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N9 31. Auguſf 2.18 Reſchsmark und 22 Pfennig
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Franiſurt a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 215
Samstag, den 4. Auguſt 1928.
191. Jahrgang
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(1 Dollar — 4.20 Marf. — Im Falle höherer
Gewali, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
jede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beſtreibung fälſi ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Das (cho der Kölner Reden.
Herriots Kölner Reiſe.
Wie die Pariſer Preſſe darüber urteilt.
Paris, 3. Auguſt.
Das „Journal des Débats” beſchäftigt ſich mit der Reiſe des
Uymterrichtsminiſters Herriot nach Köln und ſchreibt, wenn man
doe in Köln gehaltenen Reden leſe, ſei man erſtaunt darüber, daß
dye deutſchen Redner ſtändig zu verſtehen gegeben hätten, daß alle
Stchwierigkeiten, die einer Annäherung im Wege ſtänden, von
zmankreich ausgingen, und daß dieſes mithin die geſamten Koſten
für die Annäherung zu tragen habe. Oberbürgermeiſter Adenauer
hlube herzlichſt aufgefordert, das Rheinland zu räumen. Aber
hiabe denn Deutſchland ſeinerſeits nichts zu unternehmen, um
dens Herz Frankreichs zu gewinnen. Man hätte gewünſcht, daß
Kerriot, der die ganze Zeit über in ſchwindelnder Höhe geſchwebt
herbe, ſich die Mühe gegeben hätte, ſeine Zuhörer daran zu
erin=
mern, daß es keinerlei gutes Verſtehen ohne gegenſeitige
Zu=
gi ſtändniſſe und ohne gegenſeitige Vorteile gebe. Herriot hätte,
onne taktlos zu ſein, darauf hinweiſen können, daß Frankreich
auuch etwas von Deutſchland zu erwarten habe.
Ungnnehmbare Räumungs=Bedingungen.
Paris, 3. Auguſt.
Im Leitartikel ihrer letzten Nummer beſchäftigt ſich die
3eitſchrift „L'Europe Nouvelle” mit der Frage der Räumung des
Rcheinlandes. Schon die Urheber des Friedensvertrages, ſo wird
in dem Aufſatz ausgeführt, erkannten, daß die Beſetzung ein
aller=
dymgs vorläufig novwendiges Uebel darſtellt, deſſen Beſeitigung
de beiden Parteien möglichſt zu beſchleunigen ein Intereſſe
hirben. Die Rheinlandbeſetzung iſt ein
interalli=
iſertes Pfand, deſſen Preisgabe die Zuſtimmung aller
Re=
gyerungen der ehemals verbündeten Mächte und vorherige
Ver=
hundlungen zwiſchen dieſen Mächten zur Vorausſetzung hat.
Etine deutſch=franzöfiſche Auseinanderfetzung
kurnn alſo nur im Rahmen von Verhandlungen
er=
flolgen, an denen alle Unterzeichner des
Rhein=
lſandpaktes unzweifelhaft teilnehmen müßten.
2ieſe Vevhandlungen könnten andererſeits nur dann erſprießlich
eun, wenn ihr Gegenſtand für den Augenblick unbedingt auf die
Aüäumung der zweiten Rheinlandzone beſchränkt würde. Es
hrundelt ſich dabei weder um eine von Frankreich zu
unterneh=
wende ſchöne Geſte, noch um ein Tauſchgeſchäft, bei dem von
Deutſchland für eine Gefälligkeit ein möglichſt hoher Preis
ge=
fardert werden ſoll. Es handelt ſich darum, zwiſchen
Ozeutſchland einerſeits und Frankreich und
ſei=
iſen Verbündeten andererſeits die ſchon im
Yerſailler Vertrag ſtillſchweigend im
gemein=
ſu men Intereſſe vorgeſehene Zuſammenarbeit
hierzuſtellen. Es handelt ſich um eine mit Locarno
ver=
muandte Verſtändigung zu dem Zwecke der Erhöhung der
Sicher=
hs it in Europa in den kommenden Jahren. Wo wollen wir die
hü=ſcheidene Gegenleiſtung ſuchen, die wir von
Deutſch=
urnd verlangen könnten? Auf dem Gebiet, das uns am
meiſten intereſſiert: Auf dem Gebiet der Sicherheit.
Die deutſche Oeffentlichkeit iſt von Streſemann ſelbſt vorbereitet
mnorden, der im Januar 1928 erblärte, daß Deutſchlands
Forde=
rung der vorzeitigen Räumung in Paris in Ausſicht genommen
würde. Die Frage der Ueberwachung der Grenzgebiete müßte bis
zudem Augenblick der Beendigung der Beſetzung, d. h. bis zum
shahre 1935, geprüft ſein. Es iſt wahrſcheinlich, daß die
franzö=
ſiſtchen und interalliierten Unterhändler dieſe Friſt als genügend
brtrachten und verſuchen würden, die Zuſtimmung
Yeutſchlands zu einem zu vereinbarenden
Sta=
thrt der geräumten Gebiete und der
entmilitari=
ſierten Zone zu erlangen. Es genügt jedoch, daß die
dauttſche Auffaſſung als Grundlage zur Einleitung von
Verhand=
ſumgen dient und daß Einverſtändnis darüber herrſcht, daß das
zur ſchaffende Statut unter den Schutz und die
Kon=
tſ* olle des Völkerbundes geſtellt würde. Durch dieſe
Verhandlungen würden, ſo ſchließt das Blatt, die viel
wichtige=
eum und heikleren Verhandlungen über die Räumung der
dir itten Zone vorbereitet, deren Zeitpunkt in hohem
Maße von der endgültigen Regelung der durch
dien Krieg entſtandenen Finanzprobleme und
zuveifellos auch von der Organiſierung der
al-lgemeinen Sicherheit unter Berückſichtigung
dier beſonderen Lage der an der Oſtgrenze des
R eiches gelegenen Länder abhänge.
Wiener Stimmen zu den Kölner Reden von
Adenauer, Külz und Herriot.
Wien, 3. Auguſt.
Die „Neue Freie Preſſe” mißt den Kölner Reden Herriots
und Adenauers als Kundgebung für die deutſch=franzöſiſche
Ver=
ſtändigung beſondere Bedeutung bei, weil ſie gerade im
Rhein=
lamde erfolgte, das von der Natur dazu auserſehen erſcheine, als
Brücke nach dem Weſten zu dienen. „Die Verſtändigung”, ſchreibt
därs Blatt, „wird nur erreicht werden können, wenn die großen
anuf der Tagesordnung ſtehenden Fragen der Weltpolitik im
Shänne der Gerechtigkeit und der Gleichberechtigung und im Sinne
daer Gefühle für die Notwendigkeiten unſeres demokratiſchen
Zeit=
alzters gelöſt werden.” — Das „Neue Wiener Tageblatt” ſchreibt:
„NDie Preſſe der ganzen Welt dankt Herriot für die Worte der
Amerkennung, die er in den gewinnendſten Formen franzöſiſcher
Enourtoiſie geſprochen hat. Das laute Verkünden des
Friedens=
willens Deutſchlands und Frankreichs durch ſo berufene
verant=
mortliche Sprecher wie Külz, Adenauer und Herriot kann nicht
cine Auswirkung auf die Seelen der Maſſen bleiben.
Hoeſch bei Briand.
Beilegung des Zweibrücker Zwiſchenfalles. —
Sireſemanns Pariſer Reiſe.
Die europäiſchen Diplomaten können ſich in dieſem Sommer
über Arbeitsmangel nicht beklagen. Ueberall herrſcht Hochbetrieb,
ſei es in London, ſei es in Warſchau, Berlin, Kowno oder Paris.
Infolgedeſſen iſt es auch nicht verwunderlich, wenn bald hier
bald dort Geſandte oder Botſchafter bei den Regierungen
vor=
ſprechen, denen ſie zugeteilt ſind. Auch der Beſuch des deutſchen
Botſchafters von Hoeſch bei Herrn Briand, der auf ein paar Tage
ſeinen Urlaub unterbrochen hat, hat nichts Senſationelles an ſich.
Immerhin kommt ihm jedoch einige Bedeutung zu, weil er ein
Glied in der Kette der diplomatiſchen Verhandlungen darſtellt,
die zwiſchen Deutſchland und Frankreich über mancherlei
Pro=
bleme ſchweben. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß zu ihnen in erſter
Linie die Beilegung des Zweibrücker Zwiſchenfalls gehört, für
die ſchon in der vorigen Woche der Weg geebnet worden iſt. Am
Donnerstag iſt man in Paris, ſoweit ſich die Lage von Berlin
„us überblicken läßt, ein gutes Stück weitergekommen, ſo daß
die Hoffnung auf eine baldige Beilegung des ganzen Konflikts
nicht unberechtigt erſcheint. Alle von Frankreich herkommenden
Meldungen, die von einem Druck Frankreichs auf Deutſchland
oder von irgendwelchen Zugeſtändniſſen ſprechen, die ſich mit
unſerem Preſtige nicht vereinbaren laſſen, müſſen von vornherein
als das bewertet werden, was ſie ſind, als Verſuche, die
diplo=
matiſchen Beſprechungen zu trüben, wenn nicht gar zu
durch=
kreuzen. Hand in Hand mit der Beilegung des Zweibrücker
Zwiſchenfalls geht der Beſuch Streſemanns in Paris zur
Unter=
zeichnung des Kelloggpaktes. Herr von Hoeſch konnte am
Don=
nerstag, Herrn Briand noch keinerlei Mitteilungen darüber
machen, ob der Reichsaußenminiſter der franzöſiſchen Einladung
Folge leiſtet und am 27. Auguſt in Paris eintreffen wird.
Ab=
geſehen davon, daß zunächſt einmal die entſtandenen Differenzen
von der Bildfläche verſchwinden müſſen, hat auch noch der Arzt
Streſemanns ein Wort mitzuſprechen. Von ſeiner Entſcheidung
hängt es ſchließlich ab, ob der Reichsaußenmimiſter die geplante
Reiſe antreten kann. Wir möchten übrigens hier noch einſchalten,
daß die Nachricht von einer Verleihung der Ehrenlegion an
Streſemann vollkommen aus der Luft gegriffen iſt. Von
franzö=
ſiſcher Seite liegen keinerlei Mitteilungen vor, die dieſes Gerücht
beſtätigen. Im übrigen aber weiß man in Paris ſehr gut, daß
unſere Reichsverfaſſung einen Artikel enthält, der deutſchen
Bür=
gern die Annahme von Orden und Ehrenzeichen ausländiſcher
Staaten unterſagt. Der Gefahr, ſich eine Abſage zu holen, wird
ſich natürlich die franzöſiſche Regierung nicht ausſetzen. Schon
daraus ergibt ſich, daß die Meldung von der beabſichtigten
Ver=
leihung der Ehrenlegion auf Erfindung beruhen muß.
Die Unterredung zwiſchen dem deutſchen Botſchafter und
dem franzöſiſchen Außenminiſter hat ſich aber auch noch um die
Situation in Oſteuropa gedreht und im Anſchluß daran um die
bevorſtehende Völkerbundstagung. In Paris beobachtet man mit
der gleichen Aufmerkſamkeit den litauiſch=polniſchen Konflikt und
ſcheint auch gewillt zu ſein, alles zu unternehmen, was geeignet
iſt, eine Verſchärfung der Streitigkeiten zu verhindern. Wie es
ausſieht, iſt auch Herr Briand der Anſicht, daß ſich die Mächte
mehr denn je ins Mittel legen müſſen, damit im Herbſt der
Völkerbund eingreifen kann.
Neue Botſchafter in Berlin.
Berlin, 3. Auguſt.
Der Nachfolger de Lindſays in Berlin, der neue engliſche
Botſchafter Sir Horace Rumbold, iſt heute vormittag in Berlin
eingetroffen und wurde vom Perſonal der engliſchen Botſchaft
ſowie namens des Auswärtigen Amtes von dem Vertreter des
Chefs des Protokolls empfangen. Botſchafter Rumbold wird
am 10. Auguſt dem Reichspräſidenten ſein Beglaubigungsſchreiben
überreichen und damit offiziell die Geſchäfte übernehmen.
Im Laufe des heutigen Tages trifft bekanntlich auch der
neu=
ernannte argentiniſche Geſandte Dr. Erneſt Reſtelli auf dem
Schiff „Cap Polonia” im Hamburger Hafen ein als Nachfolger
des früheren Geſandten Frederico M. Quintana, der zum
Bot=
ſchafter in Chile ernannt worden iſt. Dr. Reſtelli wird ſich von
Hamburg aus direkt nach Berlin begeben. Dr. Reſtelli, der Ende
der 40er Jahre ſteht, iſt bis jetzt Unterſtaatsſekretär im
Auswär=
tigen Amt geweſen und war einer der engſten Mitarbeiter des
argentiniſchen Außenminiſters Gallardo, deſſen Beſuch in Berlin
zu Beginn dieſes Jahres noch in friſcher Erinnerung iſt. Dr.
Reſtelli war von der argentiniſchen Regierung bereits zum
Ge=
ſandten im Haag ernannt worden, er hatte jedoch dieſen Poſten
noch nicht angetreten, als die Ernennung zum Botſchafter in
Ber=
lin erfolgte.
Deutſche Offiziere für China?
* Berlin, 3. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Ein Berliner Blatt bringt einen Bericht ſeines Pekinger
Mit=
arbeiters, der ſich mit der Reorganiſierung der chineſiſchen
Streit=
kräfte beſchäftigt. Er. ſagt unter anderem: „Für Deutſchland mag
es intereſſant ſein, daß für die 70 bis 80 Diviſionen des neuen
Heeres fremde Inſtrukteure angeſtellt werden ſollen, und zwar
von einer Macht, um die Einheitlichkeit zu garantieren, und daß
man aus Gründen aktiver und paſſiver Neutralität dabei an
deutſche Offiziere denkt. Solange China im Bürgerkrieg lag, hatte
der deutſche Offizier hier keinen Platz. Ein einiges, einheitliches
China dagegen kann von dem erfahrenen deutſchen Kriegsoffizier
nur profitieren, wie es das vor und nach 1900 oft genug getan
hat. In dem damaligen einheitlichen China war der deutſche
Inſtruktionsoffizier eine ebenſo angeſehene wie politiſch
einwand=
freie Perſönlichkeit, die einzig und allein ihrem Berufe nachging
und durch ihre Kenntniſſe und Arbeit China großen Nutzen
gebracht hat.”
„Anſchluß”
Von unſerem =Korreſpondenten.
Rom, Anfang Auguſt.
In den italieniſchen Zeitungen wird ebenſo wie in der
eng=
liſchen Preſſe der Ausdruck „Anſchluß” nicht überſetzt, ſondern
wörtlich auf Deutſch gebraucht: il „Anſchluß”. Man hat in beiden
Reichen — vielfach auch in der franzöſiſchen Publizität ebenſo wie
in der anderer Länder — die deutſche Bezeichnung übernommen,
geradeſo wie ſchon in den Vorkriegszeiten das italieniſche Wort
„Irredenta” in andere Sprachen ohne Ueberſetzung überging.
Wenn derartige Ausdrücke aus dem politiſchen Leben in fremde
Idiome wörtlich übernommen werden, wobei in den meiſten
Fällen der Leſer, der der fremden Sprache unkundig iſt, nicht
einmal weiß, was das neue Wort eigentlich bedeutet, dann iſt
dies ein Zeichen dafür, daß der Begriff über ſeinen lokalen, rein
nationalen Sinn hinausgewachſen iſt und eine internationale
Bedeutung erlangt hat. Mit dieſem Augenblick wird die politiſche
Auswirkung, die dem Begriff anhaftet, nicht mehr zu verhindern
ſein. Wenn eine Sache Allgemeingut wird, dabei ſittlich und
politiſch normal und zwangsläufig in ſeiner Entwicklung bleibt,
ſo kann keine Kabinettspolitik ſie mehr hintertreiben, keine noch
ſo fein ausgetüftelte Diplomatenkunſt ſie vernichten. Gibt nicht
ein Krieg der Forderung dieſes Begriffs die Freiheit der
Erfül=
lung, ſo wird er ſich auch auf friedlichem Wege um ſeiner
poli=
tiſchen Sittlichkeit und wirtſchaftlichen und nationalen
Notwendig=
keit willen durchſetzen. Seit an Stelle der dynaſtiſchen
Familien=
politik des vergangenen Jahrhunderts der Wille der Nationen
zur nationaliſtiſchen Einigung getreten iſt (nationaliſtiſch im
ethnographiſchen, nicht im fasciſtiſch=diktatoriſchen Sinne), laſſen
ſich derartige Beſtrebungen einer „Irredenta”=Erlöſung und eines
„Anſchluſſes” nur verzögern, nicht verhindern.
Es war Oeſterreichs größter Fehler — und wir waren bis
zum Herbſt 1914 die Mitſchuldigen —, daß es dieſen „
Anſchluß=
beſtrebungen” Italiens, die durch die Politik der Irredenta
ge=
kennzeichnet wurden, hartnäckig ſeinen Widerſtand entgegenſetzte,
anſtatt den Anſchluß der öſterreichiſch=italieniſchen Gebiete durch
rechtzeitige Autonomie zu begrenzen und zu mildern. Wir haben
Aehnliches auch bei den franzöſiſchen Teilen von Elſaß=
Lothrin=
gen erlebt. Wenn alſo heute die Franzoſen in ihrer Preſſe immer
noch Zeter und Mord ſchreien, ſobald der Anſchlußgedanke in
Oeſterreich und Deutſchland neue Kräftigung erhält, ſo iſt das
dieſelbe kurzſichtige Dummheit, die nichts verhindern, alles nur
verſchärfen kann.
Es iſt bezeichnend, daß diesmal die italieniſche Politik klüger
als die franzöſiſche iſt. Sie iſt es natürlich nicht, weil ſie nichts
ſehnlicher erwartet als den Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland,
ſondern weil die prinzipielle antifranzöſiſche Einſtellung der
Muſ=
ſoliniſche Außenpolitik dieſe deutſchfreundlichere Richtung gerade
jetzt nützlich erſcheinen läßt. Man will in Rom allmählich aus der
Iſolierung heraus, in die man ſich hineinmanövriert hat. Die
Freundſchaft mit England iſt höchſt einſeitig, denn ſie gleicht
ſchon mehr faſt einer Feſſel als einer Sicherung. Man iſt ſich
be=
wußt — und wird darin von England beſtärkt —, daß der
An=
ſchluß bei Frankreich ein Gefühl der Angſt auslöſt, und daß man
hoffen kann, daß über den Stein des Anſchluſſes möglicherweiſe
die deutſch=franzöſiſche Annäherung ſtolpern könnte. Deshalb tut
man jetzt ſo, als ſei der Anſchluß für Rom tragbar. Daß dabei
von engliſcher Seite beruhigende Worte ertönten, gilt in Rom
als höchſt wahrſcheinlich. Auch England hat ja nur das eine
Intereſſe, Frankreich nicht allzu freundſchaftlich mit Deutſchland
werden zu laſſen.
Bei Muſſolini ſelbſt mag außerdem noch die Erinnerung an
ſeinen Kampf um die Irredenta mitwirken. „La terra jrredenta‟,
das unerlöſte Land, iſt inzwiſchen zur „terra redenta” geworden,
es iſt ſogar jetzt in Italien ſelbſt mit Südtirol neues unerlöſtes
Land der anderen Seite aufgenommen worden. Es beſteht alſo
immer die Gefahr, daß die alte italieniſche Technik zur
Befrei=
ung unerlöſter Gebiete ſich gegen Italien ſelbſt wenden könnte.
Wenn man alſo nicht in denſelben Fehler verfallen will, ſich gegen
zwangsläufige moderne Entwicklungen zu ſtemmen, ſondern
wenn man an anderer Stelle der Befreiung eines unerlöſten
Gebietes — in dieſem Falle dem Anſchluß — den Weg ebnet, ſo
kann man hoffen, daß im eigenen Lande bei richtiger
Behand=
lung des Fremdkörpers unangenehme Entwicklungen vermieden
werden.
Dazu kam, daß vor der Ausſöhnung zwiſchen Rom und
Wien die deutſche Diplomatie, in ruhiger und der Mentalität
Muſſolinis angepaßter Form den Boden vorbereitet hat. Man
hat Rom klar gemacht, daß Deutſchland in keiner Weiſe
italien=
feindlich iſt. Man wünſcht zwar nicht, daß italieniſch=fasciſtiſche
Methoden in Deutſchland eingeführt werden, man will aber auch
nicht von ſich aus in Südtirol irgendwelche Propaganda treiben,
geſchweige ſich in inneritalieniſche Dinge miſchen, erwartet aber,
daß die kulturellen und damit ſprachlichen „Belange” der
deut=
ſchen Südtiroler nach Möglichkeit geſchont und geregelt werden.
Rom iſt auch darüber aufgeklärt worden, daß bei einem
even=
tuellen Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland, durch den das
Deutſche Reich zum Grenznachbar Italiens würde, keine deutſche
Regierung daraus den Zwang herleiten würde, nun als Nachbar
auf „Reformen” in Südtirol drängen zu müſſen. Andererſeits
wäre aber bei einer direkten Nachbarſchaft viel leichter die
Mög=
lichkeit gegeben, in engere Beziehungen zu Italien zu treten, die
der italieniſchen Wirtſchaft von Nutzen und dem Ausgleich der
Intereſſen zwiſchen beiden Ländern dienlich ſein könnten.
Muſſolinis Politik kann eine derartige
Entwicklungsmöglich=
keit nur erfreulich erſcheinen. Denn ein gutes und möglichſt
freundſchaftliches Verhältnis zu Deutſchland bedeutet, für ſeine
Politik die äußerſt wichtige Sicherung, daß ſich zwiſchen den
fran=
zöſiſchen Gefolgsleuten im polniſchen Oſten und im ſüdöſtlichen
Balkan eine Gaſſe öffnet, die nicht ohne weiteres zu überſpringen
iſt. Die Verbindung zwiſchen Adria und Nordſee über ein
ge=
ſichert neutrales Deutſchland iſt ein Faktor von ungemein großer
Bedeutung, auf den auch England Wert legen dürfte. Dabei
können nur beide Parteien profitieren. Selbſtverſtändlich darf
bei einer derartigen Verſtändigung nicht etwa nun in
Deutſch=
land eine Komödie verſucht werden, als wolle man Italien gegen
Frankreich ausſpielen. Das wäre mehr wie töricht. So dumm iſt
kein Franzoſe, daß man ihn damit bluffen könnte.
Deutſchland braucht nicht Italiens intimſter Freund zu
wer=
den. Man ſoll ſich nicht immer gerade mit den unſicheren Kantoniſten
verbünden, man foll ſich vielmehr immer klar darüber ſein, daß
die Verſtändigung mit Deutſchland heute für Muſſolini wichtiger
iſt als für uns diejenige mit Italien, und daß von Italien außer
dem Einverſtändnis für den Anſchluß nicht allzu viel zu erwarten
iſt, aber man kann für dieſe Möglichkeit immerhin in Ruhe den
Weg beſchreiten, den die deutſche Diplomatie jetzt in Rom
ge=
glättet hat. Die ruhige Auffaſſung der italieniſchen Preſſe
anläß=
lich der Wiener Feſttage zeigt am beſten, wie ſehr der Anſchluß
vom internationalen Gebrauchswort zur internationalen
Selbſt=
verſtändlichkeit ſich auswächſt.
Der Kampf um die Jugend.
Der deutſchnationale Angeſielltenbund fordert
den Ausſchluß Hugenbergs.
Berlin, 3. Auguſt.
Der „Ausſchuß der deutſchnationalen Angeſtellten für den
Wahlkreis Weſtfalen=Nord” ſender dem „Jungdeutſchen” eine in
etner Kundgebung in Löhne in Weſtfalen einſtimmig gefaßte
Ent=
ſchließung, in der es heißt:
Die Verſammlung fordert für die zahlreichen republikaniſch
denkenden Anhänger der D.N. V.P. Heimatrecht in der Partei.
Republikaner und Monarchiſten beider Schattierungen müſſen
gleichberechtigt die Möglichkeit haben, in einer großen nationalen
Partei für ihre Ziele zu wirken und zu kämpfen. Die
Verſam=
melten ſprechen ihr Bedauern darüber aus, daß die
Parteiinſtan=
gen nicht erreicht haben, die Zuſammenfaſſung der
widerſtreiten=
den Kräfte auf dieſer Grundlage durchzuführen.
Der Abgeordnete Dr. Hugenberg iſt nicht vor der Drohung
zurückgeſchreckt, eine eigene politiſche Gruppe mit Fraktionsſtärke
zu bilden, um die Entfernung des Gewerkſchafters Lambach zu
erreichen. Damit hat Herr Dr. Hugenberg den Beſtand der
Partei aufs Spiel geſetzt und auf das ſchwerſte gefährdet. Damit
trägt der Abgeordnete Hugenberg gleichzeitig die Verandwortung
dafür, daß der Streit um die Jugend ausgedehnt worden iſt auf
den Kampf der gewerkſchaftlich organiſierten Angeſtellten um die
Erhaltung der ſozialen Grundſätze der Partei und deren
Ver=
tretung. Nur der Ausſchluß des Abgeordneten Hugenberg durch
den Landesausſchuß des Wohlkreiſes Weſtfalen=Nord kann die
Vertrauensgrundlage wieder herſtellen, die es mehreren tauſend
nationalen Angeſtellten möglich macht, in der Partei den
Aus=
druck ihres chriſtlichenationalen und ihres national=ſozialen
Wol=
lens zu erblicken. Aus dieſem Grunde wird ein Ausſchuß
beauf=
tragt, das Ausſchlußverfahren gegen den Abgeordneten Dr.
Hu=
genberg einzuleiten.
Der Abgeordnete Lambach wird gebeten, gegen ſeinen
Aus=
ſchluß keine Berufung einzulegen, ſolange durch den Einfluß des
Abgeordneten Hugenberg keine Ausſicht beſteht, eine für Lambach
und ſeine Anhänger in der Jugend ſowie unter den nationalen
Angeſtellten annehmbare Entſcheidung zu erwarten. Die
Ver=
ſammlung ſpricht im Einverſtändnis mehrerer tauſend
Angeſtell=
ter des Wahlkreiſes Weſtfalen=Nord dem Abgeordneten Lambach
ahr Vertrauen aus und verbindet damit die Aufforderung an ihn,
ſeinen gerechten Kampf für die Sammlung aller nationalen Kräfte
fortzuſetzen.
Die Finanzlage der Reichsbahn.
Dem Reichstage iſt ein Bericht über die Betriebsverhältniſſe,
Ver=
kehrsleiſtungen und Geſchäftsergebniſſe der Reichsbahn im erſten
Vier=
teljahr 1928 zugegangen. Gegenüber der Geſamteinnahme des erſten
Vierteljahrs 1927 mit 1 127 638000 Mark iſt die des gleichen
Zeitab=
ſchnittes des Jahres 1928 um 62 519 000 Mark geſtiegen. 1928 ſtieg ſie
gegenüber 1927 auf ein Mehr von 5,5 v. H., gegenüber dem erſten
Vier=
teljahr 1926 beträgt die Steigerung ſogar 24,4 v. H. Die Steigerung
entfällt mit 15,1 Millionen auf den Perſonenverkehr mit 30,7 Millionen wurden zu Präſidenten des Reichslandbundes gewählt.
Ritter=
auf den Güterverkehr und mit 16,7 Millionen auf die ſonſtigen
Ein=
nahmen. Alle Einnahmezweige haben ſich danach günſtig entwickelt. 1914 dem Reichstag an und war auf Vorſchlag der Deutſchnatio=
Lohnerhöhungen und erfuhren eine Mehrbelaſtung durch die planmäßig miniſter und 1927/28 Reichsernährungsminiſter). — Landwirt
geſtiegenen Reparationszehlungen. Die Ausgaben betrugen im erſten
Vierteljahr insgeſrmt 1 208 470 000 Mark, denen die Einnahmen von
insgeſamt 1 190 157 000 Mark gegenüberſtehen. Für werbende Anlagen iſt ſeit acht Jahren Reichstagsabgeordneter, zuerſt mit dem
Pro=
entſtanden Ausgaben von zuſammen 54,3 Millionen, die, wie bisher gramm der Deutſchen Volkspartei und gegenwärtig als Führer
aus bereitgeſtellten Krediten gedeckt wurden.
Vom Tage.
Der Reichspräſident wird auch ſeinen diesmaligen
Ur=
laub in Dietramszell verbringen. Anſchließend begibt er
ſich nach Schleſien, um den Manövern der Reichswehr beizuwohnen.
Herr v. Hindenburg wird am 11. Auguſt noch an den Feierlichkeiten
anläßlich des Verfaſſungstages im Reichstag teilnehmen.
Der Schritt der deutſchen Regierung im
polniſch=
litauiſchen Konflikt wird in der engliſchen Preſſe allgemein
ſehr günſtig aufgenommen.
Der engliſche Premierminiſter Baldwin feierte geſtern ſeinen
61. Geburtstag. Es waren zahlreiche Glückwünſche von
Mit=
gliedern aller Parteien eingegangen. Baldwin hat ſich nach
Worceſter=
ſhire begeben, von wo er am 11. Auguſt nach Aix les Bains abreiſt.
Der neue engliſche Botſchafter in Paris, Sir
Wil=
liam Tyrrell, hat dem Präſidenten der Republik, Doumergue, in
ſeiner Sommerreſidenz Rambouillet ſein
Beglaubigungs=
ſchreiben überreicht.
Der Zuſtand Stephan Raditſchs iſt ſehr ernſt. In
Agram herrſcht wegen der nenerlichen Verſchlimmerung im Zuſtand
Naditſchs größte Beunruhigung:
Der neue Borſiand des Reichslandbundes.
Reichsminiſter a. D. Martin Schiele
Reichstagsabgeordneter Karl Hepp
gutspächter Schiele in Neuſchollene iſt 58 Jahre alt, gehört ſeit
Die Ausgaben ſtiegen infelge des Mehraufwandes für Beſoldung und nalen Volkspartei, zweimal Reichsminiſter (1925 Reichsinnen=
Hepp in Seelbach (Oberlahnkreis) ſteht im 40. Lebensjahre und
der von ihm gegründeten Chriſtlich=Nationalen Bauernpartei.
Die Zuſammenſetzung des Reichsbaß
Unterſuchungsausſchuſſes.
Eine Oenkſchrift in Ausarbeitung.
Berlin, 3. Augun.
Vom Reichsverkehrsminiſter ſind nunmehr die
Mitglieder=
den Ausſchuß ernannt worden, der die Verhältniſſe bei der Refil
bahn, insbeſondere bezüglich der Sicherheitsfrage, unterſun
ſoll. Die Arbeiten des Ausſchuſſes ſollen unverzüglich beginre
In den Ausſchuß ſind die nachſtehenden Perſönlichkeiten berruu
worden:
Die Reichstagsabgeordneten Dr. Quaatz und Scheffel,
Profeſſoren für Eiſenbahnweſen Dr. Halter von der Techniſeie
Hochſchule München und Dr. Pirath von der Techniſchen Hod
ſchule Stuttgart, Verbandsgeſchäftsführer Groß, vom Haru
beamtenrat bei der Reichsbahn der Vorſitzende Eiſenbahninſ:ſ
tor Mondorf, vom Hauptbetriebsamt bei der Deutſchen Reiä/
bahn der Vorſitzende Hatje, von der Gewerkſchaft deutſcher Lu0
motivführer der Lokomotivführer Paul Seihe aus Dittersc/
(Waldenburg), vom Reichsverkehrsminiſterium der Geh. Olly
baurat Zirkler (Betrieb) und der Oberregierungsbaurat Dr. Row
gruber (Eiſenbahn=Sicherungsweſen), von der Deutſchen Reio4z
bahngeſellſchaft Reichsbahndirektor Dr. Fromm (Dienſtdauuy
Angelegenheiten) ſowie Vizepräſident Genſt (Eiſenbahnb
Fragen).
Der Kommiſſion gehören Perſönlichkeiten aus allen Tein/
des Reiches an. Unter ihnen befinden ſich insbeſondere ſoru
aus Süddeutſchland. Es ſteht im Augenblick noch nfu
ganz feſt, ob der Ausſchuß vorerſt in Berlin zuſammentritt uud
von hier aus ſeine Unterſuchungen beginnen wird, oder ob i.
nur die in der Hauptſtadt wohnenden Perſönlichkeiten in Berru
verſammeln und von hier aus nach Süddeutſchland reiſen we
den, um ſich dort mit den ſüddeutſchen Mitgliedern der Kog
miſſion zu treffen; denn die hauptſächlichſten Unterſuchungen 1.0
len ja in Süddeutſchland und vor allem in Bayern vorgenonn
men werden. Die Kommiſſion wird in einem Sonderzuge reiſe)
Die Unterſuchungen ſollen ſo beſchleunigt wie möglich dunn
geführt werden. Man nimmt an, daß ſie in wenigen Wochen a
geſchloſſen werden können.
Nach Beendigung der Unterſuchungen beabſichtigt, wie berein
gemeldet, die Reichsbahnverwaltung, eine ausführlich
Denkſchrift zu veröffentlichen, in der die Verhältniſſe hM
der Deutſchen Reichsbahn genau dargeſtellt werden. Bei da
Abfaſſung dieſes Dokumentes wird die Reichsbahnverwaltungi
enger Fühlungnahme mit der Unterſuchungskommiſſion arbeiter?
Nach Abſchluß der Arbeiten der Unterſuchungskommiſſion win
ſich die Reichsbahnverwaltung im Einvernehmen mit dem Reichs/
verkehrsminiſterium darüber klar werden, welche Maßnahmey
neben den bereits eingeleiteten ergriffen werden ſollen.
Ueber die Gründe, die die beiden Abgeordneten Leicht undl
Dauer veranlaßt haben, der Mittwochſitzung im Reichsverkehrss
miniſterium fernzubleiben, obwohl ausgeſprochen bayeriſche Am
gelegenheiten zur Debatte ſtanden, iſt noch nichts bekannt gewory
den. Der Abg. Leicht hatte lediglich vorher mitgeteilt, daß
e=
nicht erſcheinen könne, während der Abg. Dauer überhaupt keiney
Mitteilung an das Reichsverkehrsminiſterium hatte gelangen,
laſſen. Ebenſo bedauerlich wie das Fernbleiben dieſer beiden,
Parlamentarier ſind auch die Angriffe der bayeriſchen Preſſe
gegen die Reichsbahn, die ſich nicht gegen die bayeriſche Gruppenn
verwaltung richten, ſondern lediglich gegen die Reichsbahnzenn
trale, obwohl es längſt kein Geheimnis iſt, daß für alle Eiſeny
bahnfragen in Bayern, gleichgültig welcher Natur ſie ſind, aus”
ſchließlich die bayeriſche Verwaltung verantwortlich zeichnet.
Die ſehr ſcharfe Kritik der bayeriſchen Preſſe wäre außery
ordentlich wirkungsvoll geweſen, wenn man ſich an die richtiget
Adreſſe gewandt und es vor allen Dingen vermieden hätte, ausl
einer alten partikulariſtiſchen Einſtellung heraus gegen die Fol=)
derung des Tages, mit gewiſſen Vorrechten der bayeriſchen Eiſen=)
bahnen aufzuräumen, ſoweit ſie einer ſtraffen Verkehrsdiſziplinn
hindernd im Wege ſtehen, Front zu machen.
*Der lebende Röntgenapparat.
Das diagnoſtiſche Medium.
Der Inſterburger Hellſeherprozeß gegen ein des Betrugs
angeklagtes kriminaltelepathiſches Medium, Frau Günther=
Geffers, hat die ſupranormalen und parapſychiſchen
Phäno=
wene ſtärber als bisher zur öffentlichen Debatte geſtellt. Es
lamen in dieſem Prozeß mediumiſtiſche Kräfte und Erſcheinungen
zur Sprache, die zwar von einem kleinen Kreis ernſthafter
For=
ſcher beſtätigt, von den offiziellen Wiſſenſchaftlern zum größten
Teil aber noch beſtritten werden. Zu dieſen Phänomenen gehört
das diagnoſtiſche Medium, der lebende Röntgenapparat, der von
einem der Sachverſtändigen im Inſterburger Prozeß, Dr. med.
Walter Kröner, Charlottenburg, mehrfach mit Frau Günther=
Geffers in Vergleich geſetzt wurde.
Die kurzen Andeutungen über das diagnoſtiſche Medium im
Gerichtsſaale, mußten ſelbſtverſtändlich das Intereſſe erwecken,
mehr über dieſen bisher vielleicht einzig verbürgten Fall einer
ganz beſonders gearteten mediumiſtiſchen oder telepathiſchen
Be=
fähigung zu erfahren. Dr. Kröner war ſo liebenswürdig, an
einem Abend in einem kleinen, behaglichen Inſterburger Hotel
erſchöpfende Auskunft darüber zu geben.
Der Zufall wollte es, daß Dr. Kröner eines Tages von einer
Schauſpielerin aufgeſucht wurde, die über ein ſchweres
Magen=
leiden klagte, und einen Operateur empfohlen haben wollte.
Dr. Kröner wandte zunächſt bei ihr die Corneliusſche
Nerven=
maſſage an und beobachtete dabei, daß ſeine Patientin ſehr leicht
in Hypnoſe verfiel und in der Hypnoſe eine eindringliche
Men=
ſchenkenntnis offenbarte. Daraufhin machte er mit ihr den
Cohn=
ſtammſchen Verſuch der ſomnambulen Innenſchau und trug ihr
auf, zu ſehen und zu beſchreiben, was in ihrem eigenen Körper
an krankhaften Vorgängen vorhanden ſei. Ueber die Präziſion,
mit der das Medium differenzierte pathologiſche Vorgänge
be=
ſchrieb, war Dr. Kröner aufs höchſte erſtaunt. In der Hypnoſe
befragt, ob ſie bereit ſei, auf dieſem Wege auch Diagnoſen an
anderen Perſonen zu ſtellen, erklärte ſich das Medium dazu bereit.
Der erſte Verſuch wurde an einem neunjährigen Jungen
unternommen, der infolge einer Hirnverletzung bei der Geburt
an epileptiſchen Krämpfen litt. Eine operative Narbe befand ſich
am linken Scheitelbein. Bevor der Junge hereingebracht wurde,
gab das Medium an, der Krankheitsherd befinde ſich am linken
Hinterhauptshöcker und beſchrieb ihn als Entzündung, die in
Eiterung übergehen könne und operiert werden müſſe. Da dieſe
Diagnoſe jeder ärztlichen Auffaſſung widerſprach, wurde auf ihre
Ausſage nichts gegeben. Drei Wochen ſpäter bildete ſich aber
bei dem Kinde genau an der bezeichneten Stelle ein Hirnabſzeß,
der ſich in die Hirnhäute entleerte und den Tod herbeiführte.
Nach dieſem Ergebnis ſtellte Dr. Kröner regelmäßige
Experi=
mente mit ſeinem Medium an. Aus ſeiner Praxis erzählt er
einen weiteren intereſſanten Fall. Einmal wurde er telephoniſch
zu einem alten Menſchen gerufen, der im Sterben liege. Näheres
über die Art der Krankheit wußte er nicht. Er nahm ſein Medium
mit und ging mit ihm auf dem Wege in die Apotheke, um
vor=
ſorglich Strophantin zur Belebung der Herztätigkeit zu kaufen.
In dieſem Augenblick fragte das Medium, ob das Medikament
gegen zu hohen Blutdruck ſei. „Nein,” entgegnete Dr. Kröner,
„gegen Herzſchwäche.” — „Aber das ſtimmt nicht, es iſt zu hoher
Blutdruck.” Dr. Kröner fragte jetzt, ob ſie ſonſt noch etwas von
dem Patienten wiſſe, und ſie gab an: 1. zu hoher Blutdruck,
2. abnorme Atemnot und Angſt vom Herzen ausgehend, 3. ſehe
ſie einen Kehlkopf, wiſſe aber nicht, was dies bedeute, 4. habe ſie
die Viſion eines Rohres, das ſich verſtopfe, es könne ein Gefäß
ſein oder die Luftröhre. Das Geſpräch wurde ohne
Trance=
zuſtand auf der Straße geführt.
Als ärztlicher Beſund ſtellte ſich heraus, daß eine 64jährige
Frau plötzlich an Herzaſthma litt, daß mit dem erhöhten
Blut=
druck Angſtzuſtände und Atemnot verbunden waren. Das
Merk=
würdigſte war, daß bei der Kranken durch einen Schlaganfall die
eine Körperhälfte allmählich gelähmt worden war, und zwar
durch eine Gehirnembolie, es war alſo ein Gefäß durch einen
Blutpfropfen verſtopft. Die Viſion des Kehlkopfes bei dem
Medium bezog ſich wohl auf die Sprachlähmung und ſtellte eine
irreführende Symboliſierung dar.
Nach mehreren Verſuchen wurde die Hypnoſe weggelaſſen,
da das Medium in jeder Umgebung durch Konzentration in einen
ſomnambulen Zuſtand gelangen konnte, aus dem ſie zwar
auf=
geweckt werden mußte, aus dem ſie aber die volle Erinnerung
behielt. Anfangs ſah das Medium ſeine Diagnoſen viſionär,
ſym=
boliſch, roh und kindlich, beſchrieb Schn erzen aber genau
lokali=
ſiert, als ob es ſie ſelber ſpüre. Das Medium leugnete das
zu=
nächſt, da der Prozeß offenbar noch nicht ganz ins
Oberbewußt=
ſein gelangt war. Später lernte es, fremde Gefühlsempfindungen
am eigenen Körper zu fühlen. Wie Dr. Kröner angibt, ſtellt das
Medium ſeine Diagnoſen mit gleicher Sicherheit, ob der Patient
in der Nähe iſt oder ſich in einer fernen Stadt befindet, es ſtellt
Diagnoſen von Perſonen, von denen kein Anweſender eine
Ahnung hat, womit der Einwand widerlegt wird, daß vom
Medium das Unterbewußtſein des Arztes „angezapft” wird.
Im Jahre 1922 bildete ſich eine Kommiſſion von Aerzten und
Pgrapſychologen, um den Fall genau zu unterſuchen. In ſieben
Sitzungen wurden 30 Experimente, faſt ausſchließlich
Fernver=
liche, gemacht. Die Verſuchsanordnung wurde erſchwert, da
Dr. Kröner als Verſuchsleiter ausſchaltete und verſchiedene Kol=
legen mit dem Medium experimentierten. Sie dachten an einenu
beſtimmten Fall, und das Medium gab ſeinen Befund zu Proto=0
kgll. Einige Experimentatoren erwieſen ſich als gute, andere alK
ſchlechte Sender, obwohl dies weder durch Sympathie noch durgd
Skepſis zu erklären war. Der größere Teil der Verſuche fiel ein?
wandfrei poſitiv aus.
Wiſſenſchaftlich niedergelegt hat Dr. Kröner ſeine Verſuchel
in einer Broſchüre „Medial=Diagnoſtik” (bei Mutze, Leipzig). Wied
er betont, ſind ſeine Verſuche von keiner Seite ernſthaft widerleotze
oder beanſtandet worden, ſie werden aber totgeſchwiegen.
Das diagnoſtiſche Medium, das heute 38 Jahre alt iſt, hatt
ſeinen Beruf als Schauſpielerin aufgegeben, ſein Abitur gemachhn
Medizin ſtudiert und befindet ſich augenblicklich im Staatsexamen.!
Seit die Dame ſtudiert, iſt ſie von Dr. Kröner nur noch in ſeltenenn
Fällen zu medialen Diagnoſen herangezogen worden.
Wer dieſe Ausführungen lieſt, wird ſie vielleicht für reie?
Phantaſtereien halten, aber Dr. Kröner macht in ſeiner ruhigen,
geſetzten wiſſenſchaftlichen Art alles andere, als den Eindruan
eines Phantaſten. Er iſt Dr. med,, praktiziert in Charlottenburbe
und entſtammt einer alten angeſehenen Aerztefamilie. Wenn ſeine?
Verſuche mit dem „lebenden Röntgenapparat” nach dem erſten?
Anſchein noch ſo unwahrſcheinlich klingen mögen, ſo verdienen ſie
doch allein im wiſſenſchaftlichen Intereſſe eine weitere exakte Nach
prüfung. Es iſt noch nicht blinder Wunderglaube, wenn man !
neuentdeckte Seelengebiete eruſthaft nachprüft.
R. O. Bracke: Auswandererfreund! In dieſem kurzgefaßten, fal
möchte man ſagen Lehrgang, wird der nach Amerika einwandernde
Deutſche alles das finden, was für ihn — vor allem, ſo lange er de
engliſche Sprache noch nicht beherrſcht, wertvoll und wichtig iſt.
Nat=
ſchläge, wie man ſich zur Auswanderung anmeldet, von wo und wie
man hinüberreiſt, wo man in New York und anderwärts an= und
unterkommt, wann und wo man ißt, vor allem aber, wie man ſich an
raſcheſten eine Exiſtenz gründet, das iſt hier auf wenigen Seiten
dar=
geſtellt. Wenn der Verfaſſer in ſeinem Schlußwort die Möglichkeiten
des Vorwärtskommens in U. S. A. wohl auch in zu günſtigem Licht
dar=
ſtellt, ſo wird das Heft doch allen, die die Reiſe über den großen Teich
antreten wollen, von großem Nutzen ſein.
Maurice Bedel: Jérome liebt auf 60” nörblicher Breite. Enoch Peh.
lag, Hamburg.
Der mit dem Goncourt=Preis ausgezeichnete Roman behandelt, i
reizvoller Gegenüberſtellung die Liebe eines liebenswürdigen galanten
Franzoſen zu einer ſportlich=herben Norwegerin, die zu Flirt und
graziöſem Spiel nicht geſchaffen iſt. Die Mißverſtändniſſe zwiſchen den
beiden ausgebrägten Typen verſchiedener Naſſen, das Werben des june
gen Dichters Jérome um die nordiſche Uni Hanſen ergeben ein
köſt=
liches Hin und Her und bieten dem Verfaſſer Gelegenheit zu feiner
Fronie und leichtena Humpr. Der Roman iſt geiſtreich, amüſant une
ſehr reizvoll geſchrieben.
Nummer 215
Bie Bedeutung des engliſch=
franzö=
ſiſchen Marineabkommens.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 3. Auguſt.
Es gehört ſchon eine nicht zu unterſchätzende Kühnheit dazu,
zuu behaupten, daß man das engliſch=franzöſiſche
Marineabkom=
wren in bezug auf ſeine Bedeutung und ſeine Konſequenzen klar
heurteilen kann. Die zuſtändigen engliſchen und franzöſiſchen
Setellen, darauf bedacht, der internationalen Höflichkeit keinen
Abbruch zu tun, verheimlichen noch heute den Inhalt des
Ueber=
ennkommens. Was über das Marineabkommen in die
Oeffent=
larhkeit gedrungen iſt, beruht nach unſerer Anſicht hauptſächlich
aeif Erwägungen und Folgerungen, die man, ſo einleuchtend und
ki iſtillklar auch die Gedankengänge, auf denen ſie aufgebaut ſind,
ſnin mögen, trotzdem nicht als Gewißheiten hinnehmen kann.
*enn ſogar die diplomatiſchen Methoden, mit denen die
Ver=
handlungen geführt wurden, ſind in tiefſtes Dunkel gehüllt.
Wen man dem wenigen, was man weiß, und was mehr oder
weniger offiziös angedeutet wird, Glauben ſchenken darf, ſo ſoll
de neue Formel bedeutend elaſtiſcher ſein als das Abkommen
von Waſhington, welches übrigens im Jahre 1931 abläuft. Dieſe
hemerkenswerte Elaſtizität ſoll, falls die übrigen Mächte — ſie
murden anſcheinend nicht hinreichend und fortlaufend über den
G ang der Verhandlungen auf dem Laufenden gehalten — das
Abkommen billigen, das Gelingen der Abrüſtungskonferenz
garantieren. In dieſem günſtigen Falle — man iſt hier jetzt
owotimiſtiſcher als je — wird man aber leider einen
haarſpalteri=
ſGen Unterſchied zwiſchen dem Gelingen der Abrüſtungskonferenz
eyerſeits und der Abrüſtung andererſeits ſuchen müſſen. Der
Errfolg der Abrüſtungskonferenz, ſelbſt wenn im extremſten Falle
doe Elaſtizität der angewandten Formel nur eine ſcheinbare
Lcſung der Abrüſtungsfrage erlauben würde, würde den
Mäch=
tnn höchſt willkommen ſein. Denn es würde dem Preſtige des Seit den Zeiten von Cortez hat es in Mexiko mit kurzen Unter=
Völkerbundes nützlich ſein, die qualvolle Uneinigkeit der
euro=
püäiſchen Mächte zu verdecken und der Initiative Amerikas
zuvor=
zurkommen.
Dem engliſch=franzöſiſchen Marineabkommen kommt aber
auich, abgeſehen von ſeiner ſachlichen Bedeutung, eine politiſche Präſidenten Calles, das die Durchführung der bereits 1917 vom
Bedeutung zu. Denn es iſt nicht gleichgültig, ob England und Parlament beſchloſſenen Trennung von Kirche und Staat in
Frrankreich unter ſich, und zwar bei ziemlicher Geheimhaltung der
Yerhandlungen über die Abrüſtung zur See, einig geworden ſind.
Sgelbſt in dem Falle nicht, wenn ſich das Abkommen an und für
ſith — wie gewiſſe franzöſiſche Blätter annehmen — als
unbedeu=
tund herausſtellen ſollte. Die Unruhe, mit der man in London
dye Haltung Amerikas in dieſer Frage angeſpannt verfolgt,
be=
weiſt allein ſchon die politiſche Bedeutung der engliſch=
franzöſi=
ſicen Einigung.
In Waſhington verhält man ſich aber zurückhaltend. Vor der
Aräſidentenwahl will die herrſchende Partei durchaus keine Un= opfern, den Märtyrertod ſuchten und die Regierung mit der
zinfriedenheit erzeugen.
Roch keine Stellungnahme Italiens zum eng= ländiſcher Petroleummagnaten mögen den Bürgerkrieg geführt
IIſch=franzöſiſchen Seeabrüſtungs=Kompromiß.
EP. Mailand, 3. Auguſt.
Zu der von Chamberlain bekannt gegebenen engliſch=
fran=
zſöſiſchen Verſtändigung im Flottenabrüſtungsproblem hat die beſitzen er ſei auch von niemand aufgefordert worden, den
Präſi=
ünalieniſche Preſſe bisher nicht Stellung genommen. Heute ſchreibt
dier römiſche Korreſpondent des „Corriere della Sera” unter denten Obregon zu töten. Er habe den Entſchluß gefaßt nach dem
anderem, da Italien noch keine Mitteilung erhalten habe und die
Aueröffentlichungen in der engliſchen und franzöſiſchen Preſſe noch ein glückliches Land ſein würde, wenn General Obregon und noch
röcht unbeſtimmt lauteten, könne eine Stellungnahme durch Ita= einige andere Staatsmänner ſterben würden. Joſé de Leon
lien noch nicht erfolgen. Italien ſei in dieſer Frage immer für, ſcheint ein Fanatiker zu ſein, der jedenfalls nicht aus perſönlichen
dins freie Verfügungs= und Verteidigungsrecht der ihm eventuell Rachegefühlen oder aus Gewinnſucht ſeine furchtbare Tat
voll=
zugeſprochenen Tonnagequote eingetreten und habe ſich bereit bracht hat. Das ſcheint auch das Gericht, das über ihn tagt,
ein=
eſklärt, in dieſem Sinne ſeine Quote herabzuſetzen, jedoch unter geſehen zu haben. Entgegen den erſten Meldungen ſucht die
dier Bedingung, daß dieſe nicht weſentlich niedriger ausfalle als
due der übrigen Mittelmeermächte.
vorbereitenden Abrüſiungskonferenz.
TU. Paris, 3. Auguſt.
Nach in Paris vorliegenden Mitteilungen beabſichtigt die niſſen erſetzen könnte. Das neue Verfaſſungsgeſetz in Mexiko ſetzt
F=lottenabkommen nur als Unterlage für eine neue Erörterung
anzunehmen und gleichzeitig die Zuſammenkunft der fünf großen gon alſo hätte den Präſidentenſeſſel nicht, wie ſein Vorgänger,
Sgeemächte England, Japan, Frankreich, Italien und der
Ver=
enmigten Staaten noch vor der Genfer vorbereitenden Abrüſtungs= Geſetz hat aber keine rückwirkende Kraft. Es wird verſucht
wer=
kunferenz anzuberaumen und zu dem franzöſiſch=engliſchen Ab= den, auf nicht verfaſſungsmäßigem Wege Calles noch auf zwei
ka mmen Stellung zu nehmen.
Samstag, den 4. Auguff 1928
Amerika entſendet einen Vertreier zur
kom=
menden Abrüſiungs=Konferenz nach Genf.
EP. Wafhington, 3. Auguft.
Staatsſekretär Kellogg hat zuſammen mit den
Sachverſtän=
digen des Marineminiſteriums geſtern die von England
über=
mittelte Kopie des franzöſiſch=engliſchen Abrüſtungskompromiſſes
geprüft. Geſtern abend teilte das Staatsdepartement offiziös mit,
daß die amerikaniſche Regierung bereit ſei, eine Delegation zur
vorbereitenden Abrüſtungskonferenz in Genf zu entſenden, falls
dieſe die Abrüſtungsdebatte auf Grund des neuen Kompromiſſes
wieder aufnehme.
Calles” Amtsdauer läuft ab.
* Mexiko, 3. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Der Prozeß gegen den Mörder des Präſidenten Obregon,
Joſé de Leon Toral, hat begonnen. Die Aufregung in der Stadt
iſt groß. Außerordentliche Vorſichtsmaßregeln werden ergriffen,
um das Gericht vor etwaigen Zwiſchenfällen zu ſchützen. Die
Hauptſtadt ſelbſt iſt ruhig, aus den Provinzen jedoch kommen
Nachrichten von blutigen Zuſammenſtößen zwiſchen den
Regie=
rungstruppen und den Rebellen, bei denen allerdings die
Regie=
rung immer die Oberhand, zu behalten ſcheint. Die Lage in
Mexiko iſt noch nicht geklärt. Es wird Präſident Calles ſchwer
fallen, den Aufruhr durch Gewaltmittel zu unterdrücken, da
Ge=
walt einen Gegenſtoß hervorruft, und auch die Rebellen nach wie
vor entſchloſſen zu ſein ſcheinen, zu äußerſten Mitteln zu greifen.
brechungen immer Blutvergießen gegeben. Eine kurze
Ruhe=
pauſe war nur unter der Präſidentſchaft von Porfirio Diaz
ein=
getreten, aber ſein Nachfolger Madero wurde bereits erſchoſſen.
In den letzten beiden Jahren hat das Ausführungsdekret des
ſchroffer Form befahl, Anlaß zu den ſchweren Wirren gegeben.
Die Durchführung wurde mit erbarmungsloſer Gewalt ins Werk
geſetzt, Kirchen wurden geſchloſſen, Geiſtliche ins Gefängnis
ge=
worfen uſw., bis ſchließlich die Biſchöfe die Exkommunition
über jeden verhängten, der ſich dem Ausführungsdekret fügen
würde. Da die Gewalt des Klerus über breite Volksſchichten
bisher eine ſehr große war, ſo fanden ſich bald zahlreiche Männer
und Frauen, die bereit waren, ſich für die „gute Sache” zu
Waffe in der Hand zu bekämpfen begannen. Bald miſchten ſich
auch ſoziale Gegenſätze in die Kirchenkämpfe, auch Intereſſen
aus=
haben, und endlich gab es zahlreiche Räuberbanden und
Ban=
diten, die im Trüben zu fiſchen verſuchten und ſich die
Religions=
kämpfe zunutzen machten.
Der Mörder Joſé de Leon hat erklärt, keine Komplizen zu
Geſpräch mit einer Nonne, die geäußert haben ſoll, daß Mexiko
Polizei nicht mehr nach Komplizen unter dem Klerus. Auch der
Verdacht, der anfangs gegen den Arbeitsminiſter Morones
aus=
geſprochen wurde, iſt hinfällig geworden. Toral hat ihn voll=
Nuſammenkunft der fünf Seemächte vor der kommen entlaſtet. Die Lage in Meriko verwirrt ſich dadurch, daß
die Amtsperiode des Präſidenten Calles abläuft und bisher kein
Nachfolger für ihn beſtimmt worden iſt, ja, daß es auch keinen
Mann in Mexiko gibt, der ihn unter den gegenwärtigen Verhält=
Regierung der Vereinigten Staaten, das engliſch=franzöſiſche die Amtsdauer des Staatspräſidenten auf ſechs Jahre feſt,
Obre=
nur vier Jahre, ſondern ſechs Jahre innehaben können. Das
Jahre in ſeinem Amt zu belaſſen.
Seite 3
Tituleseu — der kommende Mann
Rumäniens?
Deutſchland und die Entwicklung der
inner=
politiſchen Lage in Rumänien.
* Berlin, 3. Aug. (Priv.=Tel.)
Der Rücktritt Tituleseus, der bis vor kurzem noch der
Außenminiſter der Regierung Jonel Bratianu war, hat
begreif=
liches Aufſehen erregt, da er ganz überraſchend kam und zu
einem Zeitpunkt irfolgte, zu dem niemand einem Wechſel im
rumäniſchen Außenne=iſtgrium für zweckmäßig gehalten hätte.
Man glaubte daher, daß den Bisktritt des Miniſters auf
ſchwer=
wiegende Differenzen mit dem Br ſtexpräſidentem in der
An=
leihefrage zurückzuführen ſei, bis ſich herasftellte, daß dieſe
Ge=
rüchte unbegründet waren. Nähere, aus Rumänien erſt jetzt
ein=
getroffene Nachrichten laſſen vielmehr erkennen, daß Titulescn
keine außenpolitiſchen Gründe zum Rücktritt veranlaßten,
ſon=
dern daß hierfür vor allen Dingen perſönliche Momente
aus=
ſchlaggebend waren. Es ſcheint nämlich, daß Titulesccu für
grö=
ßere Aufgaben vorgeſehen iſt, und daß man ihm vor der
Ueber=
nahme der neuen größeren Aufgabe eine zeitlang Erholung
gön=
nen wollte. Denn Titulescu iſt, darüber iſt in eingeweihten
rumäniſchen Kreiſen kein Zweifel mehr, der kommende Mann,
der dazu beſtimmt iſt, ſpäteſtens im Herbſt die bisherige
Regie=
rung Bratinaus abzulöſen und an ihre Stelle eine Verbindung
von Liberalen und Bauernparteilern zu ſetzen. Maniu, der
Führer der Bauernpartei, hat angeblich ſeine Zuſtimmung zu
dieſem Plane bereits gegeben. Das wäre an ſich ja auch nicht
verwunderlich, da Titulescu während der ganzen Zeit ſeiner
Miniſterſchaft Wert darauf gelegt hat, in engſter Fühlung mit
der Bauernpartei zu arbeiten. So iſt z. B. ſeine
Völkerbunds=
politik in den Minderheitenfragen ſtets erſt nach Rückſprache mit
Maniu gemacht worden, obgleich dies bei den Liberalen
heftig=
ſten Anſtoß erregte. Der Rücktritt Titulescus, den er ſelbſt
da=
mit begründete, daß ſein Gegner Duca nicht entlaſſen wurde,
wie er es wünſchte, iſt ſomit planmäßig erfolgt und diente der
Vorbereitung der kommenden Aktion. Das Bemerkenswerte bei
dieſen Dingen iſt, daß der Regentſchaftsrat, der bisher glaubte,
nur mit den Liberalen der Bratianus regieren zu können, dieſen
Rücktritt ausdrücklich gebilligt hat, und zwar unter der
Bedin=
gung, daß Titulescu im Herbſt zurücktreten ſoll. Nur ſo läßt
es ſich erklären, daß Titulescu trotz ſeiner ſchwerwiegenden
Streitigkeiten mit Bratianu ſo ehrenvoll verabſchiedet worden iſt
und daß man ihm, ſozuſagen als Rückverſicherung, den
Lon=
doner Poſten ſolange offen hält, bis er ihn wieder anzutreten
wünſcht, bzw. bis er ſein Miniſterium gebildet hat.
Was für eine Politick Titulescu treiben wird, ſcheint dabei
noch durchaus ungeklärt zu ſein.-Ja, es iſt nicht einmal ſicher,
ob ihm überhaupt irgendwelche Richtlinien vorgeſchrieben
wer=
den ſollen, da man die Befriedigung der Bauernpartei und ihre
etwaige Mitarbeit an der Regierung offenbar im
Regentſchafts=
palaſt für ſo wertvoll hält, daß man dafür gut und gern einiges
bezahlen würde. Das gleiche gilt für die Außenpolitik, die
Titu=
lescu in den wohlbewährten Bahnen halten ſoll, alſo ohne
Ru=
mänien nach Frankreich oder Italien übermäßig feſtzulegen.
Trotzdem iſt nicht daran zu zweifeln, daß Titulescu im Grunde
ſeines Herzens ein Franzoſenfreund iſt und daher eine Politik
treiben wird, die jedenfalls keine Förderung der italieniſchen
Bal=
kanpläne ſein kann. Seine Hauptaufgabe wird in der
Stabili=
ſierung der rumäniſchen Währung zu ſehen ſein, ſowie im
Zu=
ſammenhang damit im Abſchluß der großen
Stabiliſierungsan=
leihe. Hierzu iſt bekanntlich, nicht zuletzt auch auf franzöſiſchem
Wunſch, die Zuſtimmung Deutſchlands nötig, da ohne eine
be=
friedigende Regelung der deutſchen Anſprüche durch die
Ru=
mänen eine Mitarbeit der Deutſchen Reichsbank an der Ausgabe
der Stabiliſierungsanleihe nicht in Frage kommt. Dieſe Frage
dürfte für Titulescu die Probe dafür abgeben, ob er ſeine früher
ausgeſprochen deutſchlandfeindliche Stellung aufgegeben hat, oder
ob er immer noch im franzöſiſchen Fahrwaſſer ſegelt. Denn wenn,
was durchaus nicht ausgeſchloſſen iſt, die Regierung Bratianu
mit Deutſchland doch noch zu einem Abſchluß gelangen ſollte, ſo
wird die Innehaltung der Verpflichtungen Rumäniens durch
eine etwaige Regierung Tituleseu der Prüfſtein dafür ſein, ob die
deutſch=rumäniſchen Beziehungen wieder ſo gut herzuſtellen ſind,
wie ſie einſtmals vor dem Kriege waren. Falls daher in den
näch=
ſten Tagen eine rumäniſche Geſandtſchaft zur Verhandlung der
Anleihefragen nach Berlin kommen ſollte, ſo wird man gut tun,
von ihr Garantien dafür zu verlangen, daß Rumänien auch unter
einer anderen Regierung ſeine Verpflichtungen einhalten wird.
Sollten derartige Forderungen rumäniſcherſeits abgelehnt
wer=
den, ſo müßte man allerdings warten, bis Titulescu am Ruder
iſt, um ſich von ihm das Verſprechen geben zu laſſen, ohne daß
auch Herr Titulescu nicht imſtande ſein wird, ſeine Hauptaufgabe,
nämlich die Stabiliſierung der rumäniſchen Währung, zu erfüllen.
* Tonfilm und Rundfunk.
Von Dr. Alfred Gradenwitz.
Vor kurzem haben mehrere deutſche Sender (Berlin, Frankfurt a. M.,
Etuttgart und Hamburg) ſehr gelungene Uebertragungen von
Ton=
ſiumen nach dem Tri=Ergon=Verfahren durchgeführt, auf Grund
daren ſich die Reichsrundfunkgeſellſchaft zu einer ausgibigen
Ver=
mertung des „ſprechenden” Films entſchloſſen hat.
Freilich handelt es ſich hierbei zunächſt lediglich um den auf
bars Ohr wirkenden, d.h. um den lautlichen Teil, der Aufnahme:
dars Bild der aufgenommenen Szene wird ſich erſt dann verbreiten
lafſſen, wenn die Mehrzahl der Rundfunkteilnehmer mit
Fern=
ſesempfängern ausgerüſtet ſein wird. Der Tonfilm dient hier alſo—
ännnlich wie die Grammophonplatte — lediglich zur Feſthaltung des
gi ſprochenen Wortes uud der muſikaliſchen Darbietungen. Vor der
Grammophonplatte hat ein derartiger Film jedoch die große
Spchärfe und Treue der Wiedergabe, das Fehlen aller Nebengeräuſche
und die unbegrenzte Länge voraus.
Die große Bedeutung des Tonfilmes beſteht in der vollkommenen
Umabhängigkeit von Zufälligkeiten des Augenblicks, in der
Aus=
ſthaliung von Störungen durch Befangenheit des Künſtlers, bezw.
Eprechers und in der Möglichkeit einer ſorgfältigen Vorbereitung der
Aufnahme, der Ausmerzung unvollkommener Stellen, und ihres
Erſatzes durch Neuaufnahmen — ganz im Einklang mit den beim
Aildfilm beſtehenden Verhältniſſen.
Man wird daher ein Hörſpiel als Tonfilm ganz ebenſo wie einen
Aildfilm „drehen”, und zwar mit derſelben Sorgfalt, derſelben
Mickſicht auf die zu erzielenden Effekte, die eine ſolche Darbietung
uyen einer zufälligen Improviſation unterſcheidet.
Außerdem ſtellt der Tonfilm aber ein Mittel zur Aufnahme
hiſtoriſch denkwürdiger Reden und Anſprachen und zum Feſthalten
darr Stimme berühmter Zeitgenoſſen dar, die zu jeder Zeit —
en entuell noch in ferner Zukunft — wiedergegeben werden können,
dmekt oder auch im Rundfunk. So wurde z. B. der Empfang der
Amnerikaflieger auf dem Tempelhofer Felde nebſt den daran
an=
gei ſchloſſenen Anſprachen bekannter Perſönlichkeiten im Tonfilm
aunfgenommen und damit gezeigt, wie man ſich ein Seitenſtück
zu1 der optiſchen Wochenſchau der Kinotheater zu denken hat.
Aehnlich wie ein Bildfilm iſt eine derartige Tonfilmaufnahme
imtnerhalb von 24 Stunden vorführungsbereit.
Die klangreine Wiedergabe der Tonfilme nach dem Tri=
Eirgon=Verfahren beruht zum großen Teil darauf, daß die
Er=
ſumder (die Herren Maſſolle, Vogt und Dr. Engl) bemüht waren,
ulle mechaniſchen Uebertragungsvorrichtungen nach Möglichkeit
guszuſchalten und dafür nur elektriſche Vorgänge zu verwenden.
Bei der Aufnahme eines ſolchen Films werden die
Schallſchwingungen durch ein Mikrophon von hervorragender
Empfindlichkeit (bei dem elektriſche Teilchen an die Stelle der
Kohlenkörnchen treten) in elektriſche Schwankungen verwandelt.
Dieſe werden dann ihrerſeits — mittels einer Glimmlichtlampe
beſonderer Art — in Lichtſchwankungen umgeſetzt und in dieſer
Form (nach entſprechender Verſtärkung) auf dem Filmſtreifen
photographiſch feſtgehalten. Dieſe Lichtaufzeichnungen haben die
Form ganz kleiner, haarfeiner Striche und Schwärzungen; ihre
Empfindlichkeit konnte neuerdings ſoweit erhöht werden, daß ſich
nunmehr bis 15 000 Eindrücke in der Sekunde feſthalten, mit
anderen Worten auch die differenzierteſten Klangfarben
wieder=
geben laſſen.
Zur Wiedergabe, bezw. Sendung, dieſer belichteten
Film=
ſtreifen wird der umgekehrte Weg eingeſchlagen:
Die Rolle mit dem Filmband, die das Phonogramm, d. h. die
lautliche Aufzeichnung, trägt, läuft in gleichmäßigem Tempo, das
wegen der richtigen Tonhöhe genau dem Zeitmaß der Aufnahme
entſprechen muß, unter einer lichtempfindlichen Vorrichtung — einer
ſog. Photozelle — vorbei. Dieſe Zelle hat die Aufgabe, die auf
dem Filmſtreifen aufgezeichneten Lichtſchwankungen in elektriſche
Schwankungen zurückzuverwandeln, die dann direkt — ohne jedes
lautliche Zwiſchenglied — dem Sender zugeleitet und deſfen
Rundfunkwellen überlagert werden.
Auf dieſe Weiſe wird im Empfangsgerät eines jeden
Rund=
funkhörers der urſprüngliche lautliche Eindruck in Form eines
wirklichen Klangbildes — als Sprache, Muſik oder Geräuſch —
wiedererweckt. Das Eigenartige iſt hierbei, daß der ganze
Vor=
gang — bis zum Kopfhörer bzw. Lautſprecher des Empfängers —
vollkommen lautlos verläuft und der ſchließliche lautliche
Ein=
druck trotzdem wunderbar friſch und natürlich iſt.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
Tagung der Deutſchen Philoſophiſchen Geſellſchaft.
Vom 1.—4. Oktober findet in der Univerſität Leipzig die Tagung
der Deutſchen Philoſophiſchen Geſellſchaft ſtatt. Die Geſellſchaft,
in ihrer Grundlage und ihren Zielen neu geſtaltet, iſt in einer kräftigen
Entwicklung begriffen. Politiſch hält ſie ſich völlig unabhängig. Sie
zählt zu ihrem engeren Kreiſe neben bekanten Hochſchullehrern der
Philoſophie und der Kulturwiſſenſchaften (Bauch, Freyer, Krüger,
Litt, H. Schwarz, Wundt, Binder, Ermatinger, Peterſen, Unger,
Wölfflin u. a.) Männer des praktiſchen, vornehrilich des Erziehungs=
lebens und jüngere Kräfte, die an der Herausgeſtaltung eines neuen
Weltbildes mitarbeiten (wie Bäumler, H. Fiſcher, Klages). Die
Geſellſchaft hat ſich zur Aufgabe geſetzt, deutſche Philoſophie in ihren
geſchichtlichen und ſachlichen Zuſammenhängen zu begreifen, ſie
weiter=
zubilden, und ihren Ideengehalt für das Leben der Gegenwart
fruchtbar zu machen. Die Leipziger Tagung ſoll der Klärung eines
Problems dienen, das ſeit jeher zu den Kernfragen des Lebens und
daher des grundſätzlichen Denkens gehörte: das Problem der
Ge=
meinſchaft. Acht bewährte Forſcher und Redner werden dazu ſprechen,
jeder von ſeinem Standpunkt und Arbeitsgebiete aus: Prof. Freyer=
Leipzig: Gemeinſchaft und Volk. Lic. Dr. Delekat=Berlin: Was iſt
und wie entſteht Gemeinſchaft. Prof. v. Weizſäcker=Heidelberg, der
mediziniſche Anthropologe: Arzt und Kranker, eine Wirklichkeit der
Gemeinſchaft Der Zoologe Prof. Hempelmann=Leipzig: Frühformen
der Gemeinſchaft in der Tierwelt. Prof. Pichler=Greifswald (
Leibniz=
forſcher): Harmonie der präſtabilierten Gemeinſchaft. Prof. Haering=
Tübingen (Geſchichts= und Naturphiloſoph): Gemeinſchaft und
Perſönlichkeit in der Philoſophie Hegels. Dr. Stapel=Hamburg:
Volk und Staat. Prof. (des deutſchen Rechts an der Univerſität
Greifswald) Dr. jur. Schönfeld: Recht und Volk.
Beitrittsgeſuche und Anfragen nimmt der Geſchäftsführer
Dr. Junker, Berlin=Steglitz, Wilſederſtr. 20 II entgegen.
C.K. Hier Berlin—hier Detroit! „Hallo, Berlin! Detroit möchte
Ihnen (!) ſprechen!” „Hallo, Detroit! Here’s your party in Berlin;
go ahead, pleaſe.” Wirklich und wahrhaftig von Amerika her tönt
dieſe Stimmel Sie gehört einer der Damen, die kraft der zugleich
verbindlich=liebenswürdigen und doch Mark und Bein
durchdrin=
genden Klangfarbe ihrer Stimme zu den wenigen Auserwählten
gehören, die dieſe berühmten neuen Fernverbindungen herſtellen
dürfen! Dieſe neueſten Stars auf telophoniſchem Gebiet, von denen
ein New Yorker Korreſpondent erzählt, müſſen zudem auch ſehr
deutlich ſprechen und womöglich mehrere Sprachen beherrſchen.
„Immer noch geht es einem durch und durch”, ſagte Miß Florence
Sullivan, die erſte Kraft der Fernverbindungsſtelle, „wenn man
eins dieſer grandioſen und koſtſpieligen Geſpräche in Gang bringen
ſoll”. Sie hat gerade den Herrn in Detroit mit ſeinem Berliner
Teilhaber verbunden. „Das aufregendſte, weil das längſte aller
Geſpräche war bis jetzt eins von San Diego in Kalifornien nach
Stockholm.” Jeder Anruf wird noch von einer offiziellen Lauſcherin
mit abgehört, deren Aufgabe es iſt, etwaige Wiederholungen,
Schwierigkeiten, Mißverſtändniſſe zu notieren und auf der
Endrech=
nung dann abzuſtreichen. Denn bei Unterredungen, die 60 Mark pro
Minute koſten, rechnet natürlich jedes Wort. Durchſchnittlich werden
ſechzig Geſpräche Amerika=Europa täglich hier angemeldet.
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Darmstadt
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Kirchliche Trauung: Sonntag, den 5. August,
nach-
mittags 3 Uhr, in der Pauluskirche. ( 20152
Statt Karten.
Jakob Weber, Bankbeamter
Antonie Weber, geb. Stöckel
Vermählte
Darmſtadt
Kaupſtraße 23
Kirchliche Trauung: Sonntag, den 5. Auguſt 1928,
nach=
mittags 3 Uhr, in der Martinstirche. (12515
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Tode unſerer lieben Entſchlafenen
Fräulein Piktoria Hohmann
ſagen wir Allen unſeren herzlichſien Dank.
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dieſem Wege unſeren herzlichſien
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ſchwerem Leiden mein geliebter
Mann, unſer treuer Vater,
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Wilhelm Bauer.
Im Namen d. trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Bauer.
Darmſtadt, den 3. Auguſt 1928.
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Esorzt
Auf Wunſch des Entſchlafenen
fand die Beerdigung in der Stille
ſtatt.
Für die zahlreichen Beweiſe
herzlicher Teilnahme, Kranz= und
Blumenſpenden ſagen wir auf
dieſem Wege herzlichen Dank.
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am Großflugta
(9e
[ ← ][ ][ → ]ſuummer 215
Samstag, den 4. Auguff 1928
Seite 5
Aus der Landeshauptſtadt.
Großflugtag in Darmſtadt.
Darmſtadt, 4. Auguſt.
In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Grund des Geſetzes über
HAlltersgrenze der Staatsbeamten am 1. Auguſt der Lehrer Karl
4y-eck an der Volksſchule zu Darmſtadt. Auf Grund der gleichen
gl chen Beſtimmungen iſt am 1. Auguſt in den dauernden Ruheſtand
etnen die im einſtweiligen Ruheſtand befindliche Handarbeitslehrerin
i Schmalenbach in Offenbach a. M.
Erledigt ſind je eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen
an der Volksſchule in Bubenheim und Frei=Weinheim
Bingen). Dienſtwohnungen ſind vorhanden und ſofort
bezieh=
b ü ine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der Volksſchule
iunthen (Kreis Mainz). Dienſtwohnung iſt vorhanden und ſo=
Fheziehbar.
Im Schloßmuſeum finden täglich Führungen vormittags 11 und
UUhr, nachmittags 3½ und 4 Uhr ſtatt. Geſehloſſen: Samstag und
w ag nachmittag.
Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
i tadt (Leitung: Direktor Adalbert Steffter). Auf die heute
Sams=
abends 8 Uhr, ſtattfindende Erſtaufführung der Overette
ja, die Tänzerin” von Jean Gilbert ſei hiermit nochmals
bewieſen. In den Hauptrollen wirken mit die Damen Rajic und
er, die Herren Aman, Daurer, Geiger, Marion, Schütt und Cou=
Leiter der Aufführung iſt Spielleiter Emil Aman: die muſika=
Leitung hat Kapellmeiſter Margraf. — Morgen Sonntag und
abends 8 Uhr finden Wiederholungen der Operette „Katja, die
zrrin” ſtatt. — Es wird hiermit nochmals an die Einlöſung der
ztan Abonnementsrate erinnert.
Heſſiſcher Landes=Verband evangeliſcher Männer=Vereinigungen,
zſtadt. Die diesjährige Hauptverſammlung des Heſſiſchen
Hiss=Verbandes evangeliſcher Männer=Vereinigungen findet
Sonn=
en 12. Auguſt, in Heppenheim a. d. B. ſtatt. Die Tagung
ut mit einem Feſtgottesdienſt, vormittags um 10 Uhr, welcher
bartem Wetter als Waldgottesdienſt gedacht iſt. Um 11.30 Uhr fin=
4dge Delegiertenverſammlung im Hotel „Zum halben Mond” ſtatt.
garnſchaftliches Mittageſſen um 1.30 Uhr im „Halben Mond‟. Die
evreine Hauptverſammlung, zu der ſämtliche Mitglieder Zutritt
1— findet nachmittags 3 Uhr ebenfalls im Hotel „Zum halben
hl” ſtatt. Im Vordergrunde der Hauptverſammlung ſteht der
Vor=
oes Herrn Oberreallehrers i. R. Fritz Frank=Darmſtadt: Die
ſdg utung und Aufgaben der evangeliſchen
Män=
rioereinigungen für das kirchlich=religiöſe
Ge=
rimdeleben der Gegenwart‟. Die Darmſtädter Mitglieder
Sangeliſchen Männer=Vereinigungen, die dem Darmſtädter
Orts=
parnd und dem Heſſiſchen Landesverband angeſchloſſen ſind, werden
zwecht zahlreiche Beteiligung bei der Tagung in Heppenheim gebeten.
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Die Mitglieder werden auf die
kei Samstag, abends 8 Uhr, im Sälchen ſtattfindende Jahnfeier
19hrung der Kölner Sieger aufmerkſam gemacht und um zahlreichen
nuch gebeten.
Feſtabend der Turngeſellſchaft Darmſtadt-Turnverein Pinne=
7. Holſt. Heute abend 8 Uhr findet in Turnhauſe der
Turngeſell=
fil 1875 Darmſtadt der Feſtabend anläßlich des Beſuches der
Turne=
narr und Turner aus Holſtein ſtatt. Die Feſtfolge für dieſen Abend
ſzere ſehr ſchöne und iſt wohl mit einem gemütlichen Abend zu rech=
Den muſitaliſchen Teil hat die Kapelle Weber under perſönlicher
kwtrg von M. Weber übernommen. Der Saal iſt ſehr ſchön
aus=
hmnckt. Die Ausſchmückung wurde von der Gärtnerei Schulz,
Er=
de: Straße, zur Verfügung geſtellt. Allen Mitgliedern und
Freun=
wird ein Beſuch dieſes Feſtabends für unſere Holſteiner
Turne=
nom und Turner empfohlen. Der Eintritt iſt frei und können Gäſte
152 Mitglieder eingeführt werden.
—— Die polizeilichen Abſperrungsmaßnahmen und Verkehrsregelung
ſGroßflugtag auf dem Flugplatz. Das Heſſiſche Polizeiamt erläßt
felnde Verfügung: Auf Grund des Artikels 1290 Abſ. 2 Ziffer 2 der
dsreordnung, des Geſetzes über die Ortspolizei vom 14. Juli 1921,
zil. der Vevordnung über Vermögensſtrafen und Bußen vom 6. Febr.
4wwird anläßlich des am 5. Auguſt 1928 auf dem Flugplatz an der
ſar=Ramſtädter Stoaße, ſtattfindenden Flugtages folgendes
ange=
meit: 1. Das in den eigentlichen Flugplatz gelegene Gelände wird —
nachfolgender Weiſe begrenzt — für jeglichen Verkehr geſpertt:
endbahnbrücke der Odenwaldbahn an der Roßdörfer Chauſſee,
Bahn=
ty— der Odenwaldbahn bis zur Unterführung des Böllenfalltorwegs,
Uärrfalltorweg bis zum Waldrand 200 Meter weſtlich von der Bahn,
Uewrand in ſüdlicher Richtung bis zur Verlängerung der
Schützen=
nichneiſe, Schützenſteinſchneiſe bis Kirchenweg, Kirchenweg bis zum
tdnon, Oſtrand des Stadions und des Hochſchulſportplatzes bis
Atz=
tkallweg, Atzwinkelweg bis Nieder=Ramſtädter Straße, Nieder=
Ram=
ſter Straße bis Herdweg, Nordſeite des Kinhhofs und verlängerter
ſoweg bis Erlenweg, Erlenweg bis Roßdörfer, Straße, Roßdörfer
tauße bis zur Brücke über die Odenwaldbahn. 2. Nicht betreten
wer=
toürfen: Schnampelweg, Böllenfalltorweg, Atzwinkelweg, ſowie der
enbahndamm der Odenwaldbahn. 3. Zugangswege auf den Flugplatz
18uſchauer ſind: Inſelſtraße, Friedhofsallee, verlängerter Herd=
„Aſüdlicher Teil des Erlenwegs, Lichtwieſenweg. 4. Die Zufahrt für
zufftwagen, Krafträder und, fonſtige Fohrzeuge
zuu erfolgen über Verlängerung des Herdwegs, Friedhofsallee und
eitſtraße. Zum Parkplatz wird die Straße längs der Oſt= und
Geeite des Friedhofs beſtimmt. 5. Zuwiderhandlungen gegen
vor=
ſeüt de Verordnung werden mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. beſtraſt.
Dze Gültigkeitsdauer der Verordnung wird auf die Zeit von
vor=
langs bis zur Beendigung der Flugveranſtaltung feſtgeſetzt. Wir was Fieſeler uns zeigen wird. Sein Start bedeutet eine der größten
mmeiſſen auf die in unſerer Nummer vom 1. Auguſt veröffentlichte Ueberraſchungen für Darmſtadt, und es iſt mit Sicherheit zu erwarten,
rrenſkiege.
—— Straßenſperre. Wegen Vornahme von Straßenbauarbeiten
EN1 die Fahrbahn weſtlich des Kapellplatzes zwiſchen Kapellſtraße und Kunſtflieger ſtarten, an ihrer Spitze der baheriſche Pilot Stör, von
derſtraße bis auf weiteres für den Auto=, Fuhrwerks= und Radfahr= dem man für die Zukunft noch viel erwartet.
lehr geſperrt.
Lokale Veranſialtungen.
Thkemnttr erſcheinenden Rotlzen find ansſchlleßlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu beiradten.
in keinem Falle ſrgendwie ale Beſbrechung eder Krltk.
—Der Oberheſſenverein Darmſtadt begeht am Samstag,
Aruguſt, im Mathildenhöhſaal ſein 25jähriges Beſtehen. Der
Ver=
oer dank der tatkräftigen Hilfe ſeiner Mitglieder ſich nach Kriegs=
OInflationszeit wieder gut aufgebaut hat und ſeinem Grundſatz
ruut „die Liebe zur Heimat” zu ſeinen größten Obliegenheiten zählt,
mze im vergangenen Jahre ſeine Fahnenweihe begehen und wird
nnzehr mit ſeinem 25jährigen Stiftungsfeſt erſtmals wieder mit einer
ſaren Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit treten. Der Verein ladet
zuande und Gönner, beſonders aber alle Oberheſſen, die in Darmſtadt
rUmgebung anſäſſig ſind, ein, an der Jubelfeier teilzunehmen.
heres erfolgt durch Anzeige in den nächſten Tagen.
—— Die Freireligiöſe Gemeinde Darmſtadt
unter=
mit am Sonntag nachmittag einen Familienſpaziergang durch den
rli zum Einſiedel und dem Neuen See. Abmarſch um 2.30 Uhr vom
awel an den Hirſchköpfen.
—— Herrngarten=Kaffee. Heute Samstag, den 4. Auguſt,
Uhw abends, findet ein großes Konzert des Stadtorcheſters unter der
turng ſeines Kapellmeiſters W. Schlupp ſtatt.
—— Schuls Felſenkeller. Heute Samstag, den 4. Auguſt,
zrrtiert ein Künſtler=Enſemble vom Stadtorcheſter bei freiem Ein=
—— Orangeriegarten. Morgen Sonntag, den 5. Auguſt,
(nos 8 Uhr, veranſtaltet das Stadtorcheſter unter Leitung ſeines
peUlmeiſters Willi Schlupp einen Japaniſchen Abend. Die
Garten=
laeren ſind feenhaft illuminiert, und die Zuſammenſtellung des
Pro=
emms verſpricht einige genußreiche Stunden. (Siehe morgige Anz.)
— Heſſiſcher Hof. Heute Samstag, 4. Auguſt, findet, wie
eits angedeutet, wiederum ein großes Konzert im volkstümlichen
humen ſtatt. Matthias Weber hat die Leitung (Siehe Anzeige.)
Am morgigen Sonntag, nachmittags 4 Uhr, wird Darmſtadt den
beſten deutſchen Kunſtflieger anläßlich des Flugtages ſtarten ſehen. Die
Kunſt Gerhard Fieſelers hat überall Stürme der Begeiſterung
hervor=
gerufen, und ſo wird es auch diesmal in Darmſtadt ſein. Nachſtehend
veröffentlichen wir einige Flugfiguren aus dem überreichen Programm
des Piloten. Fieſeler ſtartet. Er zieht die Maſchine nach oben, bis ſie
die Fahrt verliert und über den Schwanz abrutſcht. Dann drückt er
ſie auf den Kopf und im Bogen nach hinten herum, bis ſie auf dem
Rücken liegt, ſodaun fliegt er auf dem Nücken weiter. Aus der
Rücken=
lage zieht er einen Looping nach oben, wobei die Räder im Innern
des beſchriebenen Kreiſes bleiben. Dieſe kombinierte Figur ergibt die
bertikale ” auf dem Rücken. Der Flug wird in der Rückenlage beendet.
Vertkale 8 auf dem Rücken
Eine Figur, die auszuführen man bisher nicht für möglich hielt,
iſt die nüchſte: Der Looping aus normaler Lage nach vorne unten!
Die Maſchine fliegt in gewöhnlichem Flug an, Fieſeler ſtellt ſie auf den
Kopf und zieht ſie dann rückwärts wieder nach oben. Dieſe Figur
endet wieder im normalen Flug
Loopiug nacl uuten
Dieſe Figur verbindet Fieſeler dann noch mit dem gewöhnlichen
Looping und beſchreibt ſo die vertikale 8 in der normalen Lage; eine
Figur, die ebenfalls ſehr ſchwierig iſt.
Vertikale 8
Die drei angeführten Beiſpiele ſind nur ein kleiner Teil deſſen,
daß am morgigen Sonntag mit einem Rieſenbeſuch zu rechnen iſt.
Neben ihm werden noch eine ganze Reihe anderer bedeutender
— Der Brieftaubenklub „Darmſtadt Sport” wird am Sonntag eine
Anzahl ausgeſuchter gutgereiſter Tauben in die ſtartenden Freiballons
mitgeben. Die Tauben ſind zum Zwecke der Erſtattung von
Meldun=
gen mit Depeſchenhülſen verſehen, ſo daß die Möglichkeit beſteht, aus
verſchiedenen Höhenlagen und Entfernungen Nachrichten über den
Stand und die Lage der Ballons zu erhalten. Die beſtens bewährten
Ballonführer haben in liebenswürdiger Weiſe die Obhut über die
im=
merhin wertvollen Tiere übernommen. Die erreichten Flugreſultate
werden in den Zeitungen veröffentlicht.
HS. Sommerfeſt des Gaues Darmſtadt im Heſſiſchen Sängerbund.
Am 26. Auguſt wird der Gau Darmſtadt im Heſſiſchen Sängerbund
im Orangeriegarten ſein diesjähriges Sommerfeſt abhalten. Des Feſt
iſt als Familienfeſt geblant und werden Einzel=, Gruppen= und
Maſſen=
chöre geboten, an denen ſich alle Vereine des Gaues Darmſtadt
betei=
ligen. Bei ſchönem Wetter ſollen zugleich an drei verſchiedenen Stellen
des großen Orangeriegartens Chöre zum Vormag gebracht werden. Der
Gau Darmſtadt will mit dieſem Feſt einerſeits die Sängergruppen
einander näher bringen, zum anderen aber auch die Jugend und
beſon=
ders die Schulen für die Pflege des Geſanges intereſſieren. Bei
ſchlech=
tem Wetter ſteht die geräumige Feſthalle im Orangeviegarten zur
Ver=
fugung. Nach der gewvaltigen Kundgebung des Gaues auf dem
Pa=
radeplatz iſt auch bei dieſer Gelegenheit mit einer ſtarken Beteiligung
zu rechnen. Das Sommerfeſt iſt auch als Auftakt ſür das große Heſſiſche
Sängerfeſt in Darmſtadt im kommenden Jahre geplant, um weite
Kreiſe der Bevölkerung für die Saehe des Heſſiſchen Sängerbundes zu
intereſſieren.
— Die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung des
Verwaltungs=
gerichtshofs, Zeughausſtraße 2. am Samstag, dem 4. Auguſt 1928,
vormittags 9 Uhr, ſieh: die Erledigung des Antrages der
Oberpoſtdirek=
tion Darmſtadt auf Enteiguung von Gelände zur Errichtung eines
Poſtgebäudes in Vilbel vor.
Alt=Oarmſtadt. Vereinigung für
Diitgeſchiite und Heinnanande.
249. Veranſtaltung.
Mit Rückſicht auf die ſommerliche Schwüle und auf die Ferienzeit
hatte man von einem größeren Vortrag abgeſehen und einen
Berichts=
abend veranſtaltet. Unter dem Programm „Alt=Darmſtädter Allerlei”
berichtete Herr Profeſſor Adolf Beyer über Liebig=Evinnerungen,
die er als Leſefrüchte bezeichnete. Vor ſeinem eigentlichen Thema
ge=
dachte der Redner in warmen Worten ſeines kürzlich heimgegangenen
Kollegen, des hervorragenden Darmſtädter Malers. Georg Altheing,
deſſen feine Art, Kunſt und liebenswürdige, beſcheidene
Perſönlichkei=
er treffend ſchilderte. Die Anweſenden erhoben ſich zum ehrenden
Ge=
denken des Künſtlers von ihren Plätzen. Zu den Liebig=Erinnerungen
übergehend, berichtete der Redner über das innige Verhältnis, das
zwi=
ſchen dem bed=utenden Kupierſtecher Heinrich Felſing und Juſtus Liebig
beſtand. Er verlas einen Brief des erſt 17jährigen Liebig an Felſing,
der erſtaunlicherweiſe bereits einen Hauptinhalt ſeines ſpäteren
Lebens=
werkes, die Vervollkommnung des Ackerhaues durch die Chemie
er=
wähnt. Der intereſſante Brief vom 23. Auguſt 1820 iſt abgedruckt in
dem Werk= „Hundert Jahre im Dienſte der Kunſt”, das die
Kupfer=
druckerei Felſing im Jahre 1897 als Pribatdruck herausgab. Da das
Werk im Buchhandel nicht erſchienen iſt, zählt der Brief zu den nicht
allgemein bekannten Liebigbriefen. Weiter berichtete der Redner über
allerlei Intimes aus Liebigs Münchener Zeit, er ſchilderte den Kreis
genialer Männer, den König Maximilian II. von Bahern, der Liebig
nach München berufen hatte, und ſchloß mit einem Kapitel „Juſtus
von Liebig und ſein Haus”, worin er Liebigs Lebensführung und
Gaſt=
lichkeit ſehr anſchaulich und ergötzlich ſchilderte. Als zweiter Redner
berichtete Herr Geh. Nat Hoffmann über die Beziehungen Liebigs
zu Kekulé, und auf welch merkwürdige Art die Bekanntſchaft und das
ſpätere Freundſchaftsverhältnis zuſtande kamen. Die Ermordung der
Grafin Görlitz am 13. Juni 1847, die im Nachbarhauſe, von Kekulé,
Neckarſtraße 17, wohnte, gab Veranlaſſung, daß der junge Kekulé, der
an dem fraglichen Abend ſpät nach Hauſe kam und noch Licht in der
Mohnung der Gräfin geſehen hatte, als Zeuge vor das Gericht geladen
wurde. Liebig, der ebenfalls bei der Verhandlung als Sachverſtändiger
geladen war und insbeſondere über die damals noch weitverbreitete
Theovie der Selbſtwverbrennung ein wiſſenſchaftliches Gutachten abgab
und damit dieſe Theorie zerſtörte, wurde durch die fachmänniſchen
Aus=
ſagen des jungen Chemikers Kekule auf dieſen aufmerkſam, und ſo
ent=
ſpann ſich aus der vorübergehenden Bekanntſchaft das ſpätere
Freund=
ſchaſts= und Arbeitsverhältnis der beiden Darmſtädter Gelehrten. Der
Redner ging im weiteren noch auf dieſe damalige 1. Aſſiſenverhandlung,
die weit über Deutſchland hinaus die Welt in Spannung hielt, ein und
wußte dabei vieles Wervvolles zu berichten. — Der dritte Redner, Herr
Hugo Stieſi der Aeltere, berichtete über ein altheſſiſches und vor
allem darmſtädtiſches Gebiet: die ehemalige Teichwirtſchaft in unſerer
Umgebung, wie die Teichmeiſtereien, denen vor allem die Pflege der
Teiche und der Fiſchzucht, die in alten Zeiten gute Einkünfte brachten,
oblag, bei uns in beſonderer Blüite ſtanden, wie in unſerer Stadt und
um dieſelbe herum zahlreiche Teiche waren, die insbeſondere dem Zwecke
der Fiſchzucht dienten, die heute teilweiſe mehr Badeplätze geworden
oder auch vielfach ganz verſchilft ſind. Er ſchilderte die Entſtehung des
Wovgs unter Georg I. als Stadtteich und als Fiſchzuchtanſtalt, den
ehe=
maligen „Klemen Woog”, den Schloßgraben, der gleichen Zwecken
diente, den alten Backhausteich, heute als Kranichſteiner Teich noch
cxiſtierend, den Brutteich, Jägermeiſtersteich, Steinbrückerteich,
Amoſen=
teich, Forellenteich oder ehemaligen „Beſſunger Woog”, der einſtmals
ein beliebter Badeplatz der Beſſunger war, Kirchbergteich,
Walters=
teich, die ſogen. 3 Teiche hinter den 3 Brunnen, von denen der
heu=
tige Judenteich noch ein Ueberreſt iſt, den Rabenfloßteich am
Ludwigs=
weg, den Dianateich bei der Dianaburg, Teiche an der Backofenſchneiſe
und viele andere. Der Redner wußte all die Einzelheiten ſehr
anſchau=
lich zu ſchildern und gab ein wertvolles Bild über ein Stück
Volks=
wirtſchaft, die bei uns durch die Fiſchzucht einen reichen Ertrag
ab=
warf. — Als vierter Redner berichtete Herr Rudolf Anton über
ein kulturgeſchichtliches Gebiet: „Allerlei Verordnungen aus der alten
Zeit‟. Es handelte hauptſächlich über Judenverordnungen aus der Zeit
des Landgrafen Ernſt Ludwig um 1697, über Handels= und
Geld=
geſchäfte, die ſchon damals von den Juden vielfach getätigt wurden,
über Aufenthalts=rlaubniſſe der Juden und der damit im
Zuſammen=
hang ſtehenden Judenſchutzbriefe. Weiter über Verordnungen, „daß
die Juden ihre Handelsbücher, Teſtamente, Inventuren uſw. teutſch
zu führen haben” laut einer Verordnung des Jahres 1785. An Hand
alter Protokollbücher und Akten gab der Redner ein anſchzuliches
Kulturbild über die bürgerliche Stellung der Juden in unſerer Stadt,
die ſich erſt änderte, als im Jahre 1845 der damalige Prädent Freiherr
von Gagern in der erſten Heſſiſchen Kammer einen Antrag „auf
Rege=
lung der bürgerlichen Rechte der Juden” einbrachte und mit dem Jahre
1848 erweitert wurden.
In der Ausſprache berichtete noch Herr Bürgermeiſter Lerch über
den ſchönen Badeplatz am ehemaligen „Beſſungerwoog”, an den ſich
für ihn noch manche ſchöne Jugenderinnerung anknüpfte, und äußerte
den Wunſch, daß doch bald die Zeit wiederkchren möchte, wo den
Beſ=
ſungern, die immer noch teilweiſe als „Lapping” behandelt würden,
dieſer Bodeplatz neu erſtehen möge und daß man auch wieder, gerade
in unſerem Darmſtadt, das heute auch durch ſeine trockene Luft eine
gewiſſe Brühmtheit erlangt hat, in ſeiner Umgebung die Teiche wieder
erſtehen laſſe, wodunch ſich die Forſtbehörde gewiß den Dank weiter
Kreiſe erwerben würde. Herr Louis Geiſt gab noch einige Bilder
von Selbſterlebniſſen, wie das Schlittſchuhlaufen auf dem „Kleinen
Woog” und von Zeitbildern vom „Großen Woog” mit allerlei Verboten.
Im Anſchluß an den ertragreichen Abend gab der Vorſitzende, Herr
Philipp Weber, noch Kenntnis von der Neubeſchriftung des Abt
Vogler=Grabmals auf dem Kapellplatz und deſſen gärtneviſchen
Neuher=
richtung, ebenſo von dem Grabmal des Obriſt Coulmann und ſprach der
Stadtverwaltung den gebührenden Dank aus. Ferner machte er auf
die Anbringung neuer Gedenltafeln an den Häufern Gnoße
Ochſen=
gaſſe 16 „Zur Erinnerung an Juſtus von Liebig” Gwoße Ochſengaſſe 10
„Zur Erinnerung an Philipp Wilhelm von Hamm” und Neckarſtr. 19
„Zur Erinnerung an Friedrich Auguſt Kekulé” aufmerkſam und ſchloß
dauen den Wunſch an, daß weitere derartige Denkzeichen an berühmte
Darmſtädter folgen möchten. Mit herzlichen Dankesworten an alle die
Redner, die ſo werwvolle Beiträge zur Ortsgeſchichte gebracht hatten,
ſchloß die gut beſuchte Verſammlung. Nächſte Veranſtaltung am
16. Auguſt, II. Vortrag von Herrn Wilhelm Kaminsky: „Ueber
denk=
würdige und intereſſante Stätten in der Umgebung von Darmſtadt”.
— Ausflugsſonderzug nach Königswinter a. Rh. und dem
Sieben=
gebirge. Der für Sonntag, den 5. Auguſt, nach Königswinter a. Rh.
und dem Siebengebirge in Ausſicht genommene Ausflugsſonderzug der
Reichsbahndirektion Mainz wird beſtimmt verkehren. Wer ſich vor
Herbſteintritt noch eine Fahrt den Rhein entlang nach einem der
ſchön=
ſten Orte des Siebengebirges gönnen will, entſchließe ſich raſch und löſe
die Fahrkarte ſofort. Wie bei allen Sonderfahrten ſo wird auch bei
dieſer Fahrt jeder Teilnehmer die Ueberzeugung mit nach Hauſe
neh=
men, daß er ſich der Fürſorge der Reichsbahn in jeder Weiſe
anver=
trauen kann.
Raae Re V
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines Haus,
abends 20 Uhr, Sommerſpielzeit: „Katja, die Tänzerin”. —
Or=
pheum: Geſchloſſen. — Konzerte: Schloß=Kaffee Kaffee
Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus Maxim, Rippers
Platanen=
garten, Waldſchlößchen. Perkeo, Stadt Nürnberg, Sodereck,
Brauerei=
ausſchank Fetz, Alexanderſtr. — Heſſiſcher Hof, abends 20 Uhr:
Volkstümliches Konzert. — Herrngarten=Kaffee, abends
20 Uhr: Großes Konzert. — Beſſunger Turnhalle, abends
20,15 Uhr: Gartenkonzert. — Schuls Felſenkeller, abends
20 Uhr: Konzert — Kinovorſtellungen: Helia, Palaſt=
Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Maufal dichaucher wen
im Bommen!
ſuten Sie ſchon die „Merz” Erfriſchungs=Cigarette — D.R.P. —?
ſemn nicht, fragen Sie doch kundige Kreiſe, auch Ihr Freund oder
me Freundin wird ſchon etwas davon wiſſen. Noch beſſer aber iſt
SSie verlangen gleich von Ihrem Lieferanten eine Koſtprobe für
Pyfg. und dazu die beſchreibende Druckſchrift. Sie werden nicht wenig
ſicgrunt ſein, feſtzuſtellen, welch” ungeahnt wohltuende Wirkungen dieſe
einzigartige Cigarette bei Ihnen auslöſt. Die „Merz” beſteht aus
feinſter Orienttabak=Miſchung und iſt in der Qualität den allerbeſten
Marken ebenbürtig. Als Cigarette bildet ſie eine Klaſſe für ſich; ſie
iſt auf wiſſenſchaftlicher Grundlage aufgebaut und in ihrer beſonderen
Art den Bedürfniſſen des Rauchers angepaßt. Das wäre an ſich noch
nichts Beſonderes, ſchon intereſſanter iſt, daß die „Merz” den
Körper und Geiſt erfriſcht, die Mundhöhle und die Zähne desinfiziert.
Laſſen Sie ſich noch weiter ſagen: Das Rauchen ſchmeckt und bekommt
Ihnen überhaupt beſſer, wenn Sie immer wieder eine „Merz” als
Zwiſcheneigarette rauchen, weil ſie ausgleichend wirkt und den Geſchmack
wieder neutraliſiert. Millionen Damen und Herren jeden Alters und
jeden Standes rauchen und rühmen dieſe Spezialeigarette, ſie iſt ihnen
geradezu unentbehrlich geworden. Zahlreiche Zuſchriften beweiſen uns
dies täglich aufs Neue. — Ueberall beim guten Fachhandel.
MefZ
EeFrischungs!
Cigaretten
Fabrik: Merz & Co,,Frankfurt a. M.
Bei Nachfragen nach
Verkaufs=
ſtellen wird das Porto vergütet.
(V 132
Vertreter für den Handel:
Christ. Kelsch, Darmſtadt
Tel. 1869.
Rheinſtr. 2.
J. Griesheim, 3. Aug. Der Blumentag, den der evangeliſche
Frauenverein am vergangenen Sonntag veranſtaltet hatte, iſt über
Erwarten gut gelungen. Zwar konnten nur wenige der eingeladenen
Schweſtervereine ihre Vertreterinnen ſenden, nur aus Crumſtadt,
Lee=
heim und Stockſtadt waren Gäſte erſchienen. Umſo größer war aber
der Beſuch aus der Gemeinde ſelbſt. Der Kleinkinderſchulhof erwies
ſich als Feſtplatz ſehr geeignet. Während in den Häuſern und auf den
Straßen Kornblumen angeboten wurden, fanden im Schulhofe allerlei
Vorführungen ſtatt, wobei der Poſaunenchor ſich wieder beſonders
ver=
dient machte. Ebenſolche Freude machten aber auch die Geſänge und
Gedichte der Mädchen und Schulkinder. Herr Pfarrer Mangold
er=
zählte einiges aus dem Werdegang unſerer Kirche. Ueberraſchend
reich=
lich hatten die Mitglieder des Vereins wertvolle Geſchenke zur
Ver=
loſung geſtiftet, die eine reiche Einnahme brachten. Der geſamte
Rein=
ertrag des Blumentags beläuft ſich auf 1000 Mark. Dieſe Summe
er=
möglicht die Verglaſung von vier Kirchenfenſtern. — Am Dienstag
abend 9 Uhr trafen die Kölner Turnfeſtteilnehmer der
Turnerſchaft Griesheim e. V. am Heag=Bahnhof ein, woſelbſt ſie durch
einen ſtattlichen Zug von Turnern und Turnerinnen unter
Voran=
tritt einer Muſikkapelle und der Fahnendeputation feierlichſt empfangen
wurden. Der Ehrenvorſitzende Maus begrüßte den mit dem ſchlichten
Eichenlaubkranz geſchmückten Turnfeſtſieger Heinrich Wiedmeier, dem es
gelang, unter erheblicher Konkurrenz im Neunkampf 142 Punkte zu
erringen, aufs herzlichſte. Der Ehrenvorſitzende und Abordnungen der
Turnerinnen und Zöglinge überreichten dem ſichtlich gerührten alten
treuen Kämpen Blumengebinde. Mit klingendem Spiel und unter
zahlreicher Anteilnahme der Bevölkerung ging es alsdann zum
Vereins=
lokal, woſelbſt nochmalige Begrüßung durch den 1. Vorſitzenden Kunz
ſtattfand. Turnwart Widmeier dankte allen, die ſo herzlich Anteil an
ſeinem Sieg genommen hatten, und forderte die jungen Turner auf, in
treuer Arbeit weiter mit ihm zuſammenzuſtehen zum Wohle der
Deut=
ſchen Turnſache. Noch lange blieb man in fröhlicher Stimmung
zu=
ſammen.
F. Eberſtadt, 2. Aug. Verfaſſungsfeier. Geſtern abend
fand im Nethausſaale eine Beſprechung der Gemeindeverwaltung mit
Vertretern der Gemeinde, Schule, Kirche, den örtlichen Vereinen uſw.
wegen der zu vrranſtaltenden Verfaſſungsfeier ſtatt. Die
Sitzung wurde dunch den Bürgermeiſter Dr. Uecker geleitet. Es
wurde beſchloſſen, die diesſährige Verfaſſungsfeier am Freitag, dem
10. Auguſt abends 8½ Uhr, am Saale „Zum Schwanen” abzuhalten.
Von einem Fackelzuge ſoll diesmal Abſtand genommen werden. Als
Redner des Abends hofft man, den Arbeits= und Wirtſchaftsmimiſter
Korell zu gewinnen. Im übrigen wird das Programm des Abends
von dem Muſikverein „Edelweiß” und den Geſangvereinen „Frohſinn”,
„Männerquartett Harmonie” und „Liederkranz” beſtritten werden. —
Gemeinde=Voranſchlag. Gegen den von dem Gemeinderat
anſtimmig verabſchiedeten Gemeindevoranſchlag für das Rj. 1928 iſt
nie wir erfahren — von dem Ortsgewerbeverein, dem
Hausbeſitzer=
verein und dem Bauernbund Einſpruch erhoben worden.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Aug. Das Standesamt Ober=Ramſtadt
beurkundete im Monat Juli 1928: 8 Geburten, 3 Eheſchließungen und
4 Sterbefälle.
Bk. Groß=Zimmern, 3. Aug. Am Samstag und Sonntag, den 29.
und 30. Juli hielt der hieſige Schützenverein „Tell” ſein diesjähriges
Gauſchießen verbunden mit offenem Preisſchießen ab, an dem ſich viele
auswärtige Schützenkameraden beteiligten. Unter ſtarker Konkurrenz
behauptete Georg Held=Groß=Zimmern doch wieder ſeinen Platz, er
machte die Tageshöchſtleiſtung mit 152 Ringen, außerdem brachte er es
im Einzelwettſchießen um die Gauſchützenkette auf die Höchſtleiſtung mit
68 Ningen, wodunch er Gauſchützenkönig wurde. Außerdem erreichte die
von dem hieſigen Schützenverein aufgeſtellte Mannſchaft, Georg Held,
Ernſt Burger, Karl Thomas, Gg. Angermeier und Joſef Emslander,
um den Gauwanderpreis die höchſte Ringzahl mit 983 Ringen. Im
offe=
nen Preisſchießen machte Gg. Angermeier mit 36 Ringen den 1., Joſef
Emslander mit 35 Ringen den 2, Adam Dölcher mit 34 Ringen den 3.
und Hch. Reitzel, Altheim, mit 34 Ringen den 4. Preis. Das
Schützen=
feſt nahm in allen ſeinen Teilen einen wohlgelungenen Verlauf. Es iſt
zu hoffen, daß das Intereſſe der einzelnen Mitglieder auch weiterhin
für die vom Verein geſteckten Ziele erhalten bleibt.
* Hergershauſen, 3. Aug. Kommenden Sonntag, den 5. d. M.,
findet in Hergershauſen ein Jugendfeſt ſtatt, veranſtaltet von der
evan=
geliſchen Jugendbewegung. Nach dem Nachmittagsgottesdienſt den der
Jugendpfarrer Liz, von der Au halten wird, wobei auch der
Poſaunen=
chor zu Schaafheim mitwirkt, verſammeln ſich die Jugendgruppen auf
dem dazu beſtimmten Platz zu Volkstänzen, Reigen, Deklamationen,
Ge=
ſängen uſw. Mitwirken werden die Vereinigungen aus Babenhauſen,
Schnafheim, Langſtadt und Mörfelden. Bei ungünſtigem Weuter findet
die Veranſtaltung in einem Saale ſtatt. Nach den Vorbereitungen zu
urteilen, dürfen die Teilnehmer auf ſchöne Stunden hoffen.
— Reinheim, 3. Aug. Unter dem Namen „Volkshausbau=
Verein Reinheim” ſchloſſen ſich im Dezember 1927 eine ſtattliche
Anzahl älterer Einwebner zuſammen mit dem Ziel, ein geeignetes
Lokal zu erbauen, in welchem Körper= und Geiſtespflege getrieben
wer=
den kann. Im letzten Frühjahr wurde mit den Grundarbeiten
begon=
nen, jeden Abend fanden ſich Arbeitswillige auf dem Bauplatz ein und
halfen mit, das Werk zu erbauen. Faſt die geſamte Arbeit wurde in
Form der Selbſthilfe geleiſtet. Heute ſteht nun ein Bau da, der 25 m
lang, 12 Meter breit und 8,50 Meter hoch iſt. Die Einweihung
des=
ſelben findet am Sonntag, den 19. Auguſt ſtatt.
O. König i. O., 3. Aug. „Stahlbad König”. Seit Beginn
dieſes Monats führen die Poſtſtempel des hieſigen Poſtamtes die
Reklamebezeichnung „Stahlbad König‟. Das Bild zeigt im Mittelfelde
eine Stiliſierung der Anſicht der Stahlquellen. Wie verlautet, wurde
König ſeit Mai dieſes Jahres bis jetzt von weit über 1500 bis 1600
Kurgäſten beſucht.
Ag. Lindenfels, 3. Aug. Spinnſtubenabend. Es hat ſich
in den letzten Jahren eingebürgert, daß nach dem Burgfeſt noch ein
Spinnſtubengbend auf der Burg abgehalten wird. Infolge ſchlechter
Witterung mußte der für letzten Samstag abend angeſetzte
Spinn=
ſtubenabend ausfallen; er wurde nun geſtern abend nachgeholt. Unter
der Burglinde verſammelten ſich die Bauernmädchen und die
Bauern=
burſchen in ihren Odenwälder Trachten zur Freude aller Kurgäſte und
Einheimiſchen. Unſere ſchneidige Stadtkapelle und die althergebrachte
Ziehharwonika ſorgten für die nötige Unterhaltung. Die Reigentänze
wurden wieder aufgeführt und eim munteres Treiben entwickelte ſich
im Burghofe. Ein neuer Wirt hatte ſeine Bauernwirtſchaft eröffnet.
Im Odenwälder Dialekt wurde dort feutchfröhlich unterhalten,
wäh=
rend das Spinnrad ſchnurrte und Bauernlieder geſungen wurden. Eine
Jagdgefellfchaft ließ ſich in froher Laune in der Wirtſchaft nieder. Die
Jahreserlebniſſe wurden ausgetauſcht, was manches Gelächter auslöſte.
Gegen Mitternacht hatte der Spaß ſein Ende, und mit einem „
Wieder=
ſehen im nächſten Jahre” war der Ausklang des Burgfeſtes vorüber.
Hoffentlich werden zum nächſten Burgfeſt über Winter neue Trachten
angeſchafft, ſo daß ein ſtattlicher Feſtzug zuſtande kommt. Die langen
Wintermonate geben Gelegenheit genug, daß die Trachtenkleider
fertig=
geſtellt werden, zumal jetzt am Ort die einzelnen Stoffe, wieder zu
haben ſind.
— Fürth, 3. Aug. Am Sonntag, den 5. Auguſt, nachmittags 2 Uhr,
findet in Fürth im Gaſthaus „Zum Löwen” eine öffentliche
Ver=
ſammlung des Zentralverbandes der Arbeitsinvaliden ſtatt, imn der
der Gauleiter Jaxt=Darmſtadt über die Rentenerhöhung aus der
In=
validenverſi herung ſowie über die Fürſorgepflichtordnung (Sozial= und
Kleinrente) ſpricht. Es dürfte im Intereſſe aller Invaliden und
Un=
fallverletzten ſowie Sozial= und Kleinrentner liegen, in dieſer für ſie
äußerſt wichtigen Verſammlung zu erſcheinen.
. Birkenau, 2. Aug. Gauturnfeſt. Die Vorbereitungen für
das vom 18.—20. Auguſt ds. Js. dahier ſtattfindende Gauturnfeſt des
„Odenwald=Jahr=Gaues” der Deutſchen Turnerſchaft ſind in vollem
Gange. Der Turnverein 1866 e. V. Virkenau, dem das Feſt
über=
tragen iſt, gibt ſich alle Mühe, das Feſt würdig zu geſtalten. Als
Feſtplatz dient der herrlich gelegene Turn= und Spielplatz des Vereins.
Auf demſelben wird zurzeit eine 50 Meter lange Feſthalle errichtet.
Viele Turnvereine der nahen und weiten Umgegend werden ſich an dem
Feſte beteiligen, und wenn der Wettergott uns hold iſt, werden wir
mit einem Maſſenbeſuch zu rechnen haben.
Ay. Bensheim (Bergſtr.), 3. Aug. Bensheim bekommt ein
Selbſtanſchluß =Telephonamt. Es iſt nunmehr eine
defini=
tiv beſchloſſene Sache, daß das Poſtamt Bensheim in abſehbarer Zeit
ein Selbſtanſchluß=Telephonamt erhalten wird. Die baulichen Arbeiten,
die infolge ihrer Kompliziertheit längere Zeit in Anſpruch nehmen,
ſollen derart gefördert werden, daß das neue Selbſtanſchluß=Amt im
Laufe des Jahres 1930 in Betrieb genommen werden kann. Die
Ver=
legung unterirdiſcher Kabelkanäle, ſo wie dies im Bereich des hieſigen
Telephonamtsbezirks, zu dem bekanntlich auch Auerbach gehört, bereits
geſchehen iſt, ebenſo das Einziehen hochpaariger Leitungskabel in dieſe
Kanäle ſind alles ſchon Vorarbeiten, die im Hinblick auf die kommende
Umſtellung getroffen wurden. Techniſch bedeutet ein Selbſtanſchluß=Amt
(SA.=Amt), wie ja ſchon ſein Name beſagt, daß ſich die von dem
ein=
zelnen Teilnehmer gewünſchte telephoniſche Verbindung automatiſch,
will heißen: unmittelbar vom Apparat des Sprechenden aus herſtellen
läßt, ein beſonderes „Amt” wo die gewünſchten Verbindungen von
Beamtinnen einzeln hergeſtellt werden, ſomit in Wegfall kommt. Es
verſteht ſich, daß ſich hieraus beſondere Vorteile und Annehmlichkeiten,
zumal für die Geſchäftswelt, die ja heutzutage auf den Telephonverkehr
unbedingt angewieſen iſt, ergeben. Freilich wird auch dieſer techniſche
Fortſchritt, wie alle modernen Rationaliſierungsmaßnahmen, mit der
Einſparung einer Anzahl von Perſonenkräften begleitet ſein. —
Bürgermeiſter Dr. Angermeier in Urlaub.
Bürgermei=
ſter Dr. Angermeier hat vorgeſtern ſeinen diesjährigen Sommerurlaub
angetreten, während deſſen er durch die Beigeordneten Krenkel und
Notar Hemmes vertreten wird.
W. Heppenheim a. d. B., 2. Aug. Grober Unfug. Die
Um=
gebung des Bahnhofs Heppenheim bildet in der letzten Zeit, beſonders
an Sonntagen, den Aufenthaltsort beſonders auswärtiger Rowdys, die
in den Zufahrtsſtraßen zur Stadt harmloſe Paſſanten beläſtigen und
be=
drohen. Es iſt keine Seltenheit, Gruppen von 4 bis 5 dieſer
halbwüch=
ſigen Burſchen zu ſehen, die aus den Anlagen in der Nähe des Bahnhofs
mit Indianergeheul auf Straßenpaſſanten, die von den Abendzügen
kommen, zuſtürzen mit dem Ausruf: „Wir rennen alles um” uſw. Sehr
zu begrüßen wäre es, wenn hier die Polizei einmal rüchſichtslos
zu=
greifen würde, damit dieſen Beläſtigungen ein Ende bereitet wird. —
Unfall. In der hieſigen Altſtadt (Fürtherſtraße) wurde die U7jährige
Tochter des Steinhauers Lerchl von einem Motorradfahrer überfahren.
Die Ueberfahrene trug einen Knöchelbruch davon. Der Motorradfahrer
ſowie ſein Mitfahrer wurden infolge allzu ſtarken Bremſens einige
Meter weit geſchleudert, kamen aber mit Hautabſchürfungen davon —
Beurlaubung. Der Kreisarzt des Kreiſes Heppenheim iſt vom
6. bis 11. Auguſt beurlaubt. Die Vertretung hat das
Kreisgeſundheits=
amt in Bensheim, Sprechtag dortſelbſt Dienstag vormittags. —
An=
kauf von Hafer. Die Stadt beabſichtigt für die ſtädtiſche
Vieh=
haltung 200 Zentner Hafer zum jeweiligen Tagespreis anzukaufen.
We=
gen Ablieferung wende man ſich an Herrn Gütewerwalter Eberhard.
* Hirſchhorn, 3. Aug. Waſſerſtand des Neckars am
2. Auguſt: 0,54 Meter; am 3. Auguſt: 0,50 Meter.
g. Gernsheim, 2. Auguſt. Kommenden Sonntag tagt in
Gerns=
heims Mauern das Bezirksfeſt der
Kriegerkamerad=
ſchaft Hafſia des Kreiſes Groß=Gerau. Vormittags
fin=
det, nach der Abholung der einzelnen Vereine, auf dem hieſigen
Fried=
hof, und zwar an dem Ehrenmal der Gefallenen, eine Gedenkfeier ſtatt.
Anſchließend daran wird auf dem Stadthausplatz ein Standkonzert
ver=
anſtaltet. Nachmittags bewegt ſich ein Feſtzug, an dem auch verſchiedene
Ortsvereine ſich beteiligen, durch die Straßen unſeres Städtchens
hin=
aus an den Rhein, wo alsdann das feſtliche Treiben bei Konzert,
Ge=
ſang, turneriſchen Aufführungen und dergleichen mehr ſeinen Anfang
nehmen wird. An auswärtigen Gäſten werden ſich zirka 500 Pevſonen
beteiligen. Aller Vorausſicht nach wird ſich dieſe Zahl erhöhen, zumal
das Feſt ſich am ſchönen deutſchen Rheinſtrom, der ein Anziehungspunkt
nicht nur für die Einheimiſchen, fondern auch für die Fremden iſt,
ab=
ſpielt. Die Feſtleitung ſetzt alles daran, daß der Verlauf des
diesjäh=
rigen Bezirksfeſtes der denkbar beſte ſein wird. Abends finden ſich die
Frſtteilnehmer im Saalbau Haas zuſammen, wo bei Tanz und
gemüt=
licher Unterhaltung das Ganze ſodann einen würdigen Abſchluß erfährt.
— Im verfloſſenen Monat regiſtrierte das hieſige Standesamt folgende
Einträge: 4 Geburten, 4 Eheſchließungen und 9 Sterbefälle darunter
4 auswärtige Perſonen, die im Rhein ertrunken ſind. — Die beiden
Dreſchgeſellſchaften haben mit dem Felddruſch, von dem reichlich
Ge=
brauch gemacht wird, begonnen. — Die aus dem Wichernheim bei
Cannſtatt entflohenen und vor einigen Tagen von dem
Gendarmerie=
hauptwachtmeiſter Haller eingefangenen beiden Fürforgezöglinge
wur=
den von einem Beamten des Heimes wieder nach der Anſtalt
zurüchver=
bracht.
* Gernsheim, 3. Auguſt. Wafferſtand des Rheins am
2. Auguſt: 0,09 Meter u. 0; am 3. Auguſt: 0,1 Meter u. 0.
z. Rüfſelsheim, 2. Aug. Die Einweihung der
katholi=
ſchen Kirche, die ſich jetzt nach Fertigſtellung des Umbaues, mit dem
33 Meter hohen Turm recht impoſant ausnimmt, erfolgt am Sonntag,
den 19, Auguſt, am Tage der Rüſſelsheimer Rirchweihe, dem
Rüſſels=
heimer Markt. Den kirchlichen Weiheakt vollzieht Biſchof Dr. Ludwig
Maria Hugo von Mainz. Der Umbau war mit großen Schwierigkeiten, auf dem Feſtplatz an der Sandkaute. Ein Feſtball am Abend beſchll)
verknüpft. Mit beſonders großer Gefahr war die Entfernung der einen
Seitenwand und der Vorderfront verbunden, denn der alte Bau mußte,
bevor die Wände herausgebrochen wurden, mit einer ſicheven und ſtarkem
Abſprießung verſehen werden. Die alte Kinche mit dem Anbau ruht Plötzlich kam die hohe Ladung des Fuhrwerks ins Rutſchen, den K
jetzt auf drei Säulen mit überſpanntem Gurtbogen.
z. Königsſtädten, 1. Aug. Am 12. Anguſt findet die Neuwahl des
Bürgermeiſters ſtatt. — Der Gemeindevoranſchlag ſchließt in Einnahme
und Ausgabe mit 75 350 37 Mark ab; er wurde einſtimmig vom
Ple=
num gutgeheißen. Die Gemeindeumlage beträgt 25 100 Mark.
Darmträgheit und Stuhlverſtopfung. (so24
Aus der Praxis eines Univerſitätsprofeſſors.
Stuhlverſtopfung wird in der Regel dadurch verurſacht,
daß der Darm zu träge iſt, um gewügende Entleerung
hevbeizuführen. Es iſt daher unbedingt erforderlich, den
Darm allmählich wieder zu regelmäßiger Tätigkeit zu
erziehen. Hierzu empfiehlt ſich nach dem Urteil eines
bekannten Univerſitätsprofeſſors die längere Anwendung
eines ausſchließlich aus pflanzlichen Beſtandteilen
zu=
ſammengeſetzten Abführmittels. Dabei gewöhnt man ſich
nicht etwa an das Mittel, ſondern infolge der
fortge=
ſetzten gleichmäßigen Anregung der Darmtätigkeit an
regelmäßigen Stuhlgang. Dieſe Erfahrung wird jeder
beſtätigen, der die rein pflanzlichen Apotheker Richard
Brandt’s Schweizerpillen gebraucht. Sie wirken mild
und doch unbedingt zuverläſſig abführend und gewöhnen
den Darm an pünktliches arbeiten. Der Preis für die
Schachtel beträgt eine Mark und fünfzig Pfennige.
für bie Boche vom 5. bis 11. Anauſt 1998
(itgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Cluß=
Hauptdurchgangsſtraßen in Hefſen.
Darmſtadt—Mainz (zwiſchen Darmſtadt und Groß=Gerau, gr.
bis 9,0) vom 25. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Grie=6
—Wolfskehlen.
Darmſtadt — Roßderf— Gundernhauſen — Dieburg (Ortsdurctel
Roßdorf, Klm. 8,9—9,6) vom 28. Juni bis 8. Auguſt geſperrt.
leitung: Einſiedel-Dieburg oder Roßdorf-Tannenbaum—Gume
hauſen.
Reinheim-Lindenfels (zwiſchen Groß=Bieberau und Bren.5
Klm. 19.2—24,0) vom 12. 7. bis 18. 8. geſperrt. Umleitung: Reinh unl
Nieder=Klingen—Hummetroth—Brensbach.
Eberbach-Miltenberg (zwiſchen Landesgrenze und Keilbach.—9
platzbrücke) vom B. 7. bis 8. 8. geſperrt. Umleitung: Gaim 1
Strümpfenbrun-Oberſcheidental—Mudau oder Gaimhle—Hebſt./
Beerfelden.
Offenbach-Hanau (Ortsdurchfahrt Mühlheim) vom 25. 7. bis
geſperrt. Umleitung: Lämmerſpiel—Tcnnenmühle.
Frankfurt a. M.—Groß=Gerau-Bürſtadt—Mannheim (zw./
Klein= und Groß=Rohrheim, Klm. 24,41—25,1) vom 2. 8. bis mI
geſperrt. Umleitung: Hähnlein-Langwaden.
Mainz—Worms (zw. Abzweigung nach Bechtheim und Abzwe iy
nach Oſthofen, Klm. 37,6—38,69) vom 30. 7. bis auf weiteres geſ.4
Umleitung: Oſthofen.
Frankfurt a. M.—Gießen (zwiſchen Okarben—Kloppenheim—gy
wegen der noch zu regulierenden Bankette Befahren nur auf
eigen=
fahrt geſtattet.
Nidda-Büdingen (zwiſchen Ranſtadt und Nidda, Klm. 43,0—
vom 14. 6. bis aurf weiteres geſperrt. Umleitug: Wallernhoo
Bobenhauſen I und Bellmuth.
Gießen—Gelmhauſen (zwiſchen Büches und Büüdigen) vom m.
bis auf weiteres geſperrt. Umleitug: Orleshauſen—Düdelsheim.
Gießen—Alsfeld (zwiſchen Ruppertenrod und Ermenrod) vom
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Großfelda—Stumperten
Unter=Seibertenrod bzw. Klein=Felda-Zeilbach—Ober=Ohmen.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Heuſenſtamm—Obertshauſen, Klm. 8,0—10,75 vom 26. 7. bis z
geſperrt. Umleitung: Hainhauſen—Weiskirchen.
Frankfurt-Biſchofsheim (Ortsdurchfahrt, Rüſſelsheim) vom 6
18. 8. geſperrt. Umleitung: Friedrich=Ebert=Straße in Rüſſelshen.
Gau=Odernheim—Dorndürkheim (Bahnübergang bei Km. 5,290
5. 8. von 6,30—17 Uhr geſperrt. Umleitung: Gau=Odernheim-
Dti=
heim.
Ortsdurchfahrt Rodheim v. d. H. im Zuge der Straßen Rodhery
Köppern und Rodheim—Holzhauſen vom 19. Januar bis auf wefi
geſperrt. Umleitung: Ober=Erlenbach reſp. Kloppenheim-Petterweil A
Ober=Noßbach-Nieder=Noßbach.
Gonterskirchen-Laubach—Schotten (Ortsdurchfahrt Einartsha—
vom 1. 3. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Laubach oder M
Eichelsdorf.
Ober=Roßbach-Nieder=Roßbach einſchl Ortsdurchfahrt Nieder—
bach vom 29. 3. bis auf weiteres geſperri. Umleitung: Nieders.
ſtadt—Rodheim v. d. H.
Ober=Florſtadt—Staden vom A. 5. bis auf weiteres geſperrt.
leitung: Stammheim.
Friedberg—Oſſenheim (zwiſchen Abzweigung nach Bruchenb—3
und Oſſenheim) vom 5. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
chenbrücken—Aſſenheim.
Södel—Melbach vom 25. 6. bis auf weiteres geſperrt. Umleitt
Echzell reſp. Oppershofen.
Gießen—Krofdorf vom B8. Juni bis auf weiteres geſperrt.
leitung: Abendſtern—Krofderf.
Nieder=Wöllſtadt—Aſſenheim ab Chauſſeehaus vom 5. 7. bis m
weiteres geſperrt. Umleitung: Bruchenbrücken.
Nidda—Salzhauſen (zwiſchen Abzweigung nach Glaubzahl —
36,0) vom 4. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Geiß=Nidda=
Nieder=Mörlen— Ziegenberg vom 9. 7. bis auf weiteres geſpee=
Umleitung: Nieder=Weiſel—Oſtheim—Fauerbach-Langenhain.
Fauerbach v. d. H.—Bodenrod (Ortsdurchfahrt Münſter) vom 12
bis auf weiteres geſperrt.
Melbach—Dorheim vom 13. 7. bis auf weiteres geſperrt. Umleitury
Echzell—Reichelsheim—Oſſenheim— Fauerbach.
Gießen—Steinbach (Km. 5,2—7,5) vom 13. 8. bis auf weiteres / /
ſperrt. Umleitung: Garbenteich—Annerod.
Aa. Wolfskehlen, 9. Aug. Turnvereinsjubiläum.
Samstag und Sonntag begeht der Turmverein Wolfskehlen das
des 25jährigen Beſtehens. Die Veranſtaltung wird am Samstag aE.d
mit einem Fackelzug eingeleitet, dem ſich ein Feſtkommers mit
abm=
ſelungsreichem Programm anſchließt. Auf dem Konmmers wird us
die Ehrung der Gründer und Jubilare vorgenommen werden.
Au=
turneriſchen Darbietumgen des Vereins und Singreigen der Feſtdaut
wirken Turner bzw. Turnerinnen aus Griesheim mit. Ferner haud
die Geſangvereine Germania” und „Gintracht” ſowie der Krcru
geſangverein ihre Mitwirkung zugsſagt. Der Feſtſonntag begmnt
einem Weckruf und Choralblaſen vom Kirchturm. Später findet 9
Feſtgottesdienſt und eine Gedächtnisfeier für die geſtorbenen und
fallenen Mitglieder ſtatt. Der Feſtſonntag bringt nachmittags eid
Feſtzug und turneriſche, muſikaliſche, ſowie geſangliche Darbietumu
die Jubelfeier.
Ad. Armsheim, 2. Aug. Unfall. Beim Einfahren von
treide hielt ſich ein vierjähriger Junge am hinteren Teilk des Wag 2
ben unter ſich begrabend. Zum Glück konnte ſofort mit den Aufr4
mungsarbeiten begonnen und der Keine vom Tode des Erſtickens /e
rettet werden. Er kam mit leichten Verletzungen im Geſicht und
Schulter davon.
Ad. Nierſtein, 3. Aug. Hinſichtlich des Selzen=Schwan
burger Waſſerſtreites iſt nach längeren Verhandlungen •”
Einigung dahin zuſtandegekummen, daß Schwabsburg gegen Zahl.!
von 6500 Mark Eigentumsricht an Quelle, Brunnen und
Maſchä=
erhält. Reparatur= und Neuanlagekoſten ſind zukünftig von bes
Gemeinden je zur Hälfte zu tragen. — Reife Trauben wurd
am Hauſe der Heinrich Horn Wwe. gefunden.
h. Büdingen, 3. Aug. Dödlich verunglückt iſt der 16 Jag
alte Arbeiter Klaus im nahen Calbach. Er hatte ſich auf das Tre
brett eines Autos geſtellt und war beim Abſpringen unrer das Hinn
rad des ſchweren Wagens geraten, das ihn der Länge nach überſur=
Klaus iſt auf dem Abtransport geſtorben. — Ein Autounfol
ereignete ſich bei dem nahen Büches. Infolge Verſagens der Steuerr
fuhr das Auto gegen einen Baum und geriet in Brand. Der Fück)
mußte ſchwer verletzt nach Büdingen gebracht werden.
h. Ortenbery, 2. Auguſt. Beim Holzſägen ſchwer bi
unglückt iſt der 22 Jahre alte Albert Ruppel aus dem nard
Wenings. Er war mit der linlen Hand in die Kreisſäge geraten,
durch ſämtliche fünf Finger abgeſchnitten wurden. Ruppel wurde
Krankenhaus nach Gedern überführt.
h. Lollar, 2. Auguſt. Im hohen Alter von 82 Jahr:
iſt der Altveteran von 1870/71 Schmiedemeiſter Kaſpar Lemmer!“
dem nahen Treis geſtorben. Er war der letzte Feldzugsteilnehmer k.
1870/71 der dortigen Gemeinde.
Nummer 215
Der kommunale Anleihemarkt
im erſten Halbjahr 1928.
Im Laufe des erſten Halbjahres 1928 hat der Deutſche Sparkaſſen=
Urib Giroverband bzw. die Deutſche Girozentrale Neuemiſſionen von
du utſchen Kommunalgoldanleihen von 1928 in Höhe von insgeſamb
2s,3 Mill. RM. undergebracht. Mit den bereits in den früheren
Jah=
ran emittierten, im Umlauf befindlichen Anleihen beläuft ſich der
Be=
ſtunnd an umlaufenden Emiſſionen des genannten Verbandes auf 255,9
M—illionen Reichsmark (ohne die Auslandsanleihen); dazu kommen noch
dige im April begebenen Schatzanweiſungen (Deutſche
Kommunalgold=
ſogätze)), von denen zirka 44 Millionen untergebracht wurdgt. An
Gänzelkommunalanleihen ſind im erſten Halbjahr 1928 aufgelegt und
pogciert worben:
(7%) Stuttgart.
(8%) Breslau .
(8%) Königsberg
(8%) Leitzzig
(8%) Görlitz
(8%) Duisburg
(8%) Magdeburg
(8%) Darmſtadt
5 Mäl.
FMifl.
Hinzu treten die Schatzanweiſungen der einzelnen Städte mit
(5%) Frankfurt a. M. . . . 2 Mill.
(5%) München . .
16
(5%) Heidelberg
(5%) Berlin . ..
2
(5%) Augsburg.
5
(5%) Baden=Baden
4
(5%) Dortmund
5
(6%) Dresden . 15
Ff
Insgeſamt ſind alſo im erſten Halbjahr 1928 221,3 Mill. RMM. in
Fſorm von Kommunal=Einzel= und Sammelanleihen begeben worden.
Ueber die Kursentwickelung der vom Deutſchen Sparkaſſen= und
Giaroverband an der Berliner Börſe eingeführten Anleihen im erſten
Emlbjahr 1928 unterrichtet folgende Tabelle:
Nachlaſſen der Spartätigkeit?
In letzter Zeit iſt hier und da m der Preſſe die Meinung vertreten
worden, daß ein Nachlaſſen der inländiſchen Hapitalbildung, wie es
vur allem in den Einlageziffern der Sparkaſſen zum Ausdruck kome,
feitzuſtellen ſei. Dicſe Behauptung ſtützt ſich auf die Beobachtung der
monatlichen Spar zuwachsziffern. Bekanntlich iſt jedoch der
monatliche Zuwachs ſo weitgehenden Schwankung untewworfen, daß er
a. ein keinen zuverläſſigen Ueberblick über die Bewegung der
Spar=
rärigkeit überhaupt geben kann. Aber auch ſchon die monatlichen
Zurwachsziffern zeigen, daß die Kapitalbildung bei den Sparkaſſen im
„tahre 1928 größer iſt als in den entſprechenden Mongten der Vorjahre.
Spareinlagenzuwachs der deutſchen Sparkaſſen
(in Millionen RM.)
1926 natlich
1927 1928 vierteljährlich
1936 1977 1938 aanuar
Fiebruar.
März .. 165,2
137,9
107,1 B4/4
189,9
146,5 266,0
B2,7
160,9 410,2 618,8 K25 Awril ..
In ai
Jnmi . ." 109,6
104,2 112,6
104,2 133,1
82,7 157,4
134,7 3130 338,4 Frali
Auguſt.
Sneptbr. . 107,0 99,4
120,4
121,4 193,4
94,2 3439 3170 —tober .
Novemb. .
2rezemb. . 119,2
132,0
133,3 108,9
99,3
122,2 384,5 3254
Der Vierteljahreszuwachs an Spareilagen zeigt eine
bemerkens=
varrte Beſtändigkeit, ſobald man die Zinsgutſchriften im 1.
Viertel=
aHr, die mit der vergrößerten Kapitalſumme von Jahr zu Jahr ſtetig
tigen, in Abzug bringt (im 1 Vierteljahr 1928 belaufen ſich die
Zins=
wittſchriften auf 110 Mill. RM.).
Aufſchlußreich iſt auch eine Gegenüberſtellung der Ein= ud Aus=
ASlungen.
Einzahlungen (vierteljährl.) Auszahlungen (vierteljährl.)
1926
15 Vierteljahr 940,6
20 Vierteljahr 896,7
21 Vierteljahr 959,4
47 Vierteljahr 1079,8
1927
1359,8
1175,2
1197,2
1289,8
1928
1679,7
C56
(30,4
578,7
610,6
695,3
1927
741.0
846,8
850,2
964/4
1928
1020,1
Die Entwickelungstendenz der Einlagen, die gegen Mitte des
Frhres regelmäßig eine Verlangſamung erfährt, verläuft zu der der
Anszahlungen, die regelmäßig anſteigt, entgegengeſetzt, was die
ſaiſon=
wrßige Verringerung des Einlagenzuwachſes gegen die Jahresmitte
erlklärt. Ihren Grund hat die Verringerung hauptſächlich in den
er=
ſehten Ausgaben des Publikums während der Reiſezeit. Die
ſaiſon=
wſißigen Schwankungen der Spartätigkeit, die auch die Vorkriegszeit
grinte, beſagen nichts über die allgemeine Tendenz des Sparverkehrs
bi: den Sparkaſſen; dieſer iſt, wie die Biffern zeigen, in dieſem Jahre
ſtärker als beiſpielsweiſe im Vorjahre.
Samstag, den 4. Auguft 1926
Der 4. Auguſi.
Auf den Schlachtfeldern in Frankreich.
EP. London, 3. Auguft.
Zu Erinnerungsfeierlichkeiten auf den Schlachtfeldern in
Frankreich begeben ſich am Samstag, den 4. Auguſt, ungefähr
11000 Engländer, meiſt ehemalige Feldſoldaten, in die
Um=
gebung von Ypern. Die Gedenkfeiern erreichen ihren Höhepunkt
in einem Gottesdienſt am Menin=Tore, der am Mittwoch, den
8. Auguſt, im Beiſein des Prinzen von Wales und des belgiſchen
Prinzen Karl abgehalten wird. Hieran anſchließend nimmt der
Prinz von Wales den Vorbeimarſch der Pilger — dieſe Feiern
werden als Kriegs=Pilgerzug bezeichnet — ab. Der Prinz wird
von dem Präſidenten der britiſchen Legion, Flottenadmiral Earl
Jellicoe, der Counteß Haig, Gattin des verſtorbenen engliſchen
Feldmarſchalls, von den Marſchällen Foch und Pétain, ſowie
einer Anzahl hoher belgiſcher Offiziere begleitet. — Der 8. Auguſt
iſt auf den Wunſch des Feldmarſchalls Earl Haig zum
Erinne=
rungstag an den Entſcheidungskampf der Engländer im Jahre
1918 erklärt worden. Auf dem Menin=Tore ſind die
Namen von 55 000 um Ypern gefallenen
Solda=
ten verzeichnet.
Das Schickſal der noch vermißten
„Italia”=Beſatzung.
EP. Mailand, 3. Auguſt.
Der „Corriere della Sera” befaßt ſich eingehend mit dem
mut=
maßlichen Los der fortgetragenen Ballongruppe und der
Hilfs=
expedition Amundſens und wirft die Frage auf, ob es angebracht
ſei noch zu hoffen, und ob es menſchlich ſei, die Familien der
Vermißten eventuell noch länger zu täuſchen. Das Blatt ſtellt
unter anderem feſt: Nach längeren Unterredungen mit allen
ge=
retteten Schiffbrüchigen müſſen wir uns ſagen, daß man noch
hoffen darf. Keiner der Schiffbrüchigen hat den Ballon auf dem
Packeis niedergehen ſehen. Die Tatſache, daß in der Hülle ein
Riß entſtanden iſt, durch den das Gas ausſtrömen mußte, wird
durch Nobile und alle ſeine Gefährten beſtätigt. Die Leute ſeien
beim Wiederaufſtieg des Ballons unverletzt geweſen. Die Gruppe
verfügte über Lebensmittel für drei Monate. Auf dem Luftſchiff
verblieben die Gewehre, nicht aber die Munition, die ſich in der
Gondel befand und verloren ging. Dagegen verfügt die Gruppe
über zahlreiche andere Waffen, wie Meſſer uſw.
Start polniſcher Flieger zum Atlantik=Flug.
EP. Paris, 3. Auguft.
Die polniſchen Flieger Idſikowſky und Cubalg ſind an Bord
ihres Doppeldeckers „Marſchall Pilſudſki” heute früh 5.48 Uhr
zur Ueberquerung des Atlantiſchen Ozeans aufgeſtiegen. Das
mit einem 650 PS.=Motor ausgerüſtete Flugzeug führt 6250 Liter
Benzin mit und beſitzt einen Aktionsradius von 7800 Kilometern
und 48 Flugſtunden. Das Geſamtgewicht des Apparates beträgt
nahezu 8000 Kilogramm. Die Flieger hoffen, New York über die
Azoren und Neuſchottland in 40 Stunden zu erreichen. Sie
füh=
ren weder eine Funkſtation noch Rettungsmittel an Bord.
Ein Eiſenbahnunglück verbütet.
Würzburg, 3. Auguſt.
Geſtern abend mußte bei Einfahrt in den hieſigen Bahnhof
der Vorzug des beſchleunigten Perſonenzuges Frankfurt a. M.—
Würzburg in ein ſonſt von ihm nicht benutztes Gleis einfahren. Gießen:
Der Lokomotivführer bemerkte noch rechtzeitig, daß auf dieſem Aachen:
Gleis bereits eine Wagengruppe abgeſtellt war. Glücklicherweiſe
gelang es ihm, ſeinen Zug etwa 100 Meter vor dieſen Wagen
zum Halten zu bringen.
Aus deutſchen Bädern.
Der ſchöne Auguſt und Herbſt im deutſchen Oſten.
Wenn die Auguſtſonne das Getreide vergoldet, reift Oſtreußen der
berühmten Farbenpracht ſeines Herbſtes entgegen. Sand und See ſind
wohlig durchglüht. Nach dem frühen Abſchluß der oſtpreußiſchen
Schul=
ferien iſt in allen Goſthäuſern und Badeorten reichlich Platz für Gäſte
aus dem übrigen Deutſchland, die die vielſeitige Schönheit der „Riviera
des Nordens” genießen. So iſt gerade im Auguſt und Herbſt der deutſche
Oſten, Danzig mit Zoppot, Oſtpreußen und das Memelgebiet mit der
Kuriſchen Nehrung ein beliebtes Reiſeziel.
Der „Seedienſt Oſtpreußen”, die mit den Motorſchnellſchiffen „Hanſeſtadt
Danzig” und Preußen” betriebene Seeverbindung Swinemünde-
Zop=
pot-Pillau—Memel hält dann auch bis 31. Auguſt ſeinen vollen
vier=
mal wöchentlichen Betrieb (1mal wöchentlich bis Memel) aufrecht und
bietet durch billige Rückfahrkarten und Geſellſchaftsreiſen die
Möglich=
keit, Oſtpreußen ebenſogut als Reiſeziel zu wählen, wie näher gelegene
Gebiete. Auch im September und in der erſten Hälfte Oktober werden
noch 2 Fahrten in jeder Richtung durchgeführt.
Auskunft bei der Stettiner Dampfſchiffsgeſellſchaft J. E. Braeunlich,
Stettin, und bei dem Norddeutſchen Lloyd Bremen mit allen ſeinen
Vertretungen im ganzen Reiche.
Seite 7
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag, 4. Auguſt. 12.15: Schulfunk. Adälbert Neumanm
Deutſch. o 13: Schallplatten. Promenade=Konzert. o 15.303
Willemerſchule, 2. Mädchenklaſſe. Chorleiter: A. Hilfrich Kindery
Spiel= und Tanzlieder von O. Blensdorf. o 16.15: Aus dem
Roman „Auf zwei Planeten” von Kurd Laßwitz. O 16.35: Funkorcht
Walzer. O 18.15: Vereinsnachrichten, Mitteilungen. O 18.30:
Brief=
kaſten. O 18.45: Dr. Schütz: Liebe in der orientaliſchen Dichtung=
O 19.15: Stenographiſcher Fortbildungskurſus. O 19.45: Prof=
Sittig: Der Himmel im Juli — die Bilanz unſerer Sonne. O 20.153
Bad Wildungen: Konzert. Anſchl.: Lacht euch geſund. Ein luſtiger
Guſtav=Jacoby=Abend. Mitw.: Funkorch. O Anſchl.: Berli:
Tam=
muſik.
Stuttgart.
Samstag, 4. Auguſt. 12.30: Schallplatten. o 14:
Jugend=
ſtunde. Bruno Schoenfeld, Funkorch. O 15: Unterhaltungskonzert,
Reiſe= und Wanderlieder. Leitung: C. Struve. Mitw.: Käte Mann,
Lieſer Olmesdahl, E. Baudiſtel, Herm. Lingor, C. Struve,
Funk=
orch. O 18.15: Freiburg: Dr. Bergell: Tagesereigniſſe und Chemie,
O 18.45: Stuttgart: Redakteur Müller: Der Menſch und die Sonne.
6 19.15: Joſef Eberle: Montmartre. O 19.45: Arbeitslage in
Südweſtdeutſchland. O 20.15: Märſche von H. L. Blankenburg unter
Leitung des Komponiſten. Anſchl.: Nachrichten. O Anſchl.:
Tanz=
muſik der Kapelle Willi Wende.
Berlin.
Sonnabend, 4. Auguſt. 6: Gymnaſtik. O 16.30: Dr.=Ing.
Seewald: Tagesfragen der Luftfahrt. o 17: Uebertr, der Kur=
muſik aus dem Oſtſeebad Swinemünde. Dirig.: Kapellmeiſter
Kaſſo=
witz. O 19: Paula Foerſter Wanderungen durch die Mark. O 19.30:
Dr. Schfrokauer: Der Dichter und der Strand. O 20: Ingenieur
Peterſen: Der techniſche Angeſtellte — Objekt und Subjekt der
Rationaliſierung. 20.30: Großſtadtluft. Poſſe von O.
Blumen=
thal und G. Kadelburg. Perſonen: Martin Schröter, Fabrikanty
Sabine, ſeine Tochter; Walter Lenz, Rechtsanwalt; Antonie, ſeine
Frau; Bernhard Gempe, ihr Couſin; Fritz Flemming, Ingenieur;
Dr. Cruſius; Frau Dr. Cruſius; Frau Rektor Arnſtedt; Marthe,
Dienſtmädchen; ein Tapezierer; ein Diener. O. Anſchl.:
Tagesnach=
richten. O 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Kermbach.
Stettin. 11: Eröffnungsfeierlichkeiten der Ausſtellung „Die
Ge=
ſundheitspflege” in Stettin. Mitw.: des Städtiſchen Orcheſters.
Leitung: Muſikdirektor R. Wiemann.
Deutſche Welle. Sonnabend 4. Auguſt. 8: Gymnaſtik. o 122
Balten im deutſchen Lied und Wort. Mitw.: Eva Schabert (Rezit.),
Baronin v. Wolf (Geſang), K. v. Wolfurt (Flügel), F. Joſeph
Niemann (umrahmender Vortrag). o 15: Stud.=Rat Völcker: Die
Straußſche Ouvertüren. o 18: Dr. Neurath: Bildſtatiſtik als Teil
der Schulreform. O 18.30: Curt Hotzel: Antike in Deutſchland:
Das römiſche Köln. O 18.55: Prof. Grabau: Das Duett. o 19.20:
B. K. Graef: Goethes äußere Erſcheinung. O 20.30: Berlin:
Groß=
ſtadtluft. Poſſe von Oscar Blumenthal und G. Kadelburg. O Anſchl.:
Preſſenachrichten. O 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Otto Kermbach.
Wetterbericht.
Gießen, 3. Augufk.
Das britiſche Hoch iſt oſtwärts vorgedrungen und liegt heute morgen
mit ſeinem Kern über Nordweſtdeutſchland. Von Island her naht eine
neue Zyklone heran. Ebenſo iſt über England und Frankreich der
Luft=
druck gefallen. Nach Vorüberzug des Hochdruckgebietes werden wir in
den Bereich neuer Tiefdvuckſtörungen gelangen. Infolgedeſſen wird bei
uns eine ausgeſprochene Schönwetterlage nicht aufkommen.
Nieder=
ſchläge werden vorerſt nur wenig auftreten.
Vorherſage für Samstag, den 4. Auguſt: Wechſelnd wolkig, ſpäter
Be=
wölkungszunahme, etwas wärmer, vereinzelt geringe Niederſchläge.
Ausſichten für Sonntag, den 5. Auguſt: Weitere Verſchlechterung der
Wetterlage.
in Ce Wind: Nieder=
ſchlag
in mm Schnee=
decke
in em heiter 12 N. wolkig 11 ONO, Hamburg: wolkig 13 ſtill Berlin: heiter 13 WNW. München: Königsberg: heiter 14 Breslau: heiter 13 Hän, 0,1 Witterungsverhältniſſe der deutſchen Bergſtationen: Feldberg:
Taunus wolkig 9 OsO,
Waſſerkuppe
Feldberg:
(Schwarzw.)
Zugſpitze:
Kahler Aſten:
Fichtelberg:
Schneekoppe:
wolkig
wolkig
heiter
Nebel
SO,
WSW.
0,3
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltik und Wiriſchaft: Nudelf Maupe; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Cugen Buhlmann
für den Handei: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; füe
„Dſe Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenieil: Willp Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
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ſtorbenen großen Leipziger Anatomen Prof. Wilh.
His ſen, und ein Bruder des Baſler
Univerſitäts=
profeſſors für bürgerliches Recht Rudolf His. — Der
neue Rektor ſteht im 65. Lebensjahre, iſt ſeit 1891
Hochſchullehrer und wurde 1907 als Nachfolger Prof.
Leydens nach Berlin berufen. Seine Arbeiten über
die Krankheiten des Herzens ſind von grundlegender
Bedeutung.
Revolverattentat im Frankfurter Arbeitsamt.
Frankfurt a. M. Der Arbeitsloſe Joſef
Will=
komm weigerte ſich am Freitag auf dem Frankfurter
Arbeitsamt, eine ihm angebotene Arbeit zu
über=
nehmen. Daraufhin ſollte geprüft werden, ob man
ihm die Unterſtützung nicht entziehen ſolle. Willkomm
geriet deshalb in große Erregung, zog einen Revolver
und ſchoß dem Vermittlungsbeamten Peter Ellenbach
eine Kugel in den Kopf. Der Beamte wurde
ſchwer=
verletzt in das Heiliggeiſt=Hoſpital gebracht, doch
ſcheint die Verletzung nicht lebensgefährlich zu ſein.
Der Täter iſt flüchtig.
Schweres Autvunglück.
Groß=Oſtheim. Bei der Einfahrt in die
Ortſchaft verlor der Lenker des Lieferwagens der
Firma Strauß=Wſchaffenburg bei einer ſcharfen Kurve
die Herrſchaft über ſeinen Wagen. Das Auto fuhr
gegen eine Telegvaphenſtange und ſtürzte in den
Straßengraben, wobei die beiden Inſaſſen ſchwer
verletzt wurden. Beide trugen ſchwere
Gehirnerſchüt=
terungen und Kopfverletzungen davon und wurden in
ſehr bedenklichem Zuſtande in das Krankenhaus
Aſchaffenburg eingeliefert.
Zwei ſchwere Automobilunfälle bei München.
München. Am Freitag ereigneten ſich in der
Nähe von Müchen zwei ſchwere Autounfälle. Bei
dem Zuſammenſtoß von zwei Perſonenkraftwagen in
der Nähe von Aubig wurde der Bankbeamte Auguſt
Gerlach aus Wiesbaden ſofort getötet, während der
Metallavbeiter Loellgen aus Eſſen ſchwer verletzt
wurde. — Bei Lohhoff raſte in einer kurzen Kurve
ein mit ſieben Perſonen beſetzter Kraftwagen an zwei
Alleebäume, überſchlug ſich und ſtürzte über die
Straßenböſchung: Dabei wurde die Bankiersgattin
Helene Freger aus Leipzig getötet. Eine Hofrätin
brach ſich den Arm, die übrigen Inſaſſen, ſämtlich
aus Leipzig, kamen mit leichteren Verletzungen davon.
Zwei Todesopfer eines Blitzes.
Julbach (Niederbayern). In Haſelbach ſchlug
bei einem Gewitter ein Blitz in ein vollbeladenes
Ge=
treidefuhrwerk. Eine auf dem Fuder befindliche Magd
wurde getötet; die Leiche vevbrannte mit dem in
Flammen aufgehenden Fuder. Ferner traf der Blitz
eine neben dem Wagen ſtehende Frau, welche betäubt
und einſeitig gelähmt wurde, während ihr Kind, das
ſie im Arm trug, getötet wurde.
Die Taifun=Kataſtrophe in Japan.
Berlin. Wie United Preß ergänzend aus Tokio
meldet, hat der Taifun, der Japan, beſonders den
mittleren Teil, ſeit einigen Tagen heimſucht, bisher
ungeheuren Schaden verurſacht und auch viele
Todes=
opfer gefordert, deren Zahl indeſſen noch nicht
feſt=
zuſtellen iſt. Die Kataſtropheiſt die größte
dieſer Art ſeit 18 Jahren. Viele Flüſſe ſind
angeſchwollen, haben die Anlagen an den Ufern
zer=
ſtört und eine Reihe von Eiſenbahntunnels unter
Waſſer geſetzt. Durch Ueberflutung und Landrutſche
ruht der Eiſenbahnverkehr auf vielen Strecken
voll=
kommen. Die auf See befindlichen Schiffe wurden
durch das Schiffahrtsamt funkentelegraphiſch vom
Herannahen des Taifuns benachrichtigt.
Stapellauf eines Hapag=Motorſchiffes.
Bremen. Auf der Werft des Bremer „Vulcan”
in Veegeſack lief das für die Hamburg—Amerika=Linie
neu erbaute Fahrgaſt=Motorſchiff „St. Louis”
glück=
lich vom Stapel. Die Taufrede hielt im Auftrage
der Stadt St. Louis der Präſident der dortigen
Handelskammer C. F. G. Meher, die Taufe ſelbſt
wurde von ſeiner Gattin vollzogen. Das für die
Nordamerikafahrt beſtimmte Schiff hat eine Länge
von 165,5 Metern, eine Breite von 22 Metern und
eine Seitenhöhe von 13 Metern. Der Raumgehalt
beträgt 16—17 000 Brutto=Regiſtertonnen. Das Schiff
wird ausgerüſtet mit 4 doppelwirkenden Zweitakt=
Dieſelmotoren, Bauart Man, Bremer Vulcan, die je
3150 PS leiſten und dem Schiff eine Geſchwindigkeit
von 16,5 Knoten geben. Die Ablieferung des Schiffes
iſt für Mitte November dieſes Jahres vorgeſehen.
Mit dem Auto gegen einen Baum.
Ein Toter, drei Schwerverletzte.
Gollnow. Am Donnerstag abend fuhr auf der
Landſtraße zwiſchen Gollnow und Naugard ein mit
vier Pevſonen beſetztes Automobil aus Stettin in
voller Fahrt gegen einen Baum. Der Chauffeur, der
Frau und zwei Kinder hinterläßt, war fofort
tot; die übrigen Inſaſſen, zwei Aerzte und ein
Gaſt=
wirt aus Stettin, wurden in ſchwerverletztem
Zu=
ſtande in das Gollnower Krankenhaus eingeliefert.
Samstag, den 4. Auguſt 1928
Die Eiſenbahnkataſtrophe von Dinkelſcherben.
Die umgeſtürzte Lokomotive.
Verhaftung eines Doppelmörders.
Danzig. Der polniſche Saiſonarbeiter Joſef
Laskawſki, der in der Nacht zum vergangenen
Sonn=
tag das Ehepaar Strunk in Klein=Zünder ermordet
hat, iſt, wie die Danziger Blätter melden, in der
vergangenen Nacht in ſeinem Heimatsort Warſchkau
(Kreis Neuſtadt) von zwei polniſchen
Grenzpolizei=
beamten feſtgenommen worden. Es iſt anzunehmen,
daß Laskawſki von den polniſchen Gerichten
abgeur=
teilt werden wird.
Unfälle in den Bergen.
Mailand. Bei Dobbiaco in den Dolomiten
ſtürzte ein junger Alpiniſt beim Edelweißpflücken über
eine 200 Meter hohe Feldwand zu Tode. — Drei
deutſche Studenten, die die Herrenſpitze in den
Dolo=
miten beſteigen wollten, ſtürzten infolge Ausgleitens
eines der drei Angeſeilten über einen Gletſcher. De
am wenigſten Verletzte vermochte mit Hilfe
ilender Grenzſoldaten die beiden anderen
letztem Zuſtand zu bergen und ins Tal zu br
Nummer 2—
Der Erfinder
des Rundfunk=Fernſehers.
Prof. Karolus,
der weltberühmte Leipziger Phyſiker hat mit
neuen Erfindung die Welt überraſcht. Er ha
Problem des Fernſehens, d. h. die Uebertragum
weglicher Bilder mittels Rundfunk, gelöſt. Q
gelungenen Laboratoriumsverſuche bald eine
tiſche Bedeutung gewinnen, iſt noch nicht bekarn
Typhusepidemie in Hohenlimburg.
Hagen. In Hohenlimburg wurden in den I
Tagen etwa 20 Typhusfälle feſtgeſtellt, von
bisher zwei tödlich verlaufen ſind.
Furchtbares Unglück in Neuſatz.
18 Perſonen ertrunken.
Wien. Wie die „Stunde” aus Belgrad mu
hat ſich am Donnerstag in Neuſatz ein furcht::w
Unglück ereignet. Auf der Landungsbrücke der
tiſchen Donau=Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft ſter
zahlreiche Perſonen, die auf den fahrplanmät
Dampfer warteten, als plötzlich ein Gewitter:
orkanartigem Sturm losbrach. Infolge des Stuu
und des hohen Wellenganges riß die Brücke abin
trieb bis in die Mitte des Donauſtroms hinaus. 2.
reiche Perſonen ſprangen ins Waſſer und ertra
Der Sicherheitsdienſt arbeitete ſchlecht. Es mrd
keine Rettungsboote in der Nähe. Insgeſamt
18 Perſonen ertrunken. Nur drei Perſonen kon, durch Schwimmen in Sicherheit bringen.
Groffeuer in der Tſchechoſlowakei.
Ungariſche Feuerwehr eilt zur Hilfe.
Prag. In Kolmorn (Tſchechoſlowakei) bracht
Mittwoch ein Brand aus. Infolge Waſſermanr.
geſtalteten ſich die Löſcharbeiten ſehr ſchwierig.
Anbetracht der außergewöhnlichen Lage erbat das /9
lizeikommiſſariat die Unterſtützung der ungarfſic
Feuerwehr, die auch in kurzer Zeit aus Ungar7)
Kolmorn heranrückte. Es brannten 18 Häuſer nie
Der Schaden iſt ſehr groß, zumal die Häuſer zumr)
nicht verſichert waren.
Zum Hochwafſerunglück im Amurgebiet.
Kowna. Wie aus Moskau berichtet wird,
ginnt das Waſſer des Amur und des Seſa 5
Blagaweſchtſchenſk zu ſinken. Der durch das Hap
waſſer angerichtete Schaden wird auf zehn Millior—
Rubel geſchätzt. Elf Dörfer wurden vollſtändig Eue
nichtet.
Amundſen noch am Leben?
Kowno. Wie aus Moskau gemeldet wird,
dort ein Bericht von dem Leiter der Malyginexpe.
tion, Profeſſor Wieſe, eingetroffen, in dem die
ſtimmte Erwartung ausgeſprochen wird, daß Ammo
ſen und ſeine Begleiter noch am Leben ſind. In &
Gegend, in der vermutlich das Flugzeug nieder
gangen ſei, gäbe es viele Bären und Renntiere, der
Fleiſch ihnen als Nahrung dienen könne.
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Stockholm. Die norwegiſche Regierung hat k
ſchwediſche Regierung erſucht, die Nachforſchungg!
nach Amundſen und Malmgreen mit ſchwediſchch
Flugzeugen fortzuſetzen. Kapitän Lundborg, der Rach
ter Nobiles und Leutnant Schybert, der Lundbo0
rettete, haben die Große Goldene Medaille des A9
niſchen Aero=Klubs erhalten.
Zugunfälle ohne Ende.
20 Verletzte bei einem Zugzuſammenſtoß in Italſaten
Mailand. Ein aus Novara kommender 904
ſtieß bei einem Eiſenbahnübergang in der Nähe va0
Caſtellanza mit einem Zug der elektriſchen Bahn 36
ſammen. 20 Perſonen wurden verletzt, davon ſeah)
ſchwer.
Die Exploſion in der Oelraffinerie
in Lawrenceville.
Bisher acht Tote.
London. Bei der Exploſion in der Oelraſſ
nerie in Lawrenceville in Indianopolis wurden ach”
Mann getötet, weitere 15 werden noch vermißt. Mad
befürchtet, daß auch ſie ihr Leben verloren haben,
* Der geheimnisvolle Schotte.
(a) NewYork. Daß auch Droſchkenkutſcher
manchmal recht profitable geſchäftliche Einfälle habe?
können, hat ja jüngſt erſt der „Eiſerne Guſtav”, 9o
wieſen, der einem „on dit” zufolge nicht nur an
El=
fahrungen, ſondern auch an geldlichem Beſitz reich.”
von ſeiner Spazierfahrt nach Paris zurückkommete
ſoll. Er ſcheint in New York ebenbürtige Kolegel”
zu beſitzen, wie folgende Indiskretion eines amerle
kaniſchen Zeitungsplauderers lehrt. — Danach ich
es einem, wenn man ſich in New York ein 2lé4
nimmt, in neunzig von hundert Fällen paſſieren.
vorausgeſetzt, daß man auf den Lenker des Gefahl”
einen vertrauenerweckenden Eindruck macht — 994
dieſer in dem Augenblick, wo er einem zuvorkommel!
den Wagenſchlag öffnet, im Wageninnern plößlich
eine — Flaſche Whiſky entdeckt, die „wahrſcheinliſch.
der letzte Paſſagier, ein älterer Herr aus Scholka
land, verſehentlich liegen gelaſſen hat‟. Der Col
„taxi=driver” hat ein mitfühlendes Herz und we.
laßt dir die Flaſche dieſes koſtbaren Stoffes, gegeno
Huf
Zinner
R!
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Hinr, ir möcl
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ein anſtändiges Entgelt, verſteht ſich. Am Abend Ve‟
ders ſloriert dieſes nebenamtliche Geſchäft dea
und Autolenker, deren Darſtellung nachſe
er älterer Herren aus Schottlandc.
mmt haben muß.
Der zertrümmerte Wagen der Zugmitte.
Ganz Deutſchland ſteht unter dem entſetzlichen Eindruck der Eiſenbahnkataſtrophe von
Dinkel=
ſcherben. Unſere Bilder zeigen (oben) die Lokomotive des infolge Verſagens der Weiche auf
einen Güterzug aufgefahrenen Perſonenzuges, und (unten) den von dem Unglück am ſchwerſten
betroffenen veralteten Wagen, der Zugmitte. Auf beiden Bildern iſt deutlich zu ſehen, daß die
erſten fünf modern gebauten Wagen des Unglückszuges nur wenig Schaden genommen haben.
Die Ozeanflugmaſchine des Kapitäns Courtnet.
Kapitän Courtney (im Kreiſe) iſt zur zweiten
Etappe ſeines Europa—Amerika=Fluges aufgeſtiegen.
Der kühne britiſche Flieger hoffte die Strecke Azoren
—Neufundland in 18 Stunden zurückzulegen. An
Bord ſeiner Dornier=Wal=Maſchine waren der
Kanadiſche Bankier Hosmer, der Mechaniker Pierce
und der Funker Gilmour.
Der Pilot ſandte S.O.S.=Rufe aus und man
be=
fürchtete für ihn bereits das Schlimmſte. Nunmehr
geht ein Funkſpruch des Dampfers „Columbus” ein,
nach dem der Dampfer „Minnewarka” Courtnehs
Flugzeug auf 42 Grad N Min, nördlicher Breite und
39,25 weſtl. Länge aufgefunden hat.
Wie zur Rettung Courtneys und ſeiner Begleiter
noch ergänzend berichtet wird, wurde das Flugzeug
605 Meilen nördlich von Horta und 765 Meilen
ſüd=
öſtlich von Kap Race von der „Minnewarka” geſichtet.
Infolgedeſſen muß das Boot in den 12 Stunden, die
zwiſchen der Abſendung der erſten S.O. S.=Rufe und
der Sichtung des Flugzeuges vergingen, beträchtlich
abgetrieben ſein. Bei ruhiger See ſchwamm das
Waſſerflugzeug ohne Schwierigkeit, Warum das
Boot zum Niedergehen gezwungen war, ging aus den
Hilferufen Courtneys nicht hervor. Man nimmt aber
wegen der Kürze der zurückgelegten Strecke an, daß
das Flugzeug auf heftigen Gegenwind geſtoßen iſt.
Die „Minnewarka wird am Montag in New York
erwartet.
Der „Star” veröffentlicht ferner folgenden
Funk=
ſpruch Kapitän Courtneys: „Nach furchtbaren
Er=
lebniſſen ſind wir von der „Minnewarka”
aufgenom=
men worden. Die Maſchine fing um Mitternacht in
500 Meter Höhe Feuer. Landeten in Flammen auf
ſchwerer See. Courtney.”
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Darmſtadt und den Betanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Torſchläſſel 2 Schlüſſel
mit Pfeife. 1 Damengürtel. 1 Drücker,
1 großer Kinderball 1 ſilberner
Drelblei=
ſtift. 1 ſilberne Damenarmbandulr mit
Armband. 1 Geldſchein. 1 Herrenfahrrad.
1 Damenfahrrad. 1 kleines
Damenporte=
monnaie mit Inhalt. — Zugelaufen: Eine
junge grau ſchwarz getigerte Katze. Ein
ſchwarzbrauner Schäferhund.
Sonntagsdienſt uno Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
inſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
4. Aug. bis einſchließlich 11. Aug. die
Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9
Einhorn=Apotheke, Kirchſtraße 10½
Straßenbenennung.
Durch Beſchluß der Stadtverordneten=
Verſammlung vom 26. d8s. Mts. wurde
die von der Nieder=Ramſtädterſtraße ab
in öſtlicher Richtung ziehende
Verlänge=
rung der Schießhausſtraße zum
Gedächt=
nis an den Begründer des deutſchen
Turn=
weſens „Jahnſtraße” benannt.
Darmſtadt, den 30. Juli 1928. (st12528
Der Oberbürgermeiſter.
Verhütung von
Ueberſchwemmungen.
In den für den Aushang der ſtädt.
Bekanntmachungen beſtimmten Kaſten
ſind auf einige Tage die zur Verhütung
von Grundſtücksüberſchwemmungen
maß=
geblichen Vorſchriften veröffentlicht.
Darmſtadt, den 3. Aug. 1928. (st12561
Städt. Tiefbauamt.
Vergebung ſtädt. Bau=
Unterhaltungsarbeiten
Vom 27. Juli bis 11. Auguſt 1928,
liegen vormittags während der
Geſchäfts=
ſtunden bei dem ſtädt. Hochbauamt,
Grafenſtraße 30, I., Zimmer Nr. 9, die
Vergebungsunterlagen für die Bewerber
auf die im Verwaltungsjahre 1928/29
vorkommendenBauunterhaltungsarbeiten
zur Einzeichnung offen. Nachträgliche
Meldungen können keine Berückſichtigung
finden.
Darmſtadt, den 25. Juli 1928.
Städt. Hochbauamt.
St. 12112)
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Büchner wird Oritter über 400 Meter hinter
Barbutti=USA und Ball=Kanada. — Ritola
dreht den Spieß um und ſchlägt Nurmi.
* Amſterdam, 3. Auguſt. (Eig. Drahtber.)
Je länger die Olympiſchen Spiele andauern, deſto umfangreicher
wird das Programm an den einzelnen Tagen. Die Ausdehnung nimmt
zu und immer neue Konkurrenzen kommen hinzu, die den fportlichen
Betrieb in Amſterdam größer, aber auch unüberſichtlicher machen. Die
Steigerung wird bis zum Schluß andauern, auch dann, wenn die
Leicht=
athletik bereits abgeſchloſſen iſt. Neben den Fünfkämpfern ſind nun
auch die Zehnkämpfer mit ihren olympiſchſten aller Uebungen im
Gange; daneben laufen außerhalb der Hauptkampfbahn die Kämpfe
der Fechter, Ruderer, Segler, Ringer, und am Samstag kommt auch
das Schwimmen hinzu.
Die Leichtathletik brachte am Freitag zwei Entſcheidungen und für
uns eine neue bronzene Medaille (jetzt die elfte insgeſamt). In bezug
auf das Wetter war ein Rekord erreicht worden, denn der Freitag war
einer der ſchönſten Tage bisher. Kein Wunder, daß die Anlage
wie=
der dicht beſetzt war. Man erwartete die Endkämpfe über 400 und
5000 Meter ſowie einen ſenſationellen Zweikampf zwiſchen Körnig und
Scholz um die Beſetzung des dritten Platzes im 200 Meter=Lauf, die
deshalb notwendig wurde, weil der Begriff „totes Rennen” bei den
Olympiſchen Spielen nicht gilt. Aus dem Zweikampf wucde nichts,
denn Scholz ließ ſeinen Gegner über eine halbe Stunde warten und
trat nicht an, wahrſcheinlich, weil er ſich nicht in Form fühlte. Die
Amerikaner entſchuldigen ihre Läufer mit dem ungewohnten Klima,
aber wahrſcheinlich erklären ſich die Mißerfolge mehr aus einem
„Uebertraining” der Leute vom Sternenbanner. Körnig behielt alſo
ſeinen dritten Platz und iſt Träger der Bronze=Medaille.
Ein kleiner Troſt blieb dem Sternenbanner. Eine Laufkonkurrenz
wurde gewonnen, die 400=Meter. Barbutti war der Glückliche, der den
Kanadier Ball und den Deutſchen Büchner hinter ſich laſſen konnte.
Deutſchland belegte alſo, ganz der Tradition entſprechend, wieder
einen „dritten‟ Daß Kanada wieder mit vorne zu finden war,
über=
raſcht jetzt nicht mehr, nachdem man das Können der Kanadier kennen
gelernt hat. Eine kleine Senſation ſtellte ſich im 5000 Meter=Lauf ein.
Wieder gab es einen Dreikampf: Nurmi—Ritola—Wide, wieder war
es zum Schluß noch ein Duell Nurmi—Ritola; aber Ritola
revan=
chierte ſich für die 10000 Meter und verwies ſeinen ſieggewohnten
Landsmann auf den zweiten Platz, und zwar ſehr deutlich. Die
deut=
ſchen Vertreter halten ſich weiter recht gut. Im modernen Fünfkampf,
wo es auf die Entſcheidung zugeht, liegt Oberlt. Kahl auf dem zweiten
Platz, den er vorausſichtlich ſogar auch halten wird. Im Zehnkampf
iſt die Konkurrenz zu ſtark, aber ein ehrenvolles Abſchneiden ſcheint
auch hier ſicher.
Der übliche dritte Platz.
Zwei deutſche Läufer ſtanden noch in der Vorentſcheidung zu den
100 Metern. Storz hatte das ſchwerere Rennen, da er in Ball und in
Barbutti auf zwei Favoriten traf. Er hatte Innenbahn und lag mit
dem Feld auf der Gegenſeite geſchloſſen zuſammen. Im Bogen zog
er vor, hielt in der Geraden noch einen Vorſprung, ließ aber dann —
30 Meter vor dem Ziel — Ball und Barbutti ziehen, da er ſich nicht
überanſtrengen wollte und von den übrigen Bewerbern keinen mehr
zu fürchten war. Er hatte den Eintritt in die Entſcheidung auch als
Dritter ſicher. Auch Büchner lief im zweiten Lauf Innenbahn. Er
legte ſich ſeinen Rennen ähnlich zurecht wie Storz, ging im Bogen nach
vorn und war in der Geraden auf und davon. Rinkell, Philipps und
Wilſon bemühten ſich um die Plätze, wobei der Amerikaner und der
Engländer ſich behaupteten, während Wilſon zurückfiel. Edwards und
Feger hatten nicht in die Entſcheidung eingreifen können. In der
Ent=
ſcheidung, die mit aller Spannung erwartet wurde, ſtanden alſo je
zwei Deutſche und Amerikaner, ein Engländer und ein Kanadier. Die
Aufſtellung war von innen nach außen: Barbutti, Rinkell. Büchner,
Storz, Ball, Philipps. Büchner auf der dritten Bahn kam nicht ſchnell
genug auf die Beine, blieb aber doch genau wie Storz im Felde, das
im Bogen geſchloſſen lag und mit dem Eintritt in die Gerade eine
Linie bildete. Der entſcheidende Kampf ſetzte ein: Storz und Philipps
blieben zurück, die anderen kämpften weiter. Etwa 20 Meter vor dem
Ziel löſte ſich der Amerikaner Barbutti ab und hielt ſeinen Voxſprung
ſicher, während hinter ihm Ball und Büchner um den zweiten Platz
kämpften. In dem Kanadier Ball behielt der kräftigere Läufer die
Oberhand. Er legte ſchließlich im Ziel einen klaren Vorſprung
zwi=
ſchen ſich und Büchner, der ſeinerſeits den Engländer Rinkell hinter
ſich hatte. Zum fünften Male in der Leichtathletik war ein Deutſcher
auf dem dritten Platz.
Nurmi ſieht Ritolas Rücken.
Paavo Rurmi, der große Nurmi, wird auch nicht jünger. Man
muß daran denken, daß er jetzt ſeine dritten Olympiſchen Spiele
be=
ſtreitet, um ſeine Leiſtungen würdigen zu können. Sein Stern leuchtet
noch immer; aber man merkt langſam doch den Eintritt in das Alter.
Was nie geſchah, ereignete ſich am Freitag beim 5000 Meter=Lauf:
Nurmi war nach dem Lauf vollkommen erſchöpft; er hatte ſich
ausge=
geben. Die 5000 Meter wollte der Amerikaner Smith mit einer
Ge=
waltkur nehmen. Er ſetzte ſich nach Kampf mit Nurmi an die Spitze
und führte vor Nurmi, Ritola, worauf Nurmi ſeinerſeits die
Füh=
rung übernahm, um ſie nach der vierten Runde erneut an den
unge=
ſtümen Smith abzutreten. Noch drei Runden wartete Nurmi, dann
ging er wieder vor, gefolgt von Ritola, der nach der achten Runde
plötzlich vorſchoß und damit das Zeichen zum Endkampf gab. Smith
war jetzt fertig und fiel ab, während der Schwede Wide innen
auf=
rückte. Wieder war es wie beim 10 000 Meter=Lauf: nur zwiſchen
Nurmi, Ritola und Wide lag das Rennen, denn die übrigen waren
dieſem Tempo gegenüber machtlos. Als die beiden Finnen das Tempo
noch weiter verſchärften, um in der letzten Runde die Entſcheidung zu
erzwingen, kam auch Wide nicht mehr ganz mit. Vergeblich griff Nurmi
den führenden Ritola an, der in der Geraden mit gleichmäßigen
Schritten davonzog und ſeinen großen Landsmann mit 10 Meter
über=
legen hinter ſich ließ. Seine Niederlage im 10 000 Meter=Lauf war
gerächt, Nurmi hatte ſeinen Rücken ſehen müſſen.
Die Zehnkämpfer.
Inzwiſchen hatten im Stadion die Zehnkämpfer mit ihren
Uebun=
gen eingeſetzt, die ſie auch bis zur Hälfte bereits am Freitag erledigten.
An den Kämpfen beteiligten ſich rund 40 Athleten, die mit dem 100=
Meter=Lauf in mehreren Läufen (gewertet nach Zeit) anfingen, dann
über Weitſprung, Kugelſtoßen, Hochſprung für heute mit dem 400=
Meter=Lauf aufhörten. Die vier Deutſchen: Barth=Nürtingen,
Lade=
wig=Berlin, Lemperle=Köln und Huber=Stuttgart, konnten ſich
natür=
lich in dieſer erleſenen Geſellſchaft nicht in der Spitze behaupten,
blie=
ben aber gut im Mitteltreffen. Der Schwede Janſſon wartete im
Ku=
gelſtoßen und Hochſprung mit ſehr guten Leiſtungen auf und konnte
ſo den Finnen Jaervinen vorerſt überholen, der ſeinerſeits von dem
Amerikaner Steward gefolgt wird. Der Weltrekordmann und Favorit
Drfölä=Finnland liegt an vierter Stelle, er ſprang ſehr gut und war
im Kugelſtoßen ſogar klar überlegen, ſchnitt aber in den Läufen nicht
ganz ſo gut ab. Ueberraſchend gut hält ſich der Oeſterreicher Weſſely,
der an ſechſter Stelle liegt. Janſſon und die Finnen dürften aber
doch wohl das Ende unter ſich ausmachen, wenn nicht einer von den
Amerikanern, Steward oder Doherty, mit einer großen Ueberraſchung
aufwartet.
Die Kämpfe im Rudern und Ringen.
Erfolge in den Vorkämpfen, bis auf Flinſch, Dresder RV. und den
Leichtgewichtsringer Sperling.
Als am Donnerstagabend in der Kraftſporthalle neben der
Haupt=
kampfbahn die Kämpfe im griechiſch=römiſchen Ringkampf
begonnen wurden, war die Halle faſt ausverkauft, ein Beweis für das
Intereſſe an dieſen Kämpfen. Beſonders zahlreich waven die Deutſchen
vertreten, die ſich im Ringkampf gute Erfolge verſprachen und bisher
auch mit einer Ausnahme nicht enttäuſcht wurden. Die Beteiligung war
ungewöhnlich ſtark, denn über 100 Ringer nahmen in ſechs
Gewichts=
klaſſen die Vorkämpfe auf. Deutſchland brachte vier Leute durch,
wäh=
rend Simon und der Europameiſter Sperling, dieſer ganz unerwarkel,
unterlagen. In der Bantamklaſſe hatte der Nürnberger Leucht
verhältnismäßig wenig Mühe, mit dem Polen Ganzera fertig zu werden.
Schon nach fünf Minuten lag der Pole auf den Schultern. Auch
Stei=
nig hatte im Federgewicht einen Polen zum Gegner, Maſurek,
der nicht viel Widerſtand leiſtete und ſchon nach drei Minuten auf den
Schultern lag. Eine Ueberraſchung bereitete Europameiſter
Sper=
ling im Leichtgewicht gegen den Tſchechen Vavra. Sperling lag
nach Punkten als der beſſere Ringer im Vorteil, ließ ſich vor Ablauf der
14. Minute überraſchen und erlitt eine unerwartete Schulterniederlage,
die ihn ſeiner Changen beraubt. Im Mittelgewicht hatte Simon
einen zu ſtarben Gegner in dem Eſtländer Kusnets, der ſchon bei den
Europameiſterſchaften eine große Rolle geſpielt hatte. Simon hielt ſich
ſehr gut, konnte aber eine klare Punktniederlage nicht umgehen.
Glück=
licher waren die beiden Vertreter der ſchweren Klaſſen. Der Berliner
Rieger hatte im Halbſchwergewicht gegen den Dänen Hanſen
nach 20 Minuten einen Punktſieg, während der Ludwigshafener
Geh=
ring, der im Schwergewicht in Larſen ebenfalls einen Dänen zum
Gegner hatte, klar überlegen war und ſchon nach 3:45 Min. dem
un=
gleichen Ringen ein Ende machte. Leucht, Steinig, Rieger und Gehring
bleiben alſo weiter Anwärter auf Olympiſche Siege.
Walter Flinſch enttäuſcht erneut.
In den Ruderwettbewerben hatten ſich am Donnerstag bereits
Ami=
citia Mannheim (Achter), Sturmvogel Berlin (Vierer mit) und Müller=
Möſchter (Zweier ohne) erfolgreich durchgeſetzt. Die Vorkämpfe wurden
am Freitag auf dem ſchmalen Sloten=Kanal fortgeſetzt. Die beiden
Ber=
liner Hoek=Voigt trafen in ihrem erſten Vorlauf zum
Doppel=
zweier ohne auf Belgien. Ihre Ueberlegenheit trat ſchon bei
hal=
bem Wege in Erſcheinung, Voigt=Hoek führten ſicher mit zwei Längen
bei 1500 Meter und brauchten ſich nicht auszugeben, um die Belgier in
8:02,2 Min. gegen 8:05,6 niederzuhalten. Im Zweier mit
Steuer=
mann war Deutſchland nicht vertreten, dafür aber noch im Vierer
ohne Steuermann. Der Dresdner Ruderverein hatte
das Pech, im Vorlauf (dem zweiten) gleich auf die ſtarken Amerikaner
zu treffen, gegen die er ein ausſichtsloſes Rennem fuhr. Der Sieg des
USA.=Bootes war ſehr ſicher.
Inzwiſchen hatte Walter Flinſch=Frankfurt nach ſeiner
Nieder=
lage gegen den Auſtralier Pearce Gelegenheit, ſich im Befähigungslauf
zum Einer für jene Niederlage ſchadlos zu halten. Flinſch traf auf
den däniſchen Meiſter A. Schwartz, der im Vorlauf gegen Ungarns
Ver=
treter ausgeſchieden war. Wieder vermochte ſich der körperlich nicht
ge=
nügend widerſtandsfähige Flinſch nicht durchzuſetzen. Flinſch ruderte die
2000 Meter in 8:23,4 und konnte dem Dänen, der 8:20,2 Min. gebrauchte,
nicht gefährlich werden. Damit iſt Flinſch aus dem weiteren Wettbewerb
endgültig ausgeſchieden.
Moderner Fünfkampf.
3. Uebung: Fechten: 1. Jenſen=Dänemark. 2. Kahl=Deutſchland.
3. Majo=USA. 4. Tholfeldt=Schweden 5. von Rhijn=Holland. 6.
Ohl=
ſen=Dänemark. 11. Hölter=Deutſchland. 21. Hax=Deutſchland.
Geſamtergebnis nach der 3. Uebung: 1. Tholfeldt=Schweden 12 Pkt.
2. Kahl=Deutſchland 21 Punkte. 3. Jenſen=Dänemark 25 Punkte, 4. van
Rhiin=Holland 26 Punkte. 5. Hölter=Deutſchland 35 Punkte. 6. Haz=
Deutſchland 38 Punkte.
4. Hebung: 4000 Meter=Querfeldeinlaufen: 1. Sceleſvokis=Polen
14:14,2 Min. 2. Lampola=Finmland 14:94,2 Min. 3. Lindman=
Schwe=
den 14:30,2 Min. 4. Tonnet=Holland 14:37,4 Min. 5. Pasman=
Hol=
land 14:37,6 Min. 6. Pagini=Italien 14:39,6 Min. 13. Hölter=
Deutſch=
land 15:20,8 Min. 19. Kahl=Deutſchland 15:26 Min. 2. Hax=
Deutſch=
land 15:40 Minuten.
Geſamtklaſſement nach der 4. Uebung: 1. Tholfeldt=Schweden 33 P
2. Kahl=Deutſchland 40 Punkte. 3. van Rhiin=Holland 43 Punkte.
4. Pagini=Itabien und Lindman=Schweden je 45 Punkte, 6. Hölter,
Deutſchland 48 Punkte. (Hax=Deutſchland 58 Punkte.)
Körnig auf dem dritten Platz.
Da aus den Zielphotographien des 200 Meter Laufes nicht genau zu
erkennen war, wer den dritten Platz belegt hatte und das Kampfgericht
ſich zuerſt nicht ſchlüſſig werden konnte, beſchloß es ſchließlich, in einem
beſonderen Entſcheidungslauf zwiſchen Hellmuth Körnig=
Deutſchland und Jachſon Scholz=USA. den Träger der bronzenen
Me=
daille zu ermitteln. Aus dieſem Kampf, der am Freitag mittag
ſtatt=
finden ſollte, wurde jedoch nichts, da Scholz nicht antrat. Somit gilt
Körnig als Dritter und erhält die bronzene Medaille.
Deutſchlands Sprinterſtaffel.
Die deutſche 4 mal 100 Meter=Staffel iſt jetzt endgültig namhaft
gemacht worden. Am Freitag unternahm der Frankfurter Dr. Wie
mann einen Verſuch, um zu ſehen, wie weit ſeine Verletzung ausgehert
iſt. Dr. Wichmann lief zwar nicht ſchlecht, jedoch ſah die DSB. nach
dieſem Lauf davon ab, Dr. Wichmann zu ſtellen. Die Staffel wird in
der B=ſetzung Corts=Lammers=Houben=Körnig laufen.
5000 Meter Lauf=Entſcheidung: 1. Ritola=Finnland 14:38 Min.
2. Nurmi=Finnland 10 Meter zurück. 3. Wide=Schweden weitere zwei
Meter zurück. 4. Lermond=USA. 5. Magnuſſen=Schweden. 6.
Ki=
nunen=Finnland.
400 Meter=Entſcheidung: 1. Barbutti=USA. 47,8 Sek. 2. Ball=
Kanada 48 Sek. 1 Meter zurück. 3. Blichner=Deutſchland 48,4 Sek.
weitere 1½ Meter zurück. 4. Rinkell=England. 5. Stortz=Deutſchland.
6. Philipps=USA.
Erwin Caſmir Zweiter im Florettfechten.
Der Deutſche erſt im Stichkampf verdrängt.
Der glänzendem Leiſtung vom Helene Mayer im Florettfechten der
Damen gab Erwin Casmir im Florettfechten der Herren ein Gegenſtück.
Im heißem Kampf um die Goldene Medaille hing der Sieg des
Deut=
ſchen Meiſters an einem ſeidenen Faden. Mit je 9:2 Siegen kamen
Cas=
mir, Gaudin=Frankreich und Gaudini=Italien in den Stichkampf um die
drei erſten Plätze. Hier beſiegte zunächſt Casmir den Italiener 5:2.
Auch im Kampf gegen den Franzoſem erzielte Casmir mehrere Treffer,
die aber von dem holländiſchen Schiedsrichter Defong mit der Bemerkung
„Ich habe ſie nicht geſehen” abgetan wurden. So unterlag Casmir
ſchließlich 5:1. Da Gaudin auch gegen Gaudini 5:4 gewann, fiel ihm die
goldene, Casmir die ſilberne und Gudini die Bronce=Medaille zu. — Der
Deutſche Meiſter erledigte ſeine Gefechte in der Entſcheidung wie folgt:
gegen Pulitti=Italien 5:4; Gaudini=Italien 4:5; Gazerra=Deutſchland
5:3; Ducre=Frankreich 5:2; Lebis=USA. 5:0; Cattieu=Frankreich 0:5;
Rocgonyi=Ungarn 5:1; Bru=Belgien 5:1; Pignotti=Italien 5:4;
Gau=
din=Frankreich 5:3: Uggla=Schweden 5:1. — Wie Casmir ſelbſt ſagte,
hatte er im Kampf gegen Cattieau ſeinen totem Punkt, ſonſt wäre ihm
ſchon hier der Sieg ſicher geweſen. — Der zweite in die Entſcheidung
ge=
kommene Deutſche, Gazerra jr., hielt ſich recht gut, wenngleich er auch
für die nähere Entſcheidung nicht in Frage kam. Er ſiegte gegen
Gau=
dini 5:0; gegen Ducret 5:3; Pignotti 5:5 und gegen Uggla 5:3.
Das Endergebnis: 1. Gaudin=Frankreich 9:2 Siege; 2. Erwin
Cas=
mir=Deutſchland 9:2; 3. Gaudini=Italien 9:2 Siege (durch Stichkämpfe
entſchieden); 4. Pulitti=Italien 8:3; 5. Cattieau=Frankreich 7:2; 6. Bru=
Belgien.
Mannſchaftskampf im Degenfechten.
Deutſchland ſiegt in der Vorrunde.
Die olympiſche Fechtkonkurrenz wurde am Freitag vormittag
mi=
dem Mannſchaftskampf im Degenfechten fortgeſetzt. Deutſchland
ge=
wwann in der Vorrunde zunächſſt kampflos gegen Finnland, da die
Fin=
nen nicht antraten. Dann wurde Numänien mit 9:7 Siegen geſchlagen.
Im einzelnen errangen Halberſtadt vier, Jack drei, Fiſcher und Gazerra
je einen Sieg. Deutſchland hat ſich damit für die Zwiſchenrunde
qualifiziert.
Olympiſches Segeln.
Die erſten olympiſchen Segel=Wettbewerbe wurden am Donnerstag
mit den Rennen der 6 und 8 Quadratmeter=Rennjachten auf dem
Zuider=
ſee bei leichtem Nordweſt ausgetragen. In der 6 Meter=Klaſſe gab es
einen ungewöhnlich harten Schlußkampf, aus dem „Norma”=Norwegen
mit 5 Sekunden Vorſprung vor „Ingerd”=Schweden und „Frieda‟=USA.
hervorging. Den vierten Platz belegte die deutſche Jacht „Pan” die
anfangs ſehr ſchlecht lag, ſpäter aber erſtaunlich ſtark aufholte. In der
8 Meter=Klaſſe ſiegte die wirklich gute „Hollandia”=Holland vor „Noreg”=
Norſvegen und „Silvia”=Schweden. — In der 12 Fuß=Jollen=Klaſſe
wurden die Kämpfe in wei Abteilungen zu fe zehn Booten abgewickelt.
Die beiden erſten Plätze belegten Norwegen und Finnland, die beiden
zweiten Belgien und Dänemark, die beiden drittem Deutſchland und
USA.
Polizeiſportverein Worms — Sportvereinigung Arheilgen.
Zwecks Ermittelung des 10. Ligavereins der Gruppe A findet I
Sonntag, den 5. d. M., nachmittags 4 Uhr, auf dem Sportplatze i
Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt ein Aufſtiegsſpiel obiger Vew:
ſtatt. Dieſes Spiel wird ſchon deshalb ſeine ganz beſondere Anziehun= auf die Darmſtädter Sportintereſſenten nicht verfehlen, als man
der nachverzeichneten Wormſer Mannſchaft Namen altbekannter
Spie=
der Meiſtermannſchaft des Sportvereins Darmſtadt 1898 verzeichnet 55
det, welche bereits mehrfach repräſſentativ in der ſüddeutſchen
Vertretun=
mitgewirkt haben und vor einiger Zeit bei der Wormſer Polizei W;
nahme gefunden haben. Man darf neugierig ſein, wie ſich dieſe
Spie=
in den Rahmen der Polizeimannſchaft eingefügt haben. Dies um
mehr, als obiges Spiel am nächſten Sonntag ein Gradmeſſer f7
dürfte für die Spielſtärke gegenüber derjenigen des Sportvereins Darry
ſtadt 1898, welcher, wenn PSVW. am Sonntag gewinnt, was in Bi
betracht der zu vermutenden größeren Spielſtärke anzunehmen iſt.
19. d. M., zum Verbandsſpiel auf dem Stadion gegen den VSV:
antreten muß. Der Wormſer Sturm dürfte wohl der durchſchlagkwrf.
tigſte und ſtärkſte Teil der Mannſchaft ſein, welcher von dem repräſtn
tativen Mittelläufer Götz (früher 98) wirbſam unterſtützt wird. T2
Innentrio iſt ebenfalls beſtens bekannt und als beſonders ſchußfreurto
anzuſprechen. Es ſind dies die Schußgewaltigen Dietz (früher 98) urd
Gunkel (früher Babenhauſen), dann der frühere Babenhäuſer Mittt
läufer und Repräſentative Böhm, der jetzt bei Worms halblinks ſpielin
ſoll, mit welchem Erfolg, bleibt natürlich abzuwarten. Die Hintermarp.
ſchaft ſcheint wohl der ſchwächere Teil der Mannſchaft zu ſein, duch
werden die früheren 98er Galm und Spieß, beſonders was Eifer anl.
ſ=
langt, nicht hinter dem Sturm zurückbleiben wollen. Es bliebe noch Ke
linke Stürmer Mayer, welcher zwar einen Bombenſchuß hat, aber „
der letzten Zeit ſich vom Sport etwas zurückgezogen hatte und deshoc;
weniger in Form ſein dürfte, auch mangelt es ihm an Schnelligkeit.
W=
anderen Spieler der Wormſer Mannſchaft ſind noch nicht genügend
Ih=
kannt. Der PSV. Worms war früher eine Abteilung des bekanntur
VfR. Alemannia 05 Worms und tritt in dieſer Verbandsrunde erſtmalzſ,
als ſelbſtändiger Verein in die Oeffentlichkeit. Die Ligafähigkeit ſcheüt
in Anbetracht dieſes ſpielſtarken Zuwachſes unter allen Umſtänden
ae=
geben. Die ſeit 18. 5. 28 vom PSV. Worms abſolvierten ſieben Spige
wurden ſämtlich gewonnen, und zwar mit einem Torverhältnis vun
61:24. Der Turnverein Biebesheim mußte ſich unlängſt der unverſtär.
ten alten Wormſer Elf mit 13:6 Toren beugen, während am letzttz
Mittwoch Alemannia Worms mit 14:2 geſchlagen wurde.
Trotz alledem iſt aber auch die Spielſtärke der Arheilger Mannſchoo
nicht zu verkennen. Arheilgen hat nun zum dritten Male die Geleges
heit, ſich die Berechtigung zur Liga=Klaſſe zu erkämpfen und wird in
folgedeſſen alles daran ſetzen, ſich dieſe letzte Ausſicht nicht zu verſcherzes
Bei den früheren erſten Möglichkeiten iſt Arheilgen jedes Mal nur mm
einem Tor Unterſchied unterlegen. Arheilgen ſtellt eine ſehr flinke unn
überaus eifrige Elf ins Feld, welche wohl in der Lage iſt, ein Spiel vorn
zuführen, welches eine etwaige Ueberraſchung nicht ausgeſchloſſen erſches
nen läßt. Jeder der elf Spieler iſt gleichmäßig gut durchgebildet unn
bringt eine jahrelange Wettſpielerfahrung mit. Jedenfalls aber werds,
die Handballbegeiſterten Darmſtadts einen hochintereſſanten, von Anfanu
bis Ende an ſpannenden Momenten reichen Kampf bei volkstümlich go
haltenem Eintrittspreiſen zu ſehen bekommen, der den Beſuch dieſer Vers
anſtaltung ſicher lohnen wird.
Die Mannſchaften sſtehen wie folgt:
Worms:
Geißler
Galm Spieß
Heß Götz Lang
Brehm Gunkel. Dietz Böhm Mayer
Benz Gieles Weſp Sturmfels Fornoff
Schmidt Lindenlaub Ruf
Mahr Frey
Anthes
Arheilgen:
Rot=Weiß=Liga=Erſatz — Union Wixhauſen 1.
Rot=Weiß=Liga=Erſatz — Olympia Lorſch 1.
Während der Ligamannſchaft der Rowweißen noch ein letztes Ma
in einem Privatſpiel gegen Oaſſia Bingen in Bingen Gelegenheit gef
geben iſt, ſich für die Verbandsſpiele vorzubereiten, hat ſich die Reſervau
mannſchaft zu dieſem Zwecke für Samstag und Sonntag Gegner geſuchtn
Sie ſpielt am Samstag um 6 Uhr und am Sonntag um 2 Uhr. Zwan
ſind beide Gegner noch Neulinge im Handballſport, doch haben ſie ſchor
recht beachtliche Reſultate erzielen können. Olympia Lorſch wird wol
gewillt ſein, für die 7:1 Schlappe, die ſie bei dem Vorſpiel in Wormn
erlitt, Rebanche zu nehmen. Vor dem Spiel am Samstag wird ei.n
Spiel der alten Herren ſteigen, das ſehr intereſſant zu werden verſprichtt
Auf jeden Fall dürfte ſich ein Beſuch dieſer Spiele lohnen.
T.=u. SpV. Meſſel 1. — Germania Auerbach 1.
Kommenden Sonntag, 5. Auguſt, iſt der Sportplatz in Meſſel wiedes
der Anziehungspunkt für Anhänger des Fußballs. Um 2 Uhr treffein
ſich der B=Meiſter des Gaues Ried und die erſte Mannſchaft von Meſſel?
Das Vorſpiel in Auerbach konnte die Germania knapp 5—4 für ſich enttu
ſcheiden. Das Rückſpiel iſt deshalb noch ziemlich offen. Vorher treffer?
ſich die zweite Mannſchaft von Meſſel und die zweite von Auerbach.
V.f. R. — FC. Stockſtadt.
Im weiterem Verlauf der Privatſpiele treffen ſich am Sonntagn
nachmittag 3½ Uhr auf dem Sportplatz am Finanzamt die Ligamannn
ſchaften beider obengenannter Vereine. Der Eintrittspreis zu dieſenm
Spiel iſt volkstümlich gehalten. — Die zweite Mannſchaft empfängt vor=n
mittags 11 Uhr auf dem Exenzierplatz den B=Meiſter, Sportv. Roßdorf.
während die dritte Mannſchaft nachmittags 5 Uhr auf dem Platze amu
Finanzamt ebenfalls einen B=Meiſter zu Gaſt hat, und zwar tritt ſe9
der erſten Mannſchaft der Frankfurter Dahlmania gegemiber.
Segelflug.
Hochbetrieb an der Rhön.
Der 9. Rhön=Segelflug=Wertbewerb nahm programmen
mäßig mit den Schulungs=Wettbewerben für Gleitflieger, ſowie dem=
Uebungs= und Leiſtungs=Wettbewerben für Segelflieger ſeinen AnfangA
Im Gegenſatz zu früheren Jahren iſt bereits jetzt der größte Teil
den=
an den Wettbewerben beteiligten 92 Maſchinen auf der Waſſerkuppoe
eingetroffen und vom Techniſchen Ausſchuß, der bei der großen Ba9d
der Segelfluggeräte alle Hände voll zu tun hatte, abgenommen wordenn
Auf den erſten Blick hin ſtellt man feſt, daß die vom Flugleiter
Stamel=
entworfene Anhängermaſchine Zögling” und der Rumpfhochdecels
„Prüfling” des Chefingenieurs Lippiſch von der flugtechniſchen Abtel! der Rhön=Roſſitten=Geſellſchaft, zur Ablegung der C=Prüfung konn
ſtruiert, bei weitem überwiegen. Nur einige Hochleiſtungsflugzeuge deis
Kaſſeler, Darmſtädter und Dortmunder Fliegergruppe die ſo erfolgreia
an dem fanzöſiſchen Wettbeweb in Vauville teilgenommen, haben ſich deis
Zulaſſungsprüfung noch nicht unterzogen. Mit regem Eifer begann 0l m
diesjährige Veranſtaltung. Während unſer fliegeriſcher Nachwuchs imi
mer wieder für die größte Anzahl der Flüge ſtartet, bewerben ſich din
geübteren Flieger um die längſte Flugdauer in einem Zuge. Den erſte.,
offiziellen Wettbewerbsflug führte der ſtark vertretene Niederrheiniſche
Verein für Luftfahrt, Kaſſel aus. Der bekannte Jungflieger Walliſchee‟
lieb eine Minute in der Luft, Kronfeld=Wien konnte einen Flug vod
ineinhalbſtündiger Dauer verbuchen. Insgeſamt wurden am emſteit
Tage bei ſchwachen weſtlichen und ſüdweſtlichen Winden 65 Flüge unte.
nommen gegen 50 im Vorjahre. Im Fliegerlager ſind augenblicklich erce
400 Wettbewerbsteilnehmer untergebracht. Die reſtlichen 150 Perſone."
die noch zur Stelle ſind, mußten in dem benachbarten Oberhauſeil
Quartier ſuchen. Vor den Hallen und den aufgeſchlagenen 19 Beite‟
ſtauten ſich die Wißbegierigen, um die Segelfluggeräte zu betrachten.
Jockey M. Jentzſch iſt im Alter von 37 Jahren nach längerenn
Leiden geſtorben.
Jan Kozeluh wird wegen einer Armverletzung im Tennisländer
kampf Deutſchland — Tſchechoſlowakei nicht mitſpielen. An ſeiner Siete:
wurde Roderich Menzel aufgeſtellt, deſſen Disqualifikation für dieſen
Kampf aufgehoben wurde.
Im Tenniskampf Tſchechoſlowakei — Auſtralien führen die Auſte:?
lier Cummings und Monn mit 2:1 Siegen.
Der Franzoſe Maronnier gewann bei den Leipziger Abendro”"
rennen den Preis der Extraklaſſe gegen Lewanow, Snoek, Sauſin, Leoo4”
und Roſellen.
A. D. A. G. und A.v. D., die beiden führenden deutſchen Automohlt.
Organiſationen, haben in einer eingehenden Beratung völlige Einige..
erzielt und ihren beſtehenden Vertrag erneuert.
ffnung
ließen
ohne daß es z.
Drr Geld
ſpannung. Ta
ſchon in der v
8ü auf 534 bi
auf 8 bis 334 4
Reportgeld wa
lich zu Kürzur
Firmen im al
ſätze in bantg
Reichsbank
genommen.
daß eine
trat dann
Geldmarktes
erheblicher
kaniſcher G
folgten,
wobei d
ledigung de‟
größeren
größere
Börſe und Geldmarkt.
In der letzten Woche ſchien ſich die Berliner Börſe von den
Rück=
virkungen, die der Verlauf der New Yorker Börſe in den letzten Wochen
auf die Geſamttendenz ausübte, freigemacht zu haben. Das Geſchäft
war angeſichts des Ultimo und des mit dem Wochenbeginn zuſammen=
Fallenden Zahltages zunächſt außerordentlich ruhig und hielt ſich in ſehr
iengen Grenzen. Als die Abwicklung des Ultimo jedoch den erwarteten
glatten Verlauf genommen hatte, und man die Weltmarktausſichten
rvieder etwas günſtiger beurteilte, blieb die Tendenz faſt die ganze Woche
ſwindurch zuverſichtlich, und auch das Geſchäft konnte etwas aufleben
and an Umfang gewinnen. Es waren zumeiſt Spezialwerte, die hiervon
ſprofitierten. In den Vordergrund traten wieder Elektro= und
Kali=
ſapiere und in den letzten Tagen der Berichtswoche auch die bisher
ſoöllig vernachläſſigten Montanwerte. Der bis vor kurzem für die
All=
xemeintendenz in hohem Grade mitbeſtimmend geweſene Polyphonmarkt
wurde weniger beachtet. Das am Ende der vergangenen Woche
be=
hanntgegebene Bezugsrecht im Verhältnis von 5:1 zu 240 wirkte zwar
frark enttäuſchend und brachte in den erſten Tagen der Woche einen
weiteren Kurseinbruch von zirka 50 Prozent, blieb jedoch auf die
Ge=
amttendenz faſt eindruckslos. Auch der im Zuſammenhang mit dieſem
Kurseinbruch erfolgende Baiſſevorſtoß in Glanzſtoffaktien vermochte die
wvar langſame, aber ſtetige Aufwärtsbewegung des allgemeinen
Kurs=
iveaus nur ganz vorübergehend zu unterbrechen Beide Märkte traten
vegen Wochenſchluß faſt völlig zurück. Infolge Kursregulierungen der
nitereſſierten Kreiſe traten auch keine bemerkenswerten Veränderungen
än. Für Kaliwerte war der ſteigende Abſatz anregend und für
Montan=
werte ſtimulierte die Hoffnung auf eine Regierungsſubvention
ange=
wchts der umfangreichen Hilfsmaßnahmen der engliſchen Regierung für
igen dortigen Kohlenbergbau, ſowie die Kombination von einer ſeit
lngem geplanten Einbeziehung Englands in die internationale
Roh=
ſahlgemeinſchaft. Auf die Nachricht einer bevorſtehenden
Fracht=
ermäßigung für Benzin und Benzol erfuhren gegen Wochenende Far=
Ienaktien und die übrigen chemiſchen Werte eine kräftige Belebung.
Ciine bemerkenswerte Kurserhöhung wieſen Reichsbankanteile auf die
auf ausländiſche Intereſſenkäufe im Verlaufe der Berichtswoche 13 Proz.
nziehen konnten, wovon auch die übrigen Bankenwerte profitierten.
Soie Hoffnung auf die in den nächſten Tagen erfolgenden
Freigabezah=
lungen ließen die Schiffahrtswerte mehrere Prozent anziehen. Faſt
umberührt von Schwankungen lag der Kaſſamarkt durchweg freundlich,
„Ine daß es zu größeren Umſätzen kam.
Der Geldmarkt zeigte gegen Wochenſchluß eine weſentliche
Ent=
ſ.eannung. Tagesgeld war infolge der reichlichen Ultimovorbereitungen
con in der vergangenen Woche etwas leichter. Es ſank von 6¾ bis
884 auf 534 bis 7¾4, um in den allerletzten Tagen des Monats erneut
aruf 8 bis 934 Prozent anzuziehen. Die Nachfrage nach Monatsgeld und
Er eportgeld war recht ſtark geweſen, zumal es in letzterem berſchiedent=
1—h zu Kürzungen gekommen war. Monatsgeld war ſelbſt für erſte
Kürmen im allgemeinen nur wenig unter 8 Prozent erhältlich. Die
Um=
ſttze in bankgirierten Warenwechſeln waren naturgemäß gering. Die
Geichsbank wurde Ultimo auf Wechſelkonto wieder ſtärker in Anſpruch
genommen. Erheblich waren die Umſätze am Privatdiskontmarkt, ohne
dnß eine Satzerhöhung erfolgte. In den letzten Tagen der Berichtswoche
toat dann im Zuſammenhang mit der allgemeinen Entſpannung des
Geldmarktes eine Ermäßigung um ½ Prozent ein. Die Befürchtungen
elheblicher Zurückziehung kurzfriſtiger ausländiſcher namentlich
ameri=
knniſcher Gelder haben ſich kaum beſtätigt. Wo Zurückziehungen
er=
fillgten, wurden ſie ohne Schwierigkeiten aus anderen Quellen erſetzt,
nwobei die Schweiz und London eine führende Rolle ſpielten. Nach
Er=
lcigung des Börſenzahltages und Abführung der fälligen 30 Prozent
dar Preußenanleihe durch die Banken, zeigte ſich bereits eine gewiſſe
Erleichterung der Geldmarktlage. Das neuerliche Anziehen des
Geld=
ſatzes am New Yorker Platze wurde wenig beachtet, da man es auf die
ü liche Ultimoanſpannung zurückführte und auf Maßnahmen zur
Ein=
ſgeränkung der Börſenſpekulation. Man erwartet im neuen Monat eine
weitere Entſpannung des hieſigen Geldmarktes, wenn auch nicht in
eiſcheblichem Ausmaß. Beſtimmend hierfür iſt die Hoffnung auf Zufluß
vnn Geldern aus der amerikaniſchen Freigabe ſowie das erwartete
Zmrückſtrömen von Geldern aus dem Reiſeverkehr. Ferner ſind für den
kemnmenden Monat von der Induſtrie und von den Banken keine
gwößeren Zahlungen zu leiſten. Die Finanzierung der Ernte dürfte keine
guößeren Mittel in Anſpruch nehmen, da bereits umfangreiche
Rück=
ſtülllungen erfolgt ſind.
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 31. Juli hat ſich die geſamte
Krpitalanlage der Bank in Wechſeln und Schecks, Lombauds und
Effek=
tan um 477,7 Mill. auf 2689,1 Mill. RM. erhöht. Die Beſrände an
Aehſeln und Schecks für ſich allein ſtiegen um 433,3 Mill. auf 2516,5
Arill. RM., diejenigen an Reichsſchatzisechſeln um 1,5 Mill. auf 1,7
Mill. RM. und die Lombardbeſtände um 42,9 Mill. auf 76,9 Mill.
RM. Die Effektenbeſtände blieben mit 94,0 Mill. RM. weiterhin
unverändert.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen insgeſamt ſind 608,9
Mäll. RM. neu in den Verkehr abgefloſſen; im einzelnen hat ſich der
Amnlauf an Reichsbanknoten um 581,3 Mill. auf 4569,3 Mill. RM.,
der=
en ige an Rentenbankſcheinen um 27,1 Mill. auf 560,5 Mill. RM.
rſgöht. Demzufolge hat ſich der Beſtand der Reichsbank an
Renten=
ſanikſcheinen auf 20,5 Mill. RM. verwindert. Die fremden Gelder
ſengen einen Rückgang um 126,8 Mill. auf 541,5 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zuſammen ſind
ni— 2383,3 Mill. RM., im einzelnen die Goldbeſtände mit 2199,7 Mill.
RM., die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen mit 183,7 Mill. RM.
uSgewieſen. Die Deckung der Noten durch Gold allein betrug 43,1
Enozent gegen 53,9 Prozent in der Vorwoche, diejenige durch Golb und
ſeiEungsfühige Deviſen 52,2 Prozent gegen 58,8 Proz. in der Vorwoche.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Darmſiadt.
7 ue Verfahren. Mainz: Kfm. Leopold Stiebel. Af. 1. 8.
HW. 7. 8. Prft. 7. 8. Pfeddersheim: Eliſabetha Dahlem Wwe. geb.
Zrker in Oberflörsheim. Af. 18. 8. Wt. und GlV. und Prſt. 22.8. —
endete Konkurſe. Mühelſtadt: Fa. Franz Joſeph Burger.
Von den Opelwerken. Von der Leitung der Opelwerke in
Rüſſels=
ſemm a. M. wird mitgeteilt, daß vorläufig die Automobilfabrikation
ei Elite=Diamant=Werke A.G. auf Veranlaſſung des jetzigen
Groß=
knronärs der Opelwerke ſtillgelegt worden iſt, da das Automobilgeſchäft
tal=k unter der ausländiſchen Konkurrenz leide, ſo daß mit der
Still=
eguung bei Elite eine Konkurrenz der Opelwerke ſelbſt ausgeſchaltet
veisde. Stillgelegt wurde die Produktion von Perſonen= und
Laſt=
vrgen. Aufrecht erhalten bleibt vorerſt die Produktion von
Motor=
äbern und Fahrrädern bei Elite=Diamant=Werke. Die Opelwerke
elſeſt haben auf ihren Rüſſelsheimer Anlagen einige Neukonſtruktionen
wr Motorrädern hergeſtellt und beabſichtigen, etwa vom September
ieſ es Jahres ab in Rüſſelsheim die Fabrikation von Motorrädern
auf=
unsehmen.
Der Fortbeſtand der Frankfurter Meſſen geſichert. Maßgebende
krſ=iſe der Induſtrie, des Handels, der Banken, der Kaufmannſchaft
u= des Handwerks haben eine Aktion zugunſten der Frankfurter
In=
ermnavionalen Meſſen eingeleitet, deren weitere finanzielle Unterſtützung
vn. der Frankfurter Stadtverordnetenverſammlung abgelehnt
wor=
en iſt.
In einer Sitzung, unter Vorſitz des Geheimrats Dr. Arthur von
Leänberg, am 3. Auguſt wurde beſchloſſen, einen „Verein zur
lu frechterhaltung der Frankfurter Meſſen” ins
ſehen zu rufen. Am Zuſtandekommen des Vereins und in der durch
m. gewährleiſteten Aufbringung beträchtlicher Mittel darf ein höchſt
elseutſames und klares Bekenntnis der Frankfurter Wirtſchaft zu den
inn=ernationalen Meſſen geſehen werden, das zweifellos ſchon die
Ab=
al=ung der Herbſtmeſſe (30. 9. bi3 3. 10. 1928) ſehr günſtig
beein=
uſſſen wird.
Das Filmabkommen zwiſchen Deutſchland und Italien. Das
Ab=
omimen zwiſchen dem national=italieniſchen Filminſtitut Luce und der
Iſ: wird als ein Vertrag von größter filmpolitiſcher und
wirtſchaft=
icheer Vedeutung angeſehen. Er bezweckt vor allem die Wiedergeburt
er, früher an erſter Stelle in der Welt ſtehenden italieniſchen
Film=
nöruſtrie und ſoll andererſeits der Spitzenproduktion der deutſchen
Flrmrinduſtrie einen geregelteren Abſatz nach Italien ſichern.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 3. Auguſt.
Trotz des ſchwachen Verlaufs der geſtrigen New Yorker Börſe war
die Stimmung zum heutigen Börſenbeginn weiter feſt. Auf einzelnen
Marktgebieten konnte ſich wieder eine gewiſſe Geſchäftsbelebung
durch=
ſetzen. Neue Orders von außenher dürften jedoch nur in geringem
Um=
fange vorgelegen haben, und in der Hauptſache wurden die Umſätze
wie=
der von der Kuliſſe vorgenommen. Der heute erſcheinende
Reichsbank=
ausweis, nach dem die Anſpannung der Reichsbank zum Ultimo mäßig
war, befriedigte, ebenſo der Marktbericht des Stahlwerksverbandes.
Außerdem verwies man auf die weitere Zunahme der Spareinlagen im
Juni und den Rückgang der Konkurſe. Bei der erſten Notierung lag
das Gros der Papiere 1—3 Prozent erhöht. Spezialwerte erzielten
wieder ſtärkere Kursſteigerungen. So konnten am Elektromarkt
Chade=
aktien 7 Mk. und Siemens 4 Prozent anziehen. Von den Kaliwerten
waren Salzdetfurth weiter lebhaft gefragt und 5 Prozent höher. Am
Montanmarkt machte ſich für Ilſe Bergbau reges Intereſſe bemerkbar.
Der Kurs, der ſchließlich zuſtande kam, lag 13 Prozent feſter. Am
Chemiemarkt eröffneten J.G. Farben 3,25 Prozent erhöht,
Scheide=
anſtalt plus 1 Prozent. Banken waren wieder vernachläſſigt und gut
behauptet, nur Reichsbank waren weiter verlangt und 2,75 Prozent
gebeſſert. Schiffahrtswerte waren weiter beachtet und leicht befeſtigt.
Deutſche Anleihen lagen ſtill. Von Auslandsrenten beſtand für Türken
und beſondersfür Anatolier einiges Intereſſe. Im Verla ife konnten
die Kurſe auf den meiſten Marktgebieten weiter etwas anziehen, wenn
auch das Geſchäft ſtiller wurde. Intereſſe beſtand vor allem für J. G.
Farben mit erneut plus 1,5 Prozent und für Scheideanſtalt, die 2,5
Prozent gewannen. Am Montanmarkt waren Ilſe Bergbau und
Rhein=
ſtahl weiter etwas gefragt. Der Geldmarkt war weiter entſpannt.
Täg=
liches Geld 6,5 Proz. Am Deviſenmarkt waren Deviſen weiter etwas
erhöht. Man nannte Mark gegen Dollar 4.1920, gegen Pfunde 20,356,
London-Kabel 4,8550, —Paris 124,13, —Mailand 92,82, —Madrid
29,52, —Holland 12,09½.
An der Abendbörſe war das Geſchäft ſehr ſtill und die Stimmung
zurückhaltend, da die unregelmäßigen New Yorker Anfangskurſe
ver=
ſtimmten. Die Kursveränderungen gegen den Berliner Schluß waren
meiſt nur gering. Einiges Intereſſe beſtand für Scheideanſtalt, die 1½
Prozent anzogen. Von den Zellſtoffwerten waren Aſchaffenburger etwas
gefragt und 1 Prozent feſter. J. G. Farben, Elektrowerte und
Schiff=
fahrtsaktien waren bei kleinſten Umſätzen knapp behauptet. Anleihen
lagen ſtill. Im Verlaufe kamen kaum Umſätze zuſtande. Abl. Schuld
17½, Barmer Bank 14234, Danatbank 268, Deutſche Bank 166½
Dis=
konto 160, Buderus 86½, Gelſenkirchen 137, Harpener 152,
Weſter=
egeln 258½, Mannesmann 138, Phönix 9434, Rheiniſche Braunkohlen
280, Rheinſtahl 145, Stahlverein 97½, Aolerwerke 121, A.E.G. 175,
Bergmann 106, Daimler 105 Scheideanſtalt 208½, Holzmann 143,
Karſtadt 214, Rütgerswerke 108, Siemens 368½, Zellſtoff Aſchaffenburg
221, Waldhof 295½, Hapag 166½, Nordd. Lloyd 156½:
Berlin, 3. Auguſt.
Die heutige Börſe erkffnete in einheitlich feſter Haltung. Die
wei=
tere Erleichterung am Geldmarkt und der günſtige Bericht über die
Entwicklung des Eiſenmarktes im Juni zuſammen mit umfangreicheren
Orders der Bankenkundſchaft und der Provinz ſtimulierten für eine
zuverſichtliche Beurteilung. Im weiteren Verlauf der Börſe hielt die
freundliche Haltung unter Hinweis der feſten Tendenz der
internatio=
nalen Börſenplätze en, allerdings bei etwas kleinerem Geſchäft. Nur
Spezialwerte weiter lebhaft. Gegen Schluß des offiziellen Verkehrs
wurden verſchiedentlich Gewinnrealiſationen vorgenommen und die
Höchſtkurſe konnten ſich nicht ganz behaupten. Die Grundſtimmung
blieb aber feſt.
A. E. G
Augsb.=Nürnb.
Baſalt ..
Bergmann.
Berl. Karlsrul
Berl. Hand.=
Braunkohl. B
Bremer Wolle
Danatbank.
Deutſche Bank
Diskontogeſ.
Dresdner Bank
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl".
Deutſche Petroleum
Dynamit Nobel
Elektr. Lieferung
J. G. Farben.
Gelſenk. Berg.
G. f. elektr. Unkern.
Han. Maſch.=Egeſt. . / 52.—
Hanſa Dampfſch. . . .
Hapag".
Harpner.... . . .
Hemoor Zement. . . .
Moüultenberichte.
Helſingfors
Wien ..
Prag ...
Budapeſt ..
Sofia ..
Solland.
2slo ....."
Kopenhagen
Stockholm .."
London ..."
Buenos Aires
Neu=York .
elgien .. .
Lindes Eismaſch. 257.375 258.25 1238.— 238.5 179.75 181.— 264.5 268.— B. Loewe & Co. 234.— 1232.5 165.25 166.— Lingel Schuh . 51.5 50.5 158.5 160.— Mannesmann Röhre 136.25 139 75 1164.— 166.— Niederlauſitzer Kohl 161.75 165.5 54.75 56.— Nordd. Lloyd . 156.— 157.25 139.— 141.— Orenſtein. . . 122.— 123.75 90.— Polyphon .. 444.— 460.— 123.— 126.75 Rütgerswerke .. 104.5 198.— 173.— 175.— Sachſenwerke .. 132.5 133.— 1262.— 266.— Siemens Glas", 150.— 150.— 134.37 136.75 Ver. Glanzſtoff. 578.5 501. — 1260.— 260.— Ver. Stahlwerke. 96.— 97.5 52.— Volkſtedter Porzellan 63.5 63.75 202.— 205.— Wanderer Werke.. 142.— 140.— 164 25 166.75 Wiſſner Metall. . 162.— 160,5 149.—
261.— 152.—
262.— Wittener Gußſtahl". 65 65 Oeviſenmarkt. 8. 3. 9. 2. 8. 3. 8.
Geld /Vrief
0.536/10.556
59.075/59.195
12.41212.454
72.95
3.022
168.26
11.78
73 0
3.024
168.60
112.01
Hir.s4112.00
Ar12.o4 112.2
20.338 20.3)
1.767 1.77
1.188 14 1965
58.26 58.38
10.541
12.41.
72.96
3.022
168.14
111.82
112.05
20.33.
1.765
4.189
59.25
Geld/Brief
19.5614 Italien ..
59.055/59. 175/ Paris ..."
12.432/ Schweiz.
73.10 Spanien..
3.0281 Danzig.
68. 481 Japan
111.79/112.01 Rio de Jane
12.04 Jugoflavien.
112 241 Portugal" .
20.3730 Athen ...."
1.7694 Konſtantinopel
1.197 Kanada. . .
58.37 Yüruguay...
Geld / Brie
21.805 21.945
16.38 16.42
30.625 80.785
68.86/ 69.00
81.30
1. 891
81.46
1.895
0.498 10.500
7.358/ 7.372
19.13/19.17
5.41
2. 136
4.183
4.281
Af
2. 141
4.199
4.280
Geld
21.905
16.37
80,615
81.8
1.891
o.491
7.358
19.38/ 19.42
5.41‟
2.143
4. 182
4.281
Brief
21.945
6.41
80.775
68.81/ 68.95
81.46
1.895
483
7.372
5.425
2.147
4.180
4.28‟
Wormſer Produktenbericht vom 3. Auguſt. An der heutigen
Pro=
duktenbörſe notierten bei ruhiger Tendenz: Weizen neuer Ernte B,50,
Roggen neuer Ernte 24, Gerſte 27—28, Futtergerſte 28—29, Weizenmehl
Baſis 0 34,75, Roggenmehl 60prozentig 35—35,50, Weizenfuttermehl 17
bis 22, Roggenfuttermehl und Nachmehl 19—24, Roggenkleie 16, grobe
Weizenſchalen 14,50, feine Weizenkleie 14, getrocknete Biertreber 18,50
bis 19, Malzkeime 18,25, Maisſchrot 25,50, Heu 6,75—9, Stroh 3—5,75,
Kartoffeln 10—12.
Frankfurter Produktenbericht vom 3. Auguſt. Zum Wochenſchluß
verkehrte der Frankfurter Produktenmarkt in ruhiger Haltung. Das
Geſchäft blieb ſehr klein, da keine Anregungen vorlagen. Die Preiſe
blieben gut behauptet. Weizen 25, Roggen neuer Ernte 23,50—23,75,
Hafer 26,75—27, Mais für Futterzwecke 24,75—25, Weizenmehl 34,25—
34,50, Roggenmehl 34,50—35, Weizenkleie 14,25, Roggenkleie 15,75.
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chicago, 3. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Der Weizen nahm unter Abgaben für ſüdliche Rechnung
ſowie infolge der umfangreichen Ankünfte und einer privaten Schätzung,
nach der die Weltproduktion an Winterweizen die des Vorjahres
an=
nähernd um 10 Millionen Buſhels überſteigen dürfte, einen ſchwachen
Verlauf, um ſo mehr, als die Nachfrage für Exportzwecke nur recht
gering war.
Mais: Am Maismarkt hatten die Hauptſichten unter Liquidationen
zu leiden. In Dezember und März wurden Abgaben vorgenommen, die
anſcheinend, für Rechnung ſüdweſtlicher Häuſer erfolgten. Nachrichten
über wohltuende Regenfälle in Kanſas, Nebraſka und Jova, ſowie
private Meldungen, nach denen der Ernteſtand in Illinois ausgezeichnet
iſt, wirkten verſtimmend.
Roggen. Die günſtige Witterung im Nordweſten, verſtärktes
In=
landsangebot und weniger lebhafte Exportnachfrage ließen Roggen
gleichfalls ſchwach tendieren.
Haſer: Ein aus Illinois vorliegender Bericht, daß dort der
Ernte=
ertrag die Erwartungen übertrifft, und ſchönes Wetter im Nordweſten,
waren am Hafermarkt beſtimmend für die rückläufige Preisbewegung.
* New York, 3. Aug. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Bei ruhigem Geſchäft waren am heutigen Kaffeemarkt
einige Liquidationen zu beobachten, die anſcheinend durch die
nachgie=
bige Haltung der braſilianiſchen Märkte aufgelöſt wurden. Da ſich
kaum Nachfragen zeigten, genügte ſchon verhältnismäßig geringes
An=
gebot, um die Preiſe abgleiten zu laſſen.
Zucker: Am heutigen Rohzuckerterminmarkt hatte der
September=
termin unter Liquidationsdruck zu leiden. Die Termine neuer Ernte
gingen in Hedgingskäufen für europäiſche Rechnung im Preiſe zurück.
Später griff unter teilweiſen Deckungen eine Erholung Platz, die
je=
doch nicht von langer Dauer war, da gegen Schluß erneut
Liquida=
tionen einſetzten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 3. Auguſt:
Getreide: Weizen, Sept. 117½4, Dez. 12238: Mais, Sept. 97½,
Dez. 76½, März 78½; Hafer, Sept. 38½4, Dez. 42: Roggen, Sept.
43½, Dez. 42, März 43½.
Schmalz: Sept. 12,22½, Okt. 12,35, Dez. 12,37½.
Fleiſch: Rippen, Sept. 14,10, Okt. 13,62½, Dez. 13,50; Speck
loco 14,62½; leichte Schweine 10,20—11,16, ſchwere Schweine 10,40
bis 11,25; Schweinezufuhr Chicago 15 000, im Weſten 50 000.
Chicagver Baumwolle: Okt. 19,12, Dez. 19,12.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 3. Auguſt:
Getreide: Weizen, Rotwinter 151½4, Harwwinter 134½; Mais,
neu ank. Ernte 88½; Mehl ſpr. wheat clears 6,15; Fracht nach
England 1,6—3, nach dem Kontinent 7—9 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,90; Talg extra loſe 8½.
Kakao: Tendenz: ſtetig, Umſatz in lots 113, loco 123, Auguſt
11,83, September 12,05, Oktober, November, Dezember 12,23,
Januar, Februar 1929 12,24, März 12,25, April 12,30.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die deutſche Blei=Raffinade=Erzeugung (Original=Hüttenweichblei,
einſchließlich kleinerer Mengen Hartblei) ſtellte ſich auf Grund der
Be=
rechnungen des Statiſtiſchen Bureaus der Metallbank und
Metallurgi=
ſchen Geſellſchaft Frankfurt a. M. im Juni 1928 auf 8255 To. gegen
8249 To. im Mai.
Geheimrat Dr. L. Gans feiert am 4. Auguſt in voller körperlicher
und geiſtiger Friſche ſeinen 85. Geburtstag. Der Jubilar iſt das älteſte
Mitglied des Aufſichtsrats der J.G. Farbeninduſtrie.
Die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen in Wien iſt in der zweiten
Hälfte des Monats Juli bei verſchiedenartiger Bewegung in den
ein=
zelnen Erwerbszweigen um 387 auf 61 187 geſtiegen. Damit iſt der
Stand aber immer noch um 13 774 geringer als in der gleichen Zeit
des Vorjahres.
Die Tendenz an der Brüſſeler Eiſenbörſe iſt wieder feſter. Faſt alle
Erzeugniſſe ſind im Preiſe bis zu 1 Schilling pro Tonne geſtiegen. Die
Notiz für Stabeiſen ſtellt ſich auf 5,17 Lſtrl., für Platinen auf 4,18,
für Träger (Nocmal=Profil) auf 4,17,6 und für Träger (engliſches
Pro=
fil) auf bis zu 5,0,0 Lſtrl. fob Antwerpen.
Die Holländiſche Telegraphenverwaltung und die Deutſche
Reichs=
poſt haben der A. E.G. für die deutſch=holländiſche Fernkabelſtrecke einen
größeren Auftrag erteilt. Es handelt ſich um 78 Klm. Kabel und 48
Spulenkäſten. Die Eelktrowerke=A. G. erteilten der A.E.G. einen
Auf=
trag auf zwei beſonders große Dampfturbinen, und zwar für 37 500
und 85 000 Kw.
Frankfurter Kursbericht vom 3. Auguſt 1928.
Of Me
anleihe von 1927
60 Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1927 .....
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
7% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + *
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe .
8% Bad.=Bad. v. 26
6¾Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
7% Frkf. a. M. v. 20
8%Mainz v. 26
82Mannh. v. 26
8%Nürnberg v. 26
8% Berl. Hhp.=Bk.
8%Frkf. Hyp. Bk.
Pfbr.
80 Heſſ. Landes
7% Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
K
80 Mein. Ohp.Bk.
8% Pfälz. Hhp. Bk.
80 Preuß. Ctr.=
Stadtſchaft. .
ZoNhein. Hhp.=Bk.
82 Rhein=Weſtf.=
Bd.=Credit
18% Südd. Bod.=
Cred.=Bank".
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser, I.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
+Ausloſ. Ser. II
6% Daimler Benz
von 27
Klöckn=Werke
Berlin v. 26...
Mainkrw. v. 26.
% Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8% Voigt & Häffner!
v. 26 ......"
Re
DGß4
80
88
Aag
17.40
6.90
94
93
86
93.10 15% Bosn. L. E. B.v.
...
1914.
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
98 14% Oſt. Goldrente
97.5 14½% Rum. Gold
93.5 von 1913
97.5 42 Türk. Admin.
1. Bagd
Zollanl.
42
94½% 1913 Ungarn
1914
94
4% ung. Goldr.
97.5
Aktien
Allg. Dt. Creditanſt
Bk. f. Brauinduſtr.
97.75
97.75
98
50.75
68.25
76
Rré
86
86
94
38.5
33
22.65
11
—
26.80
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ..
Eff.-u.
Wechſel=
bank".
Vereinsbank . /103
Diskont.=Geſellſch.
Dresdener Bank .."
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk..
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bank
Metallbank. .
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank/160
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditban
Hyp.=Bank
Südb. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.-G.f. Verkehrsiv
Dt. Eiſenb.=Geſ.
0 Dt. Reichsbahn=
Vorzge.
Hapag
Nordd. Lloyd
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin
Adlerw. (v. Kleher
6% AEG. Vorzug
AEG. Stamm. .
Baſt Nürnberg ...
77.
Bergm. El. 2
82.75
266
185.50
1124
159
165.5
112
149
140.25
132.5
144.25
200
160
34
289.5
125
185.5
15‟,
189
165.5
167
157.5
BrownBoverickCi
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen ...
Cement Heidelberg/137.5
Karlſtadt /168
Chem. WerkeAlbert./ 95.5
Fabrik Milch
Dalmler=Benz /104.25
Dr. Atl.=Telegr.
Eiſenh. Berlin
Erdöl
Gold= u. Stlb.
ſcheide=Anſtalt /205
J
127
85
... /140
Linolwerk Berl
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Licht u. Kraft/219.5
Liefer.-Geſ. 1176
Eſchw. Bergwerk /203
Eßling. Maſchinen! 52
Ettling. Spinnerei/225
Faber, Foh., Bleiſt./ 39
F. G. Farbenindſtr. 266. 25
127
120.5
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88
111.5
327
270
111.5
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57
13.5
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107.5
210
355
124.5
116
75
366
95
150
264
169
104
38
86
155
73
143
295
Geite 12
Samstag, den 4 Augufff 1928
Rummer 213
Nachrichten des Standesamis Darmſiadt.
— Geſtorbene. Am 26. Juli: Eliſabethe Weingarten, geb. Wild,
70 Jahre, Rheinſtraße 5; Liſette Bering, geb. Schäfer, 47 Jahre,
Orangerieſtraße 17. Am M. Juli: Johann Nonnengeßer,
Oktroierhe=
ber i. R., 86 Jahre, Darmſtraße 7. Am 26. Juli: Johannes Wilhelm
Friedrich Ahrens, Taubſtummenoberlehrer, 70 Jahre, Hobrechtſtraße 1;
Katharina Vollrath, geb. Meiſenbach, 69 Jahre, Wembach, hier,
Gra=
fenſtraße 9. Am 27. Juli: Leo Reinfurt, Schneider, 19 Jahre, ledig,
Eliſabethenſtraße 23. Am 29. Juli: Chriſtine Wißmann, geb. Wilke,
Kiesſtraße 124. Am 28. Juli: Helene Pfeiffer, geb. Haack, 86 Jahre,
Heinrichſtraße 42. Am 29. Juli: Konrad Strömer, Kaufmann, 58
Jahre, Saalbauſtraße 78; Margarethe Lotheißen, geb. Mahr 62 Jahre,
Dieburger Straße 52. Am 28. Juli: Heinrich Wendel,
Gefangenen=
aufſeher i. R., 59 Jahre, Ober=Oſtern, hier, Grafenſtraße 9. Am
29. Juli: Sophie Blankarts, Erzieherin, ledig, 28 Jahre,
Wilhelminen=
ſtraße 57. Am 28. Juli: Anna Ernſtine Viktoria Hohmann,
Hand=
arbeitslehrerin, ledig, Wendelſtadtſtraße 46. Am 30. Juli: Heinrich
Scherer, Zimmergeſelle, 17 Jahre, in Pfungſtadt, hier, Grafenſtraße 93
Lorenz Traum, Wagenaufſeher i. R, 51 Jahre, Grafenſtraße 35;
Katharina Büchner, geb. Gunkel, 32 Jahre, Ober=Ramſtadt, hier,
Lagerhausſtraße 24: Eliſabethe Jung, geb. Schwarz, 37 Jahre,
Teich=
hausſtraße 52; Angelika Weiß, geb. Erdmann, 76 Jahre, Grünerweg 13;
Heinrich Wilhelm Bauer, Apotheker, 65 Jahre, Gutenbergſtraße 27.
Am 31. Juli: Paula Lohnes, geb. Unterbrink, 29 Jahre, Fränkiſch=
Crumbach, hier, Lagerhausſtraße 24. Am 26. Juli: Emil Paul Vogel,
Buchhalter, 55 Jahre, Eliſabethenſtraße 55. Am 31. Juli: Roſa Wolf,
geb. Spies, 60 Jahre, Häknlein (Kreis Bensheim), hier, Grafenſtraße 9;
Karoline Eliſabethe Steinmann, Buchhalterin, ledig, Erbacherſtraße 25;
Mathilde Metzer, geb. Nerkins, 77 Jahre, Traiſa (Kreis Darmſtadt),
Engelhard, 73 Jahre, Pankratiusſtraße 4; Georg Niebel, Hausburſche,
33 Jahre, Forſtmeiſterſtraße 7; Konrad Kohl, 5 Jahre,
Schneppen=
hauſen, hier Grafenſtraße 9. Am 2. Aug.: Marie Engelhardt,
Bicken=
bach, 2 J., hier Grafenſtraße 9; Schüler Helmut Roth, 10 J., Erbacher
Straße 25. Am 3. Aug.: Anna Traiſer, 21 J. Nauheim (Kr. Groß=
Gerau), hier Erbacherſtraße 25.
Wteilung). — Freitag, 10. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Kaplaneigemeinde. — Samstag, 11. Auguſt, nachm. 3 Uhr: Jungſchar
der Stadtgemeinde, Gruppe 2, Sportplatz am alten Arheilger Weg.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 8. und Samstag, 11. Auguſt,
nachm. 4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde, Gruppe 1.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Lautenſchläger.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sprechſtunden
vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8
bis 12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Martinskirche. Vorm. 7 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Beringer.
— Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Weſt, 2.
Abteilung, im Gemeindehaus. Pfarrer Bergér. — Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Bergér. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. — Vorm. 11,15
Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Pfarrer
Bergér. — Freitag, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechſtunde im Martinsſtift.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Dienstag, 7. Auguſt, abends
8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinigung; im Martinsſtift:
Mäd=
iſt, abends 8 Uhr im Ge=
Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
9. Sonntag nach Trinitatis (5. Auguft).
Stadtkirche. Samstag, 4. Auguſt, abends 8,30 Uhr: Andacht. —
Sonntag, 5. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer Lautenſchläger.
Die Stadtrirche iſt wochentags von 9—7 Uhr zu ſtiller Andacht
ge=
öffnet. Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmer=
mann.
Schloßkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Zimermann.
— Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Zimmermann. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Zimmermann. — Abends 6 Uhr:
Abendgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Konfirmandenſaal im Schloß. Sonntag, 5. Auguſt, abends 8 Uhr:
Bibelbeſprechung. Gemeindediakon Bruder Pohl. — Montag, 6. Auguſt,
abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere
Ab=
teilung), Poſaunenchor. — Dienstag, 7. Auguſt, abends 8 Uhr:
Mäd=
chenvereinigung der Schloßgemeinde.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 5. Auguſt, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abteilung). — Montag,
6 Auguſt: Mämnervereinigung der Lukasgemeinde: Spaziergang. Gäſte
willkommen. Abmarſch abends 8 Uhr am Brunnen, Ecke Heidenreich=
und Roßdörferſtraße. — Abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde
(ältere Abteilung). — Dienstag, 7. Auguſt, abends 8 Uhr: Jugend=
vereinigung der Stadtgemeinde (jüngere Abteilung). —
Mädchenvereini=
gung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). — Mittwoch, 8.
Auguſt, nachm. 3 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde, Gruppe 2. —
Abends 8 Uhr: Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung). —
Mädchenvereinigung der Neformationsgemeinde (ältere Abteilung). —
Donnerstag, 9. Auguſt, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung (Philipperbrief).
Gemeindediakon Bruder Pohl. — Jugendbund der Lukasgemeinde
(jüngeve Abteilung). — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (jüngere
einigung, ältere Abteilung.
Johanneskirche, Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Marx. — Montag, nachm. 5,30 Uhr: Helferſitzung des Nordbezirks. —
Abends 8 Uhr: Mütterabend.
Für die Feier des 2jähr. Beſtehens des Heſſenbundes am 11. und
hier, Grafenſtraße 9. Am 1. Auguſt: Eliſabethe Herzberger, geb. 12. Auguſt werden noch dringend Quartiere geſucht. Sofortige
An=
meldung bei Pfarrer Marx, Liebigſtraße 2.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Samstag,
abends 8 Uhr: Chriſtenlehre. — Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Abends 8 Uhr: Gemeindeabend.
Licht=
bildervorträge über Schweizerreiſe und Schwarzwaldfahrt. Kollefte
zugunſten des Paul=Gerhardt=Hauſes.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Miſſionar Rottmann. (Kollekte für die Baſler Miſſion.) —
Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert.
— Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung. — Montag, abends 8 Uhr:
Jugendbund. — Samstag, abends 8 Uhr: Turnen der
Jugendver=
einigung.
Stiftskirche. Samstag, 4. Auguſt, abends 8 Uhr: Beichte. —
Sonn=
tag, 5. Auguſt, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarrer Waldeck. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
— Ev. Sonntagsverein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. —
Don=
nerstag: Die Betſtunde fällt aus.
Luth. Gottesdienſt (Selbſtändige evang, luth. Kirche). Am 9.
Sonntag n. Trin., 5. Auguſt im „Feierabend”, Stiftsſtraße 51, 10 Uhr:
Abendmahlsgottesdienſt. Beichte: ½10 Uhr. Pfarrverwalter Lucius
Stadtmifſion (ühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
— Nachm. 330 Uhr: Miſſionsſtunde. Miſſionar Nottmann. Bericht
über das Miſſionsfeſt in Baſel. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſions=
arbeitsſtunden. — Abends 8,30 Uhr: Kriegerdankbund. — Dienstag,
nachm. 4 Uhr:: Frauenbibelſtunde. — Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=
Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gem. Chor. — Donnerstag,
abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. — Freitag, abends
8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. Prediger
Semmel.
Jugendbund für E. C (Mühlſtr. 24). Sonntag, nachm. 2.30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — 4,30 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für Mädchen. — Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis. — Mittwoch,
abends 8,15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. — Donnerstag,
abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für funge Männer.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 6. Auguſt, abends 8,30
Uhr, im Feierabend, Stiftſtraße 51: Bibelſtunde.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanteriekaſerne, Hof links.) Sonntag, 5. Auguſt: Beteiligung am
Be=
girksturnfeſt in Groß=Auheim. — Montag, 6. Auguſt, abends 8,30 Uhr:
Jung=C (Bibelſtunde). — Dienstag, 7. Auguſt, abends 8,30 Uhr:
Jahres=
hauptverſammlung. — Mittwoch, 8. Auguſt, abends 8.30 Uhr: Jung=
mimnerbibelſtunde. — Donnerstag, 9. Auguft, abends 830 Uhr: Pory
nenchor. — Freitag, 10. Auguſt, abends 8,30 Uhr: Turnen (
Ludws=
oberrealſchule). — Samstag, 11. Auguſt, abends 8,3 0Uhr: Poſaunencku
Die Chriſtengemeinſchaft. Sonntag, 5. Auguſt, vorm. 7.30 U.n
Menſchenweihehandlung. — (Während den Sommermonaten wer io
die Gottesdienſte vorübergehend in einem Privathaus gefeiert. Näher==
Hügelſtraße 29 I.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße
Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt; 11 Uhr: Sonntagsſchule; nac,
4 Uhr: Predigt; abends 8 Uhr: Jugendſtunde. — Mittwoch, 8. Anu
abends 8,15 Uhr: Bibel= und Gebetsſtnde. Wir laden jedermsu
herzlichſt ein.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtraße 44. Sonntag, 5. A—g
morgens 10 Uhr: Predigt; 11 Uhr: Kindergottesdienſt; abends 8 Unf
Predigt. — Montag: Jugendverein. Bericht mit Bildern über
Freizeit in Loffenau von W. Gebhardt. — Dienstag: Singſtunde
den gemiſchten Chor. — Mittwoch: Frauenmiſſionsverein. — Daß
nerstag: „Bibelſtunde. Jedermann iſt dazu herzlich eingeladn
Prediger Sauer.
Die Heilsarmee hat in ihrem Saale (Schulzengaſſe 3) folge-v
Verſammlungen: Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Heiligungsverſammlu-
abends 8.15 Uhr: Werkeabend, verbunden mit Abſchiedsverſammlun
zweier Kandidaten. — Montag, abends 8.15 Uhr: Heimbundwerr
abend. — Dienstag, abends 8.15 Uhr, Soldatenwerbeabend. — MM
woch, vorm. 9 Uhr: Kinder=Ausflug nach dem Frankenſtein. — Den
nerstag, abends 8.15 Uhr: Kandidatenwerbeabend. — Freitag, abe d
8.15 Uhr: Arbeiter= und Trinkerwerbeabend. Jedermann berzlich en
geladen.
Chriſtliche Verſammlung (Zimmerſtraße 4). Sonntag, vormittc
11,15 Uhr: Sonntagsſchule: nachm. 4,30 Uhr: Wortverkündigung; M-u /
woch, abends 8,15 Uhr: Gebetſtunde; Freitag, abends 8,15 Uhr: Wrn
betrachtung. Jeder herzlich eingeladen.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt Mollerſtraße 40). Sonntag, 7.
5. Auguſt, vorm. 9,30 Uhr: Andacht. Nachm. 3,30 Uhr: Jugendburr)
Abends 8,30 Uhr: Evangeliſation. — Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Bikk)
ſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Chriſtlich wiffenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Socie-!
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntty
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8,15 Ur
Auswärtige Kirchen.
Evang. Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, 5. Auguſt, 8,45 UEh.
Chriſtenlehre der Mädchen. 9,30 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr:
Kind=
gottesdienſt. — Montag, 8,30 Uhr: Mädchenvereinigung. — Diensto0,
8,30 Uhr: Frauenverein. — Mittwoch, 8,30 Uhr: Kirchengeſangvere:
— Freitag, 8,30 Uhr: Wartburgverein.
Evang. Gemeinde Traifa. Vorm. 9,30 Uhr: Waldgottesdienſt n
alten Steinbruch; anſchließend Chriſtenlehre. (Bei ungünſtiger Witterm,
im Rathausſaal.) — Dienstag: E. J.G. Mädchenabend. — Mittwooi
E.J. G. Jungenabend. — Donnerstag: Aelterenkreis.
Evang. Gemeinde Nieder=Namſtadt. Sonntag, 5. Auguſt, vor
9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt; vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. — Mw
tag: Jugendvereinigung. — Mittwoch: Jungmädchenverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. 9. Sonntag nach Trin., 5. Augsu
Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt; vorm. 11 Uhr: Kindeu
gottesdienſt; abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch: Jugendbur=
Wartbuvg. — Donnerstag: Jungmädchenverein.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauen (Klappacherſtraße). 5. Auguſt. Portiunkula=Abla=
Vor Sonn= und Feiertagen: Nachmittags von 5—7 und abends von
Uhr an Beichtgelegenheit. An Sonn= und Feiertagen: Vormittags b.”
6 Uhr an Gelegenheit zur hl. Beichte; 7 Uhr: Frühmeſſe. Vor und
der hl. Meſſe Austeilung der hl. Kommunion. Generalkommunion de.
Marianiſchen Männerkongregation; 9,30 Uhr: Hochamt mit Predige
Vorher Austeilung der hl. Kommunion; nachm. 2 Uhr: Chriſtenlehrr
2,30 Uhr: Andacht. Werktagsmeſſe: 7 Uhr.
Martimskapelle (Herdweg). An allen Sonn= und Feiertagen, 8 U
hl. Meſſe mit Predigt. Vorher Beichtgelegenheit. Vor und in der A.
Meſſe Austeilung der hl. Kommunion.
In der Liebfrauen=Unterkirche kann von Samstag mittags 12 Urß
an bis Sonntag abend bei jedem Kirchenbeſuche der Portiunkula=Abla)
gewonnen werden, der auch den armen Seelen zuwendbar iſt. W
dingungen ſind: Empfang der hl. Sakramente und wenigſtens 6 Vat*
unſer mit Ehre ſei dem Vater nach Meinung des hl. Vaters.
1N
Doch
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mterirtdiſche”
dähnte.
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Nummer 215
Das Spiel mit dem Tode.
Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.
Erſt als er in den Schatten des Waldes eintauchte, ward es
ſin wenig kühler.
Er lenkte den Wagen zu einer kleinen Lichtung hinauf und
warf ſich hier tiefaufatmend in das dichte Blaubeerkraut.
Dann lag er Stunde um Stunde und ſchaute in die blaue
Areite der Landſchaft hinaus, die mit ihren reifenden Feldern und
Aäeſen in einem wundervollen Rhythmus zu der lichten Ferne
S Neudietersdorfer Sees hinüberſchwang.
Ringsum die große Stille des Waldes, tief geheimnisvoll;
inr zuweilen ein Singen in den Halmen, ein Zirpen am Boden,
uff ſichtbare Rufe über den Feldern und fernes Wagenrollen auf
ar Chauſſee.
Und aus dem laſtenden Schweigen der harzduftenden
Ein=
arnkeit wuchs auf einmal ein grauenhaftes Gefühl in ihm auf,
vde wenn hinter ihm unter den ragenden Buchenſtämmen in
un=
ittlicher Drohung das Schickſal ſchweigend wartete.
Und eine mahnende Stimme flüſterte ganz nahe und leiſe
ſeinem Ohr:
„Was willſt du tun? Noch iſt es Zeit zur Umkehr! Du kannſt
ſar Vergeltung nicht entgehen. Das iſt ein ewiges Geſetz, ſtärker
1I8 alles, was auf der Erde beſteht.”
In einem jähen Erſchrecken hob er den Kopf und laufichte
n die Weite.
Doch nun war alles wieder ſtumm, und er hörte nichts als
ſan Schlag ſeines eigenen Herzens, der wie das Hämmern einer
in terirdiſchen Maſchine bis zu ſeinem Kopf ſtampfend
heraus=
ſöhnte.
Es dunkelte bereits, als Kurt von der Dorfſtraße auf den
Eſhloßhof einbog und das Auto zur Garage hinüberfuhr.
Der Mond trat in dieſem Augenblick groß und klar über den
Htpfelſaum des Parkes und wob einen flimmernden Mantel um
die düſtere Faſſade des alten Schloſſes, das ſich mit ſeinen
ſchwer=
prichtigen Formen wie eine dunkle, drohende Maſſe in das tiefe
ſachtblau des Himmels hineinzeichnete.
Die Gartenterraſſe lag in ſchweigender Finſternis.
Nur im Muſikſalon brannte Licht und verlorene Akkorde
klag=
em und jauchzten über die geſpenſtiſchen Steinkaskaden und
form=
em ſich, allmählich immer machvoller ſchwellend, zu
himmelan=
tvebenden Terzen.
Sibylle ſpielte „Jſoldes Liebestod”
Samstag, den 4. Auguſf 1928
Sekundenlang ſchloß Kurt wie gebannt die Augen und lehnte
die Stirn gegen den kalten Stein eines Mauervorſprunges.
So hatte auch er einſt geliebt und ſich ſelber geliebt gewähnt
im Taumel einer ſinnloſen Leidenſchaft.
Und was war das Ende geweſen?
Mit einer müden Bewegung hob er das Geſicht gegen den
weißen Mond.
All ſein Glück und ſeine Hoffnungsloſigkeit ſtanden auf
ein=
mal wieder vor ſeiner Seele.
Seine Ehre, ſein aufrechtes Menſchentum, die letzte Achtung
vor ſich ſelbſt hatte er dahingegeben um jene Liebe.
Er glaubte ſich in der Verzweiflung des Augenblicks bis auf
den Grund ſeines Herzens verachten zu müſſen.
Und er wußte doch wieder, daß dies felig=unſelige Gefühl
ſtärker war als alle Vernunft und erſt mit ſeinem letzten
Atem=
zug erlöſchen würde gleich dem herzaufpeitſchenden Todesjauchzen
des hohen Liedes der Liebe, das jetzt in den gewaltigen
Arpeg=
gien des Nachſpiels langſam dahinſtarb.
Dann ſaß er am Schreibtiſch ſeines Arbeitszimmers, von
einer tiefen, ſchmerzlichen Sehnſucht erfüllt.
Durch das weit offene Fenſter wehte der ſüße Duft von
tau=
ſend ſchlafenden Roſen herein. Das Mondlicht lag wie ein
ſei=
denes Schleiertuch über den einſamen Gartenwegen.
So ſtill und friedvoll war die Nacht, und doch für ihn ein
Chaos bang geheimnisvoller, quälender Rätſelfragen.
In dieſem Augenblick ſchlug ein leiſes Geräuſch von
Schrit=
ten an ſein Ohr.
Der feine Lichtblitz einer elektriſchen Taſchenlampe zuckte
zwi=
ſchen den Roſenbüſchen auf.
„Herr Baron,” fragte eine Stimme durch das ſchweigende
Dunkel, „darf ich vielleicht noch für ein paar Augenblicke bei
Ihnen eintreten?”
Mit einem jähen Ruck ſchreckte Kurt aus ſeinem Sinnen auf
und wandte ſich näher zum Fenſter.
„Bitte ſehr, Herr Ralff, ich ſtehe ganz zu Ihrer Verfügung!“
Ein raſches Türenklappen.
Der Maler trat ein.
„Verzeihen Sie dieſen unerwarteten Ueberfall!” ſagte er nach
der erſten Begrüßung. „Aber ich muß Sie in einer dringenden
Angelegenheit heute nacht unbedingt noch einmal ſprechen.”
Kurt verneigte ſich ſtumm. Ein ſeltſames Gefühl der
Un=
entrinnbarkeit alles Schickſals legte ſich auf einmal wie eine
Ket=
tenlaſt auf ſeine Glieder.
„Wollen Sie Platz nehmen?” bat er dann mit leiſe
verſchlei=
erter Stimme. „Hier ſind Zigarren und Zigaretten.”
Seite 13
„Ich danke”, wehrte Walter ab. „Wenn es Sie nicht ſtört,
bleibe ich bei meiner altgewohnten Shagpfeife.”
„Ich will nicht lange hinter dem Berge halten”, nahm er
dann nach einer Pauſe wieder das Wort. „Denn die Sache, die
mich zu Ihnen geführt hat, duldet keinen Aufſchub. Würden Sie
wohl die Freundlichkeit haben, mir zunächſt einige Fragen zu
be=
antworten?”
„Soweit es in meiner Macht liegt, gern!“
„Sie beabſichtigen, morgen abend nach London zu reiſen, um
dort mit der Baronin von Rhaden die Ehe nach engliſchem Recht
einzugehen?”
Kurt ſchaute ruhig durch den feinen Rauch ſeiner Zigarette.
„Ich wüßte nicht, welches Intereſſe ein Fernſtehender an
dieſer Abſicht haben könnte.”
„Davon ſpäter, Herr Baron. Ich möchte Sie vorläufig nur
darauf aufmerkſam machen, daß dieſe Reiſe eigentlich ihren Sinn
für Sie verloren hat, ſeitdem Sie ein gewiſſes Teſtament, oder
ſagen wir es gleich offen heraus, das Teſtament des Barons Leo
von Rhaden nicht mehr beſitzen!“
Aus weiten Augen ſtarrte Kurt ſeinem nächtlichen Beſucher
ins Geſicht.
„Was wiſſen Sie von dieſem Teſtament?”
„Ungefähr alles, Herr Baron! Ich kenne ſeine Geſchichte bis
auf einen Punkt, über den ich mir von Ihnen ſofort Auskunft
erbitten werde. Um Sie übrigens über den Verbleib des
Doku=
ments nicht länger im Unklaren zu laſſen, möchte ich bemerken,
daß es ſich in einem ſicheren Gewahrſam befindet und Fräulein
Lor= von Rhaden ſchon in allernächſter Zeit ihre Anſprüche auf
die Erbſchaft ihres Onkels geltend machen wird. Daß damit die
Rolle der Frau Sibylle von Rhaden und auch die Ihrige in
Neu=
dietersdorf ausgeſpielt iſt, bedarf wohl keiner weiteren
Aus=
führungen."
Ein Schweigen entſtand und richtete ſich wie eine Wand
zwi=
ſchen den beiden Männern auf.
Kurt lehnte unbeweglich in ſeinem Stuhl.
Aller Selbſtbeherrſchung ungeachtet, drohte ihn für
Augen=
blicke die kühle Beſinnung zu verlaſſen.
„Wie ſind Sie eigentlich in den Beſitz des Teſtamentes
ge=
langt?” fragte er endlich faſt gedankenlos, nur um überhaupt
etwas zu ſagen.
Ein ganz leiſes, ironiſches Lächeln ſpielte um Walters Lippen.
„Darf ich vielleicht Ihre Frage mit einer Gegenfrage
beant=
worten? Wie ſind Sie ſelbſt zu dieſem Dokument gekommen?
Ich glaube, daß die Beantwortung meiner Frage für den
Fort=
gang unſerer Unterhaltung ungleich wichtiger iſt.”
(Fortſetzung folgt.)
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