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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 242
Freitag, den 31. Auguſt 1928.
191. Jahrgang
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ſtädter und Naionalbank.
Bufniienntit ven Tolervmnoptgien.
wähnte ſodann noch die anderen Arbeiten über die Vereinheit=
Die 51. Ratstagung.
lichung der Zollnomenklatur, der Handelsſtatiſtik,
Veterinär=
polizei, die Ergebniſſe der Verhandlungen über die Beſeitigung
Genf ohne das Locarno=Dreigeſtirn
Streſemann-Briand-Chamberlain.
* Genf, 30. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die Wandelhalle des Völkerbundes zeigte ſchon lange vor
ſe ginn der auf 11 Uhr angeſetzten nichtöffentlichen einleitenden
fürung des Völkerbundsrats ein lebhaft bewegtes Bild. Der
norang des Publikums und der Zuſtrom von internationalen
onirnaliſten iſt zu dieſer Ratstagung beſonders ſtark, da ſchon die
iefſten Teilnehmer an der Vollverſammlung des Völkerbundes
9enf weilen. Der hiſtoriſche Glasſaal des früheren Hotel
ſaftional, in dem die Ratstagungen ſtattfinden und in dem bei
üceren Tagungen immer eine drangvoll fürchterliche Enge
enrſchte, iſt ſür dieſe Tagung auf Antrag des deutſchen
Reichs=
aß enminiſters Dr. Streſemann erweitert worden, und zwar um
ſeiar als das Doppelte. Der Ratstiſch, der ſonſt immer an der
armalſeite des Saales aufgeſtellt war, iſt ziemlich vor die Mitte
en einen Längswand poſtiert, ſo daß die Ratsmitglieder inmitten
7. Diplomaten, des Publikums und der Journaliſten ſitzen. Zu
i7 51. Ratstagung fehlt außer dem Locarno=Dreigeſtirn
Streſe=
ſarin=Chamberlain=Briand auch der rumäniſche Außenminiſter
in tlescu. Sie werden vertreten durch Staatsſekretär v. Schubert,
on d Cuſhendun, Paul=Boncour und Antoniado. Die 51. Sitzung
nich präſidiert von dem finniſchen Außenminiſter Procope.
Die nichtöffentliche Ratsſitzung.
Die 51. Ratstagung wurde eingeleitet mit einer
nichtöffent=
chen Sitzung. In dieſer geheimen Sitzung des Völkerbunds=
18 hielt der Ratspräſident Procope eine Anſprache, in der er
in Befriedigung feſtſtellte, daß Briand, der an der letzten Tagung
aith Krankheit verhindert geweſen war, nunmehr
wiederher=
ſſtiellt ſei und bald in Genf erſcheinen werde. Er bedauerte das
embleiben Dr. Streſemanns und Chamberlains und bat den
a, um die Ermächtigung, an die beiden Miniſter Telegramme
nti dem Wunſch zu ihrer baldigen Wiederherſtellung zu ſenden.
twatsſekretär v. Schubert dankte dem Präſidenten für die
Anteil=
rhnne und erklärte, daß Außenminiſter Streſemann es ſehr
be=
urre, an den Völkerbundsſitzungen nicht teilnehmen zu können.
vich Cufhendun gab eine ähnliche Erklärung ab. Der Rat
be=
hoß dann die Ernennung des ſpaniſchen Miniſterialdirektors
gurirre de Carces zum Direktor der Minderheitenabteilung des
ölckerbundsrates. Die Entſcheidung über den ungariſch=
rumä=
ſogen Optantenſtreitfall wurde hinausgeſchoben. Die Petitionen
s1 Oberſchleſiſchen Volksbundes werden vorausſichtlich am
Mon=
gl auf die Tagesordnung kommen.
Die öffentliche Ratsſitzung
wrde um 12 Uhr eröffnet. Der neue Ratsſaal füllte ſich ſchnell
ſtl bis auf den letzten Platz. Von den 400 für die
Vollverſamm=
ug angekündigten Journaliſten ſind ſchon über 300 erſchienen.
rä ſident Procope, der mit Geſchick ſeines Amtes waltet, erteilte
eiraloja=Italien das Wort zur Berichterſtattung über die
Maß=
ihen zur Bekämpfung der Falſchmünzerei. Ein
Sachverſtän=
ganbericht, der ein gemeinſames internationales Vorgehen
glen Falſchmünzerei vorſieht, wird den Regierungen zur Kennt=
8 gebracht werden. Ueber das von der italieniſchen Regierung
errichtende Inſtitut zur Erziehungskinematographie
ent=
deelte ſich zwiſchen Scialoja und dem Direktor des
internatio=
ahen Arbeitsamtes, Thomas, der am Ratstiſche Platz genommen
Ie,
in e kleine diplomatiſche Auseinanderſetzung.
a.: Statut, deſſen Entwurf dem Rat vorliegt, ſieht vor, daß im
emwaltungsrat des Inſtituts, dem der Generalſekretär des
öſkerbundes, die Kommiſſion für geiſtige Zuſammenarbeit und
el Kommiſſion für Kinderſchutz angehören, das internationale
chsitsamt nur in den Fällen vertretungsberechtigt iſt, wenn
ngelegenheiten verhandelt werden, die unter den Artikel 13 des
enſſailler Vertrages fallen. — Außerdem ſpricht ſich der Bericht
kialojas gegen die Berufung von Frauen in den
Verwaltungs=
tmus. — Direktor Thomas wies darauf hin, daß die geſamte
rheit des Inſtituts für alle Arbeiter= und Arbeitsfragen von
öſister Bedeutung ſei und daß er deshalb gegen die vage
Faſ=
mr der Vertretungsberechtigung des internationalen
Arbeits=
mes ſich wenden müſſe. Wie erinnerlich, haben ſich um das
nn=itut ſchon mehrfach Meinungsverſchiedenheiten ergeben, da
m— befürchtet, daß bei einer ungenügenden Vertretung der
Glikerbundskörperſchaften der fasciſtiſche Einfluß zu ſtark werde.
Eialoja gab ſchließlich eine Erklärung ab, daß es dem
inter=
ſiwonalen Arbeitsamt jederzeit freiſtehe, ſich vertreten zu laſſen,
id. Thomas quittierte das mit der Bemerkung, er werde dann
au: „die Reiſe nach Rom machen, welche ohne Gefahr erfolgen
hre.” — Staatsſekretär v. Schubert erklärte, daß er den Artikel
dies Statuts dahin auffaſſe, daß eine eigene Produktion des
hſtrituts nicht beabſichtigt ſei und teilte mit, daß die deutſchen
Amproduzenten bereit ſeien, in dem Inſtitut mitzuarbeiten.
Bchuberts Bericht über die Juni=Tagung
e* Wirtſchafts=Komitees des Vö kerbundes.
v. Schubert erſtattete ſodann Bericht über die Juni=Tagung
8 Wirtſchaftskomitees des Völkerbundes. Die Kommiſſion
ihe ſich für die bedingungsloſe und unbegrenzte Anwendung
Meiſtbegünſtigungsllauſel ausgeſprochen und erwarte von
Kollektivaktion zur Senkung der Zolltarife Erfolge, und
Ende dem Rat in kürzeſter Zeit einen Geſamtbericht über die
EShner erreichten Erfolge vorlegen, ſo daß es ſich vorläufig für
. Rat erübrige, eine Entſchließung zu faſſen. v. Schubert er=
der Ein= und Ausfuhrverbote, und ſchlug dem Rat vor, den
Be=
richt des Wirtſchaftskomitees anzunehmen.
Die öffentliche Sitzung wurde um 1,15 Uhr geſchloſſen. Der
Rat tritt am Freitag vormittag 10 Uhr wieder zuſammen.
Der Vorſitzende des Völkerbundsrates.
Hjalmar Procope,
der jugendliche finnländiſche Außenminiſter, Vorſitzender der
51. Tagung des Völkerbundsrates in Genf.
Der ungariſch=rumäniſche
Optantenſtreit.
Eine neue rumäniſche Note an Ungarn.
Bukareſt, 30. Auguſt.
Die rumäniſche Regierung überreichte am Mittwoch dem
Bukareſter ungariſchen Geſandten die Antwort auf die ungariſche
Note vom 23. Auguſt. In dieſer Antwort wird mit Bedauern
feſtgeſtellt, daß die ungariſche Regierung wieder zu bereits
er=
ledigten grundſätzlichen Fragen zurückkehre, die zur Entfeſſelung
einer neuerlichen Diskuſſion keineswegs geeignet ſeien. Deſſen
ungeachtet ſei die rumäniſche Regierung auf Koſten ihrer eigenen
Rechte zu gewiſſen Opfern bereit, und tue dies im Intereſſe der
freundſchaftlichen Beziehungen, die zwiſchen beiden Ländern
herrſchen ſollten. Die Note hält trotz der ungariſchen Ablehnung
die in der vorherigen Note enthaltenen Vorſchläge aufrecht, daß
die bevollmächtigten Delegierten beider Staaten über die von den
Grundbeſitzern geforderten Schodenserſatzanſprüche verhandeln
mögen.
Ein BriefNumäniens an den Völkerbunderat.
Rumäniſche Verhandlungsbereitſchaft.
* Genf, 30. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die rumäniſche Völkerbundsdelegation hat an den Rat ein
Schreiben gerichtet, in dem ſie ſich nochmals bereit erklärt, über
den Optantenſtreit mit Ungarm in direkte Verhandlungen
einzu=
treten und zu dieſem Zweck Bevollmächtigte zu ernennen. Aus
dieſem Grunde hat ſich der Rat in ſeiner nichtöffentlichen Sitzung
auch entſchloſſen, eine Entſchließung in der Frage
hinauszuſchie=
ben und das eventuelle Ergebnis dieſer neuen
Bereitſchafts=
erklärung zu direkten Verhandlungen abzuwarten. Auf
unga=
riſcher Seite iſt mam der Anſicht, daß durch dieſen wiederholten
Vorſchlag zu direkten Verhandlungen die neuen detaillierten
Vorſchläge Ungarns nicht berührt werden und deshalb auch die
Rechtslage nicht geändert wird, in die der Rat durch die
ungari=
ſchen Vorſchläge verſetzt iſt. Man rechnet auch damit, daß Graf
Apponyi, falls es nicht zu einer Regelung des Konfliktes kommt,
Anlaß nehmen wird, in der Vollverſammlung die Geſamtfrage
in einer eingehenden Erklärung aufzurollen.
* Ein neues Zeugnis für den ruſſiſchen
Eroberungswillen vor dem Kriege.
Von
Profeſſor Dr. Guſtav Roloff=Gießen.
Je mehr neue Dokumente zur Vorgeſchichte des großen
Krie=
ges bekannt werden, deſto mehr wird die Verſailler Theſe, daß
Deutſchland ſich jahrzehntelang auf die Eroberung der
Weltherr=
ſchaft vorbereitet und die anderen friedlich geſinnten Mächte
über=
fallen habe, lächerlich gemacht und ins Gegenteil verkehrt. So
geht zum Beiſpiel aus den kürzlich publizierten engliſchen
Akten=
ſtücken herver, daß England im Jahre 1898 Rußland die Teilung
Oſtaſiens, der Türkei und Perſiens, alſo tatſächlich eine
Verſtän=
digung über die Weltherrſchaft, vorgeſchlagen, Rußland aber
ab=
gelehnt hat, weil es die Biſſen allein zu verzehren hoffte. Für
dieſen großen ruſſiſchen Appetit hat eine Veröffentlichung der
Bolſchewiſten, die in der Monatsſchrift „Die Kriegsſchuldfrage‟
(Juli) dem deutſchen Publikum zugänglich gemacht worden iſt,
einen neuen Beweis erbracht. Es iſt eine geheime Denkſchrift des
ruſſiſchen Miniſters des Auswärtigen Graf Murawieff an den
Zaren aus dem Januar 1900.
Hierin erörtert Graf Murawieff die Frage, ob Rußland nicht
die Gelegenheit benutzen ſolle, da England durch den Burenkrieg,
der ſoeben mit herben engliſchen Niederlagen begonnen hatte,
gefeſſelt ſei, ſich an irgendeiner Stelle Aſiens einen Vorteil zum
Schaden Englands zu verſchaffen. Die Denkſchrift kommt zu dem
Schluß, daß eine unmittelbare Aktion nicht notwendig ſei, da die
weitere Verſtrickung Englands in den Südafrikaniſchen Krieg
in den Ländern, wo man mit England rivaliſiere, in der Türkei,
in Perſien, in Afghaniſtan, in Tibet und im Fernen Oſten von
ſelbſt zugunſten Rußlands wirken werde, aber von beſonderem
Intereſſe iſt, was die Denkſchrift, deren politiſchen Anſchauungen
der Zar und die wichtigſten Miniſter ausdrücklich zuſtimmten,
über die Anſprüche und die Aufgaben Rußlands enthält.
Zunächſt der Pforte gegenüber. Als ſelbſtverſtändlich wird es
hingeſtellt, daß es Rußlands von der ganzen Nation anerkannte
hiſtoriſche Miſſion ſei, ſich an den Ufern des Bosporus feſtzuſetzen,
die Meerengen zu beherrſchen und jeden anderen Einfluß von
Bedeutung in Konſtantinopel auszuſchließen, um die Reſidenz
des Sultans, ſobald es das ruſſiſche Intereſſe erheiſche, in Beſitz
nehmen zu können. Zu dem Zweck gelte es, den Sultan zu
be=
ſtimmen, den Bosporus nicht zu befeſtigen und keiner
auslän=
diſchen Macht am Südufer des Schwarzen Meeres Eiſenbahn=oder
andere Konzeſſionen zu gewähren, weil hierdurch den Ruſſen der
Weg nach Konſtantinopel verbaut werden könne. Alſo Erhaltung
des osmaniſchen Reiches in Schwäche und Wehrloſigkeit, um
Kon=
ſtantinopel ohne ernſtliches Hindernis überfallen zu können, war
das Ziel der ruſſiſchen Politik. Daher hat auch die ruſſiſche
Regie=
rung auf die Verſtärkung und Moderniſierung ihrer Flotte im
Schwarzen Meer den höchſten Wert gelegt: die Baltiſche Flotte
ſtand an Wert weit hinter ihr zurück, wie der Japaniſche Krieg
bewieſen hat. Ihr Ziel im türkiſchen Orient hat die ruſſiſche
Regierung auch in der Folgezeit, trotz der Niederlage in
Oſt=
aſien und trotz der ſich daran anſchließenden Revolution
unver=
rückbar feſtgehalten: ein Jahrzehnt ſpäter verhinderte Iswolſki
eine türkiſche Anleihe in Paris, die zur Verſtärkung der türkiſchen
Marine beſtimmt war, weil es Rußland dadurch unmöglich
ge=
macht werden könne, „auf die eine oder die andere Weiſe den
Bosporus und die ganze türkiſche Küſte zu bedrohen”. Und
end=
lich iſt — ebenfalls durch bolſchewiſtiſche Veröffentlichungen —
längſt bekannt, daß unmittelbar vor dem Kriege, Anfang 1914,
die Petersburger Regierung dieſelben Gedanken erörtert und
ſchon Vorbereitungen zu ihrer Ausführung getroffen hat, obgleich
ſie genau wußte, daß daraus ein europäiſcher Krieg hervorgehen
mußte. Daß die ruſſiſche Regierung bei dieſer Geſinnung eine
ausgeſprochene Gegnerin der deutſchen Bagdadbahn war, weil
dieſe das türkiſche Reich politiſch und wirtſchaftlich zu
konſolidie=
ren geeignet war, iſt ſelbſtverſtändlich, wird aber in dieſer
Denk=
ſchrift auch wiederholt ausdrücklich betont.
Nicht weniger als der Sultan war der Schah nach Murawieff
zum Vaſallen Rußlands vorherbeſtimmt. Den Gedanken einer
Teilung Perſiens mit England lehnt der Miniſter mit Hohn ab,
weil Rußland dabei nur Nordperſien zugeſprochen erhalten werde,
was es ohnehin ſchon beſitzt, und warum ſolle Rußland ſich durch
einen Teilungsvertrag eine Schranke für ſein weiteres Vordringen
nach Südperſien auferlegen? Bezeichnend iſt weiter, daß Rußland
auch Perſien durch wirtſchaftliche Niederhaltung ſeinem Einfluſſe
dienſtbar machen will: Nordperſien ſei bereits, wie Murawieff
triumphierend hervorhebt, jedem Nichtruſſen unzugänglich, und
im Süden hofft er, jeden engliſchen Bahnbau vom Perſiſchen
Golf her durch einen Druck auf Teheran vereiteln zu können.
Welcher Gegenſatz zur deutſchen Politik: Deutſchland trat in
ſeinen eigenen Kolonien wie in ſeinen kommerziellen
Intereſſen=
ſphären, ſpeziell mit dem Bagdadbahnprojekt, überall für die
wirtſchaftliche und geiſtize Hebung der unentwickelten Länder
und für den freien Zurritt ſämtlicher Nationen ein, — für
Ruß=
land war die erſte Bedingung ſeine Herrſchaft und der Ausſchluß
der Fremden. Auf der einen Seite Weltfreiheit, auf der anderen
Weltknechtſchaft.
Ebenſo begehrlich und unduldſam iſt Murawieff im Fernen
Oſten. Allerdings empfiehlt er hier einſtweilen vorſichtiges
Auf=
treten, bis Port Arthur, das 1898 beſetzt worden war, genügend
befeſtigt und durch eine Eiſenbahn mit Rußland verbunden
wor=
den ſei. Dann aber, heißt es, „können wir mit feſtem Willen
auf=
treten und nötigenfalls dieſem unſeren Willen gewaltſam
Nach=
druck verſchaffen”. Was Rußland erſtrebt, erfahren wir ebenfalls:
die Herrſchaft über Korea, woraus man Japan zu verdrängen
hoffte, und die unbedingte Herrſchaft über die Mandſchurei, die
wiederum den entſcheidenden Einfluß in Peking gewähren ſollte.
Es ſind das dieſelben Gedanken, die zwei Jahre vorher zur
Ablehnung des erwähnten engliſchen Teilungsvorſchlages geführt
hatten. Mit vollem Recht hebt der bolſchewiſtiſche Herausgeber
hervor, wieviel die ruſſiſche Regierung ſchließlich, als ſie die
Entente mit England ſchloß (1907), von ihren urſprünglichen
Ideen preisgeben mußte, da es ſich mit England auf die verach=
tete Teilung Perſiens einließ, ſich in Tibet und Afghaniſtan ganz
zurückhielt und in Oſtaſien ſich mit dem begnügte, was der Friede
von Portsmouth (1905) ihr gelaſſen hatte. Die weitgehende
Schwächung Rußlands durch den japaniſchen Krieg und die
Revo=
lution wird erſt völlig klar durch die Gegenüberſtellung der
An=
ſprüche von 1900 und 1907. Ein Troſt freilich war den Ruſſen
bei der ſo unwillkommenen Teilung Perſiens im Jahre 1907
ge=
blieben; ſie hofften, wie es der Botſchafter Benckendorff in
Lon=
don rund heraus ausſprach, mit Englands Hilfe Deutſchland zu
verhindern, in Perſien Fuß zu faſſen und der Bagdadbahn die
kräftigſten Hinderniſſe bereiten zu können.
Man kann nur wünſchen, daß die von den Bolſchewiſten
kürz=
lich gegebene Zuſage, nach deutſchem Muſter eine umfaſſende und
ſyſtematiſche Aktenpublikation zur Vorgeſchichte des Krieges zu
veranſtalten, bald erfüllt wird: die auswärtige wie die innere
Politik Rußlands und insbeſondere die Kriegsſchuldfrage wird
dadurch gewiß manche überraſchende Beleuchtung erfahren.
Abreiſe Chamberlains
nach Kalifornien.
Zuſammenkunft Chamberlains mit Primo
de Rivera.
EP. London, 30. Auguſt.
Sir Auſten Chamberlain hat ſich heute nachmittag an Bord
des Dampfers der Pazifiſchen Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft
„Orcoma” eingeſchifft. Die „Orcoma” verließ im Lauf des
Nach=
mittags Liverpool. — Sir Chamberlain ſah ſehr blaß aus und
trug deutlich ſichtbare Zeichen ſeiner Krankheit. Ein Arm befand
ſich in einer Schlinge, was auf einen ſchweren Anfall von Neuritis
zurückzuführen iſt. Chamberlain fühlte ſich ſo ſchwach, daß er vom
Zug zum Dampfer in einem Krankenwagen gefahren werden
mußte. In ſeiner Begleitung befinden ſich ſeine Frau, ſein
jüngfter Sohn Lawrence und ſeine Tochter. Die Reiſe wird
zu=
nächſt über La Rochelle und die Bermudas zum Panama=Kanal
gehen. Auf dem Stillen Ozean wird Chamberlain auf einem
Dampfer der Dollar=Linie nach San Franzisko reiſen, wo er
einige Zeit zu bleiben gedenkt.
Auf dem üblichen Weg wird beſtätigt, daß Sir Auſten
Cham=
berlain in einem ſpaniſchen Hafen, wahrſcheinlich in Santander,
den Beſuch von Primo de Rivera erhalten wird. Da die Aerzte
jedoch Sir Chamberlain jede Art von Anſtrengung unterſagt
haben, iſt es nicht wahrſcheinlich, daß es bei dieſer Gelegenheit zu
einer eingehenden politiſchen Ausſprache kommen wird.
Kelloggs Ankunft in Dublin.
EP. London, 30. Auguſt.
Der amerikaniſche Staatsſekretär Kellogg traf in Begleitung
des iriſchen Präſidenten Cosgrave am Donnerstag nachmittag
im Hafen von Kingstown am Bord des Kreuzers „Detroit” ein.
Bei der Einfahrt in den Hafen wurde der Staatsſekretär mit
einem Kanonenſalut von 18 Schuß begrüßt, die die „Detroit”
mit einem Schuß erwiderte. Kabinettsmitglieder des Iriſchen
Freiſtaates unter Führung des Vizepräſidenten des
geſetzgeben=
den Ausſchuſſes, Blythe, waren mit dem amerikaniſchen
Geſand=
ten Sterling in einer Pinaſſe dem Kreuzer entgegengefahren. Bei
der Landung umkreiſten Flugzeuge des iriſchen Freiſtaates den
Kreuzer. Eine berittene Ehrengarde hatte auf dem
Landungs=
ſteg Aufſtellung genommen. Nach dem Empfang im Kgl. Iriſchen
Yachtklub begab ſich Kellogg im Kraftwagen zum Rathaus
in Dublin, wo ihm das Ehrenbürgerrecht verliehen
wurde. Auf dem Weg zum Rathaus wurde verſchiedentlich Halt
gemacht, um die Willkommensgrüße einzelner
Stadtverordnun=
gen entgegenzunehmen. Beim Eintritt in die Stadt ſelbſt wurde
Kellogg mit einem Trompetenſalut empfangen. In der Dawſon=
Straße in Dublin bildeten Truppen mit aufgepflanztem
Seiten=
gewehr Spalier. Nach dem Empfang im Rathaus begab ſich
Hellogg auf die amerikaniſche Geſandtſchaft. Kellogg wird bis
Montag in Irland bleiben.
Der Matteotti=Mörder Roſſi verhaftet.
EP. Genf, 30. Auguſt.
In der kleinen italieniſchen Enklave Campione am Luganer
See, die ganz von ſchweizeriſchem Gebiet umſchloſſen iſt, iſt geſtern
der Matteotti=Mörder Ceſare Roſſi mit einer Dame, die ſich in
ſeiner Begleitung befand verhaftet worden. Roſſi war ſeinerzeit
in die Matteotti=Wffäre verwickelt und hatte ſich damit verteidigt,
daß er ſchwere Anklagen gegen Muſſolini erhob. Wie mam
er=
fährt, hatten die italieniſchen Polizeiorgane in Campione ſchon
ſeit Wochen Roſſi eine Falle geſtellt und die Dame, die mit Roſſi
zugleich verhaftet wurde, iſt eine italieniſche Polizeiagentin, die
ihn verleitet hat, den Ausflug nach Campione zu unternehmen.
Vom Tage.
Der hefſiſche Landtagsabgeordnete und frühere langjährige
Reichs=
tagsabgeordnete Prof. Werner=Gießen iſt aus der Deutſchnationalen
Volkspartei ausgetreten.
Der Präſident der Regievungskommiſſion des
Saargebieves., Sir Erneſt Wilton, iſt zu einem mehrtägigen
Auf=
enthalt in Genf eingetroffen.
England und Frankreich ſind übereingekommen,
am 1. Obvober die Südweſtgrenze der engliſchen Bone
über Erbenheim hinaus auszudehnen.
Fürſt Johann von Liechtenſtein hat dem Fürſtentum
Liechtenſtein eine Jubiläumsgabe von einer Million Franken überwieſen.
Für die Sanierung der Sparkaſſe des Fürſtntums
hat er eine Garantie von fünf Millionen Franken
übevnommen.
Der ungariſche Geſandte für Rumänien, Baron
Villani, wurde nach Paris verſetzt. Zu ſeinem Nachfolger ſoll
Ritter Fedox von Veſt ernannt werden.
Der Völkerbundsrat hat den Präſidenten Procope
beauf=
tragt, ihm für ſeine nächſte Sitzung einen Antwortentwurf auf
den Brief Coſtaricas vorzulegen, in dem Coſtarica ſeinen
Windereintritt in den Völkerbund von einer
bin=
denden Erklärung des Völkerbundes über die
Mon=
roedoktrin abhängig macht.
Miniſterpräſident Poinearé wird ſich am 7. Oktober nach
Metz begeben, um dort in der Schlußſitzung des Kongreſſes der
elſäſ=
ſiſchen und lothringiſchen Kriegsfreiwilligen eine Rede zu halten.
Der amerikaniſche Botſchafter in Paris Herrick
hat ſich nach Amerika eingeſchifft.
Die japaniſche Regierung hat beſchloſſen, die Forderung
der chineſiſchen nationaliſtiſchen Regierung anzunehmen, wonach
Ver=
handlungen über die Reviſion des japaniſch=chineſiſchen Vertrags
zwi=
fihen den beiden Ländern eröffnet werden ſollen.
Lord Cuſhendun über den Kellogg=Pakt und
ſeine Wirkung auf die Völkerbundsarbeit.
* Genf, 30. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der Vertreter Chamberlains im Völkerbundsrat, Lord
Cuſhendun, hat heute nachmittag die Vertreter der
engliſchen Preſſe empfangen und ſich zu ihnen über
den Kellogg=Pakt und ſeine Wirkung auf die
Völkerbundsarbeit geäußert. Er hat auch in Genf
be=
tont, daß man vom Kellogg=Pakt nichts Unmögliches erwarten
dürfe und daß es nach wie vor die Aufgabe des
Völ=
kerbundes bleibe, in vielen internationalen Konflikten den
Vermittler zu ſpielen. Man dürfe nicht vergeſſen, daß
der Völkerbund außer ſeiner politiſchen Tätigkeit auch noch ein
großes Arbeitsfeld auf humanitärem, ſozialem und finanziellem
Gebiet habe, das man zwar weniger beachte, das aber
nichtsdeſto=
weniger doch außerordentlich wichtig ſei. Man brauche ſich nur
des großen Werkes der Bekämpfung des Opiumſchmuggels zu
erinnern und der vielen finanziellen Sanierungswerke, die der
Völkerbund ſchon durchgeführt habe. Einen unmittelbaren
Ein=
fluß des Kellogg=Paktes auf die Abrüſtung könne man kaum
erwarten. Dieſe Frage ſei zu ſchwierig und könne nur langſam
einer Löſung entgegengeführt werden. Das Fernbleiben
Cham=
berlains ſei zu bedauern, weil die Gewohnheit, daß die
führen=
den Außenminiſter zu den Völkerbundsarbeiten erſchienen, das
Preſtige und die Aktionsfähigkeit des Bundes ſehr erhöht hätte.
Trotzdem aber würde durch das Ausbleiben Chamberlains der
Fortgang der Arbeiten nicht behindert, denn er, Lord Cuſhendun,
als amtierender Außenminiſter, habe die gleichen Befugniſſe von
der engliſchen Regierung erhalten.
Die polniſch=litauiſche Streitfrage.
Zu den Verhandlungen überdie litauiſch=
pol=
niſche Streitfrage wird am Freitag der litauiſche
Außenminiſter Woldemaras nach Genf kommen. Man denkt ſich
die Behandlung des Konflikts derart, daß der alte Rat in ſeiner
gegenwärtigen Tagung den Bericht des holländiſchen
Außenmini=
ſters Belaerts van Blockland entgegennimmt und im Verlauf der
Vollverſammlung verſucht, die beiden Parteien zu direkten
Ver=
handlungen zu veranlaſſen. Vorausſichtlich wird der Rat dabei
von dem Teil ſeiner Dezemberbeſchlüſſe von 1927 Anwendung
machen, in dem geſagt wird, daß bei Nichtzuſtandekommen einer
Einigung der Rat ſeine gute Hilfe den Parteien zur Verfügung
ſtellen kann. Je nach dem Ergebnis dieſer direkten Verhandlungen
wird dann der neue Rat, der Ende September im Anſchluß an die
Vollverſammlung zuſammentritt, ſich nochmals mit dem Fall
beſchäftigen und dabei auch den neuen Berichterſtatter für dieſe
Angelegenheit ernennen, da der bisherige Berichterſtatter
Belgerts van Blockland infolge des Ausſcheidens Hollands aus
dem Rat ſeine Tätigkeit im litauiſch=polniſchen Konflikt
nieder=
legen wird.
Kritik an der
Minderheiten=
politik des Völkerbundes.
Eine Entſchließung des Minderheiten=
Kon=
greſſes. — Das Vertrauen der Minderbeiten:
in den Völkerbund ſtark erſchüttert.
* Genf, 30. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der 4. Internationale Minderheiten=Kongreß hat ſich inr
ſeiner Sitzung heute vormittag mit der Frage des Verhältniſſes
zwiſchen Völkerbund und Minderheiten beſchäftigt und dabei eine=
Entſchließung gefaßt, in der geſagt wird, daß die ganzes
achtjährige Tätigkeit des Völkerbundes
bewiee=
ſenhabe, daß der Bund den von ihmden Mindero
heiten gegenüber übernommenen Verpflichtun= nicht die genügende Beachtung geſchenkt habe.,
wie aus dem völlig unzureichenden Beſchwerdeverfahren für Min=n
derheiten hervorgehe. Die willkürliche Beſetzung des Direktor=n
poſtens der Minderheitenabteilung beim Völkerbundsſekretgrigtt
ſei ein Beweis dafür, wie wenig man ſich um die Exiſtenzfrage derx
Minderheiten kümmere. Am allerbedenklichſten aber ſei die
un=
widerſprochene Hinnahme der Erklärungen von Politis und ande= Staatsmännern über die Notwendigkeit der allmählichen
Aſſie=
milierung der Minderheiten. Aus all dieſen Gründen ſei dage
Vertrauen der Minderheiten in den Bund ſtarkn
erſchüttert. Man müſſe erwarten, daß der Völkerbund endlich5
ſeinen Verpflichtungen nachkomme, wenn ſeine Autorität bei denn
Minderheiten nicht vollkommen untergraben werden ſoll.
Der 4. Minderheiten=Kongreß hat heute nachmittag über das
kulturelle Programm der Minderheitenbewegung beraten. Dabein
kam es im Anſchluß an die geſtrige ſehr ſcharfe Proteſterklärungg
des ukrainiſchen Delegierten gegen die Aufteilung der
Ukraine=
unter Rußland, Polen, Rumänien und die Tſchechoſlowakei noch
zu einer kleinen Senſation, als von dem Führer der ukrainiſchenn
Delegation aus Rumänien eine Erklärung abgegeben wurde, mn
der geſagt wird: „Es ſcheint uns Ukrainern in Rumänien heute 7
weit wichtiger, die kulturellen Beſtrebungen unſeres Volkes in /
den bereits gegebenen friedlichen Rahmen einzufügen, als dieſen
Rahmen ſprengen zu wollen. Wenn wir ſprengen wollten,
wür=
den wir das zu Hauſe tun und wären nicht hierher nach Genf I
gekommen.”
Mißerfolg der Konferenz zur Kontrolle
der privaten Waffeninduſirie.
1
* Genf, 30. Aug. (Priv.=Tel)
Die zweite Tagung der Völkerbundskommiſſion zur
Vor=
bereitung eines Konventionsentwurfes für die Kontrolle der
privaten Waffenfabrikation iſt heute vom Präſidenten Graſen
Bernſtorff geſchloſſen werden. Das Endergebnis
be=
ſtätigt in vollem Umfange den Mißerfolg, zu
dem dieſe Tagung geführt hat. Der Berichterfatter
Guerrero beſchränkte ſich deshalb auf einen ganz kurzen Bericht
an den Rat, der dieſem noch in der gegenwärtigem Tagung
bor=
gelegt wird und in dem mit dürren Worten geſagt wird, daß 8
der Tagung nicht gelungen ſei, den von der Vollverſammlung
und dem Rat geforderten einheitlichen und definitiven
Konven=
tionstext aufzuſtellen, da ſich im Laufe der Verhandlungen
fun=
damentale Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Mitgliedern
ergeben hätten. Aus dieſem Grunde verzichtet der
Berichterſtat=
ter auch darauf, zu dem Eregbnis näher Stellung zu nehmen,
ſondern überläßt, es dem Rat, nunmehr darüber zu ur
teilen, ob die Einberufung einer internationg I Märger
len Konferenz gerechtfertigt ſei oder nicht. Der
Konventionsenturf enthält ſämtliche Vorbehalte, die von Eng= 1 0Mihrer le
land, Amerika, Japan, Polen, Rumänien und Finnland gemacht
wurden, im aller Ausführlichkeit. Dieſe beziehen ſich in erſter 14A0n, daß
Linie auf die Veröffentlichungspflicht für die Waffenfabrikation,
über die man ſich nicht hat einigen können, und auf die
Vorbe=
halte, die die Nachbarſtaaten Rußlands hinſichtlich der Befreiung /
von der Konvention machen, ſolange Rußland ihr nicht
beige=
treten iſt.
R
Wen, mit Fauſie
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MVergehens der b.
M füngnis, gegen
W erlaubten Entfer
4 nate Gefängnis,
Vergehens wie
verhandlung
* Auguſt Forel zum 80. Geburtstag
am 1. September 1928.
Den 80. Geburtstag Auguſt Forels wird man nicht nur in
ſeiner Schweizer Heimat und im Kreiſe der ärztlichen
Berufs=
kollegen feſtlich begehen. In der ganzen Welt ſollte man dieſes
Vorkämpfers für die Menſchheitsideale gedenken, denn ſein
Lebensziel beſchränkte ſich nicht auf den Kampf gegen Krankheit
und die Erforſchung von Krankheitsurſachen, ſondern ſein
Stre=
ben galt der Veredelung des Menſchengeſchlechts, der Befreiung
der Völker von den Menſchheitsſchlacken, die das Aufblühen und
Gedeihen geſunder Geſchlechter immer wieder ſtören und hemmen.
Der Verhütung und Ausrottung menſchlichen Unkrauts galt ſeine
Lebensarbeit und ſein Kampf. Ein ſolches hohes Ziel mag
prak=
tiſch unerreichbar erſcheinen, dennoch iſt es ein gewaltiges
Ver=
dienſt, durch Erforſchung der Grundlagen einer umfaſſenden
Sozialethik, durch unermüdliche Arbeit die Gefahren, die ein
un=
gezügeltes Triebleben und die Fortpflanzung antiſozialer
Ele=
mente hervorrufen, der Menſchheit bewußt gemacht zu haben.
Auguſt Heinrich Forel, geboren am 1. September 1848 in
Morges im Kanton Waadt, als Sohn eines Naturforſchers,
ge=
langte nicht durch phantaſtiſche Spekulation zu ſeinen
Anſchau=
ungen, wie ſo mancher Weltverbeſſerer vergangener Zeiten. Sein
Lehrmeiſter war die große Mutter Natur. Er ſtudierte die Fragen
des Gemeinſchaftslebens zunächſt im Kleinen. Die
ſtaatenbilden=
den Inſekten, vor allem die Ameiſen, erweckten ſchon frühzeitig
das Intereſſe des ungewöhnlich begabten Knaben. Von ſeinem
Onkel, dem Naturforſcher Alexis Forel, frühzeitig zur genauen
und liebevollen Beobachtung der Natur angehalten, hat Forel
ſchon im Alter von zehn Jahren ſeine erſte naturwiſſenſchaftliche
Entdeckung gemacht. Er erkannte, daß eine gewiſſe Ameiſenart
ſeiner Heimat als Paraſiten mit einer anderen Art lebte. Als
Student ſchrieb er ſein erſtes großes, preisgekröntes Werk über
die Ameiſen der Schweiz. So exakt und zuverläſſig waren die
Beobachtungen Forels geweſen, daß das Buch noch nach fünfzig
Jahren ohne weſentliche Aenderungen neu aufgelegt werden
konnte. Später hat Forel noch neben ſeinen anderen Arbeiten
etwa 200 Aufſätze über das Leben der Ameiſen veröffentlicht. Der
Dienſt an der Menſchheit zog ihn aber in noch ſtärkerem Maße
an, als das rein naturwiſſenſchaftliche Studium. Forel ſtudierte
in der Schweiz und in Deutſchland Medizin und wurde nach
Beendigung des Studiums Aſſiſtent von Gudden in München,
der als Pſychiater und Nervenarzt bedeutendes Anſehen genoß
und ſpäter, in Gemeinſchaft mit König Ludwig von Bayern, ein
tragiſches Ende im Starnberger See fand. Bedeutende Arbeiten
auf anatomiſchem Gebiet waren die Frucht dieſer Lehrjahre. In
dieſe Zeit fällt die Entdeckung des Urſprungs des Gehörnerven
im Gehirn durch Forel. In München hat ſich Forel als
Privat=
dozent habilitiert, wurde im Jahre 1867 als Direktor des
Schwei=
zer Kantonſpitals für Nerven= und Geiſteskranke nach Burghölzli
bei Zürich berufen, wo er auf dem Gebiet der Nerven= und
Eine
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Profeſſor Auguſt Forel.
Seelenkrankheiten außerordentlich große Erfahrungen ſammeln
konnte. Im Jahre 1898 legte Forel alle ſeine Berufsämter nieder,
um ſich ganz ſeinen Forſcher= und Schriftſtellerarbeiten zu
wid=
men. Seine Bücher haben in der ganzen Welt großes Aufſehen
erregt. Beſonders bekannt wurde Forel durch ſeinen Kampf
gegen die Trunkſucht und die Gefahren der Proſtitution.
In ſeinem Kampf gegen die Gefahren der Vererbung von
Geiſteskrankheiten und verbrecheriſchen Anlagen ging er ſo weit,
die Vernichtung unwerten Lebens und die Unfruchtbarmachung
entarteter Perſönlichkeiten zu fordern. Er gilt als Vorkämpfer
des Pazifismus und tritt energiſch für ſoziale Reformen in der
Geſetzgebung ein. Die junge Wiſſenſchaft der Pſychoanalyſe und 0
Pſychotherapie hat in Forel einen ganz beſonders energiſchenn
Vorkämpfer gefunden. Vorher hatte er ſich ſchon intenſiv miin
Studien über Hypnoſe und Suggeſtionsbehandlung beſchäftigt,n
und dieſe Art der Methoden der ſeeliſchen Behandlung durch
ſach=
liche und wiſſenſchaftliche, gut begründete Verſuche aus der Sphäre?l
laienhafter Experimentiererei herausgehoben.
Auf dem Gebiet der Pſychoanalyſe waren ſeine Heilerfolge?
anfangs wenig befriedigend. Er ging auch auf dieſem Gebieien
ſpäter ſeine eigenen Wege und hat dann erfolgreich zum Ausbaum
dieſes pſychotherapeutiſchen Verfahrens beigetragen. Die Deutſche
Geſellſchaft für Pſychotherapie ſieht in ihm einen der Führer unda.
Vorkämpfer ihrer Beſtrebungen und dankt ihm für ſein tapferess
Eintreten für die neuen Lehren, zu einer Zeit, als ſich die Mehle”
zahl der Aerzte noch ablehnend verhielt.
Es iſt kein Wunder, daß die Anſchauungen und Forderungenn
Forels auch viel Widerſpruch hervorgerufen haben, der mange
mal auch recht gut begründet geweſen ſein mag. Leider habenn
auch viele Verfechter einſeitiger und unhaltbarer Doktrinen bele
ſucht, ſich auf den großen Schweizer Gelehrten zu berufen. Due
durch ſind mancherlei Mißdeutungen und Verſtimmungen ente
ſtanden. Niemand hat aber den tiefen Ernſt, die ſtrenge wiſſelle.
ſchaftliche Sachlichkeit Forels anzuzweifeln gewagt.
Seit vielen Jahren iſt der greiſe Gelehrte durch ein körper.”
liches Leiden an praktiſcher Berufsarbeit gehindert, dennoch nimhi.”
er an allen ſozialen und politiſchen Ereigniſſen unſerer bewegten”
Dr. G. K.
Zeit lebhaften Anteil.
*Aus den Münchener Sammlungen.
Während der Hauptteil der Sigmaringer Sammlung vor de.
endgültigen Auflöſung zurzeit in Frankfurt a. M. ausgeftellt Mau
kommen die altniederländiſchen Bilder, die der imet
nationale Kunſthandel übernahm, auf zwei Monate als Leihgal.
in die Ae. Pinakothek. Den glänzenden Mittelpunkt bildet ein ?
berühmtes Werk Gerard Davids, daneben Arbeiten von D. Bolts
u. a. m. — Auch die von den italieniſchen Galerien nach Nutie.
berg verliehenen Bilder A. Dürers werden, auf der Durchrelle*
durch München kurze Zeit zur Ausſtellung gebracht, eine wit.
kommene Ergänzung zu den bekannten Beſtänden bilden. —*
fremden Beſuchern hatten die Münchener Galerien ohnehin wie.
der ein Rekordjahr zu verzeichnen, während die einheimiſche‟
Kunſtfreunde durch intereſſante Leihausſtellungen, die man de.
Initiative unſerer Generaldirektion verdankt, ſtets neue Anregt”."
A. G.
gen empfangen.
hmmer 242
Freitag, den 31. Anguſf 1928
Seite 3
Die Beſatzungsnot am Rhein.
ſe Speherer Zwiſchenfälle.
gam zöſiſche Brutalität. — Mißhandlung
deutſcher Staatsangehöriger.
Landau, 30. Auguſt.
dem franzöſiſchen Militärgericht in Landau fanden die
uelefüle franzöſiſcher Soldaten, die ſich in der Nacht zum
1. ½ hufft im Domgarten zu Speyer auf harmloſe deutſche
Spa=
ziedruger ereignet hatten, ihre Sühne. Bekanntlich wurde in
jenjgeſliacht der landwirtſchaftliche Arbeiter Karl Grammlich aus
Spſw, als er gegen ½12 Uhr nachts durch die Schillerſtraße
zu=
rüczixe, ohne Veranlaſſung von einem franzöſiſchen Soldaten,
deuns einer Gruppe plötzlich vor ihn trat, durch einen Fußtritt
zunmt urz gebracht, und als er ſich damit beſchäftigte, ſein
Fahr=
radgeſoer in Ordnung zu bringen, erhielt er von dem gleichen
Soſplen einen ſolchen Schlag ins Geſicht, daß ihm mehrere
Zäſihverloren gingen. Kurz danach oder zuvor, darüber konnte
dieſt weisaufnahme keine volle Klarheit bringen, wurde von
dewmbrn Soldaten, der ſich wiederum in Geſellſchaft von zwei
weutn, Kameraden befand, der mit ſeiner Freundin
heim=
kehſſwe, 28jährige Schloſſer Auguſt Lehr aus Heiligenſtein
über=
fallſe nrit Fauſtſchlägen und Fußtritten derart überſchüttet, daß
er ſpare Verletzungen davontrug und die Aerzte lange an
ſeirſte Aufkommen zweifelten. Heute zum erſtenmal hat er ſein
Kroſanlager verlaſſen, um als Zeuge des Vorfalls vor dem
Krüſegr richt aufzutreten. Wegen dieſer Vorgänge und ihrer
weiſſtn. Zuſammenhänge ſtanden die Soldaten Beeue, Clement
undHin, der Haegen vom 27. franzöſiſchen Infanterie=Regiment
undcellinklage. Die drei Angeklagten waren lange Zeit
verſchloſ=
ſenſſ,d. nur der letztere bekam es aus Reue und aus Furcht vor
Stuüne miit ſeinem Gewiſſen zu tun und legte ein Geſtändnis ab,
dastr; Feſtſtellung der übrigen Täter führte. Die Vernehmung
derß tweklagten ergab ein klares Bild über die Brutalität, mit
der fhandelten. Als Haupttäter und als einziger Angreifer gilt
derſ ſane, der als ein heftiger Draufgänger bezeichnet wird. Er
iſt, ſᛋrwoie Verhandlung ergab, ſchon früher wegen tätlicher
Be=
läſtſlin: deutſcher Staatsangehöriger vorbeſtraft. Das Urteil
laugſti gegen Becue wegen dreimaligen Vergehens der
unerlaub=
tenAitzernung aus dem Dienſt unter Waffen und zweimaligen
Veunſenis der vorſätzlichen Körperverletzung auf 11 Monate
Ge=
fänngs, gegen Clement wegen viermaligen Vergehens der
un=
erlotren Entfernung aus dem Dienſt unter Waffen auf 2
Mo=
natntsſefängnis, und gegen van der Haegen wegen des gleichen
Ve tyeuis wie Clement auf 2 Monate Gefängnis unter
Straf=
aufifih
Oſt Waſſertropfen und eine
Militärgerichis=
veſmumdlung. — „Das Anſehen der Beſatzung
gerettet”.
Kaiſerslautern, 30. Auguſt.
Franzöſin mit Namen Vaſalle, Steuotypiſtin bei der
frauniſthen Beſatzungsarmee, beſuchte eines Tages ihre bei
der) /8ahre alten Frau Bayer wohnende Freundin. Als ſie
an ſi rüche vorbeiging, ſtand amn Küchenfenſter das 16jährige
Dielimrdchen Maria Berberich und wuſch. Dabei ſollen einige
Trdem! Waſſer auf das Geſicht und aufs Kleid der Demoiſelle
Vaſiſſe ggeſpritzt ſein. Die Franzöſin lief zum franzöſiſchen
Milliegericht und ſtellte den völlig belangloſen Vorfall ſo dar,
als/ b, das Dienſtädchen abſichtlich auf ſie Waſſer geſpritzt.
In Aie;, lebhaften Phantaſie will ſie geſehen haben, daß Frau
Baywhurnter dem Dienſtädchen ſtand, und hat angeblich auch
gehtö daß beide gelacht haben. Das franzöſiſche Militärgericht
ſtellſthia auf den Standpunkt, daß Frau Bayer ihr
Dienſtmäd=
chemi zut angeſtiftet habe, die franzöſiſche Stenotypiſtin
abſicht=
lichAtWaſſer zu beſpritzen, obwohl feſtſteht, daß Frau Bayer
gar/ ch: hinter dem Dienſtmädchen ſtand, und obwohl dieſes
entſſſidyrn beſtritt, abſichtlich Waſſer geſpritzt zu haben und von
FrchmBuyer dazu angeſtiftet worden zu ſein. In der Gerichts=
verhandlung gegen Frau Bayer und ihr Dienſtmädchen erklärte
der franzöſiſche Militärſtaatsanwalt Odé, daß die Deutſchen
grundſätzlich lügen, und die franzöſiſche Zeugin, die den
Vorfall gar nicht geſehen hatte, bekundete, daß das Waſſer nur
aus der Küche der Frau Bayer gekommen ſein könne und da die
Vaſalle ausſagte, daß Frau Bayer immer ſpöttiſch gelacht habe,
wenn ſie in das Haus gekommen ſei, betrachtete der franzöſiſche
Militärſtaatsanwalt den Fall als beſonders ſchwer, weil er ſich
gegen das Anſehen der Beſetzungsmacht richte. Zum Schluſſe
er=
klärte Herr Odé dann großmütig, daß er gegen Frau Bayer,
wenn ſie nicht eine alte Frau wäre, drei Monate Gefängnis und
fünfhundert Mark Geldſtrafe beantragen würde, daß er ſich aber
mit einer Geldſtrafe von fünf Mark begnüge. Das franzöſiſche
Militärgericht ging über dieſen Antrag weit hinaus und
verur=
teilte Frau Bayer zu hundert Mark Geldſtrafe und ſprach das
Dienſtmädchen frei, weil es nur auf Geheiß der Frau Bayer
ge=
handelt habe.
Das Verhältnis zwiſchen Bevölkerung
und Beſatzung am Rhein
Kürzlich wurde von der „New York Times” berichtet, daß
General Guillaumat mit Bezug auf das Verhältnis zwiſchen der
Beſatzung und der deutſchen Bevölkerung erklärt habe, daß die
Bevölkerung traurig ſein würde, wenn die franzöſiſchen Soldaten
das deutſche Gebiet verlaſſen hätten. Auch der „Temps” gibt
über das Verhältnis zwiſchen den deutſchen Bewohnern und
franzöſiſchen Befatzungsangehörigen eine ähnliche Darſtellung,
woraus geſchloſſen werden kann, daß hier ein und dieſelbe
Quelle informiert hat. Die „Trieriſche Landeszeitung” nimmt
dieſe Auslaſſungen zum Anlaß, um u. a. zu erklären, wenn aus
dieſen Auslaſſungen von franzöſiſcher Seite hervorzugehen ſcheint,
daß die Beſatzung von den Deutſchen eher als Annehmlichkeit
denn als drückende Laſt empfunden würde, ſo ſteht das in
Wider=
ſpruch zu den Tatſachen, zu den tauſend Entſchließungen aller
möglichen Körperſchaften und Verbände, zu den nicht
aufhören=
den Klagen in der rheiniſchen Preſſe. Die Möglichkeit, irgend
eine rheiniſche Stelle könnte die Quelle ſolcher Unterrichtungen
geweſen ſein, muß einfach verneint werden. Tatſächlich beſteht
noch nach zehnjähriger Beſetzung überhaupt kein Verhältnis,
keine Beziehungen zwiſchen beiden. Man bleibt ſich vielmehr
fremd und geht aneinander vorüber wie am erſten Tage. Dieſer
Abſtand beſteht auch zwiſchen den deutſchen und den franzöſiſchen
Zivilperſonen, die ſich im Gefolge der Beſatzung befinden, eine
Tatſache, die um ſo auffälliger iſt, als ſie eben nur im beſetzten
Gebiet in die Erſcheinung tritt und ſich damit ohne weiteres als
Folgeerſcheinung der militäriſchen Beſetzung kennzeichnet.
*Luftfahrt=Oifferenzen.
Ein Streit um die Luftlinie Nürnberg — Leipzig
Zwiſchen der Reichsregierung — vertreten durch das
Ver=
kehrsminiſterium — und der Lufthanſa auf der einen Seite und
Sachſen und Bayern auf der anderen Seite iſt ein „Luftkrieg”
ausgebrochen, der ſich vorläufig allerdings nur in etwas gereizten
Noten austobt. Die Dinge ſcheinen etwas kompliziert zu liegen.
Wenn wir die Lage richtig beurteilen, ſind die Bayern darüber
entrüſtet, daß der Nordbayeriſchen Flugverkehrsgeſellſchaft, die
als einzig ſelbſtändige Luftverkehrsgeſellſchaft neben der
Luft=
hanſa noch beſteht, von Reichswegen Schwierigkeiten beim
Ueber=
fliegen der Linie Nürnberg—Leipzig während der Meſſe gemacht
wurden. Das Reich behauptet, daß dieſe Linie überflüſſig ſei, da
die Lufthanſa allen Anſprüchen genüge. Bayern wieder
behaup=
tet, daß die Lufthanſa bevorzugt würde und den Verkehr
ver=
teuere, weil ſie viel höhere Preiſe nehme als die Bayeriſche
Flug=
verkehrsgeſellſchaft. Die Lufthanſa begründet ihren Standpunkt
damit, daß ſie einen feſten Kilometerſatz erheben müſſe, in den
auch der geſamte ausländiſche Flugverkehr hineinkalkuliert wird.
Sachſen iſt bereits ſoweit gegangen, daß es der Lufthanſa
mit=
geteilt hat, daß es keine weiteren Mittel für den Flugverkehr zur
Verfügung ſtelle, weil die ſächſiſchen Wünſche vom Reich in keiner
Weiſe berückſichtigt würden, während die bayeriſche Regierung in
etwas gereizter Form zunächſt beim Reichsverkehrsminiſterium
um Auskunft über die „rechtlichen Gründe” erſucht hat. Uns will
ſcheinen, daß der ganze Streit etwas künſtlich aufgebauſcht worden
iſt. Am 6. September ſoll im Reichsverkehrsminiſterium eine
Kon=
fcrenz aller Beteiligten ſtattfinden, die hoffentlich eine
Verſtändi=
gung bringen wird. Man hätte taktiſch jedenfalls klüger getan,
bis dahin alle „Lufterſchütterungen” in der Oeffentlichkeit zu
vermeiden.
Friedrich Frekſa als lachender
Philoſoph.
Lmm Friedrich Frekſa mit einem neuen Buche auf dem
Plaßwen ſcheint, dann iſt das immer ein freudiges Ereignis für
alle einde ſeiner farbigen, kultivierten Kunſt. Seine überlegene
Welßltil heit, ſeine blühende, nie verlegene Phantaſie, ſeine
kräf=
tigeſ ſtnltungskraft, ſeine erdennahe Geſundheit, ſeine
weltmän=
niſahh An iverſalität zuſammengeſetzt aus ehrlicher klaſſiſcher
Bil=
dumuss galliſchem Eſprit und Shawſchem Humor, bilden eine
Polslonie in ſeinem Weſen, die ihn zu den erſtaunlichſten
Din=
gen9.” gpiſchem und dramatiſchem Gebiete befähigt. Dank dieſer
Polzlonie verfügt er nämlich über eine ganze Reihe von
heite=
ren Adſuch ernſten Masken, durch die er höchſt unterhaltſam zu
räſoſchre verſteht. Trotz aller Mummerei weiß er ſein Eigenes
immn ſicher zu akzentuieren, ſo daß bei allem Wechſel der
dichte=
riſchute Grinſtellungsmasken die durchtönende „Perſona” immer
Freiks Meibt.
an, vergleiche zum Exempel ſein prächtiges Römer=Drama
„Calurs Stunde”, in dem er alle Geiſter um den großen Julius
undn ſelbſt dazu in Cut und Gehrock auftreten und als
moläiſe! Menſchen vor dem erſtaunten Auge beſte, verſtändlichſte
römnie WGeſchichte agieren läßt. Oder man vergegenwärtige ſich
ſeinzſeen tzückenden Roman „Ein Mädchen reiſt ins Glück”, mit
dem iinen aus fröhlichſter Laune geborenen Biedermeierfilm
ablcem läßt. Nichts, auch nichts vermißt man in dieſem Buche,
wachle Poſtkutſchenzeit an gemütlichen, idylliſchen und komiſchen.
Sit Stlonaen gewähren kann!
gl heuere Gegenſätze, dieſe beiden Dichtungen, ganz
ver=
ſchigat m der Einſtellung, in der Maske und in der Technik, und
docheller Spannung zum Trotz beide unzweifelhafte Frekſakinder.
ir ſeine ſoeben erſchienene neueſte Arbeit hat Frekſa die
Malrd4s Humoriſten aufgeſetzt. Nur eine kleine Gabe, aber eine
liebluftige, in der er ſich breit und froh als lachender,
lächeln=
dermdſſchmunzelnder Philoſoph auf dem Felde zeigt. „
Ver=
ſchiinde und gewinne” iſt ihr luſtig herausfordernder
Litheud bei Winkler=Berlin im Brunnenverlag iſt ſie erſchienen!
EirAl mrechter Frekſa, daß man es begreift, warum der
Buch=
ſchrRumeiſter Rothgaengel dem ſternepflückenden Stierreiter auf
deinſamſchlage irgendwie bekannte Züge gegeben hat.
ſenſ ſchwende und gewinne” iſt ein Selbſtbekenntnis und ein
weuE llss Lehrbuch zugleich, ſprudelnd, toll übermütig und tief
weue) iin ſchlagenden, unwahrſcheinlich=wahrſcheinlichen
Beiſpie=
lencai man den großen unſchätzbaren Wert des Verſchwendens
Prof. Schweitzer — Goethepreisträger.
kennen. Geld an ſich iſt nichts wert, argumentiert Frekſa, ſondern
nur das, was man dafür kauft. Dient das Geld dazu, dein Leben
zu umdüſtern, zu umhindern, zu beläſtigen, dann verſchwende es
lieber, und zwar ſo, daß du dadurch irgendeine Provinz deiner
Seele befriedigſt und über dich hinaus kommſt in das Reich der
Königin Phantaſie, dann kaufſt du dir dafür inſtinktiv das Beſte,
was du haben kannſt: Wenn nicht ein beſſeres, ſo doch
ſicher=
lich dein eigenſtes Ich! Das Buch ſchließt mit den
nachdenk=
lichen Worten: „Was weiſe iſt für den einen Menſchen, iſt
Tor=
heit für den anderen. Der eine kann nur auf den Krücken keiner
Rente ſich durchs Leben ſchleppen, während der andere vielleicht
erſt er ſelbſt wird, wenn er die Goldſtücke breit auf den Tiſch
wer=
fen kann. Ehre dem guten Sparer, der für die Seinen ſorgt!
Wir ziehen vor ihm den Hut. Aber wir ſchwenken freudig den
Die Räumungsfrage.
Pariſer Abſichten zur Räumung der 2. Zone.
EP. Paris, 30. Auguſt.
In der Räumungsfrage hat die franzöſiſche Regierung nach
verſchiedenen Anzeichen anſcheinend die Abſicht, falls Frankreich
der Behandlung des Problems nicht aus dem Wege gehen kann,
die Behandlung des Problems auf die zweite Zone zu
beſchrän=
ken. In gut unterrichteten franzöſiſchen Kreiſen verlautet
näm=
lich, daß in der Frage der Rheinlandräumung
vielleicht in der allernächſten Zeit doch ein
Schritt vorwärts getan werden könnte. „Man verſichert,
daß, falls Deutſchland ſich mit der Räumung der
zweiten Zone vorläufig begnügen ſollte, die
franzöſiſche Regierung ſich bereit erklären
könnte, die Angelegenheit zu prüfen, doch wünſche
die franzöſiſche Regierung, daß die Initiative dazu von
Deutſch=
land ausgehe. In franzöſiſchen offiziellen Kreiſen fühle man,
daß es in der Welt einen guten moraliſchen Eindruck machen
würde, wenn infolge der Unterzeichnung des
Kel=
log=Paktes Frankreich eine großherzige Geſte
machen würde. Da die zweite Zone bereits in 18 Monaten
ge=
räumt werden muß, ſo würde man dieſer Räumung
wahrſchein=
lich zuſtimmen, ohne im Austauſch von Deutſchland irgendwelche
Kompenſationen zu fordern oder dieſe Kompenſationen würden
wahrſcheinlich rein platoniſcher Natur ſein. Man erklärt, daß in
dieſem Falle die Frage der Kompenſationen in bezug auf die
dritte Zone gleichwohl offen bleiben würde.
Die Räumungs=Verhandlungen in Fluß.
Berlin, 30. Auguſt.
Am Donnerstag iſt in Berlin einer der Herren des
Aus=
wärtigen Amtes, der Dr. Streſemann nach Paris und Baden=
Baden begleitete, von Baden=Baden kommend, eingetroffen und
hat ſofort den Reichskanzler Müller teils in mündlicher, teils
ſchriftlicher Form über den Verlauf und die Ergebniſſe der
Pa=
riſer Beſprechungen des Reichsaußenminiſters mit Poincaré und
Briand informiert. Es handelt ſich allerdings nur um einen
vor=
läufigen Bericht, deſſen ausführliche Ergänzung ſich Dr.
Streſe=
mann ſelbſt vorbehalten hat. Der Miniſter erwartet den
Reichs=
kanzler für Sonntag in Baden=Baden. Demnach iſt nunmehr die
endgültige Entſcheidung über die Reiſe Müllers nach Genf in
poſitivem Sinne gefallen. Ueber den Inhalt des heute dem
Reichskanzler erſtatteten Berichtes wird von zuſtändiger Seite
nichts mitgeteilt, wie überhaupt die Wilhelmſtraße ſich nach wie
vor hinſichtlich der Beurteilung der Ergebniſſe der Pariſer
Kon=
feienz auf das ſtärkſte zurückhält. Nur ſoviel wird zugegeben, daß
die Unterredungen ſich nicht auf Einzelfragen beſchränkten,
ſon=
dern daß über alle zwiſchen Deutſchland und Frankreich
ſchwe=
benden Probleme geſprochen wurde. Immerhin laſſen ſich aus
der Tatſache, daß ſich nunmehr der Reichskanzler endgültig
ent=
ſchloſſen hat, ſelbſt nach Genf zu reiſen, wohl folgende zwei
Schlußfolgerungen ziehen: 1. Poincaré hat die Türe zu weiteren
Verhandlungen nicht zugeſchlagen, 2. die
Meinungsverſchieden=
heiten, die ſich zweifellos während der Pariſer Konferenz
zwi=
ſchen dem deutſchen und dem franzöſiſchen Standpunkt in der
Räumungsfrage herausgeſtellt haben, ſind auch nach Anſicht der
deutſchen Regierung nicht ſo groß, daß ein weiteres Vorgehen in
dieſer Richtung als zwecklos angeſehen werden müßte. Mit
an=
deren Worten: die Verhandlungen über die Räumu g ſind in
Fluß gekommen. Inſofern kann alſo die deutſche Regierung
ſchon einen gewiſſen Erfolg buchen: Sie hat ihre vor Monatsfriſt
offiziell angekündigte Abſicht, die Rheinlandfrage aufzurollen,
verwirklichen können und die Zuſtimmung der andern Mächte,
inſonderheit Frankreichs, zur Aufnahme detaillierter
Verhand=
lungen über dieſes Thema erhalten. Was bei dieſen
Verhand=
lungen herauskommen wird, ob ſie ſchon in Genf zum Abſchluß
kommen oder auf eine ſpätere Zeit vertagt werden müſſen, iſt
natürlich eine andere Frage.
Die Kommuniſien und der Panzerkreuzerbau.
Heute iſt mittels eingeſchriebenen Briefes der
gemeinſchaft=
lich vom Zentralkomitee der Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands,
der Bundesführung des Roten Frontkämpferbundes und dem
Kommuniſtiſchen Jugendverband Deutſchlands geſtellte Antrag
auf Zulaſſung des Volksbegehrens zugunſten eines Entwurfes
eines Geſetzes über ein Verbot des Bauens von Panzerſchiffen
und Kreuzern eingegangen. Der Text des Geſetzentwurfes, der
für das Volksbegehren zugelaſſen werden ſoll, beſteht aus
folgen=
dem einzigen Artikel: „Der Bau von Panzerſchiffen und Kreuzern
jeder Art iſt verboten.” Als Vertrauensmann iſt benannt M. d. R.
Pieck, als Stellvertreter M. d. R. Menzenberg. Die formelle und
ſachliche Prüfung des Zulaſſungsantrages iſt in Angriff
ge=
nommen.
Hut, wenn einer mit jubelnder Verſchwendung dahinbrauſt, denn
wir bewundern Unbekümmertheit, Wagemut, die Reſte des
Krie=
gertums, die einſtmals Nordlands Männer über die Welt trieben
in Weite und Ferne.”
Dem geiſtvoll erfundenen Leitmotive laſſen ſich leider nicht die
unterhaltenden, ſehr geſchickt aufgegriffenen Beiſpiele, aus dem
Leben, die Frekſa in bunter Fülle zum Beweiſe ſeiner Theſe
heranzieht, auszugsweiſe oder andeutungsweiſe anfügen! Eine
In=abſtrakto=Darſtellung würde ſie alles bunten Schillerns
be=
rauben, ungenießbar machen, wie uns Vitaminpillen nicht
gebra=
tene Pfauen, Kapaunen und Perlhühner erſetzen könnten! Sie
muß man ganz leſen, ſie wollen ſauber ausgekoſtet werden, ſie
ver=
langen einige Zeitverſchwendung, dafür ſchenken ſie auch reichen
Gewinn an gutmütig=heiterer wie an luſtig=frecher Laune und
können ſicherlich manchem Sparkomplexler als pſychoanalytiſche
Medizin dienen. Geiſtig verarmten Luſtſpieldichtern oder
Film=
fabrikanten aber werden aus ihnen ganz neue, noch nicht
aus=
geſchlachtete Tyren entgegenlächeln zu unerſchöpflichen Möglich=
Kuno Graf von Hardenberg.
keiten.
— Es iſt ein alter Bekannter, der ſich heute ſchon vorſtellt: „Der
Hin=
kende Bote” aus Lahr. Der kommt wieder herbeimarſchiert. Trotz ſeines
Stelzfußes geht er immer noch jugendlich ſtraff und wacker daher. Und
ſein „Früchtekranz” ſind ſeine vielen fröhlichen und ernſten Geſchichten,
die er erzählt. Aus alten Zeiten ſchaut die geheimnisvolle Geſtalt des
„Konquiſtator”, der keine Ruhe im Grabe finden kann, bis der Letzte
ſeines Stammes von der Erde verſchwunden iſt, und die ergötzliche
Figur des goldenen Glückshahns, dem ein Städtlein im Mittelalter
ſeine Rettung dankt. Ins Lappland dürfen wir fahren und nach Amerika
zum alten Benjamin Franklin. Aus den Franzoſenkriegen des
acht=
zehnten Jahrhunderts erfahren wir ſchreckliche Geſchehniſſe und köſtliche
Siege der heimatlichen Treue. Von den bayeriſchen Bauernſtuben und
vom armen Büblein in der Pfälzer Hütte werden rührende Geſchichten
erzählt. Und wenn die Spitzbubenſtreiche vom „Jauzhannes” kommen
und die luſtigen Schnurren, die W. Karl zu bringen weiß, oder die
köſtliche Anekdote vom Bayernkönig Maximilian und der groben
Wir=
tin von Fiſchbach, dann muß auch der Grämlichſte anheben zu lachen.
Und eine Menge von anderen Geſchichten ſteht noch drin. Der „
Hin=
kende” möchte nicht bloß unterhalten, ſondern auch belehren. Und wer
iſt nicht von jeher gern in ſeine Schule gegangen? Ein „Früchtekranz”,
der allen Leuten in die Augen ſticht und für ein paar Pfennige zu
haben iſt. Er ſoll den deutſchen Bauers= und Bürgersleuten extra gut
gefallen dies Jahr! Der „Lahrer Hinkende Bote” iſt im Verlag von
Moritz Schauenburg in Lahr (Baden) erſchienen. Der Preis des
Jahr=
gangs 1929 beträgt 60 Pfg. Die unter dem Titel „Großer
Volkskalen=
der des „Lahrer Hinkenden Boten” erſchienene erweiterte Ausgabe
koſtet gebunden 1,40. R.
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Freitag, den 31. Auguſt 1928
Nummer 242
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Darmſtadt, 31. Auguſt.
In ben Ruheſtand verſetzt wurde am 22. Auguſt der Lehrer an
her Volksſchule zu Hillesheim (Kreis Oppenheim) Georg Mundorff
mif ſein Nachſuchen vom 1. September ab.
— Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
wurde übertragen: dem Pfarrer Friedrich Bernbeck zu Hofheim die
diritte evangeliſche Pfarrſtelle an der Chriſtuskirche zu Mainz (Dekanat
Ykainz), dem Pfarraſſiſtenten Wilhelm Göbel zu Klein=Linden die
ey angeliſche Pfarrſtelle zu Engelſtadt (Dekanat Mainz).
— 25jähriges Dienſtjubiläum. Herr Juſtizſekretär Wilhelm Schütz,
ſni iher Wachtmeiſter beim Heſſ. Dragoner=Regt. Nr. 23, wohnhaft Eckard=
Eyaße Mr. 3, begeht am 1. September 1928 ſein 25jähriges
Dienſtjubi=
ſan im bei der hieſigen Staatsanwaltſchaft.
— Frau Philip Lenges geſtorben. Viele Darmſtädter wird die
Nachricht ſchmerzlich berühren, daß die Gattin des bekannten Deutſch=
Aarnerikaners, unſeres verehrten Landsmannes Philip Lenges aus New
Lork, am letzten Dienstag in Bad=Nauheim einem ſchweren Herzleiden
eillegen iſt. Leider hat ſie die erhoffte Heilung in dem deutſchen Bad,
dss ſie in Begleitung ihres Gatten vor zwei Monaten aufſuchte, nicht
mehr gefunden.
— Städt. Akademie für Tonkunſt. Frau Emma Holl von der
Fyankfurder Oper iſt als Geſangsmeiſterin an die Städt. Akademie für
Cmnkunſt in Darmſtadt berufen worden. Obwohl Frau Holl erſt kürzlich
ſ— Frankfurter Oper als hochddrawatiſche Sängerin von neuem
ver=
i ichtet wurde, iſt es der Leitung der Städt. Akademie gelungen, ſie
ſu bewegen, nebem ihrer Frankfurter Tätigkeit als Geſangsmeiſterin
die Opernſchule der Städt. Abademie für Tonkunſt einzutreten. Frau
öhell wurde ſchon als junge Sängerin in den Verband der Frankfurter
S5ädt. Bühnen aufgenommem und gehört dieſem Inſtitut ſeit nunmehr
5. Jahren als prominendes Mitglied an. Neben ihrem bedeutenden Ruf
ils Wagnerſängerin bewies ſie in den Opern: Salome, Toten Augen,
Erefland, Mona Liſa, Roſenkavalier uſw. auch ein großes
ſchauſpiele=
fiürhes Können. Ihre bisherige Lehrtätigkeit brachte ihr ſchöne Erfolge,
moem in kurzer Zeit drei ihrer Schülerinnen an erſte Bühnen
ver=
dſäichtet wurden.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung —
Veran=
tmltungsausſchuß. Zu unſerer Rheinfahrt am 9. und 10.
Sſeptember d. Js. (von Darmſtadt mit der Bahn nach Bingen, von dort
mat Dampfer nach Königswinter, Ausflug ins Siebengebirge, Beſuch
des Drachenfels, Beſichtigung von Rolandseck, Rheinfahrt nach Bonn
nu.b von dort mit Rheinuferbahn nach Köln, Beſichtigung der Stadt
us d der „Preſſa”) liegen bereits zahlreiche Anmeldungen vor. Wir ſind
in der erfreulichen Lage, für billiges Geld unſeren Fahrtteilnehmern
twrei wunderbare Tage bieten zu können; überall werden
Preisermäßi=
gungen gewährt. Selbſtverſtändlich ſind auch die Familienangehörigen
unſſerer Mitglieder ſowie ſonſtige Freunde des Handwerks herzlich
will=
ſonnmen. Anmeldungen bitte ſofort an unſere Geſchäftsſtelle:
Aſälhelminenſtraße 21, I. Fernruf 4338.
— Reichsbund der Kinderreichen zum Schutze der Familie,
Vandes=
ſei=band Heſſen. Sonntag, den 2. Auguſt, fand zu Arheilgen eine
Ey gung des Landesverbands Heſſen im Reichsbund der Kinderreichen
uxt, zu der alle Ortsgruppen ihre Vertreter entſandt hatten. Nach
ti=em Bericht über die Reichsbundestagung in Bochum am 16. und 17.
Furmi d. J. und ausführlichen, lebhaften Beratungen wurde einmütig
ongende Entſchließung gefaßt: Die am 26. Auguſt 1928 in
Ar=
ſelllgen bei Darmſtadt verſammelte Landeskonferenz des Reichsbundes
Kinderreichen erwartet von der hefſiſchen Regierung, daß der
Ver=
rnter Heſſens im Reichsrat ſich einſetzt: 1. für alsbaldige Verabſchiedung
ſin es Heimſtättengeſetzes im Sinne des Art. 155 der Reichsverfaſſung,
ſ.ffür ein Geſetz zum Ausgleich der Familienlaſten (
Elternſchaftsverſiche=
rwrtg) im Sinne des Art. 119 der Reichsverfaſſung, wie es von der
Rrichsbudestagung zu Bochum in ſeinen Grundzügen vorgeſchlagen
varden iſt. Nur durch ſolche Maßnahmen iſt es möglich, die im
Schwin=
ex begriffene Freude am Familienleben und Kinderſegem wieder zu
vchchen, die Volkskraft zu erhalten und zu mehren. Mögen Regierung
rnc Volksvertretung den Ernſt der Stunde erkenmem und handeln, ehe
8f zu ſpät iſt. Es geht um die Zukunft des deutſchen Volkes.
— Sonderfahrt nach Oppenheim. Die Landesverſammlungen des
öſfſſiſchen Hauptvereins des Evangeliſchen Bundes ſind jeweils
Höhe=
fumikte im kinchlichen Leben unſerer Landeskirche. Sowohl die
Höhen=
oxre der Vorträge ud Anſprachen, wie auch die Bedeutung der
Ver=
ampmlung durch Anweſenheit namhafter Vertreter des kirchlichen Lebens,
uD der Inhalt der Tagungen, die das weite Gebiet des deutſch=
prote=
tonitiſchen Lebens und ſeinen Einfluß auf die Oeffentlichkeit beleuchten,
vi*t jedesmal au3 dem ganzen Lande zahlreiche Vertreter aller Volks=
Eö=chten herbei. Auf der diesjährigen Landesverſammlung vom 8. bis
0. September in Oppenheim wird der Bundesdirektor D. Fahrenhorſt
an Haupivortrag in der öffentlichen Verſammlumg halten. Allen, die
hr noch nicht kennen, wird damit Gelegenheit geboten, dieſen
begei=
tm—nden Redner zu hören, allen, die ihn noch von der Darmſtädter
7y gung vor zwei Jahren in Erinnerung haben, wird es eine Freude
eur, ihm wieder lauſchen zu können. Bu der Oppenheimer Tagung wird
u= Sonderzug gefahren werden am Sonntag, dem 9. September.
2i: die Anmeldungen ſehr zahlreich waren, wird wahrſcheinlich von dem
Lion der Perſonencutofahrt Abſtand genommen werden. Der
Sonder=
ſug geht in Darmſtadt ſo zeitig ab, daß er in Oppenheim zum
Feſt=
ſch tesdienſt rechtzeitig eintrifft. Abends fährt derſelbe Zug zurück.
2ix Koſten ſind für Hin= und Rückfahrt 2,40 Mark. Alle diejenigen,
vi” ſich beteiligen wollen, werden gebeten, heute abend 8 Uhr zu einer
Bitſprechung im den „Feierabend”, Stiftſtraße, zu kommen, oder ihre
ſu ſchrift an Pfarrer Berger, Liebfrauenſtraße 6, mitzuteilen. Alles
ſähere über Abfahrtzeit uſw. wird den Gemeldeten mitgeteilt.
— Evang. Bund. Mitgliederverſammlung und Beſprechungsabend
ſil heute Freitag abend 8 Uhr im Feierabend. Der Vorſitzende wird
Earicht erſtatten über die Danziger Generalverſammlung des
Evange=
iſühen Bundes und über die Evangeliſche Woche in der „Preſſa” in
kölln. Namentlich dieſe letzte Veranſtaltung hat doch ganz weſentliche
BKdeutung gehabt und dürfte für weitere evangeliſche Kreiſe von
erheb=
iarem Intereſſe ſein. Gleichzeitig iſt eine eingehende Beſprechung über
7 Beteiligung an der Landesverſammlung in Oppenheim vorgeſehen.
Uu anderer Stelle dieſes Blattes iſt darüber Näheres zu erſehen. Alle
fit jenigen, die ſich an der Fahrt beteiligen wollen — und wir hoffen,
ſoiß es recht viele ſind, die ſi=h dieſe günſtige Gelegenheit zuutze
wi chen — werden gut tun, ſich zu der Beſprechung einzufinden.
— Gaufugendtag 1928, am 2. September. Seit langen Jahren iſt
8 wieder das erſtemal, daß Darmſtadt die Kraftſportlerjugend des
Ohewwaldgaues in ſeinen Mauern vereinigen darf. Rot=Weiß iſt
dies=
nal der gaſtgebende Verein. Seine neue Sportplatzanlage in
unmittel=
ſuxer Nähe des Bahnhofs iſt durch die günſtige Lage wie auch durch
eusten Ausbau für eine ſolche Veranſtaltung gelegener als der Platz
ra end eines anderen Vereins. Der Gaujugendtag an und für ſich iſt der
Tyg unſerer Jugend. Hier ſollen ſie ſich kennen lernen, ſollen zeigen,
des ſie gelernt haben, und ſollen von den Beſſeren noch dazulernen.
ſrmgen und Stemmen ſind die Hauptübungen des Kraftſportlers.
Des=
hal b wurden ſie auch auf die Tegesordnung geſetzt, um die Leiſtungen
mſſerer Jugend in den Grunbdrſziplinen zu ſehen und bei Vergleichen
m* dem Vorjahre die gezeitigten Fortſchritte feſtzuſtellen. So iſt in
renn ſportlicher Beziehung der Gaufugendtag der wichtigſte Tag des
7ähres. Er gilt unſerem Nachwuchs, unſerer Jugend. Im Rahmen der
Varanſtaltung kommen auch die diesjährigen Gaumeiſterſchaften in allen
ſeitchtathletiſchen Uebungen zum Austrag. Laufen, Springen und
Gerfen werden auch bei den Kraftſportlern gepflegt. Doch ſtehen ſie
urh teilweiſe ſtark im Hintertreffen. Vor allem ſind es die kurzen
Snrecken und das Springen, die lange nicht an die gewohnten Leiſtungen
de— Sportler heranreichen. In den langen Strecken dagegen ſind auch
be. den Kraftſportlern ſchon annehmbare Leiſtungen zu verzeichnen, bei
dan Wurfübungen ſind ſie im Durchſchnitt den Sportlern bei weitem
überlegen. Um hier einen Ausgleich zu ſchaffen, hat man in dieſem
Fhr die Leichtathletik mit in das Programm geſetzt. Möge das
dies=
ſägrige Feſt in dieſem Sinne anfeuernd und wetteifernd wirken.
nennt ſich die große Veranſtaltung des
Hausfrauen=
bundes Darmſtadt, die in der Woche vom 27. September bis
2. Oktober 1928 in der Feſthalle ſtattfinden wird. Im Rahmen
einer großen Ausſtellung werden ſowohl die neueſten Erzeugniſſe wie
die neueſten Erfahrungen auf dem Gebiete der Ernährung und der
Wirtſchaft vorgeführt. Regierung, Stadtverwaltung, Landwirtſchaft
und Handel, Aerzteſchaft und Schulen nehmen großes Intereſſe an der
Veranſtaltung und haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Auch diesmal
erſcheint die Feſthalle ſchon faſt zu klein, iſt doch der für die
Ausſtel=
lung verfügbare Raum jetzt ſchon zum allergrößten Teil an die in
Betracht kommenden hieſigen und eine große Zahl auswärtiger Firmen
vergeben. Täglich werden eine Reihe praktiſcher Vorführungen
haupt=
ſächlich aus dem Gebiet der Küche und Kochkunſt ſtattfinden.
Das Programm dieſer Vorführungen wird noch bekannt gegeben
werden. Auch werden täglich theoretiſche Vorträge gehalten werden, die
dem Hausfrauenbund bereits zugeſagt ſind von Fachmännern der
je=
weiligen Gebiete, u. a. von den Herren Dr. Winkel=Berlin,
Miniſterial=
rat von Oſtertag=Stuttgart, Dr. med. Sachs=Darmſtadt, Dr. med.
Bot=
tenberg=Frankfurt, Frl. Dr. Brendler, Referentin im
Reichsmilchaus=
ſchuß Berlin. Zeit und Inhalt der Vorträge wird noch bekanntgegeben.
Die ausſtellenden Firmen und Verbände werden nicht nur das
Beſte und Neueſte aus dem weiten Gebiete der Ernährung und
Wirt=
ſchaft darbieten, ſondern auch durch beſondere Vorführungen der Geräte
deren Wirtſchaftlichkeit den Hausfrauen zeigen und jede gewünſchte
Auskunft erteilen.
Die überaus große Bedeutung, welche zweckmäßige Ernährung und
Wirtſchaft für alle Kreiſe der Bevölkerung haben, veranlaßte, ſich zum
Eintritt in den Ehren=Ausſchuß u. a. bereit zu erklären: Das
Mini=
ſterium für Arbeit und Wirtſchaft, Herr Miniſter Korell, der
Ober=
bürgermeiſter der Stadt Darmſtadt Herr Dr. Gläſſing, das
Mini=
ſterium für Kultus und Bildungsweſen, Herr Oberſchulrat Diehl,
das Kreisgeſundheitsamt, Herr Obermedizinalrat Dr.
Langer=
mann, die Aerztekammer, die Apothekerkammer die
Landwirtſchafts=
kammer für Heſſen, Herr Oekonomierat Henſel, Herr Direktor Dr.
Hammann, Landwirtſchaftliche Zentralgenoſſenſchaft e.G.m.b.H.,
Herr Direktor Berg, das Chemiſche Unterſuchungsamt, Herr Prof.
Kreutz, das Stadtſchulamt, Herr Schulrat Löſch, die Zentrale für
Mutter= und Säuglingsfürſorge.
— Gründungsfeier bei Gündner=Lang. Die Korſettleibbindenfabrik
Gündner=Lang hier beging die Wiederkehr ihres
Gründungs=
tages im Kreiſe ihres Perſonals und deſſen Angehörigen, zuſammen
300 Perſonen, in dieſem Jahre durch eine Rheinfahrt Mainz—
St. Goar auf dem eigens hierzu gemieteten Salondampfer Undine.
Begrüßungsanſprachen und zahlreiche Blumenſpenden an die beiden
Inhaber, Frau Emma Lang geb. Gündner und Herrn Ernſt Otto
Gündner, waren der feſtliche Auftakt zu dem herrlichen Tage. Die
glänzend verlaufene Fahrt, die einſchließlich Mittageſſen für die
Werks=
angehörigen von der Firma beſtritten wurde, war vom ſchönſten
Wet=
ter begünſtigt, das im Verein mit dem rührigen und flotten Spiel der
Heppenheimer Feuerwehrkapelle dazu beitrug, eine Feſtesſtimmung
her=
vorzuzaubern, die in keiner Weiſe zu überbieten war und in frohem
Lied und Tanz ihren Ausdruck fand. Beſonders begeiſtert ſang man
gemeinſam zwei Lieder, deren eines von Herrn Amtmann K. H. Göbel
und das andere von ſeinem Bruder, Herrn Prok. E. L. Göbel, verfaßt
waren. Kurz, der Tag am ſchönen deutſchen Rhein, um deſſen
Ge=
lingen ſich beſonders die Herren Prok. Geſing und Prok. Göbel ſowie
Fräulein Elfriede Hahn verdient gemacht haben, wird allen
Teilneh=
mern in froher und dankbarer Erinnerung bleiben und alle zu ſteter
Anhänglichkeit an die Firma und zu friſcher Arbeitsluſt anregen in
der Erwartung, auch im nächſten Jahre eine ebenſo frohe
Gründungs=
feier mitecleben zu dürfen.
— Orpheum — Schönheits=Tanzabende. Heute Freitag,
31. Auguſt: Premiére. Ein Gaſtſpiel des Balletts Celly de
Rheidt bleibt für das Publikum eine Hauptattraktion. Die
mancher=
lei Senſationen, die dem Namen dieſer Tanzgruppe verhaftet ſind,
wir=
ken als kräftiger Anreiz. Es gibt Abwechſlung: zwei, drei große
pan=
tomimiſche Szenarien, dazwiſchen allerhand Gruppen= und Koſtüm=
Arrangements. An den Höhepunkten immer die Pointe freimütiger
Nacktheit des bewegten Körpers — man darf es ohne moraliſche
Skru=
pel hinnehmen, mit jener Unbefangenheit, die wir heute
erfreulicher=
weiſe allen körperlichen Dingen, allen „Körperkultur”=Beſtrebungen
ent=
gegenbringen. Das Ballett Celly de Rheidt hat ſchon eine ſichere
Tra=
dition in dieſem Bezirk, alle anderen Balletts desſelben Genres
nah=
men von hier ihren Ausgang. — Beſondere Erwähnung verdient noch
das Tanzpaar Bea und Henry Violanty. Ein Duo im Stil
der Pariſer Revue=Paare — von ungewöhnlicher tänzeriſch=akrobatiſcher
Schulung. Die beiden beherrſchen auch das Haupt= und Schlußſtück des
Abends: die Pantomime „Der Waldbrand‟. Die raffiniert alle
körper=
lichen Reize enthüllende Bewegung der Frau wird hier von dem
mann=
lichen Partner mit einem tänzeriſchen Elan aufgenommen, der ſich im
Duo wirbelnd ausraſt. Ausgezeichnet vorher die Szene „Tod und
Leben.” — Es war im vollen Haus ein durchſchlagender Erfolg. (Der
Breslauer Preſſe entnommen.).
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Auf dem Frankenſtein hat der
Main=Rheingau der Deutſchen Turnerſchaft für Sonntag, den 2.
Sep=
tember, ſeine Mitglieder zuſammengerufen. Es gilt, am Ehrenmal für
die Gefallenen des Gaues einer Gedenkfeier anläßlich des
hundertfünf=
zigſten Geburtstages unſeres Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn
beizu=
wohnen, es gilt alle unſere Toten zu ehren. Die Mitglieder unſeres
Vereins treffen ſich um 248 Uhr am Turnhaus. Um recht zahlreiche
Be=
teiligung bittet der Wanderausſchuß.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Wir machen unſere Mitglieder
davauf aufmerkſam, daß am Samstag, den 1. September, um halb 9 Uhr,
eine Wochenverſammlung ſtattfindet. Da auf der Wochenverſammlung
wichtige Angelegenheiten beſprochen werden ſollen, ſo bitten wir die
Mit=
glieder, zahlreich amweſend zu ſein. Ganz beſonders ergeht dieſer Ruf
an unſere aktiven Mitglieder. — Wanderung. Am Sonntag, den
2. September, finder die Schmuck=Gedächtwis=Wanderung ſtatt. Wie
all=
jährlich, ſo treffen ſich auch an dieſem Sonntag die Gauangehörigen, um
des großen Führers des Mittelhrein=Kreiſes zu gedenken. Die
Wande=
rund endigt auf dem Frankenſtein und iſt dann nach 11 Uhr gemeinſamer
Abmarſch mit Fahnen zu dem Ehrenmal für die Gefallenen des Main=
Rheingaues. Dort findet die Feier unter Mitwirkung der
Gauſänger=
ſchaft ſtatt. Gauvertveter Turner Roth wird die Gedächtnisrede halten.
Wir bitten alle Mitglieder, ſich an dieſer Wanderung zu beteiligen; der
Abmarſch erfolgt um 8 Uhr pünktlich vom Turhaus, damit wir
um 11 Uhr auf dem Frankenſtein ſind. Der Rückmarſch iſt am
Nachmit=
tag. Mit dieſer Wanderung iſt auch noch die Jahnehrung des Gaues
verbunden. Wir erſuchen norhmals alle Mitglieder, ob aktiv oder
in=
aktiv, ſich an dieſer Gedächtnis=Wanderung für unſeren großen Führer
und für unſere Toten u beteiligen.
— Meiſterkurſe für Friſeure. Vom Landesverband der Friſeure
von Heſſen und Naſſau E.=V. wird uns geſchrieben: Zur Vorbereitung
für die Meiſterprüfung veranſtaltet die vom Landesverband der
Friſeurmeiſter von Heſſen und Naſſau begründete
Südweſtdeutſche=
höhere Fachſchule für das Friſeurhandwerk zwei Abendkurſe,
und zwar 1. einen Kurſus in Haararbeiten, Perückenmachen und
Wa=
renkunde Dienstags und Mittwochs, abends 7—10 Uhr; 2. einen Kurſus
in Buchführung, Kalkulation und Rechtskunde Montags und
Donners=
tags, abends 8—10 Uhr. Die Kurſe ſollen am Montag, den 24., und
Dienstag, den 25. September, beginnen und 20 Wochen dauern. Das
Schulgeld beträgt für den erſten Kurſus 60 Mark, für den zweiten
40 Mark und iſt im voraus zu zahlen. An dem Buchführungsunterricht
können auch Frauen und Töchter von Friſeurmeiſtern teilnehmen. Im
übrigen werden nur ordnungsmäßig ausgebildete Friſeure und
Fri=
ſeuſen zugelaſſen, die ihre Gehilfenprüfung beſtanden haben und
24 Jahre alt ſind. Mündliche oder ſchriftliche Anmeldungen nimmt
die Direktion der Friſeur=Fachſchule Frankfurt a. M., Frankenſteiner
Platz 21, bis zum 15. Sept. entgegen.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, den 1. September 1928, vorm. 10,15 Uhr:
Klage des Joſef Meitzler=Fell in Freimersheim gegen die Gemeinde
Dintesheim wegen Verpachtung der Gemeindejagd.
— Was will der Bühnenvolksbund? Der Bühnenvolksbund
hat ſich die Förderung der chriſtlich=deutſchen Kultur auf der
Bühne zur Aufgabe gemacht. Er iſt die älteſte Theaterkulturgemeinde,
die Theatervereinigung aller nationalen und chriſtlichen Kreiſe. Der
Bühnenvolksbund iſt kein Konſumverein für verbilligte
Theaterauffüh=
rungen. Dies ſchließt nicht aus, daß Minderbemittelte in unſeren
bei=
den Theatergemeinden, den älteſten am Platze, einen billigen, ihrer
Lebenshaltung entſprechenden Platz erhalten. Denn gerade die Kreiſe
wollen wir dem Theater zuführen und damit zu unſerer
Weltanſchau=
ung erziehen und darin feſtigen, die kein Geld haben, die teueren
Vor=
ſtellungen des Landestheaters zu beſuchen. In erſter Linie haben wir
feſte Plätze, ſo daß jeder immer den gleichen Platz im Landestheater
für ſich frei findet, den er gewohnt iſt. Daneben haben wir beſonders
verbilligte Plätze aufgelegt, wobei aber jeweils in jeder Vorſtellung der
Beſucher einen anderen, aber guten Platz erhält. Die Zahlung erfolgt
immer in Raten. — Aber das Weſen des Bühnenvolksbundes iſt und
bleibt die Ueberwachung der Spielplangeſtaltung. Wir wählen aus
dem Spielplan des Landestheaters die zur Aufführung in unſeren
Mie=
ten H und K gelangenden Stücke aus. Altes und Neues bringen wir,
jedoch in einer ſauberen Spielfolge. Schmutz und Schund
auf der Bühne wie im Film iſt ausgeſchloſſen. Deshalb ſind unſere
Mitglieder zugleich der Kulturfilmgemeinde angeſchloſſen. Für die
fremden und neuen Werke ſind Einführungsvorträge wie früher
vor=
geſehen. Daneben bringen wir geſchloſſene Vortrags= und
Konzert=
abende, zu denen bereits Abſchlüſſe vorliegen. Wir rechnen wie ſeither
in ſtetigem Anwachſen auf die Mitarbeit der chriſtlichen Kreiſe und
erwarten in unſeren Reihen vornehmlich alle, welche auf dem Boden
chriſtlicher Weltanſchauung ſtehend, ſich eine Miete des Landestheaters
nicht leiſten können und doch Erholung und Erbauung in einem
guten Stück nach des Tages Arbeit finden wollen. Unſere
Geſchäfts=
ſtelle in der Muſikalienhandlung von Chriſtian Arnold, am Weißen
Turm, Ernſt=Ludwigſtraße 3, gibt jede Auskunft und nimmt
Neuan=
meldungen entgegen. (Wir verweiſen auf unſere Anzeige.)
— Der Vorſtand des Bauvereins „Daheim” ſchreibt uns: Der
Bau=
verein „Daheim” in Darmſtadt, welcher bereits im Jahre 1895
gegrün=
det wurde und deſſen Zweck der Bau, der Verkauf oder die Vermietung
billiger und geſunder Einfamilien= bzw. Mehrfamilienhäuſer an
weni=
gerbemittelte Einwohner der Stadt Darmſtadt iſt, hat ſeine
Bautätig=
keit in dieſem Jahre wieder aufgenommen. Seit Gründung bis zum
Jahre 1920 wurden vom Verein in Darmſtadt 70 Einfamilienhäuſer
in der Gräfenhäuſer, Helfmann= und Jakobiſtraße ſowie Im tiefen See
erbaut. In den Inflations= und Nachinflationsjahren mußte die rege
Bautätigkeit jedoch leider eingeſtellt werden. In dieſem Jahre iſt vom
Bauverein „Daheim” erfreulicherweiſe wieder ein recht umfangreiches
Bauprogramm in Angriff genommen worden, wobei mit der techniſchen
und finanziellen Durchführung die
Wohnungsfürſorgegeſell=
ſchaft für Heſſen, gemeinnützige G.m.b.H. in Darmſtadt, betraut
wurde. Zurzeit ſtehen 13 Doppelhäuſer mit insgeſamt 26
Dreizimmer=
wohnungen im Bau; außerdem erhält jede Wohnung eine ausgebaute
Manſarde. Beziehbar werden die Wohnungen im Frühjahr des Jahres
1929. Von den 13 Häuſern ſind bereits ſieben verkauft. Es beſteht die
Abſicht, im nächſten Jahre ein ebenſo umfangreiches Bauprogramm
durchzuführen. Ganz beſonders zu begrüßen iſt, daß es ſich der
Bau=
verein zur Aufgabe gemacht hat, den Bewohnern der Kleinwohnungen
alle Bequemlichkeiten der Neuzeit zugute kommen zu laſſen. Jeder
Wohnung wird ein Gartenanteil beigegeben, ſo daß die Bewohner in
ihren Mußeſtunden ſich gärtneriſch betätigen und für die Küche das
Nötigſte anpflanzen können. Auch ſind ſämtliche Wohnungen mit
ein=
gerichteten Badezimmern ausgeſtattet. Insbeſondere ſei erwähnt, daß
der neue elektriſche Heißwaſſerſpeicher der „Heag” in allen Wohnungen
Verwendung gefunden hat. Durch dieſe Einrichtung iſt es der
Haus=
frau möglich, für die mannigfaltigen Bedürfniſſe ihres Haushalts ſtets
heißes Waſſer zu einem verhältnismäßig ſehr geringen Preis (
Nacht=
heizſtrom) verfügbar zu haben. Auskunft bezüglich der Mitgliedſchaft
und der Neubauten gibt der Vorſtand, Herr Leonhard Kräll,
Darm=
ſtadt, Im tiefen See Nr. 14.
— Vereinskonzert der ehemaligen Militärmuſiker. Das dritte und
vorausſichtlich letzte Vereinskonzert des Vereins ehemaliger
Militär=
muſiker findet kommenden Mittwoch, 5. September, abends 8 Uhr,
in der großen Feſthalle auf dem Exerzierplatz ſtatt. Eine
ab=
wechſlungsreiche Spielfolge iſt, wie immer, vorgeſehen. Eine erſte Kraft
auf dem Cornet 4 piſton Herr F. Braum, ſzt. Solotrompeter beim
Philh. Orcheſter in Berlin, Mitglied des Reichsbundes, hat ſeine
Mit=
wirkung zugeſagt. Der niedrig gehaltene Eintrittspreis wird auch
dies=
mal allen Kreiſen den Beſuch ermöglichen. Der Vorverkauf iſt ſchon
lebhaft im Gange. Karten im Verkehrsbureau und den bekannten
Ver=
kaufsſtellen. Es kommen nicht mehr Karten zur Ausgabe, als
Sitz=
plätze vorhanden ſind!
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notlzen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten,
ian keinem Falle iegendwie als Beſprechung oder Kriſt.
— Konzertabteilung des Blindenbereins e. V.,
H. u. II. Heute Freitag, den 31. Auguſt, abends 2—22½ Uhr,
konzer=
tiert obige Blindenvereins=Konzertabteilung unter Leitung ihres
Muſik=
dirigenten Hch. Hett im Konzertſaal „Rummelbräu‟. Die Soliſten ſind
hervorragende Kräfte, das Konzertorcheſter wird von Mitgliedern der
Darmſtädter Stadtkapelle verſtärkt. Eintrittskarten zum Preiſe von
1—3 Mark ſind noch in den annonciertem Verkaufsſtellen und ab 7½ Uhr
an der Abendkaſſe zu haben. Der Reinerlös fließt in die
Unterſtützungs=
kaſſe für arme Blinde obigen Vereins.
— Im Wiener=Kronenbräu=Keller findet heute
Frei=
tag abend das größte Streichkonzert der Saiſon ſtatt, und ſollte niemand
verſäumen, ſich dieſen Kunſtgenuß zu verſchaffen. Der Eintrittspreis
iſt niedrig gehalten. (Siehe Anzeige.)
Kunſtnotizen.
deber Warie, Künſſier oder fünſlertſche Veranſtaltungen, deren im Nachſiehenden Crwählnmns
geſchtieht, behält ſich die Redatkion ibr Urtell vor
— Aus dem Büro des Schumann=Theaters wird uns
ge=
ſchrieben: Im Schumann=Theater, Frankfurt a. M. gaſtiert ſeit dem
14 Auguſt die große Wiener Stadttheater=Revue
„Alles aus Liebe” mit einem Rieſenaufgebot von Solo=Darſtellern,
Tanzattraktionen, engliſchen und Wiener Girls und einer blendenden
Ausſtattung von 50 Bildern. Der Erfolg der Revue iſt derart daß das
große Theater allabendlich bis auf den letzten Platz beſetzt iſt. — Um
vielfachen Anregungen ſtattzugeben, hat ſich die Wiener Gaſtſpiel=
Direktion bereit erklärt, am 2. und 9. September, nachmittags 4 Uhr
die Revue in der Abendbeſetzung mit allen Attraktionen ohne Kürze und
bei mäßigen Preiſen zu geben. Karten ſind hier im Vorverhauf zu haben.
(Siehe Inſerat.)
Tageskalender für Freitag, den 31. Auguſt 1928.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen — Kleines Haus:
Ge=
ſchloſſen. — Orpheum, abends 20 Uhr: Gaſtſpiel Celly de Rheidt
mit Ballett. — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel
Schmitz, Sportkaffee. — Rummelbräu, abends 20 Uhr:
Wohl=
tätigkeitskonzert des Blindenvereins Hanau. — Wiener
Kronen=
bräukeller, abends 20 Uhr: Großes Streichkonzert. —
Heag=
haus, Luiſenſtraße 16. abends 20 Uhr, Vortrag: Die neuzeitliche
Küche” — Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele,
Re=
ſidenz=Theater.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 31. Aug.: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr 00 Min.
Samstag, den 1. Sept.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min,
— Sabbatausgang 8 Uhr 00 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen: Morgens 7 Uhr, — Abends
6 Uhr 30 Minuten.
Gebetszeiten in der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 1. Sept.: Vorabend 6 Uhr 35 Min. — Morgens
Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 7 Uhr 55 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Abends 6 Uhr 30 Min.
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Starkenburg.
Aa. Eberſtadt, 30. Aug. Arbeitsmarkt. Zuverläſſigen
An=
gaben zufolge beträgt die Zahl der Arbeitsloſen gegenwärtig 105. Unter
dieſen befinden ſich 15 Kriegsbetreute. — Die hieſige Ortsgruppe der
Sozialdemokratiſchen Partei hält am Samstag abend eine
Verſamm=
lung ab, in der Reichstagsabgeordneter Dr. Queſſel=Darmſtadt
referie=
ven wird. — Arbeitsjubiläum. Dieſer Tage bonnte im
Eiſen=
werk Adolf Rieſterer=Eberſtadt der Former Daniel Ley aus Pfungſtadt,
wohnhaft Lindenſtraße, ſein Bjähriges Arbeitsjubiläum begehen. Dem
Jubilar wurden mehrere Ehrungen zuteil.
F. Eberſtadt, 30. Aug. Wanderungen. Der Odenwaldklub
unternimmt am kommenden Sonntag (2. September) ſeine diesjährige
10. Wanderung. Sie führt über Höchſt—Rimhorn-Haingrund nach
Klingenberg. Abmarſch 7 Uhr von der Walkmühle oder Abfahrt 7,25
Uhr nach Darmſtadt. — Am gleichen Tage unternimmt der Turnverein
1876 (e. V.) ſeine diesjährige 9. Wanderung, als ſogenannte Schmuck=
Gedächtniswanderung. Sie führt diesmal nur über Seeheim—
Franken=
ſtein nach Nieder=Beerbach, da die Wanderabteilung zur Gedächtnisfeier
und Gefallenenehrung um 11 Uhr auf dem Frankenſtein eintreffen muß.
Aa. Pfungſtadt, 30. Aug. Jugendſonntag. Die evangeliſche
Jugend hält am Sonntag, den 2. September, ihren Jugendſonntag ab.
Eingeleitet wird er am Sonntag früh mit Choralblaſem in den Straßen.
Um ½10 Uhr findet ein Feſtgottesdienſt ſtatt. Nachmittags geht es um
2 Uhr in geſchloſſenem Zuge vom evangeliſchen Gemeindehaus aus durch
die Stadt in den Wald am Grünen Steg. Dort findet eine Waldfeier
ſtatt, die durch Reigen, Wettſpiele uſw. ausgefüllt ſein ſoll. Abends
wird im Gemeindehaus das Kühlmannſche Spiel „Die Gänſemagd”
auf=
geführt. — Wiederſehensfeier. Die Wiederſehensfeier des zu
Kriegsbeginn in Pfungſtadt zuſammengeſtellten „Landſturmbataillons
Pfungſtadt” findet nunmehr beſtimmt am 29. und 30. September ſtatt. —
Konfirmandenaufnahme. Am Sonntag wurden im
Gottes=
dienſt die diesjährigen Konfirmanden aufgenommen. Die Eltern und
Paten der Konfirmanden hatten ſich aus dieſem Anlaß eingefunden. —
Auch in Hahn fand am Sonntag ein beſonderer Gottesdienſt anläßlich
der Eröffnung des Konfirmandenunterrichts ſtatt. —
Kirchenkon=
zert. Anläßlich des fünfjährigen Beſtehens des Bläſerchors findet
dem=
nächſt ein Kirchenkonzert ſtatt. — Landbundverſammlung.
Am Sonntag nachmittag fand hier im Saale des Gaſthauſes „Zum
Rheiniſchen Hof” eine Bezirksverſammlung des Heſſiſchen Landbundes
ſtatt, die auch von Landwirten aus der Umgebung von Pfungſtadt
be=
ſucht war. Es wurden allgemeine Fragem über die
Berufsgenoſſenſchaf=
ten ſowie über die einzelnen Steuern in ausführlicher Weiſe behandelt.
— Blumentag. Zugunſten der Arbeiterwohlfahrt findet, wie
an=
derorts, auch hier am kommenden Sonntag ein Bumentag ſtatt. —
Todesfall. Einer der älteſten Einwohner, Schreinermeiſter Peter
Hoxter, iſt im Alter von 85 Jahren geſvorben. Er wurde unter großer
Beteiligung zu Grabe getragen. — Die Ortsgruppe des
Odenwald=
klubs hält am Freitag abend eine Sitzung des erweiterten Vorſtandes
und der Mitglieder der Bergwacht ab.
— Roßdorf, 30. Aug. Die neue Verbindungsſtraße zwiſchen
Darm=
ſtädter= und Wingertſtraße ſoll nach Beſchluß des Gemeinderats künftig
den Namen Jahnſtraße führen. Der Turnverein Roßdorf wird dieſer
Straße am kommenden Samstag abend in kurzer Feier ihren Namen
geben, um dann im Plößerſchen Saale dem 150. Geburtstag des
Turn=
vaters Jahn zu feiern. Die Muſikkapelle Sauerwein und der
Geſang=
verein Liederkranz werden durch ihre Mitwirkung die Feier verſchönern
helfen.
* Groß=Zimmern, 30. Aug. Hohes Alter. Frau Katharina
Schneider, Witwe des verſtorbenen Gaſtwirts Johannes Schneider 1.,
begeht in dieſen Tagen in körperlicher und geiſtiger Friſche ihren 80.
Ge=
burtstag.
— Groß=Umſtadt, 30. Aug. Am 1. Auguſt iſt der Direkton des
hie=
ſigen Landwirtſchaftsamtes, Herr Oekonomierat Haug, in den
wohl=
werdienten Ruheſtand getreten; 36 Jahre war er im Dienſte der heſſiſchen
Landwirtſchaft tätig, an den Schulem in Michelſtadt, Darmſtadt und
Groß=Umſtadt. Herr Haug war im Dienſte als ein liebevoller,
aufrich=
tiger Berater und hoher Wiſſenſchaftler bekannt und geachtet, und mehr
als tauſend Landwirte ſind Schüler und Zuhörer bei ihm geweſen. Er
war ein Muſter als Landwirtſchaftslehrer und ſeine wiſſenſchaftlichen
Kenntniſſe, Belehrungen und Gutachten ſind ſtets tonangebend und
führend gewoſen. Was Herr Oekonomierat Haug in ſchriftſtelleriſcher
Hinſicht geleiſtet hat, das hat ihm weit über die Grenzen ſeines
Wir=
kungskreiſes einem gutem Namem gemacht. Aus ſeiner Feder ſtammen
die ſchönen „Sonntags=Plaudereien” in der Heſſ. landw. Zeitſchrift, und
die ſchönen Romane, die er ſchrieb, ſowohl in der Zeitſchrift als auch
im „Heſſenland” gaben ein beredtes Zeugnis von ſeinem guten Geiſt
und der Tiefe ſeiner Seele. Möge Herr Haug noch viele Jahre
Ge=
ſundheit und ungetrübtes Familienglück beſchieden ſein und möge er
noch recht lange ein Freund und Berater für viele ſein und in freien
Muſeſtunden noch oft zur Feder greiſen zur Belehrung und
Unterhal=
tung ſeiner Fveunde und Anhänger.
— Vielbrunn, 30. Aug. Kraftpoſtbetrieb,
Fremden=
berkehr. Welchem Aufſchwung der Fremdenverbehr nach unſerem
Höhenluftkurort nimmt, erſieht man an der ſtarken Inanſpruchnahme
der Kraftpoſtlinie Vielbrunn-König, welche in den Monaten April,
Mai und Juni einen Geſamtüberſchuß von 1100 Mark ergeben hat.
Dank,, der umſichtigen Betriebsleitung, die in weitblichender Vorausſicht
an verkehrsreichen Tagen gleichzeitig zwei Wagen laufen evtl.
Reſerve=
fahrten ausführen läßt, und der Verläßlichkeit und Zuvorkommenheit
der Wagenführer erfreut ſich dieſe Einrichtung immer größerer
Beliebt=
heit, denn in dem Bewußtſein, pünktlich und ungefährdet von und zur
Bahn befördert zu werden, vertrauen ſich die Fahrgäſte unbeſorgt den
Wagen an. Außerdem verkehrem auf dieſer Streche zahlreiche
Privat=
autos, Laſtkraftwagen, Motor= und Fahrräder ſowie Geſpannwagen,
und es iſt daher ganz unverſtändlich, daß auf der abſchüſſigen Straße
zwiſchem Vielbrunn und Kimbach die beiden winzigen, zu Adams Zeiten
wohl dem Verkehr genügenden Kurvem, die ſchon häufig der Schauplatz
von Autounfällen, einmal ſogar mit tödlichem Ausgang waren, nicht
er=
weitert werden, obwohl dieſe Verbeſſerung vorgeſehen war.
b. Erbach i. O., 30. Aug. Konzert. Einen außerordentlichen
Kunſtgenuß auf geſanglichem Gebiet ſtellt uns der Verkehrsverein Erbach
in Ausſicht. Er hat den Kuban=Koſaken=Chor, der vom vorigen Jahre
hier noch in angenehmſter Erinnerung iſt, für den 23. September d. J.
verpflichtet. Es finden zwei Konzerte, das erſte nachmittags 4 Uhr, das
zweite abenbs 8 Uhr ſtatt, und zwar im großen Saale des „
Schützen=
hof‟. Der Chor ſingt diesmal vollzählig mit 30 Mamn unter Leitung
des Herrn Drigailo. Die Sänger haben eine längere Italienreiſe hinter
ſich und geben zurzeit in den Baltenländern Konzerte, die ſich nach den
eingelaufenen Meldungen größten Anklangs und ausverkaufter Häuſer
erfreuen. Wir haben die Ueberzeugung, daß den Veranſtaltungen nach
den Erfahrungen des Vorjahres hier ebenfalls voller Erfolg beſchieden
ſein wird. — Meiſterprüfung. Die Meiſterprüfung vor dem
Prüfungsausſchuß der Handwerkskammer Darmſtadt haben die
Mechani=
ker Herr Leonhard Dingeldein und Herr Leonhard Hoffmann, hier,
mit beſtem Erfolg beſtanden.
H. Birkenau, 30. Aug. Abſchiedsfeier. Die Abſchiedsfeier
für unſeren nun ſcheidenden Pfarrer Müller nahm unter zahlreicher
Be=
teiligung der evang. Gemeindeglieder, die ſelbſt aus den entlegenſten
Filialdörfern ſowohl zum Vormittagsgottesdienſt als auch zu der
Ver=
ſammlung am Abend herbeigeeilt waren, einen ſchönen und herzlichen
Verlauf. Herr Bürgermeiſter Jakob ſchilderte in warmen Worten die
Verdienſte des ſcheidenden Seelſorgers, und ſämtliche Vereine ließen
durch den Mund ihrer Vertreter ihren Dank für Führung und Mitarbeit
zum Ausdruck bringen. Geſangs= und Liedervorträge ſowie muſibaliſche
Daubietungen unſeres wackeren Poſaunenchors trugen zur
Verherr=
lichung der ſo harmoniſch verlaufenen Feier weſentlich bei. Möge es
Herrn Pfarrer Müller in der ſchönen Reſidenzſtadt Darmſtadt auch
fer=
nerhin wohlgehen!
Förderung des Gemüſebaues.
J. Griesheim b. D., 30. Aug. In dem landwirtſchaftlichen
Notprogramm ſind aus den vom Reichstag bewilligten Mitteln erhebliche
Beträge auch zur Förderung des Gemüſebaues beſtimmt worden, für
deren Verwendung eingehende Beſtimmungen feſtgelegt worden ſind.
Die Reichsregierung hat für die Vergebung Richtlinien feſtgelegt, nach
denen insbeſondere verlangt wird, daß nur dorthim Mittel gegeben
werden ſollen, woſelbſt eine rationelle Verwendung im
In=
tereſſe der Gelder gewährleiſtet iſt. Auch das Miniſterium für Arbeit
und Wirtſchaft (Abteilung für Ernährung und Landwirtſchaft), das ſich
mit Rückſicht auf die Bedeutung des Gemüſebaues in unſerem Lande
für eine ganz beſondere Berückſichtigung Heſſens einſetzt, ſteht auf dem
Standpunkt, daß die Mittel den gedachten Zwecken nur dann dienſtbar
gemacht werden, wenn ſie im Sinne dieſes Verlangens zur Verwendung
kommen. Es wird deshalb insbeſondere verlangt, daß ein allgemeiner
Zuſammenſchluß der Gemüſeproduzenten erfolgt, ſo daß alsdann durch
die gemeinſchaftlich betriebene Stelle die Produkte dem Konſum
zuge=
führt werden. Hierdurch würde einerſeits der Produzent zweifellos
höhere Preiſe erzielen und andererſeits würde die Zuführung der Waren
zu den Märkten mit geringeren Unkoſten ermöglicht, ſo daß hierdurch
am wirkſamſten der ausländiſchen Konkurrenz begegnet werden könnte.
Da der hieſigen Gemeinde in bezug auf die Gemüſeproduktion eine ganz
beſondere Bedeutung zukommt, wird von der zentralen Landesbehörde
erwartet, daß dieſe Gedankengänge auch bei den Produzenten der
hie=
ſigen Gemeinde Anerkennung finden, damit auch aus den Reichsmitteln
Beträge, die zum großen Teile als verlorene Zuſchüſſe behandelt
wer=
den, von den hieſigen Produzenten in Anſpruch genommen werden
kön=
nen. Nachdem die erſten Bemühungen, die hieſigen Marktvereine und
die hieſige Obſt= und Gemüſeverwertungs=Genoſſenſchaft zu einer
gemein=
ſamen Betätigung zuſammenzubringen, ohne Erſolg geblieben ſind, iſt
das Heſſiſche Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft (Abteilung für
Er=
nährung und Landwirtſchaft) an die Bürgermeiſtevei mit dem Erſuchen
herangetreten, die Marktvereine und die Genoſſenſchaft zu einer
Beſpre=
chung zuſammenzuführen und zu verſuchen, ſie zu einer gemeinſamen
Betätigung nach der Richtung anzuregen, daß eine künftige
gemeinſchaft=
liche Arbeit der Produzenten der hieſigen Gemeinde erfolgt, und daß
der alsdann erhöhte Abſatz eine Regelung erfährt, damit bei dieſen
Vorausſetzungen die Reichsmittel für die hieſigen Gemüſezüchter
dienſt=
bar gemacht werden. Die Bürgermeiſterei hatte infolgedeſſen die
Vor=
ſtände der hieſigen Marktvereine und der Genoſſenſchaft zu einer Sitzung
eingeladen, die am vergangenen Dienstag abend auf dem Rathaus
ſtatt=
fand und ſeitens der Intereſſenten zahlreich beſucht war. Herr
Beige=
ordneter Feldmann eröffnete die Sitzung und erteilte nach einleitenden
Worten den Referenten des Abends das Wort. Hervz Dibl.=Fnrz=
Dermer von der Landwirtſchaftskammer wies zuächſt auf die ügi
mißlichen Abſatzverhältmiſſe in den Vorjahren, in denen die Mämß
Gemürſeerzeugniſſen in größtem Maße überſchwemmt wurden, hin;
Jahr 1928, das ſich durch übermäßige Trochenheit auszeichne, 1.
folge durch mangelhaften Stand der Gemüſekulturen ein
glattern=
kauf der Gemſewaren zu anmehmbaren Preiſen möglich fei
deshalb nicht als Norm zugrunde gelegt werden. Es ſei vielm
befürchten, daß ſich die Abſatzſchwierigkeiten in den nächſten
Jabveru=
beſonders auch infolge der ausländiſchen Konkurrenz noch ſehr
ernd=
ſteigern werden. Er ſetzte ſich deshalb für einen alsbaldigen Zuſao,
ſchluß der Produzenten ein, der früher oder ſpäter mit Naturnotm
keit doch bommen müſſe und auch beſtimmt kommen werde. Herr
tor Berg vom Verband der landwirtſchaftlichen Gemoſſenſchaften
unter anderem aus, daß es durchaus verfehlt ſei, daß ſich die eim
Markvvereine untereinander ſelbſt Konkurrenz bereiten. Dieſe ag.
venz könne nur dadurch ausgeſchaltet werden, daß ein Zuſammemrz
ſtattfindet und die einzelnen Genoſſenſchaften wieder in einer zem
Genoſſenſchaft aufgehen. Durch eine zentrale Verwertung der Prrud
ließe ſich in hieſiger Gemeinde die Zuſammenfaſſung der einzelnerg
dukte zu Spezial=Waggonladungen ſehr leicht ermöglichen, anſtai
Belaſtung der einzelnen Waggons wit verſchiedenartigen Proc/7
Dieſes Verfahren ermögliche wiederum die Verſendung der einm
Waggons an die Bedarfsſtellen, nur hierdurch könnte vermieden wm)
daß bei dem einzelnen Markt an einer Gemüſeſorte Ueberfluß bein
während bei dem anderen Markt ein erheblicher Mangel dieſer Golh
art in die Erſcheinung tritt. Er erimerte an die großzügigen Exy
tungen in Heidesheim und Finthen mit ihren Markthallen und ab
neuartigen Verſteigerungsſyſtemen. Seine Mahnung lautete ebenil
auf ſofortigen Zuſammenſchluß, da andernfalls die Reichsmittel im.
hieſige Gemeinde verloven gingen.
In der anſchließenden Ausſprache, an der ſich mehrere
Gemüü=
duzenten beteiligten, ham zunächſt etwas Peſſimismus zum
Ausi=
der aber mit Rückſicht auf die zwingenden Verhältniſſe und in Votzu
ſicht der demnächſt ſicher wieder einſetzendem Kriſis wieder verſchwcy
Man konnte ſich in den Reihen der Gemürſezüchter nach den überzeen
den Ausführungen der Referentem der Einſicht nicht verſchließenn
zur Sicherſtellung des Abſatzes in abſehbarer Zeit doch etwas 2.
greifendes geſchehen müſſe. Eine demnächſt abzuhaltende weiter
meinſchaftliche Sitzung ſoll eine völlige Klärung der Angelennu
bringen.
150jähr. Jubiläumsfeier der „Goldenen
Krone‟.
Die 150jährige Jubiläumsfeier des Hotels „Zur Krone” in
Jugen=
heim geſtaltete ſich durch den außerordentlich zahlreichen Beſuch von
aus=
värts zu einer impoſanten Veranſtaltung. Der große Spiegelſaal des
Hotels war dicht beſetzt, beſonders dadurch, daß die vielem Kurfremden
teilnahmen. Das heſſiſche Staatsminiſterium war durch Herrn
Staats=
rat Balſer vertreten. Außerdem waren viele Mitglieder des
Beamten=
bundes mit ihren Damen anweſend. Den Reigem der Anſppachen
eröff=
nete Herr Bürgermeiſter Burkhardt mit folgenden Worten: „Sehr
ge=
ehrte Feſtgäſte! Geſtatten Sie mir, daß ich Sie alle im Namen der
Ge=
meinde Jugenheim zu dem 150jährigen Jubiläum der „Goldenen Krone‟
hier recht herzlich begrüße und willkommen heiße. Die Entwicklung
dieſes Hauſes hat gezeigt, wie wichtig und einſchneidend das Hotel für
das Aufblühen unſeres Kurortes war und bleibem wird. Es iſt und
bleibt das Herz von Jugenheim. — Herr Dr. Claß begrüßte in ſeiner
Feſtrede die auswärtigen und einheimiſchen Vertreter von Behörden,
Vereinen, beſonders aber die anweſende Frau Altbürgermeiſter
Rind=
fuß, und wies in begeiſtertem Worten auf die ſeltene Schönheit der
Berg=
ſtraße, beſonders von Jugenheim, hin. Sein Hoch galt dem
Jubiläums=
kind, dem Kurhotel „Zur Krone‟, Herr Staatspat Balſer überbrachte
die Glüchwünſche des Staatsminiſteriums. Er wies in längerer Rede
auf die Bedeutung Jugenheims und ſeines Kurhotels hin und verſprach,
auch in Zukunft in der Regierung dafür Sorge zu tragen, daß das
Hotel immer weiter gefördert werde. Er ſchloß mit einem Hoch auf
Jugenheim und ſeinen Bürgermeiſter. Der rührige Vertreter des
Ver=
kehrsvereins Darmſtadt und der heſſiſchem Verkehrsvereine, Herr
Stem=
mer, verſprach, alles, was in ſeinen Kräften ſtehe, für die Hebung des
Fvemdenberkehrs an der Bergſtraße tun zu wollen. Er ſtreifte dabei
das bevorſtehende Erſcheinen einer Reliefkarte der Bergſtraße, von der
er ſich eine große Wirkung verſpricht. Ein ſehr intereſſanter Teil des
Abends war wohl die Chronik der „Krone”, die von Rektov Weidle in
mihſamer Weiſe zuſammengetragen und nun in längerem Vortrag zur
Kenntnis gebracht wurde. Der Redner ſchloß mit einem Hoch auf die
ſchöne Bergſtraße, an deren Förderung Jugenheim immer mitarbeitem
wird. Der Abend war eingerahmt durch Muſikvorträge einer kleinen
Kapelle und Geſangsvorträge von Fräulein Kapper und des Herrn
Deharde, Mitglieder des Landestheaters, aus „Bettelſtudent” „Bruder
Straubinger” „Auguſtin uſw., dann beſonders die mit jugendlicher
Friſche vorgetragenen Lieder des Herrn Lang aus Darmſtadt. Es war
in jeder Hinſicht ein herrlicher Abend. Der „Krone”, unſerem Kurhotel,
wünſchen wir weiteres Blühen und Gedeihen und ein „Glück auf” zum
20jährigen im Jahre 1978!
Bm. Hofheim (Ried), 30. Aug. Neue katholiſche
Kinder=
ſchule. In der hieſigen katholiſchen Gemeinde iſt nunmehr ein Projekt
ins Auge gefaßt worden, wonach die beim kath. Pfarrhaus ſtehende
Scheune zum Teil abgeriſſen und daraus eine kath. Kinderſchule mit
ge=
räumigem Kinderſpielplatz errichtet werden ſoll. Gleichzeitig ſoll in
dieſem Bau auch ein Vereinsheim entſtehen, worin der Kirchenchor
„Cäcilia” alsdann ſeine Proben, Verſammlungen, Feſtlichkeiten uſw.
ab=
halten könnte.
D. Biebesheim, 29. Aug. Verſchiedenes. Nachdem bereits faſt
in allen Ortſchaften des Rieds Gedenkſteine für die Gefallenen des
Weltkrieges errichtet wurden, trägt man ſich nunmehr auch hier wieder
mit dem Gedanken, die gefallenen Helden durch Errichtung eines
Krie=
gerſteins zu ehren. Bereits vor Jahren war dieſes ehrenvolle Projekt
ſchon einmal im Gange, ſcheiterte jedoch, und ſchließlich ging das damals
zu dieſem Zweck bereits vorhandene Geld durch die Inflation verloren.
Neuerdings wurden nun von verſchiedenen prominenten Perſönlichkeiten
die Fäden wieder aufgenommen, ſo daß nunmehr damit gerechnet
wer=
den kann, daß in Bälde ein Ehrenmal als weiteres Schmuckſtück die
Gemeinde ziert. Zur Erſchwingung der Mittel, die hierfür in Frage
kommen, fand am verfloſſenen Sonntag auf dem hieſigen Sportplatze
ein Wohltätigkeitsfeſt ſtatt, an dem ſich ohne Ausnahme die hieſigen
Vereine beteiligten. Aber auch das ſonſtige hieſige Publikum nahm
regen Anteil an dieſem Feſte, obwohl in der Umgegend zahlreiche
Kirchweihfeſte ſtattfanden. Dies beweiſt ſchon, daß den Bürgern von
Biebesheim ſehr viel daran gelegen iſt, endlich auch, wie die übrigen
Ortſchaften des Rieds, ein Erinnerungszeichen an ihre gefallenen
Brü=
der zu beſitzen, die weit von der Heimat in fremder Erde der kühle
Naſen deckt. Da die Einnahmen des letzten Sonntags bei weitem nicht
an die Unkoſten dieſes ehrenvollen Projektes heranreichen, wird man in
den nächſten Tagen eine Ortsſammlung vornehmen und hofft, ſo durch
die bekanntlich mildtätige Hand der hieſigen Einwohner evtl. die Mittel
zu erſchwingen. Die heiß umſtrittene Platzfrage dürfte ſicher vom
Denkmalsausſchuß aufs beſte geklärt werden, ſo daß alsbald mit dem
Werk begonnen werden kann. — In der Sonntagnacht ging wieder
ein ſchweres Gewitter über unſer Dorf und brachte abermals
mancherlei Schaden. Die entfeſſelten Elemente wüteten um die Mitter=
nachtsſtunde furchtbar, und außerdem goß es wie mit Kübeln vomm
bewölkten, dunklen Himmel. Die Einwohner befanden ſich zum T9
ſehr großer Erregung, da Blitzſchlag auf Blitzſchlag niedergingyn
der Blitz auch in einen Maſt der elektriſchen Hochſpannung einſſag
jedoch ohne weiteren Schaden anzurichten. Die ſchweren Gewitttt
Biebesheim ſind meiſt darauf zurückzuführen, daß der Rhein eimn
wiſſe Grenze für Gewitter bildet, ſo daß ſie meiſt den Rhein auf=f9
abwärts ziehen und ſich ſpezielle in der Biebesheimer Gegend au
entladen, wie wir es dieſes Jahr ſchon verſchiedentlich erlebt Hi
— Trotz der gerade nicht mehr allzu ſommerlichen Tage herrſchuaf
am Rhein noch ein reges Badeleben, was vor allem dadh/
zurückzuführen iſt, daß wir hier am ſogenannten „Kiesweg” eine un
Badegelegenheit haben. Hier iſt eine wundervolle Sandbank, diüte
ermöglicht, daß man zurzeit bis in den halben Rhein gehen kann, uo
hauptſächlich von den zahlreichen Nichtſchwimmern ſehr begrüßt / 1
Gäſte aus der ganzen Umgegend, viele auch aus Darmſtadt, ſtellemnt
hier ein, um ſich gefahrlos in den kühlen Fluten des Rheins zuſe
friſchen.
* Hirſchhorn, 30. Aug. Wafſerſtand des Neckarz in
B. Auguſt: 0,58 Meter; am 29. Auguſt: 0,54 Meter.
der
Gernsheim, 30. Aug. Waſferſtand des Rheinz In
29. Auguſt: —0,32 Meter; am 30. Auguſt: —0,33 Meter.
z. Gernsheim, 29. Aug. In der Chemiſchen Fabrik ſürzte
54jährige Maſchiniſt K. Lich aus Biebesheim von einem 5 Metr hotzla
Gießofen und zog ſich einen Beinbruck zu. Die Freim,
Smſan=
kolonne leiſtete die erſte Hilfe.
O. Grzhaufen, 29. Aug. Der kirchliche Jugendſonnt n
der in den heſſiſchen Gemeinden am verfloſſenem Sonntag gefeien wuns
fand auch hier in der evangeliſchen Kirche in ſchömer Weiſe ftut. Ak
mittags fand der Jugendgottesdienſt um 10 Uhr ſeinen Anfang, we*
außer dem Jugendchor der Kirchengeſangwerein umter Leitung des His
Lehrers Kaul zwei herrliche Lieder vortrug, ſodann hielt Herr Pſwes
Werner eine zu Herzen gehende Predigt an und für die Jugend. !
Schluſſe fand die Einweihung eines für den Jugendbund beſtimn=
Wimpels ſtatt, welchem der Jugendchor in ſchöner Weiſe Treue gelle!
Am Nachmittag fand unter Führung des Herrn Pfarrers Wernern9
kleiner Ausflug durch dem Wald nach Dreieichenhain ſtatt, m 7
Stimmung kamen die Ausflügler abends wohlbehalten zurück.
By. Langen, 29. Aug. Am Sonntag fand im Adlerſaal eine !4
ſammlung des Starbenburger Geflügelzuchtverbandes, !
zirk Dreieich, ſtatt, bei der alle zum Bezirk gehörenden Vereine 95
treten waven. Als Heuptpunkt ſtand auf der Tagesordnung die gict
2. Dezember hier ſtattfindende Geflügelſchau und die Vergebung”
Preiſe betreffend beſte Geſamtleiſtung und Wanderpreis. Letzteren 19
nur der endgültig erwerben, der dreimal himtereinander oder ven
mit Unterbrechung ihn errungen hat. Deshalb wird er 14 Tage 9
Vereinsvorſitzenden überlaſſen und muß dann dem Bezirksvorſicheß!
bis zur endgültigen Erverbung zurückgegebem werden. Als Vonimee
wurde wieder Herr Koch=Sppendlingen gewählt.
a. Offenbach, 30. Aug. Umkehr im Wohnungsbau?
ſere Stadt glaubte bisher, der Wohnungsnot durch möglichſte Fönscl
des Siedelungsgedankens beikomen zu können. Sie unterſtützte
Bauluſtigen mit Gelände im Erbbaurecht und 10 800 Mark Baum
davon 6000 Mark zinslos auf 20 Jahre. Während das Hochbauamn”
ſeitherige Verfahren beibehalten will, nimmt die Stadtverwaltung i.2
dings einen anderen Standpunkt ein. Sie iſt der Meinung, Einzse‟
herven vorläufig und beſonders in dieſem Jahre nicht mehr zu hs
ſichtigen und die 400 000 Mark, die aus der Sonderſteuer für den
nungsbau noch zur Verfügung ſtehen, für größere Wohnhäuſer zuhi
geben. Es ſei eben die Auffaſſung nicht ganz von der Hand zu wa.
daß die zinsloſen Baudarlehem doch mehr oder weniger zur Befnedſch.
eines gewiſſen Wohnungsluxus gedient hätten. Es weidele
dieſer Einſtellung heraus für ſechs Stochwerkshäuſer noch in 9.‟
Jahre 286 000 Mark zur Verfügung geſtellt. Ob man in künftigen n”
vem auch vorzugsweiſe große Wohnbauten unterſtützt, liegt noch /
endgültig feſt.
ſten, 30
Dank der
züglrat Dr. Orch, i
brakreiſe drei neue
W us Leben zu rufen
Eiſtanden ſind Roll
Spitze der Gedener
dr und Fr. Wilh.
die von Kolonner
beim Gau
ſch erſtmalig in der
zner Kolonne, die
uindermeiſter Sch
esſte Beſichtigung
lmmen, Somitäts
von
Kreisdirekto=
abgehalten, die
Dr. Onth zeugte
P
Rheinheſſen.
Gonſenheim, 29. Aug. Hier ſind wieder Opferſtockd.”
an der Arbeit. In einer Kirche wurden am Dienstag die Opee
ihres Inhalts beraubt vorgefunden. Die Unterſuchung der Omeid
ergab, daß die Diebe Leimruten benutzten. Ferner wurde durch die.
zei ermittelt, daß ſich zwei Burſchen im Alter von ungefähr M c"
mit blauen Schloſſerkitteln in der Nähe der Kirche in bewdiche
Weiſe herumgetrieben haben. Es iſt anzunehmen, daß man s..."
werbsmäßigen Opferſtockdieben zu tun hat. Jedenfalls werden hl
treffenden ihr Arbeitsfeld wo andershin verlegen und es ſei Vei
vor ihnen gewarnt.
Das unerreichfe, Wissenschaftl, begründete Mittel
für den Haarwuchs. Arztiſch ernpfohlen geger
Haarausfall und Kopfschuppen. Zugleich das er-
Frischende und Ideale Pflegemittel für die Frisur,
von höchster Elgenart der Duftkomposition.
Ree
220 unn 273
SLr. d. 1Uh. ns0
Unsere
(3851
Dletelbtäu u!
D TSle
ummer 242
1PWorms, 30. Aug. Das Automobilunglück an der
Rlcnübrücke. Nachdem vor einigen Zeit bereits der Führer des
Lo/wrol8 wegen fahrläſſiger Tötung zu einer Geldſtrafe verurteilt
woſſ war, fand vorgeſtern eine längere Verhandlung gegen den
Loko=
molſher und den Heizer der Hafenbahn in derſelben Sache ſtatt, die
dun is en Lokaltermin an der Unglücksſtelle unterbrochen wurde, bei
den GBremswirkung durch drei Probefahrten feſtgeſtellt werden ſollte.
Fsß aber nicht dasſelbe Bild, wie am Unglückstage, da damals, im
Geſſ”= zu vorgeſtern, Regenwetter geherrſcht hatte. Nach einer
ein=
gehſſn: Verhandlung, die den ganzem Tag in Anſpruch nahm, und bei
deusy weniger als vier Sachverſtändige mit zum Teil ganz
wider=
ſprigedem Anſichten gehört worden waren, kam das Gericht zu
folgen=
denmti il: Der Heizer, dem eine Fahrläſſigkeit nicht nachgewieſen
wer=
demF ke, wurde freigeſprochen, der Lokomotivführer dagegen zu einer
Ge sſf von 150 Mark und die auf ihn entfallenden Koſten verurteilt.
Oberheſſen.
Bad=Nauheim, 29. Aug. Kleinkaliber=Preisſchießen.
Au+y am Samstag und Sonntag ſtattgefundenen Preisſchießen auf
dern ſeß=Ständen am Goldſtein haben ſich Kurgäſte mit großem Eifer
betzwt; und teilweiſe hervorragende Erfolge erzielt. Beſonders
leb=
haffſſu den die Gaſtſcheiben beſchoſſen, und ein edler Wettkampf
ent=
un= die herrliche, von der Bad=Nauheimer Schützengilde geſtiftete
cheibe (auf Holz gemaltes Bild des Sprudelhofs). Die einzelnen
zeitigten folgendes Ergebnis: 1. Meiſterſcheibe (18 Preis=
Eefurr Serien, 8 Preisträger für Vollkarten): 1. Preis für Serien
ſeie=aulus, 1. Preis für Vollkarten Herr Dr. Hanſtein: 2. Ehren=
AMu(.9 Preisträger): 1. Preis und Ehrenſcheibe Herr von Lützau=
Moſaburrg; 3. Gaſtſcheiben wurden geſchoſſen von den Herren Tews,
Schhu,kvon Lützau, Ebert und Gnadt.
.. Gießen, 29. Aug. Mit ſeinem Kuhfuhrwerk
töd=
kioſcherunglückt. Geſtern abend verunglückte der 50 Jahre alte
Laum Friedrich Rühl aus Großrechtenbach im Kreiſe Wetzlar tödlich.
Deyſ=lann war mit ſeinem Kuhfuhrwerk aufs Feld gefahren, um dort
vomtnlagen Miſt abzuladen. Auf der Rückfahrt iſt allem Anſchein nach
dasls bgeſpann durchgegangen, wobei der bedauernswerte Mann vom
Wain uürzte, überfahren und getötet wurde. Später fanden
heimkeh=
venztNandwirte den Toten am Straßenrand liegend vor. Der
Verun=
glüſſthmnterläßt Frau und Tochter.
. Gießen, 29. Aug. Heſſiſcher
Sanitätskolonnen=
kaſſn Gießen. Am 1. und 2. September findet hier der zehnte
Kollllgem tag der Heſſiſchen Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten
Krdkſimtt. Gleichzeitig begeht die Gießener Freiwillige Sanitäts=
Kolllloe /vom Rotem Kreuz die Feier ihres 25jährigen Beſtehens. Am
Saztwa werdem Vorſtand und Delegierte tagen. Am Abend dieſes
Tagwwurd in der großen Volkshalle eine Begrüßungs= und
Jubiläums=
feieſtenner Mitwirkung Gießener Geſangs= und Sporwvereine vor ſich
gehſte lm Sonntag vormittag wird eine Gefallenenehrung
veranſtal=
tet,// hwend am Nachmittag eine große Uebung der Gießener Kolonne
untteſſttwirkug des Eiſenbahn=Rettungsperſonals bei einem angenome
meytEſſenbahnunfall auf dem Gießemer Güterbahnhof den Mittelpunkt
der Fanſtaltung bilden.
Sſrhotten, 30. Aug. Neue Sanitätsbolonnen in
Ober=
heſſſn. Dank den eifrigen Bemühungen unſeres Kreisarztes,
Medi=
zin wr Dr. Orth, iſt es gelungen, in 1 m Jahre in unſerem
Vogels=
berſinſ= drei neue Freiwillige Sanitntskolonnen vom Roten Kreuz
ins)) en zu rufen, von denen jede ſchon über 2 aktive Mitglieder zählt.
En)ſkdem ſind Kolonnen in Gedern, Laubach und Schotten. An der
Spiftr Gedener Kolonne ſtehen Hofprediger Widmann als
Vorſitzen=
derſſ oFFr. Wilh. Bailer als Kolonnenführer. Die Laubacher Kolonne,
die r Kolonnenführer Phil. Repp geleitet wird, hatte am Sonntag
beinmzuufrauenturnen des Turngaues Heſſen in Laubach Gelegenheit,
ſich ſ maalig in den Dienſt der Allgemeinheit zu ſtellen. Für die
Schot=
ven ſſelolonne, die Medizinalrat Dr. Orth als Kolonnenarzt, und
Buch=
bin/tecäſter Schaab als Kolonnenführer hat, fand am gleichen Tage die
erſtſietichtigung durch den Provinzialinſpekteur der oberheſſiſchen
Ko=
lonm Sanitätsrat Dr. Hahn, Bad=Nauheim, ſtatt. In Anweſenheit
vonwressdirekvor Geh. Rar Beckmann wurde am Bahnhof eine Uebung
abdFitnn, die von gründlicher Ausbildungsarbeit durch Medizinalrat
Drif.h, zeugte und bei der Kritik die vollſte Anerkennung durch den
Szitalinſpektenr fand.
Freitag, den 31. Auguſt 1926
Der Pundestag des GOA in Breslau.
1774 gründeten die Kaufmannsgehilfen i Breslau das Inſtitut
für hilfsbedürftige Handlungsdiener” und ſchufen damit die erſte
An=
geſtelltenorganiſation. Auf dem diesjährigen Bundestag des
Gewerk=
ſchaftsbundes der Angeſtellten (G. D.A.), der im Jahre 1920 aus dem
alten Breslauer Verband und dem Kaufmänniſchen Verein von 1858
in Hamburg, dem Verband deutſcher Handlungsgehilfen zu Leipzig
und noch vielen anderen Angeſtelltenorgamſationen gegründet wurde,
wurden die Urkunden aus der Gründerzeit ausgeſtellt. 150 Jahre ſind
ſeit dieſer Gründung vergangen. Die Urenkel jener Männer, die jetzt
in der Hauptſtadt des Oſtens zuſammengekommen waren, konnten mit
Freuden feſtſtellen, daß heute die Angeſtelltenorgamiſation des G.D.A.
eine bedeutende Stelle in unſerem Wirtſchaftsleben einnimmt. Der
Rat der Stadt Breslau ſagte auf einem Feſt, das er den Abgeordneten
des Bundes gab, daß es für Breslau eine Ehre ſei, ſie als Gäſte
be=
grüßen zu können. Wichtige Fragen, die ſich nicht nur mit dem
Ange=
ſtelltenſtand, ſondern mit unſerem geſamten Wirtſchaftsleben befaßten,
wurden auf dieſer Tagung behandelt. Wirtſchaftsdemokratie war die
Forderung, die immer wieder erhoben wurde. Vertreter aus den
Aus=
landsortsgruppen Nei York. Guat=mala, Mailand und Brüſſel
wur=
den beſonders herzlich begrüßt, ſie bekannten ſich freudig zu den Zielen
des G. D.A. und dankten dem Bunde, daß er ſich fün ſie ſo ſtark
ein=
geſetzt hatte.
Mittel=Wien feierte den großdeutſchen Gedanken und ſprach die
Hoffnung aus, daß bald der Tag kommen möge, an dom die
öſterreichi=
ſchen Grenzpfähle fallen mögen.
Reichstagsabgeordneter Guſtav Schneider als Bundesvorſitzender
des G.D.A. behandelte dann das 1. Referat „Die ſtandespolitiſche Arbeit
des G.D.A.”. Ausgehend von der augenblicklichen Lage, ſtellte er feſt,
daß es den Arbeitnehmern nur gut gehen könne, wenn dasſelbe für
die Betriebe, in denen ſie beſchäftigt ſind, zutrifft. Von 827 notierten
Aktien=Geſellſchaften konnten im vergangenen Jahre durchſchnittlich 7.15
Prozent — 764 Millionen Reichsmark ausgeſchüttet werden. Leider
ſeien die günſtigen Wirkungen der Nationaliſierung nicht bis zu den
Arbeitnehmern gedrungen. Jede Lohnpolitik miſſe das Ziel haben, die
wirtſchaftliche und ſoziale Lage der breiten Volksſchichten zu heben, um
damit die Ausdehnung der Proſperität unſerer Wirtſchaft durch
Stär=
kung der Maſſenkaufkraft zu heben. Dann ging eu noch auf das
Steuer=
weſen und die Zollpolitik näher ein, die zurzeit die Arbeitnehmer und
Mittelſchichten am meiſten belaſten. Dann forderte er Aufhebung der
Verſicherungsgrenzen. Beſondere Ausführungen widmete er der
Not=
lage der älteren Angeſtellten. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit der
Forderung, wieder zum deutſchen Idealismus zurückzukehren.
Der ſtellv. Vorſteher des G.DA., Otto Debald, ſprach über interne
Organiſationsaufgaben.
Bundesvoxſtandsmitglied. Thal behandelte die Entwicklung des
Bundes. Er konnte darauf hinweiſen, daß ſich die Leiſtungen des
Bun=
des und der Krankenkaſſe auf rund 93 Millionen Mark belaufen. Von
1924 bis 1927 ſind rund 56 000 Stellen veymittelt worden. Die
Alters=
hilfe weiſt eine Jahresleiſtung von rund ¼ illion Mark auf. Die
Heimak A. G.hat 1928 2000 Wohnungen im Bau. Die
Lebensverſiche=
rung des Bundes kann eine Verſicherungsſumme von rund 38
Millio=
nen Mark verbuchen.
Fromholz vom Bundesvorſtand ſprach über „Die techniſchen
An=
geſtellten im ſozialen Recht‟. Er wies darauf hin, daß die geſetzlichen
Beſtümmungen über die Stellung des Technikers ſehr verworren ſind.
Es wird deshalb ſehnellſte Regelung der Wettbewerbsabrede, Regelung
des Erfinderſchutzes uſw. gefordert. Außerdem fordern die Techniker
des Bergbaues alsbaldigen Erlaß eines einheitlichen Reichsberggeſetzes.
Die weibliche Vertreterin im Bundesvorſtand, Fräulein
Hellers=
berg, behaudelte das Thema „Die wirtſchaftliche Notwendigkeit der
Frauenerwerbsarbeit‟. Die wichtigſte Urſach= der Fraueverwerbsarbeit
in Deutſchland ſei der Frauenüberſchuß, der in beſtimmten
Alters=
gruppen beſonders groß ſei. In Baden fehlt für jede vierte Frau der
Mann. Auf die Organiſationsfrage eingehend, betonte die Referentin,
Laß die Frau in der Verufsgemeinſchaft ihren Willen und ihre
Beveit=
ſchaft, für ander: zu wirken, ausdrücken kann. Sie verliert hier das
Gefühl des Iſoliertſeins in dem mächtigen Apparat der Wirtſchaft, und
das Gefühl, eigentlich nur füir ſich ſelbſt, d. h. als Frau, ſinnlos zu
werden. Je größer die Zahl der zu der gewerkſchaftlichen Gemeinſchaft
gehörigen Frauen wird, um ſo ſtärker wird die Verpflichtung
empfun=
den werden, das Notwendige für die in der Wirtſchaft eingeſpannte
Frau zu tun.
Geite9
Den fachlichen Aufban des GDA. behandelte Alexander Vogel,
der ausführte, daß ſich der G. D.A. in ſeinem Aufbau von den anderen
Organiſationen unterſcheidet. Er betonte, daß die Sicherheit der
Er=
fulung von berechtigten Wünſchen einzelner Gruppen angeſichts
fort=
ſchreitender finanzieller und organiſatoriſher Mächtegruppierung auf
Unternehmerſeite nur durch den aus der wirtſchaftlichen Kraft einer
großen, den geſamten Stand umfaſſenden Organiſation entſpringenden
Rückhalt gewährleiſtet werden kann.
Ueber die Bildungsarbeit des G. D.A. ſprach das
Bundesvoyſtands=
mitglied Borchardt. Sie zerfällt in drei Gruppen: die berufliche oder
Fachausbildung, Unterrichtung der Mitglieder über Volkswirtſchaft,
Sozialpolitik, Gewerkſchaftspolitik und Staatsbürgerkunde, Abrundung
der Allgemeinbildurng durch Einführung in die Kultur, Kunſt und
Wiſſenſchaft.
Die Wiederwahl der Vorſtandsmitglieder erfolgte ohne Debatte;
der Bundesvorſteher Guſtav Schneider dem die Vertreter der
Aus=
landsdeutſchen einen prächrigen Roſenſtrauß überreichten, wurde
ſtür=
miſch gefeiert.
Den Höhepunkt der Tagung bildete der Angeſtelltentag am
Sonn=
tag, an dem der Oberbürgermeiſter der Stadt Berlin über die ſozialen
Aufgaben der Kommunalpolitik ſprach und Bundesvorſtandsmitglied
M. d. R. W. R. Max Röſſigev das Thema „Sinn und Ziele des
moder=
nen Arbeitsrechts” behandelte. Stürmiſcher Beifall zeigte, daß die
Aus=
führungen die größte Anerkennung fanden. Alle Parteien, von den
Sozialdemokraten bis zu den Deutſchnationalen, waren vertreten und
betonten, daß ſie der Arbeit des G. D.A. die größte Anerkennung zollen
müßten.
Stimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlſchungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaltion keineriel Der
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Amfange
der Einſender verantwortſch.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, lönnen nicht
zurückgeſandt, die Abſehnung nicht begründet werden.
Unglaublicher Straßenzuſtand.
Die Kreisſtraße Darmſtadt—Roßdorf und neuerdings die Kreisſtraße
Roßdovf—Ober=Ramſtadt wird mit angefahrenem Ackergrund auf große
Strechem gleichmäßig bedeckt. Dadurch entſteht bei dem herrſchenden
Regenwetter ein devartig ſchmieriger Zuſtand, daß bei abfallendem
Ge=
lände das Auto kaum gebremſt werden kann. Natürlich leiden auch unter
dieſen Zuſtänden die Radfahrer und nicht viel weniger die Fußgänger.
Wenn die im allgemeinen gute Deche ausgebeſſert werden ſoll, ſo müßte
dies wit Kies oder ſteinigem Grus erfolgen. Dieſes Verfahrem iſt ſeit
Jahr und Tag üblich. Zum Teil wurde der Grabenaushub zum
Ab=
dechem der Straße verwendet. Geſchieht dieſes Verfahren im
Einver=
ſtändmis mit der vorgeſetztem Kreisſtraßenverwaltung? Es wäre höchſte
Zeit, daß das ſeitherige Verfahren eingeſtellt wird.
*31. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
19. Tag, 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung fielen?
4 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 115 940, 278 306; 14 Gewinne zu je
3000 Mark auf Nr. 39 586, 49 524, 72995, 193 112, 227 240, B9 744,
263 666; 12 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 72217, 75 403, 1B 752,
133 049, 2B 519, 366 420; 26 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 850,
97 721, 107 602, 119389, 152 728, 159 148, 220 366, B1 764, 252 066,
296 115, 352 040, 368 806, 372 386; ferner 82 Gewinne zu je 500 Mark und
196 Gewinne zu je 300 Mark. — In der Nachmittags=Ziehung
fielen: 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf 340 311; 6 Gewinne zu je 3000
Mark auf Nr. 41 085, 48 B5, 129 989; 4 Gewinne zu je 2000 Mark auf
Nr. 214 373, 4 358; 28 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 3946, 11 138,
20 345, 72139, 98 567, 208 974, B1 036, B35833, 244 734, 275 502, 233 786,
3R 892, 341 275, 368 624; ferner 90 Gewinne zu je 500 Mark und 240
Gewinne zu je 300 Mark. — Im Gewinnrade verbliebew: 2 Prämiem
zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu je 300 000 Mark, 2 Gewinne zu je
100 000 Mark, 2 Gewinne zu je 75 000 Mark, 4 Gewinne zu je 50 000
Mark, 6 Gewinne zu je 25 000 Mark, 28 Gewinne zu je 10 000 Mark, 48
Gewinne zu je 5000 Mark, 142 Gewinne zu he 3000 Mark, 266 Gewinne
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Die Einigung der deutſchen Jäger.
zoie bisherige Spitzenorganiſation der deutſchen
ſzu=rei beſteht aus der Arbeitsgemeinſchaft, die
zwi=
dem Allgemeinen Deutſchen Jagdſchutzverein
p. dem Preußiſchen Landesjagdverband gebildet
ſwe. Da Jagdrecht jedoch Landesrecht iſt und ein
iSsjagdgeſetz leider noch nicht exiſtiert, ſo war das
sSreitungsgebiet dieſer Spitzenorganiſation
bis=
nän verſchiedener Beziehung etwas eingeſchkränkt.
ſo ausführlichen Ueberlegungen und Beratungen
ſchen jagdlichen Korporationen aller Länder findet
rmehr die Gründung des Reichsjagdverbandes am
Wis 31. Auguſt in Dresden ſtatt. Wie aus
m! Namen der zukünftigen Spitzenorganiſation
her=
eht, iſt ſie für das ganze Reich gedacht, ſetzt ſich
o. nur aus den jagdlichen Spitzen der einzelnen
muger zuſammen. Durch die Schaffung dieſer
Or=
mſſation werden ſehr viele Differenzen, die in
drechtlicher und jagdorganiſatoriſcher Hinſicht
be=
hmn, vielleicht ausgeglichen werden können. Auf
ſen Fall wird das bisher fehlende einige
Zuſam=
marbeiten zwiſchen den preußiſchen und
außerpreu=
ſchgen Jägern zum Nutzen der Jagdwirtſchaft
ge=
rdert werden können. Der zukünftige
Reichsjagd=
rlmand ſieht ſeine Aufgabe in der Schaffung des
niisjagdgeſetzes, des Reichsjagdſcheines, des
Reichs=
ümuſeums und, wie bereits geſagt, der
Aus=
ſithung all der verſchiedenen Landesjagdgeſetze auf
beſonders in den Grenzgebieten für die Jagd
wüägliches Mindeſtmaß an jagdgeſetzlichen
Verſchie=
no eiten. Man wird in der Annahme nicht
fehl=
hum, daß dieſer Reichsjagdverband die Vorſtufe zu
er künftigen, halb ſtaatlichen Intereſſenvertretung
ggeſamten deutſchen Jägerei ſein wird.
ſanzturnier um die Weſtdeutſche
Sommer=
meiſterſchaft in Bad Kreuznach.
WOie ſchöne Badeſtadt an der Nahe, die auch in
ſar Saiſon wieder durch glänzende ſportliche und
ſellſchaftliche Veranſtaltungen ihren Platz unter den
ell=bädern behauptet, übt als Turnierſtadt eine
ichhſende Anziehungskraft aus. Unter ſtarker Be=
Uigung eines eleganten und mondänen Publikums
nuche in den prachtvollen Geſellſchaftsräumen des
tyGaus=Palaſt=Hotels das diesjährige Tanzturnier
n die Weſtdeutſche Sommermeiſterſchaft
ausge=
wen. Aus ganz Weſtdeutſchland — Frankfurt
M., Saarbrücken, Düſſeldorf, Köln — aber auch
8: Dresden, Berlin und Breslau waren die
tanz=
rchigen Gäſte erſchienen. Unter der Leitung des
riuchsverbands zur Pflege des Geſellſchaftstanzes
hmn die Veranſtaltung einen ſportlich und
geſell=
ſaüttlich gleich glänzenden Verlauf.
gSchloßgartenbeleuchtung in Schwetzingen.
MOie der hohen Koſten wegen alljährlich nur
ein=
al ſtattfindende große Gartenbeleuchtung in
chwetzingen, dem weltberühmten alten Park bei
bilelberg, findet am kommenden Sonntag, 2.
Sep=
mwer, ſtatt. Ebenſo wie zu den großen
Schloß=
leichtungen in Heidelberg kommen alljährlich zu
eſerr märchenhaft ſchönen Gartenillumination
Zehn=
rende von Fremden nach Schwetzingen, das in
Unſſtündiger Straßenbahnfahrt ab Heidelberg zu
er=
jaden iſt.
Ein Auto vom Zuge erfaßt.
MMiltenberg. Ein auf der Fahrt nach Buchen
fihndlicher Wagen aus Miltenberg kollidierte am
ſitswoch früh zwiſchen Walldürn und Gerolzahn mit
ten talwärts fahrenden Perſonenzug. Der vordere
il des Wagens ſtieß mit dem linksſeitigen Puffer
Lokomotive zuſammen, wodurch ſich das Auto
forrt um ſeine Achſe drehte und in der Mitte
zer=
a4b. Der vordere Teil des Autos wurde dadurch
Unommen zerſtört. Der Chauffeur blieb unverletzt,
ihrend die beiden Inſaſſen, ein Kaufmann aus
ſarrnheim und eine Dame, Kopfverletzungen reſp.
uetſchungen davontrugen. Ein vorüberfahrendes,
t Offizieren beſetztes Reichswehrauto und ein
hilsenberger Perſonenwagen leiſteten die erſte Hilfe.
er. Zug erhielt durch den Unglücksfall 20 Minuten
irn pätung.
Dyer Reiſefilm „U. S.A. im Wilden Weſten”
verbrannt.
(Safſel. Aus Hann.=Münden wird gemeldet:
ſe Aufführung des von den Döringfilmwerken in
armover mit dem Norddeutſchen Lloyd hergeſtellten
og en Reiſefilms: „U. S.A. im Wilden Weſten” er=
! Mittwoch nachmittag eine jähe Unterbrechung.
grurh Maſchinenſchaden geriet eine der Filmrollen in
kumd. Das Feuer ſprang auf die anderen Film=
Uan über, ſo daß alle vier Akte des Films
ver=
gr=nten. Durch ſofortiges tatkräftiges Eingreifen
uiche ein weiteres Umſichgreifen des Feuers
ver=
nh ert.
Die berühmteſte Varieté=
Sängerin der Welt
Sie bekommt 10 000 Dollar in der Woche.
Raquel Meller,
weltbekannte Varieté=Sängerin iſt zu einem kurzen
tſpiel in Berlin eingetroffen. An Amerika erhält
as höchſte Honorar, das je einer Varieté=Sängerin
ahlt wurde, nämlich zehntauſend Dollar in der
he, d. h. ſechstauſend Mark pro Abend. Auch im
m hat die geſanglich, tänzeriſch und ſchauſpieleriſch
leich hervorragende Künſtlerin große Erfolge.
Reichswehrmanöver in der Mark.
Unſere Reichswehrſoldaten beim Aufbauen eines Zeltlagers.
Die Diviſionsübungen in der Mark legen einen erneuten Beweis für die tüchtige Ausbildung
unſerer Reichswehr ab. Nach den heißen Gefechtsſpielen hat ſich das militäriſche Lagerleben mit
ſeinen altgewohnten Erſcheinungen entfaltet.
Ein Kinderheim in Flammen.
Das Kinderheim der Stadt Mülheim a. d. Ruhr in Weſterland auf Sylt
wurde durch einen Blitzſchlag eingeäſchert. Zum Glück iſt es gelungen, alle Kinder zu retten. Das
Heim wurde erſt vor einem Jahre errichtet und hat den Kindern des Ruhrgebiets als
Erholungs=
ſtätte an der Nordſee gedient.
„Gelegenheitsarbeiter”.
Berlin. Noch im Laufe der vergangenen Nacht
gelang es der Kriminalpolizei, die Burſchen, die den
Gaſtwirt Priesmuth aus der Danziger Straße
er=
ſchlagen haben, feſtzunehmen und im Polizeipräſidium
einzuſperren. Es ſind ein 26 Jahre alter Erwin
Ortmann, ein 25 Jahre alter Max Klätke und ein
36 Jahre alter Hermann Mahyer, die ſich „
Gelegen=
heitsarbeiter” nennen. Sie behaupten, in Notwehr
gehandelt zu haben. Nach ihrer Darſtellung hätte ſich
der junge Gaſtwirt als erſter auf ſie geſtürzt und ſie
angegriffen. Von Notwehr kann aber umſoweniger
die Rede ſein, als die Burſchen in der Ueberzahl
waren und Priesmuth als ruhiger und beſonnener
Mann bekannt war. Ein viertes Mitglied der Bande,
das noch geſucht wurde, konnte jetzt ebenfalls
feſt=
genommen werden. Es iſt der 22 Jahre alte
Hein=
rich Staub, genannt „Heini”. Er iſt an dem
Tot=
ſchlag nicht unmittelbar beteiligt, gehörte aber zu
denen, die den Skandal im Priesmuthſchen Lokal
an=
fingen und vor die Tür geſetzt wurden.
Schwere Unwetter an der Donau.
Berlin. In Oberöſterreich ſowie in Paſſau
gingen ſchwere Unwetter nieder. Ganz beſonders
hatte Linz und die Umgegend von Linz zu leiden.
In Altenberg ſtanden innerhalb weniger Minuten
mehrere Anweſen in hellen Flammen. In dem
Be=
zirk Unterweißenbach brannten nicht weniger als acht
Anweſen nieder. Insgeſamt fielen 15 Bauernhöfe
mit dem ganzen neuen Erntevorrat dem Feuer zum
Opfer.
Ein Werber für die Fremdenlegion verurteilt.
Schneidemühl. Das Große Schöffengericht in
Schneidemühl verurteilte den 20 Jahre alten
öſter=
reichiſchen Staatsangehörigen Franz Mahyr wegen
verſuchter Zuführung zum ausländiſchen Militärdienſt
und Betruges zu ſechs Monaten Gefängnis. Mayr
hatte einen Schmied für den Dienſt in der
franzö=
ſiſchen Fremdenlegion anzuwerben verſucht. Aus
einem Briefe, den Mayr an die franzöſiſche Botſchaft
in Berlin geſchrieben hatte, und der in die Hände
der Unterſuchungsbehörde fiel, ging hervor, daß er
bereits dreißig junge Deutſche zum Dienſt in der
franzöſiſchen Fremdenlegion angeworben hatte.
Gleich=
zeitig bat er darin die Botſchaft um Ueberſendung
des verſprochenen Werbegeldes von 500 Mark.
Alkoholſchmuggel eines fremden Unterſeebovtes
an der ſchwediſchen Küſte?
Stockholm. An der ſchwediſchen. Weſtküſte
wurde am Mittwoch ein über Waſſer fahrendes
Unter=
ſeeboot, das die ſchwediſche Flagge führte, beobachtet,
von dem man annimmt, daß es Alkoholſchmuggel
trieb. Das Boot war etwas größer als die
ſchwe=
diſchen U=Boote. Nach Mitteilung von zuſtändiger
Stelle befindet ſich gegenwärtig kein ſchwediſches
U=Boot in den betreffenden Gewäſſern. Eine
Unter=
ſuchung iſt eingeleitet.
Erdrutſch in Tirol.
Die Arlbergbahn außer Betrieb.
Die Karte des Unglücksgebiets.
Ungeheure Sand= und Geſteinsmaſſen ſind als Folge
eines tagelangen heftigen Gewitters im Gebiet der
Oetztaler Alpen und am Arlberg niedergegangen. Die
Bahnanlagen der Strecke Innsbruck-Landeck wurden
bei Roppen arg beſchädigt. An manchen Stellen iſt
der Bahndamm ſo unterwaſchen, daß die Geleiſe
mehrere Meter hoch in der Luft frei ſchweben. Der
Schnellzugsverkehr von Innsbruck in die Schweiz
mußte über München umgeleitet werden.
Hochwaſſer in den Alpen.
Innsbruck. Infolge der ſeit zwei Tagen
un=
unterbrochen niedergehenden Regengüſſe iſt im Inn=
und Silltal Hochwaſſer aufgetreten. Bei Steinach am
Brenner wurden von einem Anweſen Stall und
Bauernſtube fortgeſchwemmt. Der Beſitzer wurde
ſchwer verletzt zwiſchen Erd= und Holzmaſſen
auf=
gefunden. Seine Frau iſt ſpurlos verſchwunden. Man
nimmt an, daß ſie ertrunken iſt. Auch aus anderen
Tälern werden Verheerungen gemeldet. Die Schäden
auf den Feldern ſind bedeutend.
Hochwaſſer im Oberrheingebiet.
Buchs (St. Gallen). Durch den ſeit Mittwoch
mittag anhaltenden Regen iſt der Rhein in
beſorg=
niserregender Weiſe geſtiegen. Er hatte am
Donners=
tag, 10 Uhr, eine Pegelhöhe von 8,40 Metern
er=
reicht. Von Reichenau wird ein weiteres Anſteigen
der Fluten um 1,20 Meter gemeldet. Der Rhein
führt große Schuttmaſſen und viel Holz mit ſich, was
darauf ſchließen läßt, daß ſich im Bündnerland
grö=
ßere Erdrutſche ereignet haben. Donnerstag früh um
7 Uhr mußte in Buchs die Rheinwehr aufgerufen
werden, um die ſtark bedrohte Notbrücke nacg Schaan
zu ſichern.
Die
Kriegsanleihe=
ſchiebungen.
Hugo Stinnes jun. verhaftet.
* Berlin, 30. Aug. (Priv.=Tel.)
Die gerichtliche Unterſuchung der ſeit einigen
Wochen wegen einer verſuchten Schiebung in
Kriegsanleihe hat einen ſenſationellen Verlauf
genommen. Der Unterſuchungsrichter hat ſich
veranlaßt geſehen, am Donnerstag abend nach
langem Verhör den jungen Hugo Stinnes wegen
Verdachtes des verſuchten Betruges und wegen
Vorliegens von Verdunkelungsgefahr zu
ver=
haften. Bereits vor einigen Tagen war in
Ham=
burg in den Geſchäftsräumen der Stinnes’ſchen
Betriebe eine Hausſuchung vorgenommen und
dabei die Korreſpondenz beſchlagnahmt worden,
die Hugo Stinnes mit ſeinem in dieſer
Ange=
legenheit verhafteten früheren Privatſekretär
v. Waldow geführt hat. Inzwiſchen hat man
einen weiteren ehemaligen Stinnes’ſchen
Ange=
ſtellten namens Nothmann verhaftet, der
eben=
falls Hugo Stinnes jun. erheblich belaſtet.
Die Vernehmung von Hugo
Stinnes jun.
Am Donnerstag vormittag erſchien Hugo Stinnes
jun. aus Hamburg mit ſeinem Rechtsbeiſtand im
neuen Kriminalgericht in Moabit zur Vernehmung.
Hugo Stinnes war von dem Unterſuchungsrichter,
Landgerichtsrat Dr. Brühl, in der Kriegsanleiheſache
geladen, um ſich gegen die in dieſem Zuſammenhang
erhobenen Beſchuldigungen zu äußern. Das dieſer
Tage in den Räumen der Stinnes=Unternehmungen
beſchlagnahmte Material wurde ebenfalls zum
Ge=
genſtand der Vernehmung gemacht, um auf dieſe
Weiſe Klarheit darüber zu ſchaffen, ob Hugo Stinnes,
der bekanntlich ſeinem Privatſekretär v. Waldow die
für den Anleiheerwerb benötigten Geldmittel zur
Verfügung geſtellt hat, von dem Verwendungszweck
dieſer Summe etwa Kenntnis gehabt hatte.
Stinnes jun. geſieht.
Nachdem Hugo Stinnes jun etwa 1½ Stunden
vom Unterſuchungsrichter allein zu dem Thema der
Kriegsanleiheſchiebungen vernommen worden war,
wurde der im Berliner Unterſuchungsgefängnis in
Haft ſitzende frühere Privatſekretär von Stinnes jun.,
v. Waldow, vorgeführt, und es fand vor dem
Unter=
ſuchungsrichter eine Gegenüberſtellung zwiſchen
v. Waldow und Stinnes ſtatt, in der es zum Teil
zu recht erregten Auseinanderſetzungen zwiſchen den
beiden Beſchuldigten gekommen ſein ſoll. v. Waldow
ſoll mit aller Beſtimmtheit erklärt haben, daß Hugo
Stinnes in ſeinen (v. Waldows) Plan voll eingeweiht
war, daß er in weſentlichen Punkten ſelbſt die
Ini=
tiative ergriffen habe und vor allen Dingen erklärt
v. Waldow, daß er niemals imſtande geweſen ſei, die
Kriegsanleiheſchiebungspläne in Angriff zu nehmen,
wenn er nicht die finanzielle Unterſtützung Hugo
Stinnes” gehabt hätte. Wie verlautet, ſoll Stinnes
ſchließlich auch eingeſtanden haben, daß er in
ver=
ſchiedenen Punkten von den Geſchäftspraktiken.
Wal=
dows unterrichtet worden ſei. Stinnes habe weiter
zugeben müſſen, daß er ſelbſt in der ganzen
Ange=
legenheit genau Beſcheid wußte, und daß ihm auch
die Geſchäfte v. Waldows, die er ſelbſt finanziert
hatte, genau bekannt waren.
Verhaftungen in der St.
Ing=
berter Kreditſchiebungs=Affäre.
St. Ingbert, 30. Auguſt.
Der Kaufmann Julius Blatt, Inhaber der Firma
Blatt u. Co., einer Zweigfirma der Baltiawerke in
Heidelberg, einer Fahrradgabelfabrik, iſt geſtern
ver=
haftet worden. An dieſe Firma hatte die Sparkaſſe
St. Ingbert über vier Millionen RM. Kredit
ge=
währt, obwohl ihre Finanzen ſchon damals völlig
zer=
rüttet waren. Es wurde ferner die
Staatsanwalt=
ſchaft in Augsburg erſucht, den Inhaber der dortigen
Firma Pircher, den Bruder des verhafteten
Finanz=
rates Pircher, feſtzunehmen, der die treibende Kraft
bei der Verteilung der Kredite geweſen ſein ſoll. Ihm
ſelbſt wurden für zirka 1 Million deckungsloſe Kredite
gewährt. Auch in Heidelberg ſteht die Verhaftung der
Inhaber der Baltiawerke bevor. Wie gemeldet wird,
hatte der Präſident des Landesrates Scheurer geſtern
mit dem Mitglied der Regierungskommiſſion für
Finanzen, Morice, eine Unterredung über die Frage,
wie der Stadt St. Ingbert geholfen werden könne.
Morice teilte mit, daß er in den nächſten Tagen ganz
beſtimmte Vorſchläge der Regierungskommiſſion
unter=
breiten werde, die geeignet ſeien, unverzüglich
wirk=
ſame Hilfe zu bringen, und zwar beſonders den
Ein=
legern von Sparkaſſengeldern, dem Handwerk und der
Geſchäftswelt. Die endgültigen
Sanierungsmaß=
nahmen können erſt nach Abſchluß der ſehr
kompli=
zierten Reviſionen eingeleitet werden, die
vorausſicht=
lich noch drei Monate in Anſpruch nehmen werden.
Schwere Grubenunfälle im Erzgebirge.
Oelsnitz. Zwei ſchwere Grubenunfälle
ereig=
neten ſich in Oelsnitz im Erzgebirge. In der
Ge=
werkſchaft „Deutſchland” brach ein Stollen
zuſam=
men, wobei zwei Häuer verſchüttet wurden. Erſt
nach ſtundenlanger angeſtrengter Arbeit konnten die
Leichen geborgen werden. Das zweite Unglück
er=
eignete ſich auf der Betriebsabteilung „Ida” der
Gewerkſchaft „Deutſchland”, wo infolge vorzeitigen
Losgehens eines Sprengſchuſſes zwei Bergarbeiter
ſchwer verletzt wurden.
Deutſch=amerikaniſcher Studentenaustauſch.
Mit Dampfer „Weſer” des Norddeutſchen Lloyd
trafen argentiniſche Ingenieure, ehemalige
Studen=
ten der La=Plata=Univerſität, in Bremerhaven zu
einem längeren Aufenthalt in Deutſchland ein, um
ihre Studien an deutſchen Univerſitäten fortzuſetzen.
Es handelt ſich hierbei um den Austauſch von
deut=
ſchen und ſüdamerikaniſchen Studenten zwiſchen den
Univerſitäten Berlin und Breslau einerſeits und der
La=Plata=Univerſität, Buenos Aires, andererſeits.
Seite 12
Freitag, den 31. Auguſf 1928
*Aus dem deutſchen Oſfen:
Kolberg.
Schon in alten Zeiten waren die Salinen und der Hafen
Kol=
bergs bekannt; es iſt daher nur erklärlich, daß der Beſitz Kolbergs
viel umſtritten geweſen iſt.
Der Urſprung Kolbergs verliert ſich im graueſten Altertum.
Schon die Vandalen gründeten am rechten Ufer, der Perſante,
eine halbe Viertelmeile vor ihrer Mündung in die Oſtſee, Kolberg
und oberhalb Kolbergs die Altſtadt. Dieſe Altſtadt war die ältere
Gründung; beſtanden auch durch Jahrhunderte Altſtadt und
Kol=
berg als Städte nebeneinander, ſo überflügelte Kolberg
allmäh=
lich durch ſeine günſtigere Lage zur See und damit zum
Handels=
platze die Altſtadt und drückte ſie zum Dorf herab.
Als bei der Völkerwanderung die Slawen — und zwar die
Wenden — nach Hinterpommern kamen, fanden ſie Kolberg als
befeſtigten Platz vor: ſeine herrlichen Salzquellen und der
frucht=
bare Boden ſeiner Umgebung dicht an der Perſante=Mündung ins
offene Meer, in die Oſtſee, bedingten einen befeſtigten Schutz
gegen die ſkandinaviſchen Seeräuber. So iſt ſchon in
alters=
grauen Zeiten ebenſo wie im Mittelalter und in der Neuzeit der
Boden Kolbergs oft mit Blut gefärbt worden!
Die Geſchichte berichtet ausdrücklich, daß bei dem Ueberfall
des Herzogs Bogislaw III. von Polen im Jahre 1102 der
Wen=
denfürſt Swantibor ſich in der mit ſtarker Mauer und Türmen
verwahrten Stadt Kolberg befand und ſie mit Erfolg verteidigte.
Kolberg iſt in die Geſchichte Pommerns verwoben, das über
ein halbes Jahrtauſend unter eigenen Herzögen ſtand. Als
ein=
ſtige Hauptſtadt des Herzogstums Kaſſuben, als Hauptſtadt des
ehemaligen Bistums, ſpäteren Fürſtentums Cammin und ebenſo
als Mitglied der „Deutſchen Hanſa” hat Kolberg eine nicht
un=
bedeutende Rolle geſpielt.
Wird auch von einem Biſchof Reinbernerus oder Reinbertus
berichtet, der im Jahre 965 in Kolberg ein Bistum gründete und
in der Altſtadt die alte Marienkirche erbaute, ſo kann, da dieſes
Bistum wieder unterging, die Einführung des Chriſtentums erſt
von der Zeit des Biſchofs Otto von Bamberg, der von 1124 bis
1128 wirkte, datiert werden. Im Jahre 1153 wurde bei der alten
Marienkirche in der Altſtadt ein Benediktiner=Mönchskloſter
ge=
ſtiftet; dieſes wurde bald ſehr reich und verlegte ſeinen Sitz von
der Altſtadt nach Kolberg an die große Marienkirche, die ſpäter
zur Dom=Collegiats= und Stiftskirche erhoben wurde.
Nicht unerwähnt dürfen die Kämpfe in der Mitte des
15. Jahrhunderts bleiben, in die das Domkapitel und die Kleriſei
mit dem Bürgermeiſter, dem Rate und der Bürgerſchaft verwickelt
wurden. Als Domkapitel und Kleriſei Forderungen an den
Ein=
künften vom Hafen und von der Saline erhoben, entſtand ein
förmlicher Krieg, in dem der Herzog von Pommern, der Markgraf
von Brandenburg, der Deutſche Orden und ein Teil des
Land=
adels auf Seite der Kleriſei waren, während der Hanſaſtadt
Kol=
berg von anderen Hanſaſtädten Unterſtützung zuteil wurde. Als
Kolberg von dem Biſchof von Cammin mit dem Banne belegt
wurde, ſchlugen die erbitterten Bürger einen zurückgebliebenen
Probſt vor der Kirchentüre tot. Zweimal wurde nun die Stadt
berannt, eine größere Zahl Deutſchritter fiel, aber der energiſche
Bürgeimeiſter Hans von Schlieffen behauptete Kolberg. Aehnlich
den Bürgerinnen von Numantia und Sagunt teilten die
Kolber=
ger Frauen die Gefahren der Männer, ſich als Waffe des
kochen=
den Bieres bedienend, das ſie den Feinden ins Geſicht goſſen,
Vom Jahre 1530 ab hielt die Reformation ihren Einzug in
Kolberg.
Im Dreißigjährigen Kriege kam Kolberg im Jahre 1627 in
die Gewalt der Kaiſerlichen, wurde aber im Jahre 1631 von den
Schweden erobert. Nach dem Weſtfäliſchen Frieden — die
Her=
zöge vom Pommern waren ausgeſtorben — kam Kolberg mit ganz
Hinterpommern im Jahre 1653 an Brandenburg. Der Große
Kurfürſt ließ durch den Feldmarſchall von Sparr die von den
Schweden angelegten Feſtungswerke verſtärken und gründete noch
in demſelben Jahre in Kolberg eine Ritterakademie, die im Jahre
1717 von Friedrich Wilhelm I, nach Berlin verlegt und mit der
Berliner Akademie vereinigt das Kadettenkorps bildete.
Im September 1758 erhielt der brave Kommandant
Kol=
bergs, Major von Heyden, von Friedrich dem Großen einen
Brief, in dem ihm mitgeteilt wurde, daß die bei Zorndorf
ge=
ſchlagenen Ruſſen ſich auf Pommern werfen würden, daß aber
Kolberg unbedingt zu halten ſei. Anſtatt der zur Verteidigung
von Kolberg erforderlichen viertauſend Mann beſtand die
Be=
ſatzung nur aus ſiebenhundert Mann, darunter befanden ſich
über hundert Pirnaſche Sachſen, denen nicht zu trauen war, da
ſie gezwungener Weiſe preußiſche Dienſte taten. Aber „
Bürger=
blut und Soldatenblut ſind eins”, dachte die Bevölkerung
Kol=
bergs und handelte dementſprechend. Beſonders mangelhaft war
es mit der Artillerie Kolbergs beſtellt, aber auch hier ſprangen
die Kolberger Bürger ein. Beſchießungen, Sturm und Liſt nützten
dem fünfzehntauſend Mann ſtarken Ruſſenheere nichts, es mußte
unverrichteter Sache abziehen.
Härter gings bei der Belagerung Kolbergs zwei Jahre
ſpä=
ter zu: ein ſtarkes ruſſiſches Landheer und eine zwanzig Schiffe
ſtarke ruſſiſche Kriegsflotte, von der einige Schiffe über hundert
Kanonen beſaßen, belagerte Kolberg. Der Kommandant Major
von Heyden konnte ſich aber auch dieſes Mal auf ſeine Soldaten
und auf die Kolberger Bürgerſchaft verlaſſen und die Uebergabe
der Stadt verweigern. Der „alte Fritz” war damals König von
Preußen, er erkannte die Bedrängnis Kolbergs und ſchickte den
General von Werner mit ſeinem Huſarenregiment Kolberg zu
Hilfe. Es iſt einer jener berühmten Huſarenſtreiche, daß dieſes
preußiſche Huſarenregiment die ruſſiſche Belagerungsarmee
über=
rumpelte und die Belagerung aufhob!
Ein Unglücksjahr für Kolberg war aber das Jahr 1761. Zwar
hatte der große König nicht nur das Korps des Prinzen von
Württemberg, zu dem auch General von Werner ſtieß, ſondern
ſpäter auch noch den General von Platen mit achttauſend Mann
zur Hilfe geſchickt; aber auch die Ruſſen verſtärkten außer ihrer
Belagerungsflotte ihre Belagerungsarmee immer mehr, ſo daß
ſchließlich kaum zwanzigtauſend Preußen fünfzigtauſend Ruſſen
gegenüberſtanden. Der Uebermacht erwehrte ſich Kolberg mit
großem Erfolge, aber der Hunger iſt des Soldaten ſchlimmſter
Feind!
Der tapfere alte Kommandant Major von Heyden hatte
zehn=
mal die Kapitulation abgeſchlagen; als der Hunger ihn am
15. Dezember 1761 zur Kapitulation zwang, konnte er noch
ehren=
volle Bedingungen erreichen: und während ſeine tapferen
Trup=
pen mit klingendem Spiele die Stadt verließen, übergab er — aus
Verdruß im Schlafrock — dem ruſſiſchen General Graf
Roman=
zow die Feſtung Kolberg. Aber ſchon ein halbes Jahr ſpäter
wurde Kolberg wieder, infolge des Friedensſchluſſes mit dem
ruſſiſchen Kaiſer Peter III., preußiſch, und der nunmehrige Oberſt
von Heyden wurde wieder Kommandant. Die „Heyden=Schanze‟
an der Mündung der Perſante erzählt der Nachwelt vom
Kol=
bergs tapferer Bürgerſchaft, von dem ruhmvollen Verteidiger und
von dem ſo beliebten und umſichtigen Kommandanten)
Mit ehernen Lettern ſteht die heldenmütige Verteidigung
Kolbergs im Jahre 1807 in das Buch der Geſchichte eingemeißelt!
Der in der Schlacht von Auerſtädt mit einem Hieb über den Kopf
für tot gehaltene und liegen gebliebene Huſarenleutnant Schill
meldete ſich am 10. November 1806 auf dem Wall von Kolberg
bei dem 65jährigen, ſchwer bleſſierten Kommandanten, dem Oberſt
von Lucadou, einem Veteran aus dem Siebenjährigen Kriege;
die vernachläſſigten Feſtungswerke wurden verbeſſert und
Pro=
viant herbeigeſchafft. Dem franzöſiſchen Oberſt Meſtram wurde
die Uebergabe der Feſtung Kolberg nicht nur verweigert, ſondern
er ſelbſt und ſeine Begleitung, mit der er eine franzöſiſche Armee
vortäuſchen wollte, als Kriegsgefangener in Kolberg von Schill
eingeliefert.
Die Belagerung Kolbergs durch die Franzoſen begann Mitte
März 1807; Ende April traf auf dem Seewege Major von
Gnei=
ſenau als neuer Kommandant der Feſtung ein. Mit ihm begann
auch neues Leben in der Verteidigung. Es iſt eine ſeltſame
Fügung, daß der tatendurſtige Gneiſenau, deſſen kraftvolle
Per=
ſönlichkeit der höheren militäriſchen Führung unbequem war,
auf den halbverlorenen Peſten eines Kommandanten der Feſtung
Kolberg geſchickt, hier die erſte Stufe zu ſeinem Ruhme
er=
ſtiegen hat!
Von jeher war für die Verteidigungsfähigkeit Kolbergs mehr
durch ihre Lage und die Natur als durch künſtliche Befeſtigungen
geſorgt worden. Das feuchte und ſumpfige Gelände auf allen
Seiten Kolbergs erſchwerte die Annäherungsarbeiten der
Belage=
rer. So bildeten die Hauptangriffspunkte das trockene Gelände
nach der Küſte zu, und zwar im Nordweſten die Maikuhle, im
Nordoſten der Wolfsberg. Während auf der Maikuhle
Befeſti=
gungen vorhanden waren, fehlten dieſe vollſtändig auf dem
Wolfsberge. Sofort ließ Gneiſenau hier Befeſtigungen ausheben.
Die Heldentaten der überaus tapferen Verteidigungstruppen in
den harten Kämpfen um den Beſitz der Maikuhle und des
Wolfs=
berges werden aber weit überſtrahlt von dem Namen Gneiſenau
und Nettelbeck! Wohl ſelten oder nie haben ein jugendlicher
mili=
täriſcher Führer und ſein betagter, aber jugendfriſcher
Bürger=
adjutant ſo ſegensreich zuſammengewirkt und den Geiſt der
Trup=
pen und der Bürgerſchaft ſo zu heben und zu beleben gewußt
wie dieſe beiden Männer: „Die Stadt Gneiſenaus und
Nettel=
becks” wird daher auch Kolberg genannt!
Es iſt ein heißer Julitag des Jahres 1807: das beſonders
ſtarke Bombardement der Franzoſen, das auch Feuersbrünſte in
der Feſtung Kolberg ausgelöſt hatte, ſchweigt plötzlich — eine faſt
beängſtigende Stille! Da wird im franzöſiſchen Lager die weiße
Fahne aufgezogen und auf dem Walle Kolbergs nimmt Gneiſenau
die durch den Leutnant von Holleben überbrachten Depeſchen
ſei=
nes Königs in Empfang, welche die Nachrichten von dem
abge=
ſchloſſenen Waffenſtillſtand enthalten.
Die ruhmvolle Verteidigung und Nichtübergabe Kolbergs an
die Franzoſen war ein wichtiges Fauſtpfand Preußens für die
Friedensverhandlungen mit Napoleon und zugleich ein
Hoff=
nungsblick in die Zukunft. Als beſondere Anerkennung und
Be=
lohnung erließ König Friedrich Wilhelm III. der Bürgerſchaft
Kolbergs vollſtändig die auf Kolberg fallende Kontribution und
bildete aus den Bataillonen der Verteidigung die Stämme für
die neu zu bildenden Regimenter, von denen hier die Grenadier=
Regimenter Nr. 8 und 9 genannt ſeien; das letztere führte als
ſichtbares Zeichen der unlösbaren Zuſammengehörigkeit Kolbergs
und ſeiner Grenadiere den Namen „Kolbergſches Grenadier=
Regi=
ment Graf Gneiſenau”.
In Kolberg hatte „der alte Blücher” vor Ausbruch der
Be=
freiungskriege als Kommandeur der in Pommern ſtehenden
Trup=
pen ſeinen Wohnſitz; nach Kolberg wurde nach Beendigung des
Weltkrieges das Große Hauptquartier der deutſchen Armee
ver=
legt, in Kolberg bildete ſich ein Freiwilligenkorps, das ſich „
Frei=
korps Hindenburg” nannte. Und in Kolberg legte am 25. Juni
1919 der Generalfeldmarſchall von Hindenburg den Oberbefehl
über die deutſche Armee nieder, die er von Sieg zu Sieg geführt
hatte. Eine Woche ſpäter, am Abend des 3. Juli, dem 53,
Jahres=
tage der Schlacht von Königgrätz, in der der junge Gardeoffizier
von Hindenburg geblutet hatte, verließ Kolbergs Ehrenbürger
Hindenburgs unter den Klängen des Preußenmarſches und den
Hochs einer unabſehbaren Menſchenmenge im Sonderzuge die
Bahnhofshalle Kolbergs.
Gleichwie in der Vergangenheit, ſo hat das urdeutſche
Kol=
berg am deutſchen Oſtſeeſtrande auch in der Gegenwart und in
der Zukunft ſeine deutſche Miſſion zu erfüllen. Die Feſtungswerke
wurden ſchon vor einem halben Jahrhundert geſchleift, aber als
Nummer 242
Handelsſtadt und als See= und Solbad iſt die Stellung Kolberazu
ſehr gewachſen. Die Bedeutung der Oſtſee wird vielfach weittt
unterſchätzt: in alten Zeiten war ihr großer Fiſchreichtum ein=
Hauptfaktor zur Blüte der „Deutſchen Hanſa”; die Zahl der viern
Randſtaaten, welche vor dem Weltkriege an der Oſtſee lagen, hattt
ſich verdoppelt, inſonderheit iſt der machtlüſterne Störenfried Vo= hinzugetreten. Aber auch bis in die fernſte Zukunft wirds
Kolberg, von echter Vaterlandsliebe beſeelt, ein feſtes deutſchess
Bollwerk im „deutſchen Oſten” bleiben!
Bi.
Geſchäftliches.
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kleine Familienblatt” beigefügt. Dieſe beliebte Familienzeitſchrift er=z
ſcheint bereits im 11. Jahrgang und bringt neben Romanen der
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kannteſten Schriftſteller hauswirtſchaftliche und geſundheitliche Plaude=, Rätſel, Anekdoten uſw. Trotz des reichen, anerkannt guten In==”
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Schallplatten. 0 15.05: Frankfurt: Rektor Hürten: Hoherodskopf und
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frauen=Nachmittag. 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen.
S 18.30: Kaſſel: Garteningenieur Hinze: Der ſchattige Garten,
O 18.45: Kaſſel: Ernſt Berg: Amundſen und ſeine Polarflüge
in den Jahren 1925—26. O 19.10: Wirtſchaftsmeldungen. 2 19.15:
Eſperanto=Unterricht. o 19.45: Wiſſenſchaft und Technik: Die
Zweck=
mäßigkeit in der Natur. — Was iſt Biozönoſe? — Haustier= und
Menſchenraſſen. O 20,05: Film=Wochenſchau. O 20.15:
Kammer=
muſik=Konzert (Klavier=Trios). Dvorak: Trio für Klavier, Violine
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Amar (Violine), Maurits Frank (Violoncello), 8 21.15: Kaſel:
Klavier=Konzert Walter Niemann. Aus eigenen Werken, O Anſchl.;
Kaſſel: Spätkonzert. Ausgeführt vom Funkorch.
Stuttgart.
Freitag, 31. Auguſt. 12.30: Schallplatten. 16.15: Funkorch,
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O 18.15: E. Wittich: Die fahrenden Bürſtenbinder in Schwaben,
18.45: Landgerichtsrat Leibfried: Die Sicherung von Anſprüchen
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19.15: Dr. Demcker: Erinnerungen an Oſtaſien. O 19.45: Die
Hauptveranſtaltungen der kommenden Woche in Eſperanto. o 20:
Oscar=Ludwig=Brandt=Abend. Ikarus. 5000 Jahre Flugſehnſucht der
Menſchheit, Flugwagnis und =erfüllung. Mitwirtende: O. L. Brandt
(Rezitat.), von Wiſtinghauſen (Geſang), O. Seyffert /Harmonium),
Philharm. Orcheſter Stuttgart (Dirig.: E. Kahn), Anſchl.: Nache
richten. Anſchl.: Unterhaltungskonzert. Leitung: Konzertmeiſter
Willi Bage.
Berlin.
Freitag, 31. Auguſt. 12: Eröfſnungsfeierlichkeiten der Großen
Deutſchen Funkausſtellung 1928. O 16: Dr. Martha Bode: Die
neueſten, die Frauen beſonders betreffenden Sozialgeſetze, 6 16.30;
Dr. Erhardt: Probleme der Opern=Regie. O 17: Uebertragung aus
dem Haus der Funkinduſtrie. Blasorcheſter=Konzert. Leitung: 9.
Einödshofer. 6 19: Italieniſch. O 19.30: Das Wochenende. Arluk
Rehbein (Atz vom Rheyn): Rheinsberg und der Stechlin=See. 9
Prof. Dr. Jgel: Hinter den Kuliſſen eines Bahnhofes. (Das
Ei=
wachen der Lokomotwe, 0 20.30: Chor=Konzert. Dirigent: Puf
Rüdel. Mitw.: Funkchor und das Deman=Quartett. Schuman
Der Traum; Die Nonne; Der Sänger; Brautgeſang: Schön
Rotraud. — Dittersdorf: Streichquartett F=dur. — Ochs: Es
waren zwei Königskinder: Der gute Kamerad; Es ritten drel
Reiter zum Tore hinaus; Ich hab” die Nacht geträumet: Bald giol
ich am Neckar. — Haydn: Variationen über „Gott erhalte Fram
den Kaiſer”. — Volkslieder: Ein Sträußchen am Hute: So leb
denn wohl du ſtilles Haus; Muß i denn zum Städtele hinaus;
Nun leb” wohl du kleine Gaſſe; Wohlauf noch getrunken. —
An=
ſchl.: Tagesnachrichten.
Stettin. 13.05; Sondermitteilungen für den Landwirt. 0 19307
Prwatdozent Dr. Mackenſen: Das pommerſche Volkslied.
Deutſche Welle. Freitag, 31. Auguſt. 12.25: Prof. Dr. Lampe:
Erdkundliche Zwiegeſpräche. O 14.30: Kinderlieder. 0 15: Oberreg=
Rat Dr. Boguſat; Gefahren des Weltverkehrs für die Geſundheit
und ihre Verhütung. O 15.35: Wetter und Börſe 0 16: Aus dem
Zentralinſtitut. 16.30: Dr. Feinberg: Leo Tolſtoi zum 100.
Geburtstag. „Der Ruſſe”. 0 17: Leipzig: Konzert. Felice Rüdorf
(Sopran). H. Böhm (Tenor). O 18: Reg.=Rat a. D. Maßmann
Agrare Reformgeſetze in Deutſchland und Oſt=Europa. o 18.30;
Engliſch für Fortgeſchrittene. O 18.55: Techn. Lehrgang: Min.=Rat
Dr. Flatow: Arbeitsrecht. O 19.20; Wiſſenſchaftl. Vortrag für
Aerzte. O 20: Fr. v Oppeln=Bronikowſky: Königswuſterhauſen
einſt und jetzt. 0 20.30: Dr. Berger; Technik und Handwerk im
Altertum. O 21: Dr. Hajek: Oeſterreichiſche Dichterſtunde. Ferdinand
von Saar und Adalbert Stifter. 8 21.40: Das Septemberprogramm
der Deutſchen Welle. O Anſchl.: Berlin: Preſſenachrichten.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
Die BEeefterke Ver OerEkk. REUIL LUMKLTTEM
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maup=
Verantwortlich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleten, Reich 504
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſei für Gport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſf: Andreas Baue!M
„Dſe Gegenwart”; Dr. Herbert Neite; für den Inſeratentel: Willp Kuble: O00
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13594
[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 31. Auguſf 1928
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Seite 4
Freitag den 31 Auguſt 1928
Nummer 242
Familiennachrichten
Die glückliche Geburt
eines kräftigen, geſunden
Mädels zeigen in Freude an
Gerhard Lenk und Frau
Käthe, geb. Rießner.
Darmſtadt, 30. Auguſt 1928. 22506
Ihre am Samstag, den 1. September,
nachmittags 3½ Uhr in der Martinskirche
ſtattfindende Trauung beehren ſich
an=
zuzeigen
Eliſabeth Rauſch
Emil Ettling
Darmſtadt
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Statt Karten.
Uhre Vermählung geben bekannt
Friedrich Schäfer
Käthe Schäfer, geb. Schnellbächer
Anläßlich unſerer ſilbernen
Hoch=
zeit ſind uns ſo viele Geſchenke und
Glückwünſche zuteil geworden, daß es
uns nicht möglich iſt, jedem einzeln zu
danken und ſagen wir hierdurch Allen
unſeren herzlichſten Tank. Gan;
be=
ſondrs danken wir dem Orth’ſchen
Männerchor für die ſchönen
Geſangs=
vorträge
Heinrich Boos und Frau
B.13825 Schießhausſtr. 9.
Für die uns anläßlich unſerer
Ver=
mählung erwieſenen Aufmerkſamkeiten
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten Dank.
Fritz Knoblauch und Frau
22519) Heinheimerſtraße 74.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teilnahme an dem Heimgange unſeres
teueren Verſtorbenen
Heinrich
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten
Dank. Insbeſondere danken wir Herrn
pfarrer Waitz für ſeine Grabrede, Herrn
Prof. Wöhler, den Vertretern der
Stu=
dentenſchaft und den Vereinigten
Darm=
ſtädter Korporationen für ihre herzl.
Abſchiedsworte und Kranzniederlegung.
Ferner danken wir allen ſeinen Freunden
für all ihre Lſebe.
ImNamen d. trauernd. Hinterbliebenen:
Frau Kath. Wagner Wwe.
Wilhelmſtr. 23. (13858
Für die vielen Beweiſe inniger
Teilnahme beim Heimgange unſerer
lieben Entſchlafenen danken wir
herzlichſt
Im Namen
der trauernd Hinterbliebenen:
Konſulatsſekretär A. Dſetzler
Lina Aumüller, geb. Groll.
Darmſtadt, den 80. Aug. 1928, (22535
Wegen Umzug nach
Hobrechtstraße 12
fallen meine Sprechstunden im
September aus (13889g
Dr. Johanna Schmidt
Aerztin für Frauen und Kinder.
Ihre am Sarnstag, den 1. Septernber 1928,
mittags um 3 Uhr, in der Petrus-Klrche
CBessungerstraße) stattfindende Trauung
beehren sioh anzuzelgen
Henny Baum
Berthold Schllling
Diplom-Ingenleur
Darmstadt
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Kirchliche Trauung: Samstag, den 1. September,
nachmittags 3 Uhr, Stadtkapelle. (*22532
Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige
Pflicht, ihre A. H. A. H. und ia. B. ia B.
von dem Ableben ihres lb. Bbr.
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ſetzen
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im 71. Lebensjahre zu ſich zu rufen.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſtatt.
Für die uns erwieſene Teilnahme ſagen wir
unſeren herzlichſten Dank, insbeſondere Herrn Pfarrer
Köhler für ſeine troſtreiche Grabrede.
Familie Hch. Antz
Familie Wilh. Meß.
Darmſtadt, Gera, den 31. Auguſt 1928. ( 22528
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme,
ſowie für die zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden
bei dem Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
Frau Marie Brunner
geb. Koch
ſagen wir hiermit unſeren innigſten Dank.
Ins=
beſondere danken wir Herrn Pfarrer Wagner für
ſeine troſtreichen Worte und den Gemeindeſchweſtern
für ihre liebevolle Pflege.
Joſeph Brunner, Oberamtsgehilfe i. R.
Marie Harth.
Darmſtadt, den 31. Auguſt 1928.
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 242
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wachſen ſein. F.V. Saarbrücken empfängt einen alten Rivalen, die
Boruſſia Neunkivchen. Das Spiel dürfte ihn wohl als Sieger ſehen.
Sport des Sonntags.
Was man von Kreuznach 02 gegen S.V. 05 Saarbrücken halten ſoll,
meird zwar langſam Herbſt, aber noch immer behauptet ſich die
Könſn Oes Sommerſports, die Leichtathletik, neben den wetterfeſteren
Nafiy llen mit großen Ereigniſſen auf dem Sportprogramm des
Soyg Diesmal wartet ſie ſogar mit zwei Länderkämpfen auf.
Augylmmis und Rudern ſind noch nichr verdrängt, jedoch gibt es
dies=
mah/r nur im Tennis bemerkenswerte Veranſtaltungen. Zu
er=
wähſh iiſt vor allem der Länderkampf gegen Ungarn i Budapeſt.
Eund Handball marſchieren mit einer Unzahl von Meiſterſ
hafts=
ze neuf. Auch im Hockey und Rugbtz geht es langſam „los”,
Nad=
bwiſport bringen verſchiedene intreſſante Veranſtaltungen auf
hine Straße.
Leichtathletir.
Zwei Länderkämpfe
Sonntag die deutſche Leichtathletik aus. Gegen Frank=
St es im Grunewa’d=Stadion, gegen die Schweiz im
Fra fümrer Waldſtadion. Gegen beide Länder waren unſere Athleten
bisliſür noch ſtets ſiegreich. Noch nie waren aber die Bedingungen ſo
hartchel diesmal, dem heute gilt es, anr gleichen Tage an
verſchiede=
nenAw= zwei ſtarke Mannſchaften ins Gefecht zu ſchicken. Der
Deut=
ſchenm=mtbehörde iſt es aber auch dank des guten Durchſchnitts, über
den Hrpe Athletik verfügt, gelungen, zwei ſtarke Mannſchaften zu
ſtelldter” beide die beſten Siegeschancen haben. Die leichtere Aufgabe
iſt imnankfurt zu löſen. Hier haben die Schweizer eigentlich nur die
Chac SSiege über 690 und 1500 Meter durch ihren famoſen
Mittel=
ſtrechaldrr. Paul Martin zu erringen, alle anderen Wettbewerbe
dürf=
ten /rrutſchen Vertreter in Front ſehen. Weſentlich ſchwerer hat
es diturttſche Mannſchaft, die in Be=lin gegen die ſehr gut gerüſteten,
Jede erd leiſtungsfähigeren Franzoſen antreten muß. Hier wird
zweihſhnie mancher Wettbewerb an die Franzoſen fallen, wir denken
vor den an das 1500=Meter=Laufen, an die 110 Meter Hürden und
au dees, abhochſprung. In Abweſenheit von Hirſchfeld, der in
Frank=
furt ſt rtet, dürften die Franzoſen auch das Kugelſtoßen gewinnen.
Gelrichncen haben ſie auch über 5000 Meter und im Hochſprung.
Dagihy koürfen wir über 100 Meter, 200, 400, 800 Meter, im
Weit=
ſpruſnim Diskuswerfen und in den beiden Staffeln unſere Vertreter
als efen erwarten. Auch im Geſamtergebnis rechnen wir — ohne
die Hckte, des Gegners zu unterſchätzen — mit einem klaren Sieg für
Deuzt=ſumßd. — Aus dem weiteren leichtathletiſchen Prograwm des
Sonrsf ſind die in Freiburg zum Austrag kommenden
Süddeut=
ſcheſtrlsehnkampfmeiſterſchaften, der Verbandskampf
Weſſhen —Heſſen/Hannover in Paberborn, der
Staffel=
lauf) und um Frankfurt” und die Deutſchen
Meiſter=
ſchaheir im Schlag= und Fauſtball zu erwähnen.
Fußball.
E wenige Verbände haken mit den Meiſterſchaftsſpielen
be=
gonmm ſIn verſchiedenen Verbänden vertagte man die Titelkämpfe,
um hieurne Neuregelung des mehr oder wemiger ſtark befehdeten
Spiefiſteuns vorzunehmen. Von den ſonntäglichen Veranſtaltungen im
Reichß i=erſter Linie das Städteſpiel Berlin — Hamburg
zu erfnyen, das in der Reichshauptſtadt zum Austrag kommt.
Ber=
lin mw un der Hauptſache durch die Leute der Meiſterelf Hertha
ver=
trete hrend in der Hamburger Elf die Leute des deutſchen
Mei=
ſtersᛋ/ SlV. das Rüchgrat bilden. Der Kampf iſt alſo faſt eine
Wieder=
holnit s Endſpiels um die Deutſche Meiſterſchaft. — In
Süd=
deuſſty, and ſtehen die Punktſpiele i Vordergrund des Intereſſes.
Nachiy; roßen Ueberraſchungen, die man an den beiden erſten
Spiel=
ſonnſtſel lebte, iſt die Anteilnahmne der Maſſen an den Kämpfen nur
noch Anegen. Faſt in allen Gruppen beherrſcht eine ſtarke
Ungewiß=
heit /euituation, jedoch werden dadurch die Kämpfe nur noch um ſo
reizöſſr. Auch diesmal gibr es allenthalben intereſſante Kämpfe. —
Die Aiy ppe Nordbayern ſieht in einem Sonntagsſpiel den
„Cluſhln! Kampfe gegen Franken Nürnberg. A. S.V. Nürnberg
emp=
fängute hiberraſchend gut geſtarteten „Bayern” aus Hof. Die Sp.Vgg.
Jürtſſ inbar wieder gut im „Schuß” wird mit Bahreuth ferdig
wer=
den. In der Gvuppe Südbayern werden ſich nun wohl die
Faboſta,; die alle eine Niederlage einſtecken mußten, eines Beſſeren
beſinzm / Hart wird der Kampf 1800 gegen Bayern München werden.
D. S. //M.änchen-Jahn Regensburg heißt das zweite Spiel. Auch hier
iſt esiſ ar, einen Sieger vorauszuſagen. D. S.V. wird wohl zu Hauſe
eint Orrſſh=8 Uebergewicht haben. Teutonia München ſollte es kaum
ein zie: Mal gelingen, für eine Ueberraſchung zu ſorgen. Wacker
wirdſiwer Hut ſein, um nicht, wie 1860, die Punkte an die
Teu=
tonemn werlieren. Die Angsburger Schwaben führen in der Gruppe
Südlkſa bei zwei Spielen mit vier Punkten die Tabelle an. Auf
eigenye 2=latze werden ſie ſich gegen Schwaben Ulm zwei weitere
Pmhciesern. — Von den zwei Spielen der Gruppe
Würt=
temſhefr iſt das eine ein Lokalkampf V.f.B.—Stuttgarter S. C.
Bitkd öf hat V.f.R. zu Gaſt. — Ebenfalls nur zwei Spiele ſtehen auf
dem //Hxxamm der Gruppe Baden. Villingen wird ſchwerlich
ſeinennzeft, F. C. Freiburg, der den FV. Offenburg mit 4:9 ſchlug,
gefähiſ nverden. Niht ganz ſo roſig ſieht es für den K.F.V. aus,
ſer *hfenburg anzutreten hat. — Großen Spielbetrieb ſehen die
Bezinuihein/Saar und Main/Heſſen vor. In der Gruppe Rhein
ſteherndum erſten Treffen Mannheim 02 und V.f.L. Neckarau
gegen=
über.) hinix Ludwigshafen ſollte auf eigenem Platze doch mit Sp.Vgg.
Sandihn, fertig werden können. Ludwigshafen 03 hat es ſelbſt zu
Hauſtzch leicht, Mundenheim zu ſchlagen. Den Kampf des Tages
luferirch zweifelsohne S.V. Waldhof und V.f.R. Mannheim. In
Waldt iX ſchwer aufzukommen, wenn das Treffen auf dem tiefen
Sandrüſen, des S.V.=Sportplatzes ausgetragen wird. Flachkombination,
wie ſifrer! V.f.R. pflegt, bleiht hier leicht buchſtäblich im Sande ſtecken.
fMkſimmaſens dürfte dem 1. F.C. Idar ſelbſt zu Hauſe niht ge=
iſt ſchwer zu ſagen, da jeder der beiden ſeine erſten Punkte erringen
möchte.
Iur der Gruppe Main hat man in Anbetracht des
Leicht=
athletik=Ländertreffens Deutſchland—Schweiz das für Sonntag angeſetzte
Spiel Eintracht Frankfurt gegen Fehenheim 03 auf Samstag verlegt.
Rot=Weiß Frankfurt ſollte gegen Viktoria Aſchaffenburg in Frankfurt
antreten, wird aber nach Aſchaffenburg beordert, um erſt im Rückſpiel
die Viktoria auf dem Platze bei der Frankfurter Feſthalle zu empfangen.
Eintracht hat die Niederlage in Niederrad wieder gut zu machen. Gegen
Fechenheim ſollte ein Sieg nicht ſonderlich ſchwer fallen. Rot=Weiß
geht einen ſchweren Gang nach Aſchaffenbupg. Nicht nur in einer
Be=
ziehung. Das Spiel wird unter einem gewiſſen morgliſchen Druck
ſtehen. Eine Niederlage der Rot=Weißen kann nicht überraſchen. Der
zweite Favorit, der F. S.V. Frankfurt, der gegen Rot=Weiß eine
Nieder=
lage bezog, muß zur Sp.Vggg. Hanau 60/94. Ein Unentſchieden iſt
möglich. Offenbacher Kickers—Union Niederrad heißt die vierte
Be=
gegnung. Die Offenba her ſind ſeit Jahren ſtark in ihrer Form
zurück=
gegangen. Auch hier kann man ein Unentſchioden annehmen.
Ger=
mania Biober endlich — auf eigenem Platze Fechenheim unterlegen —
wird ſich ſtrecken müſſen, um in Vieber gegen Hanau 93 zu gewimnen.
Wir glauben an einen Sieg der Hanauer. — Die Gruppe Heſſen
wartet mit vier Spielen auf. Wormatia Worms fährt zur Sp.Gem.
Höchſt. Es ſollte dem Meiſter nicht ſchwer fallen, in Höchſt weitere
Punkte zu holen. V.f.L. Neu=Iſenburg hat das Zeug in ſich, mit einer
Haſſia Bingen in Iſenburg fertig zu werden. Ob S.V. Wiesbaben in
Arheilgen beſteht, muß noch bezweifelt werden. Wieshaden hat ſtark
enttäuſcht. In Langen brachten es die Leute aus der Kurſtadt wr zu
einem megeren 1:1. Wohl wird man ſich anſtrengen, um endlich beſſer
vorwärts zu komnen, aber der große Kampfgeiſt der Sp.Vgg. Arheilgen
darf nicht unterſchätzt werden. F. S.V. Mainz 05 muß nach Worms, um
dert der Alemannia ein Treffen zu liefern. Am vergangenen
Sonn=
tag haben die Mainzer die erwarteten zwei Punkte gegen Arheilgen
errungen. Auf dieſen fetten Sonntag wird wohl wieder ein magerer
folgen. Alemannig dürfte knapper Sieger werden.
Hanöball.
Von Sonntag zu Sonntag mehren ſich die Verbandsſpiele. Faſt
ſämtliche Gruppen haben mit ihren Spielen begonnen. Die Gruppe
Main bringt diesmal u. a. die intereſſante Begegnung C.H.S.V.—
F. S.V. Frankfurt, die den ſtark verbeſſerten F.S.V. als Sieger ſehen
durfte. Kickers Offenbach müßten ſelbſt auf eigenem Platze gegen
Pol. S.V. Butzbach unterliegen. Arheilgen empfängt den V.f.R.
Schwanheim und wird wohl der größeren Routine der
Schwan=
heimer unterliegen. S.V. Darmſtadt 98 dürſte keine große Mühe
haben, mit Rot=Weiß Darmſtadt fertig zu werden. Der Pol. S.V. Worms
müßte in der Gruppe Heſſen Alemannia. Worms abfertigen
können. S.V. Wiesbaden wird wohl auf eigenem Platze dem F. S.V.
Mainz unterliegen. Oberſaulheim dürfte ſelbſt in Oberſaulheim nicht
der Hakoah Wiesbaden gewachſen ſein. Wormatia Worms empfängt
Mainz=Kaſtel 06. Man erwarket Worms als Sieger. Pol. S.V.
Wies=
baden endlich müßde mit der Germania Wiesbaden fertig wevden.
In der Gruppe Südbaden wird ſich der ſpielſtarke Pol. S.V.
Freiburg in Konſtanz gegen den F. C. die Punkte holen und S. C.
Frei=
burger knapper Sieger über Freiburger F.C. bleiben. — F.V. Raſtatt
ſollte in der Gruppe Nordbaden Graben glatt ſchlagen können,
während Phönix Karlsruhe den alten Rſvalen Karlsruher F.V.
beſie=
gen kann. — In der Gruppe Württemberg ſind die
Begeg=
nungen Reutlingen—V.f.B. Stuttgart, Normannia—Tübingen 03, wie
Sportfreunde Tübingen-V.f.R. Heilbronn offen. Dagegen erwartet
man Stuttgarter Kickers gegen Kornweſtheim in Front. — Ein großes
Spiel liefern ſich beſtimmt in der Gruppe Nordbayern Sp.Vgg.
Fürth und 1. F. C. Nürnberg. — Drei Spiele ſteigen in der Gruppe
Südbayern. A. S.V. München, am letzten Sonntag glatt gegen
DS.V. München unterlegen, hat in Jahn München einen ſchweren
Gegner. 1860 München wird auf eigenem Platze F.V. Ulm ſchlagen,
während Schwaben Augsburg über Heidenheim triumphieren dürfte.
Pferdeſport.
Rennen zu Karlshorſt am Donnerstag.
1. Hampelmann=Hürdenrennen” Lehrlingsreiten. 2300 Mark, 3000
Meter: 1. H. Saubers Goldlachs (A. Torke), 2. Bommerlund, 3.
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bel. Ferner liefen: Heldraſtein, Mandarin, Volksrache, Vedette. Tot.
16, Pl. 12, 16, 16:10. 4—2½ Lg.
2. Preis von Frehne; für Zweijährige. 3000 Mark. 1000 Meter:
1. Geſtüt Pünſtorfs Amönewarte (J. Vinzenz), 2. Amadeus, 3.
Nor=
jana. Ferner: Helivdor, Tantor, Kopia, Heideland, Mein Julius,
Herakles. Tot. 359, Pl. 47, 17, 23:10. 4—1½ Lg.
3. Maßlieb=Jagdrennen; für Dreijährige. 3700 Mark. 3200 Meter:
1. Dr. E. Baers Oper (H. Müſchen), 2. Staroſte, 3. Hadrian. Ferner:
Ernani, Wildfang, Dugelmann, Potiphar, Julia. Tot. 51, Pl. 14, 14,
12:10. 1½—1 Lg.
4. Maſter Willie=Jagdrennen; Herrenreiten. 4500 Mark, 4000
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ter: 1. Verband Deutſcher Herrenreiter Franzia (Lt. Merk), 2. Bubi,
3. Ozema. Ferner: Porta Weſtfalica. Tot. 38, Pl. 15, 15:10.
5. Deutſches Jagdrennen: Ehrenpreis und 10 000 Mark, 4400
Me=
ter: 1. E. Gottſchalks Rheinland (W. Wolff), 2. Parſifal, 3. Gerwin.
Tot. 15:10. Kopf-Weile. Drei liefen.
6. Baſtard=Jagdrennen: 3000 Mark, 4000 Meter: 1. Stall Heggis
Oſiris (H. Kukulies), 2. Vineta, 3. Fonar. Ferner: Dede, Genius,
Fünf Uhr, Plutarch, Girant, Isländer, Cherry Brandy. Tot. 39, Pl.
22, 22, 34:10. 2½—34 Lg.
7. Anker=Hürdenrennen; für Dreijährige. 4500 Mark. 2800 Meter:
1. Frhr. von Schlotheims Sansſouci (G. Schatz), 2. Gawan, 3.
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tag. Ferner liefen: Die Linde, Markolf, Krautjunker, Filigran, Arber,
Sonnenlicht. Tot. 92, Pl. 21, 18, 28:10. 2—1½ Lg.
Das Entſcheidungsſpiel um die
füddeutſche Waſſerballmeiſterſchaft.
Bayern07Nürnberg gegen Jung=Deutſchland
Sonntag, vormittags 11½ Uhr.
Wie wir bereits geſtern erwähnten, iſt vom ſüddeutſchem Waſſerball=
Ausſchuß das Endſpiel um die ſüddeutſche Waſſerballmeiſterſchaft zwiſchen
Bayern 07 Nürnbevg und Jungdeutſchland Darmſtadt auf Sonntag, den
2. September, und zwar nach Darmſtadt feſtgeſetzt worden.
Jungdeutſch=
land hat daher dieſes Jahr einmal Glück gehabt, da das Los zwiſchen
Darmſtadt und Nürnberg auf Darmſtadt fiel. Nach einer langen Pauſe,
die durch die Sommerferien, viele Schwimmfeſte und die Olympiſchen
Spiele bedingt war, hat alſo am kommenden Sonntag, vormittags halb
12 Uhr, das Darmſtädter Publikum wieder einmal Gelegenheit, ein
erſt=
klaſſiges Waſſerballſpiel zu ſehen. Die beiden Gegner, die ſich unter der
Leitung des bebannten Schiedsrichters, Herrn Blank vom
Schwimm=
verein Mannheim, im Woog gegenübertreten, haben ſich in ihren Gauen
und Bezirben bis zur Endrunde um Süddeutſchlands Meiſterſchaft
durch=
gerungen. Beide Vereine ſtellen tatſächlich die beſten Mannſchaften des
Südens, was ſchon daraus hervorgeht, daß beide Vereine ihre bisherigen
Spiele glatt gewonnen haben. Bayern Nürnberg hat erſt am letzten
Sonntag durch den überraſchend hohen 9:0 Sieg über den bebannten
SV. Eßlingen ſeine große Form unter Beweis geſtellt und wird
be=
ſtimmt gewillt ſein, auch in dieſem Jahre wieder den Titel eines
ſüd=
deutſchen Meiſters zu erringen. Auf der anderen Seite wollen aber auch
die Darmſtädter ihren anderen großen Erfolgen dieſes Jahres die Krone
aufſetzen und beweiſen, daß ſie auch gegen die beſten Mannſchaften mit
Erfolg antreten können. Weit über die Grenzen des Südens hinaus
iſt man auf dieſes Treffen geſpannt, da beide Mannſchaften noch nie im
freien Waſſer zuſammentrafen. Voriges Jahr ſchied Jungdeutſchland
durch widrige Umſtände frühzeitig aus, und vor zwei Jahren wurde die
ſüddeutſche Meiſterſchaft überhaupt nicht zu Ende geführt. Nur im
Hallenbad trafen die beiden Gegner ſchon zuſammen, und zwar einmal
1925 in München und dann 1926 in Darmſtadt, wobei die Darmſtädter
in beiden Spielen mit 8:5 bzw. 6:2 die Oberhand behielten. Doch wäre
es vollkommen verfehlt, an Hand dieſer Ergebniſſe einen Schluß auf
das kommende Spiel zu ziehen, denn erſtens liegen die Spiele ſchon
ziem=
lich lange zurück und zweitens geben Hallenbadſpiele mit Fünfer=
Mann=
ſchaften nie einen richtigen Maßſtab über das wirkliche Stärkeverhältnis
ab. Bei der Beurteilung der beiden Mannſchaften, auf die wir morgen
zu ſprechen kommen, ſieht man, daß am Sonntag ein Spiel im Woog
ſtattfinden wird, wie wan es in Darmſtadt noch nicht geſehen hat. Da
ſich der deutſche Waſſerballſport durch ſeinen hervorragenden Sieg auf
der Amſterdamer Olympiade in den Vordergrund des Intereſſes
ge=
ſchoben hat, und da auf beiden Seiten Mitglieder der deutſchem
Olympia=
mannſchaft mitwirken, dürfte ſich ein Beſuch des Spieles beſonders bei
den niedrig gehaltenen Eintrittspreiſen ſehr lohnen.
Der ADAC., Gau 3a, veranſtaltet am Sonntag, den 23. September
1928, das in weiteſten Kreiſen bekannte „ADAC.=Feldbergrennen im
Taunus”,
Ein Fünfländerkampf in der Leichtathletik zwiſchen Deutſchland,
England, Finnland, Frankreich und Schweden wird in der ſchwediſchen
Preſſe angeregt.
Wetterbericht.
* Gießen, 30. Auguſt.
Im Bereich einer Druckſtörung, die Zentraleurope beherrſcht, kam
es faſt in ganz Deutſchland während der vergangenen Nacht und heute
morgen zu Niederſchlägen. — In Verbindung mit den Druckſtörungen
einerſeits, welche eine Rinne tiefen Druckes von Nord= nach Südeuropa
darſtellen, und andererſeits mit dem hohen Druck, welcher über dem
Atlantik lagert, kommt es zur Zufuhr kühler Luftmaſſen und
Luftdruck=
anſtieg. Die kühlen Luftmaſſen verurſachen zunächſt noch etwas
un=
beſtändiges Wetter und gelegentlich Regenſchauer. Jedoch dürfte im
Laufe des morgigen Tages unter weiterem Luftdruckanſtieg ruhigeres
Wetter und Bewölkungsahnahme eintreten.
Ausſichten für Freitag, den 31. Auguſt: Zunächſt noch wechſelnd wolkig
mit vereinzelten Regenſchauern und Temperaturrückgang, dann
aufheiterndes und ruhigeres Wetter.
Ausſichten für Samstag, 1. September: Morgens ſtellenweiſe
neblig=
wolkig, tagsüber aufheiternd und trocken, wieder wärmer.
in Ce Wind: Nieder=
ſchlag
in mm Schnee=
decke
in em Gießen: Regen 14 V. 1,8 Aachen: wolkig 13 WSW. Hamburg: wolkig 14 NO, Berlin: wolkig 17 SO, München: Regen 15 V 14 Königsberg: wolkig 15 gef. Breslau: Regen 15 No. Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen: Feldberg:
Taunus Regen 10 NW. 2
Waſſerkuppe
Feldberg:
(Schwarzw.)
Zugſpitze:
Kahler Aſten:
Fichtelberg:
Schneekoppe:
Regen
Regen
Regen
Nebel
Regen
Regen
12
8
11
11
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 242
Freitag, den 31. Auguff
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Die Neuregelung
der Eiſenbahn=Gütertarife.
Berückſichtigung der Frachten für Lebensmittel
Das Reichsbahngericht hat am 24. Auguſt dahin entſchieden, daß die
Deutſche Reichsbahngeſellſchaft berechtigt ſei, zu einem vom Herrn
Reichs=
verkehrsminiſter zu beſtimmenden möglichſt nahen Zeitpunkt ab die ſeit
längerer Zeit beabſichtigte Tariferhöhung mit einer Mehreinnahme von
250 Millionen Mark durchzuführen.
Im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft und um die allgemeine
Lebenshaltung möglichſt wenig zu treffen, werden in die notwendige
Erhöhung nicht einbezogen die Frachten für Lebensmittel, die zurzeit
mach dem Nottarif für Lebensmittel befördert werden. Darunter fallen
Getreide, Hülſenfrüchte und Mühlenerzeugwiſſe der Klaſſe C, friſche
Feld= und Gartenfrüchte der Klaſſen C und P, Oelfrüchte und Oelſaaten
der Klaſſe C, Frühmohrrüben und Karotten ſowie friſche Kohlrüben der
Klaſſe G und Käſe der Klaſſe B. Außerdem wird von der Erhöhung
nicht betroffen der Ausnahmetarif für friſche Kartoffeln zur
Verwen=
dung im Deutſchen Reich.
Die Milchfrachten werden einer mit den Intereſſenten abgeſtimmten
ſyſtematiſchen Neuordnung unterzogen. Dafür werden ſie von der
all=
gemeinem Tariferhöhung ebenfalls ausgeſchloſſen bleiben. Die aus dieſer
Regelung folgenden Erhöhungen laſſen indeſſen auch zukünftig die
Frachtſätze noch auf zirka 80 Prozent der preußiſchem Vorkriegshöhe.
Die ſogenannten Wettbewerstarife, namentlich gegenüber anderen
Verkehrsmitteln und Verkehrswegen, bleiben von der Tariferhöhung
ganz oder zum Teil ausgenommen. Im ſonſtigen Güterverkehr bedingt
der Tariferhöhungsbeſchluß eine allgemeine Erhöhung der derzeitigen
Frachten um 11 Prozent, die am 1. Oktober d. Js. in Kraft treten wird.
Der Reichsverkehrsminiſter hat einer verkürztem Veröffentlichungsfriſt,
die normal auf zwei Monate läuft, zugeſtimmt. Gleichzeitig mit der
allgemeinen Tariferhöhung ſollen ferner folgende von der Wirtſchaft
lebhaft gewünſchte und ſeit längerer Zeit beſchloſſene, aber aus Mangel
an Mitteln bisher zurückgeſtellte Tariferleichtergen durchgeführt
werdem.
Die Abfertigungsgebühr des allgemeinem Kohlenausnahmetarifes
wird von 11 auf 9 Reichspfennige für 100 Kg. herabgeſetzt werden. Die
allgemeine Erhöhung der Kohlenfrachten wird ſich dadurch fühlbar
mil=
dern. Für Eiſen und Stahl ſowie Eiſen= und Stahlwaren der Klaſſen 4
bis D ſowie für unedle Metalle und Metallwaren wird ein
Ausnahme=
tarif eingeführt werden, der für die Ausfuhr über die trockene Grenze
Frachtermäßigungem gewährt. Für Heu und Stroh wird ein weiterer
Ausnahmetarif gegenüber den künftigen Frachten der Klaſſe P einen
Nachlaß von 15 Prozent zugeſtehen.
* Der Reichsbahngeſellſchaft iſt es ſichtlich unangenehm, daß in der
deutſchen Preſſe bereits auf die Auswirkungen der Tariferhöhungen für
Lebensmittelfrachten hingewieſen wird. Infolgedeſſen veröffentlicht ſie
ſchon jetzt einige der neuen Frachtſätze für Lebensmittel. Danach ſoll
eine ganze Reihe von Lebensmitteln von der Frachterhöhung verſchont
bleiben. Das iſt recht erfreulich, zumal damit gerechnet werden muß,
daß die erhöhten Frachten vom Handel ſelbſtverſtändlich auch auf die
Lebensmittel geſchlagen werden. Für einen erheblichen Teil der
Nah=
rungsmittel kommen alſo Preisheraufſetzungen aus der Tariferhöhung
der Reichsbahn nicht in Frage. Die Reichsbahn muß allerdings
zu=
geben, daß ſie die Milchfrachten und die für den Tiertransport gültigen
Sätze einer Neuordnung unterziehen wird, ſo daß hier Erhöhungen bis
zu 11 Prozent am 1. Oktober eintreten werden. Es iſt recht
bedauer=
lich, daß ſich der Grundſatz, die Lebensmittel von der Tariferhöhung
vollkommen auszuſchalten, nicht reſtlos durchführen läßt. Wir würden
es begrüßen, wenn von ſeiten der Reichsregierung und der
Landes=
regierungen ſofort alles unternommen würde, um wenigſtens durch
Steuerſenkungen einen Ausgleich zu ſchaffen, damit die Lebensmittel
durch die Frachterhöhung ſo gut wie gar nicht berührt werden.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 30. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Markt nahm heute einen überwiegend ſchwachen
Verlauf, da infolge des ſchönen Wetters größeres Inlandsangebot an
den Markt kam und die Lokofirmen Abgaben vornahmen.
Mais: Die Preisbewegung war auch hier nach unten gerichtet, da
die beſſeren Wetter= und Ernteberichte aus Indiana, Jowa und
Illi=
nois ſtärkeres Angebot auslöſten und die ſtärkeren ſüdafrikaniſchen
Verſchiffungen nach England verſtimmten.
Roggen: Geringe Exportnachfrage, günſtige Wetterberichte und
ver=
einzelte Abgaben der Lokofirmen bewirkten einen ſchwachen
Markt=
verlauf.
Hafer: Der Markt ſchloß ſich der Schwäche der vorgenannten
Ge=
treidemärkte auf Ueberwiegen des Angebots an.
* Chicago, 30. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Liquidationen und ſtärkere Abgaben für europäiſche
Rech=
nung im Einklang mit den ermäßigten braſilianiſchen Notierungen
bewirkten ein Abgleiten der Preiſe. Gegen Schluß machte ſich dann
verſtärktes Deckungsbedürfnis geltend.
Zucker: Der Rohzuckerterminmarkt nahm einen ruhigen Verlauf.
Die näheren Termine lagen ſtetig auf Deckungskäufe und Anſchaffungen,
während die ſpäteren Termine auf Hedgingsabgaben europäiſcher
Häu=
ſer ſchwächer tendierten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 30. Aug.:
Getreide: Weizen, Sept. 110, Dez. 115½, März 120½: Mais,
Sept. 92½, Dez. 74½, März 76½; Hafer, Sept. 38½, Dez. 40½,
März 42¾; Roggen, Sept. 94½, Dez. 96½, März 98½.
Schmalz: Sept. 12,30, Okt. 12,475, Dez. 12,65, Jan. 29 12,975.
Fleiſch: Rippen, Sept. 14,375, Okt. 14,25, Dez. 13,675: Speck
loco 14,625; leichte Schweine 11,50—12,90, ſchwere Schweine 11,65
bis 12,50; Schweinezufuhr Chicago 19 000, im Weſten 50 000.
Chicagver Baumwolle: Okt. 18,21—18,22, Dez. 18,32.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 30. Aug.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 151, Hartwinter 124½; Mais
neu angek. Ernte 87½: Mehl ſpr. wheat clears 5,75—6,15; Fracht
nach England 1,3—2 sh., nach dem Kontinent 10—12 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 13,10; Talg extra loſe 8½.
Kakav: Tendenz ſtramm, Umſatz in lots 420, loco 11½, Sept.
10,87, Okt. 11,12, Nov. 11,34, Dez. 11,49, Jan. 1929 11,50, Febr.
11,51, März 11,52, April 11,62, Mai 11,72.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Aufſichtsrat der Schokoladenfabrik Otto u. Quantz A.=G.
Frank=
furt a. M. beſchloß in ſeiner am 23. Auguſt abgehaltenen Sitzung, der
Generalverſammlung die Zuſammenlegung des Aktienkapitals auf 2,04
Millionen RM. und Wiedererhöhung auf 10 Mill. RMM. vorzuſchlagen.
Die Firma wird alsdann ihren Namen in „Deutſche Aktiengeſellſchaft
für Neſtle=Erzeugniſſe” und ihren Sitz von Frankfurt a. M. nach Lindau
i. B. verlegen. Die Generalverſammlung findet am 27. September in
Frankfurt a. M. ſtatt.
Die Adler A.=G. für Bergbau in Kupferdreh teilt mit, daß der
Be=
ſchluß des Aufſichtsrates über die Stillegung der Zeche Johann
Deimels=
berg nunmehr durchgeführt wird. Die Zeche wird am 1. September
ſtillgelegt ſein.
Die gegenwärtige Lage der deutſchen und vor allem der
norddeut=
ſchen Gipsinduſtrie iſt durchaus nicht günſtig. Einzelne Werke haben
bereits ſtillegen müſſen, trotzdem ſie mit Ausnahme einiger kleiner
Außenſeiter zu einer Verkaufsorganiſation zuſammengeſchloſſen ſind. Die
zurzeit noch im Betrieb hefindlichen Gipswerke befinden ſich in Böhmen,
im braunſchweigiſchen Freiſtaat, in Heſſen, Bayern und im Weſten des
Reiches.
Vom 16. September an müſſen alle Wein= und Spiritusflaſchen in
Dänemark mit Banderolen verſehen ſein. Die Maßnahme ſoll dem
Branntwein=Schmuggel entgegenarbeiten.
Im Monat Juli iſt die Einfuhr in das Gebiet der belgiſch=
luxem=
burgiſchen Zollunion auf 31 174 868 Tonnen im Werte von 2 387,6 Mill.
Frs. gegen 31 321 386 Tonnen für 2305,5 Mill. Frs. im Juli 1927
ge=
ſtiegen. Die Ausfuhr belief ſich auf 23 519802 Tonnen im Werte von
2401,1 Mill. Irs. im Juli 1928 gegen 20 876 686 Tonnen für 2227
Mill. Frs. im Vorjahre,
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 30. Auguſt.
Zu Beginn der heutigen Börſe war das Geſchäft merklich ſtiller
als geſtern, da die Nachfrage nach Spezialwerten nachließ. Die
Stim=
mung blieb jedoch freundlich, geſtützt auf die feſte und ſehr lebhafte
Haltung der geſtrigen New Yorker Börſe. Die Ultimoliquidation gilt
als erledigt, und zum morgigen Zahltag dürften ſich keine
Schwierig=
keiten ergeben. Der Ordereingang war wieder geringer, und die
Hrff=
nungen, daß das Publikum, angeregt durch die geſtrige Feſtigkeit und
Lebhaftigkeit, ſich etwas reger am Geſchäft beteiligen werde, erfüllten
ſich nicht. Die erſten Kurſe lagen nicht einheitlich, doch überwiegend
bis etwa 1 Prozent feſter. Für Chemiewerte erhielt ſich einiges
Inter=
eſſe; J.G. Farben eröffneten 34 Prozent, Scheideanſtalt 1 Prozent
höher. Auch Goldſchmidt waren weiter leicht gebeſſert. Die geſtern
favoriſierten Montanwerte lagen dagegen recht ſtill bei wenig
veränder=
ten Kurſen. Elektrowerte eröffneten uneinheitlich. Felten, Licht u.
Kraft und Geſ. f. El. gaben bis 1.5 Prozent nach, Chadeaktien dagegen
etwas erhöht, Siemens behauptet. Feſter lagen Karſtadt (plus 1.5
Pro=
zent), Zellſtoff Waldhof (plus 1 Prozent) und Kali Weſteregeln (plus
1 Prozent). Von den Autoaktien waren Adlerwerke behauptet, ebenſo
NSU, auf dem ermäßigten Kursſtand knapp gehalten, Daimler leicht
gedrückt. Schiffahrtsaktien zogen geringfügig an, Banken waren ſtill
und wenig verändert. Deutſche Anleihen waren weiter etwas gebeſſert.
Von Auslandsrenten Anatolier auf Realiſationen ſchwächer. Nach den
erſten Kurſen bekundete die Kuliſſe Realiſationsneigung, und die Kurſe
bröckelten meiſt ab. J.G. Farben gaben 1 Prozent, Rheinſtahl 1.25
Prozent, Siemens 1.5 Prozent gegen Anfang nach. Das Geſchäft
ſchrumpfte auf ein Minimum zuſammen. Am Tagesgeldmarkt wurde
der Satz infolge ſtärkerer Nachfrage zum morgigen Zahltag auf 7
Pro=
zeit erhöht. Am Deviſenmarkt waren Deviſen erhöht. Mark gegen
Dollar 4,197¼, gegen Pfunde 20,370, London-Kabel 4,8530, —Paris
124,28, —Mailand 92,65, —Madrid 29,20, —Holland 12,10½.
Die Abendbörſe lag äußerſt ſtill. Gegen die Berliner
Schluß=
kurſe waren Banken bis 1 Prozent feſter, jedoch Montanwerte auf
Glattſtellungen leicht abgeſchwächt. Beachtung fanden Berliner
Handels=
geſellſchaft; Scheideanſtalt um 1 Prozent befeſtigt. Auch
Schiffahrts=
werte leicht erhöht. Farben unverändert. Am Rentenmarkt war das
Geſchäft vollkommen ſtill.
Berlin, 30. Auguſt.
Die Tendenz war bei Beginn des offiziellen Verkehrs gehalten und
die Grundſtimmung freundlich, doch enttäuſchten die erſten offiziellen
Notierungen, da man nach dem vorbörslichen Verkehr feſtere Kurſe
erwartet hatte. Das Geſchäft war auch heute weniger lebhaft, da
ver=
ſchiedene Gründe vorlagen, die zur Zurückhaltung mahnten. So
ver=
ſtimmten etwas die Meldungen von der Zunahme der Arbeitsloſigkeit
im Reich und Nachrichten von einem nicht befriedigenden bisherigen
Ergebnis der Leipziger Meſſe. Auch der Rückgang des
Ruhrkohlenab=
ſatzes fand Beachtung. Eine Stütze fand die Tendenz dagegen in der
glatten Abwicklung des Ultimos und der verhältnismäßig wenig
an=
geſpannten Geldmarktlage. Günſtig aufgenommenn wurden ferner
Mitteilungen, wonach in Amerika ſchon in nächſter Zeit wieder mit
dem Beginn der Emiſſionstätigkeit zu rechnen ſei. Nach Feſtſetzung
der erſten Kurſe blieb die Grundſtimmung freundlich; das Geſchäft
konnte ſich allerdings nur in den Spezialwerten etwas beleben. Die
Geſchäftsſtille hielt bis zum Schluß des effiziellen Verkehrs an. Die
Tendenz war luſtlos und die Kurſe gaben leicht weiter nach. Eine
Ausnahme bildete der Bankenmarkt. Gegen Schluß zeigte ſich
vorüber=
gehend, anſcheinend von Schweizer Seite, einiges Intereſſe für
Glanz=
ſtoff, ohne daß es jedoch zu einer weſentlichen Kursveränderung kam.
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Prag ...."
Budapeſt ...
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Holland ...."
Lslo .... . ."
Kopenhagen
Stockholm
London ....
Buenos Aires
Neu=York
Belgien ..
Geld/Brief
10.55 10.57
59.065/59. 18:
12.433
73.07
3.027
168.00
111.79
111.84
112.19
12.443
73.21
3.033
168.34
112.01
112.06
112 41
20.334/20.374
1.767 1.771
.1910/4.1990
58.255/58.375
Geld /Brief
10.553h0.573/Italien.
59.095
12.42.
73.0
3.027
168.0
111.84
111.90
59.2151 Paris.
12.445/ Schweiz.
73 23/ Spanien.
3.0331 Danzig .
168.38/Japan. . . . . ..
1 12.06A Rio de Janeiro
112.120Jugoſlavien.
112.20/112.42/ Portugal" .
20.347 20.387Athen ... . . . ."
1.786/ 1.770/ Konſtantinopel
4.1925/4 2005lKanada. .
58.285 58.405füruguay...
Geld
21.99
80.68
69.65
81.30/ 81.46
1.891/ 1.895
7.372
18.33
5.425
2.182
4.194
4.271/ 4.279
Brie
22.03
16.36 16.40 16-37
69.79
o.5005l0.502510.500
7.386
18.87
5.435
2.186
4.20‟
Geld: Brief
21.965/22.005
30.84 180.735
69.60
81.33
1. 891
7.375
18.68
18.41
80.895
69 74
31.49
1.895
0.502
7.389
18.72
5.42
2. 183
4.196
4.271
5.435
187
4.204
4.279
Wirtſchaftliche Rundſchau.
60
Schlechte Geſchäftslage in der badiſchen Textilinduſtrie. Die w.g
ſchäftigungslage in der badiſchen Textilinduſtrie hat in der letzten d.4
eine ſehr erhebliche Verſchlechterung erfahren, wovon beſonders ſonee
die Baumwoll= und die Seideninduſtrie betroffen werden. In zahre
reichen Fällen ſind bereits Arbeitszeitverkürzungen von 54 auf 32 Stunc
den in der Woche eingetreten. Zwei Betriebe haben die Stillegma
angemeldet. In der Seideninduſtrie haben ſich die wöchentlich heie
ſämtlichen Arbeitern geleiſteten Arbeitsſtunden um 31 Prozent
verwing=
dert. Auch in den anderen Branchen, wie der Wollinduſtrie, der Hanfe=
und Flachsinduſtrie uſw. iſt ein gleicher Rückſchlag eingetreten. Geverm
über November 1927 hat ſich die Zahl der Betriebe, die weniger glen
48 Stunden in der Woche arbeiten, vervierfacht. Die Zahl der Betriebout
der über 48 Stunden noch arbeiten, iſt verſchwindend gering geweru
den. Ihre Zahl weiſt eine Verringerung um vier Fünftel gegenüben
dem genannten Monat des Vorjahres auf.
Sie
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Nor
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ſah ihm
ch bin Fe
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— können
Betriebsſtillegungen in der Dürener Textilinduſtrie. Am Donnrei
tag ſind in Düren und der Umgebung ſämtliche Betriebe der Tertül.t
induſtrie ſtillgelegt worden, nachdem der Textilarbeitgeberverband omp
15. Auguſt der Geſamtbelegſchaft zum 29. Auguſt gekündigt hatte, Vom”
der Ausſperrung, die auf die Kündigung des Lohnabkommens durch dist
Gewerkſchaften zurückzuführen iſt, werden etwa 4000 Arbeiter möm
Arbeiterinnen betroffen. Die Gewerkſchaften fordern eine Lohnerhöhlng
von 15 Prozent, der Arbeitgeberverband ſchlägt dagegen eine kurzfriſt
Verlängerung des bisherigem Lohntarifes vor, da die ſchlechte Geſchüſte.7
lage in abſehbarer Zeit einen Lohnabbau verlange.
Metallnotierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 30. Auguſt ſtellten ſich füurt
Kupfer: Januar, Februar 125,75 (126,25), März, April, Mai, Jung
Juli 126 (126,50), Auguſt 125,50 (126,50), September 125,50 (126.25), Dr0
tober 125,75 (126), November 125,75 (126,25), Dezember 125,75 (im0
Tendenz: ſtetig. Für Blei: Januar, Februar, März, April, Ma4
Juni, Juli 43,75 (44), Auguſt, September 43,50 (44,25), Oktober, Na.8
vember, Dezember 43,50 (44). Tendenz: ruhig. Für Zink: Januar
Februar, März, April 47,50 (48,50), Mai 48 (48,50), Juni 47,50 (487517
Juli 47,50 (48,50), Auguſt 48,50 (49,50), September 48,25 (49), Oftobenu
48,25 (48,75), November 48 (48,75), Dezember 48 (48,50). Tendenz: ruhia &z nülte von Mrs. Mord
— Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brieſ,
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 30. Auguſ
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotz!
140 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metal=
börſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original
Hütten=
aluminium, 98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 1
RM., desgleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM.,8
Reinnickel, 98—99 Prozent, 350 RM. Antimon Regulus 84—0 RM.,/
Feinſilber (1. Kg. fein) 79,50—81 RM.
er warf ihr
Zie las.
Mein Gott”.
z wird eine
„zmargen der ibe
Nein, nein”
nnen
woher
*
Wugtel!
beugte ſich
8 gibt nur
„ Girois
ſah ſie miß
„Girgis? We
Nun erſt wur
men Haltung
„Ich werde Fl
Diun daraus erſeher
1½ Moran hörte
eüir einen Ausruf.
Produktenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 30. Auguſt. Infolge des großen m
Angebots von Inlandsware und der erwäßigten Offerten vom As= *
lande verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung. Der Konſum iſt in
Einkauf äußerſt zurückhaltend. Man verlangte für die 100 Kg. waggoner
frei Mannheim ohne Sack in RMM.: Weizen inl. 24,50—24,75, asl 4
26—2,75, Noggen inl. 23,50, Hafer inl. 21,50—22,25, ausl. 23,50—2,5)
Braugerſte, badiſche, heſſiſche und württembergiſche, 26,50—R,50, päle
ziſche 27,25—3,25, Futergerſte 22—23, Mais mit Sack 21, ſüddeutſches
Weizenmehl, Spezial Null, 33,75, ſüddeutſches Roggenmehl, je nach
Aus=
mahlung, 31,50—33,50, Weizenkleie 13,75—14.
Frankfurter Produktenbericht vom 30. Auguſt. Die Getreidehörſe
lag flau. Die günſtigen In= und Auslandserntemeldungen veranlaßten
große Zurückhaltung. Die Preiſe für Getreide, außer Gerſte, Mehl
und Futtermittel, gaben um 25 Pfg. nach; Mais um 25 Pfo. höher
bezahlt. Es notierten je 100 Kilo: Weizen 24,00, Roggen 22,/—28,
Sommergerſte 25,50—26, Hafer neuer Ernte 21,50—22, Mais 2,0,
Weizenmehl 33,50—33,75, Roggenmehl 31,75—32,25, Weizenkleie 1360,
Roggenkleie 14,50.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 30. Auguſt. Zum heutigen
Schlacht=
viehmarkt waren aufgetrieben: 10 Ochſen; 10 Schafe: 141 Kälber
Ziegen. Die Preiſe ſtellten ſich für das Pfund Lebendgewicht für Kälher u
a) 65—69; b) 58—64; c) 52—57; für Schafe 38—42. — Marktverlaufte 9
ſchleppend, Ueberſtand.
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 30. Auguſt. Dem Kleinviehmarih
waren zugefahren 99 Kälber, 21 Schafs, 102 Schweine, 6422 Ferfel unhe
4 Ziegen. Bezahlt wurden für Kälber 58—76, für Schafe 42—4, ſie
Schweine 76—80, Ferkel bis 4 Wochen 12—16, über 4 Wochen 18—2,
Läufer 25—33, per 100 Kg. waggonfrei MMannheim. Marktverſaulecs
Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen ruhig.
Frankfurter Schlachtviehmarkt vom 30. Auguſt. Der Auftriech FEM
heutigen Nebenmarktes beſtand aus 60 Rindern, 1014 Hälbem 9a0
Schafen und 440 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Neheſichk
marktes der Vorwoche warem 115 Kälber und 70 Schweine mehr glde ik
trieben, während der Auftrieb in Schafen nahezu unverändert blieb. A.
zahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 71—75; ) G
d) 56—64; Schafe a) 48—51; b) 38—47; Schweine b) 75—78; e)
G-
d) 74—78; e) 70—75. Im Vergleich zu den Notierungen des Voen
Hauptmarktes waren Kälber und Schweine etwa behauptet. Makhuf.9
lauf: Bei Schweinen nach ſchleppendem Geſchäftsgang Ueberſtand, Räck
ber und Schafe ruhig, geräumt. Fleiſchgroßmarkt: Ochſen= und Nſie
fleiſch 1. 90—95; 2. 85—90: Bullenfleiſch 75—85; Kuhfleiſch 1. G—
2. 55—60; 3. 30—50. Kalbfleiſch 1. 100—110; 2. 90—100; Hammellie.
95—105; Schweinefleiſch 95—100. Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorgal
viertel, zollfrei 54; verzollt 70; Hinterviertel 64 bzw. 8.
3ie
Im Au
bel chrt
Frankfurter Kursbericht vom 30. Auguſt 1928.
Wie Mie e
anleihe von 192
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ......
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927
79Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + 1
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Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
8% Bad.=Bad. v. 26
6%Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
7% Frkf. a. M. v. 26
8½Mainz v. 26.
8½Mannh. v. 26
8%Nürnberg v. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp. Bk.
8% Pfbr.
8% Heſſ. Landesot
8% Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
82 Mein. Hyb.Bk.
8% Pfälz. Hhp. Bk.
8% Preuß. Ctr.,
Stadtſchaft. . . . .
871.
77.5
79.4
83
51.2
17.45
6‟l.
94.5
87.5
98
97.5
97.5
97.5
93:1,
97.5
97
P
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .....
8% Südd. Bod.=
Cred.=Bank .."
8% Württ. Hyp.=B
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
Ser. I
6% Daimler Benz
von 27 ....."
8% Klöckn=Werke
Berlin v. 26.. . .
7% Mainkrw. v. 26.
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8½ Voigt & Häffner
v. 26 ......"
5% Bosn. L. E. B.v.
1914........
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
4% Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913 ......
4% Türk. Admin.
4%0
1. Bagd.
40 „ Zollanl.
4½% 1913 Ungarn
„1914
4% Ung. Gofdr..
Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
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97.75
97.75
98
50.5
67.75
76.5
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84.25
86
39.5
Aee
25
27
136.9
185
187.5
Darmſt. u. Nt.=Bk.,
Deutſche Bank ..."
Eff.=u. Wechſel.
bank".
Vereinsbank ..
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7% Dt. Reichsbahn=
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6% AEG. Vorzug/ 82.5
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77
166
126
102
181
189.5
111
149.75
141.25
141.25
136
160
35‟
160
300.25
126.25
15:1,
189
166
93‟.
162.5
152.75
123
Buderus Eiſen „./ 86.75
Cement Heidelberg/136.75
Karlſtadt /167
Them. WerkeAlbert. 95
Fabrik Milch
Daimler=Benz ... /106
Dt. Atl.=Zelegr.. /145
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Erdöl . . . . . . . 143.5
Gold= u. Stib.=Anſtalt /216.75
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115
88.9
264.5
270
105
125
90
112
325.5
92
120
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Frankona Rück= u.
125
108.25
Mitv.
Mannh. Verſich. 1189 *
[ ← ][ ][ → ]urmmer 242
Freitag, den 31. Auguſt 1928
„Danke”, ſagte er, als ſie ſchloß. „Ich ſehe jetzt klar. Sehr
klar, das iſt immer erfreulich.”
Er preßte die Hände vor das Geſicht.
„Ich habe Ihnen jedenfalls abzubitten”, ſagte er nach einer
Weile. „Meine Dummheit damals hat Sie in mein Unglück
hineingeriſſen —
„Alles kommt, wie es kommen muß”, ſagte Giſela müde und
ſtand auf.
„Wo wollen Sie hin?” fragte er in Gedanken.
„Das weiß ich noch nicht, Mr. Moran.”
„Auf Wiederſehen, Prinzeß.”
„Guten Tag, Mr. Moran.”
Als Ted Moran die Tür zuſchlagen hörte, machte er eine
haſtige Bewegung, als wollte er ihr nach.
Aber er war ſo müde.
Und es war alles ſo gleichgültig.
Ganz gleichgültig.
Er legte den Kopf in die Hände und begann wie ein Kind
zu weinen.
„Ja — ich ſuche etwas.”
„Well — da drüben — Nr. 41 — iſt das Arbeitsamt — da
kriegen Sie ſoviel Stellungsnachweiſe, wie Sie wollen.”
„Ich werde hingehen, Sir”, ſagte Giſela dankbar.
„Allright — werden ſchon was finden, d bye."
Der Vierſchrötige ruckte an ſeinem Hut zum Zeichen des
Grußes und ſtampfte weiter.
Yankees. Man hilft einander ohne Phraſen, ohne Floskeln,
kurz, knapp, möglichſt ohne Zeitverluſt.
Man war Mitglied einer großen Gemeinſchaft, die Arbeit
hieß. Das verſcheuchte das jämmerliche Gefühl des Alleinſeins.
Im Arbeitsnachweis empfing ſie ein vertrocknet ausſehender
Menſch mit abſtehenden Ohren und abgebiſſenen Fingernägeln.
„Was können Sie?"
„Ich war bis jetzt Geſellſchafterin bei Mrs. Moran.”
Der Mann ſah ſie erſtaunt an.
„Was wollen Sie denn hier? Inſerieren Sie doch.”
Giſela ſchüttelte den Kopf.
„Ich möchte Arbeit haben, Sir.”
Der Vertrocknete zuckte verſtändnislos die Achſeln.
„Können Sie Klavier ſpielen?”
„Etwas, ja”, ſagte Giſela erſtaunt.
„Etwas, etwas! Können Sie einem achtjährigen Mädel
Klavierunterricht geben, ja oder nein?”
„Ich denke, ja."
„Well — gehen Sie zu Mr. Blynn, 112 Franklin Street.”
„Danke, Sir!”
„Die nächſte!”
Ein iriſches Dienſtmädchen, das ſchon längſt unruhig von
einem Bein auf das andere getreten war, ſchob ſich heran.
Mr. Blynn, 112 Franklin Street, war ein langer, ſchwerer
Mann mit geöltem Haar.
Er roch nach Tabak.
„Kommen Sie rein, Madam”, ſagte er mit lächelnder
Freund=
lichkeit.
Das kleine Zimmer mit den billigen Tapeten war muffig und
nicht ſehr ſauber.
Ein kleines Mädchen mit merkwürdig frechem
Geſichtsaus=
druck ſtand auf.
„Iſt ſie das?” fragte es mit quäkender Stimme.
„Ja, dear — laß uns einen Augenblick allein.”
„Ja — aber benimm dich ordentlich. Ja.”
Der freundlich Lächelnde wurde rot bis unter den
Haar=
boden. Das kleine Mädchen mit dem frechen Geſichtsausdruck
marſchierte auf dünnen Beinen zur Tür hinaus.
(Fortſetzung folgt.)
Roman von Ludwig von Wohl.
Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1927.
ſommen Sie herein”, ſagte er finſter. „Ich hab' mit Ihnen
dart.”
v. groß war die Erregung in ihm, daß ihm nicht einmal der
zhen ihrer Hand auffiel.
Eietzen Sie ſich!”
je gehorchte unwillkürlich.
Efie kommen Sie hierher?”
Drrs. Moran hat mich als Geſellſchafterin engagiert.”
*o — — hat ſie das?"
ariered Moran hatte ein böſes Flimmern in den Augen.
Eer ſind Sie eigentlich?”
i ſah ihm voll ins Geſicht.
7ch bin Frau Giſela Brouwer.”
r zog die Brauen zuſammen.
ſecht die Prinzeſſin Thraun?”
7ch bin eine geborene Prinzeſſin Thraun.”
cw — können Sie mir hierüber Aufklärung geben?”
r warf ihr Mabels Brief zu.
i las.
M ein Gott”, ſagte ſie leiſe. „Mein Gott!”
7S wird einen hübſchen Skandal geben”, nickte er grimmig,
huakn oder übermorgen ſind alle Zeitungen voll.”
Nein, nein!” rief ſie entſetzt.
Ere können ſich darauf verlaſſen. Und jetzt heraus mit der
hihl= — woher weiß Mrs. Moran von den Vorgängen, im
Mte"
r beugte ſich vor.
eS gibt nur eine Möglichkeit”, ſagte Giſela mit zuckendem
h. „Girgis muß es ihr geſagt haben.”
r ſah ſie mißtrauiſch an.
Fargis? Wer iſt denn das nun wieder?”
um erſt wurde ſie ſich der Feindſeligkeit bewußt, die in ſeiner
m. Haltung lag.
Als Giſela merkte, daß ſie nun ſchon zum dritten Male über
die Waſhington Street ging, riß ſie ſich zuſammen.
Man mußte etwas tun — — damit, daß man ziellos in
Detroit herumlief, kam man nicht weiter.
Sie kaufte eine Zeitung und begann die Stellenangebote
durchzuſehen. Es mußte ja ſchließlich etwas für ſie geben. Mit
den fünfundſechzig Dollar, die ſie von Mrs. Moran noch hatte,
kam man nicht weit.
Dienſtmädchen — Aufwäſcher — Privatſekretär —
Wie traurig Mr. Moran ausgeſehen hatte — wie ein großer
Junge, dem irgend etwas Betrübliches paſſiert war.
Unbegreif=
lich, daß Mrs. Moran ihm ohne jede Nachforſchung einfach
davon=
ging . .."
„s;; Geſchirrwäſcher — Bankbeamter — Perſonalchef —
Zeichner —
„Fünftauſend Dollar Beteiligung —
Er war ganz geiſtesabweſend geweſen — — hatte ſie nicht
einmal angeſehen, als er ihr die Hand gab — — armer Kerl.
Wie ſchrecklich mußte es ſein, jemand zu lieben — —
Nähmädchen — gelernte Strumpfwirkerin —
„Hollah, Madame, ſuchen Sie einen job?”
Eine gutmütige Stimme,
Sie wandte ſich um. Ein großer, vierſchrötiger Mann ſtand
vor ihr — eine kurze Pfeife im Mund, und betrachtete ſie
ange=
legentlich.
Job? — er meinte wohl Stellung.
ich werde Ihnen das erzählen,” ſagte ſie kühl, „und Sie
wer=
deina aus erſehen, in welche Lage Sie mich gebracht haben!"
7oran hörte ſie ſchweigend an. Nur als ſie erwähnte, daß
ſiey m: Mrs. Moran ſelbſt in Kairo engagiert worden war, zerbiß
eriten Ausruf.
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Ob Sie Margarine kaufen oder nicht — Sie
essen sie auf alle Fälle oder, genauer
ge-
sagt, die einzelnen Bestandteile, aus denen
die Margarine zubereitet wird: Milch, Ei
und Salz, feine Speisefette und Pflanzenöle.
Diese feinen Speisefette und Oele werden
in grossen ovalen Gefässen, den Kirnen,
mit Mülch und Ei gemischt und gerührt.
Nach dem Abkühlen wird das Gemisch
maschinell geknetet, mit dem notwendigen
Salz versehen, von der überschüssigen
Feuchtigkeit befreit, und Alma-Margarine ist
fertig. Alma-Margarine wird während ihrer
Entstehung und Verpackung von keiner
Hand berührt! Sie kommt appetitlich,
ge-
sund und wohlschmeckend in Ihren Besitz.
Alma wird grundsätzlich ohne
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bons und ohne „Wertreklame” verkauft und
kostet deshalb nur 85 jennig das Pfund.
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