Einzelnummer 10 Pfennige
Ter
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 213
Donnerstag, den 2. Auguſt 1928. 191. Jehrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfg.
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Rellame=
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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auffräge und Teiſfung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Derfcangsrändfe i Sasſtäwien
Por dem Reichsbahngericht.
Die Reichsbahn unter der Daweslaſt.
Kritiſche Lage.
Bedenkliche Verſchlimmerung im Befinden
von Stephan Raditſch.
EP. Belgrad, 1. Auguſt.
ſcenkliche Verſchlimmerung im Befinden von Stephan Raditſch
vmrbreitet. Das Fieber ſei geſtiegen und der Patient habe die erklärung abgeben.
vmgangene Nacht ſehr unruhig verbracht. — Die für heute
ge=
blrante Beſprechung zwiſchen Raditſch und Pribitſchewitſch über
die Tagesordnung des am Mittwoch in Agram
zuſammentreten=
dim kroatiſchen Gegenparlaments der Bäuerlich=Demokratiſchen
ſtoalition mußte unterbleiben. Die Mitglieder der Bäuerlich=
2emokratiſchen Koalition ſetzten in Agram ihre Beratungen fort
u d faßten eine Anzahl Beſchlüſſe, die der Haupttagung der
ſtoglition im Agramer Gebäude des alten koatiſchen Landtages
vargelegt werden ſollen. In Belgrad verfolgt man die politiſchen
Erreigniſſe mit geſpanntem Intereſſe.
Peas Verhältnis zwiſchen Serben und Krogten.
Belgrad, 1. Auguſt.
Wie die „Prawda” aus Agram meldet, haben einige
An=
hunger von Stefan Raditſch unter der kroatiſchen Bevölkerung
eine Bewegung gegen die Leiſtung von Steuern und ſonſtigen
ſtüratlichen Abgaben in die Wege geleitet. In Regierungskreiſen
hrrrſcht noch immer über die Erklärung Raditſchs, daß ein
Zu=
ſamnmenleben zwiſchen Serben und Kroaten in einem Staate
un=
möglich ſei und daß die Kroaten die Perſonalunion forderten,
hoße Erregung, wenngleich die Meinung hierüber ſehr geteilt iſt.
Ajährend eine ſolche Löſung des ſerbiſch=kroatiſchen Konfliktes
umn der Mehrzahl allerdings als unmöglich bezeichnet und
be=
anit wird, daß die ſerbiſche Regierung hierzu niemals ihre
Zu=
tunmung geben werde, werden andererſeits auch Stimmen laut,
dis einer ſogenannten „Amputation” das Wort reden, d. h. daß
ſih die Serben von einem kleinen Teil Kroatiens, das von einer
eln kroatiſchen Bevölkerung bewohnt iſt, als völlig desintereſſiert
mennen könnten.
Das Agramer Gegenparlament.
EP. Agram, 1. Auguſt.
Heute vormittag wurde das ſogenannte kroatiſche
Gegen=
varlament der bäuerlich=demokratiſchen Koalition freierlichſt
er=
öffnet. Die Stadt hatte faſt durchweg Flaggenſchmuck angelegt.
Alle Geſchäfte blieben geſchloſſen. In den Straßen, durch die ſich
die Abgeordneten der bäuerlich=demokratiſchen Koalition zum
Gebäude des ehemaligen Kroatiſchen Landtages begaben, hatte
ſiüc eine große Menſchenmenge angeſammelt, die den
Abgeord=
nuten begeiſterte Kundgebungen darbrachten. An der Sitzung
nähmen 78 Abgeordnete der Koalition teil.
Um ½12 Uhr eröffnete Pribitſchewitſch die Tagung. Er hielt
einie große Rede, in der er vor allem der Verdienſte Stephan
Rarditſchs um das kroatiſche Volk gedachte. Pribitſchewitſch brachte
einen Beſchlußantrag ein, der von der Verſammlung einſtimmig
niegenommen wurde. In dieſer Reſolution wird darauf
hinge=
w eſen, daß die bäuerlich=demokratiſche Koalition am 10.
Novem=
him 1927 zu dem Zweck gegründet wurde, im Wege des legalen
varlamentariſchen Kampfes die Gleichheit und Gleichberechtigung
Kuroatiens und der übrigen ſogenannten „jenſeitigen” (d. h. nicht
ſelobiſchen) Gebiete mit Serbien zu erwirken. Das Belgrader
Sſoſtem der ſerbiſchen Hegemonie nahm darauf ſeine Zuflucht zu
demn Verbrechen des 20. Juni, um den Erfolg des geſetzlichen
Krampfes der bäuerlich=demokratiſchen Koalition zu verhindern.
2ne erſte Folge der Ermordung der kroatiſchen Abgeordneten in
der Skupſchtina war, daß die Koalition das Belgrader Parlament
verließ, um die Beziehungen zu den Parteien, die die ſerbiſche
5egemonie in der Skupſchtina ausüben, abzubrechen. Entgegen
demn Vorſchlag der Koalition, eine neutrale Regierung zu bilden,
warde aber eine hegemoniſtiſche Regievung der ſerbifchen
Par=
tei en mit den Geſchäften betraut, die in der Skupſchtina die Arbeit
fortzuſetzen und Geſetze zu beſchließen beabſichtigte, die auch das
lroatiſche Volk binden ſollten, obwohl deſſen Vertrauensmänner
in dieſem Belgrader Rumpfparlament nicht vertreten ſind. Die
Lgung der bäuerlich=demokratiſchen Koalition ſtellt daher feſt,
da ß das Rumpfparlament in Belgrad keine Vollmacht beſitzt, um
Beſchlüſſe zu faſſen, die für das ganze Land gelten würden. Alle
Beeſchlüſſe werden für das Volk in den Gebieten außerhalb
Alt=
ſeisbiens als nicht bindend erklärt. Die letzten Ereigniſſe, ſo heißt
et, in dem Beſchlußantrag weiter, haben im Volksbewußtſein das
ertrauen in das beſtehende Staatsſyſtem erſchüttert, weshalb die
däruenlich=demokratiſche Koalition nunmehr den Kampf um eine
nrue und beſſere Staatsverfaſſung mit allen Mitteln aufzunehmen
bſiſchließt. Alle politiſchen Parteien und Grupen außerkalb
Alt=
ſeisbiens werden aufgefordert, ſich dieſer Aktion anzuſchließen.
Aögeſehen von einigen kleinen Straßenkundgebungen wurde die
Ordnung in Agram während des ganzen Tages nirgends geſtört.
Arauer=Sitzung des ſüdſlawiſchen Parlaments.
EP. Belgrad, 1. Auguſt.
Nach vierzigtägiger Pauſe hat heute das jugoſlawiſche
Par=
lannent ſeine Arbeiten wieder aufgenommen. Zu der
Eröffnungs=
ſitzung waren nur die Abgeordneten der vier Regierungsparteien
enſſchienen; die geſamte Oppoſition blieb der Sitzung fern, und
zuear nicht nur der Bäuerlich=Demokratiſche Block, ſondern auch
diee Serbiſche Agrarpartei und der Deutſche Abgeordnetenklub.
Die Serbiſche Agrarpartei beſchloß erſt kurz vor Beginn der
Sätzung ihr Fernbleiben zum Zeichen des Proteſtes gegen den
Abgeordnetenmord vom 20. Juni, deſſen Verantwortung, wie die
Aartei in einem Communiqus erklärt, vor allem auf die
Regie=
tung und den Skupſchtinapräſidenten Peritſch falle. Die Eröff=
nungsſitzung dauerte nur 15 Minuten. Zu Beginn wurde das
königliche Dekret über die Ernennung der neuen Regierung
ver=
leſen. Darauf hielt Skupſchtinapräſident Peritſch eine kurze
Ge=
denkrede auf die ermordeten Abgeordneten Paul Raditſch und
Dr. Baſaritſchek, in der er die Entrüſtung und das Entſetzen
aller Patrioten über das Verbrechen zum Ausdruck brachte und
ſicherte. Die Rede wurde von den Abgeordneten ſtehend an=
In Belgrad waren geſtern alarmierende Gerüchte über eine gehört. Darauf wurde die Sitzung zum Zeichen der Trauer
ge=
ſchloſſen. Morgen vormittag wird Dr. Koroſchetz die Regierungs= für die Entſcheidung maßgebenden Verhältniſſe hat dieſer An=
Schießerei in Sofia.
EP. Sofia, 1. Auguſt.
Geſtern nachmittag drangen in ein Kaffeehaus, das als
Aufenthalt der Mazedonier bekannt iſt, zwei Männer, angeblich
die Mörder Protogeroffs, ein und begannen auf den Kaffeehaus= Reichsregierung hatte ſich zudem bereit erklärt, in Verhandlungen
beſitzer zu ſchießen. Die Gäſte erwiderten das Feuer, bis die
Polizei einſchritt und die Angreifer verhaftete. Die Namen der
Verhafteten werden noch geheim gehalten, doch ſteht feſt, daß
einer von ihnen wegen eines Mordes bereits zum Tode verurteilt
worden war. Die Schießerei forderte keine Opfer.
Derpolniſch=litauiſche Streitfal
Ein deutſcher Schritt in Warſchau.
Berlin, 1. Auguſt.
Der deutſche Geſandte in Kowno hat, wie bereits gemeldet,
im Auftrag der Reichsregierung in mehreren Unterhaltungen mit
Woldemaras einen Gedankenaustauſch über den gegenwärtigen
Stand der polniſch=litauiſchen Verhandlungen gehabt, und eine
ähnliche Demarche iſt geſtern in Berlin gegenüber Polen erfolgt
in dem Beſtreben, den litauiſch=polniſchen Konflikt nicht zu einer
ernſten Angelegenheit auswachſen zu laſſen.
* Die Bemühungen Deutſchlands, Litauen zu bewegen, von
ſich aus alles zu unterlaſſen, was zu einer Verſchärfung des
litauiſch=polniſchen Konflikts beitragen könnte, haben
ſeltſamer=
weiſe in der ausländiſchen Preſſe, aber auch in der litauiſchen waltungsrat der Reichsbahn im Hinblick auf die Aufnahme ſeines
ſelbſt, ein unfreundliches Echo gefunden. Es wird immer wieder
mit der Behauptung manövriert, daß die Reichsregierung einen
polniſchen Außenpolitik geſtellt habe. Demgegenüber wird von beigetragen, daß heute ein Herantreten an den Kapitalmarkt als
zuſtändiger Stelle noch einmal darauf hingewieſen, daß Deutſch= dem einzig verbleibenden, tragbaren Ausweg aus der
Finanz=
land weder einen unzuläſſigen Druck ausgeübt hat, noch einſeitig
vorgegangen iſt. Erſt in dieſen Tagen iſt der polniſche Geſandte
in Berlin darauf aufmerkſam gemacht worden, daß es nach
deut=
ſcher Auffaſſung für beide Teile das beſte wäre, wenn ſie ſich an
die Vorſchläge des Völkerbundsrates vom vorigen Jahre hielten
und auf der bevorſtehenden Königsberger Konferenz verſuchten,
einen Ausgleich herbeizuführen. Sollte das nicht gelingen, dann
wäre immer noch der Völkerbundsrat da, den man im Herbſt
aufs neue anrufen könnte.
Die Lage in Oſteuropa iſt allerdings außerordentlich
bedroh=
lich. Für die Mitte des Monats iſt in Wilna eine militäriſche
Kundgebung durch Polen vorgeſehen, die in Litauen bereits auch
böſes Blut verurſacht hat. Nach Anſicht jener Kreiſe, die ſich
bemühen, den Konfliktsſtoff in Oſteuropa aus der Welt zu
ſchaf=
von Gerüchten und durch Tendenzmeldungen die Atmoſphäre zu
vergiften und fenen Kräften Hilfeſtellung zu leiſten, die auf eine
bewaffnete Auseinanderſetzung hinarbeiten. Man würde gut tun,
allen Senſationsmeldungen, mögen ſie ſich auf Litauen oder
ſind, und weil zum anderen die Alarmmeldungen des Vorjahres
über einen unmittelbaren Ausbruch eines litauiſch=polniſchen
herausſtellten. Es iſt auch nicht ein Fall den diplomatiſchen Ver= digen, aber unter Beteiligung des Generalagenten für die
Repa=
tretern, die von Kowno und Warſchau aus an die Demarkations= rationen ſtehenden Inſtitut geworden iſt. In der lebhaften
linie geſchickt wurden, bekannt geworden, der ſich mit den Sen= Debatte, die ſich an die Eiſenbahnkataſtrophen von Siegelsdorf
ſationen gedeckt hätte. Wir geben uns der Erwartung hin, daß
es allen Mächten, die ſich bisher ſchon um die Aufrechterhaltung Bahn” charakteriſiert worden. Wenn dieſe Bezeichnung auch nicht
eine Entſpannung herbeizuführen.
Die polniſch=litauiſchen Verhandlungen.
Warſchau, 1. Auguſt.
polniſch=litauiſchen Konferenz iſt noch nicht feſtgeſetzt. Es iſt erhöhung eingeſetzt hat, kann unter dieſen Umſtänden kaum er=
Ratstagung in Genf abzuhalten.
Polniſche Atarm=Nachrichten.
bringt auch heute eine Reihe von aus Wilna ſtammenden
Alarm=
meldungen über litauiſche Truppenverſchiebungen und Verſtär= gen einer Tariferhöhung für die geſamte deutſche Wirtſchaft
voll=
kungen der litauiſchen Truppen längs, der polniſch=litauiſchen
Grenze. So ſeien im Abſchnitt von Druſkeniki litauiſche Pioniere
eingetroffen, um dort längs der Grenze Unterſtände und
Stacheldrahthinderniſſe zu errichten. Bei Niemenezyna ſollen die tung die Betriebsſicherheit der Reichsbahn ungünſtig beeinflußt
polniſche Grenzzeichen verrückt haben, um einen längs der Grenze erklärt, daß der Verwaltungsrat der Reichsbahn einſchließlich
auf polniſchem Gebiet laufenden Weg benutzen zu können.
„ Nach der Bildung der neuen Regierung war es um den
Tariferhöhungsantrag der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft ſtill
geworden, weil andere Intereſſen und Sorgen die Oeffentlichkeit
in Anſpruch nahmen. Die alte Regierung hatte den Antrag der
Reichsbahn abgelehnt, und auch die neue Regierung konnte nicht
anders handeln. Auch ſie hat aus den Unterlagen der
Reichs=
die Familien der Ermordeten des Beileids der Skupſchtina ver= bahngeſellſchaft nicht die Ueberzeugung gewinnen können, daß die
beantragte Erhöhung der Perſonen= und Gütertarife ſich bereits
jetzt als unumgänglich notwendig erweiſt. Die Entwicklung der
ſicht der Reichsregierung, was die bisher abgelaufenen Monate
anbelangt, Recht gegeben; es beſteht kein hinreichender Grund
für die Annahme, daß die in den erſten fünf Monaten des
Jah=
res erzielten Mehreinnahmen von 85 Millionen gegenüber 1927
durch Mindereinnahmen für die reſtlichen Monate des Jahres
ganz oder zum größeren Teile wieder aufgezehrt werden. Die
mit der Reichsbahngeſellſchaft betreffs Sicherung einer weiteren
Hereinnahme ſtärkerer Kapitalmittel zu treten. Inzwiſchen hat
jedoch die Reichsbahngeſellſchaft, da ſie ſeinerzeit die
Tarif=
erhöhung als brennend notwendig hingeſtellt hatte und
wieder=
holt Gelegenheit genommen hat, ihren Antrag gegenüber den
wirtſchaftlich berechtigten Kritiken der Oeffentlichkeit
nachdrück=
lichſt zu verteidigen, ſelbſt eine baldige Entſcheidung für nötig
erklärt; ſie iſt den Weg gegangen, der ihr auf Grund des
Eiſen=
bahngeſetzes vor der Appellation an den Haager Internationalen
Schiedsgerichtshof zuſteht, indem in dieſen Tagen die Anrufung
des Reichsbahngerichts ſeitens der Reichsbahn erfolgen ſoll. Die
Reichsregierung hat gegen dieſen Schritt keine Bedenken erhoben,
ſondern im Gegenteil ihr Einverſtändnis zum Ausdruck gebracht,
daß die beſtehenden Meinungsverſchiedenheiten über die
Notwen=
digkeit bzw. das Ausmaß einer Tariferhöhung ohne weitere
Ver=
handlungen jetzt dem Reichsbahngericht unterbreiten werden, das
innerhalb eines Zeitraumes von drei Monaten endgültig
ent=
ſcheiden ſoll.
„Leider iſt es nicht möglich, die Frage, ob eine Tariferhöhung
der Reichsbahn notwendig iſt, auf dem einzig beſten Wege zu
entſcheiden, nämlich dem der Konkurrenz, da die Reichsbahn ein
wirtſchaftliches Unternehmen mit monopoliſtiſchem Charakter iſt
und infolgedeſſen die Preiſe beſtimmen kann. Der Oeffentlichkeit
ſteht gegen dieſes Preisdiktat das Einſpruchsrecht durch den
Mund der Reichsregierung zu. Die deutſche Wirtſchaft und die
Oeffentlichkeit haben bisher die Hoffnung gehabt, daß der Ver=
Tariferhöhungsantrages, ſchließlich auch im Intereſſe der
Reichs=
bahn ſelbſt, auf dieſen verzichten würde. Die Reichsbahn hat
Druck auf Kowno ausgeübt und ſich damit in den Dienſt der aber ſelbſt durch ihr Feſthalten an der Tariferhöhung mit dazu
kalamität nicht mehr möglich iſt. Zu Verhandlungen zwiſchen
Regierung und Reichsbahn, die von der Regierung in Ausſicht
geſtellt waren, und als deren Gegenſtand man ſich kaum etwas
anderes als die Erleichterungsmöglichkeiten der Begebung einer
Anleihe vorſtellen konnte, iſt es anſcheinend nicht gekommen.
So=
mit iſt während der kurzen Kampfpauſe in dem Streit um die
Tariferhöhung, in dem ſich zwei ungleiche Parteien — die
Reichs=
bahn iſt zugleich Fachmann und Sachverſtändiger —
gegenüber=
ſtehen, eine neue Phaſe durch die Einſetzung des
Reichsbahn=
gerichts eingetreten, die vor allem in wirtſchafts= und
verkehrs=
politiſcher Hinſicht ſtärkſte Beachtung verdient.
Es iſt in letzter Zeit ſehr viel über das deutſche
Verkehrs=
inſtitut geſchrieben worden, jedoch laſſen alle dieſe Darlegungen
bei einer gewiſſen Einſeitigkeit die Erörterung der wirtſchaftlichen
fen, wäre aber nichts verfehlter, als jetzt durch die Aufbauſchung bzw. verkehrspolitiſchen, prinzipiellen Seite des ganzen Problems
vermiſſen. Der Verkehr berührt nicht nur unmittelbar unſere
innere wirtſchaftliche Geſtaltung; Verkehrspolitik greift heute auch
in die außenpolitiſchen Probleme der Wirtſchaft ein, da alle
zoll=
politiſchen Abmachungen, alle Vereinbarungen über den inter=
Polen beziehen, ſchon deswegen mit der gebotenen Vorſicht gegen= nationalen Handelsverkehr von ihrer Tendenz weſentlich
abhän=
überzutreten, weil ſie einmal vorläufig nicht nachzukontrollieren gig ſind. In dieſem Zuſammenhange muß in erſter Linie betont
werden, daß die deutſche Reichsverkehrspolitik einem Zwange
unterliegt, inſofern, als ihr wichtigſtes Objekt, die Reichsbahn,
Krieges ſich bei genauer Unterſuchung als völlig grundlos auf Grund der Dawes=Vereinbarungen zu einem zwar ſelbſtän=
und München ſchloß, iſt die Deutſche Reichsbahn als „
Dawes=
des Friedenszuſtandes im Oſten bemüht haben, gelingen wird, ganz richtig iſt, ſo kommt in ihr immerhin die ſcharfe Kritik zum
Ausdruck, die die deutſche Oeffentlichkeit an dem heutigen
Reichs=
bahnſyſtem üben muß. Die Reichsbahn iſt zwar Hauptträgerin
von Reparationslaſten und trotzdem Eigentum des Reichs
geblie=
ben, aber ſie iſt nicht mehr wie früher ein gemeinnütziges, den
Intereſſen der Wirtſchaft dienendes Inſtitut, das in erſter Linie
Die polniſche Regierung wird in den nächſten Tagen der dem Handel und dem Verkehr dienen ſoll, ſondern ein
Geſchäfts=
litauiſchen Regierung eine Note in Sachen der polniſch=litauiſchen unternehmen für die Reparationsgläubiger geworden. Die Rolle
Verhandlungen überſenden. Zeitpunkt und Ort der kommenden des Reparationsagenten Parker Gilbert, der ſich für die
Tariſ=
wahrſcheinlich, daß in der polniſchen Note der Vorſchlag gemacht ſtaunen, weil für ihn die Möglichkeit und Sicherſtellung der
Be=
werden wird, die polniſch=litauiſche Konferenz knapp, vor der friedigung ſeiner Reparationsanſprüche an die Reichsbahn
rich=
tunggebend iſt. Befremdlich an dem Verhalten Parker Gilberts
bleibt nur die Tatſache, daß er, obwohl er auf Grund ſeiner
poli=
tiſchen und wirtſchaftlichen Stellung tiefen Einblick in die
wirt=
ſchaftlichen Verhältniſſe Deutſchlands hat, eine Erhöhung der
Das Organ der radikalen Pilſudſki=Anhänger „Glos Prawda‟. Eiſenbahntarife in dem vorgeſchlagenen Ausmaße als für die
Wirtſchaft tragbar hält und dabei anſcheinend die ſchweren
Fol=
ommen überſieht. Es wäre bei einer Kritik des
Reichsbahn=
ſyſtems allerdings verfehlt, zu behaupten, daß die
Reparations=
belaſtung und der ausländiſche Einfluß in der Reichsbahnverwal=
Litauer angeblich auf einer längeren Strecke während der Nacht habe. Der Generaldirektor der Reichsbahn hat demgegenüber
ſeiner ausländiſchen Mitglieder, die größtenteils verſtändnisvolle
Seite 2
Donnerstag, den 2. Auguſt 1928
Nummer 213
alte Eiſenbahner ſind, alle finanziellen Anforderungen, die im
Intereſſe der Betriebsſicherheit geſtellt wurden, ohne
Schwierig=
keiten bewilligt hat. Die Reichsbahnverwaltung hätte
ſelbſtver=
ſtändlich die Sicherheit unter Umſtänden der Schnelligkeit des
Verkehrs vorgezogen. Aber das eine bleibt beſtehen, daß die
Reichsbahn unter dem Druck der Reparationslaſt, die 20 Prozent
ihrer Roheinnahmen ausmacht, in finanzieller Hinſicht
bewe=
gungsunfähig iſt und eine wordnete Anleihewirtſchaft nicht
be=
treiben kann, die allein für die Beſtreitung der Neuanlagen der
Eiſenbahn in Frage kommt. Dieſer Druck ſoll beſeitigt werden
durch eine Erhöhung der Tarife, d. h. mit anderen Worten: ſeine
Wirkſamkeit wird zum Schaden des Ganzen auf die
Allgemein=
heit, auf die deutſche Wirtſchaft übertragen.
Der Kampf um die Geſtaltung der Eiſenbahntarife wird
nun=
mehr vor das Forum des Reichsbahngerichts gebracht, welches
trotz ſeiner rein deutſchen Zuſammenſetzung doch ein Organ des
Dawesplans iſt. Ob die Reichsregierung damit recht getan hat,
ihr Einverſtändnis zur Anrufung des Reichsbahngerichts zu
geben, iſt fraglich. Man muß bedenken, daß zwar das
Reichsbahn=
gericht die Reichsregierung aus der Zwangslage einer
wirtſchaft=
lichen und politiſch weittragenden Entſcheidung, wie ſie eine
Be=
willigung der Reichsbahnforderungen bedeuten würde, befreit,
daß aber andererſeits dieſe Entſcheidung, welche den Lebensnerv
der deutſchen Wirtſchaft berührt, einer Inſtitution des
Dawes=
plans zugeſchoben und damit die Verantwortung den
Repara=
tionsinſtanzen überlaſſen wird. Das Reichsbahngericht, das als
völlig unabhängige Inſtanz, frei von politiſchen Bindungen und
Rückſichten, jetzt die gegebenen Unterlagen zu prüfen ſowie
neu=
trale und ſachliche Gutachten einzufordern hat, kann eigentlich
ſeine Entſchließung, da ſich in der Zwiſchenzeit für die Frage der
Tariferhöhung ſachlich nichts geändert hat, nur zugunſten der
Reichsregierung und damit zugunſten der Wirtſchaft fällen, um
ſo mehr, wenn es ſich der großen moraliſchen Verantwortung
ſeines Urteils, das in ſeiner Bedeutung einem entſcheidenden
Regierungsakt gleichkommt, voll bewußt iſt. Sollte das
Reichs=
bahngericht tatſächlich zugunſten der Reichsregierung entſcheiden,
ſo iſt anzunehmen, daß die Reichsbahn an den Haager
Inter=
nationalen Gerichtshof als die letzte ihr zuſtehende Inſtanz
appel=
lieren wird.
Der Bericht der
Saar=Regierungskommiſſion.
Die Beireuung der Saargänger.
EP. Genf, 1. Auguſt.
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht heute den 34.
periodiſchen Bericht der Regierungskommiſſion des Saargebiets
über die wirtſchaftliche und politiſche Entwicklung des Gebietes
in der Zeit vom 1. April bis 30. Juli 1928.
Der wichtigſte Teil des Berichtes, der diesmal in vollem
Umfang veröffentlicht wird, iſt ein Notenwechſel zwiſchen der
Regierungskommiſſion des Saargebiets und der deutſchen
Regie=
rung anläßlich der von der deutſchen Regierung zur Unterſtützung
der Arbeiter= und Angeſtelltenſchaft des Saargebietes im Oktober
1927 unternomenen Betreuungsaktion. Wegem dieſer
Betreu=
ungsaktion, bei der gewiſſe Geldſummen an die Arbeiter und
Angeſtellten verteilt wurden, hat die Regierungskommiſſion bei
der deutſchen Reichsregierung im einer Verbalnote um nähere
Auskünfte gebeten, da ſie nach Preſſeveröffentlichungen und
ver=
ſchiedenem Aeußerungen von Gewerkſchaftsführern, wie ſie in
ihrem Bericht erklärt, der Auffaſſung war, daß ſich eine derartige
Aktion nicht mit dem Charakter des Saargebietes als
Abſtim=
mungsgebiet vereinbare. In einer Note vom 4. Mai 1928
er=
klärt die deutſche Reichsregierung, daß ſie infolge des
Franken=
ſturzes und niedrigen Standes der Löhne gezwungen geweſen
ſei, den ſogenannten Saargängern finanziell zu Hilfe zu kommen.
Auf Anregung der Gewerkſchaften, die von ihr wiederholt
abge=
lehnt worden ſei, habe ſie ſich ſchließlich angeſichts der Notlage
und der ſtarken Arbeitsloſigkeit unter der geſamten Arbeiterſchaft
des Saargebietes trotz ihrer Bedenken veranlaßt geſehen, in
weitem Umfange Hilfsmaßnahmen zu ergreifen und damit
gleich=
zeitig die Unterſtützung für die Saargänger aufzunehmen. Der
Gedanke, von dem die deutſche Reichsregierung ſich dabei habe
leiten laſſen, ſei rein caritativ geweſen und könne deshalb nicht
vom Standpunkt der rein formellem Kompetenz aus beurteilt
werden. Zum Zwecke der Hilfsmaßnahmen habe ſie den
ge=
werkſchaftlichen Zentralſtellen in Berlin eine gewiſſe Summe zur
Verteilung durch die ſaarländiſchen Gewerkſchaften zur
Ver=
fügung geſtellt. Für etwaige falſche Auslegungen der
Betreu=
ungsaktion durch Reden und durch die Preſſe könne die deutſche
Regierung nicht verantwortlich gemacht werden. Auf den
glei=
chen Standpunkt wie die Reichsregierung hat ſich, wie der
Be=
richt bemerkt, auch das ſaarländiſche Mitglied der
Regierungs=
kommiſſion des Saargebiets, Koßmann, geſtellt.
* Techniſche Rundſchau.
Von Dr. Hellmut Thomaſius.
Die zum Schlagwort unſerer Zeit gewordene „
Rationaliſie=
rung”, dieſe Umſtellung der Betriebe nach wirtſchaftlichen
Grund=
ſätzen, geht nicht überall gleichmäßig vor ſich. Wenn ſie einmal
abgeſchloſſen iſt, wird es eine intereſſante Aufgabe ſein, zu
er=
forſchen, warum man hier ſofort und freudig dazu überging, alles
abzuändern, alles zu erneuern, während man dort zögerte oder
ſo lange als nur möglich bei den alten Verfahren blieb. Viele
der inneren Beweggründe dieſes Verhaltens laſſen ſich vorerſt
nur gefühlsmäßig erfaſſen. Aus unſerem Gefühl heraus
er=
ſcheint es uns als ſelbſtverſtändlich, daß man zunächſt da mit der
Rationaliſierung voranging, wo es ſich um den Verkehr handelte,
alſo in der Automobilinduſtrie, bei der Fabrikation von
Loko=
motiven und in ähnlichen Fällen. Weniger will es einleuchten,
warum man ſich auf vielen Gebieten abwartend verhielt, die mit
der Ernährung und Verſorgung mit Nahrungsmitteln
zuſammen=
hängen.
Ganz beſonders auffällig liegen die Verhältniſſe bei der
Fiſcherei. Es iſt nicht zu leugnen, daß ſich in neuerer Zeit
inni=
gere Beziehungen zwiſchen ihr und der Technik herausgebildet
haben. Anſtatt der alten Segler und Dampfer hat man für die
Hochſee=Fiſcherei Motorſchiffe und Schiffe mit Oelfeuerung in den
Dienſt geſtellt. Außerdem hat man die Schiffe mit drahtloſen
Sendern und Empfängern verſehen. Beſondere Küſtenſtationen
wurden errichtet, die den drahtloſen Verkehr mit den
Fiſcher=
flotten unterhalten. Dadurch wird an Zeit geſpart. Es iſt nicht
mehr nötig, daß die ganze Flotte oft wochenlang umherſucht,
Brennſtoff vergeudet und die Maſchinen abnützt, bis man zufällig
auf ein reiches Fiſchgebiet ſtößt. Man ſendet Suchſchiffe aus,
während die übrige Flotte im Hafen liegen bleibt. Trifft man
auf große Fiſchzüge, ſo wird ſie drahtlos herbeigerufen. Sogar
Flieger werden zum Suchen verwendet. Von der Höhe aus, in
der das Flugzeug dahinfliegt, kann man bis tief ins Meer
hinab=
ſehen. Bis zu etwa 20 Metern dringt das Auge im Waſſer vor.
Der Flieger, der reiche Beute findet, ruft in gleicher Weiſe wie
das Suchſchiff die Flotte durch drahtloſe Signale an die richtige
Stelle.
Alles das darf uns aber nicht darüber hinwegtäuſchen, daß
der eigentliche Vorgang des Fiſchens nach wie vor der gleiche
geblieben iſt wie in früheren Zeiten, und daß hier in techniſcher
Hinſicht kaum nennenswerte Fortſchritte zu verzeichnen ſind.
Frei=
lich benutzt man jetzt maſchinell oder elektriſch angetriebene
Krane und ſonſtige Vorrichtungen, um die Netze zu heben. Aber
Vom Tage.
Reichspräſident v, Hindenburg empfing den Turnlehrer und
Führer der Deutſch=Amerikaner in Chikago, Friedrich Ludwig
Jahn, den Enkel und letzten männlichen Nachkommen des
Turn=
vaters Jahn.
Reichswehrminiſter Groener hat einen Befehl zur Beteiligung
der Reichswehr an den Verfaſſungsfeiern erlaſſen.
Nach dieſem Befehl beteiligt ſich die Reichswehr an den vorgeſehenen
ſtaatlichen Feiern.
Der Internationale Luftfahrtverband hat den Weltrekord
Riſticz' und Zimmermanns im Dauerflug anerkannt.
Der tſchechiſche Außenminiſter Dr. Beneſch wird Ende dieſer
Woche in Karlsbad eintreffen und dem deutſchen Außenminiſter Dr.
Streſemann ſeine Aufwartung machen.
Der deutſche Geſandte iſt von Peking nach Nanking abgereiſt. In
diplomatiſchen Kreiſen verlautet, daß Deutſchland mit der
nationaliſtiſchen Regierung Verhandlungen über
die Anerkennung dieſer Regierung eingeleitet habe.
Die Autonomiſten haben in Straßburg eine
Pro=
teſtkundgebung, gegen die Unterdrückung der
elſäſſi=
ſchen Freiheit veranſtaltet. Es wurde eine entſprechende
Ent=
ſchließung angenommen. Die Kundgebung verlief ohne Zwiſchenfall.
Meldungen aus Sofia zufolge wurde auf das dortige
Poli=
zeipräſidium ein Bombenattentat verübt, wobei
jedoch nur geringer Schaden angerichtet wurde.
Wie aus Angora gemeldet wird, iſt der neue
franzö=
ſiſche Botſchafter Graf de Chambrun, dort angekommen
und von Außenminiſter Tewfik Ruchdi Bey empfangen worden.
Es wird beſtätigt, daß im Hinblick auf den zwiſchen Peru und
Chile ſchwebenden alten Konflikt um die Provinzen Tacna und Arica
die peruaniſche Regierung, dem Beiſpiel Boliwiens
fol=
gend, beſchloſſen hat, ſich bei den
Völberbundsſitzun=
gen vertrehem zu laſſen.
Ein neuer Peſatzungs=Zwiſchenfall.
Wie lange ſollen wir das noch erdulden?
Speyer, 1. Auguſt.
Vorige Nacht ſuchten einige franzöſiſche Soldaten gegen
Mit=
ternacht die Sitzbänke im Domgarten ab und mißhandelten dabei
einen jungen Mann, der mit einem Mädchen durch den
Dom=
garten ging. Weiter griffen ſie einen Arbeiter an, der nachts von
der Arbeit zurückkehrte, und mißhandelten ihn. Sie verſetzten
ihm Schläge auf Naſe und Mund, ſo daß er vom Rade fiel und
ſich Verletzungen zuzog.
Der gemeldete Beſatzungszwiſchenfall gewinnt an Bedeutung
durch die Einzelheiten, die jetzt bekannt werden, und die auf eine
ziemlich allgemein beſtehende Gehäſſigkeit der Beſatzungstruppen
gegen die deutſche Einwohnerſchaft hinweiſen. Die drei oder vier
franzöſiſchen Soldaten, die zunächſt gegen Mitternacht einen
land=
wirtſchaftlichen Arbeiter vom Rade ſtießen, ſchwer mißhandelten
und ihm auch zwei Zähne ausſchlugen, haben in noch ſchlimmerer
Weiſe einen anderen mit einem jungen Mädchen auf einen
Spaziergang befindlichen Einwohner überfallen, mißhandelt, ihn
mit Fauſtſchlägen bedacht und ihm die Worte zugerufen: „
Ver=
rückter deutſcher Hund!‟ Die junge Mann war infolge der
Miß=
handlung mehrmals bewußtlos. Die Polizei hat am Tatort eine
Blutlache feſtgeſtellt.
Beſatzungezwiſchenfall auch in Kaiſerslautern.
Kaiſerslautern, 1. Auguſt.
Am 31. Juli 1928, nachmittags gegen 4 Uhr, paſſierte ein
franzöſiſches Pferdefuhrwerk in ſchnellem Tempo die
Caritas=
ſtraße. Eine in entgegenkommender Richtung fahrende Radlerin
ſtieg, um einer Gefährdung zu entgehen, in einiger Entfernung
ab und ging zur Seite auf den Bürgerſteig. Als das Fuhrwerk
mit der Radfahrerin kreuzte, ſprang ein franzöſiſcher Soldat
hinter dieſem hervor, auf das Fräulein zu und verſuchte, ihm
ohne weiteres das Fahrrad zu entreißen. Nachdem dem Soldaten
das nicht gelang, ſtieß er dem Fräulein mit der Fauſt in den
Rücken und gab ihr einen Fußtritt auf den linken Oberſchenkel.
Nach dieſer Mißhandlung ſchwang ſich der Soldat wieder auf das
Fuhrwerk, welches dann in voller Karriere, ohne Rückſicht auf
die kommenden Straßenkreuzungen, davonraſte. Gleich darauf,
bei der nächſten Straßenkreuzung — Kärcher=, Pirmaſenſer= und
Roonſtraße — ſtieß das Fuhrwerk mit einem in dieſem
Augen=
blick von der Pirmaſenſer Straße herkommenden Perſonenauto
zuſammen, wodurch dieſes beſchädigt und deſſen Lenker verletzt
wurde. Die Verletzungen ſind jedoch nicht gefährlich.
Chamberlain warnt . . .
England in der Oefenſive. — Der „neue
Im=
perialismus” im Kelloggpakt. — Llond Georges
Vorſioß. — Englands Abhängigkeit von Paris.
* Berlin, 1. Aug. (Priv.=Tel.)
Seitdem Auſten Chamberlain, der kleine Sohn des großen
Vaters, das Foreign Office leitet, zeichnet ſich die engliſche
Außenpolitik nicht übermäßig durch neue Ideen, durch das Suchen
neuer Wege, durch neue richtunggebende Entſchlüſſe aus. Die
letzten zehn Jahre ergaben gleichermaßen für Sieger und
Be=
ſiegte die Notwendigkeit, das ſchwere Erbe des Krieges zu
liqui=
dieren. Die völlig neue Situation, deren Bewältigung Energie
und ſtaatsmänniſches Genie erforderte, hat in England aber
keinen Pitt und keinen Joſeph Chamberlain vorgefunden. — So
hat ſich die engliſche Außenpolitik in den Nachkriegsjahren in der
Hauptſache darauf beſchränkt, ausgleichend zu wirken, neue
Ver=
ſchärfungen zu vermeiden, den Beſtand des Empire zu wahren
und im übrigen — im Fahrwaſſer von Paris zu ſchwimmen. In
der jüngſten Zeit ſpielen außerdem zunehmend Rückſichten, die
auf den jüngeren Bruder jenſeits des Atlantik genommen
wer=
den müſſen, eine hervorragende Rolle.
Auch die außenpolitiſche Rede des Außenminiſters
Chamber=
lain in der Unterhausſitzung am Montag ſpiegelt erneut die
Tat=
ſache wieder, daß die engliſche Außenpolitik ſich in der Hauptſache
in der Defenſive befindet. Es iſt nur zu begreiflich, daß Kellogg=
Pakt, Abrüſtung, China und Rheinlandräumung im Mittelpunkt
der Debatte ſtanden. Wenn ſich die Auseinanderſetzungen im
engliſchen Parlament auch immer auf einem Niveau halten, das
jedem anderen europäiſchen Parlament zum Vorbild dienen
kann, ſo kann doch Ton und Inhalt der Anfragen auch einem
Außenminiſter, der ein ungleich feſter umriſſenes außenpolitiſches
Programm beſitzt, als Chamberlain, Schwierigkeiten machen,
Dies um ſo mehr, als man auch in England bei der
Stellung=
nahme zu dem Kriegsverzichtpakt Kelloggs mit verſchiedenen
Hemmungen zu rechnen hatte, die Abrüſtung nach wie vor eine
ungelöſte Frage iſt, die Unzufriedenen mit der engliſchen
Ching=
politik immer mehr zunehmen und gleichfalls mit jedem Tage
die Anzahl derer wächſt, die dafür eintreten, daß England im
Intereſſe des Friedens und der Gerechtigkeit lieber heute als
morgen das Rheinland räumen ſollte. Chamberlain hat alſo
gar manchmal einen ſchweren Stand. Auch in der letztem
Unter=
hausſitzung wurde ihm mit Anfragen viel zugeſetzt.
Von den zwei Teilem der Rede Chamberlaind iſt
insbeſon=
dere der zweite von großem Intereſſe, in dem ſich der engliſche
Außenminiſter mit dem Kellogg=Pakt und den ſich daraus
er=
gebenden Schlußfolgerungen für die politiſche Lage befaßte. Zum
erſten Mal faßte ein verantwortlicher Miniſter die vielfachen
Kritiken, die ſich in der Preſſe aller Länder an die Aenderungen
geknüpft hatten, welche der Kellogg=Pakt im Verlauf der
monate=
langen Auseinanderſetzungem erlitten hat, zuſawmen, indem er
davor warnte, von dem Kriegsverzichtspakt
zu=
viel zu erwarten. Je größer die Erwartung ſei, ſo ſagte
er, deſto größer könne die Enttäuſchung ſein. Die Offenheit, die
in dieſen Worten Chamberlains liegt, vermag allerdings manche
hochgeſponnte Erwartungen um ein Beträchtliches
zurückzuſchrau=
ben, die an den 27. Auguſt geknüpft werden. In der Tat ſoll
man ſich davor hüten, in jedem neuen Akt vonr über den
Durch=
ſchnitt hinausragender Bedeutung, auch wenn er als Symbol zu
werten ſei, prompt den Anbruch der goldenen Zeit zu ſehen.
Ge=
rade in Deutſchland hat man in dieſer Beziehung recht trübe
Erfahrungen gemacht; denn auch Locarno wurde, wie erinnerlich,
als Beginn einer neuen Aera geprieſem. — Verſtändlich iſt es
deshalb, daß Chamberlain vor der Ueberſchätzung des neuſn
Vertrages warnt.
Betrachtet man indeſſen die Gründe, die Chamberlain zu
dieſer ſkeptiſchen Auffaſſung gebracht haben und die in den
An=
fragen der Vertreter der Oppoſition trefflich zum Ausdruck
kamen, ſo muß auf der anderen Seite geſagt werden, daß
Eng=
land und ſein Verbündeter Frankreich, für das ja Chamberlain
eine ſo tiefe Liebe hegt, ſelbſt die Schuld an dieſer Entwürdigung
der urſprünglichen hohen Idee des Paktes tragen. Die engliſchen
Vorbehalte, die ſich auf Indien und Aegypten beziehen, und die
von einem Arbeitervertreter als Inbegriff eines „neuen
Impe=
rialismus” bezeichnet wurden, dieſe engliſche
Monroe=
doktrin, hat ſowohl zu einer weitgehenden Einſchränkung der
Paktbeſtimmungen als auch zu einer Aufrollung der alten
Streit=
frage der Selbſtverteidigung und domit auch des
Angriffskrie=
ges geführt, die die Idee des Paktes profaniert haben. Dis
Deuteln und die Interpretationskünſte von Paris und London
haben den Pakt ja erſt in ſein Gegenteil verkehrt, ſo daß die
Skepſis Chamberlains leider zu berechtigt iſt. — Dieſe
Ab=
hängigkeit der engliſchen Außenpolitik von
Paris wird ſich wohl auch in dem neuen von Chamberlain
an=
gekündigten Abrüſtungskompromiß zeigen, über deſſen
das bedeutet ſchließlich keine Rationaliſierung des ganzen
Ver=
fahrens. Nach wie vor arbeitet man mit dem alten Schleppnetz
und mit ſonſtigen Geräten, die ihren Urſprung zum Teil auf den
Menſchen der Vorzeit, auf den Pfahlbauer, zurückführen. Da
geht Zeit mit dem Auslegen und Einholen und mit den
Aus=
beſſerungen verloren. Durch vorüberfahrende Schiffe können die
Netze zerriſſen werden. Soundſooft werden ſie mit nur geringer
Beute emporgezogen. Viel Arbeit wird nutzlos aufgewendet.
Rationaliſierung kann hier nur durch eine vollſtändige
Um=
geſtaltung des ganzen Verfahrens nach neuzeitlichen techniſchen
Grundſätzen erzielt werden. Auf Grund vorher durchgeführter
Verſuche und Prüfungen wird nach den Plänen des Schiffbau=
Ingenieurs Elwood Blecker ein neues Schiff gebaut, das mit
allen bisherigen Ueberlieferungen bricht. Mit Hilfe dieſes
Schif=
fes ſoll auch an armen Fiſchgründen dadurch eine gute Ausbeute
herbeigeführt werden, daß man nichts, wie beim Schleppnetz, dem
Zufall überläßt, ſondern daß man die Fiſche anlockt. Das alte
Netz fällt vollkommen weg. Dagegen befindet ſich vor dem Schiff
ein rieſiger Trichter aus feinmaſchigem Metallgeflecht, der durch
einige eiſerne Bänder hinreichende Feſtigkeit erhält. Den Fiſchen
fällt dieſes Metallgeflecht ebenſo wenig auf wie das Netz. Die
Mündung des Trichters ſteht gegen das Waſſer zu, gegen den
Bug zu verengt er ſich.) Am Vorderſteven des Schiffes iſt unter
Waſſer und innerhalb des Trichters ein großer Scheinwerfer
an=
gebracht, der einen Lichtkegel in das Waſſer hinauswirft.
Die Fiſche werden bekanntlich durch das Licht angezogen.
Im Golf von Neapel kann man die Fiſcher nächtlicherweile auf
Fang ausziehen ſehen, wobei ſie zum Anlocken Fackeln benutzen.
In ähnlicher Weiſe wird in vielen anderen Gegenden gefiſcht.
Der unter Waſſer angebrachte Scheinwerfer lockt gleichfalls die
Fiſche an. Bei den Verſuchen hat ſich gezeigt, daß er auf weite
Entfernungen wirkſam iſt. Wenn ſich im Waſſer auch
verhältnis=
mäßig wenig Fiſche finden, ſo daß ſich bei Verwendung des
Schleppnetzes eine ſchlechte Ausbeute ergeben würde, ſo bewirkt
ihr Zuſammenſtrömen im Trichter doch einen guten Fang. Das
Schiff bleibt, um die Fiſche nicht zu verſcheuchen, entweder an
ge=
eigneter Stelle ruhig liegen. Es wirft unter Umſtänden ſogar
Anker. Oder es bewegt ſich ganz langſam vorwärts. Die in den
Trichter gelangten Fiſche ſchwimmen weiter auf das Licht zu,
zu deſſen beiden Seiten zwei Kanäle münden, die vom Deck
herabführen. In dieſen beiden Kanälen bewegt ſich das
Wahr=
zeichen jeglicher Rationaliſierung, das laufende Band. Es ſteigt
von der unter Waſſer beſindlichen Mündung der Kanäle ſchief
nach oben. Beſonders an ihm angebrachte Vorrichtungen packen
die Fiſche, ſchaufeln ſie auf das Band, das ſie an Deck befördert.
Hier fallen ſie in einen Schacht, der in den Schiffsraum führt,
wo dann die Verarbeitung und die Lagerung in Kühlräume
beginnt. Das Schiff iſt auch mit Kältemaſchinen ausgeſtattet, die
die Kühlräume ſtets auf der richtigen Temperatur erhalten.
Auf anderen Gebieten unſerer Verſorgung mit
Nahrungs=
mitteln beginnt ſich dieſes ſo viel beliebte Band jetzt ebenfals
einzuführen. In einer in Kalifornien errichteten Muſterfarm
verwendet man laufende Bänder zur Fütterung des Geflügels.
Sie gewähren gegenüber den Futternäpfen den Vorteil, daß es
nicht an einzelnen Punkten ein Gedränge gibt, bei dem die
ſchwa=
cheren Tiere benachteiligt ſind und deshalb in der Ernährung
zurückbleiben. Beſondere Neſter ſind reihenweiſe über einem
lau=
fenden Band aufgeſtellt, in die die Hühner ihre Eier legen. Das
Ei fällt aus dem Neſt unmittelbar aufs Band, und wird dann
ſofort zur Reinigung weiterbefördert. Das Band geht durch eine
Vorrichtung, die dafür ſorgt, daß die Eier nicht zu dicht aufeine
ander liegen, und läuft nach einem Kaſten weiter, in dem ſich ein
Sandſtrahlgebläſe befindet. Feinkörniger, gewaſchener und gee
trockneter Sand wird hier aus Düſen unter Luftdruck gegen die
Eier geſchleudert und reinigt ſie in kürzeſter Zeit vom anhängene
den Schmutz. Der Sand fällt nach dem Reinigen durch die im
Band angebrachten Oeffnungen und wird von neuem gereinig.
und verwendet. Der im Reinigungskaſten entſtehende Stand
wird abgeſaugt. Beſonders im Kaſten angebrachte Einrichtungen
ſorgen dafür, daß ſich jedes Ei während des Reinigens um ſeie
Längsachſe dreht, ſo daß alle Stellen geſäubert werden. Iſt da=
Band durch das Sandſtrahlgebläſe hindurchgegangen, ſo gleſle
es ſamt den darauf liegenden Eiern weiter nach einer duntle!
Kammer. Hier ſteht ein Tiſch, unter dem ſich Lampen von ho9e.
Leuchtkraft befinden. Ihr Licht wird nach oben geblendet. Es
durchleuchtet das weitmaſchige Gewebe des Bandes und die hat
auf liegenden Eier. Die ſchlechten werden ausſortiert. Die guren
gehen auf dem Band weiter zur Verpackung. Auf dieſe Weile
können mit Hilfe eines einzigen Sandſtrahlgebläſes im Tag e
zu 110000 Eier gereinigt werden. Die Koſten kommen nicht
nur durch die Erſparniſſe an Arbeitskräften, ſondern auch dute
den höheren Preis reichlich wieder heraus, die die ſauberen Eiet
auf dem Markt erzielen. Auch gibt es weniger zerbrochene Eiel=
Bei der früheren Art der Reinigung durch Chemikalien wurde
die Schale teilweiſe gelöſt und dadurch dünn, ſo daß die Sie
leichter zerbrachen. Bei der Reinigung durch das Sandſtrau”
gebläſe unter Verwendung von ſehr feinkörnigem Sand wird
der Schmutz entfernt, ohne daß die Schale beſonders angegriſle”
wird. Die Rationaliſierung wirlt ſich alſo hier ſehr gut aus:
Ein weiteres Gebiet der Nahrungsmittelverſorgung, auf dei
man nach neuen techntſchen Verfahren Verluſte zu verhüten ug”
Mummer 213
in zelheiten man vorläufig noch im Dunkeln tappen muß. Die
urteilung Chamberlains iſt geeignet, ſenſationell zu wirken, um
rnehr, als es ſich lediglich um die Flottenabrüſtung handeln
U. an der ja Frankreich nicht in erſter Linie intereſſiert iſt.
hiie Zweifel wird es ſich aber um eine gemeinſame
engliſch=
anzöſiſche Grundlage handeln, auf der man anſcheinend
an=
hſ ich der Anweſenheit Kelloggs in Paris mit den Amerikanern
werhandeln hofft.
Bei dieſer Gelegenheit dürfte auch über China wanches
ge=
g. werden. Hier hat ja Waſhington England vor eine
voll=
dete Tatſache geſtellt, die der engliſchen Ching=Politik recht
unngenehm iſt. Wohl oder übel wird ſich London damit
ab=
nſsen müſſen, die Früchte einer erſten Uebereinkunft mit
Nan=
ur Amerika zu überlaſſen und die weitere Entwicklung
abzu=
grten. Die beiden, gegenwärtig im Mittelpunkt des
chineſi=
um Intereſſes ſtehenden Mächte, Amerika und Japan, dürften
h zunächſt recht wenig von England hineinreden laſſen; daran
iid auch Chamberlains Feſtſtellung nichts ändern, daß die
hundſchurei nach engliſcher Auffaſſung ein Teil
Geſamt=
hmas ſei.
Was Chamberlain alſo über die engliſche Außenpolitik
ge=
hat, enthält, abgeſehen von dem noch unbekannten
Ab=
ſirungsvorſchlag, kaum etwas grundſätzlich Neues. Im
Gegen=
hat der engliſche Außenminiſter wie gewöhnlich es ſtreng
mnieden, an Beſtehendem zu rütteln oder auch nur ſich in einer
fämmten Richtung feſtzulegen. Bezeichnend hierfür iſt nicht
u. das, was er geſagt, ſondern auch das, was er verſchwiegen
Der Vorſtoß Lloyd Georges in der
Räu=
ngsfrage iſt vom deutſchen Standpunkt aus natürlich zu
rüßen, wenn auch die verhängnisvolle Rolle, die gerade dieſer
tratsmann in der Rheinlandfrage in Verſailles geſpielt hat,
ſe vergeſſen werden ſollte. Von Intereſſe iſt aber ſeine
Feſt=
elt ung, daß die Beſatzungsdauer auuch von den Alliierten nicht
2 eine Norm, ſondern als ein Maximum gedacht worden war
no daß in Verſailles kein Menſch an eine Beſetzungsdauer bis
tni Jahre 1935 gedacht hat. Chamberlain hat es vorgezogen,
u. dieſen Einwand überhaupt mit keinem Worte
zurückzukom=
vri. Auch hier alſo erweiſt es ſich, bis zu welchem Grade die
ondoner Politik an Paris gebunden iſt und ſelbſt die wach=
„we Räumungsſtimmung im eigenen Lande aus Rückſichtnahme
u franzöſiſche Empfindlichkeiten überhört.
Die Aufnahme des engliſch=franzöſiſchen
Kompromiſſes in Genf.
Der engliſch=franzöſiſche Kompromiß über die Seeabrüſtung
uin d in Genf allgemein als Beſeitigung des
Hauptdifferenz=
unktes und des ſchwerſten Hinderniſſes in den Arbeiten der
vor=
ereitenden Abrüſtungskommiſſion betrachtet. Nachdem jetzt in
eut engliſch=franzöſiſchen Seeabrüſtungsgegenſatz, freie
Schiffs=
ypenwahl innerhalb einer beſchränkten Geſamttonnage oder
Klaſ=
füsierung und Beſchränbung beſtimmter Flotteneinheiten, eine
ſinigung erzielt iſt, rechnet man mit einer zweiten
Spezial=
taval=Konferenz, die binnen verhältnismäßig kurzer Zeit und
ſahrſcheinlich wieder unter dem Protektorat des Völkerbundes
tande kommen wird. Eine Verſtändigung unter den See= damit zwiſchen ihnen ausreichende Ruhepauſen liegen, wird in
rächten iſt während der Junitagung der vorbereitenden Ab= Bayern noch nach dem alten Syſtem verfahren, wonach man
üntungskommiſſion als Vorausſetzung für die Vornahme der
meiten Leſung der Projekte für die Rüſtungsverminderung
be=
eithet worden. Da die Septembervollverſammlung des
Völker=
uteides ſich wieder eingehend mit dem Abrüſtungsproblem befaßt Sturm gelaufen, iſt aber nicht durchgedrungen, da ſie vor den
nö beſonders die Gründe für die Hinausſchiebung der
endgül=
gen Abrüſtungskonferenz erörtern wird, erſcheint es nicht
aus=
ſat=tfindet, um noch vorher über die Seerüſtungen zu einem
leGbereinkommen zu gelangen und ſo die Vollverſammlung in die macht. Mit dieſer Dienſteinteilung wird aber nach einſtimmigem
fagge zu verſetzen, ſowohl den Termin für eine zweite Leſung als
urh für die endgültige Einberufung der Abrüſtungskonferenz zu
eiſtimmen. Daß die vorbereitende Abrüſtungskommiſſion noch
u— dem September zuſammentritt, hält man für wenig
wahr=
ceinlich, zumal die übrigen Seemächte noch vorher zu dem
Kom=
nomiß Stellung nehmen müſſen. Die vorausſichtliche Rüchwirkung
eis Kompromiſſes auf die Diskuſſionen über die Rüſtungsver=
Heuerre und der ausgebildeten Reſerven zu einer Verſtändigung
ehsvmmen iſt. Hier hat England bisher eine vom franzöſiſchen
Su andpunkt abgewichene Haltung eingenommen, als es die bis
Kampromiß dürfte ſich der franzöſiſchen Theſe nähern, nach der
ur eine Rüſtungsverminderung nur der effektive Friedensſtand
dr Heere an ausgebildeten Mannſchaften unter Berückſichtigung
dr induſtriellen und natürlichen Hilfsquellen eines Landes in Reiſepublikum Süddeutſchland meidet, wodurch für Bayern
Bustracht komme.
ſi das der Beförderung von Früchten. Früchte gehen jetzt über
di: ganze Welt. Wir eſſen im Sommer auſtraliſche und
kalifor=
uſſiche Aepfel. Dieſe Früchte werden, um ein Faulen zu
ver=
hütten, in Eiſenbahnwagen befördert, in denen Eis lagert, und
onnmen dann auf den Schiffen in Kühlräume. Bis ſie ſich aber
durchkühlen, vergeht ſtets eine gewiſſe Zeit, während deren bei
iinzzelnen die Fäulnis bereits einſetzen kann. Deshalb kühlt man
ſeist die Früchte bereits auf dem Wege zur Bahn oder zum Schiff
var. Man hat beſondere Autos gebaut, die mit Kühlmaſchinen
uu sgeſtattet ſind. Bei Verwendung anderer Autos, die keine
ſtüählmaſchinen beſitzen, legt man von den durchgekühlen
Eiſen=
bahnwagen aus eine iſolierte Schlauchleitung nach dem
Kraft=
wagen. Durch Ventilatoren wird die Luft durch die an den
Ver=
taseſtellen wartenden Kraftwagen hindurch und wieder in den
Eſſenbahnwagen zurückgeſaugt. Dieſe Vorkühlung der Früchte
bachwährt ſich vorzüglich. Das Eintreten von Fäulnis wird
erfolg=
reich vermieden.
EAdam Rieſe und ſein Handwerk.
Zwei mal drei iſt ſechs „nach Adam Rieſe‟!
Man nennt ihn ſo oft, daß man kaum mehr an ſein Leben
guaubt. Aber er iſt im Jahr der Entdeckung Amerikas 1492 in
Sttaffelſtein in Franken geboren, das 400 Jahre ſpäter durch
Stcheffel und ſeinen „Heiligen Veit” berühmter geworden iſt. 1522
iſ: er „Rechenmeiſter” in Erfurt, von 1528 an in Dienſten der
Amnaberger Bergwerke, und geſtorben iſt er 1559.
Was ihn bei ſeinen Zeitgenoſſen ſo brühmt gemacht hat,
daß ſein Name heute noch lebt, ſind ſeine drei Bücher über das
Rechnen, von denen das erſte heißt: „Rechnung auff der Linien
und Federn / auff allerley Handthierung gemacht durch Adam
Mieſen. Aufs new mit Fleis durchgeleſen und zu Recht gebracht.
Gedruckt zu Frankfurt an der Oder / durch Andream Eichhorn.”
epäter gab Rieſe noch zu Ehren des „Erbarn Weiſen Rath auf
e anct Annenberg” noch ein viertes Werk heraus, „ein gerechnet
Aüchlein auff den Schäffel, Eimer und Pfundgewicht”, alſo eine
Sſsammlung von Preistabellen. Darunter iſt auch die berühmte
Annaberger Brotordnung, die das Gewicht für ein
Halbgroſchen=
hrot, ein Pfennigbrot und ein Semmelpaar angibt, wenn die
MSornpreiſe von 20 bis 84 Geldeinheiten ſteigen.
Noch zu Rieſes Zeit war das einfache Rechnen, ſchon mit den
mier Grundarten Addition, Subtraktion, Multiplikation und
Wiviſion, eine Kunſt, die nicht jeder kannte. Kaufmannsſöhne
gingen noch im 16. Jahrhundert nach Bologna auf die
Univer=
ſtität, um dort gehörig rechnen zu lernen. Was heute jeder
Donnerstag, den 2. Auguſt 1928
Seite 3
Baherns Reſervatrechte.
Das norddeutſche Syſiem ſoll auf
Süddeutſch=
land übertragen werden.
Es iſt eine alte Gepflogenheit, während der
Parlaments=
ferien die Fäden zwiſchen den Miniſterien und dem Reichstag
nicht gänzlich abreißen zu laſſen. Beſonders das
Reichsverkehrs=
miniſterium hat bisher ſtets großen Wert darauf gelegt, mit den
Sachverſtändigen des Parlaments ſtets in enger Fühlung zu
bleiben und bei wichtigen Anläſſen die Parlamentarier auch aus
ihrem Urlaub zurückzurufen. Ein derartiger Anlaß ergab ſich
in=
folge der verſchiedenen Verkehrsunfälle in Süddeutſchland, die
es Herrn von Gusrard in der vorigen Woche ratſam erſcheinen
ließen, die Verkehrsfachleute der einzelnen Reichstagsfraktionen
zu einer Beſprechung über die Betriebsſicherheit bei der
Reichs=
bahn nach Berlin zu laden. Doch während ſich die Abgeordneten
auf der Fahrt in die Reichshauptſtadt befanden, ereignete ſich eine
neue ſchtvere Kataſtrophe in Bayern, während unmittelbar nach
der Beendigung der Konferenz beim Verkehrsminiſter bekannt
wurde, daß auch in Mainz ſich ein Unfall zugetragen hat, bei dem
zwölf Perſonen verletzt wurden. Auffallend iſt, daß ſich die
Ver=
treter der Bayeriſchen Volkspartei dieſer Beſprechung
ferngehal=
ten haben, obwohl gerade ſie allen Grund hatten, an ihr
teilzu=
nehmen und mitzuhelfen, Vorſchläge zur Vermeidung ähnlicher
Unfälle auszuarbeiten. Es iſt nicht bekannt, weswegen ſie der
Einladung des Reichsverkehrsminiſters nicht Folge geleiſtet
haben. Man wird es allgemein bedauern, daß gerade ſie
fern=
geblieben ſind, da in der Hauptſache die Verkehrsunfälle in
Süd=
deutſchland und die Verhältniſſe bei der bayeriſchen
Gruppen=
verwaltung der Reichsbahn zur Debatte ſtanden. Es iſt, wie nicht
anders zu erwarten war, volle Einmütigkeit darüber erzielt
wor=
den, alle Maßnahmen zum möglichſt raſchen Ausbau des
Siche=
rungsdienſtes in Süddeutſchland zu ergreifen und keinerlei Koſten
zu ſcheuen.
Dabei hat es ſich jedoch nicht umgehen laſſen, die
Reſervat=
rechte Bayerns, die es ſich bei der Verreichlichung der
Eiſen=
bahnen zu ſichern wußte, in die Erörterung einzubeziehen. Es
EP. Genf, 1. Auguſt. dürfte wenig bekannt ſein, daß die bayeriſchen Bahnen von der
Berliner Zentrale ziemlich unabhängig ſind. Die Sonderſtellung
der bayeriſchen Gruppe ging ſoweit, daß ſie den Ausbau der
Linien nach Grundſätzen vornehmen läßt, die nicht mit den bei
der Reichsbahn allgemein üblichen übereinſtimmen. In Bayern
gibt es noch heute einen Oberbau, die ſich von den übrigen im
Reich unterſcheidet. Erſt vor kurzem hat ſich Bayern bereit
er=
klärt, nach und nach den Reichs=Oberbau einzuführen.
Ein anderes Reſervat beſteht in der Dienſteinteilung.
Wäh=
rend die Reichsbahn überall beſonderen Wert darauf legt, daß
im Intereſſe des Perſonals und der Sicherheit des Betriebs die
einzelnen Schichten möglichſt weit auseinandergezogen werden,
mehrere Schichten mit kurzen Unterbrechungen abwickelt, um
dann die Freizeiten zu mehreren Ruhetagen zuſammenzulegen.
Die Reichsbahn hat gegen dieſe Dienſteinteilung wiederholt
Reſervaten der bayeriſchen Gruppe Halt machen mußte.
Außer=
dem haben auch die Gewerkſchaften, die jetzt die Urſache des
Un=
eſtchloſſen, daß die Naval=Konferenz noch vor dem September glücks auf die zu knappe Ruhepauſe abwälzen wollen, immer
wie=
der gegen die Beſtrebungen der Reichsbahnzentrale Front ge=
Beſchluß des parlamentariſchen Beirats der Reichsbahn jetzt
ge=
brochen werden. Das norddeutſche Syſtem ſoll auf
Süddeutſch=
land übertragen werden.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Unglücksfälle
nicht mehr auf Einzelerſcheinungen zurückzuführen ſind. Der
ganze. Dienſtbetrieb muß einmal gründlich überprüft werden.
Nach dem Beſchluß der Berliner Konferenz vom 1. Auguſt wird
namderung zu Lande ſieht wan in erſter Linie darin, daß es zwi= nunmehr eine Sachverſtändigenkommiſſion eingeſetzt, die auf
chen England und Frankreich hinſichtlich des Potentiell de Grund einer von der Reichsbahn auszuarbeitenden Denkſchrift
über die Betriebsunfälle ſich mit allen einſchlägigen Fragen zu
beſchäftigen haben wird. Es iſt gewiß für die Bayern nicht
ange=
nehm, daß jetzt Ernſt gemacht und an den Grundſätzen ihrer
um 10. Mobilmachungstag verfügbaren ausgebildeten Mann= Reſervate gerüttelt wird. Sie werden aber ſelbſt zugeben müſſen,
chhaften zur aktiven Stärke der Landheere hinzurechnete. Der daß die zahlreichen Unfälle der letzten Wochen den Eindruck haben
entſtehen laſſen, daß die Gründe hierfür nur im Syſtem liegen
können. In ihrem eigenen Intereſſe werden ſie eine Reihe von
Umſtellungen vornehmen müſſen, da die Gefahr beſteht, daß das
weſentliche Einnahmeausfälle entſtehen würden.
Sextaner kann, und ſpielend kann, Multiplizieren und
Dividie=
ren, war damals eine ſehr ſchwierige Sache. 1537 hält in
Wittenberg, von Melanchthon eingeführt, ein Profeſſor Rheticus
ſeine mathematiſche Antrittsvorleſung. Darin ſucht er den
Stu=
denten die Angſt vorm Rechnen zu nehmen und ſagt unter
anderem: „Ich weiß, daß ſich die Studierenden von dieſer Kunſt
(des Rechnens) durch das Vorurteil ihrer Schwierigkeit
zurück=
ſchrecken laſſen. Was die Anfangsgründe des Rechnens angeht,
die ja gewöhnlich ſchon in der Schule behandelt und täglich im
Leben gebraucht werden, ſo ſind die, die ſie für ſchwer halten,
gewaltig im Irrtum. Die Anfangsgründe ſind weder bunkel
noch ſchwierig, ſie ſind vielmehr ſo einleuchtend, daß ſie ſchon
Knaben begreifen können. Die Regeln der Multiplikation und
Diviſion allerdings erfordern viel mehr Fleiß, aber wer
aufmerk=
ſam iſt, wird auch ſie bald verſtehen. Wie alle Künſte, erfordert
auch die Kunſt des Rechnens Uebung und Anwendung. . .‟ Das
iſt eine Univerſitätsrede. Wie es da beim gemeinen
Mann, der nicht ſtudiert hatte, mit dem Rechnen ſtand, iſt nicht
ſchwer auszumalen.
Deshalb gab es die „Rechenmeiſter” Leute, die rechnen
konnten und rechnen lehrten: die vier Spezies mit ganzen Zahlen
und Brüchen, ſchließlich auch noch etwas mehr wie Proportionen,
Potenzieren, Radizieren, Auflöſen von einfachen Gleichungen.
Adam Rieſe war ſo ein Rechenmeiſter, und ſeine Lehrbücher
wurden durch ihre leichte Verſtändlichkeit und durch ihren klaren
unterrichtlichen Aufbau im Volk weit verbreitet. Und für die
Richtigkeit einer Aufgabe wurde ihr Verfaſſer als Kronzeuge
an=
gerufen.
Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
25jähriges Jubiläum von Profeſſor
Ju=
lius Ferdinand Wolff. Am Mittwoch beging Profeſſor
Julius Ferdinand Wolff, der erſte ſtellvertretende Vorſitzende
ner Neueſten Nachrichten”. Am 1. Auguſt 1903 übernahm er die
Leitung des damals noch jungen Blattes, das er durch ſchwierige Stille herrſcht in allen Räumen, größte Sparſamkeit und Ent=
und bekannteſten Organe der deutſchen Preſſe machte. Das deut= nur mehr mit „Fra Giovanni”, „Fra Antonio” und
der=
ſche Zeitungsweſen verdankt ſeiner Energie und ſeinem
unab=
läſſigen Kampf für die Unabhängigkeit der Preſſe im Verein Wandlung in der „Citadelle” am Gardaſee hat man noch nicht
Deutſcher Zeitungsverleger, dem ſeine ganz beſondere Arbeit herausgefunden. Böſe Zungen wollen wiſſen, die neueſte
Ver=
galt, unendlich viel.
So bedauerlich die Kataſtrophen ſind, ſo wenig Urſache
be=
ſteht aber, nun etwa Verſtimmungen aufkommen zu laſſen oder
gar gegen die Beamtenſchaft ſelbſt Vorwürfe zu erheben, die
immer nur gegen das Syſtem gerichtet werden können. Fängt
man an, einzelne Unaufmerkſamkeiten zu verallgemeinern, dann
wird dadurch das Perſonal nur nervös, was dem Dienſtbetrieb
erſt recht nicht von Nutzen iſt. Ruhig Blut iſt in dieſem
Augen=
blick das erſte Gebot, durch das ſich die ſachliche Unterſuchung am
eheſten zu einem befriedigenden Abſchluß bringen läßt.
Maßnahmen zur Sicherung des Betriebes.
Berlin, 1. Auguſt.
Ueber die Beſprechung des Reichsverkehrsminiſters mit den
Fraktionsvertretern wegen der Eiſenbahnkataſtrophen wurde
fol=
gender Bericht ausgegeben:
Der Reichsverkehrsminiſter erläuterte den Zweck der heutigen
Beſprechung und betonte hierbei, daß, um die höchſte
Betriebs=
ſicherheit zu erzielen, die Koſtenfrage keine Rolle ſpielen dürfe.
Dieſer Auffaſſung ſtimmte der Generaldirektor der Deutſchen
Reichsbahngeſellſchaſt bei. Urſachen und Folgen jedes einzelnen
Unglücks wurden alsdann ausführlich durchgeprüft. Beſonders
eingehend wurde darüber verhandelt, ob die Strecken und
Bahn=
höfe mit ihren Sicherungseinrichtungen ſowie die Beanſpruchung
des Perſonals den Anforderungen einer geordneten
Betriebs=
führung, beſonders in Süddeutſchland, genügen. In
Ueberein=
ſtimmung mit der bereits veröffentlichten Mitteilung über die am
26. Juli ſtattgefundene Beſprechung zwiſchen dem
Reichsverkehrs=
miniſter und dem Generaldirektor wurden die damals
vereinbar=
ten Maßnahmen zur Sicherung des Betriebes
all=
ſeitig gebilligt. Dieſe Maßnahmen betreffen insbeſondere
folgen=
des: Im Hauptbahnhof München werden die
beſtehen=
den Blockeinrichtungen ſofort durch
zwiſchenzeit=
liche Verbeſſerungen vervollkommnet. Die
Fertig=
ſtellung der im Gange befindlichen endgültigen Zentraliſierung
der Sicherungsanlagen des Bahnhofes wird mit allen Mitteln
und ohne Rückſicht auf die Koſten beſchleunigt. Die übrigen noch
nicht mit zentraliſierten Sicherungsanlagen ausgerüſteten
Bahn=
höfe werden unverzüglich darauf nachgeprüft, welche Maßnahmen
getroffen werden müſſen, um bis zur Fertigſtellung ſolcher
An=
lagen die Sicherheit des Betriebes zu erhöhen. Die
Durchfüh=
rung dieſer Maßnahmen wird beſchleunigt.
Darüber hinaus beſtand Uebereinſtimmung, daß die
Dienſteinteilungen bei der ganzen Reichsbahn
einheitlich ſein müſſen. Die Dienſteinteilung der
nord=
deutſchen Bahnen iſt auf die ſüddeutſchen Bahnen auszudehnen,
da ſie für die Betriebsführung und die Erhaltung der
Spann=
kraft des Perſonals zweckentſprechender iſt. Mit Bezug auf das
Münchener Unglück wurde hervorgehoben, daß an Tagen
beſon=
derer Inanſpruchnahme des Perſonals, z. B. bei ſtarkem
Ver=
kehr oder bei großer Hitze, Verſtärkungsperſonal mehr als bisher
vorzuſehen iſt. Billigung fand auch die frühere Feſtſtellung, daß
zur Ueberwachung der Oberbauarbeiten weitere
Kontrollen notwendig und daß die Umbauten tunlichſt zu
be=
ſchleunigen ſind.
Außerdem wurden eine Reihe weiterer Maßnahmen erörtert,
ſo die Fragen der Vereinfachung der
Dienſtvor=
ſchriften, einer Nachprüfung der
Dienſtdauer=
beſtimmungen, die Fragen der
Zuggeſchwindig=
keiten, der Verſtärkung des techniſchen Dienſtes
und der eventuellen Verminderung des
Verwal=
tungsdienſtes. Es wurde von den anweſenden Vertretern
des Reichstages beſonders betont, daß die Verhältniſſe in
Süddeutſchland einer ſcharfen Nachprüfung
be=
dürfen.
Unbeſchadet der unverzüglichen Durchführung der zwiſchen
dem Reichsverkehrsminiſter und dem Generaldirektor ſchon
ver=
einbarten Maßnahmen wurde beſchloſſen, einen beſonderen
Arbeitsausſchuß einzuſetzen, deſſen Aufgabe es iſt, die
geſamte Sicherheitsfrage der Reichsbahn
ein=
gehend durchzuprüfen. Die Zuſammenſetzung dieſes
Ausſchuſſes, der nicht zu groß ſein ſoll, wurde dem
Reichsver=
kehrsminiſter überlaſſen. Der Ausſchuß ſoll ſeine Arbeiten
tun=
lichſt bald aufnehmen und über das Ergebnis berichten. Die
Frage der Zuſammenſetzung des Arbeitsausſchuſſes iſt ſeitens
des Reichsverkehrsminiſters unverzüglich in Angriff genommen.
Im Anſchluß an die Tätigkeit des Ausſchuſſes wird die
Deut=
ſche Reichsbahngeſellſchaft eine ausführliche
Denk=
ſchrift ausarbeiten, welche die einzelnen Unglücksfälle und die
erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen darſtellt.
Dr. Wilhelm Neumann, Menſch und Tier. Tierpſychologiſche Studien
und Erörterungen. Heidelberg 1928. Merlin=Verlag.
Der Autor iſt durch ſeine Entlarvung des Hundes Rolf in weiten
Kreiſen bekannt geworden und erweiſt ſich zur Behandlung des
vor=
liegenden intereſſanten Themas in hervorragendem Maße berufen. Er
will nicht nur eine wiſſenſchaftliche Darſtellung der heute in der
Tier=
pſychologie herrſchenden Anſichten und Methoden geben. Grundlegend
ſind ſeine Verſuche mit den ſogenannten denkenden Tieren, aus denen
er bedeutſame, nicht alltägliche Folgerungen über das Geiſt=Seele=
Pro=
blem zieht. — Eine tiefere innere Beziehung zur Gedankenwelt von
Kleges kennzeichnet die feinſinnigen Ausführungen Neumanns.
Auguſt Meſſer, Einführung in die Pfychologie und die pſychologiſchen
Richtungen der Gegenwart. Felix Meiner, Leipzig.
Dieſe Einführung will wirklich hineinführen in die Pſychologie. Sie
ſetzt darum keinerlei pſychologiſche Fachkenntniſſe voraus und iſt
be=
ſtrebt, ſchlicht und verſtändlich zu reden. Sie will aber nicht nur in die
Pſychologſe hineinführen und dann den Leſer glſeichſam in dem Chaos
der verſchiedenen Grundauffaſſungen ohne Hilfe ſtehen laſſen, ſondern
will ihn hinaufgeleiten auf einen höher gelegenen Ausſichtspunkt, von
dem aus er einen Ueberblick über die verſchiedenen Hauptrichtungen
ge=
winnen kann.
Johannes von Guenther, Caglioſtro. Grethlein u. Co., Leipzig.
Ein großer hiſtoriſcher Roman über den intereſſanten Abenteurer
der galanten Zeit, eine Geſtalt, ſo ſaftig und gleichzeitig ſo rätſelhaft,
ſo amüſant und gleichzeitig ſo imponierend, wie kaum eine zweite. Das
bewegte Leben dieſes Glücksritters führte durch ganz Europa: wir ſehen
den Helden als vierzehnjähvigen Apothekerlehrling der Benfratelli in
Palermo, als Freimaurer in London, als Arzt in Petersburg, wo er
um die Gunſt der großen Katharina kämpft, wir finden ihn als
Alchi=
miſten in Straßburg wieder und erleben endlich mit ihm ſeinen höchſten
Aufſtieg und ſeinen Fall in Paris, wo er in die Kriminalgeſchichte des
berühmten Halsbanddiebſtahls der Königin Marie Antoinette
ver=
ſchlungen iſt. Der Roman iſt mit einer Fülle farbiger Bilder eine
kleine Kulturgeſchichte des ausgehenden 18. Jahrhunderts.
Die neueſte Verrücktheit d’Annunzios. Vom Gardaſee, wo
ſich bekanntlich Schloß und Feſtung des Dichter=Feldherrn=
Admi=
rals d’Annunzio befindet, kommt als neueſte Senſation die
Nach=
des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger, das Jubiläum ſeiner richt, der Poet habe ſeine Behauſung in ein Kloſter verwan=
25jährigen Tätigkeit als Chefredakteur und Verleger der „Dresd= delt. Er ſelbſt geht mit einer Kutte bekleidet einher und hat
auch ſeine Dienerſchaft gezwungen, das gleiche zu tun. Tiefe
Zeiten hindurch in unermüdlicher Arbeit zu einem der geachtetſten haltſamkeit iſt oberſte Pflicht. Sein Perſonal redet d’Annunzio
gleichen klöſterlichen Namen an. Den wahren Grund für dieſe
rücktheit des italieniſchen „Dichterfürſten” hinge mit dem
verun=
glückten Abenteuer Nobiles zuſammen.
Die Geburt eines geſunden
Töchterchens zeigen hocherfreut an
Dr. E. Kaffenberger, Studienrat
und Frau Gertrud, geb. Delmes.
Darmſiadt, 1. Auguſi 1928.
Soderſtraße 103
z. Zt. Privatklinik Dr. Hofmann und
Dr. Wolf, Riedeſelſtr, 52.
(19917‟
Für die vielen Ehrungen,
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tionen und Geſchenke von allen Seiten
anläßlich meines 80. Geburtstags
meinen innigſien Dank.
Georg Rauch, Privatier.
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entſchlief nach langen, ſchweren Leiden
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Die Geburt eines Töchterchens
zeigen wir ertreut an
Dr. phil. Alexander Zscharn
und Frau Helene
geb. Schwenk
Darmstadt, 30. Jull 1928.
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Geſtern verſchied nach langem,
ſchwerem, mit großer Geduld
ertragenem Leiden unſere liebe
Schweſter, Schwägerin u. Tante
Fräulein
Margarethe Lotheißen
Die glückliche Geburt eines
geſunden Töchterchens zeigen
hocherfreut an
Amtsgerichtsrat Elbertt u. Frau
Elſe, geb. Schleyerbach.
im 31. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Carl Steinmann und Braut
Gertrud pollack, geb. Steinmann
Jakob Pollack
Rola pollack.
Darmſtadt, am 1. Aug. 1928.
Wienerſtr. 70.
Campertheim a. Rh., 27. Juli 1928.
( 199931
Die Einäſcherung findet am
Frei=
tag, den 3. Auguſt, um 3 Uhr
nachmittags, auf dem
Wald=
friedhof ſtatt. (19942
Die glückliche Geburt ihres
weiten Sohnes zeigen
hoch=
erfreut an
Paul Kercher und Frau
Margareta, geb. Kaffenberger.
Statt beſonderer Anzeige.
Mühlenhof
den 1. Auguſt 1928.
Nd.=Ramſtadt
z. Zt. Städt. Krankenhaus.
(*200110
Heute mittag verſchied nach
längerem ſchweren Leiden unſere
liebe Mutter, Großmutt r und
Ur=
großmutter
Frau
Heinrich Rothhaupt
Hildegard Rothhaupt
geb. Bernhardt
Vermählte
Auguſt 1928. ( 19964
Die Eheleute Adam Schwinn,
Friſeur und Frau Lina, geb.
Deck=
mann, Alexanderſtraße 2, feiern heute,
Donnerstag, den 2. Auguſt, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
1124281
geb. Engelhard
im vollendeten 73, Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Wilhelm Herzberger
Frau Emilie Wilke, geb. Herzberger
und Tochter
Familie Karl Herzberger
Familie Weger, Heidelberg
Mathilde Herzberger
Familie Hermann Herzberger
Familie Wilhelm Wittmann
und Frau Anna, geb. Herzberger
nebſt Verwandten u. Enhelkindern.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1928.
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nachmittag 4 Uhr vom Portal des
Waldfriedhofes aus ſtatt.
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Nach dem Wunſche der
Ent=
ſchlafenen fand die Einäſcherung in
der Sille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen wird
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beten, Abſtand zu nehmen. Wir
danken für ſtille Teilnahme herzlichſt.
Im Namen aller Angehörigen:
Reinhard Lotheißen.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1928.
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Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 2. Auguſt.
Hefſiſches Landestheater. Die vorjährigen Mieter haben
erfreu=
ſweiſe zum größten Teil ihre Miete für die nächſtjährige Spielzeit
eunert. Da wir annehmen, daß die Mieter, die bis jetzt noch nicht
eurert haben, erſt nach Rückkehr aus dem Erholungsaufenthalt
wie=
cſchließen werden, hat die Generaldirektion den Termin zur
hie uerung der Mieten bis zum 5. Auguſt d. J.
ver=
ert. Vom 6. Auguſt ab erfolgt die endgültige Zuteilung der
Mai. Die Generaldirektion bittet daher, die Mieterneuerung der
MtAbteilung bis zu dieſem Tage zugehen zu laſſen.
— Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
. Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Auf die heute,
Don=
ntyg. und morgen, Freitag, ſtattfindenden zwei letzten
Wieder=
hiwen der erfolgreichen Schlageroperette „Die gold’ne Meiſterin” ſei
fyt nochmals hingewieſen. — Samstag findet die Erſtaufführung
60-ilbertſchen Operette „Katja, die Tänzerin” ſtatt. Anläßlich der
u Führung in Wien ſchreibt das „Wiener Journal”: Jean Gilberts
w Sperette „Katja, die Tänzerin”, die geſtern einen rauſchenden
Er=
atte, iſt endlich einmal „etwas anderes”. Im Stoff, im Milieu,
n9äveau — kurz, es iſt ein wirkliches Theaterſtück von
bemerkens=
wer Bühnendynamik. Eine farbenfrohe und klangreiche Muſik von
Geist erhöht die Reize dieſes Werkes noch weſentlich.” — Die „
Zü=
gir Poſt” ſchreibt: „Das von Leopold Jacobſon und Rudolf
Oeſter=
zei ſtammende Libretto weiſt eine geſchickt aufgebaute Handlung auf.
32. Akt iſt ſie in erfolgreicher Weiſe auf Spannung und Aufſchwung
vieirellt, über denen leichter Ton und Komik durchaus nicht vernachläſſigt
ſ) i, und im letzten überſtürzen ſich die komiſchen Situationen und
eberraſchung löſt die andere ab. Die Muſik weiſt mit einer
An=
wohlgelungener, flüſſiger Schlager, mit reizenden Duos und flot=
MAerzetten auf.”
—— Offiziersanwärter für die Reichswehr. Zahlreiche beim
Reichs=
wrrtiniſterium eingehende Geſuche um Einſtellung als
Offiziers=
äter müſſen abſchlägig beſchieden werden, weil die Friſt für die
Adrungen abgelaufen iſt. Es darf daher nochmals darauf hingewieſen
ndiat, daß Meldungen für die Offizierslaufbahn alljährlich nur vom
Alnril bis 31. Mai erfolgen können. Wer den diesjährigen Termin
ſänmt hat, kann, ſofern er nicht überaltert iſt, ſeine Meldung im
auſuen Jahre bei dem ſelbſt zu wählenden Truppenteil anbringen.
An=
ntm, die vor der Reifeprüfung einer höheren Schule ſtehen, melden
mi zweckmäßig nicht erſt nach beſtandener Prüfung, ſondern im letzten
enjahr zu dem feſtgeſetzten Termin.
Reichsbund der Kinderreichen. Die Landesverſicherungsanſtalt gewährt
fi2Kütter kinderreicher Familien in Fällen dringender
Erholungs=
ſhüFtigkeit eine Erholungskur bis zu vier Wochen. Als
kinder=
we. Familien gelten ſolche mit vier oder mehr Kindern unter 16
Jah=
ſoie ſich noch im elterlichen Haushalt befinden. Die Erholungskur
nd dauch gewährt, wenn die Mütter ſelbſt keine Beiträge zur
Invali=
warſicherung verwendet haben. Vorausſetzung iſt jedoch, daß der
(wann die Wartezeit für die Invalidenrente erfüllt und die An=
Ft haft aufrecht erhalten hat. Die Einſendung eines ärztlichen
Zeug=
ne= iſt nicht erforderlich, doch kann die Landesverſicherungsanſtalt die
Yollligung der Anträge von der Unterſuchung durch ihren
Vertrau=
ſaßzt abhängig machen.
— Der Abendvortrag im Heaghaus, Luiſenſtraße 16, am Freitag,
& B. Auguſt 1928, behandelt das gerade jetzt für die Hausfrau ſo
seuordentlich wichtige Thema des elektriſchen Kochens, Bratens und
kuns. Die praktiſche Vorführun, der elektriſchen Kochgeräte,
ins=
bmcere auch die Heißwaſſerbereitung mit dem elektriſchen
Heißwaſſer=
ſcher, zeigt der Hausfrau die Annehmlichkeiten und die Arbeits=
Ha—nis bei Benutzung der Elektrizität in jedem Gerät. Für
Haus=
fum wird es der Wunſch ſein, einmal eine ſo vollſtändig
eingerich=
lektriſche Küche zu beſitzen, wie ſie jetzt im Ausſtellungsraum der
wo zu ſehen iſt. Das Probebochen und die Koſtproben überzeugen
ſSausfrau von der Zweckmäßigkeit der elektriſchen Küche. Der Ein=
„tfzum morgigen Vortrag iſt frei und wird empfohlen, ſich
recht=
ie Plätze zu ſichern. (Siehe auh heutige Anzeige.)
— 75 Jahre Gefangverein „Teutonia”. Am 4. und 5. Auguſt feiert
Weſangberein Teutoni: Darmſtadt in ſämtlichen
uimien des Rummelbräu ſein 75jähriges Stiftungsfeſt.
9 feiner der älteſten Geſangvereine im Heſſiſchen und Deutſchen
iig erbunde blickt dieſer Verein auf eine würdige Vergangenheit zu=
Die Vorarbeiten zu der Jubelfeier ſind bereits beendigt und die
Eſteellung des Programms verſpricht das beſte. Das Eintrittsgeld iſt
widem Gebotenen ſo niedrig gehalten, daß ſich jedermann ein paar
ußreiche Stunden verſchaffen kann. (Siehe heutige Anzeige.)
—— Der Brieftaubenklub Darmſtadt 0380 (alter Verein) ſandte ſeine
nen gemeinſam mit der Reiſevereinigung „Südmain”
Sprendlin=
iach Bruck an der Leitha, unweit der ungariſchen Grenze.
Ent=
nung zirka 650 Kilometer Luftliväe. Geſamttaubenzahl 800 Stück,
FoSlaſſen am Samstag, den 21. Juli, früh 4,45 Uhr erreichten die
e Tiere nach gut zwölfſtündigem Fluge die Heimat. Die erſte
ſihze erreichte in Darmſtadt Sonntag früh 707 Uhr den heimiſchen
ilg. Infolge des anhaltenden guten Wetters flogen die Säumigen
mnach, ſo daß nur geringe Verluſte zu beklagen ſind. Die
Vereins=
ſiſ= verteilen ſich wie folgt: Von ſechs beteiligten Herren erhielten
Preis Herr Ehmig, Lindenhofſtr. 13, den 2. Preis Herr
Schwe=
ſeBarkhausſtr. 35, den 3. Preis Herr Aachen, Rheinſtr. 41, den
Areis Herr Holler, Frankfurter Str. 250.
KLinder unter 14 Jahren dürfen nicht mehr beſchäftigt werden. Der
fat=politiſche Ausſchuß des Vorläufigen Reichswirtſchaftsrates hat jetzt
ausführlichen Text ſeines umfangreichen Gutachtens zum Entwurf
ei Arbeiterſchutzgeſetzes vorgelegt. Nicht weniger als 1½ Jahre
der die Beratungen dieſes Gremiums des Reichswirtſchaftsrates über
Urbeitsſchutz=Geſetz gedauert. Der Endwurf, der nun nach der
Ver=
ſchr edung durch das wirtſchaftliche Parlament noch Reichstag und
taisrat zu beſchäftigen haben wird, verbietet endgültig, daß Kinder
14 Jahren beſchäftigt werden, und ſtellt auch für die Beſchäftigung
Wugendlichen von 14 bis 18 Jahren noch einſchränkende
Beſtim=
mren auf. Da jedoch die Dauer der Schulpflicht in den einzelnen
adern nicht einheitlich geregelt iſt und infolgedeſſen Kinder an
mchen Stellen ſchon vor dem 14. Lebensjahre aus der Schule
ent=
dei= werden, ohne daß es möglich wäre, ſie in ein Arbeitsverhaltnis zu
umen, fordert der Sozialpolitiſche Ausſchuß in einer Entſchließung
peichseinheitliche Regelung der Schulzeit dahin, daß erſt mit dem
leindeten 14. Lebensjahre früheſtens die Schulzeit beendet ſein kann.
reiner anderen Reſolution, die mit geringer Mehrheit Annahme
id) wird ein geſetzliches Verbot der Schwarzarbeit verlangt. Hiergegen
iterr die Arbeitnehmervertreter geſtimmt; in einer Erklärung
beton=
kie, daß dieſe Frage nicht eine geſetzliche Löſung finden könne,
ſon=
en durch die Erziehungsarbeit der Organiſationen, beſonders auf
nſcichem Gebiet, geregelt werden müſſe.
— Hohes Alter. Frau Sofie Merk Witwe begeht am 3. Auguſt
gruter Geſundheit ihren 81. Geburtstag.
— Heidelberger Beleuchtung. Die Schloß= und
Brücken=
lieuchtung, ſoll am 11. Auguſt und am 6. September wiederholt
rigen.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von
Gleisauswechſlungs=
be ten wird die Karlſtraße zwiſchen Kies= und Heinrichſtraße
n7 6.—15. Auguſt und von Heinrich= bis Wilhelminenſtraße vom
ſeluguſt bis 6. September 1928 für den Auto=,
Fuhrwerks=
d: Radfahrverkehr geſperrt. — Wegen Vornahme von
Straßenbau=
be ten wird die Sandſtraße von Wilhelminenplatz bis Heidelber=
Straße bis auf weiteres für den Auto=, Fuhrwerks= und
Radfahr=
riürhr geſperrt.
Heſſiſcher Jagdklub &. P. Darmſtadt.
Wurftaubenſchießen um die Meiſterſchaft von
Darm=
ſtadt und um die Meiſterſchaft der dem Klub
ange=
hörigen Förſter und Jagdſchutzbeamten,
am Sonntag, den 29. Juli 1928.
Zu einer großzügigen Veranſtaltung hatte der Heſſiſche Jagdklub
die Mitglieder des Hauptklubs und die Förſter und Jagdſchutzbeamten
zur Hauptſtadt des Landes geladen, um die Meiſterſchaft von
Darmſtadt und die der Förſter und Jagdſchutzbeamten
zum Austrag zu bringen.
Wenn man die Teilnehmer dieſer Tontaubenſchießen in den
benach=
barten Badeſtädten Nauheim, Homburg, Kiſſingen uſw. und in den
Großſtädten Frankfurt und Mannheim, wo alles im Intereſſe dieſes
Sports geſchieht, mit der Zahl der Konkurrenten in Darmſtadt
ver=
gleicht, ſo muß der gewaltige Unterſchied in der Beteiligung ins Auge
fallen. Während dert kaum mehr als 20 Bewerber zuſammenkommen,
hatte der Heſſiſche Jagdkluß allein zu dieſen Vorſchießen 80 Teilnehmer
auf den Plan gebracht, die um die Siegespalme ſtritten. Der Herr
Miniſter des Innern und das Finanzminiſterium, Abteilung für Forſt=
und Kameralverwaltung, hatten für den Meiſterflugſchützen dee Förſter
und Jagdſchutzbeamten des Heſſiſchen Jagdklubs einen prachtvollen
ſil=
bernen Pokal mit Widmung geſtiftet; die Stadt Darmſtadt hat ihr
Intereſſe an der Veranſtaltung durch Ueberlaſſung einer ſilbernen und
zwei bronzenen Plaketten zum Ausdruck gebracht. Das Amt für
Lei=
besübung gab das wertvolle Olympiabuch, das als Ehrenpreis beim
Schießen um die Meiſterſchaft von Heſſen zur Vergebung kommen ſoll.
Die Herren Staatsrat Heſſe und Stadtverordneter Profeſſor
Kalbfleiſch beehrten die Veranſtaltung mit ihrem Beſuch.
Zahlreiche, teils ſehr wertvolle Ehrenpreiſe waren von den
Mit=
gliedern des Heſſiſchen Jagdklubs zum Teil geſtiftet worden, zum Teil
die Beträge dafür überlaſſen worden. Alle Gegenſtände wurden in
hieſigen Heſchäften angekauft.
Dem Schießen um die Meiſterſchaft von Darmſtadt ging ein
Eröff=
nungsſchießen auf 10 Tauben voraus, an dem ſich 30 Schützen
beteilig=
ten. Erſter wurde Herr Peter Kraft, Hof Gräbenbruch bei
Pfung=
ſtadt, mit 9 / 7 Treffern, Zweiter: Herr Beyer=Eberſtadt mit 9 / 7,
Dritter: Herr Voß=Eberſtadt mit 7/6 Treffern. — Wir beſchränken
uns auch bei den nachfolgenden Schießen darauf, nur die drei beſten
Schützen zu nennen, während zwei Drittel der Teilnehmer in die Preiſe
kamen und beim Förſterſchießen ſämtliche Teilnehmer mit Ehrengaben
bedacht werden konnten.
Von 10 Uhr ab wurde um die Meiſterſchaft von
Darm=
ſtadt geſtritten, und zwar in zwei Klaſſen. Klaſſe 1: 30 Tauben auf
14/16/18 Meter, Klaſſe 2: 30 Tauben auf 15 Meter. In der Klaſſe 1
wurde Sieger Herr Franz Beuer=Darmſtadt mit 26 Treffern, dabei
24 mit dem erſten Schuß. Herr Beuer errang damit den Titel „
Meiſter=
flugſchütze von Darmſtadt für 1928/29” und erhielt außer einem
wert=
vollen Ehrenpreis die ſilberne Plakette der Stadt Darmſtadt.
Zweit=
beſter Schütze: Herr Peter Kraft, Hof Gräbenbruch bei Pfungſtadt,
mit 25/22, drittbeſter Schütze: Herr Beyer=Eberſtadt mit 25/20.
In der zweiten Klaſſe ſiegte Herr Voß=Eberſtadt mit 21 / 19.
(Ehrenpreis und bronzene Plakette der Stadt Darmſtadt.) Zweiter
ward Herr Laumann=Meſſel mit 20/18, Dritter Herr Förſter May=
Langwaden.
Zum Förſterſchießen, das nachmittags 2 Uhr begann, waren
50 Förſter und Jagdſchutzbeamte erſchienen, die 20 Tauben auf 15 Meter
Entfernung ſchoſſen, wozu Patronen und Preiſe für jeden einzelnen
Teilnehmer von dem feſtgebenden Verein geſtellt wurden. — Der
Heſſi=
ſche Jagdklub will an dieſem Tage den Dank ſeiner Mitglieder den
Forſt= und Jagdſchutzbeamten gegenüber zum Ausdruck bringen für die
Treue und Aufopferung, die unſere Förſter für die Erbaltung unſerer
Wildbahnen allzeit beweiſen.
Meiſterflugſchütze der Förſter und Jagdſchutzbeamten des Heſſiſchen
Jagdklubs für 1928/29 wurde Herr Jagdaufſeher Müller=Jgelsbach
mit 15 / 9, der außer dem Silberpokal des Miniſteriums die von S. R.H.
dem Großherzog geſtiftete Plakette erhielt. Zweiter Sieger: Herr
För=
ſter Harniſch, Forſthaus Emmelinenhütte, mit 14 / 14, dritter Sieger
wurde Herr Förſter May=Langwaden mit 14 12.
Zum Schluſſe wurde noch auf 10 Doubletten geſchoſſen. Mit 4/4
blieb dabei Sieger Herr Schmitt=Laudenbach, Zweiter: Herr
För=
ſter Brück=Auerbach mit 4 / 4, Dritter: Herr Th. Bauer=
Gerns=
heim mit 4/4.
Die Preisverteilung für die Förſter und
Jagdſchutzbeam=
ten nahm der Vorſitzende des Heſſiſchen Staatsförſterverbandes, Herr
Förſter Kolb, auf Einladung der Leitung des Heſſiſchen Jagdklubs
vor. In zündenden Worten pries der Redner das Streben des
deut=
ſchen Volkes, in ſportlicher Hinſicht hinter den anderen Völkern nicht
zurückzuſtehen. Er betonte, daß es die Eigenart des Berufes des
Forſt=
mannes mit ſich bringe, daß er ſich an ſonſtigen ſportlichen
Veranſtal=
tungen nicht beteiligen könne. Um ſo mehr ſei es zu begrüßen, daß
der Heſſiſche Jagdklub gerade das ſchießſportliche Gebiet, deſſen der
Forſtmann und Jäger beſonders bedürfe, ſich zur Pflege erkoren habe.
Mit außerordentlichem Dank ſei anzuerkennen, daß der Herr
Mini=
ſter des Innern und die Miniſterialabteilung die Beſtrebungen des
Heſſiſchen Jagdklubs darin unterſtützen, und die Förſter und
Jagd=
ſchutzbeamten würden auch weiterhin durch peinlich korrekte
Dienſtfüh=
rung und Unerſchrockenheit in jeder Lage ihres Berufes den Dank für
dieſe Unterſtützung zum Ausdruck bringen. Sein Horrido galt der
Leitung des Heſſiſchen Jagdklubs und den Stiftern der zahlreichen
Ehrenpreiſe
Am Samstag, den 11., und Sonntag, den 12. Auguſt, findet das
Schießen um die Meiſterſchaft von Heſſen, das durch
Vertrete: der ſämtlichen Ortsgruppen des Heſſiſchen Jagdklubs in Heſſen
und den angrenzenden Ländern beſtritten wird, ſtatt; ferner das
Gruppenſchießen um den Hickler=Gedächtnis=
Wander=
breis, zu dem ſämtliche Ortsgruppen des Klubs und der Hauptverein
je ſechs Bewerber ſtellen. Dabei fällt der Wanderpreis der
Süd=
weſtdeutſchen Jägerzeitung dem beſten Einzelſchützen aller Mannſchaften
zu, während die beſte Mannſchaft den Hickler=Wanderpreis erwirbt.
Lokale Veranſialtungen.
Dis diemnter erſchsinenden Notigen Iind ansſchlledlich als Hmweiſe auf Anssigen zu beiracten.
in keinem Falle irgendwie elt Beſrichung eder Krittk.
— Wiener=Kronenbräu=Keller. Freitag, 3. Auguſt,
abends 8 Uhr, konzertieren die ehemaligen Militärmuſiker unter der
Leitung des Obermuſikmeiſters Matthias Weber nach einem
reichhalti=
gen Programm, in welchem jedem Geſchmack Rechnung getragen iſt.
Beſondere Berückſichtigung werden hierbei die gerne gehörten
Operet=
tenſchlager älterer und neuerer Art ſowie die ſehr beliebten
Rheinland=
lieder finden. (Näheres im Inſeratenteil.)
— Im Kaffee Rheingold findet regelmäßig jeden Dienstag
und Donnerstag Geſellſchafts=Abend mit Tanz, ſowie jeden Sonntag
nachmittag von 4.30—6.30 Uhr Tanz=Tee ſtatt. Die täglichen Abend=
Konzerte beginnen um 8 Uhr. — In den hinteren Räumen befindet
ſich keine Diele mehr, ſondern das Billard=Kaſino.
Die wirtſchaftliche Lage des deutſchen
Hand=
werks im Monat Juli 1928.
RH. Vom Neichsverband des deutſchen Handwerks wird uns
ge=
ſchrieben:
Nach den eingelaufenen Berichten war die wirtſchaftliche Lage des
Handwerks während der Berichtszeit nicht einheitlich zu beurteilen.
Wäovend einige Kammern beruhten, daß ein Stillſtand bzw. ſogar eine
Verſchlechterung des Geſchäftsganges in den meiſten Handwerken
ein=
getreten iſt, hat ſich in anderem Bezirken die Wirtſchaftslage gegenüber
den Vormomaten günſtig entwickelt. Vor allem tyfft dies für das
Baugewerbe in den Orten zu, in denen die Hauszinsſteuermittel bzw.
Hypotheken zur Verfügung geſtellt ſind, während in anderen Orten die
anhaltende Kapitaltnappheit, das Ausbleiben der Mittel zur
Finan=
zierung des Wohnungsbaues das Aufleben der Geſchäftstätigkeit im
Baugewverbe in dem gewünſchten Umfange verhinderten. Bedingt
durch die Hebung der Lage im Bauhauptgewerbe, ſowie nucht zuletzt
auch durch die günſtigen Witterungsverhältniſſe der letzten Wochen,
waren auch die Baunebengewerbe zum Teil gut beſchäftigt, und zwar
gilt dies beſonders für die Tiſchler, Maler, Glaſer, Klempner und
Schloſſer. In einigen Gewerbezweigen hat auch die große Hitze der
vergangenen Wohen den Auftragsbeſtand günſtig beeinflußt; der
Reiſe=
verkehr hat dagegen in den meiſten Handwerkszweigen hemmend
ge=
wirkt. Lediglich das Schuhmacherhandwerk, das Sattlerhandwerk,
ſo=
wie das Konditorenhandwerk in Badcorten haben hiervon profitiert.
In den Bekleidungsgewerben iſt eine Verringerung des
Beſchäftigungs=
grades zu verzeichnen, da das ſchöne Sonrmerwetter zu ſpät eintrat,
um noch auf den Abſatz des Schneiderhandwerks für die Raiſezeit in
erheblichem Umfange belebend einzuwirken. Jahreszeitlich bedingt ſind
gewiſſe Umlagerungen und Veränderungen des Abſatzes im
Nahrungs=
mittelgewerbe. So war der Umſatz des Bäcker= und
Konditorenhand=
werks während der Reiſezeit zugunſten der Betriebe in den Badeorten
verſchoben. Im Schlächterhandwerk ging, wie ſtets mit Eintritt des
wärmeren Wetters, der Abſatz erheblih zurück. — Auf dem Lande
blieb der Beſchäftigungsgrad bei weitem hinter dem der Städre zurück.
Die Belebung der Bauwirtſchaft hielt ſich wit Rückſicht auf die ſchlechte
Finanzlage der Landwirtſchaft in ſehr engen Grenzen. Nur die
Hand=
werksberufe, die für Reparaturarbeiten an landwirtſchaftlichen
Ge=
räten und Maſchinen in Frage kommen, waren überwiegend beſſer
beſchäftigt.
Soweit eine Auftragsbeſſerung eintrat, iſt dieſe durchweg als eine
rein mengenmäßige anzuſehen; die Preisgeſtaltung blieb ungunſtig. Die
Geldverhältniſſe beim Handwerk haben ſich ſtändig verſchlechtert und
die Bildung neuen Betriebskapitals wird erſchwert.
Neue Lohnſteigerungen ſind im allgemeinen nicht mehr eingckreten.
— Für die Preiſe der Rohſtoffe und der Halbfabrikate wird zum Teil
gemeldet, daß ſie unverändert geblieben ſind. Andere Kammern
hin=
gegen berichten, daß die Holz=, Eiſen= und Kohlenpreiſe langſam
an=
ziehen. Auch die Preiſe für Einbandſtoffe für Buchbinder ſowie
Uhren=
fabrikate und Beleuchtungskörper ſind im Kammerbezirk Altona
ge=
ſtiegen.
Der Arbeitsmarkt war entſprechend der unterſchiedlichen
Geſchäfts=
lage in den einzelnen Kammerbezirken nicht einheitlich.
Rückgang der Arbeitsloſigkeit.
— In der Arbeitsloſenverſicherung iſt die Geſamtzahl der
Haupt=
unterſtützungsempfänger in der Zeit vom 1.—15. Juli von rund 610 700
auf 579 800, d. i. um 30900 oder um 5,1 v. H., zurückgegangen. Bei den
männlichen Arbeitsloſen betrug die Abnahme rund 28 000 oder 6 v.H.,
bei den weiblichen 2900 oder 1,6 v. H. — In der
Kriſenunter=
ſtützung betrug der Rückgang der Zahl der
Hauptunterſtützungsemp=
fänger im gleichen Zeitraum 23 900 oder 21,1 v.H. Die Abnahme war
bei den Frauen ſtärker als bei den Männern (27,2 v.H. gegenüber 19,7
v.H. bei den Männern). Der Rückgang in der Zahl der unterſtützten
Arbeitsloſen iſt zu einem Teil auf eine ſtarke Beſchäftigung in der
Landwirtſchaft und im Baugewerbe, im übrigen auf den Ablauf der
Uebergangsbeſtimmungen über Arbeitsvermittelung und
Arbeitsloſen=
verſicherung vom 16. Juli 1927 zurückzuführen.
Tageskalender für Donnerstag, den 2. Auguſt 1928.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. — Kleines Haus,
abends 20 Uhr, Sommerſpielzeit: „Die gold’ne Meiſterin”. —
Or=
pheum: Geſchloſſen. — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee
Rheingold, Hotel Sſtmitz, Weinhaus Maxim, Waldſchlößchen.
Rummelbräu, abends 20 Uhr: Großes Gartenkonzert
Oberwaldhaus abends 20,30 Uhr: Sommernachtfeſt —
Kino=
vorſtellungen: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.
Verſteigerung verfallener Pfänder. Im Städtiſchen
Leih=
amt findet am Mittwoch, den 8. Auguſt, vormittags 8.30—13 Uhr,
Verſteigerung verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)
— Vom Alten Friedhof. Wir machen unſere Leſer auf die
Be=
kanntmachung betr. das Einebnen von Reihengräbern
auf dem Alten Friedhof in der geſtrigen Nummer unſeres Blattes ganz
beſonders aufmerkſam.
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. (
Aende=
rungen ohne vorherige Anzeige verbehalten.) Nach New York
ab Bremen=Bremerhaven: D. München 2. 8., D. Seydlitz 4. 8., D.
George Waſhington 8. 8., D. Stuttgart 9. 8., D. Berlin 11. 8., D.
America 15. 8., D. Dresden 16. 8., D. Pr. Harding 22. 8., D. Lützow
22. 8., D. Karlsruhe B3. 8., D. Sierra Cordoba 25. 8., D. Columbus
25. 8., D. Republic 28. 8., D. München 30. 8., D. York 1. 9. D. George
Waſhington 5. 9., D. Stuttgart 6. 9., D. Berlin 8. 9. Nach New
York ab Southampton: D. George Waſhington 9. 8., D. Sruttgart
10. 8., D. Berlin 12. 8., D. Pr. Rooſevelt 14. 8., D. America 16. 8.,
D. Pr. Harding B3. 8., D. Columbus 26. 8., D. Republic 29. 8., D.
George Waſhington 6. 9., D. Stuttgart 7. 9., D. Berlin 9. 9. Nach
New York via Halffax ab Bremen=Bremerhaven: D. Seydlitz
4. 8., D. München 1. 12. Nach Kanada ab Bremen: D.
Cairn=
gowan 6. 8., D. Krefeld 27. 8., D. Köln 10. 9. Nach
Philadel=
phia-Baltimore-Norfolk ab Bremen: D. Turpm 8. 8., D.
Weſtfalen 22. 8., D. Gerwin 8. 9. Nach Nordamerika (
Weſt=
küſte) ab Bremen: D. Witell 18. 8., D. Witram 8. 9., D. Juſtin
29. 9., M.S. Spree 20. 10. Nach Havanna—Galveſton ab
Bremen=Bremerhaven: D Seydlitz 15. 9., D. York 15. 10., D. Sendlitz
15. 11. Nach Cuba—New Orleans ab Bremen: D. Riol 14. 8.,
D. Roimund 8. 8. Nach Mittelbraſilien und dem La
Plata (Paſſagierdampfer) ab Bremorhaven: D. Madrid 4. 8., D.
Sierra Ventana 18. 8., D. Werra 25. 8., D. Sierra Morena 8. 9., D.
Weſer 15. 9., D. Sierra Cordoba 29. 9. Frachtdempfer ab Bremen:
D. Haimon 11. 8., D. Nürnberg 25. 8., D. Eiſenach 15. 9. Nach
Mittelbraſilien ab. Bremen: D. Arta 18. 8., D. Aegina 15. 9.
Nach Nordbraſilien ab Bremen: D. Anatolia 23. 8., D.
Oro=
tara 9. 10. Nach Südamerika (Weſtküſte) durh den
Pa=
namabanal ab Bremen: D. Rapot 4. 8., D. Ansgir 25. 8., D. ** 8. 9.,
durch die Magelhgens=Straße ab Bremen: D. Germar 7. 8., D. Holger
18. 9. Nach Weſtküſte, Zentral= und Mittelamerika
und Mexiko ab Bremen: M.S. Erfurt 11. 8. Fruchtfahrt
Kanariſche Inſeln ab Bremen: D. Arucas 4. 8., D. Orotava
18. 8., D. Arucas 11. 9., D. Orotava 15. 9. D. Arucas 29. 9. Nach
Oſtaſien ab Bremen=Hamburg: D. Gießen ab Hamburg 1. 8., D.
Derfflinger ab Bremen 4. 8., ab Hamburg 8. 8., D. Deſſau ab Bremen
11. 8., ab Hamburg 15. 8., M.S. Trave ab Bremen 18. 8., ab
Ham=
burg 22. 8., D. Franken ab Bremen 25. 8., ab Hamburg 29. 8., D.
Saarbrücken ab Bremen 1. 9., ab Hamburg 5. 9., D. Aachen ab
Bre=
men 8. 9., ab Hamburg 12. 9. Nach Auſtralien ab Bremen: D.
Ncckar 4. 8., D. Alſter 3. 9., D. Aller 3. 10. Nach der Levante
ab Bremen: ca. 8 Abfahrten im Monat. Nach Finnland ab
Bremen: Stägiger Dienſt nach allen Haupthäfen. Nach Reval ab
Bremen: Abfahrten alle 8—10 Tage. Nach Leningrad ab
Bre=
men: je nach Bedarf. Nach England ab Bremen-London: 3—4
Abfahrten in der Woche. Bremen-Hull: 2 Abfahrten in der
Woche. Bremen-Middlesborough-Newcaſtle: 10tägig.
Nach Afrika (Weſtküſte!: D. Ingo ab Hamburg 20. 8., ab Bremen
22. 8. Geſellſchaftsreiſen: Skandinavien=Oſtſeefahrt: D.
Lützow ab Bremerhaven 3. 3. Nordkapfahrten: D. Sierra Cordoba ab
Bremerhaven 4. 8. Nordlandfahrt: D. York ab Bromerhaven 14. 8.
In den ersten 10 Jahren
sollte jede Mutter ihr Kind nur mit der reinen. milden
KINDER
ALA SEIEE
waschen und baden. Das
Kind wird es ihr einst
danken, weil ihm dadurch
später manche Sorge um die
Erhaltung seines guten
Teintserspart bleibt. Nivea-
Kinderseiſe ist überlettet
und nach ärztlicher
Vor=
schriſt besonders für die
empfindliche Daut der
Kin=
der hergestellt.-Preis 70Pf.
Sonnengebräunt
wirdlhr Körper, wenn Sie ihn vorLuft= und Sonnenbädern, vor Fahrten und Wanderungen mit
1NAA ULNA
einreiben. Nivea=Creme verstärkt die bräunende Wirkung
der Sonnenstrahlen und vermindert die Gefahr schmerzhaften
Sonnenbrandes; sie allein enthält das hautpflegende Eucerit.
Aber trocken muß Ihr Körper sein; Sie dürfen ihn niemals
naß den Sonnenstrahlen aussetzen.
Doscn M 0.20 bis 1,20 / Tuben zus reinem Zinn M 0,60 u. 1,00
Seite 6
Donnerstag, den 2. Auguſt 1928
Aus Heffen.
An. Arheilgen, 31. Juli. Der Geſangverein „Liederzweig” feierte
in dem herrlichen, von Staub und Straßenlärm geſchützten
Schwanen=
garten ſein diesjähriges Sommerfeſt. Begünſtigt von nicht gerade
ſehr heißem Sommerwetter, bei Geſang, Muſik der Kapelle Keller,
Wixhauſen, und ſenſtiger Unterhaltung nahm die Veranſtaltung den
beſten Verlauf. — Der hieſige Obſt= und Gartenbau=
Ver=
ein wird ſich vorausſichtlich an den beiden Ausflügen des Obſt= und
Gartenbau=Verbandes für den Kreis Darmſtadt am 5. Auguſt ds. Js.
zur Beſichtigung der Gemüſe= und Graskulturen in Griesheim und am
26. Auguſt ds. Js. der Staudengärtnerei von Gros u. Koenemann in
Niederwalluf beteiligen.
Aa. Gräfenhauſen, 1. Aug. Jugendturnen. Das diesjährige
Jugendturnen des Mmin=Rodgaues findet am kommenden Sonntag, den
5. Auguſt, hier ſtatt. Das Feſt wird am Samstag abend unter
Beteili=
gung der Ortsvereine und unter Mitwirkung der Gauriege des Main=
Nodgaues durch einen Feſtkommers eingeleitet werden. Die Meldungen
für die am Sonntag ſtattfindenden Wettkämpfe der Jugendlichen ſind ſo
groß, daß wit einer regen Beteiligung gerechnet werden kann. Die
Ober=
leitung der Wettkämpfe haben die Turmwarte Möbus=Trebur,
Dieffen=
bach=Kelſterbach, Boſch=Wixhauſen und Vorſtandsmitglied Scherer=
Mör=
felden. Der Wettkampf beſteht aus einem Zehnkampf in Ober= und
Mittelſtufe. Außerdem iſt ein volkstümlicher Wettkampf (Dreikampf)
vorgeſehen.
J. Griesheim, 31. Juli. Bei dem in Köln ſtattfindenden Deutſchen
Turnfeſt war die hieſige Turnerſchaft durch ihren 1. Turnwart, Herrn
Heinrich Widmeier, vertreten. Derſelbe konnte bei dem am
Donners=
tag ſtattgefundenen Neunkampf bei äußerſt ſtarker Konkurrenz 142
Punkte eringen. Die höchſt erreichbare Punbtzahl war 160. Wir
gra=
tulieren ihm zu dieſem bedeutenden Erfolg. Gut Heil! — Herr
Muſik=
direktor Adam Simmermacher in Darmſtrdt, ein geborener Griesheimer
und Dirigent der hicſigen Sängervereinigung „Germania”, kann im
Herbſt dieſes Jahres auf eine Bjähvige Tätigkeit als Dirigent
zurück=
blicken. Die unter ſeiner Leitung ſtehenden Vereine haben aus dieſem
Anlaß beſchloſſen, ihm zu Ehren eine gemeinſame Feier, welche den
Namen Simermacher=Feier tragen ſoll, zu veranſtalten. Wann und
wo dieſelbe ſtattfindet, iſt noch nicht bekannt.
F. Eberſtadt, 1. Aug. Stenographiſches. Der hieſige
Steno=
graphenverein „Gabelsberger” iſt gegenwärtig mit den Vorbereitungen
für den am 1. und 2. September hierorts ſtattfindenden 13. Gautag
des Gaues Darmſtadt für Einheitskurzſchrift beſchäftigt. Die Tagung
wird am Samstag, den 1. September, nachmittags 5½ Uhr, durch eine
Gauvertreterverſammlung im Saale des Gaſthauſes „Zur Roſe” (Hill)
eröffnet. Abends um 8½ Uhr veranſtaltet der Eberſtädter Verein zu
Ehren ſeiner auswärtigen Gäſte im gleichen Saale eine.i
Begrüßungs=
abend. Am Sonntag, den 2. September, findet in der Eleonorenſchule
das Gauwettſchreiben ſtatt, zu dem 200 Teilnehmer aus dem Gaugebiet
erwartet werden. Mit einer größeren Feier, die nachmittags im
Schwanenfaale geplant iſt, wird die Tagung ihren Höhepunkt erreichen
und mit der Verkündigung des Wettſchreib=Ergebniſſes und der
Preis=
verteilung ihren Abſchluß nehmen. — Die Uebungsſtunden nehmen,
nachdem die Schulferien mit Ablauf dieſer Woche zu Ende gehen, am
Montag, den 6. Auguſt, wieder ihren Anfang.
Aa. Pfungſtadt, 1. Aug. Tödlicher Unfall. Der 17 Jahre
alte Sohn Heinrich des Zimmermanns Heinrich Scherer war dieſer Tage
mit dem Ausladen von Papierballen beſchäftigt. Dabei wurde der junge
Mann fo ſchwer verletzt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden
mußte, wo er an den Folgen einer Kopfverletzung ſtarb. — Die zu dem
Kreisſportfeſt des 9. Kreiſes in Offenbach entſandten Turner der Freien
Turngeme nde Pfungſtadt errangen ſchöne Erfolge. Unter anderem
er=
rang Wilhelm Haſſenzahl in der Oberſtufe im Dreiſprung und
Schleuder=
ball den erſten Rang und im Diskus und Weitſprung den zweiten
Rang. Ferner errang Karl Crößmann im Vierkampf der Jugendlichen
den erſten Preis ſowie den erſten Preis im Weitſprung.
Aa. Pfungſtadt, 1. Aug. Radfahverfeſt. Nun liegt auch das
30. Stiftungsfeſt des „Radfahrervereins 1898” hinter uns. Anläßlich
des Feſtes, waren viele Häuſer beflaggt. Eingeleitet wurde die
Jubi=
läumsveranſtaltung am Samstag abend durch einen Fackelzug und einen
Kommers auf dem Feſtplatz, der jedoch durch die eingetretenen
Regen=
fälle beeinträchtigt wurde. Am Sonntag fand nach einem Weckruf am
Vormittag nachmittags ein Feſtzug ſtatt, dem ſich ein ausgedehntes
Feſtprogramm auf dem Feſtplatz anſchloß. Geſangliche, muſikaliſche und
ſelbſtverſtändlich in erſter Linie radſportliche Darbietungen wechſelten
in bunter Folge miteinander ab. Den Abſchluß der Montagsveranſtal=
tungen bildete ein Feuerwerk. — Konzerte des
Muſikver=
eins. Der Muſikverein Pfungſtadt kann in dieſem Jahre auf ein
zweijähriges Beſtehen zurückblicken. Der Verein, deſſen Dirigent Herr
Lutz iſt, hat ſich beſtens entwickelt, wie u. a. auch die Konzerte
be=
wieſen, die er am Sonntag gab. Das Platzkonzert vor dem Rathaus
hatte viel Zuhörer angelockt. Nachmittags fand im Garten des „Hotel
Strauß” ein Konzert ſtatt, deſſen Beſuch jedoch hätte beſſer ſein
kön=
nen. Das Abendkonzert erfreute ſich dagegen an gleicher Stelle eines
bedeutend beſſeren Beſuches. Die einzelnen muſikaliſchen Darbietungen
wurden ſtets beifällig aufgenommen. Die Jugend konnte ſich nebenbei
beim Tanze erfreuen, deſſen Glanzpunkt die Fackelpolonaiſe war.
Zollamtsbau. Der Neubau des Zollamtes iſt ſo weit
fortgeſchrit=
ten, daß nunmehr im Wege des öffentlichen Wettbewerbs die Arbeiten
für den inneren Ausbau des Zollamtsgebäudes durch die Stadt
Pfung=
ſtadt vergeben werden. — Spülungder Waſſerleitung. Zu
Beginn der Woche fand an zwei Tagen von morgens bis ungefähr um
5 Uhr nachmittags eine Spülung des Waſſerleitungsrohrnetzes ſtatt.
— Traiſa, 1. Aug. Der in voriger Woche ausgefallene
Frauen=
abend findet heute Donnerstag um halb 9 Uhr im Rathausſaal ſtatt.
Hitze!
Tränkt Pferde und Kettenhunde!
Ak. Nieder=Ramſtadt, 1. Aug. Die kürzlich durch
Blitz=
ſchlag geſtörte Feueralarmſirene iſt jetzt wieder in
ge=
brauchsfähigen Zuſtand verſetzt. Am kommenden Samstag, mittags
12 Uhr, findet eine Ausprobierung ſtatt, wobei auch die Sirene ſelbſt
in Tätigkeit geſetzt wird. Es handelt ſich alſo nur um einen
ſogenann=
ten Probealarm, der übrigens alle 4 Wochen Samstags mittags, 12 Uhr,
vorgenommen werden muß, um feſtſtellen zu können, daß die Sirene
gebrauchsfähig iſt. — Verfaſſungsfeier. Dieſer Tage fand im
Rathaus dahier eine Beſprechung under den Vorſitzenden der
Orts=
vereine ſtatt über die Mitwirkung bei der Verfaſſungsfeier. Dieſe ſoll
auch dieſes Jahr wieder in dem bisherigen Rahmen veranſtaltet werden.
Die drei hieſigen Geſangvereine und die beiden Turnvereine haben
ihre Mitwirkung zugeſagt. Als Feſtredner wurde Herr Lehrer
Ger=
mann aus Darmſtadt von der Deutſchen demokratiſchen Partei
ge=
lvonnen. Die Feier findet ſtatt am Samstag, den 11. Auguſt Ifd. Js.,
abends 9 Uhr, im Saale des Saſthauſes „Zum goldenen Anker” (
Be=
ſitzer Fiſcher). — Spar= und Darlehnskaſſeverein e. G.
m. u. H. Vom kommenden Montag an iſt Rechner Wende auf drei
bis vier Wochen beurlaubt. Die Vertretung übernimmt für dieſe Zeit
Herr Bürgermeiſterei=Sckretär Steuernagel. Zahlſtunden finden
regalmäßig Montags, Dienstags und Freitags, abends 6 bis 7.30 Uhr,
im Kaſſelokal ſtatt. In dringenden Fällen iſt der Vertreter, auch in
ſeiner Wohnung oder auf dem Rathaus zu ſprechen. In der
Waren=
ausgabe ändert ſich nichts. Dieſe findet nach wie vor Dienstegs und
Freitags nachmittags ſtat:.
* Nieder=Ramſtabt, 1. Aug. Zu unſerer Meldung vom 29. Juli
„Ein Möbelwagen in Brand” wird uns berichtigend
geſchrie=
ben, daß es ſich um den Fuhrunternehmer Johannes Hofmann,
nicht Georg Hofmann, handelt, wie zuerſt gemeldet.
G. Ober=Ramſtadt, 1. Aug. Verpachtung der
Winter=
ſchafweide. Die Winterſchafweide der Gemeinde für den Winter
1928/29 wird am Dienstag, den 7. Auguſt, vormittags 11½ Uhr, auf
dem Rathaus in Ober=Ramſtadt öffentlich verpachtet. — Wegen g: ter
Haltung und Pflege der Faſeltiere wurde gelegentlich der diesjährigen
Hauptkörung/Herr Faſelwärter Hanſtein hier für die Gewährung einer
Prämie vom Kreisamt in Vorſchlag gebracht. — Heag=Verkehr
und hieſißes Schwimmbad. Einen ſtarken Verkehr hat die
Einrichtung der Heag=Omnibuſſe unſerer Gemeinde gebracht. An
Sonn=
tagen kommch den ganzen Tag Wanderer, die hier ihre Wanderung
be=
ginnen oder beenden und für beide Zwecke die ſchönen Omnibuſſe der
Heag benutzen. Die Wanderer ſowohl als auch jetzt in der Ferien= und
Urlaubszeit zahlreiche Darmſtädter, Nieder=Ramſtädter und Traiſaer
benutzen ihre Freizeit, um das 1927 angelegte ſchöne Ober=Ramſtädter
Schwimmbad (Halteſtelle Schwimmbad!) aufzuſuchen, das mit ſeinem
ſauberen Waſſer und ſeinem ſchönen Sonnenbad täglich von
Auswär=
tigen eifrig beſucht wird und ihnen Labung gibt.
Nummer 213
Eiſenbahnunglück
im Mainzer Hauptbannnof.
Ein Triebwagen fährt in voller Fahrt gegen einen Prellbock. —
Zwei Schwerverletzte, ſieben Leichtverletzte. — Urſache: Verſagen
der elektriſchen Bremſe.
Mainz, 1. Auguſt.
Auch Mainz hat nunmehr in dieſem Jahre ſein erſtes
Eiſenbabn=
unglück. Der von Wiesbaden=Biebrich kommende Triebwagen Nr. 218
der um 11,48 Uhr auf dem Bahnſteig Ib im Hauptbahnhof eintrifft und
wit ungefähr 50 Perſonen beſetzt war, ſtieß heute vormittag infolge
Verſagens der elektriſchen Bremſe in voller Fahrt gegen den Prellblock.
Der Triebwagenführer Hermann von hier gab ſich auf ungefähr hundert
Meter die erdenklichſte Mühe, die Bremſe zu giehen, die aber vollſtändig
verſagte. Er ſetzte ſofort die Handbremſe an, die den Zuſammenſton
wohl etwas mildern, aber nicht verhindern konnte. Als der Schaffner
bemerkte, daß der Wagen nicht zu halten war, rief er den Paſſagieren
zu, ſich feſtzuhalten, was ſofort von den zum Ausſteigen bereiten
Pgſſa=
gieren befolgt wurde. Der Anprall hatte zur Folge, daß ſich die Laſchen
von den Gleiſen und dieſe von den alten verfcuilten Schwellen luslöſten.
und mit dem Prellbock und Triebwagen auf zirka 1 Meter in den
gemen=
tierten Bahnſteig eindrangen. Die Paſſagiere wurden wie Ballen
durch=
einander geworfen. Es wurde ſofort der Bahnarzt Dr. Bayer ſowie
die Sanitätswache gerufen, die ſieben Leichtverletzte verbanden, die ſich
nach Feſtſtellung ihrer Perſonalien entfernen konnten. Ein Fräulein
Margareta Weckerlein aus Biebrich und Herr Phil. Müller aus
Bretzenheim waren etwas ſchwerer verletzt. Erſtere hatte erhebliche
Ver=
letzungen am Schienbein und Schmerzen im Rücken, letzterer eine
erheh=
liche Beinverletzung. Die W. wurde durch das Sanitätsauto zu
Ver=
wandten in der Rhabanusſtraße und M. in ſeine Wohnung nach
Bretzenheim gebracht. Die Privatin Anna Maria Kopp von hier,
Große Bleiche B3 wohnhaft, erlitt anſcheinend innere Verletzungen und
mußte ins Städtiſche Krankenhaus transportiert werden. Eine ältere
Frau aus Mombach, deren Namen wir bis jetzt nicht feſtſtellen konnten
und die ebenſalls innere Verletzungen davontrug, wurde auf ihren
Wunſch nach Hauſe befördert.
— Nieder=Modau, 1. Aug. Der hieſige Geflügelzucht=Verein hält
am 24. und 25. November 1928 eine Lokal=Geflügelſchau ab
mit Prämiierung. Die Tiere werden einzeln ausgeſtellt. Als
Preis=
richter iſt Herr Frick=Biebrich gewonnen worden.
Aa. Dieburg, 1. Aug. Tödlich verbrüht. In Froſchhauſen fiel
ein 10 Monate altes Kind, während die Mutter Wäſche hatte, in eine
größere Schüſſel mit kochender Seifenbrühe. Wie verlautet, wollte das
ſechs Jahre alte Mädchen des Schneiders Philipp Kuhn ſein kleines
Schſveſterchen aus dem Kinderwagen heben. Dabei englitt ihm aber das
Kind, wobei es in die Seifenbrühe fiel. Nach mehreren Stunden ſtarb
das Kleine an den ſchweren Brandverletzungen.
St. Groß=Zimmern, 31. Juli. „Grüß Gott mit hellem Klang, Heil
deutſchem Wort und Sang”, waren die Worte, mit welchen Herr Jean
Schreiber im Auftrage des Männergeſangvereins Groß=Zimmern unter
den Klängen der Kapelle des Turnveroins 1863 die von Wien
zurück=
kehrenden Sänger des vorgenannten Vereins unter großer Beteiligung
der Bevölkerung von Groß=Zimmern auf dem Bahnhef begrüßte. Nach
einer kurzen, markigen Anſprache, in deren Verlauf Herr Schreiber
be=
ſonders den Wienfahrern für die glänzende Vertreiung unſerer
Ver=
einsfarben und nicht zuletzt die uuſerer Heimatgemeinde bei dem 10.
Deutſchen Sängerbundesfeſt in Wien daukte, ging es unter einem
drei=
fachen Hoch auf den Männergeſangverein und deſſen Chormeiſter,
Herrn Wilhelm Etzold aus Darmſtadt, unter Vorantritt der Kapelle
des Turnvereins 1863 nach dem Vereinslokal, woſelbſt ſich die
Stim=
mung unter Austauſch der Erlebniſſe bis in die ſpäten Abendſtunden
ausdehute. Der Deutſche Sängerbund hat in Wien anläßlich des
10. Dcuuiſchen Sängerbundesfeſtes ein Stück deurſcher Kulturarbeit
voll=
bracht, deſſen gewaltige Auswirkungen ſich ſchon jetzt und noch viel
wuchtiger in ſpäteren Jahren fühlbar machen werden. Der
Männer=
geſangverein Groß=Zimmern innerhalb des Heſſiſchen Sängerbundes
kann mit Stolz und voller Genugtuung ſagen: „Auch wir haben mit
dazu beigetragen, das deutſche Lied und den deutſchen Gedanken vor
der ganzen Welt als ein Ereignis darzuſtellen, wie es in der Geſchichte
unſeres Vaterlandes ſelten zu finden iſt und nur derjenige zu faſſen
weiß, der es in ſeiner ganzen gewaltigen Größe miterlebt hat.
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urſammelten ſich
Uhr nachmittag
den beiden neuen
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mit Fähnchen, 4
Kirchenportal hiel
ſtiegen die beiden
belleidete Mädche
neuen Schweſtert
durch Jahrhunder
mit ihnen fortan
Einweihung am
ſichen Flaggenſch
Tanengrün lie
Scheid, hielt die
auf Grund der
Glocken wurden
erklingen ließen,
woniſchen Dreil
D. Dr. Diehl
Gemeinde beherz
den Zeichen der
dienſt der Mä
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Lm
Eieinchach 34 Rin
e,4.
Nummer 213
Donerstag, den 2. Anguſt 1923
Seſte 7
— Groß=Umſtadt, 1. Auguſt. Vom Geſangverein
Sänger=
i6 Groß=Umſtadt wind uns folgender intereſſanter Bericht
vor=
aE: Der letzte Samstag abend wurde den artiven Sängern zu einem
m—geßlichen Erlebmis, als der Präſident des Vereins, Herr Bittel,
D Schluß der Singſtunde zu einem Vortrage über „Eindrucke und
Er=
kiiſe beim 10. Deutſchen Bundesſängerfeſt in der Kunſt= und Muſik=
ᛋt Wien” das Wort ergriff. Auf Grund ſeiner gahlreichem
Aufzeich=
ugen berichtete er eingehend über die weihevolle Stunde der
Ueber=
gei des Bundesbanners im großen Konzertſaale, veranſtaltet von der
eu erſchaft Hannover, und über die verſchiedenen Bundes=Konzerte.
ſeriders eingehend berichtete er dann von der Anſchlußkundgebung des
„ſſ iſchen Sängerbundes” an der Karlskirche auf dem Karlsplatz. Mit
ſüders lebhafter Anſchaulichkeit und glühender Begeiſterung ſchilderte
tr. Bittel den atemlos Lauſchenden die heilige Stunde. Zur dauern=
Erinnerung überreichte er dem Verein ein Bild, das das gewaltige
tir nis der Kundgebung wiedergibt. Es folgte weiter die Schilderung
grner großer Kunſtſchätze, vieler Denkmäler, des ehemaligen
Kaiſer=
zTes, des Sängermuſeums, einiger Kirchen, der Peſtſäule, der Melk=
1ei, mit dem letzten Reſt der Wiener Stadtmauer, an der einſt Schu=
Seitweiſe gewohnt hatte. Beſonders liebevoll ſchilderte der Redner
ze Eindrücke von den großen Zentralfriedhöfen Wiens, die man nach
inXertelſtündiger Bahnfahrt erreichen kann. Die Gräber von Schu=
. Beethoven, Brahms, Mozart, den beiden Strauß, Vater und Sohn,
tvon würdigen Denkmälern geſchwückt. Auch andere Zweige des
in—lichen Lebens fanden von dem Redner Beachtung, Verkehrs= und
zverhältniſſen, ſowie ſozialen Einrichtungen wurde ſoweit wie
mög=
machgegangen. Standen da unter anderem gewaltige Häuſerblocks,
(aut von der Stadt Wien. Als einen der ſchönſten bezeichnet der
Red=
en, der den Ebert=Hof umſchließt. Ein ſolcher Häuſerblock, in dem
Familien wohnen, getrennt in Familien ohne Kind, mit 1 Kind, mit
„ridern uſw., iſt nicht nur pvaktiſch eingerichtet in bezug auf
Raum=
hBung, ſondern auch ſchön. Im umſchloſſenen Hof ſind Bäuwe,
Ruhe=
ſle, ein Springbrunnen, Raſen= und Alumenanlagen, in einer Ecke
rieſiger Sandplatz zum Spielen für die Kinder. Für alt und jung
ſi geſorgt. Die Wohnungen ſelbſt ſind auch beſichtigt worden bis
m 4. Stock hinauf, dank der freundlichem Bereitwilligkeit der Bevölke=
1:— — So erhielten unſere Sänger in manche Gebiete des Wiener
ſosſtadtlebens einen Einblick. — Ein herrlicher Abend war es, und
ihr eſtimmt und frohgewt trennte wan ſich mit dem Wiener Gruß:
„eT und Freundſchaft!“
Alltheim, 1. Auguſt. Anläßlich der Einholung und
Be=
ßung der neuen Kirchenglocken von der Firma Rinker,
ſn” am Montag, den B. Juli, und ihrer Einweihung am Sonntag,
223. Juli, fand hier jedesmal ein erhebender, ſelten ſchöner Feſtakt
tt. Zur Einholung hatte das Dorf Flaggenſchmuck angelegt; die Leute
eſ—mmelten ſich, die eben begonnene Erntearbeit unterbrechend, um
füler nachmittags am Bahnhof. Von dort bewegte ſich der Feſtzug mit
ſlbeiden neuen Glocken auf dem von Jungfrauen des Turnvereins
6ö= geſchmückten Glockenwagen, von vier Pferden gezogen, unter
ſuäk durch die geflaggten Dorfſtraßen nach der Kirche. Die ganze
Ge=
zir de mit ihren Vereinen nahm am Feſtzug teil, und die Kinder, alle
ſt Fähnchen, Blumenſträußen und Kränzchen geſchmückt. Vor dem
ſrögenportal hielt der Ortsgeiſtliche eine Anſprache. Zu einem Dialog
ſgen die beiden alten Glocken, allegoriſch durch zwei mit Glockenform
Unidete Mädchen dargeſtellt, vom Turme herab. Sie erzählten den
umn Schweſtern, was ſie an Freud und Leid in der Vergangenheit
trig Jahrhunderte hindurch geſchaut, und begrüßten ſie freudig, um
ſtüihnen fortan Gott und den Menſchen gemeinſam zu dienen. — Zur
inweihung am darauffolgenden Sonntag hatte Altheim wieder
feſt=
hai Flaggenſchmuck angelegt Auch war die Kirche mit Blumen und
mmengrün lieblich geſchmückt. Der Ortsgeiſtliche, Herr Pfarrer
ſenid, hielt die von Herzen kommende, zu Herzen gehende Feſtpredigt
f)Grund der bibliſchen Glockeninſchriften. Bei der Weihe der neuen
ſoicken wurden viele Augen feucht, als ſie erſt einzeln ihre Stimmen
(lmgen ließen, um dann mit der älteren dritten Schweſter in
har=
präſchen Dreiklang zu ertönen. Nach der Weihe richtete Herr Prälat
Dr. Diehl in ſeiner Anſprache auf Grund von Lukas 12 an die
wreinde beherzigenswerte, tiefen Eindruck hinterlaſſende Worte von
Zeichen der Zeit. In dankenswerter Weiſe wirkten im
Feſtgottes=
enſt der Männergeſangverein unter Leitung ſeines Chormeiſters,
imen Lehrer Keller, und Herrn B. Weigand auf der Violine
meiſter=
f. mit. Letzterer wurde von dem Organiſten Herrn Lehrer
Froſch=
cher, der auch die Feſtgemeinde durch Bachſche Orgelwerke erfreute,
mrefflich begleitet. Mit dem Liede „Nun danket alle Gott”, deſſen
zuer Vers ſtehend unter Glockengeläute geſungen wurde, ſchloß die
ei— Teilnehmern unvergeßliche Feier. Die beiden neuen, ſehr
wohl=
rettenen Glocken ſind ein Geſchenk der politiſchen Gemeinde Altheim
ſoie Kirchengemeinde. Auch hat die politiſche Gemeinde in
dankens=
rer Weiſe in Ausſicht geſtellt, die Mittel fſtr die innere Wiederher=
Unng des dem 12. und 15. Jahrhundert ſtammenden ſchönen Got=
Zhauſes b zuſtellen. Die beiden Feiern haben gezeigt, daß in der
epreinde Al eim ein ſelten ſchöner Gemeinſinn herrſcht. B R in B.
II.. Michelſtadt, 1. Aug. Italieniſche Nacht im Michel=
Oter Stadion. Am kommenden Samstag, den 4. Auguſt, wird
SStadion der Stadt Michelſtadt eine Italieniſche Nacht veranſtaltet.
her das Programm wird in den nächſten Tagen Näheres
veröffent=
h. werden. Soviel kann allerdings jetzt ſchon geſagt werden, daß den
eſn icher Ueberraſchungen erwarten, die diejenigen des Vorjahres,
ob=
vlll ſie ſicher noch in guter Erinnerung ſtehen, bei weitem übertreffen.
4s in allem, der Beſuch dieſer Veranſtaltung, die durch die ideale
ae— des Michelſtädter Stadions eine beſonders reizvolle Note erhält,
mni nur empfohlen werden. — Der Direktor und Vorſtand des
uldwirtſchaftsamtes Michelſtadt, Herr Friedrich Schönheit, wurde
werſelben Dienſtſtellung an das Landwirtſchaftsamt Lauterbach ver=
6- Zum Vorſtand des Landwirtſchaftsamtes Michelſtadt wurde an
ſteen Stelle der Landwirtſchaftsrat am Landwirtſchaftsamt
Groß=
miſtadt, Herr Friedrich Strack, unter Verleihung der Amtsbezeichnung
inzektor ernannt.
b. Erbach, 31. Juli. Preisſchießen des
Schützenver=
tu.8. Das Schießen war verhältnismäßig gut beſucht. Die
Ergeb=
iſſt= des Schießens ſind folgende: Stehend freihändig: 1. Preis
Werle=
trinbach 34 Ringe, 2. Küimele=Erbach 34 Ringe, 3. L. Stellwag jr.=Er=
10. B Ringe, 4. L. Stellwag ſen.=Erbach 28 Ringe. Liegend: 1. Preis
L. Stellwag jr. rbach 34 Ringe (Staclſchuß 12), 2. 2. Wolf=
Haiſter=
bach 34 Ringe (10), 3. Memeke=Michelſtadt 34 Ringe (8), 4. Werle=
Steinbach 34 Ringe (6), 5. Körber=Würzberg 34 Ringe (5), 6. Wettſtein=
Erbach 32 Ringe (12), 7. Gg. Engelhardt=Erbach 32 Ringe (7), B. Fr.
Schneider=Erbach 32 Ringe (—).
— Erbach i. Odw., 1. Aug. Die von dem Grafen zu Erbach=Erbach
in ſeiner berühmten Hirſchgalerie im Schloſſe zu Erbach veranſtaltete
Kehrer=Gedächtnis=Ausſtellung (125 Bilder, meiſt Hirſche
darſtellend) iſt fortwährend gut beſucht und bietet, namentlich für Jäger,
einen beſonderen Genuß. Die Ausſtellung wird noch bis zum 12. Ifd.
Mts. dauern.
Hirſchhorn, 1. Auguſt. Waſſerſtand des Neckars am
31. Juli: 0,57 Meter; am 1. Auguſt: 0,52 Meter.
H. Neckarſteinach, 1. Aug. Schwerer Unfall. Der Lehrling
einer hieſigen Metzgerei ſtieß ſich beim Ausbeinen eines Fleiſchſtückes
das ſcharfe Meſſer ſo heftig in den Unterleib, daß er nach Anlegen
eines Notverbandes in die Klinik nach Heidelberg verbracht werden
mußte. Eine Operation wurde ſofort vorgenommen. Die Verletzungen
ſind bedenklicher Natur.
A. Schlierbach, 31. Juli. Ansflug des Kriegervereins.
Auf zwei Autos unternahm der hieſige Kriegerverein oinen Ausflug,
an dem 60 Perſonen von hier, Winkel, Glattbuch, Seidenbuch,
Schan=
nenbach=Knoden und Eulsbach teilnahmen. Die Fahrt ging über
Gadernheim, Ober=Ramſtadr, Diebuyg, Babenhauſen, Aſchaffenburg
zu=
nächſt nach Fronhofen und Lauffach, wo die Gräber der Gefallenen
von 1866 beſucht wurden. Dann ging es zuvück nach Aſchaffenburg,
woſelbſt das Schloß, die Anlagen am Maſin und andere
Sehenswürdig=
keiten intereſſierten. Bei ſchönſtem Ausflugswetter fuhr man nun
mainauſwärts bis nach Groß=Heubach, wo eim Abſtecher nach dem
Kloſter Engelsberg gemacht wurde. Auch hier bot ſich viel
Sehens=
wertes. Und weiter ging die Fahrt über Miltenberg, Aworbach nach
Michelſtadt, wo man noch kurz das Stadion beſichtigte. Dann ging es
über die Spreng, Vierſtöck und Reſchelsheim wieber der Heimat zu,
wo man um 11 Uhr nachts ankam. Wie man von den Mitfahrern
hört, hat auch dieſer Ausflug wie der vorjährige an den Nechar allen
Teilnehmern ſehr gut gefallen.
A. Elmshauſen, 31. Juli. Eine Rundfahrt an den Neckar
unternahmen vorgeſtern Arbeiter und Angeſtellte der Steiwinduſtrie
Kreuzer u. Böhriger, Werk Elmshauſen. Die Fahrt ging von
Heidel=
berg neckarauſwärts über Neckarſteinach und Hirſchhorn nach Eberbach
und dann über Erboch (Wieſenmrkt!) und Michelſtadt wieder
heimwärts.
j. Zwingenberg. 31. Juhi. Unter Vorſitz von Grupp=Heidelborg
fand am Sonntag hier im Hotel „Löwen” eine zweiſtündige Konferenz
der Gruppenvorſtände der „Bergwacht Odenwald” ſtatt, wobei auch
der Rhein=Mgingau vertreten war. Es wurde hervorgehoben, daß
der heſſiſche Staat die Bergwacht „Odenwald” mit 100 Mark, der
ba=
diſche Staat mit 500 Mark jährlich unterſtützt. Durch die Abgabe von
Tafeln mit Warnungsinſchriften an die Forſtämter zur Aufſtellung im
Walde, dumh Büchev= und Druckſchriftenverteilung uſw. ſind jedoch die
Ausgaben für die Aufklärungsarbeiten ſo erheblich, daß ſie durch die
obigen Beträge nicht gedeckt werden können. Es iſt daher die
Ver=
anſtaltung einer Lotterie in Ausſicht genommen. An die Schulen
ſollen Bilder mit geſchützten Pflanzen zur Verteilung kowmen. Das
Werk von Profeſſor Behringer über „Pflanzen= und Vogelwelt” (fünf
Bände) ſoll den einzelnen Ortsgruppen übermittelt werden. Die
be=
ſonders große Ortsgruppe Darmſtadt ſoll ein Doppelexemplar
er=
halten. Ueber die Aufklärungsarbeit gab der Vorſitzende Grupp ein
erſchöpfendes Bild und gab über die Organiſationsarbeit
Aufklärun=
gen, die eine befriedigende Weiterentwickelung der „Bergwacht
Oden=
wald” erkennen ließen.
Ay. Bensheim (Bergſtr.), 31. Juli. Bevorſtehende
Bera=
tung und Beſchlußfaſſung über den
Kveisvoran=
ſchlag für 1928. Am Mittwoch, 8. Auguft, findet in Bensheim
die diesjährige ordentliche Sitzung des Kreistages des Kreiſes Bensheim
ſtatt. Als wichtigſten Punkr ſieht die Tagesordnung die Beratung und
Beſchlußfaſſung über den Kreisvoranſchlag für 1928 vor. — Ein
Schwimmbad auch für Auerbach. In ſeiner letzten Sitzung
hat der Auerbacher Gemeinderat einſtimmſig die Errichtung eines
Schvinmbades beſchloſſen. In der Sitzung wurde von allen Sprechern
der Gedanke zum Ausdruck gebracht, daß Auerbarh, ſeit altersher ein
beliebter Kurort an der heſſiſchen Bergſtraße, es ſeiner
Weiterentwicke=
lung einfach ſchuldig ſei, mit der Errichtung eines Schwimmbades nicht
mehr länger zu zögern. Das neue Schwümmbad ſoll mit einer
groß=
zügigen Sportplatzanlage verbunden werden. Es ſind übrigens in
die=
ſem Zuſamenhang Beſtrebungen im Gange, gerade in der Frage eincs
nenzeitlichen Schwiumbades die Gemeinde Auerbach und die Stabt
Bensheim zu einem gemeinſamen Projekt der beiden Kommunen
zu vereinigen, was zugleih den Anfang eines kommunalpolitiſchen
Handinhandarbeitens bedeutete und um ſo begreiflicher wäre, als die
beiden Gemeinden baulich immer mehr ancinanderrücken. —
Erwei=
terung des Bensheimer Hoſpitals. Zu dem kürzlich von
uns gemdeten Verkauf des katholiſchen Verreinshauſes an das
Bens=
heimer Hoſpital iſt noch ergänzend nachzutragen, daß gerode das
Bens=
heimer Hoſpital durch dieſen Ankauf eine bedeutende bauliche
Aus=
dehnung evfährt. Eiue ſolche Vergrößerung war übrigens notwendig,
um e3 dieſer Anſtalt zu ermöglichen, ihrer Funktion als Stadt= ud
Freiskrankenhaus auch in Zukunft gerecht werden zu können. —
Rech:sanwalt Eberwein †. Zu Beginn der vovigen Woche
iſt in Darmſtadt der frühere Rechtsanwalt am Amtsgericht
Zwingen=
berg Ferdinand Eberwein, ein hoher Siebziger, verſtorben. Mit
ihm iſt der einzige Rechtsanwalt, der in Zwingenberg ſeinen Amtsſitz
hatte, aus dem Leben geſchiDen.
H. Aus dem Kreiſe Heppenheim, 30. Juli. Das Ernten des
Obſtes in der Nähe von Starkſtromleitungen. Das
Kreisamt macht bekannt, daß bei der bevorſtehenden Obſternte, die in
unmittelbarer Nähe einer Starkſtromleitung geſchehen muß, größte
Vorſicht zu gebrauchen iſt. Jedes Verühren der Leitungen mit
Gegen=
ſtänden muß bei der Arbeit vermieden werden, denn jede Berührung
der Leitung kann einen tödlichen Ausgang zur Folge haben. Sollte
durch eine Leitung das Ernten des Obſtes nicht ohne Gefahr
vorgenom=
men werden können, iſt der zuſtändigen Bürgermeiſterei davon
recht=
zeitig Mitteilung zu machen, damit nötigenfalls die Ausſchaltung des
Stromes erfolgen kann.
g. Gernsheim, 31. Juli. Gemeinderatsbericht. Der von
dem Amtsvorſtand des hieſigen Forſtamts, Herrn Oberforſtmeiſter
Petith, aufgeſtellte und der Gemeindevertretung vorgelegte
Waldwirt=
ſchaftsplan für 1929 wurde in vollem Umfange angenommen. — Die
Erd= und Betonarbeiten für Erſtellung der Brücke über der Land= und
Fanggraben wurde dem Wenigſtnehmenden, Herrn Maurermeiſter
Sebaſtian Meiſter 5. dahier, übertragen. — Im Mittelpunkt der Sitzung
ſtand jedoch die Verabſchiedung des Voranſchlags für das
Rechnungs=
jahr 1928. Nachdem die Finanzkommiſſion in zwei Sitzungen den
Haushaltplan durchberaten hatte, war es für das Plenum nicht mehr
ſchwer, denſelben in der Ausarbeitung und den Anſätzen der
Verwal=
tung anzunehmen. Die Einr ahmen und Ausgaben in der
Betriebs=
abteilung beziffern ſich auf 659 396,87 RM. Der Umlagebedarf beläuft
ſich auf 95 500 RM. gegen 88 000 RM. im Vorjahre. Bei dem
diesjäh=
rigen Voranſchlag iſt jedoch zu bemerken, daß unter Rubrik 1 (
Rech=
nungsreſt) gegen das Vorjahr die Einnahme um 11 200 RM. geringer
iſt. In die Wagſchale fällt beſonders bei der Ausgabe die Verzinſung
des für die geplante Waſſerverſorgung aufzunehmenden Kapitals,
ebenſo auch die für die Schuldentilgung (Rubrik 59) vorgeſehenen
Til=
gungsbeträge, insbeſondere für die Aufwertungskapitalien, was im
vorigen Voranſchlag noch nicht ſo zum Ausdruck kam. Ein
Schmerzens=
kind des Haushaltplans iſt ohne Zweifel die ſoziale Fürſorge, wenn
man bedenkt, daß in einer 5000 Einwohner zählenden Gemeinde allein
für dieſe Poſition rund 44 000 RM. ausgeworfen ſind. Für die Dauer
iſt das ein untragbarer Zuſtand; denn wenn die Gemeinde diefen
un=
produktiven Poſten für produktive Zwecke beiſpielsweiſe zur Verzinſung
und Tilgung eines aufzunehmenden Kapitals für Straßenpflaſterung,
Kanaliſation uſw. verwenden könnte, wäre im Intereſſe der
Geſamt=
gemeinde ſehr viel erreicht. Es muß endlich Aufgabe der
maßgeben=
den Körperſchaften, ſo des Heſſiſchen Landgemeindetages, ſein, dahin
zu arbeiten, daß die Kleinrentner aus Reichsmitteln und die
Sozial=
rentner aus Mitteln der Landesverſicherungsanſtalten geſpeiſt werden
und nicht mehr von Mitteln des Selbſtverwaltungskörpers abhängig
ſind. Die Gemeinden würden zweifelsohne das Los dieſer
Rentner=
kategorie beſſern, wenn ſie ſelbſt über beſſere Einnahmequellen
ver=
fügen würden und nicht die Hilfe der Steuerzahler in Anſpruch nehmen
müßten. Um den Umlagebedarf aufbringen zu können, wurden ſeitens
des Gemeinderats die Steuerausſchlagsſätze wie folgt feſtgeſetzt. Auf
je 100 Mk. Steuerwert der Gebäude und Bauplätze 21 Pfg., desgleichen
land= und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes 50 Pfg., desgleichen
des gewerblichen Anlage= und Betriebskapitals 60 Pfg. Auf je 1 Mk.
ſtaatlichen Steuerſolls vom Gewerbeertrag (Zuſchlag zu den
Voraus=
zahlungen auf die Einkommen= und Körperſchaftsſteuer) werden 70 Pfg.
und auf je 1 Mk. ſtaatlichen Steuerſolls der Sonderſteuer vom bebauten
Grundbeſitz werden 35,2 Pfg. erhoben. Im großen und ganzen muß
geſagt werden, daß der Voranſchlag aufs äußerſte aufgeſtellt iſt und
daß die Verwaltung ein ſcharfes Auge haben muß, um das erfüllen zu
können, was man für dieſes Rechnunugsjahr ſich zum Ziele geſetzt hat.
By. Langen, 30. Juli. Die nächſte Wanderung der hieſigen
Ortsgruppe des Odenwaldklubs führt in eine der ſchönſten Gegenden
des Rheines, das Morgenbachtal. Die Bahn bringt die Wanderer bis
Bingen, von wo es über Bingerbrück, Forſthaus Heilig Kreuz zum
Morgenbachtale geht und zurück zum Rhein nach Trechtingshauſen, wo
bei 2½ſtündigem Aufenthalt gebadet werden kann. Die Wanderung
findet nächſten Sonntag ſtatt. — Kraftpoſtverkehr. Vom
1. Auguſt ab berührt die von Offenbach aus verkehrende Landkraftpoſt
folgende Orte: Rumpenheim, Dietesheim, Lämmerſpiel, Hauſen,
Weiß=
kirchen, Hainhauſen, Rembrücken, Heuſenſtamm, Dietzenbach, Urberach,
Offenthal, Dreieichenhain und Götzenhain.
Aa. Offenbach, 1. Aug. Scheunenbrand. Im Kreisorte
Klein=Auheim wurde die Scheune von Johann Knies in der Langgaſſe
ein Opfer eines größeren Schadenfeuers, das nur ſchwer bekämpft
wer=
den konnte. — Unter großer Beteiligung von nah und fern wurde im
Kreisorte Groß=Steinheim Beigeordneter Philipp Volb, der auch
Direk=
tor der dortigen Spar= ud Kreditkaſſe war, zu Grabe getragen. Für
die Gemeinde ſprach Bürgermeiſter Rachor Worte der Anerkennung und
Trauer.
EPH. Nieder=Erlenbach, 1. Aug. In dieſen Tagen ging die „
Glau=
burg”, der Beſitz der Erben des Freiherrn Roeder von Diersburg, in
den Beſitz einer „milden Stiftung” über, die von der evangeliſchen
Landeskirche und dem Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift in Darmſtadt
gemeinſam errichtet, zum Zwecke hat, verwahrloſten Frauen und
Mäd=
chen die Hand zu reichen. Die Schweſtern des Eliſabethenſtiftes ſind
ſchon eingezogen; die erſten Zöglinge werden wohl im Laufe des
Monats Auguſt folgen. Die Anſtalt iſt für das Gebiet des Freiſtaates
Heſfen beſtimmt und kann eiwa 30—40 Mädchen Aufnahme gewähren.
h. Schotten, 30. Juli. Eine Große
Bienenwirtſchaft=
liche Ausſtellung, verbunden mit der Wanderverſammlung der
Bienenzuchtverbände von Kurheſſen, Oberheſſen mit Wetzlar,
Starken=
burg, Rheinheſſen und Frankfurt a. M., fand vorgeſtern und geſtern
bei ſtarker Beteiligung hier ſtatt. Das Protektorat der Veranſtaltung
hatte Kreisdirektor Geheimrat Böckmann übernommen. Der Samstag
abend brachte eine Begrüßungsfeier in der Turnhalle, wo auch die
um=
fangreiche Ausſtellung eingerichtet war. Am Sonntag vormittag fand
die Eröffnung der Ausſtellung ſtatt, der auch u. a. Geheimrat
Böck=
mann, Bürgermeiſter Mangel beiwohnten. Der Verbandsvorſitzende,
Lehrer Buß=Leihgeſtern, hielt eine Anſprache. Nachmittags erfolgten
die Sitzungen der einzelnen Verbände. Anſchließend folgten Konzert
und Kommers. Die Ausſtellung, die in der Turnhalle untergebracht
war, zeigte die Vielſeitigkeit der Bienenbauten, die Erzeugniſſe der
Bienenzucht, wie Honig und Wachs; Wachswarenfabrikate,
Bienenwoh=
nungen ſowie Maſchinen und Geräte, für die Honiggewinnung und
Zucht. Hinter der Turnhalle war eine vorbildlich angelegte
Bienen=
weide angelegt, die einem kleinen Wäldchen glich. Hier hatten
zahl=
reiche lebende Bienenvölker Aufſtellung gefunden. Auch die Stadt
Schotten hatte ein Feſtkleid angelegt. Eine große Ehrenpforte mit
zwei rieſigen Bienenkörben hatte man errichtet, die Straßen waren mit
Flaggen= und Girlandenſchmuck reichlich verſehen. Der Montag brachte
mehrere Vorträge über Bienenzucht u. a. Anſchließend Preisverteilung,
Lonzert und Volksfeſt.
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Manennleer aateean
[ ← ][ ][ → ]Geite 8
Donnerstag, den 2. Auguff 1928
Nummer 213
Reich und Ausland.
Schwere Bluttat
in einem Frankfurter Büro.
Frankfurt a. M. In den Räumen des
Frankfurter Warenverbandes, Friedensſtraße 8,
erſchoß am Mittwoch mittag gegen ½12 Uhr der
Geſchäftsführer Schmidt nach einem
voraufge=
gangenen Wortwechſel im Beiſein eines
Bücher=
reviſors den Mitinhaber der Firma Dr. Hamel,
Direktor der Getreidebank. Gleichzeitig verletzte
er deſſen Bruder, den Prokuriſten Hamel, ſowie
den Angeſtellten Grünebaum ſchwer. Nach der
Tat machte Schmidt einen Selbſtmordverſuch
und verletzte ſich durch einen Schuß ebenfalls
ſchwer.
Der Mitinhaber der Firma, Ferdinand
Grünebaum, der verwundet im Heilig=Geiſt=
Hoſpital liegt, gibt von dem Hergang der Tat
folgende Darſtellung: Wir hatten bereits am
Dienstag abend mit Herrn Schmidt in dem
Sinne verhandelt, daß er aus dem Geſchäft
aus=
ſcheide, aber noch einen Monatsgehalt von 400
Mark für die Ferien beziehen ſollte. Da es zu
ſpät wurde, beſtellten wir ihn auf Mittwoch
vor=
mittag ½11 Uhr zur weiteren Erledigung. Nach
anfänglichem Weigern, ſeine Stellung
aufzu=
geben, war er damit einverſtanden und lieferte
Papiere, Schlüſſel uſw. ab. Im letzten
Augen=
blick zog er mit den Worten: „So, meine Herren,
jetzt will ich Ihnen noch einen ſchönen Abſchied
geben” den Revobver, worauf ich aus dem
Zim=
mer ſtürzte. Ich erhielt einen Schuß von hinten
in die Backe, der bei der Naſenwurzel wieder
heraustrat und einen Schuß in die Wade des
rechten Beins, der darin ſtecken blieb. Hinter
mir ſtürzte durch zwei Zimmer mir folgend Dr.
Hamel durch einen Kopf= und Bruſtſchuß tödlich
getroffen zuſammen. Ich lief darauf ans
Fen=
ſter und ſchrie um Hilfe. Bald darauf erſchienen
Rettungswache und Ueberfallkommando.
Erſchlagen und in den Main geworfen.
Frankfurt a. M. An der Straßburger Werft
am Main gerieten in der Nacht zum Mittwoch drei
Arbeiter in Streit. Hierbei wurde der Arbeiter
Lud=
wig Gritz von zwei Gegnern niedergeſchlagen und in
den Main geworfen. Seine Leiche konnte noch nicht
geborgen werden. Die Täter ſind ermittelt; die
Kriminalpolizei iſt noch mit der Unterſuchung der
Angelegenheit beſchäftigt.
Verwickelte Familienverhältmiſſe.
Wiesbaden. Die Schweſter der Witwe Hugo
Stinnes hat ſich mit dem Regiſſeur am Staatstheater
Wiesbaden, Bernhard Hermann, dem Schwiegevvater
ihres Neffen Edmund Stinnes, verheiratet. Dadurch
wird die Tante von Edmund Stinnes zugleich ſeine
Schwiegermutter, ſein Schwiegervater wird zugleich
ſein Onkel.
Ein Jugend= und Wanderheim
auf dem Feldberg.
Bad Homburg. Der ſeit vielen Jahren
ge=
hegte Plan, auf dem Feldberg im Taunus für die
wandernde deutſche Jugend ein Heim zu errichten,
wird nun, wie der „Taunusbote” berichtet,
Wirklich=
keit. Dem Feldbergturm ſoll durch Umbau und
An=
bau ein Jugendheim angegliedert werden. Das
Heim, mit dem Turm und ſeinen jetzigen Räumen
organiſch verbunden, wird neben ausreichenden
Schlafräumen für Jungen und Mädchen auch ſolche
für Männer und Frauen enthalten. Beſonderes
Gewicht wird auf die Schaffung von Tagesräumen
gelegt, mehr noch als auf Schlafgelegenheit. Breite
Fenſter ermöglichen eine ungehinderte Fernſicht. Die
Tagesräume ſollen auch bei Feſten auf dem Feldberg
Forſtbeamten, Polizeibeamten und
Sanitätsmann=
ſchaften Unterkunft gewähren. Mit dem Bau des
Heimes wird auch eine gründliche Erneuerung des
Turmes, die immer dringender nötig wird,
verbun=
den. An der Aufbringung der Mittel zum Bau des
Turmes beteiligen ſich u. a. auch die Stadt
Frank=
furt a. M und andere naſſauiſche Städte und
Körperſchaften. Das Jugendheim wird nach den
Plänen des Frankfurter Architekten Karl Biſchoff
er=
richtet und ſoll der geſamten wandernden deutſchen
Jugend offenſtehen. Auch die mit dem Heim
ver=
bundene Gaſtſtätte ſteht Nichtmitgliedern zum Beſuch
offen, allerdings gegen Erlegung eines kleinen
ſo=
genannten Hüttengeldes. Mit dem Bau ſoll ſofort
zu Beginn des nächſten Frühlings begonnen werden,
ſo daß noch im Laufe des Jahres die Einweihung
des Baues erfolgen kann. Mit der Vollendung des
Heims, das in den ſchlichteſten Formen aufgeführt
wird, iſt auch der Feldberg, der zahlenmäßig den
ſtärkſten Beſuch unter allen Taunusorten aufzuweiſen
hat, endlich der wandernden Jugend richtig erſchloſſen
worden.
Motorradunfall bei Langenſelbold.
Vangenſelbold. Am ſogenannten Diebacher
Sandweg wollte am Mittwoch morgen gegen 5¾ Uhr
ein Radfahrer einige radfahrende Frauen, welche
ebenfalls zur Arbeit nach Hanau fuhren, überholen.
Im gleichen Augenblick ſtreifte der Motorradfahrer
Heinrich Findeiſen den Radfahrer, kam dabei zu
Fall und geriet unter die radfahrende Gruppe.
Find=
eiſen erlitt einen doppelten Schädelbruch, während
r Radfahrer verletzt wurden. Die Verunglückten
wurden nach der Anlegung von Notverbänden nach
dem Hanauer Krankenhaus gebracht. An dem
Auf=
kommen des Motorradfahrers muß gezweifelt werden.
Wie das Unglück entſtand, konnte nicht einwandfrei
feſtgeſtellt werdtC. Man nimmt an, daß das
Motor=
rad durch den an dieſer Stelle liegenden Sand ins
Schleudern geriet.
Zuſammenſtoß mit einem Wilderer.
Donsbach. Auf einem Pürſchgang traf am
Sonntag früh der Forſtgehilfe Müller aus Neuhaus
in der Nähe des Haigerer Tors auf einen Wilderer,
Auf deſſen Anruf legte der Wilderer das ſchußbereite
Gewehr an, worauf der Beamte in der Richtung des
Wildevers einen Schuß abgab. Der Wilderer ſprang
hinter ein Gebüſ., auf das der Forſtgehilfe nach
nochmaligem vergeblichen Anruf einen weiteren Schuß
abgab. Der Wilderer war darauf ſpurlos ven
ſchwunden, doch glaubte der Beamte in dem
Wil=
derer einen Donsbacher Einwohner erkannt zu haben.
Bei einer Hausſuchung fand man den Verdächtigen
mit Verletzungen am Rücken und am rechten Arm
im Bett vor. Unter dem Kopfkiſſen wurde ein
ge=
ladener Revolver und ein altes Teſching gefunden.
Noolte i Ron.
Kundgebung der Bevölkerung für die geretteten Schiffbrüchigen.
hatte ſich eine nach tauſenden zählende Menſchenmenge
am Bahnhof eingefunden. Die Vertreter der
Regie=
rung entboten Nobile und ſeinen Gefährten einen
herzlichen Willkommengruß. Die Unterſtaatsſekvetäre
Balbo (Luftſchiffahrt) und Sirianni (Marine) ließen
ſich wegen ihrer Abweſenheit von Rom vertreten. Als
Ceccione vorbeigetragen wurde, brach ein großer
Bei=
fallsſturm aus. Bei Zappis Erſcheinen ſtimmte die
Menge Evviva=Rufe an und es fielen gleichzeitig
ent=
rüſtete Bemerkungen über ſeine Verleumder. In
ver=
ſchiedenen Autos, vor denen große Menſchenzüge
her=
gingen, wurden die Schiffbrüchigen nach ihren Woh=
Rückkehr Profeſſor Behounefs
nach Prag.
Prof. Behounek iſt Dienstag nachmittag in
Be=
gleitung ſeiner Braut und ſeiner Schweſter in Prag
eingetroffen. Er begab ſich in einem mit Blumen
ge=
ſchmückten Auto durch die von einer freudig erregten
Menge umſäumten Straßen nach ſeiner Wohnung.
Das Automobil konnte nur mit Hilfe der Polizei
ſeinen Weg fortſetzen. Mittwoch abend findet zu
Ehren des geretteten Forſchers ein Bankett ſtatt.
Die ſchönſte Jugendherberge Deutſchlands.
Die neue Jugendherberge an der Möhnetalſperre
gilt als die beſte und zweckmäßigſte im Deutſchen Reiche. Sie entſpricht in ihrer äußeren Form
und der inneren Einrichtung dem einfachen Sinne der wandernden Jugend und bietet alles, was
ein ruhebedürftiger, ſportgeſtählter und zur Reinlichkeit erzogener Körper benötigt.
Das Muſeum der Unſterblichkeit.
Das weltberühmte Wachsfigurenkabinett in London,
das vor Jahrzehnten von Madame Tuſſaud gegründet und im Vorjahre durch Feuer zerſtört
wurde, iſt in ſeiner alten Pracht wieder erſtanden. London hat erneut Gelegenheit, die aus
Wachs geformten Figuren der meiſtgenannten Staatsmänner, Dichter, Verbrecher, Erfinder,
Wirt=
ſchaftsführer, Könige, Sporthelden und Feldherren zu beſtaunen.
Die Geretteten der „Italia” auf der Heimfahrt.
In aller Stille fuhren die Ueberlebenden der großen Nordpolexpedition der „Italia” durch
Schwe=
den, Dänemark und Deutſchland nach Italien. Unſer Bild zeigt von links nach rechts den
Radio=
telegraphiſten Pedretti, Ingenieur Trojani, Radiotelegradhiſten Biagi, Leutnant Viglieri,
Gene=
ral Nobile, Chefingenieur Ceechioni und Profeſſor Behounek. Pedretti hält Nobiles Hündchen
Titine, das die ganze Expedition mitgemacht und mit dem General durch den Flieger Lundborgh
gerettet wurde. Profeſſor Behounek hat ſich in Berlin von Nobile getrennt, um mit ſeiner
Schwe=
ſter und ſeiner Braut von da nach kurzem Aufenthalt die Heimreiſe nach Prag anzutreten.
Muſſolini hatte dem Präfekten von Bozen den nungen gebracht. Nobile wurde von ſeiner Frau und
Auftrag gegeben, ſich auf die Bahnſtation des Bren= ſeinem Töchterchen in ſeiner Wohnung evwartet.
ners zu begeben, um den heimkehrenden Schiffbrüchi= Die römiſche Preſſe begrüßt die Heimkehrenden in
gen im Namen der italieniſchen Regierung den erſten bewegten Worten und betont, daß die Ehrenbezeu=
Gruß zu entbieten. Die Schiffbrüchigen ſind kurz vor gungen und Kundgebungen der Volksmenge vollkom=
Mitternacht in Rom eingetroffen. Auf der ganzen men gerechtfertigt ſeien, ganz beſonders in Hinblick
Fahrt durch Italien waren ſie Gegenſtand begeiſterter auf die bitteren und unerhörten Anfeindungen des
Kundgebungen der vor allen Bahnhöfen verſammel= Auslandes. Ueber das Los der mit der Luftſchiffhülle
ten Menſchenmengen. Bei dem kurzen Aufenthalt in abgetriebenen weiteren ſechs Mitglieder der Expe=
Bologna und Florenz, wo Ceceioni, Biagi und Zappi, dition drückten ſich die Heimgekehrten übereinſtimmend
als Landsleute gefeiert wurden, nahm die Begrüßung optimiſtiſch aus.
einen beſonders herzlichen Charakter an. In Rom
Kriegsgefangenen=Tagung
in Nürnberg.
Die diesjährige Bundestagung der Reichsven
einigung ehem. Kriegsgefangener tagte kürzlich i
der alten Dürerſtadt Nürnberg. Die große Anzabr
der Vertreter von Behörden, Verbänden, politiſchen
Parteien und insbeſondere
Kriegsteilnehmerverbän=
den der verſchiedenſten Richtung zeugten von dem
wachſenden Intereſſe, das die Beſtrebungen der ehem
Kriegsgefangenen in der breiten Oeffentlichkeit
fin=
den. Dr. Weber vom Auswärtigen Amt
überbracht=
die Grüße des Reichsaußenminiſteriums. Ein
Er=
widerungstelegvamm des Herrn Reichspräſidenten
löſte freudigen Beifall aus. Die ſtarke Beteiligung
aus den beſetzten und abgetrennten Gebieten, aus
Oeſterreich, Böhmen und Danzig war bemerkenswert.
Aus den Vorträgen und Verhandlungen dieſer
Ta=
gung verdienen beſondere Beachtung „10 Jahr=
Kriegsgefangenenbewegung” von Staatsanwalt Dr.
Wolle, Weinböhla und „Die internantionale Front,
kämpferbewegung” von Dr. Givens, Berlin Während
das dringende Verlangen nach einer endgültigen und
baldigen Erfüllung der materiellen Ziele der Reich=,
vereinigung durch die Tagung zum Ausdruck gebracht
wurde, legte der Vortrag des
Ehrenbundesvorſitzen=
den der öſterreichiſchen Brudervereinigung, Profeſſor
Dr. Weiland, Wien, über „Die kulturpolitiſche
Be=
deutung der Kriegsgefangenſchaft” Zeugwis ab von
dem diefen geiſtigen Gehalt der
Kriegsgefangenenbe=
wegung, der in der Oeffentlichkeit leider bisher vigl
zu wenig bekannt iſt. Die Tagung ſchloß mit einer
eindrucksvollen Kundgebung auf der Burg zu
Nürn=
berg für die Befreiung der beſetzten und abgetren
ten Gebiete. Die Vertreter der Kriegsgefangenen aus
dem beſetzten Rheinland und dem Saargebiet, aus
Danzig und Oſtpreußen, aus Oeſterreich und
Böh=
men bekundeten ihre Treue zu Volk und Heimat. In
einer einſtimmig angenommenen Entſchließung erhebt
die R.E.K. ihre Stimme für Volksverſöhnung und
Volksverbrüderung, für Freiheit und Heimat, im
Sinne des Leitſpruchs „Durch Recht zum Frieden”,
den ſich die deutſche Kriegsgefangenenliga, der
Spitzen=
verband der Kriegsgefangenenvereinigungen, erwähſt
hat. Die eindrucksvolle Kundgebung klang in einer
Ehrung für die Toten des Weltkrieges und
insbeſon=
dere für die in fremder Erde ruhenden
Kriegsgefan=
genen aus. Im Anſchluß an die Tagung fand die
Einweihung des erſten Kriegsgefangenenerholungs
heims der Reichsvereinigung in Thalmäßing an
Fränkiſchen Jura ſtatt.
Fahrkartenſchiebungen auch in Berlin.
Berlin. Nachdem bereits in Breslau umfang
reiche Betrügereien mit gefälſchten Eiſenbahnfahn
karten aufgedeckt und 11 Pevſonen verhaftet worden
ſind, ſind jetzt, wie das „B. T.” erfährt, auch in Beu
lin die Kriminalpolizei und die Fahndungsabteilung
der Reichseiſenbahn großen Veruntreuungen mit
Eiſenbahnfahrkarten auf die Spur gekommen, die
bereits zur Verhaftung des
Eiſenbahntelegraphen=
aſſiſtenten Oelſchläger vom Bahnhof Friedrichſtraße
führten. Die in Berlin aufgedeckten Betrügereien
ſtehen, ſoweit bisher durch die Ermittlungen der
Be=
hörden feſtgeſtellt werden konnte, mit der Breslauer
Affäre in keinem Zuſammenhang. Oelſchläger
ent=
wendete größtenteils Fahrkarden zweiter Klaſſe, die
in Köln gelöſt und von den Reiſenden am anderen
Morgen an der Sperre des Bahnhofes
Friedrich=
ſtraße nach Beendigung der Fahrt den
Kontrollbeam=
ten übergeben worden waren. Mit dieſen an und für
ſich wertloſen Karten fuhr Oelſchläger ſofort nach
Beendigung ſeines Dienſtes nach Dortmund und re
klamierte unter falſcher Namensnennung dieſe
Kar=
ten auf dem dortigen Hauptbahnhof. Nach
Aus=
zahlung des Betrages fuhr dann Oelſchläger mit dem
nächſten Zuge auf ſeinen Dienſtausweis hin koſtenlos
nach Berlin zurück. Auch in Hannover und Stendal
hat Oelſchläger in gleicher Weiſe dieſelben Betrüge
reien verübt und er muß, um ſich ſelbſt nicht
auf=
fällig zu machen, bei dieſen betrügeriſchen
Machen=
ſchaften unbedingt Helfershelfer gehabt haben. Als
er Dienstag mittag auf dem Hauptbahnhof in
Dort=
mund wieder eine ganze Serie geſtohlener Karten zur
„Aufwertung” vorlegte, wurde er entlarvt und auf
Erſuchen der Fahndungsabteilung von der dortigen
Polizei in Haft genommen.
Das Hochwaſſer im Amurgebiet.
Moskau. Das Hochwaſſer des Amur und des
Seja ſteigt noch immer. Blagoweſchtſchenſk ſteht
voll=
kommen unter Waſſer. Durch Erkundigungsflüge
wurde feſtgeſtellt, daß 50 Dörfer mit 36 500 Einwol
nern im Amurbezirk von der Ueberſchwemmung b
troffen ſind. Die Flugzeuge warfen Mitteilungen ab,
in denen die Bevölkerung über die Hilfsmaßnahmen
unterrichtet wird. 10 Dampfer mit Lebensmitteln
ſind nach dem Hochwaſſergebiet unterwegs.
Wirbelſturm auf den Philippinen.
London. Aus Manila wird gemeldet, daß die
Panay=Onſel von einem Wirbelſturm verwüſtet worden
ſei. Die über die Ufer getretenen Waſſerläufe hätten
mehrere Ortſchaften ſowie die Ernte vernichtet. De
Stadt Jgbaras in der Provinz Jlo=Flo ſei
voll=
ſtändig zerſtört worden. Von ihren 12000 Einwoh”
nern ſei der größte Teil ertrunken.
Die Diamanten der „Eliſabethville” gehoben.
Paris. Dem italieniſchen Bergungsdampfed
„Artiglio” iſt es am Dienstag nach wochenlangen
ſchwierigen Arbeiten gelungen, aus dem Wrack des
Dampfers „Eliſabethville”, der im Kriege von emen
Unterſeeboot auf der Höhe von Belle=Jsle verſen.
wurde, den Geldſchrank mit einer Diamantſendung
im Werte von 50 Mill. Franken zu bergen.
Flugzeuge als Goldſucher.
Kanadiſche Goldſucher haben für eine Million
Mark Flugzeuge angekauft, um mit dieſen die Süche
nach neuen Goldminen aufzunehmen. Während der
letzten Jahre wurden durch Beobachtungen aus den
Flugzeugen des Luftverkehrs zu wiederholten Malen,
Nachrichten über Entdeckungen neuer Goldminenfelder
gegeben. Man will nun mit Flugzeugen die weile‟
zum Teil noch völlig unerforſchten Gebiete um de
Hudſon=Bucht abſuchen und hofft, große Golde
vorkommen entdecken zu können. Die Flug:
zeuge leiſten im übrigen unſchätzbare Dienſte für de‟
Transport von Material und Perſonal zu und De”
den Goldminen, zu denen früher von den großer."
Städten aus nur in wochenlangen Reiſen zu de
langen war.
uf iten
m
irigen ?
mf
wirden
edtrckt.
jEMe Arſache
Ueber die Urſache
heinben wird von de
eitt zweifelsfrei feſt,
ellung anſtatt in das
eillznis einfuhr. Die
erznzeitigen Umbau
Sirunlelſcherben. Zur
pulude dort ein Beheli
Abihängigkeiten zwiſ
Direſe Abhängigkeiten
ür Einjahrt in Gleis
we=siche auf Gleis 4 ge
ueuthmeprüfung noch
na ut ſich bei den nachtr
va ß dieſer Mangel n
geiebenden Stellung de
2 hie Reichsbahndi
Sticherung, die dem
Emung noch ein beſo
Ewatte der Stellwerks
idwer Weichen zu prüf
Müge Stellung der W
Anach genau feſtgelt
wwerden die Meldun
wrwerlswärter in
Mhr. A1 hat der
ſtwmtei, als er die Fah
deste, obwohl fe noch
MMeis 4 eingeſtellt wa
Uünglücks anzuſehen, d
Be Eitig auch der vorher
kositen gerade bei de
Miich zigte. Der St
Die 2
Nach de
3m Dinkelſch
124 Bartel
igutes, Jaloh,
4i. Kalcher,
n=uann aus
7 Proft
zmmer 213
Donnerstag, den 2. Auguff 1928
Seite 9
Sie Eiſenbahnkataſtrophe in Bahern.
An der Unglücksſtelle.
Aie Weiche ſoll nicht funktioniert haben.
Augsburg, 1. Auguſt.
wer Eiſenbahnkataſtrophe in Bahern wird noch berichtet:
In=
folgp”, gegenwärtigen Umbaues der Strecke für den elektriſchen
Be=
trienſurden die Weichen zurzeit proviſoriſch mit der Hand bedient.
Dew eſttuende Weichenwärter gibt an, die Weiche vorſchriftsmäßig
gezzor zu haben, dieſe habe aber augenſcheinlich nicht funktioniert. Als
deru ornotivführer die Kataſtrophe nahen ſah, ſoll er nach Möglichkeit
geb et haben, was aus dem ſtarken Schwanken der letzten Wagen des
Unuglszuges geſchloſſen werden kann. Der Anprall erfolgte trotzdem
mitn rg heurer Wucht. Vor der Lokomotive türmten ſich die Trümmer
vong ierwagen bizarr auf. Die unmittelbar hinter der Lokomotive
befitnchen modernen Perſonenwagen blieben vollkommen
unbeſchä=
digyt IS wurden bei ihnen nicht einmal die Fenſterſcheiben
zertrüm=
meus 2eie Perſonenwagen 4. Klaſſe älterer Bauart jedoch, die in der
Miſſtd 3 Zuges waren, bilden ein unentwirrbares Chaos, einen
wüyſt TTrümmerhaufen. Die Schlußwagen des Perſonenzuges ſind
weyaie ſtark mitgenommen.
4i dem Zuſammenſtoß wurden die Reiſenden durcheinander
ge=
wousf, und der Zug kam augenblicklich zum Stillſtand. Die Reiſenden
wumn Sum Teil zwiſchen Gepäckſtücken und zerſplitterten Holzteilen
einngtemmt. Die Lokomotive hatte ſich auf die rechte Seite
über=
gelucsh während der Tender etwas aufgerichtet ſtehen blieb. Die
letz=
tenm (te rwagen bildeten mit der Lokomotive einen Trümmerhaufen, in
welichn das Feuer der Lokomotive brannte, aber binnen kurzem von
dern zu rwehr gelöſcht werden konnte. Der größte Teil der Reiſenden
bli ſbu5 den Bahnhofsgleiſen beim Zug und half den Leichtverletzten.
Dice ſch=ververletzten wurden alsbald in den Gaſthof hinübergetragen,
won ikrrzer Zeit mehrere Aerzte tätig waren. In der Umgebung des
Bakhioss ſpielten ſich herzzerreißende Szenen ab. Die 10 aus den
Trüünerrn hervorgeholten Toten wieſen furchtbare Verſtümmelungen
autl em 5jährigen Mädchen war der Kopf abgeriſſen. Die Leichen
wurn tvorläufig in der Güterhalle aufgebahrt und mit Tüchern
zu=
gekmt
U Urſache des Dinkelſcherbener Unglücks.
iher die Urſache des Eiſenbahnunglücks auf der Station
Dinkel=
ſcheenn wird von der Reichsbahndirektion Augsburg mitgeteilt: Es
ſteli weifelsfrei feſt, daß der Perſonenzug 911 infolge falſcher
Weichen=
ſteliſtrg ganſtatt in das dritte Gleis in das vom Güterzug beſetzte vierte
Gleierfuhr. Die falſche Weichenſtellung hängt zuſammen mit dem
demtigen Umbau des Stellwerks auf der Weſtſeite des Bahnhofs
Didxlſoverben. Zur Wahrung der Sicherung während des Umbaues
wum ſort ein Behelfsſtellwerk aufgeſtellt, durch das die erforderlichen
Abſche gkeiten zwiſchen Weichen und Signalen hergeſtellt werden.
Dihe/Albhängigkeiten zeigten inſofern eine Lücke, als das Signal für
dig: ſnnahrt in Gleis 3 aufgezogen werden konnte, wenn die
Eingangs=
wenit auf Gleis 4 geſtellt war. Dieſe Lücke trat weder bei der
Ab=
naſhyrüfung noch im Betriebe des Behelfsſtellwerkes zutage. Es
haut hlbei den nachträglich gemachten Verſuchen am Stellwerk gezeigt,
dautß ieſſer Mangel nur bei einer ganz beſtimmten, zufällig ſich
er=
gelcoen Stellung der Verſchlußelemente zueinander auftreten konnte.
Dür eochsbahndirektion Augsburg hatte jedoch neben der mechaniſchen
Siſung, die dem Bebelfsſtellwerk dienen ſollte, zur weiteren
Siche=
rurm woch ein beſonderes Meldeverfahren angeordnet. Demzufolge
han der Stellwerkswärter bei jeder Zugfahrt die richtige Stellung
derr fe chen zu prüfen und den Vollzug der Prüfungen und die
rich=
tigwzüllllung der Weichen dem Fahrdienſtleiter in einer dem Wortlaut
naſtemau feſtgelegten Meldung anzuzeigen. Zur weiteren Sicherung
waen die Meldungen ſowohl vom Fahrdienſtleiter wie vom
Stell=
warurrter in Meldebüchern feſtgehalten. Bei dem verunglückten Zug
Nurz1. hat der Stellwerkswärter inſofern eine falſche Meldung
er=
ſtam ials er die Fahrſtraße für dieſen Zug in Gleis 3 hergeſtellt
mel=
dertehrvohl ſie noch vom vorausgehenden Durchgangsgüterzug auf das
Geſ=4 eingeſtellt war. Dieſe falſche Meldung iſt als erſte Urſache des
Urhds anzuſehen, das aber nur dadurch eintreten konnte, daß
gleich=
zeiitanch der vorher erwähnte Mangel an den mechaniſchen
Abhängig=
keil; gerade bei der Bereitſtellung dieſer Fahrſtraße zum erſtenmal
ſickßimte. Der Stellwerkswärter iſt ſeines Dienſtes enthoben worden.
Die Toten von Dinkelſcherben.
ſaßch den bis 2 Uhr nachts getroffenen Feſtſtellungen befanden ſich
im mrelſcherben 10 Tote: 1. Haller, Holzhändler aus Stuttgart;
2.7ha:tel, Cl., lediger Schloſſer aus Wolfratshauſen; 3.
Man=
gee Pakob, Schuſtermeiſter aus Eſchenbach (Bezirksamt Sünsheim);
4.Yſrſcher, fünfjähriges Mädchen aus Söflingen bei Ulm; 5.
Holl=
muſtn aus Schlierſee; 6. Rummelsberger aus Miesbach;
7.7 euFeſſor Hötzmann (Geiſtlicher), Herkunft unbekannt; 8.—10.
bit= noch nicht feſtgeſtellte weibliche Leichen von 60, 40 bzw. 25
Ieen
iu. Krankenhaus Zusmarshauſen ſind ihren Verletzungen erlegen:
114Fuchl, Johann, Bergmann aus Miesbach: 12. Schenk, Ober=
IdF aus Weinheim a. d. Bergſtraße.
Krankenhaus Augsburg ſind geſtorben: 13. Ambros, Joh.,
alwsthlierſee; 14. Rehm. Ehemann, aus Stuttgart.
lu: dem Transport nach Augsburg ſind geſtorben: 15.
Wiede=
mhty. Joſef, aus Augsburg; 16. ein unbekannter Mann mit
Fahr=
ka m SSigmaringen—München (Limbrunner?).
hiue von amtlicher Seite ſoeben ausgegebene berichtigte
Toten=
u Verwundetenliſte enthält außer den bereits gemeldeten noch die
foſnden Namen von Toten: Wilhelma Hölzel, Muſikſtudierende
adüAlbertshauſen bei Würzburg, Lehrerin Marie Fiſcher aus
Wſra=shauſen, Kaufmann Karl Jetter aus München. Ferner
wun in Richtigſtellung ungenauer oder unvollkommener Angaben noch
di et ſonalien folgender Toten mitgeteilt: Hohlmann=Schlierſee, Joh.
Phe, BBergmann aus Miesbach, Jakob Rehm aus Boſchhof bei
Heuer=
bee Eine männliche und eine weibliche Leiche, die noch in der
Dinkel=
ſoſeerer Güterhalle liegen, ſind noch nicht identifiziert. Außerdem
weiſt die revidierte Liſte fünf Verwundete auf, die im Krankenhaus
Zusmarshauſen liegen, und 31 Verletzte, die im Augsburger
Kranken=
haus untergebracht ſind.
17 Todesopfer.
Das entſetzliche Eiſenbahnunglück von Dinkelſcherben hat ein
wei=
teres Todesopfer gefordert. Einer der Schwerverletzten iſt heute im
Krankenhaus geſtorben. Damit hat ſich die Zahl der Todesopfer des
Unglücks auf 17 erhöht. Aber leider kann immer noch nicht geſagt
werden, daß die Liſte damit abgeſchloſſen iſt. Unter den zahlreichen
Schwerverletzten ringen einige mit dem Tode, und die Aerzte wiſſen
noch nicht, ob es ihrer Kunſt gelingen wird, die Bedauernswerten über
die Kriſe hinwegzubringen. Wie das verhängnisvolle Unglück geſchah,
kann bis zur Stunde genau noch nicht geſagt werden. Die Meldung,
ein Streckenwärter hätte die Weiche auf ein falſches Gleis geſtellt,
muß nach den bisherigen Ergebniſſen der Schuldunterſuchung mit
Vor=
ſicht aufgenommen werden. Zwar iſt feſtgeſtellt, daß der Beamte auf
dem Hilfsſtellwerk eine Meldung weitergegeben hat, die den
tatſäch=
lichen Sachverhalt nicht richtig wiedergab. Man hat den Beamten
deswegen bereits verhaftet; ob aber nicht noch andere Imponderabilien
bei dem Unglück mitgewirkt haben, unterliegt zur Zeit der genauen
Unterſuchung durch höhere Beamte aus München und Berlin.
Die Arbeit der zur Unglücksſtätte bei Augsburg
entſandten Kommiſſion.
Die von der Berliner Hauptverwaltung der Reichsbahn zur
Unter=
ſuchung der Dinkelſcherbener Eiſenbahnkataſtrophe entſandte
Kommiſ=
ſion, beſtehend aus Reichsbahndirektor Kilp und zwei Miniſterialräten
vom Reichsverkehrsminiſterium, traf im Laufe des Vormittags in
Augsburg ein und begab ſich ſofort in Begleitung des
Reichsbahnpräſi=
denten und einiger Dezernenten vom Direktionsbezirk Augsburg nach
Dinkelſcherben. Nach eingehenden Feſtſtellungen und Unterſuchungen
kehrten die Herren mittags nach Augsburg zurück, um ſich bald darauf
nach kurzer Beſprechung in Begleitung des Oberſtaatsanwalts und des
Münchener Eiſenbahnſachverſtändigen Profeſſor Halter erneut an die
Unfallſtelle zu begeben. Die in vollem Gange befindlichen
Aufräu=
mungsarbeiten hofft man bis heute abend beenden zu können.
Die Stellung der Gruppenverwaltung Bayern
in der Reichsbahn.
Berlin, 1. Auguft.
Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, enthält die
Geſchäftsord=
nung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft vom 1. Oktober 1924 über die
Befugniſſe der Gruppenverwaltung Bayern in ihrer Ziffer 14 folgendes:
Die Gruppenverwaltung Bayern umfaßt den Bezirk der bisherigen
Zweigſtelle Bayern. Sie ſteht umittelbar unter der Heuptverwaltung
und behandelt alle Angelegenheiten ihres Beveiches ſelbſtändig, die nicht
wegen ihrer beſonderen Bedeutung oder, weil ſie über ihren
Geſchäfts=
bereich hinauswirken können, von der Hauptverwaltung ſelbſt zu
erledi=
gen ſind. In dieſem Rahmen können ihr auch Angelegenheiten
über=
tragen werden, die an ſich von der Haupwerwaltung behandelt werden.
Danach ergibt ſich folgendes: Die Gwuppenverwaltung Bayern iſt
grund=
ſätzlich für alle nicht der Hauptverwaltung vorbehaltenen Geſchäfte in
ihrem Bereich zuſtändig. Nur ſolche in den Bereich der Gruppe fallende
Geſchäfte werden von der Hauptvewwaltung behandelt, die grundſätzliche
Bedeutung beſitzen oder über den Geſchäftsbereich der
Gruppenverwal=
tung hinauswirken können.
Parlamentariſche Verkehrskonferenz in Berlin.
Kritik an den Eiſenbahn=Unfällen in Bagern.
Berlin, 1. Auguſt.
Im Reichsverkehrsminiſterium fand am Mittwoch die Konferenz des
Reichsverkehrsmniſters v. Guérard mit den Vertretern der
Reichstags=
parteien unter Teilnahme des Generaldirektors der Reichsbohn Dr.
Dorpmüller ſtatt. Von der Fraktion der Bayeriſchen Volkspartei war
kein Vertreter erſchienen. Dagegen war für die Kommuniſten noch der
Abgeordnete Geſchke anweſend. Gegenſtand der Erörterung waren die
zahlreichen Eiſenbahnunfälle der letzten Zeit, beſonders auch das geſtrige
Unglück in Bayern, über das authentiſches Material noch nicht mitgeteilt
werden konnte. Bei der Erörterung der einzelnen Fälle kam u. a. zur
Sprache, daß in Bayern andere Ruhezeiten für das Perſonal beſtehen
als in Preußen, da das Perſonal in Bayern Wert auf längere
zu=
ſammenhängende Ruhepauſen legt. Bei der Beſprechung der techniſchen
Fragen wurde feſtgeſtellt, daß die Zentraliſierung der Blockſignale des
Münchner Hauptbahnhofes beſchleunigt durchgeführt werden ſoll. Man
hofft, in etwa 12 Tagen damit fertig zu ſein. Zwiſchen dem
Reichsver=
kehrsminiſterium und der Reichsbahndirektion ſind Richtlinien
verein=
bart worden, die beſchleunigt zu Durchführug gebracht werden ſollen.
Einſetzung eines Unterſuchungs=Ausſchuſſes.
Als praktiſches Ergebnis der parlamentariſchen Verkehrskonferenz
iſt feſtzuſtellen, daß der Reichsverkehrsminiſter einen Ausſchuß berufen
wird, der nicht nur die einzelnen Unfälle und ihre Urſachen unterſuchen
wird, fondern der grundſätzlich unterſuchen ſoll, wie es mit der
Sicher=
heit auf der Deutſchen Reichsbahn im allgemeinen geſtellt iſt. Es wird
ſich hier nicht um einen parlamentariſchen Ausſchuß, ſondern um einen
Ausſchuß von Sachverſtändigen handeln, dem natürlich auch einzelne
Parlamentarier angehören kömen.
Geſchäftliches.
Wollen Sie wieder jung werden?
Wollen Sie, wenn Sie frühzeitig alt und grau geworden ſind, um
zwanzig Jahre fünger erſcheinen? — Wir ſtellen dieſe Frage ganz im
Ernſt, denn es gibt tatſächlich ein Mittel, welches dieſes ſcheinbare
Wunder der Verjüngung vollbringt und ſich ſchon bei Taufenden
glän=
zend bewährt hat. Mit dem weltberühmten „20 Jahre jünger” auch
genannt „Exlepäng” (geſetzlich geſchützt) von der Far. Parfümeriefabrik
Exlepäng, Berlin N 113, erreichen Sie binnen kurzem eine überraſchende
Veränderung Ihrer Erſcheinung, welche Sie um zwanzig Jahre jünger
macht. Was das heutzutage im Berufe wie im geſellſchaftlichen Verkehr
für Sie bedeutet, können Sie ſich ſelbſt am beſten ſagen. Mit vollem
Haar in urſprünglicher Naturfapbe machen Sie einen ganz anderen
Ein=
druck auf Ihre Umgebung, als wenn Sie grauköpfig und alt auftreten.
Zu dieſer vorteilhaften Verwandlung Ihrer ganzen Erſcheinung
ver=
hilft Ihnen mit viel tauſendfach erprobter Sicherheit der Wirkung das
weltberühmte „20 Jahre jünger” auch genannt „Exlepäng”, wofür
un=
zählige anerkennende Dankſchreiben beredtes Zeugnis ablegen.
240 tadellvſe Raſuren
bei ſtärkſtem Bart mit einer einzigen echten Muleuto=Klinge.
Herr Lehrer Leonhardt ſchreibt: Ihre Muleuto=Diamon=Klingen
ver=
dienen uneingeſchränktes Lob. Ich raſiere mich mit der von Ihnen
be=
zogenen ſeit September 1927 ſo tadellos, wie ich es mit G.=Klingen,
deren ich ſeit der Zeit etwa 75 Stück benötigt hätte, nicht im
ent=
fernteſten hätte tun können. Es drängt mich, Ihnen dafür zu danken,
daß Sie mir das tägliche Raſieren meines überaus ſtarken Bartes zu
einem Vergnügen gemacht haben. Breslau, Tauentzienſtr. 83, den 25. 5.
28. — Viele Tauſende derartiger Anerkennungsſchreiben liegen zur
Ein=
ſicht offen. Siehe heutiges Inſerat mit der Uebevſchrift: Taufcht alte
Raſierklingen um.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 2. Auguſt. 13.30: Kaſſel: Ouvertüren zu komiſchen
Opern. Ausf.: Funkorch. O 15.30: Jugendſtunde. Mittelſchullehrer
Ad. Hering: Der Fernſchreiber. 0 16.15: Aus den Novellen von
2 Seaht S Waer eeee
fürſorge. Jugendrichter Dr. Levi: Die Behandlung krmineller
Jugendlicher und der Strafvollzug an Jugendlichen. O 20.15:
Stuttgart: Der lachende Ehemann. Operette von Eysler. Muſikal.
Leitung: Kapellmeiſter Merten. O. Anſchl.: Kaſſel: Spätkonzert,
Funkorch. (Leitung: Kapellmeiſter Bodart).
Stuttgart.
Donnerstag, 2. Auguſt. 12.30: Schallplatten. O 15.45: Plauderei
über Blumenpflege. 0 16.15: Funkorch. Einlagen: Friedl Völter.
O 18.15: Rolf Formis: Rundfunk auf Reiſen. O 18.45: Freiburg:
Aerztevortrag: Tuberkuloſe. O 19.15: Privatdozent Dr. Barthel:
Johann H. Lambert. 20.15: Frankfurt: Der lachende Ehemann.
Operette i drei Akten von Joſ. Brammer und A. Grünwald.
Muſik von Edm. Eysler. Perſ.: Ottokar Bruckner, Fabrikant von
Kunſtbutter; Heloiſe, ſeine Frau; Graf Selztal; Andreas
Pipel=
huber; Rechtsanwalt Dr. Roſenrot: Lucinde, eine ältere Verwandte;
Wiedehopf, Diener. o Anſchl.: Nachrichten. o Anſchl.: Hier
Stutt=
gart wer dort? Ein fröhlicher Streifzug durch den Aether von
C. Struve.
Berlin.
Donnerstag, 2. Augnſt. 6: Gymnaſtik. 12.30: Für den
Land=
wirt. 6 16: Prof. D. Dr. Stuhlfauth: Die ſchönſten mittelalterlichen
Kirchenbauten der Mark. O 16.30: San.=Rat Dr. Frank:
Mediziniſch=
hygieniſche Plauderei. 8 17: Sommerlieder. A. Kiſtenmacher (Tenor),
H. Steiner (Flügel). O 17.30: Inſtrumentalkonzert. A. Wittenberg
(Violine) und A. Schroeder (Klavier). Liſa Schroeder=Spolianſki
und A. Schroeder aaf zwei Flügeln. o 19: Engliſche Vorträge,
R. H. Pender: Aſpects of modern England. Engliſh Induſtries.
6 19.30: Dr. Hoffmann=Harniſch: Führerperſönlichkeiten der
deut=
ſchen Bühne (Leopold Jeßner). O 20: Direktor Sechaszewer:
Kutlur=
film und Filmkultur. 6 20.30: Ferienfahrten durch die Mark:
Reiſe in den Spreewald. 0 21.30: Unterhaltungsmuſik. Kapelle
Heinz Lagoſch. O Anſchl.: Tagesnachrichten. O 22.30: Tanzmuſik.
Kapelle Gerhard Hoffmann.
Stettm. 20.30: Gartenkonzert. Kapelle des preuß. Inf.=Regts.
Nr. 5, 1. Batl. Leitung: Muſikmeiſter Stein. Mitw.: C. A. Britz
(Baß), Schimanke=Männerquartett. O Anſchl.: Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Donnerstag, 2. Auguſt. 8: Gymnaſtik. O 15:
Obſt. Marmeladen und Gelees. O 15.55: Wetter und Börſe. 0 16:
Erziehungsberatung. o 16.30: Dr. Privat: Deutſches Volkstum.
17: Sommerlieder. Geſungen von A. Kiſtenmacher (Tenor).
O. Anſchl.: Inſtrumental=Konzert. O 18: Dr. Koch: Galizien.
Land der Gräber und Kreuze. Deutſches Kulturgut. 18.30: K.
Weſtphal: Künſtleriſche Doppelbegabung. O 18.55: Dr. Felter:
Ordnungsmäßige Buchführung. O 19.20: Dipl. Hdl. Dr. Wieg:
Die Maſchine als Helferin im Laden und Büro: Kleinmaſchinen.
0 20.30: Ferienfahrten durch die Mark. Reiſe in den Spreewald,
0 21.30: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Heinz Lagoſch. O Anſchl.:
Preſſenachrichten. 6 22.30: Tanmuſik. Kapelle Gerhard Hoffmann.
Wetterbericht.
Gießen, 1. Auguſt.
Die Luftdruckgegenſätze haben ſich mehr und mehr ausgeglichen.
Ueber Südengland hat ſich ein flacher Tiefdruckwirbel herangebildet
und dort Regen gebracht. In Deutſchland herrſchen verſchiedene
Wind=
ſtrömungen, die an der Nordſeeküſte wieder zu Niederſchlägen führten.
In unſerem Gebiete werden ſie nur Bewölkung hervorrufen. Mit
Niederſchlägen iſt kaum zu rechnen.
Vorherſage für Donnerstag, den 2. Auguſt:
Teils heiter, teils wolkig, etwas wärmer, meiſt trocken.
Ausſichten für Freitag, den 3. Auguſt:
Keine weſentlichen Aenderungen.
Hauptſchriftleitung: Rudeif Maupe
Veranwwortlich für Pelltſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Relch und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Cugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Dle Gegenwart”: Dr. Herdert Nette; für den Inſeratenteil: Wilip Kuhle: Drue
und Verlag: C. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
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Donnerstag den 2. Auguſt 1928
Nummer 2131
Der Olympiſche Eid. — Im Kreiſe: Der Prinz=Gemahl fährt zum Feſtakt.
Im Namen aller Olympiſchen Kämpfer hat der holländiſche Fußballkapitän Denis den Olympi=
Lammers,
ſchen Eid geſchworen, der die Teilnehmer der Spiele vertflichtet, nin ehrlichem ritterlichen Geiſte
zu kämpfen, getreu den olympiſchen Geſetzen, zur Chre unſerer Länder und zur Ehre des Sports”, der vortreffliche Oldenburger Meiſter hat die Ehre der deutſchen und olympiſchen Rekord uſe
Zuvor hat Prinz=Gemahl Heinrich der Niederlande im Namen der Königin die Olympiſchen Spiele, Sprinter gerettet. Er wurde Dritter und hat die bronzene Medaille, ren Hirſchfeld, der es nur
im Entſcheidungslauf über 100 Meter erkämpft.
15,72 Meter brachte, geſchlat
1928 feierlich eröffnet.
Kuck (Amerika)
hat im Kugelſtoßen 15,87 Mino
erzielt und mit dieſem 90
Der Kanadier holt ſich auch die 200 Meter.
Körnig auf dem dritten Platz. — Deutſchlonds
Diskuswerfer verſagen. — Frl Dollinger läuft
Weltrekord über 800 Meter.
Amſterdam, 1. Auguſt. (Eig. Drahtber.)
Die Stimmung der Zuſchauer am Mittwoch war wie das Wetter.
Es regnete faſt ununterbrochen den ganzen Tag, zwar nicht ſtark. aber
doch genug, um die Veranſtaltung und ihren Beſuch zu beeinträchtigen.
Es war — im Ganzen geſehen — kein beſonders erfreulicher Tag, in
keiner Weiſe. Nicht nur der leichte Negen drückte auf die Stimmung,
auch das Abſchneiden der deutſchen Athleten konnte die Laune nicht
ver=
beſſern. Man hatte mit Erfolgen gerechnet, die aber nicht eintraten.
Körnig, brachte es zwar auf den dritten Platz im 200 Meter Lauf
zu=
ſammen mit dem Amerikaner Jackſon Scholz, aber man hatte insgeheim
doch mehr ewwartet. Die Diskuswerfer enttäuſchten ganz, ſie ſchieden
bereits in den Vorkämpfen aus. Erfreulich war das Abſchneiden der
Damen im 800=Meter=Lauf, denn Dollinger, Radtke und Wewer
quali=
fizierten ſich für die Entſcheidung und Frl. Dollinger lief in ihrem
Vor=
lauf ſogar mit 2.224 Min. Weltrekord heraus. Ueber 1500 Meter
brachten ſich Böcher, Wichmann und Krauſe in die Entſcheidung, während
Dr. Peltzer wieder ausſchied. Eine große Leiſtung vollbrachte der
Kana=
dier Williams, der nach den 100 Meter nun auch die 200 Meter gewann.
Man war über ſeinen Doppelerfolg ehrlich begeiſtert und erkannte in
Hirſchfeld
erhielt die bronzene Medaille im Kugelſtoßen.
ihm den beſten Sprinter an, der eine Höchſtleiſtung vollbracht hatte. Am
Sonntag bewunderte man Nurmi, am Dienstag Lowe und am Mittwoch
durfte man Williams neue Bewunderung zollen. Der „Union Jack” und
das „God ſabe the King” waren wieder im Vordergrund, die Dominions
Kanada und Südafrika ſiegten unter dieſem Zeichen, und England ſelbſt
hielt ſich auch recht gut, denn wie im 100=Meter=Lauf war auch über
200 Meter ein Engländer, diesmal Rangeley, Träger der ſilbernen
Me=
daille. Aber auch das Sternenbanner kam endlich wieder zu ſeinem Recht.
Houſer gewann das Diskuswerfen mit Olympiſcher Beſtleiſtung; er
feierte Wiederholung wie Lowe, da er auch 1924 im Diskuswerfen Sieger
geweſen war. Schließlich gab es eine weitere Olympiſche Beſtleiſtung im
Stabhochſprung durch Sabin Carr. Die Amerikaner waren hier ganz
unter ſich.
Südafrika in den Hürden.
Favorit für die 110 Meter Hürden war der Weltrekordmann
Wight=
man=Smith, der aber das Schickſal manches anderen Favoriten teilte und
ins Hintertreffen geriet. Amerika hatte drei Mann im Endlauf und
kam ſo zu Plätzen, wenn auch nicht zum Sieg. Die Aufſtellung war von
innen Wightman=Smith, Collier, Atkinſon, Anderſon, Gaby, Dye. Nach
einem Fehlſtart ſchoß das Feld geſchloſſen vor. Wightman=Smith führte
knapp vor ſeinem Landsmann Atkinſon, ließ aber 20 Meter vor dem
Ziel nach. Atkinſon hielt durch, wurde von dem Amerikaner Anderſon
hart bedrängt, endete aber doch knapp als Sieger im Ziel. Die U.S.A.=
Leute Anderſon. Collier, Dye folgten ziemlich dicht, dann erſt kam
Wiahtman=Smith vor dem Engländer Gaby. Südafrika, von den
bri=
tiſchen Dominions bisher noch als einziges ohne Sieg, kam hier alſo
auch zur Goldmedaille.
Deutſcher Weltrekord bei den Frauen.
Im 800 Meter Vorlauf für Frauen war für die Deutſchen Urſache
zur Begeiſterung. Gleich im evſten Lauf führte Frl. Dollinger ſtändig
in einem derartigen Tempo, daß die Amerikanerin Boeckmar, die das
Tempo zu halten verſuchte, im der letzten Runde aufgeben mußte. Als
Frl. Dollinger das Ziel paſſierte, notierten die Uhren mit 2,22,4 Min.
einen neuen Weltrekord, da bisher Frau Radtke=Batſchauer mit 2B,8
Inhaberin war. Allerdings iſt zu bemerken, daß Frau Radtke am 1. Juli
in Breslau 2.19,6 lief, dieſe Leiſtung wurde hisher als Weltrekord noch
nicht beſtätigt. Frl. Oeſterreich kam auf den fünften Platz und fiel damit
aus. Dafür holte ſich Frau Radtke überlegen den zweiten Lauf, in dem
Die Enttäuſchung im Diskus.
Kurt Helbig (Deutſchland)
wurde olympiſcher Meiſter der Leichtgewichtler im Gewichtheben.
Da der öſterreichiſche Kämpfer Haas gleich Helbig 322,5
Kilo=
gramm Geſamtergebnis (90, 97,5 und 135 Kilogramm) erzielt hat,
wurde beiden deutſchſtämmigen Athleten der Meiſtertitel zuerkannt.
ſie ſich ihr Rennen ſelbſt machte. Sie ließ die Japanerin Hitomi nie vor
und gewann ſehr ſicher in 2B. Auch Frl. Wewer kam in die
Entſchei=
dung, da ſie im dritten Lauf einen guten dritten Platz belegte.
Deutſch=
land ſtellte im Endlauf alſo drei Bewerberinnen, der Reſt entfällt auf
Kanada (2), U.S.A., Schweden, Japan und Polen.
Williams wurde Doppelſieger.
Die beiden Vorentſcheidungen über 20 Meter ließen deutſche
Hoff=
nungen aufkommen. Schüller hatte die dritte Bahn und eroberte gleich
die Führung. Als kurz vor Schluß Williams und Rangeleh anſtürmten,
kämpfte er nicht ganz aus, ſondern verlegte ſich darauf. Charlie Paddock
zu halten, was ihm auch gelang. Im zweiten Lauf hatte Hellmuth
Körnig auch die dritte Bahn. Sein Lauf war prächtig, er lief mit
voller Kraft, zog eingangs der Geraden unwiderſtehtlich davon und war
unangefochtener Sieger vor Jackſon Scholz und dem Kanadier Fitzpatrick.
Cummings ſchied hier aus. Vom Endlauf durfte man ſich deutſcherſeits
viel vevſprechen. Außen ſtand Fitzpatrick, es folgten Scholz, Körnig.
Nangeletz, Williams und Schüller, der alſo innen ſtartete. Das Feld
blieb zuerſt zuſammen, ein Vorteil war bis zur Geraden noch nicht
er=
kennbar. Für einige Augenblicke ſchien Körnig vorn. er wollte ſich
frei=
machen, aber es gelang ihm nicht. Williams und Rangeley klebten an
ihm, ließen nicht locker. Auch Jackſon Scholz ſtürmte nun vor und griff
in die Entſcheidung ein. Schüller fiel 30 Meter vor dem Ziel zurück,
während nun Williams, Rangeleh, Körnig und Scholz um den Sieg
kämpften. Aehnlich wie im 100=Meter=Lauf konnte ſich der Kanadier kurz
vor dem Ziel endgültig freimachen und mit einem knappen Meter
ge=
winnen. Die anderen drei lagen dicht zuſammen. Das Zielgericht
er=
kannte Rangeley als Zweiten, während Körnig und Scholz gemeinſam
auf den dritten Platz rangiert wurden.
Weder Dr. Peltzer noch Lloyd Hahn.
Von vier deutzſchen Teilnehmern an den 1500 Meter Vorläufen kamen
drei in die nächſte Runde. Dr. Peltzer verſchwand im fünften Lauf
hinter Conger, Keller, Wide, Bell aus der Konkurrenz. Der Turner
Wichmann holte ſich den erſten Vorlauf ſicher. Böcher gewann den
zwei=
ten gegen Whyte und Kinnunen, während Amerikas ſtolze Hoffnung,
Lloyd Hahn, hier aufgab. Krauſe war im ſechſten Vorlauf Zweiter
hinter dem Engländer Ellis. Böcher lief die beſte Zeit, da er als einziger
unter 4 Min, blieb.
Die größte Enttäuſchung unter den deutſchen Teilnehmern boten)i
Diskuswerfer Hoffmeiſter, Paulus und Hähnchen. Hoffmeiſter, Wod
rekordmann mit 48,77 Meter, erreichte noch nicht einmal die 40 Mau
Grenzel. Hähnchen hatte noch weniger zu beſtellen, während der lant
Paulus unter 42 Meter blieb, obwohl er ſonſt viel weiter lam. Ai
deutſchen Diskuswerfer erlagen ihren Nerven, ſie kamen noch nicht in
mal in die Entſcheidung und dabei hatte man ſchon gerade hier mt
einem Erfolg gerechnet. Drei Amerikaner nahmen mit zwei Rmmn
und einem Norweger den Endkampf auf. Der Olympigſieger von 19,
Houſer=USA., warf 47,32 Meter, was zum Siege reichte. Er verbeſit
dabei ſeinen eigenen olympiſchen Rekord um über einen Meter. Der eig
war kngpp, denn der Finne Kiwi blieb glücklich um 9 Zentimeter zuit
Auch Carſon=USA., der Dritte im Bunde, war mit 47.10 Mcter nch
weit davon. Dann folgte allerdings ein größerer Abſtand don den
Nächſten.
Amerikas Domäne.
Seitdem Charles Hoff nicht mehr die Amateureigenſchaft beſitz,
hat Amerika die unbeſtrittene Herrſchaft im Stabhochſprung. Deutſct
land war hier durch den Turner Müller vertreten, von dem man abr
keine Rekordleiſtungen verlangte und der auch keine Vorſchußlorbein
erhielt, ſondern der hier etwas lernen follte, was er auch konnte W
3,80 Meter war es mit ſeiner Kunſt zu Ende und er konnte zuſehen,
wie die anderen ihre Sprünge vollführten. In der Entſcheidung ware
noch ſieben Mann. Der Japaner Mahazawa ſcheiterte ebenſo wie du
Schwede Lindlar, als er 3,95 überſpringen follte. Ginnes=uSA., in
Landsmann Barnes und der Canadier Packard ſchafften die 3,B, lomt
ten jedoch die 4 Meter nicht mehr überwinden. So gab es zum Schu
nur ein Duell zwiſchen Sahin Carr und Droegmueller. Beide lang
über 4,10 Meter, Droegmueller ſcheiterte bei 4,20, die Carr beim zweig
Verſuch überſpringen konnte. Damit war ein olympiſcher Rekord geſchlſe
Bi., Vorlau
30 Gateru
Diluzwerſen —
25. K0b Funland 474
AndNorbegen 4690
Mä Fmnland 4.10
Siabhochſbrung
bicher Relard)
1 29 Meter. 4. Pad1
Beier, 4 M4
munde: 1. Au
alman=Bel
King (Amerika)
iſt olympiſcher Meiſter im Hochſprung geworden (1,94 Meteil=
fen. Zum Weltrekord gelangte er trotz ſeiner Verſuche nicht denn de
naſſe Bahn ſtand im Wege. Immerhin hatte Carr den Olymbiſche
Nekord um nicht weniger als 25 Millimeter verbeſſert.
Der moderne Fünfkampf.
Die zweite Uebung: Schwimmen.
Zum erſten Male ſah man am Mittwoch im Schwimmſtadion olhle
biſche Vettkämpfe: die Fünfkämpfer abſolvierten hier ihre 2. Uebung
das Schwimmen. Erwartungsgemäß hatten im Schwimmen die deit
ſchen Offiziere nichts zu beſtellen; ſie werden auch im Laufen ſchnd
ſein. Ihre Stärke liegt im Schießen. Fechten und zum Teil auch im
Reiten, Obeleutnant Har, der am Dienstag die Schießkonkurkent ”e
wann, blieb im Schwimmen nur Fünfzehnter, Hölter und Kahl beleg
ten den 8. bzw. 9. Platz. Der Sieg fiel an den Italiener Pagini, de
zweite Platz an den Schweden Thofeldt, der damit im Geſamtklaſſement
vor Pagini, Berg=Schweden und Har=Deutſchland an die erſte Stell
rückt.
Die Einzelkämpfe im Florettfechten.
Das faſt 14 Tage anhaltende Olympiſche Fechtturnier wurde. L
Mittwoch mit den Einzelkämrfen im Florettfechten fortgeſetzt. Bei de
Herren traten in acht Abteilungen 64 Fechter zur Vorrunde an. Von
den drei Deutſchen kamen Erwin Casmir und Gazerra fr. in die Zoie
ſchenrunde und von dort aus auch in die am Donnerstag fallende Ent
ſcheidung. J. Thompſon ſchied bereits in der Vorrunde aus. Sehte
ſchöne Leiſtuagen vollbrachte Casmir, der in der erſten Nunde d0
ſtarken Italiener Gaudini ſchlagen konnte. In der zweiten Rude
[ ← ][ ][ → ]ummer 213
Donnerstag, den 2. Auguſf 1928
Geite 11
gean n Casmir alle Kämpfe, und zwar gegen Schencker=
Oetſte—h 5:0, Lion=Oeſterreich 5:4, Levis=USA. 5:3, Nederpold=
Hol=
lawo):— Pignotti=Italien 5:3, Cattiau=Frankreich 4:3. Auch Gazzera
hiemltg ausgezeichnet; er ſchlug Calnan=Belgien 5:0, Vinas=
Argen=
tin ze5tO, den däniſchen Meiſter Oſiir (der damit ausgeſchaltet wurde)
5:2,d Ettinger=Oeſterreich 5:1. — Bei den Damen kamen Fräulein
Muee.,Frau Oelkers und Frau Sondheimer verhältnismäßig leicht
in /0üwiſchenrunde.
Ergebniſſe:
SDeter Hürden — Entſcheidung. 1. Atkinſon=Südafrika 14,8
1.. Anderſon=USA. ¼ Meter zurück; 3. Collier=USA. ½ Meter
zü — Dye=USA.; 5. Weightmann=Smith=Südafrika; 6. Gaby=Engl.
Meter für Frauen — Vorläufe. 1. Vorlauf: Dollinger=
Derutland 2:22,4 Min. (Neuer Weltrekord); 2. Gentzel=Schweden; 3.
Rorſſal”=Canada; 4. Mallon=Holland; 5. Oeſterreich=Deutſchland.
ArAauf: 1. Frau Radtke=Batſchauer=Deutſchland 2:26 Min.; 2.
MNapan; 3. Kiloſowna=Polen; 4. Marchini=Italien. — 3. Vor=
U. Thompſon=Canada 2:23,2 Min.; 2. Macdonald=USA.; 3.
Deutſchland: 4. Neveu=Frankreich. — In die Entſcheidung kom=
men ?Sllinger, Radtke=Batſchauer, Wewer (Deutſchland), Roſenfeld,
Thrwie: (Canada), Macdonald (USA.), Gentzel (Schweden), Hitomi
(Jc+). Kiloſowna (Polen).
1 SMeter — Vorentſcheidung. 1. Vorentſcheidung: 1. Williams=
Cazint 22 Sek.; 2. Rangeley=England; 3. Schüller=Deutſchland; 4.
Pad=
dodtAT.; 5. Gomez=Mexiko; 6. Legg=England. — 2. Vorentſcheidung:
zngg=Deutſchland 21,8 Sek.; 2. Scholz=USA., 2 Meter zurück; 3.
Fitziw K, ½ Meter zurück; 4. Cummings=USA.; 5. Gill=England;
z. „hSerg=Schweden. — In die Entſcheidung kommen: Körnig,
Schül=
ler,4 )utſchland); Williams, Fitzpatrick (Canada); Scholz (USA.);
Raluier (England).
1 Meter — Entſcheidung. 1. Williams=Canada 21,8 Sek.; 2.
Ran=
geltAtgland, Bruſtbreite zurück; 3. Körnig=Deutſchland, Handbreite
zun X. Scholz=USA., dichtauf; 5. Fitzpatrick=Canada; 6. Schüiller=
Deuutlend.
Moderner Fünfkampf. — Zweite Uebung: Schwimmen.
Meter Freiſtil: 1. Pagini=Italien 4:37,3 Min.; 2. Thofeldt=
Een 5:02 Min.; 2. Lampolla=Finnland 5:11,4 Min.; 4. Nawnan=
1SM:—12 Min.; 5. Lindmann=Schweden 5:19,4 Min.; 6.
Petrillo=
taut 5:20 Min.; 7. Thorquand=Young=England 5:23,3 Min.; 8. Lt.
Höſich:—30 Min.; 9. Oberleutnant Kahl 5:34 Min. (beide Deutſchland);
10. in=Holland 5:35 Min.
ſand des Klafſements: 1. Thofeldt=Schweden 8 Punkte; 2. Pagini=
Ftd H0 Punkte; 3. Berg=Schweden 14 Punkte; 4. Hax=Deutſchland
Inſte; 5. Petrillo=Italien 19 Punkte; 6. Kahl=Deutſchland 19 P.;
Arnann=Schweden 20. Punkte; 8. Rhiin=Holland 21 Punkte; 9.
Höflt ueutſchland 24 Punkte.
00 Meter Hindernislaufen — Vorläufe. 1. Vorlauf: 1. Ritola=
Fin’mne 9:46,6 Min.; 2. Dalton=USA.; 3. Eklöf=Schweden; 4. Gegan=
USA — 2. Vorlauf: 1. Nurmi=Finnland 9:58,8 Min.; 2. Duquesne=
Fromerh; 3. Spencer=USA.; 4. Biddulph=England. — 3. Vorlauf:
1Aklla=Finnland 9:37,6 Min.; 2. Anderſen=Finnland: 4. Dartiques=
Fromerh; 4. Lindgren=Schweden. — In die Entſcheidung kommen:
Nuſ, Ritola, Loukola, Anderſen (Finnland); Dalton, Spencer
UIS) Eklöf (Schweden); Duquesne, Dartigues (Frankreich),
10 Meter=Vorläufe. 1. Vorlauf: 1. Wichmann=Deutſchland
4:0/M n.; 2. Kittel=Tſchechoſlowakei, 3. Marton=Ungarn, 4. Beccali=
It Ein. — 2. Vorlauf: 1. Böcher=Deutſchland 3:59,6 Min., 2.
White=
lustlen, 3. Kinunen=Finnland, 4. Larſen=Dänemark: Lloyd Hahn=
UCE aufgegeben. — 3. Vorlauf: 1. Purge (früher Borg)=Finnland
4:0 Min., 2. Ladoumeque=Frankreich, 3. Afhby=England, 4. Walter=
Kdtzna — 4. Vorlauf: 1. Paul Martin=Schweiz 4:00.4 Min.,
2. Etw.=Finnland, 3. Thomas=England, 4. Griffin=Kanada. — 5.
Vlb uf: 1. Conger=USA. 4:02.4 Min., 2. Keller=Frankreich, 3.
Wfierhweden, 4. Bell=England, 5. Dr. Peltzer=Deutſchland. —
6. ᛋüllauf: 1. Ellis=England 4:01.4 Min., 2. Krauſe=Deutſchland,
3. /lrter=USA., 4. Hellgas=Finnland.
i Xuswerfen — Entſcheidung: 1. Houſer=US.A. 47.,32 Meter,
2./hi innland 47,23 Meter, 3. Carſon=USA. 47,10 Meter, 4.
Stene=
runorwegen 45,80 Meter, 5. Anderſon=USA. 44,87 Meter, 6.
Pen=
ti!ſimnland 44,17 Meter.
10 bhochſprung — Entſcheidung: 1. Carr=USA. 4.,20 Meter (
olym=
pülſeTRekord), 2. Droegmüller=USA. 4,10 Meter, 3. Ginnes=USA.
3,/EIster, 4. Packard=Finnland 3,95 Meter, 5. Barnes=USA. 3,95
Mſe,) 6. Nakazawa=Japan 3,90 Meter.
Fechten der Herren.
ſvirrunde: 1. Ausſcheidung: 1. Schenker=Ungarn, 2. Derocker=Un=
1.- Calman=Belgien. — 2. Ausſcheidung: 1. Gaudin=Frankreich,
2. Gazerra=Deutſchland, 3. Levis=Amerika. — 3. Ausſcheidung: 1. Oſiir=
Däuemark, 2. Casmir=Deutſchland, 3. Gaudini=Italien. — 4.
Aus=
ſcheidung: 1. Pignotti=Italien, 2. Vinas=Argentinien, 3. Pecher=
Bel=
gien. — 5. Ausſcheidung: 1. Pulitti=Italien, 2. Moyal=Aegypten,
3. Nederpeld=Holland. — 6. Ausſcheidung: 1. Ettinger=Oeſierreich,
2. Cattiau=Frankreich, 3. Bru=Belgien. — 7. Ausſcheidung: 1.
Roc=
gonti=Ungarn, 2. Ugglay=Schweden, 3. Lion=Oeſt. — 3. Ausſche dung:
1. Dueret=Frankreich, 2. Everehy=England, 3. Tingal=Schweden.
Zwiſchenrunde: 1. Ausſcheidung: 1. Casmir=Deutſchland, 2.
Pig=
notti=Italien, 3. Pecher=Frankreich, 4. Levies=US.A. — 2.
Ausſchei=
dung: 1. Pulitti=Italien, 2. Ducret=Frankreich, 3. Rocgonyis=Ungarn,
4. Ugglay=Schweden. — 3. Ausſcheidung: 1. Gaudin=Frankreich, 2.
Gaudini=Italien, 3. Bru=Belgien, 4. Gazerra=Deutſchland. — Alle
Vorgenannten kommen in die Schlußrunde.
Florettfechten der Damen.
Vorrunde: 1. Ausſcheidung: 1. Freenan=England, 2. Meher=
Deutſch=
land, 3. Lloyd=USA., 4. Morgenthal=Schweden. — 2. Ausſcheidung:
1. Sondheim=Deutſchland, 2. Danh=Ungarn, 3. Butler=England, 4.
Ad=
miral=Holland. — 3. Ausſcheidung: 1. de Boer=Holland, 2. Chapupola=
Tſchechoſlowakei, 3. Adams=Belgien, 4. Bogen=Ungarn. — 4.
Ausſchei=
dung: 1. Oelkers=Deutſchland, 2. Proft=Frankreich, 3. Daniell=
Eng=
land, 4. Tarh=Ungarn.
Kongreß der Schwerathleten in Amſierdam.
Auf der Tagung des Internationalen Schwerathletikverbandes in
Amſterdam waren alle 23 dem Verband angeſchloſſenen Verbände
ver=
treten. Die Tagesordnung wurde glatt erledigt. Die
Zuſammen=
ſetzu 4 des Vorſtandes erfuhr inſofern eine Aenderung, als Kampmann
(Deu ſihland) in das Vizepräſidium gewählt wurde. Von den gefaßten
Beſchlüſſen iſt zu erwähnen, daß der Dreikampf in den beidarmigen
Uebungen auch für die nächſten olympiſchen Spiele beibehalten bleibt.
Es dürfen auch wieder in jeder der fünf Klaſſen zwei Vertreter der
gleichen Nation ſtarten. Ein Antrag auf Abkürzung der
Gewichts=
grenze im Federgewicht und Einziehung einer Bantamgewichtsklaſſe
wurde abgelehnt. In den Jahren, in denen keine olympiſchen Spiele
ſtattfinden, können Europameiſterſchaften durchgeführt werden, wenn
ſich Länder darum bewerben. Dagegen wurde die Veranſtaltung von
Weltmeiſterſchaften nicht geſtattet.
Handball.
Aufſtiegſpiel zur Ligaklaſſe.
Polizeiſportverein Worms — Sportvereinigung Arheilgen.
Die Ligaverbandsſpiele werden in der am 12. Auguſt beginnenden
Verbandsrunde bekanntlich in zwei Gruppen — A und B — mit je
zehn Vereinen ausgetragen. Zur Gruppe 4 zählen die Vereine in
Darmſtadt, Frankfurt, Schwanheim, Butzbach, zur Grappe B Worms,
Ober=Saulheim, Mainz, Kaſtel, Wiesbaden, Bingen. Der Sieger des
obigen Aufſtiegſpieles, ganz gleich ob Worms oder Arheilgen, wird als
10. Ligaverein der Gruppe A zugeteilt werden. Nachdem die Kreiſe
Starkenburg, Wiesbaden und Frankfurt ihre Aufſtiegskandidaten an
den bereits ſtattgefundenen Aufſtiegsſpielen teilnehmen ließen, ſo iſt es
begreiflich und berechtigt, den Kreis Heſſen, welcher als vierter Kreis
nach der Neueinteilung infolge der Fuſion des Süddeutſchen Fußball=
Verbandes mit dem Süddeutſchen Leichtathletik=Verband zu dem Bezirk
Main=Heſſen hinzukam, ſeinerſeits ſeinen Anwärter, den
Polizeiſport=
verein Worms, auf deſſen Einſpruch hin, an den Aufſtiegſpielen
teil=
nehmen zu laſſen. Die Sportvereinigung Arheilgen kommt als weiterer
Anwärter in Frage, da der Poſtſportverein Frankfurt a. M. durch das
Ausſcheiden des Polizeiſportvereins Babenhauſen, welcher ſich mit dem
Polizeiſportverein Darmſtadt vereint hat, ohne weiteres zur Liga
auf=
ſteigt. Der Polizeiſportverein Darmſtadt=Babenhauſen kann
bekannt=
lich nach den Beſtimmungen nur eine Ligaelf an der Verbandsrunde
teilnehmen laſſen. Durch die Abwanderung einer ganzen Anzahl erſter
Spieler aus dem Sportverein Darmſtadt 98, wie Götz, Dietz, Galm,
ſowie Verſetzung der bekannten Ligaſpieler Gunkel und Böhm vom
früheren Polizeiſportverein Babenhauſen nach dem Polizeiſportverein
Worms iſt es letzterem möglich, eine ſehr ſpielſtarke Ligaelf zu ſtellen.
welche ſich den Sieg von der eifrigen und ſehr flingen Arheilger
Mann=
ſchaft ſchwer nehmen laſſen wird. Die Mannſchaftsaufſtellung wird
noch bekannt gegeben. Das Spiel findet am nächſten Sonntag, den
5. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, auf dem Hochſchulſportplatz ſtatt.
Fußball.
F. C. Union Wixhauſen—Sp.V. 04 Arheilgen 2:0 (1:0).
Von Wixhauſen geht uns über dieſes Spiel folgender Bericht zut
Das obige Treffen endete verdientermaßen mit einem
einwand=
freien Siege von Wixhauſen. Es war ein ſchöner Kampf, der jederzeit
feſſeln konnte. Wixhauſen war ſchneller und durehſchlagskräftiger und
lag bereits nach 10 Minuten durch einen ſchönen Schuß des Linksaußen
in Führung. Arheilgen bämpfte vergeblich um den Ausgleich und
mußte ſogar noch einen zweiten Treffer in der 2. Hälfte hinnehmen.
Wixhauſen beſitzt in dem Torwächſter Seyffer einen guten Hüter und
in den beiden Verteidigern Benz und Petry zwei ſchlagſichere
Vorder=
männer, die jederzeit Herr der Lage waren. Die Läuferreihe war das
Rückgrat der Mannſchaft und ſchaffte unermüdlich. Der Mittelläufer
Weſp übertraf ſein Gegenüber bei weitem und war der techmiſch Beſte.
Fiedler links hielt ſeinen Flügel gut und war in der zweiten Hälfte
voll auf der Höhe. Auch der alte Kämpo Lang als rochter Läufer
konnte reſtlos gefallen. Der Sturm, der ſchvächſte Mannſchaftsteil,
hatte in Melk als Rechtsaußen ſeinen beſten Mann, der ſich ſtets mit
Erfolg durchſetzte. Der Halbrechte Weſp iſt wieſerr im Kommen, muß
aber viel, ſchneller abſpielen. Der junge Sterk in der GMitte verſpricht
bei ſeiner Veranlagung eine gute Kraft zu werden. Jakoby war zu
weich, um ſich gegen eine ſtabile Mannſchaft durchzuſetzen, der
Links=
außen Pfaff war heute gut.
Die Arheilger Mannſchaft iſt techniſch gut durchgebildet, nur fehlt
noch die große Linie und vor allem mehr Durchſchlagskraft im Sturm:
Lindenlaub im Tor hatte gute und ſihwache Momente. Von den
beiden Verteidigern war Benz der Beſte, während Barnewald viele
Stellungsfehler machte. Auch darf es nicht vorkommen, daß ein
Bezirks=
ligavertreter über freie Bälle tritt. In der Läuferreihe war der linke
Läufer Krug der Beſte, während Becker nur in der erſten Halbzeit
ge=
fallen konnte. Heib iſt ein unermüdlicher Schaffer, der nur den Fehler
hat, daß er mit dom Ball zu lange ſpielt und nicht genau abgibt. Der
Sturm, der beſte Mannſchaftsteil, ſpielt für das. Auge ſehr ſchön, aber
zu viel in die Breite und daher erfolglos. Murrmann, der halblinks
ſpielte, iſt techniſch unſtreitbar der Beſte, und führte auch von hier den
Sturm. Rückrich als Linksaußen konnte gut gefallen, jedoch fanden
ſeine guten Flankenbälle im Innenſturm keine Gegenliebe. Der
wuch=
dige Halbrechte Bauer iſt noch der produktivſte, ſchießt jedoch zu
un=
genau. Der rechte Flügelmann Reitz iſt ein guter Spieler, vergißt
jedoch das Flanken. Bei den nun beginnenden Verbandsſpielen muß
die Mannſchaft viel wehr aus ſich herausgehen, um erfolgreich zu
be=
ſtehen, und bei dieſem Spielermaterial müßte dies gelingen.
Der Schiedsrichter Wörner=Egelsbach hatte bei der anſtändigen
Spielweiſe beider Mannſchaften ein leichtes Amt und leitete mit
Aus=
nahme einiger kleinerer Fehler zufriedenſtellend.
Der Rhön=Segelflug.
Fliegerlager Waſſerkuppe.
Von den 105 gemeldeten Flugzeugen fällt etwa ein Dutzend aus.
Beſonders wird bedauert, daß ſich darunter die Danziger Gruppe
be=
findet, die man gern zu Gaſt geſehen hätte. Geſtern ſind die aus
Frank=
reich zurückgekehrten deutſchen Flieger eingetroffen und wurden nach
ihren Erfolgen in Vauville herzlich begrüßt. Die beiden Franzoſen
fehlen indeſſen noch. Wie wir ſoeben erfahren, hat die Rhön=Roſſitten=
Geſellſchaft die beiden Ozeanflieger Köhl und von Hünefeld zu einem
Beſuch der Waſſerkuppe eingeladen. Die Einladung iſt angenommen
worden. Die beiden Ozeanflieger werden mit der „Europa”
herauf=
kommen, und es iſt anzunehmen, daß bei dieſer Gelegenheit auch noch
andere Motorflugzeuge eintreffen werden. Das Lager auf der
Waſſer=
kuppe hat ſich Montag und Dienstag gefüllt. Das Wetter iſt prähtig.
Fußball noch nicht geſtrichen. Das Exekutivkomitee des
Internatio=
nalen Olympiſchen Komitees hielt in Amſterdam gemeinſam mit den
Vertretern der Sportverbände eine Sitzung ab. Es wurde beſchloſſen,
über die folgenden drei Frazen in einen Meinungsaustauſch
einzu=
treten: 1. Vorſchlag der Fifa, das Fußballſpiel bei den Olympiſchen
Spielen beizubehalten. 2. Schaffung von Weltmeiſterſchaften. 3.
Kür=
zung des Olympiſchen Programms. Das Ergebnis dieſes
Meinungs=
austuſches ſoll auf dem nächſten Olympiſchen Kongreß, 1930 in Berlin,
behandelt werden.
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Nummer 213
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Donnerstag, den 2. Auguſf
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die wirtſchaftliche Lage des Handwerks im Juli 1928. Nach den
beim Deutſchen Handwerks= und Gewerbekammertag eingelaufenen
Be=
richten war die wirtſchaftliche Lage des Handwerks während der
Be=
richtszeit nicht einheitlich zu beurteilen. Während bei einigen
Kam=
mern ein Stillſtand und bei den meiſten Kammern eine Verſchlechterung
in der Beſchäftigungslage eingetreten iſt, hat ſich der Geſchäftsgang in
anderen Kammerbezirken gegenüber den Vormonaten günſtig entwickelt.
Dies trifft vor allem für das Baugewerbe in den Orten zu, in denen
die Hauszinsſteuermittel bzw. Hypotheken zur Verfügung geſtellt ſind.
In anderen Orten verhinderten die anhaltende Kapitalknappheit, ſowie
das Ausbleiben der Mittel zur Finanzierung des Wohnungsbaues das
Aufleben der Geſchäftstätigkeit im Baugewerbe in dem gewünſchten
Umfange. Die Baunebengewerbe waren zum Teil gut beſchäftigt. Auf
dem Lande blieb der Beſchäftigungsgrad bei weitem hinter dem der
Städte zurück. Soweit eine Auftragsbeſſerung eintrat, war dieſe nur
rein mengenmäßig. Die Preisgeſtaltung blieb ungünſtig.
Die neuen Braunkohlenpreiſe. Die nach der letzten Preiserhöhung
im mitteldeutſchen und oſtelbiſchen Braunkohlenſyndikat geltenden
Auguſtpreiſe ſind die folgenden: 1. Mitteldeutſches
Braunkohlenſyndi=
kat: Für Hausbrandzwecke: Briketts im Hausbrand= und größeren
In=
duſtrieformat 14 RM., Nußbriketts 14,40 RM. Nüßchenbriketts 14,80
RM., Naßpreßſteine 14,90 RM. Für Induſtriezwecke: „Briketts im
Hausbrand= und größeren Induſtrieformat 14 RM., Nußbriketts 14,40
RM., Nüßchenbriketts 14,90 RM., Bruchbriketts 12 RM., Brikettſpäne
900 RM. Soweit der Verkauf von Brennſtoffen der vorgenannten
Art auf einer beſtimmten Frachtgrundlage erfolgt, verbleibt es dabei,
mit Ausnahme der Naßpreßſteine, die ab 1. Auguſt d. Js. ab Werk
verkauft werden. — 2. Oſtelbiſches Braunkohlenſyndikat. Für
Indu=
ſtriezwecke: ab 1. Auguſt 1998: Briketts im großen Induſtrieformat
13 RM. Briketts im kleinen Induſtrieformat 14 RM., Brikettſpäne
9,10 RM.
Erhöhte Thomasmehlpreiſe. Der Verein der Thomasmehlerzeuger
hat ab 1. Aug. den Preis von bisher 23 Pfg. je Kilogramm u.
Gehalts=
prozent zitronenſäurelöslicher Phosphorſäure auf 25 Pfennig erhöht,
wobei der Preis für die Verpackung einbegriffen iſt. Wie verlautet,
iſt für September eine weitere Erhöhung, der Preiſe zu erwarten.
Schon ſeit längerer Zeit werden nur für Lieferung September zu den
dann geltenden Preiſen Aufträge angenommen. Auch die Preiſe für
ausländiſches Thomasmehl haben angezogen.
Gebr. Himmelsbach A.G. Nach der Verwertung der bisher
liqui=
dierbaren Aktien iſt die Bilanz der Gebr. Himmelsbach A.G. in
Kon=
kurs per 30. Juni ds. Js. aufgeſtellt worden. Dabei hat ſich ergeben,
daß in der Konturseröffnungsbilanz die Warenbeſtände infolge eines
Verſehens um 510 000 RM. überwertet worden waren, und daß der
vorläufige Status per 1. Januar 1928 buchhalteriſche Korrekturen
er=
forderte. Es liegen nunmehr ſchätzungsweiſe 35 Prozent in der Maſſe.
Der Konkursverwalter ſieht ſich an der Vornahme einer
Abſchlagsver=
teilung verhindert, weil bei deren Ankünbigung damit gerechnet
wer=
den müßte, daß Bayern ſeine angebliche Forderung von 3,5 Mill. RM.
ginklagt, auf die es nur verzichten will, wenn auch die
Gemeinſchuld=
nerin auf den von dem Konkursverwalter nicht aufgenommenen Prozeß
gegen Bahern verzichtet. Die Gläubigevverſammlung wird daher zu
entſcheiden haben, ob die Sperrung von etwa 30 Prozent
Verteilungs=
maſſe bis zum Austrag des Prozeſſes mit Bayern in Kauf genommen
oder verſucht werden ſoll, im Zwangsvergleich eine Einigung mit der
Gemeinſchuldnevin über den von Bahern gewinſchten Verzicht
herbei=
zuführen. Die Verſammlung ſoll im Septenber einberufen werden.
Mit einem Aktienkapital von 500 000 Schweizer Franken wurde in
Schaffhauſen under der Firma Wirtſchafts=Verkehrs A.=G. eine
Neu=
gründung us Leben gerufen, die den Wirtſchaftsderkehr zwiſchen
ver=
ſchiedenen Ländern fördern will.
Motorenwerke Mannheim, A.=G., vorm. Benz, Abtl. ſtationärer
Motorenbau, in Mannheim. Die heutige Hauptveyſammlung
geneh=
migte die vorgelegte Bilanz mit Gewinn= und Verluſtrechnung ſowie
die Berichte des Vorſtandes und des Aufſichtsrats. Anweſend waren
ſechs Aktionäre mit insgeſamt 4 504 920 RM. A.=K., die 225 946
Stim=
men vertraten. Der Verluſt von 546 235 RM. wird, einſchl. des
Ver=
luſtbortrages in Höhe von 409 793 RM., auf neue Rechnung
vorge=
tragen. Im Bericht des Vorſtandes wird feſtgeſtellt, daß die Verluſte
nicht aus dem Fabrikationsgange herrühren, vielmehr aus den
viel=
fachen Beteiligungen im In= und Auslande. Die Beteiligungen der
Firma beſchränken ſich heute nur noch auf Aktienbeſitz bei der
Ma=
ſchinenbau=Geſellſchaft Karlsruhe, A.G. in Karlsruhe, bei der Soc.
An. d’Italia in Rom und bei der Pfälziſchen Lufthanſa, A=G., in
Mannheim. Der Umſatz im Berichtsjahr betrug faſt das Doppelte von
26, und auch im laufenden Jahr iſt der Auftragsbeſtand befriedigend.
Das Auslandsgeſchäft hat ſich weiter erfreulich entwickelt. Dem
Aufſichts=
rat und Vorſtand wurde Entlaſtung erteilt. Die turnusgemäß
ausſchei=
denden Aufſichtsratsmitglieder, Staatsſekretär z. D. Hermann Walther
und Konſul Bankdirektor Robert Nicolai, wurden wiedergewählt.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 31. Juli ſtellten
ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam
(otierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz) 139,75 RM.
— Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Metallbörſenvor=
ſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium,
98—99 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Reinnickel,
98—99 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 85—90 RM., Feinſilber
(1 Kg. fein) 81.25—82,75 RM.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 1. Auguſt
ſtellten ſich für Kupfer: Januar, Februar, März, April, Mai 125,75
(126), Juni, Juli 126 (126,25), Auguſt 124 (125), September 125,25
(125,50), Oktober, November 125,50 (125,75), Dezember 12,75 (125,75).
Tendenz: ſtill. Für Blei: Januar, Februar, März 42 (42,25), April,
Mai 42,25 (42,50), Juni 42,25 (42,75), Juli 42,50 (42,75) Auguſt 41,95
(41,50), September 41.50 (41,75), Oktober, November, Dezember 41,75
(42). Tendenz; ſtill. Für Zink: Januar 48,25 (49), Februar, März,
April. Mai, Juni, Juli 48 (48,75), Auguſt 49.50 (49,50), September 48
(49), Oktober 48,25 (49), November 48,50 (49), Dezember 48,25 (49).
Ten=
denz: luſtlos. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 1. Auguſt
ſtell=
ten ſich für Kupfer (Tendenz: willia): Standard p. Kaſſe 62½—2luo=
3 Monate 63—½ſue, Settl. Preis 62½, Elektrolyt 6834—691 beſt ſelected
65½—66½, Elektrowirebars 69½: Zinn (Tendenz: unregelmäßig):
Standard p. Kaſſe 215½4—½, 3 Monate 21334—214, Settl. Preis 215,
Banba (inoff. Not.) 219, Straits (inoff. Not.) 218½; Blei (Tendenz:
ſtetig): ausländ, prompt 20¾, entft. Sichten 212/„s, Settl. Preis 20¾;
Zink (Tendenz; willig): gewöhnl. prompt 242,o, entft. Sichten 24½,
Settl. Preis 2488; Antimon Reg chineſ per (inoff. Not.) 36½—37;
Quechſilber (inoff. Not.) 20½—2034; Wolframerz (inoff. Not.) 153;
Weißblech (inoff. Not.) 18½.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 1. Auguſt. Der heutige
Pro=
duktenmarkt eröffnete in flauer Haltung. Billiger angeboten waren
Noggen neuer Ernte und Weizenmehl. Das Geſchäft blieb klein. Nur
Futtermittel waren bei feſter Haltung weiter verlangt. Die Preiſe
wur=
den wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 1. B: Noggen B,/75—24: Hafer inl.
26,75—R; Mais für Futterzwecke 24,75—B; Weizenmehl 34,25—34,75;
Roggenmehl 35—35,50; Weizenkleie 14.10—14,25: Roggenkleie 15,75.
Berliner Produktenbericht vom 1. Auguſt. Die von Ueberſee erneut
niedriger lautenden Forderungen ſowie die ſchwächeren Meldungen vom
Verlauf des Liverpooler Marktes ließen hier keine unternehmungsluſt
aufkommen. Dennoch war die Haltung des Marktes als ſtetig zu
be=
zeichnen. Am Lieferungsmarkte ergaben ſich ſowohl für Weizen als auch
für Noggen Preisveränderungen im Ausmaß von einer Viertelmark.
Inlandsweizen alter Ernte wird nur noch vereinzelt von Provinzmühlen
gekauft und am Platze zu Futterzwechen gefragt. In Neu=Weizen iſt
noch kein Geſchäſt. Exportverkäufe ſcheitern an den hohen Forderugen.
Neu=Roggen zur ſchnellen Verladung iſt namentlich aus der Provinz
Brandenburg etwas reichlicher angeboten, da ſich noch immer für dieſe
Poſition ein größeres Aufgeld gegen Auguſt= und Dezemberlieferung
evzielen läßt. Das Mehlgeſchäft iſt im allgemeinen ruhig. Neues
Rog=
genmehl zur ſchnellen Verladung wird zu geſtrigen Preiſen gehandelt.
Hafer und Gerſte ſehr ruhig.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. Auguſt.
Die Kurserholung der Polyphonaktie in Berlin beinflußte den
hieſi=
gen Markt in ſtärkerem Maße, ſo daß ſich bereits vorbörslich eine
all=
gemeine feſtere Haltung durchſetzen konnte. Zum offiziellen Beginn war
das Geſchäft dann etwas lebhafter als an den Vortagen, beſchränkte ſich
jedoch nach wie vor im weſentlichen auf Deckungskäufe der Kuliſſe. Nur
für vereinzelte Werte ſoll ſich auch von außen her Intereſſe geltend
ge=
macht haben. Die Stimmung war allgemein zuverſichtlicher, ſo daß der
unregelmäßige Verlauf der geſtrigen New Yorker Börſe und die
An=
ſpannung des dortigen Geldwarktes keine ungünſtige Wirkung ausüben
konnten. Bei der erſten Notierung waren auf den meiſten Marktgebieten
ziemlich gleichmäßige 1 bis 3prozentige Kursbeſſerungen zu verzeichnen.
Am Chemiemarkt eröffneten J. G. Farben bei lebhafteren Umſätzem
3 Prozent höher. Scheideanſtalt waren zirka 1 Prozent gebeſſert. Von
den Elektrowerten waren Siemens 3,5 Prozent, Licht und Kraft 2,25
und AEG. 1 Prozent erhöht. Am Montanmarkt konnten ſich Phöni=
und Rheinſtahl bis 2 Prozent erholen. Mannesmann zogen erneut 1”e
Prozent an, angeblich auf Käufe aus dem Rheinland. Von den
Zell=
ſtoffwerten zogen Aſchaffenburger 2 Prozent und Waldhof 2,25 Prozent
an. Adlerwere eröffneten unverändert, Daimler 15 Prozent höher,
Schiffahrtswerte und Banken wanen bei ſtillem Geſchäft bis etwa 1
Pro=
zent feſter. Lebhaſtes Intereſſe, auch von Auslandsſeite, beſtand für
Reichsbank, die weitere 4,5 Prozemt anziehen konnten. — Deutſche
An=
leihen lagen ſtill und eher etwas ſchwächr, ausländiſche Renten faſt
ge=
ſchäftslos.
Im Verlaufe wurde das Geſchäft zwar allgemein ſtiller, die
Stim=
wung blieb jedoch freundlich, und verſchiedentlich konnten die Kurſe
wei=
ter leicht anziehen. So waren J. G. Farben erneut 1 Prozent gebeſſert.
Späterhin bröckelten die Kurſe meiſt geringfügig ab. Der Geldmarkt
blieb unverändert angeſpannt. Tägliches Geld 8 Prozent. Am
Deviſen=
markt nannte man Mark gegen Dollar 4,1880, gegen Pfunde 20,344;
London-Kabel 4,8557½; Paris 194,07; Mailand 92,82; Madrid 29,52;
Holland 12,08½.
Zurückhaltend und abgeſchwächt. An der Abendbörſe traten
Ge=
rüchte über eine erneute Diskonzerhöhung in Chikago und Nah York
auf, die zu äußerſter Zurückhaltung veranlaßten. Gleichfalls verſtimmte
die unregelmäßige Eröffnung der New Yorker Börſe. Jedenfalls war
das Geſchäft gegenüber der Mittagsbörſe faſt vollkommen tot. Die
mittags bevorzugten Werte, wie Reichsbank, Siemens, Farbeninduſtrie
verloren ½—29 Prozent. Auch die übrigen Werte gaben leicht nach.
Der Verlauf blieb unluſtig bei gedrückter Stimmung. Die Nachbörſe
gab erneut nach.
Berlin, 1. Auguſt.
Die heutige Börſe eröffnete in freundlicher Haltung bei lebhafterem
Geſchäft als in den Vortagen. Das Anziehen des Geldſatzes an der
Now Yorker Börſe auf 8 Prozent wurde wenig beachtet, da man es auf
die übliche Ultimoanſpannung zurückführte und überhaupt annimmt, daß
ſich die weſtlichen großen Börſenplätze von dem New Yorker Einfluß
mehr und mehr frei machen. Man rechnet auch mit Beſtimmtheit auf
keine Veränderung des Londoner Diskontſatzes.
Im weiteren Verlauf der Börſe lebte das Geſchäft weiter auf und
das Kursniveau erfuhr noch mehrprozentige Erhöhungen. Der
Privatdis=
kont blieb mit 6,75 für beide Sichten unverändert. Die Börſe ſchloß
gut behauptet, wenn auch die nächſten Tageskurſe nicht ganz aufrecht
er=
halten wurden.
A. E. G
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Baſalt . ..
Beromann=
Berl. Karlsruhe Ind.
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Briketts
Bremer Wolle.
Danatbank.
Deutſche Bank. .
Diskontogeſ.
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum.
Lynamit Nobel... /121.25
Elektr. Lieferung
J. 6. Farben..
Gelſenk. Berg.
G.f.elektr. Untern. ſe53.5
Han. Maſch.=Egeſt.
Sanſa Dampfſch. . . 1198.75
Kapag ...
Harpner. . ....
Hemoor Zement. . .!.
138.25
134.5
80.5
148.—
253.—
443.75
258
179.5
230.—
136 375
162.—
154.5
123.5
445.5
104.5
131.—
150.—
569.—
95.—
61.—
143.—
160.5
64
Deviſenmarkt.
Helſingfors ..
Vien ...
Prag ....
Budapeſt . ...
Soſia ......."
Solland .....
Cslo ......
Kopenhagen.
Stockholm ...
London .....
Buenos Aires
Neu=York.
Belgien.
31. 7.
Geld Brief
110.528 10.549
159,08 59.18
12.404 12.424
72.30 73 04
3.027/ 3.033
168. 211168.55
Hiüss11h,st
111.n78 111.ss
Hrissaii2.14
20.32 20.36
1.764 1.78s
.18454 1825
58. 2158.33
1. 8.
Geld/Brief
10.53 10.55
59.06 59.18 19
12.406 12.126
72.71 73.,051
3.022/ 3.020
168.15 168.49
111.721111.80f
111.781 11.98
111.ss tt2 20
20.32 20.36 Athen ....
1.765) 1.76914
4.18554.19351
58.21558.3351
Italien ..
Paris.
Schweiz...
Spanien...
Danzig..
Japan.. .. ..
Rio de Faneiro",
Fugoflavien..
Portugal".
Konſtantinopel
Kanada...
Uruguah. ..
31. 7.
Geld Brief
2i. 895 21. 235/t
7/6.375 16,415/1
8o.56560.725
6s.88
81. 28
1.895
0.498 10
7.358
18.7311
5.415
2.130
4.183
4.281
69 00
91 81.45
1.839
0.500
7.370
18.77
5.4251
2. 1341
4.191
4.289
Geid
21.30 g
16.31751
80.56
68.321
51.28
1.898
0.498
7.359
19.73
5.415
2.131
4.183
4.281l
Brief
1.94
16.415
80.-721
68.96
21.-44
1.302
1.500
7.374
13.77
5.425
2.135
4.191
4.2s9
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1927...."
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
7%Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. 4
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub
Dtſche. Schutzge=ſ
bietsanleihe .
8% Bad.=Bad. v. 26
6%Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
7%Frkf. a.M.p. 26
8%Mainz v. 26 ..
8%Mannh. v. 26
82Nürnberg v. 28
8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp.Bk.
80
Pfbr.
82 Heſſ. Landes t
79 Kom.
Landes=
bank. Darmſtadt
68
825
8% Mein. Hyp. Bk.
820 Pfälz. Hhp.Bk.
8% Preuß. Ctr.
Stabtſchaft. ..
98
97.5
97.5
97.5
94
97.5
97
VRhein. HyB.=Bk.
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit. ....
s0 Südd. Bob.=
Cred.=Bank ..."
18% Württ. Hhp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser, I.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
Ausloſ. Ser. 11
6% Daimler Benz
von 27..."
8% Klöchn=Werkel
Berlin v. 26....
7% Mainkrw. v. 26.
72 Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8%Boigt & Häffner
v. 28..
5% Bosn. L. E. B.v.
1914 .........
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914/
42 Oſt. Goldrente
4½% Rum. Goldl
von 1913 .. ..
425 Türk. Admin.
4½
1. Bagb.
4% „ Zollanl.
4½% 1913 Ungarn
1914
420 Ung. Goldr.
Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.)
Frankfurter Kursbericht vom 1. Auguſt 1928.
Di
97.75
98
50.75
67.75
26
93.75
87.5
85.75
38.5
30,
22.2
11
137.5
185.25
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...!!
Eff.= u.
Wechſel=
bank ...
Vereinsbank
Diskont.=Geſellſch.:
Dresdener Bank..
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk.. 1
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank!
Metallbank.
Mitteld. Ereditbk.
Nürnb. Vereinsbk.)
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hhp.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Ereditbank
„ Hyp.=Bank!.
Südd. Bod.Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.=G.f. Verkehrswſ.
Dt. Eiſenb.=Geſ..
72 Dt. Reichsbahn=
Vorzge. . ...."
Hapag .......
Nordd. Llohd. . ...
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin..
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
5%
AEG. Stamm....
Baſt Nürnberg ...
Bergm. Gl. Werke
1180.5
266
163.5
121
1102.5
157.5
164.25
112
143
151
139.5
142.5
198
160
34
1289
1127
770
15‟/,
186.25
1541,
u
120.5
82
3.
231
BrownBoverickCie 160.5
Brüning & Sohn. /127
Buderus Eiſen . ../ 84.5
Cement Heidelberg/137.25
Karlſtadt 167
Chem.WerkeAlbert. / 94
Fabrik Milchl
Daimler=Benz . . 102.5
Dt. Atl.=Telegr.
Eiſenh. Berlin! 81
Erdöl
138
Gold= u. Süb.=Anſtalt /204
Linolwerk Berl.
Eichbaum, Brauer
Elektr. Licht u. Kraft /213.5
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk „/206
Eßling. Maſchinen/ 52
Ettling. Spinnerei/225
Faber. Joh., Bleiſt. 38
7. 6. Farbenindſtr. 261.25
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Fetter)/ 81
Frkft. Gas ...... /145
Hof....."
98.5
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerkl133.25
Geſ. f. elektr.
Un=
ternehmungen /255
Goldſchmidt Th. 9
Gritzner Maſchinen,
Grün & Bilfinger: 175
Hafenmühle Frkft. 133
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau/
Henninger, Kempf. /190
Hilpert Armaturfb. 79.75
Hindrichs=Aufferm. /106
Hirſch aupfer . ... 138
Hochtief Eiſen
Holzmann, Phil. . .140
Holzverk.=Induſtriel 94.5
Ilſe Bergb. Stamm/235
Genüſſel112
Junghans Stamm./ 85.25
Kali Aſchersleben /251
Salzdetfurth. /446
Beſteregeln „255
Kammgarnſpinn.
Karſtadt. R....
(215
Klein, Schanzl.
Klöcknerwerke ....
Kraftw. Alt=Württ. 88.5
Lahmeyer & Co. /174.5
Lech, Augsburg..
Löwenbr. Münch.: /326
Lüdenſcheid Metalll 85
Lutz Gebr. Darmſt.
Maintr.W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br. 270
Mannesm. Röhren /136.5
Mansfeld. Bergb.. /111.25
Mars=Werke .. /108.5
Metallgeſ. Frankft.
—
Miag, Mühlenbau
Motorenfb. Darmſt.
Neckar). Fahrzeug. 57 2
Nicolah, Hofbr 135
Oberbedart
Oſterr. AlpineMon. 13.5
Otavi Minen
48
Peters Union Frrf. /107
Phönix Bergbau • / 91.9
Reiniger. Gebb.
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm 150.5
„ Stahlwerke .1142
Riebeck Montan ..!.
RdederGb. Darmſt.
Rütgerswerke ....!"
Sachtleben A.=G.
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfrb.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.,
Schwarz Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halskel:
Südd. Immobilien
Zucker=aG.
Stroyſtoff, Ber. z
Tellus Bergbau.!1
Thür. Lief.=Geſ....
Tucher, Brauerei,
Unterfr. Krs.=Elel!
tr.=Verſ.
. ..ſ=
Veithwerte
Ver. f. Chem. Ind.
Gummifabrik
Berlin=Frankf.
Laurahütte.
Stahlwerke
Utramarin. /1
Zellſt. Berlin/*
Vatländ. Maſchinen!
Boigt & Haeffner.
Wayß & Frehtag 1141.75
Begelin Rußfabrik
Berger Brauerei. 1
Zellſt. Aſchaffenbg. /=
Memel .. 141
Waldhof (291
Allianz u. Stuttg.
Berſicherung.
Frkft. Alg. Verſ.=G/183.5
Frankona Rück= u.
Mitv. ... ... /225
Mannh. Verſich. 161
A
210
354
123
1116
174
361.25
95.5
/149.75
260
120
103.5
169
104.5
2
89
155
147
150
187
218
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 1. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Unter dem Eindruck der heute veröffentlichten baiſſegün= Privatſchätzungen, denen zufolge mit einem Weizenernteertragg
von etwa 851 Millionen Buſhels zu rechnen ſein dürfte, kam es amn
Weizenmarkt zu einer erneuten rückläufigen Preisbewegung, um ſog
mehr, als der amtliche Wochenwetterbericht beſagt, daß die Sommerer
weizenernte gute Fortſchritte gemacht. Im Verlaufe ſtellte ſich eines
teilweiſe Erholung ein, da im Hinblick auf die geringeren Bahnablie= im Südweſten Deckungen vorgenommen wurden.
Mais: Die Maispreiſe vermochten ſich auf Grund der Tatſache.
daß die Ernteſchätzungen einen geringeren Ertrag aufweiſen, als urzt
ſprünglich erwartet wurde, zu befeſtigen. Die Lokofirmen entfaltetenn
in der September=Sicht lebhafte Kauftätigkeit. Für Rechnung ſüdweſtr
licher Firmen wurden Anſchaffungen vorgenommen.
Roggen: Infolge der baiſſelautenden Privatſchätzungen” ſowie der
verſtärkten Abgabetätigkeit des Inlands tendierte Roggen anfangs eher
ſchwächer. Später ſetzte ſich indeſſen im Zuſammenhang mit der
beſſe=
ren Exportnachfrage eine kräftige Erholung durch.
Hafer: Die privaten Schätzungen, die einen durchſchnittlichen Er= von 1,433 Millionen Buſhels ergeben, wirkten ebenſo wie der amt= Wochenbericht, nach dem die Arbeiten gut fortſchreiten, am
heuti=
gen Hafermarkt verſtimmend. Gegen Schluß trat im Einklang mitt
der Tendenzgeſtaltung am Maismarkt eine Erholung ein.
* Chikago, 1. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Unter erneutem Abgabedruck für heimiſche und
aus=
ländiſche Rechnung, der durch das günſtige Wetter und die guten
Ernte=
nachrichten ſowie die niedrigeren Liverpooler Notierungen ausgelöſt !
wurde, kam es am heutigen Baumwollmarkt zu einer Abſchwächung.
Die von der New Orleanſer Baumwollbörſe veröffentlichten Schätzungen
wirkten gleichfalls verſtimmend. Im Verlauf nahm der Abgabedruc
noch zu.
Kaffee: Deckungen nud Käufe der Kommiſſionsfirmen, welche im
Hinblick auf die feſte Haltung der braſilianiſchen Märkte vorgenommen
wurden, führten am heutigen Kaffemarkt zunächſt zum Anziehen der
Preiſe. Später trat jedoch ein Stimmungsumſchwung ein. Deckungen
und Abgaben des Handels übten einen Druck auf das Preisniveau aus.
Zucker: Auf Grund enttäuſchender Nachrichten aus London kam
am heutigen Zuckermarkt wiederum aus Liquidationen ſtammendes
Ma=
terial heraus, das einen Druck auf das Kursniveau ausübte. Im
Ver=
lauf wurden einige Deckungen vorgenommen, die eine Erholung zur
Folge hatten. Die Nachfrage wurde jedoch befriedigt und die Tendenz
wieder ſchwächer. Gegen Schluß nahm der Handel einige Anſchaffungen
vor.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die von einem Konſortium unter Führung der Firma Gebr.
Arn=
hold, Dresden-Berlin, und der Kommerz= und Privatbank A.=G,
übernommene achtprozentige Anleihe, der Stadt Hagen in Höhe von
4 Mill. RM. iſt voll gezeichnet worden.
Die Tendenz des Schrottmarktes iſt ſeit Mitte Juli unveränden
flau geblieben. Das Angebot iſt ziemlich lebhaft, wird jedoch von der
Deutſchen Schrottvereinigung glatt aufgenommen. Die Preiſe ſind u
verändert geblieben. Preiskonzeſſionen wurden nur noch für
Blechob=
fälle und Drehſpäne gewährt.
Das ſeinerzeit beſchlagnahmte Gebäude, der Deutſchen Bank i
Brüſſel iſt zum Preiſe von 12500 000 Franken an die Volksbank in
Löwen, eine Zweiganſtalt des belgiſchen Bauernbundes, verkauſt
worden.
Die Produktion der nordfranzöſiſchen Kohlengruben ſtellte ſich für
den Monat Juni auf 2,841 (im Mai 2,677) Mill. Tonnen Steinkohle,
257 000 (274 000) Tonnen Preßkohle und 297 000 (304 000) Tonnen Kols.
Am Sonntag wurde die 7. Rigaer Meſſe und Ausſtellung eröffnet,
An ihr beteiligten ſich, wie im Vorjahr, zahlreiche ausländiſche Firmen.
Unter den auswärtigen Ausſtellern iſt Deutſchland am zahlreichſten
ver=
treten. Auch Sowjetrußland hat wieder eine beſondere
Ausſtellungs=
halle.
Die Aktiengeſellſchaft Louis Brand und Gebrüder, Omega Watch
Co., in Biel, het im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Reingewinn von
869 000 (350 000) Schweizer Franken abgeworſen. Auf das 15 Mil.
Schweizer Franken betragende Vorzugsaktienkapital foll eine Dividende
von 7 Prozent verteilt werden.
Unter der Firma Elfina A.=G. iſt mit dem Sitz in Baſel eine
Aktiengeſellſchaſt mit einem Kapital von 550 000 Schweizer Franken
ge=
gründet worden. Zweck der Geſellſchaft iſt der Erwerb und die
Ver=
waltung von Beteiligungen in finanziellen, kommerziellen und induſtrieb
len Unternehmungen.
Die Fuſion der Automobilwerke Chrysler und Dodge iſt, nachdem
in der letzten Zeit Widerſtände hervorgetreten waren, nunmehr von der
Hauptverſammlung der Dodge=Geſellſchaft genehmigt worden. Das neue
gemeinſame Unternehmen wird über ein Kapital von 700 Millionen
Dollar verfügen.
Der amerikaniſche Geſandte in Bern, Wilſon, hat am Dienstag im
Generalſekretariat des Völkerbundes im Auftrage der Regierung der
Vereinigten Staaten die Konvention vom 8. 11. 1927, betreffend
dieBe=
ſeitigung der Aus= und Einfuhrbeſchränkungen, unterzeichnet. Die von
der amerikaniſchen Regierung jetzt unterzeichnete Konvention tritt in
Kraft, wenn bis zum Dezember 1929 eine größere Zahl von Ratifie
rungen der Konvention erfolgt iſt.
Nach Meldungen aus Auſtralien haben die japaniſchen Eiſen= u
Stahlwerke mit Auſtralien einen Vertrag abgeſchloſſen, der die Lieferm
von auſtraliſchem Eiſenerz zwiſchen 150 000 Tonnen und einer Millia
Tonnen jährlich vorſieht. Von dieſem Vertragsabſchluß iſt ein weit
gehender induſtrieller Aufſchwung in Auſtralien zu erwarten.
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ſtrummer 213
Donnerstag, den 2. Auguſt 4926
Seite 13
as Spiel mit dem Tode.
Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.
2eurch das offene Fenſter kam der linde Sommerwind und
ſterchelte um den gutmütigen weißen Kachelofen und die zin=
1 mm Leuchter und roten, geſchliffenen Glasſchalen auf der nuß=
I hugenen Anrichte, die ihren blankpolierten Bauch wie ein
Wahr=
war der guten alten Biedermeierzeit ſatt und zufrieden
vor=
noge. Ringsum auf den hohen Wandpaneelen ſtanden allerlei
eiſmmkeiten, die ein ſeebefahrener Sohn des Hauſes von ſeinen
hern mitgebracht hatte: malaiiſche Schnitzarbeiten, ein
vertrock=
ns kleines Krokodil, ſtachelige Kokosnüſſe und japaniſche
ettzſpielermasken zwiſchen ſchimmernden Muſcheln aus der
eiſse, in denen die ewige Stimme des Meeres ſchläft.
(ine weitbrüſtige Danziger Kogge hing mit voller
Betake=
y, ſchwer und prächtig, von der verräucherten Decke herab und
ſzllte ſich mit leiſem Wiegen in dem goldgerahmten
Empire=
ſtall über der Sofgecke, den allerlei ſtockfleckige Stahlſtiche aus
dmapoleoniſchen Kriegen und rheiniſche Steingutteller mit
tief=
düm Vögeln in buntem Durcheinander umgaben.
end dann funkelte ein alter Burgunder, dunkelrot, in
bauchi=
pBläſern, und ſelbſt Evas ſonſt nie ruhender Mund ſtand für
ASeilchen ſtill, als ihr entlarvter Verehrer mit weltmänniſcher
Ge und dem Anſchein ſachlichſter Konzentriertheit jetzt die
Atse mit den duftenden Fleiſchpaſtetchen und den Lachs= und
Giesleberbrötchen präſentierte.
SBei Ihnen lade ich mich öfter zum Frühſtück ein, Miſter
Nf” ſagte ſie anerkennend in der erſten Gefechtspauſe. „
End=
ſi twas, was Sie wirklich zu verſtehen ſcheinen. Hoffentlich
ſen, uns aber jetzt nicht gerade Direktor Meyers in die Bouillon.
2 Schröterſche Weinſtube iſt ja das allgemeine Stammlokal der
vzrn Umgegend."
„DDas wäre mir wenig angenehm”, gab Walter zurück. „Ich
nz Ihnen nämlich geſtehen, daß ich auch die Neudietersdorfer
grahaften hierher gebeten habe, weil ich uns bei Schröters am
ueſtörteſten glaubte.”
Er hatte kaum ausgeſprochen, als ſich die Tür zum Laden
öſeice und Lore und Klaus auf der Schwelle erſchienen.
Sie wurden mit Jubel begrüßt und mit Hilfe eines ſchnell
hu geſchobenen Tiſches in die Sofaecke angebaut.
Eva lief ſelbſt zu Frau Schröter in die Küche und holte
Glä=
ſeuid Teller für die neuen Ankömmlinge.
Der Kommis brachte auf beſchwingten Plattfüßen eine zweite
1ſce Burgunder, und Walter ſtieg mit einer weitklafternden
Misewegung in eine Neuauflage der Fleiſchpaſteten. —
2Wir haben uns von Hauſe heimlich fortgeſtohlen”, ſagte
Aus, als die Frühſtücksbeſtecke wieder vom Tiſch verſchwunden
me und der erſte Zigarettenrauch ſich über der kleinen
Tafel=
ade kräuſelte. „Die Stimmung im Schloß wird, immer
ge=
ſſrater. Die Baronin war ſchon vom frühen Morgen treppauf,
gutnab unterwegs. Auch mich beehrte ſie gleich nach dem
Früh=
ſik in der Bibliothek mit ihrem Beſuch und drängte auf
Be=
ſien-nigung der Rechnungsabſchlüſſe, da ſie wahrſcheinlich ſchon
ndan nächſten Tagen auf längere Zeit verreiſen müſſe. Gleich
garf riefſt du aus Siebenlinden an und bateſt Fräulein Lore
wimich ſo geheimnisvoll hierher. Was iſt denn geſchehen?
eguane uns doch nicht ſo lange auf die Folter.”
Walter Ralff ſah nachdenklich zu der rauchdunklen Decke
wa r.
Einen Augenblick Geduld, lieber Klaus, es wird ſich alles
konkiſch entwickeln. Der Zweck unſerer heutigen Zuſammen=
*ft iſt natürlich nicht nur der vortreffliche Burgunder der
Firma Schröter. Meine Abſicht liegt tiefer: Ich möchte Fräulein
von Rhaden in der Zeugenſchaft unſeres kleinen Kreiſes eine ſehr
wichtige, ihr ganzes Leben neugeſtaltende Eröffnung machen.”
Er hatte bei den letzten Worten ſeiner Brieftaſche ein Papier
entnommen und faltete es langſam auseinander.
„Wie ja Ihnen allerſeits bekannt,” fuhr er dann mit
gedämpf=
ter Stimme fort, „ſpielte bei dem Tode des Barons von Rhaden
das unerklärliche Verſchwinden ſeines Teſtaments eine große
Rolle. Auch mich hat dies Problem bei meinen Nachforſchungen
in erſter Linie beſchäftigt, zumal nachdem die jungen Damen die
Breiftaſche des Verſtorbenen auf der Abteiinſel aufgefunden
hatten. Eine Reihe von Zufällen hat es dann gefügt, daß mir
zwar nicht das vermißte gerichtliche Teſtament, wohl aber ein
neueres Notteſtament von höchſter Bedeutung in die Hand
ge=
fallen iſt.
Und um es kurz zu machen,” ſchloß er, das Papier
hoch=
erhebend, „hier iſt das Teſtament!“
„Walter!”
Unwillkürlich war Klaus von ſeinem Sitze aufgeſprungen
und ſtarrte dem Freunde in höchſter Spannung ins Geſicht. Auch
die jungen Mädchen hatten ſich erhoben; mit hochklopfendem
Her=
zen lehnte Lore an Elſes Schulter.
Der lange Maler erhob beſchwörend die Hand:
„Ich bitte dringend um Ruhe! Man wird ja im Laden ſchon
auf uns aufmerkſam. Alſo das Teſtament wird uns nur ein paar
Minuten in Anſpruch nehmen, denn es iſt ganz kurz und knapp
gefaßt und beſteht eigentlich nur aus zwei Sätzen. Es lautet
folgendermaßen:
„Hiermit widerrufe ich meinen letzten Willen vom 17. 6. 19
und erkläre meine Ehefrau Sibylle wegen Erbunwürdigkeit
aller Erbanſprüche für verluſtig.
Zur Univerſalerbin meines geſamten Nachlaſſes beſtimme
ich meine Nichte Lore von Rhaden.
Neudietersdorf, den 19. Mai 19.
Leo Baron von Rhaden.”
„Die Beſtimmungen,” fuhr Walter fort, „ſind klar und
ein=
deutig und genügen nach meinem juriſtichen Verſtändnis den
geſetzlichen Vorſchriften. Ich freue mich daher, Sie, Fräulein von
Rhaden, als die alleinige und rechtmäßige Erbin von
Neudieters=
dorf begrüßen zu können.”
Lore hatte das Teſtament zur Hand genommen und überlas
es immer wieder, Wort für Wort, bis ſich die Buchſtaben vor
ihren Augen zu verwiſchen begannen. Ihre Wangen brannten
wie im Fieber, ſie wollte ſprechen, doch die Stimme ſaß ihr lange
in der Kehle gefangen.
„Es iſt Onkel Leos Handſchrift” ſagte ſie endlich leiſe. „Noch
kann ich das alles gar nicht faſſen. Es iſt mir wie eine Botſchaft
aus einer anderen Welt.”
Und dlötzlich brach ſich die ungeheuere Nervenüberſpannung
in einem heißen Schluchzen Bahn.
„Wie ſoll ich Ihnen das jemals danken, Herr Ralff?”
Begütigend ſtrich ihr Walter über die ganz kalt gewordene
kleine Hand.
„Sie haben mir nichts zu danken, Fräulein Lore. Ich habe
es als meine Menſchenpflicht angeſehn, der Wahrheit zum Siege
zu verhelfen. Und ich werde auch weiter in dieſem Sinne tätig
ſein. Denn ich halte meine Aufgabe erſt dann für gelöſt, wenn
der Tod Ihres Herrn Onkels geſühnt iſt. Ich ſage ausdrücklich
geſühnt, weil auch ich allmählich immer mehr der Anſicht
zu=
neige, daß er einem wohlüberlegten Verbrechen zum Opfer
ge=
fallen iſt.”
„Herr Ralff!”
„Ich habe mich lange gegen dieſe Auffaſſung geſträubt. Und
Ort und Zeit ſcheinen mir auch heute nicht geeignet, meine letzten
Karten aufzudecken. Nur das eine möchte ich ſchon jetzt bemerken,
daß ſich mein Verdacht, an jenem Verbrechen beteiligt zu ſein,
mehr und mehr gegen einen Mann verdichtet, dem ich eine ſolche
Tat zuallerletzt zugetraut hätte.
Es iſt der Vetter des Toten, der Flieger Kurt von Rhaden.
Herr von Rhaden hatte bisher das Teſtament in
Verwah=
rung. Ich ſehe vorläufig ganz davon ab, wie es überhaupt in
ſeinen Beſitz gekommen iſt. Wichtig iſt für mich vor allem die
Frage, warum er es nicht dem zuſtändigen Gericht übergeben,
ſondern es ruhig mit angeſehen hat, daß Fräulein Lore ohne
mein Eingreifen vielleicht für alle Zeit entrechtet und von ihrem
Grund und Boden vertrieben worden wäre.
Heute nacht nun habe ich die Antwort auf dieſe Frage aus
dem eigenen Munde des Fliegers vernommen. Herr Dr. Hauffe
ſagte vorhin, daß die Baronin Sibylle zu verreiſen beabſichtige.
Ich kann Ihnen auch das Reiſeziel nennen: es iſt England, wo
ſie ſich mit Herrn von Rhaden trauen laſſen will. Um den Preis
ihres Teſtaments, an dem das Blut ihres Gatten klebt, hat ſie
nach langem Widerſtreben endlich in die Ehe mit ihrem Vetter
eingewilligt.”
Minutenlang herrſchte Schweigen.
Die jungen Mädchen ſaßen wie betäubt, die erſte Berührung
mit den dunklen Mächten des Verbrechens ließ ihre Herzen tief
erſchauern.
Vom Marktplatz klang zuweilen ein heller Ruf, ein
Wagen=
rollen, das mit leiſem Beben in den Wänden des kleinen Raumes
verzitterte.
Klaus faßte ſich zuerſt.
„Ich glaube,” ſagte er mit ſtarker Betonung, „daß du nach
dieſen letzten Feſtellungen nicht länger zögern wirft, wie ich es
dir ſchon geſtern morgen vorſchlug, die Hilfe des Gerichts in
An=
ſpruch zu nehmen.”
Walter wiegte nachdenklich den Kopf.
„Ich bin über meine weiteren Entſchließungen mit mir ſelbſt
noch nicht ganz im klaren und möchte jedenfalls, noch um eine
kleine Bedenkzeit bitten, ehe wir die Staatsanwaltſchaft
ver=
ſtändigen.
Nun aber wollen wir des grauſamen Spiels genug ſein
laſ=
ſen. Ich glaube, daß den Nerven unſerer jungen Damen heute
faſt ſchon zuviel zugemutet worden iſt.
Auch haben wir ja noch nicht ein einziges Mal auf die
Ge=
ſundheit der neuen Schloßherrin von Neudietersdorf angeſtoßen.”
Kurt von Rhaden hatte faſt die ganze Nacht ſchlaflos, mit
offenen Augen gelegen.
Das rätſelhafte Verſchwinden des Teſtaments hatte ihn wie
ein Blitz getroffen, daß ihm lange Zeit jede Fähigkeit zum
Den=
ken wie gelähmt geweſen war.
Dann war er mit Anſpannung aller Energie aus ſeinem Bett
aufgefahren und hatte ſtundenlang jeden Winkel ſeiner Wohnung,
jedes einzelne Kleidungsſtück immer wieder krampfhaft durchſucht.
Doch alles vergebens.
Das Teſtament war und blieb verſchwunden.
Beim erſten Morgengrauen ſaß er bereits an ſeinem
Arbeits=
tiſch und ſuchte ſich, mit Aufbietung ſeines ganzen
Erinnerungs=
vermögens, jede einzelne Stunde des vergangenen Tages ins
Gedächtnis zurückzurufen.
Am Vormittag war ihm das Teſtament, das er ſeit einiger
Zeit ſtändig bei ſich führte, zufällig noch zu Geſicht gekommen,
als er für ſeinen Monteur in der Werkſtatt einen Scheck
ausge=
ſchrieben hatte.
Von dieſem Zeitpunkt an bis zum Schlafengehen hatte er
weder die Taſche zur Hand genommen, noch den Anzug gewechſelt.
Es war ſomit vollſtändig ausgeſchloſſen, daß ihm das ſo
ſicher verwahrte Papier außerhalb ſeiner Wohnung durch
irgend=
eine Unvorſichtigkeit abhanden gekommen war.
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vormittags 8½—13 Uhr,
Ver=
ſteigerung der bis Ende Juli
ds. Js. verfallenen Pfänder.
Gold= und Silberwaren,
Ta=
ſchenuhren, Herren= und Da
menkleider, Wäſche, Stiefel,
Operngläſer, Photoapparate,
Fahrräder, Muſikinſtrumente,
Nähmaſchinen uſw.
Am Dienstag, den 7. Auguſt
1928, bleibt das Amt wegen der
Vorarbeiten zur Verſteigerung ge=
(st12424
ſchloſſen.
Darmſtadt, den 31. Juli 1928.
Städtiſches Leihamt.
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tte vorm
tonte, daß er
Tgehabt habe, de
ſtehe. Herriot ſ=
19eutſche ſin
Ferzlichkeit
Brbeit ver
deitem zu
gefült wurd
Morgen Freitag, den 3. Auguſly!
5¾ Uhr nachm., kommen im ſtäd.)
Verſteigerungslokal Mühlſtraße 2—
früheres Militärlazarett — dahier nache
ſtehende Gegenſtände zwangsweiſe meiſte!
bietend gegen Barzahlung zur Vere)
(124334
ſteigerung:
1 neues Herrenfahrrad,
1 neues Damenfahrrad.
Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtaitk
Darmſtadt, den 2. Aug. 1928.
Dörr, Stadtoberſekretär,
Roßdörferſtraße 64.
Reichsf
über der
Teilhaber
m. Intereſſeneinlage
von ca. 300 Mk. von
Großhandlung (
ſchul=
den reiſ ſof. geſucht.
Angeb. u. A 215 an
die Geſchſt. (*19919
300 Mt.
Am Freitag, den 3. Aug. 1920.‟
vormittags 10 Uhr, ſollen in meinena
Verſteigerungslokale, Bleichſtraße 4
zwangsweiſe folgende Pfänder gege
Barzahlung verſteigert werden, inädee
ſondere:
1 Bücherſchrank, 1 Schreibmaſchinen
(Orga), 1 Wanduhr, 2 Rohrſeſſel, zweit
Fahrräder, 600 Pakete Tabat, 5000
ſucht Feſtbeſold. vom
Selbſtg. Gefl.
An=
geb. u. A 231 an d.
Geſchäft ſt. *19947
300 Mk.
ſucht Feſtbeſold. vom
Selbſtgeb, Bürgſch.
und Sicherh. Gefl.
Ang. unt. A 243 an
die Geſchſt, ( 19980
Zigarren, 4000 Zigaretten, 6 Platten:
Schildpattnadeln, 1 Pelzmantel (Pee*
chanika), 1 Pelzmantel (Syl Elektrikh
1 Vertiko, 1 Diwan, 1 Büſett, ein ?
Schreibtiſch, 1 Bücherſchrank, 1 Stande
ihr, 1 Schreibtiſchſeſſel, 1 Ausziehtiſch
1 Kredenz, 1 Sekretär, 1 Büfett.
Darmſtadt, den 1. Aug. 1928.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt=
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Bleichſtraße 53.
Seite 14
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gruppe der Stadt Darmſtadt, begrenzt
durch Rhönring, Eckhardt=, Barkhaus=
und Schuknechtſtraße, ſollen nachſtehende
Arbeiten auf Grund der
Reichsverdin=
gungsordnung vergeben werden:
1. Schreinerarbeiten,
2. Elektriſche Licht= und
Klingel=
anlagen,
3. Inſtallationsarbeiten.
Bedingungen liegen bei den
unter=
zeichneten Architekten, Kaſinoſtr. 8, zur
Einſicht offen.
Die Angebote ſind mit entſprechender
Aufſchrift verſehen bis Donnerstag,
den 9. Auguſt ds. Js., vormittags
10 Uhr, daſelbſt einzureichen.
Darmſtadt, den 2. Aug. 1928. (st12400
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Derſteigerangs Andeige.
Am Freitag, den 3. Auguſt 1928,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale hier, Hügelſtr. 27,
verſchiedene Gegenſtände öffentlich
ſwangsweiſe gegen Barzahlung. (12439
Vorausſichtlich beſtimmt
verſtei=
gert wird:
1 Kaſſenſchrank, 2 Räder, 1
Grammo=
phon, 1 Elektromotor.
Darmſtadt, den 2. Auguſt 1928.
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Gerichtsvollzieher.
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