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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche ilnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 222
Samstag, den 11. Auguſt 1928.
191. Jahrgang
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Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Um Deutſchlands innere Einheit.
Die deutſch=engliſchen Beziehungen
Von
Amtsantritt des neuen engliſchen
Botſchafters.
leberreichung des Beglaubigungsſchreibens.
Berlin, 10. Auguſt.
Reichspräſident v. Hindenburg empfing heute den königlich
ra ßbritanniſchen Botſchafter Sir Horace Rumbold zur
Ent=
e ennahme ſeines Beglaubigungsſchreibens. An dem Empfang
aymen außer dem Chef des Büros des Reichspräſidenten,
mmatsſekretär Dr. Meißner, die anderen Herren der Umgebung
es Reichspräſidenten, ferner Staatsſekretär v. Schubert als
ſerrtreter des Reichsaußenminiſters, und der Chef des
Proto=
ol. s, Geſandter Köſter, teil.
Die Anſprache des großbritanniſchen
Botſchafters
atte nachſtehenden Wortlaut:
„Herr Reichspräſident! Ich habe die Ehre, Eurer Exzellenz
as Handſchreiben des Königs, meines erhabenen Landesherrn,
u überreichen, durch welches dieſer mich bei Eurer Exzellenz als
ußerordentlichen und bevollmächtigten Botſchafter beglaubigt.
zweutung. Einfluß und geographiſche Lage dieſes großen
Lan=
ei; machen es zu einem entſcheidenden Faktor beim friedlichen
Voederaufbau und bei der friedlichen Entwicklung Europas. Es
ſti mir deshalb eine große Ehre, daß ich für dieſen Poſten
aus=
riehen worden bin. Die allgemeine Entſpannung, die durch die
karträge von Locarno herbeigeführt worden iſt, zuſammen mit
dmutſchlands erfolgreicher Teilnahme am Werke des
Völkerbun=
ſeis, bietet die beſte Gewähr für die weitere Mitarbeit dieſes
ſades an der Politik des Friedens und der Verſtändigung.
Da=
urch, daß es meinen beiden Vorgängern gelungen iſt, das
Ver=
ruuen Eurer Exzellenz und Ihrer Miniſter zu erwerben, hoben
Ze, aufrichtig unterſtützt von Ihrer Regierung, in großem Maße
aru beigetragen, die gegenwärtigen ausgezeichneten Beziehungen
mäſchen unſeren beiden Ländern herzuſtellen. Es wird mein
urſtes Beſtreben ſein, ihrem Beiſpiele zu folgen, um, wenn
ntglich, dieſe Beziehungen immer herzlicher zu geſtalten. Ich
ir überzeugt, daß ich bei der Ausübung meines Amtes auf die
In terſtützung Eurer Exzellenz und Ihrer Miniſter rechnen darf,
uiß ich bei Ihnen und bei der deutſchen Regierung das gleiche
eiſtändnisvolle Entgegenkommen finden werde, wie meine
Vor=
fäniger. Ich bitte, Eurer Exzellenz verſichern zu dürfen, daß ich
ür meine Perſon mein Amt mit dem Gefühl aufrichtiger
Sym=
donhie für dieſes Land antrete und mit den herzlichen Wünſchen
ür ſeine gedeihliche Enwwicklung.”
Der Reichspräſident erwiderte
wze folgt:
„Herr Botſchafter! Ich habe die Ehre, aus den Händen
Furer Exzellenz das Schreiben entgegenzunehmen, durch das
Seine Majeſtät König Georg V. Sie als königlich
großbritanni=
ſchen außerordentlichen und bevollmächtigten Botſchafter bei mir
baglaubigt. Die hervorragenden Stellungen, die Sie, Herr
Bot=
ſchafter, im Dienſte Ihres Landes innegehabt, Ihre
Vertraut=
hit mit den deutſchen Verhältniſſen, laſſen Sie zur Erfüllung
Jorer neuen Aufgabe beſonders berufen erſcheinen. Indem ich
dies ausſpreche, gedenke ich mit großer Sympathie und warmer
Amerkennung Ihres Vorgängers, an deſſen erfolgreiches Wirken
urd an deſſen Perſönlichkeit wir uns ſtets gern erinnern werden.
Ich begrüße lebhaft, Herr Botſchafter, daß auch Sie als Ihre
vurnehmſte Aufgabe betrachten, Ihr Amt im Geiſte
vertrauens=
vallen Zuſammenarbeitens zu führen, um die zwiſchen dem
Deut=
ſchen und dem Britiſchen Reiche beſtehenden guten Beziehungen
zu. pflegen und auszubauen. Seien Sie verſichert, daß Sie hierin
bai der deutſchen Regierung und bei mir ſtets vollſte
Unter=
ſtatzung finden werden.
Ich hoffe mit Ihnen, daß die Verträge von Locarno und
dee Einrichtungen des Völkerbundes die von Deutſchland und
Grroßbritannien in gleicher Weiſe verfolgte Politik des Friedens
und der Verſtändigung erleichtern und fördern werden. Die
ſnSundlichen Wünſche, die Seine Majeſtät König Georg V. in
mſich perſönlich zum Ausdruck gebracht hat, nehme ich mit
leb=
hrftem Dank entgegen. Ich erwidere ſie aufrichtig und heiße Sie,
Herr Botſchafter, im Namen des Deutſchen Reiches herzlich
will=
kanmmen.”
Der Gepflogenheit entſprechend, ſtellte der Botſchafter dem
Reichspräſidenten das Perſonal der Botſchaft vor.
Berlin, 10. Auguſt.
Das Reichskabinett beſchloß in ſeiner heutigen, unter dem
Morſitz des Reichskanzlers abgehaltenen Sitzung, den Bau des
Manzerſchiffes in Angriff zu nehmen. Zu dieſem Beſchluß iſt die
Meichsregierung gelangt, nechdem feſtgeſtellt wurde, daß die durch
den Bau des Panzerſchiffes entſtehenden Mehrausgaben in den
fhelgenden Jahren durch entſprechende Erſparniſſe bei ſonſtigen
Errſatzbauten wieder eingebracht werden.
Der Beſchluß des Reichskabinetts über den Bau des
Panzer=
ineuzers iſt, wie wir hören, einſtimmig, alſo mit den Stimmen
der Sozialdemokraten, gefaßt worden.
Das Reichskabinett erhöhte die Verſicherungspflichtgrenze in
der Angeſtelltenverſicherung von 6000 auf 8400 Reichsmark und
beſchloß unter anderem, dem Reichstag die Ratifizierungsgeſetze
über drei internationale Uebereinkommen betreffend die
Seeſchiff=
ftahrt vorzulegen.
Der erſie argentiniſche Botſchafter in Berlin
überreicht ſein Beglaubigungsſchreiben.
Botſchafter Dr. Erneſtv Reſtelli,
der neue Berliner Vertreter der großen ſüdamerikaniſchen
Repu=
blik Argentinien, hat am Freitag dem Reichspräſidenten ſein
Beglaubigungsſchreiben überreicht. Er iſt der erſte argentiniſche
Diplomat, der nach Deutſchland im Range eines Botſchafters
entſendet wurde. Bisher vertrat nur ein Geſandter Argentinien
in Berlin. Dr. Reſtelli hat als Unterſtaatsſekretär des Aeußern
in Buenos Aires die Außenpolitik ſeines Vaterlandes weſentlich
mitbeſtimmt.
Sir Horace Rumbold,
der neue britiſche Botſchafter in Berlin. Rumbold wurde 1869
geboren, ſteht ſeit 1888 im diplomatiſchen Dienſt und zählt zu
den beſten Kennern der deutſchen Probleme, da er
Botſchafts=
ſekretär in Wien und Geſchäftsträger in München war. Sein
Vater war Botſchafter in Wien.
Neue Beſatzungszwiſchenfälle.
Franzöſiſche Willkür in der Pfalz.
Speher, 10. Auguſt.
Anläßlich der Einquartierung franzöſiſcher Truppen in
Otter=
berg kam es am 4. Auguſt zu einem Zwiſchenfall. Ein
requirie=
ſernem Handſchreiben für das Gedeihen Deutſchlands und für render franzöſiſcher Hauptmann verſetzte im Verlaufe eines
Wort=
wechſels einem Hauseigentümer zwei Fauſtſchläge, ſo daß dieſer
niederſtürzte. In ähnlicher Weiſe mißhandelte der franzöſiſche
Hauptmann den dienſtlich anweſenden Polizeiwachtmeiſter.
Am 3. und 4. d. M. hatten franzöſiſche Truppen, die
angeb=
lich in Worms garniſoniert ſind, in Großkarlsbach Quartier be=
Wichtige Beſchlüſſe des Reichskabinetts. zogen. Hierbei gaben ſie aus Maſchinengewehren, die auf
Pan=
zertanks aufgeſtellt waren, in der Nähe der Ortſchaft und in den
Ortsſtraßen blinde Schüſſe ab. Die Bevölkerung zeigte ſich über
das Schießen, deſſen Sinn und Ausgang nicht vorauszuſehen
war, ſehr erregt.
Beſatzungszwiſchenfall auch in Mainz.
Mainz, 10. Aug.
In den letzten Tagen iſt in Mainz wieder ein Ueberfall
durch einen Beſatzungsangehörigen vorgefallen. Nachts gegen
1 Uhr wurde ein Paſſant von einem in Zivil gekleideten
Sol=
daten des 21. Infanterieregiments tätlich angefaßt und bedroht.
Der betrunkene Franzoſe kam aber an den Unrechten. Der
Ueber=
fallene überwältigte den Angreifer, der ihm Verletzungen am
Kopf beibrachte, und hielt ihn feſt, bis er der franzöſiſchen Gen=
darmerie übergeben werden konnte.
Dr. Hans Luther, Reichskanzler a. D.
Die Leitſätze des Bundes zur Erneuerung des Reiches ſind
entgegen den Abſichten des Bundes vorzeitig veröffentlicht
wor=
den. Der Bund hat die Veröffentlichung hintangehalten, weil die
Leitſätze nur einen Ausſchnitt aus der Bundesarbeit darſtellen
und ſich deshalb ein erſchöpfendes Bild, das die vielfach ſehr
wichtigen Einzelheiten aufweiſt, aus ihm allein nicht ergibt. So
iſt denn auch die Kritik, die ſich an die Leitſätze alsbald
ange=
knüpft hat, hinſichtlich der Abſichten des Bundes vielfach in die
Irre gegangen. Ein zutreffendes Urteil kann nur entſtehen,
nach=
dem der Bund ſein geſamtes Arbeitsergebnis vorgelegt hat,
inner=
halb deſſen die Leitſätze einen geringen Teil ausmachen. Nachdem
indeſſen die Leitſätze bekannt geworden ſind, ſoll ſchon jetzt über
das allgemeine Arbeitsziel des Bundes vor der Oeffentlichkeit
folgendes geſagt werden:
Deutſchlands Lage iſt gefährlich. Nichts iſt geſichert. Um in
der Gegenwart durchzuhalten und eine beſſere Zukunft zu
er=
ringen, muß der Reichsbau gefeſtigt werden. Mit dem geringſten
Verbrauch an Kräften ſoll das Reich auf die beſte Weiſe verwaltet
werden. Das Volk iſt einig darüber, daß dies nicht geſchieht, daß
Verwaltung und Regierung in ihrer heutigen Form zu teuer
und zu wenig wirkungsvoll ſind. Kräfte und Energien werden
verſchwendet, wo zuſammengefaßt und geſpart werden ſollte.
Dieſe Einigkeit in der Feſtſtellung von Mängeln im Aufriß
des eigenen Hauſes läßt hoffen, daß im Ringen um die
Erneue=
rung des Reiches eine Plattform ſich finden läßt, auf der ſich
die ſchöpferiſchen Kräfte des Volkes und ſeiner Parteien in
ge=
meinſamer Arbeit begegnen. Großbritannien wurde dadurch zur
Weltmacht, weil für die großen Aufgaben der Nation ſtets
zu=
guterletzt die Plattform geſchafſen wurde, die gemeinſames
Wir=
ken aller für das Ganze ermöglichte. Dieſe engliſche Plattform
muß bei der nicht länger mehr aufſchiebbaren Erneuerung des
Reiches auch in Deutſchland geſchaffen werden.
Die Welt draußen meint, daß den Kräften der Deutſchen
kaum eine Aufgabe zu ſchwer ſei. Dies beweiſt die Höhe der
Reparationsforderungen. Die Begabung der Deutſchen, ſich eine
ihre Kräfte nach außen und innen zuſammenfaſſende Regierung
zu geben, wird, ſeit die Deutſchen in die Geſchichte eintraten, weit
geringer bewertet. Von jeher benutzten die Gegner dieſes Fehlen
der ſtaatlichen Kräfte uſammenfaſſung zur Entmachtung und
Niederhaltung der ſo ſtarken und tüchtigen deutſchen Raſſe. Der
Ruf nach „Erneuerung des Reiches an Haupt und Gliedern”
erfüllte faſt dreiviertel Jahrtauſende der deutſchen Geſchichte.
1871 iſt die politiſche Einheit Deutſchlands nach außen nahezu
erreicht worden. Sie hat die Stürme des Weltkrieges, der inneren
Umwälzung und des Kampfes an Ruhr und Rhein infolge der
Feſtigkeit des Volkswillens beſtanden. Um aber das Reich zu
bewahren, um es unter den veränderten Bedingungen des
deut=
ſchen Lebenskampfes nicht vergehen zu laſſen, muß der Staat für
die neuen Aufgaben weitergebildet und zuſammengeſchweißt
werden.
Soll das Schickſal des „heiligen römiſchen Reiches deutſcher
Nation” das heutige Reich nicht treffen, dann iſt keine lange Zeit
mehr zu verlieren. Die Verluſtziffern der deutſchen
Zahlungs=
bilanz, die jeder Monat neu vor Augen führt, zeigen, daß es
nicht ſo weitergehen darf. Die Sprache dieſer Tatſachen iſt ſo
mächtig, daß auch echte und berechtigte Gemütsempfindungen
dar=
auf Rückſicht nehmen müſſen. Von vorgeblichen Gemütswerten,
die nur dazu da ſind, um eine reine Perſonalpolitik zu
ver=
ſchleiern, ſoll nicht geſprochen werden. Es genügt, vor ihnen zu
warnen. Vier Milliarden jährlich wird nach Vollzahlung der
Daweslaſten der Fehlbetrag der Zahlungsbilanz ausmachen, ein
Fehlbetrag, der ſich leicht noch erhöhen kann. Herunterdrücken
läßt er ſich nur, wenn die Reichsregierung Maßnahmen ergreift
und auch durchführt, die durch Ausgabenminderung die
Ein=
nahmen ſteigern. Die Stellung jedes großen Wirtſchaftskonzerns
hängt davon ab, daß ſeine Leiter den Betrieb ſo geſtalten, daß
der höchſtmögliche Grad von Wirkſamkeit erreicht wird. Das
deutſche Volk iſt kein Induſtriekonzern. Die Deutſchen ſind aber
nicht mit Unrecht ſtolz auf ihr organiſatoriſches Können. Sollten
ſie gerade dauernd nur auf dem ſo lebenswichtigen
Organiſations=
gebiet der Rationaliſierung ihres ſtaatlichen Daſeins verſagen?
Sollen hier wieder die bekannten deutſchen Erbfehler das
Schick=
ſal des größten Kulturvolkes Europas verſpielen dürfen, ſollten
ſie zunichte machen dürfen, was ungewöhnliche Volksgaben und
Bienenfleiß immer erneut aus den Trümmern ſtolzer Hoffnungen
entſtehen laſſen?
Jeder Steuergroſchen, der an irgend einer Stelle im Deutſchen
Reich überflüſſig ausgegeben wird, fehlt an anderer Stelle im
Haushalt des Reiches, der Länder und Gemeinden. Er fehlt zum
Wiederaufbau des von Handel und Induſtrie verlorenen
Kapi=
tals, fehlt vor allem für die dringend notwendige
Produktions=
ſteigerung der Landwirtſchaft. Vor einem Menſchenalter wurde
in Deutſchland nur ein kleiner Teil des Volkseinkommens für
den Staatsbedarf beanſprucht. Gegenwärtig wird etwa ein Drittel
des Volkseinkommens von öffentlichen Körperſchaften für direkte
oder indirekte ſtaatliche Zwecke angefordert. Die richtige
Verwen=
dung dieſer Erträgniſſe der ſchweren Arbeit jedes einzelnen
Deut=
ſchen iſt entſcheidend für die Stellung des Reiches im Kreiſe der
Völker, und ſie iſt mehr als bei anderen Nationen entſcheidend
auch für die Exiſtenz jedes Einzelnen dieſer ſo ſchwer ſchaffenden
deutſchen Bürger.
Die Ungereimtheiten des deutſchen Staatsaufbaues haben
nur deshalb noch nicht zu offenkundigen Zuſammenbrüchen
ge=
führt, weil im Gegenſatz zur Aktiengeſellſchaft der Staat immer
wieder Zwangsbeiträge von ſeinen Bürgern erheben kann. Das
Volk zahlt für die Fehler in ſeinem Staatsaufbau.
Solange der Dualismus in der Reichshauptſtadt zwiſchen
preußiſcher und Reichsregierung, auch zwiſchen Preußen=
Parla=
ment und dem Reichstag beſteht, ſind durchgreifende, das ganze
Reich umfaſſende Sanierungsmaßnahmen unmöglich. Im
Mei=
nungsſtreit zwiſchen preußiſcher und Reichsregierung gibt es keine
Inſtanz, die zur Entſcheidung berechtigt oder berufen iſt.
Reichs=
präſident und Reichskanzler haben in Preußen nicht das Geringſte
Seite 2
Samstag den 11 Auguſt 1928
Nummer 222
zu ſagen. Nach dem Staatsrecht braucht ihnen kein Schutzpoliziſt
zu gehorchen. Die Innenpolitik des drei Fünftel des Reiches
umfaſſenden Preußen und die deutſche Außenpolitik müſſen von
Fall zu Fall in Einklang gebracht werden, was nicht immer und
nicht immer rechtzeitig gelingt. Einen ſelbſttätigen Gleichrichter
durch geſetzlichen Zwang gibt es nicht. Sogar auf einer Reihe
von Gebieten der öffentlichen Kreditwirtſchaft beſteht eine
Aus=
ſchaltung der Reichsregierung. Nirgends im Reich vermag die
Reichsregierung die Verwendung der Mittel, die ſie zur
Produk=
tionsſteigerung zur Verfügung ſtellt, zu beſtimmen und zu
über=
wachen.
Die Bewohnerzahl der deutſchen Länder ſchwankt zwiſchen
etwa vierzig Millionen und fünfzigtauſend. Noch größer ſind
die Reichtumsunterſchiede. Braunſchweig zerfällt in
achtund=
zwanzig Teilſtücke, die größtenteils von Preußen umſchloſſen
werden. Deutſchland hat immer noch rund zweihundert
Ein=
ſchlußgebiete (Enklaven). Im Lande Oldenburg iſt das eine
Einſchlußgebiet ungefähr zweihundert Kilometer vom Hauptlande
entfernt, das andere ſogar vierhundert. Ein Teil der deutſchen
Länder iſt ſeinen ſtaatlichen Aufgaben als Land nicht mehr
ge=
wachſen. Sie erkennen ſelbſt die Problematik und Unhaltbarkeit
ihrer gegenwärtigen Staatsform. Sie wünſchen Vereinfachung
und Aenderung.
Die zwingenden Gründe für eine Kräftigung der
Reichs=
gewalt dürfen nun aber nicht eine Auflöſung des preußiſchen
Staatszuſammenhanges herbeiführen. Die Bildung des
preußi=
ſchen Staates iſt eine der größten Taten deutſcher
Vergangen=
heit, und die ſich in ihm auswirkende Staatskraft iſt auch für die
Gegenwart in keiner Weiſe überflüſſig geworden und iſt
beſon=
ders nötig für unſeren ſo bedrohten Oſten. Die Aufgabe liegt
alſo darin, den Dualismus zwiſchen Reich und Preußen zu
über=
winden und doch den Zuſammenhang Preußens als ſtaatliches
Gebilde zu erhalten.
Ebenſowenig aber darf das Endergebnis eine Zentraliſation
ſein, die ſo weit geht, daß ſie die hiſtoriſchen Zuſammenhänge
ſtört und ertötet, was im deutſchen Volke an Kulturwerten lebt.
Bei einer Zentraliſation etwa nach franzöſiſchem Muſter wäre
die deutſche Volkseigenart, der geiſtige Reichtum, der in der
ver=
ſchiedenen Artung und Begabung ſeiner Stämme liegt, zum
Ver=
dorren verurteilt. Gerade, um ſo ſtark als möglich deutſch zu
ſein, muß die Reichsgewalt durch ein ausgeprägtes, ſich ſeines
Wertes bewußtes Eigenleben der einzelnen Teile Deutſchlands
untermauert werden. Die Länder und das als Reichsland neu
zu formende und zu erweiternde Preußen mit dem
durchgeführ=
ten Selbſtverwaltungsgedanken müſſen die natürliche Pflegeſtätte
des Deutſchtums in ſeiner Eigenwüchſigkeit ſein und bleiben.
Im künftigen Reichsland wird dafür zu ſorgen ſein, daß möglichſt
viele Aufgaben den Stellen übertragen werden, in denen der
Gedanke der Selbſtverwaltung ſich am kräftigſten regt. Das
wer=
den nicht nur die Provinzen ſein, ſondern vor allen Dingen wie
bisher Städte und Gemeinden, die mit ihrer unmittelbaren Arbeit
für das Wohl der Bevölkerung die Grundpfeiler des deutſchen
Staatsweſens auch in der Zukunft bleiben müſſen.
Wie der Umbau des Reiches im einzelnen zu geſtalten iſt,
darüber wird der Bund zuſammenhängende und bis zur
para=
graphenmäßigen Geſtaltung ausgearbeitete Vorſchläge machen.
Im Vorwort zu dieſer Veröffentlichung wird erklärt werden, daß
der Bund bei ſeinem bisherigen Arbeitsergebnis nicht etwa
ſtill=
ſtehen, ſondern in Verfolg ſeiner Ziele die Arbeit fortſetzen und
ſich hierbei insbeſondere mit den Vorſchlägen und Anregungen
beſchäftigen werde, die ſich aus der Erörterung ſeiner Vorſchläge
ergeben. Wie man zu den einzelnen Vorſchlägen auch ſtehen mag,
vaterländiſche Pflicht iſt, die Frage der Reichsreform mit
ernſt=
hafter Sachlichkeit zu behandeln. Hierzu wollen die Vorſchläge
des Bundes mithelfen, deren Veröffentlichung in abſehbarer
Zeit erfolgt.
Entente=Manöver im Rheinland.
* Berlin, 10. Auguſt. (Prib.=Tel.)
Starkes Befremden erregt in Berlin eine Meldung des „Daily
Telegraph”, wonach das einzige Kavallerieregiment der britiſchen
Beſatzungsarmee im Rheinland an den bevorſtehenden Manövern
der franzöſiſchen Beſatzungsarmee unter General Guilleaumat
teilnehmen werde. Eine Beſtätigung liegt bisher nicht vor. Aber
auch jede Ableugnung fehlt aus England. Und das iſt vielleicht
das Entſcheidende. Irgendwelche Handhabe zum Einſchreiten
be=
ſteht auf deutſcher Seite nicht. Drei Jahre nach Locarno können
die Beſatzungstruppen immer noch machen, was ſie wollen.
Trotz=
dem aber wird nicht nur vom „Daily Telegraph” dieſe
Zuſam=
menarbeit der Truppen als ohne Vorgänger bezeichnet. Es ließe
ſich ja vielleicht denken, daß zwiſchen dem engliſchen und
fran=
zöſiſchen Oberkommando irgendwelche Mißhelligkeiten entſtanden
ſind, die nun durch dieſe Demonſtration ihren Ausgleich finden
ſollen. Sehr viel wahrſcheinlicher iſt aber doch, daß hinter dieſer
auffälligen Abkommandierung ſich eine politiſche Abſicht verbirgt,
die zeigen ſoll, wie herzlich wieder die Beziehungen zwiſchen Eng=
Vom Tage.
Der Herr Reichspräſiden= hat an den Leiter der
Beppelin=
werft, Herrn Dr. Eckener, ein Glüchwunſchtelegramm geſandt.
Reichskanzler Müller und Reichsverkehrsminäſter v. Guérard
haben Dr. Eckener zur Vollendung des 60. Lebensjahres telegraphiſch
ihre Glückwünſche ausgeſprochen.
Dr. Streſemann hat geſtern nachmittag mit ſeiner Gatrin
Karlsbad verlaſſen. Es wird auf das beſtimmteſte verſichert, daß
er während ſeines dreiwöchigen Aufenthalts in Karlsbad keinen
Diplo=
maten empfangen hat.
Dem Vorſtand der Ortsgruppe Detmold der Deutſchnationalen
Volkspartei wurde ein Antrag eingereicht auf Einleitung
des Ausſchlußverfahrens gegen den Abgeordneten
Hugenberg durch den Vorſtand des zuſtändigen Landesverbandes ſam wird auch ſeine Beſiegelung vollzogen. Kaum hat man ſich
Lippe. Damit iſt die Abſicht der in Löhne veranſtalteten
Angeſtellten=
kundgebung erfüllt.
Das franzöſiſche Unterrichtsminiſterium demen=
Cavell=Filmes freigegeben worden ſei.
Wie Havas aus Beirut berichtet, iſt das Miniſterium des
Libanon=Staates geſtürzt worden. Es hat dem
Miniſter=
präſidenten ſeine Demiſſion eingereicht.
Der Kellogg=Pakt wird im Namen des Friſchen Freiſtaates
von dem triſchen Außenminiſter Mac Gilligan
unterzeichnet werden, der ſich nach Genf zur
Völkerbunds=
verſammlung begeben wird.
England und die Vereinigten Staaten ſollen damit einverſtanden
ſein, daß Japan mit Perſien in Verhandlungen über
eine relative Zollautonomie und die Aufhebung der
exterritorialen Privilegien eintritt.
Nach einer Meldung der „Chicago Tribune” tritt
Staats=
ſekretär Kellogg am 17. Auguſt ſeine Europareiſe an.
Das amerikaniſche Kriegsdepartement hat 30
Tauſend Reſerviſten für Manöver einberufen. Noch
viſten einberufen worden.
Aus Mexiko wird gemeldet, daß die 14 mexikaniſchen
Nonnen, die vor einiger Zeit unter der Anſchuldigung, an der
Er=
mordung des Generals Obregon beteiligt zu ſein, verhaftet worden
waren, wieder auf freien Fuß geſetzt worden ſind, nachdem
ſie ſich eidlich verpflichtet haben, die neuen Religions=Geſetze
anzuer=
kennen.
Aus Rio de Janeiro kommende Meldungen beſagen, daß im
Süden von Braſilien eine Revolution ausgebrochen
ſei. Die Regierung von Paraguay habe die Grenze nach Braſilien
geſperrt.
land und Frankreich geworden ſind. Und ſie müſſen in der Tat
ſehr herzlich ſein. Man denke nur einmal daran, daß ſelbſt in
den Zeiten des deutſch=öſterreichiſchen Bündniſſes vor dem Kriege
ein deutſches Regiment unter öſtereichiſchem Oberbefehl ein
öſter=
reichiſches Manöver mitgemacht hätte oder umgekehrt. Wir können
uns nicht erinnern, daß ſo etwas einmal vorgekommen iſt. Und
gerade daran ſehen wir die politiſche Bedeutung, daß
ausgerech=
net jetzt die Herzlichkeit der militäriſchen Zuſammenarbeit der
beiden Ententeſtaaten in dieſer Form betont wird. Sie ſpielen
wieder einmal Krieg auf deutſchem Boden und ſelbſtverſtändlich
auch auf unſere Koſten, trotz des Locarnovertrages, was auf die
diplomatiſchen Ausſichten der Räumungsaktion im Herbſt ein
außerordentlich trübes Licht wirft.
Die Tagesordnung der 9.
Völkerbunds=
verſammlung.
EP. Genf, 10. Aug.
Die endgültige Tagesordnung der am 3. September
zu=
ſammentretenden Völkerbundsverſammlung iſt heute
veröffent=
licht worden. Danach wird die vorläufige Tagesordnung noch
durch drei Punkte ergänzt. Auf Vorſchlag des
Völkerbunds=
rates wird noch der Bericht über die Arbeiten des
Sicherheits=
komitees und der Bericht des Verkehrsausſchuſſes über die
Schaffung einer eigenen Funkſtation für den Völkerbund bei
Genf auf die Tagesordnung geſetzt werden; desgleichen auf
An=
trag Deutſchlands, Englands und Frankreichs die Frage der
Wiederwählbarkeit Spaniens, das mit der nächſten
Bundes=
verſammlung mit Sicherheit zum nichtſtändigen Mitgliede
ge=
wählt werden wird. — Wenngleich auch in der neuen Tagung
der Bundesverſammlung das Abrüſtungsproblem die brennendſte
Kernfrage darſtellt, werde der formale Anlaß für die Ausſprache
über das Abrüſtungsproblem nur dadurch gegeben, daß nunmehr
der Anfang Juli fertiggeſtellte Bericht des Sicherheitskomitees
zur Debatte gelangen wird. Es unterliegt aber keinem Zweifel,
daß die Ausſprache über das geſate Abrüſtungsproblem im
Sinne der Entſcheidung der beiden letzten
Bundesverſamm=
lungen in bezug auf die baldige Einberufung einer
internatio=
nalen Abrüſtungskonferenz einen ſehr breiten Raum einnehmen
wird.
DOiplomatiſche Schwierigkeiten
um den Antikriegspakt.
Mit oder ohne Kellogg? — Mit oder ohne
Streſemann?
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 10. Auguft.
Mühſam iſt der Kriegsächtungspakt zuſtande gekommen,
müh=
mit Weh und Ach darüber geeinigt, wo der Kriegsächtungspakt
unterzeichnet werden ſoll, ſo iſt man ſchon darüber uneinig
ge=
tiert die Meldung des „Temps”, daß die Aufführung des worden, wie er unterzeichnet werden ſoll. Die Atmoſphäre bleibt
dieſelbe, wie ſie während der Verhandlungen zwiſchen Paris und
Waſhington war. Allzu offen betonte Rückſichtnahme, ſchlecht
verhüllte Empfindlichkeiten und Ambitionen haben zuſammen eine
heilloſe Situation geſchaffen, welche vielleicht ſogar die ganze
Debatte überdauern wird.
„Alle diejenigen, die nach Paris ſollten, wollen nicht kommen.
und alle, die zu Hauſe bleiben ſollten, wollen kommen,” hat mir
ein franzöſiſcher Diplomat geſagt. Beſſer ließe ſich die Lage
wirk=
lich nicht charakteriſieren.
Kellogg muß unbedingt kommen, obzwar er
ſeh=
wenig Luſt dazu an den Tag legt. In der amerikaniſchen
Oeffent=
lichkeit verfolgt man argwöhniſch ſeine Reiſepläne, und noch in
der letzten Zeit lancierten einige amerikaniſche Blätter das
Ge=
nie in der amerikaniſchen Geſchichte iſt eine ſo große Anzahl von Reſer= rücht, daß er ſich trotz aller gegenteiligen Behauptungen nicht nach
Europa einſchiffen wird.
Muſſolini kommt nicht. Seine Prinzipien erlauba
es ihm nicht, Italien zu verlaſſen. Dies iſt auch ganz gut ſo;
wenigſtens atmet der Pariſer Polizeipräſident auf, deſſen
Auf=
gabe es geweſen wäre, Muſſolini nach dem Ueberſchreiten der
Grenze zu betreuen, eine — wie die Verhältniſſe heute nun
ein=
mal liegen — keineswegs leichte und angenehme Aufgabe.
Chamberlain kommt aller Wahrſcheinlichkeit
nach ebenfalls nicht. Sein Geſundheitszuſtand ſoll ihm
dieſe Anſtrengung nicht geſtatten. Immerhin ſteht feſt, daß der
Pakt bei der engliſchen Regierung wenig Anklang findet. Es
verlautet übrigens, daß der engliſche Außenminiſter ſeine
ange=
griffene Geſundheit in Aix=les=Bains wieder herſtellen wird.
Der japaniſche Außenminiſter kann ſich eventuell
verſpäten, die Entfernung iſt zu groß, und die Einladung kam
zu ſpät.
Von all den hohen Beſuchen intereſſiert die Franzoſen am
meiſten naturgemäß der Streſemanns. Denn die Reiſe des
deut=
ſchen Außenminiſters nach Paris kann von ebenſo großer oder
noch größerer Bedeutung für Europa ſein, als der ganze
Kriegs=
ächtungspakt. Das offizielle Frankreich zweifelt aber noch, ob
Streſemann kommt oder nicht, und wie die Dinge einmal lagen,
werden ſich dieſe Zweifel in Paris bis zur letzten Minute nicht
zerſtreuen laſſen.
Neben denen, die kommen ſollten, aber nicht kommen wollen
oder können, ſind es diejenigen, die kommen möchten und nicht
kommen ſollen. Da iſt in erſter Linie Primo de Rivera; Spanien
wurde bei den Verhandlungen von amerikaniſcher Seite
beſon=
ders berückſichtigt. Man nahm es daher als gewiß an, daß der
ſpaniſche Diktator an der feierlichen Unterzeichnung des Paktes
teilnehmen würde. Nun verſteifen ſich aber die Amerikaner
dar=
auf, daß zuerſt nur die eigentlichen Großmächte den Pakt
unter=
zeichnen ſollen. Die Amerikaner begründen ihre Stellungngone
damit, daß ſie durch die Schaffung von Ausnahmen verſchiedene
Empfindlichkeiten verletzen würden. Herr Tſchitſcherin möchte auch
unbedingt nach Paris kommen, aber das Echo in Frankreich iſt
ebenſo abweiſend wie früher. Das Bild wird endlich durch eine
ganze Reihe von kleineren Staaten ergänzt . . .
Es iſt intereſſant zu beobachten, wie konſequent die
amerika=
niſche Diplomatie darauf beſteht, zwiſchen den Staaten eine
Rangordnung feſtzulegen. Dieſe Tendenz wird der
internatio=
nalen Diplomatie noch manche ſchwere Frage zu löſen geben.
Friedrich Ludwig Jahn.
Von Edmund Neuendorf.
Heute vor 150 Jahren wurde Jahn geboren. Da ſollte das deutſche
Volk danbbar ſeiner gedenken und ſich bewußt werden, was er ihm
ge=
weſen iſt und bis heute bedeutet. Man hat ihn den Turnpater
ge=
nannt, und man verbindet mit dem Namen die unbeſtimmte Erinnerung
daran, daß Jahn das deutſche Turnen mit ſeinen Uebungen an Reck,
Baruen und Pferd erfunden, und daß er die Jungen auf der Haſenheide
in ſchwerer Zeit habe turnen laſſen, damit ſie die Fvanzoſen aus dem
Lande ſchlagen könnten. Mit dieſer Erinnerung wird man Jahn nicht
gerecht. Seine Bedeutung reicht viel weiter. Er gehört in die Reihe
der ganz großen Erzieher unſeres Volkes.
Das 17. Jahrhundert mit ſeinen Glaubenskämpfen hatte das deutſche
Volk in die ſchlimmſte ſittliche und geiſtige Verwilderung geführt. Mit
unerhörtem Eifer arbeitete das 18. Jahrhundert daran, ſich von ihr zu
befreien. Mit genialem Inſtinkt lenkte es ſeine Arbeit auf den inneren
Menſchen, und zwar in zwei großen Richtungen: Nationalismus und
Aufklärung ſuchten den Verſtand zu vervollkommnen, vom Pietismus
bis zur Sentimentalität bereicherte und vertiefte man das Gefühlsleben.
Die Erfolge waren gewaltig. Es wurde zum erſten Male in Deutſchland
eine allgemeine Bildung von Wert geſchaffen und die Welt des Herzens
mit ihren Wundern und Schätzen wurde wie neu entdeckt. Arbeit, die
ſo nachdrücklich geleiſtet wird, muß immer einſeitig ſein. Diejenige der
Menſchen des 18. Jahrhunderts hat ſich um Verſtand und Gefühl
ge=
müht, aber ſie hat darüber vollſtändig alle Willenhaftigkeit verkümmern
laſſen. Man iſt klug und gefühlsreich geworden, aber man iſt auch
taten=
ſcheu und willenſchlaff wie nie zuvor. Man hat keine lebendige
Teil=
nahme für Politik und Wirtſchaft, man läßt das Deutſche Reich
zer=
fallen, ohne einen Finger zu rühren, ein öffentliches Leben gibt es nicht
mehr. Mit Schrechen werden die Patrioten ſich deſſen am Anfang des
19. Jahrhunderts bewußt. Ihr Schrechken iſt umſo größer, als auf die
große Novolution in Frankreich, in deren Phraſen auch die Deutſchen
gläubig geſchwelgt hatten, ſehr raſch der Imperialismus Napoleons
ge=
folgt iſt, der das deutſche Volk in grauſamſte politiſche und
wirtſchaft=
lichie Not geſtürzt hat. Durch eine neue Erziehung will man jetzt die
Bildungsarbeit des 18. Jahrhunderts ergänzen. Ihre Zauberformel
lautet: Selbſtätigkeit. Auf den verſchiedenſten Gebieten ſetzt die
Er=
ziehungsarbeit ein: der Freiherr vom Stein will eine Verfaſſung
ſchaf=
fen und alle Bürger zur Selbſtverwaltung heranziehen, Scharnhorſt
ar=
itet für die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, Peſtalozzi und
e wirfen für ſtärkere Selbſttätigkeit bei der Aneignung der geiſtigen
dungsgiiter.
Jahn, der auf märkiſchem Sande groß gewordene Pfarrerſohn,
um=
in großartigem Schwung der Gedanken alle dieſe neuen
Erziehungs=
en. Er iſt Willensmenſch und ganz ſtarke Pevſönlichkeit, immer auf
deln und Tat gerichtet. Mit Stolz nennt er ſich Urſelbſt. Die har=
Ecken und Kanten ſeines Weſens, das immer nur ſeimen ureignen
etzen folgt, ſchaffen ihm immerfort Zuſammenſtöße mit der Welt
d buingen ihm Not manche
Und doch weiß er, daß höchſtes
Glück der Erdeukind
rüönlichkeit iſt. Nur ein Volk,
deſſen Glieder Perſönlichkei
gedeihen, das iſt ihm heilige
Ueberzeugung. Ebenſo bann die Menſchheit nur vollkommen werden,
wenn ſie aus Völkern beſteht, deren jedes ſein Volkstum rein und ſcharf
bewahrt. Was für den Einzelmenſchen der Charakter, das bedeutet für
ein Volk im Völkergewühle ſein Volkstum. Nur ein innerlich und
äußerlich freier Menſch kann zum Charakter werden, nur ein innerlich
und äußerlich freies Volk kann ſein Volkstum kräftig entwickeln. Wie
Herren in Deutſchland bedeutete Allknechtſchaft, hatte einmal Arndt
ge=
ſagt. Schaffung des einigen Reiches, in dem es Grundrechte für jeden
und eine Verfaſſung für alle gab, bedeutete Befreiung aus dieſer
Knecht=
ſchaft. Auch darum trat Jahn für ſie ein.
Verfaſſung, Wehrpflicht, neue geiſtige Erziehung, nationale Einheit
ſind Vorausſetzungen für die künftige Freiheit. Aber mehr noch gehöt
Turnvater Jahn
Die Erinnerungs=Turnhalle mit dem Grabe Jahns in Freyburg.
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Nummer 222
Samstag den 11. Auguſk 1928
Seite 3
Radiſch Tod.
Die innerpolitiſche Entwicklung Südſſawiens.
* Agram, 10. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Raditſch iſt tot. Ein Mann iſt geſtorben, der faſt ſchon
legen=
ar geworden iſt. Sein Leben war kaum ſo wie das eines
an=
ſearen europäiſchen Politikers reich an Verfolgungen und bitterer
urtſchaftlicher Not, an Enttäuſchungen und Rückſchlägen, und
umnoch an Erfolgen, für die kroatiſche Sache der Stephan
Naditſch ſein Leben geweiht hatte. Vielleicht zehn Jahre ſeines
bens hat er im Gefängnis verbracht. Viele Jahre mußte er
u ßerhalb des Landes leben, um für ſeine Bauern Hilfe zu
urhen. Kaum, daß er nach der Heimat zurückehren durfte, wurde
z offizieller Vertreter des Staates beim Völkerbund, kaum, daß
z aus dem Gefängnis entlaſſen wurde, wurde er ins Kabinett
18 Unterrichtsminiſter berufen. — Es iſt ſchwierig zu ſagen, ob
Staatsmann, Idiologe, Lehrer, Wiſſenſchaftler oder Demagoge
var. Auf alle Fälle war er ſtets und in erſter Linie Kroate, der
4 zu öſterreichiſch=ungariſcher wie zu jugoflawiſcher Zeit mit
Uen Mitteln verſtanden hat, ſeine kroatiſchen Bauern um ſich zu
ſch aren. Als Sohn eines Bauern in der Nähe von Agram
ge=
uren, lernte er früh die wirtſchaftliche Not kennen. Von einem
mgeſtümen Wiſſensdrang beſeelt, lernte und las er überall und
Ues, was erreichbar war. So konnte er in Paris und Prag, wo
Maſaryks Schüler war, ſtudieren. In einem Bauernhaus
auf=
zavachſen, erwachte in ihm früh das Verſtändnis für die Klagen
urd die Wünſche ſeiner kroatiſchen Bauern. Er reiſte im Lande
uiher predigte den Zuſammenſchluß der Bauern, hielt Vorträge
iver Finanzwirtſchaft, Getreidebau und Viehzucht, lehrte in den
Schulen und war raſtlos tätig, ſtets für ſeine Bauern. Die
Krog=
iche Bauernpartei, die in der Folgezeit und bis heute eine ſo
nichtige Rolle im jugoſlawiſchen Staatsleben ſpielt, iſt ſeine
Schöpfung. Bei ſeinen Bauern war Raditſch äußerſt beliebt, ſie
zrigen, wörtlich geſprochen, für ihn durchs Feuer. Neun Zehntel
Kroatiens hörten auf ſein Wort wie auf eine Offenbarung. Ob
es, ſich um Erhaltung der Diſziplin oder um einen Angriff
han=
delte, ſtets galt das, was Raditſch ſagte. Nicht zu Unrecht wurde
en der „ungekrönte König” Kroatiens genannt. Oft
mißverſtan=
gen, von den führenden Politikern belächelt und verhöhnt, ſuchte
und fand er ſtets bei ſeinen Bauern Zuflucht. So war Raditſch
nucht nur der Führer der Kroaten im Belgrader Parlament,
ſon=
dern auch und vor allem, ſozialpolitiſch geſehen, der Begründer
unrd Führer der kroatiſchen Bauernorganiſation.
Schwere Wolken ziehen ſich über Jugoflawien zuſammen.
Zer Tod Raditſch wird auch für ſeine Gegner in Belgrad ein
Ereignis ſein, das ehrlich beklagt werden wird. Denn Raditſch
iſt, der einzige geweſen, der die rebellierenden Bauernmaſſen
grogtiens mit feſter Hand gehalten und geleitet hat, der im
Namen Kroatiens mit Serbien verhandeln konnte. In einem handlungen des japaniſchen Sondergeſandten mit dem Sohne
Lande, in dem der Revolver in der Politik ſchon immer eine
große Rolle geſpielt hat, iſt dieſer in der gegenwärtigen Lage
umbeſtritten wichtigſte Mann im Staate von Mörderhand gefallen.
— Als er nach dem Abfall Kroatiens von Oeſterreich=Ungarn
ein=
g=ſehen hatte, daß ſein Vaterland, zur Bildung eines Groß= Außenminiſter Wang hat der japaniſchen Regierung mitgeteilt,
Sverbiens benutzt werden ſollte, eröffnete er den Kampf. Stets
ol fen und ehrlich, aber auch jede ſich bietende Chance rückſichtslos
auisnutzend, bis zur kraſſeſten Demagogie kämpfte dieſer Mann
un die Nechte ſeiner Heimat. Das katholiſche, dem weſtlichen
Lmulturkreis angehörende Kroatien wehrte ſich gegen die
Unter=
jochung durch, das orthodore, halborientaliſche Serbien. Die
Sſchüſſe, die im Verlauf dieſes Kampfes in der Skupſchtina
ab=
gegeben wurden, haben auch den zweiten Raditſch hingerafft.
etüdſlawien ſteht damit vor einer Entwicklung, in der die Parole
hrißen wird: Der Staat iſt in Gefahr‟. Der montenegriniſche
Mebolverheld hat eine Kriſe entfeſſelt, deren Gefahren noch nicht
abzuſehen ſind.
In politiſchen Kreiſen Jugoſlawiens wendet ſich das
Inter=
eſſe der Frage zu, welche Folgen der Tod Raditſch” für die
wei=
tre innerpolitiſche Entwicklung nach ſich ziehen werde. Allgemein
grbt man ſich der Hoffnung hin, daß die blutigen Opfer die
ver=
auf die Ausſöhnung geltend zu machen. Man erwartet, daß man
ir Aaram, nachdem ſich die Trauer etwas gelegt haben wird, zur
E=inſicht kommen werde und betont, daß eine Verſtändigung nur
urrch gegenſeitiges Entgegenkommen erzielt werden kann.
Die Trauerfeierlichkeiten für Raditſch.
PE. Agram, 10. Aug.
Der heutige Tage ſtand im Zeichen der Nationaltrauer um
Stephan Raditſch. Schon um 5 Uhr morgens begann aus den
umliegenden Dörfern der Zuzug der Bauern in die Stadt.
Zahl=
eiche Sonderzüge brachten Zehntauſende von Bauern, durchweg
am ſich und zieht mit ihnen auf die Haſenheide, um dort zu wandern
Springens zu treiben und an den Geräten, dem altbekannten Pferd und
gen neu erfundenen Neck und Barren zu üben. Erſt ſind es nur Schüler, ihres beutſchen Leibes und der deutſchen Erde ſich zu Volksgemeinſchaft
höherer Scharlen, die kommen, bald ſtrömen Jugendliche aus allen Volts=
Ehichten zuſammem und ordnen ſich begeiſtert Jahn als ihrem Führer
unter. Auch vor Jahn hatte es ſchon Leibesübung als Erziehungsmittel
gegeben. Aber Jahns Schöpfung jü dennoch etwas Neues und
Ur=
tägenes. Nicht deswegen, weil er das Turnen an Geräten, das man vor
Em nur in Anfängen kannte, und das er ſchätzte, weil es ihm beſonders
geeignet ſchien, mutig und hart zu machen, eingeführt hat; nicht
des=
wegen, weil er ſeiner Leibesübumg den neuen von ihm erfundenen
Na=
ſeinen Turnern einen neuen Geiſt eingeflößt hat. Wenn ihm
urſprüng=
lich Turnen nur Mittel der Erziehung zum freien deutſchen Menſchen
Shaft, Mittel der Erziehung zum Volk. Sie wird es dadurch, daß Jahn
ein Turnen ganz planmäßig mit dem ſittlich verpflichtenden Bewußtſein
ganz ſelbſtverſtändlich in ſich, es bedeutet ihm einfach ein Teil des
Tur=
uens ſelbſt. Jahns wundervolle Führerperſönlichkeit lebt es ſo vor, tung von Prof. Dettmar und hat die Aufgabe, auf dieſem Gebiete
Bahn formt ferner die Turnerſchaft durch den Geiſt, den er in ihr
wach=
ief, und durch ein ſinngemäßes Brauchtum, das er ihr ſchuf, zu
wahr=
ſuafter Gemeinſchaft, einem verkleinerten Abbild jener Volksgemeinſchaft,
vie Jahn mit heißem Herzen erſehnte.
Neun Jahre lang blühte Jahns Turnen und ſeine Turnerſchaft.
Meun Jahre lang halfen ſie freie Menſchen erziehen und Volk bauen.
Dann verbotzen jämmerliche Kurzſichtigkeit und geiſtige Enge der Regie= der eine Fülle intereſſanter Aufſätze der angeſehenſten Wagner=
Schriſt=
mis geworfen und darnach in die Verbannung geſchickt. Damit war ſein
Leben zerbrochem und ſein Werk zerſtört. In der von Jahn erträumten
Im die Mitte des vorigen Jahrhunderts wieder begann, in Schule und
Werein Leibesübungen zu treiben, trieb man ſie zwar in Jahns Namen,
aber nicht in ſeinem Geiſte. An die Stelle des Einfachen und Natur=
Gaften war im neuen Turnen unüberſehbar Mannigfaltiges und günſt= Wagner und der moderne Fortſchritt”) und Neinhold Zimmermanns
Gafte Kerle zu erziehen, der neue Betrieb mit ſeinen Ordnungsübungen
lund ſeinen künſtlich zuſammengeſetzten Freiübungen, ſowie ſeinen nach
Wefehl oder im Takt geturnten Geräteübungen wollte ordnungsliebende
Würger und willige Untertanen bilden helſen. Und als ſich unſer neues über Bahreuth und ſeine Entwickelung zu wiſſen wünſcht. Dr. W. g.
Jahrhundert von dem Mechonismus dieſes Turnbetriebes abwandte und
Jſahnſchen Turnen, da war die eine große volkstumliche Turnerſchaft,
Die nach Jahns Wunſch das ganze Volk umfaſſen ſollte, in zahlloſe Ver=
Gbände und Bünde. Vereine und Gruppen zerfallen, die vielfach fleißig altäghptiſche Schriftum gehört zum älteſten der Weltliteratur
über=
turmen, aber meiſt außerdem allen möglichen Nebenzwecken dienen. Es I
Darum wäre nichts töriſchter, als den Verſuich machen zu wolln, alls, auch der Jachmann wird in der Neichhaltigkeit der Sammlung Neues
lebendig zu machen. Aber den
ſanas Jahn geizollt hat, getreulich m
Weiſt der Liebe zu Baterland und Volk, aus dem er ſein Turnen ge= gen beigegeben ſiund, ſind vortrefflich.
ſſchaffen hat, den Geiſt der Einfachheit und Erdhaftigkeit, in dem er ſein
Turnen geſtaltet hat, den wollen wir in dankbarem Gebenken an Jahn
fimmerdar lebendig erhalten, und wenn künftig Jugend, die im Jahn=
in ſchwarzer Nationaltracht, nach Agram, die von den
Bahn=
höfen in geſchloſſenem Zuge auf den Platz vor dem
Bauern=
heim marſchierten. Um Uhr früh war der Platz bereits von
einer unüberſehbaren Menſchenmenge beſetzt. Später Kommende
mußten in den Seitengaſſen Aufſtellung nehmen. Die Zahl der
vor dem Bauernheim erſchienenen Menſchen wird auf 50—60 000
geſchätzt. Das Gebäude trug ſchwarzen Trauerſchmuck. um
8 Uhr früh wurde der Saal geöffnet, in dem der Katafalk mit
den ſterblichen Ueberreſten Raditſchs errichtet iſt. um 9 Uhr
begann die Defilierung an der Bahre, die während des ganzen
Tages bis 7 Uhr abends andauerte und in vollkommener
Ord=
nung und Stille verlief. Während des Tages zogen etwa 50 000
Menſchen am Sarge Raditſchs vorüber.
Nationalirauer für alle Krogten.
EP. Agram, 10. Aug.
Die Leitung der bäuerlich=demokratiſchen Koalition beſchloß
eine ſelbſtändige Nationaltrauer für Raditſch zu proklamieren.
Zum Zeichen der Trauer ſollen 14 Tage lang keine Kundgebungen
und Demonſtrationen veranſtaltet werden. Die bäuerlich=
demo=
kratiſche Koglition hat für alle Demokraten eine ſechswöchige
Nationaltrauer angeordnet.
Die mandſchuriſche Frage.
Ein Ultimatum Japans an China?
* London, 10. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Die japaniſche Regierung hat eine in ſehr drohender Sprache
gehaltene Note der chineſiſchen Regierung überreicht, in der ſie
erklärt, daß ſie die von der chineſiſchen Regierung vorgenommene
einſeitige Aufhebung der bisher geltenden chineſiſch=japaniſchen
Verträge nicht anerkenne. Die Note ſchließt mit der Feſtſtellung,
daß ſich die japaniſche Regierung genötigt ſehen könne,
Maß=
nahmen zu ergreifen, die geeignet ſeien, die japaniſchen
Inter=
eſſen zu wahren. Dieſe Note wird als ein Ultimatum betrachtet.
Es iſt die Abſicht Japans, die Mandſchurei vom übrigen Ching
zu trennen und dort ein Sonderregime zu ſchaffen. Wenn die
Nankinger Regierung verſuchen ſollte, das chineſiſche Recht auf
japaniſche Staatsangehörige anzuwenden, ſo heißt es in der
Note, „ſo erklärt die japaniſche Regierung hiermit, daß ſie
ge=
zwungen ſein kann, ſolche Maßnahmen zu ergreifen, die ihr zum
Schutze ihrer Rechte und Intereſſen notwendig erſcheinen‟.
Ob=
wohl die Note gleichzeitig die Bereitwilligkeit zur
Wiederauf=
nahme der Vertragsverhandlungen ausſpricht, wenn die
Nan=
kinger Regierung ihrerſeits die vorläufig gegen japaniſche
Staatsangehörige erlaſſenen Beſtimmungen aufhebt, beſteht doch
kein Zweifel, daß die Erklärungen des japaniſchen Miniſterprä=
Tſchangtiolins zu einer japaniſch=chineſiſchen Kriſe geführt haben.
„Times” meldet aus Tokio: Der nationaliſtiſche
daß die japaniſche Proteſtnote der Plenarſitzung des
Kuomin=
tang vorgelegt und in einigen Tagen beantwortet werden wird.
— Japaniſchen Telegrammen ans Nanking zufolge beabſichtigen
die nationaliſtiſchen Führer gegenwärtig nicht, die proviſoriſchen
ſprechung und Beſteuerung unterworfen werden, zur
Anwen=
dung zu bringen. Das würde eine Entſpannung der Lage
be=
deuten.
Beilegung des Nankinger Zwiſchenfalles
mi England.
Im Foreign Office iſt die amtliche Mitteilung eingelaufen,
daß das Ablommen zwiſchen Nanking und England über die
Beilegung der Nankinger Zwiſchenfälle am Dienstag nachmittag
artwortlichen Führer des Volkes veranlaſſen werden, dem zügel= in Nanking durch den engliſchen Generalkonſul in Schanghai,
leſen Parteikampf Einhalt zu tun und ihren ganzen Einfluß Eir Sydney Bartſon, und dem nationaliſtiſchen Außenminiſter obligatoriſch dem Schiedsſpruch unterbreitet werden, Solange
Dr. Wang unterzeichnet wurde. Die Veröffentlichung des
Ab=
kommens ſoll gleichzeitig in London und Nanking erfolgen, iſt
jedoch kaum vor Dienstag zu erwarten. Bis dahin begnügen
ſich die engliſchen Stellen mit der Mitteilung, daß die
Verein=
barung ſich an den Text des Abkommens zwiſchen Amerika und dern müßten ſich auf alle Staaten erſtrecken. Die Abrüſtungs=
Nanking in der gleichen Angelegenheit eng! anſchließe. —
Mel=
dungen aus Schanghai beſagen, daß gelegentlich der
Unterzeich=
nung des Abkommens über die Beilegung der Nankinger
Zwiſchenfälle vereinbart wurde, ſofort in
Verhand=
lungen über die Reviſion der Verträge
einzu=
treten.
und zu ſpielen, die volkstümlichem Uebungemn des Laufens, Werfens und welchem Lager ſie es tut, wenn ſie künftig über allem Parteielend, allem
Ständehaß und allem Konfeſſionshader aus dem gemeinſamen Erlebnis
und Volksbrüderlichkeit zurückfindet, dann wollen wir das als ſchönſten leitung verſehen, die den Leſer über die wichtigſten erd=, kultur= und
Erfolg der Jahnſchen Leibesübung preiſen und wollen ihn ſegnen, der
ſie geſchaffen hat, Friebrich Ludwia Jahn.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Berlin: Zum Rektor der Berliner Univerſität für das kommende
wen des Turnens gegeben hat, ſondern weil er dieſem Turnen und Studienjahr wurde der Profeſſor der inneren Medizin Wilhelm His
gewählt. His, der Spezialſtudien über das Herz=Nerven=Syſtem
getrie=
ben hat, iſt der Entdecker des ſogenannten Hisſchen Bündels, das für heilige Gangesebene und die großartigen Berglandſchaften von Kaſchmir
bedeutet, ſo wird ihm bald die Gemeinſchaft der Turner, die Turner= die Automatie der Herzbewegung von großer Bedeutung iſt. bis iſt
übrigens auch ein ausgezeichneter Muſiker und Soliſt auf dem Cello.
Hannover: Ein Forſchungsinſtitut für Elektro=Wärmetechnik wurde
an der Techniſchen Hochſchule hier gegründet. Es ſteht unter der
Lei=
wiſſenſchaftliche Arbeiten durchzuführen und die Ausbildung und
Fort=
bildung von Elektrotechnikern zu fördern.
Der Bayreuther Feſtſpielführer dieſes Jahres (Herausgeber Paul
Pretzſch, Verlag Georg Niehrenheim, Bayreuth) bringt wie= 1
wenden das Turnen als ſtaatsgefährlich. Jahn ſelbſt wurde ins Gefäng= ſteller. Beſonders genannt ſeien eine Arbeit des bekannten Münchener
Geſchichtsprofeſſors Grafen Nichard Du Moulin Eckart, ein Aufſatz über
die Originalpartitur des „Rheingold” von Dr. Otto Strobel mit aus= ſtellen. Dauthendeh bekennt: „Die Welt iſt kein Chaos, ſie iſt Muſik,
Fülle und Vollendung iſt es nie mehr Wirklichkeit geworden. Als man gezeichneter fakſimilierter Wiedergabe zweier Partitupſeiten, zwei Auf= Gedicht, plaſtiſches und farbiges Kuuſtweuk‟. Das Werk gehött zu den
ſätze der Univerſitätsprofeſſoren Dr. Robert Petſch und Dr. Wolfgang beſten Abenteuerromanen aller Zeiten, iu ihm erklingt die Muſik von
alter, ſowie die zeitgemäße Stellungnahme Adolf Vogls („Nichard
liches getreten. Sein Ziel war nicht mehr freie Menſchen und tummel= C„Werfel wider Wagner”) zu dem Problem der heute ſo bielfältig auf= Hermann Heſſe nennt Max Dauthendeh einen farbenhungrigen
Aben=
tretenden Wagner=Gegnerſchaft. Die Bildniſſe ſämtlicher Darſteller des teurer des Auges, einen ewig Liebenden, während Thomas Mann in
Bayreuther Feſtſpieljahres 1928 vervollſtändigen in willkommener Weiſe
die reichen Angaben über alles, was der Freund Wagnerſcher Kunſt
Prof. Adolf Erman, Die Literatur der Aegypter. J. C. Hinrich,
wwieder zur Freiheit und Natur zurückkehrte, alſo wieder zum alten Leipzig — Das Buch bietet umfaſſende Proben aus der geſamten
Literatur des dritten und zweiten Jahrtauſends v. Chr., Erzählungen,
Gedichte, Hymnen, Lehrbücher, literariſche Briefe und Satiren. Dies
haupt und iſt ſchon deshalb auch für den Fernſtehenden von Bedeutung,
Dat keinen Zweck, darüber zu klagen. Jede Zeit hat ihre eigenen Geſetze, dem es den Geiſt der gltägyptiſchen Literatur lebendig macht. Aber
finden. Die Ueberſetzungen, denen kurze Einführungen und Erklärun=
Einer Einführung bedarf der „orois terrarum”, das großzügige Unter= a
nehmen, die Länder der Erde im Bild darzuſtellen, heute nicht mehr. D.B.G. koſtenlos verſandt.
Der Brüſſeler Sozialiſten Kongreß.
Die Entſchließung über die
Rheinland=
räumung.
EP. Brüſſel, 10. Aug.
Bekanntlich haben ſich geſtern die franzöſiſchen Mitglieder
der Kommiſſion für die allgemeine Politik im Kongreß der
ſozig=
liſtiſchen Internationale gegen den deutſchen Vorſchlag
ausge=
ſprochen, die ſofortige, bedingungsloſe Näumung des
Rheinlan=
des zu fordern, und den Gegenvorſchlag gemacht, daß die Frage
der Rheinlandräumung zum Gegenſtand einer beſonderen
Ent=
ſchließung gemacht werde. Dieſe Oppoſition hatte einen ziemlich
ſchlechten Eindruck gemacht. Die franzöſiſche Delegation ſuchte
deshalb geſtern nachmittag, dieſen Eindruck wettzumachen, indem
ſie zu Beginn der Sitzung durch den Generalſekretär der
fran=
zöſiſchen Sozialiſtiſchen Partei, Paul Faure, eine prinzipielle
Erklärung über die Räumungs=Angelegenheit abgeben ließ. Dieſe
Erklärung lautet:
Die franzöſiſche ſozialiſtiſche Partei hat in
Uebereinſtimmung mit dem internationalen Sozialismus die
Beſetzung deutſchen Gebietes im Prinzip
ver=
urteilt. Nachdem die Reparationen durch das
Dawesab=
kommen und die Sicherheit durch Locarno garantiert ſind, ſind
die Franzoſen der Anſicht, daß die Rheinlandbeſetzung
keinen günſtigen Einfluß auf den Verſailler
Vertrag ausüben kann. Wir ſind ſogar nicht dafür, wie
Streſemann und Briand in Toiry anſcheinend ausgemacht
haben, daß Deutſchland die Räumung durch die Mobilmachung
eines Teiles der Eiſenbahnobligationen erkaufen muß.
Dieſe Erklärung wurde vom Kongreß mit lautem Beifall
auf=
genommen. Anſchließend wurde eine Entſchließung einſtimmig
gebilligt, die die ſtrikte Durchführung des Achtſtundentages in
allen Ländern fordert, ſowie eine weitere Entſchließung der
eng=
liſchen Delegation, in der im Prinzip die Herrſchaft über die
Kolonien verurteilt wird.
Eine Erklärung Loebes auf dem Sozialiſien=
Kongreß
EP. Brüſſel, 10. Auguſt.
Die Vollſitzung des Kongreſſes der Sozialiſtiſchen
Inter=
nationale wurde heute vormittag vom Reichspräſidenten Loebe
geleitet. Dieſer gab eine mit großem Beifall aufgenommene
Erklärung über die Rheinlandräumung ab, die als Antwort auf
ſidenten zuſammen mit der Note und dem Scheitern der Ver= die geſtrige Erklärung des franzöſiſchen Delegierten Paul Faure
angeſehen werden kann. Loebe führte aus, es ſei der Wunſch
der deutſchen Sozialdemokraten, dem
deutſch=
franzöſiſchen Problem eine ehrliche und
end=
gültige Löſung zu geben. Die
Rheinlandräu=
mung ſtelle von dieſem Geſichtspunkt aus betrachtet einen
größeren Gewinn für den Frieden dar, als irgend ein materieller
Vorteil. Die Räumung werde die Geiſter enzwaffnen und den
deutſchen Nationaliſten die wirkſamſte Waffe für die Hetze gegen
Beſtimmungen, durch die die Ausländer der chineſiſchen Rechts= Frankreich nehmen und dadurch die Annäherung zwiſchen den
beiden Völkern tatſächlich vorbereiten. Der Friede könne nicht
durch Rüſtungen, ſondern nur durch die Abrüſtung geſichert
wer=
den. Notwendig ſei aber gleichzeitig, daß eine
Rüſtungs=
kontrolle eingeſetzt werde, und zwar in allen Ländern.
In der Nachmittagsſitzung wurde dem Kongreß die
Ent=
ſchließung über die Abrüſtung unterbreitet. Sie iſt ſehr ausführ=
EP. London, 10. Auguſt. lich. Sie erklärt, daß die Abrüſtung ſofort beginnen müſſe, und
nicht erſt nach Erlangung der Sicherheit, wie es die
kapitali=
ſtiſchen Regierungen forderten. Der Völkerbund wird eingeladen,
die ſkandinaviſchen Abrüſtungsvorſchläge gutzuheißen und das
Mögliche zu tun, daß auch Amerika und Sowjetrußland ſich ihnen
anſchließen. Jede internationale Meinungsverſchiedenheit müſſe
dies nicht geſchehenſei, dürfe keine Mobilmachung angeordnet
werden. Auf widerſpenſtige Nationen müſſe ein Druck
ausge=
übt werden, der bis zur Gewalt gehen könne. Die Abrüſtung und
die Abrüſtungskontrolle dürften aber nicht einſeitig ſein,
ſon=
konvention müſſe ein Maximum für die Rüſtungsausgaben und
für die Waffenvorräte in jedem Lande feſtſetzen. Der Giftgas=
und der Mikrobenkrieg müßten verboten werden. Die ſchwere
Artillerie, die Zahl der Tanks und der Luſtfahrzeuge müßten
eingeſchränkt werden, ferner müßten die Kriegsſchiffe aller
Kate=
gorien, die Waffenproduktion ſowie der Waſſenhandel
inter=
national kontrolliert werden.
ſchen Sinne Leibesübungen treibt, ganz gleich in welchem Bunde oder Von der auf 30 Bände berochneten Sammlung liegen bisher 16 vor.
die jeweils 200—300 ganzſeitige Abbildungen in Kupfertiefdruck
ent=
halten und Baukunſt, Landſchaft und Volksleben der einzelnen Länder
veranſchaulichen. Auch dieſer Band iſt wieder mit einer knappen
Ein=
kunſtgeſchichtlichen Tatſachen des Landes orientiert. Der Vorrang iſt
durchaus dem Anſchauungsmaterial gelaſſen und auch in dieſem Indien=
Band ſind die meiſten Bilder von ſo vollkommener Schönheit, daß die
wirkliche Betrachtung faſt einem Reiſeerlehnis gleichkommt. Die
Aus=
wahl iſt vielſeitig und erfaßt doch das Weſentliche: die bedeutendſten
Stätten drawidiſcher Kultur und Baukunſt im äußerſten Süden,
Ur=
wald und Dämmer der Kokospalmen an der glücklichen Malabarküſte,
die impoſanten Denkmäler früherer mohammedaniſcher Fürſtenherrſchaft,
in der Nähe von Bombay die Höhlen und Felſentempel von Elephanta,
Ellora und Ajanta, die einſame Schwarze Pagode von Konarak, die
— das ſind einige Stationen dieſes Buchs, das zwiſchen Cehlon und
dem Himalatza die ſchroffſten Gegenſätze in Natur und Kunſt umfaßt
und einen Begriff von der eigentümlichen Maßloſigkeit dieſes Landes
und ſeiner Kultur gibt.
„
Naubmenſchen von Mas Dauthendey. Rennewart, der Held
dieſes Romanes, iſt ein jungen Diplomat, der auf der heißen Erde
Mexikos tauſend ſonderhare Abenteuer eilebt. Dauthendey, deſſen im
Weltkrier erfolgten Toy die literariſche Welr betrauert, geſtaltete dies
Werk aus der ihm eigenen, lebendigſten Urſprünglichkeit heraus, und
der Schauplatz Mexiko bot ihm eine Fülle außergenöhnlicher
Möglich=
keiten, eine Dichtung von großer, ſelbſtändiger Schönheit und
exotiſch=
ſinnlichem Reiz zu ſchaffen. Das Buch ſt in ſeiner überwältigend
ſchönen Sprache den lyriſchen Arbeiten des Dichters durchaus gleichzu=
Golther über die Schlußſzene zu „Siegfried” und den Gral im Mittel= Aieer und Landſchaft, von Liebe und Tod, von Menſchenſchickſalen und
Menſchenſtärke, eine Muſik von einer Schwermut und Süße, die uns
die Erkenntmis gibt, daß hier ein ganz großer Dichter zu uns ſpricht.
ihm einen li=benswerten Dichter ſieht, deſſen Ruhm in Deutſchland bei
weitem noch nicht den Umfang erreicht hat, den er haben ſollte. Drei
Typen von Raubmenſchen werden, uns in ſpannender Handlung
vor=
geführt: Solche, die einem jungen Mädchen die Ehre raubten und es
Ladurch in den Tod trieben, ſolche, die dem Helden des Romans in
Mexiko die Geliebte meuhlings ermordeten und ſolche die ihm in
Europa alle Crinuerungen an ſie ſtehlen. Dieſer Noman Max
Deu=
thendehs iſt ein feines und ganz außergewöhnliches Buch, das in ſeiner
Verſchmelzung von Romantik und Naturalismus hohen Genuß bereitet.
Das vorliegende Werk iſt bei der Deutſchen Buch=Gemeinſchaft Berlin
S.W. 68, Alte Jakobſtraße 156/157 erſchienen. Für den vierteljährlichen
Mitgliedsbeitrag von 4,20 Mk. erhält das Mitglied einen prächtigen
Halblederband nach eigener Wahl und außerdem die illuſtrierte
Halb=
monatsſch
t „Die Leſeſtund=” koſtenfrei ius Haus geſandt. Weit über
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di E
vere
Nummet 222
Samstag den 14. Auguſt 1928
Seite 3
Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 11. Auguſt.
— Keine Amneſtie für Steuervergehen. Durch die geſamte Preſſe
ſürzlich die Nachricht, daß auf Grund einer Amneſtie des
Reichs=
fr=zminiſters Geldſtrafen, die bei Verſtößen gegen die Steuergeſetze
zcsſprochen worden ſind, in Höhe von 7 Millionen Mark erlaſſen
hgen ſeien. Dieſe Nachricht iſt inſofern unzutreffend, als eine
Am=
ri= auf dieſem Gebiete nicht ergangen und auch nicht beabſichtigt
DDer Irrtum iſt darauf zurückzuführen, daß eine zahlenmäßige
4rveiſung erſtmalig ſeitens des Reichsfinanzminiſters für 1927 dem
za Stag zugeleitet wurde, nachdem dieſer durch eine Entſchließung
m 19. März 1928 jährliche Nachweiſungen über Feſtſetzung, Erlaß
Miederſchlagung von Steuer= und ähnlichen Strafen verlangt hatte.
pandelt ſich alſo lediglich um eine Zuſammenſtellung über im
ge=
ihnlichen Geſchäftsgang des Jahres 1927 getroffene Entſcheidungen.
43 Recht des Reichsfinanzminiſters zu ſolchen Entſcheidungen beruht
S 453 der Reichsabgabenordnung und hat mit einer Amneſtie nichts
In.
— Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags
unid 11.30 Uhr, nachm. 3.30 und 4 Uhr ſtatt. Geſchloſſen: Samstag
9 Sonntag nachmittag.
— Als zweite Einbahnſtraße Nichtung Stadſckirche—Marktplatz
arve geſtern die Kirchſtraße kenntlich gemacht.
— Heſſiſches Landestheater. Bereits in den nächſten Tagen kann
Buteilung der feſten Plätze für die vorjährigen und bisherigen
m Micter erfolgen. Von Mitte nächſter Woche angefangen, werden
neuen Mietern gleich bei Anmeldung die gewählten Plätze
zuge=
ſeſen werden. — Für die kommende Spielzeit ſind zunächſt an
klaſſi=
ſen. Werken vollkommene Neucinſtudierungen von: im Schauſpiel
orr Carlos” und Goethes „Fauſt”, in der Oper „Lohengri”
vor=
ſSen.
— Verpflichtung an das Heſſiſche Landestheater. Dr. Bernhard
ſei th (Berlin) wurde für die nächſte Spielzeit als jugendlicher
Bon=
zimt dem Heſſiſchen Landestheater verpflichtet.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
ſaimſtadt. Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Auf die heute
ſunstag, abends 8 Uhr, ſtattfindende Erſtaufführung der Operette „Die
ſuimdere” von Emmerich Kalman ſei hiermit nochmals hingewieſen.
ſier der Aufführung iſt Fritz Daurer; die muſikaliſche Leitung hat
teellmeiſter Margraf. Morgen Sonntag, nachmittags 3 Uhr, iſt zu
einen Preiſen von 1—3 Mk. als Familien= und Fremdenvorſtellung
e letzte Wiederholung der erfolgreichen Operette „Die gold’ne
Mei=
ſrm” von Edmund Eysler. Sonntag, abends 8 Uhr, und täglich wird
Dperette „Die Bajadere” aufgeführt. — Mittwoch, den 15. Auguſt,
enmittags 4 Uhr, iſt zu bleinen Preiſen von 0,50—1,50 Mk. nochmals
nn Wiederholung des Kindemmärchens „Hänſel und Gretel”. — Als
zs Novität der diesjähngen Spielzeit wird „Der Zarewitſch” von
mz Lehär vorbereitet.
— Ortsverband im B.D.J. Alle Gemeindeglieder, beſonders aber
Einzelmitglieder und Freunde unſerer Jugend, werden herzlichſt
mureladen, nächſten Sonntag, den 12. Auguſt, abends 8 Uhr, ins
Ge=
ſeindehaus zu kommen. Die Eberswalder=Fahrer wollen von der
ſundestagung berichten und ihre Ferienerlehniſſe erzählen.
— Orpheum. — Gaſtſpiel des Berliner Metropoltheaters. —
Pre=
üirre. Der Beginn der heute Samstag ſtattfindenden Erſtaufführung
r Singſpiel=Operette „Die luſtige Sünderin”, nach Davis und
ut ſchütz bearbeitet von Eugen Rinteln, Muſik von Fred Raymond.
ruf 8½4 Uhr feſtgeſetzt. Die heutige Erſtaufführung in Davmſtadt iſt
a Teich die dreihundertſte Aufführung des reizenden
Wer=
s „das in allen größeren Städten Deutſchlands, zuletzt in Leipzig,
esden und Nürnberg, eine ganz außergewöhnliche Aufnahme bei
ſrtſſe und Publikum gefunden hat. Neben Kurt v.
Moellen=
om f. dem bekannten Bonvivant des Wiener Burgtheaters, wird ſich
idi Eisler, die ſcharmanve Soubrette des Berliner
Metropol=
deaters, erſtmalig dem Darmſtädter Publikum zeigen. In den
wei=
uin Hauptrollen ſind beſchäftigt die Damen Rower, Heß,
Babe=
acbdt und Harting und die Herren Hildebrandt, Foerſter,
rtz und Hoh. — Um die Abendkaſſe zu entlaſten, können
Vor=
ugg skarten für Plakataushang in den Vovverkaufsſtellen
um=
eimuſcht bzw. vorbeſtellt wenden. (Siehe heutige Anzeige.)
— Promenadekonzert anläßlich des Verfafſungstages. Heute
öanstag, den 11. Auguſt, konzertiert der Reichsbund ehemaligee
Mili=
imuſiker (Ortsverein Darmſtadt) von 12 Uhr ab auf dem Paradeplatz
m. Reiterſtandbild rach folgendem Programm: Händel: „Halleluja”
u.. dem Oratorium „Der Meſſias”. Wagner: Einleitung zum dritten
II., Tanz der Lehrbuben (Ehret eure deutſchen Meiſter), aus den
Mei=
efſingern. Hill: Lied „Das Herz am Rhein” (Es liegt eine Krone).
ecsempfert: Altdeutſcher Marſch mit Benutzung zweier Melodien aus
em 16. Jahrhundert. Haydn: Dritte Strophe vom Deutſchlandlied.
ſettung: Matthias Weber.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Jahnfeier. Die Schüler haben
erte Samstag um 4 Uhr nachmittags bei Turnwart Heid in der
Turn=
ale anzutreten. Zu der abends 8 Uhr im kleinen Turnſaal
ſtattfin=
ei den Vorfeier zur Jahnehrung (Vortrag: Jahn und die Verfaſſung)
urden die Mitglieder um zahlreiches Erſcheinen erſucht. Sonntag,
tarhmittags 2 Uhr, Abmarſch zur Jahnfeier vom Turnhaus,
Woogs=
ſitz, aus. Alle Mitglieder werden um Teilnahme erſucht. Großes
Nerk gedeiht, nur durch Einigkeit!
— Heidelberger Feſtſpiele. Die Heidelberger Feſtſpiele ſchließen
n dieſem Sommer am Mittwoch, dem 15. Auguſt, mit der Aufführung
eis „Sommernachtstraum‟. Die heutige Anzeige gibt im einzelnen
Arskunft über das Programm vom 11. bis zum 15. Auguſt. Den
ſiurtenvorverkauf für ſämtliche Vorſtellungen hat nur die Bücherſtube
Aodenheimer (Tel. B24).
— 1. Winterausgabe 1928/29 des Reichs=Kursbuchs. Die 1.
Winter=
aissgabe 1928/29, die Sonderausgaben der drei erſten Teile des
Reichs=
ſursbuchs und das Heft „Kraftfahrlinien” mit den am 7. Oktber in
Kraft tretenden Winterfahrplänen werden rechtzeitig einige Tage vor
deun 7. Oktober erſcheinen. Der Verkaufspreis für ein Reichs=
Kursbuch beträgt wieder 6,50 RM., für ein Stück der Sonderausgaben
jeges der drei erſtem Teile 2 RM. Der Verkaufspreis für das Heft
„Krraftfahrlinien” heträgt für Bezieher des Reichs=Kursbuchs bei
Rück=
nWbe des Gutſcheins 0,50 RM., für die übrigen Bezieher 2 RM.
Be=
ſtAlungen nehmen alle Poſtanſtalten, Bahnhöfe der Reichsbahn, ſowie
auch die Sortimentsbuchhandlungen und Reiſebüros entgegen.
Früh=
zurtige Beſtellung wird empfohlen, da ſonſt hei der beſchränkten Zahl
der Auflage auf Lieferung nicht zu rechnen iſt.
— Jahresbericht des G.d A. für 1927. Kurz vor ſeinem Bundestag,
dear vom 16.—19. Auguſt in Breslau ſtattfindet, übergibt der G.d.A.
ſernen Jahresbericht der Oeffentlichkeit zum Einblick in ſeine Tätigkeit
und zur Kritik. Auf 416 Großoktavſeiten wird darin zu 153
Einzel=
frgen die Meinung des Bundes und ſein Wirken dargelegt.
Tränkt Pferde und Kettenhunde!
Der Darmſtädter Schlachtviehhof.
Seine Entwicklung und Einrichtung. — Projekt für den Neubau einer Schlachthalle.
Die Direktion der Städtiſchen Betriebe ermöglichte den Vertretern
der Preſſe eine eingehende Beſichtigung des Schlachthofs und gab durch
weitgehende Aufklärungen einen klaren Einblick in die
Schlachthofver=
hältniſſe in Darmſtadt. Die Herren Direktor Kreiter u.d Baurat
Schilling hielten zunächſt einen eingehenden Vortrag, in dem ſie
die Tätigkeit und Einrichtung des Schlachthofbetriebes ſchilderten:
Der Schlachthofzwang beſteht in Darmſtadt ſeit dem Jahre 1748.
Schlachtungen wurden früher in dem in der Altſtadt an dem heutigen
Schlachthausplatz gelegenen Schlachthof ausgeführt. Dieſer Schlachthof
war etwa 150 Jahre, und zwar bis 1893, in Betrieb. Das geſamte
Gelände umfaßte einen Raum von 1750 Quadratmeter, davon 530 Qm.
Gebäude. Vorhanden waren dort ein Schlachthaus für Großvieh und
ein Schlachthaus für Schweine und Kälber, nebſt den Stallungen und
einem kleineren Verwaltungsgebäude.
Durch die Eingemeindung von Beſſungen und die hiermit
gleich=
zeitig erfolgte Ausdehnung des Schlachthofzwangs auch auf dieſen
Stadtteil, ſowie das Anwachſen der Bevölkerung waren die
Schlacht=
räume derart beengt, daß — auch veranlaßt durch die Klagen der
An=
wohner — die Stadtverordnetenverſammlung am 17. Juni 1887 den
Neubau des Schlachthofes beſchloß.
Die Inbetriebnahme des neuen Schlachthofes in der Frankfurter
Straße erfolgte am 15. Mai 1893, das neue Kühlhaus war zuvor, ſchon
ſeit 15. April 1893, in Benutzung. Das geſamte Gelände iſt 40 646 Qm.
groß, davon entfallen auf den Schlachthof 23 774, auf den Viehhof 16 872
Quadratmeter.
An Gebäuden ſind in der Hauptſache vorhanden: 1. das ehemalige
Verwaltungsgebäude, jetzt Dienſtwohngebäude; 2. Reſtaurationsgebäude
mit Dienſtwohnungen; 3. Schlachthalle für Großvieh, Kälber und
Schafe; 4. Schlachthalle für Schweine — den Schlachthallen ſind
an=
gegliedert die Räume für Kaldaunenwäſche uſw.; 5. Maſchinenhaus
mit Eiserzeugungsanlage; 6. zwei Kühlhäuſer mit Gefrierräumen und
Polizeikühlhaus und Kühlraum für Pferdeſchlächter; „7. die
erforder=
lichen Stallungen; 8. Polizeiſchlachthaus; 9. Pferdeſchlachthaus;
10. Seuchenſchlachthaus und Ställe.
Als Erweiterungsbauten wurden 1896 die Errichtung
einer Fettabnahmeſtelle, 1890 die Erbauung des zweigeſchoſſigen neuen
Kühlhauſes und der Einbau der Fleiſchfördergleisanlage, 1907 der
Neu=
bau des Häutemagazins nebſt Geſchäftsräumen für die Metzgerinnung
vorgenommen.
In den Jahren 1910 und 1911 wurde mit der Errichtung des
Vieh=
hofes, der ſtreng getrennt von dem Schlachthof iſt, begonnen. Zunächſt
errichtet wurde ein Schweineſtall für 1300 Schweine, eine
Kälbermarkt=
halle, für 600 Stück Kleinvieh. Alle dieſe Gebäude ſind mit
Gleis=
anſchluß und Rampenanlage verſehen. 1913—14 wurde der Seuchen=
und Sperrviehſtall für Großvieh und Schweine errichtet; ebenſo das
Sperrviehſchlachthaus. 1917 fand der Einbau von zwei Gefrierhallen
ſtatt.
Durch die Kriegs= und Nachkriegsverhältniſſe, insbeſondere durch
die Inflationszeit war es nicht möglich, die Gebäude und insbeſondere
auch die maſchinellen Anlagen des Schlachthofes ſachgemäß zu
unter=
halten und weiter auszubauen. Auch durch die Jugend wurde den
Schlachthofgebäuden a.: den nach der Straße zu gelegenen Stallungen
uſw. durch Einwerfen ſämtlicher Fenſterſcheiben großer Schaden
zu=
gefügt.
Aus Gründen wirtſchaftlicher Betriebsführung wurde im Jahre
1923 die bis dahin beſtandene ſelbſtändige Schlachthofdirektion aufgelöſt
und
der Schlachthof der Direktion der ſtädtiſchen Betriebe angegliedert.
Erſte Aufgabe war es nun, die nahezu unbrauchbar gewordenen
Maſchinenanlagen zu erneuern, zu moderniſieren und zu vergrößern.
Die Maſchinen wurden ſämtlich von Dampf auf elektriſchen Betrieb
umgeſtellt. Das für die Schlachthallen erforderliche heiße Waſſer und
der Dampf wird jetzt aus Ueberſchußmengen des Gaswerks geliefert.
Die vorhandenen zwei Kompreſſoren zu 155 000 bzw. 50 000
Wärme=
einheiten wurden überholt für elektriſchen Betrieb und für Ueberhitzung
eingerichtet. Ein neuer Kompreſſor mit 260 000 Wärmeeinheiten pro
Stunde wurke beſchafft, die zwei alten Dampfkeſſel wurden abmontiert,
und in die ſo gewonnenen Räume
die Eisfabrikation
neu eingebaut: anſtelle des alten Eisgenerators von 451 Zellen wurden
zwei neue mit je 600 Zellen aufgeſtellt. In dieſer Eisherſtellung liegt die
einzige Möglichkeit einer Rentabilitätserzielung, und zwar dadurch, daß das
Eis nicht nur an hieſige Metzger, ſondern auch an auswärtige
Abneh=
mer abgeſetzt wird. Dabei iſt die Belieferung äußerſt billig gehalten,
zumal da die Eisherſtellung bei der modernen Betriebsanlage eine
billige Produktion ermöglicht. Der Preis für einen Block — 12,5 Kilo,
beträgt 20 Pfg., und liegt weit unter dem Preis anderer Städte. Die
Eisfabrikation und der Verkauf betrugen 1893—1894: 4383,5 Zentner,
1913: 32 497,5 Ztr., 1927: 96 786,25 Ztr.
Im Zuſammenhang mit dieſer Neueinrichtung wurden gleichzeitig
die vorhandenen zwei Scheibenluftkkühle= durch drei Trockenluftkühler
erſetzt. Der vorhandene große Gefrierraum wurde in vier Einzel, aufgeteilt. Im Obergeſchoß des neuen Kühlhauſes wurden
27 neue Kühlzellen eingerichtet.
Die Trichinenſchau erfolgte früher durch Einzel=Unterſuchungen
mit Mikroſkop, ſeit 1911 iſt man zur Einführung der Projektions=
Trichinenſchau übergegangen.
1924 wurde das bakteriologiſche Laboratorium eingerichtet und
Darmſtadt zur bakteriologifchen Unterſuchungsſtelle für die ganze
Pro=
vinz Starkenburg beſtimmt.
Der Schlachthof wird als gemeinnütziger Betrieb entſprechend
ver=
waltet, die Gebüihren werden ſo gehalten, daß keine Uebervorteilung
eintritt, ſondern die Einnahmen die notwendigen Ausgaben decken. In
der Verwaltung iſt ſchon inſofern eine Vereinfachung eingetreten, als
die Leitung des Schlachthofes einheitlich unter die Direktion der
Städtiſchen Betriebe geſtellt und dadurch eine erhebliche
Perſonalerſpar=
nis erzielt wurde. Die Schlacht= und Beſchaugebühren halten im
Ver=
gleih zu anderen heſſiſchen Städte die Mitte. Die Gebühren werden
in Darmſtadt und Mainz nach der Stückzahl, in Worms, Gießen und
Offenbach auf das Pſund des Schlachtgewichts berechnet.
Herr Baurat Schilling entwichelte anſchließend an den Vortrag
des Herrn Direktors Kreiter das
Projekt der neuen Schweineſchlachthalle,
deſſen Ausführung im Herbſt dieſes Jahres oder im Laufe des nächſten
Jahres in Angriff genommen werden ſoll. Dieſe neue zweiſtöckige
Schlachthalle ſoll modern eingerichtet, der Schlacht= und Triebraum
höher gelegt werden, ſo daß die Schweine über eine Wippe direkt in
den Brühbottich fallen und von hier weiter bearbeitet werden können.
Die neue Halle würde ein Ausmaß von 32:64 Metern erhalten. Dia
alte Schlachthalle würde dann lediglich zum Schlachten der Kälber und
Ziegen verwendet werden. Folgende Schlachtungen wurden im Jahre
1927 vorgenommen (die erſten Zahlen in Klammern ſind die
Schlach=
tungen des Jahres 1913, die zweiten Zahlen der Jahre 1893—1894):
1. Ochſen 1710 (1738, 1873), 2. Bullen 107 (—), 3. Kühe 1767 (3140,
2597), 4. Rinder 264 (155), 5. Freſſer 9 (4), 6. Kälber 8770 (10 962,
8838), 7. Schreine 33 212 (28 994, 18 617), 8. Schafe 1789 (1472, 3707),
9. Ziegen 202 (76, 77), 10. Zicklein 91 (14), 11. Lämmer 1 (1), 12.
Fer=
kel 12 (—), 13. Pferde 331 (192, 137).
Im Schlahthof haben die beiden Veterinärärzte Veterinärrat Dr.
Bauſch und Dr. Nungeſſer die Ueberwachug und Unterſuchung
übernommen. Das bakteriologiſche Laboratoriun, in dem
Flsiſch=
proben von krankheitsverdächtigen Tieven genaueſtens unterſucht
wer=
den, ſteht unter beſonderer Aufſicht Dr. Nungeſſers. Das
Laborato=
rium iſt mit allen notwendigen Unterſuchungsapparaten, insbeſondere
einem Projektionsapparat, ausgerüſtet.
Bei dem Rundgang durch dem Schlachthof gab Stadtveterinärrat
Bauſch über die hygieniſchen Einrichtungen genaue Erklärungen,
während die Herren Direktor Kreiter und Baurat Schilling
die Führung durch den ganzen Betrieb übernahmen. Dem Schlachthof
iſt die Freibank angegliedert, ein ſauberer Ladenraum, in dem das
billi=
gere, aber dank der hygieniſchen Ueberwachung durchaus gemeßbare
Fleiſch verkauft wird. Freibänke beſtanden bekanntlich früher in der
Ludwigshöhſtraße (1996 aufgelöſt), dann in der Schirmgaſſe, die 1909
durch Abbruch des betreffenden Gebäudes in Wegfall gekommen iſt.
Die Beſichtigung des Schlachthofes, die dankenswerterweiſe durch
die Direktion der Städtiſchen Betriebe ermöglicht wurde, hat den
Ein=
druck eines durchaus rationall geleiteten Betriebes hinterlaſſen, deſſen
Einrichtung in weiteſtem Maße die Belange der Bevölkerung und der
in ihm beſchäftigten Kreiſe berückſichtigt.
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— Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Am kommenden
Mitt=
woch, dem 15. Auguſt, finder die Monatsverſammlung im Kneipſaal bei
Heß, Kiuchſtraße, ſtatt. Unſeren Mitgliedern ſollen einige wichtige
Frogen zur Entſcheidung vorgelegt werden. Zunächſt wollen wir
noch=
mals über die Geſtaltung der diesjähmigen Gründungsfeier, die am
16. September uns vereinigen ſoll, beraten. Dann iſt unſer
Delegier=
ter zum 10. Verbandstag in Leipzig gerne bereit, Wünſche und
An=
regungen der Mitglieder am Mittwoch entgegenzunehmen und in
Leip=
zig zur Sprache zu bringen. Insbeſondere ſoll auch dazu Stellung
genommen werden, ob unſere Vereinigung den Verbandstag 1930,
ver=
bunden mit größerer Gründungsfeier, in Darmſtadt tagen laſſen will,
was anläßlich des 600jährigen Stadtjubiläums zu begrüßen wäre. In
Anbetracht der wichtigen Tagesordnung bittet der Vorſtand um rege
Beteiligung an der Verſammlung.
— Johannesgemeinde — Südbezirk. Die Helfer und Helferinnen
werden gebeten, nächſten Montag, den 13. Auguſt, abends 6 Uhr, ins
Gemeindehaus zu einer Sitzung zu kommen.
— Die Originak=Junkersmaſchine „Europa”, der Ozeantyp, die
ſeinerzeit nach Amerika ſtartete, aber notlandete und einen Weltrckord
mit 52 Stunden 25 Minuten aufſtellte, iſt geſtern unter Führung des
Piloten Harder um 5,25 Uhr auf dem hieſigen Flugplatz eingetroffen.
Die Maſchine gehört jetzt der Intereſſengemeinſchaft der
Schädlings=
bekämpfung der Firma Merck. Die Junkersmaſchine wird heute
zwi=
ſchen 10 und 12 und 5 und 6 Uhr zur Beſichtigung freigegeben. Der
Beſichtigungspreis beträgt 20 Pf.
— Alt=Darmſtadt. Vereinigung für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde. Nächſte Veranſtaltung Donnerstag abend 81. Uhr im
Eintracht=
faal, Eliſabethenſtraße Nr. 12. Fortſetzung des Vortrags von Herrn
Wilhelm Kaminfky über: „Intereſſante und geſchichnliche
Stätten in der Umgebung von Darmſtadt”.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten wird
die Mollerſtraße zwiſchen Rhönring und Barkbausſtraße vom
10. Auguſt, die Schloßgartenſtraße zwiſchen Schloßgartenplatz
und Schwanenſtraße vom 13. Auguſt und die Landgraf=Phil.=
Anlage zwiſchen Bismarckſtraße und Mornewegſtraße vom 10. Aug.
bis auf weiteres für den Auto=, Fuhrwerks= und Radfahrverkehr
ge=
ſperrt.
— Straßenraub. Der Polizeibericht meldet folgendes: In
der Nacht vom 9. zum 10. Auguſt 1928, gegen 24 Uhr befand ſich eine
98jährige Stütze von hier auf dem Nachhauſoweg. In der
Schützen=
ſtraße wurde ſie von einem jungen Manne angeſprochen, dem ſie aber
kein Gehör ſchenkte. Der junge Mann verfolgte hierauf die Stütze bis
in die Hölgesſtraße, packte ſie am Halſe und entriß ihr trotz heftiger
Gegenwehr und Hilferufe die Handtaſche. Bei dieſem Vorgang biß
der Täter der Stutze noch in den rechten Zeigefinger. Sodann
ent=
fernte er ſich durch die Hölges=, Karls= in die Nieder=Ramſtädter
Straße. Er wird wie folgt beſchrieben: 20—22 Jahre alt, zirka 1,65
Meter groß, längliches, glattraſiertes Geſicht und hat eine Zahnlücke,
trug dunkelblauen Anzug, hellgraue Mütze und war ohne Kragen. Die
Handtaſche iſt aus braunem Gummi mit Henkel. In der Tatſche
be=
fand ſich ein Dreimarkſtück, fünf Zehnpfennigſtücke, ein kleiner
läng=
licher Spiegel und ein weißes Taſchentuch ohne Zeichen.
— Wohnungseinbrüche. In der Zeit vom 5. bis 6. Auguſt 1928
wurden in Darmſtadt drei Wohnungseinbrüche ausgeführt und dabei
in der Hauptſache Gold= und Silberſachen geſtohlen. Es handelt ſich
um Ringe Ohrringe, Uhren Ahänger, Broſchen, Beſtecke uſw. 12
ſil=
berne Löffel ſind geezichnet E. 8.
— Feſtnahmen. Feſtgenonomen wurden: Der Maurer Max Bock,
geb. am 15. Juni 1906 zu Bahreuth, zur Strafverbüßung, der
Kauf=
mann Valentin Verdux, geb am 2. September 1874 zu Pfungſtadt,
wegen Taſchendiekſtahls und Betrugs und ein Bjähriger
Kammer=
jäger von hier wegen Erregung öffentlicken Aergerniſſes.
Dalunt din Anbiläums=Tainle
Aorr Bitvitt de
Mnd=Barsaskaana San
Jaultaut unt Sußtan
Tanntag, dan 12. Ouau/t, 3.30 Uhr
36)
Porſtandsſitzung des Verkehrsvereins
Darmſtadt.
Der Vorſitzende eröffnete am Mittwoch, den 8. Auguſt, abends 8.15
Uhr, im Reſtaurant Sitte (Karlſtraße) die gutbeſuchte Sitzung und
widmet dem verſtorbenen Vorſtandsmitglied Provinzialdirektor
Kranz=
bühler warme Worte der Anerkennung für die treue Mitarbeit. Die
Verſammlung erhebt ſich zum ehrenden Gedächtnis von den Sitzen.
Bei Errichtung von Neubauten, Verbeſſerungen, die zur
Verſchöne=
rung des Straßenbildes beitragen, wurde Mitgliedern Anerkennung
gezollt. Der Verkehrsverein hat wiederholt über die ſchlechten
Bureau=
verhältniſſe und die mangelhafte Beförderung des Publikums bei dem
Finanzamt Beſchwerde geführt. Abhilfe zu ſchaffen iſt zur Zeit
ſchwie=
rig, erſt wenn der geplante Neubau aufgeführt wird, läßt ſich die Sache
regeln.
Oberpoſtdirektion. Erfreulicherweiſe hatten Anregungen bei der
Oberpoſtdirektion wegen Anbringung von neuen Briefkäſten und
ver=
mehrter Leerungszeiten Erfolg. Der Vorſitzende bemerkt, daß in
ver=
ſchiedenen auswärtigen Plänen und Reiſeführern Darmſtadt fehlt, und
bittet, wo ein ſolcher Mangel angetroffen wird, ihm Mitteilung zu
machen, daß Abhilfe geſchaffen werden kann.
Die Teihniſche Hochſchule verſendet zur Zeit 2000 Lehrpläne und
hat in freundlicher Weiſe den „Führer von Darmſtadt” beigelegt. —
Von Herrn Kunſtmaler Prof. Adolf Beyer iſt ein Schreiben eingegangen,
worin e: Klage führt, daß Darmſtadt als Kunſtſtadt zu wenig
Rech=
nung getragen wird und daß das Ausſtellungsweſen zu wenig gefördert
werde. Hierzu weiſt Herr Bürgermeiſter Mueller darauf hin, daß
wei=
tere Ausſtellungen geplant ſeien und daß man in jeder Beziehung die
Kunſtbeſtrebungen in Darmſtadt zu fördern ſuche.
Wegen ungebührlichen und zu ſchnellen Fahrens der
Motorrad=
fahrer und Automobiliſten wurden wiederholt Eingaben an das
Polizei=
amt gemacht: die Polizeiaufſicht möge nach dieſer Seite hin verſtärkt
und beſſer gehandhabt werden, hauptſächlich ſoll das unnötige Hupen
bei Nacht abgeſtellt werden. Das Ein= und Ausfahren aus Torfahrten,
ebenſo das Freihändig=Fahren, was leicht zu Unglücksfällen führen kann.
muß verboten werden. Herr Regierungsrat Dr. Krebs teilt mit, daß
vom Miniſterium eine verſchärfte Verordnung gegen das geſetzwidrige
Fahren der Autos und Motorräder erlaſſen ſei, die in den nächſten
Tagen veröffentlicht werde.
Weiter wird noch gerügt, daß die Heag die Omnibuslinie Roßdörfer
Straße—Bot niſcher Garten ſchon nach ſo kurzer Zeit wieder teilweiſe
ſtillegen will; man iſt der Anſicht, daß man damit zunächſt noch einmal
warten ſoll.
Wegen der Errichtung einer Groß=Garage berichtet der Vorſitzende
und ſchlägt vor, daß man eine ſolche im Zentrum der Stadt errichten
ſoll. — Auf die Kritik über die mangelhafte Abfertigung am
Reiſe=
gepäckſchalter wird die Antwort der Eiſenbahndirektion verleſen.
Der Vorſtand wird wiederholt die Stadtverwaltung erſuchen, den
Alten Palais=Garten dem Publikum zugänglich zu machen, und daß die
Mauer ſo weit als möglich abgetragen wird. Gegen eine Bebauung
wurden energiſche Schritte beſchloſſen. Die Waldſtraße ſoll durchgeführt
werden; Kioske ſollen vorerſt nicht erſtellt werden.
Zur Verſchönerung der Altſtadt auf der „Inſel” ſchlägt der
Vor=
ſitzende vor, bei den Hausbeſitzern dort anzuregen, daß die Anlieger
ihre Häuſer möglichſt in farbenfroher Stimmung herſtellen laſſen, und,
um den Platz zu verſchönern, eine charakteriſtiſche Brunnenfigur
da=
ſelbſt aufzuſtellen; am beſten eigne ſich dazu der ſchon lange geplante
„Niebergall=Brunnen”.
Ausſtellungsfragen, wie eine Gewerbeausſtellung und
Kunſtaus=
ſtellung im Jubiläumsjahr 1930 aus Anlaß des 600jährigen
Stadtjubi=
läums, führen zu einer lebhaften Ausſprache. Man will an der
geplan=
ten Gewerbeausſtellung für Darmſtadt 1930 mit kürzerer Dauer
mög=
lichſt feſthalten und das heſſiſche Handwerk und die Induſtrie zur
Be=
teiligung aufrufen. Eine Jubiläums=Kunſtausſtellung ſoll für
Darm=
ſtadt als Kunftſtadt neu werben.
Der Heſſiſche Verkehrskalender 1929 ſoll demnächſt erſcheinen, und
der Vorſitzende bittet, dafür zu werben.
Der Vorſitzende berichtet über Eingaben an die Stadtverwaltung.
Die Odenwaldreliefkarte wird im Entwurf vorgeführt, und der
Vor=
ſitzende berichtet eingehend über die geplante Herſtellung derſelben. Die
Karte wird eine wirkungsvolle Propaganda für Darmſtadt, den
Oden=
wald und die Bergſtraße werden.
Der Vorſtand iſt ſeit Jahren bemüht, daß Sonderzüge nach
Darm=
ſtadt und in die Bergſtraße gefahren werden, was leider immer
abge=
lehnt wurde. Im Juni kamen zwei Sonderzüge vom Eiſenbahnverein
Friedberg. Den 800 Teilnehmern wurden von Herren vom
Verkehrs=
verein die Sehenswürdigkeiten unſerer Stadt und Alt=Darmſtadt gezeigt.
Seit Jahren iſt der Vorſtand bemüht, die Bahnhofsverhältniſſe
am Oſtbahnhof zu verbeſſern. Auf die letzte Eingabe des Vereins teilt
die Eiſenbahndirektion Mainz mit, daß die Vorarbeiten für die
Um=
geſtaltung der Bahnhofsanlagen in Anpaſſung an den neuen
Bebau=
ungsplan der Stadt im Gange ſeien. Es iſt zu hoffen, daß dieſe
un=
würdigen und unzulänglichen Verhältniſſe auf dem Oſtbahnhof bald
gründlich verbeſſert werden.
Zum Schluß ſchlägt der Vorſitzende vor, Herrn Profeſſor Beher und
Herrn Rechnungsrat Schneider, 2. Vorſitzender des Städtiſchen
Verkehrs=
ausſchuſſes (Stadtverordneter), in den Vorſtand zu berufen, was
ein=
ſtimmig angenommen wird. — Der Vorſitzende ſchloß die arbeitsreiche
Sitzung mit Dankesworten an die Erſchienenen um 11.45 Uhr.
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— Deutſchorden. Der deutſchvölkiſche Turnverein „Jahn”=
Darmſtadt hat zu ſeiner Jahn=Gedenkfeier eingeladen. Die hier
an=
weſenden Ordens brüder werden gebeten, der Einladung Folge zu leiſten.
— Wiener=Kronenbräu=Keller. Heute abend findet ab
Uhr großes Extra=Konzert des vollzähligen Harmonie=Orcheſters unter
Leitung des Kammervirtuoſen Louis Kümmel bei freiem Eintritt ſtatt.
Das Konzert wird im volkstümlichen Rahmen abgehalten und verſpricht
ein paar genußreiche Akendſtunden im illuminierten Garten. (Vgl. Anz.)
— Unterhaltungskonzerte. Samstag und Sonntag
fin=
den im Reſtaurant Perkeo Unterhaltungskonzerte mit Tanz ſtatt. Der
Beſuch iſt zu empfehlen. (Vgl. Anz.)
— Konzert im Heſſiſchen Hof. Heute Samstag, 11. Aug.
abends 8 Uhr, Feſtkonzert unter Leitung des Obermuſikmeiſters Matth.
Weber.
Aus den Parteien.
— Nationale Arbeitervereinigung Darmſtadt.
Das Monatsprogranmm mußte geändert werden. Die
Mitgliederver=
ſammlung am Samstag, dem 11. Auguſt, fällt aus. Im übrigen
er=
fährr das Programm keine Aenderung. Sportabteilung: Näheres über
Uebungsabende im „Heſſiſchen Beobachter”,
Tageskalender für Samstag, den 11. Auguft 1928.
Heſſ. Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen — Kleines
Haus, abds. 20 Uhr, Sommerſpielzeit: „Die Bajadere‟. — Orpheum,
abends 20.15 Uhr, Gaſtſpiel des Verliner Metropol=Theaters: „Die
luſtige Sünderin”. — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold
Hotel Schmitz, Waldſchlößchen, Neues Schießhaus, Perkeo, Reſtaurant
Dintelmann, Neckartor, Bismarckeck, Stadt Nürnberg. —
eſſi=
ſcher Hof, abends 20 Uhr: Feſtkonzert. — Rippers
Plata=
nengarten abends 20 Uhr: Großes Konzert. — Wiene=
Kronenbräukeller, abends 20 Uhr: Konzert.
Feſt=
halle, abends 20 Uhr: Verfaſſungsfeier —
Mathildenhöh=
ſaal, abends 20 Uhr: Stiftungsfeſt des Oberheſſenvereins. —
Kinoporſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenztheater.
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J. Griesheim, 10. Aug. Dieſer Tage hält die Turnerſchaft im
„Darmſtädter Hof” hier ihr Sommerfeſt ab, bei welcher Gelegenheit der
nunmehr fertiggeſtellte vergrößerte Saal ſeiner Beſtimmung übergeben
werden ſoll. Turneriſche Vorführungen, Vorträge des Muſibereins
ſowie Geſangsſolis von Frl. Ellen Kiesling und Herrn Jakob Schagf
vom Landestheater verſprechen ein ſchönes Programm. Die
Plavier=
begleitung zu den Geſangsvorträgen hat in freundlicher Weiſe Her
Chormeiſter Auguſt Merker von hier übernommen. — Der Verfaſſungs.
tag ſoll auch bei uns würdig begangen werden. Die Feier findet om
Samstag, den 11. Auguſt, abends 9 Uhr, im neu erbauten Saale von
Valentin Schneider „Zum Rebſtock” ſtatt. Außer dem Feſtvortrag und
dem Konzert des Muſikvereins Griesheim werden hierbei
ſämtlich=
hieſigen Geſang= und Sportvereine Darbietungen bringen. — Hilfs,
bedürftigen Mietern und Hauseigentümern kann auch in dieſem Jahre
aus Mitteln der Sondergebäudeſteuer eine beſondere Mietunterſtützung
gewährt werden. Diesbezügliche Anträge werden in der Zeit vom
13. bis 15. Auguſt d. J. bei der Bürgermeiſterei (Zimmer 2)
entgegen=
genommen. Bei der Antragſtellung iſt der Vorauszahlungsbeſcheid
fin=
die Landesſteuer vorzulegen.
4a. Eberſtadt, 8. Aug. Waſſerleitungsarbeiten. Zur=
Hebung der Waſſerverſorgung der Waldvillenkolonie „Ludwigshöbe‟
ſind jetzt die Arbeiten zur Lieferung von Waſſerwerksgegenſtänden für
eine Waſſerleitung vom Gemarkungsteil „Steckenborn” nach der Villen= von der Gemeinde ausgeſchrieben worden. Gleichzeitig ſollenn
die Arbeiten zur Herſtellung einer neuen Ouellfaſſung mit Hochbehälter
im „Steckenborn” vergeben werden. — Standesamtsregiſter. Für den
Monat Juli verzeichnet das Standesamtsvegiſter 13 Geburten, fün
Todesfälle und fünf Eheſchließungen. — Die Ladengeſchäfte an
der Kirchweihe. Anläßlich der Kirchweihe dürfen die
Ladengeſchäft=
in Eberſtadt am Sonntag, den 12. Auguſt, bis 6 Uhr abends offen
gehalten werden. Ausgenommen hievvon iſt die Beit während des
Gottes=
dienſtes.
4a. Pfungſtadt, 10. Auguſt. Fleiſchpreisaufſchlag. Die
Vereinigten Metzger Pfungſtadts haben eine Erhöhung der Schweine
fleiſch= und Wurſtpreiſe eintreten laſſen. So koſten zum Beiſpiel
Schweinefleiſch ohne Knochen 1,70 RMM., Fleiſchwurſt 1,30 RM. ud
ganzes Schmalz 1,10 RMM. — Hundemarken. Jetzt wird auch in
Pfungſtadt der Hundemarkenzwang für Hunde durchgeführt. Die
Hundemarken können vom kommenden Montag ab bis Ende des Monatz
auf dem Polizeibüro abgeholt werden. Eine Hundemarke wird mit
15 Pfenwig in Anſatz gebracht.
O. Dieburg, 8. Aug. Generalverſammlung des
Mittel=
deutſchen Bankvereins T.=G. Dieburg. Die ordentliche
Generalverſamm=
lung beſchloß, den Reingewinn von 6060 RM. zur Ausſchüttung einer
Dividende von 8 Prozent und zur Erhöhung der Reſerven zu
ver=
wenden. Die Altſparer ſollen eine einſtweilige Aufwertung von 10
Pro=
zent der Goldmarkbeträge erhalten. Das Berichtsjahr ſchließt mit einer
Umſatzziffer von 14,5 Millionen gegen 9,5 Millionen im Vorjahr und
mit einer Bilanzſumme von zirka 695 000 RM. Der ſeitherige
Auf=
ſichtsrat wurde wiedergewählt.
O. Semb b. Dieburg, 9. Aug. Nenes
Feuerwehrkom=
mando. Schreinermeiſter Georg Storck 8. iſt zum erſten
Kommon=
danten der Freiwilligen Feuerwehr Semd gewählt und verpflichtet
wor=
den. 2. Kommandant wurde Landwirt Georg Vögler 2.
r. Babenhauſen, 8. Aug. Im Gaſthaus „Zum Frankfurter Hof”
hielt vergangenen Sonntag die Freiwillige Feuerwehr ein
Gartenfeſt ab, das in allen ſeinen Teilen einen wohlgelungenen
Ver=
lauf nahm. Unter Vorantritt der Feuerwehrkapelle bewegte ſich an
Nachmittage ein Zug vom Bismarcksplatz nach dem Feſtgarten. Dort
entwickelte ſich bald ein frohes Leben und Treiben. Konzert, Geſang,
turneriſche Vorführungen, Tanz, eine Kinderpolonaiſe, nach der den
Kleinen Brezeln und Fähnchen geſchenkt wurden, — dieſe ganze
ab=
wechſlungsreiche Vortragsfolge trug nicht wenig zur wahren Feſtſtimmung
bei. Der 1. Feuerwehrkommandant, Herr Heinlein, wies in einer
Anſprache auf den Wert und die Bedeutung einer gut geſchulten
Feuer=
wehr am Platze hin. Im Auftrage des Kreisamts Dieburg überreichte
er dem Kameraden Wendel Lautz das Ehrenzeichen für 40jährige treue
Dienſte bei der Feuerwehr. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen gedachte
der Redner noch der im Weltkriege gefallenen Kameraden, die Muſik
ſpielte das Liedchen vom guten Kameraden, während ſich die Anweſenden
entblößten Hauptes von ihren Plätzen erhoben hatten. Noch bis zum
ſpäten Abend dehnte ſich das Gartenfeſt aus.
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Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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1 goldene Damenuhr mit Sprungdecke
Wiederholung). — Zugelaufen: 1 Schäfer
hund (Rüdef. 1 graubrauner Pinſcher
Sonntagsdienſt und Nachtdienſt in
en Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
anſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
1. Aug. bis einſchließlich 18. Aug. die
Merck’ſche Apotheke, Rheinſtr. 9.
Beſſun=
ger Apotheke, Wittmannſtr. 1.
Arbeitsvergebung.
Die Erd=, Beton= und
Rohrver=
legungsarbeiten für die Kanäle in
der Darmſtädterſtraße in der Stadt
Groß=Gerau ſollen in einem Los
ver=
geben werden.
Grabenaushub ca. 6500 cbm,
Steinzeugrohre von 9 150 mm bis
O 250 mm, zuſ. 1800 m,
Zementrohre von O 150 mm bis 9
1100 mm, zuſ. 1950 m.
Bei der Vergebung der Arbeiten
kön=
nen nur ſolche Firmen berückſichtigt
wer=
den, die nachweislich Kanalarbeiten
aus=
geführt haben.
Angebote ſind mit entſprechender
Auf=
ſchrift verſehen bis Mantag, den
3. September 1928, vorm. 10 Uhr,
bei der unterzeichneten Behörde, Bleich
ſtraße 1, einzureichen, woſelbſt die Pläne
und die Bedingungen offen liegen und
Angebotsunterlagen, ſoweit Vorrat reicht,
zu 2 RM. zu haben ſind.
Freie Auswahl unter den Anbietern
bleibt vorbehalten. Zuſchlagsfriſt ſechs
Wochen.
(12902
Darmſtadt, den 6. Aug. 1928.
Heſſiſches Kulturbauamt.
Bekanntmachung.
Mittwoch, den 15. Auguſt,
mit=
tags 12 Uhr, wird auf der
Bürger=
meiſterei ein zum Sprung untauglich
ge=
wordener, gut gehaltener
Faſelochſe
auf dem Submiſſionwege vergeben.
An=
gebote müſſen bis zum genannten
Ter=
min auf der Bürgermeiſterei auf das
Pfund Lebendgewicht abgegeben ſein,
woſelbſt um dieſelbe Zeit die Eröffnung
ſtattfindet.
(12869
Rodau, den 9. Auguſt 1928.
Heſſ. Bürgermeiſterei Rodau.
Lautenſchläger
Schweißapparat
gebr zu kaufen gef Bilz od2r König
Angeb. unt C 37 an Naturheilbuch geſucht
die Geſchſt. (*207551Näh, Geſchſt. ( 20685
Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
des Georg Ludwig Anton in Ober=Ramſtadt im
Grund=
buch eingetragen waren, ſollen am
Freitag, den 21. September 1928, nachm. 4 Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht auf dem Rathaus zu Ober=
Ramſtadt zwangsweiſe verſteigert werden.
Grundbuch für Ober=Ramſtadt, Band XVl, Blatt 1511.
* 3719 550 Mk. 10. XI. 109 Acker daſelbſt 7831 1200 Mk. 11. Xl. 111 Acker an der Nieder= Ramſtädterſtraße 5980 2870 Mk. 12. Xl. 128 Wieſe bei der Wald= mühle 3651 1800 Mk. 14. XI. 130 Grabgarten daſelbſt 613 300 Mk. 15. XI. 131 Hofreite mit d. Wald= mühle (Mahlmühle) 1581 40000 Mk. 16. XI. 132 Grabgarten bei der Waldmühle 1544 740 Mk. 17. XI. 113 Acker an der Nieder= Ramſtädterſtraße 4584 2300 Mk. 25. XI. 110. M
Acker daſelbſt 1313 620 Mk.
Darmſtadt, den 23. Juni 1928.
Heſſiſches Amtsgericht II.
(12861
Vergebung
der Lieferung von Dienſtkleidern und
Dienſt=
mützen für die Beamten im Bezirk der Oberpoſk
direktion Darmſtadt.
Vom 1. April 1929 ab werden für die Dauer von
4 Jahren für ungefähr 2200 Beamte die Lieferung von:
a) Hoſen,
Umhänge,
Sommerröcke,
Mäntel,
Winterröcke,
Ueberziehjacken
b) Dienſtmützen,
vergeben.
Die Lieferung hat nach den bei dem Vorſtand:
der Kleiderkaſſe einzuſehenden Bedingungen zu
er=
folgen. Auf Wunſch werden die Bedingungen gegen-
Erſtattung von 1 RM. und der Portokoſten den Be=*
verbern zugeſandt.
Angebote ſind bis zum 15. September dS
Js., vormittags 10 Uhr, unter Vorlegung der
einzelnen Probeſtücke und einer offenen
Kalkulation-
bei dem unterzeichneten Vorſtand vorzulegen. (128045
Poſtkleiderkaſſe Darmſtadt.
Re
Michelſt
lerung. Das
ſtier wird nunn
dnen imtereſſan
der Freiw. Feuer
Buckmann=Pippit
Michelſtadt. Die
ſangvereins Eint
tmz und Sät
Bundeslied von
Tdenwaldlied un
von Dereth zun
Anweſenden ger
Die Arbeiten
geſchritten, daß
ſtimmt gerechnet
vokan, die Heiz
auch im übrigen
zur endgültigen
waltung hören,
— Mißſtan
zwei wichtigen
man in anden
bach, ſchon län
übergänge ge
alles beim Alt
Zummer 222
Gamstag, den 11. Auguff 1928
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Die Pfahlbauten der Steinzeitmenſchen
im Ried.
Dr. Karl Weitzel=Frankfurt a. M. veröffentlicht ſoeben
Unter=
ukhungen über die kürzlich bei Goddelau (Ried) aufgefundenen Spuren
uar Pfahlbauten der Steinzeitmenſchen. Schon früher ſeien ſolche
fürnde bei Goddelau und Crumſtadt beim Torfſtechen gemeldet worden.
dee Funde beim Hoſpital Goddelau ſeien aber als einwandfrei zu
be=
ruchten. Man fand dort viele ſenkrecht ſtehende Pfähle aus Eichenholz,
undick, entrindet, oben abgeſtumpft und mit Kerben verſehen.
Gleich=
ertig fand man ein Steinmeſſer, ein Steinbeil, einen Rinderknochen,
ſiren Netzbeſchwerer und Reſte eines ſtarken Edelhirſches. Das
Stein=
ſeel iſt aus einem in ber Gegend von Darmſtadt vorkommenden
Ge=
tään, nämlich aus Diabas. Für die Altersbeſtimmung der Funde am
vrtvollſten iſt der Knochen des Rindes, das einer Raſſe angehörte
Tws taurus primigenius), die ſpäter als das eigentliche Torfeind (Bos
anrus brachveeros) gelebt hat. Das Bos taurus primigenius lebte im
Nolithycum (Jungſteinzeit), und zwar in der ſpätneolithyſchen Zeit,
die ungefähr in der Spanne von 4500 bis 2000 v. Chr. umfaßt. Aus
ieſer Tatſache gehe hervor, daß um dieſe Zeit ſchon
Pfahlbauſiedlun=
r im Ried beſtanden, daß aber auch um dieſe Zeit der Neckar damals
reits ſeinen alten Lauf, die Bergſtraße entlang, aufgegeben hatte, um
ucw einen neuen Weg zu ſuchen. Nur bei Hochwaſſer dürfte er ſeinen
en Lauf wieder aufgeſucht und dabei zuweilen die Pfahlbaubewohner
„cht ernſtlich in Bedrängnis gebracht haben.
Aw. Heubach i. O., 10. Aug. Ausflug ehemaliger
Kriegs=
fangener. Sonntag, den 12. ds. Mts., findet ein Gauausflug
er Reichsvereinigung ehem. Kriegsgefangener (Gau Sünweſtdeutſchland)
arh dem Odenwald mit dem Endziel: Heubach i. Odw. ſtatt. Alle
2—meraden der einzelnen Ortsgruppen aus der Richtung Darmſtadt
und Frankfurt fahren mit ihren Angehörigen vormittags um 714 Uhr
Darmſtadt Hauptbahnhof nach Höchſt i. Odw. Von dort Abmarſch
ſcch Neuſtadt i. Odw., woſelbſt unter guter Führung die Burg Breu=
(Eg beſichtigt wird. Um 10 Uhr geht es dann durch prachtvalle
Wäl=
e— an der bekannten Ernſt=Ludwig=Heilſtätte vorbei nach dem herrlich
regenen Heubach. Dortſelbſt Begrüßung durch die dortige Ortsgruppe.
Nrch der Einnahme eines gemeinſamen Mittagsmahls gemütliches
Bei=
ammenſein bei Konzert und Tanz. Zu dieſem Ausflug ſind alle
ehe=
nrligen Kameraden herzlichſt eingeladen. Freunde und Gönner der
B reinigung ſind ebenfalls willkommen. — Unglücksfall. Unlängſt
quunglückte ein hier ſeit mehreren Jahren bedienſteter Knecht, indem
et mit der Hand in die Mähmaſchine kam. Die Hand wurde nicht
merheblich verletzt, ſo daß ſeine Aufnahme ins Krankenhaus erforder=
1S war.
I. Michelſtadt, 10. Aug. Verfaſſungsfeier der
Bevöl=
rung. Das angekündigte Programm der allgemeinen
Verfaſſungs=
e er wind nunmehr veröffentlicht. Es iſt ſehr reichhaltig und verſpricht
eirten intereſſanten Abend. Den muſikaliſchen Teil beſtreitet die Kapelle
Aa Freiw. Feuerwehr. Als Rezitatoren ſind gewonnen, Direktor Viktor
Bachmann=Pipping und Schauſpieler A. Süßenguth vom Kurtheater
=ichelſtadt. Die Feſtrede hält Landtagsabgeordneter und Bürgermeiſter
htzel=Michelſtadt. Außerdem wirken mit, der gemiſchte Chor des
Ge=
a—igvereins Eintracht und die Männerchöre der Geſangvereine
Lieder=
hrnz und Sängerluſt, ſowie Eintvacht. Unter anderem kommt das
B undeslied von Mozart: „Brüder reicht die Hand zum Bunde” und das
Sbenwaldlied unſeres Heimatdichters Ludwig Kurz in der Vertonung
ſorn Dereth zum Vortrag. Ferner wird das Deutſchlandlied von den
Arweſenden gemeinſam geſungen. — Vom Schulhaus=Neubau.
2*e Arbeiten an dem Schulhausneubau ſind nunmehr ſoweit
voran=
gtſchritten, daß mit der Indienſtſtellung des Baues zum Oktober
be=
ſtmnmt gerechnet werden kann. Die inneren Arbeiten ſchreiten rüſtig
v. ran, die Heizungsanlage ſteht ebenfalls vor ihrer Vollendung und
arch im übrigen beſteht kein Anlaß an der Innehaltung des Termins
zur endgültigen Fertigſtellung zu zweifeln. Wie wir von der
Bauver=
naltung hören, ſoll am Turm des Neubaues eine Uhr angebracht werden.
— Mißſtand im Bahnbetrieb. Michelſtadt iſt bekanntlich an
zwei wichtigen Verkehrsſtraßen mit Bahnübergängen geſegnet. Während
nmn in anderen Städten, wir erinnern nur an Babenhauſen und
Offen=
bucch, ſchon längſt zu einer gründlichen Verbeſſerung der durch die
Bahn=
ünergänge geſchaffene Verkehrsſchwierigkeiten gekommen iſt, ſcheint hier
ales beim Alten bleiben zu ſollen. Die oftmalige Sperre der
Bahn=
üsergänge wirkt ſich immer mehr zu einer unerträglichen Beläſtigung
d2s auf die Benützung der Straßen angewieſenen Publikums aus. Es
nEire dringend zu wünſchen, wenn die Reichsbahndirektion Maßnahmen
eggreifen würde, um raſchſtens zu einer Behebung der unangenehmen
Aitßſtände zu kommen. Man kann in der heutigen Zeit niemand mehr
z—muten, bis zu 10 Minuten vor einem geſchloſſenen Bahnübergang zu
narten.
b. Erbach i. O., 9.=Aug. Verfaſſungsfeier. Kreisamt und
Bürgermeiſterei laden in einer gemeinſchaftlichen Bekanntmachung zur
Zeier des Verfaſſungstages auf Samstag, den 11. Auguſt d. J., abends
230 Uhr, in den großen Saal des „Schützenhof” ein. Die Vevanſtaltung
grrd, wie in früheren Jahren, unter Mitwirkung verſchiedener Vereine und
guter muſikaliſcher Kräfte ſtattfinden, ſo daß dem Beſucher genußreiche
Ettunden in Ausſicht ſtehen. — Vom Stenographenverein.
Der Stenographenverein „Gabelsberger” kann in dieſem Jahre auf eine
3ejährige Vereinstätigkeit zurückblicken. Im Jahre 1898 ins Leben
ge=
tafen, vertrat er ein Vierteljahrhundert lang die Gabelsberger’ ſche
Sſechule in unſerem Heimatſtädtchen, um dann, den Erforderniſſen der
Zeit entſprechend, zur Einheitsſtenographie überzugehen. Mancher heute
im öffentlichen Leben oder in einer guten kaufmänniſchen Stellung
ſiehende Mann wird ſich deſſen bewußt ſein, daß er dem Wirken des
Bereins und ſeiner Unterrichtsleiter ein gutes Teil ſeines Fortkommens
zur danken hat. Auch heute noch iſt, trotzdem der Stenographie=
Unter=
w.cht obligatoriſch bei der Mittelſchule eingeführt iſt, die Vereinstätigkeit
ene rege. Das dreißigjährge Beſtehen ſoll feſtlich begangen werden.
Der Verein übernimmt den diesjährigen Gautag des Odenwaldgaues
und veranſtaltet aus dieſem Anlaß ein großes Wettſchreiben, das für alle
Kunſtgenoſſen offen ſein ſoll. Wertvolle Ehrenpreiſe werden dem
Wett=
ſchreiben eine ſtattliche Beſucherzahl bringen. Der Tag iſt noch nicht
2nau feſtgelegt. Die Vorarbeiten zu dem Feſt ſind einem engeren Aus=
Euß übertragen, der auch Näheres über das Programm mitteilen wird.
— Jahnfeier. Der Turnverein 1860 (D.T.) veranſtaltet anläßlich
der 150. Wiederkehr des Geburtstages des großen Turnvaters Jahn
ane Feier. Der Männergeſangverein „Liederkranz” und der Geſang=
„rein „Tugendbund” haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Die
Veran=
ſmltung findet am Sonntag ſtatt. Die Mitglieder des Turnvereins und
er teilnehmenden Geſangvereine verſammeln ſich abends, 8,30 Uhr, auf
4em Marktplatz zu gemeinſamem Zuge nach der „Jahneiche” die am
Gingange des Platzes „Unter den Linden” im ſtädtiſchen Sport= und
Gerholungspark ſteht. Daſelbſt Huldigung der Turner und Turnerinnen.
Anſprache des Herrn Rektors Weber und Liedervorträge der
Geſang=
tereine. Nach Beendigung der ſchlichten Feier Fortſetzung des
Pro=
aamms in der ſtädtiſchen Feſthalle. Der „Turnerbund=Jahnmarſch”
itet hier die Feier ein, die in bunter Folge Vorführungen der
Tur=
wer, Liedervorträge der Geſangvereine, gemeinſchaftliche Lieder und
guite Muſikſtücke bringt. Den Freunden der deutſchen Turnſache ſei der
WBeſuch dringend empfohlen.
Bn. Hirſchhorn, 10. Aug. Niederer Waſſerſtand. Der
keckar bietet zur Zeit infolge der langanhaltenden Trockenheit mit
einen Niederungen und dem dünnfließenden Waſſer einen einzigartigen
ungewohnten Anblick. Ganz alte tiefliegende Steingruppen und Felſey
ygerden ſichtbar und große Sandbänke bilden ſich immer mehr. Bei der
„Spielmannsforth” mit ihrer ſtarken Strömung hat der Fluß in ſeiner
ganzen Breite nur noch ungefähr 10 Zentimeter und die Zufahrt zur
Frähre iſt, von der Eßheimer Seite aus, faſt bis in den halben Neckar,
nur durch eine Notbrücke ermöglicht. Auch die Bootsfahrer haben,
namentlich wenn ſie zu Berg fahren und das „kleine Waſſer” noch nicht
genau kennen, ihre Not, der Hinderniſſe Herr zu werden.
— Hirſchhorn, 10. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
2: Auguſt: 0,52 Meter; am 10. Auguſt: 0,50 Meter.
— (ernsheim. 10. Aug. Waſſerſtand des Rheins am
Auguſt: 0,13 Meter; am 10. Auguſt: 0,13 Meter.
Die neue Mainbrücke bei Rüſſelsheim.
Einweihung am 26. Auguſt.
O. Rüſſelsheim a. M., 9. Auguſt.
Die Einweihung der neuen Mainbrücke zwiſchen Rüſſelsheim
und Flörsheim ſell am Sonntag, den 26. Auguſt, in Geſtalt einer
größe=
ren feſtlichen Veranſtaltung vor ſich gehen. Wie verlautet, werden den
Einweihungsfeierlichkeiten Vertreter der preußiſchen und heſſiſchen
Re=
gierung beiwohnen. Es wird damit gerechnet, daß für die Heſſiſche
Staatsregierung Staatspräſident Adelung ſelbſt dem Eröffnungsakt
beiwohnen wird. Für Preußen iſt das Erſcheinen des Wiesbadener
Negierung spräſidenten Ehrler in Ausſicht geſtellt.
Die Arbeiten an der Mainbrücke gehen mit Hochdruck ihrem Ende
entgegen. Die Breite der Brücke beträgt zuverläſſigen Angaben
zu=
folge 9 Meter, wrbei 1,5 Meter auf beiden Seiten für den Fußweg
ab=
gehen. Die Fahrſtraße iſt aus Beton mit Aſphaltüberzug. Die
Schiff=
fahrt hat ſchon lange, nach Beendigung der Brückenpfeilerarbeiten,
freie Durchfahrt durch die Brücke. Die Rampe auf der Rüſſelsheimer
Seite iſt bereits ſeit längerer Zeit fertiggeſtellt, während die
Anfahr=
rampe auf der prerßiſchen Seite bei Flörsheim längere Zeit brauchte.
Die Eiſenkonſtruktion der Brücke iſt ſchon von weitem ſichtbar.
Ueber=
haupt fügt ſich die Brücke gut in das Landſchaftsbild des Mains ein.
Zu dem Programm der Einweihungsfeierlichkeiten verlautet weiter,
daß die Gemeinden Rüſſelsheim und Flörsheim einen gemeinſamen
Ausſchuß gebildet haben, der die Vorbereitungen in der Hand hat.
Es ſoll längs der heſſiſchen Brückenrampe auf dem von Rüſſelsheim
als zukünftiges Stadionsgelände in Ausſicht genommenen Brückenufer
ein Feſtplatz mit Zelten, Verkaufsbuden uſt. angelegt werden. Der
Abſchluß des Brückenfeſtes ſoll in einer Illumination beſtehen. Ferner
iſt eine Lampionauffahrt der Ruder= und Waſſerſportvereine am Main
vorgeſehen. Bei Nacht kann die Brücke elektriſch beleuchtet
werden. — Die Bedeutung der Brücke für den Verkehr zwiſchen der
Mainſpitze und dem gegenüberliegenden Maingau liegt auf der Hand.
Wenn einmal der Straßenbau Nauheim-Königſtädten—Rüſſelsheim
erfolgt ſein wird, wird der Verkehr über die Brücke noch mehr gehoben
werden können. Mit der Erkffnung der Brücke wird der Fährbetrieb
zwiſchen Flörsheim und Rüſſelsheim eingeſtellt werden. Trotzdem iſt
noch die Errichtung einer Motorbootverbindung zwiſchen Rüſſelsheim—
Naunheim und Flörsheim vorgeſehen.
e Neckarſteinach, 8. Aug. Die vom Damen= und dem gemiſchten
Chor des Sängerbundes Neckarſteinach unter Mitwirkung des Herrn
Eugen Eiſinger=Heidelberg (Tenor) und eines Damen=Terzetts aus
Heidelberg im „Schwanen”=Soal veranſtaltete Liederabend bot in
fein=
gewählter Vortragsfolge Chöre und Solis von Haydn, Bcethoven,
Schubert u. a. Leiter der Chöre war wieder Herr Heinrich Ziegler=
Heidelberg, der, wie immer, hervorragend Vorbereitetes aus ſeiner
Chorſchar holte. Die Damen zeigten auch diesmal under ihrem neuen
Meiſter, daß ſie in nichts ihren männlichen Sangesbrüdern nachſtehen.
Der reiche Beifall galt nicht minder den vollkommenen Leiſtungen des
Damenterzetts und des Tenorſoliſten. — Der niedrige Waſſerſtand des
Neckars bedingte eine Einſchränkung des Fahrplans des Ver.
Motor=
ſchnellbootverkehrs Heidelberg-Neckarſteinoch. Statt täglich 12
Fahr=
ten werden künftig nur noch 10 ausgeführt; der ſeither 14,40 Uhr in
Neckarſteinach abgehende Kurs mußte aus fahrplantechwiſchen Gründen
auf 13.30 Uhr verlegt werden, der Spätkurs 19.30 Uhr kommt in
Wegfall. — Seit dem Umbau des Femnſprechamts Neckargemünd als
Selbſtwähleramt mehren ſich hier die Klagen über die ungewohnt lange
Wartezeit auf — noch Ortsgebührtarif herzuſtellende — Verbindungen
mit Neckargemünd. Früher wurden ſolche Verbindungen durch das
Amt Neckarſteinach innerhalb weniger Sekunden hergeſtellt; heute
mliſſen dieſelben über das Fernamt Heidelberg geleitet werden und
nehmen oft bis zu 45 Minuten in Anſpruch. Dringende Geſpräche
ſelbſt kommen vor 22 Minuten nicht zuſtande. Ein Fußgänger legt den
Weg bis Neckargemuind bequem in 40 Minuten zurück; ein Radfahrer
iſt in 12 Minuten am Ziel. Es muß gefordert werden, daß die früheren
direkten Leitungen nach Neckargemünd beim Amte Neckarſteinnach mit
Selbſtwählerapparaten, wie ſonſt ein Teilnehmer, ausgeſtattet werden,
und dieſe durch eine Anſchlußvoruichtung von der Vermittelungsſtell=
Neckarſteinach mit dem Teilnehmernetz Neckarſteinach verbunden werden
können.
H. Birkenau, 10. Aug. Kirchliche Nachrichten. Die evang.
Kirchenregierung hat dem Pfarrer Arthur Müller dahier die 2.
evan=
geliſche Pfarrſtelle an der Pauluskirche in Darmſtadt übertragen. —
Hum Rechner der hieſigen ürgelitiſchen Religionsgemeinde wurde
der Rechner der Untererhebſtelle, Herr Fviedrich Metzger, ernannt und
als ſolcher verpflichtet.
j. Von der Bergſtraße, 9. Aug. Landwirt und Altgemeinderat Phil.
Meiſer in Weinheim a. d. B. begeht in dieſen Tagen mit ſeiner Gattin
Katharina, geb. Diesbach, in voller Friſche das Feſt der diamantenen
Hochzeit.
A. Gadernheim, 10. Aug. Bürgermeiſterwahl. Nachdem
durch Rücktritt des Herrn Bürgermeiſters Böhm von ſeinem Amt unſer
Ort mehrere Wochen lang ohne Oberhaupt war, iſt für kowmenden
Sonntag eine Bürgermeiſterneuſvahl angeſetzt. Vier Bewerber ſind
aufgeſtellt, ſodaß wohl eine große Wahlbeteiligung zu erwarten iſt. Es
hat den Anſchein, als ob beim erſten Wahlgang keiner der Kandidaten
die abſolute Mehrheit erhalten wird und eine Stüchwahl ſtattfinden
muß. Schwere Aufgaben hat der kommende Bürgermeiſter hier ſicher
zu löſen. Dem ſcheidenden Herrn Bürgermeiſter Böhm war es
mög=
lich, den ganzen Weltkuieg über und durch die Nachkriegszeit dieſes
ſchvere Amt zu verwalten. Möge dem Nachfolger eine ebenſo lange
Amtszeit beſchieden ſein!
Bm. Bobſtadt, 9. Aug. Baſar. Am letzten Sonntag wurde hier
ein Wohltätigkeitsbaſar abgehalten, der leider wegen der kühlen
Witte=
rung faſt ausſchließlich im Saale „Zur Traube” (Jakob Ludwig) ſeinen
Verlauf nehmen mußte. Jedoch fanden die geſpendeten Waren einen
guten Abſatz, ſo daß zum Beſten unſeres neuen kathol. Kirchleins doch
eine nette Summe aufgebracht wurde.
a. Gernsheim, 9. Aug. Verfaſſungsfeier. Die diesjährige
Verfaſſungsfeier findet am Samstag abend um 9 Uhr, im Saalbau
Haas, Gaſthaus „Zum deutſchen Haus”, ſtatt. Der Feſtvortrag wird von
muſikaliſchen, geſanglichen und turneriſchen Darbietungen umrahmt
werden. Die Bürgermeiſterei hat in einem öffentlichen Aufruf die
Geſamteinwohnerſchaft zur Feſtveranſtaltung eingeladen. Hoffentlich iſt
die Beteiligung dieſes Jahr eine beſſere, zumal ſich ſämtliche Vertreter
der Vereine und Korporationen bei einer in der vorigen Woche
ſtatt=
gehabten Beſprechung durchweg für die Feier des Verfaſſungstages auf
einer breiteren Baſis ausgeſprochen hatten. — Kommenden Montag
nehmen die hieſigen katholiſchen Volksſchulen ihren Schulbetrieb wieder
auf. — Ruheſtandsverſetzung. Infolge Erreichung der
Alters=
grenze ſcheidet nach Beendigung der Sommerferien der langjährige
Lehrer an der hieſigen katholiſchen Knabenſchule, Herr Valentin Weber,
aus dem Dienſt. Mit ihm ſcheidet ein Erzieher aus dem heſſiſchen
Volksſchuldienſt, der es kraft ſeiner Kenntniſſe und Fähigkeiten
ver=
ſtand, ſeinen Schülern das für den ferneren Lebensweg Erforderliche
mitzugeben. Aber auch mancher Schüler, der von Herrn Weber für den
Beſuch der höheren Schule mit Erfolg vorbereitet wurde, iſt ihm heute
noch herzlich dankbar. Mögen dem Lehrer noch lange ſonnige Jahre in
ſeinem Ruheſtand beſchieden ſein.
O Biebesheim a. Rh., 8. Aug. Gurkenernte. Die
Gurken=
ernte fällt dem Vernehmen nach in dieſem Sommer im allgemeinen nicht
gut aus. Es wird durchweg nur ein mittelmäßiger Ertrag feſtgeſtellt.
Schuld daran ſoll die große Dürre vor Wochen geweſen ſein. Die
Nachfrage nach Gurken iſt verhältnismäßig gut.
z. Rüſſelsheim, 8. Aug. Der Gemeindevoranſchlag zeigt
einen Abſchluß von 1630 000 Mark. An Mietrückſtänden ſtehen der
Gemeinde 11 200 Mark aus. Die Herſtellung und Inſtandſetzung neuer
Straßen erfordert die Summe von 265 000 Mark. An Reichsſteuern
erhält die Gemeinde 252260 Mark; die Umlage beziffert ſich auf
390 000 Mark. Die Ausſchlagsſätze wurden durchweg um 40 Prozent
erhöht. Zur Erbauung eines Zehnfamilienwohnhauſes ſind im
Vor=
anſchlag 46 000 Mark eingeſetzt.
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 12. bis 18. Auguft 1928.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Hefſen.
Darmſtadt—Mainz (zwiſchen Darmſtedt und Groß=Gerau, Km. 7,2
bis 9,0) vom 25. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung; Griesheim
—Wolfskehlen.
Reinheim-Lindenfels (zwiſchen Groß=Bieberau und Brensbach,
Klm. 19,2—24,0) vom 12. 7. bis 18. 8. geſperrt. Umleitung: Reinheim—
Nieder=Klingen—Hummetroth—Brensbach.
Darmſtadt—Frankfurt a. M. (Ortsdurchfahrt Sprendlingen=Nord)
vom 6. bis 18. Auguſt geſperrt. Umleitung: Sprendlingen—Offenbacher
und Götzenhainer—Neu=Iſenburger Straße.
Frankfurt—Greß=Gerau—Mannheim (zw. Lampertheim und
Lan=
desgrenze, Klm. 41,0—41,576), vom 13.—17. Auguſt geſperrt.
Umlei=
tung: Neuſchloß-Hüttenfeld-Viernheim-Käferthal.
Mainz—Worms (zw. Abzweigung nach Oſthofen und dem
nörd=
lichen Eingang von Worms) vom 13. Aug. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Oſthofen—Herrnsheim.
Nidda-Büdingen (zwiſchen Ranſtadt und Nidda, Klm. 43,0—45,6)
vom 14. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Wallernhaufen,
Bobenhauſen I und Bellmuth.
Gießen—Gelnhauſen (zwiſchen Büches und Büdigen) vom 16. 7.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Orleshauſen-Düdelsheim.
Gießen—Alsfeld (zwviſchen Ruppertenrod und Ermenrod) vom 28. 7.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung; Großfelda—Stumpertenrod—
Unter=Seibertenrod bzw. Klein=Felda-Zeilbach-Ober=Ohmen.
Schotten—Nikda (Ortsdurchfahrt Schotten) vom 9. Aug. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Einartshauſen oder Wingershauſen—
Eichelfachſen.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Heuſenſtamm—Obertshauſen, Klm. 8,0—10,75 vom 26. 7. bis 18. 8.
geſperrt. Umleitung: Hainhauſen—Weiskirchen.
Frankfurt-Biſchofsheim (Ortsdurchfahrt, Rüſſelsheim) vom 6. bis
18. 8. geſperrt. Umleitung: Friedrich=Ebert=Straße in Rüſſelsheim.
Wöllſtein—Siefersheim—Wonsheim vom 13. Aug. bis 1. Sept.
ge=
ſperrt. Umleitung: Eckelsheim oder Neu=Bamberg.
Rheinſtraße Eich beim Uebergang bei Klm. 12,046 am 16. Auguſt
von 8—16 Uhr geſperrt. Umleitung: Rheindürkheim oder Gimbsheim.
Ortsdurchfahrt Rodheim v. d. H. im Zuge der Straßen Rodheim—
Köppern und Rodheim—Holzhauſen vom 19. Januar bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Ober=Erlenbach reſp. Kloppenheim-Petterweil oder
Ober=Noßbach-Nieder=Roßbach.
Gonterskirchen-Laubach—Schotten (Ortsdurchfahrt Einartshauſen)
vom 1. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Laubach oder Ulfg=
Eichelsdorf.
Ober=Roßbach-Nieder=Noßbach einſchl. Ortsdurchfahrt Nieder=
Noß=
bach vom 29. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Nieder=
Wöll=
ſtadt—Rodheim v. d. H.
Ober=Florſtadt—Staden vom 21. 5. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Stammheim.
Friedberg—Oſſenheim (zwiſchen Abzweigung nach Bruchenbrücken
und Oſſenheim) vom 5. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Bru=
chenbrücken—Aſſenheim.
Södel—Melbach vom 25. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitungt
Echzell reſp. Oppershofen.
Gießen-Krofdorf vom 28. Juni bis auf weiteres geſperrt. Ume
leitung: Abendſtern—Krofderf.
Nieder=Wöllſtadt—Aſſenheim ab Chauſſeehaus vom 5. 7. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Bruchenbrücken.
Nidda—Salzhauſen (zwiſchen Abzweigung nach Glaubzahl — Km.
36,0) vom 4. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Geiß=Nidda.
Nieder=Mörlen-Ziegenberg vom 9. 7. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Nieder=Weiſel—Oſtheim—Fauerbach-Langenhain.
Fauerbach v. d. H.—Bodenrod (Ortsdurchfahrt Münſter) vom 12. 7.
bis auf weiteres geſperrt.
Melbach—Dorheim vom 13. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung!
Echzell—Reichelsheim—Oſſenheim—Fauerbach.
Gießen—Steinbach (Km. 5,2—7,5) vom 13. 8. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Garbenteich—Annerod.
Petterweil—Straße Ober=Erlenbach-Kloppenheim vom 6. Auguſt
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Straßenkreuz, der Straße
Okar=
ben-Kloppenheim am Selzer Brunnen.
B. Egelsbach, 9. Aug. Verpflichtung. Laut Verfügung
vom Heſſ. Kreisamt Offenbach wurde Herr Jakob Zängerle zum
Wieſenvorſtand für die Gemeinde verpflichtet. —
Gemeinderats=
bericht. Die Aufwertung der Markanleihe bei der
Verſicherungs=
anſtalt für gemeindliche Beamte, die ſeinerzeit zur Ausbeſſerung
ver=
ſchiedener Straßenteile gebraucht wurde, wurde einſtimmig genehmigt.
Die Beſchlußfaſſung über das Normalſtatut für die freiwilligen
Feuer=
wehren wurde zurückgeſtellt. Der Gemeinderat genehmigt die
Ueber=
nahme von einem Drittel der Entſchädigungsſumme für Eliſabeth
Seibert, die bei einem Schulausflug die Sehkraft eines Auges eingebüßt
hatte. Die Verkaufspreiſe der Gemeindehäuſer wird für ein Eckhaus
auf 9400 RM. und für ein Mittelhaus auf 6400 MM. feſtgeſetzt. Das
Neuangebot der Firma Anthes und Lautenſchläger, die Reparatur an
der Straßenbeleuchtung betreffend, wird der Finanzkommiſſion
über=
wieſen. Die Gehalrsregelung der Gemeindebeamten wird an die
Finanzkomwiſſion zurückverwieſen, da bei der Einſtufung Fehler
unter=
laufen ſind. Ebenſo wird der Kauf einer Schutzmannsuniform und
eines Nachtwächtermantels der Finanzkommiſſion überwieſen. Die
Faſelwärterſtelle wird noch nicht beſetzt. Der Ankauf von vier
Ziegen=
böcken wird der Ankaufskommiſſion überlaſſen. Zum Schluß wird noch
über die Reparatur an der neuen Schule verhandelt.
Ac. Worms, 10. Aug. Zu der Verfaſſungsfeier am
Sams=
tag, abend im Feſtſpielhaus wurde als Redner Herr Bürgermeiſter
Mueller=Darmſtadt gewonnen, ebenſo hat Herr Opernſänger J. Biſchoff=
Darmſtadt die künſtleriſche Ausgeſtaltung des Abends übernommen. —
Rettung den Ertrinkenden. Eine dankenswerte Neugründung
iſt durch die Schaffung des Vereins „Erſter Wormſer Tauchertrupp 1928‟
erfolgt. Der Trupp will, veranlaßt durch die immer mehr zunehmenden
Unglücksfälle im Rhein, ſeine Hilfe der Allgemeinheit, und zwar im
Sommer und im Winter zur Verfügung ſtellen. Eine Rettungsſtation
am Rhein wird errichtet, für die ein Motorboot und Kähne bereits
vorhanden ſind, während Sauerſtoffapparate und Taucherausrüſtungen
noch beſchafft werden ſollen. — Kleinfeuer. Auf dem Lagerplatz
des Elektrizitätswerkes iſt ein Haufen Briketts von etwa 300 Tonnen
durch Selbſtentzündung in Brand geraten, ſo daß ſich dichter Rauch in
den umliegenden Straßen verbreitete. Die Löſchſektion nahm die
er=
forderlichen Arbeiten vor, ſo daß Gebäudeſchaden nicht entſtanden iſt.
U. Nieder=Ingelheim, 8. Aug. Eine größere Anzahl von
Mitglie=
dern der Mittelrheiniſchen Geſellſchaft zur Pflege alter und neuer Kunſt
beſuchte unter Führung von Herrn Regierungsbaumeiſter Zichner,
Wies=
baden, die beiden Ingelheim. In Nieder=Ingelheim wurde in der
Kirche, der alten Palaſtkirche, der Pfalz Kaiſer Karls des Großen, an
der Hand des von Herrn Prof. Dr. Rauch, Gießen, hergeſtellten Modells
die Lage und die einzelnen Bauten der Kaiſerpfalz von dem Führer
ſach=
gemäß erläutert. Bei einem an den Vortrag ſich anſchließendem
Rund=
gang durch den Ortsteil, auf dem einſt die mächtigen Anlagen der Pfalz
ſtanden, wurden die wenigen vorhandenen Ueberreſte beſichtigt. Ein
Be=
ſuch des Ortsmuſeums, in dem einige Funde aufbewahrt werden, ſchloß
ſich an. In Ober=Ingelheim galt die Beſichtigung beſonders der
male=
riſch gelegenen Kirche; in der nach Erläuterungen ihrer Baugeſchichte
ein kleines Kirchenkonzert zum Abſchied dargeboten wurde. — Ein
fran=
zöſiſches Militärflugzeug, das auf dem Wege nach Paris war, mußte hier
wegen eines Motordefekts auf einem Spargelfelde notlanden. Die beiden
Inſaſſen kamen heil davon.
h. Nidda, 10. Aug. Zwei goldene Hochzeiten. In
Michel=
nau feierte das Ehepaar Landwirt Konr. Wenzel, in Eichenrod das
Ehepaar Andr. Köhler I goldene Hochzeit. Beide Paare wurden von
den kirchlichen Behörden bzw. vom Reichspräſidenten, der Heſſiſchen
Regierung und den Gemeinden mit Geſchenken und Ehrungen bedacht,
aund nochmals,
Rauufler!
Kennen Sie ſchon die „Merz” Erfriſchungs=Cigarette — D.R.P.—
LVenn niht, fragen Sie doch kundige Kreiſe, auch Ihr Freund
oder=
hre Freundin wird ſchon etwas davon wiſſen. Noch beſſer aber iſt
s, Sie verlangen gleich von Ihrem Lieferanten eine Koſtprobe für
Pfg. und dazu die beſchreibende Druckſchrift. Sie werden nicht wenig
Urngunt ſein, feſtzuſtellen, welch’ ungeahnt wohltuende Wirkungen dieſe
einzigartige Cigarette bei Ihnen auslöſt. Die „Merz” beſteht aus
feinſter Orienttabak=Miſchung und iſt in der Qualität den allerbeſten
Marken ebenbürtig. Als Cigarette bildet ſie eine Klaſſe für ſich; ſie
iſt auf wiſſe iſchaftlicher Grundlage aufgebaut und in ihrer beſonderen
Art den Bedürfniſſen des Rauchers angepaßt. Das wäre an ſich noch
nichts Beſonderes, ſchon intereſſanter iſt, daß die „Merz” den
Körper und Geiſt erfriſcht, die Mundhöhle und die Zähne desinfiziert.
Laſſen Sie ſich noch weiter ſagen: Das Rauchen ſchmeckt und bekommt
Ihnen überhaupt beſſer, wenn Sie immer wieder eine „Merz” als
Zwiſcheneigarette rauchen, weil ſie ausgleichend wirkt und den Geſchmack
wieder neutraliſiert. Millionen Damen und Herren jede Alters und
jeden Standes rauchen und rühmen dieſe Spezialeigarette, ſie iſt ihnen
geradezu unentbehrlich geworden. Zahlreiche Zuſchriften beweiſen uns
dies täglich aufs Neue. — Ueberall beim guten Fachhandel.
Fabrik: Merz & Co ,Frankfurt a. M.
Bei Nachfragen nach
Verkaufs=
ſtellen wird das Porto vergütet.
(IV 132
Vertreter für den Handel:
Christ. Kelsch, Darmſtadt
Tel. 1869. Rheinſtr. 2,
Geite 8
Samstag den 11. Auguff 1928
Nummer 222
Reich und Ausland.
Neue Dreimarkſtücke.
Nach einer Bekanntmachung des Reichsminiſters
der Finanzen werden, wie gemeldet wird, neue
Reichsſilbermünzen im Nennbetrage von 3
Reichs=
mark, im Miſchungsverhältnis von 500 Teilen Silber
und 500 Teilen Kupfer, hergeſtellt. Auf der
Schau=
ſeite ſind u. a. die ſtehende Figur des Markgrafen
Hermann, des Gründers der Stadt Naumburg a. d.
Saale, die Jahreszahlen 1028 und 1928, ſowie die
Umſchrift „Gründungsfeier Naumburg Saale” in
Antiqua angebracht. Der Rand trägt die Inſchrift
„Einigkeit und Recht und Freiheit”.
Noch ein Todesopfer von Dinkelſcherben.
Stuttgart. Von der Reichsbahndirektion
Stuttgart wird mitgeteilt: Die 59jährige Witwe
Roſa Schmidt aus Döflingen bei Ulm iſt
Donners=
tag früh im Krankenhaus Cusmarshauſen in Bayern
an den Folgen ihrer Verletzung beim
Dinkelſcher=
bener Eiſenbahnunglück geſtorben. Die Leiche wird in
ihren Heimatsort zurückgeführt. Damit iſt die Zahl
der Opfer der Dinkelſcherbener Eiſenbahnkataſtrophe
auf 18 geſtiegen.
Rettende Geiſtesgegenwart.
Berlin. Nach einer Meldung aus Stuttgart
wurde durch die Geiſtesgegenwart von zwei
Lokomo=
tivführern ein großes Unglück verhütet. Der Eilzug
Lindau-Baſel hatte das wegen Verſpätung des Zuges
auf Halt ſtehende Einfahrtsſignal auf dem Bahnhof
Nonnenhorn überfahren. In der Kurve kam dem mit
Schnellzugsgeſchwindigkeit fahrenden Eilzuge auf der
eingleiſigen Strecke der Perſonenzug 678 entgegen.
Kurz vor dem Zuſammenſtoß konnten die Züge noch
zum Stehen gebracht werden,
Raubüberfall auf ein Auto.
Berlin. In der Nacht zum Freitag wurde ein
bon einem Kaufmann aus Spandau geſteuertes Auto,
in dem eine Dame mitfuhr, an einer Kurve der
Chauſſee Potsdam—Spandau von Räubern
überfal=
len. Einer der Räuber ſprang auf das Trittbrett,
rutſchte jedoch wieder ab. Ein zweiter ſchwang ſich
an der Rückwand auf den Wagen. Der Kaufmann
zog einen Revolver und gab durch die Scheibe der
Rückwand einen Schuß ab, durch den der Fremde
verletzt wurde, wie ſich aus Blutſpuren ergibt, welche
die ſofort alarmierte Spandauer Polizei fand. Es
wurde feſtgeſtellt, daß die beiden Räuber mit einem
Motorrad mit Beiwagen das Weite geſucht haben.
Zwei Ueberfälle auf Kaſſenbeamte.
In der Nacht zum Donnerstag iſt ein Beamter
des Schachtes „Gotteshilfe” in Oelsnitz im Erzgebirge,
als er im Begriff war, mit einer etwa 6000 Mark
enthaltenden Kaſſette aus Weißblech das Lohnbüro
zu verlaſſen, um im benachbarten Werkhofgebäude die
Löhnung auszuzahlen, im Hausflur des Lohnbüros
von drei unbekannten Räubern überfallen und ihm
dabei unter Bedrohung mit einer Schußwaffe die
Kaſſette mit Inhalt geraubt worden. Offenbar
han=
delt es ſich um einen wohlvorbereiteten Anſchlag. —
Zu gleicher Zeit und unter ähnlichen Umſtänden iſt
ein Raubüberfall im Verwaltungsgebäude des Pluto=
Merkur=Schachtes im benachbarten Gersdorf
ausge=
führt worden. Auf die Hilferufe des Ueberfallenen
hin hat der Täter ſeine Beute im Stich laſſen und
die Flucht ergreifen müſſen.
Ein Bankvorſteher nach Unterſchlagungen
geflüchtet.
Dilſit. Nach Unterſchlagung von 75 000 Lit
gum Nachteil einer Nebenſtelle der Kreisbank und
Kreisſparkaſſe Pogegen (Memelgebiet) iſt der 50 Jahre
alte Bankvorſteher Hermann von Billerbeck flüchtig
geworden. Billerbeck war bereits vor einiger Zeit
verhaftet, aber nach der Vernehmung wieder
frei=
gelaſſen worden. Jetzt wurde er erneut verhaftet
und ſollde von einem litauiſchen Landgendarm in
einem Automobil nach dem Gerichtsgefängnis in
Hetzdekrug gebracht werden. Es gelang ihm jedoch
unterwegs, den Gendarmen in einer Wirtſchaft
be=
trunken zu machen. Als dieſer eingeſchlafen war,
ließ ſich Billerbeck von dem Chauffeur nach
Wilkiſch=
ken zurückfahren, nahm ſeine geſamte Barſchaft an
ſich, beſorgte ſich unter falſchem Namen einen Paß
und ließ ſich dann von dem Chauffeur nach
Ueber=
memel bringen. Von hier ging er zu Fuß über die
Memelbrücke nach Tilſit, wo er auch in einer
Gaſt=
wirtſchaft geſehen wurde. Billerbeck wird jetzt von der
Tilſiter Polizei geſucht.
Verhaftung des flüchtigen Bankleiters
v. Billerbeck.
Tilſit. Der nach Unterſchlagung von etwa
50.000 Lit aus Wilkiſchken im Memelgebiet flüchtige
Bankleiter Hermann von Billerbeck wurde am
Don=
nerstag, gegen 18 Uhr, in der Wohnung ſeiner
Schwiegereltern in Tilſit verhaftet. Es wurden nur
3.37 Reichsmark und ein Lit bei ihm vorgefunden.
Eine Touriſtengruppe gerettet.
Zwei Perſonen tot.
Wien. Eine Gruppe von ſieben Wiener
Tou=
riſten, die ſich vor drei Tagen an der Südwand des
Dachſteins verſtiegen hatte, konnte nunmehr geborgen
werden. Zwei Perſonen waren bereits tot, die
an=
deren ſind gerettet. Einer der Touriſten ſcheint einem
Herzſchlag erlegen zu ſein, ein anderer iſt tödlich
abgeſtürzt.
Flugzeugunfälle.
Flieger Drouhin tot.
Paris. Das Flugzeug „Arc=en=Ciel”, mit dem
der Flieger Drouhin demnächſt den Ozean
über=
fliegen wollte, iſt am Mittwoch nachmittag, wie
be=
reits kurz gemeldet, auf dem Flugfeld Orly
vollſtän=
dig zerſtört worden. Drouhin hatte einen
Verſuchs=
flug mit voller Ladung unternommen. Der Flug
ſchien zuerſt zu gelingen. Plötzlich ſchien es aber,
daß das Flugzeug unſtabil geworden ſei. Es ſtürzte
dann unverhofft ab. Der Mechaniker wurde getötet;
der Pilot Drouhin und der Funkentelgraphiſt Manuel
ſowie der Ingenieur Gianoli wurden ſchwer verletzt.
Drouhin iſt am Donnerstag morgen den erlittenen
Verletzungen im Spital erlegen. Ueber die Urſache
des Unfalles liegen zurzeit noch keine Meldungen
vor. Das Flugzeug bildet nur noch einen wüſten
Trümmerhaufen.
Paris. In der Angelegenheit des Abſturzes
des Fliegers Drouhin iſt ein Gerichtsverfahren gegen
Unbekannt wegen fahrläſſiger Tötung und
Körper=
verletzung eingeleitet worden. Man nimmt an, daß
der Unfall durch einen Sabotageakt herbeigeführt
worden iſt.
Der Reichspräſident bei der Reichsmarine.
Hindenburg geht vom Tender „Hela” an Bord des „Schleswig=Holſtein”.
Reichspräſident von Hindenburg hat den vor Kiel abgehaltenen Manövern der Reichsmarine au
Bord des Flaggſchiffes „Schleswig=Holſtein” beigewohnt. Er erſchien in der Uniform eines
Feld=
marſchalls und war vom Reichswehrminiſter Dr. Groener und dem Chef der Marineleitung
Admiral Zenker begleitet.
Römiſches Muſeum in Aſchaffenburg
Das „Pompejanum” in Aſchaffenburg
wird zu einem Muſeum römiſcher Altertümer eingerichtet. Die im Maingebiet gemachten
wert=
vollen Funde waren im Städtiſchen Archiv unzulänglich untergebracht. Das „Pompejanum” wurde
auf Geheiß des Königs Ludwig I. von Bayern nach dem Vorbild des in Pompeji ausgegrabenen
Hauſes „Caſtor et Pullox” in den Jahren 1842—49 erbaut.
Waldfeſtſpiele in Zoppot.
Szene aus der „Parſiſal”=Aufführung.
Das berühmte Seebad Zoppot im Freiſtaat Danzig hat durch die im Rahmen der Waldfeſtſpiel
erfolgte bewunderungswerte Freilicht=Aufführung der unſterblichen Wagner=Oper „Parſifal” einer
neuen Dienſt der deutſchen Sache im polniſch=deutſchen Grenzgebiet geleiſtet.
Noch immer: Nobileexpedition.
Norwegiſche Rechtfertigung für Nobile.
Rom. Der norwegiſche Legationsrat
Wangen=
ſtein hat in einem Brief an Nobile die Anſicht ſeines
Freundes Malmgreen über den wiſſenſchaftlichen
Charakter und die Vorbereitungen der Expedition vor
der Abreiſe mitgeteilt. Malmgreen erklärte danach
u. a., die wiſſenſchaftlichen Ergebniſſe würden enorm
ſein. Der Aufenthalt einiger Männer unter ſeiner
Führung während einiger Tage in möglichſter Nähe
des Poles würde außergewöhnliche wiſſenſchaftliche
Ergebniſſe zeitigen. Er habe nie eine beſſer
vorbe=
reitete Expedition geſehen, und dies darum, weil man
ſich die Erfahrungen der Norge=Unternehmung
zu=
nutze gemacht habe,
Der Internationale Studentenkongreß in Paris.
Paris. Heute wird in Paris der
Internatio=
nale Studentenkongreß zuſammentreten, an dem
mehr als 1000 Delegierte teilnehmen werden.
Banditen entwenden Staatsgelder.
NewYork. Aus Buenos Aires wird gemeldet,
daß im Miniſterium der öffentlichen Arbeiten durch
Einbrecher 100 000 Dollar entwendet worden ſind.
New York. In St. Paul (Minneſota) warfen
vier Banditen Gasbomben auf ein Panzerauto, das
das Lohngeld einer großen Fabrik mitführte. Unter
dem Schutz der entſtandenen Verwirrung gelang es
den Banditen, die mit Gasmasken verſehen waren,
das Automobil auszurauben und mit 20 000 Dollar
zu entkommen
Die Brandkataſtrophe in Luhe.
Das Feuer flammt erneut auf.
Nürnberg. Der große Brand, der ſeit
Don=
nerstag mittag 2 Uhr den Marktflecken Luhe bei
Weiden heimſuchte, galt in den erſten
Morgenſtun=
ſen des Freitag eingedämmt. Um 6 Uhr früh wurde
jedoch die Weidener Feuerwehr erneut alarmiert, da
das Feuer wieder aufloderte. Der Hauptbrandherd
iſt die Gegend des Marktplatzes. Ein Herankommen
iſt wegen der ungeheuren Hitze noch immer
unmög=
lich. Die Befürchtung, daß auch Menſchenleben zu
Schaden gekommen ſind, ſcheint ſich zum Glück nicht
zu erfüllen, da bis jetzt noch niemand vermißt wird.
Eine genaue Angabe über die Höhe des Schadens iſt
vorläufig noch nicht möglich. Die Bevölkerung hat die
ganze Nacht im Freien zugebracht. Sie ſteht zum
größten Teil buchſtäblich vor dem Nichts.
Feld= und Waldbrand durch Funkenflug.
Prag. In der Nähe von Klattau iſt am
Don=
nerstag ein großes Getreidefeld abgebrannt. Das
Feuer brach infolge Funkenfluges einer Lokomotive
aus. Aus dem gleichen Grunde entſtand bei
Schüt=
tenhofen ein Waldbrand, der infolge der
außerordent=
lichen Trockenheit große Ausdehnung annahm.
Wirbelſturm in der Krim.
Moskau. An der Südküſte der Krim wütetz
ſchon drei Tage lang ein außerordentlich ſtarker
Wir=
belſturm. Die Häfen der Südküſte ſind für die Schiffe
geſperrt. Der Sturm hat großen Schaden in den
Wäldern und an den ſeit Jahren nicht reparierten
Schlöſſern angerichtet. Von Schifferbooten und
Leichtern ſind Hilferufe aus dem offenen Meer
auf=
gefangen worden, doch konnten keine Hilfsboote
aus=
geſandt werden.
Die Hitzewelle in Italien.
Die Gletſcher ſchmelzen. — Weitere Todesfälle.
Mailand. Infolge der anhaltenden Hitze
weiſen die Gletſcher in den Dolomiten
bemerkens=
werte Rückgänge auf. Es bilden ſich zahlreiche neue
Spalten und Riſſe. Dadurch werden an vielen
Stel=
len Eisbrüche und Geröll=Lawinen verurſacht. Die
Bevölkerung einiger ſüdtiroler Hochtäler hat ſich am
Donnerstag abend zu einer großen Waſſer=
Bittpro=
zeſſion verſammelt, die die ganze Nacht hindurch
dauerte. Aus Piſa, Bologna und Trient werden
wei=
tere tödliche Hitzſchläge gemeldet.
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Der Veſuv noch immer in Tätigkeit.
Rom. Der Veſuv ſpeit noch immer große
Mengen glühender Lava aus, die ſich in einem
brei=
ten Strom talwärts ergießen. Aus dem Feuerſee
ſteigen ſiedende Schwefeldämpfe empor.
Vier Todesopſer eines Brandunglücks.
London. Bei dem Brande eines Gaſthauſes
im Weſten Londons, im Stadtviertel Kenſington,
kamen vier Perſonen ums Leben. Der Brand wurde
um drei Uhr nachts entdeckt. Von den ſechs
Bewoh=
nern des Hauſes konnten ſich nur zwei retten. Eine
Frau von 60 Jahren wurde ſpäter in dem
ausge=
brannten Gebäude tot aufgefunden. Zwei Söhne im
Alter von 18 und 16 Jahren und die Braut des
älteren ſtarben ſpäter im Hoſpital an den erlittenen
Brandwunden.
teiengeſich
Zwölf Opfer der Hitze in Illinois.
New York. Die große Hitze der letzten Tage
hat in Illinois 12 Todesopfer gefordert.
Der Sturmſchaden in Florida.
New York. Der durch den letzten Orkan in
Florida angerichtete Schaden wird auf 200 Millionen
Mark geſchätzt. Ein großer Teil der Weſtküſte von
Florida iſt am Donnerstag vormittag erneut
über=
flutet worden. Wie aus Orlando gemeldet wird, iſt
die Umgebung der Stadt erneut von einem heftigen
Sturm heimgeſucht worden. Zahlreiche Häuſer
wur=
den abgedeckt.
Der Untergang des „F 14‟.
Rom. Die „Tribuna” veröffentlicht Einzelheiten
über die Geſpräche, die zwiſchen dem Funker des
verunglückten Unterſeebootes „F 14” und dem Funker
des Unterſeebootes „F 15” ſtattfanden, nachdem das
Unterſeeboot „F 15” einige Meter tief unter den
Meeresſpiegel getaucht war, um die genaue Lage des
geſunkenen Schweſterbootes feſtzuſtellen. Auf den Ruſ
des „F 15” antwortete der Telegraphiſt von „R 14‟
„Wir beklagen ſechs Tote. Das Waſſer iſt in den
Hinterteil des Bootes eingedrungen. Das Boot ſtech
im Meeresgrund. Die Lage des U=Bootes iſt faſt
vertikal. „F 14” fignaliſierte bald darauf das
Vor=
handenſein von giftigen Gaſen, die infolge des
Kon=
taktes der Akkumulatoren mit Meerwaſſer entſtanden
waren. Das Meerwaſſer war bei den Verſuchen der
Taucher, das geſunkene Unterſeeboot mittels Röhren
mit Luft zu verſorgen, eingedrungen. Die Manne
ſchaft teilte mit, daß die Luftzufuhr keine
Erleich=
terung bringe, und daß ſie ſich infolge der Gaſe in
einer überaus ſchlimmen Lage befände. Der Funfer
ſignaliſierte weiter an ſeine Retter, ſich zu beeilen.
Während der Nacht waren die Taucher infolge des
ſchweren Seeganges gezwungen, die Arbeit
aufzu=
geben. Gegen 11 Uhr abends wurden die Signale
des Funkers von „F 14” immer ſchwächer. Die
Rel=
ter vernahmen noch deutlich die Worte: „Wir ſind
verloren”; dann wurden nur noch einige Punkte und
ſchwache Striche vom Radiotelegraphiſten des „k14
übermittelt, und ſchließlich folgte tiefes Schweigen.
Als das Unterſeeboot gehoben und geöffnet wurde,
fand man den toten Funker vor ſeinem Apparat, abl
deſſen Taſte noch immer ſeine lebloſe Hand ruhte.
Die Beſtattung der Opfer von „F 14‟.
Mailand. Die Beſtattung der 27 Opfer des
U=Bootes „F 14” fand geſtern nachmittag in Polg:
in Anweſenheit der telegraphiſch benachrichtigten
Angehörigen in feierlicher Form ſtatt. Die Regie.
rung war durch den Unterſtaatsſekretär der Marine.
Admiral Sirianni, vertreten, Muſſolini hatte die
Beflaggung aller öffentlichen Gebäude in Rom aul
Halbmaſt verordnet. Zahlreiche Diplomaten ſtatteten=
Muſſolini im Palazzo Chigi Kondolenzbeſuche ab. —
Es konnte feſtgeſtellt werden, daß die Beſatzung einige
Zeit vor dem Tod durch das Ausgehen des Lichies”
in völliges Dunkel gehüllt war. Von den N Man.
der Beſatzung hat ſich keiner durch Selbſtmord dem
langſamen und ſicheren Hinſterben zu entziehen Vers
ſucht. Das U=Boot „P 14” wird abgebrochen weideln
eei
Kutz 6
Nummer 222.
Samstag, den 11. Auguff 1928
Seite 9
Die Pulkan=Kataſtrophe in
Niederländiſch=Indien.
Erſchütternde Nachrichten. — Die Verluſte
beſtätigen ſich.
Die furchtbare Kataſtrephe auf der Inſel Paleoweh in
Nieder=
irdiſch=Indien iſt noch weit ſchrecklicher abgelaufen, als man
ton nach den erſten Meldungen annehmen durfte. Der Bericht
es Präſidenten der Inſelwelt bringt erſchütternde Nachrichten.
Nan kann wohl ſagen, daß die zuerſt angegebenen Zahlen, die
twa 1000 Tote und über 600 Verletzte nannten, nicht
über=
ſ.ben ſind, ſondern eher noch zu niedrig geſchätzt wurden. Mit
em Ausbruch des Vulkans Rokatinda ereignete ſich gleichzeitig
in. Erdbeben, das ſich im Waſſer fortpflanzte und ſich dort als
zieebeben auswirkte. Die Folge war eine ſehr ſtarke Springflut.
in.d im Nu ſtand der ganze weſtliche Teil der Inſel unter Waſſer,
eſſen Temperatur übrigens bemerkenswert hoch war. Viele
Nenſchen ſuchten ſich vor den glühenden Lavamaſſen und vor
em Steinregen dadurch zu retten, daß ſie ſich auf raſch
zuſam=
nmgezimmerte Flöße oder in Boote begaben. Die Springflut
acm die ſchwachen Waſſerfahrzeuge und führte ſie in das Meer,
Daß anzunehmen iſt, daß alle, die ſich auf dieſe Weiſe zu retten
e ſuchten, umgekommen ſind. Acht einheimiſche Segler, die mit
dandelsgut beladen von der Inſel Celebes nach dem
Nieder=
irdiſchen Archipel wollten, werden vermißt. Man nimmt an,
es auch ſie ein Opfer der Flut geworden ſind.
Der niederländiſche Präſident hat ſofort eine Hilfsexpedition
usgerüſtet, die die notleidende überlebende Bevölkerung in erſter
inie mit Lebensmitteln verſorgen ſoll. Auf der von der
Kata=
rophe betroffenen Inſel befinden ſich etwa 5000 Menſchen, für
ie überhaupt keine Vorräte da ſind, da die Frachtſchiffe ſtets die
ornigen Lagerwaren mitnehmen. Bei dem Dämonenglauben
er einheimiſchen Malgien iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß dieſe
ch. weigern werden, noch weiter auf der Inſel zu bleiben,
nach=
em die Dämonen ſo eindringlich gegen die Anweſenheit von
ſenſchen proteſtiert haben. Infolgedeſſen ſoll verſucht werden,
en Eingeborenen auf den anderen zurzeit noch wenig
bewohn=
en. Inſeln, die durchweg ſehr fruchtbar ſind, eine neue Heimat
u ſchaffen. Aber auch die übrigen Inſeln ſind ſtark vulkaniſch,
u5 es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß alle dieſe kleinen Vulkane
rlterirdiſch zuſammenhängen mit dem großen Vulkan Krakatau,
er um die Jahrhundertwende ſo furchtbare Kataſtrophen
verur=
gOt hatte. Auffallend iſt, daß der Krakatau ſeit mehreren
Mo=
eken wieder dicken Qualm ausſtößt.
500 000 Mark, 2 Gewinne zu jie 500 000 Mark. 2 Gewinne zu je 300 000
Mark, 2 Gewinne zu je 20 000 Mark, 2 Gewinne zu je 100 000 Mark,
4 Gewinne zu je 75 000 Mark 4 Gewinne zu je 50 000 Mark, 10
Ge=
winne zu je 25 000 Mark, 78 Gewinne zu je 10 000 Mark, 150 Gewinne
zu je 5000 Mark, 392 Gewinne zu je 3000 Mark, 710 Gewinne zu je
2000 Mark. 1520 Gewinne zu je 1000 Mark, 4088 Gewinne zu je 500 — Anſprache des Herrn Reichskanzlers Müller. o 13: Schall=
Mark, 10 420 Gewinne zu je 300 Mark.
Der hohe Druck über Frankreich iſt etwas zurüchgegangen. Trotz=
dem wird unſere Wetterlage vorläufig noch unter ſeinem Einfluß blei=
ben. Jedoch iſt übar Irland bereits ein Regengebiet erſchienen. Auch
deutet Luftdruckfall daſelbſt darauf hin, daß ein neues Tief herannaht
und ſpäter unſere Schönwetterlage unterbrechen wird.
Ausſichten für Samstag, den 11. Auguſt: Zunächſt noch heiter, ſpäter
leicht wollig, warm und trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 12. Auguft: Allmähliche Bewölkungs=
zunahne und Niedesſchlagsneigung. Ort: Wetter: Temp.
in C= Wind: Nieder= Schnee=
ſchlag decke
in mm in em Gießen: heiter W. Aachen: heiter 13 SW, Hamburg: heiter 15 W. Berlin: heiter 16 München: wolkig 14 WSW. gef. Königsberg: wolkig 15 SW. Breslau: wolkig 17 W W. Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen: Feldberg:
Taunus wolkig 14 Waſſerkuppe wolkenlos 10 WNW. Feldberg:
(Schwarzw.) heiter 11 NW. Zugſpitze: Nebel NW. Kahler Aſten: wolkig Fichtelberg: wolkig wNW. 30 Schneekoppe: wolkig
B1. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlotterie.
2. Tag, 5. Klafſe. In der Vormittags=Ziehung fielen:
Bewinne zu je 25 000 Mark auf Nr. 285 164; 2 Gewinne zu je 10 000
Nark auf Nr. 53 704; 4 Gewinne zu je 3000 Mark auf Nr. 55 464,
1. 793; 12 Gewinne zu je 2000 Mark auf Nr. 1349, 2398, B 984,
b. 772, 272 948, 398 288; 14 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 41 632,
5: 475, 169 B5, 170 470, 177 184, B9 119, 372 743; ferner 80 Gewinne zu
e 500 Mark und 176 Gewinne zu je 300 Mark. — In der
Nach=
n—ttags=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu je 50 000 Mark auf Nr.
4n9; 2 Gewinne zu je 5000 Mark auf Nr. 369 639; 8 Gewinne zu je
00 Mark auf Nr. 16 157, 135 839, 193 846, 342 112; 14 Gewinne zu je
000 Mark auf Nr. B653, 71883 145 964 185 736 M4 388, 269 449,
0 666; 26 Gewinne zu je 1000 Mark auf Nr. 8737, 69 372, 75 300,
63873, 120 914, 149 965, 167 354, 219 861, 251956, 259 108, 274 944,
H0 640, 320 135; ferner 70 Gewinne zu je 500 Mark und 192 Gewinne
u je 300 Mark. — Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien ze je
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 11. Auguſt. 12.15: Schulfunk. Eilli Geis:
Ein=
führung in das Verſtändnis von Inſtrumentalmuſik. Strawinſti.
Ravel, Hindemith. o 12: Reichstagsgebäude Berlin:
Verfaſſungs=
feier. Gluck=Schumann: Feſtgeſang. — Anſprache von Prof. Dr.
Radbruch. — Marſchner: An Deutſchland. — Anſprache des
Reichs=
kanzlers Müller. e 13: Schallplatten=Konzert. Klavier= und
Ge=
ſangsvorträge. O 15: Liedervorträge. Gutleutſchule, 1. Mädchenklaſſe.
Chorleiter: Konrektor J. Schorr. O 15.40: Aus dem Roman „Auf
zwei Planeten” von Kurd Laßwitz S 16.35: Uebertragung vom
Rhön=Segelflugwettbewerb auf der Waſſerkuppe. Sprecher: Dr. Laven.
18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. O 18.30: Briefkaſten.
19: Dr. Albrecht: Die Organiſation der Nachrichtenagenturen.
0 19.30: Stenographiſcher Fortbildungskurſus. O 20: Stunde des
Frankfurter Bundes für Volksbildung. Dr. Schuckmann: Erdbeben
und ihre Urſachen. 20.30: Berliner Staatsoper:
Verfaſſungs=
feier der Staatsregierung, der Preußiſchen Staatsregierung und
des Magiſtiats Berlin. Händel: Concerto groſſo für Streichorcheſter.
— Bruckner: Der 150. Pſalm für Soli, Chor und Orcheſter. —
Anſprache des Berliner Oberbürgermeiſters Dr. Böß. — Baußuern:
Hymnus zur Verfaſſungsfeier. Mitw.: Berliner Philharm. Orcheſter,
Bruno Kittelſche Chor (Dirig.: Prof. v. Baußnern). Leitung:
Generalmuſikdirektor Furtwängler. o Anſchl.: Bunter Abend. Mitw.:
Studienrat Rich. Stegmann (Poſaune), M. Hofler (Zither), Terry
Zimmer (Tierſtimmen= und Inſtrumental=Imitator), Funkorch. O
Dar=
auf: Berlin: Tanzmuſik.
Stuttgart.
Samstag, 11. Auguſt. 12: Reihstagsgebäude in Berlin:
Ver=
faſſungsfeier der Reichsregierung. Gluck=Schumann: Feſtgeſang. —
Rede des Herrn Prof. Dr. Radbruch. — Marſchner: An Deutſchland.
platten. 0 14.30: Jugendſtunde. E. Stockinger, Funkorch. 15.30:
Aus italiniſche Opern. Mitw.: Hilde Keefer=Bluthardt, H. Hofele,
Funkorch. O 18.15: Freiburg: Dr. Sutter: Die Bedeutung, der
Weimarer Verfaſſung für das Arbeiterrecht. o 18.45:
Landgerichts=
rat Leibfried: Rechtsbelehrung. Die Haftung des
Kraftfahrzeug=
halters. o 19.15: Rich. Tſchorn: Turnvater Jahn (anläßlich ſeines
150. Geburtstages). o 19.45: Arbeitslage in Süddeutſchland.
2 20.30: Berlin: Verfaſſungsfeier der Reichsregierung, der Preuß.
Staatsregierung und des Magiſtrats Berlin. Händel: Concerto
groſſo. — Bruckner: Der 150. Pſalm. — Anſprache des Herrn
Ober=
bürgermeiſters Böß. — Baußnern: Hymnus zur Verfaſſungsfeier?
Ausf.: Berliner Philharm. Orcheſter, Bruno Kittelſcher Chor (Dirig.:
Prof. von Baußnern. o Anſchl.: Nachrichten. O Anſchl.: Gaſtſpiel
Josma Selim, Dr. Ralph Benatzky. Funkorch.
Berlin.
Sonnabend, 11. Auguſt. 6: Gymnaſtik. O 12: Uebertr, aus dem
Reichstag: Verfaſſungsfeier der Reichsregierung. Gluck=Schumann:
Feſtgeſang. — Rede des Herrn Prof. Dr. Radbruch. — Marſchner:
An Deutſchland. — Anſprache des Herrn Reichskanzlers Müller.
O 16.30: Goldſchmidt: Reiſeeindrücke vom Bakkan. 6 17: Lacht
euch geſund. Eine heitere halbe Stunde mit Güſtav Jacoby.
17.30: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Gerhard Hoffmann. o 19:
Dr. Schirokauer: Was Dichter ſahen, ſchrieben — und was man
ihnen glaubte. 19.30: Dietrich Maydorn: Der gegenwärtige
Stand der deutſchen Handelsſchiffahrt. o 20: Dr. Neuendorff:”
Friedrich Ludwig Jahn. Sein Leben und ſeine Bedeutung für
deutſches Volkstum und deutſche Turnkunſt. (Zum 150. Geburtstag.)
O 20.30: Verfaſſungsfeier der Reichsregierung, der Preuß.
Staats=
regierung und der Stadt Berlin. (Uebertragung aus der
Staats=
oper Am Platz der Republik.) Händel: Concerto groſſo für
Streich=
orcheſter. — Bruckner: Der 150. Pſalm. — Feſtrede des Herrn
Oberbürgermeiſters Böß. — Baußnern: Hymnus zur
Verfaſſungs=
feier. Ausf; Berliner Philharm. Orch., Bruno Kittelſcher Chor.
(Dirigent: Prof. v. Baußnern). O Anſchl.: Kapelle Heinz Lagoſch,
o Anſchl.: Tagesnachrichten (Olympia=Sonderdienſt). O 22.30:
Tanz=
muſik. Kapelle Dajos Bela.
Deutſche Welle. Sonnabend, 11. Auguſt. 6: Gymnaſtik. O 12:
Uebertragung der offfziellen Verfaſſungsfeier aus dem Reichstag.
0 15: Dr. Dürre: Friedrich Ludwig Jahn. o 15.35: Wetter und
Börſe. 6 16: Friedrich Ludwig Jahn. o 16.30: Dr. Eismann:
Die Beamtenfachpreſſe des Auslandes. o 17: Hamburg: Konzert
des Roſtocker Lehrergeſangvereins. 0 18: Guſt. Ad. Claſſe: Aus
dem Leben eines Leuchtturmwärters. 18.30: Rud. Großmann:
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Hauptſchriftlettung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polliit und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feulleton, Reich und
Aueland und Heſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Dr. cugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Que tſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratentell: Wiliv Kußle: druc
und Verlag: C. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſtſadt
Für unverlangte Manuſſripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 416 Seiten.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Samstag, den 11. Zuguff 1928
Nummer 222.
Die neunte Gotd Meouliie für Beutfckane.
Müller=Möſchter Sieger im Zweier
ohne Steuermann.
Vorkämpfe bei den Schwimmern. — Piſiulla
in der Halbſchwergewichtsentſcheidung.
* Amſterdam, 10. Auguſt. (Eigener Drahtbericht.)
Unſere tägliche Goldene Medaille ſcheint uns in der Abſchlußwoche
der Diympiſchen Spiele ſicher. Am Freitag ſorgte der Berliner Hellas=
Niemenzweier ohne Steuermann dafür, daß Deutſchland nicht leer
aus=
ging. Durch den Sieg der beiden Berliner über England kam
Deutſch=
land zur neunten Goldmedaille und hatte außerdem die Genugtuung,
daß wenigſtens auch die Ruderregatta nicht ganz erfolglos für uns
vevlaufen iſt. Ein ähnliches Bild bietet ſich im Boxen. Hier iſt nach
der Niederlage von Schönrath im Schwergewicht nur noch der
Halb=
ſchwergewichtler Piſtulla übrig geblieben. Durch ihn haben wir die
beſten Ausſichten, am Sonntag zum zehnten Olympiaſieg zu kommen, da
Piſtulla ſich bereits bis zur Endrunde durchgeſetzt hat. Im Schwimmen
haben wir unſere Erfolge bereits eingeheimſt. Was jetzt noch ausſteht,
entſcheidet ſich ohne Deutſchland, das auf den Freiſtilſtrecken wenig zu
beſtellen hat. Aber auch hier haben wir den Troſt, im Waſſerball und
Damen=Bruſtſchwimmen zwei Goldene Medaillen, ſowie durch Erich
Nademacher eine Silberne errungen zu haben. Es iſt alſo kaum eine
Sportart, in der wir nicht wenigſtens einen Teilerfolg aufzuweiſen
haben, und dieſe Tatſache bew iſt, daß wir immerhin auf dem Wege
ſind, ſpäter einmal eine wirkliche Sportnation zu werden. Daß dieſes
Ziel ſich von geſtern auf heute nicht erreichen ließ, mußten wir ohnedies
wiſſen.
Müller=Mödter vor England.
Als am Freitag früh, bei ſchönem, klarem Wetter, vor einer
zahl=
reichen Zuſchauermenge auf dem Slotener Kanal die
Entſcheidungs=
kämpfe der Rud=uer begannen, ſtützten ſich die deutſchen Hoffnungen auf
das einzige Boot, das bis zur Entſcheidung durchgekomten war, den
Niemenzweier ohne Steuermann, mit den Berliner Hellenen Müller—
Möſchter. Ihr Gegner war das ſtarbe engliſche Paar OBrien—Aisbet,
Mit dem Start ſetzten ſich Müller—Möſchter an die Spitze und
erober=
ten bis 250 Meter 1 Länge Vorſprung, der ſich allmählich vergrößerte.
obwohl O’Prien—Nisbet auf das Tempo drückten. Als bei 1500 Metern
das deutſche Boot mit zwei Längen vorn lag, ſetzten die Engländer zum
Endſpurt ein und holten auch etwas auf. Die Berliner hatten aber
noch genügend Reſerven= hielten dem Endſpurt des Gegners ſtand und
gewannen ſchließlich ſicher „unter dem begeiſterten Jubel ihrer
zahl=
reichen Landsleute. Die Zeit des ſiegreichen Hellas=Bootes war 7:06,4
gegen 7:08,8 der Engländer.
Schlag auf Schlag fielen auch die übrigen Entſcheidungen. Der
Auſtralier Pearce beſtätigte ſeine große Klaſſe als Skuller durch
einen überlegenen Sieg gegen den Amerikaner Myers. Mit zwei
Längen Abſtand blieb Frankreich im Riemenzweier mit Steuermann
hinter der ſiegreichen Schweiz, die damit wenigſtens einen Erfolg hatte.
Jn Vierer mit Steuermann hatten die Schweizer nämlich gegen
Ita=
lien nichts zu beſtellen; während des Rennens war eine faſt
erdrük=
kende Ueberlegenheit der Italiener feſtzuſtellen, die beinahe ganz allein
ruderten. Wäxrend im Vierer ohne Steuermann das engliſche Boot
knapp nach Kampf die Amerikaner abfertigte, holten dieſe ſich dafür
zwei Siege im Dopelzweier und Achter. Im Doppelzweier war der
Sieg über Kanada ſehr ſicher, dagegen gab es im Achter einen großen
Rebanchekampf zwiſchen U.S.A. und England für den Vierer, und erſt
ein krafwvoller Endſpurt gab Amerika den Sieg über die Engländer, die
im Geſamtklaſſement hinter U. S.A. den zweiten Platz belegten.
Casmir und Thomſon in der Entſcheidung.
Vor dem Endkampf im Säbelfechten.
Von den drei deutſchen Säbelfechtern haben ſich in der
Zwiſchen=
runde der Einzelkämpfe zwei für die Entſcheidung dunchgekämpft. Die
Zwviſchenrunde wurde in drei Gruppen ausgetragen. Erwin Casmir
ſtielte in ſeiner Geuppe eine überlegene Rolle und erlitt nur eine
Niederlage durch den Ungarn Petſchauer, der dem Deutſchen mit 5:2
Treffern das Nachſehen gab. Dagegen gewann Casmir 5:1 gegen den
Franzoſen Lacroix, 5:2 gegen den Italiener de Veachi, 5:4 gegen den
Aegypter Cheronen, 5:1 gegen den Chilenen Caſtro, 5:2 gegen den
Engländer Brooks und 5:2 gegen den Amerikaner Hoffann. Aus
die=
ſer Gruppe qualifizierten ſich Casmir=Deutſchland, Petſchauber=
Un=
garn und de Veechi=Italien für die von zwölf Fachtern beſtrittene
End=
runde. Sehr gut hielt ſich auch Thomſon in ſeiner Gruppe. Fr
ver=
lor gegen den ungariſcher Meiſter Dr. Gombos nur 4:5, unterlag auch
dem Italiener Marzi ſolvie dam Dänen Dr. Oſier je 3:5, fchlug dafür
aber Triſtan=Frankreich 5:1, de Jongg=Holland 5:2, Kaſtelboot=Holland
5:2 und Cohn=U.S.A. 5:4. Aus dieſer Gruppe ſchafften ſich alſo
Thomſon=Deutſchland, Dr. Gombos=Ungarn und Marzi=Italien,
ſewie de Jongg=Holland in die Endrunde. Weniger glücklich operierte
der Frankfurter Moos, der zwar zwei Siege über den Franzoſen
Braſ=
feur und den Rumänen Dolesku erfocht, dagegen aber auch fünf
Nieder=
lagen erhielt und ſomit ausſchied. Aus dieſer Gruppe erwarben ſich
Terscianſki=Ungarn, Pimi=Italien, Ducret=Frankreich und van der Vieſ=
Holland die Teilnahmeberachtigung an den Endkämpfen, die am
Sams=
tag ausgetragen werden.
Piſiulla im Endkampf.
Die Vorſchlußrunde des Boxturniers.
Von den ſieben deutſchen Boxern, die ſich um olympiſche Ehren
be=
warben, iſt nur noch der Halbſchwergewichtler Piſtulla übrig
geblie=
beu, während die anderen vorzeitig ausſchjieden. Am Freitag
nach=
mittag wunden die Vorſchlußrunden bei den Boxern erledigt. Piſtulla,
der bis dahin eine ſehr gute Rolle geſpielt hatte, traf in der Vorent=
Gheidung auf den Holländer Milion, der ihm viel zu ſchaffen machte,
Piſtulla verhielt ſich gegen die ungeſtümen Angriffe des Holländers
defenſiv, arbeitete wirkſam durch Linkskontern und konnte einige gute
Treffer landen, die ihm in dieſer Runde einen Vorſprung ſicherten.
Auch die nächſte Nunde verlief für Piſtulla. In der dritten Runde ſetzte
der Holländer ſeine ganze Kraft ein und derſuchte die Entſcheidung zu
erzſuingen. Durch ſchnelle und variierte Angriffe vermochte er zwuar
oine Ueberlegenheit zu erzielen und die Runde zu gewinnen, aber ein
eutſcheidender Sieg war ihm nicht möglich. So konnte er auch den
Punktvorſprung des Deutſchen aus den beiden erſten Runden nicht
auf=
holen, womit Piſtulla Sieger war und ſich für den Endkampf mit dem
Argentinier Avendano qualifizierte. Dieſer hatte ſeinen Kampf gegen
Mac Cor=indale=Südafrika knapp nach Punkten gewonnen. Piſtulla
wird nun als einziger den deutſchen Boxſport in den
Entſcheidungs=
kämpfen des Samstags zu vortreten haben. Nach ſeiner bishenigen
Haltung kann man ihm einen Endſieg zutrauen.
Olympiſches Reitturnier.
Die Dreſſurprüfung zur Military.
In Gegenwart der Königin Wilhelmine und der Prinzen Heinrich
wurße am Donnerstag bei ſchönem Wetter die Dreſſurprüfung zur
Militar) (Vielſeitigkeitsprüfung) zu Ende geführt. Die germaniſche
Auffaſſung des Reitens hat ſich allmählich durchgeſetzt. Auch die anderen
wollen Pferde haben, die in einer beſtimmten Form, nach feſtſtehenden
Grundſätzen geritten ſind. Die Pferde ſollen in einer gewiſſen Reitform
gehen, die dem Geſchmack jedes Landes angepaßt iſt. Man will Pferde
haben, die am Zügel gehen und ſich durch Hilfe lenken laſſen. Dieſe Art
der Reiterei in den einzelnen Ländern trat bei der Dreſſurprüfung zur
Vielſeitigkeitsprüfung klar hervor. Man iſt ſich über die Grundlagen
der Ausführung einig nur in der Form beſtehen noch
Verſchieden=
heiten, die ſich aber allmählich verwiſchen. Alle Nationen haben
An=
ſtrengungen gemacht, in der Reiterei einen gleichmäßigen Stil zu
erzie=
hen. Wundervolles Material kam zur Vorführung, die beſten Exem=
Die Zubiläunsſpiele
des Sportvereins Darmſtadt 1898.
Die Jubiläumsſpiele des Sportvereins Darmſtadt 1898 werden
ein=
geleitet durch ein Fußballſpiel der Alten Herren des Platzvereins gegen
die Alten Herren von Germania Pfungſtadt, das um 122 Uhr beginnt.
Um ½4 Uhr ſpielt dann die Fußball=Ligamannſchaft der 98er gegen
die Spielvereinigung Fürth. Der zweifache deutſche Altmeiſter beſtreitet
dieſen Kampf in folgender Aufſtellung:
plare franzöſiſcher, engliſcher und deutſcher Warmblutzucht waren zur
Stelle. Das Richterkollegium, beſtehend aus einem Franzoſen, Ungarn,
Norweger, Holländer und Schweizer, arbeitete muſtergültig. Selten
dürfte ein Punktgericht derart einmütige Zuſtimmung in jeder Hinſicht
erhalten haben, wie dieſes. Die deutſchen Teilnehmer wurden mit
Wohlwollen begutachtet, man trug ihrer Auffaſſung Rechnung. Oblt.
Lippert konnte mit „Flucht” den 3. Platz beſetzen, Hauptm. Feherabend
auf „Alpenroſe” kam auf den achten, Major Neumann auf „Ilja” auf
den 13. Platz. Die Führung hat der hölländiſche Captain G. O. de
Kruyff auf „Va t’en” mit 251,26 Punkten. Auch im Klaſſement der
Nationen liegt Holland in Führung, den zweiten Platz nimmt hier
Deutſchland ein. Bis jetzt zeigt die Vielſeitigkeitsprüfung nach
Erle=
digung der Dreſſur folgendes Bild: 1. Captain de Kuyff=Holland mit
„Va ten” 2l.26 Punkte; 2. Lt. Pahud de Mortanges=Holland mit
„Marcroix”, B7,82 Punkte; 3. Oblt. Lippert=Deutſchland, mit
„Flucht” B6,62 Punkte; 4. Capt. Gundelach=Dänemark mit „Beauty”
233,14 Punkte; 5. Lt. Johanfen=Norwegen mit „Babh” 224,56 Punkte;
6. Nittm. Leharſky=Bulgarien mit „Gigant” 222,02 Punkte; 8 Hauptm.
Feherabend=Deutſchland mit „Alpenroſe” 222 Punkte: 9. Major
Stoit=
ſcherff=Bulgarien mit „Barba” 221,78 Punkte; 10. Lt. Valſt=Norwegen
mit „Hidalgo” 21,14 Punkte; 11. Major Neumann mit „Flia” 221,14
Punkte. — Länderklaſſement: 1. Holland 713,68 Punkte, 2. Deutſchland
667,04; 3. Bulgarien 659,68; 4. Norwegen 646,68; 5. Schweden
607,56; 6. Schweiz 595,06; 7. Tſchechoflowakei 574,78 Punkte.
Ergebniſſe:
Schwimmen.
100 Meter=Freiſtil für Herren — Vorläufe. 1. Vorlauf: 1. Lauffer=
U. S. A., 1:00,8 Min.; 2. Takaiſhi=Japan, 1:01,2 Min.: 3. Heitmann=
Deutſchland, 1:02,2 Min. 2. Vorlauf: 1. Wannie=Ungarn, 1:03,4 Min.;
2. Uranga=Argentinien, 1:05,6 Min.; 3. Klein=Frankreich, 1:05,8 Min.
3. Vorlauf: 1. Weißmüller=U. S.A., 1:00 Min.; 2. Spence=U. S.A.,
1:00,6 Min.; 3. Brooks=England, 1:03,4 Min. 4. Heinrich=Deutſchland.
4. Vorlauf: 1. Grensperger=Ungarn, 1:04 Min.; 2. Conelli=Italien,
1:07 Min.; 3. Gordon=Panama 1:10,4 Min. 5. Vorlauf: 1. Zorilla=
Argentinien, 1:01,8 Min.; 2. Olſen=Norwegen, 1:05 Min.; 3.
Petter=
ſon=Schweden, 1:06,4 Min. 6. Vorlauf: 1. Kojac=U. S. A., 1:01,6 Min.;
2. Schubert=Deutſchland, 1:01,8 Min.; 3. Satton=England 1:04 Min.;
* Vorlauf: 1. Baranh=Ungarn, 1:01,2 Min.; 2. Polli=Italien, 1:04
Min 3. van Eſſen=Holland, 1:07,4 Min.
100 Meter=Freiſtil für Herren — Zwiſchenläufe. 1. Zwiſchenlauf:
1. Takaiſhi=Japan, 1:00 Min.; 2. Lauffer=U. S.A., 1:00,6 Min.;
3. Spence=Kanada, 1:01,4 Min. 2. Zwiſchenlauf: 1. Kojac=U. S.A.,
1:01 Min.; 2. Zorilla=Argentinien, 1:01,6 Min.; 3. Wannie=Ungarn,
1:03,6 Min.; 4. Schubert=Deutſchland. 3. Zwiſchenlauf: 1. Weißmüller=
U.S. A., 58,6 Sek. (Olympiſcher Rekord); 2. Barany=Ungarn, 1:00,8
Min.: 3. Heitmann=Deutſchland, 1:03,6 Min.
100 Meter=Rückenſchwimmen für Damen — Vorläufe. 1. Vorlanf:
1. King=England, 1:22 Min. (Olympiſcher Rekord); 2. Gilman=U. S.A.,
1:24 Min.; 3. Stockley=Neuſeeland, 1:25,6 Min. 2. Vorlauf: 1. Braun=
Holland, 1:21,6 Min. (Weltrekord); 2. Lindſtröm=U. S.A., 1:23 Min.;
3. Harding=England. — Anny Rehborn=Deutſchland nicht geſtartet.
3. Vorlauf: 1. Holm=U. S.A., 1:23,6 Min.; 2. Cooper=England, 1:24,4
Min.; 3. Grendel=Holland, 1:26,2 Min.
Vorkampf zum Turmſpringen der Damen. 1. Vorkampf: 1.
Cole=
man und Pinkſton=U. S. A., je 31,40 Punkte; 3. Onnela=Finnland,
28 Punkte. — Borgs=Deutſchland nicht angetreten. 2. Vorkampf:
1. Sjökviſt=Schweden, 29,20 Punkte; 2. Baron=Holland, 28,40 Punkte;
3. Rehborn=Deutſchland, 28,20 Punkte.
lauf: 1. Mac Dovall=England, 1:14 Min.; 2. Laird=Amerika, 1:14,2
Min.: 3. Vierdag=Holland, 1:14,4 Min.; 4. Erkens=Deutſchland. 2.
Vor=
lauf: 1. Ohlſen=Dänemark, 1:15,8 Min.; 2. Stockley=Neuſeeland, 1:16,/4
Min.; 3. Daveh=Auſtralien, 1:18 Min.; 4. Engelenberg=Südafrika.
3. Vorlauf: 1. Garrati=U. S. A., 1:14,8 Min.; 2. Tanner=England, 1:26,4
Min. — Shönemann=Deutſchland nicht am Start. 4. Vorlauf; nende und vor allem faire Kämpfe. Dies wird auch heute wieder der
3. Sipos=Ungarn, 1:18,8 Min. 5. Vorlauf: 1. Ruſſel=Südafrika, 1:15,4
Min.; 2. Stieber=Ungarn, 1:22,2 Min, 3. Dockrell=Frland, 1:31,6 Min.
6. Vorlauf: 1. Lotte Lehmann=Deutſchland, 1:15,6 Min.; 2. Coover= Aufſtellung beſtreiten: Bordt; Link, Walther; Otto, Schmidt, Brack;
England, 1:16,8 Min.; 3. Mealing=Auſtralien, 1:20,6 Min.: 4. Dupiere=
Frankreich.
Waſſerball.
Um den zweiten und dritten Platz.
Frankreich — Argentinien 8:0 (4:0).
Turnen.
Einzelwettbewerbe für Männer.
Reck: 1. Miez=Schweiz, 57,50 Punkte; 2. Neri=Italien, 57. Punkte;
3. Mack=Schweiz, 56,75 Punkte.
Barren: 1. Vacha=Tſchechoſlowakei, 56,50 Punkte; 2. Prinzen=
Jugo=
ſlawien, 55,50 Punkte; 3. Haengi=Schweiz, 55,25 Punkte.
Sprünge: 1. Mack=Schweiz, 28,71 Punkte; 2. Löffler=Tſchechoflowakei,
28,50 Punkte; 3. Bergane=Jugoſlawien, 28,37 Punkte.
Länderklaſſement des Turnens und der Gymnaſtik.
1. Schweiz, 171862 Punkte;, 2. Tſchechoſlowakei, 1719,25 Punkte: des Turnvereins Arheilgen an der Hammelstrift ſtatt. Um 7 Uhr treſ=
3. Jugoſlawien, 1648,50 Punkte; 4. Frankreich, 1620,75 Punkte; 5.
Finn=
land, 1609,25 Punkte; 6. Italien, 159562 Punkte; 7. U.S.A., 1519,19 Turnvereins Arheileen zu einem Freundſchaftsſpiel.
Punkte; 8. Holland, 1365,12 Punkte; 9. Luxemburg, 1361,50 Punkte;
10. Ungarn, 134,75 Punkte; 11. England, 1205 Punkte.
Rudern.
Um den dritten Platz.
Einer: 1. Collet=England, 7:19,4 Min.; 2. Gunther=Holland, 7:31,3 4=Klaſſe: SpV. Darmſtadt 98 2. — Pol. Sp.V. Darmſtadt=Babenhauſen,
Min.
Zweier ohne Steuermann: 1. u. S.A., 7:20,4 Min.: 2. Italien, B=Klaſſe: Sppgg. Arheilgen 2. — HSV. Frankfurt, 15 Uhr.
7:24,8 Min.
Entſcheidungen.
Einer: 1. Pearce=Auſtralien, 7:11 Min.; 2. Myers=UI. S. A., 7,20 Min.
Zweier ohne Steuermann: 1. Deutſchland MüllerMoeſchter),
7:06,4 Min.; 2. England (OBrien/Nisbet), 7:08,8 Min.
7:48,2 Mir.
Doppelzweier: 1. U S.A., 6:41,4 Min.; 2. Kanada, 6:51 Min.
Vierer ohne Stenermann: 1. England, 6:36 Min.: 2. U. S.A., Jugend, Klaſſe B: PSV. Darmſt.=Babenhauſen 1b — SpV. Darme
6:37 Min.
Vierer mit Steuermann: —1. Italien, 6:47,8 Min.; 2. Schweiz, Jugend, Klaſſe B: SpV. Darmſtadt 98 1b — VfL. Rot=Weiß Darm”
7:03,4 Min.
Achter: 1. U. S. A., 6:03,2 Min.; 2. England, 6:05,6 Min.
Plazierung in den Ruderwettbewerben.
Einer: 1. Auſtralien (Pearce); 2. U. S.A. (Myers); 3. England
(Collet).
Zweier ohne Steuermann: 1. Deutſchland. (Müller/Moeſchter);
2. England (O BrienNisbet): 3. U. S.A.
Zweier mit Steuermann: 1. Schweiz; 2. Frankreich; 3. Belgien.
Doppelzweier: 1. U. S.A.; 2. Kanada; 3. Oeſterreich.
Vierer ohne Steuermann: 1. England; 2. U. S.A.; 3. Italten.
Vierer mit Steuermann: 1. Italien; 2. Schweiz; 3. Polen.
Achter: 1. U. S.A.; 2. England; 3. Kanada.
Klaſſement der Nationen im Rudern.
je 1 Punkt.
Das Programm für Samstag, den 11. Auguſt.
Schwimmen: 100 Meter=Rückenſchwimmen für Damen (
Entſchei=
dung); 100 Meter=Freiſtil für Damen (Zwiſchenläufe); 4 mal 20 Meter= ger als 5 Spiele, die zum Austrag gelangen, und zwar:
Freiſtilſtaffel für Herren (Entſcheidung); „Turmſpringen für Damen
(Entſcheidung); Turmſpringen für Herren (Entſcheidung); 100 Meter= 1. Handball=Jugend—SpV. 98 22 Jugend,
Freiſtil für Damen (Entſcheidung); 100 Meter=Freiſtil für Herren 2. Handballmannſchaft—SpVgg. Arheilgen 2.,
(Entſcheidung): Waſſerball: andere Sports: Boxen Entſcheidungen); 2 Fußballmannſchaft— Alemannia Groß=Rohrheim,
Reiten; Säbel=Einzelfechten (Entſcheidung).
Sonntag, den 12. Auguſt.
Stadion.
Auer
Gußner
Gutmann. Kraus 1.
Kleinlein Leinberger Kraus 2.
Fauſt
Lochner Rupprecht
Frank
Daß die 98er gegen dieſe Mannſchaft einen äußerſt ſchweren Stand
haben werden, iſt ſelbſtverſtändlich. Die Darmſtädter Elf mit
Jakobi
Bärenz
Becker. Laumann
Niebel Raick. Ruppel
Freh Müllmerſtadt Wenuer
Frik
wird alles aufbieten müſſen, wenn ſie nicht den Gäſten die
Alleinherr=
ſchaft auf dem Spielfeld überlaſſen will. Zu dem weiterhin
ſtattfinden=
den Handballtreffen ſtellt Fürth die Mannſchaft:
Fürther
Hausſchild— Rotter
Henninger. Gebhard. Brunner
Fnoll Timper
Seidel Frieß Dänzer
Wir ſehen alſo, daß nur noch 5 Spieler in der Mannſchaft ſtehen,
die von den früheren Spielen der Spielvereinigung in Darmſtadt
be=
kannt ſind. Aus den letzten Reſultaten der Kleeblattleute wird man
jedoch darauf ſchließen müſſen, daß die neuen und jungen Spieler ſich
ſo gut au das Maunſchaftsgefüge angepaßt haben, daß die frühere
Spielſtärke übertroffen worden iſt. Die Darmſtädter Meiſterelf wird
alſo ſchon das geſamte Können aufbieten müſſen, wenn ſie das Treffen
ſiegraich beſtehen will. Wir erwarten dies auch von der Darmſtädter
Mannſchaft, zumal dieſe zu beweiſen hat, daß die Wormſer Schlatpe
nur eine Ausnahmeerſcheinung war. Die Handballer der 98er ſpielen
mit folgender Manuſchaft:
Trautwein
Reuter
Rothenburger
Pabſt
Delb
Jäger
Fiedler Werner: Fuchs Hennemann Freund
Wir wagen nicht zu entſcheiden, wer aus den beiden Spielen im
Geſamtergebnis als Sieger hervorgehen und damit den vom
Darmſtädter Tagblatt” zur Verfügung geſtellten Pokal erringen wird.
Auf jeden Fall werden ſich ſämtliche Mannſchaften durch fair=s und
gutes Spiel würdig erweiſen wollen, die wertvolle Trophäe für ſich
zu gewinnen. Zwiſchen den beiden Spielen wird ein Aufmarſch
ſämt=
licher Abteilungen des Sportvereins 98 den Zweck berfolgen, den
Zu=
ſchauern vor Augen zu führen, auf welch breite Baſis die ſportliche
Aufbauarbeit des Vereins geſtellt iſt.
Wenn wir nun noch die Bitte ausſprechen, daß die
Jubiläumsveran=
ſtaltung von jedem, der es ernſt mit der Förderung des Sportes meint,
beſucht werden möge, ſo glauben wir, mit der Erfüllung dieſer Bitte
nicht nur um deswillen rechnen zu dürfen, weil der Sportverein 1898
als älteſter Verein der Darmſtädter Raſenſportbewegung glaubt, dieſe
Unterſtützung verdient zu haben, ſondern hauptſächlich aus dem Grunde,
weil es eines wahren Sportanhängers Pflicht iſt, an einem Tage, der
wie der morgige Sonntag in vorzüglichem Ausmaße geeignet iſt,
Pro=
paganda für den Spert zu mochen, zur Herſtellung eines feſtlichen
Rah=
mens der geſanten Veranſtaltung beizutragen. Digs gilt auch für das
in vollſtändig zoangloſer Waiſe ſtattfindende Konzert mit Ball im
Orangeriegarten am Sonntag abend.
Pol. Spp. Liga— V.f L. Rot=Weiß 1922 Liga.
Die Serje der diesjährigen Verbandsſpiele eröffnet der Polizei=
Vorläufe zum 100 Meter=Freiſtilſchwimmen der Damen. 1. Vor= ſportverein mit dem Treffen gegen VfL. Rot=Weiß. Das Spiel war
urſprünglich auf den Sonntag feſtgeſetzt, wurde aber auf den 11. Auguſt
vorverlegt, da es den Abſchluß des anläßlich des Verfaſſungstages
aus=
getragenen Polizei=Fünfkampfes bilden ſollte. Beide Mannſchaften
ſtanden ſich ſchon häufig mit wechſelndem Erfolg in Freundſchafts= und
Verbandsſpielen gegenüber. Die Begegnungen brachten immer ſpan=
1. Oſſipowich=U. S.A., 1:12,4 Min.; 2. Miller=Neuſeeland, 1:17,2 Min.; Fall ſein trotz des Punktegewinns, der den Sieger belohnen wird.
Dafür bürgen die freundſchaftlichen Beziehungen beider Vereine.
Die Mannſchaft des Polizeiſportvereins wird das Spiel in folgender
Bohl, Heddäus, Jans, Schliffer, Koch. Findet ſich die Elf, die bisher
kaum Gelegenheit hatte, ſich einzuſpielen, ſo iſt wohl mit einem Siege
der Polizei zu rechnen. Allerdings darf man den Kampfgeiſt und das
Können der Rot=Weißen, die noch immer einen äußerſt achtbaren
Geg=
ner abgegeben haben, nicht gering einſchätzen. Sie werden mit aller
Energie um den Sieg zu kämpfen wiſſen.
Dem Spiel voran gehen von 3—4 Uhr reiterliche Vorführungen,
von denen beſonders die Quadrille und das Jagdſpringen
hervor=
gehoben zu werden verdienen. Ab 4 Uhr zeigen die Jugendlichen und
Schüler ihre Fertigkeit im Handballſpiel gegen Rot=Weiß. Um 5 Uhr
ſteigt dann das Verbandstreffen der Ligamannſchaften. Anſchließend
findet die Preisverteilung an die Sieger des Polizei=Fünfkampfes ſtat.
T.V. Arheilgen—T. V. Vorwärts Langen.
Am heutigen Samstag, 11. Auguſt, findet aus Anlaß der 150.
Wiederkehr von Jahns Geburtstag ein Jahn=Spiel auf dem Sportplatz
fen ſich die erſten Mannſchaften des Turnvereins Langen und des
Verbandsſpiele des Kreiſes Starkenburg am Sonntag, den 12. Auguſt.
Liga=Klaſſe: VfL. Rot=Weiß Darmſtadt—Pol. Sp. V. Darmſtadt=
Baben=
hauſen, 17 Uhr (Samstag).
Privat=Liga=Spiel: SpV. Darmſtadt 98—Sppag. Fürth, 18 Uhr.
15 Uhr.
SpV. Darmſtadt 98 3. — VfL. Rot=Weiß Darmſt. 2., 14 Uhr.
Union Wixhauſen — Germania Babenhauſen, 14 Uhr.
Viktoria Griesheim 1. — PSV. Darmſt.=Bahenhauſ. 4., 15 Uhr.
Viktoria Griesheim 2. Spogg. Arheilgen 2., 11 Uhr.
PSV. Darmſt.=Babenhauf. 3. — Olympia Lorſch, 14 Uhr.
Zweier mit Steuermann: 1. Schweiz, 7:42,3 Min.; 2. Frankreich, Jugend, Klaſſe 4: SpV. Darmſtadt 98 14 — VfL. Rot=Weiß
Larm=
ſtadt 1a, 10 Uhr.
Jugend, Klaſſe 4: Viktoria Griesheim — SpV. Darmſtadt 98 22, 10
Uhr=
ſtadt 98 2b, 10 Uhr.
ſtadt 1b, 10 Uhr.
Jugend, Klaſſe B: Germania Babenhauſen — Spogg. Arheilgen, 10 Uhr.
Damen: SpV. Darmſtadt 98 — Spogg. Arheilgen, 10 Uhr
Fußball.
F. C. Eintracht-Viktoria Griesheim, 1. Mannſchaften.
Zum Rüchſpiel empfängt Eintracht heute nachmittag auf dem Platze
am Finanzamt die zur A=Klaſſe abgeſtiegene Viktoria Guiesheim. Das
Vorſpiel fand am vergangenen Samstag unter ungünſtigen
Witterungs=
verhältniſſen ſtatt und ging für Eintracht, die mit 4 Erſatzleuten
au=
treten mußte 4:0 verloren. Griesheim beſitzt noch die alte ſchlagkräftige
1. u. S.A, 11 Punkte: 2. England, 8 Punkte; 3. Schweiz, 5 Punkte; Hintermannſchaft, nur den Sturm hat man mit jungen Kräften beſetzt=
4. Italien, 4 Punkte; 5. Deutſchland, Auſtralien und Kanada, je Wenn Eintracht zu dieſem Spiel ohne Erſatz antreten kann, iſt die
3 Punkte; 8. Frankreich, 2 Punkte; 9. Oeſterreich, Belgien und Polen fällige Revanche durchaus möglich. Das Spiel beginnt um 730 Uhr=
Sportklub Viktoria 06, e. V., Griesheim b. D.
Der Sonntag bringt Griesheim Hochbetrieb, ſind es doch nicht wene
1. Handballmannſchaſt-Polizei Darmſtadt=Babenhauſen, Beginn 3 Uhr=
1. Fußballmannſchaft—Worms=Hochheim (Liga), Beginn 4 Uhr.
Während die Handballer bereits mit den Verbandsſpielen beginnen,
Abſchluß der Reit=Konkurrenzen; Schlußfeier im Olympiſchen erledigen die Fußballer noch Privatrückſpiele. Die Vorſpiele brachten für
die 1. Mannſchaft ein 3:3, für die 2. Mannſchaft eine 4:7Niederlage=
Nummet 222
Gamstag, den 11. Auguſtf 1928
Geite 41.
Schießſport.
Tontaubenmeiſterſchaftsſchießen des Heſſiſchen Jagdklubs.
Heute, von 2 Uhr nachm. ab und morgen, Sonntag, von 8 Uhr
darm. ab, finden auf dem Flugplatz die großen Meiſteyſchaftsſchießen des
6—ſſiſchen. Jagdklubs auf Wurftauben ſtatt: das Schießen um die
Meiſter=
ſch aft von Heſſen und das Gruppenſchießen um den Hickler=Gedächtnis=
Tranderpreis.
Es beteiligen ſich daran die beſten Tontaubenſchützen ſämtlicher
Orts=
mwppen des Heſſ. Jagdklubs und diejenigen des Hauptklubs.
Bei dem Gruppenſchießen treten 5 Schützen von jeder Ortsgruppe
13 Mannſchaften gegeneinander auf und meſſen ihre Kräfte in ehrlichem
Aettbampf, das Schießen um die Meiſterſchaft von Heſſen indeſſen, das
n. 2 Klaſſen beſtritten wird, iſt ein Einzelwettkampf. Der Sieger in
Krſſe 1 erwirbt den Titel „Meiſterflugſchütze von Heſſen für 1928/29‟.
Zu den vielen Ehrenpreiſen, die durch die Mitglieder und Freunde
ts Heſſ. Jagdklubs und durch Zeitungen und die Induſtrie für dieſe
Schießen geſtiftet worden ſind, hat das „Darmſtädter Tagblatt”, nun
urch einen beſonderen ſilbernen Wanderpreis hinzugefügt, der in einem
2wublettenſchießen errungen werden ſoll.
Der Heſſiſche Jagdklub rechnet an dieſen beiden Tagen mit einer
ſ onders ſtarken Beteiligung aus den Reihen ſeiner 2500 Mitglieder,
w.d es darf vorausgeſetzt werden, daß auch dieſe Schießen in der
Hin=
zpt alle derartigen Veranſtaltungen der benachbarten Bäderſtädte, ſowie
Frankfurt Heidelberg und Mannheim weit übertrifft.
Landes=Meiſterſchaften im Kleinkaliber=Schießſport.
Am nächſten Sonntag, den 12. Auguſt, findet die diesjährige
Aus=
ntagung der Heſſiſchen Landesmeiſterſchaften im
6 Teinkaliberſport auf den Schießſtänden hinter dem Karlshof,
g— der Kranichſteiner Straße gelegen, in Darmſtadt ſtatt. Der Gau
4—rmſtadt hat ſeine neu erworbenen und ſoeben fertiggeſtellten
muſter=
grltigen Kleinkaliberſtände dem Landesverband Heſſen des Deutſchen
Schießſportkartells, Abteilung K.K. S. E.V., zur Verfügung geſtellt,
wo=
firr hier der Dank ausgeſprochen wird. Zugelaſſen zu den
Meiſter=
kmnpfen ſind Vereine und Schützen, welche im Freiſtaat Heſſen, ferner
ſn Gebiet von Heſſen=Kaſſel ihren Wohnſitz haben. Die Meiſterkämpfe
ſcließen offen und beliebiges Viſier, ferner Einzel= und
Mannſchafts=
ſtettbewerbe ein. Allen heſſiſchen Vereinen, deren Anſchrift dem
Ver=
h—nd bekannt iſt, haben ein diesbezügliches Ausſchreiben erhalten, und
e iſt ihnen Gelegenheit zur Beteiligung gegeben. Ein Bedürfnis, ſich
anßerheſſiſchen Verbänden anzuſchließen, liegt nicht mehr vor. Der
(änſatz iſt denkber niedrig gehalten; der Charakter eines wahren und
hllligen Volksſports iſt gewahrt. Sportbüchſen aller Syſteme ſind
zu=
g laſſen: es dürfen nur Patronen Kal. 22 lang für Büchſen verwendet
nerden. Die Scheiben werden nicht verklebt, jeder Schütze erhält ſeine
b ſchoſſenen Scheiben nach der Auswertung ausgehändigt. Zum erſten
ATale werden die Landesmeiſterſchaften in nur ideeller=ſportlicher Art
ansgetragen und bewertet. Es wird um den Titel „Heſſiſcher
Landes=
nriſter” gekämpft, um Plakette und Diplom. Die Beteiligung ſcheint
bi günſtiger Witterung eine gute zu werden, da bereits Meldungen
emgegangen ſind. — Auch für die Schützen, die ſich an den
Meiſter=
krmpfen nicht beteiligen wollen, iſt an Unterhaltung beſtens geſorgt.
Yebenher läuft ein Sport= und Werbeſchießen, wobei ſehr nette
Ehren=
gaben errungen werden können. Ein reich geſchmückter Gabentempel
ſteht zur Verfügung. Für Reſtauration iſt geſorgt, ſo daß die Schützen
ernen angenehmen Tag da oben an der Odenwaldbahn erleben können.
Schießſportklub „Windmühle‟
in Auerbach und in Grötzingen bei Karlsruhe erfolgreich.
Durch den unglücklichen Zufall zweier zugeſagter Einladungen auf
einen Sonntag war der Verein genötigt, ſeine Mannſchaften auf zwei
Wettſtreite zu entſenden. Es iſt geradezu erſtaunlich, mit welchem
Er=
folge die Mannſchaft dieſe ſchwere Aufgabe löſte. — Nachfolgend die
Reſultate bei der Privilegierten Schützengeſellſchaft Auerbach;
Meiſterſchaft der Bergſtraße in Mannſchaften zu 5 Mann, pro Schütze
3 Schuß in den 3 Anſchlagsarten auf 12er Scheibe, 50 Meter
Ent=
fernung: 1. Schießſportklub „Windmühle” 448 Ringe. Meiſterſchaft der
Bergſtraße im Einzelkampf: 5 Schuß ſtehend Freihand, offeners Viſier,
12er S heibe: Meiſter: Preſtel 54 Ringe, 1. Ritter: Gräf 54 Ringe,
2. Ritter: Schneider 53 Ringe. Meiſter=Scheibe, Freihand, drei Schuß:
1. Preis Schneider 35 Ringe. — In Grötzingen in Baden herrſchte
Feſtſtimmung. Die Schützen=Geſellſchaft dortſelbſt feierte ihr 25jähriges
Jubiläum, und hat es verſtanden, zu ihrem Jubiläumsſchießen Schützen
aus allen Verbänden von ganz Baden zu vereinigen. Trotz ſchärfſter
Konkurrenz gelang es den Windmühl=Schützen, die Farben Heſſens
aufs würdigſte zu vertreten, was nachfolgende Reſultate beweiſen:
Mannſchaftsſ hießen in Schnellfeuer, 4 Mann je 10 Schuß in 100 Sek.:
Preis mit 39 Treffern. — Mannſchaft in Präziſionsſchießen: 2. Preis,
476 Ringe, 4 Mann je 15 Schuß, 10er Scheibe. — Einzelwettbewerb in
Präziſionsſchießen, off. Viſier, 15 Schuß, je 5 liegend, knieend und
ſtehend, auf 10er Scheibe: 1. Preis Ehrig, 136 Ringe; 2. Preis Preſtel,
130 Ringe; 3. Preis Schneider, 129 Ringe; 6. Preis Gräf, 126 Ringe;
das Gleiche in beliebigem Viſier: 2. Preis Schneider, 133 Ringe;
5. Preis Ehrig, 128 Ringe; 6. Preis Preſtel, 128 Ringe; 9. Preis
Gräf, 125 Ringe. — Schnellfeuer, 5 Schuß in 50 Sekunden: 2. Preis
Schneider, 5 Treffer, 43 Ringe; 5. Preis Ehrig, 5 Treffer, 41 Ringe;
11. Preis Preſtel, 5 Treffer, 39 Ringe. — Scheibe „Glück” 2 Schuß
ſtehend, off. Viſier: 1. Preis Ehrig, 20 Ringe; 2. Preis Gräf, 19 Ringe.
Leichtathletik.
Kommende Feſte.
Bei den Olympiſchen Spielen in Amſterdam ſind nunmehr die
Leicht=
athleten vom Schauplatz abgetreten, einem Bienenſchwarm gleich
ver=
breiten ſie ſich über ganz Europa, allerorts werden in den nächſten
Wochen wehr oder minder große Veranſtaltungen vor ſich gehen. Der
Kern der amerikaniſchen Olympiamannſchaft, etwa 72 Mann, fährt
zu=
nächſt nach London, wo am 11. Auguſt im Stadion zu Stamford
Bridge der Länderkampf England Amerika ſtattfindet.
Vor allem liegt den Amerikanern daran, an Lord Burghley für die
Amſterdamer Niederlage im 400 Meter=Hürdenlauf Revanche zu nehmen,
Am Tage darauf ladet Paris zu Gaſte. Hier wird es zu einer
neuer=
lichen Begegnung von Lowe und Sera Martin kommen, weiterhin
wer=
den der olympiſche Doppelmeiſter Williams=Canada und der Finne
Ritola an den Start gehen. Die Veranſtaltung findet auf der ſchnellen
Bahn im Stadion von Colombes ſtatt, ſo daß Rekordleiſtungen durchaus
im Bereich der Möglichkeit liegen. Wenige Tage ſpäter, vom 14.—16.
Auguſt, gehem ebenfalls in Paris die internationalen
Univerſi=
täts=Kämpfe vor ſich, an denen mehr als dreihundert Athleten aus
aller Herren Länder teilnehmen. Für den 12. Auguſt iſt ferner in
Zürich ein internationales Feſt geplant, für das man u. a. Nurmi
zu gewinnen hofft. Hier wie am 15. Auguſt in Bern hat man auch
mit dem Start deutſcher Athleten, wie Paulus, Dobermann, Dr.
Wich=
mann, Houben u. a. m. zu rechnen. Am nächſten Wochenende (18./19.
Auguſ) ſind die Blicke der intereſſiertem Kreife nach Berlin gerichtet,
wo bei der gemeinſamen Veranſtaltung von SCC=DSC. im
Grunewald=
ſtadion zahlreiche Olympianiken wie Lowe, Ritola, Williams, Kuck,
Houſer, Hamm, Barbutti und King in Wettbewerb tretem werden. Alle
ausländiſchen Teilnehmer an der Berliner Veranſtaltung wurden
gleich=
zeitig auch für Bochum und Düſſeldorf verpflichtet. Am 26.
Auguſt endlich iſt ein großes Meeting in Straßburg vorgeſehen, für das
deutſcherſeits Eintracht=Frankfurt a. M. mit Dr. Wichmann, Eldracher,
Salz, Teutonia=Berlin mit Böcher, Engelhardt, Neumann, Kohn, ſowie
Kickers=Stuttgart, ferner die Franzoſen S. Martin, Ladoumegue und
Noel ihre Teilnahme zugeſagt haben. Die Reihe der nach=olympiſchen
Leichtathletikfeſte iſt damit aber noch nicht erſchöpft, denn auch in den
nordiſchen Ländern, ſo in Oslo und Stockholm, ſind größere
Veranſtal=
tungen in Vorbereitung, die eanadiſche Olympiamannſchaft beabſichtigt,
Einladungen nach Glasgow und Edinburgh Folge zu leiſten.
Motorſport.
99 Wagen bei der Alpenfahrt.
18 Mannſchaften und 60 Einzelfahrer gemeldet.
Die in der Zeit vom 12.—16. Auguſt ſtattfindende Internationale
Alpenfahrt der Automobilklubs von Deutſchland, Italien, der Schweiz
und Oeſterreich verſpricht eine techniſch hochintereſſante Prüfung zu
wer=
den, zumal nur rein ſerienmäßige Wagen am Start erſcheinen dürfen.
Die Meldeliſte iſt geſchloſſen. Neben 60 Einzelfahrern ſind 13
Fabrik=
mannſchaften zu je drei Fahrern angemeldet worden, und zwar haben
ſechs deutſche (wei Adler=Standard, darunter ein Damen=Team,
Bren=
nabor, Wanderer, Hanſa und Simſon=Supra), vier amerikaniſche (
Stude=
baker, La Salle, Chevrolet und Hupmobile) und je eine Mannſchaft aus
Italien (O. M.), Belgien (Minerva) und der Schweiz (Martini). Unter
den 60 Einzelmeldungen ſind die italieniſchen Wagen (23) am ſtärkſten
vertreten. Es folgen 12 deutſche, 11 öſterreichiſche, 5 engliſche, 4
fran=
zöſiſche 3 amerihaniſche und je eine ſchweizeriſche und belgiſche Marke.
Die beim Automobilklub von Deutſchland abgegebenen Meldungem lauten
wie folgt:
Fabrikmannſchaften: Hanſa: Dr. Ing. A. Sporkhorſt,
W. Jähnig, E. Hörbe; Simſon=Supra: K. Kappler, G. Kimpel,
Graf von Kalnein; Brennabor: H. Niedlich, F. Backaſch, F.
Leh=
nert; Wanderer: H. Atmer, M. Mader, A. Graumüller; Abler,
(Damenteam): L. Röhrs, E. Vollbrecht, A. Straßmann;
Herren=
team: O. Löhr, A. Dewald, H. Coenen; Studebaker: M. Voets,
G. Allerdiſt, H. Hoffmann; La Salle: C. von Guilleaume, R. Sinn,
G. Hohmann; Chevrolet: F. Poensgen, E. Islinger, H. Merath. —
Einzelmeldungen: W. R. Wittich, Dr. Krailsheimer, H.
Schlu=
tius, A. Hirte (Mercedes=Benz); E. W. Sporkhorſt (Hanſa); Frau
Gocht (NAG.=Protos); C. Deilmann, Frau Reichel, Dr. Wiethaus
(Auſtro=Daimler); P. von Guillegume, Frau L. Bahr (Stehr); H.
Hinterleitner (Hupmobile); E. Kotte, Frau T. Kotte (Simſon=Supra);
Frau E. Metz (Wanderer); v. Egan=Krieger, H. v. Werſch, E. Reichſtein
(Brennabor). — Innerhalb fünf Tagen heißt es eine Totaldiſtanz von
rund 2000 Kilometern zurückzulegen und dabei die ſchwierigſtem
Alpen=
päſſe zu überwinden. — Die Einteilung der Strecke geſchah
wie folgt: 12. Auguſt: Mailand-Lugano (388 Km.) 13. Auguſt:
Lugano—Meran (422 Km.); 14. Auguſt: Meran—Bellune (368 Km.);
15. Auguſt: Belluno-Villach (434 Km.); 16. Auguſt: Villach-
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259
1 Sandspielgarnitar 5teilig.
259
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Börſe und Geldmarkt.
Nachbem der Ultimoverlauf ſich weſentlich glatter geſtaltet hatte, als
man eigenilich) erwartete, hielt die leichte, aber ſtetige Befeſtigung der
Börſe bis zum Schluß der vergangenen Woche an. Dieſe feſte Haltung
übertrug ſich auch auf den neuen Wochenbeginn, doch war die Tendenz
in der Beruhtswoche mancherlei Schwankungen unterworfen. Das
Ge=
ſchäft nahm zunächſſt ſogar einen im Vergleich zur Vorwoche größeren
Umfang an und konnte ſich in den Spozialpapieren ſogar recht lebhaft
geſtalten. Man konnte auch ſeit langem erſtmalig wieder eine
Beteili=
gung der Bankkundſchaft am Börſengeſchäft beobachten, wenn auch in
noch ſehr beſchränktem Umfange. Als Hauptintereſſent trat aber wie
bisher das Ausland in Erſcheinung, das vor allem in Elektrowerten
recht umfangreiche Käufe tärigte. So intereſſierten ſich beſonders die
Schweiz und Holland für Siemens=Schuckert=Aktien. Auch amerikaniſche
und engliſche Intereſſenkäufe wollte man beobachten. Anregend hierfür
wirkten die Nachrichten von einem größeren Reparatonsauftrag für
die Siemens=Schuckert=Werke über 100 elektriſche Lokomotiven und
Trieb=
wagen. Man knüpft daran die Hoffnung, daß auch noch weitere
Aus=
landsaufträge für die Elektroinduſtrie zu erwarten ſcien und wies auf
den günſtigen Geſchäftsgang der großen Geſellſchaften hin. Auch die
übrigen Elektrowerte, Felten u. Guillaume, ſowie AEG. und Chade
wurden mehr beachtet und konnten nicht unerhebliche Kursgewinne
er=
zielen. Für Automobilwerte, die ſchon in der vergangenen Woche
Be=
achtung gefunden hatten, trat abermals regeres Intereſſe zutage im
Zuſammenhang mit der günſtigen Entwicklung der
Zuſammenſchluß=
verhandlungen in der deutſchen Automobilinduſtrie. Auch Kaliwerte
ſind bei größeren Umſätzen zu erwähnen. Es ſtimulierten hierfür die
günſtige Abſatzentwicklung und die bekannten Fuſionsbeſtrebungen.
Während der Polyphonmarkt, an dem infolge anſcheinender
Kurs=
vegulierung der intereſſierten Kreiſe keine nennenswerte Bewegung
eintrat, vernachläſſigt blieb, trat zeitweiſe der Kunſtſeidemarkt wieder
mehr in den Vordergrund. Die Schweiz und auch Holland waren mit
größeren Orders am Markt, ſodaß Vereinigte Glanzſtoff und Bemberg
ſieh von dem Kursdruck, dem ſie bisher unterworfen waren, erheblich
erholen konnten. Eine bemerkenswerte Kurserhöhung zeigten noch
Reichsbankanteile, die auf ausländiſche und heimiſche Intereſſenkäufe
reiht erhebliche Kursavancen erzielte. Die übrigen Werte lagen meiſt
dernachläſſigt und wieſen keine bemerkenswerten Veränderungen auf.
Auch am Kaſſamarkt hielt ſich das Geſchäft in ſehr engen Grenzen, ohne
daß größere Schwankungen zu verzeichnen waren. In den letzten
Tagen der Berichtswoche ließ das Geſchäft an Lebhaftigkeit erheblich
nach und auch die Bankenkundſchaft und die Provinz hielten ſich vom
Vörſengeſchäft fern. Verſtimmend wirkte die neuerliche Verſteifung am
New Yorke: Geldmarkt und der ſchwache Verlauf der dortigen Börſe
in den letzten Tagen. Die Vorbereitung für die Medioliquidation und
Geriichte von einer Reportgeldküindigung mahnten zur weiteren
Zurück=
haltung. Die Befürchſtungen einer Reportgeldkündigung beſtätigten ſich
jedoch nicht. Es trat ſogar eine Ermäßigung des Reportgeldſatzes ein
und Reportgeld wurde von den Großbanken in reichlicherem Maße zur
Verfügung geſtellt. Eine Belebung des Börſengeſchäftes trat trotzdem
nicht ein.
Der Geldmarkt, an dem noch bis zum Monatsende eine erhebliche
Geldnachfrage feſtzuſtellen war, zeigte ſchon am Monatserſten eine
ſecſentlicho Entſpannung. Bis zum Wochenende waren die Sätze für
tägliches Geld ſchon auf den Stand der Woche vor Ultimo zurückgekehrt.
Es mag dies vielleicht auf eine Ueberſchätzung des Ultimobedürfniſſes
und auf übermäßig große Vorverſorgung zurückzuführen ſein. Die
gelegentliche Unterbringung von Raichsſchatzwechſeln, die in der
ver=
gangenen Woche feſtzuſtellen war, iſt wohl mehr als eine
Sondererſchei=
nung anzuſehen, die bereits durch den Ruckgang des Privatdiskontſatzes
vorläufig beendet iſt. Trotzdem bemüht man ſich, die
Unterbringungs=
möglichkeit für Reichsſchatzwechſel auszudehnen und hat zu dieſem Zweck
den Minimalbetrag für Abgaben von 50 000 NMM. auf 10 000 RM.
herabgeſetzt. Der Satz für bankgirierte Warenwochſel erfuhr im
Ein=
klang mit der allgemeinen Erleichterung ebenfalls eine kleine
Ermäßi=
gung, ohne daß Abſchlüſſe in größerem Umfange getätigt wurden.
Weſentlich feſt blieb der Satz für Termingeld. Wenn auch
augenblick=
liel, wieder größere Geldofferten von den Londoner und Pariſer
Märk=
ten vorliegen, ſo fürchtet man für den Herbſt die Kündigung größerer
amnerikawiſcher Gunthaben, da man wiſſen will, daß in Amerika die
großen Induſtriekenzerne ihr= Guthaben für ſich zurückzuziehen
beab=
ſickſtigen. Wenn auch in gewiſſer Hinſicht die Erwartung auf den
Zu=
fluß weiterer amerikaniſcher Freigabegelber und das Zurückſtrömen
größerer Beträge aus dem Reiſeverkehr die augenblickliche Situation
günſtiger erſcheinen läßt, ſo iſt man hinſihtlich der weſiteren Entwicklung
ſehr vorſichtig und zurückhaltend geſtimmt.
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Auguſt hat die geſam=
Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effek
ten um 254,0 Mill euf 2435,1 Mill. RM., und zwar der Beſtand g
Wcchſeln und Schecks um 206,7 Mill. auf 2309,8 Mill. RM., der
Lombards um 47,2 Mill. auf 29,7 Mill. RM. abgenomnen. Die Ar
lage in Effekten weiſt mit 93,8 Mill. RM. eine Verminderung um 0,
Mill. RMM. auf. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſamme
ſind 243,6 Mill. RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen; im ein
zelnen hat ſich der Umlauf am Reichsbanknoten um 220,8 Mill. auf 4348,
Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 22,8 Mill. auf 537.
Mill. RM. verringert. Dementſprechend hat ſich der Beſtand de
Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 43,3 Mill. RM. erhöht. D
fremden Gelder zeigen mit 588,5 Mill. RM. eine Zunahme um 46,
Mill. RM. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ins
geſamt ſind mit 2446,6 Mill. RM., im einzelnen der Goldbeſtand n
2252,0 Mill. RM., der Beſtand en deckungsfähigen Deviſen mit 214,
Mill. RM. ausgewieſen. Die Deckung der Noten" durch Gold alle
beſſeite ſich von 48,1 Prozent in der Vorwoche auf 51,3 Prozent, di
jenige durch Gold und deckungsfähige Deviſen von 52,2 Prozent a=
56,3 Prozent.
Metallnotierungen.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 10. Auguſt.
Die unverändert anhaltende Nachfrage nach Spezialwerten gab
auch der heutigen Börſe einen Auftrieb, und die Tendenz konnte ſich
all=
gemein weiter beſſern. Eine Anregung bot auch die Tatſache, daß eine
Erhöhung des New Yorker Diskontſatzes enigegen in den letzten Tagen
aufgetauchten vagen Befürchtungen unterblieben war. Außerdem
be=
friedigte die als normal zu bezeihnende Reichsbankentlaſtung nach dem
heute erſcheinenden Status. Das Geſchäft war im allgemeinen jedoch
ziemlich klein und dürfte ſich auch in den bevorzugten Werten in engen
Grenzen bewegt haben. Da aber verſchiedentlich Materialknappheit
be=
ſtand, konnten ſich für eiwige Papiere beachtliche Kurserhöhungen
ducchi=
ſetzen. Im Vordergrund ſtanden weiterhin die Elektrowerte. Vor
allem Siomens wurden wieder rege verlangt und gewannen erneut
4 Prozent. Schuckert konnten 3½ Prozent, Gesfürel und Licht u. Kraft
je 2½ Prozent, A. E.G. 2½ Prozenr und Felten 3 Prozent anziehen.
Außerordentlich lebhafte Nachfrage machte ſich ferner für die
Kleyer=
aktie bemerkbar, die auf die bekannten Fuſionshoffnungen 61 Prozent
höher einſetzten. Daimler gawannen 1½ Prozent und NS.N.
eben=
falls ſtärker beachtet mit plus 4 Prozent. J. G. Farben wurden
erſt=
mals ſeit einigen Tagen etwas reger verlangt und geſannen 2½
Pro=
zent, Holzverkohlung plus 2½ Prozent, Scheidennſtalt aber nur gut
behauptet. Lebhafter gefragt waren außerdem Kaliwerte, von denen
Aſchersleben 3½ Prozent und Salzdetfurth 6½ Prozent anzogen.
Schiffahrtswerte, Montanaktien und Banken waren vernachläſſigt und
meiſt wenig verändert. Nur Reichsbank waren mit plus 1 Prozent
etwas beachtet. — Deutſche Anleihen weiter gebeſſert, von
Auslands=
renten Türken etwas gefragt. Im Freiverkehr beſtand für Ruſſen
eini=
ges Intereſſe. 1902er Ruſſen 3½ Geld. Im Verlaufe blieb die
Stim=
mung feſt, wenn auch das Geſchäft etwas ſtiller wurde. J. G. Farben
zogen erneut 1 Prozent an. Siemens lagen weiterhin ziemlih
leb=
haft. Angeblih erhielt ſich von Auslandsſeite die Nachfrage. Der
Geld=
markt war heute unverändert. Tägliches Geld 6½ Prozent. Am
De=
diſenmarkt zogen Deviſen weiter an. Man nannte Mark gegen Dollau
4,1990, gegen Pfunde 20 384. London-Paris 124,22, Mailans 92,22,
Madrid 29,14, Holland 12,10¾
An der Abendbörſe blieb die Stimmung freundlich, da die feſtere
Haltung der New Yorker Anfangskurſe eine Anregung bot umd füir
Spezialwerte weiter einige kleine Kauforders vorgelegen haben ſollen.
Das Geſchäft war jedoch nicht umfangreich und im weſentlithen auf die
bekannten Favoritpapiere beſchränkt. Weiter gefragtz waren vor allem
J. G. Farben, die auf angebliches Auslandsintereſſe erneut leicht
an=
ziehen konnten. Für Adlerwerke beſtand bei wenig verändertem Kurs
weiter Intereſſe. Auch N. S.U. blieben beachtet. Ferner blieben
Reichs=
bank gefragt. In Elekrroverten waren verſchiedentlich kleine
Realiſa=
tionen der Spekulation zu beobachten. Im übrigen waren die Kurſe
gegen den Berliner Schluß kaum verändert. Renten lagen ſpill. Abl.=
Schuld 17,3, Barmer Bank 143, Danatbank 270,5, Deutſche Bank 166,5,
Dresdener Bank 167,75, Reichsbank 298,5.
Berlin, 10. Auguſt.
Die heutige Börſe zeigte bei Eröffnung eine feſtere und durchaus
zuverſichtliche Tendenz. Zu der günſtigen Stimmng trug in erſter Linie
trotz des bevorſtehenden Liquidationstages die verhältnismäßige
Flüſſig=
keit des Geldmarktes bei, ſowie die Nachricht, daß der Diskontſatz in
New York endgegen den noch ver kurzem gehegten Befürchtungen
unver=
ändert geblieben iſt. Nach Feſtſtellung dar erſten Kurſe blieb die
Ten=
denz allgemein freundlich, wenn auch nicht ganz einheitlich.
Im weiteren Verlaufe blieb die Tendenz feſt. Das Geſhäft
konzen=
trierte ſich in erſter Linie auf Elektro= und Farbenwerte. Die Börſe
ſchloß ruhig, aber in foſter Haltung. Die Höchſtkurſe konnten jedoch
nicht immer aufrecht erhalten wevden.
N. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Zaſalt .. ..
Bergmann.
Berl, Karlsruhe Ir
Berl. Hand.=Geſ
Braunkohl. Briketts
Bremer Wolle......"
Danatbank.
Deutſche Bank. .
Diskontogeſ.
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl".
Deutſche Petroleum
Dynamit Nobel.
Eleltr. Lieferung
J. G. Farben..
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Untern.
Han. Maſch.=Egeſt.
Janſa Dampfſch.
Hapag .."
Harpner.
Hemoor Zement. . . .
262.— 262.— Wittener Gußſtahl —. 64.— 64.—
Oeviſenmarkt.
Helſingfors
Wien ...
Prag ..."
Budapeſt.
Sofia ...
Solland.
Eslo ......
Kopenhagen
Stockholm".
London ....."
Buenos Aires
Neu=York
Belgien ..
9. 8.
Geld/Brie
0.543/10.56:
59. 125
2.423/12.44:
73 06
3.024/ 3.030
168.13
rrst
1r2. 19
120.349120.389
58.29
59. 24.
73.20
68. 47
111.821112.04
112.13
112 41
1.766/ 1.770
1.19154.1995
58.41
10. 8.
Geld /Brief
10.552 10.57
59.175 59.295
12.431/12.451
73.11/ 73 2
3.029/ 3.035
168. 23/168.57
111.s4/112. 16
11. 96/112.18
112.29/1 12.51
20.36 20.40
1.768 1.7720
4.1945/4 2025)
58.345/58.465
Italien ..."
Paris ......"
Schweiz .. . . .
Spanien. .. . .
Danzig ......"
Japan. . . . . . . .
Rio de Janeiro
Jugoflavien ...
Portugal ..."
Athen ......."
Konſtantinope
Kanada. .
Uruguay.
Viehmärkte.
Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. wurden 317 Schweine
zugeführt. Verkauft wurden 219 Stück. Milchſchweine wurden verkauft
das Stück von 7 bis 21 Mk., Läufer das Stück von 17 bis 50 Mk.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 10. Auguſt. (Prib.=Tel.)
Weizen: Der Weizenmarkt fiel heute einer neuen Verflauung
an=
heim. Im Vergleich zu den Anfangskurſen erfolgte im Verlauf zu
den Schlußkurſen auf Deckungen eine geringfügige Erholung.
Mais: Am Maismarkt war die Stimmung ebenfalls recht ſchwach.
Auch hier machte ſich im Verlauf eine leichte Erholung bemerkbar.
Roggen: Der Roggenmarkt eröffnete in flauer Haltung. Späterhin
erfolgte auf Käufe der öſtlihen Häuſer eine teilweiſe Erholung.
Hafer: Der Hafermarkt lag gleichfalls ſchwach, ohne daß jedoch die
Preisabſchläge das Ausnmß der Rückgänge an den übrigen
Getreide=
märkten erreicht hätte.
* New York, 10. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Bei lebhaftem Geſchäft waren die Preiſe ſtarken
Schwankungen unterworfen. Die Tendenz war jedoch im allgemeinen
aufwärts gerichtet.
Kaffee: Am Kaffeemarkt war bei ruhigem Handel eine
Aufwärts=
bewegung der Notierungen zu beobachten.
Zucker: Am Rohzuckerterminmarkt zogen die Preiſe etwas an, da
Deckungen erfolgten. Gegen Schluß erfolgten teilweiſe Realiſationen,
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 10. Aug.;
Getreide. Weizen: Sept. 109½, Dez. 114½, März 1173;
Mais: Sept. 92½, Dez. 7258, März 74½; Hafer: Sept. 37½,
Dez. 4½, März 41½: Roggen: Sept. 94½, Dez. 97½, März 100.
Schmalz: Sept. 12,00, Okt. 12,12½, Dez. 12,25, Januar
1929: 12,/47½.
Fleiſch. Rippen: Sept. 13,95, Okt. 13,62½, Dez. 13,37½;
Speck, loko 14,50; leichte Schweine 10,85—12,00, ſchwere Schweine
10,85—11,75; Schweinezufuhren: Chicago 8000, im Weſten 40 000.
Baumwolle: Oktober 18,58, Dezember 18,60.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 10. Aug.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 147½, Hartwinter 125¾;
Mais, neu angek. Ernte 84½; Mehl, ſpring wheat clears 5.25
bis 5,75: Fracht: nach England 1,6—2,3 Schilling, nach dem
Kon=
tinent 7—9 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,75; Talg, extra, loſe 8½.
Kakav. Tendenz: feſt; Umſatz in Lots: 203; Loko: 1234;
Auguſt 12,21, September 12,37, Oktober 12,58, November 12,55,
Dezember 12,49, Januar 1929: 12,48, Februar 12,47, März
12,45, April 12,50.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die Mucrena=Rauchwaren=Auktion findet am 15. und 16. Auguſt in
gewohnter Weiſe in Leipzig ſtatt. Die Beſichtigung kann am Montag,
den 13., und Dienstag, den 14. Auguſt, auf dem Lager der Mucrena=
Rauchwarenverſteigerungsgeſellſchaft, Gamm u. Co., Leipzig,
Bitter=
felderſtruße 7—11, erfolgen.
Zwiſchen der Cuxhavener Hochſeefiſcherei A.=G., Cuxhaven (
Aktien=
apital 8 Mill. RM. Stammaktien), und der Deutſchen
Dampfſchifferei=
geſellſchaft „Nordſee”, Bremen (Aktienkapital ebenfalls 8 Mill. RM.),
ſchweben ſeit einiger Zeit Verhandlungen zwecks Zuſammenſchluß der
beiden Geſellſchaften, die kurz vor der endgültigen Feſtlegung der
Ein=
zelheiten der Fuſion ſtehen ſollen.
Gerüchtweiſe verlautet, daß eine Anzahl deutſcher Firmen, darunter
die Friedr. Krupp A.=G., die Guthoffnungshütte und die Vereinigte
Stahlwerke A.=G., zurzeit mit der Prüfung der Abbauwürdigkeit von
ſüdafrikaniſchen Manganerzvorkommen beſchäftigt ſind. Eine
Beſtäti=
gung dieſes Gerüchtes war bis zur Stunde noch nicht zu erhalten.
Nach luxemburgiſchen Meldungen hat die luxemburgiſche
Regie=
rung dem Staatsrat kürzlich einen Aufwertungsgeſetzentwurf zugehen
laſſen, über den der Staatsrat noch kein Gutachten abgegeben hat. Die
Durchführung der Vorlage würde für den Staat, Gemeinden und
In=
duſtrieen eine ziemlich ſtarke finanzielle Mehrbelaſtung zur Folge haben,
weshalb ſih auch erhebliche Widerſtände dagegen geltend machen.
Nach einer Londoner Meldung der „Agence Econ. et Fin.”
ent=
ſpricht das Gerücht, daß die Elektrizitätsintereſſen Loewenſteins an die
Sofina übergegangen ſeien, nicht den Tatſachen. Die Internationale
Holding ſei nach wie vor im Beſitze ihrer Kunſtſeiden= und
Elektrizi=
tätswerte ſowie der übrigen Beteiligungen.
Wie das engliſche Arbeitsminiſterium bekannt gibt, betrug die
Zahl der Arbeitsloſen in Großbritannien in der am 30. Juli zu Ende
gegangenen Woche 1305 000 Perſonen, was gegenüber der Vorwoche
eine Vermehrung um 22 066 Perſonen bedeutet.
Aus London wird gemeldet, daß die ruſſiſche Regierung mit
aus=
ländiſchen Banken Verhandlungen angeknüpft hat, um eine Anleihe
zur Erneuerung der Eiſenbahnen aufzunehmen. Vorausſichtlich werde
am 1. September eine Emiſſion von 30 Mill. Rubel zu einem Zinsſatz
von 8 Prozent zur Zeichnung aufgelegt werden.
Der Geſamtwert des ſchweizeriſchen Außenhandels hat ſich im
Monat Juli gegenüber dem Vormonat von 373,3 Millionen auf 382,3
Millionen Franken vergrößert. Der Import ſtellt ſich auf 214,4
Millio=
nen Franken. Der Export erreichte 167,8 Millionen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 10. Auguſt ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 126.00 (126.00), Februar bis Juli 126.00 (126.25),
Auguſt 124.25 (124.75), September 125.25 (125.50), Oktober 125.75
(125.75), November 125.75 (126.00), Dezember 125.75 (126.B). Tendenz:
ruhig. — Für Blei: Januar 42.50 (42.75), Februar 42.50 (43.00),
März bis Juni 42.75 (43.00), Juli 43.00 (43.25), Auguſt 42.00 (42.50),
September 42.25 (42.50), Oktober und November 42.25 (42.75), Dezember
42.50 (42.75). Tendenz: ſtill. — Für Zink: Januar und Februar
48.00 (48.50), März bis Mai 47.75 (48.25), Juni und Juli 47.50 (48.25),
Auguſt 48.00 (49.00), September bis Dezember 48.00 (48.50), Tendenz:
luſtlos — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 10. Auguſt
ſtellten ſich für Kupfer: (Tendenz: ſtetig) Standard per Kaſſe 62¾
bis 62½, drei Monate 62½—621/ze, Settl. Preis 62½, Elektrolyt 68¾
bis 69½, beſt ſelected 65—66½, Elektrowirebars 691 für Zinn:
(Tendenz: ſtetig) Standard per Kaſſe 215¾—215¾, drei Monate 213 bis
2131) Settl. Preis 215¾; inoff. Not.: Banka 220½, Straits 218½;
für Blei; (Tendenz: feſt) ausländ prompt 211 entf. Sichten 217/,e,
Settl. Preis 21½; für Zink: (Tendenz; ruhig) gewöhnl. prompt
24½, entf. Sichten 94½, Settl. Preis 24½. — Inoffizielle Notierungen;
Queckſilber 22½, Wolframerz 1578.
Produktenberichte.
Wormſer Produktenbericht vom 10. Auguſt. An der heutigen
Pro=
duktenbörſe notierten bei ruhiger Tendenz: Weizen neuer Ernte ca. 25,
Rogen neuer Ernte ca. 2350—23,75, Gerſte 27—28, Ausſtich 28—29.
Futtergerſte ohne Angebot, Hafer alt 27—3, neu 22—23, Weizenmehl,
Baſis 0, 34.50, Roggenmehl 60proz. 34,50, Weizenfuttermehl. 17—22,
Roggenfuttermehl und Nachmehl 19—24, Roggenkleie 16, grobe
Weizen=
ſchalen 14,50, feine Weizenkleie 14, getrocknete Biertreber 18,50—19,
Malzkeime 18,25, Maisſchrot 25,50, Trockenſchnitzel nicht angeboten, Heu
6,75—10, Stroh 3—5,75, Kartoffeln 8—10.
Friedberger Schweinemarkt vom 10. Auguſt. Auf dem
Schweine=
markr waren 586 Ferkel aufgetrieben. Man bezahlte für 6 Wochen alte
Tiere 15—18 Mark. 6 bis 8 Wochen alte koſteten 15—18, ,8 bis 12
Wochen alte 25—35 Mk. Bei gutem Geſchäft verblieb etwas Ueberſtand.
Frankfurter Produktenbericht vom 10. Auguſt. Die Getreidebörſe
ag ruhig bei wieder unveränderten Preiſen. Es notierten je 100 Kg.:
Weizen 24,50, Roggen neuer Ernte 23,50, Sommergerſte neuer Ernte
27,50 bis B.—, Hafer inl. 26,75 bis 27,—, Mais für Futterzwecke 23,75,
Weizenmehl 33,75 bis 34.—, Roggenmehl 33,50— 34.—, Weizenkleie
74,S. Noggenkleie 15,50.
Frankfurter Kursbericht vom 10. Auguſt 1928.
Piee
anleihe von 1927
60 Baden
Frei=
ſtaat von 1927
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ......"
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
2 Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927..
Otſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe
80 Bad.=Bad. v. 2
6%Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
7% Frkf. a. M. v. 26
8%Mainz v. 26.
82 Mannh. v. 26
8%Nürnberg v. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp. Bk.
Pfbr.
88 Heſſ. Landesdt
8% Kom.
Landes=
bank. Darmſtad
88 Mein. Gh5. B
8% Pfälz. Hyp.Bk
8% Preuß. Ctr.,
Stadtſchaft. . . .
87.25
80
84.5
51
17.3
6‟1.
94.5
93.25
86.5
97
98
94.25
97.5
89.5
88
O
% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .."
O Südd. Bod.=
Cred.=Bank ..
3% Württ. Hyp.=B
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I.
„ Ser. II
5% Daimler Benz
von 27
%o Klöckn=Werke
Berlin v. 26.
% Mainkrw. v. 26.
% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8% Voigt & Häffner
v. 26 ...
5% Bosn. L. E. B.v.
1914 .........."
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
4% Oſt. Goldrente
4½% Rum. Gold
von 1913
42 Türk. Admin.
1. Bagd.
Zollanl.
s % 1913 Ungarn
„1914
4% Ung. Goldr.
V
50.75
67.75
26
91.75
R.
84
94
37.5
30.75
23.5
11
10.75
Rie
26.4
Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.,
ſeutſche Bank...!.
„Eff.=u.
Wechſel=
bank ..
Vereinsbank .. !
Diskonto=Geſellſch.
Dresdner Bank ..."
Frankf. Bank ..
Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Ban
Metallbank. .
Mitteld. Creditbk.
Nürnh. Vereinsb
Oſt. Creditanſtalt . .
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditban
Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.=G.f. Verkehrswſ.
Dt. Eiſenb.=Geſ...
% Dt. Reichsbahn=
Vorzge.
Hapag ....."
Nordd. Lloyd
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin.
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
AEG. Stamm.
Baſt Nürnberg ...
Bergm. El. Werke
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn.
Raf
166
124
102
159
166.25
112
148.75
149
142.5
13.3.75
199
160
34
160
298
127.25
181
15:
195
165.75
95.25
165.25
156.25
127
Buderus Eiſen 85.5
Cement Heidelberg/136
Karlſtadt /170
Chem. WerkeAlbert./ 95
Fabrik Milch
Daimler=Benz . . /112.5
Dt. Atl.=Telegr.. .
Eiſenh. Berlin
Eroö. .... /140.25
Gold= u. Suib.=Anſtalt /207.5
Linoleumwerk . /369.75
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer.=Geſ. /179
Eſchw. Bergwerk 1204
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei/225
Faber, Foh., Bleiſt. 37.5
J. G. Farbenindſtr. 266.75
Felt. & Guilleaum. 1.31.75
Feinmech. (Fetter)/ 62.5
Frkft. Gas ... .. . . 145
Hof...."
99.5
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk/123.25
Geſ. f. eleftr.
Un=
ternehmungen . /270.5
Goldſchmidt Th. / 96
Gritzner Maſchinen, 129
Grün & Bilfinger. /194
Hafenmühle Frrft. /1.38
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf, /183
Hilpert Armaturfb. 81
Hindrichs=Aufferm. 107
Hirſch Kupfer .. . . 1140
Hochtief Eſſen
77.5
Holzmann, Phil. . . —
7 Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe/116
Junghans Stamm
Kali Aſchersleben
Salzdetfurth. /453
Weſteregeln 1264
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. . . . . . . /212
Klein, Schanzl. ..
Klöcknerwerke" .
Kraftw. Alt=Württ.
Lahmeyer & Co.
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt. 25
Maintr .=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werke
Metallgeſ. Frankft.
Miag, Mühlenbau
Motorenfb. Darmſt
Neckar. Fahrzeug
Nicolay. Hofbr
Oberbedar:
Oſterr. Alpine Mor
Otavi Minen
Peters Union Frkf.
Phönix Bergbau
Reiniger. Gebb.
Ry. Braunkohlen.
Elektr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke ....
W6
260
83.25
254.5
240
105
90
175
329
89
120
270.25
134.75
111.5
115
195
139
57
60
135
16
108.5
93
114
Sachtleben A.=G.
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfrb.
Schriftg. Stempel.
Schucker:Elektr.,
Schwarz Storchen.
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Siemens & Halsfe
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Zucker=AG
Stro) ſtoff. Ver.
Tellus Bergbau
Thür. Lief.=Geſ.
Tucher. Brauere
Unterfr. Krs.=
Elei=
tr.=Ver).
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Ver. f. Chem. Ind.
Gummifabrik
Berlin=Frankf
Laurahütte
Stahlwerke
Ultramarin . . .
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Bgtländ. Maſchinen
Voig: & Haeffner
Wanz & Freytag
Wegelin, Rußfabril
Werger Brauerei.
Zellſt. Aſchaffenbe
Memel ....
Waldho
210
354
25
16
174
—
380
98
148.5
267
119.5
105.5
104
34
89
125
97.25
153
145.5
86
207
154
192
219
145
293.75
Allianz u. Stutig.
Verſicherung 262
Frkft. Allg. Verſ.=G/184.75
Frankona Rück= u.
Mitv. . .. . . . . . .
Mannh. Verſich. 1183
Nummer 222
Samstag, den 11. Auguff 1928
Seite 13
B jeburgerstr.
48
Heute Samstag, 11. August
Eroßes Ertra-Honzert
tes vollzähligen Harmonie-Orchesters
Philharm. Verein). Leitg:
Kammer-
irtuos L. Kümmel Bier Glas 30₰
T intritt frei
HANS TOD.
Heute Samstag, sowie täglich abends 8.15 Uhr
Hastspiel
des Berliner Metropol-Theaters, die führende Operett.-Bühne Berlins
in dem sensationellen Operettenerfolg:
e lustige Sünderin
Erstauttührung mit: Kurt v. Moellendorfk, Heldi Eisler, Paul Hildebrandt,
Georg Oertz, Max Rosen und die übrigen Berliner Starbesetzung. (12915
Karten: Verk. Büro und de Waal, daselbst Umtausch d Plakatvorzugekarten
O
BismarckußeK
ck. BBendelſtadtſtr, und Bismarckſtraße
Samstag und Sonntag ab 8 Uhr
KONZERT
Schattiger Garten
A Ht S
Hotel Schmitz
E Biere (5870a) Prima Küche
Täglich
Unterhaltungsmusik
Zum Neckartor”
ſe delbergerſtraße, Ecke Riedeſeiſtraße
Verkassungsfeier
Samstag und Sonntag ( 20764
Iazz-Konzert
Kapeller Will-Ha: Da- Band
erteu Hentadtant
Samstag und Sonntag
interhaltungs=Konzert
mit Tanzeinlagen
ßu.t bürgerl Mittag= u. Abendtiſch
von 90 Z ab,
ßüt gepflegte Biere, hell u. dunkel
lnn geneigten Zuſpruch bittet.
2r308)
Georg Hartl.
Eberſtadt Gaſthaus zur Traube
Telephon 39 — Halteſtelle der Elektr.
Während der Kirchweih Konzert
Reichhaltige Speiſekarte — Wild und Geflügel
Im Ausſchank:
Rhein= Moſel= und Pfälzer=Wein
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Jy 0.22
Pfungſtädter Dunkel
.„J„ 0.25
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(12856
langjähr. Küchenmeiſter des Hotel Traube, Darmſtadt.
Sommerſpielzeit
im Kleinen Haus
des Heſſ. Landestheaters Darmſiadt
Leitung Direktor Adalbert Steffter
Heute Samstag, abends 8 Uhr
Die Baladere
Operette in 3 Akten von Emmerich Kalman
Morgen Sonntag nachm. 3 Uhr 3
Familſen- und Fremdenvorſiellung!
Preiſe Mk. 1.00—3.00
Die goldine Meisterin
Operette in 3 Akten von Edmund Ehsler
(12893
Abends 8 Uhr
Die Baiadere
Reichsbund d. Kriegsbeſchädigten
und Hinterbliebenen
Ortsgruppe Darmstadt
Die Ortsgruppe beteiligt ſich am 11. Auguſ
an der Verkassungsteler in der Feſi=
(12865
halle. Eintritt frei.
Montag, den 13. Aug. u. täglich abends 8 Uhr
Bie Baiadere
Heute Samstag abend
baroßes Stimmungs=Konzert
Es ladet freundlichſt ein (* 20723
Theim Aintelmann. Seidelbergerſtraße 40
Hiover 8 Palanen - Larien
Anläßlich d. Vertassungstages
GROSSES
RONZERT
Antang 20 Uhr Eintritt trei
(*20742
Heute
Samstag.
11. Auguſt 1928
abends 8 Uhr
FESTKONZERT
anläßlich des Verfaſſungstages
Matittas Weuul
im Hessischen Hof
Eintritt freil
Rummel=Spezialbier, 0,45 Ltr. 40 5
(einſchließlich Bedienung). (12859
KIRCHUEIM EBERSTADT
August
12. u. 13.
Abdul-Fatah-Solinon
der beliebie Neger=Jazz=Bandſpieler
gibt heute und morgen ſein
M Mennnnd
Waldschlößchen
bei Griesheim Halteſtelle Linie 9
Samstag, den 11. Auguſt
Verfassungs-Feier
Illumination der Terraſſe
KONZERT und TANZ
Vorzügliche Küche, gute Weine, Export=Bier
Beſ. E. Schneider.
*20743,
Neues Schießhaus
Samstag, den 11. Auguſt
Sonntag, den 12. Auguſt
(12888
Großes
Tanzvergnugen
Sehneiverhaus-Eberstadl
Während der Kirchweihe am 12. y. 13. d.M.
TANZ
gute Summungsmusiä
Reichhalt. Speiſe= u. Getränkekarte
Spezialität:
(12887
Junge Enten und Hahnen.
Es ladet ein Wilhelm Plank.
HäHHHBÄHEHEIHBBHÄZHEÄEAA
Auf zur Kirchweih!
zum Schwanen•Eberſiadt
Sonntag u. Montag, 12. u. 13. Aug.
Konderra. lanz
ab 4 Uhr
im großen Saal
und Tanzdiele im Garien.
Für gute Getränke und reichhaltige
Speiſekarte in Braten und Geflügel
iſt beſtens geſorgt. (12857
Wozu freundl. einladet Th. Schmidt.
Fahrräder u. Autos hönnen eingeſt. werd.
ooooo ooooooooooeooooogo
Eberſtadt
Während des Kirchweih Feſies
am Sonntag den 12. und Montag, 13 Auguſt
Tanzmuſik ab 4 Uhr
ausgeführt von der Kapelle Edelweiß
Für gute Küche, ff. Weine und Biere iſt beſtens geſorgt i=
Es ladet höfl. ein
Jakob Fiſcher I.
Ooooooooooooeoooooeooooo
Kirchweihe!
. . . Zu den ſchönſten u. lohnendſten Ausflügen, die
man aus Darmſtadt in die nächſte Umgebung macht,
gehört ein Spaziergang in das anmutige Mühl= od,
Modautal bei Eberſtadt.
(Aus Volk und Scholle, Heft 6, 1928. Das Mühltal
bei Eberſtadt. Dr Friedrich,)
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Von Eberſiadt 25 Min., von Nied.=Ramſtadt 30 Minuten.
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halteſtelle Darmſtadt—N.=Beerbach. Vorzüglicher
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kaffee, Kuchen, Torten, Eis usw. Aufmerkſame
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dienung. Mäß. Preiſe. Großer ſchattiger Garten. Gemütl. Räume.
Telephon 8 (Dauerverbindung). — Mupkeld-Konzert Frei.
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Zur Eberstädter Kirchweih
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Sonntag von 3 Uhr ab
Garten-Konzert
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und Getränke ist bestens gesorgt.
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Es ladet freundlichst ein
FRANZ HENN
Telephon 497
12. u. 13.
Abschiedskonzert
August
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Rummelbierausschank
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Samstag, 11. August, ½5 Uhr: Schluck und Jau
10 Uhr: Sommernachtstraum
Sonntag, 12. August, ½9 Uhr: Käthchen von Heilbronn
Montag, 13. August, ½9 Uhr: Schluck und Jau
Dienstag, 14. August, ½9 Uhr: Sommernachtstraum
Mittwoch, 15. August, ½9 Uhr: Sommernachtstraum
Auskunft und Vorverkauf:
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Telefon 2324
Sonntag und Montag
12. und 13. August
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eilzahlung geſtattet.
Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
Sterbefälle. 3. Auguſt: Anna Traiſer, ohne Beruf, ledig, 21 J.,
Nauheim, Kreis Groß=Gerau, hier, Erbacherſtraße 25. — 4. Auguſt:
Juliane Marie Beller, geb. Batz, 38 J., Ehefrau des Ofenſetzers
Hein=
heimerſtr. 84. Hermann Handke, Polizeiwachtmeiſter i. R., Nieder=
Namſtädterſtraße 8. Ludwig Heinrich Friedvich Ernſt Andreas Vogel,
Tadeziermeiſter, Alexanderſtraße 4. — 5. Auguſt: Katharina Wolf, geb.
Beier, 83 J., Witwe des Steinhauers, Beſſungerſtraße 107. Johanna
Emilie Ida Knittel, geb. Heerde, 72 J., Ehefrau des
Stadthauptkaſſen=
kontrolleurs, Herdweg 79. Nikolaus Andel, Kammacher, 74 J.,
Sandberg=
ſtraße 8. — 4. Auguſt: Maric Anna Barbara Eliſabeth Jung,
Konto=
iſtin, ledig, 29 J., Frankfurt a. M., Güntersburg=Allce 14, hier
Grafenſtraße 9. — 5. Auguſt: Wilhelmine Schöppner, 3 Mon.,
Würz=
burg, Waldherrnſtraße 1, hier Heinheimerſtraße 21. — 31. Juli: Peter
Stephan, Fernſprechgehilfe, 30 J., ledig, Stiftsſtraße 23. — 7. Auguſt:
Georg Rocholz, Werkmeiſter, 49 J., Ober=Ramſtadt, hier,
Erbacher=
ſtraße 25. — 8. Auguſt: Marie Wolf, geb. Heiſand, 77 J., Witwe des
Schriftſetzers, Wenckſtraße 66. Johannes Eduard Georg Friedrich
Heinrich Karl Otto Pfannmüllee, Rektor, ledig, Heinrichſtraße 53. —
9. Auguſt: Marie Riehl, geb. Vormet, 34 J., Ehefrau des
Hilfs=
heizers, Pallaswieſenſtraße 43. Johann Adam Kampfmann,
Büro=
gehilfe, 20 J., ledig, Dornheimerweg 30. Am 10. Auguſt: Ludwig
Klinger, Fabrikarbeiter, 49 J., Traiſa, Kreis Darmſtadt, hier
Grafen=
ſtraße 9. Am 9. Auguſt: Anna Kgtharina Göriſch, geb. Kehr, Witwe
des Maurers, 54 J., Obey=Ramſtadt, hier Grafenſtraße 9. Viktor
Jögewer, Student, ledig, 29 J., Frankfurter Straße 76. Am 10. Aug.:
Johann Batlhaſar Karl. Schneider, Schreinermeiſter, 70 J., Aliccſtr. 30.
Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinben.
10. Sonntag nach Trimitatis (12. Auguſt).
25. Jahresfeſt des Heſſenbundes (männliche Jugend).
In allen Kirchen. Kollekte für den Heſſenbund.
Stadtkirche. Samstag, 11. Auguſt, abends 8.30 Uhr: Andacht.
Sonntag, 12. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer D.
Le Seur aus Eiſenach.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—7 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Lic.
von der Au.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rau
aus Groß=Winternheim. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer
Köhler.
Konfirmandenſaal im Schloß. Sonntag, 12. Auguſt, abends 8 Uhr:
Bibelbeſprechung. Gemeindediakon Bruder Pohl. — Montag, 13. Aug.,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere
Ab=
teilung), Poſqrnenchor. — Dienstag, 14. Auguſt, abends 8 Uhr:
Mäd=
chenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 15. Auguſt, und
Samstag, 18. Auguſt, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 12. Auguſt, abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). —
Montag, 13. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde
(älter Abteilung). — Dienstag, 14. Auguſt, abends 8 Uhr:
Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). —
Mädchenvereini=
gung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). — Mittwoch,
15. Auguſt, nachm. 3 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde, Gruppe 2.
— Nachm. 4 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde, Guſtav=Adolf=
Kreis. — Abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (ältere
Abteilung). — Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde (ältere
Abteilung). — Donnerstag, 16. Auguſt, abends 8 Uhr:
Bibbelbeſpre=
chung (Philipperbrief). Gemeindediakon Bruder Pohl. — Nachm.
4 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde, Nothilfe=Kreis. — Abends
8 Uhr: Jagendbund der Lukasgemeinde (jüngere Abteilung).
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). — Freitag.
17. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde. —
Mütterabenb der Stadrgemeinde. — Samstag, 18. Aug., nachm. 3 Uhr:
Jungſchar der Stadtgemeinde, Gruppe 2, Sportplatz am alten Arheilger
Weg.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 15., und Samstag, 18.
Auguſt, nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde, Gruppe 1.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarver Lautenſchläger.
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Sonntag, 12. Aug.,
vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Marx.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprechſtunden
vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8
bis 12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Konfirmandenunterricht. Amneldung der Konfirmanden:
a) für die Mädchen: Dienstag, 14. Auguſt, nachm. 5 Uhr;
b) für die Knaben: Dienstag, 14. Auguſt, nachm. 6 Uhr.
1. Lukasgemeinde, Pfarrer Kleeberger, Gemeindehaus, Kiesſtr. 17;
2. Kaplaneigemeinde, Pfarrer Heß, Kiesſtraße 17;
3. Neformationsgemeinde Oſt, Pfarrer Lautenſchläger,
Gemeinde=
haus, Kiesſtraße 17
4. Reformationsgemeinde Weſt, Pfarrer Wagner, Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17:
5. Markusgemeinde, Pfarrer Vogel, Bereinshaus Feierabend,
Stiftsſtraße 51;
6. Schloßgemeinde, Pfarrer Zimmermann, Konfirmandenſaal im
Schloß;
7. Petrusgemeinde, Pfarrer Weiß, Gemeindehaus, Eichwieſenſtr. 8;
8. Paulusgemenide, Pfarrer Rückert, Gemeindehaus, Pauluskirche.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
— Vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt, 1.
Ab=
teilung, in der Kirche. Pfarrer Beringer; 2. Abteilung im
Martins=
ſtift. Pfarrer Köhler. — Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt anläßlich des
Heſſenbundfeſtes. Jugendpfarrer Lic. Herrfurth=Mamz. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer
Be=
ringer. —Freitag, 17. Auguſt, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im
Martinsſtift.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 13. Auguſt, abends
8 Uhr im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt. — Dienstag, 14.
Anguſt, abends 8 Uhr m Gemeindehaus: Jugendvereinigung; im
Martinsſtift: „Mädchenvereinigurng Oſt. — Donnerstag, 16. Auguſt,
abends 8 Uhr im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; im
Martinsſtift: „Mädchenvereinägung Oſt; Mauerſtraße 5: Poſaunenchor.
— Freitag, 17. Auguſt, abends 8 Uhr im Gemeindehaus:
Jugend=
vereinigung, ältere Abteilung.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Goethe.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Pgul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolovie). Vorm.
10 Uhr Feſtgottesdienſt anläßlich des Heſſenbundfeſtes. Pfarrer
Tra=
band=Herbſtein.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt
anläßlich des Heſſenbundfeſtes. Pfarrer Müller=Birkenau.
Veranſtaltungen: Samstag, 11. Auguſt, nachm. ½3 Uhr:
Jugendvereinigung. Abmarſch zum Quartierbureau; abends 8.15 Uhr:
Abendfeier mit den Gäſten im Gemeindehaus. — Sonntag, 12. Auguſt,
vorm. 7.30 Uhr: Morgenwache im Gemeindehaus; 8 Uhr:
Kurrende=
ſingen aller Jugend in allen Gemeindebezirken; 10 Uhr:
Jugendfeſt=
gottesdienſt in der Stadtkirche. Alle andeve Beteiligung am Feſt nach
beſonderer Anweiſung.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt anläßlich des
Heſſen=
bundfeſtes. Pfarrer Munk=Reichelsheim i. O. — Vorm. 11.15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Nachm. 5 Uhr: Gottesdienſt
zur Eröffnung des Konfirmandenuntervichts. Pfarrer Rückert. —
Montag abends 8 Uhr: Vereinsabend des Jugendbundes.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
— Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein:
Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden — Donnerstag: Die Betſtunde
fällt aus.
Stadtmifſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Waldgottes=
dienſt am Böllenfalltor. — Nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger
Semmel. — Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. —
Diens=
tag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtnde. — Abends 8.30 Uhr:
Blau=
kreuz=Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gem. Chor. —
Donnerskag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Sewmel. —
Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule,
Beſſunger=
ſtraße 80. — Samstag, abends 6—7 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung.
Jugenbbun9 für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 8.30 Uhr:
Weißkreuzſtunde für junge Männer. — Nachm. 2.30 Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtunde für junge Männer. — 4.45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für
Mäd=
chen. — Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittſvoch,
abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag.
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 2. In.
fanteriekaſerne, Hof links.) Sonntag, 12. Auguſt: Beteiligung am:
Jubiläumsfeſt des „Heſſenbundes”. — Montag, 13. Auguſt, abends 8.300
Uhr: Famibienbibelſtunde. Herr Pfarrer Köhler. — Dienstag. 14
Auguſt, abends 8 Uhr: Poſaunenchor. — Mittwoch, 15. Auguſt, abends s
8.30 Uhr: Bibelſtunde für Jung=C. und Jungmännerkreis (getrennt)
— Donnerstag, 16. Anguſt, abends 8.30 Uhr: Heimabend (
Jungmän=
nerkreis). Mitgliederverſammlung Jung=C. — Freitag, 17. Auguſt.
abends 8.30 Uhr: Turnen (Ludwigsoberrealſchule).
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, den 12. Auguſt, findet keinen
Menſchenweihehandlung ſtatt.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappgcherſtraße). Vor Sonn= und Foiertagen;
nachmittags von 5—7 und abends von 8 Uhr an Beichtgelegenheit. An;
Sonn= und Feiertagen vormittags von 6 Uhr an Gelegenheit zur heiſ.
Beichte; 7 Uhr Frühmeſſe. Vor und in der heil. Meſſe Austeilung der
heil. Kommunion. Vorm. 9.30 Uhr Hochamt und Predigt. Vorher=
Austeilung der heil. Kommatnion. Nachmrüttags 2 Uhr Chriſtenlehre.
2.30 Uhr Andacht. — Werktagsmeſſe 7/. Stunden vor Schulbeginn, das 7
iſt 6.15 Uhr. — Mittwoch Feſt Mariä Himmelfahrt. G=botenen
Feiertag. Gotkesdienſt wie an Sonntagen. Vor dem Hochamte
Kräuter=
weihe.
Martinskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen 8 Uhr
heil. Meſſe mit Predigt. Vorher Beitchgelegenheit. Vor und in der
heil. Meſſe Austeilung der heil. Kommunion. — Während der
Schuſ=
zeit Dienstags und Freitags 5) Stunden, d. i. 6,15 Uhr, vor
Schul=
beginn heil. Meſſe mit Austeilung der heil. Kommunion in der häl..
Meſſe. Vorher Beichtgelegenheit.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft (Eliſabethenſtraße 44) Sonntag, vorm.
19 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Predigt.
— Montag, abends 8.15 Uhr: Generalverſammlung des Jugendvereins.
Alle Mitglieder des Vereins ſollten anweſend ſein. — Dienstag, abends z
8.15 Uhr: Singſtunde für den Gemiſchten Chor. — Mittwoch, abends ;
8.15 Uhr: Frauenmiſſionsvereine. — Donnerstag Bibelſtunde.
Jeder=
mann iſt herzlich eingeladen. Prediger Sauer,
Chriſtlich wiffenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society),
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
12. Auguſt, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3.30 Uhr: Jugendbund.
Abends 8,30 Uhr: Evangeliſation. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 13. Auguſt, abends 8.30
Uhr im Feierabend, Stiftsſtraße 51, Bibelſtunde.
Chriſtliche Verſammlung (Zimmerſtraße 4). Sonntag, vormittags
11,15 Uhr: Sonntagsſchule; nachm. 4,30 Uhr: Wortverkündigung;
Mitt=
woch, abends 8,15 Uhr: Gebetfrunde; Freitag, abends 8,15 Uhr: Wort
betrachtung. Jeder herzlich eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17,
Sonntag vorm. 10 Uhr Gottesdienſt, vorm. 11 Uhr Sonntagsſchule,
nachm. 4 Uhr findet ausnahmsweiſe kein Gottesdienſt ſtatt, abends
8 Uhr Jugendſtunde. — Mittwoch, 15. Auguſt, abends 8.15 Uhr,
Bibel=
ſtunde, Prediger Rudnitzky. Zu den Verſammlungen laden wir
herz=
lichſt ein!
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 12. Auguſt,
vormittags 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Die Chriſtenlehre fällt des
Heſſenbundfeſtes wegen aus. — Montag Jugendvereinigung. —
Diens=
tag Kirchenchor. — Mittwoch Jungmädchenverein. — Donnerstag
Frauenverein.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 12. Auguſt, vormittags
11 Uhr Hauptgottesdienſt. — Dienstag E.J.S. Mädcheiebend. —
MMittwoch E. J. G. Jungenabend.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag (10. nach Trin.) 12. Aug.
Vormittags 9 Uhr Gottesdienſt. — Donnerstag Jungmädchenverein.
Evangel. Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, vorm. 8.45 Uhr,
Chriſten=
lehre der Knaben: 9.30 Uhr Gottesdienſt; 11 Uhr Kindergottesdienſt. —
Montag, 8,30 Uhr Mädchenvereinigung. — Mittwoch, 8,30 Uhr
Kirchen=
geſangverein. — Donnerstag, 8.30 Uhr Poſaunenchor. — Freitag, 8.30
Uhr Wartburgverein. — In der Provinzialpflegeanſtalt: Gottesdienſt
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Mummer 222
Samstag den 11. Auguſt 1928
Seite 15
Das Spiel mit dem Tode.
Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.
Und immer noch wuchs die raſende Schnelligkeit der tapferen
ſa chine, als ob es einen Wettlauf gelte mit dem ſauſenden Flug
ſeWewitterwolken. —
Da packte eine gewaltige Böe den taumelnden Apparat und
feh te ihn, wie eine Hexenſchaukel, wild im Kreiſe.
Mit Rieſenkraft griff Kurt in die Steuerhebel.
Der Luftdruck drohte ihn zu erwürgen und zugleich aus der
ſ del herauszuſchleudern.
.Jetzt zuckte ein gewaltiger Blitz düſterrot und riß die ſchwarze
ſo kenwand wie einen Zunder von oben bis unten auseinander.
Sekundenlang ſah Kurt noch einmal Sibylles todbleiches,
ih g=ſtolzes Geſicht.
Und dann klang ein Schmettern und Krachen, als ob es das
ſerwitzige Menſchenſchifflein in tauſend Stücke
auseinander=
ſtimigen wollte.
Das donnernde Toben des Motors verſtummte, ein
Flam=
ſen degen ſtach jäh in die nachtſchwarze Finſternis.
In einer Wolke von Rauch und Gas ſtürzte das Flugzeug
ſe ein todwunder Vogel unaufhaltſam in die unermeßliche Tiefe.
In das Nichts!
Die erſte rotgoldene Glut der Sonne zitterte über den weichen
incen des erwachenden Parkes, als Walter mit Elſe Knauff über
n. See nach Neudietersdorf hinüberkam.
In der holländiſchen Einſiedelei warteten Klaus und Lore
hrmi. Sie begrüßten ſich ſtill und gingen dann langſam durch
n. einſamen Garten.
Man hatte noch in der Nacht das völlig zertrümmerte Wrack
s Flugzeuges aus dem Waſſer geborgen und die Leichen der
ilsen Verunglückten in der Orangerie aufgebahrt.
Im Halbrund einer Oleandergruppe ruhten die beiden
un=
liggen Menſchen nun im Tode friedlich nebeneinander, die im
ſehen ihren Frieden nicht gefunden hatten.
Der Mechaniker hatte eine weiße Flugzeugleinwand als
Bahrtuch über ſie gebreitet, darüber lag, wie ein zweiter duftiger
Mantel, eine Flut dunkelroter Roſen.
Ein feierliches Halbdunkel herrſchte in dem weiten Raume.
Nur durch die Glaskuppel der Deckenmitte fiel ein
Sonnen=
ſtreifen gedämpft herein und verklärte mit einem ſtillen Leuchten
Sibylles ſchönes Geſicht, das leiſe wie im Traum zu lächeln
ſchien. —
Lange ſtand die kleine Freundesſchar in tiefer Bewegung vor
der düſteren Majeſtät des Todes.
Eine Schwalbe ſchwirrte durch die weit offenen Türen herein,
flatterte ein paarmal ängſtlich zwiſchen den Oleanderbäumen
um=
her und ſchwang ſich dann wieder mit hellem Zwitſchern in den
blauen Sonnenhimmel heraus.
Da nahm Klaus Lores Arm und führte ſie ins Freie zurück,
und die beiden anderen folgten ihnen langſam.
Die Sonne war höher emporgeſtiegen, ihr ſieghaftes Licht
wob aus Himmel und Erde ein klingendes Lied, und das Echo
der jungen Herzen antwortete mit befreitem Atem.
Dann ſaßen ſie auf einer Bank unter dem alten Tulpenbaum
und ſchauten in den Glanz des ſchleierloſen Morgens.
Walter hatte den Brief Kurt von Rhadens aus der Taſche
genommen und faltete ihn bedachtſam auseinander.
„Der Tod hat eine Lücke in unſeren Kreis geriſſen!” ſagte er.
„Und der Tod löſcht alle Schuld!
Darum haben wir auch über jene beiden nicht zu richten, wir
haben ihnen nur noch ihr Recht zu geben.
Dieſer Brief hier löſt die letzten Rätſel, die den Tod des
Schloßherrn von Neudietersdorf umgeben haben.
Nicht durch Mörderhand iſt Baron Leo von Rhaden gefallen.
An jenem verhängnisvollen Abend traf er mit ſeinem Vetter
im Walde zuſammen und ſchoß nach einem kurzen Wortwechſel,
ſeiner Sinne nicht mehr mächtig, auf den Störer ſeines ehelichen
Glückes.
Als ihm der Angegriffene dann vor dem zweiten Schuß die
Waffe zu entwinden verſuchte, entlud ſich im Handgemenge das
Gewehr, und das Unglück war geſchehen.
In der Bruſttaſche des Toten endlich, die er nach dem
ver=
räteriſchen Brief durchſuchte, fand Kurt von Rhaden das Teſtament.
Und dieſer Fund wurde ihm zum Verderben.
Um jenes Teſtament opferte er alles, was er bis dahin hoch
und heilig gehalten; bis ins Innerſte gepackt von der Urgewalt
einer Leidenſchaft, die ſtärker war als alle Vernunft.
Mit ſeinem Tode ſühnte er das große Verbrechen, das ſich
Liebe nennt!“
Er hielt einen Augenblick nachdenklich inne und ſchaute zwei
Schmetterlingen nach, die in wildem Liebesſpiel über die
Blumen=
rabatten des Gartens dahinwirbelten.
„So iſt die ſchwerſte Schuld von Kurt von Rhaden
genom=
men, aber auch Frau Sibolle kann ich nicht mehr anklagen.
Eine jede Flamme verbrennt nach ihrem Geſetz.
Ihre Schönheit hat ihr kein Glück gebracht, und vielleicht iſt
es überhaupt Beſtimmung, daß Schönheit und Glück nicht
bei=
einander wohnen ſollen!“
Er war bei den letzten Worten aufgeſtanden und ganz nahe
zum Waſſer hinabgegangen.
Unwillkürlich fuhr ſich Walter über die Stirn, als müſſe er
all die düſteren Schatten aus ſeiner Seele ſcheuchen und nichts
anderes denken und fühlen, als das köſtliche Geſchenk dieſer
wun=
dervollen Morgenſtunde.
Dann trat er wieder unter das Blätterdach des
Tulpen=
baumes, wo Elſe Knauff jetzt ganz allein ſaß.
„Fräulein Elſe”, ſagte er, auf Klaus und Lore deutend, die
in ſtiller Selbſtvergeſſenheit vor dem Blütenrauſch eines
Zenti=
folienbuſches ſtanden: „Ich kann zwar nicht als der Prinz aus
dem Märchenlande zu Ihnen kommen, wie mein Freund Klaus.
Ich bin und bleibe nur ein einfacher Malersmann. Aber ich bin
jung und ſtark. Und glaube an mich und meine Zukunft.
Und habe Sie lieb!”
Sie antwortete nicht; ihr Atem ging ſchwer, in einer heißen,
herzklopfenden Seligkeit und in ihren hellen Augen ſtand ein
großes, reines Glück.
Und dann legte ſie langſam ihre ſchmale Rechte in die Hand
des Mannes und bot ihm zaghaft die Lippen zum erſten Kuß.
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