters bemerkt. Man nimmt an, daß ſich
Hait=
mar nicht ordnungsgemäß angeſchmallt hatte und bei
einer ſcharfen Wendung herausfiel.
Kämpfe zwiſchen Räuberbanden in Chicago.
Chicago. Die Verwegenheit, mit der die
Mitglieder der verſchiedenen Räuberbanden, die ſich
gegenſeitig bekämpfen, ihre Vendetta=Taten vollziehen,
offenbarte ſich wiederum am Donnerstag abend in
einer der belebteſten Gegenden der Stadt. Toni
Lombardo, der Hauptmann der Bande „Union
Sieiliang” wurde nach einem erbitterten Kampfe
mit drei Mitgliedern einer gegneriſchen Bande
ge=
tötet und ſein Begleiter ſchwer verwundet. Es
ge=
lang einem Poliziſten, einen der Mörder zu
verhaſ=
ten. Neben der Leiche Lombardos fand die Polizei
wer mtoyatiſche Piſtolen.
Rieſenflugſchiff,Do.K‟
H ee
halen Niederlagt
Fucz d3 19
zſung der Bekz.
ſe be ach in
Mtlant. Dim 1
ſcten 2 Minuten
1 M koe ſcoß 2.
Die deutſche Atlantikmaſchine mitzt
50 Meter Spannweite.
Mid warken.
Sportverein 1
Friedrichshafen, 8. September.
Das Geheimnis, das die Dornier=Werft in Alten=y
rhein in der Schweiz ſeit geraumer Zeit umgibt,
wird=
zu Beginn des kommenden Jahres der Oeffentlichkeitn
preisgegeben werden, denn zu dieſem Termin ſom
das dort im Bau befindliche Rieſenflugſchiff „Do. T‟.
fertiggeſtellt ſein und ſeine erſten Probeflüge
über=
den Bodenſee durchführen. Ueber dieſe Neukonſtruln
tion ſind ſowohl im Ausland wie auch in Deutſchlanßu
zum Teil ganz phantaſtiſche Meldungen verbreitets
worden, die mit den Tatſachen genau ſo wenig übern
einſtimmen, wie ein erſt kürzlich in England vern
öffentliches angebliches Bild der „Do. K” mit ihrenm
wirklichen Ausſehen. Unrichtig iſt auch die Annahme
daß dieſes Rieſenflugboot nun ſofort für einen regel.!
mäßigen Transatlantik=Verkehr dienen ſoll. Dieſ
Dornier=Werke ſtehen vielmehr auf dem Standpumkt.4
daß bei der heutigen Enwicklung der Flugzeugtechnilt
als nächſter Schritt nur der Bau von ſolchen
Maſchi=
nen in Frage kommen kann, die bei einem Aktions=”
radius von 2—3000 Km. einen etappenweiſen Luſt=*
verkehr über den Atlantik unter Benutzung der natürs
lichen Stützpunkte auf verſchiedenen Inſelgruppen ers
möglichen laſſen. Dieſe Entwicklungsſtufe ſoll mit dem=
„Do. X” erreicht werden, die, was bekanntlich das
Grundproblem für die Wirtſchaftlichkeit eines ſolchemn
Unternehmens iſt, kein „fliegender Benzintank”, ſony
dern ein wirtſchaftlich arbeitendes Verkehrsmitel miu
entſprechender Nutzlaſt ſein ſoll. Bekanntlich wird died
Geſamtſtärke der vorausſichtlich 12 Motoren runfd
6000 PS., alſo beiſpielsweiſe mehr als das doppelts
der Motorenanlage des „Graf Zeppelin” betragem
wobei man von dem für die Sicherheit der Fahw
gäſte ſehr wichtigen Gedanken ausgeht, daß das
Flug=
ſchiff über eine Motorenreſerve von rund 50 b.6
verfügen ſoll. Mit einer Spannweite von rund 55
Metern wird die „Do. X” die letzten deutſchen Neuu
konſtruktionen auf dieſem Gebiet bei weitem über
treffen, doch iſt es in dieſem Zuſammenhang inter,
eſſant, daß die Spannweite nur 7 Meter größer i0
als die der Rieſenmaſchine „Rs. 4', die Dornist
gerade bei Kriegsende fertiggeſtellt hatte, und danm
auf Verlangen der Entente zerſtört werden mußt4
Im übrigen gehen die Dornier=Werke, die für det
deutſchen Luftverkehr bisher nur einmotorige Lmi)
maſchinen lieferten, nun auch zum Bau eines meh
motorigen Großflugzeuges für 15 Paſſagiere
übe=
das im ſeiner Motorenanordnung in Tandemforz
auf den Tragflächen der Konſtruktion der
Flugboo=
ähneln wird.
Kurngemein
2u einem fi
Nmſchit der V
7 anß Vorſpiel in D.
1 0 die D
ben baweiſen d
über die Mannich
ber den in der Mt
Eit mit i3 eim
anf dus Treffen m
nör Spielerfährm
Die Dmmſt
De eie
FFnder ieit Mto
meldungen ſind zu r
bom Fehrdhau
punt, Mitwoch ab
ſcunter der Eſenh
Das Segelſchiff Hans Müllers ſchwer beſchädick
Paris. Aus Breſt wird gemeldet, daß d
Segelſchiff des deutſchen Seefahrers Hans Müller
der beabſichtigt hatte von Hamburg nach New Yacd
zu fahren, in der Nähe der Inſel Batz geſtrandet i.1
Das Schiff iſt ſchwer beſchädigt worden. Hans Müll
konnte ſich nur mit Mühe und Not ans Ufer retes
Jakubowskis Hinrichtung
gerechtfertigt.
iei
Dr. Bernhard Weiß Kriminalrat Genna=
Vizepräſident der Ber= vom Berliner Polize””
liner Polizei
präfidium
haben durch neue umfaſſende Ermittlungen feſtgeſtekl.
daß der ehemalige ruſſiſche Kriegsgefangene Jar=”
bowſki ſein uneheliches Kind tatſächlich ermordert El
und keinesfalls unſchuldig hingerichtet wurde. B
kanntlich hieß es in der Oeffentlichkeit, daß Jakubom!
das Opfer eines Juſtizmordes geweſen ſei. Ee
Uuterſuchung der hervorragenden Berliner Krimir
liſten hat die Mecklenburger Richter von dem entſe”
lichen Verdacht eines Juſtizmordes gereiwigt.
Mummer 251
Sonntag, den 9. September 1928
Geite 11
Sport, Spiel und Tuxgen.
Handball.
Sportverein Darmſiadt 1898—
Poſiſport=
verein Frankfurt a. M. 22:3 (9:3).
Es iſt nur ſchade, daß die Sportbehörde, als ſie vor einigen Wochen
Üder=Gruppenbiga geſchaffen hat, nicht die Macht gehabt hat, all den
r inen, die ſo durch Obrigkeitsbeſchluß zur Ligaklaſſe geſtempelt
wer=
auch Ligakönnen zu verleihen. So iſt dieſe Verwäſſerung der Liga
m Maßnahme, die dem Sport in beträchtlichem Maße ſchadet. Denn
ſe dieſe neugebackenen Ligavereine kämpfen mit voller Kraft, ſich den
ſas an der Sonne zu erhalten. Und da nun einmal die eigene
Spiel=
ſrise nicht ausreicht, um den vermutlichen Exiſtenzkampf mit Erfolg
ftreiten zu können, verlegt man ſich auf andere Mittel. Je geringer
„Können, deſto ſchärfer und rückſichtsloſer die Spielweiſe.
DDie Poſtſportler aus Frankfurt ſuchten geſtern abend ihre
primi=
ſe Spi=lweiſe auf jeden Fall zum Erfolg zu führen. Obwohl dies
Anfang an ausſichtslos war — die Darmſtädter führten ſchon in
220 Minute wit 8:1 —, gab man das Vorhaben nicht auf. Der
dscichter, ein Herr von Alemannia Worms, war jedoch ſo
ener=
ſch. um größere Auswüchſ= zu verhindern. Die Frankfurter bekamen
uch ſchon gegen Schluß der erſten Halbzeit einen Spieler
heraus=
ſtAlt; aber auch in der zweiten Hälfte wurde die Spielart nicht beſſer,
taaß ein weiterer Poſtſportler von dem Spielfeld verwieſen wurde.
ſehvillig geſellte ſich dieſen beiden dann noch ein dritter dazu. Die
ſäplinloſigkeit der Gäſte war alſo kaum mehr zu überbieten. Die
JSrde ſollte alſo einſehen, daß ſie mit der Verbreiterung der Liga
* ſpielſchwächeren Vereinen nicht im geringſten einen Gefallen
er=
ſeren hat: Freude an der Ligazugehörigkeit wird bei derartigen
kata=
ſarhalen Niederlagen kaum empfunden werden können.
Trotz des hohen Torergebniſſes bedurſte es keiner hervorragenden
iiung der 98er, um den Gegner in Grund und Boden zu ſpielen.
ſorn war trotz einiger Erſatzſpieler ſchnell bei einem großen Vorſprung
egslangt. Dann ruhte man ſich längere Zeit aus, bis wan in den
ßien 20 Minuten der zweiten Halbzeit nochmals aufdrehte und ſo
el Tore ſchoß, daß auch die torhungerigſten der Zuſchauer
zufrieden=
ſſtellt waren.
Sportverein 1898 (1. Schüler)—Rot=Weiß (1. Schüler) 3:0.
wrngemeinde Darmſtadt 1846 — Turnverein
Obernburg a. M.
Zu einem fälligem Rückſpiel empfängt heute nachmittag die erſte
lannſchaft der Tgde. 1846 die erſte Mannſchaft des Tv. Obernburg.
ſts Vorſpiel in Obernburg endete wit einem 9:3=Sieg für die 1846er.
Die Darmſtädter noch auf derſelben Höhe ſind, wie damals, müſſen
ſt beweiſen, denn die lange Spielpauſe läßt ein abſchließendes Urteil
te. die Mannſchaft nicht zu. Wenn ſie auch am vergangenen Sonntag
te, den in der Meiſterklaſſe des Odenwvaldgaues ſpielenden Tv.
Michel=
td. mit 15:3 einen haushohen Sieg errang, ſo kann damit doch nicht
tfidas Trefſen mit Obernburg geſchloſſen werden. Obernburg hat weit
er Spielerfahrung und iſt ein viel ſtärkerer Gegner wie Michelſtadt.
Die Darmſtädter Mannſchaft tritt in folgender Aufſtellung an:
Senger
Joſt
Bauſcher
Bauer
Braun
Meher
Neumann
hert
Geduldig
Geher
Foshag.
Das Spiel findet um 3 Uhr auf dem Platz am Finanzamt ſtatt. Der
rrittspreis iſt mit 30 Pfennig ſo niedrig gehalten, daß jederwann
Agenheit nehmen kann, das gewiß intereſſante Spiel anzuſehen.
Radfahren.
Deutſches Sport=Abzeichen.
Die nächſte Prüfung zur Erlangung des Deutſchen Turn= und Sport=
5=ichens in Gruppe 5, Radfahren, 20 Km. auf der Landſtraße
indet jetzt Mittwoch, den 12 September abends 5,30 Uhr ſtatt.
An=
eDungen ſind zu richten an den amtlich Bevollmächtigten, Herrn Georg
gen (Fahrradhaus Gg. Hahn u. Co., Große Ochſengaſſe 12)
Sammel=
ſtrEkt, Mittwoch abend 5,30 Uhr an der Parkmauer Kranichſteinerſtraße
ſintter der Eiſenbahnbrücke). Fahrſtrecke frühere Rennſtrrecke Rund um
ſranichſtein.
Fechten.
Mannſchaftsfechten Darmſtädter und Frankfurter Fechtklub
Kommenden Sonntag, den 16. September, werden eine Anzahl
Fech=
r des Frankfurter Fechtklubs „Hermannia” unter Führung des
deut=
her Meiſters Erwin Casmir (2. Sieger bei den Olympiſchen Spielen
Amſterdam) den Darmſtädter Fechtklub beſuchen und dabei ein
elruungsfechten zweier Mannſchaften mit Junioren unter Führung von
ſerioren austragen. Das Fechten wird im Uebungsſaal des Fechtklubs,
r Turnhalle in der Soderſtraße, ſtattfindem. Für die Darmſtädter
Frainſchaft ſind die Herren Anton, Koch, Müller und Rodh in Ausſicht
inwmmen.
Leichtathletik.
Deutſche Siege in Paris. — Engelhardt ſiellt
über 400 m den Weltrekord ein.
Gerling und Körnig ſchlagen London.
Schon der erſte Tag des internationalen Leichtathletik=Meetings
vom Stade Frangaiſe Paris, das am Samstag auf den ſchnellen Bahnen
des Stadions von Colombes begann, brachte eine glänzende ſportliche
Ausbeute. Zugleich war er aber auch ein Tag des Triumphes für die
teilnehmenden deutſchen Athleten. Gerling errang einen Sieg über
den Zweiten des Olympiſchen 100=Meter=Laufes, den engliſchen Neger
London. Hinter dem Engländer blieb die ganze erſte Klaſſe der
fran=
zöſiſchen Sprinter geſchlagen, und zwar die 100 Meter 10,8 Sek.,
Kör=
nig die 200 Meter in 21,6 Sek. Während im 100=Meter=Lauf der
Ab=
ſtand nur 60 Zentimeter betrug, trennten über 200 Meter mehr als
5 Meter Körnig von London. Ein fabelhaftes Rennen war das über
die 400 Meter. Engelhardt lieferte einen ganz prachtvollen Lauf, er
ſiegte in der lange Zeit für märchenhaft gehaltenen, auf der gleichen
Bahn bei den olympiſchen Spielen 1924 aufgeſtellten Weltrekordzeit des
Engländers Liddell von 47,6 Sek. Damit unterbot Engelhardt den erſt
am letzten Sonntag neu aufgeſtellten Rekord von Büchner mit 0,2 Sek.
Der Schweizer Dr. Paul Martin blieb mit 2 Meter geſchlagen, einen
weiteren halben Meter zurück folgte der Mannheimer Neumann. Einen
deutſchen Sieg gab es dann noch in der 1600=Meter=Staffel. Ueber
1500 Meter beſetzte Böcher hinter dem franzöſiſchen Rekordmann
Ladoumegue einen ſchönen zweiten Platz vor dem Engländer Ellis.
Die Ergebniſſe:
400 Meter: 1. Engelhardt=Deutſchland, 47,6 Sek. (Weltrekord
eingeſtellt und neuer deutſcher Rekord); 2. Dr. Paul Martin=Schweiz,
47,8 Sek. (neuer Schweizer Rekord); 3. Neumann=Deutſchland, 50
Zenti=
meter zurück: 4 Moulines=Frankreich, 48,8 Sek. (neuer franzöſiſcher
Re=
kord); 5. Bylehn=Schweden.
100 Meter: 1. Gerling=Deutſchland, 10,8 Sek.; 2. London=
Eng=
land, 50 Zentimeter zurück; 3. Théard=Haiti; 4. Cerbonney=Frankreich;
5. Degrelle=Frankreich; 6. Meier=Deutſchland.
200 Meter: 1. Körnig=Deutſchland, 21,6 Sek.; 2. London=
Eng=
land, 22,2 Sek; 3. Cerbonney=Frankreich; 4. Degrelle=Frankreich.
1600=Meter=Staffel: 1. Deutſchland, 3:19,4 Min.; 2. Stade
Francaiſe Paris.
1500 Meter: 1. Ladoumegue=Frankreich, 3:54,6 Min.: 2. Böcher=
Deutſchland, 3:56,6 Min.; 3. Ellis=England, 3:59,4 Min.; 4. Duquesne=
Frankreich.
110 Meter Hürden: 1. Sempé=Frankreich, 15 Sek.; 2. Gibſon=H. S. A.,
15,4 Sek.; 3. Robert=Frankreich. — Leiſtner=U. S.A. diſtanziert.
Kugelſtoßen: 1. Elkins=U. S.A., 13,25 Meter.
Fußball.
Dornheim — F.C. Eintracht.
Heute vormittag um 11 Uhr treffen ſich vorſtehende Mannſchaften
zum erſten Verbandsſpiel auf dem Platze am Finanzamt. Dorwheim iſt
diejenige Mannſchaft, welche ſich beſonders bei Verbandsſpielen immer
ſehr tapfer geſchlagen hat und in den letzten Jahren noch nie von
Darm=
ſtadt gegen Eintracht punktlos nach Hauſe kam. Dies gemügt, um ſchon
jetzt ſagen zu könmen, daß das Spiel ſehr intereſſant zu werden
ver=
ſpricht und ſich anzuſehen zu empfehlen iſt. Vor dieſem Spiel treffen
ſich die beiden 2. Mannſchaften oben genannter Vereine ebenfalls zum
Verbandsſpiel, und wenn nicht alles trügt, evwarten wir hier einen Sieg
von ſeitem Eintrachts.
Wetterbericht.
Aus dem kontinentalen Hochdruckgebiet bomt es zum Ausfluß
ſüd=
öſtlicher Lufbmaſſen, die Deutſchland überfluten. Gleſchzeitig ſind
Rand=
ſtörungsgebilde des Jslandtiefs weiter ſüdwärts vorgedrungen. Sie
dürften in unſerem Gebiet nur zu etwas Bewölkung führen, ſonſt aber
macht ſich der Einfluß des kontinentalen Hochdruckgebiets noch geltend.
Ausſichten für Sonntag, den 9. September: Heiter, auch zeitweiſe
bewölkt, ohne ſtärkere Temperaturänderung, jedoch etwas wärmer,
trocken.
Ausſichten für Montag, den 10. September: Teils wolkig, teils
hei=
ter, Temperaturen der Jahreszeit entſprechend und trocken.
Die Heſſiſche Wetterdienſtſtelle.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſleten, Neich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Cugen Buhlmann,
für den Handel: Dr. C. H. Quetiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer: für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Wilip Kuhle; Drud
und Verlag: L. C. Wittlch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Sonntag, 9. Sept. 8: Morgenfeier des Wartburgveins. 6 11.30:
Mittelſchullehrer Krupp: Iſt unſere Jugend verſchwenderiſch? o 12:
Kaſſel: Funkorcheſter: Mittagskonzert. O 13:
Landwirtſchaftskam=
mer Wiesbaden: Hochwertiges Saatgut. — Das Verpacken des
Obſtes. — Die Verhütung des Fuſariumbefalls durch Beizen der
Roggenſaat. — Die Magermilchmaſt der Kälber. o 14: Hanna
Lüngen: Von winzigen Menſchlein. Grimm: Daumesdick. —
Ander=
ſen: Däumelinchen. O 15: Flugplatz: Kunſtflugwettbewerb Udet—
Fieſeler. Spr.: Dr. Laven. o 16: Funkorch. O 17: Mainz: Huldigung
am Rhein, anläßlich der Huldigungsfahrt zum deutſchen Rhein,
veranſtaltet vom Mainzer Automobil=Club (ADAC). Sprecher:
Dr. Laven. O 18: Dr. Gebhardt: Tolſtoi (zum 100. Geburtstag
Tolſtois am 9. Sept.). O 20.30: Bunter Abend. O Anſchl.: Berlin:
Tanzmuſik.
Stuttgart.
Sonntag, 9. Sept. 11.15: Evangel. Morgenfeier. Anſprache:
Plarre: Walz. Uitw.: Singchor der Süddeutſchen Vereinigung für
Evangeliſation in Stuttgart, Prof. Dr. Keller (Harmonium). o 11:
Schloßplatz Stuttgart: Promenadekonzert. Muſikverein Stadtkapelle
Biberach. O Anſchl.: Schallplatten. O 14: Berlin: Funkheinzelmann.
O 15: Dr. Elwenſpoek: Sommer im Süden. O 15.30:
Unterhaltungs=
konzert. Leitung: G. Ott. Mitw.: Liſl Gehrung=Pfänder, F. Käſſer,
F. Künſtner, G. Ott, Funkorch. O 17.30: Lieder, Balladen, Arien.
Herm. Ernſt, Zürich, Funkorch. Löwe: Des Glockentürmers
Töchter=
lein; Der Sänger — Tſchechiſche Volkslieder: Bekehrung: Der
ungetreue Knabe. — Verdi: Rezitativ und Arie des Renato aus „Ein
Maskenball”. O 18.15: Ulrich Graf v. Reiſchach: Erlebniſſe mit
Schlangen in Braſilien. O 18.45: Gaſtſpiel Bertha Weill (Klavier).
Scarlatti=Menter: Kleine Sonate — Couperin: Tic=Toe=Choc. —
Beethoven: Ecoſſaiſes. — Chopin: Etude. — Albeniz: Seguedilla.
20: Bunter Abend. Leitung: G. Ott. Mitw.: Das
Volkslieder=
quartett, Maria Fiechtl, Maria Thereſia Deimann, A. Harlacher,
H. Hofele, H. Hanus, W. Maurer, Elſe Reimann, G. Ott, K.
Karner, Funkorch. U. a.: Am Brunnen vor dem Tore. Singſpiel
in einem Aufzuge von Helene Wulff. Muſik aus Schubertſchen
Melodien zuſammengeſtellt. Perſ.: Joſef Huber, Müller und
Bürger=
meiſter von Audorf; Ilſe, ſeine Tochter; Anton Helmhofer; Reinhold
Rottmann; Frau Margaret, die Lindenwirtin; Frieder; Hans;
die Hofrätin Cichna; Burſchen; Mädchen; Bürger; Bauersleute.
Die Handlung ſpielt in einem Landſtädchen im Sommer 1829.
O Anſchl.: Nachrichten. O Anſchl.: Unterhaltungskonzert. Leitung:
Konzertm. Bage.
Berlin.
Sonstag, 9. Sept. 8.55: Stundenglockenſpiel der Potsdamer
Garniſonkirche. O 9: Morgenfeier. Anſprache: Pfarrer Dr. Hartz,
Mitw.: Kirchenchor von S. Aloyſius (Dirigent: G. Wiehl), Franziska
Coenenberg (Geſang), Margot Johnen (Flügel). O Anſchl.:
Ueber=
tragung des Glockengeläuts des Berliner Doms. O 11.30: Konzert
der Schutzpolizei Berlin. Dirigent: Camillo Hildebrand. Weber:
Ouv. „Der Freiſchütz” — Bizet: L’Arleſienne, Suite. — Wagner:
Vorſpiel zu „Lohengrin”. — Smetana: Die Moldau, ſinfoniſche
Dichtung. — Svendſen: Sehnſucht der Sängerin. — Grainger:
Schäfertanz. — Liſzt: Ungariſche Rhapſodie. o 14: Funkheinzelmanns
Singſtunde. Das Märchen von den drei Lilien. O 15: Kurzſchrift.
O 15.30: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt,
O 15.55: Prof. Dr. Wundſch: Bewirtſchaftung von Karpfen= und
Forellenteichen. O 16.30: Eberhard Koebſell: Die ruſſiſche
Revolu=
tion. O 17: Haus der Funkinduſtrie: Blasorcheſter=Konzert. Leitung:
Kayellmeiſter Woitſchach. O 19: Anton Göggel: Mit dem
Führer=
hund durch Berlin. (Antworten auf viele Fragen.) o 19.30: Dr.
Hurwicz: „Tolſtoi” (Zum 100. Geburtstag des ruſſiſchen Dichters.)
D 20: Haus der Funkinduſtrie: Operetten=Abend. Mitw.: Vera
Schwarz (Sopran), B. Bötel (Tenor), Funkorch., Funkchor. Leitung:
Seidler=Winkler. Suppe: Ouv. Banditenſtreiche” — Offenbach:
Auftrittslied aus „Die ſchöne Helena”. — Strauß: Cſardas aus
Caglioſtro”; Walzer aus „Eine Nacht in Venedig” — Millöcker:
Potp. „Der Bettelſtudent” — Strauß: O ſchöner Mai, aus „Prinz
Methuſalem”; Glogenchor aus „Eine Nacht in Venedig”; Perſiſcher
Marſch. — Künneke: Ouv. „Coeur=As” — Kalman: War einſt
verblendet, aus „Herbſtmanöver”; Quadrille aus „Herbſtmanöver”.
Lehar: Niemand liebt dich ſo wie ich, aus „Paganini. — Fall:
Potp. aus „Die Dollarprinzeſſin” — Lehar: So ſprach noch niemals
ein Mann zu mir, aus „Zigeunerliebe”; Zigeunermarſch aus
„Zigeunerliebe‟. O Anſchl.: Tagesnachrichten. O 22.30: Tanzmuſik.
Kapelle Dajos Bela.
Deutſche Welle. Sonntag. 9. Sept. 8.55: Berlin:
Stunden=
glockengeläut der Potsdamer Garniſonkirche. 9: Kathl.
Morgen=
teier. Anſprache: Pfarrer Dr. Hartz. O Anſchl.: Glockengeläut des
Berliner Doms. O 11.30: Konzert der Schutzpolizei, Berlin.
Dirigent: Camillo Hildebrand. o 14: Funkheinzelmauns Singſtunde.
O 15.30: Mitteilungen und praktiſche Winke für den Landwirt.
15.55: Prof. Dr. Wundſch: Bewirtſchaftung von Karpfen= und
Forellenteichen. O 17: Haus der Funkinduſtrie:
Blasorcheſter=
konzert. O 18.30: E. Biſchoff: Die Hilfloſen: Greiſe. 0 19: Tolſtoi=
Feier (zum 100. Geburtstag des Dichters). Rezitation: Dr. Blaß,
Ilſe Kamnitzer. O 20: Haus der Funkinduſtrie: Operettenabend.
Mitw.: Vera Schwarz (Sopran), Bernhard Bötel (Tenor). Dirigent:
Seidler=Winkler. Funkorch, Funkchor. O Anſchl.: Preſſenachrichten
O 22.30: Tanzmuſik Kavelle Daios Belg
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Pom ſüddeutſchen Produktenmarkt.
Die ſehr günſtigen Erntenachrichten aus den verſchiedenen
getreide=
anbauenden Ländern hatten an den tonangebenden Getreidemärkten zu
weiteren Preisrückgängen geführt. Die Ernte in Deutſchland wird als
ſehr gut bezeichnet und ſoll an mahlfähigem Weizen um 0,65 Millionen
Tonnen und an mahlfähigem Roggen um 1,7 Millionen To. größer
ſein als im vorangegangenen Jahre. Die Stimmung an der hieſigen
Börſe war infolgedeſſen ruhig. Die Offerten von Nordamerika waren
weiter reduziert, und wir ſind heute wieder annähernd auf dem
niedrig=
ſten Preisniveau angelangt. In Weizen handelte man geſtern eine
Partie Manitoba III dom. Atlantic ſeeſchwimmend zu 11,10 und zahlte
heute für Manitoba III dom. Atlantic per September=Abladung 11,20
holl. Gulden (fracht= und verſicherungsfrei — 1 holl. Gulden: 1,68,29
RM.) Rotterdam. Im weiteren Verlauf der heutigen Börſe lagen
An=
gebote in gleicher Gattung und zu gleichen Preiſen vor, doch zeigten
unſere Importeure wie auch unſere Mühlen keine Kaufneigung. Auch
in Inlandsweizen iſt das Angebot reichlich und man verlangte für in
Mannheim disponiblen Inlandsweizen 23,50—24,25 RM. und für
Aus=
landsweizen 25—28,50 RM. pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim. In
Roggen konzentriert ſich das Intereſſe hauptſächlich auf Inlandsware,
während die Offerten vom Auslande in Anbetracht der guten deutſchen
Ernte keine Beachtung finden. Inlandsroggen blieb zu 22,75—23 RM.
waggonfrei Mannheim käuflich. Auch Hafer hatte ruhigen Markt
bei kleinen Umſätzen. Für in Mannheim disponiblen Inlandshafer
forderte man zuletzt 21,75—22,50 und für Auslandshafer 23,50—24,50
RM. wagyonfrei Mannheim. In Gerſte lag Braugerſte feſter, da
die Zufuhren von Inlandsgerſte nunmehr, nachdem die Landwirte
wieder ſtärker mit Feldarbeiten beſchäftigt ſind, kleiner geworden ſind.
Für badiſche, heſſiſche und württembergiſche Braugerſte ſchwankten die
Preiſe, je nach Qualität, zwiſchen 26,50 und 27,50 RM., für Pfälzer
Braugerſte zwiſchen 27,25—28,25 RM. und für Futtergerſte zwiſchen
21,75—22,75 RM. franko Mannheim. Mais hatte ruhigen Markt und
La Plata=Mais, in Mannheim disponibel, blieb zu 21 RM. brutto für
netto, einſchließlich Säcken, waggonfrei Mannheim käuflich.
Am Futtermittelmarkte wirkten die niedrigen Getreidepreiſe
ver=
ſtimmend und die Käufer halten mit Anſchaffungen zurück, da verlautet,
daß die Landwirte zum Teil Getreide dem Vieh zur Fütterung
verab=
reichen wüirden. Die Preiſe ſind im Vergleich zur Vorwoche im
allge=
meinen unverändert, doch werden von den Verkäufern kleine
Unter=
gebote akzeptiert. — Mehl ſtand unter dem Einfluß der Schwäche
am Brotgetreidemarkt. Die Umſätze blieben weiter klein. Für
ſüddeut=
ſches Weizenmehl Spezial Null verlangen unſere Mühlen 33,75 RM.,
doch kann man aus zweiter Hand zu 33,50 RM. waggonfrei Mühle
kaufen. Süddeutſches Roggenmehl iſt, je nach Ausmahlung und
Fabri=
kat, zu 31—33 RM. angeboten.
Hopfen. In allen Produktionsgebieten ſuchen die Händler
nun=
mehr zu kaufen. Bevorzugt werden gute glattgrüne Hopfen zu
teil=
weiſe erhöhten Preiſen. Mittlere und geringe Hopfen ſind dagegen
weniger begehrt; die Preiſe ſchwanken zwiſchen 150—250 RM. pro Ztr.,
erſte Koſten ab Produktionsorten. In 1927er Hopfen ruht das
Ge=
ſchäft vollkommen.
Tabak. Die Lage in Inlandstabaken iſt vollkommen unverändert.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Fuſion in der Weinbrandinduſtrie „Asbach=Macholl”. Wir erfahren
folgende Einzelheiten: Die bekannte Weinbrennerei. Asbach u. Co.
G. w. b. H., Rüdesheim a. Rhein, wird ihr Unternehmen in eine
Aktiengeſellſchaft mit einem Kapital von 5 800 000 Mark umwandeln,
welihe, das Geſchäftzvermögen der Weinbrennerei vorm. Gebr. Macholl
A. G., München, als Ganzes in ſich aufnimmt. Es iſt beabſichtigt, Sitz
und Leitung der neuen Asbach u. Co. A.G. nach Wiesbaden zu legen,
mit Zweigniederlaſſungen in Rüdesheim a. Rh. und München. An
letzterem Platze iſt zur Weiterführung der Beziehungen ber Macholl
A. G. zu ihrer Kundſchaft eine Firma Weinbrennerei vorm. Gebr.
Ma=
choll G. m. b. H., München, errichtet worden. Die Aktiengeſellſchaft
iſt eine Familiengründung; eine Einführung der Aktien an der Vörſe
findet nicht ſtatt.
Die amtliche Großhandelsindexziffer im Monatsducchſchnitt Auguſt.
Die für den Monatsdurchſchnitt Auguſt d. Js. berechnete
Großhandels=
indexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt mit 141,5 (Vormonat 141,6)
nahezu unverändert. Von den Hauptgruppen hat die Indexziffer für
Agrarſtoffe um 0,7 v.H. auf 137,6 (136,6) angezogen. Die Indexziffer
für Kolonialwaren iſt um 1,6 v.H. auf 135,5 (137,7) und diejenige für
induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren um 0,6 v.H. auf 134,3 (135,1)
geſunken. Die Indexziffer für induſtrielle Fertigwaren ſtellt ſich auf
159,5 (159,6).
Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 5. September 1928. Die
auf den Stichtag des 5. September berechnete Großhandelsindexziffer
des Statiſtiſchen Reichsamts iſt mit 140.4 gegenüber der Vorwoche
(140,7) um 0,2 v. H. zurückgegangen. Von den Hauptgruppen hat die
Indexzifſer für Agrarſtoffe um 0,4 v. H auf 134,9 (135,5) nachgegeben.
Die Indexziffer für Kolonialwaren ſtellte ſich auf 134,8 (134,9) und
die=
jenige für induſtrielle Nohſtoffe und Halbiuaren auf 133,8 (134,0). Die
Indexziffer für induſtrielle Fertigwaren war mit 159,5 unverändert.
Die Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Weiteres Anwachſen der
Feierſchichten. Nach vorläufigen Berechnungen wurden in der Zeit vom
26. Auguſt bis 1. September im Ruhrgebiel in 6 Arbeitstagen 2 192 002
Tonnen Kohle gefördert gegen 2164 523 To. in der vorhergehenden
Woche bei ebenfalls 6 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellte ſich in
den 7 Tagen der Berichtswoche (in den Kolereien wird auch Sonntags
gearbeitet) auf 579 485 To. gegen 553 787 To. in der vorhergehenden
Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 63 845 To. gegen 64 136 To. in
6 Arbeitstagen. Die arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der
Zeit vom 26. Auguſt bis 1. September 365 334 To. gegen 360 771 To.
in der vorhergehenden Woche. Die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich
auf 82 784 (79 112) To., die arbeitstägliche Preßkohlenherſtellung auf
10 641 (10689) To. Wegen Abſatzmangels wurden in der Berüchtswohe
43 860 (arbeitstäglih 7310) Feierſchichten eingelegt gegen 73 897 (12316)
in der Vorwoche.
Saaten= und Ernteſtand im Deutſchen Reich Aufang September 1928.
Der allgemein günſtige Witterungsverlauf im Auguſt hat die
Ernte=
arbeiten für Getreide und das Wachſen der übrigen Feldfrüchte weſent.
lich geföudert. Bis auf Reſte von Sommergetreide iſt die
Getreide=
ernte in gutem Zuſtande eingebracht worden. Die Hackfrüchte zeigen
infolge der Niederſchläge der letzten Zeit wieder allenthalben friſches
Wachstum und finden allgemein eine beſſere Beurteilung als im
Vor=
monat. Auch auf den leihten Böden iſt eine Erholung eingetreten,
wenn auch hier und da die Niederſchläge noch nicht genügende
Feuchtig=
keit brachkſten. Beſ den Kartoffeln wird nicht ſelten über ſchwachen
Knollenanſatz geklagt. Der Stand der übrigen Hackfrüchte iſt
befriedi=
gend. Klee, Luzerne und Wieſengräſer ſind durch die Trockenheit des
Sommers ſtark gehemmt worden. Erſt die Regenfälle der letzten Zeit
haben wieder eine neue Belebung bewirkt. Für den zweiven Schnitt
dürfte jedoch nur mit gevingen Erträgen zu rechnen ſein. Die
Aus=
ſichten für die Herbſtweide ſollen infolge der ſpäter eingeſetzten
Nieder=
ſchläge gut ſein. Unter Zugrundelegung der Zahlennoten 2 — gut,
3 — mittel. 4 — gering ergibt ſich im Reichsdurchſchnitt folgende
Be=
gutachtung: Hafer 28 (im Vormonat 2,9), Spätkarvoffeln 3,0 (3,1),
Zuckerrüben 3,0 (3,0), Runklrüben 3,0 (3,0), Klee 3,5 (3,6), Luzerne
3,5 (3,4), Bewäſſerungswieſen 3,1 (3,2), andere Wieſen 3,6 (3,7).
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 8. September ſtellten ſich für je
100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
140 RM.
Produktenberichte.
Sehr ſtark gefragt und weiterhin feſt waren ſämtliche Futtermittel.
Ihre immer noch hohen Preiſe ſtehen in keinem Verhältnis zum
Rück=
gang der Getreidepreiſe; bedingt ſind ſie durch den Futtermittelmangel
infolge der Trockenheit. Bezüglich der Braugerſte iſt zu ſagen, daß das
Angebot reichlich iſt und die Qualitäten ſehr gut ſind. Die anfänglich
hohen Preiſe gaben entſprechend dem Weltmarktpreis allmählich nach.
Berliner Produktenbericht vom 8. September. Die teils höheren
Preiſe an den Weltmärkten treten bei dem guten Wetter und
aus=
reichenden Anfuhren in den Hintergrund. Die Marktlage war im
gan=
zen für Weizen und Roggen wieder ſchwächer, die Geſchäftstätigkeit nicht
ſonderlich groß. Terminweizen wurde 2,50 Mk., Roggen 1—2 Mk.
niedriger. In Gerſte will ſich, abgeſehen von einiger Frage, in guten
Sorten Geſchäft nicht entwickeln. Auch Hafer und Mais vernachläſſigt.
Mehl ruhig.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 8. September.
Naturgemäß ſtand die Börſe heute weiter unter dem Eindruck des
an der geſtrigen Abendbörſe plötzlich eingetretenen Kurseinbruchs der
Reichsbankanteile, der durch eine Aeußerung Dr. Schachts im einem
Berliner Blatt verurſacht worden war, wonach eine Dividendenerhöhung
der Reichsbank nicht wahrſcheinlich ſei. Zum offiziellen Beginn beſtand
zunächſt weiter Angebot und der Kurs der Reichsbankanteile ging gegen
den Abendnachbörſenkurs erneut um 5 auf 300½ Prozent zurück.
Da=
durch wurde zwar größere Zurückhaltung verurſacht, doch erwies ſich
die Börſe im Grundton als recht widerſtandsfähig, und die erſten Kurſe
blieben im allgemeinen behauptet. Eine Stütze bot die neue
Hauſſe=
bewvegung, an der geſtrigen New Yorker Börſe, außerdem wirkte die
ſich für einige Spezialwerte erhaltende Nachfrage anregend. So
be=
ſtand weiter für Siemens, angeblich aus dem Auslande, bei allerdings
unverändertem Kurs Intereſſe. Auch die übrigen Elektrowerte waren
gut behauptet. Am Montanmarkt waren Mannesmann wieder etwas
gefragt und geringfügig gebeſſert. J. G. Farben waren dagegen
an=
geboten und 1½ Prozent niedriger, Scheideanſtalt unverändert.
Ban=
ken eröffneten durchweg leicht abgeſchwächt. Im übwgen traten
nennenswerte Kursveränderungen kaum ein. — Deutſche Anleihen
waren etwa behauptet. Von Auslansrenten Anatolier wieder lebhaft
verlangt und feſter. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar
4,1965, gegen Pfunde 20,35¾. London-Kabel 4,8512½, Paris 194,22,
Mailand 92,70 Madrid 29,25, Holland 12,10½. Der Geldmarkt war
unverändert. Tägliches Geld 6½ Prozent.
Berlin, 8. Sept.
Am heutigen Wochenſchluß eröffnete die Börſe noch vollkommen
unter dem Eindruck des Kursſturzes der Reichsbankanteile. Die
Ten=
denz war jedoch gehalten und durchaus widerſtandsfähig, wenn auch die
Kursrückgänge, die ſich aber in engſten Grenzen hielten, wieder hoben.
Das Geſchäft kam nur ſehr ſchleppend in Gang und beſchränkte ſich
wieder lediglich auf einige Sbezialwerte. Eine Stütze für die Tendenz
bot die neuerlich einſetzende Fortbewegung an der New=Yorker Börſe
und der Rückgang des dortigen Satzes für Tagesgeld. Auch die Lage
am hieſigen Geldmarkt wird günſtig beurteilt und erwartet man eine
glatte Ueberwindung des Medio. Große Umſätze wurden in Reichsbank=
Anteilen getätigt, die vorbörslich mit 299 abgeſchwächt waren, zu
Be=
ginn derBörſe jedoch ſchon eine Erholung aufwieſen. In den
Spezial=
werten war die Umſatztätigkeit etwas reger und der Grundton im
allgemeinen auch etwas freundlicher. Gegen Schluß des offiziellen
Ver=
kehrs trat, ausgehend vom Elektromarkt, wo größere Käufe auf
ſchwei=
zeriſche Rechnung getätigt wurden, allgemein eine leichte Erholung ein.
Auch Reichsbankanteile konnten etwas von ihrem Kursverluſt aufholen.
Die Börſe ſchloß etwas freundlicher und überwiegend zu etwas
gebeſſer=
ten Kurſen.
A. E. G
Augsb.=Nürnb. Miaſ
Baſalt ..
Bergmann.
Berl. Karlsruhe
Berl. Hand.=G
Braunkohl. Brike
Bremer Wolle..
Danatbank.
Deutſche Bank.
Diskontogeſ
Dresdner Ban
Deutſche Maſchi
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleun
Dynamit Nobel
Elektr. Lieferung
J. G. Farben..
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern
Han. Maſch.=Egeſt. .
Hanſa Dampfſch. .
Hapag .."
Harpner. . . . . . .
Hemoor Zement. ..
Deviſenmarkt.
8. 9.
Geld /Brief
8. 9
135.—
138.—
76
137.75
269.—
452.—
275.—
182.—
138.—
154.—
118.—
471.—
106.—
123.—
147.—
572.—
96.125
665
139.—
160.— 1160.5
9.
Brief
21.98
6.37 16.41
69.53/ 69,67
81.30/ 81.46
1.928
0.5005
7.387
18.87
5.435
2.182
1.204
4.279
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New=York, 8. Sept. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Baumwolle ging am Wochenſchluß leicht im Preiſe zu=u
rück. Das Geſchäft war angeſichts des um die Mittagszeit herauskomst
menden Börſenberichtes recht nervös. Eine rechte Tendenz war nichtu
zu erkennen, und die Preisbewegung wurde durch die übrigen Momente=. Im Verlaufe gewann eine ſchwache Stimmung die Oßer=s
hand, da Liquidationen einſetzten und die ſüdlichen Firmen Hedges. tätigten. Später folgte auf Deckungen eine teilweiſe Er.
holung. Die neuen Käufe der Handelsfirmen hielten ſich in mäßigem
Grenzen.
Kaffee: Börſe geſchloſſen.
Zucker: Börſe geſchloſſen.
* Chicago, 8. Sept. (Priv.=Tel.),
Weizen: Weizen fiel am Wochenſchluß wieder einer Verflauungt
anheim, da die größeren kontraktmäßigen Andienungen per Sevtemberu
und die Zunahme der Zufuhren im Nordweſten verſtimmten. Außer=n
dem ſetzten Hedgesverkäufe der nordweſtlichen Häuſer ein, während ſichn
andererſeits die Exportnachfrage in beſcheidenen Grenzen hielt,
Mais: Mais war ebenfalls recht ſchwach veranlagt. Anfänglichn
zogen die Preiſe zwar etwas an, da in den trockenen Gebieten des
Südweſtens in den letzten 24 Stunden wieder kein Regen gefallen iE
und die hieſigen Lokofirmen weitere Käufe in Septemberwarn
durchführten. Sodann ſchlug die Tendenz nach unten um, da die Wett
terwarte für die Staaten Miſſouri, Kanſas und Jowa Regenfälle inü
Ausſicht ſtellt und die Spekulation zu ziemlich erheblichen Realiſationen
ſchritt.
Roggen: Roggen lag überwiegend flau, da die Exportnachfrage ſeh=ß
gering war und das günſtige Erntewetter in Europa im Verein min
dem größeren Provinzangebot und den vermehrten Ankünften an derg
Elevatorenplätzen auf das Preisniveau am hieſigen Markte drückte.
Hafer: Am Häfermarkte war die Stimmung überwiegend ſchwackk
da die Schwäche Winnipegs ungünſtigen Eindruck machte und die Zun
fuhren an den Hauptſtapelplätzen zugenommen haben.
Fett: Der Schmalzmarkt ſtand unter dem Einfluß der ſtetigen
Ven=
faſſung der Schweinemärkte. Für die nächſte Woche rechnet man artn
hieſigen Platze nur mit kleinen Zufuhren. Später wurde es
ſchwächer=
da die Packerfirmen zu Abgaben ſchritten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 8. Sept.4
Getreide. Weizen: Sept. 108½, Dez. 112½4, März 117½: Mais;
Sept. 94½ Dez. 74½, März 76½; Hafer: Sept. 39½, Dez. 4056
März 43; Roggen: Sept. 91½, Dez. 93½, März 96¾4.
Schmalz: Sept. 12,80, Okt. 12,80, Dez. 12,92½, Jan. 29: 13,29
Fleiſch. Rippen: Sept. 14,30, Okt. 14,15, Dez. 13,75: Speat
loko 14,62½; leichte Schweine 11,60—13,20; ſchwere Schwein=
12,00—12,90; Schweinezufuhren: Chicago 2000, im Weſten 200000
Baumwolle: Okt. 17,68. Dez. 17,79.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 8. Septy=
Getreide. Weizen: Rotwinter 158½, Hartwinter 124½; Mai.”
neu angek. Ernte 89½: Mehl, ſpr. wheat clears 5,75—6,15. Frach=i
nach England 1,3—2,1 Schilling, nach dem Kontinent 9—13 Cent=1
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,55; Talg, extra, loſe 8½6
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die diesjährige Süddeutſche Textil= und Bekleidungsmeſſe findd
vom 8. bis 11. September in Stuttgart ſtatt. Die Ausſtellungsſtänku
in der Gewerbehalle und ſämtliche angebauten Hallen ſind bereits ſesn
einigen Tagen voll belegt. Vertreten ſind Induſtrie und Großhandc
aller Warengattungen des Textil= und Bekleidungsgewerbes, Herrery
und Damenkonfektion, Wäſche, Arbeitskleidung, Schürzen, Gardinerg
Teppiche, Trikotwaren, Strumpfwaren, Daunen= und Steppdecken uſtu
Die Verhältniſſe in der Dachſchieferinduſtrie des Moſelgebietes
haben ſich derart verſchlechtert, daß mehrere Gruben ſtillgelegt werdes
mußten.
Wie wir erfahren, hat auch der Verband des rheiniſch=weſtfäliſchen
Zinkblechhandels Düſſeldorf mit Wirkung ab 7. September beſchloſſen
für Händler und Verbraucher die Grundpreiſe für Zinkblech um 1RAE.
zu erhöhen.
Im erſten Halbjahr 1928 betrug die bulgariſche Tabakausfuhr 1422
Tonnen im Werte von 1288 Mill. Lewa gegenüber 11 997 Tonnen 57
Werte von 910 Mill. Lewa in der gleichen Zeit des Vorjahres. A
Abnehmer ſteht Deutſchland wieder an erſter Stelle vor Italien, Big
gien, Polen und Oeſterreich.
Der Stand der Spareinlagen in allen Sparkaſſen der Sowjetuni ür
betrug am 1. Auguſt 1928 293 628 700 Rubel, das ſind 4 529 000 Runc
mehr als im Vormonat. Die Zahl der Sparer ſtieg in einem Morm/
um 96 100 auf 3 642 700 Perſonen.
Die ſchwediſche Eiſenerzgewinnung betrug im Jahre 1927 loc
ſtatiſtiſchen Daten 9,7 Millionen Tonnen und war um 14 Prozent höhlr)
als im Vorjahre. Im gleichen Zeitraum ergab die Eiſenproduktä
417 800 Tonnen, d. h. 10 Prozent weniger als im Jahre 1926. 2
Kupfer wurden im Jahre 1927 5400 Tonnen gegen 3800 Tonnen
Vorjahre gewonnen..
Das belgiſche Drahtkontor erhöhte die Drahtpreiſe um 50 Frs.
Tonne für faſt ſämtliche Sorten.
Nach Brüſſeler Informationen ſind die Schrottpreiſe um 10—
Frs. pro Tonne erhöht worden, ſo daß die gegenwärtige Preishöhe*
den Nekord erreicht.
Im Juli 1928 trafen in den franzöſiſchen Häfen 5134 Schiffe gi
Die Güterentladungen ſtellten ſich auf 3 034 700 Tonnen, davon 1225:
Tonnen Kohle. An Bord genommen wurden im Juli 1 212 200 Tonm.!
Güter.
Hese e
füählest, Net
Afabwzbein ſet.
Es ei
vue Abeitbſit.
uns die an
und zu den aller
und wird am Plt
jedoch Fahrradd
Lonatsänt, Kommäneitgefeafchäft!
Frankfurter Kursbericht vom 8. September 1928.
Mainzer Produktenbericht vom 8. September. Die Weizen= und
Noggenernte iſt in hieſiger Gegend ſowohl qualitativ als auch
quanti=
tativ gut. Anfang Auguſt war das Weizenangebot etwas ſpärlich. Es
ſetzte jedoch ab 10. des Berichtsmonats immer ſtärker werdend ein. Die
Preiſe waren demgemäß weichend. Das Roggen=Angebot war von
An=
fang an gut. Der Weizenmehl=Abſatz iſt etwas beſſer geworden. Das
gleiche gilt für Roggenmehl, das in helleren Sorten gegen Mitte Auguſt
beſonders ſtark begehrt war. Die norddeutſche Konkurrenz macht ſich
ſowohl in Offerten als auch in Lieferungen ſchon langſam bemerkbar.
Pe e
anleihe von 1927
60 Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ......"
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + 1=
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe .
8% Bad.=Bad. v. 26
6%Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
7% Frkf. a. M. v. 26
8%Mainz v. 26 ..
8%Mannh. v. 26
8%Nürnberg v. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp. Bk.
89
Pfbr.
8% Heſſ. Landesbt
80 Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
68
8% Mein. Hhp. B1
80 Pfälz. Hyp.Bk.
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . . . .
84.25
51.55
16.92
95
94.25
37
86.5
P
O Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .. . . .
3% Südd. Bod.=
Cred.=Bank
1820 Pürtt. Hyp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I.
Ser. II
6% Daimler Benz
von 27 . ....
Klöckn=Werke
Berlin v. 26... .
Mainkrw. v. 26
% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
3% Voigt & Häffner
v. 26 ......"
5% Bosn. L. E. B.v.
1914..........
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
49 Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913 ... ..."
4% Türk. Admin.
407
1. Bagd.
49
Zollanl.
4½% 1913 Ungarn
„ 1914
4½ Ung. Gofdr.
Aktien
76.75
93
R
86.25
38.5
24
12.5
11.3
26.5
Mian u
Deutſche Bank..."
Eff.-u.
Wechſel=
bank .. .. . . ..."
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdner Bank .. . 170
Frankf. Bank ..
Hyp.=Bk...
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bank
Metallbank. . .
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk
Oſt. Creditanſtalt . .
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Creditban
Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.=G.ſ. Verkehrsw)
Dt. Eiſenb.=Geſ...
2o Dt. Reichsbahn=
Vorzge. ..
Hapag ...."
Nordd. Lloyd. . . . ."
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ
97.5 Allg. Dt. Creditanſt. /140.75
Bk. f. Brauinduſtr. /185
97
Berl. Handelsgeſ...
Comm. u. Privatb. /186.75
Accum. Berlin
Adlerw. (v. Kleher)/127
AEG. Vorzug
o
AEG. Stamm 182.75
Saſt Nürnber
Bergm. El. Werke 199
BrownBoverickCie 147
Brüning & Sohn.1126.5
168
127
101
166
111
148.75
152.5
141.5
134.5
139.25
198
160
35.3
159.5
299.25
126.25
197.75
15.25
184
166.5
93.5
163.25
153
7.15
126
84
Buderus Eiſen .
Cement Heidelberg
Karlſtadt
Them. WerkeAlbert.
Fabrik Milch
Dalmler=Benz .../1021),
Dt. Atl.=Telegr..
Eiſenh. Berlin
Erdöl .......
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Liefer.=Ge
Eſchw. Bergw
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Ettlinger Spinnerei
Faber, Foh., Bleiſt./ 36
F. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter)
Frkft. Gas".
...
Hof...."
Geiling & Cie.
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Hochtief Eſſen ..."
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136.5
167
85
145
77.5
140
215.25
221
222
48
22.3
262.75
263
105
126.5
174.5
152.75
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamn
Genüſſe
Junghans Stamm.
Ku Aſchersleben.
Salzdetfurth
Weſteregeln.
Kammgarnſpinn. .
Karſtadt, R.... . ..
Klein, Schanz.
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Kraftw. Alt=Württ.
Lahmeyer & Co.
Lech, Augsburg .."
Löwenbr. Münch. 1327.5
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
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Main;. Akt.=Br.
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Neckar), Fahrzeug
Nicolay. Hofbr .
Oberbedar
Oſterr. Alpine Mor
Otavi Minen
Peters aion Frrf.
Phönix Bergbau
Reiniger. Gebd..
Rh. Braunkohlen..
(Elektr. Stamm /154
Stahlwerke
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke .. . . 104.7
R
254
117
266.5
454
275
237
9f
91
112
87
115
270
138.7.
110
108
191
138:
55.25
106.25
93.25
124
Schachtleben A. G.
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Sonntag, den 9. September 1928
Seite 15
dran zwifchen zwei Beiten.
Roman von Ludwig von Wohl.
Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1927.
N7aud Webſter hatte mit hinaufgehen wollen. Aber ſie ſtak
in em Schwarm von Weibern und konnte kaum atmen.
„Es kann nicht lange dauern”, ſagte eine aufgeregte Stimme
min ihr.
N7aud wandte den Kopf.
„Sie müſſen ſie gleich unten haben”, wiederholte die
auf=
zare Stimme. „Was wird eigentlich mit ihr gemacht?”
„Wirſts ja ſehen”, brummte eine Arbeiterin neben ihr.
zih nur genau hin, vielleicht kommſt du auch mal ran.”
as Mädel mit der aufgeregten Stimme — ein junges
ver=
inktes Ding von kaum achtzehn Jahren — ſah ſie entſetzt an,
ieg aber.
Sie hatte erſt zum dritten Male einer Komiteeſitzung beige=
4. Aber Miß Lucky hatte — nach der offiziellen Sitzung —
irt, es wäre Ehrenſache, witzumachen. Und außerdem war
M(Fend exciting!
Sie atmete ſchwer und hatte eiskalte Hände.
Tufgeregt aber waren ſie jetzt alle, die vielen hundert
zuen auf dem Fabrikhof.
(*s war nicht gerade dunkel — zwei Bogenlampen gaben
zarlben Schein.
Fetzt erloſch oben im dritten Stock das Licht.
„SSie haben ſie”, konſtatierte Miß Lucky ruhig und ſachlich.
E Raunen ging durch die Menge.
Und dann wurde unten das Tor aufgeſtoßen und die ſechs
Fuen, alle derb und kräftig, traten wieder im den Hof.
Bwiſchen ſich ſchleppten ſie eine wild um ſich ſchlagende und
nende weibliche Geſtalt, der ſie einen Sack über den Kopf
ge=
ufen hatten.
Dieſe Geſtalt ſchien ſtumm zu ſein. Es war kein Schrei,
ut einmal ein Stöhnen zu hören.
Wie auf Befehl, ſchloß die Menge einen engen Kreis um ſie.
„Haltet ſie feſt!” befahl Ethel Lucky. „Reißt ihr die Kapuze
— nein — laßt! Noch nicht! Erſt ſoll ſie die Wahrheit
her! Alſo, höre zu, du niederträchtiges Geſchöpf! Hier
ſter= viele Hundert ehrbare und anſtändige amerikaniſche
Zuen! Frauen, die dem erſten Lande der Welt angehören, in
dem die chriſtliche Moral hochgehalten wird. Wir wünſchen keine
Ausländerinnen unter uns, die Unheil ſtiften, ſich unanſtändig
betragen und uns unſere Männer ſtehlen!"
Hoch auf richtete ſich Ethel Luckys verkrüppelte Geſtalt. Sie
hatte nie einen Mann gehabt und war klug genug, um zu wiſſen,
daß ſie wohl auch nie einen haben würde.
Aber der Stolz der gekränkten Frau wurde dadurch größer,
nicht geringer in ihr.
„Die Gerichte beſtehen aus Männern,” fuhr ſie mit harter
Stimme fort, „Männer könnteſt du mit deinem glatten Lärochen
betören — wir haben es oft genug erlebt, daß Verbrecherinnen
freigeſprochen wurden, weil ſie ine hübſche Naſe hatten! Deshalb
müſſen wir vorbeugen. Iſt es nicht ſo, meine Damen?”
Allgemeine laute und eilige Zuſtimmung.
Die Verhüllte wand ſich in den Armen ihrer Wärterinnen.
In der Fabrik war es inzwiſchen lebendig geworden.
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wohnte, erſchien im Nachthemd, mit dem Revolver in der Hand,
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ſich weiter darum zu kümmern, was ſie taten.
Es war halb zehn Uhr abends.
Geſtalten erſchienen an den Fenſtern — aber wiemand wagte
ſich in den Hof.
Die Frauen wußten ſich ſicher. Um dieſe Zeit kam kein
Menſch mehr in dieſe Gegend.
Man ſah ſich deshalb nicht ſonderlich vor.
„Fangt doch endlich an!” ſchrie eine ſchrille Stimme,
„Schlagt ihr doch die Knochen entzwei!”
„Prügelt ſie!”
Ethel Lucky wollte Ruhe gebieten.
Aber die Menge war zu erregt — ſie war nicht mehr zur
Ruhe zu bekommen.
Ein Hagel von Schimpfworten, teilweiſe gemeinſter Art,
praſſelte auf die Verhüllte nieder.
Da winkte Ethel Lucky.
Zwei Mädchen traten grinſend vor.
Sie ſchleppten einen ziemlich umfangreichen Keſſel zwiſchen
ſich, der mit einer rauchenden Flüſſigkeit gefüllt war. Ein
durch=
dringender Teergeruch erfüllte die Luft.
„Du bildeſt dir ein ſchön zu ſein!” ſchrie die Luckh in
unbän=
digem Hohn. „Nicht wahr, mein Kind, du biſt ſtolz auf dein
glattes, weißes Geſicht — auf deine ſchönen Augen, deine
zier=
liche Naſe — deine ſchlanken Formen — und ſo weiter! Damit
haſt du geſündigt — darin ſollſt du geſtraft werden! Teert ſie!!"
Da ging es wie ein Jauchzen durch die Menge.
Ernſte Frauen, die Mütter waren, ſprangen wie ungezogene
Rangen in die Höhe.
Ein Mädchen ſtieß hyſteriſche Schreie aus.
Sie war ſo eingekeilt zwiſchen den anderen, daß ſie keine
Luft wehr bekam. Niemand beachtete ſie.
Unter Geſchrei und Zurufen riß man der Verhüllten den
Sack vom Kopf.
Ein totenblaſſes Frauengeſicht kam zum Vorſchein und
ſtarrte verzweifelt um ſich.
Ein Stoffzipfel ragte ihr aus dem Mund.
„Aber” — ſtieß Maud Webſter erſchrocken hervor.
Und ſie wollte noch etwas hinzufügen. Aber dann beſann ſie
ſich — ein höhniſches Lächeln glitt um ihren derben Mund. Und
ſie ſchwieg.
„Nehmt ihr den Knebel weg!” befahl die Bucklige.
„Laßt ſie ruhig ein bißchen ſchreien.”
Sie hatte einen Teerquaſt ergriffen und rührte eifrig in dem
zähen ſchwarzen Brei herum.
Das Opfer ſtieß einen Schrei aus.
„Ich — — ich — — was wollt ihr denn von mir — was —‟
„Haſt du’s nicht gehört, Langmaſe?” ſchrie eine Dicke.
„Teeren wollen wir dich! Und dann federn! Reißt ihr die
Kleider runter! Wir ſind doch unter uns!”
Ein paar Weiber ſtürzten auf ſie zu und riſſen ihr
buchſtäb=
lich die Kleider in Streifen herunter.
Nackt wand ſie ſich in unerbittlichen Händem.
„Ich bin’s ja gar nicht”, heulte die Arme.
„Ich —
Brauſendes Gelächter übertönte ihr Geſchrei.
„Nachher iſts nie jemand geweſen!”
„Macht los — vorwärts-
„Uebertrieben ſchön iſt ſie nicht!” lachte eine Stime. „Auf
dem Bild ſah ſie beſſer aus. Teddy Moran hat nen ſchlechten
Geſchmack!”
„Das ſoll nun vierundſechzig Millionen wert ſein!”
„Hahahaha!”
Die Unglückliche wollte etwas rufen.
Aber unter dem toſenden Gelächter der Weiber fuhr ihr
Ethel Lucky mit dem wohlgefüllten Teerquaſt quer über Naſe
und Mund.
(Fortſetzung folgt.)
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G
agesſpiegel u Bild ind Wort
g. Heptember 1928
Illuſtrierte Wochenbeilage
Nummer 37
Ciergärten ſind Gefängniſſe, in denen Unſchuldige
ſchmachten. Schauluſt hat ſie geſchaffen, Schauluſt erhält ſie.
Was das eigene Land, der eigene Kontinent nicht zu zeigen
vermag, das wird aus anderem Land, aus fremdem
Kon=
tinent hereingeholt. Afrika, Aſien, Amerika und Auſtralien
müſſen die ſchönſten und intereſſanteſten Exemplare ihrer
Sauna nach Europa ſenden und deſſen Soos füllen helfen,
TIERGART
Von MaxHayek.
immer, der plumpe Sohlengänger, der nicht müde zu
wer=
den ſcheint.
„Ja, aber die Ciere gewöhnen ſich an ihre Gefängniſſe‟
erklären die Direktoren. Gewiß, bis auf die, die vorzeitig in
ein beſſeres Jenſeits — das ſicher auch die Ciere haben —
abberufen werden. Als es noch Sklaven gab, gab es auch
welche unter ihnen, die ſich ſo ſehr an die Sklaverei gewöhnt
hatten, daß ſie dann, als man ihnen die Freiheit verkündete,
gar nicht mehr frei ſein wollten. .. So ähnlich dürften lich
die Ciere der weiten Wildnis an die fürchterliche Enge eines
Käfigs gewöhnen.
Gedanken dieſer Art ſind es, die uns beim Beſuch von
Ciergärten ſchwermütig machen können. Sofort ſehen wir
und der großen Cragödie des Lebens — nicht nur des
Cier=
lebens, das uns da umgibt — gegenüber, und Nätſelfragen
aller Art beſchäftigen unſeren Geiſt.
„Willſt du Menſchen ſchildern, ſieh’ dir die Ciere gut
an!” könnte man raten. „Willſt du Ciere ſchildern, ſieh’ dir
die Menſchen gut an!” wäre ein Gegenwort. Der uner=
zerbrochenes Naubvogelleben tatlos endigen . . . Aber heute
iſt ſein Crotz noch nicht gebrochen. Und ſein Blick iſt der
Blick unverſöhnlicher Gegnerſchaft.
denn jeder Europäer will das ihm ſonſt unerreichte Exemplar
der Gattung aus der Nähe geſehen haben. Nun ſind ſie in
Kotter und Käfige hineingetan, die Löwen, Ciger,
Ele=
fanten, Kamele, die Adler, Geier, Kondore, Falken, die
Bären, Füchſe und Wölfe. Oft iſt’s lebenslängliche
Einzel=
haft, oft auch Kerker zu zweien, dreien oder vieren. Und da,
hinter Stäben, die zu feſt ſind, um ſtundenlangem, um
jahre=
langem Gerüttel nachzugeben, vertrauern die Unſchuldigen
nun ihr Leben, hin und her getrieben von einer dunklen
Sehnſuchtspein, die Manie der Bewegung geworden iſt,
un=
ausſagbare Qual derer, die aus ihrem ganzen Rhythmus
ge=
worfen wurden. Cagelang wandelt der braune Bär in ſeinem
etwa drei Meter langen Verſchlag ruheloſen Ganges hin
und her. Swanghaft ſchon iſt ſein Aufſchnellen des Kopfes,
ſein Herumäugen nach einer Gelegenheit, hinaus zu kommen.
Er glaubt ja noch immer, daß ſich irgendwo plötzlich eine
Cüre öffnen muß, um ihn frei zu geben. Er glaubt es noch
gründlich geheimnisvolle Suſammenhang zwiſchen Cier und
Menſch, ja, ſogar zwiſchen Cier= und Menſchenphyſiognomie
drängt ſich auf, wenn wir Ciere lange betrachten. Hinter
dem Vergleich, bei dem ſchlechte Laune gerne zoologiſcher
Bezeichnung ſich bedient, wenn ſie Menſchen herabſetzen will
— („Affe‟. „Dumme Gans”, „Kamel”) — oder hinter dem
Vergleich, der mit ſchönem Ernſt den Menſchen erhöhen
will, indem er ihm Eigenſchaften ſtolzer, mutiger oder kühner
Ciere zuſchreibt — („Adlerauge”, „Löwenmut”) —, hinter
ſolchen Vergleichen ſteckt mehr als nur grimmer Scherz oder
ſchöner Ernſt: hier geht das Denken auf uralte Gewohnheit
zurück, auf verſchollenes Glaubenselement vielleicht, und
nie=
mals iſt mir die Idee der Seelenwanderung lebendiger
gegen-
wärtig geweſen als an dem Cage, da ich dem ſeltſam
unheim=
lichen Kondor des Schönbrunner Ciergartens in Wien
be=
trachtend gegenüberſtand. Es iſt ein mächtiges Cier mit
ſchwarzen Flügeln, die es talarhaft umſchließen. Den nackten
Hals umringt eine dichte Crauſe weißen Flaumes. Die alte,
rotrunzelige Haut überhängt faltig den Kopf, in dem zwei
graue Augen wohnen, die in grenzenloſer Bösheit blicken.
Es war das Wort „Klingsor”, das mir einfiel, als ich dieſes
merkwürdige Cier betrachtete, das wie ein verzauberter
Fürſt aus verrufenen, fernen Bergen daſaß, ein ſchwarzer
Magier, deſſen Verruchtheit endlich ihr ſpätes Gericht
er=
fuhr und in Ohnmacht gepreßt wurde. Ja, ſo ſitzt dieſer
Kon=
dor bös und feierlich im Käfig zu Schönbrunn — das
merk=
würdigſte Cier vielleicht, das in einem Ciergarten zu ſehen
iſt. Ein Kolkrabe — alſo ein Vogel wenig geachteter Sippe
— teilt die Verbannung mit ihm. Vielleicht war dieſer
Kolkrabe einſt, wenn wir ein Märchen ſpinnen wollen — der
willige Helfershelfer jenes Magiers, dem furchtbare Sühne
auferlegt iſt. Dort, im Schönbrunner Käfig, wird er ſein
Ein paar Ciere ſind von der Klugheit derer, die ſich
gut=
gelaunt ins Unvermeidliche fügen können, wenn es auch
ſchrecklich iſt. Das ſind die heiteren Bären, das iſt der
Elefant, das ſind alle jene Ciere, denen Gefräßigkeit der
Inbegriff des Lebens geworden iſt. Sie kommen denn auch
aus den Magen= und Darmkrankheiten nicht heraus und
gehen meiſt an chroniſcher oder akuter Indigeſtion zugrunde.
Vergnügt ſcheinen auch die Affen. Aber niemand wird den
Menſchenaffen — Simia troglodytes — in ſeinem Abteil
beobachten können, ohne durch die große Analogie mancher
Bewegung mit der des homo sapiens tief ergriffen zu
wer=
den. Was geht in dieſer Seele vor? Was denkt dieſes
Ge=
hirn?. Was ſteht in dieſem ruhigen Blick der Neſignation
eines Dulders?
Ja, was geht in den Seelen der Ciere vor? Gibt es eine
Seelenwanderung? Wohnen Menſchenſeelen in dieſen
Cier=
leibern, Menſchenſeelen, die begangene Schuld fühnen müſſen?
Gibt es einen Sturz in Cieferes, ein Aufſtieg des Cieferen
in Höheres? Oder iſt der Abgrund zwiſchen Cier und Menſch,
der manchmal ſo ſchmal erſcheint, daß ihn die
Naturwiſſen=
ſchaft überſpringen zu können vermeint, iſt dieſer ſchmale
Abgrund zuletzt doch unüberbrückbar weit und nie zu
ſchließen? Und welche wählende Hand des Schickſals hat
gerade dieſe Vertreter ihrer Gattung herausgegriffen und
hierhergeſtellt, damit ſie gequält und um den Sinn ihres
Lebens gebracht unter fremdem Himmel und auf fremder
Erde der Schauluſt der Müßigen dienen mögen, während
ihre glücklicheren Brüder und Schweſtern in ferner Heimat
ein Leben der Freiheit ungehemmt zu Ende bringen dürfen?
Fragen über Fragen, auf die keine Antwort werden kann.
Das Leben! Das Leben — vita triumphans — vollzieht
ſich. Es vollzieht ſich! Und ſein unüberſchaubarer Ceppich
iſt aus Qual und Luſt gewoben. Und alles macht eins aus.
Und kein Auge noch hat den Ceppichweber geſchaut.
Eine Umfrage an Künſtler und
Gelehrte.
Angſt vor dem Cod . ..
Von Profeſſor Dr. Alfred Adler,
dem Bahnbrecher in der Kinderhygiene.
Ich war ein krankes Kind, erlebte mit drei Jahren den Cod
eines jüngeren Bruders und war mit vier Jahren anläßlich einer
Lungenentzündung aufgegeben. Damals tauchte in mir der
Ge=
danke auf, Arzt zu werden, offenbar in der Idee, gegen Cod und
Krankheit zu kämpfen, ein Entſchluß, in dem ich niemals wankend
wurde. Mein kränklicher Suſtand ſcheint mich inſtinktiv ins Freie
getrieben zu haben. Ich hatte einen unbezähmbaren Drang nach
Luft und Sonne. Im letzten Hauſe eines äußeren Wiener Bezirks
geboren, wuchs ich auf den Straßen und Wieſn mit den Kindern
der Umgebung auf und lernte früh Menſchen und Menſchenart
beobachten und verſtehen. Das erſte größere Werk des
Ewach=
ſenen behandelt die Schickſale von Kindern, die frühzeitig an
or=
ganiſchen Schwächen leiden, mein letztes Werk heißt „
Menſchen=
kenntnis”. Swiſchen dieſen beiden Polen liegt die ganze
Indi=
vidualpſpchologie inbegriffen.
Der Papierkorb meines Vaters.
Von Nafael Schermann,
dem weltberühmten Schriftendeuter.
Leſen konnte ich noch lange nicht. Schriftzeichen waren für
den vierjährigen Knaben Myſterien. Aber Myſterien im
wahrſten, im tiefſten Sinne dieſes viel mißbrauchten Wortes.
DDamals ſchon, lange bevor ich zur Schule kam, hatte ich eine
Ahnung vom Geheimnis der Schrift. Wer dieſe Ahnung in mir
geweckt hat? Kein Lehrer und kein Graphologe, denn ſo weit
ſind wir noch immer nicht, daß die Gabe der Schriftendeutung ſich
lehren ließe, obwohl dieſe eine nicht weniger exakte Wiſſenſchaft
iſt als jede andere. Nur eine noch nicht recht erforſchte.
Mein Lehrer iſt der Papierkorb meines Vaters geweſen.
Kein Briefumſchlag, keine alte Nechnung, die ich nicht beſchnüffelt
hätte. Ich habe den Sinn der Schriften geſpürt, nicht verſtanden.
DDer alte Papierkorb führte mich in die Höhen und Ciefen des
Lebens. Von der Wäſcherin, deren Nechenzettel achtlos zur
Seite geworfen war, wußte ich auf einmal viel mehr als die
Catſache, daß ſie 14 Kragen und 6 Oberhemden gereinigt und
ge=
plättet hatte, wie der Settel behauptete. Der Brief eines
Freun=
des ſagte mir nicht, daß er zum Abendbrot leider abſagen müſſe,
wie wortwörtlich geſchrieben war, ſondern daß er krank ſei oder
glücklich, oder traurig oder überhaupt kein Freund.
Ich habe ſpäter für eine große Wiener
Verſicherungsgeſell=
ſchaft die Schriften der Leute zu begutachten gehabt, die einen
Schaden anmeldeten. Cauſende und abertauſende Schriftproben
flatterten auf meinem Schreibtiſch. Ich habe ſo ziemlich ſämtliche
Schriften verſchiedener bedeutender Seitgenoſſen zur Prüfung
bekommen. Aber nie wieder war die Fülle der Anregungen ſo
überwältigend wie die, die der vierjährige Knabe aus dem
Papier=
korb des Vaters ſchöpfte.
Verhaftet.
Von Williams Sudney Porter.
Der Nevierpoliziſt ſchritt gravitätiſch die Allee entlang. Sein
gravitätiſcher Gang war in ſeiner Natur gelegen und keineswegs
markiert, denn es waren nur ganz wenige Suſchauer auf der
Straße. Es war wohl kaum erſt zehn Uhr abends, aber froſtige
Windſtöße mit leichten Negenſchauern hatten die Straßen
beinahe geleert.
Er probierte an den Cüren, ob ſie geſchloſſen ſeien, ſchwang
ſeinen Stock mit viel Gewichtigkeit und in kunſtvollen
Be=
wegungen, ſchritt auf und nieder, um ſein wachſames Auge die
Verkehrsſtraße heruntergleiten zu laſſen. Der Poliziſt mit ſeiner
kräftigen Sigur und ſeiner etwas von oben herabblickenden Art
war ein ganz nettes Bild für einen Friedenswächter. Seine
Nach=
barſchaft gehörte zu jenen, die bald zur Nuhe gehen. Nur hier
und dort konnte man die Lichter eines Zigarettengeſchäftes oder
einer Schenke, die die ganze Nacht offen hielt, gewahren. Doch
die Mehrzabl der Cüren gehörte Geſchäften an, die ſchon ſeit
langem geſperrt hatten.
Als ſich der Poliziſt etwa in der Mitte des Häuſervierecks
befand, verlangſamte er ſeinen Gang. Beim Cüreingang eines
Eiſenwarengeſchäftes lehnte ein Mann, der eine unangezündete
Sigarre im Munde hielt. Als ſich ihm der Poliziſt näherte,
be=
gann der Mann raſch zu ſprechen.
„Es iſt alles in Ordnung, Herr Wachtmeiſter,” verſicherte er
wiederholt, „ich bin im Begriffe, hier einen Freund zu erwarten.
Mutter Landſtraße.
Von Fedor Schaljapin,
dem gefeierten ruſſiſchen Sänger.
Ich war Fabrikarbeiter, Müllergehilfe, Laſtträger und immer,
immer Vagabund. Ich war voller Sehnſucht nach allem, was ein
armer Ceufel ſich eben erſehnen kann. Nach dem Grün der
Früh=
lingsbäume, nach den lauen Nächten der Krim, nach den
Särtlich=
keiten einer ſchönen Müllerin, die übrigens auch Wäſcherin oder
Fabrikarbeiterin ſein durfte. Aber all dieſe tauſend Sehnſüchte
blieben unklar und verworren — bis ich den Weg auf die
Land=
ſtraße fand. Hier, in der Einſamkeit und Naſtloſigkeit des
Wan=
derns, entdeckte ich eine ganz andere Stimme, als die, mit der
ich gewöhnlich ſprach. Die Stimme, die die Seele emporwirbelte
zu den Sternen. Die Stimme, deren Wert die deutſche
Gagen=
kommiſſion auf tauſend Mark für den Abend feſtgeſetzt hat.
Mühſam genug mußte ich mich in der eigenen Seele und der
eigenen Kunſt zurechtfinden. Denn ſo richtig „entdeckt” bin ich
niemals worden. Jahre und Jahrzehnte vergingen mit ewigen
Kämpfen. Die künſtleriſche Geſtaltungskraft litt unter den
Widrigkeiten des Alltags und der Enge des Milieus. Da gab es
immer und immer wieder nur eine rettende Cat und einen
ent=
ſcheidenden Augenblick: Aufbrechen, Weiterwandern!
Unter=
wegs, auf der Landſtraße, habe ich dann wieder zu mir gefunden.
Später, im Luxuszug und im Doppelſchraubendampfer, war es
doch immer wieder der Sauber der Mutter Landſtraße, der mich
umfing, der mich beſeelte und der mir neue Kraft gab.
Ent=
ſcheidende Augenblick waren immer die, in denen ich eine Cür
hinter mir zuſchlug, um einen Weg ins Freie zu ſuchen.
Natürlich eine Frau.
Von Douglas Fairbanks,
dem bekannten amerikaniſchen Filmſchauſpieler.
Den entſcheidenden Moment in meinem Schaffen hat natürlich
eine Frau herbeigeführt. Das iſt nicht ſehr originell, nicht wahr?
Aber, einen Augenblick, die Sache wird gleich originell werden.
Denn die gewiſſe Entſcheidende war nicht die Frau, in die ich
mich verliebte, ſondern eine ganz andere.
Eigentlich war ſie gar keine rechte Frau. Ein kleiner
Back=
fiſch mit ſehr altmodiſchen langen Söpfen war dieſes
bewunderns=
würdige Weſen — und zugleich ein Szenarioſchreiber, der es an
Geriſſenheit mit den älteſten Noutiniers von Hollywood ſpielend
aufnehmen konnte. Der kleine Fratz, der ſo entſcheidend in mein
K
Ze
Es handelt ſich um eine Vereinbarung, die wir vor zwanzig
Jahren miteinander geſchloſſen haben. Es kommt Ihnen wohl ein
bißchen ſpaßig vor, nicht wahr? Schön, ich will Ihnen erklären,
damit Sie gewiß ſind, daß alles in beſter Ordnung iſt. Vor jener
langen Seit war nämlich hier an dieſer Stelle, wo jetzt dieſer
Laden iſt, ein Neſtaurant — Big Joe Bradys Neſtaurant — ſo
hieß es.”
„Noch bis vor fünf Jahren war es hier,” entgegnete der
Wachmann, „es wurde dann eingeriſſen.”
Der Mann vor der Geſchäftstüre riß ein Sündholz an und
zündete ſich die Sigarre an. Das Licht enthüllte ein bleiches
vier=
eckiges Geſicht, mit unternehmend dreinblickenden Augen und
einer kleinen weißen Narbe nahe bei der rechten Augenbraue.
Er hatte eine Krawattennadel, die einen großen Diamanten trug,
der ganz ſonderbar gefaßt war.
„Heute vor zwanzig Jahren”, ſprach der Mann, „habe ich
hier bei Big Joe Brady mit Jimmy Wells, meinem beſten
Ka=
meraden, dem wackerſten Burſchen auf der ganzen Welt,
ge=
geſſen. Er und ich ſind hier in New York aufgewachſen, und wir
waren wie zwei Brüder miteinander. Ich war damals 18 Jahre
alt, Jimmu zählte zwanzig. Am folgenden Morgen mußte ich nach
dem Weſten reiſen, um dort mein Glück zu verſuchen. Den
Jimmy konnte niemand dazu bewegen, New York zu verlaſſen.
Er hielt es für den einzigen Ort auf der Erde, wo man leben
konnte, und nun, damals gelobten wir miteinander, daß genau
20 Jahre nach dieſem Cage wir uns hier an dieſer Stelle treffen
wollten, ohne Nückſich: darauf, in welchem Zuſtande wir uns
künſtleriſches Schaffen eingriff, iſt ſpäter ein ſehr berühmter
Dichter geworden, der Dichter der amerikaniſchen Frau: Anita
Loos, deren Buch von den bevorzugten Blondinen die höchſte
Auflage aller Druckerzeugniſſe erreicht haben dürfte.
Die Sache kam ſo: Ich arbeitete unter der Negie meines;
verehrten Freundes Emmerſon, der heute Vorſitzender der Union
amerikaniſcher Bühnenleute iſt, an einem neuen Film. Das heißt.
wir arbeiteten nicht daran, weil der neue Film, wie wir ihn
wünſchten, nicht aufzutreiben war. Und wir beide, Emmerſon und
ich, fühlten, daß wir unbedingt Anregungen und einen neuen
Gedanken brauchten, wollten wir nicht Gefahr laufen, ſelber zuu
verflachen, und ſo die ganze junge Silmerzeugung, zu deren
Vor=
kämpfer wir damals gehörten, in ihrer Entwicklung zu gefährden.
Emmerſon kam niemals auf die Idee, einen gewiſſen Herrn;
A. Loos, zu einer Beſprechung einzuladen. Dieſer Mann, den
wir bis dahin nie zu Geſicht bekommen hatten, ſandte uns nämlich
gelegentlich amüſante Ideen für Szenen und Cricks, die wir in
unſeren Manuſkripten verwerteten. Nun, der fremde Manm
kam und entpuppte ſich als der unwahrſcheinlich junge undd
hübſche Backfiſch, von dem die Nede iſt. Eine nicht viel wenigen
reizvolle Dame behütete unſeren Autor — die Frau Mama.
Win=
haben in dieſer erſten Beſprechung nicht nur neue Ideen fün
Szenen und Cricks gewonnen, ſondern eine ganz neue Art,
Film-
ſujets zu entwerfen und durchzudenken, kennengelernt. Anite
ſchrieb uns die nächſten Szenarien, dieſelben, mit denen wir unſer
erſten großen Erfolge hatten. Und ich werde es meinem Freunu
Emmerſon nie verzeihen, daß er uns dieſen allerbezauberndſten
Autor weggeheiratet hat, und ſo von der Beſchäftigung mi
Silmmanuſkripten zu jener mit ſeiner gewiß auch nicht
bedeu-
tungsloſen Perſon überleitete. Wäre Emmerſon nicht ſo egoiſtiſſch
geweſen, wer weiß — wie berühmt ich heute wäre . ..
Im Café Stefanie, das einſt ein Künſtlerlokal allererſte
Nanges war, anſtatt wie heute ein Schachſpieler= und ſehr lang
weiliges Lokal, ſaß in der guten alten Seit der Maler M. mil
ſeiner Freundin. Herein trat der Dichter F., ging gleich an de-
Ciſch M.s und fragte ihn leiſe, ob er ihm ſchnell mal ſechs Mar
pumpen wolle. Crotz des Flüſtertones hatten die beſorgten Ohre‟
der Freundin — Frauen ſind ja in ſo was empfindlich — d7
Frage gehört. Und ſie gab für M. die Antwort: „Sie, wenn wi
ſechs Mark „ſo ſchnell mal” einfach übrig hätten, hätten wi
längſt geheiratet.”
dann befinden würden und ohne Rückſicht auf die Entfernum
wollten wir jedenfalls zuſammenkommen. Wir nahmen an,
da=
in zwanzig Jahren bereits jedem ſein Schickſal beſtimmt und ſim
jeder ein Vermögen erworben haben würde.”
„Es klingt höchſt intereſſant,” ſprach der Poliziſt, „don
ſcheint es mir für eine Verabredung eine ziemlich lange Seit 2
ſein. Haben Sie ſeit jener Seit, da Sie Ihren Freund verließen
nichts Näheres mehr von ihm gehört?”
„O doch, eine Seitlang haben wir miteinander korreſpor
diert”, ſagte der andere. „Doch ein oder zwei Jahre ſpäter ver!
loren wir die Verbindung miteinander. Sie wiſſen, daß du
Weſten hübſch groß iſt, und ich habe mich da überall kreuz ur
quer herumgetrieben. Doch ich weiß ſicher, daß Jimmy beſtimm:
zu dem Nendezvous hieherkommen wird, falls er am Leben —
denn er war ſtets der treueſte und verläßlichſte Burſche, den d*
Welt geſehen hat. Er hat beſtimmt nicht daran vergeſſen. O.9
bin etwa 1000 Meilen hergereiſt, um vor dieſer Cüre ſtehen 7
können, und es iſt der Mühe wert geweſen, wenn mein altd,
Kamerad hier auf der Bildfläche erſcheinen wird.”
Der wartende Mann zog eine nette Caſchenuhr heraus, dern!
Deckel mit Brillanten beſetzt waren.
„Es fehlen nur noch drei Minuten zu zehn Uhr,” kündigte 4
jetzt an, „es war genau zehn Uhr, als wir damals aus der Cu *
des Neſtaurants heraustraten.”
„Es war wohl ſchön dort im Weſten, nicht wahr?” fragte d. &
Poliziſt.
„Donnerwetter, das können Sie ſich wohl denken! Ich
hofp=
daß es dem Jimmu nur halb ſo gut gegangen iſt, dann gings 19P
Der Herr Ober.
Von Fritz Schlöſſer.
Rürzlich wurde ich auf der Straße von einem Gewitterregen
enraſcht. Gerade um die Mittagszeit.
Sch flüchtete in eine Speiſewirtſchaft. Da aber noch mehr
ze die gleiche Schläue beſaßen, war das Gaſtzimmer überfüllt.
ſrsappelt voll. Ich bekam gerade noch einen Stuhl an einem
ſaridtiſchchen, wo bereits ein behäbiger älterer Herr ſaß. Der
ig ſofort ein Geſpräch mit mir an. Nach zehn Minuten wußte
wereits, daß er aus der Würzburger Gegend ſtamme, ſeine
u bahn als Lehrjunge in einer Bierwirtſchaft begann, dann in
ſee- Weinkneipe „ſervierte” und ſchließlich Gaſthofsbeſitzer
ue, nachdem er ſeine Weltläufigkeit dadurch bekundet hatte,
ß er daſelbſt einheiratete.
„Ich habe ja meinen eigenen Witwerhausſtand,” meinte er,
der ab und zu beſuche ich Speiſewirtſchaften, um meine Studien
machen.”
ARt
„Ich auch. Denn nirgends kann man beſſer beobachten, wie
r Menſch nicht ſitzen ſoll: Ueber die Lehne gehängte Arme,
fgeſtemmte Ellenbogen oder beſtändiger Wechſel der
Bein=
luung, wobei das Gegenüber immer was abkriegt, ſind keine
ellkenheiten.”
„Ja, ja, das auch. Aber ich als Fachmann befaſſe mich
haupt=
ſchlich mit der Beobachtung der heutigen Kellnerwelt. Sehen
ſe, ſchon das „Ober” oder „Herr Ober” ärgert mich. Früher
ei man Kellner und, war man ſehr gut bekannt, dann hieß es
ſoan” oder „Fritz” oder ſonſtwie. Aber jetzt — ich möchte nur
gen, wohin das führen ſoll. Suletzt gibt es noch
Bedienungs=
ti:”, dann „Ober= und Geheime” und am Ende „Wirkliche
Ge=
inte Bedienungsräte‟.”
„Nun ja, ſo genau darf man das nicht nehmen. Die „Magd‟
uinſeren Elternhäuſern wurde ſpäter „Dienſtmädchen” und
uke lautet die amtlich vorgeſchriebene Bezeichnung „
Haus=
igsſtellte‟. Das dringt eben das demokratiſche Seitalter
it ſich.”
„Nun, ſehen wir davon ab. Aber wie wird man heutzutage
handelt. Wie unſer Kellner Ihnen vorhin nur das
Bierunter=
trhen hinwarf und — ſchauen Sie da üben: Da bringt einer die
vwo ſehr gut. Denn er war ein guter Arbeiter und ein
präch=
gar Kerl. Ich ſelbſt mußte alles mögliche anſtellen, um zu einem
dermögen zu kommen. Der Menſch verſauert nämlich in New
ſock. Man muß nach dem Weſten wandern, um geſcheit zu
n den.”
DDer Poliziſt ſchwang ſeinen Stock und ſprang ein oder zei
ſti fen aufwärts.
„Ich muß meine Nunde antreten. Ich hoffe, daß Ihr Freund
v0o zur rechten Seit kommen wird. Erwarten Sie ihn denn ganz
in ktlich?"
„Aicht ganz, muß ich ſagen”, erwiderte der andere. „Ich will
m wenigſtens eine halbe Stunde zugeben. Aber, wenn Jimmy
de,dann wird er innerhalb dieſer Seit zuverläſſig hier ſein, leben
wohl, Herr Wachtmeiſter!”
„Dute Nacht, mein Herr”, ſagte der Poliziſt, indem er wieder
ime Nunde antrat und im Vorübergehen an den Cüren
pro=
eSte, ob alles in Ordnung ſei.
Ein feiner Negen rieſelte jetzt hernieder und der Wind hatte
9 von unregelmäßigen Stößen zu einem feſten, kontinuierten
Dand verändert.
Die wenigen Paſſanten dieſes Stadtteils eilten düſter und
Meigend mit aufgeſchlagenem Nockkragen und die Hände in
Laſchen vergraben durch die Straßen. Vor der Cüre des
enwarengeſchäfts aber ſtand der Mann, der ſeine Sigarre
Die und wartete. Cauſend Meilen war er herbeigeeilt, um
e Jaſt lächerlich anmutende Vereinbarung zu erfüllen.
2r wartete zwanzig Minuten, als ein großer Mann in langem
eekrock mit bis über die Ohren aufgeſchlagenem Kragen quer
Suppe und reicht den Celler dem Gaſt, und zwar der
davorſitzen=
den Dame gerade an der Naſe vorbei. Und dabei konnte er doch
mit Leichtigkeit von der anderen Seite herankommen. Und hier
— gucken Sie nur einmal — wiſcht ein anderer den Fleiſchteller
vor dem Hinſetzen mit der Serviette ab, die er bisher in der
wärmlichen Achſelhöhle getragen hat.”
„Hm. ja — —
„Und das Familjärtun iſt mir ein Greuel. Neulich hörte ich,
wie an einem Nebentiſch der Kellner mit der ganzen Cafelrunde
— lauter jungen Leuten — auf dem Duzfuß ſtand. Das hätte
bei mir einer wagen ſollen.
„Nun, vielleicht ſtecken die alle bei ihm mehr oder weniger
tief in der Kreide. Da gibt ſich ſo was von ſelbſt. An derartigen
Mißſtänden iſt nicht immer allein der Kellner ſchuld. Sie dürfen
nicht vergeſſen, es gibt ſolche Gäſte und ſolche. Neulich ſaß ich
in einem Kaffeehaus. Da kam eine junge Dame, nahm Platz,
holte ihren Kamm heraus und ſtrählte ihren Bubikopf, daß die
Schuppen nur ſo herumflogen. Ich hatte mir eben Kukirol
ge=
kauft und hätte ſie am liebſten fragen laſſen, ob ſie nicht auch
gleich hiermit einen Verſuch wagen möchte. Allerdings war es,
dieſem Benehmen nach zu ſchließen, keine „Dame‟. Sie wurde
aber trotzdem vom Kellner mit beſonderer Aufmerkſamkeit
bedient.
„Ja, ſehen Sie, da liegt der Haſe im Pfeffer. Der Kellner
ſoll natürlich gegen alle Gäſte zuvorkommend ſein, er muß aber
auch — und darauf habe ich in meinem Betrieb immer ſtrenge
gehalten — Unterſchiede machen können. Der „Herr” iſt anders
zu behandeln wie der „Knote”, die „Dame” verſchieden von dem
hereingeſchneiten Mädchen ohne Kinderſtube. Was bei dem einen
unbedingt vermieden werden muß, kann im Verkehr mit den
an=
deren wohl einmal vorkommen. Schön iſt es aber nie.”
Mein Tiſchgenoſſe muſterte mit Falkenaugen die Ciſche. Dann
zog er die Börſe. Die Seche machte mit den üblichen zehn
Pro=
zent 2,57 Mark. Er legte 2,50 Mark hin und nahm von dem
Herausgegebenen zehn Pfennig zurück. Der „Ober” machte ein
nicht gerade freundliches Geſicht und vermied auch zu danken.
Dann ging er weg.
„Jawohl, die zehn Pfennig wollte er auch noch! Ein
Jam=
mer!‟. Dann ging der Gaſthofbeſitzer a. D. an den Kleiderhaken
und holte Hut und Ueberrock. Der Kellner ſtand in der Nähe;
hatte gerade nichts zu tun, näherte ſich aber nicht.
„Na, was ſagen Sie nun? Nicht einmal in den Ueberzieher
hat mir der Jüngling geholfen. Für die nächſte Seit bleibe ich
zu Hauſe, ſonſt kriege ich noch die Gelbſucht.
Ich kann mir ja vorſtellen, Sie halten mich für einen
Kra=
kehler, aber denken Sie ſelbſt einmal darüber nach — ich empfehle
mich, guten Cag!”
Und damit verſchwand er. Ich folgte bald darauf. Viel
nach=
zudenken war da eigentlich nicht. Er hatte ja reichlich geſchimpft,
aber mit vielem war er im Necht.
Der Nadioſchreck.
Von F. Schrönghamer=Heimdal,
Paſſau=Haidenhof.
Die uferlos ſchwingenden Lautwellen aus aller Welt fanden
nun auch in dem hocheinſam gelegenen, menſchenvergeſſenen
Bergdorfe einen dankbaren Hörer: der alte Dorfpfarrer hatte
ſich ein Nadio einrichten laſſen mit Lautſprecher, der die Stimmen
der Ferne in ſeine ſchneeverwehte Winterſtille trug.
„Was iſt das?” hatten die Dorfleute gefragt, als der
Mon=
teur die Dachantenne aufgeſetzt hatte.
„Ein Nadio” war der Beſcheid.
„Ein Nadio? Was iſt ein Nadio?”
„Ein Nadio — das iſt eine Erfindung, mit der man alles
hören kann, was geſprochen wird.”
NNun wußten die Bergdörfler, wie ſie däran waren.
„Das hätte ich unſerm Pfarrherrn niemals zugetraut”, ſagte
der Bürgermeiſter. „Dreißig Jahre weilt er jetzt unter uns, von
allen geliedt und geachtet. Und nun dieſe Salſchheit!”
„Es wird wohl ſeine Nichtigkeit haben”, mutmaßte ein
an=
derer. „Man ſieht ihn auch nicht mehr im Wirtshaus, ſeit er das
verflixte Ceufelszeug auf dem Dache hat. Jetzt ſitzt er in der
Stube und horcht, was wir ſprechen. Kein Wort geht ihm
ver=
loren. Es iſt nur gut, daß uns der Monteur reinen Wein
ein=
geſchenkt hat, auf daß wir unſere Sungen im Saume halten
können . . ."
Innerhalb drei Stunden wußte das ganze Dorf Beſcheid, was
es mit dem ſeltenen Ding auf dem Dache des Pfarrhofes für
eine Bewandtnis habe. Und die Dörfler hüteten ihre Zungen,
damit der Pfarrer nichts Unrechtes hörte.
Die Knechte fluchten nur mehr leiſe in ſich hinein, wenn die
Ochſengeſpanne am Berghang ſtockten.
Die Mägde ſummten ihre Liebes= und Crutzgelänglein nur
noch verſtohlen in den Stallwinkeln, wohin das Dachohr des
Pfarrherrn hoffentlich doch nicht horchen konnte.
Die Kinder johlten und tollten nicht mehr wie ſonſt, ſondern
ſaßen ſtill in den Stuben und ſtellten allerlei Unheil an, das ſonſt
nicht geſchehen wäre, hätte man ſie auf Gaſſen und Anger
gelaſſen.
Die Männer meiſterten ihre Neden am Wirtshaustiſch und
flüſterten nur noch leiſe oder ſie gaben ſich Seichen wie
Caub=
ſtumme.
Die Weiber mußten ſich die Gardinenpredigten ſparen, was
ihnen ſchier unerträglich war, wenn die Männer immer wieder
mit einem Mäßlein zuviel von der Schenke heimwankten.
Vier Wochen lang wurde in dem Dorfe kein lautes Wort
geſprochen, mit Ausnahme natürlich der üblichen Caggebete und
Hausandachten, die die Dörfler mit mächtigem Stimmaufwand
und allerlei Sugaben abhielten. Das war das einzige, was der
Pfarrherr hören durfte und ſollte.
Dieſem war das gedrückte, ſcheue, verſchloſſene Weſen ſeiner
ihm anvertrauten Herde längſt aufgefallen. Welch gewaltige
Wendung war mit ſeinen lebensfrohen Bergleuten vor ſich
ge=
gangen? War das Bußgeiſt? Oder Ausfluß und Wirkung der
Steuernot? Oder gar etwas Schlimmeres, wie Verſtockung und
Herzensverhärtung? Denn die Leute grüßten ihn kaum mehr,
die Kinder, die ihm ſonſt zugelaufen waren, ergriffen die Flucht
vor ihm, die ehrenwerteſten Männer, die würdigſten Mütter
wandten ihm mißmutig den Nücken, wenn er ihnen die Cagzeit
wünſchte.
Welch ein Ungeiſt war in dieſes Volk gefahren?
Wie Gewitterſchwüle laſtete es über dem Bergdorf. Es war
nicht mehr zum Aushalten.
Und ſchon entlud ſich das Gewitter in Geſtalt einer
Abord=
nung der Dorfälteſten, die in die Studierſtube des Pfarrherrn
polterten und die Hüte verlegen, aber auch entſchloſſen in den
wetterharten Händen drehten. Und der Wortführer hob gleich an:
„Hochwürden, das Ceufelszeug auf Eurem Dache muß weg!
Wir halten es nicht mehr aus. Wenn man kein lautes Wort
mehr reden darf. Jetzt ſind es ſchon vier Wochen...."
Nede und Gegenrede gab die gewünſchte Aufklärung des
begreiflichen Irrtums. Dann ging der Pfarrherr ins
Neben=
zimmer, um ſich die Laſt des Lachreizes von der Seele zu wälzen.
Damit aber die Dörfler ſeine Lachſalven nicht hörten und etwa
noch einmal beleidigt wären, ſchaltete er das Nadio ein: der
Nadetzkymarſch überbrauſte das Lachen und überzeugte die
Su=
hörer, daß man mit dem „Ceufelszeug” zwar bis Wien und Nom
hören, aber im eigenen Dörflein kein Häuchlein vernehmen
könnte.
Und der Pfarrherr lud das ganze Dorf ein, damit es ſich
vom wahren Weſen des Nadio überzeuge.
So ward der Nadioſchreck überwunden und in Heiterkeit
auf=
gelöſt. Die Dörfler waren von einem Alp befreit.
Die Knechte fluchten wieder, wenn die Ochſen am Berghang
ſtockten.
Die Mägde ſangen Luſt und Crutz wieder laut hinaus.
Die Worte der Männer am Wirtshaustiſch gingen wieder
ruhmredig und breitbrüſtig wie vordem.
Die Weiber holten in den Gardinenpredigten das wieder
doppelt und dreifach herein, was ſie in den vier Wochen des
„Nadioſchreckes” verſäumt hatten.
Nur die Caggebete und Hausandachten verfielen wieder in
den früheren Con der Schläfrigkeit und verloren weſentlich an
Länge und Stimmſchwall.
Der Bürgermeiſter überlegte ſich eine Beleidigungsklage
gegen das Wochenblatt”, in dem Ort und Seit dieſer Handlung
veröffentlicht war. Aber als bedachter und erfahrener Mann
ließ er den Plan wieder fallen, denn er hoffte, daß über dieſe
Geſchichte bald Gras wachſen würde, wenn ſich in einem andern
Bergdorfe eine andere Dummheit begäbe, die die Sungen der
allezeit Spottfrohen in Bewegung ſetzte.
von der gegenüberligenden Seite der Straße herbeigeſtürmt kam.
Er ging geradewegs auf den wartenden Mann zu.
„Biſt du es, Bob”, fragte er zweifelnd.
„Hallo, Jimmy Wells?” rief der Mann von der Cüre.
„Willkommen”, ſagte der Neuangekommene, indem er die
beiden Hände des andern mit ſeiner Hand zuſammendrückte. Es
iſt Bob, ſo ſicher wie das Schickſal. „Ich war davon überzeugt,
daß ich dich hier finden würde, wenn du noch am Leben biſt.
Schön, ſchön, daß du da biſt. Swanzig Jahre ſind eine lange Seit,
das alte Neſtaurant iſt verſchwunden. Bob, ich wünſchte, daß es
an der Stelle geblieben wäre, ſo hätten wir doch miteinander
ſpeiſen können. Wie iſt dir der Weſten bekommen, altes Haus?”
„Das iſt jetzt gleich, was mein Herz begehrt, habe ich dort
gefunden. Doch du haſt dich ſehr verändert, Jimmy, nie hätte ich
dich um zwei oder drei Soll größer vermutet.”
„O, ich bin ein Stück gewachſen ſeit damals.”
D0
„Ging es dir gut in New York, Jimmy?”
„Na ſo lala, ich bin in einer ſtädtiſchen Abteilung angeſtellt.
Komm Bob, wir wollen ein bißchen Umſchau halten, ich kenne
hier einen guten Ort, dort werden wir uns einmal ordentlich über
die alten vergangenen Zeiten unterhalten.”
Die beiden Männer ſchritten Arm in Arm die Straße
her=
unter. Der Mann aus dem Weſten, durch ſeine Erfolge redſelig
geworden, begann die Geſchichte ſeines Lebens zu erzählen. Der
andere hörte ihm, in ſeinen Vock gewickelt, mit Intereſſe zu. An
der Straßenecke war ein Apothekergeſchäft, deſſen Lampen hell
erglänzten. Als ſie in den Lichtſchein hereintraten, wandte ſich
jeder gleichzeitig gegen den andern, um ihm ins Geſicht zu blicken.
Der Mann aus dem Weſten blieb mit einem Male ſtehen und
gab des andern Arm frei.
„Du biſt doch nicht Jimmy Wells,” entfuhr es ihm, „zwanzig
Jahre iſt zwar eine lange Seit, aber doch nicht lange genug, um
eines Mannes Naſe römiſchen Sormates in eine Stumpfnaſe zu
verändern.”
„O, es kommt ſogar mitunter vor, daß ſich ein guter Menſch
in dieſer Seit in einen ſchlechten verwandelt”, ſprach der große
Mann. „Sie werden ſich innerhalb zehn Minuten in Haft
be=
finden, Silky Bob. Man iſt in Chicago der Meinung, daß Sie
möglicherweiſe Ihren Weg hierher eingeſchlagen haben, und wir
haben eine Depeſche erhalten, daß man Sie dort zu ſprechen
wünſcht. Sie werden ſich ruhig verhalten, nicht wahr? Das iſt
vernünftig von Ihnen. Nun, ehe wir miteinander auf die
Poli=
zeiſtation gehen, habe ich noch eine Nachricht für Sie, die man
mich bat, Ihnen auszuhändigen. Sie können ſie hier beim Fenſter
durchleſen. Sie ſtammt vom Nevierpoliziſten Wells.”
Der Mann aus dem Weſten faltete das kleine, ihm
einge=
händigte Papier auseinander. Seine Hand war feſt, als er es zu
leſen begann, aber bald fing ſie zu zittern an, als er zu Ende
ge=
leſen hatte. Die Nachricht war ziemlich kurz.
Bob — ich war zur richtigen Seit am feſtgeſetzten Ort. Als
du das Streichholz für deine Sigarre anzündeteſt, ſah ich, daß es
das Antlitz jenes Mannes war, der in Chicago geſucht wird. Da
ich es nicht über mich brachte, die Verhaftung ſelbſt
durchzu=
führen, ging ich davon und bat einen Sivilpoliziſten, die Arbeit
ſtatt meiner zu verrichten. Dein Jimmy.”
(Aut. Ueberſetzung aus dem Engliſchen.)
Die gute Kundin.
„Welches iſt eigentlich der Cyp der guten Kundin?”
erkun=
digte ich mich bei einem Kenner der Frauenpſyche, der ſeine
tag-
täglichen Beobachtungen im Verkehr mit weiblicher Kundſchaft
mit Humor und leiſer Oronie zu formulieren weiß.
„Die gute Kundin, war ſeine überraſchende Antwort, gibt es
überhaupt nicht, wenigſtens iſt die Dame, die ſich ſelbſt für eine
gute Kundin hält, ganz beſtimmt keine. Sie iſt nur eine ſogenannte
gute Kundin, jeder im Geſchäft kennt ſie zwar, vom Chef bis
zum Portier, aber ſie hat nur tauſend Wünſche, während ihr
Konto ein faſt unbeſchriebenes Blatt bleibt. Die gute Kundin will
ſchon vor dem Ausverkauf auf ein beſonders günſtiges Stück
auf=
merkſam gemacht werden, das ihr reſerviert werden ſoll. Bei
allen Käufen behält ſie ſich Nückgabe und Nückzahlung vor. Ehe
ſie kauft, beſteht ſie gerade diesmal auf einem beſonderen
Preis=
nachlaß, weil ſie angeblich beim letzten Male zu teuer gekauft hat,
während ihr nächſtes Kleid beſſer und auch teurer ſein darf.
Die gute Kundin verlangt natürlich ein Modell für ſich allein,
die Koſtenfrage erübrigt ſich ſelbſtverſtändlich für ſie, denn ſie iſt
mit ſich einig geworden, daß ſie nur einen ganz beſtimmten Preis
anwenden kann, und daß die Sirma dafür eben das Gewünſchte
liefern muß, denn nicht umſonſt iſt ſie eine gute Kundin. Ohne ſie,
kann ihrer Anſicht nach das Geſchäft überhaupt nicht beſtehen.
Sie hat ſich geſchickt in ihrem Bekanntenkreiſe erkundigt, wer
noch bei der Sirma kauft und kann daher dem Kaufmann
nach=
weiſen, daß ſie dieſe und jene Dame an ſeine Adreſſe empfohlen
hat. Es verſteht ſich am Nande, daß man etwas billiger
bekom=
men muß, wenn man als gute Kundin das Geſchäft ſo rege
empfiehlt.
Bei den guten Beziehungen zu „ihrem” Geſchäft, will die
gute Kundin ſelbſtredend über alles zuerſt unterrichtet ſein. Sie
will wiſſen, wie die Mode von morgen ausſehen wird, welche
Muſter noch zu erwarten ſind und wann ſie eintreffen werden.
Sie kann ſich nie feſt entſchließen und will immer noch etwas
Neues anſehen. Da aber der Neueingang nicht aufhört, kauft ſie
zum ſchlechteſten Seitpunkt und ſo unvorteilhaft wie möglich. Sie
iſt dann unzufrieden und was ſie gekauft hat, gefällt ihr nicht.
Aber wenn ſie auch gut gekauft hat, wird ſie nie zufrieden ſein,
denn ſie hat alles angeſehen, alles anprobiert, tauſend
Möglich=
keiten durchgedacht und daher ſchon alles in Gedanken erledigt.
Läßt ſie ſich ein Kleid arbeiten, ſagt ſie prinzipiell bis zur
Fertig-
ſtellung, daß es ihr nicht gefällt. Gefällt es ihr dann wirklich
nicht, ſo hat ſie recht behalten und kann vom Chef verlangen,
daß ein ſo unvorteilhaftes Kleid, zu dem ihr zugeraten wurde,
zurückgenommen wird. Gefällt ihr das Kleid doch, ſo war es
ihrer Anſicht nach ebenſowenig ein Fehler, wenn ſie ſich damit
nicht befreunden wollte, denn durch ihr Widerſtreben hatte ſie
doch während der Anfertigung immer neue Möglichkeiten
Aende=
rungen durchzuſetzen.
Die gute Kundin fragt jeden Cag telephoniſch an, warum ihr
Kleid immer noch nicht fertig iſt. Sie verlangt immer den Chef
zu ſprechen, ſie ſtellt bei der geringſten Differenz ein Ultimatum
und verſichert wenigſtens einmal im Monat, daß ſie das Geſchäft
nicht mehr betreten werde. Ihre Verſicherung iſt aber nicht ernſt
zu nehmen, gerade ſie kommt beſtimmt wieder, denn ſie iſt ja eine
gute Kundin. Sie kommt beſtimmt wieder, und wenn ſie nur das
neueſte Wiſſen um die Mode erfahren will, um ihren Freundinnen
damit zu imponieren.”
„Es gibt alſo tatſächlich keine wirklich gute Kundin,
meinen Sie?‟
„Das will ich nicht geſagt haben, wirklich gute Kundinnen ſind
ein ganz anderer Cyp. Es ſind die beſten Kundinnen und daher
gar nicht ſo leicht zu erkennen. Sie werden vielleicht ſogar
über=
ſehen. Auf jeden Fall, wenn die beſten Frauen die ſind, von denen
niemand ſpricht, ſo ſind die beſten Kundinnen die, von denen im
Geſchäft niemand ſpricht, weil ſie nicht auffallen. Die wirklich
gute Kundin kommt, kauft, bezahlt und geht. Wenn ihr die
Ware nicht gefällt, geht ſie, ohne den Chef ſprechen zu wollen,
aber ſie kommt leider nicht mehr wieder. Für jeden
Geſchäfts=
mann iſt es ſchwer, mit ihr den Kontakt herzuſtellen, denn ſie iſt
wortkarg und hat ganz präziſe Wünſche. Es wird leicht
vor=
kommen, daß der Verkäufer ihre Wünſche und Einwendungen
übergeht oder überhört, weil ſie mehr angedeutet, als
ausge-
ſprochen werden, während er von der übrigen Kundſchaft
ge=
wohnt iſt, daß ſie ihre Anſicht betont und ſcharf formuliert äußert.
Dabei iſt aber gerade bei der wirklich guten Kundin jedes Wort,
das ſie ſagt, doppelt ernſt zu nehmen.
Die wirklich gute Kundin verlangt nie etwas Unberechtigtes,
ſie weiß genau, welche Anſprüche ein reelles Geſchäft erfüllen
kann und erfüllen wird. Dafür ſetzt ſie mit Necht als ſelbſtver=
ffändtich voraus, daß auch die Andeutung emes Wunſches genügt,
damit er erfüllt wird und hat einen ausgeprägten Sinn für
Nüancen in der Erfüllung ihres Wunſches. Die wirklich gute
Kundin kann durch einen ungeſchickten Verkäufer für immer
ver=
ſcheucht werden, aber für den Menſchenkenner iſt es eine Freude
ſie zu bedienen, weil ſie eine geradezu ideale Kundin iſt.
„Hm, ſollte die wirklich gute Kundin nicht eine ideale
Forde=
rung von ihnen ſein und ebenſowenig exiſtieren, wie die „gute
Kundin”, weil es in Wirklichkeit nur die „ſogenannte” gute
Kundin gibt?”
„Doch, doch, ſie exiſtiert, aber leider ſehr ſelten.”
Ich wollte noch fragen, zu welcher Art von Kundinnen meine
eigene Frau gehört, aber ich unterließ es lieber. Man ſoll nie zu
neugierig ſein.
Augen, denen Manner nicht
widerſtehen können.
„Wir hören heute ſo viel von Frauen, die ſich nicht
ver=
heiraten, und es ſcheint beinahe, als ob das Mädchen von heute,
ſo viel ſie auch lernt, die Kunſt ein wenig verlernt hat, wie man
Männer anſieht. Vor allem müßte ſie ihre Augen beſſer
ge=
brauchen. So ſchreibt eine „verheiratete” Frau in einem
Lon=
doner Blatt, und zu Nutz und Frommen ihrer noch nicht
ver=
ehelichten Schweſtern plaudert ſie einiges von den Geheimniſſen
aus, die in dem Sauber des weiblichen Auges liegen. „Das
moderne Mädchen”, ſo ſchreibt ſie, „ſieht ſcharf und kühl in die
Welt, und ihr Blick hat häufig etwas Nüchternes und Hartes,
das ſich auch in ihrer Stimme ausprägt. Das mag ja für ihr
Fortkommen in der Welt recht gut ſein, aber dieſer ſcharfe,
durchdringende Blick hat nicht jene Macht über den Mann, die
die Frau früher ganz unbewußt mit ihren Augen auszuüben
wußte. Es gibt verſchiedene Arten von Blicken, denen die
Manner nicht widerſtehen können. Da iſt zunächſt der
heraus=
fordernde Blick. Für die Anknüpfung von ehelichen
Ban=
den iſt er nicht gerade geeignet, aber er erregt Aufmerkſamkeit,
und hat man mit ihm erſt einmal den Mann gepackt, dann kann
man auch ſanftere Mittel anwenden. Dem Canzpartner
gegen=
über kann er Wunder wirken, aber wenn man ernſte Abſichten
hat — beſſer nicht! Deshalb gehen wir zu dem humorvollen
Blick über. Dieſer iſt mit Vorſicht zu verwenden. Obwohl jede
Frau Sinn für Humor haben ſollte — und wenn ſie verheiratet
iſt, braucht ſie ihn doppelt — ſo muß ſie doch mit ſeinem
Aus=
druck vorſichtig ſein. Swar iſt der Mann das beluſtigendſte
Schauſpiel, das es gibt, beſonders wenn er ſich ernſt und würdig
gibt, aber es ich nichts ſo gefährlich als zu viel Sinn für Humor
im falſchen Augenblick, und nichts ſo verwirrend für den
ſchüch=
ternen Liebhaber als ein Swinkern der Augen, als ein
aufleuch=
tendes Lachen im Blick, das ihm nicht verborgen bleibt. Man
ihm lachen, ader nicht über ihn,
un wird einem das
Lachen=
gar manchmal vergehen. Der ſchüchterne Blick wird bent=t.
zutage nicht oft geſehen, aber er wirkt verheerend, wenn er vom
69
(7MN
in die Ne
we um daß
100
der Naiven „geſchleudert” wird. Beſonders die muskelſtarkers
lauten, ungeſchlachten Männer ſchmelzen vor ihm wie Butter ou
der Sonne. Aus unbekannten Gründen fühlen ſich ja ſolche Mäm
ner zu der kleinen, zarten Srau hingezogen und geraten in ihrn
Netze, meiſt ohne etwas zu merken, bis es zu ſpät iſt. Der Sauy
ber der ſchwachen Frau mit dem ſchüchternen Blick iſt ſo grog
daß ein Witwer meiner Bekanntſchaft, der das erſtemal mm
einer ſolchen Ehehälfte furchtbar hereinfiel, noch im ſelben Jallt
mit einer Vertreterin ganz desſelben Cyps zum Altar ſchritt. O,0
gebieteriſche Blick lockt dagegen den Schwächling
un=
weigerlich aus ſeiner Verteidigungsſtellung. Beſonders wenn
i=
von einer großen, kräftigen Frau ausgeht. Ich habe eine gann
Menge kleiner Männer Frauen heiraten ſehen, deren Erſcheinunn
zu ſolchem gebieteriſchen Blick paßte. Es iſt nun einmal ſo, as
wenn dieſe „Männchen” ihrem Schickſal nicht entgehen könnau
und ſich in der Nolle des Eroberten ſehr wohl fühlen, wenn /
ein ſolch gebieteriſcher Blick gefangen nimmt. Von vorzüglich a=
Wirkung iſt der bewundernde Blick. Der Mann hat nru
einmal ein faſt unerſättliches Verlangen nach Bewunderung;
iſt für ihn Lebenselement, und deshalb iſt er ſofort
hingeriſſe=
wenn er ſie vermutet. Der bewundernde Blick iſt daher ein uru
fehlbares Mittel, um jedes Männerherz zu gewinnen. Kein Marn
kann ihm widerſtehen, auch nicht der wütendſte Frauenfeind un
der unverſchämteſte. Don Juan. Die Cechnik iſt einfach. A
Lippen leicht geöffnet, die Augen anhimmelnd emporgerichtal
Das Kinn muß unbedingt etwas nach oben genommen werde=
Großgewachſene Frauen führen daher den Blick am beſten 1!
Sitzen aus, den Kopf leicht vorgeneigt. Alſo los, meine Freundil”
Er kann dir nicht entgehen.”
rchdiche Effnun
bekannte Firm
em ſe
lich dreht. A
wie um
owir
ner
ver
ſind aſtimn
dich, wie nu en
delſtadt des
Großſtadt.
Offe g
mir ei. Mä.
kumme 18.
Aw=
net däß mi
Nummer 275.
Geſpielt im Turgier
Weiß:
Partie Nr. 54.
A — Amateurmeiſterſchaft — des Weltſchachbundes
im Haag, 1928.
Caro=Kannpartie.
Schwarz:
Sd5—e 3+
23..
24. 12Xe3
Le6kc4 +
Th5xh3!
25. Kf1—g1
Wenn nun 26. D X c7, ſo Th1 + 27
Kf2 fFe3+ 28. Kg3 Dg6+ 29. Kf4
Te8! und der Angriff iſt unparierbar.
Auf 26. gXh 3 Dg6+ 27. Kh1 Dg3
28. DXc7 Dxh3+ 29. Kg1 Dg3+
30. Kh1 DXf3+ 31. Kg1 Dg3+ 32.
Kh1Ld5-+.
26. e 3—e4
Th3xt3!
27. DbTXc7
Auf 27. gXf3 gewinnt Dg5++ 28. Kh1 31. ...."
Le2 29. Tf1 Dh4+ 30. Kg1 Dg3+ Auf DXf4 32. d7
31. Kh1LXf3+ 32. TXf3 DXf3+ 33. 32 Kg1—h1
Kg1 Dg3+ 34. Kf1f3 35. Db2TXd4. 33. Kh1Xg2
27.
Dh6—g5
28. L.a3—e1
h7—h5
Stärker als Tg3, worauf 29. DXf4 TX 36 Aufgegeben.
g2+ 30. Kh1 folgt.
29. d4—d5
Steiner iſt auch bei dieſer Partie in Zeitnot.
Ermußte noch 11 Züge in 5Minuten machen.
Doch ſcheint die Partie ſowieſo nicht mehr
zu halten ſein.
Td8—e8
29.....
30. d5—d6
Tf8—g3
31. Lclxf4
Verzweiflung 1 Auf 31. d7 folgt Txg 2—
32. Kh1Tg1+ 33. Txg1 Dh4+ 34. Kg 2
Dg3+ 35. Kh1 Dh3F.
LK ON 2. FR EI LA UB ER ND
devo mack
Awwer d
noochdem alſo
daß=es in De
hawwe ſe
geſetzt un ſin di
driäller Na
hſchißolog
Im Verd
gefräſſe, mit
nadierlid
int
Peif un es we
Tg3Xg2+
Dg5Xf4
Dg4Xe4+
34. Kg2—g1
De4—g4+
35 Kg1—h1
Teß—e2
Eine prächtige Partie!
(Aus den Deutſchen Schachblättern.)
Reihe 1: „Erlkönig”, von Goethe, vertont von Franz Schubert.
Streichholz=Rätſel.
Ein
[ ← ][ ][ → ] No freilich, wann aach ſchließlich in de Zeidunge de
Annoſe=
gral ’s Indräſſanſte is, wo drinn ſteht, außer valleicht noch die
dedesa zeiche, die wo mer aach als ganz gärn lieſt, un meiſtens
orrar de allererſt — e alt mitfiehlend Dande vun mir, die hott
ganer geſagt: „Die Dodesa zeiche ſin mer noch es liebſte, die läs
h am gärnſte, un ich frei mich immer, wann ich jemand
Bekann=
debei find”, ſie hatt nemlich e zu gut Härz, mei Dande ſeelich
alſo wann aach die Annoſe un ſo ’s Indräſſenſte ſin, wo drinn
iHt, ſo leßt mer ſich doch hie un do als emol verleide, un
trneißt en Blick in de vordere Daal, wo ſe’s als meiſtens vun
e Bolledick hawwe, un vum Sport, un vun de Ernennunge, un
v s dergleiche näweſächliche Sache mehr ſin.
Un ſo bin aach ich dieſer Dag zufellich widdermol uff ſo=en
ſüdickel geſtoße, der wo britzebraad vorne drinn geſtanne hott.
zwar Wort for Wort im geſamte Darmſtädter Blädderwald.
Lo draus mer erausläſe kann, daß=en diejeniche welche, wo en
ſei hawwe wollte, for ganz emenend wichdich gehalte hawwe
aFſe, un däßhalb der Aſicht warn, er mißt in alle Darmſtädter
ZEidder zu läſe ſei, damit er jo kaam Menſche endgingt. Dann
uS=en die Redackzione ſällwert for ſo ſehr wichdich gehalte
awwe, um daß ſen ſich däßhalb gäächeſeidich abgedruckt hette, däß
(iabt doch kaa Hutmacher. Naa, ich wärr ſchun de Finger uff de
icpdiche Effnung hawwe, wann ich vermut, daß do die riehmlichſt
e annte Firma „Glämüridebux” dehinner ſtickt, die
Verwär=
unigsgeſellſchaft fier gemeindliche Einnahme, Rheinſtroß 16—18.
No, dem ſei jedenfalls wiem wvill, awwer wie ich den Uffſatz
ejäſe hab, do hab ich gedenkt: „Nachdigall, ich heer dich dabbſche!”
Jaſo, ich hab jo noch gornet geſagt, um was daß ſich’s
eichent=
ſce dreht. Alſo es dreht ſich um nis mehr un nix wenicher als
vie um „die deutſche Mittelſtadt”; ſo war nemlich der
Ifrſatz iwwerſchriwwe. Un dadrinn hawwe die zwaa
Owwer=
miwer vun Koblenz un Räächensborg e paar korzgefaßte un ganz
eiallgemeinerte Bemerkunge gemacht, wie ſie ſe ſich ſe denke, un
inD a’ſtimmich zu däre fullminande Erkenntnis kumme,
diefgrin=
ich), wie nu emol ſo Owwerowwer ſin, daß alſo die deitſche
Mid=
efſtadt des Zwiſcheding weer zwiſche de Klaa= un de
zroßſtadt. —
Offe geſtanne, däß ſcheint mir aach ſo zu ſei, un däß leicht
ur ei”. Märkwärdich bloß, daß do bis jetzt noch niemand druff
umme is. Awwer ſo is es, uff’s Eifachſte kimmt mer vun ſälbſt
e,, däß muß aam allemol erſt geſagt wärrn.
No, alſo jetzt wiſſe mer’s jo, un kenne uns ungefehr e Bild
eſo mache. —
Awwer däß is noch net der Weisheit letzter Schluß, ſundern
owchdem alſo die zwaa Owwerowwer emol erausgefunne hawwe,
aß=es in Deitſchland noch ſo was gibt wie e „Mittelſtadt”, do
arwwe ſe ſich aach mit dem ſchwieriche Broblehm
ausenanner=
egtzt un ſin druff kumme, daß däß Broblehm net „bloß”
mad=
riäller Nadur is, ſundern haubtſächlich —
kommunahl=
ſſchißologiſcher Art.
Im Verdraue, un ganz näwebei: die Bſchißologie, die hab ich
erräſſe, mit Reſpäckt zu ſage. Nemlich wann aaner heit uff
SDierlichem Wähk net mehr weider kann, dann berifft er ſich uff
ie Bſchißologie, do kimmt er aam bſchißologiſch. Un dann hott=er
lemol Miehl uff, nemlich do kann unſeraans mit ſeine geſunde
imf Sinne net mehr mit. — Awwer a genumme, die Kuh raacht
8äf, un es weer ſo, vun wääche dem „Kommunahlbſchißologiſche‟.
IIo do meeche die Owwerowwer vun Koblenz un Räächensborg
rrnn beſchlage ſei, — awwer bei uns do habert’s in däre
Bezie=
nung ganz bedenklich. Ja, ich meecht glatt behaubte, daß unſer
iwärſe Haibtling, hier, gornet wiſſe, was däß is „die
Kommu=
jachlbſchißologie”, ſunſt weern ſe in manche Dinge doch net ſo
onchtbar weltfremd un wollte net immer gleich mitm Kobb dorch
die Wand, ſundern dhete aach e bißche Rickſicht nemme uff uns
gewehnliche Bärjer, die wo net ſo „mit’kenne.
Awwer wann ich den Uffſatz weiter läs, do will mir’s ſcheine,
als wann die Herrn in Koblenz un Räächensborg mit ihre
Kom=
munahlbſchißologie aach net grad die beſte Erfahrungen gemacht
hette. s ſcheint alſo aach bei dene net alles a‟ Härz un a: Seel zu
ſcheine. Sunſt weern ſe doch net uff die Idee kumme, zu ſage —
„mer mißt die noch in alten Vorſtellungen und
Begriffen befangene geiſtige Einſtellung einer
alteingeſäſſenen Einwohnerſchaft ruhig und
zielbewußt, vor allem auch durch die Mitarbeit
der Preſſe, auf die veränderten Verhältniſſe
und Bedürfniſſe einer neuen Zeit hinlenken,
die Bevölkerung von nörgelſüchtiger Kritik,
engherziger Einſtellung oder innerer
Ableh=
nung frei machen und zu
verantwortungs=
bewußter und verantwortungsfreudiger
Mit=
arbeit erziehen” — wie’s in dem Uffſatz e bißche ſo „von
oben herab” haaßt. Offe geſtanne, wann däß dene ihr ganz
Kom=
munahlbſchißologie is, do kenne ſe mer demit geſtohle bleiwe;
dann däß laaft doch bloß druff enaus, daß unſeraaner for dumm
verkaaft wärrn ſoll, un daß die „Weisheit” nor in de Rodhaiſer
blieht, wext und gedeiht. —
No, ich will mich jo mit dene zwaa Owwerowwer net aach
noch abinne, däß liggt mer färn. Awwer wann ſe maane, mir
altei geſäſſene Bärjer wißte net, daß mer in=ere „neie Zeit” läwe,
dann ſin ſe emol ſchee ſchief gewiggelt; mir wiſſe däß ſehr genau
un kriefe’s zu unſerm Laadwäſe dagdäglich un zimmlich heffdich
in’s Wax gedrickt. Dann leider, unſer „Verhältniſſe” ſtehn
gradezu im hohnbrillende Gäächeſatz zu unſere „Bedirfniſſe”, un
wann mir uns nor e klag bißche nooch unſere Deck ſtrecke wolle,
do miſſe mer uns äwe zſſammekringele, wie’n Dackel hinnerm
Owe. Es is däßhalb net mehr wie billich, daß ſich’s aach e „
ver=
antwortungsbewußt” un „verantwordungsfreidich”
Stadtverwal=
dung net unnere ſeidene Stäbbdeck wohl ſei leßt, geiſtmeßich
ge=
ſagt, un wann’s noch ſo=en großſtädtiſche Eidruck macht.
Do awwer liggt de Haas im Päffer, un däß ſcheint mir de
diefere Sinn vun dene zwaa Owwerowwer ihrm Gutachte iwwer
die deitſche Middelſtädt zu ſei; nemlich offe rausgeſagt, es is die
Großmannsſucht un die is=es Haubtmärkmal vun däre
ganze ſogenannte „neie” Zeit. Un dadra kranke aach die deitſche
Middelſtädt, indem daß=ſen meiſtens die Middel fehle, um die
großſpuriche Boſſe mitzumache, die wo ſich die Großſtädt leiſte
kenne. Sie wolle all die große Spreng mitmache, un kenne es
Baa net hewe. Aa’ will die anner iwwerdrumbe; aa will de
anner de Rang ablaafe, ſtatts ſich vernimfdicherweis gäächeſeidich
zu ergenze un ihr Eicheart zu bewahrn. Un bei dem Wettlaaf
mit de Großſtädt, do kumme die Middelſtädt in ihre Verzweiflung
uff Ideeje un uff Bleen un uff Brojäckte, wodezu ſich en
alt=
ei geſäſſene, awwer doch verantwordungsbewußte Bärjerſtand net
ſo mir=nix=dir=nix „erziehe” leßt; do nitzt aach die beſt
Kommu=
nahlbſchißologie nix. Ganz im Gäächedaal, ’s weer beſſer, die
großſtadtſichdiche Middelſtädt dhete ſich widdermol ausſchließlich
uff ihr ſpezinälle Uffgawe beſinne, un dhete ſich liewer den
un=
geſunde Großſtadtpiebſer erausobberiern loſſe. Däßhalb brauche
ſe noch lang net ere verklungene Klaaſtadtromantik noochzuhenke.
Soviel is ſicher, mit ſcheene Sprich un ſcheene Redensarte
hilft mer de deitſche Middelſtädt net uff die Baa, ſundern ganz
im Gäächedaal; dann wer die Zeiche der Zeit verſteht, der ſieht’s
ohne Stadtbrill, daß all dene großmogeliche Middelſtädt langſam
awwer ſicher die Luft ausgeht.
So, däß weer’s widdermol for heit.
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm. Halt, um damit kaan falſcher
Err=
dumm uffkimmt. Nemlich was ich im Obichem, hochachdungsvollſt
un ganz ergebenſt zu ſage ſo frei war un mir erlaabt hab, daß
bezieht ſich ſälbverſtändlich un eo ibbſilon ganz allgemein uff die
deitſche Middelſtädt, un was ſich ſo dezu zehlt, wie zum Beiſpiel
Erz=, Wix=, Schnebbe= un Gräwwehauſe, Ewwer=, Michel=
Nidderram= un Owwerramſtadt. Mit Darmſtadt perſeenlich hott
däß wenich odder gornix zu dhu. Dann mir hawwe bekanntlich
ſo kaa Großſtadtammbitzione. Nadierlich hab ich dorchaus nig
degääche ei zuwende, wann ſich’s drotzdem unſer fimfblädde ich
Kleeblatt zu Härze nimmt. (Mei Ooſepfeil hott des Kleeblätſche
dohie gemolt, un weer des Glaawens is, es dhetim Glick bringe,
der därf ſich’s erausſchneide un in ſei Portmannee dhu, 8 koſt nix.)
Wie ich nu gäſtern ganz per Zufall geläſe hab, hott ſich dieſer
Dag aach der „Reichsſtädtebund” (alſo ſowas gibt’s aach!)
in Heidelbärch e Stelldichein gäwwe, un do hawwe ſich die
Borje=
maaſter vun de deitſche Klaa= un Middelſtädt gäächeſeidich
uff=
geſtachelt un hawwe ſich ihr Not geklagt un hawwe gejammert,
Drotz wie Waſſer. Alſo demnooch muß doch was dra ſei, un mei
Vermudung, daß=en langſam die Luft ausgeht, hott demnooch
ſei Richdichkeit. Nor lade ſe die Sach uff=en annern Karrn un
fiehrn die Not druff zurick, daß ſe vum Reich ſo knabb gehalte
dhete wärrn, un daß=es bei dem ſogenannte „Finanzausgleich”
net mit rechte Dinge zugingt. Zu däre Flucht in die Heidelbärcher
Effentlichkeit hawwe ſe ſich däßhalb aach die zuſtendiche
Reichs=
miniſter ei gelade, vermutlich um die Geizkrage emol geheerich
dezwiſche zu nemme. Awwer die Reichsminiſter hawwe jedenfalls
gedenkt, ſie dhete in Heidelbärch ihr Härz verliern un hawwe die
Eiladung heeflich awwer beſtimmt abgelehnt. No, do muß ich
doch aach ſage: däß ſin mer Scheene! — For Panzerkreizer hawwe
ſe Geld, un die Klaa= un Middelſtadtborjemaaſter loſſe ſe am
Hungerduch nage. — Is däß aach e Art un Weis?! — No,
menſch=
lichem Ermäſſe nooch wert jo die Heidelbärcher Dagung uff en
„Brodäſt” enauslaafe, den wo ſe ſich in Berlin net hinnern
Spiechel ſtecke wärrn. Awwer dodebei wärds vermudlich aach
bleiwe; mer kennt däß mit dene Brodäſte; 18 Hornbärcher Schieße
is en Dreck degääche. — Awwernixdeſtowenicherdrotz muß ich
ſage, die Sach mit dem „Finanzausgleich” un wie däß gehandhabt
wärd, däß hott mer vunvornerei net gefalle, un gefellt mer
alle Dag wenicher. Dann däß is doch bloß e gäächeſeidich
Ab=
nemmerei. 1s Reich nimmts vun de Lender, die Lender nemme’s
vun de Gemeinde un die Gemeinde — no do brauch mer zu
froge —
Es is mer däßhalb e Reedſel, wo do noch die Geſchäftsleit de
Mut herhawwe, zum Um= un Ausbaue. Alſo, alles was wohr is,
awwer der Neilbau in de Ludwigſtroß — allerhand Hochachdung,
do hott der Aſchidäckt, de Peter Müller, glatt de „Ehrenſennador”
verdient, wann net gar de „Dr. ha ze‟. — Ja es is ſchun ſo,
wie neilich der Minchner Darmſtädter geſchriwwe hott: wann
Darmſtadt mit de Zeit zu=eme großſtädtiſche „Air” kimmt, ſo
hott’s däß aanzich un allaans ſeine Geſchäftswäld zu
ver=
danke. Un es war mer drum erfreilich, zu heere, daß aach de Herr
Borjemaaſter Mueller däß bei de Ereffnung beſunners betont
ſoll hawwe, indem er behaubt hott, e Darmſtädter hett net mehr
needich, nooch Frankfort zu fahrn. Hoffendlich hott do ſei
be=
riehmter Kolleech, der wo äwenfalls an de Ereffnung Daal
ge=
numme hott, kaan rote Kobb krickt. Der war nemlich emol
annerer Maanung un hott in ſeine kindliche Unſchuld behaubt:
de beſte Kunne vun de Frankforter Geſchäftsleit weer — de
Darm=
ſtädter. — 8 is mer heit noch e Reedſel, woher er däß hott wiſſe
wolle; odder hott=er däß valleicht vun ſeine Biern abgenumme. ..
Der zeitgemäße Haushalt.
Einfache Putzmittel für die Küche. Salz,
rocken auf einen naſſen Lappen geſtreut, iſt zum raſchen Reinigen
ſeis Gußſteines der Küche und zum Entfernen der Seifenränder
n Waſchſchüſſeln und Badewannen beſonders geeignet. —
öchmierſeife mit der fünf= bis ſechsfachen Menge Waſſer
ſerkocht und in Flaſchen verwahrt, iſt ein vorzüglicher Zuſatz zum
Iu fwaſchwaſſer an Stelle der Soda, die beſonders empfindlichen
Nagenkranken leicht ſchadet. — Eſſig, zu gleichen Teilen mit
50 Iz und weißem Sand verrührt, iſt ein ausgezeichnetes
Reini=
ſurigsmittel für ſtark verſchmutzte Meſſingkeſſel. Beſonders nach
ſem Einmachen von Früchten und Marmeladen von beſtem Erfolg.
Benutzt Papierſervietten beim Eſſen von
Flſchgerichten. Die ſonſt üblichen Stoffſervietten ſollten
uuSgeſchaltet und durch „Papier=Mundtücher” erſetzt werden,
vmnn „ſaure” geräucherte und gekochte Fiſchwaren auf den Tiſch
ſeſoracht werden. Andernfalls würden die Spuren ihres
Ge=
ſtauchs ſich bei anderen Mahlzeiten durch den ihnen anhaftenden
üäſchgeruch” unliebſam bemerkbar machen.
Anilinfarbenflecke aus weißem Leinen zu
ntfernen. In den meiſten Fällen verſchwinden dieſe Flecke,
hmn ſie mit einer roſa Löſung von übermanganſaurem Kali
be=
ueft werden, die man mit reinem Waſſer auswäſcht und darauf
hick aufgelöſtem hydroſchwefligſaurem Natron überſtreicht,
wo=
ſlurch ſie raſch gebleicht werden. Längeres Wäſſern und gutes
ſu=chwaſchen der befleckten Stelle iſt notwendig, um die
Löſungs=
miktel zu entfernen.
Obſt zweckmäßig zu kochen. Viele Hausfrauen
be=
ſeſgen den Fehler, das Obſt mit zuviel Waſſer zum Kochen auf=
M etzen, zwecks Gewinnung von Saft, zur Bereitung von
Limo=
ſaden, Soßen für Süßſpeiſen u. a. m. Dieſe Gepflogenheit hat
her den Nache— daß durch allzu reichliche Waſſerbeigabe das
Moma der Früchte ausgelaugt wird und das Kompott fad und
verwäſſert” ſchües. Dagegen nur knapp mit Waſſer bedeckt zum
nu chen aufgeſetzt und als Würze nur wenig friſche Zitronenſchale
md ebentl. wentg Zimt beigefügt, behält das Obſt als Kompott
Imen vollen Artgeſchmack. Wer die „Soße” ſämig liebt, kann ſie
uit ganz wenig Kartoffelmehl „binden”
Tomatenſuppe auf Feinſchmeckerart. Dazu
Ier Man ein Pfund recht reife Tomaten mit ſbenig Lorbeerblatt
und Zitronenſchale zum Kochen auf, ſtreicht ſie dann durch ein
Haarſieb und verkocht das Fruchtmus, mit etwas heißem Waſſer
nach Bedarf verdünnt, mit einer hellen Mehlſchwitze. Schmeckt
die Suppe mit Salz, etwas Pfeffer und einem Teelöffel
Süßſtoff=
löſung und einem Eßlöffel friſcher Butter ab und läßt kleine
nuß=
große Fleiſchklößchen darin garziehen. Man kann auch noch für
den Gäſtetiſch die Suppe mit einigen in Butter gedämpften
Cham=
pignons verfeinern.
Vorrätige „Couleur” (Zuckerſaft) zum Bräunen
von Soßen und Suppen zu bereiten. Will man
irgendeine Braten= oder andere Soße oder Suppe im Ausſehen
verbeſſern und man hat nicht genügend Zeit, im Bedarfsfalle
Zucker zu bräunen, ſo leiſtet vorrätiges Couleur die beſten Dienſte,
das, in einer ſauberen Flaſche verkorkt aufbewahrt, ſich einige
Wochen gut hält. Dazu brennt man in einer trockenen
Eiſen=
oder Aluminiumpfanne (Emaille ſplittert ab) unter ſtändigem
Rühren mit Blech= oder Holzlöffel, 1 bis 2 Eßlöffel Zucker
ſo=
lange, bis dieſer flüſſig und leicht bräunlich geworden iſt. Dann
gießt man etwas heißes Waſſer dazu, verkocht den Zucker
voll=
ſtändig damit und füllt dieſes Couleur in Flaſchen.
Speiſezettel.
Sonntag: Süße Weinſagoſuppe, Haſenklein im Reisrand,
geſchmorte Birnen. — Montag: Schwarzwälder Kartoffeln. —
Dienstag: Rindfleiſch mit Meerrettichſoße und
Semmelklöß=
chen. — Mittwoch: Reis mit Pfifferlingen und Tomatenſoße.
— Donnerstag: Bunter Gemüſetopf. — Freitag:
Kar=
toffelſalat mit gebackener Scholle. — Samstag: Arme Ritter
mit geſchmorten Birnen.
L
Humor
C.K. Ein Gemütlicher. Aus einer kleinen Hafenſtadt wird im
Reclams Umiverſum die folgende Geſchichte erzählt: Wenn die
Herings=
fänger von ihrem Fiſchzug zunückkehren, dann endet kein Tag ohne einen
gewaltigen Rauſch. Taumelt da neulich wieder einmal ſolch ein Fiſcher
von der einen Seite der Straße nach der andem herüber. Meine
Schweſter will einen reſpektvollen Bogen um ihn beſchreiben, um ihm
aus dem Wege zu gehen, aber der Mann bleibt ſtehen und meint
treu=
herzig: „Laſſen Sie nur, Fräulein, die Bogen mache ich!”
Probates Mittel. Ich habe ſchon fünf Nächte kein Auge geſchloſſen.”
klagt ein an Schlafloſigkeit Leidender ſeinem Freund. „Kannſt du mir
nicht ein Mittel empfehlen?” — „Lerne Boxen,” empfiehlt ihm der
andere, „als ich es zuerſt verſuchte, waren meine Augen eine Woche zu.”
Kleiner Irrtum.
Er: „Frechheit! Warum ſehen ſich denn die nach meinen neuen
(„Judge‟.)
Hoſen um?”
C.K. Das Wichtigſte. „Fritzchen, iſt es wahr, daß Deine Mama ſich
das Bein gebrochen hat?” „Ja, aber das macht nichts. Sie hat vorher
alle Weihnachtsgeſchenke gekauft.”
C.K. Der Handleſer. „Geſtern habe ich einem Freunde richtig aus
der Hand geweisſagt, daß er bald Geld bekommen werde, und tatſächlich
hatte er kurz darauf ein hübſches Sümmchen in der Hand.” „Und wie
haſt Du das geleſen?” „Ganz einfach, er hatte doch das Aß, den
König und vier Trümpfe darin.”
Frühſtück und Arbeit. „Was wollen Sie denn?” fragte der junge
Ehemann den Vagabunden, der an der Tür ſeines kleines
Wochenend=
hauſes auf dem Lande blopfte. „Wollen Sie Frühſtück oder Arbeit?” —
„Beides, wenn ich bitten darf”, erwiderte der Bettler. — „So!‟ Der
friſch Verheiratete dachte einen Augenblick nach, verſchwand dann im
Haus und kehrte mit einem großen Stück von dem Kuchen zurück, den
ſeine Frau ſoeben gebacken hatte. „Eſſen Sie das,” ſagte er mit milder
Wehmur in der Stimme, „und dann haben Sie beides: Frühſtück und
Arbeit.”
Der gemarterte Gatte. „Klagt Ihr Mann über Durſt?” fragt der
Arzt. — „Er tat es anfangs,” erwiderte die Frau des Kranken, „aber
als ich ihm ein= oder zweimal ein Glas Waſſer angeboten hatte, hörte
er bald auf.”
Vorſicht! „Sie haben eine chroniſche Beſchwerde,” ſagt der Arzt
zu dem Patienten. — „Ich weiß es,” erwidert dieſer, „aber bitte,
ſpre=
chen Sie leiſe, ſie iſt nebenan.”
Elegante Straßenkleider.
Wer ſich ein neues Kleid anſchaffen will, wird
immer von neuem vor die Frage geſtellt, ob gerade,
zipflig oder aſymmetriſch und ob mit engem oder
weitem Rock, denn beides gilt heute vor der
geſtren=
gen Richterin Mode als vollkommen gleichberechtigt.
Man kann nicht einmal ſagen, daß die engen
For=
men nur für die wollenen und die weiten für die
ſeidenen Gewebe beſſer geeignet ſind, man kann
ebenſo gut ein weites Zipfelkleid aus einem
leich=
ten, feinfädigen Wollſtoff als aus Seide arbeiten;
dagegen kann auch eine knappe Form, aus Seide
gearbeitet, ſehr vornehm wirken.
Was wir unſeren Leſerinnen auf unſerer
Abbil=
dung zeigen, die geraden und die weiten Modelle,
ſind alles Straßenkleider aus feinen Wollſtoffen. Man
vird ſolche Kleider an ſchönen Herbſttagen viel im
Straßenbild ſehen, meiſt vervollſtändigt durch einen
ſchmeichelnden Fuchs oder irgendwie garniert mit ein
paar wirkungsvollen Pelzſtreifen, die das
Straßen=
mäßige dieſer Kleider beſonders betonen. Als
ſelbſt=
verſtändlich kann wohl vorausgeſetzt werden, daß man
für die Kleider nur dezente unausgeſprochene Farben
und nur ſehr gute, weichfallende Stoffe nimmt. Auch
Samt wird man hier und da verarbeitet ſehen — wirr
gehen ja überhaupt einer großen Samtmode ente
gegen —, allerdings mehr für die Nachmittags= undo
Abendkleider. Es gibt aber auch Samtarten, die fürn
das Straßen= und Mantelkleid, ja ſelbſt für dass
Koſtüm geeignet ſind, und zwar nicht nur der ein=, ſondern auch ein ſchön gemuſterter bedrucktern
Samt. Für die Kleider mit den beweglichen, wipven=”
den und weiten Röcken kann natürlich nur ein einfar=”
biges Material verwendet werden; Streifen undö
Karos oder irgend ein unregelmäßiges Muſter würdem
zu lebhaft für die an ſich ſchon ziemlich unruhigem
Formen ſein. Aber dieſe karierten und geſtreiftemn
Stoffe ſind für die anderen Kleider, für die geraden
geſchnittenen, korrekt verarbeiteten, um ſo ſchönern
Solch ein Kleidchen mit engem Rock und ſchlichten=
Bluſe, höchſtens mit ein paar Blenden und einem
far=
bigen Wildledergürtel belebt, ſteht den ganz jungem
Frauen ganz beſonders gut. Die anderen, die
beweg=
ten ſchwingenden, wirken in der Vielſeitigkeit des
Arrangements und durch das Aparte der Linie, dern
Silhouette für die ganz jungen vielleicht ein
wenig=
zu prätentiös. Außer Pelz, den wir als Schmuck bes
reits erwähnt haben, kann eine leichte Stickerei, etwast
Woll= oder Seidenborte, eventuell ſogar eine gelackte,
den Modellen viel vornehme Eleganz verleihen. Meifft
wird man ein Straßenkleid mit hohem oder halbe
hohem Kragen arbeiten, trotzdem auch der dezente Auss
ſchnitt keineswegs gegen die Regeln der Mode vern
ſtößt. Nur wird man in dieſem Falle irgend etwas
um den Hals ſchlingen, eine Fuchsboa oder einen
ſchön=
gemuſterten Crepe de Chine=Schal. Und die Herbſth
hüte? Sie ſind winziger denn je, feſt und eng übe
den Kopf gezogen und aus den feinſten und ſeidenn
weichſten Filzarten gearbeitet. Aber neben dieſern
Hüten gilt auch eine ſchmalkrempige Glockenform als!
modern.
A. K
Elegantes für die Straße.
Als eleganteſte Ergänzung und als
kleid=
ſamſter Schmuck des Straßenanzugs gilt jetzt
für den Herbſt der Fuchs. Man legt ihn, der
ühleren Jahreszeit entſprechend, nicht mehr
loſe um den Hals, ſondern knüpft ihn feſt um,
wobei Kopf und Schweif ganz nach Belieben
vorn oder auf dem Rücken der Trägerin liegen
dürfen. Was hübſcher ausſieht? Ueber den
Geſchmack läßt ſich nicht ſtreiten.
Schal und Caſche.
Wer ſich keine Fuchsboa leiſten kann, der
wähle einen hübſchen Crepe de Chine=Schal.
Ganz neu iſt der Schal mit einer abſtechenden
Randblende eingefaßt, an dem die verlängerten
Blendenenden, zum flotten Knoten arrangiert,
den Schal vorn oder ſeitlich zuſammenhalten.
— Die Handtaſche aus einer ſtreifenförmig
glat=
ten und gemuſterten Seide zeigt die ganz flache
Form, die heute beſonders beliebt iſt.
Für die kleinen Mädchen.
Bevor der Herbſt mit ſeinen kühlen Tagen ſeinen Einzug hält
— allzu lange wird es ja nicht mehr dauern — ſollte die gute
Mutter ihre kleine Schar mit praktiſchen, wärmenden Mäntelchen
ausrüſten. Formen ſtehen hierfür in reichſter Auswahl zur
Ver=
fügung, ganz kindliche loſe Hängerchen für die Kleinen, — flotte
Mäntel, die im Schnitt nicht ſonderlich von denen der
Erwachſe=
nen abweichen, für die größeren und großen Mädels. Auch an
ſchönen Wollſtoffen iſt die Mode nicht arm. Und wie bei den
Erwachſenen, ſo gibt es auch für die Töchterchen
aller Jahrgänge ganz wunderhübſche Wollſtoffe,
glatte Tuche in matten und lebhaften Farben,
prak=
tiſche Gewebe im engliſchen Geſchmack mit
Noppen=
muſterung, Karos und Streifen. Für den
prak=
tiſchen Schulmantel, dem oft eine nicht allzu
liebe=
volle Behandlung zuteil wird, iſt ſtets ein
ge=
muſterter Wollſtoff zu wählen, der unerwünſchte
Flecken weniger ſichtbar werden läßt als ein
ein=
farbiger, und in dem auch ein klaffender Riß ſich
leichter ausbeſſern läßt. Für dieſe Schulmäntel iſt
ein einfache Paletotform am hübſcheſten, eine
ſchlichte, durchgehend geſchnittene Faſſon mit
Taſchen und Gürtel und einem offen und
geſchloſ=
ſen zu tragenden Kragen. Aus ſolch einem Stoff
kann auch die Mütze in Baskenform gearbeitet ſein;
es ſieht ſelbſt bei der Garderobe der kleinen
Mäd=
chen ſehr flott aus, wenn Harmonie und
Ueber=
einſtimmung in Farbe und Material beſteht.
Für den nachmittäglichen Spaziergang mit der
Mama, wo das Töchterchen ſich ruhig und artig
benehmen muß, bekommt es dan einen ſchicken,
ein=
farbigen Mantel, aus ſchönem Tuch oder Kaſha.
Blenden, Bieſen und eine kleidſame Pelzgarnitur
ſind hier der wirkungsvollſte Schmuck. Die Farben
dieſer Mäntel können ziemlich lebhaft ſein: Rot
mit ſchwarzem oder weißem und Königsblau mit
grauem Pelz ſtehen wohl den blonden und
brünet=
ten Mädelchen gleich gut. Und zu dieſen ſchicken
Nachmittagsmänteln trägt das kleine Fräulein
einen kleidſamen Filzhut in Glockenform.
Die Hängemäntelchen gibt es heute auch in den
verſchiedenſten Formen, mit Schulter= und
Achſel=
paſſen, mit Raglanärmeln, mit hochſtehendem oder
flachliegendem Kragen uſw. Und wie die Mäntel
der großen Schweſtern, wird auch dieſes
Modell=
chen mit etwas Pelz, den das brave Kaninchen
liefert, geſchmückt ſein.
Reizend ſehen auch die Pelerinen=Mäntelchen
aus, von denen es zwei verſchiedene Arten gibt:
die mit der in Schulterhöhe angebrachten Pelerine
und die, bei denen eine kürzere oder längere Pele=
rine unter dem Kragen mit Knöpfen oder Druckknöpfen befeſtigt
iſt. Das kleine Mädchen trägt dieſe Mäntel ſehr gern, in denen
es ſich ſo erwachſen vorkommt, weil auch die Mama und die große
Schweſter ähnliche Pelerinenmäntel beſitzen.
Am praktiſchſten und gleichzeitig am eleganteſten ſieht für
dieſe Art von Mänteln ein ſchöner Reverſibleſtoff aus; die
an=
gewebte, meiſt karierte Abſeite bildet gleich einen effektvollen
Schmuck der Pelerine; wird aber ein einfacher Wollſtoff
verwen=
det, ſo tut man gut, die Pelerine abſtechend abzufüttern. — Zu
allen Modellen ſind Lyon=Schnitte erhältlich. A. K.
Wie bekleiden Sie Ihre Beine?
„Mit Seide, mit Seide . .. daran bin ich gewöhnt” heißt
in einem kecken Liedchen eines neuen Schlagers. So ſagt vielleicr
auch der Mund der niedlichen Kleinen, die es unbekümme
hinausſchmettern.
Aber — es muß durchaus nicht immer der reinſeidene Strumu
ſein, mit dem wir uns im Sommer bekleiden, auch der kunſt= um
waſchſeidene Strumpf und ein ſehr haltbarer, feinfädiger,
merc=
riſierter, alſo hochglänzender Makkoſtrumpf kann ſich neben jen I
„ſehen laſſen”, Modern ſind wieder alle lichtel,
zarten Farbtöne, vom hellſten Perlgrau bis zud
Stahlgrau, vom zarteſten Beige bis zum
Nc=
braun und daneben die verſchiedenen rötlich=
bräun=
lichen und gelblich=bräunlichen Farbtöne, als
Ne=
heit ein bläulicher Einſchlag im grauen und Ei
leicht lindenblütenfarbiger im weißen Strun
zum weißen Schuh zu tragen. Welches Materälſ
man nun auch unter den Strümpfen wählt, m.0
ſollte immer darauf ſehen, daß auch die Hochfe
wie die Sohle und Spitze des Strumpfes dopp—
gewebt iſt, was leider nicht immer der Fall iſt, ur
größere Haltbarkeit garantiert zu bekommen.
Die Zwickelferſe — und gar noch die farbig
ſtechende — iſt zwar immer noch modern, ſche-d
aber keine Gegenliebe bei der Frauenwelt zu f
den. Bei dieſer Gelegenheit ſei noch eingeflocht 0
daß ſelbſt der empfindlichſte und feinfädicn
Strumpf erheblich an Haltbarkeit gewinnt, wer!
er vor Gebrauch an allen Reibungsflächen w
genau paſſender Stopfſeide oder Glanzgarn EN
links durchzogen wird. Aus dieſem Grunde
ſo-
man kein Paar Strümpfe ohne das dazu paſſen)
Stopfgarn kaufen. Auch die oft gewechſelte glen
Pappſohle im Schuh, am beſten aus probiert.
Schnittmuſter aus Plättkarton oder Lederpan)
ſelbſt geſchnitten, erhält die Strümpfe viel län e
im Gebrauch. Weiter ſei noch verraten, daß
gefürchteten Laufmaſchen zu Seltenheiten I
Strumpf werden, wenn man ſie ſtatt mit Klem!
vorrichtung am Strumpfhalter mit Knöpfen rec!
und links dem Strumpfrande mit unterleg 11
Band aufgenäht und mit Knopfloch=Gummibe
befeſtigt. Dieſes hat vor erſterem noch den gro.ſ
Vorzug, daß man an den verſchiedenen Knn)
löchern die verſchieden langen Strümpfe mit Le‟
tigkeit feſtknöpfen kann. Auch das Zuſamn7!
reifeln der Strumpflänge vor dem Anziehen
zur Ferſe des Strumpfes rechts und links
Daumen und Zeigefinger der beiden Hände, de
erſt Bekleiden des Fußes und langſames H
ziehen der Strumpflänge verhindert den gefürcn
Kv. S-t
ten Maſchenriß.
kenntnis
Schickſals
ein Bekenntn
mit uns
glühender
atmen die
Und dieſ
in der unſer
auf vorbehalt
Namen der
Hinter dem
am
ſatzut
felle
um