Darmstädter Tagblatt 1928


02. August 1928

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Wöchentliche iUuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 213
Donnerstag, den 2. Auguſt 1928. 191. Jehrgang

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ſtädter
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Derfcangsrändfe i Sasſtäwien

Por dem Reichsbahngericht.
Die Reichsbahn unter der Daweslaſt.

Kritiſche Lage.
Bedenkliche Verſchlimmerung im Befinden
von Stephan Raditſch.
EP. Belgrad, 1. Auguſt.
ſcenkliche Verſchlimmerung im Befinden von Stephan Raditſch
vmrbreitet. Das Fieber ſei geſtiegen und der Patient habe die erklärung abgeben.
vmgangene Nacht ſehr unruhig verbracht. Die für heute ge=
blrante
Beſprechung zwiſchen Raditſch und Pribitſchewitſch über
die Tagesordnung des am Mittwoch in Agram zuſammentreten=
dim
kroatiſchen Gegenparlaments der Bäuerlich=Demokratiſchen
ſtoalition mußte unterbleiben. Die Mitglieder der Bäuerlich=
2emokratiſchen Koalition ſetzten in Agram ihre Beratungen fort
u d faßten eine Anzahl Beſchlüſſe, die der Haupttagung der
ſtoglition im Agramer Gebäude des alten koatiſchen Landtages
vargelegt werden ſollen. In Belgrad verfolgt man die politiſchen
Erreigniſſe mit geſpanntem Intereſſe.
Peas Verhältnis zwiſchen Serben und Krogten.
Belgrad, 1. Auguſt.
Wie die Prawda aus Agram meldet, haben einige An=
hunger
von Stefan Raditſch unter der kroatiſchen Bevölkerung
eine Bewegung gegen die Leiſtung von Steuern und ſonſtigen
ſtüratlichen Abgaben in die Wege geleitet. In Regierungskreiſen
hrrrſcht noch immer über die Erklärung Raditſchs, daß ein Zu=
ſamnmenleben
zwiſchen Serben und Kroaten in einem Staate un=
möglich
ſei und daß die Kroaten die Perſonalunion forderten,
hoße Erregung, wenngleich die Meinung hierüber ſehr geteilt iſt.
Ajährend eine ſolche Löſung des ſerbiſch=kroatiſchen Konfliktes
umn der Mehrzahl allerdings als unmöglich bezeichnet und be=
anit
wird, daß die ſerbiſche Regierung hierzu niemals ihre Zu=
tunmung
geben werde, werden andererſeits auch Stimmen laut,
dis einer ſogenannten Amputation das Wort reden, d. h. daß
ſih die Serben von einem kleinen Teil Kroatiens, das von einer
eln kroatiſchen Bevölkerung bewohnt iſt, als völlig desintereſſiert
mennen könnten.
Das Agramer Gegenparlament.

EP. Agram, 1. Auguſt.
Heute vormittag wurde das ſogenannte kroatiſche Gegen=
varlament
der bäuerlich=demokratiſchen Koalition freierlichſt er=
öffnet
. Die Stadt hatte faſt durchweg Flaggenſchmuck angelegt.
Alle Geſchäfte blieben geſchloſſen. In den Straßen, durch die ſich
die Abgeordneten der bäuerlich=demokratiſchen Koalition zum
Gebäude des ehemaligen Kroatiſchen Landtages begaben, hatte
ſiüc eine große Menſchenmenge angeſammelt, die den Abgeord=
nuten
begeiſterte Kundgebungen darbrachten. An der Sitzung
nähmen 78 Abgeordnete der Koalition teil.
Um ½12 Uhr eröffnete Pribitſchewitſch die Tagung. Er hielt
einie große Rede, in der er vor allem der Verdienſte Stephan
Rarditſchs um das kroatiſche Volk gedachte. Pribitſchewitſch brachte
einen Beſchlußantrag ein, der von der Verſammlung einſtimmig
niegenommen wurde. In dieſer Reſolution wird darauf hinge=
w
eſen, daß die bäuerlich=demokratiſche Koalition am 10. Novem=
him
1927 zu dem Zweck gegründet wurde, im Wege des legalen
varlamentariſchen Kampfes die Gleichheit und Gleichberechtigung
Kuroatiens und der übrigen ſogenannten jenſeitigen (d. h. nicht
ſelobiſchen) Gebiete mit Serbien zu erwirken. Das Belgrader
Sſoſtem der ſerbiſchen Hegemonie nahm darauf ſeine Zuflucht zu
demn Verbrechen des 20. Juni, um den Erfolg des geſetzlichen
Krampfes der bäuerlich=demokratiſchen Koalition zu verhindern.
2ne erſte Folge der Ermordung der kroatiſchen Abgeordneten in
der Skupſchtina war, daß die Koalition das Belgrader Parlament
verließ, um die Beziehungen zu den Parteien, die die ſerbiſche
5egemonie in der Skupſchtina ausüben, abzubrechen. Entgegen
demn Vorſchlag der Koalition, eine neutrale Regierung zu bilden,
warde aber eine hegemoniſtiſche Regievung der ſerbifchen Par=
tei
en mit den Geſchäften betraut, die in der Skupſchtina die Arbeit
fortzuſetzen und Geſetze zu beſchließen beabſichtigte, die auch das
lroatiſche Volk binden ſollten, obwohl deſſen Vertrauensmänner
in dieſem Belgrader Rumpfparlament nicht vertreten ſind. Die
Lgung der bäuerlich=demokratiſchen Koalition ſtellt daher feſt,
da ß das Rumpfparlament in Belgrad keine Vollmacht beſitzt, um
Beſchlüſſe zu faſſen, die für das ganze Land gelten würden. Alle
Beeſchlüſſe werden für das Volk in den Gebieten außerhalb Alt=
ſeisbiens
als nicht bindend erklärt. Die letzten Ereigniſſe, ſo heißt
et, in dem Beſchlußantrag weiter, haben im Volksbewußtſein das
ertrauen in das beſtehende Staatsſyſtem erſchüttert, weshalb die
däruenlich=demokratiſche Koalition nunmehr den Kampf um eine
nrue und beſſere Staatsverfaſſung mit allen Mitteln aufzunehmen
bſiſchließt. Alle politiſchen Parteien und Grupen außerkalb Alt=
ſeisbiens
werden aufgefordert, ſich dieſer Aktion anzuſchließen.
Aögeſehen von einigen kleinen Straßenkundgebungen wurde die
Ordnung in Agram während des ganzen Tages nirgends geſtört.

Arauer=Sitzung des ſüdſlawiſchen Parlaments.
EP. Belgrad, 1. Auguſt.
Nach vierzigtägiger Pauſe hat heute das jugoſlawiſche Par=
lannent
ſeine Arbeiten wieder aufgenommen. Zu der Eröffnungs=
ſitzung
waren nur die Abgeordneten der vier Regierungsparteien
enſſchienen; die geſamte Oppoſition blieb der Sitzung fern, und
zuear nicht nur der Bäuerlich=Demokratiſche Block, ſondern auch
diee Serbiſche Agrarpartei und der Deutſche Abgeordnetenklub.
Die Serbiſche Agrarpartei beſchloß erſt kurz vor Beginn der
Sätzung ihr Fernbleiben zum Zeichen des Proteſtes gegen den
Abgeordnetenmord vom 20. Juni, deſſen Verantwortung, wie die
Aartei in einem Communiqus erklärt, vor allem auf die Regie=
tung
und den Skupſchtinapräſidenten Peritſch falle. Die Eröff=

nungsſitzung dauerte nur 15 Minuten. Zu Beginn wurde das
königliche Dekret über die Ernennung der neuen Regierung ver=
leſen
. Darauf hielt Skupſchtinapräſident Peritſch eine kurze Ge=
denkrede
auf die ermordeten Abgeordneten Paul Raditſch und
Dr. Baſaritſchek, in der er die Entrüſtung und das Entſetzen
aller Patrioten über das Verbrechen zum Ausdruck brachte und
ſicherte. Die Rede wurde von den Abgeordneten ſtehend an=
In Belgrad waren geſtern alarmierende Gerüchte über eine gehört. Darauf wurde die Sitzung zum Zeichen der Trauer ge=
ſchloſſen
. Morgen vormittag wird Dr. Koroſchetz die Regierungs= für die Entſcheidung maßgebenden Verhältniſſe hat dieſer An=
Schießerei in Sofia.
EP. Sofia, 1. Auguſt.
Geſtern nachmittag drangen in ein Kaffeehaus, das als
Aufenthalt der Mazedonier bekannt iſt, zwei Männer, angeblich
die Mörder Protogeroffs, ein und begannen auf den Kaffeehaus= Reichsregierung hatte ſich zudem bereit erklärt, in Verhandlungen
beſitzer zu ſchießen. Die Gäſte erwiderten das Feuer, bis die
Polizei einſchritt und die Angreifer verhaftete. Die Namen der
Verhafteten werden noch geheim gehalten, doch ſteht feſt, daß
einer von ihnen wegen eines Mordes bereits zum Tode verurteilt
worden war. Die Schießerei forderte keine Opfer.
Derpolniſch=litauiſche Streitfal
Ein deutſcher Schritt in Warſchau.
Berlin, 1. Auguſt.
Der deutſche Geſandte in Kowno hat, wie bereits gemeldet,
im Auftrag der Reichsregierung in mehreren Unterhaltungen mit
Woldemaras einen Gedankenaustauſch über den gegenwärtigen
Stand der polniſch=litauiſchen Verhandlungen gehabt, und eine
ähnliche Demarche iſt geſtern in Berlin gegenüber Polen erfolgt
in dem Beſtreben, den litauiſch=polniſchen Konflikt nicht zu einer
ernſten Angelegenheit auswachſen zu laſſen.
* Die Bemühungen Deutſchlands, Litauen zu bewegen, von
ſich aus alles zu unterlaſſen, was zu einer Verſchärfung des
litauiſch=polniſchen Konflikts beitragen könnte, haben ſeltſamer=
weiſe
in der ausländiſchen Preſſe, aber auch in der litauiſchen waltungsrat der Reichsbahn im Hinblick auf die Aufnahme ſeines
ſelbſt, ein unfreundliches Echo gefunden. Es wird immer wieder
mit der Behauptung manövriert, daß die Reichsregierung einen
polniſchen Außenpolitik geſtellt habe. Demgegenüber wird von beigetragen, daß heute ein Herantreten an den Kapitalmarkt als
zuſtändiger Stelle noch einmal darauf hingewieſen, daß Deutſch= dem einzig verbleibenden, tragbaren Ausweg aus der Finanz=
land
weder einen unzuläſſigen Druck ausgeübt hat, noch einſeitig
vorgegangen iſt. Erſt in dieſen Tagen iſt der polniſche Geſandte
in Berlin darauf aufmerkſam gemacht worden, daß es nach deut=
ſcher
Auffaſſung für beide Teile das beſte wäre, wenn ſie ſich an
die Vorſchläge des Völkerbundsrates vom vorigen Jahre hielten
und auf der bevorſtehenden Königsberger Konferenz verſuchten,
einen Ausgleich herbeizuführen. Sollte das nicht gelingen, dann
wäre immer noch der Völkerbundsrat da, den man im Herbſt
aufs neue anrufen könnte.
Die Lage in Oſteuropa iſt allerdings außerordentlich bedroh=
lich
. Für die Mitte des Monats iſt in Wilna eine militäriſche
Kundgebung durch Polen vorgeſehen, die in Litauen bereits auch
böſes Blut verurſacht hat. Nach Anſicht jener Kreiſe, die ſich
bemühen, den Konfliktsſtoff in Oſteuropa aus der Welt zu ſchaf=
von
Gerüchten und durch Tendenzmeldungen die Atmoſphäre zu
vergiften und fenen Kräften Hilfeſtellung zu leiſten, die auf eine
bewaffnete Auseinanderſetzung hinarbeiten. Man würde gut tun,
allen Senſationsmeldungen, mögen ſie ſich auf Litauen oder
ſind, und weil zum anderen die Alarmmeldungen des Vorjahres
über einen unmittelbaren Ausbruch eines litauiſch=polniſchen
herausſtellten. Es iſt auch nicht ein Fall den diplomatiſchen Ver= digen, aber unter Beteiligung des Generalagenten für die Repa=
tretern
, die von Kowno und Warſchau aus an die Demarkations= rationen ſtehenden Inſtitut geworden iſt. In der lebhaften
linie geſchickt wurden, bekannt geworden, der ſich mit den Sen= Debatte, die ſich an die Eiſenbahnkataſtrophen von Siegelsdorf
ſationen gedeckt hätte. Wir geben uns der Erwartung hin, daß
es allen Mächten, die ſich bisher ſchon um die Aufrechterhaltung Bahn charakteriſiert worden. Wenn dieſe Bezeichnung auch nicht
eine Entſpannung herbeizuführen.
Die polniſch=litauiſchen Verhandlungen.
Warſchau, 1. Auguſt.
polniſch=litauiſchen Konferenz iſt noch nicht feſtgeſetzt. Es iſt erhöhung eingeſetzt hat, kann unter dieſen Umſtänden kaum er=
Ratstagung in Genf abzuhalten.
Polniſche Atarm=Nachrichten.
bringt auch heute eine Reihe von aus Wilna ſtammenden Alarm=
meldungen
über litauiſche Truppenverſchiebungen und Verſtär= gen einer Tariferhöhung für die geſamte deutſche Wirtſchaft voll=
kungen
der litauiſchen Truppen längs, der polniſch=litauiſchen
Grenze. So ſeien im Abſchnitt von Druſkeniki litauiſche Pioniere
eingetroffen, um dort längs der Grenze Unterſtände und
Stacheldrahthinderniſſe zu errichten. Bei Niemenezyna ſollen die tung die Betriebsſicherheit der Reichsbahn ungünſtig beeinflußt
polniſche Grenzzeichen verrückt haben, um einen längs der Grenze erklärt, daß der Verwaltungsrat der Reichsbahn einſchließlich
auf polniſchem Gebiet laufenden Weg benutzen zu können.

Nach der Bildung der neuen Regierung war es um den
Tariferhöhungsantrag der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft ſtill
geworden, weil andere Intereſſen und Sorgen die Oeffentlichkeit
in Anſpruch nahmen. Die alte Regierung hatte den Antrag der
Reichsbahn abgelehnt, und auch die neue Regierung konnte nicht
anders handeln. Auch ſie hat aus den Unterlagen der Reichs=
die
Familien der Ermordeten des Beileids der Skupſchtina ver= bahngeſellſchaft nicht die Ueberzeugung gewinnen können, daß die
beantragte Erhöhung der Perſonen= und Gütertarife ſich bereits
jetzt als unumgänglich notwendig erweiſt. Die Entwicklung der
ſicht der Reichsregierung, was die bisher abgelaufenen Monate
anbelangt, Recht gegeben; es beſteht kein hinreichender Grund
für die Annahme, daß die in den erſten fünf Monaten des Jah=
res
erzielten Mehreinnahmen von 85 Millionen gegenüber 1927
durch Mindereinnahmen für die reſtlichen Monate des Jahres
ganz oder zum größeren Teile wieder aufgezehrt werden. Die
mit der Reichsbahngeſellſchaft betreffs Sicherung einer weiteren
Hereinnahme ſtärkerer Kapitalmittel zu treten. Inzwiſchen hat
jedoch die Reichsbahngeſellſchaft, da ſie ſeinerzeit die Tarif=
erhöhung
als brennend notwendig hingeſtellt hatte und wieder=
holt
Gelegenheit genommen hat, ihren Antrag gegenüber den
wirtſchaftlich berechtigten Kritiken der Oeffentlichkeit nachdrück=
lichſt
zu verteidigen, ſelbſt eine baldige Entſcheidung für nötig
erklärt; ſie iſt den Weg gegangen, der ihr auf Grund des Eiſen=
bahngeſetzes
vor der Appellation an den Haager Internationalen
Schiedsgerichtshof zuſteht, indem in dieſen Tagen die Anrufung
des Reichsbahngerichts ſeitens der Reichsbahn erfolgen ſoll. Die
Reichsregierung hat gegen dieſen Schritt keine Bedenken erhoben,
ſondern im Gegenteil ihr Einverſtändnis zum Ausdruck gebracht,
daß die beſtehenden Meinungsverſchiedenheiten über die Notwen=
digkeit
bzw. das Ausmaß einer Tariferhöhung ohne weitere Ver=
handlungen
jetzt dem Reichsbahngericht unterbreiten werden, das
innerhalb eines Zeitraumes von drei Monaten endgültig ent=
ſcheiden
ſoll.
Leider iſt es nicht möglich, die Frage, ob eine Tariferhöhung
der Reichsbahn notwendig iſt, auf dem einzig beſten Wege zu
entſcheiden, nämlich dem der Konkurrenz, da die Reichsbahn ein
wirtſchaftliches Unternehmen mit monopoliſtiſchem Charakter iſt
und infolgedeſſen die Preiſe beſtimmen kann. Der Oeffentlichkeit
ſteht gegen dieſes Preisdiktat das Einſpruchsrecht durch den
Mund der Reichsregierung zu. Die deutſche Wirtſchaft und die
Oeffentlichkeit haben bisher die Hoffnung gehabt, daß der Ver=
Tariferhöhungsantrages, ſchließlich auch im Intereſſe der Reichs=
bahn
ſelbſt, auf dieſen verzichten würde. Die Reichsbahn hat
Druck auf Kowno ausgeübt und ſich damit in den Dienſt der aber ſelbſt durch ihr Feſthalten an der Tariferhöhung mit dazu
kalamität nicht mehr möglich iſt. Zu Verhandlungen zwiſchen
Regierung und Reichsbahn, die von der Regierung in Ausſicht
geſtellt waren, und als deren Gegenſtand man ſich kaum etwas
anderes als die Erleichterungsmöglichkeiten der Begebung einer
Anleihe vorſtellen konnte, iſt es anſcheinend nicht gekommen. So=
mit
iſt während der kurzen Kampfpauſe in dem Streit um die
Tariferhöhung, in dem ſich zwei ungleiche Parteien die Reichs=
bahn
iſt zugleich Fachmann und Sachverſtändiger gegenüber=
ſtehen
, eine neue Phaſe durch die Einſetzung des Reichsbahn=
gerichts
eingetreten, die vor allem in wirtſchafts= und verkehrs=
politiſcher
Hinſicht ſtärkſte Beachtung verdient.
Es iſt in letzter Zeit ſehr viel über das deutſche Verkehrs=
inſtitut
geſchrieben worden, jedoch laſſen alle dieſe Darlegungen
bei einer gewiſſen Einſeitigkeit die Erörterung der wirtſchaftlichen
fen, wäre aber nichts verfehlter, als jetzt durch die Aufbauſchung bzw. verkehrspolitiſchen, prinzipiellen Seite des ganzen Problems
vermiſſen. Der Verkehr berührt nicht nur unmittelbar unſere
innere wirtſchaftliche Geſtaltung; Verkehrspolitik greift heute auch
in die außenpolitiſchen Probleme der Wirtſchaft ein, da alle zoll=
politiſchen
Abmachungen, alle Vereinbarungen über den inter=
Polen beziehen, ſchon deswegen mit der gebotenen Vorſicht gegen= nationalen Handelsverkehr von ihrer Tendenz weſentlich abhän=
überzutreten
, weil ſie einmal vorläufig nicht nachzukontrollieren gig ſind. In dieſem Zuſammenhange muß in erſter Linie betont
werden, daß die deutſche Reichsverkehrspolitik einem Zwange
unterliegt, inſofern, als ihr wichtigſtes Objekt, die Reichsbahn,
Krieges ſich bei genauer Unterſuchung als völlig grundlos auf Grund der Dawes=Vereinbarungen zu einem zwar ſelbſtän=
und München ſchloß, iſt die Deutſche Reichsbahn als Dawes=
des
Friedenszuſtandes im Oſten bemüht haben, gelingen wird, ganz richtig iſt, ſo kommt in ihr immerhin die ſcharfe Kritik zum
Ausdruck, die die deutſche Oeffentlichkeit an dem heutigen Reichs=
bahnſyſtem
üben muß. Die Reichsbahn iſt zwar Hauptträgerin
von Reparationslaſten und trotzdem Eigentum des Reichs geblie=
ben
, aber ſie iſt nicht mehr wie früher ein gemeinnütziges, den
Intereſſen der Wirtſchaft dienendes Inſtitut, das in erſter Linie
Die polniſche Regierung wird in den nächſten Tagen der dem Handel und dem Verkehr dienen ſoll, ſondern ein Geſchäfts=
litauiſchen
Regierung eine Note in Sachen der polniſch=litauiſchen unternehmen für die Reparationsgläubiger geworden. Die Rolle
Verhandlungen überſenden. Zeitpunkt und Ort der kommenden des Reparationsagenten Parker Gilbert, der ſich für die Tariſ=
wahrſcheinlich
, daß in der polniſchen Note der Vorſchlag gemacht ſtaunen, weil für ihn die Möglichkeit und Sicherſtellung der Be=
werden
wird, die polniſch=litauiſche Konferenz knapp, vor der friedigung ſeiner Reparationsanſprüche an die Reichsbahn rich=
tunggebend
iſt. Befremdlich an dem Verhalten Parker Gilberts
bleibt nur die Tatſache, daß er, obwohl er auf Grund ſeiner poli=
tiſchen
und wirtſchaftlichen Stellung tiefen Einblick in die wirt=
ſchaftlichen
Verhältniſſe Deutſchlands hat, eine Erhöhung der
Das Organ der radikalen Pilſudſki=Anhänger Glos Prawda‟. Eiſenbahntarife in dem vorgeſchlagenen Ausmaße als für die
Wirtſchaft tragbar hält und dabei anſcheinend die ſchweren Fol=
ommen
überſieht. Es wäre bei einer Kritik des Reichsbahn=
ſyſtems
allerdings verfehlt, zu behaupten, daß die Reparations=
belaſtung
und der ausländiſche Einfluß in der Reichsbahnverwal=
Litauer angeblich auf einer längeren Strecke während der Nacht habe. Der Generaldirektor der Reichsbahn hat demgegenüber
ſeiner ausländiſchen Mitglieder, die größtenteils verſtändnisvolle

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Donnerstag, den 2. Auguſt 1928

Nummer 213

alte Eiſenbahner ſind, alle finanziellen Anforderungen, die im
Intereſſe der Betriebsſicherheit geſtellt wurden, ohne Schwierig=
keiten
bewilligt hat. Die Reichsbahnverwaltung hätte ſelbſtver=
ſtändlich
die Sicherheit unter Umſtänden der Schnelligkeit des
Verkehrs vorgezogen. Aber das eine bleibt beſtehen, daß die
Reichsbahn unter dem Druck der Reparationslaſt, die 20 Prozent
ihrer Roheinnahmen ausmacht, in finanzieller Hinſicht bewe=
gungsunfähig
iſt und eine wordnete Anleihewirtſchaft nicht be=
treiben
kann, die allein für die Beſtreitung der Neuanlagen der
Eiſenbahn in Frage kommt. Dieſer Druck ſoll beſeitigt werden
durch eine Erhöhung der Tarife, d. h. mit anderen Worten: ſeine
Wirkſamkeit wird zum Schaden des Ganzen auf die Allgemein=
heit
, auf die deutſche Wirtſchaft übertragen.
Der Kampf um die Geſtaltung der Eiſenbahntarife wird nun=
mehr
vor das Forum des Reichsbahngerichts gebracht, welches
trotz ſeiner rein deutſchen Zuſammenſetzung doch ein Organ des
Dawesplans iſt. Ob die Reichsregierung damit recht getan hat,
ihr Einverſtändnis zur Anrufung des Reichsbahngerichts zu
geben, iſt fraglich. Man muß bedenken, daß zwar das Reichsbahn=
gericht
die Reichsregierung aus der Zwangslage einer wirtſchaft=
lichen
und politiſch weittragenden Entſcheidung, wie ſie eine Be=
willigung
der Reichsbahnforderungen bedeuten würde, befreit,
daß aber andererſeits dieſe Entſcheidung, welche den Lebensnerv
der deutſchen Wirtſchaft berührt, einer Inſtitution des Dawes=
plans
zugeſchoben und damit die Verantwortung den Repara=
tionsinſtanzen
überlaſſen wird. Das Reichsbahngericht, das als
völlig unabhängige Inſtanz, frei von politiſchen Bindungen und
Rückſichten, jetzt die gegebenen Unterlagen zu prüfen ſowie neu=
trale
und ſachliche Gutachten einzufordern hat, kann eigentlich
ſeine Entſchließung, da ſich in der Zwiſchenzeit für die Frage der
Tariferhöhung ſachlich nichts geändert hat, nur zugunſten der
Reichsregierung und damit zugunſten der Wirtſchaft fällen, um
ſo mehr, wenn es ſich der großen moraliſchen Verantwortung
ſeines Urteils, das in ſeiner Bedeutung einem entſcheidenden
Regierungsakt gleichkommt, voll bewußt iſt. Sollte das Reichs=
bahngericht
tatſächlich zugunſten der Reichsregierung entſcheiden,
ſo iſt anzunehmen, daß die Reichsbahn an den Haager Inter=
nationalen
Gerichtshof als die letzte ihr zuſtehende Inſtanz appel=
lieren
wird.
Der Bericht der
Saar=Regierungskommiſſion.
Die Beireuung der Saargänger.
EP. Genf, 1. Auguſt.
Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht heute den 34.
periodiſchen Bericht der Regierungskommiſſion des Saargebiets
über die wirtſchaftliche und politiſche Entwicklung des Gebietes
in der Zeit vom 1. April bis 30. Juli 1928.
Der wichtigſte Teil des Berichtes, der diesmal in vollem
Umfang veröffentlicht wird, iſt ein Notenwechſel zwiſchen der
Regierungskommiſſion des Saargebiets und der deutſchen Regie=
rung
anläßlich der von der deutſchen Regierung zur Unterſtützung
der Arbeiter= und Angeſtelltenſchaft des Saargebietes im Oktober
1927 unternomenen Betreuungsaktion. Wegem dieſer Betreu=
ungsaktion
, bei der gewiſſe Geldſummen an die Arbeiter und
Angeſtellten verteilt wurden, hat die Regierungskommiſſion bei
der deutſchen Reichsregierung im einer Verbalnote um nähere
Auskünfte gebeten, da ſie nach Preſſeveröffentlichungen und ver=
ſchiedenem
Aeußerungen von Gewerkſchaftsführern, wie ſie in
ihrem Bericht erklärt, der Auffaſſung war, daß ſich eine derartige
Aktion nicht mit dem Charakter des Saargebietes als Abſtim=
mungsgebiet
vereinbare. In einer Note vom 4. Mai 1928 er=
klärt
die deutſche Reichsregierung, daß ſie infolge des Franken=
ſturzes
und niedrigen Standes der Löhne gezwungen geweſen
ſei, den ſogenannten Saargängern finanziell zu Hilfe zu kommen.
Auf Anregung der Gewerkſchaften, die von ihr wiederholt abge=
lehnt
worden ſei, habe ſie ſich ſchließlich angeſichts der Notlage
und der ſtarken Arbeitsloſigkeit unter der geſamten Arbeiterſchaft
des Saargebietes trotz ihrer Bedenken veranlaßt geſehen, in
weitem Umfange Hilfsmaßnahmen zu ergreifen und damit gleich=
zeitig
die Unterſtützung für die Saargänger aufzunehmen. Der
Gedanke, von dem die deutſche Reichsregierung ſich dabei habe
leiten laſſen, ſei rein caritativ geweſen und könne deshalb nicht
vom Standpunkt der rein formellem Kompetenz aus beurteilt
werden. Zum Zwecke der Hilfsmaßnahmen habe ſie den ge=
werkſchaftlichen
Zentralſtellen in Berlin eine gewiſſe Summe zur
Verteilung durch die ſaarländiſchen Gewerkſchaften zur Ver=
fügung
geſtellt. Für etwaige falſche Auslegungen der Betreu=
ungsaktion
durch Reden und durch die Preſſe könne die deutſche
Regierung nicht verantwortlich gemacht werden. Auf den glei=
chen
Standpunkt wie die Reichsregierung hat ſich, wie der Be=
richt
bemerkt, auch das ſaarländiſche Mitglied der Regierungs=
kommiſſion
des Saargebiets, Koßmann, geſtellt.

* Techniſche Rundſchau.
Von Dr. Hellmut Thomaſius.
Die zum Schlagwort unſerer Zeit gewordene Rationaliſie=
rung
, dieſe Umſtellung der Betriebe nach wirtſchaftlichen Grund=
ſätzen
, geht nicht überall gleichmäßig vor ſich. Wenn ſie einmal
abgeſchloſſen iſt, wird es eine intereſſante Aufgabe ſein, zu er=
forſchen
, warum man hier ſofort und freudig dazu überging, alles
abzuändern, alles zu erneuern, während man dort zögerte oder
ſo lange als nur möglich bei den alten Verfahren blieb. Viele
der inneren Beweggründe dieſes Verhaltens laſſen ſich vorerſt
nur gefühlsmäßig erfaſſen. Aus unſerem Gefühl heraus er=
ſcheint
es uns als ſelbſtverſtändlich, daß man zunächſt da mit der
Rationaliſierung voranging, wo es ſich um den Verkehr handelte,
alſo in der Automobilinduſtrie, bei der Fabrikation von Loko=
motiven
und in ähnlichen Fällen. Weniger will es einleuchten,
warum man ſich auf vielen Gebieten abwartend verhielt, die mit
der Ernährung und Verſorgung mit Nahrungsmitteln zuſammen=
hängen
.
Ganz beſonders auffällig liegen die Verhältniſſe bei der
Fiſcherei. Es iſt nicht zu leugnen, daß ſich in neuerer Zeit inni=
gere
Beziehungen zwiſchen ihr und der Technik herausgebildet
haben. Anſtatt der alten Segler und Dampfer hat man für die
Hochſee=Fiſcherei Motorſchiffe und Schiffe mit Oelfeuerung in den
Dienſt geſtellt. Außerdem hat man die Schiffe mit drahtloſen
Sendern und Empfängern verſehen. Beſondere Küſtenſtationen
wurden errichtet, die den drahtloſen Verkehr mit den Fiſcher=
flotten
unterhalten. Dadurch wird an Zeit geſpart. Es iſt nicht
mehr nötig, daß die ganze Flotte oft wochenlang umherſucht,
Brennſtoff vergeudet und die Maſchinen abnützt, bis man zufällig
auf ein reiches Fiſchgebiet ſtößt. Man ſendet Suchſchiffe aus,
während die übrige Flotte im Hafen liegen bleibt. Trifft man
auf große Fiſchzüge, ſo wird ſie drahtlos herbeigerufen. Sogar
Flieger werden zum Suchen verwendet. Von der Höhe aus, in
der das Flugzeug dahinfliegt, kann man bis tief ins Meer hinab=
ſehen
. Bis zu etwa 20 Metern dringt das Auge im Waſſer vor.
Der Flieger, der reiche Beute findet, ruft in gleicher Weiſe wie
das Suchſchiff die Flotte durch drahtloſe Signale an die richtige
Stelle.
Alles das darf uns aber nicht darüber hinwegtäuſchen, daß
der eigentliche Vorgang des Fiſchens nach wie vor der gleiche
geblieben iſt wie in früheren Zeiten, und daß hier in techniſcher
Hinſicht kaum nennenswerte Fortſchritte zu verzeichnen ſind. Frei=
lich
benutzt man jetzt maſchinell oder elektriſch angetriebene
Krane und ſonſtige Vorrichtungen, um die Netze zu heben. Aber

Vom Tage.
Reichspräſident v, Hindenburg empfing den Turnlehrer und
Führer der Deutſch=Amerikaner in Chikago, Friedrich Ludwig
Jahn, den Enkel und letzten männlichen Nachkommen des Turn=
vaters
Jahn.
Reichswehrminiſter Groener hat einen Befehl zur Beteiligung
der Reichswehr an den Verfaſſungsfeiern erlaſſen.
Nach dieſem Befehl beteiligt ſich die Reichswehr an den vorgeſehenen
ſtaatlichen Feiern.
Der Internationale Luftfahrtverband hat den Weltrekord
Riſticz' und Zimmermanns im Dauerflug anerkannt.
Der tſchechiſche Außenminiſter Dr. Beneſch wird Ende dieſer
Woche in Karlsbad eintreffen und dem deutſchen Außenminiſter Dr.
Streſemann ſeine Aufwartung machen.
Der deutſche Geſandte iſt von Peking nach Nanking abgereiſt. In
diplomatiſchen Kreiſen verlautet, daß Deutſchland mit der
nationaliſtiſchen Regierung Verhandlungen über
die Anerkennung dieſer Regierung eingeleitet habe.
Die Autonomiſten haben in Straßburg eine Pro=
teſtkundgebung
, gegen die Unterdrückung der elſäſſi=
ſchen
Freiheit veranſtaltet. Es wurde eine entſprechende Ent=
ſchließung
angenommen. Die Kundgebung verlief ohne Zwiſchenfall.
Meldungen aus Sofia zufolge wurde auf das dortige Poli=
zeipräſidium
ein Bombenattentat verübt, wobei
jedoch nur geringer Schaden angerichtet wurde.
Wie aus Angora gemeldet wird, iſt der neue franzö=
ſiſche
Botſchafter Graf de Chambrun, dort angekommen
und von Außenminiſter Tewfik Ruchdi Bey empfangen worden.
Es wird beſtätigt, daß im Hinblick auf den zwiſchen Peru und
Chile ſchwebenden alten Konflikt um die Provinzen Tacna und Arica
die peruaniſche Regierung, dem Beiſpiel Boliwiens fol=
gend
, beſchloſſen hat, ſich bei den Völberbundsſitzun=
gen
vertrehem zu laſſen.
Ein neuer Peſatzungs=Zwiſchenfall.
Wie lange ſollen wir das noch erdulden?
Speyer, 1. Auguſt.
Vorige Nacht ſuchten einige franzöſiſche Soldaten gegen Mit=
ternacht
die Sitzbänke im Domgarten ab und mißhandelten dabei
einen jungen Mann, der mit einem Mädchen durch den Dom=
garten
ging. Weiter griffen ſie einen Arbeiter an, der nachts von
der Arbeit zurückkehrte, und mißhandelten ihn. Sie verſetzten
ihm Schläge auf Naſe und Mund, ſo daß er vom Rade fiel und
ſich Verletzungen zuzog.
Der gemeldete Beſatzungszwiſchenfall gewinnt an Bedeutung
durch die Einzelheiten, die jetzt bekannt werden, und die auf eine
ziemlich allgemein beſtehende Gehäſſigkeit der Beſatzungstruppen
gegen die deutſche Einwohnerſchaft hinweiſen. Die drei oder vier
franzöſiſchen Soldaten, die zunächſt gegen Mitternacht einen land=
wirtſchaftlichen
Arbeiter vom Rade ſtießen, ſchwer mißhandelten
und ihm auch zwei Zähne ausſchlugen, haben in noch ſchlimmerer
Weiſe einen anderen mit einem jungen Mädchen auf einen
Spaziergang befindlichen Einwohner überfallen, mißhandelt, ihn
mit Fauſtſchlägen bedacht und ihm die Worte zugerufen: Ver=
rückter
deutſcher Hund! Die junge Mann war infolge der Miß=
handlung
mehrmals bewußtlos. Die Polizei hat am Tatort eine
Blutlache feſtgeſtellt.
Beſatzungezwiſchenfall auch in Kaiſerslautern.
Kaiſerslautern, 1. Auguſt.
Am 31. Juli 1928, nachmittags gegen 4 Uhr, paſſierte ein
franzöſiſches Pferdefuhrwerk in ſchnellem Tempo die Caritas=
ſtraße
. Eine in entgegenkommender Richtung fahrende Radlerin
ſtieg, um einer Gefährdung zu entgehen, in einiger Entfernung
ab und ging zur Seite auf den Bürgerſteig. Als das Fuhrwerk
mit der Radfahrerin kreuzte, ſprang ein franzöſiſcher Soldat
hinter dieſem hervor, auf das Fräulein zu und verſuchte, ihm
ohne weiteres das Fahrrad zu entreißen. Nachdem dem Soldaten
das nicht gelang, ſtieß er dem Fräulein mit der Fauſt in den
Rücken und gab ihr einen Fußtritt auf den linken Oberſchenkel.
Nach dieſer Mißhandlung ſchwang ſich der Soldat wieder auf das
Fuhrwerk, welches dann in voller Karriere, ohne Rückſicht auf
die kommenden Straßenkreuzungen, davonraſte. Gleich darauf,
bei der nächſten Straßenkreuzung Kärcher=, Pirmaſenſer= und
Roonſtraße ſtieß das Fuhrwerk mit einem in dieſem Augen=
blick
von der Pirmaſenſer Straße herkommenden Perſonenauto
zuſammen, wodurch dieſes beſchädigt und deſſen Lenker verletzt
wurde. Die Verletzungen ſind jedoch nicht gefährlich.

Chamberlain warnt . . .
England in der Oefenſive. Der neue Im=
perialismus
im Kelloggpakt. Llond Georges
Vorſioß. Englands Abhängigkeit von Paris.
* Berlin, 1. Aug. (Priv.=Tel.)
Seitdem Auſten Chamberlain, der kleine Sohn des großen
Vaters, das Foreign Office leitet, zeichnet ſich die engliſche
Außenpolitik nicht übermäßig durch neue Ideen, durch das Suchen
neuer Wege, durch neue richtunggebende Entſchlüſſe aus. Die
letzten zehn Jahre ergaben gleichermaßen für Sieger und Be=
ſiegte
die Notwendigkeit, das ſchwere Erbe des Krieges zu liqui=
dieren
. Die völlig neue Situation, deren Bewältigung Energie
und ſtaatsmänniſches Genie erforderte, hat in England aber
keinen Pitt und keinen Joſeph Chamberlain vorgefunden. So
hat ſich die engliſche Außenpolitik in den Nachkriegsjahren in der
Hauptſache darauf beſchränkt, ausgleichend zu wirken, neue Ver=
ſchärfungen
zu vermeiden, den Beſtand des Empire zu wahren
und im übrigen im Fahrwaſſer von Paris zu ſchwimmen. In
der jüngſten Zeit ſpielen außerdem zunehmend Rückſichten, die
auf den jüngeren Bruder jenſeits des Atlantik genommen wer=
den
müſſen, eine hervorragende Rolle.
Auch die außenpolitiſche Rede des Außenminiſters Chamber=
lain
in der Unterhausſitzung am Montag ſpiegelt erneut die Tat=
ſache
wieder, daß die engliſche Außenpolitik ſich in der Hauptſache
in der Defenſive befindet. Es iſt nur zu begreiflich, daß Kellogg=
Pakt, Abrüſtung, China und Rheinlandräumung im Mittelpunkt
der Debatte ſtanden. Wenn ſich die Auseinanderſetzungen im
engliſchen Parlament auch immer auf einem Niveau halten, das
jedem anderen europäiſchen Parlament zum Vorbild dienen
kann, ſo kann doch Ton und Inhalt der Anfragen auch einem
Außenminiſter, der ein ungleich feſter umriſſenes außenpolitiſches
Programm beſitzt, als Chamberlain, Schwierigkeiten machen,
Dies um ſo mehr, als man auch in England bei der Stellung=
nahme
zu dem Kriegsverzichtpakt Kelloggs mit verſchiedenen
Hemmungen zu rechnen hatte, die Abrüſtung nach wie vor eine
ungelöſte Frage iſt, die Unzufriedenen mit der engliſchen Ching=
politik
immer mehr zunehmen und gleichfalls mit jedem Tage
die Anzahl derer wächſt, die dafür eintreten, daß England im
Intereſſe des Friedens und der Gerechtigkeit lieber heute als
morgen das Rheinland räumen ſollte. Chamberlain hat alſo
gar manchmal einen ſchweren Stand. Auch in der letztem Unter=
hausſitzung
wurde ihm mit Anfragen viel zugeſetzt.
Von den zwei Teilem der Rede Chamberlaind iſt insbeſon=
dere
der zweite von großem Intereſſe, in dem ſich der engliſche
Außenminiſter mit dem Kellogg=Pakt und den ſich daraus er=
gebenden
Schlußfolgerungen für die politiſche Lage befaßte. Zum
erſten Mal faßte ein verantwortlicher Miniſter die vielfachen
Kritiken, die ſich in der Preſſe aller Länder an die Aenderungen
geknüpft hatten, welche der Kellogg=Pakt im Verlauf der monate=
langen
Auseinanderſetzungem erlitten hat, zuſawmen, indem er
davor warnte, von dem Kriegsverzichtspakt zu=
viel
zu erwarten. Je größer die Erwartung ſei, ſo ſagte
er, deſto größer könne die Enttäuſchung ſein. Die Offenheit, die
in dieſen Worten Chamberlains liegt, vermag allerdings manche
hochgeſponnte Erwartungen um ein Beträchtliches zurückzuſchrau=
ben
, die an den 27. Auguſt geknüpft werden. In der Tat ſoll
man ſich davor hüten, in jedem neuen Akt vonr über den Durch=
ſchnitt
hinausragender Bedeutung, auch wenn er als Symbol zu
werten ſei, prompt den Anbruch der goldenen Zeit zu ſehen. Ge=
rade
in Deutſchland hat man in dieſer Beziehung recht trübe
Erfahrungen gemacht; denn auch Locarno wurde, wie erinnerlich,
als Beginn einer neuen Aera geprieſem. Verſtändlich iſt es
deshalb, daß Chamberlain vor der Ueberſchätzung des neuſn
Vertrages warnt.
Betrachtet man indeſſen die Gründe, die Chamberlain zu
dieſer ſkeptiſchen Auffaſſung gebracht haben und die in den An=
fragen
der Vertreter der Oppoſition trefflich zum Ausdruck
kamen, ſo muß auf der anderen Seite geſagt werden, daß Eng=
land
und ſein Verbündeter Frankreich, für das ja Chamberlain
eine ſo tiefe Liebe hegt, ſelbſt die Schuld an dieſer Entwürdigung
der urſprünglichen hohen Idee des Paktes tragen. Die engliſchen
Vorbehalte, die ſich auf Indien und Aegypten beziehen, und die
von einem Arbeitervertreter als Inbegriff eines neuen Impe=
rialismus
bezeichnet wurden, dieſe engliſche Monroe=
doktrin
, hat ſowohl zu einer weitgehenden Einſchränkung der
Paktbeſtimmungen als auch zu einer Aufrollung der alten Streit=
frage
der Selbſtverteidigung und domit auch des Angriffskrie=
ges
geführt, die die Idee des Paktes profaniert haben. Dis
Deuteln und die Interpretationskünſte von Paris und London
haben den Pakt ja erſt in ſein Gegenteil verkehrt, ſo daß die
Skepſis Chamberlains leider zu berechtigt iſt. Dieſe Ab=
hängigkeit
der engliſchen Außenpolitik von
Paris wird ſich wohl auch in dem neuen von Chamberlain an=
gekündigten
Abrüſtungskompromiß zeigen, über deſſen

das bedeutet ſchließlich keine Rationaliſierung des ganzen Ver=
fahrens
. Nach wie vor arbeitet man mit dem alten Schleppnetz
und mit ſonſtigen Geräten, die ihren Urſprung zum Teil auf den
Menſchen der Vorzeit, auf den Pfahlbauer, zurückführen. Da
geht Zeit mit dem Auslegen und Einholen und mit den Aus=
beſſerungen
verloren. Durch vorüberfahrende Schiffe können die
Netze zerriſſen werden. Soundſooft werden ſie mit nur geringer
Beute emporgezogen. Viel Arbeit wird nutzlos aufgewendet.
Rationaliſierung kann hier nur durch eine vollſtändige Um=
geſtaltung
des ganzen Verfahrens nach neuzeitlichen techniſchen
Grundſätzen erzielt werden. Auf Grund vorher durchgeführter
Verſuche und Prüfungen wird nach den Plänen des Schiffbau=
Ingenieurs Elwood Blecker ein neues Schiff gebaut, das mit
allen bisherigen Ueberlieferungen bricht. Mit Hilfe dieſes Schif=
fes
ſoll auch an armen Fiſchgründen dadurch eine gute Ausbeute
herbeigeführt werden, daß man nichts, wie beim Schleppnetz, dem
Zufall überläßt, ſondern daß man die Fiſche anlockt. Das alte
Netz fällt vollkommen weg. Dagegen befindet ſich vor dem Schiff
ein rieſiger Trichter aus feinmaſchigem Metallgeflecht, der durch
einige eiſerne Bänder hinreichende Feſtigkeit erhält. Den Fiſchen
fällt dieſes Metallgeflecht ebenſo wenig auf wie das Netz. Die
Mündung des Trichters ſteht gegen das Waſſer zu, gegen den
Bug zu verengt er ſich.) Am Vorderſteven des Schiffes iſt unter
Waſſer und innerhalb des Trichters ein großer Scheinwerfer an=
gebracht
, der einen Lichtkegel in das Waſſer hinauswirft.
Die Fiſche werden bekanntlich durch das Licht angezogen.
Im Golf von Neapel kann man die Fiſcher nächtlicherweile auf
Fang ausziehen ſehen, wobei ſie zum Anlocken Fackeln benutzen.
In ähnlicher Weiſe wird in vielen anderen Gegenden gefiſcht.
Der unter Waſſer angebrachte Scheinwerfer lockt gleichfalls die
Fiſche an. Bei den Verſuchen hat ſich gezeigt, daß er auf weite
Entfernungen wirkſam iſt. Wenn ſich im Waſſer auch verhältnis=
mäßig
wenig Fiſche finden, ſo daß ſich bei Verwendung des
Schleppnetzes eine ſchlechte Ausbeute ergeben würde, ſo bewirkt
ihr Zuſammenſtrömen im Trichter doch einen guten Fang. Das
Schiff bleibt, um die Fiſche nicht zu verſcheuchen, entweder an ge=
eigneter
Stelle ruhig liegen. Es wirft unter Umſtänden ſogar
Anker. Oder es bewegt ſich ganz langſam vorwärts. Die in den
Trichter gelangten Fiſche ſchwimmen weiter auf das Licht zu,
zu deſſen beiden Seiten zwei Kanäle münden, die vom Deck
herabführen. In dieſen beiden Kanälen bewegt ſich das Wahr=
zeichen
jeglicher Rationaliſierung, das laufende Band. Es ſteigt
von der unter Waſſer beſindlichen Mündung der Kanäle ſchief
nach oben. Beſonders an ihm angebrachte Vorrichtungen packen
die Fiſche, ſchaufeln ſie auf das Band, das ſie an Deck befördert.
Hier fallen ſie in einen Schacht, der in den Schiffsraum führt,

wo dann die Verarbeitung und die Lagerung in Kühlräume
beginnt. Das Schiff iſt auch mit Kältemaſchinen ausgeſtattet, die
die Kühlräume ſtets auf der richtigen Temperatur erhalten.
Auf anderen Gebieten unſerer Verſorgung mit Nahrungs=
mitteln
beginnt ſich dieſes ſo viel beliebte Band jetzt ebenfals
einzuführen. In einer in Kalifornien errichteten Muſterfarm
verwendet man laufende Bänder zur Fütterung des Geflügels.
Sie gewähren gegenüber den Futternäpfen den Vorteil, daß es
nicht an einzelnen Punkten ein Gedränge gibt, bei dem die ſchwa=
cheren
Tiere benachteiligt ſind und deshalb in der Ernährung
zurückbleiben. Beſondere Neſter ſind reihenweiſe über einem lau=
fenden
Band aufgeſtellt, in die die Hühner ihre Eier legen. Das
Ei fällt aus dem Neſt unmittelbar aufs Band, und wird dann
ſofort zur Reinigung weiterbefördert. Das Band geht durch eine
Vorrichtung, die dafür ſorgt, daß die Eier nicht zu dicht aufeine
ander liegen, und läuft nach einem Kaſten weiter, in dem ſich ein
Sandſtrahlgebläſe befindet. Feinkörniger, gewaſchener und gee
trockneter Sand wird hier aus Düſen unter Luftdruck gegen die
Eier geſchleudert und reinigt ſie in kürzeſter Zeit vom anhängene
den Schmutz. Der Sand fällt nach dem Reinigen durch die im
Band angebrachten Oeffnungen und wird von neuem gereinig.
und verwendet. Der im Reinigungskaſten entſtehende Stand
wird abgeſaugt. Beſonders im Kaſten angebrachte Einrichtungen
ſorgen dafür, daß ſich jedes Ei während des Reinigens um ſeie
Längsachſe dreht, ſo daß alle Stellen geſäubert werden. Iſt da=
Band durch das Sandſtrahlgebläſe hindurchgegangen, ſo gleſle
es ſamt den darauf liegenden Eiern weiter nach einer duntle!
Kammer. Hier ſteht ein Tiſch, unter dem ſich Lampen von ho9e.
Leuchtkraft befinden. Ihr Licht wird nach oben geblendet. Es
durchleuchtet das weitmaſchige Gewebe des Bandes und die hat
auf liegenden Eier. Die ſchlechten werden ausſortiert. Die guren
gehen auf dem Band weiter zur Verpackung. Auf dieſe Weile
können mit Hilfe eines einzigen Sandſtrahlgebläſes im Tag e
zu 110000 Eier gereinigt werden. Die Koſten kommen nicht
nur durch die Erſparniſſe an Arbeitskräften, ſondern auch dute
den höheren Preis reichlich wieder heraus, die die ſauberen Eiet
auf dem Markt erzielen. Auch gibt es weniger zerbrochene Eiel=
Bei der früheren Art der Reinigung durch Chemikalien wurde
die Schale teilweiſe gelöſt und dadurch dünn, ſo daß die Sie
leichter zerbrachen. Bei der Reinigung durch das Sandſtrau
gebläſe unter Verwendung von ſehr feinkörnigem Sand wird
der Schmutz entfernt, ohne daß die Schale beſonders angegriſle
wird. Die Rationaliſierung wirlt ſich alſo hier ſehr gut aus:
Ein weiteres Gebiet der Nahrungsmittelverſorgung, auf dei
man nach neuen techntſchen Verfahren Verluſte zu verhüten ug

[ ][  ][ ]

Mummer 213
in zelheiten man vorläufig noch im Dunkeln tappen muß. Die
urteilung Chamberlains iſt geeignet, ſenſationell zu wirken, um
rnehr, als es ſich lediglich um die Flottenabrüſtung handeln
U. an der ja Frankreich nicht in erſter Linie intereſſiert iſt.
hiie Zweifel wird es ſich aber um eine gemeinſame engliſch=
anzöſiſche
Grundlage handeln, auf der man anſcheinend an=
hſ
ich der Anweſenheit Kelloggs in Paris mit den Amerikanern
werhandeln hofft.
Bei dieſer Gelegenheit dürfte auch über China wanches ge=
g
. werden. Hier hat ja Waſhington England vor eine voll=
dete
Tatſache geſtellt, die der engliſchen Ching=Politik recht
unngenehm iſt. Wohl oder übel wird ſich London damit ab=
nſsen
müſſen, die Früchte einer erſten Uebereinkunft mit Nan=
ur
Amerika zu überlaſſen und die weitere Entwicklung abzu=
grten
. Die beiden, gegenwärtig im Mittelpunkt des chineſi=
um
Intereſſes ſtehenden Mächte, Amerika und Japan, dürften
h zunächſt recht wenig von England hineinreden laſſen; daran
iid auch Chamberlains Feſtſtellung nichts ändern, daß die
hundſchurei nach engliſcher Auffaſſung ein Teil Geſamt=
hmas
ſei.
Was Chamberlain alſo über die engliſche Außenpolitik ge=
hat
, enthält, abgeſehen von dem noch unbekannten Ab=
ſirungsvorſchlag
, kaum etwas grundſätzlich Neues. Im Gegen=
hat
der engliſche Außenminiſter wie gewöhnlich es ſtreng
mnieden, an Beſtehendem zu rütteln oder auch nur ſich in einer
fämmten Richtung feſtzulegen. Bezeichnend hierfür iſt nicht
u. das, was er geſagt, ſondern auch das, was er verſchwiegen
Der Vorſtoß Lloyd Georges in der Räu=
ngsfrage
iſt vom deutſchen Standpunkt aus natürlich zu
rüßen, wenn auch die verhängnisvolle Rolle, die gerade dieſer
tratsmann in der Rheinlandfrage in Verſailles geſpielt hat,
ſe vergeſſen werden ſollte. Von Intereſſe iſt aber ſeine Feſt=
elt
ung, daß die Beſatzungsdauer auuch von den Alliierten nicht
2 eine Norm, ſondern als ein Maximum gedacht worden war
no daß in Verſailles kein Menſch an eine Beſetzungsdauer bis
tni Jahre 1935 gedacht hat. Chamberlain hat es vorgezogen,
u. dieſen Einwand überhaupt mit keinem Worte zurückzukom=
vri
. Auch hier alſo erweiſt es ſich, bis zu welchem Grade die
ondoner Politik an Paris gebunden iſt und ſelbſt die wach=
we Räumungsſtimmung im eigenen Lande aus Rückſichtnahme
u franzöſiſche Empfindlichkeiten überhört.
Die Aufnahme des engliſch=franzöſiſchen
Kompromiſſes in Genf.
Der engliſch=franzöſiſche Kompromiß über die Seeabrüſtung
uin d in Genf allgemein als Beſeitigung des Hauptdifferenz=
unktes
und des ſchwerſten Hinderniſſes in den Arbeiten der vor=
ereitenden
Abrüſtungskommiſſion betrachtet. Nachdem jetzt in
eut engliſch=franzöſiſchen Seeabrüſtungsgegenſatz, freie Schiffs=
ypenwahl
innerhalb einer beſchränkten Geſamttonnage oder Klaſ=
füsierung
und Beſchränbung beſtimmter Flotteneinheiten, eine
ſinigung erzielt iſt, rechnet man mit einer zweiten Spezial=
taval
=Konferenz, die binnen verhältnismäßig kurzer Zeit und
ſahrſcheinlich wieder unter dem Protektorat des Völkerbundes
tande kommen wird. Eine Verſtändigung unter den See= damit zwiſchen ihnen ausreichende Ruhepauſen liegen, wird in
rächten iſt während der Junitagung der vorbereitenden Ab= Bayern noch nach dem alten Syſtem verfahren, wonach man
üntungskommiſſion als Vorausſetzung für die Vornahme der
meiten Leſung der Projekte für die Rüſtungsverminderung be=
eithet
worden. Da die Septembervollverſammlung des Völker=
uteides
ſich wieder eingehend mit dem Abrüſtungsproblem befaßt Sturm gelaufen, iſt aber nicht durchgedrungen, da ſie vor den
beſonders die Gründe für die Hinausſchiebung der endgül=
gen
Abrüſtungskonferenz erörtern wird, erſcheint es nicht aus=
ſat
=tfindet, um noch vorher über die Seerüſtungen zu einem
leGbereinkommen zu gelangen und ſo die Vollverſammlung in die macht. Mit dieſer Dienſteinteilung wird aber nach einſtimmigem
fagge zu verſetzen, ſowohl den Termin für eine zweite Leſung als
urh für die endgültige Einberufung der Abrüſtungskonferenz zu
eiſtimmen. Daß die vorbereitende Abrüſtungskommiſſion noch
u dem September zuſammentritt, hält man für wenig wahr=
ceinlich
, zumal die übrigen Seemächte noch vorher zu dem Kom=
nomiß
Stellung nehmen müſſen. Die vorausſichtliche Rüchwirkung
eis Kompromiſſes auf die Diskuſſionen über die Rüſtungsver=
Heuerre und der ausgebildeten Reſerven zu einer Verſtändigung
ehsvmmen iſt. Hier hat England bisher eine vom franzöſiſchen
Su andpunkt abgewichene Haltung eingenommen, als es die bis
Kampromiß dürfte ſich der franzöſiſchen Theſe nähern, nach der
ur eine Rüſtungsverminderung nur der effektive Friedensſtand
dr Heere an ausgebildeten Mannſchaften unter Berückſichtigung
dr induſtriellen und natürlichen Hilfsquellen eines Landes in Reiſepublikum Süddeutſchland meidet, wodurch für Bayern
Bustracht komme.

ſi das der Beförderung von Früchten. Früchte gehen jetzt über
di: ganze Welt. Wir eſſen im Sommer auſtraliſche und kalifor=
uſſiche
Aepfel. Dieſe Früchte werden, um ein Faulen zu ver=
hütten
, in Eiſenbahnwagen befördert, in denen Eis lagert, und
onnmen dann auf den Schiffen in Kühlräume. Bis ſie ſich aber
durchkühlen, vergeht ſtets eine gewiſſe Zeit, während deren bei
iinzzelnen die Fäulnis bereits einſetzen kann. Deshalb kühlt man
ſeist die Früchte bereits auf dem Wege zur Bahn oder zum Schiff
var. Man hat beſondere Autos gebaut, die mit Kühlmaſchinen
uu sgeſtattet ſind. Bei Verwendung anderer Autos, die keine
ſtüählmaſchinen beſitzen, legt man von den durchgekühlen Eiſen=
bahnwagen
aus eine iſolierte Schlauchleitung nach dem Kraft=
wagen
. Durch Ventilatoren wird die Luft durch die an den Ver=
taseſtellen
wartenden Kraftwagen hindurch und wieder in den
Eſſenbahnwagen zurückgeſaugt. Dieſe Vorkühlung der Früchte
bachwährt ſich vorzüglich. Das Eintreten von Fäulnis wird erfolg=
reich
vermieden.
EAdam Rieſe und ſein Handwerk.
Zwei mal drei iſt ſechs nach Adam Rieſe‟!
Man nennt ihn ſo oft, daß man kaum mehr an ſein Leben
guaubt. Aber er iſt im Jahr der Entdeckung Amerikas 1492 in
Sttaffelſtein in Franken geboren, das 400 Jahre ſpäter durch
Stcheffel und ſeinen Heiligen Veit berühmter geworden iſt. 1522
iſ: er Rechenmeiſter in Erfurt, von 1528 an in Dienſten der
Amnaberger Bergwerke, und geſtorben iſt er 1559.
Was ihn bei ſeinen Zeitgenoſſen ſo brühmt gemacht hat,
daß ſein Name heute noch lebt, ſind ſeine drei Bücher über das
Rechnen, von denen das erſte heißt: Rechnung auff der Linien
und Federn / auff allerley Handthierung gemacht durch Adam
Mieſen. Aufs new mit Fleis durchgeleſen und zu Recht gebracht.
Gedruckt zu Frankfurt an der Oder / durch Andream Eichhorn.
epäter gab Rieſe noch zu Ehren des Erbarn Weiſen Rath auf
e anct Annenberg noch ein viertes Werk heraus, ein gerechnet
Aüchlein auff den Schäffel, Eimer und Pfundgewicht, alſo eine
Sſsammlung von Preistabellen. Darunter iſt auch die berühmte
Annaberger Brotordnung, die das Gewicht für ein Halbgroſchen=
hrot
, ein Pfennigbrot und ein Semmelpaar angibt, wenn die
MSornpreiſe von 20 bis 84 Geldeinheiten ſteigen.
Noch zu Rieſes Zeit war das einfache Rechnen, ſchon mit den
mier Grundarten Addition, Subtraktion, Multiplikation und
Wiviſion, eine Kunſt, die nicht jeder kannte. Kaufmannsſöhne
gingen noch im 16. Jahrhundert nach Bologna auf die Univer=
ſtität
, um dort gehörig rechnen zu lernen. Was heute jeder

Donnerstag, den 2. Auguſt 1928

Seite 3

Baherns Reſervatrechte.
Das norddeutſche Syſiem ſoll auf Süddeutſch=
land
übertragen werden.
Es iſt eine alte Gepflogenheit, während der Parlaments=
ferien
die Fäden zwiſchen den Miniſterien und dem Reichstag
nicht gänzlich abreißen zu laſſen. Beſonders das Reichsverkehrs=
miniſterium
hat bisher ſtets großen Wert darauf gelegt, mit den
Sachverſtändigen des Parlaments ſtets in enger Fühlung zu
bleiben und bei wichtigen Anläſſen die Parlamentarier auch aus
ihrem Urlaub zurückzurufen. Ein derartiger Anlaß ergab ſich in=
folge
der verſchiedenen Verkehrsunfälle in Süddeutſchland, die
es Herrn von Gusrard in der vorigen Woche ratſam erſcheinen
ließen, die Verkehrsfachleute der einzelnen Reichstagsfraktionen
zu einer Beſprechung über die Betriebsſicherheit bei der Reichs=
bahn
nach Berlin zu laden. Doch während ſich die Abgeordneten
auf der Fahrt in die Reichshauptſtadt befanden, ereignete ſich eine
neue ſchtvere Kataſtrophe in Bayern, während unmittelbar nach
der Beendigung der Konferenz beim Verkehrsminiſter bekannt
wurde, daß auch in Mainz ſich ein Unfall zugetragen hat, bei dem
zwölf Perſonen verletzt wurden. Auffallend iſt, daß ſich die Ver=
treter
der Bayeriſchen Volkspartei dieſer Beſprechung ferngehal=
ten
haben, obwohl gerade ſie allen Grund hatten, an ihr teilzu=
nehmen
und mitzuhelfen, Vorſchläge zur Vermeidung ähnlicher
Unfälle auszuarbeiten. Es iſt nicht bekannt, weswegen ſie der
Einladung des Reichsverkehrsminiſters nicht Folge geleiſtet
haben. Man wird es allgemein bedauern, daß gerade ſie fern=
geblieben
ſind, da in der Hauptſache die Verkehrsunfälle in Süd=
deutſchland
und die Verhältniſſe bei der bayeriſchen Gruppen=
verwaltung
der Reichsbahn zur Debatte ſtanden. Es iſt, wie nicht
anders zu erwarten war, volle Einmütigkeit darüber erzielt wor=
den
, alle Maßnahmen zum möglichſt raſchen Ausbau des Siche=
rungsdienſtes
in Süddeutſchland zu ergreifen und keinerlei Koſten
zu ſcheuen.
Dabei hat es ſich jedoch nicht umgehen laſſen, die Reſervat=
rechte
Bayerns, die es ſich bei der Verreichlichung der Eiſen=
bahnen
zu ſichern wußte, in die Erörterung einzubeziehen. Es
EP. Genf, 1. Auguſt. dürfte wenig bekannt ſein, daß die bayeriſchen Bahnen von der
Berliner Zentrale ziemlich unabhängig ſind. Die Sonderſtellung
der bayeriſchen Gruppe ging ſoweit, daß ſie den Ausbau der
Linien nach Grundſätzen vornehmen läßt, die nicht mit den bei
der Reichsbahn allgemein üblichen übereinſtimmen. In Bayern
gibt es noch heute einen Oberbau, die ſich von den übrigen im
Reich unterſcheidet. Erſt vor kurzem hat ſich Bayern bereit er=
klärt
, nach und nach den Reichs=Oberbau einzuführen.
Ein anderes Reſervat beſteht in der Dienſteinteilung. Wäh=
rend
die Reichsbahn überall beſonderen Wert darauf legt, daß
im Intereſſe des Perſonals und der Sicherheit des Betriebs die
einzelnen Schichten möglichſt weit auseinandergezogen werden,
mehrere Schichten mit kurzen Unterbrechungen abwickelt, um
dann die Freizeiten zu mehreren Ruhetagen zuſammenzulegen.
Die Reichsbahn hat gegen dieſe Dienſteinteilung wiederholt
Reſervaten der bayeriſchen Gruppe Halt machen mußte. Außer=
dem
haben auch die Gewerkſchaften, die jetzt die Urſache des Un=
eſtchloſſen
, daß die Naval=Konferenz noch vor dem September glücks auf die zu knappe Ruhepauſe abwälzen wollen, immer wie=
der
gegen die Beſtrebungen der Reichsbahnzentrale Front ge=
Beſchluß des parlamentariſchen Beirats der Reichsbahn jetzt ge=
brochen
werden. Das norddeutſche Syſtem ſoll auf Süddeutſch=
land
übertragen werden.
Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Unglücksfälle
nicht mehr auf Einzelerſcheinungen zurückzuführen ſind. Der
ganze. Dienſtbetrieb muß einmal gründlich überprüft werden.
Nach dem Beſchluß der Berliner Konferenz vom 1. Auguſt wird
namderung zu Lande ſieht wan in erſter Linie darin, daß es zwi= nunmehr eine Sachverſtändigenkommiſſion eingeſetzt, die auf
chen England und Frankreich hinſichtlich des Potentiell de Grund einer von der Reichsbahn auszuarbeitenden Denkſchrift
über die Betriebsunfälle ſich mit allen einſchlägigen Fragen zu
beſchäftigen haben wird. Es iſt gewiß für die Bayern nicht ange=
nehm
, daß jetzt Ernſt gemacht und an den Grundſätzen ihrer
um 10. Mobilmachungstag verfügbaren ausgebildeten Mann= Reſervate gerüttelt wird. Sie werden aber ſelbſt zugeben müſſen,
chhaften zur aktiven Stärke der Landheere hinzurechnete. Der daß die zahlreichen Unfälle der letzten Wochen den Eindruck haben
entſtehen laſſen, daß die Gründe hierfür nur im Syſtem liegen
können. In ihrem eigenen Intereſſe werden ſie eine Reihe von
Umſtellungen vornehmen müſſen, da die Gefahr beſteht, daß das

weſentliche Einnahmeausfälle entſtehen würden.
Sextaner kann, und ſpielend kann, Multiplizieren und Dividie=
ren
, war damals eine ſehr ſchwierige Sache. 1537 hält in
Wittenberg, von Melanchthon eingeführt, ein Profeſſor Rheticus
ſeine mathematiſche Antrittsvorleſung. Darin ſucht er den Stu=
denten
die Angſt vorm Rechnen zu nehmen und ſagt unter
anderem: Ich weiß, daß ſich die Studierenden von dieſer Kunſt
(des Rechnens) durch das Vorurteil ihrer Schwierigkeit zurück=
ſchrecken
laſſen. Was die Anfangsgründe des Rechnens angeht,
die ja gewöhnlich ſchon in der Schule behandelt und täglich im
Leben gebraucht werden, ſo ſind die, die ſie für ſchwer halten,
gewaltig im Irrtum. Die Anfangsgründe ſind weder bunkel
noch ſchwierig, ſie ſind vielmehr ſo einleuchtend, daß ſie ſchon
Knaben begreifen können. Die Regeln der Multiplikation und
Diviſion allerdings erfordern viel mehr Fleiß, aber wer aufmerk=
ſam
iſt, wird auch ſie bald verſtehen. Wie alle Künſte, erfordert
auch die Kunſt des Rechnens Uebung und Anwendung. . . Das
iſt eine Univerſitätsrede. Wie es da beim gemeinen
Mann, der nicht ſtudiert hatte, mit dem Rechnen ſtand, iſt nicht
ſchwer auszumalen.
Deshalb gab es die Rechenmeiſter Leute, die rechnen
konnten und rechnen lehrten: die vier Spezies mit ganzen Zahlen
und Brüchen, ſchließlich auch noch etwas mehr wie Proportionen,
Potenzieren, Radizieren, Auflöſen von einfachen Gleichungen.
Adam Rieſe war ſo ein Rechenmeiſter, und ſeine Lehrbücher
wurden durch ihre leichte Verſtändlichkeit und durch ihren klaren
unterrichtlichen Aufbau im Volk weit verbreitet. Und für die
Richtigkeit einer Aufgabe wurde ihr Verfaſſer als Kronzeuge an=
gerufen
.


Kunſi, Wiſſenſchaft und Leben.
25jähriges Jubiläum von Profeſſor Ju=
lius
Ferdinand Wolff. Am Mittwoch beging Profeſſor
Julius Ferdinand Wolff, der erſte ſtellvertretende Vorſitzende
ner Neueſten Nachrichten. Am 1. Auguſt 1903 übernahm er die
Leitung des damals noch jungen Blattes, das er durch ſchwierige Stille herrſcht in allen Räumen, größte Sparſamkeit und Ent=
und bekannteſten Organe der deutſchen Preſſe machte. Das deut= nur mehr mit Fra Giovanni, Fra Antonio und der=
ſche
Zeitungsweſen verdankt ſeiner Energie und ſeinem unab=
läſſigen
Kampf für die Unabhängigkeit der Preſſe im Verein Wandlung in der Citadelle am Gardaſee hat man noch nicht
Deutſcher Zeitungsverleger, dem ſeine ganz beſondere Arbeit herausgefunden. Böſe Zungen wollen wiſſen, die neueſte Ver=
galt
, unendlich viel.

So bedauerlich die Kataſtrophen ſind, ſo wenig Urſache be=
ſteht
aber, nun etwa Verſtimmungen aufkommen zu laſſen oder
gar gegen die Beamtenſchaft ſelbſt Vorwürfe zu erheben, die
immer nur gegen das Syſtem gerichtet werden können. Fängt
man an, einzelne Unaufmerkſamkeiten zu verallgemeinern, dann
wird dadurch das Perſonal nur nervös, was dem Dienſtbetrieb
erſt recht nicht von Nutzen iſt. Ruhig Blut iſt in dieſem Augen=
blick
das erſte Gebot, durch das ſich die ſachliche Unterſuchung am
eheſten zu einem befriedigenden Abſchluß bringen läßt.
Maßnahmen zur Sicherung des Betriebes.
Berlin, 1. Auguſt.
Ueber die Beſprechung des Reichsverkehrsminiſters mit den
Fraktionsvertretern wegen der Eiſenbahnkataſtrophen wurde fol=
gender
Bericht ausgegeben:
Der Reichsverkehrsminiſter erläuterte den Zweck der heutigen
Beſprechung und betonte hierbei, daß, um die höchſte Betriebs=
ſicherheit
zu erzielen, die Koſtenfrage keine Rolle ſpielen dürfe.
Dieſer Auffaſſung ſtimmte der Generaldirektor der Deutſchen
Reichsbahngeſellſchaſt bei. Urſachen und Folgen jedes einzelnen
Unglücks wurden alsdann ausführlich durchgeprüft. Beſonders
eingehend wurde darüber verhandelt, ob die Strecken und Bahn=
höfe
mit ihren Sicherungseinrichtungen ſowie die Beanſpruchung
des Perſonals den Anforderungen einer geordneten Betriebs=
führung
, beſonders in Süddeutſchland, genügen. In Ueberein=
ſtimmung
mit der bereits veröffentlichten Mitteilung über die am
26. Juli ſtattgefundene Beſprechung zwiſchen dem Reichsverkehrs=
miniſter
und dem Generaldirektor wurden die damals vereinbar=
ten
Maßnahmen zur Sicherung des Betriebes all=
ſeitig
gebilligt. Dieſe Maßnahmen betreffen insbeſondere folgen=
des
: Im Hauptbahnhof München werden die beſtehen=
den
Blockeinrichtungen ſofort durch zwiſchenzeit=
liche
Verbeſſerungen vervollkommnet. Die Fertig=
ſtellung
der im Gange befindlichen endgültigen Zentraliſierung
der Sicherungsanlagen des Bahnhofes wird mit allen Mitteln
und ohne Rückſicht auf die Koſten beſchleunigt. Die übrigen noch
nicht mit zentraliſierten Sicherungsanlagen ausgerüſteten Bahn=
höfe
werden unverzüglich darauf nachgeprüft, welche Maßnahmen
getroffen werden müſſen, um bis zur Fertigſtellung ſolcher An=
lagen
die Sicherheit des Betriebes zu erhöhen. Die Durchfüh=
rung
dieſer Maßnahmen wird beſchleunigt.
Darüber hinaus beſtand Uebereinſtimmung, daß die
Dienſteinteilungen bei der ganzen Reichsbahn
einheitlich ſein müſſen. Die Dienſteinteilung der nord=
deutſchen
Bahnen iſt auf die ſüddeutſchen Bahnen auszudehnen,
da ſie für die Betriebsführung und die Erhaltung der Spann=
kraft
des Perſonals zweckentſprechender iſt. Mit Bezug auf das
Münchener Unglück wurde hervorgehoben, daß an Tagen beſon=
derer
Inanſpruchnahme des Perſonals, z. B. bei ſtarkem Ver=
kehr
oder bei großer Hitze, Verſtärkungsperſonal mehr als bisher
vorzuſehen iſt. Billigung fand auch die frühere Feſtſtellung, daß
zur Ueberwachung der Oberbauarbeiten weitere
Kontrollen notwendig und daß die Umbauten tunlichſt zu be=
ſchleunigen
ſind.
Außerdem wurden eine Reihe weiterer Maßnahmen erörtert,
ſo die Fragen der Vereinfachung der Dienſtvor=
ſchriften
, einer Nachprüfung der Dienſtdauer=
beſtimmungen
, die Fragen der Zuggeſchwindig=
keiten
, der Verſtärkung des techniſchen Dienſtes
und der eventuellen Verminderung des Verwal=
tungsdienſtes
. Es wurde von den anweſenden Vertretern
des Reichstages beſonders betont, daß die Verhältniſſe in
Süddeutſchland einer ſcharfen Nachprüfung be=
dürfen
.
Unbeſchadet der unverzüglichen Durchführung der zwiſchen
dem Reichsverkehrsminiſter und dem Generaldirektor ſchon ver=
einbarten
Maßnahmen wurde beſchloſſen, einen beſonderen
Arbeitsausſchuß einzuſetzen, deſſen Aufgabe es iſt, die
geſamte Sicherheitsfrage der Reichsbahn ein=
gehend
durchzuprüfen. Die Zuſammenſetzung dieſes
Ausſchuſſes, der nicht zu groß ſein ſoll, wurde dem Reichsver=
kehrsminiſter
überlaſſen. Der Ausſchuß ſoll ſeine Arbeiten tun=
lichſt
bald aufnehmen und über das Ergebnis berichten. Die
Frage der Zuſammenſetzung des Arbeitsausſchuſſes iſt ſeitens
des Reichsverkehrsminiſters unverzüglich in Angriff genommen.
Im Anſchluß an die Tätigkeit des Ausſchuſſes wird die Deut=
ſche
Reichsbahngeſellſchaft eine ausführliche Denk=
ſchrift
ausarbeiten, welche die einzelnen Unglücksfälle und die
erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen darſtellt.
Dr. Wilhelm Neumann, Menſch und Tier. Tierpſychologiſche Studien
und Erörterungen. Heidelberg 1928. Merlin=Verlag.
Der Autor iſt durch ſeine Entlarvung des Hundes Rolf in weiten
Kreiſen bekannt geworden und erweiſt ſich zur Behandlung des vor=
liegenden
intereſſanten Themas in hervorragendem Maße berufen. Er
will nicht nur eine wiſſenſchaftliche Darſtellung der heute in der Tier=
pſychologie
herrſchenden Anſichten und Methoden geben. Grundlegend
ſind ſeine Verſuche mit den ſogenannten denkenden Tieren, aus denen
er bedeutſame, nicht alltägliche Folgerungen über das Geiſt=Seele= Pro=
blem
zieht. Eine tiefere innere Beziehung zur Gedankenwelt von
Kleges kennzeichnet die feinſinnigen Ausführungen Neumanns.
Auguſt Meſſer, Einführung in die Pfychologie und die pſychologiſchen
Richtungen der Gegenwart. Felix Meiner, Leipzig.
Dieſe Einführung will wirklich hineinführen in die Pſychologie. Sie
ſetzt darum keinerlei pſychologiſche Fachkenntniſſe voraus und iſt be=
ſtrebt
, ſchlicht und verſtändlich zu reden. Sie will aber nicht nur in die
Pſychologſe hineinführen und dann den Leſer glſeichſam in dem Chaos
der verſchiedenen Grundauffaſſungen ohne Hilfe ſtehen laſſen, ſondern
will ihn hinaufgeleiten auf einen höher gelegenen Ausſichtspunkt, von
dem aus er einen Ueberblick über die verſchiedenen Hauptrichtungen ge=
winnen
kann.
Johannes von Guenther, Caglioſtro. Grethlein u. Co., Leipzig.
Ein großer hiſtoriſcher Roman über den intereſſanten Abenteurer
der galanten Zeit, eine Geſtalt, ſo ſaftig und gleichzeitig ſo rätſelhaft,
ſo amüſant und gleichzeitig ſo imponierend, wie kaum eine zweite. Das
bewegte Leben dieſes Glücksritters führte durch ganz Europa: wir ſehen
den Helden als vierzehnjähvigen Apothekerlehrling der Benfratelli in
Palermo, als Freimaurer in London, als Arzt in Petersburg, wo er
um die Gunſt der großen Katharina kämpft, wir finden ihn als Alchi=
miſten
in Straßburg wieder und erleben endlich mit ihm ſeinen höchſten
Aufſtieg und ſeinen Fall in Paris, wo er in die Kriminalgeſchichte des
berühmten Halsbanddiebſtahls der Königin Marie Antoinette ver=
ſchlungen
iſt. Der Roman iſt mit einer Fülle farbiger Bilder eine
kleine Kulturgeſchichte des ausgehenden 18. Jahrhunderts.

Die neueſte Verrücktheit d’Annunzios. Vom Gardaſee, wo
ſich bekanntlich Schloß und Feſtung des Dichter=Feldherrn= Admi=
rals
d’Annunzio befindet, kommt als neueſte Senſation die Nach=
des
Vereins Deutſcher Zeitungsverleger, das Jubiläum ſeiner richt, der Poet habe ſeine Behauſung in ein Kloſter verwan=
25jährigen Tätigkeit als Chefredakteur und Verleger der Dresd= delt. Er ſelbſt geht mit einer Kutte bekleidet einher und hat
auch ſeine Dienerſchaft gezwungen, das gleiche zu tun. Tiefe
Zeiten hindurch in unermüdlicher Arbeit zu einem der geachtetſten haltſamkeit iſt oberſte Pflicht. Sein Perſonal redet d’Annunzio
gleichen klöſterlichen Namen an. Den wahren Grund für dieſe
rücktheit des italieniſchen Dichterfürſten hinge mit dem verun=
glückten
Abenteuer Nobiles zuſammen.

[ ][  ][ ]

Die Geburt eines geſunden
Töchterchens zeigen hocherfreut an
Dr. E. Kaffenberger, Studienrat
und Frau Gertrud, geb. Delmes.
Darmſiadt, 1. Auguſi 1928.

Soderſtraße 103
z. Zt. Privatklinik Dr. Hofmann und
Dr. Wolf, Riedeſelſtr, 52.
(19917

Für die vielen Ehrungen, Gratula=
tionen
und Geſchenke von allen Seiten
anläßlich meines 80. Geburtstags
meinen innigſien Dank.
Georg Rauch, Privatier.
(* 199951

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Die Geburt eines Töchterchens
zeigen wir ertreut an
Dr. phil. Alexander Zscharn
und Frau Helene
geb. Schwenk
Darmstadt, 30. Jull 1928.

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ſchwerem, mit großer Geduld
ertragenem Leiden unſere liebe
Schweſter, Schwägerin u. Tante

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Margarethe Lotheißen

Die glückliche Geburt eines
geſunden Töchterchens zeigen
hocherfreut an
Amtsgerichtsrat Elbertt u. Frau
Elſe, geb. Schleyerbach.

im 31. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Carl Steinmann und Braut
Gertrud pollack, geb. Steinmann
Jakob Pollack
Rola pollack.

Darmſtadt, am 1. Aug. 1928.
Wienerſtr. 70.

Campertheim a. Rh., 27. Juli 1928.
( 199931

Die Einäſcherung findet am Frei=
tag
, den 3. Auguſt, um 3 Uhr
nachmittags, auf dem Wald=
friedhof
ſtatt. (19942

Die glückliche Geburt ihres
weiten Sohnes zeigen hoch=
erfreut
an
Paul Kercher und Frau
Margareta, geb. Kaffenberger.

Statt beſonderer Anzeige.

Mühlenhof
den 1. Auguſt 1928.
Nd.=Ramſtadt
z. Zt. Städt. Krankenhaus.
(*200110

Heute mittag verſchied nach
längerem ſchweren Leiden unſere
liebe Mutter, Großmutt r und Ur=
großmutter

Frau

Heinrich Rothhaupt
Hildegard Rothhaupt
geb. Bernhardt
Vermählte
Auguſt 1928. ( 19964

Die Eheleute Adam Schwinn,
Friſeur und Frau Lina, geb. Deck=
mann
, Alexanderſtraße 2, feiern heute,
Donnerstag, den 2. Auguſt, das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
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geb. Engelhard
im vollendeten 73, Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Wilhelm Herzberger
Frau Emilie Wilke, geb. Herzberger
und Tochter
Familie Karl Herzberger
Familie Weger, Heidelberg
Mathilde Herzberger
Familie Hermann Herzberger
Familie Wilhelm Wittmann
und Frau Anna, geb. Herzberger
nebſt Verwandten u. Enhelkindern.

Darmſtadt, den 1. Auguſt 1928.
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nachmittag 4 Uhr vom Portal des
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Nach dem Wunſche der Ent=
ſchlafenen
fand die Einäſcherung in
der Sille ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen wird ge-
beten
, Abſtand zu nehmen. Wir
danken für ſtille Teilnahme herzlichſt.
Im Namen aller Angehörigen:
Reinhard Lotheißen.
Darmſtadt, den 1. Auguſt 1928.
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[ ][  ][ ]

Neummer 213

Donnersfag, den 2. Auguff 1928

Geite 3

Aus der Landeshauptſtadt.
Darmſtadt, 2. Auguſt.
Hefſiſches Landestheater. Die vorjährigen Mieter haben erfreu=
ſweiſe
zum größten Teil ihre Miete für die nächſtjährige Spielzeit
eunert. Da wir annehmen, daß die Mieter, die bis jetzt noch nicht
eurert haben, erſt nach Rückkehr aus dem Erholungsaufenthalt wie=
cſchließen
werden, hat die Generaldirektion den Termin zur
hie uerung der Mieten bis zum 5. Auguſt d. J. ver=
ert
. Vom 6. Auguſt ab erfolgt die endgültige Zuteilung der
Mai. Die Generaldirektion bittet daher, die Mieterneuerung der
MtAbteilung bis zu dieſem Tage zugehen zu laſſen.
Sommerſpielzeit im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters
. Leitung: Direktor Adalbert Steffter. Auf die heute, Don=
ntyg
. und morgen, Freitag, ſtattfindenden zwei letzten Wieder=
hiwen
der erfolgreichen Schlageroperette Die gold’ne Meiſterin ſei
fyt nochmals hingewieſen. Samstag findet die Erſtaufführung
60-ilbertſchen Operette Katja, die Tänzerin ſtatt. Anläßlich der
u Führung in Wien ſchreibt das Wiener Journal: Jean Gilberts
w Sperette Katja, die Tänzerin, die geſtern einen rauſchenden Er=
atte
, iſt endlich einmal etwas anderes. Im Stoff, im Milieu,
n9äveau kurz, es iſt ein wirkliches Theaterſtück von bemerkens=
wer
Bühnendynamik. Eine farbenfrohe und klangreiche Muſik von
Geist erhöht die Reize dieſes Werkes noch weſentlich. Die =
gir
Poſt ſchreibt: Das von Leopold Jacobſon und Rudolf Oeſter=
zei
ſtammende Libretto weiſt eine geſchickt aufgebaute Handlung auf.
32. Akt iſt ſie in erfolgreicher Weiſe auf Spannung und Aufſchwung
vieirellt, über denen leichter Ton und Komik durchaus nicht vernachläſſigt
ſ) i, und im letzten überſtürzen ſich die komiſchen Situationen und
eberraſchung löſt die andere ab. Die Muſik weiſt mit einer An=
wohlgelungener
, flüſſiger Schlager, mit reizenden Duos und flot=
MAerzetten auf.
Offiziersanwärter für die Reichswehr. Zahlreiche beim Reichs=
wrrtiniſterium
eingehende Geſuche um Einſtellung als Offiziers=
äter
müſſen abſchlägig beſchieden werden, weil die Friſt für die
Adrungen abgelaufen iſt. Es darf daher nochmals darauf hingewieſen
ndiat, daß Meldungen für die Offizierslaufbahn alljährlich nur vom
Alnril bis 31. Mai erfolgen können. Wer den diesjährigen Termin
ſänmt hat, kann, ſofern er nicht überaltert iſt, ſeine Meldung im
auſuen Jahre bei dem ſelbſt zu wählenden Truppenteil anbringen. An=
ntm
, die vor der Reifeprüfung einer höheren Schule ſtehen, melden
mi zweckmäßig nicht erſt nach beſtandener Prüfung, ſondern im letzten
enjahr zu dem feſtgeſetzten Termin.
Reichsbund der Kinderreichen. Die Landesverſicherungsanſtalt gewährt
fi2Kütter kinderreicher Familien in Fällen dringender Erholungs=
ſhüFtigkeit
eine Erholungskur bis zu vier Wochen. Als kinder=
we
. Familien gelten ſolche mit vier oder mehr Kindern unter 16 Jah=
ſoie
ſich noch im elterlichen Haushalt befinden. Die Erholungskur
nd dauch gewährt, wenn die Mütter ſelbſt keine Beiträge zur Invali=
warſicherung
verwendet haben. Vorausſetzung iſt jedoch, daß der
(wann die Wartezeit für die Invalidenrente erfüllt und die An=
Ft haft aufrecht erhalten hat. Die Einſendung eines ärztlichen Zeug=
ne
= iſt nicht erforderlich, doch kann die Landesverſicherungsanſtalt die
Yollligung der Anträge von der Unterſuchung durch ihren Vertrau=
ſaßzt
abhängig machen.
Der Abendvortrag im Heaghaus, Luiſenſtraße 16, am Freitag,
& B. Auguſt 1928, behandelt das gerade jetzt für die Hausfrau ſo
seuordentlich wichtige Thema des elektriſchen Kochens, Bratens und
kuns. Die praktiſche Vorführun, der elektriſchen Kochgeräte, ins=
bmcere
auch die Heißwaſſerbereitung mit dem elektriſchen Heißwaſſer=
ſcher
, zeigt der Hausfrau die Annehmlichkeiten und die Arbeits=
Hanis bei Benutzung der Elektrizität in jedem Gerät. Für Haus=
fum
wird es der Wunſch ſein, einmal eine ſo vollſtändig eingerich=
lektriſche
Küche zu beſitzen, wie ſie jetzt im Ausſtellungsraum der
wo zu ſehen iſt. Das Probebochen und die Koſtproben überzeugen
ſSausfrau von der Zweckmäßigkeit der elektriſchen Küche. Der Ein=
tfzum morgigen Vortrag iſt frei und wird empfohlen, ſich recht=
ie
Plätze zu ſichern. (Siehe auh heutige Anzeige.)
75 Jahre Gefangverein Teutonia. Am 4. und 5. Auguſt feiert
Weſangberein Teutoni: Darmſtadt in ſämtlichen
uimien des Rummelbräu ſein 75jähriges Stiftungsfeſt.
9 feiner der älteſten Geſangvereine im Heſſiſchen und Deutſchen
iig erbunde blickt dieſer Verein auf eine würdige Vergangenheit zu=
Die Vorarbeiten zu der Jubelfeier ſind bereits beendigt und die
Eſteellung des Programms verſpricht das beſte. Das Eintrittsgeld iſt
widem Gebotenen ſo niedrig gehalten, daß ſich jedermann ein paar
ußreiche Stunden verſchaffen kann. (Siehe heutige Anzeige.)
Der Brieftaubenklub Darmſtadt 0380 (alter Verein) ſandte ſeine
nen gemeinſam mit der Reiſevereinigung Südmain Sprendlin=
iach
Bruck an der Leitha, unweit der ungariſchen Grenze. Ent=
nung
zirka 650 Kilometer Luftliväe. Geſamttaubenzahl 800 Stück,
FoSlaſſen am Samstag, den 21. Juli, früh 4,45 Uhr erreichten die
e Tiere nach gut zwölfſtündigem Fluge die Heimat. Die erſte
ſihze erreichte in Darmſtadt Sonntag früh 707 Uhr den heimiſchen
ilg. Infolge des anhaltenden guten Wetters flogen die Säumigen
mnach, ſo daß nur geringe Verluſte zu beklagen ſind. Die Vereins=
ſiſ
= verteilen ſich wie folgt: Von ſechs beteiligten Herren erhielten
Preis Herr Ehmig, Lindenhofſtr. 13, den 2. Preis Herr Schwe=
ſeBarkhausſtr
. 35, den 3. Preis Herr Aachen, Rheinſtr. 41, den
Areis Herr Holler, Frankfurter Str. 250.
KLinder unter 14 Jahren dürfen nicht mehr beſchäftigt werden. Der
fat=politiſche Ausſchuß des Vorläufigen Reichswirtſchaftsrates hat jetzt
ausführlichen Text ſeines umfangreichen Gutachtens zum Entwurf
ei Arbeiterſchutzgeſetzes vorgelegt. Nicht weniger als 1½ Jahre
der die Beratungen dieſes Gremiums des Reichswirtſchaftsrates über
Urbeitsſchutz=Geſetz gedauert. Der Endwurf, der nun nach der Ver=
ſchr
edung durch das wirtſchaftliche Parlament noch Reichstag und
taisrat zu beſchäftigen haben wird, verbietet endgültig, daß Kinder
14 Jahren beſchäftigt werden, und ſtellt auch für die Beſchäftigung
Wugendlichen von 14 bis 18 Jahren noch einſchränkende Beſtim=
mren
auf. Da jedoch die Dauer der Schulpflicht in den einzelnen
adern nicht einheitlich geregelt iſt und infolgedeſſen Kinder an
mchen Stellen ſchon vor dem 14. Lebensjahre aus der Schule ent=
dei
= werden, ohne daß es möglich wäre, ſie in ein Arbeitsverhaltnis zu
umen, fordert der Sozialpolitiſche Ausſchuß in einer Entſchließung
peichseinheitliche Regelung der Schulzeit dahin, daß erſt mit dem
leindeten 14. Lebensjahre früheſtens die Schulzeit beendet ſein kann.
reiner anderen Reſolution, die mit geringer Mehrheit Annahme
id) wird ein geſetzliches Verbot der Schwarzarbeit verlangt. Hiergegen
iterr die Arbeitnehmervertreter geſtimmt; in einer Erklärung beton=
kie
, daß dieſe Frage nicht eine geſetzliche Löſung finden könne, ſon=
en
durch die Erziehungsarbeit der Organiſationen, beſonders auf
nſcichem Gebiet, geregelt werden müſſe.
Hohes Alter. Frau Sofie Merk Witwe begeht am 3. Auguſt
gruter Geſundheit ihren 81. Geburtstag.
Heidelberger Beleuchtung. Die Schloß= und Brücken=
lieuchtung
, ſoll am 11. Auguſt und am 6. September wiederholt
rigen.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Gleisauswechſlungs=
be
ten wird die Karlſtraße zwiſchen Kies= und Heinrichſtraße
n7 6.15. Auguſt und von Heinrich= bis Wilhelminenſtraße vom
ſeluguſt bis 6. September 1928 für den Auto=, Fuhrwerks=
d
: Radfahrverkehr geſperrt. Wegen Vornahme von Straßenbau=
be
ten wird die Sandſtraße von Wilhelminenplatz bis Heidelber=
Straße bis auf weiteres für den Auto=, Fuhrwerks= und Radfahr=
riürhr
geſperrt.

Heſſiſcher Jagdklub &. P. Darmſtadt.
Wurftaubenſchießen um die Meiſterſchaft von Darm=
ſtadt
und um die Meiſterſchaft der dem Klub ange=
hörigen
Förſter und Jagdſchutzbeamten,
am Sonntag, den 29. Juli 1928.
Zu einer großzügigen Veranſtaltung hatte der Heſſiſche Jagdklub
die Mitglieder des Hauptklubs und die Förſter und Jagdſchutzbeamten
zur Hauptſtadt des Landes geladen, um die Meiſterſchaft von
Darmſtadt und die der Förſter und Jagdſchutzbeamten
zum Austrag zu bringen.
Wenn man die Teilnehmer dieſer Tontaubenſchießen in den benach=
barten
Badeſtädten Nauheim, Homburg, Kiſſingen uſw. und in den
Großſtädten Frankfurt und Mannheim, wo alles im Intereſſe dieſes
Sports geſchieht, mit der Zahl der Konkurrenten in Darmſtadt ver=
gleicht
, ſo muß der gewaltige Unterſchied in der Beteiligung ins Auge
fallen. Während dert kaum mehr als 20 Bewerber zuſammenkommen,
hatte der Heſſiſche Jagdkluß allein zu dieſen Vorſchießen 80 Teilnehmer
auf den Plan gebracht, die um die Siegespalme ſtritten. Der Herr
Miniſter des Innern und das Finanzminiſterium, Abteilung für Forſt=
und Kameralverwaltung, hatten für den Meiſterflugſchützen dee Förſter
und Jagdſchutzbeamten des Heſſiſchen Jagdklubs einen prachtvollen ſil=
bernen
Pokal mit Widmung geſtiftet; die Stadt Darmſtadt hat ihr
Intereſſe an der Veranſtaltung durch Ueberlaſſung einer ſilbernen und
zwei bronzenen Plaketten zum Ausdruck gebracht. Das Amt für Lei=
besübung
gab das wertvolle Olympiabuch, das als Ehrenpreis beim
Schießen um die Meiſterſchaft von Heſſen zur Vergebung kommen ſoll.
Die Herren Staatsrat Heſſe und Stadtverordneter Profeſſor
Kalbfleiſch beehrten die Veranſtaltung mit ihrem Beſuch.
Zahlreiche, teils ſehr wertvolle Ehrenpreiſe waren von den Mit=
gliedern
des Heſſiſchen Jagdklubs zum Teil geſtiftet worden, zum Teil
die Beträge dafür überlaſſen worden. Alle Gegenſtände wurden in
hieſigen Heſchäften angekauft.
Dem Schießen um die Meiſterſchaft von Darmſtadt ging ein Eröff=
nungsſchießen
auf 10 Tauben voraus, an dem ſich 30 Schützen beteilig=
ten
. Erſter wurde Herr Peter Kraft, Hof Gräbenbruch bei Pfung=
ſtadt
, mit 9 / 7 Treffern, Zweiter: Herr Beyer=Eberſtadt mit 9 / 7,
Dritter: Herr Voß=Eberſtadt mit 7/6 Treffern. Wir beſchränken
uns auch bei den nachfolgenden Schießen darauf, nur die drei beſten
Schützen zu nennen, während zwei Drittel der Teilnehmer in die Preiſe
kamen und beim Förſterſchießen ſämtliche Teilnehmer mit Ehrengaben
bedacht werden konnten.
Von 10 Uhr ab wurde um die Meiſterſchaft von Darm=
ſtadt
geſtritten, und zwar in zwei Klaſſen. Klaſſe 1: 30 Tauben auf
14/16/18 Meter, Klaſſe 2: 30 Tauben auf 15 Meter. In der Klaſſe 1
wurde Sieger Herr Franz Beuer=Darmſtadt mit 26 Treffern, dabei
24 mit dem erſten Schuß. Herr Beuer errang damit den Titel Meiſter=
flugſchütze
von Darmſtadt für 1928/29 und erhielt außer einem wert=
vollen
Ehrenpreis die ſilberne Plakette der Stadt Darmſtadt. Zweit=
beſter
Schütze: Herr Peter Kraft, Hof Gräbenbruch bei Pfungſtadt,
mit 25/22, drittbeſter Schütze: Herr Beyer=Eberſtadt mit 25/20.
In der zweiten Klaſſe ſiegte Herr Voß=Eberſtadt mit 21 / 19.
(Ehrenpreis und bronzene Plakette der Stadt Darmſtadt.) Zweiter
ward Herr Laumann=Meſſel mit 20/18, Dritter Herr Förſter May=
Langwaden.
Zum Förſterſchießen, das nachmittags 2 Uhr begann, waren
50 Förſter und Jagdſchutzbeamte erſchienen, die 20 Tauben auf 15 Meter
Entfernung ſchoſſen, wozu Patronen und Preiſe für jeden einzelnen
Teilnehmer von dem feſtgebenden Verein geſtellt wurden. Der Heſſi=
ſche
Jagdklub will an dieſem Tage den Dank ſeiner Mitglieder den
Forſt= und Jagdſchutzbeamten gegenüber zum Ausdruck bringen für die
Treue und Aufopferung, die unſere Förſter für die Erbaltung unſerer
Wildbahnen allzeit beweiſen.
Meiſterflugſchütze der Förſter und Jagdſchutzbeamten des Heſſiſchen
Jagdklubs für 1928/29 wurde Herr Jagdaufſeher Müller=Jgelsbach
mit 15 / 9, der außer dem Silberpokal des Miniſteriums die von S. R.H.
dem Großherzog geſtiftete Plakette erhielt. Zweiter Sieger: Herr För=
ſter
Harniſch, Forſthaus Emmelinenhütte, mit 14 / 14, dritter Sieger
wurde Herr Förſter May=Langwaden mit 14 12.
Zum Schluſſe wurde noch auf 10 Doubletten geſchoſſen. Mit 4/4
blieb dabei Sieger Herr Schmitt=Laudenbach, Zweiter: Herr För=
ſter
Brück=Auerbach mit 4 / 4, Dritter: Herr Th. Bauer= Gerns=
heim
mit 4/4.
Die Preisverteilung für die Förſter und Jagdſchutzbeam=
ten
nahm der Vorſitzende des Heſſiſchen Staatsförſterverbandes, Herr
Förſter Kolb, auf Einladung der Leitung des Heſſiſchen Jagdklubs
vor. In zündenden Worten pries der Redner das Streben des deut=
ſchen
Volkes, in ſportlicher Hinſicht hinter den anderen Völkern nicht
zurückzuſtehen. Er betonte, daß es die Eigenart des Berufes des Forſt=
mannes
mit ſich bringe, daß er ſich an ſonſtigen ſportlichen Veranſtal=
tungen
nicht beteiligen könne. Um ſo mehr ſei es zu begrüßen, daß
der Heſſiſche Jagdklub gerade das ſchießſportliche Gebiet, deſſen der
Forſtmann und Jäger beſonders bedürfe, ſich zur Pflege erkoren habe.
Mit außerordentlichem Dank ſei anzuerkennen, daß der Herr Mini=
ſter
des Innern und die Miniſterialabteilung die Beſtrebungen des
Heſſiſchen Jagdklubs darin unterſtützen, und die Förſter und Jagd=
ſchutzbeamten
würden auch weiterhin durch peinlich korrekte Dienſtfüh=
rung
und Unerſchrockenheit in jeder Lage ihres Berufes den Dank für
dieſe Unterſtützung zum Ausdruck bringen. Sein Horrido galt der
Leitung des Heſſiſchen Jagdklubs und den Stiftern der zahlreichen
Ehrenpreiſe
Am Samstag, den 11., und Sonntag, den 12. Auguſt, findet das
Schießen um die Meiſterſchaft von Heſſen, das durch
Vertrete: der ſämtlichen Ortsgruppen des Heſſiſchen Jagdklubs in Heſſen
und den angrenzenden Ländern beſtritten wird, ſtatt; ferner das
Gruppenſchießen um den Hickler=Gedächtnis= Wander=
breis
, zu dem ſämtliche Ortsgruppen des Klubs und der Hauptverein
je ſechs Bewerber ſtellen. Dabei fällt der Wanderpreis der Süd=
weſtdeutſchen
Jägerzeitung dem beſten Einzelſchützen aller Mannſchaften
zu, während die beſte Mannſchaft den Hickler=Wanderpreis erwirbt.

Lokale Veranſialtungen.

Dis diemnter erſchsinenden Notigen Iind ansſchlledlich als Hmweiſe auf Anssigen zu beiracten.
in keinem Falle irgendwie elt Beſrichung eder Krittk.
Wiener=Kronenbräu=Keller. Freitag, 3. Auguſt,
abends 8 Uhr, konzertieren die ehemaligen Militärmuſiker unter der
Leitung des Obermuſikmeiſters Matthias Weber nach einem reichhalti=
gen
Programm, in welchem jedem Geſchmack Rechnung getragen iſt.
Beſondere Berückſichtigung werden hierbei die gerne gehörten Operet=
tenſchlager
älterer und neuerer Art ſowie die ſehr beliebten Rheinland=
lieder
finden. (Näheres im Inſeratenteil.)
Im Kaffee Rheingold findet regelmäßig jeden Dienstag
und Donnerstag Geſellſchafts=Abend mit Tanz, ſowie jeden Sonntag
nachmittag von 4.306.30 Uhr Tanz=Tee ſtatt. Die täglichen Abend=
Konzerte beginnen um 8 Uhr. In den hinteren Räumen befindet
ſich keine Diele mehr, ſondern das Billard=Kaſino.

Die wirtſchaftliche Lage des deutſchen Hand=
werks
im Monat Juli 1928.
RH. Vom Neichsverband des deutſchen Handwerks wird uns ge=
ſchrieben
:
Nach den eingelaufenen Berichten war die wirtſchaftliche Lage des
Handwerks während der Berichtszeit nicht einheitlich zu beurteilen.
Wäovend einige Kammern beruhten, daß ein Stillſtand bzw. ſogar eine
Verſchlechterung des Geſchäftsganges in den meiſten Handwerken ein=
getreten
iſt, hat ſich in anderem Bezirken die Wirtſchaftslage gegenüber
den Vormomaten günſtig entwickelt. Vor allem tyfft dies für das
Baugewerbe in den Orten zu, in denen die Hauszinsſteuermittel bzw.
Hypotheken zur Verfügung geſtellt ſind, während in anderen Orten die
anhaltende Kapitaltnappheit, das Ausbleiben der Mittel zur Finan=
zierung
des Wohnungsbaues das Aufleben der Geſchäftstätigkeit im
Baugewverbe in dem gewünſchten Umfange verhinderten. Bedingt
durch die Hebung der Lage im Bauhauptgewerbe, ſowie nucht zuletzt
auch durch die günſtigen Witterungsverhältniſſe der letzten Wochen,
waren auch die Baunebengewerbe zum Teil gut beſchäftigt, und zwar
gilt dies beſonders für die Tiſchler, Maler, Glaſer, Klempner und
Schloſſer. In einigen Gewerbezweigen hat auch die große Hitze der
vergangenen Wohen den Auftragsbeſtand günſtig beeinflußt; der Reiſe=
verkehr
hat dagegen in den meiſten Handwerkszweigen hemmend ge=
wirkt
. Lediglich das Schuhmacherhandwerk, das Sattlerhandwerk, ſo=
wie
das Konditorenhandwerk in Badcorten haben hiervon profitiert.
In den Bekleidungsgewerben iſt eine Verringerung des Beſchäftigungs=
grades
zu verzeichnen, da das ſchöne Sonrmerwetter zu ſpät eintrat,
um noch auf den Abſatz des Schneiderhandwerks für die Raiſezeit in
erheblichem Umfange belebend einzuwirken. Jahreszeitlich bedingt ſind
gewiſſe Umlagerungen und Veränderungen des Abſatzes im Nahrungs=
mittelgewerbe
. So war der Umſatz des Bäcker= und Konditorenhand=
werks
während der Reiſezeit zugunſten der Betriebe in den Badeorten
verſchoben. Im Schlächterhandwerk ging, wie ſtets mit Eintritt des
wärmeren Wetters, der Abſatz erheblih zurück. Auf dem Lande
blieb der Beſchäftigungsgrad bei weitem hinter dem der Städre zurück.
Die Belebung der Bauwirtſchaft hielt ſich wit Rückſicht auf die ſchlechte
Finanzlage der Landwirtſchaft in ſehr engen Grenzen. Nur die Hand=
werksberufe
, die für Reparaturarbeiten an landwirtſchaftlichen Ge=
räten
und Maſchinen in Frage kommen, waren überwiegend beſſer
beſchäftigt.
Soweit eine Auftragsbeſſerung eintrat, iſt dieſe durchweg als eine
rein mengenmäßige anzuſehen; die Preisgeſtaltung blieb ungunſtig. Die
Geldverhältniſſe beim Handwerk haben ſich ſtändig verſchlechtert und
die Bildung neuen Betriebskapitals wird erſchwert.
Neue Lohnſteigerungen ſind im allgemeinen nicht mehr eingckreten.
Für die Preiſe der Rohſtoffe und der Halbfabrikate wird zum Teil
gemeldet, daß ſie unverändert geblieben ſind. Andere Kammern hin=
gegen
berichten, daß die Holz=, Eiſen= und Kohlenpreiſe langſam an=
ziehen
. Auch die Preiſe für Einbandſtoffe für Buchbinder ſowie Uhren=
fabrikate
und Beleuchtungskörper ſind im Kammerbezirk Altona ge=
ſtiegen
.
Der Arbeitsmarkt war entſprechend der unterſchiedlichen Geſchäfts=
lage
in den einzelnen Kammerbezirken nicht einheitlich.

Rückgang der Arbeitsloſigkeit.
In der Arbeitsloſenverſicherung iſt die Geſamtzahl der Haupt=
unterſtützungsempfänger
in der Zeit vom 1.15. Juli von rund 610 700
auf 579 800, d. i. um 30900 oder um 5,1 v. H., zurückgegangen. Bei den
männlichen Arbeitsloſen betrug die Abnahme rund 28 000 oder 6 v.H.,
bei den weiblichen 2900 oder 1,6 v. H. In der Kriſenunter=
ſtützung
betrug der Rückgang der Zahl der Hauptunterſtützungsemp=
fänger
im gleichen Zeitraum 23 900 oder 21,1 v.H. Die Abnahme war
bei den Frauen ſtärker als bei den Männern (27,2 v.H. gegenüber 19,7
v.H. bei den Männern). Der Rückgang in der Zahl der unterſtützten
Arbeitsloſen iſt zu einem Teil auf eine ſtarke Beſchäftigung in der
Landwirtſchaft und im Baugewerbe, im übrigen auf den Ablauf der
Uebergangsbeſtimmungen über Arbeitsvermittelung und Arbeitsloſen=
verſicherung
vom 16. Juli 1927 zurückzuführen.

Tageskalender für Donnerstag, den 2. Auguſt 1928.
Landestheater Großes Haus: Geſchloſſen. Kleines Haus,
abends 20 Uhr, Sommerſpielzeit: Die gold’ne Meiſterin. Or=
pheum
: Geſchloſſen. Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee
Rheingold, Hotel Sſtmitz, Weinhaus Maxim, Waldſchlößchen.
Rummelbräu, abends 20 Uhr: Großes Gartenkonzert
Oberwaldhaus abends 20,30 Uhr: Sommernachtfeſt Kino=
vorſtellungen
: Helia, Palaſt=Lichtſpiele, Reſidenz=Theater.

Verſteigerung verfallener Pfänder. Im Städtiſchen Leih=
amt
findet am Mittwoch, den 8. Auguſt, vormittags 8.3013 Uhr,
Verſteigerung verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe heutige Anzeige.)
Vom Alten Friedhof. Wir machen unſere Leſer auf die Be=
kanntmachung
betr. das Einebnen von Reihengräbern
auf dem Alten Friedhof in der geſtrigen Nummer unſeres Blattes ganz
beſonders aufmerkſam.
Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. ( Aende=
rungen
ohne vorherige Anzeige verbehalten.) Nach New York
ab Bremen=Bremerhaven: D. München 2. 8., D. Seydlitz 4. 8., D.
George Waſhington 8. 8., D. Stuttgart 9. 8., D. Berlin 11. 8., D.
America 15. 8., D. Dresden 16. 8., D. Pr. Harding 22. 8., D. Lützow
22. 8., D. Karlsruhe B3. 8., D. Sierra Cordoba 25. 8., D. Columbus
25. 8., D. Republic 28. 8., D. München 30. 8., D. York 1. 9. D. George
Waſhington 5. 9., D. Stuttgart 6. 9., D. Berlin 8. 9. Nach New
York ab Southampton: D. George Waſhington 9. 8., D. Sruttgart
10. 8., D. Berlin 12. 8., D. Pr. Rooſevelt 14. 8., D. America 16. 8.,
D. Pr. Harding B3. 8., D. Columbus 26. 8., D. Republic 29. 8., D.
George Waſhington 6. 9., D. Stuttgart 7. 9., D. Berlin 9. 9. Nach
New York via Halffax ab Bremen=Bremerhaven: D. Seydlitz
4. 8., D. München 1. 12. Nach Kanada ab Bremen: D. Cairn=
gowan
6. 8., D. Krefeld 27. 8., D. Köln 10. 9. Nach Philadel=
phia
-Baltimore-Norfolk ab Bremen: D. Turpm 8. 8., D.
Weſtfalen 22. 8., D. Gerwin 8. 9. Nach Nordamerika ( Weſt=
küſte
) ab Bremen: D. Witell 18. 8., D. Witram 8. 9., D. Juſtin
29. 9., M.S. Spree 20. 10. Nach HavannaGalveſton ab
Bremen=Bremerhaven: D Seydlitz 15. 9., D. York 15. 10., D. Sendlitz
15. 11. Nach CubaNew Orleans ab Bremen: D. Riol 14. 8.,
D. Roimund 8. 8. Nach Mittelbraſilien und dem La
Plata (Paſſagierdampfer) ab Bremorhaven: D. Madrid 4. 8., D.
Sierra Ventana 18. 8., D. Werra 25. 8., D. Sierra Morena 8. 9., D.
Weſer 15. 9., D. Sierra Cordoba 29. 9. Frachtdempfer ab Bremen:
D. Haimon 11. 8., D. Nürnberg 25. 8., D. Eiſenach 15. 9. Nach
Mittelbraſilien ab. Bremen: D. Arta 18. 8., D. Aegina 15. 9.
Nach Nordbraſilien ab Bremen: D. Anatolia 23. 8., D. Oro=
tara
9. 10. Nach Südamerika (Weſtküſte) durh den Pa=
namabanal
ab Bremen: D. Rapot 4. 8., D. Ansgir 25. 8., D. ** 8. 9.,
durch die Magelhgens=Straße ab Bremen: D. Germar 7. 8., D. Holger
18. 9. Nach Weſtküſte, Zentral= und Mittelamerika
und Mexiko ab Bremen: M.S. Erfurt 11. 8. Fruchtfahrt
Kanariſche Inſeln ab Bremen: D. Arucas 4. 8., D. Orotava
18. 8., D. Arucas 11. 9., D. Orotava 15. 9. D. Arucas 29. 9. Nach
Oſtaſien ab Bremen=Hamburg: D. Gießen ab Hamburg 1. 8., D.
Derfflinger ab Bremen 4. 8., ab Hamburg 8. 8., D. Deſſau ab Bremen
11. 8., ab Hamburg 15. 8., M.S. Trave ab Bremen 18. 8., ab Ham=
burg
22. 8., D. Franken ab Bremen 25. 8., ab Hamburg 29. 8., D.
Saarbrücken ab Bremen 1. 9., ab Hamburg 5. 9., D. Aachen ab Bre=
men
8. 9., ab Hamburg 12. 9. Nach Auſtralien ab Bremen: D.
Ncckar 4. 8., D. Alſter 3. 9., D. Aller 3. 10. Nach der Levante
ab Bremen: ca. 8 Abfahrten im Monat. Nach Finnland ab
Bremen: Stägiger Dienſt nach allen Haupthäfen. Nach Reval ab
Bremen: Abfahrten alle 810 Tage. Nach Leningrad ab Bre=
men
: je nach Bedarf. Nach England ab Bremen-London: 34
Abfahrten in der Woche. Bremen-Hull: 2 Abfahrten in der
Woche. Bremen-Middlesborough-Newcaſtle: 10tägig.
Nach Afrika (Weſtküſte!: D. Ingo ab Hamburg 20. 8., ab Bremen
22. 8. Geſellſchaftsreiſen: Skandinavien=Oſtſeefahrt: D.
Lützow ab Bremerhaven 3. 3. Nordkapfahrten: D. Sierra Cordoba ab
Bremerhaven 4. 8. Nordlandfahrt: D. York ab Bromerhaven 14. 8.

In den ersten 10 Jahren
sollte jede Mutter ihr Kind nur mit der reinen. milden
KINDER
ALA SEIEE

waschen und baden. Das
Kind wird es ihr einst
danken, weil ihm dadurch
später manche Sorge um die
Erhaltung seines guten
Teintserspart bleibt. Nivea-
Kinderseiſe ist überlettet
und nach ärztlicher Vor=
schriſt
besonders für die
empfindliche Daut der Kin=
der
hergestellt.-Preis 70Pf.

Sonnengebräunt
wirdlhr Körper, wenn Sie ihn vorLuft= und Sonnenbädern, vor Fahrten und Wanderungen mit
1NAA ULNA

einreiben. Nivea=Creme verstärkt die bräunende Wirkung
der Sonnenstrahlen und vermindert die Gefahr schmerzhaften
Sonnenbrandes; sie allein enthält das hautpflegende Eucerit.
Aber trocken muß Ihr Körper sein; Sie dürfen ihn niemals
naß den Sonnenstrahlen aussetzen.
Doscn M 0.20 bis 1,20 / Tuben zus reinem Zinn M 0,60 u. 1,00

[ ][  ][ ]

Seite 6

Donnerstag, den 2. Auguſt 1928

Aus Heffen.

An. Arheilgen, 31. Juli. Der Geſangverein Liederzweig feierte
in dem herrlichen, von Staub und Straßenlärm geſchützten Schwanen=
garten
ſein diesjähriges Sommerfeſt. Begünſtigt von nicht gerade
ſehr heißem Sommerwetter, bei Geſang, Muſik der Kapelle Keller,
Wixhauſen, und ſenſtiger Unterhaltung nahm die Veranſtaltung den
beſten Verlauf. Der hieſige Obſt= und Gartenbau= Ver=
ein
wird ſich vorausſichtlich an den beiden Ausflügen des Obſt= und
Gartenbau=Verbandes für den Kreis Darmſtadt am 5. Auguſt ds. Js.
zur Beſichtigung der Gemüſe= und Graskulturen in Griesheim und am
26. Auguſt ds. Js. der Staudengärtnerei von Gros u. Koenemann in
Niederwalluf beteiligen.
Aa. Gräfenhauſen, 1. Aug. Jugendturnen. Das diesjährige
Jugendturnen des Mmin=Rodgaues findet am kommenden Sonntag, den
5. Auguſt, hier ſtatt. Das Feſt wird am Samstag abend unter Beteili=
gung
der Ortsvereine und unter Mitwirkung der Gauriege des Main=
Nodgaues durch einen Feſtkommers eingeleitet werden. Die Meldungen
für die am Sonntag ſtattfindenden Wettkämpfe der Jugendlichen ſind ſo
groß, daß wit einer regen Beteiligung gerechnet werden kann. Die Ober=
leitung
der Wettkämpfe haben die Turmwarte Möbus=Trebur, Dieffen=
bach
=Kelſterbach, Boſch=Wixhauſen und Vorſtandsmitglied Scherer= Mör=
felden
. Der Wettkampf beſteht aus einem Zehnkampf in Ober= und
Mittelſtufe. Außerdem iſt ein volkstümlicher Wettkampf (Dreikampf)
vorgeſehen.
J. Griesheim, 31. Juli. Bei dem in Köln ſtattfindenden Deutſchen
Turnfeſt war die hieſige Turnerſchaft durch ihren 1. Turnwart, Herrn
Heinrich Widmeier, vertreten. Derſelbe konnte bei dem am Donners=
tag
ſtattgefundenen Neunkampf bei äußerſt ſtarker Konkurrenz 142
Punkte eringen. Die höchſt erreichbare Punbtzahl war 160. Wir gra=
tulieren
ihm zu dieſem bedeutenden Erfolg. Gut Heil! Herr Muſik=
direktor
Adam Simmermacher in Darmſtrdt, ein geborener Griesheimer
und Dirigent der hicſigen Sängervereinigung Germania, kann im
Herbſt dieſes Jahres auf eine Bjähvige Tätigkeit als Dirigent zurück=
blicken
. Die unter ſeiner Leitung ſtehenden Vereine haben aus dieſem
Anlaß beſchloſſen, ihm zu Ehren eine gemeinſame Feier, welche den
Namen Simermacher=Feier tragen ſoll, zu veranſtalten. Wann und
wo dieſelbe ſtattfindet, iſt noch nicht bekannt.
F. Eberſtadt, 1. Aug. Stenographiſches. Der hieſige Steno=
graphenverein
Gabelsberger iſt gegenwärtig mit den Vorbereitungen
für den am 1. und 2. September hierorts ſtattfindenden 13. Gautag
des Gaues Darmſtadt für Einheitskurzſchrift beſchäftigt. Die Tagung
wird am Samstag, den 1. September, nachmittags 5½ Uhr, durch eine
Gauvertreterverſammlung im Saale des Gaſthauſes Zur Roſe (Hill)
eröffnet. Abends um 8½ Uhr veranſtaltet der Eberſtädter Verein zu
Ehren ſeiner auswärtigen Gäſte im gleichen Saale eine.i Begrüßungs=
abend
. Am Sonntag, den 2. September, findet in der Eleonorenſchule
das Gauwettſchreiben ſtatt, zu dem 200 Teilnehmer aus dem Gaugebiet
erwartet werden. Mit einer größeren Feier, die nachmittags im
Schwanenfaale geplant iſt, wird die Tagung ihren Höhepunkt erreichen
und mit der Verkündigung des Wettſchreib=Ergebniſſes und der Preis=
verteilung
ihren Abſchluß nehmen. Die Uebungsſtunden nehmen,
nachdem die Schulferien mit Ablauf dieſer Woche zu Ende gehen, am
Montag, den 6. Auguſt, wieder ihren Anfang.
Aa. Pfungſtadt, 1. Aug. Tödlicher Unfall. Der 17 Jahre
alte Sohn Heinrich des Zimmermanns Heinrich Scherer war dieſer Tage
mit dem Ausladen von Papierballen beſchäftigt. Dabei wurde der junge
Mann fo ſchwer verletzt, daß er ins Krankenhaus gebracht werden
mußte, wo er an den Folgen einer Kopfverletzung ſtarb. Die zu dem
Kreisſportfeſt des 9. Kreiſes in Offenbach entſandten Turner der Freien
Turngeme nde Pfungſtadt errangen ſchöne Erfolge. Unter anderem er=
rang
Wilhelm Haſſenzahl in der Oberſtufe im Dreiſprung und Schleuder=
ball
den erſten Rang und im Diskus und Weitſprung den zweiten
Rang. Ferner errang Karl Crößmann im Vierkampf der Jugendlichen
den erſten Preis ſowie den erſten Preis im Weitſprung.
Aa. Pfungſtadt, 1. Aug. Radfahverfeſt. Nun liegt auch das
30. Stiftungsfeſt des Radfahrervereins 1898 hinter uns. Anläßlich
des Feſtes, waren viele Häuſer beflaggt. Eingeleitet wurde die Jubi=
läumsveranſtaltung
am Samstag abend durch einen Fackelzug und einen
Kommers auf dem Feſtplatz, der jedoch durch die eingetretenen Regen=
fälle
beeinträchtigt wurde. Am Sonntag fand nach einem Weckruf am
Vormittag nachmittags ein Feſtzug ſtatt, dem ſich ein ausgedehntes
Feſtprogramm auf dem Feſtplatz anſchloß. Geſangliche, muſikaliſche und
ſelbſtverſtändlich in erſter Linie radſportliche Darbietungen wechſelten
in bunter Folge miteinander ab. Den Abſchluß der Montagsveranſtal=

tungen bildete ein Feuerwerk. Konzerte des Muſikver=
eins
. Der Muſikverein Pfungſtadt kann in dieſem Jahre auf ein
zweijähriges Beſtehen zurückblicken. Der Verein, deſſen Dirigent Herr
Lutz iſt, hat ſich beſtens entwickelt, wie u. a. auch die Konzerte be=
wieſen
, die er am Sonntag gab. Das Platzkonzert vor dem Rathaus
hatte viel Zuhörer angelockt. Nachmittags fand im Garten des Hotel
Strauß ein Konzert ſtatt, deſſen Beſuch jedoch hätte beſſer ſein kön=
nen
. Das Abendkonzert erfreute ſich dagegen an gleicher Stelle eines
bedeutend beſſeren Beſuches. Die einzelnen muſikaliſchen Darbietungen
wurden ſtets beifällig aufgenommen. Die Jugend konnte ſich nebenbei
beim Tanze erfreuen, deſſen Glanzpunkt die Fackelpolonaiſe war.
Zollamtsbau. Der Neubau des Zollamtes iſt ſo weit fortgeſchrit=
ten
, daß nunmehr im Wege des öffentlichen Wettbewerbs die Arbeiten
für den inneren Ausbau des Zollamtsgebäudes durch die Stadt Pfung=
ſtadt
vergeben werden. Spülungder Waſſerleitung. Zu
Beginn der Woche fand an zwei Tagen von morgens bis ungefähr um
5 Uhr nachmittags eine Spülung des Waſſerleitungsrohrnetzes ſtatt.
Traiſa, 1. Aug. Der in voriger Woche ausgefallene Frauen=
abend
findet heute Donnerstag um halb 9 Uhr im Rathausſaal ſtatt.
Hitze!
Tränkt Pferde und Kettenhunde!

Ak. Nieder=Ramſtadt, 1. Aug. Die kürzlich durch Blitz=
ſchlag
geſtörte Feueralarmſirene iſt jetzt wieder in ge=
brauchsfähigen
Zuſtand verſetzt. Am kommenden Samstag, mittags
12 Uhr, findet eine Ausprobierung ſtatt, wobei auch die Sirene ſelbſt
in Tätigkeit geſetzt wird. Es handelt ſich alſo nur um einen ſogenann=
ten
Probealarm, der übrigens alle 4 Wochen Samstags mittags, 12 Uhr,
vorgenommen werden muß, um feſtſtellen zu können, daß die Sirene
gebrauchsfähig iſt. Verfaſſungsfeier. Dieſer Tage fand im
Rathaus dahier eine Beſprechung under den Vorſitzenden der Orts=
vereine
ſtatt über die Mitwirkung bei der Verfaſſungsfeier. Dieſe ſoll
auch dieſes Jahr wieder in dem bisherigen Rahmen veranſtaltet werden.
Die drei hieſigen Geſangvereine und die beiden Turnvereine haben
ihre Mitwirkung zugeſagt. Als Feſtredner wurde Herr Lehrer Ger=
mann
aus Darmſtadt von der Deutſchen demokratiſchen Partei ge=
lvonnen
. Die Feier findet ſtatt am Samstag, den 11. Auguſt Ifd. Js.,
abends 9 Uhr, im Saale des Saſthauſes Zum goldenen Anker ( Be=
ſitzer
Fiſcher). Spar= und Darlehnskaſſeverein e. G.
m. u. H. Vom kommenden Montag an iſt Rechner Wende auf drei
bis vier Wochen beurlaubt. Die Vertretung übernimmt für dieſe Zeit
Herr Bürgermeiſterei=Sckretär Steuernagel. Zahlſtunden finden
regalmäßig Montags, Dienstags und Freitags, abends 6 bis 7.30 Uhr,
im Kaſſelokal ſtatt. In dringenden Fällen iſt der Vertreter, auch in
ſeiner Wohnung oder auf dem Rathaus zu ſprechen. In der Waren=
ausgabe
ändert ſich nichts. Dieſe findet nach wie vor Dienstegs und
Freitags nachmittags ſtat:.
* Nieder=Ramſtabt, 1. Aug. Zu unſerer Meldung vom 29. Juli
Ein Möbelwagen in Brand wird uns berichtigend geſchrie=
ben
, daß es ſich um den Fuhrunternehmer Johannes Hofmann,
nicht Georg Hofmann, handelt, wie zuerſt gemeldet.
G. Ober=Ramſtadt, 1. Aug. Verpachtung der Winter=
ſchafweide
. Die Winterſchafweide der Gemeinde für den Winter
1928/29 wird am Dienstag, den 7. Auguſt, vormittags 11½ Uhr, auf
dem Rathaus in Ober=Ramſtadt öffentlich verpachtet. Wegen g: ter
Haltung und Pflege der Faſeltiere wurde gelegentlich der diesjährigen
Hauptkörung/Herr Faſelwärter Hanſtein hier für die Gewährung einer
Prämie vom Kreisamt in Vorſchlag gebracht. Heag=Verkehr
und hieſißes Schwimmbad. Einen ſtarken Verkehr hat die
Einrichtung der Heag=Omnibuſſe unſerer Gemeinde gebracht. An Sonn=
tagen
kommch den ganzen Tag Wanderer, die hier ihre Wanderung be=
ginnen
oder beenden und für beide Zwecke die ſchönen Omnibuſſe der
Heag benutzen. Die Wanderer ſowohl als auch jetzt in der Ferien= und
Urlaubszeit zahlreiche Darmſtädter, Nieder=Ramſtädter und Traiſaer
benutzen ihre Freizeit, um das 1927 angelegte ſchöne Ober=Ramſtädter
Schwimmbad (Halteſtelle Schwimmbad!) aufzuſuchen, das mit ſeinem
ſauberen Waſſer und ſeinem ſchönen Sonnenbad täglich von Auswär=
tigen
eifrig beſucht wird und ihnen Labung gibt.

Nummer 213
Eiſenbahnunglück
im Mainzer Hauptbannnof.
Ein Triebwagen fährt in voller Fahrt gegen einen Prellbock.
Zwei Schwerverletzte, ſieben Leichtverletzte. Urſache: Verſagen
der elektriſchen Bremſe.
Mainz, 1. Auguſt.
Auch Mainz hat nunmehr in dieſem Jahre ſein erſtes Eiſenbabn=
unglück
. Der von Wiesbaden=Biebrich kommende Triebwagen Nr. 218
der um 11,48 Uhr auf dem Bahnſteig Ib im Hauptbahnhof eintrifft und
wit ungefähr 50 Perſonen beſetzt war, ſtieß heute vormittag infolge
Verſagens der elektriſchen Bremſe in voller Fahrt gegen den Prellblock.
Der Triebwagenführer Hermann von hier gab ſich auf ungefähr hundert
Meter die erdenklichſte Mühe, die Bremſe zu giehen, die aber vollſtändig
verſagte. Er ſetzte ſofort die Handbremſe an, die den Zuſammenſton
wohl etwas mildern, aber nicht verhindern konnte. Als der Schaffner
bemerkte, daß der Wagen nicht zu halten war, rief er den Paſſagieren
zu, ſich feſtzuhalten, was ſofort von den zum Ausſteigen bereiten Pgſſa=
gieren
befolgt wurde. Der Anprall hatte zur Folge, daß ſich die Laſchen
von den Gleiſen und dieſe von den alten verfcuilten Schwellen luslöſten.
und mit dem Prellbock und Triebwagen auf zirka 1 Meter in den gemen=
tierten
Bahnſteig eindrangen. Die Paſſagiere wurden wie Ballen durch=
einander
geworfen. Es wurde ſofort der Bahnarzt Dr. Bayer ſowie
die Sanitätswache gerufen, die ſieben Leichtverletzte verbanden, die ſich
nach Feſtſtellung ihrer Perſonalien entfernen konnten. Ein Fräulein
Margareta Weckerlein aus Biebrich und Herr Phil. Müller aus
Bretzenheim waren etwas ſchwerer verletzt. Erſtere hatte erhebliche Ver=
letzungen
am Schienbein und Schmerzen im Rücken, letzterer eine erheh=
liche
Beinverletzung. Die W. wurde durch das Sanitätsauto zu Ver=
wandten
in der Rhabanusſtraße und M. in ſeine Wohnung nach
Bretzenheim gebracht. Die Privatin Anna Maria Kopp von hier,
Große Bleiche B3 wohnhaft, erlitt anſcheinend innere Verletzungen und
mußte ins Städtiſche Krankenhaus transportiert werden. Eine ältere
Frau aus Mombach, deren Namen wir bis jetzt nicht feſtſtellen konnten
und die ebenſalls innere Verletzungen davontrug, wurde auf ihren
Wunſch nach Hauſe befördert.
Nieder=Modau, 1. Aug. Der hieſige Geflügelzucht=Verein hält
am 24. und 25. November 1928 eine Lokal=Geflügelſchau ab
mit Prämiierung. Die Tiere werden einzeln ausgeſtellt. Als Preis=
richter
iſt Herr Frick=Biebrich gewonnen worden.
Aa. Dieburg, 1. Aug. Tödlich verbrüht. In Froſchhauſen fiel
ein 10 Monate altes Kind, während die Mutter Wäſche hatte, in eine
größere Schüſſel mit kochender Seifenbrühe. Wie verlautet, wollte das
ſechs Jahre alte Mädchen des Schneiders Philipp Kuhn ſein kleines
Schſveſterchen aus dem Kinderwagen heben. Dabei englitt ihm aber das
Kind, wobei es in die Seifenbrühe fiel. Nach mehreren Stunden ſtarb
das Kleine an den ſchweren Brandverletzungen.
St. Groß=Zimmern, 31. Juli. Grüß Gott mit hellem Klang, Heil
deutſchem Wort und Sang, waren die Worte, mit welchen Herr Jean
Schreiber im Auftrage des Männergeſangvereins Groß=Zimmern unter
den Klängen der Kapelle des Turnveroins 1863 die von Wien zurück=
kehrenden
Sänger des vorgenannten Vereins unter großer Beteiligung
der Bevölkerung von Groß=Zimmern auf dem Bahnhef begrüßte. Nach
einer kurzen, markigen Anſprache, in deren Verlauf Herr Schreiber be=
ſonders
den Wienfahrern für die glänzende Vertreiung unſerer Ver=
einsfarben
und nicht zuletzt die uuſerer Heimatgemeinde bei dem 10.
Deutſchen Sängerbundesfeſt in Wien daukte, ging es unter einem drei=
fachen
Hoch auf den Männergeſangverein und deſſen Chormeiſter,
Herrn Wilhelm Etzold aus Darmſtadt, unter Vorantritt der Kapelle
des Turnvereins 1863 nach dem Vereinslokal, woſelbſt ſich die Stim=
mung
unter Austauſch der Erlebniſſe bis in die ſpäten Abendſtunden
ausdehute. Der Deutſche Sängerbund hat in Wien anläßlich des
10. Dcuuiſchen Sängerbundesfeſtes ein Stück deurſcher Kulturarbeit voll=
bracht
, deſſen gewaltige Auswirkungen ſich ſchon jetzt und noch viel
wuchtiger in ſpäteren Jahren fühlbar machen werden. Der Männer=
geſangverein
Groß=Zimmern innerhalb des Heſſiſchen Sängerbundes
kann mit Stolz und voller Genugtuung ſagen: Auch wir haben mit
dazu beigetragen, das deutſche Lied und den deutſchen Gedanken vor
der ganzen Welt als ein Ereignis darzuſtellen, wie es in der Geſchichte
unſeres Vaterlandes ſelten zu finden iſt und nur derjenige zu faſſen
weiß, der es in ſeiner ganzen gewaltigen Größe miterlebt hat.

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Grußftadtlebens
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Altheim, I.
rüßung der

fun, am Montal
ten 2. Juli, fand
ſat. Zur Einhol
urſammelten ſich
Uhr nachmittag
den beiden neuen
ſchön geſchmückte
Muſik durch die
meinde mit ihret
mit Fähnchen, 4
Kirchenportal hiel
ſtiegen die beiden
belleidete Mädche
neuen Schweſtert
durch Jahrhunder
mit ihnen fortan
Einweihung am
ſichen Flaggenſch
Tanengrün lie
Scheid, hielt die
auf Grund der
Glocken wurden
erklingen ließen,
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D. Dr. Diehl
Gemeinde beherz
den Zeichen der
dienſt der
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haft mit. Letzte
bacher, der au
vortrefſlich beg!
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ſtellung des
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Gemeinde Al.
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Lage des Miche
klann nur empfe
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e,4.

[ ][  ][ ]

Nummer 213

Donerstag, den 2. Anguſt 1923

Seſte 7

Groß=Umſtadt, 1. Auguſt. Vom Geſangverein Sänger=
i
6 Groß=Umſtadt wind uns folgender intereſſanter Bericht vor=
aE
: Der letzte Samstag abend wurde den artiven Sängern zu einem
mgeßlichen Erlebmis, als der Präſident des Vereins, Herr Bittel,
D Schluß der Singſtunde zu einem Vortrage über Eindrucke und Er=
kiiſe
beim 10. Deutſchen Bundesſängerfeſt in der Kunſt= und Muſik=
ᛋt Wien das Wort ergriff. Auf Grund ſeiner gahlreichem Aufzeich=
ugen
berichtete er eingehend über die weihevolle Stunde der Ueber=
gei
des Bundesbanners im großen Konzertſaale, veranſtaltet von der
eu erſchaft Hannover, und über die verſchiedenen Bundes=Konzerte.
ſeriders eingehend berichtete er dann von der Anſchlußkundgebung des
ſſ iſchen Sängerbundes an der Karlskirche auf dem Karlsplatz. Mit
ſüders lebhafter Anſchaulichkeit und glühender Begeiſterung ſchilderte
tr. Bittel den atemlos Lauſchenden die heilige Stunde. Zur dauern=
Erinnerung überreichte er dem Verein ein Bild, das das gewaltige
tir nis der Kundgebung wiedergibt. Es folgte weiter die Schilderung
grner großer Kunſtſchätze, vieler Denkmäler, des ehemaligen Kaiſer=
zTes
, des Sängermuſeums, einiger Kirchen, der Peſtſäule, der Melk=
1ei, mit dem letzten Reſt der Wiener Stadtmauer, an der einſt Schu=
Seitweiſe gewohnt hatte. Beſonders liebevoll ſchilderte der Redner
ze Eindrücke von den großen Zentralfriedhöfen Wiens, die man nach
inXertelſtündiger Bahnfahrt erreichen kann. Die Gräber von Schu=
. Beethoven, Brahms, Mozart, den beiden Strauß, Vater und Sohn,
tvon würdigen Denkmälern geſchwückt. Auch andere Zweige des
inlichen Lebens fanden von dem Redner Beachtung, Verkehrs= und
zverhältniſſen, ſowie ſozialen Einrichtungen wurde ſoweit wie mög=
machgegangen
. Standen da unter anderem gewaltige Häuſerblocks,
(aut von der Stadt Wien. Als einen der ſchönſten bezeichnet der Red=
en
, der den Ebert=Hof umſchließt. Ein ſolcher Häuſerblock, in dem
Familien wohnen, getrennt in Familien ohne Kind, mit 1 Kind, mit
ridern uſw., iſt nicht nur pvaktiſch eingerichtet in bezug auf Raum=
hBung
, ſondern auch ſchön. Im umſchloſſenen Hof ſind Bäuwe, Ruhe=
ſle
, ein Springbrunnen, Raſen= und Alumenanlagen, in einer Ecke
rieſiger Sandplatz zum Spielen für die Kinder. Für alt und jung
ſi geſorgt. Die Wohnungen ſelbſt ſind auch beſichtigt worden bis
m 4. Stock hinauf, dank der freundlichem Bereitwilligkeit der Bevölke=
1: So erhielten unſere Sänger in manche Gebiete des Wiener
ſosſtadtlebens einen Einblick. Ein herrlicher Abend war es, und
ihr eſtimmt und frohgewt trennte wan ſich mit dem Wiener Gruß:
eT und Freundſchaft!
Alltheim, 1. Auguſt. Anläßlich der Einholung und Be=
ßung
der neuen Kirchenglocken von der Firma Rinker,
ſn am Montag, den B. Juli, und ihrer Einweihung am Sonntag,
223. Juli, fand hier jedesmal ein erhebender, ſelten ſchöner Feſtakt
tt. Zur Einholung hatte das Dorf Flaggenſchmuck angelegt; die Leute
eſmmelten ſich, die eben begonnene Erntearbeit unterbrechend, um
füler nachmittags am Bahnhof. Von dort bewegte ſich der Feſtzug mit
ſlbeiden neuen Glocken auf dem von Jungfrauen des Turnvereins
6ö= geſchmückten Glockenwagen, von vier Pferden gezogen, unter
ſuäk durch die geflaggten Dorfſtraßen nach der Kirche. Die ganze Ge=
zir
de mit ihren Vereinen nahm am Feſtzug teil, und die Kinder, alle
ſt Fähnchen, Blumenſträußen und Kränzchen geſchmückt. Vor dem
ſrögenportal hielt der Ortsgeiſtliche eine Anſprache. Zu einem Dialog
ſgen die beiden alten Glocken, allegoriſch durch zwei mit Glockenform
Unidete Mädchen dargeſtellt, vom Turme herab. Sie erzählten den
umn Schweſtern, was ſie an Freud und Leid in der Vergangenheit
trig Jahrhunderte hindurch geſchaut, und begrüßten ſie freudig, um
ſtüihnen fortan Gott und den Menſchen gemeinſam zu dienen. Zur
inweihung am darauffolgenden Sonntag hatte Altheim wieder feſt=
hai
Flaggenſchmuck angelegt Auch war die Kirche mit Blumen und
mmengrün lieblich geſchmückt. Der Ortsgeiſtliche, Herr Pfarrer
ſenid, hielt die von Herzen kommende, zu Herzen gehende Feſtpredigt
f)Grund der bibliſchen Glockeninſchriften. Bei der Weihe der neuen
ſoicken wurden viele Augen feucht, als ſie erſt einzeln ihre Stimmen
(lmgen ließen, um dann mit der älteren dritten Schweſter in har=
präſchen
Dreiklang zu ertönen. Nach der Weihe richtete Herr Prälat
Dr. Diehl in ſeiner Anſprache auf Grund von Lukas 12 an die
wreinde beherzigenswerte, tiefen Eindruck hinterlaſſende Worte von
Zeichen der Zeit. In dankenswerter Weiſe wirkten im Feſtgottes=
enſt
der Männergeſangverein unter Leitung ſeines Chormeiſters,
imen Lehrer Keller, und Herrn B. Weigand auf der Violine meiſter=
f
. mit. Letzterer wurde von dem Organiſten Herrn Lehrer Froſch=
cher
, der auch die Feſtgemeinde durch Bachſche Orgelwerke erfreute,
mrefflich begleitet. Mit dem Liede Nun danket alle Gott, deſſen
zuer Vers ſtehend unter Glockengeläute geſungen wurde, ſchloß die
ei Teilnehmern unvergeßliche Feier. Die beiden neuen, ſehr wohl=
rettenen
Glocken ſind ein Geſchenk der politiſchen Gemeinde Altheim
ſoie Kirchengemeinde. Auch hat die politiſche Gemeinde in dankens=
rer
Weiſe in Ausſicht geſtellt, die Mittel fſtr die innere Wiederher=
Unng des dem 12. und 15. Jahrhundert ſtammenden ſchönen Got=
Zhauſes b zuſtellen. Die beiden Feiern haben gezeigt, daß in der
epreinde Al eim ein ſelten ſchöner Gemeinſinn herrſcht. B R in B.
II.. Michelſtadt, 1. Aug. Italieniſche Nacht im Michel=
Oter Stadion. Am kommenden Samstag, den 4. Auguſt, wird
SStadion der Stadt Michelſtadt eine Italieniſche Nacht veranſtaltet.
her das Programm wird in den nächſten Tagen Näheres veröffent=
h
. werden. Soviel kann allerdings jetzt ſchon geſagt werden, daß den
eſn icher Ueberraſchungen erwarten, die diejenigen des Vorjahres, ob=
vlll
ſie ſicher noch in guter Erinnerung ſtehen, bei weitem übertreffen.
4s in allem, der Beſuch dieſer Veranſtaltung, die durch die ideale
ae des Michelſtädter Stadions eine beſonders reizvolle Note erhält,
mni nur empfohlen werden. Der Direktor und Vorſtand des
uldwirtſchaftsamtes Michelſtadt, Herr Friedrich Schönheit, wurde
werſelben Dienſtſtellung an das Landwirtſchaftsamt Lauterbach ver=
6- Zum Vorſtand des Landwirtſchaftsamtes Michelſtadt wurde an
ſteen Stelle der Landwirtſchaftsrat am Landwirtſchaftsamt Groß=
miſtadt
, Herr Friedrich Strack, unter Verleihung der Amtsbezeichnung
inzektor ernannt.
b. Erbach, 31. Juli. Preisſchießen des Schützenver=
tu
.8. Das Schießen war verhältnismäßig gut beſucht. Die Ergeb=
iſſt
= des Schießens ſind folgende: Stehend freihändig: 1. Preis Werle=
trinbach
34 Ringe, 2. Küimele=Erbach 34 Ringe, 3. L. Stellwag jr.=Er=
10. B Ringe, 4. L. Stellwag ſen.=Erbach 28 Ringe. Liegend: 1. Preis

L. Stellwag jr. rbach 34 Ringe (Staclſchuß 12), 2. 2. Wolf= Haiſter=
bach
34 Ringe (10), 3. Memeke=Michelſtadt 34 Ringe (8), 4. Werle=
Steinbach 34 Ringe (6), 5. Körber=Würzberg 34 Ringe (5), 6. Wettſtein=
Erbach 32 Ringe (12), 7. Gg. Engelhardt=Erbach 32 Ringe (7), B. Fr.
Schneider=Erbach 32 Ringe ().
Erbach i. Odw., 1. Aug. Die von dem Grafen zu Erbach=Erbach
in ſeiner berühmten Hirſchgalerie im Schloſſe zu Erbach veranſtaltete
Kehrer=Gedächtnis=Ausſtellung (125 Bilder, meiſt Hirſche
darſtellend) iſt fortwährend gut beſucht und bietet, namentlich für Jäger,
einen beſonderen Genuß. Die Ausſtellung wird noch bis zum 12. Ifd.
Mts. dauern.
Hirſchhorn, 1. Auguſt. Waſſerſtand des Neckars am
31. Juli: 0,57 Meter; am 1. Auguſt: 0,52 Meter.
H. Neckarſteinach, 1. Aug. Schwerer Unfall. Der Lehrling
einer hieſigen Metzgerei ſtieß ſich beim Ausbeinen eines Fleiſchſtückes
das ſcharfe Meſſer ſo heftig in den Unterleib, daß er nach Anlegen
eines Notverbandes in die Klinik nach Heidelberg verbracht werden
mußte. Eine Operation wurde ſofort vorgenommen. Die Verletzungen
ſind bedenklicher Natur.
A. Schlierbach, 31. Juli. Ansflug des Kriegervereins.
Auf zwei Autos unternahm der hieſige Kriegerverein oinen Ausflug,
an dem 60 Perſonen von hier, Winkel, Glattbuch, Seidenbuch, Schan=
nenbach
=Knoden und Eulsbach teilnahmen. Die Fahrt ging über
Gadernheim, Ober=Ramſtadr, Diebuyg, Babenhauſen, Aſchaffenburg zu=
nächſt
nach Fronhofen und Lauffach, wo die Gräber der Gefallenen
von 1866 beſucht wurden. Dann ging es zuvück nach Aſchaffenburg,
woſelbſt das Schloß, die Anlagen am Maſin und andere Sehenswürdig=
keiten
intereſſierten. Bei ſchönſtem Ausflugswetter fuhr man nun
mainauſwärts bis nach Groß=Heubach, wo eim Abſtecher nach dem
Kloſter Engelsberg gemacht wurde. Auch hier bot ſich viel Sehens=
wertes
. Und weiter ging die Fahrt über Miltenberg, Aworbach nach
Michelſtadt, wo man noch kurz das Stadion beſichtigte. Dann ging es
über die Spreng, Vierſtöck und Reſchelsheim wieber der Heimat zu,
wo man um 11 Uhr nachts ankam. Wie man von den Mitfahrern
hört, hat auch dieſer Ausflug wie der vorjährige an den Nechar allen
Teilnehmern ſehr gut gefallen.
A. Elmshauſen, 31. Juli. Eine Rundfahrt an den Neckar
unternahmen vorgeſtern Arbeiter und Angeſtellte der Steiwinduſtrie
Kreuzer u. Böhriger, Werk Elmshauſen. Die Fahrt ging von Heidel=
berg
neckarauſwärts über Neckarſteinach und Hirſchhorn nach Eberbach
und dann über Erboch (Wieſenmrkt!) und Michelſtadt wieder
heimwärts.
j. Zwingenberg. 31. Juhi. Unter Vorſitz von Grupp=Heidelborg
fand am Sonntag hier im Hotel Löwen eine zweiſtündige Konferenz
der Gruppenvorſtände der Bergwacht Odenwald ſtatt, wobei auch
der Rhein=Mgingau vertreten war. Es wurde hervorgehoben, daß
der heſſiſche Staat die Bergwacht Odenwald mit 100 Mark, der ba=
diſche
Staat mit 500 Mark jährlich unterſtützt. Durch die Abgabe von
Tafeln mit Warnungsinſchriften an die Forſtämter zur Aufſtellung im
Walde, dumh Büchev= und Druckſchriftenverteilung uſw. ſind jedoch die
Ausgaben für die Aufklärungsarbeiten ſo erheblich, daß ſie durch die
obigen Beträge nicht gedeckt werden können. Es iſt daher die Ver=
anſtaltung
einer Lotterie in Ausſicht genommen. An die Schulen
ſollen Bilder mit geſchützten Pflanzen zur Verteilung kowmen. Das
Werk von Profeſſor Behringer über Pflanzen= und Vogelwelt (fünf
Bände) ſoll den einzelnen Ortsgruppen übermittelt werden. Die be=
ſonders
große Ortsgruppe Darmſtadt ſoll ein Doppelexemplar er=
halten
. Ueber die Aufklärungsarbeit gab der Vorſitzende Grupp ein
erſchöpfendes Bild und gab über die Organiſationsarbeit Aufklärun=
gen
, die eine befriedigende Weiterentwickelung der Bergwacht Oden=
wald
erkennen ließen.
Ay. Bensheim (Bergſtr.), 31. Juli. Bevorſtehende Bera=
tung
und Beſchlußfaſſung über den Kveisvoran=
ſchlag
für 1928. Am Mittwoch, 8. Auguft, findet in Bensheim
die diesjährige ordentliche Sitzung des Kreistages des Kreiſes Bensheim
ſtatt. Als wichtigſten Punkr ſieht die Tagesordnung die Beratung und
Beſchlußfaſſung über den Kreisvoranſchlag für 1928 vor. Ein
Schwimmbad auch für Auerbach. In ſeiner letzten Sitzung
hat der Auerbacher Gemeinderat einſtimmſig die Errichtung eines
Schvinmbades beſchloſſen. In der Sitzung wurde von allen Sprechern
der Gedanke zum Ausdruck gebracht, daß Auerbarh, ſeit altersher ein
beliebter Kurort an der heſſiſchen Bergſtraße, es ſeiner Weiterentwicke=
lung
einfach ſchuldig ſei, mit der Errichtung eines Schwimmbades nicht
mehr länger zu zögern. Das neue Schwümmbad ſoll mit einer groß=
zügigen
Sportplatzanlage verbunden werden. Es ſind übrigens in die=
ſem
Zuſamenhang Beſtrebungen im Gange, gerade in der Frage eincs
nenzeitlichen Schwiumbades die Gemeinde Auerbach und die Stabt
Bensheim zu einem gemeinſamen Projekt der beiden Kommunen
zu vereinigen, was zugleih den Anfang eines kommunalpolitiſchen
Handinhandarbeitens bedeutete und um ſo begreiflicher wäre, als die
beiden Gemeinden baulich immer mehr ancinanderrücken. Erwei=
terung
des Bensheimer Hoſpitals. Zu dem kürzlich von
uns gemdeten Verkauf des katholiſchen Verreinshauſes an das Bens=
heimer
Hoſpital iſt noch ergänzend nachzutragen, daß gerode das Bens=
heimer
Hoſpital durch dieſen Ankauf eine bedeutende bauliche Aus=
dehnung
evfährt. Eiue ſolche Vergrößerung war übrigens notwendig,
um e3 dieſer Anſtalt zu ermöglichen, ihrer Funktion als Stadt= ud
Freiskrankenhaus auch in Zukunft gerecht werden zu können.
Rech:sanwalt Eberwein . Zu Beginn der vovigen Woche
iſt in Darmſtadt der frühere Rechtsanwalt am Amtsgericht Zwingen=
berg
Ferdinand Eberwein, ein hoher Siebziger, verſtorben. Mit
ihm iſt der einzige Rechtsanwalt, der in Zwingenberg ſeinen Amtsſitz
hatte, aus dem Leben geſchiDen.
H. Aus dem Kreiſe Heppenheim, 30. Juli. Das Ernten des
Obſtes in der Nähe von Starkſtromleitungen. Das
Kreisamt macht bekannt, daß bei der bevorſtehenden Obſternte, die in
unmittelbarer Nähe einer Starkſtromleitung geſchehen muß, größte
Vorſicht zu gebrauchen iſt. Jedes Verühren der Leitungen mit Gegen=
ſtänden
muß bei der Arbeit vermieden werden, denn jede Berührung
der Leitung kann einen tödlichen Ausgang zur Folge haben. Sollte
durch eine Leitung das Ernten des Obſtes nicht ohne Gefahr vorgenom=
men
werden können, iſt der zuſtändigen Bürgermeiſterei davon recht=
zeitig
Mitteilung zu machen, damit nötigenfalls die Ausſchaltung des
Stromes erfolgen kann.

g. Gernsheim, 31. Juli. Gemeinderatsbericht. Der von
dem Amtsvorſtand des hieſigen Forſtamts, Herrn Oberforſtmeiſter
Petith, aufgeſtellte und der Gemeindevertretung vorgelegte Waldwirt=
ſchaftsplan
für 1929 wurde in vollem Umfange angenommen. Die
Erd= und Betonarbeiten für Erſtellung der Brücke über der Land= und
Fanggraben wurde dem Wenigſtnehmenden, Herrn Maurermeiſter
Sebaſtian Meiſter 5. dahier, übertragen. Im Mittelpunkt der Sitzung
ſtand jedoch die Verabſchiedung des Voranſchlags für das Rechnungs=
jahr
1928. Nachdem die Finanzkommiſſion in zwei Sitzungen den
Haushaltplan durchberaten hatte, war es für das Plenum nicht mehr
ſchwer, denſelben in der Ausarbeitung und den Anſätzen der Verwal=
tung
anzunehmen. Die Einr ahmen und Ausgaben in der Betriebs=
abteilung
beziffern ſich auf 659 396,87 RM. Der Umlagebedarf beläuft
ſich auf 95 500 RM. gegen 88 000 RM. im Vorjahre. Bei dem diesjäh=
rigen
Voranſchlag iſt jedoch zu bemerken, daß unter Rubrik 1 ( Rech=
nungsreſt
) gegen das Vorjahr die Einnahme um 11 200 RM. geringer
iſt. In die Wagſchale fällt beſonders bei der Ausgabe die Verzinſung
des für die geplante Waſſerverſorgung aufzunehmenden Kapitals,
ebenſo auch die für die Schuldentilgung (Rubrik 59) vorgeſehenen Til=
gungsbeträge
, insbeſondere für die Aufwertungskapitalien, was im
vorigen Voranſchlag noch nicht ſo zum Ausdruck kam. Ein Schmerzens=
kind
des Haushaltplans iſt ohne Zweifel die ſoziale Fürſorge, wenn
man bedenkt, daß in einer 5000 Einwohner zählenden Gemeinde allein
für dieſe Poſition rund 44 000 RM. ausgeworfen ſind. Für die Dauer
iſt das ein untragbarer Zuſtand; denn wenn die Gemeinde diefen un=
produktiven
Poſten für produktive Zwecke beiſpielsweiſe zur Verzinſung
und Tilgung eines aufzunehmenden Kapitals für Straßenpflaſterung,
Kanaliſation uſw. verwenden könnte, wäre im Intereſſe der Geſamt=
gemeinde
ſehr viel erreicht. Es muß endlich Aufgabe der maßgeben=
den
Körperſchaften, ſo des Heſſiſchen Landgemeindetages, ſein, dahin
zu arbeiten, daß die Kleinrentner aus Reichsmitteln und die Sozial=
rentner
aus Mitteln der Landesverſicherungsanſtalten geſpeiſt werden
und nicht mehr von Mitteln des Selbſtverwaltungskörpers abhängig
ſind. Die Gemeinden würden zweifelsohne das Los dieſer Rentner=
kategorie
beſſern, wenn ſie ſelbſt über beſſere Einnahmequellen ver=
fügen
würden und nicht die Hilfe der Steuerzahler in Anſpruch nehmen
müßten. Um den Umlagebedarf aufbringen zu können, wurden ſeitens
des Gemeinderats die Steuerausſchlagsſätze wie folgt feſtgeſetzt. Auf
je 100 Mk. Steuerwert der Gebäude und Bauplätze 21 Pfg., desgleichen
land= und forſtwirtſchaftlich genutzten Grundbeſitzes 50 Pfg., desgleichen
des gewerblichen Anlage= und Betriebskapitals 60 Pfg. Auf je 1 Mk.
ſtaatlichen Steuerſolls vom Gewerbeertrag (Zuſchlag zu den Voraus=
zahlungen
auf die Einkommen= und Körperſchaftsſteuer) werden 70 Pfg.
und auf je 1 Mk. ſtaatlichen Steuerſolls der Sonderſteuer vom bebauten
Grundbeſitz werden 35,2 Pfg. erhoben. Im großen und ganzen muß
geſagt werden, daß der Voranſchlag aufs äußerſte aufgeſtellt iſt und
daß die Verwaltung ein ſcharfes Auge haben muß, um das erfüllen zu
können, was man für dieſes Rechnunugsjahr ſich zum Ziele geſetzt hat.
By. Langen, 30. Juli. Die nächſte Wanderung der hieſigen
Ortsgruppe des Odenwaldklubs führt in eine der ſchönſten Gegenden
des Rheines, das Morgenbachtal. Die Bahn bringt die Wanderer bis
Bingen, von wo es über Bingerbrück, Forſthaus Heilig Kreuz zum
Morgenbachtale geht und zurück zum Rhein nach Trechtingshauſen, wo
bei 2½ſtündigem Aufenthalt gebadet werden kann. Die Wanderung
findet nächſten Sonntag ſtatt. Kraftpoſtverkehr. Vom
1. Auguſt ab berührt die von Offenbach aus verkehrende Landkraftpoſt
folgende Orte: Rumpenheim, Dietesheim, Lämmerſpiel, Hauſen, Weiß=
kirchen
, Hainhauſen, Rembrücken, Heuſenſtamm, Dietzenbach, Urberach,
Offenthal, Dreieichenhain und Götzenhain.
Aa. Offenbach, 1. Aug. Scheunenbrand. Im Kreisorte
Klein=Auheim wurde die Scheune von Johann Knies in der Langgaſſe
ein Opfer eines größeren Schadenfeuers, das nur ſchwer bekämpft wer=
den
konnte. Unter großer Beteiligung von nah und fern wurde im
Kreisorte Groß=Steinheim Beigeordneter Philipp Volb, der auch Direk=
tor
der dortigen Spar= ud Kreditkaſſe war, zu Grabe getragen. Für
die Gemeinde ſprach Bürgermeiſter Rachor Worte der Anerkennung und
Trauer.
EPH. Nieder=Erlenbach, 1. Aug. In dieſen Tagen ging die Glau=
burg
, der Beſitz der Erben des Freiherrn Roeder von Diersburg, in
den Beſitz einer milden Stiftung über, die von der evangeliſchen
Landeskirche und dem Diakoniſſenhaus Eliſabethenſtift in Darmſtadt
gemeinſam errichtet, zum Zwecke hat, verwahrloſten Frauen und Mäd=
chen
die Hand zu reichen. Die Schweſtern des Eliſabethenſtiftes ſind
ſchon eingezogen; die erſten Zöglinge werden wohl im Laufe des
Monats Auguſt folgen. Die Anſtalt iſt für das Gebiet des Freiſtaates
Heſfen beſtimmt und kann eiwa 3040 Mädchen Aufnahme gewähren.
h. Schotten, 30. Juli. Eine Große Bienenwirtſchaft=
liche
Ausſtellung, verbunden mit der Wanderverſammlung der
Bienenzuchtverbände von Kurheſſen, Oberheſſen mit Wetzlar, Starken=
burg
, Rheinheſſen und Frankfurt a. M., fand vorgeſtern und geſtern
bei ſtarker Beteiligung hier ſtatt. Das Protektorat der Veranſtaltung
hatte Kreisdirektor Geheimrat Böckmann übernommen. Der Samstag
abend brachte eine Begrüßungsfeier in der Turnhalle, wo auch die um=
fangreiche
Ausſtellung eingerichtet war. Am Sonntag vormittag fand
die Eröffnung der Ausſtellung ſtatt, der auch u. a. Geheimrat Böck=
mann
, Bürgermeiſter Mangel beiwohnten. Der Verbandsvorſitzende,
Lehrer Buß=Leihgeſtern, hielt eine Anſprache. Nachmittags erfolgten
die Sitzungen der einzelnen Verbände. Anſchließend folgten Konzert
und Kommers. Die Ausſtellung, die in der Turnhalle untergebracht
war, zeigte die Vielſeitigkeit der Bienenbauten, die Erzeugniſſe der
Bienenzucht, wie Honig und Wachs; Wachswarenfabrikate, Bienenwoh=
nungen
ſowie Maſchinen und Geräte, für die Honiggewinnung und
Zucht. Hinter der Turnhalle war eine vorbildlich angelegte Bienen=
weide
angelegt, die einem kleinen Wäldchen glich. Hier hatten zahl=
reiche
lebende Bienenvölker Aufſtellung gefunden. Auch die Stadt
Schotten hatte ein Feſtkleid angelegt. Eine große Ehrenpforte mit
zwei rieſigen Bienenkörben hatte man errichtet, die Straßen waren mit
Flaggen= und Girlandenſchmuck reichlich verſehen. Der Montag brachte
mehrere Vorträge über Bienenzucht u. a. Anſchließend Preisverteilung,
Lonzert und Volksfeſt.

M.410014

UrfEeiebter!!
m. der mild-ausoeglichenen.
Ueschracksworkuno ihrer
cchten Wacedonen-Mischtno
Becklgrse!4
Dieiebfertsfne
m ihrer Feislage von.
ist die veue Ctogrche
DefrVardettn
In ihr tinderSte,
Toas Oie Suchen.
AaALKddLddtetestateatgtengtattittatete Kautalt

Manennleer aateean

[ ][  ][ ]

Geite 8

Donnerstag, den 2. Auguff 1928

Nummer 213

Reich und Ausland.
Schwere Bluttat
in einem Frankfurter Büro.
Frankfurt a. M. In den Räumen des
Frankfurter Warenverbandes, Friedensſtraße 8,
erſchoß am Mittwoch mittag gegen ½12 Uhr der
Geſchäftsführer Schmidt nach einem voraufge=
gangenen
Wortwechſel im Beiſein eines Bücher=
reviſors
den Mitinhaber der Firma Dr. Hamel,
Direktor der Getreidebank. Gleichzeitig verletzte
er deſſen Bruder, den Prokuriſten Hamel, ſowie
den Angeſtellten Grünebaum ſchwer. Nach der
Tat machte Schmidt einen Selbſtmordverſuch
und verletzte ſich durch einen Schuß ebenfalls
ſchwer.
Der Mitinhaber der Firma, Ferdinand
Grünebaum, der verwundet im Heilig=Geiſt=
Hoſpital liegt, gibt von dem Hergang der Tat
folgende Darſtellung: Wir hatten bereits am
Dienstag abend mit Herrn Schmidt in dem
Sinne verhandelt, daß er aus dem Geſchäft aus=
ſcheide
, aber noch einen Monatsgehalt von 400
Mark für die Ferien beziehen ſollte. Da es zu
ſpät wurde, beſtellten wir ihn auf Mittwoch vor=
mittag
½11 Uhr zur weiteren Erledigung. Nach
anfänglichem Weigern, ſeine Stellung aufzu=
geben
, war er damit einverſtanden und lieferte
Papiere, Schlüſſel uſw. ab. Im letzten Augen=
blick
zog er mit den Worten: So, meine Herren,
jetzt will ich Ihnen noch einen ſchönen Abſchied
geben den Revobver, worauf ich aus dem Zim=
mer
ſtürzte. Ich erhielt einen Schuß von hinten
in die Backe, der bei der Naſenwurzel wieder
heraustrat und einen Schuß in die Wade des
rechten Beins, der darin ſtecken blieb. Hinter
mir ſtürzte durch zwei Zimmer mir folgend Dr.
Hamel durch einen Kopf= und Bruſtſchuß tödlich
getroffen zuſammen. Ich lief darauf ans Fen=
ſter
und ſchrie um Hilfe. Bald darauf erſchienen
Rettungswache und Ueberfallkommando.
Erſchlagen und in den Main geworfen.
Frankfurt a. M. An der Straßburger Werft
am Main gerieten in der Nacht zum Mittwoch drei
Arbeiter in Streit. Hierbei wurde der Arbeiter Lud=
wig
Gritz von zwei Gegnern niedergeſchlagen und in
den Main geworfen. Seine Leiche konnte noch nicht
geborgen werden. Die Täter ſind ermittelt; die
Kriminalpolizei iſt noch mit der Unterſuchung der
Angelegenheit beſchäftigt.
Verwickelte Familienverhältmiſſe.
Wiesbaden. Die Schweſter der Witwe Hugo
Stinnes hat ſich mit dem Regiſſeur am Staatstheater
Wiesbaden, Bernhard Hermann, dem Schwiegevvater
ihres Neffen Edmund Stinnes, verheiratet. Dadurch
wird die Tante von Edmund Stinnes zugleich ſeine
Schwiegermutter, ſein Schwiegervater wird zugleich
ſein Onkel.
Ein Jugend= und Wanderheim
auf dem Feldberg.
Bad Homburg. Der ſeit vielen Jahren ge=
hegte
Plan, auf dem Feldberg im Taunus für die
wandernde deutſche Jugend ein Heim zu errichten,
wird nun, wie der Taunusbote berichtet, Wirklich=
keit
. Dem Feldbergturm ſoll durch Umbau und An=
bau
ein Jugendheim angegliedert werden. Das
Heim, mit dem Turm und ſeinen jetzigen Räumen
organiſch verbunden, wird neben ausreichenden
Schlafräumen für Jungen und Mädchen auch ſolche
für Männer und Frauen enthalten. Beſonderes
Gewicht wird auf die Schaffung von Tagesräumen
gelegt, mehr noch als auf Schlafgelegenheit. Breite
Fenſter ermöglichen eine ungehinderte Fernſicht. Die
Tagesräume ſollen auch bei Feſten auf dem Feldberg
Forſtbeamten, Polizeibeamten und Sanitätsmann=
ſchaften
Unterkunft gewähren. Mit dem Bau des
Heimes wird auch eine gründliche Erneuerung des
Turmes, die immer dringender nötig wird, verbun=
den
. An der Aufbringung der Mittel zum Bau des
Turmes beteiligen ſich u. a. auch die Stadt Frank=
furt
a. M und andere naſſauiſche Städte und
Körperſchaften. Das Jugendheim wird nach den
Plänen des Frankfurter Architekten Karl Biſchoff er=
richtet
und ſoll der geſamten wandernden deutſchen
Jugend offenſtehen. Auch die mit dem Heim ver=
bundene
Gaſtſtätte ſteht Nichtmitgliedern zum Beſuch
offen, allerdings gegen Erlegung eines kleinen ſo=
genannten
Hüttengeldes. Mit dem Bau ſoll ſofort
zu Beginn des nächſten Frühlings begonnen werden,
ſo daß noch im Laufe des Jahres die Einweihung
des Baues erfolgen kann. Mit der Vollendung des
Heims, das in den ſchlichteſten Formen aufgeführt
wird, iſt auch der Feldberg, der zahlenmäßig den
ſtärkſten Beſuch unter allen Taunusorten aufzuweiſen
hat, endlich der wandernden Jugend richtig erſchloſſen
worden.
Motorradunfall bei Langenſelbold.
Vangenſelbold. Am ſogenannten Diebacher
Sandweg wollte am Mittwoch morgen gegen 5¾ Uhr
ein Radfahrer einige radfahrende Frauen, welche
ebenfalls zur Arbeit nach Hanau fuhren, überholen.
Im gleichen Augenblick ſtreifte der Motorradfahrer
Heinrich Findeiſen den Radfahrer, kam dabei zu
Fall und geriet unter die radfahrende Gruppe. Find=
eiſen
erlitt einen doppelten Schädelbruch, während
r Radfahrer verletzt wurden. Die Verunglückten
wurden nach der Anlegung von Notverbänden nach
dem Hanauer Krankenhaus gebracht. An dem Auf=
kommen
des Motorradfahrers muß gezweifelt werden.
Wie das Unglück entſtand, konnte nicht einwandfrei
feſtgeſtellt werdtC. Man nimmt an, daß das Motor=
rad
durch den an dieſer Stelle liegenden Sand ins
Schleudern geriet.
Zuſammenſtoß mit einem Wilderer.
Donsbach. Auf einem Pürſchgang traf am
Sonntag früh der Forſtgehilfe Müller aus Neuhaus
in der Nähe des Haigerer Tors auf einen Wilderer,
Auf deſſen Anruf legte der Wilderer das ſchußbereite
Gewehr an, worauf der Beamte in der Richtung des
Wildevers einen Schuß abgab. Der Wilderer ſprang
hinter ein Gebüſ., auf das der Forſtgehilfe nach
nochmaligem vergeblichen Anruf einen weiteren Schuß
abgab. Der Wilderer war darauf ſpurlos ven
ſchwunden, doch glaubte der Beamte in dem Wil=
derer
einen Donsbacher Einwohner erkannt zu haben.
Bei einer Hausſuchung fand man den Verdächtigen
mit Verletzungen am Rücken und am rechten Arm
im Bett vor. Unter dem Kopfkiſſen wurde ein ge=
ladener
Revolver und ein altes Teſching gefunden.

Noolte i Ron.
Kundgebung der Bevölkerung für die geretteten Schiffbrüchigen.

hatte ſich eine nach tauſenden zählende Menſchenmenge
am Bahnhof eingefunden. Die Vertreter der Regie=
rung
entboten Nobile und ſeinen Gefährten einen
herzlichen Willkommengruß. Die Unterſtaatsſekvetäre
Balbo (Luftſchiffahrt) und Sirianni (Marine) ließen
ſich wegen ihrer Abweſenheit von Rom vertreten. Als
Ceccione vorbeigetragen wurde, brach ein großer Bei=
fallsſturm
aus. Bei Zappis Erſcheinen ſtimmte die
Menge Evviva=Rufe an und es fielen gleichzeitig ent=
rüſtete
Bemerkungen über ſeine Verleumder. In ver=
ſchiedenen
Autos, vor denen große Menſchenzüge her=
gingen
, wurden die Schiffbrüchigen nach ihren Woh=

Rückkehr Profeſſor Behounefs
nach Prag.
Prof. Behounek iſt Dienstag nachmittag in Be=
gleitung
ſeiner Braut und ſeiner Schweſter in Prag
eingetroffen. Er begab ſich in einem mit Blumen ge=
ſchmückten
Auto durch die von einer freudig erregten
Menge umſäumten Straßen nach ſeiner Wohnung.
Das Automobil konnte nur mit Hilfe der Polizei
ſeinen Weg fortſetzen. Mittwoch abend findet zu
Ehren des geretteten Forſchers ein Bankett ſtatt.

Die ſchönſte Jugendherberge Deutſchlands.

Die neue Jugendherberge an der Möhnetalſperre
gilt als die beſte und zweckmäßigſte im Deutſchen Reiche. Sie entſpricht in ihrer äußeren Form
und der inneren Einrichtung dem einfachen Sinne der wandernden Jugend und bietet alles, was
ein ruhebedürftiger, ſportgeſtählter und zur Reinlichkeit erzogener Körper benötigt.
Das Muſeum der Unſterblichkeit.

Das weltberühmte Wachsfigurenkabinett in London,
das vor Jahrzehnten von Madame Tuſſaud gegründet und im Vorjahre durch Feuer zerſtört
wurde, iſt in ſeiner alten Pracht wieder erſtanden. London hat erneut Gelegenheit, die aus
Wachs geformten Figuren der meiſtgenannten Staatsmänner, Dichter, Verbrecher, Erfinder, Wirt=
ſchaftsführer
, Könige, Sporthelden und Feldherren zu beſtaunen.

Die Geretteten der Italia auf der Heimfahrt.
In aller Stille fuhren die Ueberlebenden der großen Nordpolexpedition der Italia durch Schwe=
den
, Dänemark und Deutſchland nach Italien. Unſer Bild zeigt von links nach rechts den Radio=
telegraphiſten
Pedretti, Ingenieur Trojani, Radiotelegradhiſten Biagi, Leutnant Viglieri, Gene=
ral
Nobile, Chefingenieur Ceechioni und Profeſſor Behounek. Pedretti hält Nobiles Hündchen
Titine, das die ganze Expedition mitgemacht und mit dem General durch den Flieger Lundborgh
gerettet wurde. Profeſſor Behounek hat ſich in Berlin von Nobile getrennt, um mit ſeiner Schwe=
ſter
und ſeiner Braut von da nach kurzem Aufenthalt die Heimreiſe nach Prag anzutreten.
Muſſolini hatte dem Präfekten von Bozen den nungen gebracht. Nobile wurde von ſeiner Frau und
Auftrag gegeben, ſich auf die Bahnſtation des Bren= ſeinem Töchterchen in ſeiner Wohnung evwartet.
ners zu begeben, um den heimkehrenden Schiffbrüchi= Die römiſche Preſſe begrüßt die Heimkehrenden in
gen im Namen der italieniſchen Regierung den erſten bewegten Worten und betont, daß die Ehrenbezeu=
Gruß zu entbieten. Die Schiffbrüchigen ſind kurz vor gungen und Kundgebungen der Volksmenge vollkom=
Mitternacht in Rom eingetroffen. Auf der ganzen men gerechtfertigt ſeien, ganz beſonders in Hinblick
Fahrt durch Italien waren ſie Gegenſtand begeiſterter auf die bitteren und unerhörten Anfeindungen des
Kundgebungen der vor allen Bahnhöfen verſammel= Auslandes. Ueber das Los der mit der Luftſchiffhülle
ten Menſchenmengen. Bei dem kurzen Aufenthalt in abgetriebenen weiteren ſechs Mitglieder der Expe=
Bologna und Florenz, wo Ceceioni, Biagi und Zappi, dition drückten ſich die Heimgekehrten übereinſtimmend
als Landsleute gefeiert wurden, nahm die Begrüßung optimiſtiſch aus.
einen beſonders herzlichen Charakter an. In Rom

Kriegsgefangenen=Tagung
in Nürnberg.
Die diesjährige Bundestagung der Reichsven
einigung ehem. Kriegsgefangener tagte kürzlich i
der alten Dürerſtadt Nürnberg. Die große Anzabr
der Vertreter von Behörden, Verbänden, politiſchen
Parteien und insbeſondere Kriegsteilnehmerverbän=
den
der verſchiedenſten Richtung zeugten von dem
wachſenden Intereſſe, das die Beſtrebungen der ehem
Kriegsgefangenen in der breiten Oeffentlichkeit fin=
den
. Dr. Weber vom Auswärtigen Amt überbracht=
die
Grüße des Reichsaußenminiſteriums. Ein Er=
widerungstelegvamm
des Herrn Reichspräſidenten
löſte freudigen Beifall aus. Die ſtarke Beteiligung
aus den beſetzten und abgetrennten Gebieten, aus
Oeſterreich, Böhmen und Danzig war bemerkenswert.
Aus den Vorträgen und Verhandlungen dieſer Ta=
gung
verdienen beſondere Beachtung 10 Jahr=
Kriegsgefangenenbewegung von Staatsanwalt Dr.
Wolle, Weinböhla und Die internantionale Front,
kämpferbewegung von Dr. Givens, Berlin Während
das dringende Verlangen nach einer endgültigen und
baldigen Erfüllung der materiellen Ziele der Reich=,
vereinigung durch die Tagung zum Ausdruck gebracht
wurde, legte der Vortrag des Ehrenbundesvorſitzen=
den
der öſterreichiſchen Brudervereinigung, Profeſſor
Dr. Weiland, Wien, über Die kulturpolitiſche Be=
deutung
der Kriegsgefangenſchaft Zeugwis ab von
dem diefen geiſtigen Gehalt der Kriegsgefangenenbe=
wegung
, der in der Oeffentlichkeit leider bisher vigl
zu wenig bekannt iſt. Die Tagung ſchloß mit einer
eindrucksvollen Kundgebung auf der Burg zu Nürn=
berg
für die Befreiung der beſetzten und abgetren
ten Gebiete. Die Vertreter der Kriegsgefangenen aus
dem beſetzten Rheinland und dem Saargebiet, aus
Danzig und Oſtpreußen, aus Oeſterreich und Böh=
men
bekundeten ihre Treue zu Volk und Heimat. In
einer einſtimmig angenommenen Entſchließung erhebt
die R.E.K. ihre Stimme für Volksverſöhnung und
Volksverbrüderung, für Freiheit und Heimat, im
Sinne des Leitſpruchs Durch Recht zum Frieden,
den ſich die deutſche Kriegsgefangenenliga, der Spitzen=
verband
der Kriegsgefangenenvereinigungen, erwähſt
hat. Die eindrucksvolle Kundgebung klang in einer
Ehrung für die Toten des Weltkrieges und insbeſon=
dere
für die in fremder Erde ruhenden Kriegsgefan=
genen
aus. Im Anſchluß an die Tagung fand die
Einweihung des erſten Kriegsgefangenenerholungs
heims der Reichsvereinigung in Thalmäßing an
Fränkiſchen Jura ſtatt.
Fahrkartenſchiebungen auch in Berlin.
Berlin. Nachdem bereits in Breslau umfang
reiche Betrügereien mit gefälſchten Eiſenbahnfahn
karten aufgedeckt und 11 Pevſonen verhaftet worden
ſind, ſind jetzt, wie das B. T. erfährt, auch in Beu
lin die Kriminalpolizei und die Fahndungsabteilung
der Reichseiſenbahn großen Veruntreuungen mit
Eiſenbahnfahrkarten auf die Spur gekommen, die
bereits zur Verhaftung des Eiſenbahntelegraphen=
aſſiſtenten
Oelſchläger vom Bahnhof Friedrichſtraße
führten. Die in Berlin aufgedeckten Betrügereien
ſtehen, ſoweit bisher durch die Ermittlungen der Be=
hörden
feſtgeſtellt werden konnte, mit der Breslauer
Affäre in keinem Zuſammenhang. Oelſchläger ent=
wendete
größtenteils Fahrkarden zweiter Klaſſe, die
in Köln gelöſt und von den Reiſenden am anderen
Morgen an der Sperre des Bahnhofes Friedrich=
ſtraße
nach Beendigung der Fahrt den Kontrollbeam=
ten
übergeben worden waren. Mit dieſen an und für
ſich wertloſen Karten fuhr Oelſchläger ſofort nach
Beendigung ſeines Dienſtes nach Dortmund und re
klamierte unter falſcher Namensnennung dieſe Kar=
ten
auf dem dortigen Hauptbahnhof. Nach Aus=
zahlung
des Betrages fuhr dann Oelſchläger mit dem
nächſten Zuge auf ſeinen Dienſtausweis hin koſtenlos
nach Berlin zurück. Auch in Hannover und Stendal
hat Oelſchläger in gleicher Weiſe dieſelben Betrüge
reien verübt und er muß, um ſich ſelbſt nicht auf=
fällig
zu machen, bei dieſen betrügeriſchen Machen=
ſchaften
unbedingt Helfershelfer gehabt haben. Als
er Dienstag mittag auf dem Hauptbahnhof in Dort=
mund
wieder eine ganze Serie geſtohlener Karten zur
Aufwertung vorlegte, wurde er entlarvt und auf
Erſuchen der Fahndungsabteilung von der dortigen
Polizei in Haft genommen.
Das Hochwaſſer im Amurgebiet.
Moskau. Das Hochwaſſer des Amur und des
Seja ſteigt noch immer. Blagoweſchtſchenſk ſteht voll=
kommen
unter Waſſer. Durch Erkundigungsflüge
wurde feſtgeſtellt, daß 50 Dörfer mit 36 500 Einwol
nern im Amurbezirk von der Ueberſchwemmung b
troffen ſind. Die Flugzeuge warfen Mitteilungen ab,
in denen die Bevölkerung über die Hilfsmaßnahmen
unterrichtet wird. 10 Dampfer mit Lebensmitteln
ſind nach dem Hochwaſſergebiet unterwegs.
Wirbelſturm auf den Philippinen.
London. Aus Manila wird gemeldet, daß die
Panay=Onſel von einem Wirbelſturm verwüſtet worden
ſei. Die über die Ufer getretenen Waſſerläufe hätten
mehrere Ortſchaften ſowie die Ernte vernichtet. De
Stadt Jgbaras in der Provinz Jlo=Flo ſei voll=
ſtändig
zerſtört worden. Von ihren 12000 Einwoh
nern ſei der größte Teil ertrunken.
Die Diamanten der Eliſabethville gehoben.
Paris. Dem italieniſchen Bergungsdampfed
Artiglio iſt es am Dienstag nach wochenlangen
ſchwierigen Arbeiten gelungen, aus dem Wrack des
Dampfers Eliſabethville, der im Kriege von emen
Unterſeeboot auf der Höhe von Belle=Jsle verſen.
wurde, den Geldſchrank mit einer Diamantſendung
im Werte von 50 Mill. Franken zu bergen.
Flugzeuge als Goldſucher.
Kanadiſche Goldſucher haben für eine Million
Mark Flugzeuge angekauft, um mit dieſen die Süche
nach neuen Goldminen aufzunehmen. Während der
letzten Jahre wurden durch Beobachtungen aus den
Flugzeugen des Luftverkehrs zu wiederholten Malen,
Nachrichten über Entdeckungen neuer Goldminenfelder
gegeben. Man will nun mit Flugzeugen die weile‟
zum Teil noch völlig unerforſchten Gebiete um de
Hudſon=Bucht abſuchen und hofft, große Golde
vorkommen entdecken zu können. Die Flug:
zeuge leiſten im übrigen unſchätzbare Dienſte für de‟
Transport von Material und Perſonal zu und De
den Goldminen, zu denen früher von den großer."
Städten aus nur in wochenlangen Reiſen zu de
langen war.

uf iten
m
irigen ?
mf
wirden
edtrckt.
jEMe Arſache
Ueber die Urſache
heinben wird von de
eitt zweifelsfrei feſt,
ellung anſtatt in das
eillznis einfuhr. Die
erznzeitigen Umbau
Sirunlelſcherben. Zur
pulude dort ein Beheli
Abihängigkeiten zwiſ
Direſe Abhängigkeiten
ür Einjahrt in Gleis
we=siche auf Gleis 4 ge
ueuthmeprüfung noch
na ut ſich bei den nachtr
va ß dieſer Mangel n
geiebenden Stellung de
2 hie Reichsbahndi
Sticherung, die dem
Emung noch ein beſo
Ewatte der Stellwerks
idwer Weichen zu prüf
Müge Stellung der W
Anach genau feſtgelt
wwerden die Meldun
wrwerlswärter in
Mhr. A1 hat der
ſtwmtei, als er die Fah
deste, obwohl fe noch
MMeis 4 eingeſtellt wa
Uünglücks anzuſehen, d
Be Eitig auch der vorher
kositen gerade bei de
Miich zigte. Der St

Die 2

Nach de
3m Dinkelſch
124 Bartel
igutes, Jaloh,
4i. Kalcher,
n=uann aus
7 Proft

[ ][  ][ ]

zmmer 213

Donnerstag, den 2. Auguff 1928

Seite 9

Sie Eiſenbahnkataſtrophe in Bahern.

An der Unglücksſtelle.
Aie Weiche ſoll nicht funktioniert haben.
Augsburg, 1. Auguſt.
wer Eiſenbahnkataſtrophe in Bahern wird noch berichtet: In=
folgp
, gegenwärtigen Umbaues der Strecke für den elektriſchen Be=
trienſurden
die Weichen zurzeit proviſoriſch mit der Hand bedient.
Dew eſttuende Weichenwärter gibt an, die Weiche vorſchriftsmäßig
gezzor zu haben, dieſe habe aber augenſcheinlich nicht funktioniert. Als
deru ornotivführer die Kataſtrophe nahen ſah, ſoll er nach Möglichkeit
geb et haben, was aus dem ſtarken Schwanken der letzten Wagen des
Unuglszuges geſchloſſen werden kann. Der Anprall erfolgte trotzdem
mitn rg heurer Wucht. Vor der Lokomotive türmten ſich die Trümmer
vong ierwagen bizarr auf. Die unmittelbar hinter der Lokomotive
befitnchen modernen Perſonenwagen blieben vollkommen unbeſchä=
digyt
IS wurden bei ihnen nicht einmal die Fenſterſcheiben zertrüm=
meus
2eie Perſonenwagen 4. Klaſſe älterer Bauart jedoch, die in der
Miſſtd 3 Zuges waren, bilden ein unentwirrbares Chaos, einen
wüyſt TTrümmerhaufen. Die Schlußwagen des Perſonenzuges ſind
weyaie ſtark mitgenommen.
4i dem Zuſammenſtoß wurden die Reiſenden durcheinander ge=
wousf
, und der Zug kam augenblicklich zum Stillſtand. Die Reiſenden
wumn Sum Teil zwiſchen Gepäckſtücken und zerſplitterten Holzteilen
einngtemmt. Die Lokomotive hatte ſich auf die rechte Seite über=
gelucsh
während der Tender etwas aufgerichtet ſtehen blieb. Die letz=
tenm
(te rwagen bildeten mit der Lokomotive einen Trümmerhaufen, in
welichn das Feuer der Lokomotive brannte, aber binnen kurzem von
dern zu rwehr gelöſcht werden konnte. Der größte Teil der Reiſenden
bli ſbu5 den Bahnhofsgleiſen beim Zug und half den Leichtverletzten.
Dice ſch=ververletzten wurden alsbald in den Gaſthof hinübergetragen,
won ikrrzer Zeit mehrere Aerzte tätig waren. In der Umgebung des
Bakhioss ſpielten ſich herzzerreißende Szenen ab. Die 10 aus den
Trüünerrn hervorgeholten Toten wieſen furchtbare Verſtümmelungen
autl em 5jährigen Mädchen war der Kopf abgeriſſen. Die Leichen
wurn tvorläufig in der Güterhalle aufgebahrt und mit Tüchern zu=
gekmt

U Urſache des Dinkelſcherbener Unglücks.
iher die Urſache des Eiſenbahnunglücks auf der Station Dinkel=
ſcheenn
wird von der Reichsbahndirektion Augsburg mitgeteilt: Es
ſteli weifelsfrei feſt, daß der Perſonenzug 911 infolge falſcher Weichen=
ſteliſtrg
ganſtatt in das dritte Gleis in das vom Güterzug beſetzte vierte
Gleierfuhr. Die falſche Weichenſtellung hängt zuſammen mit dem
demtigen Umbau des Stellwerks auf der Weſtſeite des Bahnhofs
Didxlſoverben. Zur Wahrung der Sicherung während des Umbaues
wum ſort ein Behelfsſtellwerk aufgeſtellt, durch das die erforderlichen
Abſche gkeiten zwiſchen Weichen und Signalen hergeſtellt werden.
Dihe/Albhängigkeiten zeigten inſofern eine Lücke, als das Signal für
dig: ſnnahrt in Gleis 3 aufgezogen werden konnte, wenn die Eingangs=
wenit
auf Gleis 4 geſtellt war. Dieſe Lücke trat weder bei der Ab=
naſhyrüfung
noch im Betriebe des Behelfsſtellwerkes zutage. Es
haut hlbei den nachträglich gemachten Verſuchen am Stellwerk gezeigt,
dautß ieſſer Mangel nur bei einer ganz beſtimmten, zufällig ſich er=
gelcoen
Stellung der Verſchlußelemente zueinander auftreten konnte.
Dür eochsbahndirektion Augsburg hatte jedoch neben der mechaniſchen
Siſung, die dem Bebelfsſtellwerk dienen ſollte, zur weiteren Siche=
rurm
woch ein beſonderes Meldeverfahren angeordnet. Demzufolge
han der Stellwerkswärter bei jeder Zugfahrt die richtige Stellung
derr fe chen zu prüfen und den Vollzug der Prüfungen und die rich=
tigwzüllllung
der Weichen dem Fahrdienſtleiter in einer dem Wortlaut
naſtemau feſtgelegten Meldung anzuzeigen. Zur weiteren Sicherung
waen die Meldungen ſowohl vom Fahrdienſtleiter wie vom Stell=
warurrter
in Meldebüchern feſtgehalten. Bei dem verunglückten Zug
Nurz1. hat der Stellwerkswärter inſofern eine falſche Meldung er=
ſtam
ials er die Fahrſtraße für dieſen Zug in Gleis 3 hergeſtellt mel=
dertehrvohl
ſie noch vom vorausgehenden Durchgangsgüterzug auf das
Geſ=4 eingeſtellt war. Dieſe falſche Meldung iſt als erſte Urſache des
Urhds anzuſehen, das aber nur dadurch eintreten konnte, daß gleich=
zeiitanch
der vorher erwähnte Mangel an den mechaniſchen Abhängig=
keil
; gerade bei der Bereitſtellung dieſer Fahrſtraße zum erſtenmal
ſickßimte. Der Stellwerkswärter iſt ſeines Dienſtes enthoben worden.
Die Toten von Dinkelſcherben.
ſaßch den bis 2 Uhr nachts getroffenen Feſtſtellungen befanden ſich
im mrelſcherben 10 Tote: 1. Haller, Holzhändler aus Stuttgart;
2.7ha:tel, Cl., lediger Schloſſer aus Wolfratshauſen; 3. Man=
gee
Pakob, Schuſtermeiſter aus Eſchenbach (Bezirksamt Sünsheim);
4.Yſrſcher, fünfjähriges Mädchen aus Söflingen bei Ulm; 5. Holl=
muſtn
aus Schlierſee; 6. Rummelsberger aus Miesbach;
7.7 euFeſſor Hötzmann (Geiſtlicher), Herkunft unbekannt; 8.10.
bit= noch nicht feſtgeſtellte weibliche Leichen von 60, 40 bzw. 25
Ieen
iu. Krankenhaus Zusmarshauſen ſind ihren Verletzungen erlegen:
114Fuchl, Johann, Bergmann aus Miesbach: 12. Schenk, Ober=
IdF aus Weinheim a. d. Bergſtraße.
Krankenhaus Augsburg ſind geſtorben: 13. Ambros, Joh.,
alwsthlierſee; 14. Rehm. Ehemann, aus Stuttgart.
lu: dem Transport nach Augsburg ſind geſtorben: 15. Wiede=
mhty
. Joſef, aus Augsburg; 16. ein unbekannter Mann mit Fahr=
ka
m SSigmaringenMünchen (Limbrunner?).
hiue von amtlicher Seite ſoeben ausgegebene berichtigte Toten=
u
Verwundetenliſte enthält außer den bereits gemeldeten noch die
foſnden Namen von Toten: Wilhelma Hölzel, Muſikſtudierende
adüAlbertshauſen bei Würzburg, Lehrerin Marie Fiſcher aus
Wſra=shauſen, Kaufmann Karl Jetter aus München. Ferner
wun in Richtigſtellung ungenauer oder unvollkommener Angaben noch
di et ſonalien folgender Toten mitgeteilt: Hohlmann=Schlierſee, Joh.
Phe, BBergmann aus Miesbach, Jakob Rehm aus Boſchhof bei Heuer=
bee
Eine männliche und eine weibliche Leiche, die noch in der Dinkel=
ſoſeerer
Güterhalle liegen, ſind noch nicht identifiziert. Außerdem

weiſt die revidierte Liſte fünf Verwundete auf, die im Krankenhaus
Zusmarshauſen liegen, und 31 Verletzte, die im Augsburger Kranken=
haus
untergebracht ſind.

17 Todesopfer.

Das entſetzliche Eiſenbahnunglück von Dinkelſcherben hat ein wei=
teres
Todesopfer gefordert. Einer der Schwerverletzten iſt heute im
Krankenhaus geſtorben. Damit hat ſich die Zahl der Todesopfer des
Unglücks auf 17 erhöht. Aber leider kann immer noch nicht geſagt
werden, daß die Liſte damit abgeſchloſſen iſt. Unter den zahlreichen
Schwerverletzten ringen einige mit dem Tode, und die Aerzte wiſſen
noch nicht, ob es ihrer Kunſt gelingen wird, die Bedauernswerten über
die Kriſe hinwegzubringen. Wie das verhängnisvolle Unglück geſchah,
kann bis zur Stunde genau noch nicht geſagt werden. Die Meldung,
ein Streckenwärter hätte die Weiche auf ein falſches Gleis geſtellt,
muß nach den bisherigen Ergebniſſen der Schuldunterſuchung mit Vor=
ſicht
aufgenommen werden. Zwar iſt feſtgeſtellt, daß der Beamte auf
dem Hilfsſtellwerk eine Meldung weitergegeben hat, die den tatſäch=
lichen
Sachverhalt nicht richtig wiedergab. Man hat den Beamten
deswegen bereits verhaftet; ob aber nicht noch andere Imponderabilien
bei dem Unglück mitgewirkt haben, unterliegt zur Zeit der genauen
Unterſuchung durch höhere Beamte aus München und Berlin.
Die Arbeit der zur Unglücksſtätte bei Augsburg
entſandten Kommiſſion.
Die von der Berliner Hauptverwaltung der Reichsbahn zur Unter=
ſuchung
der Dinkelſcherbener Eiſenbahnkataſtrophe entſandte Kommiſ=
ſion
, beſtehend aus Reichsbahndirektor Kilp und zwei Miniſterialräten
vom Reichsverkehrsminiſterium, traf im Laufe des Vormittags in
Augsburg ein und begab ſich ſofort in Begleitung des Reichsbahnpräſi=
denten
und einiger Dezernenten vom Direktionsbezirk Augsburg nach
Dinkelſcherben. Nach eingehenden Feſtſtellungen und Unterſuchungen
kehrten die Herren mittags nach Augsburg zurück, um ſich bald darauf
nach kurzer Beſprechung in Begleitung des Oberſtaatsanwalts und des
Münchener Eiſenbahnſachverſtändigen Profeſſor Halter erneut an die
Unfallſtelle zu begeben. Die in vollem Gange befindlichen Aufräu=
mungsarbeiten
hofft man bis heute abend beenden zu können.
Die Stellung der Gruppenverwaltung Bayern
in der Reichsbahn.
Berlin, 1. Auguft.
Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, enthält die Geſchäftsord=
nung
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft vom 1. Oktober 1924 über die
Befugniſſe der Gruppenverwaltung Bayern in ihrer Ziffer 14 folgendes:
Die Gruppenverwaltung Bayern umfaßt den Bezirk der bisherigen
Zweigſtelle Bayern. Sie ſteht umittelbar unter der Heuptverwaltung
und behandelt alle Angelegenheiten ihres Beveiches ſelbſtändig, die nicht
wegen ihrer beſonderen Bedeutung oder, weil ſie über ihren Geſchäfts=
bereich
hinauswirken können, von der Hauptverwaltung ſelbſt zu erledi=
gen
ſind. In dieſem Rahmen können ihr auch Angelegenheiten über=
tragen
werden, die an ſich von der Haupwerwaltung behandelt werden.
Danach ergibt ſich folgendes: Die Gwuppenverwaltung Bayern iſt grund=
ſätzlich
für alle nicht der Hauptverwaltung vorbehaltenen Geſchäfte in
ihrem Bereich zuſtändig. Nur ſolche in den Bereich der Gruppe fallende
Geſchäfte werden von der Hauptvewwaltung behandelt, die grundſätzliche
Bedeutung beſitzen oder über den Geſchäftsbereich der Gruppenverwal=
tung
hinauswirken können.
Parlamentariſche Verkehrskonferenz in Berlin.
Kritik an den Eiſenbahn=Unfällen in Bagern.
Berlin, 1. Auguſt.
Im Reichsverkehrsminiſterium fand am Mittwoch die Konferenz des
Reichsverkehrsmniſters v. Guérard mit den Vertretern der Reichstags=
parteien
unter Teilnahme des Generaldirektors der Reichsbohn Dr.
Dorpmüller ſtatt. Von der Fraktion der Bayeriſchen Volkspartei war
kein Vertreter erſchienen. Dagegen war für die Kommuniſten noch der
Abgeordnete Geſchke anweſend. Gegenſtand der Erörterung waren die
zahlreichen Eiſenbahnunfälle der letzten Zeit, beſonders auch das geſtrige
Unglück in Bayern, über das authentiſches Material noch nicht mitgeteilt
werden konnte. Bei der Erörterung der einzelnen Fälle kam u. a. zur
Sprache, daß in Bayern andere Ruhezeiten für das Perſonal beſtehen
als in Preußen, da das Perſonal in Bayern Wert auf längere zu=
ſammenhängende
Ruhepauſen legt. Bei der Beſprechung der techniſchen
Fragen wurde feſtgeſtellt, daß die Zentraliſierung der Blockſignale des
Münchner Hauptbahnhofes beſchleunigt durchgeführt werden ſoll. Man
hofft, in etwa 12 Tagen damit fertig zu ſein. Zwiſchen dem Reichsver=
kehrsminiſterium
und der Reichsbahndirektion ſind Richtlinien verein=
bart
worden, die beſchleunigt zu Durchführug gebracht werden ſollen.
Einſetzung eines Unterſuchungs=Ausſchuſſes.
Als praktiſches Ergebnis der parlamentariſchen Verkehrskonferenz
iſt feſtzuſtellen, daß der Reichsverkehrsminiſter einen Ausſchuß berufen
wird, der nicht nur die einzelnen Unfälle und ihre Urſachen unterſuchen
wird, fondern der grundſätzlich unterſuchen ſoll, wie es mit der Sicher=
heit
auf der Deutſchen Reichsbahn im allgemeinen geſtellt iſt. Es wird
ſich hier nicht um einen parlamentariſchen Ausſchuß, ſondern um einen
Ausſchuß von Sachverſtändigen handeln, dem natürlich auch einzelne
Parlamentarier angehören kömen.
Geſchäftliches.
Wollen Sie wieder jung werden?
Wollen Sie, wenn Sie frühzeitig alt und grau geworden ſind, um
zwanzig Jahre fünger erſcheinen? Wir ſtellen dieſe Frage ganz im
Ernſt, denn es gibt tatſächlich ein Mittel, welches dieſes ſcheinbare
Wunder der Verjüngung vollbringt und ſich ſchon bei Taufenden glän=
zend
bewährt hat. Mit dem weltberühmten 20 Jahre jünger auch

genannt Exlepäng (geſetzlich geſchützt) von der Far. Parfümeriefabrik
Exlepäng, Berlin N 113, erreichen Sie binnen kurzem eine überraſchende
Veränderung Ihrer Erſcheinung, welche Sie um zwanzig Jahre jünger
macht. Was das heutzutage im Berufe wie im geſellſchaftlichen Verkehr
für Sie bedeutet, können Sie ſich ſelbſt am beſten ſagen. Mit vollem
Haar in urſprünglicher Naturfapbe machen Sie einen ganz anderen Ein=
druck
auf Ihre Umgebung, als wenn Sie grauköpfig und alt auftreten.
Zu dieſer vorteilhaften Verwandlung Ihrer ganzen Erſcheinung ver=
hilft
Ihnen mit viel tauſendfach erprobter Sicherheit der Wirkung das
weltberühmte 20 Jahre jünger auch genannt Exlepäng, wofür un=
zählige
anerkennende Dankſchreiben beredtes Zeugnis ablegen.
240 tadellvſe Raſuren
bei ſtärkſtem Bart mit einer einzigen echten Muleuto=Klinge.
Herr Lehrer Leonhardt ſchreibt: Ihre Muleuto=Diamon=Klingen ver=
dienen
uneingeſchränktes Lob. Ich raſiere mich mit der von Ihnen be=
zogenen
ſeit September 1927 ſo tadellos, wie ich es mit G.=Klingen,
deren ich ſeit der Zeit etwa 75 Stück benötigt hätte, nicht im ent=
fernteſten
hätte tun können. Es drängt mich, Ihnen dafür zu danken,
daß Sie mir das tägliche Raſieren meines überaus ſtarken Bartes zu
einem Vergnügen gemacht haben. Breslau, Tauentzienſtr. 83, den 25. 5.
28. Viele Tauſende derartiger Anerkennungsſchreiben liegen zur Ein=
ſicht
offen. Siehe heutiges Inſerat mit der Uebevſchrift: Taufcht alte
Raſierklingen um.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Donnerstag, 2. Auguſt. 13.30: Kaſſel: Ouvertüren zu komiſchen
Opern. Ausf.: Funkorch. O 15.30: Jugendſtunde. Mittelſchullehrer
Ad. Hering: Der Fernſchreiber. 0 16.15: Aus den Novellen von

2 Seaht S Waer eeee
fürſorge. Jugendrichter Dr. Levi: Die Behandlung krmineller
Jugendlicher und der Strafvollzug an Jugendlichen. O 20.15:
Stuttgart: Der lachende Ehemann. Operette von Eysler. Muſikal.
Leitung: Kapellmeiſter Merten. O. Anſchl.: Kaſſel: Spätkonzert,
Funkorch. (Leitung: Kapellmeiſter Bodart).
Stuttgart.
Donnerstag, 2. Auguſt. 12.30: Schallplatten. O 15.45: Plauderei
über Blumenpflege. 0 16.15: Funkorch. Einlagen: Friedl Völter.
O 18.15: Rolf Formis: Rundfunk auf Reiſen. O 18.45: Freiburg:
Aerztevortrag: Tuberkuloſe. O 19.15: Privatdozent Dr. Barthel:
Johann H. Lambert. 20.15: Frankfurt: Der lachende Ehemann.
Operette i drei Akten von Joſ. Brammer und A. Grünwald.
Muſik von Edm. Eysler. Perſ.: Ottokar Bruckner, Fabrikant von
Kunſtbutter; Heloiſe, ſeine Frau; Graf Selztal; Andreas Pipel=
huber
; Rechtsanwalt Dr. Roſenrot: Lucinde, eine ältere Verwandte;
Wiedehopf, Diener. o Anſchl.: Nachrichten. o Anſchl.: Hier Stutt=
gart
wer dort? Ein fröhlicher Streifzug durch den Aether von
C. Struve.
Berlin.
Donnerstag, 2. Augnſt. 6: Gymnaſtik. 12.30: Für den Land=
wirt
. 6 16: Prof. D. Dr. Stuhlfauth: Die ſchönſten mittelalterlichen
Kirchenbauten der Mark. O 16.30: San.=Rat Dr. Frank: Mediziniſch=
hygieniſche
Plauderei. 8 17: Sommerlieder. A. Kiſtenmacher (Tenor),
H. Steiner (Flügel). O 17.30: Inſtrumentalkonzert. A. Wittenberg
(Violine) und A. Schroeder (Klavier). Liſa Schroeder=Spolianſki
und A. Schroeder aaf zwei Flügeln. o 19: Engliſche Vorträge,
R. H. Pender: Aſpects of modern England. Engliſh Induſtries.
6 19.30: Dr. Hoffmann=Harniſch: Führerperſönlichkeiten der deut=
ſchen
Bühne (Leopold Jeßner). O 20: Direktor Sechaszewer: Kutlur=
film
und Filmkultur. 6 20.30: Ferienfahrten durch die Mark:
Reiſe in den Spreewald. 0 21.30: Unterhaltungsmuſik. Kapelle
Heinz Lagoſch. O Anſchl.: Tagesnachrichten. O 22.30: Tanzmuſik.
Kapelle Gerhard Hoffmann.
Stettm. 20.30: Gartenkonzert. Kapelle des preuß. Inf.=Regts.
Nr. 5, 1. Batl. Leitung: Muſikmeiſter Stein. Mitw.: C. A. Britz
(Baß), Schimanke=Männerquartett. O Anſchl.: Tagesnachrichten.
Deutſche Welle. Donnerstag, 2. Auguſt. 8: Gymnaſtik. O 15:
Obſt. Marmeladen und Gelees. O 15.55: Wetter und Börſe. 0 16:
Erziehungsberatung. o 16.30: Dr. Privat: Deutſches Volkstum.
17: Sommerlieder. Geſungen von A. Kiſtenmacher (Tenor).
O. Anſchl.: Inſtrumental=Konzert. O 18: Dr. Koch: Galizien.
Land der Gräber und Kreuze. Deutſches Kulturgut. 18.30: K.
Weſtphal: Künſtleriſche Doppelbegabung. O 18.55: Dr. Felter:
Ordnungsmäßige Buchführung. O 19.20: Dipl. Hdl. Dr. Wieg:
Die Maſchine als Helferin im Laden und Büro: Kleinmaſchinen.
0 20.30: Ferienfahrten durch die Mark. Reiſe in den Spreewald,
0 21.30: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Heinz Lagoſch. O Anſchl.:
Preſſenachrichten. 6 22.30: Tanmuſik. Kapelle Gerhard Hoffmann.

Wetterbericht.
Gießen, 1. Auguſt.
Die Luftdruckgegenſätze haben ſich mehr und mehr ausgeglichen.
Ueber Südengland hat ſich ein flacher Tiefdruckwirbel herangebildet
und dort Regen gebracht. In Deutſchland herrſchen verſchiedene Wind=
ſtrömungen
, die an der Nordſeeküſte wieder zu Niederſchlägen führten.
In unſerem Gebiete werden ſie nur Bewölkung hervorrufen. Mit
Niederſchlägen iſt kaum zu rechnen.
Vorherſage für Donnerstag, den 2. Auguſt:
Teils heiter, teils wolkig, etwas wärmer, meiſt trocken.
Ausſichten für Freitag, den 3. Auguſt:
Keine weſentlichen Aenderungen.

Hauptſchriftleitung: Rudeif Maupe
Veranwwortlich für Pelltſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Relch und
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Cugen Buhlmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Dle Gegenwart: Dr. Herdert Nette; für den Inſeratenteil: Wilip Kuhle: Drue
und Verlag: C. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverſangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.

Die heutige Nummer hat 14 Geiten.

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[ ][  ][ ]

Oaf 4

Donnerstag den 2. Auguſt 1928

Nummer 2131

Der Olympiſche Eid. Im Kreiſe: Der Prinz=Gemahl fährt zum Feſtakt.
Im Namen aller Olympiſchen Kämpfer hat der holländiſche Fußballkapitän Denis den Olympi=
Lammers,
ſchen Eid geſchworen, der die Teilnehmer der Spiele vertflichtet, nin ehrlichem ritterlichen Geiſte
zu kämpfen, getreu den olympiſchen Geſetzen, zur Chre unſerer Länder und zur Ehre des Sports, der vortreffliche Oldenburger Meiſter hat die Ehre der deutſchen und olympiſchen Rekord uſe
Zuvor hat Prinz=Gemahl Heinrich der Niederlande im Namen der Königin die Olympiſchen Spiele, Sprinter gerettet. Er wurde Dritter und hat die bronzene Medaille, ren Hirſchfeld, der es nur
im Entſcheidungslauf über 100 Meter erkämpft.
15,72 Meter brachte, geſchlat
1928 feierlich eröffnet.

Kuck (Amerika)
hat im Kugelſtoßen 15,87 Mino
erzielt und mit dieſem 90

Der Kanadier holt ſich auch die 200 Meter.

Körnig auf dem dritten Platz. Deutſchlonds
Diskuswerfer verſagen. Frl Dollinger läuft
Weltrekord über 800 Meter.

Amſterdam, 1. Auguſt. (Eig. Drahtber.)

Die Stimmung der Zuſchauer am Mittwoch war wie das Wetter.
Es regnete faſt ununterbrochen den ganzen Tag, zwar nicht ſtark. aber
doch genug, um die Veranſtaltung und ihren Beſuch zu beeinträchtigen.
Es war im Ganzen geſehen kein beſonders erfreulicher Tag, in
keiner Weiſe. Nicht nur der leichte Negen drückte auf die Stimmung,
auch das Abſchneiden der deutſchen Athleten konnte die Laune nicht ver=
beſſern
. Man hatte mit Erfolgen gerechnet, die aber nicht eintraten.
Körnig, brachte es zwar auf den dritten Platz im 200 Meter Lauf zu=
ſammen
mit dem Amerikaner Jackſon Scholz, aber man hatte insgeheim
doch mehr ewwartet. Die Diskuswerfer enttäuſchten ganz, ſie ſchieden
bereits in den Vorkämpfen aus. Erfreulich war das Abſchneiden der
Damen im 800=Meter=Lauf, denn Dollinger, Radtke und Wewer quali=
fizierten
ſich für die Entſcheidung und Frl. Dollinger lief in ihrem Vor=
lauf
ſogar mit 2.224 Min. Weltrekord heraus. Ueber 1500 Meter
brachten ſich Böcher, Wichmann und Krauſe in die Entſcheidung, während
Dr. Peltzer wieder ausſchied. Eine große Leiſtung vollbrachte der Kana=
dier
Williams, der nach den 100 Meter nun auch die 200 Meter gewann.
Man war über ſeinen Doppelerfolg ehrlich begeiſtert und erkannte in

Hirſchfeld
erhielt die bronzene Medaille im Kugelſtoßen.

ihm den beſten Sprinter an, der eine Höchſtleiſtung vollbracht hatte. Am
Sonntag bewunderte man Nurmi, am Dienstag Lowe und am Mittwoch
durfte man Williams neue Bewunderung zollen. Der Union Jack und
das God ſabe the King waren wieder im Vordergrund, die Dominions
Kanada und Südafrika ſiegten unter dieſem Zeichen, und England ſelbſt
hielt ſich auch recht gut, denn wie im 100=Meter=Lauf war auch über
200 Meter ein Engländer, diesmal Rangeley, Träger der ſilbernen Me=
daille
. Aber auch das Sternenbanner kam endlich wieder zu ſeinem Recht.
Houſer gewann das Diskuswerfen mit Olympiſcher Beſtleiſtung; er
feierte Wiederholung wie Lowe, da er auch 1924 im Diskuswerfen Sieger
geweſen war. Schließlich gab es eine weitere Olympiſche Beſtleiſtung im
Stabhochſprung durch Sabin Carr. Die Amerikaner waren hier ganz
unter ſich.
Südafrika in den Hürden.
Favorit für die 110 Meter Hürden war der Weltrekordmann Wight=
man
=Smith, der aber das Schickſal manches anderen Favoriten teilte und
ins Hintertreffen geriet. Amerika hatte drei Mann im Endlauf und
kam ſo zu Plätzen, wenn auch nicht zum Sieg. Die Aufſtellung war von
innen Wightman=Smith, Collier, Atkinſon, Anderſon, Gaby, Dye. Nach
einem Fehlſtart ſchoß das Feld geſchloſſen vor. Wightman=Smith führte
knapp vor ſeinem Landsmann Atkinſon, ließ aber 20 Meter vor dem
Ziel nach. Atkinſon hielt durch, wurde von dem Amerikaner Anderſon
hart bedrängt, endete aber doch knapp als Sieger im Ziel. Die U.S.A.=
Leute Anderſon. Collier, Dye folgten ziemlich dicht, dann erſt kam
Wiahtman=Smith vor dem Engländer Gaby. Südafrika, von den bri=
tiſchen
Dominions bisher noch als einziges ohne Sieg, kam hier alſo
auch zur Goldmedaille.

Deutſcher Weltrekord bei den Frauen.
Im 800 Meter Vorlauf für Frauen war für die Deutſchen Urſache
zur Begeiſterung. Gleich im evſten Lauf führte Frl. Dollinger ſtändig

in einem derartigen Tempo, daß die Amerikanerin Boeckmar, die das
Tempo zu halten verſuchte, im der letzten Runde aufgeben mußte. Als
Frl. Dollinger das Ziel paſſierte, notierten die Uhren mit 2,22,4 Min.
einen neuen Weltrekord, da bisher Frau Radtke=Batſchauer mit 2B,8
Inhaberin war. Allerdings iſt zu bemerken, daß Frau Radtke am 1. Juli
in Breslau 2.19,6 lief, dieſe Leiſtung wurde hisher als Weltrekord noch
nicht beſtätigt. Frl. Oeſterreich kam auf den fünften Platz und fiel damit
aus. Dafür holte ſich Frau Radtke überlegen den zweiten Lauf, in dem

Die Enttäuſchung im Diskus.

Kurt Helbig (Deutſchland)
wurde olympiſcher Meiſter der Leichtgewichtler im Gewichtheben.
Da der öſterreichiſche Kämpfer Haas gleich Helbig 322,5 Kilo=
gramm
Geſamtergebnis (90, 97,5 und 135 Kilogramm) erzielt hat,
wurde beiden deutſchſtämmigen Athleten der Meiſtertitel zuerkannt.

ſie ſich ihr Rennen ſelbſt machte. Sie ließ die Japanerin Hitomi nie vor
und gewann ſehr ſicher in 2B. Auch Frl. Wewer kam in die Entſchei=
dung
, da ſie im dritten Lauf einen guten dritten Platz belegte. Deutſch=
land
ſtellte im Endlauf alſo drei Bewerberinnen, der Reſt entfällt auf
Kanada (2), U.S.A., Schweden, Japan und Polen.

Williams wurde Doppelſieger.

Die beiden Vorentſcheidungen über 20 Meter ließen deutſche Hoff=
nungen
aufkommen. Schüller hatte die dritte Bahn und eroberte gleich
die Führung. Als kurz vor Schluß Williams und Rangeleh anſtürmten,
kämpfte er nicht ganz aus, ſondern verlegte ſich darauf. Charlie Paddock
zu halten, was ihm auch gelang. Im zweiten Lauf hatte Hellmuth
Körnig auch die dritte Bahn. Sein Lauf war prächtig, er lief mit
voller Kraft, zog eingangs der Geraden unwiderſtehtlich davon und war
unangefochtener Sieger vor Jackſon Scholz und dem Kanadier Fitzpatrick.
Cummings ſchied hier aus. Vom Endlauf durfte man ſich deutſcherſeits
viel vevſprechen. Außen ſtand Fitzpatrick, es folgten Scholz, Körnig.
Nangeletz, Williams und Schüller, der alſo innen ſtartete. Das Feld
blieb zuerſt zuſammen, ein Vorteil war bis zur Geraden noch nicht er=
kennbar
. Für einige Augenblicke ſchien Körnig vorn. er wollte ſich frei=
machen
, aber es gelang ihm nicht. Williams und Rangeley klebten an
ihm, ließen nicht locker. Auch Jackſon Scholz ſtürmte nun vor und griff
in die Entſcheidung ein. Schüller fiel 30 Meter vor dem Ziel zurück,
während nun Williams, Rangeleh, Körnig und Scholz um den Sieg
kämpften. Aehnlich wie im 100=Meter=Lauf konnte ſich der Kanadier kurz
vor dem Ziel endgültig freimachen und mit einem knappen Meter ge=
winnen
. Die anderen drei lagen dicht zuſammen. Das Zielgericht er=
kannte
Rangeley als Zweiten, während Körnig und Scholz gemeinſam
auf den dritten Platz rangiert wurden.

Weder Dr. Peltzer noch Lloyd Hahn.

Von vier deutzſchen Teilnehmern an den 1500 Meter Vorläufen kamen
drei in die nächſte Runde. Dr. Peltzer verſchwand im fünften Lauf
hinter Conger, Keller, Wide, Bell aus der Konkurrenz. Der Turner
Wichmann holte ſich den erſten Vorlauf ſicher. Böcher gewann den zwei=
ten
gegen Whyte und Kinnunen, während Amerikas ſtolze Hoffnung,
Lloyd Hahn, hier aufgab. Krauſe war im ſechſten Vorlauf Zweiter
hinter dem Engländer Ellis. Böcher lief die beſte Zeit, da er als einziger
unter 4 Min, blieb.

Die größte Enttäuſchung unter den deutſchen Teilnehmern boten)i
Diskuswerfer Hoffmeiſter, Paulus und Hähnchen. Hoffmeiſter, Wod
rekordmann mit 48,77 Meter, erreichte noch nicht einmal die 40 Mau
Grenzel. Hähnchen hatte noch weniger zu beſtellen, während der lant
Paulus unter 42 Meter blieb, obwohl er ſonſt viel weiter lam. Ai
deutſchen Diskuswerfer erlagen ihren Nerven, ſie kamen noch nicht in
mal in die Entſcheidung und dabei hatte man ſchon gerade hier mt
einem Erfolg gerechnet. Drei Amerikaner nahmen mit zwei Rmmn
und einem Norweger den Endkampf auf. Der Olympigſieger von 19,
Houſer=USA., warf 47,32 Meter, was zum Siege reichte. Er verbeſit
dabei ſeinen eigenen olympiſchen Rekord um über einen Meter. Der eig
war kngpp, denn der Finne Kiwi blieb glücklich um 9 Zentimeter zuit
Auch Carſon=USA., der Dritte im Bunde, war mit 47.10 Mcter nch
weit davon. Dann folgte allerdings ein größerer Abſtand don den
Nächſten.
Amerikas Domäne.
Seitdem Charles Hoff nicht mehr die Amateureigenſchaft beſitz,
hat Amerika die unbeſtrittene Herrſchaft im Stabhochſprung. Deutſct
land war hier durch den Turner Müller vertreten, von dem man abr
keine Rekordleiſtungen verlangte und der auch keine Vorſchußlorbein
erhielt, ſondern der hier etwas lernen follte, was er auch konnte W
3,80 Meter war es mit ſeiner Kunſt zu Ende und er konnte zuſehen,
wie die anderen ihre Sprünge vollführten. In der Entſcheidung ware
noch ſieben Mann. Der Japaner Mahazawa ſcheiterte ebenſo wie du
Schwede Lindlar, als er 3,95 überſpringen follte. Ginnes=uSA., in
Landsmann Barnes und der Canadier Packard ſchafften die 3,B, lomt
ten jedoch die 4 Meter nicht mehr überwinden. So gab es zum Schu
nur ein Duell zwiſchen Sahin Carr und Droegmueller. Beide lang
über 4,10 Meter, Droegmueller ſcheiterte bei 4,20, die Carr beim zweig
Verſuch überſpringen konnte. Damit war ein olympiſcher Rekord geſchlſe

Bi., Vorlau
30 Gateru
Diluzwerſen
25. K0b Funland 474
AndNorbegen 4690
Fmnland 4.10
Siabhochſbrung
bicher Relard)
1 29 Meter. 4. Pad1
Beier, 4 M4

munde: 1. Au
alman=Bel

King (Amerika)
iſt olympiſcher Meiſter im Hochſprung geworden (1,94 Meteil=

fen. Zum Weltrekord gelangte er trotz ſeiner Verſuche nicht denn de

naſſe Bahn ſtand im Wege. Immerhin hatte Carr den Olymbiſche
Nekord um nicht weniger als 25 Millimeter verbeſſert.

Der moderne Fünfkampf.
Die zweite Uebung: Schwimmen.
Zum erſten Male ſah man am Mittwoch im Schwimmſtadion olhle
biſche Vettkämpfe: die Fünfkämpfer abſolvierten hier ihre 2. Uebung
das Schwimmen. Erwartungsgemäß hatten im Schwimmen die deit
ſchen Offiziere nichts zu beſtellen; ſie werden auch im Laufen ſchnd
ſein. Ihre Stärke liegt im Schießen. Fechten und zum Teil auch im
Reiten, Obeleutnant Har, der am Dienstag die Schießkonkurkent e
wann, blieb im Schwimmen nur Fünfzehnter, Hölter und Kahl beleg
ten den 8. bzw. 9. Platz. Der Sieg fiel an den Italiener Pagini, de

zweite Platz an den Schweden Thofeldt, der damit im Geſamtklaſſement
vor Pagini, Berg=Schweden und Har=Deutſchland an die erſte Stell
rückt.

Die Einzelkämpfe im Florettfechten.
Das faſt 14 Tage anhaltende Olympiſche Fechtturnier wurde. L
Mittwoch mit den Einzelkämrfen im Florettfechten fortgeſetzt. Bei de
Herren traten in acht Abteilungen 64 Fechter zur Vorrunde an. Von
den drei Deutſchen kamen Erwin Casmir und Gazerra fr. in die Zoie
ſchenrunde und von dort aus auch in die am Donnerstag fallende Ent
ſcheidung. J. Thompſon ſchied bereits in der Vorrunde aus. Sehte

ſchöne Leiſtuagen vollbrachte Casmir, der in der erſten Nunde d0

ſtarken Italiener Gaudini ſchlagen konnte. In der zweiten Rude

[ ][  ][ ]

ummer 213

Donnerstag, den 2. Auguſf 1928

Geite 11

gean n Casmir alle Kämpfe, und zwar gegen Schencker=
Oetſteh 5:0, Lion=Oeſterreich 5:4, Levis=USA. 5:3, Nederpold= Hol=
lawo
): Pignotti=Italien 5:3, Cattiau=Frankreich 4:3. Auch Gazzera
hiemltg ausgezeichnet; er ſchlug Calnan=Belgien 5:0, Vinas= Argen=
tin
ze5tO, den däniſchen Meiſter Oſiir (der damit ausgeſchaltet wurde)
5:2,d Ettinger=Oeſterreich 5:1. Bei den Damen kamen Fräulein
Muee.,Frau Oelkers und Frau Sondheimer verhältnismäßig leicht
in /0üwiſchenrunde.
Ergebniſſe:
SDeter Hürden Entſcheidung. 1. Atkinſon=Südafrika 14,8
1.. Anderſon=USA. ¼ Meter zurück; 3. Collier=USA. ½ Meter
Dye=USA.; 5. Weightmann=Smith=Südafrika; 6. Gaby=Engl.
Meter für Frauen Vorläufe. 1. Vorlauf: Dollinger=
Derutland 2:22,4 Min. (Neuer Weltrekord); 2. Gentzel=Schweden; 3.
Rorſſal=Canada; 4. Mallon=Holland; 5. Oeſterreich=Deutſchland.
ArAauf: 1. Frau Radtke=Batſchauer=Deutſchland 2:26 Min.; 2.
MNapan; 3. Kiloſowna=Polen; 4. Marchini=Italien. 3. Vor=
U. Thompſon=Canada 2:23,2 Min.; 2. Macdonald=USA.; 3.
Deutſchland: 4. Neveu=Frankreich. In die Entſcheidung kom=

men ?Sllinger, Radtke=Batſchauer, Wewer (Deutſchland), Roſenfeld,
Thrwie: (Canada), Macdonald (USA.), Gentzel (Schweden), Hitomi
(Jc+). Kiloſowna (Polen).
1 SMeter Vorentſcheidung. 1. Vorentſcheidung: 1. Williams=
Cazint 22 Sek.; 2. Rangeley=England; 3. Schüller=Deutſchland; 4. Pad=
dodtAT
.; 5. Gomez=Mexiko; 6. Legg=England. 2. Vorentſcheidung:
zngg=Deutſchland 21,8 Sek.; 2. Scholz=USA., 2 Meter zurück; 3.
Fitziw K, ½ Meter zurück; 4. Cummings=USA.; 5. Gill=England;
z. hSerg=Schweden. In die Entſcheidung kommen: Körnig, Schül=
ler
,4 )utſchland); Williams, Fitzpatrick (Canada); Scholz (USA.);
Raluier (England).
1 Meter Entſcheidung. 1. Williams=Canada 21,8 Sek.; 2. Ran=
geltAtgland
, Bruſtbreite zurück; 3. Körnig=Deutſchland, Handbreite
zun X. Scholz=USA., dichtauf; 5. Fitzpatrick=Canada; 6. Schüiller=
Deuutlend.
Moderner Fünfkampf. Zweite Uebung: Schwimmen.
Meter Freiſtil: 1. Pagini=Italien 4:37,3 Min.; 2. Thofeldt=
Een 5:02 Min.; 2. Lampolla=Finnland 5:11,4 Min.; 4. Nawnan=
1SM:12 Min.; 5. Lindmann=Schweden 5:19,4 Min.; 6. Petrillo=
taut
5:20 Min.; 7. Thorquand=Young=England 5:23,3 Min.; 8. Lt.
Höſich:30 Min.; 9. Oberleutnant Kahl 5:34 Min. (beide Deutſchland);
10. in=Holland 5:35 Min.
ſand des Klafſements: 1. Thofeldt=Schweden 8 Punkte; 2. Pagini=
Ftd H0 Punkte; 3. Berg=Schweden 14 Punkte; 4. Hax=Deutſchland
Inſte; 5. Petrillo=Italien 19 Punkte; 6. Kahl=Deutſchland 19 P.;
Arnann=Schweden 20. Punkte; 8. Rhiin=Holland 21 Punkte; 9.
Höflt ueutſchland 24 Punkte.
00 Meter Hindernislaufen Vorläufe. 1. Vorlauf: 1. Ritola=
Fin’mne 9:46,6 Min.; 2. Dalton=USA.; 3. Eklöf=Schweden; 4. Gegan=
USA 2. Vorlauf: 1. Nurmi=Finnland 9:58,8 Min.; 2. Duquesne=
Fromerh; 3. Spencer=USA.; 4. Biddulph=England. 3. Vorlauf:
1Aklla=Finnland 9:37,6 Min.; 2. Anderſen=Finnland: 4. Dartiques=
Fromerh; 4. Lindgren=Schweden. In die Entſcheidung kommen:
Nuſ, Ritola, Loukola, Anderſen (Finnland); Dalton, Spencer
UIS) Eklöf (Schweden); Duquesne, Dartigues (Frankreich),
10 Meter=Vorläufe. 1. Vorlauf: 1. Wichmann=Deutſchland
4:0/M n.; 2. Kittel=Tſchechoſlowakei, 3. Marton=Ungarn, 4. Beccali=
It Ein. 2. Vorlauf: 1. Böcher=Deutſchland 3:59,6 Min., 2. White=
lustlen
, 3. Kinunen=Finnland, 4. Larſen=Dänemark: Lloyd Hahn=
UCE aufgegeben. 3. Vorlauf: 1. Purge (früher Borg)=Finnland
4:0 Min., 2. Ladoumeque=Frankreich, 3. Afhby=England, 4. Walter=
Kdtzna 4. Vorlauf: 1. Paul Martin=Schweiz 4:00.4 Min.,
2. Etw.=Finnland, 3. Thomas=England, 4. Griffin=Kanada. 5.
Vlb uf: 1. Conger=USA. 4:02.4 Min., 2. Keller=Frankreich, 3.
Wfierhweden, 4. Bell=England, 5. Dr. Peltzer=Deutſchland.
6. ᛋüllauf: 1. Ellis=England 4:01.4 Min., 2. Krauſe=Deutſchland,
3. /lrter=USA., 4. Hellgas=Finnland.
i Xuswerfen Entſcheidung: 1. Houſer=US.A. 47.,32 Meter,
2./hi innland 47,23 Meter, 3. Carſon=USA. 47,10 Meter, 4. Stene=
runorwegen
45,80 Meter, 5. Anderſon=USA. 44,87 Meter, 6. Pen=
ti
!ſimnland 44,17 Meter.
10 bhochſprung Entſcheidung: 1. Carr=USA. 4.,20 Meter ( olym=
pülſeTRekord
), 2. Droegmüller=USA. 4,10 Meter, 3. Ginnes=USA.
3,/EIster, 4. Packard=Finnland 3,95 Meter, 5. Barnes=USA. 3,95
Mſe,) 6. Nakazawa=Japan 3,90 Meter.
Fechten der Herren.
ſvirrunde: 1. Ausſcheidung: 1. Schenker=Ungarn, 2. Derocker=Un=
1.- Calman=Belgien. 2. Ausſcheidung: 1. Gaudin=Frankreich,

2. Gazerra=Deutſchland, 3. Levis=Amerika. 3. Ausſcheidung: 1. Oſiir=
Däuemark, 2. Casmir=Deutſchland, 3. Gaudini=Italien. 4. Aus=
ſcheidung
: 1. Pignotti=Italien, 2. Vinas=Argentinien, 3. Pecher= Bel=
gien
. 5. Ausſcheidung: 1. Pulitti=Italien, 2. Moyal=Aegypten,
3. Nederpeld=Holland. 6. Ausſcheidung: 1. Ettinger=Oeſierreich,
2. Cattiau=Frankreich, 3. Bru=Belgien. 7. Ausſcheidung: 1. Roc=
gonti
=Ungarn, 2. Ugglay=Schweden, 3. Lion=Oeſt. 3. Ausſche dung:
1. Dueret=Frankreich, 2. Everehy=England, 3. Tingal=Schweden.
Zwiſchenrunde: 1. Ausſcheidung: 1. Casmir=Deutſchland, 2. Pig=
notti
=Italien, 3. Pecher=Frankreich, 4. Levies=US.A. 2. Ausſchei=
dung
: 1. Pulitti=Italien, 2. Ducret=Frankreich, 3. Rocgonyis=Ungarn,
4. Ugglay=Schweden. 3. Ausſcheidung: 1. Gaudin=Frankreich, 2.
Gaudini=Italien, 3. Bru=Belgien, 4. Gazerra=Deutſchland. Alle
Vorgenannten kommen in die Schlußrunde.
Florettfechten der Damen.
Vorrunde: 1. Ausſcheidung: 1. Freenan=England, 2. Meher= Deutſch=
land
, 3. Lloyd=USA., 4. Morgenthal=Schweden. 2. Ausſcheidung:
1. Sondheim=Deutſchland, 2. Danh=Ungarn, 3. Butler=England, 4. Ad=
miral
=Holland. 3. Ausſcheidung: 1. de Boer=Holland, 2. Chapupola=
Tſchechoſlowakei, 3. Adams=Belgien, 4. Bogen=Ungarn. 4. Ausſchei=
dung
: 1. Oelkers=Deutſchland, 2. Proft=Frankreich, 3. Daniell= Eng=
land
, 4. Tarh=Ungarn.
Kongreß der Schwerathleten in Amſierdam.
Auf der Tagung des Internationalen Schwerathletikverbandes in
Amſterdam waren alle 23 dem Verband angeſchloſſenen Verbände ver=
treten
. Die Tagesordnung wurde glatt erledigt. Die Zuſammen=
ſetzu
4 des Vorſtandes erfuhr inſofern eine Aenderung, als Kampmann
(Deu ſihland) in das Vizepräſidium gewählt wurde. Von den gefaßten
Beſchlüſſen iſt zu erwähnen, daß der Dreikampf in den beidarmigen
Uebungen auch für die nächſten olympiſchen Spiele beibehalten bleibt.
Es dürfen auch wieder in jeder der fünf Klaſſen zwei Vertreter der
gleichen Nation ſtarten. Ein Antrag auf Abkürzung der Gewichts=
grenze
im Federgewicht und Einziehung einer Bantamgewichtsklaſſe
wurde abgelehnt. In den Jahren, in denen keine olympiſchen Spiele
ſtattfinden, können Europameiſterſchaften durchgeführt werden, wenn
ſich Länder darum bewerben. Dagegen wurde die Veranſtaltung von
Weltmeiſterſchaften nicht geſtattet.
Handball.
Aufſtiegſpiel zur Ligaklaſſe.
Polizeiſportverein Worms Sportvereinigung Arheilgen.
Die Ligaverbandsſpiele werden in der am 12. Auguſt beginnenden
Verbandsrunde bekanntlich in zwei Gruppen A und B mit je
zehn Vereinen ausgetragen. Zur Gruppe 4 zählen die Vereine in
Darmſtadt, Frankfurt, Schwanheim, Butzbach, zur Grappe B Worms,
Ober=Saulheim, Mainz, Kaſtel, Wiesbaden, Bingen. Der Sieger des
obigen Aufſtiegſpieles, ganz gleich ob Worms oder Arheilgen, wird als
10. Ligaverein der Gruppe A zugeteilt werden. Nachdem die Kreiſe
Starkenburg, Wiesbaden und Frankfurt ihre Aufſtiegskandidaten an
den bereits ſtattgefundenen Aufſtiegsſpielen teilnehmen ließen, ſo iſt es
begreiflich und berechtigt, den Kreis Heſſen, welcher als vierter Kreis
nach der Neueinteilung infolge der Fuſion des Süddeutſchen Fußball=
Verbandes mit dem Süddeutſchen Leichtathletik=Verband zu dem Bezirk
Main=Heſſen hinzukam, ſeinerſeits ſeinen Anwärter, den Polizeiſport=
verein
Worms, auf deſſen Einſpruch hin, an den Aufſtiegſpielen teil=
nehmen
zu laſſen. Die Sportvereinigung Arheilgen kommt als weiterer
Anwärter in Frage, da der Poſtſportverein Frankfurt a. M. durch das
Ausſcheiden des Polizeiſportvereins Babenhauſen, welcher ſich mit dem
Polizeiſportverein Darmſtadt vereint hat, ohne weiteres zur Liga auf=
ſteigt
. Der Polizeiſportverein Darmſtadt=Babenhauſen kann bekannt=
lich
nach den Beſtimmungen nur eine Ligaelf an der Verbandsrunde
teilnehmen laſſen. Durch die Abwanderung einer ganzen Anzahl erſter
Spieler aus dem Sportverein Darmſtadt 98, wie Götz, Dietz, Galm,
ſowie Verſetzung der bekannten Ligaſpieler Gunkel und Böhm vom
früheren Polizeiſportverein Babenhauſen nach dem Polizeiſportverein
Worms iſt es letzterem möglich, eine ſehr ſpielſtarke Ligaelf zu ſtellen.
welche ſich den Sieg von der eifrigen und ſehr flingen Arheilger Mann=
ſchaft
ſchwer nehmen laſſen wird. Die Mannſchaftsaufſtellung wird
noch bekannt gegeben. Das Spiel findet am nächſten Sonntag, den
5. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, auf dem Hochſchulſportplatz ſtatt.

Fußball.

F. C. Union WixhauſenSp.V. 04 Arheilgen 2:0 (1:0).
Von Wixhauſen geht uns über dieſes Spiel folgender Bericht zut
Das obige Treffen endete verdientermaßen mit einem einwand=
freien
Siege von Wixhauſen. Es war ein ſchöner Kampf, der jederzeit
feſſeln konnte. Wixhauſen war ſchneller und durehſchlagskräftiger und
lag bereits nach 10 Minuten durch einen ſchönen Schuß des Linksaußen
in Führung. Arheilgen bämpfte vergeblich um den Ausgleich und
mußte ſogar noch einen zweiten Treffer in der 2. Hälfte hinnehmen.
Wixhauſen beſitzt in dem Torwächſter Seyffer einen guten Hüter und
in den beiden Verteidigern Benz und Petry zwei ſchlagſichere Vorder=
männer
, die jederzeit Herr der Lage waren. Die Läuferreihe war das
Rückgrat der Mannſchaft und ſchaffte unermüdlich. Der Mittelläufer
Weſp übertraf ſein Gegenüber bei weitem und war der techmiſch Beſte.
Fiedler links hielt ſeinen Flügel gut und war in der zweiten Hälfte
voll auf der Höhe. Auch der alte Kämpo Lang als rochter Läufer
konnte reſtlos gefallen. Der Sturm, der ſchvächſte Mannſchaftsteil,
hatte in Melk als Rechtsaußen ſeinen beſten Mann, der ſich ſtets mit
Erfolg durchſetzte. Der Halbrechte Weſp iſt wieſerr im Kommen, muß
aber viel, ſchneller abſpielen. Der junge Sterk in der GMitte verſpricht
bei ſeiner Veranlagung eine gute Kraft zu werden. Jakoby war zu
weich, um ſich gegen eine ſtabile Mannſchaft durchzuſetzen, der Links=
außen
Pfaff war heute gut.
Die Arheilger Mannſchaft iſt techniſch gut durchgebildet, nur fehlt
noch die große Linie und vor allem mehr Durchſchlagskraft im Sturm:
Lindenlaub im Tor hatte gute und ſihwache Momente. Von den
beiden Verteidigern war Benz der Beſte, während Barnewald viele
Stellungsfehler machte. Auch darf es nicht vorkommen, daß ein Bezirks=
ligavertreter
über freie Bälle tritt. In der Läuferreihe war der linke
Läufer Krug der Beſte, während Becker nur in der erſten Halbzeit ge=
fallen
konnte. Heib iſt ein unermüdlicher Schaffer, der nur den Fehler
hat, daß er mit dom Ball zu lange ſpielt und nicht genau abgibt. Der
Sturm, der beſte Mannſchaftsteil, ſpielt für das. Auge ſehr ſchön, aber
zu viel in die Breite und daher erfolglos. Murrmann, der halblinks
ſpielte, iſt techniſch unſtreitbar der Beſte, und führte auch von hier den
Sturm. Rückrich als Linksaußen konnte gut gefallen, jedoch fanden
ſeine guten Flankenbälle im Innenſturm keine Gegenliebe. Der wuch=
dige
Halbrechte Bauer iſt noch der produktivſte, ſchießt jedoch zu un=
genau
. Der rechte Flügelmann Reitz iſt ein guter Spieler, vergißt
jedoch das Flanken. Bei den nun beginnenden Verbandsſpielen muß
die Mannſchaft viel wehr aus ſich herausgehen, um erfolgreich zu be=
ſtehen
, und bei dieſem Spielermaterial müßte dies gelingen.
Der Schiedsrichter Wörner=Egelsbach hatte bei der anſtändigen
Spielweiſe beider Mannſchaften ein leichtes Amt und leitete mit Aus=
nahme
einiger kleinerer Fehler zufriedenſtellend.
Der Rhön=Segelflug.
Fliegerlager Waſſerkuppe.
Von den 105 gemeldeten Flugzeugen fällt etwa ein Dutzend aus.
Beſonders wird bedauert, daß ſich darunter die Danziger Gruppe be=
findet
, die man gern zu Gaſt geſehen hätte. Geſtern ſind die aus Frank=
reich
zurückgekehrten deutſchen Flieger eingetroffen und wurden nach
ihren Erfolgen in Vauville herzlich begrüßt. Die beiden Franzoſen
fehlen indeſſen noch. Wie wir ſoeben erfahren, hat die Rhön=Roſſitten=
Geſellſchaft die beiden Ozeanflieger Köhl und von Hünefeld zu einem
Beſuch der Waſſerkuppe eingeladen. Die Einladung iſt angenommen
worden. Die beiden Ozeanflieger werden mit der Europa herauf=
kommen
, und es iſt anzunehmen, daß bei dieſer Gelegenheit auch noch
andere Motorflugzeuge eintreffen werden. Das Lager auf der Waſſer=
kuppe
hat ſich Montag und Dienstag gefüllt. Das Wetter iſt prähtig.

Fußball noch nicht geſtrichen. Das Exekutivkomitee des Internatio=
nalen
Olympiſchen Komitees hielt in Amſterdam gemeinſam mit den
Vertretern der Sportverbände eine Sitzung ab. Es wurde beſchloſſen,
über die folgenden drei Frazen in einen Meinungsaustauſch einzu=
treten
: 1. Vorſchlag der Fifa, das Fußballſpiel bei den Olympiſchen
Spielen beizubehalten. 2. Schaffung von Weltmeiſterſchaften. 3. Kür=
zung
des Olympiſchen Programms. Das Ergebnis dieſes Meinungs=
austuſches
ſoll auf dem nächſten Olympiſchen Kongreß, 1930 in Berlin,
behandelt werden.

DBERWALPHAUS
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[ ][  ][ ]

Nummer 213

Danaussikenlatee Tarlagllggiſt

Donnerstag, den 2. Auguſf

Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die wirtſchaftliche Lage des Handwerks im Juli 1928. Nach den
beim Deutſchen Handwerks= und Gewerbekammertag eingelaufenen Be=
richten
war die wirtſchaftliche Lage des Handwerks während der Be=
richtszeit
nicht einheitlich zu beurteilen. Während bei einigen Kam=
mern
ein Stillſtand und bei den meiſten Kammern eine Verſchlechterung
in der Beſchäftigungslage eingetreten iſt, hat ſich der Geſchäftsgang in
anderen Kammerbezirken gegenüber den Vormonaten günſtig entwickelt.
Dies trifft vor allem für das Baugewerbe in den Orten zu, in denen
die Hauszinsſteuermittel bzw. Hypotheken zur Verfügung geſtellt ſind.
In anderen Orten verhinderten die anhaltende Kapitalknappheit, ſowie
das Ausbleiben der Mittel zur Finanzierung des Wohnungsbaues das
Aufleben der Geſchäftstätigkeit im Baugewerbe in dem gewünſchten
Umfange. Die Baunebengewerbe waren zum Teil gut beſchäftigt. Auf
dem Lande blieb der Beſchäftigungsgrad bei weitem hinter dem der
Städte zurück. Soweit eine Auftragsbeſſerung eintrat, war dieſe nur
rein mengenmäßig. Die Preisgeſtaltung blieb ungünſtig.
Die neuen Braunkohlenpreiſe. Die nach der letzten Preiserhöhung
im mitteldeutſchen und oſtelbiſchen Braunkohlenſyndikat geltenden
Auguſtpreiſe ſind die folgenden: 1. Mitteldeutſches Braunkohlenſyndi=
kat
: Für Hausbrandzwecke: Briketts im Hausbrand= und größeren In=
duſtrieformat
14 RM., Nußbriketts 14,40 RM. Nüßchenbriketts 14,80
RM., Naßpreßſteine 14,90 RM. Für Induſtriezwecke: Briketts im
Hausbrand= und größeren Induſtrieformat 14 RM., Nußbriketts 14,40
RM., Nüßchenbriketts 14,90 RM., Bruchbriketts 12 RM., Brikettſpäne
900 RM. Soweit der Verkauf von Brennſtoffen der vorgenannten
Art auf einer beſtimmten Frachtgrundlage erfolgt, verbleibt es dabei,
mit Ausnahme der Naßpreßſteine, die ab 1. Auguſt d. Js. ab Werk
verkauft werden. 2. Oſtelbiſches Braunkohlenſyndikat. Für Indu=
ſtriezwecke
: ab 1. Auguſt 1998: Briketts im großen Induſtrieformat
13 RM. Briketts im kleinen Induſtrieformat 14 RM., Brikettſpäne
9,10 RM.
Erhöhte Thomasmehlpreiſe. Der Verein der Thomasmehlerzeuger
hat ab 1. Aug. den Preis von bisher 23 Pfg. je Kilogramm u. Gehalts=
prozent
zitronenſäurelöslicher Phosphorſäure auf 25 Pfennig erhöht,
wobei der Preis für die Verpackung einbegriffen iſt. Wie verlautet,
iſt für September eine weitere Erhöhung, der Preiſe zu erwarten.
Schon ſeit längerer Zeit werden nur für Lieferung September zu den
dann geltenden Preiſen Aufträge angenommen. Auch die Preiſe für
ausländiſches Thomasmehl haben angezogen.
Gebr. Himmelsbach A.G. Nach der Verwertung der bisher liqui=
dierbaren
Aktien iſt die Bilanz der Gebr. Himmelsbach A.G. in Kon=
kurs
per 30. Juni ds. Js. aufgeſtellt worden. Dabei hat ſich ergeben,
daß in der Konturseröffnungsbilanz die Warenbeſtände infolge eines
Verſehens um 510 000 RM. überwertet worden waren, und daß der
vorläufige Status per 1. Januar 1928 buchhalteriſche Korrekturen er=
forderte
. Es liegen nunmehr ſchätzungsweiſe 35 Prozent in der Maſſe.
Der Konkursverwalter ſieht ſich an der Vornahme einer Abſchlagsver=
teilung
verhindert, weil bei deren Ankünbigung damit gerechnet wer=
den
müßte, daß Bayern ſeine angebliche Forderung von 3,5 Mill. RM.
ginklagt, auf die es nur verzichten will, wenn auch die Gemeinſchuld=
nerin
auf den von dem Konkursverwalter nicht aufgenommenen Prozeß
gegen Bahern verzichtet. Die Gläubigevverſammlung wird daher zu
entſcheiden haben, ob die Sperrung von etwa 30 Prozent Verteilungs=
maſſe
bis zum Austrag des Prozeſſes mit Bayern in Kauf genommen
oder verſucht werden ſoll, im Zwangsvergleich eine Einigung mit der
Gemeinſchuldnevin über den von Bahern gewinſchten Verzicht herbei=
zuführen
. Die Verſammlung ſoll im Septenber einberufen werden.
Mit einem Aktienkapital von 500 000 Schweizer Franken wurde in
Schaffhauſen under der Firma Wirtſchafts=Verkehrs A.=G. eine Neu=
gründung
us Leben gerufen, die den Wirtſchaftsderkehr zwiſchen ver=
ſchiedenen
Ländern fördern will.
Motorenwerke Mannheim, A.=G., vorm. Benz, Abtl. ſtationärer
Motorenbau, in Mannheim. Die heutige Hauptveyſammlung geneh=
migte
die vorgelegte Bilanz mit Gewinn= und Verluſtrechnung ſowie
die Berichte des Vorſtandes und des Aufſichtsrats. Anweſend waren
ſechs Aktionäre mit insgeſamt 4 504 920 RM. A.=K., die 225 946 Stim=
men
vertraten. Der Verluſt von 546 235 RM. wird, einſchl. des Ver=
luſtbortrages
in Höhe von 409 793 RM., auf neue Rechnung vorge=
tragen
. Im Bericht des Vorſtandes wird feſtgeſtellt, daß die Verluſte
nicht aus dem Fabrikationsgange herrühren, vielmehr aus den viel=
fachen
Beteiligungen im In= und Auslande. Die Beteiligungen der
Firma beſchränken ſich heute nur noch auf Aktienbeſitz bei der Ma=
ſchinenbau
=Geſellſchaft Karlsruhe, A.G. in Karlsruhe, bei der Soc.
An. d’Italia in Rom und bei der Pfälziſchen Lufthanſa, A=G., in
Mannheim. Der Umſatz im Berichtsjahr betrug faſt das Doppelte von
26, und auch im laufenden Jahr iſt der Auftragsbeſtand befriedigend.
Das Auslandsgeſchäft hat ſich weiter erfreulich entwickelt. Dem Aufſichts=
rat
und Vorſtand wurde Entlaſtung erteilt. Die turnusgemäß ausſchei=
denden
Aufſichtsratsmitglieder, Staatsſekretär z. D. Hermann Walther
und Konſul Bankdirektor Robert Nicolai, wurden wiedergewählt.
Metallnotierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 31. Juli ſtellten
ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam
(otierung der Vereinigung f. d. Dt. Elektrolytkupfernotiz) 139,75 RM.
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvor=
ſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium,
9899 Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren 190 RM., des=
gleichen
in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, 194 RM., Reinnickel,
9899 Prozent, 350 RM., Antimon Regulus 8590 RM., Feinſilber
(1 Kg. fein) 81.2582,75 RM.
Die amtl. Preisfeſtſetzungen im Metallterminhandel vom 1. Auguſt
ſtellten ſich für Kupfer: Januar, Februar, März, April, Mai 125,75
(126), Juni, Juli 126 (126,25), Auguſt 124 (125), September 125,25
(125,50), Oktober, November 125,50 (125,75), Dezember 12,75 (125,75).
Tendenz: ſtill. Für Blei: Januar, Februar, März 42 (42,25), April,
Mai 42,25 (42,50), Juni 42,25 (42,75), Juli 42,50 (42,75) Auguſt 41,95
(41,50), September 41.50 (41,75), Oktober, November, Dezember 41,75
(42). Tendenz; ſtill. Für Zink: Januar 48,25 (49), Februar, März,
April. Mai, Juni, Juli 48 (48,75), Auguſt 49.50 (49,50), September 48
(49), Oktober 48,25 (49), November 48,50 (49), Dezember 48,25 (49). Ten=
denz
: luſtlos. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
beigefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 1. Auguſt ſtell=
ten
ſich für Kupfer (Tendenz: willia): Standard p. Kaſſe 62½2luo=
3 Monate 63½ſue, Settl. Preis 62½, Elektrolyt 6834691 beſt ſelected
65½66½, Elektrowirebars 69½: Zinn (Tendenz: unregelmäßig):
Standard p. Kaſſe 215½4½, 3 Monate 21334214, Settl. Preis 215,
Banba (inoff. Not.) 219, Straits (inoff. Not.) 218½; Blei (Tendenz:
ſtetig): ausländ, prompt 20¾, entft. Sichten 212/s, Settl. Preis 20¾;
Zink (Tendenz; willig): gewöhnl. prompt 242,o, entft. Sichten 24½,
Settl. Preis 2488; Antimon Reg chineſ per (inoff. Not.) 36½37;
Quechſilber (inoff. Not.) 20½2034; Wolframerz (inoff. Not.) 153;
Weißblech (inoff. Not.) 18½.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 1. Auguſt. Der heutige Pro=
duktenmarkt
eröffnete in flauer Haltung. Billiger angeboten waren
Noggen neuer Ernte und Weizenmehl. Das Geſchäft blieb klein. Nur
Futtermittel waren bei feſter Haltung weiter verlangt. Die Preiſe wur=
den
wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 1. B: Noggen B,/7524: Hafer inl.
26,75R; Mais für Futterzwecke 24,75B; Weizenmehl 34,2534,75;
Roggenmehl 3535,50; Weizenkleie 14.1014,25: Roggenkleie 15,75.
Berliner Produktenbericht vom 1. Auguſt. Die von Ueberſee erneut
niedriger lautenden Forderungen ſowie die ſchwächeren Meldungen vom
Verlauf des Liverpooler Marktes ließen hier keine unternehmungsluſt
aufkommen. Dennoch war die Haltung des Marktes als ſtetig zu be=
zeichnen
. Am Lieferungsmarkte ergaben ſich ſowohl für Weizen als auch
für Noggen Preisveränderungen im Ausmaß von einer Viertelmark.
Inlandsweizen alter Ernte wird nur noch vereinzelt von Provinzmühlen
gekauft und am Platze zu Futterzwechen gefragt. In Neu=Weizen iſt
noch kein Geſchäſt. Exportverkäufe ſcheitern an den hohen Forderugen.
Neu=Roggen zur ſchnellen Verladung iſt namentlich aus der Provinz
Brandenburg etwas reichlicher angeboten, da ſich noch immer für dieſe
Poſition ein größeres Aufgeld gegen Auguſt= und Dezemberlieferung
evzielen läßt. Das Mehlgeſchäft iſt im allgemeinen ruhig. Neues Rog=
genmehl
zur ſchnellen Verladung wird zu geſtrigen Preiſen gehandelt.
Hafer und Gerſte ſehr ruhig.

Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 1. Auguſt.
Die Kurserholung der Polyphonaktie in Berlin beinflußte den hieſi=
gen
Markt in ſtärkerem Maße, ſo daß ſich bereits vorbörslich eine all=
gemeine
feſtere Haltung durchſetzen konnte. Zum offiziellen Beginn war
das Geſchäft dann etwas lebhafter als an den Vortagen, beſchränkte ſich
jedoch nach wie vor im weſentlichen auf Deckungskäufe der Kuliſſe. Nur
für vereinzelte Werte ſoll ſich auch von außen her Intereſſe geltend ge=
macht
haben. Die Stimmung war allgemein zuverſichtlicher, ſo daß der
unregelmäßige Verlauf der geſtrigen New Yorker Börſe und die An=
ſpannung
des dortigen Geldwarktes keine ungünſtige Wirkung ausüben
konnten. Bei der erſten Notierung waren auf den meiſten Marktgebieten
ziemlich gleichmäßige 1 bis 3prozentige Kursbeſſerungen zu verzeichnen.
Am Chemiemarkt eröffneten J. G. Farben bei lebhafteren Umſätzem
3 Prozent höher. Scheideanſtalt waren zirka 1 Prozent gebeſſert. Von
den Elektrowerten waren Siemens 3,5 Prozent, Licht und Kraft 2,25
und AEG. 1 Prozent erhöht. Am Montanmarkt konnten ſich Phöni=
und Rheinſtahl bis 2 Prozent erholen. Mannesmann zogen erneut 1e
Prozent an, angeblich auf Käufe aus dem Rheinland. Von den Zell=
ſtoffwerten
zogen Aſchaffenburger 2 Prozent und Waldhof 2,25 Prozent
an. Adlerwere eröffneten unverändert, Daimler 15 Prozent höher,
Schiffahrtswerte und Banken wanen bei ſtillem Geſchäft bis etwa 1 Pro=
zent
feſter. Lebhaſtes Intereſſe, auch von Auslandsſeite, beſtand für
Reichsbank, die weitere 4,5 Prozemt anziehen konnten. Deutſche An=
leihen
lagen ſtill und eher etwas ſchwächr, ausländiſche Renten faſt ge=
ſchäftslos
.
Im Verlaufe wurde das Geſchäft zwar allgemein ſtiller, die Stim=
wung
blieb jedoch freundlich, und verſchiedentlich konnten die Kurſe wei=
ter
leicht anziehen. So waren J. G. Farben erneut 1 Prozent gebeſſert.
Späterhin bröckelten die Kurſe meiſt geringfügig ab. Der Geldmarkt
blieb unverändert angeſpannt. Tägliches Geld 8 Prozent. Am Deviſen=
markt
nannte man Mark gegen Dollar 4,1880, gegen Pfunde 20,344;
London-Kabel 4,8557½; Paris 194,07; Mailand 92,82; Madrid 29,52;
Holland 12,08½.
Zurückhaltend und abgeſchwächt. An der Abendbörſe traten Ge=
rüchte
über eine erneute Diskonzerhöhung in Chikago und Nah York
auf, die zu äußerſter Zurückhaltung veranlaßten. Gleichfalls verſtimmte
die unregelmäßige Eröffnung der New Yorker Börſe. Jedenfalls war
das Geſchäft gegenüber der Mittagsbörſe faſt vollkommen tot. Die
mittags bevorzugten Werte, wie Reichsbank, Siemens, Farbeninduſtrie
verloren ½29 Prozent. Auch die übrigen Werte gaben leicht nach.
Der Verlauf blieb unluſtig bei gedrückter Stimmung. Die Nachbörſe
gab erneut nach.
Berlin, 1. Auguſt.
Die heutige Börſe eröffnete in freundlicher Haltung bei lebhafterem
Geſchäft als in den Vortagen. Das Anziehen des Geldſatzes an der
Now Yorker Börſe auf 8 Prozent wurde wenig beachtet, da man es auf
die übliche Ultimoanſpannung zurückführte und überhaupt annimmt, daß
ſich die weſtlichen großen Börſenplätze von dem New Yorker Einfluß
mehr und mehr frei machen. Man rechnet auch mit Beſtimmtheit auf
keine Veränderung des Londoner Diskontſatzes.
Im weiteren Verlauf der Börſe lebte das Geſchäft weiter auf und
das Kursniveau erfuhr noch mehrprozentige Erhöhungen. Der Privatdis=
kont
blieb mit 6,75 für beide Sichten unverändert. Die Börſe ſchloß
gut behauptet, wenn auch die nächſten Tageskurſe nicht ganz aufrecht er=
halten
wurden.

A. E. G
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Baſalt . ..
Beromann=
Berl. Karlsruhe Ind.
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Briketts
Bremer Wolle.
Danatbank.
Deutſche Bank. .
Diskontogeſ.
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl
Deutſche Petroleum.
Lynamit Nobel... /121.25
Elektr. Lieferung
J. 6. Farben..
Gelſenk. Berg.
G.f.elektr. Untern. ſe53.5
Han. Maſch.=Egeſt.
Sanſa Dampfſch. . . 1198.75
Kapag ...
Harpner. . ....
Hemoor Zement. . .!.

1. 8. 31. 7. (170.75 173. Hirſch Kupfer. 136. 95.5 98. 5öſch Eiſen ... 130. 1 74.25 75. Hohenlohe Werke 86 19155 195. lKahla Porzellan= 148 V60.25 60.25 Kali Aſchersleben 1244. J275. 278 75 Salzdetfurth . 427. 1174.,75 175.5 Beſterregeln, 248. 1239. 239. Lindes Eismaſch. 179. 1262. 266 2. Loewe & Co. . 1162. 163.75 Lingel Schuh .. 49.5 1157. 157.75 MannesmannRöhren 131.5 163. 164. Niederlauſitzer Kohle 161. 54.25 54.5 Nordd. Lloyd 153.125 m35.5 137.5 Orenſtein. 121.5 83. Polyphon . 420. Rütgerswerke 103. 167. 170.75 Sachſenwerke. 131. 1258. 261. ISiemens Glas 150. 1132. 135.5 Ver. Glanzſtoff. 550. 258. Ver. Stahlwerke. 93. 52. 53 25 Volkſtedter Porzellan 60. 198.5 Wanderer Werke. .. 143. li62 125 Wiſſner Metall. 160.5 1 1143. 146.5 Wittener Gußſtahl .. 64 1249. 260.125l

138.25
134.5
80.5
148.
253.
443.75
258
179.5
230.
136 375
162.
154.5
123.5
445.5
104.5
131.
150.
569.
95.
61.
143.
160.5
64

Deviſenmarkt.

Helſingfors ..
Vien ...
Prag ....
Budapeſt . ...
Soſia ......."
Solland .....
Cslo ......
Kopenhagen.
Stockholm ...
London .....
Buenos Aires
Neu=York.
Belgien.

31. 7.
Geld Brief
110.528 10.549
159,08 59.18
12.404 12.424
72.30 73 04
3.027/ 3.033
168. 211168.55
Hiüss11h,st
111.n78 111.ss
Hrissaii2.14
20.32 20.36
1.764 1.78s
.18454 1825
58. 2158.33

1. 8.
Geld/Brief
10.53 10.55
59.06 59.18 19
12.406 12.126
72.71 73.,051
3.022/ 3.020
168.15 168.49
111.721111.80f
111.781 11.98
111.ss tt2 20
20.32 20.36 Athen ....
1.765) 1.76914
4.18554.19351
58.21558.3351

Italien ..
Paris.
Schweiz...
Spanien...
Danzig..
Japan.. .. ..
Rio de Faneiro",
Fugoflavien..
Portugal".
Konſtantinopel
Kanada...
Uruguah. ..

31. 7.
Geld Brief
2i. 895 21. 235/t
7/6.375 16,415/1
8o.56560.725

6s.88
81. 28
1.895
0.498 10
7.358
18.7311
5.415
2.130
4.183
4.281

69 00
91 81.45
1.839
0.500
7.370
18.77
5.4251
2. 1341
4.191
4.289

Geid
21.30 g
16.31751
80.56
68.321
51.28
1.898
0.498
7.359
19.73
5.415
2.131
4.183
4.281l

Brief
1.94
16.415
80.-721
68.96
21.-44
1.302
1.500
7.374
13.77
5.425
2.135
4.191
4.2s9

6% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1927
6% Baden Frei=
ſtaat
von 1927.
6% Bah. Freiſtaat
von 1927...."
6% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927..
7%Thüringer Frei=
ſtaat
von 1927.
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub
Dtſche. Schutzge=ſ
bietsanleihe .
8% Bad.=Bad. v. 26
6%Berlin v. 24
8% Darmſtdt. v. 26
7%Frkf. a.M.p. 26
8%Mainz v. 26 ..
8%Mannh. v. 26
82Nürnberg v. 28
8% Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp.Bk.
80
Pfbr.
82 Heſſ. Landes t
79 Kom. Landes=
bank
. Darmſtadt
68
825
8% Mein. Hyp. Bk.
820 Pfälz. Hhp.Bk.
8% Preuß. Ctr.
Stabtſchaft. ..

98
97.5
97.5
97.5

94
97.5
97

VRhein. HyB.=Bk.
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit. ....
s0 Südd. Bob.=
Cred.=Bank ..."
18% Württ. Hhp.=B.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser, I.
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
Ausloſ. Ser. 11
6% Daimler Benz
von 27..."
8% Klöchn=Werkel
Berlin v. 26....
7% Mainkrw. v. 26.
72 Ver. Stahlw.
mit Opt. v. 26
8%Boigt & Häffner
v. 28..
5% Bosn. L. E. B.v.
1914 .........
4½% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914/
42 Oſt. Goldrente
4½% Rum. Goldl
von 1913 .. ..
425 Türk. Admin.
4½
1. Bagb.
4% Zollanl.
4½% 1913 Ungarn
1914
420 Ung. Goldr.
Aktien
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.)

Frankfurter Kursbericht vom 1. Auguſt 1928.

Di
97.75
98

50.75
67.75
26
93.75
87.5
85.75

38.5
30,
22.2
11

137.5
185.25

Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...!!
Eff.= u. Wechſel=
bank
...
Vereinsbank
Diskont.=Geſellſch.:
Dresdener Bank..
Frankf. Bk.
Hyp.=Bk.. 1
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank!
Metallbank.
Mitteld. Ereditbk.
Nürnb. Vereinsbk.)
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hhp.=Bank
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Ereditbank
Hyp.=Bank!.
Südd. Bod.Cr. Bk.
Wiener Bankverein

A.=G.f. Verkehrswſ.
Dt. Eiſenb.=Geſ..
72 Dt. Reichsbahn=
Vorzge. . ...."
Hapag .......
Nordd. Llohd. . ...
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.

Accum. Berlin..
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
5%
AEG. Stamm....
Baſt Nürnberg ...
Bergm. Gl. Werke

1180.5
266
163.5
121
1102.5
157.5
164.25
112
143
151
139.5
142.5
198
160
34
1289
1127
770
15‟/,

186.25

1541,
u

120.5
82
3.
231

BrownBoverickCie 160.5
Brüning & Sohn. /127
Buderus Eiſen . ../ 84.5
Cement Heidelberg/137.25
Karlſtadt 167
Chem.WerkeAlbert. / 94
Fabrik Milchl
Daimler=Benz . . 102.5
Dt. Atl.=Telegr.
Eiſenh. Berlin! 81
Erdöl
138
Gold= u. Süb.=Anſtalt /204
Linolwerk Berl.
Eichbaum, Brauer
Elektr. Licht u. Kraft /213.5
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk /206
Eßling. Maſchinen/ 52
Ettling. Spinnerei/225
Faber. Joh., Bleiſt. 38
7. 6. Farbenindſtr. 261.25
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Fetter)/ 81
Frkft. Gas ...... /145
Hof....."
98.5
Geiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerkl133.25
Geſ. f. elektr. Un=
ternehmungen
/255
Goldſchmidt Th. 9
Gritzner Maſchinen,
Grün & Bilfinger: 175
Hafenmühle Frkft. 133
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau/
Henninger, Kempf. /190
Hilpert Armaturfb. 79.75
Hindrichs=Aufferm. /106
Hirſch aupfer . ... 138

Hochtief Eiſen
Holzmann, Phil. . .140
Holzverk.=Induſtriel 94.5
Ilſe Bergb. Stamm/235
Genüſſel112
Junghans Stamm./ 85.25
Kali Aſchersleben /251
Salzdetfurth. /446
Beſteregeln 255
Kammgarnſpinn.
Karſtadt. R....
(215
Klein, Schanzl.
Klöcknerwerke ....
Kraftw. Alt=Württ. 88.5
Lahmeyer & Co. /174.5
Lech, Augsburg..
Löwenbr. Münch.: /326
Lüdenſcheid Metalll 85
Lutz Gebr. Darmſt.
Maintr.W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br. 270
Mannesm. Röhren /136.5
Mansfeld. Bergb.. /111.25
Mars=Werke .. /108.5
Metallgeſ. Frankft.

Miag, Mühlenbau
Motorenfb. Darmſt.
Neckar). Fahrzeug. 57 2
Nicolah, Hofbr 135
Oberbedart
Oſterr. AlpineMon. 13.5
Otavi Minen
48
Peters Union Frrf. /107
Phönix Bergbau / 91.9
Reiniger. Gebb.
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm 150.5
Stahlwerke .1142
Riebeck Montan ..!.

RdederGb. Darmſt.
Rütgerswerke ....!"
Sachtleben A.=G.
Schöfferhof=Bind.
Schramm. Lackfrb.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr.,
Schwarz Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halskel:
Südd. Immobilien
Zucker=aG.
Stroyſtoff, Ber. z
Tellus Bergbau.!1
Thür. Lief.=Geſ....
Tucher, Brauerei,
Unterfr. Krs.=Elel!
tr.=Verſ.
. ..ſ=
Veithwerte
Ver. f. Chem. Ind.
Gummifabrik
Berlin=Frankf.
Laurahütte.
Stahlwerke
Utramarin. /1
Zellſt. Berlin/*
Vatländ. Maſchinen!
Boigt & Haeffner.
Wayß & Frehtag 1141.75
Begelin Rußfabrik
Berger Brauerei. 1
Zellſt. Aſchaffenbg. /=
Memel .. 141
Waldhof (291
Allianz u. Stuttg.
Berſicherung.
Frkft. Alg. Verſ.=G/183.5
Frankona Rück= u.
Mitv. ... ... /225
Mannh. Verſich. 161

A
210
354
123
1116
174
361.25
95.5
/149.75
260
120
103.5
169
104.5
2
89

155
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Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* New York, 1. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Weizen: Unter dem Eindruck der heute veröffentlichten baiſſegün= Privatſchätzungen, denen zufolge mit einem Weizenernteertragg
von etwa 851 Millionen Buſhels zu rechnen ſein dürfte, kam es amn
Weizenmarkt zu einer erneuten rückläufigen Preisbewegung, um ſog
mehr, als der amtliche Wochenwetterbericht beſagt, daß die Sommerer
weizenernte gute Fortſchritte gemacht. Im Verlaufe ſtellte ſich eines
teilweiſe Erholung ein, da im Hinblick auf die geringeren Bahnablie= im Südweſten Deckungen vorgenommen wurden.
Mais: Die Maispreiſe vermochten ſich auf Grund der Tatſache.
daß die Ernteſchätzungen einen geringeren Ertrag aufweiſen, als urzt
ſprünglich erwartet wurde, zu befeſtigen. Die Lokofirmen entfaltetenn
in der September=Sicht lebhafte Kauftätigkeit. Für Rechnung ſüdweſtr
licher Firmen wurden Anſchaffungen vorgenommen.
Roggen: Infolge der baiſſelautenden Privatſchätzungen ſowie der
verſtärkten Abgabetätigkeit des Inlands tendierte Roggen anfangs eher
ſchwächer. Später ſetzte ſich indeſſen im Zuſammenhang mit der beſſe=
ren
Exportnachfrage eine kräftige Erholung durch.
Hafer: Die privaten Schätzungen, die einen durchſchnittlichen Er= von 1,433 Millionen Buſhels ergeben, wirkten ebenſo wie der amt= Wochenbericht, nach dem die Arbeiten gut fortſchreiten, am heuti=
gen
Hafermarkt verſtimmend. Gegen Schluß trat im Einklang mitt
der Tendenzgeſtaltung am Maismarkt eine Erholung ein.
* Chikago, 1. Auguſt. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Unter erneutem Abgabedruck für heimiſche und aus=
ländiſche
Rechnung, der durch das günſtige Wetter und die guten Ernte=
nachrichten
ſowie die niedrigeren Liverpooler Notierungen ausgelöſt !
wurde, kam es am heutigen Baumwollmarkt zu einer Abſchwächung.
Die von der New Orleanſer Baumwollbörſe veröffentlichten Schätzungen
wirkten gleichfalls verſtimmend. Im Verlauf nahm der Abgabedruc
noch zu.
Kaffee: Deckungen nud Käufe der Kommiſſionsfirmen, welche im
Hinblick auf die feſte Haltung der braſilianiſchen Märkte vorgenommen
wurden, führten am heutigen Kaffemarkt zunächſt zum Anziehen der
Preiſe. Später trat jedoch ein Stimmungsumſchwung ein. Deckungen
und Abgaben des Handels übten einen Druck auf das Preisniveau aus.
Zucker: Auf Grund enttäuſchender Nachrichten aus London kam
am heutigen Zuckermarkt wiederum aus Liquidationen ſtammendes Ma=
terial
heraus, das einen Druck auf das Kursniveau ausübte. Im Ver=
lauf
wurden einige Deckungen vorgenommen, die eine Erholung zur
Folge hatten. Die Nachfrage wurde jedoch befriedigt und die Tendenz
wieder ſchwächer. Gegen Schluß nahm der Handel einige Anſchaffungen
vor.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die von einem Konſortium unter Führung der Firma Gebr. Arn=
hold
, Dresden-Berlin, und der Kommerz= und Privatbank A.=G,
übernommene achtprozentige Anleihe, der Stadt Hagen in Höhe von
4 Mill. RM. iſt voll gezeichnet worden.
Die Tendenz des Schrottmarktes iſt ſeit Mitte Juli unveränden
flau geblieben. Das Angebot iſt ziemlich lebhaft, wird jedoch von der
Deutſchen Schrottvereinigung glatt aufgenommen. Die Preiſe ſind u
verändert geblieben. Preiskonzeſſionen wurden nur noch für Blechob=
fälle
und Drehſpäne gewährt.
Das ſeinerzeit beſchlagnahmte Gebäude, der Deutſchen Bank i
Brüſſel iſt zum Preiſe von 12500 000 Franken an die Volksbank in
Löwen, eine Zweiganſtalt des belgiſchen Bauernbundes, verkauſt
worden.
Die Produktion der nordfranzöſiſchen Kohlengruben ſtellte ſich für
den Monat Juni auf 2,841 (im Mai 2,677) Mill. Tonnen Steinkohle,
257 000 (274 000) Tonnen Preßkohle und 297 000 (304 000) Tonnen Kols.
Am Sonntag wurde die 7. Rigaer Meſſe und Ausſtellung eröffnet,
An ihr beteiligten ſich, wie im Vorjahr, zahlreiche ausländiſche Firmen.
Unter den auswärtigen Ausſtellern iſt Deutſchland am zahlreichſten ver=
treten
. Auch Sowjetrußland hat wieder eine beſondere Ausſtellungs=
halle
.
Die Aktiengeſellſchaft Louis Brand und Gebrüder, Omega Watch
Co., in Biel, het im abgelaufenen Geſchäftsjahr einen Reingewinn von
869 000 (350 000) Schweizer Franken abgeworſen. Auf das 15 Mil.
Schweizer Franken betragende Vorzugsaktienkapital foll eine Dividende
von 7 Prozent verteilt werden.
Unter der Firma Elfina A.=G. iſt mit dem Sitz in Baſel eine
Aktiengeſellſchaſt mit einem Kapital von 550 000 Schweizer Franken ge=
gründet
worden. Zweck der Geſellſchaft iſt der Erwerb und die Ver=
waltung
von Beteiligungen in finanziellen, kommerziellen und induſtrieb
len Unternehmungen.
Die Fuſion der Automobilwerke Chrysler und Dodge iſt, nachdem
in der letzten Zeit Widerſtände hervorgetreten waren, nunmehr von der
Hauptverſammlung der Dodge=Geſellſchaft genehmigt worden. Das neue
gemeinſame Unternehmen wird über ein Kapital von 700 Millionen
Dollar verfügen.
Der amerikaniſche Geſandte in Bern, Wilſon, hat am Dienstag im
Generalſekretariat des Völkerbundes im Auftrage der Regierung der
Vereinigten Staaten die Konvention vom 8. 11. 1927, betreffend dieBe=
ſeitigung
der Aus= und Einfuhrbeſchränkungen, unterzeichnet. Die von
der amerikaniſchen Regierung jetzt unterzeichnete Konvention tritt in
Kraft, wenn bis zum Dezember 1929 eine größere Zahl von Ratifie
rungen der Konvention erfolgt iſt.
Nach Meldungen aus Auſtralien haben die japaniſchen Eiſen= u
Stahlwerke mit Auſtralien einen Vertrag abgeſchloſſen, der die Lieferm
von auſtraliſchem Eiſenerz zwiſchen 150 000 Tonnen und einer Millia
Tonnen jährlich vorſieht. Von dieſem Vertragsabſchluß iſt ein weit
gehender induſtrieller Aufſchwung in Auſtralien zu erwarten.

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[ ][  ][ ]

ſtrummer 213

Donnerstag, den 2. Auguſt 4926

Seite 13

as Spiel mit dem Tode.

Roman von Hans Schulze.
Nachdruck verboten.

2eurch das offene Fenſter kam der linde Sommerwind und
ſterchelte um den gutmütigen weißen Kachelofen und die zin=
1 mm Leuchter und roten, geſchliffenen Glasſchalen auf der nuß=
I hugenen Anrichte, die ihren blankpolierten Bauch wie ein Wahr=
war
der guten alten Biedermeierzeit ſatt und zufrieden vor=
noge
. Ringsum auf den hohen Wandpaneelen ſtanden allerlei
eiſmmkeiten, die ein ſeebefahrener Sohn des Hauſes von ſeinen
hern mitgebracht hatte: malaiiſche Schnitzarbeiten, ein vertrock=
ns
kleines Krokodil, ſtachelige Kokosnüſſe und japaniſche
ettzſpielermasken zwiſchen ſchimmernden Muſcheln aus der
eiſse, in denen die ewige Stimme des Meeres ſchläft.
(ine weitbrüſtige Danziger Kogge hing mit voller Betake=
y
, ſchwer und prächtig, von der verräucherten Decke herab und
ſzllte ſich mit leiſem Wiegen in dem goldgerahmten Empire=
ſtall
über der Sofgecke, den allerlei ſtockfleckige Stahlſtiche aus
dmapoleoniſchen Kriegen und rheiniſche Steingutteller mit tief=
düm
Vögeln in buntem Durcheinander umgaben.
end dann funkelte ein alter Burgunder, dunkelrot, in bauchi=
pBläſern
, und ſelbſt Evas ſonſt nie ruhender Mund ſtand für
ASeilchen ſtill, als ihr entlarvter Verehrer mit weltmänniſcher
Ge und dem Anſchein ſachlichſter Konzentriertheit jetzt die
Atse mit den duftenden Fleiſchpaſtetchen und den Lachs= und
Giesleberbrötchen präſentierte.
SBei Ihnen lade ich mich öfter zum Frühſtück ein, Miſter
Nf ſagte ſie anerkennend in der erſten Gefechtspauſe. End=
ſi
twas, was Sie wirklich zu verſtehen ſcheinen. Hoffentlich
ſen, uns aber jetzt nicht gerade Direktor Meyers in die Bouillon.
2 Schröterſche Weinſtube iſt ja das allgemeine Stammlokal der
vzrn Umgegend."
DDas wäre mir wenig angenehm, gab Walter zurück. Ich
nz Ihnen nämlich geſtehen, daß ich auch die Neudietersdorfer
grahaften hierher gebeten habe, weil ich uns bei Schröters am
ueſtörteſten glaubte.
Er hatte kaum ausgeſprochen, als ſich die Tür zum Laden
öſeice und Lore und Klaus auf der Schwelle erſchienen.
Sie wurden mit Jubel begrüßt und mit Hilfe eines ſchnell
hu geſchobenen Tiſches in die Sofaecke angebaut.
Eva lief ſelbſt zu Frau Schröter in die Küche und holte Glä=
ſeuid
Teller für die neuen Ankömmlinge.
Der Kommis brachte auf beſchwingten Plattfüßen eine zweite
1ſce Burgunder, und Walter ſtieg mit einer weitklafternden
Misewegung in eine Neuauflage der Fleiſchpaſteten.
2Wir haben uns von Hauſe heimlich fortgeſtohlen, ſagte
Aus, als die Frühſtücksbeſtecke wieder vom Tiſch verſchwunden
me und der erſte Zigarettenrauch ſich über der kleinen Tafel=
ade
kräuſelte. Die Stimmung im Schloß wird, immer ge=
ſſrater
. Die Baronin war ſchon vom frühen Morgen treppauf,
gutnab unterwegs. Auch mich beehrte ſie gleich nach dem Früh=
ſik
in der Bibliothek mit ihrem Beſuch und drängte auf Be=
ſien
-nigung der Rechnungsabſchlüſſe, da ſie wahrſcheinlich ſchon
ndan nächſten Tagen auf längere Zeit verreiſen müſſe. Gleich
garf riefſt du aus Siebenlinden an und bateſt Fräulein Lore
wimich ſo geheimnisvoll hierher. Was iſt denn geſchehen?
eguane uns doch nicht ſo lange auf die Folter.
Walter Ralff ſah nachdenklich zu der rauchdunklen Decke
wa r.
Einen Augenblick Geduld, lieber Klaus, es wird ſich alles
konkiſch entwickeln. Der Zweck unſerer heutigen Zuſammen=
*ft iſt natürlich nicht nur der vortreffliche Burgunder der

Firma Schröter. Meine Abſicht liegt tiefer: Ich möchte Fräulein
von Rhaden in der Zeugenſchaft unſeres kleinen Kreiſes eine ſehr
wichtige, ihr ganzes Leben neugeſtaltende Eröffnung machen.
Er hatte bei den letzten Worten ſeiner Brieftaſche ein Papier
entnommen und faltete es langſam auseinander.
Wie ja Ihnen allerſeits bekannt, fuhr er dann mit gedämpf=
ter
Stimme fort, ſpielte bei dem Tode des Barons von Rhaden
das unerklärliche Verſchwinden ſeines Teſtaments eine große
Rolle. Auch mich hat dies Problem bei meinen Nachforſchungen
in erſter Linie beſchäftigt, zumal nachdem die jungen Damen die
Breiftaſche des Verſtorbenen auf der Abteiinſel aufgefunden
hatten. Eine Reihe von Zufällen hat es dann gefügt, daß mir
zwar nicht das vermißte gerichtliche Teſtament, wohl aber ein
neueres Notteſtament von höchſter Bedeutung in die Hand ge=
fallen
iſt.
Und um es kurz zu machen, ſchloß er, das Papier hoch=
erhebend
, hier iſt das Teſtament!
Walter!
Unwillkürlich war Klaus von ſeinem Sitze aufgeſprungen
und ſtarrte dem Freunde in höchſter Spannung ins Geſicht. Auch
die jungen Mädchen hatten ſich erhoben; mit hochklopfendem Her=
zen
lehnte Lore an Elſes Schulter.
Der lange Maler erhob beſchwörend die Hand:
Ich bitte dringend um Ruhe! Man wird ja im Laden ſchon
auf uns aufmerkſam. Alſo das Teſtament wird uns nur ein paar
Minuten in Anſpruch nehmen, denn es iſt ganz kurz und knapp
gefaßt und beſteht eigentlich nur aus zwei Sätzen. Es lautet
folgendermaßen:
Hiermit widerrufe ich meinen letzten Willen vom 17. 6. 19
und erkläre meine Ehefrau Sibylle wegen Erbunwürdigkeit
aller Erbanſprüche für verluſtig.
Zur Univerſalerbin meines geſamten Nachlaſſes beſtimme
ich meine Nichte Lore von Rhaden.
Neudietersdorf, den 19. Mai 19.
Leo Baron von Rhaden.
Die Beſtimmungen, fuhr Walter fort, ſind klar und ein=
deutig
und genügen nach meinem juriſtichen Verſtändnis den
geſetzlichen Vorſchriften. Ich freue mich daher, Sie, Fräulein von
Rhaden, als die alleinige und rechtmäßige Erbin von Neudieters=
dorf
begrüßen zu können.
Lore hatte das Teſtament zur Hand genommen und überlas
es immer wieder, Wort für Wort, bis ſich die Buchſtaben vor
ihren Augen zu verwiſchen begannen. Ihre Wangen brannten
wie im Fieber, ſie wollte ſprechen, doch die Stimme ſaß ihr lange
in der Kehle gefangen.
Es iſt Onkel Leos Handſchrift ſagte ſie endlich leiſe. Noch
kann ich das alles gar nicht faſſen. Es iſt mir wie eine Botſchaft
aus einer anderen Welt.
Und dlötzlich brach ſich die ungeheuere Nervenüberſpannung
in einem heißen Schluchzen Bahn.
Wie ſoll ich Ihnen das jemals danken, Herr Ralff?
Begütigend ſtrich ihr Walter über die ganz kalt gewordene
kleine Hand.
Sie haben mir nichts zu danken, Fräulein Lore. Ich habe
es als meine Menſchenpflicht angeſehn, der Wahrheit zum Siege
zu verhelfen. Und ich werde auch weiter in dieſem Sinne tätig
ſein. Denn ich halte meine Aufgabe erſt dann für gelöſt, wenn
der Tod Ihres Herrn Onkels geſühnt iſt. Ich ſage ausdrücklich
geſühnt, weil auch ich allmählich immer mehr der Anſicht zu=
neige
, daß er einem wohlüberlegten Verbrechen zum Opfer ge=
fallen
iſt.
Herr Ralff!
Ich habe mich lange gegen dieſe Auffaſſung geſträubt. Und
Ort und Zeit ſcheinen mir auch heute nicht geeignet, meine letzten
Karten aufzudecken. Nur das eine möchte ich ſchon jetzt bemerken,

daß ſich mein Verdacht, an jenem Verbrechen beteiligt zu ſein,
mehr und mehr gegen einen Mann verdichtet, dem ich eine ſolche
Tat zuallerletzt zugetraut hätte.
Es iſt der Vetter des Toten, der Flieger Kurt von Rhaden.
Herr von Rhaden hatte bisher das Teſtament in Verwah=
rung
. Ich ſehe vorläufig ganz davon ab, wie es überhaupt in
ſeinen Beſitz gekommen iſt. Wichtig iſt für mich vor allem die
Frage, warum er es nicht dem zuſtändigen Gericht übergeben,
ſondern es ruhig mit angeſehen hat, daß Fräulein Lore ohne
mein Eingreifen vielleicht für alle Zeit entrechtet und von ihrem
Grund und Boden vertrieben worden wäre.
Heute nacht nun habe ich die Antwort auf dieſe Frage aus
dem eigenen Munde des Fliegers vernommen. Herr Dr. Hauffe
ſagte vorhin, daß die Baronin Sibylle zu verreiſen beabſichtige.
Ich kann Ihnen auch das Reiſeziel nennen: es iſt England, wo
ſie ſich mit Herrn von Rhaden trauen laſſen will. Um den Preis
ihres Teſtaments, an dem das Blut ihres Gatten klebt, hat ſie
nach langem Widerſtreben endlich in die Ehe mit ihrem Vetter
eingewilligt.
Minutenlang herrſchte Schweigen.
Die jungen Mädchen ſaßen wie betäubt, die erſte Berührung
mit den dunklen Mächten des Verbrechens ließ ihre Herzen tief
erſchauern.
Vom Marktplatz klang zuweilen ein heller Ruf, ein Wagen=
rollen
, das mit leiſem Beben in den Wänden des kleinen Raumes
verzitterte.
Klaus faßte ſich zuerſt.
Ich glaube, ſagte er mit ſtarker Betonung, daß du nach
dieſen letzten Feſtellungen nicht länger zögern wirft, wie ich es
dir ſchon geſtern morgen vorſchlug, die Hilfe des Gerichts in An=
ſpruch
zu nehmen.
Walter wiegte nachdenklich den Kopf.
Ich bin über meine weiteren Entſchließungen mit mir ſelbſt
noch nicht ganz im klaren und möchte jedenfalls, noch um eine
kleine Bedenkzeit bitten, ehe wir die Staatsanwaltſchaft ver=
ſtändigen
.
Nun aber wollen wir des grauſamen Spiels genug ſein laſ=
ſen
. Ich glaube, daß den Nerven unſerer jungen Damen heute
faſt ſchon zuviel zugemutet worden iſt.
Auch haben wir ja noch nicht ein einziges Mal auf die Ge=
ſundheit
der neuen Schloßherrin von Neudietersdorf angeſtoßen.
Kurt von Rhaden hatte faſt die ganze Nacht ſchlaflos, mit
offenen Augen gelegen.
Das rätſelhafte Verſchwinden des Teſtaments hatte ihn wie
ein Blitz getroffen, daß ihm lange Zeit jede Fähigkeit zum Den=
ken
wie gelähmt geweſen war.
Dann war er mit Anſpannung aller Energie aus ſeinem Bett
aufgefahren und hatte ſtundenlang jeden Winkel ſeiner Wohnung,
jedes einzelne Kleidungsſtück immer wieder krampfhaft durchſucht.
Doch alles vergebens.
Das Teſtament war und blieb verſchwunden.
Beim erſten Morgengrauen ſaß er bereits an ſeinem Arbeits=
tiſch
und ſuchte ſich, mit Aufbietung ſeines ganzen Erinnerungs=
vermögens
, jede einzelne Stunde des vergangenen Tages ins
Gedächtnis zurückzurufen.
Am Vormittag war ihm das Teſtament, das er ſeit einiger
Zeit ſtändig bei ſich führte, zufällig noch zu Geſicht gekommen,
als er für ſeinen Monteur in der Werkſtatt einen Scheck ausge=
ſchrieben
hatte.
Von dieſem Zeitpunkt an bis zum Schlafengehen hatte er
weder die Taſche zur Hand genommen, noch den Anzug gewechſelt.
Es war ſomit vollſtändig ausgeſchloſſen, daß ihm das ſo
ſicher verwahrte Papier außerhalb ſeiner Wohnung durch irgend=
eine
Unvorſichtigkeit abhanden gekommen war.
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Am Dienstag, den 7. Auguſt
1928, bleibt das Amt wegen der
Vorarbeiten zur Verſteigerung ge=
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ſchloſſen.
Darmſtadt, den 31. Juli 1928.
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Darmſtadt, den 2. Aug. 1928.
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Schreibtiſch, 1 Bücherſchrank, 1 Stande
ihr, 1 Schreibtiſchſeſſel, 1 Ausziehtiſch
1 Kredenz, 1 Sekretär, 1 Büfett.
Darmſtadt, den 1. Aug. 1928.

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10 Uhr, daſelbſt einzureichen.
Darmſtadt, den 2. Aug. 1928. (st12400
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Am Freitag, den 3. Auguſt 1928,
nachm. 3 Uhr, verſteigere ich in meinem
Verſteigerungslokale hier, Hügelſtr. 27,
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ſwangsweiſe gegen Barzahlung. (12439
Vorausſichtlich beſtimmt verſtei=
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