Darmstädter Tagblatt 1928


29. August 1928

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Einzelnummer 10 Pfennige

Hefſiſche Neueſte Nachrichten

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Nummer 240
Mittwoch, den 29. Auguſt 1928.
191. Jahrgang

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Zwiſchen Paris und Genf.

Vereiſe Dr. Streſemanns aus Paris.
Zur Erbolung nach Baden=Baden.
Paris, 28. Auguſt.
Meichsminiſter des Aeußeren Dr. Streſemann hat heute
itrg 12,25 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug Paris
ſeßburg Paris verlaſſen, um ſich nach Baden=Baden zu be=
gen
. Er wird von Straßburg aus im Sonderzug nach Baden=
1st und von dort im Auto nach Baden=Baden weiterreiſen. Auf
Fahrt zum Bahnhof nahm Dr. Streſemann Gelegenheit,
ger: Umweg zu machen, um einige ſehenswerte Gebäude von
7S im Vorbeifahren kennen zu lernen. Die Einfahrt in den
Grahof erfolgte ſo gut wie unbemerkt. Da Botſchafter v. Hoeſch
dem Empfang der Bevollmächtigten für die Unterzeichnung
Rriegsächtungspaktes teilnahm, welchen der Präſident der
Vll=blik in Rambouillet veranſtaltete, gaben Botſchaftsrat Dr.
At., in ſeiner Vertretung ſowie andere Mitglieder der Bot=
Dr. Streſemann das Geleit. Auf dem Bahnſteig hatten ſich
1Y ertretung des Chefs des Protokolls Herr Carré ſowie der
Ainzeipräfekt von Paris, Chiappe, eingefunden. Als Dr. Stre=
ſtanin
den Bahnſteig durchſchritt, um ſich zu ſeinem an der
ete des Zuges befindlichen Salonwagen zu begeben, grüßte
ſoas auf dem Bahnſteig befindliche reiſende Publikum durch
ſtolbnehmen und Tücherſchwenken. Streſemann, der ſich ſchon
1MKinuten vor Abfahrt des Zuges eingefunden hatte und in
ſtom Salonwagen geſtiegen war, zeigte ſich erſt am Fenſter,
ſich der Zug in Bewegung ſetzte, und grüßte.

Der Reichsaußenminiſter iſt am Dienstag abend in Baden=
Kom eingetroffen. In ſeinem mehrwöchentlichen Aufenthalt ſoll
üg auf Anordnung ſeiner Aerzte von allen Geſchäften zurück=
henn
, wird es aber nicht vermeiden können. Am Mittwoch vor=
mtgg
wird ihn bereits der Staatsſekretär v. Schubert beſuchen,
autf dem Wege nach Genf iſt und in Baden=Baden ſeine Fahrt
u uſinige Zeit unterbricht, um mit dem Reichsaußenminiſter die
Keoniſfe ſeiner Unterhandlungen durchzuſprechen. Für Sonn=
af
üſt bereits der Reichskanzler Hermann Müller angeſagt, der
ualls vor Genf noch mit dem Außenminiſter konferieren will.
ſce die Pariſer Beſprechungen wird auf Grund beiderſeitiger
tanbarungen völliges Stillſchweigen beobachtet. An amtlicher
klmer Stelle wird ſogar behauptet, daß ein ausführlicher Be=
zt
des Reichsaußenminiſters noch nicht vorliege. Das dürfte
kön ſtimmen. Dr. Streſemann wird ſelbſtverſtändlich dem
ſesskanzler berichtet haben. Aber auch über die ſtimmungs=
iöige
Tendenz iſt vorläufig nichts in Erfahrung zu bringen.
Is in ausländiſchen Zeitungen ſteht, iſt lediglich eine Wieder=
ge
früherer Meldungen, die, ſoweit ſie nicht auf Senſationen
ſück zuführen ſind, beſtimmte Zwecke verfolgen. Deshalb iſt
in dieſen Meldungen gegenüber Zurückhaltung am Platze.
ke rmöchten annehmen, daß Dr. Streſemann und Briand bei
er. verhältnismäßig kurzen Ausſprache das politiſche Gebiet
e geſtreift haben, ſchon weil Briand in dieſem Augenblick die
karatwortung für die Politik auf Poincaré abſchob. Aus der
zichen Dauer der Unterredung zwiſchen Poincaré und Dr.
Fegemann ergibt ſich aber, daß hier die allgemeinen politiſchen
ſigen, die zwiſchen Frankreich und Deutſchland zur Diskuſſion
herr, eingehend erörtert worden ſind, und daß da auch der
Eem iſt, an dem die Fortſetzung der Ausſprache in Genf ab=
hängt
wird.
Sotreſemanns Unterredung mit Poincaré.
UIeber das Ergebnis der Pariſer Beſprechungen zwiſchen Dr.
Eeßemann und Poincaré lagen auch heute abend offizielle Nach=
ktm
, die etwa über den rein formellen Hergang der Unter=
durgen
hinausgehen würden, nicht vor. Da ſich auch der Quai
rnay ebenſo ſchweigſam verhält, iſt natürlich allen Kombinatio=
ſoer
Preſſe nach wie vor Tür und Tor geöffnet. Am un=
eunmteſten
zeigt ſich, wie ſtets, der amerikaniſche Journalismus.
hringt der Pariſer Korreſpondent des New York Herald
* wbis ims einzelne gehende, ſehr ausführliche Darſtellung des
Llrufes der erſten Unterredung zwiſchen Streſemann und
Anxaré. Danach ſei Streſemanns Erſuchen um Rheinland=
tmung
in einer Weiſe erfolgt, die im ſtärkſten Gegenſatz zu
in Erwartungen geſtanden habe. Streſemann habe ſeine For=
nurg
auf den veränderten Geiſt zwiſchen Frankreich und
zu chland aufgebaut und ſei ſoweit gegangen, auszuſprechen,
c, wenn Frankreich ſich in ſeiner Einſtellung gegenüber der
beinlandräumung vom Geiſte der Annäherung nicht beeinfluſſen
le, er, Dr. Streſemann, der in Deutſchland als Exponent der
herung gelte, es vielleicht unmöglich finden könnte, des
ſiamaliſtiſchen Geiſtes in Deutſchland Herr zu werden. Der
ai er Korreſpondent des New York Herald, der betont, daß
die Informationen von ganz zuſtändiger Seite erhalten habe,
lärrt dann weiter, Poincars habe geantwortet, daß Deutſchland
mpeſſionen nur erwarten könne, wenn es bereit ſei, Vorſchläge
Ulebereinſtimmung mit ſeinen Dawes=Verpflichtungen zu
chen. Das bedeute: Bezahle in bar für die Räumung!
aeſ emann habe nach Konferenzſchluß erklärt, er ſei ſehr befrie=
trund
glücklich. Poincaré habe gegenüber Streſemann die
Iöbe Höflichkeit gezeigt, habe Streſemanns Argumente ange=
½u, aber ſich zu nichts bereit gefunden, nicht einmal zu einer
Uaren Räumung der zweiten Zone. Inwieweit dieſe Dar=
lumgen
richtig ſind oder falſch, läßt ſich im Augenblick natürlich
hrnicht ſagen. Es mag dabei wohl wie ſtets Nichtiges mit Un=
dingem
gemiſcht ſein. Vielleicht wird man morgen etwas klarer
ſehr, wenn Dr. Streſemann und Staatsſekretär von Schubert in
tden=Baden zuſammengetroffen ſind.

Der Abſchluß der Pariſer Feſtlichkeiten
bei Doumergue.
EP. Paris, 28. Auguſt.
Die Unterzeichner des Kellogg=Paktes wurden heute mittag
vom Präſidenten der Republik in Rambouillet zum Mittageſſen
geladen. Der Speiſeſaal war mit zwei koſtbaren Gobelins aus
dem 18. Jahrhundert geſchmückt, die Tiſche dagegen mit einfachen
Feldblumen. Auch verſchiedene Miniſter, Diplomaten und hohe
Beamte waren geladen. Streſemann ließ ſich durch den Botſchaf=
ter
von Hoeſch vertreten. Nach dem Eſſen beſichtigten die Gäſte
unter der perſönlichen Führung Doumergues den Schloßpark.
Eine zahlreiche Menſchenmenge hatte ſich vor dem Schloß einge=
funden
und bereitete den ankommenden Gäſten einen freundlichen
Empfang. Es kam auch zu einem kleinen, allerdings mehr komi=
ſchen
Zwiſchenfall. Mehrere ausländiſche Suffragetten, die ein
Plakat mit einer Inſchrift vorantrugen, verſuchten, in das Schloß
einzudringen, um Doumerque eine Adreſſe zugunſten des Frauen=
ſtimmrechts
zu überreichen. Sie wurden von den Gendarmen
unter allgemeiner Heiterkeit der Zuſchauer in die Flucht geſchlagen.
Nachmittags um 5 Uhr wurden die Delegierten außerdem im
Rathauſe von Paris empfangen, wo ein glänzender Empfang
veranſtaltet wurde, an dem 400 Perſonen teilnahmen.
Wann tritt der Kellogg=Pakt in Kraft?
EP. Paris, 28. Auguft.
Der Temps weiſt darauf hin, daß jetzt, nachdem der
Kelloggpakt unterzeichnet iſt, dieſer immerhin noch nicht in Kraft
getreten ſei. Dies werde erſt dann der Fall ſein, wenn ſämt=
liche
Länder den Vertrag ratifiziert und die
Ratifikationsurkunden, in Waſhington über=
reicht
haben werden. Das könnte unter Umſtänden ſehr lange
dauern. Die Zeitung verweiſt dabei darauf, daß der Verſailler
Vertrag, der am 28. Junf 1919, unterzeichnet wurde, erſt am
10. Januar 1920 in Kraft trat.
Die Einladung
zum Anſchluß an den Kellogs=Pakt.
EP. Paris, 28. Auguſt.
Die amerikaniſche Botſchaft veröffenrlicht eine Note, worin mitge=
teilt
wird, daß ſofort nach der Unterzeichnung des Kriegsächtungspaktes
die amerikaniſchen Botſchafter und Geſandten in den Ländern, die den
Vertrag geſtern nicht unterzeichnet haben, den Regierungen, bei denen
ſie akkreditiert ſind, ein Dokument überreichten, worin dieſe von der
Unterzeichnung des Paktes in Kenntnis geſetzt und gleichzeitig einge=
laden
werden, ſich dem Vertrag ebenfalls anzuſchließen. Gleichzeitig
ſei den betreffenden Regierungen der Text des Vertrages überreicht
worden.
Der amerikaniſche Geſchäftsträger erſchien heute vormittag im Auf=
trage
ſeiner Regierung im Wiener Bundeskanzleramt und überreichte
eine Note, in welcher der Text des geſtern in Paris unterzeichneten
Kelloggpaktes der öſterreichiſchen Regierung zur Kenntnis gebracht und
Oeſterreich gleichzuitig eingeladen wird, dem Kriegsäch=
tungspakt
beizutreten.
Die amerikaniſche Note mit der Einladung zum Bei=
tritt
der Schweiz zum Kellogypakt iſt im Berner Bundeshaus
eingetroffen.
Die bulgariſche Regierung hat von den Vereinigten
Staaten eme Einladung zur Unterzeichnung des amerikaniſchen
Friedensdaktes erhalten.
Von den Nationen, die geſtern nach der Unterzeichnungszeremonie
aufgefordert worden ſind, au. ihrerſeits dim Anzikriegspakt beizutreten,
haben bereits vier Länder telegraphiſch ihre Zuſage erteilt, und zwar
Dänemark, Südſlawien, Rumänien und Peru.
In Beantwortung der vom amerikaniſchen Geſandten ihm über=
mittelten
Einladung an Norwegen, dem Kelloga=Pakt beizu=
treten
, hat der Miniſter des Auswärtigen erklärt, daß die norwegiſche
Regierung dem Vertrag zuſtimme und ſobald als möglich einen Geſetz=
entwurf
über Norwegens Beitritt im Stortmg einbringen werde.


Die Einkadung
zum Beitritt an Sowjet=Rußland
Moskau, 28. Auguſt.
Der franzöſiſche Botſchafter Herbette überreichte heute im
Auftrage der franzöſiſchen Regierung dem ſtellvertretenden Volks=
kommiſſar
für auswärtige Angelegenheiten, Litwinow, die offi=
zielle
Einladung an die Sowjetregierung, dem Kelloggpakt bei=
zutreten
. Im Auftrage ſeiner Regierung teilte der Botſchafter
mit, daß der Beitritt zu dem Pakt dieſelben Bedingungen und
Vorrechte vorausſetze, die von den Mächten, die den Pakt in
Paris unterzeichnet haben, anerkannt worden ſeien. Zugleich
überreichte Herbette dem ſtellvertretenden Volkskommiſſar eine
Abſchrift des unterzeichneten Paktes. Litrinow bat den Bot=
ſchafter
, ihm ein Verzeichnis aller Regierungen zu übermitteln,
denen eine analoge Aufforderung zugegangen ſei, und erſuchte
ferner um Einſicht in die geſamte Korreſpondenz, die ſich auf den
Kelloggpakt bezieht, da dieſe Informationen der Sowjetregierung
bei der Beurteilung der von dem franzöſiſchen Botſchafter über=
reichten
Einladung unerläßlich ſeien.
Wie aus Moskau gemeldet wird, herrſcht in diplomatiſchen
Kreiſen Moskaus die Auffaſſung, die Sowjetregierung könne
über die Tatſache, daß ſie nicht nach Paris aufgefordert wurde,
nicht hinwegkommen. Die Einladung der franzöſiſchen Regierung
zur Unterzeichnung habe keinen günſtigen Eindruck in ruſſiſchen
politiſchen Kreiſen hinterlaſſen. Man glaubt ſich nicht nur zurück=
geſetzt
, ſondern auch im Recht, dem Zweifel Ausdruck zu geben,
den man ruſſiſcherſeits in die Zweckmäßigkeit eines Beitritts
der Sowjetunion zu dieſem Pakt hege. Man ſpricht ſoaar davon,
daß die Sowjetregierung von beſtimmten Kreiſen dahin beein=
flußt
werde, dem Pakt ganz fern zu bleiben.

*Kampf um das Baltikum.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
s. Reval, im Auguſt 1928.
Der lange und viel erörterte Baltiſche Bund iſt in
dieſen Tagen im Werden begriffen. Es wird vorerſt ein kleiner
Bund ſein, eine Allianz zwiſchen Lettland und Eſtland. Litauen
ſoll aus wirtſchaſtlichen und politiſchen Gründen nicht einbezogen
werden. Eine Allianz, keine Union wird die beiden baltiſchen
Nachbarſtaaten verbinden. Gegen eine vollſtändige Verſchmelzung
ſträubt ſich das abfolute Unabhängigkeitsbedürfnis, das den jun=
gen
Staaten eigen iſt. Und ihre recht kleinliche Eiferſüchtelei. In
camera Caritatis kann man von lettiſchen und eſtländiſchen Poli=
tikern
in gleicher Weiſe hören, wie turmhoch die einen über die
anderen ſich erhaben fühlen. Dieſe wie jene betrachten ſich als die
alleinigen Träger baltiſcher Kultur. Und wenn ſie nun im Be=
griffe
ſind, ſich miteinander zu verbünden, geſchieht dies vor allem
aus wirtſchaftlicher Notwendigkeit, noch ſtärker aber aus dem
Gefühl von Schutzbedürftigkeit gegenüber Ruß=
land
. Der erſte Schritt zum Baltiſchen Bund wird die let=
tiſch
=eſtniſche Zollunion ſein, die nun, nach längerem
Zögern der eſtniſchen Wirtſchaftskreiſe, vor dem Abſchluß ſteht.
Wichtiger noch iſt das Militärbündnis der beiden Staaten.
Vierhunderttauſend Mann, meinen ſie, können ſie im Ernſtfall
auf die Beine ſtellen. Im Ernſtfall d. h. für den Fall eines
ruſſiſchen Angriffes. Obwohl augenblicklich im Baltikum Ruhe
herrſcht, wird täglich und ſtündlich mit dieſer Möglichkeit gerech=
net
. Wir dürfen eine Balkaniſierung unſerer
Verhältniſſe nicht zulaſſen, erklärte mir der lettiſche
Außenminiſter Balodis, als unſer Geſpräch auf die Notwendig=
keit
dieſes baltiſchen Bundes kam. und auf die Gefahren, die den
Randſtaaten von ihren Nachbarn drohen.
Dieſe Gefahren können nicht nur kriegeriſcher, ſondern auch
friedlicher, freundſchaftlicher, gar zu freundſchaftlicher Natur ſein.
Zweifellos iſt die ärgſte Gefahr, die der Souveränität der Rand=
ſtaaten
droht, die tödliche Umarmung durch Polen.
Man ſetzt in Warſchau alle Hebel in Bewegung, um die baltiſchen
Staaten in die eigene Intereſſenſphäre einzubeziehen. Genau ſo
wie Litauen gewaltſam von der polniſchen Wirtſchaft und der
polniſchen Kultur aufgeſogen werden ſoll, möchte man Lettland
und Eſtland auf friedlichem, freundſchaftlichem Weg zu Tode
küſſen. Nun iſt die Hinneigung zu Polen namentlich in Eſt=
land
ziemlich ſtark. Zweifellos iſt die unverſöhnliche Haltung des
Außenminiſters Rebane, der ſich im diplomatiſchen Verkehr
genau ſo wenig wie im perſönlichen durch beſondere Konzilianz
auszeichnet, in der Frage der Entſchädigung reichsdeutſcher, durch
die Bodenreform enteigneter Grundbeſitzer vor allem auf pol=
niſche
Einflüſſe und Einflüſterungen zurückzuführen. Das War=
ſchauer
Außenminiſterium hat mehr als einmal den Verſuch ge=
macht
, Eſtland als brillanten Sekundanten im Handelskrieg
mit Deutſchland zu gewinnen. Daß dieſer Verſuch mißlang,
liegt an der unabänderlichen Tatſache, daß etwa die Hälfte des
eſtniſchen Wirtſchaftsverkehrs ſich mit Deutſchland abſpielt, und
daß en Handelskrieg, der für Deutſchland unbequem geweſen
wäre, ſür Eſtland ſicheren wirtſchaftlichen Selbſtmord bedeutet
hätte. Neuerdings iſt man in Warſchau nun am Werk, auch Lett=
land
in die heimliche Front gegen das Deutſche Reich einzubezie=
hen
. Herr Holowko, der Direktor der Oſtabteilung des polniſchen
Außenminiſteriums, nebenbei einer der gefährlichſten und zweifel=
los
agilſten polniſchen Diplomaten, hat ſich zu einer Staatspiſite
in Riga aufgehalten, bei der ſicherlich nicht nur vom Wetter die
Rede war. Erfreulicherweiſe iſt aber der friedliche Ein=
fluß
Deutſchlands im Baltikum ebenſo in ſtändigem
Wachſen wie die Einſicht der maßgebenden Kreiſe, daß das Reich
wirtſchaftlich und kulturell doch viel mehr zu bieten habe als Herr
Holowko mitſamt der militäriſchen Unterſtützung gegen alle Sei=
ten
, die er als Preis für die Schaffung eines baltiſch=polniſchen
Blocks bietet.
Die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und den Randſtaaten
waren in den erſten Nachkriegsjahren infolge des Mißtrauens die=
ſer
Länder, das ſtark mit deutſchfeindlichen Reſſentiments aus
der Okkupationszeit untermiſcht war, recht heikler Natur. Noch
bis in die allerletzte Zeit feierte man hochoffiziell und wenig takt=
voll
die Jahrestage des deutſchen Rückzugs als Befreiungstage‟
der jungen Staaten. Langſam, ganz langſam trat dann eine
Wandlung zum Beſſeren ein. Die Oeffentlichkeit Lettlands und
Eſtlands beginnt jetzt erſt zu erkennen, daß ihre mühſam er=
kämpfte
Unabhängigkeit von jeder anderen am Baltikum inter=
eſſierten
Macht eher bedroht ſein könnte, als gerade von Deutſch=
land
, das man gefühlsmäßig noch immer als das Erobererland
zu betrachten geneigt iſt. Man muß anerkennen, daß die deutſche
Diplomatie hier ſehr weſentlich an der Beruhigung der Gemüter
und recht erfolgreich an der Beſſerung der Stimmung mit=
gearbeitet
hat.
Die bodenſtändige deutſche Bevölkerung der Randſtaaten iſt
die Minderheit, die durch den Zuſammenbruch wirtſchaftlich viel=
leicht
am ſchwerſten geſchädigt wurde. Man kann ohne Ueber=
treibung
ſagen, daß ſie wirtſchaftlich rniniert worden iſt.
Der Großgrundbeſitz, der ſich zu vier Fünftel in deutſchen Händen
befand und der all die Jahrzehnte hindurch durch eine ſehr an=
erkennenswerte
Selbſtbeſteuerung die Mittel zur Aufrechterhal=
tung
und Entfaltung des deutſchen kulturellen und nationalen
Lebens im Baltikum aufgebracht hatte, wurde nahezu ent=
ſchädigungslos
enteignet. Den lettiſchen Ritterguts=
beſitzern
wurden ſogenannte Reſtgüter von 200 Morgen ge=
laſſen
. Dieſe Reſtgüter wurden jedoch in völlig unſachlicher Weiſe
von lokalen Komitees beſtimmt, die natürlich durchweg das Be=
ſtreben
hatten und dieſes Beſtreben keineswegs ſchüchtern in
die Tat umſetzten , den wertvollen und ertragreichen Grund
und Boden ihren eigenen Leuten zu überantworten und den alten
Herren nur die ſchäbigſten Reſte zu überlaſſen. Der baltiſche
Grundbeſitz führt heute ein Leben, das vielfach unter dem aller=
einfachſten
Standard liegt. Frühere Großgrundbeſitzer
fahren als Holzkutſcher in ihren enteigneten
Wäldern herum. Ihre Frauen und Töchter verkaufen die
beſcheidenen Erträgniſſe ihrer Reſtgüter unter den Hökerweibern
auf den Märkten. Aber die Söhne des deutſch=baltiſchen enteig=

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neten und proletariſierten Adels und Großbauerntums ſtudie=
ren
noch immer. Unter unvorſtellbaren Opfern der feſtorgani=
ſierten
Geſamtheit und jedes Einzelnen iſt es bisher noch gelun=
gen
, mindeſtens den Bildungsſtandard aufrecht zu erhalten. Wie
lange das noch möglich ſein wird, wenn keine Hilfe von außen
kommt, iſt allerdings fraglich. Das Problem der deutſch=
baltiſchen
Jugend iſt außerordentlich ernſt. Es iſt das
Problem des Deutſch=Baltentums überhaupt, das auf den Aus=
ſterbeetat
geſetzt iſt, wenn es nicht gelingt, ſeine Lage grund=
legend
zu ändern.
Die deutſchen Minderheiten in den baltiſchen Staaten leiſten
aus eigener Kraft außerordentlich viel. Planmäßig wird eine
Umſiedlung der unter Fremdnationalen verſtreut lebenden deut=
ſchen
Bauern und ihre Zuſammenfaſſung in Gemeinden mit deut=
ſcher
Schule, deutſcher Kirche und bewußt deutſchem Leben in die
Wege geleitet. Auch zu dieſer Umſiedlung gehört natürlich Geld.
Keine verlorenen Kapitalien, ſondern Kredite zum Wieder=
ankauf
von Boden. Im Inland ſind die erforderlichen Kre=
dite
natürlich nur zum geringſten Teil aufzutreiben, obwohl die
Kreditpolitik der maßgebenden Stellen lange nicht mehr ſo ein=
ſeitig
nationaliſtiſch und damit deutſchfeindlich iſt, wie in ver=
gangenen
Jahren. Es läge aber nicht nur im Intereſſe des Bal=
tentums
, das eine wertvolle, ſchwer um ſeine Exiſtenz ringende
deutſche Minderheit darſtellt, ſondern im Intereſſe der ganzen
deutſchen Zukunft, die den Oſten braucht, würde man im Reich
endlich mehr Verſtändnis für die Notlage und die
Lebensnotwendigkeiten der baltiſchen Deut=
ſchen
aufbringen.
Grundſätzliche politiſche Gegnerſchaft zwiſchen Deutſchland
und den Randſtaaten gibt es nicht, mußes zumindeſt nicht geben.
Die baltiſchen Deutſchen, die ſich weitgehender kultureller und
nationaler Freiheit und Entfaltungsmöglichkeit erfreuen wenn
auch gewiß auf dieſem Gebiet manches immer noch zu wünſchen
übrig bliebe , ſind vermöge ihrer ausgezeichneten politiſchen
Schulung und Führung berufen und durchaus in der Lage, die
Politik der Ranbſtaaten ſo entſcheidend mit zu beeinfluſſen, daß
dieſe polniſchen und anderen deutſchfeindlichen Einkrei=
ſungsverſuchen
entſchieden Widerſtand leiſten würden.
Das Deutſche Reich wird die Schützenhilfe der Deutſchbalten
ebenſo brauchen, wie dieſe heute die Unterſtützung aus dem Reich
benötigen. Politiſche Zweckmäßigkeit und das Bewußtſein volks=
nationaler
Verbundenheit ſollten beide veranlaſſen, dem deutſch=
baltiſchen
Problem erhöhte und tätigere Aufmerkſamkeit zu
widmen.

Vom Tage.

Die Journaliſten beglückwünſchen Briand,
Sireſemann und Chamberlain.

EP. Genf, 28. Auguſt.
Die Vereinigung der internationalen Journaliſten beim
Völkerbund hat heute anläßlich der Unterzeichnung bes Kellogg=
paktes
in Paris an Briand eim Glückwunſchtelegram geſandt.
In zwei Telegrammen an Streſewann und Chamberlain wird
der Wunſch für deren baldige Geneſung ausgeſprochen.

Kellogg=Pakt und Amerikas Verteidigung.
Berlin, 28. Auguſt.
Wie aus New York berichtet wird, hat Präſident Coolidge
die Führer der Armee und der Flotte auf ſeine Sommer= Reſi=
denz
nach Viscounſin eingeladen, um ſich über die Wirkungen
des engliſch=franzöſiſchem Flottenabkommens zu unterrichten.
Univerſal Service läßt ſich dazu aus Waſhington berichten:
Trotzdem durch die Unterzeichnung des Kelloggpaktes auf den
Angriffskrieg verzichtet worden iſt, beabſichtigen die Vereinigten
Staaten wicht, ihre nationale Verteidigung zu vernachläſſigen.
Im gleichen Zuſammenhang ſtellt Aſſociateb Preß feſt, daß
die weſteuropäiſchen Staaten gegenwärtig ſchwerer bewaffnet
ſeien als im Jahre 1913. Außer den ungezählten Zahlem von
Reſerviſten ſtänden zurzeit in Weſteuropa über drei Millionen
Soldaten unter Waffen. Alle Alliierten hätten ihre Rüſtungen
vermehrt. Selbſt England habe jetzt mehr Truppen als 1913,
und Frankreich ſei die weitaus ſtärkſte Landmacht des europä=
iſchen
Kontinents. Nur Deutſchland, Oeſterreich und Bulgarien
hätten wur noch Bruchteile ihrer früheren Armeen.

Das deutſchnationale Parteigericht, aſſo die oberſte
Parteiinſtanz für derartige Fälle, tritt heute vomittag 11 Uhr zu=
ſammen
, um zu dem Fall Lambach abſchließend Stel=
lung
zu nehmen.
Staatsſekretär Kellogg wird ſich nach ſeinen neueſten
Dispoſitionen am 29. Auguſt nach Cherbourg begeben, um von dort die
Heimreiſe anzutreten. Demnuch hat Kelloog auf ſeine urſprüng=
liche
Abſicht, Dublin zu beſuchen, verzichtet.
Die Polizei hat am Montag in Paris 60 Verhaftun=
gen
von Kommuniſten vorgenommen und in einem Vor=
ort
weitere vier. Infolge dieſer energiſchen Aktionen konnten die Kund=
gebungen
ſich nirgends entwickeln.
Der Hauptausſchuß der kroatiſchen föderaliſtiſchen Partei hat eine
Eutfchließung angenommen, worin die Vereinigung der Partei mit der
Kroatiſchen Bauernpartei und mit der Bäuerlich=Demokratiſchen Kog=
lition
gutgeheißen wirb.
Nach Meldungen aus Peking ſind zwiſchen den Reſten der chine=
ſiſchen
Nordtruppen und den Truppen der Nanking=
regierung
neue ſchwere Kämpfe entbrannt.
Die japaniſchen Behörden verfügten die Zurück=
ziehung
von 2000 Soldaten aus der Mandſchurei,
da dort die Ruhe wieder hergeſtellt ſei.

müſſe, ſo iſt zu erwidern, daß unſere Pfänder nicht in der Be=
ſetzung
beſtehen, ſondern im Dawesplan und in dem Abkommen
von Locarno. Was das Aushandeln der Räumung anlangt, ſo
wollen wir damit nichts zu tun haben. Es gibt Geſten, die ge=
winnen
, wenn ſie ſpontan und ohne an ein beſtimmtes Intereſſe
zu denken, gemacht werden. Wenn aber im Anſchluß an Thoiry
die Regierungen ſich auf dieſen Standpunkt ſtellten, müſſen wir
darauf hinweiſen, daß die zu fordernde Kompenſation in der
gegenſeitigen internationalen Kontrolle des
Grenzgebietes beſteht, die Beginn und Vorſpiel
der allgemeinen Kontrolle und der Abrüſtung
ſein muß. Ich für meinen Teil habe niemals Herriots Trilogie=
Sicherheit, Schiedsgerichtsbarkeit, Abrüſtung angenommen; meine
Formel iſt: Sicherheit durch Schiedsgerichtsbar=
keit
und Abrüſtung.

Neue Reichsbahntarife ab 1. Oktoben
Die Folgen werden nicht ausbleiben.

Eine ungariſche Neie an den Völkerbund.

Genf. 28. Auguſt.
Die ungariſche Regierung hat in der Frage des Optantenſtreites
mit Rumänien eine Note an den Generalſekretär des Völkerbundes
gerichtet, in der ſie erneut darum erſucht, der Völkerbund möge auf
Grund des Artikels 239 des Vertrages von Trianon für das gemiſchte
Schiedsgericht zwei Erſatzrichter beſtellen. Sollte Rumänien auch wei=
terhin
behaupten, daß Artikel 239 nicht anwendbar ſei, da dieſer eine
Ueberſchreitung der Kompetenz des Schiedsgerichts darſtellen würde,
ſo möge der Rat Rumänien auffordern, dieſe Frage gemeinſam mit
Ungarn dem Ständigen Internationalen Schiedsgerichtshof im Haag
zur Entſcheidung zu unterbreiten. Gleichzeitig erſucht die ungariſche
Regierung den Rat, dieſe Angelegenheit auf die Tagesordnung der
nächſten Ratstagung zu ſetzen und möglichſt in der erſten Sitzung der
Tagung zu behandeln.

Léon Blum über die Frage der Rheinland=

Paris, 28. Auguſt.
Nach Vandervelde und Henderſon kommt heute Léon Blum
im Soir zu Wort. Er äußert ſich gleichfalls über die Räu=
mungsfrage
und führt aus:
Wenn man behauptet, daß eine militäriſche Beſetzung ein
Sicherheitspfand ſei und ſeine Aufgabe ausgehandelt werden

* Berlin, 28. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Nach dem Vorgehen der Breslauer Sozialdemokraten hat
nun auch das Reichsbanner beſchloſſen, ſich an dem Emp=
fang
des Reichspräſidenten von Hindenburg in Breslau nicht zu
beteiligen, mit der Begründung, daß Herr von Hindenburg
Ehrenmitglied des Stahlhelms ſei. Der Beſchluß iſt mit großer
Mehrheit gefaßt worden, obwohl in der Debatte darauf hingewie=
ſen
worden iſt, daß damit das Reichsbanner ſich endgültig in das
Fahrwaſſer der Sozialdemokratie begeben habe. Dieſe Folgerung
iſt richtig. Jedenfalls haben Zentrum und Demokraten ſich bis=
her
bemüht, obwohl der Reichspräſident gegen ihre Stimmen ge=
vählt
worden iſt, in ihm das gewählte Oberhaupt des deutſchen
Volkes anzuerkennen und ihm die Stellung einzuräumen, auf die
er nach der Reichsverfaſſung Anſpruch hat. Aber Herr von Hin=
denburg
hat den Beweis erbracht, daß er über den Parteien ſteht
und die Pflichten ſeines Amtes vollkommen objektiv ausüben will.
Im ſo bedauerlicher iſt es, daß jetzt eine ſozialdemokratiſche Orga=
niſation
gerade in dem Zeitpunkt, wo die Sozialdemokratie
Regierungspartei geworden iſt, ſich in eine pppoſitionelle Kampf=
ſtellung
gegen den Reichspräſidenten hineinbringen läßt und auch
das Reichsbanner ſich mit hineinziehen läßt, das doch offiziell die
Verfaſſungstreue als Grundſatz proklamierte.

Die Reichsregierung hat darauf verzichtet, gegen das Urtei
des Reichsbahngerichts beim Internationalen Schiedsgerichtsbu
im Haag Einſpruch zu erheben. Infolgedeſſen wird der Reich.
verkehrsminiſter die allgemeine Tarifhinaufſetzung um 250 Mfi
lionen genehmigen. Sowohl im Reichsverkehrsminiſterium alnz
auch bei der Reichsbahn beſteht Uebereinſtimmung darin, daß do=
Neufeſtſetzung der Tarife möglichſt vorſichtig zu handhaben in
Es ſoll ſtärkſte Rückſicht auf die Intereſſen der Wirtſchaft genorr=
men
werden, um zu vermeiden, daß die Tariferhöhungen einn
allgemeine Preishinaufſetzung zur Folge haben, do
dann auch nachteilig für die Reichsbahn, die in erheblichem Mat.
ebenfalls Verbraucher iſt, ſich auswirken müßte. Auch das Reiche=
bahngeſetz
muß bei der Tarifgeſtaltung beachtet werden. D0,
Reichsbahn iſt bereits eifrig am Werke, um die neuen Tari
herauszurechnen. Dieſe Arbeit iſt außerordentlich mühſelig, weu
Hunderte von Ausnahmetarifen beſtehen, die geſchaffen wurde
um notleidenden Wirtſchaftszweigen Unterſtützung zu verſchaffen
und gewiſſe Maſſengüter nicht zu ſehr zu belaſten. Es ſoll aun
jetzt verſucht werden, den Nottarif für Lebensmittel ſo beizubo,
halten, wie er heute iſt. Auch die Kartoffeln ſollen nach wie vun
günſtig geregelt werden. Weiter denkt man daran, die Kohg=
ſchonend
zu behandeln. Erhöhungen werden ſich aber nicht gaun
vermeiden laſſen. Als Ausgleich ſoll dafür die Staffelung aru
eine andere Baſis geſtellt werden, damit der deutſche Kohlenabſan
nicht weiter benachteiligt wird. Wie der endgültige Küſtentarm
ausſehen wird, weiß man heute noch nicht. Da aber die Kohg
rund ein Drittel des Reichsbahngüterverkehrs ausmacht, iſt nicht
recht zu erkennen, wie die Reichsbahn die Laſten verteilen wiü
Sie wird aber gerade die Kohle in ganz beſonderem Maße berügd
ſichtigen müſſen, weil die bisherigen Erſchwerungen des Kohleny
abſatzes ſchon zu geradezu beängſtigenden Feierſchichten gefühſ=
haben
. Die Gewerkſchaften verſuchten daher auch, ſich einzuſchalter.
um wenigſtens für Kohle annehmbare Tarife durchzudrücker=
Irgendwelche Organiſationen ſollen, aber nicht gehört werdern
können es auch nicht, weil die Reichsbahn keine Zeit mehr zu larn
gen Verhandlungen hat, ſondern ſchon am 1. Oktober din
neuen Sätze in Kraft treten laſſen will, die unmittelbae
vor dieſem Termin zur Veröffentlichung gelangen ſollen., Dio
Neugeſtaltung der Perſonentarife läßt ſich im Augenblick nood
ſicht ganz überſehen. Die Einführung des Zweiklaſſenſyſtemn
ſteht aber noch nicht zur Debatte, wird aber ſofort nach deu
Fertigſtellung des neuen Tarifes in Angriff genommen werden.

Volksentſcheid über den Panzerkreuzer.

* Berlin, 28. Auguſt. (Priv.=Tel.ſ
Die Kommuniſten machen jetzt Ernſt mit den Vorbereitungen,

zur Volksabſtimmung wegen des Panzerkreuzers. Sie habenn
überall Komitees gebildet, in benen die Deutſche Friedensgeſelln
ſchaft und andere ausgeſprochen pazifiſtiſche Organiſationen min
ihnen zuſammenarbeiten wollen. Ihre Spekulation geht dahinn
daß ſie damit einen großen Teil der ſozialdemokratiſchen Arbeiter=n
ſchaft für ſich einfangen. Die Gefahr, die ihnen von dieſer Seitel
droht, fühlen auch die Sozialdemokraten ſelbſt. Deswegen wirde
der Vorwärts plötzlich von einer herzerfriſchenden Deutlichleitt
und weiſt mit Recht auf den inneren Wiberſpruch hin, der zwi=
ſchen
der militariſtiſchen Politik des Bolſchewismus in Rußland
und der pazifiſtiſchen Einſtellung der Kommuniſten in Deutſchland
beſteht. Er wirft daher den Kommuniſten vor, die ganze Abſtim=
mung
ſei eine groteske Verkleidungsſzene, eine pazifſtiſche
Wurſtiade und höherer Ulk, die die Sozialdemokraten ſchon des=
wegen
nicht mitmachen könnten, weil ſie ſich gegen ihre eigene?
Partei richte.

Wieder Zunahme der Arbeitsloſen.
Berlin, 28. Auguſt.
Die Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen in der Arbeitslofenverſiche=
rung
hat in der Zeit vom 1.15. Auguſt zum erſten Male ſeit demo
15. Januar b3. Js. zugenommen, allerdings nur in unbedeutendena
Umfange. Sie ſtieg von rund 564 000 auf 567 700, d. i. um 0,6 b.50
Die Steigerung iſt nur auf die Zunahme der männlichen Hauptunter
ſtützungsempfänger zurückzuführen, deren Zahl um rund 5800 oder 1/4/
H. geſtiegen iſt, während im Gegenſatz hierzu die Zahl der weiblichen.
um 2100 oder um 1,3 v.H. zurückging.
In der Kriſenunterſtützung iſt die Zahl der Hauptunterſtützungs:8
empfänger ſowohl bei den Männern als auch bei den Frauen noch wei=*
ter zurückgegangen, und zwar bei den Männern um 2,3 v. H., bei Lem
Frauen um 3,4 v.H. Insgeſamt fiel die Zahl der Hauptunterſtützungsic
empfänger von 82900 auf 80 900, d. i. um 2000 oder 2,5 v.H.

Volksſchickſal und Preſſe.

Die ſoeben zum Abſchluß gekommene Evangeliſche Preſſe=
woche
am Rhein bot einen Aufmarſch der Preſſe und Publiziſtik
auf deutſch=evangeliſchem Boden und im proteſtantiſchen Aus=
lande
, wie er in dieſer Frontbreite wohl nie dageweſen iſt. Nach=
einander
traten die Organiſationen und Verbände der Preſſe=
arbeit
und der Nachbargebiete auf den Plan, um ihre beſonderen
Fragen durchzuarbeiten und ihren Platz im großen ganzen einzu=
nehmen
. Es iſt eine Einſicht, die ſich durchzuſetzen beginnt, daß
gerade die Arbeit in Preſſe und Oeffentlichkeit eine geiſtige und
organiſatoriſche Planwirtſchaft, die Zuſammenordnung der
Kräfte unter einheitlichen Leitgedanken was etwas ganz ande=
res
iſt als Uniformierung nicht entbehren kann. So folgten
einander: die Berufsarbeiterkonferenz der evangeliſchen Preß=
verbände
, die Hauptverſammlung des Verbands der Deutſchen
Evangeliſchen Sonntagspreſſe, der Deutſche Evangeliſche Preſſe=
tag
, die Internationale chriſtliche Preſſekonferenz, die Sitzung der
Preſſedezernenten der deutſchen Kirchenregierungen; dazu Fach=
ſitzungen
für Rundfunk, Volksbildung und Volksmuſik. Die evan=
geliſchen
Preſſeorganiſationen des Auslandes (Oeſterreich,
Schweiz, Frankreich, Ungarn u. a.) traten in Geſtalt führender
Vertreter in die Erſcheinung.
Nach ihrem inneren Sinn war die Evangeliſche Preſſewoche‟
ein Bekenntnis des deutſchen Proteſtantismus und der in der
Stockholmer Weltkonferenz zuſammengefaßten ausländiſchen
Kirchengruppen zu den neuen Aufgaben, die den chriſtlichen Kir=
chen
aus dem öffentlichen Leben in faſt beängſtigender Fülle ent=
gegendrängen
, ein Bekenntnis zu dem publiziſtiſchen Dienſt auf
der Kanzel der Preſſe ſelbſt. Dieſes Bekenntnis war religiös
motiviert, die Arbeit wurde einer Kritik unterſtellt, deren Maß=
ſtäbe
vom chriſtlichen Gewiſſen her genommen waren. Univer=
ſitätsprofeſſor
D. Deißmann=Verlin erklärte: ein Aktivismus, der
die Seele verliert, iſt kein Chriſtlicher Aktivismus
Der publiziſtiſche Dienſt des Proteſtantismus umſchließt ja
ein Doppeltes; das religiöſe und kirchliche Schrifttum mit der
unendlichen Mannigfaltigkeit der religiöſen, literariſchen, auch
nationalen Formen ſowie den organiſierten Dienſt an der Tages=
preſſe
. Daß beide Arbeitszweige bei aller Verſchiedenheit der
publiziſtiſchen Methoden zuſammengehören, nicht nur äußerlich=
organiſatoriſch
, ſondern in den Triebkräften und Zielen, ja auch
in gewiſſen Vorausſetzungen berufspſychologiſcher Art, machte die
Evangeliſche Preſſewoche deutlich. Auch von den kirchlichen
Blättern wurde gefordert, daß ſie ſich mit den Fragen des öffent=
lichen
Lebens auseinanderſetzen, daß ihre Schriftleiter nicht nur
Herausgeber ei=
n
Ghriſtliche Jour=

naliſten ſein ſollen. Andererſeits konnte von berufenſter Seite
(Univerſitätsprofeſſor Dr. Kapp) feſtgeſtellt werden, daß gerade
die deutſche Tagespreſſe heute eine Aufnahmebereitſchaft für reli=
giöſe
Stoffe zeige, wie nie zuvor.
Die eingehende Erörterung, die der Zuſammenarbeit mit der
Tagespreſſe galt, war getragen von einem eindringenden Ver=
ſtändnis
für die beſondere Art und Geiſtigkeit der modernen Zei=
tung
. Man lehnte es ab, auf Grund vorgefaßter Meinungen ohne
gründliche Sachkenntnis von außen her an die hier liegenden
Probleme heranzugehen, ſondern erkannte die Aufgabe, ſich auf
den Boden der Preſſe ſelbſt zu ſtellen. Von den Rednern wurde
darauf hingewieſen, wie gerade heute die Preſſe immer wieder
ihren volksbildenden Beruf herausſtelle, wie Perſönlichkeiten von
hohem Sinn und Verſtändnis für ſittliche Volksführung in den
Fachorganiſationen der Redakteure und Verleger tätig ſind, welche
Möglichkeiten aufbauenden Wirkens z. B. in einem zuverläſſigen
Nachrichtendienſt der Preſſe beſchloſſen liegen. Man war ſich da=
her
bewußt, wertvolle Bundesgenoſſen im deutſchen Journalis=
mus
ſelbſt zu haben, wenn man den Ruf erhob nach Wahr=
heit
in der Preſſe die Zeitung habe eine eigene Wahrheits=
kategorie
, aber kein eigenes Wahrheitsgewiſſen nach Gerech=
tigkeit
auch im unvermeidlichen Kampf, nach ſittlichem
Ernſt, der nicht auflöſt, ſondern bindet, der nie, auch nicht im
künſtleriſchen Gewand, mit den Dingen des Gewiſſens ſpielt.
Daß dabei die Spannung; die zwiſchen der Mentalität der
Preſſe und der chriſtlichen Lebensſubſtanz beſteht und beſtehen
muß, geſehen und offen ausgeſprochen wurde, war ein Bekennt=
nis
zur Wirklichkeit, wie ſie iſt, aber auch Ausdruck des Willens,
durch Erkenntnis dieſer Wirklichkeit Grundlage und Grenze zu
gewinnen für das praktiſche Handeln. Aus den programmatiſchen
Forderungen, die man für dieſes Handeln erhob, ſei nur ein
Zweifaches hervorgehoben: Die Kirchemußzur Zeitung
kommen, ſo formulierte ein Schweizer Redner die Verpflich=
tung
, durch beſondere Organiſationen evangeliſchen Preſſedienſtes
an der volksbildenden Aufgabe der modernen Zeitung mitzu=
arbeiten
. Und nicht weniger wichtig: evangeliſche Preſſearbeit
muß in dem Aufruf der Leſerſchaft zur Mitverantwortung
eine ihrer Hauptaufgaben erblicken.
So beherrſchte eine poſitive Grundeinſtellung die Tagung.
Die Geſchichte der Menſchheit iſt Erneuerung.,
nicht nur Verweſung dieſe Ueberzeugung, die Erz=
biſchof
Soederblom am Schluß ſeines Vortrages über den Apo=
ſtolat
der Preſſe vor etwa 4000 Zuhörern bekundete, ſtand als
innere Zuverſicht und froher Arbeitswille auch über den Be=
ratungen
und Beſchlüſſen der Evangeliſchen Preſſewoche am
Rhein.

Wiſſen Sie das?

RDV. Zu dem Dornröschenſchloß, das auf dem bekannten
Bilde Ubbelohdes vom ſchlafenden Dornröschen dargeſtellt iſt, ham
der Maler den Schloßhof von Weilburg a. d. Lahn als Motuln
benutzt. Weilburg iſt eines der verträumteſten romantiſchel=
Städtchen an der Lahn, für das ſchon Goethe geſchwärmt hat.

Kaiſerzeit erhalten.

In Tittmoning an der Salzach iſt im Kanonikatsgebäud0.
ein vorzüglich erhaltener mehrfarbiger Moſaikfußbodel
mit geometriſchen und anderen Muſtern aus der römiſchels

In einer Kapelle zu Altötting, dem berühmten bahe
riſchen Wallfahrtsort, iſt der Feldherr des 30jährigen Krieges
Tilly, beigeſetzt. Hinter einem Glasſarg ſchläft der Feldherr. Seill
Leichnam macht heute einen mumienartigen Eindruck, die Gewan
dung iſt aber noch tadellos erhalten. In der Schatzkammer boig
Altötting befindet ſich das Goldene Röß’l, die wertvollſte Un. 0
reichſte franzöſiſche Goldſchmiedearbeit aus der Zeit der Spl‟,
gotik um das Jahr 1400 Der reale Goldwert des Schauſtüg.
beträgt 19 000 Mark, der Kunſiwert wird aber auf mehrere 90.
lionen Reichsmark geſchätzt.

In Lorch in Württemberg ſteht vor dem 1102 gegründetel=
Kloſter eine tauſendjährige Linde, die Barbaroſſa=Staufen= Lie=
genannt
. Sie grünt in jedem Frühjahr und ſpendet weith
Schatten, obwohl ſie der Blitz zweimal traf, am 1. November 170
(Erdbeben von Liſſabon) und 1. November 1870 (Einnahme Nou
Metz).

Am Bergfried der alten Burgruine Amthausberg bei Vlol?
a. d. Weſer iſt ein 800jähriger Efeuſtamm, der in 1½ Mkie
Höhe einen Umfang von faſt einem Meter hat.

die Thermometer=Induſtrie, die Zerbſter Bres"
wurſt und das Bitterbier. Die Kirche St. Bartholome‟
ein romaniſcher Bau mit gotiſchen Erweiterungen hat eſ
abſeits ſtehenden Glockenturm. Die Zerbſter Fiebertheroſſſe.
ſind berühmt, ebenſo die Zerbſter Bregen=(Gehirn=)wurſt, die de
verſandt wird. Das rauchig ſchmeckende Bitterbier wußten 19.
Martin Luther, Wallenſtein und Ernſt v. Mansfeld zu ſch9r."
ſie ſprachen dieſem braunen Würztrank gern zu.

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24 Stunden ſpäter.
Woer polniſche Außenminiſter Zaleſki über die
deutſch=polniſchen Beziebungen.
EP. Paris, 28. Auguſt.
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki empfing heute die Jour=
mnliſten
und gab ihnen eine lange Erklärung ab, aus der fol=
gundes
entnommen ſei: Mit Bezug auf den Kellogg=Pakt dürfe
unan ſich nicht übertriebenem Optimismus hingeben, denn er ſehe
inerlei Sanktionen gegenüber einem Angrei=
r
vor und ebenſowenig Mittel, um bewaffnete
honflikte überhaupt unmöglich zu machen. Es gebe
nef der Erde Gebiete, wo Kriege ſozuſagen unwahrſcheinlich
ſesen; in anderen Gegenden ſei dies aber nicht der Fall, und dort
müiſſe der Frieden organiſiert werden. Mit Bezug auf die
Iniſch=litauiſchen Beziehungen erklärte Zaleſki, daß Litauen die
eilniſchen Vorſchläge über die Regelung der Wilnger Frage ab=
zAehnt
habe. Da aber auch die litauiſchen Vorſchläge für Polen
annehmbar ſeien, ſei es jetzt Sache des Völkerbundsrates,
ſiien Beſchluß zu faſſen, Polen ſei nach wie vor von der Abſicht
Feelt, mit dem litauiſchen Volk in Frieden zu leben. Zaleſki
rach auch über die deutſch=polniſchen Handelsver=
ags
=Verhandlungen. Er hoffe, daß dieſe Verhand=
uurigen
, die am 10. September wieder eröffnet würden, diesmal
Ei folg hätten. Es habe den Anſchein, daß die neue deutſche Re=
ſierung
verſöhnlicher gegen Polen geſümmt ſei. Die Verhand=
uugen
ſeien rein wirtſchaftlicher Natur, und es ſcheine ihm, daß
man, wo nur Zahlen im Spiele ſeien, ſich immerhin einigen
ſcrine. Auf eine Frage über die politiſchen Beziehun=
n
zwiſchen Deutſchland und Polen erklärte Za=
eiki
, daß durch den Kellogg=Pakt jeder Krieg
wiſchen Deutſchland und Polen als ungeſetzlich
allärt worden ſei. Die Agitation gewiſſer deutſcher Zei=
urigen
und politiſcher Kreiſe mit Bezug auf die Aende=
1ang der deutſch=polniſchen Grenzen müſſe in
Zukunft mit der Tatſache rechnen, daß Deutſch=
and
einen Vertrag unterzeichnet habe, in dem
ſich verpflichtet habe, nie mehr zu einem
trieg Zuflucht zu nehmen. Dieſe Verpflichtung ſei zwar
choon im Locarno=Vertrag enthalten, doch ſei ſie im Kellogg=Pakt
narh deutlicher zum Ausdruck gebracht. Was den Anſchluß
deſterreichs an Deutſchland anbelange, ſo ſtehe Polen
ſmrchaus auf dem Boden der beſtehenden Frie=
nsverträge
. In der Wrüſtungsfrage teile Polen das
Eu ogramm Frankreichs.
Gin Fehlſchlag in der Kontrolle der privaten
Rüſtungsinduſtirie.

EP. Genf, 28. Auguſt.
Die Kommiſſion des Völkerbundes zur Ausarbeitung einer
kanvention über die private Waffenfabrikation iſt geſtern vor=
untag
in Genf unter dem Vorſitz des Grafen Bernſtorff zu=
ammengetreten
. Wie Graf Bernſtorff in ſeiner Eröffnungsan=
ppache
erklärte, iſt es der Kommiſſion in ihrer letzten Tagung im
Närz=April 1927 nicht gelungen, den Konventionsentwurf zu
ſelrnden, da über einige grundſätzliche Fragen noch Differenzen
ſeitanden. Im Verlaufe dieſer Tagung werde es aber hoffent=
iar
gelingen, zu einer Einigung zu kommen.
Aber ſchon die heute nachmittag abgehaltene zweite Sitzung
ſe= Völkerbundskommiſſion zur Ausarbeitung eines Konventions=
nwurfes
über die Kontrolle der privaten Waffenfabrikation hat
rreben, daß man auch in dieſer Tagung ebenſo wenig wie im
reigen Jahre zu einer Einigung gelangt iſt. Es iſt nicht ge=
unrgen
, unter den verſchiedenen Delegationen ein Einvernehmen
iher die Grundlage der ganzen Konvention, die Bekanntgabe des
ihafanges und Wertes der Waffenfabrikation, herbeizuführen.
der von zahlreichen Delegationen kritiſierte Kompromißtext ſieht
ur eine jährliche Veröffentlichung des reinen Geldwertes der
eſamten Waffenfabrikation vor, und zwar ſowohl für die private
(s auch für die ſtaatliche Waffeninduſtrie. Die Bekanntgabe des
favichtes und der Zahl der Waffen=Erzeugung war nicht zu
rieichen. Der Berichterſtatter Guerrero bezeichnete das Er=
elbnis
als beſchämend, und Jouhaux, ſowie der hollän=
icthe
Delegierte Rütgers, erklärten, daß aus dem Miß=
rFolgklar
hervorgehe, daß man von beſtimmter
3 ite die Geheimhaltungder Waffenfabrikation
uch wie vor aufrechterhalten wolle, da kein plau=
bher
Grund für die Ablehnung der Veröffentlichung der einzel=
eix
Elemente der Waffenfabrikation angeführt werden könne.
ſawurch mache man jedoch die geſamte Kontrolle der
Zaffenfabrikation illuſoriſch.
Der Präſident der Kommiſſion, Graf Bernſtorff, ſchlug vor,
em Rat dem Ergebnis entſprechend mitzuteilen, daß man in der
mnmiſſion nur zu einem minimalen Uebereinkommen gebangt,

Mlbert Schweitzer Träger des Frank=
furter
Goethepreiſes 1928.

Der im vergangenen Jahre zum erſtenmal an Stephan
hwrge verliehene Goethe=Preis in Höhe von 10000 Mark iſt
eſtern, am Geburtstage Goethes, dem Elſäſſer Albert Schweitzer
erliehen worden. Die Ueberreichung der Urkunde wurde durch
ſherbürgermeiſter Dr. Landmann im Beiſein eines erleſenen
rſriſes im Goethe=Haus am Hirſchgraben vorgenommen. Albert
ſchyweitzer war perſönlich anweſend. Es war eine erhebende
minnde, in der er ſeinen Dank für die ihm verliehene Auszeich=
uag
zum Ausdruck brachte und ein tief ergreifendes Bild von
in=em inneren Verhältnis zu Goethe entwarf, der ihm Führer
hſe Wegweiſer in ſeinem ganzen Leben geweſen ſei. Thema
we Variationen von Händel und Chromatiſche Fantaſie und
uDe von J. S. Bach, meiſterhaft vorgetragen von Alfred Hoehn,
aben der Feier einen ſtimmungsvollen Rahmen.
Albert Schweitzer wurde 1875 in Kayſersberg im Oberelſaß
(s Pfarrersſohn geboren. Er ſtudierte Philoſophie und Theolo=
bei
und lebte dann als Seelſorger und Dozent an der Straßbur=
er
Univerſität. Seine theologiſchen Arbeiten, die ihm bald einen
tmmen machten, handeln über die Religionsphiloſophie Kants,
ſe Leben Jeſu=Forſchung, die Geſchichte der pauliniſchen For=
hurng
und die Abendmahls=Frage. Eine philoſophiſche Schrift,
iwer er ſich ſtark vom Rationalismus beeindruckt zeigte, folgte,
ue zweiteilige Kulturphiloſophie. Aber auch als Künſtler be=
ſiss
er ſein hohes Können: er ſchrieb eine Biographie Bachs,
ſe größte Anerkennung fand, und einige Werke über Orgelbau=
tnſſt
und Orgelkunſt; ſelbſt ein hervorragender Orgelſpieler, gab
Bachs Präludien und Fugen für Orgel neu heraus. Damit
vex hatte der vielſeitige Gelehrte und Muſiker noch nicht genug
eſtan. In der Ueberzeugung, daß der Einzelne an ſeinem klei=
enl
. Teil die große Schuld mit abtragen müſſe, die die Menſchen
n ganzen auf ſich laden, wollte er unmittelbaren Dienſt am
Naenſchen tun, ſtudierte Medizin, promovierte 1912 zum Doktor
belo, und ging nach Lambarene in Aequatorial=Afrika als Miſ=
oursarzt
. Hier, auf einer Urwaldſtation, richtete er vom Ertrage
titer Bücher und Orgelkonzerte unter unſäglichen Schwierig=
kitgzen
ein Spital für Eingeborene ein, die unter der Schlafkrank=
Eik, Ausſatz und den Tropenkrankheiten furchtbar zu leiden
anren, und in dieſem ſchweren Dienſt ſuchte Schweitzer für ſeine
Eirſon wieder gut zu machen, was andere Europäer an den
eunlarzen geſündigt haben. Nach einer Unterbrechung durch
ea Krieg hat er 1925 dieſe Station neu aufgebaut. Von ſeinen
Goriften, in denen er über ſich und ſeine Arbeit Rechenſchaft ab=

Mittwoch, den 29. Auguſt 1928
daß es jedoch nicht möglich geweſen ſei, einen endgültigen Kon=
ventionstext
aufzuſtellen, der die Einberufung einer abſchließen=
den
Konferenz für die Kontrolle der Waffenfabrikation recht=
fertige
. Dagegen ſoll dem Rat Kenntnis von allen Einwendun=
gen
gegeben werden, die aus den Kreiſen der Delegationen er=
hoben
worden ſind. Der polniſche Vertreter Sokal riet davon ab,
da man dem Rat einen derartig ſchlechten Eindruck von dem
Gang der Verhandlungen nicht geben dürfe. Seiner Anſicht nach
könne das Kompromiß immerhin als Grundlage für ſpätere Dis=
kuſſionen
dienen. In den Kreiſen der Kommiſſion
nimmt man den unbefriedigenden Ausgang der Verhand=
lungen
mit ſichtlicher Depreſſion auf, umſomehr, da man
befürchtet, daß er den von der ſowjetruſſiſchen
Regierung in ihren beiden Beſchwerdenoten
über die Verzögerung des Abrüſtungswerkes
vorgebrachten Vorwürfen neue Nahrung geben
könne.
Abſage Rußlands an Genf.
Genf, 28. Auguſt.
Die Aufforderung an Rußland, ſich an den Arbeiten des
Ausſchuſſes für die Kontrolle der Rüſtungsinduſtrie zu beteiligen,

Geite 23

wurde von dem ſtellvertretenden Außenkommiſſar Litwinow ab=
lehnend
beſchieden. Die Ablehnung wird damit begründet, daß
man die ſeinerzeitigen ruſſiſchen Abrüſtungsvorſchläge in Genf
immer noch nicht erörtert habe und daß Rußland daher glaube,
daß die Arbeiten des Ausſchuſſes kaum ein praktiſches Ergebnis
haben würden (was ja der Verlauf der Tagung bisher bewieſen
hat. D. Red.). Die Arbeiten des Ausſchuſſes ſeien nur geeignet,
die tatſächliche Lage der Rüſtungen der Mächte zu verſchleiern.
Türkei und Kellogg=Pakt.
EP. London, 28. Auguſt.
Nach Meldungen aus Konſtantinopel hat ſich der türkiſche
Außenminiſter Ruchdi Bey nach ſeiner Rückkehr nach Angora ſehr
eingehend mit dem Studium des Kellogg=Paktes beſchäftigt. Es
iſt, wie die Times berichtet, anzunehmen, daß er ſich mit ge=
wiſſen
aſiatiſchen Mächten wie Perſien und Afghaniſtan und auch
mit Rußland in Verbindung ſetzen werde, bevor er zu irgend=
einer
Entſcheidung über die Teilnahme an dem Kellogg=Pakt kom=
men
wird. Man glaube jedoch, daß die Türkei angeſichts ihrer
friedlichen Ziele ſich dem Kellogg=Pakt anſchließen werde.

Sie Interparlamentariſche Konferenz.

Rechte und pflichten der Staaten.
Zurück zum Selbſibeſtimmungsrecht
der Völker!
Berlin, 28. Auguſt.
Auf der Tagesordnung des heutigen letzten Vollſitzungstages
der 25. Konferenz der Interparlamentariſchen Union ſteht das
Thema Die Erklärung der Rechte und Pflichten
der Staaten Zunächſt legt der Berichterſtatter des Aus=
ſchuſſes
, Senator Lafontaine=Belgien, die Entſchließung der Kom=
miſſion
vor, nach der u. a. alle Streitigkeiten zwiſchen Staaten,
die nicht gütlich beigelegt werden können, in einem gerichtlichen
Verfahren erledigt werden ſollen. Man habe ſich in dieſer Frage
an die bedeutendſten Gelehrten der Welt gewandt und 37 Ant=
worten
erhalten. Leider mache ſich überall in der Welt die Stär=
kung
der nationalen Tendenz bemerkbar. Es ſei tief
traurig, daß jetzt, wo die neuen Staaten ſich mit fremden Minder=
heiten
gebildet haben, ſie nichts mehr von dem Rechte der Selbſt=
beſtimmung
der Völker hören wollten. Der Berichterſtatter ſchlägt
daher den Zuſatz zu der Reſolution vor:
Jedes Volk hat das unveräußerliche und un=
verjährbare
Recht, über ſich ſeibſizubeſiimmen
Von dem ſranzöſiſchen Außenminiſter Briand iſt aus Paris
ein Telegramm eingetroffen, in dem er für die an den Quai
d’Orſay geſandte Botſchaft der Interparlamentariſchen Union im
Namen ſeiner Kollegen und im eigenen Namen dankt und die
Hoffnung ausdrückt, daß die vollkommene Anwendung derjenigen
Grundſätze zuſtandekommt, die die Interparlamentariſche Union
ſtets geleitet haben. Das Telegramm wird von der Konferenz
mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Als erſter Debatteredner
legt Profeſſor Schücking=Deutſchland einen An=
trag
vor, wonach in der Reſolution geſagt werden ſoll, daß
territoriale Veränderungen nur gemäß dem
internationalen Recht ſtattfinden dürfen, daß
Verträge für die einzelnen Staaten Geſetz ſein ſollen und von
ihnen genau eingehalten werden müſſen, und daß ein Vertrag
nur mit Zuſtimmung der beteiligten Staaten und gemäß dem
internationalen Recht aufgehoben oder abgeändert werden kann.
Profeſſor Schücking betonte, es ſei zu prüfen, ob die Verträge in
Notfällen auch einſeitig gekündigt werden können. Man müſſe
zurück zu Wilſons Artikel über das Selbſtbeſtim=
mungsrecht
der Völker. Der Staat, der auf Grund einer
Abſtimmung Gebietsverluſte erlitte, müſſe eine Geldentſchädigung
erhalten. Das ſei leider im Vertrag von Verſailles in zahlreichen
wichtigen Fällen nicht anerkannt worden. Es genüge nicht,
den Krieg als Verbrechen zu verurteilen, ſon=
dern
man müſſe auch die Urſache des Krieges be=
ſeiſtigen
. Aufgabe der Juriſten ſei es, dafür die
Form zuſchaffen. Die Interparlamentariſche Union ſei das
Salz der Erde. Wenn wir, ſo ſchließt der Redner, dieſe ſchwierig=
ſten
Probleme nicht lösbar machen, dann, fürchte ich, werden alle
Kelloggpakte nicht genügen, um der Welt den Frieden zu erhalten.
(Lebhafter, anhaltender Beifall.)

Berzewiczy=Ungarn legt einen Abänderungsantrag
vor, nach dem in der Entſchließung an der Stelle, wo ſie von den
territorialen Verſchiebungen ſpricht, das Wort Bevölkerung ſtatt
Nation geſetzt werden ſoll.
Profeſſor Pella wünſcht eine Ergänzung der Ent=
ſchließung
dahin, daß internationale Verträge nur auf friedlichem
Wege geändert werden dürfen.
Dr. Wottawa=Oeſterreich verlangt, daß der Begriff
Völker in die Reſolution eingefügt werde. Für eine Befriedung
Europas ſei die Vereinigung Oeſterreichs mit dem geſamten deut=
ſchen
Volke notwendig. Die öſterreichiſche Delegation behalte ſich
ihre Stellungnahme noch vor.
Der holländiſche Radikale van Emben wider=
ſpricht
der Stelle der Entſchließung, die den Staaten das Recht
militäriſcher Notwehr gibt. Dann ſei es nur noch ein kleiner
Schritt bis zur Präventivoffenſive. Nur die Geſamtheit habe das
Recht, zu entſcheiden, ob ein Staat ſich in Notwehr befinde. Die
heutige Landesverteidigung ſei nur grauſamer Selbſtmord, näm=
lich
die Hinſchlachtung Unſchuldiger. (Beifall.)
Darauf tritt eine Mittagspauſe ein.
Minderheiten=Kongreß in Genf.
EP. Genf, 28. Auguſt.
Vom 29.31. Auguſt tagt in Genf der vierte Minderheitenkongreß,
an dem 35 Minderheiten aus 14 Staaten, die 12 verſchiedenen Natio=
nalitäten
angehören, teilnehmen. Die Schwierigkeiten, die im vorigen
Jahre infolge des Ausſcheidens der däniſchen, polniſchen und ſerbiſchen
Minderheiten in Deutſchland entſtanden ſind, ſind durch die kürzlich
erfolgte Einigung anläßlich der Interparlamentariſchen Union in Ber=
lin
beigelegt worden, und für dieſen Kongreß dürften deshalb keine
Sprengverſuche mehr zu erwarten ſein. Das Thema der Eröffnungs=
ſitzung
, das ſicher ſehr viel Anlaß zur Kritik geben wird, iſt die Er=
örterung
der Lage der Nationalitäten und der Völkerbund, in deſſen
Rahmen auch die Schaffung einer ſtändigen Kommiſſion für Minder=
heitenfragen
und eines ſchon längſt geforderten Minderheitenrechts zur
Sprache kommen wird. Der Kongreß wird, wie im vorigen Jahre,
unter dem Präſidium des Vertreters der ſloweniſchen Minderheiten in
Italien Dr. Wilfan ſtehen. Das weitere Präſidium ſetzt ſich aus Dr.
Paul Schiemann, deutſcher Abgeordneter im lettiſchen Parlament, Geza
v. Szuenloe, ungariſcher Abgeordneter im tſchechiſchen Parlament, Pro=
feſſor
Kurtſchinsky, ruſſiſcher Abgeordneter im eſtländiſchen Parlament,
und einem Vertreter der Katalonier und ukrainiſchen Fraktion im Pol=
niſchen
Seim zuſammen. An dem Kongreß nehmen auch eine Reihe
führender Journaliſten aus den verſchiedenen Minderheitsgebieten teil.
Es beſteht die Abſicht, einen europäiſchen Verband der Minderheiten=
Journaliſten zu gründen.
Abreiſe der deutſchen Delegation nach Genf.
Berlin, 28. Auguſt.
Staatsſekretär v. Schubert iſt heute abend 20,25 Uhr in Be=
gleitung
von Miniſterialdirektor Dr. Gaß, des Geſandten von
Freytag, Geheimrat Moltke und einer Reihe Herren des Aus=
wärtigen
Amtes von Berlin abgefahren, um ſich nach Genf zu
begeben. Zum Abſchied hatten ſich u. a. der Leiter der Preſſe=
abteilung
der Reichsregierung Miniſterialrat Dr. Zechlim und
wehrere Herren des Auswärtigen Amtes eingefunden. Mit dem
gleichen Zuge begaben ſich der däniſche Außenminiſter, ſowie der
däniſche und der litquiſche Geſandte in Berlin auf die Reiſe nach
Genf.

legt, ſind Aus meiner Kindheit und Jugendzeit Zwiſchen
Waſſer und Urwald Mitteilungen aus Lambarene in faſt
alle europäiſchen Sprachen überſetzt. Die deutſchem Ausgaben
erſcheinen im Verlag C. H. Beck, München.

*Aus den Darmſiädter Lichtſpieltheatern.
Helia.
Zwei gute Filme und auch noch die Wochenſchau, die ernſte
Erinnerungen wecken und die packen. Wenn Hauptmann
Sorrell und ſein Sohn auch ſtark auf die Tränendrüſen
wirkt, wenn dieſe Romanverfilmung auch die gleiche Sentimen=
talität
atmet wie der Roman Warwick Deepings ſelbſt, ſo iſt
doch das Spiel dieſer vorwiegend engliſchen Filmkünſtler gedie=
gen
und zurückhaltend. Daß großer Wert auch in der Darſtellung
gelegt iſt auf Stellen, die Herz und Seele packen ſollen, liegt wohl
daran, daß man ſich eng an den Roman gehalten hat. Die Ten=
denz
dieſes Romans eigentlich eine doppelte oder dreifache
Tendenz iſt wohl wirkſam herausgearbeitet, aber ſie wird an
keiner Stelle allzu ſtark unterſtrichen. Dieſe Tendenz iſt einmal
der Dank des Vaterlandes für die ehemaligen Kriegsteilnehmer,
zum anderen die Treuloſigkeit der Frau, die den Gatten verläßt,
weil er ſie zu lang allein gelaſſen, und die das Leben ſucht, und
zum dritten die Gewiſſensfrage des Arztes, der hier gleichzeitig
der Sohn iſt, ob er die Leiden eines unrettbar Kranken durch eine
ſtärkere Doſis Morphium abkürzen darf.
Hauptmann Sorrell, ein mit der höchſten Kriegsauszeichnung
geſchmückter Kompagnieführer, kehrt in dem Augenblick zurück, als
ſeine Frau vor gepacktem Koffer ſteht, um ihn zu verlaſſen. Er
muß, um ſich und ſeinen Sohn zu ernähren, die niedrigſten Arbei=
ten
verrichten, Hausdiener, Portier uſw. Er meiſtert dieſes Leben
aber. Der Sohn wird ein berühmter Chirurg, er ſelbſt Direktor
eines großen Hotels. In dieſe Zeit fällt auch das Wiederſehen
mit der treuloſen Gattin, die inzwiſchen Witwe geworden iſt, auch
noch den Verſuch macht, den Sohn, dem der Vater ſein ganzes
Leben geopfert, ſeinem Herzen zu entfremden. Das ſcheitert aller=
dings
an der Dankbarkeit und dem feſten Charakter des Sohnes,
der ſchließlich vom Schickſal dazu beſtimmt wird, ſeinem ſterben=
den
Vater den letzten Liebesdienſt zu erfüllen. Die Darſtellung
der Hauptrollen durch H. B. Warner, Anna Qu. Nilſſon,
Mickey McBan, Nils Aſther, Betſy Ann Hisle und Mary
Nolan iſt ausgezeichnet. Die Milieuſchilderung und die Regie
Herbert Brenons iſt ſehr gut.
Amundſen im ewigen Eis, ein Polarfilm, der hier
noch nicht gezeigt worden iſt, bringt ungewöhnlich intereſſante

und ſchöne Bilder aus Amundſens vierjähriger Polarexpedition
mit der Maud‟. Dieſer Film iſt techniſch und in den Filmaus=
ſchnitten
von ausgezeichneter Qualität. Er wirkt doppelt inter=
eſſant
und feſſelnd, da menſchlicher Vorausſicht nach der kühne
Forſcher bei ſeinem Verſuch, Nobile zu retten, das Leben laſſen
mußte.
Auch die Wochenſchau bringt eine ſchmerzliche Erinnerung für
viele Darmſtädter: Huldreich Heuſſers letztes Rennen und
ſeinen Todesſturz.
Palaſt=Lichtſpiele
bringen einen köſtlichen Pat und Patachon=Film, der dieſe
beiden einzigartigen Filmkomiker von ihren beſten Seiten zeigt.
Sie ſind ganz in ihrem Element: Als luſtige Eisſegler in ſelbſt=
gezimmerter
Yacht, wie als Fiſchräuber und als Schiffbrüchige
auf der berſtenden Eisſcholle, als herumgeſtoßene und geſchlagene
Schiffsarbeiter, wie als ſchüchterne Barbeſucher, als heldenhafte
Retter bedrängter Unſchuld, wie als Verſchwörer gegen den rohen
Steuermann, als Todesboxer und als brave Ehemänner, Pata=
chon
ſogar als glücklicher Vater des Patachon, in zweiter, ver=
beſſerter
Auflage. Idee, Vielſeitigkeit der Darſtellung, ſchöne
Landſchafts= und Szenenbilder und der köſtlichſte Humor der bei=
den
ſind meiſterhaft.
Sehr intereſſant iſt auch die Verfilmung der ausgezeichneten
Erzählung Anatol Frances: Feremias Crainquebille.
In Anbetracht der Schwierigkeiten, eine greifbar=lebendige Hand=
lung
aus dieſer reinen Milieu= und harmloſen, wenn auch tief
tragiſchen Schickſalsſchilderung zu geſtalten, iſt dieſer Film wirk=
lich
gut. Er illuſtriert wirklich ausgezeichnet das Opfer der bureau=
kratiſchen
Juſtiz, die in dem Schutzmann Nr. 64 ihre treffliche
Verkörperung findet. Selbſtverſtändlich iſt hier nur die lächelnde
franzöſiſche Juſtitia gemeint. Irgendwo anders kommt es ja nicht
vor, daß ſich das Schickſal eines 60 Jahre alten, unbeſtraften
armen Gemüſehändlers ſo tragiſch geſtaltet, nur weil er von einer
Kundin, die ihm ſein Geld nicht gibt, ſagt, der Teufel ſolle ſie
holen, wodurch ſich der Schutzmann Nr. 64 getroffen fühlt.
Gut werden die Hauptrollen, beſonders die Jeremias Crainque=
billes
geſpielt, deren Namen das Programm leider nicht ver=
*
zeichnet.

Bühnenchronik. Intendant Erwin Hahn, Heidelberg, hat
die Komödie Der Schadenflicker des Dichters Paul Alten=
berg
(Berlin) zur alleinigen Uraufführung für das Städtiſche Theater
Heidelberg angenommen. Das Werk wird ſchon in der erſten Hälfte der
neuen Spielzeit herauskommen.

[ ][  ][ ]

Die Verwaltungsreform in Heſſen.

Eine Unterredung mit Miniſter Leuſchner.
Erfüllung berechtigter Wünſche der Gemeinde=
beamten
und Kommunen. Einheitliche Ge=
meinde
=Ordnung. Erleichterung der Ein=
gemeindungen
.

Darmſtadt, 28. Auguſt.

Der heſſiſchen Verwaltungsreform, die der heſſiſche Innen=
miniſter
vor kurzem in Ausſicht geſtellt hat, wird innerhalb und
außenhalb Heſſens mit Spannung entgegen geſehen. In einer
Unterredung mit einem Vertreter der Telegraphen=Union äußerte
ſich Miniſter Leuſchner über die bevorſtehenden Reformen
wie folgt:
In weiterer Durchführung der Vevwaltungsreform wird im
Herbſt dieſes Jahres der Entwurf eines Geſetzes, betref=
fend
die Rechtsverhältniſſe der Gemeindebe=
amten
dem Landtag zur Beratung und Beſchlußfaſſung vor=
gelegt
werden. Ein Vorendwurf hierzu iſt ſeinerzeit den Inter=
eſſenten
, dem heſſſiſchen Städtetag, dem Landgemeindetag und
den Gewerkſchaften der Gemeindebeamten zur Stellungnahme zu=
gegangen
; das hierdurch gewonnene Material wird bei dem end=
gültigen
Entwurf, der ſeiner baldigen Feſtſtellung entgegengeht,
nach Möglichkeit verwertet. Es iſt beabſichtigt, ein Geſetz zu
bringen, das den Bedürfniſſen der neuen Zeit entſpricht und die
berechtigten Wünſche der Gemeindebeamten und
der Kommunen erfüllt. Insbeſondere will der Endwurf für
die Beſoldung der Gemeindebeamten eine Regelung finden.
die ſchon des öfteren geäußerten Auffaſſungen des Landtags ent=
ſpricht
, und ferner Vorkehrungen treffen, die einer willkürlichen
Entlaſſung von Gemeindebeamten entgegewwirken. Hervor=
zuheben
iſt, daß dem Gemeindebeamten in Fragen ſeiner Be=
ſoldung
in Zukunft ein Klagerecht zuſtehen ſoll. Ferner
bringt der Entwurf die Beſtimmungen über die Diſziplinar=
verhäktniſſe
in Einklang mit den modernen Auffaſſungen
in dieſer Frage.

Im Anſchluß an die Neuregelung des Gemeindebeamtenrechts
ſoll dann die Vorlage einereinheitlichen Gemeinde=

ordnung erfolgen, die an die Stelle der zur Zeit geltenden
Städte= und Landgemeindeordnung zu treten hätte. Die Vor=
arbeiten
hierzu werden mit Nachdruck gefördert. Je nach Fertig=
ſtellung
werden auch die weiteren Verwaltungsgeſetze dem Land=
tag
vorgelegt werden. In der Gemeindeordnung wird zu be=
achten
ſein, daß der modernen Entwicklung ausreichend Rech=
nung
getragen und die Möglichkeit von Eingemein=
dungen
tunlichſt erleichtert wird. Bei der Neuregelung
der Rechtsverhältniſſe der ſtaatlichen Verwaltungsbezirke und
der Kommunalverbände wird auch die Frage der Abgrenzung
dieſer Bezirke anſchließend nach eingehender Prüfung aller Ver=
hältniſſe
Gegenſtand der Beſchlußfaſſung ſein müſſen. Auch die
Verwaltungsrechtspflege wird im Rahmen der Ver=
waltungsreform
und der Verbilligung eine Ueberarbeitung zu
erfahren haben.
Die Neuordnung der Verwaltung ſoll einer geſunden Ent=
wicklung
im Leben von Staat und Volk die Wege ebnen.

Die chineſiſchen Vertrags=
Kundigungen.
Chinas Antwort auf den japaniſchen Proteſ

Die Landiagswablanfechtung der National=
ſozialiſten
abgelehnt.

Darmſtadt, 28. Auguſt.
Wie bereits gemeldet, hatte die Nationalſozialiſtiſche Deutſche
Arbeiterpartei, Gau Heſſen, im Juli das Wieberaufnahmever=
fahren
bezüglich der Ungültigkeitserklärung der letzten heſſiſchen
Landtagswahl vor dem Heſſiſchen Staatsgerichtshof beantragt.
Der Präſident des Heſſiſchen Oberlandesgerichts Darmſtadt hat
jedoch als Vorſitzender des Staatsgerichtshofes dieſem Wieder=
aufnahmeantrag
nicht ſtattgegeben, da gemäß Artikel 6 bis 13 des
Geſetzes über den Heſſiſchen Staatsgerichtshof vom 13. Mai 1921
eine Wiederaufnahme des Verfahrens unmöglich iſt. Die Natio=
walſozialiſtiſche
Arbeiterpartei hatte ſich von der irrtümlichen
Rechtsauffaſſung leiten laſſen, daß die Strafprozeßordnung, die
für einen Teil des Verfahrens vor dem Staatsgerichtshof maß=
gebend
iſt, auch in dieſer Hinſicht anwendbar ſei. Das heſſiſche
Geſetz ſieht jedoch im Hinblick auf die Wiederaufnahme des Ver=
fahrens
eine Einſchränkung vor.

EP. London, 28. Auguſt.
Heute wurde in Schanghai ein Auszug der Antwort de=
nationaliſtiſchen
Regierung auf die japaniſche Note vom 31. Jul=
veröffentlicht
, in der Japan gegen die Aufhebung der chineſiſchl
japaniſchen Verträge proteſtiert. Die chineſiſche Regierung bot
gründet die Kündigung der Verträge damit, daß ſich in den letzte==
30 Jahren die Verhältniſſe in einem Maße geändert haben, dag
ein Weiterbeſtehen der Verträge unmöglich mache. Die nationw=
liſtiſche
Regierung ſchlägt den Abſchluß eines neuen Vertrages
vor, der den neuen Verhältniſſen Rechnung trägt.

Die Lage in China nach wie vor ernſi.

Havas meldet aus Schanghai, infolge der Beſprechungen
der letzten Tage ſcheine der Ausbruch der innerhalb der Kuominn
tang drohenden Konflikte weniger wahrſcheinlich. Die gemäßig=
ten
Kreiſe hätten General Dſchiang Kai=ſchek überredet, nichh
mehr die Kommuniſten offen zu unterſtützen, ſondern ſich wiedes
Nanking zuzuwenden. Die Kwang=ſi=Partei ſehe für den Augen=
blick
von Angriffen ab, doch ſei der Waffenſtillſtand ein proviſw
riſcher. Die Kaufleute in Kanton proteſtierten gegen die Rücckl
kehr kommuniſtiſcher Truppen zur Front. Wenn die Regierunn
ihren Beſchluß aufrecht erhalten werde, werde zwiſchen ihr ung
den gemäßigten Truppen ein Konſlikt ausbrechen. Trotz einen
unbeſtreitbaren Beſſerung bleibe die Lage alſo ernſt.

Türkiſcher Beobachier in Genf.

EP. Genf. 28. Auguſt.
Auf Aufforderung bes Generalfekretariats des Völkerbundes ent.
ſendet die türkiſche Regierung, wie ſie mitteilt, zur nächſten Ratstagung
den türkiſchen Generalkonſul in Genf, Muckfik Selamie, als Beobachtem
zu den Beratungen über die Auslegung des türkiſch=griechiſchen Ab=
kommens
betreffend den Bevölkerungsaustauſch von 1926.

Familiennachrichten

Statt beſonderer Anzeige.

Todes=Anzeige.

Am 28. Auguſi, ½2 Uhr vormittags, ent=
ſchlief
ſanft und gottergeben nach kurzem,
ſchwerem Teiden und arbeitsreichem Teben
unſer treuſorgender Vater, Schwiegervater,
Großvater, Bruder, Schwager und Onkel

Rati kineun Kaun

Kaufmann
im 68. Lebensjahre.

(29279

Heute Nacht eniſchlief ſanft nach ſchwerem, mit
großer Geduld ertragenem Teiden meine liebe Frau,
unſere gute, treue Mutter, Schweſter, Schwägerin und
Tante
Frau

Sinkeig Taſcel

In tiefem Schmerze:
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Albert Kuhn und Frau Louiſe,
geb. Wachsmuth
Karl Kuhn und Frau Anna,
geb. Emich
Hedwig Kuhn
Sophie Kuhn
3 Enkelkinder und Geſchwiſter.

geb. Krapp
im 43. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Rudolf Laſchet.

Groß=Zimmern, den 28. Auguſt 1928.

Vereinigung
früherer
Leibgardiſten
Darmſtadt.

Am Montag, den 27. ds. Mts.
verſchied unſer langjähriges, treues
Mitglied, Kamerad

Jacob Kriechbaum
Poſtaſſiſtent.

Bielefelder,
Wäsche
Leinen

Herren-,
Damen-
Kanae
Wäsche
Insbesondere!
Braut-
Ausstattungen
Wäsche nach Mact
Verkauf nur
an Private M

Die Beerdigung findet heute
nachmittag um 3 Uhr auf dem
Waldfriedhofe ſtatt.
Die Kameraden werden gebeten,
recht zahlreich u pünktlich) Stunde
vorher zu erſcheinen, um dem
Kameraden die letzte Ehre zu er=
weiſen
.
Der Vorſtand.
3756)

Beorg Helll
Darmstadt

Wihelminenstr. 41
Ruf 1074

Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 30, Auguſk, nachmittags
3 Uhr, vom Trauerhauſe, Angelſtraße 20 aus ſiatt. (13729

Darmſtadt, Vittorlaſtr. 431, Idar a. d. N.,
Frankfurt a. M., den 28. Auguſt 1928.

Von Beileidsbeſuchen bitten wir abzuſehen.
Die Beiſetzung ſindet Donnerstag, den 30. Auguſt,
vormittags 11 Uhr, vom Portal des Friedhofes an
der Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.

Todes=Anzeige.

Pankratiusſtr. 3,III
mbbl. u. 1 unmöbl.
Zimm. m. elek r. Licht
zu verm. (*22187id

Bernhard. Fuchs, Kaufmann,
Tauteſchlägerſtraße 5, feiert am
Mittwoch, den 29. Auguſt ſeinen
6S. Geburtstag.
0

Friſche Mirabellen
Pfd. 38 J,
10 Pfd. 8.50 X
Große, ſüße derne*
zwetſchen. Pfd. 265-
10 Pfd. 2.70,4
Süße Trauben
Pfd. 47 3
Faßbender, Ludwig=t
ſtraße, u. Marktſtande)
mit blauem Schirm.
(13741)

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Frau, unſere treuſorgende Mutter

Frau
Gertrude Frank

Todes=Anzeige.

Am 24. Auguſt verſchied nach langem Leiden unſere
liebe Großmutter, Schweſter und Tante

geb. Körner
heute früh 1/, 8 Uhr nach langem ſchweren Leiden
zu ſich zu nehmen.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Philipp Frank, Kanzleiaſſiſient
Rückertſtraße 8.

Von der Reiſe zurück
Dr. Kohlschätter
Facharzt für Orthopädie
Orthopädiſches Inſtitut, Rönigenlabora=
torium
. Martinſtr 2/.. ( 21891sm

E

Ebg. Pftegeſtelle
für 2 Kinder im Altern
von 1½ J. u. 3 Mon.
geſ. Angeb. u. E167
an d. Geſchſt. (22300)

Ankra

1I4

geb. Hein
im 78. Lebensjahre.
Die Beerdigung fand in aller Stille ſtatt.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Albert Gehr.

Darmſtadt, Obernhauſen, Weimar,
den 28. Auguſt 1928.

Von der Reise zurück
D. Hunt, prAKt. AFA
Schulstraße 12, I. (22211

Elisabethenstr. 31.
Fernruf 3810

Jung., geb. Herr,
Kunſtmaler, Na=
turfr
., ſ. Anſchl.
f. Sonntag oder
evtl. i. der Woche
z. gem Radtouren
geb. Dame oder
Herrn kennen zu
lern. Ang.u. E159
Geſchſt. ( 22278

Kfe

Die Beerdigung findet am kommenden Donnerstag,
/,2 Uhr nachmittags, vom Portale des Waldfried=
hofes
aus ſtatt.
22299

Augenarzt Dr. 10SSIas

Zur ſorgfältigſten
Fußpflege
mpfiehlt ich 10304a
Fr. Hartmann

von der Reise

rurück

appr. Heilgehilfe
Grafenſtr. 20 II. Iks
Telephon 1454.

O
J., m. 1 Kind, ſucht
älteres Dienſtmädch.
wenn auch arm, oder
Witwe m. Kind ange, in Briefwechſ.
zu tret. zw. baldigerre
Heirat. Nur auswärt.
Mädchen a. d. Berg
ſtraße Wohnung mitt
Einrichtung vorhand.
Ang. unt. E 146 am=
die
Geſchſt. 113695an

Darmſtadt, Köln, den 28. Auguſt 1928.

Todes=Anzeige.

Geſtern früh 4 Uhr verſchied ſanft nach langem,
ſchwerem, mit Geduld ertragenem Leiden mein
lieber Gatte, unſer guter Vater, Schwiegervater

Dr. med. R. J. Schaefer
Facharzt für chirurgische Krankheiten
Darmstadt, Karlstraße 90
Fernsprecher 2023 Sprechstunden:
12-1 u. 3-5, außer Samstags nachm
hat seine ärztliche Tätigkeit

Im Kampf gegen den Krebs

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Ludwig Heyl Sohn, G. m. b. H.
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im 55. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau L. Bauer, Witwe
Roſel Bauer
Familie Emt, Frankfurt a. M.
Herm. Bauer, Hamburg
Fritz Bauer, Hamburg.
Darmſtadt, den 29. Auguſt 1928.
Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag
3 Uhr auf dem Friedhof an der Nieder= Ramſtädter=
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Telephon 736
1303a

iner

na
Namen
den me
Hert

zur

Heſiſches

[ ][  ][ ]

Tummer 240

Mus der Landeshauptſtavt.
Darmſtadt, 29. Auguſt.
BGerbürgermeiſter a. D. Schäfer 80 Jahre.
Eſine in weiten Kreiſen bekannte und geſchätzte Perſönlichkeit, unſer
fbrEirger Herr Oberbürgermeiſter a. D. Hermann
ſhöäfer, begeht am 30. Auguſt fern von der Heimat, bei
. Tochter an der Waterkant ſeinen 80. Geburtstag.
Efinige Daten aus ſeinem Leben werden vielen unſerer Leſer will=
men
ſein. Als Sohn des ſpäteren Landrichters und Landtags=
gurdneten
Ludwig Sch. am 30. Auguſt 1848 zu Ortenberg in Ober=
in
geboren, widmete er ſich nach mehrjährigem Beſuch des Darm=
ve
= Gymnaſiums, ſeiner Neigung entſprechend, dem Offiziersberuf.
t vor Kriegsausbruch 1866 zum Leutnant im 3. Inf.=Regt. (ſpäter
. 117) befördert, nahm er an dieſem Feldzug und als Bataillons=
atn
ut an dem von 1870/71 teil. Bei Gravelotte am 18. Auguſt und bei
ais am 2. Dezember verwundet, kehrte er, geſchmückt mit dem
(rnxen Kreuz heim. Nach einem einjährigen Kommando als Adjutant
dm u errichteten Bezirkskommandos Erbach i.O. wurde er als Premier=
in
nt zum Gren.=Regt 6 nach Poſen verſetzt. Durch die Folgen ſeiner
inn Verwundung im Reiten behindert, ſah er ſich 1876 veranlaßt, den
4ped zu erbitten, der ihm unter Beförderung zum Hauptmann mit
4Regimentsuniform bewilligt wurde.
Er begann nun in Münſter i. W. bei verſchiedenen Behörden ſich
ten Verwaltungsdienſt einzuarbeiten, während er gleichzeitig an der
aien Akademie, ebenſo wie ſpäterhin noch an der Univ rſität Bonn,
ſts und rechtswiſſenſchaftliche Vorleſungen hörte. Nach kurzer Tätigkeit
aArmtmann (Verwaltungschef) des Amtes Ueckendorf bei Gelſenkirchen
ſelge er (1879) nach Herne über, wo er dann 28 Jahre, zunächſt als
2w ann, nach Erhebung Hernes zur Stadt als Erſter Bürgermeiſter und
fllich als Oberbürgermeiſter, bis zu ſeinem Rücktritt am 1. Oktober
) manunterbrochen gewirkt hat.
Inas ſprunghafte Anwachſen der Bevölkerungszahl Hernes und der
r Fzugehörigen, ſpäter eingemeindeten Ortſchaften während ſeiner
Ess.eit (1880: 10 000; 1900: 40 000; 1911: 60 000) läßt, in Verbindung
nben Sonderverhältniſſen des Kohlen= und Induſtriereviers, die
und Vielſeitigkeit der Aufgaben ermeſſen, die von der Kommunal=
veltung
und ihrem verantwortlichen Leiter zu löſen waren. Auf
Gel heiten kann im Rahmen dieſer Skizze nicht eingegangen werden:
dEntwicklung Hernes in drei bedeutungsvollen Jahrzehnten iſt mit
Sinrs Namen unlöslich verbunden.
Unriter den mancherlei Beweiſen dankbarer Anerbennung für das,
E Serne ſeiner Tatkraft und Umſicht verdankt, ſei hier nur die Er=
mmg
zum Ehrenbürger erwähnt, durch die ihn die Stadt bei ſeinem
Achzeiden ehrte. 1912 verfaßte er auf Erſuchen der Stadtverwaltung
a Fſtſchrift zur Einweihung des neuen Rathauſes, in dem zugleich
fie auts dieſem Anlaß von der Stadt geſtiftetes Oelbildnis (von Prof.
Echer=Darmſtadt) einen Ehrenplatz fand, eine Geſchichte von Herne.
Wödas in der Sammlung Deutſcher Städtebau 1928 erſchienene
Eerwerk Herne i. W. beginnt mit einem auf Bitten des Heraus=
ari
mitgegebenen Begleitwort und dem Bildnis des unvergeſſenen
rur) Oberbürgermeiſters.
Zur allen Zeiten hat Sch. an der Pflege vaterländiſcher Intereſſen
nn Anteil genommen. Jahrzehntelang gehörte er als Vertrerter
Bfllens und ſpäter Heſſens dem Hauptvorſtand des Deutſchen Flotten=
brns
an. Im Ruheſtande fand er außerdem erwünſchte Gelegenheit,
10 weſſiſchen Kriegervereinsweſen und beſonders dem Roten Kreuz
ſſe (räfte zur Verfügung zu ſtellen. Während des ganzen Weltkrieges
ſeng ete er als Chef der Materialienabteilung des Heſſiſchen Roten
tzes eine ebenſo umfangreiche wie verdienſtvolle Tätigkeit.
Auuch ſchriftſtelleriſch hat ſich Sch. mehrfach betätigt. Außer der er=
ſanen
Geſchichte von Herne und gelegentlichen Aufſätzen in Zeitungen
u m=eitſchriften noch in der neueſten Nummer von Volk und Scholle‟
feiſ ſich eine kleime Abhamdlung von ihm über das Gefecht bei Frohn=
hn
erſchien 1921 unter dem Titel Von der Hobelbank des Lebens
SSammlung heiterer und ernſter Erinnerungen, die wegen des darin
oöffenbarenden friſchen Erzählertalentes überall beifällige Aufnahme
fi. Ein zweiter Teil liegt im Mamuſkript vor.
Aköge es dem hochverdienten, liebenswürdigen und in allen Kreiſen,
zum wenigſten bei der Jugend ſeines Wohnbezirks, beliebten
g vergönnt ſein, noch viele Jahre in ungeſchwächter körperlicher
ſu geiſtiger Rüſtigkeit unter uns zu weilen!

Heeſſiſches Oragoner=Denkmal Ehrung
der Gefallenen.
Hrute, Mittwoch, den 29. Auguſt, 9 Uhr abends, wird die Feuer=
ſte
des Denkmals der beiden Großherzoglich Heſſiſchen Dragoner=Regi=
Nr. 23 und 24 ßur Ehrung der Gefallenen entzündet. Es ſoll
Banr 29. Auguſt 1914 bei Brandeville gefallenen vierzig Garde= und
Tdwagoner gedacht werden. Die beiden Dragower=Regimenter griffen
hais an Zahl mehrfach überlegene franzöſiſche Infanterie, die zur ab=
iſenden
Befatzung der Feſtung Montmédy gehörte, an, verlegtem ihr
mWeg über die Mags bei Dun. Ueber 700 Gefangene war die Sieges=
beider
Roten und Weißen‟ Dragoner. Der Gegner, das franzö=
R IInfanterie=Regiment 165, war nahezu aufgerieben.

Verſetzung in den Ruheſtand: Auf Grund des 8 1 des Geſetzes
EſDie Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juli bzw. 19. Dez.
B un der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober 1925 (Reg.=Bl. S. 249)
* mm 1. September 1928 in den Ruheſtand der Werkmeiſter an der
El nanſtalt zu Friedberg Jakob Wurm.
: Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
ad. dem Pfarrer Rudolf Metzger zu Romrod die evangeliſche
Frrftelle zu Schwanheim (Dekanat Zwingenberg) übertragen.
Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Am 1. Oktober beſchließt
Aofeſſor Dr. Friedrich Noack ſeine Lehrtätigkeit an der
Sdhäſchen Akademie für Tonkunſt, um ſich ganz ſeinen Frankfurter
2pillichtungen widmen zu können. Als Lehrer für Harmonielehre,
awapunkt und Kompoſition tritt von dieſem Zeitpunkt ab der Darm=
ſte
Komponiſt Wilhelm Peterſen in das Lehrerkollegium
dettädtiſchen Akademie für Tonkunſt ein. Peterſen hat ſich mit ſeinen
Heykten in der Muſikwelt einen Namen gemacht und ſtets beſondere
Arhennung gefunden. Daß es der Leitung der Städtiſchen Akademie
Bonkunſt gelungen iſt, dieſen ſtrebſamen Künſtler für das Lehrer=
bgu
um der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt zu gewinnen, wird
ſri allſeits mit Freude begrüßt werden.
Bühnenvolksbund. Unſere ſeitherigen Mitglieder machen wir
bruf aufmerkſam, daß wir mit Rückſicht auf den frühzeitigen Theater=
hmni
die Anmeldungen zu unſeren Theatergemeinden H und K als=
höchließen
müſſen. Die Mieten ſind inſofern verbilligt, als wir zu
2 ſü itherigen Preiſen je zwei Wahlvorſtellungen unſerer Vorſtellungs=
de
hinzugefügt haben. Auch haben wir wieder feſte Plätze, alſo
ben. Wechſel des Platzes in jeder Vorſtellung. Die Mietpreiſe ſind
nerbilligten Preiſen des Landestheaters angepaßt. Die Stücke wer=
2 wie ſeither aus dem Spieldlan ausgewählt. Näheres in der Ge=
ſftöſtelle
bei Chriſtian Arnold am Weißen Turm, woſelbſt auch Neu=
ne
dungen entgegengenommen werden. (Siehe Anzeige.)
TD Polizeibericht. Am Montag, den 27. Auguſt, zwiſchen 16.30 und
Uhr, ſchickte ein hieſiger Viehhändler ſeinen 27jährigen Hausburſchen
N 735 RM. Bargeld und einem Barſcheck über 1465 RM. zwecks
zu hlung nach der Volksbank. Der Hausburſche hatte das Geld und
Scheck in einer ſchwarzen Ledermappe mit einer
ſawpe in der Größe von 25X20 Zentimeter. Vor der Volksbank
dier Hausburſche bemerkt, daß die Ledermappe mit dem Inhalt nicht
hr. in ſeiner Hoſentaſche ſteckte und meldete daher den Verluſt des
ldess der Polizei und ſeinem Dienſtherrn. Die Mappe mit dem
Iſch. will er auf dem Wege von der Frankfurter Straße
ſch. der Volksbank, den er per Rad zurücklegte, verloren
ſelr. Beim Fundbureau iſt das Auffinden des Geldes noch nicht
eſ det worden. Das Bargeld beſtand aus 100=, 50=, 20=, 10= und
enr Fünfmarkſchein. Perſonen, die ſachdienliche Angaben über die
Eſnen des Finders und zur Herbeiſchaffung des Geldes machen können,
Uem der Kriminalabteilung Mitteilung machen. Ange neſſene Be=
ſnnnng
iſt zugeſichert.

Mittwoch, den 29. Auguff 1928

Seite5

2.5. Jubiläumstagung des Reichsverbandes
Deutſcher Tonkünſiler und Muſiklehrer e. V.
Die 25. Jubiläumstagung des Reichsverbandes Deutſcher Ton=
künſtler
und Muſiklehrer e. V. findet vom 1. bis 6. Oktober 1928 hier
in Darmſtadt ſtatt. Es werden 5600 Teilnehmer zu dieſer Tagung aus
allem Teilen Deutſchlands erwartet. Da es nicht möglich iſt, dieſe alle in
den hieſigen Gaſtſtätten unterzubringen, richtet der Verband an die
Eiwwohnerſchaft Darmſtadts die herzliche Bitte, Privatquartiere für dieſe
Zeit zur Verfügung ſtellen zu wollen. Es wird gebeten, dieſe Quartiere
unter Angabe des Preiſes, Art des Quartiers möglichſt umgehend
an die Geſchäftsſtelle, die ſich im Zimmer 1 der Städt. Akademie für
Tonkunſt in der Eliſabethenſtraße 36 befindet, namhaft zu machen.

Die Vorbereitungen zu dieſer bedeutſamen Tagung ſind nun ſoweit
gediehen, daß das Programm feſtſteht. Es bringt in zwei Kammer=
muſikkonzerten
neue Werke von Arnold Ebel, Berlin, Huber=
Andernach, München, Stefan Frenkel, Berlin, Max Gneiß, Hermann
Kundigraber, Aſchaffenburg, Hans Sachſſe, München, Siegfried Scheff=
ler
, Hamburg, Max von Schillings Berlin. Als Soliſten wirken
mit: Frau Barbara Kemp Berlin, Frau Mila von Milde,
München, Göſta Andreaſon, Darmſtadt, Profeſſor Albert Fiſcher, Berlin,
Profeſſor Wilhelm Kempff, Stuttgart, Helmut Neugebauer, Mannheim,
Stefan Frenkel, Berlin, Heinz Herbert Scholz, Berlin, Max von
Schillings Berlin und das Drumm=Quartett Darm=
ſtadt
. Zwei Orcheſterkonzerte im Heſſiſchen Landestheater
unter Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Karl Böhm bringen Ur=
aufführungen
von Siegfried Burgſtaller, Berlin, Robert Heger, Wien,
Hermann Heiß, Darmſtadt Karl Marx, München, Profeſſor
Hans Joachim Moſer, Berlin, Hans Simon, Darmſtadt, H. W.
von Waltershauſen, München, Julius Weismann, Freiburg. Außerdem
findet im Landestheater in der Jubiläumswoche die Uraufführung
der Oper. Die ſchwarze Kammer von Ernſt Roters, Ham=
burg
, ſtatt. Ein Oratorienkonzert in der Pauluskirche bringt
drei Chorkantaten von Arnold Mendelſohn Darmſtadt,
und ein Chorwerk, In memoriam von E. N. von Reznicck, Berlin.
Bei dem im Landesmuſeum ſtattfindenden Feſtakt wird die Vereinigung
Darmſtädter Soliſtinnen unter Leitung von Bernd Zeh drei geiſtliche
Frauenchöre von Robert Hernried und das Schnurrbuſch=Quartett ein
Streichquartett von Robert Müller=Hartmann zu Gehör bringen.

Unsere
Rdelholzv

(13694a

zeichnen sich aus durch vornehme, schlichte
Form und wundervolle Holzwirkung. Die Preise
sind nicht hoch. Besichtigen Sie unsere
Schaufenster und Ausstellungs-Räume

Rosté Fischerg lliezanderst. 10

Wanderabteilung der Turngemeinde 1846. Am Sonntag, den
26. Sept., fand die planmäßige Auguſtwanderung ſtatt. Durch die bei=
den
Führer Lich und Meß gut vorbereitet, war ihr ein voller Erfolg
beſchieden. Nach außen zeigte ſich dieſer durch eine ſtattliche Wander=
ſchar
. Die Bahn brachte uns am frühen Morgen nach Heidelberg. Von
dort aus führte uns unſer Weg nach dem Bismarckturm Heidelbergs.
Alle waren durch den herrlichen Blick auf Heidelberg überraſcht. Dann
gingen wir auf dem Philoſophenweg weiter bis Kloſter Neuſtift. Einer
der Turner gab hier einige Erläuterungen zur Geſchichte des ehemali=
gen
Nonnenkloſters. In Schlierbach nahm uns das Schwarze Schiff
gaſtfreundlich zur Mittagsraſt auf. Doch bald wurde wieder aufge=
brochen
. Auf langſam anſteigendem Wege ſtrebten wir dem König=
ſtuhl
zu, der auch glücklich nach manchem Schweißtropfen erreicht wurde.
Nach kurzem Aufenthalt begann der wenig angenehme Abſtieg nach
Molkenkur und dem Heidelberger Schloß. Hier, im ſchönſten Schloß=
bau
Deutſchlands, empfingen die Teilnehmer ſo viele Eindrücke, daß ſie
nicht wiedergegeben werden können. Nach einem kleinen Ausklang in
der Heidelberger Turnhalle brachte uns die Bahn wieder gut nach
Darmſtadt. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß ſich dieſe Wan=
derung
würdig an die vorherigen anſchließt. Daflr den beiden Führern
nochmals den Dank aller Teilnehmer.

Das Gesund-
heitswasser
!

(V. 12126)
Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45

Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die diesjährige zehnte
Wanderung findet am 2. September ſtatt und nicht, wie in der
Dorflinde veröffentlicht, am 9. Sept. Sie bringt die Wanderer unter
der bewährten Führerſchaft der Herren Bauer und Ewald auf die
höchſten Erhebungen unſeres Odenwaldes und in das herrliche Neckar=
tal
. Die Wanderung beginnt in Gaimühle mit dem Endziel Eberbach.
(Siehe Anzeige.)
Ausflugs=Sonderzüge. Am 2. September fährt ein Ausflugs=
Sonderzug nach Baden=Baden zum Preiſe von 6.40 Mk., und
vom 1.4. Sept. nach Konſtanz und dem Bodenſee zum Prciſe
von 21,90 Mk. Fahrkarten zu beiden Zügen erhältlich im Verkehrs=
bureau
(Ernſt=Ludwigsplatz).
Die Freireligiöfe Gemeinde Darmſtadt veranſtaltet am Samstag,
1. September, abends im Fürſtenſaal (Grafenſtraße) einen Familien=
bend
. Sopran= und Baritonſoli, Muſikvorträge, Rezitation und
Deklamation wechſeln in bunter Reihe. Mitglieder und Freunde ſind
herzlich willkommen. Eintritt wird nicht erhoben. (Siehe auch Anzeige.)

Lofale Veranſtaltungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hlnwelſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Herrngarten=Kaffee. Heute Mittwoch, den 29. Aug.,
abends 20 Uhr, konzertiert das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines
Kapellmeiſters W. Schlupp im Herrngarten=Kaffee. Das Programm
ſieht Werke von Lortzing, Weber, Strauß, Verdi, Lanner und Haydn
vor und werden den Beſuchern einige genußreiche Stunden geboten.
Deutſchorden. Kommende Darmſtadt. Die Kom=
mende
Frankfurt=Eſchersheim hat uns zu ihrem am Sonntag, den 2. Sep=
tember
d. J., nachmittags ab 3 Uhr, in Fvankfurt=Schützengarten ( Halte=
ſtelle
Lindenbaum der Linie 23) ſtattfindenden Preisſchießen mit muſikali=
ſchen
Unterhaltungen eingeladen, wozu auch Gäſte eingeführt werden
können. Der Eintritt iſt koſtenfrei. Für Teilnehmer am Schießen wird
ein geringes Entgelt erhoben. Es wird gebeten, ſich an dieſer Veran=
ſtaltung
recht zahlreich zu beteiligen. Der Kommendeabend für Darm=
ſtadt
fällt im September aus.

Schmuck=Gedächtnis=Wanderung. Jahn=
und Gefallenen=Gedächtnisfeier des Main=
Rheingaues der O. T.
In den Rahmen des deutſchen Turnens gehört als gute deutſche
Leibesübung das Wandern. Jahrhunderte hindurch hat der Wander=
trieb
ein beſonderes Kennzeichen des Deutſchen gebildet und in den
beſten Erzeugniſſen der Dichtkunſt Verherrlichung gefunden. So war
e3 auch der Schöpfer der Turnkunſt, Friedrich Ludwig Jahn, der
unter ſeiner Anhängerſchaft und Schülern den Wandertrieb wachrief,
ſie auf Turnfahrten in die nähere und weitere Umgebung von Berlin
führte und ſo den Heimatſinn in ſeiner Turnerſchar vertiefte. Heute
hat die Wanderbewegung in der Turnerſchaft einen geſaltigen Um=
fang
angenommen und wird beſonders im Main=Rheingau gepflegt.
Es gibt hier wohl faſt keinen Verein, der nicht monatlich, mindeſtens
eine Wanderung ausführt, an der ſich alle Abteilungen, ob Turner,
Fechter, Schwimmer, Sportler uſw. beteiligen. Großer Beliebtheit
aber erfreuen ſich die zweimal im Jahre ſtattfindenden Gauwanderun=
gen
, bei welchen man mit den Turnbrüdern und Turnſchweſtern des
ganzen Gaugebietes ſich trifft. Wiederum hat die Gauleitung des
Mcin=Rheingaues der D.T. zum kommenden Sonntag, 2. Sept.,
zur Gauwanderung aufgerufen, die in dieſem Jahre für die
Gauturnerſchaft von dreifacher Bedeutung ſein wird: Schmuck= Gedächt=
niswanderung
ſo hat man die übliche Herbſtwanderung benannt,
und zwar ſoll hierdurch die Erinnerung an den an dieſem Tage vor
zwei Jahren verſtorbenen unvergeßlichen Führer des Mittelrheinkreiſes
der D.T. Kreisvertreter Emanuel Schmuck allzeit wach=
gehalten
werden. Zum anderen aber verſammelt ſich der Gau gemein=
ſam
zur Feier der 150. Wiederkehr des Geburtstages von Friedrich
Ludwig Jahn. Zwei Führer Jahn und Schmuck beide Mahner
treu deutſcher Art und treu deutſcher Erde zu ſein, gilt der 2. Septem=
ber
im Main=Rheingau. Aber wenn ſich der Main=Rheingau auf dem
Frankenſtein verſammelt, ſo mahnt ihn beſonders das dort zum Ge=
dächtnis
der gefallenen Turnbrüder vor Jahresfriſt errichtete Ehrenmal
an eine hohe Ehrenpflicht. Die Inſchrift des Ehrenmals ruft es zu:
Gedenket der Toten und deſſen, wofür ſie ſtarben! So wird auch
die Gauwanderung denen gelten, die ihr junges Leben aushauchten
auf blutiger Wahlſtatt in treuer Pflichterfüllung für Volk und Vater=
land
. Auch ſie waren Wegbereiter, Mahner und Führer, jeder in
ſeiner Art und ſeinem Teil. Die Wanderung ſelbſt iſt als Zielwan=
derung
der einzelnen Gauvereine gedacht, und werden dieſe aufgefor=
dert
, ſich recht zahlreich zu beteiligen. Sammelpunkt iſt der Burghof
auf dem Frankenſtein, woſelbſt die Vereine um 11 Uhr am Sonntag
vormittags eingetroffen ſein müſſen.

Vogelsberger Höhenklub Darmſiadt.
Obwohl eine zweitägige Wanderung des Klubs nach dem Schwarz=
wald
mit 59 Teilnehmern gleichzeitig ſtattfand, ſtellten ſich unter Füh=
rung
der V.H.C.=Brüder N. Kratz und C. Keller am letzten Sonn=
tag
für die Wanderung nach dem Odenwald dennoch 81 wanderfrohe
Teilnehmer um 8 Uhr am Hauptbahnhof ein. Von Jugenheim ging’s
bei herrlichem Wetter zum Heiligenberg. Nach Beſichtigung des von
den Kindern der ehemaligen Großherzogin Wilhelmine in 1865 errich=
teten
goldenen Kreuzes und der Kapelle erreichte man auf ſchatrigen
kühlen Waldwegen bald den Talhof. Gaſtwirt Balz in Balkhauſen
bot hinreichend Erfriſchung und Stärkung für die bevorſtehende Beſtei=
gung
des Melibokus. Dem Neunkrümmer folgend, der herrliche Aus=
ſicht
auf die lieblichen Höhenzüge des Odenwaldes bot, gelangte man
zur Nor Gottes, dem Reſt einer alten heidniſchen Kulturſtätte, die
ſpäter durch die Lorſcher Mönche in eine chriſtliche Kapelle, deren Reite
noch zu ſehen ſind, umgewandelt wurde. Das noch gut erhaltene jetzige
Kreuzigungsbild iſt im Jahre 1893 in Oberammergau angefertigt wor=
den
. Auf teilweiſe ſteilen Wegen erreichten die Wanderer gegen 14 Uhr
die Spitze des 514 Meter hohen Malchenberges, gen. Melibokus. Nach
einiger Erfriſchung in der neu erbauten Hütte und Beſteigung des
24 Meter hohen, im Jahre 1772 erbauten Turmes, der bei klarem Wet=
ter
herrliche Ausſicht bot, ging es alsdann abwärts über das Alsbacher
Schloß, der Ruine eines im Mittelalter erbauten, ſpäter zerſtörten und
wieder aufgebauten herrlich gelegenen Schloſſes, das dem geächteten
Herzog Ulrich von Württemberg ſeinerzeit eine Zufluchtsſtätte bot.
Nachmittags gegen 16 Uhr erreichte man Alsbach. Die vorzügliche
Bewirtung bei Gaſtwirt Hechler brachte reichlich Erfriſchung nach der
ſchönen Wanderung. Allzu ſchnell ſchwanden die wenigen zur Ver=
fügung
ſtehenden Stunden bei den von wackeren V.H. C.ern gebrachten
Darbietungen von Muſik und humoriſtiſchen Vorträgen.
Alle Teilnehmer waren voll des Lobes für Führung und Mitwir=
ende
, denen durch ein kräftiges Friſchauf gedankt wurde. Kurz nach
19 Uhr erreichte man per Bahn Darmſtadt, mit dem Bewußtſein, eine
herrliche Wanderung erledigt zu haben."
Zur zweitägigen Schwarzwaldwanderung des
Vogelsberger Höhen=Clubs ſtellten ſich am Samstag, den 25. Auguſt,
46 Teilnehmer am Bahnof ein, um 6.43 Uhr über Achern nach Otten=
höfen
zu fahren. Hier angekommen, geſellten ſich noch weitere Teil=
nehmer
, die bereits früher gefahren, zu, ſo daß die Teilnehmerzahl ſich
auf 59 erhöhte. Punkt 12 Uhr wurde die Wanderung durch das Unter=
waſſertal
nach Allerheiligen angetreten, wo nach Ankunft ſofort die
Beſichtigung der prächtigen Waſſerfälle ſowie des Denkmals, für die
gefallenen Angehörigen des Schwarzwaldvereins vorgenommen wurde.
Waren der Anſtieg und die Beſichtigungen zur Mittagszeit etwas an=
ſtrengend
, ſo wurden die geſunkenen Lebensgeiſter durch den im Kur=
haus
Mittenmeier gereichten Kaffee und Kuchen vorzüglichſter Qualität
wieder aufgefriſcht, ſo daß der Weitermarſch mit neuen Kräften über
den Ruheſtein und Wildſee nach dem Endziel des erſten Tages an=
getreten
werden konnte. Der Blick von der Höhe auf den Wildſee und
die Fernſicht in die Schwarzwaldtäler iſt hier geradezu entzückend.
Ueber ſieben Berge erreichten wir gegen 7 Uhr abends das Häuschen
der ſieben Zwerge, die Darmſtädter Hütte. Das Kämmerlein mit den
ſieben Bettchen und die weiteren Kämmerlein mit mehr oder weniger
Betten boten uns allen gaſtliche Aufnahme. Alles war hier vortreff=
lich
vorbereitet. Ein vorzügliches Abendeſſen erhöhte die Stimmung
und das vortreffliche Frühſtück am anderen Morgen brachte Stärkung
für die Anſtrengungen am Sonntag. Hochbefriedigt von dem hier Ge=
botenen
wurde gegen 8 Uhr der Weitermarſch über Seibelseckele nach
dem Mummelſee und der Hornisgrinde angetreten. Hier war aus=
giebige
Frühſtücksraſt vorgeſehen, die zur Einnahme des zweiten Früh=
ſtücks
und Beſteigung des Ausſichtsturmes ausgenutzt wurde. Um 11.30
Uhr erfolgte der Weitermarſch über Untersmatt nach dem Kurhaus
Hundseck, das pünktlich, wie vorgeſehen, um 13.30 Uhr erreicht wurde.
Des vorzüglichen und preiswerten Mittagseſſens ſowie des Aufenthalts
in der Darmſtädter Hütte werden die Teilnehmer gerne gedenken.
Da die Zeit vorgeſchritten war, mußte leider der Weitermarſch
durch die wildromantiſchen Gertelbachfälle um 15 Uhr angetreten wer=
den
, um gegen 17 Uhr am Bahnhof Oberbühlertal einzutreffen, zur
Rückfahrt nach Darmſtadt, das gegen 22.42 Uhr erreicht wurde.
Den Teilnehmern wird dieſe Wanderung durch den Schwarzwald,
deſſen Schönheiten viele zum erſtenmal geſchaut, in beſter Erinnerung
bleiben. Friſchauf zur nächſten Wanderung.

Taubſtummengottesdienſt. Sonntag, 2. Sept., nachmittags 2½
Uhr, findet im Gemeindehaus der Kiesſtraße Taubſtummengottesdienſt
ſtatt. Wegen Fahrtausweis wende man ſich an Pfarrer Heß, Hügel=
ſtraße
6.
Im Städtiſchen Leihamt findet am Mittwoch, den 5., und
Donnerstag, den 6. September, vormittags von 8.3012 Uhr,
Verſteigerung verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)
Schloß=Kaffee. Die Sonderveranſtaulungen des
Schloß=Kaffee=Enſembles unter Leitung von Kapellmeiſter Curt Fiſcher
bieten ſtets angenehmſte Unterhaltung, und es wird hierdurch beſonders
darauf hingewieſen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
Straßenreinigungs=, Müllabfuhr= und Kanalbenutzungsgebühren
1928: Nach der herrigen Mahnung im Anzeigenteil iſt das zweite
Ziel, das nur in halber Höhe erhoben wird, bei Meidung der Bei=
treibung
bis zum 5. September Ifd. Js. an die Stadtkaſſe
Grafenſtraße 28 zu zahlen.

Eine Weltreiſe für alle Leſer
Blm. 13581)
des Darmſtädter Tagblatt

WWer möchte nicht erfahren, wie die weite Welt mit all den Wundern der Natur
EyReht und rie die Menſchen darauf leben. Reiſende und Künſtler uind deshalb
ſauusgegangen, tief in die entlegenſten Länder hinein, um uns in Wort und Bild
mi dem zu berichten, was ſchön und ſehenswert iſt. Sie werden mit uns von Land zu
Du von Ort zu Ort reiſen, und wir wollen Ihnen ein aufmerkſamer Führer ſein.

Trete jeder mit uns die Weltreiſe an und lerne durch unſere Zeitſchrift Durch alle Wel
die Pracht der Natur, die Sitten und Gebräuhe der verſchiedenen Menſchenraſſen ohne
Reiſebeſchwverden und Reiſegelder kennen. Zu einer Reiſe gehört aber auch eine
Orientierung über Länder, Städte, Gebirge, Ströme, Seen, die beſucht werden. Es erhalten
daher alle Abonnenten n Lieferungen
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Täalich bis 900 Anmeldungen. Teder beſtelle ein Probeabonnement.

Anmeldeſchein f. a. Leſer d. Darmſtädter Tagblatt
An Durch alle Welt, Beelin=Schöneberg.
Ich abonniere Durch alle Welt bis Abbeſtellung
4 Wochen vor Quartalsſchluß von mir erfolgt. Erfüllungsort
Berlin=Schöneberg. Jede Woche ein Heft für 30 Pfg. frei insHaus
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Ort u. Str.:

[ ][  ][ ]

Tagung des Verbandes
deutſcher Auslandslehrer und sehrerinnen.

Am Samstag war der Vovmittag zunächſt wieder der Weiter=
bildung
gewidmet und gewährte den Auslandskollegen durch eine Reihe
von Führungen lehrreiche Einblicke in die Fortſchritte moderner
Pädagogik.
Die Führungen begannen mit einem Gang durch das Pädago=
giſche
Inſtitut. Der Leiter, Oberſtudiendirektor Dr. Vogel,
entwarf zunächſt vor den Augen der zahlreich Erſchienenen ein Bild
von heutigen Stund der Volksſchullehrerbildung in Heſſen. Von den
192e eingegangenen Seminaren ausgehend, ſtreifte er kurz den zuletzt
zwejährigen pädagogiſchen Kurs, aus dem ſich ſchließlich organiſch
das Pädagogiſche Inſtitut herausentwickelte. Dieſes ſelbſt ſteht mit der
Techniſchen Hochſchule in engſter Vexbindung. Währenddem dieſe die
fachwiſſenſchaftliche Ausbildung der heſſiſchen Volksſchullehrer und
lehrerinnen in Händen hat, iſt ihre praktiſche Vorbereitung dem Päda=
gogifchen
Inſtitut anvertraut. Ein ſolſches Inſtitut iſt auch in Mainz.
Es iſt genau ſo mit der Darmſtädter Hochſchule verbunden wie das hie=
ſige
, und die Darmſtädter Profeſſoren fahren zur Abhaltung ihrer Vor=
leſungen
regelmäßig nach Mainz. Nachdem Redner auch das Weſen
und die Eigenart des von ihm geleiteten Inſtituts zur Darſtellung ge=
bracht
hatte, führte er ſeine Zuhörer dunch deſſen Näume.
Anſchließend beſichtigte man Gegenſtände des Werkunter=
richts
, die Schulrat Denzer, in unſerem Vaterlande beſtens be=
kannter
Vertreter des Werkunterrichts und Leitey der ſtaatlich=heſſiſchen
Beratungsſtelle für Werkunterricht, in anſprechender Weiſe zur Aus=
ſtellung
gebracht hatte. Auch Schulrat Denzer gab zunächſt in länge=
ren
Ausführungen die zum Verſtändnis des Gezeigten unbedingt nöti=
gen
Erläuterungen: Selten wohl hat eine neue pädagogiſche Idee eine
ſo ſtarke und nachhaltige Wirkung ausgeübt wie die Arbeitsſchule, die
heute eigentlich alles, was an Refovmrörſchlägen hewvorgetreten iſt,
umfaßt, wenn man auch den Stand der Arbeitsſchulen nicht allein nach
dem beurteilen darf, was darüber geredet und geſchrieben wurde. Red=
ner
machte u. a. höchſt int=reſſante Ausführungen über die Entwickelung
der ſeitherigen Schule zur Arbeitsſchule, die über die Arbeitsſchule ohne
manuelle Arbeit (freie geiſtige Schularbeit), und die Schule der neuen
Sachlichkeit (Anerkennung und Anwendung der werktätigen Arbeit) zur
eigentlichen Arbeitsſchule (beſondere Stunden zur Pflege der Werk=
tätigkeit
, fachlicher Werkunterricht) führt, bei der der Werkunterricht

ganz im Dienſte des übrigen Unterrichts ſteht und das Arbeitsprinzip
in der beſten Form zu verwirklichen ſucht.

Nach Beendigung ſeiner Darlegungen, die ſtets auf die zahlreich
ausgeſtellten Gegenſtände Bezug nahmen, führte Schulrat Denzer die
Auslandslehrer noch in einen Arbeitsſaal, in dem eine Gruppe bei der
praktiſchen Arbeit zu ſehen war. Hoffentlich geht der hier ausgeſtreute
Samen, wenn auch noch nicht allüberall, ſo doch wenigſtens in einzelnen
Teilen des Auslandes auf zum Segen der dort vom deutſchen Aus=
landslehrer
betreutm Jugend.
Die dritte Führung brahte die Giſte i die Ausſtellung von
Schülerſchriften. Hier waren die Richtungen Sütterlim und
Rudolf Koch vertreten. Die Herren Lehrer Melchior=Darmſtadt
(Vertreter der Sütterlinſchrift) und Lehrer Adelbarger= Offen=
bach
(Vertreter der Koch=Schrift) gaben den Gekommenen auf geſtellte
Fragen bereitwilligſt fachkundige Auskunft.
Am Ende des Vormittags begaben ſich die Auslandslehrer in das
Pfhchotechniſche Inſtitut um daſelbſt von Fräulein
Eberle und den Herren Dipl.=Ing. Jung und Behring mit
deſſen Einrichtungen bekannt zu werden. Eine feinere Berufsausleſe
braucht genaue Kenntnis aller Berufsanforderungen, beruflichen Schä=
digungen
uſw. Die Berufsberatung kann nur auf dem Wege der Feſt=
ſtellung
der Berufzeignung zum Ziele führen; dabei ſind die Ergeb=
niſſe
der experimentellen Prüfungen von größtem Wert. Mit all den
hier angedeuteten Problemen wurden die Teilnehmer der Führung in
eindrucksvoller Weiſe bekannt gemacht.
Eine angenehme Abwechſelung brachte der Samstag nachmittag
mit einem Ausflug in Darmſtadts Wälder, nach dem Oberwald=
haus
. Der Samstag abend aber führte zum Höhepunkt der ganzen
Veranſtaltung, dem

Feſtabend der Darmſtädter Lehrerſchaft
für ihre Auslandskollegen. Schon lange vor Beginn war der Kon=
kordigſaal
überfüllt, und trotz faſt tropiſcher Hitze fanden immer neue
Scharen Platz. Der wohlgelungene Abend war ein Beweis für das
große Intereſſe, das die geſamte Lehrerſchaft Darmſtadts den deutſchen
Kulturfragen entgegenbringt, und ein ſchönes Zeichen einmütigen Zu=
ſammenwirkens
von Lehrern aller Art. Philologen und Lehrer Herren
und Damen, Junge und Alte wetteiferten, ihren Amtsgenoſſen aus
dem Ausland einige frohe Studen zu bereiten, und ſo bot ſich ein er=
freuliches
Vild der Zuſammengehörigkeit der Darmſtädter Kultur=
beemten

Nach einem von den Herren Frey, Schildge, Niebergall,
Dr. Kaffenberger klaugſchön geſpielten Streichquartett begrüßte
Steatsrat Block die zahlreih Erſchienenen. Er gab ter Verſam=
lung
zunächſt Kenntnis von einem herzlichen Begrüßungstele=
gramm
des heſſiſchen Staatspräſidenten und
Kultusminiſters Adelung, in dem dieſer der Tagung beſten
Verlauf wünſchte, und verlas die abgegangene Antwort, wobei er darauf
hinwies, daß Herr Staatspäſident Adelung ein Mann ſei, dem jedwede
Schulgattung am Herzen liege, und der die Einmütigkeit aller Kreiſe
der Lehrerſchaft wünſche. Herzlicher Dank gebühre auch all den Dam=
ſtädter
Amtsgenoſſen, die bei der Vorbereitung der Tagung mitgeholfen
hätten und nunmehr den Feſtabend dunch ihre Darbietungen ver=
ſchönen
wollten. Sein Gruß galt ſodann den wiederum zahlreich er=
ſchienenen
Vertretern der Reichsbehörden, der Standesorganiſationen
und des V. D.A., von dem namentlich die Frauenortsgruppe, mit Frau
Dr. Koepke an der Spitze, zahlreich vertreten war. Anſchließend machte
Redner programmatiſche Ausführungen über die Gemeinſamkeit der
Kulturarbeit aller Lehrenden und die große Aufgabe der Kultur=
beamten
, die evſt erfüllt ſei, wenn jeder, der die deutſche Sprache ſpreche,
auch der deutſchen Kulturgemeinſchaft erhalten bleibe. Es gelte jetzt,
dns geiſtige Großdeutſchland zu begründen, die Gemeinſchaft des
Hundertmillionenvolkes, das nismand bekämpfe, und deſſen Miſſion imn
der Welt für die Zukunft darin beſtehe, der Erkenntnis zum Siege zu
verhelfen, daß Bekenntnis zum Volkstum nicht an politiſche Grenzen ge=
bunden
ſei, ſondern wie das zu den einzelnen Konfeſſionen darüber
hinausgehe. Imland= und Auslandslehrer ſind Künder dieſer Einheit,
die Liebe zu dieſem neuen Großdeutſchland eint ſie zur Arbeit an der
deutſchen Jugend, wo immer ſie ſich findet, zur Arbeit auch an der
Ueberwindung von Mißaunſt und Zwietracht, den Erbübeln der Deut=
ſchen
aller Zeiten. In dieſem Sinne iſt der Lehrerberuf der höchſte, den
es gibt. Das Hoch, mit dem der Redner ſchloß, galt dem deutſchen Ge=
meinſchaftsgeiſt
, dem deutſchen Kulturgut, der einigen deutſchen Schule
des In= und Auslandes und ihrer Jugend.
Als Ueberleitug zu den nun folgenden drei Referaten über das
deutſche Schulweſen in Südameriha fang eine Klaſſe der Beſſunger Mäd=
chenſchule
tonrein unter der ſtraffen Leitung von Frl. Aßmuth einige
mehrſtimmige Lieder. Südamerika war mit Bedacht in den Mittel=
punkt
der nun anſchließenden Referate geſtellt: Es gilt dort mit allen
Mitteln zu verhüten, daß dieſer Erdteil ebenſo ein Grab des Deutſchtums
ſein wird, wie es Nordamerika, tatſächlich geworden iſt. Die außer=
ordentliche
Wichtigkeit dieſer Fragen wurden den Zuhörern durch das
wuchtige Referat von Miniſter a. D. Dr. Boelitz über ſeine Ein=
drücke
vom deutſchen Schulweſen in Südamerika
klar. Was wir heute ſich in Südamerika abſpielen ſehen, iſt die
Auseinanderſetzung über die Frage, ob dieſes Land ganz zum Hinter=
land
der Vereinigten Staaten von Nordamerika werden ſoll, oder ob wir
nach wie vor die Möglichkeit haben ſollen, auch in dieſen gewaltigen, ſo
reichen Ländern unſere Erzeugniſſe abzuſetzen, unſeren Menſchenüber=
fluß
unterzubringen. Es handelt ſich um die Frage, ob dort in Zukunſt
Deutſche in deutſchem Bewußtſein weiterleben können, und ob in dieſen
Ländern deutſche Kultur heimiſch werden kann, oder ob das Land ein=
für
allemal unter die Machtſphäre der U. S.A. fallen ſoll. In dieſem
Kampfe ſpielen die deutſchen Schulen die ausſchlaggebende Rolle, demn
ſie ſind entſcheidend für die Erhaltung des Deutſchtums der Million
Deutſcher, die in den A.B.C.=Staaten AArgentinien, Braſilien, Chile)
wohnen. Ueberall tritt heute dort als ſcharfer Konkurrent das Rieſen=
kapital
Nordamerikas auf. Die deutſchen Schulen Südamerikas haben
den Krieg verhältmismäßig gut überſtanden, dank dem zähen Feſthalten
der Deutſchen an ihrer Eigenart und dem überwältigenden Optimismus
der deutſchen Lehrer, deren Aufgabe darin beſteht, die Jugend zu loyalen
Staatsbürgern zu erziehen, die den Zuſammenhang mit deutſcher Kultur
nicht verloren haben. Bei der Wichtigkeit, den das germaniſche Element
im Staatsleben der ſüdamerikaniſchen Staaten hat, in denen die Deut=
ſchen
vielfach die Kulturpioniere waren, haben die Deutſchen ein Recht auf
Erhaltung ihres Volkstums, deſſen Ausſtrahlungen einer der ſtärkſten
Faktoyen der Weiterentwicklung des Landes bilden. Aus dieſem Grunde

verdienen dieſe Schulem auch weitgehendſte Unterſtützung ſeitens des
Mutterlandes. Große finanzielle Opfer können wir nicht bringen, aber
wir können den Ueberſchuß unſerer Intelligenz und Kraft, der im Aus=
land
arbeiten will, willig und freudig dieſen Volksgenoſſen zur Ver=
fügung
ſtellen. Die Lehrer müſſen wir ſtellen, ſie wachſen drüben nicht.
Die Verbindung von einer Million Deutſcher mit deutſcher Kultur zu
erhalten, iſt eine Aufgabe, die jeden einzelnen Deutſchen reizen ſollte.
Die Erchaltung des deutſchen Volkstums liegt nicht nur auf den Schul=
tern
der deutſchen Bauern und Koloniſten, ſondern auf denen von uns
allen. Und wer hinüber geht, wird reich zurückkehren, nicht reich an
Geld, aber reich im Herzen und an ungeheurem Erleben und mit einer
großen Begeiſterung zu Arbeit für unſer deutſches Vaterland. Zeigen
wir, daß wir ideale Menſchen ſind, dann braucht es uns nicht bange zu
ſein um die Zukunft des deutſchen Schulweſens in Südamerika!
Lauter Beifall dankte dem Redner. Nach ihm ergriff Oberſtudienrat
Nabe=Münſter (früher Montevideo, Rio) das Wort zu ſeinem Vor=
tvag
Die deutſchen Schulen in Braſilienl. Hatte Dr.
Boelitz das allgemeine Problem der Erhaltung deutſcher Kultur in Süd=
amerika
in den Mittelpunkt ſeiner Ausführungen geſtellt, ſo gab dieſer
Redner in umfaſſender Weiſe einen Einblick in die Entwicklug, den
Aufbau und die Gliederung des braſilianiſchen Schulweſens im einzelnen.
800 000 Deutſche wohnen in dieſem ausgedehnten Lande, wovon allein
etwa 50 000 nach dem Weltkrieg erſt eingewandert ſind, und zwar na=
mentlich
in den drei ſüdlichen Staaten Parana, Sao Katharina und
Rio Grande do Sul, während in den klimatiſch ungünſtigenen nördlichen
Staaten meiſt nur leitende Beamte Deutſche ſind. In 190 deutſchen
Schuulen werden etwa 45 000 Kinder von 1400 Lehrern unterrichtet.
Das Schulweſen iſt reich gegliedert. Wir haben die Piladenſchulen auf
dem Lande (Grundſchulen), Schulen in kleineren Städten Mittelſchurlen),
Schulen in den großen Kaufmannszentren (Realſchulen) und Fachſchulen
(evangel. und kath. Lehrerſeminar, evangel. Proſeminar). Die älteſten
Schulen ſind die Pikadenſchulen, im Urwald angelegt und von Einwan=
derern
, die dem Klima bei körperlicher Arbeit nicht gewachſen waren,
treu und gewiſſenhaft verwaltet. Die Lehrpläne umfaſſen in dieſen
Grundſchulen gleichmäßig die notwendigſten Dinge, während in den ge=
hobenen
Schulen in dieſer Hinſicht eine außerordentliche Manniafaltig=
keit
entſprechend den Bedürfniſſen des Ortes herrſcht. Der deutſch= braſi=
ligniſche
Schuiltag verſucht, etwas wie ein Shſtem in dieſem Vielerlei
herzuſtellen, iſt aber im allgemeinen wrr auf den guten Willen der ein=
zelnen
Schulen angewieſen. In der eigenen Geſtaltung des Lehrplanes
liegt natürlich die Gefahr der Zerſplitterung. Die Schurlen in den gro=
ßen
Städten unterſtehen in erhöhtem Maße der Aufſicht der brafiliani=
ſchen
Schulinſpektoren. Manche Fächer (Landeskunde) werden in der
Landesſprache unterrichtet, und die Kinder ſind matürlich zu braſilig=
niſchen
Staatsbürgern, die ſie von Natur aus ſind, zu erziehen. Die
Deutſchen dienen g. B. gern und zahlreich im braſilianiſchen Heer. Erſt
dunch die deutſche Schule lermen die ginder die Heimat der Väter ver=
ſtehen
und nach und mach auch lieben. So wird durch die Tätigkeit der
deutſchen Schule, die bei allen Kennern des Landes Anerbennung findet,
der Boden für erfolgreiche Hondelsbeziehungen zum Mutterland be=
reitet
. Fünf deutſche Lehrervereine, in einem Landesverband zuſammen=
gefaßt
, arbeitem für die ſoziale und geiſtige Hebumg ihres Standes und
die Förderung ihrer Schulen. Letzterer Aufgabe dienen auch die alle
zwei Jahre ſtattfindenden deutſch=braſiligniſchen Schultage, die auf be=
deutender
innever Höhe ſtehen. Wichtig war die Gründung eiwer Nuhe=
gehaltskaſſe
, die heute bereits über 200 000 Mark Vermögen beſitzt und
ſeit zwei Jahren die Zahlung von Penſionem an Lehrerveteranen aufge=
wommen
hat. Daß die deutſche Schule in Anſehen ſteht, beweiſen nicht
wur die große Zahl der fvemden Schüler, ſondern auch die Beſchäftigung
der braſilianiſchem Lehrerſchaft mit den Prohlemen deutſcher Pädagogik
(Arbeitsſchule). Staatsrat Block wies ergänzend danauf hin, daß
die deutſchen Lehrer Braſiliens gerade dem Redner ungeheuer viel zu
danben hätten, dem er war es, der die ſo ſegensreich wirkende Pen=
ſionskaſſe
gegründet hat. Wir Inlandsdeutſchen müßten hier aber auch
durch Erhöhung des Kulturſonds, von deſſen 6 Millionen die Auslands=
ſchule
nur einem Bruchteil erhalte, mithelfem Rektor Stroth=
mann
=Elberfeld (Santa Cruz) ſchloß den Reigem der Vorträge mit
der Behandlung des Themas: Die Heranbildung von Kolo=
nielehrernaus
der deutſch=braſilianiſchen Jugend.
Ausgehend von einer feſſelnden Darſtellung der Geſchichte und Ent=
ſtehung
der deutſchen Siedlungen im Urwalde, von der Zuſammenfaſſung
der Einzelſiedlungen an der Waldſtraße zu Schulgemeinden wurde die
Entwicklung des Schulweſens im Mittelpunkt des Staates Nio Grande
do Sul, im Munizip Santa Cruz, gezeigt. Beſonders wichtig iſt dabei
die Wechſelwirkung zwiſchen Erſchließung neuer Landesſtrechen und
mangelnder Geldmittel für Schulzwecke, da dieſe unter dem Namen
Koloniſation zuſammen mit den Mitteln für Wegebauten uſw. laufen
und naturgemäß bei Neuanlage von Siedlungen gekürzt werden. So
entſteht durch ſchlechte Bezahlung ein Lehrermangel, nur nur der Neu=
eingewanderte
hält Schule, bis er eine beſſere Beſchäftigung findet, eine
Tatſache, die aber infolge der Unfähigkeit des Lehrers, die fremde
Sprache zu ſprechen, der Erhaltung des deutſchen Charakters der Schule
ſehr förderlich war. So kam es, daß die Deutſchen im Inneren Süd=
amerikas
ſich wemiger von der Art ihrer Väter entfernt haben, wie ihre
Landsleute, die in Deutſchland in Großſtädte ziehen. Aus der Notwen=
digkeit
, den Kindern nicht wur äußeves Wiſſen beizubringen, ſondern
ihnem die inneren, moraliſchen Güter der Nation zu vermitteln, ergab
ſich die Gründung von Lehverſeminaren, derem es zuerſt ein ebangeli=
ſches
, jetzt auch ein katholiſches gibt. Redner ſchloß mit der Bitte, die
Inlandsdeutſchem möchten, dem ſernen Auslandskindem eine gütige
Mutter ſein und ihmen ſo etwas zurückgeben von der großen Liebe, die
dieſe für die Mutter Germania hätten.
Nach dieſen mit reichem Beifall aufgenommenen Vorträgen folgte
der unterhaltende Teil, in dem zunächſt Rektor Boehne=Berlin und
damn Studienrat von Blohn den Vorſitz führten. Beide Hernen über=
mittelten
herzliche Grüße ihrer Organiſationen, des deutſchen Lehver=
vereins
bzw. Philologenverbandes, und verſprachen kraftvolle Unter=
ſtützung
der Beſtrebungen des jungen Welwerbandes. Und nun wichkelte
ſich ein buntes. Progvamm verſchiedenſter Darbietungen ob, zu dem
Lehrer ud Philologen in gleicher Weiſe beitrugen, und die ſich auf
durchaus beachtlicher Höhe hielten. Es würde zu weit führen, in aller
Ausführlichkeit auf die alle hevvorragenden Darbietungen einzugehen;
eine ſummariſche Zuſammenfaſſuga des Gebotenen ſei uns verſtattet:
Auch unſere Jugend wollte zur Verſchönerung des Abends beitragen,
nebew dem ſchönen Liedern der Beſſunger Mädchenſchule tanzten
hübſch gekleidete Teilnehmerinnen am Jugendabend der gewerblichen
Fortbildungsſchule, Abt. 2, uter Geſang und Klavierbegleitung durch
eine Mitſchülerin reizende Volkstänze, unter denen beſonders der
erſte (Zu Lauterbach hab’ ich mein Strumpf verloren) erwähnt ſei.
Ihre Lehrerin, Frl. Kinsberger, erntete mit Recht ſtarken Beifall.
In beſonders guten Händen lag der muſikaliſche Teil, des Abends:
Neben dem trefflichen Streichquartett, das den Abend ſtimmungs=
voll
eröffnete, iſt hier der gemiſchte Chor zu nennem, der haupt=
ſächlich
aus Lehrern und Lehrerinnen, aber auch aus Philologen be=
ſtehend
, wiederholt die Zuhörer durch Gaben edelſter Kunſt erfreute. Es
war ein wahrer Genuß, dem Zuſammenklana der geſchulten Stimmen
unter Studienvat Borngäſſers meiſterhafter Leitung zu lauſchen.
Auf gleicher Stufe ſtanden die Soliſten: Frl. Aßmuth ſang mit wohl=
klingender
, herrlicher Stimme in techniſcher Vollendung zwei Lieder von
Robert Franz und ein Müllerlied von Schubert als Zugabe. Studien=
rat
Dr. Stiefenhofer ſoa mit ſeinem prächtigen Bariton Schu=
bertlieder
(darunter Goethes An Schwager gronos, das bekanntlich
auf einer Poſtkutſchenfahrt über Darmſtad gedichtet wurde), und ein
Lied von Hurgo Wolf. Herr Frey erwies ſich in zwei Violinſoli als
tüchtiger Geiger mit klanaſchönem, ſtrickſicherem Spiel; man hätte ihm
nur gewünſcht, daß er früher zu Worte gekommen wäre; ſeine treff=
lichen
Darbietungen hätten noch größere Aufmerkſamkeit verdient. Alle
drei Soliſten begleitete feinfühlend und unaufdringlich Lehver Nieber=
gall
. Den heiteren Teil des Abends beſtritten unter der humorvollen
Leitung von Direktor Dr. Gaſter zwei Dichter aus Philologenkreiſen.
der erſt bekannt gewordene Studienrat Heuß und der längſt rühmlich
bekannte Prof, Dr. Köſer. Erſterer begrüßte in launigen Verſen die
Stadt und beſang in feinpointierten Verſen die Anaſt der Divlomaten
vor dem neuen Weltbund und deſſen alles umfaſſende Tätigkeit, ſpäter
bot er noch eine hummorvolle Dichtung. Die Welthundrundfmkwelle‟
die fröhlichen Beifall fand. Eugen göſer (am Klavier: Studienrat
Dr. Scheurina) trug aus ſeiner, neuen, epochemachenden Oper ( Ur=
aufführung
in Langen angemeldet!) einen Schlager vor ( Donner=
wetter
, ſeid ihr Kulturgeſtalter), und fand beſonders reichen Beifall mit
ſeimer Dichtung Die Beſchmerde beim Miniſterium. Auch ein Aus=
ſandslehrer
, Lektor Dr. Göttlina=Budatzeſt. brachte heitere Vor=
träge
, uter dewen beſonders Karſchm Ettlingers Der Teufel und das
Münchener Mädel laute Fröhlichkeit auslöſte.
Einen Hößepunkt fand der Abend, als in ſchon vorgerſichter Stunde
Direktor Dr. Gaſter den Heſſen den Dank für ihre Darbietungen aus=

ſprach ud davüber himauz das echt deutſche Herz rühmte, das er 1e44
bei den Heſſen gefunden habe. Sein Hoch auf das deutſche Vatenlam
fand begeiſterte Zuſtimmung und wurde vom Deutſchlandlied gefolgt.
Es war ſchon lange nach Mitternacht, als man ſich tvennte, im Bewuß,s
ſein, einen frohen Abend erlebt zu haben.
Mit dem Verlaufe des Abends und dem ganzen Erfolg der Tagumm
können ihre Veranſtalter vollauf zufrieden ſein. Die große Arbeit de=
Vorbereitungen, in die ſich die Vorſitzenden des Darmſtädter Philologen=
md
Lehrervereins, Studienrat Becker und Lehrer Germann redlich au
teilt hatten, wurde durch den Erfolg und die freudige Stimmumg den
Gäſte reich belohnt. Auch die Direktion des Reglgymnaſiums (Oberſchur,
vat Ritſert) hat durch Bereitſtellung ihres Amtszimmers als Auskmftzi=
ſtelle
freundlich am Gelingen des Ganzen mitgeholfen. Die Gäſte dürſten=
von
Darmſtadt geſchieden ſein, mit Gefühlen, daß hier ihrer wichtigen
Tätigkeit herzliche Anteilnahme entgegengebracht und beſter Erfolg ga
wünſcht wird. In dieſem Sime: Auf Wiederſehen im Jahre 192
Dr. Götz.

Tp. Große Strafkammer. Der Kraftwagenführer Leopold Gärnt
ner von Billigheim (Baden), jetzt in Frankfurt a. M. wohnhaft, iin
am 6. Juni d. J3. vom Bezirksſchöffengericht von der Anklage ded
Einbruchsdiebſtahls und der Urkundenfälſchung freigeſprochen worden!
Es handelt ſich um die am 20./21. Auguſt 1927 hier ausgeführte nächs
licherweile vorgenommene Entwendung eines einem hieſigen Biervers
leger gehörigen Perſonenautos, das einige Tage ſpäter bei Gutsbeſitzers=
eheleuten
nahe Siebleben bei Gotha untergeſtellt wurde. Dieſen letzt
teren gegenüber ſoll die Urkundenfälſchung begangen worden ſein. And
geklagter beſtreitet die ihm zur Laſt gelegten Taten und hatte unter
Beweis geſtellt, daß er zur fraglichen Zeit in Frankfurt a. M. goo
arbeitet habe. Das erſte Gericht hat mangels ausreichenden Beweiſeu
freigeſprochen. Hiergegen richtet ſich die ſtaatsanwaltliche Berufungu
Auch in dieſer Inſtanz will die Gutsbeſitzersehefrau den Angeklagtep
beſtimmt wiedererkennen, während andere Zeugen bekunden, daß ee
damals (Auguſt 1927) in Frankfurt a. M. ſtändig gearbeitet habe: auou
ein anderer Zeuge, Wirt in Tutbleben, in die Identität doch Zweifei
ſetzen möchte. Der Angeklagte benennt noch weitere Zeugen, die ver=
nommen
werden ſollen. Die Verhandlung wird deshalb auf den Nach
mittag vertagt. Der Staatsanwalt erachtet, daß die in der erſte=
Verhandlung obgewalteten Zweifel durch die jetzt ſtattgefundene Ven=
handlung
behoben ſeien; die Hauptbelaſtungszeugin habe den Angeu
klagten genau wiedererkannt. Angeklagter ſei bei dem Bierverlegeu
beſchäftigt geweſen und habe die Räumlichkeiten gekannt. Angeklagtey
habe auch der genannten Zeugin erklärt, das Auto gehöre einem Bier=
verleger
. Zwiſchen dem Angeklagten und dem Bierverleger hättery
Differenzen beſtanden; erſterer habe dem früheren Arbeitgeber aucu
einen Schabernack ſpielen wollen, indem er mit dem Auto fortfuhr. Di
Urkundenfälſchung erſcheine nicht bewieſen. Mildernde Umſtände wür=
den
wohl zugebilligt werden, die Anrechnung der Unterſuchungshafft
(ſeit 30. März d. Js.) lei angeſichts des Leugnens zu verſagen. Der
Straſantrag geht auf zweieinhalb Jahre Gefängnis und Erlaß Haftü
befehls. Das Urteil erkennt wegen Einbruchsdiebſtahls im wiederholtenn
Rückfalle auf zwei Jahre Gefängnis: von der Anklage derr
Urkundenfälſchung erfolgt Freiſprechung. Gleichzeitig wird Haftbefehn
erlaſſen.
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloy5 Bremen. Aende=
rungen
ohne vorberige Anzeige vorbehalten. Nach New=York auu
Bremen=Bremerhaven: D. München 30. 8., D. York 1. 9., D. Georgeg
Waſhington 5. 9., D. Stuttgart 6. 9. D. Berlin 8. 9., D. Amerikall
12. 9., D. Dresden 13. 9., D. Pr. Harding 19. 9., D. Karlsruhe 20, 9.,)
D. Columbus 22. 9. D. Pr. Rooſevelt 26. 9., D. München 27. 9., 90
Lützow 29. 9. Nach New York ab Southampton: D. Republic 29,8,4
D. George Waſhington 6. 9., D. Stuttgart 7. 9., D. Berlin 9. 9., 2.0
Amerika 13. 9., D. Karlsruhe 21. 9., D. Columbus 23. 9., D. Pr. Rooſeatz
velt 27. 9. Nach New=York via Halifax ab Bremen=Bremer=y
haven D. München 22. 11. Nach Kanada ab Bremen: D. Cairndhum
3. 9., D. Köln 10. 9. Nach Philadelphia, Baltimore Nor=
folk
ab Bremen: D. Gerwin 10. 9., D. Hannover 22. 9. Nach Nordau
Amerika (Weſtküſte) ab Bremen: D. Witram 4. 9., D. Juſtiny
29. 9., MS. Havel 20. 10. Nach Havana=Galveſton ab Bremen=
Bremerhaven: D. Seydlitz 15. 9., D. York 15. 10., D. Sehdlitz 15. 11.I
Nach CubaNew=Orleans ab Bremen: D. Raimund 8. 9.1
Nach Mittelbraſilien und dem La Plata (Paſſagierdampfer) /
ab Bremerhaven: D. Sierra Morena 8. 9., D. Weſer 15. 9., D. Sierrt 1
Cordoba 29. 9., D. Gotha 6. 10. Frachtmampfer ab Bremen:
D. Eiſenach 15. 9., D. Porta 6. 10. Nach Mittelbraſiliench
Bremen: D. Aegina 15. 9., D. Arnfried 13. 10. Nach Nordbraſi=
lien
ab Bremen: D. Orotava 9. 10.. Nach Südamerika ( Veſ=
küſte
) durch den Panamakanal ab Bremen: D. Aachen 8. 9, 9.
Ilmar 29. 9.; durch die Magalhaesſtraße ab Bremen: Nürnberg 18.9.
Nach Weſtküſte, Zentral= und Mittelamerika und
Mexiko ab Bremen: D. Minden 5. 11. Fruchtfahrt Kana=
riſche
Inſeln ab Bremen: D. Arucas 1. 9., D. Orotova 15. 4, 9.
Arucas 29. 9. Nach Oſtaſien ab Bremen=Hamburg: D. Ansgir ab
Bremen 25. 9., ab Hamburg 29. 8.; D. Saarbrücken ab Bremen 1.9,
ab Hamburg 5. 9.; D. Franken ab Bremen 8. 9., ab Hamburg 12.9;
D. Pfalz ab Bremen 15. 9., ab Hamburg 19. 9.: M. S. Königsberg ab
Bremen 22. 9. ab Hamburg 26. 9.; D. Coblenz ab Bremen 29. 9, 0b
Hamburg 3. 10. Nach Auſtralien ab Bremen: D. Alſter 3. 2, 9.
Aller 6. 10., D. Moſel 5. 11. Nach der Levante ab Bremen: e0. 4
8 Abfahrten im Monat. Nach Finnland ab Bremen: 8tägiger7
Dienſt nach allen Haupthäfen. Nach Reval ab Bremen: Abfahrtenu
alle 810 Tage. Nach Leningrad ab Bremen: je nach Bedarf.,
Nach England ab Bremen=London: 34 Abfahrten in der Woche.1
BremenHull: 2 Abfahrten in der Woche, Bremen-Midde
lesboroughNewcaſtle; 10 tägig. Mitgeteilt vom Vertretern
Anton Fiſcher, Darmſtadt, Frankfurterſtraße 1214, Telephon 186.

Parlamentariſches.

Anfrage, betr. Staatsvoranſchlag für 1929. Wied
aus der Veröffentlichung der heſſiſchen amtlichem Preſſeſtelle hervorgeht,
boabſichtigt die Regierung, für das Jahr 1929 keinen Voranſchlag vorzus
legen.
Wir fragen an: 1. Iſt dieſe Preſſemeldung richtig? 2. Wenn ic,
aus welchen Gründen unterläßt die Regierung die Vorlage? 3. Wie ge=
denkt
die Regierung die verfaſſungsmäßigen Rechte der Abgeordneten zuu
wahren? (Heſſ. Verf. Art, 36 und Abſchnitt V). Galm, Angere
meier, Hammann, Schäfer, von der Schmitt, Sumpſ.

Aus den Parteien.

Jugendgruppe Darmſtadt der Deutſchen Vollkel
partei. Heute findet um 8 Uhr abends ein Gruppenabend bei Sittesl
Alpenvereinszimmer) ſtatt. Die Mitglieder werden um zahlreiches
Erſcheinen gebeten, da die Karten für die Rheinfahrt am kommendenn
Sonntag entgegengenommen werden können; auch ſoll noch manches
betreffend der Landesjugendausſchußſitzung beſprochen werden.

31. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.

17. Tag, 5. Klaffe. In der Vormittags=Ziehung fielens!

2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf Nr. 297 523; 8 Gewinne zu je 30000
Mark auf Nr. 89 066, 123 729, 131 063, 196 286: 12 Gewinne zu je 200h
Mark auf Nr. 4618, 32 158, 34 306, 52 025 191 208 359 910: 25 Gewinne!
zu je 1000 Mark auf Nr. 1814, 66 509, 81 026, 99 333, 114 12, 122300,0
134 011, 157 941 189 451, 188 662, 305 958, 313 761, 3B 891: fernen
72 Gewinne zu je 500 Mark und 204 Gewinne zu je 300 Mark Iml
der Nachmittags=Ziehung fielen: 6 Gewinne zu je 5000 Marl=
auf
Nr. 75 640 161 716, 221 537; 10 Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr.*
2660, 91 707, 167 548. Bi5 800, 988 551; 8 Gewinne zu je 200 Mark aul
Nr. 20 137, 139 285, 176 853, 292 351; B Gewinne zu je 1000 Mark aul!
Nr. 22 089, 37 485, 67 512, 69 986 113 834, 130 130, 2B 377, 25 33/4
269 358, 308 118, 308 137, 314 668, 314,888, 818 067: ferner 72 Gewinngt
zu je 500 Mark und 182 Gewinne zu je 300 Mark. Im Gewinn:
rade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu P=
300 000 Mark, 2 Gewinne zu je 100 000 Mark, 2 Gewinne zu je 75 0000
Mark, 4 Gewinne zu je 50 000 Mark, 8 Gewinne zu je 2006 Makl.
30 Gewinne zu je 10 000 Mark, 56 Gewinne zu je 5000 Mark, 180 Ge*
winne zu je 3000 Mark, 296 Gewinne zu je 2000 Mark, 688 Gewinne 314
je 1000 Mark. 1908 Gewinne zu je 500 Mark und 4938 Gtewinne zu 1*
300 Mark.

Et
einen Aut=

Mehr al
preiswel

Rtrif

vy

GEATRON

(II.1s716.

Tageskalender für Mittwoch, den 29. Auguſt 1928.
Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines Haus: Be
ſchloſſen. Orpheum, abends 20 Uhr, Gaſtſpiel des Berliner
Metropoltheaters: Die blonde Ratte‟ Konzerte: Schoß
Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Frankfurter Hof. Herrn
gartenkaffee, abends 20 Uhr: Konzert Kinovorſte!

lungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theaten

[ ][  ][ ]

Starkenburg.

1Aa. Gberſtadt, 28. Aug. Gau=Sängertagung. Am Sonn=
y
. den 16. September, hält der Gau Darmſtadt=Land im Heſſiſchen
ſy gerbund hier eine Gautagung ab. Auf der Tagesordnung ſteht
4 die Beratung und Beſchlußfaſſung über Ort und Zeit ſowie Aus=
ſtürltung
des nächſtjährigen Gau=Wertungsſingens. Die Tagug wird
SSaale des Gaſthauſes Zur Roſe abgehalten.
44a. Pfungſtadt, 28. Aug. Zuchtviehmarkt und Gewerbe=
xu
. Der diesjährige Pfungſtädter Zuchtviehmarkt, der in der üb=
dr
.: Weiſe am Samstag abgehalten wurde, erfreute ſich in letzter Mi=
. doch noch eines günſtigen Wetters. Der Auftrieb des Viehes hatte
mr eine kleine Verſpätung, doch war die Beſchickung des Marktes ſo
* daß ſie als beſſer wie bei den letzten Märkten bezeichnet werden
af Das ausgeſtellte Material war äußerſt wertvoll. Die Preisrichter
tren keine leichte Arbeit. Im Anſchluß an den Markt wurden mehrere
abſchlüſſe getätigt. Mit dem Markt war auch ein Volksfeſt im
rien verbunden. Abends wurde im Rheiniſchen Hof ſogar getanzt.
ſe, im vergangenen Jahre fand in Verbindung mit dem Markt auch
Gewerbeſchau ſtatt, die beſonders am Sonntag nachmittag gut be=
ch
. war. Auch hier wurden mehrere Käufe getätigt. Beide Veranſtal=
agen
bewieſen die Erfolge der heimiſchen Viehzucht und des örtlichen
mowerberſtandes aufs neue. Nachttour. Der Radfahrerwerein
ſri ſch auf Pfungſtadt unternahm am Samstag abend eine Nachttour
m. Rimbach im Odenwald. Das Wetter war günſtig. Im Nachbar=
2Eich wurde am Sonntag und Montag Kirchweihe abgehaltem.
eieer Tage fand im Weigelſchen Saale ein Vortvag über die Arbeiter=
ihf
.fahrt ſtatt. Organiſationsmitglied Friedrich Raab erſtattete den
nocht des Arbeitsausſchuſſes. Am kommenden Sonntag ſoll ein Blu=
muag
abgehalten werden. Grummetgrasverſteigerung.
n: Donnerstag dieſer Woche wird im Rathausſaal die Grummetgras=
ats
von den Gemeindewieſen, von den Weidenächern (Fohlenweide), im
warzen Stock, vom Heidedamm und der Rädgeswieſe öffentlich ver=
ig
rt. Wie die Bürgermeiſterei hierzu mitteilt, wird gegen ſichere
ſiygſchaftsleiſtung Zahlungsfriſt bis zum 1. September gewährt. Fer=
r
werden am Donnerstag nachmittag im Rathaus fünf Gemeinde=
amdſtücke
aus der Flur 18 auf die Reſtdauer der Pachtperiode (ein
chr bzw. acht Jahre) öffentlich verpachtet.
Roßdorf b. D., B. Aug. Sportverein Roßdorf 1922
43. Am vergangenen Sonntag hatte die zweite Mannſchaft des
ho twvereins Roßdorf die gleiche des Sportvereins Lengfeld zu Gaſt.
ei zeigte die zweite Mannſchaft des Sporwereins Roßdorf einmal
pog ihre Technik und konnte dadurch das Spiel zu ihren Gunſten mit
gentſcheiden. Die erſte Jugend mußte wieder einmal in Dieburg
gerr die erſte Jugend Germania Dieburg 8:10 verlieren. Der Jugend
w: ein beſſerer Tormann zu wünſchen. Hierzu viel Glück.
. Ober=Ramſtabt, B. Aug. Am letzten Sonntag unternahm die
chroimmbadgeſellſchaft e. V. Ober=Ramſtadt wie im Vorfahre wieder
vem Autoausflug, der dieswal nach Miltenberg=Amorbach, zurück über
burch, wieder nach Ober=Ramſtadt führte. Es beteiligten ſich daran
w 90 Perſonen, die in dem geräumigen, durch Bänke uſw. zweck=
.g ausgeſtattetem Laſtwagen mit Anhänger, des Herrn Ad. Schanz
er. Platz fanden. Die Hinfahrt ging über Reinheim, Höchſt, Neuſtadt,
elbach, Seckmauern, Wörth, Kleinheubach nach Miltenberg. Hier
ane in der Bmauerei Keller Frühſtücksraſt gehalten und anſchließend
vmn der maleriſche Marktplatz, die Miltenburg und Rinhorn beſich=
+. Gegen 11 Uhr rüſtete man zur Weiterfahrt nach Amorbach. Hier
ſicotigte man die Abteikirche. Nebew dem inneren Schmuck der Kirche
ſette die Beſucher vor allem auch die berühmte Orgel, auf der Herr
ſeklehrer Schätzlein=Amorbach mehrere Werke großer Muſikkünſtler
führerhaft zu Gehör brachte. Ueber Boxbrunn-Eulbach ging dann die
hat weiter nach Erbach, wo man im Saale des Schützenhof Ein=
eri
hielt. Daran anſchließend wurden die techniſche Einrichtungen der
taterei Wörner einer Beſichtigung unterzogen, die für alle Teilnehmer
h. intereſſant verlief, zumal die Brauerei ihren Gäſten einem Frei=
mI
des guten dunklen gewährte. Nach einem gemütlichem Beiſammen=
ni
im Erbacher Brauhaus wurde die Rückfahrt angetveten, die wie die
muahrt, glatt vonſtatten ging. Allen Teilnehmern wird der Ausflug
chl lange in angenehmer Erinnerung bleiben.

Vortragsfolge des Landwirtſchaftsfunks
für Geptember 1928.
Im Landwirtſchaftsfunk der Deutſchen Welle, die über den Sender
Königswuſterhauſen (Welle 1250) regelmäßig, und zwar am Montag
und Donnerstag jeder Woche, in der Zeit von 18.5519.20 Uhr,
belehrende Vorträge mit praktiſchen Anregungen für den Landwirt
ſendet, die in ganz Deutſchland ſchon mit einfachen Apparaten gehört
werden können, ſind, für den Monat September folgende Vor=
träge
vorgeſehen:
3. Sept.: Profeſſor Dr. Dahmen, Direktor des Hygieniſchen In=
ſtituts
der Tierärztlichen Hochſchule Berlin: Kälberkrank=
heiten
und ihre Vorbeugung.
6. Sept.: Dr. Taſch, Landwirtſchaftskammer für die Provinz Bran=
denburg
, Berlin: Was muß der Landwirt bei dem Kartoffel=
abſatz
beachten?
10. Sevt.: Miniſterialrat Dr. Boſe, Reichsernährungsminiſterium,
Berlin: Die Milchwirtſchaft im Notprogramm.
13. Sept.: Miniſterialrat Dr. Streil, Reichserährungsminiſterium,
Berlin: Der Obſt= und Gemüſebau im Notprogramm.
17. Sept.: Geheimrat Dr. Rebel=München: Der fränkiſche Wald.
20. Sept.: Oekonomierat Keiſer, Preußiſche Hauptlandwirtſchafts=
kammer
: Das deutſche Friſch=Ei.
24. Sept.: K. Leibl, Brauereibeſitzer, Hemau (Oberpfalz): Brau=
gerſtenbau
vom Standpunkt des Erzeugers und des Ver=
arbeiters
.
27. Sept.: Dr. Martiny, Profeſſor der landw. Maſchinenkunde an
der Univerſität Halle: Wie kann der Landwirt den Winter
nutzen, damit ſeine Maſchinen im Sommer nicht verſagen?
Stunde der Hausfran und Mntter (Montags, 1515.30).
3. Sept.: Fr. Elli Heſſe, Landwirtſchaftskammer Berlin: Landfrau
und Preſſe.
10. Sept.: Fr. Elſe Pelz=Langenſcheidt: Heim und Technik.
17. Sept.: Obergärtnerin Frl. M. Jörling: Die Vorbereitung des
Gartens und ſeiner Gewächſe für den Winter.
24. Sept.: Frl. Richter, Lehrerin der landw. Haushaltungskunde:
Flüſſiges Obſt.

Ke
E S
K

I. Mch. 717)

G. Ober=Ramſtadt, B. Aug. Der an die Stelle des nach Gries=
heim
b. D. als Stationsführer verſetzten Gendarmeriemeiſters Stein=
mann
zur hieſigen Station verſetzte Gendarmeriehauptwachtmeiſter
Ihrig hat dieſer Tage ſeinen Dienſt hier angetreten.
* Mümling=Grumbach, B. Aug. Bu der großen Zahl der Luftkur=
orte
des Odemwaldes iſt in dieſem Jahre auch Mümling=Grumbach ge=
kommen
. Der neu gegründete Verkehrsverein hat im letzten Winter mit
einer rührigen Propaganda begonen und durfte bereits in dieſem Jahr
eine Anzachl Kurgäſte begrüßen. Wenn die Zohl auch noch nicht ſo groß
iſt wie in den Orten, die ſchon jahvelang auf Sommergäſte eingeſtellt ſind,
ſo iſt doch ein viel verſprechender Anfang gemacht; und es iſt zu hoffen
und bei der eifrigem Werbetätigkeit des Verkehrsvereins beſtimmt zu er=
warten
, daß im kommenden Jahve mit einer größerem Beſucherzahl zu
rechnen iſt. Es haben ſich deshalb mehreve Gaſwwirtſchaften als Sommer=
friſchen
eingerichtet, und mehrere Privatpenſionem haben ſich aufgetan,
die für das kommende Jahr eine größere Anzahl Gäſte erwarten, zumal
Mümling=Grumbach dank ſeiner maleriſchem Lage im Mümlingtal und
feiner günſtigem Verkehrsverhältniſſe und dank ſeiwer großem Waldungen,
die auf beidem Seiten bis an die letzten Häuſer des Dorfes reichen,
zur Erholung wie geſchaffen iſt.

4. Rieber=Klingen, 28. Aug. Die Familie des Schreiners Heinrich
Lutz wurde plötzlich in tiefe Trauer verſetzt. Ihr hoffnungsvoller Sohn
Georg,, 17 Jahre alt, half am vergangenen Freitag auf der nahen
Heidemühle bei den Erntearbeiten aus. Er fiel dabei vom Scheuer=
gerüſt
und zog ſich einen doppelten Schädelbruch und andere ſchwere
Verletzungen zu. Noch am Abend verſtarb er im Eliſabethenſtift in
Darmſtadt, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Die Anteil=
nahme
des ganzen Dörfchens an dem herben Geſchicke des Verunglückten
und dem der ſchwergeprüften Familie zeigte ſich in dem großen Trauer=
gefolge
bei der Veerdigung.
m. Beerfelden, 98. Aug. Siegreiche Fußballer. Die erſte
Mannſchaft des hieſigen Vereins für Roſenſport beteiligte ſich
an dem Pokalturnier der Spielvereinigung Eberbach, bei dem ſie in
ſcharfer Konkurrenz als zweiter Pokalſieger hervorgehen konnte. Es
nahmen vier Vereine teil, nämlich Union Heidelberg, Gundelsheim,
Kirchzell und Beerfelden. Der hieſige VM. konnte im euſten Spiel gegen
Kirchzell mit 2:0 gewinnen. In dem folgenden Treffen gegen die körper=
lich
weit überlegene Mannſchaft Heidelberg konnte ſich die hieſige Mann=
ſchaft
mit 2:1 behaupten, was mit Rüchſicht auf das gehabte Pech in ge=
wiſſem
Sinne als Erfolg gebucht werden kann. Dieſer Erfolg iſt ſehr
erfreulich und eiſert die Mannſchaft hoffentlich an, die aufwärts füh=
rende
Kurve erfolgreich weiter zu verfolgen.
A. Fürth i. Odw., B. Aug. Die Heſſiſche Wanderaus=
ſtellung
für Geſundheitspflege iſt vom Donnerstag, den
30. Auguſt, bis einſchließlich Sonntag, den 2. September, in der hie=
ſigen
Turnhalle untergebvacht und jedermann unentgeltlich zugänglich.
* Lörzweiler, 27. Aug. Während des Abladens von Frucht ſtürzte
der Landwirt Lorenz Holzentaler vom Wagen und brach den
linken Oberarm. Der Verletzte fand Aufnahme in einem Mainzer
Krankenhaus.
Bz. Gorxheim, 28. Aug. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag
wurde die hieſige Wirtſchaft Zum Felſenkeller (Beſitzer Peter Schäfer)
ein Raub der Flammen. Nur durch das tatkräftige Eingreifen
der Weinheimer Feuerwehr, die mit zwei Motorſpritzen zu Hilfe eilte,
konnten die dicht angrenzenden Gebäude gerettet werden. Faſt ſämt=
liches
Mobiliar iſt verbrannt. Die Entſtehungsurſache des Brandes
iſt noch unbekannt.
W. Heppenheim a. d. B., B. Aug. Hefſiſche Wanderaus=
ſtellung
für Geſundheitspflege und ſoziale Für=
ſorge
. Die Heſſiſche Wanderausſtellung für Geſundheitspflege und
ſoziale Fürſorge, die auf beſonderem Wunſch des Präſidentem der Lan=
desverſicherungsanſtalt
gleich zu Anfang ihrer Wanderung hier in Hep=
penheim
gezeigt wurde, iſt nun beendet. Der Beſuch der Ausſtellung
war ein außergewöhnlich guter, was auf ein großes Indereſſe an der
Ausſtellung und den Vortragsthemem ſchließen läßt. Am Eröffnungse
abend ſprach Herr Präſident Dr. Neumann über das Thema: Volks=
geſundheit
, die Grundlage jeglicher Kultur‟. Der Redner führte aus,
welche Volkskrankheiten in unſever Zeit beſonders vorherrſchen und
ſprach über Tuberkuloſe, Geſchlechtskrankheiten, Kinderſterblichkeit uſw.
Beſonderen Wert legte er in ſeinen Ausführungem auf die Verhütung
ſolchev verheerender Krankheiten. Einen zweiten Vortrag hielt Herr
Mdedizinalrat Dr. Werner. Er behandelte das Thema: Im Kampfe
gegen die Volksſeuchen‟. Der Vortrag war insbeſondere für die Jugend
beſtimmt und fand dort großen Anklang. Der für die Frauen und
Mädchen beſtimmte Vortrag wurde von Schweſter Margarethe Schmidt=
Darmſtodt gehalten. Sie ſprach über: Das wertvollſte Gut der Fa=
milie
und des Staates Ausgehend von der Tatſache, daß in Deutſch=
land
jährlich 250 000 Säuglinge im erſtem Lebensalter ſterben, ſprach
dann die Rednerin über die Beſchaffenheit des cleinem Erdenbürgers,
ſeine Ernährung, Kleidung, Pflege uſw., übberall die Licht= und Schat=
tenſeiten
behandelnd. Im weiteren Verlauf des Vortrages beſprach die
Rednerin die verſchiedenem Kinderkvancheiten und devem Bekämpfung,
um dann ihre Ausführungen mit dem Wunſche das köſtliche Gut der
Familie zu hegen und zu pflegen, denn ein geſundes Volk ſei die Vor=
bedingung
zu einem geſunden Volksſtaat zu ſchließen. Am Samstag
abend ſprach dann noch der Leiter der Ausſtellung über: Eine gefähr=
liche
Krankheit, ihre Heilung und Verhütung. Sämtliche Vorträge fan=
den
allgemeinen Anklang. Die einzelnen Veranſtaltungen waren durch
Mitwirkung der Geſangvereine, des Orcheſtervereins und Mandolinen=
klubs
durch muſikaliſche Vorträge verſchönert. Die Leitung der Veran=
ſtaltungem
lag in den Händen des Herrn Bürgermeiſters Schiffers, der
ſämtlichem Mitwirbenden ſeinem aufrichtigen Dank ausſprach. Auch am
Sonntag war die Ausſtellung noch ſehr gut beſucht.

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Seite 8

Mittwoch, den 29. Auguff 1928

Rummer 220

m. Vom Odenwald, B. Aug. Turneriſcheg. Zu Ehren ſei=
nes
langjährigem verdienten Führers Schulrat E. Schmuck findet im
Mittelrheinkreis D.T. am Sonntag, den 2. September, eine Gedächtnis=
wanderung
ſtatt. Im Odenwaldturngcu iſt als Treffpunkt der Wander=
gruppen
der Rodenſtein im Gerſprenztal beſtimmt. Daſelbſt wird der
Wettſtreit um den Gaujugendwimpel ausgetragen; verſchiedene Läufe
werden durchgeführt, anſchließend iſt gemütliches Beiſammenſein bei
Spiel und Sang. Dieſe Gelegenheit benützen wohl die meiſten Turn=
vereine
zu einer ſchönen Wanderfahrt. Wer weit abwohnt wird z. B.
per Auto leicht das ſchöne Lindenfels erreichen, von wo die Wanderung
nach dem Rodenſtein ſehr reizvoll iſt. Von hier ſind nach dem Gautref=
fen
weitere ſchöne, nicht zu lange Wanderungen ausführbar, die den
Tag weiter turneriſch würdig ausgeſtalten helfen.
Bn. Hirſchhorn, 28. Aug. Turnererfolge. Der letzte Sonn=
tag
war für den Turnverein Hirſchhorn ein erfolgreicher. Die ſich bei
dem Gauvolksturnen in Obergimpern beteiligenden 11 Wetturner konn=
ten
alle preisgekrönt nach Hauſe zurückkehren, und zwar: Oberſtufe:
Georg Heinzmann 1. Preis mit 113 Punkten; Mittelſtufe: Hermann
Brettel 1. Preis mit 131 Punkten; Unterſtufe: Karl Brettel 1. Preis
mit 153 Punkten, Karl Beiſel 4. Preis mit 134 Punkten, Joſef Brettel
15. Preis mit 119 Punkten; Altersturner: Guſtav Kerle 3. Preis mit
66 Punkten, Lehrer Schmidt und Rudolf Körber je 5. Preis mit 63
Punkten; Jugend (ältere, II): Fritz Bauer 12. Preis mit 61 Punkten;
Jugend (jüngere I): Georg Brettel 10. Preis mit 63 Punkten, Joſef
Bleh 15. Preis mit 56 Punkten; außerdem errang die Vereinsriege im
Mannſchaftskampf (11 Meter=Lauf, Weitſprung und Kugelſtoßen) mit
198 Punkten den 1. Preis und für eine 4 mal 100 Meter=Pendelſtafette
den 3. Preis bei 52,2 Sek.
* Hirſchhorn, B. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
27. Auguſt: 0,47 Meter: am B. Auguſt: 0,58 Meter.
Gernsheim, 28. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
N. Auguſt: 0,77 Meter; am 98. Auguſt: 0,36 Meter.
S. Lampertheim, B. Aug. Annahme des Gemeindevor=
anſchlags
. Die vom Gemeinderat in ſeiner letzten Sitzung gewählte
Kommiſſion hat den Voranſchlag nochmals einer Durchſicht unterzogen
und an einigen Rubrikem Abſtriche vorgenommen. Bürgermeiſter Keller
gibt nochmals nähere Erläuterungen, fedoch wird dafür gehalten, daß
man in eine Einzelbeſprechung eintritt, da der Geſamtgemeinderat ja
möglicherweiſe nicht mit den Abänderungen zufrieden ſein könne. Der
zuerſt aufgeſtellte Voranſchlag ſah einen Umlagebedarf von 210 000 RM.
vor, während ſich der abgeänderte nur auf 185 000 RM. beziffert. Dem=
entſprechend
konnte auch in den Steuerausſchlägen eine Reduzierung ein=
treten
. Es werden nunmehr erhoben von: 1. Gebäuden und Bauplätzen
36 Pfg., 2. land= und forſtwirtſchaftlich genutztem Grundbeſitz 72 Pfg.,
3. gewerblichem Anlage= und Betriebskapital 1,40 Mk., 4. Gewerbe=
ertragsſteuer
1,40 Mk., 5. Sonderſteuer vom bebauten Grundbeſitz 36,93
Prozent. Nach dieſem Feſtſetzungen wurde der Voranſchlag angenommen.
In derſelben Gemeinderatsſitzung wurde dann noch die Genehmigung
für dem Betrieb einer Wirtſchaft erteilt, da es ſich in dieſem Falle um
einen Uebergang handelt, während für eine neu zu errichtende die Be=
dürfnisfrage
verneint wurde. Sodann beſchließt man noch den Mit=
gliedsbeitritt
der Gemeinde zum hieſigen landwirtſchaftlichen Konſum=
verein
. Die Beſprechungen zwiſchen den Haus= bzw. Grundſtüickseigen=
tümern
in der Blücherſtraße und dem Beſchwerdeführer Gutſchalk wegen
Abänderung der vorgeſchriebenen Bauweiſe in der Straße, haben kein
Reſultat gezeitigt. Man hält aber dafür, daß ein Ausgleich geſchaffen
werden muß und ſetzt deshalb eine Kommiſſion ein, die nochmals Ver=
handlungem
aufnehmen ſoll. Bezüglich des Waldkaufes von der Firma
Rhenania=Kunheim will man derſelben ein neues Angebot machen und
hofft dann auf Erledigung. Als Beſoldung für den Schweinehirten
wird feſtgelegt, daß demſelben während des Weideganges der von den
Tierhaltern aufzubringende Betrag von 700 RM. gewährt wird, und daß
derſelbe außer dieſer Zeit als Gemeindearbeiter beſchäftigt werden ſoll.
Die hierfür zu gewährende Vergütung wird erſt noch feſtgeſetzt.
Bm. Hofheim (Ried), 28. Aug. Jubiläum. Am Sonntag waren
es 30 Jahre, daß der taubſtumme Schneider Peter Rettig (hier der
taubſtumme Peter genannt) bei Schneidermeiſter Jakob Strack in
treuen Dienſten ſtand. Der Jubilar ſteht nun im 62. Lebensjahre und
hat mit 3 Jahren infolge Krankheit die kaum erlangte Sprache und
das Gehör verloren. Dem ſonſt in beſter Geſundheit ſtehenden Jubilar
wurde von der Handwerkskammer Darmſtadt ein Ehrendiplom zuge=
ſandt
. Auch ſeitens ſeines Arbeitgebers wurden ihm Glückwünſche und
Ehrungen zuteil.

Weitterprognoſe für September.
Ausgegeben vom Deutſchen Zentralbüro für aſtronom. Wetterkunde.
Direktor A. M. Grimm, Goslar.
Ein ziemlich ſchöner Herbſtmonat, was beſonders von der zweiten
Hälfte gilt, die auch ſehr warm iſt. Die Niederſchläge ſind in der erſten
Hälfte am ſtärkſten und häufigſten, in der zweiten Monatshälfte fehlen
ſie faſt ganz. Die erſte Hälfte bringt auch die Herbſtſtürme, während
die zweite ruhiger iſt. Im großen und ganzen einer der ſchönſten
Monate des Jahres. Um den 9. ſind heftige Erdſtöße zu erwarten.
I. 5. Am Anfang und die meiſte Zeit ſchön und warm, damn Regen
und Abkühlung.
6.10. Regenperiode mit ſtarken Niederſchlägen und großer Abkühlung.
11.15. Vorwiegend trocken, ſchön und warm. Zuletzt Gewitter und
Regen.
16.20. Beginnt mit Regen, verläuft aber die meiſte übrige Zeit warm
und trocken.
21.25. Schönwetterperiode mit ſchwachen und lokalen Störungen.
26.30. Unbeſtändiges Wetter mit leichteren und ſtärkeren Winden, gegen
das Ende Nebel und Regen.

Menn Kasef
dann
Kut
im allen Feinkosthandlungen haben.
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Bm. Hofheim (Ried), N. Aug. Gaſtſpiel der Heſſiſchen
Operettenbühne. Im Saale Zum Kaiſerhof (Joh. Lameli 4.)
gaſtierte geſtern zum erſten Male die Heſſiſche Operettenbühne. Am
Nachmitdag gelangte in der Kindervorſtellung Hänſel und Gretel
zur Aufführung, während am Abend der Lachſchlager Schwindelmayer
u. Co. über die Bretter ging. Der Beſuch war leider ſehr mäßig.
Unfälle. Schwer verunglückt iſt dieſer Tage der in der Bahnhof=
ſtraße
wohnhafte 58jährige Schloſſer Jakob Rothenhäuſer. Der Ver=
unglückte
wollte an ſeinem dreiſtöckigen Wohnhaus, auf einem Gerüſt
ſtehend, an der Dachrinne eine kleine Arbeit verrichten, wobei er aus
ungefähr 8 Meter Höhe abſtürzte. Beim Fallen durchſchlug R. zuerſt
eine Verbindungsleiſte des Gerüſtes und fiel noch einmal auf, ehe er
undem ankam. Außer einem Armbruch iſt über ſonſtige, ſicher vorhan=
dene
innere Verletzungen nichts bekannt. Gurkendiebe. In der
hieſigem Gemarkung wurden in letzter Zeit verſchiedene Gurkendiebſtähle
feſtgeſtellt. Unmöglich könnew die geſtohlenen Gurken alle im Haushalt
der Diebe verwendet werden, denn ein Landwirt mußte auf einem Acker
einem Verluſt von zirka 12 Zentnern feſtſtellen. Man iſt der Annahme,
daß man es mit auswärtigen Dieben zu tun hat.
Rheinheſſen.
U. Nieder=Ingelheim, 28. Aug. Auf der Mainzer Straße wurde
ein ſchulpflichtiges Mädchen von einem Motorradfahrer angefahren und
ſo verletzt, daß es in das Krankenhaus gebracht werden mußte. Der
Fahrer verſuchte, ſich der Feſtſtellung ſeines Namens durch die Flucht
zu entziehen, wurde aber durch ein Laſtauto, das ſich quer über die
Straße ſtellte, zum Halten gezwungen. Er entſchuldigte ſich damit, daß
er noch Anfänger im Fahren auf dem Motorrad ſei! Ein in einer
hieſigen Schreinerei beſchäftigter Hilfsarbeiter kam mit der Hand in
die Kreisſäge und verlor dabei einen Finger.
Ad. Nieder=Saulhcim, 27 Aug. Selbſthilfe. Die Bewohner
der Pfarrgaſſe ſetztem ihre Straße dadurch in beſſeren Zuſtand, daß ſie
die von der Entwäſſerung üibriggebliebenen Steine als Deckmaterial be=
nützten
und von der Dampfwalze einebnen ließen. Ohne große Koſten
iſt die Pfarrgaſſ= durch Selbſthilfe zu einem ſauberen Verkehrsweg
geworden.

Oberbeſſen.
h. Bad=Selters i Oberheſſen, 28. Aug. Das 25jährige gru
biläum des Benediktusſprudels konnte dieſer Tage begangem werdemn
Er wurde 1903 unter Leitung von Divektor Wildenhain erbohrt und em
hielt an ſeinem Geburtstag, 21. März, den Namen des heiligen Benc=
diktus
. Vor etwa fünf Jahren wurde ein modernes Badehaus mit Hotw=
erbaut
und die Quelle neu gefaßt. Die Zahl der Badegäſte iſt ſeitdem
ſtark geſtiegen, und in dieſem Sommer erwies ſich das Kurhaus als wiae
zu klein. Die radiumhaltige Quelle evweiſt ſich als ſehr heilkräftig, täm
lich werden über hundert Bäder vevabreicht. Für das nächſte Jahr finw
verſchiedene Erweiterungen und Verbeſſerungen beabſichtigt, z. B. Foctz
ſung der Kloſterquelle, Anlage eines Strandbades an der Nidder un9
Neubohrungen weiterer Quellen.
WSN. Gießen, B. Aug. Oberheſfiſche Viehveriichey
rungsanſtalt. Vorgeſtern fand in Gießen die von weiten Preiſes
der oberheſſiſchen landwirtſchaftlichen Bevölkerung mit Spannung ew
wartete ordentliche Mitgliederverſammlung der Oberheſſiſchen Viebven
ſicherungsanſtalt unter ſehr ſtarder Beteiligung der Mitglieder ſtatt, urm
die bisherigen Auseinanderſetzungen in dem Verein durch eine Klärump
der Differenzpunkte zum Abſchluß zu bringen. Ein Bücherreviſor um
ein Prüfungsausſchuß erſtatteten Bericht über das Ergebnis ihrer Prm
fungen der bisherigen Geſchäftsführung. Nach dem Abſchluß vom 184
November 1927 war eine Aktiva von rund 46 722 Mk. und eine Paſſihw
von rund 28446 Mk., mithin ein Vermögen von rund 18 276 Mark vor
handen. Am 15. Juli d. J. betrugen die Aktiven 23 798 Mk., die Paty
ſiven 19 008 Mk., das Vermögen alſo nur noch rund 3792 Mark. Fm
Verlauf des halbem Jahres hat ſich alſo das Vermögen der Anſtalt um
rund 15 483 Mark verringert. In dieſem halben Jahre wurden 200
Mark Diäten bezahlt gegen 400 Mark im Laufe des ganzem Jahres 18377
Die Verſammlung wählte zum meuen Direktor der Anſtalt Dr. vaw
Bentheim in Gießen, als zweitem Direktor Valentin Scharwamn in0
Friedberg und nahm eine Reihe von Neuwahlen für den Aufſichtsmaw
vor. Auf Anfrage wurde von dem Bücherreviſor mitgeteilt, daß Um
regelmäßigkeiten nicht vorgekommen ſeien und daß derartige Vorwürf:
nicht erhoben werden könnten. Der neugewählte Direktor erklärte nochtz
daß lediglich ein Rückgang des Vermögens eingetreten ſei und daß vonn
einer Schuld der Anſtalt nicht geſprochen werden könne. Mit dem Erp
gebnis der geſtrigen Verſammlung kann man die ſchleichende Kriſis mn
dem Inſtitut als abgeſchloſſen anſehen und man darf hoffen, daß num
mehr die Bahn zu weiterer fruchtbringender Arbeit der Anſtalt zum
Wohle der oberheſſiſchen Landwirtſchaft freigemacht iſt.
T. Nauheim, N. Aug. Geſtern veranſtaltete der hieſige Turnberenrn
e. V. das Feſt ſeines 40jährigen Beſtehens, verbunden mitll
ſeiner alljährlichen Siegesfeier und dem 150. Geburtstag Jahns. Zahky
reiche Vereine hatten ſich hierzu eingefunden. Morgens von 9 Uhr a5)
fanden Wettkämpfe auf dem Turnplatz ſtatt und nachmittags 15 Uhre
begann der übliche Feſtumzug durch die Ortsſtraßen nach dem Turnplatz:
daſelbſt war Schau= und Werbeturmen; abends wurde im hieſigen Soal=0
bau noch eine Jubiläumsſeier mit anſchließendem Ball abgehalten.
Die hier unter dem Namen Vereinsbank Nauheim, e. G. m.n
b. H., gegründete Genoſſenſchaft hat numehr bereits ihre Tätigkeit auf=)
genommen. Als Zweck und Aufgabe ſetzt ſich dieſelbe, eine Erleichterung/
in der Geldanlage und Förderung des Sparſinns durch Sparkartenein-u
richtung herbeizuführen ſowie Beſchaffung von Darlehen und Erledigungw
aller bankmäßigen Geſchäfte. Zum Direktor der Genoſſenſchaft wurdes
Herr Derz und zum Rechner Herr Kvayer beſtimmt.
m. Aus dem Lande, 77. Aug. Landwirtſchaftliches. Dlau
Landwirtſchaftskammer hält ihre 6. Hauptverſammlung am 30. d3. Mts.,
vormittags ½9 Uhr im Sitzungsſoal des Landeskirchentags in Darmſtadt 1
ab. Die Tagesordnung umfaßt folgende Punkte: Mitteilungem. Bericht
über die Tätigkeit der Landwirtſchaftshammer im abgelaufenen Jahre,
Lage der Landwirtſchaft; Berichterſtatter Generaldirektor Dr. Hamam.
Erſatzwahl für das ausgeſchiedene außerordentliche Mitglied Klimm=
Lorſch. Neuwahl der Mitglieder und Stellvertreter zum Deutſchen
Landwirtſchaftsrat. Hagelverſicherung. Muſter= und Verſuchsgut Groß=
Umſtadt. Vorlage der Jahresrechnungen für 1925 und 1926 ſowie Be=
richt
über die Rechnungsprüfung, Entlaſtung des Rechners. Voranſchlag
für 1928, eingeſchloſſen Voranſchlag für die Haushaltungsſchule in Michel=
ſtadt
und der Heſſiſchen landwirtſchaftlichen Zeitſchrift für 1928. Veu
ſchiedenes.

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Seite 10

Reich und Ausland.
Vertretertag des Deutſchen Stenographen=
bundes
.
Der Deutſche Stenographenbund hielt in Würz=
burg
ſeinen diesjährigen Bundesvertretertag ab, auf
dem 22 Verbände und 7 Fachgruppen vertreten
waren. Nach dem vom Bundesvorſitzenden, Regie=
rungsrat
Dr. Blauert=Dresden erſtatteten Bericht
zählt der Bund 1500 Vereine mit rund 115 000 Mit=
gliedern
. Im letzten Jahre ſind 113 Vereine mit
13 400 Mitgliedern neu gegründet worden. Es
wurde eine Entſchließung angenommen, die die Be=
währung
der Einheitskurzſchrift im Unterricht und
in der Praxis feſtſtellt und der Erwartung Ausdruck
gibt, daß alle an der Verwendung einer einheitlichen
Kurzſchrift intereſſierten Kreiſe die möglichſt voll=
kommene
Durchführung der Einheitskurzſchrift för=
dern
. Die von Dr. Gaſter=Berlin vorgetragenen Ab=
machungen
, die mit dem Reichsverband der Eiſen=
bahnkurzſchriftvereine
zwecks Beitritt zum Deutſchen
Stenographenbund getroffen worden ſind, wurden
einſtimmig genehmigt. Wenn der Eiſenbahnerverband
ſeinen Anſchluß vollzogen hat, wächſt der Bund um
weitere 20 000 Mitglieder. Nach einem Vortrag des
Oberſtudiendirektors Pfaff=Darmſtadt wurde der Bei=
tritt
zum Reichsausſchuß für Jugendpflege beſchloſſen.
Profeſſor Dr. Amſel=Berlin gab bekannt, daß der
Ausſchuß für fremdſprachliche Uebertragungen eine
einheitliche Form für engliſch, ſpaniſch und Eſpa=
ranto
aufgeſtellt hat. Für die übrigen Sprachen
ſchweben die Verhandlungen noch. Die Syſtemur=
kunden
ſollen im Jahrbuch des Bundes veröffentlicht
werden. Den von Dr. Aumüller=München geleiſteten
Verhandlungen wohnten 120 ſtenographiſche Führer
aus allen Teilen Deutſchlands und Oeſterreichs bei.
Bürgermeiſter Beck, Angermund, geſtorben.
Der frühere Zentrumsabgeordnete im Preußiſchen
Landtag, Bürgermeiſter BeckAngermund, iſt am
22. Auguſt d. J. im 60. Lebensjahr infolge einer
Herzlähmung plötzlich geſtorben. Der Verſtorbene
gehörte zu den eifrigſten Vorkämpfern des Gedankens
des organiſatoriſchen Zuſammenſchluſſes der Land=
gemeinden
. Er war viele Jahre Vorſitzender des Be=
zirkstages
Düſſeldorf und ſeit 1920 ununterbrochen
zweiter Vorſitzender des Preußiſchen Landgemeinde=
tages
Weſt ſowie gleichzeitig zweiter Vorſitzender des
Deutſchen Landgemeindetages. Selbſt Leiter einer
der größten Landbürgermeiſtereien in der Rheinpro=
vinz
, hat er ſeine bewundernswerte Arbeitskraft ſtets
in den Dienſt der Landgemeinden geſtellt. An der
Entwicklung und dem Ausbau der kommunalen
Spitzenorganiſationen der Landgemeinden, insbeſon=
dere
im Weſten, hat er großen Anteil. Sein Tod
bedeutet für die Landgemeinden und ihre Organiſa=
tion
einen ſchweren Verluſt.
Ein ſchönes Beiſpiel von Mut
und Selbſtloſigkeit.
Biebrich. Während einer Fahrt im Paddelboot
auf dem Rhein kippte beim Platzwechſel das mit
einem Ehepaar und einem vierjährigen Kinde be=
ſetzte
Boot um, und alle drei Perſonen fielen in den
Strom. Sie gerieten, da ſie nicht ſchwimmen konnten, in
höchſte Lebensgefahr. Auf ihre Hilferufe wurde ein
am Rhein entlang fahrender junger Mann, der einen
Terrier bei ſich führte, auf die Gefahr aufmerkſam.
Er warf ſich in die Fluten und rettete die beiden er=
wachſenen
Perſonen an das kieloben treibende Boot
und brachte ſie in Sicherheit. Der brave Hund
rettete indeſſen das Kind unverſehrt an das Ufer.
Ehe man den beiden Rettern danken konnte, hatte ſich
der junge Mann wieder auf ſein Rad geſchwungen
und fuhr unerkannt davon.
Autvunglück.
Rottweil am Neckar. Ein Auto, das mit 20
von einer Hochzeit heimkehrenden Perſonen beſetzt
war, fuhr mit ſolcher Heftigkeit gegen einen über die
Straße hängenden Baumaſt, daß vier Perſonen
ſchwer verletzt wurden. Eine ſtarb kurz darauf. Die
anderen drei Schwerverletzten wurden in das hieſige
Krankenhaus gebracht. Sie ſchweben in Lebens=
gefahr
.
Ein Unfall Brigitte Helms.
Berlin. An einer Straßenkreuzung in Dahlem
ſtieß Dienstag vormittag ein auf dem Wege nach
Wannſee befindliches Auto der Ufa, in dem ſich u. a.
die Filmſchauſpielerin Brigitte Helm und die Herren
Weißbach, Henry Stuart und der Regiſſeur Waſchneck
befanden, mit einem von Mecklenburg kommenden
Kraftwagen zuſammen. Brigitte Helm erlitt einen
leichten Nervenſchock und Henry Stuart unerhebliche
Schnittwunden. Sie begaben ſich nach kurzer Be=
handlung
in ihre Wohnungen. Die Inſaſſin des
Mecklenburger Autos, eine Angeſtellte der Prin=
zeſſin
Reuß, erlitt ſchwere Schädelverletzungen und
wurde bewußtlos in das Hindenburg=Krankenhaus
eingeliefert.
Tod des großen Strafrechtlehrers
Liepmann.

Prof. Dr. Moritz Liepmann,
der hervorragende Strafrechtlehrer der Hamburger
Univerſität iſt 59jährig geſtorben. Er wurde 1897
Privatdozent in Halle, 1902 Univerſitätsprofeſſor in
Kiel und folgte 1919 dem Ruf der neugegründeten
Univerſität nach Hamburg. Er trat mit außerordent=
lichen
Kenntniſſen und Energie für die Reform des
frecht.

Mittwoch, den 29. Auguſt 1928
Eröffnung der Leipziger Herbſtimeſſe.

Der Marktplatz mit den traditionellen Reklamebauten.

Der Autokran eine Sehenswürdigkeitig
techniſchen Meſſe.

8500 Ausſteller hat die Leipziger Herbſtmeſſe zu verzeichnen. Sonderzüge bringen aus dem In= und Auslande viele Beſucher. Reklamef=)
=Schilder, =Bauten und =Fahnen machen den Fremdling auf Beſonderheiten der Meſſe an allen Straßenecken und Plätzen aufmerkſam. Ein
techniſchen Meſſe ausgeſtellter Autokran fällt auf. Er iſt bei Unfällen im Straßenverkehr raſch wie ein Auto zur Stelle und verrichtet dom
ſchwerſten Aufräumungsarbeiten in kürzeſter Zeit.

Amerikas Ganzmetalluftſchiff vor der Vollendung.

Brand=Kataſtrophel

N

Die City of Glendale‟,
das neue amerikaniſche Rieſenluftſchiff, iſt ganz aus Dur=Aluminium erbaut. Unſer Bild zeigt die
ſtolze Hoffnung der amerikaniſchen Luftmarine in der Luftſchiffshalle von Glendale (Kalifornien)
bei der Befeſtigung der 40 Perſonen faſſenden Paſſagiergondel am Schiffsrumpf.

Ausdehnung des Kriegsanleiheſkandals.
Berlin. Die Unterſuchung über den verſuchten
Vetrug mit falſchen Kriegsanleihealtbeſitz= Anmeldun=
gen
, die von Tag zu Tag an Umfang zunimmt, hat
zu dem Ergebnis geführt, daß auch die Stadtſpar=
kaſſe
der kleinen märkiſchen Stadt Dahme den Ver=
ſuch
gemacht hat, Kriegsanleihe=Neubeſitz als Alt=
beſitz
anzumelden. Die Stadtſparkaſſe hatte bereits
die Anerkenntnis ihres Anſpruches in Höhe von
etwa 100 000 Goldmark durch die Reichsſchuldenver=
waltung
erlangt, als bei einer Nachprüfung der Be=
trug
feſtgeſtellt und der Beſchluß rückgängig gemacht
wurde. Auf dieſe Weiſe iſt das Reich vor größerem
Schaden bewahrt worden. Gegen den Bürgermeiſter
Wendland iſt von der Stadwerordnetenverſammlung
das Diſziplinarverfahren und die ſofortige Amtsent=
hebung
gefordert worden.
Schweres Exploſionsunglück in Gelſenkirchen.
Gelſenkirchen. Dienstag vormittag ereignete
ſich auf der Zeche Wilhelmine Viktoria, Schacht
III in Gelſenkirchen=Heßler ein ſchweves Egploſions=
unglück
, wodurch zwei Arbeiter getötet und drei
Arbeiter ſchwer verletzt wurden.
Neue Bluttat des geheimnisvollen Schützen
in Oſtpreußen.
Königsberg. Nach einer bei der hieſigen
Kriminalpolizei eingegangenen Meldung iſt Dienstag
morgen gegen 5,25 Uhr der Oberlandjäger Kuſſerow
auf der Landſtraße bei Gutenfeld im Chauſſeegraben
erſchoſſen und beraubt aufgefunden worden. Man
vermutet, daß auch dieſer Mord von demſelben Un=
bekannten
begangen worden iſt, der auf dem Tapiauer
Bahnhof in der Nacht zum Sonntag den Reichsbahn=
aſſiſtenten
Berg erſchoſſen und in der letzten Zeit
wiederholt Raubüberfälle in der Umgegend von
Königsberg verübt hat.
Schwerer Unfall bei einem Schulausflug
auf Sylt.
Shlt. Bei einem Ausflug von Schülern der
Dahlmann=Schule in Bad Segeberg beſichtigten die
Schüler auf der Inſel Sylt die noch aus der Kriegs=
zeit
ſtammenden Unterſtände der Marine. In dem
Augenblick, in dem vier Schüler einen der Beton=
plätze
verlaſſen hatten und ein Turnlehrer den Unter=
ſtand
betrat, brach der Betonklotz auseinander und
ſtürzte die Dünen hinab. Der Lehrer erlitt ſchwere
Verletzungen, die ſeine Aufnahme ins Krankenhaus
erforderlich machten.

Der Verteidiger von Tſingstau
Einſtehe für Pflichterfüllung bis zum
Aeußerſten.

Vizeadmiral a. D. Alfred Meyer=Waldeck,
der heldenhafte Verteidiger des wichtigen deutſchen
Stützpunktes Tſing=tau (China) im Weltkriege iſt in
ſeinem 64. Lebensjahre geſtorben. Er trat 1884 im
die Marine ein, wurde 1908 als Fregattenkapitän
Chef des Stabes beim deutſchen Gouvernement von
Kiautſchau und drei Jahre ſpäter Gouverneur. Beim
Ausbruch des Weltkrieges hat er das Ultimatum der
Japaner, die Feſtung Tſing=tau bedingungslos zu
übergeben, zurückgewieſen und an den Kaiſer das
berühmte Telegramm geſchickt: Einſtehe für Pflicht=
erfüllung
bis zum Aeußerſten. Zehn Wochen lang
hat er Tſing=tau gegen die Uebermacht der japaniſchen
Armee verteidigt und die weiße Fahne erſt gehißt,
als der Feſtungsbeſatzung die Munition ausge=
gangen
war.

Eine Kirche eingeſtürzt.
EP. Budapeſt, 2. Aus)
In der Ortſchaft Szegvar an der Theiß 1
am Sonntag nachmittag ein großer Brandd?
Feuer war im Dachſtuhl der Kirche entſtanden
junge Burſchen beim Glochenläuten geraucht urud
achtſam brennende Zigaretten, weggeworfen 19
In wenigen Minuten ſtand die Kirche in Flau
Da der Ort keine eigene Feuerwehr beſitzt, m3l
aus drei benachbarten Orten die Feuerwehrenu)
anrücken. Als dieſe an der Brandſtelle ankamenno
den bereits die umliegenden Gebäude, daruntm
Dorfſchule, in Flammen. Die Kirche war nicht ye
zu retten und ſtürzte ein, worauf die Dorfeichl
rung unter Leitung des Gemeindepfarrers foh1
die brennende Kirche verſammelte und Gebetezun
richtete. Auch das Schulgebäude fiel dem Blit
zum Opfer. Die Feuerwehren konnten ent ſu
ſechsſtündiger Arbeit in den ſpäten Abendſundenn=
Feuer lokaliſieren. Bei den Löſcharbeiten m!/tz
Trümmer der einſtürzenden Kirche wurden me?
Perſonen verletzt.
Brand im Palais der Kroatiſchen Bauerpaln

EP. Agram. Montag nachmittag entſtam
Palais der Kroatiſchen Bauernpartei ein a
Brand. Das Feuer brach im zweiten Stodveridt
und zwar in jenem Zimmer, in dem Radittü
wohnen pflegte und in dem ſeine Leiche auſgent
war. In dieſem Zimmer befanden ſich noch zahe‟t
Kranzſchleifen und trockene Kränze vom Leicy
gängnis Raditſchs. Außerdem brannten mro
Zimmer noch einige Wachskerzen. Infolge derrh
hatte ſich eine Kerze gebogen, und das Feuer ſ0)
dieſen Umſtand zurückzuführen ſein. Es breitst
mit großer Schnelligkeit im ganzen Stockwen=
und griff ſpäter auch auf den dritten Sto44
Der Feuerwehr gelang es nur mit großer
den Brand gegen 5. Uhr nachmittags zu lokaliſc
Unter der Menge, die ſich vor dem Palais anm
melt hatte, entſtand große Aufregung, und e8.0
den heftige Schmährufe gegen Belgrad laut.
Gefährlicher Brand in Kaſſel.
Kaſſel. Montag früh kurz nach 4 IIn
merkten Paſſanten, daß es im Dachgeſchoß
Hinterhauſes am Opernplatz brannte. Die
wehr konnte, da die Höfe des Grundſtücks nach
Seiten durch Tore verſchloſſen waren, erſn
Schwierigkeiten an die Bekämpfung des Brandoo!
angehen. Die Bewohner des bedrohten Stoche
denen der Ausgang über das Treppenhaus 2.
Rauch und Flamme verſperrt war, mußten mif. 0
der großen Leiter aus ihrer gefährlichen Lay=
freit
werden. Wenn das Feuer das gegen
gelöſcht war, infolge der frühen Morgenſtunder9
bemerkt worden wäre, hätte der Brand in d0
drängt zuſammenliegenden Hinterhäuſern eine ?0
Ausdehnung annehmen können. Die Urſaah
Brandes iſt noch nicht aufgeklärt.

Schwere Bluttat eines Grubenarbeitern
Wolfshain (Kreis Spremberg). Am M.
mittag ſpielte ſich hier eine ſchwere Bluttat au.
als jähzornig bekannte Grubenarbeiter Collioil
handelte, wie ſchon oft, ſeine Frau, ſo daß
Hilfe rief. Einer herbeieilenden Nachbarin,
früheren Fällen Coulie ſchon oft mit Erfolg bo‟
hatte, ſtieß dieſer ohne weiteres ein Schlachtme‟
die Bruſt, ſo daß ſie zuſammenbrach. Aehnl!d
ging es einem Invaliden, dem der Wüteriche
Stich in den Unterleib verſetzte. Mit Hilſe2
Landjägers und einiger beherzter Männer konn
ſchließlich überwältigt und an einen Baum gehln
werden. Nur mit Mühe gelang es, den Nar
vor der Lynchjuſtiz der Menge zu ſchützen. 20
den Schwerverletzten wurden nach dem Ko04
Krankenhaus gebracht.

Athen ein einziges großes Krankenhauce
London. Die Fieberepidemie in Grieche0.
nimmt immer noch zu. Athen gleicht allmählich
einzigen großen Krankenhaus Vor der Ahene,
völkerung von 700 000 Perſonen ſind rund 1500
krankt. Die Erkrankungen ſind allerdings niche!
gefährlicher Natur, aber die außerordentliche
breitung macht alle Anſtrengungen der Geſüllt.
behörden hinfällig.

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Ganmeiſtet

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[ ][  ][ ]

mmmer 240

Mittwoch, den 29. Auguſf 1928

Seite 11.

Spotn Spier und Tatnen.

Fußball.
Fußball im Kreis Starkenburg.
Nach den Gautagen.
Pk.Beit bis zum Beginn der Meiſterſchaftskämpfe iſt von den beiden
Gohy mnſeres Kreiſes ausgenutzt worden, um die inneren Geſchäfte der
GdHy ordnem Im beiden Gauen hatten ſich durch die Vereinigung
des ednem Sportartem Fußball umb Leichtathletik Neuwahlen uſw. nötig
geger: die nun auch vor ſich gegangen ſind. Als erſter hielt der

Gan Oreieich
am mtag, 19. Auguſt, in Egelsbach ſeine Tagung ab, die ſehr gut
beiw Dar; von 15 Wereinen waren 14 vertreten. Die Tagung verlief
red emoniſch. Einzelkritik an der geleiſteten Arbeit des Vorſtandes
konwam deſſen Entlaſtung nichts ändern. Die neue Gaubehörde ſetzt
ſich; olgenden Herven zuſammem: 1. Vorſitzender G. Zeng (FC. 03
Egy); Schriftführer H. Schmidt (FV. Sppendlingen); Jugend=
vblſm
L. Kiefer (FC. 02 Dreieich); Sportwart Chr. Kiefer
(WH2: Dreieich); Schiedsrichterbeiſitzer L. Schickedanz (VfL. Neu=
ſ/fnu
7). Der nächſtjährige Gautag wird in Offenthal abgehalten.
Mlkn über dieſe Tagung nicht zu berichten.
Der Geu Bergſtraße
den Sontag, 26. Auguſt, in Darmſtadt. Auch dieſe Tagung ber=
liedt
großen ganzen recht ſachlich. Vertveten waren von 33 Vereinen
iwHß. Die größten Schwierigkeiten ergaben ſich bei den Wahlen, da
hielblu=tliche Aemter neu zu beſetzen waren; es war denn c.h für
jadlmEiſten Bettelwahl erforderlich. Die neuem Männer, die nunmehr
dielt ſcuicke des Gaues leiten ſollen, ſind: Vorſitzender Faigk ( Sport=
veuw
!8 Darmſtadt); Schriftführer Wolff (Germania Pfungſtadt);
zu omann Emig (Viktoria Griesheim); Sportwart Zeidler
FSühng. Arheilgen); Schiedsrichterbeiſitzer Müller (Viktoria Gries=
heilk
Beiſitzer Hintermeyer (Germania Eberſtadt),
ſi Teriſch iſt zu ſagem, daß die Meiſterſchaftskämpfe der A= und B=
RldHar 9. September beginnen ſollen. Die A=Klaſſe ſpielt in zwei
Grifyn innerhalb des Kreiſes. Zur alten Gaugruppe Dreieich kommt
auß inen Wunſch der SC. Haſſia Dieburg, ferner nimmt noch die
Reitt Oes VfL. Neu=Iſenburg und wahrſcheinlich auch die Reſerve des
SMpé an den Spielen dieſer Gruppe teil. Die Bergſtraßengruppe
Hme übrigem Teilmehmer des Vorjahres und als Neulinge den SV.
Wettül.dr und den SV. Roßdorf. Die B=Klaſſe ſpielt nur innerhalb
eAlrnes Bergſtraße und da wahrſcheinlich in zwei Abteilungen.
NätsThieribber wird noch zu erfahren ſein, wenn die Gaubehörden ihre
von glienden Arbeiten abgeſchloſſen haben.
Handball.
Main=Rheingau O. T.
verfloſſenen Sonntage traten nur wenige Mannſchaftem des
Galf aurf den Plam um einige Freundſchaftsſpiele auszutragen. In
Pflltaddt war Turn= und Fechtklub Frankfurt a. M. zu Gaſt und hat
dodtter Gaumeiſter Pfungſtadt erneut ſeine Spielſtärke bewieſen. Der
Spfpenbauf der einzelnen Treffen war folgender:
E. Pfungftadt T.n. FCl. Frankfurt a. M. 7:7 (1:3).
wer erſten Halbeeit litt das Spiel ſehr unter der herrſchenden
Hitzé Zrankſurt ſpielte in der erſten Halbzeit mit der Sonne im Rücken
urnhö mite drei Tore erzielen, denem Pfungſtadt nur eines entgegenſetzen
konty Nach der Pauſe werden die Rollen vertqſcht und ſtrengt ſich
Pfyſrſdt mächtig an, um ſeinen Meiſterehren gerecht zu werden. Die
Aulfat; für Pfungſtadt belief ſich auf ſechs Tore, während Frankfurt
vielkrestere Treffer verzeichnen konnte und ſo ein Unentſchieden her=
beilfft
.
Tu. Arbeilgen 1. Tv. Bickenbach 1. 10:2 (5:1).
b berzweifelter Gegenwehr der Bickenbacher Mamſchaft kommt
Arhße; zu einem ſehr hohen Ergebnis. Lobenswert war der Sturm
der wäädter. Die bisherigen Erfolge Arheilgens laſſen darauf ſchlie=
ßemſ
6 es in der bevorſtehenden Gau=Hadballrunde ein gewichtiges
Woal frut tredem dürfte.
Tade. Beſſungen 2. Tv. Zwingenbera 2. 5:6 (1:4).
mohl Zwingenberg in der erſten Halbzeit ſtark überlegen iſt, kann
e8 lür- gweiten Halbzeit dem Druck der Beſſunger nicht ſtandhalten
undurl dem vorgelegtem ſtarken Tempo ſeitens der Beſſunger zum
Opi½ Einmal noch mußte Beſſungens Torhütter den Ball aus den
Mdkir ziehen, während Zwingenberg viermal das Leder paſſieren
laſſſſereßte umd ſo Beſſungen den Ausgleich erzielte.
M2. Beſſungen (Jgb.) Tv. Zwingenberg (Jgd.) 9:5 (6:2).
8o. Mannſchaften ſehr eifrig im Spiel. Durch einen beſſeren
Stultz amtſchied Beſſungen das Treffen für ſich. Trotzdem Beſſungen
wur tmehn Mann ſpielte, war es jederzeit denen von der Bergſtraße
übeitser Mit die Schuld an der Niederlage der Zwingenberger trug
der rhüfter, der eimige Bälle ſehr leichtſinnig paſſieren ließ.
Tv. Gernsheim 2. Tv. Alsheim 2. 8:1 (1:1).
2:Reſultat entſpricht dem Spielverlauf. Auf beiden Seiten ein
ſon/ſg hartes Spiel.

Abzuiſche Polizei=Meiſterſchaft im Handball.
Bol.=Sp.V. Berlin ſchlägt im Endſpiel Heidelbera 8:4.
(f dem großen Hof der Gutleutkaſerne trugen am Dienstag nach=
mitt
ver der überraſchend großen Zuſchauermenge von 1200 Perſonen
die Ap.ei=Sportvereine von Berlin und Heidelberg=Raſtatt das End=
ſpilllm
, die Deutſche Polizeimeiſterſchaft im Handball aus. Inter=
eſſohwiſt
die Tatſache, daß hier die beiden vorjährigen Meiſter der
Dezher: Sportbehörde (Berlin) und der Deutſchen Turnerſchaft ( Hei=
delllſſie
=Rraſtatt) zuſammentrafen. Die Berliner kamen erwartungs=
gern
mank ihrer techniſchen Ueberlegenheit, die ſich beſonders im
Stym mnd in der Verteidigung auswirkte, ſowie auf Grund ihrer
grölſißen Schnelligkeit zu einem glatten und verdienten Sieg. Heidel=
beuStaßhte
vor allem zahlreiche Deckungsfehler. Die 8:4 geendete
Palir ſmand ſchon bei der Pauſe 5:1 für Berlin. Nach anfänglicher
Uebſſegenheit von Heidelberg, das auch 1:0 in Fühung ging, fand
ſichly rhrn gut zuſammen, und ſchon bald war nach einem Deckungs=
fehlſſeder
Badener der Ausgleich erzielt. Der Berliner Rechtsaußen
erziſie wann drei weitere Treffer, und ein Strafſtoß brachte das Halb=
zeinſäul
tat von 5:1. Sofort nach Wiederanpfiff erreichte Berlin
einzn ſeidelberg holte ein Tor auf, aber ein Dreizehnmeterball ſtellte
füranſen bald wieder die alte Tordifferenz her. Vereinzelte Heidel=
beri
Yurchbrüche kurz vor Spielſchluß ſtellten das Geſamtergebnis
aufſ/! DDas Spiel wurde ſehr gut geleitet.
Kraftſport.
Zu den Deutſchen Meiſterſchaften in Koblenz.
riathletikſportverein 1895 Darmſtadt entſandte
ſeinrlſisglied M. Hauffemeyer zu den Deutſchen Kraftſport=
meieſichaften
, welche unter ſtärkſter Konkurrenz, zirka 600 Teilnehmer,
in / Remz ausgetragen wurde. Hauffemeyer beteiligte ſich mit beſtem
Erhrs ſwowohl im Gewichtheben wie im Ringen. Im Stemmen Aelte=
ſtertnlſei
über 50 Jahre wurde er hinter Weltmeiſter Rondi=Düſſeldorf
gunleſweiter Sieger; im Ringen derſelben Klaſſe wurde er 3. Sieger,
tro/Beiletzung ſeiner Hand. Er unterlag im letzten Gang gegen den
Wollgiſtrer Rondi, der auch 1. Sieger im Ringen wurde. Hauffemeyer
lien’s Mkondi einen ſchweren Kampf, und war erſterer teilweiſe mehr
imia gniff, konnte aber mit dem Körpergewicht Rondis (zirka drei
Zeyar), doch nichts ausrichten. Hauffemeyer erhielt für ſeine beiden
Sie Aeunen Ehrenpreis und je eine ſilberne und bronzene Medaille
anAinhoe. Wir gratulieren ihm zu ſeinen ſchönen errungenen Er=
fol
1Mund freuen uns, die Farben Darmſtadts und des Athletikſport=
beu
A B895 als einziger erfolgreicher Kraftſportler bei den Deutſchen
Nräch on tmeiſterſchaften in Koblenz verteidigt und vertreten zu haben.
Dei chur ifachen Sieger ein dreifaches Kraft Heil!

lein Wills wurde wieder amerikaniſche Tennis=Meiſterin. Sie
ſch) win Endſpiel Helen Jacobs leicht 6:1 6:2.
Tennis=Länderkampf gegen Ungarn wird Deutſchland am 2. 9.
(elDell) in Budapeſt durch Frau Stephanus, Frl. Roſt, Froitzheim
und Dr. / Kleinſchroth vertreten.

Klubturnier des Tennis= und Eisklubs
Darmſiadt.
Von ausgezeichnetem Wetter begünſtigt, konnte das diesjährige
Klubturnier des Tennis= und Eisklubs in faſt allen Konkurrenzen am
letzten Sonntag zu Ende gebracht werden.
Das Hauptintereſſe der bereits am Vormittag recht zahlreich er=
ſchienenen
Zuſchauer konzentrierte ſich morgens auf das Schlußſpiel im
Damen=Einzel, das von Frl. Fiſcher, der vorjährigen Meiſterin, gegen
Frl. Pfotenhauer beſtritten wurde. Die Titelverteidigerin vermochte
ſich durch ihr härteres und genaueres Spiel durchzuſetzen. Sie ſiegte
nach ſpannendem Kampf 6:3 6:4 über eine Gegnerin, die ſich gegenüber
dem Vorjahre in bemerkenswerter Formverbeſſerung zeigte.
Auch die Schlußrunde des Herren=Einzels, Klaſſe B, wurde bereits
am Vormittag ausgetragen. Hier errang Peterſen mit 6:0 6:2 einen
ziemlich leichten Sieg gegen Dr. Mößner, der ſich mit ſeinem weichen
Spiel nicht ſchnell genug auf die harten Bälle des jungen Norwegers
einſtellen konnte. In der A=Klaſſe ſpielte ſich indeſſen Werner durch
einen 6:1=, 6:4=Sieg über Holzamer in die Schlußrunde durch. Sein
Sieg ſtand nie in Frage, der Eifer ſeines Gegners mußte an der klugen
und konzentrierten Spielweiſe Werners ſcheitern.
Das wachſende Intereſſe, das der Tennisſport Darmſtadts in erfreu=
licher
Weiſe mehr und mehr findet, drückte ſich am Nachmittag in einer
außerordentlichen Anzahl von Beſuchern aus, die den ſchönen Kämpfen
mit lebhafter Aufmerkſamkeit folgten.
Im Vordergrunde des Intereſſes ſtand das um halb 3 Uhr begin=
nende
Entſcheidungsſpiel um die Klubmeiſterſchaft im Herren=Einzel,
das Werner und der Titelverteidiger Claß zu beſtreiten hatten. Gleich
der erſte Satz, der ſchließlich mit 8:6 an Claß fiel, brachte mit großer
Härte geführten Kampf. Nachdem Claß mit 4:0 in Führung gegangen
war, vermochte Werner mit aufopfernder Zähigkeit Spiel um Spiel
aufzuholen, ſo daß ſein Gegner völlig aus ſich herausgehen mußte, um
ſich dieſen Satz doch noch zu ſichern. Mit dem Ausgang dieſes Satzes
war dann aber, wie ſich in den beiden nächſten Sätzen zeigte, der Aus=
gang
des ganzen Kampfes entſcheidend beſtimmt. Werner hatte ſich bei
dem Aufholen doch offenbar zu ſehr verausgaben müſſen, ſo daß ſein
Widerſtand in den beiden nächſten Sätzen nachließ. Claß ſiegte in dem
Geſamtergebnis mit 8:6 6:1 6:2. Den Gewinn erzielte er durch ſein
beſſeres Placierungsvermögen ſowie vor allem durch ſeinen harten und
ſicheren Rückhand. Werner bewies erneut ſeine zähe Sicherheit, zeigte
auch einen harten Aufſchlag, ließ ſich aber allzu ſehr in die Verteidi=
gung
drängen und gab damit ſeinem Gegner Gelegenheit, am Netz
manchen entſcheidenden Ball zu buchen.
Auch das Herren=Doppel war am Nachmittag bis zum Schlußſpiel
gefördert. In der oberen Hälfte ſetzten ſich Werner=Kleinlogel leicht
mit 6:4 6:1 in der Vorſchlußrunde gegen Alko=Teichmann durch. Das
Schlußſpiel führte ſie mit Claß=Eſche zuſammen. Die Entſcheidung
wurde durch das vorzügliche Zuſammenſpiel von Werner und Klein=
logel
herbeigeführt, von denen vor allem Kleinlogel in ſehr guter Form
war. Sie ſiegten in einem Kampf, der in den beiden erſten Sätzen
reich an ſpannenden Kampfmomenten war, ſchließlich mit 6:4 6:4 6:2.
Bei den Unterlegenen zeigte ſich eine deutliche Ermüdung von Claß,
die ſein Partner Eſche nicht ganz auszugleichen vermochte.
In dem mit ſehr zahlreichen Meldungen ausgeſtatteten Herren=
Doppel mit Vorgabe ſiegten in der Vorſchlußrunde der oberen Hälfte
Claß=Tordrup mit 6:3 6:4 über Dr. André=Dr. Mößner und wurden
kampflos Endſieger, da ihre Gegner aus der unteren Hälfte, Sames=
reuther
=Colin, zurückzogen, nachdem ſie in der Vorſchlußrunde Heß=
Holzamer 6:2 6:1 hinter ſich gelaſſen hatten.
Das ebenfalls als Vorgabekonkurrenz ausgetragene Damen=Doppel
endete mit einem Sieg von Frl. Löw=Frl. Pfotenhauer gegen Frl.
Späth=Frl. Seriba. Das gemiſchte Doppel mit Vorgabe ſah das ſehr
gut eingeſpielte Juniorenpaar Frl. Schmuttermaier=Mangold vor Fr.
UlenbergHolzamer in Front.
Im offenen gemiſchten Doppel kam es am Sonntag nicht mehr zur
Austragung des Endſpiels, lediglich in der unteren Hälfte ſtand als
Teilnehmer der Schlußrunde das Paar Frl. Noellner=Eſche bereits feſt,
da ſie in der Vorſchlußrunde Fr. UlenbergBeeck mit 7:5 6:3 ſchlagen
konnten. In der oberen Hälfte hatten ſich Frl. Fiſcher=Werner ſowie
Frl. Kleinſchmidt=Claf, für die Vorſchlußrunde qualifiziert. Die noch
ausſtehenden Spiele gelangten am Montag zum Austrag. Zunächſt ſah
man Frl. Fiſcher=Werner naturgemäß als Sieger über Frl. Klein=
ſchmidt
=Claß mit 6:2 6:4. Auch im Schlußſpiel behielten Frl. Fiſcher=
Werner über Frl. Noellner=Eſche mit 6:2 6:3 unangefochten die Ober=
hand
.

Die Dienstagrennen in Baben=Baden.
Die fünf Zweijährigen, die am Dienstag auf der Iffezheimer Bahn
zum Zukunftsrennen geſattelt wurden, hatten keine leichte Aufgabe.
Durch ſchwere Regengüſſe am Vormittag war das Geläuf ſehr tief ge=
worden
. Gegen Mittag hellte ſich das Wetter auf, ſo daß die Veran=
ſtaltung
an ſich wenigſtens gerettet werden konnte. Bei prächtigem
Sonnenſchein ſtellte ſich ein ſtarker Beſuch ein, die Bahn bot wieder ein
glänzendes geſellſchaftliches Bild. Unter den Zuſchauern bemerkte man
auch den König von Schweden. Das Hauptereignis des Tages, das über
1200 Meter führende und mit 29 000 Mark ausgeſtattete Zukunfts=
rennen
der Zweijährigen, ſah die folgenden fünf Pferde am Ablauf.
Walzertraum (Varga); Antonia (Huguenin); Metro Dorus (Tarras);
Ausnahme (O. Schmidt) und St. Felix (Rofik). Nach gelungenem Start
ging Metro Dorus vov Antonia an die Spitze, Ausnahme war ſchlecht
vom Start weggebommen, St. Felix müßte ſehr früh geritten werden
und ſchied ſchon bald für die nähere Entſcheidung aus. Am Knie lag
Antonia noch gut im Rennem, als dann aber Walzertraum vorgeworfen
warde, ſtand ſein Sieg feſt. Der Hengſt galoppierte ſicher mit mehveren
Längen Vorſprung nach Hauſe. Antonia war zum Schluß ziemlich fer=
tig
und wäre beinahe noch von Metro Dorus abgefangen worden. Der
Sieg des Prunusſohnes bedeutet eine Revanche für die durch Antomia
im Rheiniſchen Zuchtrennen zu Köln eplittene Niederlage. Walzer=
tvaums
Sieg war zwar ſicher und eindeutig, aber doch längſt nicht ſo
imponierend, wie im Vorjahre der Gewinn des Zubunftsrennens durch
Conteſſa Maddalena. Das mit 10 000 Mark ausgeſtattete Sachſen=
Weimar=Rennen endete mit dem erwarteten Siege des Favoriten Nor=
manne
, der im letztem Teil der Streche klar überlegen war. Ueberraſchend
kam die Niederlage von Skaldo im Oos=Ausgleich. Der als Favorit ge=
ſtartete
Hengſt konnte hinter Fehrbellin und Liederkranz nur Dritter
werden, nachdem er bis zum Einlauf noch geführt hatte, dann aber
ſchlecht um den Bogen gekommen war.
1. Kinſem=Rennen. 6000 Mark. 1000 Meter. 1. M. Friedigers
Waldmeiſter (K. Narr); 2. Sankt Robert; 3. Weolus. Ferner: Exzellenz,
Lykaſte, Selecta, Maifahrt, Boniburg. Tot.: 69; Pl. 25, 19, 32:1:0.
1½2 Längen.
2. Sachſen=Weimar=Rennen. 10 000 Mark. 1800 Meter. 1. M. J.
Oppenheimers Normanne (Grabſch); 2. Askari; 3. Fürſtenruf. Ferner:
Pelopea. Tot.: 18: Pl. 12, 13:10. 31½ Lg.
8. Oos=Ausgleich. 8000 Mark. 1800 Meter 1. O. Mumenfeld und
R. Samſons Fehrbellin (Rojik); 2. Liederkranz; 3. Skalde. Ferner:
Palamedes, Silo, Original. Tot.: 45: Pl. 22, 19:10. Kopf2 Lg.
4. Zukunfts=Rennen. 29 000 Mark. 1200 Meter 1. Frhr. S. A. v.
Oppenheims Walzertraum (Varga); 2. Hauptgeſt. Altefelds Antonia
(Huguenin); 3. A. u. C. v. Weinbergs Metrodorus (Tarras); 4. Sankt
Felix. Ferner: Ausnahme. Tot.: 22: Pl. 15, 17:10. 3 Lg.Kopf6 Lg.
5. Merkur=Rennen. 4500 Mark. 1600 Meter. 1. Geſt. Kleinhardts
Alls Well (Rojik); 2. O. Blumenfeld und R. Samſons Caprivi (Haynes);
3. Kabriſtan; 4. Araber. Ferner: Ohio, Oriflamme, Montagne, Ruſſe,
Gerber, Pan Robert, A’Dalk, Aleyone. Tot.: 55; Pl. 20, 18, B:10.
342½ Längen.
6. Favorite=Jagdrennen. 4500 Mark. 3600 Meter. 1. A. Ebers=
pächer
=Hisgens Countryſide (Heimann); 2. Gezireh; 3. Kätherl 3. Fer=
ner
: Scheinwerfer, Sea Lord, Snob, Juif Errant, Cannebire. Tot.:
122: Pl. 2, 16, 18:10. 92 Lg.
Zum Großen Preis von Baden.
Die Iffezheimer internationale Rennwoche erreicht am Freitag
ihren Höhepunkt mit der Entſcheidung des Großen Preiſes von Baden
im Werte von 64 000 Mark. Dieſes 2400 Meter lange Rennen für
dreifährige und ältere Pferde wird folgende Teilnehmer ſehen: Masked
Ruler 60½ Ka. (Goldin), Oleander 58 Ky. (Varga), Mah Jong 58 Kg.
(G. Janek), Bobsleigh 55½ Kg. (Pantall), Aurelius 56 Kg. (Otto
Schmidt), Löwenherz II 56 Kg. (E. Gcabſch), Gaſtol Sardo 55 Kg. (*),
Ferro 54 Kg. (Bleuler), Lupuz B Ar (Snmgl. Skalde 48 Kg.
(Huguenin)

Geſchäftliches.
Eine Weltreiſe für unſere Leſer. Nur ganz wenige Menſchen haben
Zeit und Geld, um eine Weltreiſe zu machen. Bekannte Weltreiſende
und Künſtler ſind daher hinausgefahren und tief in die entlegenſten
Länder eingedrungen, um das in Wort und Bild zu bringen, was ſchön
und ſehenswert iſt. Durch die feſſelnden illuſtrierten Schilderungen im
der Zeitſchrift Durch alle Welt lernen wir das Leben und Treiben der
verſchiedenſten Völker bennen. In bunter Reihenfolge ſchildert man uns
das herrliche Erdenrund, wie es in Wirklichkeit iſt. Noch nie zuvor
wurde unſeres Wiſſens eine derartige Prachtſammlung lebendiger Schil=
derungen
und Illuſtrationen veröffentlicht, wie in der Zeitſchrift Durch
alle Welt. Zu einer Reiſe gehört aber auch eine allgemeine Orien=
tierung
über Städte, Gebirge, Ströme, Seen, die beſucht werden. Auch
dieſes iſt vorgeſehen. Es erhält außerdem feder Abonnent von Durch
alle Welt in Lieferungen einen großen Handatlas gratis. Derſelbe ent=
hält
188 Haupt= und Nebenkarten, in vielen Farben gedruckt und zwar
geographiſche Karten, Völkerkarten, Geſchichtskarten, Verkehrskarten.
Man kann bei der Expedition Durch alle Welt, Berlin=Schöneberg, Am
Park 11, ſpfort ein Probeabonnement auf ein Vierteljahr beſtellen. Das
Heft wird wöchentlich durch die Poſt für 30 Pfg. frei zugeſtellt.
40 Milliarden Mark gehen alljährlich durch die Hände der
deutſchen Hausfrauen.
Nicht weniger als die Hälfte des Volksvermögens wird Jahr für
Jahr von den deutſchen Hausfrauen verausgabt. An ihnen iſt es, dieſe
Rieſenbeträge ſo auszugeben, daß ſie ihnen größtmöglichen Nutzen brin=
gen
. Es gibt ſo zahlreiche Möglichkeiten, zu ſparen, z. B. dadurch, daß
man unter den Lebensmitteln immer dasfenige wählt, welches wohlfeil
und trotzdem nahrhaft iſt. Noch immer wiſſen zahlreiche Hausfrauen
nicht, daß eine gute Margarine den gleichen Nährwert hat wie Butter,
daß ſie in hygieniſch muſtergültigen Großbetrieben hergeſtellt wird und
daß jedermann, auch der Verwöhnteſte, ſie mit Appetit verzehren kann.
Neuerdings ſteht den Hausfrauen eine Margarine zur Verfügung, die
dank rationellſter Großfabrikation alle Vorzüge eines guten Nahrungs=
mittels
zu wirklich niedrigem Preiſe bietet. Sie wird unter Berückſich=
tigung
neueſter wiſſenſchaftlicher Methoden in den größten und leiſtungs=
fähigſten
Margarinewerken des Kontinents hergeſtellt. Es handelt ſich
um die Margarine Vera Dienſt am Haushalt, die ihrer Vorzüge
halber viel Beachtung findet und, wie man hört, allgemein gelobt wird.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 29. Anguſt. 12.15: Engliſcher Vortrag. O 15.05=
Rektor Wehrhan: Auf der Walze Heimkehr von der Wanderſchaft.
O 15.40: Bücherſtunde. o 13.35: Funkorch.: Alte Operetten. Mitw.:
Georg Ripperger (Tenor). o 18.15: Kaſſel: Mathilde Meißel:
Ratſchläge für Mutter und Kind: Mehr Milch für den Haushalt.
O 18.30: Kaſſel: W. Scheller: Goethe, der Phantaſt. o 18.55:
Wirtſchaftsmeldungen. O 19: Senckenbergvortrag; Geologiſche Bade=
reiſe
. Beantwortung von Fragen. Sprecherin: Dr. Tilly Edinger.
O 19.30: Franzöſiſche Literaturproben. O 19.45: Rektor J. Stehling:
Franzöſiſcher Sprachunterricht. 20.15: Stuttgart: Konzert des
Frankfurter Harmonieorcheſters. Leitung: A. Weilert.
Stuttgart.
Mittwoch, 29. Auguſt. 12.30: Schallplatten. o 13.50: Nach=
richten
. O 15: Kinderſtunde. Tante Gretle, Onkel Ott, Funkorch.
16.15: Funkorcheſter. Einlagen: Herm. Lingor. O 18: Landwirt=
ſchaftsnachrichten
. O 18.15: Frhr. v. Autenried: Meine Erlebniſſe
mit Affen. o 18.45: Dr. Korallus: Deutſche Wirtſchaftsführer
(Helfferich). O 19.15: A. Dreifuß: Rund ums Kino. O 20.15:
Frankfurt: Konzert des Frankfurter Harmonie=Orch. Muſikal. Leit.:
Alwin Weilert. Friedemann; Barcelona, Marſch. Suppe: Ouv.
Leichte Kavallerie‟. Teike: Alte Kameraden. Translateur:
Wiener Praterleben. Fürſt: Miſſouri=Marſch. Morena: Seid
einig! Potpourri. Waffentanz. Herzer: Hoch Heidecksburg!
Wagner: Steuermannslied aus Der fliegende Holländer.
Schröder: Deutſchlands Ruhm. Aſcher: Militärfanfare. Herbſt:
Badonvillier=Marſch. Rohde: Dornröschens Brautfahrt. Souſa:
Freiheitsgeiſt, Marſch. Ziehrer: Kinderliedermarſch. O Anſchl.:
Nachrichten.

Berlin.

Mittwoch, 29. Auguſt. 16: Margarete Caemmerer: Die Frau
als Kulturträgerin (Im Staatsleben), o 16.30: Der Sternhimmel
i Monar September. o 17: Jugendſtunde. Heute machen wir
ein

Mitw.: Funkorch., Romana Hambrigt (Sopran).Ouv. Prinz Methu=
ſalem‟
: Durchs Telephon; Die guten alten Zeiten; Orpheus=
Quadrille. Anſchl.: Mozart: Marſch D=dur; Arie Sie ſchwan=
den
mir Eine kleine Nachtmuſik: Ach, ich weiß nicht, was ich
ſpreche.; Serenade für zwei Orcheſter. Anſchl.: Tagesnachrichten.
D 22.30: Trinklieder. Dr. Becce’s Sinfoniker. Mitw.; Th. Hieber
(Baß). Flügel: Oscar Wappenſchmitt.
Deutſche Welle. Mittwoch, 29. Auguſt. 12: Prof. Dr. Adam
und Rektor Lorentz: Sauberkeit. o 12.30: Mitteil. des Reichs=
ſtädtebundes
. O 12.40: Mitteil. d. Verb. d. Preuß. Landgemeinden.
14.15: Kinderſtunde. Jugendtheater. O 15: Oberſtudiendir. Dr./
Matzdorf: Schullandheime. O 15.35: Wetter und Börſe. O 16: Aus'
dem Zentralinſtitut. 16.30: Dr. Dr. Lange: Deutſches Land und
deutſches Schickſal. O 17: Hamburg: Rich. Wetz=Nachmittag. Soliſt:
Nitzſche (Bariton). 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchrittene. O 18.55:
Techn. Lehrgang: Min.=Rat Dr. Flatow: Arbeitsrecht. O 19.20;
Alois Melichar: Einführung in die moderne Muſik: Alexander
Skriabin. 20.30: Berlin: Johann Strauß Joſef Strauß.
Dirigent: Seidler=Winkler. Anſchl.: Mozart. Mitw.: Romana
Hambrigk (Sopran), Berliner Funkorch. O Danach: Preſſenachrichten.
D 22.30: Trinklieder. Mitw.: Th. Hieber (Baß), Dr. Becce’s
Sinfoniker.

Wetterbericht.
Das britiſche Fallgebiet hat die Zugrichtung ſeiner Vorläufer einge=
ſchlagen
und lag heute über der Nordſee und Süd=Skandinavien. Da
8 ſich bereits abgeflacht hat, und von Weſten her der Luftdruck zunächſt
wieder anſteigt, ſo iſt mit Bewölkungsabwahme und ruhigerem und auf=
heiterndem
Wetter zu rechnen.
Ausſichten für Mittwoch, den 29. Auguſt: Teils wolkig, teils aufheiternd,
keine ſtärkere Temperaturänderung, meiſt trocken.
Ausſichten für Donnerstag, den 80. Auguſt: Zeitweiſe bewölkt, Tempe=
raturen
nur wenig verändert, vorwiegend trocken.

Ort: Wetter. Temp.
in Ce Wind: Nieder=
ſchlag

in mm Schnee=
decke

in cm Gießen: Nebel SV. 3,2 Aachen: wolkig 16 SW. Hamburg: wolkig 16 W. Berlin: wolkig SW, München: wolkig 18 Windſtille 0,3 Königsberg: wolkig 11 W. gef. Breslau: wolkig 21 Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen: Feldberg: wolkig 13 W Taunus
Waſſerkuppe wolkig 12 SSN. Feldberg: Regen 11 SV. (Schwarzw.)
Zugſpitze: wolkig 6 SSO, Kahler Aſten: wolkig 12 SW. Fichtelberg: Nebel 11 SW. 5 Schneekoppe: Nebel SW.

Hauptſchriftlettung: Rudolf Maup=
Veranwwortich für Polttik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuiſlieten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. dugen Buhlmann
für den Hondel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andrea Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Wiliv Kuble; Drue
und Verlag: L. C. Wlitich ſämtlich in Darmſſadt
Für unverlangte Manuſktripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.

Die beutige Nummer hat 14 Geiten.

[ ][  ][ ]

Nummer 240

Tatrgratra

Mittwoch, den 29. Augum

Neueſte.

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Hefſiſche Landeshypothekenbank in Darmſtadt. Die Heſſiſche Lan=
beshypothekenbank
in Darmſtadt gibt ſoeben den Stand der Aufwer=
tungsziffern
vom 30. Juni ds. Js bekannt. Danach beträgt die Til=
gungsmaſſe
für die Pfandbriefe, nachdem auf die teilnahmeberechtigten
Pfandbriefe 10 Prozent in 4:,prozentigen Liquidationspfandbricfen zur
Ausſchüttung gelangt ſind und nach Abzug des Verwaltungskoſtenbei=
trages
, in Geſamtaktiva 9 678 452 GM., davon feſtſtehende Aufwertungs=
anſprüche
6 784 251 GM. und Anlagen der Teilungsmaſſe aus einge=
gangenen
Auſwertungsbeträgen und Zinſen 2312151 GM. Ihr ſtehen
gegenüber 103 764 900 GM. teilnahmeberechtigte Pfandbriefe (einſchl.
der Anmeldungen aus § 49 Aufw.=Geſ.). Hierbei ſind ſämtliche An=
ſprüche
zum Nennwerk eingeſetzt, ſodaß mit der Einbringlichkeit der ſich
danoch ergebenden Maximalquote von 9,32 Prozent nicht gerechnet wer=
den
kann. Inwieweit ſich die noch nicht feſtſtehenden oder nicht mehr
erſtſtellig dinglich geſicherten Anſpriche werden realiſieren laſſen, iſt
noch nicht zu überblicken. Der Teilungsmaſſe für die Kommunal= Obli=
gationen
, nach Abzug des Verwalvungskoſtenbeitrages, im Betrage von
8 451 874 RM. (feſtſtehende Aufwertungsbeträge aus Kommunaldar=
lehen
1911 892 RM., Ablöſungsanleihe des Reiches 1008 700 RM.,
Zinſen 44 317 RM. Anlagen der Teilungsmaſſe 629 295 RM., der Höhe
nach noch nicht feſtſtehende Aufwertungsanſprüche, die mit 12½ Prozent
bzw. 2½ Prozent des Goldwertes eingeſetz ſind, 2 856 874 RM.) ſteht
ein Geſamt=Goldmarkbetrag der teilnahmeberechtigten Kommunalobli=
gationen
einſchl. Anmeldungen mit 55 156 821 GM. gegenüber. Die
Aufwertungsguote für die Kommunalobligationen, die nunmehr rund
11,70 Prozent beträgt, hat demnach eine anſehnliche Steigerung erfah=
ren
, da in vielen Fällen eine über die Mindeſtſätze des Anleiheablöſungs=
geſetzes
hinausgehende Aufwertung erzielt wurde. Mit einer Reihe von
Schmldnern iſt eine gleiche höhere Aufveriungsquote zu erreichen. Ent=
ſprechende
Verhandlungen ſind angebahnt.
Der Wettbewerb um die Mainzer Gasverſorgung. Seit einiger
Zeit ſind Beſtrebungen im Gange, die Gasverſorgung der Stadt Malnz
in eines der ſchon beſtehenden bzw. noch zu bauenden Gasfernleitungs=
ſüſteme
einzubeziehen. So hat die Stadt Mainz Angebote erhalten
von der Frankfurter Gasgeſellſchaft, welche die Uebernahme des Main=
zer
Gaswerks gegen eine 10prozentige Beteiligung der Stadt Mainz an
ihrer Geſellſchaft vorſchlägt. Weiter iſt in dem Projekt vorgeſehen, die
Gaserzeugung der Mainzer Anlagen von 23 auf etwa 50 Millionen
Knbikmeter zu ſteigern. Die Belieferung des Mainzer Gasnetzes ſoll
dann über die Hekoga (Heſſiſche Kommunale Gasfernverſorgungs G. m.
b. H.) erfolgen. Außer dieſem Angebot der Frankfurter Gasgeſellſchaft
liegen, wie verlautet, noch weitere Angebote vor, und zwar von der
Nuhrgas AG. ſowie von der Saargas G. m. b. H. Wie dem WTV.=
Handelsdienſt verſichert wird, ſteht das gauze Projekt der künftigen
Geſtaltung der Mainzer Gasveyſorgung noch durchaus im Anfangs=
ſtadium
der Erörterungen. Beſchlüſſe in irgend einer Richtung liegen
noch nicht vor. Man will jedoch wiſſen, daß die Bedingungen der
Frankfurter Gasgeſellſchaft weniger annehmbar ſcheinen, als die der
anderen Geſellſchaften.
40 000 Arbeitnehmer in der Herren= und Knabenkonfektion in Aus=
ſperrung
. Die vom Arbeitgeberverband der Herren= und Knaben=
kleiderfabrikanten
Deutſchlands beſchloſſene Ausſperrung der Konfek=
tionsarbeiter
, die Montag begann, iſt faſt im ganzen Reich durchgeführt
worden. In Berlin werden allein 1700 Konfektionsarbeiter und = arbei=
terinnen
, Zuſchneider, Näherinnen uſw. in rund 170 Betrieben betrof=
fen
, während die Zahl der insgeſamt durch die Ausſperrung in Mit=
leidenſchaft
gezogenen Arbeitnehmer der Konfektion im ganzen Reiche
etwa 40 000 beträgt.
* Vom Holzmarkt ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Groß ſind auch im
Berichtsabſchnitt die Umſätze von den Sägewerken zum Platzholzhandel
nicht geweſen. Aber eine mäßige Belebung des Geſchäftsganges hat ſich
eingeſtellt, und es liegen doch wenigſtens wieder bei den Schneidemühlen
Nachfragen nach verſchiedenen Schnitthölzern vor. Auch der Preisſtand
hat ſich einigermaßen behauptet und die Preisrückgänge, die eingetreten
ſind, waren nur geringfügig. Gute Stammkiefer iſt 2 bis 3 Mark je
Kubikmeter billiger geworden, aber es werden z. B. für wertvolle Spe=
zifikationen
, mit einem hohen Prozentſatz 43 und 45 mm Stamm, bei
einer Garantie von zirka 70 v. H. 1. Klaſſe, noch immer genau dieſelben
Preiſe gefordert wie im Januar und Februar d. J. Ebenſo liegen die
Verhältniſſe am Zopfholzmarkt. Preisrückgänge nennenswerten Um=
fanges
am Schnittholzmarkt würden eine weſentliche Ermäßigung der
Rohholzpreiſe zur Vorausſetzung haben. Man kann bisher, ſoweit es
ſich um gutes geflößtes Rohholz handelt, nicht davon ſprechen, daß die
Holzbringer ihre Preisforderungen weſentlich herabgeſetzt hätten. Eine
ſtarke Steigerung der Nachfrage iſt bei angeblauten Seitenbrettern feſt=
zuſtellen
, die bis zu 85 v. H. des Preiſes der blanben Seitenbretter
bringen. Die Einſchnitte haben ſich infolge der vorzüglichen trockenen
Witterung überall gut gehalten, und es gibt demzufolge nur wenig an=
geblautes
Material.
Konjunkturrückgang in der Fahrrab=Induſtrie. Die Meldungen über
ungünſtigen Geſchäftsgang in der Fahrradinduſtrie wehren ſich in den
letzten Wochen. Von den Einſchränkungen und Betriebsſtillegungen, die
faſt überall vorgenommen werden, ſind nicht nur einzelne Betriebe
Mittel= oder Weſtdeutſchlands betroffen, vielmehr haben ſo ziemlich alle
deutſchen Fahrradfabviken unter der ſchlechten Geſchäftslage zu leiden.
In allem Fällen wird als Grund hierfür der wenig befriedigende Ver=
lauf
der diesjährigen Sciſon angegeben. Das Jahr 1927 brachte der
deutſchen Fahrradinduſtrie einen ungeahnten Aufſchwung und in der
Hoffnung, daß ſich die Aufwärtsbewegung der Konjunktur in dieſem
Jahre fortſetzen werde, trafen die Fahrvadherſteller umfangreiche Vor=
bereitungen
, um der zu erwartenden geſteigerten Nachfrage gerecht wer=
den
zu können. Man deckte ſich reichlich mit Roh= bzw. Halbfertigmate=
rial
ein und arbeitete in größerem Ausmaß auf Lager. Selbſt größere
Betviebsumſtellungen auf laufende Fabrikation waren keine Seltenheit.
Die Optimiſten haben jedoch in der beſtimmten Erwartung einer gün=
ſtigen
Marktlage für Fahrräder nicht Recht behalten. Abgeſehen davon,
daß eine gewiſſe Sättigung des Marktes vorhanden iſt, war die Witte=
rung
während der für die Anſchaffung maßgebenden Jahreszeit nicht
günſtig. Dazu kommt noch, daß eine nicht unbeträchtliche Abwanderung
der Kundſchaft zum Motorrad feſtzurſtellen iſt, ein Umſtand, der bisher
weniger berückſichtigt wurde. Die Motorradherſteller haben ihr Abſatz=
gebiet
in dieſem Jahre, ſicherlich auf Koſten des Fahrradgeſchäftes, er=
weiter
können, z. T. auch dadurch, daß ſie ihren Kunden mit günſtigen
Abzahlungsbedingungen endtgegen kamen. Eine weitere Begünſtigung
des Motorvadabſatzes, iſt auch in der beſſeven Ausnutzung der ſteuer=
freien
Pferdeſtärben zu ſehen. Alle dieſe Umſtände mögen in ihrer Ge=
ſamtheit
dazu geführt haben, daß die Saiſon der Fahrradinduſtrie
eher als ſonſt zu Ende ging und damit auch eine zeitliche Begrenzung
des Geſchäftes herbeigeführt wurde. Die Bilanz der Saiſon bietet da=
her
nicht gerade ein erfreuliches Bild. Abgeſehen von den Betriebsein=
ſchränkungen
und Stillegungen iſt das finanzielle Ergebnis wenig be=
friedigend
. Umfangreiche Abſchreibungen und Reſerveſtellungen werden
ſich nicht umgehen laſſen, außerdem werden die Unkoſten infolge teilweiſe
bedeutenden Leerlaufs der Betriebsſtätten einen großen Teil des Ge=
winns
aufzehren, ganz zu ſchweigen von dem Zinſendienſt für die z. T.
mit Leihgeldern durchgeführten Betriebserweiterungen. Die Kontingen=
tierung
der Fahrvadfabrikation, deven Erörterung infolge der gebeſſer=
ten
Geſchäftslage im vorigen Jahre beiſeite geſtellt wurde, rückt unter
dieſen Umſtänden wieder mehr in den Vordergrund. Eine befriedigende
Löſung ſcheint aber gerade wegen der vergrößerten Produktionskapazi=
täten
noch ſchwieriger als zu Beginn des Jahres 1997.
Viehmärkte.
* Mainzer Viehofmarktbericht vom 23. Auguſt. Die Zufuhren zum
heutigen Viehmarkt genügten in allen Viehgattungen der Nachfrage,
ſodaß die letzten Preiſe, bis auf Schweine, die etwas nachgaben, be=
hauptet
wurden. Der Beſuch bewegte ſich in normalen Grenzen.
Auf dem Großviehmarkt war die Zufuhr um 14 Stück geringer als auf
dem Vormarkt. Das Geſchäft entwickelte ſich zicmlich ruhig und ver=
blieb
am Schluſſe des Marktes ein weſentlicher Ueberſtand. Der
Kälbermarkt war um 30 Stück ſtärker beſchickt wie in der Vorwoche.
Bei mäßigem Geſchäftsgang wurde zu unveränderten Preiſen langſam
ausverkauft. Der Schweinemarkt hatte einen Mehrauftrieb von 122
Stück. Die Nachfrage war ſehr mäßig und gaben die Preiſe etwas
nach. Es konnte nicht ausverkauft werden und verblieb ein größerer
Ueberſtand. Angetrieben waren 39 Ochſen, 34 Bullen, 663 Kühe usd
Färſen, 339 Kälber und 1293 Schuveine. Im einzelnen wurden pro
50 Kg. Lebendgewicht, je nach Qualität, folgende Preiſe erzielt: Ochſen
4652, 3840, Bullen 3040, Kühe 4246, 3642, 3036, 2028,
Färſen 4860, Rälber 6270, 5060, Schreine 7680, 7881 und
A82 Mark.

Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 28. Auguſt.
Stimmung ruhig und uneinheitlich. Am Prämienerklärungstage
verlief die Börſe ſehr ſtill und hatte nur einige Spezialbewegungen.
Der Ultimo galt als gut überwunden: Ware kam kaum noch in
nennenswertem Ausmaße heraus. Die Grundſtimmung blieb freundlich.
Die Farbenaktie bei größeren Umſätzen 1.75 Proz. feſter; offenbar be=
ſtand
hier einiges Glattſtellungsbedürfnis. Sehr lebhaft und um 2,5
Reichsmark feſter waren Otavi auf die Steigerung von Rio Tinto. Die
Elektrowerte blieben weiter beachtet. Felten um 1 Proz., Siemens ¼,
Bergmann 3.25 Proz. feſter, während Licht u. Kraft und A.E.G. je
1 Prozent nachgaben. Banken lagen uneinheitlich. Danat 2, Metall=
bank
1,5, Dresdener Bank 0.75 Proz, ſchwächer. Dagegen war die
Kommerzbank 1 Proz. freundlicher. Montanaktien gut gehalten, über=
wiegend
um 0.250.75 Proz. höher. Automobilwerte unverändert.
Schiffahrtsaktien bröckelten um 1 Prozent ab. Am Rentenmarkt auf
höhere Schweizer Kurſe Anatolier außerordentlich lebhaft und feſt.
Zweite Anatolier 20/s, dritte Anatolier 19 Proz., daneben Goldrumä=
nen
26, Ruſſengulden 2.75, 02er Ruſſen 3.3. Der Börſenverlauf blieb
zwar ruhig, doch freundlich. Geld iſt trotz des bevorſtehenden Ultimos
leicht. Tagesgeld 5.5 Prozent, Monatsgeld leicht geſucht bei 7.758
Prozent. Am Deviſenmarkt trat keine nennenswerte Veränderung ein.
An der Abendbörſe lagen die Aktienmärkte außerordentlich
ſtill. Die Stimmung blieb freundlich, da nach einigen Spezialwerten
weiter kleine Nachfrage beſtand. So waren J.G. Farben mit plus
1 Prozent wieder etwas gefragt. Ferner lagen Schiffahrtswerte etwas
höher. Das Intereſſe konzentrierte ſich auf den Rentenmarkt. Es wur=
den
fortgeſetzt größere Intereſſenkäufe vorgenommen, angeblich auch
von Auslandsſeite.
Berlin, den 28. Auguſt.
Die Börſe eröffnete angeſichts der heutigen Liquidationen und
Prämienerklärung zurückhaltend und nicht ganz einheitlich. Die Grund=
ſtimmung
blieb jedoch freundlich. Da man eine glatte Ueberwindung
des Ultimos erwartet und Reportgeld, wenn auch zu etwas höherem
Satz, reichlich vorhanden ſein ſoll, und im Zuſammenhang mit der
Prämienerklärung nur Engagementslöſungen ganz geringen Umfangs
erfolgt ſind, beurteilte man die Situation ruhig und zuverſichtlich. Nach
Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde die Tendenz allgemein etwas feſter
ind das Geſchäft konnte ſich, ausgehend vom Farbenmarkt, an dem
umfangreiche Käufe, anſcheinend auf Rechnung des Auslandes, teilweiſe
aus Deckungen getätigt wurden, durchweg etwas beleben. Zu den
Schlußnotierungen kam einige Ultimoware heraus, die auf das geſamte
Kursniveau etwas drückte. Eine Ausnahme bildeten Kaliaktien, Otavi
und Spenska, die bis zum offiziellen Schluß und auch nachbörslich wei=
terhin
ſehr feſt lagen.

A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Baſalt ....
Bergmann.
Berl. Karlsruhe Ind
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Brikett:
Bremer Wolle..
Danatbank.
Deutſche Bank.
Diskontogeſ. .
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen / 55.
Deutſche Erdöl".

Gefr deſeng:
J. G. Farben.

.felektr. untern.
Han. Maſch.=Egeſt
Hanſa Dampfſch. . .

Helſingfors
Vien
Prag ..
Budapeſt.
Sofia .......
Solland ...."
Lslo ......."
Kopenhagen
Stockholm .
Buenos Aires
Neu=York ...
Belgien ...

27. 8. 8 8. 183.75 185.125 100.5 105. 75. 76.25 201,5 198.5 76. 74.75 273.5 273.5 180.75 181. 236.5 237.25 268. 268. 164.5 164.5 159.25 159. 168.5 166.5 54.75 140.25 140.875 ) 86. 87. 1126.75 125.25 184. 185 264. 265.125 127 25 127.25 270.75 268.25 50. 50,25 192.5 192.5 161.75 160.75 153. 454.25 1255. 256. Deviſer 7. 8. 28. 8.

Hirſch Kupfer
Höſch Eiſen.
Hohenlohe Werke
Kahla Porzellan.
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth.
Weſteregeln
Lindes Eismaſch.

2. Loewe & Co.
1241.5

Geld/Brief
10.546/10.566

53.05
2.419
H7307
r1.79
iusi
112.18
London .. . . . 120.332/20,372

89.77
12.43.
73.21
3.028/ 3.035
7167.94/168.28
112.01
112.03
112 40

1.768 1.770
1a. 1905/4.1985
158.26 58.38

Geld /Brief
59.055 59.175
73.06/ 73 20
3.027/ 3.033/Danzig ..
167.98/ 168.32/Japan...
111.80/112.0.
111.81/t12.0=
112.17/1 12.38/ Portugal".
20.334/20.3741
1.766/ 1.770
4.19104 19904 Kanada. .
58.265/58.3851

Lingel Schuh ..
Mannesmann Nöhren
Niederlauſitzer Kohle
Nordd. Lloyd.
Orenſtein.
Polyphon .
lütgerswerke
Sachſenwerke
Siemens Glas
Ver. Glanzſtoff.
Ver. Stahlwerke.
Volkſtedter Porzellat
Wanderer Werke.
Wiſſner Metall.
Wittener Gußſtahl.

10.54710.567 ſtalien ......."
Paris ........
12.42 2.44 Schweiz .. .. ."
Spanien. ..
Rio de Janeiro
Jugoſlavien.
Athen ...
Lonſtantinopel
1ruguay..

27. 8.
138.
34.5
80.
439.5
260.
454.25
264.
179.

45.75
137,5
161.
152 25
118.25
163.
110..5
21.
147.5
590.
99.125
67.
140.
163.
62.

28. 8.
138.
136.5
79 25
139 5
280.75
452.
264.
179.875
249.
45.5
137.
161.75
151.75
119.
455.
108.25
121.
147.5
585.
99.
67.
138.
163.5
62.

27. 8. 28 8. Geld Brie Geld Brief ſ21.25 21.98 ſe1.865/ 22.005 16.35 16.39 16.355 16.395 180.66 80.82 80.675 80.835 69.58 69.7 69.6( 69 74 81.30 81.46 81.32 81.48 1.899 1.903 1. 89 1.901 10.5005 9.502 9. 4995 0.5015 7.370 7.384 7.370 7.384 18.86 18.30 18.98 18.32 5.445 5.455 5.425 5.435 2.185 2.18 2.176 2 180 4.19 4.19 4.193/ 4.201 4.271 4.27 4.271 4.279

Produktenberichte.

Frankfurter Produktenbericht vom 28. Auguſt. Die Getreidebörſe
lag ruhig. Preiſe wie am Vortage. Es notierten je 100 Kilogramm:
Weizen 24,25, Roggen 23, Sommergerſte 25,5026, Hafer neuer Ernte
21,7522,50, Mais für Futterzwecke 20,75, Weizenmehl 33,5034, Rog=
genmehl
3232,50, Weizenkleie 13,6013,75, Roggenkleie 15.
Vom ſüddeutſchen Tabakmarkt. Ueber die Lage der Tabakmärkte
iſt in der abgelaufenen Berichtswoche nichts Neues zu melden. Die
Nachrichten über die Entwicklung der Tabake lauten nunmehr, nach=
dem
Regenfälle niedergegangen ſind, weſentlich günſtiger. In einigen
Gegenden ſoll man ſogar ſchon mit der Sandgrumpenernte begonnen
haben.

Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am B am=
ſtellten
ſich für Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen
Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfer=
140 RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner MN
börſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchlann
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hn
aluminium, 9899 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarrenr
RM, desgleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194
Reinnickel, 9899 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 8692
Feinſilber (1 Kg. fein) 79,5081 RM.
Die Berliner Metaſinotierungen vom 28. Auguſt ſtellten ſicht
Kupfer: Januar, Februar, Marz 125,75 (126,25), April, Mai,
Juli 125,75 (126), Auguſt 125,25 (126,25), September 125,50 (182
Oktober 125,50 (126), November 125,75 (126), Dezember 125,75 (B;
Tendenz: ſtill. Für Ble i: Januar 43,75 (43,75), Februar, 21
April, Mai, Juni, Juli, Auguſt 43,75 (44), September 43,50 (440
tober 43,25 (43,50), November, Dezember 43,50 (43,75). Tendenz; i
Für Zink: Januar 47,50 (48,50), Februar 47 (48,50), März 47,500
April 47,50 (48,50), Mai 48 (48,50), Juni, Juli 47,50 (48,50), Augu
(49,50), September 48 (48,50), Oktober 47,75 (48,25), November, Deze=
47,50 (48,50). Tendenz: ſtill. Die erſten Zahlen bedeuten Gelc
in Klammern beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 28. Ao
ſtellten ſich für Kupfer (Tendenz: kaum ſtetig): Standard v.
6P/6:38, 3 Monate 6217/,663, Seitl. Preis 625, Elektrolyt
bis 69½, beſt ſelected 65½66½, Elektrowirebars 69½; Zinn.
denz: ſtetig): Standard p. Kaſſe 210210½, 3 Monate 20634207, o
Preis 210, Banka (inoff. Not.) 217, Straits (inoff. Not.) 213: We
(Tendenz: ſtetig): ausländ, prompt 22, entft. Sichten 21½, Settl 2
22; Zink (Tendenz: ruhig): gewöhnl. prompt 24¾, entft. Séü
2414//e, Settl. Preis 24); Quechſilber (inoff. Not.) 23½; Wolfrog
(inoff. Not.) 16½.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 28. Auguſt. (Priv.=Telu
Weizen: Der Markt wurde anfangs von einer ſchwachen Stimmmt
beherrſcht auf die ermäßigte argentiniſche Frachtrate nach dem Kir
nent. Im Verlaufe konnten dann die anfänglichen Preisverluſte
nur ausgeglichen, ſondern noch Gewinne erzielt werden, da nunnd
Käufe für öſtliche Firmen erfolgten. Außerdem lagen Privatbe=
vor
, nach denen Indien möglicherweiſe als Käufer auftreten wirda
Mais: Der Markr nahm einen ſehr feſten Verlauf auf Käufe=
Deckungen. Der Handel kaufte namentlich Dezember= und März=TLy
Roggen: Anfangs überwog das Angebot auf die günſtigen Wein=
und Erntenachrichten. Später zeigte ſich Deckungsbedürfnis mit n
nachhaltigen Erholung.
Hafer: Rege Exportnachfrage für Septemberware und kleine:
fuhren an den Binnenplätzen wirkten befeſtigend.
* New York, 28. Auguſt. (Prib.=Tel
Baumwolle: Der Markt nahm heute einen überwiegend feſten
lauf auf die ungünſtigen Wetterberichte und Nachrichten über gräm
Inſektenſchäden. Vorübergehend trat eine Abſchwächung ein, doch ſy
der Schluß feſt auf Deckungskäufe.
Zucker: 200 September=Andienungen und Abgaben am Lokonn!
bewirkten einen ſchwachen Marktbeginn. Nach vorübergehender
holung auf Deckungskäufe ſah man am Schluß erneut teilweiſe RRi
ſationen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 28. AA.
Getreide: Weizen, Sept. 112½, Dez. 118, März 122½: M3
Sept. 97½, Dez. 76½, März 78½: Hafer, Sept. 39½, Dez. 441
März 43½; Roggen, Sept. 97, Dez. 98½, März 100½.
Schmalz: Sept. 12,425, Okt. 12,577, Dez. 12,75, Jan. 9 13,0
Fleiſch: Rippen, Sept. 14,35, Okt. 14,10, Dez. 13,70, Ja. 214
Speck loco 14,625: leichte Schweine 11,6013, ſchwere Schwes=
11,8512,65; Schweinezufuhr Chicago 15 000, im Weſten 001
Chicagoer Baumwolle: Okt. 18,45, Dez. 18,56.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 2 Arl
Getreide: Weizen, Rotwinter 152½, Hartwinter 126¾; MkA
neu angek. Ernte 89½; Mehl ſpr. wheat clears 5,756,50; Fr.g
nach England 1,32, nach dem Kontinent 1012 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 13,25; Talg extra loſe 8½4
Kakav: Tendenz: feſt, Umſatz in lots 319, loco 11½, Si
tember 10,52, Oktober 10,60, November 10,93, Dezember 110
Januar 1929 11,17, Februar 11,18, März 11,19, Apnl IT.
Mai 11,39.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Fahrradfabrik Baltia, die ſeinerzeit von der Sparkaſſe A
Ingbert einen Kredit von 4 Millionen RM. erhielt, hat Geſchäftsn
ſicht beantragt. Desgleichen hat die Saarländiſche Maſchinenfoſ=
Rohrbach bei St. Ingbert, die ebenfalls mit der Sparkaſſe in St.,
bert in geſchäftlichen Beziehungen ſtand, mit Zahlungsſchwierighl
zu kämpfen.
Wie die Agentur Havas aus Brüſſel berichtet, hat der beladh
Miniſterrat beſchloſſen, dem König vorzuſchlagen, die Regierung!
rmächtigen, eine Garantie für den belgiſchen Warenexport in Höhe 20
600 Millionen Franes zu übernehmen.
Dänemark hat im Laufe des Juli einen Importüberſchuß boc
Millionen Kronen zu verzeichnen gehabt. Die Geſamteinfuhr ernn
eine Höhe von 143 Millionen Kronen gegen 138 Millionen Kroner:
Vormonat.

lohalbant, Komianontgefeafchaf
Frankfurter Kursbericht vom 28. Auguſt 1928.

6% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1927
6% Baden Frei=
ſtaat
von 1927.
6% Bay. Freiſtaat
von 1927...."
60 Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
7% Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927.
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. + 1
Ablöſungsanleih
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub

Dtſche. Schutzge
bietsanleihe

8% Bad.=Bad. v. 26
6%Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
7% Frkf. a. M. v. 26
8%Mainz v. 26.
8%Mannh. v. 26
8%Nürnberg v. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp. Bk.
80
Pfbr.
8% Heſſ. Landes:
8% Kom. Landes=
bank
. Darmſtadt
8% Mein. Hyp. Bk.
8% Pfälz. Hyp. Bk.
8% Preuß. Ctr.,
Stadtſchaft. . . .

Ri
77.5
79.4
84
51
16.75

94.5


86.5
93

98
97.5
97.5
97.5

93:1,
97.5
97

18% Rhein. Hyp.=Bk.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit
18% Südd. Bob.=
Cred.=Bank ..
18%0 Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I.
Ser. II
6% Daimler Benz
von 27
8% Klöchn=Werke
Berlin v. 26.. .
Mainkrw. v. 26.
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
18%Boigt & Häffner
v 26..."

5% Bosn. L. E. B.v.
1914
...
4½% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914
4%6 Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913 ....."
4% Türk. Admin.
42
1. Bagd.
4%
Zollanl.
4½% 1913 Ungarn
1914
42 Ung. Gordr.
Altien
Aulg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſt
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatb

M75
97.75

98

50.5
6775

KJ
92
84.25
86.25
92.25
39.25


25


11.25
26.5
182.5
184.5

Darmſt. u. Nt.=Bk.,
Deutſche Bank ...
Eff.-u. Wechſel=
bank
.
....
Vereinsbank .. /102
Diskonto=Geſellſch.
Dresdner Bank ..."
Frankf. Bank
Hyp.=Bk.. :
Pfobr.=Bk. /153.25
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bankſ;
Metallbank.
Mitteld. Creditbk.,
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt . .
Pfälz. Hyp.=Banl
Reichsbank=Ant. 1301
Rhein. Creditbank)=
Hyp.=Ban
Südd. Bob.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein

A.=G.ſ. Verkehrswſ.
Dt. Eiſenb.=Geſ..
% Dt. Reichsbahn=
Vorzge. ......"
Hapag ....
Nordd. Lloyd.. . . .
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ.

766
164.75
125
159
166
111
149.75
141
135.25
140-,
198
180.
35.75
180
126.25
195
1521,

166
93.75
162.5
151.5
128

Accum. Berlin
Ablerw. (v. Kleyer)/y
% AEG. Borzug
AEG. Stamm .
Baſt Nürnberg..
Bergm. El. Werke
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn.

123
83.25
n7.5
180

153
A

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Chem. WerkeAlbert.
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Dalmler=Benz
Dt. Atl.=Telegr.. .
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94.4
135.75
185
95

107
145

140.75
214.5

219
213
224
36
264.5
151.5
80
145
98
125.3
270
153
127.25

140

187.5
79.5
110
82.25
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114
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454
265
238
05
123
90

111.5
327
91
120.1
270
137.25
112
110
193
137
56
58.75
135
105
15
108.5
93.25
108
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Er hob langſe
Verzeihen Sit
jic habe Unrecht
werden.
und er übern
uner Liebe zur
zeür ohne ſie le.
chgereiſt wäre, u
Miebeworte aufgl
Mabel Morat
gen, als gelte
muuckend. Chan.
Als aber Girt
PAſfen, wurde
zt zurückverſetzt,
lume mit Erfolg
Sie vergeſſen
wagiert, weil ich
N Prinzeſſin Ihr
ſ9 nicht das Rech
Sie ſchüttelte
mrum er etwas 1
uch nicht. Sie
dm Ted
Girgis, der

g!
Eie geir. Kleider
uhe und
Wede höchſte
Reit
, Hletzeme
R Gbere 1.

[ ][  ][ ]

Roman von Ludwig von Wohl.
Gopyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1927.

fättzt wurde auch Mabel gereizt.
ABas denken Sie ſich denn eigentlich, Herr Girgis oder wie
Ech ßen! Glauben Sie, daß die Prinzeſſin Thraun immer dann
dwie zu ſprechen iſt, wenn es Ihnen gerade paßt? Sie haben
ſilßer Prinzeſſin gegenüber in Kairo in einer Weiſe benommen,
ditliſch das Verhalten meiner Freundin durchaus begreifen läßt.
se Sie mir, was Sie zu ſagen haben. Und wenn Sie das
nitſmrollen, dann laſſen Sie’s eben bleiben!
Fander Girgis fühlte, daß er es wieder einmal ganz falſch
aywungen hatte. Es war entſetzlich. Wenn er ſich in ſeinem
Lise iimmer ſo angeſtellt hätte, wie in ſeinem Kampf um Giſela
Bhrugr dann konnte er heute Streichhölzer verkaufen. Wo
blſ/ ütie Überlegung, bei allen Heiligen! Das kalte Blut, die
9

fil-lei.
üſ=ſes Geſchöpf war im Augenblick die nächſte Vertraute
GſA½- und er machte ſie ſich zur Feindin!
Bise oft hatte er an Bord, in der Bahn überlegt, daß man
gohanders vorgehen mußte, daß der Umſtand, daß man Giſela
ndſie:iſt war, an ſich noch keine Entſchuldigung für ſein Beneh=
mſphr
gegenüber war. Umſtellen mußte man ſich.
rI hob langſam die langbewimperten Augen.
Verzeihen Sie meine Heftigkeit, Madame, ſagte er demütig.
Ischl=be Unrecht ich ſehe es ein. Ich weiß, daß Sie mir ver=
zeſkl
ſverden. Ich will Ihnen alles erzählen.
ſuid er überwand ſich und begann in heißen Worten von
ſeikr Siebe zur Prinzeſſin zu ſprechen. Er erklärte, daß er nicht
mimuhne ſie leben könnte, daß er ihr bis ans Ende der Welt
ndbensiſt wäre, und ließ in gutem Engliſch ſeltſame orientaliſche
Lifesworte aufglühen.
Kürbel Moran genoß ſeine Erzählung mit halb geſchloſſenen
Ayfn) als gelte ſie ihr ſelber, und fand dieſe ſüdliche Leidenſchaft
enſtknnd. Charming!
s aber Girgis ſie zum Schluß ſeiner Rede ritterlich bat, ihm
zuhlſten, wurde ſie ſehr ſchnell wieder in die nüchterne Wirklich=
keiſſturückverſetzt
, und nahm Miene und Ausdruck der großen
D)ſy mit Erfolg wieder an.
eire vergeſſen eins, ſagte ſie kühl. Ich habe die Prinzeſſin
en ient, weil ich eine erſtklaſſige Geſellſchafterin brauchte. Wenn
disſrurnzeſſin Ihre Liebe erwidern würde, hätte ich ſelbſtverſtänd=
lichhicht
das Recht, ihr im Wege zu ſtehen, ſo aber
ü ſchüttelte den Kopf wie jemand, der wirklich nicht einſieht,
wiſam er etwas tun ſollte, was ihm nicht paßt. Und es paßte ihr
au ſndcht. Sie brauchte die Prinzeſſin noch. In drei Tagen
ka)hlich
ſig gis, der ſich bereits ſchämte, dieſer Frau ſeine Gefühle
geſtzti zu haben, wurde blaß.

Ein Verdacht, der leiſe, träge unter der Oberfläche geruht
hatte, ftieg in ihm auf, wuchs rieſengroß.
Noch wehrte er ſich gegen ihn, kämpfte dagegen an.
Verſtehe ich Sie recht, Madame, begann er gepreßt, Sie
wünſchen alſo nicht, daß ich die Prinzeſſin ſelbſt ſpreche und Sie
wünſchen auch nicht
Er brach ab und zitterte vor Aufregung.
Ich glaube zu erraten, warum Sie ſo handeln! ſtieß er her=
vor
. Es würde mich intereſſieren, woher Sie von von den
Vorgängen im Shepheard Kenntnis erhalten haben.
Man muß immer wiſſen, was man wiſſen muß, lächelte
Mabel Moran geheimnisvoll, und glaubte, daß er auf die von ihr
bezahlten Schulden der Prinzeſſin im Hotel anſpielte.
Ich wußte nicht, daß Ihr Spürhund Speedy auch das ge=
ſehen
hat, ſagte Girgis, dem es rot vor den Augen wurde.

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Dieſer Schuft in Kairo hatte ihm alſo die Hauptſache ver=
ſchwiegen
!
Er ſtand auf.
Ich weiß jetzt ganz genau, was Sie wollen, fagte er und
bohrte ſeinen Blick in Mabel Morans erfchreckte Augen.
Dieſer verrückte Kerl! Er mußte Speedy auch beſtochen haben!
Wenn Ted vorzeitig durch ihn erfuhr, daß ſie in Aegypten ge=
weſen
war
Der Grieche hatte alle Beſinnung verloren.
Ich weiß ganz genau, was Sie vorhaben, wiederholte er.
Sie ſind ein Satan ein Satan. Sie haben durch Speedy ge=
hört
, daß Ihr Mann bei der Prinzeſſin im Zimmer geweſen iſt,
damals im Shepheard. Da haben Sie die Großmütige geſpielt
und die Prinzeſſin engagiert, damit Sie die Zeugin des Ehe=
bruchs
gleich bei ſich haben zur ſchnelleren Erledigung der
Angelegenheit. Freilich das könnte Ihnen ſo paſſen! Morgens
um fünf im Zimmer jener Dame angetroffen gibt es einen
ſchöneren Beweis?
Mabel war bis an die Wand zurückgewichen. Sie lauerte.
Ich glaubte, daß ich ihn allein herauskommen ſah fuhr
Girgis fort. Aber dieſer Schuft von Speedy muß ſich doch irgend=
wo
verborgen gehabt haben."
Mabels Mund öffnete ſich ſie ſchien jedes ſeiner Worte
einzuſaugen.
Girgis ging auf ſie los.
Ich werde verhindern, daß die Ehre der Prinzeſſin in Ihren
ſchmutzigen Zeitungen angegriffen wird, ſchrie er. Verlaſſen
Sie ſich darauf!
Da begann Mabel Moran plötzlich zu lachen.
Sie lachte, daß es ſie ſchmerzte ihr ſchlanker Körper bog
ſich, ihre Mundwinkel flatterten.
Girgis ſtand ratlos.
Endlich faßte ſich die Amerikanerin.
Ich bin Ihnen ſehr dankbar für das, was Sie mir vor Zeu=
gen
geſagt haben

Seite 13
Sie barſt vor Biſſigkeit.
Girgis ſah ſich um.
Hinter ihm ſtand grinſend eine bicke Mulattin.
Was was heißt das!? ſtammelte er.
Sehr dankbar, ſagte ſie wieder und machte einen Knig wie
ein Schulmädchen.
Es iſt ſehr lobenswert von Ihnen, daß Sie ſich trotz dieſes
Vorkommniſſes in ſolchem Maße für die Prinzeſſin intereſſie=
ren
, finde ich.
Girgis biß ſich auf die Lippen.
Auf alle Fälle werden Sie Ihre Ausſage beſchwören müſſen,
ich hatte von jener intereſſanten Geſchichte im Hotel keine
Ahnung.
Die Mulattin brach in ein wieherndes Gelächter aus.
Als aber die Haustür hinter dem Griechen zuklappte böſe
feindſelig , ſank Mabel Moran in den nächſten Stuhl und
begann plötzlich zu ſchluchzen.
Was haſt du, Baby? fragte die Mulattin beſtürzt.
Mabel ſah auf, ihre Augen flammten.
Haſt du es denn nicht gehört? Er hat mich betrogen!
Dieſer Schuft!
Aufweinend biß ſie in ihr Taſchentuch.
VII.
Was waren das nur für Tage geweſen, dieſe letzten drei?!
Man war wirklich verſucht, abergläubiſch zu werden!
Nicht einmal denken durfte man, daß man zufrieden war.
Nicht einmal denken.
Warum war Mabel Moran kalt, ja feindſelig zu ihr, ſeit
ſeit Girgis wieder gegangen war!
Was bedeutete der rätſelhafte Ausdruck auf dem Geſicht der
braunen Dame, die ſo intim mit Mabel tat?
Es war nicht leicht, ruhig und freundlich zu ſein, wenn man
nur ſcharfe Spitzen um ſich herum fühlt
Ein paarmal war ſie drauf und dran geweſen, Mrs. Moran
einfach zu ſtellen und ſie zu fragen, was ſie gegen ſie habe? Aber
da fiel ihr etwas ein, was ſie blaß werden ließ. Wenn Girgis
ihr erzählt hatte, was er ihr ſelbſt in Kairo ins Geſicht geſagt
hatte es war nach dem Vorgefallenen nicht ſo unmöglich.
Dann mußte Mrs. Moran ſie für eine leichtfertige Perſon
halten, und es gehörte weiß Gott nicht einmal amerikaniſche Prü=
derie
dazu, wenn man von ihr abrückte.
Brennende Scham übergoß ſie und zugleich empfand ſie zor=
nige
Empörung gegen den Zufall, der ihr durch eine alberne
Farce, durch die Toltpatſchigkeit eines wildfremden Mannes, der
noch dazu wahrſcheinlich betrunken geweſen war, den Ruf koſten
konnte!
Mrs. Moran alles erzählen?
Sie lachte bitter auf.
Sie konnte ihr ja nicht glauben. Es war zu unwahrſchein=
lich
. Und vielleicht hatte ihr ja auch Girgis gar nichts davon
erzählt! Er hatte es ihr im Zorn geſagt aber es aus irgend=
inem
anderen Grunde Mrs. Moran zu ſagen, war eine Gemein=
heit
, deren man ihn trotz allem nicht für fähig halten ſollte.
(Fortſetzung folgt.)

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