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Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſirierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 228
Freitag, den 12. Auguſt 1928.
191. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik nſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtiſcher Beitreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ffädter und Nationalbank.
Nankings Kampf um China.
Die Einigung mit England.
Frankreich will ebenfalls mit der Nanking=
Regierung verhandeln.
* London, 16. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Mit den unzweifelhaften außenpolitiſchen Erfolgen, die die
If ing=Regierung durch die Eröffnung neuer Vertragsverhand=
Eaen mit Amerika, England und demnächſt vorausſichtlich auch
Frankreich und Italien zu verzeichnen hat, iſt China wieder
den Vordergrund des Intereſſes in der Weltpolitik gerückt.
4r Zuſtimmung Amerikas zur Vertragsreviſion mit der
natio=
ni tiſchen Regierung auf der Grundlage voller gegenſeitiger
Geiſchberechtigung iſt nunmehr auch eine Einigung mit der
briti=
ſen, Regierung über die Beilegung des Nankinger Zwiſchenfalls
göhgt. Dieſe Einigung wurde durch einen Notenwechſel erzielt,
a ſöereits veröffentlicht worden iſt, und es iſt anzunehmen, daß
4 Beilegung dieſes Zwiſchenfalles, der von engliſcher Seite ſtets
a ſeinziges Hindernis auf dem Wege zu einer vollen gütlichen
ſtigung mit Nanking hingeſtellt wurde, gleichermaßen in China
p much in England ſelbſt mit Genugtuung aufgenommen
wer=
ſiwwird. In der engliſchen Preſſe machte ſich nämlich in
An=
krurcht des Entgegenkommens Amerikas an China und der
barſtehenden amerikaniſch=chineſiſchen Verhandlungen wachſende
rnhe hinſichtlich der weiteren Stellung Englands in China
arkbar. Man befürchtete offenſichtlich, daß das chineſiſche
Ge=
fiik mehr und mehr Amerika zugute kommen werde, und
viel=
hwvurde deshalb auf ein Entgegenkommen Englands an
Nan=
jg gedrängt. Es iſt anzunehmen, daß nach der Erledigung des
mringer Zwiſchenfalls nunmehr auch bald Verhandlungen über
nlAbſchluß eines neuen Vertrages beginnen werden. — Neben
narika und England haben aber auch bereits Frankreich und
„lien ihre Bereitſchaft zur Aufnahme von Beſprechungen über
te Reviſion der alten Verträge ausgedrückt. An die übrigen
fatrten hat die Nankinger Regierung nochmals die
Aufforde=
n” ergehen laſſen, Unterhändler für die Verhandlungen über
meuen Verträge zu ernennen.
Munmehr hat auch Frankreich Verhandlungen mit der
znEing=Regierung aufgenommen. Während der franzöſiſche
meralkonſul in Schanghai mit den lokalen Inſtanzen über die
glelung der Zwiſchenfälle von Nanking verhandelt, findet
zwi=
ei. Paris und Tokio ein Notenaustauſch über die Reviſion der
zeiannten ungleichen Verträge ſtatt. Die franzöſiſche
eigierung hat ſich prinzipiell bereit erklärt, in eine
uffhebung dieſer Verträge einzuwilligen
un=
r. der Vorausſetzung, daß die neue chineſiſche
eſgierung ſich ſtark genug erweiſe, die
Sicher=
lſtt der Europäer zu garantieren und die
Ord=
ung wiederherzuſtellen. Die Pariſer Preſſe gibt in
reni Kommentaren dem Bedauern darüber Ausdruck, daß es
ch= gelungen ſei, in den Verhandlungen mit China die
diplo=
abiſche Einheitsfront der Großmächte wiederherzuſtellen. Das
ſikäindige Vorgehen der Vereinigten Staaten, die die Reviſion
r!Verträge bedingurgslos zugeſtanden hätten, habe nicht nur
Mapan ſtarke Verſtimmung geſchaffen, ſondern auch den
euro=
ſithen Regierungen ein gemeinſames Vorgehen unmöglich
meicht.
Ernſie Lage in der Mandſchurei
Nach einer engliſchen Meldung aus Peking, wird die Lage
wer Mandſchurei als ernſt angeſehen. Japan droht mit einer
lockkade der Mandſchurei für den Fall, daß der Sohn
Tſchang=
ſohlins, Tſchang Su=liang, ſeine Abſicht ausführt, den
Kompro=
iß den er mit den Nationaliſten abgeſchloſſen hat, in die Tat
nmuſetzen. Dieſer Kompromiß ſieht vor, daß drei Sitze in dem
raatsrat den Nationaliſten zufallen; der Staatsrat ſelbſt
be=
h aus 11 Mitgliedern. Viele Chineſen verlaſſen die
andſchurei, da ſie befürchten, daß dort weitere Schwierigkeiten
9erheben werden. In der Zwiſchenzeit jedoch hat Tſchang
u=lliang die Verhandlungen mit Murden eingeſtellt und wartet
s Ergebnis der Vollſitzung der Kuomintang=Partei in
au king ab.
?Der japaniſche Delegierte, Baron Hahaſhi, befindet ſich auf
m. Wege von Mukden nach Tokio und hat unterwegs in der
nu ptſtadt Koreas, Söul, die Reiſe unterbrochen, um ſich mit dem
rolblem der koreaniſchen Siedler für die Mandſchurei zu befaſſen.
Wberichtete ſeiner Regierung, daß nach einer Mitteilung des
onnes Tſchang Tſo=lins, Tſchang Su=liang das vorgeſchlagene
blommen mit Nanking noch immer erwogen würde, demzufolge
* Mandſchurei das nationaliſtiſche Regime annimmt. Tſchang
liang habe dem japaniſchen Delegierten Hayasſhi mitgeteilt,
(5 in Uebereinſtimmung mit der Entſcheidung der
mandſchu=
ſchen Behörden die nationaliſtiſche Flagge nach Ablauf von drei
loniaten gehißt werden wird. Während dieſer Zeit hoffe er,
75. Japan ein Einvernehmen mit der nationaliſtiſchen Regierung
züelt haben werde. Der frühere Berater beim chineſiſchen
Außen=
infiſterium, der Engländer Simpſon, iſt von Mukden nach Peking
ſmckgekehrt. Er berichtete, daß Schwierigkeiten zwiſchen Tokio
1d. Mukden in der Frage der Eiſenbahnen aufgetreten ſeien.
emner erklärt er, daß die Ermordung Tſchang=Tſo=lins auf eine
Mrime japaniſche Eeſellſchaft zurückzuführen ſei.
Nach Meldungen aus Tokio iſt noch keine Anwwort der
natio=
uſ ſt’ſchen Regierung in Nanking auf die letzte Note Japans
bein die Kündigung der beſtehenden Verträge eingegangen, jedoch
n der japaniſche Generalkonſul in Schanghai wichtige
Be=
ſichchungen mit dem nationaliſtiſchen Außenminiſter Dr. Wang
Gmbt. Der Generalkonſul wird ſich vorausſichtlich in aller
äggſter Zukunft nach Tokio begeben.
Amerikas Standpunkt in der mandſchuriſchen
Frage.
„New York Times” veröffentlicht einen längeren Bericht aus
Peking über die chineſiſchen Bahnbaupläne und die Fundierung
der chineſiſchen Nationalſchuld. In einem Leitartikel führt das
Blatt aus, Meldungen aus Waſhington ließen erkennen, daß die
amerikaniſche Regierung auf dem Satndpunkt Hughes” weiter
beſtehe, den dieſer zur Zeit der Waſhingtoner Konferenz
ver=
trat, wonach die Vereinigten Staaten die chineſiſche Oberhoheit
über die Mandſchurei anerkennen. Dem Blatt zufolge würde eine
offene Aeußerung dieſer gleichen Anſichten durch Tanaka ſofort die
Beſürchtungen zerſtreuen, die Japans Politik in der Mandſchurei
während der letzten Monate hervorgerufen habe. „New York
World” bemerkt, Japan müſſe wiſſen, daß ſeine Politik im
direk=
ten Gegenſatz zu derjenigen der Vereinigten Staaten ſtehe.
Die Kuomintang=Konferenz beendet.
Beſchlüſſe des Kuomintang.
Wie aus Schanghai gemeldet wird, wurde geſtern die fünfte Plenar=
Seſſion des Kuomintang in Nanking geſchloſſen. Die
Wiederaufbau=
pläne wurden verſchiedenen Ausſchüiſſen überwieſen. Die Vorſchläge
des Finanzminiſters fanden im großen und ganzen Billigung. In einer
neuen Konſerenz ſoll die Heeresorganiſation und die Auflöſung der
überflüſſigen Truppen geregelt werden. Am 1. Januar 1929 wird ein
nationaler Kongreß abgehalten werden. Das mandſchuriſche Problem
kam während der Verhandlungen nicht zur Sprache. Was die
mand=
ſchuriſche und die tibetaniſche Frage anlangt, ſo wurde die Verſicherung
abgegeben, daß Tibet und die Mongolei dringend wünſchten, unter die
nationaliſtiſche Herrſchaft zu kommen. Die Budgetpläne machen einen
Unterſchied zwiſchen den nationaliſtiſchen und den provinziellen
Ein=
nahmen und ſchränken die Macht der Provinzgouverneure beträchtlich
ein. Außerdem hat die Plenarſeſſion erklärt, entſchloſſen zu ſein, die
wichtigſten Provinzbeamten ſelbſt zu ernennen und ſie direkt
verant=
wortlich gegen den zentralen Vollzugsausſchuß zu machen, der die
oberſte Gewalt im Lande behält. Bis zum Zuſammentritt des
Natio=
nalkongreſſes am 1. Januar 1929 ſoll ein Ausſchuß einen
Verfaſſungs=
entwurf fertigſtellen. Die Führer der Nankingregierung erklärten, ſie
ſeien überzeugt, daß viel erreicht worden ſei, um einen Auslleich der
politiſchen Ideen herbeizuführen und die widerſpenſtigen Mitglieder
zur Ruhe zu bringen.
Der Pekinger Korreſpondent der „Times” meldet zu der
Schluß=
ſitzung des Kuomintang, daß von ihr auch Vorſchläge hinſichtlich der
Vereinheitlichung der militäriſchen Verwaltung, Einführung eines
Rekrutierungsſyſtems und Herabſetzung der Streitkräfte angenommen
worden ſind. Die Ausgaben für das Heer ſollen nicht mehr betragen
als die Hälfte der geſamten Einnahmen des Landes, und die
demobili=
ſierten Truppen ſollen als Arbeiter Verwendung finden. 46 Mitglieder
wurden in den zeitralen politiſchen Rat gewählt. Unter ihnen
befin=
den ſich faſt alle militäriſchen und zivilen Führer und mehrere andere,
von denen bekannt iſt, daß ihre Geſinnung kommuniſtiſch iſt, falls ſie
nicht überhaupt Mitglieder der Kommuniſtiſchen Partei ſind. Zwei von
den Gewählten waren während des abgelaufenen Jahres in Rußland.
Der Korreſpondent fügt hinzu, die Konferenz könne als ein Erfolg
betrachtet werden, weil die einander feindlichen Gruppen zu einem
Kom=
promiß gekommen ſeien, während die jetzige Regierung, in der die
Gemäßigten das Uebergewicht hätten, an der Macht bleibe.
Streſemanns Heimkehr bevorſtehend
Die gemeinſamen engliſch=franzöſiſchen
Rhein=
land=Manöver ein unfreundlicher Auftaft zu
Sireſemanns Pariſer Reiſe.
Dr. Streſemann wird ſeine Nachkur in den erſten Tagen der
kommenden Woche in Oberhof beenden und am Montag oder
Dienstag nach Berlin zurückkehren. Die Aerzte ſind mit dem
Ergebnis ſeines Erholungsurlaubes außerordentlich zufrieden,
ſo daß ſie ihre Zuſtimmung zu der Reiſe nach Paris und Genf
geben konnten. Es konnte daher nichts Uebereilteres geben, als
gerade in dieſem Augenblick von Rücktrittsabſichten Dr.
Streſe=
manns zu ſprechen. Er denkt nicht daran, hält ſich vielmehr für
kräftig genug, um ſeine Politik, die in der Durchführung
der Räumung gipfelt, erfolgreich zum Abſchluß zu bringen,
wenn er ſich auch darüber klar iſt, daß von heute auf morgen
nichts zu erreichen ſein wird. Er verſpricht ſich aber von den
Unterhaltungen mit Kellogg und Poincaré eine weſentliche
Klärung, die ſich dann in den Genfer Verhandlungen mit Briand
weiter auswirken würde. Dabei unterſchätzt das Auswärtige Amt
kaum das Störungsfeuer, das von ſeiten der franzöſiſchen
Mili=
tärs eingeſetzt hat. Der Zweibrückener Zwiſchenfall iſt ja bereits
inzwiſchen bereinigt in einer Form, die doch als eine
Desavou=
ierung der Beſatzungsbehörden durch die franzöſiſche Diplomatie
aufgefaßt werden muß. Dr. Streſemann empfindet aber auch die
gemeinſamen franzöſiſch=engliſchen Manöver, die gewiſſermaßen
als Auftakt zu ſeiner Pariſer Reiſe angekündigt wurden, als eine
unfreundliche Haltung, und wir möchten annehmen, daß er bei
ſeiner Rückkehr nach Berlin Gelegenheit nehmen wird, in Paris
wie in London zu verſtehen zu geben, daß derartige
Kriegsſpiele=
reien mit dem Geiſte der Locarnoverträge nicht in Einklang zu
bringen ſind. Vielleicht iſt von deutſcher Seite der erſte Fühler
in der Richtung bereits ausgeſtreckt, jedenfalls laſſen manche
Aeußerungen der engliſchen Preſſe darauf ſchließen.
Dr. Streſemann nimmt vorausſichtlich
die Pariſer Einladung an.
Der Staatsſekretär im Auswärtigen Amt, Dr. von Schubert,
iſt am Donnerstag vormittag von ſeinem Beſuch bei dem
Reichs=
außenminiſter Dr. Streſemann in Oberhof wieder in Berlin
ein=
getroffen. Auf Grund der Beſprechung, die der Staatsſekretär
mit dem Reichsaußenminiſter hatte, wird erwartet, daß die
Ant=
wort der deutſchen Regierung auf die Einladung zur
Unterzeich=
nung des Kelloggpaktes in Paris m Kü=4e erfolgen wird.
Kellogg=Vertrag
und amerikaniſcher Senat.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
AGA. New York, Anfang Auguſt 1928.
Hieſige Vertreter der europäiſchen Preſſe ſchienen in den
letz=
ten Tagen ihre Kabelfonds ungebührlich ſtark mit Meldungen
über die Gefahren, die dem Kelloggſchen Kriegsverfemungs=
Vertrag im amerikaniſchen Senat drohen ſollen, in Anſpruch
genommen zu haben. Irgend ein ſchreibender Zeitgenoſſe muß
die „Befürchtung” ausgeſprochen haben, der Kellogg=Pakt werde
wahrſcheinlich noch ein wichtiger Faktor im Präſidentſchafts= und
Kongreß=Wahlkampfe werden. In Paris hat man den auf Urlaub
heimgekehrten Botſchafter Claudel daraufhin interviewt, und er
erklärte den Ausfragern, der Vertrag könne unmöglich zu einer
Wahlfrage werden, denn „jedermann ſcheine dafür zu
ſein”.
Jedermann? Wieſo jedermann? Herr Claudel iſt noch nicht
lange hier und iſt noch nicht ſo recht inne geworden, wie groß die
Zahl der ewig wachſamen Patrioten hierzulande iſt, deren
Argusaugen auch nicht das geringſte entgeht, was nach einem
jener ſo verpönten „verſtrickenden Bündniſſe” ausſieht, mit denen
Amerika nichts zu tun haben will, und die Tag und Nacht auf
der Hut ſind vor den machiavelliſtiſchen Anſchlägen abgefeimter
europäiſcher Staatsmänner auf die „erhabene
Iſolie=
rung” des Landes der Freiheit und die argloſe Treuherzigkeit
ſeiner in „Il Principe” und den „Discorſi” des genial=
ſkrupel=
loſen Florentiners nicht ſo beleſenen Regierungsbeamten und
Diplomaten. Wenn es wahr iſt, daß die politiſchen Leitaufſätze
großer Parteiblätter die Anſichten einer Mehrheit ihrer Leſer
ſpiegeln, ſo muß die Zahl der außerhalb des von Claudels „
jeder=
mann” umſchloſſenen Kreiſes Stehenden enorm ſein. Denn neben
einer ganzen Menge kleiner haben zwei der größten
Tageszeitun=
gen in den Vereinigten Staaten, „Herald Tribune” in New York
und die „Chicago Tribune”, den Senat — der allerdings erſt
anfangs Dezember zuſammentritt — mit aller Entſchiedenheit
aufgefordert, die Ratifizierung des Vertrages abzulehnen. Aber
bedauerlicherweiſe wird der Vereinigten Staaten Außenpolitik
nicht in den Zeitungsredaktionen gemacht, und zumindeſt von
dem New Yorker Blatte darf man erwarten, daß es dank
lang=
jähriger Uebung und außerordentlicher Gewandheit in
journa=
liſtiſcher Akrobatik ſo ungefähr zwiſchen der Wahl und der
Kon=
greßeröffnung einen eleganten Saltomortale machen
und mit beiden Füßen im Claudelſchen „jedermann”=Kreiſe
lan=
den wird.
Europas Beſorgnis — wenn von ſolcher überhaupt ernſtlich
die Rede ſein kann — gründet ſich auf die Erfahrungen, die man
mit dem Verſailler Diktat, dem Völkerbund, dem
Weltſchieds=
gericht gemacht hat. Nach dieſen Erfahrungen hält man den
ame=
rikaniſchen Senat zu allem fähig. Genährt wird ſolche Beſorgnis
durch prompt nach Europa weitergegebene Meldungen gewiſſer
Waſhingtoner Korreſpondenten, um den Kellogg=Pakt werde ein
„heftiger Kampf im Senat” entbrennen, und ſeine Gegner
wür=
den ihm hauptſächlich aus dem Grunde Oppoſition machen, weil
er „Amerika auf die Duldung der europäiſchen
Volksminder=
heiten durch den Verſailler Vertrag angetanen Ungerechtigkeiten
feſtlege‟. Die Oppoſition, heißt es weiter, werde „einen
ſtar=
ken Rückhalt am hieſigen deutſchen und
öſter=
reichiſchen Elemente finden”, das in dem Oſtpreußen
vom Reiche trennenden polniſchen Korridor und in Italiens
Beſitz des deutſchen Südtirols zwei Grenzfragen erblicke, die „
nie=
mals geſchlichtet werden könnten, ohne zumindeſt die
Kriegs=
gefahr zu ſtreifen”.
Der ſogenannte Einfluß des deutſch=amerikaniſchen oder gar
des öſterreichiſch=amerikaniſchen Elements auf die Geſtaltung der
Waſhingtoner Regierungs= und Kongreßpolitik oder auf die
öffentliche Meinung hierzulande iſt ein ſo trübſeliges
Ka=
pitel, daß man von ſeiner Erörterung am liebſten Abſtand
nimmt. Wenn die führende republikaniſche Zeitung des Landes
ſich mit einemmal an das deutſch=amerikaniſche, das ihr ſonſt ſo
unangenehme Bindeſtrich=Element erinnert, dann kann auch der
Unbefangenſte ſich des Verdachts nicht erwehren, daß man einen
Dummen braucht, der ſich heute leicht aufhetzen läßt und dem
man allenfalls ſchon morgen oder bei der erſten beſten
Gelegen=
heit aus ſeiner Bereitwilligkeit einen Strick drehen kann.
Schon mit der bloßen Aufzählung der Gründe, aus denen
dem Vertrag opponiert wird, ließe ſich eine Zeitungsſpalte füllen.
Alle zuſammen ſind ſie jedoch nur ein Rauchvorhang zur
Verhüllung der Hauptfrage: Wenn wir uns wirklich
auf dies gefährliche Abenteuer einlaſſen, werden wir ſpäter noch
imſtande ſein, in unſerer Erhabenheit über Europas häuslichen
Wirren zu verharren? Werden wir auch fernerhin unſere eigenen
Wege gehen können, wenn „drüben” trotz allem und allem mal
wieder eine Exploſion ſtattfinden ſollte, oder werden wir uns im
Geiſte der Völkerbunds= und der Locarno=Verträge dem
Vor=
marſch gegen den „Angreifer” anſchließen müſſen? Und wenn
infolge des Vertrages die Abrüſtungsfrage wieder akut werden
ſollte, ſind wir dann nicht logiſcherweiſe gezwungen, den nächſten
Schritt zu tun und ein weiteres Seewehrbeſchränkungsabkommen
vorzuſchlagen oder, falls es zwiſchen England und Frankreich
wirklich zu einer Verſtändigung in der Flottenfrage kommen und
man uns zum Beitritt einladen ſollte, darauf eingehen?
Staatsſekretär Kellogg hat ſich wiederholt veranlaßt geſehen,
einerſeits die Oppoſition mit der Erklärung zu beſchwichtigen,
der Vertrag verpflichte die Vereinigten Staaten mit keinem Wort
zur aktiven Teilnahme an europäiſchen Angelegenheiten,
andererſeits Europas Hoffnung, die Unterzeichnung bedeute ein
engeres Zuſammengehen Amerikas mit Europa, mit kräftigen
Strahlen kalter Duſche zu übergießen. Im Staatsdepartement gab
Herr Kellogg den Preſſevertretern zu verſtehen, die alte Welt gebe
ſich einer bedenklichen Illuſion hin, wenn ſie glaube, Amerika
denke auch nur im entfernteſten daran, aus ſeiner Zurückhaltung
Europa gegenüber herauszutreten oder ſich auch nur die geringſte
Abzweigung von der ſchnurgeraden Linie des traditionellen
Kur=
ſes zu geſtatten.
Nach den Gründen ſolcher Warnung braucht man nicht lange
zu ſuchen. Der Waſhingtoner Staatsſekretär hat Rückſicht zu
nehmen auf die Empfindſamkeit der Republikaner, die bei
Er=
wähnung Wilſons oder des Völkerbundes noch immer in Hitze
geraten. Die „Unverſöhnlichen” die Diehards, haben
Sturm=
ſignale gehißt, man redet, wie eingangs erwähnt, von einem
harten Kampf im Senat um den Vertrag, — alſo muß Kellogg
vorbeugen, beſchwichtigen, muß klarmachen, daß „ſein” Pakt
keine Ergänzung des Völkerbundspakts und keine Hintertür zu
dieſer Gemeinſchaft iſt, durch die man den argloſen Onkel Sam
mit hineinlotſen möchte. Außerdem haben die erſten
Schar=
mützel des Wahlkampfes begonnen, da iſt vorſichtiges Lavieren
doppelt geboten. Daß Herr Kellogg vor zehn Jahren
ſelbſt ein entſchiedener Völkerbundsfreund war, darf
in einer heutigen republikaniſche Rede gegen „verſtrickende
Allianzen” mit keinem Wort erwähnt werden. Denn auch Herbert
Hoover war für den Völkerbund, und im Kriege wie nachher fand
alles, was Wilſon tat, Wohlgefallen vor ſeinen Augen. Jetzt
allerdings iſt nichts anderes zu erwarten, als daß auch er ebenſo
entſchieden für Beibehaltung der Iſolierungspolitik und dafür
eintreten wird, daß „wir” mit Europa ſo wenig wie
möglich zu tun haben und „unſer” Intereſſe darauf
be=
ſchränken, dort möglichſt viel von „unſeren” Gütern zu verkaufen
und „uns” Europas Waren fernzuhalten.
Als Beſchwichtigungsmittel und für Wahlzwecke mögen die
Redensarten von Aufrechterhaltung der „erhabenen Iſolierung”
ihren Zweck erfüllen. Später aber werden ſich die Vereinigten
Staaten darüber klar werden, daß nach der Verfemung des
Krie=
ges als Werkzeug nationaler Politik notwendigerweiſe ein Erſatz
dafür geſchaffen werden muß. Der liegt in der Gemeinſamkeit
des Handelns. Der Senat wird den Kellogg=Pakt nicht verwerfen,
denn damit würde er Amerikas Anſehen in der ganzen Welt
der=
maßen herabdrücken, daß auf abſehbare Zeit hinaus keine
un=
abhängige Nation der Erde von Waſhington ausgehende
Vor=
ſchläge mehr ernſt nehmen würde. Zu einer
Wahlfeldzugs=
frage wird der Vertrag deshalb nicht werden, weil die beiden
großen politiſchen Parteien ſich in ihrer Prinzipienerklärung zu
ſeinen Gunſten ausgeſprochen haben. Der Senatsausſchuß für
auswärtige Beziehungen wird für den Vertrag eintreten, denn
an ſeiner Spitze ſteht William Edgar Borah, den Botſchafter
Claudel in einer am Tage der Beitrittserklärung Frankreichs dem
Senator aus Idaho zugeſandten Gratulationsdepeſche als
geiſti=
gen Urheber der Kriegsverfemungsidee angeſprochen hat. Aus
der Kongreßwahl droht dem Vertrag keine Gefahr, trotzdem im
Herbſt 35 Senatoren neu= oder wiederzuwählen ſind. Denn die
neuen Männer treten ihre Aemter nicht vor dem 4. März nächſten
Jahres an, und der neue Kongreß tritt erſt im Dezember 1929
zuſammen. Und ſchließlich und vor allem kann es ſich Amerika
wohl kaum noch einmal leiſten, vierzehn Völkern der
Erde ein Angebot zu machen und allen anderen auf
ſpäter dasfelbe Angebot in Ausſicht zu ſtellen, monatelang zu
verhandeln, ſich mit allen Vorbehalten einverſtanden zu erklären,
um ſchließlich zuguterletzt davonzulaufen.
Man mag in der europäiſchen Preſſe die Bedeutung der
Be=
teiligung der Vereinigten Staaten an internationalen
Angelegen=
heiten überſchätzen, man mag ſie andererſeits zu verkleinern
ſuchen, die Tatſache bleibt beſtehen, daß eine Waſhingtoner
Regie=
rung eine Grundlage zu gemeinſamer Arbeit mit den Völkern
der Erde gefunden hat. Vielleicht iſt die Hoffnung auf Löſung
anderer Probleme über dieſe Brücke hinweg doch nicht ganz
un=
berechtigt, nicht ganz ausſichtslos.
Zwangswirtſchaft und Privgteigentum
Eine Entſchließung des Zentralverbandes
Deutſcher Haus= und Grundbeſitzervereine.
die Anträge an dem Reichstag nach einer längeren ſachlihen Begründung
etwa ſo: Der Reichstag wolle beſchließen: 1. Sine Aufhebung
aller Geſetze, mit denen die Zwangswirtſchaft im
Woh=
nungsweſen verbunden iſt. 2. Die Ablehnungdes
Boden=
reformgeſetzentwurfes (Wohnheimſtättengeſetz). 3. Ablehnung
von Aenderungsanträgen betr, das Mietrecht im BGB. 4. Die
Senkung der Realſteuevn. 5. Die Ablehnung
irgend=
welcher Anträge, die eine Neuaufrollung der
Aufwer=
tungsfrage beabſichtigen. — „Alle Forderungen des deutſchen
Hausbeſitzes an den neuen Reichstag klingen, aus in dem Ruf nach
Schutz des Privateigentums und Achtung der ver=
faſſungsvechtlich gewährleiſteten
Vertragsfrei=
heit. In dieſer knappen Formulierung wendete ſich Stadtrat Humar
an die bürgerlichen Parteien und forderte ſie auf, den Sozialiſierungs=
*Künſtleriſche Tonfilme?
Von Dr. Herbert Nette.
Eine neue Aera des Films ſcheint anzubrechen, eine
Glanz=
zeit, wie viele Vertreter der Filminduſtrie hoffnungsvoll äußern.
Noch in dieſen Tagen wird man in Berlin und anderen deutſchen
Großſtädten die erſten Sprechfilme vorführen, und in einigen
Wochen oder Monaten wird man auch in der Provinz
Gelegen=
heit haben, ſich von der neuen Senſation begeiſtern zu laſſen.
Daß Aeſtheten, die ſchon ben einfachen Film als unkünſtleriſch
ablehnen, beſorgt und ſpöttiſch die Stirn runzeln, geht uns nichts
an, die Kunſt hört nicht auf, wenn ſie mit neuen Mitteln gemacht
wird, es iſt zweifelhaft, ob Shakeſpeare heute Dramen verfaſſen
und ziemlich ſicher, daß Balzac Filme inſzenieren würde, der
Film trägt wie zum Kitſch, ſo auch alle Möglichkeiten zur Kunſt
in ſich. Nun bekommt er eine neue Möglichkeit hinzu: die
Lein=
wand tönt, ſpricht und lärmt. Eine neue Aera alſo? Oder kann
man auch als Freund des Films die Stirne runzeln?
Zunächſt wird ſich zeigen, daß das neue Verfahren noch
Män=
gel hat, von der techniſchen Löſung bis zur äſthetiſchen
Vollen=
dung iſt noch ein Stück Wegs, aber vermutlich wird man auch
dieſen Weg in ein bis zwei Jahren zurückgelegt haben. Eine
andere Frage iſt wirtſchaftlicher Natur. Der ſprechende Film kann
nicht international ſein, zwar kann man weiterhin in Hollywood
mit deutſchen Schauſpielern Sprechfilme für Deutſchland
her=
ſtellen, aber für den Export und den großen Markt kommen ſolche
Filme nicht in Frage. Einzig Filme in engliſcher Sprache ließen
ſich in verſchiedenen Erdteilen verwenden, was praktiſch bedeutet,
daß der amerikaniſche Film das bei weitem größte Abſatzgebiet
erhält; vielleicht wäre daneben ſpaniſch im Hinblick auf
Süd=
amerika noch eine gewiſſe internationale Möglichkeit.
Das iſt gewiß ſehr beachtlich, aber wir wollen hier nur fragen,
was wir in künſtleriſcher Hinſicht zu erwarten haben. Zunächſt
den Muſikfilm. Schön und gut. Der Vorteil, im kleinſten
Vor=
ſtadtkino (vorausgeſetzt, daß es für die erforderliche Apparatur
2= bis 3000 Mark ausgeben konnte) ſtatt der gebrechlichen Kunſt
eines ſtellenloſen Kellners die Geige oder den Flügel berühmter
Virtuoſen hören zu können, wird zwar durch die Uebertragung
beeinträchtigt werden, aber wir wollen erſt hören und dann
ur=
teilen. Große Ueberraſchungen ſind hier nicht zu erwarten,
ob=
wohl es ſchön wäre, etwa malaiſche oder innerafrikaniſche Tänze
Vom Tage.
zu hören, deren Muſik anders iſt als diejenige New Yorker
Niggerartiſten.
Das zweite wäre der akuſtiſche Film im Dienſt der
Repor=
tge Das iſt zwar keie künſtleriſche, aber ſicher die intereſſan=
Der Oberkommandierende der franzöſiſchen
Be=
ſatzungstruppen im Rheinland, General
Guil=
leaumat, befindet ſich zurzeit auf einer militäriſchen In=
ſpektionsreiſe durch die Pfalz. Am Donnerstag beſichtigte
er die Einrichtungen der zurzeit mit 4470 Mann belegten Garmiſon
Vandau. Am Nachmittag begab er ſich in einem Sonderzug nach
Germersheim. Am Freitag wird er Speher beſichtigen.
Reichspräſident v. Hindenburg hat in einem Schreiben der
Flotte ſeine große Befriedigung und Anerkennung
für die diesjährigen Schießübungen ausgeſprochen.
Reichspräſident von Hindenburg trifft am Freitag,
von Bremen kommend, in München ein und reiſt ohne Aufenthalt nach
Dietxamszell weiter, wo er auh in dieſem Jahr wieder ſeinen
Sommerurlaub verbringen wird.
Das Zentralkomitee der Kommuniſtiſchen Partei
Deutſchlands beſchloß, alle Schritte zur ſchleunigen
Durch=
führung eines Volksentſcheids über den
Panzer=
kreuzer=Bau einzuleiten. Die kommuniſtiſche Reichstagsfraktion
wurde beauftragt, ſofort die Einreichung eines Volksbegehrens zu
treffen.
Die Preſſeſtelle der Berliner Votſchaft der
Sowjet=
union teilt mit, daß die Meldung, nach der Trotzki
ſich in Berlin aufhalten ſoll, glatt erfunden ſei.
Trotzki befinde ſich nach wie vor in Alma Ata (MMittelaſien).
Der italieniſche Geſandte in Sofia hat den Miniſterpräſidenten
Niaptſcheff beſucht und ihm die Gründe dargelegt, warum Italien
ſich dem Schritt Englands und Frankreichs bei der
bulgariſchen Regierung nicht angeſchloſſen haben.
Der türkiſche Außenminiſter Tewfik Ruchdy Bey,
der ſich nach mehrwöchigem Kuraufenthalt bei Wien nach, Budapeſt
begeben hat, iſt dort eingetroffen, wo er Gaſt der türkiſchen
Ge=
ſandtſchaft iſt, die ihm zu Ehren ein Bankett veranſtaltete.
Miniſter=
präſident Graf Bethlen hat ſeinen Urlaub unterbrochen
und iſt in Budapeſt eingetroffen.
Die belgiſche Kammer hat den katholiſchen
Abgeord=
neten Tibbault als Nachfolger von Brunet zum
Kammerpräſidenten gewählt.
Der frühere Kommandant der amerikaniſchen
Truppen im Rheinland, General Allen, hat in einer
Rede für die Kandidatur des Gouverneurs Smith
Stellung genommen und erklärt, daß er ſein möglichſtes tun werde,
um die früheren amerikaniſchen Kriegsteilnehmer zu Gunſten von
Smith umzuſtimmen.
Geſtern wurden in Waſhington drei
Schiedsgerichts=
erträge unterzeichnet, nämlich zwiſchenden
Vereinig=
en Staaten einerſeits ſowie Polen, der Tſchechoſlowakei
und Oeſterreich andererſeits. Die Unterzeichnung erfolgte bei
allen Verträgen durch Kellogg.
Als Erinnerungszeichen an den Atlantikflug der
„Bremen” wurde am Donnerstag auf der Greenly Inſel
ein Denkmal enthüllt. Das Denkmal iſt auf dem Platz
auf=
geſtellt „auf dem Hauptmann Köhl, Baron von Hünefeld und Major
Fitzmaurice nach der glücklichen Atlantik=Ueberquerung landeten.
Nach Mitteilung der chineſiſchen Geſandtſchaft in London iſt Dr.
Wu, der zum Bevollmächtigten bei den Vereinigten
Staaten von der nationaliſtiſchen Regierung
er=
nannt worden war, bisher noch nicht in London eingetroffen.
beſtrebungen, ob auf dem Wege einer grundlegenden Aenderung des
Eigentumsrechts oder auf dem der „kalten” Sozialiſierung, energiſchen
Widerſtand zu leiſten.
Von Intereſſe war u. a. auch ein Referat von Profeſſor Dr. Iwan
Fljin über: „Enteignung in Rußland und ihre Bedeutung für die
Velt‟ Er führte u. a. aus: Die volkswirtſchaſtliche Bedeutung der
ruſſiſchen Revolution iſt in der allgemeinen, radikal durchgeführten
Ent=
eignung des Privatbeſitzes zu ſuchen. Enteignung kann zweierlei ſein:
eine prinzipiell=theoretiſche Aufhebung des Rechts am Gigentum — eine
juriſtiſche Entſcheidung, deren wirtſchaftliche Folgen erſt ſpäter zur
Aus=
virkung kommnen. Oder aber: eine Wegnahme der Subſtanz ohne vor=
quirierungsſcheine eine Quittung ausgsſtellt wird. Dann iſt es ein
allerdings unter Zwang getätigter — Verkauf.) In Rußland wurde
zunächſt prinzipiell „nationaliſiert”, d. h. enteignet. Damit war die
freie Wirtſchaft mit all ihren Funktionen erledigt. Die faktiſche
Weg=
nahme erfolgte teils in Dunhführung der Beſtimmungen; teils aber war
ſie nur ein Geſvaltakt, indem der Staat zugunſten ſeiner
Parteiange=
hörigen über die Vermögen der ihm mißliebigen „Bourgeois” verfügte.
Alſo rechtlich nicht eine Enteignung, ſondern ein Wechſel des Beſitzes.
Durch dieſe gewalttätige „Enteignung” wurde die Wirtſchaft des
Lan=
des ſchwer geſchädigt. (Nach vorſichtigſten Schätzungen gingen mindeſtens
30 Prozent des Nationalvermögens verloren.) Dazu wurde die Schicht,
die Rußland kulturell getragen hatte, der Mittelſtand, durch die
Ent=
eignung gezwungen, um ſeine nackte Exiſtenz zu kämpfen, d. h. eine
Weiter= oder gar Höherentwäcklung der Kultur wurde unterbumden.
Der Redner wies darauf hin, daß die kommuniſtiſche Welle die weſtlichen
Randſtaaten zu überſchwemmen drohe und auch an die Grenzen
Kultur=
enropas heftig anbrande. Gegen dieſe Gefahr der Zerſtörung des
Pvi=
vateigentums mit ihren geradezu für die Wirtſchaft gleichwie für
natio=
nale Stellung und Kultur verhängnisvollen Folgen gelte es
anzu=
kämpfen. Eine günſtige Waffe habe das Privateigentum in der Hand,
eine Waffe, die ihr der Kommunismus ſelbſt geſchmiedet habe: den
Beweis, der Unmöglichkeit und Unerſprießlichkeit kommuniſtiſcher
„Wirtſchaftsführung”.
FSozlalbemolane und panzettreuzel
Siurmlauf gegen die ſozialdemokratiſchen
Miniſier.
Der ſozialdemokratiſchen Parteileitung ſind die Dinge ürr
den Kopf gewachſen. Sie hat ſich nicht anders zu helfen gewu:t!
als dem allgemeinen Entrüſtungsſturm nachzugeben und B
Reichstagsfraktion zuſammen mit dem Parteiausſchuß nach Boſ
lin zu rufen. Vielleicht wäre es gut geweſen, wenn man dieſſie
Ventil früher geöffnet hätte, wenn vor allem eine beſſere Rege
dafür geſorgt hätte, die Mitglieder der Partei langſam auf Be
Zuſtimmung zum Bau des Panzerkreuzers vorzubereiten. StoM
deſſen iſt das Gegenteil geſchehen. Ein ſozialdemokratiſcher AA.
geordneter plaudert jetzt aus, daß erſt vor wenigen Tagen 15)
Parteivorſtand Referentenmaterial verſandt hat, worin der lan,
dare Satz ſteht: der Bau des Panzerkreuzers iſt nicht gerecht,
fertigt, noch dazu in einer Zeit, in der für die dringendſten
ſozfi=
len Aufgaben die Mittel fehlen. Das iſt alſo noch geſchriebm
und gedruckt worden, als die ſozialdemokratiſchen Reichsminiſte
bereits entſchloſſen waren, dem Bau zuzuſtimmen. Ungeſchicknn
konnten ſie vielleicht nicht vorgehen, zumal es ein öffentliches
Go=
heimnis war, daß die ſozialdemokratiſche Fraktion ſchon bei dien
Verhandlungen über die Regierungsbildung den Bau d.u
Panzerkreuzers in den Vordergrund gerückt und faſt die geſam.
Fraktion die Forderung vertreten hat, daß der Bau durch dö.
ſozialdemokratiſchem Miniſter verhindert werden müßte. Hes
Müller hat dazu geſchwiegen, obwohl er nach der
Stellungnahnn=
der Volkspartei und des Zentrums wiſſen mußte, daß eine Partu
im Kabinett für den Bau vorhanden war. Er hat alſo taktiſiſt
denkbar ungünſtig operiert, indem er die ſozialdemokratiſchen
Wähler mit dem Kabinettsbeſchluß überraſchte, anſtatt iſ
ſchonend darauf vorzubereiten.
Wie die Beratungen der Reichstagsfraktion ausgehen wes
den, läßt ſich tatſächlich im Augenblick noch nicht ſagen. 20
Möglichkeit, daß eine Mehrheit gegen die Miniſter zuſtando
komant, iſt durchaus gegeben und das könnte dann das ſofortige
Einſetzen einer Kriſe zur Folge haben. Vorläufig möchten wo
allerdings nicht awnehmen, daß die Suppe ſo heiß gegeſſen wir’n
Herr Müller, der ja auch noch Herrn Severing an ſeiner Seirl
hat, wird ſich der Fraktion ſtellen und es ſicher nicht an Gründes
fehlen laſſen, um ſich zu rechtfertigen. Wahrſcheinlich wird er iün
Ausſicht ſtellen, daß auf ſozialem Gebiet, vor allem in der Kriſery
fürſorge, Zugeſtändniſſe oder Reformen bevorſtehen, die den umd
mut der Fraktion beſchwören ſollen. Aber die Partei hat ger
legentlich ihre eigene Politik. Was dann werden ſoll bei einen
Kriſe mitten im Sommer, daran wag vorläufig kein Menſo)t
ernſthaft denhen. Jeder hofft, daß es zum mindeſten gelingen
wird, einen Waffenſtillſtand bis zum Herbſt abzuſchließen un.
ſolange jede Entſcheidung zu vertagen. Aber auch im Zentrumn
das doch ſtark auf die Koalition mit den Sozialdemokraten gew
drängt hat, wird die ganze Auseinanderſetzung mit peinlichenm
Befremden beobachtet, weil ſie doch rein theoretiſch die Bündnis=4
fähigkeit der Sozialdemokraten in recht bedenklichem Licht enn
ſcheinen läßt und die Ausſichten, daß es im Herbſt gelingen wird,
die gegenwärtige Regierung koalitionsmäßig zu unterbauen, dis
durch imer geringer werden.
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Die Laſien der Rheinland=Manöver.
Die demnächſt in der Eifel ſtattfindenden Manöver der frann
zöſiſchen und engliſchen Beſatzungstruppen bringen, für einn
ganze Reihe von Orten außergewöhnlich ſtarke Belaſtungen miüt
ſich. So wird Prüm in der Eifel in der Zeit vom 24. Auguſt bi=
10. September als Einquartierung erhalten: einen Generalſtald
von zehn Generälen, darunter der kommandierende franzöſiſchn
und einen engliſchen General, 100 Offiziere und 100 Unteroffm)
ziere, 250 Mann ſowie einen Autopark. Angeſichts dieſer ſtarker?
Belaſtung faßten die Stadtverordneten eine Entſchließung, inn
der ſie auf dieſe wochenlange ſtarke Belaſtung hinweiſen, die vot?
er Bevölkerung nicht getragen werden könne, weil die Quarhern
entſchädigung auch nicht entfernt die Unkoſten decke. Auch wirin
auf den zu erwartenden ſtarken Ausfall des Fremdenverkehrs hinih
gewieſen. Die Stadtverordneten forderten, daß das Reich ſchneln
ſtens eingreife.
deutſchland a
Farbeninduſtri
Verk Oppau u
nage in den Le
Verkſpionage
epione ſuchte,
wioshafen eine
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Uem auf die
ſowie auf
inbereche
teſte Angelegenheit. Die Wochenſchau wird ungleich wirklicher
vielſagender, intereſſanter ſein, wenn man Miniſter, Feſtredner
weibliche Heilsarmee= und wirkliche Chinageneräle nicht nur
reden ſieht, ſondern auch reden hört. Schon im ſtummen Film
war es intereſſant, etwa die Redetechnik Muſſolinis in
Volksver=
ſammlungen zu beobachten, nun werden bisher lautlos in die
Luft geſchleuderte Geſten vom Schall der Worte begleitet ſein, wenn
der Redner den Oberkörper nach vorn, den Arm in die Luft wirft,
wird ſuggeſtiv und geballt, metalliſch oder heiſer, eindringlich
oder kreiſchend ſeine Stimme ſich in den Zuſchauerraum entladen,
und wie viel kann eine Stimme ausſagen über den Menſchen.
Dabei werden ſich Nebengeräuſche nicht vermeiden laſſen, und
hoffentlich macht man gar nicht erſt den Verſuch, der nur die
Naturtreue mindern könnte. Im Gegenteil, der aufgeregte Lärm
der Zuſchauermenge beim Rennen, Zurufe, Proteſt, das Gebrüll
aus zehntauſend Kehlen beim Empfang von Ozeanfliegern
ge=
hören unbedingt dazu, und wenn wir zu anderen Bildern die
Detonation der Tunnelſprengung, das Wuchten hydrauliſcher
Hämmer, die jagenden Exploſionen des Raketenwagens, Schrillen
der Hafenſirenen und Schaufelgeräuſch der Schiffsſchrauben
hören, ſo iſt mit all dem die Berichterſtattung um eine Dimenſion
reicher, die mittelbare Wirklichkeitserfaſſung um die Funktion
eines Sinnes lebendiger und exakter geworden.
Und nun zur dritten, eigentlichen Möglichkeit, zum
ſprechen=
den Spielfilm, zur Vereinigung von Wort= und Filmkunſt. —
Wir haben bisher viele mäßige, ſchlechte und unwahrſcheinlich
ſchlechte Filme überſtanden, die Handlung war langweilig, der
Held lächerlich, die Heldin nur ein Pelzmantel oder
Geſellſchafts=
kleid mit Manneguingeſicht, nun aber kommt es wie aus einem
böſen Traum: die Leute auf der Leinwand ſind nicht mehr ſtumm,
ſie machen nicht nur ſo den Mund auf und zu wie bisher, ſie
reden auch. Erſtens haben ſie, wenigſtens neun von zehn, gar
keine Stimme oder können ſie nicht gebrauchen, und zweitens und
um Gotteswillen, was ſollen ſie denn reden? Wir begriffen doch
ſtets, was ſie voneinander wollten, ſelbſt die Zwiſchentexte waren
überflüſſig oder nur für Begriffsſtutzige gemacht, nun fangen ſie
gar ſelbſt an zu reden. Selbſt die banalſte Liebesſzene wurde
erträglich, ich möchte faſt ſagen wohltuend, weil ſie ohne hörbare
Worte vor ſich ging. Nun ſoll ich verpflichtet werden, dem
Dia=
log irgendeiner Lia mit irgendeinem Harry zu lauſchen? Nun
ſoll auch hier die Sprache zum Inſtrument und Vermittler jeder
Plattheit, Verlogenheit und Süßlichkeit gemacht werden? Rund
geſagt iſt das zu viel.
Nun, auch hier gibt es Einwände. Warum ſollen die Texte
der ſprechenden Filme ſchlecht ſein? In Zukunft werden nicht
ein paar Leute Drehbücher verfaſſen, eine große Zahl begabter
Autoren wird Filmtextbücher ſchreiben. Unſere Dramatiker werl
den plötzlich ein rieſiges Wirkungsfeld vor ſich haben, die beſen=
Schriftſteller können ſich dieſer ganz neuen Aufgabe widmen, o.n
großen Honorare werden auch der Literatur jetzt zugute kommenn
Und was die Filmſchauſpieler ohne Stimme betrifft, ſo
werdel=
ſie umlernen oder durch andere erſetzt werden. Wir wollen ruyſien
einmal ſo weit vorgreifen, denn das tun wir ja überhaupt, icſia
fern der Sprechfilm ſich in Deutſchland in dieſem Jahr auf einſtg
Luſtſpiele beſchränken wird und einer durchgängigen Verſprache
lichung des Films eine Menge filmtechniſcher Schwierigkeiſel
entgegenſtehen.
Aber laſſen wir all das in Ordnung ſein und nehmen wii
einen Film, deſſen Perſonen die Worte eines begabten Flna.
dramatikers ſprechen. In welcher Hinſicht bedeutet das eiſet=
Fortſchritt? In keiner. Es bedeutet nichts als einen eindeutge‟
Rückſchritt. Den Rückfall in die Imitation des Theaters, die Nel=
Film ein gutes Jahrzehnt beherrſcht hat und die einen plumpe.=
Stilbruch darſtellt, die glatte Verwechſlung zweier ſehr verſchle‟
dener Kunſtkategorien, das Arbeiten mit gänzlich ungehorige‟
und untauglichen Mitteln. Dabei kann durch dieſe Nachahmul”e
keineswegs ein Erſatz des Theaters geſchaffen werden, die leNe.
dige Gegenwart des Schauſpielers auf der Bühne kann nie dut”
das Schemen auf der Projektionswand erſetzt werden, ſo we..e
wie die Stimme des Sängers durch Stahlſtift und Kautſchl.
platte gleichwertig erſetzt werden kann. Nur ein gänzlich bee
bildeter und verkünſtelter Geſchmack kann hier befriedigt werde.
Da aber der Film etwas anderes iſt als Theaterimitang."
wird dadurch zugleich ſein Weſen und ſeine Eigenart verfalſel.
Im Theater, wo man von der zehnten Reihe vom Geſichtsaue
druck wenig mehr ſieht, dienen Geſte und Mimik nur zur Am.
ſtützung der Sprache. Der Filmſchauſpieler arbeitet gerade
duta=
die Mimik und hat hier eine neue und ſehr ſubtile Kunſt herause
gearbeitet. Das Theater iſt an Stetigkeit der Handlung, zeittle
und ſzeniſche Einheit gebunden, der Film erhält ſeine Lyncl
gerade durch die Freiheit ſchnellſten Bildwechſels, durch die Mobe
lichkeit, zeitlich und örtlich auseinanderliegende Dinge zuſamme.
zufaſſen, Gleichzeitiges in der gleichen Sekunde vorzuführen.
die Dinge in der ganzen Wucht ihrer Simultanität auf den 2e
ſchauer einſtürmen zu laſſen. Der Film kann endlich ſchon De
halb kein Konkurrent des Theaterdramas ſein, weil Handlnus
im dramatiſchen Sinne, äußere und erſt recht ſeeliſche Handlnu”
gar nicht ſeinen Kern ausmacht, der vielmehr in einem ſchwe.
beſtimmenden Etwas beſteht, das der Regiſſeur leiſtet oder Nes
zum Tempo des Films paſſen muß und eben ſeine Seele darſie..
Iſt der Regiſſeur begabt, ſo ſagt er unter glücklichen Umſtand..”
leiſtet, das mit Bildausſchnitt und Bildführung zuſammenhäle”
[ ← ][ ][ → ]ſrummer 228
Freitag, den 17. Auguff 1928
Seite 3
Franzöſiſche
Wirtſchafts=
ſpionage in Deutſchland.
ei Angeſiellte der J. G. Farbeninduſirie
Agenten der franzöſiſchen Geheimpolizei
verhaftet.
Ludwigshafen, 16. Auguſt.
Auf Anordnung der Staatsanwaltſchaft ſind kürzlich dre
MFftellte der franzöſiſchen Geheimpolizei, der ſogenannten
uieté” im beſetzten Gebiet verhaftet worden. Die Verhafteten
ſ wrei Angeſtellte der J. G. Farbeninduſtrie in Ludwigshafen,
uBwar der Laborant Fritz Hellmanm, der Laborant Richard
ülger, beide aus Ludwigshafen, und der Techniker Franz
ehrarzwälder aus Mannheim. Sie wurden nacheinander am
25uli, am 31. Juli und am 4. Auguſt feſtgenommen. Bei der
g6 zeitig in den Wohnungen der Verhafteten vorgenommenen
müſuchung fiel ein erdrückendes Beweismaterial in die Hände
ſ eutſchen Polizei, aus dem einwandfrei hervorgeht, daß die
SAngeſtellten im Dienſte der fronzöſiſchen „Sureté” ſtanden
ugu der von ihnen betriebenen Werkſpionage in der deutſchen
anfſchen Induſtrie benutzt wurden. Die franzöſiſche
Werkſpio=
ne erſtreckte ſich in der Hauptſache auf das Werk Ludwigshafen
M=ppau der J. G. Farben, aber auch auf die Leunawerke in
Frgeburg. Die Beziehungen der Verhafteten zu dem
franzöſi=
ſin Spionagedienſt reichten bis zum Dezember 1927 zurück.
18 Ziel der franzöſiſchen amtlichen Werkſpionage war darauf
gieotet, neue wichtige und erfolgverſprechende
Betriebsgeheim=
ne auf Gebieten, die für die deutſche Wirtſchaft weittragende
Bmitung haben, und geeignet ſind, die deutſche Volkswirtſchaft
mSuslande unabhängig zu machen, auszukundſchaften und der
imzöſiſchen Induſtrie auszuliefern. Obwohl es im letzten
Ayrnblick gelang, die Machenſchaften der „Sureté” aufzudecken,
tnte leider nicht mehr verhindert werden, daß bereits einige
AiTebsgeheimniſſe in die Hände der Gegenſeite geraten ſind.
Die Leitung der Werkſpionage in Paris.
Bu der Verhaftung von drei Agenten des franzöſiſchen
einnagedienſtes können noch folgende Einzelheiten mitgeteilt
mden: Die Auftraggeber der verhafteten Agenten ſind der
kom=
unoierende Chef, der Chefinſtrukteur und eiwige Inſpektoren
rranzöſiſchen Geheimpolizei. Dieſe wurden fachmänniſch
an=
geiket und unterſtützt von einer Perſönlichkeit, die ihr Büro in
rss hat. Von dort aus reiſten ſie regelmäßig an ganz beſtimm=
Tagen in die Induſtriezentren am Rhein, um die Berichte
v. Zeichnungen, die von der „Sureté” entwendet worden ſind,
zlhre Verwendbarkeit für die franzöſiſche Induſtrie zu prüfen
wüiden Surets=Beamten und ihren Helfershelfern weitere
An=
ſiſuingen zu geben. Die Bezahlung der Agenten für ihre
(innagetätigkeit richtete ſich nach dem Ergebnis der Prüfung.
18 Aeußerungen der Sureté=Beamten gegenüber den
verhafte=
belgenten geht hervor, daß der fachmänniſche Leiter der
Werk=
fonage an gewiſſen zentralen Stellen in Paris ein= und aus=
9.. Die Sureté=Beamten gingen bei der Anwerbung ihrer
keiaten und Helfershelfer ohne alle Scheu vor, im Vertrauen
mf, daß ſie als Mitglieder der Beſatzungsarmee dem Zugriff
* ſceutſchen Juſtiz entzogen ſind.
DDurch die Aufdeckung der Spionage in den Werken
Ludwigs=
fett und Oppau in der J. G. Farbeninduſtrie iſt einwandfrei
dgfeſtellt, daß das franzöſiſche amtliche Spionagenetz über ganz
uf ſchland ausgebreitet iſt. Ein weiterer Angeſtellter der J. G.
rweninduſtrie, der bis 1927 im phyſikaliſchen Laboratorium im
eix Oppau und dann in Leuna tätig war, war mit der
Spio=
in den Leunawerken beauftragt, für das die franzöſiſche
eifsſpionage beſonderes Intereſſe zeigte und für das ſie eifrig
dione ſuchte, während nach ihren Aeußerungen im Werk
Lud=
glshafen eine genügende Anzahl von Agenten tätig war. Auch
fldas Werk Leverkuſen der J. G. Farbeninduſtrie und vor
ent auf die dortigen Betriebe der pharmazeutiſchen Abteilung
we auf das Werk Höchſt am Main war der franzöſiſche
Werk=
ionagedienſt bereits ausgedehnt, als durch die Verhaftung der
ei Angeſtellten in Ludwigshafen das geſamte
Werkſpionage=
ſtam der franzöſiſchen Sureté klar aufgedeckt wurde.
Anberechenbarer Schaden für die deutſche
Wirtſchaft.
Der Schaden, der durch dieſe von höchſten franzöſiſchen
telllen ausgehenden Induſtrieſpionage der deutſchen Wirtſchaft
dan zugefügt worden iſt, läßt ſich kaum berechnen.
elsbſt wenn es in jüngſter Zeit wiederholt gelungen iſt, dieſem
dar jenem Agenten der Surété das verbrecheriſche Handwerk
Legen, ſo darf doch nicht überſehen werden, wieviel geheim=
zuhaltendes Material der deutſchen Induſtrie bereits ins
Aus=
land gegangen iſt. Oft genug erregt es auf dem Weltmarkt
Ver=
wunderung, wenn ausländiſche Firmen mit Produkten
auf=
tauchen, die den für Deutſchland patentierten Waren verteufelt
ähnlich ſehen. In dieſen Fällen hat ſich meiſt feſtſtellen laſſen,
daß das Fabrikationsgeheimnis auf dem jetzt wieder erneut
auf=
gezeigten dunklen Weg in die Hände der Franzoſen und ihrer
Induſtrie übergegangen iſt, ohne daß ſich der deutſche Herſteller
dagegen wehren kann. Mehr und mehr wird in Zukunft von
Regierungsſeite aus gegen dieſe Arbeit der Franzoſen
vorge=
gangen werden müſſen. Solange aber die Franzoſen auf
deut=
ſchem Boden, namentlich im beſetzten Gebiet, ſich als die Herren
fühlen können, vermag an dieſem unwürdigen Zuſtand kaum
viel geändert zu werden.
Zur 31. Tagung des Völkerbundes.
Die Frage der nichtſiändigen Ratsſitze.
* Berlin, 16. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Ende Anguſt tritt, wie üblich, kurz vor Eröffnung der
Voll=
verſammlung des Völkerbundes der noch in der gegenwärtigen
Zuſammenſetzung beſtehende Völkerbundsrat zuſammen, um nach
Abſchluß der Bundesverſammlung Ende September ſodann in
der neugewählten Zuſammenſetzung noch einmal zu tagen. Die
während des Auguſt und September im Völkerbundsrat und
an=
ſchließend in der Bundesverſammlung zur Verhandlung
gelan=
genden Fragen ſind diesmal äußerſt zahlreich und
bedeutungs=
voll. Die politiſchen Ereigniſſe des letzten Halbjahres — der
Ab=
ſchluß des Kriegsverzichtspaktes, das neue engliſch=franzöſiſche
Abrüſtungsabkommen, die polniſch=litauiſche Auseinanderſetzung,
die jugoſlawiſche Staatskriſe, die ungariſche Optantenfrage, nicht
zuletzt die Ereigniſſe im Fernen Oſten und die Beziehungen der
Nankingregierung zu Japan, den Vereinigten Staaten und den
europäiſchen Großmächten —, alle dieſe Fragen werden wiederum
während der Zuſammenkunft der Außenminiſter und Delegierten
faſt ſämtlicher europäiſchen Mächte in Genf zur Erörterung
ge=
langen, werden zu vielfachen Verhandlungen, Ausſprachen,
Plä=
nen, Intrigen und neuen Abkommen und Verträgen führen. Je
verworrener und verwickelter ſich die verſchiedenen politiſchen
Fragen zeigen, um ſo mehr ſucht man jedenfalls in der
gegen=
wärtigen Epoche über den Völkerbund, dieſer Zentralſtelle
poli=
tiſcher Geſchäfte, zu Löſungen, Vergleichen oder Kompromiſſen zu
gelangen. Schwierigkeiten gibt es überall genug. Rein formal
wird die Neuwahl des Völkerbundsrates zunächſt eine gewiſſe
Rolle ſpielen. Der Sitz im Rat iſt in den letzten Jahren immer
mehr zu einer allgemeinen Preſtigefrage geworden. Tatſächlich
handelt es ſich jedoch um mehr als das, der Sitz im Rat bedeutet
unmittelbar Teilnahme an den großen Verhandlungen und
Ent=
ſcheidungen, heißt unmittelbare Einflußnahme auf alle
Rats=
beſchlüſſe, ob ſie nun rein politiſcher, finanzieller oder allgemeiner
Natur ſind. Das faſt uneingeſchränkte Prinzip der Einſtimmigkeit
aller Ratsbeſchlüſſe räumt tatſächlich jeder Regierung im
Völker=
bundsrat großen Einfluß und Macht ein. Es ſind diesmal China,
Holland und Kolumbien, die aus dem Rat ausſcheiden. An
Kolumbiens Stelle tritt automatiſch ein anderer ſüdamerikaniſcher
Staat, vorausſichtlich Venezuela. An die Stelle Hollands dürfte
im Hinblick auf die kürzliche Demarche Deutſchlands, Englands
und Frankreichs nunmehr Spanien treten. Vom deutſchen
Stand=
punkt aus iſt es noch ſehr zu bezweifeln, ob der langjährige
Pari=
ſer Botſchafter Spaniens, Quinones de Leon, der nunmehr in
den Nat eintreten wird, eine ebenſo unparteiiſche und
unab=
hängige Haltung wie der holländiſche Delegierte wird einnehmen
können. Die Wiederwahl Chinas in den Völkerbundsrat wird
allgemein als geſichert angeſehen.
Die größte Sorge bereitet die
polniſch=
litquiſche Frage.
Es tritt immer deutlicher zutage, daß der Völkerbundsrat
in den oſteuropäiſchen Fragen tatſächlich macht=
und einflußlos iſt. Die mit ſo vielem Pomp und ſo großen
Hoffnungen angenommene Ratsentſchließung im Dezember
vori=
gen Jahres hat ſich als graue Theorie erwieſen. Der
Rats=
beſchluß hat an der Lage im Oſten Europas bisher nicht das
geringſte ändern können. Die ſehr geſchickte polniſche Diplomatie
arbeitet mit großem Eifer, und die öffentliche Meinung in
Weſt=
uropa zeigt im allgemeinen wenig Verſtändnis und Sympathie
für Litauen. Frankreich und Polen fürchten, heute mehr denn je,
daß von Deutſchland eines Tages die polniſch=litauiſchen Wirren
zum Anlaß eines aktiven Eingreifens und zur Korrektur der als
untragbar empfundenen Zuſtände an der deutſchen Oſtgrenze
ge=
nommen wird. Dies iſt wohl der reale Hintergrund der
franzö=
ſiſch=polniſchen Bewegung gegen Litauen. Die Machtmittel des
Völkerbundes ſind nun in dieſer Frage vollkommen unzulänglich.
Es ſcheint, daß man im September im Rat von neuem verſuchen
wird, die beiden ſtreitenden Regierungen an den
Verhandlungs=
tiſch zu bringen unter Vorſitz eines Ratsmitgliedes. Es iſt jedoch
nicht zu erwarten, daß dieſer Schritt zu irgendwelchen praktiſchen
Ergebniſſen führen wird. Der litauiſche Miniſterpräſident fürchtet
ernſthaft kaum irgend etwas für ſein Land, und zwar, wie er
einmal privatim erklärte, ſolange das Verſailler Syſtem in
Weſt=
europa und der Bolſchewismus in Oſteuropa beſtehe, hielten ſich
dieſe beiden Pole die Wage und bedeuteten eine Garantie für die
Unabhängigkeit Litauens, eine Theorie, die nicht ganz ohne jeden
Reiz iſt. Der Völkerbundsrat ſteht alſo bei der Löſung der
polniſch=
litauiſchen Fragen vor den gleichen großen Schwierigkeiten wie
im Dezember. Das Arbeitsprogramm des
Völker=
bundsrates weiſt ferner verſchiedene große, noch ungelöſte
Fragen auf. Der ungariſch=rumäniſche Optantenſtreit ſteht zwar
nicht auf der Tagesordnung, wird aber vermutlich auf
ungari=
ſchen Wunſch hin wiederum zur Verhandlung gelangen. Die
gänzlich verfahrene Lage in den
Genfer Abrüſiungs=Verhandlungen
bildet weiter den Gegenſtand großer Sorgen. Das engliſch=
fran=
zöſiſche Abrüſtungsabkommen ſcheint auf heftigen Widerſtand in
Waſhington, Rom und Tokio zu ſtoßen. Somit bleiben alle
bisherigen Streitfragen der Land= und
See=
abrüſtung nach wie vor offen und ungelöſt und der
Völkerbundsrat muß nunmehr zuſehen, wie die auf die Dauer
zweifellos unvermeidliche Blamage des öffentlichen
Abrüſtungs=
fiaskos wenigſtens vorläufig verſchoben wird. Alle dieſe Fragen,
an denen Deutſchland teilweiſe nur mittelbar intereſſiert iſt,
ver=
langen jedoch von der deutſchen Abordnung größte Klarheit und
Entſchiedenheit in ihrer Stellungnahme. Deutſchland iſt heute
dank der um= und weitſichtigen Politik Dr. Streſemanns als
euro=
päiſche Großmacht von entſcheidender Bedeutung in der
Behand=
lung und Löſung aller großen politiſchen Fragen. Ohne
Deutſch=
land kann heute tatſächlich keine einzige der europäiſchen Fragen
mehr in praktiſcher Weiſe zur Löſung gelangen. Eine Löſung der
bevorſtehenden zur Verhandlung gelangenden Fragen, die
irgend=
wie im Gegenſatz zu deutſchen Intereſſen ſteht, darf und braucht
heute nach Lage der Dinge für Deutſchland nicht mehr zugelaſſen
werden.
Kein Verzicht Frankreichs auf Rüſtungen.
Paris, 16. Auguſt.
Auf einem Bankett in Lyon hielt Kriegsminiſter Painlevs
eine Rede, in der er ſich mit der Kritik eines Teiles der
ſozialiſti=
ſchen Partei auseinanderſetzte, die die von ihm für die Umbildung
der Armee ergriffenen Maßnahmen als ungerechtfertigt
bezeich=
nete. Er erklärte, daß die Stunde für den Verzicht auf die
Rüſtungen noch nicht gekommen ſei. Jedes Uebermaß an
Ver=
trauen oder an Großmut ſei heute nicht am Platze und gefährlich.
Deshalb halte er ſich für verpflichtet, Frankreich eine Rüſtung zu
geben, die es vor Angriffen ſchütze. Er glaube verſichern zu
kön=
nen, daß dieſe Rüſtung vorhanden ſei.
Engliſcher Optimismus in der Floiten=
Abrüſiungsfrage.
EP. Waſhington, 16. Auguſt.
Der Erſte Lord der engliſchen Admiralität, Lord Bridgeman,
hat dem Londoner Korreſpondenten der United Preß ein
Inter=
view erteilt und unter anderem erklärt, daß nach ſeiner Anſicht
das Problem der Flottenabrüſtung ſich von ſelbſt löſen werde,
wenn der Kolleggpakt unterzeichnet ſein werde. Nachdem die
Großmächte ſich verpflichtet haben werden, nicht mehr zum Kriege
ihre Zuflucht zu nehmen, ſei der Weg offen, um die
Flotten=
budgets der verſchiedenen Länder im großen Maßſtabe zu
redu=
zieren. Es werde dann nicht mehr nötig ſein, ſich ſo häufig nach
Genf zu begeben, um ausſichtslos über die Abrüſtung zur See
zu diskutieren. Er ſelbſt ſei durchaus optimiſtiſch.
tih eine Momenteinſtellung der Kamera, ſo viel über einen
leſchen aus, wie der Dramatiker im großen Monolog. Aber
veraucht — um einen letzten Gegenſatz anzudeuten — im Film
chk einmal um einen Menſchen zu gehen, es können viele,
per=
nſitich nicht verknüpfte Menſchen ſein, es kann ein
Kollektiverleb=
sf ſein, das Werden einer überperſönlichen Idee, das Schickſal
var Stadt.."
Dieſe Eigenart des Films, die ſich erſt in den letzten Jahren
inaer mehr herausgeſtellt hat, kann durch den Sprechfilm nur
ſtört werden. Der Sinn dieſer vorzeitigen Kritik iſt nicht
Pro=
heiseiung, ſondern Warnung, und da kann man eine künſtleriſche
tögglichkeit nicht erkennen.
Ob, abgeſehen von der Sprache, die Vertonung und
eillautlichung des Films im vorhin angedeuteten Sinn nicht
m: gewiſſe Einheit ergeben könnte, bleibt abzuwarten, es wird
Iherimente koſten, aber es iſt bei der engen
Zuſammengehörig=
ſit von Film und Technik möglich und wahrſcheinlich. Der
p rechfilm jedoch? Aſta Nielſen ſcheint mir unter vielen
merviewten das Klügſte geſagt zu haben: Zum Thema
ſprrechende Filme” ſtehe ich ungefähr ſo wie zur „ſtummen Oper”
der zum „ſingenden Ballett”,
*Rhodos.
Von Kaſimir Edſchmid.
Rhodos iſt ein ſehr liebenswürdiges Rothenburg, nur, daß
Siſſtatt Türmen Minarette beſitzt. Dieſe Vedute wird durch das
ſütttelmeer, das hier eine ganz beſondere Feſtlichkeit annimmt,
ömmlich verklärt.
Denn, was der Mond in Ausnahmeſtunden den Baſtionen
katthenburgs verleiht, die Unwirklichkeit eines romantiſch tiefen
Manzes, das gibt das verſchwenderiſcher geſinnte Meer den
fuxtifikationen von Rhodos jeden Tag.
Rhodos iſt eine Inſel voll Wein, mit ſoviel Einwohnern wie
unse kleine deutſche Provinzſtadt, mit der entzückenden Bucht von
kundos im Süden, und mit den antiken Häfen der Hauptſtadt
ſiodos im Norden. Naht man mit dem Schiff ſich der
Haupt=
tot aus dem Aegäiſchen Meer, ſo ſteigt ſie aus dem kühlen
eixfblau des Waſſers wie eine mittelalterlich europäiſche Viſion,
m: in den orientaliſchen Süden verſetzt iſt und die von dieſem
ug entaliſchen Süden ein paar Palmen, die ſüße Luft und die
Lrarkane des Iſlam in einer eleganten Miſchung erhalten hat.
En ne Sekunde hält man den Atem an: ob der Grazie und der
Roßartigen Haltung dieſer Feſtungsſtadt. Ein Inſeltraum des
ſtwegeriſchen Chriſtentums, in dem die Moſcheen und die
Wind=
müühlen wie heitere Legenden des Orients ſtehen.
Die Mauern von Rhodos folgen der Küſtenlinie mit einer
Strenge und in einer Höhe, wie ſie die Maler alter Bilder
an=
nahmen, wenn ſie Fregatten und Schaluppen mit vollem
Segel=
pruck davor auf die Fluten ſetzten. Hin und wieder unterbrechen
ſchöne, dicke, turmgepolſterte Tore dieſen Mauerzug. Dieſe Tore
hatten ſeinerzeit eine merkwürdige Beſatzung.
Rhodos war, nachdem es in der antiken Zeit durch eine
große Figur Weltruhm beſaß, das head quarter der Johanniter
geworden. Nach Jeruſalem, nach Akko, nach Zypern blieben die
Ritter zweihundert Jahre auf der Inſel. Hier war ihre letzte
Station vor Malta, das letzte Bollwerk des Chriſtentums, die
erleſenſte Erbſchaft der Kreuzzüge. Unter dem
zweiundvierzig=
ſten Großmeiſter Villier de 1Isle Adam, im Jahre 1522, belagert
von dem zweiten Suleiman, fiel es an die Türken.
Zweihundert Jahre lang hatten die Tore von Rhodos alſo
eine ſeltſam fromme Beſatzung, wenn die Inſel angegriffen
wurde. Auf das Signal, das feindliche Schiffe meldete, löſte ſich
der Orden, um ſich zu ſchützen, in ſeine Nationen auf. Ein Tor
wurde von den Spaniern, eines von den Deutſchen, eines von
den Franzoſen beſetzt. Jede Nation wurde ein Block bei einem
Tor. Einer der ſchönſten Züge übernationaler Einigkeit, der
gleichzeitig die Eigentümlichkeit der Stämme bewahrte.
Das Gentleman=Ideal des Ordens hat dieſe ganze Stadt
mit einer ſoliden Renaiſſance ausgefüllt. Maſſive und vornehme
Paläſte, die aus ſtrategiſchen Gründen niedrig bleiben mußten,
und trotzdem in ihrer Front den majeſtätiſchen Anſpruch von
Schlöſſern haben, Schlöſſer, die nebeneinander gebückt ganze
Gaſſen ausfüllen, wit Waſſerſpeiern und ein wenig gotiſch im
Ausdruck, was wohl mit ihrem Ideal zuſammenhing. Sie ſehen
aus, da ſie nicht in die Höhe der gotiſchen Pracht hinaufwuchern
dürften, wie eine merkwürdige Kreuzung von Kathedralen und
Paläſten. Die Architektur hat ſich überall mächtig
zuſammenge=
nommen, um, im Gürtel einer koloſſalen Feſtung
zuſammenge=
packt, gleichzeitig ſchön, fromm und gewaltig und zugleich aber
auch kriegstüchtig bleiben zu können: die Repräſentation einer
merbwürdig innigen, ſehr gefährdeten und in ihrem Stolz
über=
raſchend klugen Zeit.
Ihre zierlichſte Vollendung iſt die Strada dei Cavakieri,
wo die Klubhäuſer lagen, Palais mit alten Wappen und den
chriſtlich=militäriſchen Deviſen der Ordenszeit, Wappen der
Aubuſſon und Amboiſe, die um 1500 Großmeiſter waren, Deviſen
der einzelnen Nationen: „Montjoie St. Denis” und: „voluntas
dei est‟ . . . Rufe für die Idee und für die Schlacht. Dazwiſchen
kaſtiliſche und provenzaliſche Herbergen. Und an der Ecke der
Ritterſtraße das Hoſpital.
Das Hoſpital iſt eiw mächtiger niedriger Zinnenbau um
einen Hof herum mit Wandelgängen, mit einem Kreuzgang und
mit einem Garten. Um der kleinen Zimmergärten des Ritter=
hauſes willen lohnt es ſich, vier Tage zu Schiff zu fahren. Nichts
verſöhnt mehr mit dieſer Rieſenatrappe einer Epoche, die hinter
jedem Gedanken an Krieg denken mußte, als die ungeheure
Zärt=
lichkeit, mit der die Ritter jede Niſche benutzten, um Blumen zu
züchten. Es erinnert an Würzburg. Nur werden in Rhodos,
im erſten Stockwerk des Hoſpitales, auf winzigen Terraſſen
zwi=
ſchen hohen Säulen, Geranien unter der Sonne des Meeres zu
großen Kletterbäumen, und die zarteſten Blumen erſcheinen in
der Ueppigkeit von Kaskaden. Mitten drin im Mittelalter des
Orients ſteht Europas violette, rote, gelbe, lila Blumenpracht.
Mitten in dem blauſtrahlenden Meer, das Rhodos ewig
wol=
kenlos umglüht, mitten in den rieſigen Türkenfriedhöfen, die mit
mächtigen Flügeln die Stadtmauer umgeben, mitten zwiſchen
den orientaliſchen Baſaren, den Juden=, den Griechen= und den
Türbenvierteln, welche der Stadt die Buntheit der kleinaſiatiſchen
Küſte geben . . . mitten unter ihnen ſind die winzigen Gärten
in dem ſchönſten Militärpalaſt der Inſel ein faſt ängſtliches
Wunder.
Denn hier hat ſich, im Beſtreben, das Kriegeriſche der
Forti=
fikation ſchön zu machen, das Militäriſche mit dem Lyriſchen
ver=
mählt. Beides zog ſich in der Geſchichte jeweils an, wenn der
heroiſche Geiſt einer Raſſe eine Ideologie erhielt, die ſtark genug
war, ihn der Schönheit nahezubringen. Rhodos hat von dieſer
Strenge und von dieſer Süße ſein heute noch doppelt
faſzinie=
rendes Geſicht. Es ſpiegelt ſich fremd und ſchön im Mittelmeer,
das, dieſes Wunders faſt zärtlich bewußt, die ſchöne Eigenart
dieſes Geſichtes liebenswürdig noch übertreibt, indem ſie es im
Spiegelbild ſo oft wiederholt, daß ſelbſt die Windmühlenflügel
der Baſtionen am Horizont wie eine kleine rote Armada von
Segeln wiederſcheinen, faſt traumhaft purpurn und ein wenig
blaß von der Dämmerung.
Die Italiener haben Rhodos den Türken in ihrem
Tripolis=
feldzug wieder mit dem ganzen Dodekames genommen und die
Stadt blitzſauber gewaſchen. Sie kokettiert mit ihrer
unwahr=
ſcheinlichen Properheit. Neben der alten Stadt ſteht eine kleine,
ſehr elegante neue Lädenſtadt, gruppiert um ein Hotel, das der
Compagnia Italiana dei Grandi Alberghi gehört, dem
Roſen=
hotel, das aus Rhodos einen Lido des Orients zu machen
ver=
ſpricht. Vor dem Hotel, dem einzigen modernen Levantehotel
außer Alexandrias „Caſino S. Stefano” liegt ein Strand mit
entzückenden Capannen. Spitze Negerſtrohdächer vor dem Meer,
eine charmante Spielerei, die ſich in den kleinen Moſcheen und
den überdeckten Gängen der Altſtadt fortſetzt.
Vierzehn Tage in Rhodos gehören zu dem Angenehmſten,
was das Mittelmeer zu ſchenken vermag, daß eine
unerſchütter=
liche Sonne und alle großen und kleinen Nuancen der Geſchichte
des Südens mit romantiſcher Freigiebigkeit in jedem Winkel
anbietet.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten die
trau=
rige Nachricht, daß es Gott dem Allmächtigen
ge=
falten hat, meinen unvergeßlichen Gatten, unſeren
treubeſorgten Vater, Schwiegervater, Bruder,
Schwa=
ger und Onkel
Herrn
Jakob Oldendorf
nach kaum vollendetem 55, Lebensjahr zu ſich in die
Ewigket abzurufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margarethe Oldendorf, geb. Lautenſchläger
und Kinder.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1928.
Mauerſtraße 22,
Die Be rdigung findet Samstag, den 18. Auguſt 1922
nachmittags 2½ Uhr, vom Po tal des alten Friedhpfs
21296
aus ſtatt.
Unterfertigte erfüllt hiermit die traurige Pflicht,
ihre A. H. A. H. und ia. B. ia. B. von dem am
14. Auguſt in Mainz erfolgten Ableben ihres lieben
Alten Herrn
Ingenieur
Joſef Lipt
aktiv 98—03)
geziemend in Kenntnis zu ſetzen.
In tiefer Trauer:
Die Landsmannſchaft i. d. D. L.
„Cheruskia”,
J. A.:
Theodor Hübner, F.=V.
13166)
Unſer ſelbſiloſer Beiſiand
Fräulein A. Gradwohl
Oberfürſorgerin
die in ihrer ſchweren Krankheit bis zu ihrem
Todestag ſich für uns geopfert hat, iſt nun
in die Ewigkeit heimgegangen.
Wir werden ſie nie vergeſſen!
E. Kopp
und Tochter Thea.
Darmſtadt, Heidelbergerſtraße 114. B. 18186
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme bei dem Heimgange unſerer lieben
EEnt=
ſchlafenen ſagen wir hiermit Allen unſeren
tief=
gefühlten Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Willg Wolf
Fainilie ph. Hennemann
Familie Ferd. Wolf, Frankfurt a. M.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1928. c2te70
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1 Darmſtadt, den 16. Auguſt 1928.
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Die Beerdigung findet Samstag,
den 18. Auguſt um 11 Uhr vom
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Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Margarethe Spengler
geb. Schneider.
Nieder=kamſtadt, 16. Aug. 1928.
Die Beerdigung ſindet am
Sonn=
tag, den 19. Auguſt, nachmittags
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Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, ſowie die vielen Kranz=
und Blumenſpenden, Anſprachen
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auf dieſem Wege Allen herzlichen
Dank.
Frau Margarete Klinger
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am Markt. (eNaß)
ſuummer 228
Freitag, den 17. Auguſt 1928
Seite 8
Alus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 17. Auguſt.
* Eine ſtändige Gaſiwirtsmeſſe
in Süddeutſchland.
m Donnerstag tagten in Würzburg die Vorſitzenden der
ſſittſchen Gaſtwirtsverbände, um unter anderem über die
all=
ſtlorche Wiederholung der ſüddeutſchen Gaſtwirtsmeſſe zu
be=
m. Es wurde nach längerer Ausſprache einſtimmig beſchloſſen,
geſächts des ganz ungewöhnlichen Erfolges der erſten
ſüd=
dichen Gaſtwirtsmeſſe in Darmſtadt, dieſe zu einer ſtändigen
gr—htung zu geſtalten. Die Meſſe ſoll jeweils abwechſelnd in
Dändern Baden, Württemberg, Bayern und Heſſen
ſtatt=
ſtier. Die zweite ſüddeutſche Gaſtwirtsmeſſe wird dieſem
Be=
ſaf: entſprechend im Mai nächſten Jahres vom Badiſchen
Gaſt=
mawerband in Karlsruhe veranſtaltet.
—— Ernannt wurden: am 7. Auguſt der Forſtaſſeſſor Erich Klump
Dangen zum Oberförſter, am 11. Auguſt der Oberförſter Ernſt
Auk zu Darmſtadt zum Forſtmeiſter des Forſtamts Birkenau.
— In den Ruheſtand tritt am 1. Oktober 1928 auf ſein Nachſuchen
fgörſter Philipp Köhres zu Forſthaus Apfelbachbrücke.
Oberfürſorgerin Anna Gradwohl iſt in der Frühe des 15. Auguſt
m angem, ſchwerem Leiden im hieſigen Stadtkrankenhaus, vier Wochen
a Aollendung des 55. Lebensjahres, verſtorben. Ihr Ableben bedeutet
däe öffentliche wie auch die private Wohlfahrtspflege den Verluſt
jar wertvollen Mitarbeiterin. Ihre Schulbildung genoß ſie in der
ſeen Mädchenſchule in Spandau und dem Penſionat der „Engliſchen
ſugein” in Bensheim a. d. B. Nach Abſolvierung beſonderer
Sprach=
ſtienr widmete ſie ſich dem Berufe der Erzieherin, den ſie in mehreren
Ulrndsſtellungen mit Erfolg betätigte. Durch Erkrankung des Vaters
Heimat (Wiesbaden) zurückberufen, trat ſie, einem inneren Drange
ei=d, in die ſoziale Arbeit ein. Ihre Vorbereitung dazu ließ ſie ſich
Mleiß und Gewiſſenhaftigkeit angelegen ſein. Durch praktiſche Arbeit
ſſeir Vereinen der Stadt Wiesbaden für ſoziale Fürſorge, Armen= und
Aſanpflege, den Beſuch mehrerer Kurſe für Krankenpflege (
Wies=
benO, der Säuglingspflege (Charlottenburg), informatoriſche
Beſchäf=
hng in der Gefangenenfürſorge des damals Weiberſtrafanſtalt Mainz
gimnten heſſiſchen Frauengefängniſſes, den Einrichtungen für
Jugend=
ſioy ge und Sittenpolizei zu Paris und Antwerpen, Berlin und
Dres=
d iſchließlich durch Mitarbeit bei den damals unter perſönlicher
Lei=
tg. Profeſſor Klumkers ſtehenden Frankfurter Kinderſchutzverein
er=
ub., ſie ſich die Kenntniſſe für den Dienſt an notleidenden und ſonſt
ſitz edürftigen Menſchen, vornehmlich Mädchen und Frauen. Er ſollte
piicht nur Lebensberuf, ſondern auch Lebensinhalt werden.
Unter=
ſtt von den beſten Empfehlungen des genannten Vereins bewarb ſie
f 1812 um die Stelle einer Fürſorgedame beim damaligen Pflegeamt
6 SStadt. Am 1. Mai 1912 trat ſie den Dienſt an. Schon zum 1. Mai
13 beſchloſſen Stadtverwaltug und Stadtverordnetenverſammlung
Unſtellung auf Lebenszeit. Oberfürſorgerin wurde ſie am 1. April
D. Was der Kinderſchutzverein an ihr gerühmt hatte: feine Bildung,
5. Gemütsanlagen und aufopfernde Liebe für die Hilfsbedürftigen
Ele beſtätigt durch ihr Wirken in der Wohlfahrtspflege unſerer Stadt.
tm. Mühe war ihr zu groß, keine Enttäuſchung zu ſchwer, wenn ſie ſich
f re Schutzbefohlenen einſetzte. Sie war eine Beamtin, die nicht
eie Arbeit wartete, die ihr der Zufall oder dienſtliche Anordnung
eren. Ihr Mitleid drängte ſie, den in Nor Geratenen oder
Gefalle=
mrachzugehen, die „verlorenen Schafe” zu ſuchen, um ihnen zu helfen.
ſch ſelbſt dachte ſie zuletzt. Die aufreibende Tätigkeit, die ihrer
Ge=
töseit ſo abträglich war, weil ſie die Not der Gefährdeten teilnehmend
reillebte, führte im März ds. Js. zu einem Zuſammenbruch. Zu lange
ite ſie gewartet, ſich in ärztliche Behandlung zu begeben. Noch im
rFkenhaus galt ihre Sorge den Gefährdeten. Wenn ſie nur einigen
Schen geholfen hatte „zurückzufinden”, ſo wäre ihr Leben und Wirken
ermet. Sie hat aber ganz gewiß in den 16 Jahren ihres Dienſtes
ler Wegweiſerin und Stütze ſein können. So wird ihr Andenken
vt: nur bei ihren Vorgeſetzten und Mitarbeitern, ſondern auch bei
en von ihr Betreuten allezeit in Ehren gehalten werden. R. j. p.
Schrauth.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Hefſiſchen Landestheaters,
rmſtadt (Leitung: Dixektor Adalbert Steffter). Auf die heute
Frei=
abends 8 Uhr, ſtattfindende letzte Wiederholung der Operette „Die
aſ adere” ſei hiermit nochmals hingewieſen. — Morgen Samstag,
enchs 8 Uhr, iſt die Erſtaufführung der Operettenneuheit „Der
Zare=
tſich” von Franz Lehar, in den Hauptrollen mit den Damen Frenz
d:Rainold, ſowie den Herren Daurer, Aman, Marion, Schütt,
Cou=
it und Schulze=Holz. Leiter der Aufführung iſt Spielleiter Fritz
tmrer; die muſikaliſche Leitung hat Kapellmeiſter Margraf. Sonntag
di täglich abends 8 Uhr wird ebenfalls „Der Zarewitſch” aufgeführt.
— Darmſtädter Tagblatt und Frankfurter Zeitung in den Frank=
Einrr Leſehallen. Nach den neueſten ſtatiſtiſchen Erhebungen in ben
ankfurter Leſehallen wird die Frankfurter Zeitung von den
auf=
ganden deutſchen Blättern und das Darmſtädter Tagblatt von allen
ſſiſſchen Zeitungen am meiſten verlangt und geleſen.
w. Zum Geſetze über die Wahlen für Gemeinden und
Gemeindever=
iudoe vom 7. Oktober 1925. In Ergänzung dieſes Geſetzes iſt die
Amts=
it1 aller Bürgermeiſter und Beigeordneten in den Landgemeinden, die
Wahre 1925 wiedergewählt wurden, auf 9 Jahre feſtgeſetzt. Das
eslbezügliche Geſetz tritt am 14. d. M. in Kraft.
Ap. Staatliche Prüfung von Krankenpflegeperſonen. Nach der
Be=
nu=tmachurng vom 23. April 1924 betrug die Prüfungsgebühr 15
Gold=
h.kk. Sie iſt nun ab 27. Juni 1928 auf 24 Reichsmark feſtgeſetzt.
— Konſulariſches aus Heſſen. Der zum Konſul der Vereinigten
totaten von Amerika in Frankfurt a. M. ernannte Robert W.
Heim=
irner iſt vorläufig anerkannt und zur Vornahme konſulariſcher
Hand=
naren im Volksſtaat Heſſen zugelaſſen; außerdem ſind der zum
Ge=
uü lkonſul von Uruguay ernannte Florencio Bivgs und der zum
könig=
hi italieniſchen Generalkonſul in Fraukfurt a. M. ernannte Antonio
uubonrini, denen namens des Reiches das Exequator erteilt worden
mnerkannt und zur Vornahme konſulariſcher Berrichtung im
Volks=
nate Heſſen zugelaſſen.
—— Waiſenſchutz. Der bekannte Darmſtädter Zweigverein vom Heſſ.
eckotverein Waiſenſchutz hat auch in dieſem Jahre wieder die Abſicht,
m. größere Anzahl hilfsbedürftige halbwaiſe Kinder
mnterſtützen, wie dies bisher alljährlich während ſeines 30jährigen
enrehens in größerem Umfange geſchehen iſt. Um nun dem Verein,
er; außer auf die privaten Spenden edler Menſchen, ganz beſonders
ue auf die Erträgniſſe ſeiner Mitgliederbeiträge angewieſen iſt, die
nlgedingt notwendigen Geldmittel zur Unterſtützung der Aermſten
urer den Armen in die Hand zu geben, iſt es dringend erforderlich
em orden, den leider in den letzten Jahren etwas zurückgegangenen
Nurgliederbeſtand wieder auf die Höhe vor dem Kriege zu bringen.
dei: hieſige Zweigverein ſieht ſich daher genötigt, in nächſter Zeit eine
röcßere Werbetätigkeit aufzunehmen und richtet an die Bevölkerung die
beriſo herzliche wie höfliche Bitte, beim Vorlegen der Liſte ſich recht
ahllreich als Mitglied einzutragen. Der jährliche Mindeſtbeitrag
ein=
hbießlich Lieferung der 12mal erſcheinenden Zeitſchrift „Waiſenhilfe‟
etrrägt nur 3 Mark, jedoch können auch höhere Beiträge geleiſtet
wer=
en und ſind in anbetracht der wohltätigen Verwendung ſehr
will=
omumen.
Der ewige Dummbach.
(Ein geiſtesgeſchichtlicher Verſuch)
von Dr. Abolf Müller=Darmſtadt.
„Dummbach: Wos halte=Se iwwrigens von der
ſpa=
niſche Fraag?
Datterich: Ja, da wahß kah Staatsmann e geſcheit
Antwort druf.
Dummbach: Ich wahß es awwer: des werd noch
ge=
dahlt wie Bole.”
Das iſt der ganze Dummbach, das Urbild des alles beſſer wiſſenden
Biertiſchpolitikers der 4der Jahre.
Man lacht über den Dummkopf, und dech iſt er nicht lächerlich,
zu=
mal er noch lebt und Schaden ſtiftet.
Als das Reich im 13. Jahrhundert ſieh auflöſte in unzählige kleine
Staaten und Stätchen wurde er geboren. Die kleinen Herren raubten
aus Armut, Langeweile und übertriebener Fürſorge ihren Untertanen
das Selbſtgefühl und die heilſame Verpflichtung, ſich ſelbſt zu helfen.
Solange im Handwerk noch das Geſetz galt, daß keiner Meiſter werden
durfte, der nicht gewandert war, zeigte ſich Dummbach noch nicht in
ſeiner ganzen jämmerlichen Dürftigkeit. Wer fremde Länder geſehen,
unker fremden Menſchen gearbeitet, fremde Verhältniſſe und
Einrich=
tungen als Wohltat oder als Qual empfunden hatte, brachte einen
Schatz mit heim. Im 17. Jahrhundert ſchafften die Zünfte die
Ver=
pflichtung der Wanderjahre ab. Nun erſt war die Zeit reif für —
Dummbachs Kirchturmpolitik.
Dazu kam die immer ſtärkere Ausſchaltung aus Verwaltung und
Reihtspilege. Aus Handelnden wurden Nörgler; denn die vorhandenen
Kräfte lagen brach und ſuchten ein Arbeirsfeld. Je weniger
Gelegen=
heit zur eigenen Tat vorhanden war, je ſeltener man die Freude und
die Laſt eines Werkes empfinden durfte, deſto unſachlicher, kleinlicher
und anmaßender wurde die Kritik. — „Leicht beieinander wohnen die
Gedanken, doch hart im Raume ſtoßen ſich die Sachen.”
Nur wenige deutſche Städte machen eine Ausnahme. 1806 finden
ſich: Bremen und Hamburg überraſchend ſchnell in die neuen
Verhält=
niſſe; ſie hatten ja jahrhundertelang ohne den Kaiſer, oft, leider, gegen
den Kaiſer, ihren Weg gehen müſſen im Vertrauen auf eigene Kraft
und eigenes Urteil. Frankfurt a. M., die Kaiſerſtadt, ſtand damals
den neuen Fordcrungen de: Zeit hilflos gegenüber. Frankfurt war
allzu ſehr daran gewöhnt geweſen, ſeine Sorgen dem kaiſerlichen Herrn
zu überlaſſen. Es iſt kein Zufall, daß der Bremer Bürgereiſter
Supidt auf dem Wiener Kongreß mitſpielte, während die Frankfurter
Abgeſandten antichembrierten. Es iſt kein Zufall, daß die Ideen des
Freiherrn vom Stein ſo vielen Schwierigkeiten begegneten. Die
Men=
ſchen waren an vielen Orten noch nicht reif zur Selbſtverwaltung.
In den kleinen Reſidenzen war das Bild beſonders trübe, da ein
Großteil der Bevölkerung zu Bedienten wurde, oder als Hofhandwerker
wirtſchaftlich völlig in Abhängigkeit geriet. Nur ſelten findet ſich hie
ein eigener Wile. Oft iſt es nicht der Druck des Herrn, der ihn tötet,
auch die Güte lähmt. Im Jahre 1608 beſchloß die Darmſtädter
Bürger=
ſchaft, ein Lazaretr zu bauen, und kaufte zu dieſem Zweck ein Haus
an. Noch bevor das Krankenhaus eröffnet werden konnte, erhielt die
Stadt durch Stiftung des Herin Oberamtmanns ein Spital als
Ge=
ſchenk. Alles erhielt die Stadt als Geſchenk: Schule, Kirche, Theater,
alles Geſchenke, nirgends eigenes Raten, Hankeln, Schaffen! So wurde
Dummbach!
Daher kommt es, daß noch heute jede Tat kritiſiert wid, ſis man
ſpürt, daß es doch recht war, was andere unter Mühen ſchufen. Daher
kommt es, daß der Schöpferiſch= ſo unendlich viel Tatkraft verzetteln
muß, um Widerſtände zu überwinden, die nicht ſein müſſen,
Wider=
ſtände, die aus Dummbachs Engigkeit und Tatenioſigkeit erwachſen.
Da=
her kommt die muide Reſignation, die auch der deutſche Republikaner
nicht abgeſchüttelt hat, wenn irgend eint politiſches Wunſchziel nicht im
erſten Anſturm verwirklicht wird.
Dummbach tut nichts. Dummbach weiß hintennach ſtets, wie es
hätte gemacht werden miiſſen, Dummbach nörgelt, Dummbach iſt
Nicht=
wähler und ſchimpft, wenn die Wahl vorbei iſt.
Der ewige Dummbach!
Muß. er ewig leben?
— Preis=Wertungsſingen des Männerquartetts „Eintracht‟.
Darm=
ſtadt. Anläßlich des Gründungstages veranſtaltet das Quartett am
30. September d. Js. ein großes Preis=Wertungsſingen, das am Abend
vorher mit einem Feſtkommers eingeleitet wird. Die teilnehmenden
Vereine ſingen in Gruppen und es fällt in jede Gruppe ein wertvoller
Ehrenpreis ſowie ein Dirigentenpreis. In jeder Gruppe ſingen nicht
mehr als ſechs Vereine. Außerdem wird ein geſtifteter „Franz Schubert=
Preis 1928” von den preisgekrönten Gruppenvereinen ausgeſungen, den
derjenige Verein erhält, der mit einem Schubertchor die höchſte
Punkt=
zahl erreicht. Als Einleitung und Schluß des Preisſingens kommt ein
Maſſenchor zur Aufführung, deſſen Dirigent (außerdem) einen
wert=
vollen Ehrenpreis erhält. Die Punktwertung erfolgt durch erſte Muſik=
und Geſangsautoritäten (nach Syſtem Schloſſer von 0—7). Die Feier
wird geſchloſſen durch einen großen Feſtball, wobei eine reichhaltige
Tombola zur Verloſung gelangt. In anbetracht deſſen, daß infolge
der Sängerfahrt nach Wien die Brudervereine an der rechtzeitigen
Meldung behindert wurden, iſt der Meldeſchluß auf den 30. Auguſt
verlängert worden. Es ſei noch darauf hingewieſen, daß die
Veranſtal=
tung auf den Zeitpunkt der Darmſtädter Herbſtmeſſe fällt, ſo daß
man=
chen auswärtigen Sängern Gelegenheit geboten iſt, dieſelbe zu beſuchen.
Näheres folgt in den hieſigen Tageszeitungen.
— Gartenbauverein Darmſtadt E. V. Die in Gemeinſchaft mit
dem Kreisverband der Obſt= und Gartenbauvereine geplante
Beſich=
tigung der Staudengärtnerei von Groß & Coenemann in Nieder=
Walluf findet am 26. ds. Mts. ſtatt. Die Abfahrr erfolgt mit dem
beſchleunigten Perſonenzug um 8,06 Uhr. Bei günſtiger Witterung
erfolgt die Weiterfahrt mit dem Dampfboot, andernfalls mit der
Eiſen=
bahn. Treffpunkt in Nieder=Walluf an der Anlegeſtelle des
Dampf=
bootes um 10,20 Uhr. Die Beſichtigung dauert etwa bis 12½ Uhr und
iſt alsdann in einigen Gaſthäuſern in Nieder=Walluf Gelegenheit zum
Mittageſſen gegeben. Der Nachmittag bleibt zur freien Verfügung der
Teilnehmer, und können Ausflüge nach Rüdesheim, Schlangenbad,
Wiesbaden und Bingen gemacht werden. Für die Hinfahrt ſollen
Son=
derwagen bereitgeſtellt werden, weshalb Anmeldungen zur Teilnahme
bis ſpäteſtens Dienstag, den 21. ds. Mts., ſchriftlich oder telephoniſch
(1734) an den Vorſitzenden zu richten ſind. Nur Angemeldeten kann
die Zuteilung eines Sitzplatzes gewährleiſtet werden.
Perſonalaus=
weis iſt mitzunehmen. (Näheres ſiehe Anzeige.)
— Der Mailänder Dom wandert durch Europa — natürlich im
Modell. Zwei Duisburger haben in dreijähriger Tätigkeit in
Laub=
ſäge= und Schnitz=Arbeit ein Modell des Mailänder Doms
verfertigt, das in ſeiner Zierlichkeit an die Filigranarbeiten
mittelalter=
licher Goldſchmiedekunſt gemahnt. Mit ihm ziehen ſie durch 14
Län=
der Europas, mit dem Ziel Hamburg, wo ſie im Jahre 1931 eintreffen
wollen. Auf dem Weg von Holland=Belgien rheinaufwärts nach der
Schweiz paſſierten ſie geſtern auch Darmſtadt.
— Keine Befchlagnahme deutſchen Eigentums in Auſtralien. Der
engliſche Oberkommiſſar für Auſtralien, Sir Granville Ryrie, iſt vom
auſtraliſchen Premierminiſter telegraphiſch davon verſtändigt worden,
daß die auſtraliſche Regierung der deutſchen Regierung Mitteilung
ge=
macht hat, von den Rechten des § 18, Anhang 2, Teil VIII des
Ver=
ſciller Vertrags keinen Gebrauch machen zu wollen. Sie verzichtet alſo
darauf, das Privateigentum deutſcher Staatsangehöriger in Auſtralien
im Falle einer Nichterfüllung der Reparationsverpflichtungen zu
be=
ſchlagnahmen. Dies bezieht ſich auf alle Arten Privatbeſitzes deutſcher
Staatsangehöriger in Auſtralien oder deutſchen Eigentums, das ſich
unter auſtraliſcher Kontrolle befindet, worüber im einzelnen der
deut=
ſchen Regierung am 3. Juli Mitteilung gemacht worden war.
Pr.4. Bunb Hefſiſcher Leibgardiſten, Darmſtadt. Wir geben
be=
kannt, daß ſämtliche Vorverkaufsſtellen, für Feſtkarten,
Feſt=
bücher uſw. Freitag abend aufgehoben werden, außer derjenigen bei
Firma Leuthner, Papierhandlung, Ernſt=Ludwigplatz 2, die bis
zum Samstag mittag für Vorverkauf geöffnet iſt. Von da ab können
Karten uſw. im Empfangsbureau „Rummelbräu”, ſowie an den Tages=
und Abendkaſſen gelöſt werden. Daſelbſt werden auch Spenden für das
Denkmal entgegengenommen und Bauſteine verkauft.
— Verein ehemal. 117er, Darmſtadt. Samstag, den 18. Auguſt,
Gedächtnisfeier für die gef. Kameraden von 1870/71. Treffpunkt
der Fahnengruppe 5.45 Uhr abends am Tierbrunnen. — Sonntag, den
19. Auguſt, Antreten zum Feſtzuge der Vereinigung ehemaliger
Leibgardiſten 2 Uhr 45 Min. vor dem Hauſe LandgrafGeorg=Straße 64.
— Kriegerkameradſchaft „Germania‟ Darmſtadt. Samstag, den
18. Auguſt, nachmittags 4,45 Uhr, veranſtaltet der Verein in
Gemein=
ſchaft mit den Brudervereinen auf dem alten Friebhof eine Gedenkfeier
zu Ehren der Gefallenen von Gravelotte, gleichzeitig machen wir auf
die am 19. d. M., vormittags 9,30 Uhr, ſtattfindende Denkmalsweihe
der heſſiſchen Leibgarbiſten aufmerkſam und bitten die verehrten
Kame=
raden um recht rege Teilnahme.
— Verbotenes Muſizieren bei offenem Fenſter. Wir weiſen darauf
hin, daß in dem verbotenen Muſizieren bei offenem Fenſter, Singen
oder Spielenlaſſen von mechaniſchen Muſikapparaten, auch die Benutzung
von Radiolautſprechern einbegriffen iſt. Die Polizeibeamten ſind
er=
neut angewieſen, auch hiergegen unnachſichtlich einzuſchreiten und
Zu=
widerhandelnde zur Anzeige zu bringen.
— Ein ſchwerer Motorradunfall ereignete ſich geſtern mittag
12 Uhr Ecke Heidelberger= und Moosbergſtraße. Das Motorrad
des Georg Eberhard, das, von der Moosbergſtraße kommend, in
die Heidelbergerſtraße einbiegen wollte, überſchlug ſich aus bis
jetzt noch nicht aufgeklärtem Grunde. Eberhard, der einen
Zent=
ner Kohlen nach der Villenkolonie Eberſtadt bringen wollte, blieb
mit ſchwerer Kopfverletzung liegen. Er wurde durch die
Freiwil=
lige Sanitätskolonne (Tel. 400) nach dem Städtiſchen
Kranken=
haus gebracht. Das Motorrad und der Beiwagen lagen
vollkom=
inen umgeſchlagen mit den Rädern nach oben.
— Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (einſchl.
Deutſch=Auſtral=, Kosmos= und Hugo=Stinnes=Linien). Ohne
Verbind=
lichkeit, Aenderungen vorbehalten. Nach New=York, Halifax:
D. Reſolute ab Hamburg am 20. 8., ab Cuxhaven am 21. 8.; D. Albert
Vallin ab Hamburg am 23. 8., ab Cuxhaven am 24. 8.: M. S. Orinoco
ab Hamburg am 27. 8., ab Cuxhaven am 28. 8.: D. New=York ab
Hamburg am 30. 8., ab Cuxhaven am 31. 8.; D. Weſtphalia ab
Ham=
burg am 5. 9. direkt; D. Deutſchland ab Hamburg am 6. 9. ab
Cux=
haven am 7. 9.; D. Reliance ab Hamburg am 10. 9., ab Cuxhaven am
11. 9. Hamburg=Kanada: D. Bochum am 23. 8.: D. Brant
County am 30. 8.; D. Queens County am 6. 9. Nach Piladelphia,
Baltimore Norfolk: D. Hagen am 24. 8.; D. Harburg am
7. 9: D. Iſerlohn am 21. 9. Nach der Weſtküſte Nordamerika:
M. S. Oſiris am 25. 8.; M.S. San Francisco am 15. 9. Nach
Weſt=
indien Weſtküſte Zentral=Amerika: D. Galicia am
25. 8.; M.S. Henry Horn am 1. 9.; D. Aragonia am 8. 9.: M. S.
Phoenicia am 15. 9.; D. Rugia am 22. 9.; M.S. Ingrid Horn am
29. 9. Nach Porto Rico, San Domingo, Haiti,
San=
tiago de Cuba und Jamaica: M.S. Conſul Horn am 21. 8.;
D. Artemiſia am 4. 9.; M.S. Minna Horn am 18. 9. Nach Cuba:
D. Kiel am 25. 8.; D. Cuba am 25. 9.; D. Antiochia am 25. 10. Nach
Mexiko: D. Nord=Friesland am 22. 8.; M. S. Panuco am 4. 9.; D.
Seſoſtris am 15. 9.: D. Feodoſia am 27. 9.; M.S. Rio Bravo am
9. 10. Nach der Oſtküſte Südamerika: D. Württemberg am
22. 8.; D. Granada am 29. 8.; D. Niederwald am 1. 9.: D. General
Mitrebam am 5. 9. Nach der Weſtküſte Südamerika: D.
Schwarzwald am 25. 8.; D. Paraguay am 29. 8.; D. Frankenwald am
8. 9.; ein Dampfer am 22. 9. Nach Niederländiſch=Indien:
D. Caſſel ab Rotterdam am 21. 8.; M.S. Rendsburg am 29. 8.; D.
Amaſis am 13. 9.: Nach Auſtralien: D. Demodocus am 22. 8,;
D. Alſter am 1. 9.: D. Eſſen am 12. 9.: ein Dampfer am 22. 9. Nach
Oſtaſien: M. S. Friesland am 25. 8.; M. S. Burgenland am 1. 9.;
M. S. Odenwald am 8. 9.; M. S. Ruhr am 15. 9.; M. S. Münſterland
am 29. 9. Nach Afrika: D. Jonia am 24. 8. Hamburg=
Rhein=Linie; wöchentlich ein Dampfer. Hamburg=London=
Linie: 3 Abfahrten wöchentlich. Mitgeteilt durch die hieſige
Ver=
tretung Bankgeſchäft Friedrich Zaun, Luiſenplatz 1, Telephon 1308
und 1309.
Lokale Veranſtaltungen.
Die dierunter urſcheinenden Rofigen ſind anefchdedlich als Hinwelſe auf Anssigen m betrachten.
in leinem Falle irgendwie als Beſprrchung oder Krittk.
— Die Mitglieder des Unteroffizier=Vereinz
Heſſ. ehem. Leibdragoner=Regts. 24 werden um zahlreiche
Beteiligung an dem am Sonntag, 19. Auguſt, nachmittags 14.30 Uhr,
ſtattfindenden Umzug bzw. Denkmalsweihe der ehemal. Leibgardiſten
Nr. 115 aufgefordert. Treffpunkt: Ecke Mühl= und Landgraf=Georg=
Straße um 14 Uhr.
— Krieger=Militärverein „Blücher” Wir weiſen
unſere Kameraden nochmals darauf hin, am Sonntag, den 19. Auguſt,
an dem Feſtzuge des Leibgarde=Regts. Nr. 115 teilnehmen zu wollen.
(Siehe Anzeige.)
— Train=Vereinigung 18. Zur Gravelottefeier
am 18. Auguſt verſammeln ſich die Kameraden nachmittags 5,45 Uhr
am Tierbrunnen. — Zur Denkmalsweihe des Leibgarderegiments
am Sonntag wurde eine Abordnung zur Kranzniederlegung beſtimmt.
Zum Feſtzug werden alle Kameraden zur Teilnahme aufgefordert.
Treffpunkt 2,15 Uhr vor der Turnhalle Woogsplatz. Dunkler Anzug,
Orden und Ehrenzeichen.
— Herrngarten=Kaffee. Heute Freitag, 17. Auguſt, 20 Uhr
abends, konzertiert das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines
Kapell=
meiſters W. Schlupp im Herrngarten=Kaffee. Zehnerkarten haben
Gültigkeit.
— Reſtauration Rummelbräu. Anläßlich der
Wieder=
ſehensfeier der Leibgardiſten findet morgen Samstag, den 18. Auguſt,
im herrlichen Garten obigen Reſtaurants ein beſonderes Konzert
ſtatt. Das Programm iſt dem Charakter dieſes Tages angepaßt. Die
Leitung hat Herr Matthias Weber. (Siehe auch Inſerat.)
Tageskalender für Freitag, den 17. Auguſt 1928.
Heſſiſches Landestheater. Großes Haus: Geſchloſſen. —
Kleines Haus, abends 20 Uhr, Sommerſpielzeit: „Die Bajadere‟,
Orpheum; abends 20,15 Uhr, Gaſtſpiel des Berliner Metropol=
Theaters: „Die luſtige Sünderin”. — Konzerte: Schloßkaffee,
Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Kaffee Haſſia. —
Herrngarten=
kaffee: abends 20 Uhr Konzert. — Wiener
Kronenbräu=
keller: abends 20 Uhr: Wiener Abend. — Ratskeller; abends
20 Uhr: Künſtler=Quartett Tomaſchek. — Kinovorſtellungen:
Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 17. Aug.: Vorabend fottesdienſt 7 Uhr 30 Min,
Samstag, den 18. Aug.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 30 Min,
— Sabbatausgang 8 Uhr 30 Min,
Gottesdienſt an den Wochentagen Morgens 7 Uhr. — Abends
7 Uhr 15 Minuten.
Gebetszeiten in der Synagoge der Fſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft
Samstag, den 18. Aug.: Vorabend 7 Uhr 05 Min. — Morgens
Uhr. — Nachm. 5 Uhr. — Sabbatausgang 8 Uhr 30 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 6 Uhr. — Abends 7 Uhr 00 Min.
In den ersten 10 Jahren
sollte jede Mutter ihr Kind nur mit der reinen. milden
KINDER
1ANL SEIFE
waschen und baden. Das
Kind wird es ihr einst
danken, weil ihm dadurch
später manche Sorge um die
Erhaltung seines guten
Teintserspart bleibt. Nivea-
Kinderseiſe ist überfettet
und nach ärztlicher
Vor=
schriſt besonders für die
empfindliche Haut der
Kin=
der hergestellt.-Preis 70Pf.
Sonnengebräunt
wirdIhr Körper, wenn Sie ihn vorLuft= und Sonnenbädern, vor Fahrten und Wanderungen mit
NAVA UiLTIA
einreiben. Nivea=Creme verstärkt die bräunende Wirkung
der Sonnenstrahlen und vermindert die Gefahr schmerzhaften
Sonnenbrandes; sie allein enthält das hautpflegende Eucerit.
Aber trocken muß Ihr Körper sein; Sie dürfen ihn niemals
naß den Sonnenstrahlen aussetzen.
Dosen M 0.20 bis 1.20 / Tuben aus reinem Zinn M 0,60 u. 1.00
Seite 6
Aus Heſſen.
Starkenburg.
Gemüſe=Verwertungs=Genoſſenſchaft, wenn ſie erſt einmal die
Anfangs=
ſchwierigkeiten überwunden hat, durchringen, zum Wohle der
Mit=
glieder und damit zum Wohlſtande der ganzen Gemeinde. Möge die
neue Genoſſenſchaft wachſen, blühen und gedeihen; dazu ſoll jeder ohne
Ausnahme mithelfen. Der darauf von wiſſenſchaftlicher Seite gebrachte
Vortrag über den Nährwert der einzelnen Geznüſepflanzen fand
unge=
teiltes Lob und der Redner erntete reichen Beifall. — Kürzlich trafen
ſich ganz zufällig im Gaſthaus „Zum weißen Hirſch” ſechs unſerer
älte=
ſten Ortsbürger, die zuſammen mit ihrem Kollegen „Heizepeter”, dem
Weißen=Hirſch=Wirt, die hohe Zahl von über 560 Lebensjahren
zuſam=
menbringen, denn jeder der alten Herren hat das 80. Lebensjahr bereits
überſchritten oder ſteht kurz vor deſſen Schwelle. In fröhlicher
Unter=
haltung über das ſo unverhoffte Zuſammentreffen und in der
Auf=
friſchung alter Erinnerungen, wobei manches Spinnſtubenlied aus
längſt vergangenen Tagen ſeine Auferſtehung erlebte, ſchwanben die
Stunden nur allzu raſch dahin. Schließlich trennten ſich die alten
Her=
ren mit dem Wunſche, daß ihnen der Zufall bald wieder einmal ein
ſolches Zuſammenſein bringen möge. — Die halbjährige
Generalver=
ſammlung des Kleintierzuchtvereins erfreute ſich eines zahlreichen
Be=
ſuches und die Gruppenführer entwarfen den Arbeitsplan über das
ver=
floſſene Halbjahr. Da ſeit einigen Wochen über 600 Stüick Geflügel
aller Art dunch Raubzeug in Verluſt gerieten, wurde beſümmt, daß für
die Folge ſür jeden hier im Ort erlegten Marder eine Fangprämie von
3 Mark ausgeſetzt wird, wenn der friſch gefangene Mavder dem
Vor=
ſitzenden der Geflügelgruppe, Herrn Lehrer Boller, vorgezeigt wird.
Freitag, den 17. Auguſt 1928
Nummer 228
An. Arheilgen, 15. Aug. Kommenden Sonntag hält der
Männer=
geſangverein „Eintracht” im Gaſthaus „Zum weißen Schwvanen”
ſein diesjähriges Sommerfeſt ab. Hierfür iſt ein abwechſelungsreiches
Programm, beſtehend aus Inſtrumentalkonzert, Geſangsvorträgen,
Unterhaltungsſpielen, Kinderbeluſtigung, Tombola und Tanz,
vorge=
ſehen. — Die Gemeinde hat einen zur Zucht untauglichen, gut
genähr=
ten Faſelochſen auf dem Submiſſionswege abzugeben, für
wel=
cen Angebote für den Zentner Lebendgewicht bis 20. d. M. bei der
Bürgermeiſterei einzureichen ſind. — Denmächſt wird hier in den
Ober=
klaſſen mit dem Austrag der Reichsjugendwettkämpfe
be=
gonnen werden. — Eine größere Anzahl Kinder ſind zurzeit auf
Ver=
aulaſſung der Kreisvohlfahrtsfürſorge in Nordſee= bzw. Oſtſeebädern
untergebracht.
J. Griesheim, 15. Aug. Der Einladung des hieſigen Obſt= und
Ecrdenbauvereins zur Beſichtigung der hieſigen Glashauskulturen waren
die angeſchloſſenen Obſt= und Gartenbauvereine ſehr zahlreich gefolgt.
Wenn es auch wegen der Küirze der Zeit nicht möglich war, bei allen
rorzuſprechen, ſo bot doch das Geſehene genug Anhaltspunkte, wie
der=
artige Glashäuſer angelegt werden müſſen. Wiſſenſchaftliche Belehrung
und praktiſche Winke wurden reichlich gegeben, und allgemein war man
der Anſicht, daß Betrieb und Technik muſtergültig ſei. Damit ſoll aber
nicht geſagt werden, daß man jetzt an allen Neuerungen mit
geſchloſſe=
nen Augen vorbeigehen müſſe. Gerade das Gegenteil muß der Fall
ſein. Auch die deutſchen Gemüſezüchter müſſen ſich immer mehr den
Kulturen unter Glas zuwenden, wenn ſie dem Ausland gegenüber
kon=
kurrenzfähig bleiben wollen. Nicht von hie=, ſondern von dorther kommt
die Konkucrenz. Dieſe Tatſache wird von vielen leider noch nicht
er=
kannt, zu unſerer aller Nachteil. Was nützt alle Arbeit, wenn die
Ren=
tabilität fehlt? In der ſich an die Beſichtigung anſchließenden Geſamt=
Teſprechung entrollte zunächſt der Vorſitzende des hieſigen Obſt= und
Gartenbauvereins, Herr Lautenſchläger, ein Bild des Werdegangs des
hieſigen Vereins und zerſtreute u. a. die irrige Anſicht, daß z. B.
Holland beſſere Verhältniſſe in bezug auf Waſſer, Boden und Klima
habe. Die Sonne ſcheint bei uns ſo warm wie dort. Was uns fehlt,
ſiſt nur die Organiſation des holländiſchen Gemüſehandels. Unſere Zer=
Aa. Pfungſtadt, 16. Aug. Gründungsverſammlung
eines Heimat= und Verkehrsvereins. Die Beſtrebungen
zur Gründung eines Heimat=, Verkehrs= und Verſchönerungsvereins in
Pfungſtadt nehwen jetzt greifbarere Geſtalt an. Am Samstag, den 18.
Auguſt, ſoll im „Hotel Strauß” beveits die Gründungsverſammlung
ſtatrfinden. Für die Einberufer zeichnen Jakob Haſſenzahl und Lehrer
Kirſchner verantwortlich. — Geſellenprüfung. Wie der
Prü=
fungsausſchuß für die diesjährige Herbſtgeſellenprüfung bekannt gibt,
haben die Anmeldungen, zu der Geſellenprüfung im Herbſt bis zum
Samstag, dem 25. Auguſt, zu erfolgen. Die Anmeldungen ſind an Peter
Seeger, Zimmerweiſter, Seeheimer Stvaße, zu richten. Zu melden
haben ſich alle Berufe, die Oktober auslernen. Die Gebühr beträgt
7 RM. und iſt mit der Anmeldung zu entrichten. Spätere Meldungen
müſſen unberückſichtigt bleiben. — Reſtaurationsvergebung.
Die Reſtauration und der Verkauf der Metzgerwaren für den am
Sams=
tag, den 25. Auguſt ſtattfindenden Zuchtwiehmarkt ſollen nach einer
Be=
kanntgabe des Marktausſchuſſes auf dem Wege des ſchriftlichen Angebots
vergeben werden. Die Angebote ſind verſchloſſen bis Freitag, den 17.
Auguſt, an den Vorſitzenden des Platzausſchuſſes, Schreinermeiſter
Hein=
rich Grund, Niedergaſſe 11, abzugeben. — Straßenſperre.
In=
folge Vornahme von Kanalarbeiten, ſind die Bahnhofſtraße von der
Sandſtraße bis zum Ende, die Mühlbergſtraße von der Bahnhofſtraße
bis zum Ende, ſowie die Jahnſtraße und Juſtusſtraße bis auf weiteres
geſperrt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 15. Aug. Obſternte. Das Kreisamt
Darmſtadt veranlaßt die Bürgermeiſtereien, darauf hinzuwirken, daß
beim Abernten der Früchte mit der genügenden Sorgfalt vorgegangen
wird, und daß insbeſondere die Ernte des Obſtes an den Straßen der
Gemeinde erſt dann vorgenommen wird, wenn dieſes in der Reife
genü=
gend fortgeſchritten iſt. In den letzten Jahren wurde vielfach die
Be=
obachtung gemacht, daß die Obſternte zu früh vorgenommen wurde.
Da=
turch wurde das Ernten der Früchte ſehr erſchwert, der Stiel der
Früchte löſt ſich nicht an ſeinem Grunde, vielmehr werden mit den
Früchten auch Teile des Holzes abgeriſſen, und dies ſind gerade die
Teile, die für den Fruchtanſatz der folgenden Jahre in Betracht
kom=
men. Häufig werden auch größere Aſtteilchen abgeriſſen, wodurch die
Bäume im Ertrag ſtark geſchnidigt werden. Abgeſehen davon iſt aber
auch das zu früh geerntete Obſt in Güte und Haltbarkeit minderwertig,
es ſchrumpft leicht ein und iſt wenig ſchmackhaft.
G. Ober=Ramſtadt, 15. Aug. Gemeinderatsbericht. Der
Gemeinderat befaßte ſich wieder mit der Verlegung der Baufluchtlinien
in der Darmſtädter Straße. Die Provinzialdirektion Starkenburg
(Tiefbau) Darmſtadt hat ſich mit der beantragten Fluchtlinienführung
einverſtanden erklärt, wenn die Straßenfluchtlinien in der Bauſtraße im
Ortsbauplan, ſo angeordnet und vorgeſehen werden, daß dieſe bei
Zu=
nahme des Durchgangsverkehrs ſpäter als Einbahnſtraße bequem
zu befahren iſt. Für die Darmſtädter Straße, die dann ebenfalls als
Einbahnſtraße zu befahren wäre, würde dann eine Fahrbahnbreite von
7 Metern und eine 7
Metern vorgeſchrieben.
Der Gemeinderat hat die Verlegung der Baufluchtlinien unter
Aner=
kennung dieſer Bedingungen und wie im Plane vom 20. Juni näher
verzeichnet, beſchloſſen. Der Ortsbauplan hierüber nebſt
Gemeinderats=
beſchluß und ſonſtigen zugehörigen Schriftſtücken liegt nunmehr vom
15. Auguſt ab 14 Tage lang auf dem Bürgermeiſtereibüro offen.
Ein=
wendungen hiergegen ſind bei Meidung des Ausſchluſſes während dieſer
Zeit daſelbſt vorzubringen. — Friedrich Schröbel bittet um Erlaubnis,
die Friedhofsmauer bei Errichtung eines Grabdenkmals mitbenutzen zu
dürfen. Dieſe wird erteilt. — Nach Bekanntgabe der auf die
Ausſchrei=
bung der Weißbinder=, Schreiner= und Glaſerarbeiten für die im Bau
befindlichen zwei Flachbauten eingegangenen Angebote werden die
Weiß=
binderarbeiten dem Unternehmer Heinrich Weber 8., die Glaſerarbeiten
dem Schreinermeiſter Aug. Jak. Wolf und die Schreinerarbeiten dem
Heinrich Wendel Hofmann als Wenigſtfordernde zu den Angebotspreiſen
übertragen. — In nichtöffentlicher Sitzung werden noch
Wohlfahrts=
ſachen und Stundungen beraten.
* Sommer im Ried.
D. Nach etwa vierwöchiger Dauer hat die Hitzewelle immer noch nicht
ihren Abſchluß gefunden und ſcheint auch in den ſogenannten „
Hunds=
tagen” andauern zu wollen. Nach der großen Näſſe und den kalten
Frühjahrstagen war man zu Anfang der Hitzeperiode entzückt übber die
erſten warmen Tage des Sommers, gab es doch alsbald ein Blühen
und Gedeihen über die Maßen. Bereits nach wenigen ſtrahlenden
Sommertagen war die Frucht ſchnittreif, und heute brummmen im
gan=
zen Ried die Dreſchmaſchinen. Wagen auf Wagen, ſchwer beladen mit
den reichen Erträgniſſen der diesjährigen Ernte, rollt von morgens
fruh bis in die ſpäten Nahtſtunden durch die jetzt immer belebten
Orts=
ſtraßen. Reges Leben und Treiben herrſcht allenthalben. Der
Ried=
bauer hat jetzt ſchwere Arbeit zu loiſten, doch kann er dieſes Jahr mit
den Erträgniſſen der Ernte trotz der verſchiedenen Mißſtände noch
vor wenigen Wochen allgemein recht zufrieden ſein. Korn und Gerſte
iſt meiſt über den Durchſchnitt geraten, aber auch Hafer und Weizen
läßt wenig zu wünſchen übrig. Die Hackfrüchte ſind in dem ſchweren
Riedboden ebenfalls verhältnismäßig gut entwickelt und werden in den
meiſten Ortſchaften des Rieds ſchon ſeit einigen Tagen Frühkartoffeln
geerntet. Die Ware wird allgemein als ziemlich gut gelobt und beträgt
der Preis pro Zentner durchſchnittlich 6 Mk. Die Spätkartoffeln ſtehen
bereits in voller Blüte, und auch Kraut, Gemäiſe, Rüben und ſonſtige
Hackfrüchte ſtehen trotz der heißen Tage gut in den Reihen. Leider
fehlt es aber überall am erquikenden Regen, was ſich hauptſächlich in
der ſüdlichen Riedgegend, wo große Strecken mit Gurken bepflanzt
wer=
den, ſehr bemerkbar macht. Es iſt dies hauptſächlich die Gegend von
Biebesheim, Gernsheim, Groß=Rohrheim, Hofheim, Bobſtadt, Bürſtadt
in kleinerem Maße; Klein= und Groß=Hauſen und inmitten all dieſer
kleineren Gurkenabſatzſtellen die „Perle des Rieds”, Biblis, mit ſeinem
weltbekannten Gurkenmarkt und ſeinen Millionen und Aberwillionen
Gurken. Hier herrſcht zurzeit Hochbetrieb, den Erntewagen hat man
vorläufig ausrangiert und vollbeladene Gurkenwagen ſind von morgens
früh bis abends ſpät, aber ſo tagtäglich zu ſehen; man kann es kaum
für möglich halten, daß dieſe Tauſende und nochmals Tauſende von
Gur=
ken eines jeden Landwirts einzeln gebrochen werden können. Der
dies=
jährige Gurkenmarkt, zu dem auch die Landwirte obengenannter
Ort=
ſchaften zum großen Teil ihre Ware liefern, iſt offiziell bereits in der
vorigen Woche eröffnet worden, und war der Zuſpruch ſeitens der
Produzenten ebenſo wie auch der Konſumenten zicmlich normal; man
wartete ab. Dieſe Woche iſt nun der Handel in vollem Gange, und
Händler aus allen Gegenden Deutſthlands ſind hier eingetroffen, ihren
Bedarf zu decken. Eine weitere Abſatzſtelle für die Produzenten iſt die
große Gurkenfabrik, die zu Biblis gehört, ebenſo der Verkauf an die
hieſigen Händler, und nicht zuletzt der Abſatz an die im Laufe dieſes
Jahres ins Leben gerufene Genoſſenſchaft dev gurkenbauenden
Land=
wirte. Auch zwei neue große Gurkenhallen ſind dieſes Jahr wieder an
der Bahn errichtet worden, eine von der neugegründeten Genoſſenſchaft,
und die zweite, größere Halle, die auch zum Einlegen der Gurken
ein=
gerichtet iſt, von der Firma Daniel Walſtel u. Sohn, hier. Die
Produ=
zenten, die im vorigen Jahre unter der Ueberproduktion koloſſal litten,
haben vorausſichtlich dieſes Jahr unter dieſem Mißſtande wicht zu
lei=
den, da zurzeit die Qualität wohl ſehr befriedigend, jedoch die
Quan=
tität nucht übermäßig iſt. Dies iſt vor allem auf die tropiſche Hitze
zurückzuführen, ſind doch bereits heute ſchon Gurkenäcker da, wo die
Pflanzen hier und dort ſchon welken. Man ſollte nun glauben, dies
ſei für den Landwirt eine Mißernte, doch faſt gerade das Gegentcil iſt
der Fall: Je mehr Gurken, deſto mehr Arbeit und obendrein ein
nied=
riger Preis; je weniger Gurken aber, deſto wewiger Arbeit und die
Ware iſt begehrt, der Preis dementſpr=chend hoch. So hat alſo der
Riedbauer auch vorausſichtlich mit ſeinen Gurken dieſes Jahr etwas
Glück, beträgt doch der Preis pro Zentner jetzt 12 Mark und im Stück
wird für das Hundert 2,50—3 Mk. bezahlt. Wenig erfreulich iſt die
Tatſache, daß ſich mit den Millionen Gurken auch Millionen und
aber=
mals Millionen Schnaken und Stechmücken eingeſtellt haben, die im
Nied zum Sommer gehören, wie das Salz in die Suppe. Menſchen und
Tiere werden von dieſen kleinen Plagegeiſtern bis aufs Bur gequält,
ohne daß man ihnen ernſthaft beikommen könnte. Zwar haben
neuer=
dings die Amerikaner das „Flit” gegen die Inſekten erfunden, aber
man kann doch nicht immer mit einer Handſpritze hewmlaufen, um
die kleinen Beſtien mit Gas zu vergiften, und da es zurzeit noch kein
anderes wirkſames und handlicheres Mittel als die „Flitſpritze” gibt,
muß man ſich wohl oder übel die mitunter nicht geringe Menge
Blut=
abfuhr gefallen laſſen. So hat der ſtrahlende Sommer im Ried auch
ſeine Schattenſeite, und man wünſcht ſich, wie das immer ſo iſt, nichts
ſehnlicher als den kühlen Winter.
G. Ober=Ramſtadt, 16. Aug. Samstag; den 18. Auguſt, abends
8 Uhr, findet am Rathaus eine Feuerwehrübung ſtatt, an der alle
Mann=
ſchaften der Freiwilligen und Pflichtfeuerwehr deilzunehmen haben. —
Vom Arbeitsmarkt. Die Erwerbsloſenziffer hat ſich in der
letz=
ten Zeit wieder etwas verringert. Zurzeit ſtehen noch 62 Perſonen in
Arbeitsloſenunterſtützung 36 werden von der Kriſenfürſorge betreut. Zur
gleichen Zeit des Vorjahres ſtanden insgeſamt 35 Peſonen in
Unter=
ſtützung.
f. Roßdorf, 15. Aug. Gasfernleitung. Nach einer
Vekannt=
machung der Bürgermeiſterei hat die Stadt Darmſtadt um die
Geneh=
migung der Anlage einer Gasfernleitung von Darmſtadt nach Dieburg
über die Orte Roßdorf und Gundernhauſen nachgeſucht. Die Leitung
wird zum größten Teil auf öffentlichen Straßen gelegt; zum kleinſten
Teil werden auch Privatgrundſtücke beanſprucht, um das Wunzelwerk
wertvoller Obſtbäume der Straßenpflanzungen zu ſchonen. Die Pläne
und Beſchreibungen der Anlage liegen zurzeit auf Zimmer 7 des
Stadt=
hauſes Darmſtadt zur Erhebung von Einwendungen offen. Es werden
in unſerer Gemeinde nur Teile von drei Privatgrundſtücken für die
Verlegung der Leitung beanſprucht. Es wäre ein Fortſchritt, wenn
die Ausführung der Anlage nicht mehr allzulange auf ſich warten ließe.
— Straßenſperrung. Die Ortsdurchfahrt Roßdorf, Km. 8,6
bis 8,9, im Zuge der Provinzialſtraße Darmſtadt—Roßdorf-Dieburg iſt
wegen Ausführung von Kanalbauarbeiten durch die Gemeinde Noßdorf
vom 13. Auguſt bis 8. September ds. Js. für Kraftfahrzeuge und
Fuhr=
werke jeder Art geſperrt. Der Umweg für den Durchgangsverkehr geht
durch die Bahnhofs= und Schwanengaſſe bzw. Holzgaſſe. Die
aufgeſtell=
ten Schilder ſind zu beachten. Zuwiderhandlungen werden zur Anzeige
gebracht.
* Dieburg, 15. Aug. Jakob Fäth, Sohn des Schuhmachevmeiſters
Joſef Fäth 2. in Dieburg, erhielt auf der Fachausſtellung, die
gelegent=
lich des 11. Badiſchen Verbandstages der Schuhmocher in Freiburg im
Breisgau abgehalten wurde, für ausgeſtellte Schuhe die Bronzene
Me=
daille mit Ehrenpreis. Bei der Allgemeinen Deutſchen Fachausftellung
anläßlich des 8. Bundestages in Hamburg wurden die von ihm
aus=
geſtellten Arbeiten mit der Silbernen Medaille ausgezeichnet.
r. Babenhauſen, 16. Aug. Ein Sommerfeſt des
Schrebergartenver=
eins wird dieſen Sonntag ſtattfinden. In Awweſenheit des erſten
Vor=
ſitzenden des Heſſiſchen Landesverbandes der Kleingartenbauvereine,
Herrn Studienrat Fiſcher=Offenbach a. M., wird zunächſt eine allgemeine
Gartenbeſichtigung des etwa 15 170 Quadratmeter großen
Gartengelän=
des der hieſigen Kleingärtner erfolgen. Nach einem kleinen Umzug durch
die Hauptſtraßen der Stadt wird das Sommerfeſt im Saalbau „Deutſcher
Hof” beginnen. Ihre Mitwirkung haben zugeſagt der Turnverein 1891,
die Turngemeinde, der Volkschor und der Geſangverein „Eintracht”, ſo
daß das Feſt einen ſchönen, abwechſlungsreichen Verlauf verſpricht.
P. König, 15. Aug. Der Turnverein nahm mit ſeinen
Jugend=
lichen in recht anſehnlicher Zahl am Sonntag am Jugendfeſt des 1.
Be=
zirks in Stockheim teil. Der Erfolg war gut. Faſt alle Teilnehmer
konnten einen Preis erringen.
St. Neuſtadt i. O. mit Burg Breuberg, 15, Aug. Der
Kirch=
weihſonntag brachte bei ſchönem Wetter einen Maſſenbeſuch. Die
Geſchäftsleute, insbeſondere die Wirte, dürften mit dem Geſchäftsgang
zufrieden ſein. Der zweite Tag litt unter dem Landregen, der jedoch
für die Weiterentwicklung der Kulturpflanzen von großer Bedeutung iſt.
— Auch auf der Burg war reges Leben. Daneben haben „Neudeutſche
Jugend” und „Schwanheimer Jugend” ihre alten Plätze bezogen.
I. Michelſtadt, 16. Aug. Das Stadion als Kampfbahm
der Deutſchen Turnerſchaft. Mit dem Ablauf des Spielver=;
botes der Deutſchen Turnerſchaft während der heißen Monate wird
uns=
nun öfters im Stadion wieder die Möglichkeit gegeben ſein, ſportlicha
Veranſtaltungen dieſer Art zu ſehen. Zwei Handballmannſchaften dem
Deutſchen Turnerſchaft, und zwar die beiden erſten Mannſchaften des=
Turn= und Fechtklubs Frankfurt a. M. und der Turngeſellſchaft 18988
Mannheim haben das Stadion Michelſtadt als Kampfbahn für die
Von=
führung eines Propagandaſpiels im Handball auserwahlt. Es wirß
hier ein ſehr intereſſantes Spiel gezeigt werden, denn beide Mannſchaftern
ſtehen in dem Ruf eines ſportlich großen Könnens. — Dieſem
Spiel=
geht ein Fußballwettkampf voraus, zu dem ſich die erſte Jugend des FC.=
Stockſtadt a. Rh. mit der erſten Jugend des VfL. 1911 trifft. — Konn
zert. Wie bereits kurz berichtet, vevanſtaltet der Kriegerverein Michel,
ſtadt am Samstag, den 18. Auguſt, im Saale des „Schmerkers Garten”;
einen muſikaliſchen Abend, der bei einem reichhaltigen Programm
einige=
genußreiche Stunden verſpricht. Mit Rüchſicht darauf, daß der Erlösz
dem Fonds zur Erbauung eines Krieger=Ehrenmals für die im Welt. Gefallenen zugeführt wird, erwartet der Verein eine rege Anteil
nahme der einheimiſchen Bevölkerung.
b. Erbach i. O., 15. Aug. Der hieſige Gewerbeverein beſuchte aun
ſeiner Studienreiſe durch Bayern und Tirol auch die Hafenſtadt Lindauy
no die Teilnehmer Gäſte des Lindauer Gewerbevereins waren. Nachk
einem unter Führung des Vorſitzenden des Lindauer
Gewerbevereins=
unternommenen Rundgang durch die Stodt verſammelten ſich alle Teilel
nehmer der Fahrt an dem Grabe des vor nunmehr „7 Jahren auf dem
Bodenſee verunglüickten Landsmanns Valentin Flä=Fſenhaar, wo ihm vorm
dem Vo=ſitzenden des hieſigen Gewerbevereins ein Kranz mit den Schlei,i,
fen in den Erbacher Farben und der Aufſchrift: „Seinem im Jahry”
1921 verunglückten treuen Mitglied V. Flächfenhaar gewidmet vomn
Gewerbeverein Erbach, i. O. 13. 8. 28” an ſeiner letzten Ruh=ſtätte:
niedergelegt wurde. Auch wurde im Auftrag des über 80 Jahre altenn
Vaters dem treuen Sohn ein Blumengruß durch den Gewerbevereirn
aus der Heimat überſandt.
— Unter=Moſſau, 15. Aug. Der hieſige Turn=Verein D.T. betei.)
ligte ſich am letzten Sonntag an dem in Stockheim ſtattgefundenen Be. des Odenwaldgaues. Von 15 in den Reihen den
Wettkämpfer entſandten Turnern kehrten 12 als Sieger zurück. Vonm
ebenfalls 15 Wettkämpferinnen errangen ſogar 14 die Siegeszeichenn
darunter eine den goldenen Eichenziveig. In heiterer Stimmung und
unter Sang und Klang trafen die erfolgreichen Jugendturner und =tur=v
nerinnen in ihrem Heimatdorf ein. — Die in dieſem Jahr errungeneng
Erfolge beweiſen recht gut, daß die Leitung des erſt von zwei Jahrenn
gegründeten Vereins in Händen zuverläſſiger, zielbewußter und
auf=
praktiſchem Gebiet bewährter Turner und Turnfreunde ruht. Mögeng
die Leiſtungen der Jugenbturner und =turnerinnen ein Anſporn für deng
turneriſchen Betrieb ſein, mögen fie aber auch dazu beitragen, der edlen,n
körperſtählenden und ſeelepflegenden Turnkunſt immer mehr Freundeu
und Gönner zu gewinnen! „Wo ein Wille iſt, da iſt auch ein Weg.”
Ag. Lindenfels, 15. Aug. Ernte! Etwas ſpäter als ſonſt, aben
umſo ſicherer, wird in dieſem Jahre hier die Ernte von fünf Getreide=, nämlich von Hafer, Korn, Weizen, Gerſte und Spelz nach Hauſs‟
geſchafft. Alle Scheuern werden in dieſem Jahre voll werden. Das)
Getreide hat gut „gebunden” und der Körnerertrag iſt geradezu glän=”
zend. Schon ſeit einigen Tagen brummt der „Bulldogg” und ſetzt dien
Dreſchmaſchine in Bewegung. Das, was früher mit dem „Dreſch=;
flegel” ausgedroſchen worden iſt (was auch heute noch bei kleinen
Bauersleuten geſchieht), wird heute mit modernen Erntemaſchinen inm
einigen Tagen erledigt. — Unterhaltung der Kurgäſte.:
Darmſtädter Künſtler waren es, die uns hier im Hotel „Odenwald” denm
erſten klaſſiſchen Abend brachten. Herr Geo Meyer mit ſeinem auss)
gewählten Programm: Lieder von Shubert und Arien von Wagner,;
Verdi und Gounod, hielt die Zuhörer über zwei Stunden in
Span-
nung. Am Klavier begleitete Herr Karl Dietrich, der über eine
fabel-
hafte Technik verfügt. Der reiche Beifall zwang den Künſtler zu einigenn
Zugaben; am Schluſſe gab Herr Meyer Valentins Gebet aus Fauſt5
noch zu. Starker Applaus dankte den Künſtlern. — Traueri
feier. Ein nicht endenwollender Leichenzug bewegte ſich durch unſern
Gebirgsſtädtchen. Unſer langjähriger Ortsbriefträger Peter Gottmam;
wurde zur letzten Ruheſtätte getragen. 33 Jahre hindurch hat er Freud 4
und Leid in ſeinem Beſtellbezirk geteilt. Eine kurze Kur in Bad=Nau=;
heim konnte ihm nicht mehr die nötige Kraft bringen, und ſo mußte er, 1
kaum 58 Jahre alt, ſeinen mit ſeltener Hingabe und Treue verſeheuen 1
Dienſt aufgeben. Er war wirklich ein Muſter ſeines Berufes und ſein
Heimgang bebeutet bei ſeinen Kollegen und in der ganzen Gemeinde
einen kaum zu erſetzenden Verluſt. Mit dem Titel „Oberpoſtſchaffnen”
gab ihm die Poſtbehörde ſchon vor Jahren ſeine Auszeichnung. Den
Erfolg ſeiner Werbearbeit im hieſigen Ortskartell, daß nämlich
Linden=
fels endlich einmal in die verdiente B=Klaſſe aufgenommen werde, hat
er nicht mehr erleben dürfen. Der ſchwergeprüften Witwe wird
alge=
meine Anteilnahme zuteil.
H. Von der Bergſtraße, 14. Aug. Die erſten reifen
Trau=
ben können in den nächſten Tagen in Lützelſachſen geerntet werden, und
zwar Frühburgunder. Manche Weinberge verſprechen einen guten Er
trag. Die Amerikanerreben werden eine Vollernte liefern. — Schwer
rer Motorradzuſammenſtoß. Auf der Hauptſtraße bei Wieb
lingen ſtieß ein Motorradfahrer mit einem Radfahrer zuſammen.
Erſterer wurde vom Rade geſchleudert und erlitt ſchwere Kopf= und /
andere Verletzungen; ſein Zuſtand iſt recht bedenklich. Auch der Rahe
fahrer wurde ſchwer verletzt. Beide kamen ins Krankenhaus.
* Jugenheim, 16. Aug. Gaſtſpiel der Heſſiſchen Oper
rettenbühne. Am Sonntag, den 19. Auguſt, gaſtiert die hier beſten
bekannte Heſſiſche Operettenbühne unter der künſtleriſchen Leitung von 2
Hans Ausfelder in der Turnhalle zu Jugenheim mit dem großen
Lach=
ſchlager „Schwindelmeier u. Co.” in 3 Akten von E. Hirſchſeld. Me 3
Heſſiſche Operettenbühne, die ja noch von ihren letzten Gaſtſpigen in der 7
Kurſaiſon beſtens in Erinnerung iſt, und immer eine ausverkaufte Turne
halle erzielte, dürfte auch diesmal einen vollen Erfolg verzeichnen.
WSN. Bensheim, 14. Aug. Mineralwaſſer=Vorkome
men an der Bergſtraße. Wegen ihres milden Klimas und der 2
beſonderen landſchaftlichen Schönheit haben die Fremdenverkehrsorte an)
der Bergſtraße bisher nur eines vermißt, womit die Kurorte im mittele n
heiniſchen Gebiet reich geſegnet ſind: ein natürliches Mineralwaſſer:”
Verkommen. Vor etwa einem halben Jahrhundert gab es zwar m0
Auerbach a. d. V. ein= ſehr beliebte Quelle, dach ſeitdem dieſe verſiege!
iſt war an der ganzen Vergſtraße entlang kein einziger Mineralbrunnen. !
mehr. Die auſſtrebende Fromdenverkehrsinduſtrie ließ dies nichſt ruhem
und in letzter Zeit wurden auf pridate Initiative in Bensheim a. d. B.
Bohrungen nach Mineralwaſſer=Vorkommen ausgeſührt, die ſetzt 3n
einem erſtaunlichen Ergebnis geführt haben. Entgegen allen fachman. ”
niſchen geolgiſchen Gutachten wurde in einer Tiefe von 170 Metern.0
kohlenſäurehaitiges Mineralwaſſer gefunden, deſſen Gehalt an gebunde.”
ner Koylenſäure und Glührückſtänden na.h den einſtweiligen chemiſch.."
Unterſuchungen einen die Mindeſtanalyſe überſteigenden, ganz aushe."
zeichneten Befund ergab. Die Bohrſtelle liegt auf einem Grundnuſt.
des Fabrikanten Kunold in Bensheim. Das beliebte Städtchen wice
nun auch baid ſich „Bad Bensheim” nennen wollen.
Bn. Hirſchhorn, 15. Aug. Die Ortsgruppe des Odenwaldklubs un. *
ternahm am letzten Sonntag ihre Monatswanderung ſ
Auguſt. Früh um 6 Uhr brach die ſtattliche Anzahl von 22 Wanderie.
nen und Wanderern auf, um bis zum Einſetzen der Hitze dem Ziel ſchon.
näher zu ſein. Nach kurzer Raſt bei dem Mitglied Siefert, Gaſthaue.
„Zur Quelle” in Rothenberg i. O., führte der Weg über das Gammels”.
hacher Tal nach Hebſtahl, wo ebenfalls im Gaſthaus „Zur Linde‟ wie."
derum kurze Raſt gemacht und für den Reſt der Tour nach Gaimume.
das gegen ½2 Uhr erreicht war, geſtärkt wurde. Von Gaimühle ale
wurde der Rückweg mit der Bahn angetreten. — Schloßbeleng‟
tung. Die von dem Verkehrsverein Hirſchhorn veranſtaltete, von e
Firma Beiſel zu Heidelberg ausgeführte Schloßbeleuchtung mit anſchte.
ßendem Feuerwerk nahm bei herrlichem Wetter einen glänzenden d.‟
lauf. Eine große Anzahl Zuſchauer aus nah und fern war herbeigee!"
um das herrliche Schauſpiel zu beſichtigen.
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2
2D ud 273
Lh. 6- 1Lb. D50
ſeuummer 228
Freſtag, den 17. Auguff 1928
Seite 7
Unter=Abtſteinach, 16. Aug. Motorradunfall. Bwiſchen
nu und Oberabtſteinach ſtürzte der 25jährige Fabrikarbeiter Adam
EiDt aus Oberflockenbach ſo unglücklich vom Motorrad, daß er einen
Stelbruch erlitt. Der Verunglückte wurde in das Weinheimer
ſtäd=
wKrankenhaus übergeführt. Das Gerücht, daß er ſeinen Verletzungen
zar ſei, iſt unzutreffend. Sein Befinden iſt bedenklich, aber nicht
hau ngslos.
Inn. Hofheim (Ried), 15. Aug. Zum zweiten Male wird unſer Ort
Dmmenden Sonntag Flaggenſchmuck anlegen. An dieſem Tage
ſut des Adlerklub „Gemütlichkeit” ſein 30jähriges Beſtehen.
5 eſtſtätte dient der große Saal des „Schwarzen Adler” nebſt ſeinem
zurnigen, überdachten Hof. Außer den geſamten Ortsvereinen
wer=
u och 24 auswärtige Klubs am Feſt teilnehmen, und ſo dürfte bei
Wetter unſer Ort einen beträchtlichen Fremdenzuſtrom haben.
Rrionzug und Kommers werden am Samstag das Feſt einleiten.
Sem Programm des Hauptfeſttages ſeien hervorgehoben: Konzert,
äertenſitzung, Geſangsvorträge, turneriſche und ſportliche
Dar=
hungen, Chrung der Gründer durch Herrn Bürgermeiſter Ferbert,
Arm= und Pokalverteilung. Ein Feſtball wird den Abſchluß bilden.
„Im einem guten, kameradſchaftlich=ſportlichen Geiſt ehrte am
Sonn=
der hieſige Arbeiter=Sportverein ſein aktives Mitglied Ludwig
(—, welcher infolge Motorradunfalls im Wormſer Krankenhaus
Zwanzig junge Sportler liefen von hier nach Worms eine
FfEte und konnten auf dieſe Weiſe in der kurzen Zeit von 12 Min.
zr. Sportskameraden Blumen und Grüße ans Krankenbett bringen.
Gernsheim, 16. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
Anjguſt: —0,24 Meter; am 16. Auguſt: —0,23 Meter.
Rüfſelsheim, 16. Aug. Unfall mit Todesfolge. In
Ehheim war kürzlich ein Heizer namens Wolf beim Strohabladen
TTennengerüſt einer Scheune geſtürzt, wobei ihm ſpitze Wagenteile
rr Unterleib drangen. Wolf iſt nunmehr nach ſchmerzhaftem
Kran=
erer in einem Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen.
Rheinheſſen.
c. Worms, 15. Aug. Eine amerikaniſche
Reiſegeſell=
ſatft, etwa 60 Borings=Lutheraner, weilte am Montag zum Beſuche
1 Stadt hier, wobei Herr Pfarrer Walter eine eindrucksvolle
An=
aSe am Lutherdenkmal hielt. Beſichtigungen der
Hauptſehenswür=
ſhten folgten, und um ½5 Uhr wurde die Weiterreiſe nach Mainz
arreten. — Verkehrsunfälle. Der Montag brachte eine
Ule von Unfällen, die alle auf zu raſches Fahren von Motorrädern
zikkzuführen waren. In der Pfeddersheimerſtraße, in der
Zrom=
ſife und in der Spehererſtraße gab es Zuſammenſtöße, in dem erſteren
A wurde eine durch den Sturz bewußtlos gewordene Soziusfahrerin
einem Bruch des Schlüſſelbeins in das Krankenhaus gebracht. Alle
deren Fälle ſind mit leichteren Verletzungen und Beſchädigungen an
Mädern abgelaufen.
4n. Alzeh (Nhh.), 15. Aug. Tödliche Folgen hatte der Sturz
des 7jährigen Töchterchens des Tünchermeiſters Bergſträßer aus
Gau=Odernheim. Beim Spielen war die Kleine gefallen und hatte einen
komplizierten Armbruch erlitten. Nunmehr iſt ſie im Alzeyer
Kranken=
haus an einem Wundſtarrkrampf geſtorben.
Oberheſſen.
h. Nidda, 15. Aug. Unfälle. Unter den umſtürzenden
Getreide=
wagen geriet der Erntearbeiter Hofmann zu Eichelsdorf. Mit ernſten
Verletzungen mußte er der chirurgiſchen Klinik in Gießen zugeführt
wer=
den. — Vor einer Bärenführertruppe ſcheute ein Pferd des Sägewerks
Himmelsbach. Das ängſtliche Tier ſchlug aus und traf ſeinen Fuhrmann
derart, daß er bewußtlos ins Krankenhaus verbracht werden mußte. —
Spurlos verſchwunden iſt der Volksſchüler Ludwig Willmann zu
Geln=
haar, Sohn des Landwirts Hch. Willmann. Der erſt Vierzehnjährige
hatte ſich ſchon mehrmals auf „Wanderſchaft” begeben. — Der in
Rain=
rod zwiſchen hier und Schotten tödlich verunglückte Motorradfahrer
Kaufmann Th. Braun aus Reutlingen iſt in der Klinik zu Gießen ſeinen
Verletzungen erlegen.
*31. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
7. Tag der 5. Klaſſe. In der heutigen Vormittags=Ziehung
fielen: 2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf Nr. 87 738: 2 Gewinne zu
je 5000 Mark auf Nr. 148 668; 4 Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr.
30 700, 98 038; 6 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 45 486, 63 849,
240 393: 40 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 25 718, 45 017, 77 523,
85 798, 86 219, 96 409, 107 627, 133 750, 179 686, 192 424, 196 786, 223 690,
225 552, 229 794, 240 307, 245 629, 277 133, 290 849, 290 951, 357 588;
ferner 76 Gewinne zu je 500 Mark und 174 Gewinne zu je 300 Mark.
— In der Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu je 10 000
Mark auf Nr. 8176: 6 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 256 981,
280 354, 371 501; 6 Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 99 123, 267 344,
304 038; 14 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 57 243, 91947, 215 283,
238 980, 299 683, 324 356, 351 396; 22 Gewinne zu je 1000 Mark auf
Nr. 34 926, 40 837, 52812, 117362, 177 919, 179 249, 265 652, 324 915,
325 103, 335 018, 347 179; ferner 58 Gewinne zu je 500 Mark und
198 Gewinne zu je 300 Mark. — Im Gewinnrade verblieben:
2 Prämien zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu je 500 000 Mark, 2
Ge=
winne zu je 300 000 Mark, 2 Gewinne zu je 200 000 Mark, 2 Gewinne
zu je 100 000 Mark, 4 Gewinne zu je 75 000 Mark, 4 Gewinne zu je
50 000 Mark, 10 Gewinne zu je 25 000 Mark, 64 Gewinne zu je 10 000
Mark, 122 Gewinne zu je 5000 Mark, 334 Gewinne zu je 3000 Mark,
596 Gewinne zu je 2000 Mark, 1236 Gewinne zu je 1000 Mark, 3344
Gewinne zu je 500 Mark, 8632 Gewinne zu je 300 Mark.
Geſchäftliches.
Dunlop=Motorradreifen, die Siegerreifen des Jahres. Nach dem
übervagenden Sieg im großen Preis von Deutſchland für Motorräder,
der bekanntlich auf Dunlop=Reifen erſtritten wurde und den Erfolgen in
der Deutſchen Sechstagefahrt, die u. a. 4 Zündapp=Räder mit Dunlop=
Reifen an erſter Stelle ſahen, iſt neuerdings auch das Kolberger
Bäder=
rennen, jene bekannte, jedes Jahr wiederkehrende internationale
Ver=
anſtaltung, auf Dunlop=Reifen gewonnen worden.
Wetterbericht.
Eine Rinne tiefen Druckes erſtreckt ſich von Island über Dänemark
nach Südoſten. Jedoch rückt von Weſten her ein Hoch beran, das die
Störungsgebiete bald verdrängen wird. Da immer noch weſtliche Winde
vorherrſchen, tritt zunächſt noch Wolkenbildung auf, ſpäter jedoch wird
der Himmel aufklaren. Infolge der Sonneneinſtrahlung ſteigen dann
die Temperaturen tagsüber an.
Vorherſage für Freitag, den 17. Auguſt: Vielfach heiter, nachts noch
kühl, tagsüber wärmer, meiſt trocken.
Wetter. trockenes Ort: Wetter: Temp.
in G‟ Wind: Nieder=
ſchlag
in mm Schnee=
decke
in cm Gießen: bedeckt 15 NV. 15 D Aachen: wolkig 13 SW. 12 Hamburg: Regen 12 NNW. 20 Berlin: wolkig 18 V München: wolkig 17 W. 14 Königsberg: wolkig 16 SO, Breslau: wolkig 20 SSW. 2
Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen:
Feldberg: Nebel 10 NW. TaunusWaſſerkuppe bedeckt 9 Feldberg: (Schwarzw.)
Zugſpitze: wolkig SSO. Kahler Aſten: Nebel SW. Fichtelberg: Nebel 10 WSWS 17 Schneekoppe: Nebel SW. 1
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Freitag, den 17. Auguff 1926
Seite9
Piederaufbau der deutſchen Sandelsflotte.
entapellauf der beiden Rieſendampfer
„Europa” und „Bremen”
der amerikaniſche Botſchafter Shurman hält
die Taufrede für „Europa‟.
Hamburg, 16. Auguſt.
Als erſter der Eeiden für den Norddeutſchen Lloyd erbauten etwa
080 Tonnen großen Vierſchrauben=Schnelldampfer iſt geſtern 17,20
die „Europa” auf ber feſtlich geſchmückten Werft von Blohm u. Voß
üü lich vom Stapel gelaufen, während das Schweſterſchiff „Bremen”
ue auf der Werft der Deſchimag in Bremen zu Waſſer gelaſſen wurde.
m. Stapellauf der beiden Rieſendampfer iſt beſondere Bedeutung
bei=
meſſen, weil er einen bemerkenswerten Abſchnitt des Wiederaufbaues
ebeutſchen Handelsflotte darſtellt, die damit nach der für das nächſte
urjahr zu erwvartenden Indienſtſtellung über die größten Dampfer
ver=
arn wird, die in der Nackſkriegszeit erbaut wurden. Dem geſtrigen
wich=
ſem Ereignis entſprach der äußere Rahmen, unter dem ſich der
Stapel=
u” vollzog. Auf den großen Tribünen zu beiden Seiten an der Hellinn
ſte ſich zahlreiches geladenes Publikum eingefunden. Die
Uferböſchun=
g. Pontons ſowie die Hafendampfer und Barkaſſen waren von
Tauſen=
mibeſetzt, die Zeugen des intereſſanten Schauſpiels ſein wollten. Um
„D ergriff der amerikaniſche Botſchafter Dr. Shurman das Wort zur
au frede, in der er u. a. ausführte: Der Norddeutſche Lloyd ſteht heute
der Schwelle einer neuen Epoche. Dieſes Schiff iſt, wie wir in
erika ſagen, „das letzte Wort” im Schiffbau. Meine Damen und
uen! Kraft der mir vom Norddeutſchen Lloyd übertragenen Macht=
Eommenheit gebe ich jetzt dieſem Schiff den Namen „Europa”. Ich
g den warmen Wunſch hinzu, daß es ſtets vom Glück begleitet ſein
eice und auf lange Jahre hinaus beitvagen möge, unſere beiden Völker
ir zu vereinen durch einen für beide Teile vorteilhaften Handel, durch
ſornſeitiges Verſtändnis und Bruderſchaft.
Wer Stapellauf des Dampfers „Bremen”.
Bremen, 16. Auguſt.
Als zweiter der beiden neuen großen Schnelldampfer des
Norddeut=
un Lloyds iſt heute nachmittag auf der Weſer=Werft Gröpelingen die
Suemen” vom Stapel gelaſſen worden. Dieſes Ereignis erhielt ſeine
undere Bedeutung durch die Anweſenheit des Reichspräſidenten von
ſiDenburg und wurde dadurch zu einem doppelten Freudenfeſt für die
auge Bremiſche Bevölkerung und zu einem Ehrentag für den
rddeutſchen Lloyd. — Als Reichspräſident von Hindenburg
i dem „Werftgelände eintraf, wurde auf dem
Verwaltungs=
läude der Deſchimag die Reichspräſidentenflagge gehißt, die von dem
n Hafen liegenden kleinen Kreuzer „Emden” mit 21 Schuß ſalutiert
uie de. Nachdem der Reichspräſident am Eingang der Werft durch den
ſu ſichtsrat und den Vorſtand der Deſchimag begrüßt worden war, fuhr
mit lebhaften Hochrufen begrüßt, zur Taufkanzel, auf der ſich mit
ſin; außer den Hernen ſeiner Begleitung, Präſident Heineken ſowie die
o ſtands= und Aufſichtsratsmitglieder des Lloyds und der Deſchimag,
aneintr Dr. Paul v. Schwabach, und Vertreter des Bremer Senates
ver=
im melten. Kurz nach 15.40 Uhr
Hielt der Reichspräſident die Taufrede,
ſcer er folgendes ausführte:
„Als die hartem Beſtimmungen des Vertrages von Verſailles
Deutſch=
rlicd ſeiner geſamten Ueberſeeflotte beraubten, ging die deutſche
Schiff=
uſtmt, vom Reſche opferwillig unterſtützt, mit ungebrochenem Mut und
nſ feſtem Glauben an die Zukunft, an den Wiederaufbau. Trotz
ſchwver=
m. Druckes von außen, trotz wirtſchaftlicher Nöte und Schwierigkeiten
n. Innern iſt es dieſer gläubigen Zuverſicht und dieſem ungebrochenen
Arbeitswillen gelungen, in wenigen Jahren eine neue, Handelsflotte
er=
ſtehen zu laſſen, die auf leiſtungsfähigen, muſtergültigen Fahrzeugen
wieder die deutſche Flagge auf den Meeven zeigt. Die deutſche
Schiff=
fahrt hat auch in den ſchwerſten Tagen den Glauben an eine neue
deutſche Zukunft auf See nicht verloven. Bei dem
Wieder=
aufbau unſeres zuſammengebrochenen Vaterlandes nach dem unglücklichen
Kriegsende war die Schaffung der neuen Handelswarine eine
wirtſchaft=
liche wie politiſch beſonders wichtige Leiſtung, auf die alle, die an ihr
mit=
gewirkt haben, Reeder, Ingenieure und Arbeiter, mit ehrlicher
Befriedi=
gung zuritäblicken können. Es iſt mir in dieſer Stunde ein
auf=
richtiges Bedürfnis, allen denen, die mit Kopf und Hand an
die=
ſem Werke mitgewirkt haben und noch weiter arbeiten werden, aber
dar=
über hinaus zugleich auch allen, die ſeit dem Kriege wieder eine deutſche
Handelsflotte geſchaffen haben, namens des Reiches wie eigenen Namens
warme Anerkennung und herzlichen Dank zu ſagen.
Dir aber, du ſtolzes Schiff, geben wir den Namen, den vor ſiebzig
Jahren der erſte transatlantiſche Lloyddampfer erhielt, den Namen
„Bremen”, und mit ihm das Wappen, das die Hoffnung und die Treue
wie den Willen, die Wege zwiſchen den Völlern zu erſchließen, verkörpert.
Möge dieſes Schiff den deutſchen Willen zur frieblichen Mitarbeit
un=
ter den Völkern über die Meere bringen, möge es ein Glied mehr ſein,
das uns mit den Ländern jenſeits des Ozeans verbindet, und möge es
uns mahnen, daß nur zuſammengefaſte Kraft und einiges Wollen uns
den Wiederaufſtieg und die Selbſtbehauptung in der Welt verbürgen!
Mit dieſem Wunſche taufe ich dich „Bremen”!” Im Anſchluß an dieſe
Worte
vollzog der Reichspräſident perſönlich
den Taufakt.
Klirrend zevbarſt die Flaſche deutſchen Schaumweins am Bug der „
Bre=
men” worauf ſpontan das Deutſchlandlied angeſtimmt wurde.
In=
zwiſchen hatte ſich der Rieſenbau des Schiffes langſam in Bewegung
ge=
ſetzt und glitt mit immer ſchneller werdender Fahrt unter dem Jubel der
Meuſchenmaſſen die Gleitbahn hinab ins Waſſer. In dieſem Augenblick
brach die Sonne durch. Nach Verlaſſen der Taufkanzel begrüßte der
Reichspräſident eine Abordnung der Werftarbeiter und begab ſich
dar=
auf zur feſtlich hergerichteten Montagehalle der Werft, wo ein Imbiß
ſtattfand, zu dem 750 Perſonen geladen waren.
Zahlen von den neuen Ozean=Rieſen.
Die ſoeben vom Stapel gelaufenen beiden Ozeanrieſen des
Nord=
deutſchen Lloyd, „Europa” und „Bremen”, die ſich nun um das blaue
Band des Ozeans bewerben werden, gehören zu den größten Schiffen
der Welt. Sie entſprechen ungefähr dem „Columbus”, nur iſt dieſer
Typ jetzt vergrößert und ausgebaut worden. Etwa 10 000 Arbeiter der
Hamburger Werft Blohm u. Voß und der Bremer Aktiengeſellſchaft
Weſer haben an den beiden Zwillingsdampfern gearbeitet. Für ein
einziges Schiff mußten zum Bau des Rumpfes, der Decks und der
Schotten 24 Millionen Kilo Stahlblech mit Hilfe von ſechzehnhundert
Eiſenbahnwagen herangeſchafft werden. Sie wurden mit vier Millionen
Nieten zuſammengebaut. Rund 3200 Perſonen können von jedem der
beiden Schiffe gleichzeitig befördert werden, d. h. die geſamte
Einwohner=
ſchaft einer Kleinſtadt. Die Fahrt über den Atlantiſchen Ozean nach
New York ſoll durch den Einbau neuer gewaltiger Maſchinen zum
An=
trieb der vier Schrauben um einen auf ſechs Tage verkürzt werden.
Außer der Schnelligkeit iſt auch die Sicherheit verbeſſert worden. Auf
jedem der beiden Dampfer befinden ſich 28 Rettungsboote, die faſt alle
als Motorboote gebaut ſind. Die Einrichtungen zum Herablaſſen dieſer
Boote ſind verbeſſert worden, ſodaß im Falle der Gefahr die Paſſagiere
das Schiff aufs Schnellſte verlaſſen können. Auch für das Wohlbefinden
und die Verpflegung der Reiſenden iſt aufs Beſte geſorgt. Jedes Schiff
braucht 11 000 Bettücher, 70 000 Handtücher und 65 000 Servietten. Vor
jeder Ueberfahrt werden in Bremerhaben 1000 Zentner Fleiſch. 350
Zentner Geflügel, 2 800 Zentner Fiſch, 80 000 Eier, 80 Zentner Brot und
außerdem für das friſche Gebäck 4 200 Zentner Mehl, ferner 43 Zentner
Kaffee, 17 500 Liter Milch, 30 000 Liter Bier, 15 000 Flaſchen
Mineral=
waſſer, 18 000 Zigarren und 120 000 Zigaretten an Bord genommen
werden. Ganz neu iſt die Ladenſtraße die auf jedem der beiden Schife
eingerichtet worden iſt. Hier kann der Reiſende ſeinen nowendigen
Bedarf an Toilette=Artikeln, Garberobe, Bücher uſw. decken. Das
Perſonal jedes der beiden Dampfer beträgt 1000 Perſonen.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 17. Auguſt. 13: Schallplatten. Aus Opern und
Operet=
ten. o 15: Jugendſtunde. Frankfurt: Rektor Hürten: Seligenſtadt
am Main. — Kaſſel: Mittelſchullehrer Hansli: Hannover=Münden.
15.40: Aus den Briefen der Frau Rat Goethe. 0 16.35:
Haus=
frauen=Nachmittag. Lehrer Stricker: Durch welche Mittel erziehen
wir unſere Kinder. — Von der Kochtante: Bohnen in Salz.
Senf=
gurken, Tomaten grün einzumachen. o 18.15: Vereinsnachrichten,
Mitteilungen. o 18.30: Julian Lehmann: Pferdeſport in
Frank=
furt. o 19: Stunde des Südweſtdeutſchen Radio=Klubs. 0 20:
Fort=
ſchritte in Wiſſenſchaft und Technik. Reiſeindrücke aus Rußland. —
Müde Aecker. — Der Techniker im Filmatelier. O 20.20: Film=
Wochenſchau. 20.30; Kaſſel: Zweite Dichterſtunde. Reinhardt
Göring lieſt aus eigenen Werken. o 21.30: Stuttgart:
Sommer=
freuden.
Stuttgart.
Freitag, 17. Auguſt. 12.30: Schallplatten. O 15.45: Plauderei
über Blumenpflege. 0 16.15: Funkorch. Einlagen: W. Maurer.
O 18: Landwirtſchaftsnachrichten. 18.15: Reichsbahnoberrat Dr.
Martens: Unfallverhütung — eine Volksaufgabe. O 18.45: E.
Franz=
ſeph: Ein Beſuch im Kloſter. O 19.15: Dr. Seidler: Die Kartoffel
im Haushalt und in der Induſtrie. o 19.45: Ueberſicht über die
Hauptveranſtaltungen der kommenden Woche i Eſperanto. 0 20.15:
Freiburg: Konzert. Mitw.: Berta Gunderloh (Sopran), Grete Kunz
(Alt), Grete Nies (Alt), M. Schreier (Flöte), Kapellmeiſter Fried
(Flügel). Ochs: Deutſche Volkslieder. — Poppe: Variationen über
das Lied „Gute Nacht, mein herziges Kind‟. — Lieder von Haydn
und Mozart. — Thuille: Waldeinſamkeit. — Bargiel: Zwei
Frauen=
terzette. — Lieder von R. Franz. — Dobler: Fantaſie für Flöte und
Klavier. — Kuyper: Internationale Volkslieder. 0 21.30:
Sommer=
freuden. Mitw.: Eva Chriſta, Roderich Arndt. 0 Anſchl.: Nachrichten.
Sportvorbericht. 0 22.30: Operetten und Walzer. Ausf.: Philharm.
Orcheſter Stuttgart. Dirig.: J. Leimeiſter. Suppe: Ouv. „Flotte
Burſchen”. — Translateuer: Wiener Praterleben. — Offenbach: Quv.
„Orpheus in der Unterwelt.” — Gungl: Träume auf dem Ozean.
— Strauß: Melodien aus „Der Zigeunerbaron”. — Doſtal: Der
fliegende Rittmeiſter.
Berlin.
Freitag, 17. Auguſt. 6: Gymnaſtik. 16.30: Dr. Martha Bode:
Frauenarbeit in den deutſchen politiſchen Parteien. o 17:
Kinder=
ſtunde. Wir ſingen heute Sommerlieder. Mitw.: Gertrud van
Eyſeren mit ihrer Eva=Gruppe. o 17.30: Unterhaltungsmuſik. Orch.
Max Roth. 6 18.45: Dr. Bollmann: Rückblick auf Amſterdam.
19.10: Italieniſch. o 19.35: Studienrat Dr. Nägler: In die
Märkiſche Schweiz. O 20: Dr. Riſtow: Fernſteuerung von Empfängern
zur Ausſchaltung von Empfangsſtörungen. O 20.30: Sinfonie=Konzert.
Dirig.: Seidler=Winkler. Funkorch. Delibes: Ballettſuite „La
Source‟. — Maſſenet: Ungariſche Szenen. — Beethoven: Sinfonie
F=dur (Paſtorale), o Anſchl.: Tagesnachrichten.
Stettin. 13.05: Sondermitteilungen für den Landwirt von der
Landwirtſchaftskammer für die Provinz Pommern. o 19.35:
Uni=
verſität und Volk. Prof. Lic. Bauernfeind: Jeſus in der Wiſſenſchaft
des 20. Jahrhunderts.
Deutſche Welle. Freitag, 17. Auguſt. 6: Gymnaſtik. o 12:
Prof, Dr. Lampe und Reg.=Rat Hylla: Geoaraphiſche Zwiegeſpräche.
6 15: Prof. Dr. Kauffmann: Der nervöſe Magen. O 15.35: Wetter
und Börſe. o 16: Berufsberater Sachtleben: Koch und Kellner,
6 16.30: Bildungswert. Zwiegeſpräch zwiſchen Dr. Roeſeler und Dr.
Würzburger. 8 17: Leipzig: Dresdner Funkkapelle. 0 18:
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abgeordneter Lemmer: Weſen und Werden der freiheitlich=nationalen
Arbeiter= und Angeſtelltenverbände. 18.30: Engliſch für
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geſchrittene, o 18,55: Techn. Lehrgang. Reg=Gewerberrat Dr.
Preller: Arbeitsſchutz. 6 19.20: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte.
0 20: Dr. Baſchwitz: Die öffentliche Meinung. O 20.30: Dr. Berger:
Technik und Handwerk im Altertum. 0 21: Dr. Lewin: Der
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reiche Menſch. O Anſchl.: Berlin: Preſſenachrichten. O 22.30:
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gart: Nachtkonzert.
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
itragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der
ibeleute Ludwig Mitteldorf und Eliſabetha, geb. Bürner,
eſde in Darmſtadt (Geſamtgut der
Errungenſchaftsgemein=
chaft), in das Grundbuch eingetragen waren, ſollen (11955e
dienstag, den 25. September 1928, nachmittags 3:/, Uhr,
ſur—ch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
ſei ſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt in Anſehung der Grundſtücke
Dcdn.=Nr. 1 bis 6 int Wege der Zwangsvollſtreckung und
u= Aufhebung der Gemeinſchaft, in Anſehung der
Grund=
tücke Ord.=Nr. 7 bis 19 zur Aufhebung der Gemeinſchaft.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 25. Juni 1928 in
dess Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rung svermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſich d ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
ſol=derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Baricht anzumelden und wenn der Gläubiger widerſpricht,
glmubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
dus geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
ſeillung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
dis Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Ainſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtunndes tritt.
Darmſtadt, den 11. Juli 1928.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk Vl, Band XVII, Blatt 827
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Schätzung
XVT 2287,, Grasgarten (
Vor=
garten) Feldbergſtr. 44 300 RM.
XVI 229 Hofreite Nr. 32/,
Feldbergſtraße 190 21 300 RM.
XV1 2298,, Grasgarten Feld=
66 400 RM.
bergſtraße
XVT 230 Grabgarten Feld=
242 1700 RM.
bergſtraße
XVl 231 Hofreite Nr. 32
Feldbergſtraße 1847 48 000 RM.
garten) Feld=
bergſtraße
V
12
1B
144
165
16
U7
1B8
29
XXV1I 4
LXXXVI 36
KXXI 35
XXXI 49
LXKX 12
XKXI 33
XXXII 117
XXXII
XXXII
1XXXI
LXXXI
LXXXV1
177711
124
140
Acker an den wüſten
Hügeln
Wieſe zu Scheftheim
Acker rechts dem
Judenbrunnen
Acker auf der Haard
Wieſe, die
Opper=
mannswieſen
Acker rechts dem
Judenbrunnen
Acker hinter dem
Rabenberg
Acker daſelbſt
Acker im
Schnep=
penzahl
Wieſe, die Langwieſe
Wieſe daſelbſt
Wieſe zu Scheftheim
Wieſe daſelbſt
44 300 RM.
2023 2000 RM.
6584 1500 RM.
2191 4000 RM.
4049 4000 RM.
6913 1600 RM.
1822 3500 RM.
1656
3216
1059
850
2488
1368
2493
1200 RM.
2300 RM.
1000 RM.
200 RM
600 RM.
300 RM.
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Darmſtadt, den 14. Aug. 1928.
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Darmſtadt, für Heizung der Schulen, 300
Zentner Koks vom Gaswerk Eberſtadt,
ferner die Lieferung von 200 Ztr.
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kohlen II, 150 Ztr. Anthrazitkohlen II
und 100 Ztr. Eierbriketts für Heizung
der Büroräume, des Wachtlokals uſw.
ſoll im Wege des ſchriftlichen Angebots
vergeben werden. Die
Lieferungsbedin=
gungen ſind auf der Bürgermeiſterei
ein=
zuſehen. Angebote mit entſprechender
Aufſchrift werden bis längſtens
Frei=
tag, den 24. ds. Mts., nachmittags
3 Uhr, an die Bürgermeiſterei Eber=
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ſtadt erbeten.
Eberſtadt, den 15. Aug. 1928.
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Reich und Ausland.
Die Trauerfeier
für den Großherzog von Baden.
Karlsruhe. Die Ueberführung der Leiche des
früheren Großherzogs Friedrich II. erfolgte am
Mitt=
woch abend um 9,30 Uhr von Badenweiler nach
Karlsruhe, wo die Trauerfeiern ſtattfanden. Um
10,30 Uhr betraten durch das Hauptportal die
fürſt=
lichen Trauergäſte die Kirche, an ihrer Spitze die
Großherzoginwitwe Hilde. Prälat Schmitthenner
hielt die Trauerrede. Darauf wurde der mit den
badiſchen Farben und dem großherzöglichen Wappen
geſchmückte Sarg nach dem ſechsſpännigen
Leichen=
wagen gebracht, der ſich unter Glochengeläut der
Karlsruher Kirchen in Bewegung ſetzte. Hinter dem
Sarge folgte als erſter der König von Schweden mit
Prinz Berthold, dann verſchiedene Generale,
Ver=
treter der Behörden, der Grzbiſchof von Freiburg,
eine Abordnung von Reichswehroffizieren, Vertrerte:
von Univerſitäten, Studentenabordnungen mit ihren
Fahnen ſowie Vertreter vaterländiſcher Verhände, die
die alte Regimentsfahne mitführten. Die Straßen,
die der Zug paſſierte, und an denen zahlreiche
Ver=
eine und Verbände Spalier bildeten, war von
Tau=
ſenden von Menſchen umſäumt. Kurz vor ½1 Uhr
wurde der Sarg von zwölf ehemaligen badiſchen
Leib=
grenadieren in die Kapelle gebracht, worauf die
feier=
liche Beiſetzung in der mit weißen Roſen und Lilien
geſchmückten Gruft erfolgte, an der nur die nächſten
Angehörigen des Toten teilnahmen.
Tödlicher Autounfall bei Griesheim.
WSN. Frankfurt a. M. Bei Griesheim
er=
eignete ſich ein ſchwerer Autounfall. Ein Mainzer
Perſonenkraftwagen rannte auf der Mainzer
Land=
ſtraße in der Nähe der Waldſtraße gegen einen
Baum. Der Anprall war ſo heftig, daß zwei
Per=
ſonen aus dem Wagen geſchleudert wurden. Von den
drei Inſaſſen wurde eine Dame ſo ſchwer verletzt, daß
ſie ins Höchſter Krankenhaus eingeliefert werden
mußte, wo ſie am Mittwoch vormittag verſtorben
iſt. Die beiden anderen Perſonen kamen
glücklicher=
weiſe mit leichteren Verletzungen davon.
Lichter abblenden.
Frankenthal. Am Dienstag abend gegen
10 Uhr wurde in der Nähe des Bahnüberganges bei
Studernheim ein Perſonenwagen, der in der
Rich=
tung Oggersheim fuhr, von einem
entgegenkommen=
den Auto geblendet, wodurch er an einen Baum
rannte. Der Wagen überſchlug ſich und rollte die
Böſchung hinab. Von den ſechs Inſaſſen, die alle von
Ludwigshafen ſind, wurde der Beſitzer des
Fahr=
zeuges, der Techniker Heinrich Wirth, ſchwerer, drei
weitere Inſaſſen leicht verletzt. Wirth wurde ins
Städtiſche Krankenhaus nach Ludwigshafen verbracht,
die anderen Verletzten in ihre Wohnung. Das andere
Auto, das nicht abgeblendet hatte, entkam unerkannt.
Schwerer Autvunfall.
Zwei blinde Paffagiere verunglückt.
Heiligenſtadt. Auf der Straße von
Heiligen=
ſtadt nach Mühlhauſen in Thüringen verſagten kurz
vor Dingelſtädt die Bremſen eines von Hamburg
kommenden und nach Mühlhauſen fahrenden
Laſt=
autos. Der Anhänger kam ins Schleudern, brach
einige Bäume um und ſchlug am Stadteingang um.
Zwei auf der Durchreiſe befindliche Männer, die
auf dem Wagen ſaßen, erlitten ſchwere Verletzungen.
Einer davon verſtarb ſchon auf dem Wege zum
Kran=
kenhaus, der andere liegt hoffnungslos darnieder.
Autvunglück auf der Avus.
Berlin. Geſtern vormittag geriet ein
Kraft=
wagen auf der Avus, an der zur Zeit
Straßen=
arbeiten ausgeführt werden, in eine aufgeriſſene
Stelle und überſchlug ſich. Der techniſche Direktor
der Siemens=Schuckert=Werke in Magdeburg, Dr.
Ebaldamus, wurde getötet, die drei anderen Inſaſſen
ſchwer verletzt.
Fabrikbrand.
Oberlahnſtein. Dienstag früh, 2.30 Uhr,
brach in einem Lagerſchuppen der Farbwerke
Schrö=
der u. Stadelmann ein Brand aus, der ſofort
be=
merkt wurde. Der Fabrikfeuerwehr und der
Lahn=
ſteiner Freiwilligen Feuerwehr gelang es, das Feuer
in kurzer Zeit auf ſeinen Herd zu beſchränken,
ſodaß die Motorſpritze um 5 Uhr wieder abfahren
konnte.
Ein Schüler durch einen Sprengkörper getötet.
Magdeburg. In Schermen bei Burg wurde
ein 13 Jahre alter Schüler Kurt Adler durch die
Exploſion eines Sprengkörpers getötet. Der Knabe
hatte offenbar verſucht, den Sprengkörper durch
Hammerſchläge zu öffnen, der dabei explodierte und
dem Unglücklichen die Bruſt und einen Arm zerriß.
Der Schöpfer der Lehre von den
Vitaminen.
Blick auf Srinagar.
Die Stadt Srinagar iſt gleich vielen anderen von der Bevölkerung fluchtartig verlaſſenen
Ortſchaf=
ten Kaſchmirs durch die Fluten der gewaltigen Ueberſchwemmung vernichtet worden. Die
un=
endlichen Waſſermengen des hochgehenden Indus haben faſt jede Spur menſchlicher Ziviliſation
auf weiten Strecken ausgetilgt. Unſer Bild zeigt das Eingeborenenviertel von Srinagar mit der
einzigen Brücke, die der letzten, 1893 hereingebrochenen Ueberſchwemmung widerſtand. Heute iſt
ſelbſt dieſe Brücke verſchwunden.
Brandſtiftung in einer Leipziger Polizeikaſerne.
Leipzig. Am Donnerstag früh gegen 5 Uhr
bemerkte man in der Polizeikaſerne in Leipzig=
Möckern, daß aus dem Dachſtuhl eines mit
Mann=
ſchaften belegten, und vom Kantinenwirt bewohnten
Stockwerkes Feuer ſchlug. In mehr als 5ſtündiger
Arbeit gelang es der Feuerwehr, den Brand
wenig=
ſtens auf ſeinen Herd zu beſchränken und namentlich
das Weiterlaufen des Feuers nach unten zu
verhin=
dern. Bei der Brandbekämpfung machte man die
Entdeckung, daß mit großer Umſicht und über zwei
große Stockwerke des Dachſtuhls verteilt, wenigſtens
12 Brandherde gelegt worden waren. Die
Brand=
ſtifter hatten auch die Schlöſſer der eiſernen Türen
zum Dachboden beſchädigt, ſicherlich um die
Löſch=
arbeiten zu erſchweren. Zur Brandlegung wurden
Hartſpiritus und Holzwolle verwandt. Die
Ermitt=
lungen der Kriminalpolizei haben hinſichtlich der
Be=
weggründe für die Brandſtiftung bereits einen ganz
beſtimmten Verdacht gezeitigt. Bisher ſind neun
Feſt=
nahmen erfolgt.
Dauerſchwimmer Kemmerich in Zoppot.
Danzig. Der „Danziger Zeitung” zufolge iſt
der am Dienstag, um 3 Uhr morgens, von Pillau
nach Zoppot geſtartete Dauerſchwimmer Kemmerich
am Mittwoch abend 10,15 Uhr im Zoppoter
Nord=
bad nach 43½ſtündiger Schwimmzeit eingetroffen.
Kemmerich, der einen ziemlich ermatteten Eindruck
machte, wurde von der auf dem Seeſteg verſammelten
zahlreichen Menſchenmenge begeiſtert begrüßt.
Das Exploſionsunglück in Wulfen.
Wulfen. Die Exploſion, die am Dienstag
vor=
mittag bei der J. G. Farbeninduſtrie in Wulfen
er=
folgte, hat einen weit größeren Umfang
angenom=
men, als man von vornherein annahm. Während
am Dienstag nur von vier Verletzken geſprochen
wurde, ſteht jetzt feſt, daß zwei Arbeiter den Tod
ge=
funden haben. Zwei Schwerverletzte ſind erblindet
und ſchweben in Lebensgefahr. Mehrere kleine
Exploſionen, die nachher noch erfolgten, erſchwerten
die Rettungsarbeiten ſehr und verwandelten die ganze
Anlage in ein einziges Trümmerfeld.
Im Tretboot nach Amerika.
Cuxhaven. Die beiden Deutſchen Häder und
Hirſchfeld, die mit einem Tretboot, einem durch
Fahr=
radtretvorrichtung fortbewegten 6,80 Meter langen
Fahrzeug, Amerika erreichen wollen, ſind am
Mitt=
woch früh hier eingetroffen. Sie beabſichtigen, mit
ihrem Boot „Hummel=Hummel” am Donnerstag
nachmittag nach Plymouth in See zu gehen, um
dort zunächſt neues Waſſer und Proviant
einzu=
nehmen. Sie rechnen mit einer Geſamtfahrzeit von
42 Tagen.
Brand einer norwegiſchen Waffenfabrik.
Oslo. Durch einen Brand wurden das Lager
der Waffenfabrik in Kongsberg ſowie große Vorräte
an Kohle, Koks und Brennſtoff vernichtet. Der
Schaden wird auf ungefähr eine Million Kronen
geſchätzt. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen.
Segelflieger Martens und Pilot Weber
ſind am Donnerstag mit einem 35 PS. Kleinflugzeug zu einem Europa=Rundflug aufgeſtiegen.
Der Flug iſt als Werbeflug für die „Ila” gedacht. Um 12.15 Uhr traf das Flugzeug in
Hanno=
ver ein, von wo es am Nachmittag zum Weiterflug ſtarten wird.
Zur Hochwaſſerkataſtrophe in Kaſchmir.
Prof. Dr. Chriſtian Eiykmann,
der berühmte holländiſche Gelehrte, iſt 70 Jahre
alt geworden. Ihm iſt nicht nur die Erforſchung
der in den tropiſchen Gebieten wütenden Beri=Beri=
Krankheit zu verdanken, ſondern auch die wichtige
Pehre von den Vitaminen, von den für das Leben
erläßlichen Ergänzungsnährſtoffen.
Hindenburg beim Flottenmanöver.
Hindenburg beobachtet die Schießübungen der Reichsmarine.
Reichspräſident von Hindenburg hat die Artillerieſchießübungen der Reichsmarine mit großer
fachmänniſcher Aufmerkſamkeit verfolgt. Unſer Bild zeigt den Reichspräſidenten als
Oberbefehls=
haber des Reichsheeres und der Reichsmarine am Fernrohr. Die an Bord des Flaggſchiffs
„Schleswig=Holſtein” gemachte offizielle Aufnahme wurde nunmehr zur Veröffentlichung freigegeben.
Martens zum Europaflug geſtartet.
Die neue „Kraſſin”=
Expedition.
Nachforſchungen nach Amundſen
und der Aleſſandri=Gruppe.
Oslo, 14. Auguſt.
Profeſſor Samoilowitſch, der von Stavanger hie= iſt, ſagte Preſſevertretern gegenüber, alslt
Zappi gefunden wurde, war er wohlauf, aber ſeh=;
erſtaunt, den „Kraſſin” zu ſehen. Zappi war ein!
wenig verwirrt, aber das nicht überraſchend, do0
Zappi und Marino ſchlechtes Wetter hatten und nichch
wußten, daß der „Kraſſin” in der Nähe war. Samoiit
lowitſch hofft, daß der „Kraſſin” am Samstag auss
gebeſſert ſei und ſofort Kurs nach dem Norden von
Spitzbergen nehmen wird. Samoilowitſch ſagtei
weiter: Es wird eine Baſis für die italieniſchen unß
ruſſiſchen Flugzeuge in der Hinlopenſtraße am Catt
Leigh Smith oder an einem anderen vorteilhaftem
Platz ausgelegt werden. Wenn die Erkundungsflügen
erfolglos ſein werden, wird der „Kraſſin” ſeine Sucheu
von Spitzbergen nach Franz=Joſephs=Land fortſetzenn
aber er kann Nachforſchungen nicht länger als bisi
Ende September betreiben. Amundſen, ſagte Samoi=ü
lowitſch weiter, hatte immer ſeine eigenen Pläne ge=s
habt, und es iſt möglich, daß er direkt nach der
Aleſſandri=Gruppe geflogen iſt, da er wußte, daß diei
anderen ſich mit der Rettung der Nobile=Gruppeu
befaßten. Nach meiner Meinung müſſen winn
Amundſen im Oſten von Spitzbergen ſuchen. Was;
die Gruppe Aleſſandri anbetrifft, ſo iſt es möglich,6
daß es ihr gelang, mit dem Luftſchiff
herunter=
zugehen und auf das Eis zu ſpringen, und daß die
Exploſion, die von der Nobile=Gruppe
beobachtet=
wurde, ſich erſt danach ereignete. Samoilowitſch fügtes
hinzu, daß Nobile die Erlaubnis erhalten habe, anm
der neuen „Kraſſin”=Expedition teilzunehmen, aberu
Nobile ſei nach Italien gereiſt und ſeitdem habe ay
nichts von ihm gehört.
Die Unwetter wollen nicht
auf=
hören.
Unwetter in Bayern.
München. Seit Mittwoch abend wütet übe
Bayern ein von wolkenbruchartigem Regen
beglei=
teter ungewöhnlich heftiger Sturm, der überall I
großen Schaden anrichtete. Zahlreiche Bäume
wur=
den entwurzelt und mehrere Telephonverbindungen /
unterbrochen. In Plattling (Niederbayern) brachte!
der Orkan faſt ſämtliche Buden, die anläßlich einet
Volksfeſtes aufgeſtellt worden waren, zum Einſturz.
Zahlreiche Perſonen, die ſich gerade auf dem
Volks=
feſtplatz befanden, erlitten leichte Verletzungen. Du
Höhe des Schadens iſt noch nicht zu überſehen.
Großer Schaden durch das Unwetter
über München.
München. Das ſchwere Umwetter, das am
Montag abend über München und Umgebung
niederging, richtete großen Schaden an. Zahlreich=
Bäume wurden entwurzelt und Telephon= und
Lcht=
leitungen beſchädigt. Eine 24jährige Bankbeamtin,
die ſich unter einem Alleebaum geſtellt hatte, wurde
durch einen Blitz, der in den Baum einſchlug, ere
heblich verletzt.
Schweres Gewitter im bayriſchen Alpenvorland.
München. Wie ſich nunmehr überſehen läßt,
hat das Unwetter vom Montag einen großen Teil
des ganzen bayeriſchen Alpenvorlandes heimgeſucht.
Gewitter, Hagelſchlag und Sturm richteten überall
außerordentlichen Schaden an. Die noch nicht
ein=
gebrachte Ernte wurde vernichtet. Häuſer, Licht= und
Telephonleitungen wurden ſchwer beſchädigt. Am
ſtärkſten wütete das Unwetter in der Gegend zwiſchen
Holzkirchen und Miesbach am Kochelſee, im
Chiem=
gau, ferner am Starnberger See.
Durch Wolkenbruch zerſtört.
London. „Chicago Tribune” berichtet aus
Teheran, daß der Ort Nur in der Provinz
Maſen=
deran durch einen Wolkenbruch zerſtört wurde. Zahl
reiche Bewohner kamen ums Leben.
Schwerer Autounfall in Wien.
Wien. Am Mittwoch ſtießen in der Marxergaſſe
zwei Laſtautos zuſammen. Eines der Autos
durch=
brach das eiſerne Geländer und ſtürzte einen Abhang
hinab auf den Bahnkörper. Es wurde dabei
voll=
ſtändig zertrümmert. Bei dem Unfall wurden vier
Perſonen verletzt.
Folgenſchwerer Blitzſchlag.
Paris. Wie dem Journal aus Grenoble
be=
richtet wird, iſt am Mittwoch der Blitz in eine
Transformatorenanlage bzw. in die
Hochſpannungs=
leitung eingeſchlagen. Da der Stromunterbrecher
ber=
mutlich nicht durch den Blitzſchlag ſchmolz, ſprangen
ſtarke Funken auf die an das Elektrizitätswevk an
geſchloſſenen Häuſer über. Sechs Häuſer gerieten
in Brand und wurden vollkommen zerſtört. Bel
dem Verſuche, die Häuſer zu iſolieren, ſind im ganzen
fünf Perſonen ums Leben gekommen, und zwar vier
in Concharbin und eine in Gorges. Außerdem ſind
mehrere Perſonen verletzt worden. Sämtliche
elektriſche Inſtallationen wurden abmontiert.
Abſturz eines engliſchen Bombenflugzeuges.
London. Nach eines Mitteilung des Luftfahre
miniſteriums ſind bei dem Abſturz eines in Aden
lie=
genden engliſchen Bombenflugzeuges zwei Flieger 9e‟
tötet und ein dritter leicht verletzt worden. Die Za9
der in dieſem Jahr durch Unglücksfälle getöteten
An=
gehörigen der britiſchen Luftſtreitkräfte ſteigt damie
auf 58. Dieſe Zahl liegt nur noch um zwei hinſer
der Geſamtzahl für das Jahr 1927.
Bergwerksunglück in Pennſylvanien.
Coalport (Pennſylvanien). In einer Grupe
der Irvona Coal Company ereignete ſich am Mite
voch infolge einer Exploſion ein Geſteinseinſturd=
Von den in der Grube befindlichen 14 Bergleuten
kamen 13 ums Leben. Ihre Leichen wurden geborgen.
Der italieniſche Flieger Delprete geſtorben.
Rio de Janeiro. Der italieniſche Flieger
Delprete, der vor etwa 1½ Monaten mit ſeinem
Fluge Italien—Südamerika einen Streckenrekord aul.
ſtellte, iſt am Mittwoch früh geſtorben. Delprete war.
zuſammen mit dem Piloten Ferrarin beim Auls”
probieren eines neuen Flugzeuges in die See ge
ſtürzt und hatte beide Beine gebrochen.
Pml.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 226
Freitag, den 17. Auguſt 1923
Seite 41
N
Ir dant iitr Afitſp
Der Sport des Sonntags.
Während noch die ſogenannten Sommerſports in ſchönſter Blüte
tchen, Leichtathletik, Schwimmen, Tennis und Radſport mit großen
Feeiluftveranſtaltungen aufwarten, rückt bereits ein Vorbote der
Herbſt=
ud Winterſaiſon heran: die Meiſterſchaftsſpiele im Fußball und
Hand=
a beginnen. Das doch wohl allzu umfangreiche Programm der
Nreiſterſchaftskämpſe zwingt zu einem ſo frühen Spielbeginn, will man
ſääter nicht in Terminnöte kommen.
Fußball.
Gleichzeitig an einem Tage ſetzt in allen Gruppen der
ſüddeutſchen Bezirksliga
de Punktekampf ein. Man wird die Spiele dieſes erſten
Meiſten=
raftsſonntages mit beſonderem Intereſſe erwarten und verfolgen,
er=
utfft man doch von ihnen die Aufklärungen über die Rüſtungen und
ſeat gegenwärtigen Stand der Spielſtärke der einzelnen Mannſchaften.
Die Gruppe Nordbayern ſieht folgende Begegnungen vor:
ES.Vgg. Fürth—Vf.R. Fürth; A. S.N. Nürnberg—F.V. 04 Würzburg;
ſ anken Nürnberg—Bayern Hof: 1. F.C. Bayreuth—1. F.C.
Nürn=
berg. Zum Ausgang dieſer Treffen läßt ſich ſagen, daß die
Spielver=
ertigung ſich ihre Punkte ſichern wird, und der A.S.N. nach Kampf
aB knapper Sieger über die ſpielſtaken Würzburger zu erwarten iſt.
Trsſelbe gilt von Franken Nürnberg, das gegen Bayern Hof ſpielt,
ehließlich dürfte der Club in Bahreuth mit dem dortigen F.C. wenig
gderleſens machen.
In der Gruppe Südbayern ſtehen ſich gegenüber: D. S.V.
Arünchen—1860 München: Schwaben Augsburg—Teutonia München;
Schwaben Ulm—Wacker München; Jahn Regensburg-Bayern
Mün=
aen. D. S.V. wird auf eigenem Gelände ſchwerlich den harten S. V. 1860
Gswingen, die Punkte dürfte ſich eher 1860 holen. Unbeſtimmt erſcheint
drgegen der Ausgang des Spiels in Augsburg. Zweifelhaft iſt, ob
Arahzern München in Regensburg mit Jahn fertig wird. Jahn iſt auf
ewenem Gelände ſehr gefährlich, die Spiele des Vorjahres ſtellen es
uater Beweis. In Ulm wird ſich die Schafferelf „Wacker” gegen die
erchwaben die Punkte zu holen wiſſen.
Die Gruppe Württemberg meldet: Sportfreunde
Stutt=
gert—Germania Brötzingen; F.C. Birkenfeld—Stuttgarter Kickers;
T. f.B. Stuttgart—V.fR. Heilbronn; „Union Böckingen—Stuttgarter
E.C. Ihr erſtes Spiel in der Bezirksliga werden die Brötzinger
Ger=
manen in Stuttgart gegen die Sportfreunde nicht ohne weiteres
ver=
lrxen geben. Ob man ſich in die Punkte teilt? Birkenfeld iſt
Pforz=
hi imer Boden, auf dem immer ſchwer zu gewinnen war. Die Kickers
niüſſen ſchon in guter Verfaſſung ihr Spiel beſtreiten, um die erſten
Arunkte zu holen. V.f.B. Stuttgart und V.f.R. Heilbrenn weuden in
Sttuttgart ihre Anziehungskraft nicht verfehlen. Wohl haben die
Heil=
he onner ſeit dem Weggang Gimpels nachgelaſſen, ſie ſind jedoch immer
noch hart genug, um ſich nicht ohne Gegenwehr ſchlagen zu laſſen. Die
1eberraſchuugself von Union Böckingen kann man gegen den
Stutt=
gxrter S.C. als knappen Sieger erwarten
Die Nachbargruppe Baden erledigt mr drei Spiele: F.C.
Treiburg—Sp. Vgg. Freiburg; Phönix Karlsruhe—F. C. Villingen; F.V.
Daſtatt-Karlsruher F.V. Die derzeitige Spielſtärke des F. C. Freiburg
ir zu wenig bekannt, als daß man von vornherein an einen glatten
Eiieg glauben könnte. Ein unentſchiedener Ausgang würde nicht
über=
eirſechen. Phönix Karlsruhe empfängt den F.C. Villingen. Man hofft
hreute die Phönixelf wieder ſoweit gefeſtigt, daß ſie auf eigenem Platze
Aiillingen ſchlagen kann. Auf dem Platze an der Murg wird der Sieg
die8 Karlsruher F.V. gegen Raſtatt 0t nie bezweifelt werden, es wird
Iä diglich um die Tordifferenz zu ſtreiten ſein.
Die Gruppe Rhein nennt: V.f.2. Neckarau-Phönix
Ludwigs=
haſen; Sp.Vgg. Mundenheim—S.V. Waldhof; Pfalz Ludwigshafen—
MNannheim 08 und Sp. Vgg. Sandhofen—Ludwigshafen 03 als
Sonntags=
hegegnungen. Schon das erſte Treffen verſpricht einen intereſſanten
B erlauf. Die Begegnungen zwiſchen den beiden wurden immer mit
w eihſelvollem Glück ausgetragen. Das Spiel wird den Auftakt einer
ur Ungewißheit gehüllten Aera bilden, zumaß man mit Waldhof auch
den V.f.R. an der Spitze erwartet. Der Ausgang iſt fraglich. Der
Arapierſorm nach müßte Neckarau knapp Sieger werden. Gleich hart
herſpricht es in Mundenheim zu werden. Jedenfalls hat es Waldhof
rächt leicht, Sieg und Punkte zu erlangen; vielleicht bringt gar der
„Meuling” die Ueberraſchung des Tages. Eine ſichere Sache müßte es
ſär „Pfalz” ſein, Mannheim 08 zu ſchlagen. Ludwigshafen 03 endlich
rat das Zeug in ſich, eine Sp.Vgg. Sandhofen zu beſiegen.
Im beſetzten Gebiet, in der Gruppe Saar, ſind angeſetzt:
Kreuznach 02—FV. Saarbrücken; Sportfr. Saarbrücken—VfR.
Pirma=
ſans; FC. Pirmaſens—FC. Idar und Boruſſia Neunkirchen—Saar 05
Sogapbrücken. Kreuznach kann dem FV. Saarbrücken kaum gefährlich
werden. Sportfreunde Saaubrücken werden auf eigenem Platze den
48.f. R. Pirmaſens ſchlagen können. Der 1. F.C. Idar dürfte dem F. C.
„8irmaſens in Pirmaſens unterliegen. Zwei alte Bekannte ſtehen ſich
ui Boruſſia=Neunkirchen und Saar 05=Saarbrücken gegenüber.
Boruſ=
da ſoll wieder im Kommen ſein. Trotzdem halten wir den Ausgang
des Treffens für offen.
Gleichfalls vier Treffen liefern ſich in der Gruppe Heſſen
Sp. Vgg. Arheilgen—Sp. Gde. Höchſt, Alemannia=Worms—F. C. Langen,
43.f. L. Neu=Iſenburg—Mainz 05 und S.V. Wiesbaden—Wormatia=
EVorms. Der Ausgang der meiſten dieſer Spiele ſcheint offen; lediglich
Allemannia Worms iſt gegen Langen unbedingt Favorit. Höchſt hat
inen ſchweren Gang nach Arheilgen anzutreten. Mainz muß in Neu=
Wſenburg vielleicht mit dem dort traditionellen Unentſchieden zufrieden
gein. Das ſpannendſte aller Spiele jedoch werden ſich in Wiesbaden
ſer S.V. und Wormatia=Worms liefern. Hat Wiesbaden den eigenen
Wlatz für ſich, ſo bringt dafür Wormatia eine richtiggehende
Kampf=
mannſchaft auf die Beine. Ob die bewährte Abwehrtaktik gegen die
mute Angriffreihe der Wiesbadener, in der Beſt, Philipps und Tomezik
ſtehen, auch hier das Gegebene iſt, muß abgewartet werden. Das Spiel
betzt einen guten Leiter voraus, wenn es einen normalen Verlauf
neh=
men ſoll.
Gleich fünf Spiele ſtehen auf dem Programm der Gruppe Main:
Motweiß Frankfurt—Hanau 60/94 Viktoria Aſchaffenburg—FSV.
Frankfurt, F.Vgg. Fechenheim 03—Union Niederrad, Kickers Offenbach
gegen Germania Bieber, Eintracht Frankfurt—1. F.C. Hanau 93. Von
ſoen Spielen der beiden Favoriten könnte man auf den erſten Blick das
ſoer Eintracht auf eigenem Platze gegen Hanau als das leichtere
bezeich=
men. Wie im Vorjahr ſtehen ſich die beiden Mannſchaften wieder im
rerſten Spiel gegenüber. Eintracht, innerlich nicht ganz ſo gefeſtigt,
rvie es wünſchenswert wäre, Hanau wieder durch Biro, der die Elf
chon einmal vor langen Jahren betreute, „fit” gemacht. Der Ausgang
ſ=ſt offen. Einen bitteren Beigeſchmack hatte die letzte Begegnung
Vik=
oria Aſchaffenburg—FSV. Frankfurt. Wie man hört, will man in
ſlſchaffenburg das Kriegsbeil begraben; bleibt abzuwarten, wie ſich die
EMaſſe mit dem guten Willen der Vereinsleitungen indentifiziert. Nach
GSen Leiſtungen gegen Zagreb erwartet man den FSV. als Sieger. Leicht
wird es Rotweiß nicht haben, Hanau 60/94 zu ſchlagen; die Vereinigten
werfügen über eine anſehnliche Spielſtärke. Gute alte Bekannte ſtehen
ſſich auf dem Bieberer Verg in Kickers Offenbach und Germania Bieber
wgegenüber. Offenbach wird auf eigenem Gelände das Spiel für ſich
entſcheiden können. Unentſchieden kann das Spiel Fechenheim-
Nieder=
mad enden. Die beiden Mannſchaften ſcheinen in ihrer Art gleichſtark.
Handball.
Mit den Fußballern ſetzen in den Bezirken Main / Heſſen und
Wayern auch die Handballer mit ihren Verbandsſpielen ein. In der
WGruppe Main werden ſich wohl die Offenbacher Kickers eine Nie=
Kderlage von HSV. Frankfurt gefallen laſſen müſſen. Sonſt darf man
Idie Platzbeſitzer in Front erwarten. Der FSV. Frankfurt iſt ein
ſtar=
iker Gegner des Pol. Sp.V. Butzbach. Der Sieg des S.V. Darmſtadt
tüber Arheilgen ſteht außer Frage. V.f.N. Schwanheim iſt ſtark genug,
den Pol. Sp.V. Darmſtadt in Schwanheim zu beſiegen. Der
neuauf=
geſtiegene Poſt=Sp.V. Frankfurt hat gegen den V.f.R. Rotweiß
Darm=
ſtadt in Darmſtadt ſeine Ligafähigkeit zu beweiſen. — In der Gruppe
Heſſen, ſind im Handball junge Vereine mit alten Kämpen
ge=
paart. Mainz 05 iſt hier Favorit. Mainz müßte in Mainz Wormatia
ſchlagen, der S.V. Wiesbaden mit den Germanen in Wiesbaden fertig
werden. Mainz=Kaſtel 06 wird wohl dem Pol.Sp.V. Wiesbaden den
Sieg überlaſſen müſſen. Die Alemannia Worms muß ſich auf eigenem
Platz gegen die größere Routine von Hakoah Wiesbaden durchſetzen.
In die Punkte könnten ſich T.u. Sp.V. Ober=Saulheim und Pol. Sp.V.
Worms teilen. — In der Gruppe Nordbayern ſpielen:
Fran=
ken=Nürnberg—Pol. Sp.V. Nürnberg, Bar Kochba—Sp.V. 1927
Nürn=
berg und der 1. F. C. Nürnberg—Nürnberger S.C. Die gegenwärtige
Spielſtärke der einzelnen Gegner iſt noch zu wenig bekannt, als daß
man heute bereits auf Grund irgend einer Leiſtung etwas vorausſagen
könnte. — Spielſtark iſt die Gruppe Südbayern. Wie in den
anderen Gruppen ſichert ſich auch hier das Handballſpiel eine ſtetig
wachſende Anhängerſchaft. Der D. S.V. München hat auf dem Platze
der 1860er keinen leichten Stand. Die Lokalbegegnung Schwaben—F.V.
Ulm 94 iſt offen. Dagegen wird ſich Jahn München in Heidenheim
gegen den V.f.R. nach Kampf durchſetzen. A. S.V. München hat
Schwa=
ben Augsburg zu Gaſt und dürfte glatt Sieger bleiben.
Leichtathletik.
„Das leichtathletiſche Sportfeſt des Jahres” nennen die Berliner
das internationale Meeting von D. S. C. und S. C. C.,
das am Samstag und Sonntag im Deutſchen Stadion zum Austrag
kommt. Finden ſich all die gemeldeten Größen und Olympiaſieger aus
Finnland, Kanada, U. S.A., England, findet ſich tatſächlich die große
Konkurrenz aus dem In= und Ausland am Start ein, dann kann die
Veranſtaltung wirklich das” Sportfeſt des Jahres werden. — Gut
beſetzte nationale Veranſtaltungen werden in Kaſſel und
Heidel=
berg (Sportfeſt des Süddeutſchen Rugby=Verbandes) abgehalten. In
Paris finden die Studenten=Weltwettkämpfe ihren
Abſchluß.
Tenni s.
Ein Tennis=Länderkampf der Berufsſpieler
Eng=
land—Deutſchland wird in Bad Ems zur Durchführung gebracht.
Beim Tennis=Turnier in Bad=Nauheim ſoll u. a. die
Deutſche Senioren=Meiſterſchaft ausgeſpielt werden.
Kleinere Turniere ſind in Bad Reichenhall und Bremen angeſetzt. Das
große internationale Blau=Weiß=Turnier in Berlin bringt
am Wochenende die Schlußrunden.
Schwimmen.
Weſtdeutſchland und Süddeutſchland liefern ſich in
Gladbeck i. W. mit ihren beſten Kräften einen Repräſentativkampf.
Während bei den Herren die Kräfteverhältniſſe ziemlich ausgeglichen
ſein werden, haben die Weſtdeutſchen bei den Damen ein Plus, das
ihnen auch im Geſamtergebnis den Sieg eintragen dürfte. — Eine
in=
tereſſante Veranſtaltung iſt das Alte Herren=Schwimmfeſt des
Frankfurter S.C. 1891, da hier eine ganze Reihe der bekannteſten
deut=
ſchen Schwimmer, Meiſter und Olympiakämpfer aus früheren Jahren,
an den Start geht. — Weitere Veranſtaltungen: Internationale
Jubi=
läums=Wettkämpfe von Stern Hamburg, Verbandsoffenes des S.C.
1911 Wiesbaden und Springertag in München.
Schach.
Das Internationale Schachturnier in Bad Kiſſingen
zieht auf Grund ſeiner erſtklaſſigen Beſetzung und ſeines intereſſanten
Verlaufes die Aufmerkſamkeit der ganzen Schachwelt auf ſich. —
Da=
neben darf aber auch nicht das gut beſetzte Amateur=Turnier in
Wiesbaden vergeſſen werden.
Motorſport.
Auf einer Rundſtrecke bei Belfaſt kommt am Samstag die
eng=
liſche Touriſt Trophy für Sportwagen, an der
Deutſch=
land durch den Start von zwei Mercedes=Benz=Wagen intereſſiert iſt,
zur Durchführung. — Beim Buckower Dreiecksrennen gelten
die meiſten Wettbewerbe als ſechſter Meiſterſchaftslauf zur Deutſchen
Motorrad=Straßenmeiſterſchaft. — Auf der bekannten Rundſtrecke bei
Frankfurt a. M. kommt unter Beteiligung von erſtklaſſigen
Kräf=
ten am Sonntag die bekannte Dreiſtädtefahrt für Motorräder
zur Abwicklung.
Radſport.
Bahnrennen: Nürnberg (Großer Preis von Nürnberg mit
Pariſot, Maronnier, Saldow, Krewer und Röſchlein); Chemnitz,
Leipzig und Berlin (Rütt=Arena). — Straßenrennen: „Rund um
München” für Bundesamateure, Großer Induſtriepreis von
Branden=
burg, Großer Opelpreis von Weſtfalen, Großer Straßenpreis von
Aachen und „Rundfahrt durch Holland”.
Pferdeſport.
Der Sonntag bringt Galopprennen in Frankfurt a. M., Karlshorſt,
Bremen, Düſſeldorf, Magdeburg und Paris.
Internationale Alpenfahrt.
Die vierte Etappe: Von Belluno nach Villach.
Die vierte Etappe der Internationalen Alpenfahrt, von Belluno
über insgeſamt 392 Kilometer nach Villach führend, brachte fünf neue
Ausfälle. Die Fahrt verlief glatt mit einer Ausnahme. Der Talbot=
Fahrer Oskar Schmiöt (Schweiz) ſtürzte kurz vor Cortina d’Ampezzo
von einer zehn Metee hohen Böſchung ab, wobei der Wagen ſich
zwei=
mal überſchlug und Schmidt unter ſich begrub. Der Beifahrer wurde
herausgeſchleudert und erlitt Rippenbrüche. Schmidt mußte
ſchwer=
verletzt unter dem Wagen hervorgezogen werden und wies mehrere
Beinbrüche und Quetſchungen auf. Die Strecke war recht kurvenreich
und wartete auch mit drei Päſſen auf, die hohe Anforderungen an
Fahrer und Material ſtellten. Die nächſte Etappe wird von 60 Fahrern
aufgenommen werden. Die große Frage nach dem Gewinner des
Alpen=
pokals wird immer aktueller. Von 13 Fabrikteams ſind jetzt nur noch
fünf übrig, zwei Adler und je ein Brennabor, O.M. und Minerva,
Das eine Adlerteam hat dabei viel Glück gehabt, da man bei Frau
Seidel, die durch einen Zuſammenſtoß und Reparaturen großen
Zeit=
verluſt hatte, ein Auge zudrückte. Ganz hervorragend halten ſich das
Brennabor=Team, geführt von Obering, Niedlich, ſowie die zweite
Adler=Mannſchaft.
Herr W. R. Wittich=Darmſtadt,
der mit ſeiner Gattin an der Alpenfahrt teilnimmt, hat alle fünf
Etappen ſtrafpunktfrei zurückgelegt. Das von allen Wagen
verlangte Durchſchnittsmittel von 49 Em st. konnte er mit ſeinem
Mercedes=Benz=Kompreſſor in allen Teilſtrecken der Alpenfahrt
über=
dieten, da er meiſt eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 55 kmſst., auf
der geſtrigen letzten Etappe über den Tauernpaß ſogar 65 kmist
er=
reichen konnte. Die angeſetzte Fahrtdauer von 6:55 Stunden konnte er
um 1 Stunde 48 Minuten unterbieten. Das ſtrafpunktfreie Durchhalten
der ſchwierigen Alpenfahrt, bei der der größte Teil der Mitfahrer
ent=
weder ausſchied oder mit Strafpunkten belegt werden mußte, iſt alſo
eine ganz hervorragende ſportliche Leiſtung,
Waſſerball.
„Rot=Weiß”, Darmſtadt — „Hellas” Hanau.
Heute abend 7 Uhr tritt die erſte Jugend= und erſte Herren=
Mann=
ſchaft des VfL. Rot=Weiß zum vorletzten Verbandsſpiel gegen den
Schwimmklub Hellas Hanau an. Nach einer vierwöchigen Ruhepauſe,
die durch die Ferien bedingt war, ſpielt Rot=Weiß zum erſten Male
wie=
der in der alten Aufſtellung. Die Hanauer haben durch ein zielbewußtes
Training wähnend der Sommermonate ihre Spielſtärke ſtetig verbeſſert,
ſo daß ſie heute einen nicht zu unterſchätzenden Gegner abgeben.
Trotz=
dem ſollten die Darmſtädter, dank ihrer größeren Wettbampf=Erfahrung,
als Sieger hervorgehen. — Vor dem Spiel der erſten Mannſchaften
tref=
fen ſich die Jugendmannſchaften beider Vereine. Rot=Weiß ſtellt zurzeit
eine ſtark verjüngte Jugend, da die beſten Spieler zur Hervenklaſſe
auf=
rückten. Es bleibt deshalb abzuwarten, wie die junge Mannſchaft ſich
gegen die körperlich kräftigeren Hanquer durchzuſetzen verſteht. — In
anbetracht der früh einſetzenden Dunkelheit beginnen die Kämpfe
pünkt=
lich um 7 Uhr. — Am Samstag nachmittag 5 Uhr hat Rot=Weiß
Darm=
ſtadt den Schwimmperein Aſchaffenburg als Gaſt zu einem Freundſchafts=
und Werbeſpiel. — Außerdem wurden mit dem bekannten SV.
Mann=
heim und dem SV. Heſſen Worms Freundſchaftsſpiele vereinbart. Sie
ſollen der Sommerſaiſon einen guten Abſchluß geben.
Handball.
Sporiverein Darmſtadt 1898 —
Spori=
vereinigung Arheilgen.
Die 98er ſollten an ſich die Serie der diesjährigen Verbandsſpiele
ſchon am 5. Auguſt eröffnen; das für dieſen Tag nach Offenbach gegen
die dortigen Kickers angeſetzte Spiel konnte jedoch nicht durchgeführt
werden, ſondern mußte beim Stand 3:1 für Darmſtadt wegen
Gewitter=
regens abgebrochen werden. So wird tatzſächlich das Spiel des
kommen=
dem Sonntags gegen die Sportveveinigung Arheilgen das erſte
Verbands=
ſpiel für den Sportverein 1898 darſtellen.
Bevor auf dieſes Spiel näher eingegangen werden ſoll, bürfte es
zweckmäßig ſein, die diesjährige Einteilung der Verbadsſpiele kurz zu
ſkizzieren. Infolge der Fuſionierung des Süddeutſchen Fußballberbands
mit dem Süddeutſchen Leichtathletikverband wurde beſtimmt, daß die
Süddeutſchen Handballſpiele in derſelben Bezirkseinteilung durchgeführt
werden ſollten, wie die Fußballſpiele. Dieſe Umänderung und
Reduzie=
rung von 5 Bezirhen auf 4 Bezirke wurde in ihrer Wirkung noch dadurch
vertieft, daß beſchloren wunde, die Spiele ſollten in den einzelnen
Be=
zirken in zwei Gruppen zum Austrag gelangen, wobei jede Gruppe
10 Vereine enthalten ſollte. Wir haben alſo heute in Süddeutſchland 80
Handball=Liga=Vereine. Ob allerdings bei dieſer ſtarken Verwäſſerung
der Liga viele Liggangehörige zwar den Namen, nicht jedoch das
Kön=
nen einer Ligablaſſe aufzuweiſen haben, iſt eine Frage, die die
diesjäh=
rigen Verbandsſpiele wohl bald beantworten werden.
Der Sportverein Darmſtadt 1898 wunde der öſtlichen Gruppe des
Bezirkes Main=Heſſen zugeteilt. Dieſe Gruppe enthält bekanntlich
fol=
gende Vereine: Fußballſportverein Frankfurt, HSV. Frankfurt,
Poſt=
ſportverein Frankfurt, Polizeiſporwerein Butzbach, Polizeiſportverein
Darmſtadt=Babenhauſen, Sportverein Darmſtadt 1898, Rot=Weiß
Darm=
ſtadt, Sporvvereinigung Arheilgen, VfR. Schwanheim und Kickers
Offen=
bach. Von den vorjährigen Gegnern in dem Verbandsſpielen trifft alſo
der Darmſtädter Meiſtevverein nur auf den HSV. Frankfurt und den
VfR. Schwanheim. Bei dieſer vollſtändig veränderten Sachlage iſt es
ſchwver, die Ausſichten der einzelnen Vereine voraus zu beſtimmen. In
der Spitzengruppe wird man wohl bald den Fußballſportverein
Frank=
furt, die beiden Polizeivereine, den VfR. Schwanheim und den
Sport=
verein 1898 finden; welche Vereine dagegen die Mitvel=, bzw. Endgruppe
unter den übrigen fünf bilden werden, iſt überhaupt nicht voraus zu
be=
ſtimmen. Bei der großen Anzahl der Anwärter auf die Meiſterſchaft
und bei der vollſtändig offenen Sachlage in der Mittel= und Endgruppe
dürften die diesjährigen Verbandsſpiele doppelt intereſſant werden.
Die Sportvereinigung Arheilgen verdankt das Aufrücken im die
Liga=
klaſſe an ſich nur dem Umſtand, daß die Zahl der Ligovereine derart
be=
trächtlich vergrößert wurde. Aber gerade der Darmſtädter
Vorſtadtver=
ein wird wohl in ganz großem Ausmaße den Ehrgeiz beſitzen, zu
be=
weiſen, daß er dieſes Glücksumſtandes würdig iſt. Auf jeden Fall haben
die Arheilger in ihrem erſten Verbandsſpiel, in dem ſie den HSV.
Frankfurt mit 6:2 geſchlagen nach Hauſe ſchicken konnten, dargetan, daß
ſie ihre Spielſtänke gewaltig gefördert haben. Sie werdem im dem
be=
vorſtehenden Spiel gegem die 98er zweifellos vor die ſchwerſte Aufgabe
geſtellt. Die Erfahrung lehrt, daß der der Papierform nach überlegene
Gegner ſich gerade bei ſolchen Mannſchaften, die devart ſchnell wie die
Handballer der Sportvereinigung Arheilgen zur Bedeutung gelangt ſind,
nichts vergeben darf, wenn er nicht den notwendigen Punktgewinn
ge=
fährden will. Ob die Sportvereinigung Arheilgen einen techniſch
gleich=
wertigen Gegner abgeben wird, dürfte zweifelhaft ſein. Nicht
zweifel=
haft iſt jedoch, daß ſie eine in Eifer und Aufopferung nicht zu
übertref=
fende Mannſchaft gegen die 98er ſtellen wird. Dies ſollte Veranlaſſug
für die 98er ſein, das Spiel vom erſten Augenblich am ernſt zu nehmen.
Wie ja in jedem Verbandsſpiel jedes Riſikomoment von vornherein
aus=
geſchaltet wenden ſoll.
Das Spiel findet am Sonntag vormittag 11 Uhr auf dem
Platze am Böllenfalltor ſtatt.
Verbandsſpiele am Sonntag, den 19. Auguſt.
Ligg=Klaſſe: VfL. Rot=Weiß Darmſtadt — Poſtſportb. Frankf., 11 Uhrz
Sportv. Darmſtadt 98 — Spielveveinigung Arheilgen, 11 Uhrz
VfR. Schwanheim — Polizeiſportverein Darmſtadt, 15 Uhr.
A=Klaſſe: Pol.=Sportv. Darmſtadt=Babenh. 2. — Tv. Biebesheim, 15 Uhr.
B=Klafſe: Rot=Weiß Darmſtadt 2. — PSV. Darmſt.=Babbenh. 4., 14 Uhr;
Germania Babenhauſen — Viktoria Gviesheim 1., 14 Uhr;
Polizeiſportv. Darmſt.=Babenh. 3. — Union Wixhauſen, 14 Uhr;
Sportv. Darmſtadt 98 3. — Spogg. Arheilgen 2., 12 Uhr.
Jugendklafſe 4: VfL. Rot=Weiß Darmſt. 12 — Griesheim, 10 Uhr;
Sportv. Darmſt. 98 2a — Pol. SV. Darmſt.=Babenh. 1a, 10 Uhr.
Jugendklaſſe B: Sportv. Darmſt. 98 2b — Sportv. Dſt. 98 1b, 10 Uhr;
VfL. Rot=Weiß Darmſt. 1b — Babenhauſen Germania, 13 Uhr.
Damen: Spielvereinigung Arheilgen — Sporw. Darmſt. 98, 10 Uhr.
Sportvereinigung 04 Arheilgen — H.S.V. Frankfurt 6:2 (4:1).
Guter Start des Arheilger Liganeulings!
Zum erſten Verbandsſpiel in der Ligaklaſſe mußten die Handballer
vom „Arheilger Mühlchen” gegen HSV. Frankfurt=Rödelheim antreten.
Man war allſeits geſpannt, wie ſich der Liganeuling gegen einen ſolch
ſtarken Gegner, wie ihn der H. S.V. Frankfurt abgibt, aus der Affäre
ziehen würde. Umſo größer war natürlich die Freude über das
über=
raſchend gute Abſchneiden der Einheimiſchen. Mit einem Sieg, und
noch dazu in dieſer Höhe, hatten wohl die wenigſten gerechnet.
Gleich zu Beginn entwickelt ſich ein äußerſt lebhafter Kampf.
Ar=
heilgen geht mit koloſſalem Elan ins Zeug und geht ſchon in der erſten
Minute durch ſeinen Rechtsaußen in Führung. Der Gegner iſt ſichtlich
verblufft. Arheilgen nutzt dies geſchickt aus und verbeſſert innerhalb
10 Minuten das Reſultat auf 3:0 zu ſeinen Gunſten. Das Spiel wird
jetzt ausgeglichen. Frankfurt kommt nun auch zu Wort und kann ein
Tor aufholen. Arheilgen ſtellt jedoch poſtwendend das alte Verhältnis
wieder her. Mit 4:1 gehts in die Pauſe. Nach Wiederbeginn ſtrengt
ſich Frankfurt mächtig an, findet jedoch Anthes im Arheilger Tor auf
dem Poſten. Frankfurt gibt das Spiel ob ſeiner Erfolgloſigkeit
früh=
zeitig verloren. In dieſer Zeit verließ der Frankfurter Mittelläufer
aus unbekannten Gründen das Spielfeld. Arheilgen erzielt noch zwei
weitere Tore, dem Frankfurt noch eins entgegenſtellen konnte.
H. S. V. Frankfurt beſitzt eine gute Fangtechnik, doch konnte man
kein beſonderes Syſtem erkennen. Man hatte ſich eigentlich mehr
ver=
ſprochen. Beſonders gut waren Mittelläufer und linker Halbſtürmer.
Bei Arheilgen machte ſich eine allgemeine Formverbeſſerung bemerkbar,
Sehr gut waren Torwächter und Mittelläufer.
Spiele am kommenden Sonntag:
Handball: Ligamannſchaft 11 Uhr gegen Sportverein 98, Stadion;
Damen 2½ Uhr gegen Sportverein 98 „Arheilger Mühlchen”;
1. Jugend 10 Uhr gegen Sportverein 98, „Arheilger Mühlchen”;
2. Mannſchaft 10 Uhr gegen Sportverein 98, Stadion,
Fußball: Ligamannſchaft gegen Turn= und Sportgemeinde Höchſt
a. Main, 4 Uhr, „Arheilger Mühlchen”; 2. Mannſchaft gegen
Ein=
tracht Darmſtadt, Finanzamt, 11 Uhr; 2. Jugend gegen V. f. R.
Darmſtadt, „Arheilger Mühlchen”, 9 Uhr; 1. Schüler gegen V. f. R.
Darmſtadt, Arheilger Mühlchen”, 11 Uhr; 1. Jugend gegen
Sportverein Meſſel, „Arheilger Mühlchen”, 1 Uhr.
Das größte Intereſſe konzentriert ſich ſelbſtverſtändlich auf die Spiele
der Handball= und Fußballigamannſchaft. Die Handballer ſtehen vor
einer ſchweren Aufgabe, deren Löſung faſt unmöglich erſcheint. Wir
erſarten ſelbſtverſtändlich eine Niederlage, erhoffen jedoch ein
ehren=
volles Reſultat gegen den ſüddeutſchen Meiſter. — Die Fußballer haben
ausgerechnet in ihrem erſten Verbandsſpiel gegen ihren vorjährigen
Bezwinger im letzten Verbandsſpiel anzutreten. Sie werden zu
be=
weiſen haben, ob die damalige 1:2=Niederlage irregulär war oder nicht.
Jedenfalls werden ſie ihren ganzen Ehrgeiz und ihr ganzes Können
zur Verfügung ſtellen müſſen, um nicht wieder mit einer Enttäuſchung
aufzuwarten. — Um allen Sportintereſſenten aus Groß=Darmſtadt
Ge=
legenheit zu geben, beide Spiele zu beſuchen, wurde das Handballſpiel
auf vormittags 11 Uhr verlegt. Das Fußballſpiel beginnt um 4 Uhr.
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Fußball.
4 Fußball im Kreis Starkenburg.
Eine Beſprechung der Kreisliga zur Durchführung der Verbandsſpiele.
Auf Einladung der Kreisbehörde haten ſich am Dienstag abend
in der Brauerei Schul (Darmſtadt) die Vertreter der Starkenburger
Greisligavereine zuſammengefunden, um ſich vor Beginn der
Verbands=
ſpiele noch einmal über die Dunchführung derſelben auszuſprechen.
Er=
ſchienen waren die Vertreter ſämtlicher Vereine, was am beſten das
Intereſſe bezeugt, mit dem man in den Eeteiligten Kreiſen den
dies=
jahrigen Spielen entgegenſieht. Erfreulicherweiſe wurde die
Beſpre=
chung in ſehr ſachlichem Tone durchgeführt, und man hatte das
Bewußt=
ſein, daß ſeitens der Vertreter alles getan werden wird, um die Kämpfe
reibungslos durchzufuhren. An den Meiſterſchaftskämpfen nehmen alle
12 Kreisligavereine teil, gleichzeitig werden aber auch in dieſem Jahre
die Spiele der Reſervemannſchaften innerhalb des geſamten
Kreis=
gebietes ausgetragen, was für ein Erſtarken ſämtlicher Vereine ſpricht.
(Im vorigen Jahre ſpielten die Reſerven nur innerhalb der Gauc.)
Die Spiele nehmen ihren Anfang am 9. September; Spielbeginn
vorerſt 3,30 Uhr, ſpäter 2,30 Uhr. Die Reſervemannſchaften ſpielen
ſtets vor den Ligamannſchaften; bei eventuell nötig werden
Vormittags=
ſpielen ſpielen die Reſerven nach den 1. Mannſchaſten. An der
Meiſter=
ſchaft der Neſerven beteiligen ſich bis auf den P. S.V. Darmſtadt alle
Vereine. Sportverein Darmſtadt wurde zugeſtanden, ſeine weſentlich
ſtärkere Reſerve an den Spielen der A=Klaſſe außer Konkurrenz
teil=
nehmen zu laſſen; dafür tritt eine 2. Mannſchaft des S.V. 98 in die
Konkurrenz der Reſerven ein.
Hinſichtlich der Terminfeſtlegung der einzelnen Vereine ergaben ſich
natürlich eine ganze Menge Wünſch, die aber kaum reſtlos berückſichtigt
werden können. Feſt ſteht, daß die Behörde verſuchen wird, ſpeziell
den vier Darmſtädter Vereinen Rechnung zu tragen, damit hier keine
allzu großen Komplikationen entſtehen: weiter wird in den erſten
Wochen auf gewiſſe örtliche Verhältniſſe (Kirchweih!) Rückſicht
genom=
men werden. Spielfrei werden der Totenſonntag, Weihnachten unb
Neujahr gelaſſen, wie überhaupt auf beſonders gelagerte örtliche
Ver=
hältniſſe Rüchſicht genommen werden ſoll. Eine vorgeſchlagene, für alle
Vereine verbindliche gleichmäßige Feſtlegung der Eintrittspreiſe fand
keine Mehrheit, ſo daß es hier bei dem vorjährigen Modus bleibt.
Be=
ſondere Wünſche über die Schiedsrichtergeſtellung wurden ebenfalls laut
und wesden von der Kreisbehörde nach Möglichkeit berüickſichtigt, wobei
letztere aber gleichzeitig wünſcht, daß ſeitens der Vereine mit
Beſchwer=
den über Schiedsrichter uſw. nicht hinter dem Berg gehalten wird. Mit
einem Appell des Vertreters des S.V. 98 Darmſtadt, die Spiele
ſämt=
lich in ſportlichem Geiſte durchzuführen, ſchloß die Tagung.
Hoffent=
lich bringen nun die kommenden Kämpfe das alles, was ſeitens der
Ver=
treter am Dienstag verſprochen wurde: Einwandfreie, in
kameradſchaftlichem Sinne durchgeführte Spiele.
Bei der Tagung erfuhr man u. a. auch, daß in dieſem Jahre die
g=Klaſſe nicht mehr innerhalb der Gaue, ſondern in Gruppen
innerhalb des Kreiſes ihre Pmktkämpfe austragen wird. Dadurch
wird eine Verſchiebung der Vereine eintreten, und es ſteht zu
erwar=
ten, daß dabei die Verkehrsverhältniſſe weitgehendſt beachtet werden.
Näheres darüber dürfte auf den Gautagen der beiden Gaue zu erfahren
ſein, die demnächſt ſtattfinden. Der Gau Dreieich hält als erſter
ſeine Tagung am Sonntag, 19. Auguſt, in Egelsbach ab; acht
Tage ſpäter, am 26. Anguſt, tagt der Gau Bergſtraße in
Darmſtadt, Ueber beide Tagungen wird in aller Kürze an dieſer
Stelle berichtet werden.
Leichtathletik.
Deutſche Studentenſiege in Paris.
Der Mittwoch war für die Weltwettkämpfe der Studenten in Paris
der Hauptkampftag. Die Leichtathletik füllte das Programm des Tages
und brachte den teilnehmenden deutſchen Studenten eine Reihe ſehr
ſchöner Erfolge. Harry Storz=Halle konnte die 400 Meter vor dem
Franzoſen Jackſon gewinnen; Krauſe=Berlin brachte die 1500 Meter an
ſich. Müller=Zehlendorf und Eldracher=Eintracht Frankfurt belegten über
800 bzw. 200 Meter ehrenvolle zweite Plätze und die 1000 Meter=Staffel
fiel nach Deutſchland, während im Weitſprung durch Meier ein weiterer
Sieg nach Deutſchland fiel. Das Abſchneiden der deutſchen Studenten
war alſo durchaus befriedigend.
reich Bruſtbreite zur.; 200 Meter: 1. Rinkell=England 22,2 Sek.; 2.
El=
dracher=Deutſchland 22,8 Sek.; 3. Krotoff=Frankreich; 4. Mölle=
Deutſchland; 400 Meter: 1. Storz=Deutſchland 49,2 Sek.; 2. Jackſon=
Frankreich 50,6 Sek.; 3. Magdig=Ungarn; 4. Krotoff=Frankreich; 5.
Weiß=Deutſchland; 1500 Meter: 1. Krauſe=Deutſchland 4:00,2 Min.;
2. Sörenſen=Norwegen; 3. Leducg=Frankreich; 800 Meter: 1. Dr. Paul
Martin=Schweiz 1:57,4 Min.; 2. Müller=Deutſchland 3 Meter zur.;
3. Galtier=Frankreich; 4. Malgkowſki=Polen; 5. Güting=Deutſchland;
400 Meter Hürden: 1. Maxwell=England 55,4 Sek.; 2. Krowolſki=Polen
56 Sek. — Diskuswerfen: 1. Gombos=Ungarn 40,B Mtr.; 2. Weill=
England 39,35 Mtr. — Weitſprung: 1. Meier=Deutſchland 7,34 Mtr.;
2. Nambu=Japan 7.18 Mtr.; 3. Balock=Ungarn 7.13 Mtr.; 4. Ohda=
Japan. — Speerwerfen: 1. Simioſky=Japan 62,81 Mtr.: 2.
Schnak=
kertz=Deutſchland 58,42 Mtr.; 3. Palmieri=Italien 57,72 Mtr.; 4.
Molles=Deutſchland 56,60 Mtr. — Staffel (400, 300, 200, 100 Mtr.):
1. Deutſchland 2:01,2 Min.; 2. Frankreich 2:01,6; 3. Ungarn;
4. Tſchechoſlowakei; 5. England.
Das diesjährige Jugendtreffen des Main=Rheingaues D. T. findet
im 19. Auguſt 1928 in Stochſtadt a. Rh. ſtatt.
El Quafi, der olympiſche Marathonſieger, iſt für ein am 26. Aug.
in Berlin ſtattfindendes 25 Kilometer=Straßenlaufen eingeladen worden.
Hask Zagreb ſpielt am Samstag, 18. Auguſt, in Mannheim gegen
Verein für Raſenſpiele.
Die Ergebniſſe
des Rhönſegelflugwettbewerbs.
Im Rhönſegelflugwettbewerb werden jetzt die Reſultate verkündet,
Im Leiſtungswettbewerb erhielt Kronfeld den Ehrenpreis des
For=
ſchungsinſtituts, und zwar dafür, daß er als erſter Wolkenflüge
unter=
nahm und damit den Anſtoß gegeben hat, daß im Wettbewerb größere
Höhen erreicht wurden. Im Fernſegelflugwettbewerb erhielt Nehring
für eine Entfernung von 71,2 Km. den Preis von 3000 Mark. Den
Fernſchulflugpreis teilten ſich Kronfeld und Bachem mit je 1000 Maxk.
Den Streckenforſchungspreis erhielten Kronfeld für 41 Km. und
Schul=
für 34,250 Km. Im Uebungswettbewerb erhielt Kronfeld ferner den
Dauerpreis für eine Flugzeit von 7:54 Stunden (gleichzeitig neuer
Rhönrekord) im Betrag von 900 Mark, während Bachem für eine
Flug=
zeit von 5:22 Stunden 600 Marl erhielt. Der Preis für
Geſcmtflug=
dauer wurde Kronfeld mit einer Geſamtflugdauer von 24 Stunden
39 Minuten 40 Sekunden zugeſprochen, während Bachem mit 15 Std.
8 Min. den zweiten und Dittmar mit 7 Std. 58 Min. den dritten
Preis erhielten. Außerdem erhielt Kronfeld für den Dauerrekord
noch=
mals einen Preis von 520 Mark und für den Höhenflug 500 Mark und
Dittmar für einen Höhenrekord von 775 Metern 1000 Mark. Der
Schulungswettbewerb hatte folgende Ergebniſſe: 1. Krauſe mit einen
Geſamtflugdauer von 7:16:58, 2. Mecklenburg mit 2:08:29, 3.
Dörn=
berg=Kaſſel mit Walliſchek und Hurtig mit 1:45:47 Stunden. Den
Zielflugpreis erhielt das Flugzeug „Bad Nauheim”. Führer Hartmann.
für eine mittlere Entfernung von 6,87 Metern ſowie das Flugzeug
„Karlsruhe” mit einer mittleren Entfernung von 9,99 Metern. Sieger
im Leiſtungswettbewerb wurde Nehring, im Uebungswettbewerb.
Kron=
feld und im Zielwettbewerb Krauſe. Ferner wurde noch eine Reihe
von Prämien und Zuſatzpreiſen verteilt. In der C=Prüfung erhielten
Krauſe, Hurtig, Walliſchek und Konrad je 109 Mark.
Weltrekord im Speerwerfen. Mit einer ſenſationellen Leiſtung
wartete am Mittwoch bei einem Leichtathletit=Sportfeſt in Stockholm den
Olympiaſieger im Speerwerfen, Lundquiſt, auf. Der Schwede erzielte
im Vorkampf 66, 67½ und 67½ Meter und im Endkampf warf er dann
71,01; 68 und 70½ Meter. Mit dem Wurf von 71,01 Meter ſtellte
Lund=
quiſt einen neuen Weltrekord auf.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann:
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentel: Willp Kuble; Druc
und Verlag: L. C. Wiitſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
u9
DeUeT T
Des Volkes Not und Leldengand
Beginn der Vorstellungen: 3½, 52/4, 8½ Uhr.
Während der Vorstellungen kein Einlaß.
Jugendliche zahlen halbe Preise.
Residenz-Theater am weißen Turm
Von Freitag ab 2 Groß-Filme in einem Programm:
Tunney, der Buffalo Bill des Ringes
Ein sensation, Abenteuer in 6 Akten. In der Hauptr. der Boxweltmeister Tunnev.
Ferner: Henny Porten in „Mutter und Kind‟
einer der schönsten u. dramatischsten Filme, die Henny Porteh je gespielt hat.
Ab heute bringen wir ein großes Festprogramm, wie es stärker nicht mehr gewählt werden kann
Schlachtschifg „Gonstitution‟
Der größte, je ersehienene Marinefilm, der historische Heldenkampf der
„Constitution: gegen die Piraten des Mittelmeeres,
Ein Mädel von heute, der Lebensroman des Kleinstadtmädels in der
Großstadt — Dazu noch: Die Deulig-Woche.
Beginn 3½
Eintrittspreise von 0 80 an.
Dieburgerstr.
phon 4348
HEUTE
wioter Kschn
Hrafmas Wabel
Eintritt 30₰
HANS Top.
Berrngarten
Café
Heute
Freitag, den 17. Auguſt 1928, 20 Uhr
Großes Konzert
Stadt=Orcheſt. ,Leitung
Kapellmeiſt. W. Schlupp
Zehnerkart, haben Gültigkeit, (St13208
Weinklause
„Zum Tropfstein”
Ecke Kasino- u. Friedrichstraße
Angenehmer Aufenthalt!
Rheinische Bedienung (12427a
Arbolineum für Obſtbäume
ompfiehlt Drog. Secker Nachfolg.,
Ludwigs=
höhſtraße 1,
B9874
Mar noch kurze Zelt! Abds.8.15 Uhr:
Der Sensations-Erfolg!
Dielustigefünderin
in der glänzenden Besetzung des (13203
Berliner Metropol-Theaters
Karten mur de Waal Rbeinstr. 14, daselbst
Umtausch der Berechtigungsscheine
Das berühmte Künstler-Quartett
„Tomaschek!
mit der 14 jährigen Violin-Virtuosin Anni Tomaschek
gastiert heute Freitag, den 17. August und
Samstag, den 18. August 1928, im
Städt. Ratskeller, Darmstadt
Beginn 8 Uhr abends. (13196
Sommerſpielzeit
im Kleinen Haus
des Heſſ. Landestheaters Darmſtadt
Leitung: Direktor Adalbert Steffter
Heute Freitag, abends 8 Uhr
Bie Baiadere
Reſtaurant
„Zum Rhönring”
Pankratiusſtraße 71
Eche Rhönring
Freitag
Samstag und Sonntag
Großes
Garten=Konzert
Musikverein
Die Proben für Reznicek’s
„In memoriam”
beginnen für Damen am Montag, den
20. Auguſt, für Herren am Freitag,
den 24. Auguſt, abends 8 Uhr. (13152a
Um zahlreichen Beſuch wird gebeten.
Gartenbau=
Verein
Darmſt., E. V.
Sonntag, 26. Auguſt:
Beſichtigung
der
Staudengärtnerei
von Gooß &
Coenne=
mann in Nieder=
Walluf.
Abfahrt mit
Sonn=
tagsfahrkarte IV. Kl.
Mainz um 8,06 Uhr
Hauptbahnh. (1316
Der Vorſtand.
NEW-IMBERIAL
Motorräde:
BAUHERT
Erbacherſtr. 1, (42026a
Morgen Samstag, abends 8 Uhr
Neuheit!
Zum ersten Male!
Berzarewitsch
Operette in 3 Akten von Franz Léhar
Sonntag und täglich, abends 8 Uhr
BerZarewitsck
Krieger=Militär=
Wverein „Jlucher
Wir laden unſere Kameraden für
Sonntag, den 19. Auguſt 1928 zur
Teilnahme an dem Feſitzug des
Leib=
garde Regiments Nr. 115 ein.
Treffpunkt 2 Uhr nachmittags bei
Kamerad Miſchlich, Ballonplatz 9.
Um zahlreiche Beteiligung wird
ge=
beten.
Der Vorſtand.
13195)
Besucht die idyllisch gelegenen Ausflugsorte der
Bergstrasse
am Odenwald
Bequeme Bahnverbindungen, gepflegte Autostrassen
Sie sind bestens aufgenommen in den
nach-
stehenden führenden Häusern
Wochenende von Samstag nachm. bis Montag früh 12—14 Mk.
zeeignete Räume und Säle für Gesellschaften und Vereine
stehen in allen Häusern zur Verfügung 1V8167
Wertheim am Main
Herrl. Lage an Tauber und Main,
Burg=
ruine Kunstdenkmäler, Tennis u. Rudern
Familienbad, gute Verpflegung. Führer
(1.10226
d. Verkehrsverein.
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Thermalbad
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Pension 6.50 — 9,50 Mark
im September ermäß. Preisé
nach Uebereinkunft. — Bitte
den Hotelprospekt zu verlang:
Besi zer deorg Diefenbach
Weinheim, Hoiel Pfäizer Hof
Bensheim, Hotel Deulsches Haus
Bensheim, Bahnhof-Hotel
Auerbach, Hoiel Weigold
Zwingenberg, Hotel Löwen
Seeheim, Hoiel llufnagel
Heppenheim, Pari-Hoiel Halber Mond
Bund heſſiſcher
Leibgardiſten
Darmſtadt
Zum Fahren von
K
Invaliden u.
Kriegs=
beſchädigten ſind noch Auto zum
Feſtzug erforderlich. Wir richten
an die Autobeſitzer die höfl. Bitte,
uns noch Autos koſtenlos zur
Verfügung ſtellen zu wollen.
Zuſage erbeten an H. Langsdorl=
(13206
Lagerhausſtraße 26.
Mummer 228
Freitag, den 17. Auguſk
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Arbeitsmarktlage im Reich. Nach den Berichten der
Landes=
keitsämter über die Arbeitsmarktlage im Reich waren in der Woche
u— 6.—11. Auguſt die Landwirtſchaft und auch zum Teil das
Bau=
gerbe weiter in beträchtlichem Maße aufnahmefähig. In einer Reihe
m. Landesarbeitsamtsbezirken war aber dieſe Aufnahmefähigkeit der
uBenberufe nicht mehr ſtark genug, um den auch auf dem
Arbeits=
akt deutlicher fühlbaren konjunkturellen Rückgang einzelner Wirt=
Itszweige auszugleichen. Außer im Spinnſtoffgewerbe iſt in der
aptſache in der Metall= und Maſchineninduſtrie (Werften), im Holz=
Schnittſtoffgewerbe und im Verkehrsgewerbe die Zahl der
Arbeits=
ſm leicht geſtiegen. Der Tiefpunkt der Arbeitsloſigkeit, der im
Vor=
hze erſt Mitte Oktober mit etwa 850 000 Arbeitſuchenden und 442000
amptunterſtützungsempfängern erreicht wurde, ſcheint in dieſem Jahr
e ntlich früher und mit etwas höheren Zahlen als im Vorjahre
er=
mt zu werden.
Die Arbeitsgemeinſchaft der heff. Kreditgenoſſenſchaften (Richtung
eilze=Delitzſch) gibt nunmehr die Nohbilanzziffern per 30. Juni 1928
1:nnt. Die 2 berichtenden Genoſſenſchaften weiſen ein
Geſamt=
e riebskapital von 63 Millionen Reichsmark auf,
g gegenüber 1927 eine Zunahme um 6,7 Mill. Reichsmark oder etwa
*Prozent bedeutet. Es entfallen von dieſer Steigerung bei dem
triva 41 Prozent auf flüſſige Mittel und 59 Prozent auf Debitoren.
* der Paſſivſeite ſind es 16 Prozent beim Eigenbermögen und 84
lozent bei den fremden Geldern. War bei den großen Kreditbanken
SBanken) ſchon Ende April dieſes Jahres eino Zurückhaltung im
„ditgeſchäft zu bemerken, ſo tritt dieſe Tendenz auch bei den
Kredit=
oſſenſchaften nunmehr bilanzmäßig in Erſcheinung. Gegenüber
„De April iſt erſtmalig eine leihte Vermindgrung der
Debi=
om en zugunſten der flüſſigen Mittel eingetreten. Aehnlich wie bei
Sparkaſſen ſind auch die Spareinlagen bei den heſſiſchen
n=ditgenoſſenſchaften nicht ſo kräftig wie bisher geſtiegen. Zu berück.
1igen iſt dabei die ſtarke Inanſpruhnahme weiter Kreiſe zum
Halb=
rlo=esſchluß. Seit Ende 1927 iſt eine Zunahme um 16,5 Prozent zu
Beichnen gegenüber 25 Prozent im gleichen Zeitabſchnitt des Jahres
)77. Die geſamten Bankverbindlichkeiten inkl. weiterbegebenen Wechſel
riöhten ſich um 8 Prozent. Es betragen in Prozent der Bilanzſumme:
üfſige Mittel 23 Prozent, Debitoren 72,8 Prozent, Eigenvermögen
5.— Prozent, Spareinlagen 48 Prozent, kurzfriſtige Gelder 27,6 Proß.,
ſemiken und Akzepte 7 Prozent. Die kurzfriſtigen Verbindlichkeiten
—en zu 56 Prozent durch ſofort greifbare Mittel gedeckt; als weitere
u uiditätsreſerbe ſtehen zugeſagte Kredite erſter Banken zur Verfügung.
„er Hinzunahme der angekauften, zum Teil bereits ſchon
weiterbege=
en=en Wechſel waren am 30. Juni 1923 der heſſiſchen Wirtſchaft von
Kreditgenoſſenſchaften der Arbeitsgemeinſchaft rund 60
Millio=
n Neichsmark im Wege des Kredites zur Verfügung geſtellt
umden. Hierdurch wird die bereits bekannte Tatſache von der
Be=
autung der Schulze=Delitzſchen Kredit=
Genoſſen=
a aften für das Wirtſchaftsleben erneut erhärtet.
Oberheſſen=Schuldverſchreibungen. Das Heſſiſche Geſamtminiſterium
jetzt der Provinz Oberheſſen die Genehmigung zur Ausgabe von
StGuldverſchreibungen auf den Inhaber bis zum Betrage von 200 000
Nark nebſt den entſprechenden Ausloſungsſcheinen zum Zwecke des
natauſchs von Altbeſitz der Anleihen der Provinz Oberheſſen in
Ab=
öungsanleihe erteilt. Die erſte Ausloſung der 30 Jahresraten findet
drei Jahresraten bereits im Oktober ds. Js. ſtatt. Die ausgeloſten
elklbeträge ſind durch Barzahlung des Achtfachen ihres Nennbetrages
in zulöſen. Der Einlöſungsbetrag wird zu 5 Prozent jährlich,
begin=
ſtanid am 1. Januar 1926, bis zum Ende des Jahres, in dem die
Teil=
enräge ausgelrſt werden, verzinſt. Die Befriedigung der Inhaber der
SyGuldverſchreibungen wird vom Staate nicht gewährleiſtet.
Verkäufe der Firma Hugo Stinnes. Die ſeit einigen Monaten
ge=
flogenen Verhandlungen zwiſchen der Firma Hugo Stinnes und den
Fpttereſſenten des Kupfer= und Meſſittgwerkes in Langenberg ſind
nun=
nicr zum Abſchluß gelangt. Das Werk 1 wurde vor einiger Zeit an
tel Wirtſchaftliche Vereinigung Deutſcher Meſſingwerke in Kölm verkauft.
Dark 2 wurde von der Firma Hugo Stinnes an das Metall= und Kalt=
„lzwerk Gebrüder Barme im Hohenlimburg am geſtrigen Tage
ver=
afft. Die letztere Firwa wird ſoſort mit den Einrichtungsarbeiten
be=
innen, um das Werk betriebsfertig zu machen und in einigen Monaten
nis der produktiven Arbeit zu beginnen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 18. Auguſt ſtellten ſich für je
0e Kilogramm für Elektralyikupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder
ſutterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
40 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metall=
zrſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für
vompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhütten=
inminium, 98= bis 99proz., in Blöchen, Walz= oder Drahtbarren 190
NMN., desgl. in Walz= oder Drahtbarren, 99proz., 194 RM.; Reinnickel,
N- bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 86—91 RM., Feinſilber
Kg. fein) 80,50—82,00 RM. — Freitag, den 17. Auguſt, werden die
Tarmine nicht notiert.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
1. Auguſt ſtellten ſich für Kupfer: Januar und Februar 125,75
(126,00), März bis Auguſt 125,75 (126,25), September 125,25 (126,00),
2xtober bis Dezember 125,75 (126,00). Tendenz: ruhig. — Für Blei:
Junuar bis April 43,50 (43,75), Mai 43,75 (43,25), Juni und Juli
47.75 (44,00), Auguſt 43,75 (43,25), September 43,50 (44,00), Oktober
bi8 Dezember 43,50 (43,75). Tendenz; befeſttigt.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 16. Auguſt. Die Getreidebörſe
laſ wieder ruhig; angeſichts der günſtigen Auslandserntenſchätzungen
gaben ſämtliche Getreidepreiſe mit Ausnahme von Gerſte wieder 25 Pf.
no.ch. Es notierten je 100 Kilo: Weizen 24,50, Roggen 23,50,
Sommer=
garſte 27,50—28, Hafer alter Ernte 26,75—27, Mais 23, Weizenmehl
94-00—34,25, Roggenmehl 33,25—33,75, Weizenkleie 14,15, Roggenkleie
A50 Mark.
Mannheimer Produktenbericht vom 16. Auguſt. Trotz ermäßigter
Offferten vom Ausland verkehrte der hieſige Markt in ſtetiger Haltung.
Mran nannte: Weizen inländ. 25—25,25, desgl. ausländ. 26—29, Roggen
inlländ. 23,50—24, Hafer inländ. 22,75—23,50, Braugerſte (badiſche,
lfſſiſche und württembergiſche) 27—28,75, pfälziſche 28—29, Futtergerſte
2—24, Mais mit Sack 23,75, ſüddeutſches Weizenmehl Spezial Null
9—31,25, ſüddeutſches Roggenmehl 33—34,50, Weizenkleie 14—14,25 —
alles pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim.
Viehmärkte.
Darmſtädter Viehmarkt vom 16. Auguſt. Aufgetrieben waren 175
güälber, 11 Schafe, 10 Ochſen. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber
2 70—76, b) 63—69, c) 56—62, für Schafe auf 38—42 Pfg. pro Pfund.
MKarktverlauf: ſchleppend.
Viehmarkt in Pfungſtadt. Der Beginn des am Samstag, 25. Aug.,
ſtinttfindenden Pfungſtädter Zuchtviehmarktes für Rinder, Schweine
uid Ziegen iſt von der Marktkommiſſion auf 9 Uhr vormittags
feſt=
ol=ſetzt worden. (Während des Marktes findet Konzert ſtatt.) —
eneralverſammlung. Die Landwirtſchaftliche Bezugs= und
Abſatzgenoſſenſchaft m. b. H. hält am Samstag, 18. Auguſt, im Saale
dees „Rheiniſchen Hofs” (Valentin Koch) eine Generalverſammlung ab.
Mannheimer Viehmarkt vom 16. Auguſt. Dem Kleinviehmarkte
waren zugeführt: 155 Kälber 56—73, 2 Schafe 42—46, 55 Schweine
—80, 475 Ferkel und Läufer, Ferkel 9—21, Läufer 22—27, 3 Zießen
19—24. Marktverlauf: Mit Großvieh mittelmäßig, Kälber ruhig,
Si chweine ruhig, langſam geräumt.
Frankfurter Viehmarkd vom 16. Auguſl. Der Auftrieb des heutigen
Mebemmarktes beſtand aus: 110 Rindern, 2153 Kälbern, 162 Schnfen
m.id 983 Schweinen. Im Vergleich zu dem Auftrieb des Nebenmarktes
maren 70 Kälber und 20 Schafe weniger aufgetrieben, während 430
Shchweine mehr zum Verkauf ſtanden. Bezahlt wurde pro Zentner
Bebendgewicht: Kälber b) 68—72, c) 63—67, d) 53—62; Schafe a) 50
hüs 54, b) 44—49; Schweine b) 77—79, c) 78—80, d) 77—79, e) 73—77.
MSorglichen mit den Notierungen vom 13. ds. Mts. waren Kälber 3 bis
4 RM. und Schweine 3—5 RM. billiger. Marktverlauf: Schweine
ſAAleppend, größerer Ueberſtand. Kälber ſchleppend, Schafe ruhig;
aus=
werkauft. Fleiſchgroßmarkt: Ochſen= und Rindfleiſch I 90—95, II 80
his N, Bullenfleiſch 80—85, Kuhfleiſch II 50—60, III 30—50, Kalbfleiſch
100—110, II 85—95, Schweinefleiſch 95—105. Gefvierfleiſch, Rind=
Meiſch, Vordevviertel zollfrei 54, verzolltz 70, Hinterviestel 84 bzw. 80.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
* Frankfurt a. M., 16. Aug.
An der heutigen Börſe war die Stimmuing etwas freundlicher im
Zuſammenhang mit der feſten Haltung der geſtrigen New Yorker Börſe
und der am dortigen Tagesgaldmarkte eingetretenen Erleichterung. Die
zu den erſten Kurſen feſtzuſtellenden Beſſerungen erreichten jedoch nicht
das noch vorbörslich erhoffte Ausmiß, und auf verſchiedenen
Markt=
gebieten traten ſogar kleinere Kursrütchgänge ein. Die Urſache war im
weſentlichen wieder der andauernde Ordermangel. Das Geſchäft blieb
daher klein, da auch die Spekulation nur für einige Spezialwerte ekwas
Kaufneigung an den Tag legte. Die Kursentwicklung war
uneinheit=
lich, wobei die Abweichungen mr vereinzelt über 2 Progent
hinaus=
gingen. Intereſſe beſtand vor allem für Elektrowerte, von denen
Siemens 1¾ Prozent und Gesfürel 2½ Prozent anziehen konnten.
Rütgerswerke, für die ſich ſchon an der geſtrigen Abendbörſe Intereſſe
bemerkbar gemacht hatte, waren weiter gefragt (plus ¼ Prozent).
Chemiewerte lagen ſtill; J. G. Farben und Scheideanſtalt waren kaum
verändert. Für Montanwerte ließ das Intereſſe ebenfalls ſtark nach.
Auf kleine Realiſationen gab es hier meiſt leichte Abbröckelungen.
Auto=
aktien waren ebenfalls eher angeboten, Adlerwerke verloren 2 Prozent.
Von den Kaliwerten waren Salzdetfurth 2 Prozent erhöht, während
Aſchersleben 1 Prozent nachgaben. Banken lagen ſtill, Rei hsbank
minus 1½ Prozent. Deutſche Anleihen waren kaum verändert. Von
den Auslandsrenten konnten Anavolier auf das Dementi ihre
Höchſt=
kurſe nicht behaupten, Türken dagegen feſter. Im Verlaufe ſchrumpfte
das Geſchäft auf ein Minimum zuſammen, und die Kurſe bröckelten ab.
Am Geldmarkt war Tagesgeld trotz des Zahltages, der keinerlei
Schwievigkeiten bereitete, eher leichter zu 7 Prozent. Am Deviſenmarkt
nannte man Mark gegen Dollar 4,1962, gegen Pfunde 20,365, London=
Kabel 4,8530, Paris 124,28, Mailand 92,83, Madrid 29,10, Holland
12,10½/-
Die feſtere New Yorker Anfangstendenz übte auf die Abendbörſe
inſofern Einfluß aus, als die Spekulation einige Deckungskäufe vornahm
und ſich ſomit das Nibeau im Vergleich zu der rückgängigen Berliner
Nachbörſe etwas freundlicher geſtalten konnte. Das Geſchäft war aber
trotzdem velativ klein, der Umfang der feſtgeſetzten Kurſe denn auch
wieder gering. In den Vordergrund traten heute AGG. (177,75),
Gel=
ſenkirchen (127,75) und die führenden Schiffahrtswerte. Farben hatten
einiges Intereſſe. Der Eröffnungskurs ſtellte ſich auf 268,5. Am Markt
der ausländiſchen Renten vereinigten Anatolier und Rumänen Käufe
auf ſich. Im weiteren Verlauf mußten die anfänglich gut behaupteten
Adlerwerke mehrere Prozent hergeben. Im einzelnen nannte man:
Commerzbank 186,25, Danar 270, Deutſche 167, Diskontogeſellſchaft 160,
Reichsbank 296,5, Buderus 85, Weſteregeln 260, Rheinbraun 279
Adler=
werke 135,5, AGG. 175,75, Farben 268,5, Mainkraft 120, NSü 62,25,
Siemens u. Halske 377,5.
Berlin, 16. Auguſt.
Die Börſe ſtand heute bei Beginn des offiziellen Verkehrs mehr
denn je im Zeichen eier ausgeſprochenen Geſchäftsunluſt. Die Tendenz
war zwar freundlich, doch enttäuſchten die erſten Notierungen, da man
nach dem vorbörslichen Verkehr angeſichts der ſehr feſten New Yorker
Börſe und der dortigen entſpannten Geldmarktlage höhere Kurſe
erwartet hatte. Nach Feſtjetzung der evſten Kurſe belebte ſich das
Ge=
ſchäft hauptſächlich am Elektromarkt und die Tendenz war duvchweg
freundlicher. Im weiteren Verlauf der Börſe engte ſich das Geſchäft
erheblich ein. Etwas lebhaftere Umſätze hatten hier Rütgerswerke und
Farbenaktien und vorübergehend einige Eloktrowerte. Gegen Schluß
des offiziellen Verkehrs drückte die anhaltende Geſchäftsſtille weiter
empfindlich auf die Kurſe.
A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Baſalt ....
Bergmann.
Berl. Karlsruhe
Berl. Hand.=Geſ
Braunkohl.=Briketts
Bremer Wolle.
Danatbank. .
Deutſche Bank. .
Diskontogeſ.
Dresdner Bank..
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum.
Dynamit Nobel ....
Elektr. Lieferung ..."
J. G. Farben .... ...
Gelſenk. Berg. .....
G. f. elektr. Untern. . .
Han. Maſch.=Egeſt. .
Hanſa Dampfſch. . ..
Hapag .."
Harpner. . . . . . . . . . /158.5
Helſingfors ..
Wien ..
Prag
Budapeſt. ..
Sofia .......
Solland .. ...
Eslo ...... ..
Kopenhagen
Stockholm .. .
London".
Buenhs Aire‟
Neu=York ...
Belgien .....
Lindes Eismaſch 230.5 1237.— 237.— 181.75 1270.— 250.—
166.— B. Loewve & 244.—
48.75 165.5 Lingel Schuh 159,62r 159.,875/MannesmannRö 139 — 167.— 167.— Niederlauſit 158.75 52.125 54.125 Nordd. Lloyt 153. 625 1140.25 140.871 Orenſtein. 119.25 88.— 88.— Polyphon 440.— 1127.— 125.75 Rütgers 108.— 181.— 180 87 Sachſenwerke 128.— 268. 25 267.375 Siemens 149.25 11285 126.5 Ver. Glan 558.— 268.— 268,5 Ver. Stal 98.— 5o.5 50.25 Volkſtedter Porzella 68.— 197.5 195.5 Wanderer Wer 138.— 163.55 163 25 Wiſſner Metall
160.— 157.5 Wittener Gußſtahl. 59,25 1260.— 258.25
18. 8.
138.—
134.75
80 —
141 25
252.5
448. —
260.—
181.—
244.5
48.75
138.5
157.75
153.5
118.5
453. —
110.125
128.—
149.—
560.—
97.5
G8.—
141.—
159.—
60.—
Oeviſenmarkt.
15. 8. 16. 8. Geie Brief Geld /Brief 10.548 0.568 1o.55 110.57 59.15 19.27 59.10 159.22 12.42 12.446 12.427/12.447 r3.11 73.25 73.00/ 73 20 3.037 3.04: 3.028/ 3.034 168.14 168.44 168. 121168.46 1r1.88 12.10 111.s4/1 12.06 11.s0 12.12 111. 86/112.0c 112.20 112.42 112.18112-40 20.35 20.39 20.345/20.385 1.767 1.771 1.767/ 1.771 4.1935 4.2015 4.1925/4 2005 58.32 8.44 58.305/58.425 Italien ..
Paris ..
Schweiz.
Spanien.
Danzig.
Japan..
Rio de Janeir
Jugoſlavien.
Portugal".
Athen .."
Konſtantinopel
Kanada. . .
Uruguay. . . .
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 16. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Das Abgleiten der Preiſe ſetzte ſich zunächſt in
Hedgings=
verkäufen weiter fort. Auf die Meldungen von erhöhten Lokoprämien
an den Weltplätzen erfolgte ſpäter eine Erholung, ſo daß die Kurſe
bis zu 15/s C. gewinnen kornten.
Mais: Für das anfängliche Abgleiten der Preiſe waren die
günſti=
gen Wetterberichte aus Miſſeuri und Nebraska ſowie die Schwäche in
Buenos Aires und Südafrika beſtimmend. Später trat dann auch hier
eine Befeſtigung durch auf die geringeren argentiniſchen Verſchiffungen.
Roggen: Der Markt eröffnete mit Preiseinbußen von 1 C. auf die
ſchwache Exportnachfrage und die überaus guten Ernteerträgniſſe aus
Norddakota.
Hafer: Auch der Hafermarkt verkehrte in abgeſchwächter Haltung,
bis ſich im Einklang mit Mais ſpäter eine Erholung durchſetzen konnte.
* New York, 16. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Die ſtetigeren Rio=Kabel und der Feſtigkeit am Lokomarkt
veranlaßten Deckungen und Käufe des Handels.
Zucker: Stärkere Abgaben für kubaniſche und europäiſche
Rech=
nung bewirkten ein Abgleiten der Preiſe. Offenſichtlich wurde die
techniſche Situation des Marktes durch die jüngſten Preisſteigerungen
geſchwächt.
Baumwolle: Das Geſchäft verlief heute recht lebhaft. Anfangs
be=
wirkten die ermäßigten Liverpooler Kabel ein Abgleiten der Preiſe,
Dann aber erholte ſich der Markt auf den beſſeren
Baumwollwaren=
bericht und Deckungskäufe des Handels und der Wallſtreettreiſe.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 16. Aug.:
Getreide. Weizen: Sept. 113, Dez. 118, März 122½: Mais: Sept.
87½, Dez. 74, März 76½; Hafer: Sept. 36½, Dez. 39½, März
41½; Roggen: Sept. 96½, Dez. 98½, März 100½.
Schmalz: Sept. 12,42½, Okt. 12,55, Dez. 12,67½, Jan. 29: 12.00.
Fleiſch. Rippen: Sept. 14,37½, Okt. 14,10, Dez. 13,50; Speck,
loko, 14,62½; leichte Schweine 11,75—13,00; ſchwere Schweine
11,85—12,60; Schweinezufuhren: Chicago 16000, im Weſten
50 000.
Baumwolle: Oktober 18,78. Dezember 18,88—90.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 16. Aug.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 153, Hartwinter 129½; Mais,
neu angek. Ernte 87: Mehl, ſpr. wheat clears 5,50—5,85. Fracht:
nach England 1,3—2 Schilling, nach dem Kontinent 7—10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern loko 13,20; Talg, extra, loſe 8½.
Kakav: Tendenz: kaum ſtetig. Umſatz in Lots: 147; Loko:
1278; Auguſt 12,33, September 12,45, Oktober 12,63, November
12,64, Dezember 12,50, Jan. bis März 29: 12,47, April 29: 12,52
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
In der Woche vom 29. Juli bis 4. Auguſt weiſt die
Geſamtwagen=
geſtellungsziffer der Reichsbahn einen Rückgang von 906 967 auf 902696
Wagen auf. Arbeitstäglich wurden in der Berichtswoche 150 449
Wa=
gen gegen 151 161 in der Vorwoche geſtellt.
Die deutſche Rohſtahlgewinnung im Juli 1928 iſt mit 1311 134 To.
um 16 596 To. höher als die des Juni. Arbeitstäglich wurden
durch=
ſchnittlich 50 428 To. gegen 49 790 To. im Vormonat, alſo 1,3 Prozent
mehr, hergeſtellt. Die Julileiſtung entſpricht 87,7 Prozent der
durch=
ſchnittlichen arbeitstäglä hen Rohſtahlgewinnung des Jahres 1913 im
Deutſchen Reich damaligen Umfanges.
In den Tagen vom 8.—10. September wird die Geſellſchaft
Deut=
ſcher=Metallhütten= und Bergleute ihre diesjährige Hauptverſammlung
in Hamburg abhalten, an welcher auch die Spitzen der hamburgiſchen
Staatsbehörden ſowie Vertreter der Wiſſenſchaft, der Induſtrie und
des Handels teilnehmen werden.
Die in Stuttgart abgehaltenen Verhandlungen zwiſchen der
Ver=
einigung deutſcher Schraubenhändler in Berlin und dem ſüddeutſchen
Händlerverband, Sitz Nürnberg, ſind ohne praktiſche Ergebniſſe
ge=
blieben.
Nach Brüſſeler Meldungen iſt in der letzten Sitzung der
weſteuro=
päiſchen Roheiſen=Entente, in der bekanntlich die Roheiſenwerke
Frank=
reichs, Belgiens und Luxemburgs vereinigt ſind, beſchloſſen worden,
die geltenden Preiſe unverändert zu laſſen. Bemerkenswert iſt der
weitere Beſchluß auf Erlöhung des belgiſchen Belieferungskontingents
von urſprünglich 30 000 auf 33 000 To. für Juli und Auguſt.
Gemäß § 2 der Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über
wertbeſtändige Hypotheken vom 29. Juni 1923 ſtellt ſich der Londoner
Goldpreis für eine Unze Feingold auf 84 Schill. 10,75 Pence und für
ein Gramm Feingold demnach auf 32.7536 Pence ab 15. Auguſt.
Die Handelsvertretung der Sowjetunion hat, wie gemeldet wird,
in Finnland und in Eſtland umfangreiche Papiereinkäufe
vorgenom=
men, welche ſorrohl die Zeitungen Zentralrußlands als auch die
Ver=
lagsanſtalten in Südrußland für die nächſte Zeit mit Papier verſorgen
ſollen. Die Papiereinkäufe konnten gegen einen ſechsmonatigen Kredit
ausgeführt werden, der vin der Finniſchen Staatsbank garantiert
wor=
den iſt.
In Italien ſind zur Zeit 50 Waſſergroßkraftzentralen im Bau
be=
griffen. Man rechnet damit, daß in dieſem Jahre 455 000 Kilowatt,
im Jahre 1929 882 000 Kilowatt und 1930 283 000 Kilowatt, zuſammen
alſo 1620 000 Kilowatt, neu zu inſtallieren.
Eine offizielle Mitteilung beſtätigt, daß am 15. November die dem
amerikaniſchen Staat gehörenden Handelsſchiffe zur öffentlichen Auktion
gelangen. Jeder Käufer muß ſich verpflühten, die erworbenen Schiffe,
unter denen ſich auch der „Leviathan” befindet, mindeſtens fünf Jahre
lang in Betrieb zu halten.
Tonalvant, Koinänengefeaſchaft
Frankfurter Kursbericht vom 16. Auguſt 1928.
WieMe e
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927..
6% Bahy. Freiſtaat
von 1927 ....."
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
7½ Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + *
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..."
80 Bad.=Bad. v. 26
6%Berlin v. 24
2 Darmſtdt. v. 26
7% Frkf. a. M. v. 26
8½Mainz v. 26..
%Mannh. v. 26
82Nürnberg v. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp. Bk.
Pfbr.
8% Heſſ. Landesot
8% Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
65
8% Mein. Hyp. Bk
%0 Pfälz. Hyp.Bk.
8% Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. . . . .
Re
6.7
94.5
98
97.5
97.5
97.5
89
88
93‟,
87.5
97.5
27
8%Rhein. Hyp.=Bk.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit ....."
8% Südd. Bod.,
Creb.=Bank .."
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I.
„ Ser. II
6% Daimler Benz
von 27 .
3% Klöchn=Werke
Berlin v. 26.. . .
7% Mainkrw. v. 26
7½ Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
18% Voigt & Häffner
v. 26 .........
5% Bosn. L. E. B.v.
1914 .......
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
4% Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913 ....."
4% Türk. Admin.
1. Bagd.
4%
Zollanl.
40
4½½% 1913 Ungarn
„ 1914
4% Ung. Goldr.
Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatl
M75
97.75
50.5
67.75
76
91.75
84
24.55
27.4:
Afg
185.5
86.5
Nt.=B
He
Deutſche Bank ..."
Eff.=u.
Wechſel=
bank ........."
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch../160
Dresdner Bank ...
Frankf. Bank ... . .
Hyp.=Bk...
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bank
Metallbank. .
Mit eld. Creditbk.
Nür b. Vereinsbk./160
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant. /299.75
Rhein. Creditban
Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.-G. ſ. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn=
Vorzge.
Hapag
Nordd. Lloyd.
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ.
788
124.75
102
166.5
111.5
148
149.25
141
134
141
198
35
127.25
186
15.4
191
166.5
941
164
153.5
127.5
Accum. Berlin..
Adlerw. (v. Kleher)/137
6% AEG. Vorzug
AEG. Stamm. /r79.25
Baſt Nürnberg
231
Bergm. El. Werke/201
BrownBoverickCie 1154
Brüning & Sohn. 1127
Cement Heidelbere
Karlſtadt
Chem. WerkeAlbert
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Daimler=Benz...
Dt. Atl.=Telegr..
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Holzmann, Phil. . .
96
136.5
165
95
109
145
DAr6
141.5
206.75
363.5
217
180
204.5
48
225
36.5
268
272
96
129.5
173
138
158
189
83
108
138
80.25
145
Holzverk.=Induſtri
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Funghans Stamm.
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth.
Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
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Klein, Schanzl.
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Löwenbr. Münch. 328.5
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Lutz Gebr. Darmſt.
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Mansfeld. Bergb.
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Neckar , Fahrzeug.
Nicolay. Hofbr
Oberbedar
Oſterr. Alpine Mon.
Otavi Minen".
Peters UInion Frrf. /107
Phönix Bergbau
Reiniger, Gebb.
Rh. Braunkohlen..!"
Elektr. Stamm
Stahlwerke
Niebeck Montan
RoederGb. Darmſt. 126
Rütgerswerke ....!"
91.25
263
116.5
90
178.5
112.75
89
20
139
110.5
112
195
92.1
109
281.5
54.75
10
Sachtleben A.=G..
Schöfferhof=Bind..
Schramm, Lackfrb.
Schriftg. Stempel.
Schucker Elektr.,.
Schwarz Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens &. Halske
Südd. Immobilien
Zucker=AG.
Stroyſtoff, Ver.
Tellus Bergbau..
Thür. Lief.=Geſ....
Tucher, Brauere
Unterfr. Krs.=
Elel=
tr.=Verſ.
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Zellſt., Berlin
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Voig: & Haeffner. 1207
Wahß & Freytag.
Wegelin Rußfabrik)”
Werger Brauerei.
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Verſicherung ..
Frkft. Allg. Berſ.=G
Frankona Rück= u.
Mirv.
Mannh. Verſich.
179
—
97.5
Aa5
270
119.5
We
104
89
97.9
154
147.5
85
46.25
53
192
1146
84.25
155
[ ← ][ ][ → ]Geite 14
Freitag, den 17. Auguſt 1928
Nummer 228
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Seite 15
„e drau zwtſchen zwei Deitell.
Roman von Ludwig von Wohl.
Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1927.
Daniel Brouwer unterdrückte mit aller Gewalt ein
Auf=
hleln ſeiner Augen. Diesmal war er nicht zu ſchlagen — er
t. Straight.
„Und noch ſechshundert.”
Birgis überlegte einen Augenblick. Er war die Ruhe ſelbſt.
qu e ſchlanken, ſpitzen Finger hielten die Karten wie eine Dae
m Fächer. Der Blick ſeiner großen ſchwarzen Augen war milde
w ſamtig wie der eines Rehes, und kein Menſch konnte ihm
gnerken, daß er ſeinem Gegner weit über hunderttauſend
Dol=
ubgenommen hatte.
IIm übrigen war dies für Iskander Girgis keine
überwäl=
ſeu de Summe. Seine Geſchäfte im Baumwolle, machten ihn
für Wallſtreet zu einem durchaus beachtlichem Faktor:
„Und noch zwölfhundert,” ſagte er in freundlichem Ton.
Anel Brouwer ſtarrte ihn aus rotunterlaufenen Augen an.
güberlegte.
„Und noch zweitauſendvierhundert,” ſagte er dann heiſer.
E: Gemurmel durchlief die Zuſchauer, die bisher in
totenähn=
ſem Schweigen, wie Statuen, die Spieler umſtanden hatten.
„Und noch viertauſendachthundert,” klang die Stime des
ſichen. Brouwer fühlte, wie ſeine Hände froren.
Er nickte nur. Und auch der Grieche hielt jetzt inne.
Brouwer breitete ſeine Karten aus.
Mit bedauernder Miene folgte der Grieche ſeinem Beiſpiel.
vatte Rohal Fluſh — —
In Daniel Brouwers Schädel ſchwang eine Rieſenglocke —
en Maſchinenrqum raſſelte.
Er ſtand langſam auf und ſtützte ſich auf die Tiſchplatte.
—Kommen Sie, Monſieur Brouwer,” ſagte der Grieche
lie=
hwürdig. „Wir werden einen Whiſky nehmen. Ich bin etwas
ᛋf von dem langen Sitzen. Wir ſpielen immerhin ſeit über
v: Stunden."
Hinſicher, taumelnd faſt, folgte ihm Brouwer zur Bar, wo er
fy=pfſinnig auf den nächſten Stuhl ſank.
Wirgis zwang ihm einen Whiſty auf. Er ſelbſt nippte nur.
„Ich glaube, Sie ſind ziemlich übel dran, mon Awa”, meinte
nnd ſteckte ſich ruhig eine Zigarette an. „Sie haben über
drei=
grauſend Pfund verloren.”
Brouwer ſtieß einen holländiſchen Fluch aus. Es war ſeine
einzige Antwort. Der Grieche beobachtete ihn ſehr aufmerkſam.
„Darf ich Sie nun alſo bitten” — begann er langſam.
Brouwer ſah auf. „Sie wollen Ihr verdammtes Geld
haben,” knurrte er. „Weiß ſchon. Gebe Ihnen jetzt einen Schick
über zehntquſend” — er riß das Scheckbuch heraus. „Den Reſt
bekommen Sie morgen in Akzepten.”
Der Grieche ſchüttelte den Kopf.
„Ich bedauere, ich brauche alles.”
Brouwer ſtarrte ihn an.
„Was — —
„Ich brauche alles, lieber Freund.”
Brouwer warf ihm einen ſchnellen Blick zu und ſah dann
zu Boden. Es war aus. Er war bankerott, verloren. Pleite.
Er konnte wieder mit Strumpfhaltern und Hoſenträgern
an=
ſangen wie vor zwanzig Jahren.
Von hier nach Amſterdam Zwiſchendeck — Armeleutegeruch
hungern. Ueberall herumgeſchickt und von oben herunter
be=
handelt werden — — eh, verdammt.
Wenn man noch heute nacht hätte durchgehen können.
Spielſchulden waren nicht einklagbar.
Aber dieſer Grieche war zäh wie Kautſchuk.
JIskander Girgis ſetzte ſich ihm gegenüber.
„Wie wär’s mit einer Partie Ecarté?” ſchlug er vor. „Das
ewige Polkern — — es iſt doch mal etwas anderes!”
Brouwer ſtarrte ihn an. Dann brach er los.
„„Laſſen Sie wenigſtens das Verhöhnen, Girgis. Sie wiſſen
ganz genau, daß ich dom bin. Wie ich die letzten dreitauſend
Pfund ufbringen ſoll, weiß ich überhaupt nicht. Ich bin am
Ende,” ſtieß er keuchend hervor. „Sie haben mich abgekehlt, —
einpachen kann ich.”
Girgis ſchlug die Beine übereinander und ſtäubte
umftänd=
lich die Aſche von ſeiner Zigarette.
„Ich will Ihnen einen Vorſchlag machen,” ſagte er danm,
ohne den Holländer dabei anzuſehen. „Ich werde mit Ihnen
eine Partie Ecarté ſpielen —
„Aber ich ſage Ihnen doch —
„Mein Einſatz iſt dreißigtauſend Pfund —‟
Daniel Brouwer riß die Augen auf.
„Wen Sie gewinnen, hat Ihnen der Abend keinem Verluſt
gebracht — verlieven Sie aber — —
Der Grieche zögerte.
Ja? —
„Verlieren Sie aber, dann werden Sie bezahlen und noch
in dieſer Nacht abreiſen — nach Amſterdam, nach London oder
nach Kapſtadt — das iſt mir gleichgültig. Und Sie werden mir
einen Brief an Madame hinterlaſſen, in dem Sie ſie meinem
Schutze anvertrauen.”
Brouwer ſaß volle dreißig Sekunden faſſungslos. Seine erſte
Regung war, dem Griechen an die Kehle zu ſpringen. Aber wenn
wan kein Geld hat, kann man ſich nichts mehr leiſten — auch
keine Kavaliergeſten, zu denen ein Wutausbruch jetzt unbedingt
gehört hätte. An Giſela hatte er noch gar nicht gedacht gehabt. —
Er atmete ſchwer.
Seine Frau — ſeine — bah — — wenn man kein Geld hat,
braucht man auch keine Prinzeſſin zur Frau. Was ſie wohl für
Augen machen würde, wenn man ihr zumutete, beim
Hoſenträ=
gerhandel zu helfen. . . ."
Er lachte kurz auf.
„Gemacht,” ſagte er heiſer. „Los, Girgis.”
Sie gingen in den Spielſalon zurück. Der Grieche rief nach
neuen Karten.
Sofort ſtand wiederum eine Gruppe von Neugierigen um
ſie herum. Aber diesmal war nicht viel zu merken.
Die beiden ſchienen gar nicht um Geld zu ſpielen.
Aber nervös waren ſie — beide.
Die dünnen Hände des Griechen zuckten unaufhörlich, und
der Holländer ſchnaufte wie ein Tier.
Madame Mauvrard ſchüttelte den Kopf und flüſterte
ange=
legentlich mit Ali, dem rieſigen, dunkelbraunen Negerportier.
Die beiden waren ihr unheimlich und man mußte ſich beizeiten
vorſehen.
Erſt vor drei Wochen hatte ihr Haſib Nureddin Bey, der
elftauſend Pfund verloren hatte, die halbe Einrichtung in
Trüm=
mer geſchlagen..
„Drei zu Null,” ſagte Girgis und zog höhniſch die
Ober=
lippe hoch, daß ſeine ſtarben weißen Zähne ſichtbar wurden. Der
Holländer verzog keine Miene.
Sein brutaler Unterkiefer ftach vor. Er ſaß ſtarr wie ein
Götzenbild und miſchte.
Und dann holte er auf.
Drei zu eins —
Drei zu zwei —
Drei zu — — drei.
Und ſie ſtarrten ſich an wie zwei Tiere — feindſelig.
„Drei zu drei,” ſagte der Holländer tonlos.
Girgis ſteckte ſich eine neue Zigarette an.
„Die neunundſechzigſte,” ſagte Brouwer und merkte, daß er
tatſächlich unbewußt mitgezählt hatte.
„Sie werden ſich die Geſundheit ruinieren, lieber Freund.”
Der Grieche dankte verbindlich für die Teilnahme Monſieur
Brouwers an ſeiner Geſundheit.
Er gab.
Aber ſeine Zähne zitterten dabei.
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