Darmstädter Tagblatt 1928


15. August 1928

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Nummer 226
Mittwoch, den 15. Auguſt 1928.
191. Jehrgang

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Rabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bank und Darm=
ſädter
und Natſonalbank.

*Güdflawiens Staatskriſe.
Von
E. Mukden.

Frankreichs angeblich gefährdete
Siuerheit.
Der wahre Sachverhalt: Befürchtungen der
ranzöſiſchen Konkurrenz. Die Botſchafter=
Konferenz ſchaltet ſich ein.
Rüſſelsheim, 14. Auguſt.
Die Nachrichten über den Rüſſelsheimer Bahnhofsumbau, die
m den letzten Tagen durch die Preſſe gingen, werden von unter= Eiche, Ecke bei Myſlowicz, nach dem Grenzdreieck bei Olſa, nahe
nichteter Stelle nicht beſtätigt. Offenbar liegt bisher weder eine
Benehmigung noch Ablehnung vor. Die Verzögerung der Ent=
ſcheidung
, die, wie man hört, in Paris getroffen wird, kann aber
höchſt unangenehme Folgen haben, denn die von der Firma
Opel mit Zuſtimmung der Beſatzungsbehörden vor einigen
Monaten begonnenen Arbeiten (Bau eines Verladebahnhofes auf
Fabrikgelände) werden in etwa vier Wochen beendet ſein. Wenn
teis dahin die Genehmigung zum Anſchluß des Verladebahnhofs
en die Hauptgeleiſe der Reichsbahn noch nicht eingegangen iſt,
uo würde dies bedeuten, daß der Verladebahnhof nicht benutzt
werden kann und ſomit ſein Bau völlig zwecklos wäre. Man wird
von den in Paris entſcheidenden Stellen erwarten können, daß
ſäe eine ſolche Erledigung der Angelegenheit zu verhindern wiſſen,
ſeenn die auf dieſe Weiſe eintretende ſchwere Schädigung des
mroßen deutſchen Induſtrieunternehmens müßte in der ganzen
Welt als ein Akt der Willkür empfunden werden.
* Dem Zweibrückener Konflikt iſt plötzlich ein anderer gefolgt,
deer ebenfalls geeignet iſt, das deutſch=franzöſiſche Verhältnis in
deer ungünſtigſten Weiſe zu beeinfluſſen. Wie erinnerlich, bauen
ſeie Opelwerke in Rüſſelsheim einen neuen Verladebahnhof. Die
Erlaubnis der Rheinlandkommiſſion ſteht zwar noch aus, doch iſt
dgen amtlichen deutſchen Stellen vor Wochen mitgeteilt worden,
ſeas von ſeiten der Beſatzungsbehörden keinerlei Schwierigkeiten
remacht werden würden. Jetzt hat ſich überraſchenderweiſe die
Botſchafterkonferenz eingeſchaltet und dem
deutſchen Verbindungsmann bei der Reichs=
ſ
ahn zur Kenntnis gebracht, daß ſie die Be=
ſ
chlußfaſſung über den Antrag, den Ausbau der
Rüſſelsheimer Anlagen zu geſtatten, ausgeſetzt
ſe at. Dieſe Mitteilung kann nur ſo ausgelegt werden, daß Kräfte
am Werke ſind, die die Bahnbauten unterbinden wollen. Es
wird zwar vorläufig noch gebaut, ſolange aber
ſeas Anſchlußgleis nicht gelegt werden kann, iſt
ſeer geplante Opelſche Bahnhof vollkommen
wecklos, weilohne Anſchlußgleis ſämtliche Ver=
adungen
nach wie vor auf dem Rüſſelsheimer
Bahnhof, der viel zu eng iſt, vorgenommen wer=
ſoen
müſſen. Selbſtverſtändlich operieren die Franzoſen wie=
ſeer
mit der angeblich gefährdeten Sicherheit. In
Wirklichkeit dürſten aber die Dinge ſo liegen, daß ſich die Kon=
urrenz
der Opelſchen Werke hinter die Militärbehör=
ſoen
in Mainz geſteckt und dort bereitwillig Hilfe zur Verhinde=
rung
des Bahnhofsbaues erhalten haben. Von hier aus iſt dann
unſcheinend die Rheinlandkommiſſion beeinflußt worden, die Bot=
pchafterkonferenz
endgültig entſcheiden zu laſſen, die, da ſie voll=
lommen
franzöſiſch orientiert iſt und auch unter franzöſiſchem
Vorſitz ſteht, die Beſchlußfaſſung ausgeſetzt hat. Mit anderen
Worten; ſie will die Erlaubnis zum Bau nicht gewähren, min=
ſoeſtens
auf die lange Bank ſchieben und die Opelwerke dadurch
wirtſchaftlich behindern. Selbſtverſtändlich hat die Reichs=
egierung
ſofort den Botſchafter von Hoeſch be=
auftragt
, im Sekretariat der Botſchafterkonfe=
enz
vorzuſprechen und Aufklärung darüber zu
ordern, warum man urſprünglich gegen den
Ausbau nichts einzuwenden hatte, jetzt aber
ſlötzlich Schwierigkeiten macht. Wie man ſieht ſind
ſoie Franzoſen eifrig bemüht, uns durch eine Politik der Nadel=
und Streitigkeiten zu ſchaffen, die natürlich jede erſprießliche Aus=
ſprache
über die dringenden Rheinlandprobleme unmöglich machen kommen. Polen wollte abſichtlich, daß nicht mehr Zeit zu aus=
toll
. Locarno ſcheint jetzt auch in Paris endgültig in Vergeſſen=
ſoeit
geraten zu ſein.
Das verbotene Deutſchlandlied
Saarbrücken, 14. Auguſt.
Beim Empfang der Studenten und Studentinnen der Deut=
ſchen
Hochſchule für Leibesübungen ereignete ſich ein peinlicher
Zwiſchenfall. Vor dem Hauptbahnhof waren die Abordnungen
ſoer hieſigen Turn= und Sportvereine mit Fahnen aufmarſchiert
uund eine tauſendköpfige Menge erwartete die Ankommenden.
Beim Erſcheinen der Studenten, die ihre Fahnen vorauſtrugen, werde. Daraus folge, daß die Regierungen, die ſich ſpäter dem
ang die erwartungsfrohe Menge begeiſtert das Deutſchlandlied.
Eren, der Muſik das Weiterſpielen des Liedes zu unterſagen. Aber lich, dieſen Weg zu beſchreiten, da die amerikaniſche Regierung
an dieſe Aufforderung. Unter Vorantritt der Muſikkapelle und dieſem Falle an eine andere Regierung wenden,
unter Hochrufen der die Straße umſäumenden Tauſende von
Buſchauern ging der Zug ins Innere der Stadt. Dienstag vor=
Inittag wurde die Hochſchule für Leibesübungen auf dem Rat= der amerikaniſchen Regierung indirekt über=
chaus
durch die Stadtverwaltung begrüßt. Am Nachmittag er=
Bürgerſchaft Gelegenheit haben, die Darbietungen der Hochſchule
Eennen zu lernen.

Neue polniſche Herausforderungen.
Der Marſch der Aufſtändiſchen an die Oder.
Kattowitz, 14. Auguſt.
Das Hauptkommando für militäriſche Vorbereitungen und
körperliche Erziehung beim ſchleſiſchen Auſſtändiſchen=Verband
beſchloß, alljährlich einen Marſch der Aufſtändiſchen an die Oder
zu veranſtalten. Der Marſch ſoll zur Erinnerung an den Aus=
bruch
des erſten und zweiten oberſchleſiſchen Aufſtandes jeweils
im Auguſt ſtattfinden. Für dieſes Jahr wurde der 18. Auguſt
beſtimmt. Der Marſch führt von der ehemaligen Drei=Kaiſer=
Ratibor an der Oder, wo deutſches, polniſches und tſchechiſches
Gebiet zuſammenſtoßen. Der Sinn dieſer Märſche beſteht in
dem Hinweis darauf, daß ſich jenſeits der Grenze nach der Lehre
der Aufſtändiſchen noch weitere polniſche Gebiete befinden, die
der Erlöſung harren.
Zwei weitere Beſchwerden des Deutſchen
Volsbundes on den Völerbund.
Kattowitz, 14. Auguſt.
Außer der Beſchwerde des Deutſchen Volksbundes wegen
Schließung von Minderheitenſchulen wird ſich der Völkerbund von Beiſpielen ſoll dies dem Leſer veranſchaulichen. Nach der
auf ſeiner nächſten Tagung mit zwei weiteren Eingaben des
Deutſchen Volksbundes zu beſchäftigen haben. Eine davon be=
ſaßt
ſich mit den Anmeldungen zu den Minderheitenſchulen für
das am 1. September beginnende Schuljahr. Das Haager Urteil
und die allgemeinen Genfer Minderheitsbeſtimmungen ſind bei
den letzten Schulanmeldungen von polniſcher Seite wieder nicht
beachtet worden. Das Haager Urteil wurde von den polniſchen
Behörden überhaupt völlig in polniſchem Sinne ausgelegt. In
der Beſchwerdeſchrift wird u. g. eine unterſchiedliche Behandlung ſtehung des neuen Staates ſich aus einem ſchmutzigen Städtchen
der deutſchen Minderheit durch Vorlegung des Schukanmelde=
termins
für die polniſchen Schulen geſehen. Weiter wird be=
anſtandet
, daß nach Anſicht der polniſchen Behörden eine Ver=
ſäumnis
des Anmeldetermins einen Ausſchluß von der Minder=
heitenſchule
bewirken ſoll. Des weiteren die eingeſetzten An=
meldekommiſſionen
die faſt ausſchließlich in polniſchem Sinne
arbeiten, als Ausnahmebeſtimmung für die Minderheit betrachtet.
Verlangt wird ferner eine neue endgültige Auslegung des
Seite bei der Anmeldung eine Erklärung benlangt wird, daß
das Kind nur die deutſche Sprache ſpricht, eine Erklärung, die bei
einer gemiſchtſprachigen Bevölkerung völlig unmöglich iſt. Der
Deutſche Volksbund verlangt daher, daß der Erziehungsberechtigte
lediglich eine Erklärung unter Verantwortung gegen ſich felbſt
abgibt, daß die Sprache des Kindes die deutſche iſt. Schließlich
befaßt ſich die Beſchwerde mit dem unberechtigten Zwang zum
perſönlichen Erſcheinen bei den Anmeldungen zur Minderheits=
ſchule
und mit den Fragen nach Arbeitgeber und Beſchäftigungs=
art
, die offenſichtlich dazu dienen, den Broterwerb der Er=
ziehungsberechtigten
zu gefährden. Die dritte Beſchwerde behan=
delt
die zahlreichen Terrorakte gegen die deutſche Minderheit. Die
beigefügte Einzelliſte umfaßt insgeſamt 75 Fälle. Es wird darauf
hingewieſen, daß die Straftaten gegen die Deutſchen in den grad, wer mag es zu entſcheiden? die Frage der völlgien Los=
meiſten
Fällen ungeahndet bleiben oder nur milde beſtraft wer= trennung Kroatiens von Serbien aufwarf.
den, während in Nowehr handelnde Deutſche zu hohen Ge=
fängnisſtrafen
verurteilt wurden. Der Deutſche ſei in Ober=
ſchleſien
ſchutzlos. Der Volksbund erſucht daher den Völkerbund,
ſeine Aufmerkſamkeit auf die Lage der deutſchen Minderheit in
Genuß der Garantien des Genfer Abkommens kommt.
mit Polen ab.
Heute iſt über Riga die Antwort Litauens an Polen bezüg=
lich
des Varſchauer Vorſchlzges zugeſtellt worden, die nächſte
litauiſchpolniſche Konferenz am 30. Auzuſt in Genf ſtattfinden
zu laſſen. In der Note wird der Vorſchlag Poleus abgelehnt.
Miniſterialdirektor Zaunius erklärte, Litauen habe den polni=
ſchen
Vorſchlag ablehnen müſſen, weil infolge der Kürze der zur
Verfügung ſtehenden Zeitſpanne keine Möglichkeit beſtehe, noch
ſtiche weiter zu verärgern und eine Atmoſphäre der Zwiſtigkeiten vor der Tagung des Völkerbundes zu praktiſchen Ergebniſſen zu
führlichen Beſprechungen bleibe und die Verhandlungen zu einer dem Kampfe der beiden Lager Südſlawiens iſt deswegen beſon=
Farce würden. Auf derartige Manöver könne Litauen nicht ein=
gehen
.
des Kriegsächtungs=Paktes.
EP. Waſhington, 14. Auguſt.
Staatsſekretär Kellogg hat mitgeteilt, daß der Vertrag
über die Kriegsächtung in Waſhington depo= nis zwiſchen Serben und Kroaten ſich nicht gebeſſert hat, die von
niert werde, obwohl er in Paris unterzeichnet
Pakt anſchließen möchten, dieſen Wunſch der amerikaniſchen Re=
Dies gab dem Oberinſpektor der hieſigen Bahnpolizei, Stalinski, gierung mitteilen müſſen. Sollte die Sowjetregierung im inneren Widerſpruch zu ſeinem außenpolitiſchen äußeren An=
Weranlaſſung, an den Ordnungsdienſt die Aufforderung zu rich= dem Pakt beitreten wollen, ſo wäre es ihr allerdings nicht mög=
rveder
die Muſiker noch die Zuſchauer kehrten ſich im geringſten bisher Sowjetrußland nicht anerkannt hat. Sie müßte ſich in ſo ſchwächte ſie doch durch ihr ganzes Verhalten in der Skupſchting
die mit ihr normale diplomatiſche Beziehungen unterhält, und
dieſe müßte das Geſuch der Sowjetregierung
mitteln. Kellogg hat außerdem erklärt, daß man ihm bisher ihm immer unmöglicher wird, die Parlamentsgeſchäfte zu führen
folgten Vorführungen im Ludwigspark. Am Abend wird die nichts darüber mitgeteilt habe, ob Spanien, Rußland oder andere und die Würde der Skupſchtina zu wahren. Ich liebe ſehr den
Länder dem Pakt beitreten wollen und es wünſchen, ihn am Raditſch, ſagte auch der ehemalige Prieſter und jetzige Miniſter=
27. Auguſt in Paris mit zu unterzeichnen.

Eine eigentümliche Fügung des Schickſals iſt es, daß dem
ſüdſlawiſchen Staat innerhalb einer verhältnismäßig kurzen
Zeitſpanne ſeine beiden reträſentativſten, aber an entgegengeſetz=
ten
Polen ſtehenden Politiker abſterben: Paſitſch, der Vertreter
der großſerbiſchen Idee, und nun auch Raditſch, der Führer der
Kroaten, der Vertreter der ſüdſlawiſchen Föderationsidee. Allein
ſo hoch man auch den Einfluß der Perſönlichkeit auf die Politik
veranſchlagen mag und gerade bei Raditſch muß man ihn
höher als irgend jemand veranſchlagen , der Hauptgrund der
ja bereits ſeit Jahren ſchleichenden, durch die jüngſten Ereigniſſe
nur außerordentlich verſchärften Kriſe des ſüdſlawiſchen Staates
kann eben nur in dem Gegenſatz jener beiden Grundideen erblickt
werden. Denn dieſer Gegenſatz iſt kein bloß ideeller, theoretiſcher
geblieben; vielmehr iſt er in das Leben des neuen Staates ſelbſt
eingedrungen und hat höchſt reelle, empfindliche Formen ange=
nommen
. Aus dem Gedanken des ſüdſlawiſchen Föderalismus
oder mindeſtens einer nicht bloß juriſtiſchen, ſondern auch fak=
tiſchen
Gleichberechtigung der Kroaten, Slowenen und Serben iſt
in der Wirklichkeit eine ſerbiſche Vorherrſchaft geworden. Daß
an Stelle des kleinen ſerbiſchen Staates mit ſeinen 4 Millionen
Menſchen heute ein Großſtaat mit zirka 15 Millionen Menſchen
daſteht, iſt nicht den hinzugekommenen Gebieten und Völkern,
ſondern vor allem Altſerbien zugute gekommen. Deſſen Hege=
monie
äußert ſich ſchlechthin auf allen Gebieten des ſtaatlichen
Lebens: dem Agrarweſen, dem Heerweſen, dem Steuerweſen,
ebenſo wie auf dem eigentlich wirtſchaftlichen Gebiet. Eine Reihe
Durchführung der Agrarreform in den Nordprovinzen wurden
dort auf dem parzellierten Großgrundbeſitz nicht etwa einheimiſche
kroatiſche, ſloweniſche, bosniſche Bauern, ſondern, wie in einem
Kolonialland, vor allem altſerbiſche Soldaten angeſiedelt. In
der ganzen ſüdſlawiſchen Armee gab es noch vor kurzem keinen
einzigen kroatiſchen General oder Regimentskommandeur; alle
ſtaatlichen Zentralbehörden wurden von den Serben beſetzt, und
Belgrad, das im Laufe von ſechs bis ſieben Jahren ſeit der Ent=
in
eine faſt europäiſch anmutende Großſtadt verwandelte, wurde
zu einer bürokratiſchen Metropole über dieſen ganzen neuen
Staat; Handel und Induſtrie wurden in Serbien, auch in Bel=
grad
, mit niedrigeren Steuern als im übrigen Lande belegt; ſer=
biſche
Kaufleute von der Volksbank bei Kreditgewährung be=
ſonders
begünſtigt; aber auch die Verteilung der öffentlichen
Arbeiten, d. h. eigentlich die Kultivierung des Landes, geſchah
ebenfalls höchſt einſeitig: während beiſpielsweiſe für den Wege=
Haager Urteils bezüglich der Strafenerklärung, da von polniſcher bau in Kroatien, Slawonien, Dalmatien und Bosnien im Jahre
1926 alles in allem 4 Millionen Dinar beſtimmt wurden, betrug
der entſprechende Fonds für Serbien und Vorder=Mazedonien
200 Millionen Dinar uſw. uſw.
Was Wunder, wenn unter dieſen Umſtänden manche Kroaten
klagten und ſogar behaupteten, in der alten öſterreichiſch= unga=
riſchen
Monarchie, wo ihnen über ein Drittel der Steuern für
ihre kulturelle Autonomie zurückgezahlt wurden, es beſſer gehabt
zu haben? In dieſer Enttäuſchung am neuen SchS.=Staat lagen
im weſentlichen die Wurzeln der Popularität und des Einfluſſes
von Naditſch, der ſich zeitweiſe ſogar nicht ſcheute, aus ſeinem
Föderalismus einen Separatismus zu machen und bereits vor
vier Jahren im Ernſt oder bloß als Druckmittel gegen Bel=
Wenn dann aber föderaliſtiſche Srömungen und eine Neigung
zum Ausgleich mit den Serben auch in ſeiner Partei, wieder
durchgriffen, ſo war hierfür in erſter Linie die außenpoliti=
ſche
Entwicklung maßgebend, ein im tiefſten doch mangeln=
Oſtoberſchleſien zu richten, damit dieſe auch tatſächlich in den der Glaube an die ausreichende Kraft der Kleinen Entente da=
her
denn auch das Streben, den föderaliſtiſchen Slawenbund
durch Einbeziehung Bulgariens zu ſtärken , die imperaliſti=
Litauen lehnt die Genfer Vorbeſprechungen, ſchen Tendenzen Muſſolinis, der im Süden des SHS.=Staates
Albanien zu ſeiner Einflußſphäre zu machen beſtrebt war, im
Norden aber eine enge Fühlungnahme mit dem der Kleinen
Entente mißgünſtig geſinnten Ungarn ſuchte. Trotzdem aber
die Annäherung Raditſchs an die ſerbiſchen Radikalen im Früh=
ling
1925 unter dem Einfluß all dieſer außenpolitiſchen Faktoren
geſchah, ſtellte er doch als Bedingungen des innerpolitiſchen Aus=
gleichs
die folgenden Forderungen auf: Einführung einer weit=
gehenden
Selbſtverwaltung in den Nordprovinzen, Erſetzung der
ſerbiſchen Lehrer durch einheimiſche in Kroatien, Verminderung
der Steuerlaſt uſw.
Dieſe Verquickung innen= und außenpolitiſcher Faktoren in
ders kennzeichnend, weil ſie ſich auch weiter als fordauernd er=
wies
und den Auftakt zu den ſtürmiſchen, dann blutigen Ereig=
niſſen
der jüngſten Zeit gab. Freilich, Marinkowitſch, der Außen=
Erklärungen Kelloggs zur Unterzeichnung miuiſter Südſlawiens, hatte ſicherlich recht, als er dem gegen die
Ratiſizierung der Nettuno=Verträge mit Italien rebellierenden
Raditſch vorhielt, er, Raditſch, habe ſelber in der Regierung
geſeſſen, als dieſe Verträge geſchloſſen wurden. Das Ausſchlag=
gebende
iſt aber doch das, daß ſeither das innerpolitiſche Verhält=
der
kroatiſchen bäuerlich=demokratiſchen Koalition angeſtrebten
Reformen vielmehr unverwirklicht blieben. Und nun gewann
aber dieſer innerpolitiſche Zwiſt Dimenſionen und Formen, die
laß ſelbſt ſtehen: denn wenn die Oppoſition die äußere Sicherheit
des SHS.=Staates beſſer als die Regierung zu ſtützen vorgab,
dieſen Staat in gefährlicher Weiſe nach innen, und darum auch
nach außen. Nicht nur etwa der Daily Telegraph nannte in
jenen Tagen Raditſch den mildeſten Mann Europas, ſondern auch
der Präſident der Skupſchtina klagte Vertretern der Preſſe, daß es
präſident Koroſchetz zu dem bekannten Balkan=Korreſpondenten

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Seite 2

Nummer 226

des Journal des Débats, Marcel Pernot (wie dieſer jetzt be=
richtet
), aber ich kann es nicht leiden, daß er mich in der Hitze
des Gefechts öffentlich in der Skupſchtina ein Schwein nennt.
Dieſe Wildheit, dieſe Ungezügeltheit des Temperaments, die keine
ſachlichen Feſſeln kennt, iſt es das ſoll zur Erklärung, nicht zur
Entſchuldigung geſagt weiden , die auch den Zornausbruch auf
der Gegenſeite entfeſſelte und zu den tragiſchen Ereigniſſen führte.
Wer die Geſchichte des ſlawiſchen Volkes in allen Details kennt,
kann in alledem unmöglich die Einwirkung des Raſſentempera=
ments
leugnen. Man hat in neuerer Zeit von einem neuen Pan=
ſlawismus
geſprochen, der nicht im ruſſiſchen Zarismus ſein
Zentrum, ſondern in der freien Verbindung der ſlawiſchen Völ=
ker
ſeine Grundlage haben ſoll. Fürſprecher eines ſolchen neuen
Panſlawismus ſind zum Beiſpiel unter maßgebenden Politikern
der Tſchechoſlowakei zu finden; ein glühender Apoſtel dieſer Idee
war auch Raditſch ſelbſt. Aber die jüngſten Ereigniſſe in Süd=
ſlawien
zeigen, milde geſprochen, wie weit dieſe Idee noch von
der Wirklichkeit entfernt wenn ſie anders überhaupt verwirk=
lichbar
iſt; wie weit mit anderen Worten ein Raſſenſentiment
vom ſtaatsmänniſchen Können entfernt iſt.
Noch mehr! Der Gedanke einer zwar nicht raſſenmäßigen,
wohl aber kulturellen Verwandtſchaft zwiſchen den beiden ſlawi=
ſchen
Völkern Südſlawiens wird jetzt entſchieden geleugnet
von keinem anderen als dem politiſchen Teſtaments=
vollſtrecker
Naditſchs ſelbſt, dem Dr. Trumbitſch,
deſſen an den Sonderberichterſtatter des Daily Expreß in
Agram gewährtes Interview deutlich zeigt, welche Stürme noch
dem SHS.=Staate bevorſtehen, und folgendermaßen lautet: Es
iſt das Ende. Es iſt gänzlich unmöglich, unſere bisherigen nahen
Beziehungen zu den Serben fortzuſetzen. Die Erfahrung der letz=
ten
zehn Jahre zeigte uns, daß es überaus ſchwer iſt, ein Nachbar=
und Freundſchaftsverhältnis mit einem Volk zu unterhalten,
deſſen Geſinnung ſo orientaliſch iſt, wie die des Urhebers der
Schießerei im Belgrader Parlament. Wir denken zwar nicht an
die Zergliederung des Königreiches, aber wir werden verlangen,
daß Kroatien von der Einmiſchung und der Korruption Belgrads
befreit werde. Sie ſehen ja ſelbſt, daß wir ein vollkommen weſt=
liches
Volk ſind, mit einer Mentalität, die ſich von derjenigen der
Serben vollkommen unterſcheidet.

Die Konferenz von Djedda geſcheitert
Ergebnisloſe engliſche Verhandlungen
mit Ibn Gaud.
EP. London, 14. Auguſt.
Die Verhandlungen zwiſchen Sir Gilbert Clayton und dem
König Ibn Saud, die in Djedda ſtattfanden, ſind fehlgeſchlagen.
BZweck der Beſprechungen war, im Einvernehmen mit Ibn Saud
ſolche Maßnahmen zu treffen, die eine Wiederholung von Zwi=
ſchenfällen
an den Grenzen des Neddſchel=Staates, des Irak und
auch Transjordaniens verhüten ſollten. Es ſcheint, daß Ibn
Saud nicht gewillt war, ſich Forderungen zu
fügen, die ſeine Souveränität beeinträchtigen
könnten.
Soweit die engliſchen Berichte über den Zuſammenbruch der
Konferenz von Djedda erkennen laſſen, iſt der Hauptgrund darin
zu ſuchen, daß der Irakſtaat ſich geweigert hat, die Befeſtigungen
an der Grenze zu ſchleifen, deren Vorhandenſein König Ibn
Saud vom Hedſchas als nicht vereinbar mit den früheren Ver=
trägen
bezeichnete. Es ſtellte ſich ferner heraus, daß der Irak=
ſtagt
eine von Sir Clayton unabhängige Delegation nach Djedda
unter der Fühnung des Miniſters für Erziehung geſandt hatte.
Einer Information der Times zufolge, hatte dieſe Irak= Dele=
gation
folgende Inſtruktionen: 1. Die Souveränität Ibn Sauds
über den Hedſchas anzuerkennen. 2. Der Forderung des Hed=
ſchas
=Stagtes nach Auslieferung politiſcher Führer Folge zu
leiſten. 3. Ein Verſprechen abzugeben, daß der Irakſtaat ſein
möglichſtes tun werde, um die Wiederholung von Zwiſchenfällen
zu vermeiden. 4. Auf dem Rechte zu beſtehen, Polizeipoſten an
der Grenze zu unterhalten, ſo daß der Frakſtaat den Grenzſtäm=
men
gegenüber die Ordnung aufrecht erhalten kann. Der Pre=
mierminiſter
des Irakſtaates hat im Parlament eine Mitteilung
über den Abbruch der Verhandlungen gemacht und zum Aus=
druck
gebracht, daß die Bedingungen, die Ibn Saud vom Hed=
ſchas
gemacht hat, für den Irak=Staat nicht annehmbar geweſen
ſeien. Ibn Saud ſelbſt hat einen Freundſchaftsvertrag entwor=
fen
, der die Zuſtimmung Sir Claytons hatte. Der Miniſter des
Frakſtaates und Sir Clayton werden baldigſt Djedda verlaſſen.
Der Korreſpondent der Daily News John Philphy verur=
teilt
den Zuſammenbruch der Verhandlungen. Er hofft, daß
eine Aenderung in der Politik des Irakſtaates eintreten werde,
ſobald der engliſche Oberkommiſſar Sir Henry Dobbs im Oktober
ſeinen Poſten verlaſſen habe.

Mttwoch den 15 Auguſt 1928

Vom Tage.

Der Reichspräſident wird
Stapellauf nach Bremen fahren, um im Anſchluß daran ſeinen
Urlaub in Bayern zu verbringen.

am Donnerstag zum

Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion hat die
in Berlin erſcheinende Zeitſchrift Kladderadatſch auf unbe=
ſtimmte
Zeit vom beſetzten Gebiet ausgeſchloſſen.

Der ehemalige deutſche Reichskanzler Dr. Luther iſt im Flug=
zeug
am Dienstag nachmittag auf dem Flugplatz Croydon bei Lon=
don
eingetroffen.

Reichstagsabgeordneter Profeſſor Hoetzſch iſt an Bord des
Lloyddampfers München in New York eingetroffen. Er wurde
am Pier vom Generalkonſul von Lewinſki und Konſul Dr. Drechſler
empfangen. Profeſſor Hoetzſch reiſte ſofort nach Williamstown ( Maſſa=
chuſetts
) weiter, wo er am Abend die erſte Vorleſung vor dem Inſtitute
of Polities hielt.

Marſchall Pilſudſki iſt von Wilna nach Warſchau abge=
reiſt
. In den nächſten Tagen wird der Marſchall, wie früher
beabſichtigt, nach Rumänien fahren, um dort ſeinen Erholungs=
urlaub
zu verbringen.

Wie aus unterrichteten Kreiſen mitgeteilt wird, iſt der Plan der
Verfaſſungsänderung in Polen bis zur Rückkehr Pil=
ſudſkis
aus Rumänien verſchoben worden. Der Seim ſoll
Ende Oktober oder Anfang November einberufen werden.

Wie Havas aus Cherbourg meldet, hat das auf einer Weltreiſe
befindliche chileniſche Schulſchiff General Baquedano
Cherbourg verlaſſen, um die Häfen Rotterdam, Hamburg und
Kopenhagen anzulaufen.
Franzöſiſche amtliche Stellen dementieren die
Meldung, wonach das franzöſiſch=engliſche Flottenabkommen
Geheimklauſeln enthält.
Nach einer Meldung aus Kairo hat die ägyptiſche Regie=
rung
beſchloſſen, den ägyptiſchen Geſandten von
Perſien nach Berlin zu verſetzen an Stelle des zurücktreten=
den
bisherigen Geſandten in Berlin, Yufri Paſcha.
Graf Uſehida, der den Kelloggpakt für Japan
unterzeichnen wird, ſoll im Auftrag ſeiner Regierung ſich über
die Abſichten Englands, Frankreichs und Amerikas gegenüber China
unterrichten.
Die Abreiſe Kelloggs nach Paris zur Unterzeichnung
des amerikaniſchen Paktvorſchlags iſt endgültig auf Samstag, den
18. Auguſt feſtgeſetzt worden.
Der Kaiſer von Japan hat die Zurückziehung von
fünf Kompagnien Infanterie aus Dientſin geneh=
migt
. Man erwartet ferner binnen kurzem die Zurückziehung
der ſechſten japaniſchen Diviſion aus Schantung,

Im Zeichen der Abrüſiung.

Ein neuer Lufthorchapparat der japaniſchen Kriegsflotte.
In den diesjährigen japaniſchen Flottenübungen bei Oſaka
wurde den neu angeſchafften Audifon=Apparaten, mittels welcher
die Geräuſche herannahender Flugzeuge ſchon aus größter Ent=
fernung
vernommen werden, eingehende Beachtung geſchenkt.
Die Verſuche ſind zufriedenſtellend ausgefallen.

Verlängerung der Bezugsdauer.

Vor ſeinem Auseinandergehen hat der Reichstag eine Ent=
ſchließung
angenommen, in der er die Reichsregierung erſucht.
gewiſſe Verbeſſerungen auf dem Gebiete der Kriſenunterſtützung
einzuführen. Der Reichsarbeitsminiſter hat nunmehr die not=
wendigen
Anordnungen dazu erlaſſen. Der Kreis der Perſonen.
die zur Kriſenunterſtützung zugelaſſen ſind, war bisher im
weſentlichen beſchränkt auf die Arbeitsloſen beſtimmter Berufs=
gruppen
. Zu dieſen Berufsgruppen tritt nunmehr noch die
Glasinduſtrie ſowie das Bühnenperſonal der Theater= und Licht=
ſpielunternehmungen
hinzu. Un= und angelernte Fabrikarbeiter
werden zukünftig Kriſenunterſtützung erhalten, ohne daß es einer
beſonderen Zulaſſung durch das Landesarbeitsamt bedarf. Die
Landesarbeitsamtsvorſitzenden können auch Angehörige des
Spinnſtoffgewerbes zur Kriſenunterſtützung zulaſſen, ſoweit ein
Bedürfnis dazu beſteht. Die Vorſitzenden der Landesarbeits=
ämter
dürfen ferner die Kriſenunterſtützung auf weitere Berufs=
gruppen
für Gemeinden mit nicht mehr als 25 000 Einwohner
ausdehnen, in denen infolge außergewöhnlicher Ereigniſſe oder
Umſtände ein lang anhaltender ſchwerer Notſtand auf dem Ar=
beitsmarkt
beſteht. Für größere Gemeinden behält ſich der Reichs=
arbeitsminiſter
vor, entſprechende Maßnahmen ſelbſt zu treffen.
Die Höchſtbezugsdauer der Kriſenunter=
ſtützung
betrug bisher grundſätzlich 26 Wochen, jedoch für Ar=
beitsloſe
, die das 40. Lebensjahr überſchritten haben, ausnahms=
weiſe
39 Wochen. Der Reichsarbeitsminiſter verlängert für dieſe
älteren Angeſtellten die Höchſtbezugsdauer nunmehr auf 52
Wochen. Hinſichtlich der Arbeitsloſen unter 40 Jahren hatte der
Reichstag den Wunſch ausgeſprochen, die Unterſtützungsdauer
von 26 auf 39 Wochen auszudehnen. Das Reichskabinett hat
grundſätzlich beſchloſſen, dieſer Forderung nachzukommen. Die
Frage, zu welchem Zeitpunkt eine ſolche Maßnahme in Kraft
treten ſoll, iſt aber noch im Kabinett anhängig.

*Ueberſpannung der Sozialverſicherung.
Erwin Lieck, Leiter einer chirurgiſchen Klinik in Danzig, hat
in ſeinem ſehr leſenswerten Buch Der Arzt und ſeine Sendung
(Lehmann=Verlag, München, 6. Auflage) ſehr energiſch auf die
Gefahren der Sozialverſicherung hingewieſen. Gefahren nicht nur
für die Ehre des Aerzteſtandes, wie er ſich ausdrückt, ſondern
auch für die Sicherheit des Patienten, der ſich beim Kaſſenarzt
als Maſſenartikel zu leicht einer oberflächlichen Behandlung zum
mindeſten ausgeſetzt glaubt. Gewiß, Lieck hat nicht in allem
recht; er übertreibt zu ſtark nach der negativen Seite hin. Man
kann deshalb ſeinen Ausführungen nur bis zu einem gewiſſen
Grade zuſtimmen. Anders wird die Sachlage, wenn jetzt wie
verlautet die zwangsweiſe Sozialperſicherung
auch auf die mittleren und höheren Einkommen aus=
gedehnt
werden ſoll. Die Zugehörigkeit zur Krankenkaſſe ſoll dem
Verſicherten wirkliche Sicherheit gewähren, im Falle der Not ſach=
gemäß
und ſorgfältig behandelt zu werden. Sie wird aber nur
dann ihren moraliſchen und ſozialen Wert behalten, wenn das
Gefühl da iſt, aus eigener Kraft ſich die notwendige Pflege nicht
angedeihen laſſen zu können. Und das iſt der Fall, wenn einmal
das Einkommen als ſolches ſchon zu gering iſt, um ſelbſtändig
Erſparniſſe für den Fall der Not zu machen, wenn zum anderen
bei eintretender Krankheit das Einkommen meiſt ganz wegfällt,
kurz geſagt, bei dem Arbeiter und niederen Angeſtellten. Dagegen
hat der Angehörige der mittleren und höheren Berufe die Möglich=
keit
und damit die ſittliche Pflicht, Rücklagen zu machen,
die er im Krankheitsfall angreifen kann, der ihn auch deshalb
nicht in dem Maße finanziell ſchädigt, weil ſein Gehalt in den
allermeiſten Fällen weiterläuft. Ihn in die Sozialverſicherung
hineinzuzwängen, bedeutet: ihn für ſich und eventuell ſeine An=
gehörigen
verantwortungsfrei, d. h. ihn vom ſozialen zum aſozia=
len
Mitglied der Geſellſchaft zu machen, eine Entwicklung, die
am allerwenigſten die begrüßen dürften, denen ſoziale Geſinnung
nicht nur Schlagwort oder äußerlicher Schematismus, ſondern
wirkliche innere Herzensſache iſt. Soweit die ideelle Seite. Be=
ſtärkt
wird die Abneigung gegen eine zwangsweiſe Sozialverſiche=
rung
, wenn man weiß, in welcher Höhe die größeren Einkommen
zur Leiſtungspflicht herangezogen werden ſollen (679), wenn
man weiter bedenkt, daß tatſächlich, wie ſchon oben erwähnt, die
höheren Einkommensklaſſen geſundheitlich weit weniger gefährdet
ſind. Es läuft eine zwangsweiſe Eingliederung der Einkommen
bis zu eventuell 1000 Reichsmark in die deutſche Sozialverſiche=
rung
darauf hinaus, die Angeſtellten der mittleren und höheren
Berufe zur Geldquelle einer Einrichtung zu machen, von
der gerade ſie die gerinſten Leiſtungen erhalten und verlangen.
Wer die ſchon heute autokratiſche Stellung der Sozialverſicherung
mit einem gewiſſen Mißtrauen beobachtet, den dürfte dieſer neue
Plan, der auf ihre weitere Stärkung hinausläuft, mit Beſorgnis
eifüllen.

*Das Rätſel der Quipus.
Von Karl Menninger.
Quipus heißen die Knotenſchnüre der alten Peruaner. Die
Inka regierten das Reich mit ihnen. Alles, was das Leben des
Volkes anging, wurde in Quipus geſchrieben: Steuerliſten,
Stammrollen der wehrfähigen Männer, Statiſtiken über Geburt
und Tod, über Geſchlecht und Alter, Aufſtellungen über Waffen
und Truppen, Buchführungen über Bodenſchätze und Erzeugniſſe
des Landes. Aber nicht nur dieſe Zahlen, ſondern, wie die Quel=
len
aus der Zeit der ſpaniſchen Konquiſtadores berichten, auch
Geſetze und Verträge der Regierung und die Geſchichte des
Landes, die Zeremonien der Kirche. Unfaßbar. Nicht in einer
Bilder= Rebus= oder Lautſchrift ſpiegelt ſich das unmittel=
bare
Leben im Reich der Inka, ſondern in einem Knäuel gekno=
teter
Schnüre liegt es vor uns. Ihre Seele dagegen erhielt ſich
in den wenigen Bauten, Webereien, Gold= und Töpferarbeiten,
die Pizarro und ſein Geſchlecht nach der grauſamen Invaſion
noch übrig ließen.
An einem meiſt aus Wolle gedrehten Hauptſtrang hän=
gen
geknotete Schnüre wie Franſen, wenige bis über hun=
dert
. Jede einzelne iſt am Hauptſtrang befeſtigt, manche trägt
ſelbſt wieder eine Nebenſchnur. Uim ein Maß zu haben; der
Hauptſtrang iſt in der Regel etwa ein halbes Meter lang, die
Schnüre 30 bis 40 Zentimeter. Es gibt kleinere und größere
Stücke. Die Schnüre ſind verſchiedenfarbig; braun, grün, weiß,
gelb, oft aus zwei Farben zuſammengedreht. Das hohe Alter und
die Feuchtigkeit der Erde man fand ſie in Gräbern haben
ihre Friſche verwittert.
Die Schnüre tragen nun Knoten, oft in Reihen angeordnet,
quer über den ganzen Quipu. Etwa ſo, daß die oberſte Reihe
Knoten auf jeder Schnur 8 Zentimeter vom Hauptſtrang entfernt
iſt, die zweite Reihe Knoten etwa 15 Zentimeter, die dritte etwa
25 Zentimeter. Auf einer Schnur mögen zum Beiſpiel im Ab=
ſtand
8 Zentimeter, alſo in der oberſten Reihe 3 Knoten ſein
( 300), im Abſtand von 15 Zentimetern (2. Reihe) 5 Knoten
( 50), im Abſtand von 25 Zentimetern (3. Reihe) 7 Knoten
( 7), ſo wäre auf dieſer einzelnen Schnur, die Zahl 357 dar=
geſtellt
. Die Reihenanordnung bedeutete alſo ein (dezimales)
Stellenſyſtem für die Knoten, die man heute wohl mit
Recht als Zahlen lieſt. Demnach iſt alſo der Quipu ein Mittel,
Bahlen darzuſtellen.

Eine allerdings ſpätere Quelle berichtet von einer geheimnis=
vollen
Verſtändigung der Eingeborenen bei einer Verſchwörung:
1792 brach ein Aufſtand gegen die Spanier aus, den dieſe erſtick=
ten
. Beim Verhör gab einer der Verſchwörer an: Der Anführer
ſchickte als Zeichen ein geſpaltenes Stück Holz herum, in dem der
Finger eines Spaniers lag. Das ganze aber war mit einem
Quipu aus ſchwarzen, weißen, roten und blauen Schnüren um=
wickelt
. Auf der ſchwarzen Schnur waren vier Knoten: vier Tage
nach Vollmond war der Bote abgeſchickt worden; auf der weißen
zehn: zehn Tage nach dieſem Zeitpunkt ſollte der Aufſtand aus=
brechen
; auf der roten ſollte der Empfänger einen Knoten machen,
wenn er mittat, zuſammen auf der roten und blauen einen, wenn
er nicht mittat. So konnte der Anführer nach der Rückkehr des
Boten genau ſehen, auf wieviel Beiſtand er rechnen konnte.

Auf ähnliche Art führten die Quipucamayoes, das ſind die
Verwaltungsbeamten, die die Inkaregierung in jedem Dorf an=
geſtellt
hatte, Buch über Bodenſchätze und Erzeugniſſe des Lan=
des
, über wehrfähige Männer, über Geburt und Tod, über Steu=
ern
. Wie die bolivianiſchen Hirten das heute noch tun: auf einer
weißen Schnur etwa über die Schafe, auf einer ſchwarzen über die
Hämmel, auf einer dritten über die Lämmer, auf einer vierten
über die geſchlachteten Tiere uſw. Am Ende des Jahres wurden
die amtlichen Quipus zur Abrechnung der Regierung nach Cuzco
geſchickt, die ſo einen genauen Ueberblick über alle Verhältniſſe im
Reich gewann.
Selbſt im kleinſten Dorf waren immer mindeſtens vier Cama=
yoes
angeſtellt. Staatsräſon: entweder waren ſie alle ehrlich oder
taugten alle nichts.
Auf den Quipus beruhte daher die politiſche Macht und die
hochentwickelte Verwaltung des Inkareiches.

Hier liegt nicht das Rätſel der Quipus, wenn wir auch nur
die Zahlen leſen können und nicht wiſſen, worauf ſie ſich beziehen.
Dagegen berichtet Garcilaſſo de la Vega el Inca, der als
Sohn einer Inkaprinzeſſin und eines ſpaniſchen Offiziers die
Quipus genau kannte, einmal: Unter dem Volk und den Edlen,
die den Inka in den Audienzſaal begleiteten, waren auch zwei
Geſchichtsſchreiber, die, ſo gut ſie konnten, in Knoten die Bot=
ſchaft
des Hernando de Soto und die Antwort des Inka nieder=
legten
.

Und weiter, daß ein beſtimmtes Verbot auf einer Schnur ge=
ſchrieben
ſtand und auf einer Nebenſchnur die Strafe für den
der es überſchrit. Aufſchlußreich über die Art und Weiſe iſt fol

gender Bericht von ihm über einen Ueberſetzer der Knotenſchrift;
Seine Ueberſetzung war wirklich nicht gut und nicht ſchriftgemäß.
Nicht daß er es abſichtlich tat, ſondern weil er den Sinn deſſen
nicht verſtand, was er zu leſen hatte, Statt: dreieiniger und ein
Gott las er drei Götter und einer ſind vier, indem er die Zah=
len
zuſammenzählte, um ſo die Sache, für ſich verſtändlich zu
machen. Hier liegt das Rätſel der Quipus.
Die ſo die Quipus zu ſchreiben und zu leſen hatten, waren
von der Regierung beauftragte Gelehrte, die Amautas. Sie
hatten das Amt, die Geſchichte des Landes, ſeine Geſetze und
Regierungsakten zu verwalten. Mündliche Weitergabe vom
Vorgänger auf den Nachfolger und ihre Formung in knappen
Erzählungen und Wortformeln war ihr Hauptgeſchäft. Zur
Stützung des Gedächtniſſes wurden Quipus benutzt. Wie eiwa
der Roſenkranz beim Gebete. Etwa. Wie genau: das iſt das
Rätſel. Es iſt immer geheim geblieben, und das Geheimnis
wurde heilig gehalten. Deshalb, weil ihnen der mündliche Kome
mentar fehlt, bleiben die Quipus, die Akten des Inkareiches
ſtumm für alle Zeiten.
Merkwürdig iſt der Sinn der Verordnung, die überliefen
wird: In früherer Zeit, unter dem dritten König, ſei den alten
Peruanern das Schreiben auf Pflanzenblättern bekannt geweſel
aber der 81. König habe es wieder verboten und die Quipuls
eingeführt.
Merkwürdiger noch die Parallele in China, wo vor der
Schreibſchrift eine Knotenſchrift herrſchte; Lao tſe ſagt i
30. Spruch des Tao te king: Laß die Leute wieder Knoten auls
Schnüren knüpfen und ſie gebrauchen als Schrift.
Kulturgeſchichtlich voll Bedeutung: Die Inka errichteten ein.
blühendes Reich, ohne zu ſchreiben, die Römer erobefte.
die alte Welt, ohne rechnen zu können.

Klabund geſiorben.
Wie aus Davos gemeldet wird, iſt der Dichter Klabund
an einer Lungenentzündung geſtorben, die von einer Rippenſen
entzündung begleitet war. Er war ſeit langem leidend une
mußte ſich deshalb viel in Davos aufhalten. Mit ſeinem burge‟e
lichen Namen hieß Klabund Alfred Henſchke. Er war verheitce.
mit der Berliner Schauſpielerin Carola Neher.

[ ][  ][ ]

Rummer 226

Der Panzerkreuzerkrieg.
Eine halbamtliche Stellungnahme.
Die ſozialdemokratiſchen Miniſter im Reichskabinett ſind
huurch ihre Zuſtimmung zum Bau des Panzerkreuzers A außer=
udentlich
in die Verteidigung gedrängt worden, ſo daß ſie jetzt
ſogar ſchon den ofſiziöſen Preſſeapparat ſpielen laſſen, um ſich zu
nechtfertigen. In einer ſehr langatmigen Erklärung ſuchen ſie den
9Tachweis zu erbringen, daß ſie durch den Beſchluß des früheren
Areichstages bereits ſo gut wie feſtgelegt ſeien und daß ſich ihre
graterielle Ueberzeugung in keiner Weiſe geändert habe, daß im
üſbrigen damit auch eine Entſcheidung über den Bau der anderen
9 reuzer noch nicht gefallen wäre. In der halbamtlichen Aus=
Imſſung heißt es:
In einem Teile der Preſſe wird der Beſchluß des Reichs=
kabinetts
hinſichtlich des Panzerſchiffes dahin interpretiert, daß
ſich nunmehr ſämtliche Kabinettsmitglieder, insbeſondere die
der ſozialdemokratiſchen Fraktion, von der Notwendigkeit des
Kriegsſchiffsbaues überzeugt hätten, und daß der Auftrag zum
Bau des Panzerſchiffes A ſelbſtverſtändlich auch die Bereit=
ſchaft
zum Bau der Schiffe B, C und D in ſich ſchließe. Dieſe
Schlußfolgerungen ſind falſch.
Richtig iſt folgendes: Die Frage des Baues oder Nicht=
baues
des Panzerſchiffes A war bereits mit der Verabſchiedung
des Reichshaushalts 1928 durch Reichstag und Reichsrat poſitiv
erledigt. Der Reichsrat hätte es durchaus in der Hand gehabt,
den poſitiven Beſchluß zu verhindern. Hätte er nämlich Ein=
ſpruch
eingelegt, ſo wäre die dann erforderlich gewordene
qualifizierte Mehrheit im Reichstag mit ziemlicher Wahrſchein=
lichkeit
nicht erzielt worden. Einen ſolchen Einſpruch hat aber
der Reichsrat bekanntlich nicht eingelegt, ſondern lediglich eine
von Preußen vorgeſchlagene Entſchließung angenommen, die
die Billigung des Reichswehrminiſters gefunden hatte. Dieſe
Entſchließung beſtrebt lediglich eine nochmalige finanzielle Nach=
prüfung
der Möglichkeit des Baues und ſah deshalb ferner vor,
daß bis nach Abſchluß dieſer Prüfung, allenfalls bis zum
1. September d. J., der Bau nicht in Angriff genommen werden
ſolle. Auch ſollten keine Lieferungsverträge abgeſchloſſen wer=
den
, um zu verhindern, daß infolge einer etwa notwendig wer=
denden
Einſchränkung der Ausgaben der Weiterbau vorläufig
eingeſtellt werde. Dagegen ſah die Entſchließung ausdrücklich
vor, daß die reinen Konſtruktionsarbeiten weitergeführt werden
ſollten.
Es handelte ſich in den letzten Wochen für die Reichsreſſorts
und das Reichskabinett alſo lediglich um die Ausführung dieſer
Entſchließung. Die finanziellen Möglichkeiten ſind auf das
ſorgfältigſte nachgeprüft worden. Die Nachprüfung hat ergeben,
daß Schwierigkeiten für den laufenden Etat 1928 durch die erſte
Baurate für das Panzerſchiff nicht entſtehen. Bezüglich der
künftigen Jahre iſt auf Grund der Prüfungen und auf den
eigenen Vorſchlag des Reichswehrminiſters vom Kabinett feſt=
gelegt
worden, daß Erſatzbauten der Marine unter allen Um=
ſtänden
nur innerhalb der Höhe des jetzigen Marineetats aus=
geführt
werden dürfen. Es iſt alſo erreicht worden, daß in
Durchführung des Weiterbaues des Panzerſchiffes A die weite=
ren
Bauraten eventuell bei den Anſätzen für weitere Erſatz=
bauten
in Abzug gebracht werden müſſen. Dann aber iſt ſchließ=
lich
worauf ganz beſonderer Wert zu legen iſt ausdrücklich
feſtgelegt worden, daß der Beginn des Baues des Panzerſchif=
fes
A in gar keiner Weiſe zukünftigen Entſcheidungen über die
etwaigen Panzerſchiffe B, C und D vorgreife. Im Gegenteil
war das Kabinett mit dem Reichswehrminiſter einſtimmig der
Auffaſſung, daß dieſe Fragen ſelbſtverſtändlich wie alle anderen
Fragen zukünftiger Reichsetats ihre ordnungsmäßige parla=
mentariſche
Erledigung finden müſſen.
Nach all dem kann alſo gar keine Rede davon ſein, daß
irgend ein Kabinettsmitglied in die Notwendigkeit verſetzt wor=
den
ſei, ſeinen materiellen Standpunkt in der Panzerſchiff=Frage
aufzugeben. Soviel wir unterrichtet ſind, dürfte von einem
ſolchen Aufgeben ſeiner perſönlichen Einſtellung auch bei keinem
einzigen Mitgliede die Rede ſein. Nach dem ganzen Gang, den
die Angelegenheit bei Erledigung des Reichshaushaltes 1928
genommen hat, erſcheint die getroffene Entſcheidung gerecht=
fertigt
, da die in der genannten Entſchließung aufgeworfenen
Fragen eine zufriedenſtellende Erledigung gefunden haben."
Dieſe Interpretationskünſte helfen aber doch nicht über die
Yatſache hinweg, daß die Sozialdemokraten die Koſten des Wahl=
lmpfes
zu einem großen Teil mit der Entrüſtung über den Bau
des Panzerkreuzers beſtritten haben und den Wählern zu ver=
ſzehen
gegeben haben, der Kreuzer würde nicht gebaut, falls die
SSozialdemokraten bei den Wahlen einen großen Erfolg hätten.
Oie Peinlichkeit dieſes Umfallens iſt nicht aus der Welt zu ſchaf=
ſten
, ſelbſt wenn ein rheiniſches Blatt die Verſion lancieren muß,
ſaß Herr Müller und ſeine Genoſſen im Kabinett nur durch die

Mittwoch den 15. Auguſt 1928
Drohung der bürgerlichen Miniſter, ſonſt aus der Koalition aus=
zutreten
, zur Zuſtimmung gepreßt worden wären. Erſtens glau=
ben
wir nicht, daß das richtig iſt, und zweitens, ſelbſt wenn es
richtig wäre, würde das nur beweiſen, daß der Machthunger der
Sozialdemokraten größer iſt als ihre Ueberzeugungstreue. Nicht
ohne Witz iſt es übrigens, daß ſich die ſozialdemokratiſchen Reichs=
miniſter
jetzt ſchon hinter ihrem Parteifreund Braun in Preußen
verſtecken, um ihn zu ihrem Kugelfang zu machen, indem ſie die
preußiſche Regierung dafür verantwortlich machen, daß im Reichs=
rat
ſich eine Mehrheit für den Bau des Panzerkreuzers fand.
Die Anſchlußfrage.
Beneſch gegen den Anſchluß.
Prag, 14. Auguſt.
In einer Unterredung mit einem Preſſevertreter äußerte ſich
Dr. Beneſch über die iſchechoſlowakiſche Außenpolitik und betonte
dabei die Wichtigkeit deſſen, was Deutſchland und Frankreich
untereinander beſchließen würden. Ein etwaiger Krieg am Rhein
müſſe ſich auch an der Elbe und an der Moldau empfindlich be=
merkbar
machen. Der Locarnovertrag ſei in der Entwicklung
friedlicher Verhältniſſe in Europa ein guter Schritt vorwärts.
Im gegenwärtigen Augenblick bildeten die Anſchlußfrage und die
Frage der Abänderungswünſche Ungarns hinſichtlich des Ver=
trages
von Trianon die wichtigſten Momente in der Außenpolitik.
Beide Fragen ſeien für die Tſchechoſlowakei auf keinen Fall dis=
kutabel
.
Eine Interpellation
in der franzöſiſchen Kammer
wegen der Anſchlußkundgebung im Reichstag.
Paris, 14. Auguſt.
Der der national=republikaniſchen Vereinigung (Gruppe
Marin) angehörende Abgeordnete Bonnefous hat Außenminiſter
Briand davon in Kenntnis geſetzt, daß er ihn nach dem Wieder=
zuſammentritt
der Kammer über die möglichen Folgen der offi=
ziell
am 11. Auguſt im Reichstag in Anweſenheit des deutſchen
Staatsoberhauptes organiſierten Kundgebung, die die Vereini=
gung
Oeſterreichs mit Deutſchland unter Verletzung des Frie=
densvertrages
von Verſailles vorbereiten ſoll, zu interpellieren
gedenke.
Oeſierreichs Bundespräſident 20 Jahre alt.

Dr. Michael Hainiſch,
Bundespräſident von Oeſterreich, feiert am 15. Auguſt ſeinen
70. Geburtstag. Er hat bereits 1892 mit ſeinem Werke über Die
Zukunft der Deutſchöſterreicher Aufſehen erregt und ſich mit einer
Reihe von ſozialpolitiſchen und agrarpolitiſchen Schriften einen
Namen gemacht. Er wurde 1918 Generalrat der Oeſterreichiſch=
Ungariſchen Bank, im nächſten Jahre Präſident der Landwirt=
ſchaftsgeſellſchaft
für Oeſterreich und am 9. Dezember 1920
Bundespräſident der Republik Oeſterreich. Die 89jährige Mutter
des Bundespräſidenten hat jahrzehntelang eine führende Rolle in
der Frauenbewegung geſpielt und erfreut ſich noch heute einer
geiſtigen und körperlichen Friſche.

Seite 3
Franzöſiſch=engliſche Oemarche
in Sofia.
Energiſches Vorgehen gegen die mazedoniſchen
Organiſationen gefordert.
EP. Sofia, 14. Auguſt.
Im Anſchluß an eine Note an die bulgariſche Regierung
haben der britiſche und der franzöſiſche Geſandte in Sofia eine
Forderung überreicht, wonach energiſches Vorgehen gegen die
revolutionären wazedoniſchen Organiſationen verlangt wird.
Ihre Ausſchreitungen werden als eine Drohung für den Frieden
und die Sicherheit der Nachbarſtaaten Bulgariens bezeichnet.
Die diplomatiſchen Vertreier begründeten dieſes Verlangen da=
mit
, daß nur auf dieſe Weiſe friedliche Beziehungen zwiſchen
Bulgarien, Jugoſlawien und Griechenland möglich ſeien. Nach
dem Vorſprechen des franzöſiſchen und engliſchen Vertreters iſt
ſofort ein Miniſterrat einberufen worden.
Die Regierungspreſſe erwähnt den Schritt der Vertreter
Englands und Frankreichs nicht. Dagegen erklärt das Blatt
Zora, die Großmächte machten geltend, daß der gegenwärtige
Zwieſpalt innerhalb der Imro das von der bulgariſchen Regie=
rung
verlangte Vorgehen gegen dieſe Organifation erleichtere,
um die Nachbarſtaaten von dem ſtändigen Alpdruck zu befreien.
Bulgarien müſſe den Augenblick benutzen und dürfe nicht zulaſ=
ſen
, daß ſich die Imro wieder einige und neu organiſiere. Laut
Zora ſollen die diplomatiſchen Vertreter weiter verlangt haben,
daß zwiſchen Bulgarien und Jugoſiawien ein Abkommen ge=
ſchloſſen
werde über den gemeiniamen Grenzſchutz zur Verhinde=
rung
des Uebertritts mazedoniſcher Banden. Die Verfolgung
ſolcher Banden müßte durch Truppen des einen Staates auch auf
dem Gebiet des anderen Staates fortgeſetzt werden können.
Dies war bekanntlich auch der Inhult des Abkommens von Niſch,
das Stambulinſki abſchloß und das ſeinen Sturz und ſeine Er=
mordung
durch die Mazedonier zur Folge hatte. Die Zora
hebt in ihrem Leitartikel die ablehnende Haltung Italiens her=
vor
und ſagt, Italien habe es in dankenswerter Weiſe unterlaſ=
ſen
, ſich einer unſtatthaften Einmiſchung in die inneren Ange=
legenheiten
Bulgariens anzuſchließen.
Italiens koloniale Forderungen.
Rom, 14. Auguſt.
Das Giornale d’Italia behandelt die kolonialen Forderun=
gen
Italiens an Frankreich. Die neuen Formulierungen erſchei=
nen
allerdings gegenüber dem Ende 1927 in demſelben Blatt auf=
geſtellten
großen Programm von ſieben Punkten weſentlich ein=
geſchränkt
. Nach der Beteiligung Italiens an der Verwaltung
von Tanger bleiben nur zwei italieniſche Forderungen zurück.
Nämlich eine ziemliche Ausdehnung des Schutzes für die tuneſi=
ſchen
Italiener gegenüber der Entnationaliſierung und eine Ver=
größerung
Lybiens bis zum Tſchad=See oder entſprechende Kom=
penſationen
. Bemerkenswert iſt, daß die Forderungen auf eine
rechtliche Sonderſtellung der italieniſchen Auswanderer in Frank=
reich
und auf Mandate im Oſtmittelmeer nicht mehr erſcheinen.
Aufhebung der Abgeordneten=Immunität
in Jugoſlawien.
EP. Belgrad, 14. Auguſt.
Die Skupſchtina beſchloß in ihrer heutigen letzten Sitzung
mit allen gegen 8 Stimmen, die Immunität der Abgeordneten
Thoma Popowitſch und Jowanowitſch=Luna aufzuheben, deren
Auslieferung bekanntlich der Unterſuchungsrichter wegen Ver=
dachts
der Mitwiſſerſchaft der beiden Abgeordneten an dem
Attentat des Abgeordneten Punica Raſchitſch gefordert hat. So=
dann
wurde die Parlamentsſeſſion geſchloſſen und die Skupſchtina
vertagte ſich auf unbeſtimmte Zeit.
Erhöhung der Verſicherungsgrenze
für die Ortskrankenkaſſenpflichtigen.
Berlin, 14. Auguſt.
Das Reichsarbeitsminiſterium iſt gegenwärtig mit der Aus=
arbeitung
einer Verordnung beſchäftigt, die ſich auf die Ver=
ſicherungsgrenzen
für die Ortskrankenkaſſenpflichtigen bezieht. Der
Zweck der Verordnung iſt, die Verſicherungsgrenze für die Orts=
krankenkaſſenpflichtigen
zu erhöhen. Ferner ſollen auch Angehörige
freier Berufe, die bisher nicht der Krankenverſicherungspflicht
unterlagen, in die Verſicherungspflicht einbezogen werden. Die
Vorarbeiten für die neue Verordnung ſind bereits ſoweit ge=
diehen
, daß die Feſtſetzung der Verſicherungsgrenzen innerhalb
der nächſten Tage erfolgen dürfte. Darauf wird der endgüttige
Wortlaut der Verordnung feſtgelegt und veröffentlicht werden.

Die Abneigung der Jugend gegen die
Schule.

Von H. Stoeckert.
Die Abneigung der Jugend gegen die Schule, iſt ſie durch alle
Reformverſuche geringer geworden in den letzten Jahren oder
mrelleicht ſogar geſteigert durch das vergebliche Bemühen der
Schule, durch möglichſt vielſeitige Ausbildung jedem Typ und
uder Veranlagung gerecht zu werden? Die Angriffe auf die
Schule ſind nicht verſtummt, faſt könnte man ſagen, ſeit Beſtehen
derſelben. In der höheren Schule, in der ſie beſonders ſtark auf=
ißeten
, braucht man dabei nur an die ſtändigen Klagen und die
damit in Verbindung ſtehenden Reformverſuche ſeit etwa hundert
ahren zu denken. Eine Ausnahme bildeten in früherer Zeit viel=
läicht
ſolche Anſtalten wie die Landesſchule Pforta und ähnliche,
die eine ganz beſtimmte Prägung hatten und eine dementſpre=
Gende Schülerauswahl treffen konnten, in heutiger Zeit die Land=
en
ziehungsheime, die ja auch nur ſolche Schüler enthalten, deren
Beranlagung ſich dem Geiſt dieſer Erziehung leicht einfügt die
allgemeine Staatsſchule kann eine ſolche Auswahl der Schüler
hich Begabungsrichtung und charakterlicher Anlage nur inſofern
er möglichen, als ſie die verſchiedenen Schultypen als gleichberech=
int
anerkennt; aber damit iſt natürlich im einzelnen Falle wenig
giewonnen.
Die Abneigung der Jugend gegen die Bildungsfabrik, der ihr
Geiſt zur Formung und Abſtempelung überantwortet wird, hat
ader noch einen anderen Grund als den, daß in der Maſſe die
eigene Perſönlichkeit unterdrückt wird: ſie liegt in der Struktur,
mi Weſen der Jugend ſelbſt. Sicher hat die Reformpädagogik
tnotz der vielen Einſeitigkeiten und Entgleiſungen darin ihre Be=
taichtigung
, daß ſie von dem Weſen der Jugend ausgehen will
unid das Entwicklungsrecht der Jugend betont. Der kritiſche Cha=
kürkter
gerade des jugendlichen Alters und die Schwierigkeiten, in
dre der junge, zum Bewußtſein ſeiner ſelbſt erwachende Menſch
ſwtwendig geraten muß, wenn er ſeine Augen zum Leben öffnet,
werden heute von jedem Pädagogen zugegeben dank der mancher=
ſai
verdienſtvollen Arbeiten auf dem Gebiete der Erforſchung
ſigendlichen Seelenlebens; doch hat die Schulpädagogik die nöti=
ſen
Schlußfolgerungen noch nicht oder nur in ſehr geringem
Naße zu ziehen vermocht. Der junge Menſch im Pubertätsalter,
der aus der Geſchloſſenheit und dem gewiſſen Fertigſein des

*) Mit beſonderer Erlaubnis des Verlags Quelle u. Meher, Leipzig,
em Werk der Studienrätin H. Stoeckert Der Wandel der Bildungs=
Yoee von Plaro bis in die neuzeitliche Schulreform entnommen.

reiferen Kindesalters herauswächſt, ſieht ſich einer Welt von auf
ihn einſtürmenden Eindrücken gegenüber, die ſein Inneres oft=
mals
zu zerſprengen drohen. Er fühlt in ſich treibende Kraft zu
eigener Lebensgeſtaltung, ſucht ſich eine eigene Meinung über
Menſchen und Dinge um ihn herum zu bilden, empfindet ein
brennendes Verlangen nach Ausweitung des eigenen Ichs und iſt
verzehrt von glühender Sehnſucht, ſein tiefſtes Weſen in eine
gleichgeſtimmte Seele einſtrömen zu laſſen, und zu all dieſem
kommen oft quälende Zweifel an der Richtigkeit deſſen, was bis=
her
von der Autorität der Eltern und Lehrer kritiklos aufgenom=
men
wurde. Das philoſophiſche Grübeln über den Sinn des
Lebens erwacht, das bald zu tiefer Verzweiflung über die Sinn=
loſigkeit
des Daſeins führt, bald einen leidenſchaftlichen Willen
weckt, mit allen Ueberlieferungen zu brechen und das Leben auf=
zubauen
auf Grund des eigenen Lebensgeſetzes. In ſolchen Zei=
ten
der Gärung muß die Schule mit ihrem Zwang zur Pflicht
als Hemmnis der inneren Entwicklung empfunden werden. Es iſt
ja auch ſtets zu beobachten, daß gerade begabte Schüler während
ſolcher ſeeliſchen Kriſen in der Schule oft völlig verſagen, weil
die Intenſität des eigenen Erlebens ſie unfähig macht, Fremdes,
das von außen geboten wird, anders als mit Widerſtreben auf=
zunehmen
, und wer dennoch in der Tretmühle der Schule mit
gleichem Pflichteifer getreulich verharrt, um als Muſterſchüler mit
erſtklaſſiger Abſtempelung ins Leben entlaſſen zu werden, der hat
ein ſo beträchtliches Stück Philiſternatur, in ſich, daß ihn das
Leben ſelbſt gar nicht ſtark zu erregen vermag, oder er gehört zu
jenen ſeltenen Ausnahmemenſchen, die ſchon in der Jugend eine
ſo große Konzentrationsfähigkeit und Selbſtbeherrſchung beſitzen,
daß ſie das Notwendige leiſten können mit ruhiger Selbſtverſtänd=
lichkeit
auch dann, wenn Stürme in der Bruſt toben. Doch wird
auch gerade in ſolchen Fällen die Schule gewiß nicht als die
Stätte gelten, wo der hungernde Geiſt ausſchließlich ſeine Nah=
rung
holt.
Angeſichts dieſer Tatſache, die kein ernſter Pädagoge leugnet,
verlangt nun die Individualitätspädagogik die Erziehung vom
Geiſte der Jugend aus; doch iſt nach den oben gemachten Aus=
führungen
hoffentlich deutlich, daß dieſe ſchließlich ein Widerſpruch
in ſich ſelbſt iſt und das pädagogiſche Problem nicht zu löſen ver=
mag
. Andererſeits iſt der entgegengeſetzte Standpunkt, daß die
Schule mit ihrer ſtarren Forderung eben gerade zur Selbſtüber=
windung
und Bemeiſterung der Widerſtände führt, ebenſo un=
haltbar
; denn die Schule züchtet nun einmal die unoriginale
Durchſchnittsanſtändigkeit, die Nietzſche ſo kräftig verſpottet,
ſelbſt wenn ſie in der Theorie die autonome Perſönlichkeit hervor=
bringen
möchte. Läßt ſich die Schwierigkeit überhaupt beſeitigen
oder wenigſtens mildern? Ja und nein, je nachdem man ſich dieſe

Beſeitigung denkt. Innere Wirniſſe und ſeeliſche Kämpfe kann
auch die naturgemäßigſte und vernüftigſte Erziehung der
Jugend nicht erſparen, denn ſie gehören zum Leben ſelbſt. Die
Kriſen der Pubertätszeit ſind ein Erwachen zur Tragik des
Lebens, das ſich eben nie auf eine einfache Gleichung bringen
läßt. Die Jugend drängt mit heißem Sehnen zum Vollmenſchen=
tum
, muß dann aber irgendwie einmal erkennen, daß Beſchrän=
kung
und Entſagung notwendiger Beſtandteil des Lebens iſt.

Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Gießen: Von der Landesuniverſität: Zum Nachfolger des zum Win=
terſemeſter
1928/29 emeritierten ordentl. Prof. für Pharmakologie, Geh.
Med. Rat Dr. Julius Geppert, iſt der ordentl. Prof. an der Medi=
ziniſchen
Akademie Düſſeldorf Dr. Fritz Hildebrandt ernannt
worden. Die Veterinärmediziniſche Fakulkät hat den Dr. phil. Dr.
med. h. c. Heinrich Alfred Ammelburg. Direktor der Pharmazeu=
tiſchen
Abteilung des Werkes Höchſt a. M., der ſich in 34jähriger
Tätigkeit für die glanzvolle Entwicklung der deutſchen Arzneimittel=
induſtrie
eingeſetzt hat, und unter deſſen Leitung eine große Zahl wert=
voller
biolegiſcher und ſynthetiſcher Arzneimittel zur Behandlung von
Tierſeuchen hervergebracht wurden, ehcenhalber zum Doktor der Vete=
rinärmedizin
promoviert.
Heibelberg: Goldenes Doktorjubiläum. Die Univerſität
Heidelberg hat das Doktordiplom des Geheimrats Dr. phil Paul
Vogel in Dresden, des Ehrenvorſitzenden der Deutſchen Volkspartei,
feierlich erneuert, weil er ein durch ein reich geſegnetes, der Wiſſen=
ſchaft
und dem Gemeinwohl gewidmetes Leben in großen Ehren ge=
führt
hat.

Das neue Reichsherbergsverzeichnis 1928 29 iſt erſchienen. Es iſt
ganz unentbehrlich für jeden Wandersmann, denn es enthält nicht nur
die neueſten amtlichen Angaben über alle Jugendherbergen, ſondern es
ſpricht auch über ihre Lage und Einrichtung. Durch eine Geſamtüber=
ſichtskarte
und etwa 25 Netzkarten der einzelnen Gaue wird es ſehr gur
ergänzt. Aus einem Verzeichnis ſind die einzelnen Gaue ſowie die
Zugehörigkeit der Landſchaften zu den verſchiedenen Gauen zu erſehen.
Auch gibt das Verzeichnis Aufſchluß über die Jugendherbergen in den
Nachbarländern. Das vorzügliche Buch birgt ferner eine Anzahl wert=
voller
Aufſätze über alle Fragen, die den Wanderer betreffen. Es un=
terrichtet
auch über die Fahrpreisermäßigung, über ſämtliche Schulferien
und gibt gute Ratſchläge für Wanderfahrten, Ernährungsfragen uſw.
Im Anhang finden wir gute Bezugsquellen für Fahrtausrüſtung und
ein gut geordnetes Verzeichnis einſchlägigen Schrifttums, Kurzum, das
Büchlein, das nur 1 Mark koſtet, ſollte in keiner Schule, keinem
Verein und keinem Hauſe fehlen. Es iſt zu beziehen von allen Buch=
handlungen
, außerdem von der Geſchäftsſtelle des Gaues Süd=
heſſen
im Verbande für Deutſche Jugendherbergen,
Darmſtadt, Mathildenplatz 17 (Schließfach 200) ſowie den Orts=
gruppen
und Ausgabeſtellen des Verbandes

[ ][  ][ ]

Nummer 226

Statt Karten
Emmi Kessler
Robert Utgenannt
Verlobte
Darmstadt, den 19. August 1928
Schloßgartenplatz 8

Diehurgerstraße 88
(*21111

Dankſagung.

Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzllcher Teil=
nahme
während der Krankheit, der Beerdigung und dem
Trauergottesdienſte unſeres lieben Entſchlafenen
Herintesans Halnpsmann
ſagen wir Allen herzinnigen Dank. Beſonderen Dank der
hochw. Geiſtlichkeit für die tröſienden Krankenbeſuche,
hochw. Herrn Pfarrer Danz für die ergreifende Grabrede,
den ehrw Franziskanerinnen und ehrw. Herz=Jeſu=Brüdern
für ihre aufopfernde, liebevolle Pfiege. Ferner ſei gedankt
allen Verwandten, Freunden und Bekannten, die dem Ib.
Verſtorbenen das letzte Geleite gaben, für die zugedachten
heiligen Meſſen ſowſe für die ſchönen, zahlreichen Kranz=
und Blumenſpenden. Weiteren herzlichen Oank dem Kath.
Kirchenchor Cäcilſa für die erhebenden Geſänge im
Trauergottesdienſt und bei der Beerdigung ſowie für die
Kranzniederlegungen durch genannten Chor, Kirchenvor=
ſtand
der St. Fidelis=Pfarrei, Deutſchen Jugend=Kraft
Darmſtadt und Kath. Jugendverein St. Fidelis.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 14. Auguſt 1928.
(*21068

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme
bei dem Hinſcheiden meines lieben Sohnes und
Verlobten
Diibt Sogewrl
cand. Dipl.=Ing.
ſagen wir allen, insbeſondere der Hochſchule, den
Herren Profeſſoren, der Studentenſchaft, ſowie den
Korporationen für die Niederlegung der Kränze und
ihrer warmen Worte am Grabe herzlichen Dank.
Dasſelbe ſagen wir auch den Arzten und Schweſtern
des Städt. Krankenhauſes für ihre treue Pflege.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
(*21052
Frau Prof. Vera Jögewer
Tarta (Eſtland), Darmſiadt, im Auguft 1928.

Siatt Karten.
Für die uns anläßlich unſerer
Vermählung erwieſenen Aufmerkſam=
keiten
danken herzlich
Hermann Werner
u. Frau Lydia, geb. Böttcher
Darmſtadt Nd.=Ramſtadt.
(13051

Das Feſt der Silbernen Hochzeit
begehen am 16. Auguſt die Eheleute
Adam Willmann und Frau
geb. Bruchhäuſer, Pankratiusſtraße 5-
A0ſß0

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe auf=
richtiger
Teilnahme, ſowie die
Kranz= und Blumenſpenden bei
dem Hinſcheiden unſeres lieben
Entſchlafenen, ſagen wir auf
dieſem Wege herzlichen Dank.
Wixhauſen, den 14. Auguſt 1928.
Die trauernden Hinterbliebenen
Frau Marie Deuker
und Kinder,
130521

Während meiner Ab=
weſenheit
werd, die
Herren: 13082a
Dr. O. Gros, Heinrich=
ſtraße
49,
G. S.=R. 2r. Habicht,
Kaſinoſtr. 2,
G.M.=R. Dr. Happel,
Sandſtr. 18,
S.=R. Dr. Orth, Bis=
marckſtr
. 57,
die Güte haben, mich
in meiner ärztlichen
Prax’s zu vertreten
Dr. Arthur
Hoffmann
Geh. Sanitätsrat.
Zurück
Zahnarzt
Dr. Thümmell
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WWleiner verehrten Kundschaft, werten Nachbar-
schaft
, sowie Freunden und Gönnern zur gefl.
Kenntnis, daß ſch mit dem heutigen Tage meinen
Spezial Herren-Frisier-Salon
von Marktplatz 7 nach
4 Schillerplatz 4
verlegt habe und bitte lch, das mir seit über 5
Jahren entgegengebrachte Vertrauen auch weiter-
hin
schenken zu wollen.
Ferner beehre ich mich anzuzelgen, daß ich da-
selbst
einen separaten
Damen-Salon
neu eröffnet habe und halte lch mich den verehrt.
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Billigste Preise.
Erste Kräfte.

Wenn auch die Wiederherstellung der durch
den Brand betroffenen Schaufenster noch
einige Tage dauert, und wir daher vorüber-
gehend
nur eine kleine Auswahl in den
Auslagen zeigen können, so ist doch der
Verkauf in keiner Weise gestört. Auch unser
KinderMittwoch
wird heute in üblicher Weise durchgeführt.
Vorteilhafte Kaufgelegenheiten für die Eltern
und nette Ueberraschungen für die Kinder
kennzeichnen diese Verkaufsveranstaltung.
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Dert Auſtontenet gchryenn
Tief bewegt betrauern wir in dem Heimgegangenen einen
wohlwollenden Vorgeſetzten, der durch ſeine rechtſchaffene
Denkungsart und Herzensgüte unſer aller Wertſchätzung er=
worben
hat. Seine Sorge für das ihm anvertraute Perſonal
war vorbildlich. Wir werden ihm ein dankbares, treues An=
denken
bewahren.
Darmſtadt, den 15. Auguſt 1928.
Namens der Beamten, Angeſtellten
und Arbeiter des Poſtiamis 2
Reitbauer
(13044
Poſiamtmann.

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Jelin?
Wieso 75 Pfg.?6
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[ ][  ][ ]

Mmmer 326

Mitſwoch den 15. Auguſk 1928

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 15. Auguſt.
Ehrung heſſiſcher Turn= und Sportleiſtungen durch den heſſiſchen
zu atspräſidenten. Staatspräſident Adelung hat die bekannte junge
ſfiſche Florettfechterin Helene Mayer aus Offenbach a. M., die
z der Olympiade in Amſterdam den Sieg errang und damit die olym=
De Meiſterſchaft im Florettfechten erwarb, aus Anlaß dieſes hohen
ei dienſtes durch eine beſondere Ehrenurkunde ausgezeichnet. Ebenſo
der heſſiſche Staatspräſident der heſſiſchen Florettfechterin Olga
lkers aus Offenbach a. M., die jüngſt in Köln beim Deutſchen
unfeſt den Sieg und jetzt in Amſterdam den dritten Platz erzielte,
r Ehrenurkunde gewidmet. Die Ueberreichung dieſer beiden Ur=
niden
erfolgte am Montag abend bei dem von der Ortsgruppe Offen=
w des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen veranſtalteten Ehrenabend
uich Schulrat Haſſinger=Darmſtadt. Eine weitere Ehrenurkunde
Staatspräſidenten erhielt der durch ſeine glanzvollen Leiſtungen
emnnte Läufer Hermann Engelhardt aus Darmſtadt, der ſich auf
e Amſterdamer Olympiade trotz ſchärfſter Konkurrenz einen dritten
zutz holen konnte. Die Urkunde hat ihm Staatspräſident Adelung
Fönlich überreicht. Auch die Spitzenleiſtung des diesjährigen Deut=
han
Turnfeſtes in Köln wurde erfreulicherweiſe von einem heſſiſchen
amener erreicht. Der Turner Karl Reuter aus Gießen wurde Sieger
n Zwölfkampf. Die ihm gewidmete Ehrenurkunde wird ihm durch den
Ueerbürgermeiſter der Stadt Gießen im Auftrag des Staatspräſidenten
hermittelt.
Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Hefſiſchen Landestheaters
demſtadt (Leitung: Direktor Adalbert Steffter). Heute Mittwoch fin=
ei
zwei Vorſtellungen ſtatt: Nachmittags 4 Uhr wird zu kleinen Prei=
n
von 50 Pfg. bis 1,50 Mk. zum letzten Male das beliebte Kinder=
rrrchen
Hänſel und Gretel gegeben; abends 8 Uhr und täg=
finden
Wiederholungen der Operette Die Bajadere von
immerich Kalman ſtatt. Samstag, 18. Auguſt, gelangt zum erſten
Nmle die Operettenneuheit Der Zarewitſch von Franz Lehar zur Auf=
ü
rung, in den Hauptrollen mit den Damen Frenz und Rainold ſowie
er Herren Daurer, Aman, Marion, Schütt, Schulze=Holz, Coupette.
Bund Heſſiſcher Leibgardiſten, Darmſtadt. Montag, 20. Auguſt,
bends 8 Uhr, findet als offizieller Abſchluß der Leibgardiſtentage in
e: Feſthalle ein in ſeinem erſten Teile ſymphoniſchen Charakter tragen=
e
Sonderkonzert ſtatt, welches die ehemaligen Mitglieder des
Nzſikkorps des alten ſchönen Leibgarde=Regiments veranſtalten. Dieſe
orimen zum Teil aus weiter Ferne herbei und werden vereint mit den
usSanſäſſigen Kameraden ein anſehnliches Militär=Orcheſter aufſtellen.
g Leitung desſelben liegt in der Hand des letzten Dirigenten der
7egimentskapelle, Obermuſikmeiſter Hugo Hauske. Welcher Leibgar=
ſist
, welcher Darmſtädter erinnerte ſich nicht mit Stolz und mit einer
ewiſſen Wehmut zugleich an die ſchönen Zeiten, da man die ausgezeich=
uce
prächtige Regimentsmuſik zu hören die Freude hatte. Wir hoffen,
ſe geſamten Einwohnerſchaft durch dieſes Konzert einen ſeltenen Kunſt=
grauß
bieten zu können und laden zu recht zahlreichem Beſuch herzlich
ir, zumal die Eintrittspreiſe äußerſt mäßig gehalten ſind, um jedem
l legenheit zum Beſuche desſelben zu bieten.
Allen Kameraden und Veteranen, die nicht mehr ſo marſchfähig
ind, um den am Sonntag, 19. Auguſt, nachmittags 2.30 Uhr, ſtattfin=
dmden
Feſtzug zu Fuß mitmachen zu können, ſei mitgeteilt, daß
Aarto8 am Aufſtellungsplatz (Mercksplatz am Hallenſchwimmbad) zur
Varfügung ſtehen.
Ein unliebſamer Fehler iſt dahin zu berichtigen, daß es heißen muß:
Ta geskarten (nicht Zuſatzkarten) berechtigen nur zu einmaligem
Erntritt!
Intereffengemeinſchaft fortſchrittlicher Künſtler Heſſens. In den
S5ädtiſchen Ausſtellungsräumen auf der Mathildenhöhe veranſtaltet
wrhrend der Monate September, Oktober, November die Intereſſen=
guneinſchaft
fortſchrittlicher Künſtler Heſſens (Darmſtädter Sezeſſion,
2rmſtädter Gruppe) eine Ausſtellung ihrer Mitglieder, als Gäſte
eime Anzahl auswärtiger Prominenten. Die Ausſtellung, deren Er=
öſrnung
urſprünglich auf den 8. September feſtgelegt war und aus
talhniſchen Gründen auf den 23. September verſchoben werden mußte,
umafaßt: Malerei, Bildhauerei und Architektur. Jungen aufſtrebenden
Tialenten iſt Gelegenheit gegehen, die Ausſtellung unter Jury zu be=
ſcicken
. Einlieferung lis 1. September an: Städtiſches Ausſtellungs=
awbäude
auf der Mathildenhöhe. Die Anmeldungen ſind bei unſerer
Geſchäftsſtelle, Heinrichſtraße 1, anzufordern.
* Grenzlandabend. Am Montag, den 20. Auguſt, veranſtaltet der
9renzlandausſchuß des Vereins deutſcher Studenten zu
A ien in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums (Karlſtraße 2),
A.15 Uhr abends, einen Grenzlandabend. Der Verein deutſcher Stu=
dmten
zu Wien hat ſich die Betreuung ſeiner nächſtgelegenen Grenz=
ſande
, insbeſondere Südoſt=Kärntens, zur Aufgabe geſtellt, wo es ihm
zäher Arbeit gelungen iſt, in einem Orte an der jugoſlawiſchen
Grenze der von den Jugoſlawen ausgeraubten Schule wieder die
Abensbedingungen für deutſches Volkstum zu ſchaffen. Um in dem
gmiſchtſprachigen Gebiete Unterkärntens die Grenzlandarbeit weiter
a3 sbauen zu können, und um gleichzeitig die Beziehungen der deutſchen
Srämme im geiſtigen Austauſch zu pflegen, veranſtaltet die Volkskunſt=
gruppe
des Vereins deutſcher Studenten zu Wien eine Spielfahrt durch
d2s Reich. Beſtehend aus Menſchen, die innerlich mit dem Boden ihrer
Apenheimat verwachſen ſind, wird die Gruppe die Heimatkunſt der
Uſtalpen in Lied und Tanz vorführen. Keiner, der für Grenzland=
al
beit intereſſiert iſt, und der Einblick gewinnen möchte in Art und
eätte unſerer Alpendeutſchen, ſollte verſäumen, dieſem intereſſanten
Abend beizuwohnen.
Vogelsberger Höhen=Club, Darmſtadt. Dieſer Tage führte der
Zweigverein eine zweitägige Wanderung in das Heimatgebiet aus.
Diie Bahn brachte die Wanderer nach dem herrlich gelegenen Büdingen,
drr Perle Oberheſſens. Im Gaſthaus Zum Anker war das Mittag=
eſſen
beſtellt, und leiſteten Küche und Keller nur Vorzügliches. Nach mittags von 46 Uhr ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.) Die Abendkaſſe
Beſichtigung der Stadt rurde die Wanderung angetreten, die durch
hrächtige Täler und über herrliche Höhen nach Ober=Seemen führte.
Der dortige Zweigverein unter der vorzüglichen Leitung ſeines Vor=
ſisenden
Herrn Lehrer Weſtrupp hatte alles aufs beſte vorbereitet,
und waren die Teilnehmer daſelbſt ſehr gut untergebracht. Am Abend folgt. Zahlungspflichtige, die noch keinen Beſcheid erhalten haben,
murſammelte man ſich bei Gaſtwirt Reichert. Es fand daſelbſt eine recht
larzliche Begrüßung ſtatt. Für Unterhaltung durch Vorträge, Geſang
u. dgl. war beſtens geſorgt. Manch heimatliche Erinnerung aus frühe= zur Erhebung der Klage beim Provinzialausſchuß gegen die Heran=
mn
Zeiter wurde uufgefriſcht. Die Unterbringung in Ober=Seemen
vie auch die Verpflegung waren vorzüglich. Am zweiten Tag wurde
doe Wanderung auf gut ausgeſuchten Pfaden nach Volkartshain bzw.
hartmannshain fortgeſetzt, wo bei Vater Rühl ein allen vortrefflich
mundendes Mittagmahl eingenommen wurde. Nach anderthalbſtündi=
ger
Raſt mahnten die Führer zum Weitermarſch nach dem auf der Her=
Genhainer Höhe inmitten kerndeutſchen Landes errichteten V. H.C.=
(hrenmal, woſelbſt den für uns gefallenen V. H.C.=Brüdern ein kurzes
Gedenken geweiht wurde, das in dem gemeinſamen Geſang Ich hatt!
ennen Kameraden erhebend ausklang. Der in der Nähe befindlichen
4:,H.C.=Jugend=Herberge, dem Vater=Bender=Heim, wurde ein kurzer
Aieſuch abgeſtattet. Durch typiſche Vogelsberglandſchaft ſtrebte man dem
andziel der Wanderung, Grebenhain, zu, wo bei Gaſtwirt Faitz Schluß=
raſt
gehalten wurde. Ein Teil des Zweigvereins Ober=Seemen hatte
e8 ſich nicht nehmen laſſen, uns Begleiter zu ſein bis hierher. Nach
Begrüßung des Vorſitzenden Herrn Lehrer Monnig vom Zweigver=
an
Grebenhain verbrachte man noch einige Stunden gemütlichen Zu=
ſummenſeins
, in deren Verlauf den Führern Kempf und Piehjr.
der wohlverdiente Dank für die ausgezeichnete Durchführung der Wan=
deerung
ausgeſprochen wurde. Die Heimfahrt wurde mit dem Eilzug
amgetreten, der die Wanderer wohlbehalten der engeren Heimat wieder
zuführte. Wenn es bei der drückenden Hitze auch manchen Schweiß=
tropfen
koſtete, ſo waren doch alle Teilnehmer, darunter eine ganze
Anzahl, denen die durchwanderte Gegend fremd war, einig im Lob
Uber die gen ſſenen Naturſchönheiten unſerer herrlichen oberheſſiſchen
GGeimat. Die nächſte zweitägige Wanderung am 25. und 26. Auguſt
führt nach dem Schwarzwald, ſowie eine eintägige Wanderung
arm 26. d. M. nach der Bergſtraße. Näheres erſcheint in den
rächſten Tagen in dieſem Blatt.

Seiters

Verbandstagung Evangeliſcher
Männervereinigungen fur Heſſen.
Am Sonntag, den 12. Auguſt, fand in Heppenheim a. d. B. die ruheſpendenden Tälern, ſeinen luftigen Höhen, von denen eine unver=
Tagung der Evangeliſchen Männervereinigungen für Heſſen ſtatt, die
unter überaus zahlreicher Beteiligung aus allen drei Provinzen einen
glänzenden Verlauf nahm. Etwa 35 Delegierte waren erſchienen, um Schwarzwaldbahn, die in kühnen Windungen dunh tiefe Tunnels, bei
der Wormſer Männervereinigungen zog der ſtattliche Zug durch die
Straßen des Städtchens in den erhabenen Dom des Buchenwaldes, wo
ein feierlich erhebender Waldgottesdienſt ſtattfand, verſchönt durch
Poſaunenvorträge ſowie durch Liedervorträge des Evang. Gemiſchten
Chors der Heppenheimer Gemeinde, der in formvollendeter Weiſe den
100. Pſalm (Jauchzet dem Herrn alle Welt) vortrug, dann hielt Herr
Pfarrer Stork=Heppenheim eine tief zu Herzen gehende Feſtpredigt
über die Worte aus Jeſus Sirach 20, 32: Ein weiſer Mann, der ſich
nicht brauchen läßt, und ein vergrabener Schatz, wozu ſind ſie beide
nütze? Er deutete die Worte im Sinne der Arbeitsziele der Männer=
vereinigungen
, indem er die evangeliſche Männerwelt aufforderte, aus
der geruhſamen Stille und Paſſivität heraustreten und evangeliſche
Arbeit an ſich ſelbſt und an unſerem kirchlich=religiöſen Leben zu leiſten,
denn die Gaben, die jedem Einzelnen von Gott dem Herrn verliehen
ſeien, müſſen zu Aufgaben werden, die ſich auswirken ſollen zum Segen
unſeres Gemeindelebens.
Um 11½ Uhr eröffnete der Vorſitzende, Herr Miniſterialrat Dr.
Urſtadt, die Delegiertenverſammlung, begrüßte die Erſchienenen
herzlichſt und erteilte Majer von Pleve das Wort, der namens der
Männervereinigung Heppenheim ſeinen Gruß entbot und der Tagung
reichen Segen wünſchte. Sodann erſtattete der Geſchäftsführer, Herr
Kaufmann Dillmann, und der Rechner, Herr Ingenieur Eichen=
auer
, je ihren Jahres= und Kaſſenbericht, die ein erfreuliches Bild
der Entwicklung gaben. Von mehreren Seiten wurde betont, daß gründ=
lich
Werbearbeit zu tun ſei, um neue Männervereinigungen allerorts,
in Stadt und Land, ins Leben zu rufen, und dazu ſeien in erſter
Linie die Geiſtlichen zur Mitarbeit zu gewinnen.
Auch ſtimmte man, um dieſe Werbearbeiten durchführen zu können, dem
Antrag Worms zu, die Beiträge zur Verbandskaſſe angemeſſen zu er=
höhen
, um Werberedner, wozu ſich eine Anzahl Herren in bereitwillig=
ſter
Weiſe zur Verfügung ſtellen, ins Land hinauszuſchicken. Gleich=
zeitig
wurde angeregt, bei der Landeskirchenregierung vorſtellig zu
wverden und unter Darlegung der ſo wichtigen Aufgaben der M.=V.
für das kirchliche Leben der Gegenwart, nachdrücklichſt um Bewilligung
einer allgemeinen Kirchenkollekte zu bitten. Ebenſo ſoll die immer noch
ziemlich lockere Verbindung zwiſchen den einzelnen Vereinen dadurch
eine innigere und lebensvollere werden, daß von Zeit zu Zeit Mittei=
lungen
in Form eines Flugblattes über die Tätigkeit und die Arbeits=
gebiete
der Vereinigungen ins Land hinausgehen ſollen. Mit einem
warmen Aufruf und dem Dank an alle ſchloß der Vorſitzende die ſehr
anregend verlaufene Sitzung.
Nach dem gemeinſamen Mittagsmahl im Hotel Halber Mond be=
ſichtigte
man das ſchmucke Kirchlein der Diaſporagemeinde, das die an=
gewachſene
Gemeinde kaum mehr zu faſſen vermag, und begab ſich in
das neuerbaute Gemeindehaus, deſſen Saal bald dicht ſich anfüllte, um
den Vortrag von Herrn Oberreallehrer Frank=Darmſtadt über Be=
deutung
und Aufgaben der evang=kirchlichen Männervereinigungen für
das religiös=kirchliche Leben der Gegenwart anzuhören. Der Redner
verbreitete ſich in nahezu einſtündigen Ausführungen eingehend über
die hohen und wichtigen Aufgaben der M.=V., die ihnen beſonders durch
die Kriegs= und Nachkriegszeit mit ihren ſchädigenden Auswüchſen und
Erſcheinungen auf kirchlichem Gebiete erwachſen ſeien, gab einen ge=
ſchichtlichen
Rückblick und legte dann im einzelnen die Aufgaben dar,
die den M.=V. auf religiöſem, ſeelſorgerlichen und ſozialen Gebiete zu
löſen obliegen, die er in ſieben kernigen Leitſätzen zuſammenfaßte. Auch
hieran ſchloß ſich eine befruchtende Ausſprache.
Den Schluß der Tagung bildete eine geſellige Vereinigung in den
Sälen Zum Halben Mond wo unter Reden, Muſik und Geſangs=
vorträgen
die Stunden nur allzuraſch entſchwanden, und als man ſich
trennte, war man der feſten Ueberzeugung, unſerer teuren evangeliſchen
Sache wieder neue Anregungen und Kräfte zugeführt und neue Wege
gewieſen zu haben, die ſich in Segen auswirken mögen!
Fr.

Vt2126
Zur
Waüfrſiches
Gesund-
haltung
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Rai
Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45
Hohes Alter. Herr Karl Monsheimer, Liebigſtraße 79,
feiert am 17. Auguſt in voller geiſtiger Friſche ſeinen 80. Geburtstag.
Orpheum Theater. Zum Gaſtſpiel des Berliner
Metropol=Theaters. Die mit ſo außerordentlichem Beifall
aufgenomuene Schwank=Operette Die luſtige Sünderin bleibt
nur noch kurze Zeit auf dem Spielplan. Karten ſind im Vorverkauf
bei Hugo de Waal (Rheinſtraße) zu haben. Dort findet auch der Um=
tauſch
der Berechtigungsſcheine vormittags von 1112.30 Uhr und nach=
iſt
ab 7 Uhr geöffnet.
Erhebung der Straßenreinigungsgebühren. Mit dem 9. ds.
Mts. iſt die Zuſtellung ſämtlicher Beſcheide für die Erhebung der
Straßenreinigungs=, Kanalbenutzungs= und Müllabfuhrgebühren er=
wollen
ſich zur Vermeidung des Verluſts ihres Einſpruchsrechts bis
18. Auguſt 1928 bei der Stadtkaſſe melden. Die Friſt von 2 Monaten
ziehung zu obigen Gebühren läuft vom 18. Auguſt 1928.

Bei Unfall und Krankerrtransporken-
Verleihen von Krarkenbedarfsarrtikeln

a
e

(80515a)

ist Telefonruf Janicäts-wache Rotes Kreuz.
Telefon:4o0 Darrnstadt.

Mi dem Ausſlgſonderzug der Reichsbohn
Direktion Mainz nach dem Bodenſee.
Wer kennt den Schwarzwald mit ſeinen herrlichen Tannen, ſeinen
gleichliche Ausſicht den Blick an die Vogeſen heftet, mit den Hochalpen
verbindet?. Was haben wir ſchon vernommen von der Romantit der
an den Beratungen teilzunehmen. Unter Vorantritt des Poſaunenchors Triberg an Wäſſerfällen vorbei zur Höhe emporklettert und ſich hinab=
ſchlängelt
über Donaueſchingen am Hohentwiel vorbei nach Konſtanz.
Drei Perlen hat der Bodenſee: Konſtanz die alte, Lindau die ſchöne,
Bregenz die gemütliche Stadt, jede ein Typ, jede ein Glanzſtück. Kennſt
du das Land niht, dann lerne es kennen! Kennſt du es, dann wirſt du
gern Erinnerungen wieder wach werden laſſen und mit dem Sonderzug
der Reihsbahndirektion Mainz vom 1. bis 3. September 1928 zum
Bodenſee fahren. Am 1. September geht die Fahrt die Bergſtraße und
den Schwarzwald entlang bis Offenburg, Hornberg, Triberg, um be=
reits
17,03 Uhr die Fahrt in Konſtanz vorläufig zu beenden. Nach
etwas Ruhe im Quartier, für das der Schein ſchon während der Fahrt
ausgegeben wird, dient der Abend einem Veſuch des Stadtgartens am
beleuchteten Seeufer. Am 2. September wird hoffentlich beim ſchön=
ſten
Wetter um 18.15 Uhr der Sonderdampfer zur Secrundfahrt ſtar=
ten
. Die ganze Vodenſeerundfahrt auf dem Sonderdampfer koſter nur
4,10 RMk. Gegen 11 Uhr wird Lindau erreicht. Nach mehrſtündigem
Aufenthalt, der genug Zeit zur Beſichtigung der Stadt und zur Eün=
nahme
des Mittageſſens bietet, gehts um 14 Uhr weiter über Bregenz,
Rorſchach nach M ersburg, woſelbſt zweieinhalb Stunden Aufenthalt
vorgeſehen ſind. Um 19 Uhr trifft der Sonderdampfer in Konſtanz
ein. Der Abend ſteht den Reiſeteilnehmern zur freien Verfügung.
Montag, den 3. September, fährt der Zug um 7,40 Uhr von Konſtanz
über Singen bis Donaueſchingen. Aber jetzt gibts einen Sondergenuß:
Es geht mit der Höllentalbahn nah Freiburg, wo von 12,26 Uhr bis
13,15 Uh reichlich Gelegenheit geboten iſt, die alte Univerſitätsſtadt
mit ihrem hervorragenden Münſter zu wurdigen. Abends trifft man
nicht allzuſpät wieder in der Heimat ein. Gibts da noch viel zu über=
legen
?. Alſo auf zum Vodenſee! Die Fahrpreiſe für Hin= und Ruck=
fahrt
bewegen ſi.h von den einzelnen Einſteigeſtationen aus zwiſchen
16,20 und 19,60 RM. Alles nähere beſagen die amtlichen Bekanntmachun=
gen
und die Aushäuge auf den Bahnhöfen, Reſe= und Verkehrs=
buros
uſwv.
* Elektrizität und Hausfrau. Die Nebeneinanderſtellung dieſer bei=
den
Begriffe umſchlingt die ganze lange Entwicklung der Menſchheit,
ihre Technik und Kultur. Der Beruf der Hausfrau iſt ſo alt wie das
Menſchengeſchlecht ſelbſt, denn ſeit es überhaupt eine häusliche Gemein=
ſchaft
der Menſchen gibt, war ihre Betreuung Aufgabe des Weibes.
Die Nutzbarmachung der Elektrizität dagegen iſt eine verhältnismäßig
junge menſchliche Erkenntnis, die in ihrer vollen Bedeutung erſt weni=
gen
reſtlos klar geworden iſt. Während in Gewerbe und Induſtrie,
den vorherrſchenden Arbeitsgebieten des Mannes, geradezu ſprunghaft
in den Nachkriegsjahren einfachere, geſundere und wirtſchaftlichere Ar=
beitsmethoden
erſonnen und eingeführt wurden, vollzieht ſich die täg=
liche
Arbeit der Hausfrau in überwiegendem Maße noch im alten
Rhythmus, ohne daß ſich überhaupt ein Verlangen nach irgend einer
Aenderung der Mittel und Gebräuche zeigte. Und doch gilt es gerade
hier, Wandlung zu ſchaffen und die Hausfrau frei zu machen von mor=
ſchen
Vorurteilen. Der Anfang iſt gemacht, indem heute der weib=
lichen
Jugend zur gegebenen Zeit ein Bild von den Errungenſchaften
und Leiſtungen der Technik vermittelt wird, das die ältere Generation
nie gekannt hat. Wer aber die Jugend hat, hat die Zukunft! Und die
Elektrizität iſt auch jung, wir haben ſie und mit ihr die Zukunft!
Dieſe wird völlig im Zeichen der Elektrizität ſtehen und die Hausfrau
von einer Arbeitsverſchwendung entlaſtet ſehen, an deren Stelle ſie ſich
einige Wochen Urlaub im Jahre gönnen kann auf Koſten ſolcher Arbeit=
und Gelderſparnis im laufenden Jahre. Frau Dr. Jakob von
der Werbeabteilung der Heſſiſchen Eiſenbahn=Aktiengeſellſchaft wird eine
Ueberſicht der Anwendungsmöglichkeiten der Elektrizität im Haushalt
geben. Da die Heag durch weitgeſteckte Ratenzahlungen ihren Ab=
nehmern
die Anſchaffung elektriſcher Geräte ſehr erleichtert, lohnt es
ſich ſchon, den Vortrag zu beſuchen, um ſich mit dieſen zeitgemäßen
Fragen und Möglichkeiten vertraut zu machen. Der Vortrag findet
diesmal Donnerstag, den 16. Auguſt, abends 8 Uhr, ſtatt, was
beſonders bemerkt ſei. (Vgl. auch die heutige Anzeige.)
* Geflügelzuchtverein Darmſtadt. In der letzten Monatsver=
ſammlung
führte Herr Rektor Preſſer in klarer und eingehen=
der
Weiſe die Anweſenden in die Entſtehungsgeſchichte der Wyandotten=
Hühner ein. Um ein Huhn zu züchten, das allen Anforderungen genü=
gen
ſoll, ſowohl in der Legetätigkeit, im Fleiſch, als auch in Form und
Zeichnung, wurden namentlich von Amerikanern ſeinerzeit Kreuzungen
verſchiedener Naſſen vorgenommen, deren Produkte zunächſt noch mit
allen möglichen Namen belegt wurden, bis man ſich auf den heutigen
Namen Wyandotten einigte. Der Redner wird in einer der nächſten
Verſammlungen auf die einzelnen Farbenſchläge der Raſſe noch näher
eingehen und deren Entwicklung im Bilde den Beſuchern vor Augen
führen. Die Beſprechung der Anmeldebogen für die am 8. und 9. Dez.
dieſes Jahres ſtattfindende Allgemeine Geflügelſchau, Ausſprachen über
praktiſche Erfahrungen und eine reichhaltige Verloſung füllten den übri=
gen
Teil des Abends aus.
Polizeibericht. Galanter Verehrer. Am 11. Auguſt
geſellte ſich in der Alexanderſtraße ein junger Mann zu einem 20 jähri=
gen
Hausmädchen und lud dasſelbe zu einem Spaziergang ein. Unter=
wegs
trug der junge Mann den Mantel und die Handtaſche des Mäd=
chens
. In der Nähe der Hirſchköpfe entſchuldigte ſich der junge Mann
für einen Augenblick und trat zur Seite, nachdem er dem Mädchen vor=
her
Mantel und Handtaſche wieder ausgehändigt hatte. Nach längerem
Warten ſtellte das Mädchen feſt, daß der junge Mann verſchwunden
war und aus ihrer Handtaſche das Portemonnaie mit Geld enrwendet
hatte. Der Täter, der ſich als Franz Kiſſinger, wohnhaft Bark=
hausſtraße
, vorgeſtellt hatte, iſt etwa 23 Jahre alt, 1,70 Meter groß,
ſchlank, hat ſchmales blaſſes Geſicht, blonde Haare und iſt glatrranert.
Er trug dunkelblauen Anzug, blaugeſtreiftes Hemd mit gleichem Sport=
kragen
, ſchwarze Schuhe, Halbſchuhe und war ohne Kopfbedeckung. Der
Name Kiſſinger iſt fingiert.
Fahrraddiebſtähle. In letzter Zeit wurden nachſtehende Fahr=
räder
geſtohlen: Herrenrad Marke. Dixi Nr. 204 598, Marke
Adler Nr. 640 082, Marke Friſch=Auf Nr. 31 653, Marke Bren=
tano
Nr. 610 537, Damenfahrrad Marke Dürkopp Nr. 861 611, ſowie
je ein Herrenfahrrad Marke Frankonia, Gritzner Naumann und
Torpedo‟. Die Nummern dieſer Räder ſind nicht bekannt.
Eigentümer geſucht. Beim Polizeiamt Darmſtadt ( Kriminal=
abteilung
, Zimmer 5) ſind nachſtehende Fahrräder, deren Eigentümer
bis jetzt nicht ermittelt werden konnten, ſichergeſtellt: Herrenfahrrad
Marke Opel Nr. 1086 362, Friſch=Auf Nr. 372 110, Opel
Nr. 161 524 und ein Herrenfahrrad Nr. 796 598, Marke nicht bekannt.
Feſtnahme. Der aus dem Ohlyſtift entwichene Fürſorgezögling
Heinrich Keitz wurde hier aufgegriffen und wird in die genannte
Anſtalt wieder zurückverbracht.
Tageskalender für Mitwoch den 15. Auguft 198.
Heſſ. Landestheater: Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines
Haus: Sommerſpielzeit. Nachm. 16 Uhr: Hänſel und Gretel, abends
20 Uhr: Die Bajadere. Orpheum: abends 20,15 Uhr: Gaſtſpiel
des Berliner Metropol=Theaters: Die luſtige Sünderin. Kon=
zerte
: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz. Kaffee Haſſia,
Karlshof. Ludwigshöhe: nachm. 16 Uhr: Kur=Konzert.
Herrngartenkaffee: abends 20 Uhr: Großes Konzert.
Kinovorſtellungen: Helia, Pglaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.

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[ ][  ][ ]

Seite 6

Mittwoch, den 15. Ruguſt 1928

Nummer 226

Große Strafkammer.

p. 1. Wegen Urkundenfälſchung und Unterſchlagung hat ſich ein
Poſtaushelfer zu verantworten. Die begangenen Unterſchlagungen, zu
denen leichtſinnige Geſellſchaft die Urſache gab, werden vom Angeklag=
ten
zugeſtanden. Erſatz iſt geleiſtet. Das Bezirksſchöffengericht hat auf
ſechs Monate Gefängnis erkannt. Angeklagter hat Berufung verfolgt.
Sein Ve=teidiger beſtreitet die Beamteneigenſchaft des beim Dienſt=
antritt
19jährigen Angeklagten. Das Urteil verwirft die Berufung.
Der Ang klagte iſt ſtrafrechtlich als Begmter anzuſehen.

Lokale Veranſtaltungen.
Die Hierunter erſcheinenden Rotlzen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in leinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kril.

2. Ein in Wiesbaden wohnhafter, früher hier längere Zeit beſchäf=
tigter
Kellner hat wegen fortgeſetzter ſchwerer Urkundenfälſchung und
Betrugs in erſter Inſtanz ſechs Monate Gefängnis erhalten. Es han=
delt
ſich um fälſchliche Herſtellung von Abonnementskarten zu Mittag=
eſſen
. Die Verteidigung beſtreitet, daß Urkundenfälſchung und Betrug
vorliege und will nur Unterſchlagung gelten laſſen. Die Berufung
des Kellners richtet ſich weiter gegen die Höhe der erkannten Strafe.
Der Verteidiger betont, daß nach der Verkehrsauffaſſung der Kellner
nur als Vertreter des Wirtes erſcheine; es handle ſich deshalb um frem=
des
Geld, das er empfangen habe. Mithin liege kein Betrug, ſondern
nur Unterſchlagung ver. Die Frage ob eine Urkundenfälſchung vor=
liege
, erſcheine äußerſt zweifelhaft. Hier fehle eine Erklärung, die in
der Urkunde ſelbſt verkörpert werde; die Urkunde beweiſe den Vertrags=
abſchluß
nicht. Die Falſifikate ſeien nur eine Reproduktion ( Nach=
ahmung
) der echten Urkunden und der darin niedergelegten Erklärun=
gen
. Es fehle auf ſeiten des Angeklagten das Bewußtſein der Rechts=
widrigkeit
. Es möge eine erhebliche Herabſetzung der Strafe eintreten.
Der Staatsanwalt teilt die Bedenken des Verteidigers hinſichtlich der
Urkundenfälſchung, dagegen liege zweifellos Betrug und keine Unter=
ſchlegung
vor; im heutigen Verkehrsleben ſei der Kellner nicht immer
Vertreter des Wirts, dieſem letzteren gegenüber trete er Ift als Unter=
nehmer
hervor. Der Wirt habe die Abonnementskarten an den Kellner
förmlich verkauft. Der Kellner habe an die Gäſte dieſe
weiterverkauft. Deshalb ſei der Angeklagte wegen Betrugs zu
beſtrafen; er ſei äußerſt raffiniert vorgegangen und habe das Treiben
längere Zeit fortgeſetzt. Die ausgeſprochene Strafe erſcheine durchaus
angemeſſen.
Das Urteil erkennt nur wegen Betrugs auf ſechs Monate
Gefängnis. Die Eßkarten könnten nicht als Urkunden angeſehen werden.

Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, Ortsgruppe Darm=
ſtadt
. Mittwoch, den 15. ds. Mts., abends 9 Uhr, Luiſenbund bei Sitte,
Karlſtraße. Donnerstag, den 16. ds. Mts., abends 8.30 Uhr, Kamerad=
ſchaftsabend
(Hanſa=Hotel). Anſchließend Vortrag. Samstag, den 18.
Auguſt, abend 6 Uhr, Antreten zur Gravelottefeier, alter Friedhof.
Fahne ſteht 5.45 Uhr Tierbrunnen.
Herrngarten=Kaffee. Heute Mittwoch, den 15. Auguſt,
abends 8 Uhr, konzertiert das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines
Kapellmeiſters W. Schlupp im Herrngarten=Kaffee. Zehnerkarten
haben Gültigkeit.
Ludwigshöhe. Heute nachmittag 4 Uhr findet wieder ein
Kurkonzert des Stadtorcheſters unter Leitung ſeines Kapellmeiſters
W. Schlupp auf der Ludwigshöhe ſtatt. Zehnerkarten haben Gültigkeit.
Heſfiſcher Hof. Das nächſte Konzert im Volkston findet
Donnerstag, 16. Auguſt, ſtatt. Abwechſlungshalber ſoll dieſer Konzert=
Abend der leichteren Muſe gewidmet ſein, wobei die Tonſetzer älterer
und neuerer Operetten beſenders zu Worte kommen ſollen. Die Lei=
tung
hat Matthias Weber.

Aus Heſſen.
Spritſchiebungen und Steuerhinterziehungen
in Arheilgen.

Ihr Geld

koſiet neues Schuhwerk, das durch Fußſchweiß brüchig wird. Der Paſenol=
Körper=puder, mit angenehm erfriſchendem Geruch, in Schuhe und
Strümpfe geſtreut, ſchafft trockene Füße, ſchont die Fußbekleidung und iſt
eine Wohltat für Sie und Ihre Amgebung. Bei ſtärkerer Schweißab=
ſonderung
berwendet man Paſenol=Fuß=puder. (I.I.34

Briefkaſien.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beaniwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.

p. Verordnung über Kraftfahrzeugverkehr. Soweit Kraftfahrzeuge
nach ihrer beſonderen Bauart Zwecken der öffentlichen
Straßenreinigung dienen, iſt die Verwendung hochelaſti=
ſcher
Vollgummireifen anſtelle von Luftreifen zuläſſig, auch
wenn das betriebsfertige Eigengewicht 3 Tonnen nicht überſteigt. Für
Feuerwehrkraftfahrzeuge, deren betriebsfertiges Eigen=
gewicht
3 Tonnen nicht überſteigt, kann die höhere Verwaltungsbehörde
auf Antrag des Eigentümers die Verwendung hochelaſtiſcher
Vollgummireifen anſtelle von Luftreifen geſtatten. 1. Bei
Elektrotarren, die vor 1. Januar 1929 zum Verkehr zugelaſſen
ſind und deren betriebsfertiges Eigengewicht 1,75 Tonnen nicht über=
ſteigt
, iſt die Verwendung gewöhnlicher oder hochelaſtiſcher Vollgummi=
reifen
anſtelle von Luftreifen bis zum 1. Januar 1933 zuläſſig.
2. Bereifung der Laſtkraftfahrzeuge und Anhänge=
wagen
. Die Befreiung von dem Erfordernis einer elaſtiſchen Be=
reifung
unter gleichzeitiger Beſchränkung der Geſchwindigkeit und des
Verkehrsbereichs gilt für Laſtkraftfahrzeuge längſtens bis
1. Juli 1939 und für Anhängewagen längſtens bis 1. Ja=
nuar
1930. Verlängerungen früher abgelaufener Ausnahmebewilli=
gungen
endigen ſpäteſtens mit dieſen Zeitpunkten.

A. G. in D. Die Kündigung hat nach § 565 V.G.B. bei einer Zins=
entrichtung
nach Monaten ſpäteſtens am 15. des jeweiligen Kalender=
monats
zu erfolgen. Fällt in dieſem Falle der 15. auf eimen Sonn=
oder
Feiertag, ſo kann die Kündigung wirkſam noch am nächſten Werk=
tag
erfolgen. Wenigſtens iſt dies heurſchende Meinung. Wir erachten
ſonach die am 16. Juli zugegangene Kündigung für noch rechtzeitig
erfolgt.
S. G. Die Gütertrennung iſt Dritten gegenüber nur wirkſam,
wenn ſie in dem Güterrechtsregiſter des zuſtändigen Amtsgerichts ein=
getragen
oder dem Dritten bekannt war. Maßgebend iſt die Eintragung,
nicht die Veröffentlichung, allerdings hat das Amtsgericht die Eintra=
gungen
durch das für ſeine Bekanntmachungen beſtimmte Blatt zu
veröffentlichen. Die Einſicht des güterrechtlichen Regiſters iſt jedem ge=
ſtattet
. Ein Ehevertrag muß bei gleichzeitiger Anweſenheit beider
Teile vor Gericht oder vor einem Notar geſchloſſen werden. Der Ver=
ſtoß
gegen dieſe Formvorſchrift bewirkt die Nichtigkeit des Ehevertrags.
Eine Friſt in dem von Ihnen angedeuteten Sinne beſteht nicht.

Vor einiger Zeit kam die Steuerbehörde großen Spritſchiebungen
und Steuerhinterziehungen bei der Zimbo G. m. b. H. in Arheil=
gen
bei Darmſtadt auf die Spur.
Zu den ſenſationellen Gerüchten über große Spritſchiebungen und
Steuerhinterziehungen in Arheilgen b. D. erfahren wir aus gut unter=
richteten
Kreiſen folgende Einzelheiten:
In dem Unternehmen der Firma Zimbo G. m. b. H. in Arheilgen
wurde neben der Konfiturenherſtellung auch eine Branntweinbrennerei
mit Likörfabrikation betrielen. Von den unter Zollplomben liegenden
Spritmengen hat nun der Geſchäftsführer der Zimbo, Zimmer, zuſam=
men
mit einem Brenner auf eine ganz raffinierte Weiſe Sprit entzogen,
ohne daß es den Zollbeamten zunächſt möglich war, dieſen Manipula=
tionen
auf die Spur zu kommen. Die Zollfahndungsſtelle Frankfurt
am Main ſtellte bei ihren Kontrollen feſt, daß die von der Zimbo ver=
kauften
Mengen ſich mit den deklarierten Ziffern nicht in Einklang
bringen ließen. Vor etwa zehn Tagen hatte dann der überraſchende
Zugriff der Zollbehörden Erfolg. Zimmer wurde verhaftet und befin=
det
ſich heute noch in Unterſuchungshaft in Darmſtadt. Der beteiligte
Brenner hat, wie wir zu wiſſen glauben, auch bereits ſeine Teilnahme
an den von Zimmer inſzenierten ſtrafbaren Handlungen eingeſtanden.
Zimmer ſelbſt wird heute nachmittag einem weiteren verantwortlichen
Verhör unterzogen. Die Hintergründe der ganzen Affäre ſind noch
nicht genau aufgeklärt. Die Unterſuchungen ſind noch im Gange.
Die Behauptungen, daß mehrere hunderttauſend Mark an Steuern
hinterzogen worden ſeien, dürfen als falſch betrachtet werden. Zutreſ=
fend
dürfte die Ziffer von etwas mehr als 100 000 Mark ſein. Auch
die Behauptungen von einer ſenſationellen Flucht der Ehefrau 3. im
Flugzeux nach Holland unter Mitnahme von erheblichen Beträgen und
dergleichen, gehören in das Reich der Fabel. Die Ehefrau 3. iſt viel=
mehr
nach der Verhaftung ihres Mannes aus dem Badeaufenthalt
nach Arheilgen zurückgekehrt und befindet ſich noch dort.
Von der Zollbehörde war ſeinerzeit zunächſt Beſchlag auf einen
Teil der Viehbeſtände der Zimbo (zirka 60 Stück Großvieh) gelegt wor=
den
, doch mußte dieſer Zugriff wegen des Beſtehens von Eigentumz=
vorbehalten
einer Frankfurter Firma aufgehoben werden.
Zur weiteren Klärung der Sache müſſen alſo zunächſt die laufen=
den
Unterſuchungen abgewartet werden.

Vom Friebhof an der Nieder=Ramſtädter Straße. Wir machen
unſere Leſer mnochmals auf die am 1. Juli und 1. Auguſt erfolgte Be=
kanntmachung
des Oberbürgermeiſters betr. das Einebnen von
Reihengräbern von erwachſenen Perſonen über 10 Jahre, die
in der Zeit vom 1. Januar 1907 bis 22. Mai 1908 geſtorben ſind, auf=
merkſam
. Die Friſt zur Verlängerung der Ruhezeit läuft am 16. ds.
Mts. ab.
Aus den Parteien.

Jugendgruppe Darmſtadt der Deutſchen Volks=
partei
. Heute findet wieder ein Abendſpaziergang ſtatt, und zwar
nach dem Arheilger Mühlchen. Treffpunkt 8 Uhr pünktlich Ecke Kranich=
ſteinerſtraße
und Rhönring.

L. K. 75. Die Ortsſatzung betreffend die Erhebung von Gebühren
für die Reinigung der Straßen und Plätze in der Stadt Darmſtadt vom
29. Juni 1928 beſtimmt in 8 1, daß innerhalb des Stadtgebietes ſowohl
der Grundſtückseigentümer (oder deſſen Vertreter) wie auch der
Mieter zur Reinigung der vor dem Grundſtück liegenden Straße bis
zur Straßenmitte verpflichtet iſt. Die Stadt übernimmt innerhalb des
Stadtgebietes die Reinigung der Fahrbahnen und der Fußſteige der
öffentlichen Straßen und Plätze. Die Reinigung der Fußſteige von
Schnee und Eis ſowie das Beſtreuen bei Glatteis liegt
nach wie vor den Grundſtückseigentümern ob. Zur Deckung
der der Stadt durch die Straßenreinigung entſtehenden Koſten werden
Gebühren erhoben. Zahlungspflichtig ſind der Grundſtückseigentumer
und die Mieter, Pächter und Benutzer des Grundſtücks. Der für
das Grundſtück berechnete Gebührenbetrag wird dem Eigentümer ange=
fordert
und von dieſem im Verhältnis der Miete bzw. Mietwerte auf
ſämtliche Benutzer des Grundſtücks ausgeſchlagen und in den Zahlungs=
terminen
an die Stadtkaſſe abgeliefert. In gleicher Weiſe
werden Gebühren für die Müllabfuhr erhoben. Die Kanal=
benutzungsgebühr
trifft die Mieter nicht. (Vergl. die
Bekanntmachungen in Nr. 180 vom 30. Juni 1928.)

* Meffſel, 13. Aug. In dem geſtrigen Gottesdienſt verabſchiedete ſich
Herr Dekan Weißgerber von der hieſigen Gemeinde, in der er 17 Jahre
erfolgreich tätig war, um nach ſeinem neuen Wirkungsorte Bingenheim
in der Wetterau überzuſiedeln. Die beiden Geſangvereiue Eintracht
und Sängerbund trugen durch entſprechende Chöre zum Gelingen die=
ſer
Abſchiedsſeier bei. Faſt der ganzen Gemeinde iſt der Weggang ihres
treuem Seelſorgers, des ſtets hilfsbereiten und ſelbſtloſen Freundes,
überaus ſchmerzlich. Jederzeit war der Scheidende bereit, ſein großes
Wiſſen und Könnem in den Dienſt der Allgemeinheit zu ſtellen. Rat und
Tat erteilte er gern ohne Anſehen der Perſon, und manchem hat er in
den langen Jahren ſeines Hierſeins zu ſeinem Recht verholfen. Die
Fülle von Arbeit, die er in der Kriegs= und Nachkriegszeit für die Ange=
hörigen
der Gefallenen geleiſtet hat, wird ihm unvergeſſen bleiben. Den
Dank des Kirchenvorſtandes, der Kirchenvertretung und der zahlreichen
Kirchenbeſucher und zugleich auch die beſten Wünſche für den Scheidenden
brachte Herr Lud. Volk in bewegten Worten zum Ausdruck.
4n. Arheilgen, 13. Aug. Gemeinderatsbericht. In der
letzten Sitzung wurden die Zahlungstermine für die Gemeindeſteuer
1928 feſtgeſetzt, für: 1. Ziel 25. Auguſt. 2. Ziel 25. September, 3. Ziel
25. Oktober, 4. Ziel 25. November d. J., 5. Ziel 25. Januar 1920,
6. Ziel 25. März 1929. Für die mit verbilligten Baudarlehen finan=
zierten
1928er Wohnungsbauten wird die Bürgſchaft für die erſte und
zweite Hypothek bis zur Eintragung derſelben von der Gemeinde über=
nommen
. Die Beratung über Einführung des Erlaubniszwanges für
den Handel mit Milch wird vertagt. Die Herſtellung der Ortsſtraßen
ſoll in der früher beſchloſſenen Weiſe zur Ausführung kommen. Dem
Arbeiter=Turn= und Sportverein wird zu ſeinem 25jährigen Jubiläuus=
feſt
noch nachträglich ein Betrag bewilligt. Der Ankauf des Appel=
ſchen
Grundſtücks in der Guten Gartenſtraße wird auf einen ſpäteren
Zeitpunkt zurückgeſtellt. Es folgt geheime Sitzung.

eines Schuhes ist neben der äußeren Form, hauptsächlich in der inneren Ver-
arbeitung
zu suchen. Bei der Herstellung von Speier’s Schuhwaren wird seit Jahren
der Hauptwert auf diese Eigenschaft gelegt. Deshalb:

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[ ][  ][ ]

226

Mittwoch, den 15. Auguff 1923

Geitex

0

An. Arheilgen, 13. Aug. Aus Anlaß des Verfaſſungstages
zu d vormittags für unſere Schule eine Feier ſtatt, in der Herr
Stor Haſſenzahl eine Anſprache an die Jugend hielt, die von Geſän=
e
= der beiden Oberklaſſen umrahmt war. Außer dem Lehrerkollegium
gomen auch die Geiſtlichkeit und Vertreter der Ortsbehörde an der
ſe anſtaltung, die mit dem Deutſchlandbied ſchloß, teil. Den Kindern
urden die vom Gemeinderat bewilligten Brezeln verabreicht. Von
112½ Uhr fand Glockengeläute ſtatt und abends allgemeine Ver=
iſtungsfeier
im Goldenen Löwen, wobei Herp Landtagsabgeordneter
ſtth=Rüſſelsheim die Feſtrede hiel und Geſangvereine und Opcheſter=
einigung
geſangliche und inſtrumentale Genüſſe boten.
4a. Eberſtadt, 13. Aug. Jahnfeier. Der Deutſche Turnverein
276 E. V. Eberſtadt hielt am Samstag ſabend anläßlich des 150. Ge=
u
tstages Turnvater Jahns eine beſondere Feier ab. Bei Einbruch
Dunkelheit ſanmmelten ſich die Mitglieder des Turnvereins zu einem
ſeckelzug durch mehrere Ortsſtraßen nach dem Steiger, wo die eigent=
ſre
Jahn=Gedächtnisfeier abgehalten wurde. Im Anſchluß an eine
Zardigung Jahns durch den Vereinsvorſtand wurde ein Feuer abge=
rnnt
. Mit Muſik kehrte der Verein dann in den Ort zurück.
* Traiſa, 13. Jug. Die Verfaſſungsfeier der hieſigen Gemeinde
nd im großen Scheererſaal am Samstag abend ſtatt. Herr Bürger=
nEſter
Scheerer verſtand es, durch takvvolle Leitung die Feier auf den
en)ten Ton zu ſtimmen. Nach einem hübſchen Liedevvortrag der evan=
efiſchen
Jugend unter Leitung des Herrn Pfarrers Weißgerber folgten
nuchtige Darbietungen der Damenriege und der Turnerriege unſever
entſchen Turngemeinde, Violin= und Klaviervorträge der Herven
3 ſſert und stud. jur. Hans Heß, und nicht zuletzt die Chöre unſerer
e den Gefangvereine Sängerluſt und Arbeitergeſangverein Ein=
richt‟
. Den Höhepunkt abev bildete die meiſterhafte, von jeglicher
2arteiſtellung freie Feſtrede unſeres Mitbürgers, Herrn Korrektors
K. Heydt. Machtvoll durchbrauſten dann die Klänge des gemein=
am
geſungenen Deutſchlandliedes den Saal. Allen aber, die dabei
vaxen, wird dieſe Feier von nachhaltigem Eindruck ſein.
G. Ober=Ramſtadt, 13. Aug. Die diesjährige Verfaſſungsfeier fand
n 11. d. M. ſtatt. Im Einvernehmen wit den Vorſtänden ſämtlicher
Bweine wurde ſie, um ſie etwas großzügiger zu geſtalten, mit der Ein=
vrhungsfeier
der Turnhalle der hieſigen Turngeſellſchaft verbunden.
Eirigeleitet wurde ſie durch einem prächtigem Fackelzug, der ſeinen Weg
uch die Darmſtädterſtraße nach der Turnhalle an der Roßdörferſtraße
Sm. Ein flotter Marſch der Kapelle Sauerwein leitete zur eigent=
icen
Feier über. Dem Präſidentem der Turngeſellſchaft, Herrn Franz
Flhelm Fiſcher, bereitete es eine große Freude, die zahlreich Erſchiene=
rv
begrüßen zu dürfen, und er tar dies in ſeiner gewohnten kernhaftem
ASiſe. Herr Rektor Lehr, der die Feſtrede übernommen, verbreitete ſich
n ſeinem Ausführungen über Jugend und Staat. Er behandelte das
Ginſt und Jetzt in der Jugenderziehumg, die Vorteile der heutigen
fegendbewegung und Die Pflichtem der Jugend als Staatsbürger
usSgehend von Jahn als Führer und Ertüchtiger der Jugend. Seine
ſtide gipfelte in den Worten Nicht Parteiſtaat, ſondern Volksſtaat
II Liebe und alle Pflichten der fungem Republik, deven wirtſchaftlicher
uid ſittlicher Aufbau mit Pflicht der Jugend ſei. Sein Hoch galt dem
Priterland und deſſem Gedeihen, in das alle Anweſenden begeiſtert ein=
trnaten
. Auf die Feſtrede folgten wiederum Muſibvorträge und turne=
riahe
Darbietungen und leiteten damit in das weitere Programm der
Fauweihungsfeier über.
Momart, 14. Aug. Eine vecht eindrucksvolle Feier fand hier
zum erſtenmal für unſeren Ort am Sonntag anläßlich des Ver=
gFſungstages
ſtatt. Ein Feſtzug führte unter Vovantritt einer Muſik=
elle
die Teilnehmer nach dem Feſtplatz unter der bekannten Großen
Etche, woſelbſt Herr Lehrer Zink die Gedenkrede hielt, in der auch des
Auguſt gedacht wurde als des Geburtstages des Turwaters Jahn.
Enn Handballwettſpiel der neugegründeten Handballmannſchaft half mit,
darn Tag zu einem ſchönen Volksfeſt zu geſtalten.
b. Erbach i. Obw., 13. Aug. Die Jahnfeier des Turnver=
erns
1860 e. V. Zu einer mächtigen Kundgebung für die Deutſche
Tuirnerſchaft und die von ihr vertretene Sache geſtaltete ſich die Jahn=
ferer
, zu der der Turnverein 1860 ſeine Mitglieder und die Freunde der
drutſchen Turnſache geſtern abend zuſammengerufen hatte. Auf dem
Akarktplatz verſammelten ſich bei Einbruch der Dunkelheit die Mitglie=
dar
des Turnvereins und der beiden Geſangvereine, des Männergeſang=
hrreins
Viederkranz und des Männergeſangvereins Tugendbund in
lckenloſer Zahl. Ausgerüſtet mit Pechfackeln und Lampions ging es
in impoſantem Zuge zur Jahneiche im Städtiſchen Sport= und Er=
hilungspark
. Nach dem Chor Eichenwald vom Männergeſangverein
Oederkranz in vorzüglichem Vortrag zu Gehör gebracht, ergriff Herr
Fektor Weber das Wort zur Feſtrede. In eindrucksvoller Weiſe gab
e: einen trefflichen Ueberblick über das an Erfolgen, aber auch an Ent=
tiruſchungen
und Entbehrungen reiche Leben des großen Sohnes ſeines
Awlkes. Ergriffen lauſchte die große Maſſe der Zuhörerſchaft ſeinen
Asorten, als er von den ſchwarzen Jahren ſprach, die den verdienten
Käämpfer um Deutſchlands Einheit im Gefängnis ſahen. Redner er=
wahnte
die deutſchen Turner, beſonders die Jugend, zur Arbeit im
(inne Jahns, die darin beſtehe, daß man nicht Einzelne zu Rekord=
lſiſtungen
treibe, ſondern daß das Volk in ſeiner Geſamtheit zur Stär=
tung
ſeiner körperlichen und geiſtigen Kräfte auf dem Gebiete der Lei=
be
=Bübungen in geeigneter Weiſe unterrichtet werde. Mit der Mahnung
zuur Einigkeit und dem Gelöbnis des bekannten Rütliſchwur ſchloß die
vom Publikum mit großem Beifall aufgenommene Rede. Der zweite
Reil der Veranſtaltung ſpielte ſich in der großen Städtiſchen Feſthalle
, die ſich für die Feier leider zu klein erwies. Raummangel zwang
anen großen Teil der Verſammelten auf den Heimweg. Der erſte Vor=
fttzende
des Turnvereins Erbach, Herr Dr. Würtenberger, be=
grüßte
zunächſt die erſchienenen Turnerinnen und Turner und die
ſreunde der deutſchen Turnſache ſowie unſere beiden Geſangvereine.
Er wies darauf hin, daß Turnen und Singen zuſammengehören und zur
ZSflege deutſchen Geiſtes und deutſchen Wirkens gleich geeignet ſeien.
Chöre der Geſangvereine, Muſikſtücke wechſelten in bunter Folge mit
len turneriſchen Darbietungen der Jünger Jahns. Freiübungen der
ſ:öglinge, Keulenübungen der Turnerinnen, Gruppenübungen (Pyra=
aiden), ein wundervoller Reigen (Roſen aus dem Süden) gaben einen
worzüglichen Ueberblick über die Vielſeitigkeit der modernen Körper=
Ehule. Ganz Hervorragendes wurde an Reck und Barren geleiſtet.
ſoier waren unſere Turner von Mitgliedern des Brudervereins Hetz=
hach
wirkungsvoll unterſtützt. Beſonders die Brüder Iffland
Sien hier erwähnt, die beide nicht nur ihren Verein, ſondern den
ganzen Odenwaldgau und darüber hinaus den Mittelrheinkreis auf dem
Weutſchen Turnfeſt in Köln ſo erfolgreich vertreten haben. S hier Un=
Elaubliches wußten die Geräteturner in bezug auf Körperkraft, Ge=

wandtheit, Entſchlußfähigkeit und Selbſtbeherrſchung dem immer und
immer wieder begeiſterten Beifall ſpendenden Publikum zu zeigen. Der
Turnverein nahm Gelegenheit, anläßlich der Feier alte, verdiente Mit=
glieder
zu ehren, und zwar ſolche, die dem Verein und der deutſchen
Turnerei über 40 Jahre die Treue gehalten haben. Es erhielten durch
den Vorſitzenden Herrn Würtenberger den Ehrenbrief der Deutſchen
Turnerſchaft die Herren Friedrich Eich, Wilhelm Volk, Gg. Mül=
ler
, Heinrich Würtenberger, Chriſtian Hering und Friedrich
Breitwieſer. Erwähnt ſei noch die vorzügliche Muſik, die von
Mitgliedern des Turnvereins in uneigennütziger Weiſe geboten wurde
und die eindrucksvolle Feier mit einem ſchneidigen Marſch zum Ab=
ſchluß
brachte,
By. Langen, 13. Aug. Verfaſſungsfeier. Die von der
Gemeinde im Stadtgarten veranſtaltete Verfaſſungsfeier nahm einen
würdigen Verlauf. Unter Teilnahme vieler Vereine bewegte ſich nach
Dunkelwerden ein Fackelzug durch die Stadt nach dem Stadtgarten, wo
Herr Bürgermeiſter Zimmer die Erſchienenen begrüßte. Herr Jakob
Heil hielt die Feſtrede, der das Deutſchlandlied folgte. Geſangliche und
turneriſche Darbietungen ſowie Vorträge des Muſikvereins verſchöner=
ten
die Feier.
Verfafſungs= unb Jahnfeiern fanden u. a. auch in Worms,
Oppenheim, Lindenfels, Roßdorf, Pfungſtadt, Hammelbach, Griesheim
und König i. Odw. ſtatt, die bei reger Beteiligung der Bevölkerung
programmäßig verliefen.
Aa. Eberſtadt, 13. Aug. Gewitterregen. Am Sonntag abend
um 10 Uhr zogen ſich in unſerer Gegend ſchwere Gewitter zuſammen,
die ſich unter lautem Donnergetöſe enkluden. Hefbige Regengüſſe
gingen nieder. Die Gelvitter ſetzten ſich auch noch nach Mitternacht
fort. Der ſtarke Regen komte den Kirchweihtrubel nicht mehr empfind=
lich
ſtören.
Aa. Eberſtabt, 13. Aug. Kirchweih. Der Kirchweihſonntag er=
freute
ſich bis in die Abendſtunden hinein eines äußerſt günſtigen Wet=
ters
und zahlreichen Fremdenbeſuchs. Unter den fremden Kirchweih=
gäſten
befanden ſich viele Darmſtädter. Die Hitze des Sonntags war
wohl daran ſchuld, daß die Nachmittags=Tanzmuſik keinen allzu großen
Beſuch aufzuweiſen hatte. Dagegen waren abends bis in die Nacht
hinein die Tanzlokale überfüllt. Auch die anderen Lokabitäten, Garten=
wirtſchaften
, Cafés uſſ. waren gut beſucht. Die Straßenbahn ver=
kehrte
in verſtärkter Zugfolge. Der Kirchweihmontag hatte unter der
Ungunſt des Regentages zu leiden. In den einzelnen Lokalen ging
es aber, beſonders abends, hoch her. Die Nachkirchweihe findet
bereits am kommenden Sonntag ſtatt; außerdem wird im Spätherbſt die
ſogenannte Kartoffel=Kirchweihe abgehalten. Am Kirch=
weihmontag
war übrigens nach alter Sitte ſchulfrei. Auto=
unfall
. In der Neuem Darmſtädter Straße geriet ein Pevſonenauto
in den Straßengraben und wurde beſchädigt. Turnerſieg. Bei
dem am Sonntag in Dorlar bei Wetzlar abgeholtenen Bergturnfeſt des
Lachm=Dünsberggaues errang die Leichtathletenabteilung der Turngeſell=
ſchaft
insgeſamt ſiebem Preiſe. In der Mittelſtufe konnte Heinrich
Dächert den 3., und W. Spelter dem 4. Preis ervingen. Nunmehr hat
auch die in der Alten Darmſtädter Straße aufgeſtellt geweſene zweite
Dreſchmaſchine wegen Beendigung der hauptſächlichen Druſcharbeiten ihren
Standort aufgegeben. Im Anſchluß daran wird in Kürze der Hof=
druſch
beginnem können. Teilnahme an der Denkmals=
weihe
. Die Ortsgruppe Eberſtadt ehemaliger Leibgardiſten hat ſich
eingehend mit ihrer Beteiligung am der bevorſtehendem Denkmalsweihe
in Darmſtadt befaßt. Eine diesbezügliche Verſammlung fand am Sams=
tag
abend im Gaſthaus Zum grünem Laub in der Waldſtraße ſtatt.
Es wurde beſchloſſen, ſo zahlreich wie möglich an den Feierlichkeiten am
kommendem Sonntag teilzunehmen. Ehrung. Die Freie Turner=
ſchaft
brachte am Samstag abend ihrem langjährigen Vorſtandsmitglied
und Leiter der Abtelkung der Spielleute, Leonhard Beßler, ein Ständ=
chen
dar. Der Sprechey des Vereins würdigte in ſeiner Anſprache die
Verdienſte Beßlers. Ihm wurden zwei wertvolle Geſchenke überreicht.
Beſtandene Meiſterprüfung.. Karl Kolb und Wilhelm Dieter
von hier haben ihre Prütfung als Weißbinder= und Lackierermeiſter be=
ſtanden
. Die Notwohnungen bezogen. Die auf einem ab=
geholzten
Gelände an der Bickenbacher Landſtraße füdlich der Provin=
zial
=Pflegeanſtalt aufgeſtellten, von der Gemeinde errichteten Eiſenbahn=
wohnwagen
ſind bezogem worden. Die Mieten wurden auf 14 bzw.
12 RMM. monatlich feſtgeſetzt.
Aa. Seeheim, 13. Aug. Kirchweihe. Die Kirchweihe erfreute
ſich am erſten Kirchweihtage infolge des ungünſtigen Wetters eines
guten Beſuches. Veſonders die vielen Kurgäſte ließen es ſich nicht
nehmen, einmal eine dörfliche Kirchweihe in unſerer Gegend witzu=
machen
. Auf dem üblichen Platze herrſchten Volks= und Kidervergnügen
herkömmlicher Art. Die Gaſthäuſer und Tanzſäle wieſen zahlreichen
Beſuch auf.
G. Ober=Ramſtadt, 13. Aug. Die Bezüge der Klein= und Sozial=
rentner
für Auguſt werden am Mittwoch, dem 15. d. M., vormittags
von 812 Uhr, bei der Gemindekaſſe ausgezahlt. Die 2. Rate Hunde=
ſteuer
1928 iſt bei Meidung der Beitreibung innerhalb 8 Tagen an die
Untererhebeſtelle zu entrichten. Als Termin für die Wahl eines Bei=
geordneten
wurde vom Gemeinderat Sonntag, 30. September d. J.,
beſtimmt.
f. Roßdorf, 13. Aug. Auch in unſerem Orte iſt die Brieſtaubenzucht
erfreulichevweiſe ein Stück vorwärts gekommen. Am vergangenen Sams=
tag
konnte der hieſige Brieftaubenzuchtverein zirka 200 Stück junge Tau=
ben
zum Jungflug nach Obernburg ſenden. Sommerfeſt. Das
Sommerfeſt des Geſangvereins Konkordia fand im überfüllten Darm=
ſtädter
Hof einen würdigem Veplquf. Bei der ſtattgefundenen Tom=
bolaveploſung
fiel der erſte Preis, beftehend in einer Standuh=, auf
Rudolf Vonderſchmidt dahier.
Hirſchhorn, 14. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
13. d. M.: 0,42 Meter, am 14. d. M.: 0,56 Meter.
Gernsheim a. Rh., 14. Aug. Waſſerſtand des Rheins
am 13. d. M.: 0,20 Meter, am 14. d. M.: 0,21 Meter.

Käte?
Ralod- Smmentalen

in

Seb. Wiedemonn, Wangen i. Wgäu

I. Michelſtabt, 13. Aug. Einweihungs= und Stand=
eröffnungsſchießen
der Schützengeſellſchaft E. V.
1883 Michelſtadt i. O. Am Sonntag, dem 12. Auguſt, fand auf
dem neuen Schießſtand der Schützengeſellſchaft E. V. 1883 die Ein=
weihungsfeier
und das Standeröffnungsſchießen ſtatt. Die Schießſtände
ſind an der Straßengabelung MichelſtadtStockheimEulbach gelegen
und in 15 Minuten vom Bahnhof Michelſtadt aus bequem zu erreichen.
Die Schießanlage umfaßt 5 Meiſterſcheiben 175 Meter, einen laufenden
Keiler, einen ſtehenden Rehbock, ſowie 4 Kleinkaliberſcheiben und iſt
mit allen techniſchen Veberſſerungen der Neuzeit eingerichtek. Man
kann wohl ſagen, daß dieſe Anlage die beſte des ganzen Odenwaldgaues
tſt. Eröffnet wurde die Feier der Einweihung um 10 Uhr vormitmgs
durch das Heſſenlied Rot und Weiß, vorgetragen von einigen Sängern
des Liederkranzes Michelſtadt. Darauf ſprach der Schüler Lauten=
fchläger
den Prolog und übergab den Schlüſſel dem Vorſitzenden der
Schützengeſellſchaft. Nunmehr folgte die Feſtrede, gehalten von Studien=
rat
Dr. Völcker, dem Oberſchützenmeiſter der Schützengeſellſchaft
E. V. 1883. Er begrüßte die Gäſte und Schützenbrüder und gedachte
all derer, die zu dem Gelingen des Werkes beigetragen hatten. Vor
allem fand er Wortg der Anerkennung für den Förderer des Vereins,
Seine Erlaucht Graf Konrad zu Erbach=Erbach, der leider durch andere
Repräſenrationspflichten verhindert war, perſönlich zu erſcheinen und
daher Herrn Forſcmeiſter Dirſch als ſeinen Vertreter entſandt hatte.
Perſönlich begrüßen konnte er Bürgermeiſter Ritzel, den ſelbſt ſchwere
Heiſerkeit nicht hatte abhalten können, an dem Weiheakr teilzunehmen
und mit eindrucksvollen Worten den Schießſport zu feiern und der
Schützengeſellſchaft Michelſtadt ſein weiteres Wohlwollen zuzuſichern.
Drei altvodiente Schützen konnten mit der ſilbernen Ehremadel des
Deutſchen Schützenbundes ausgezeichnet werden, Herr Wilh. Friedlein,
Herr Gg. Schmucker=Ober=Moſſau und Herr Heinrich Illig=Michelſtadt.
Nunmehr konnte der erſte und Weiheſchuß auf den neuen Stand ab=
gegeben
werden. Es ſchoß Forſtmeiſter Dirſch für den verhinderten
Grafen Konrad zu Erbach=Erbach und, wie nicht anders zu erwarten
war, ergab das Reſultat ein 12 auf den ſtehenden Rehbock. Damit
waren die Schießſtände unter einem günſtigen Vorzeichen eröffnet und
es folgte mi das Preisſchießem, das am 13. und 19. Auguſt fortgeſetzt
wird. Es iſt den Schüitzen die Möglichkeit gegeben, wertvolle Preiſe zu
erringen. Aus allen Ständen Michelſtadts ſind prachtvolle Gegenſtände
als Schießpreife geſtiftet worden. Auf dem Feſtplatz entwickelte ſich am
geſtrigen Sonntag ein lebhaftes Treiben und war auch die Zahl der
teiinehmenden Schiitzen an dem Preisſchießen eine äußerſt große. Ueber
die Ergebniſſe des Preisſchießens werden wir an dieſer Stelle noch be=
richten
, da die Preisverteilung erſt am Sonntag, dem 26. Auguſt,
abends 8½ Uhr, im Hotel Friedrich zu Michelſtadt vorgenommen wer=
den
kann.
Bz. Aus dem Gorxheimertal, 13. Aug. Sternlauf des Oden=
wald
=Jahngaues. Anläßlich des 150. Geburtstages des Turn=
vaters
Jahn veranſtaltete der Odenwald=Jahngau geſtern einen Stern=
lauf
, bei dem vier Strecken gelaufen wurden mit dem Endziel Birkenau.
Strecke 1: Heiligkreuzſteinach Unter=Abtſteinach Tröſel Gorx=
heim
Birkenau. Strecke 2: Wahlen Affolterbach Waldmichel=
bach
Mörlenbach Birbenau. Strecke 3: Rimbach Mörlenbach
Birkenqu. Strecke 4: Sulzbach Nieder=Liebersbach Birkenau.
Strecke 1 war als erſte am Ziel. Im Anſchluß hieran fand auf dem
Tumplatz des Dnvereins Birkenau eine Jahnfeier ſtatt, bei der Herr
Gauwertreter Jakob in warmen Worten der Verdienſte unſeres Turn=
vaters
Jahn gedachte.
Heppenheim, 13. Aug. Oeffentliche Stadtverordne=
tenſitzung
. In Anweſenheit von 2 Beigeordneten und 13 Stadt=
verordneten
fand eine öffentlſche Sitzung der Stadtverordneten ſtatt.
Punkt 1: Verhandlung über Neuanlage einer Durchgangsſtraße. Bens=
heim
wünſcht die Verlängerung der Rodenſteinſtraße, die öſtlich der
Main=Neckarbahn hinführt, um den Autoverkehr in gerader Linie
weiterleiten zu können. Da für Heppenheim ein ſolches Bedürfmis nicht
vorliegt, würd beſchloſſen, die Angelegenheit auf ſich beruhen zu laſſen.
Punkt 2: Bewilligung weiterer Gelder für Wegbau. Da die Wege im
Stadtwald durch die letzten Unwetter ſehr gelitten haben, ſind Verbeſſe=
rungen
notwendig. Die entſtehenden Koſten werden bewilligt. Punkt 3:
Voranſchlagsberatung. Der Voranſchlag war bereits in einer früheren
Verſammlung verabſchiedet worden. Eine Eingabe der Metzger=Innung
gegen die Erhöhung der Schlachthausgebühren und den Voranſchlag,
ſowie eine Eingabe verſchiedener Vesbände der Stadt Heppenheim
werden zur Kenntnis genommen. Der Einſpruch der Metzger=Innung
wird nach einem Kommiſſionsbeſchluß erledigt. Da ein ungedecktes
Defizit vorhanden iſt, welches nach dem Voranſchlag durch Kapitalauf=

öffentlichen Sitzung ſchloß ſich eine nichtöffentliche Sitzung an.
Evang. Gemeinde. Am kommenden Montag nimmt der Kinder=
garten
ſeine Tärigkeitz wieder auf. Das Sänger=Quartetzt
Heppenheim a. d. B. hält am Mittwoch, dem 15. Auguſt, ſein
diesjähriges Sommernachtsfeſt mit Brillantfeuerwerk, ſowie Geſangs=
und Muſikvortvägen und anſchließendem Tanz ab. Der Turn=
verein
Heppenheim 1891 E. V. hielt am Sonntag, dem
12. Auguſt, eine Jahnfeier, anläßlich des 150. Gebumtstages des
Turnvaters, mit Fackelzug, Anſprache, Anpflanzung einer Jahneiche
ſowie Jahnehrung ab.
U. Ober=Ingelheim, 14. Aug. Bereits vor zwei Jahren hatte der
Gemeinderat die Anſtellung eines Berufsbürgermei=
ſters
beſchloſſen. Die Feſtſetzung der Ortsſatzung verzögerte ſich aber,
da das Kreisamt erſt die Bemühungen um die Zuſammenlegung der
beiden Gemeinden Ober= und Nieder=Ingelheim abwarten wollte. Als
dieſe ſcheiterten, wurde die Stelle eines Berufsbürgermeiſters aus=
geſchrieben
, und es lief eine große Zahl von Bewerbungsſchreiben ein.
Als man ſoweit war, ſetzte unter Führung der beiden kommuniſtiſchen
Gemeinderäte eine Aktion gegen den Berufsbürgermeiſter ein. Von
dieſer Seite wurde in der Oeffentlichkeit behauptet, daß die Mehrheit
der Bürgerſchaft gegen die Beſtellung eines Berufsbürgermeiſters ſei.
Um der Erregung, die in der Bürgerſchaft entſtand, Rechnung zu tra=
gen
, wurde nunmehn eine Sitzung des Gemeinderats einberufen, in der
darüber abgeſtimmt werden ſellte, ob der Gemeinderat bei ſeinem alten
Beſchluß, der auf Anſtellung eines Berufsbürgermeiſters lautete, be=
harren
oder ob er ihn umwerfen wolle. Der Gemeinderat beſchloß mit
9 gegen 5 Stimmen, die bereits beſchloſſene Ortsſatzung für einen Be=
rufsbürgermeiſter
beſtehen zu laſſen. Auch der Antrag, erſt eine allge=
meine
Volksabſtimmung ſtattfinden zu laſſen, wurde mit demſelben
Stimmenverhältnis abgelehnt.
h. Butzbach, 13. Aug. Die Butzbacher Autoverkehrs=
linie
in Gefahr. Wie die Autoverkehrsgeſellſchaft öffentlich er=
klärt
, iſt ſie infolge Unrentabilität des ganzen Betriebs nicht mehr in
der Lage, die fünf Verkehrslinien in dem ſeitherigen Umfang aufrecht
zu erhalten. Sie wendet ſich an die Stadt Butzbach und die beteiligten
Landgemeinden mit der Bitte, ihre Verpflichtungen einzuhalten, da die
Geſellſchaft gezwungen ſei, ab 1. Oktober eine weſentliche Einſchränkung
der Linien eintreten zu laſſen. Außerdem ſieht ſich die Geſellſchaft ge=
nötigt
, ihre Fahrpreiſe zu erhöhen.

A. Batschari, Cigarettenfabrik A. G.

Die SL.ElPNER‟-Jubiläumsgabe, 15000 RMark,
vieſ.Geld, wartet noch auf Sie! 614 Barpreise bls
gur Höhe von 1000 Mark belohnen die kleine
Mühe, uns Sleipner‟-Kontrollzettel samt ihrem
Urteil über die wohlbekannte S Pfennig-Cigarette
einzusenden
Bei der Preisverteilung bestimmen nicht Stil und
Kunst, sondern der gute Einfall. Drücken Sie also
ihre Meinung über die Sleipner in Versen, Prosa,
Zeichnung oder Lichtbild, so, wie es Ihnen ge-
rade
am besten liegt, aus. Die originelle Art

wied entscheldend sein. Wenn Sie ihr Glück
bereits versucht haben, so tun Sie’s nocheinmal
und nocheinmal. Doppelt und dreifach ist sicherer.
Vergessen Sie nur nicht, leder Einsendung einen
Kontrollzettel, wie er sich in jeder Sleipner‟-
Packung findet, beizufügen und lassen Sie sich
im Spezialgeschäft über die Wettbewerbs- Be-
dingungen
unterrichten. iIhr Tabakhändler weiß
Bescheid.
Eilen Sie aber! Am 30. September ist Schluß-
termin
des Sleipner!-Jubiläum-Wettbewerbs.
IV.6035

[ ][  ][ ]

Seite 8

Mittwoch den 15. Auguff 1928

Nummer 226

Die Ozeanbremen als Geſchenk an Amerika.
Berlin. Der Ozeanflieger Freiherr v. Hüne=
feld
, deſſen Geſundheitszuſtand ſich zuſehends beſſert,
hat an den amerikaniſchen Borſchafter in Berlin,
Shurman, ein Schreiben gerichtet, in dem er ihm
ankündigt, daß er beabſichtige, ſein Flugzeug
Bremen nach Wiederherſtellung dem New Yorker
Muſeum zu ſchenken. Freiherr v. Hünefeld erinnerte
dann daran, daß er mit tiefer Ergriffenheit im Wei=
ßen
Hauſe und in der kleinen Stube geſtanden habe,
wo Waſhington das erſte Sternenbanner vor ſich habe
entrollen laſſe. Er hoffe, daß ſeine Gabe, die er
Amerika anzubieten beabſichtige, die Herzen der beiden
Völker näher bringe. Das Ziel, nach dem alle ſtreb=
ten
, ſei, den Frieden zu ſchaffen.
400 Morgen Blumenkohl vernichtet.
Aus Erfurt wird berichtet: In den Erfurter
Blumenkohlfeldern, die mit einem Geſamtumfang von
1600 Morgen die größte Anlage dieſer Art in Deutſch=
land
darſtellen, hat die ſogenannte Kohlſchabe unge=
heuren
Schaden angerichtet. Etwa 400 Morgen der
Felder ſind völlig vernichtet. In den anderen Gebie=
ten
iſt ein großer Teil der Anpflanzungen unbrauch=
bar
geworden. Das Auftreten dieſes Schädlings, das
durch die Hitze im Juli begünſtigt wurde, iſt ſeit vier=
zig
Jahren nicht mehr feſtgeſtellt worden. Den Er=
furtern
Züchtern iſt bisher ein Schaden von über
einer halben Million Mark entſtanden.
Salzſäure=Exploſion.
Wolfen (Kreis Bitterfeld). Bei der Neumon=
tage
im Sulphat=Salzſäure=Betrieb der Farbenfabrik
der J. G. Farbeninduſtrie in Wolfen iſt geſtern
vormittag aus bisher unbekannter Urſache bei der
Vornahme von Schneidearbeiten eine teilweiſe mit
32=prozentiger Salzſäure gefüllte Ziſterne explodiert.
Vier Arbeiter wurden dabei ſchwer verletzt und
mußten dem Krankenhaus zugeführt werden.
Schweres Unwetter über Miesbach.
Miesbach. In der Gegend von Miesbach und
Darching wütete am Montag abend ein ſchweres
Unwetter, das von ſtarkem Hagelſchlag begleitet
war. Die Hagelſchloßen, die Haſelnußgröße hatten,
haben ſchweren Schaden an den Waldungen, Fluren
und Gärten und an den Häuſern angerichtet. An
zahlreichen Häuſern wurden die Fenſterſcheiben zer=
trümmert
. Die vom Unwetter betroffene Gegend
bietet ein Bild der Verwüſtung. Das noch auf dem
Halm ſtehende Getreide iſt vollkommen vernichtet.
Auch das Grummet wurde in den Boden geſtampft.
Bahlreiche Bäume wurden entwurzelt.
Ermittlungen der Berliner Kriminalpolizei im
Mordprozeß Roſen?
Berlin. Die langjährige Underſuchung wegen
des Mordes an dem Berliner Univerſitätsprofeſſor
Roſen iſt in letzter Zeit durch Eingreifen der Berliner
Kriminalpolizei neu belebt worden. Die Berliner
Kriminalkommiſſare Trettin und v. Liebermann
haben mit Fühlungnahme mit der Berliner Ober=
ſtaatsawwaltſchaft
Sonderermittlungen angeſtellt und
in der Mordvilla nochmals Schallverſuche vorge=
nommen
. Die Akten über den Fall Roſen befinden
ſich gegenwärtig in Berlin beim preußiſchen Juſtiz=
miniſterium
.
Ein Weltreiſeauto verunglückt.
Ein ſchwerer Autozuſammenſtoß ereignete ſich
am Mondag abend, gegen 9 Uhr, auf der Potsdamer
Chauſſee. Der Inhaber eines in Schiffsform kon=
ſtruierten
Autos wollte in dieſem Wagen mit ſeiner
Frau eine Weltveiſe antreten. Er ſtieß mit einem
Automobil, das von Berlin kam, zuſammen, wobei
ſein Gefährt vollſtändig zertrümmert wurde. Die
Frau des Autofahrers wurde tot unter den Trüm=
mern
hervorgezogen, während der Mann ſelbſt mit
ſchweren Verletzungen ins Hindenburg=Krankenhaus
gebvacht werden mußte.
Fünf belgiſche Fiſcher aus Seenot gerettet.
Hamburg. Der geſtern nacht aus Liver=
pool
hier eingetroffene engliſche Dampfer Zealand
hat auf 52,9 Grad nördlicher Breite und 3 Grad
öſtlicher Länge das belgiſche Fiſchermotorboot Marie
Juſtine in ſinkendem Zuſtande angetroffen, die aus
fünf Mann beſtehende Beſatzung an Bord genom=
men
und ſie nach Hamburg gebracht. Das Fiſcherei=
fahrzeug
, das noch längere Zeit beobachtet werden
bonnte, dürfte wahrſcheinlich geſunken ſein.
Ein Auto in den Fluß geſtürzt.
Paris. Petit Pariſien berichtet aus Ajaccio,
daß bei Sorbollano=Santo ein Auto aus 40 Meter
Höhe in einen Fluß ſtürzte. Von den ſechs im
Wagen befindlichen jungen Leuten wurden zwei auf
der Stelle getötet, zwei wurden ſchwer und die beiden
anderen leichter verletzt.
Das Oberhaupt der ſchwediſchen
Kirche auf der Preſſa.

Prof. Dr. Nathan Söderblom,
Erzbiſchof von Upſala und Primas der ſchwediſchen
Kirche, hält am 20. Auguſt im Rahmen der Kölner
Internationalen Chriſtlichen Preſſe=Konferenz einen
Vortrag über das Apoſtolat der Preſſe‟ Erzbiſchof
Söderblom war vor dem Weltkriege Univerſitäts=
profeſſor
der Theologie in Leipzig und hat ſich auch
in ſeiner 1914 erlangten höchſten Eirchlichen Würde
als unermüdlicher Freund Deutſchlands gwwieſen.

Kirche und Schloß Dietramszell.
Reichspräſident von Hindenburg begibt ſich in den nächſten Tagen auf das Gut des Grafen
Schilcher nach Dietramszell in Bayern, wo er, wie im vorigen Jahre, ſeine Ferien verbringt.

Hindenburgs Sommerſitz.

Ein Zeiß=Planetarium für Chicago.

Der Entwurf für das Chicagver Zeiß=Planetarium.

Bald wird auch die amerikaniſche Millionenſtadt Chicago eine anſchauliche bewegliche Darſtellung
der Himmelsvorgänge beſitzen. Der Deutſch=Amerikaner Max Adler hat einen großen Betrag zur
Erbauung eines Zeiß=Planetariums geſtiftet. Der nach dem berühmten deutſchen Muſter kon=
ſtruierte
Entwurf ſtammt von den Architekten Schmidt, Garden und Erikſon. Das Planetarium
foll inmitten einer Parkanlage auf einer Inſel des Michiganſees errichtet werden.
Die Schweizer Poſt als Alkoholgegnerin.

Ein Züricher Brief mit antialkoholiſchem Zuſatzſtempel.
Die Schweiz ſetzt ſich energiſch für die Propaganda gegen den Alkohol ein. Seit einiger Zeit ver=
wendet
die Genfer Poſt Zuſatzſtempel mit Warnungen in franzöſiſcher Sprache. Nunmehr hat die
Züricher Direktion Zuſatzſtempel mit dem deutſchen Text: Der Schnaps vernichtet Familie und
Volk herſtellen laſſen.
Mittelalter im heutigen China.

Chineſiſche Sträflinge,
die ein Halsbrett mit der Aufzeichnung ihrer Straftat tragen, auf einem öffentlichen Platz in
Nanking. Im chineſiſchen Strafvollzug ſind die mittelalterlichen Methoden des Auspeitſchens,
des Prangers uſw. noch nicht abgeſchafft.

Der Brand
in Wilhelmsburg.
Das Rieſenfeuer gelöſcht. /Brand=
ſtiiftung
die Urſache. /Ungebeuerer
Schaden.

Wilhelmsburg, 14. Auguft.
Wie zu der Rieſenfeuersbrunſt in Wilhemsburg
am Dienstag morgen berichtet wird, iſt der Brand m
Laufe der Nacht in der Hauptſache gelöſcht worden,
doch dürften die Nachlöſcharbeiten, mit denen die
Feuerwehr zurzeit beſchäftigt iſt, noch den ganzen Tag
über andauern. Eine genaue Feſtſtellung des durch
Feuer und Waſſer angerichteten Geſamtſchadens war
noch nicht möglich. Die Entſtehungsurſache des
Feuers konnte ebenfalls noch nicht ermittelt werden.
doch verſtärkt ſich der Verdacht einer vorſätzlichen
Brandſtiftung. Die Kriminalpolizei har ſofort um=
fangreiche
Ermittlungen angeſtellt.
Ueber die Urſache des bereits gemeldeten Bwandex
der großen Lagerſchuppen der Getreidehaus=
lagergeſellſchaft
, der nach zweiſtündigen
angeſtvengter Tätigkeit der Feuevwehr eingedämmt
werden konnte, wird mitgeteilt, daß die Sachverſtän=
digen
als Urſache des Feuers Brandſtiftung anneh=
men
. In dem Schuppen, in dem das Feuer entſtanden
war, war bereits am letzten Samstag ein Brand aus=
gebrochen
, wobei 12 Ballen Wolle verbrannten. Die
Kriminalpolizei fand an der Brandſtelle eine Schach=
tel
Streichhölzer und eine halbe Zigarette. Auz
dieſem Anlaß wurde eine ſtändige Brandwache in den
Nähe des Schuppens aufgeſtellt. Die eingeleitete
Unterſuchung muß noch darüber Aufſchluß geben, ob
es ſich bei dem Feuer am Montag um eine fahr=
läſſige
oder eine vorſätzliche Brandſtiftung handelt.
Der vollkommen ausgebrannte Lagerſchuppen enthielt
1000 Ballen Schafwolle der Hamburger Woll=
kämmerei
, außerdem 400 Tonnen Mangrove= und
Mimoſarinde, 300 Tonnen Roteiſenſtein, 200 Tonnen
Kleie, 100 Pack Zinkoxyd, 100 Tonnen Ton, 200 Kolli
Sperrholz 200 Tonnen Futterkuchen, fünf Traktoren
und einige Landtraktoren in Kiſten verpackt, ſowie
400 Tonnen Quebrajo=Extrakt und 400 Flaſchen
Ammoniak. Das Baumwoll=Lager außerhalb des
Schuppens iſt unverſehrt geblieben, ebenſo die Holz=
und Terpentinmengen, die von dem gleichen engliſchen
Dampfer Rave=Ceſtle ausgeladen worden waren.

Brandkataſtrophe in einem elſäſſiſchen Dorſe.
Paris. Am Sonntag abend ſchlug der Blitz
in ein Haus der Ortſchaft Düppigheim an der Strecke
StraßburgMolsheim. Das Haus geriet in Flam=
men
, die ſchnell auf die Nachbarſchaft übergriffen. Im
weniger als drei Stunden war ein ganzes Ortsviertel
viedergebrannt. Acht Bauernhöfe, zwei Wohnhäuſer,
12 Scheunen, zahlreiches Vieh, Erntevorräte und
landwirtſchaftliche Maſchinen wurden eine Beute der
Flammen. Der Schaden wird auf mehr als 6 Milli=
onen
Franks geſchätzt.
Großfeuer bei Reims.
Paris. In der Nacht vom Montag auf Diens
tag wurden in der Ortſchaft Baſſut bei Reimz
mehrere Wohnhäuſer, Gebäude und Stallungen durch
Feuer vernichtet. Zahlreiches landwirtſchaftliches
Material und Warenvorräte ſind verbrannt.
In den Bergen vermißt.
Zermatt. Der 25jährige Rudolf Beer aus
Graz und der 32jährige Franz Pfuſterer aus Karl=
dorf
, die ſich auf einer Ferienreiſe befanden, ver
ſuchten die Dent=Blanche von der Südſeite her zu
beſteigen. Dabei verſtiegen ſie ſich. Die beiden
Touriſten waren nicht angeſeilt. Beer tat einen Fehl=
tritt
, ſtürzte 70 Meter ab und blieb mit bedeutenden
Quetſchungen auf dem Gletſcher liegen. Pfuſterer
dief dem Abgeſtürzten zu, daß er ſich nach der drei
Stunden entfernten Schönbühelhütte begeben wolle,
um Hilfe zu holen. Seitdem iſt Pfuſterer nicht mehr
geſehen worden. Beer mußte ohne Proviant auf
dem Gletſcher ausharren; er ſchleppte ſich ſchließlich
mit unſäglicher Mühe zur Schönbühelerhütte, wo er
in völlig erſchöpftem Zuſtande eintraf. Eine Kolonne
brachte ihn nach Zermatt. Sein Befinden iſt ernſt,
doch nicht hoffnungslos. Man vermutet, daß
Pfuſterer während des Marſches nach der Hütte m
einen Steinbruch geraten oder in eine Gletſcherſpalte
geſtürzt iſt.
Trümmer eines Flugzeuges bei Neufundland
gefunden.
London. Eine Lloydmeldung von Cap Race
(Neufundland) beſagt, daß der britiſche Dampfer
Sea Pool am Sonntag abend ein Flugzeug oder
Seeflugzeug beobachtet habe, das ungefähr fünf Fuß
aus dem Waſſer emporragte. Wegen der Dunkel=
heit
war es unmöglich, die Farbe des Flugzeuges zu
erkennen.
Hochbahnunfall in New York.
New York. Auf der Brooklyner Hochbahn
fuhr ein beſetzter Hochbahnzug an einer Kurve infolge
Motordefektes in einen ſtillſtehenden Leerzug hinein.
Es brach eine Panik aus. Ein Wagen des beſetzten
Zuges geriet in Brand, der ſofort gelöſcht werden
konnte. Es wurden zehn Perſonen verletzt.
Start eines Poſtflugzeuges von Bord eines
Atlantikdampfers.
New York. Am Montag mittag, um 1 Uhr,
ſtieg vom Deck des Dampfers Isle de France, als
dieſer noch 450 Meilen von der Quarantäneſtation
entfernt war, ein Poſtflugzeug auf, das um 5.15 Uhr,
faſt einen Tag vor der Ankunft des Dampfers an
der Quarantäneſtation eintraf. Die franzöſiſche
Dampferlinie will durch Flüge dieſer Art die Bu=
ſtellung
wichtiger Poſtſachen allmählich um 24 Stun=
den
beſchleunigen.
Sturm an der amerikaniſchen Küſte.
New York. Durch einen Sturm, der den
Staat New Yerſey heimgeſucht hat, ſind an der
Küſte 7 Fiſcherboote zum Sinken gebracht worden.
Der Sturm hatte eine Stundengeſchwindigkeit von 30
Meilen. In den Sommerkurorten Atlantik City und
Asburh Park ſind eine Reihe von Villen ſtark ve
ſchädigt worden. Das Wetterbüro in Waſhington har
eine Warnung an die Schiffskapitäne erlaſſen, da
ein Sturmzentrum in Kuba gemeldet worden iſt, das
ſich in nordweſtlicher Richtung bewegt.
Unwetter in Kuba.
Habanna. Heftige Wolkenbrüche richteten in
den öſtlichen Teilen Kubgs großen Schaden an=
Mehrere Hundert Stück Vieh ſind ertrunken.


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[ ][  ][ ]

mmmer 226

Mittwoch, den 15. Anguff 1928

Seite 9

Weg zum Ozean=Verkehrsflug.
Auf Grund der vielen Falſchmeldungen der letzten
Zeit über die neuen großen Flugboote und über die hier=
aus
der Deutſchen Luft=Hanſa in der Oeffentlichkeit
nachgeſagten Pläne und Abſichten gewährte der techniſche
Leiter der Deutſchen Luft=Hanſa, Herr Direktor Milch,
unſerem Luftfahrrmitarbeiter eine Unterredung, der wir
folgendes entnehmem:
SSie haben recht .. . . angeregt durch die hervorragenden
Qgungen der deutſchen Ozeanflieger hat ſich die Oeffentlichkeit
bſſiders ſtark mit dem Ozeanflug=Verkehr befaßt. Die Oef=
f
ickeit irrt, ſie denkt dabei meiſt an die verkehrsmäßige
1 drnuerung der Ozeane und nicht an den Sportflug. Um
diſſin Verwechſlungen vorzubeugen, ſei ausdrücklich betont: alle
byſrägen Ozeanflüge ſind auf ſportlicher Baſis, d. h. unter
wſhern Einſatz der Perſönlichkeiten und unter Verzicht auf
S5eicheit durch Ueberlaſtung der Maſchinen und durch Verzicht
awegliche Nutzlaſt durchgeführt worden.
IFelfach, insbeſondere von den ſogenannten Sachverſtändi=
gſ
wird die Sache ſo hingeſtellt, als ob bereits Flugzeuge für
dſv rkehrsmäßigen Transozeanflug vorhanden ſeien. Das iſt
nii, der Fall! Man gibt ſogar ſeinem Erſtaunen Aus=
dm
, daß bisher in keinem Lande der Welt von den Luft=
vſekehrsgeſellſchaften
der Ozean regelmäßig überquert
1n3
Welche Anforderungen ſtellen Sie vom techniſchen Ge=
ſichtspunkt
betrachtet, an eine ozeanfähige Verkehrs=
nrſchine
?
Für den Verkehrsflug kommen nur Flugzeuge in Frage, die
v0Ueberlaſtung 1. die erforderliche Beſatzung, 2. den notwen=
dyn
Brennſtoff mit ausreichender Sicherheitsreſerve für Gegen=
vw
und Umwege, 3. die notwendigen Inſtrumente, insbeſon=
Aw ir Funkdienſt und Navigation, und 4. außerdem eine ge=
, Mutzlaſt tragen können. Dieſe Nutzlaſt wird vovausſichtlich
zmcſt und auf längere Zeit ausſchließlich aus eiliger Poſt be=
ſien
, da Paſſagierdienſt erſt dann in Frage kommt, wenn die
heernoch fehlenden notwendigen Erfahrungen in der Praxis
geimnelt ſind. Ein Ozeanverkehrsflugzeug muß ein Seeflugzeug
was auch bei ſchwierigen Wetterbedingungen, wie z. B. hoher
&H ohne Beſchädigung auf dem Waſſer niedergehen kann und
nwrndige kleine Reparaturen ſelbſt ausführt. Wie der
Ewvrmmkörper am beſten zu geſtalten iſt, ob Boot, Schwimmer
um Doppelboot, kann nur die Praxis ergeben. Die Motoren=
aſifſtung
muß auch im Gegenſatz zu den bisherigen Sportflug=
zſten
ſo beſchaffen ſein, daß nicht der ganze Flug auf einen ein=
zſ
Motor geſtellt iſt. Es kommen nach unſerer Anſicht aus
ßie: heitsgründen nur Flugzeuge mit mehreren Motoren, und
z wmnit mindeſtens drei in Frage, deren PS=Zahl ſo berechnet
muß, daß dieſe Flugzeuge auch bei Ausfall eines beliebigen
ſos (auf das Wörtchen. Beliebig iſt techniſch beſonderer
Aßt gelegt) ſeinen Flug anſtandslos fortſetzen kann.
Das wären alſo ſo etwa die Eigenſchaften der Romar
.. hat die Luft=Hanſa ſchon beſondere Zukunftspläne?
E8 iſt ſelbſtverſtändlich, daß die DLH. als Trägerin des
ſeſchen Luft=Verkehrs ſich mit den Fragen der Ozeanüberque=
uſu
vom Tage ihres Beſtehens (Januar 26) an befaßt hat.
Spr, in der erſten Hälfte 1926 hat ſie der geſamten deutſchen
erflrhrtinduſtrie ihre Anforderungen an hochſeefähige Flug=
zſee
ſchriftlich und mündlich übermittelt und um entſprechende
Awrſchläge gebeten. Dem techniſchen Stand der Werke ent=
ſuchend
konnten ſich nicht alle Fabriken beteiligen, die Luft=
bſt
= hat jedoch mit den in Frage kommenden Firmen die vor=
gſegsen
Projekte in monatelanger techniſcher Kleinarbeit geför=

dert. Erſt als alle Punkte nach dem damaligen Stande der Tech=
nik
auf ein Optimum gebracht waren, wurden die erſten Bauauf=
träge
vergeben. Den erſten ſichtbaren Erfolg ſehen Sie an der
Rowar. Man kann die Größenverhältniſſe micht beliebig ſtei=
gern
, der Größe ſind vorerſt noch natürliche Grenzen geſetzt. 1926=
27 erreichten die größten Typen 6 bis 7 Tons, ein Steigern über
20 Tons wurde nicht für richtig gehalten, obwohl man ſich bei
der Luft=Hanſa ganz klar darüber iſt, daß die künftigen Ozean=
flugzeuge
ein erheblich größeres Geſamtdeplacement haben müſ=
ſen
. Auch die Motoren= und Inſtrumentierungs=Ausrüſtungen
ziehen Grenzen nach oben und unten. Man wird daher verſtehen,
daß die Aufträge, die z. B. an Rohrbach ſchon 1926 erteilt wur=
den
, erſt heute zur praktiſchen Erprobung gelangen können. In
den nächſten Tagen wird das erſte Romar=Flugboot (Rowar
gleich Rohrbach Mare) einer Serie, die bei der Firma Rohrbach
auf Beſtellung der Luft=Hanſa aufgelegt wurde, ſeine Probeflüge
beginnen.
Kann man ein paar authentiſche Zahlen erfahren? Die
Preſſe brachte bisher meiſt Falſches, ein Gemiſch von Ideal
und Wirklichkeit, das ein wahres Zerrbild formte . . .
Selbſtverſtändlich, das iſt ja kein Geheimnis, die falſchen
Zahlenangaben ſind bedauerlich. Die Romar hat folgende Ab=
meſſungen
: Länge 22 Meter, Höhe mit laufenden Propellern 8,5
Meter, Tiefgang des Bootes bei normalem Fluggewicht 1,3 Meter,
Spannweite 36,9 Meter, Flügelfläche 170 Quadratmeter. Als
Beſatzung ſind vier Perſonen vorgeſehen: Führer, Navigator,
Funker, Bordmonteur. Als Nutzlaſt verlangten wir 12 Perſonen
mit ihrem Gepäck. Die Motoren ſind drei BMW. 6 (Bayeriſche
Motorenwerke), mit einer Leiſtung von dreimal 500/720 PS, die
Betriebsſtoffbehälter faſſen zirka 1900 Liter Brennſtoff und zirka
400 Liter Schmierſtoff, Gewicht zirka 19 000 Kg. Die Reichweite
mit obiger Nutzlaſt muß 4000 Kilometer betragen. Der Bauſtoff iſt
glattes Duralumin. Alle anderen Zahlen ſind falſch!
Welche Verwendung werden die drei Romar=Flugboote
finden, wenn ſie ihre Probeflüge zufriedenſtellend abſol=
viert
haben und von der Luft=Hanſa übernommen ſind?
Die Probeflüge nehmen einige Zeit in Anſpruch, denn wir
nehmen ſie ſehr eingehend und mit allergrößter Sorgfalt vor.
Dann kommen die Romar=Boote in den Streckendienſt der Luft=
Hanſa, wie er heute betrieben wird. Dort werden ſie längere
Zeit arbeiten, um Erfahrungen für Verbeſſerungen zu ſammeln,
das iſt notwendig für die Weiterentwicklung des Romar=Typs
und der neu aufzulegenden vergrößerten Typen. Welche Ma=
ſchine
ſpäter für einen Ozeanverkehr geeignet iſt, muß ſich aus
der Praxis ergeben, das kann wam heute noch nicht ſagen. Bei
allen techniſchem und ſeetechniſchen Stellen beſteht aber größtes
Vertrauen zu den Rohrbachflugzeugen und den eingebauten
BMW.=Motoren. Auf alle Fälle wird man größere Flugzeuge
erſt dann bauen, wenn ausreichend Erfahrungen mit den jetzigen
vorliegen. Wir wünſchen keinerlei ſprunghafte Entwicklung, ſon=
dern
wir bewegen uns auf ruhigen und deshalb ſicheren Entwick=
lungswegen
, denn wir ſind der Ueberzeugung, daß man techniſch
nur ſo zum beabſichtigten Ziele kommen kann.
Wie iſt es mit dem Perſonal?
Genau wie mit dem Material vovgegangen wird, geſchieht
es auch mit dem Perſonal. Auch hier iſt ein analoger, ſyſtemati=
ſcher
Entwicklungsweg bereits ſeit zweieinhalb Jahren von der
Luft=Hanſa beſchritten worden ..
Sie ſehen, und obige Geſichtspunkte dürften Ihnen das ge=
zeigt
hoben, daß es der Deutſchen Luft=Hanſa lediglich auf eine
weiſe Beſchränkung auf ihr eigenſtes Gebiet, den Handelsluft=
verkehr
, ankommt. Sie hat ſo weſentliche Aufgaben auf dem Ge=
biete
der Volkswirtſchaft, der Verkehrswirtſchaft, zu löſen und
halten muß. Die beſte Propaganda für den Ozeanflug= Verkehrs=
unternehmen
trägt. Es iſt daher auch ſelbſtverſtändlich, daß die

Deutſche Luſt=Hafa ſich bon jedem Häſchen nach Rekorden fern=
halt
emmuß. Die beſte Propaganda für den Ozeanflug=Verkehrs=
Gedanken wird ſtets die Tat ſein. Ein Vorwegnehmen von Vor=
ſchußlorbeeren
liegt daher keinesfalls im Sinne der Deutſchen
Luft=Hanſa.
Der Kampf gegen den Lärm.
C. K. Wie ſollen die bedrängten Gehörnerven des Groß=
ſtädters
gegen den Lärm, der durch die enorme Steigerung des
Verkehrs immer bedrohlicher wird, wirkſam geſchützt werden?
Dieſe Frage gewinnt beſtändig an aktuellem Intereſſe, und die
Sommerhitze, die jetzt den Aufenthalt in der Großſtadt ohnehin
ſchon qualvoll genug macht, iſt recht dazu angetan, das Problem
des Lärmſchutzes erneut zur Erörterung zu bringen. Zudem
handelt es ſich dabei nicht nur um das Wohlbefinden des Groß=
ſtadtmenſchen
, ſondern um eine Angelegenheit von allgemeiner
praktiſcher Bedeutung. Einer der bekannteſten Vorkämpfer der
Anti=Lärm=Bewegung in England, Prof. Henry J. Spooner, be=
rechnet
nämlich, daß die Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit
durch den Lärm mit einem wöchentlichen Verluſt von mehr ais
einer Million Pfund zu veranſchlagen ſei. Die Ermüdungs=
erſcheinungen
, die durch die Ueberreizung der Gehörnerven ein=
treten
, die ſich in Schlafloſigkeit, Reizbarkeit, Leiſtungsunfähigkeit
äußern, ſind ja bekannt genug, und die Anti=Lärm= Propagan=
diſten
bringen ſelbſt den zunehmenden Bedarf an Rauſch= und
Betäubungsmitteln damit in Zuſammenhang. Auch die man=
gelnde
Konzentrationsfähigkeit der Großſtadtkinder beim Unter=
richt
wird zum großen Teil auf die Einwirkung des Lärms
zurückgeführt. Gegen die hin und wieder auftauchende Behaup=
tung
, daß das moderne England ruhiger ſei als das England
vor hundert Jahren, kann mit Recht geltend gemacht werden,
daß trotz der beſſeren Straßenpflaſterung und der fortgeſchrit=
tenen
Technik im Bau der Verkehrsmittel die Erſchütterungen
der Straße heute 30= bis 40mal ſo groß ſind wie bei den leich=
teren
und langſameren Fahrzeugen der guten alten Zeit, und
daß die dynamiſchen Wirkungen ſolcher Erſchütterungen in direk=
tem
Verhältnis zum Gewicht und zur Geſchwindigkeit der Wagen
ſtehen. Was aber ſoll geſchehen, um hier Abhilfe zu ſchaffen?
Zunächſt weiſt der engliſche Sachverſtändige auf eine Reihe von
Lärmvermehrungen hin, die beſeitigt werden könnten. Viele
wacklige alte Gefährte müßten aus dem öffentlichen Verkehr ge=
zogen
und manche ſchlecht gepflaſterten Straßen den heutigen
Anforderungen angepaßt werden. Außerdem ſcheint es, daß der
neue Typ von Auto=Omnibus und Autodroſchke durch das obere
Verdeck eine Art Reſonanzboden bildet für die Geräuſchverbrei=
tung
. Um den arbeitenden Großſtadtmenſchen wenigſtens im
Innern der Häuſer Ruhe zu ſchaffen, müſſen die Iſolierungs=
verſuche
immer weiter ausgebaut werden. In den Vereinigten
Staaten konſtruiert man bereits eine neue Form von ſchallſicheren
Räumen, die durch Innenböden und Wände von den äußeren
Mauern getrennt und mit ſchallundurchläſſigen Materialien aus=
geſtattet
ſind. Auch in England entſteht jetzt ein ähnlicher Typ
von ſchallſicheren Häuſern. In der Königlichen Muſikhochſchule
in London ſchützt man ſich durch Innenwände von Kork und
Filz gegen den äußeren Lärm, und gleiche Schutzvorrichtungen
ſind, auch bereits in vielen Londoner Bürohäuſern eingebaut.
Das Staatliche Bau=Unterſuchungsamt beſchäftigt ſich eingehend
mit der Prüfung von verſchiedenen neuen Schallſchutzmitteln, die
in einem beſonderen Lärmverſuchszimmer bei Geräuſchen aller
Art und Stärke erprobt werden. Ein in Amerika bereits mit
großem Erfolg angewandtes Mittel, eine unelaſtiſche Unterlage
aus Holzſtoff, iſt neuerdings der Gegenſtand dieſer Geräuſch=
verſuche
. Eine noch zu löſende Frage bleibt freilich die der Ver=
billigung
der immer noch ſehr koſtſpieligen Einrichtung von ſchall=
ſicheren
Räumen und Häuſern.

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Turnen.

Main=Rheingau O. T. Jugendtreffen.
Dosgelöſt von allen anderen Veranſtaltungen, ſteht der kommende
ſnitag im Zeichen des erſten Gaujugendtreffens des Main=Rheingaues.
WVorbereitungen hierzu hat der Turnverein Stockſtadt a. Rh. über=
manen
. Frohſinn ſoll über dem Tag leuchten, der in allen ſeinen
rieien den Außenſtehenden das zeigen ſoll, womit die Turnerſchaft ihre
ſgend beſchäftigt. Nach vorausgegangenen kurzen Wanderungen ſoll
Surnerjugend bis 10½ Uhr in Stockſtadt eingetroffen ſein und wird
ſtt von Mitgliedern des Tv. Stockſtadt nach dem Treffpunkt geleitet
ſrxen. Gelegenheit zum Beſuch des Gottesdienſtes vor Beginn des
ſeffens iſt gegeben. Eingeleitet wird der Jugendtag mit einer Feier=
ige
um 12½ Uhr, die dem Jungturnertum und dem Gedächtnis des
iivaters Jahn gelten ſoll. Beſondere volkstümliche Wettkämpfe für
Sen und Mädchen vom 13.18. Lebensjahre ſind ausgeſchrieben.
ſieh der Austragung der Wettkämpfe ſollen im Ring in zwangloſen
Spen turneriſche Vorführungen, Spiele uſw. ſtattfinden. Selbſt ein
inwernislauf für Knaben, bei welchem Naturhinderniſſe zu überwinden
ſo., wird nicht fehlen. Beendet wird das Jugendtreffen mit einer kur=
Schlußfeier. In allem ſoll der Jugendtag von dem Geiſte turneri=
ſe
: Arbeit Zeugnis ablegen. Auch an dieſer Stelle ergeht nochmals
Ruf an die geſamte Turnerjugend, aber auch an die Aelteren des
ſam=Rheingaues: Kommt zahlreich zum Jugendtreffen am Sonntag,
n 19. Auguſt, nach Stockſtadt a. Rh.
Main=Rheingau D.T. Ehrung verdienſtvoller Turner.
FFür beſondere Verdienſte in der Deutſchen Turnerſchaft verlieb der
ſa n=Rheingau D.T. an folgende Turner: Friedr. Schulz, Frz. W.
ſwer, Leonhard Schröbel, Gg. Schuchmann und Chr. Wendel, ſämtlich
ſiglieder der Turngeſellſchaft Ober=Ramſtadt, den Gau=Ehrenbrief.

Main=Rheingau. Deutſche Turnerſchaft.
Die noch vor Beginn der Meiſterſchaftsſpiele gur Verfügung ſtehender
ſonntage werden von den Handhallmannſchaften der Gauvereing zur
ſutragung von Freundſchaftsſpielen ganz beſonders ausgenutzt. Der
e Sonntag ſtand dieſerhalb im Mittelpunkt einiger intereſſierter
eFfen, die mit teils ſehr knappen Endergebniſſen endigten.
Tſchft. Griesheim 1: Oſthofen 1. 4:1 (2:0).
Zu Beginn des Spieles gehen die Vorſtädter mächtig aus ſich heraus
n legen ein lebhaftes Tempo vor, dem die Gäſte aus dem Nachbargau
hi inheſſen nicht gewachſen ſind und ziemlich abfallen. Griesheims
term liegt dauernd im Angriff und belagert das Gegentor. Mit gro=
e
. Mühe gelangt Oſthofen kurz vor Schlußpfiff zum Ehrentor/
Walldorf 1. Nied 1. 5:5 (2:3).
Bis zur Halbzeit übernahm Nied, als Gaſt des Nachbargaues, mit
ichter Ueberlegenheit die Führung. Walldorf, das ſich in der zweiten
albzeit beſſer findet, kann bis zum Schlußpfiff das unentſchieden her=
eiäühren
.
Arheilgen 1. Langen 1. 5:5 (5:2).
Langen, das mit erſatzgeſchwächter Mannſchaft antreten mußte, hatte
den überragend beſſeren Arheilgern ſehr große Mühe. Das Halb=
tichergebwis
beweiſt die Ueberlegenheit Arheilgens zur Genüge. Auch
Der zweiten Halbzeit dominierte Arheilgens ſympathiſche Elf. Durch
e Leichtſinnigkeit des Torwächters der Arheilger gelangt Langen zu
ein für ſich günſtigen Reſultat. Das Spiel zog eine zahlreiche Zu=
hruermenge
an.
Tade, Sprendlingen Tv. Seeheim 15:3 (5:2).
Beide Mannſchaften zu Beginn des Spieles gleichwertig. Seeheim
ut für ſich in der ſechſten Minute den erſten Erfolg. Sprendlingen
ami in der neunten Minute gleichziehen. Seeheim kam bis zur Halb=
eil
zum zweiten Treffer, während Sprendlingen ſich durch vier Tore
nen ſicheren Vorſprung verſchaffen konnte. Nach der Pauſe iſt Sprend=
ugen
dauernd überlegen und liegt ſtets im Angriff, dem Seeheim nicht
ennachſen iſt.
Egelsbach Erfelden (Aufſtiegſpiel) 3:2 (2:1).
In dem ſchönen, ritterlichen Spiel wurde zwar hart gekämpft, aber
ie die Grenzen des Erlaubten überſchritten. In der dritten Minute
brraſcht Egelsbach durch ſeinen erſten Torerfolg. Erfelden gleicht in
ei ſechſten Minute hierauf aus. Kurz vor Halbzeit muß Erfeldens
hüter den Ball aus dem Netz ziehen. In der achten Mimrte nach
ATbzeit erhöht Egelsbach durch Strafwurf das Reſultat auf 3:1. Er=
elgen
kann kurz vor Spielſchluß ſeinen zweiten Treffer erzielen. Mit
ſhgem Ergebnis trennten ſich zwei ebenbürtige Gegner.

V. f. R. Schwanheim Polizeiſportverein Darmſtadt.
Zum zweiten Treffen in der diesjährigen Verbandsſpielzeit muß die
Licamannſ haft des Heſſ. Polizeiſportvereins nach Schwanheim. Was
das heißt, weiß jeder Handballanhänger in Darmſtadt. Schwanheim
ſt neben Fußhallſportverein Frankfurt die ſpielſtärkſte Mannſchaft in
Foankfurt. Das 3:3=Ergebnis von der letztſonntäglichen Begegnung der
bel den erwähnten Mannſchaften dokumentiert ihre gleichwertige Spiel=
tixke
. Der Ausgang des Spieles am kommenden Sonntag gibt der
Apierform nach einen Aufſchluß der Spielſtärke, zwiſchen V. f. R.
Eſhwanheim Fußballſportverein Frankfurt und Polizeiſportverein
Drrrmſtadt Babenhauſen. Hoffentlich werden die Mannen des Poli=
feifſportvereins
der Wichtigkeit des Spieles bewußt ſein und der Sturm
eix anderes Spiel liefern als gegen Rot=Weiß. Es wäre angebracht,
wann ſich einige Anhänger aufraffen und ihre Mannſchaft auf dem
ſawveren Gang begleiten würden.
Fußball.
Spielvereinigung Groß=Umſtadt 1. FSpV. Groß=Zimmern 1:3.
Am Sonntag hatte die SpV. Groß=Umſtadt die erſte Elf vom FSpV.
Haoß=Zimmern als Gaſt. Bei herrlichem Fußballwetter entwickelte ſich
ei: ſehr ſchönes Spiel, welches auf beiden Seiten gefährliche Situationen
bugchte.

* Internationales Schachturnier
in Bad Kifſingen.
Während in der erſten Runde ſchnell mehrere Entſcheidungen fielen
uid die Gegner ſich nur vorſichtig abtaſteten, brachte die zweite Runde
erſeitterte Kämpfe. Nur Rubinſtein wollte ein Remisangebot von Tar=
ron’ch
, trotzdem er gewiſſe Endſpielvorteile hatte, nicht zurückweiſen und
goib die Partie nach 30 Zügen remis. Tarraſch hat hiermit einen uner=
varrteten
Achtungserfolg erzielt. Alle übrigen fünf Partien wurden zur
Nurchmittagsſitzung abgebrochen, nämlich die Zuckertorteröffnung Nimzo=
waſch
-Yates, die indiſchen Partien RetiEuwe, MarſhallCapablanca,
ds Damengambit TartakowerSvielmann und die ſiziligniſche Partie
MfieſesBogoljubow. In der ſchon am Vormittag beendeten Partie
berteidigte ſich Tarraſch indiſch. Am wildeſten ging es in der Partie
MſtieſesBogoliubow her. Bogoljubow ließ ſich auf einen riskanten
Ainuerngewinn ein, wonach Mieſes durch ein Figurenopfer einen ſtarken
Angriff einleiten konnte. Reti ſtand gegen Euwe eine Zeitlang über=
lmen
, kam aber im Endſpiel in Nachteil. Tartakower erlangte gegen
Sielmann durch ausgezeichnetes Poſitionsſpiel Vorteile. Die Partie
Marſhall=Capablanca vereinfachte ſich nach Maſſentauſch der Figuren
3u einem Springerendſpiel. Am wenigſten geklärt war die Kampfpartie
AmzowitſchYates. Mieſes mußte ſich gegen Bogoljubow am Nach=
mi
=ttag mit remis durch ewiges Schach begnügen. Reti verlor im Turm=
Hadſpiel gegen Euwe. Marſhall einigte ſich mit Capablanca im 39. Zuge
a=f remis; Yates überſah eine naheliegende Gewinnfortſetzung und
maußte ſich gegen Nimzowtiſch mit remis begnügen. Tartakower fand
agen Spielmann nicht die ſtärkſte Fortſetzung. Die Partie wurde als
Zurmendſpiel abgebrochen. Spitze: Bogoljubow, Capablanca, Euwe
mnd Rubinſtein je 1½=

Mittwoch den 15. Zuguſf 1928

Geite 11

Anſere Preisgekrönten in Amſterdam.
Die nun beendeten 9. Olympiſchen Spiele haben Deutſchland elf
erſte, neun zweite und achtzehn dritte Plätze eingebracht. Ein unbe=
dingt
erfreulicher und auch großer Erfolg, der noch dadurch an Wert
gewinnt, daß faſt in allen wichtigen Entſcheidungen deutſche Vertreter
im Endkampf waren. Wir laſſen nachſtehend noch eine zuſammen=
faſſende
Ueberſicht über unſere Preisträger folgen:
Goldmadaillen erhielten:
Lina Radke=Breslau (800 Meter Laufen)
Helene Mayer=Offenbach (Florettfechten)
Hilde Schrader=Madeburg (200 Meter Bruſtſchwimmen)
Kurt Helbig=Plauen (Gewichtheben leicht)
Joſef Straßberger=München (Gewichtheben ſchwer)
Kurt Leucht=Nürnberg (Ringen, Bantamgewicht)
Bruno Müller/Kurt Moeſchter=Berlin (Zweier ohne Steuermann)
Freiherr v. Langen=Parow (Dreſſurprüfung)
Dreſſurprüfung=Mannſchaftsſieg mit Freiherr v. Langen, Ritt=
meiſter
Linkenbach, Freiherr v. Lotzbeck
Waſſerball mit E. Rademacher, J. Rademacher, O. Cordes,
W. Gunſt, E. Beneke, K. Bähre, M. Amann
Fritz Henſel=Nürnberg (Städtiſche Architektur)
Silberne Medaillen erhielten:
E. Rademacher=Magdeburg (200 Meter Bruſtſchwimmen)
Eduar Sperling=Dortmund (Ringen, leicht)
Adolf Rieger=Berlin (Ringen, halbſchwer)
Erwin Casmir=Frankfurt a. M. (Florettfechten)
Ernſt Piſtulla=Berlin (Boxen, halbſchwer)
4 mal 100 Meter Staffel mit Lammers, Corts, Houben, Körnig
4 mal 400 Meter Staffel mit Neumann, Krebs, Storz,
Engelhardt
Binding (Lyrik)
Weiß (Literariſche Sammelwerke)
Bronzene Medaillen erbielten:
Geor) Lammers=Oldenburg (100 Meter Laufen)
Helmit Körnig=Berlin (200 Meter Laufen)
Joachim Büichner=Magdeburg (400 Meter Laufen)
Hermann Engelhardt=Darmſtadt (800 Meter Laufen)
Emil Hirſchfeld=Allenſtein (Kugelſtoßen)
4 mal 100 Meter Staffel für Damen mit Kellner, Schmidr,
Heldmann, Junker
Lotte Mühe=Hildesheim (200 Meter Bruſtſchwimmen)
Lt. Helmut Kahl=Berlin (Moderner Fünfkampf)
Hans Bernhardt/Karl Köther=Hannover (Tandemfahren)
Major Bruno Neumann=Hannover (Vielſeitigkeits=Reitprüfung)
Georg Gehring=Ludwigshafen (Ningen, Schwer ewicht)
Hans Wölpert=München (Gewichtheben, Federgewicht)
Olga Oelkers=Offenbach (Florettfechten)
Langer (Städtiſche Architektur)
Klemm (Malerei)
Feldb zuer (Kudferſtiche)
Scharff (Reliefs und Medaillen)
René Sintenis (Bildhauerei),

Die Erfolge der einzelnen Sporkarlen.

Schwerathletik (Ringen 1. Plätze 2. Plätze 3. Plätze Punkte und Gewichtheben): 15 Leichtathletik: 13 Schwimmen: Kunſtwettbewerb: Reiten: Fechten: Rudern: Boxen: Moderner Fünfkampf: Radfahre::

Kongreß der Schwimmer in Amſierdam.
Im Anſchluß an die Olympiſchen Spiele hielt in Amſterdam die
FJNA (Internationaler Schwimmverband) ſeinen Kongreß ab, bei
dem Aenderungen in den Wettkampfbeſtimmungen vorgenommen wur=
den
. Das Startkommando lautet in Zukunft einfach: Fertig los.
Ein Antrag auf Abänderung der Sprungtabellen wurde einer Kom=
miſſion
zur Prüfung übewieſen. Annahme fand der Antrag, bei dem
Nückenſchwimmen das Wenden mit nur einer Hand zuzulaſſen. Die
Waſſerballſpiele ſollen in Zukunft bei den Olympiſchen Spielen und
den Europameiſterſchaften nach einem neuen Syſtem ausgetragen wer=
den
, das der FJNA=Vorſtand vorbereiten wird. Der nächſte Kongreß
der FJNA. wird 1930 in Berlin ſtattfinden.

Von Lugano nach Meran.
Die zweite Etappe der internationalen Alpenfahrt führte von
Lugano über Como, MonaggioSiondrio nach Meran. Die zurück=
gelegte
Strecke belief ſich auf 422 Km. Allgemein herrſchte die Meinung,
daß dieſe Etappe ſehr leicht ſei, aber dieſe Meinung wurde vielen zum
Verhängnis. Der Leichtſinn, mit dem einige Fahrer an ihre Aufgabe
herangingen, war die Urſache, daß von dreizohn geſtarteten Fabrik=
teams
nur noch fünf ohne Strafpunkte geblieben ſind. Nach der Mar=
rini
=Mannſchaft haben nun auch Wanderer und Laſalle je einen Fahrer
verloren. Eine Reihe von Einzelfahrern ſchied durch Unfälle aus. Von
78 in Lugano geſtarteten Fahrern werden nur noch 68 die dritte Etappe
von Meran nach Belluno über 386 Km. aufnehmen können. Die zehn
Ausgeſchiedenen ſind: Graumüller (Wanderer), Schuh (Laſalle), Frau
L. Bahr (Steyr), v. Werſch (Brennabor), Schine (Laſalle), Norma
(Minerva), Boerio (Fit), Bruce (AC.), A. B. (Citroen), Mazier
(O. M.).
Der aus Darmſtadt an der Fahrt teilnehmende Herr W. R. Wittich
blieb bis jetzt ſtrafpunktfrei.
Pferdeſport.
Mennen zu Hoppegarten am 14. Auguſt.
1. Preis von Wörbzig. 2800 Mk. 1000 Meter. 1. Geſt. Ravenbergs
Brunſtzeit (E. Pretzner); 2. Frau H. v. Opels Eiſenhagel (Narr) als
1. diſtanziert; 3. Mont Dore. Ferner: Caſper, Stauffenburg, Sophiſt,
Miniſter Mithridates, Surya, Hulda, Verena, Per Sea. Tot. 20; Pl.
13, 23, 16:10. Hals1½ Lg.
2. Preis von Erxleben. 3900 Mk. 1600 Meter. 1. L. u. W. Sklareks
Laetitia (O. Schmidt); 2. Pergola; 3. SSchneeeball; 3. *Cocktail. Fer=
ner
: Dominikus, Conkurent, Teukros, Burgwart, Runkler, Tot. 33; Pl.
14, 55, 11. 9:10. 34 Lg.
3. Preis von Springhirſch. 3900 Mk. 1200 Meter. 1. Frhr. S. A.
v. Oppenheims Dido (Varga); 2. Augapfel; 3. Lichtblick. Ferner: Ann=
chen
. Tot. 27: Pl. 11, 11:10. 1½½.
4. Preis von Oelberg. 7800 Mk. 2600 Meter. 1. Geſt. Mydling=
hovens
Freiweg 2 (Williams); 2. Gute Sitte; 3. Hödur. Tot. 13; Kopf
bis Hals.
5. Auguſt=Verkaufsrennen. W00 Mk. 1600 Meter. 1. Lorenz Hahn
Fernländer (Vaas); 2. Allevweltsmädel; 3. Minnelied. Ferner; Ore=
ſtes
, Pedrillo, Gladiole, Seekadett. Tot.: D; Pl. 15, 25, 47:10. ½ bis
1 Länge.
6. Preis von Althaldensleben. 2800 Mk. 1000 Meter. 1. A. u. C.
v. Weinbergs Pgtras (O. Schmidt); 2. Tiber; 3. Teutobod. Ferner;
Falcone, Lateran, Dias, Eliogabal, Felſen, Dar es Salaam, Nymphen=
burg
, Collegial, Moewe, Saalburg. Tot,: 156; Pl. 54, 43, 31:10.
Kopf-Kopf.
7. Preis von Hohenturm. 2800 Mk. 1800 Meter. 1. L. u. W. Skla=
reks
Waldrada (Haynes); 2. Hans Thoma; 3. Alſterluſt. Ferner: Eiſen=
braut
, Mydear, Trianon, Windſpiel. Tot.: 26: Pl. 15, 17, 28:10. 2½
bis 34 Längen.
Das kommende Baden=Badener Automobilturnier als 5. Baden=
Badener Automobil=Herbſtſporttage gelangt vom 7.9. September zur
Durchführung. Das Bergrennen auf der 10 Klm. langen Bergſtrecke
auf dem Plättig ſteigt am Samstag, 8. Sept. Die Zuverläſſigkeitsfahrt
kommt in Fortfall, dafür tritt eine Strahlenfahrt in die Pfalz ein. Den
Rahmen bilden eine Zielfahrt nach Baden=Baden und eine Ballonfahrt.

*31. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
5. Tag ber 5. Klaſſe. In der heutigen Vormittags=Ziehung
fielen: 4 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 98 410, 201 083: 12 Gewinne
zu je 3000 Mark auf Nr. 45 294, 48 126, 63 700, 166 161, 195 868, 289 781;
Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 206 201, 372 770: 18 Gewinne zu je
1000 Mark auf Nr. 80 799, 105 006, 110 433, 152 773. 182 721. 230 010,
233 484, 274 811, 296 433: ferner 82 Gewinne zu je 500 Mark und
142 Gewinne zu je 300 Mark. In der Nachmittags=Ziehung
fielen: 2 Gewinne zu je 10 000 Mark auf Nr. 23 426; 2 Gewinne zu je
5000 Mark auf Nr. 370 969; 2 Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr.
165 347; 26 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 9985, 28 741, 34 727,
63305 77856 94961 158136 170735 173773 197653 231486 294290 341352;
36 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 13 287, 99 297, 108 104, 199 966,
217 427, 220 356, 225 905, 252 903, 266 107, 282 613, 285 461. 310 201,
317 541, 318 416, 329 563, 334 487, 342 595, 345 697; ferner 74 Gewinne zu
je 500 Mark und 180 Gewinne zu je 300 Mark. Im Gewinn=
rade
verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu je
500 000 Mark, 2 Gewinne zu je 300 000 Mark, 2 Gewinne zu je 200000
Mark, 2 Gewinne zu je 100 000 Mark, 4 Gewinne zu je 75 000 Mark,
4 Gewinne zu je 50 000 Mark, 10 Gewinne zu je 25 000 Mark, 68 Ge=
winne
zu je 10 000 Mark, 134 Gewinne zu je 5000 Mark, 354 Gewinne
zu je 3000 Mark, 636 Gewinne zu je 2000 Mark, 1352 Gewinne zu je
1000 Mark. 3614 Gewinne zu je 500 Mark, 9356 Gewinne zu je 300
Mark.

Geſchäftliches.
Ein vorteilhaftes Angebot der Sunlicht=Geſellſchaft gibt der Haus=
frau
Gelegenheit, die Lux=Seifenflocken, ſowie das Putz= und Scheuer=
mittel
Vim kennen zu lernen. Koſtenlos erhält jeder Haushalt
eine Originaldoſe Vim (Wert 30 Pfg.) beim Einkauf eines Paketes
Lux=Seifenflocken; man braucht nur den Gutſchein aus der in den
jächſten Tagen in dieſer Zeitung erſcheinenden Anzeige der Sunlicht=
Geſellſchaft, Mannheim, auszuſchneiden und in irgendeinem Geſchäft,
das Sunlicht=Erzeugniſſe führt, einzulöſen. Man wird ſich durch den
eigenen Verſuch überzeugen, daß Lux=Seifenflocken das ideale Waſch=
mittel
für feine Wäſche und empfindliche Kleidungsſtücke ſind.

Mittwoch, 15. Auguſt. 12.15: Schulfunk. Engliſch. O 15: Rektor
Wehrhan: Das Wandern iſt des Müllers Luſt. Vom Wander=
burſchen
alter Zeit. O 15.40: Bücherſtunde, O 16.35: Funkorch.:
Rokoko. Mitw.: Marianne Mathy (Sopran). o 18.15: Vereins=
nachrichten
. Mitteilungen. O 18.30: Kaſſel: Garteningenieur Hinze:
Schädlinge des Gemüſebaues. O 18.45: Vortrag. 19.15: Privat=
dozent
Dr. Wülker: Nordſeefiſche und ihre wirtſchaftliche Bedeutung.
O 19.30: Engliſche Literaturproben. 19.45: Engliſcher Sprach=
unterricht
. O 20.15: Konzert des Funkorch. Muſikal. Leitung:
Kapellm. Merten. Soliſten: Licco Amar (Violine), Maurits Frank
(Violoncello).
Stuttgart.
Mittwoch, 15. Auquſt. 12.30: Schallplatten. O 15: Kinderſtunde.
Tante Gretle, Onkel Ott, Funkorch. O 16.15: Funkorch.: Märſche und
Walzer. Einlagen: Sängerklub Hechingen. O 18: Landwirtſchafts=
nachrichten
. O 18.15: A. Berker: Die drei Hauptreligionen Chinas.
O 18.45: Th. Brandt: Luſtige Wiener Typen. O 19.15: Fritz Ohle:
Die Frauen in Marokko. Ein Beitrag zur neueren Marokkoforſchung.
O 20: Einakterabend. Leitung: E. Stockinger. Funkorch, In Todes=
angſt
. Schwank in einem Aufzug von Ed. Schacht. Perſ.: Ernſt
Sandorf, Arzt; Anna, ſeine Gattin; Karl Scheller; Lina Deppe, eine
junge Witwe: Dienſtmädchen bei Sandorf. Ort: Bei Sandorf,
Zeit: Gegenwart. Das Hemdenknöpfchen. Luſtſpiel in einem
Aufzug von H. Müller. Perſ.: Max von Langenau, Rechtsanwalt;
Ilſe, ſeine Frau; Lucky, deren Schweſter; Dr. Arnold Gladenbach;
Suſe, Köchin. Ort: Salon bei Langenau. Zeit; Gegenwart. O. An=
ſchl
.: Nachrichten.
Berlin.
Mittwoch, 15. Auguſt. 8: Gymnaſtik. 16: Margarete
Caemmerer: Die Frau als Kulturträgerin. (In der Familie.)
O 16.30: Dr. R. Zueizer, Potsdam: Wie ſoll man ſtehen und gehen?
Folgen der falſchen Fußſtellung. O 17: Dr. Kaethe Haar: Tſchechi=
ſche
Frauendichtung. O 17.30: Tee=Muſik. Kapelle Heinz Lagoſch.
O 19: Gartendirektor Leſſer; Rundſchau für Blumen= und Garten=
freunde
. O 19.30: George Goetz: Liberales Judentum. O 20:
Dr. Mahrholz: Der Wiederaufbau des europäiſch=amerikaniſchen
Kulturkreiſes. O 20.30: Vortrag. O 21: Lieder von Hermann Löns.
Margarete Corazolla (Geſang), P. Graener (Flügel), H. Mühlhofer
(Rezit.) O Anſchl.: Tagesnachrichten. O 22.30: Aus klaſſiſchen
Operetten. Konzert=Orch. Otto Kermbach,

Deutſche Welle. Mittwoch, 15. Auguſt. 6: Gymnaſtik. e 12:
Prof. Dr. Adam und Rektor Lorenh: Sauberkeit. 0 12.30: Mitteil,
des Reichsſtädtebundes. O 12.40: Mitteil. d. Verbandes der Preuß.
Landgemeinden. o 14.30: Kindertheater: Rumpelſtilzchen. 15:
Reg.=Rat Hylla: Die Volksbücherei in der Volksſchule. o 15.35:
Wetter u. Börſe. 2 16: F. Weſtermann: Kurzſchriftdiktate. 16.30:
O. Kappelmayer: Moderne Erdbodenforſchung. O 17: Hamburg:
Klavierkonzert von Lutz Proskauer. Die Entwicklung der Klavier=
technik
in der Jazzmuſik. o 18: Dr. Erdmann: Bedeutung, Organi=
ſation
und Tätigkeit der deuthen Arbeitgeberverbände. o 18.30:
Franzöſiſch für Fortgeſchrittene. 18.55: Techn. Lehrgang. Fr. Reg.=
Gewerberat Dr. Crüger: Frauen= und Jugendlichenſchutz. O 19.20:
Prof. Dr. Hans Mersmann: Einführung in das Verſtehen von
Muſik. O 20.30: Berlin: Vortrag. O 21: Berlin: Hermann Löns.
Mitw.: Margarete Corazolla (Geſang), H. Mühlhofer (Rezit.),
O Anſchl.: Preſſenachrichten. O 22.30: Aus klaſſiſchen Operetten.
Mitw.: A. Preuß (Tenor) und Konzert=Orcheſter Otto Kermbach.

Wetterbericht.
Gießen, 14. Auguſt.
Ueber Mitteleuropa iſt der Luftdruck etwas angeſtiegen, ſo daß die
engliſche Sturmzyklone weiter ſtationär geblieben iſt. Das flache Hoch=
druckgebiet
ſcheint jedoch wieder abzuziehen. Somit gewinnt das Tief
in unſerem Gebiet an Raum und wird erneut Bewölkung mit vereinzel=
ten
Niederſchlägen bringen.
Vorherſage für Mittwoch, den 15. Auguſt: Wolkig, ſpäter bedeckt, wär=
mer
, mit vereinzelten Niederſchlägen.
Ausſichten für Donnerstag, den 16. Auguſt:: Immer noch unbeſtändiges
Wetter.

Ort: Wetter: Temp.
in Ce Wind: Nieder=
ſchlag

in mm Schnee=
decke

in em Gießen: bedeckt 3,0 Aachen: woltig SSW. Hamburg: Nebel 1 SW, Berlin: heiter 18 8O. München: bedeckt 15 Königsberg: wolkig 16 Fi. Breslau: wolkig 17 WSW. Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen 7 Feldberg:
Taunus wolkig 12 W Waſſerkuppe Nebel 10 SW. Feldberg:
(Schwarzw.) Nebel 9 NW. 12 Zugſpitze: wolkig SSW. Kahler Aſten: Fichtelberg: wolkig NSN. Schneekoppe: wolkig

Hauptſchriftleitu.ig. Rudolf Maup=
Veran=ortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. Quetſcht ſür den Schlußdlerſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Dr. Herdert Nettei ſür den Inſeralentel: Wiliv Kuble: Drue
und Verlag: 2. C. Wittlch ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantle der Rückſendung nicht Übernommen.

Die heutige Nummer hat 14 Seiten.

[ ][  ][ ]

Nummer 226

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Der Berliner und Frankfurter Börſenvorſtand beſchließt Abſchaf=
fung
des Medio=Termines. Der Vorſtand der Berliner Wertpapierbörſe
hielt am heutigen Dienstag eine Sitzung ab, in der über die Frage der
Abſchaffung oder Beibehaltung der Medio=Liquidation beſchloſſen werden
ſollte. Wie gemeldet wird, iſt die Entſcheidung dahin gefallen, daß die
Medio=Liquidation abgeſchafft werden ſoll. Dieſer Beſchluß iſt noch den
vorgeſetzten Aufſichtsorganen zu unterbreiten, die eventuell ein Veto=
recht
hiergegen haben; doch nimmt man nicht an, daß dieſe von ihrem
Einſpruchsrecht Gebrauch machen werden. Wie dazu weiter verlautet,
wird im Monat September die Medio=Liquidation noch ſtattfinden.
Vom 1. Oktober ab dürfte ſie ſodann in Fortfall kommen, ſo daß Ende
Oktober zum erſten Male ſeit Wiedereinführung des Börſentermin=
handels
nach dem Kriege eine Monatsliquidation ſtattfinden wird.
Wie wir erfahren, wird ſich der Frankfurter Börſenvorſtand in einer
ſeiner Sitzungem auch mit der von Berlin beſchloſſenen Abſchaffung der
Medioliquidation befaſſen. Er wird, wie gelegentlich von ihm ſchon
betont, ſich der neuen Situation anpaſſen und gleichfalls die Abſchaffung
der Medioliquidation für die Frankfurter Börſe beſchließen.
Tagung des Reichsverbandes des Deutſchen Groß= und Ueberſee=
handels
am 20. und 21. September 1928 in München. Der Reichsverband
des Deutſchen Groß= und Ueberſeehandels läßt die Einladungen zu ſeiner
diesjährigen ordentlichen Mitgliederverſammlung zum W. und 21. Sep=
tember
er, nach München ergehen. Die Tagesordnung ſieht Referate vor
von Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius=Berlin, Konſul Gumprecht=
Hamburg, Otto Keinath M. d. R. W. R.=Berlin, Geheimrat Dr. Ravené=
Berlin, Prof. Dr. Schumpeter=Bonn. In der Reichsausſchuß=Sitzung
am 20. September er. werden ſprechen: Miniſter Höpker=Aſchoff, Staats=
ſekretär
Prof. Dr. Popitz, Exzellenz Schiffer, Dr. Leo Engel, Dr. Enke=
Eſſen, Rechtsanwalt Dr. Heinrich Friedländer, Wilh. Herrmann, F.
Hildebrandt und R. Wagner=Hamburg. Die Tagung iſt als eine Kund=
gebung
für die Bedeutung und Erhaltung der individualiſtiſchen Initia=
tive
innerhalb der Wirtſchaft gedacht. Ueber Individualismus oder ge=
bundene
Wirtſchaft wird Prof. Schumpeter=Bomn ſprechen. Die
nächſte Tagung findet erſt im Jahre 1930 ſtatt.
Günſtige Entwicklung der heſſiſchen Sparkaſſen. Die Spar=
einlagen
ſind bei den heſſiſchen Sparkaſſen im erſten Halbjahr
von 115 Millionen RM. auf 135,5 Millionen RM., alſo um 22,5
Millionen RM. oder im Monatsdurchſchnitt um 33 Millionen
RM. geſtiegen, die Giroeinlagen von 23 Millionen auf 27,7 Mil=
lionen
RM. Im erſten Halbjahr betrug der Zuwachs an Spar=
einlagen
18,4 Millionen RM.
Das neue Hochhausprojekt der J. G. Farbeninduſtrie. Wie gemel=
der
wird, war am 12. Auguſt der Termin abgelaufen, an dem die von
der J. G. Farbeninduſtrie aufgeforderten Künſtler, darunter von Frank=
furt
a. M. Stadtrat May und Prof. Elſäſſer, ihre Entwürfe zu dem
neuen Profekt des Hochhauſes am Grüneburgpark einzureichen hatten.
Die verſchiedenem Arbeiten dürften der in dieſem Monat ſtattfindenden
Vewwaltungsratsſitzung der J. G. Fapbeninduſtrie zur Begutachtung und
evtl. Entſcheidung vorliegen. Sollte man ſich hier für einen der Ent=
würfe
ſofort entſcheiden, ſo iſt trotzdem wohl kaum mit dem ſofortigen
Baubeginn zu rechnen, da noch zahlreiche weitere Bedingungen zu er=
ledigen
ſind. Der Baubeginn wird demnach immer noch mindeſtens
mehrere Wochen auf ſich warten laſſen müſſen.
Waggon= und Maſchinenbau A. G., Görlitz. Der Abſchluß für das
am 30. 6. abgelaufene Geſchäftsjahr weiſt noch Abſchreibungen von
762 734 RM. (i. V. 484 342 RM.) einen Ueberſchuß von 1098 674
(229 473) RMN. aus. Hieraus ſollen 10 Prozent Diridende auf das
6 Mill. RM. betragende A.K. (8 Prozent auf 2,34 Mill. RM. i. V.)
rerteilt, 100 000 RM. (17 500 RM.) an die Reſerve überwieſen, 366 000
RM. zur Tilgung der in der a.o. G.V. vom 13. 3. 1928 beſchloſſenen
Vergütung von 10 Prozent auf den Nennwert der bisherigen Vz.A.
für den Verzicht auf die Vosrechſte, 4101 (3204) RMM. für Zinſen für
Genußrechte und geſetzliche Tilgung derſelben verwandt und 28 573
(21 569) RM. auf neue Rechnung vorgetragen werden. Beide Werke
ſind für die nächſten Monate des nenen Geſchäftsjahres ausreichend be=
ſchäftigt
. Die Ausſichten ſind, falls die Reichsbahn für 1929 normale
Aufträge erteilt und nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe eintreten, als
gut zu bezeichnen.

Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 14. Auguſt ſtell=
ten
ſich für Kupfer: (Tendenz: träge) Standard per Kaſſe 62¾ bis
62½, drei Monate 62½6212/,, Settl. Preis 62½, Elektrolyt 68¾4 bis
69½, beſt ſelected 6566½, Elektrowirebars 69½; für Zinn: ( Ten=
denz
: ruhig) Standard per Kaſſe 212½213, drei Monate 210½21034,
Settl. Preis 213, inoff.: Banka 218½, Straits 215¾; für Blei: ( Ten=
denz
: feſt) ausländ, prompt 211/,, entft. Sichten 211/,z, Settl. Preis
21); für Zink: (Tendenz: ſtetig) gewöhnl. prompt 247, entft.
Sichten 2434, Settl. Preis 24½. Inoffizielle Notie=
rungen
: Queckſilber 22½23; Wolframerz 1578.
Die Metallnotierungen in Berlin am 14. Auguſt ſtellten ſich für je
100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
140 RMM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metall=
börſenvorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland,
für prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhütten=
aluminium
, 98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190
RM., desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz., 194 RM.; Rein=
nickel
, 90= bis 99proz., 350 RM.; Antimon Regulus 8631 RM.; Fein=
ſilber
(1 Kg. fein) 8182,50 RM.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
14 Auguſt ſtellten ſich für Kupfer: Januar bis März 126,00 (126,25),
April 126,00 (126,50), Mai 126,25 (126,50), Juni und Juli 126,00 (126,50),
Auguſt 124,75 (125,75), September 125,50 (126,00), Oktober bis Dezember
126,00 (126,25) Tendenz: ſtill. Für Blei: Januar und Februar
43,50 (43,75), März bis Juni 43,75 (44,00), Juli 43,75 (44,25), Auguſt
42,50 (43,75), September 43,00 (43,25), Oktober und November 43,00
(43,50), Dezember 43,50 (43,75) Tendenz: befeſtigt. Für Zink:
Januar bis März 48,25 (48,75), April bis Juli 48,25 (49,00), Auguſt
48,00 (49,00), September bis Dezember 48,25 (49,25). Tendenz: ſtill.

Frankfurter Produktenbericht vom 11. Auguſt. Der Frankfurten
Produktenmarkt hatte kaum Umſätze zu verzeichnen. Die Grundſtim=
mung
war jedoch etwas fr=undlicher, da die höheren Auslandsnotierun=
gen
eine gewiſſe Anregung boten. Die Preisgeſtaltung wurde davon
nicht berührt. Weizen 24,2524,50, Roggen 23,0, Sommergerſte 27,50
Eis 27, Mais für Futterzwecke 23,25, Weizenmehl 33,7534, Roggenmehl
33,5034, Weizenkleic 14,15, Roggenkleie 15.50.
Berliner Produktenbericht vom 14. Auguſt. Die feſteren Auslands=
meldungen
konnten das G=ſchäft nicht weſentlich beleben. Die etwas
erhöhten Cifofferten für Auslandsgetreide fanden nur vereinzelt Ju=
tereſſe
. Inlandsweizen neuer Ernte wird nur in beſcheidenem Aus=
maße
offeriert, die Käufer halten jedoch mit Anſchaffungen zurück. Das
Angebot von Inlandsroggen neuer Ernte iſt für den Bebarf ausreichend,
an der Küſte beſteht vereinzelt Frage für nahe Poſitionen zur Erfül=
lung
von Exportabſchlüſſen Die Preiſe waren wenig verändert,
Gebote liegen eher etwas niedriger. Am Mehlmarkte iſt das Geſchäft
weiter klein, Roggenmehl in nahen Poſitionen vereinzelt bei gedrückten
Preiſen unterzubringen. Das Angebot von Hafer iſt normal, Abſchlüſſe
werden nur vorſichtig getätigt.

Viehmärkte.

Mainzer Viehmärkt vom 14. Anguſt. Der Antrieb zum heutigen
Viehmarkt war wiederum bei Großvieh und Kälber größer als auf dem
Vormarkt. Der Beſuch war gut und wurde anfangs lebhaft gehandelt.
Nachdem die beſten Tiere ausgeſucht, flaute das Geſchäft ab. Der
Großviehmarkt brachte 15 Stück mehr auf den Markt wie in der Vor=
woche
. Die Preiſe zogen bei Kühen in den Klaſſen ab 12 Mark an.
Es verblieb Ueberſtand. Der Kälbermarkt ergab einen Mehrantrieb
von 31 Stück. Bei gutem Geſchäft und unveränderten Preiſen war
bald ausverkauft. Auf dem Schweinemarkt, der den gleichen Auftrieb
wie in der Vorwoche hatte, war das Geſchäft ſehr lebhaft. Die Preiſe
zogen 46 Mark an und wurde ausverkauft. Angetrieben waren 75
Ochſen, 55 Bullen, 595 Kühe oder Färſen, 358 Kälber und 1038 Schrveine.
Im einzelnen wurden folgende Preiſe fe nach Qualität pro 50 Kilo
Lebendgewicht erzielt: Ochſen 4652; 3840; Bullen 3040; Kühe 40
bis 44: 3540; 2834; 2028; Färſen 4860; Kälber 6068; 4858;
Schweine 7882: 8083 und 8385 Mark.

Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.

Frankfurt a. M., 14. Auguſt.
Geſtützt auf den feſten Schluß der geſtrigen New Yorker Börſe, er=
öffnete
der heutige Markt in allgemein feſterer Stimmug. Die ver=
hältnismäßig
leichte Ueberwindung des Medio befriedigte, und zum
Zahltag befürchtete man keine Schwierigkeiten mehr. Das Geſchäft
war namentlich in Spezialwerten lebhafter als an den Vortagen. Der
Träger war jedoch im weſentlichen wieder die Kuliſſe, und der Ordar=
eingang
von außen her dürfte keine ſehr bemerkenswerte Vergrößerung
erfahren haben. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtanden die Montan=
werte
, die in größeren Poſten aus dem Markto genommen wurden.
Einerſeits verwies man auf die Beſſerung der Lage im Ruhrkohlen=
bergbau
, die in dem Rückgäng der Feierſchichten und dem Koksofenbau
bei Harpener zum Ausdruck komme. Dann hielt man auch die Kurſe
in der letzten Zeit für zurückgeblieben. Neben den Käufen der Speku=
lation
düirfte aus dem Rheilande Nachfrage vorgelegen haben. Die
Braunkohlenwerte waren bevorzugt, von denen Ilſe Bergbau 10½
Prozent und Rheiniſche Braumkohlen 4 Pvozent anziehen konnten. Leb=
haft
gefragt waren außerdem Gelſenkirchen und Harpener mit je plus
4 Prozent. Die anderen Märkte traten etwas in den Hintergrund,
auch die Elektrowerte, die kaum über 1 Prozent gebeſſert waren. J. G.
Farben und Scheideanſtalt eröffneten ebenfalls nur leicht erhöht. Fer=
ner
lagen Schiffahrtswerte und Banken ſtill und nur wenig höher.
Deutſche Anleihen blieben vernachläſſigt. Am Rentenmarkt waren
Rumänen auf die Berliner Verhandlungen weiter gefragt und feſter.
Goldrumänen 247/s.
Im Verlaufe blieb die Siimmung feſt. Das Geſchäft wurde jedoch,
im allgemeinen recht ſtill. Nur für Montanwerte erhielt ſich lebhaf=
teres
Intereſſe Mannesmann zogen erneut 1 Prozent und Gelſen=
tirchen
2 Prozent an. Der Beſchluß des Berliner Börſenvorſtandes,
vom 1. Oktober ab die Medioliquidation aufzuheben, wurde meiſt freund=
lich
aufgenommen. Nach Tagesgeld trat eine etwas größere Nachfrage
hervor (7 Prozent). Am Deviſenmarkt war die Mark wieder erholt.
Mark gegen Dollar 4,1978, gegen Pfunde 2,376, London=Kabel 4,8535½),
Paris 124 28, Mailand 92,82½, Madrid 29,10, Holland 12,10;/s.
Die Abendbörſe neigte bei kleinſtem Umſätzen auch heute wieder
zur Schwäche, da vielfach die Steigerungen im vorhergehenden Verkehr
Realiſationen auslöſten. Gegen den Berliner Schluß zeigten ſich aber
innerhalb der einzelnen Marktgebiete nur unweſentliche Veränderungen.
Farben lagen vernachläſſigt und gegen Berlin etwa 2 Prozent niedriger.
Deutſche Anleihen ruhig. Von ausländiſchen Renten fanden Ruſſen und
Anatolier lebhafteres Intereſſe.
Im einzelnen nannte man: Gelſenkirchen 128; Harpener 169,25;
Ilſe 260; Klöckner 112,5; Mannesmann 138,5; Phönix 94; Rheinbraun
99; Rheinſtahl 144,5: Kleher 142,5; AEG. 179,5; Geffürel 268; Holz=
verkohlung
92; Mainkraft 120; NSU. 84,25; Rütgerswerke 108,25; Sie=
mens
u. Halske 376.
2 Berlin, 14. Auguſt.
Das Geſchäft kam beim heutigen Börſenbeginn wieder recht ſchlep=
pend
in Gang. Die Grundſtimmung war jedoch durchaus freundlich.
Günſtig wirkte die reibungsloſe Abwicklung des Medio und die elwas
entſpannte Lage des hieſigen Geldmarktes. Nach Feſtſetzung der erſten
Kurſe wurde das Geſchäft, ausgehend von dem Montan= und Farben=
markt
, allgemein etwas lebhafter bei leicht anziehenden Kurſen.
Im Verlauf blieb die Tendenz zunächſt feſter. Später ließ das
Geſchäft an Lebhaftigkeit nach. Lebhafte Umſätze wurden nur noch
in Montanwerten getätigt Gegen Schluß des offiziellen Verkehrs
ſtagnierte das Geſchäft vollkommen. Die Börſe ſchloß leicht abgeſchwächt.
Gut behauptet blieben die führenden Montanwerte.

Amerikaniſche Kabelnachrichten.

A. E. G..
Augsb.=Nürnb. Maſch /107
Baſalt ..
Bergmann.
Berl. Karlsruhe I
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Brikett
Bremer Wolle.
Danatbank. .
Deutſche Bank
Diskontogeſ.
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroleum
Dynamit Nobel.
Elektr. Lieferung
J. G. Farben .."
Gelſenk. Berg..
G. f. elektr. Untern.
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch. . .
Hapag .."
Harpner. ... .. .. . . ."
Hemoor Zement. . .

13. 8. 14 8. 13. 8. I182. 180. Hirſch Kupfer. 138.25 109. Höſch Eiſen 132. 74. 72. Hohenlohe Werke: 80. ke04.75 204. Kahla Porzellan. 143.5 60.75 60.75 Kali Aſchersleben 253. aw 275.75 Salzdetfurth 450.5 186. 181.5 Weſteregeln 262.75 238. 237.5 Lindes Eismaſch. 183. 270.5 270.5 V. Loewe & Co. .. 243.5 165.5 185.5 Lingel Schuh . 49. 160. 159.75 Mannesmann Röhre 135 167.5 166.5 Niederlauſitzer Kohl 159.5 52.75 52.25 Nordd. Lloyd. 154.5 142. 141.5 Orenſtein. . 119. 89. 88.5 Polyphon .. 456. 128.25 128. Rütgerswerke .. 107.5 179.5 180 Sachſenwerke .. 128.5 4270.5 270. Siemens Glas .. 149. 1124 25 129. Ver. Glanzſtoff.. 576. B0.R5 270. Ver. Stahlwerke. . . 97.5 50.75 H1. Volkſtedter Porzellan 65.5 197. 195.5 Wanderer Werke. . . . 134. H164.5 165 625 Wiſſner Metall. . . 161.5 153. 159 . Wittener Gußſtahl .. 62. 262. 1261.

14. 8.
138.
134.5
80
1435
250.
449.
261.5
182.25
244.25
48.75
140.
159.25
154.75
118.75
450.25
107.
128.
149.25
568..
97.5
68.5
138.
160.
61.

Deviſenmarkt.

Helſingfors
Wien ...."
Prag ..
Budapeſt ..
Sofia".
Holland".
Lslo ..
Kopenhagen.
Stockholm .."
London .."
Buenos Aires
Neu=York .
Belgien .."

13. 8. 14. 8. Geld Brief Geld /Brief 10.559 10.579 10.55 h0.57 59.195 59.315 9.14 159.26 12.439 1 2.459 2.432/12.453 3.15 73.29 73.11/ 73 25 3.037 3.043 3.027/ 3.033 168.31 38.65 168.14 168.48 Junen 12.19 11.93112.15 112.oi/112.23 11.94 112-10 12.3 112 58 12.24112.461 20.37 20.41 20.35 720.3971 1.769 1.773 1.768/ 1.772/ 4.1965 4.2045 .1945 4 2025 58.36 8.48 58.33 58.45

Italien ..
Paris ..."
Schweiz ..
Spanien.
Danzig ..
Japan.
Rio de Janeiro
Jugoſlavien.
Portugal ..
Athen ..
Konſtantinopel
Kanada. . . .
Uruguay

1. 8. 14 8. Geld Brie Geld Brief 21.95: 21.995 21.93 21.975 16.38 16.42 16.37 6.41 80.77 80.93 80.71 80.87 70.03 70.17 69.90 70.04 81.39 81.55 s1.36 81.52 1.887 1.891 1. 832 1.897 0.500 9.5025 1.500 502 7.375 7.389 7.371 7.385 19.08 19.12 18.98 19.02 5.415 5.425 5.415 5.425 2.152 2.1561 2. 149 2.153 4 1985 4. 2045 4.193 4. 201 4.296 4.304 4.295 2.301

New York, 14. Aug. (Prib.=Tol.)
Weizen: Die geſtern gegen Schluß eingetretene Befeſtigung konntich
ſich am heutigen Markt noch verſtärken auf vermehrte europäiſche Nachck
frage und Käufe für nordweſtliche Firmen. Auch die angekündigten=
Regenfälle regten die Kaufluſt an.
Mais: Der Markt nahm einen gut=ſtetigen Verlauf, da die Wetter.
und Felderberichte weniger günſtig lauteten. Namentlich für September=r
Ware machte ſich Deckungsbegehr geltend.
Roggen: Beſſere ausländiſche Nachfrage und Berichte über ſchlechte:
europäiſche Ernten ließen den Markt in feſter Haltung verkehren.
Hafer: Anfangs ſtimulierten D. Wettervorausſagen, doch konntenm
ſich die geſtrigen erhöhten Kurſe nicht voll behaupten, da vom Inlandch
ſtärkeres Angebot herauskam.
Chikago, 14. Aug. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Der Baumwollmarkt nahm heute einen ſtetigerenn
Verlauf. Auf Grund der letzten Preisrückgänge wurden einige Anſchaf=f,
fungen vorgenommen, die zu Preisſteigerungen führten, um ſo mehr.
als ſich der Kreis der abgebenden Firmen verkleinert hat. Es herrſchte
die Meinung vor, daß der Markt überverkauft ſei. Trotz anregendern
Wetterberichte beobachteten die Käufer Zurückhaltung.
Kaffee: Septemberware hatte heute unter Liquidationen zu leiden:
Die rückläufigen Rio=Kabel veranlaßten Handel und Kommiſſionäre zum
Abgaben.
Zucker: Auf Grund der ſtetigen Verfaſſung am Lokomarkt wurdenn
Käufe für europäiſche Rechnung beobachtet. Vorübergehend wurde dien
Stimmung ſchwächer auf ſtärkeres Angebot. Der Schluß war erneut!
befeſtigt.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 14. Aug.:;
Getreide. Weizen: Sept. 113½, Dez. 118½, März 122½; Mais:)
Sept. 88½, Dez. 7334, März 76½: Hafer: Sept. 36½, Dez. 703,1
März 41½; Roggen: Sept. 96, Dez. 98½, März 10034.
Schmalz: Sept. 12,45, Okt. 12,60, Dez. 12,70, Jan. 1929: 1290,
Fleiſch. Rippen: Sept. 14,20, Okt. 13,85, Dez. 13,3½; Speck,
Loko 14,62½; leichte Schweine 11,4012,60; ſchwere Schweine 11,400
bis 12,30; Schweinezufuhren: Chicago 13 000, im Weſten 55000 1
Baumwolle: Oktober 18,21: Dezember 18,3018,38.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 14. Aug.:;
Getreide. Weizen: Rotwinter 153½, Hartwinter 130½: Mais,
neu angek. Ernte 86½; Mehl, ſpr. wheat clears 5,505,8; Fracht 1
nach England 1,32 Schilling, nach dem Kontinent 710 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,20; Talg, extra, loſe 8½4.
Kakao: Tendenz: willig; Umſatz in Lots: 91: Loko: 1294;
Auguſt 12,04, September 12,19, Oktober und November 1241,
Dezember 12,34, Januar bis März 1929: 12,30, April 1929: 1235.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.

Der Abſatz des Mitteldeutſchen Braunkohlenſymdikats iſt bisher
erheblich beſſer als im Vorjahre. Lediglich der Abſatz an die Induſtrie
hat infolge Nachlaſſen der Konjunktur eien mäßigen Rüchgang auf=
zuweiſen
. Der Abſatz in Grudekoks iſt unbefriedigend, dagegen der
Abſatz in Hausbrandbrikerts ſehr gut.
Die Zayl der Ausſteller zur b=vorſtehenden Leipziger. Herbſtmeſſe
iſt um fünf Prozent höher als zur Herbſtmeſſe des Vorjahres. Eie
durfke damit die Zahl 9000 überſchreiten.
Die in den Sommerwonaten ſtets ruhigere Nachfmge nach den Er=
zeugniſſen
der Kunſtſeideninduſtrie maht ſich in der Beſchäftigung der
franzöſiſchen Werke kaum bemerkdar. Trotz etwas zurüickhaltenden Be=
darfes
, vor allem nach Viscoſe=Arten, ſind die Kunſtſeidenfabriken noch
reichlich mit Aufträgen verſehen, ſodaß ſie mit den Lieferungen im
Nückſtande ſind.
Die engliſche Handelsbilanz für Juſi weiſt gegenüber dem Vor=
monat
eine weitere Verbeſſerung auf. Der Wert der Ausfuhr betrug
60 385 097 Pfund Sterling, was eine Vermehrung um 1 412609 Pfund
Sterling gegenüber dem Vormonat und um 4 763 966 Pfund Sterling
gegenüber dem Juli 1927 darſtellt. Der Weut der Einfuhr dagegen
ſtellte ſich auf 95 468 408 Pfund Sterling, d. h. auf 3 901 018 Pfund
Sterling wenige rals im Vormonat und 2 086 128 Pfund Sterlig
weniger als im Juli des Vorjahres.
Wie gemeldet wird, hat die Minoritätsgruppe der Szikra Zündholz
A. G. Anfechtungsklage der Hauptverſamnlungsbeſchlüſſe zu erheben
beſchloſſen und der Britiſch=Ungariſchen Bank bzw. dem Schwedentruſt
ihre Aktien zur Uebernahme angeboten. Dieſes Angebot wurde abge=
lehnt
und vielmehr die Liquidierung der Szikra=Geſellſchaft im Aus=
iht
geſtellt, wobei auf die Minoritätsgruppe eine Höchſtquote von 160
Pengö entfallen würde.
Die ungariſche Regierung hat mit den proteſtantiſchen Kirchen, die
mit dem amerikaniſchen Bankhans Rollins eine 2 Mill.=Dollaranleihe
abgeſchloſſen haben, goſtattet, weitere 3 Mill. Dollar zu kontrahieren.
Die Pfandbriefe weoden durch das Bodenkreditinſtitut der Kleingrung=
beſitzer
cmittiert.
Nachdom der dritte rumäniſche Delegierte, Lapedatu, der frühere
Präſident der Rumäniſchen Nationalbank, in Berlin eingetroffen iſt,
haben ſich die drei rumäniſchen Delegierten ins Auswärtige Amt zur
Aufnahme der deutſc rumänifchen Verhandlungen begeben.
Nach einer Meldung aus New York verſuht die ſeit etwa einem
Jahr von Morgan kontrollierte Manville Corporation einen inter=
nationalen
Truſt für Paraffin und Afbeſt zu bilden. Zu dieſem Bwec
wurden in der Tſchahoſlowakei und in Kanada größere finanziell
Operationen eingeleitet.

Frankfurter Kursbericht vom 14. Auguſt 1928.

6% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1927
6 Baden Frei=
ſtaat
von 1927.
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ....."
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
7% Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927.

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +
Ablöſungsanleih
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub

Dtſche. Schusge
bietsanleihe

2o Bad.=Bad. v. 26
6%Berlin v. 24
2 Darmſtdt. v. 26
Frkf. a. M. v. 26
8½%Mainz v. 26 ..
8½Mannh. v. 26
8%½Nürnberg v. 26

8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp.Bk.
8% Bfbr.
8½ Heſſ. Landes:!
6
8% Kom. Landes=
bank
. Darmſtadt
8% Mein. Gyp. Bk.
8% Pfälz. Hyp.Bk.
8% Preuß. Ctr.
Stadtſchaft. . . .

We
87.25 18% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit ...
% Südd. Bod.=
Cred.=Bank
79.5 18% Württ. Hyp.=B.

84.5

501,
17.2

6.6

94.5

93.25
87

98
97.5
97.5
97.5
93:,

93:1.
97.5
9..

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöf.=Anl.
+ Ausl. Ser, I.
Ser, II

5% Daimler Benz
von 27
o Klöckn=Werke
Berlin v. 26... .
% Mainkrw. v. 26.
% Ver. Stahlm.
mit Opt. v. 26
8½ Boigt & Häffner

v. 26

Bosn. L. E. B.v.
1914......"
4½% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914
4% Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913 .....
4% Türk. Admin.
4%
1. Bagd.
4½ Zollanl.
4½% 1913 Ungarn
1914
4% Ung. Goldr.

Aßtien

Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ...
Comm. u. Privatb.

50.75
68

76

91.75
84

87
93.5

Darmſt. u. Nt.=Bk.),
Deutſche Bank .. . /165.5
Eff.=u. Wechſel=
bank
.. . . . . . . . 124.5
Vereinsbank . . /102
Diskonto=Geſellſch.. /160.5
Dresdner Bank . . . 167
Frankf. Bank
Hyp.=Bk. . . 149
Pfdbr.=Bk. /149.75
Botha. Grundkr. B. /142
Mein. Hyp.=Bank/134.5
Metallbank. .
Mit eld. Creditbk. /198
Nür ib. Vereinsbk./16)
Oſt. TCreditanſtalt. 34.87
Pfälz. Hyp.=Bank/161
Reichsbank=Ant. . 1298
Rhein. Creditbank/127.25
Hyp.=Bank 181.5
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein/ 15.5

37

24.9

11
11.07

28.5

137.5
185.25

187.75

111.5
141.75

A.=G. /. Verkehrsw).
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn=
Vorzge. ......"
Hapag ......"
Nordd. Lloyd.. . . .
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ

Accum. Berlin.
Adlerw. (v. Kleyer
%0 AEG. Vorzug
AEG. Stamm..
Baſt Nürnberg . . . 231

167
95
155.5
127.5

141
82.5
74
181.5

Bergm. El. Werke 205
BrownBoverickCie 153.75
Brüning & Sohn. 1127

Buderus Eiſen / 85.5
Cement Heidelberg/136
Karlſtadt /165
Chem. WerkeAlbert 95
Fabrik Milch
Dalmler=Benz 1111.75
Dt. Atl.=Telegr.. /143
Eiſenh. Berlin
Erdö
141.9
Gold= u. Stib.=Anſtalt /206.5
Linoleumwerk
Eichbaum, Brauer. /258
Elettr. Licht u. Kraft /218
Liefer.-Geſ. /179

99.75
77

Eſchw. Bergwerk /204
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei/225
Faber, Foh., Bleiſt. 36
J. G. Farbenindſtr. /2711/,
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Jetter)/ 81
Frkft. Gas ...... . 145
Hof..
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. f. elektr. Un=
ternehmungen
. .1263.25
Goldſchmidt Th. ../ 39.1
Gritzner Maſchinen, 129.5
Grün & Bilfinger. 174
Hafenmühle Frkft. 138
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf, /188
Hilpert Armaturfb./ 80
Hindrichs=Aufferm. /109
Hirſch Kuvfer .... 138
Hochtief Eſſen .../ 79.5
Holzmann, Phil. . . 1145.25

Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm.
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67
119.5
106

104
37.25

84
20.5

97.5
156
148
66

50
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limmer 226

Mittwoch, den 15. Auguſt 1928

Seite 13

drau zsifcherzerr Beiren.
Roman von Ludwig von Wohl.
Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin 1927.

Moran zog eine Grimaſſe wie ein ungezogener Junge.
Mach’ mir nichts daraus Karten ſind mir langweilig.
s peedy hatte eine angelegentliche Unterredung mit einem
mzehäutigen, würdevollen Kellnex in ſchneeweißem Kaftan.
2er wechſelte die Gläſer und brachte eine verſtaubte Flaſche
19 Itikett.
893 Chateau Yquéme verkündete Speedy geheimnisvoll,
Drer dunkelgelbe Wein floß ſchwer und ölig in die Gläſer,
zu ſtarken, würzigen Duft verbreitend.
Wonderwul, ſagte Moran und trank in kleinen Schlucken,
Mrand Speedy auf die Uhr ſchaute und ſich verſtohlen umſah.
1Bs ich ſprang er auf.
C ine ſehr ſchlanke Dame mit leuchtend dunkelrotem Haar
1m eingetreten. Sie trug eine außerordentlich gewagt aus=
gh
ittene ſchwarze Spitzentoilette. Ein paar loſe Armbänder
mi kten die feinen Handgelenke.
Am Ringfinger der rechten Hand ſchimmerte eine pracht=
1be Perle.
Die Dame gab Speedy erfreut die Hand und wurde von
1hh mit Hallo an den Tiſch gebracht.
Ein glücklicher Zufall, Mr. Moran. Miß Yane, eine liebe
Bannte. Sie wird in der Eröffnungsvorſtellung der Oper die
Sorne geben.
SAlſo eine Sängerin, dachte Ted Moran, und war ver=
Eift über die Schönheit der Frau, deren milchweißer Teint
eun prachtvollen Kontraſt zu dem leuchtend roten Haar gab.
FFeines Geſicht die Naſe leicht aufgeſtülpt die rotge=
ſumikten
Lippen ein wenig zu voll. Prachtvolle Handgelenke.
Sie müſſen ſich zu uns ſetzen, eiferte Speedy. Es hilft
Mim nichts, Miß Yane.
Er goß ihr ein und zog die halb und halb Widerſtrebende
änen Stuhl.
Mr. Moran macht Automobile, erklärte er ihr.
Wie ſehr intereſſant, ſagte die ſchöne Frau.
Kellner Pommery!
Welche Marke, Mr. Moran?
ch bin an der Pennſylvania Motor Car beteiligt.
Oh ich werde mir wohl in nächſter Zeit einen Sport=
in
kaufen müſſen.

Moran verbeugte ſi.h beluſtigt.
Wir werden alles tun, Sie zu befriedigen, Miß Yane.
Wirklich? fragten die grauen Augen, und Tancred C. Mo=
ran
wurde rot über ſein ganzes luſtiges dreißigjähriges Jungen=
geſicht
.
Wie lange werden Sie in Kairo bleiben? fragte Miß
Yane.
Ich weiß noch nicht acht Tage vielleicht. Das hängt von
den Geſchäften ab."
Am ſiebenzehnten wird die Oper eröffnet Sie müſſen
doch meine Salome hören!
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Es muß wundervoll ſein ſchrie Mickey Speedy begeiſtert.
Iſt das eigentlich ein jüdiſches Stück?
Ted Moran ſah ihn erſtaunt an und gleichzeitig fühlte
Speedy, wie ſich ein zierlicher Damenabſatz in ſeine große Zehe
bohrte.
Er zuckte ſchmerzlich und trank haſtig ſein Glas aus. Die
Flaſche war leer.
Vellner!
Ted Moran fühlte, wie ihm das Blut immer heißer durch
die Adern rann. Die ſchweren Weine zuletzt der Ehampagner.
Außerdem hatte dieſe Frau ein niederträchtig aufreizendes.
Parfüm.
Irgend ſ= eine verdammte franzöſiſche Erfindung.
Das können ſie ja, die Frenchmen. Dann noch prahlen und
Kleider machen
Eigentlich keine Exiſtenzberechtigung für eine ganze Nation.
Geben Sie mir noch ein Glas Champagner bat Miß Yane
und legte ihren Arm leicht auf Ted Morans Hand.
Der glühte auf.
Mickey Speedy ſteckte ſich eine Dimitrino an und beſah ſich
angelegentli ch den Saal.
Tief atmete Moran auf.
Er fühlte ein ſingendes Wirbeln durch ſein Hirn gehen.
Alle Gegenſtände ſchienen leichter geworden zu ſein, und er lachte
herzlich, als er die Hälfte daneben goß, während er Miß Yanes
Glas füllte.
Unmerklich rückte ſie etwas näher an ihn heran.
Die Luft war ſehr drückend und rauchgefüllt.
Die ſchillernden Farben der Damenroben und der Teppiche
ſloſſen kreiſend ineinander.
Energiſch ſchüttelte Moran den Kopf.

Er hatte haſtig getrunken und war es nicht mehr gewöhnt.
Die verdammte Prohibition.
Miß Yane füllte lachend ſein Glas und ſagte etwas, was
er nicht verſtand.
Mickey Speedy war aufgeſtanden und ging, die Hände in
den Hoſentaſchen, in den Nebenraum.
Wieder fühlte der Aierikaner den weichen Arm der Frau
auf ſeiner Hand.
Er ergriff ihre Finger und küßte ſie brennend.
Sie duldete es lächelnd.
Wo wohnen Sie eigentlich, fragte ſie leichthin.
Aber er begriff trotz des vielen Weines ſofort und wurde
ernüchtert.
Man wau nicht umſonſt mit Mabel Talbot verheiratet, die
das Entzücken der ganzen Welt geweſen war zwei Jahre lang.
Ihm zuliebe hatte ſie die Filmerei aufgegeben, obwohl ſie
Hunderttauſende brachte, und obwohl Jeſſe Lasky ſie faſt knie=
fällig
beſchworen hatte, weiter zu filmen.
Dieſe Frau betrog man nicht mit der erſten beſten Sängerin,
wenn man mal ſechs Wochen von ihr fort war.
Er ſtand auf.
Was haben Sie, Mr. Moran?
Sie lächelte ſehr ſchön.
Aber der Zauber war gebrochen. Hübſche Frau ſehr
hübche Frau konnte aber Mabel nicht das Waſſer reichen.
Nicht das Waſſer reichen, ſagte er unvermittelt und ſinn=
los
, während er dem Kellner winkte und bezahlte.
Wollen wir denn ſchon gehen? fragte ſie.
Ich gehe nur, ſagte Ted Moran. Bleiben Sie nur da,
Miß Yane, Mick Mickey Speedy würde furchtbar unglück=
lich
ſein, wenn er Sie nicht mehr vorfände! Ich bin’n anſtän=
diger
Kerl. Ich will das Mickey nicht antun.
Er blinzelte ihr freundlich zu, ſchüttelte ihr kräftig die Hand,,
daß die Armbänder klirrten, und ging nicht ganz feſt nach der
Garderobe.
Dort holte ihn Mickey Speedy ein.
Sind Sie verrückt, Moran? ſchrie er aufgeregt. Jetzt
ſchon wegzugehen. Jetzt wird’s doch gerade erſt nett!
Nein danke ich muß weg.
Ach Unſinn. Kommen Sie. Iſt die kleine Yane nicht ent=
zückend
? Sie hat ſich auf den erſten Blick in Sie verliebt! Ich
habe es ſofort geſehen! Wie
Nicht das Waſſer reichen, ſagte Ted Moran freundlich
und patſchte Speedy auf die Schultern, daß er das Geſicht
derzog.
Danke, Speedy, bedienen Sie ſich ſelbſt.
Dann ſchwankte er mit ſchiefem Hut auf die Straße.
(Fortſetzung folgt.)

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Städt. Saalbau noch in dankbarer Erinnerung, bitten wir
auch zu dieſem Konzert um gütigen Zuſpruch bei Entnahme
der Eintrittskarten, welche von durch uns betrauten Damen
mittels der polizeilichen Erlaubnis angeboten werden.
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Die Veranſtalter.
Mitglieder des Reichsdeutſchen Blinden=Berbandes e. V.
Zur Aufklärung aus der Mitteilung im D. Tgbl. vom 8. ds.
Mts. möchten wir berichtigen, daß nach Uebereinkunft von
Seiten des Blinden=Beſchäft.=Vereins e. V. für unſere
Veranſtaltung keinerlei Bedenken erhoben werden und
beſagter Artikel auf unſere Veranſtaltung keinen Bezug hat,
auch liegt die polizeiliche Erlaubnis des Polizeiamts vor.

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