Darmstädter Tagblatt 1928


08. August 1928

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Geite 14

Dienstag den 7 Auguſt 1928

Nummer 218

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Die Lage verlan=
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Bezugspreis:

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Einzelnummer 10. Pfennige

zöchentlich 7 maligem Erſchelnen vom 1. Auguff
W. Auguſt 2.18 Reſchemark und 22 Pfennig
in gegeblhle, abgeholt 225 Reſchemar, durch de
tn uren 2.40 Reſchsmark fnei Haus. Poſtbezugspreis
guuguſt ohne Beſſellgeld monatich 2,78 Reichemark.
kantwortlichkeit für Aufnahme von Anzelgen an
hu:mien Tagen wird nſcht überommen. Nichte
demmen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt
nchiſgt den Bezſeher nicht zur Kürzung des
hurspreiſes. Beſtſellungen und Abbeſtſellungen durch
muuf ohne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonio
Franffurt g. M. 1301.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſiattet.
Nummer 219
Mittwoch, den 8. Auguſt 1928.
191. Jahrgang

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Gewalt. wſe Krieg, Aufruhr. Streil vſw. erlſcht
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Rabat weg. Banſtonio Deuſche Bant und Dame
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Bas oib iin Sabftawien!

Pie politiſche Lage in Südſlawien.
Uingliſche Urteile über die Erregung in Kroatien
EP. London, 7. Auguſt.
DDie politiſchen Verhältniſſe in Jugoſlavien werden in Lon=
in
mit größtem Intereſſe verfolgt. Die Berichte der Preſſe über
Worgänge ſind verhältnismäßig ſehr ausführlich. Die Anſicht
tdtſch’ über eine Art Autonomie wird ausführlich wieder= und gefährliche Entwicklung, die das jugoſlawiſche Staatsweſen
gesen. Die Times widmet der Lage einen langen Leitartikel.
denrn wird auf die Bedeutung der Gefahr der Verſammlung in
Urnm beſonders hingewieſen und die Anſicht ausgeſprochen, daß
Wewegung für eine lokale Autonomie Pribitſchewitſch und
ſorre Demokraten weitertreiben wird, als ſie es ſelbſt wünſchen.
ze Lage verlange eine weitſichtige und großherzige Politik in
Aarad, obwohl man zugeben müſſe, daß die Erregung in
tontien dieſe Politik nicht erleichtere. Das Attentat in Agram,
Ublehnende Haltung der Parteien gegen die Nettuno=Verträge
o der Geſundheitszuſtand Raditſch’ ſeien alles Dinge, die zu
Wunſch hätten, ſich politiſch unabhängig zu machen, ſo ſei zu
Ifm, daß das Königreich almählich wieder zu geſunden poli=
ihen
Verhältniſſen zurücktehren wird.
Der diplomatiſche Korreſpondent des Daily Telegraph
ſtehbt, der Erfolg des Dr. Koroſchetz bei der Behandlung der
ſtffikation der Nettuno=Verträge ſei zweifellos bemerkenswert
al der Oppoſition an den Sitzungen der Außenkommiſſion der
7.Daily Chronicle weiſt darauf hin, daß die Ereigniſſe in
zgioflawien in Paris mit größter Sorge verfolgt werden.
EP. Agram, 7. Auguſt.
DDie Unterſuchung in der Angelegenheit der Ermordung des könnten.
bakteurs Riſtowitſch wird ſowohl von der Agramer wie auch
ſt Belgrader Polizei geführt. Man iſt vor allem bemüht, feſt=
Felen, ob es ſich um ein vorbereitetes Attentat handelt oder
eet auf einen plötzlichen Entſchluß des Mörders zurückzuführen
WBei dem ermordeten Riſtowitſch ſollen Aufzeichnungen ge=
fdrn
worden ſein über den Agramer Wohnort und die Zeit=
ac
lung des zweiten Führers der bäuerlich=demokratiſchen Kog= Sloweniſchen Volkspartei Dr. Hognjetſch, der darauf hinwies,
bl., Pribitſchewitſch. Daraus und aus dem Umſtand, daß man
ſtawvitſch vor dem Hotel Pribitſchewitſch geſehen haben will,
fmitſch beabſichtigt oder als Anſtifter eines Anſchlages auf führen müſſe. Er erklärte ſich mit der Regierungserklärung und
ſhttſchewitſch angeſehen werden dürfte.
as Befinden des Bauernführers Raditſch. wanowitſch das Vort. Jowanowitſch kritiſierte insbeſondere die
EP. Agram, 7. Auguſt.
Fnllie Stephan Raditſch’ geſtern abend hier eingetroffen und Nettunoberträge bezeichnete Jowanowitſch als inopportun, da ſie
ſeaar von Komplikationen. Das Bulletin ſchließt jedoch mit der Debatte dauert fort.
Fſellung, daß das Befinden des Kranken ſich trotz des Ernſtes
Eſiger geſtaltet habe‟ Die Ruhe wurde in Agram während
18 branzen geſtrigen Tages nicht geſtört. Es kam zu keinerlei
ſtu gebungen. Die Redaktionen werden aus ganz Kroatien
gion oniſch um Nachrichten über das Befinden von Raditſch be=
Fmt.
ſtdam Konzilium mit den Wiener Profeſſoren Wenckebach und
ſocktek, ſowie den drei behandelnden Agramer Aerzten. Es
riſe überwinde. Die Entzündung des linken unteren
tigenflügels ſei im Abflauen begriffen.
Ein neuer Attentatsverſuch auf Raditſch?
EP. Agram, 7. Aug.
2die Neue Freie Preſſe meldet: Dem Obzor zufolge
tchen ſich in der letzten Nacht gegen 2 Uhr zwei bisher unbe=
1han: Männer in den Vorgarten der Villa von Stephan Raditſch.
neurden von zwei Detektiven bemerkt, vor denen ſie die Flucht
ſtiſſen. Der Aufforderung zum Stehenbleiben leiſteten ſie keine
Foſffen wäre. Als der Detektiv auf den Mann zueilte, erhob, die nur teilweiſe durch neue franzöſiſche Offiziere erſetzt werden,
ſiger Verfolgung nicht feſtgenommen werden. Man glaubt,
es ſich um den Verſuch eines Attentats auf Raditſch handelt.
ſm Zuſammenhang mit dem beſorgniserregenden Zuſtand
it mngehörender kroatiſcher Politiker gegenüber dem Vertreter hang wird noch auf den beſonders herzlichen Empfang, den die
en. Sicher iſt nur das eine, daß durch dieſen Verluſt die Lage
Werſchlimmerung erfahren würde. Kroatien beſitzt keinen leitenden polniſchen Militärkreiſen ſehr verſtimmend gewirkt
ſinen Politier von dem Format Raditſch:. Seine Anhänger, haben ſoll.

teilen zwar ſeine politiſchen Auffaſſungen im allgemeinen, aber
niemand unter ihnen hat wie er das Gefühl für den jugoſlawi=
ſchen
Gedanken, den Raditſch neben ſeiner kroatiſchen Einſtellung
hochgehalten hat. Wahrſcheinlich würde übrigens nicht der 1. Vize=
präſident
der Partei, Dr. Macek, die Nachfolgeſchaft Raditſch an=
treten
, ſondern der ehemalige Außenminiſter Dr Trumbitſch.
Ein Abgeordneter und ehemaliger Miniſter, dem anſcheinend
auch in der nächſten Zukunft eine wichtige Rolle beſchieden ſein
gung ſind wir glücklich ſo weit, daß die beiden Brudervölker ihre
donien geſchieht. Niemand kann ſagen, wohin, dieſer Kampf
führen wird. Es iſt eine Tatſache, daß in Kroatien auch die, die
keine Anhänger Raditſch’ ſind, vor allem die geſamte kroatiſche
Intelligenz, mit ihm ſympathiſieren und an dem Kampf gegen
die Vormachtpolitik Belgrads mit teilnehmen.
abhängigen Demokraten, Pribitſchewitſch, Preſſevertretern gegen=
teren
Befürchtungen Anlaß geben. Da aber die Krogten nicht über getan hat. Pribitſchewitſch ſagte: Die Ratifizierung der
Nettuno=Verträge durch die Skupſchtina in Abweſenheit der
Kroaten ſei eine Tat, die man trotz aller bisherigen Erfahrungen
Belgrad nicht zutrauen konnte. Die Nettuno=Verträge berühr=
ten
in erſter Linie die Intereſſen Kroatiens und Dalmatiens.
Ihre Natifizierung durch das Rumpfparlament ſei nichts
pfzufriedenſtellend. Da jedoch anzunehmen ſei, daß der größte Beweis dafür, daß Belgrad jedes Verſtändnis für die politiſche
Wirklichkeit verloren hat. Die Kroaten werden alle Beſchlüſſe,
auteſchting nicht teilgenommen hat, fo ſei die Abſtimmung der die die Slupſchting in bezug auf internationale Verträge in
zmmiſſion weniger bedeutungsvoll, als es zunächſt erſcheine. Abweſenheit der kroatiſchen Abgeordneten faßte, als nichtig und
uicht verbindlich anſehen.
Die Leitung der Kroatiſchen Bauernpartei hat einen Aufruf
veröffentlicht, in dem die Bevölkerung aufgefordert wird, völlige
Ruhe zu bewahren und insbeſondere ſich aller Kundgebungen
u Ermordung des Journaliſien Riſiowitſch. zu enthalten. Es dürfe nicht geſchehen, daß den dunklen Mäch=
ten
Handhaben geboten würden, durch die ſie den nationalen
Kampf der Krogten zu ihren eigenen Zwecken mißbrauchen
Debatte zur Belgrader Regierungserklärung.
EP. Belgrad, 7. Auguſt.
In der Sbupſchtina begann heute die Debatte über die Regie=
rungserklärung
. Als erſter Redner ſprach der Abgeordnete der
daß die parlamentariſche Politik Kompromiſſe verlange, und daß
td) geſchloſſen, daß Riſtowitſch ſelbſt ein Attentat gegen Pribit= cher Vorgang zur Untergrabung des parlamentariſchen Syſtems
der auswärtigen Politik der Regierung einverſtanden. Na=
mens
der einzigen oppoſitionellen Fraktion, der Serbiſchen Land=
wirtepartei
, ergriff der frühere Landwirtſchaftsminiſter Dr. Jo=
Politik des Außenminiſters Dr. Marinkowitſch, die eine Reihe
ODer Wiener Profeſſor Dr. Wenckebach iſt auf Wunſch der von Mißerfolgen zu verzeichnen habe. Die Ratifizierung der nunmehr wirklich als ernſte Gefahr anſieht. Und zwar nicht
ſhale ſich ſofort an das Krankenbett von Raditſch. Abends wurde nur geeignet ſei, den Konflikt mit den Kroaten zu verſchärfen.
n inzuliches Bulletin ausgegeben, in dem geſagt wird, daß bei Jowanowitſch ſchloß mit der Aufforderung an die Regierung, die
im FPatienten eine Schwächung der linken Herzhälfte und da= Verfaſſung einer Reviſion in der Richtung zu unterziehen, daß
bch heworgerufen eine Stockung der Lungentätigkeit einge= in Zukunft jeder Streit um die Verfaſſung zwiſchen den drei kung Deutſchlands. Wenn der Kreml ſeit Jahren vor nichts ſo
gel. iſt. Die Nahrungsaufnahme iſt beſchränkt. Es beſteht die Stämmen des jugoſlawiſchen Volkes vermieden werde. Die ſehr Angſt hatte wie vor dieſer Abſchwenkung, ſo wird es ihm
18 Situation und der Möglichkeit von Komplikationen etwas Die griechiſchen Parteien für die Neuwahlen.
EP. Athen, 7. Auguſt.
Die Kandidatenliſten für die am 19. Auguſt ſtattfindenden
Neuwahlen ſind abgeſchloſſen worden. Es treten fünf Parteien
auf: 1. Liberale oder Venizeliſten denen u. a. auch Papanaſtaſiu Baltikum ſo ſtark unterminieren wie eine baldige Beilegung der
SStephan Raditſch hat die vergangene Nacht gut verbracht. und Michalakopulos angehören; 2. die Monarchiſten, als deren
at, früh traf der Herzſpezialiſt Profeſſor Ramberg aus Mün= Führer Tſaldaris, Metaxas und der frühere Außenminiſter Moskau bis in die jüngſte Zeit hinein das Mittel geweſen, die
4 un Agram ein und beteiligte ſich im Laufe des Vormittags Streit gelten; 3. die Republikaner, mit Kafandaris als Führer;
4. die Pangaliſten und 5. die Kommuniſten. Venizelos kandi=
Ede kein Bulletin ausgegeben, doch verlautet, es ſei nicht diert im Pyräus und ſein Sohn in Athen. Venizelos befindet
rgi ſchloſſen, daß die äußerſt kräftige Konſtitution des Patienten ſich gegenwärtig auf einer Wahlreiſe im Epirus. Er wird ſich
auf der Rückreiſe nach Athen nach Korfu begeben, um den dort
krank liegenden Innenminiſter zu beſuchen.
Verminderung der franzöſiſchen Militär=
miſſion
in Warſchau.
Warſchau, 7. Auguſt.
Kriegsſchule, der franzöſiſche Generalſtabschef Falry, Polen. Zu
ige. Ein Detektiv gab darauf einen Schuß auf die Fliehenden ſeinem Nachfolger iſt ein polniſcher General beſtimmt. Gleich=
Ewwrauf einer zu Boden fiel und ſich ſo ſtellte, als ob er tödlich zeitig verlaſſen noch zwölf andere franzöſiſche Offiziere Polen, beſitzer zu zahlen, hat nichts zu lachen.
ſödeſer und lief davon. Die beiden Unbekannten konnten trotz ſo daß die franzöſiſche Militärmiſſion weſentlich verringert wird, und den unmittelbaren Nachbarn hin und her, indem ſie auf=
In hieſigen politiſchen Kreiſen wird die Tatſache der auf=
fälligen
Verminderung der franzöſiſchen Militärmiſſion ſehr be= können. In dieſer Lage ſtellt ſich die Frage der neuen
achtet und zum Teil auf Reibungen zwiſchen den franzöſiſchen deutſch=ruſſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen
Diſſchs äußerte ſich ein hervorragender, der Raditſch=Partei und polniſchen Militärs zurückgeführt. In dieſem Zuſammen= als beſonders intereſſant dar. Allen Anzeichen nach weiß der
Belegraphenunion folgendermaßen: Was im Falle des mög= beiden Gegner Pilſudſkis, die Generale Sikorſki und Joſeph die Frage ber Sicherheit deutſcher Wirtſchaftsintereſſen in Ruß=
In Verluſtes Raditſch geſchehen wird, kann niemand über= Haller, im Paris erfahren haben, hingewieſen, was bei den jetzt land das aktuellſte Thema darſtellt.

Der ſteriliſierte‟ Kreml.
N. Moskau, Anfang Auguſt 1928.
Die Entwicklung der innen= und außenpolitiſchen Dinge der
Sowjetunion hat den Kreml jetzt in eine Lage verſetzt, aus der
es wohl kaum den üblichen effektvollen Ausgang, begleitet von
überwältigenden Geſten, geben wird. Im Innern hat die Bauern=
ſchaft
gegen die Zwangseintreibung von Getreidevorräten Front
gemacht, und zwar zweimal ſcit dem Januar dieſes Jahres. In
der Außenpolitik rückt dem Kreml immer mehr das Geſpenſt der
Einkreiſung auf den Leib, ſo daß die Iſweſtija dieſer
dürfte, ſagte u. a.: Die letzten Ereigniſſe zeigen die unlogiſche Tage den Mut aufgebracht haben, Vergleiche zu ziehen zwiſchen
bisher genommen hat. Zehn Jahre nach der nationalen Eini= der Lage von heute und der zur Zeit des Kronſtädter Aufſtandes,
Jedoch nicht nur die Iſweſtija, ſondern auch, wenn man den
politiſchen Streitigkeiten ſo austragen, wie es ſonſt nur in Mace= übrigen Sowjetblättern folgt, die weiteſten Parteikreiſe fürchten
eine weitere Zuſpitzung der Mißſtimmung unter der Mehrheit der
Bevölkerung und gleichzeitig auch eine ganz erhebliche Verſchlech=
terung
der außenpolitiſchen Situation.
Wenn hierbei aber, objektiv geſehen, zwiſchen der Lage zur
Hierher gehören auch Aeußerungen, die der Führer der un= Zeit des Kronſtädter Aufſtandes und der heutigen Situation ein
Unterſchied beſteht, ſo in der prinzipiellen Tiefe des Zwieſpaltes
zwiſchen =Regierenden und Regierten und zwiſchen der Sowjet=
diplomatie
und dem Ausland. Die Moskauer Blätter beſchweren
ſich in ſpaltenlangen Ausführungen über gleichzeitig auftretende
Kritiken angeſehener ausländiſcher Politiker, ſowohl polniſcher als
auch japaniſcher, engliſcher und amerikaniſcher, an der jetzt wieder
anderes als eine bewußte Herausforderung der Kroaten und ein in Moskau auf der Tagung der 3. Internationale geforderten
verſtärkten weltrevolutionären Aktivität. Aller=
dings
ſind die Blätter dabei nicht ganz im Unrecht, und zwar
inſofern, als in der Tat ein gelinder Sturm in den Nachbar=
ſtaaten
Rußlands gegen die Fortdauer der weltrevolutionären
Wühlarbeit aufgekommen iſt. Merkwürdigerweiſe hängen dieſe
ausländiſchen Kritiken ſinngemäß irgendwie ſo zuſammen, daß
man die Beſorgniſſe der Sowjetblätter um die Sicherheit des
Sowjetſtaates und um die Sicherheit der ſowjetdiplomatiſchen
Aktionen im Ausland verſteht.
So im Falle China und Polen-Litauen. Im Fernen Oſten
verſtärkt ſich zuſehends die Macht der Nanking= Regie=
rung
; wobei die Beziehungen Nankings zu Moskau von
erſteren ſehr lebhaft kommentiert werden, aber in einer Richtung,
die der Sowjetdiplomatie durchaus nicht zuſagt. Was Nanking
von Moskau verlangt, das iſt das gleiche, was der japaniſche
Miniſterpräſident bzw. was der polniſche Geſandte in Moskau
vom Kreml ſehr eindeutig erwartet: der vollſtändige Verzicht
auf jede Einmiſchung in die inneren, vornehmlich ſozialen Fra=
die
Minderheit die Mehrheit nicht terroriſieren dürfe, da ein ſol= gen der Nachbarländer Rußlands. Dabei ſind ſowohl die Be=
ziehungen
Moskaus zu Nanking als auch zu Polen nicht nur auf
dem toten Punkt angelangt, ſie werden vielmehr dirigiert nicht
von Moskau ſelbſt, ſondern von Polen, von China, Japan,
Litauen, England uſw.
Die größte Aktualität beſitzt für Moskau naturgemäß das
polniſch=litauiſche Problem, welches die Sowjetpolitik
nur als Gefahr für den ſowjetruſſiſchen Einfluß ſelbſt, nicht nur
als Gefahr in der Form eines von Polen geleiteten baltiſchen
Blocks, ſondern auch in der Geſtalt einer weſtlichen Abſchwen=
heute
nachgerade ungemütlich bei dem Gedanken, daß Deutſch=
land
unter der jetzigen, von den Sozialdemokraten beeinflußten
Negierung ſeine weſtliche Politik noch vertiefen und gegen Mos=
kau
ausbauen könnte. Der Umſtand, daß Deutſchland in Kowno
und Warſchau zur ruhigen Klärung der beiderſeitigen Ange=
legenheiten
gemahnt hat, hat in Moskau Grauen hervor=
gerufen
. Denn nichts würde den ſowjetruſſiſchen Einfluß im
polniſch=litauiſchen Konfliktſtoffe. Das Wilng=Problem iſt für
Verwirklichung polniſch=baltiſcher Pläne unter der Aegide Frank=
reichs
und Englands zu verhindern. Jetzt jedoch, wo England
und Frankreich ihre Entente cordiale verſtärken, wo Amerika
den Krieg ächtet, ohne mit Rußland zu rechnen, wo Waſhington
ſich mit Nanking verſöhnt, wo ſchließlich Deutſchland nicht das
geringſte Intereſſe an einer Fortdauer der polniſch=litauiſchen
Konflikte hat, jetzt treten die innen= und außenpolitiſchen Dinge
Nußlands in ein ſteriliſiertes Verhältnis, d. h. die ruſſiſchen
Trümpfe werden von keiner Seite mehr ernſtlich akzeptiert. Die
Schwere dieſer ſelbſtverſchuldeten Tragik liegt in der Gleichzeitig=
keit
der ſich verſchlimmernden inneren Sorgen und der immer
ausſichtsloſer werdenden Geld= und Kredithoffnungen auf das
In dieſen Tagen verläßt der Chef der polniſchen höheren Ausland. Denn ein Staat, der ſich jahrelang gegen die Rege=
lung
alter Verpſlichtungen aus der Nationaliſierung her gewei=
gert
hat, und jetzt, wie aus London gemeldet und hier nicht
dementiert wird, Entſchädigungen an enteignete ruſſiſche Oelfeld=
So laviert die Kreml=Preſſe denn zwiſchen den Großmächten
tragsgemäß Polemiken vom Zaun bricht, um durch die Aeuße=
rungen
der Gegenſeite retende Schlupfwinkel ausſpionieren zu
Kreml ſich vor die Eutſcheidung über grundlegende neue Zuge=
ſtändniſſe
an das Ausland geſtellt, unter welchen Zugeſtändniſſen
Weiß die Wilhelmſtraße ſich in Paris und London gegen
Zufällel in der Behaudlung des ruſſchen Problems geſicherts

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Seite 2

Zweite Weltkraftkonferenz 1930.

Erſie große internationale techn.= wiſſenſchaft=
liche
Tagung nach dem Krieg in Deutſchland.
* Berlin, 7. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Awf Einladung des Deutſchen Nationalen Komitees und
unter Mitwirkung des Internationalen Hauptausſchuſſes der
Weltkraftkonferenz findet in der Zeit vom 16. bis 25. Juni 1930
in Berlin die zweite Weltkraftkonferenz ſtatt. Dieſe Vollkonferenz,
die der im Juli 1924 in London ſtattgehabten folgt und an der
nicht weniger als 47 Staaten teilnehmen werden, wird als
erſte große internationale techniſch= wiſſen=
ſchaftliche
Tagung, die nach dem Kriege in
Deutſchland ſtattfindet, ein Ereignis von Weltbedeu=
tung
nicht nur für die techniſch=intereſſierten Kreiſe, ſondern auch
ſür die breiteſte Oeffentlichkeit ſein. Durch vorangehende Teil=
konferenzen
der Weltkraftkonferenz in London, Barcelona und
Tokio dürfte das Intereſſe der Allgemeinheit an der genannten
Veranſtaltung in erheblichem Maße geweckt werden. Allein den
Bemühungen des Deutſchen Nationalen Komitees, das als Mit=
glieder
faſt alle Reichsbehörden, an der Spitze das Auswärtige
Amt, zählt, iſt es zu verdanken, daß dieſe große Tagung, die zu=
erſt
in Rom ſtattfinden ſollte, nunmehr endgültig nach Berlin
verlegt wurde.
Aufgabe der Weltkraftkonferenz iſt es, durch internationale
Zuſammenarbeit die Ausnutzung und Entwichlung der Kraft=
quellen
der einzelnen Länder in wiſſenſchaftlicher und induſtriel=
ker
Richtung zu fördern. Dieſe Forderung geſchieht einmal durch
Erfahrungsaustauſch über die techniſche Entwicklung in der
Landwirtſchaft, dem Bewäſſerungsweſen, ſowie der Beförderung
zu Lande, zu Waſſer und in der Luft, ferner durch Tagungen
von Bau=, Elektro=, Maſchinen= und Bergbauingenieuren, ſowie
ſonſtigen techniſchen Fachleuten, durch Befvagung der Kreiſe, die
Kraft verbrauchen, und der Induſtrien, die die Mittel zur Er=
zeugung
und Verwendung von Kraft herſtellen, und zum Schluß
durch Tagungen über die Einrichtung eines ſtändigen Weltbüros
zur Sammlung von Unterlagen, zur Aufſtellung von Nachweiſen
der Kraftquellen des Erdballes und zum Austauſch induſtrieller
und wiſſenſchaftlicher Erfahrungen durch beſondere Vertreter in
verſchiedenen Ländern.
Unabhängig von den einzelnen Gruppen und Untergruppen
des techniſchen Programms wird die 2. Weltkraftkonferenz in drei
oder vier Vorträgen vor allen Teilnehmern der Tagung zuſam=
menfaſſend
einige ſehr wichtige große Ausblicke auf die Geſamt=
gebiete
der Energieerzeugung und Energieverwendung durch
hervorragende Vertreter der internationalen Technick und Wirt=
ſchaft
bringen.
Das techniſche Programm dieſer 2. Weltkraftkonferenz, deren
Bedeutung nicht genug hervorgehoben werden kann, ſetzt ſich aus
der Entgegennahme von Beiträgen über Energiequellen, Ener=
gieerzeugung
, Transport und Speicherung, Energievewwendung,
und ſchließlich dem Vertrieb von Energie zuſammen, die das
Büro der 2. Weltkraftkonferenz zu zuſammenfaſſenden Weltüber=
ſichten
verarbeiten wird. Wie unendlich wichtig eine Zuſammen=
arbeit
auf dem Gebiete der Energieerzeugung und ihrer Verwen=
dung
iſt, geht ſchon daraus hervor, daß mechaniſche, elektriſche
und Wärmeenergie heute auf allen Gebieten menſchlichen Schaf=
fens
Verwendung finden: in der Landwirtſchaft zur Gewinnung
von Düngemitteln, zur Be= und Entwäſſerung großer Lände=
reien
, in der Hauswirtſchaft und im Gewerbe zum Antrieb von
Kleinmaſchinen des Haushalts, im Verkehrsweſen in der Umſtel=
lung
der Eiſenbahn auf den elektriſchen Betrieb, in der Verbeſ=
ſerung
der Wärmeausnutzung der Lokomotiven, im Bergbau und
Hüttenweſen zur unmittelbaren Gewinnung und Umwandlung

Vom Tage.

Botſchafter von Prittwitz iſt auf der Reiſe von
Amerika nach Deutſchland in Cherbourg eingetroffen.

Die öſterreichiſche Delegation für die bevor=
ſtehende
Hauptverſammlung des Völkerbundes fetzt
ſich wie folgt zuſanmen: Erſter Delegierter Bundeskanzler Dr. Seipel,
zweiter Delegierter der öſterreſchiſche Vertreter beim Völkerbund, Ge=
jandter
Pflügl, dritter Delegierter der öſterreichiſche Geſandte in Bern,
Hoffinger.
Wie aus Riga gemeldet wird, überreichte der polniſche Gefandte
geſtern dem litauiſchen Geſandten in Riga eine Note, in der die pol=
niſche
Regierung vorſchlägt, die für Mitte Auguſt in
Königsberg geplante polniſch=litaniſche Konferenz auf
den 30. Auguſt zu verſchieben und in Genf abzu=
halten
.
Der Papſt hat den Jeſuitenpater Gianfranpecchi, der an der
Nordpolfahrt teilgenomnmen hat, beauftragt, dem General Nobile
den beſonderen Segen zu überbringen und ihm gleichzeitig eine gol=
dene
Medaille zu überreichen.

Die vertragswidrige Beſetzung.
Räumt das Rheinland!

Das Sekretariat des Völkerbundes veröffentlicht ſoeben die

Das geſunkene italieniſche U=Boot konnte gehoben
werden. Die 30 Mann ſtarke Beſatzung war tot. (Siehe auch
Reich und Ausland.)

Zwiſchen der Vank Morgan und der ſpaniſchen Regierung iſt
ein Abkommen abgeſchloſſen worden, wonach Spanien Kredite
für die Stabiliſierung der Peſeta gewährt werden.
Die Höhe dieſer Kredite wird vorläufig noch geheimgehalten.

Wie aus Superior (Wisconſin) gemeldet wird, erklärte Präſi=
dent
Coolidge dem Senator Dale, daß er die Wahl Hoovers
zum Präſidenten für nahezu ſicher halte. Er ſelbſt

beabſichtige, aktiven Anteil an den Wahlkämpfen zugunſten Hoovers zu
nehmen.
Nach amerikaniſchen Feſtiſtellungen an Ort und Stelle ſind an der
polniſch=litauiſchen Grenze keine Truppenkonzentrationen
wahrnehmbar.

In Angora ſind vier türkiſch=ruſſiſche Verträge
worden.

abgeſchloſſen

von Eiſen und Metallen mittels elektriſcher Energie, und nicht
zuletzt im Bauweſen und in den Fabrikbetrieben.
Wir dürfen alſo wünſchen und hoffen, daß der Erfolg dieſer
2. Weltkraftkonferenz die in ſie geſetzten Erwartngen voll und
ganz rechtfertigt und der Verwendung der Energiequellen neue
Gebiete erſchließen und die ſchon beſtehenden immer mehr aus=
dehnen
und verbeſſern wird.

Die Stabiliſierung der ſpaniſchen Währung.

Madrid, 7. Auguſt.

Das Finanzminiſterium veröffentlicht eine Mitteilung, in der
es heißt, daß der durch Dekret vom 25. Juni 1928 zur Bekämpfung
der internationalen Spekulation geſchaffene Währungskontroll=
ausſchuß
zuſammengetreten iſt, der ſämtliche organiſatoriſchen
Maßnahmen getroffen hat, um den Spekulationsmanövern auf
allen Märkten, die den Kurs der Peſeta beherrſchen, erfolgreich
zu begegnen. Zu dieſem Zwecke iſt dem Ausſchuß das Ver=
fügungsrecht
über die umfangreichen Kredite verliehen worden,
die einflußreiche engliſche und amerikaniſche Bankfirmen der
Bank von Spanien zur Stabiliſierung der ſpaniſchen Währung
eingeräumt haben. Das Londoner Bankenſyndikat ſteht unter
der Führung der Midland=Bank, das New Yorker unter Leitung
der Morgan=Bank. An beiden Konſortien ſind die bedeutendſten
Bankfirmen der beiden Länder beteiligt.

Tagesordnung der 51. Ratstagung, die am 30. Auguſt beginnn
Offiziell wird wohl der litauiſch=polniſche Konflikt im Mitteln

punkt der Debatte ſtehen. Der Rat wird hier endlich einen Auss
gleich ſchaffen müſſen, wenn er nicht eine Kataſtrophe herauff
beſchwören will. Das eigentliche Thema aber, das der Ratss
tagung eine Bedeutung gibt, wird die Rheinlandräumung ſeinn
Wie die Frage angeſchnitten werden ſoll, darüber gehen die Aufn
faſſungen noch ſehr weit auseinander. Das wird wohl auch erfnt
geklärt werden, wenn Ende des Monats der Reichsaußenminiſter=
Dr. Streſemann wieder in Berlin iſt. Man könnte daran denkenn
daß Deutſchland in der Vollverſammlung ſelbſt auf den Wider=
ſpruch
zwiſchen dem Verlangen nach Abrüſtung und der Beſetzungg
die im Widerſpruch zum § 431 des Verſailler Friedensvertrages;
ſteht, hinweiſt. Ein ſolcher amtlicher Schritt wird wohl nur unter= werden, wenn er Ausſicht auf Erfolg verſpricht; ſonſtin
wird man verſuchen, hinter den Kuliſſen zu arbeiten. Dazu wärer
ja in Paris, falls Dr. Streſemann zur Unterzeichnung dess
Kellogg=Paktes dorthin fahren ſollte, die beſte Gelegenheit. Herm
Kellogg hat aber bereits abgelehnt und ſich für desintereſſiert er=
klärt
. Amerika will darüber erſt ſprechen, wenn die Wahlen vor= ſind. Im übrigen ergibt ſich vielleicht aus einer Ausſpracheu
zwiſchen Herrn Dr. Streſemann und Herrn Poincaré ein An= zur weiteren Klärung der Lage. Die Sozialiſtenm
haben in Brüſſel auf der Tagung ihrer Internationale die Fan= geblaſen und ſich für die Räumung ſtark gemacht, leider nurn
in Worten. Herr Leon Blum hat es abgelehnt, aus der Räu=
mung
ein Schachergeſchäft zu machen. Er trifft ſich damit durch=
aus
mit der Meinung Deutſchlands. Die franzöſiſchen Sozialiſteny
haben aber bisher peinlich alles vermieden, was irgendwie einen
Druck auf die franzöſiſche Regierung bedeuten könnte, und des=
halb
iſt von dieſer Seite nichts zu erwarten. Die deutſche Regie=
rung
wird auf ſich allein geſtellt ſein, wenn ſie den Verſuch macht.
die ſinnloſe und vertragswidrige Beſetzung des Rheinlandes zu
beſeitigen.

Chamberlains Erkrankung. Lord Cuſhendun
zu ſeinem Vertreter ernannt.

EP. London, 7. Auguſt.

Der engliſche König hat ſeine Zuſrimmung erteilt, daß Lord Cuſhen=
un
während der zeitweiligen Abweſenheit von Sir Auſten Chamber=
lain
zum ſtellvertretenden Staatsſekretär für auswärtige Angelegen=
heiten
ernannt wird. Infolge ſeiner jüngſten Erkrankung iſt Sir
Auſten Chamberlain angewieſen worden, rollſtändig der Ruhe zu pfle=
gen
, bevor er ſeine Amtsgeſchäfte wiedev aufnimmt. Lord Cuſhendun
wird auch als hauptſächlichſter engliſcher Vertreter die Stelle von Sir
Auſten Chamberlain bei den kommenden Zuſammenkünften des Völker=
bundsrats
wie bei der Vollverſammlung des Völkerbundes einnehmen.
Man nimmt an, daß die Vertretung etva drei Monate dauern wird.
Im Augenblick iſt noch nicht entſchieden, ob Sir Auſten Chamberlain
unter dieſen Umſtänden nah Paris gehen wird oder nicht.

Der Brüſſeler Sozialiſienkongreß zur
Räumungsfrage.
EP. Brüſſel, 7. Auguſt.
Geſtern abend veranſtalteten die belgiſchen Delegierten deß
Kongreſſes der Sozialiſtiſchen Internationale zu Ehren der aus=
ländiſchen
Teilnehmer ein Bankett, wobei verſchiedene Reden ge=
halten
wurden. Der belgiſche Delegierte de Brouckere erklärte,
daß die Belgier zwar durch den Krieg am meiſten gelitten hät=
ten
. Trotzdem ſei ihr Wunſch, mit ihren deutſchen Nachbarn in
guten Beziehungen zu leben und mit allen Kräften an der
deutſch=franzöſiſchen Annäherung mitzuarbeiten. Der deutſche
Delegierte Breitſcheid erklärte, daß die Verſöhnung zwiſchen
Deutſchland und Frankreich die Baſis des Weltfriedens darſtelle,
Leider ſei die Verſöhnung noch erſchwert durch die Aufrechterhal=
tung
der Rheinlandbeſatzung. Die deutſchen Sozialdemokraten
verlangten die Räumung auf Grund des Selbſtbeſtimmungs=
rechtes
der Völker, weil ſie überzeugt ſeien, daß der Friede ſo=
lange
nicht geſichert ſein könne, als das Rheinland beſetzt ſei.
Man habe eine wahre Lanze in den Leib des deutſchen Volkes
geſtoßen. Léon Blum erklärte in ſeiner Anſprache, daß die fran=
zöſiſch
=deutſche Annäherung auch nach ſeiner Anſicht die Grund=
bedingung
für den europäiſchen Frieden darſtelle. Die Beſetzung
des Rheinlandes ſei ein Ueberbleibſel des Krieges, das ver=
ſchwinden
müſſe. Es beſtehe kein Grund, das Rheinland weſter=
hin
beſetzt zu halten. Die franzöſiſchen Sozialiſten ſeien auch da=
gegen
, daß die Räumung zu einem Kuhhandel herabgewürdigt
werde.

In der heutigen Vollſitzung der Sozialiſtiſchen Internationale
hielt der italieniſche Delegierte Turati eine lange Anklagerede
gegen den Fascismus. Der ruſſiſche Demokrat Dann ſprach über
die Unterſchiede und Uebereinſtimmungen zwiſchen dem Bolſche=
wismus
und dem Fascismus und über die Bekämpfung des
Kommunismus. Der Engländer Buxton billigte den
Kellogg=Pakt, da dieſer die Abrüſtung begünſtige, trat für die
ſofortige Räumung des Rheinlandes ein und for=
derte
die Löſung des Minderheitenproblems unter Mitwirkung
des Völkerbundes. Er hält die Wiederaufnahme der politiſchen
und der Handelsbeziehungen zwiſchen England und Rußland fur
notwendig. Die bolſchewiſtiſchen Abrüſtungsvorſchläge müßten
in Erwägung gezogen werden. Aegypten müſſe die völlige Son=
veränität
zugeſtanden werden.

4 Joſef Maria Olbrich.

Die Darmſtädter Künſtlerkolonie, Großherzog Ernſt Ludwigs
Schöpfung, die den Namen Darmſtadt als Kunſtſtadt weit in die
Welt getragen, ſtand in der Blüte ihrer künſtleriſchen Entfaltung,
als vor nunmehr zwanzig Jahren am 7. Auguſt 1908 von Düſſel=
dorf
aus der Telegraph die Kunde vom Hinſcheiden Joſef Maria
Olbrichs in die Welt trug. Mit ihm war die ſtärkſte Stütze der
Künſtlerkolonie ganz plötzlich und unerwartet dahingegangen.
Mitten aus ſroher, unerſchöpflicher Schaffensluſt heraus, die
Bruſt gefüllt mit künſtleriſchem Tatendrang, begeiſtert zu neuem
großen Werke, wurde der geniale Künſtler, eine der ſtärkſten Hoff=
nungen
der damaligen Kunſtepoche, abgerufen. Tragiſch war
ſein Heimgang. Wenige Tage vorher ward ihm lange erſehntes
Familienglück, die Geburt eines Töchterchens, zuteil. Kurze
Krankheit, von der er zunächſt im Weißen Hirſch bei Dresden
Erholung ſuchte, ſetzte ſeinem Leben und ſeinem Schaffen ein
Ende.
In Olbrichs Schaffen war ein Stück moderner Kunſtkultur
verkörpert, das einer ganzen Zeitepoche ſein Gepräge gab und
deſſen Spuren in der Geſchichte der Architektur und des Kunſt=
gewerbes
nie verwehen werden. Wenigen Künſtlern waren in
dem Alter, da er gehen mußte, ſo große Erfolge beſchieden, aber
wenige auch hatten ſie ſich ſo ſchwer erkämpfen müſſen wie Joſef
Maria Olbrich. Er war bei feinſter künſtleriſcher Begabung eine
Kampf= und Kraftnatur, die kein Unterordnen, kein Ablehnen,
kein Anhängigbleiben kannte, die ſich, gründend auf bewußte neue
künſtleriſche Erkenntnis, durchdringen mußte. Er hatte den Mut
und durfte ihn haben, der Welt zu ſagen, was wir jungen
Künſtler euch geben, iſt ein Neues, dieſes Neue iſt das einzig
Wahre, Schöne‟ Er und ſeine Mitſchöpfer, im Streben, den
neuen Kunſtſtil zu finden, predigten die Wahrheit in der Kunſt.
Vielleicht noch unbewußt, heute in der neuen Sachlichkeit zu
ſtarker Betonung gelangt, gründete ſein Schaffen auf der Be=
tonung
der Echtheit des Materials und der Schönheit des Zweck=
mäßigen
.
Was Olbrich als Künſtler für Heſſens Hauptſtadt getan, wird
nie vergeſſen werden. Wir verdanken ihm neben vielem anderen
die Künſtlerkolonie überhaupt, deren Krönung der Bau des Aus=
ſtellungshauſes
mit dem Hochzeitsturm war, der zum neuen
Wahrzeichen Darmſtadts wurde und die zu beſuchen wohl kein
Fremder, der Darmſtadt betritt, unterläßt. Was zur Zeit blühen=
den
Schaffens in der Künſtlerkolonie Darmſtädter Stil bedeu=
tete
, iſt Olbrichs Schöpfung. Sein Wirken in Darmſtadt bedeutete
eine neue Epoche in der Entwicklung. Seine unerſchöpfliche
Schaffenskraft, ſeine ſtets einander in ſchneller Folge ablöſenden
Ideen befruchteten Kunſt und Kunſtgewerbe ſo, daß heute noch
und bielleicht in alle Zukunft Künſtler bewußt oder unbewußt in

ſeinen Spuren wandeln, auf ſeinen Schultern weiter bauen am
Werk der neuen Kunſt.
Joſef Maria Olbrich war am 22. Dezember 1867 in Troppau
geboren. Als Schüler der Architektenſchule des Barons von
Haſenauer und Otto Wagner an der K. K. Akademie in Wien
erbaute er 1898 das Ausſtellungsgebäude der Wiener Sezeſſion,
das ihn mit einem Schlage zur Berühmtheit machte. 1899 wurde
er mit ſechs anderen Künſtlern vom Großherzog von Heſſen nach
Darmſtadt berufen, wo er bis zu ſeinem Tode Führer der Darm=
ſtädter
Künſtler war. Er war Erbauer des Ernſt=Ludwig=Hauſes
und einer Reihe weiterer Häuſer der Künſtlerkolonie. 1904 er=
baute
er die drei Häuſer Ecke Stiſtſtraße und die ſogenannte Drei=
Häuſer=Gruppe, die im Mittelpunkt der Ausſtellung 1904 ſtand.
Das Ausſtellungsgebäude, der Hochzeitsturm und die beiden
Brunnen am Luiſenplatz waren ſeine letzten Werke in Darmſtadt
Daneben hat er eine große Anzahl Villen am Rhein erſtellt und
das monumentale Warenhaus Tietz in Düſſeldorf, deſſen Fertig=
ſtellung
er nicht mehr erlebte. Der Frauenroſenhof auf der
Ausſtellung 19077 in Köln erregte vielfach Aufſehen in der
Kunſtwelt.

Am 12. Auguſt 1908 wurde der Künſtler unter ganz unge=
wöhnlicher
Teilnahme auf dem Friedhof an der Nieder= Ram=
ſtädter
Straße zu Grabe getragen. Dieſe Beiſetzung und die am
8. Oktober 1908 im Ausſtellungshauſe folgende Totenfeier waren
nach Art und Umfang ſo ungewöhnlich, daß nur die Beiſetzungs=
feiern
für gekrönte Häupter zum Vergleich herangezogen werden
können.
Sein Leben und ſein Schaffen war ein Sehnen nach Schön=
heit
, die er allerdings auf anderen Wegen ſuchte, als bis dahin
von dem Altertum Künſtler Schönheit ſchufen. Die Beiſetzungs=
und Totenfeier waren abgeſtimmt auf den großen Schönheits=
ſucher
und waren Schöpfung ſeiner Künſtlerkollegen ſeiner
würdig.
2X

Der Fernſeher kommt!

Von Carl Anders.

(Der neue Apparat des Profeſſors Karolus. Erſte Vorführungen in
Leipzig. In einiger Zeit vollwertige Bildübertragung. Haus=
empfänger
ſind ſehr teuer.)

Dem Leitziger Profeſſor Karolus, der Phyſiker an der dortigen
Univerſität iſt, war es ſchon vor einiger Zeit gelungen, das beſte Syſtem
der Bildübertragung ausfindig zu machen. Nunmehr gelang es ihm
auch, einen Apparat zu konſtruieren, mit dem das Fernſehen auf funken=
telegraphiſchem
Wege möglich wird. Allerdings wird es ſich bei der
neuen Anlage zunächſt nur um Uebertragung von Bildſtreifen, noch
nicht von Vorgängen in der Wirklichkeit an ſich handeln. Trotzdem aber

ſtellt die neue Methode einen rieſigen Fortſchritt auf dem Gebiete der
funkentelegraphiſchen Lichtbildübertragung dar und erweiſt ſich als de
deutend gebrauchsfähiger als das Syſtem des Amerikaners Bird, o0d
bisher für das geeignetſte gehalten wurde. Schon vor einiger Zeit wil
es dem Leipziger Profeſſor, der mit der Telefunken=Geſellſchaft z0
ſammenarbeitet, geglückt, ein elektriſches Lichtrelais herzuſtellen, o0d
die elektriſchen Wellen an der Empfängerſtation zu Lichtwellen gurnee
vervandelt. Dieſe ſogenannte TeCefunken=Karolus=Zelle ſtellt eine
Nitrobenzol=gefüllten Behälter dar, der ſeine Lichtdurchläſſigkeit i
Tempo der Stromſchwankungen, die durch die elektriſchen Wellen e
beigeführt werden, verändert. Nachdem mit dieſer Telefunken=Karole=
Zelle die ſchwierigſte Frage aller Bildübertragungen gelöſt worden m
konnte es nur noch einige Monate Arbeit koſten, bevor es Profeſſoe
Karolus gelang, das Problem der funkentelegraphiſchen Lichtbilduchee
tragung überhaupt zu löſen. Soll das Bild für das menſchliche Aube
wirklich lebendig ſein, ſo müſſen in der Sekunde zwölf Bilder erſch
nen oder 100 000 bis 120 000 Bildpunkte in der Sekunde. Dieſe voue
Leiſtung iſt allerdings bisher noch nicht erreicht worden, ſondern
Höchſtfall wurden jetzt 80 000 Bildpunkte übertragen oder acht Bilder."
der Sekunde. Die Uebertragung geſchieht im einzelnen folgeno.
maßen: Das zu übertragende Bild wird auf eine Walze aufgeſpan!.
die rotiert. Darauf fällt ein dünner Lichtſtrahl, der dieſe Walze
Spirallinien abtaſtet. Dieſer Strahl wird reflektiert, gelangt in .
Photozelle und wird dort in elektriſche Stromſchwankungen umgech
delt. Durch einen Verſtärker gelangen dieſe auf den Sender und M.
den dann ausgeſtrahlt. An der Empfangsſtation werden die Wcue‟
zunächſt wieder verſtärkt und dann in der Telefunken=Karolusd‟
wiederum in Lichtſchwankungen zurückverwandelt. Neuerdings arbeſt
Karolus auch ohne das Reflektieren des Abtaſteſtrahles auf der Senoe
ſeite. Der Lichtſtrahl gelangt direkt durch das abgetaſtete Filmbil. "
die Photozelle und dadurch wird eine höhere Sekundenleiſtung Ekſſe
licht und die Bilder gewinnen an Schärfe. Die letzten Verſuche häbe
ſchon recht erfreuliche Erfolge zutage gefördert. Die acht Bilder, die.
der Sekunde erſcheinen, entwerfen ſchon ein recht deutliches Bild für. De
menſchliche Auge, wenn die Bewegungen auch noch eckig ſind und. S
Ganze etwa den Eindruck eines alten, ziemlich langſam ablauſen..
Films macht. Vollkommen vermieden ſind aber jetzt ſchon die Enſ
lungen durch rote Flechen, wie ſie beim Syſtem Bird ſtets auſtral..
und nur ein leichter gelblicher Schimmer überdeckt das erſcheinende B.
Bereits heute ſind die Uebertragungen ſo ſcharf, daß man Porkk.,
ohne weiteres erkennen kann. Die neue Methode iſt noch durchaus de‟
vollkommnungsfähig und es werden auch noch manche Verbeſſerhls.
angebracht werden müſſen, bevor der Fernſeher wirklich ganz Ni
bar wird. Uebrigens dürfte damit allein noch nicht das Fernſehen ſüt
jeden Nundfunkhörer möglich werden, da der Empfänger im Beſte."
ziemlich koſtſpieligen Apparatur ſein muß. Neben der Karolus=Zelle
iſt ein Verſtärker mit einer Spannung von 500 Volt nötig und vor !.
Dingen ein Spiegelrad, das die aus der Zelle kommenden Schwankun=
en
auffängt und rotierend auf die Sehfläche überträgt. Dazu braucht
man weiter noch einen Elektromotor von 600750 Tounn und alle dieſe
Apparate zuſammen ſtellen ſich heute noch auf ungefähr 1500 Mc.
Doch es iſt zu hoffen, daß mit der Vervollkommnung der ganzen 9*
thode auch die Empfängervorrichtungen verbilligt werden konneit.

as
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man
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würfen. und

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wird Sache de
Nächte den
haben. Soll
der engliſch=f.
müſſen.

ſaodt wird v

[ ][  ][ ]

Von unſerem A=Korreſpondenter

Paris, 7. Auguft.
Das engliſch=franzöſiſche Marine=Abkommen erfährt, trotzdem
nan ſeinen Inhalt noch nicht kennt oder gerade deshalb
ſiele und widerſprechende Kommentare. In der franzöſiſchen
BTeſſe kommt vielfach Unzufriedenheit und Mißtrauen zum Aus=
ſnaick
. Man befürchtet, von den Engländern übervorteilt zu ſein.
Dre Rechte beklagt im voraus die franzöſiſchen Konzeſſionen,
ſarxen genaue Tragweite ſie noch nicht kennt. Anderſeits bemerkt
nan auch mancherorts eine gewiſſe Nervoſität wegen den noch
iklaren politiſchen Folgen des Abkommens.
Wenn die franzöſiſche Preſſe das Abkommen für die See=
ſrrüſtung
mit gemiſchten Gefühlen und nicht immer freundlich
ſekrachtet, ſo verſchwindet dieſe Unzufriedenheit beinahe voll=
omimen
neben der wilden Oppoſition, welche die engliſchen Libe=
alen
dieſem Projekt bereiten. Blätter wie Mancheſter Guar=
ſinn
überhäufen die engliſche Regierung mit den ſchärfſten Vor=
püärfen
. Und dabei treffen manche giftige Pfeile die franzöſiſche
lurßenpolitik.
Das Ausland kritiſiert ebenfalls ſcharf dieſes Abrüſtungs=
ETommen. Die Italiener haben es einen bilateralen Pakt ge=
auft
, wo doch alle Mächte an ihm teilnehmen ſollten. In Amerika
eirhält man ſich reſerviert; aber trotz dieſer Reſerve iſt die Unzu=
redenheit
aus allen Kommentaren durchzufühlen. Um ſo zufrie=
ener
zeigt man ſich aber in Japan.
Was iſt geſchehen? England und Frankreich ſind unter ſich
ieer die Abrüſtungsfrage oder richtiger über einen ihrer wichtig=
ſem
Punkte einig geworden und unterbreiten ein gemeinſam aus=
enrbeitetes
Projekt den übrigen intereſſierten Mächten. Betrachtet
nan dieſe Tatſache für ſich allein, ſo kann man daraus höchſtens
olgern, daß dieſes Projekt, welches unter Umſtänden die Grund=
aue
der neuen Abrüſtungskonferenz ſein wird, durch ſeinen Auf=
art
und Geiſt vor allem die engliſchen und franzöſiſchen Inter=
ſſien
begünſtigen wird. Auch ſind Paris und London einer von
iner dritten Seite kommenden eventuell unangenehmen Initia=
he
zuvorgekommen. Der engliſch=franzöſiſche Abrüſtungsvorſchlag
in.ß wenn man von ſeiner Bedeutung ein einigermaßen klares
.d gewinnen will im Rahmen des engliſch=franzöſiſchen Ver=
ättniſſes
betrachtet werden. Und dann entdeckt man, daß er nur
inen Teil der ſeit langem beſtehenden engliſch=franzöſiſchen Zu=
imimenarbeit
bildet, welche von der Kolonialpolitik aus ihren
ussgang nahm.
Mas Seeabrüſiungs=Abkommen unverbindlich
EP. London, 7. Aug.
Im Hinblick auf die zahlreichen, vielfach widerſprechenden
emmmentare der engliſchen und nichtengliſchen Preſſe über den
harakter des engliſch=franzöſiſchen Abkommens über die Ein=
hiränkung
der Rüſtungen zur See wird an zuſtändiger Stelle
intgeteilt, daß von einem Abkommen in formellem Sinne gar
eune Rede ſei. Irgend ein Schriftſtück, das von beiden Seiten
nz=erzeichnet worden ſei, beſteht nicht. Es handelt ſich vielmehr
m einen Niederſchlag der Ergebniſſe von Beſprechungen zwiſchen
er. Marineſachverſtändigen der beiden Länder, denen die poli=
ſege
Führung zugeſtimmt hat. Die Grundſätze, über die man
ch. geeinigt habe, ſeien in etwa 56 Punkten feſtgelegt. Das
zueriftſtück ſelbſt iſt ungefähr 1½ Schreibmaſchinenſeiten lang.
in, ihm ſind lediglich die Marinefragen behandelt. Hinweiſe
dar Bemerkungen über Probleme der Abrüſtung zu Lande
hren. Der Text dieſer Niederſchrift iſt telegraphiſch ſowohl an
Zihſhington wie an Rom als auch an Tokio übermittelt worden.
13 wird beſtätigt, daß der Grundſatz der Schiffahrtskategorien
eioerſeits angenommen worden iſt, jedoch ſind irgendwelche
aölen über ie Höchſttonnage jeder Kategorie nicht in dem
ſcriftſtück enthalten, ſondern die Ausarbeitung von Einzelheiten
nintd Sache der Zukunft ſein, ſobald die anderen hauptſächlichſten
7ücchte den engliſch=franzöſiſchen Standpunkt eingenommen
ahen. Sollte dieſe Zuſtimmung nicht erfolgen, ſo wird zunächſt
er engliſch=franzöſiſche Schritt als erledigt angeſehen werden
Uſſſen.

WAus den Darmſtädter Lichtſpieltheatern.
Helia.
Trotz Sommer und Sommerprogramm ſtarker Beſuch. Das
ii iche Ausfallen des U. T. kommt den drei anderen Kinos ſehr
gutte, vor allem Helia Die Gefangene von Shang=
a
.. iſt allerdings ein Film, der auch in einer beſſeren Saiſon
ſen Spitzenleiſtungen zählt. Scheinbar ſind aus den letzten
meſiſchen Kämpfen zwiſchen der Süd= und Nordarmee hiſto=
che
Filmſtreifen verwendet, um eine Handlung von ſtarker
ranatik zu umrahmen und ihr einen wahrheitechten Hinter=
nund
zu geben. Allerdings ſind eine Anzahl Kampfſzenen ge=
Un, ebenſo wie die in den Kämpfen zerſtörten Stadtteile von
harnghai. Aber dieſe Szenen und Bauten ſind ſehr gut geſtellt
id wirken verhältnismäßig echt. Der Konflikt iſt in die Kämpfe
naänverwoben: Der engliſche Konſul einer chineſiſchen Hafen=
d
. wird von dem ſiegreich vordringenden General der Süd=
mee
Hai Lung gefangen geſetzt gerade in dem Augenblick, da
m= junge Gattin eintrifft, ihn zu beſuchen. Mit ihr fährt ein
gläſcher Berichterſtatter, der eine heitere Note in die Handlung
inrgt. Ein Fluchtverſuch, bei dem der Konſul einen Wachtpoſten
ſchiießt, wird entdeckt, und der Konſul ſoll erſchoſſen werden.
u kommt das etwas ins Kitſchige Gehende, das aber durch
musgezeichnete ſchauſpieleriſche Leiſtung des Generals ge=
ban
wird. Der China=General verliebt ſich in die junge Eng=
nderin
und erbietet ſich, den Gatten freizulaſſen, wenn ſie bei
m bleibt. So ergibt ſich die Möglichkeit, einige Auseinander=
zmigen
weltanſchaulicher Art einzuflechten: den Hochmut der
ſißen gegen die gelbe Raſſe, deren Hoffnung auf Abſchaffung
r Fremdherrſchaft uſw. Im Moment der höchſten Gefahr
mmit natürlich die Entſetzung der Gefangenen durch die Eng=
ndzer
, deren Flotte gute Arbeit leiſtet, und alles geht zu gutem
die aus.
Darſtelleriſch ſteht an erſter Stelle Bernhard Goetzke als
imeral Hai Lung, der dieſen Chineſen faſt raſſeecht ſpielt, brutal
Ddiüberlegen, verſchlagen und ſinnlich unbeherrſcht. Carmen
omi (Maria) und Agna Peterſen (Li) bringen weibliche
Am ut in das Kriegsſpiel, Curt Veſpermann iſt ein netter
ithterſtatter, Jack Trevor ein jugendlicher Konſul. Geza
n. Bolvarys Regie arbeitet gut.
En Stelle von Rin=tin=tin läuft ein luſtiger amerika=
icheer
Fliegerfilm, in dem mit großem Aufwand von Militär
d. Fliegern eine grotesk=komiſche Handlung aufgebaut wird,
wiel techniſche Effekte bringt.
Palaſt=Lichtſpiele
ingt einen Pat und Patachon, der vielleicht nicht zu Un=
iht
, als der beſte Film dieſer populären Komiker genannt wird,

Mittwoch den 8 Auguſt 1928
Amerika vom Seerüſiungs=Abkommen
beunruhigt.
EP. London, 7. Auguſt.
Ein Bericht der Daily News aus Waſhington ſpricht er=
neut
die Sorge aus, daß das Abkommen zwiſchen England und
Frankreich über die Einſchränkung der Rüſtungen zur See eine
erhebliche Unruhe in dortigen Regierungskreiſen hervorgerufen
habe. Kellogg habe die engliſche Regierung um weitere Einzel=
heiten
erſucht. Es beſtehe guter Grund zu der Annahme, daß der
tatſächliche Text des Abkommens in Waſhington immer noch
nicht eingetroffen ſei. Im Hinblick darauf, daß die verſchiedenen
engliſchen und franzöſiſchen Kommentare zu der Haltung Ameri=
kas
ſehr zu Ungunſten Englands gewirkt haben, ſagt die Daily
News daß die engliſche Regierung eine ſehr einfache Pflicht zu
erfüllen habe. Die müſſe jedes Verdachtsmoment beſeitigen, in=
dem
ſie ſofort ohne jede Verzögerung die vollen Einzelheiten
des Vertrages bekanntgebe.
Während die Mehrzahl der engliſchen Blätter, beſonders
die Blätter des Lord Rothermere, aber auch die gemäßigte Sun=
day
Ties, der Anſicht Ausdruck gegeben hatten, das See=
rüſtungsabkommen
zwiſchen Frankreich und England werde zu
einer erheblichen Stärkung der Stellung Englands in den wei=
teren
Abrüſtungsverhandlungen mit dem Vereinigten Staaten
führen, iſt heute unter dem Einfluß der eingetroffenen Nachrichten
aus Amerika eine Schwenkung eingetreten. Die engliſchen Be=
richterſtatter
in Amerika melden übereinſtimmend, in Waſhing=
ton
beſtehe der Eindruck, daß das engliſch=franzöſiſche Abkommen
die Vereinigten Staaten in eine ungünſtige Lage bringe, und daß
Amerika ſich davor hüten müſſe, ein Abkommen politiſchen
Charakters zu unterzeichnen, das zu Verwicklungen führen
könnte, die nicht mit den Traditionen amerikaniſcher Politik ver=
einbar
wären. Kellogg halte vor ſeiner Aeußerung einen Mei=
nungsaustauſch
mit dem Präſidenten Coolidge für nötig, und die
amerikaniſchen Marineſachverſtändigen unterſuchten zunächſt die
engliſche Note, zu der weitere Informationen für notwendig
erachtet würden. New York Herald Tribune befürchtet eine
Gefährdung für die Erneuerung des Waſhingtoner Vertrages
und rechnet damit, daß Präſident Coolidge unter Umſtänden die
weitere Teilnahme an den Abrüſtungsbeſprechungen in Genf ab=
lehnen
werde.
Für die hierdurch wachgerufenen Beſorgniſſe in engliſchen
Kreiſen iſt die Verſicherung des diplomatiſchen Korreſpondenten
des Daily Telegraph bezeichnend, der engliſch=franzöſiſche Ver=
trag
beſitze noch keinen endgültigen Charakter, ſondern habe
lediglich informatoriſche Bedeutung. Er werde erſt dann in
Kraft treten, wenn die Vereinigten Staaten, Japan und auch
die übrigen Staaten ſoweit ſie Teilnehmer an der allgemeinen
Abrüſtungskonferenz ſeien, dem Abkommen beigetreten wären.
Außerdem lägen keine Anzeichen dafür vor, daß mit den fran=
zöſiſchen
Zugeſtändniſſen an Großbritannien Zugeſtändniſſe Eng=
lands
gegenüber Frankreich hinſichtlich der militäriſchen Streit=
kräfte
verbunden ſeien, wenn auch eine Milderung des eng=
liſchen
Standpunktes hinſichtlich der auf die Aushebung auf=
gebauten
Armeen nicht von der Hand zu weiſen ſei. Ein Marine=
bündnis
zwiſchen Großbritannien und Frankreich ſei ſchon im
Hinblick auf den Charakter des Locarnopaktes unmöglich. Auch
dürfe man nicht vergeſſen, daß ſich Chamberlain erſt kürzlich für
die baldige Räumung des Rheinlandes ausgeſprochen habe.
Der Kelloggpaft und Rußland.
EP. London, 7. Auguft.
Wie International News Service, aus Waſhington be=
richtet
, herrſcht in amerikaniſchen offiziellen Kreiſen die Befürch=
tung
, daß eine etwaige Einladung Sowjetrußlands zur Unter=
zeichnung
des Kriegsächtungspaktes als eine Anerkennung der
ruſſiſchen Regierung durch die Vereinigten Staaten ausgelegt
werden könne. Außerdem müßte die amerikaniſche Regierung
vermeiden, daß die zur Unterzeichnung des Paktes eingeladenen
europäiſchen Regierungen durch eine Beteiligung Rußlands in
eine unangenehme Lage gebracht würden. Man hält es für
möglich, dieſe Schwierigkeiten dadurch zu überwinden, daß die
Einladung Rußlands der franzöſiſchen Regierung überlaſſen
würde.

König Amanullahs Geſchenk an Deutſchland.

Eine koſtbare Buddhafigur
wurde von König Amanullah von Afghaniſtan dem Berliner
Muſeum für Völkerkunde geſchenkt. Das prachtvolle Kunſtwerk
ſt 1800 Jahre alt. Auch anderen Berliner Muſeen hat der König
in dankbarer Erinnerung an die ſchönen Berliner Tage Geſchenke
zukommen laſſen.

Seite 3

Das elſäfſiſche Labyrinth.
Noch keine Löſung der Mandatsfrage Richlins
und Roſſés.
EP. Paris, 7. Auguſt.
In treffender Weiſe ſchilderte dieſer Tage das Oeuvre die
durch die Begnadigung der elſäſſiſchen Abgeordneten Dr. Ricklin
und Roſſé geſchaffene unentwirrbare Lage. Die Be=
gnadigung
, ſo ſchreibt das Blatt, bringt für die ſchwierige
Situation keine Löſung. Ricklin und Roſſé wurden nicht nur
zu einem Jahr Gefängnis, ſondern auch zu fünf Jahren Aufent=
haltsverbot
verurteilt. Nach dem Geſetz muß dieſes Aufenthalts=
verbot
mindeſtens für das Departement, in dem die Straftat be=
gangen
wurde, und für das Seine=Departement durchgeführt
werden. Ricklin und Roſſé, die vom Schwurgericht des Haut=
Rhin für im Haut=Rhin begangene Straftaten verurteilt worden
ſind, hatten kaum das Gefängnis verlaſſen, ſo hielten ſie ſchon
Verſammlungen im Haut=Rhin ab, wo ſie außerdem ihren Wohn=
ſitz
haben. Die Polizei ſchließt die Augen. Aber es kommen noch
ſchwierigere Fälle. Unter dem Aufenthaltsverbot haben Ricklin
und Roſſé im Prinzip nicht das Recht, nach Paris zu kommen.
Aber ſie ſind von der Kammer als Abgeordnete anerkannt, deren
Mandat Gültigkeit beſitzt. Und die Kammer tagt in Paris. Nun
können wir verſichern, daß wenigſtens Ricklin in dieſen Tagen
nach Paris kommen wird. Wird man ihn an den Stadttoren
verhaften? Und auf Grund welchen Geſetzes wird man einen
Deputierten daran verhindern, ſich zum Palais Bourbon zu be=
geben
? Ricklin und Roſſé haben die Abſicht, beim Kammerpräſi=
dium
Geſetzentwürfe niederzulegen. Was werden die Dienſt=
ſtellen
des Palais Bourbon antworten? Außerdem wollen die
beiden Abgeordneten den Kammerpräſidenten Bouiſſon beſuchen,
um von ihm Aufklärungen über ihre Situation und ihre Rechte
zu erhalten. In welchen verlorenen Winkel wird ſich der Kammer=
präſident
flüchten, um derart delikate Fragen nicht beantworten
zu müſſen? Endlich werden Ricklin und Roſſé ſowie ihre Freunde
Schall und Faßhauer für die Generalratswahlen im Oktober kan=
didieren
. Was wird der unglückliche Präfekt tun? Wird er die
Kandidatur der zwei von der Kammer validierten Abgeordneten
ablehnen oder wird er ſie von zwei Männern annehmen, die
ihrer bürgerlichen und politiſchen Rechte beraubt worden ſind?
Wie wird die Regierung ſich aus all dieſen ſtacheligen Fällen
ziehen? Niemand weiß es, nicht einmal ſie ſelbſt!
Um die Wiederwählbarkeit Spaniens in den
Völkerbundsrat.
EP. Genf, 7. Auguſt.
Frankreich und England haben den gleichzeitig auch von
Deutſchland beim Generalſekretär des Völkerbundes unternom=
menen
Schritt, der die Wiederwählbarkeitserklärung Spaniens
ſofort nach ſeiner mit Sicherheit zu erwartenden Wahl in den
Völkerbundsrat bezweckt, durch beſondere Schreiben begründet.
Beide Briefe wurden heute abend vom Generalſekretariat ver=
öffentlicht
. Der Brief der franzöſiſchen Regierung ſpricht von der
ſchmerzlichen Kriſe, die im Jahre 1926 entſtanden ſei, dadurch,
daß das Ziel, das ſich die Bundesverſammlung geſteckt hatte,
nicht vollkommen, erreicht werden konnte, und meint, daß die
Spuren dieſer Kriſe bei der durch die Rückkehr Spaniens in den
Völkerbund ſich nunmehr bietenden Gelegenheit verwiſcht werden
ſollten. Das könne nach Auffaſſung der franzöſiſchen Regierung
am beſten dadurch erreicht werden, daß die bevorſtehenden Rats=
zvahlen
nochmals unter die gleichen Bedingungen geſtellt wer=
den
, wie die vor zwei Jahren, und die Bundesverſammlung da=
mit
die Möglichkeit erhalte, die Wiederwählbarkeit eines nicht=
ſtändigen
Ratsmitgliedes ſofort nach ſeiner Wahl auszuſprechen.
Der im weſentlichen analoge Brief der engliſchen Regierung
bedauert, daß 1926 die für Uebergangsvorſchriften vorgeſehene
Lage ſich nicht ganz nach den Anſichten der damaligen Bundes=
verſammlung
entwickelt hat und bezeichnet es als wünſchens=
wert
und logiſch, daß für die nächſten Ratswahlen nochmals die
gleichen Uebergangsvorſchriften in Kraft geſetzt werden, die 1926
für die erſte Ratswahl nach dem neuen Wahlverfahren angewen=
det
worden waren.

wenn er auch nicht ganz neu zu ſein ſcheint. Der Humor dieſer
beiden Prachtkerle iſt ſo wundervoll primitiv und gutmütig, dabei
ſo überwältigend komiſch, daß man aus dem Lachen nicht heraus=
kommt
. Zudem hat dieſer Film eine gewiſſe erzieheriſche Ten=
denz
, er iſt eine köſtliche Parodie auf die Sucht der Neureichen,
vornehm zu wirken.
Als Beifilm läuft ein echtes und rechtes Wildweſt=Drama,
Das Todeslaſſo mit Leo Maloney in der Hauptrolle,
der Amerikas gefeiertſter Wildweſtreiter ſein ſoll. Dieſe Filme
haben mit Recht immer ihr Publikum, weil ſie eine Fülle von
Geſchehen bringen. Es wird fabelhaft geritten, und zwar in
hübſchen romantiſchen Landſchaften, unglaublich ſicher geſchoſſen,
geboxt, gerauft, es wird geſchwelgt in Edelmut und in Schurkerei,
und es findet immer alles ein happy end‟. Dieſe Amerika=
**
Filme ſind beſſer, als viele andere von drüben.

Der Strauß‟. Ein Buch für junge Mädchen. Im Auftrage des
Berliner Lehrerverbandes herausgegeben von Gertrud Fauth. Wie
oft greifen junge Menſchen na.h Büchern in ihrem Leſehunger und legen
ſie enttäuſcht beiſeite, weil ſie zu ſchwer, zu langweilig oder auch zu
kindiſch ſind. Sie ſuchen nach Büichern, die ihrem Alter und ſeinen
Idealen entſprechen, und finden ſie ſelten. Sie wiſſen nicht, daß es
wenig Werke gibt, die gute Literatur ſind und zugleich Jugendbüßcher.
Dieſem Mangel verſucht der bunte Strauß, der hier aus mancherlei
Garten= und Feldblumen zuſamengebunden iſt, abzuhelfen. Wertvolles
und Reizvolles der älteren und neuen Literatur, mit Betonung des für
Frauenkreiſe Intercſſanten, Aufſätze über Kunſt, Wiſſenſchaft, Technik,
aus Lebensſchickſalen und Ländern, Ernſt und Fröhbichkeit ziehen im
Wechſel der Zeiten an den Leſern vorüber. Vedeutende Frauen, wie
Amalie Dietrich, Annette v. Droſte, Käte Kollwitz uſw. weiſen auf große
Ziele, Aufſätze und Bilder über die künſtleriſchen Beſtrebungen auf
weiblichen Gebieten, Kultur der Kleidung, Gymnaſtik uſw. geben An=
regung
. Heimat und Ferne tauchen in reizvollen Schilderungn, in
ſchönen Bildtafeln vor uns auf. Die Volkskunſt, deren Pflege ſich die
Jugend heute wieder angelegen ſein läßt, trägt mit feinen, alten Volks=
liedern
, mit anſchaubicher Sprickwörterweisheit, Valladen und Sagen
zur Belebung des Buches bei. Jeder kommt auf ſeine Rechnung.
Der Fröhliche beim Schelmenhumor, der Grübelnde bei jenen Aufſätzen,
die zur Selbſtbeſinnung führen, und der Leſehungrige wird ſicher nicht
nur die Novellen guter Meiſter, ſondern auch die lebendigen Schilde=
rungen
und die Schickſale bedeutender Frauen in Tagebücherblättern
und Briefen leſen. Dieſes feine Buch wird über den Kreis junger
Mädchen hinaus auch von der reifen Frau und den übrigen Familien=
mitgliedern
wegen der Reichhaltigkeit der Beiträge, der feinſinnig ge=
troffenen
Auswahl der Stoffe und der künſtleriſchen Bildtafeln freudig
begrüßt werden. Dieſes vorliegende Werk iſt bei der Deutſchen Buel=
Gemeinſchaft, Berlin S.W. 61, Teltowerſtr. 29, erſchienen. Für den
geringen vierteljährlichen Mitgliedsbeitrag von 4 20 Mk. erhält das
Mitglied einen prächtigen Halblederband nach eigener Wahl und vier=
zehntägig
die illuſtrierte Zeitſchrift Die Leſeſtunde koſtenfrei ins
Saus geſandt. Weit über dreihunderttauſeno Mitglieder haben ſich in
drei Jahren dieſer Gemeinſchaft angeſchloſſen. Ausführliche Werbe=
ſchrift
Roe wird durch die D.BG keſtenlos verſandt.

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Denken Sie also an den

Nummer 219

Sett.

den 8. Auguſt 1928

Mittwoch

Die Seburt unſeres dohnes arl O/0ilhelm, zeigen im dank=
barer
Freude an
Rechtsanwalt DDr. Hems düß u. rau Biselotte
geb. Simmer
(Michelstadt i. O.
z. St. Darmstadt
Klinik Dr. S0olff. Dr. Koffmann,
(*20410
7. August 1928.

Karl Kröcker
Liesel Kröcker
geb. Jung
Vermählte

Darmstadt

Kahlertstr. 11

Kirchliche Trauung: Mittwoch den, 8. August, 3 Uhr
in der Johanneskirche.
(20487

Dipl. Ing. Walter Inhülsen
lrene Inhülsen
geb. Moll
Vermählte
Wülfrath
Darmstadt

Rheinland
Kirchliche Trauung: Mittwoch,

Klesstr. 86.
8. August, 15 Uhr in d. Stadtkapelle
( 20501

Dalien
bei Sterbefällen, ſpe=
ziell
weiße Dalien f
Kränze, abzug. Näh.
Beſſungerſtr. 97, pt.
*20425)
Evang. Junge, im
Alter von 3½ J., in
gute Pfle e zu geb.
Angebvte u. B 182
an die Gſchſt. *20481

Todes=Anzeige.

Allen Verwandten, Freunden und Bekannten
die tieftraurige Nachricht, daß es Gott dem All=
mächtigen
gefallen hat, unſeren lieben Bruder,
Schwager und Onkel
Sohann Michel
Finanzrat i. R.
heute plötzlich und unerwartet, infolge eines Herz=
ſchlages
, im Alter von 64 Jahren, zu ſich in die
Ewigkeit abzurufen.
(12705
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Hebaſtian Michel und Geſchwiſter
Waldmichelbach, den 6. Auguſt 1928.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den
9. Auguſt 1928, nachmittags 3½ Uhr, ſtatt.

Ihre Vermählung geben bekannt:
Dipl. Ing. Otto Frank
Harta Frank geb. Wehrheim
Darmſiadt, den 8. Auguſt 1928.
Berlin=Niederſchöneweide, Jennſtr. 21. (* 20232

Am 4. ds. Mts. wurde unſer 1. Kommandant,
Ober=Brandmeiſter
Suuulg Voger
durch den Tod von uns gerufen. 64 Jahre
hat derſelbe unſerer Wehr angehört. Was
derſelbe in dieſer langen Zeit ſeiner Vater=
ſtadt
und ſeinen Mitbürgern geleiſtet hat,
wird unvergeſſen bleiben.
Wir verlieren in ihm einen lieben Kame=
raden
, deſſen Andenken bei uns hoch in Ehren
gehalten wird.
12718
Der Vorſtand
der Freiwilligen Feuerwehr Darmſtadt

Erkläre
meine Verlobung mit Fräu=
lein
Kätha Schoch, Darm=
ſiadt
, Heinheimerſtraße 72, I.,
ſeit 3. 8. 28. als gelöſt.
Georg Saemann
z 3. Darmſtadt, Heinheimerſtr. 23, I.
(* 20427
Die Eheleute Berſch, feiern
am 9. ds. Mis. das Feſi der
ſilbernen Hochzeit
Glückauf zur Goldenen!
20431

wird bis zum 3. Sep=
tember
vertreten
von den Herren
Dr. Koch
San.-R. Dr. Orth
Dr. Vidal
Dr. Schiffer
ab 13. Auguſt
SanR.Dr Ouetsch
(12720)

Zurückgekehrt
Dr. Nou.

Von der Reiſe
zurück

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und Frau Eva, geb. Dotter, Rabenau=
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43, feiern am 10. Auguſt 1928,
das Feſt der
* 20490
ſilbernen Hochzeit.

Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die Anhänglichkeit und liebe=
volle
Teilnahme, die durch die vielen
Ehrungen und Blumenſpenden, wäh=
rend
der Krankheit und bei dem
Hinſcheiden unſerer lieben Schwe=
ſter
, bezeugt wurden, ſagen wir
hiermit unſeren herzlichſten Dank.
Ganz beſonders danken wir Herrn
Pfarrer Wagner für die wohltuenden
Worte an der Bahre der Entſchlafe=
nen
, den Aerzten, Aerztin und Schwe=
ſtern
des Stadtkrankenhauſes für
die aufopfernde Pflege und allen
denen, die ihr das letzte Geleit gaben.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Carl Steinmann und Braut
Gertrud Pollack, geb. Steinmann
Jakob Pollack
(*20518
Rola Pollack
Darmſtadt, den 7. Auguſt 1928.

Dankſagung.
Für die uns anläßlich un=
ſeres
ſchweren Verluſies er=
wieſene
Teilnahme ſagen wir
herzlichen Dank.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen
i. d. u.: (12710
Lilli Hartmann, geb. Ommen
Dieburg, den 5. Auguſi 1928.

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Vereini

e

und ſind

[ ][  ][ ]

ſtaummer 219
Alus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 8. Auguſt.
Die Mannſchaft des Darmſtädter Freiballons Union wohlbehalten
zd. Wie wir erfahren, iſt die Beſatzung des Darmſtädter Freiballons
iwun am Dienstag abend wohlbehalten hier eingetvoffen. Ueber
1 zAlugverlauf erfahren wir von authentiſcher Seite: Der Ballon
lon iſt am Sonntag nachmittag 4,15 Uhr mit Direktor Deku als
A6e und Frau Dezu fowie dem heſſiſchen Innenminiſter Leuſchner
a ullgſſagieren an Bord auf dem Darmſtädter Flugplatz geſtartet. Der
St ging glatt von ſtatten. Die Landung erfolgte noch an gleichen
29 um 8,15 Uhr abends in Heinersreuth bei Bayreuth. Miniſter
2hüner hatte die Orientierung übernommen, ſo daß ſich der Führer
ge geinen Aufgaben widmen konnte. Dadurch ging die Fahrt flott
imtten. Die zurückgelegte Luftlinie beträgt 206 Kilometer; die
295mittsgeſchwindigkeit ungefähr 51 Kilometer. Der letzte Teil
dbeſtrecke BambergBayreuth, der teilweiſe über das Bamberger
S emgebiet ging, wurde in 30 Minuten zurückgelegt in einer Stun=
ſee
Ehlindigkeit alſo vor zirka 110 Kilometern. Die Landung er=
ſhe
, da inzwiſchen die Dämmerung einbrach und man nicht die tſche=
dhe
Grenze überfliegen wollte, trotz heftiger Winde und trotz der
5ütrannungsleitungen glatt. Während der Führer Deku die Reiß=
wg
, hatte der Miniſter in die Korbleine gegriffen, um die Schleif=
des
Vallons möglichſt abzubremſen. Dabei zog er ſich eine ſchmerz=
Austugelung des rechten Oberarmes zu. Aerztlzche Hilfe war
iut zur Stelle. Der Arm wurde wieder eingerenlt. Von einem
Fbruch, wie verſchieden gemeldet wurde, kann alſo keine Rede ſein.
AAATontag wurde der Ballon verpackt und am Dieustag die Heim=
yſ
rngetreten.
Z. Beerdigung des Feuerwehrveteranen Ludwig Vogel. Unter
kürmrdentlich ſtarker Beteiligung, beſonders ſeitens der Feuerwehrleute
MLrarmſtadt und Umgebung, wurde am Montag nachmittag die ſterb=
1ſ eülle des 1. Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Darm=
MALudwig Vogel, zu Grabe getragen. Ludwig Vogel gehörte der
fw lligen Feuerwehr Darmſtadt ſeit dem Jahre 1862 an. Man darf
WEl zer gehörte mit zu den Gründern der Darmſtädter Feuerwehr, der
eige beſten Kräfte ſeines Lebens gewidmet hat. In den 66 Jahren
eir Feuerwehrtätigkeit hat er ſich das Vertrauen und die Achtung
n irur ſeiner Kameraden, ſondern auch weiter Kreiſe der Bevölkerung
eiaroen, und ſelbſt unter den ſchwierigſten Verhältniſſen, mit primitib
qubzſnatteten Feuerlöſchgeräten, war er mit zur Stelle, wenn es galt,
füſte: Nächſten Hab und Gut einzutreten. Bei einer unendlichen An=
zu
iven Bränden war er hervorragend an den Löſchmaßnahmen betei=
112om Jahre 1883 bis 1897 war er Brandmeiſter beim dritten Zuge,
vM8S7 bis 1821, 2. Kommandant, und als Branddirektor Fiſcher ſtarb,
wueger zum 1. Kommandanten berufen, welchen Poſten er inne hatte,
blſihr der Tod abrief. Er war, der älteſte aktive Feuerwehrmann
Hen.. Allein 48 Jahre verſah er den Feuerwehrdienſt im Heſſiſchen
Aſte theater. Der Sarg war in der Leichenhalle aufgebahrt und vier
Fbie der Wehr hielten die Ehrenwache. Unter den Trauerklängen und
um Worantritt der Fahne und der Standarte aus dem Jahre 1849
blee ſſich die Trauerverſammlung nach dem Grabe. Nach einer ein=
diutz
wllen Gedächtnispredigt würdigte der ſtellvertretende Kommandant
dbfriw. Feuerwehr Hofmann die großen Verdienſte des Verſtor=
blen
rum das Feuerlöſchweſen und legte für die Freiw. Feuerwehr
eiſt ſranz nieder. Ihm folgte Branddirektor Winter für die
Blef euerwehr, Kreisfeuerwehrinſpektor Karpfinger für den
Kſuwerband Darmſtadt der Freiw. Feuevwehren, Direftor Bolän=
di
inr die Stadtverwaltung und ein Vertreter des Heſſiſchen Landes=
t
1ßeus. Den Trauerreden, war zu entnehmen, welch große Verdicnſte ſich
Bkol während der langen Reihe von Jahren um das Feuerlöſchweſen
es rien, wie er bei Tag und Nacht auf dem Poſten war und ſein
Afl fingeſetzt hatte bei den oft harten Kämpfen um die Vervollkomm=
niAtſer
Löſchgeräte uſw. Daneben war er aber auch als Menſch durch
ſc flü=benswürdiges Weſen allgemein beliebt und geſchätzt.
Ammeldung des in Amerika freigegebenen deutſchen Eigen=
tuhr
.! Von der Heſſiſchen Induſtrie= und Handelskammer Darm=
ſt//g
wird uns mitgeteilt: Es wird Klage darüber geführt, daß
vlfi meutſche Firmen nur ſehr langſam ihre Anſprüche an dem
iſilnnerika freigegebenen deutſchen Eigentum geltend machen,
olſwlA die Anmeldefriſt nur kurz iſt. Es iſt deshalb zu befürch=
1ARdnß ein großer Teil der Anſprüche nicht rechtzeitig ange=
minet
wird und hierdurch die deutſche Wirtſchaft ſehr große
Bfeke erleidet, zumal mit einer Friſtverlängerung nicht zu
roxer iſt. An alle in Frage kommenden deutſchen Firmen geht
dim ſdie dringende Mahnung, ihre Anſprüche mit größter Be=
ſchhrntigung
anzumelden, auf keinen Fall die feſtgeſetzte Friſt zu
vißunnen.
Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
Dkaſimdt. Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Heute Mittwoch,
uſſaitags 4 Uhr, wird zu kleinen Preiſen von 50 Pf. 1 Mk. und
195Mſrk., das beliebte Kindermärchen Hänſel und Gretel, gegeben.
A4Ml3 8 Uhr und täglich finden Wiederholungen der Operette Katia,
düſtanzerin von Jean Gilbert ſtatt. Als Leander gaſtiert Walter
Fiſtmun vom Nationaltheater Mannheim. Am Samstag, dem
114uxuſt, gelangt die Operette Die Bajadere von Emmerich Kalman
urfführung, dem Komponiſten der Operetten Gräfin Mariza und
A8 Cfſardasfürſtin. Die Bajadere gehört mit zu den beſten Ope=
10% ſEmmerich Kalmans und ſeien von den vorkommenden Duetten
uſſſtu a. erwähnt: Lotosblume, ich liebe dich, Na, iſt es nicht ein
ſüfe Schatz, Reizend iſt’s, nach Müh und Plag, Will man heut=
zu
ſte ſichick und modern ſein uſw. Sonntag, den 12. Auguſt, nach=
mſtzs
3 Uhr, wird als Familien= und Fremdenvorſtellung zu er=
mlſichtmn
Preiſen von 13 Mk. die erfolgreiche Operette Die gold’ne
Mſlenän gegeben.
Baſtſpiel des Berliner Metropoltheaters im Orpheum. Als das
Bſuer Metropoltheater in Breslau mit der Luſtigen Sünderin,
g0pitz, ſchrieb die Breslauer Preſſe über Heidi Eisler: Heidi Eisler,
eilerdny nenkobold mit unwiderſtehlichem Temperament, geſanglich nett
pomnend, tänzeriſch überaus vielfeitig. Dieſe mannigfaltigen, mit
Gllſha ck und unaufdringlichem Witz angewandten Mittel geben der
Oſtelung eine köſtliche Durchführung. In Heidi Eislev findet
miſuab es vereinigt, was man von einer weltſtädtiſchen Operettendiva
vd ſtagen zu müſſen glaubt: Charme, Pikanterie und eine nette
Sltim- Heidi Eisler iſt eine entzückende Frau, die ſich im Sturm
diſſunſt ihres Publikums zu erringen weiß. Heidi Eisler in
deilritselrolle ſah reizend aus, ſang, tanzta und wirbelte über die
Blie rund war unwiderſtehlich in ihrer grotesken Tanzkomik.
Wereinigung früherer Leibgardiſten Darmſtadt. Wie aus der
heStel- Anzeige erſichtlich, hat der Kartenverkauf für die Denkmals=
79eni und ſind die Vorverkaufsſtellen in der Anzeige bekannt gemacht.
Oſußuntrittspreis der Mitglieder iſt einſchließlich Feſtbuch und Feſt=
ahlßpir
für die ganze Dauer des Feſtes und für ſämtliche Veranſtal=
tum
innerhalb des Feſthallengebäudes ſehr niedrig gehalten. Fer=
ndEimm
jedes Mitglied für ſeine Familienangehörigen eine Beikarte
lölle Mäheres in unſerer Anzeige und Anzeige des Bundes Heſſiſcher Käthchen von Heilbronn gegeben wird. Die für Schluck
LaNroiſten.
ug endherbergen in Darmſtadt. Es konnte in letzter Zeit ſehr oft
fel nzellt werden, daß ſelbſt die hieſigen Einwohner nicht wiſſen, wo ſich
in irmſtadt die Jugendherbergen befinden, und ſei dies hiermit nach=
ſta
8) moch einmal mitgeteilt. Mädchenbleibe befindet ſich in der
Mk. iſſtraße 70, Herbergsmutter Frau Meher, und die Buben=
bülG
- in der Dieſterwegſchule, Blumenthalſtraße 35, Herr
Bll GGerade in den Ferien iſt es doppelt wichtig, der nach hier kom=
miſan
warwvernoen Jugend, die meiſtens müde hier eintrifft, ſchnell
deiſ Lg in die Jugendherbergen zeigen zu können.
Segelflugſport der Jungfliegergruppe der Heffenflieger E. V.
Wöſelannt, fand am Sonntag bei dem herrlichen Flugtag die Taufe
deißsütmen Segelgleiter Gewerberat und Schulrat der Jungflieger=
gri
e Fratt. Die Grupe iſt am Dienstag mit den Segelmaſchinen
uriſch Beitung des Vorſitzenden, Herrn Kleſinski nach der Die hierunter erſchelnenden Noilzen ſind ausſchließlich als Hinweſſe auf Anzelgen zu befrachten.
Würlnppe (Rhön) abgereiſt, um an den verſchiedenen Veranſtaltun=
geluer
, Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft teilzunehmen. Leider iſt es der
Güche; nicht möglich, ſich an dem Segelwettbcwverb zu beteiligen, da 30 Uhr, im Deutſchen Haus, Alexanderſtraße 18: Vortrag des Herrn
TgAhme verhindert war. Trotzdem werden mehrere Jungflieger
ihlMogelführerprüfung ablegen. Es iſt dies das erſtemal, daß die
juim Köruppe an den Rhönveranſtaltungen teilnimmt, und wünſchen noch, abends 8 Uhr, ein Künſtlerkonzert ſtatt bei freiem Eintritt. Siche
wiſczye gute Erfolge.
DDie erſte Einbahnſtraße in Darmſtadt. Wie uns der Heſſiſche
A//molil=Club Darmſtadt mitteilt, iſt die obere Eliſabethenſtraße ab
hdAuss Einbahnſtraße bezeichnet. Der Fahrverkehr iſt alſo nur noch Auguſt. Im Programm ſind vorgeſehen für Donnerstag: Operetten=,
dilla ſiabethenſtraße in der Richtung vom Ludwigsplatz bis zur Wil= Verfaſſungstag=s, Konzert mit feſtlichem Charakter. Matthias Weber
ha Anariſtraße für Fahrzeuge aller Art geſperrt iſt.
DDer Steuer= und Wirtſchaftskalender, der bereits am 25. Juli
ve/sEnſtlicht war, gibt Termine für den 10. und 15. Auguſt bekannt, 8 Uhr abends, ſpielt das Stadtoucheſter unter Leitung ſeines Kapell=
Waf) wir beſonders hinweiſen

Mittwoch den 8 Auguſk 1928
* Martens Start im Kleinflugzeug zum
Europaflug.
fahren, heute vormittag auf dem hieſigen Flugplatz mit einem Alein=
flugzeug
(35 PS Anzani=Motor) der Flugzeugwerke Gebrüder Müller= wenigſtens mir, als ich mich trotz der Eiſenbahnunfälle der letzten
Rundflug erfolgen ſoll. In Frankfurt a. M. wird Martens eine mit dem Sonderzug nach Königswinter entführem ließ.
Zwiſchenlandung vornehmen und die Preſſe empfangen, um ſie über
ſeine Flugpläne zu informieren. Soweit uns bekannt iſt, iſt eine landliedes ging mir durch den Sinn. Ich ſollte ſie noch oft hören in
größere Flugroute feſtgelegt. Ueber die Einzelheiten kann porerſt noch
nichts geſagt werden. Feſt ſteht lediglich, daß das erſte Projekt eines
die nähere Flugroute durch die Leitung der Ila (Internationale Luft= umrankten Felsgeſtein, mit ſeinen fröhlichen Menſchen, die die Lebendig=
fahrt
=Ausſtellung) ſie findet in der Zeit vom 7. bis 28. Oktober in
Berlin ſtatt mitgeteilt werden. Der Flug wird übrigens von der haben, mit ſeinen Frauen und Mädchen, in deren Blauaugen der rhei=
des
Benzintanks wurden lediglich die Seitenwände vom Rumpfe ge= des Lebens ſeine ſtrenge Färbung niwmt. Das zeigt, ſich nicht nur an
trennt. Der Schaden iſt bereits ausgebeſſert, ſo daß dem Start heute, den ſchmucken Ortſchaften, die behäbig und breit in die Landſchaft an
vormittag nichts mehr im Wege ſteht.

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(12732

Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Ju feſtlich geſchwückten Turn=
hauſe
veranſtaltete der Verein einen ſehr gut verlaufenen Feſtabend
Mittwoch in dem Vereinshaus der Tgſ. Darmſtadt Quartier bezogen
hatten. Die Feſtfolge beſtritten die beiden Vereine. Nach einem Er=
öffnungsmarſch
von einer Abteilung der Kapelle Weber und dem Be=
grüßungslied
begrüßte der 1 Sprecher der Tgf. Darmſtadt 1875 die Inſeln Gravenwerth und Nonnenwerth, auf Rolandseck uſw. wird
Turner und Ehrengäſte. Er gedachte in ſeiner wohldurchdachten Rede
des Mannes deſſen 150. Geburtstag man am 11. Auguſt feiert, des
Turnvaters Friedrich Ludwig Jahn; im Hintergrund der Bühne ſah
man alle Abteilungen um die Jahnbüſte gruppiert. Ferner erinnerte
er an die große turneriſche Verauſtaltung, das 14. Deutſche Turnfeſt,
das ja eigenilich den Anlaß zu dieſer Neiſe und auch zu dieſem Feſt=
abend
gegeben hatte. Oberreallehrer Turner Roth begrüßte die Hol=
ſteiner
im Namen des A. f. L. und der Stadt und Turuer Rechtsanwalk
Kalbhenn im Namen der Darmſtidter Turnerſchaf. Der 1. Vorſitzende
der Pinneberger dankte in bewegten Worten für die überaus freund=
liche
Aufnahme gerade hier in Darmſtadt, und ſein Gut Heil, galr
der deutſchen Turnere:. Nun folgte das Volkslied Schleswig=Holſtein
meerumſchlungen‟. Die nun folgenden turneriſchen Vorführungen
konnten alle ſehr gut gefallen, ſo das Varrenturnen der Tgf. Darm=
ſiadt
, die Stabübungen von 2 Turnerinnen des T.V. Pinneberg; ſchön
waren auch die Geſellſchaftsübungen von 2 Turnern des gleichen Ver=
eins
. Das Pferdſpringen einer gemiſchten Riege des Pinneberger Ver=
eins
gefiel ſehr gut und bewunderte man hie= die guten Leiſtungen der
Turnerinnen. 4 Turnerinnen der Turngefellſchaft zeigten ſehr ſchöne
Keulenübungen und die Turner bewieſen anſchließend ihre Stärke am
Hochreck. Den Abſchluß bildete ein Trapezturnen der Tgf. Darmſtadt,
Las ein jehr gutes Ende des turneniſchen Programms brochte. Nach
Erledigung dieſer Feſtfolge kamen noch einige humoriſtiſche Vorträge,
die auch einen guten Beifall fanden. Der 1. Sprecher gedachte ferner
der Sieger beider Vereine auf dem Deutſchen Turnfeſt, und mit einem
kräftigen Gut Heil dankte der ſehr gut beſetzte Saal den wackeren
Kämpfern. Der muſikaliſiche Teil lag in beſten Händen, ſorgte doch
Obermuſikmeiſter Matthias Weber für die nötige Feſtſtimrmung, und
nur zu bald wuar die Zeit zum Aufbruch gekommen. Die Ausſchmückung
des Saales hatte die Gärtnerei Hermann Schulz, Erbacher Straße,
übernommer. Zum Schluß dankte der 1. Sprecher des Turnvereins
Pinneberg nochmals für die liebevolle Aufnahme, ſeiner Mitglieder,
und mit einem Gut Heil und Händedruck verahſchiedete man ſich,
in der Hoffnung, bei dem Gegenbeſuch 1929 gleich ſchöne Stunden ver=
leben
zu dürfen. Nicht vergeſſen wollen wir diejenigen Turner, die
ſich um den Abend verdient gemacht haben; ihnen ſei auch an dieſer
Stelle herzlich gedankt.

Das desund-
heitswasser
!

(V.12126)
Friedrich Schaefer, Darmſtadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45

Der Gau Darmſtadt des Heſſiſchen Sängerbundes wird ſich an
der Verfaſſungsſeier in der Städtiſchen Feſthalle beteiligen. Als
Maſſenchor wird Der Deutſche Chorgeſang unter Léitung des Kom=
wiM
und die Wiederſehensfeier am 18., 19 und W. Auguſt d. J. be= poniſten K. Grim zum Vortrag gebracht. Die Probe für den Maſſen=
chor
findet am Donnerstag abend 8½ Uhr in der Turnhalle der Runde=
turmſchule
ſtatt. (Näheres ſiehe heutige Anzeige.)
Heidelberger Feſtſpiele. Das Büro der Heidelberger Feſtſpiele
teilt mit, daß am Mittwoch, den 8. Auguſt, ſtatt Schluck und Jau
und Jau genommenen Karden können eventuell bei der Bücherſtube
Bodenheimer zurückgegeben bzw. umgetauſcht werden.

Lokale Veranſtaltungen.

imn keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
Baſtlerbund der Sendung. Mittvoch, den 8. Auguſt,
del Eive, ſchon vorige Woche begann und ſie durch die Taufe an der Scola; Ausſprache. Es wird um recht zahlreiche Beteiligung gebeten.
Orangeriegarten. Im Orangeriehaus findet heute Mitt=
heutige
Anzeige.)
Heſſiſcher Hof. Weitere volkstümſiche Konzerte in die=
ſer
Woche finden ſtatt: Donnerstag, den 9., und Samstag, den 11.
milch von der Wilhelminenſtraße bis zum Ludwigsplatz, während Luder= und Walzerabend, für Samstag, den 11. Auguſt, anläßlich des
leitet an beiden Abenden perſönlich. (Näheres durch Inſerate.)
Herrngarten=Café. Heute Mittwoch, den 8. Auguſt,
meiſters W. Schlupp ſein Mittwochs=Konzert.

Rheinlandfahrt.

Eine Fahrt an den Rhein iſt immer ein Genuß, auch wenn die
Der bekannte Segelflieger Martens wird, wie wir zuverläſſig er= Sonne nicht ſcheint. Nur muß man ſeine Grillen zu Hauſe laſſen, dann
wird auch eine verregnete Rheinfahrt zum Erlebnis. So erging es
Griesheim nach Berlin ſtarten, von wo aus der Start zu einem Europa= Wochen von der Reichsbahndirektion Mainz am vergangenen Sonntag
Wie iſt es doch am Rhein ſo ſchön .! Die Melodie eines Rhein=
den
nächſten Stunden, geſungen von Menſchen, die für kurze Zeit an
ſeinen Ufern ausſpannten von den Sorgen des Alltags und ſich be=
Geſamt=Europafluges daran geſcheitert iſt, daß verſchiedene Zonen des rauſchten an der Melodie: Nur am Rhsin, da möcht’ ich leben .. .!"
Auslandes nicht überflogen werden dürfen. In Berlin wird Martens Am Rhein mit ſeinen bucogekrönten Hüigeln und ſeinem wein=
keit
des ſchnellfließenden Stromes und die Kraft tes Weins in ſich
Ila und den Griesheimer Flugzeugwerken finanziert. Die geſtern durch niſche Himmel ſich lachend widerſpiegelt, auch wenn die Wolken in den
einen Teil der Preſſe gegangene Meldung von einer ſchweren Beſchä= Vergen hängen. Der rheiniſche Frohſinn iſt wie eine heilbringende
digung des Flugzeuges bewahrheitet ſich nicht. Durch eine Exploſion Arznei, die das ſchwerfällige Blut in Wallung bringt und dem Ernſt
den Ufern des Stromes gebettot ſind, nicht nur an den Burgen, die
ſtolz und kühn in übermütiger Fröhlichkeit in den Hinmel ragen, nicht
nur au dem Völtchen, das ſein ſchweres Tagwerk mit Liedern und Scher=
zen
würzt; das zeigt ſich vor allem an dem Weſen der verſchiedenſten
deutſchen Stammesangehövigen, die alljährlich zu Hunderttauſenden
nach dem deutſchen Strome pilgern und je nach ihrer Stammesart
früher oder ſpäter auftauen in der ſorgloſen Heiterkeit rheiniſcher Welt.
Es iſt, als ob Sonne in die Herzen ſchien.
Königswinter! Uebeu der Stadt ragt der Drachenfels wie ein Fin=
ger
Gottes ſteil in die Luft, erinnernd an die Vergänglichkeit alles Ir=
diſchen
, greifbar nahe auf dem jäh zum Rhein abſtürzenden Felſen.
Drachenfels Siegfried! Die Siegfriedſage wird lebendig. Weiter
unten aus dunklen Buchenwaldungen aufregend die Drachenburg und
rückwärts die Wolkenburg, Löwenburg, Lohrberg, Oelberg, Nonnen=
ſtromberg
und der Petersberg mit ſeinem weit in die Lande reichenden
Ausblick. Der Regen hat nachgelaſſen, als wir uns zum Aufſtieg auf
den Drachenfels rüſten. Jagenden Hunden gleich ſauſen die Wolken
über die Bergwipfel hin. Wolkenhurg, Petersberg ſtecken tief in den
Wolken. Der Drachenfels iſt noch frei davon. Wenn wir Glück haben,
wird unſer Aufſtieg duich einen herrlichen Rundblick belohnt. Wir
ſchlagen den Eſelsweg ein, der ziemlich ſteil zum Drachenfels führt.
Es iſt der kürzeſte, aber auch mühſamere Weg. Maultiere und Pferd=
ſtehen
den Bequemen zur Verfügung. Mir tun die Tiere leid, nicht
das Geld, das der Ritt in die Höhe koſtet. Ich ziehe es daher vor,
meine Körpe;fülle auf Schuſters Rappen ſelbſt hinaufzuſchleppen. Das
bekommt Ihnen güt, meinen welche, die ſich freuen, wenn mir der
Schweiß von der Stirne rollt. Kleiue boshafte Anſpielungen müſſen
Dicke immer in Kauf nehmen. Ich laß es mich nicht verdrießen. Schritt
für Schritt wird der Berg genommen. Von Zeit zu Zeit ein kurzes
Ausſchnaufen. Der Ausblick an einzelnen Stellen lohnt die körperliche
Anſtrengung. Zahlreiche Verkäufer und Photographen, die ihre Buden
zu Ehren der Kölnfahrer des T.V. Pinneberg in Holſtein, die ſeit am Weg aufgeſchlagen haben, ergötzen mich durch ihre humoriſtiſchen
Aufforderungen. Das maht Laune. Man vergißt darüber die Be=
ſchwerlihkeit
des Weges. Oberhalb der Drachenburg an einer Bie=
gung
hat man noch herrliche Nah= und Fernſicht auf den Rhein, die
der Weg mühſamer. Mit einem Male fallen die Nebel von den zur
Linken mächtig aufſtvebenden Felswänden in die Tiefe. Immer dichter
werden ſie. Immer fühlbarer liegen ſie auf den Menſchen. Bis wir
das Drachenfels=Plateau erreiht haben, ſind wir mitten in den Wolken.
Von Ausſicht keine Spur. Auf hundert Meter verſchwimmen alle Um=
riſſe
in dem Wolkenmeer. Nur von Zeit zu Zeit durch ein Loch in
der Wolkendecke de Rhein in ſeinem Lauf ſichtbar. Düſter und grau
liegt die Landſchaft unter uns. Es iſt, als ob alle Hoffnungen
ertranken in dieſen grauen Waſſern. Nur eine heftige Briſe, die ſich
bier oben um die erhitzten Körper legt, erinnert an das Leben. Schneil
noch in 5 Minuten hinauf zur Ruine; bei ſchönem Wetter iſt die Aus=
ſicht
noch ausgedehnter, lohnender als vom Plateau. Aber heute nur
raſch einen: Blick hinunter in die Tiefe, wo ſich die Wolken ſchieben
und jagen, während der Wind in dem Gemäuer ächzt und ſtöhnt.
Kämpft Siegfried mit dem Drachen auf dem Felsvorſprung? Wird die
alte Mär wieder lebendig? Sinnend ſtarr’ ich in die Tiefe. Doch meine
Gefährten roißen mich aus meinen Träumen. Die Zeit eilt. Sie drän=
gen
zum Aufbruch. Wir kehren auf bequemen Wegen über das Milch=
bäuschen
am Fuße der Wolkenburg durch das Nachtigallental nach
Königslvinter zurück. Nachdem wir die Wolken hinter uns haben, geht
ein feiner Regen langſam, aber unaufhörlich nieder.
Der Regen zwingt bis zur Abfahrt des Zuges zu längerem Auf=
enthalt
in einer Königswinter Kneipe, die uns duvch die Güte des Ge=
botenen
mit dem Wettergott verſöhnt. Zum Glück hatten wir ſchon
vor dem Aufſtieg zum Drachenfels eine Bootsfahrt nach dem Rolands=
bogen
erlebt, die trotz des kalten Windes, der über dem Waſſer wehte,
bei Muſik und Geſang diejenige Stimmung aufkommen ließ, die andere
erſt beim ſeclſſten oder ſiehten Glaſe Wein empfinden, wenn ſie aus
verräucherten Köhlen gröhlen: Es gibt nur einen deutſchen Rhein!
Trotzdem! Es gibt nur einen deutſchen Rhein, nur ein Rheinland,
und nur einmal in der Welt ſolch lebensluſtige heitere Frauen und
Mädchen, wie ſie an den Ufern des Rheinſtromes zu Hauſe ſind. Das
empfand ich wieder, als mich auf dem Weg zum Bahnhof aus einem
rebenumrankten Häuschen ein lachender Blick einer blauäugigen Blon=
den
traf. Lachend grüß’ ich im Scheiden zurück. Während der Zug
durch die Gbene rollt, denk ich wieder und wieder: Rheinland! Wie
biſt du ſo ſchön. . .!0
Ausflugſonderzug in die Eifel zur Abtei
Maria Laach.
Das Auge der Eifel heißt der majeſtätiſche See, der weſtlich von
Andernach auf der Höhe den Krater erloſchener Vulkang ausfüllt, an
deſſen Ufern noch heute Kohlenſäurequellen von den unterirdiſchen
Mächten erzählen. Beherrſcht wird See und Landſchaft dunh die mäch=
tige
Kirche und die Abtei Maria Laach, wo heute die ehrwürdigen
Mönche des älteſten Ordens der Benediktiner ihren Wahlſpruch: Bete
und arbeite verwirklichen. Eine Pfeilerbaſilika aus der Zeit unſerey
romaniſchen Dome von Worms und Speter und doch eine ganz eigen=
willige
Planung mit den ſachs Türmen, dem Pamadies, einer offenen
Vorhalle mit Arkaden. Ein Kunſtjuwel anmutigſter Pracht, in deſſen
Innerem edelſte Einfachheit herrſcht. Prächtig iſt der romaniſche, aus
Sandſtein und Marmor und reichlicher Verzierung von Bronze verfer=
tigte
Hochaltar. In dieſen um das Jahr 1000 erbauten Hallen erklingt
der ernſte Benediktinergeſang, in dem anſchließenden Kloſtergebäuden
ſchaffen die Kloſterbrüder als Maler, als Bildhauer, als Drucker, als
Schriftſteller, im ſteten Wechſel von Gotesdienſt und Kultur ſchaffender
Arbeit. Wiſſenſchaft, Armen= und Krankenpflege, Seelſorge und muſter=
haſte
Landwirtſchaft ſind Benediktiner=Arbeitsgebiete. Dorthin fährt
die Reichsbahndirektion Mainz am Sonntag, dem 12 Auguſt d. J.,
einen Sonderzug. Die Abfahrt iſt nicht zu früh geſetzt, ſo daß von
Alzeh, Wörrſtadt, Worms und aus Richtung Darmſtadt und Frankfurt
am Main der Anſchluß zu dem Sonderzug in Mainz erreicht wird.
Desſelbe gilt fün die Rückfahrt. Die Teilnehmer werden den Vor=
mittag
benutzen, ſih das Eifelſtädtchen Niedermendig mit ſeinen Schätzen
anzuſehen und das Mittag=ſſen hier einzunehmen. Nach dem Mittag=
eſſen
wird empfohlen, zum See zu gehen (in gut einer Stunde) oder in
bequemen Autos zu weſentlich ermäßigten Preiſen dorthin zu fahren
(u5 Minuten). In Maria Laach kann um 14.30 Uhr an der liturgiſchen
Veſper teilgenomen, eine Fahrt auf dem See oder ein Rundgang um
den Sce gemacht werden. Giegen 17 Uhr muß der Rüchveg nach Nieder=
mendig
angetreten werden, um rechtzeitig zur Abfahrt, die pünktlich
um 19 Uhr erfolgt, am Bahnhof zu ſein.
Alles weitere beſagen die Plakate an den Bahnhöfen. Jeder Teil=
nehmer
erhält außer einem als Programm dienenden Handzettel wäh=
rend
der Fahrt noch einen Führer von Niedermendig Laacher See
unentgeltlich.
Aus den Parteien.
Jugendgruppe Darmſtadt der Deutſchen Volks=
partei
. Heute findet ein Abendſpaziergang ſtatt. Treff=
punkt
: 8 Uhr pünkilich Ecke Heidenreich= und Roß=
dörfer
Straße. Wir bitten um vollzähliges Erſcheinen.
Tageskalender für Mittwoch, den 8. Auguſt 1928.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines
Haus, nachm. 16 Uhr: Hänſel und Gretel; abends 20 Uhr: Katja,
die Tänzerin. Orpheum: Geſchloſſen. Konzerte:
Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim,
Karlshof. Herrngartenkaffee, abends 20 Uhr: Großes
Konzert. Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele,
Reſidenz=Theater.

[ ][  ][ ]

Aus Heſſen.
Starkenburg.
n. Arheilgen, 7. Aug. Nach Beſprechung der Ortsbehörde mit
den hieſigen Geſangvereinen wird der Verfaſſungstag wieder in
ähnlicher Weiſe wie im Vorjahre nächſten Samstag, abends 8.45 Uhr,
im Gaſthauſe Zum goldenen Löwen gefeiert. Die Feſtrede hat Herr
Landtagsabgeordneter Parteiſekretär J. Harth aus Rüſſelsheim über=
ndmmen
. Dieſelbe wird von Chören der Geſangvereine und Muſikvor=
trägen
der Orch=ſtervereinigung umrahmt ſein. Gleichzcitig wird die
Gemeinde aufgefordert, ihre Häuſer in den Reichs= und Landesfarben
zu ſchmücken. In der Schule wird vormittags eine Feier mit Geſang
und Anſprache veranſtaltet werden.
J. Griesheim, 7. Aug. In den Waldungen der Gemeinde Weiter=
ſtadt
wird in der Zeit vom 6. bis 12. Auguſt der Kiefernſpanner durch
Beſtäubung mit arſenhaltigen Mitteln vom Flugzeug aus bekämpft.
In dem Diſtrikt Täubcheshohle, Abt. 4 bis 7 und 12 bis 15 ſowie an=
grenzenden
Diſtrikten beſreht deshalb auf längere Zeit hin die Gefahr
der Vergiftung von Menſch und Tier durch Genuß von Beeren, Pilzen
und ſonſtigen Waldfrüchten. Auch das Abpflücken von Blumen und
Zweigen iſt mit der Gefahr einer Infektion oder Blutvergiftung ver=
bunden
. Die Gefahrdiſtrikte ſind durch Warnungstafeln kenntlich ge=
macht
. Das ſpazierengehende Publikum wird gut tun, auf längere Zeit
dieſen Gemeindewald zu meiden, vor allem aber Kinder vor dem Genuß
hon Beeren uſw. und dem Abpflücken von Blumen zu bewahren. Das
Kreisamt Darmſtodt hat ans dieſem Grunde angeordnet, daß das Be=
treten
dieſer Walddiſtrikte ſowie das Sammeln von Beeren, Pilzen und
ſonſtigen Walderzeugniſſen in denſelben in der Zeit vom 6. Auguſt bis
6. September ds. Js. verboten iſt. Das Betreten der öffentlichen Wege
in dieſen Waldiſrrikten iſt nur in der Zeit vom 6. bis 12. Auguſt ds.
Js. verboten. Zuwiderhandlungen gegen dieſes Verbot werden mit
Geldſtrafen bis zu 90 Mark beſtraft. Ein Kinderballon, der
bei dem Kinderfeſt in Krauſes Konzerdgarten um 7.15 Uhr abgelaſſen
wurde, konnte bereits um 8 Uhr in Hemsbach bei Weinheim a. d. B.
glücklich landen, wo er unter großer Freude der Kinder von einem
Kirſchbaum, in dem er ſich verfangen hatte, heruntergeholt wurde.
Aa. Eberſtadt, 7. Aug. Wohnungsbau. In dieſen Tagen iſt
mit dem Bau drei neuer Häuſer im Gebiet der Lämmchesbergſiedlung
begonnen worden. Die von der Gemeinde zur Errichtung gelangenden
Häuſer ſollem dem Vernehmen nach je zwei Dreizimmerwohnungen um=
faſſen
. Vorbeitungen zur Kirchweihe. Eberſtadt rüſtet füt
die am kommenden Sonntag und Montag ſtattfindende Kirchweihe. Es
wird bei günſtigem Wetter wieder mit einem guten Beſuch von auswär=
tigen
Gäſten gerechnet. In den Gaſthausſälen findet Tanzmuſik ſtatt.
Auf dem Marktplatz werden Buden, Verkaufsſtände und Kinderbe=
luſtigungen
aufgeſchlagen. Der Geſangverein Germania
Eberſtadt beteiligte ſich am Samstag abend an dem Kommers zum 75.
Stiftungsfeſt des Geſangvereins Teutonia‟ Darmſtadt. Der Verein
trug zwei Chöre vor.
Aa. Eberſtadt, 7. Aug. Die Ernteferien ſind zu Ende. Der
Unterricht wurde am Montag wieder aufgenommen. Der Kirchweih=
montag
in der kommenden Woche iſt jedoch nach alter Sitte ſchilfrei.
Aa. Pfungſtadt, 7. Aug. Allgemeine Verwaltung. Die
Bezüge für Bürgermeiſter, Beigeordneten, Kontrolleur, Bürgermeiſterei=
beamtem
Bürodiener, Baumeiſter und Stadtkaſſe erfordern dem Ver=
nehmen
nach als perſönliche Koſten 48500, RM. Die perſönlichen
Aufwendungen für die Lehrerinnen der Kleinkinderſchule und die Schul=
diener
erfordern rund 11 500. RM. Grenzunterhaltung.
Die allgemeine Grenzunterhaltung erfordert einen Jahresbetrag von
1400, RM. Die Vermeſſung des Ortsberinges ſtellt ſich auf 48 986 RM.,
zahlbar in zehn Jahresraten. Umbau der Friedhofshalle.
Da die Friedhofshalle nicht mehr den an ſie zu ſtellenden Anforderungen
entſpricht und bei den jetzigen Wohnverhältniſſen in den beengten Woh=
nungen
ſich das Fehlen von Aufbahrungsräumen empfindlich bemerkbar
gemacht hat, iſt von ſeiten der Geweinde ein vollſtändiger Umbau der
Friedhofshalle beabſichtigt, wobei in erſter Linie Leichenaufbahrungs=
räume
eingerichtet werden ſollen. Die Sommerferien an der
Knabenfortbildungsſchule ſind beendet. Der Unterricht an dieſer Schule
wurde zu Beginn dieſer Woche wieder aufgenommen. Dagegen dauern
die Ferien der Mädchenfortbildungsſchule und der Volksſchule noch an.
Der Unterricht an dieſen Schulen wird erſt am kommenden Montag,
den 13. Auauſt, wieder aufgenommen. Gemeindewohnungen.
Wie zuverläſſig verlautet, hat die Gemeinde Pfungſtadt 106 Mietwoh=
nungen
. Dieſe Wohnungen befinden ſich hauptſächlich in der Siedlung
am Mühlberg, in der Hillebergſtraße, Waldſtraße, Lindenſtraße ( Fried=
hofsallee
), ſowie in fe einem Hauſe in der Sandſtraße und Mainſtraße.
Man rechnet damit, daß dieſe Wohnungen eine jährliche Mieteinnahme
von über 25 159 RM. erbringen. Torffonds. Sicherem Ver=
nehmen
nach wird der Torffonds der Gemeinde Pfungſtadt nach Er=
ledigung
der Aufwertungsanſprüche rund 33 000. RM. betragen.
Ortsbürgerwefen. Wie bekannt wird, ſind 3 696 Feſtmeter Holz
in dieſem Jahre an die Ortsbürger zu verteilen. Der Holzanfall ins=
geſamt
wird 5400 Feſtmeter betragen. Der Geldanſchlag des zu ver=
teilenden
Losholzes beträgt 36 345. RM. Der Forſtverwaltungskoſten
betragen rund 16 300 RM. jährlich, die Holzhauer= und Setzerlöhne
W000 RM., und die Kulturkoſten ſind jährlich mit rund 11000 RM.
zu veranſchlagen. Fafelviehhaltung. Die Faſelviehhaltung
erfordert hier durchſchnittlich im Jahre 10 000, RM. Für den Feld=
ſchutz
ſind übrigens in dieſem Jahre 17 400, RM. in den Voranſchlag
eingeſetzt.
Aa. Pfungſtadt, 7. Aug. Verfaſſungsfeier. Da auch in
dieſem Jahre wie in den Vorjahren der Verfaſſungstag in Pfungſtadt
in boſonderer Weiſe gefeiert werden ſoll, hatte die Bürgermeiſterei die
Ortsvereine, Korporationen und Verbände für Dienstag, den 7. Aug.,
zu einer Beſprechung im Rathaus eingeladen. Zuchtviehmarkt.
Die Vorbereitungen für den Ende Auguſt ſtattfindenden Pfungſtädter
Zuchtviehmarkt ſind in vollem Gange. Erſt Ende vergangener Woch=
fand
wieder eine Sitzung der Vertreter der hieſigen Zuchtvereine mit
dem Marktausſchuß ſtatt. Die Sitzung wurde von dem Vorſitzenden
des Marktausſchuſſes, Bürgermeiſter Schwinn, geleitet. Verhandelt
wurde insbeſondere die Frage der Prämiierung, wobei man erfuhr,
daß diesmal die Prämiierungen für Rinder und Gühe auf Vorſchlag
der Landwirtſchaftskamer höher ſein ſollen als ſonſt. Ende dieſer
Woche ſoll wieder eine Sitzung ſtattfinden. Geburtstagsfeier.
Die 50=Jährigen Pfungſtadts halten am Samstag, den 11. Auguſt, im
Saale des Rheiniſchen Hofes eine gemeinſame Geburtstagsfeier ab.
Jahresfeſt. Die Cuangeliſche Gemeinſchaft Pfungſtadts hielt
am Sonntag nachmittag in einfacher Weiſe in der Kinche ihr diesjähri=
ges
Jahresfeſt ab.
G. Ober=Ramſtadt, 7. Aug. Die 50jährigen Schulkame=
raden
begingen am letzten Sonntag hier die gemeinſame Feier
ihres Geburtstages, die neben Kirchgang und Totenehrung im üblichen
Rahwen gehalten war, und in allen Teilen wohlgglungen verlief.
Am Mittwoch, den 8. ds. Mts., abends 8 Uhr, findet oine Gemeinde=
ratsſitung
ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. die Beratung des
Waldwirtſchaftsplanes für 1919 und die Feſtſetzung des Termins für die
Wahl eines Beigeordneten. Mit dem Abbruch des Gemeindeanweſens
Darnnſtädterſtraße 29, an deſſen Stelle das neue Rathaus zu ſtehen
kommen ſoll, iſt nunmehr begonnen worden. Bis zum 15. d2. Mts.
iſt das 2. Ziel Kirchenſteuer bei Meidung der Zwangsbeitreibung an
die Untererhebeſtelle zu zahlen.
* Hergershauſen, 7. Juli. Am Sonntag, den 5. ds. Mts., fand hier
ein Treffen der evangeliſchen Jugendgruppen von Babenhauſen, Schaaf=
heim
, Langſtadt und Mörfelden ſtatt. Vormittags war Gottesdienſt
in Sichenhoſen, nachm. in Hergershauſen, wobei Jugendpfarrer Lic. von
der Au predigte, und die Mörfelder Jugendgruppe und der Poſaunen=
chor
zu Schaafheim durch ihre Darbietungen zur Verſchönerung des
Gottesdienſtes beitrugen. Sichenhofen und beſonders Hergershauſen er=
wieſen
den zu dem Feſt Herbeigeeilten eine ſchöne und herzliche Gaſt=
freundſchaft
. Die Straßen von Hergershauſen prangten im Flaggen=
ſchmuck
. Um 3 Uhr ordnete ſich der Feſtzug. Unter Marſchmuſik und
fröhlichem Geſang bewegte ſich dann der Bug nach dem im Walde ge=
legenen
Feſtplatz. Eingeleitet wurde das Feſt durch einen gemeinſamen
Geſang. Der Ortsgeiſtliche, Herr Pfarrer Buttron, begrüßte darauf die
Verſammelten und ſprach über den Zweck der evangeliſchen Jugend=
bewegung
. In einer zweiten Anſprache richtete Herr Jugendpfarrer
Herr Lic. von der Au begeiſterte Worte an die Feſtverſammlung, die
etwa 500600 Teilnehmer ſtark war. Deklamationen ernſten und hei=
teren
Inhalts wechſelten mit Geſängen, Volkstänzen, Reigen und Frei=
übungen
. Auch die Turnvereine zu Sichenhofen und Hergershauſen nah=
aen
an dem Jugendtreffen teil und erfreuten die Zuſchauer durch wohl=
gelungene
Vorführungen, die regen Beifall fanden. Der Hergershäuſer
Männerchor gab zwei treffliche und zur Feier paſſende Geſangsſtücke zum
Beſten. Der Wolbenhimmel drohte fortwährend mit Regen. Als nach
5 Uhr einige Tropfen fielen, ſchien der Schluß des Feſtes herbeige=
kommen
zu ſein. Aber es blieb glücklicherweiſe bei den wenigen Tropfen.
Die aufgeſcheuchte Menge gruppierte ſich hiernach in drei Parallelver=
ſammlungen
. Gegen ½7 Uhr mußte wegen der abgehenden Züge auf=
gebrochen
werden. Von den Zuſchauern konnte man Vernehmen, daß
ihnen die Veranſtaltung gut gefallen hat. Wer tiefer darüber nachdenkt,
der muß ſich freuen über dieſe Neuanſätze in unſerer Jugend, in der
ein Sinn für echte und wahre Freude aufzuwachen beginnt und die ihn
pflegt, indem ſie ſich zu ſolchen Jugendgruppen zuſammenſchließt.

Groß=Bieberau, 7. Aug. Brieftaubenſport. Der hieſige
Brieftaubenklub Wiederſeh’n beteiligte ſich in dieſem Jahre mit gutem
Erfolg an den großen Preisflügen des heſſiſchen Bundes bis zum letz=
ten
Flug Bruck an der Leitha (630 Km. Luftlinie), nahe der ſerbiſch=
kroatiſchen
Grenze in Deutſch=Oeſterreich. Die vier von unſerem Vor=
ſitzenden
Wilh. Ruths jun. geſetzten Tauben erreichten nacheinander bei
ſtürmiſchem Wetter am 2., 3., 5. und die letzte am 11. Tage die Heimat.
Bei dem letzten Tier kam die Verſpätung dadurch, daß es direkt von
Lauda (80 Km.) auf die Schlußtour 630 Km. geworfen wurde, aber
immerhin noch eine ſehr beachtliche Leiſtung. Bei den jetzt beginnen=
den
Jungflügen, welche jetzt an jedem Sonntag ſtattfinden und in Neu=
markt
(210 Km.) endigen, wird es jetzt gelten, den mihſam eroberten
Platz einzuhalten oder noch zu verbeſſern. Hoffen wir, daß dieſe Flüge,
welche ſo ſehr von gutem Wetter abhängig ſind, unter einem beſſeren
Glücksſtern ſtehen als die Frühjahrsflüge 1928.
L. Michelſtadt, 7. Aug. Todesfall. Somstag nachmittag wurde
der nicht nur in ſeiner Vaterſtad Michelſtadt, ſondern auch in der
näheren und weiteren Umgebung beſtens bekannte und beliebte Rentier
Otto Gebhardt dunch einen Herzſchlag aus dem Leben abberufen.
Mit ihm iſt ein hifsbereiter, in vielen Ehrenämtern ſich betätigender
Menſch dahingegangen, der ſich durch ſein liebenswürdiges Weſen und
vornehmen Charakter gröfter Beliebtheit erfreute. Als langjähriges
Mitglied des Gemeinderates vertrat er daſelbſt die Intereſſen dar
Bürger volksparteibicher Richkung. Ferner berief man Gebhardt zum
Mitglied des Ortsgerichts, dem er ebenfalls viele Jahre ſein reiches
Wiſſen zur Verfüigung ſtellte. Auch als Schöffe und Geſchworener war
der Verſtorbene öfters tätig. Dis Bezirksſparkaſſe Erbach ſtellte Geb=
hardt
in ihrem Vorſtande einen Platz zur Verfügung, den er mehrere
Jahre hindurch innehatte. Man ſuchte ſich auch ſonſt die geſchätzte Ar=
beitskraft
des leider ſchon ſo früh Heimgegangenen dienſtbar zu machen
und berief ihn zu Ehrenämtern der verſchiedenſten Art, in denen er
ſtets erſprießliche Arbeit zu leiſten vermochte. Sein vorzeitiges Ableben
wird allgemein fehr bedauert.

I. S6 10362

auf Toitten,
für die Keide,
We das Ritto;

imaßlen Feinkosthandlungen
Ahäftlich.
Seb. Wiedemann
Wangen i.A0gäu

m. Beerfelden, 7. Aug. Feierder Fünfzigjährigen. Die
Fünfzigjährigen des Kirchſpiels Beerfelden begingen am Sonntag ge=
meinſam
ihr Wiegenfeſt‟. Die Vorbereitungew dazu hatte der Alters=
genoſſe
Herr Bürgermeiſter Löb=Beerfelden übernommen und aufs beſte
durchgeführt, ſo daß ein ſchöner Verlauf geſichert war. Zum Kirchgang
ſammelte man ſich im Deutſchen Haus. Herr Oberpfarrer Colin wußte
dann durch ſeine ſchöne Predigt alle Amweſenden, insbeſondere aber
die Geburtstagskinder zu erfreuen. Als man ſich dann nach dem
Gottesdienſt auf dem Marktplatz begrüßte, ſoweit das nicht geſchehen
war, gabs manches Wiedererkennen erſt nach Fragen und Erkundigungen,
bald aber war man wieder vertraut mit den lieben Zügen der Jugend=
freunde
. Nachmittags war der Saal von Herrn Grab dicht beſetzt mit
Fünfzigjährigen und ihren Angehörigen; es hatten ſich 75 Fünfziger
eingefunden. Herr Bürgermeiſter Löb entbot den Gleichalterigen herz=
lichen
Gruß und gedachte derer, die nicht mehr unter den Lebenden
weilten, zu deren Gedenken man ſich von den Sitzen erhob. Redner
begrüßte dann noch Herrn Rektor i. R. Göbel, der der Einladung ſeiner
ehemaligen A=B=C=Schützen gefolgt war und ſich des Wiederſehens freute.
Nun begann ein trautes Leben und Treiben im Saal. Für gute Muſik
war geſorgt, ſie paßte ſich den Bedürfniſſen der Anweſenden prächtig an:
Unterhaltungs= und Tanzmuſik, auch Liedbegleitung gabs mit Fleiß
und nach Wunſch. Man lebte im Geſang ſchöner Volks= und Schul=
lieder
wieder auf, man machte Runde bei den Altersgenoſſen und gab
ſich alten Jugenderinnerungen hin, es ſchien alles zu einer großen
Familie verbunden. Herr Göbel dankte für die freundliche Einladung,
er gab ſeiner Freude Ausdruck, daß ſich ſo viele wieder zuſammengefun=
den
hatten und gedachte weiter der Bedeutung des Tages. Zu
ſchnell waren die Mittagsſtunden verſtrichen, und manche auswärts
Wohnenden rüſteten ſich zum Aufbruch. Am Abend fand man ſich wieder
ſehr zahlreich im Grabſchen Saale ein. Nun herrſchte weiter die un=
gezwungene
frohe Stimmung, manche Fünfziger und Fünfzigerinnen
konnten noch gar gewandt und leicht das Tanzbein ſchwingen. Für
Unterhaltung ſorgten einzelne Töchter von Fünfzigern durch ſinnreiche
und heitere poetiſche Darbietungen: Frl. L. Volk und Frl. Paulus.
So entſchwand auch der Abend in Harmonie und zu allſeitiger Zu=
friedenheit
. Man trennte ſich in froher Hoffnung auf ein Wieder=
ſehen
als Sechziger, und nun der Alltag ſein Recht wieder geltend
macht, wird dieſe Feier allen Beteiligten noch lange eine ſchöne Er=
innerung
ſein.

(IL 34

iſt eine naturgemäße Behandlung der Haut unbedingt notwendig. Der
Paſenol=Körper pnder iſt bierzu unentbehrlich. Er trocknet die Haut gut
ab, hält ſie weich und geſchmeidig und wirkt durch den angenehmen
Geruch belebend und erfriſchend auf die Hautnerven. Baſenol=Körper=
Puder iſt auch ein zuverläſſiges Vorbeugungsmittel gegen Sonnenbrand.

w. Vom ſüblichen Odemald, 6. Aug. Ernte. Die heißen Tage
haben auch in unſerer, ſonſt inbezug auf die Getreideernte etwas ſpäteren
Gegend, das Getreide raſch zum Reifen gebracht. Seit einigen Jahr=
zehnten
, d. h. ſeit nicht mehr in den Scheunen, ſondern am Dreſchplatz
gedroſchen wird, bleibt auch hier der Ernteſegen draußen, die Garben
zuſammengeſtellt, die Gruppen meiſt mit Hut. Der Strohertrag iſt
heuer ausgezeichnet, der Ertrag an Körnern meiſt gut, doch klagen auch
einzelne über mangelhafte Körnerbildung, und zwar meiſt dort, wo ſich
das Korn aus irgendwelchem Grunde legte. Gleich Gutes iſt auch vom
Stand der Kartoffeln und der übrigen Hackfrüchte zu ſagen, ein kurzer
ergiebiger Regen hätte wohl dieſen auch nicht geſchadet, doch gilt be=
ſonders
für unfere Gegend das Wort: Die Sonne hat noch keinen Bauer
zum Land hinaus geſcheint, unſer Gebirge kann nämlich viel eher
etwas zu viel Sonne als zu viel Regen vertragen. Auch der zweite
Futterſchnitt hat gut angeſetzt, wohl gibt es auch magere Futterſtücke, da
fehlts aber weniger an der Feuchtigkeit als am Dünger; wo gut gedüngt
iſt, gibts auch Ohmet.
Bn. Hirſchhorn, 6. Augnſt. Firmung Am 13. September I. J.
findet durch den Hochw. Herrn Biſchof zu Mainz hier in Hirſchhorn, in
der Stadtkirche, Firmung ſtatt. Schutzpolizei. Die Mannſchaf=
ten
der Heſſiſchen Bereitſchaftspolizei find zu einem Ausbildungskurſus,
der vier Wochen dauern ſoll, hier eingetroffen. Zahlreiche Zuſchauer ver=
folgen
täglich von der Eberbacher Straße, Ersheim und dem Strandbad
aus mit ſichtlichem Intereſſe das Leben und Treiben der Beamten auf
dem Neckar, beſonders das zurzeit ſtattfindende Kommandorudern und
Muſterſchwimmen, unter Leitung von Herrn Hauptmann Jennewein=
Darmſtadt. Vom Motorſchnellboot. Um den in Hirſchhorn
Eberbach weilenden Sommergäſten die Möglichkeit einer Motorbootfahrt
auf der Strecke Neckarſteinach-Heidelberg zu ſichern, wird der bisher
14.30 Uhr in Neckarſteinach nach Heidelberg abfahrende Kurs auf 14.40
Uhr verlegt. Dadurch bleibt der Anſchluß an den 14.97 Uhr aus Eber=
bach
-Hirſchhorn eintreffenden Perſonenzug gewährleiſtet.
Hirſchhorn, 7. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
6. Auguſt: 0,49 Meter; am 7. Auguſt: 0,54 Meter.

wirkt abſtoßend. Häßlich gefärbte Zähne entſtellen das ſchönſte Antlitz. Beide
Schönheitsfehler werden oft ſchon durch einmaliges Putzen mit der herrlich
erfriſchenden Zahnpaste Chlorodont beſeitigt. Die Zähne erhalten
ſchon nach kurzem Gebrauch einen wundervollen Elfenbeinglanz, auch an
den Seitenflächen, beigleichzeitiger Benutzung der dafür eigens konſtruierten
Chlorodont-Zahnbürste mit gezahntem Borſtenſchnitt. Faulende
Speiſereſte in den Zahnzwiſchenräumen als Urſache des üblen Mund=
geruchs
werden gründlich damit beſeitigt. Verſuchen Sie es zunächſt mit einer
Tube Chlorvdont=Zahnpaſte zu 60 Pf., große Tube 1 Mk. Chlorodont=
Zahnbürſte für Kinder 70 Pf., für Damen 1.25 Mk. (weiche Borſten), für
Herren 1.25 Mk. (harte Borſten). Nur echt in blau=weiß=grüner Original=
packung
mit der Aufſchriſt Chlorodont. Ueberall zu haben.
HV. 11861

Bb. Beushein, 7. Aug. Nach einer Verfüigung des heſiſchen Ger
ſamtminiſteriums wird unabhängig davon, ob der dem Reichstag vonr
liegende Geſetzentwurf betr. die Erklärung des 11. Auguſt zum geſetz=n
lichem Feiertag noch rechtzeitig zur Verabſchiedung gelangt, in dieſem=
Jahre der Tag der Verfaſſung im Lande in der bisherigen Weiſe ge.
feiert werden. Auch in Bensheim wird daher die Feier im Rahmen derr
vorjährigen Veranſtaltung begangen werden, und zwar geſchieht diess
am Abend des 11. Auguſt durch eine im großen Saale des Deutſchen:
Haus ſtattfindende Feier, bei welcher die Kapelle der Freiwilligenn
Feuerwehr, ſowie einige Geſang= und Turnvereine mitwirken. Bom=
Kölner Turnfeſt heimgekehrt ſind die Mitglieder des hieſigen Turp=r
vereins e. V., die mit der Fahne zum Deutſchen Turnfeſt ausgezogen=
waren
, um bei demſelben unſeren Turnſport würdig zu vertreten. .
Oberſtleutnant a. D. von Hagen=Darmſtadt hielt im;
kleinen Saale des Deutſchen Haus einen ſehr gut beſuchten Vortraa;
über das Thema: Wir und die Franzoſen im Laufe der Jahrhundern=
und heute. Herr Baurat Jakobs, der die Verſammlung leitete, er=
teilte
dem Herrn Referenten das Wort. Seiner Rede, die dunch gabſ.
reiche Lichtbilder beſtens illuſtriert wurde, folgte die Mahnung zu=
Einigkeit. Die Ausführungen des Vortragenden fanden reichen Beifal.
dem der Leiter des Abends Ausdruck verlieh.
Bm. Hofheim (Nied), 6. Aug. Der Sonntag ſtand hier im Zeichen:
verſchiedener Veranſtaltungen und brachte unſerem Ort reges Leben ud
Treiben. Während morgens am Rathausplatz die Freiwillige und
Pflichtfeuerwehr zur Ucbung angetreten waren, konnten die Radſport,
intereſſenten auf der Vobſtädter= und Wormſer Straße das Vereis=
rennen
des Radfahrervereins Viktoria Blitz verfolgen, welches trotz
ſchlechten Rennwetters gute Leiſtungen zeigte. Von 91 Uhr fand
im Schwarzen Adler der diesjährige Fußball=Gautag des Riedgaues.
Kreis Südheſſen, Vezirk Rhein, ſtatt, welcher längere Debatten ud

zweite Elf gegen die gleiche des Sportvereins Abenheim ein 2:2 erzieſen
konnte. Die Radſportfreunde konnten ſich beim Saalſportfeſt im
Kaiſerhof ergötzen, wo der Radfahrerverein Viktoria Blitz, ſechs ;
nezte Saalmaſchinen einweihte. Was der feſtgebende Verem, ſowie die
Brudervereine Biblis, Herrnsheim und Pfiffligheim im Reigen= und
Kunſsfahren bort zeigten, war wirklich eine ſehenswerte Kunſt, die ſicher
dem Radſport neue Freunde zugeführt hat. Abends noch Ball, Hino
uſw., und der Sonntag war vollſtändig mit Vergnügungen ausgefüllt.
Gernsheim, 7. Aug. Waſſerſtand des Rheins a
6. Auguft: 0,17 Meter; am 7. Auguſt: 0,20 Meter.
g. Gernsheim, 6. Aug. Trotz des niht ſo günſtigen Wetters nahm
das am vergangenen Sonintag in Gernsheims Mauern abgehaltene
Bezirksfeſt des Kreisverbandes Groß=Gerau der Kriegerkomeradſchaſt
Haſſia einen ſchönen Verlauf. Zahlreiche Brudervereine aus dem Ve=
zirk
hatten ſich unter ſtarker Beteiligung ihrer Mitglieder eingefunden,
Den Hauptteil des Vormittagsprogramms bildete die Totenehrung auf
dem hieſigen Friedhofe. Außer den hieſigen Vereinen beteiligten ſich
auch diejenigen auswärtigen Vereine, ſoweit ſie bereits anweſend wareu,
Vom Sammelplatz dem Schöfferplatz aus zogen die Feſtteilnehmer
hinaus zum Goitesacker, wo an dem zum Andenken an die gefallenen
Söhne Gernsheims errichteten Ehrenmal mit ſeinem von der Ferm
ſichtbaren, in goldnen Lettern eingegrabenen Spruch: Wer den Tod
in heiligem Kampfe fand, ruht auh in fremder Erde im Vaterland
eine pietätvolle Ehrnng der gefallenen Helden abgehalten wurde. In
den Rahmen der Trauerſtimung reihte ſich würdig das trübe Bild
des Firmaments mit ſeinen regenſchweren Wolken ein. Die an dem
heiligen Orte herrſchende lautloſe Stille wurde nur von dem Brauſen
des Windes und dem Rauſchen der Bäume und Sträucher unterbrochen.
Mit dem Choral Die Auferſtehung, vorgetragen von der Muſikkapelle
Wilhelm, wurde der tiefernſte Akt der Weiheſtunde eingeleitet. Nach=
dem
der Männenchor Stumm ſchläft der Held geſungen, von dem
Geſangverein Sängerluſt, verklungen war, ergriff der Bezirksvorſitzende
Berz das Wort zu einer dem Gedächtnis der Gerusheimer Gefallenen
geweihten ehrenden Anſprache. Namens des Bezirksvorſtandes legte
der Redner an den Stufen des Denkmals einen ſchönen Kranz nieder,
Auſchließend an die dreifache Ehrenfalve braste der Geſangverein
Liederkranz den Chor: Schlaft, Freunde, nun einen ſtillen Frieden zu
Gehör. Den Abſchluß der erhebenden Feier bildete der Muſikvortmg
des aiten Kameradenmarſches. Manche Träne ſtand während des Vor=
trages
in den Augen ergriffener Feſtteilnehmer. Jeder Teilnehmer hat
ſickerlich die Stätte mi: einem nichhaltigen, in ſteter Erinnerung blei=
benden
Eindruck verlaſſen. Ein Konzert auf dem Schöfferplatz beendete
ſodann den erſten Teil des Tagesprogramms. Um 1¾ Uhr nahmn
in der Ludwigſtraße 22 Vereine Aufſtellung, die dann unter Voraumt
eines Pfeifer= und Trommlerkorps, ſowie der Feſtkapelle Wilheln ſich
durch die Ludwig=, Schaf=, Biebesheimer und Rheinſtraße hinaus m
den Rhein in Be=vegung ſetzten. Die Reſtauration Zum Nheingold
der der ganze Wirtſchaftsbetrieb oblag, hatte alle Vorbereitungen de
troffen, ſo daß reibungslos die ſämtlichen Gäſte Platz nehmen konnten,
Unter den Klängen verſchiedener Kapellen entwickelte ſich jetzt ein leh=
haftes
Tun und Treiben. Bekannte und Freunde trafen ſich. Erin=
nerungen
aus früherer und der Jetztzeit wurden ausgetauſcht und
mancher Toaſt ausgebracht. Namens des feſtgebenden Vexeins entbot an
Eeſtade des deutſhen Rheines ſodann der erſte Vorſitzende, Herr Dio=
uys
Medicus allen Kameraden und Anweſenden herzlichen Willkoumn=
gruß
. Insbeſondere begrüßte der Redner die Herren Ofenloch alb
Präſidialmitglied des Haſſiaverbandes, den rührigen Bezirksvorſitzenden,
Herrn Berz, Herrn Bürgereiſter Hoffmann als Vertreter der Stadt
Gernsheim, ſowie die Marinevereine Darmſtadt und Wiesbaden und
die Gernsheimer und ubrigen auswärtigen Vereine. Er verſtand e,
in trefflichen Worten die Ziele des Haſſiaverbandes zu ſchildern. Des
weiteren ſprachen herzliche Willkommgrüße und Dankesworte die her=
ten
Bezirksvorſitzende Berz und Präſidialmitglied Ofenloch. Iu An=
betracht
ihrer langjährigen Mitarbeit imt Haſſiaverband wurden ſeitens
des Herrn Präſidialmitgliedes Ofenloch mit dem goldnen Ehrenkreltz
der höchſten Auszeiknung des Haſſiaverbandes, ausgezeichnet die Hel=
ten
Dionys Medieus=Gernsheim und Unger=Rüſſelsheim. Mit bewegten
Worten dankte namens der Geehrten Herr Unger und verſprach, nog
weiterhin dem Verbande zu dienen und die ganze Schaffenskraft m den
Dienſt der guten Sache zu ſtellen. Geſangsvorträge der beiden 9e
ſangvereine Liederkranz und Sängerluſt, ſowie turneriſche Vorfühlie.
gen des hieſigen Turnvereins umrahmten die Feier. Seitens der Siaſ
Gernsheim begrüßte Herr Birgermeiſter Hoffmann die Feſtteilnehmſe.
und wünſchte denſelben einige vergnügte Stunden. Auch dieſer Reoſſ.
verſtand es ausgezeichnet, die Ziele des Haſſiavarbandes zu kennzeichſſ
Im weiteren Verlauf des Nachnittags wurde ſeitens des Marinebere
Wiesbaden der tatkräftige Förderer des Marinevereinsweſens, e
Baygereibeſitzer Robert Scholl dahier geehrt, indem ihm die Uriüſe
über die Ernennung zum Ehrenmitglied des vorgenannten Marſſe.
vereins ausgehändigt wurde. Am Abend vereinigte ſich Alt und ſche
im Saalban Haas, wo bei Tanz und fröhlicher Unterhaltung das oe
jährige Bezirksfeſt ſeinen Abſchluß fand.
z. Bauſchheim, 6. Aug. Unfall. Beim Ablaben von Stroh 50ſ
Tenngerüſt fiel der Heizer H. Wolf auf den leer gewordenen Wagen, ſ
unglücklich, daß ihm die Spitze der Linze tief in den Körper einorale,
Rheinheſſen.
Worms, 7. Aug. Großfeuer. Ein gewaltiges Feuer, we Ml
es in unſerer Gegend ſelten erlebt hat, entſtand im benachbarten Bioſ
karlbach. Die erſt kürzlich errichtete Anlage des Dreſchmaſchinenbeſit
Ernſt Heiner, bisher in Grünſtadt, brannte vollſtändig nieder. M ?
großen Halle war die Dreſchmaſchine mit Bulldogg und die Frucht 90
acht Landwirten etwa 1000 Haufen und mehrere Ermiehlt
untergebracht. Die Feuerwehr vermochte nichts auszurichten. Nach iut
Zeit ſah man nur einen Schutthaufen. Die im Quartier beſinolich.
franzöſiſche Militärabteilung beteiligte ſich an den Abſperrmaßnahme.,
U. Nieder=Ingelheim, 7. Aug. Unfall. Ein von der Automobl.
ſchönheitskonkurrenz in Kreuznach zurücktehrender Perſonenwagen wo.
in der hieſigen Ortsdurchfahrt an einem zur Reparatur ſtehengebie.
nen großen Autoomnibus vorbeifahren. In demſelben Augenblick."
ein Dienſtmädchen, das durch den Omnibus die Ueberſicht über. L
Straße verloren hatte, ihm direkt in die Räder. Der Führer ſtope
mit ſolcher Kraft, daß das Mädchen wohl mit dem Schrecken Oc.
kam, er ſelbſt aber mit einem Armbruch in ärztliche Behandlung in
Der Gewitterregen am Samstag führte ſolche Mengen. N‟
Kies und Geröll zu Tal, daß der Bahnübergang am ſogenänſu
Stichelpfad vollſtändig verſchlammt wurde. Ein von Bingen kohi.
der D=Zug blieb ſtecken und konnte erſt, nachdem die Gleiſe freigema.
worden waren, die Fahrt fortſetzen. Das Verkehrshindernis, das A‟
um dieſe Zeit verkehrenden Zügen Verſpätung brachte, konnte erſt. 9ac
einigen Stunden beſeitigt werden.
Oberheſſen.
h. Reiskirchen, 6. Aug. Laune der Natur. Einen Koraya.
mit 4 Aehren fand Lehrer Petrie in der Gemarkung. Sämtlich De
Aehren waren gut ausgebildet.
h. Vom Hoherobskopf, 6. Aug. Ein neues Erholungs)."
hat der Vogelsberger Höhenklub durch den Ankauf der Villa des Bähe
arztes Jäger aus Gießen erhalten. Die Uebergabe ſoll am . S
erfolgen. Alsdann kann das ſchön in der Nähe der Klubhäuſer. L
legene Landhaus als Ferienaufenthalt benutzt werden. In den Pee
Klubhäuſern wird gegenwärtig Zentralheizung eingerichter.

[ ][  ][ ]

Ab Samstag, 11. August, täglich abends 8.15 Uhr
Sonntags 2 Vorstellungen

Nummer 219

Mittwoch, den 8. Auguſt 1928

Seite 7

Gefangene von Schanghaf nicht Retter seines Herrn
66 womitwir zwei Filmebringen,die jeder
sondern: Moppla, wir Fliegen eine Kissse für Sch Sind.
TV.12738

Sommerſpielzeit
im Kleinen Haus
Tdes Heſſ. Landestheaters Darmſtadt
Leit: Direktor Adalbert Steffter
Hente Mitwoch, nachn, 4uh=
Kindervorſtellung zu kl. Preiſen
von 0.501.50

Hänſel und Gretel
mit Geſang und Tanz.
Abends 8 Uhr und täglich
Katia, die Tänzerin
Operette in 3 Akt. v. Jean Gilbert
2Leander . Walter Friedmann
w. Nationaltheater, Mannheim
a. G‟
Sonntag, den 12. Auguſt
nachm. 3 uhr 12742
Familien=n. Fremdenvorſtellg.
Diegold ne Meiſterin

Pie lustige Sänderin
Operetten-Singspiel in 3 Akten Musik von Fred Raymond
In den Hauptrollen: Heidi Eister, Kurt von Möllendorff
und die übrige Starbesetzunz des Metropol-Theaters.
(12748
Karten: Verk-Büro de Waal Rheinstr 14 Erhöhte Preise

tudwigshöhe

Telephon 394

Lute 10. Kur=Konzert
Anfang 4 uhr
(12704
ſegs=führt vom Stadtorcheſter unter per=
öu
licher Lettung des Kapellmeiſters
Billy Schlupp.
Ertt 50 3. Zehnerkarten ha , Gültigkeit.

derrngarten-Café
Heute
Mittwoch, den 8. August, 20 Uhr
Arobes Keitert
Stadt-Orchester
Düg Kapellmstr. W. Schlupp. (St 19745

rnachtfeſt

ſaeute abend von 8 Uhr an
Nawet frdl. ein Heinrich Raab. 22042s

Maurzu Fauklifer 1af
Ma: Inh. Hch. Humberg, Küchenmeiſter
häßigter Bierpreis: Wiener Kronenbier
inkl. 7 % Glas 25 9
ſpwie auch bei Konzerten (11089a

Imm Parmstadt
M Hess. Sängerbundes
Für de Beteiligung an der öifent=
lichen
Verfaſſungs eieramtl. Auguſt
findet Donnerstag, den 9. Aucuſt,
12727
abds. 8½ Uhr die
obe in der Turnhalle
Rundeturmschule
ſtatt. Als Maſſenchor wird geſungen
Der Deutſche Elorgeſang von
R. Grim. Noten ſind mitzubringen.
Vollzähl. Erſcheinen wird beſtimmi
erwartet. Der Vo ſtand: G. F. Roth

Wieder eine
Llosd-
Helgoland
Fahrt
vom 18. bis 22. Auguſt 1928.
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Frühſtück, 3 Mahlzeiten, Bahn
und Schiffahrten, Trinkgelder,
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Darmſtadter Zurnerſchaft
Sonntag, 12. Auguſt 1928
nachmittags 3 Uhr 30 Min. auf dem
Hochſchul=Sportplatz
Jahn=Feier
verbunden mit großem
Maſſen=Schauturnen
von über 1000 Ausübenden. Anſchließend:
Handball=Wettſpiel
gegen den
(12701a
Deutſchen Zurnerſchafts=Meiſter 1927 28
Pollzeiſporwerein HeidelbergRaſtatt

erie
Bessunger
*
Herrngarten

Mittwoch, den 8. August
KAnstiefa
Konzert
Anfang 8 Uhr EiNrairr FREi
Bei ungünstiger Witterung
Saal-Konzert 12728
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Darmſtadt
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und
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Die Einlaskarten für unſere Mitglieder und
deren Angehör ge (Beikarten bis zu 8 Perſonen)
ſind in den nachſtehend verzeichneten Vorverkaufs=
ſtellen
niedergelegt und bitten wir die Mitclieder
recht zahlreich von dem Vorverkauf Gebrauch zu
machen, um die Tageskaſſe an den Feſtagen zu
entlaſten.
Der Vorſtand.
Vorverkaufsſtellen:
Zigarrengeſchäft P. Kadel, an der Hochſchule.
Friſeurgeſchäft P. Ruths, Magdalenenſtraße 23.
Bigarrengeſchäft Ad Weißmüller, Ecke Nhein= und
Georgenſtraße. Buchdruckerei Georg Bender,
Beſungerſtraße 47, Bigarrengeſchäft Julius Myl ius
Ecke Karlſtraße und Heerdweg, Bigarrengeſchäft
R Ludwig, Karlſtraße 3. Kurz & Wollgeſchäft
Neſſel, Nieder=Ramſtädterſtr. 35. Lebensmittel=
Geſchäft Adolf Schneider, Ecke Roßdörfer= und
Beckſtraße. Papierhandlung u. Druckerei L. Simon.
Grafenſtraße 15. Papierhandlung 2. Paul, an der
Johanneskirche.
(12750

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Schloß-Café

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Mittwoch, den 8. Aug, Beginn 4 Uhr

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Jeden Sonntag: Früh=Konzert
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Feſtbücher und Feſtabzeichen in folgen=
den
Verkaufsſtellen im Vorverkauf gelöſt
werden können.
1. Zigarrengeſchäft Ludwig, Karlſtr. 2
Weißmüller, Georgenſtr. 1
2.
Kadel, an der Hochſchule
3.
Mylius, Herdweg 2
4.
5. Buchdruckerei Bender, Beſſungerſtr. 47
Simon, Grafenſtr. 15
7. Friſeurgeſchäft Ruths, Magdalenenſtr. 23
8. Woll= und Kurzwarengeſchäft Neſſel, Nieder= Nam=
ſtädterſtraße
55
9. Papierhandlung Paul, Wendelſtadtſtraße 20
10. Lebensmittelgeſchäft A. Schneider, Ecke Roßdörfer=
und Beckſtraße.
Die Eintrittspreiſe betragen:
1. Dauerkarten für Mitglieder .
. 2. Mk.
(einſchließlich Feſtſchrift und Feſtabzeichen)
2. Dauerkarten für Nichtmitglieder
.. 2. Mk.
(Feſtſchrift und Feſtabzeichen)
.. . 0.70 Mk.
13. Zuſatzkarten zu den Dauerkarten,
1. Mk.
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Niedermendig ab 19,00 Uhr und Mainz=
Hbf. an 22,09 Uhr mit Anſchluß von und
nach Darmſtadt.
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und Rückfahrt RM. 7,60. Näheres iſt aus
den Aushängen auf den Bahnhöfen zu
rſehen oder durch die Fahrkartenaus=
gaben
und Reiſebltros zu erfragen. Siehe
auch Abhandlung im allgemeinen Teik
dieſer Nummer.
(12719
Mainz, den 2. Auguſt 1928.
Reichsbahndirektion Mainz

[ ][  ][ ]

Seite 8

Mittwoch, den 8. Auguſt 1928

Nummer 219

Reich und Ausland.

Der 100 000=Mark=Preis für den Ozeanflug
verfallen.
Im vergangenen Jahre hatte der Aeroklub von
Deutſchland zuſammen mit dem Deutſchen Luftfahrt=
verband
einen Preis von 100 000 Mark ausgeſchrie=
ben
für das deutſche See= oder mehrmotorige Land=
flugzeug
und die deutſchen Flieger, die in einer Ge=
ſamtreiſedauer
von 84 Stunden von einem deutſchen
Flugplatz nach New York fliegen. Der Preis lief am
1. Auguſt 1938 gb. Bis dahin hat kein deutſches
Flugzeug dieſe Bedingungen erfüllt. Der Aeroklub
hat die Preisausſchreibung nicht weiter verlängert,
ſondern wird ſich erſt in der nächſten Zeit darüber
ſchlüſſig werden, ob ein neuer Preis unter neuen Be=
dingungen
ausgeſchrieben werden ſoll. Am 4. Auguſt
iſt gleichzeitig ein von einer amerikaniſchen Zeitung
ausgeſetzter Preis für einen Flug Deutſchland- Phi=
ladelphia
abgelaufen. Auch der Termin für dieſen
Preis iſt bis jetzt noch nicht verlängert worden.

Die Herrſchaft über ſeinen Wagen verloren.
Großoſtheim. Die Herrſchaft über ſeinen
Wagen verloren hat bei der Einfahrt in die Ortſchaft
der Lenker eines Lieferwagens aus Aſchaffenburg bei
einer ſcharfen Kurve. Das Auto fuhr gegen eine
Telegraphenſtange und ſtürzte in den Straßengraben,
wobei, die beiden Inſaſſen ſchwer verletzt wurden.
Beide trugen ſchwere Gehirnerſchütterungen und
Kopfverletzungen davon.

Ein neues Eiſenbahnunglück bei Alfeld.

Kaſſel. Geſtern morgen, gegen 3.10 Uhr, ent=
gleiſte
der Güterzug 8818 NordſtemmenGöttingen
auf dem Bahnhof Alfeld an der Leine in der Ein=
fahrtsweiche
mit Lokomotive und den nachfolgenden
vier Wagen. Die Lokomotive und der Pachwagen
ſprangen aus bisher noch unaufgeklärter Urſache aus
dem Gleis und ſtürzten um, wodurch drei weitere
leere Güterwagen ineinander geſchoben wurden. Der
übrige Zugteil iſt unbeſchädigt geblieben. Die beiden
Hauptgleiſe der Richtung KreienſenElze und Elze
Kreienſen wurden ſofort geſperrt und der Zugverkehr
wurde durch Umſteigen aufrecht erhalten. Bei dem
Unfall wurden die auf den Bremſen fahrenden Ober=
ſchaffner
Heinrich Schütte aus Nordheim ſchwer und
der Schaffner Fritz Herbſt leicht verletzt; beide ſind
ſofort in die Göttinger Klinik übergeführt worden.
Die Aufräumungsarbeiten waren geſtern morgen
gegen 7 Uhr ſoweit fortgeſchritten, daß ein Gleis der
Richtung Elze-Kreienſen um 7 Uhr freigegeben wer=
den
konnte. Die ſofort eingeleitete Unterſuchung hat
bis jetzt noch keinen Anhaltspunkt über die Urſache
der Entgleiſung ergeben.

Eine Panne verrät den Autodiebſtahl.
Naſſau (Unterlahn). Im benachbarten Obern=
hof
mußte ein Auto wegen Reifenſchaden halten. Die
Inſaſſen konnten ſich nicht helfen und verſuchten, den
Wagen zu verkaufen. Dies erregte Verdacht, und
die ſofort eingeleitete Unterſuchung, während der die
Autler flüchteten und entkamen, ergab, daß es ſich um
einen in Köln geſtohlenen Kraftwagen handelte.

Eine Rieſengeheimbrennerei ausgehoben.
Berlin. In einer ehemaligen Schweinemäſterei
in Berlin=Lichtenbevg wurde von Beamten der Zoll=
fahndungsſtelle
Berlin=Brandenburg eine der größten
Geheimbrennereien ausgehoben, mit denen die Zoll=
fahndungsſtelle
je zu tun gehabt hat. Drei der Betei=
ligten
, namens Holzapfel, Roſinneck und Strutz, und
der Geldgeber Zuckermann wurden verhaftet. Ein
vierter namens Klapp wird noch geſucht.

Durch eine einſtürzende Mauer getötet.

Berlin. Bei Ausſchachtungsarbeiten zu einem
Neubau auf dem Hofe des Grundſtücks Chauſſee=
ſtraße
10 ſtürzte geſtern vormittag gegen 8 Uhr plötz=
lich
eine neu aufgerichtete Mauer ein. Während es
verſchiedenen Arbeitern gelang, noch rechtzeitig aus
der Baugrube herauszuſpringen, wurde ein 35 Jahre
alter Arbeiter durch einige Mauerſtücke wieder her=
abgeriſſen
und von den nachſtürzenden Maſſen in der
etwa drei Meter tiefen Grube begraben. Die ſofort
herbeigerufene Feuerwehr ging mit größter Beſchleu=
nigung
an die Rettungsarbeiten, doch gab der Ver=
unglückte
, als man ihn endlich bergen konnte, keiner=
lei
Lebenszeichen mehr von ſich. Seine Leiche wurde
in das Schauhaus gebracht. Die Unterſuchung wegen
der Schuldfrage iſt eingeleitet.

Die zweite Weltkraftkonferenz im Jahre 1930
in Berlin.
Berlin. In den Tagen vom 16. bis B. Juni
1980 findet in Berlin auf Einladung des Deutſchen
nationalen Komitees, unter Mitwirkung des Inter=
nationalen
Hauptausſchuſſes der Weltkraftkonferenz,
die zweite Vollſitzung der Weltkraftkonferenz ſtatt, an
der 47 Staaten teilnehmen. Zweck und Ziel der Kon=
ferenz
iſt es, durch internationale Zuſammenarbeit die
Ausnutzung und Entwicklung der Kraftquellen der
einzelnen Länder in wiſſenſchaftlicher und induſtrieller
Richtung zu fördern.

Rennboot Opel IV explodiert.

Das Rennboot Opel IV‟
geriet in der Nähe von Oeſtrich auf dem Rhein in
Brand. Kaum ſprangen Fritz v. Opel und ſeine Mit=
fahrer
ins Waſſer, als das Boot mit einer dreißig
Meter hohen Stichflamme explodierte und im Rhein
verſank. Die Beſatzung hat das Ufer ſchwimmend
erreicht,

Der Marinetag in Berlin.

Der Feſtgottesdienſt.

Der Skagerrak=Sieger Admiral Scheer
hält die Feſtrede.
Unter außerordentlich ſtarker Beteiligung fand auf der Nordſchleife der Avus=Bahn in Berlin eine Gefallenen=Ehrung, verbunden
mit Feldgottesdienſt, im Rahmen des großen Marine=Bundestages ſtatt. Unſer Bild rechts zeigt einen Blick über die Maſſen auf
der Avus. Im Hintergrund iſt der Funkturm zu ſehen. Links: der letzte Chef des Admiralſtabes und Oberbefehlshaber der
Hochſeeſtreitkräfte in der Skagerrak=Schlacht, Admiral Scheer, während ſeiner Feſtrede, die ſich gegen die Kriegsſchuldlüge wandte.

Die Sturmkataſtrophe in Süddeutſchland.

Der vom Wirbelſturm geknickte Föhrenwald bei Bamberg.

Ein grauenvolles Unwetter brach, wie bereits gemeldet, am Samstag über Franken ein. Am
heftigſten wütete der Sturm in Bamberg. Ganze Wälder wurden von der Windhoſe in unmittel=

barer Nähe der Stadt umgelegt, Häuſer abgedeckt, Schornſteine zerſtört, Felder verwüſtet und
Telegraphenleitungen zerriſſen. Der Schaden geht in viele Millionen.

Was die beiden Rieſendampfer Bremen und
Europa für den deutſchen Arbeitsmarkt und
die deutſche Induſtrie bedeuten.
Mit dem Bau der Schnelldampfer Bremen und
Europa des Norddeutſchen Lloyd ſind zurzeit auf
den Werften: Deutſche Schiff= und Maſchinenbau=
Aktiengeſellſchaft, Werk Akt.=Geſ. Weſer in Bremen
und Blohm u. Voß in Hamburg zuſammen rund
10 000 Arbeiter beſchäftigt. Dieſe Zahl kommt unge=
fähr
der Bevölkerungsziffer kleinerer deutſcher Städte,
wie Weida in Thüringen, Verden in Hannover, Sieg=
mar
und Olbernhau in Sachſen u. a. m., gleich. In
die genannte Arbeiterzahl ſind jedoch nicht die Ange=
hörigen
der übrigen direkt und indirekt für den Bau
der beiden Schiffe herangezogenen Berufe, wie das
techniſche und kaufmänniſche Perſonal der Werften
und der Reederei, ferner nicht die an den umfang=
reichen
Materiallieferungen beteiligten Angeſtellten
und Arbeiter zahlreicher Firmen und Unterneh=
mungen
in ganz Deutſchland, ſowie endlich auch die in
den deutſchen Fabriken und Werkſtätten, die mit der
Lieferung von Ausrüſtungsgegenſtänden aller Art,
wie Möbeln, Stoffen, Porzellanen, Silber= und
Nickelgeräten, Küchen= und Wirtſchaftseinrichtungen,
Inſtrumenten, Maſchinen und Apparaten uſw. beauf=
tragt
ſind, beſchäftigten Angeſtellten, Handwerker und
Arbeiter einbegriffen. Der obige Vergleich der am
Bau der Schiffe mitwirkenden Menſchen mit der
Höhe der Einwohnerzahl kleiner deutſcher Städte
läßt alſo in jeder Beziehung die außerordentliche
volkswirtſchaftliche Bedeutung erkennen, die der Her=
ſtellung
der beiden je 46 000 Br.=Reg.=To. großen Rie=
ſendampfer
des Norddeutſchen Lloyd, die im Früh=
jahr
1929 auf der Linie BremenNew York in Dienſt
geſtellt werden ſollen, zuzumeſſen iſt.
Zugunfall in Eſtland.
Reval. Drei Wagen eines von Rebal nach
Pernau fahrenden Zuges ſind aus unbekannter Ur=
ſache
in der Nähe des Bahnhofes Moiſakuela ent=
gleiſt
. Fünfzehn Perſonen wurden verletzt, darunter
drei ſchwer.
Verhaftung ſpaniſcher Banditen.
Paris. Wie aus Pau gemeldet wird, ſind die
beiden ſpaniſchen Banditen, die in letzter Zeit eine
Reihe von Raubüberfällen auf Automobiliſten in den
Pyrenäen=Tälern bei Sompourt ausführten, durch
das Zuſammenwirken der ſpaniſchen und der fran=
zöſiſchen
Gendarmerie verhaftet worden. Nach einer
Gegenüberſtellung mit den Opfern ihres letzten
Ueberfalles legten ſie ein Geſtändnis ab.

Durch den elektriſchen Strom getötet.
Brückenau. Durch den elektriſchen Strom ge=
tötet
wurde in der Ortſchaft Speicherz der Tüncher
Kaul Bauer. Bauer geriet beim Anſtreichen eines
Hauſes, auf dem Gerüſt ſtehend, an die elektriſche
Leitung und wurde auf der Stelle getötet.

Die Brandepidemie in Nordoſteuropa.
Warſchau. Die furchtbaren Brandkataſtrophen

in Nordoſteuropa nehmen in dieſem Jahr gar kein
Ende. In der polniſchen Wojewodſchaft Tarnopol
brach an vier verſchiedenen Stellen Feuer aus, dem
zehn Gebäude mit allem Inventar zum Opfer fielen.
An der polniſch=ruſſiſchen Grenze ſtanden am Mon=
tag
über 45 Hektar Wald in Flammen. Bisher iſt
es noch nicht gelungen, des Feuers völlig Herr zu
werden. In dem litauiſchen Butrimomis hat ein
Brand 27 Wohnhäuſer, die jüdiſche Synagoge und
eine große Anzahl Wirtſchaftsgebäude vollſtändig
eingeäſchert. Bei dem herrſchenden Sturme waren die
Feuerwehren nahezu machtlos. Das Feuer wütete
15 Stunden. Der Schaden beträgt nach den vorläu=
figen
Schätzungen über eine Million Lit. Hundert
Familien ſind obdachlos. Von den Betroffenen iſt
niemand verſichert.
Unwetter auch in Frankreich.
Paris. Aus den verſchiedenſten Teilen Frank=
reichs
werden ſchwere Unwetter gemeldet, die bedeu=
tende
Ernteſchäden und zahlreiche Unfälle zur Folge
hatten. Weinberge wurden vernichtet, Dächer abge=
deckt
und zahlreiches Vieh getötet. Infolge Blitz=
ſchlags
brach eine Reihe von Schadenfeuern aus,
durch die Wohnhäufer und Stallungen zerſtört
wurden.
Schweres Erdbeben in Mexiko.
London. Die Stadt Pinotepa im Staate
Daxaca iſt durch ein ſchweres Erdbeben teilweiſe zer=
ſtört
worden. Während des Wochenendes wurden
nicht weniger als 60 Erdſtöße verſpürt. Auch eine
Reihe anderer Städte hat durch das Erdbeben ſchwer
gelitten. Die Stadt Huixtepee, gibt auf dem Draht=
wege
überhaupt keine Antwort, ſo daß man um das
Schickſal der Bewohner ſehr beſorgt iſt.
Brand auf einem Segelſchiff.
Aſuncion (Paraguah). Siebzehn Perſonen,
davon fünfzehn Frauen, wurden nach einem Brande
vermißt, der auf einem Segelſchiff ausgebrochen
war. Das Schiff hatte 75 Paſſagiere an Bord, von
denen die meiſten durch Rettungsboote in Sicherheit
gebracht wurden.

Auf dem Weg zum Transatlantik=
Verkehr.

Der erſte Aufſtieg des deutſchen Ozeanflugbovies
Romar.
Travemünde. Am Dienstag morgen iſt m
aller Frühe der erſte Aufſtieg des deutſchen Ozean=
flugbootes
Rohrbach=Romar erfolgt. Auf dem
Flugplatz hatten ſich etwa 30 Gäſte und mehrere
Preſſevertreter eingefunden. Man ſah auch viele
Filmoperateure und Photographen, die die erſten
Aufnahmen von dem Rieſenflugboot machten. Jn
Flugzeug, das auf der Pötenitzer Weik lag, waren
bereits die Führer, der Rohrbachpilot Steindorf ud
der frühere türkiſche Hauptmann Sami, anweſend.
Um 6 Uhr war das Flugboot, das mit drei BMW=
6=Motoren von zuſammen 2400 PS. ausgerüſtet iſt,
und Platz für zwölf Fahrgäſte, zwei Führer und
einen Bordmonteur bietet, ſtartbereit. Er erhob ſich
leicht und ſchnell vom Waſſer und gebrauchte insge
ſamt 15 Sekunden, um ſich in die Luft zu erheben
Eine Viertelſtunde lang blieb die Romar ndr
Luft und landete dann wieder glatt und ſiche a
der Pötenitzer Weik. Der erſte Aufſtieg des Rieſen
flugbootes iſt damit vollauf geglückt. Die Flugzeug=
fachleute
, unter denen man den Konſtrukteur des
Bootes, Dr.=Ing. Adolf Rohrbach, bemerkte, wareg
über den Ppobeflug ſehr befriedigt.

Ein italieniſches Unterſeeboot
geſunken.

Rom. Als das Küſten=Unterſeeboot F 16 am
Montag früh, ſieben Meilen weſtlich der Inſel
Brioni, ein Angriffsmanöver ausführte, tauchte 8
plötzlich unter dem Bug des Torpedobootszerſtörers
Miſſori auf, der mit ihm zuſammenſtieß. P 16 ſan
alsbald 40 Meter tief, bis zum Grund. Die genaue
Lage des Unterſeeboots iſt noch nicht feſtgeſtellt. In
deſſen erklärte der Führer eines Waſſerflugzeuge,
daß er das Unterſeeboot nicht weit vom Ankerplatz
des Kreuzers Brindiſi geſehen habe, auf dem ſich
Admiral Foſchini befindet. Dieſer wurde mit der
Leitung des Rettungswerkes beauftragt. Das Wettel
iſt gegenwärtig nicht ſehr günſtig, doch haben ſich 9e
reits vier Taucher an Ort und Stelle begeben. Außeb
dem wurden Anſtalten getroffen, um das Unterſe
boot mit Luft zu verſorgen und um es zu hebe.
Das Unterſeeboot kann ſich mit Hilfe eines beſon=
deren
akuſtiſchen Signalapparates für Unterſeebootz
mit der Außenwelt in Verbindung ſetzen.
Es iſt gelungen, mit der Beſatzung des geſun
kenen U=Bootes durch Klopfzeichen die Verbindung
aufzunehmen. Taucher haben bereits eine Stahllein
an dem U=Boot befeſtigt. Am Unglücksort ſind de
Pontons eingetroffen, die zur Hebung notwendig
ſind.
Der Aetna in Tätigkeit.
Mailand. Die Eruptionen des Aetna hche
ſeit einigen Tagen größere Formen als gewohnt ane
genommen. Laut Mitteilung des Vulkaniſchen Ine
ſtitutes von Catania ſind dieſe momentanen, ſtärkeren
Ausbrüche inneren, mächtigen Umwälzungen zuzu
ſchreiben. Vormittags 10 Uhr erhob ſich am 31. Jud
im nordöſtlichen Teile des Kraters eine dunſe
Rauchſäule, verbunden mit einem Aſchenregen. Die
Rauchſäule erreichte während des ganzen Tages die
Höhe des zentralen Kraters.
Schweres Zugunglück in Illinvis.
New York. In der Nähe von Cairo im
Staate Illinois fuhren zehn Wagen eines Schnell=
zuges
der Illinois=Central=Eiſenbahn in einen aul
dem Nebengleis haltenden Perſonenzug hinein, vol
dem ſechs Wagen umgeworfen wurden. Neun Per=
ſonen
wurden getötet und etwa 200 verletzt, darumt.
12 ſchwer. Die Entgleiſung wurde durch eine auf Oeie
Schienen liegende Eiſenröhre verurſacht, die 500
einem Güterzug heruntergefallen war.
Exploſion eines Pulverſchiffes.
Tacoma (Waſhington). Durch die Exploſion
einer Ladung von 12 Tonnen Pulver auf dei
Dampfer La Blanca wurde in der Stadt beträche
licher Schaden angerichtet. Die Mannſchaft des i
Brand geratenen Schiffes war nach einigen vergen.
lichen Löſchverſuchen ins Waſſer geſprungen, i
ſchwimmend die Küſte zu erreichen. Gleichzeitig
wurde durch die gewaltige Exploſion an Bord de
Schiffes der Kafütenaufbau der La Blana!. 00
den Strand geſchleudert.

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Flouie erbeten
LaN Geſchiſt
41
Eilties
Bthnde,
Müuten

[ ][  ][ ]

Immer 219

Mittwoch, den 8. Auguſf 1928

Seite 9

Zih Kand der grau=weißen Nächte.
ur. zwei Stunden Bahnfahrt von Petersburg entfernt liegt
der aftte Binnenſee Europas, der Ladoga. Vor Schlüſſelburg,
am n!luß der Newa, dehnen ſich uferlos bleifarbene Waſſer,
auf mn im Mai noch Eisſchollen ſchwimmen, ſich an den
flackt Ufern auftürmen, oder, begleitet von einem bitterkalten
Win=y Ihren Weg den Strom hinab in den Finniſchen Meer=
buſeeuchen
. Einige Robben tauchen zwiſchen den Eisbergen
auf uy) ſchnappen nach blitzenden Fiſchen.
9 SWelt um den Ladoga iſt eine ſtille Welt des Nordens.
Schtunr Mai beginnt der Zauber der weißen Nächte zu wirken.
Mit, een Feenfingern berühren die roſa=wioletten und grünen
Streult, der nur für ganz kurze Zeit hinter dem Horizont
verſtursen Sonne die hellen Birken und das Moos am Ufer.
Schizh von weißen Schwänen und laut ſchreienden Kranichen
flieggüber das Waſſer, Wildenten tauchen und ſpielen. Trotz
der Aee blühen überall ſchon ganze Felder von Vergißmein=
nichzi
., Leberblumen. In der Nacht duften die giftigen Nacht=
ſchauch
it ihren weißen Blüten. In der Stunde, in der ſich
Aberalol und Mongenrot begegnen, iſt die Natur feierlich ſtill.
Danmb echen Elche aus dem Weiden= und Erlendickicht und
geheühurt plumpen Schritten zum See, zur Tränke. Auch Bären=
fammu
kommen aus dem Walde, ſpielen, balgen ſich und ver=
ſchwcten
wieder im Dickicht. An den Nordoſtufern des Ladoga
gibt! iur ſehr wenige Anſiedlungen, es gibt Gegenden, die
Woach Hindurch von keinem Menſchenfuß geſtört werden. Wenn
keinas ſewel aus den Waſſern ſteigen, ſind die Nächte am Ladoga
durahhäig grau und klar; die Menſchen erhalten im Zwielicht
ein zuv rkliches Ausſehen, als ob ſie Eindringlinge wären und
gar uf). hierher gehörten, und auch die Rufe der Fiſcher, die
auf 19 =uferloſen Waſſer hinausgerudert ſind und ihre Netze
ausümfen, klingen fremd und ſtörend.
ge Ladoga hat ſeine Geſchichte. Als Peter der Große mit
Kar/III. von Schweden Krieg führte, fand auf dem großen
Waſte ne Seeſchlacht ſtatt. Die neu gezimmerte ruſſiſche Flotte
konruaver den Schweden ſtandhalten; es gelang ihr, den Ein=
flußſlr
Newa zu ſchützen und die junge Hauptſtadt vor dem
Uebgerll der Schweden zu bewahren. Nun erbaute Peter der
Gronſdce Feſtung Schlüſſelburg. Sie verlor zwar bald ihren
ſtrat ſchen Wert, wurde aber als Staatsgefängnis benutzt.
Schrudre Tochter des Großen Zaren, die Kaiſerin Eliſabeth,
hielt ſtt den Zaren Iwan III., den unglücklichen Sohn der
Annza opoldowna von Braunſchweig, gefangen, den ſie einſt
ſelbfᛋu: dem Schoß gehalten, als ihm die Petersburger Gar=
den
nhlägten. Noch heute ſteht das enge Verließ innerhalb der
Feſtruſsmnauern von Schlüſſelburg, in dem der Zar einge=
ſchlolzſt
war und in dem er ſpäter ermordet wurde. Zu
Alexzwars III. Zeiten wurde Schlüſſelburg zum Kerler für die
gefähchſten politiſchen Gefangenen. Dort verbrachten lange
Jahl=fyrte die am Morde Alexanders II. beteiligten Ver=
ſchwrüör
, bis ſie nach der erſten Revolution vom Jahre 1905 be=
freitz
ut den, und bis die Ueberlebenden jetzt von den Bolſche=
wiſttieleine
Ehrenpenſion beziehen.
Gefangener in Schlüſſelburg, mit den unfreundlichen
Wafifn des Ladoga vor Augen, ſchrieb Maroſow ſein Buch
übeuße Apokalypſe, das in faſt alle Sprachen überſetzt wurde und koloſſale Auswahl zurückzurführen. Wir empfehlen daher allen
undſ ’s zeigte, daß ſich der Geiſt eines Mannes, der 25 Jahre
im 1ingrab von Schlüſſelburg leben mußte, doch bis zu den waren=Verkaufsvevanſtaltung zu beſuchen und ſich ſelbſt von der rieſen=
Sterm erheben und dort zu Hauſe ſein konnte. Je weiter
ſich ſtersburg nach Norden ausdehnte und je weiter es ſeine
Factiey vonſchob deſto näher rückte der gewaltige Ladogaſee Fa. J. Nehfeld, Darmſtadt, Ludwigſtr. 15.
der utſtadt. Wenn die ſteinernen Baſteien auf der Newa=
Inſteleit der Revolution auch keine politiſchen Gefangenen mehr
einſthfen, ſo webt doch noch ein Hauch des Unheimlichen

über der Feſtung, und die Geſpenſter der Erinnerung huſchen
über die grauen Waſſer.
In den Pfingſttagen fahren die erſten Dampfer aus Peters=
burg
auf den Ladoga hinaus. Teils um Pilger in das fromme
Kloſter von Walaam zu bringen, teils um Waren über den
Onegaſee nach Petroſawodſk zu ſchaffen. Seit Finnland ein
ſelbſtändiger Staat geworden und Tauſenden von Flüchtlingen
ein Aſyl gewährt, hat der Ladoga eine neue Bedeutung. Seine
Waſſerfläche bildet die Grenze zwiſchen Finnland und Sowjet=
rußland
. Wenn in den weißen Nächten dichte Nebel aus den
Waſſern ſteigen, dann verſuchen Schmuggler und Flüchtlinge
die Schildwachen und Patrouillen zu täuſchen. Oft genug hört
man Schüſſe längs dem Ufer, und am Morgen ſpülen die Waſſer
Leichen an den Strand, um die ſich niemand kümmert. Pardon
geben weder die roten Grenzwächter, noch die Schmuggler.
Finnland hat nun beſchloſſen, den Ladogaſee mit dem
Saima und dem Finniſchen Meerbuſen durch einen Kanal zu
verbinden, mit deſſen Bau bereits begonnen worden iſt. Dieſer
Kanal wird für die Holzflößerei und für die Fiſcherei von Be=
deutung
ſein; er wird aber den Ladoga doch nicht aus ſeiner
Weltvergeſſenheit erlöſen. Nur wenige Kilometer vom Ladoga
entfernt liegt, ſchon auf finnländiſchem Territorium, der Saima=
See. Auch er iſt ein Rieſe unter den Binnenwaſſern. Auch ſeine
Ufer ſind von einſamen Wäldern eingeſäumt, und die Stille des
Nordens träumt über ſeinen Waſſern. Aber der Saimaſee hat
nichts Düſteres. Reizende Sommerfriſchen und Penſionen liegen
an ſeinen Ufern, und Dampfer mit fröhlichen Touriſten ver=
kehren
in den hellen Sommernächten zwiſchen den Stationen.
Nahe am Saimaſee liegt das vornehme Hotel am Waſſerfall des
Imatra. Zur Zarenzeit, als Finnland noch nicht von Rußland
durch tauſend Barrikaden abgeſperrt war, pflegten in den
wavmen Sommertogen viele vornehme Petersburger über
Wyborg nach dem Imatra zu fahren und hier, fern von der
Aufvegung der Hauptſtadt und von den Intrigen des Hofes,
dem Gurgeln des Waſſerfalles zu lauſchen. An den bühlen
Wenden verſammelten ſich die Gäſte auf der Veranda, ließen
ſich von den Kellnern in warme Plaids einwickeln, tranken Sekt
oder Schwedenpunſch und verträumten die weiße Dämmerung
der Nacht. Heute iſt es auch am Imatra und am Saima
ſtiller geworden; es gibt keine vornehmen Ruſſen mehr, die die
ſinniſchen Villenorte bevölkern und in die herrliche Waldland=
ſchaft
des Saima vordringen.
In Europa weiß man wenig vom Saimaſee und noch
weniger vom Ladoga, von der rieſigen Waſſerfläche die Peters=
burg
vorgelagert iſt, und die heute zwei Welten, die einander
mißtrauen, den Oſten und den Weſten, trennt. Es liegt em
eigentümlicher Zauber über dieſen großen Seen des Nordens,
eine wilde Unberührtheit der Natur. Hier in großer Einſamkeit
können Newen und Seele vom Haſten des Alltages ausruhen,
hier verſchmelzen die Träume mit den grauen und roſafarbenen
Tönungen die weißen Nächte.

Geſchäftliches.
Die Weiße=Woche, der Fa. J. Rehfeld, Darmſtadt, Ludwigſtr. 15,
bietet Ihnen die größtmöglichſte Einkaufsgelegenheit in Bett= und Leib=
wäſche
. Der Rieſenerfolg in den erſten Tagen dieſer großzügigen Ver=
kaufsveranſtaltung
der Fa. J. Rehfeld iſt nur auf die enorme Billigkeit
Hotels, Reſtaurants, Haushaltungen und Brautleuten bei Ergänzungen
oder Neuanſchaffungen in dieſen Artikeln unbedingt dieſe große Weiß=
haften
Auswahl ſowie Preiswürdigkeit zu überzeugen. Wir verweiſen
außerdem noch auf das in geſtriger Zeitung erſchienene Inſemt der
Trinkt Fachinger. Störungen im Newenſyſtem, die gſthmatiſche
Anfälle zur Folge haben, (ſogen. wervöſes Aſthma), werden durch regel=
mäßigen
Gebrauch des Fachinger Waſſers gemildert.

Das Automobil Tumnier in Bad Kreuznach am 5. d. M. brachte der
Röhr=Auto A.=G. in Ober=Ramſtadt einen vollen Erfolg. Herr Vor=
mann
=Düſſeldorf, errang mit einem ſerienmäßigen 8=Zylinder=Wagen
den Sonderpreis für beſte Leiſtung in der Klaſſe bis 8 P8. Er legte
250 Kilometer in 16 Stunden zurück.
Bei der Schönheits=Konkurrenz ſtellten ſich 10 ſerienmäßige Röhr=
Wagen in den verſchiedenſten Ausführungen dem Preisrichter und ſämt=
liche
10 Wagen wurden mit einem erſten Preis prämiert.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Mittwoch, 9. Auguſt. 12.15: Franzöſiſch, vorgetragen von Frl.
R. Kleeberg. o 15: Jugendſtunde. Rektor Wehrhan: Lehrlings=
leben
in der Zunftzeit. o 15.40: Bücherſtunde. 0 16.35: Funkorche
Operetten. Muſikal. Leitung: Kapellm. Merten. o 18.15: Vereins=
nachrichten
, Mitteilungen. 8 18.30: Rektor Schiller: Zum 150. Ge=
hurtstag
von Friedrich Ludwig Jahn. O 19.15: Senckenberg= Viertel=
ſtunde
, cand. geol. H. Mathern: Einige deutſche Eiſenerzlager=
ſtätten
. o 19.30: Franzöſiſche Literaturproben, e 19.45: Franzöſi=
ſcher
Unterricht. o 20.15: Das ſüße Mädel. Operette in drei
Akten von H. Reinhard. Muſikal. Leitung: Kapellm, Merten.
Spielleitung: A. Resni.
Stuttgart.
Mittwoch, 8. Auguſt. 12.30: Schallplatten, 6 15: Kinderſtunde:)
Tante Gretle, Fred Höger, Funkorch. O 16: Briefmarkenkunde für
die Jugend: J. Ernſt. 6 16.15: Funkorch. Einlagen: Albert Tronnier,
O 18.30: Dr. Riedel: Der Maler Vincent van Gogh. o 19: E.
Franzeph: Ein Beſuch im Kloſter. O 19.30: P. Deiſenhofer:
Verkaufskunſt; der Anſchlußverkauf. O 20.15: Frankfurt: Das ſüße
Mädel. Operette in drei Akten von A. Landsberg und Leo Stein=
Muſik von H. Reinhardt. Perſ.: Graf Balduin Liebenburg; Lizzt,
ſeine Nichte: Graf. Hans Liebenburg, ſein Neffe; Lola Winterz
Balduins Geliebte: Florian Lieblich, Maler; Plewny, Sekretärz
Fritzi Weyringer, Maſſeuſe; Klapper, Diener. O Anſchl.: Nachrichten,
Berlin.
Mittwoch, 8. Anguſt. 6: Gymnaſtik. O 16: Margarete Caem=
merer
: Die Frau als Kulturträgerin. (Im Beruf.) O 16.30: Sprach=
heillehrer
E. Reinke: Sorgenlinder mit gehemmter Sprachentwicklung.
O 17: Märchenſtunde. Adele Proeßler: Der Trollritt; Vom Bub
dem niemals bange war (Schwediſche Volksmärchen). 9 17.30:
Unterhaltungsmuſik. Kapelle Emil Rooßz. O 19: Telegr.Dir. P.
Riemenſchneider: Die Apparate und Wege der Telegraphie ſeinſchl.
Funktelegraphiel, 8 19.30: Dr. Mahrholz: Die Internationale der
Wohlfahrt. 8. Juſtizrat Prof. Dr. Heilfron: Rechtsfragen des
Tages. 6 20.30: Heine Schumann. Rezitationen: Fränze Roloff.
Bariton: C. Bronsgeeſt. Flügel: Seidler=Winkler. Heine: Aus
Buch der Lieder: Aus. Neue Gedichte‟. Schumann: Dichter=
liebe
. Heine: Aus Romanzero: Aus Nachleſe. Anſchl.:
Tagesnachrichten (Olympia=Sonderdienſt! 22.30: Von der Water=
kant
. A. Guttmanns Sinfoniker. Am Flügel: Oscar Wappenſchmitt.
Stettin. 20.30: Nordiſcher Abend. Margit Philipſky (Sopran),
M. Schliebener (Rezit.) Suſcha v. Ketelhodt (Flügel). Muſikal.
Leitung: Kapellm. Scheibenhofer. Anſchl.: Tagesnachrichten
Olympia=Sonderdienſt).
Deutſche Welle. Mittwoch, 6: Gymnaſtik. O 12: Prof. Dr=
Adam und Rektor Lorentz: Sauberkeit. O 12.30: Mitteil. d. Reichs=
ſtädtebundes
6 12.30: Mitteil. d. Verb. d. preuß. Landgemeinden.
0 15: H. Oeſer: Einführungslehrgang in das Laienſpiel. 0 15.25:
Wetter und Börſe. 6 16: Einführungslehrgang in das Laienſpiel,
16.30: Ober=Studiendir. Prof. Werner: Deutſche Lande und
ihre Sagen. 8 17: Hamburg; Kompoſitionen Maximilian Heidrich.
O 18: Kom.=Rat Kithil: Die volks= und weltwirtſchaftliche Be=
deutung
der Spielwareninduſtrie. O 18.30: Dr. Privat: Deutſches
Volkstum. O 18.55: Techn. Lehraang. Min.=Rat Dr. Flatow:
Arbeitsrecht. 19.20: Prof., Dr. Mersmann: Ein ührung in das
Verſtehen von Muſik. 0 20.30: Berlin: Heine=Schumann. Mitw.:
F. Roloft (Rezit.), C. Bronsgeeſt (Bariton), O Anſchl.: Preſſe=
nachrichten
. O 22.30: Berlin: Von der Waterkant. Mitw.; H.
Rottenſtedt (Tenor), Guttmanns Sinfoniker.

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[ ][  ][ ]

Nummer 219

Mittwoch, den 8. Auguff

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die amtliche Großhandelsindexziffer im Monatsdurchſchnitt. Die
für den Monatsdurchſchnitt Juli berechnete Großhandelsindexziffer des
Statiſtiſchen Reichsamtes hat mit 141,6 gegenüber dem Vormonat 141,3
um 0,2 v. H. angezogen. Von den Hauptgruppen iſt die Indexziffer
für Agrarſtoffe um 0,4 v. H. auf 136,6 (136,0) geſtiegen. Die Index=
ßiffer
für Kolonialwaren iſt um 0,7 v. H. auf 1,37,7 (138,7) zurück=
gegangen
. Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren
war mit 135,1 (135,0) gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert,
während die Indexziffer für induſtrielle Fertigwaren um 0,3 v. H. auf
159,6 (159,1) angezogen hat.
Neue Pläne der Frankfurter Meſſe=Geſellſchaft. Nachdem durch die
Gründung des Vereins zur Erhaltung der Frankfurter Meſſen der
Weiterbeſtand der Meſſen für die nächſten Jahre finanziell ſichergeſtellt
iſt, kann die Verwaltung der Frankfurter Meſſe jetzt ohne jede Störung
an die Vorbereitung der Herbſtmeſſe herangehen. Wie in einer Preſſe=
konferenz
mitgeteilt wurde, ſteht bereits heute ſoviel feſt, daß die Herbſt=
meſſe
mindeſtens den Umfang der Frühjahrsmeſſe erreichen wird. Da=
rüber
hinaus iſt die Heranziehung einer Reihe neuer Ausſtellergruppen
geplant. So iſt eine Radioabteilung in Ausſicht genammen die in
Verbindung gebracht werden ſoll mit einer Werbetagung des Reichs=
verbandes
deutſcher Funkhändler, die während der Meſſe in Frankfurt
ſtattfinden ſoll. Weiter ſoll die Maſchinenmeſſe durch Metallbearbei=
tungsmaſchinen
ergänzt und in Zuſammenhang gebracht werden mit
einer Veranſtaltung des hieſigen Handwerks. Wahrſcheinlich wird auch
eine Tagung des Verbandes der deutſchen Kupferſchmiedereien ſtattfin=
den
. Für die Lebensmittelmeſſe liegen ſchon Zuſagen von Oeſterreich,
Italien, der Südafrikaniſchen Union, Griechenland und Frankreich vor.
In dieſem Herbſt wird auch die Frankfurter Produktenbörſe einen
Getreidehandelstag veranſtalten, mit dem vorausſichtlich eine Ausſtellung
der 1928er Getreide= und Futtermittel durch die Deutſche Landwirt=
ſchafts
=Geſellſchaft verbunden ſein wird. Auf der anderen Seite iſt die
Meſſe=Geſellſchaft beſtrebt, durch gewinnbringende Ausnutzung der nicht
für die Meſſe in Frage kommenden Räumlichkeiten die finanzielle Baſis
zu heben. So ſind bisher etwa 3000 Quadratmeter von den 75 000 zur
Verfügung ſtehenden an 17 verſchiedene Firmen vermietet worden. Nach
der Herbſtmeſſe wird die Feſthalle in einen Winterſportpalaſt umge=
wandelt
werden. Dieſes Unternehmen liegt in den Händen derſelben
Geſellſchaft, die im vorigen Winter die Breslauer Jahrhunderthalle
und die Stuttgarter Stadthalle zu dem gleichen Zweck gemietet hatte.
Die Geſellſchaft wird eine Radrennbahn einbauen, die eine Länge von
160 Meter haben wird. Neben einem Sechtage=Rennen und einer großen
Anzahl kürzerer Veranſtaltungen ſind Boxſport, Ringſport, Leuht=
athletik
und zwei hallenſpertliche Veranſtaltungen vorgeſehen.
Frachtermäßigung für deutſche Ausſtellungsgüter für die Inter=
nationale
Ausſtellung in Barcelona 1929. Wie uns von der Heſſiſchen
Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt mitgeteilt wird, hat ſich die
Hauptverwaltung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft bereit erklärt,
für die Sendungen zur Weltausſtellung in Barcelona, ſoweit ſie über
deutſche Seehäfen befördert werden, die deutſchen Seehäfenausnahme=
tarife
ohne Rückſicht darauf zu gewähren, daß etwa ein Teil der Aus=
ſtellungsgegenſtände
nicht veräußert werden kann und nach Deutſchland
wieder zurückbefördert werden muß.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin am 7. Auguſt ſtellten ſich für je
100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder
Rotterdam (Notierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz)
140 RM. Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbör=
ſenvorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für
pvompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenalu=
minium
, 98= bis 99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RMM.,
desgl in Walz= oder Drahtbarren, 99proz. 194 RM.; Reinnickel, 90 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 8792 RM., Feinſilber (1 Kg.
fein) 80.9581.75.
Die amtlichen Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom
7. Auguſt ſtellten ſich für Kupfer: Januar bis Mai 125.75 (126.00),
Juni und Juli 125.75 (126.25), Auguſt 124.75 (125.75), September 125.50
(125.50), Oktober 125.50 (126.00) November 125.75 (125.75) Dezember
125.75 (126.00) Tendenz: ſtill. Für Blei: Januar 42,50 (42.75),
Februar bis Mai 42.75 (43.00), Juni und Juli 43.00 (43.25), Auguſt
41.75 (42.25), September 42.00 (42.25), Oktober und November 42.25
(42.50), Dezember 42.50 (42.75). Tendenz: ruhig. Für Zink: Jan.
und Februar 48.50 (49.00), März 48.25 (49.00), April 48.50 (49.00), Mai
48.25 (49.00), Juni und Juli 48.25 (48.75), Auguſt 48.00 (50.00), Sept.
bis Dezember 48.25 (49.00). Tendenz: luſtlos. Die erſten Zahlen be=
deuten
Geld, die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 7. Auguſt ſtell=
ten
ſich für Kupfer: (Tendenz: ruhig) Standard per Kaſſe 6288 bis
6214/ys, drei Monate 6363½, Settl. Preis 62¾, Elektrolyt 68¾ bis
69½; beſt ſelected 65½66½, ſtrong ſheets 94, Elektrowirebars 69½1
für Zinn: (Tendenz: ſtetig) Standard per Kaſſe 213½213¾, drei
Monate 211½212½, Settl. Preis 213½, inoff.: Banka 217. Straits

wöhnl. prompt 2458, entf. Sichten 24½, Settl. Preis 24¾. Inof=
fizielle
Notierungen: Aluminium für Inland 95, für Aus=
land
100; Antimon Reg., engl. Erzeug.=Preis 59½60, chineſ. per
36½37½; Queckſilber 22, Platin 17, Wolframerz 15½; Nickel für
Inland und Ausland 175; Weißblech 18½, Kupferſulphat 25¾26¾4,
Cleveland Gußeiſen Nr. 3: 66.
Produftenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 7. Auguſt. Die Getreidebörſe
liegt vorläufig wegen des geringen Einlaufes von Ware neuer Ernte
ruhig. Gerſte teilweiſe bis 50 Pfg., Mais in gleichem Ausmaße
ſchwächer. Es notierten je 100 Kilo: Weizen neuer Ernte 25, Roggen
neuer Ernte 23.50, Sommergerſte neuer Ernte 27.5028, Hafer inl.
26.2527, Mais für Futterzwecke 24.25, Weizenmehl 3434.50, Roggen=
mehl
33.5034.50, Weizenkleie 14.25, Roggenkleie 15.5015.75.
Berliner Produktenbericht vom 7. Auguſt. Die Meldungen von
Ueberſee lauteten erneut ſchwächer und daraufhin verkehrte die heutige
Produktenbörſe in ruhigerer Haltung. Am Weizenlieferungsmarkt
lagen die vorderen Sichten 1 Mk. niedriger, Roggen gab ſogar bis zu
1,50 Mark nah. Geſchäft in Auslandsgetreide kam nur für Mois in
größerem Ausmaß zuſtande, die wenig veränderten Preiſe für Weizen
fanden kaum Beachtung. Vom Inlande lauteten die Forderungen für
Neugetreide gleichfalls nur wenig niedriger, das Angebot von Roggen
neuer Ernte iſt angeſichts des regneriſchen Wetters weiter blein. Wei=
zen
= und Roggenmehl liegen ziemlich unverändert. Das Geſchäft in
Hafer und Gerſte hat ſich noch nicht belebt. Die Muſter von Neuhafer,
die bisher gezeigt wurden, weiſen keine beſonders ſchöne Qualität auf,
ſo daß ſich die Käufer zu Anſchaffungspreiſen vorläufig noch nicht ent=
ſchließen
können. Sommergerſte wird in den Preiſen von den Käufern
allzu hoch betrachtet und nur wenig umgeſetzt.
Viehmärkte.
* Mainzer Viehhof=Marktbericht vom 7. Auguſt. Die Zufuhr auf
dem heutigen Viehmarkt bewegte ſich, wie auf den letzten Vormärkten,
bis auf Kälber auf anſteigender Bahn. Der Beſuch war gut und wur=
den
bei Kälbern und Schweinen höhere Preiſe erzielt, während Färſen
nachgaben. Die übrigen Gattunugen wurden zu alten Preiſen gehan=
delt
. Auf dem Großviehmarkt waren 63 Stück mehr angetrieben. Die
Preiſe bei Färſen gingen an der unteren Grenze 4 Mk. zurück. Das
Geſchäft war langſam und verblieb ziemlicher Ueberſtand. Der
Lslbermarkt brechte einen MintenTirieb von 36 Stück gegenüber der
Berwvche. Die Preiſe zugen 12 Mark an und wurde ausverkauft.
uf dem Schweinemarkt war das Geſchäft äußerſt lebhaft, und man
konnte erhebliche Preisaufſchläge, und zwar bis zu 5 Mark, feſtſtellen.
Angetrieben waren 62 Ochſen, 37 Bullen, 611 Kühe oder Färſen, 327
Kälber und 1039 Schweine. Im einzelnen wurden für 50 Kilogramm
Schlachtgewicht je nach Qualität folgende Preiſe erzielt: Ochſen 4652,
3846, Bullen 3040, Kühe 3843, 3338, 2834, 2028, Färſen 48
bis 60, Kälber 6068, 4858, Schweine 7276, 7679 und 7880 Mk.
Gießener Riudermarkt vom 7. Auguſt. Der heutige Rindermarkt
war mit 802 Stück Großvieh und 197 Kälbern beſchickt. Gehandelt
wurden Kühe erſter Qualität für 550 bis 650 RM., zweiter Qualität
für 350 bis 400 RM., dritter Qualität für 200 bis 250 RM. Rinder
ein= bis zweijährig erzielten 100 bis 180 RM., Kälber 55 bis 65 Pfg.
bro Pfund Lebendgewicht, beſſere Tiere über Notiz. Sämtliche Tiere
wurden gegen Maul= und Klauenſeuche ſchutzgeimpft.

Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
* Frankfurt a. M., 7. Aug.
Im vorbörslichen Verkehr konnte ſich die am Schluſſe der geſtrigen
Abendbörſe eingetretene Aufwärtsbewegung der Kurſe, namentlich für
Elektrowerte, fortſetzen, wobei man auf den feſten Verlauf der geſtrigen
New Yorker Börſe und die Flüſſigkeit des dortigen Geldmarktes ver=
wies
, wie man überhaupt die Geldmarktſituation im allgemeinen etwas
günſtiger beurteilte. Zu Beginn des offiziellen Verkehrs trat jedoch ein
Stimmungsumſchwung ein, und die vorbörslichen Kurſe konnten ſich
nicht halten. Die Spekulation war offenbar enttäuſcht darüber, daß
der Ordereingang bei den Banken den gehegten Erwartungen nicht ent=
ſprach
und das Auslandsintereſſe heute nachzulaſſen ſchien. Das Ge=
ſchäft
war im allgemeinen nicht umfangreich, und meiſt wurden die
Kurſe durch kleinſte Umſätze beſtimmt. Bei nicht einheitlicher Kurs=
entwickelung
waren die erſten Notierungen gegen die Abendbörſe meiſt
gut behauptet bzw. weiter geringfügig bis 1 Prozent gebeſſert. So
lagen am Elektxomarkt A. E.G., Bergmann, Licht u. Kraft, Schuckert
und Siemens bis 1 Prozent höher, nachdem man vorbörslich merklich
feſtere Kurſe genannt hatte. J. G. Farben eröfneten vollkommen un=
verändert
, ebenſo Zellſtoff Waldhof, während Montanwerte überwiegend
bis etwa 1 Prozent abbröckelten. Schifahrtswerte waren behanptet,
von Banken Barmer Bank und Danatbank etwas erhöht. Am Markte
der Autoaktien konnten Daimler weiter anzichen, Adlerwerke waren
unverändert. Deutſche Anleihen blieben behauptet, ausländiſche Ren=
ten
geſchäftslos. Im Verlaufe überwog bei kleinen Umſätzen die Ab=
gabeneigung
und die Kurſe gaben meiſt etwas nach. Von Elektro=
werten
verloren A. E.G. 1 Prozent und Siemens 2 Prozent. Am Geld=
markt
war Tagesgeld etwas ſtärker geſucht zu 7 Prozent. Am De=
viſenmarkt
konnte ſich der Markkurs leicht beſſern. Mark gegen Dollar
41934, gegen Pfunde 20,361. London-Kabel 4,8550, Paris 124,19,
Mailand 92,80, Holland 12,09½, Madrid lag mit 29,37 feſter.
* Berlin, 7. Aug.
Die Börſe eröffnete heute im Gegenſatz zu der durchaus feſten Ten=
denz
des vorbörslichen Freiverkehrs in nicht ganz einheitlicher Haltung.
Die Spekulation ſchritt verſchiedentlich zu Glattſtellungen. Eine Aus=
nahme
bildeten die Spezialpapiere. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe
wurde die Tendenz allgemein etwas freundlicher. Im weiteren Ver=
lauf
der Börſe war die Tendenz etwas ſchwächer, da auf dem Farben=
und Elektromarkt umfangreiche Angaben einer Großbank erfolgten,
worauf die Spekulation auch auf den übrigen Märkten teilweiſe zu
Entlaſtungskäufen ſchritt. Die Börſe ſchloß in unſicherer und abge=
ſchwächter
Tendenz.
An der Abendbörſe herrſchte große Geſchäftsſtille, da nennenswerte
Orders nicht vorlagen. Die Stimmung war jedoch im allgemeinen
freundlicher, und auf kleine Deckungskäufe der Kuliſſe konnten ſich die
Kurſe gegen den Berliner Schluß meiſt leicht erholen. Die Kursver=
änderungen
gingen nur vereinzelt über 1 Prozent hinaus. Etwas In=
tereſſe
beſtand für J. G. Farben, Elektrowerte und Nordd. Lloyd. Am
Montanmarkt waren Buderus und Rheiniſche Braunkohlen etwas erholt.
Im Freiverkehr erhielt ſich für Ruſſen einiges Intereſſe. 1902er Ruſſen
3,50 Prozent Geld. Auch ſpäterhin trat eine Belebung des Geſchäfts
nicht ein. Abl. Schuld 17,65, Barmer Bank 144½, Danatbank 268,
Deutſche Bank 166, Dresdener Bank 167½, Buderus 85½, Gelſenkirchen
127, Harpener 152, Aſchersleben 258, Weſteregeln 259, Mannesmann
137, Phönix 79½, Stahlverein N. Adlevwerke 128, AEG. 17834, Chade
514, Scheideanſtalt W8, Licht und Kraft 267½, Felten Gesfürel 261,
Rügerswerke 107½, Schuckert 2094, Siemens 371, Zellſtoff Aſchaffenburg
220, Nordd. Lloyd 156½, Hapag 156½=
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182. 1182.5
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ſ267.5 268.
2. Loewe & Co. ..
234.5 (236.
Deutſche Bank.
1166.25 186.75 Lingel Schuh.
52.
52.5
Diskontogeſ. .
/160.5 160.75 MannesmannRöhren / 139.75 1138 25
Dresdner Bank. . . . 1166.5 (167. Niederlauſitzer Kohle / 162. 1160.5
Deutſche Maſchinen / 55.5 1 54. 125/Nordd. Lloyd .."
157.75 1155.75
Deutſche Erdöl .."
1142. 141.75 Orenſtein. . . .
124. 1122.75
Deutſche Petroleum .! 90 84.5 Polyphon
474.5 1471.75
Dynamit Nobel ... /126.5 127. Rütgerswerke.
109.75 1108.375
Elektr. Lieferung .. . /176
177. Sachſenwerke ..
133. 1133.
J. G. Farben...
268.5 267.75 Siemens Glas ..... / 150. 1149.75
Gelſenk. Berg. . . . . 1128.75 127. Ver. Glanzſtoff.. . . . 1 605. 1603.
G. f. elektr. Untern. 1263. 263.75 Ber. Stahlwerke. . . . / 97.75 97.25
Han. Maſch.=Egeſt. / 52. 1 52.25 Volkſtedter Porzellan / 63.75 63.75
Hanſa Dampfſch. . f204.
202.75 Wanderer Werke.. .. / 139. 1133.
Hapag .."
1166 25 165.5 Wiſſner Metall. . .
160.5 160.5
Harpner. . . . . . . . . . . /154.5 152.75 Wittener Gußſtahl .. / 64. 64.
Hemoor Zement. . . . 1262.
262.

Deviſenmarkt.

elſingfors
Wien ..
Prag ..."
Budapeſt ..
Sofia ...
Solland ..
Eslo ......."
Kopenhagen".
Stockholm".
London ...
Buenos Aires
Neu=York .
Belgien .."

6. 8.
Geld Brief
10.543 10.563
59.10 59.22
12.41612.436
73.02/ 73 16
3.022/ 3.028
168.24 168.54
W1.s2/112.04
111.86 112.08
12.10112.321
20.3420.38
1.767/ 1.7711
1.19054 1985
58.26,58.38

7. 8.
Geld/Brief
10.541/10.561
59.085,59.205

12.417
73 02
3.024
168.18
111.82
11.84
112.09
20.339
1.766
4.18954
58.25

12.4371
73.16l
168.521
12.041

112 31
0.379
1.770
.1975
58.37

Italien ..
Paris ..
Schweiz ...
Spanien. . .
3.030/ Danzig ..
Japan. . . .
Rio de Janeiro

112.061 Jugoſlavien ...

Portugal ...
Athen .......
Konſtantinopel
Kanada. .
Uruguay.

6. 8. 7 g. Geld Brief Geld Brieſ 21.92 21.96 21.94 21.96 16.375 16.415 16.37. 16.415 80.66 180.82 80.,645 80.805 68.81/ 68 95 69.27 69.41 81.30/ 81.46 81.30 81-46 1.9081 1.912 1.903 1.907 10.4985 0.5005 0.4985 0.5005 7.358 1.372 7.363 7.377 19.13 19.17 19.13 19.17 5.42 5.43 5.43. 5.445 2.158 2. 162 2. 160 2.164 4.18 4.191 4. 181 4.189 4.281 4.289 4.281 4.289

Amerikaniſche Kabelnachrichten.

* Chicago, 7. Auguſt. (Priv.=Tel)
Weizen: Die rückläufige Bewegung am Weizenmarkt fand henm
ihre Fortſetzung. Anfangs ſtellten ſich die Notierungen zwar etwee
del 2 auf die beſſere Exportnachfrage hin in amerikaniſchem Hartwintex 9:
weizen und guten Käufen der Mühlen. Dann aber trat ein entſchiedch u küt
RA e
ner Tendenzumſchwung ein, der in der Hauptſache durch die Auslafſunm
gen der Ackerbaubehörde im Staate Kanſas hervorgerufen wurde. 2ro wdſrich ihr eſ,
nach wird der Ernteertrag in dieſem Gebiete auf 168 Millionen Buſhelr
hieit des 10
geſchätzt. Dieſe Angaben ſowie die rückläufigen Lokopreiſe führen
De Go Deit
ſchließlich zu einer erheblichen Herabſetzung der Notierungen,
jief an ihre
Mais: Am Maismarkt war der Septembertermin anfangs beſowe 110
m ieh ſe
ders gemäßigt. Auch die übrigen Sichten vermochten gleichfalls anzn=
ziehen
, weil Gerüchte über zu ſtarke Niederſchläge in den mittlerenn wichſchtete den Oltz
Staaten des Weſtens Verbreitung fanden. Nach Bekanntwerden deu =Matte auf.
Schätzung der Ackerbaubehörde des Staates Kanſas, die mit einn=
Eine roſche
wahrſcheinlichen Nekordernte von 150 Millionen Bufhels rechnet, gingen

ſtehl ne

zuunterſt
Tie
eine Photoß

die Preiſe erheblich zurück, zumal auch ſüdweſrliche Firmen als Abgehent 190 buefel. L
am Markt erſchienen.
Roggen: Die Stimmung am Roggenmarkt kennzeichnete ſich ma KB0 gz, nohm ſie jetz
fangs als etwas feſter. Dies hatte ſeinen Grund in den nur mäßigens
Zufuhren an den Innenplätzen und in der Tatſache, daß die Export, Brüahre ihres Lehell=
firmen
einige Tätigkeir entfalteten. Der ſpätere Verlauf zeigte emü fonlzm Manne gehort
völlig anderes Bild. Unter der Einwirkung der Berichte vom Marle
in Winnipeg und auf Meldungen von recht zufriedenſtellenden Ernterth,ß .
An den heilige
gen mußten ſich die Preiſe Abſchläge gefallen laſſen. Hauptabnehmeen
ahls er ſie zur Ehe
waren öſtliche Häuſer.
Hafer: Der Markt war anfangs gut behauptet. Im weiteren Venu Enittlichen Loglk. A0
lauf bröckelten die Preiſe ab, weil die kontraktlichen Vorräte eine Zuu 1 Solange die 2
nahme erfahren haben und man auch über die nur geringe Nachfranp e
wenn ein ?
für Lokoware enttäuſcht war.
in Schmerz
* New=York, 7. Auguſt (Priv.=Tel.),
Flichlanten Körper.
Kaffee: Infolge der beſſeren Nachfrage von den braſilianiſcheng
jetzt erſt fühlte
Märkten ſchritt der Handel am Kaffeemarkt zu Käufen, und es erfolgten
auch mehrfach Deckungen. Das Angebot war zunächſt nur gerina u aüls eir ſich ihre in
Später wurden ſeitens der Spekulation Glattſtellungen vorgenommen u Gyatte.
denen ſich die Kommiſſäre mit Abgaben anſchloſſen.
Und ihres He=
Zucker: Im allgemeinen war das Geſchäft ſtill. Die Spekulatim n Sivom im Frühlin
zeigte wenig Luſt zu neuen Abſchlüſſen.
Mit einem jähen

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 7. Auguſ,; / e16 zu den Briefen
Getreide. Weizen: Sept. 113½, Dez. 118½, März 121½:
Mais: Sept. 93½, Dez. 74, März 75½; Hafer: Sept. 38½, 9z II.
40½, März 42: Roggen: Sept. 97½ Dez. 100, März 102½,
MDohnungstauſch
Schmalz: Sept. 12,20, Okt. 12,35, Dez. 12,42½, Jan. 29: 120
Fleiſch. Rippen: Sept. 14,25, Okt. 13,70, Dez. 13,50; Spech / IaBohnungeignigh
loko 14,62½; leichte Schweine 10,4011,75; ſchwere Schweint / Wlbebofen: große 2 5
Wohnung ſchö
10,6011,50; Schweinezufuhren: Chicago 21000, im Weſten 1/ z Bollon, Bad jeder
60 000.
1 Zu
Baumwolle: Oktober 18.94: Dezember 18,9518,96.
Wibeſucht: 4 3.W und
1P8=W., oder eine
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 7. Auguf;
A. Wohn in 2 Etage
Getreide. Weizen: Rotwinter 151½, Hartwinter 129½; Ma3, ) 4 verteiſt. Angeb u
neu angek. Ernte 85½; Mehl, ſpring wheat clears 5,9065; B 153 Geſchäftsſtelle
F203861
Fracht: nach England 1,62,3 Schilling, nach dem Kontinent
7 bis 9 Cents.
Aimmer
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,85; Talg, extra, loſe 84,
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſatz in Lots: 33: Loko,
Achtung!
12½; Auguſt 11,72, September 11,98, Oktober, November ud AIch biete ſcht
Dezember 12,20, Januar, Februar und März 1929: 12,18, Aril ). AZimmer im Tn
1 wertel gegen Be
1929: 12,23.

Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Verein für Getreidehandel, Magdeburg, faßte geleentlich
ſeiner Mitgliederverſammlung zu der Transaktion des Scheuer=ſ. ſzemd
eine Entſchließung, die beſagt, daß der belgiſche Handel gegen das Ein=
dringen
der öffentlichen Hand in den Getreidehandel ohne einleuchtende
Veranlaſſuig ſchärfſten Einſpruch erhebt.
Der Börſenvorſtand zu Berlin (Abteilung Produktenbörſe) hat in
einer am 7. Auguſt ſtattgefundenen Sitzung beſchloſſen, den Verkehr
an der Produktenbörſe am Samstag, den 11. Auguſt, ausfallen z
laſſen.
Nach einer Mitteilung an den Zentroſojus hat ſich die belgiſche=
Regierung bereit eklärt, einen Garantiekredit in Höhe von 500 00
Dollar gegen Garantieverpflichtungen der Abteilung des Zentroſonus
in Frankreich und des Moskow Narodny Bank Ltd. zu gewähren. Auf
Konto dieſes Kontingents wurden für 1 Mill. Rubel Textilwaren !0
der Fabrik Textile Belge eingekauft.
Die Zahl der däniſchen Arbeitsloſen iſt im Laufe der letzten Wochen
um ein Geringes zurückgegangen und beläuft ſich zurzeit auf 380
Perſonen gegen ca. 55 700 zur gleichen Zeit des Vorjahres.
In der letzten Juliwoche gingen über die Grenzſtation Zaharie,
Stolpce und Zemgale nach Sowjetrußland und Lettland 120 Waggon
oſtoberſchleſiſche Kohle, 30 Waggons Eiſen aus polniſchen Hütten,
Waggons Zinn, 15 Waggons landwirtſchaftliche Werkzeuge und 2
Waggons mit verſchiedenen anderen Waren.
Die Iſchechoſlowakiſche Kunſtſeideninduſtrie hat an die zuſtändige
Regierungskreiſe das Erſuchen gerichtet, bei Gelegenheit den Kumſe.
ſeidenzoll auf ſeine urſprüngliche Höhe, das iſt auf 10,50 Kronen, We.
ein Kilogramm zu bringen. Seit Herabſetzung der Kunſtſeidenzock
ſinke die Beſchäftigung der Induſtrie fortgeſetzt.
Das erſt kürzlich von den größeren Emaillierwerken Ungarns N
bildete Abſatzkartell wurde infolge Unſtimmigkeiten ſeiner Mitglieoe
nach nur vierzehnitägigem Beſtande aufgelöſt.

Akſtenzuſchuß
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wihie Geſchſt. /20365

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Frankfurter Kursbericht vom T. Auguſt 1928.

5%0 Diſche. Reichs=
anleihe
von 1927
6% Baden Frei=
ſtaat
von 1927..
6% Bay. Freiſtaat
von 1927.
6% Sachſen Frei=
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7½ Thüringer Frei=
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. + 1
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Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.)
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bietsanleihe
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8% Bad.=Bad. v. 26
6%Berlin v. 24
8½ Darmſtdt. v. 26
7% Frtf. a. M. v. 26
8%Mainz v. 26.
8%Mannh. v. 26
8%Nürnberg v. 26
8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp. Bk.
Pfbr.
88 Heſſ. Landes 1

871,

79.25

80
85.5

50.85
17.52

6.92

94.5

86.75

98
17.5
97.5
F7.5
90.5
88

8% Kom. Landes=
bank
. Darmſtadt/ 93:/,
88.5
85
82
8% Mein. Hhp.Bk./ 97.5
80 Pfälz. Hyp.Bk. / 98
8% Preuß. Ctr.,
Stadtſchaft. . . . 97

VRhein. Hyp.=B?.
3% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .....
3% Südd. Bod.=
Cred.=Bank .."
3% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
+ Ausl. Ser. I.
Ser. II

6% Daimler Benz
von 27 ... .."
80 Klöckn=Werke
Berlin v. 26.. ..
% Mainkrw. v. 26.
7% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8½ Voigt & Häffner
v. 26 .........

26 Bosn. L. E. B.v.
1914 ..........
4½% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914
4% Oſt. Goldrentel
4½% Rum. Gold
von 1913 .. . . ..
4% Türk. Admin..
42
1. Bagd.
42
Zollanl.
4½% 1913 Ungarn
1914
4%0 Ung. Goldr.
Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauſinduſtr.
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatb.

Rf
97.75

98
94

50.75
67.75

76

91,
86

87.5
94

38

22.75
7.75
11
10-.
271/.

138.5
187

184

Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
Eff.=u. Wechſel
bank .. . . . . . . .
Vereinsbank.
Diskonto=Geſellſch.
Dresdner Bank.
Frankf. Bank.
Hyp.=Bk..
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Banl
Metallbank. .
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditban!
Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein

A.=G.f. Verkehrswſ.
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn=
Vorzge. ..... ..
Hapag ..........
Nordd. Lloyd. . . . .
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ

Accum. Berlin ..
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
5%
AEG. Stamm. . . .
Baſt Nürnberg ...
Bergm. El. Werke
BrownBoverickCie
Brüning & Sohn.

Ve
165

123
102
159.5
166.75
112
148
148
1401.
133
142.5
199
160
33.75
160
290
127.25
182
15:,

193
165.5
95
168:,
156
127

127.5
82.5
74
178.5
231
291.5
153
127

Buderus Eiſen . 85.75
Cement Heidelberg/137.5
Karlſtadt /167
Chem. WerkeAlbert. 98
Fabrik Milch
Daimler=Benz .../109.5
Dt. Atl.=Telegr.. .
Eiſenh. Berlin/ 79.75
Erdöl .... . . . 142
Gold= u. Stib.=Anſtalt /206.5
Linoleumwerk . 373
Eichbaum,Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft/220
Liefer.-Geſ./177
Eſchw. Bergwerk 1203
Eßlinger Maſchinen 48
Ettlinger Spinnerei/225
Faber, Joh., Bleiſt./ 37.5
J. G. Farbenindſtr. 267
Felt. & Guilleaum. /133
Feinmech. (Fetter)/ 83
Frkft. Gas .. . . . . . 145
Hof... . . . . . 100
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Gelſenk. Bergwerk 426
Geſ. f. elektr. Un=
ternehmungen
..
Goldſchmidt Th. 99
Gritzner Maſchinen, 131
Grün & Bilfinger. 175
Hafenmühle Frrft. /138
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Harpener Bergbau 152.5
Henninger, Kempf, /189
Hilpert Armaturfb./ 80
Hindrichs=Aufferm. 106
Hirſch Kupfer .. . . 140
Hochtief Eſſen .../ 7
Holzmann, Phil. . . 146

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Junghans Stamm.
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Salzdetfurth.
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Karſtadt, R.. . . . .
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Kraftw. Alt=Württ.
Lahmeher & Co..
Lech, Augsburg ...
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr ..W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br...
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb..
Mars=Werke .....
Metallgeſ. Frankft
Miag, Mühlenbau.
Motorenfb. Darmſt.
eckar/. Fahrzeug.
Nicolay. Hofbr
Vberbedar.
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen ..
Peters Union Frrf.
Phönix Bergbau
Reiniger. Gebb.. .
Rh. Braunkohlen. .
Elektr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan .
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke .... !

7
255
117
85
256
448
260
240
110
90
78
338
94
20
270
139
112
114
195.5
57
57
136

14

109
92
114
155
145.75
156
108.5

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354
124.5
116
203.5
175
98.76
150.25
272
119.5
168

104
33

M.
152
1a85
83
147.
154
192
134
197

262
185
225

[ ][  ][ ]

Naummer 219

Mittwoch, den 8. Auguſt 1928

Seite 13

Nas Spiel mit dem Tode.
Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.
lund langſam begann ihr die Erkenntnis aufzudämmern,
Q0nuan auf Liebe nicht leichter verzichten könne als auf das
A2 n-
rne
ſtille Stunde ſchlich ſo in tiefen Gedanken dahin, Gedan=
HAüie keine Worte hatten und ſie doch quälten, weil ſie mit
i chn nicht zum Schluß kommen konnte.
2äe kleine Zofe, die im Ankleidezimmer nebenan noch immer
zuhen den Koffern kramte, kam zuweilen herüber und fragte
HHob ſie ihr nicht irgendwie zu Dienſten ſein könnte.
2wch Sybille ſchüttelte immer wieder verneinend den Kopf
unſwrich ihr liebevoll über den blonden Scheitel; die treue An=
hſiluchkeit
des blonden Mädchens, deſſen große runde Kinder=
aun
ſchon den ganzen Tag voll heimlicher Tränen ſtanden,
rüe, tief an ihrem Herzen.
2rnn ſaß ſie lange am Schreibtiſch ihres blauen Salons und
ſomtrte den Inhalt der Schubfächer und Züge vor ſich auf der
Aste auf.
Eine raſche Arbeit der Vernichtung begann, ganze Berge
vhA riefen und Karten verſchwanden in dem Kaminofen.
Eef zuunterſt im Mittelſchub lag halbverblichen und ver=
gleſt
eine Photographie ihres Gatten.
2re nahm ſie jetzt zur Hand und betrachtete ſie lange. Sieben
Iſte ihres Lebens, ſieben unwiderbringliche Jahre hatten die=
ſemlkanne
gehört, der ihr faſt um zwei Menſchenalter voraus
geiſm war.
Iir den heiligen Geſetzen der Natur hatte er ſich verſündigt,
alſr ſie zur Ehe begehrte, und die Natur hatte in ihrer uner=
bifſchen
Logik an ihm Vergeltung geübt.
Eplange die Welt ſtand, trug noch immer der Mann die
Sſ wenn ein Weib ihm nicht die Treue hielt.
In Schmerz und treuloſer Erbitterung reckte Sibylle den
ſdßhiten Körper.
fatzt erſt fühlte ſie in tiefſter Seele, was jener ihr angetan,
alßr ſich ihre knoſpende Jugend mit ſeinem Reichtum erkauft
ham
Iu.d ihres Herzens Sehnen ſchwoll noch einmal wie ein
Sun im Frühlingswehen.
Na.t einem jähen Ruck riß ſie das Bild mitten durch und warf
esᛋ;yen Briefen in den ſchwelenden Kamin.

Dann Uingelte ſie Lisbeth und befahl ihr, Lore zu einer
kurzen Unterredung nach dem Speiſeſaal herüberzubitten.
Auf einmal hatte der Sturm ihres überreizten Empfindens
jeden hemmenden Widerſtand der Vernunft in ihr hinweggefegt
und die ganze fiebernde Spannung der letzten Tage in ein ein=
ziges
loderndes Gefühl von Eiferſucht zuſammengeſchweißt, das
ihr plötzlich wie ein entfeſſeltes Feuer durch alle Glieder ſchlug
und für Augenblicke faſt die klare Beſinnung raubte.
In zitternder Erwartung lehnte ſie an der offenen Terraſſen=
tür
und ſchaute in die ſonnenglühende Himmelshelle hinaus,
deren Atem gleichſam zu erſticken ſchien in einem ungeheuren
Weltenbrande.
Tante Sibylle, du haſt mich zu ſprechen gewünſcht!"
Lore war eingetreten und ſtand hoch und ſchlank in ihrer
ganzen ſieghaften blonden Jugend in der dunklen Umrahmung
der ſchweren Eichentäfelung.
Sibylle neigte leiſe den Kopf.
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wenn Sie unsere Wagen besichtigen und die Preise hören.
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Ich verreiſe heute abend für längere Zeit! ſagte ſie, und
hätte mit dir vorher gern noch eine perſönliche Angelegenheit
ausgetragen!"
Bitte, ich ſtehe zu deiner Verfügung!
Ruhig und feſt ſah Sibylle in das drohend geſpannte Geſicht
ihrer Gegnerin.
Sibylle antwortete lange nicht.
Ihre Finger taſteten nervös über die Platte des mächtigen
Mitteltiſches, der ſich wie ein trennendes Bollwerk zwiſchen den
beiden Frauen erhob.
Sie ſuchte nach einem Worte, einer Wendung, mit der ſie die
verhaßte Rivalin bis ins Blut treffen, ins Herz verwunden
konnte.
Du haſt ſchon vor längerer Zeit die Abſicht geäußert, aus
Neudietersdorf fortzuziehen! begann ſie endlich langſam, faſt
zögernd. Ich warte noch immer darauf, daß du dieſe Abſicht in
die Tat umſetzt!
Die Schuld liegt nicht an wir, Tante Stefanie war bisher
nicht reiſefähig!
Ich kann auf den Zuſtand der Gräfin keine Rückſicht mehr
nehmen! fiel ihr Sibylle heftig ins Wort. Um es kurz zu
machen, ich habe dich rufen laſſen, um dir mitzuteilen, daß du
noch heute abend das Schloß zu verlaſſen haſt, ehe ich ſelbſt reiſe!"

Erſtaunt trat Lore einen Schritt zurück; in ihren Augen
blitzte es kampbereit auf.
Du haſt keine Gewalt mehr über mich, Tante Sibylle! Ich
bin frei neben dir. Und ich laſſe mich nicht wie einen unbot=
mäßigen
Knecht auf die Straße jagen!
Sibylle ſenkte den Kopf. In ihren Schläfen rieſelte das
Blut; ſie fühlte unwillkürlich, daß ihr nicht mehr ein hilfloſes
Mädchen, ein halbes Kind gegenüberſtand, ſondern ein ſelbſt=
ſicheres
junges Weib, das ſich ihrer Kraft und ihres Schutzes
wohl bewußt war.
Ich verbitte mir dieſen herausfordernden Ton! gab ſie in
ſteigender Erregung zurück. Jedenfalls dulde ich es nicht, daß
du in meiner Abweſenheit hier im Schloß deine Liebelei mit
meinem Sekretär fortſetzeſt!
Tante Sibylle!
Eine Blutwelle ſchoß über das feine Mädchengeſicht.
Ich erſuche dich dringend, deine Ausdrücke etwas vorſich=
tiger
zu wählen. Niemand auf der Welt hat mir etwas vorzu=
werfen
. Von einer Liebelei iſt keine Rede. Dr. Hauffe iſt mein
Verlobter!"
Wie von einem Peitſchenhieb getroffen war Sibylle bei den
letzten Worten zuſammengezuckt.
Eine Siedehitze übergoß und verbrannte ſie.
Lore, hüte dich!"
Und plötzlich ſtand ſie lcichenblaß, mit fliegendem Atem ganz
dicht vor Lore, und ihre feſten weißen Hände ſchloſſen ſich mit
ſchmerzhaftem Druck um die Arme des Mädchens.
Auf der Stelle verläßt du mein Haus! Lange genug habe
ich dein Geſicht ertragen. Jetzt iſt es zu Ende!
Ihre Stimme brach, aus ihren verdunkelten Augen ſprühte
Haß, eine namenloſe Erbitterung, die in den ganzen letzten Näch=
ten
der Verzweiflung in ihrem Heimlichſten geweſen war.
Unwillkürlich war Lore vor der Raſenden bis zur Türe
zurückgewichen.
Sie ſuchte nach einem Halt für ihre Knie, ihren ganzen Leib
in herzlähmender Angſt.
Jetzt waren die furchtbaren Hände, auf ihren Schultern,
taſteten nach ihrem Halſe.
Da ſchrie ſie verzweifelt auf, einen einzigen Namen, daß es
wie ein Hilferuf in Todesnot durch den weiten Saal hallte.
In dieſem Augenblick flog die Tür auf.
Eine ſchützende Hand löſte ſie aus der Umklammerung.
Klaus ſtand neben ihr.
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Seite 14

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wird zum größten Teil auf öffentlichen
Straßen verlegt; zum kleinſten Teil
werden auch Privatgrundſtücke bean=
ſprucht
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Obſtbäume der Straßenpflanzungen zu
ſchonen.
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Anlage liegen in der Zeit vom 9.15.
Auguſt 1928 einſchließlich auf dem Stadt=
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Regiſtratur während der üblichen
Amtsſtunden offen. Einwendungen gegen
das Unternehmen können während der
Offenlegungsfriſt und innerhalb einer
Woche nach ihr bei dem Kreisamt Darm=
ſtadt
ſchriftlich unter Angabe der Gründe
vorgebracht werden.
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Darmſtadt, 7. Auguſt 1928.
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Selbſtkoſtenpreis beim Gemeinde= Bau=
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